120 1 rr. elle Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24051 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 s breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein aültig tſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, fernmündlich Einzelpreis 1 1 Vg, 8 Für Familien und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. erteilte Aufträge. Abend⸗Ausgabe K Dienstag, 11. Januar 1038 140. Jahrgang— Nr. 16 Volſchaften des Friedens Der Glückwunſchwechſel zwiſchen dem Führer und dem Apoſtoliſchen Nuntius adnb. Berlin, 11. Jannar. Beim Führer und Reichskanzler fanden heute im„Haus des Reichspräſidenten“, Wilhelmſtr, 73, die üblichen Neujahrsglückwunſchempfäuge ſtatt. Nachdem die Glückwünſche der Partei bereits bei früherer Gelegenheit von dem Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, überbracht worden waren, empfing der Führer und Oberſte Be⸗ fehlshaber der Wehrmacht um 11.00 Uhr als erſte Gratulanten den Reichskriegsminiſter und Ober⸗ befehlshaber der Wehrmacht, Generalfeldmarſchall won Blomberg, den Oberbefehlshaber des Hee⸗ ves, Generaloberſt Freiherrn von Fritſch, den Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Dr. h. e. Raeder, und den Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generaloberſt Göring, als Vertreter der Wehrmacht, um von ihnen die Glückwünſche des Heeres, der Kriegsmarine und der Luftwaffe zum neuen Jahre entgegenzunehmen und dieſe Glück⸗ ſpünſche zu erwidern. Im Ehrenhof des„Hauſes des Reichspräſi⸗ denten“ war eine Ehrenkompanie des, Heeres mit Muſik aufgezogen, die Ehrenbezeugungen erwies, und deren Front der Generalfeldmarſchall und die Oberbefehlshaber der öͤrei Wehrmachtsteile nach dem Empfang gemeinſam abſchritten. Kurze Zeit ſpäter empfing der Führer wie all⸗ jährlich eine Abordnung der Salzwirker Bruderſchaft im Thale zu Halle, der Halloren, die in ihrer alten Tracht erſchien und dem Reichs⸗ oberhaupt, wie von altersher üblich, Salz, Schlack⸗ wurſt und ein Glückwunſchgedicht, den ſogenannten Neufahrscarmen, darbrachte. Alsdann übermittelte namens der Bevölke⸗ rung der Reichshauptſtadt der Oberbürger⸗ meiſter und Stadtpräſident von Berlin, Dr. Lippert, Glückwünſche, die der Führer mit ſeinen beſten Wünſchen für das Gedeihen der Stadt herzlich er⸗ widerte. Hiernach empfing der Führer und Reichskanzler zur Entgegennahme der Glückwünſche der deut⸗ ſchen Polizei den Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei Himmler mit ſeinem Hauptamts⸗ chef SS⸗Obergruppenführer Heißmeyer, Ober⸗ gruppenführer General der Polizei Daluege, Grup⸗ penführer Heydrich und Gruppenführer Wolff. Der diplomatiſche Staatsalt: Gegen 11.30 Uhr begann dann die Anfahrt des Diplomatiſchen Korps zum feierlichen Neujahrs⸗ empfang.“ Jedesmal beim Eintreffen eines fremden Miſſionschefs erwies die Ehrenkompanie militäriſche Ehrenbezeugungen durch Präſentieren des Ge⸗ wehrs, wobei die Muſik bei dem Nuntius und den Botſchaftern den Präſentiermarſch ſpielte, während für die Geſandten und die Geſchäftsträger das Spiel gerührt wurde. Der Staatsakt fand in der traditionellen Form im„Großen Saal“ des„Hauſes des Reichspräſi⸗ onten“ ſtatt, in dem ſich im Beiſein des Protokoll⸗ chefs Geſandten von Bülow⸗Schwante ſämtliche 51 in Berlin beglaubigten ausländiſchen Botſchafter, Geſandten und Geſchäftsträger verſammelt hatten, um dem Reichsoberhaupt ihre und ihrer Staaten Glückwünſche zum Jahreswechſel auszuſprechen und die Wünſche des Führers und Reichskanzlers für ihre Staatschefs, Regierungen und Völker entgegen⸗ zunehmen. Der Führer betrat in Gegenwart des Reichs⸗ miniſters des Auswärtigen, Freiherr von Neurath, um 12.15 Uhr den Saal. Die Rede des Nuntius Als Doyen des Diplomatiſchen Korps richtete der Apoſtoliſche Nuntius, Monſignore Cae⸗ ſaxe