1 7. Jan. Tursbeginn norgen grole fol. la ends bei 1 nen. V. „ Jan. 1938 rung: Heidelberg der OEG Uhr, ab Der Zug er Stadt, cken heim. nach Be⸗ reis.80 Zug er⸗ .70 R. rden am .30 Uhr Sgegeben. inen nur ilnehmen. 1 1 „ 26 nkenhof) —— äftige umgebung 68 Kauf age Aung btl. auch G 2¹ 5 9322 mmer ung möglichſt. t mieten A F 156 l. f Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreise: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn in unſeren durch die Poſt.70 Mk einſchl 60 Pig. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str 44. Meerſeldſtr 18, Noe Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr 63. W Oppauer Str 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d ſolgend Monat erfolgen. Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtene: N 1, 46. Jernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſhrift: KRemajeit Mann heim für Einzelpreis 10 Y. lung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig. 79 m breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe Allgemein aültig iſt die Anzeigen Pretsliſte Nr. 8. Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und fernmündlich Für Familten⸗ und Bei Zwangsveraleichen oder wird keinerlei Nachlaß gewährt Keine Gewähr für erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim, Abend ⸗Ausqabe A Mittwoch, 5. Januar 1038 140. Jahrgang— Nr. 6 Wer bedroht den Frieden? Scharfe Abrechnung der italieniſchen Preſſe mit der Rooſevellrede Anb Mailand, 5. Jan. Die Neufahrsrundfunk⸗ anſprache des amerikaniſchen Präſidenten Rooſevelt wird in der norditalieniſchen Preſſe ſehr ſcharf kritiſiert. Die Turiner„Gazzetta del Popolo“ ſagt, im Hinblick auf die wirtſchaftliche, finanzielle und politiſche Stellung der Vereinigten Staaten habe man erwartet, von Rooſevelt etwas Neues und Be⸗ merkenswertes zu hören. Aber der Präſident ſei von einer geradezu beſtürzenden Eintönigkeit. Er mache die abgegriffene Unterſcheidung zwiſchen demokrati⸗ ſchen und autoritären Regierungsformen, wobei er der einen Seite alles Gute und der anderen alles Üble zuſchiebe und behaupte, daß die eine Seite den Frieden und die andere den Krieg wolle. Es ſei die gleiche Leier, die man ſchon in Chicago gehört habe, mit allen Verdrehungen von damals. Vom Präſidenten der Vereinigten Staaten müſſe man ge⸗ rade in politiſch ſchwierigen Zeiten etwas Beſſeres erwarten. Die Einteilung der Staaten nach ihrer Regie⸗ rungsform in zwei Blocks ſei ſchädlich und ge⸗ ſährlich, vor allem für den Frieden, den Rvoſe⸗ velt verteidigen zu wollen behaupte. Wenn dies wirklich ſeine Sorge ſei, dann hätte er einen ſchnellen Entſchluß zum Abſtoppen der Rü⸗ ſtungen faſſen müſſen. Der Friede werde nicht von den autoritären, ſondern von den demokratiſch⸗ plutokratiſchen Ländern bedroht, die die berechtigten Forderungen der armen Völker zurückwieſen, einer⸗ kei ob dieſe nun autoritär oder nicht autoritär re⸗ giert würden. Der Friede ſei weiter vom Kom⸗ munismus bedroht, über den Rooſevelt achtlos hinweggehe. Wäre die Genfer Inſtitution, die jetzt eine einzubalſamierende Leiche ſei, ein Reviſions⸗ organ geweſen ſtatt eines engliſch⸗franzöſiſchen In⸗ ſtruments zur Konſervierung der Unterdrückung, dann wäre der Horizont heute weniger beoͤrohlich. Die Rede des Präſidenten Rooſevelt könne nur zu einer Verſchürfung der Lage beitragen, da ſie mit einer Koalition der großen Demokratien gegen die Staaten mit autoritären Regierungs⸗ formen drohe; ſie ſei deshalb kein Beitrag zum Frieden. 1 eee Wieder ein Sabolageakt? Brand auf einem engliſchen Kreuzer — London, 5. Januar. An Bord des Kreuzers„Birmingham“, der zur Zeit in Portsmouth im Dock liegt, brach am Diens⸗ tag Feuer aus, das zwar verhältnismäßig ſchnell ge⸗ löſcht werden konnte, aber doch einigen Schaden an⸗ richtete. Bisher weiß man noch nicht, wodurch das Feuer entſtanden iſt. Man rechnet damit, daß der Kreuzer trotz des Brandes programmäßig nach China wird auslaufen können. Mos aus Aufrüſtung zur See Ein Sowjeikommentar zur Errichtung eines Kriegs⸗ marinekommiſſariats 2(unkmeldung der N M3.) . + Moskau, 5. Januar. Ein Leitartikel des Militärblattes„Kraſnafa Sweſda“ bringt den erſten und einzigen Kommen⸗ tar zur Schaffung des neuen Kriegsmarinekommiſ⸗ ſariates. Offenbar um gewiſſen naheliegenden Deutungen vorzubeugen, erwähnt der offiziöſe Ar⸗ tikel gleich einleitend, daß der„gegenwärtige be⸗ friedigende Stand der roten Seeſtreitkräfte“ ein Verdienſt der Leitung des Kriegskommiſſars und Marſchalls Woroſchilow ſei. In den letzten Jahren ſeien die Flotten der Sowjetunion in vier Meeren unabläſſig an Qualität und Quantität gewachſen. Die Sowjet⸗Oſtſeeflotte, die Pazific⸗Flotte, die Schwarzmeer⸗Flotte und, ſeit der Eröffnung des Oſtſee⸗Weißmeer⸗Kanals, auch die rote Flotte im nördlichen Eismeer würden heute„ſehr ernſt⸗ hafte“ Faktoren darſtellen. Die Schaffung des Kriegsmarinekommiſſariats trage der Bedeutung der Seeſtreitkräfte für die Landes⸗ verteidigung der Sowjetunion Rechnung und ent⸗ ſpreche andererſeits auch der auf die Dezentraliſte⸗ rung der einzelnen Volkskommiſſariate teten Parteilinie. In demſelben Artikel wird auch die umfangreiche „Säuberungsaktion“ berührt, die in den letzten Mo⸗ naten in der roten Flotte durchgeführt worden iſt. „Staatsfeinde, Trotzkiſten und Verräter“ hätten, ſo wird erſtmalig offiziell zugegeben,„ihr Unweſen auf den Kriegsſchiffen, in den Verraltungsſtellen und ausgerich⸗ ſonſtigen Inſtitutionen der roten Flotte getrieben.“ Die Aufgaben des neuen Kriegskommiſſariats ſeien der weitere Ausbau der ſowjetruſſiſchen Seeſtreit⸗ kräfte und zugleich die ſorgfältige Schulung des Kommandobeſtandes ſowie deſſen Erziehung im Geiſte des Bolſchewismus und der Abwehr aller feindlichen Einflüſſe. „Nach faſchiſtiſchen Grundſätzen.“ Goga über ſeine Junen⸗ und Außenpolitik — London, 5. In einem telephoniſchen Interview des„Evening Standard“ mit dem neuen rumäniſchen Miniſter⸗ präſtidenten Goga erklärte dieſer, Rumänien werde jetzt im wahrſten Sinne ein Land der Rumänen werden und nicht jener Zehn⸗ tauſende von meiſt jüdiſchen Flüchtlingen aus Polen und Rußland, die nach dem Kriege wie ein Bienenſchwarm in das Land hereingekommen ſeien.„Faſt alle wichtigen In⸗ duſtrien Rumäniens, vor allem die Eiſen⸗, Kohlen⸗ Januar. und Oelinduſtrie, befinden ſich heute, ebenſo wie der Handel, in jüdiſchen Händen.“ Obgleich er die Wirtſchaft nach den Grundſätzen des Faſchismus reorganiſieren werde, ſei keine Aenderung ber Verfaffung beabſichtigt. Hingegen werde er mit friedlichen Methoden eine Revoln⸗ tionierung des rumäniſchen Lebens durchführen. Zur Außenpolitik erklärte Goga, daß Rumänien nicht beabſichtige, aus dem Völ⸗ kerbund auszutreten. Er hoffe beſonders bie Freundſchaft mit England feſtigen zu können und würde den Abſchluß eines neuen Handelsvertrages begrüßen. Ebenſo wünſche er, die Freundſchaft mit Frankreich, Deutſchland und Italien enger zu ge⸗ ſtalten. Wieder zur Innenpolitik übergehend, erklärte Goga weiter, daß er beabſichtige, die Preſſezenſur abzuſchaffen und in naher Zukunft Gemeindewahlen durchzuführen. Er dementierte die Nachrichten, daß er eine halbmilitäriſche Organiſation von zweihun⸗ derttauſend Mann aufziehen wolle und erklärte: „Neben der Armee brauchen wir keine weiteren Truppen“. Der Oberbefehlshaber des Heeres vom Urlaub zurück. Der Oberbefehlshaber des Heeres, Gene⸗ raloberſt Frhr. v. Fritſch, iſt von ſeinem mehrwöchi⸗ gen Erholungsurlaub in Aegypten zurückgekehrt und hat ſeine Dienſtgeſchäfte wieder übernommen. PPPPCCbbCbCCGTCCTbTbTGTbTGTGGTGTGTòTòT('!'!'!''——————-'p——— Tolio feiert den Fall Nankings Nach dem Bekanntwerden der Eroberung Nankings durch gie japaniſchen Truppen herrſchte in Tokio großer Jubel. Am Abend des Siegestages fanden Laternen⸗ und Fackelzüge in den Straßen ſtatt.— Der Huldigungszug vor dem Kaiſerpalaſt. Links die angeſtrahlte Kuppel des neuen Reichstagsgebäudes. Ein Kampfbild aus Nanking. Die Japaner haben die Stadt bombadiert! Jetzt greiſen die Tanks an. Unaufhaltſam rollen ſie durch die Straßen in das Stadtinnere⸗ (Preſſerhotv, Zander.) * looſevelt und die Friedensſtörer“ Veſuch bei Emir Abdullah Amman, Transjordanien, Ende Dezember. Schon lange, bevor der britiſche Teilungsplan das Licht der Welt erblickte, erhob Emir Abdullah von Transjordanien Anſprüche auf den Thron eines vereinigten Araberreiches in Vorder⸗ aſien, eines Reiches, das Paläſtina und Transjorda⸗ nien umfaſſen ſoll. So iſt es nur natürlich, daß der Herrſcher von Transjordanien auch auf den Thron eines zukünftigen unabhängigen Araberreichs, das aus der Verſchmelzung des„arabiſchen“ Teils von Paläſtina und Transjordaniens nach den Vorſchlä⸗ gen der Royal Commiſſion entſtehen ſoll, Anſpruch erhebt. Allerdings iſt es alles andere als ſicher, ob und wann es zu einer ſolchen Verſchmelzung kommt. Die Araber haben an ihrem Urteil über den Tei⸗ lungsplan nichts geändert, und auch Englands Tak⸗ tik ſcheint augenblicklich auf Zeitgewinn abgeſtellt zu ſein. Seine Hoheit Emir Abdullah von Transjordanien iſt der letzte überlebende Sohn des Königs Huſſein, der Oberſt Lawrence bei der Entfachung der „Revolution in der Wüſte“ ſo wertvolle Hilfe leiſtete. Abdullah iſt jetzt das Oberhaupt der Haſchimiten⸗Dynaſtie, die ſeit Jahrhunderten in Hedſchas regiert. Heute beherrſcht er das trockene wüſtenähnliche Land jenſeits des toten Meeres, das Paläſtina etwa dreimal an Größe übertrifft. Seine 350 000 Untertanen ſind größtenteils nomadiſierende Beduinen. Größere Städte fehlen ſaſt ganz. Am⸗ man, die Hauptſtadt, hat etwa 20 000 Einwohner, die in flachdachigen, weißen Steinhäuſern leben, die ſich eng an die Hänge der Berge von Miooab an⸗ lehnen. Emir Aböullahs Anſprüche auf den Thron eines vereinigten Araberreiches begegnen nun aber hefti ⸗ gem Widerſpruch aus den Reihen der arabiſchen Nationalbewegung ſelbſt. Die große und einfluß⸗ reiche Huſſeini⸗Partei gehört zu den Gegnern des Emir, ebenſo der Großmufti von Jeruſalem. Ab⸗ dullah ſetzt daher ſeine Hoffnungen nicht ſo ſehr auf ſeine Stammesgenoſſen, als auf die Hilfe der Engländer, die ihm nach dem Kriege ein König⸗ reich verſprochen und dies Verſprechen immer noch nicht eingehalten haben. Als nach dem Kriege die Königsthrone verteilt wurden, erhielt ſein jüngerer Bruder Feiſal den Thron von Syrien und ſpäter pon Irak, ſein älterer Bruder Ali herrſchte eine Zeitlang in Jeddah; Abdullah jedoch erhielt„eine Wüſte“ und keinen Thron. Immerhin hat er es durchgeſetzt, daß ihm der königliche Salut von 21 Schuß erwieſen wird, daß er ſeine eigene Flagge hat und eigene Briefmarken drucken kann. Eine ausgezeichnete Straße, die einzige geſchotterte in ganz Transjordanien, führt vom Jordan nördlich des toten Meeres durch felſiges wüſtenähnliches Gelände. Nur ſelten ſieht man die ſchwarzen Zelte der Beduinen oder begegnet man einem der Beſitzer, die ausnahmslos mit Karabinern bewaffnet ſind. Wir paſſierten die kleine Stadt As Salt, deren Frauen im Rufe ſtehen, die ſchönſten Augen in ganz Vorderaſien zu beſitzen. Amman ſelbſt iſt ſtolz auf ſeinen„großſtädtiſchen Verkehr“. Ich zählte 21 Automobile in der Haupt⸗ ſtraße zwiſchen Kamelkarawanen und Eſelkarren. Ein kontraſtreiches buntes Bild, belebt durch Be⸗ duinen in maleriſchen Gewändern mit reichgeſchmück⸗ ten Dolchen im Gürtel. Mein Begleiter, Haſſan Bey Sudky Dajani, Mitglied einer der reichſten Fa⸗ milien Paläſtinas, meldete mich telephoniſch beim Emir an. Der Emir, deſſen Telephonnummer„Am⸗ man 1“ iſt, forderte uns auf, gleich zum Palaſt her⸗ aufzukommen. Vor dem Portal des wenig an⸗ ſpruchsvollen Gebäudes ſtanden zwei tſcherkeſſiſche Soldaten in koſakenähnlichen Uniformen mit Schafs⸗ mützen. Ein ſchwarzer Diener führte uns in den geſchmackvoll in europäiſchem Stil eingerichteten Empfangsſaal. An den Wänden hingen Photo⸗ graphien des verſtorbenen engliſchen Königs, der Kö⸗ nigin Mary und Haile Selaſſies. Abdullah trat unangemeldet herein und begrüßte uns mit herzlichem Händedruck in arabiſcher Sprache. Er ſpricht nur Arabiſch und Türkiſch, letzteres dank ſeiner Erziehung in Konſtantinopel vor dem Kriege. Die feinen Züge meines 55 Jahre alten Gaſtgebers waren lebhaft bewegt während der etwa eine halbe Stunde dauernden Unterhaltung. Zu dem Teilungsplan der Royal Co m⸗ miſſion erklärte der Emir:„Er liegt mir noch nicht offiziell zur Begutachtung vor, ſo daß ich auch noch nichts offiziell dazu ſagen kann. Aber da Sie ja die wichtigſten arabiſchen Führer in Paläſtina ge⸗ ſehen haben, genügt es vielleicht, wenn ich Ihnen ſage, daß meine Anſicht dieſelbe iſt wie Ihre. Ich glaube, daß die Welt eines Tages die Errichtung eines machtvollen Araberſtaates oder Staatenbundes ſehen wird. Die Wiedergeburt der arabiſchen Raſſe, belebt von dem Geiſt ihrer großen Vergangenheit, muß eines Tages kommen.“ Der Emir lachte laut, 2. Seite/ Nummer 6 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe als ich ihn fragte, ob es wahr ſein, daß britiſche Staatsangehörige bei Aquaba am Roten Meer Land erworben hätten, um dort einen britiſchen Flotten⸗ ſtützpunkt zu errichten:„Daran iſt nichts wahr. Der einzige Engländer, der in Aquaba Land beſitzt, iſt Peake Paſcha, Kommandant einer arabiſchen Legion, dem vor vielen Jahren von Feiſal etwa ein Mor⸗ gen Landes überlaſſen wurde.“ Im übrigen meinte der Emir, daß Aquaba zweifellos zu Transjordanien gehöre und daher ſeiner und nicht Ibn Sauds Ober⸗ hoheit unterſtehe. Die Unterhaltung wurde unterbrochen durch das Eintreten des Kronprinzen Emir Tallal, eines 26⸗ jährigen jungen Mannes mit offenen ſympathiſchen Zügen und heller Hautfarbe. Er ſpricht gut Eng⸗ liſch und ebenſo ſein zwei Jahre jüngerer Bruder Emir Naif. Man behauptet, daß der Kronprinz ein⸗ mal gedroht habe, ſeinen Vater zu erſchießen, als dieſer vor einer Verſammlung der Scheichs ſich für die Zulaſſung der Juden in Transjordanien aus⸗ ſprach. Kronprinz Tallel ſoll aufgeſprungen ſein und gerufen haben:„Ich werde dich erſchießen, wenn du das tuſt!“— Heute jedoch ſcheint das Ver⸗ hältnis zwiſchen Vater und Sohn wieder freund⸗ ſchaftlich zu ſein. Während des Mahls, an dem noch zwei Beduinen⸗ Scheichs teilnahmen, ſprach niemand außer dem Emir und uns ein Wort. Das Eſſen war halb arabiſch, halb europäiſch. Während mir Emir Abdullah die Speiſen reichte, fragte er mich nach vielen Einzel⸗ heiten der internationalen Politik, nach meinen Er⸗ fahrungen im abeſſiniſchen Krieg und nach den Gründen, warum die Vereinigten Staaten ſich ſo völlig aus den europäiſchen Angelegenheiten zurück⸗ gezogen hätten. Er bewies große Kenntniſſe und großes Verſtänd⸗ nis für alles, was ſich in der Welt ereignete. Er erklärte ein Freund des Radio zu ſein und häufig die Nachrichtenſendungen mitanzuhören. Schließlich lud er mich ein, ein paar Tage mit einem Beduinen⸗ ſtamm in der Wüſte zuzubringen:„Sie wiſſen, daß ich ſelbſt Beduine bin!“ Abdullah iſt begeiſter⸗ ter Schachſpieler und gilt als einer der beſten Spieler der Welt. Er ſpielte einmal drei Tage lang mit Capablanca, den er nach Amman eingela⸗ den hatte. Von den drei Spielen verlor der Emir zwei und gewann eins. Der Emir ſchreibt auch arabiſche Gedichte. Nach dem Lunch wurde unſere ganze Tiſchgeſellſchaft auf der Treppe vor der Reſi⸗ denz photographiert. Die Regierung des Landes liegt hauptſächlich in den Händen von etwa einem Dutzend Engländer, darunter auch des berühmten Major J. H. Gluböb, der auf dem beſten Wege iſt, als„zweiter Oberſt Lawrence“ bekannt zu werden. Glubb iſt Kommandeur der ſogenannten Wüſtenpatrouille von 130 zuverläſſigen Beduinenkriegern, alles Söhnen von Scheichs. Mit dieſen hält er die Ruhe in dem rieſigen dünnbevölkerten von den Beduinen be⸗ wohnten Gebiet aufrecht. Oft iſt er wechenlang von der Hauptſtadt abweſend und niemand weiß, an welcher Stelle der Wüſte er ſich gerade befindet. Das Einkommen des Emirs beträgt 12 000 Pfund Sterling jährlich und iſt zuſammen mit der üͤbri⸗ gen Appannage größer als das des Präſidenten der Vereinigten Staaten. Als wir den Palaſt verließen, fuhr uns der zweite Sohn des Emir, Prinz Naif, perſönlich die ſteile kurvenreiche Straße zur Stadt hinab. Der Wagen jagte in ſolch halsbrecheriſchem Tempo um die Kur⸗ ven, daß es eigentlich ein Wunder war, daß wir ſchließlich heil unten ankamen. Mein Begleiter Dajani war empört und ſchwor, ſofort den Emir anzurufen, damit er ſeinem Sohn verbiete, jemals wieder ein Auto zu ſteuern. Franzöſiſcher General geſtorben. In Anthieux⸗ ſur⸗Calonne(Departement Calvades) verſtarb am Dienstag der franzöſiſche General Deligny im Alter von 82 Jahren. Deligny kommandierte während des Weltkrieges das 1. und 2. Armeekorps. Er zeichnete ſich beſonders bei der erſten Marneſchlacht bei Mal⸗ maiſon und bei Verdun aus, deſſen Verteidigung er eine Zeitlang leitete. General Deligny war In⸗ Haber des Großkreuzes der Ehrenlegion. Naſches Vorrlücken der Japaner auf Tſingtan Die Japaner verſuchen in Eilmärſchen die Stadt vom Terror zu befreien — Taian, 5. Jan.(U..) Aus japaniſcher Quelle verlautet, daß die Japa⸗ ner mit großer Schnelligkeit auf Tſingtau vorrücken. Sie verjagten die chineſiſchen Truppen aus den Ber⸗ gen von Tſchieſchau und Wangtſchang, 20 Kilometer ſüdlich bw. ſüdweſtlich von Feitſcheng. Die Eiſen⸗ bahnſtatton Tuſchukautſchen an der Bahnlinie Tſing⸗ tau⸗Tſinan und der Tſingſchikwan⸗Paß am Fuße des Taiſchan⸗Berges wurden eingenommen. Der Taiſchan⸗Berg wird in China als heiliger Berg angeſehen, weil hier Konfuzius begraben liegt. Japaniſche Vomber über Hankau anb Hankau, 4. Jan. Nach einer Pauſe von mehr als zwei Monaten, griffen japaniſche Kampfflugzeuge zum erſten Male wieder Hankau an. Neun Bombenflugzeuge, die in Begleitung von drei Jagdoͤflugzeugen erſchienen waren, warfen nahezu 80 Bomben über dem Gelände des Flugplatzes ab. Bei dem Luftkampf wurde ein chineſiſches Jagdflugzeug abgeſchoſſen. Das Feuer der chineſiſchen Flakgeſchütze blieb ohne Wirkung, da die japaniſchen Flieger im Schutz der ſehr tief hän⸗ genden Wolken operieren konnten. Zu gleicher Zeit erfolgte ein Angriff japaniſcher Flugzeuge auf die in der Nähe von Hankau liegen⸗ den Orte Heiſchan und Chiaukau, wo ebenfalls Bom⸗ ben abgeworfen wurden. Aulonome Regierung in Nanking — Schanghai, 4. Januar.