1 1 . geſuche r Kauf zauſes rmittelt Erſcheinungsweiſe: Täglich Zmal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24953 Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mann heim für ers Mannheimer General Anzeiger Einzelpreis 10 Y. un Anzeige Nennig, 79 wm breit FJamilten⸗ und Klei! Neiſe. Allgemein gültig iſt die Let Zwangsvergleichen oder Konkurſt a gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen gaben, an beſonderen Plätzen und fernm r Aufträge. Gerichtsſtand Mannbeim. Morgen⸗Ausgabe Au. Montag, 10. Januar 1938 140. Jahrgang Nr. 13 Die Prinzenhochzeit in Griechenland Froher Festtag in Athen dnb. Athen, 9. Jan. Schon in den früheſten Morgeuſtunden iſt buch⸗ ſtäblich ganz Athen auf den Beinen. Jeder ſucht einen möglichſt günſtigen Platz zu erhaſchen, um alle Vorgänge anläßlich der heutigen Prinzenhochzeit mit⸗ erleben zu können. Die Fenſter und Balkon⸗Plätze, die von den an der Feſtſtraße anſäſſigen Hotels, Bü⸗ ros und Privatbewohnern zu hohen Mietspreiſen ausgeboten worden waren, ſind längſt ausverkauft. Das ſchlechte Wetter der vorhergehenden Tage iſt abgezogen. Heute iſt es bedeckt, aber es verſpricht, ſpäter ſchön und klar zu werden. Um s Uhr zeigen fünf dumpfe Kanonenſchüſſe den Beginn der Feſtlichkeiten an. Gegen 9 Uhr beginnt die Auffahrt der Hochzeitsgäſte, Unter den Mitglie⸗ dern des Diplomatiſchen Korps ſieht man den deut⸗ ſchen Geſandten Prinz zu Erbach⸗Schönberg mit Ge⸗ ſandtſchaftsrat Dr. Kordt und dem deutſchen Militär⸗ attachs Oberſt Rohde. Höchſte Vertreter der griechi⸗ ſchen Wehrmacht, der Miniſterien und Behörden und zahlreiche kirchliche Würdenträger folgen. Beſonders herzlicher Beifall grüßt den Miniſter⸗ präſidenten Metaxas, der in Begleitung der Mini⸗ ſter Georgacopoulos und Kotzias erſcheint. Ihnen folgen auch die anderen Regierungsmitglieder. An⸗ ſchließend fahren die früheren Miniſterpräſidenten und bekannten Perſönlichkeiten des politiſchen Le⸗ bens, der Künſte und Wiſſenſchaften und der Wirt⸗ ſchaft auf. 21 Salutſchüſſe kündigen den Beginn des königlichen Hochzeitszuges an. Die Fahrt zur Katheoͤrale und die Trauung Um.30 Uhr nahm der Hochzeitszug am könig⸗ lichen Schloß ſeinen Anfang. In 20 Autos fuhren die zahlreichen in⸗ und ausländiſchen Fürſtlichkeiten zur Kathedpale. Im letzten Wagen ſaß König Georg mit der deutſchen Brautmutter, die herzlich von der ſpalierbildenden Menge begrüßt wurden. Es folgte nunmehr eine Abteilung Kavallerie und danach der von ſechs weißen Pferden hiſtoriſche Prunkwagen, in dem die deutſche Braut mit dem Brautvater Platz genommen hatten. Prinzeſſin Friederike Luiſe, bei deren Vorbeifahrt ein unbeſchreiblicher Jubel herrſchte, grüßte herzlich erfreut nach allen Seiten. Langſam und mit großen Umwegen bewegte ſich der königliche Brautzug durch das feſtlich geſchmückte Athen zur Metropolis, der Athener Kathedrale. 40 Biſchöfe in ihren prächtig geſtickten Ornaten, an ihrer Spitze der Erzbiſchof, erwarteten das Braut⸗ paar vor der Kirche und führten es ſodann zuſam⸗ men mit den Trauzeugen und Brautjungfern auf ihre Plätze inmitten der Kathedrale, die mit weißen, gezogene Der neue AS A- Votſchafter: blauen und gelben Blumen ſchlicht und doch über⸗ aus eindrucksvoll geſchmückt war. 101 Kanonenſchüſſe kündigten ſodann den Beginn der Trauung den Hun⸗ derttauſenden an, die auf Straßen, Plätzen, Dächern und Balkonen warteten. Die Zeremonie hinterließ bei allen Teilnehmern einen unvergeßlichen Ein⸗ druck. Die Trauringe, die nun gewechfſelt wurden, ſind aus Goldmünzen Alexanders des Großen, der noch heute für Griechenland das Symbol der Einig⸗ keit und Stärke bedeutet, gegoſſen. Nach Vollzug der orthodoxen Trauung erſchienen die Neuvermählten beim Läuten der Glocken vor der Kirche, wo ſie von der verſammelten Menge ſtür⸗ miſch begrüßt wurden. Kronprinzeſſin Margarita — ſo lautet ihr jetziger Name, da Friederike kein griechiſcher Mädchenname iſt— dankte in tiefer Be⸗ wegung für die begeiſterten Zurufe, die ihr ent⸗ gegenſchwollen. Das königliche Paar beſtieg ſodann den Prunkwagen und kehrte, von den nicht enden⸗ wollenden Huldigungen der Bevölkerung begleitet, in das Schloß zu rück. Hier fand im engſten Familienkreiſe die deutſche proteſtantiſche Tranung durch Paſtor Oſtermann ſtatt. Anſchließend beglückwünſchten die Regierung, das diplomatiſche Korps, darunter der deutſche Geſandͤte Prinz Erbach, ſowie Vertreter der Militär⸗ und Zivilbehörden das junge Paar. Glückwünſche des Führers zur griechiſchen Kronprinzenheirat dnb Berlin, 9. Januar. Der Führer und Reichskanzler hat zur Vermäh⸗ lung des griechiſchen Kronprinzen dem König von Griechenland und dem Brautpaar drahtlich ſeine Glückwünſche übermittelt. Krankenpflege- Dienſt an der Front des Lebens Großer Bedarf an Schweſtern-Die Stellung der Schweſter im Dritten Reich Verfechterin nationalſozialiſtiſcher Lebensbejahung Ein Vortrag von Hauplamtsleiter Hilgenſeldt dnb. Berlin, 9. Januar. Vor Vertretern der Preſſe ſprach Hauptamts⸗ leiter Hilgenfeldt, der Leiter der deutſchen freien Wohlfahrtspflege, über den neuen deutſchen Schwe⸗ ſterndienſt und über die Stellung der Schweſter im Dritten Reich. Er ſagte u..: Aus der Erwägung heraus, daß die Volksgeſund⸗ heit als Lebens⸗ und Schickſalsfrage der Nation nicht der Initiative einzelner überlaſſen werden könne, haben Partei und Staat auch hier die Füh⸗ rung übernommen, indem ſie zugleich das leben⸗ dige Intereſſe des geſamten Volkes— beſonders der weiblichen Jugend— wachrufen. Teils durch Umwandlung, Auflöſung oder Neu⸗ gründung wurden drei große Organiſationen ge⸗ ſchaffen: J. die NS⸗Schweſteruſchaft als Organiſation der NSDAP, mit dem Hauptziel, in der Gemeinde⸗ pflege die Aufgaben der Geſundheitsführung zu erfüllen; 2. das Deutſche Rote Kreuz mit den bekannten Aufgaben der Krankenpflege und Unterſtützung des Kriegsſanitätsdienſtes der Wehrmacht, des Sanitätsdienſtes im zivilen behördlichen Luft⸗ ſchutz und des öffentlichen Unfall⸗ und Kataſtro⸗ phendienſtes im Frieden; Washington und London rücken aneinander Hoffnungen auf Kennedy Engliſch-amerikaniſche Wirtſchaftsverſtändigung? — Waſhington, 9. Januar.(U..) Der ſoeben erfolgten Ernennung des bisherigen Vorſitzenden des Bundesmaxineausſchuſſes Joſeph Kennedy zum Botſchafter in London wird hier größte politiſche Bedeutung beigemeſſen. Man ſpricht in politiſchen Kreiſen davon, daß dieſe Ernennung möglicherweiſe ein Wendepunkt in der ganzen internationalen Lage der Vereinigten Staaten werden könnte. Indem man daran er⸗ innert, daß der„Panay“⸗Zwiſchenfall die Wichtig⸗ keit einer engliſch⸗amerikaniſchen Zuſammenarbeit deutlich gemacht habe, verweiſt man auf Infor⸗ mationen aus dem engſten Freundeskreis Kennedys, wonach Rooſevelt ſelbſt das Staatsdepartement angewieſen habe, Kennedy über jede Maßnahme der Vereinigten Staaten auf dem laufenden zu halten und den nenen Botſchafter bei der Enger⸗ geſtaltung der engliſch⸗amerikaniſchen Bezie⸗ hungen in jeder Weiſe zu unterſtützen. Es verlautet auch, daß zuſammen mit Kennedy ein bedeutender Wirtſchaftsſachverſtändi⸗ ger und Vertrauter Rooſevelts nach London kom⸗ men werde, der ſeit langer Zeit in der für Handels⸗ verträge zuſtändigen Abteilung des Staatsdeparte⸗ ments gearbeitet habe. Es handele ſich um eine Perſönlichkeit, die aufs beſte mit der wirtſchaftlichen und politiſchen Seite des engliſch⸗amerikaniſchen Problems vertraut ſei. Man prophezeit Kennedy, daß er eine bedeutendere Rolle als Vertreter der Vereinigten Staaten in Europa ſpielen werde als irgendein amerikaniſcher Botſchafter ſeit dem Welt⸗ kriege. Keunedy habe die weiteſtgehenden Vollmachten zur Neuregelung des Verhältniſſes der Ver⸗ einigten Staaten zu Eugland. Außerdem ſieht man in der Ernennung ein wei⸗ teres Zeichen für die Abwendung Rooſevelts von der radikalen Iſolationspolitik. Politiſche Beobach⸗ ter erklären das damit, daß die Bombardierung der „Panay“ und überhaupt die Vorgänge in China Rooſevelt immer mehr von der Notwendigkeit über⸗ zeugt hätten, zu einer raſchen Verſtändigung mit England über alle weltpolitiſchen Fragen zu gelan⸗ gen. Wenn die Frage der Kriegsſchulden, der Vor⸗ zugszölle und der Handelsſchiffahrts⸗Subventionen geregelt ſeien, ſo beſtünden, wie man hier betont, keinerlei Hinderniſſe mehr für ein enges Zuſam⸗ mengehen der beiden großen engliſch ſprechenden Nationen. Es iſt bekannt, daß Präſident Rooſevelt perſönlich das größte Vertrauen in die Fähigkeiten des neuernannten Botſchafters hat, der allgemein als Organiſationsgenie und Mann von großem perſön⸗ lichen Charme gilt.. 3. der Reichsbund der Freien Schweſtern und Pfle⸗ gerinnen, gebunden an die NS mit den Zielen, alle freien Krankenpflegekräfte zu ſammeln und bereitzuſtellen für Krankenpflege in Kranken⸗ häuſern, Kliniken, Heilſtätten, Betriebskranken⸗ ſtuben, Erholungsheimen, in der Säuglings⸗ pflege und auf allen anderen Gebieten des Ge ſundheitsdienſtes. Der Bedarf an jungen Kräften für das Auf⸗ gabengebiet der Schweſter im neuen Reich iſt außerordentlich groß. Er fordert einen jährlichen Nachwuchs von 14 000 bis 15000 Jungſchweſtern, während der Nachwuchs an Schweſternſchülerinnen in den letzten Jahren erſt 8000 betrug. Dieſer Mangel, den wir mit allen Mitteln zu beheben trachten, iſt in der Hauptſache auf zwei Urſachen zurückzuführen. Einmal ſteht der Wahl des Schweſternberufes noch immer ein Vor⸗ urteil entgegen, das ſich ſowohl auf die wirtſchaft⸗ liche Stellung und die äußeren Lebensumſtände einer Schweſter bezieht, als auch auf den ſeeliſch⸗geiſtigen Gehalt ihrer Tätigkeit und das zum Teil auf die alte Vorſtellung des Schweſternberufs zurückgeht als eines Wirkungsfeldes, das in ſtiller Abgeſchie⸗ denheit abſeits liegt von dem großen, bewegten Leben des Volkes. Krankenpflege iſt aber Kampf für das Leben. Es iſt nicht Dienſt in der Etappe, ſondern an der Front. Die andere Urſache des zur Zeit noch herrſchenden Schweſternmangels aber iſt zurückzuführen auf den ungeheuer geſteigerten Mehrbedarf, der ſich aus der hohen Zielſetzung nationalſozialiſtiſcher Volkspflege ergibt. Gerade dieſe Zielſetzung aber iſt es, die im Verein mit den in dieſem Sinne getroffenen Maß⸗ nahmen am beſten alle noch beſtehenden Vorurteile zu beheben vermag. Die Krankenpflege iſt ſelbſtverändlich nach wie vor eine Hauptaufgabe der Schweſter. Der Gedanke, leidenden Menſchen Hilfe bringen zu können, unter Umſtänden ihr Leben dem Tode abzuringen, iſt und bleibt einer der ſtärkſten ſeeliſchen Antriebe zum Schweſternberuf, der unmittelbar den beſten mütter⸗ lichen Kräften der Frau entſpringt. Wo dieſer An⸗ trieb fehlt, fehlt auch die Tauglichkeit zum Schweſter⸗ ſein. Darüber hinaus jedoch iſt der Schweſter die unvergleichlich ſchöne Aufgabe geſtellt, als Trägerin und Verfechterin nationalſozialiſtiſcher Lebensbeja⸗ hung und im Geiſt einer durchgreifenden Erb⸗ und Raſſenpflege den Grund mit legen zu helfen für eine glücklichere Zukunft unſeres Volkes. Im angemeſſenen Verhältnis zu der großen Be⸗ deutung der Schweſternarbeit iſt auch die wirtſchaft⸗ liche Seite des Berufes von der Ausbildung an weſentlich günſtiger geſtaltet, ſo daß vielen Eltern die Sorge um eine geſicherte, ausſichtsreiche Zukunft ihrer Tochter(immer vorausgeſetzt, daß ſie die nö⸗ tige Eignung beſitzt) abgenommen wird. Die eigent⸗ liche Lehrzeit in einer Krankenpflegeſchule beginnt mit dem 18., in beſonderen Fällen mit dem 17. Le⸗ bensjahr. Da jedoch gründliche haus wirtſchaftliche Kenntniſſe zu dieſem Zeitpunkt ſchon vorausgeſetzt werden, iſt zu betonen, daß die Erwerbung dieſer un⸗ erläßlichen Berufsgrundlage in der Zeit zwiſchen der Schulentlaſſung und dem 17. oder 18. Lebensjahr (Fortſetzung auf Seite 2) Die Rote Flotte wächſt Zur Bildung eines Marinekommiſſariats der Sowjetunſon unſerem Sonderberichterſtatker für die Sowjetunion O. E. Anfang Januar 1988. Nicht ganz ſo überraſchend, wie es vielleicht ſchei⸗ nen mag, iſt vom Zentralvollzugsausſchuß und vom Rat der Volkskommiſſare der Beſchluß gefaßt und ſofort in die Tat umgeſetzt worden, ein beſonderes Maxrinekommiſſariat zu bilden, in welchem nun in Zukunft alle die Rote Flotte berührenden Fragen einheitlich bearbeitet werden ſollen. In den verfloſ⸗ ſenen Monaten deuteten ſo manche Anzeichen darauf hin, daß der Kreml beabſichtige, den Ausbau der ſowjetruſſiſchen Seeſtreitkräfte zu beſchleunigen und gewillt ſei— ähnlich wie bei der Schaffung der Schwerinduſtrie— auch hier wiederum weitgehend die ausländiſche Rüſtungsinduſtrie für ſeine Pläne in Anſpruch zu nehmen. Es ſei nur an die ernſtlichen Verhandlungen in den Vereinigten Staaten erinnert, deren leiſtungsfähige Rüſtungs⸗ induſtrie größere Teilaufträge für die Lieferung von Schiffsgeſchützen neueſter Modelle ſowie andern Kriegsgeräten ausgeführt hat und die veranlaßt werden ſollte, auch größere Schiffsbauaufträge für die Sowjetunion zu übernehmen. Lange vor Beginn dieſer Verhandlungen hatte man jedoch in der Sowjetunion ſelbſt begonnen, fie⸗ berhaft an einer Verſtärkung der Seerüſtungen zu arbeiten. Die Aufrüſtung erſtreckte ſich hierbei nicht nur auf das ſchwimmende Material, ſondern auch auf den Aus bau und die Befeſtigung ver⸗ ſchiedener Häfen, die planmäßig in ſtarke Flottenſtützpunkte verwandelt wurden. Hier wäre in erſter Linie der an der Murmanküſte gelegene Ha⸗ ſen Poljarnoje zu nennen. Dieſer Hafen, das alte Alexandrowſk, iſt nach und nach ausgebaut worden, und hierher iſt ein Teil der leichten Seeſtreitkräfte der Sowjetunion verlegt worden. Von hier aus, dem einzigen eisfreien Hafen des Sowjetſtaates, kön⸗ nen ſie jederzeit ungehindert in die weſteuropäiſchen Meere gelangen. Umfangreiche Befeſtigungsarbei⸗ ten ſind ſchließlich ebenfalls nicht nur in der Lenin⸗ grad vorgelagerten Feſtung Kronſtadt ſowie auf der nordweſtlich von ihr gelegenen Inſel Kotlin vorge⸗ nommen worden, ſondern auch in Wladiwoſtok wur⸗ den ähnliche Aufrüſtungsarbeiten mit Hochdruck durchgeführt. Dieſe mit allem Nachdruck betriebene Aufrüſtung zur See hat nunmehr ihre organiſatoriſche Krönung in der Schaffung eines neuen Volkskommiſſariates gefunden, zu deſſen Leiter der bisherige Chef der politiſchen Verwaltung der Roten Armee und Stell⸗ vertreter Woroſchilows, Smirn o w, berufen wor⸗ den iſt. Smirnow, der, kein Fachmann in Marine⸗ fragen, aus der GPU hervorgegangen iſt, hat ſomit in kurzer Zeit eine auſſehenerregende Karriere ge⸗ macht, eine Karriere, die darauf ſchließen läßt, daß er zweifelsohne das volle Vertrauen des roten Dik⸗ tators beſitzt. Gleichzeitig iſt Smirnow eine Rang⸗ erhöhung zuteil geworden, indem ihm durch geſon⸗ derten Erlaß des Zentralvollzugsausſchuſſes und des Rates des Volkskommiſſare der Charakter eines Armeekommiſſars erſten Ranges verliehen wurde. Welche Stellung der bisherige Kommandeur der roten Seeſtreitkräfte Flottenflaggmann erſten Ran⸗ ges Viktorow, der zu Emde des Sommers 1937 den ſang⸗ und klanglos verabſchiedeten Orlow erſetzte, beibehalten wird, ſteht bisher noch nicht eindeutig. feſt. Immerhin kann gefolgert werden, daß er min⸗ deſtens einen Teil ſeines bisherigen Wirkungskrei⸗ ſes an Smirnow wird abtreten müſſen, der nun⸗ mehr der direkte Vorgeſetzte und Chef Viktorows geworden iſt. In dieſem Zuſammenhang ſei darauf hingewieſen, daß in der Leitung der einzelnen Flot⸗ tengeſchwader der Sowjetunion im Laufe dieſes Jah⸗ res wichtige Perſonalver änderungen vorgenommen wurden, die jedoch infolge des Tru⸗ bels der frühzeitig einſetzenden„Wahlkampagne“ nicht genügend beachtet worden ſind. Innerhalb kurzer Zeit ſind die Befehlshaber der Roten Balti⸗ ſchen Flotte ſowie der Seeſtreitkräfte im Stillen Ozean ihrer Poſten entſetzt worden. Die Baltiſche Flotte, welche bisher von Siwkow, einem ruſſiſchen Marineoffizier der alten kaiſerlichen Schule geführt wurde, erhielt in Iſakow einen neuen Chef, wäh⸗ rend Kirejew in der Fernoſtflotte den inzwiſchen zum Oberbefehlshaber der geſamten Seeſtreitkräfte der Sowjetunion aufgerückten Viktorow erſetzte. Wenn die Errichtung des Marinekommiſſariats einerſeits jeden Zweifel daran beſeitigt, daß die Sowjetunion gewillt iſt, in beſchleunigtem Tempo die längſt beſchloſſene Weiteraufrüſtung zur See zu betreiben, obgleich ſie bereits über die ſtärkſte U⸗Bootwaffe der Welt verfügt, ſo liegt darin an⸗ dererſeits ebenſo ſicher eine Einengung des Machtbereichs Woroſchilows, der bisher den Oberbefehl über die geſamte Streitmacht des bolſchewiſtiſchen Staates innehatte. Es mag ſein, daß gerade dieſes einer der Beweggründe Stalins ge⸗ Von 2. Seite/ Nummer 13 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 10. Januar 1988 weſen iſt, der ja ſchon lange keine mächtigen Leute um ſich dulden mag. Daraus jedoch folgern zu wol⸗ len, daß nunmehr auch Woroſchilows Stellung er⸗ ſchüttert ſei, dafür liegen zur Zeit keinerlei Anzeichen vor. Sein bisheriges Verhalten hat vielmehr bewieſen, daß er jederzeit bereit iſt, die Intereſſen ſeines Reſſorts den perſönlichen oder politiſchen Reſſentiments des roten Diktators zu opfern und unbedenklich ſogar ſeine nächſten Mit⸗ arbeiter ans Meſſer zu liefern. Selbſt naheliegende Erwägungen militäriſcher Natur, wie die Befürch⸗ tung, die militäriſche Schlagkraft der Armee könne durch die blutige Hinrichtung fähiger Generäle eine Schwächung erfahren, haben Woroſchilow nicht dazu bewegen können, in ſeiner abſoluten Hörigkeit gegen⸗ über Stalin wankend zu werden. Darin mag er einmal das Mittel ſehen, ſeinen eigenen Kopf zu retten und auf ſeinem Poſten zu verbleiben, wäh⸗ rend ſich in Stalin dadurch die Ueberzeugung feſtigt, in Woroſchilow ein williges Werkzeug zur Ausführung ſeiner Pläne zu beſitzen. An die Entſcheidung wichtiger Fragen iſt Woro⸗ ſchilow nicht etwa vom Standpunkt des Militärs herangegangen, ſondern einzig von dem des partei⸗ treuen Bolſchewiken ſtalinſcher Prägung, eines Bol⸗ ſchewiken, der jederzeit bereit iſt, ſich jedem Wink des roten Diktators zu fügen. Die in Moskau ſo oft betonte Friedensliebe und Friedensbereitſchaft des Sowjetſtaates erhält jedoch durch die Schaffung eines neuen Reſſorts für die Marineangelegenheiten eine bezeichnende Unterſtreichung. Der Kreml, wel⸗ cher die Weltrevolution auf ſeine Fahnen geſchrieben hat, iſt zielbewußt beſtrebt, die Machtmittel, welche dieſer Idee auch zur See Geltung verſchaffen kön⸗ men, noch weiter zu vermehren und zu vergrößern. (Jortſetzung von Seite 1) bereits als zur Schweſternausbildung gehörend be⸗ trachtet werden muß. Die krankenpflegeriſche Ausbildung iſt ſehr viel⸗ ſeitig und läßt beſonderen Neigungen und Fähig⸗ keiten den Weg offen zu den verſchiedenſten Fort⸗ bildungsarten und Betätigungs möglichkeiten. Wäh⸗ rend die Arbeit ſie mit dem Ernſt des Lebens be⸗ kanntmacht, helfen Schülerinnengemeinſchaften den jungen Mädchen, jene Fröhlichkeit des Herzens er⸗ halten, mit der ſie gekommen ſind und die ſie für ihr ſpäteres ſegensreiches Wirken brauchen. Die Koſten dieſer umfaſſenden wertvollen Ausbildung, die mit dem Staatsexamen ſchließt, trägt die Organi⸗ ſation, bei der die Schülerin ſie erhält, allerdings unter der Vorausſetzung, daß ſie danach mindeſtens zwei Jahre ihre Kräfte dem Schweſterndienſt widmet. Während den Vorſchülerinnen freie Wohnung, Ver⸗ pflegung, Krankenverſicherung und ein Taſchengeld gewährt wird, erhalten die Schülerinnen außerdem noch freie Dienſtkleidung. Nach Eintritt in die Be⸗ rufstätigkeit iſt die Schweſter ebenfalls aller Sorge um ihren Lebensunterhalt enthoben. Ihr Gehalt ſteigert ſich nach Leiſtung und Dienſtjahren. Für Erholungsmöglichkeit iſt durch den vierwöchigen Ur⸗ laub und durch entſprechende Freizeit geſorgt, ſo daß der Schweſter vor allem das eine, deſſen ſie am dringlichſten bedarf, erhalten bleibt: die eigene Ge⸗ ſundheit und Leiſtungsfriſche und ihr frohgemuter Sinn. Die liebevolle Fürſorge, die die Volksgemein⸗ ſchaft ihren altgewordenen Schweſtern angedeihen läßt, entſpricht der hohen Wertſchätzung, die ſie ihrem lebenslänglichen treuen Wirken entgegenbringt. Wie ſie auch ihre Altersjahre geſtalten wollen: auf jeden Fall wird ihnen ein ſchöner, ſorgenfreier harmoniſcher Ausklang des Lebens geſichert werden. Dritte Ausſchüttung der Saar⸗Spende. Der Reichsarbeitsminiſter hat zum dritten Male aus der von ihm bei der Rückgliederung der Saar für die Kriegsopfer errichteten Saar⸗Spende 10000 Mark zur Verfügung geſtellt. Hieraus werden am 13. Januar 1938 in Erinnerung an die Abſtimmung von 1995 im Saarland einmalige Geldſpenden an be⸗ dürftige Kriegsbeſchädigte und Kriegshinterbliebene überwieſen werden. eee. Weites britiſches Gewiſſen: Die Schlacht um Teruel geht weiter Der bolſchewiſtiſche Angriffsplan das Werk franzöſiſcher Generalſtäbler Teile der Innenſtadt von den Nationalen geräumt dnb. Salamanca, g. Januar. Der nationale Heerxesbericht meldet: Die Schlacht bei Teruel wurde fortgeſetzt. Feindliche Gegenan⸗ griffe ſüdlich der Muela⸗Stellung ſind blutig ab⸗ geſchlagen worden.* Die Kämpfe in der Innenſtadt haben zur Zer⸗ ſtörung vieler Gebäude geführt. Eine unſerer Stel⸗ lungen innerhalb der Stadt mußte aufgegeben wer⸗ den, 500 voll ausgerüſtete Soldaten und 100 Ein⸗ wohner verließen Teruel und gelangten in unſere Etappe. Eine andere Abteilung der Teruel⸗Garni⸗ ſon, die lange Zeit hindurch den Bolſchewiſten hel⸗ denhaften Widerſtand geleiſtet hat, mußte Teruel ebenfalls verlaſſen, da ſie in den letzten Tagen nicht mit Waſſer verſorgt werden konnte. Bei ihr be⸗ findet ſich auch der Bürgermeiſter von Teruel, der die Aufgabe von nationalen Stellungen innerhalb Teruels als Folge der mangelnden ſoldatiſchen Standhaftigkeit des Abſchnittkommandeurs bezeich⸗ nete. Ausländiſche Waffen und fremde Söldner Die nationalſpaniſchen Militärbehörden prüfen die Kriegsbeute von Teruel.— Sowjetruſſiſche und fran⸗ zöſiſche Einmiſchung erneut klar erwieſen. anb Salamanca, 9. Januar. Die Menge von Waffen und Kriegsmaterial, die an der Texuel⸗Front den Nationalen in die Hände fielen, gibt den nationalſpaniſchen Militärbehörden Gelegenheit zu erſtaunlichen Feſtſtellungen über den Umfang der ausländiſchen Einmiſchung zugunſten der Bolſchewiſten. So ergab ſich, daß etwa 80 v. H. der Waffen aus franzöſiſchen Waffenfabriken ſtamm⸗ ten, während die Tanks ausnahmslos ſowjetruſſiſchen Urſprungs ſind. Unter den Flugzeugen befinden ſich die neueſten Modelle der franzöſiſchen Armee, deren Fabrikation aus Gründen der franzöſiſchen Landesverteidigungbisher ſtreng geheimgehalten wurde. Die Unterſuchung der vielen hundert gefallenen Bolſchewiſten ergab ebenfalls einen hohen Prozent⸗ ſatz von ausländiſchen Söldnern, beſonders franzöſi⸗ ſcher Nationalität. Unter den am Freitag gemachten Gefangenen waren fünf Nordamerikaner. Daß der bolſchewiſtiſche Ueberfallsplan auf Teruel das Werk franzöſiſcher Generalſtäbler war und die Durchführung der Operationen ebenfalls in den Händen franzöſiſcher Offiziere lag, wird allſeitig erneut beſtätigt. Der Dauk der Sow⸗ jetſpautier kommt bezeichnend in der Marſeillaiſe zum Ausdruck, die neuerdings der ſowjetſpaniſche Rundfunk zu Beginn jeder Programmnummer ſpielt. In Nationalſpanien iſt man über das landesverräte⸗ riſche Treiben der Bolſchewiſten und die auslän⸗ diſche Einmiſchung außerordentlich empört. Es wird darauf hingewieſen, daß an der Teruel⸗Front auf nationaler Seite ausſchließlich Spanier kämpften. f 8 Tfingtau von den Chinesen geräumt Alle wichtigen Anlagen in Tſingtau zerſtört dub. Hankau, 9. Januar. Die chineſiſchen Behörden von Tſingtau geben bei der Annäherung der japaniſchen Truppen be⸗ kannt, öͤaß die Schantung⸗Halbinſel von chineſiſchen Trup⸗ pen geräumt und Tſingtau eine nubeſeſtigte Stadt geworden ſei. Sämtliche zur Tſingtauer Flotte gehörenden Kriegs⸗ ſchiffe ſeien Mitte Dezember vor den Eingängen des Hafens verſenkt worden. An Zivilbevölkerung ſind von 400 000 Einwohnern kaum noch 10000 in der Stadt geblieben. Alle Regierungsbüros ſind geſchloſ⸗ ſen. Nachdem ſich die Stadt ſo geleert hatte, ſetzte auf Befehl des Oberbürgermeiſters Ende Dezember eine ſyſtematiſche Zerſtörung aller wichtigen Anlagen ein. Elektrizitäts⸗ und Waſſerwerke, die Kabel, die Telegraphen⸗ und Telephonbüros wurden wie auch dasgigpaniſche Eigentum von Grund auf zerſtört. Am 30, Dezember zogen die letzten Marinetrup⸗ pen ab und die Gendarmerie. Anfang Januar ver⸗ ließen die letzten Poliziſten, 2000 Mann, die Stadt. Der Einmarſch der japaniſchen Truppen in Tſing⸗ tau iſt ſomit nur noch eine Frage ihrer Marſch⸗ leiſtung. 