Orſenigo, Erzbiſchof von Ptolemais, an den deutſchen Reichskanzler eine franzöſiſche An⸗ ſprache, deren Ueberſetzung wie folgt lautet: Herr deutſcher Reichskanzler! Das in Deutſchland beglaubigte Diplomatiſche Korps, deſſen Wortführer zu ſein ich die Ehre habe, bringt— in ſeinem eigenen und im Namen der Staatsoberhäupter, die es vertritt— Ew. Exzellenz ſeineaufrichtigſten undwärmſten Wünſche für die Wohlfahrt Ihres Volkes zum Ausdruck. Wir wünſchen von ganzem Herzen, daß Deutſchland völlig glücklich ſein und in Ruhe und Frieden, der den Menſchen guten Willens verheißen iſt, gedeihen möge. Exzellenz! Auch im Zeichen ſtolzeſter Freude an einem wahrhaft eindrucksvollen materiellen Fortſchritt muß die Welt von Tag zu Tag immer klarer er⸗ kennen, daß es ohne Frieden kein meunſchliches Glück gibt, und ſelbſt durch den ſteigenden Lärm der Rüſtungen hindurch ruft die Menſchheit un⸗ abläſſig vertrauensvoll nach Frieden. In Uebereinſtimmung mit dieſem Sehnen der Welt geben auch wir unſeren Wünſchen dahin Ausdruck, daß das neue Jahr der Meunſchheit wirklich eine Befriedung der Gei⸗ ſter bringen möge, die der Ausdruck der inneren Gewißheit iſt, daß der Friede, und zwar ein feſtgefügter vollſtändiger Friede, zwiſchen den Völkern und innerhalb eines jeden Volkes der Welt endgültig wiedergegeben werde. Mögen alle Völker ſich endlich in Gerechtig⸗ keit, Ordnung und Nächſteuliebe brüderlich ver⸗ einen, und mögen ſie es im Intereſſe des allge⸗ ein Friede meinen Gedeiheus durch immer lebhaftere Wech⸗ ſelbeziehungen recht bald zu einer aktiven Zu⸗ ſammenarbeit bringen. Möge der Allmächtige unſere Wünſche erhören, in denen eine gemeinſame Hoffnung zum Ausdruck kommt, und möge er in dieſem neuen Jahre geben, daß alle Staatsoberhäupter in weitem Maße zu dieſer Verwirklichung des Weltfriedens beitragen können. Herr Reichskanzler! Mit dieſen Wünſchen bitten wir Sie, auch die auf⸗ richtigen und wärmſten Wünſche entgegennehmen zu wollen, die wir für das perſönliche Glück Ew Exzel⸗ lenz zum Ausdruck bringen. Die Antwort des Führers: Der deutſche Reichskanzler erwiderte darauf mit folgender Rede: Herr Nuntius! Ew. Exzellenz und dem Diplomatiſchen Korps, für das Sie ſprechen, ſage ich meinen beſten Dank für die Wünſche, die Sie zugleich im Namen der von Ihnen vertretenen Staatsoberhäupter dem deutſchen Volke und mir ſelbſt zum Ausdruck brachten. 5 Der Friede, den Sie, Herr Nuntius, an der Schwelle des neuen Jahres den einzelnen Völkern im Innern wie der Welt als Ganzem wünſchen, iſt auch das Ziel meiner und der Reichsregierung Ar⸗ beit. Deutſchland ſtrebt— wie Sie ſich, meine Her⸗ ren, wohl alle aus eigener Anſchauung überzeugt haben werden— mit ſeinen ganzen Kräften danach, unter Ausgleich all der die innere Einheit der Völker bedrohenden ſcheinbaren ſozialen und geſellſchaft⸗ lichen Intereſſengegenſätze dem deutſchen Volke das Glück einer brüderlich verbundenen Gemeinſchaft zu geben, die wirtſchaftlich Schwächeren durch freudig dargebrachte Hilfe zu ſtärken und alle geſunden und guten Regungen zur Hebung der materiellen ſowie der ſeeliſchen Wohlfahrt des Geſamtvolkes zu fördern. In der gleichen Stimmung, die unſere innere Handlungsweiſe beſtimmt, wollen wir auch un⸗ ſere Beziehungen zum Ausland regeln. Wir glauben, daß die Aufgaben, die die Vorſehung dem Zuſammenleben der Völker untereinander auf der Erde geſtellt hat, im ſelben Geiſte gelöſt werden müſſen; wir ſind deshalb gewillt, mit allen Nationen und allen Staaten, die dieſe Auf⸗ faſſung ebenfalls teilen, ehrlich und vertraueus⸗ voll zuſammenzuarbeiten und dieſes Beſtreben auch praktiſch zu betätigen. Es wird deshalb das deutſche Volk eine wahrhaft aufbauende Frie⸗ densarbeit im Dienſte des allgemeinen Fort⸗ ſchritts jedem völkerzerſtörenden Kampfe aus ganzem Herzen