(U..) Wie aus Nanking berichtet wird, iſt dort in Gegenwart von Vertretern der japaniſchen Armee Regierung ins Bei dem Staatsakt wurde alte chineſiſche Flagge feierlich gehißt. In einem und der Marine eine proviſoriſche Leben gerufen worden. die N Die Kälte dauert weiter an: Manifeſt wird erklärt, daß die Zentralregie⸗ rung das chineſiſche Volk betrogen habe. Die autonome Regierung hat ein Programm auf⸗ geſtellt, das folgende fünf Punkte umfaßt: 1. Abſchaffung des Einparteienſyſtems und der Gewaltherrſchaft der Kuomintang, und Errich⸗ tung einer auf dem Willen des Volkes beruhenden Verwaltung; 2. Bildung einer Union von überall zu errichten⸗ den projapaniſchen Verbänden, die auf einen wirklichen Frieden zwiſchen den beiden Völ⸗ kern hinarbeiten ſollen; 3. Durchführung von Maßnahmen gegen die antijapaniſch eingeſtellten Komintern; 4. Aufbau der Induſtrie und allgemeine Hebung des Volkswohlſtandes und 5. die Beſetzung aller wichtigen Stellungen den beſten Köpfen des chineſiſchen Volkes. mit Japaniſche Pläne in der Mongolei? dnb. Paris, 5. Jan. Wie der„Matin“ meldet, werde ſich Marſchall Woroſchilow in Kürze nach Wladiwoſtok begeben. In einem Artikel Blattes aus Moskau: „Die Sowjets haben Angſt vor Japan“ wird die Lage an der ruſſiſch⸗chineſiſchen und ruſ⸗ ſiſch⸗mandſchuriſchen Grenze behandelt. Der japa⸗ niſche Vormarſch in Nordchina habe eine ſtarke japa⸗ niſche Armee an die Grenze der Aeußeren Mongolei geführt und Sowjetrußland dadurch teilweiſe von China abgeſchnitten ſowie Japan die Schaffung eines des Pufferſtaates, nämlich der Inneren Mongolei, er⸗ laubt. Dieſes politiſche Gebilde mit ſeinen vier Millionen Einwohnern werde unfehlbar eine ſtarke Anziehungskraft auf die 600 bis 800 000 der Sow⸗ jetherrſchaft unterworfenen Mongolen ausüben. Würde die Aeußere Mongolei trotz der GPu„ins Schwimmen geraten“, dann bedeute dies die Zer⸗ 18 Grad Kälte an der Riviera! And ſogar in Nordafrika nähert ſich das Thermometer dem Nullpunkt anb Mailand, 5. Jauuar. Jufolge der ſtarken Kälte iſt die Lagune von Ve⸗ nedig ſtellenweiſe zugefroren. Die Schiffahrtskanuäle ſind jedoch noch eisfrei. Aus ganz Norditalien werden Temperaturen ge⸗ meldet, wie ſie ſeit mehreren Jahren nicht zu ver⸗ zeichnen ſind. Auch die Riviera iſt von der Kälte⸗ welle nicht verſchont geblieben. Seit 1928 war kein derartig ſcharfer Froſt zu beobachten, der vor allem den Blumenkulturen ſchwere Schäden zugefügt hat. In Calizzaud an der Riviera iſt das Thermometer auf 18 Grad Kälte geſunken. In der norditalieniſchen Tiefebene ſind wiederum zwei Todesopfer durch Erfrieren zu beklagen. Bari im Schnee (Funkmeldung der NM 30 Nom, 5. Januar. Im Zuſammenhang mit der anhaltenden Kälte werden aus ganz Apulien und Calabrien verſtärkte Schneefälle gemeldet. In Bari iſt der völlig un⸗ gewöhnliche Fall eingetreten, daß es faſt einen gau⸗ zen Tag über ununterbrochen geſchneit hat. Die ganze Stadt, die nur in Ausnahmefällen Tempera⸗ turen in der Nähe des Gefrierpunktes zu verzeichnen hat, liegt unter einer Schneedecke von 10 Ztm. Höhe. Aus der Umgebung von Bari werden Temperaturen bis zu 5 Grad Kälte gemeldet. Auch Oeſterreich leidet unter der Kälte — Wien, 5. Jau. Auch in Oeſterreich iſt in den letzten Tagen nach ſtarken Schneefällen große Kälte eingetreten. Wäh⸗ rend in Wien das Thermometer minus 10 Grad zeigt, ſank es in den Alpenländern auf 20 Grad Durch die Schneefälle und ſtarken Verwehungen ſind zahlreiche Straßen unpaſſierbar geworden. Beſonders betroffen ſind das Burgeulaud und das niederöſter⸗ reichiſche Waldviertel. Der regelmäßige Autoverkehr Wien. Budapeſt mußte eingeſtellt werden. Auch der Verkehr auf den Eiſenbahuen leidet ſtark unter den Wetterverhältniſſen. Die Fernzüge kommen mit ſtundenlangen Verſpätungen in Wien an. 17 Grad Kälte in Kaſſel + Kaſſel, 5. Januar. Auf ungewöhnlich ſtarken Schneefall, der den ganzen Dienstagvormittag andauerte, iſt in der Nacht zum Mittwoch auch in Kurheſſen ein ſtarker Kälteeinbruch erfolgt. In der Kaſſeler Innenſtadt wurden Mittwochmorgen 12 bis 14 Grad, in den Außenbezirken ſogar 17 Grad unter Null gemeſſen. Mittwoch, 5. Januar 1938 für die Sowjets wichtigen Marktes und habe gleichzeitig die Feſtſetzung Japans an der ſibiriſchen Grenze Transbaikals zur Folge. Mit anderen Worten: Ganz Oſtſibirien mit Blü⸗ cher und ſeiner Armee, mit Chabarowſk und Wladi⸗ woſtok ſei vom Rücken her bedroht. Das würde für die Einwohner Sibiriens die unverhoffte Gelegen⸗ heit ſein, ſich von dem Terror des Kremls zu be⸗ freien, und es würde Sowjetrußlands Hoffnung, je⸗ mals die Großmacht Aſiens zu werden, vernichten. Gleichzeitig werde dies, ſchreibt der„Matin“ ſchließ⸗ lich, der Anfang eines gewiſſermaßen indiſchen Weltreiches Japans in Nord⸗ china ſein, und Japan würde aufhören, Inſelmacht zu ſein. Mokoriſierung iſt Trumpf Beſchleunigte Motoriſierung der engliſchen Armee dnb London, 5. Jan. In England befinden ſich, wie Reuter erfährt, zur Zeit 40 bis 50 Offiziere aus den Dominien, um die Entwicklung der Mechaniſierung der britiſchen Armee kennenzulernen. Die Mechaniſierung, ſo ſchreibt Reuter, werde mit großer Schnelligkeit durch⸗ geführt. Die Produktion für alle Waffengattungen vollziehe ſich programmäßig. Drei von ſechs Ka⸗ vallerieregimentern in Alderſhot ſeien bereits mit leichten Tanks ausgerüſtet. Auch die anderen drei Regimenter werden noch mit Tanks verſehen. 1936 habe die Royal Heares Artillerie noch 4741 Pferde beſeſſen, während dieſe Zahl im letzten Jahr auf 1241 zuſammengeſchrumpft ſei. 30 Infanterieregimenter ſollen mit ſchweren Maſchinengewehren ausgerüſtet werden. Alle übrigen Infanterieregimenter erhalten, wie es heißt, das„leichte Bren⸗Gewehr“. 5 And alles wegen Liebesgaben! Unverſtändliche Polizeiaktion gegen die Sdp. db Prag, 5. Januar. Wie das Sudetendeutſche Tageblatt,„Die Zeit“, berichtet, wurden in den Bezirken Neudeck, Därrin⸗ gen und Platten in Weſtböhmen bei über 200 Amtsträgern der Sudetendeutſchen Partei, ſowie in den Bezirkskanzleien der Sdp Hausſuchungen durch die Staatspolizei vorgenommen. Ohne ſich mit einem gerichtlichen Ausweis zu legitimieren, ſchlepp⸗ ten die Beamten der Staatspolizei alle Schriftſtücke aus den Kanzleien der Sdp. fort. Wie ſpäter be⸗ kannt wurde, iſt dieſes beſchlagnahmte Material, höchſtwahrſcheinlich im Amtswege, verſchwunden. Die Amtsträger der Söcßß, wurden einem Verhör unterzogen und erſt auf Vorſprache von Parlamen⸗ tariern der Soͤß freigelaſſen. Ueber den Grund zu dieſen Polizeimaßnahmen berichtet„Die Zeit“, daß die ärmſten und bedürf⸗ tigſten Familien im Erzgebirge zu Weihnachten Leben smittelpakete aus Sachſen zugeſtellt erhielten. Die Behörden vermuten nun, daß dieſe Aktion von der Soc veranlaßt worden ſei und be⸗ haupten, die Pakete ſeien durch Radfahrer⸗ und Motorradfahrerkolonnen der Sdp Uher die Grenze geſchmuggelt worden!. —ůů———ê B Hauptſchriftleiten und verantwo'tlich für Politit: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleſters und verantwortlich für Thegter Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart ⸗ Handelsteil: Dr Fritz Bode Lokale Teil: Dr Fritzbammes Sport, Willy Müller ⸗Süds weſtdeutſche Umſchau. Gericht u. Bilderdſenſt Curt Wilhelm Fennel, ſfämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. J Schaffer, Berlin⸗Friedenau. 8 Südweſtkorſo 60 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto Herausgeber, Drucker und Verleger Neue Mannbeimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannbeim fe J.—6 Verantwortlich für Anzeigen und geschäftliche Mitteilungen Jakob Faude, Mannheim. Zur Zett Preisliſte Nr. 8 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe à Abend und& Mittag erſcheinen gleichzeiti 5 in der Ausgabe 8 5 lelckgeits Ausgabe A Mittag über 11009 Ausgabe A Abend über 10000 Ausgabe 8 über 10500 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Dezember über 21 500. 2 Dr. Vernhard Düll: Kosmiſche Einflüſſe auf den Menſchen Die wiſſenſchaftliche Erforſchung dieſer Einflüſſe Wieviele unter uns machen ſich klar, daß wir in der Nachbarſchaft eines Sternes leben, der einen 1300 000 mal ſo großen Raum einnimmt wie unſere Erdkugel, daß dieſer Stern— unſere Sonne— an ſeiner Oberfläche eine Temperatur von 6000 Grad beſitzt, und daß feder einzelne Qadrat⸗ meter der ungeheuren Oberfläche 100 000 Pferdeſtärken in Form ſtrahlender Energie in den Weltenraum hinaus⸗ ſchieß t, nicht nur in Forum von Licht und Wärme, als Ultraviolett⸗ und Röntgenſtrahlen, ſondern auch in Form von elektriſch geladenen Teilchen. Faſt banal ſcheint es, daran erinnern zu müſſen, daß jeg⸗ liche Bewegung unſerer Atmoſphäre, unſerer Flüſſe und Meere, ja, jegliches Leben auf der Erde erſt durch dieſe Strahlungen er⸗ möglicht wird und urplötzlich aufhören würde, wenn dieſe Energiezufuhr aus dem Kosmos einmal wegbliebe. Unterliegt nun die Sonne in ihren mannigfalti⸗ gen Energieäußerungen Schwankungen, dann müſ⸗ ſen ſich dieſe auch in allen irdiſchen Erſcheinungen widerſpiegeln. Die genaue Feſtſtellung dieſer Schwankungen und ihres Einfluſſes auf die Lebens⸗ vorgänge hat mit Myſtik nicht das allermindeſte zu tun. Die einzigen Vorkommniſſe des menſchlichen Le⸗ bens, für die ein genügend zuverläſſiges ſtatiſtiſches Material zur Verfügung ſteht, ſind Geburt und Tod. Geſtützt auf ein ſolches Sterbematerial und auf genaueſte Beobachtungen der zu beſtimmten Zei⸗ ten ſich häufenden und für irdiſche Maße ganz gewal⸗ tigen Ausbrüche der Sonne, bei denen enorme Energiebeträge in Form elektriſch geladener Teil⸗ chen und in Form elektromagnetiſcher Wellen in den Welten vaum ausgeſtoßen werden und ſomit auch auf den Erdball einſtürzen, ſind in den letzten Jah⸗ ren umfangreiche Unterſuchungen in verſchiedenen Ländern ausgeführt worden. Einem Teil der deut⸗ ſchen Unterſuchungen lagen über 200 000 in Ko⸗ penhagen, Hamburg, Frankfurt a.., Berlin, Zürich und Budapeſt erhobene und nach einzelnen Tagen, Todesurſachen und anderen Merkmalen geordnete Sterbefälle zugrunde, während ſich ein anderer Teil, bei dem das Material nach Wochen aufgeteilt wurde, auf mehr als drei Millionen Fälle bezog. Die Ergebniſſe dieſer Arbeiten haben es ſehr wahrſcheinlich gemacht, daß an Tagen mit be⸗ ſonders heftigen Sonneneruptionen und den damit zuſammenhängenden erheblichen Störungen des Erdmagnetismus, der Luftelektrizität und der Erd⸗ ſtröme Erkrankungsbereitſchaften in Er⸗ krankungen übergehen können und bei bereits beſtehenden ſchweren Erkrankungen der Tod ausgelöſt werden kann. Es ſcheint, daß die Erkenntnis dieſer Beziehungen zwiſchen Menſch und Sonne auch das Verſtändnis fördert für die ſchon im Altertum und beſonders im Mittelalter ernſthaft ſtudierte Mondabhängig⸗ keit des Menſchen. Große Bedeutung kommt den Ergebniſſen eines Frankfurter Gynäkologen zu, der an Hand von über zehntauſend, im Laufe von 14 Jahren erhobenen und eingehend ſtudierten Fäl⸗ len nachgewieſen hat, daß zur Zeit von Neumond und Vollmond ein ſtark gehäuftes Auftreten der weiblichen Periode zu beobachten iſt, dem eine Phaſe der Zurückhaltung vorangeht. Erklären laſſen ſich dieſe auffälligen Zuſammenhänge am eheſten noch dann, wenn man annimmt, daß die von der Sonne kommenden, elektriſch geladenen Teilchen durch den Mond, der mit ziemlicher Sicherheit ſelbſt eine elek⸗ triſche Ladung trägt, je nach ſeiner Stellung zur Erde gebündelt oder zerſtreut werden. Ganz ähnlich wie bei den Mondeinflüſſen kom⸗ men auch die meiſten der bioklimatiſch ſehr bedeut⸗ ſamen Tagesrhythmen und Jahresrhyth⸗ men erſt durch das Zuſammenwirken der Eigen⸗ bewegungen der Erdkugel und der verſchiedenen ſie treffenden kosmiſchen Strahlungen zuſtande. Tagesrhythmen ſind gerade für die wichtigſten Ereigniſſe im menſchlichen Leben, nämlich für Ge⸗ burt und Tod, ſicher feſtgeſtellt. So weiß man, daß die größte Wahrſcheinlichkeit, das Licht der Welt zu erblicken, zwiſchen 2 und 5 Uhr früh vorhanden iſt. Auch für die allgemeine Sterblichkeit iſt ein 24⸗Stundenrhyth⸗ mus mit einem Gipfel in den früheſten Morgen⸗ ſtunden einwandfrei nachgewieſen. Von nicht geringerer Wichtigkeit als die Tages⸗ rhythmen ſind die Jahresrhythmen, welche die Häu⸗ figkeit vieler Erkrankungen, z. B. an den Organen der Atmung und des Kreislaufes, an Gelenkrheu⸗ matismus, an Gicht uſw. beſtimmen. Dement⸗ ſprechend findet ſich ein deutlicher Jahres rhythmus auch in der allgemeinen Sterblichkeit, mit einem Gipfel in den Wintermonaten. Gleichſam als Erſatz für dieſen Ausfall an Menſchen ſetzt gegen Ende des Winters ein Anſtieg der Geburtenziffern ein, der ſich zurückführen läßt auf die bekannte Häufung von Konzeptionen in den Monaten April bis Juli. Nie⸗ mand zweifelt heute mehr daran, daß es ein ſtarkes jahresperiodiſches Schwanken auch in den Funktio⸗ nen der Drüſen gibt und eindringlich beweiſen die Statiſtiken der Selbſtmorde, daß ſich die meiſten Menſchen zum Freitod nicht in dem mit Not ver⸗ bundenen Winter, ſondern in dem die Lebensbedin⸗ gungen erleichternden und das Gemüt erfreuenden Frühling und Frühſommer entſchließen. Die Aufzählung der biologiſch bedeutſamen kos⸗ miſchen Faktoren wäre unvollſtändig, wollten wir zum Schluß nicht auch der ſogenannten kosmi⸗ ſchen Ultraſtrahlung gedenken, die ſeit Jah⸗ ren auf dem Forſchungsprogramm der angeſehenſten phyſikaliſchen Inſtitute des In⸗ und Auslandes ſteht. Es handelt ſich hierbei um eine aus dem Weltraum in die Erdatmoſphäre gelangende und dieſe teils durchdringende Teilchenſtrahlung von hoher Ge⸗ ſchwindigkeit. Beim Auftreffen dieſer äußerſt ener⸗ giereichen Teilchen auf Atome und Moleküle ent⸗ ſtehen Sekundärſtrahlen, die teils aus elek⸗ triſch geladenen Teilchen beſtehen, teils auch wellen⸗ förmiger Natur ſind. Dieſe Sekundärſtrahlungen, von denen einige in Form von regelrechten Schauern auftreten, haben ſich als biologiſch ſehr bedeutſam herausgeſtellt. Es ſei erwähnt, daß nach Anſicht eines bekannten deutſchen Phyſikers längs der Bahn eines ſolchen„Ultraſtrahlungs⸗Geſchoſſes“ eine ganze Wolke zerſtörter organiſcher Moleküle zurückbleibt und er es für möglich hält, daß durch einen„Voll⸗ Eine Gedenktafel für Marconi Für den großen italieniſchen Erfinder Guglielmo Marconi iſt in dem bekannten Heiligtum von Oropa, dem meiſtbeſuchten Wallfahrtsort Piemonts, eine Gedenktafel angebracht worden. Nach dem eigenen Bekenntnis des Erfinders hat er Jort im Jahr 1894 im Alter von 21 Jahren plötzlich die Möglichkeit erkannt, drahtlos zwiſchen zwei verſchie⸗ denen Punkten zu verkehren.(Atlontie, Zander⸗M.) CCCCCCCCCCCVCTTVTTTTTTTTTTTT treffer“ ein Zellkern zerſtört wird, oder zu mi ſeine Teilungsfähigkeit verliert. Vielleicht iſt das Altern der Menſchen, der Verluſt der Zeugungs⸗ fähigkeit, oder das ſpontane Abſterben einer Zelle ohne erkennbaren Grund eine Folge dieſer Ultra⸗ ſtrahlung. gene ee derne, 9 8 ktes der Jlü⸗ ad ĩ⸗ für gen⸗ be⸗ je⸗ ten. ieß⸗ en ord⸗ acht eitig VF F Mittwoch, 5. Januar 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite“ Nummer 6 Mannheim, 5. Januar. Entlobungsgeſpräche Frau Pfleiderer, Frau Knorzebach, Frau Schäb⸗ bicke und noch zwei Freundinnen kommen aus ihrer Stammkonditorei. Es war wieder ein ſchönes Kränzchen. Beinahe war man mit der Beſprechung aller wichtigen Fragen fertig geworden. Dumm, daß daheim die Männer auf das Abendeſſen warten. An ſolchen wichtigen Tagen könnten die ſich doch auch einmal ſo behelfen. a An der nächſten Ecke müſſen ſich die Damen tren⸗ nen. Aber die Entlobung der älteſten Tochter von Frau Wenzel iſt noch nicht ausführlich genug be⸗ ſprochen worden. An der Ecke, an der ein ſehr reger Verkehr herrſcht, bleiben die Damen wie zu⸗ fällig ſtehen. Das Thema iſt unerſchöpflich. Sie hören in der Aufregung gar nicht, daß der Ver⸗ kehrspolizeibeamte ſie bittet, weiterzugehen, da die Straße kein Verſammlungsort ſei. Nach einigen Minuten kommt der Beamte wie⸗ der:„Meine Damen, das Stehenbleiben an den Straßenecken iſt unterſagt! Sie behindern den Ver⸗ kehr, bitte, gehen Sie nun endlich weiter!“ Die Damen ſind empört.„Herr Wachtmeeſchter, mir bezahle doch aach Steuere. Täte Sie ſich alſo mitte uf de Damm ſtelle, wann Sie ſich vum e Kolleg verabſchiede wolle?„Det is doch unerhört!“ meinte Frau Schäbbicke ſpitz. Der geduldige Beamte geht noch einmal beiſeite. Die Damen können ſich nicht trennen...„Sie hot ja ſchun lang en annere'habt“, weiß Frau Knorzebach mitzuteilen.„Han's ſcho lang'ahnt“, meint Frau Pfleiderer wichtig in beſtem Schwäbiſch. Nun iſt dem Beamten der Geduldsfaden wirklich geriſſen. Er nähert ſich mit dem Quittungsblock in der Hand.„Meine Damen, jetzt muß ich Sie ge⸗ bührenpflichtig verwarnen. Das koſtet je Kopf eine Mark. Wer nicht zahlen will, muß zur Feſtſtellung mit verstellbarer Geze-Bindung und hand- 41 8 5 Skiausrüstung zwiegenshtem St efel u. Haselstock ab NH Rlepper-Karle, Mannheim. O 7. 24, fernsprether 519 92 ſeiner Perſonalien auf das Polizeirevier!“ Nun ſind ſte alle ſprachlos. Auf die Polizei⸗ wache?„Ach, du liewer Gott!“—„J zahl nix!“— „Nee— dann doch lieber zahlen!“ Lächelnd ſchreibt der Beamte die Quittungen aus und belehrt die Damen darüber, daß das Stehenbleiben an Straßen⸗ ecken unterſagt iſt, wenn der Verkehr dadurch geführ⸗ det oder behindert wird. „Das nächſtemal müſſen Sie Sonntag morgens früh zum Verkehrsunterricht!“ Lüras Das Wetter zwingt zu vorſichngem Fahren So meldet der Polizeibericht keine neunenswerten 666 Unfälle Bei zwei Verkehrsunfällen, die ſich geſtern hier ereigneten, entſtand geringer Sachſchaden. Verkehrsüberwachung. Wegen verſchiedener Ueber⸗ tretungen der Reichsſtraßenverkehrsordnung wurden 53 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 21 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vor⸗ fahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge tech⸗ niſche Mängel aufwieſen. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs mußten vier Perſonen zur Anzeige gebracht werden. r Bei dem Flugzeugunglück des Strek⸗ kenflugzeuges„Charles Haar in Frankfurt a. M. iſt auch ein Feuden heimer ums Leben ge⸗ kom men. Es handelt ſich um den 30jährigen Flug⸗ maſchiniſten Willi Düſte r. Der Verunglückte hin⸗ terläßt eine Witwe mit zwei Kindern. ** Der Sprechtag der Bezirksausgleichsſtelle findet am Freitag, dem 7. Januar(nicht wie irrtümlich angegeben am 17. Januar), in der In⸗ duſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim, L I, 2, ſtatt. Deutſche Schulen in Aßrika Ein Lichtbildervortrag im Reichskolonialbund In Deutſch⸗Südwedſt ſind von 31000 Weißen 11000 Deutſche, in Deutſch⸗Oſt ſind es 2500 von 8000;— ſollen die Kinder ohne deutſche Schule ſein? Erwin Petzold, der lange Zeit in Lüderitzbucht und in Lupembe(Deutſch⸗Oſt) Lehrer an deutſchen Privatſchulen war, gab Auskunft über Schwierigkeit und Kampf, Glück und Berufung deutſcher Schul⸗ männer in unſeren Kolonien. In dieſem Kreiſe konnte er geſtern abend in der gutbeſetzten Harmonie um ſo mehr auf Verſtändnis rechnen als es ja einzig und allein dem Reichskolonialbund und ſeinen Vorgängern, beſonders auch dem Frauenbund der Kolonialgeſellſchaft zu verdanken iſt, daß die meiſten der Privatſchulen erhalten werden konnten. In Deutſch⸗Südweſt D fing man 1922 mit dem Aufbau wieder an. Die füh⸗ rende Schicht iſt ja trotz dem zahlenmäßigen Zurück⸗ weichen des Deutſchtums auch heute noch deutſch, und ſo begann man mit fünf Privatſchulen, die allerdings mit dem Fortſchreiten der Schüler zu den höheren Klaſſen nicht alle erhalten werden konnten; heute gibt es dieſe noch in Windhuk, Kari⸗ bib und Lüderitzbucht. In Lüderitzbucht war der Deutſche Schulverein unter Führung unſeres hieſtigen ſtellvertretenden Kreisverbandsleiter Dick beſon⸗ ders tatkräftig und ſo finanzkräftig, daß er ſogar ein neues Schulhaus bauen konnte, während man ſich ſonſt mit dem begnügen mußte, was da war, in Windhuk etwa mit einem alten Ausſtellungsgebäude. Seit 1930 iſt man aber auch hier auf die Hilfe der Heimat angewieſen. Nach dem großen Auſmarſch der HJ 1934 gab es auch politiſche Schwierigkeiten. Die Regierungszuſchüſſe wurden geſtrichen, der Deutſche Bund iſt aufgelöſt, und erſt ſeit 1937 ſind deutſche Pfadfinder wieder zugelaſſen. In Deutſch⸗Oſt konnte man erſt 1925 wieder an den Aufbau gehen, die Siedler und Farmer, die jahrelang vertrieben worden waren, ſtanden ſich wirtſchaftlich meiſt nicht gut und eine Zeitlang herrſchte eine wahre Schul⸗ not; die Engländer gingen in die Regierungsſchulen, die Schwarzen in die Miſſionsſchulen, und die deut⸗ ſchen Kinder konnten Analphabeten bleiben. Mangel an Geld und Erfahrung konnten erſt mit der Zeit ausgeglichen werden, es gab mehrere Verlegungen, und ohne die Unterſtützung der Heimat wäre es ſchon gar nicht gegangen. In Lupembe etwa gab es 36 Freiſtelleen für die Kinder der minderbemit⸗ telten Farmer, die Schul⸗ und Koſtgeld nicht auf⸗ bringen konnten. Politiſch hat man in Deutſch⸗Oſt keine Schwierigkeiten gehabt, die engliſche Mandats⸗ verwaltung hat die Parteiorganiſation nicht behin⸗ dert und auch die Zuſchüſſe ungekürzt weitergelie⸗ fert. Eine beionders ſchöne Einrichtung iſt neuer⸗ dings die Uebernahme der Patenſchaft einzelner Schulen durch Gaue des Reichskolonialbundes. Zum Schluß zeigte der Redner eine lange Reihe von Lichtbildern, die Schulgebäude und Einrichtun⸗ gen, Wanderungen in der Wüſte und das tägliche Leben in der Schule ſchilderten. Merkwürdig die Arbeit, den Kindern bei 30—35 Grad Hitze eine Vor⸗ ſtellung von deutſcher Weihnacht, von Tannen und Schneebällen zu geben, und wunderſchön die Auf⸗ führung von„Hänſel und Gretel“ mit einem Or⸗ cheſter von 8 Mann, dem Eifer der Zuſammenarbeit von Tiſchler, Schneider und Maler um die Deko⸗ ration und weitgereiſten Farmern als Zuſchauer. die überglücklich ſolche Stunden verzauberten Märchen⸗ heimweßhs durch die Kinder erleben. Dr. Hr Fügerpflichten im Jannar Die Hege ſteht im Vordergrund der Revierarbeit Der Winter iſt da und Schnee bedeckt Wald und Feld. Das weibliche Rehwild hat, wie der„Deutſche Jäger“, München, ſchreibt, vom 1. Januar an Schon⸗ zeit, ebenſo die Wildenten, falls nicht für den be⸗ treffenden Jagoͤgau ihre Schußzeit verlängert wurde. Am 15. Januar endigen auch die Jagden auf den vielverfolgten Haſen und den Faſan. Damit tritt in den meiſten Revieren wieder mehr Ruhe ein und die Hegepflichtigen treten in den Vorder⸗ grund. Rot⸗ und Schwarzwild können noch bejagt werden. Eine lange anhaltende Schneedecke kann den Sauen ſehr ſtark Abbruch tun, wenn tagtäglich auf die ſchwarzen Geſellen gekreiſt wird. Die Rau b⸗ wiloͤbälge ſind jetzt gut und lohnen die Mühe des fleißigen Jägers. Im ſtillen Winterwald auf den roten Freibeuter zu paſſen, iſt doch etwas anderes, als im Getöſe einer Treibjagd ein paar Haſen auf den Kopf zu ſtellen. Echte Jägerfreuden bereitet auch jetzt der Anſitz am Luderplatz bei Mond und Schnee. Es iſt zwar nicht jedermanns Sache, Garagenbrand in Feudenheim Am Dienstagvormittag entwickelte ſich auf dem Anweſen Brunnenpfad 31 in Feudenheim ein Garagenbrand. Vermutlich durch ſtrahlende Hitze der Ofenanlage wurde die Dachverſchalung der Garage, in der ſich glücklicherweiſe kein Fahrzeug be⸗ fand, entzündet. Die Berufsfeuerwehr, die 10.33 Uhr alarmiert wurde, bekämpfte das Feuer mit zwei Schlauchleitungen und konnte es auf ſeinen Herd be⸗ ſchränken. Ein Teil des Garagendaches mußte auf⸗ genommen werden. Die Motorſpritze konnte um 12 Uhr wieder einrücken, aber die Ablöſcharbeiten zogen ſich noch eine geraume Zeit hin. Am Montag hatte die Berufsfeuerwehr außer den beiden ſchon gemeldeten Hilfeleiſtungen gegen 12 Uhr noch einen in einem Ladengeſchäft in O 2, 10 ent⸗ ſtandenen Balkenbrand zu löſchen. th. eee 8d gr. Mahnung an ſäumige Betriebsführer Die Meldungen arbeitsbuchpflichtiger Gefolgſchaftsmitglieder ſind noch nicht alle eingegangen Das Arbeitsamt Mannheim gibt bekannt: „Das Arbeitsamt hat durch Rundſchreiben ſämt⸗ liche Behörden, Unternehmer, Landwirte und Haus⸗ haltungsvorſtände, die Arbeitsbuchpflichtige beſchäf⸗ tigen, aufgefordert, eine Aufſtellung der arbeitsbuch⸗ pflichtigen Gefolgſchafts mitglieder einzureichen. In dieſer Auſſtellung ſind alle Arbeitsbuchpfli ch⸗ tigen aufzuführen, auch wenn ſie noch nicht im Beſitze eines Arbeitsbuches ſind. Die Un⸗ ternehmer, die kein Rundſchreiben erhalten haben, wurden durch wiederholte Preſſenotizen zur Erſtat⸗ tung 199 85 Meldung aufgefordert. Als Schlußtermin für die Einreichung war der 30. Dezember feſtge⸗ ſetzt. Der Eingang der Meldungen läßt zu wünſchen übrig. Nach§ 13 der Erſten Durchführungsver⸗ opdnung zum Arbeitsbuchgeſetz ſind jedoch alle Behörden, Unternehmer uſw. verpflichtet, den im Vollzug dieſer Verordnung an ſie gerichteten Er⸗ ſuchen der Dienſtſtellen der Reichsanſtalt zu ent⸗ ſprechen. Es ergeht deshalb an die ſäumigen Be⸗ triebsführer nochmals die Aufforderung, umgehend die Meldung zu erſtatten. In der Meldung ſind alle Gefolgſchaftsmitglieder aufzuführen, die am Stichtag, das iſt der 20. Dezem⸗ ber 1937, bei dem Unternehmer beſchäftigt waren. Die Meldung muß enthalten: 1. Name, Sitz und Art des Betriebes als Ueberſchrift, 2. die auf Seite 5 des Arbeitsbuches erſichtliche Berufsgruppe und Art(z. B. Bal, 23, önl uſw.), 3. Name und Vor⸗ name, bei Ehefrauen iſt auch der Geburtsname anzu⸗ geben. Bei mehreren Vornamen iſt der Rufname zu unterſtreichen, 4. Geburtstag, 5. Wohnort und Straße, 6. Eintrittsdatum in das augenblickliche Be⸗ ſchäftigungsverhältnis, 7. Art der Beſchäftigung. Hierbei genügen nicht allgemeine Angaben, wie Kaufmann, Schloſſer, Dreher uſw., ſondern es muß heißen fremdſprachlicher Korreſpondent, Maſchinen⸗ ſchloſſer, Revolverdreher uſw. 8. Familienſtand, 9. Kinderzahl. Hierbei ſind ſämtliche Kinder des Buch⸗ inhabers unter 21 Jahren anzugeben, gleichgültig, ob ſie in Beſchäftigung ſtehen oder nicht. 10. Arbeits⸗ buchnummer. Hierbei iſt die auf Seite 1 erſichtliche wollſtändige Arbeitsbuchnummer anzugeben, z. B. 344/109 457, 344 Ho/ 9086. In der Meldung ſind jeweils die Angehörigen derſelben Berufsgruppe und ⸗Art zuſammenzufaſſen. Innerhalb der einzelnen Berufsgruppen und Arten ſind die Namen der Gefolgſchaftsmitglieder alpha⸗ betiſch geordnet anzugeben. Die Ausfüllung der eingegangenen Liſten war zum Teil ſehr mangelhaft und erforderte zahl⸗ reiche Rückfragen. Das Arbeitsamt iſt mit der Be⸗ arbeitung der Liſten, die neben dem üblichen Ar⸗ beitsanfall bewältigt werden muß, ſehr ſtark belaſtet, umſomehr, als ihm hierfür nur ein ſehr kurzer Zeit⸗ raum zur Verfügung ſteht. Es wird deshalb er⸗ ſucht, die noch ausſtehenden Liſten mit pein lich⸗ ſter Sorgfalt nach obigen Richtlinien auszu⸗ füllen. Bei der Bedeutung, die dem Arbeitsbuch und der Arbeitsbuchkartei bei der planmäßigen Lenkung des Arbeitseinſatzes bei der Dupchführung des Vier⸗ jahresplanes zukommt, muß erwartet werden, daß die Säumigen nunmehr umgehend ihrer Verpflich⸗ tung nachkommen.“* g ganze Nächte oͤraußen zu verbringen, aber wer es tut, wird nie bereuen, es getan zu haben. Leider trifft man immer wieder Reviere, wo es mit dem Tag des Eintritts der Schonzeit ruhig wird. Man hängt die Flinte an den Nagel und ſchimpft dann im nächſten Herbſt, weil das Niederwild immer mehr zurückgeht. Daran, daß auch etwas für den Haſen, das Rebhuhn und den Faſan getan werden muß, denkt keiner! Es iſt eine alte Sache, daß dieſe Wildarten nicht wie die Kohl⸗ vaben aus der Erde wachſen. Auch den Wilderern iſt bei Schnee ſcharf auf die Finger zu ſehen; denn die Winterlandſchaft erleichtert dieſer Bande das Arbeiten, wenn ſie ihr auch auf der anderen Seite zum Verräter wird. Der Januar iſt einer derjenigen Monate, in denen nur der Angler auf ſeine Rechnung kommt, der über ein gutes Huchenwaſſer verfügt. Infolge der tiefen Temperaturen hat die Freßluſt der übrigen Fifche ſehr nachgelaſſen. Mit Ausnahme der Bachforelle dürfen ab 1. Januar alle anderen Fiſche gefangen werden. Winterfeſt der Sängerhalle 8 Im Kolpinghaus fanden ſich die aktiven und paſ⸗ ſiven Mitglieder der Sängerhalle zuſammen, um das Winterfeſt mit Ehrung verdienter Sanges⸗ kameraden zu begehen. Vereinsleiter Schäfer hielt kurze Rückſchau über das vergangene Jahr mit den guten Leiſtungen des Chores, ſagte allen Dank für ihre treue Mitarbeit und nahm die Ehrungen vor. Den goldenen Sängerring erhielten für 15⸗ jährige Mitgliedſchaft Robert Ehret, Alfred Leva, Alfred Martin und Karl Ziegler. Das Ehrendiplom für 25 Jahre Mitgliedſchaft erhielten Karl Annweiler, Auguſt Bauer, Hans Vögtle, Alfred Vögtle und Peter Hahn. Grün⸗ dungsmitglied und Ehrenpräſident Konſtantin Schmitt erhielt für 65jährige Mitgliedſchaft eine beſondere Ehrengabe. Kreisführer Hügel nahm nach kurzer Anſprache die Ehrungen im Auftrag des DS vor. Es erhielten die fſilberne Nadel die Mitglieder Hans Vögtle, Alfred Vögtle und Peter Hahn, und die gold'ene Ehrennadel die Mitglieder für 40 Jahre Aktivität Fritz Stadel⸗ bauer, Jean Baumgart und Richard Stumpp. Die Ehrungen wurden umrahmt von Chören unter Lei⸗ tung des Chorleiters Max Adam. Im bunten Teil der Feſtfolge ſagte Lueie Rena vom Nationaltheater an. Chormeiſter Adam ſang mit der Feſtſchar einen Kanon vom Neujahrswün⸗ ſchen. Die kleine Schließauf tanzte ſcharmant. Die Duette, von Frl. Zeller und Herrn Kraft klangſchön geſungen, Lieder des Doppelquartetts und Männer⸗ chöre fanden verdienten Beifall.— dn „Wir künden deutſche Leiſtung“ Schaufenſterwettbewerb im Februar Der Leiter des Deutſchen Handels in der DA, der Leiter des Berufswettkampfes aller Schaffenden und der Leiter der Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel haben einen gemeinſamen Aufruf zum Schaufen⸗ ſter wettbewerb erlaſſen, der in der Zeit vom 13. bis 20. Februar ſtattfindet. Zum erſten Male werden alle Arbeitskameraden und Kameradinnen im Einzelhandel zu dieſem Wettbewerb aufgerufen. Mehr denn je kommt es darauf an, alle Schauſenſter in den Dienſt der wirtſchaftspolitiſchen Zielſetzung unſerer Zeit zu ſtellen. Betriebsführer und Geſolg⸗ ſchaftsmitglieder werden zu dem Leiſtungskampf auf⸗ gerufen. Alle Schaufenſter im Reich ſollen in dieſer Woche unter der einheitlichen Parole„Wir künden deutſche Leiſtung“ ſtehen. Die Millionen Verbrau⸗ cher ſollen eindringlich von der Leiſtung der deutſchen Produktion überzeugt, vorhandene Vorurteile ſollen beſeitigt und der Abſatz deutſcher Erzeugniſſe durch ſinnvolle Lenkung des Bedarfs ſichergeſtellt werden. Neue Depoſitenkaſſe in der Auguſta-Amage In der Oſtſtadt gibt es zwar zwei Banken, die Girozentrale und die Kommunale Landesbank; aber ihr Charakter weicht etwas ab von dem der üblichen Bankinſtitute, und ſo war es ein guter Gedanke, den die Bevölterung der Oſtſtadt zu ſchätzen wiſſen wird, daß die Dresdner Bank eine Depoſiten⸗ kaſſe in die Auguſta⸗Anlage gegenüber dem Palaſt⸗ hotel legte, dort, wo früher Buck ſeine ſchönen Bil⸗ derausſtellungen hatte. Hier hat alſo die Bank unter Leitung von Architekt Alfred Ploettner um⸗ bauen laſſen; aus den zwei Räumen ſind drei, ja genau genommen vier geworden; denn im Emp⸗ fangsraum iſt durch einen Aufbau mit Blumen eine nette kleine Ecke für die gemütlichſten Effektenkauf⸗ beratungsplaudereien entſtanden. Dahinter noch das Zimmer des Leiters Ludwig Wörle(der von der Heidelberger Zweigſtelle herübergewechſelt iſt), in dem die ganz ſchwerwiegenden Beſprechungen ſtattfinden können, daneben Regiſtratur uſw. Die Tapeten ſind durchweg Creme, das zu den braunen Möbeln ſo gut paßt, die Ausſtattung an Beleuch⸗ tung ganz modern, die Hocker an der Theke faſt wie Barſtühle ſo hoch, und beſonders neuartig unter der glatten Tiſchplatte, die nun mal vor allem zum Schreiben da iſt, ein tiefer gelegtes Regal für Hand⸗ taſchen, Mappen, Pakete— eine ungemein praktiſche Neuerung. Schön ſieht auch die Faſſade aus, und im Hotel gegenüber werden ſich Gäſte wie Perſonal freuen, daß man nach Geld nur noch über die Straße zu winken braucht. Hr. Miihl mn ie gůu Min ume bunu Wie neu werden Ihre alten E Wenn Sie dieselben zu Guido Pfeifer, C 1. 1 zum NModefnisteren geben Garan- erf ersiklessiger Silz, modernsfe Linie, Schnellste Llelelzeit! guido Nfeifes, E J. 1 Jilmrundſchau „La Habanera' Der neue Zarah⸗Leander⸗Film im Univerſumtheater Eigentlich ſollten auf der zauberhaft ſchönen, un⸗ ter ſubtropiſcher Sonne gelegenen Inſel paradieſiſche Zuſtände herrſchen. Doch der Wind, der das Lied von der Habanera erzählt, iſt ein Fieberwind, der einen unheimlichen Bazillus einſchleppt, vor dem es kein Entrinnen gibt. Da der ungekrönte König der Inſel aber nicht duldet, daß durch allzu viele medi⸗ ziniſchen Maßnahmen der Fremdenverkehr und das Geſchäft Schaden nehmen, ſo geſchieht eigentlich nichts, um die Seuche zu bekämpfen. Der Wind hat vor Jahren auch eine ſchöne Schwe din an das Geſtade dieſer Inſel, die im Karibiſchen Meer liegt, geweht. Sie blieb, weil das große Aben⸗ teuer ſie lockte, der Rauſch des Südens ſie gefangen hielt. Aber bald hat die Sehnſucht nach der fernen nordiſchen Heimat ſie gepackt. Die Liebe, die ſie einſt für ihren Mann, den ſtolzen unnahbaren kreoliſchen Granden hegte, iſt geſchwunden. Geblieben iſt nur das zärtliche Gefühl für den einzigen Sohn und das große unſagbare Heimweh. Erſt durch den unerwartet ſchnellen Tod dieſes Mannes, der ſelbſt dem Fieber zum Opfer fällt, wird ſie wieder frei— und an der Seite eines Arztes, der aus Schweden nach Weſtindien kam, auch glücklich. Gerhard Menzel hat das Drehbuch zu dieſem Film geliefert. abzeichnet, die durch das ſcheinbare Glück der Inſel und das Unheil, das das ſchleichende Fieber unter ihren Bewohnern anrichtet, entſtehen. Auch die Gegensätze zwiſchen den Menſchen der Handlung ſind kraß herausgearbeitet, Gegenſätze, die zu einem gewaltſamen Konflikt zu führen ſcheinen, dem je⸗ doch der Fiebertod zuvorkommt. Detlef Sierck, der die Regie führte, hat durch ſeinen Kameramann wundervolle Bilder unter hei⸗ ßem Himmel einfangen laſſen, die dem weſtindiſchen Milieu dieſes Filmes ſeine beſtechende Echtheit geben. Die tragende Rolle in dieſem Geſchehen unter tem⸗ peramentvollen Menſchen, Palmen und glutender Sonne hat Zarah Leander zu ſpielen, die als die Frau aus dem fernen Norden einige große Szenen hat und im übrigen ſich mit dem melancholiſch⸗ſenti⸗ mentalen Tangolied„La Habanera“ in alle Herzen einzuſingen verſteht. Ihr Gegenſpieler iſt Ferdinand Marian, jeder Zoll ein ſüdamerikaniſcher Grande, der mit wahr⸗ haft großartiger Grandezza agiert. Karl Martell gibt einen ſchwediſchen Arzt und Roſita Alcaraz iſt eine fabelhafte Tänzerin ſpaniſchen Blutes, deren Tanz die ganze Leidenſchaft des Südens verrät. Die Schlagerlieder von denen das verführeriſche„La Habanera“ beſonders geglückt iſt, hat Lothar Brühne komponiert. Im Beiprogramm begeiſtert eine von Willy Pra⸗ ger mit größter Virtuoſttät photographierte Fahrt über die neue Großglocknerſtraße, die zu einem geradezu beglückenden Erlebnis wird. Glet⸗ ſcher und Gipfel der Oſtalpen zeigen ſich hier aus größter Nähe in ihrer überwältigenden grandioſen Schönheit. Dieſer Kulturfilm gehört zu den Kabi⸗ nettſtücken ſeiner Gattung und dürfte von allen Freunden der Berge und des Winterſportes mit großer Freude aufgenommen werden. a Curt W. Feu nel * Sandhofer Schulkameraden trafen ſich mit ihrem ehemaligen Lehrer, der ſeine einſtigen Schü⸗ ler nach 25 Jahren wiederſah. Die Freude war gar groß. In einer kurzen Anſprache hatte Hauptlehrer Fuchs ſeinen einſtigen Schülern Wertvolles zu ſa⸗ gen. Dieſes Beiſammenſein war getragen von der Erkenntnis, daß Kameradſchaft Lebensinhalt iſt. Ein Buch, das die Kontraſte ſtark 4. Seite/ Nummer 6 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 5. Januar 1938 ſuncler an der ; 8 Nach Tagebuchaufzeichnungen eines sowietrussischen Generalstabs Offiziers. de woe 1 ſeichsel ws 6 Copyright by Gerhard Stalſing AS. Oldenburg e weden n Ws a W. dds 5 5 Von Agricola, shem. Chef des deutschen Geheimdienstes an der Ostfront Kamenew hat ſpäter zugegeben, daß nach der Ein⸗ nahme von Rowno ein ſchwerer Fehler begangen worden iſt. Wären 12. Armee und Reiterarmee Bu⸗ denny, jedenfalls das Gros der Reiterarmee, zuſam⸗ mengefaßt und gemeinſam über Kowel⸗Lublin auf Warſchau angeſetzt worden, ſo hätte eine große Zange vom äußerſten Norden bis zum äußerſten Süden gebildet werden können. Der Stoß Tuchatſchewſkis in ſüdweſtlicher Rich⸗ kung und dieſer Stoß von Süden her in noröweſt⸗ licher Richtung hätten die dazwiſchenliegende pol⸗ niſche Front zuſammenbrechen laſſen, und der Brük⸗ kenkopf von Warſchau wäre dann nicht zu halten ge⸗ weſen. Eine ganz große Operation, hatten ſich die Bol⸗ ſchewiſten entgehen laſſen! Ein Generalſtabsoffizier vom Moskauer Militär⸗ bezirk hat einige Jahre ſpäter ein treffendes Bild dieſer Möglichkeiten gegeben: Tuchatſchewſki drückte 5 22 0. Guns jon d Armes Oo ode: n N x Borissou- bree 7 2 Lic o inch, W Baronoutsch Kom/ 2 oi ogrod Holſinsſe 9 Kiem N Reſterarmee Budenny 7arnopo/ 45 2 9 D Nusfu rc S 5 74% Armee Holnische Steſſungen Aomenez Scl Die Lage am 1. Juli 1920 im Morgengrauen des 4. Juli mit ſtark überlegenen Kräften den linken polniſchen Flügel ein. Am glei⸗ chen Tage nahm im Süden Budenny Rowno. Die Heeresleitung, die allerdings viel näher zur Front hätte liegen müſſen, konnte dann das Zuſammen⸗ gehen Tuchatſchewſkis mit Jegerow leiten, es zu der Tuchatſchewfkis großer Ueber den endloſen Seen und Sümpfen lag hauch⸗ oͤünner Nebel. Tiefe Stille hüllte Stellungen und Niemandsland ein. Kaum merklich begann der neue Tag zu grauen. Die erſten Sonnenſtrahlen rangen ſich durch den Nebel. Kreiſchend ſtiegen Sumpfvögel hoch. Zuerſt ſpärlich und uneinheitlich, dann immer heftiger und geballter ſetzte Kanonendonner ein, die Stille der Natur jäh