5 Von der Schanteng⸗Front melden die Japa⸗ ner ein weiteres Vorrücken auf Tſingtau. Die japa⸗ niſchen Truppen ſtehen nach inoffiziellen Berichten ſüdöſtlich von Tſchangtin an der Bahnlinie Tſinaufu —Tſingtau. Franzöſiſch-japaniſcher Zwiſchenfall — Schanghai, 9. Jau.(U..) Nachdem es in den letzten Tagen zu verſchiedenen neuen engliſch⸗japaniſchen Zwiſchenfällen, bei denen Oel entſchuldigt alles! England will das ganze ſüdliche Arabien annektieren! — London, 9. Januar.(U..) Ein Angriff auf die britiſche Politik in Arabien, der nicht nur ſeiner Enthüllungen, ſondern vor allem der Autorität des Schreibers wegen beſonde⸗ res Aufſehen erregt, erſcheint ſoeben in der Januar⸗ Ausgabe der engliſchen Zeitſchrift„World Review“. H. J. Philby, der beſte britiſche Kenner der ara⸗ biſchen Verhältniſſe, der ſich bereits durch zahlreiche Veröffentlichungen über Arabien einen Namen ge⸗ macht hat, eröffnet ſeinen Aufſatz mit den draſtiſchen Worten: „England iſt dabei, auf ſchnellſtem Wege das ſüdliche Arabien zu annektieren.“ Die britiſche Politik werde mit„Greueltaten“ gegen die Araber durchgeführt Sodann macht Philby die für die meiſten Leſer neue und erſtaunliche Mit⸗ teilung, daß die britiſche Regierung vor einem Mo⸗ nat durch Kabinettsbeſchluß 100 000 Quaòratmeilen Land in Südarabien annektiert habe, zum Hohne aller ſeit langem beſtehenden Verträge mit den ver⸗ ſchiedenen arabiſchen Herrſchern in den betreffenden Gebieten. Gegenwärtig nehme England immer weitere Gebiete im ſüdlichen Arabien in Beſitz, mit dem Ziele, das geſamte Hadramut zu beherrſchen. Bereits im letzten Sommer ſei ein gewiſſer Mr. Ingrams von der Politiſchen Verwaltung in Aden ach Makalla verſetzt worden, das weiter öſtlich von Aden an der dem Arabiſchen Golf zugewandten Küſte liegt. In ſeiner Eigenſchaft als örtlicher Macht⸗ ber vertrete er hier gleichzeitig den britiſchen Gouverneur von Aden, Sir Bernard Reilly, der am April dieſes Jahres Gouverneur und Oberbefehls⸗ er des Hadramut werde 5 Philby ſchreibt in ſeinem Aufſatz weiter, die bri⸗ tiſche Regierung habe bisher noch nie die Vorwürfe, daß die Verwaltung von Aden häufig arabiſche Dör⸗ f fer durch britiſche Flugzeuge bombardieren laſſe, zurückgewieſen.„Dieſe Bombardements werden von den für ſie Verantwortlichen als eine ſchnelle und menſchliche Methode zur Erhaltung des Friedens an dieſem Vorpoſten des Empire verteidigt.“ Inzwiſchen nehme die wirtſchaftliche und geiſtige Durchdringung des Landes durch die britiſchen Be⸗ hörden, wie Philby weiter ausführt, immer größere Ausmaße an. Intereſſant im Zuſammenhang mit dieſem Auf⸗ ſatz des berühmten Arabienkenners iſt, daß Philby ſelbſt im vergangenen Jahr bei ſeiner Reiſe durch das Hadramut dortige Oel vorkommen be⸗ ſtätigt hat, und zwar bei Shabwa und an verſchie⸗ denen anderen Punkten des Landes. Damals wurde eine Geſellſchaft zur Ausbeutung dieſer Vorkommen gegründet und eine Expedition zur weiteren Erfor⸗ ſchung des Landes ausgeſchickt. Die Nutzungsrechte ſeien der Geſellſchaft dann, wie Philby verſichert, ohne Bezahlung gewährt worden. Angriffe gegen die engliſche Luftfahrt — London, 9. Januar. Der Luftfahrtſachverſtändige des liberalen Oppo⸗ ſitionsblattes„New Chronicle“ erneuert die An⸗ griffe gegen den britiſchen Luftfahrtminiſter Lord Swinton. Er behauptet, das Luftfahrtminiſte⸗ rium ſei ſchwerfällig und ziellos. Die induſtrie leide unter den unhaltbaren Zuſtänden und leiſte nicht das, was ſie leiſten könne. Das Luftfahrtminiſterium wiſſe nicht, was es wolle, des, halb habe England nicht ſoviel und nicht ſo ſchnelle Flugzeuge, wie es haben könnte, wenn mehr Ziel⸗ klarheit in dem Miniſterium herrſche. In dem Artikel kommt der Wunſch der Luftfahrt⸗ induſtrie zum Ausdruck, von der Kontrolle des Mi⸗ niſteriums unabhängig zu werden. Das Blatt deutet erneut die Möglichkeit an, daß Lord Swinton, der übrigens ein enger Freund des Miniſterpräſidenten Chamberlain iſt, zurücktreten werde. Luftfahrt⸗ engliſche Poliziſten mißhandelt worden waren, ge⸗ kommen iſt, wurde die Spannung zwiſchen den in Schanghai lebenden Ausländern und den Japanern durch einen ähnlichen franzöſiſch⸗japaniſchen Zwi⸗ ſchenfall noch verſchärft. Nach den vorliegenden Berichten verſuchte ein Ruſſe, der dem franzöſiſchen Freiwilligenkorps an⸗ gehörte, in einem Streit zwiſchen einer Chineſin und japaniſchen Soldaten innerhalb der franzöſiſchen Konzeſſion zu vermitteln. Die Japaner ſchlugen den Ruſſen nieder und verſuchten, ihn über die Grenze zu ziehen, der jedoch durch Pfeifenſignale andere Mitglieder des Freiwilligenkorps herbeirief die ihn aus den Händen der Japaner befreiten. 7 Stalins Inguiſitoren ſollen auch den Wehrverband reinigen! dnb. Moskau, 9. Januar. Das Blatt des ſowjetruſſiſchen ſſoaviachim“, dem— nach einem Wort des Kriegs⸗ kommiſſars Woroſchilow— die„Militariſierung der Pſyche der Bevölkerung Sowjetrußlands obliegt“, bringt einen Leitartikel, der auf eine Umorganiſation dieſes Verbandes und eine erhöhte„Schädlingsſuche“ in ſeinen Reihen ſchließen läßt. Das Blatt erklärt, daß eine ganze Reihe von Ab⸗ teilungen und Unterverbänden aufgelöſt wurden, da ſich in ihnen„Volksfeinde“ und„Schädlinge“ feſt⸗ geſetzt hätten. Nunmehr ſolle der Oſſvaviachim eine Organiſation darſtellen, die man durch„weitgehende Hinzuziehung aktiver Elemente“ zu neuer Arbeit verpflichten wolle. Auch gegenwärtig gebe es noch S 7 ſchädliche Einflüſſe in der Organiſation, die die Schuld dafür trügen,„daß der Oſſoavichim ſeinen Aufgaben nicht gerecht geworden“ ſei. Zum Beweis dafür bringt das Blatt einen Bericht aus Weißruß⸗ land, der erkennen läßt, daß in der dortigen Organi⸗ ſation die Jagd nach„Schädlingen“ und„Trotzkiſten“ bereits mit beſonderem Eifer betrieben wird. Eine ganze Reihe von wichtigen Verbänden ſei dort mit politiſch unzuverläſſigen und offen feindlichen Ele⸗ menten verſeucht.“ Unerhörte Vorgänge ſpielten ſich insbeſondere in der Fliegerei ab, erklärt das Blatt, das in dieſem Zuſammenhang auch den„Zentralen Aeroklub der Sowjetunion“ ſcharf angreift. Nachdem der Leiter des Oſſogviachim Eidemann zuſammen mit Tuchatſchewſki hingerichtet wurde, iſt es offenbar, daß die Gpu auch in dieſer Organiſation gründlich aufräumen will. Die bolſchewiſtiſchen Offiziere müſſen mehr lernen Moskau, 9. Januar.(U..) Große Bedeutung mißt man der kürzlich ergan⸗ genen Anoroͤnung des Marſchalls Woroſchilow bei, nach der die Offiziere der Roten Armee in Zukunft eine ſorgfältigere Durchbildung erhalten ſollen. Man ſieht in dieſer Anordnung einen Hinweis auf mög⸗ liche zukünftige Aenderungen in dem geſamten kul⸗ turellen und ſozialen Programm ſowfetruſſiſcher militäriſcher Kreiſe. Sämtliche Offiziere, die gegenwärtig noch nicht über ein Minimum an Bildung verfügen, haben ſich bis zum 1. Mai 1940 Prüfungen zu unterziehen, die unter anderem die Fächer: Ruſſiſche Sprache, eine ausländiſche Sprache, Literatur, Geographie, Ge⸗ ſchichte, Chemie und Naturwiſſenſchaften, umfaſſen. Der Kurſus ſteht 200 Schulſtunden vor in einem Schuljahr von zehn Monaten. Neues Paßſyſtem im Sowietreich Verſchärfte Ueberwachung— Wachſende „Spionenfurcht“ i— Moskau, 9. Jan.(U..) Offenbar im Zuſammenhang mit dem immer noch geheimnisvollen Verſchwinden des angeblichen ame⸗ rikaniſchen Ehepaares„Robinſon“, die mit falſchen Päſſen die Sowjetunion bereiſten und dann aus dem Moskauer„Nationalhotel“ verſchwanden, haben jetzt die Sowjetbehörden ein vollſtändig neues Paßſyſtem eingeführt, Wehrverbandes, Die neue Berliner Aniverſitätsſtadt Die neue Berliner Univerſitätsſtadt, zu der der Führer vor einigen Wochen den Grundſtein legte. So wird ſie nach ihrer Fertigſtellung ausſehen. (Freigegeben RSM).(Preſſe⸗Hoffmann⸗ Zander⸗K.) das es faſt jedem Einheimiſchen und Fremden in der Sowjetunion unmöglich macht, auch nur kleinere Reiſen ohne Kenntnis der Behörden auszuführen. Allerdings dürfte die Neuordnung des Paßweſens in der Hauptſache wegen der wachſenden„Spionen⸗ furcht“ erfolgt ſein, die bereits Tauſenden von Sow⸗ jetbürgern Verhaftungen eingetragen haben. f Urſprünglich von der Sowjetunion als„zari⸗ ſtiſche Einrichtung“ verworfen, wurde das Paßweſen bereits im Jahre 1930 wieder eingeführt, durch das die Sowjetbürger ſchärfer als die Angehörigen aller übrigen Staaten der Welt überwacht werden. Nach dem neuen Syſtem müſſen die Sowjetbürger in Zukunft für ihren polizeilichen Ausweis je ein Photo für den Ausweis und eines für die Polizei⸗ behörden abliefern. Der Ausweis, der über ſämt⸗ liche Daten des Trägers Auskunft gibt, muß ſtän⸗ dig wom Inhaber bei ſich geführt werden. Das Fingerabdruckſyſtem hat in Sowjetrußland nie be⸗ ſtanden. In Zukunft wird es auch für Ausländer praktiſch unmöglich ſein, die Sowjetunion ohne Kenntnis der Behörden zu bereiſen, da beim jedes⸗ maligen Grenzübertritt ſämtliche Daten des Paſſes nach Moskau telegraphiert werden. 16,5 Millionen Erwerbsloſe in Amerika Neuyork, 9. Januar In Waſhington wurden am Samstag weitere Ergebniſſe der erſten amtlichen Arbeitsloſenzühlung zuſammen mit den früher bekanntgegebenen Ziffern veröffentlicht. Hierbei wird angedeutet, daß die Geſamtzahl der völlig oder teilweise erwerbsloſen Perſonen im November 16,5 Millionen betrug. — General Hertzog tritt in den Ruheſtand. Wie der Londoner„Evening Standard“ berichtet, wird der Premierminiſter Südafrikas, General Hertzog, im Juli d. J. in den Ruheſtand treten. Rundfunkübertragung der Grundſteinlegung der Adolf⸗Hitler⸗Schulen. Die Feier der legung der 10 Adolf⸗Hitler⸗Schulen in Waldbrühl wird am 15. Januar in der Zeit von 15 bis 15.30 Uhr vom Reichsſender Köln als Reichsſendung auf alle deutſchen Sender mit Ausnahme des Deutſchland⸗ ſenders übertragen. Offizielle Uebergabe des Habsburger Vermögens. Im Wiener Bundeskanzleramt ſand am Freitag die offizielle Uebergabe des Habsburger Vermögens an den Familienverſorgungsfonds des Hauſes Habs⸗ burg⸗Lothringen ſtatt. Der Abbruch der Pariſer Weltausſtellung. Am 25. Januar ſoll mit den Abbrucharbeiten der Ge⸗ bäude der Pariſer Weltausſtellung begonnen werden. Verheerende Schneeſtürme am Schwarzen Meer Fünf Perſonen erfroren — Bukareſt, 9. Januar An der Küſte des Schwarzen Meeres herrſchk eine entſetzliche Kälte. In Conſtanza ſind am Sonn⸗ tag fünf Menſchen erfroren. Im Bezirk Conſtanza tobt ein ſchwerer Schneeſturm. Der Schnee erreichte eine Höhe von drei Metern.. r AA—————— Hauptſchriftleitet und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer 1 t. V. Dr. Fritz Vo de g Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater Wißfen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Efſenbart- Handelsteil. Dr. Fritz Bode- Lokaler Teil: Dr Fritz hammes- Svort: Willy Müller Gies weſtdeutſche Umſchau, Gericht u. Bilderdienſt Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗ Friedenau. Südweſtkorſo 60 5 Für unverlangte Beiträge keine Gewühr— Rückſendung nur bei Rückporto Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zennu⸗ Dr. Fritz Bode& Co. Mannheim. N 1.—6 A Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, Mannheim. a Zur geit Preisliſte Nr. 6 gültig. N 385 Die Anzeigen der Ausgabe a Abend und Nuttag erscheinen gleichzel gig in der Ausgabe 8 Ausgabe A Mittag über 11000 5 3 Ausgabe Abend üßer 550 5 Ausgabe 8 über. Geſamt⸗ DA. Monat Dezember aber 21 50d. Grundſtein⸗ eee 7 M ſo g der tage ben Däch zuſä von zu Abe Tiſt ande 7 grof 8 Geg K weiß zwe noch Auf im dem eine iſt der tete aus aul Ven zug 0 unf ein and vor ger leid ö An tra. fäh der ſchl dt l. 1 5 7 4 0 d 1 1 5 1 3 5 8 2 Montag, 10. Januar 1938 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 13 — Mannheim, 10. Januar. zwiſchen Näſſe und Sonnenſchein Mannheim am zweiten Sonntag des Jahres Es war ſchade darum, daß Freund Petrus lange ſo gar kein Verſtändnis für die WHW⸗Beſtrebungen der Wehrmacht aufgebracht hat. Wie an den Vor⸗ tagen ließ er es auch geſtern tauen, daß allenthal⸗ ben auf den Straßen und Plätzen und von den Dächern die kleinen Bächlein nur ſo rieſelten, und zuſätzlich gab es dann auch noch mancherlei Spritzer pon oben. Bei ſolchem Wetter bleibt man gerne zu Hauſe und futtert daheim ſeinen Eintopf. Aber wenn die Wehrmacht an den gemeinſamen Tiſch der Nation ruft, dann iſt das eine ganz andere Sache, denn da iſt die Anziehungskraft ſo groß, daß man der Witterungsunbilden nicht achtet. Gegen mittag klärte der Himmel überraſchender⸗ weiſe auf. Zeitweiſe leuchtete ſogar die Sonne. Stand auch der Eintopf im Mittelpunkt dieſes zweiten Sonntags des Jahres, ſo gab es doch auch noch eine ganze Anzahl anderer Veranſtaltungen, die Aufmerkſamkeit heiſchten. Am Samstagabend kam im Nationaltheater erſtmals„Mazeppa“ heraus. Auf dem Fußball⸗Programm des Sonntagnachmittag ſtand einer der Mannheimer Lokalkämpfe. Zu erwähnen iſt noch die Briefmarkenſchau. Und ſchließlich übte der vom Mannheimer Karneval⸗Ausſchuß veranſtal⸗ tete heitere Abend eine große Anziehungskraft aus, was man nur begrüßen konnte, nicht zuletzt auch im Hinblick darauf, daß der Reinerlös dieſer Veranſtaltung dem der Finanzierung des Karneval⸗ zugs dienenden Fonds zufließt. w. th. 2 2* Drei leichte Verkehrsunfälle Polizeibericht vom 9. Jannar Am Samstag ereigneten ſich hier drei Verkehrs⸗ unfälle zwiſchen Kraftfahrzeugen untereinander einerſeits und einem ſolchen und einem Radfahrer andererſeits, die auf Außerachtlaſſung der Verkehrs⸗ vorſchriften zurückzuführen ſind. Es entſtand nur geringer Sachſchaden. Perſonen wurden dabei nur leicht verletzt. Ein in der Nacht zum Sonntag in der Auguſta⸗ Anlage ſtehender beladener Anhänger eines Fern⸗ transportzuges wurde, da er den Verkehr höchſt ge⸗ fährdete, auf Veranlaſſung einer Polizeiſtreiſe von der Feuerlöſchpolizei in eine Seitenſtraße abge⸗ ſchleppt. Belriebsführer und Werkſcharen Die Deutſche Arbeitsfront ſchreibt uns: Der am 13. Jan. im Friedrichspark ſtattfindende Appell der Mannheimer Werkſcharen wird dieſer jüngſten Formation der Partei die Auf⸗ gaben für das Jahr 1938 ſtellen. Da auch die Be⸗ triebsführer und Belriebsobmänner der einzelnen Werkſcharen erſtmals in geſchloſſener Einheit mit der jungen Mannſchaft zum Appell aufgerufen ſind, ſo iſt aus dieſer Tatſache der tiefere Sinn zu er⸗ kennen, der dem Aufruf zum Appell zugrunde liegt. Denn ſeit dem 1. Auguſt des vergangenen Jahres ſteht die Mehrzahl der Mannheimer Firmen im „Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe“. Schon wurden einzelne Betriebe im Reich mit einem Lei⸗ ſtungsabzeichen ausgezeichnet und es iſt auch das Beſtreben der in Mannheim zum Leiſtungskampf geſtarteten Betriebe im edlen Streben ſozialer Selbſtverantwortung, das große Ziel— national⸗ ſozialiſtiſcher Muſterbetrieb— zu erreichen. Der Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley hat vier Lei⸗ ſtungsabzeichen geſchaffen, die von den Betrieben gemäß ihrer Struktur und Anlage erworben wer⸗ den können. Vorausſetzung iſt allerdings die vor⸗ bildliche Betriebsgemeinſchaft, das Verhältnis des Betriebsführers zur Gefolgſchaft, wenn das Ziel erreicht werden ſoll. Nicht Deſpotismus, ſondern wahres Führertum muß den Leiter eines Unter⸗ nehmens auszeichnen, wenn er in enger Zuſam⸗ menarbeit mit den jungen Soldaten der Arbeit die Aufgaben bewältigen will, die ihm durch die Deutſche Arbeitsfront, als die vom Führer beauftragte Glie⸗ derung der Partei, geſtellt ſind. Schon oft konnten die Mannheimer Werkſcharen beweiſen, daß ſie ſich der Größe ihrer Aufgabe be⸗ wußt geworden ſind und bereits vielſach konnte in engſter Zuſammenarbeit mit den Betriebsführern dem Durchbruch der ſozialiſtiſchen Idee im Betrieb Ausdruck gegeben werden. So marſchiert der Kreis Mannheim in der Feiergeſtaltung an der Spitze im Gau Baden, da einſatzbereite Kameraden beſtrebt waren, ihren Betriebsführern in Wort und Lied der jungen Dichter der Nation, von ihrer Treue und ihrem Glauben an Werk und Aufgabe zu kün⸗ den. „Der Führer hat immer recht“ heißt der Wahl⸗ ſpruch der Werkſcharen und alle anderen Teilgebiete werden im ſteten Vertrauen auf den verantwor⸗ tungsbewußten Betriebsführer, der heute im Sinne einer nationalſozialiſtiſchen Wirtſchaftsauffaſſung ſeinem Betrieb einen neuen Auftrieb gegeben hat, einer Löſung zugeführt. Der tapferſte Führer wird auch die treueſte Manuſchaft haben. u Bei der Reichsbahn herrſchte am Samstag und Sonntag nur ein mittelmäßiger Fernver⸗ kehr und auch der Stadtbeſuchs verkehr hatte nur am Sonntag einige Bedeutung. Der Win⸗ terſportzug nach dem Schwarzwald war an beiden Tagen mit je 120 Perſonen beſetzt, während der Win⸗ terſportzug nach Eberbach 400 Fahrgäſte zählte, was die wachſende Beliebtheit des Katzenbuckelgebietes als Winterſportgelände erkennen läßt. ze Die Berufsfeuerwehr wurde am Sonntag⸗ mittag nach einem Siedlungshaus in Käfertal⸗Süd gerufen. Die Bewohner hatten vermutet, daß ein Kaminbrand entſtanden ſei, aber dem war— wie ſich herausſtellte— doch nicht ſo, ſo daß die Wehr nicht einzugreifen brauchte. i * Einen Film von der Katze zeigt der Mannhei⸗ mer Tierſchutzverein in ſeiner Verſammlung, die er am Dienstagabend im oberen Ballhausſaal abhält. Am zweiten Januar⸗ Sonntag: Zu Tiſch bei unſeren Soldaten Sämtliche Truppenteile warteten beim Gemeinſchaſts⸗Eintopfeſſen mit Sondervorführungen auf— Viele tauſend Gäſte Unſere Soldaten haben ſich am Sonntag ganz in den Dienſt des Winterhilfswerkes geſtellt und damit der Volksverbundenheit unſerer neuen Wehr⸗ macht deutlichen Ausdruck verliehen. Sämtliche Mannheimer Truppenteile führten öffentliche Eintopfeſſen durch. Allenthalben dampften die Gulaſchkanonen, in denen Erbſen mit Speck zu einem ſchmack⸗ und nahrhaften Gericht gekocht wur⸗ den. Um die Zahl der Eſſer möglichſt groß werden zu laſſen, warteten die einzelnen Truppenteile mit militäriſchen Vorführungen und allerlei Kurzweil auf, und zudem gewährten ſie jedermann gegen Ent⸗ richtung einer Spende Zutritt zu den Kaſernenbau⸗ ten. Kann es wunder nehmen, daß dieſes Programm Bei dem Rundgang, den wir am Sonntag durch die Eintopfeſſensplätze machten, begegneten wir zu⸗ nächſt den Pionieren, die ſich auf dem Meßplatz eingerichtet hatten. Dort, wo ſich vor Tagen noch die Jugend auf der Eis⸗ laufbahn getummelt hatte, waren lange Tiſchreihen aufgebaut und ſeitlich davon dampften einladend die Feldküchen. Ein Lautſprecher wies die Beſucher auf die Sondervorführungen hin. Man konnte da zum Beiſpiel eine Kraftſäge, die ſonſt zum raſchen Fällen von Bäumen dient, und einen Preßluftmeißel an der Arbeit ſehen. Auch ein Motorbopt war aufgefah⸗ ren worden und erregte ſtarkes Intereſſe. Gegen⸗ über hatte man einen Holzſtoß entflammt und dabei ſtanden Pioniere und ſangen unermüdlich Soldaten⸗ Beim Eintopf der Nachrichtenabteilung 33 Generalleutnant Ritter von schobert nahm am Sonntagvormittag mit Oberbürgermeister Renninger und ihren Damen das Eintopf-Essen in der Mollschul-Kaserne ein (Photo: Labor⸗Schmidt) zog und die Mannheimer in Maſſen ſich beim Ge⸗ meinſchafts⸗Eintopfeſſen der Wehrmacht einfanden? Mau erinnert ſich, daß unſere Soldaten auch ſchon im Winter 1936/7 ſich aktiv für das Winterhilfswerk eingeſetzt haben. Die Artillerie wartete damals an verſchiedenen Sonntagen im Viehhof, in dem ſie noch vor Jahresfriſt kampierte, mit Geſchützexerzieren auf, die Infanterie gab einmal in der Kaiſer⸗Wil⸗ helm⸗Kaſerne Einblick in ihre vielſeitigen Aufgaben und ſchließlich fehlten damals auch die Pioniere nicht. Aber das alles war auf verſchiedene Sonntage ver⸗ teilt, während diesmal ſämtliche in unſerer Stadt liegenden Einheiten des Heeres und der Luftwaffe gleichzeitig für den großen WHW⸗Gedanken mobil gemacht wurden, ſo daß es für die Mannheimer gar nicht leicht war, auszuwählen, zu welcher Truppe man feine Schritte lenken ſollte. Wer einen lieben Verwandten oder Bekannten bei einer Truppe wußte, hatte natürlich die leichteſte Wahl. Vater, Mutter, Geſchwiſter oder auch Bräute wollten ſelbſt⸗ verſtändlich einmal ſehen, wo ihr Soldat nach voll⸗ brachtem Tagesdienſt ſeine müden Glieder zur Ruhe zu legen pflegt, und ſie wollten ſich auch einmal da⸗ von überzeugen, was er beim Militär gelernt hat. Die Mutter und die Schweſter intereſſierten ſich zu allererſt für die Stube ſchlechthin. Der Vater richtete ſein Augenmerk mehr auf den vorſchrifts⸗ mäßigen Bettenbau und auf die Ordnung im Spind, und vermutlich haben ſie ſich alle verwun⸗ dert, daß der Junge, der zu Hauſe ſo gerne manche Aufräumarbeit der Mutter überlaſſen hatte, nun⸗ mehr ſein Zeug ſelbſt in Ordnung zu halten weiß. Für den jungen deutſchen Mann iſt eben die Militär⸗ zeit nicht nur eine Zeit militäriſcher Ausbildung, ſondern zugleich eine Schule für das ganze Leben. Aber ſelbſtverſtändlich richtete ſich das Intereſſe von Vater und Mutter und Geſchwiſtern nicht nur auf die ſozuſagen private Sphäre„ihres“ Soldaten, ſondern auch auf ſein ſoldatiſches Wirken. Und da konnten ſie denn auch einen anſchaulichen Begriff bekommen. Die Jufanterie, die Artillerie, die Artillerie⸗ Beobachter, die Pioniere, die Flieger und die Flak warteten mit mancherlei Lecker⸗ biſſen aus ihrem Dienſt auf. Die alten Soldaten hatten Gelegenheit, dabei Ver⸗ gleiche mit früher anzuſtellen. Die männliche Jugend konnte einen Vorgeſchmack deſſen, was ihrer dereinſt harrt, bekommen, aber ſie wandte ſich meiſt den ihr beſonders vorbehaltenen Genüſſen zu: ſie beſtieg voll Stolz die Pferde, die für Kinder⸗ reiten zur Verfügung ſtanden, oder ſie fühlte ſich glücklich, in einem der raupenbewehrten Zugkraft⸗ wagen oder auf einem Kraftrad mit Beiwagen Platz zu nehmen. Das Wetter war der Wehrmacht leider nicht hold; ohne ſoviel Waſſer wäre dieſer Gemeinſchaftseintopf ſicherlich annehmlicher geweſen, aber die Pfützen und der zeitweiſe niedergehende Regen taten dem Ganzen doch keinen Abbruch. Die Bevölkerung kam, als lache die Sonne; man kann wohl auch darin einen Ausdruck davon ſehen, daß unſer Volk wie⸗ der ſoldatiſcher geworden iſt. Den Soldaten ſelbſt aber machten des Himmels trübes Geſicht(ſpäter wurde es freundlicher) und der Erde Näſſe natürlich gar nichts aus; ſie ſind das gewohnt, denn auch im Frieden findet ja der Krieg nicht im Saale ſtatt.. lieder. Das Lagerfeuer gehörte zum Biwak, das man aufgebaut hatte. Vom Meßplatz weg ſtatteten wir auch der Kaſerne des Pi.⸗Batl. 33 in Feuden⸗ heim einen Beſuch ab und nahmen dabei zur Kennt⸗ nis, daß das neue Heim der Pioniere, in dem es auch Kinderreiten und Rundfahrten mit Zugkraftwagen gab, ebenfalls ein lockendes Ziel für viele— und ſelbſtverſtändlich in erſter Linie für die Feudenheimer— bildete. Hochbetrieb herrſchte auch in der Kaiſer⸗ Wilhelm⸗Kaſerne, wo die.) AR 69 Gaſt⸗ geberin war. Die Beſucher wurden gleich am Kaſernentor von zwei 27⸗ und 28jährigen vierbeinigen Kriegskamera⸗ den begrüßt. An der Wache kündete eine Tafel, was die Artillerie alles zu bieten hatte. Es war ſo viel des Sehenswerten, daß die Wahl ſchwer fiel. Wir ſind durch die Stallungen gegangen, haben den Schieß⸗ ſtand, wo man Kleinkaliber mit dem Karabiner ſchie⸗ ßen konnte, beſucht, aber dann hielten wir uns lange dort auf, wo eine leichte Feld⸗Haubitze Kleinkaliber ſchoß, und ließen uns ausführ⸗ lich dieſe Schießart erklären. Vermutlich hatten die meiſten Beſucher unſerer Artillerie wie wir ſo et⸗ was noch nicht geſehen. Es war reizvoll, das Ziel (gebildet von in etwa 40 Meter Entfernung aufge⸗ ſtellten Holzhäuschen) anzuviſieren und dann den Erfolg zu betrachten. Geſchoſſen wurde mit kleinen Kugeln, die durch einen in eine Granate gebohrten Lauf ihre Richtung erhielten. An einem derartigen Uebungsgerät in die Geheimniſſe der artilleriſtiſchen Schießkunſt eingeführt zu werden, muß ein Vergnü⸗ gen ſein. Als wir uns endlich von der leichten Feld⸗ Haubitze trennten, zogen Kanoniere gerade die ſchweren Feld⸗Haubitzen, an denen eine Batterie Fahrſchule vorführen ſollte, auf den Exerzierplatz. Auf dem Kaſernenhof aber ſtanden ſchon die Geſchütze bereit, an denen es ſpäter Ge⸗ ſch ü tze verzieren gab. In der Loretto⸗Kaſerne in Seckenheim war der Andrang der Eintopfeſſer nicht geringer. Es zeigte ſich, daß das II./ JR. 110, das in unſerer Stadt die Tradition der alten Grenadiere weiter⸗ führt, ſich trotz der Konkurrenz der übrigen Waffen ungemindert großer Sympathien erfreut. Die Kutſchen und vierſpännigen Maſchinen⸗ Gewehr⸗Protzenfahrzeuge hatten mächtig viel fahrluſtiges Volk zu befördern. Mit großer Aufmerkſamkeit folgten die Zuſchauer dem Exer⸗ zieren eines Infanteriezuges und eine? M G⸗Halbzuges. Daß das Preisſchießen mit Kleinkaliber ſich beſonders bei den alten Soldaten großer Beliebtheit erfreute, verſteht ſich am Rande. Die Flugwaffe hatte ſich— wie am Samstag ſchon angekündigt— vom Schloßhof in das Ballhaus zurückgezogen. Damit dieſer Stellungswechſel aber auch von jeder⸗ mann bemerkt wurde, wies eine große Tafel im Schloßhof darauf hin und außerdem erregte noch das Stand konzert, das ein vor dem Kaiſer⸗Wil⸗ helm⸗Denkmal ſtehendes Fahrzeug gab, die Auf⸗ merkſamkeit der Paſſanten. Um der Jugend über das Zugkraftwagen⸗ und Kraftradfahren hinaus etwas zu bieten, hatte die Artillerie der I/ Flak⸗ Regt. 49 und dem Fliegerhorſt einige Pferde zum Kinderreiten zur Verfügung geſtellt. Im Ballhaus⸗ garten konnte man ein Reiſeflug zeug des Fliegerhorſtes beſichtigen und auch Fliegerpoſtkar⸗ ten mit Sonderſtempel kaufen. Bleibt noch zu erwähnen, daß bei allen Trup⸗ penteilen Muſikkorps konzert ierten und daß allenthalben eifrig und mit ſichtbarem und hör⸗ barem Erfolg die WHW⸗Sammelbüchſen geſchüttelt wurden. dr. W. th. Eintopfgemütlichkeit bei der Beobachtungsabteilung Die Beobachter überraſchten ſchon beim Weih⸗ nachtsfeſt und fielen auch diesmal wieder aufs beſte auf. Im Zelt durften die Kinder mal reiten; acht Pferde waren geſattelt. Gegenüber ſtanden etliche der ge⸗ ländegängigen Wagen mit beweglicher Hinterrad⸗ achſe ſtartbereit. Man turnte damit im Kreiſe und machte tolle Kurven. Beſſer können es die Skooter vom Wurſchtmarkt auch nicht. In der Turnhalle rotes Kreppapierdach eingezogen, die eine Seite mit farbigen Karikaturen geſchmückt.„Ein Tagwerk bei der zwoten“, mit allem, was dazugehört, vom Auf⸗ ſtehen bis zum Revierreinigen. Dahinter eine Trinkbude; darüber ſtand:„Kommt alle her und ſchöpfet!“ In der Ecke wieder die fabelhafte 14⸗Mann⸗ Kapelle auf der Bühne aufgebaut, in der Mitte die Stimmungskanone Fiſcher, der intereſſante Aus⸗ kunft über ſein Vorleben gab. Er iſt aus Nußloch, war fleißiger Theatergänger in Heidelberg, arran⸗ gierte allerhand Koͤßß⸗Abende, trat im Volksſender⸗ wettbewerb des Rundfunks auf, und wird nächſtens als Beſter vom Reichsſender Stuttgart nach Berlin kommen. Gleich ſingt er auch ſchon was aus„Liebe in der Lerchengaſſe“, natürlich mit genauer Imfta⸗ tionsbeſetzung. Im zweiten Saal waren wieder neuartige bemalte Schieß⸗ und Wurfbuden zu ſehen und außerdem eine kleine Kunſtausſtellung der Liebhabermaler in der Abteilung, und zwar eine, die ſich ſehen laſſen kann. Eine ganze Reihe von tüchtigen Leuten, unter ihnen hervorragend die beiden Wachtmeiſter Her da und Huber, die um die Budenmalerei natürlich auch große Verdienſte hatten, und ſich hier von der ſeriöſen Seite zeigte. Alle möglichen Techniken, Aquarell, Zeichnung, Holzſchnitt, und wenn's nicht ſo von einem Tag auf den andern gemacht worden wäre, hätten auch noch Oelbilder dazukommen können. Da iſt der Muſſolini zu ſehen, dort der Slezak, eine Eis⸗ läuferin, ein Geher, und viel dramatiſch Bewegtes natürlich auch aus dem Krieg: MG im Gehölz, Tank mit zerſchoſſenem Raupenband... Alles ſehr talentroll gemacht, erſtaunlicherweiſe von Leuten, die nie eine Kunſtſchule oder Hergleichen be⸗ ſucht haben. Allmählich entſteht heftiges Gedränge. Es muß eine beliebte Abteilung ſein. Weit über 1500 Karten wurden verkauft. Aber ſie haben ja mit ihrem Schallplattenwagen auch gute Propaganda machen können. Unter den Gäſten Generalleutnant Ritter v. Schobert. Dr. Hr. * Einen Hunderter hat am Sonntagnachmittag bei einem der grauen Glücksmänner im Plamken⸗ keller der„Stadtſchänke“ ein Gaſt gezogen. Daß der glückliche Gewinner ſich deſſen ſehr freute, braucht man kaum beſonders zu ſagen. u Erſte Sitzung des„Feuerio“. An den glanz⸗ vollen karnevaliſtiſchen Auftakt am Neufahrstag ſchließt ſich am morgigen Dienstag, abends.11 Uhr, im Habereckl die erſte Sitzung an. Bekanntlich ſind die Habereckl⸗Sitzungen immer ausverkauft, da man hier mehr„unter ſich“ iſt. Jeder Freund einiger gemütlicher, humorvoller Stunden ſichere ſich daher rechtzeitig einen Platz. Unter der Leitung des un⸗ übertrefflichen Präſidenten Theo Schu her werden erſte Büttenredner an der Sitzung teilnehmen. Alſo auf zur erſten Habereckl⸗Sitzung! Sondaſtanpal auf VHV Britfmatkiat Mit WIIW“Brieſmmuken ſreigemmchte Paſtſinidungrn ſind an das Poſtantt!, Skültgärtelusstaluſics Pöſtamt) in „der Itit pont d, 1958 anzuſenden Mhein⸗Main, Kameraden des 4. Seite/ Nummer 13 Neue Maunheimer Zeitung! Morgen⸗Ausgabe Montag, 10. Januar 1938 Die Balwé⸗Ausſtellung im Kunſtverein eröffnet Zur Eröffnung der neuen Ausſtellung im Kunſt⸗ verein„6 Gemälde von Arnold Balw“, die übrigens durch viel hinzugekommenen Privat⸗ beſitz auf über 80 anſchwoll, waren etwa 200 Beſucher erſchienen. Vorſitzender Dr. Bergdolt verband mit ſeiner Begrüßungsanſprache auch einige Wer⸗ bung für den Verein, der ja nicht nur Vorteile der Verloſung uſw. biete, ſondern jetzt ja auch ganz be⸗ ſonders berufen erſcheine, junge und lebende Kunſt zu pflegen und den Kontakt mit dem Publikum her⸗ zuſtellen, weil ja die ſtaatlichen Muſeen ſich nach den neuen Beſtimmungen von dieſem Zweig ihrer kunſt⸗ pflegeriſchen Tätigkeit mehr und mehr abwenden. Hierauf ſprach Dr. Heene(Homburg), der ſeit 12 Jahren die künſtleriſche Entwicklung Balwss ver⸗ folgt, und Bilder bis zurück aus der Zeit um 1919 her beſitzt. Balws iſt in Dresden geboren, kam bald darauf nach Südafrika und verlebte ſeine eigentliche Jugend in Niederbayern. Seit 1919 wohnt er in München, wo er Schüler von Prof. Caſpar war. Er iſt dort einer der beſtgeſchätzten Maler der jün⸗ geren Generation. Seine Bilder fanden Aufnahme in die Städtiſche Galerie und in die Neue Staats⸗ galerie. Früher als in München wurde er freilich erkannt und gefördert in unſerer engeren Heimat. Es iſt darum kein Zufall, daß er gerade in Mann⸗ heim zu dieſer erſten großen, ſein bisheriges Werk zuſammenfaſſenden Ausſtellung kommt; denn es ſind die Städte Frankenthal, Worms, Mannheim, Speyer, Kaiſerslautern, Homburg und Saarbrücken, die vor allem an ſeinem Schaffen regen Anteil nahmen. Ueber die Schilderung des Weges, der Balwé durch ſeine klare Malweiſe nun bald in alle Kreiſe der Bevölkerung führte, kam dann Dr. Heene auch noch zu einer Analyſe der Künſtlerperſönlichkeit und der Eigenart der Malweiſe. Die Dynamik der Kompoſition wird nur ſelten durch eine zeichneriſche Linienführung zuſammengehalten, vielmehr durch eine präziſe Abſtufung von formgebenden Farb⸗ werten. Daß in Balws bei aller Klarheit der Kom⸗ poſition ein ſtürmiſch⸗koloriſtiſches Temperament ſteckt, wurde ebenſo betont wie die kernige Schwere und Erdgebundenheit, die man beſonders in ſeinen Bauerngeſtalten während der Erntearbeit bemerken kann. Abſchließend zitierte Dr. Heene das Führer⸗ wort von der erhabenen und zum Fanatismus ver⸗ pflichtenden Miſſion der Kunſt, das über dem Hauſe der Deutſchen Kunſt in München ſteht, und fand in dem ehrlichen Werk dieſes jungen deutſchen Malers eine Erfüllung dieſes Wortes. Es wurden alsbald vier Bilder verkauft, ein gewiß nicht alltäglicher Fall im Kunſtverein. Dr. Hr. Beſtattung des Funkermaſchiniſten Willi Düſter Ungewöhnlich groß war am Samstag in Feuden⸗ heim die Beteiligung an der Beerdigung des ſo jäh aus dem Leben gerufenen Funkermaſchiniſten Willi Düſter. Die Einſegnung nahm Stadtpfarrer Kammerer vor. Der Verunglückte ſtand elf Jahre im Dienſte der Luft⸗Hanſa. Der Geſangverein „Frohſinn“ ſang Abſchiedslieder. 88 1 Als der Sarg der Erde übergeben wurde, kreiſte ein Flieger über dem Grab. Kränze mit warmen Nachrufen legten nieder: Deutſche Lufthanſa AG., Flugleitung Mannheim, Lufthanſa Betriebsgemein⸗ ſchaft, Direktion, Fiugleitung Mannheim⸗ Frankfurt, Südweſtdeutſche Flugbetriebs⸗A., Luftſchiffhafen Flughafens Neu⸗ oſtheim, Deutſche Arbeitsfront, Abteilung Luftfahrt, Fliegerſtandort Mannheim, Badiſch⸗Pfälziſcher Flug⸗ betrieb Ach. Mannheim, Deutſche Lufthanſa Ac. und Geſangverein„Frohſinn“. Auch der Oberbürger⸗ meiſter der Stadt Frankfurt ſandte einen Kranz. G. 0.. 0 N liel adi Ndicleuigolaſ en Laugſinger am Werk h. Ludwigshafen, 9. Januar. Laut Bericht der Kriminalpolizeiſtelle wurde in der Nacht zum Samstag einem Dreher von auswärts von ſeinem Freund, mit dem er zuvor in verſchie⸗ denen Wirtſchaften des nördlichen Stadtteils gezecht hatte, ein Geldbeutel mit 30 Mark Inhalt geſtohlen. Einem ledigen Dreher von hier wurde am 2. Ja⸗ nuar in einer Wirtſchaft des Stadtteils Süd ein neuer grünlicher Hut geſtohlen. Ein alter grauer Hut wurde zurückgelaſſen. Der Täter iſt bis jetzt noch unbekannt.. Sachdienliche Mitteilungen erbittet die hieſige Kriminalpolizei. — Die endgültige Gewerbeſteuer für 1937 Viernheim, 8. Jan. Das Bürgermeiſteramt Viernheim gibt bekannt: Auf Grund des§ 86 der Deutſchen Gemeindeordnung vom 30. 1. 1935 wird die folgende Nachtrags⸗Haushaltsſatzung für das Rechnungsjahr 1937 zur öffentlichen Kenntnis ge⸗ bracht: 1. Der in der Haushaltsſatzung vom 14. 5. 1937 angegebene genehmigte Hebeſatz für die Ge⸗ werbeſteuer von 432 v. H. iſt mit Genehmigung der Landesregierung auf 386 v. H. der Steuermeß⸗ beträge herabgeſetzt worden. 2. Die nach 8 86 der Deutſchen Gemeindeordnung erforderliche Genehmi⸗ gung des Kreisamts Heppenheim iſt unterm 17. Dezember 1937 erteilt worden.— Die Wiege⸗ gebühren für die Gemeindebrückenwaage betra⸗ gen: Bis zu 20 Zentner 20 Pf., für jeden weiteren Zentner 2 Pf. Für auswärtige Fuhren wird ein Zuſchlag von 50 v. H. erhoben. 4 Weinheim, 9. Jan. Der Auszug aus dem Standesregiſter der Stadt Weinheim verzeich⸗ net für den Monat Dezember: 15 Aufgebote, 16 Trauungen, 19 Geburten und 15 Sterbefälle.— Volksgenoſſe Friedrich Hildenbrand feierte ſei⸗ nen 71. Rentner Adam Heckmann ſeinen 72. Ge⸗ burtstag. 5 Birkenau, 9. Jan. Es iſt beabſichtigt, hier in nächſter Zeit einen Fiſchkochkurſus durchzufüh⸗ ren, an dem auch die Frauen der vom WHW ͤbe⸗ euten Familien unentgeltlich teilnehmen können. Anmeldungen ſind an die Ortsfrauenſchaftsleiterin zu richten.— Wegen Unſtimmigkeiten in der Kaſſen⸗ führung wurde ein Mann von hier in Unter⸗ ſuchungshaft genommen. 5 f „Dieſe kleinen bunlen Dinger Schließen ein die ganze 0 9 0 Ausſtellung des Vereins Mannheimer Briefmarkenſammler im Wartburghoſpiz Vericht 1: Zu den Laien geſprochen Strahlend, höchſt aufgeregt und mit gut andert⸗ halb Stunden Verſpätung erſcheint Vati an dieſem Sonntag daheim zum Eintopf. Auch ſagt er, daß er nachher gleich wieder„hin muß“. Dann kommt aus der rechten Manteltaſche ein Bündel Miſchpakete,— ſie koſteten ja bloß zehn Pfennige das Stück— aber ſogar Hitlerblocks und Braune Bänder konnte man darin erwiſchen. Es kommt aus der linken Mantel⸗ taſche— im unentbehrlichen Einſteckbüchel ſorgfäl⸗ tig verwahrt— eine jener harmloſen kleinen Tü⸗ ten, die manche Frauen ſo ungern ſehen, weil ihr Inhalt angeblich geldverſchlingend, familienfrieden⸗ raubend, gemütliches Viertele⸗Trinken oder Kino⸗ gehen verhindernd und überhaupt die Gattinnenrechte beeinträchtigend ſein ſoll, was aber bekanntlich meiſt nur vom falſchen Standpunkt der holden Weiblich⸗ keit herkommt. Unſer Vati hat über ſo etwas nicht zu klagen, obwohl die anderthalb Stunden Eintopf⸗ wartens auch ſchwer genug wiegen.„Gell, das Blöckele iſt doch reizend“, flötet er deshalb mit un⸗ geahntem Schmelz in der Stimme und zeigt— un⸗ angebrachte Fragen nach dem Kaufpreis dieſer Neu⸗ erwerbung geſchickt überhörend— den allerdings wirklich wunderhübſchen Pro⸗Juventute⸗Ju⸗ biläumsblock vor, den er ganz zufällig unter⸗ wegs ergattert hat. Zarte, ſilbergedruckte Lorbeer⸗ zweige um zwei graphiſch ausgezeichnet gelöſte Kin⸗ derbildniſſe feiern darauf die in aller Welt vorbild⸗ lich gewordene Schweizer Wohlfahrtsſerie, die heuer zum 25. Male erſcheint. Und dann greift Vati nach dem Packen größerer Papiere, die vorher ſchon nebenbei auf dem Tiſch abgelegt wurden. Da ſind ſie nun: die ſorgfältig und mit aller briefmärkleriſchen Liſt frankierten Umſchläge, auf denen Maunheims prächtig gelungener Sonderſtempel prangt. Und da iſt noch ein wahres Prunkblatt der Deutſchen Reichspoſt zum Tag der Brief⸗ marke, die Winterhilfswerte fein ſäuberlich in vor⸗ geſehene Käſtchen eingeklebt und alle gleichfalls mit dem Stempel des Sonderpoſtamtes„Wartburghoſpiz“ verſehen. Der Verein Mannheimer Brief⸗ markenſammler kann mit dieſer Werbung für Schloß und Stadt und Philateliſtenweſen zu⸗ frieden ſein. Und der kleine Unfall, dem gleich am Vormittag die Zeittype zum Opfer fiel, macht das Ganze noch intereſſanter. Nach anderthalb Stunden hatten unſere wackeren Poſtbeamten den Schaden fein ausgebeſſert, aber vielleicht gibt es nun doch ſo feine Unterſchiede der Stempelung vor und nach dem Ergänzen der herausgeſprungenen Tagesziffer, daß lachende Erben in 200 oder 300 Jahren mal Millionäre davon werden.(Vati hat natürlich ſolche und ſolche!) Ueber die Ausſtellung ſelber ſagt er icht viel mehr, als daß es furchtbar voll geweſen wäre, und daß er, wie ſchon erwähnt, nachher gleich mieder hin muß. Wir werden ihn vor dem Nacht⸗ eſſen gewiß nicht wiederſehen Bericht 2: Zu den Sammlern geſprochen Es war der ausdrückliche Wunſch des Reichsmini⸗ ſters Dr. Goebbels, daß der Reichsbund der Philateliſten in dieſem Jahre bei allen ihm an⸗ geſchloſſenen Vereinen für eine würdige Ausgeſtal⸗ tung des„Tages der Briefmarke“ ſorgen ſollte. Man hatte deshalb allen Grund, auf beſon⸗ dere Leiſtungen geſpannt zu ſein; doch was der Ver⸗ ein Mannheimer Briefmarkenſammler in wochenlanger Vorbereitung für den 9. Januar klar und überſichtlich im großen Saal des Wart⸗ burghoſpizes aufgebaut hatte, übertraf ſelbſt die Er⸗ wartungen der Kenner bei weitem. Jeder der rund 25 Ausſteller, die bis auf Herrn Kiefer mit ſeiner berühmten Bayern⸗Spezialſammlungſämt⸗ lich den Reihen der Vereinsmitglieder entſtammen, hat ſo ausgeſuchte philateliſtiſche Leckerbiſſen beige⸗ ſteuert, daß man eigentlich keines der dargebotenen Sondergebiete unerwähnt laſſen dürfte. Im Vordergrund des Intereſſes ſtand natür⸗ lich wieder die hervorragende Zeppelinpoſt des Vereinsführers Architekt Ludwig mit den Raritäten der erſten Schwabenfahrt, der erſten Amerikafahrt 1929, der Aegyptenfahrt 1931 mit Fehldruck und wie ſie alle heißen. Zum erſten Male ſah man ferner aus gleichem Beſitz neben der famoſen, in der NM ſchon ausführlich gewürdig⸗ ten„Mannheimer Stadtpoſt“ eine Zuſam⸗ menſtellung von Marken der ehemaligen Mannheimer Paketpoſt,— beides Objekte von beträchtlichem ſtadtgeſchichtlichem Wert. Fabelhafte Sachen hat auch Dr. Boxheimer zu zeigen: eine faſt vollſtändige Altdeutſchland⸗ Sammlung in ausgeſprochenen Luxus⸗ und Ka⸗ binettſtücken, unter denen die prachtvollen Bayern und Braunſchweig auf Brief und die rote 3⸗Pfen⸗ nig⸗Sachſen auf Briefſtück noch beſonders hervor⸗ ragen. Ebenſo weiſt die Kolonialſammlung mit ihrer Fülle der auf Borekblättern trefflich an⸗ geordneten Briefſtücke Seltenheiten auf, die jedes Sammlers Herz entzücken müſſen. Ein Zuſatz von Schaltermarken in Originalbögen aus der Samm⸗ lung Oexle vervollſtändigt dieſe intereſſante Gruppe. Sehr fein ſind eine Sammlung Schweiz ab 1874, die Herr Breithaupt in der gefälligen Anordnung des Rolandalbums vorlegt, und Rechts⸗ anwalt Brunners große Belgienſpezialſammlung, die Farbunterſchiede in erſtklaſſiger Schönheit bringt. Studienrat Müller iſt Fachmann für Altbaden und ſeine verzwickten Stempel, die auf Bedarfs⸗ briefen beſter Erhaltung trefflich zur Geltung kom⸗ men. Studienrat Hartmann bringt mit ſeiner gepflegten Deutſchlandſammlung ein Muſterbeiſpiel zuverläſſiger Sammlerarbeit. Außergewöhnlich in ihrer Fülle und Auf⸗ machung iſt die Altgriechenland⸗Spezial⸗ ſammlung von Prokuriſt Falſch, der außer vorzüglichen Einzelſtücken vor allem Streifen, Viererblocks und Briefe bietet. Auch eine Sammlung ſämtlicher Abſtimmungsgebiete nebſt Saar komplett, wie Dr. Hill ſie vorweiſt, wird man nicht alle Tage zu ſehen bekommen. Zu den ganz großen Sachen gehört ſchließlich die voll⸗ ſtändige Blockſammlung Europa und USA von Erwin Geiger, die Perlen wie Liechtenſtein 1934 oder Wipa Oeſtreich enthält und auf ſchwarzen Borekblättern wunderbar wirkt. Unter den US A⸗ Bedarfsbriefen der Sammlung Auguſt Geiger da⸗ gegen befindet ſich das Unikat jenes Vierzehnerblocks zu 1 Cent, Präſident Franklin—, geſchnitten und geſtempelt, von dem ein zweites Stück bisher nicht bekannt iſt. Aus der großartigen Preußen⸗Sachſen⸗ ſammlung von Herrn Fuchs verdient ein Achter⸗ ſtreifen Preußen(Michel Nr. 5)— 3 Silbergroſchen ſowie ausgezeichnetes Sachſen⸗Stempelmaterial be⸗ ſondere Erwähnung. Die deutſchen Marken in Kehrdruck und Zuſammendruck ſind eine umfangreiche philateliſtiſche Sammelarbeit von Rek⸗ tor Kamm; eine Sammlung Niederlande, vorwie⸗ gend ungebraucht, zeigt Herr Oeſtreich; Mon⸗ tenegro und Oeſterreich nahezu komplett zeigt Direktor Bleines. Aus der großen Aegypten⸗ ſammlung des Herrn Stegmann blieben uns die komplette Pyramidenſerie und die intereſſante erſte Serie von 1866 im Gedächtnis. Zum Schluß ſei noch eine Leihgabe der Reichs druckerei Berlin angeführt, an Hand — E gkelit ein lilo im Gdenualcl. Blick auf das prächtige Schloß Lichtenberg Schloß Lichtenberg, das im Herzen des Odenwaldes liegt, iſt eine eindrucksvolle Schöpfung der Renaiſſancezett und wurde Anno 1570—81 erbaut. Wie eine ſteingewordene Rittergeſchichte nimmt ſich das ſtattliche Bauwerk auf dem Bergbuckel über dem Spielzeugſchnitzerdorf Niedernhauſen aus. deren ſich auch Nichtmarkenſammler genau über die Herſtellung der Markenheftchen unter⸗ richten konnten. Erſtmals in Mannheim gezeigt wurden in dieſem Zuſammenhang Satzformen, Druck⸗ ſtöcke und vollſtändige Heftchenbogen zu 160 5 N.. ⸗A⸗ Lentershauſen, 8. Jan. Martin Weingärt⸗ ner, der älteſte Einwohner unſerer Gemeinde, be⸗ ging ſeinen 80. Geburtstag. UU Oberflockenbach, 9g. Jan. Im Heidelberger Krankenhaus ſtarb im Alter von 70 Jahren Schmied Nikolaus Fath J. Der Verſtorbene war früher beim Weinheimer Gaswerk beſchäftigt. UI Lindenfels, 9. Jan. Seinen 82. Geburtstag feierte der Inhaber des bekannten Hotels„Heſſiſches Haus“, Philipp Rauch.— Ihr 80. Wiegenfeſt be⸗ ging Ihre Exzellenz Kückler. Neue Bücher „Der Thomaskantor“. Ein Bach⸗Roman v. L. G. Bach⸗ mann. 6,80 Mark, Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn). Ein packendes, ja mitunter erſchütterndes Lebensbild des„Kantors der Kontoren“, deſſen überaus fruchtbares muſikliſches Schöpfertum oft bis an die Urgründe der Ein⸗ gebungen nachgegangen wird. Dieſes tiefe Eindringen in Weſen und Lebenswerk des großen Johann Sebaſtian war der Verfaſſerin wohl nur dadurch möglich, daß ihr als Organiſtin ſelbſt Art und Arbeit des größten„Tho⸗ maners“ zu eigen und zum umwälzenden Erlebnis auf der eignen künſtleriſchen Laufbahn wurden. Durch Reiſen, Studien, Durcharbeitung des einſchlägigen Schrifttums und immer neues Hineinknien in Bachs Lebenswerk wurde der Verfaſſerin auch der äußere Wirkungskreis rings um die Leipziger Thomaskirche wohlvertraut. Wie plaſtiſch ſchildert ſie neben rchen, Plätzen, Straßen, Höfen und Familien z. B. das bunte Treiben zur Meſſe⸗ zeit, mit dem Warenongebot aus aller Herren Löndern. „Das Schaufenſter der Welt“ macht ſie lebendig. Daß dieſe Frau auch Töne des Herzens aufklingen laſſen kann, beweiſt die Vertieſung in Freud und Leid der Anng Magdalena Bach. Lebensecht etwa die Schil⸗ derung der Bosheit, mit der der Bachin die grauſame medi⸗ ziniſche Wahrheit über den eigenen Sohn beigebracht wird; nur eine Frau durchſchaut ſo die andere. Ebenſo herzlos und neidvoll wird der„Direktor muſices“ verfolgt. Er reagiert den Aerger über dieſe Meute der Stänkerer ab in den Judenchören des 2. Teils der Matthäus⸗Paſſion. Gemeinſam Troſt ſindet das wundervolle Ehepaar in Glau⸗ ben und Gottvertrauen. Hier, auf dem Urgrund eines tiefgläubigen Herzens und eines heroiſchen ſelbſtſicheren Mannestums wurzelt ſeine göttliche muſikaliſche Sendung. Leben und Werk ſind hier eins; das iſt der Grundgedanke dieſes überaus reizvollen Romans. Dr. Fritz Haubold. * Wilhelm K. v. Nohara:„Johann!— das Huhn für Napo⸗ leon!“(Verlag Herder u. Co., Freiburg.) Der unſeren Leſern nicht unbekannte Verfaſſer über⸗ raſcht uns hier mit einer reizvollen Buchgabe für unſere Jungens. Er erzählt uns von dem elfäſſiſchen Küchen⸗ jungen Johann, der den Korſen auf allen Feldzügen mit der Feldküche begleitet und zu jeder Tag⸗ und Nachtzeit ein knuſpriges Huhn und die Flaſche Wein bereithalten muß, bis ihn preußiſche Freiſchärler auf dem Weg nach Rußland zwangsweiſe ſeines Dienſtes entbinden und ſeine Arbeit dem preußiſchen Freiheitskampf nützlich werden laſſen. Höchſt feſſelnd geſchrieben, gibt das Büchlein den großen Namen in unſeren Geſchichtsbüchern eine oft packende Lebensnähe. Veit Bürkle: Berardo Philippi oder die Begegnung mik der wilden Erde.(Verlag Eugen Salzer, Heilbronn.) Ein gerade heute ſehr aktueller Bericht von Schickſalen deutſcher Koloniſten, die 1848 in Südchile den gefahren⸗ reichen. harten Lebenskampf mit der Wildnis um Acker und Weideland begannen. Bürkles erſchütternde Erzählung läßt hinter der ſcheinbar hoffnunasloſen Tragik den ſinn⸗ gebenden bkunftskeim in jenen Geſchehniſſen durchleuchten. Eiſenbart. alt durch Reude, Sport für jedermann Moutag, 12. Januar Allgemeine Körperſchule Offene Kurſe für Franen und Männer: 20 bis 21.30 Schillerſchule, Neckarauer Uebergang. Betriebs⸗Sportkurſe: 18 bis 19.30 Albrecht⸗Dürer⸗Schule. 18 bis 19 und 19 bis 20 Uhr Stadion, Gymnaſtikhalle. 20 bis 21.30 Uhr K⸗6⸗Turnhalle. 18.30 bis 20 Uhr Peſta⸗ lozziſchule B. 20 bis 21.30 Uhr Peſtoalozziſchule A. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 19.30 bis 21 Uhr Carin⸗Göring⸗Schule, R 2. 20 bis 21.30 Uhr Dieſter⸗ wegſchule. Betriebsſportkurſe: 18 bis 19 Uhr Liſelotteſchule. 20 bis 21.30 Uhr Friedrichſchule, U 2. 8 Kindergymnaſtik 16.30 bis 17.90 Uhr Dieſterwegſchule. Deutſche Gymnaſtir 5 Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 20 bis 2 und 21 bis 22 Uhr Goetheſtraße 8. 20.30 bis 21.90 Uhr Schule hofſtraße 4(am Roſengarten). Schwimmen Offene Kurſe für Frauen und Männer: 20 bis 21.8 Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 2. Betriebsſportkurſe: 18.90 bis 20 und 20 bis 21.80 Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 3. 21.30 bis 23 Uhr Städ tis ſches Hallenbad, Halle 1. Boxen Oſſeue Kurſe für Männer: 20 bis 21 Ußr Skabion, Gymnaſtikhalle. f Schi⸗Trocken Offene Kurſe für Männer und Frauen: 21 bis 22 Uhr Karl⸗Friedrich⸗Gymnaſium. Nollſchuhlauf Offene Kurſe für Frauen und Männer: 18.30 bis 19.86 und 19.30 bis 21 Uhr Karl⸗Friedrich⸗Hymnaſium. Reiten Offene Kurſe für Frauen und Männer: 18 bis 19 Uhr Reithalle des Städtiſchen Schlacht⸗ und Viehhofes. Montag, 10. Januar Nationaltheater:„Die Stützen der Geſellſchaft“, Komödie von Henrik Jbſen, 20 Uhr. Libelle: 20.15 Uhr Kabarett und Tanz. Aula der alten Handelshochſchule, 4 4, 1: 20.15 Uhr Licht⸗ bildervortrag von Miniſteriolrat Dr. Fehrle⸗Heidelberg über„Germanen und Indogermanen“. Planetarium: 20.15 Uhr 4. Experimentalvortrag der Reihe „Einführung in die Elektrizitätslehre“: Induktion Selbſtinduktion— Stromerzeugende Maſchinen. Lichtſpiele: Univerſum:„La Habanera“.