zerreißend. Flieger zogen über die Front, um am weſtlichen Himmel zu verſchwinden. In ihren Stellungen ſtan⸗ den die Roten zum Angriff bereit. Am äußerſten Noroflügel aber marſchierten rote Kolonnen, um den linken Heeresflügel des Gegners zu umfaſſen. Es waren die 12. und 53. Schützendivi⸗ ſton mit der 164. Schützenbrigade, die befehlsgemäß den Umgehungsverſuch nördlich des Großen Jelna⸗ ſees begonnen hatten, während die 18. Schützendivi⸗ ſion beiderſeits der Straße Dziſna—Hermanowicze, alſo ſüdlich des Großen Jelnaſees, vorging. Von Süden her ſchallte der Kanonendonner immer lau⸗ ter herüber. Während die beiden nördlich des Großen Jelna⸗ ſees ausholenden Diviſionen anfangs auf keinen Feind ſtießen, ſtellte ſich ihnen nach etwa zwei Stun⸗ den Marſch die polniſche 8. Diviſion in den Weg. Sie hatte denſelben Auftrag wie die Bolſchewiſten: Umgehung des Großen Jelnaſees von Norden her. Tuchatſchewſki berichtet hierüber, daß die beiden bolſchewiſtiſchen Diviſionen, als ſie auf die Polen ſtießen, dieſe mühelos warfen und in die Flucht ſchlugen. Dieſes entſpricht nicht den Tatſachen. Auch Pilſudſki beſtätigt in ſeinen Erinnerungen, daß die Polen trotz beträchtlicher zahlenmäßiger Unterlegen⸗ heit verzweifelten Widerſtand leiſteten und die Ro⸗ ten längere Zeit aufhielten. Nicht anders erging es der ſüdlich des Großen Jelnaſees vorgehenden bolſchewiſtiſchen 18. Schützen⸗ diviſion, die bei Hermanowicze nicht recht von der Stelle konnte. Auch hier leiſteten die Polen verzwei⸗ felten Widerſtand. Erſt nach ſchweren Angriffen des ſüdlich anſchließenden rechten Flügels der 15, roten Armee kam die 18. Schützendiviſion von der Stelle. en Die Polen mußten dem ſtarken Druck des Nord⸗ flügels der 15. roten Armee ſchließlich nachgeben. Immerhin hatten ſie die von den Bolſchewiſten be⸗ abſichtigte Ueberrumpelung hier im äußerſten Nor⸗ den verhütet. Nicht anders ſah das Bild bei der füdlich an⸗ ſchließenden 15. roten Armee aus. Dieſe konnte an⸗ fangs überhaupt nicht vorwärtskommen. Vor der ganzen Armeefront verteidigten ſich die Polen mit „großen Zange“ anſetzen. An den beiden Flügeln von Nordweſt und Südweſt her angegriffen, wäre die ganze polniſche Front öſtlich Warſchau ganz von ſelbſt zufammengebrochen. Aber das ſind nutzloſe Betrachtungen, die ver⸗ paßte Stunde war nicht zurückzugeben! Schlag äußerſter Zähigkeit, ſo daß die Roten im Laufe des Vormittags nicht von der Stelle kamen. Ganz beſonders erbittert war der Kampf am rech⸗ ten Armeeflügel, wo die 54. bolſchewiſtiſche Schützen⸗ diviſion ſchwere blutige Verluſte erlitt. Erſt am ſpäten Nachmittag gelang es der zahlenmäßig be⸗ trächtlich überlegenen 15. roten Armee durch imme neue Angriffe die Widerſtandskraft der Polen end⸗ gültig zu brechen. Fluchtartig zogen ſich die polni⸗ ſchen Truppen, die ſich ſtundenlang verzweifelt ge⸗ ſchlagen hatten, vor den roten Horden zurück. Die Polen weichen überall Beträchtlich leichter hatte es die 3. rote Armee, die, ohne nennenswerten Widerſtand zu finden, über die Bereſina ging und anſchließend daran befehls⸗ gemäß zur feſtgeſetzten Zeit zuerſt Dokſzycee und an⸗ ſchließend daran die Gegend von Parafjanowo er⸗ reichte. Die polniſchen Truppen des Generals Rzad⸗ kowſki zogen ſich hier vor der überlegenen 3. roten Armee fluchtartig und viele Gefangene zurücklaſſend in ſüdweſtlicher Richtung zurück. Auch vor der ſtark überlegenen 16. roten Armee leiſteten die polniſchen Truppen im Vergleich zum Noroͤflügel durchaus nicht denſelben hartnäckigen Widerſtand. Trotzdem kam die 16. Armee nicht in dem Tempo vorwärts, wie Tuchatſchewſki es ge⸗ wünſcht oder vorgeſehen hatte. Er gab daher der nördlich anſchließenden 3. roten Armee den Befehl, durch ſcharfes Nachdrängen den Vormarſch der 16. Armee zu erleichtern. Ueber die Kämpfe der Mozyrzgruppe iſt nicht vier zu ſagen. Sie unterſtützte befehlsmäßig und erfolg⸗ reich den Südflügel der 16. Armee. Im Verlauf des erſten Angriffstages war bis zum Abend trotz hartnäckigſten Widerſtandes der Polen am Nordflügel ein weſentlicher Erfolg erzielt worden. Die 1. polniſche Armee mußte, teilweiſe fluchtartig und aufgelöſt, ihre Stellungen um rund zwanzig Kilometer zurücknehmen. Aber auch die ſüblich anſchließende 4. polniſche Armee war unter ſchweren Verluſten geworfen. Tanks und Panzerwagen, auf bolſchewiſtiſcher Seite eingeſetzt, erhöhten die panikartige Stimmung der fliehenden polniſchen Truppen. Tuchatſchewſki konnte zufrieden ſein. Die Schlacht hatte weite Ausſichten geöffnet. Seine Truppen hatten, wenn auch mit beträchtlicher zahlenmäßiger Ueberlegenheit, ſich gut geſchlagen. f Der polniſchen Heeresleitung blieb angeſichts des eingedrückten Nordflügels und der zahlenmäßig be⸗ trächtlichen Ueberlegenheit der Roten nichts übrig, als die Nordfront in die ehemaligen deutſchen Stel⸗ lungen aus dem Weltkriege zurückzunehmen. Dabei wurde angeordnet, Wilna und Minſk unter allen Umſtänden zu halten. 5 Die Konferenz von Spa berät Während hier im Norden die Ruſſen den Polen folgten und die Lage im Süden immer bedrohlicher zu werden ſchien, reiſte am 6. Juli der neuernannte polniſche Außenminiſter Grabſki zur Konferenz nach Spa ab, wo über die polniſch⸗bolſ.ſewiſtiſche Frage verhandelt werden ſollte. Dieſe Konferenz ſtand unter Regie von Lloyd George, der von der engliſchen Arbeiterpartei abhängig war, die ihrer⸗ ſeits mit den Bolſchewiſten liebäugelte. Unter dieſen Umſtänden war für die Polen von dieſer Konferenz von Anfang an kaum etwas zu erwarten. Es kam hinzu, daß die militäriſchen Delegierten und Sach⸗ verſtändigen der Lage Polens gegenüber ausge⸗ ſprochen peſſimiſtiſch eingeſtellt waren. Der Chef der engliſchen Militärdelegation ſchilderte ſie in ſchwär⸗ zeſten Farben, und der engliſche Botſchafter Sir Ho⸗ race Rumbold urteilte kaum anders. Selbſt Frank⸗ reich, das eine Militärmiſſion in Polen unterhielt, und auf das man ſo große Hoffnungen geſetzt hatte, nahm eine abwartende Haltung ein. Es ſchwankte offenſichtlich zwiſchen Polen und den Weißruſſen (Antibolſchewiſten) und wußte anſcheinend noch nicht recht, auf welche Seite es ſich ſtellen ſollte Die Weiß⸗ ruſſen waren aber bekanntlich für ein unteilbares Rußland, alſo gegen ein ſelbſtändiges Polen in der bisherigen Größe. Der italieniſche Vertreter, Graf Sforza, war der einzige, der offen für Polen gegen die Bolſchewiſten eintrat. Dieſe teils wankelmütige, teils offen ablehnende Haltung der Großmächte Polen gegenüber war Pil⸗ ſudſki allerdings ſchon vor Beginn der Konferenz bekannt. Unter dem Eindruck dieſer Haltung der Großmächte ſah er, der große Staatsmann und Po⸗ litiker, von Tag zu Tag immer mehr ein, daß Polen in ſeinem Freiheitskampf gegen den roten Terror ſchließlich doch nur auf ſeine eigenen Kräfte ange⸗ wieſen ſein werde. So ernſt die Lage auch war, der Glaube an einen ſchließlichen Sieg verließ ihn keinen Augenblick. Polen mußte allein den Titanenkampf durchführen. Am 7. Juli erließ General Haller da⸗ her einen Aufruf zur Bildung von Freiwilligen⸗ verbänden. * 5 Tuchatſchewſki gab am 7 gruppenbefehl aus: III. Kavalleriekorps Swenzjany. 4. Armee erreicht bis zu dieſem Tage die Linie Twerec—Komaf und am 10. Juli die Station Molo⸗ deezno. 15. Armee marſchiert in Richtung Poſtawy. 0 3. Armee marſchiert in ſüdlicher Richtung auf Minſk. 16. Armee in weſtlicher Richtung auf Minfk. Mozyrzgruppe deckt den linken Flügel der 16. Armee. Juli folgenden Heeres⸗ nimmt bis zum 9, Juli (Fortſetzung folgt) es iſt im Winkerhilfswerk 61111 und ge⸗ recht, von jedem einzelnen auch N eine prämie zu fordern, die ſeinem kin kemmen entilpricht. [(Der Führer üder das Winterhilfswer t! 5 4 8 4 5 4. F Deutsche lestverzinsl. Werle Otsch. Staatsanleihen 1038 5 Dt.⸗Anl. 27 4½ Schatz D R. von 35 f. 41/45 4½ do. v. 36 2. F. 47% bo, v. 87 8, F. 15 5 955„ „ Hayern 2 4% Heſſen 28 A- 4j Fr St. An 28 % Thüringen 28 4% do. 27 A- 8. 101.5 rankfurt % Ot. R. bahn 35 1 N 1 o* 4% bo. 85 Uldbeſts Di. Relch 1187 1208 129,% Stadtan! 4½ Augsburg 28 4½ 0 Baden 28 %%Berlincholde! %½ Darmſtadt 26 4½ Dresden 28. 4/47 Frankf. 26 4½ Hanau 28. 475 e 20 4% Ludwigsh. 28 4½ Mainz 28 K. 4% Mannheim26 4½ do. 7 4½ Pirmaſens 26 Anleihen d. Kom. Verb. Iberheſſ. Pr.⸗Anl.] 139.0] 139.0 elhen 5 Ulm 26 A- 4¹ F 27 u. 28. R 1, 2, 7. 6 und 4% do. Gold⸗ Schuldv. 28 R2 5½ Peſſ..⸗Hypbk. Lig. o. Ant. I 26 Manndeim Musi. 134,0 100.5 5 100.0 99,— 101.7 91 99.50 998.59 102.7 98.50 88.50 8 SSS SS 888888 — 8 SS 5 fandbrlefe u. Schuld: vorschreibungen Kreditanstslten det Lände 99.75 99 1018 4% Pr. Ad. ⸗fbrf, Anſt. G ⸗Pforf. R 19 do R 22 do. G. tom 1 4½ Württ. Wohn 28 R 2„„ Landes- und banken, kom. 4½ Bad..⸗Odbk. Mannh. 29, R 2 %½ do. Golds) Al 4% Kaſſelgdkr. 26 K 1 u 2 4½ bs kom. Bf. Giro. f. 22 4. 4% bo. 4½ do, R 12 4% Naſſausdsbk. „ Ppſbe. 25, K 1 Ado om. 681 do. 100.0 99.50 99.— 99,50 Provinz- Giroverb. 100.0 90.— 2199,62 89.—— 99.25 100 0 99.— Landschaften ½8 ſtpr. Landſch. El Lu.-F 1927 Dt. Rom. S. Abl. 31 483.435 8 do. 1211487 148.5 96500 99.50 Goldhyp.- Pfandbriefe Hypothskenbanken V. 4½% Bayr Bodener. Würzb. 5 W. I 4% Bahr. Lanow⸗ dankt R 32 ½ Berl. Pyp.⸗Bk. 8 8 215 285 % Frkftr Hyp. B! . 5% do. Lig. Pf. b. U. R 4% do. Goldgom. R238 4½ do. Pför.⸗Bk. Gpfbr. Kalli u. 5½ do. Lig. k 1 4½ do. tom. E l. 5% Goth. Grder.⸗ Bank AT. 4½% Mein. Hyp. Bk. Gpfbr.k U, I, Al 4% Pfälz. Hyp. 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Hofbr. 0 Südd. Zucker 0 1 Bergbau 8. erzin. et, Oelſad. do. Glanzſtoff do. Gothania do. Strohſtoff do. Ultra mar. Voigt& Haeffner Penw. Hartſtein 1840 5 5 4. Harttemb. Elektr.] 102% 1020 ulle, Brauerei 65— Lak Waldhof 1520 151.0 5. Verkehrs-Aktien Bod. AG. f. Rhein⸗ schiff, und See⸗ transport Mhm It. Reichsb. Vor: 4 Zank-Akctlen 5 129.5 Badiſche Bank Fom.⸗ u. Priv tb Deutſche Bank Dresdner Bank Frankfurter Bank do. Dyp.⸗Bank Pfälz. Hoyp.⸗Bank Rio ant: 7 Rgein. Byp.⸗Bank Bürttög. Bank ⸗ Versicherungen Bad. Aſſekuranz⸗ 1020 A-G, Mhm. 31,80 81.50 Nannheim. Vers. 22.— 142, Bürtt. Transport — 8 Seide Amtlich nicht ndtierte Werte Umtausch- Obligationen S8 8 75 el, Berliner Stüptiſche elekt- Wert, fädlig S. Januar Anl. von 192 5% Großkraft Maunheim u. Pfalzwerke 4½% Mh. Weſtf, Elektr. Ant, von 192 7290 5 1923 4—4010ùU 1 1930 %¼% Ruhrwohnungsbau Volthom, Sell %¾ Ber. Stahlwerke(Nheinelbe union) 40 5 0 Berlin Deuisdie estverzinsl. werte Anleihen: Reich, Zünder, Relchspoſt RNentenbriefe, Schutzgebiete 1838 5 Dl. Reichsanl. 27 4% bo. Ib 88 2. F. 99 Reichsanl. 1984 5. 1 6% Preußen 1628 4% do. 1986. 4% Baden 27 6% Bayern 27. 6% bo. Ser. Anl.; ½Braunſchw. 29 4½% Heſſen„1929 4% Sachſen 1927 55 1016 99.40 99.50 10% 109,0 409 4 101.5 99.40 99. 99.6% 10772 95.70 94.75 90.50 10⁰.,1 99 50 4½ Uchspoſt, v. 34 2 9. 3 N 1 1 4½ r. Odsrtbk. Ad. Rentbr. f, 7 225 d, Pig. Gdrtör 9987 105 ö tsch. Aut. Ausl. Unhalt Alibeſttz 1 0 Alibeſ. Büring. Altbeſit 179.9 1220 129.0 4 Dt. Schußgeb.⸗ Anleihe 905 doe. 1914 180 1175 Anleihen Provinz, Bezirts⸗, gweckver⸗ bände, Kreiſe ung eddie % randenbg. 0 %dann doe 1 % Sachſen A. 18 99.8% 0⁰ 4% S. ⸗Holſt A. 13 88.87 ** Natel dz Verb Oſtpreuß. Altbeſ. Pommern Altb. 1 Mheinprov. Altbeſ 8. 183.5 127. i Altbeſ. Weſtfalen Altbeſ. 1 134 ⁰U 47 1 v. 29 47% Berlinch⸗S.83 4½ Bochum 29 4½ Braunſchw. 26 4½ Breslau 28 1 4½ bo, v. 28 11. 4½ Duisburg 28. 4½ Dilſſeldorf 28 4½%½ Eſſen 28 4½ Kaſſel 29. 4½ Leipzig 28. 4% Mannheim % 4½ München 29 4% Pforzheim 26 4½ do. 27 4% Wiesbaden 28 10⁰ 95.62 98.65 99.— 100.0 Manngeimultbeſ 121480 „ Brſchwst. 23 4½pHeſſvandesbk. ot. 8, 4, 6 3% do. R. 10 u. J 1½ 01d. St. f. A. 20 4½% Prepfbr. R. 15 4½ do. do. 1 22 4½ Württ. Wkr. 9 5 5 100 0 100.2 1000 99 75 4 Standbr. und Schule „ öktentl. Kredit- Anstalt. 4½Hann. Ldkr. 27 4½ Kaſſ.Odkr f..6 4% Mirteld bk. 30 % Obſchlhrbk. 2 ½% Rheinpr. A z 5 5 1 9. Pf. A. 28 f 1 1500 100.2 98.25 89.— 99.25 1 1 * 75 4% Pr. 99,50 99.50 Landschaften 4½ Schl. Sandſch. %½ Weſtf. L. Gdpf 5¼ do. Abfind Stadtschaften Gol dpf.(fr. 10%) %½ Pr. Zentral- Stadtſch. R 5, 7 ½ do. do. R 22 Hypothek.- 4½ Bayr Hdbk.-6 4½ BayrVereins⸗ bank 186-112 5½ Berl. Lig 8. ½ Braunſchwg⸗ Hann. Hyp. 29 ½.Centrbkr. ka 4% D Hypoth.-Bk. Goldpfbr. 8 88 4% D. Wobnſtät. Hyp.⸗Bt. l-9 4½ Frkf. Hyp. 1 16 4½ Gotha Grdkr. e N 1 „Hamb Hyp. Bk. km. D- K ½ Hann. Bobkr. Goldhyp. 18 0% Mitteld. Bdk. R —— 4½ Pr. Bodenkr. N E 21 entrBod. Goldpf. 1928 5 ½ do. Liquid. 26 24% Pr. Pop., „ 6 b. 5 8744 4% Pr. Pfandbr. Golohyp.& 50 dt. Rom. 2526 99.521 90 52 h dg. 8. Gpf. Ea.(fr% 99.75 1026 4½ Rhein. Hyppk. R 35, 86, 39. 5% do. Liquld. 4½d b. Kom. f-8 4½% Rh⸗WeſtfBdk. 1 6, 12, 10, 4. ½ Roggenrent.⸗ Bank t-3. 5. 100 0 1020 99,25 99.25 99.75 e Kom. k 20 . 18221 99.0 99.80 r ö oldpf, km. 25 100.0 100,0% 8 99.75 99,75 1 1 9 100.0 99.75 101.5 998/ 100.0 100 4½ Thür, Sandes⸗ Hyp.⸗Bk. 8 21 4½ Weſtd. Boden⸗ kredit kn. 6 4½ do. km. 24-26 4½ Württ. bk. 510 ank. Werte 10².0„ 101 8 101 107,0 102,1 ladustrie-Osſigationen 7 1 1—— aimler⸗Benz. 1000 687 me e 5 roßkr. Meim 5 1050(l Heeſch v. 1926 108.1 1880 8 een 38 1052 f atronzellſtoff. —9Rÿ65 5 fi- M. 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Seite“ Nummer 6 Neue Wettſpielbeſtimmungen im DRe Für Jußball und Handball Orduun lich regelt, hat der Reichsbuend ſetzt ſeine Wettſpiel⸗Beſtim⸗ mungen für diejenigen erſten beiden Sportarten heraus⸗ gebracht, die ſich in Weſen Spielauffaſſung. Spielaufbau und Wertung ähneln: für Fußball und Handball. Sie erſetzen die bisher gültigen Fachamtsordnungen. Es herrſchte bei ihrer Schaffung das Beſtreben vor, die not⸗ wendigen Beſtimmungen für Spieloblauf und Geſtaltung des Kampfe ne möalichſt einheitliche Grundlage zu ſtellen, wo die verwandten Sports wit einbezog. It die Reichsbund⸗Sportordnung dus Rahmengeſetz für die Geſtaltung der Wettkampf⸗Grundlage, ſo ſichern die Wettſ timmungen die gleichgerichtete Auffaſſung in allen Fragen die notwendiger Beſtandteil des Sport⸗ bes find: Spielwertung, ⸗abwicklung, ⸗gültiakeit und die verwaltungsmäßige Durchführung. Dieſe Ein⸗ heitlichkeit iſt von Wichtigkeit, zugleich aber liegt ſie auch in der Linie der Beſtrebungen des Reichsbundes, allen feinen Gliedem eine allgemeingültige Sporteinſtellung zu geben und die unterſchiedliche Bewertung einzelner not⸗ wendiger nebenſportlicher Vorgänge zu beſeitigen. Darum zieht ſich durch die neuen Wettſpielbeſtimmungen, die aus den alten Fachamtsordnungen das Gute nahmen. wo ſie es ſanden, als roter Faden das Verlangen nach ein ⸗ wanödfreier ſportlicher Auffaſſung. Schon die Sportordtiuna ſetzte an die Spitze ihrer Para⸗ graphen eine erſte Beſtimmung in der zum Ausdruck kam, Haß es erſte Pflicht jedes Sportlers iſt. volle ſportliche Ge⸗ ſinnung zu zeigen und den Gedanken der Ritterlichkeit Grundlage feines Handelns werden zu laſſen. Die Wett⸗ ſpielbeſtimmungen kuftpfen hier an. Nicht alles, was nicht perboten iſt, iſt erlaubt; immer entſcheidet die ſporkliche Auffaſſung zu einem Spielvorgang. kann es keine Lücken geben und keinen Zwieſpalt; alle betrieb aktiv Beteiligten wiſſen welches Leitmotiv Handelns vorgeſchrieben iſt. Vereinfachung der Sportarbeit Es hätte keine Berechtigung, wenn in einem Bund, der alle Sportarbeiten betreut und ihre Durchführung in ſport⸗ lichem HGeiſte ſichern will, die einzelne notwendige Hand⸗ kung eine unterſchiedliche Bedeutung hätte. Warum ſoll 3. B. im Fußball der Teil einer Klaſſe„Abteilung“ heißen lurd im Handball„Staffel“? Warum ſoll im Fußball bei Nichtantreten eines Gegners die anweſende Mannſchaft ſich umkleiden müſſen und der Schiedsrichter unter allen Umſtänden das Spiel anpfeifen, im Handball aber die ein⸗ fache Feſtſtellung, daß die ondere Mannſchaft acht ſpiel⸗ berechtigte Spieler zur Stelle hat genügen? Solche und ähnliche Fragen, die bisher unterſchiedlich gehandhabt wurden, gibt es zahlreich. Das hört jetzt auf, und was als notwendig und praktiſch für den Fußballſport gilt, iſt auch für Hockey oder ere Mannſchaftskämpfe tragbor. Da⸗ mit kommt Sicherheit und leichtes Arbeiten in den Sport. der dadurch von bürokratiſchen Feſſeln ſrei iſt: die Ver⸗ waltungsarbeit, ſowieſo nur Nebenzweck im Sport wird einfacher. Die Jugendbeſtimmungen ſind, nachdem der Pflicht⸗ ſpielbetrieb der Fachämter unter dem Namen der Hitler⸗ Jugend abrollt, von den Fachämtern gber ausgerichtet wird, im enaſten Eingernehmen mit der H⸗Führung getroffen. Auch bier wird es für alle Sportarten nur die aleichen Grundſätze geben. Aeußerlichkeiten, die wichtig ſind! In den Spielbeſtimmungen wird die Bezeichnung„Ver⸗ eine“ für die Zellen des Reichsbundes nicht mehr an⸗ gewandt, ſondern iſt durch die Gemeinſchaf 1“ erſetzt. Das bedeutet nicht, daß die Vereine demnächſt aufhören follen, ſondern iſt gewählt, um alles zu erſaſſen was im Reichsbund aktiv tätig iſt, neben den Vereinen als die Formationen, Betriebsſport⸗Gemeinſchaften. Truppen⸗ und Polizei⸗Sporlabteilungen uſw. Daß die„Abteilungen“ ſetzt „Stoffeln“ heißen wurde ſchon angedeutet: ſie ſollen höchſtens in Stärke von zehn Maunſchaften ſpielen. um die nachfolgenden Endspiele der Staffelſieger nicht als Ueber⸗ laſtung des Sportbetriebes empfinden zu ſaſſen. Stoffeln mit mehr als zehn Mannſchaften verfallen alſo dem Abbau. Auch der Begriff bei den Spielert iſt geändert. Es aibt jetzt amtliche und nichtamtliche Veranſtal⸗ tungen. Zu den erſteren zählen die Pflicht⸗ů, Pokal⸗ und Auswahlkämpfe, zu den letzteren die Freundſchaftsſpiele. Die Meiſterſchaftskämpfe fallen gllaemein unter den Be⸗ ariff Pflichtſpiele, als Meiſterſchaftskämpfe werden die nach Ermittlung der Gauſieger einſetzenden Spiele um den Titel eines deutſchen Meiſters angeſehen. Man kann nicht in feder Staffel oder Klaſſe einen Meiſter ausſpielen. Auch die Freundſchaftsfuiele unterliegen ſortan der Aufſicht des Reichsbundes, um ſo mehr, wenn ſie von Gemeinſchaſten be⸗ stritten werden die nicht dem aleichen Gau angehören. Sie müſſen gemeldet werden und bedürfen der Genehmigung. Damit wären im weſentlichen die Grundzüge der neuen Wettſpielbeſtimmungen geſchildert. Sie liegen auf dem Wege des organiſchen Aufbaus der Leibes Ebungen und weiſen der Entwicklung, die beeinflußt iſt durch die vielen Betriebsſport⸗, Formations⸗ und an⸗ deren Gemeinſchaften einſtrömenden neuen Kräfte, deu Fußball in Südheſſen Für unſere Fußballfreunde hat das neue Jahr guk an⸗ gefangen. Die Behörde hat nämlich die Spiele wieder freigegeben. Ob allerdings das vorgeſehene Programm reſtlos ohne Sthrung abgewickelt werden kann, iſt eine andere Frage. Jedenfalls waren am erſten Sonntag des neuen Jahres ſechs Spiele angeſetzt, wovon eines wieder abgeblaſen werden mußte. In der Tabelle hat es keine Aenderung ergeben. Nachſtehend die Ergebniſſe: Pfiffligheim— Lampertheim:2 Lorſch— Alemannia Worms 311 Wixhauſen— Bürſtadt 1 Me Darmſtadt— Horchheim 611 Oberroden— Blauweiß Worms 00 Arheilgen— 98 Darmſtadt ansgefallen Der Tabellenführer Pfiffligheim hatte es nicht leicht gegen Lampertheim, um zu den Punkten zu kommen. Bis Halbzeit ſtand es nämlich noch 121. Erſt ein Elfmeter ließ die Lampertheimer zuſammenklappen, wodurch die Platzmannſchaft Oberwaſſer bekom und ſich die Punkte ſicherte. Auch der andere Mitbewerber um die Meiſterſchaft, Lor ſch, bekam hartnäckigen Widerſtand ent⸗ gegengeſetzt. Die Wormſer Alemannia überraſchte gerade in den letzten Spielen und zeigte ſich auch diesmal in beſtem Lichte, ſo daß Lorſch alles brauchte, um 8 Minuten wor Schluß den Sieg zu erringen. Einen ſchweren Gang hatten die Bürſtädter zu machen, obwohl der Gegner, Wixrhauſen, an vorletzter Stelle der Tabelle ſteht. Aber die Platzherren müſſen ſa das Geſpenſt des Abſtieges bannen und brauchen dringend Punkte. So mußte Bürſtadt froh ſein, nochmals mit einem klauen Auge davongekemmen zu ſein. Die Dar m⸗ ſtädter Soldaten empfingen Horchheim als Da⸗ Hellenletzten, natürlich von vornherein eine verlorene Sache für die Gäſte. Die Ueberlegenheit der Soldaten fiel ganz eindeutig in einen:1⸗Sieg aus. Ein Spiel von guten Hintermannſchaften könnte man das Treffen in Ober⸗ roden bezeichnen. Nach gleichmäßigen Leiſtungen teilte man ſich brüderlich in die Punkte. Die Kreisklaſſe botte ebenfalls wieder Spielbetrieb aufzuweiſen. Der Ta⸗ bellenführer Hofheim krunte auch die Hürde in Heppen⸗ heim nehmen und dort:1 gewinnen. Biblis mußte auf a:9 gegen tadt gewann kampflos, da eigenem Platze eine ſaftige Ni Großrohrheim einſtecken. Be Einhauſen nicht antrat. Reichhaltige Speiſekarte unſerer Vobſportler Unſere Bobſportler können ſich in dieſem Winter nicht beklagen, daß ſie zu wenig Gelegenheit für die Ausübung ihres ſo wagemutigen Sports hätten, denn das Programm iſt— brauchba Wetter ſelbſtverſtändlich vorausgeſetzt— ſo reichhaltig wie ſelten. Das Hauptereignis bildet natür⸗ lich die Weltmeiſterſchaft im Viererbob, die auf der 1525 Meter langen Olympiabahn am Rießer See ausgetragen wird. Den Januar * Auftakt der diesjährigen Rennſaiſon bilden am 9. Rennen aller Elubs zugunſten des Winterhilfs⸗ werks. Am 15/10. Januar folgen dann die Süddeutſche Zweier⸗ und Viererbob eiſtarſchaft in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen, wenige Tage ſpäter, om 19. Januar der Kampf um den Wanderpreis des Deutſchen Bobverbandes(Vierer⸗ bob) auf der gleichen Bahn. Der 24.½5. Januar bringt die Deutſchen Bobmeiſterſchaften, die international ausgetragen werden, in Garmiſch, denen am 29.30. Januar die Welt⸗ meiſterſchaft im Viererbob folgt. Am erſten Tag werden die beiden erſten Läufe. zwei weitere am zweiten Tag aus⸗ 20 Grad Kälte in Garmiſch 20 Grad unter Null zeigte das Thermometer am Neujahrs⸗ Das war ſelbſt für die Eiskunſtläuſer zu viel, die Garmiſch fleißig trainieren. Unſer Schnappſchuß zeigt Ilſe Pauſin mit ihrer öſter⸗ reichiſchen Kameradin Hanni Nierenberger. (Schirner, Zander⸗Multiplex⸗K.) tage. O im Olympia⸗Stadion in gefahren. Am Nachmittag des 29. Januar findet guch der Kongreß des Internationalen Bobverbandes ſtatt. Den Abſchluß bildet am Nachmittag des 30. Januar die Preis⸗ verteikung im Gormiſcher Feſtſaal. Zeitlich mit der Welt⸗ meiſterſchaft fällt die Thüringer Bobmeiſterſchaft zuſammen, die in Oberhof ausgetragen wird. Im Febrnar ſteht dann der Harz im Rahmen des Bobſports:.6. Februar in Hahnenklee⸗Bockswieſe Norddeutſche, 12./13. Februar in Schierke die Harzer Bobmeiſterſchaft. Mit einem Nach⸗ wuchs⸗Lehrgang in Schierke vom 13. bis 20. Februor ſchließt das diesjährige Programm des Deutſchen Bob⸗ und Schlit⸗ tenſport⸗Verbandes. Aus dem Mannheimer Schachleben Großmeiſter Bogoljubow kommt Schach gehört zu den leider immer noch zu wen bekann⸗ ten„Winterſportarten“! Zwar lieſt man das ganze Jahr hindurch von größeren und kleineren Turnieren im In⸗ und Ausland, aber der eigentliche Hochbetrieb im Schach⸗ leben entwickelt ſich im Winter. Da kommen vor allem auch die kleineren Sterne am Schachhimmel zu ihrem Recht, und ihr Glanz wird nicht ganz und gar von den großen „Leuchten“ verdunkelt. Die Winterturniere an allen Orten bieten jedem Gelegenheit, über Klub⸗ und Stodtmeiſter⸗ ſchaft zu weiterem Ruhm emporzuſteigen. Nach der Neuord⸗ nung, die kürzlich ſtattgefunden hat, übernimmt nun auch das Amt„Feierabend“ der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ die Förderung des Schachgedankens parallel dem Großdeutſchen Schachbund. Dadurch wird hoffentlich die Einrichtung von Betriebsſchachgruppen weiterhin gefördert. Alſo an Möglichkeiten der Betätigung fehlt es nirgendwo. Und ber Beſuch eines Spielabends oder gar einer Groß⸗ veranſtaltung im Schachklub wird bei jedem noch Fern⸗ ſtehenden den Wunſch wachrufen, hier auch mittun zu können. Eine ſolche Gelegenheit, einmal etwas Beſonderes erleben, wird gleich zu Beginn des neuen Jahres im Mann⸗ heimer Schachklub geboten: Großmeiſter Bogoljubow kommt! Zwar iſt er in Mannheim ſchon ſeit Jahren keir Unbekannter mehr, er hat ſich hier des öfteren als Spieler, Lehrer und vor allem auch als humorvoller Geſellſchafter gezeigt. Aber diesmal wird es etwas Beſonderes geben, was vielen ſicherlich noch neu iſt: eine„Blindvor ſt e l⸗ lung“ des Meiſters. Und zwar ſpielt Bogolzubow nicht nur eine Partie„blind“, d. h. ohne Anſicht des Bretts, fondern er wird gleichzeitig gegen mehrere Gegner an⸗ treten, alſo„ölindſimulton“ ſpielen. Die Mannheimer wer⸗ den ihm, um den Reiz der Veranſtaltung zu erhöhen, eine Reihe der hieſigen Spitzenſpieler, die füngſt die badiſche Mannſchaftsmeiſterſchaft nach Mannheim holten, gegenüber⸗ ſetzen. Dieſes Reihenblindſpiel findet am Freitag, dem 14. Januor 1988, im Klublokal des Mannheimer Schach⸗ klubs(Kaffee„Merkur“) ſtatt. Tags zuvor ſpielt der Großmeiſter an etwa 40 Brettern ſimultan. Alſo hier iſt die Möglichkeit geboten, einmal mit einem ganz Großen die Klinge zu kreuzen! Weiterhin iſt für den Januar ein Freundſchaftskampf Mannheim— Heidelberg geplant. Näheres wird noch bekanntgegeben. Und nun zum alljährlichen Winterturnier. 60 Teil⸗ nehmer haben ſich dieſes Jahr zuſammengefunden, um in 4 Klaſfen um den Klubmeiſtertitel bzw. den Aufſtieg in die nächſthöhere Klaſſe zu kämpfen. Die 1. Klaſſe weiſt gerade die runde Zahl von 10 Teilnehmern auf. Die 2. und g. Klaſſe ſind mit je 18 Meldungen erfreulich ſtark beſetzt. Die große Zahl hat eine Teilung jeweils in 2 Gruppen not⸗ wendig gemacht. In der 4. Klaſſe ſpielen 14 Mann. Die Teilnehmerliſte der 1. Klaſſe umfaßt als Anwärter auf die Klubmeiſterſchaft die Herren Heinrich, Mühl, Lützenbürger, Schnepf, Dr. Stipanſki, Dr. Somotzki, Beck, Weinacht, Fleißner und Leonhord. Einige alte Namen von gutem Klang ſind darunter, aber auch mancher Neuling iſt in der 1. Klaſſe aufgetaucht und will ſeine Feuerprobe beſtehen. Bisher waren 5 Runden fällig, und es hat ſich ſchon klar eine Spitzengruppe abgeſondert. Voraw Hein⸗ rich. Er hat 4 Siege zu verzeichnen, und zwar gegen Mühl, Lützenbürger, Schnepf und Dr. Stipanſki. Dazu kommt noch eine unerwartete Punkteteilung gleich aus der 1. Runde mit Leonhard. Fleißner meldet 3 Siege, und zwar gegen Lützenbürger, Schnepf und Dr. Stipanſki. Gegen Mühl verdarb er durch einen Fehler ſeine Chancen und begonn ſo das Turnier mit einer Niederlage. Wenn es die einzige bleibt, reicht es doch zum erſten Platz. Leonhard, der zum erſten Male in der 1. Klaſſe mittut, hat ſich äußerſt wacker geſchlagen: 3 Siege gegen Mühl, Lützenbürger, Dr. Sawatzki und ein Unentſchieden gegen Heinrich, das läßt ſich hören. Dr. Stiponſki begann mit 3 Punkten gegen Dr. Sawatzki, Beck und Weinacht, mußte dann aber 2 Niederlagen einſtecken gegen Heinrich und Fleißner. Weinacht hat mit wechſelndem Erſolg Kleine Sport-Nachrichten Vin 1886 Mannheim trägt am kommenden Samstag, 8. Januar, im„Zähringer Löwen“ einen Klubkampf gegen die Amateurboxſtaffel der SG 1846 Neuſtadt an der Wein⸗ ſtraße aus. Im Gau Bayern finden am Sonntag, 9. Januar, drei Gauligameiſterſchaftsſpiele ſtatt, da fetzt noch die Begeg⸗ nung zwiſchen Jahn Regensburg und Bfy Ingolſtadt hinzugekommen iſt. Oblt. Fritſch, der ausgezeichnete Wurfathlet und Olym⸗ piakämpfer, rettete in Braunſchweig, wo er im Dienſt bei der Luftwaffe ſteht, ein Mädchen vom Tode des Ertrinkens. Frankreich verteidigt den Hallentennis⸗pokal des ſchwe⸗ diſchen Königs gegen den Sieger aus der Begegnung Schwe⸗ den— Norwegen mit der Mannſchaft Pétra, Deſtremean und Petra/ Bolelli. Zwölf Nationen haben für die Handball⸗Weltmeiſter⸗ ſchaft vom 7. bis 10. Juli im Berliner Olympiaſtadion ihre Meldungen abgegeben. Auf der Wadeberg⸗Bobbahn bei Oberhof werden am kommenden Wochenende(.9..) die Thüringiſchen Bob⸗ Meiſterſchaften entſchieden, nachdem die beſchädigte große Kurve wieder ausgebaut wurde. Errichtung einer dritten Reichsſeeſportſchule Ein weſentlicher Faktor für die einheitliche Arbeit der Marine⸗Hitler⸗Jugend iſt die Tätigkeit der Reichsſeeſport⸗ ſchulen. Auf den Schulen 1(Gorch Fock) in Prieros in der Mark und II in Seemoos am Bodenſee wurden 1400 Marine⸗Jungen im Alter von 15 bis 17 Jahren zu Kame⸗ ra ſchaftsführern und Scharführern, ferner 100 Schar⸗ führer zu Gefolgſchaftsführern ausgebildet und erhielten den A⸗, B- oder C⸗Führerſchein. Um aber allen Anfor⸗ derungen gerecht werden zu können, muß noch eine dritte Reichsſeeſportſchule errichtet werden. Eine dieſer Haupt⸗ aufgaben ſteht in engem Zuſammenhang mit der Sofort⸗ aktion von Generaloberſt Göring, nämlich der Nach⸗ wuchsfrage der Handelsſeeſchifſahrt. Sie muß gelöſt wer⸗ den, wenn unſere ſeegehenden Schiffe in Zukunft mit deutſchſtämmigem, ſeemänniſch gut durchgebildetem Per⸗ ſonol bemannt werden ſollen, das im Ausland das Dritte Reich auch würdig und ſtolz vertreten kann. Die Erſah⸗ rungen der bisherigen Arbeit haben ergeben, daß die Marine⸗Hitler⸗Jugend die geeignete Formation iſt, um die Brücke zur auslandsdeutſchen Jugend und zur Jugend anderer Völker zu ſchlagen. Breslau und Stockholm, bie Höhepunkte des Kanufportjahres Zwei aroße Veranſtaktungen ſtehen im Vordergrund dez kanuſportlichen Geſchehens 1938: das Tuvi⸗ und Sportſeſt in Breslau und die Kanu⸗Weltmeiſterſchaften in Stockholm (.07..), Das Programm für Breslau wird einen Quer⸗ ſchnitt durch den Poddelſport bringen. Die Deutſchen Kanu⸗Meiſterſchaften als Ausſcheidungskompf für Stock⸗ holm finden am 28. und 24. Juli auf dem Baldeney⸗See bei Eſſen ſtatt. Länderkämpfe ſind vorgeſehen gegen Polen am 12. unf in Berlin⸗ Grünau gegen Holland am 28 6. in Duisburg, ſowie gegen Schweiz. Internationale Kafak⸗ Slaloms finden ſtatt in Zwickau und in München. Die Deutſche Vereins Staffelmeiſterſchaften im September iſt die Abſchlußveranſtaltung des kommenden Jahres. Beliebtheit ſi Meiſterſchaftstermine im Billaroſport Die Billaröſpierer ſtehen in dieſem Jahre vor großer Aufgaben. Vom Januar bis März beherrſchen die Meiſter⸗ ſchaftskämpfe das Programm. Hier gilt es, ſich die Teil⸗ nahmeberechtigung an den Europa⸗ und Weltmeiſterſchaften zu erkämpfen, zu denen die beiden Beſten der Deutſchen Meiſterſchaften entſandt werden ſollen. Bei der Weltmei⸗ ſterſchaft hat Auguſt Tiedtke den Titel im Fünfkampf zu verteidigen. Mit Ausnahme von Altmeiſter Pönsgen iſt die geſamte deutſche Spitzenklaſſe gemeldet, und zwar ſpielen die drei Berliner Joachim, Krüger und Sorge, Dr. Herbing (Hannover), Tiedtke(Düſſeldorf), Thielens(Gelſenkirchen), Förſter(Aachen), Unshelm(Magdeburg), Rudolph(Eſſen) und Lüttgehetmann(Frankfurt a..). Der internationale Terminkalender für die erſte Jahreshälfte hat ſolgendes Ausſehen: Jannar:.: In Köln Deutſchland— Belgien(Coupe Glorieux); 10.: In Köln Deutſche Meiſterſchaften 45/2; 16.: In Berlin Deutſche Meiſterſchaften 71/2; 20.: In Ant⸗ werpen Weltmeiſterſchaft 45/2.— Februar: 10.: In Algier Weltmeiſterſchaft 71/2; 14.: In Algier Weltmeiſterſchaft im Einbandſpiel.— März:.: In Paris Weltmeiſterſchaft End⸗ runde(Coupe Glorieux);.: In Aachen Deutſche Meiſter⸗ ſchaft im Fünfkampf; 23.: In Köln Weltmeiſterſchaft im Fünfkampf; 31.: In Köln Deutſche Meiſterſchaft im Drei⸗ bandenſpiel.— April: 22.: In Holland Europameiſterſchaft im Dreibandenſpiel.— Mai:.: In Paris Weltmeiſter⸗ ſchaft im Phantaſieſpiel.— Juni:.: In Buenos Aires Weltmeiſterſchaft im Dreibandenſpiel. Japan ſchickt Sportler nach Europa Im Hinblick guf die Olympiſchen Spfele 19410 ſind die japaniſchen Sportler noch eifriger bemüht, in der übrigen Welt zu lernen und Erfahrungen zu ſammeln. Allein auf acht verſchiedenen Gebieten werden Mannſchaften nach Europa entſandt. Es handelt ſich um Eis⸗ und Schiläufer, Radfahrer, Reiter, Turner, Fußballer und Leichtathleten. Die einzelnen Mannſchaften ſollen an allen großen inter⸗ nationalen Kämpfen ihrer Spartep teilnehmen. Willie den Juden 20 Jahre alt Willie den Duden, Hollonds berühmte Weltrekord⸗ ſchwimmerin, iſt am Neufahrstag 20 Jahre alt geworden. Berge von Glückwünſchen und Geſchenken zeigten, welcher die junge Schwimmerin erfreut, die trotz ihres Weltruhms immer beſcheiden und immer eine aus⸗ gezeichnete Kameradin geblieben iſt. Willie den Quden gehört in gewiſſem Sinn zu den Pionieren des Frauen⸗ ſchwimmens. denn ſie war eine der erſten, die in ganz jungen Je ſren ſchon im Wettkampf erfolgreich waren. Für ſie mußte uch in Los Angeles bei den Slympiſchen Spie⸗ len 1932, da 1 noch nicht einmal 14 Jahre alt war, ein eigener Beſchluß herbeigeführt werden, daß ſie teilnehmen durfte; ſie wurde Zweite hinter der Amerikanerin Madiſon über 100 Meter Freiſtil. Ein Weltrekord ſolgte dann dem anderen, ſie hält heute noch die Weltrekorde über alle Kraulſtrecken von 100 bis 300 HDards. gekämpft. Er fing mit einer überflüſſige Lützenbürger an, gewonn dann gegen Dr. Stipanſki und ſiegte gegen Dr. Sar erſt eine Partie erledigen(Verluſt und iſt daher noch nicht recht in ſe Form einzuſchätzen. Mühl gewann und Fleißner, verlor aber gegen Leonhard, ſo daß er ſich etwa in der 9 ha hatte meiſt ſchwere Gegner, ſo daß es nur zu Zähler gegen Mühl reichte. Auch Lützen bürg in ähnlicher Lage mit ſeinem einen Punkt ge 2 Dr. Sawatzki hat bis jetzt noch nichts ihm —5 2— nn= 1 7 Der Stand nach 5 Runden: Hein rid Punkte; eonhard 3,5(plus); Fleißner); Dr⸗ L Stipanſki 3; ſplus); Lützenbürger 1; Beck 0(plus 4 J, Dr D 0(plus 2).. W 2 2 2 2 Zwölf Nationen in Verlin Handball⸗Weltmeiſterſchaft im Olympiaſtadion Mit dem glänzenden Erfolg des Olympif Turniers in Berlin 1936, vor allem aber, ſeit von Halt die Führung des Internationale Verbandes(JA) übernommen hat, gewir Hand⸗ ballſport immer mehr an Weltgeltung. Schon das Hallen⸗ handball⸗ Turnier am 5. und 6. Februar in der Berliner Deutſchlandhalle hat bei allen ſporttreibenden Nationen ſtarken Widerhall gefunden, noch größer id die Er⸗ wartungen für die Feldhandball⸗Weltmeiſt ft, die vom 7. bis 10. Juli im olympiſchen Stodion zu rlin durch⸗ geführt wird. Der Weltverband hat das ö amt Hand⸗ ball im Da mit der Ausrichtung der Titelkämpfe be⸗ auftragt, für die Vornennungen bis zum 7. Februar ab⸗ gegeben werden können, während der endgültige Melde⸗ ſchluß am 7. April abläuft. Außer den beim olympiſchen tionen Oſterreich, Ungarn, Rumänien, die dem Olympiaſieger Deutſchland wird die Wel 1 aber faſt von allen Nationen Europas beſchickt, und auch aus Amerika erwartet man die Teilnahme von Maun⸗ ſchaften. Sichere Zuſagen haben neben den Olympiateik⸗ nehmern noch Polen, Schweden, Lettland, D fark, Hol⸗ land, Luremburg und Frankreich in Ausſie geſtellt, wöhrend aus Ueberſee eine Vertretung aus Us A, Kuba oder Uruguay in die Titelkämpfe eingreift. DKW. Siege in Aethiopien Im Militärſtadion von Asmara ſand ein Motorradbahn⸗ rennen ſtatt, dem große Beachtung entgegengebracht wurde. Nach drei Ausſcheidungsläufen wurden die beiden Haupt⸗ rennen der Rennmaſchinen beſtritten. Mit einer 250 cem⸗ DawW ſiegte der Italiener Lorenzi in der Viertelliter⸗ klaſſe mit einem Durchſchnitt von 74,7 Storm. Mit der gleichen Maſchine, diesmal ſogar mit 78.5 Stokm., gewann Lorenzi auch den Endlauf der 500 cem⸗Klaſſe, Zahlen vom italieniſchen Rennſport Der auch in Deutſchland beſtens bekannte Paolo Capriolt hat mit der Rekordzahl von 146 Siegen das Rennjahr be⸗ endet und zum elften Male das Championat ber italieni⸗ ſchen Flachrennfockeis gewonnen. Die nächſten in der Jiſte der erfolgreichen Flachrennreiter Italiens ſind S. Paecifiei mit 125, P. Gubellint mit 114 und E. Camiet mit 100 Sie⸗ gen. Die Rangfolge der erfolgreichen Beſitzer führt der Stall Teſio⸗Ineiſa mit einer Gewinnſumme von 1595 350 Lire an vor dem ebenfalls in Deutſchland bekannten Skall del Soldo mit 914 200 Lire. Das erfolgreichſte Rennpferd war der vor einiger Zeit nach Paris als Deckhengſt ver⸗ kaufte Donatello II, der bei neun Starts acht Stege davon⸗ trug und 869 950 Lire zuſammengaloppierte. Amerina, gie Dritte aus dem Großen Preis der Reichshauptſtadt, brachte es auf 404 500 Lire, während der in ſieben Rennen un⸗ geſchlagene zweijährige Nearco 222 800 Lire gewann. Bei den Trabertrafnern holte ſich erſtmalig R. Boktonk mit 99 Siegen gegen O. Baldi mit 91 und R. Oſſani mit 75 Siegen den Meiſtertitel. Die in Amerika gezogene Tara war mit 251 100 Lire das erfolgreichſte Trabrennpferd. Auf⸗ fallend iſt, daß der berühmte Museletone mit 129 800 fre erſt an ſiebter Stelle ſteht. Vom internalionalen Schiſport Hochbetrieb in Schweden. Schwedens Schiläuferklaſſe war ſaſt vollzählig zur Stelle, als die erſten großen Prüfungen dieſes Winters ausgetra⸗ gen wurden. Starteten die Springer mit Sven Eriksſon an der Spitze in Kongsberg in Norwegen, ſo trafen die Läntfer alle in der Heimat aufeinander. An Vaefſa über⸗ raſchte Bertil Melin durch einen Erfolg über den Orym⸗ piaſieger Elis Viklund, Der Kampf ging über 15 Km. und wurde von Melin in 58:04 Min. mit 10 Sekunden Vor⸗ ſprung genommen. In Lugnvik ging es über 30 Km. Hier erwies ſich Herbert Nenzen in:58:04 als der Beſte. Den zweiten Platz belegte Karl Pallin in:58:16 Std In Umeg ſchließlich triumphierte Arthur Häggblad über 12 Km. unangeſochten in 41:59 Min. Der internationale Sternflug zum Hoggar-Maſſiv Das erſte deutſche Flugzeug in Tunis gelandet „Von den drei deutſchen Teilnehmern am internationalem Sternflug von Haſkeir iſt das erſte Flugzeug mit der Be⸗ ſatzung Miniſterialsirigent Mühlig⸗Hofmaun(vom Reichsluftſahrtminiſterium) und Oberregierungsrat Dr. Mühlberger bereits in Tunis gelandet. Es iſt damit zu rechnen, daß auch die beiden undern Maſchtnen, Oberleutnant Goetze und Leutnant von Harnier von der Luftwaffe ſowie Flugkapitän Klit ſch und Funkermaſchiniſt Schnurr von der NS Gruppe Lufthanſa, die 1 von Rom nach Trapani(Sizilien) flogen, im Laufe des Dienstag in Tunis eingetroffen ſind. Der Weiterflug der deutſchen Mannſchaft führt von Tunis aus je nach der Wetterlage über Biskra oder Bone⸗ Ceonſtantine nach Algier, wo ſie ausſchreibungsgemäß ſpä⸗ teſtens am 0. Januar angekommen ſein müſſen Mit die⸗ ſem über 5000 Km. führengen Flug nach Algier iſt dann der erſte Teil des Wettbewerbs, der Sternflug, beendet. Anſchließend geht es am 8. Jauuar in den daooc Km. Wü⸗ ſtenrundflug zum Hoggaorgebirge und zurück. Turnier beteiligten Na⸗ eiz und neiſterſchaft Bayerns Meiſterſchaft im Eisſchießen wurde in Goktes⸗ zell entſchieden. In der Mannſchaftsmeiſterſchaft ſiegte der Sc Rießer See vor EK Straubing und Se Garmiſch, im Einzelwettbewerb belegte Mairhofer(Paſſau] den erſten . vor 9 1 len Zwieſel!). Japan beteiligt an den Schi⸗Weltmeiſterſchaften Mitte Februar in Lahti(Finnland) mit zwei Mann Auf dem F5IS⸗Kongreß in Helſinki wird dos Land der auf⸗ gehenden Sonne Jurch drei Abgeordnete vertreten ſein. Bakhuys, Hollands früherer Nationalſpieler, beſtritt beim Cis Metz ſein erſtes Spiel als Berufsſportler. Trotz Bakhuys wurde Metz im Kompf gegen Olympique Lille mit:1 geſchlagen. Der frühere Wiener Vogl wirkte erſt⸗ malig bei Excelſior Roubaix mit und hatte an dem Zgel⸗ Sieg Roubaix über Red Star Olympique großen Anteil. „. 