— Alhambra:„Der Biber⸗ pelz“.— Schauburg:„Ritter ohne Furcht und Tadel“.— Palaſt und Gloria:„Brillanten“.— Capitol und Scala? „Der Berg ruft“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10 bis 12.30 und von 14.30 bis 16 Uhr. Theatermuſeum B 7, 20: Geöffnet von 10 bis 18s und von 15 bis 17 Ubr. 5 Sternwarte: Gehffnet von 10 bis 12 und von 14 bis 10 Uhr. . Volksbücherei: Leſehalle geöffnet von 19.30 bis ihr. N Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 343 2 2— 2 2—— 2— — . n . . r Uhr .80 Uhr clen als Ealilungomittæl Kuriositäten aus Europas grögter Notgeldsammlung Neiße, im Januar. eißener Stadthalle iſt zur Zeit Eu⸗ s größte Notgeldſammlung aus⸗ ſich im Beſitz des Schwerkriegs⸗ : Burdig aus ansdorf befin⸗ iegsopferver⸗ ſtellung in ganz der NSA Deu igt werden. „Sollt ein Br noch teurer ſein, ſteck ruhig — mich inen Ofen rein!“, heißt es auf einer Banknote aus dem Jahre 1922, die die phantaſtiſche Wertziffer „200 000 Mark“ trägt und einmal von einem In⸗ duſtriewerk ausgegeben wurde, um ſich aus der Zah⸗ lungsmittelnot zu helfen. Nun, der Schwerkriegs⸗ beſchädigte Max Burdig aus dem ſchleſiſchen Hansdorf hat den originellen Rat nicht befolgt, ſon⸗ dern er legte den Schein zu tauſend anderen, die keinen Kaufwert mehr hatten. Das tat er ſchon zu Anfang der Inflation, und als die Papierflut immer ſtärker wurde, tapezierte er damit ſein Zimmer. Als dann die böſen Jahre vorüber waren und die Er⸗ innerung daran wie ein ſchwerer, unwirklicher Traum zurückblieb, opferte Burdig ſein Vermögen, um alle Notgeldexemplare, die in Deutſchland und in einigen anderen Ländern aufgetaucht waren, in die Hand zu bekommen. Das Ergebnis iſt, daß er heute mit Stolz von ſich behaupten kann, mit 25 000 Geloͤſcheinen Europas größte Notgeld⸗ ſammlung zu beſitzen. Nun tritt er mit Unterſtützung der NS⸗Kriegs⸗ opferverſorgung mit ſeiner kulturhiſtoriſch äußerſt wertvollen Sammlung erſtmals vor die Oeffentlich⸗ keit und hat ſie zunächſt einmal in der oberſchleſi⸗ ſchen Stadt Neiße, die ſeinem Heimatort am näch⸗ ſten liegt, aufgebaut, bevor er damit ganz Deutſch⸗ land bereiſt. Von dem Umfang dieſer Ausſtellung kann man ſich einen kleinen Begriff machen, wenn man hört, daß die 600 Tafeln, auf denen die Geld⸗ ſcheine aufgeklebt ſind, in der Neißener Stadthalle einen Raum von nahezu 300 Quadratmetern ein⸗ nehmen. Alle nur möglichen Ausführungen von Notgeld⸗ ſcheinen zeigt oͤie Sammlung Burdigs, vom einfachen weißen Papier, das mit Tinte und Feder beſchriftet wurde und als amtliche Beſtätigung nur einen Ge⸗ meindeſtempel trägt, bis zu wahren Werken der Kunſt, die auch die Originalität nicht vermiſſen laſſen. So erblickt man Geldſcheine der Stadtgemeinde Bielefeld aus dem Jahre 1921, die auf Seide, und ſolche der Stadt Pößneck, die auf Schuh⸗ ſahlenleder gedruckt ſind. Da bekommt man eine Banknote zu ſehen, die wirklich„Blech“ zu ſein ſcheint— ſie iſt aus Aluminium gefertigt— wäh⸗ rend es im Harz Notgelder aus Glacehandſchuh⸗ leder gab und eine öſterreichiſche Gemeinde ſogar auf den Einfall kam, Holzplatten als Zahlungs⸗ mittel auszugeben. Auch ein bißchen Geſchichte erzählen die Zeugen aus einer traurigen Vergangenheit. So wird von dem 50⸗Pfennig⸗Notgeldſchein des Kreiſes Dram⸗ burg in Pommern berichtet, daß ſeinetwegen die Entente eine Strafe von 100 000 Mark forderte, weil ſie ſich von dem auf dem Schein angebrachten Vers betroffen fühlte, der alſo lautet:„Im Dramburger Land, gibts wie bekannt, ein Inſtitut, die Schleif⸗ mühle genannt. Wer unſere Not noch nicht begriffen, dem wird hier der Verſtand geſchliffen..“ Man ſieht, an geſundem Humor hat es auch in Deutſch⸗ lands ſchwerſten Zeiten nicht gefehlt. eee, Der Waſſerſammler von Eoͤinburgh Die Laune eines Schotten — Edinburgh, im Januar. In Edinburgh ſtarb im Alter von 76 Jahren Hilary Me pPhea, der Mann, der wohl die ſeltfamſte Sammlung der Welt beſaß. Sie beſtand aus— Waſſer, deſſen Proben er ſich aus allen Meeren, Seen und Flüſſen des Erdͤballs hatte kommen laſſen. In vielen tauſend Flaſchen, die alle ſäuberlich etikettiert waren, bewahrte Mephea ſeine Schätze auf. Er beſaß Waſſerproben aus allen Meeren der Welt, alle Flüſſe und Seen der Kontinente waren in ſeiner Sammlung vertreten, zahlloſe Heilquellen und Waſſerfälle fanden ſich vor. Wollen Sie eine Probe des Waſſers aus dem Suez⸗Kanal oder aus dem Toten Meer haben, reizt es Sie, das Waſſer des höchſtgelegenen Sees der Welt, des Titicacaſees, zu unterſuchen, benötigen Sie einen Viertelliter Nia⸗ garra⸗Fall oder ein Fläſchchen Bodenſeewaſſer, inter⸗ eſſiert Sie eine Probe aus dem Heiligen See von Lhaſa in Tibet, deſſen Spiegel die Geburt des Dalat Lama ankündigt, oder wollen Sie die„Wunder⸗ quelle“ von Karlsbad probieren? Das alles und noch piel mehr finden Sie in der einzigartigen und lücken⸗ loſen Sammlung des Mr. Mephea, die freilich nur einen reinen Liebhaberwert beſitzt und der Laune eines Sonderlings zuzuſchreiben iſt. Waſſer aus dem heiligen Fluß Indiens, aus dem Ganges, Waſſer aus Deutſchlands gewaltigſtem Strom, dem Rhein, Waſſer, das man in dem trocke⸗ nen Südweſtafrika aus den an Grashalmen hängen⸗ den Tauperlen in Kürbisſchalen geſammelt hat, um es als Trinkwaſſer zu verkaufen, Regenwaſſer, aus dem man in Oſtfriesland mit Vorliebe den Tee be⸗ reitet, konſerviertes„Altwaſſer“, das man in man⸗ chen Gegenden Spaniens zu Trinkzwecken auf Rei⸗ ſen mitnimmt, Proben aus der berühmten, von Bauernhänden angelegten Waſſerleitung im Schwei⸗ zer Hochland von Wallis, die von den Gletſchern der Alpen bis in die Dörfer hinabführt, Waſſer aus dem romantiſchen Fluß Chinas, dem Jang⸗tſe⸗kiang, in dem die Fröſche melodiſcher quaken als irgendwo⸗ anders auf der Welt, Waſſer aus dem Miſſiſſippi und dem Amazonas, aus dem bayriſchen Märchenſee, dem Königsſee und aus dem nördlichen Eismeer, aus den Lagunen Venedigs und aus dem Golf von Ne⸗ apel— allein die Verſandkoſten, die Mephea für dieſe Proben bezahlte, machen eine große Summe aus, abgeſehen davon, daß er ſeinen Ehrgeiz darein legte, ſo viele Waſſerproben, wie nur möglich, per⸗ ſönlich zu ſammeln. Meßphea hinterließ ſeine merkwürdige Samm⸗ lung„der Wiſſenſchaft“. Inwieweit ſie ſich in irgend⸗ einer Form wiſſenſchaftlich? auswerten läßt, kann man noch nicht ſagen. 8 Ein Haus, das ſtreng bewacht wird In dieſem Hauſe wartet Mlle. Farida Zulficar nuf ihre Hochzeit mit dem 17jährigen König Farvouk von Aegypten. Das Haus iſt ſtreng bewacht. Bis zum Hochzeitstage, Mlle. Farida Zulficar das Haus nicht verlaſſen. 20. Januar 1938, darf (Preſſephoto, Zander⸗M.) dem Fährſchiff„Preußen“ nach Stettin eingebracht Wochen jetzt geborgen Das vor einigen „Preußen“ konnte werden. im Schneeſturm vor Stubbenkammer nufgelaufene Reichsbohnfährſchiff Von mehreren Schleppern wurde es von Saßnitz aus durch das vereiſte Haff nach Stettin eingebracht. Der Wert des Schiffes beträgt über 4 Mill. Mk. (Weltbild, Zander⸗M.) %% Elmendo rub erfolgreich Mazeppa i 5 5 A cet e per aus In der Generalprobe des Nationaltheaters am Freitagvormittag ſaß ein Mann hinter GMD. El⸗ mendorff und laß fleißig in ſeinem Klavierauszug nach. Der Orcheſterwitz taufte den fremden Gaſt im Bau prompt„Tſchaikowſky“. Wenn nun dieſer über⸗ ſenſible Tondichter es wirklich geweſen wäre, und er 1893 die Cholera in Petersburg überſtanden hätte, ſo würde er aufgeſtanden ſein, ſeinen Vordermann umarmt haben und vielleicht dem Nationaltheater⸗ Orcheſter ſeine Stagma⸗Gebühren abtreten für Kraft⸗ durch⸗Freude⸗Erholung in der karg bemeſſenen Or⸗ cheſter⸗Freizeit. Denn freigebig war Tſchaikowſky ſtets, bis zur Selbſtentäußerung, und Elmendorff hat ſich ſamt ſeinen Männern opferbereit für das Lebenswerk des ruſſiſchen Tondichters mit dem fran⸗ zöſtſchen Blut in den Adern eingeſetzt wie kaum ein anderer Dirigent. Im letzten Akademie⸗Konzert 3. B. brachten ſie Tſchaikowſkys Orcheſter⸗Suite her⸗ aus. Am letzten Sonntag ſpielten Elmendorff und Orcheſter zum letzten Male den„Eugen Onegin“, jene„Lyriſchen Szenen“, die ſich die Weltbühnen erobert haben. „Mazeppa“ entſtand einige Jahre nach„Eugen Onegin“, 188083, nach der„Jungfrau von Orleans“ und vor der„Zauberin“ ſowie der„Pique⸗Dame“. Aufgeführt wurde„Mazeppa“ zuerſt in Peters⸗ burg und Moskau 1884. Kein Wunder, daß der Zar dem Komponiſten einen laufenden Ehrenſold be⸗ willigte, denn im„Mazeppa“ erweiſt ſich Tſchaikomſky als vorbildlicher nationaler Ruſſe. Verherr⸗ licht doch das pompöſe Orcheſter⸗Zwiſchenſpiel„Die Schlacht bei Poltawa“ den weltgeſchichtlichen Wende⸗ punkt Rußlands, der es Großmacht werden ließ an Stelle Schwedens. 5 Ruſſiſch mutet uns auch die Blutrünſtigleit an, die faſt ſchon aſiatiſchem Weſen gemäße unmenſch⸗ liche Grauſamkeit der Handlung. Bühnenwirkſam ausgemünzt ſind dieſe Scheußlichkeiten(Kerkerſzene unter der Folterkammer, Hinrichtung, Erſchießung, Wahnſinnsſzene). 5 Wirklich wertvoll wird uns das Werk erſt durch ſeine muſikaliſchen Köſt lichkeiten, das großartige Vorſpiel, die zauberhaft ſchönen Chöre, den ruſſiſchen Nationaltanz(„Hopak“) im erſten Akt — Ballette ſind ja des Tonſchöpfers beſondere Stärke — und die lyriſchen Glanzpunkte des Werks wie das (als Einlage gedachte) Arioſo Mazeppas im 2, Bild. vor der Liebesſzene mit Maria. So lag das Schwergewicht dieſer Ausgrabung auf der muſikaliſchen Seite. Elmendorff riß Orcheſter, Soliſten, Chor und Zuſchauer bei den zahlreichen dramatiſchen Zuſpitzungen und Finales der ſechs Bilder in grandioſen Steigerungen empor. Tote Stellen gibt es in dem Werk und ſeiner Par⸗ titur kaum irgendwo. Curt Becker⸗Huert ge⸗ ſtaltete als Regiſſeur die Volksſzenen außerordent⸗ lich lebendig; beſonders überzeugte z. B. die Unruhe der zugleich ſenſationshungrigen und von menſch⸗ lichen und religiöſen Erſchütterungen gepeinigten Menge vor der Hinrichtung. Das eigenartige Werk beanſprucht vom Solo⸗ Enſemble auf der Männerſeite vor allem einen Ba⸗ riton von heldiſcher Größe und zwei Bäſſe. Hans Schweska geſtaltete in der Titelrolle den Hetman der Ukrainer Koſaken als klaren und zielſicheren Kopf, der ſich in allen Lebenslagen zurechtfindet, ein Menſch, der immer auf die Füße fällt. Der drohende Galgen kann dieſen Mann ebenſowenig von ſeinen ehr⸗ geizigen Zielen und dem geraden Weg der Pflicht ab⸗ bringen wie irgendwelche Rückſicht auf die Geliebte. zurichten hat. In dieſe Linie paßt die begrüßens⸗ werte Aenderung der Originalfaſſung gut, daß nicht Mazeppa ſelbſt auch noch den Jugendgeſpielen der Geliebten zu erſchießen braucht. In der Maske unterſtrich Schweska durch den weißen, wallenden Vollbart ſehr klug den Altersunterſchied, der ihn von der jugendlichen Geliebten trennt. Käthe Diet⸗ rich war in dieſer Rolle ganz groß. Sie empfindet in dieſer Rolle(und auch in Wirklichkeit) die Liebe zu dem greiſen Helden als unnatürlich, als dunklen fürchterlichen Zauber, dem ſie ſich nicht ent⸗ ziehen kann. Das furchtbare Erlebnis, Zeuge der Hinrichtung des Vaters zu ſein, bringt ſie um den Verſtand. Glutvoll die Liebesſzene mit Mazeppa, rührend das Wiegenlied der geiſtig verwirrten Ma⸗ ria für den tödlich verwundeten Jugendgeſpielen. Vorzüglich auch die Maske ihres Vaters, verkörpert von Heinrich Hölzlin, der die Kerkerſzene ein⸗ dringlichſt geſtaltete. Von unerhörter Intenſität die Leidenſchaft der Mutter, blendend geſungen von Irene Ziegler. Lutz⸗Walter Miller, Trie⸗ loff, Ko'blitz und Bartling erfüllten ihre Aufgaben auch völlig zufriedenſtellend 25 oder 30 Vorhänge am Schluß. Die Bilanz zog die Galerie, der Olymp der beſonders Sachverſtändi⸗ Nichtsdeſtoweniger ſchmerzt es ihn menſchlich zu⸗ gen:„Menſch, ſone Oper für bloße 50 Penning.“ tieſſt, daß er ihr wehtun muß und ihren Vater hin⸗ Dr. Fritz Hau bol d. eee Ein alter„Poſtillon“ Heinrich Bötel im Greiſenalter geſtorben Einer der alten Sänger, die einſt den berühmten „Poſtillon von Lonjumeau“ der Adamſchen Oper muſtergültig verkörperten, iſt dahingegangen: Hein⸗ rich Bötel, der aus Hamburg ſtammte, und der in ſeiner Glanzrolle wohl ſeinerzeit mehr als tau⸗ ſendmal aufgetreten iſt. Er ſtarb dieſer Tage im 84. Lebensjahr. Der Bötelſche Poſtillon war vor etwa 40 Jahren ebenſo berühmt wie der des ſeligen Theodor Wach⸗ tel, der bereits 1893 ſtarb. Mit Wachtel verband Bb⸗ tel auch faſt das gleiche Lebensſchickſal. Seltſam iſt, daß beide Sänger, die dieſe Glanzrolle verkörpern durften, vom Kutſchbock kamen. Theodor Wachtel, der 1823 in Hamburg geboren wurde, war zuerſt Lohnkutſcher, wurde dann entdeckt und blieb infolge ſeiner großartigen Stimme lange Jahre der Lieb⸗ ling des Publikums, beſonders im„Poſtillon von Lonjumeau“. Als er die Augen ſchloß, trat der Hamburger Droſchkenkutſcher Heinrich Bötel an ſeine Stelle. Er ſoll übrigens in Hamburg ſchon eine ſtadtbekannte Perſönlichkeit geweſen ſein, bevor er für die Brekter ausgebildet wurde. Sicher hat das Vorbild Wachtels ſeinen Ehrgeiz wachgerufen. Die erſte Stimmübung legte er in ſeinem Geſangverein ab, und am Tage trällerte er ſeine Lieder hoch vom Kutſchbock aus, wenn er gerade einen Fahrgaſt gefunden hatte. Er wurde auf Veranlaſſung des Hamburger Staoͤtthea⸗ ters ausgebildet und ſtudierte mit beſtem Erfolg. Aber das leidige Lampenfieber machte ihm viel zu ſchaffen, und ſo kam es, daß ſein erſtes Auftreten ein richtiger Durchfall war. Bötel ließ nicht locker und trat noch zu Lebzeiten ſeines großen Lands⸗ mannes Theodor Wachtel mit großem Erfolg in der Oper„Martha“ auf. Dann begann er, im„Poſtillon“ Triumphe zu feiern, wobei ſeine inzwiſchen bekannt⸗ gewordene Entwicklung und ihre Aehnlichkeit mit der Wachtels das Ihrige tat. In einer anderen Fä⸗ higkeit ſoll Bötel übrigens ſeinen großen Lands⸗ mann noch übertroffen haben: er konnte beſſer mit der Peitſche knallen. Das hatte er von Grund auf gelernt, und darin übertraf ihn kein anderer. Bötel durchreiſte ganz Europa, ſang überall mit dem gleichen Erfolg, kam ſogar nach Amerfka und wirkte dann 25 Jahre am Hamburger Slkadttheater, von wo aus er häufig Gaſtſpiel⸗ reiſen durch das Reich unternahm. Kurz vor dem Krieg haben ihn viele noch auf der Bühne geſehen und gehört, Obgleich er ſein 60. Jahr ſchon über⸗ ſchritten hatte, wirkte er noch jugendfriſch und ſchwang ſo beweglich ſeine Peitſche, wie es der ſelige Theodor Wachtel als taktmäßige Begleitung des Refrains eingeführt hatte, daß ſich das Publikum begeiſterte. Im hohen Alter erhielt er von der Stadt Hamburg eine Ehrenpenſion, die ihn vor Not und Sorgen ſchützte. Eine uralte Aegyptergruft aufgeſunden. Bei Salkara wurde eine alte Gruft ausgegraben, die man für das Grab des erſten ägyptiſchen Pharaonen Aha Menes hält, des Begründers der erſten geſchichtlich bekannten Dynaſtie Aegyp⸗ tens. Die Gruft ſcheint ſchon einmal gefunden und geplündert worden zu ſein, ſie enthielt aber neben dem Skelett eines alten Mannes noch eine Anzahl von Alabaſter⸗Vaſen, aus deren Inſchriften man ent⸗ nimmt, daß ſie zu den Grabgaben des Pharaos Aha Menes gehörten. Früher war vermutet worden, daß ſich das Grab dieſes Pharaonen in der Gegend von Abydos befinde. Das Alter der neu entdeckten Gruft iſt zwar noch nicht genau feſtgeſtellt worden, es wird jedoch von den Archäologen auf 5500 bis 7500 Jahre geſchätzt. i Die radiophotographiſch geſandte Partitur. Auf einzigartige Weiſe iſt das Boſtoner Symphonieorche⸗ ter, das erſtmals in den Vereinigten Staaten die Choralſymphonie des bekannten finniſchen Kompo⸗ niſten Sichelius„Origin of Fire“ aufführen wollte, aus einer unverſchuldeten Verlegenheit be⸗ freit worden. Nachdem die Kopie der Partitur auf dem Wege von Leipzig nach Neuyork teilweiſe ver⸗ loren gegangen war, hat der Leipziger Muſikverlag Breitkopf u. Härtel ſich nach Bekanntwerden des Mißgeſchicks ſofort bereit erklärt, den fehlenden Teil der Partitur radiophotographiſch zu übermitteln. Die in Neuyork aufgefangene Photographie wird umgehend vergrößert, verviel⸗ fältigt und mit einem Flugzeug nach Boſton beför⸗ Nen ſo daß die Aufführung planmäßig erfolgen ann. Richoro Mohau pts Oper„Die Wirtin von Pinſk“ wird unter der muſtkaliſchen Leitung von Kark Böbm am 10. Februar in Dresden uraufgeführt. Eine Anzahl deutſcher Bühnen hat das Werk bereits vor ſeiner Uraufführung angenommen. Auch in Breslau der Vaterſtadt des Komponiſten, wird die Over noch im Laufe dieſer Spielzeit aufgeführt. 6. Seite/ Nummer 13 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 10. Januar 1988 — Dr. Melville Herskovits hat jetzt auf einer Forſchungsreiſe in Dahomey, einer weſtafrikaniſchen Provinz, regelrechte„Frauen⸗Ehen“ beobachten kön⸗ nen. Es gibt dort nicht weniger als Hreizehn ver⸗ ſchiedene Eheformen, die ſich in zwei Klaſſen ein⸗ teilen laſſen. In der einen bezahlt der Bräutigam dem Vater der Braut„Hochzeitsgeld“, in der ande⸗ ren fällt eine ſolche Bezahlung weg. In der erſten Klaſſe ſtehen die Kinder unter der Hoheit des Va⸗ ters, in der zweiten unter der der Mutter. Bei einer Ehe zwiſchen zwei Frauen fällt die Bezah⸗ lung ebenfalls weg, ſie wird aber ſonſt als eine Ehe der zweiten Klaſſe angeſehen. Der Beweggrund für eine ſolche Ehe pflegt der Wunſch wohlhabender Frauen nach eigener wirtſchaftlicher Macht zu ſein. Sie können auch mit der Erlaubnis des weiblichen Ehepartners einen männlichen Hausgenoſſen und Kinder haben, die dann völlig als dem weiblichen Ehepaar gehörig betrachtet werden und auch deſſen Güter erben. Solche Ehen bringen keinerlei Schande über die Betreffenden, da die Frau nach Her eigen⸗ tümlichen„Moral“ in Dahomey ausſchließlich nach ihrem Wohlſtand und der Anzahl der ihr unter⸗ gebenen Perſonen bewertet wird. Es iſt daher auch nicht verwunderlich, daß„Frauen⸗Ehen“ gerade in den begüterten Schichten Dahomeys häufig ſind, während ſie unter der armen Bevölkerung äußerſt ſelten vorkommen. 8 * — In Wien begann ein auf mehrere Wochen an⸗ geſetzter Betrugsprozeß gegen eine Bande füdiſcher Schwindler, der eine ſenſationelle Note dadurch er⸗ hält, daß es ſich dabei um„europäiſche Exponenten“ der berüchtigten amerikaniſchen Gangſter Al Capone und Ben Faktor, des Chefs der„Weiße⸗Kragen⸗ Banditen“, handelt. Angeklagt ſind der aus der Syſtemzeit noch in unangenehmer Erinnerung ge⸗ bliebene jüdiſche Schreiberling Heinrich Eduard Jacobs, ſeine Schweſter Alice Lampl⸗Spiker, ſeine Mutter Martha Jacobs und die jüdiſchen Schieber Cornelius Friedrich und Ferdinand Kende, ſowie der„Buchſachverſtändige“ Kaſten. Im Dezember 1935 wurden bei dem Wiener Bankhaus Kux, Bloch u. Co. Aktien einer amerikaniſchen Eiſenbahngeſell⸗ ſchaft im Geſamtwert von 28 000 Schilling belehnt. Einreicher der Papiere war die Schweſter Jacobs, Alice Lampl⸗Spiker. Eine Anfrage des Bankhauſes in Amerika ergab einige Tage ſpäter, daß die Pa⸗ piere geſtohlen waren. Sie ſtammten aus der Beute eines großen Handſtreiches der Bande Al Capones, bei dem der Baltimore Truſt Cy. 500 000 Dollar ge⸗ raubt worden waren. Mit der Unterbringung eines Teiles der Beute in Europa hatte ein Spießgeſelle Al Capones namens Joſef Schneid die jüdiſchen Verbrecher Jankiel Lewinberg, Cornelius Friedrich und Murray Norman Kohl beauftragt. Lewinberg und Kohl ſind internationale Schwerverbrecher und gehörten eigentlich zu den„Weiße⸗Kragen⸗Bandi⸗ ten“, unterhielten aber anſcheinend freundöſchaftlich⸗ geschäftliche Beziehungen zu der Bande Al Capones. Das größte Geſchäft der„Weiße⸗Kragen⸗Banditen“ war ſeinerzeit der Verkauf von kanadiſchen Oil⸗ Shares, denen an der Börſe durch geriſſene Machen⸗ ſchaften ein künſtlicher Kurs verſchafft wurde. Die Käufer waren dabei um 5 Millionen Pfund geſchä⸗ digt. Einen ähnlichen Betrug hatte Kohl ſeinerzeit mit kanadiſchen Minenaktien— allerdings vergeb⸗ lich— in Berlin verſucht. Der erwähnte Betrug der Judenfamilie Jacobs im Dezember 1935, bei dem die Bande dingfeſt gemacht werden konnte, war das Schlußglied einer Kette ähnlicher Verbrechen. Be⸗ seichnend iſt, daß die Mitglieder der Bande ſich ſelbſt untereinander ſtändig betrogen haben, trotzdem aber weiter beiſammen blieben. Auch bei der großen Schiebung im Dezember 1995 verſuchten ie Jacobs ihren Helfershelfer um den Erlös der Beute zu prellen, und es zeugt für das Vorgehen dieſes Gau⸗ nerkleeblattes, das es ſeine Komplicen Lewinberg, Friedrich und Kohl ſelbſt bei der Polizei anzeigte. — In der neueſten Nummer der in Chikago er⸗ ſcheinenden Zeitſchrift„Trailer Travel“, dem Or⸗ gan jener Amerikaner, die in Wohnwagen leben, wird feſtgeſtellt, daß nunmehr eine volle Million Einwohner der Vereinigten Staaten ein Leben „auf Rädern“ führt. Im Jahre 1997 hat ſich die An⸗ zahl der fahrenden Heime verdoppelt, ein Beweis, wie ſehr ſich die Mode, in einem Wohnwagen zu leben, in USA durchgeſetzt hat. Dabei hat die In⸗ duſtrie bisher erſt ein Drittel der in Betrieb be⸗ findlichen 400 000 Wohnwagen hergeſtellt. Alle übri⸗ gen fahrbaren Wohnungen wurden von ihren Be⸗ ſitzern ſelbſt konſtruiert und zuſammengebaſtelt, ähn⸗ lich, wie es einmal Mode war, ſich einen Radio⸗ apparat ſelbſt zu bauen. Die Gründe für dieſen überraſchenden Sieg des Wohnwagens ſind in erſter Linie in der Uebervölkerung und den ungeſuden Wohnverhältniſſen zahlreicher amerikaniſcher Groß⸗ ſtädte zu ſuchen. Wer ſchon nicht in der Lage iſt, ſich ein feſtes Haus zu bauen, der richtet ſich wenig⸗ ſtens einen Wohnwagen ein, der ihm noch dazu den Vorteil bringt, daß er nicht an einen beſtimmten Ort gebunden iſt, was zumeiſt ſchon geſchäftlich ſehr günſtig iſt. Nicht weniger als 24 große Fabriken befaſſen ſich heute bereits mit der Herſtellung von Wohnwagen, von denen immer wieder neue und beſſere Modelle auf den Markt kommen. * — Dieſer Tage ſtarb der in ganz Rumänien be⸗ kannte Tierbändiger Vladimir Golea. Sein Tod hat eine grauenhafte Tragödie enthüllt, die ſich vor nun⸗ mehr 40 Jahren abſpielte. Auf dem Sterbebett for⸗ derte Golea den Beſuch eines Gerichtsbeamten, um ihm eine ſchwere Schuld ſeines Lebens zu bekennen. Er geſtand dann, ſeine Frau in den Löwenkäfig ge⸗ ſtoßen zu haben, um ſich ihrer zu entledigen. Vladi⸗ mir Golea war der Sohn ſehr reicher und angeſehe⸗ ner Eltern in einer beſſarabiſchen Kleinctadt. Als Kind wohnte er einmal einer Zirkusvorſtellung bei, und ſeit dieſem Tag gab es für ihn keinen anderen Wunſch, als ſelbſt einmal als Artiſt in der Arena aufzutreten. Seine Eltern wollten natürlich davon nichts wiſſen und ſo brannte der damals 12jährige Vladimir vor mehr als 50 Jahren mit einem Wan⸗ dervarieté durch. Mit 16 Jahren kam er zu einem Zirkus, der mehrere Löwen mit ſich führte; das Un⸗ ternehmen gehörte einer Frau, die, ſelbſt einer allen Artiſtenfamilie entſproſſen, den großen Zirkus nach dem Tode ihres Mannes mit viel Geſchick weiter⸗ führte. Die Frau Direktorin, die um faſt drei Jahr⸗ zehnte älter war als Vladimir, fand an ihm Gefal⸗ len; ſie ließ ihn zum Dompteur ausbilden und bald konnte er ſich in einer prächtigen Uniform Tag für Tag als Bezwinger eines ganzen Rudels ſtattlicher Löwen zeigen. Alle ſeine Träume waren in Erfül⸗ lung gegangen, und es war der erfahrenen Frau ein leichtes, den jungen Vladimir ſo weit zu brin⸗ gen, daß er ſie, der er ſein ganzes Glück verdankte, heiratete. In der Ehe erging es ihm freilich nicht ſehr gut; die alternde Frau vergällte ihm durch ihre Eiferſucht ſtändig das Leben. Dafür war er aber um ſo mehr in ſeinem Beruf von Erfolg begleitet; er wurde wirklich ein ausgezeichneter Bändiger, der es verſtand, auch mit den ſtörrigſten und ungeleh⸗ rigſten Tieren fertig zu werden. Schon nach weni⸗ gen Jahren erregte er überall, wo er ſich mit ſeinen vierzig Löwen und Tigern zeigte. Aufſehen. Im Jahre 1897 kam es zur Tragödie ſeines Lebens. Der junge Mann verliebte ſich damals in eine ſchöne