5 3 1 75 5 2 2 e* 6. Seite/ Nummer 6 Aus Baden Perkeos Erwachen Am Samstagabend.11 Uhr Ru. Heidelberg, 5. Januar. Präzis.11 Uhr, nämlich am nächſten Samstag drunten im Keller auf dem Schloß droben, wird es einiges Rumoren geben. Um dieſe Zeit nämlich wird Perkeo feierlichſt erweckt werden und wenn er ſich die Augen gerieben hat, ſogleich ſein närriſches Regiment antreten. An einer großartigen Umgebung wird es nicht fehlen, zumal auch der Elferrat da ſein wird und dann jeder, der den Auftakt zur Hei⸗ delberger Faſenacht nicht verſäumen will An fröh⸗ licher Stimmung wird kein Mangel ſein, ſchließt ſich doch Perkeos Erweckung das große Kellerfeſt im Schloß mit Luſik, Lied und Tanz an. Diamantene Hochzeit in Lahr * Lahr, 5. Jan. Das ſeltene Feſt der diamante⸗ nen Hochzeit können am heutigen Mittwoch die im Stadtteil Lahr⸗Burgheim wohnhaften Eheleute Georg Schmitt und Frau Wilhelmine, geborene Biſchoff, in verhältnismäßig guter Geſundheit und völliger Geiſtesfriſche feiern. Der Ehegatte iſt am 28. März 1853 in Wieſenbach bei Heidelberg geboren, ſteht alſo im 85. Lebensjahr, diente beim Infanterie⸗Regiment Nr. 112 und war 37 Jahre bei der Stuhlfabrik Ring⸗ wald in Lahr beſchäftigt. Seine Gattin erblickte am 6. November 1856 in Geißenhauſen bei Bretten das Licht der Welt und betätigte ſich bis in ihr hohes Alter als Heimarbeiterin der Etui⸗ und Karto⸗ nagenbranche. eee „Waibſtadter Zeitung“ ſtellte Erſcheinen ein L. Waibſtadt, 4. Jan. Auf 31. Dezember ſtellte hier die im 56. Jahrgang ſtehende„Waibſtadter Zeitung“ ihr Erſcheinen ein. * Mosbach, 4. Jan. An den Folgen eines Berufs⸗ unfalles ſtarb hier der Zimmermeiſter Georg Fackler im Alter von 61 Jahren. * Buchen, 5. Jan. Mit Wirkung vom 1. Januar 1938 tritt Bürgermeiſter Adalbert Ullmer, Mit⸗ glied des Reichstags, als hauptamtlicher Kreis⸗ leiter in den Dienſt der NSDAP über. Die Be⸗ werbungen um den Bürgermeiſterpoſten wurden in der letzten Sitzung des Gemeinderats beſprochen.— Hermann Kaiſer, bisher beim Bezirksfürſorge⸗ verband Buchen angeſtellt, wird auf 1. Januar 1938 in den Gemeindedienſt übernommen.— Der Senior⸗ chef der Firma C. A. Stalf, Kaufmann Stalf, be⸗ ging dieſer Tage ſeinen 75. Geburtstag. * kkönigshofen a. d. Tauber, 5. Jan. Für den Betrieb der hieſigen Apotheke wurde der Apotheke⸗ kerin Theodora Müller(Karlsruhe) vom Mini⸗ ſter des Innern die Berechtigung verliehen. Apothe⸗ ker Oskar Lautemann, der der bisherige In⸗ haber der Apoteheke war, hat ſeit einiger Zeit eine Apotheke in Bruchſal übernommen. * Krauchenwies bei Meßkirch, 4. Jan. Als der Kaminfegermeiſter Hugo Schmidpeter einen Kaminſchacht im Landeskrankenhaus beſtieg, war noch eine ſtarke Glut vorhanden. Da Schmiöpeter die Steighaken nicht gleich erreichte, mußte er einige Minuten in der Gluthitze aushalten und erlitt ſchwere Brandwunden an den Füßen. 2 5 4 8 Südweftdeul Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe FFF! . ee 5 Verschneites Reich der Astronomie: Oben: Blick vom Hauptinſtitut des fönigſtuhls über die Anlage der Sternwarte. * Unten: Auch das Domizil der Aſtronomen trägt eine dicke Schnee⸗ kappe. phot. Fennel 1783 erſchienen die erſten Wetterkarten: Wellerkunde ſchon zur Zeit Karl Theodors Als die„Pfätziſche Metereologiſche Geſellſchaft' gegründet wurde— Seit dreißig Jahren gibt es eine amtliche Wettervorherſage * Karlsruhe, 5. Januar. Mit Jahresende waren drei Jahrzehnte verfloſ⸗ ſen, ſeit in Baden die erſten Wetterkarten heraus⸗ gebracht und damit der öffentliche Wetterdienſt ein⸗ gerichtet wurde. Man konnte dabei an eine Ueber⸗ lieferung anknüpfen. Erſtmalig in Deutſchland wurde im Jahre 1778 in Karlsruhe der Plan zur Schaffung eines einheitlichen Stationsnetzes für meteorologiſche Beobachtungen ausgearbeitet. Und zwar gebührt das Verdienſt dem Gymnaſialprofeſſor für Phyſik Johann Lorenz Böck⸗ mann. Er ſah 16 Beobachtungsſtationen vor Lei⸗ der ging die Einrichtung, obwohl ſie ſich der Gunſt des Markgrafen Karl Friedrich erfreute, aus Man⸗ gel an Geldmitteln bald wieder ein. Kleine Anfänge Immerhin hatte ſie den Anſtoß zu einer Fort⸗ entwicklung gegeben. Am 15. September 1780 wurde eee eee Maſſendiebſtähle in einem Karlsruher Warenhaus Das Warenlager in der Wohnung Für 2500 Mark geſtohlene Waren füllten den Bezierksratsſaal- Das dicke Ende“ vor Gericht ser. Karlsruhe, 5. Januar. Wegen fortgeſetzten Diebſtahls und Hehlerei hat⸗ ten ſich geſtern vor der Strafabteilung des Amts⸗ gerichts Karlsruhe der 39 Jahre alte Karl Friedrich Heun von hier und deſſen 40jährige Ehefrau Karo⸗ line Henn geb. Kohlmann zu verantworten. Karl Henn wurde vorgeworfen, von 1930 bis An⸗ fand November 1937 in einem hieſigen Warenhaus, wo er als Hausdiener angeſtellt war, die verſchieden⸗ ſten Waren im Geſamtwert von 2362,93 Mk. ent⸗ wendet zu haben; die mitangeklagte Ehefrau hat dieſe Waren, deren Herkunft ihr bekannt war, in ihrer Wohnung aufbewahrt, verwendet und die ge⸗ ſtohlenen Kleidungsſtücke getragen. Henn war ſeit dem Jahre 1919 in dem Waren⸗ haus als Haus diener beſchäftigt. Es gehörte zu ſeinen Obliegenheiten, die eingehenden Waren aus⸗ zupacken und den richtigen Eingang der Waren zu kontrollieren. Morgens von 8 bis halb 9 Uhr hatte er in dem Warenhaus auszufegen, zuſammen mit drei Berufskameraden, außerdem war er Fahrſtuhl⸗ führer. Bei dieſen verſchiedenen Tätigkeiten boten ſich ihm Gelegenheiten zum Diebſtahl. Die Dieb⸗ ſtähle begannen im Jahre ſeiner Verheiratung, 1930. Sein Einkommen betrug mit einer Kriegsbeſchädi⸗ gungsrente etwa 80 Mk. monatlich. Er ſah im Warenhaus die Sachen liegen, die ihm ins Auge ſtachen. Auffallend iſt, daß er erſt mit ſeiner Ver⸗ heiratung der Verſuchung unterlag. Seine Frau habe ihn zu den Diebſtählen nicht veranlaßt. Mei⸗ ſtens ſtahl er die Waren morgens, als er auszufegen hatte und das übrige Perſonal noch nicht anweſend war. Auch beim Transport hieß er öfters Waren mitgehen. Sämtliche geſtohlenen Gegenſtände wur⸗ den in ſeiner Wohnung aufbewahrt. Ver⸗ kauft wurde nichts. Der Richter beginnt dann die lange, mehrere Seiten füllende Liſte, in welcher das Diebesgut nach Wavengattungen und Abteilungen des Warenhauſes geordnet iſt, durchzugehen. U. a. befinden ſich in die⸗ ſem endloſen Diebſtahlsverzeichnis 14 Herren⸗ taſchenuhren. Richter: Was wollten Sie denn mit dieſen vielen Uhren? Angeklagter: Die Verſuchung war halt ſo groß. Die geſtohlenen Waren, die man in der Woh⸗ nung des Angeklagten beſchlagnahmte, wurden im Polizeipräſidium aufgehäuft. Das Warenlager füllte den ganzen Bezirks⸗ ratsſaal im Polizeipräſidium. Die ſinnloſen Mengen, die aus allen möglichen Abteilungen des Kaufhauſes zuſammengeſtohlen wurden, ließen erkennen, daß der Angeklagte einen ausgeprägten diebiſchen Hang beſitzt. Skrupellos hat er ſeine Stellung im Waren⸗ haus und das in ihn geſetzte Vertrauen mißbraucht. Die Ehefrau hat, als ihre Vorſtellungen nichts hal⸗ fen, die Handlungsweiſe ihres Mannes gebilligt. Offenbar wollten ſie ſpäter ſelbſt einen Handel mit den Waren beginnen. Das Gericht nahm den Wert der entwendeten Ge⸗ genſtände mit 2300 Mark an. Bezüglich der Straf⸗ zumeſſung wurde berückſichtigt, daß beide Angeklagte bisher nicht vorbeſtraft ſind, ferner, daß ſich die Straftaten auf einen längeren Zeitraum erſtreckten. Das Amtsgericht ſprach gegen den Ehemann Karl Henn wegen fortgeſetzten Diebſtahls eine Ge⸗ fängnisſtrafe von zehn Monaten aus, ſeine Frau erhielt wegen fortgeſetzter Hehlerei drei Monate Gefängnis. die„Sboeietas Meteorologica Palatina“, die„Pfäl⸗ ziſche Meteoro logiſche Geſellſchaft“ unter dem Schutz des Kurfürſten Karl Theodor ge⸗ gründet. Sie war nicht nur die erſte, ſondern auch die einzige wiſſenſchaftliche und internationale Or⸗ ganiſation dieſer Art. Zum erſten Male wurde hier der Verſuch gemacht, das Wettergeſchehen auf phyſi⸗ kaliſche Grundgeſetze zurückzuführen. Mit den Ap⸗ paraten, für die, wie berichtet wird, Karl Theodor ein hübſches Stück Geld ausgab und die heute im Deutſchen Muſeum aufgeſtellt ſind, wurden damals ſchon um 7 Uhr, 14 und 21 Uhr Meſſungen aus⸗ geführt, eine Zeiteinteilung, die bis in die neueſte Zeit beibehalten wurde. Vor allem aber hat die Tätigkeit der Geſellſchaft das Material zur Herſtel⸗ lung der erſten Wetterkarten geliefert, die von Profeſſor Heinrich Wilhelm Brandes in Leip⸗ zig erſtmalig für jeden Tag des Jahres 1783 gezeich⸗ net wurden Leider ging auch dieſe Einrichtung in⸗ folge der Wirren der franzöſiſchen Revolution wie⸗ der ein. Weitere Verſuche Faſt 100 Jahre ſollte es dauern, bis ein neuer Verſuch gemacht wurde. In den Sommermonaten der Jahre 1882 und 1883 wurde mit Rückſicht auf die Bedürfniſſe der Landwirtſchaft ein Wetterdienſſt eingerichtet. Die Verhältniſſe lagen jetzt un⸗ gleich günſtiger. In allen Ländern hatte man er⸗ kannt, daß die Beobachtungen nur dann einen Sinn haben, wenn ſie auf einem möglichſt breiten Raum vorgenommen würden. Das Jahr 1872 ſah alle be⸗ deutenden Meteorologen der Welt in Leipzig ver⸗ ſammelt, und auf dem internationalen Kongreß im darauffolgenden Jahre in Wien wurde auf Vor⸗ ſchlag des Altmeiſters der Wetterkunde, des deutſchen Profeſſors Koeppen, die Gründung eines ſtändigen internationalen Komitees beſchloſſen. Was die Kur⸗ pfälziſche Geſellſchaft angeſtrebt hatte, war Wirklich⸗ keit geworden. Aber noch war die Zeit für eine dauernde Ein⸗ richtung der Wettervorherſage nicht reif. Es muß⸗ ten erſt noch zwei wichtige Erfindungen gemacht werden, welche die ſchnelle Nachrichtenübermittlung gewährleiſteten: der Fernſprecher und die öorahtloſe Technik. Der öffentliche Wetterdienſt in Baden wurde daher wieder eingeſtellt. Seit 1907 amtliche Wettervorherſage Im Jahre 1907 entſchloß man ſich unter Profeſſor Schultheiß zu einer neuen Einrichtung der amt⸗ lichen Wettervorherſage. Eine recht unliebſame und nachhaltige Unterbrechung trat allerdings durch den Krieg und die Nachkriegszeit ein, bis dann das ehe⸗ malige„Zentralbüro für Meteorologie und Hydro⸗ graphie“ nunmehr als Badiſche Landeswetterwarte unter Leitung von Profeſſor A. Peppler in Karls⸗ ruhe ſeine Tätigkeit aufnehmen konnte. Nach dem Umbruch wurden im Jahre 1934 die Landeswetter⸗ warten aufgehoben. An ihre Stelle trat ein einheit⸗ lich geleiteter Wetterdienſt. Es iſt klar, daß ein Wetterdienſt umſo erfolgreicher ſein kann, je größer das Gebiet iſt, das er in ſeine Beobachtungen einbezieht. Die heutigen Wettervor⸗ herſagen gründen ſich auf Beobachtungen, die teil⸗ weiſe auf weit vorgeſchobenen Poſten im Atlanti⸗ ſchen Ozean wie in der Arktis gemacht werden. Im ganzen ſind nicht weniger als 1200 Beobach⸗ deren tung sſtationen tätig; 8 wei, die eine iſt in Karlsruhe, die andere iſt das bekannte Feldberg⸗Obſervatorium. Baden beſitzt Viermal täglich gehen die Meldungen an die Landeszentralſtellen, in unſerem Gebiet an jene in Stuttgart⸗Böblingen und von dort aus an die Zen⸗ tralſendeſtellen. Ohne Rückſicht auf die Landesgren⸗ zen hat man Europa in drei von Norden nach Sü⸗ den verlaufende Streifen eingeteilt. Jeder Streifen beſitzt eine Zentralſendeſtelle und zwar der weſtliche Paris⸗Eiffelturm, der mittlere Berlin⸗Königswuſter⸗ Hauſen und der öſtliche Moskau. Den Sprachſchwie⸗ rigkeiten ging man auf einfache Weiſe aus dem Wege, indem man einen Schlüſſel vereinbarte, der es geſtattet, die Beobachtungen in Form von Zahlen mitzuteilen. Eine ungeahnte Bedeutung hat die heutige Er⸗ kenntnis des Wettergeſchehens und des Klimas für die Erzeugungsſchlacht und den Vierjahresplan ge⸗ wonnen. Zwei Hauptaufgaben haben ſich in dieſer Beziehung herauskriſtalliſiert. Die eine iſt vom Wetterdienſt zu löſen und beſteht darin, die Ergeb⸗ niſſe ſeiner Arbeit der Wirtſchaft als Unterlage für die Planung zur Verfügung zu ſtellen, die andere iſt von der Wirtſchaft zu löſen. Sie beſteht darin, die wettermäßigen und klimatiſchen Gegebenheiten zu ſtudieren und nach Ausnutzungs möglichkeiten zu ſuchen. Aus der Pfalz Weidenthaler Anglück nochmals vor Gericht *Neuſtadt a. d. Weinſtr., 5. Jan. Die Berufungs⸗ verhandlung gegen den 1907 geborenen Eugen Büchner aus Kirrweiler, der vom Schöffengericht Neuſtadt wegen vier rechtlich zuſammentreffender Vergehen der berufsfahrläſſigen Tötung zu drei Jahren Gefängnis verurteilt wurde, findet am 12. Januar ſtatt. Die Große Strafkammer Frankenthal wird im Gemeindeſaal von Wei⸗ denthal tagen, um gegebenenfalls auf Grund einer Ortsbeſichtigung den Hergang des folgenſchweren Unglücks, bei dem am 9. Auguſt 1937 bekanntlich vier Perſonen vom Laſtzug des Angeklagten getötet wurden, rekonſtruieren zu können. Altrip rüſtet zum Faſching Vorbereitungen beim Karnevalverein„Caſtell“ * Altrip, 5. Jan. Im Lager der Caſtellia⸗ ner herrſcht fieberhafte Tätigkeit. Eine Reihe be⸗ kannter Altriper hat ſich zur karnevaliſtiſchen Ge⸗ meinſchaftsarbeit zuſammen gefunden, ſo daß mit einem wirkungsvollen Programm für die bevor⸗ ſtehende Karnevalſaiſon zu rechnen iſt. Für Ende Januar iſt eine große Herren⸗ und Damen⸗Frem⸗ denſitzung und außerdem ein großer Maskenball vorgeſehen. Die Unterſtützung der Nachbarvereine iſt bereits zugeſagt worden. Unter Mitwirkung der Ortsbauernſchaft, der Innungen, der NSG„Kraft durch Freude“ und ſämtlicher Vereinsführer iſt ein karnevaliſtiſcher Umzug geplant, der die örtlichen Vorkommniſſe des verfloſſenen Jahres mit Humor widerſpiegeln wird. Der Elferrat des Karnevalver⸗ eins„Caſtell“ mit ſeinem Präſidenten, K. H. Hauck, ruft nun zu Nutz und Frommen des Altriper 1 alle Caſtellianer zur freudigen Mitarbeit auf. Wechſel in der Leitung der Pflälziſchen Landesbibliothek * Speyer, 4. Jan. Am geſtrigen Dienstag ver⸗ ließ nach ehrenvoller Berufung zum künftigen Be⸗ treuer der Univerſitätsbibliothek Würzburg, Direk⸗ tor Dr. Hans Brein, ſein hieſiges Amt als er⸗ folgreicher langjähriger Leiter der Pfälziſchen Lan⸗ desbibliothek. Seit Juni 1930 hat ſich Dr. Brein insbeſondere dem inneren Ausbau der rund 200 000 katalogiſterte Bände umfaſſenden Landesbibliothek gewidmet und den Katalog neu aufgeſtellt; außer⸗ dem ſchuf er einen umfaſſenden Schlagwortkatalog über den Gau Saarpfalz, der die Literatur, Bücher, Zeitungs⸗ und Zeitſchriftenaufſätze erfaßt. Bekannt wurde unter ſeiner Leitung vor allem die Samm⸗ lung älterer und neuerer Literatur über den Gau Saarpfalz. Nachfolger Dr. Breins iſt der 35 Jahre alte Kunſthiſtoriker und Staatsbibliothekar Dr. Heinrich Zirnbauer von der Bayeriſchen Staatsbibliothek München. Weiooͤmanns Glück Abſchußbilanz eines Jahres im Bienwald: 200 Wildſchweine! * Kandel, 4. Jan. Nach einer Schätzung wurden im Bienwald im letzten Jahre rund 200 Wild⸗ ſchweine erlegt, der größte Teil davon in den Ge⸗ markungen der Grenze bei Lauterburg und Schei⸗ benhardt.— Seit dem letzten Schneefall haben nun die Treibjagden wieder eingeſetzt. Täglich finden Treibjagden mit teilweiſe gutem Ergebnis ſtatt. Pirmaſens, 5. Jan. Am Montag hat die Kri⸗ minalpolizei den 23 Jahre alten ledigen Juden Artur Dreifuß von hier wegen Raſſenſchande feſtgenommen und ins Gefängnis eingeliefert. Es konnte ermittelt werden, daß Dreifuß ſeit meh⸗ reren Jahren bis in die ünoſte Zeit hinein mit einer ariſchen Fran äfliches Verhältnis unterhielt. ä A Weed e e 938 ee deren ſt das n die ne in Zen⸗ gren⸗ h Sü⸗ reifen ſtliche juſter⸗ chwie⸗ dem b e, der ahlen 9 e Er⸗ 8 für n ge⸗ dieſer vom örgeb⸗ e für re iſt n, die n zu n zu ungs⸗ zugen ericht ender drei 0 n 12. mer Wei⸗ einer veren ntlich etötet B ĩ———— den ild⸗ Ge⸗ hei⸗ nun Die Wellwirischaff Ende 1937 Das Statiſtiſche Reichsamt zur Lage An der Jahreswende 1937/88 ſteht die Weltwirtſchaft nach einem mehrjährigen Anſtieg vor einer neuen Belaſtungs⸗ probe, die den im Sommer dieſes Jahres erreichten Hoch⸗ ſtand und die wieder aufblühende weltwirtſchaftliche Zu⸗ ſammenarbeit aufs neue zu gefährden droht. Der über Erwarten heftige Rückſchlag in den Vereinigten Staaten von Amerika beherrſcht die Vorſtellungen vor allem in den Län⸗ dern, oͤeren wirtſchaftliches Schickſal von der weltwirtſchaft⸗ lichen Zuſammenarbeit abhängig iſt, alſo in den Rohſtoff⸗ ländern und in den kleinen Induſtrieländern. In einer Veröffentlichung des Statiſtiſchen Reichsamts über„Die Weltwirtſchaft Ende 1937“(Sonderbeilage zu„Wirtſchaft und Statiſtik“ 1937, Heft 24) wird die j e amerikaniſche Entwicklung beſonders eingehend behandelt. Der Bericht kammt zu dem Ergebnis, doß eine ſchnelle Erholung und Wiedererreichung des Produktionsſtandes vom erſten Halb⸗ jahr 1937 in den Vereinigten Staaten kaum zu erwarten iſt, daß aber eine ſo tiefe und langdauernde Depreſſion wie nach 1929 ebenſowenig zu befürchten iſt. In der übrigen Welt hat die induſtrielle Produktion nicht nur den Stand vom Sommer behauptet, ſondern ſie iſt ſogar noch etwas geſtiegen. In Deutſchland iſt die Ar⸗ beitsloſigkeit auf den überhaupt möglichen Mindeſtſtand zurückgegangen. In England iſt in jüngſter Zeit ein klei⸗ ner Rückgang in wichtigen Wirtſchaftszweigen zu beachten der eine gewiſſe Nervoſität mit brachte, weil der ameri⸗ köniſche Rückſchlag die Aufmerkſamkeit ſchärft. Die ener⸗ giſch fortgeführte Aufrüſtung gibt der engliſchen Konjunktur aber einen kaum verſagenden Rückhalt. Eine Sonderſtellung nimmt nach wie vor Frankreich ein. Hier iſt im beſten Fall ein labiles Gleichgewicht, dazu auf unbefriedigtem Stand, erreicht. Ein neues Gebiet wirtſchaftlicher Span⸗ nungen iſt im Fernen Oſten entſtanden. Die japaniſche Wirtſchaft iſt im kriegswirtſchaftlichen Bereich gezwungen, ihre Kapazität bis gufs äußerſte auszunutzen. Im den Rohſtoffländern hat ſich die Wirtſchaftslage trotz der Baiſſe an den Warenmärkten und trotz des Rückſchlags in den Vereinigten Staaten von Amerika bis jetzt noch kaum verſchlechtert. —— i Die Einkommenſteuerveranlagung für 1935. Im neuen Heft von„Wirtſchaft und Statiſtik“ veröffentlicht das Statiſtiſche Reichsamt die Ergebniſſe der Einkommenſteuer⸗ veranlagung für das Kalenderjahr 1935. Danach hat ſich die Zahl der Steuerpflichtigen, für die eine Einkommen⸗ ſteuer feſtgeſetzt worden iſt, gegenüber 1934 um 283 000 oder 13,3 v. H. auf 2,415 Mill. erhöht. Das Einkommen ſtieg um 1,926 Milliarden 1 oder 21,3 v. H. auf 10,952 Milliarden„ und die feſtgeſetzte Steuer um 330 Mill. „der 30, v. H. auf 1,420 Milliarden. Sowohl das Durchſchnittseinkommen(4536/ gegen 4284 /) als auch der Durchſchnittsſteuerbetrag(588„/ gegen 511%) je Steuer⸗ pflichtigen waren höher als im Vorjahr. Die Belaſtung des Einkommens durch die feſtgeſetzte Steuer betrug 13,0 v. H. gegen 12,1 v. H. im Jahre 1934. Steuerpflichtige und Beträge haben im allgemeinen in den oberen Einkommens⸗ gruppen verhältnismäßig ſtärker zugenommen als in den unteren. So betrug beiſpielsweiſe in der unterſten Ein⸗ kommensgruppe(unter 1500%) die Zunahme an Steuer- pflichtigen nur 6,5 v. H. und an Einkommen 6,4 v.., bei den Einkommen von 100 000/ und mehr dagegen 48,7 v. H. und 69,2 v. H. Trotzdem hat ſich aber das Geſamtbild der Einkommensſchichtung gegenüber 1934 nicht allzu erheblich verändert. Auch die Gliederung der Steuer⸗ pflichtigen nach dem Umfang der in Anſpruch genommenen Familienermäßigung ergab im großen und gonzen das Bild wie im Vorjahr. Eine Kinderermäßigung haben 37,6 v. H. der Steuerpflichtigen gegen 37,8 v. H. im Jahre 1034 erhalten, und zwar 20,8 v. H. für 1 Kind, 11,0 v. H. für 2 Kinder, 3,7 v H. für 3 Kinder und 1,2 v. H. für 4 und mehr Kinder. Die Zahl der ſteuerlich berückſichtigten Kinder je Steuerpflichtigen betrug im Geſamtdurchſchnitt wie im Vorjahr 0,61. * Ständige Probuktionsſte gerung in der Fiſchkonſerven⸗ induſtrie. Seit 1932 haben Menge und Wert der von der Fiſchi duſtrie kynſervierten Fiſche ſtändig zugenommen. Im Betkiebs fuhr 1936/7 wurden nach einem Bericht des Stati⸗ ſtiſchen Reichsamts im neuen Heft von„Wirtſchaft und Statiſtik“ 250 Mill. Kg. friſche Fiſche verarbeitet. Ihr Ge⸗ ſamtwert betrug 46,76 Mill. 4; davon entfielen 32 Mill.% auf Heringe. Der Anteil der verarbeiteten friſchen Fiſche ausländiſcher Herkunft(92 Mill. Kg., davon 85 Mill. Kg. Heringe), der 1932 noch 46 v. H. betrug, iſt 1936/37 auf 37 v. H. zurückgegangen. Außer friſchen Fiſchen wurden noch Halbfabrikate(geſalzeene Heringe, Krabben u..) im Werte von 5,42 Mill./ von der Fiſchkonſerveninduſtrie weiterverarbeitet. Der Wert der hergeſtellten Fiſchkonſer⸗ ven und der zum Abſatz beſtimmten Halbſabrikate iſt von 79,8 Mill./ im Jahre 1932 auf 133,7 Mill.„ 1936/7 ge⸗ ſtiegen. Bemerkenswert iſt, daß der Anteil der Dauerkon⸗ ſerven immer mehr zugenommen hat; er beträgt 1936/37 14,4 v. H. 5 * Herſtellung und Abſatß von Margarine und Kunſt⸗ ſpeifefett im Rechnungsjahr 1998/37. Im Rechnungsjahr 1986/37 wurden nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichs⸗ amts in„Wirtſchaft und Statiſtik“ 4,08 Mill. Dz. Mar⸗ garine und 128 854 Dz. Kunſtſpeiſefett erzeugt gegen 4,24 Mill. Dz. Margarine und 137087 Dz Kunſtſpeiſefett im Vorjahr. Die Abnahme, die bei beiden Erzeugniſſen auf die Monate Oktober 1936 bis März 1937 entfällt, erklärt ſich dadurch daß im entſprechenden Zeitraum des vorangegan⸗ genen Rechnungsfahres den Herſtellungsbetrieben vorüber⸗ gehend anſehnliche Zuſatzkontingente zum Ausgleich der da⸗ maligen Butterknappheit erteilt worden waren. Vom Roh⸗ ſollertrag der Fettſteuer, der ſich für 1936/37 auf 291, Mill. Mark berechnet, entfielen 203,5 Mill.„= 69,9 v. H. auf Margarine und 6,5 Mill./= 2,2 v. H. auf Kunſtſpeiſefett. * Ich Farbeninduſtrie., Frankfurt a. M.— Ueber⸗ nahme von Leopold Caſſella u. Co. und Elektrochemiſche Werke. Die Ic Farbenindustrie Ach hat als Hauvtgeſell⸗ ſchafterin die Leopold Caſſella u. Co. Gmbc., Frankfurt/., unter Ausſchluß der Abwicklung nunmehr ganz übernom⸗ men. Im Geſchäftsjahr 1986 wurde die frühere Beteiligung von 3188 Mill.„ an dem Geſamtkkapital von 60 88 Mill. 4% auf 5508 Mill.„= 90 5 v. H. des geſamten Stammkavi⸗ tals erhöht. Bei der jetzigen Uebernahme beſtand dieſe Be⸗ teiligung noch in unveränderter Höhe. Die Farbenwerke von Caſſella in Mainkur boi Frankfurt a. M. waren ſchon ſeit Gründung oͤes Farbenkonzerns an die JG verpachtet und wurden von dieſer betrieben. Das gleiche trifft für die Betriebe der Elektrochemiſchen Werke Gmbsh, Frankfurt/., zu, deren Anlagen(Chemikalien) in Bitterfeld ſeit Jahren an die Ich verpachtet ſind. Nachdem im letzten Geſchäfts⸗ jahr die Ich Farbenindustrie ihre Beteiligung von bisher 1082 Mill./ auf volle 100 v. H. des Grundkapitals von 1,2 Mill. erhöht hatte, hat ſie die Geſellſchaft nunmehr im Wege der Umwandlung unter Ausſchluß der Abwicklung ganz in ſich aufgenommen. * Heſſiſche und Herkules⸗Bierbranerei AG, Kaſſel. Die Geſellſchoft wird, wie der„Ded“ erfährt, der oßB am 28. Januar für das am 30. September abgelaufene Geſchäfts⸗ jahr 196/37 eine Dividende von wieder 5 v. H. auf dos Stammkavital von 2,2 Mill.„ vorſchlagen. Gleichzeitig ſoll die Beſchlußfaſſung über die Einziehung der bereits im eigenen Beſitz befindlichen 20 000% Gproz. Vorzugs⸗ aktien aus dem Reingewinn und entſprechende Herob⸗ ſetzung des Grundkayitals erfolgen. Neben der Anpaſ⸗ ſung der Sotzung an die Beſtimmungen des Aktiengeſetzes durch Neufaſfung iſt noch die Neuwahl des geſamten At vorgeſehen. * Ach Hackerbräu, München.— Kleine Abſatzſteigerung, erhöhter Ertrag. Das Geſchäftsjahr 1936/3 hat nach dem Bericht des Vorſtandes einen geordneten Verlauf genom⸗ men. Die Abſatzentwicklung war in den erſten 6 Moncſen rückläufig, erfuhr aber in den Sommermonaten eine Be⸗ lebung, ſo daß das Jahr mit einer kleinen Zunahme ab schließt. Das Geſamſergebnis wurde günſtig beeinflußt durch die Wiederherſtelluna des alten Bierpreiſes. Ein voller Ausgleich konnte aber nicht erzielt werden. Die von der Z der deutſchen Brauwirtſchaft erlaſſenen Anoro⸗ nungen haßen ſich in manniafacher Hinſicht günſtig aus⸗ gewirkt. Nach der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung iſt der Abend- Ausgabe Nr. 6 Akfien fes Gesieigerie Nachfrage— Renſen lebhaffer Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Weiter feſt. * Fraukfurt, 5. Januar. Die Börſe war am Aktienmarkt überwiegend weiter feſt, da ſich kleine Käufe ſeitens der Bankenkunsſchaft fortſetzten. Beachtung fand weiterhin, daß die Zeichnungen auf die Reichsanleihe flott vor ſich gehen. Das Geſchäft war all⸗ gemein etwas belebter, weil einiges Angebot aus Limiten und aus Abgaben der Berufskreiſe vorlag. Vereinzelt ſchritt die Kundſchaft auch zu einigen Gewinnmitnahmen. Das Tempo der Kursſteigerungen hat ſich verkangſamt, überwiegend traten jedoch durchſchnittliche Erhöhungen von 1 v. H. ein. Lebhafte Umſätze verzeichneten JG Farben mit 16394(162%). Etwas größer war das Geſchäft auch in einigen Montanwerten, Verein. Stahl 11594—115/—116 (115%), Höſch ſtiegen auf 1184(1174), Mannesmann auf 11774118(116%), Deutſche Erdöl auf 1465147(146%), Rheinſtahl auf 149(14896), Klöckner von unv. 12076 auf 121. Erhöhte Nachfrage verblieb in Maſchinenaktien; BMW 1504(150%), Daimler 140(139%), Demag 1474 (146%), Mönus 127%(127), Adlerwerke Kleyer 11174(111). Von Elektroaktien lagen beſonders RWE feſt mit 13175 (130%). Stärker erhöht waren VDM mit 172%(170), Süd⸗ deutſche Zucker mit 221—222(2194). Im einzelnen zogen u. a. an: Waldhof 17 auf 15396, Bemberg 1 v. H. auf 141, Hapag 74 v. H. auf 8094, AG für Verkehr„ v. H. auf 185½, Weſtdeutſche Kaufhof unter leichten Schwankungen 1 v. H. auf 604. Leicht ermäßigt waren Rüttgerswerke mit 1527 (153), Metallgeſellſchaft mit 145(146), Bekula mit 1657, (165), Rheinmetall mit 140%½(14674) und Harpener mit 176(17694. Am Rentenmarkt war das Geſchäft nicht ſonderlich leb⸗ haft, auch die Kursveränderungen hielten ſich in engen Grenzen. Reichsbahn a 7 v. H. niedriger mit 1295, andererſeits Reichsaltbeſitz etwo 20 Pig. höher mit 12978 und im Freiverkehr Kommunalumſchuldung 95,00(94,95 Am Pfandbriefmarkt notierten Frankf. Hyp. und Frankf. Pfandbriefbank, Kommunal⸗ Obligationen je„ v. H. höher mit 99,25, von Ligquidationspfandbriefen erhöhten ſich Rhein. Hyp. auf 102(101,75). Golöpfondbriefe lagen un., ebenſo die meiſten Stadt⸗ und Staatsanleihen. Indu⸗ ſtrieobligationen waren teilweiſe höher. Dekoſama Neu⸗ beſitz gingen um 1 v. H. auf 30,75 zurück. Im Verlaufe unterlagen die Kürſe einigen Schwankun⸗ gen. Bei nachlaſſendem Geſchäftf konnten ſich die höchſten Kurſe zumeiſt voll behaupten. Weiter erhöht waren u. a. Bemberg auf 142,50 nach 141, J Farben auf 163,75 nach 163,25, im übrigen betrugen die Abweichungen nur Bruch⸗ teile eines Prozentes. Von ſpäter notierten Werten ließen Kalioltien—2 v. H. nach. Am Einheitsmarkt ergaben ſich eine Reihe von weiteren Kursſteigerungen. Weiter feſt lagen Bankaktien bei größeren Umſätzen. Auch der Freiverkehr verkehrte in feſter Haltung. Ding⸗ ler Maſch. 85,75 bis 86,75(85), Katz u. Klumpp 109(108), Raſtatter Waggon 53(82), Verein. Pinſel 73(72). Berliner Börſe: Aktien überwiegend feſter. * Berlin, 5. Januar. Die Anfangskurſe der variabel gehandelten Aktien lagen auch zu Beginn der heutigen Börſe wieder mit wenigen Ausnahmen über dem Vortagsſchluß. Dabei iſt, namentlich bei den Großbanken, lebhaftes Kaufintereſſe des Publikums feſtzuſtellen. Man hat den Eindruck, daß der in den letzten Monaten des abgelaufenen Jahres ſtark zurückgehaltene Bedarf nunmehr in größerem Umfange gedeckt werden kann, was bei der vielfach bereits zu Tage tretenden Marktleere auf Schwierigkeiten ſtößt und eine Ueberwachung der Kurs⸗ bewegung bedingt. Nach den erſten Kurſen gelangten aller⸗ dings einige Verkaufsorders zur Ausführung, die us ſo⸗ genannten Auswandererkreiſen ſtammten. Dadurch wurde das Anſtiegstempo etwas gehemmt. Am Montanmarkt ſetz⸗ ten Buderus auch heute wieder 174 v. H. höher ein, Man⸗ nesmann gewannen 1 und Höſch 1 v..; dagegen waren Klöckner und Laurahütte„ und 7 v. H. ſchwächer. Von Braunkohlenaktien zogen Leopoldgrube gegen die geſtrige Kaſſanotiz um 2 v. H. an. Sehr feſt lagen chemiſche Pa⸗ piere, von denen Chemiſche von Heyden und Goloſchmidt um je 2, Farben um 17 und Kokswerke um 1 v. H. anſtie⸗ gen. Kräftig erhort waren Harburger Gummi mit plus 3 v. H. und bei den Kabel⸗ und Drahtwerken Vogel Draht mit plus 2 v. H. Am Markt der Elektro- und Verſor⸗ gungswerte gingen die Kursgewinne über Prozentbruch⸗ teile nur ausnahmsweiſe hinaus, und zwar bei Waſſerwerk Gelſenkirchen(plus 2) ſowie bei Schleſiſche Gas(plus 1 v..). Auf den übrigen Märkten lagen Textikwerte (Bremer Wolle plus 3, Dierig plus 1 und Bemberg plus 14 v..), Papier⸗ und Zellſtoffaktien(Feldmühle und Waldhof je plus 1) und ſonſtige Werte(Süddeutſche Zucker plus 2, Junghans plus 1.) höher. Angeboten waren dagegen die bereits geſtern gegen Schluß gedrückten Kaliwerte, Aſchersleben, Salzdetfurth und Weſteregeln(je minus 1 v..) Im gleichen Ausmaß gingen auch Montan⸗ werte Berger zurück.— Am variablen Rentenmarkt zog die Reichsaltbeſitzanleihe um 6 auf 12976, die Entſchuldungs⸗ anleihe um 10 Pfg. auf 95 an. Wiederaufbauzuſchläge wur⸗ den 7 v. H. höher bezahlt. Im Verlauf machte die Befeſtigung an den Aktienmärk⸗ ten weitere Fortſchritte, doch gingen die Steigerungen im allgemeinen über Prozentbruchteile nicht hinaus. Farben, Daimler, Deutſche Linoleum, Conti Gummi und Ver⸗ einigte Stahlwerke gewannen gegen den erſten Kurs je 7 v. H. Feſter lagen Klöckner mit plus 1% und Schult⸗ heiß mit plus 276 v.., letztere bei einem Umſatz von ca, 120 000/ Dagegen wurden Stöhr erſt im Verlouf, und zwar 2 v. H. niedriger, feſtgeſetzt, wobei nur geringes, nicht gleich unterzubringendes Angebot vorlag. Am Kaſſarentenmarkt herrſchte weiter feſte Grundten⸗ denz. Eine Reihe weiterer Hypothelenbankſerien erreichte heute den Poriſtand. Oldenburger haben dieſen bereits mit einer erneuten Befeſtigung um 5 nunmehr um 4 v. H. überſchritten. Eine Ausnahme bildeten Braun⸗ ſchweig⸗Hannoverſche Liquidationspfandbrieſe, die bei einem Umſatz von nur 1000% 30 Pfg. einbüßten. Von Stadt⸗ anleihen ſind 28er Düſſeldorf und 28er Duisburg mit plus 7% bzw., v. H. als die am kräftigſten gebeſſerten Werte dieſes Marktgebietes zu erwähnen. Von Landſchaftlichen Goldpfandbriefen ſetzten pommern Abfindung ihren Anſtieg weiter um ½ v. H. fort. Geſucht waren Altbeſitzanleihen der Länder, von denen Hamburger 73, Lübecker A v. H. gewannen. Bei den Induſtrieobligationen fielen Hackethal, Alte Harpener und Hoeſch mit je plus%, Feldmühle mit plus 0,40 und Lüdenſcheid mit plus. 9 v. H. auf. Am Einheitsmarkt der Induſtriepapiere fielen die weni⸗ gen Abſchwächungen(Tüll Flöha minus 276, Prang Müh⸗ lenbau und Gladbach Wolle, je minus 3 v..) im Vergleich zu den Kursgewinnen nicht ins Gewicht. Mit Steigerungen von 3 v. H. und mehr wären u. a. auſzuzählen Merkur Wolle und Steinfurt Waggon je plus 3, Görlitz Waggon, Fröbeln Zucker und Harburg Eiſen je plus 3½, Roſenthal Porzellan plus 34 und mit über 4 v. H. Gewinnen Tem⸗ pelhofer Feld, Rheiniſche Spiegelglas, Görlitz Waggon Vor⸗ züge, Gebhardt⸗König, Süddeutſche Zucker(7 v. H. bei Zu⸗ teilung) und Ammendorf Papier. Bei den Kolonialwerten kamen Kameruner und Otavi etwas höher an, Dogg ver⸗ loren andererſeits 1 v. H. Bei den Großbankaktien wur⸗ den Deutſche Bank erneut 4, Handelsgeſellſchaft, Commerz⸗ bank und Dresdner Bank je 1 v. H. höher bezahlt. Fer⸗ ner gewannen Adca 171, Deutſche Ueberſeebank und Ver⸗ einsbank Hamburg ½ v. H. Von Hypothekenbanken ſtie⸗ gen Weſtboden um 195, Bayriſche Hypotheken um tm, Deutſche Hypotheken und Hamburger Hypotheken um je 1 v. H. Steuergutſcheine blieben bis auf die Fälligkeit 1938, die unverändert notiert wurde, geſtrichen. Reichsſchuldbuchſorderungen, Ausgabe 1: 1938er 99,62 G 100,37 B; 1989er 99,87 G 100,62 B; 1940er 99,75 G 100,51 B; 1941er 99,62 G 100,37;: 1942er 99,25 G 100 B; 1943er und 1944er je 99 G 99,75 B; 1945er bis 1948er je 98,87 G 99,62 B.— Ausgabe 2: 1945er 98,87 99,62 B. Wiederaufbauanleihe, 1944/4 5er und 1946/48er je 82,62 G 83,37 B. Aproz. Umſchuld.⸗Verb. 94,62 G 95,37 B. Die Börſe ſchloß zu im allgemeinen gut behaupteten Kurfen. Nur ganz vereinzelt waren auf Grund von Realiſationen Einbußen von Prozentbruchteilen zu beobachten. Nachbörslich blieb es in der Tendenz feſt. Geld- und Devisenmarki Berlin, 5. Januar. Am Geldmarkt wurden die Blanko⸗ Tagesgeldſätze heute erneut um c auf 3 bis 3,25 v. H. ermäßigt. Durch die vorübergehend an den Markt gelan⸗ genden Einnahmen aus Zinsfälligkeiten werden die erhöh⸗ ten Abfindungen für Anleihezeichnungen in gewiſſem Grade kompensiert. Für kurz⸗ und mittelfriſtige Anlage⸗ werte, insbeſondere Privatdiskonten, zeigt ſich lebhaſtere Nachfrage. Der Privatdiskontſatz blieb mit 27 v. H. un⸗ verändert. An den internationalen Deviſenmärkten vermochte ſich der Dollor nach ſeiner geſtrigen Abſchwächung wieder zu erholen, und zwar notierten Pfunde Kabel 5,0022 nach 5,0115, Dollar⸗Amſterdam mit 1,57(1,794) und Dollar⸗ Zürich mit 4,32,(31). Das engliſche Pfund war dem⸗ gegenüber leicht georlickt und ſtellte ſich in Amſterdam zu⸗ letzt auf 8,9896(8,9898), in Zürich auf 21,6174(21.62). Auch der franzöſiſche Franken vermochte ſich nicht auf dem geſtrigen Stande zu behaupten!“ Der Guſen war rück⸗ gängig, der Schweizer Franken knapp gehalten. Spöter erfuhr das engliſche Pfund eine weitere Abſchwöchung. Auch der Dollar vermochte ſich nicht voll zu behaupten. Diskont: Reichsbank 4, Lombard 5, Privat 3 v. H. Dis⸗ 5. Januar 4. anuar e Rm. kont] geld] Brief Geld 1 Brſef Aegypten läggpt Pſ.. 12729 12740 127212783 Argentinien I. ⸗Peſo]. 97.750.728.782 Belgien„100 Belga] 441, 249 42.17 42.20 Braſilien„1 Milreis.183.483.1830.135 Bulgarien. 100 Leva f 5.047 3055 3647 3058 Dänemark 100 gronen 5 5540 355,52 55.46 55.58 Danzig 100 Gulden 3 47.— 2710 47.— 47.10 England... 1 fd 2 12.410 12440 12425 12485 Eſtland ic eſtu Kr.] 4½ 68 18 27 68.15 27 Finnland100finn Mk. 3 5400.509 2485.485 Frankreich.. 00 Fr 37.427 8443.437.252 Griechenland 00 dr 8 7553 7857 2883 28857 Holl ind 100 Gulden 2 188. J7 188% 877 l ran Teheran) pan., 15,4 15.85 1548 18.27 sland. 100 isl. Kr. 5¼] 58.51 55.63 5557 3569 Italſen.. 100 Sire]% 1803. 1811 13.09, 13.11 Japan. igen 32 85 87%] 37 2758 Jugoflavſenioh Dina 5.694 5,700.59 8,708 Kanada 1 lan. Dollar[ 2481 2485 2270 7488 Lettland 100 Latts 8 49.40 49.20 4009.20 Litauen„ 100 Litas 5½ 4184 42.02 41 94 42.02 Norwegen toogronen 6237 62 49 6244 6250 Oeſterreich 100 Schill 3½ 48.95 49 05 48.95 49.05 Polen„ 100 glotu 5 47.— 47.10 47.— 47.10 Por ugal 100 Eskudo 11.275 11 295 11.285 11.305 Rumänien. 100 Le 4½— 2555 5 75 Schweden 100 Kr 275 68.9 683.09 6504 6416 Schwer; 100 Franken 1½ 5/2 57.54 57 46 57.58 Spannen 100 P ſeten]( 3 14.49 15.51 14 49 15 51 Tſchechoſlowa s eiloeg 3 8 706.724.7010 8 719 Türkei.. ü Pfd. 5% 1978.982.978].982 Ungarn. 10 Peng 4—. 0 23 Uruguay, 1Goldpeſo.849.851.339.341 Ver Slagten Dollar 1% 2481“.485.4801.484 * Frankfurt, 5. Januar. Tagesgeld unv. 2/4 v. H. —,]!!! yy«7n7rr......«.....]... Bruttvertrag von 5,77 auf 6,09 Mill./ geſtiegen, ſo daß mit 0,07(0,12) Mill. 4 außerordentlichen Erträgen ein Gefamtertrag von 6,16(5,90) Mill. l erzielt werden Lonnte. Die Aufwendungen für Löhne und Gehälter ſind von 1,48 auf 1,51 Mill./ geſtiegen. Nach erhöhten Anlageabſchrei⸗ bungen von 0,40 60,8 und 0,09(0,02) Mill.„ anderen Abſchreibungen verbleibt nach Abzug der übrigen Auſwen⸗ dungen ein Reingewinn von 195 723(126 174) I, zu dem noch der Vortrag gus dem Vorfahr mit 105 189(159 335)% kommt. Der SW ſteht ſomit ein Geſamtgewinn von 300 912 (285 509)/ zur Verfügung. Hiervon werden zunüchſt 5 (4) v. H. Dividende ſowie 1 v. H. als Ausgleich für die beiden letzten Geſchäftsjahre zur Verteilung vorgeſchlagen. Als Vorkrag auf neue Rechnung verbleiben 97 000. Im laufenden Geſchäftsjahr hat der Abſatz eine kleine Zu⸗ nahme erfahren. Die Verſorgung mit Brauſtoffen iſt be⸗ reits zum großen Teil durchgeführt. * Waggon⸗Fabrik AG, Uerdingen/ Niederrhein. Der Rechnungsobſchluß für das Geſchäftsjahr 193/37 weiſt unter Einrechnung des Gewinnvortrages vom Vorjahr (16 788„ gegen 18 745] und nach Zuweiſung von 75 000 „an die Rücklagen einen Gewinn von 275 000 4(241 788) J aus. Die Verwaltung ſchlägt vor, die Vorzugsaktien im Nennwert von 35 000„ zu Laſten des Jahresgewinns einzuziehen, von dem verbleibenden Gewinn 5 v H.