Ar⸗ tiſtin, die im Zirkus ſeiner Frau auftrat. Seine Ehegefährtin erfuhr bald von dieſen Beziehungen und machte ihm die heftigſten Szenen, bis er den Entſchluß faßte, ſich von der läſtigen Feſſel zu be⸗ freien. Eines Tages forderte er ſeine Frau nach der Vorſtellung auf, ihm beim Füttern der Tiere zu helfen. Vor dem Löwenkäfig faßte er ſeine Fraun an der Hand, die, wie er jetzt auf dem Totenbett dem Gerichtsbeamten geſtand, vor Schrecken wie gelähmt war, als ſie ſein Geſicht ſah. Er hatte die Tiere zwei Tage hungern laſſen und ſie waren daher beſonders gierig. Ohne ein Wort zu ſagen, öffnete er die Tür des Käfigs und ſtieß ſeine Frau mitten unter die fauchenden Beſtien, die im nu über die Unglück⸗ ſelige herfielen! Die Kleiderreſte, die von dem Opfer ſeiner unmenſchlichen Tat übrig blieben, entfernte der Mörder. Den Angeſtellten des Zirkus erzählte Noch immer ſcharfer Froſt in Norditalien Dagegen Frühling an der weſtlichen Riviera dnb. Mailand, 9. Januar. Die Kältewelle in Norditalien iſt ſtellenweiſe zwar im Abflauen begriffen, hält aber an einigen Orten noch mit un verminderter Schärfe an. So herrſchen im Trentino und in den Alpentälern oberhalb des Comer Sees noch Temperaturen von— 15 bis— 20 Grad. In dem Alpendorf Livigno wurden nicht we⸗ niger als— 30,9 Grad Kälte gemeſſen. Im Treutino ſchlug Molino mit— 26 Grad unter Null den Tie⸗ fenrekord, Faenza hatte mit— 11 Grad die niedrigſte Temperatur ſeit 50 Jahren aufzuweiſen. Dagegen iſt an der weſtlichen Riviera das ſchönſte Frühlingswetter eingezogen. Unweit Geunas ſtieg die Queckſilberſäule bereits auf 14 Grad Wärme. Glatteis in Rom — Rom, 9. Jan. 5 Ein feiner Sprühregen, der bei Kältegraden fiel, überzog am Samstagmorgen die Fahrdämme und Bürgerſteige Roms mit einer ſpiegelglatten Eis⸗ ſchicht. Die öffentlichen Verkehrsmittel mußten ihren Betrieb einſtellen, nachdem eine ganze Reihe von Automobilen und Autobuſſen durch Schleudern zuſammengeſtoßen oder auf die Bürgerſteige geraten waren. Eine große Menge von Leichtverletzten mußte die Hilfe der Rettungsſtellen in Anſpruch nehmen. Das Gehen auf den Straßen war faſt noch gefährlicher als das Fahren. Trotzdem mußten Tauſende den Weg zur Arbeitsſtätte zu Fuß antreten. Die Lage war deshalb ſo ſchwierig, weil man in Rom an vereiſte Straßen nicht gewöhnt iſt und die Stadtverwaltung infolgedeſſen nicht genügend vor⸗ bereitet war. Es ſtand kein Streuſand bereit und es fehlten auch Ketten für die Autobuſſe. Um 10 Uhr vormittags, als das Eis zu ſchmelzen begann, wurde der Autobusverkehr wieder aufge⸗ nommen. Die vielbeobachtete Kronprinzeſſin Juliane — Soeſtdijk, 9. Jan. (U..) Kronprinzeſſin Juliane fuhr geſtern abend in Begleitung ihres Schwagers Prinz Aſchwin eine Stunde lang im Auto durch die Wälder von Soeſtdifk. Ein Spalier von vielen holländiſchen und ausländiſchen Photographen erwartete den Wagen, aber die Kronprinzeſſin verbarg lächelnd ihr Geſicht und auch Prinz Aſchwin verſuchte, den Photographen das Handwerk zu erſchweren. Der Wagen fuhr mit einer Geſchwindigkeit von nur 15 Kilometer in der Stunde auf ruhigen Straßen und auf Reitwegen. Aus dem Wagen, der einen eingebauten Radio⸗ apparat hatte, hörte man engliſche Tanzmuſik. Die Photographen verſuchten ſpäter noch einmal zum Schuß zu kommen, hatten dabei aber auch nicht mehr Glück. er, ſeine Frau habe wegen einer Erbſchaft noch in der Nacht nach Frankreich reiſen müſſen, und ſpä⸗ ter gab er an, daß ſie dort plötzlich erkrankt und ge⸗ ſtorben ſei. So blieb ſein Verbrechen all die Jahre hindurch unbekannt. Aber ſtändig fraß die Reue an ihm und er konnte ſeiner Erfolge und ſeines Reich⸗ tums nie froh werden. Jetzt in ſeiner letzten Stunde ſuchte er durch ein Geſtändnis ſein Herz von der ſchweren Schuld zu erleichtern. **. — Die engliſchen Briefmarkenſammler machen gegenwärtig auf eine philateliſtiſche Kurioſität Jagd, die durch die Laune eines Poſtmeiſters auf den Falk⸗ lamdinſeln entſtanden iſt. Vor einiger Zeit hatte eine größere Truppe engliſcher Walfiſchfänger, die ſich Monate hindurch in der Antarktis aufhielten, in Südgeorgia Station gemacht. Da es auf den Falk⸗ landinſeln nur wenig Möglichkeiten gibt, ſich zu ver⸗ gnügen boͤer zu zerſtreuen, verwandten die Walfiſch⸗ fänger ihre ganze Freizeit zum Brieſſchreiben. Die Folge davon war, daß der Poſtmeiſter bald keine Zweieinhalb⸗Pence⸗Marken mehr beſaß, nachdem ihm die eifrigen Schreiber Tag für Tag einen neuen Stapel Briefe überbrachten. Da die Kunden auf der ſofortigen Abfertigung der Briefe beſtanden und es geraume Weile gedauert hätte, bis neue Briefmarken⸗ vorräte eingetroffen wären, nahm er kurz entſchloſ⸗ ſen einen Bogen der noch vorhandenen Zwei⸗Penece⸗ Marken und überſtempelte ſie mit dem Nennwert „%. Der Beamte hat ſicher nicht daran gedacht, daß er mit dieſer Eigenmächtigkeit eine Senſation für die Briefmarkenſammler ſchaffen werde. Die Nachfrage nach der kurioſen Marke, die vom Heim⸗ weh britiſcher Walfiſchfänger Zeugnis ablegt, iſt der⸗ artig geſtiegen, daß man nunmehr bereits fünf bis zehn Pfund für eine ſolche Marke bezahlt— ſehr zur Freude der Angehörigen der Walfiſchfünger, die ja im Beſitze der überſtempelben Marken ſind und ſich die Konjunktur natürlich zunutze machen. N — Nach dem Schluß der Weltausſtellung haben die Pariſer unter einer ſehr unangenehmen Folge⸗ erſcheinung zu leiden: Die Rattenplage hat beäng⸗ ſtigende Formen angenommen. Die vielen Gaſtctät⸗ ten, die im Zuſammenhang mit der Weltausſtellung an der Seine errichtet wurden, haben mit ihren Ab⸗ fällen den ſchon immer an den Seinekais heimiſchen Ratten ungeahnte Möglichkeiten zur üppigen Er⸗ nährung einer zahlreichen Nachkommenſchaft ge⸗ währt. Die ungezählten neuen Rattengenerationen ſtürzen ſich nun nach dem Ende des Schlaraffenlan⸗ des Weltausſtellung in unheimlichen Scharen auf die Wohnungen der Pariſer Innenſtadt. Gegen dieſe Uebermacht iſt mit den gewöhnlichen Kampfmitteln nichts mehr auszurichten. Die Stadtverwaltung kün⸗ digt bereits die Organiſation eines ſyſtematiſchen Feldzuges mit radikalſten Mitteln gegen die ge⸗ fräßigen„Ausſtellungsratten“ an. * — Der Pförtner eines Sportklubs in Neuyork hatte vor einigen Tagen das Mißgeſchick, beſtohlen zu werden. Es waren nur 83 Dollar, aber es war ſein ganzes Vermögen. Der Beſtohlene glaubte je⸗ doch, hier eine treffliche Gelegenheit zu haben, ſeinem Bekanntenkreis zu imponieren, und ſo kam er auf den unglücklichen Einfall, einige Nullen an die Summe anzuhängen; ſchließlich waren es 83 000 Dollar, oͤeren Verluſt er bitter beklagte. Alle, die das Opfer kannten, glaubten ihm natürlich kein Wort davon. Nur der Stenerinſpektor war augen⸗ ſcheinlich leichtgläubiger als alle anderen Menſchen, wenigſtens in dieſem Falle; er beſuchte alſo den Be⸗ raubten und fragte ihn:„Wie war es möglich, daß Sie eine ſolche Summe zuſammentragen konnten, ohne oͤnß Sie jemals in ihrer Steuererklärung von dieſem Vermögen und den Zinſen dafür ein Ster⸗ benswörtchen haben verlauten laſſen?“ Jetzt konnte der Pförtner beteuern, ſo viel er wollte, daß er ein ſolches Vermögen nur in ſeinen Träumen beſeſſen hätte; der Fiskus ſchickte ihm einen Steuerbeſcheid zu, auf dem die Zahlen gleichfalls mit verſchiedenen Nullen hinten ausgeſtattet waren. Der Sammler und ffelſer des Wich feht freiwillig im Dienſte des Volkes Achte ihn durch dein opfers ROMAN VON HEINRICH LAN G 8 An der Wagentüre erſchien die blauuniformierte Geſtalt eines Bürodieners, der ſeine goldgebortete Mütze vom Kopfe riß. Die Türe klappte auf. Die Hand an der Hutkrempe, ſtieg Herr Erneſt Risley aus und ſchritt durch eine ſeiner alleinigen Benutzung vorbehaltene, verborgen gelegene Sei⸗ tentüre hinein in ſein weites Reich. Mit ſchmalen Lippen, oͤie Wangen ein wenig ge⸗ rötet, folgte ihm Fräulein Amelia Gilbert, ſeine Sekretärin. ä 1 5 Um die gleiche Minute, da ſeine Freundin Ame⸗ lia ſich an dem breiten Schreibtiſch niederließ, an dem ſie die arbeitsreichen Stunden ihres Tagewer⸗ kes zu verbringen pflegte, ſtand Stanley Twell in einem hellen Zimmer der Fremontſtreet vor einem ungen Mädchen namens Milli Mitchell, das zu tanley Twells größtem Unbehagen ihm Dinge gte, die ihm äußerſt unangenehm waren. „Du kamſt geſtern nicht, Stanley?“ ſagte Milli rum nichts“ „Weil ich zu tun hatte. Geſchäftlich! Zum Ster ben langweilig! Haſt du es nicht geflühlt, wie mich Sehnſucht faſt umgebracht hat?“ ar nichts habe ich gefühlt!“ ſagte Milli.„Im Stanley Twell machte ein Geſicht, als könne er Wäſſerchen trüben.„Dummchen! Habe ich dir t geſchworen 5 iu mit deinen Schwitren! Ich glaube an keine Schwüre mehr! Ich habe mit dir zu reden! So kann das nicht weitergehen!“ „Was kann ſo nicht weitergehen?“ wunderte ſich Stanley. „Das mit uns beiden!“ ſchrie Milli. nicht mehr länger mit!“ Betroffen ſaß Stanley vor der plötzlich ſo auf⸗ rühreriſch ſich Gebärdenden.„Ich verſtehe dich nicht, Milli!“ ſagte er ziemlich kleinlaut.„Haſt du etwa Grund zur Unzufriedenheit?“ Milli zog ein Mäulchen. „Unzufriedenheit!“ äffte ſie dem Manne unartig nach.„Soll ich etwa zufrieden ſein? Willſt du mir wieder die Naſe auf deine lumpigen paar Geſchenke ſtoßen, die du mir gemacht haſt? Ich pfeife darauf. Mir kommt es auf andere Dinge an. Ich will wiſ⸗ ſen, woran ich bin. Jede Woche fragt mich Vater, wie es nun eigentlich mit mir und dir ſtehe, und mein Bruder Tim ſagt, er werde nicht länger mehr zu⸗ ſchauen, wie du mich an der Naſe herumfüßhrſt!“ Stanley Twell ſchnitt eine grimmige Grimaſſe. „Dein Bruder Tim! Er ſoll ganz ſtill ſein!“ Aber Milli geriet in eine immer wildere Bered⸗ ſamkeit.„Alles hat einmal ein Ende, Stanley“, ſchrie ſie, dicht vor oͤen Freund hintretend.„Mit deinen Verſprechungen werde ich mich nicht mehr zufrieden geben. Schon im Sommer haßt du mir geſagt, daß du mich heiraten wollteſt. Siehſt du nicht ein, daß du meinen guten Ruf untergräbſt? Oder meinſt du etwa, das müſſe ſo ſein und ich ſei auf dich ange⸗ wieſen?“ Milli Mitchell unterbrach ſich, um ein ſpöt⸗ tiſches, perlendes Gelächter auszuſtoßen.„Nun, wenn du das glauben ſollteſt, ſo laß dir geſagt ſein, daß es mich nur einen telephoniſchen Anruf koſtet, um morgen ſchon die Braut Herrn Atkinſons zu ſein, des Direktors der Illinois Motor Corporation!“ Einige Sekunden wurde es ſtill im Zimmer, das etzt ganz in die über dem Michiganſee ſtehende Herbſtſonne getaucht war. Stanley Twell ſchwieg, und er ſah aus, als habe er ein wenig von ſeiner riſchen Farbe verloren. Endlich lachte er, aber es var kein ſehr freies Lachen. g „Ich verſtehe deine großen Worte nicht!“ ſagte er endlich.„Es iſt läppiſch von dir, mir mit deinem Vater, deinem Bruder und nun gar noch mit die⸗ ſem Herrn Atkinſon drohen zu wollen. Was ſoll ſch von dir halten?“ f ö „Ich mache „Es iſt mir gleichgültig, was du von mir hältſt!“ rief Milli. Sie ſtand, von der Sonne umfloſſen, am Fenſter.„Aber du ſollſt wiſſen, was du mir ſchuldig biſt! Und weil wir doch gerade dabei ſind, uns aus⸗ zuſprechen, mein Lieber— weißt du, was mein Bru⸗ der von dir geſagt hat? Er meint, daß es gar nicht ſo glänzend beſtellt ſei mit deinem Einkommen— daß du über deine Verhältniſſe lebſt, daß du viel⸗ leicht eine Frau gar nicht ernähren könnteſt. Er hat geſagt, ich ſolle mich hüten, mich allzuſehr mit dir einzulaſſen!“. „Millis blondes Haar ſchimmerte im Sonnen⸗ glanz wie Gold. Stanley Twells Geſicht aber war jetzt von einer gelblichen Bläſſe. Er ſah an der licht⸗ umfloſſenen Mäschengeſtalt vorbei ins Leere. Er wußte, es war kein Loskommen mehr von dieſer blonden Katze, die von Woche zu Woche mehr ihre Krallen zu zeigen lernte. Er konnte ſie nicht laſſen. Es war nicht auszudenken, daß ein anderer, ein Mächtiger, ſie beſitzen könnte. Daß es gar dieſer ſeiſte Atkinſon, der geſchwollene Direktor von Illi⸗ nois Motors, ſein könne Stanley Twells Zähne gruben ſich in die Unter⸗ lippe. Grimmig und verzweifelt dachte er nach. Es war ganz klar: man hetzte an der Kleinen. Ihr Vater, der nichts war als ein kleiner Verlade⸗ meiſter drunten in den Häfen, und ihr Bruder, die⸗ ſer Tim, der als Matroſe den Michigan befuhr ſie mochten denken, daß ein ſo ſchönes Mädchen wie Millt mehr Kapital aus ihrer Schönheit ſchlagen müſſe. Sie dachten wohl ganz amerikaniſch dabei. Und Stanley Twell ſchien ihnen nicht mehr der rechte Mann, wenn auch er es geweſen war, der aus der blonden Milli, die zuvor nichts geweſen war als ein kleines Laufmädchen in einem Warenhaus, das elegante Dämchen gemacht hatte, das ſie heute war, eine Dame mit einer ſchönen und gar nicht billigen Wohnung und mit einer Negerin als Zofe Stanley Twell lachte jetzt. „Es iſt gut!“ ſagte er.„Ich hätte mir das alles chon eher denken können! Von Dank pflegt ja hin⸗ terher nie mehr die Rede zu ſein!“ Milli Mitchell drehte ſich heftig dem Zimmer zu. Ihre blauen Augen ſchoſſen energiſche Blicke auf den Mann. Sie ſah Stanley einige Sekunden in ſchweigender Entrüſtung an. i — „Dank!“ ſagte ſie dann.„Und ich? Was für Dank habe denn ich? Du haſt mich herausgeriſſen aus meinem Leben, haſt mich meiner Familie ent⸗ fremdet, haſt mich in ein ſchiefes Licht gebracht! Bald wird mir nichts mehr übrigbleiben, als irgendwo ein Revuegirl zu ſpielen. Und dafür danke ich! Da⸗ für bin ich mir zu ſchade! Ich weiß, was ich mir ſchuldig bin! Mir und den Meinen!“ „Den Deinen!“ höhnte Stanley. Dem Packknecht und dem Kohlentrimmer, wollte er hinzufügen. Aber er verbiß öieſe Worte. Er wollte den Streit nicht auf die Spitze treiben. Er ſtand auf und machte ein paar Schritte im Zimmer hin und her. An der Tür klopfte es. Eine junge Negerin er⸗ ſchien, auf einem rieſigen Tablett das zweite Früh⸗ ſtück hereinſchleppend. Stanley warf einen Blick auf die zahlreichen Lek⸗ kerbiſſen, die ſeine blonde Freundin zum Früßhſtück zu benötigen ſchien. Dann lachte er grimmig auf. Und ohne ſich um die Gegenwart der Negerin zu be⸗ kümmern, rief er barſch: a „So ſprich dich aus! Was iſt es, was du von mir verlangſt?“ Die Negerin verſchwand eilig, nachdem ſie das Tablett niedergeſetzt hatte. Milli aber trat gemäch⸗ lich näher, nahm eine halbe Grapefrucht von der Frühſtücksplatte, ſetzte ſich und fing an, mit flinken Fingern die köſtliche Frucht zuzubereiten. „Was ich verlange?“ ſprach ſie dabi.„Oh, gar nicht viel! Gar nichts Beſonderes! Was ich ver⸗ lange, iſt nicht mehr als eine Selbſtverſtändlichkeit. Du mußt mich heiraten, Stanley!“ Der junge Man nickte.„Und wenn ich es nicht 5 tue?“ lächelte er. 5 „Oh, zwingen werde ich dich nicht!“ Auch Milli lächelte. Sie blickte nicht von ihrer Grapefrucht auf. „Aber— es wäre dann zu Ende mit uns beiden!“ „Ich verſtehe! Und du würdeſt dann den Herrn Direktor Atkinſon heiraten, nicht wahr?“ „Vermutlich ja!“ Milli ſtreute den Zucker finger⸗ dick auf die Scheiben der Frucht.„Er bietet mir die Gewähr für ein ſorgenloſes Leben. reiſe rund um die Welt zu machen!“ 5 8 Gortſetzung folgt) 2 Er hat einen Rennſtall. Er hat mir verſprochen, unſere Hochzeits⸗ 5 2 S „ e e 8 in ine von und zen, ſicht hen mit der zen. dio⸗ Die um ehr r Düſſeldorf ve (Eigener Bericht der NM.) Köln, 9. Januar(Eig. Drahtber.) Weſtdeutſchlands Fußballgemeinde befindet ſich heute in Aufruhrſtimmung. Das Pokalendſpiel in Köln zieht alles in die Domſtadt am Rhein. Aus allen Gegenden des Weſtens bringen Sonderzüge umd verſtärkte planmäßige Züge die Fußballbegei⸗ ſterten nach Köln. Auch mit allen möglichen und unmöglichen Fahrzeugen kommen ſie zum Enoͤſpiel um den Pokal des Reichsſportführers, denn hier haben ſie Gelegenheit, die beiden beſten deutſchen Pokal mannſchaft im Schlußſpiel zu ſehen. Köln gleicht an dieſem 9. Januar in der Nähe des Domes und des Hauptbahnhofes einem Rieſen⸗ ameiſenhaufen. Es kribbelt und krabbelt hier ſchwarz von Menſchen. Schon Stunden vor Beginn des Spieles fahren alle paar Minuten Straßenbahn⸗ ſonderzüge hinaus nach Müngersdorf und als wir hier zwei Stunden vor Spielanfang ankommen, herrſcht ort bereits Maſſenbetrieb. Aber wie ſehen die Anmarſchwege zum Stadion aus? Der tagelange Regen— auch heute regnet es bis zur Mittagsſtunde — hat den Boden grundlos gemacht. Man verſinkt ſtreckenweiſe im Schlamm. Trotzdem kamen ſie alle. Etwa 30—35 000 Menſchen ſind ſchon jetzt draußen, and als es auf 14 Uhr geht, da ſind etwa 70 000 Menſchen in der großen Kölner Arena in Mün⸗ gersdorf verſammelt. Die Ehrenloge füllt ſich allmählich und wir ſehen zunächſt den Reichfachamtsleiter Linnemann mit ſeinen Adjutanten Dr. Radry und Reichsfachwart Wolz erſcheinen. Mit ihnen ſind die Gauführer und die Fachamtsleiter der Gaue verſammelt. Kurz vor 14 Uhr erſcheint auch Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten mit ſeiner Begleitung und im gleichen Augenblick betreten die beiden Mann⸗ ſchaften die Kampfbahn, wo jetzt ſogar zaghafte Son⸗ nenſtrahlen hervorkommen. Wir ſehen, daß beide Mannſchaften in kompletter Aufſtellung ſtehen und als der Schiedsrichter Grabler⸗ Regensburg mit ſeinen beiden Kölner Aſſiſtenten Forſt und Schlee die Mannſchaften zur Wahl ruft, gewinnt Schalkes alter Kapitän Kuzorra gegen Peſch von Fortuna die Wahl. Beide Mannſchaften ſtehen wie folgt: Schalke 04: a Klodt Sontow Bornemann Berg Tibulfki Gelleſch Kalwitzki Szepan Pörtgen Kuzorra Urban * Kobierſkti Zwolanowſki Heibach Wigold Albrecht Czaika Bender Mehl Kluth Janes Peſch Fortuna Düſſeldorf: Fortunas Anſtoß gegen den ſtarken Wind kommt überraſchend durch. Zwolanowſki gelingt es, bis in Schalkes Strafraum vorzuſtoßen, wo gleich einige Aufregung entſteht. Im Gegenangriff iſt nun auch Schilke ſofort gefährlich. Urban ſchießt einen Straf⸗ ſtoß hoch übers Tor Fortuna iſt dann minutenlang vor Schalkes Tor, doch die Knappen verteidigen ſehr wachſam. Der ſchwere Boden beeinträchtigt beide Mannſchaf⸗ ten, aber ſie führen trotzdem ein ſehr ſchönes Spiel, vor. Szepan, der erſtmals nach längerer Krankheit wieder bei den Knappen ſpielt, erhält eine weite Vorlage und hat nur noch Peſch vor ſich, doch dieſer holt ſich mit elegantem Sprung den Ball durch Herauslaufen. Schalke drückt dann etwas und For⸗ tuna kommt aber ſogleich wieder zum Angriff. Ko⸗ bierſki wind von dem Verteidiger Sontow im An⸗ ſturm mit den Händen abgedrüt, den Strafſtoß aber ſchießt der„Tau“ hoch in die Lüfte. Die Königsblauen aus Schalke drehen daun weiter etwa auf. Janes verwirkt die erſte Ecke bei einem Schalker Angriff. Dieſe wird von Urban ſehr ſchön geſchoſſen, aber von Peſch ausgezeichnet ins Feld gefauſtet. Es folgt dann wieder ein ſehr ſchöner Schalker Angriff. Der Ball kommt von Urban zu Pörtgen, gelangt dan ſchließlich zu Szepan, deſſen Bombenſchuß aber in die Luft ſteigt. Schalke drückt nunmehr auf das Tempo. For⸗ tunas Abwehr muß ſich ſchwer ſtrecken, denn es ſieht ſehr oſt nach einem Erfolg für die Knappen aus und dieſer Erfolg wäre auch nicht unverdient, denn die Schalker haben durchaus mehr vom Spiel. Sie wirken gefährlicher als Fortuna mit ihren Angriffen. Wieder ſchießt Szepan einen ſcharſen Schuß aufs Tor. 5 Peſch wirft ſich nach dem Ball, aber dieſer ſtreiſt knapp den Außenpoſten. Die Gefahr vor Fortunas Tor hält an. Die Photographen haben hier tatſäch⸗ lich ein dankbares Arbeitsfeld gefunden. Wenn die Sache bisher für Fortuna ſo gut ausging, ſo war es nur Janes zu verdanken, der alle Schalker An⸗ griffe durch reſtloſen Einſatz zerſtörte. Janes be⸗ findet ſich in großartiger Form und erhält des Oef⸗ teren ſtarken und reichen Beifall der begeiſterten Zuſchauer. Schalke kommt aber außer einigen Ecken zu keinen Erfolgen. Fortuna löſt ſich mittlerweile aus der Schalker Umklammerung, aber auch bei Schalke arbeitet die Abwehr ausgezeichnet. Wieder muß dann kurz vor Halbzeit Janes vor Urban durch ausgezeichnete Leiſtung retten und wiederum erhält der Düſſeldorfer großen Beifall. Halbzeit:0. Betrachtet man die reſte Halbzeit des Spieles, ſo muß man ſagen, daß die Schalker eine ausgezeich⸗ Monta nete Leiſtung vollbracht haben, als Fortuna längree Zeit in Angriff lag. Die Schalker zeigten jedoch die beſſreen Leiſtungen und den Torgelegenheiten nach hätte Schalke bereits bei der Pauſe mit einem oder auch zwei Toren in Führung liegen können. Kurz nach der Pauſe erſcheinen wiederum die Schalker zuerſt, Fortuna folgt mit friſcher Kleidung. Uns ſenſationell beginnt der zweite Akt des Kölner Pofkalendſpiels. Nach noch nicht einer Minute kommt Schal⸗ kes Angriff in Fahrt. Urban gibt eine fa⸗ moſe vorbildliche Flanke zu Kalwitzki und ſchon heißt es:0 für Schalke. Dagegen war Fortunas Bombenabwehr einfach machtlos. Nun wird es heiter. Die Maſſen jubeln den Knap⸗ pen zu und es herrſcht eine unbeſchreibliche Stim⸗ mung im Rieſenoval der Kölner Kampfbahn. Und es kommt noch toller. Ehe der Uhrzeiger die dritte Minute anzeigt, hat Schalke den Vor⸗ ſprung auf:0 erhöht! Pörtgen kam diesmal gut durch, lenkte den Ball zu Kuzorra, dieſer im Gewühl vor Fortunas Tor zu ſeinem Schwager Szepan und der blonde Fritz voll⸗ endet zum zweiten Tor für die Knappen, ohne daß Peſch dieſen Ball verhindern konnte. Schalke iſt jetzt nicht mehr zu halten. Sie überſpie⸗ len die nun kraftloſen Fortunen, die mit zwei Toren innerhalb von zwei Minuten regelrecht k. o. geſchla⸗ gen wurden. Die Maſſen feuern die Knappen an, die heute eines ihrer begeiſterten, ſchönſten Spiele vorführen. Aber Fortuna reißt ſich zuſammen. Im⸗ mer wieder kontert Janes die Schalker Stürmer und wirft durch weite Schläge ſeine Kameraden nach vorn. Auffällig ſchwach iſt Bender geworden, der bis⸗ her ſtark wühlte und nun viele Fehlſchläge zeigt. Fortuna drängt ſtark, aber die Schalker halten hin⸗ ten ſich dicht, daß den Fortunen keine Chance bleibt. Grabler, der Regensburger Schiedsrichter, der bis⸗ her ſehr gut und ſicher leitete, leiſtet ſich dann ver⸗ ſchiedentliche Fehlentſcheidungen, die vom Publikum beanſtandet werden und auch beide Mannſchaften be⸗ einträchtigen. Fortung drängt weiter, erzielt auch drei Ecken, aber das iſt alles. Mehl ſetzt ſich glänzend bei einem Durchbruch in Front, leitet kurz vor dem Tor den Ball zu Ko⸗ bierski, deſſen Schuß aber an Sonow abprallt und zur Ecke geht. Das Rennen dürfte aber ſo gut wie gelaufen ſein... Schalke hält alle Angriffe Fortu⸗ nas in Schach und in den Reihen zeigen ſchon manche Spieler, wie Wiegold und Bender, daß ſie ſchwach geworden ſind und dieſe Ermüdungserſchei⸗ nungen wirken auch auf das Spiel. Fortuna nimmt Zwolanowſki aus dem Sturm zurück und ſtellt dafür Mehl in den Angriff. Aber auch dieſe Umſtellung bewirkt nur noch, daß For⸗ tunas Sturm zwar weiter ſtürmt, aber die Kraft fehlt. Kommt Schalkes Sturm dagegen vor, dann ſieht man ein Kombinationsſpiel in höchſter Voll⸗ endung. Wirkliche Kabinettsſtücke in der Kombina⸗ liert das Enoͤſpiel in Köln gegen Schalke vor 70 000 Zuſchauern tion zeigen dieſe Schalker Knappen. Wie da der Ball von Mann zu Mann wandert, ohne daß an ihn ein Gegner herankommt, das begeiſtert die Zuſchauer⸗ maſſen. Fortuna iſt dem Ehrentor ſehr nahe und es ſind nur noch ſechs Minuten zu ſpielen, da drücken die Fortunen abermals und als ſie im Schalker Strafraum durch ſind, unterbindet Gelleſch oder Bornemann, einer dieſer beiden, einen Schuß des Läufers Czaika durch Handſpiel. Grabler kann nichts, als auf die Elfmetermarke zeigen. Janes kommt bereits von hinten gelauſen und man ſteht in Aufregung, denn es ſcheint nun noch kurz vor Spielſchuß eine Wendung zu kom⸗ men. Janes legt ſich den Ball zurecht und mit Wucht knallt er den Strafſtoß in die Maſchen. Fortuna iſt auf:2 herangekommen. Nun wird Fortuna von ſeinen Anhängern noch⸗ mals angefeuert, die Düſſeldorfer kämpfen verzwei⸗ felt, aber Fortuna, die Glücksgöttin, iſt ihm heute nicht hold. Schalke überſteht die letzten Minuten, zeig auch noch einige famoſe Angriffe und bleibt mit:1 Sieger und damit Deutſcher Pokalmeiſter. Zum erſtenmal iſt es den Schalkern damit ge⸗ lungen, im dritten Endſpiel den Pokal des Reichs⸗ ſportführers ſich zu holen und die Doppelmeiſter⸗ ſchaft iſt hiermit den Schalkern zugefallen. Deutſcher Fußballmeiſter und Deutſcher Pokalmeiſter, zwei ſtolze Titel wurden nun in den Schalker Kohlen⸗ pott heimgeführt. Der Reichsſportführer läßt den Fortunen einen herrlichen Fliederſtrauß als unter⸗ legenen Mannſchaft überreichen. Den Pokal erhal⸗ ten die Knappen, die von ihrem Anhang ſtürmiſch bejubelt werden. Kommen wir zu einer Kritik der Leiſtungen beider Maunſchaften, ſo können wir ſagen, daß der Sieg verdient an den deutſchen Fußballmeiſter gefallen iſt. Die Schalker zeigten während des ganzen Spiels ihre große Klaſſe. Trotz des ſchweren Bodens haben ſie den Maſſen im⸗ poniert, und es war wohl keine ſchwache Stelle in ihren Reihen Selbſt Szepan, der bis in die letzten Tage noch krank war, zeigte oft wirklich gute Leiſtun⸗ gen und ſein Spiel im Verein mit ſeinen Kameraden wirkte auf die Maſſen begeiſternd. Klodt im Tor war ſehr zuverläſſig und hat manchen gefährlichen Schuß der Fortunen unſchädlich gemacht. Die Ver⸗ teidigung Sontow und Bornemann gefiel durch ihre befreienden Schläge und ſetzte ſich machtvoll gegen die ſtürmiſchen Angriffe der Fortunen im zweiten Akt des Spieles ein. Als beſter Mann Schalkes iſt aber unbeſtreitbar der kleine Mittelläufer Tibulſki zu nennen, der als dritter Verteidiger das leiſtete, was auf der Gegenſeite Janes leiſtete. Seine beiden Ka⸗ meradn und Nebenleute Berg und Gelleſch ſtauden ihm in vorbildlicher Art und Weiſe zur Seite und dieſe Läuferreihe trug viel zum Erfolg des Kölner Endſpiels bei. Im Sturm der Knappen waren die Außenleute Kalwitzki und Urban in beſter Form, und wiederholt gaben ſie ihrem Innenſturm die ſchönſten und ſicher⸗ ſten Gelegenheiten zu Torerfolgen. Szepan, Pört⸗ gen und Kurzorra gefielen in ihrer Art, denn alle Deutſcher Tennistriumph ASA und Auſtralien beſiegt Cramms zweiter Sieg über Budge Im Geſamtergebnis des Tennis⸗Dreiländerkampfes Deutſchland— USA— Auſtralien triumphierte Deutſch⸗ land mit 4 Siegen, 10 Sätzen und 85 Spielen über 82 mit 2 Siegen, 5 Sätzen und 69 Spielen und Auſtralien mit 2 Siegen, 5 Sätzen und 59 Spielen. Mit dem verletzten Heinrich Henkel ſowohl Auſtralien als auch USA an ſchlagen, das iſt keine Kleinigkeit, zumal dieſer Dreiländer⸗ kampf auf regennaſſem Boden in Melbourne, alſo unter widrigen Umſtänden in der„Höhle des Löwen“ ausgetragen wurde. Die einzelnen Ergebniſſe des Länderkampfes waren: Deutſchland— US:1. Deutſchland— Auſtralien 221, US— Auſtralien:1, wobei im letzten Treffen die Zahl der gewonnenen Spiele den Ausſchlaa für USA gaben. Die Samstag⸗Ergebniſſe: von Cramm— Donald Budge :4.:10. 