— Dividende auszuſchütten und den Reſt auf neue Rechnung vorzutragen(i. V. wurden 225 000/ der Sonderrücklage zugeführt und der Reſt vorgetragen]. * Kammer⸗Kirſch Ach für Edelbranntweine, Karlsruhe in Baden. Die Geſellſchaft berichtet für 1936⸗87(80. Sept.), daß auch in ieſem Jahre wiederum eine Mißernte in Brennobſt, insbeſondere in Brennkirſchen, zu verzeichnen war, ſo daß die Läger nur mangelhaft aufgefüllt werden konnten. Das an ſich wenig anfallende Steinobſt wanderte faſt ausnahmslos auf den Friſchmarkt. Wonigſtens fiel die Beerenernte zufriedenſtellend aus, ſo daß ſich das Un⸗ ternehmen mit Rohſtoffen für die Beerenbranntwe ine reichlich eindecken konnte. Die Erfolgsrechnung verzeichnet einen Warenbruttogewinn von 198 541 /, doru treten Er⸗ träge aus Beteiligungen(Dt. Edelbranntweinſtelle) mit wieder 4500, Zinſen und ſonſtige Kapitalerträge 842 4 (2096%) und 3765(679)/ ab. Erträge. Nach Abzug der Aufwendungen und Vornahme von 12906(3440)% Au⸗ lage⸗ und 290(141)/ anderen Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 18 442/ einſchließlich eines Vor⸗ trages aus 1936 mit 1412 /. Daraus werden 5 v. H. Divi⸗ dende auf 0,25 Mill./ AK ausgeſchüttet und 5000/ der freien Rücklage zugeführt. Im neuen Geſchäftsjahr ſoll die Erzeugung durch Vergrößerung des Brennereibetriebs und Aufnahme eines weiteren Artikels auf eine breitere Baſis geſtellt werden. * Die Kraftfahrzeuginduſtrie im November. Im Zuge der Satſonentwicklung ſind Produktion und Abſatz der Kraftfahrzeuginduſtrie im November weiter zurückgegangen. Die Zahl der insgeſamt fertiggeſtellten Kraftfahrzeuge hat ſich laut„Wirtſchaft und Statiſtik“ gegenüber dem Vor⸗ monat von 44757 auf 41918 vermindert. Abgeſetzt wurden im November insgeſamt 39 213 Fahrzeuge, 8 v. H. weniger als im Vormonat. * Reiſeverkehr nach Rumänien. In Angleichung on die mit den meiſten Ablommensländern getroffene Regelung iſt auch für den Reiſeverkehr nach Rumänien nunmehr der Höchſtbetrag der Reiſezahlungsmittel, die von einer Perſon für den Kalendermonat über die Freigrenze hinaus mit⸗ genommen werden dürfen, auf 400 heroggeſetzt worden. * Jugoflawien lockert die Ablieferungspflicht für Export⸗ deviſen weiter. Durch Beſchluß des Finanzminiſters wurde die Verpflichtung der Exporteure, Exportdeviſen der Nationalbank zum amtlichen Kurs zur Abnahme anzu⸗ bieten, von 33,33 v. H. auf 25 v. H. der anfallenden De⸗ viſen herabgeſetzt. In der letzten Zeit wurde mehrfach her⸗ vorgehoben, daß die Nationalbank mit Deviſen für den Be⸗ darf des Staates reichlich verſorgt iſt, ſo daß die Herab⸗ ſetzung des Abgabepflichtſatzes der Exportdeviſen zu er⸗ warten war. dahin 80 auf 60 v. H. ermäßigt. Eine weitere Verringerun auf 50 v. H. trat am 2. September 1935 ein und ſchließli am 21. Februar 1936 auf 33,33 v. H. Die zunehmende Aus⸗ fuhr nach Nicht⸗Clearinaſtaaten und der damit verbundene verſtärkte Zufluß von Deviſen ſowie die ab 1. d. M. in Kraft getretene freie Deviſenzahſung im Hande mit Bel⸗ gien, Luxemburg, Frankreich und Algier ſetzten die Natio⸗ 2 77555 nunmehr zu der erneuten Ermäßigung auf 25 v. H. nſtand.. 5 5 Am 24. Juli 1934 wurde der Satz von bis * Die franzöſiſche Eiſenproduktion in den erſten 11 Mo⸗ naten 1937.— Weitere Zunahme. Die franzöſiſche Roh⸗ eiſenproduktion betrug im November 19 688 000 To. gegen 701000 To. im Oktober 1937 und 552 000 To. im Dieſe Ziffern entſprechen einer arbeits⸗ töglichen Durchſchnittsleiſtung von 22 930 To. im N. vember gegen 22 610 im Orxtober 1937. geſamte Roheiſen⸗ produktion während der erſten 11 Monate betrug 7237 000 Tonnen gegen 5 679 000 To. in der Vergleichszeit des Vor⸗ jahres. Die Rohſtahlerzeugung ſtellte ſich im November 1957 auf 673 000 nen gegen 705 000 Tonnen im Oktober 19 im November 1936. Die geſamte 37 und 579 000 To. Rohſtahlerzeugung in den erſten 11 Monaten betrug — November Die zeug und 54 000 To. Tage 2 12 . — . E — 2 8 5 0 8 8 . 7 8 * Vergrößerung der Textilinduſtrie in Niederländiſch⸗ Indien. Um einen Ausgleich für die ſtarke japaniſche Ein⸗ fuhr von Textilerzeugniſſen nach Niederländiſch⸗Indien zu ſchafſen, wurde im Jahre 1936 durch die holländiſche Textil⸗ induſtrie, die großen niederländiſch⸗indiſchen Banken, Schiff⸗ fahrtsgeſellſchaften und Importhäuſer die N. V. Java⸗ Textiel⸗Mij. gegründet, die im Tegal auf Java im Mai 1937 einen Probebetrieb, der vorläufig mit 200 mechant⸗ ſchen Webſtühlen arbeitet, eröffnete. Wie der„Telegraaf“ in Amſterdom aus Batavio meldet, ſoll dieſer Betrieb ſchon in nächſter Zurunft weſentlich vergrößert werden, um die Maſſenerzeugung von Serienprodukten durchführen zu kön⸗ nen. Neben dieſem Webereibetrieb iſt die Errichtung einer Großſpinnerei geplant. Beide Werke ſollen bereits 1989 die Großerzeugung aufnehmen. Erhöhung der belgiſchen Eiſenbahntarife.— Vorläufig um 5 v. H. Das belgiſche Kabinett trat Montagnachmittag unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten Fanſon zu ſeiner erſten Sitzung im neuen Jahr zuſammen. Es wurde beſchloſſen, die belgiſchen Eiſenbahntarife für den Perſonen⸗ und Güterverkehr um 5 v. H. zu erhöhen. In der amtlichen Mitteilung wird hinzugefügt, daß es ſich hierbei um eine vorläufige Maßnahme handle. Die Frage einer allgemeinen Reſorm der belgiſchen Eiſenbahnkarife werde in nächſter Zeit noch eingehend behandelt werden. * Rekorbſtand der engliſchen Eiſen⸗ und Stahlproduk⸗ tion. Der britiſche Eiſen⸗ und Stahlverband ſtellte in einem zuſammenfaſſenden Jahresrückblick über die Lage der Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie feſt, daß diefe, in Fer Hoff⸗ nung, die Zahl der unerledigten Aufträge auf ein ner⸗ maleres Maß herabzumindern, mit einem Retordſtand der Erzeugung in das Jahr 1938 eintrete. Während des lau⸗ fenden Jahres werde dieſer Induſtriezweig erneut 10 Mill. Pfund Sterling für Erweiterungsbauten bereitſtellen. Die Arbeiten an den großen Vorhaben in Südwales, am Cl de und in Lincolnſhire nehmen ihren Fortgang. Auch die Erzeugung ſchreitet ouf einem Stande fort, der erheblich über der im Jahre 1929, dem Rekordjahre vor der De⸗ preſſion, oder der in irgendeinem vorangegangenen Jahre erreichten Linie liegt. Das vergangene Jahr brachte in mancher Hinſicht einen Rekord für die Eiſen⸗ und Stahl⸗ induſtrie. So betrug die Erzeugung von Stahlbarren und Gußſtahl 12,9 Mill. Tonnen und überſtieg damit Has Re⸗ kordergebnis des Jahres 1936 noch um etwa.1 Mill. To. Die Lohnſumme lag mit insgeſomt 40 Mill. Pfund Ster⸗ ling um 8 Mill. Pfund Sterling über dem im Jahre 1936 errechneten Betrage. Im Jahre 192) belief ſich der Ge⸗ ſamtverdienſt der Arbeiter vergleichsweiſe auf 38 Mill. Pfund Sterling. Die Zahl der Beſchäftigten ſtellt gleich⸗ falls einen Rekord dar. Waren und Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 5. Januar. Am Mittwoch geſtaltete ſich der Geſchäfſsgang im Berliner Ge⸗ treideverkehr ziemlich, ſchleppend. Die Anlieferungen blieben in Anbetracht der Witterungs⸗ und Wegeverhält⸗ niſſe auf ein geringes Maß beſchräknt. Allerdings konnte der laufende Bedarf weiterhin ausreichend befriedigt wer⸗ den. Die herauskommenden Weizenmengen finden Unter⸗ kunft. Für Roggen beſteht hingegen verhältnismäßig wenig Aufnahmeneigung. Futtergetreide war wiederum kaum erhöltlich. Braugerſten werden reichlich zum Ver⸗ kauf geſtellt, ohne daß ſich jedoch nennenswerte Abſatzmög⸗ lichkeiten bieten. Am Mehlmarkte lag Weizenmehl ruhig, für Reggenmehl war z. B. eine leichte Geſchäftsbelebung feſtzuſtellen. Bremer Baumwolle vom 5. Jan.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß! loko 10,22. Magdeburger Zuckernotierungen vom 5. Jan.(Eig. Dr Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis per Jon. und Jan.⸗Febr. ſe 31,451,507 Tendenz ruhig; Wetter kalt. Hamburger Schmalznotierungen vom 5. Jau.(Eig. Dr. American Steamlard tranſito ab Kai 23 Dollar. American Purelard raſf., per vier Kiſten je 25 Kilo netto, verſchiedene Standordmarken, tranſito ab Kai(Preiſe je 100 Kilo) 23.523,75 Dollar. * Großmarkthalle Haudſchuhsheim. Kreſſe 35; Gelberüben 60—8; Wirſing—8; Weißkraut 4; Rotkraut 6; Lauch 21 bis 25: Sellerie 14—18,—13; Feldſalat 7075 ungeputzt 5060: Roſenkohl 1920; Endivien 13,5; Winterkohl -9 Zwiebeln—8 Pfg. Anfuhr und Nachfrage ſehr gut. Berliner Metall notierungen vom 5. Jan.(Eig. Dr.) Je 100 Kilo notierten: Elektrolytkupſer(wirebars) 56,50; Standardkupfer 50,75 nom.; Originalhüttenweichblei und Standardblei je 20,00 nom.; Originalhüttenrohzink ab nord deutſche Stationen und Standardzink je 19,25 nom. Original⸗Hütten⸗Alumintum 98—99proz in Blöcken 1335 desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99proz. 137 41. Fein⸗Silber ſe Kilo 38,10—41,10. * Preisermäßigung für Halbfabrikate aus Leichtmetall⸗ legierungen. Im Zuge der von dem Reichskomiſſar für die Preisbildung eingeleiteten Preisſenkungsbeſtrebungen Hat ſich der Verband für Halbfabrikate aus Leichtmetallegierun⸗ gen bereit erklärt, die Preiſe für den größten Teil der von ihm bewirtſchafteten Halbfabrikate der Gattung Al-Cu⸗Mg, Din 1713, um 4 bis 7/ je 100 Kg. zu ſenken. Die Preis⸗ ermäßigungen ſind von den abnehmenden Händlern und Verarbeitern weiterzugeben. * Höchſtpreiſe für gebrauchte Schmieröle aller Art. Der Reichskommiſſar für die Preisbildung teilt mit, daß die Feſtſetzung von Höchſtpreiſen für gebrauchte Schmieröle aus Verbrennungsmotoren auf gebrauchte Schmieröle aller Art ausgedehnt wird. Die Neuregelung unterſcheidet zwi⸗ ſchen Auflaufölen aus Flugmotoren, deren hohere Qualttät einen Preis von 12/ und 14/ je 100 Kg. rechtfertigt, und den übrigen Oelen, deren Preis im Zollinland auf 8/ und 10 /, in Zollauslandsgebieten auf 2% und 4% je 100 Kg. feſtgeſetzt wird. Die Preisberechnung auf Grund eines Hohlmaßes iſt nicht ſtatthaft. * Ermäßigung der Zinkblechpreiſe. Ab 5. Januar hat die Süddeutſche Gebietsfachgrupge des Zinkblechhandels ihre Preiſe um 0,75„ für 100 Kilo ermäßigt, nachdem am 25 Dezember 1937 eine Ermäßigung um 0,50% eingetreten war.. 5 'Der Londoner Goldpreis betrug am 4. Januor für eine Unze Feingold 189 ſh 6 d gleich 86,7690„, für ein Gramm Feingeld demnach 53 8203 Pence gleich 2,7899 ,. * Börſenkennziffern. Die vom Statiſtiſchen Reichsomt errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich für die Woche vom 27. Dezember 1937 bis 1. Januar 1938 im Vergleich zur Vorwoche wie folgt: 5 N ede eng Saanen. Attlenturſe(Inder 1923/1920 10% e Bergbau und Schwerinduſtrie. 18,91 118 12 118.47 Verarbeitende Induſt ie 105.62 104.70 104,8 Handel und Vertehr 8 115.43 115.07 115, 2 Geſamt. 111.85. 141.17 8 . Flendbrtdieder Hor Ae ⸗Banten 16) co of 1 fandbriefe der Hyp.⸗Akt⸗Banken 10.9 400. fdp öff. ⸗rechtl. Kreditanſtalten 83.70 99,68 9900 Kommungtobligationen. 99,15 99,14 83.44 Anleihen der Länder u. Gemeinden 992.70 99.23 99.25 Durchſchnitt 9988 90.87 99,688 e andugneobuiggfl 10255 5 Induſtrieoblſgatlonen 0 102.63 0 8— 40 Gemeinde⸗Umſchuldungsanl. 94,79 94, 9982 — 8. Seite Nummer 6 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 5. Januar 1938 Eis lähmt Mainſchiffahrt Die Schiffahrt geſperrt Frankfurt a.., 3 eiſung wurde die Se 1 mittag, 0 findliche Fahrzeuge zu bringen. Ein Liebespaar ging in den Tod Die Leichen von Schiläufern gefunden * Heilbronn, 5. Jan. In einer Hütte am Wark⸗ berg fanden Schiläufer einen 24 jährigen jun⸗ gen Mann und ein 18 jähriges Mädchen, die beide aus Heilbronn ſtammten, tot auf. Die krimi⸗ nalpolizeiliche Tatbeſtandsaufnahme ergab, daß die beiden jungen Leute mit einer Piſtole ihrem Leben ein Ende gemacht hatten. Der Grund iſt in Liebes⸗ kummer zu ſuchen. Mainz wird wieder närriſch Der Auftakt zur Fasnacht * Mainz, 5. Jan. Am Neujahr pflegt die Main⸗ zer Fasnacht hochoffiziell zu beginnen. So gab es denn auch am Jahreswechſel bereits Veranſtaltungen halbnärriſchen Charakters, die man nicht anders denn als verheißungsvollen Auftakt zum närriſchen Ju⸗ beljahr bezeichnen kann. Am Silveſterabend vollzog der Mainzer Carne⸗ val⸗Club, der ſich in den letzten Jahren im Sinne alten närriſchen Tradition recht kräftig rührt, „närriſchen Rutſch ins neue Jahr“. In ſeinem Narrenheim, der„Mainzer Liedertafel“, hatte der Club ſeine Getreuen zu einer Silveſterveranſtaltung zu⸗ ſammengerufen. In den Mittagsſtunden erfolgte der übliche Neu⸗ jahrsumzug mit der Kriegskaſſe Sr. Tollität des Prinzen Karneval, der eine glückliche Werbung für das„Hundertjährige“ des MCV war. Der Mainzer Carneval-Verein eröffnete ſeine Kampagne 1938 am Abend in der Mainzer Stadthalle mit einem großen Neujahrskonzert. ). Jan. Wegen ſtarker Ver⸗ ffahrt auf dem Main am Mitt⸗ Uhr, geſperrt. Unterwegs be⸗ haben ſich ſofort in Sicherheit der den feinſten Hotels. Jer intexessd Fall ERIC HTS BERICHTE Das Leben eines Holeldiebes Noch einmal am Zuchthaus vorbei— Eine Fran verdarb ihn vollends NRG. Berlin, 4. Januar. Paul Gerber arbeitete grundſätzlich nur in Gewöhnlich trat er als Ingenieur unter falſchem Namen auf und ſuchte ſich die teuerſten Zimmer aus. Der Preis ſpielte keine Rolle, denn bezahlen wollte er ja doch nicht. Wichtig für ihn war allein, daß er recht zahlungs⸗ kräftige Zimmernachbarn hatte, denn ihnen galt ſein ganzes Intereſſe. Geſpannt lauſchte er, was ſich in den Nebenzim⸗ mern abſpielte und ging ſofort ans Werk, wenn er merkte, daß ſein Zimmernachbar weggegangen war. Mit fachmänniſchem Geſchick und unter Zuhilfe⸗ nahme der mitgebrachten Einbrecherwerkzeuge öff⸗ nete er die Zwiſchentür und durchſtöberte dann Schränke, Schübe und Koffer im Zimmer des frem⸗ den Hotelgaſtes. In einem Falle ließ ſich der Ver⸗ brecher im Zimmer einſchließen und hielt ſich verborgen, bis der Gaſt eingeſchlafen war. Die⸗ ſer hatte einen ſo geſegneten Schlaf, daß er gar nicht merkte, wie plötzlich im Zimmer ein Schatten auf⸗ tauchte, an ſeinem Jackett ſich zu ſchaffen machte und dann mit der wohlgefüllten Brieftaſche verſchwand. Nach jedem gelungenen oder mißglückten Raub⸗ zug verließ der falſche Ingenieur ſchleunigſt das Hotel auf Nimmerwiederſehen und machte ſich da⸗ durch auch der Zechprellerei ſchuldig. In München gab G. nur eine Gaſtrolle. Im März v. J. konnte AUS NAH UND FERN er in einem Berliner Hotel auf friſcher Tat ertappt und feſtgenommen werden. In Sibirien interniert Er hatte ſich jetzt vor der 7. Berliner Strafkam⸗ mer zu verantworten. Seine Vernehmung ent⸗ hüllte einen wechſelvollen Lebensroman. Er wurde als Sohn achtbarer deutſcher Eltern in St. Peters⸗ burg geboren und während des Weltkrieges zuſam⸗ men mit ſeinen Eltern in Sibirien interniert. Auf dem Wege über Schweden kehrte die Familie ſchließ⸗ lich nach Deutſchland zurück, wo der Junge in Jena die Schule beſuchte. Er lernte bei einer optiſchen Firma und führte ſich gut, bis 1930 zum erſtenmal ſein Drang nach Abenteuern durchbrach. Er ging nach Stockholm und begann hier ſeine Laufbahn als Hoteldieb. Auf der Rückreiſe über München und Berlin machte er mit den deutſchen Gerichten Be⸗ Selbſtmord von Vater und Bruder Nach Jena zurückgekehrt, will er durch die furcht⸗ baren Eindrücke, die der Selbſtmord von Vater und Bruder hinterließ, völlig aus dem ſeeliſchen Gleichgewicht gebracht worden ſein. Hinzu kam, daß er in die Hände einer Frau geriet, die ihn von der Arbeit fernhielt und offenbar mit ſchuld daran war, oͤaß er wegen allzu häufigen un⸗ entſchuldigten Fehlens im Herbſt 1936 entlaſſen wurde. Nun trieb es ihn wieder hinaus in die Welt. Angeblich wollte er ſich Geld zuſammenſtehlen, um in Auſtralien ein Farmerleben beginnen zu können. In Wirklichkeit iſt er aber ein arbeitsſcheuer Menſch, der ſein altes verbrecheriſches Treiben wieder auf⸗ nahm, wil ihm ehrliche Arbeit nicht zuſagte. Er wurde wegen fortgeſetzten verſuchten und voll⸗ endeten ſchweren Diebſtahls und Betruges zu drei Jahren vier Monaten Gefängnis und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Faſoby ſervierſe neue Zigarren Heiterer Köͤcß⸗Abend der JG⸗Werkskameraden Ludwigshaſen, 5. Januar. Guſtav Jacoby, der unverwüſtliche rheiniſche Humoriſt und Satiriker aus Wiesbaden, erneuerte noch vor ſeinem Mannheimer Gaſtſpiel die alte liebe Bekanntſchaft mit ſeinen Ludwigshafenern. Der Feſtſaal des JIG⸗Feierabendhauſes war mit Werks⸗ kameraden und ihren Angehörigen ſelbſtverſtändlich wieder ausverkauft. Der Name zieht wie ſeine Zi⸗ garre. Sie hatte er auch diesmal nicht vergeſſen, ge⸗ hört ſie doch zu Jacoby wie das Tanzbein zur Prima⸗ ballerina. Die Zigarre iſt gleichſam das Leitmotiv ſeiner Anzapfungen, das Zeichen, in deſſen Rauch⸗ fahne er zu ſiegen gewohnt iſt. Erfreulicherweiſe hat Jacoby mit dem Kalenderjahr auch die Sorte gewechſelt: geiſtvoll und witzig zog er Generalbilanz 1937 und fand, wie ſtets neben den heiteren, übermüti⸗ gen Tönen, wundervollen Kontraſt in ernſten und beſinnlichen Zwiſchenſpielen dialektiſch klug ausge⸗ prägter Gedanken. Gerade ſie machen die Begegnung mit dieſem Künſtler des Geiſterblitzes ſo wertvoll. Ein Abend mit Jacoby zählt darum nie zu den be⸗ trüblich„verlorenen Stunden“ des Lebens. Ueber⸗ ſchäumendes Temperament offenbarten Lia Ju⸗ ſtu s und Emil Seidenſpinner vom Frankfur⸗ ter Opernhaus in witzigen und ſchmiſſigen Klein⸗ kunſt⸗ und Operetten⸗Solis und ⸗Duos. Kurt En⸗ gel meiſtert ſein ylophon wie kaum ein anderer und verſteht auch, durch allerhand Improviſationen der muſikaliſchen Angelegenheit eine heitere Note beigumengen. Auch Rudi Braun gewann die Her⸗ zen der Hörer ebenſoſehr durch ſein virtuoſes Spiel auf dem Akkordeon wie durch ſeine gewinnende Art Zuverläſſig begleitete Schlemmer die Soliſten auf dem Klavier. Dr. Fritz Haubold. Jodes-Anzeige vater und Onkel, Herr Kauimann I. R. Am 4. d. M. wurde nach langem. schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden unser lieber Groß vater, Schwieger- August Muntz im Alter von 77 Jahren in die Ewigkeit abberufen. Mannheim(Rupprechtstraße 18), den 3. Januar 1938 Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Friedrich Kübler ietgesuche Vermietungen — Immobiſen-Büro 3782 Jakob Neuert Mannneim. D 2,-9 Fernsprecher 28366 310 44 sucht Ein- u Zweifamil.-H Anger ſowie Reuten⸗ und Geſchäfts⸗ häuſer für ſchnell entſchloſſene, kapitalkräftige, vorgemerkte In⸗ tereſſenten zu kaufen. Rendlenhaus Nähe Waſſertur m, aller⸗ erſte Wohnlage, ſehr ſchöne Wohnungen. 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