12:10: Quiſt⸗Bromwich— von Cramm⸗Henkel :2.:1; Quiſt— Mako:3,:5. Cramm ſchlug erneut Budge Als Douald Budge kürzlich zum erſten Mal von un⸗ ſerem Spitzenſpieler Gottfried von Cramm geſchlagen wor⸗ dem war, benutzte er die Ausrede er habe wahrſcheinlich dieſen Kampf nicht ernſt genug genommen. Dieſe Ausrede kann diesmal keine Gültigkeit haben, und das merkte man dem Amerikaner auch vom erſten bis zum letzten Schlag an. Er wollte auf jeden Fall gewinnen und kein altes Preſtige wiederherſtellen, es gelang ibm nicht, Fenn auch diesmal zeigte ſich ihm von Cramm überlegen, obwohl der Deutſche in Melbourne die ſchwerſte Arbeit zu leiſten hatte. iſt ihm doch Henner Henkel, verletzt, im Länderkampf keine allzuſtarke Stütze. Aber der aroße Wurf gelang. Wieder zeigte es ſich, daß die Tenniskämpfe von heute mehr und mehr ein Kampf der Auſchläge werden.:0 und:1 führte der Deutſche im erſten Satz als der Amerikaner plötzlich mit einer eSrie gon Aſſen aufholte und ſogor:3 in Füh⸗ rung ging, dann aber ging von Cramm kein Spiel mehr ab und gewann:4. Nach:2 im zweiten Satz aing es auf :3. Dann gewann bis:8 feder ſeinen Auſſchlag. Cramm verlor amſchließend ſeinen Aufſchlag und dann gehörte Budge der Satz mit 10:8. Die Entſcheidung lag alſo im dritten Satz, der an den Nerven gerrende Augenblicke brachte und die Zuſchauer des öfteren von den Sitzen emporriß. Budge führte bereits 31 und man glaubte all⸗ gemein an den Sieg des Weltrangliſtenerſten als Cramm auf:3 gleichzog. Jetzt verlor jeder ſeinen Aufſchlag bis 979! Die Spannung war auf dem Höhevunkt als Cramm ſeinen Aufſchlag wieder gewann, und auch Budge ſich wie⸗ der den ſeinen aneignete. Dann ober durchbrach Cramm den Auſſchlag ſeines aroßen Gegners, gewann ſeinen Auf⸗ ſchlag dazu, Spiel, Satz und Sieg mit:4,:10, 12:10 waren ihm. Die Ergebniſſe: Deutſchland— USA:1: Henkel— Mako:8 01:6, 076: Cramm⸗Henkel— Mako⸗Budge:4. 61. 6183: Cramm Budge:4.:10, 12:10. Deutſchlaud— Auſtralien 21: Cramm— Bromwich:2, Henkel— Quiſt:6. 11:9,:2: Cramm⸗Henkel— Bromwich⸗Qniſt:6, 56. US— Auſtralien:1: Budge— Bromwich:4,:6: Mako— Quiſt:6,:7. 78 12897 Nr. 13 :2):0 r, F. ung Hoe nuſchen 111 daß drei zeigten, daß ſie den Fußball beherrſchen und daß ſie verdient zu dem Erfolg kamen. Fortuna Düſſeldorf, die knapp unter⸗ legene Mannſchaft, hatte in der Abwehr den beſten Mannſchaftsteil. Janes, der überragende Mann bei den Düſſeldorfern, und Peſch im Tor waren die bei⸗ den ſtarken Pole dieſer Fortunen⸗Elf. Gut unter⸗ ſtützte auch Kluth die Abwehr der Fortuna, und in der Läuferreihe zeigte ſich Czaika als heſter Spieler des Mittelfeldes. Bender und Mehl taten ihr beſtes. Bender ließ nach den beiden Toren auffallend ſtark nach. Im Sturm war Albrecht mit Zwolanowſfki wohl an erſter Stelle zu nennen. Auch der junge Heibach fiel durch ſein unermübliches Drängen auf, aber ihm fehlt noch die Erfahrung, zu ſolch ſchweren Spie⸗ len. Wigold war anfangs in guter Form, ließ aber dann ſpäter nach. Er zeigte ſich dann zu langſam und geriet dadurch ins Hintertreffen. Kobierski, der alte Internationale hielt auch nur eine Halbzeit vollends durch und wurde dann ſchwächer. Zuſam⸗ menfaſſend iſt zu ſagen, daß Fortuna einer beſſeren Mannſchaft unterlegen iſt und der Schalke 04 als Pokalmeiſter die Glückwünſche der deutſchen Sport⸗ gemeinde verdient hat. Der Schiedsrichter Grabler aus Regensburg leitete das Spiel ausgezeichnet. Ihm unterliefen allerdings in der zweiten Halbzeit einige Fehlent⸗ ſcheidungen, aber im Großen und Ganzen war ſeine Spielleitung ausgezeichnet. Seine Leiſtung wurde von beiden Mannſchaften anerkannt. Briliſcher Jußball Während in Schottland die Meiſter Riele geſetzt wurden, waren die engliſchen Mannſchaften in der dritten Pokalrunde beſchäftig. Pokalmeiſter Sunderland hatte dabei alle Mühe, Watford:0 auszuſchalten. Auch ſonſt hatten die erſtklaſſigen Mannſchaften gegen orittklaſſige Gegner teilweiſe einen ſehr ſchweren Kampf zu beſtehen und kamen nicht ſelten über ein Unentſchieden nicht hinaus. Millwall, das im Vorfahr im Pokal ſtark überraſchte, holte 9 Meiſter Mancheſter City ein:2 heraus. Auch mußte gegen dritt⸗ fort⸗ Die Ergebniſſe: England: 3. Pokalrunde: Grimsby Tomun— Swindon Town:1; Donecaſter Rovers— Sheffield United:2; Cryſtal Palace— Liverpool:0; Brentford— Fulham :1; Chelſea— Everton 01; Derby County— Stoke City .2, Bury— Brighton:0; Alderſhot— Notts County 1237 Arfenal— Bolton Wanderers 311; Sunderland— Wat⸗ ford:0: Swanſea Town— Wolverhampton Wanderers :4, Southend United— Barnsley:27 Millwall— Man⸗ cheſter City:2; Tottenham Hotſpurs— Blackburn Rovers :2; Tranmere Rovers— Portsmouth:2; Bradford City — Cheſterſield 11; Nottingham Foreſt— Southampton :1; York City— Coventry City:2; Weſtbromwich Albion Neweaſtle United:0; Mancheſter United— Neovil & Peters United 30; Leebs United— Cheſter 371; Charl⸗ ton Athletie— Cardiff City:0; Mansfield Tomn— Lei⸗ ceſter City:2; Bradford— Newport County 724; Hud⸗ oͤersfield Town— Hull City:1; Middlesbrough— Stock⸗ port County:0; Sheffield Wednesday— Burnley 121: Birmingham— Blackpool:1; New Brighton— Plymauth Argyle:0: Norwich City— Aſton Villa 237 Preſton Northend— Weſtham United:0; Scorborough— Luton Town 111. Schottland: Aberdeen— Motherwell:07 Arbroath— Falkirk:1; Clyde— Hibernian:1; Hamilton Academi⸗ cals— Third Lanark 311; Hearts— Celtic:4, Kilmarnock — St. Johnſtone:2 Morton— Partick Thiſtle 122; Queen of the South— St. Mirren:0; Queens Park— Dundee :1 Rangers— Ayr United 212. Auſtralien in der Amerikazone Der Auſtraliſche Tennis⸗Verband beſchloß nach leb⸗ haftem Redeſtreit nun doch, ſich am Davispokalkampf dieſes Jahres zu beteiligen, und zwar in der Amerikozone. In Fachkreiſen iſt man der Anſicht, daß Jack Crawford ſeimer nachlaſſenden Kampfkraft wegen der Mannſchaft nicht mehr angehören wird. Deutſche Eiskunſtlauf-Meiſterſchaften in Köln Lydia Veicht und Ernſt Baier führen Im Kölner Eis⸗ und Schwimmſtadion nahmen am Samstagvormittag vor bereits gutem Beſuch die Meiſter⸗ ſchaften der deutſchen Eiskunſtläufer und läuferinnen ihren Anfang. Der erſte Teil der Titelkämpfe wickelte ſich nicht zu kaltem, dofür aber feuchtem Wetter reibungslos ab. Nachdem auch am Nachmittag ausſchließlich die Pflicht⸗ übungen der Männer und Frauen das Programm aus⸗ gefüllt hatten, ſetzten ſich die Vorjahrsmeiſter Lydio Veicht(München) und Ernſt Baier(Berlin) an die Spitze. Bei den Männern zeichnete ſich Titelverteidiger Ernſt Baier durch flüſſige und ſchwungvolle Laufaxt aus, ſo daß er nach den 12 Uebungen knapp vor dem Münchner Horſt Faber, der ſeine Pflichtfiguren mit noch größerer Ge⸗ nauigkeit als Baer auf das Eis zeichnete, in Front. An dritter Stelle folgt Erich Zeller(Augsburg), deſſen Leiſtungen ebenfalls etwas unterbewertet wurden. Bei! ſieben Bewerbern folgte Günther Lorenz(Berlin) als Vierter. Nicht weniger knapp war das Ergebnis der Pflicht bei den Frauen. Lydia Veicht eroberte ſich die Spfitze durch eine techniſch ſaubere Leiſtung vor Maxi Herber, bei der vor allem die Körperhaltung beſtoch, und der vor⸗ jährigen Juniorenſiegerin Sophia Schmidt(München). Martha⸗Maria Meyerhans fehlte am Start, ſo daß nur fünf Teilnehmerinnen dei Kampf aufnahmen. Gleichzeitig beſtritten die Juniorinnen und Ju⸗ nioren ihr flichtlaufſen. Unter den 18 männlichen Teilnehmern gefiel der Berliner Ulrich Kuhn am beſten, während bei den Mädchen Suſt Demoll(München] ſtarken Anklang fand. 5 Lydia Veicht vor Maxi Herber Deutſche Eiskunſtlauf⸗Meiſterſchaften in Köln Das Kölner Eis⸗ und Schmimmſtadion ſtand am Soms⸗ lag von früh bis ſpät ganz im Zeichen der deutſchen Mei⸗ ſterſchaften im Eiskunslauſen. Wurde am Vormittag und in den frühen Nachmittagsſtunden das geſomte Pflichtpro⸗ gramm erledigt, ſo brachte der Abend bereits mit dem Kürlaufen der Frauen und Junioren die erſten deutſchen Meiſter des neuen Jahres. Die junge Titelverteidigerin Lydia Veicht(München) lag bereits nach der Pflicht vor ihrer großen Gegnerin Maxi Herber knapp in Front. Sie lief abends eine wirklich meiſterliche Kür, ſo daß ihr der Titel nicht mehr zu nehmen war. Maxi eHrber gefiel den über 6000 Zuſchauern, unter deuen auch Reichsſport⸗ führer von Tſchammer und Oſten weilte, mit ihrer geradezu müheloſen, temporeichen und mit herrlichen Sprungkombinationen durchſetzten Kür noch beſſer, ſie wurde auch um eine e höher bewertet, ſchaffte es aber nicht mehr ganz. Mit weitem Abſtand wurde die vorjährige Juniorenſiegerin Sophio Schmiöt(München) ſichere Dritte. Das Kürluſen brachte auch die Entſcheidung bei den Junioren. Lag nach der Pflicht noch der Münchner Durſchel in Front, ſo ließ der talentierte Berliner Ulrich Kuhn im„Phanktaſtelaufen“ alles ſaſt um eine Klaſſe hinter ſich. Er ſiegte dann auch ſicher vor dem kleinen Schwabacher Hoſer. Den Endſteg im Paarlaufen der Junioren holten ſich die Münchner Schmidt ⸗ Ram bol d t. Die Ergebniſſe: Frauen: 1. 0(München) PZ 7/3846.; 2. Herber(München) 8/887,7;, 3. Schmidt(München) 15/11; J. Grimmiger(München) 20/29,8, 5. Hertling(Hamburg) 25/280, P. Junioren: 1. Kuhn(Berlin) 7/1529; 2. Hofer(Schwa⸗ bach) 10/147,7; 3. Durſchel(München) 15/145, Junioren 5 1. Schaan i dt⸗ Ra moo ld (München]! 8,5/10,3; 2. Duſold⸗Hofer(Schwabach).5/0; 3. Wahl⸗Ruſchke(Nürnberg) 12/10,2. —— 8. Seite/ Nummer 13 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe Montag, 10. Jauuar 1938 Badens Leichtathleten in der Lifte der besten Deutſchen Der Kampf um Spitzen⸗ und Breitenarbeit füllte früher in den verſchiedenen Sportarten in den Debatten der Ver⸗ bandstage ſo manche Stunde aus, die beſſer hätte genützt werden können. Aber auch nach dem Umbruch im deutſchen Vaterland wor man ſich noch nicht ganz im Klaren darüber: Spitzenleiſtung oder Breitenarbeit? Im Hinblick auf die Olympiade in Berlin war zunächſt die Spitzenleiſtung mehr gefördert worden, denn die in die Breite. Bald wurde aber erkannt, daß ſich Spitzenarbeit und Arbeit in die Breite ganz ſchön miteianander verbinden, ja daß die eine nicht ohne die andere gedeihen kann. Das Facham Leichtathletik darf für ſich in Auſpruch nehmen. ſchon früh⸗ zeitig den Wert und die Notwendigkeit der Breitenarbeit erkannt zu haben. Den Beweis daffütr brachte ſie durch die Schaffung der deutlchen Vereinsmeiſterſchaft, deren Wiege bekanntlich in Baden ſteht, wo ſchon vor einem Jahr⸗ zehnt der damalige badiſche Landesverband für Leicht⸗ athletik ſolche Kämpfe in ſein Programm aufgenommen hatte. Dieſe Vereinsmeiſterſchaft aing nur darauf aus, die Vereine zur Breitenarbeit anzuhalten, den Nachwuchs und auch die zweite Garnitur nicht zu vernachläſſigen, da man dieſe brauchte, wenn man in dar DVM etwas er⸗ reichen wollte. Daß daneben aber auch die Spitzenleiſtung nicht vergeſſen wurde beweiſen ja die Führung der Re⸗ kordliſten der Deutſchen Meiſterſchaften und nicht zuletzt die Kurſe für Spitzenkönner und ebent die Leiſtung der⸗ ſelben. g Einen Anſporn für Spitzenleiſtung in der Breite, alſo die Förderung der höchſten Leiſtung auf möglichſt breiter Grundlage, gaben die vom Fachamt herausgegebenen 10⸗ Beſten⸗Liſten, in die hineinzukommen, ein beſonderer Ehr⸗ geiz unſerer Aktiven war. Dieſe Beſtenliſten gaben aber auch im Vergleich zueinander den beſten Gradmeſſer für den jeweiligen Stand der deutſchen Leichtathletik. Aus der 10⸗Beſten⸗Liſte wurde dann eine ſolche der 30 Beſten, die jeweils am Jahresende mit der Beſtennadel ansge⸗ zeichnet wurden. In dieſem Jahr bzw. dem vergangenen hat man aus der Beſtennadel eine Leiſtungsnadel gemacht. Für alle Konkurrenzen waren beſtimmte Grenzwerte an⸗ geſetzt, deren Erreichung die Verleihung der Leiſtungs⸗ nadel nach ſich zog. Für 22 Einzelwettbewerbe und oͤrei Staffeln waren bei den Männern ſolche Werte angegeben. Es iſt nun, be⸗ vor wir auf das Abſchneiden unſerer badiſchen Athleten zu ſprechen kommen, intereſſant, feſtzuſtellen, wieviel Ath⸗ leten erreichten im Laufe des Jahres dieſe Werte und verdienten ſich ſo eine Leiſtungsnadel. Die 22 Einzel⸗ wettbewerbe verzeichnen insgeſamt 1417 Namen, ſo daß im Durchſchnitt 70 Athleten je Wettbewerb verzeichnet ſind. Hier iſt allerdings zu beachten, daß manche Athleten in mehreren Konkurrenzen die Leiſtungsgrenze über⸗ ſchritten, ſo z. B. Neckermann, der allein im 100⸗, 200 und 400⸗Meter⸗Lauf genannt iſt. Die drei Staffeln dagegen briugen nur 154 Vereine, ſo daß hier ein Durchſchnitt von 51 Vereinen errechnet werden kann. Wenn man dieſe große Front der Ausgezeichneten ſieht, dann bekommt man die Ueberzeugung, daß es um die deutſche Leicht⸗ athletik gut beſtellt iſt, um ſo mehr, als die Grenzwerte nicht einſach zu erreichen waren. Baden erſcheint in dieſer Beſtenliſte, die das Fach⸗ amt in ſeinem Organ, dem„Leichtathleten“, ver⸗ öffentlicht, 61 mal. Für das kleine Baden eine wirklich reſpektable Leiſtung. In den drei Sprintſtrecken von 1400 Meter, die unter 10,922, und 50,8 gelaufen werden mußten, hat Baden 13 Plätze errungen. Neckermann, Poſt Mannheim iſt über 100 Meter Zweiter und über 200 Meter beſter Deutſcher ge⸗ weſen. Scheuring⸗Ottenau erſcheint an ö ritter und zweiter 61 Vaoͤner in der Liſte der Männer Stelle, alſo eine beachtliche Leiſtung Badeus, das über 100 Meter noch Hartmann⸗Villingen auf dem 8. und den Mann⸗ heimer Rüger beim 200⸗Meter⸗Lauf auf dem 6. Platz ver⸗ zeichnet findet. Es iſt allerdings zu betonen, Haß dieſe Plätze noch mit anderen Athleten aus dem Reich geteilt werden müſſen. In den genannten Strecken erſcheinen wei⸗ ter aus Mannheim Köſter und Armbruſter ſowie der Schönauer Döbele. Die Mittelſtrecken brachten uns nicht ſo viele Erfolge. Ueber 800 Meter ſind von den in der Reichsliſte genannten 60 Leuten drei Badener; ebenfalls über 1500 Meter können wir ein badiſches Trio feſtſtellen. Stadler⸗Freiburg ſchaffte über 1500 Meter den zweiten Platz und über 800 Meter den 32. Schmidt⸗Durlach, der in Mannheim bekanntlich mit Deſſecker im toten Rennen einkam, wurde über 800 Meter Zweitbeſter. Daneben erſcheinen noch die beiden Mann⸗ heimer Abel und Lang, beide vom Vfs Neckarau. Wagen⸗ ſeil⸗Stuttgart der augenblicklich in Baden beim Arbeits⸗ dienſt iſt, iſt dem Gau 14 gutgeſchrieben worden. Die 5000⸗Meter⸗Zeit von 15:42, die der letzte in der Reichsliſte genonnte Läufer erreichte, wurde von keinem aus dem Muſterländel erreicht. Dafür haben aber Schla⸗ geter⸗Konſtanz, Geſell⸗Singen und der Mannheimer Die Spiele der ſüddeutſchen Gauliga Gau XIII Südweſt Eintracht Frankfurt— Opel Rüſſelsheim ausgef. Boruſſia Neunkirchen— Fa 03 Pirmaſens ausgef. FV Saarbrücken— Kickers Offenbach ausgef. 1. FC Kaiſerslautern— Wormatia Worms 224 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkt Eintracht Frankfurt 11 8 2 1 18.4 Boruſſia Neunkirchert! 7 3 1 17˙5⁵ Wormatia Worms 12 6 2 4 22 14:10 Kickers Offenbach 11 5 3 3 26 13:9 SW Wiesbaden 13 5 3 5 24224 13˙13 FS Frankfurt 11 4 2 5 21•17 10·12 1. FC Kaiſerslautern 3 3 4 6 20.31! 1016 IV Saarbrücken 10 4 1 5 24.29.11 FK Pirmaſens 11 1 4 6 10:19 6·16 Opel Rüſſelsheim 11 1 2 8 6˙34:18 Gau AV Württemberg 1. SSW Ulm— Stuttgarter Kickers 011 VfB Stuttgart— Sportfr. Eßlingen ausgef. Sportfr. Stuttgart— F Zuffenhauſen 711 BfR Schwenningen— Union Böckingen ausgef. Stuttgarter SE— Ulmer FV 94 ausgef. Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Stuttgarter Kickers 13 9 2 2 49:16 20.6 VfB Stuttgart 11 7 3 1 28:10 17.5 Union Vöckingen 12 7 1 4 25 16 15:9 SC Stuttgart 11 6 2 3 18:15 14.8 1. SSW Ulm 12 6 2 5 20:17 14.12 FV Zuffenhouſen 13 3 5 5 17:31 1115 Sportfr. Stuttgart 12 4 2 6 17.24 10.14 Sportfr. Eßlingen 12 3 3 6 1120 915 Ulmer FV 11 2 2 13:24.16 7 10 13.36 420 VfR Schwenningen 12 U Gau XVI Bayern München 1860— Fc 05 Schweinfurt 50 Be Augsburg— SpVg Fürth ausgef. BfB Ingolſtadt— Jahn Regensburg ausgef. Vereine Spiele gew unentſch. verl. Tore Punkte 1. FC Nürnberg 12 8 8 1 19:5 1860 München 14 15 4 3 18:10 SpVg Fürth 3 7 2 4 16.10 FC 05 Schweinfurt 13 6 2 5 14.12 Bayern München 13 6 1 6 13:13 Jahn Regensburg 12 4 4 4 112 BC Augsburg 12 4 1 4 12.12 VfB Ringſee 14 4 2 8 10·18 Schwaben Augsburg 13 2 4 7.18 Wacker München 12 2 2 8•18 Viernheim ſiegt weiter Sc Käfertal— Fortuna Heddesheim ausgef. s Mannheim— 98 Seckenheim ausgef. Amicitia Viernheim— F Weinheim 411 BfTugn Feudeuheim— Phönix Mannheim ausgef. Germ. Friedrichsfeld— Ol. Neulußheim ausgef. Alemannia Ilvesheim— 08 Hockenheim ausgef. Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte Amicitia Viernheim 13 11 1 1 40.13 23·8 SC Käfertal 14 7 3 4 35.28 17.11 VfTugt Feudenheim 12 7 2 3 25:24 16¹8 F Weinheim 15 7 2 6 37.26 16•14 98 Seckenheim 10 4 3 3 25.20 119 07 Mannheim 13 5 1 7 22.25 11:15 Germ. Friedrichsfeld 10 4 2 4 22:17 10˙10 Alemann Ilvesheim 12 3 4 5 20:25 10•14 Phönix Mannheim 14 4 2 8 22231 10:18 Fortuna Heddesheim! 4 1 6 19.22:13 Olympia Neulußheim 9 3 1 5 18:25:11 08 Hockenheim 9 3 1 5 14:22.11 8 Mannheim 12 3 1 8 19:40.17 7 2 2 Viernheim ſpielt auf Viernheim— Weinheim:1 Strahlende Winterſonne lag über dem Viernheimer Waldſportplatz, der nur noch wenige Spuren des reichen Schneefalls der letzten Tage zeigt. In emſiger Arbeit, woran ſich in vorbildlicher Weiſe die geſamte Viernhei⸗ mer H⸗Sportdienſtgruppe beteiligte, hatte man den Spiel⸗ boden nun von ſeiner matſchig werdenden Auflage beſreit und ſo die Vorausſetzungen geſchaffen, daß dieſer wichtige Kompf überhaupt ausgetragen werden konnte. Eine Lei⸗ ſtung, die um ſo anerkennenswerter iſt, als ſie eine völlig freiwillige war, die ſich manch anderer Verein als ein Betſpiel opferbereiter Tatkraft in ſein Stammbuch ſchrei⸗ ben könnte. Viernheim hatte ſich natürlich auf die Härte dieſes Ge⸗ fechts mit dem Nachbarn Weinheim eingeſtellt. War es doch gerade der Fußballverein 09 Weinheim, der jetzt als einziger Verein es fertig brachte, den Heſſen die bis jetzt einzige Niederlage zuzufügen. Die grüne Gefahr war dies⸗ mal mit ganzem Eifer bei der Sache und wenn der An⸗ griff ſchließlich auch diesmal um bedenkliche Schwächen nicht herumkam, ſo war die Sturmleiſtung doch um einige Grade beſſer als in den letzten beiden zweifellos etwas glücklich gewonnenen:0⸗Spielen. Weit beſſer als der Heſſen⸗Angriff arbeiteten die Läuferreihe und die Abwehr, obwohl hier der techniſch vollendete Faltermann erſetzt werden mußte. Weinheim war von A bis 2 bemüht, ein günſtiges Ergebnis herauszuſpielen, aber mit Erſatz für Vollmer 2 war die Elf längſt nicht mit dem Können aus⸗ geſtattet, das notwendig geweſen wäre, um den Heſſen abermals das Nachſehen zu geben. Mit wenigen Aus⸗ nahmen ſtand das an ſich recht anſtändig durchgeführte Spiel überwiegend im Zeichen der Heſſeu, und allein das Torergebnis zeichnete am markonteſten das Kräfteverhält⸗ nis beider Mannſchaften. Als Leiter des Spiels fungierte Moier⸗Beiertheim. „e durchaus zufriedenſtellend. Die Tore erzielten für Viernheim Kiß 4, Joſ. Müller(), Jakob Kiß, während für Weinheim Knapp den Ehrentreffer erzielte. Die Spiele in Anterbaden-Oſt Fg Eppelheim— 5 Kirchheim ausgef. Union Heidelberg— Bad Mergentheim:2 Spog Eberbach— S Sandhauſen ausgef. TS Plankſtadt— 98 Schwetzingen ausgef. Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punks. F 1 20 15˙¹ Union Heidelberg„11 4 4 83 25283 1210 TS Plankſtadt 3 2 1 2313 1014 Sandhauſen 7 4 2 1 18:10 10 Walldürn 9 2 4 3 14:16.10 VVV 3 11:10 6100 Schwetzingen 2 2 3 18.19.8 Mergentbeim 6 2 1 8 5¹7 Sd br Oeidefberg? 2 1 4 14.16 5˙9 0 2 6 14.26 414 Epelhem œ dà4F) di un Union Heidelberg— VfB Mergentheim 32 5 An der verlängerten Römerſtraße traſen ſich heute obige Manunſchaften zum fälligen Punktekampf. Trotz des Tau⸗ wetters und der miſerablen Platzverhältniſſe fand ſich eine ſtattliche Zuſchauerzahl ein, welche Zeuge dieſes Kampfes ſein wollte. Hatten doch die Rotjfacken bei ihrer erſten Be⸗ gegnung mit dem neuen Baulondmeiſter auf deſſen Ge⸗ lände einen Punkt abgeben müſſen. Man war deshalb ge⸗ ſpannt, wie die Unioniſten bei der neuerlichen Begegnung auf heimiſchem Gelämde abſchneiden würden zumal ſie bei ihren letzten Spielen keine Erfolge zu verzeichnen hatten. Die Gäſte, welche nach einer Zwangspauſe erſt⸗ mals wieder auf den Plan traten, mußten dieſes Treſſen mit vier Mann Erſatz beſtreiten. Die Einheimiſchen hatten Erſatz für Mittelläufer Kollmer. Sofort nach Anſpiel der Platzherren entwickelte ſich trotz des ſchlüpfrigen Bodens ein flottes Spiel beider Mann⸗ ſchaften. Die Gäſte konnten bereits nach etwa 10 Minuten nach einem ſchönen Durchbruch durch Linksaußen Oeſterle in Führung gehen. Die Platzherren laſſen ſich durch dieſen Erfola der Gäſte nicht aus der Ruhe bringen und war⸗ teten nun in der Folgezeit mit ſorſchen Angriffen auf. Doch gelang es den Stürmern nicht, trotz der guten Chamcen, vorerſt zu Erfolgen zu kommen. Die Gäſte kamen vielmehr in der 30. Minute trotz leichter Ueber⸗ legenheit der Einheimiſchen durch den Mittelſtürmer Durch⸗ denwald nach ſchſtönem Kombinationsſviel überraſchend zum zweiten Erfolg. Die Gäſte legten bei dem heutigen Spiel einen großen Eifer an den Tag. In der 35. Minute gelang es den Rotjacken nach kurzer Dranaperiode durch den Linksaußen ein Tor aufzuholem. Noch vor der Pauſe konnten die Platzherren mit Kopfballtor von Fauß aus⸗ gleichen.— Nach Wiederanſpiel iſt das Spiel ziemlich ver⸗ teilt und werden beiderſeits aute Chancen ausgelaſſen. Ein Strafſtoß für die Gäſte verſehlte knapp ſein Ziel. Einen Fehler der Verteidigung der Gäſte ausnützend, ge⸗ lang es den Platzherren, durch Kichle in Führung zu gehen. Gegen Schluß der zweiten Halbzeit haben die Platzherrem wieder etwas mehr vom Spiel. Trotzdem ge⸗ lingt es den Gäſten, bei gelegentlichen Durchbrüchen ganz gefährliche Situationen vor dem Tor der Rotiacken zu ſchaffen, ſo daß der Ausgleich wiederholt in der Luft lag. Schiedsrichter Wunder⸗Viernheim war dem Spiel ein umſichtiger Leiter. In Scarborough wurde die Frauen⸗Hockeyelf des SC Forſthausſtraße Frankfurt durch eine Auswahl der Graf⸗ ſchaft Lancaſhire mit:0 Toren geſchlagen. Björn Borg, Europas beſter Schwimmer über Mittel⸗ ſtrecken, wartete in ſeiner Heimatſtadt Norrköping mit einer nicht alltäglichen Leiſtung auf. Der 18jährige Schwede legte die 400 Meter Kraul nur mit Armſchlag bei zuſam⸗ mengebundenen Beinen in:29 Min. zurück. Belgien wird auch in dieſem Jahre eine ſtarke Mann⸗ ſchaft für die Frankreich⸗Rundfohrt aufbieten. 1. FC Kaiſerslautern— Wormatia Worms 214(:2) Vor 5000 Zuſchauern lieferten ſich beide Mannſchaften bei un“ ſtigen Bodenverhältniſſen einen harten Kampf. Von einem flüſſigen Zuſammenſpiel konnte dabei keine Rede ſein, denn der Ball blieb buchſtäblich im Moraſt ſtecken. Die Wormſer, die die beſſere Geſamtleiſtung zeig⸗ ten und vor allem in der Hintermannſchaft ein deutliches Uebergewicht hatten kamen zu einen; zahlenmäßig zwar klaren, aber doch recht glücklichen Sieg. Schiedsrichter Müller⸗Griesheim gab für die Gäſte ein klares Ab⸗ ſeitstor, andererſeits erzielten die Einbeimiſchen ein ein⸗ wandfreies Tor, das aber wegen angeblichem Abſeits nicht anerkannt wurde. Zu allem Pech verpaßten die Platz⸗ herren noch eine 11⸗Meter⸗Chance. Schon in der erſten Minute gingen die Gäſte im An⸗ ſchluß an einen Strafſtoß durch Nachſchuß von Eckert in Führung. Gegen Mitte der erſten Halbzeit alich Brill für Kaiſersloutern aus, doch kam Worms kurz vor dem Wechſel, durch den Rechtsaußen Freeſe. der aus klarer Ab⸗ ſeitsſtellung einköpfte, erneut zum Führungstreffer. Nach der Pauſe erzielte Fath im Alleingang den dritten Treffer Müller verſchoß dann einen Elfmeter, doch konnte bald darauf Brill auf 228 aufholen. Die letzten Minuten ſahen foſt beide Mannſchaften im Wormſer Strafraum verſam⸗ melt ſelbſt der einheimiſche Torwart bewegte ſich an der Mittellinie. Als Fath mit einer Vorlage davongina und einen Weitſchuß ins leere Tor ſetzte, war das Spiel ent⸗ ſchieden. Sportfr. Stuttgart— JV Zuffenhauſen 71(:0) In Degerloch kamen die Stuttgarter Sportfreunde am Sonntag über den FV Zuffenhauſen zu einem Bomben⸗ ſieg von 71(:0) Toren, der in Anbetracht der weitaus klügeren Spielweiſe der Stuttgarter auf dem ſchweren Boden vollauf verdient war. Ganz ſo ſchlecht wie es das Ergebnis beſagt, waren dabei die Gäſte nicht. Lediglich ihre Hintermannſchaft„ſchwamm“ zeitweiſe bedenklich, und ſie wor es auch, die die Hauptſchuld an der Niederlage trifft. Selbſt Jäckle im Tor machte diesmal einen unſicheren Ein⸗ druck und hätte den einen oder anderen Treffer verhüten können. Obwohl die Zufſenhauſener in der erſten Hälſte leicht feldüberlegen ſpielten, kamen die Platzherren durch Kronen⸗ bitter 1(Elfmeterball), Fuchs und Bühler zu drei Toren. Nach dem Wechſel bekamen die Gäſte einen Elfmeterball zugeſprochen, der von Schick getreten, aber von Hudelmaier gehalten wurde. Wegen Tätlichkeit wurde Fuchs in der 54. Manute vom Platz geſtellt, dennoch behielten die Stutt⸗ garter die Oberhand und kamen durch Bühler, Kronen⸗ bitter 1, Kneer und Bühler in dieſer Reihenfolge noch zu vier weiteren Toren. Schick erzielte für Zuffenhauſen beim Stande von:0 den Ehrentreffer. Schiedsrichter Blin d⸗Heilbronn; 3000 Zuſchauer. 1. SSV Ulm— Stuttgarter Kickers:1(:0 Vor etwas über 3000 Zuſchauern kamen die Stuttgar⸗ ter Kickers am Sonntag im Punkteſpiel gegen den 1. SS Ulm in der Donauſtadt zu einem zwar knappen, aber dem Spielverlauf nach gerechten:0(:)⸗Siege. Die Stutt⸗ garter Gäſte waren techniſch und taktiſch überlegen, beg⸗ ten auf dem glatten und naſſen Boden ihr Spiel klüger an, während ſich der Ulmer Sturm in der Breite verlor und vor dem Tore keine Schußkraft verriet. Auch körper⸗ lich hatten die Kickers klare Vorteile. Den Platzherren muß allerdings zugute gehalten werden, daß ſie Mohn 2, Raſel und Bollinger erſetzen mußten und außerdem Mitte der erſten Hälfte Mohn 1 durch Verletzung verloren. Mohn bam wohl bald wieder, wirkte dann aber nur als Statiſt, Das einzige Tor fiel ſchon drei Minuten nach Spiel⸗ beginn durch Kipp, der eine Vorlage von Frey unhaltbar verwandelte. Schiedsrichter Thallmeyer(München) konnte nicht immer befriedigen. 1860 München— Fc 05 Schweinfurt:0(:0) Bei hoher Schneelage gab es im einzigen bayeriſchen Fußball⸗Punkteſpiel am Sonntag im Heinrich⸗Ziſch⸗Stadion zwiſchen 1860 München und dem FC 05 Schweinfurt eine nicht geringe Ueberraſchung. Vor 6000 Zuſchauern gelang den Münchnern nach ihrem Erfolg über den 1. FC Nürn⸗ berg auch ein Sieg über die Schweinfurter, der mit:0 (:0) Toren dazu noch recht kräftig ausfiel. Dieſer Sieg entſpricht vollauf den Leiſtungen. Schon im erſten Spiel⸗ abſchnitt woren die„Löwen“ die Beherrſcher des Spiel⸗ feldes. Die verſtärkte Schweinfurter Hintermannſchaft konnte aber nicht geſchlagen werden. Nach dem Wechſel mach⸗ ten ſich bei den Gäſten ſtarke Ermüdungserſcheinungen bemerkbar und innerhalb weniger Minuten hieß es durch Gäßler und Burger:0 für die 1860er. In der Folge gehörte das Spielfeld ſozuſagen ganz den Münchnern, die dann auch durch drei weitere Tore ihres erfolgreichſten Spielers, Güßler, die Torausbeute auf:0 ſchraubten. Schweinfurt war durch Verletzungen von Baier und Gorſki zeitweiſe geſchwächt. Schiedsrichter Schneider(Augs⸗ burg). Spiel⸗Ausfälle in Baden Starke Schneefälle in den letzten Tagen und plötzlich eingetretenes Tauwetter machten in faſt allen ſübdeutſchen Gauen eine Verkleinerung des Sportprogramms notwen⸗ dig. Naturgemäß am ſtärkſten betrofſen wurden die Raſen⸗ ſporarten. 8 Im Gau Baden ſind faſt alle Sportplätze vereiſt, ſo daß die Fußball⸗Punkteſpiele in Mannheim, Brötzin⸗ gen, Mühlburg und Kehl ſowie das Rugby⸗Meiſter⸗ ſchaftsſpiel zwiſchen den Heidelberger Vereinen Rc und HRK abgeſetzt werden mußten. In Württemberg wurden ſämtliche Meiſterſchaftsſpiele der Handballer verlegt. Im Gau Bayern fallen die Fußballſpiele Be Augsburg gegen Sp. Vg. Fürth und VfB Ingolſtadt— Jahn Regens⸗ burg ſowie ſämtliche fünf Handball⸗Meiſterſchaft. ſpiele aus. Schmeling ein wahrer Amateur Als der Welt beſter Boxer Max Schmeling kürzlich den Amerikaner Thomas entſcheidend beſiegte, trat ein Um⸗ ſchwung der Meinungen über Schmeling auch in jenen Zeitungen ein, die aus leicht erklärlichen Gründen ſtets voreingenommen ſind. Die große Leiſtung Max Schmelings, der trotz ſeines Alters wie ein Junger kämpfte, fand über⸗ all rückhaltloſe Anerkennung. Man kam dabei zu dem Schluß. daß ſolche Leiſtungen nur von einem vollendeten Sportsmann, der ſeine ganze Lebensführung nur auf den Sport ausrichtet, vollbracht werden können. Jutereſſant iſt in dieſem Zuſammenhang, was die ame⸗ rikaniſche Zeitung„Neuyork Herald Tribune“ über den deutſchen Boxmeiſter aller Klaſſen ſchrieb. Der Verfaſſer dieſes Artikels hatte ausgerechnet, daß Max Schmeling ſeit ſeinem Sieg über Louis vor 132 Jahren 12 Atlantiküberfahrten machte, daß er in Speculator und Summit zwei volle Monate Kampfvorbereitungen betrieb, dabei 22 Sparingpartner beſchäftigte, daß einen Kampf gegen einen gefährlichen Außenſeiter annahm und daß die Einnahmen dieſes Kampfes nach Abzug der Steuern und Manageranuteile beſtenfalls noch nicht ein Fünftel der ſeit dem Juni 1936 ausgegebenen Beträge er ſchließlich deckten, obwohl der Garden nahezu ausverkauft war. Der Verfaſſer kam dabei zu dem Schluß, daß Max Schmeling wahrſcheinlich in dieſen letzten Monaten ein viel beſſerer Amateur geweſen ſei als irgend ein anderer Sportler auf der Welt, denn er habe ja aus der eigenen Taſche ein kleines Vermögen daran De nur um die Chance zum Titelkampf zu kommen. Der Idealismus des deutſchen Schwergewichtlers und ſeine Zähigkeit um den höchſten Titel des Sports ſei in der Geſchichte des Berufsboxſports heiſpiellos. Jeder andere hätte wohl angeſichts der ſich immer wieder anhäufenden Schwierigkeiten auf weitere 9 verzichtet und ſich im Ruhme ſeines letzten Sieges geſonnt. Man kann dieſe Ausführungen eines einſichtigen Sport⸗ journaliſten nur voll und ganz unterſtreichen, wobei wir nur noch darauf hinweiſen wollen, daß Max Schmeling ſeit jeher jeden Kampf ernſt genommen hat. Das beweiſt wieder einmal die Tatſache, daß er ſich ſchon vor einigen Tagen nach Hamburg begeben hat, um ſich in einem mehr⸗ wöchigen Training für den am Sonntag, 30. Januar, in Hamburg ſtattfindenden Kampf gegen den Südafrikaner Ben Ford vorzubereiten. 5 Lauſer ſich i 0 000⸗N Lauf die Leiſtungsnadel ver⸗ Lauſer ſich im 10 0 keter⸗Lauf die Leiſtung⸗ 5 dient. Im 3000⸗Meter⸗Hinderr slauf ſielen auf den age vier Auszeichnungen, die Heizmann(6. U. 8 (31.), Baden⸗Baden, Großholz, RAD Offenßurg als 32. und auf dem 44. Rang Armbruſter, Rheinfelden, erringen onnten. a N 8 Die beiden Hürdenſtrecken weiſen beide 5 Male den Mannheimer Marauet auf, zu dem ſich auf der 0 Strecke der in Freiburg ſtudierende enen Häfner un der ten der Freiburger Kühne geſellen. 5 dude benen langen Strecken, ſowohl das 5o⸗Km.⸗Gehen wie der Marathonlauf, ſehen keinen Badner in dieſer Liſte; das gleiche gilt für die beiden Mehrkämpfe, ſowohl den 5⸗ wie den 10⸗Kampf. Zuſammen mit den 351 Meter abe alſo unſere badischen Leichtathleten ſich in s 117 fünf Uebungen nicht unter die Beſten des Reiches placieren können. 2 1 Schwächer iſt unſer Aufgebot in den Sprüngen, wo zum Beiſpiel im Weitſprung nur der Karlsruher Kneller mit 6,92 Meter und im Dreiſprung Höfel aus Pforzheim mit 13,49 Meter in der Rei ſte genannt ſind. Dofür haben aber fünf Mann im Hochſprung noch gerade die Grenzhöhe mit 1,80 Meter erreicht. Dies ſind die Karls⸗ ruher Kullmann, der gegen die Schweiz im Länderkampf eingeſetzt war, aber ſich nicht durchſetzen konnte, Kneller und Wittmann, Simon aus Pforzheim und Sutter aus Bruchſal. Mannheim fehlt hier gänzlich, hat aber die Genugtuung, im Kreis wenigſtens einen Athleten zu haben, der im Stabhochſprung zu den Beſten zählt. Waibel⸗ Oftersheim. der beſte Junior, hot mit 3,60 Meter den 20. Platz inne. Sutter⸗Freiburg iſt mit 3,96 Meter dritt⸗ beſter Deutſcher. Das badiſche Trio vervollſtändigt Auperle aus Pforzheim mit 3,50 Meter. Etwas beſſer iſt Baden in den techniſchen Uebun⸗ gen, dem Wurf und Stoß, geſtellt. 7 Hammerwerfer, 5 Kugelſtoßer, 3 Diskus⸗ und 2 Speerwerfer laſſen hier Baden faſt ein dominierende Stellung einnehmen. Kull⸗ mann ſchleuderte mit 66,64 Meter— der zweite Badner in der Liſte, Büttner⸗Plankſtadt, erſcheint an 18. Stelle — 1937 als beſter Deutſcher den Speer am weiteſten. Im Hammerwerfen ſtehen Greulich mit 54,03 Meter und Wolf⸗ Karlsruhe mit 52,90 Meter unter den erſten füuf im Reich. Die Mannheimer Hotz und Größle, Nägele⸗Karks⸗ ruhe und Marzluf⸗Heidelberg konnten ſich weiter in die Beſteuliſte eintragen. Im Diskuswerfen erſcheint Greu⸗ lich ein weiteres Mal; neben dem Mannheimer finden wir noch Schneider⸗Karlsruhe und den Nachwuchsmoann Zenker aus Raſtatt. Fehlen lediglich noch die Mannen, die ſich im Kugelſtoßen ſo weit vorſchieben konnten. Dies ſind 5 FB und Kanten — in feachmännischer Ausführung 5 iepper- Karle, o 7. 24, rei. 510 92 Kienle aus Kenzingen mit 14,55 Meter und Schneider und Wittmann, beide Karlsruhe, die ebenfalls über 14 Meter ſtießen. Nur um einen Zentimeter verfehlte dieſe Marke Sparn⸗ Pforzheim, der aber ebenſo wie der 13,53 Meter ſtoßende Karlsruher Merkle noch Aufnahme in der deut⸗ ſchen Rangliſte ſand. Weniger erfolgreich waren unſere badiſchen Vereine in den Staffeln. Den beſten Platz errang die Mannheimer Poſt über 4 mal 100 Meter die hier auf dem 3. Platz er⸗ ſcheint. TG Heidelberg konnte ſich in der 4 mal 400 Meter und der SC Pforzheim über 4 mal 1500 Meter placieren. Wir dürfen auf den Erfolg unſerer Männer in der Leichtothletik— die Beſprechung der Frauen folgt ſpäter — mit Recht ſtols ſein. Noch ſo manchen Athleten könnte Baden für ſich in Auſpruch nehmen, der dieſe Liſte noch er⸗ folgreicher geſtaltet hätte. Wir denken dabei an den Käfer⸗ taler Büthe, der nun für Tübingen ſtartet und damit dem Gau 15 mit.25 Meter einen 8. Platz verſchaffte. Wert⸗ voll iſt aber hierbei noch beſonders, daß ſich dieſe Erfolge itber das ganze Gaugebiet verteilen und dadurch überall für den ſchönen weißen Sport werben. Mannheim hat, wern wir die Plätze errechnen wollen. mit 18 Athleten die in der Reichsliſte er⸗ ſcheinen. den Vogel abgeſchoſſen. Karlsruhe folgt mit 12 und Freiburg mit 7 Beſitzern der Leiſtungsnadel. Knapp zurück liegt Piorzheim, das ſechs Mal in der Liſte erſcheint. Je zwei Plätze holten ſich Ottenau, Schönau und Heidelberg. Die weiteren Orte und Städte, die in der Liſte der Beſten durch ihren küch⸗ tigſten Athleten vertreten ſind, ſind: Villingen, Konſtansz. Kenzingen. Singen. Offenburg, Baden⸗Baden, Raſtatt, Durlach, Bruchſal, Rheinfelden. Plankſtadt und Ofters⸗ heim. So finden wir denn an allen Ecken und Enden unſerer engeren Heimat Träger dieſer Leiſtungsnadel, die nicht nur denſelben als tüchtigen Athleten ausweiſen ſoll, ſondern die auch in erſter Linie für alle anderen Anſporn ſein ſoll und nicht zuletzt den Träger derſelben verpflichtet, ſeinnen Leiſtungsſtandard nicht nur zn halten, ſondern möglichſt noch zu verbeſſern. Der Jugend aber ſei das ſchlichte Abzeichen am Rock unſerer beſten Könner ein Mahnzeichen, ſich körperlich aus⸗ und durchzubilden, zu ihrer eigenen Geſundheit. zum Wohl unſeres Volkes und zur Förderung des Anſehens des deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen in der ganzen Welt. —— Ein einſichtsvoller Spielleiter Sc Käfertal— Fortuna Heddesheim ausgefallen Mit lautem Gebimmel und großem Geſchnaufe hatte der „Hendeſemer Löwe“, ein altes, faſt vorſintflutlich anmu⸗ tendes Eiſenbähnchen, das aber noch immer treu und bieder ſeinen nicht unwichtigen Dienſt erfüllt, die Fortunagelf aus Heddesheim in das nahe Käfertal gebracht, da dieſelbe gegen den Sportelub das fällig gewordene Rückſpiel auszutragen hatte, Aber leider hatten die Gäſteſpieler ihre Reiſe umſonſt unternommen, denn das im Laufe dieſer Woche eingeſetzte Tauwetter war auch dem Gelände der Käfertaler, das ſich ſonſt als ziemlich wetterfeſt erwies, nicht dienlich geweſen, ſondern hatte das Spielfeld in einen knöcheltiefen Moraſt verwandelt, auf dem es ſich beim beſten Willen, und den hatte Heddesheim, das ohnedies mit der Austragung ſeiner Spiele im Rückſtand iſt, mitgebracht, nicht ſpielen ließ. Schiedsrichter Naßner Schwetzingen war daher ſo einſichtsvoll, die Geſundheit der Spieler, trotz Terminnot, nicht in Gefahr zu bringen und pfiff das Treffen ſchon gar nicht an. Eine Maßnahme, der auch die Spieler beider Mannſchaften beipflichteten, die ſich in ausgedehnten Spa⸗ ziergängen auf der„Walſtatt“ von der Unbeſpielbarkeit des Bodens überzeugt hatten. Dieſe Ueberzeugung hätten ſich auch einige Fanatiker verſchaffen können, die es vorzogen, in der Geborgenheit des trockenen Clubhauſes zu läſtern und zu meckern und dem Schiedsrichter unlautere Motive des„Speſenſchin⸗ dens“ unterzuſchieben. In dieſem Zuſgmmenhana ſei daher nicht unerwähnt, daß ſich der Spielleiter dieſen Auchſport⸗ lern und ihren Anwürſfen gegenüber als ein durchaus makelloſer und rechtſchaffener Mann erwieſen hat, der, wie wir uns überzeugen konnten, von der rechtmäßigen Anforderung der Schiedsrichtergebühren überhaupt keinen Gebrauch machte, obwohl er ja ſeine Zeit genau ſo gut in den Dienſt einer großen Sache geſtellt hat, als wenn das Spiel ſelbſt zum Austrag gekommen wäre. Ein Leben für den Sport Schiedsrichter Birlem 50 Jahre alt Am Montag, 10. Januar, wird der Berliner Alfred Birlem im In⸗ und Auslande als hervorragender Pfeifen⸗ mann anerkannt und geſchätzt, 50 Jahre alt. Sein Leben gehörte dem Sport, und wird es auch weiterhin gehören. Alfred Birlem iſt einer der Schiedsrichter, die vom aktiven Fußballſport her zum Amt des Unvporteiiſchen kamen. Schon als 16jähriger trat er Sparta 04 Berlin bei. zwei Jahre ſpäter ſpielte er in der erſtklaſſigen Union 93 (heute„Blau⸗Weiß“). 1905 Deutſcher Meiſter, rechter Läufer, dann finden wir ihn im Berliner Ballſpielelub, Berliner Meiſter 1014, für den er u. a. an dem großartigen 150⸗-Minuten⸗Vorſchlußrundenkompf gegen den ſpäteren Deutſchen Meiſter. Spielva. Fürth teinnahm Im Kriege, 1913, ſiedelte Alfred Birlem zu Viktoria Aber, der er ſeit 23 Jahren angehört Hier ſpielte er acht Jahre lang bis 1923 in der erſten Mannſchaft, um ſich dann 1921 dem Amt des Unparteiiſchen zu widmen. Er iſt gleichermaßen als Spieler wie auch als Schiedsrichter, erfolgreich geweſen. 15 Mal wor er repräſentatiy für ſeine Heimatſtadt Berkin als Spieler tätig, und als Schiedsrichter bat er die aleiche Anzahl Länderkämpfe und über 50 internationale Treffen geleitet. National war Birlem, der ſich bei Spielern und Zuſchauern großer Wertſchätzuna und Belfebkheit erfreut, gleichfalls eine geſuchte Kraft, was allein ſchon daraus hervorgeht, daß er von 1932 ab von ſechs ausgetragenen Endſpielen um die Deutſche Meiſterſchaft fünf geleitet hat. W᷑ Leſer brach Gaue komn wer einzi letzten 11 u noch Von Koble und für f liegt, mit d ganze O Reich Noch Boru Tura TV mit? zurt konn dorf, unen Zahl hat, Erfol V gena! ſport Wür. J. Köni den weſe ſoche lage Fror Mitt in J nen ding Mag * Win Füh ihre Witt Taur pelft folg! tren zu ſa ſten 7 2 Hie Zw Rü une ſo hein Bet We der ſechs ſich und küch⸗ Ans. ſtatt, ers⸗ dert die ſoll, born htet, dern das ein „zu und des Montag, 10. Januar 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 18 Rund um die deutſchen Handballgaue SV Waldhof noch allein ohne Verluſtpunkt— Zwei Neulinge ſind Herbſtmeiſter Wieder ſind einige Wochen verfloſſen, ſeit wir unſeren Leſern einen Ueberblick über die Deutſchen Handballgaue brachten. Nachdem mit dem erſten Januarſonntag in allen Gauen die Hälfte der Spiele erledigt ſind, alſo Platzwechſel kommt, bringt ein neuer Rundgang ſchon klarere Sicht, wer wohl als Vertreter des Gaues in die Schlußrunden einziehen wird. Von den insgeſamt 16 Gaumeiſtern des letzten Jahres, alſo mit Königsberg und Weißenfels, liegen 11 noch ſo günſtig im Rennen, daß ſie auch im neuen Jahr noch Ausſicht auf die Wiedererringung des Titels haben. Von den übrigen liegen Hindenburg Minden, Koblenz, ft Schwanheim und TV Astenſtadt ſchon vier und mehr Punkte hinter dem Spitzenreiter zurück, ſo daß für ſie kaum noch ein Endſieg im Bereich des Möglichen liegt, während Bayerns Meiſter, der 1. Fc Nürnberg, gar mit Abſtiegsſorgen zu kämpfen hat; gelangen ihm doch erſt ganze zwei Siege. Ohne Punktverluſt iſt nur noch eine Maunſchaft im Reich, und zwar der badiſche Meiſter, der Sp. V. Waldhof. Noch ohne Niederlage ſind Luftwaffenſportverein Stettin, Boruſſia Carlowitz, MTA Leipzig, Oberalſter Hamburg, Tura Gröpelingen, VfB Aachen, TSch 61 Ludwigshafen, T Urach und Poſt München. Am Tabellenende finden wir mit Boruſſia Kiel, Turnklub Hannover und F. Sp. V. Frank⸗ eurt drei Klubs, die noch keinen einzigen Punkt gewinnen konn Weitere rei Vereine, und zwar Tura Reinicken⸗ dorf, Viktoria Neuſtadt und TV Hockenheim, kamen über unentſchiedene Spiele So wie ſich die 855 MS noch nicht hinaus. Zahl der ohne Verluſtpunkte daſtehende Vereine verringert hat, ging alſo auch die Zahl derer zurück, die noch keinen Erfolg, und ſei es nur ein Teilerfolg, erringen konnten. Von den augenblicklich führenden Mannſchaften, den ſo⸗ genannten Herbſtmeiſtern, ſind zwei Neulinge. Luftwaffen⸗ ſportverein Stettin führt in Ppommern und TW Urach in Württemberg; doch darüber weiter unten mehr. In Oſtpreußen iſt die Lage unverändert geblieben. Bs Königsberg iſt nach wie vor Tabellenführer mit zwei Punk⸗ den Vorſprung vor den Gumbinnern Soldaten. In Pom⸗ mern liegt nun der Neuling Luftwaffenſportverein um einen Punkt vor dem alten Meiſter, dem KTV Stettin. Der zweite Neuling, PS Stettin, iſt um zwei Zähler ſchlechter placiert, ſo daß dieſes Trio unter ſich den Endkampf aus⸗ fechten wird. Nach wie vor geht es in Brandenburg hart auf hart. Vier Vereine ſind in der engeren Wahl, von denen die Askanier augenblicklich führen. Naſt Verluſtpunkten ſtehen aber die Berliner Poliziſten neben ihnen auf gleicher Höhe. Nur einen Punkt weniger haben Bewag Berlin, die den Sc Charlottenburg am letzten Sonntag ſicher diſtanzierten und der Titelverteidiger. D. Ballſpielverein TV Forſt, der gegen BS 92 nur unentſchieden ſpielen konnte, dürfte ab⸗ geſchlagen ſein. Boruſſia Carlowitz meldet aus Schleſien aun ſchon vier Punkte Vorſprung vor TV Ohlewieſen und wird wohl beſtimmt das Rennen machen. In Sachſen hat ſich die Poſition des Deutſchen Meiſters weſentlich gebeſſert und verſtärkt, da der ſtärkſte Wider⸗ ſocher, TW 67 Leipzig, unterdeſſen ſchon wieder eine Nieder⸗ lage hinnehmen mußte, ſo daß MTA mit vier Punkten in Front liegt. Ebenfalls ſpannender Kampf darf im Gan Mitte erwartet werden. Die Weißenfelſer Soldaten haben in Magdeburg über die dortigen Poliziſten nicht ſiegen kön⸗ nen und haben nun nur einen Punkt Vorſprung, der aller⸗ dings genügen könnte, da ja Weißenfels zum Rückſpiel Magdeburg auf eigenem Gelände empfängt. Oberalſter Hamburg hat ſeinen Vorſprung vor Haſſee⸗ Winterbeck Kiel behaupten können und liegt nach wie vor in Führung. Die Oberalſteraner werden auch dieſes Jahr ihren Weg machen. In der Nordmark hat übrigens ſchlechte Witterung den Spielbetrieb ſeit unſerem letzten Rundgang kaum ſtärk gehemmt. In Niederſachſen hat ſich Tura Grö⸗ pelingen vorne halten können. MS IR 73 Hannover folgt mik einem Punkt Abſtand; der trennt Germania Liſt von den Hannoveranern, ſo daß ſich zwiſchen dieſen drei ein intereſſanter Endkampf entwickeln wird. Der Weſtfalenmeiſter Hindenburg Minden liegt nun ſchon an vierter Stelle, nach Verluſtpunkten haben die Pioniere ſogar ſchon den zweiten Platz mit dem Neuling Sportring Grevelsberg inne. Ganz oben aber thront Ein⸗ tracht Dortmund. Vier Punkte Vorſprung haben die Dort⸗ munder, der auch genügen ſollte, dem Anſturm des Titel⸗ verteidigers ſtandhalten zu können. Am Niederrhein ſind Tura Wuppertal und Spielverein Lintfort punktgleich. In⸗ tereſſant iſt das Torverhältnis der beiden Klubs. Tura hat 13 Spiele und 130:49, Lintfort 11 Spiele und 64:26 Tore. Das bedeutet für Tura den beſſeren Angriff und für die Lintforter die ſtärkere Verteidigung. Lintfort hat übrigens zuſammen mit Mannheim⸗ Waldhof mit 26 Toren die wenig⸗ ſten Gegentreffer hinnehmen müſſen. Der Gau Mittelrhein gehört zu den wenigen Gauen, die ihren letztjährigen Meiſter nicht mehr in Front ſehen. Zwar liegen die Koblenzer Soldaten erſt fünf Punkte im Rückſtand, aber der derzeitige Tabellenführer iſt trotz ſeines unentſchiedenen Spieles gegen den Neuling aus Bocklemünd ſo ſtark, daß ſein Vorſprung ausreichen ſollte, den Titel heimzuholen. Im Gau 12 führt der Meiſter aus Kaſſel⸗ Bettenhauſen immer noch mit einem Punkt mehr. Der TV Wetzlar iſt ſein ſtärkſter Gegner, aber auch Jahn Genſungen und die Kaſſeler Turngemeinde können noch„mitreden“. Im Gau Südweſt ſpitzen ſich die Kämpfe immer mehr zu. Der MS Darmſtadt iſt zwiſchenzeitlich in die Spitzen⸗ gruppe vorgeſtoßen, ja er hat ſogar nach Verkuſtpunkten ſchon die Führung derſelben inne. Ein böſer Reinfall gegen die Frankfurter Polizei brachte den Heſſen die erſte Niederlage, dafür aber konnten ſie Haßloch ſchlagen, das gleiche Unterſchird nun hinter TS 61 Ludwigshafen den dritten Platz belegt. Dieſe drei Vereine und vielleicht noch der Neuling Viktoria Griesheim ſind die einzigen, die ſich nicht nur thevretiſch noch eine Chance herausrechnen können und dürfen. Fuß⸗ ballſportverein Frankfurt liegt noch immer ohne jeden Punktgewinn am Tabellenende. Die badiſche Lage braucht nicht beſonders geſtreift zu werden. Der Sp. V. Waldhof wird wieder ſeinen Weg machen, obwohl ihm diesmal etwas ſtärkere Hinderniſſe in den Weg gelegt werden. Zu Hauſe gegen Seckenheim und in Ketſch brauchten die Waldhöfer alles, um zu gewinnen. Hockenheim und Nußloch werden den bitteren Weg in die zweite Klaſſe kaum mehr vermeiden können. Bei den Schwaben hat ſich der Uracher Turnverein, der Benjamin der Gauklaſſe, weiter gut gehalten. Gegen den alten Meiſter wurde zwar ein Punkt abgegeben, aber dies bedeutet nicht allzu viel, denn noch immer liegt der Alt⸗ meiſter 5 Zähler zurück. Von den Gaumeiſtern 1937 tanzt lediglich der FC Nürnberg aus der Reihe, der gar mit Ab⸗ ſtiegsgedanken ſich tragen muß. Mit 16 Verluſtpunkten ſtehen die Zaboleute an drittletzter Stelle nur einen Punkt vor TV 60 Fürth und TG Landshut. Die Sp. Vg. Fürth, der langjährige Bayernmeiſter, ſteht übrigens auch nicht viel beſſer und nimmt mit 13 Verluſtpunkten nur den fünft⸗ letzten Platz ein. Das iſt bitter für zwei ſo ſtolze Klubs, aber noch iſt es ja Zeit. Der Münchner Poſtſportverein hat nur einen Punkt verloren, während ſeine beiden Verfolger, der Neuling aus Bamberg und Polizei Nürnberg, derer gar 7 auf ihrer Habenſeite vermiſſen. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß man nach Beendigung der Vorrunde noch keine endgültigen Schlüſſe ziehen darf. Aber es darf als ſicher betrachtet werden, daß die Hälfte der Gan⸗ meiſter ihren Titel behalten wird und auch, daß mindeſtens ein Neuling ſich den Titel eines Gaumeiſters erringt. Bei einem Blick auf die Tabellen fällt übrigens auf, daß Wald⸗ hof nicht nur als einziger noch keinen Punkt eingebüßt hat, ſondern mit 98:26 auch das weitaus beſte Torverhältnis hat. MSW Weißenfels folgt mit 136:41, dann Boruſſia Carlowitz mit 121:41 wobei alle oͤrei Vereine je 10 Spiele abſolviert haben. Die meiſten Tore hat mit 136 Weißenfels erzielt, das einen Durchſchnitt von 13 Treffern je Spiel aufzuwei⸗ ſen hat. Das Erfreuliche bei den diesjährigen Spielen iſt, daß die Zuſchauerzahlen kangſam, aber ſicher im Wachſen begriffen ſind. Mittel⸗ und Weſtdeutſchland zählt bei den Spitzenmannſchaften jeweils Tauſende von Intereſſen⸗ ten. Auch in der Reichshauptſtadt wächſt, wohl gefördert durch den intereſſanten Verlauf, der Anhang. Hoffen⸗ich können wir auch in Süddeutſchland bald Beſſeres melden: auf gutem Wege hierzu ſind einige Plätze in Südweſt und Württemberg. Wenn wir durch die Gaue gewandert ſind, ſo wollen wir auch nicht vergeſſen zu berichten, daß unſere Spitzenmann⸗ ſchaften in der Halle nicht den gleichen Erfolg zu verzeich⸗ nen haben. In Frankfurt mußte Waldhof einen Bezirks⸗ ligiſten. dem TG Rödelheim den Vortritt laſſen und in Leipzig unterlag der deutſche Feldhandballmeiſter MTS im Schlußſpiel den Poliziſten Leipzigs mit 17:15. Die Aus⸗ nahme zur Beſtätigung der Regel macht allerdings Bewag Berlin, die vor über 10000 Zuſchauern in Berlin Turnier⸗ ſieger werden konnte. Berichtet ſei auch noch, daß Berlins Stadtmannſchaft in Magdeburg vor 3000 Zuſchauern mit 12:4 Toren beſiegt wurde, wobei beide Mannſchaften Erſatz hatten. Erwähnen wir noch kurz, daß Baskettball auch langſame Fortſchritte macht, die allerdings noch ſehr ſchüchtern zu nennen ſind, ſo haben wir alles berichtet, was auf den Spielfeldern des Fachamtes einſchließlich der Hallen zu ſagen war. Das Hauptintereſſe gilt aber nach wie vor den Spielen der Gauliga, Runde berichten werden. 5 0 über die wir Mitte der zweiten Winterſport-Meiſterſchaften Chriſil Cranz ſiegt in Mégeve „Rudi“ nur Siebter Mit dem Torlauf wurde am Samstag der in Möégeve durchgeführte„Große Preis“ des SC von Paris abgeſchloſ⸗ ſen. Bei herrlichem Winterwetter hatten ſich zu dem Wettbewerb zahlreiche Schauluſtige eingefunden. Zuerſt gingen die Frauen über die ſchwierige Strecke. Erwar⸗ tungsgemäß lief unſere Olympiaſiegerin Chriſt l Cranz(Freiburg) in beiden Läufen mit vollendeter Sicherheit jedesmal die ſchnellſte Zeit heraus. Ihr Ge⸗ ſamtſieg war daher vor der Schweizerin Erna Steuri ganz überlegen. Ausgeſprochenes Pech hatte dagegen ihr Bruder Rudi Cranz, der als Abfahrtsſieger auch im Torbauf die Fa⸗ voritenſtellung einnahm. Ein Sturz im erſten Durchgang beſiegelte ſeine bis dahin guten Ausſichten. Er mußte auf der Strecke zurück, um ein ausgelaſſenes Tor zu durch⸗ laufen und verlor dadurch ſo viel Zeit, daß er in diefer Prüfung nur Neunter wurde und in der Geſamtwertung auf den ſiebten Platz zurückfiel. Den„Großen Preis“ ge⸗ wann dadurch der Torlaufſieger Willy Walch(Oeſter⸗ reich), der im Abfahrtslauf den zweiten Platz hinter Rudi Cranz belegt hatte. Die Ergebniſſe: Torlauf: Männer: 1. Walch(Oeſterreich):58; 2. Pfeif⸗ fer(Oeſterreich):16 3. von Allmen(Schweiz) 220,2; .. 9. Rudi Cranz(Deutſchland) 244,2. Frauen: 1. Criſtel Cranz(Deutſchland) 2. Erna Steuri(Schweiz) 251,4. Geſamt(Abfahrts⸗Torlauf): Männer: 1. Walch(Oe⸗ ſterreich) 120,94.; Pfeiffer(Oeſterreich) 121,74.; 3. H. von Allmen(Schweiz) 125,35 P... 7. Rudi Cranz(Deutſchland) 133,44. Frauen: 1. Chriſtl Cranz(Deutſchland) 120,29.; 2. Erna Steuri(Schweiz) 129,45.; 3. Künzli(Schweiz) 131,62 P. Schiwettkämpfe der badiſchen H Die Schiwettkämpfe des Gebietes. Baden der Hitler⸗ Jugend, die am Wochenende am Feldberg im Schwarzwald durchgeführt werden, wurden am Samstag mit dem Lang⸗ lauf in Angriff genommen. Das Wetter war nicht gerade günſtig, denn heftiges Schneetreiben, ſtarker Wind und Nebel erſchwerten den Hitlerjungen ihre Aufgabe ſehr. Gau Oſtpreußen: Keine Spiele. Gau Pommern: MiB Pommerensdorf— Viktoria Stolp:1; Germania Stolp— Stettiner Se:1; Greifs⸗ walder Sc— Graf Schwerin Greifswald 315. Gan Brandenburg: Wacker 04— Berliner Sportverein von 1892:1; Union Oberſchöneweide— Hertha⸗BSC:9; Tennis⸗Boruſſia— Nowawes 03:0; Frieſen Cottbus— Bewag:1; Brondenburger SC 05— Viktoria 89:2. Gan Schlesien: Vorwärts Raſenſport Gleiwitz— Beu⸗ :43,2; then 09 524; Preußen Hindenburg— Breslau 06 310 Vorwärts Breslou— Breslau 02:2; S Klettendorf — Reichsbahn Gleiwitz ausgefallen. Gau Sachſen: Guts Muts Dresden— BfB Leipzig.5; Fortuna Leipzig— SC Planitz:0; Tura Leipzig— S Bg Leipzig 211; BC Hartha— Dresdner SC 111; SV Grüna — Polizei Chemnitz ausgefallen. Gau Mitte: Sppg Erfurt— SW 05 Deſſau:2; Thü⸗ ringen Weida— Vid 96 Halle 514; Boruſſia Eiſenoch— SC 03 Kaſſel 213. Gau Niederſachſen: Hannover 95— A Blumdnthaß ausgef.; Eintrocht Braunſchweig— Arminig Hanndrer ausgefallen; Werder Bremen— Germania Wolfenbüttel Hoher Sieg der VfK-Voxer Sportgemeinde 1846 Neuſtadt mußte eine:13 Niederlage kaſſieren— Bolz nimmt Revanche— Vaiker und Mühlum mit Erfolg wieder im Ring Die erſte Boxkampfveranſtaltuna im neuen Jahr brochte der ausgezeichnet trainierten Boxſtaffel vom Verein für Körperpflege von 1886 Mannheim über die ſehr kampfſtarke Mannſchaft der Sportgemeinde 1846 Neuſtadt einen überraſchenden 13:1⸗Sieg, der ſo⸗ gar in dieſer Höhe voll verdient war Seit längerer Zeit ſah man wieder den Gaumeiſter im Bantamgewicht Bai⸗ ker und den Leichtgewichtler Mühlum im Ring. Beide Kämpfer ſtehen im Militärdienſt und warteten mit ſehr auten Leiſtungen auf. Bis auf die Paarung im Welter⸗ gewicht, Korn— Stolleiſen. bekam man techniſch herpor⸗ ragenden und ebenſo harten Sport zu ſehen. Den größten Erfolg konnte der Holbſchwergewichtler Bolz buchen, ge⸗ lang es ihm doch, ſeinen zweimaligen Beſieger, den Gau⸗ repräſentanten Winter nach Punkten zu ſchlagen. Dieſes Treffen wurde wieder als Kleinrinaveranſtal⸗ tung, in dem über 400 Perſonen ſaſſenden Zähringer Löwenſaal durchgeführt. Gaufachwart Weirich leitete einwandfrei. Die Entſcheidungen des allein amtierenden Punktrichters Fath⸗Vſg wurden beifällig aufgenommen. Vor Beginn der Kämpfe wurden vom Gaufachwart die ViK⸗Boxer Koch, Zloteki und Bolz mit der vom Deutſchen Reichsbund herausgegebenen bronzenen Leiſtungsnadel ausgezeichnet. In einem Einlagekampf ſtanden ſich im Halbſchwer⸗ gewicht Sartorius Vat 86 und Obler⸗RTus Lud⸗ wigshafen gegenüber. Sartorius, der beweglichere und mit einer guten Linken ausceſtattete Boxer, trug einen klaren Punktſieg davon. Ludwigshafener Ringerſieg Deutſcher Meiſter„Siegfried“ Lndwigshaſen ſchlägt„Eiche“ Sandhoſen 15.3 über · raſchend hoch— Luoͤwigshafen ohne Rothenhöfer und Denu— Je Dieſe Kräftemeſſung zwiſchen dem Deutſchen Meiſter „Siegfried“ Ludwigshafen und dem Gaumeiſter„Eiche“ Sandhofen hat, nachdem in beiden Mannſchaftsreihen mit Erſatz gekämpft wurde, an Spannung verloren. Man braucht ſich deshalb auch nicht zu wundern, wenn der Pu⸗ blikumserfolg nicht in dem Maße ausfiel, wie erwartet wurde. Ludwigshafen ging ohne Impertro, Schäfer und Gehring an den Start, während man bei Sandhofen den Federgewichtler Rotheuhöfer und Weltergewichtler Denu vermißte. Die auf der Makte gezeigten Leiſtungen waren ſehr gut, weniger konnte der Kampfleiter Hunſicker⸗Frie⸗ ſenheim überzeugen, der neben anderen Fehlern im Halb⸗ ſchwergewicht zwiſchen H. Rupp und Kreuz ein kraſſes Fehlurteil fällte. Sehr knapp fiel die Niederlage von Robert Rupp gegen den Deutſchen Freiſtilmeiſter Ehret aus. Den einzigſten Sieg für Sandhofen konnte Allraum gegen Winkes⸗Ludwigshafen buchen. Die Ergebniſſe Bautamgewicht: Winkes⸗ Ludwigshafen gegen A I= raum Sandhofen. Winkes ſtellt ſich ſehr gut zum Kampf, er greift mit Untergriff an, wurde aber von All⸗ raum mit Erfolg gekontert. Sehr energiſch wurde der Bodenkampf geführt, wo der Sandhöfer in der 10. Minute einen entſcheidenden Sieg davontragen konnte. Federgewicht: K. Vondung⸗Ludwigshaſen gegen Probſt⸗ Sandhofen. Sandhofens Erſatzmann, noch ein Jugendvinger, hatte gegen den erfahrenen Pfälzer herzlich wenig zu beſtellen. Nach 3 Minuten kam Probſt durch Hüftzug auf beide Schultern. e Leichtgewicht: Oskar Von du ng Ludwigshafen gegen Sommer Sandhofen. Sommer ließ ſich den Lame aufdrängen. Vondung fammelt ſich durch Hüft;. rere Wertungen und ſiegt klar nach Punkten Scha hlurteil im Halbſchwergewicht er und Gehring, Sandhofen ohne Weltergewicht: Freund ⸗ Ludwigshafen gegen Wie⸗ gan d⸗ Sandhofen. In der erſten Halbzeit beiſtet der Erſatzmann von Sandhofen gegen den routinierten Freund energiſchen Widerſtand. Die Ueberlegenheit von Freund kann ſich erſt in der Zwangshocke mit Erfolg durchſetzen, wo er ſeinen Gegner nach 6,30 Minuten mit Rückwurf auf beide Schultern beförderte. Mittelgewicht: Blomeier⸗ Ludwigshafen gegen Ig⸗ nor⸗ Sandhofen. Ignor wartete mit einer ſchwachen Lei⸗ ſtung auf. Blomeier führt den Kampf überlegen. Nach 3 Minuten Standkampf wurde der Sandhöfer parterre ge⸗ zwungen, wo er daun ſofort mit Armſchlüſſel auf beide Schultern geoͤreht wurde. Halbſchwergewicht: Kreuz Ludwigshafen gegen H. Rupp⸗Sandhoſen. Dieſes Treffen endete mit einem kraſſen Fehlurteil. Obwohl Rupp von der erſten bis zur letzten Sekunde im Angriff lag, ſich ſogar noch in der Bodenrunde eine Wertung erkämpfen konnte, gab der Kampfleiter den Punktſieg an Kreuz. Schwergewicht Ehre t⸗ Ludwigshafen gegen R. Ru pp⸗ Sandhofen. Zwei große Könner ſtanden ſich hier gegen⸗ ber, dieſe Begegnung wurde ſelbſtverſtändlich auch mit der größten Spannung verfolgt. Beide Ringer lieferten ſich einen temperamentvollen Kampf. Im Standringen konnte keiner zu einem Vorteil kommen. In den Boden⸗ runden war Rupp leicht überlegen, denn ſeine Nacken⸗ hebel wirkten produktiver, als die Kopfgriffe von Ehret Ehret hatte ſogar Glück, daß er nicht vor der Zeit ent⸗ ſcheidend verlor, aber hier kam ihm noch vechtzeitig der Matten and zu Hilfe. Hier mußte eine ſchwierige Ent⸗ ſcheidung gefällt werden. Dere Kampfrichter entſchied für Ehret. 5 Der Vereiuskampf: Bautamgewicht: Koch ⸗Vſaͤk 86 gegen Vierlina⸗ Neuſtadt. Anfänglich hatte der Gaſt mehr vom Kampf. Koch ließ ſich leicht den Angriff aufdrängen, ſeine Konter⸗ ſtöße gingen durch mangelhaftes Diſtanzieren oft ſehl. In der Schlußrunde war Koch nicht wieder zu erkennen. Ver⸗ biſſen ging er zum Gegenangriff über und ſchlägt nun beid⸗ händig aus allen Lagen. Vierling wird nun trotz tapſerer Gegenwehr klar auf die Verliererſtraße geworfen. Punkt⸗ ſieger Koch. Federgewicht: Baiker⸗VfK 86(6. K. R. 6) gegen Mertes⸗Neuſtadt(1. N. 30). Trotz der langen Pauſe durch den Arbeits⸗ und Militärdienſt bedingt, brachte der Gaumeiſter Baiker eine ausgezeichnete Form mit in den Ring. Mertes. körperlich kräftiger und ſchlagſtärker, er⸗ öffnet die erſte Runde recht lebhaft Er mußte aber bald erkennen, daß die linken Stoppſtöße Baikers ein für ihn kaum lösbares Hindernis bilden. Beide legten jetzt ein unheimliches Tempo vor. Die größere Erfahrung Baikers ſetzte ſich gegen die körperliche Ueberlegenheit und Tem⸗ perament ſeines Gegners mit Erfola durch. Man erwartet Baiker als Sieger, aber der Punktrichter entſcheidet un⸗ entſchieden. Leichtgewicht: Mühlu m⸗Vfek 86(2. IR. 110) gegen Stolkeiſen⸗Neuſtadt. Angenehm üherraſcht in dieſem Treffen der junge Stolleiſen, er übernahm ſufort den An⸗ griff und wirft Mühlum in die Verteidigung zurück. Nur langſam kann ſich der Mannheimer finden, ſein löngeres Pauſieren merkt man ihm doch an, ſeine Sch benen de ließ anfänglich zu wünſchen 1 5 n der Mittelrunde kämpft Mühlum enlſchloſſener, ſeine rechten Aufwärts⸗ haken zwangen den Gaſt zur größten Borſicht. Mühlum rafft ſich in der Schlußrunde zu einer Energieleiſtung zu⸗ ſammen, ſein Gegner muß nun ſchwer einſtecken. Punkt⸗ ſieger Mühlum. Weltergewicht: Kor n⸗Vſte 86 gegen Ziegler⸗Neu⸗ ſtadt. Dieſes Treffen verlief ziemlich eintönig. Korn von der erſten bis zur letzten Sekunde der dauernde An⸗ greifer, dem ſich Ziegler in einer krampfhaften Vertei⸗ oͤigung gegenüberſtellt. In der Schlußrunde wurde Korn, der öfters in die Nierengegend traf, verwarnt. Hoher Punktſieger Korn. Mittelgewicht: Wurth⸗Vitt 86— gegen Klomoann⸗ Neuſtadt. Wurth übernahm leicht den Angriff, er zeigt beſſeres Können, war auch ſchlagſicherer als ſein Gegner. Es gab erbitterten Schlagwechſel, bei dem aber der Maun⸗ heimer immer das beſſere Ende ziehen konnte. Durch ſeine beſſere Beinarbeit konnte Wurth die ſehr gefährlich aus⸗ ſehenden Angriffe ſeines Gegners öfters leerlaufen loſſen. Im 1 8 Mittelgewichtskampf gab es zwiſchen Zlo⸗ tek i⸗Bfe 86 und Hei m⸗Neuſtadt techniſch ſauberes Di⸗ ſtanzboxen. Nach ausgeglichener erſter Runde holt ſich der Mannheimer in der Mittelrunde kleine Vorteile. Auch in der Schlußrunde erkämpft ſich der BfKler durch dauerndes Angreifen und klare Treffer ein Plus, ſo daß ſein Punktſieg als durchaus verdient zu bezeichnen iſt. Heim war ein tapferer Verlierer, ſeine Leiſtungen ver⸗ dienen ebenfalls Beachtung. Halbſchwergewicht: Bol z⸗Vfg 86 gegen Winter ⸗ Neuſtadt. Auf dieſes Treffen war man beſonders ge⸗ ſpannt. Der Mannheimer ging entſchloſſen zum Angriff über, er war aber in ſeiner 1 etwas unvorſichtig, ſo daß Winter zum Kontern auf die Körperpartien immer reichlich Platz fand. In der Mittelrunde verlegte ſich Bolz mehr auf rechte Aufwärtshaken, die zum Teil wohl 1 55 wirkungsvoll ihr Ziel fonden, aber auch reichlich da⸗ ne geben gingen. Man muß ſchon ſagen, daß ſich dann Bolz in der e en zu einer Energielelſtung aufraffte, wie man ſie von ihm noch nie zu ſehen bekam und der Enderfolg blieb denn auch nicht aus. In ſeiner Körperhal⸗ tung blieb er nun aufrecht, ſchickte, wie es auch ſchulmäßig richtig iſt, immer erſt ſeine Linke, mit Wucht aus den Schultern geſtoßen, nach vorn und läßt, wenn er eine Hücke findet, ſeine Rechte ebenſo hart folgen. Winter kam öfters ſehr in Nöten. Der Punktſieg an Bolz wurde mit großer Begeiſterung aufgenommen. 8 5 Trotzdem gingen die Mannſchaften mit größtem Eifer ans Werk und die gelaufenen Zeiten ſtellen dem Leiſtungs⸗ ſtandard der Hg das beſte Zeugnis aus. In der Klaſſe 1 waren 6 Km. mit 5 Kg. Gepäck zu bewältigen, während die Klaſſe 2 4 Km. ohne Gepäck durchlief. Nach 2 Km. war Kleinkaliberſchießprüfung abzulegen, bei der jeder Läufer drei Schuß hatte. Die aus fünf Jungen beſtehende Mannſchaft mußte dabei vier Scheiben treffen. Beſondere Schwierigkeit beſtand darin, daß faſt jeder Läufer ſpuren mußte, denn auf freier Strecke war jede Spur ſofort wie⸗ der verweht. Eine hervorragende Zeit lief in der Klaſſe 1 der Bann 113 Freiburg mit Minuten, wobei die reine Laufzeit noch beſſer war, denn die Mannſchaft hatte bei der Schießübung nur drei Scheiben getroffen, ſo daß ein Zehntel der Laufzeit aufgerechnet worden war. Die Ergebniſſe: Klaſſe 1, 6 Km. mit 5. Kg. Gepäck: 1. Bann 113 Fre i⸗ burg 35:25 2. Bann 111 Baden⸗Baden 35:50; 3. Bann 142 Lör vach 27 Mſchft. 38:01; 5. Bann 170 Offenburg 39:10; 6. Bann 407 Villingen 99:58 7. Bann 172 Pforzheim 43706; 8. Bann 40 Donaueſchingen 43:16; 9. Bann 405 Tiengen 43746; 10. Bann 110 Heidel⸗ berg 47:04; 14. Bann 407 Villingen 2. Mſchft. 47:40; 12. Bann 169 Lahr 66:18 Minuten. Klaſſe 2, 4 Km. ohne Gepäck: 1. Bann 142 Lörrach 38:14; 2. Bann 113 Freiburg 40:54; 3. Bann 111 Baden⸗ Baden 46:20; 4. Bann 405 Tiengen 48:20 Min. 77. 2 Allgäuer Schimeiſterſchaſten Der erſte Tag der Allgäuer Schimeiſterſchaft im zu⸗ ſammengeſetzten Abfahrts⸗ und Torlauf brachte den Be⸗ werbern in Oberſtdorf bei hoher Schneelage unerwartete Schwierigkeiten. Der Abfahrtslauf am Samstag brachte mehrere Ueberraſchungen. Die Ergebniſſe: Männer: Klaſſe 1: 1. L. Egger(Immenſtadt) 4724(im Alleingang). Klaſſe 2: 1. G. Mayr(Pfronten):04 2. Mikdorf Schwangau):90. Klaſſe 3: 1. O. Sieber (Oberſtdorf):82; 2. S. Doſer(Neſſelwang):89. Alters klaſſe: 1. Keck(Schwangau) 5237. Militärklaſſe: 1. Rud. Kaiſer(Geb.⸗JR. Sonthofen) 4713; 2. M. Speicher(Geb.⸗ IR. Sonthofen):43. Frauen: Klaſſe 2: 1. M. Anwander(Oberſtdorf) 6705; 2. L. Haß(Pfronten):26. Klaſſe 3: 1. Bertold(Oberſt⸗ dorf):26; 2. Vogler(Oberſtdorf):88. im Reich 50: VfB Peine— Algermiſſen 1911:1; Linden 07 VfL Osnabrück:1. Gau Weſtfalen: Sus 09 Hüſten— Boruſſio Dortmund :1; SV Höntrop— SpVg Herten ausge. Weſtfalia Herne — Germania Bochum:3; Arminio Marten— SpVg Röhlinghauſen ausgefallen. Gan Niederrhein: Vis Benroth— Hamborn 07:2; Union Hamborn— Duisburg 99:3, Rotweiß Oberhauſen Wuppertal:0; Schwarz⸗Weiß Eſſen— Turu Düſſeldorf ausgefallen. Gan Mittelrhein: Alemannia Aachen— Bfß Köln 318; Tura Bonn— Mülheimer SV ausgefallen; Rhenonia Würſelen— Bonner FV 421. Gau Nordheſſen: Spielverein Kaſſel— Sport Kaſſel ausgefallen; FC 93 Hanau— Boruſſia Fuldo ausgefallen; Heſſen Hersfeld— Bf Friedberg ausgefollen. eine 35. 2⁵ 4. Bann 113 Freiburg 2. 3 f SS Die Spiele der Bezirksklaſſe Abteilung 3: Euzberg— Dillweißenſtein ausgef. Mae een Grötzingen:2 „Entingen— Durlach⸗Aue:2 Bretten— BSc Pforzheim 111 Söllingen— Rüppurr ausgefallen 5 BfR Pforzheim— Birkeufeld 51 Abteilung 4: Durmersheim— Baden⸗Baden:1 Weingarten— Frankonia Karlsruhe 471 Raſtatt— Daxlanden ausgef. Karlsruher FV— Beiertheim ausgef, Germanfa Durlach— Ettlingen ausgef 8 Hochſtetten— Neureut:2 abgebr. Abteilung 5: Kolluau— Elgersweier:3 Offenburg— Emmendingen ausgef. Oberkirch— Gutach 90:8 Endingen— Achern 511 5 Waldkirch— Lahr ausgef. Abteilung 6: Wehr— Kickers Freiburg ausgef. Sportfr. Freiburg— Tumringen:2 Lörrach— Se Freiburg ausgef. 2 Rheinfelden— Fahrnen ausgef. Abteilung 7: Alle Spiele ausgefallen Bezirksklaſſe Württemberg Unterland: Bſgt Heilbronn— VfB Ludwigsburg 311 FV Neckargartach— SpVg Aſperg:0; JB Kornweſt⸗ heim— Vſch Sontheim 210. Stuttgart: Bſh Obereßlingen— Spᷓg Bad Cannſtatt :27 PSV Stuttgart— SpVg Untertürkheim 90183; SpVg Vaihingen— Vis Sindelfingen:1; VfB Obertürkheim 775 Möünſter ausgef.; Vſe Böblingen— Vfüt Gaisburg 5 5 Zollern: Vis Metzingen— Jen Ebingen 314; FC Tail⸗ fingen— VfB Kirchheim ausgef.; FC Urach— JGeſ. Hechingen:0. Schwarzwald: Spög Schramberg— Sp Spaichingen :0 Spg Troſſingen— fs Nagold ausgef. SpVg Oberndorf— SpVg Sulgen:2; SpVg Freudenſtabt— FV Tuttlingen ausgefallen. Bodenſee: Fc Wangen— Wacker Biberach ausgefallen; Tade Biberach— Kickers Vöhringen 311; Sp Weinggr⸗ ten— Eintracht Neu⸗Ulm:07 V Friedrichshafen— Je Senden 212. Alb: Sp Göppingen— Te Mergelſtetten 7707 Bfs Heidenheim— 5 Geislingen ausgefallen; Spͤg Ulm 89— Fc Uhingen 314; Fc Urbach— Normannia Gmünd ausgefallen. 5 i Handball am Sonntag Gau Sachſen: ATV Leipzig Schönefeld— TW 1897 Leipzig:7) SpVg Leipzig— MSB Frankenberg 1317; Sportfreunde Leipzig 1 4 Leipzig:5 TuB Wer⸗ dau— MTS A IR 11 Leipzig 318. g Gau Mitte: Polizei Magdeburg— Se Fermersleben 111) TuS Leung— Mess Weißenfels 110 Mes Eilenburg— Tſchft Gera Zwötzen 10.7; Be Viktoria Neuſtadt— Tſchit Wartburg Eiſenach 11:1; TE Staßfurt gegen Deſſau 98:7. 1 Gan Niederſachſen: MSV IR 73 aHunover— M7 Braunſchweig ausgef.; Turo Gröpelingen— MSW 28 Lünaburg:4; TSV 87 Hannover— Germania Liſt 9021; Poſt Hannover— Ta Hannover 714) Men Gneiſenau Münden— Ta Limmer ausgef. Gau Südweſt: TS 61 Ludwigshafen— MSW Darm⸗ ſtadk ausgef.; Viktoria Griesheim— Polizei Fronkfurt 514; SV 98 Darmſtadt— Das Haßloch ausgef. TS Herrns⸗ heim— Bf Schwanheim ausgef.; FSW Frankfurt— Ger⸗ mania Pfungſtadt ausgefallen.. Gan Heſſen: Tuſpo Bettenhauſen— Kurheſſen Kaſſel gusgef.; Spielverein Kaſſel— MSW Hanau:5: Heſſen * Preußen Kaſſel— Tuſpo Kaſſel ausgef.; TV Kirchbaunnan 1 Kaſſel:3; TV 47 Wetzlar— Jahn Genſungen aus⸗ gefallen. 1 5 Gau Pommern: Flak Stettin— Richthofen Anklam 1470; V Frieſen Stettin— Preußen Box. Stettin 518; Keith targard— Polizei Stettin 618, MTV Greifenberg e Stettin:5; KTV Stettin— TS 94 Stet⸗ 720 5 5 Gan Brandenburg: Keine Spiele! 10. Seite/ Nummer 13 85 2 4 f 5 5 Seite“ Nummer 13 2 5 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 10. Januar 1938 Der Neue Film mit um e eee eee Schul. Leb lust. Mannepwurk Schubmächermeister N 2. 1 Sohwetring. Str. Ar. 9/154 Fernruf 00 95 Ein einmaliges Ereignis für Mannheim! Eine Filmgestalt wird Wirklichkeit! Unser großer Fiim des Lachens ſerhardt Hauptmann's letst sind sie da! Laurel und Hardy die allbekanntenschwerenster in dem großen Metro- Lustspiel Der neue Trenkerfilm! Jer erg ft e letzter 72 1 eee e ee e eee ee eee eee 5. Schicksale um das empfiehlt für 5 1 75 George Matlerhorn!„„ 1 flerbst u. Winter Hansi Knoteck inc 1 u der bekannte Drahtseilkünstler aus dem Tobis- 5 8 Fre da WU 5t Furcht! u. Tadel Neben Luis Trenker 1 kellm, ruxa, der auf der Bühne den waghalsigen chrom- Hide Körber Geſch Rotraut NMichter Heidemarie Hatheyer. Saltomortale auf dem Drahtseil genau so wie im 5 11 5 60 Pf Fabine Peters, Heinz v. cleve Ein Trlumph der Groteske Letzte Ta 9e 1 Füm„Fruxa“ vorführt, gastiert persönlich 9 5 en Vintor 175 k. 018 hofſtr 1 8 N 405 unc wetter Hans lden Ne Tögl. 25 23 Tag.00.056. 108.30 Scala: Capitol: 9 r 2 b U E.00,.10,.25.15.20,.30 grüne in dem Ufa. Film 3 ee Tagen erLibele sohlen eee, Ab FFF Ein Ufa-Großfilm mit Hillanten 1 g 8 K. MART E II 5 92— iegeler Bfauerei Ausschank vom Dlenstag, I. Januar, dis Samstag, 15. 5 5 5 5 PFERD. MaRlan * N 5 Jul. Serda, P. Bildt, E. Jürgensen 3 bl ib f 5 1 Sglich 5 e Splelleltung: Detlef Slerox Pfäl 2 F hm el ˖ man treu 85. V 1 U 1 Nee 9555 Ein kurioser Vorher: Die Groß- Glockner- Hoch; 5 2 0 2 ſarbeitungen, Trau- alpen-Straße, ein Ufa-Kulturfilm, 8 Zer 0 Dem wohlbekömmlichen Haustrank ö Orsle ungen 5 ringe. Kriminalfall Die neueste Ufa-Ton woche 8 2. 21 aus der„guten alten Zeit“— dem nachm..00 unr; abends 8. 30 Uhr Ankauf von Altgold um einen mustert ssen Tügllen:.00.45.30 4 * n—— 885 5. Iesch.: Nr. 1/2405 Doppelgänger voller Rätsel-* 110 1 1 Köſtritzer Schwarzbier! Wer es ein⸗ 8 e Für Jugendliche nicht zugelassen! 1 5 5 g; 5 Wegen der großen Hartennachfrage für die[Eustavstadel F 2 5 1 Sehens einen guten, parserflehen unt kennengel ent; bet tent es 5 Abendvorstellungen wied gebeten. sich recht- ö Qu 6, 10 U FA- pTA itt 5 10 8 auch nach Jahren noch mit 5 der zeitig Harten für die billigen Nachmittags- J. Iuvwelier Großes Vorprogramm! ctags- U. En tisch gleichen Freude und dem gleichen Lorstellmgen Sichern. Een,.00.0.20 unt UNIVERS ö 5— Geunß. 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