vorziehen. Möge dieſe Sehuſucht zu einer wirklich gegen⸗ ſeitigen Rückſichtnahme führen und damit zu einem tatſächlichen Frieden des Rechts und des Vertrauens. Und mögen dieſe Wünſche im Jahre 1938 vor allem nicht nur die Völker er⸗ füllen, ſondern ihren lebendigen Ausdruck fin⸗ den in den Handlungen und Taten der Regie⸗ Die Newjahrsempfänge beim Führer „Wahrhaft aufbauende Friedensarbeit im Dienſte des allgemeinen Fortſchritts“ die Mauern ſind erstiegen Japaner erſtürmen das Kiangyin⸗Fort. Auf Sturmleitern wird die Mauer erſtiegen. Die oben an⸗ gekommenen Soldaten ſchwenken ſchun jubelnd die Gewehre, (Preſſephoto, Zanoͤer⸗M.) Japaniſche Truppen beim Ueberqueren einer Jahr hunderte alten Brücke bei Peking.(Weltbild, Zander⸗ Miß :::: pppd dd d ⁊ͤ rungen. Die deutſche Volks⸗ und Staatsführung ſieht vertrauensvoll einer ſolchen aufrichtigen Völkerverſtändigung entgegen. In dieſem Sinne entbiete ich Ihnen, Herr Nun⸗ tius, ſowie Ihnen, meine Herren, den von Ihnen vertretenen Staatsoberhäuptern, Regierungen und Völkern meinen und des deutſchen Volkes herzlich⸗ ſten Neujahrswunſch. Nach ſeiner Anſprache begrüßten der Führer und Reichskanzler und nach ihm der Reichsminiſter des Auswärtigen, die Miniſter und Staatsſekretäre den Doyen und die nach ihrer Rangfolge ſtehenden Bot⸗ ſchafter, Geſandten und Geſchäftsträger einzeln mit Händedruck und nahmen ihre perſönlichen Glück⸗ wünſche entgegen, woran ſich kurze Unterhaltungen ſchloſſen. Hierauf verabſchiedete ſich der Führer von dem Diplomatiſchen Korps und verließ mit ſeiner Beglei⸗ tung den Saal. f Bei der darauffolgenden Abfahrt der fremden Miſſionschefs erwies die Ehrenkompanie ihnen die gleichen militäriſchen Ehrenbezeugungen wie bei ihrer Ankunft.. 3 Nach Abſchluß des Staatsaktes trat der Führer und Reichskanzler auf einen Balkon des Hauſes des Reichspräſidenten, um die aus Anlaß dieſer Emp⸗ fänge zahlreich in der Wilhelmſtraße verſammelte Menge zu begrüßen, die ſein Erſcheinen mit freudi⸗ gen Heilruſen beantwortete. In der Zwiſchenzeit war die Ehrenkompanie unter Führung ihres Kompaniechefs, Hauptmann Hoebel, aus dem Ehrenhof des Hauſes des Reichs⸗ präſidenten abgerückt und hatte mit Fahne in der Wilhelmſtraße gegenüber dem Hauſe des Reichs⸗ kanzlers Aufſtellung genommen. Hier ſchritt der Führer in Begleitung des Kommandanten von Ber⸗ lin, Generalmajor Seifert, und des Kommandeurs des Wachregiments, Oberſt von Alten, unter den Klängen der Nationalhymnen die Front der Ehren⸗ kompanie ab und nahm anſchließend den Vorbei⸗ marſch dieſer Kompanie ab. Das militäriſche Schau⸗ ſpiel hatte auf dem Wilhelmplatz zahlreiche Zu⸗ ſchauer verſammelt, die dem Führer und Oberſten Befehlshaber der Wehrmacht auch hier begeiſterte Kundgebungen bereiteten. Begeiſterte Huldigungen der Berliner Noch während der Abfahrt der Diplomaten trat der Führer auf den Balkon des„Hauſes des Reichspräſidenten“. Die vielen Tauſende die ſchon ſtundenlang ausgeharrt hatten, grüßten ihn mit be⸗ geiſterten Heilrufen. Der Führer dankte mit erho bener Rechten nach allen Seiten. Obwohl während der Abfahrt der Diplomaten ein heftiger Regen einſetzte, wankte die Menge nicht, bis der letzte Wagen den Vorgarten verlaſſen hatte. Kurz darauf ging die Standarte des Führers am 2. Seite/ Nummer 16 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 11. Januar 1938 „Hauſe des Reichspräſidenten“ nieder zum Zeichen, daß der Führer das Haus verlaſſen hat. Die Ehren⸗ kompanie zückte mit klingendem Spiel ab. Der große Neujahrsempfang beim Führer und Reichskanzler aus Anlaß des Jahreswechſels war damit beendet. 5 Auf dem Wilhelmplatz hatten ſich inzwiſchen Tau⸗ ſende von Berlinern eingefunden, die im leichten Sprühregen ausharrten, um zum erſtenmal im neuen Jahr dem Führer ihren Gruß entbieten zu können. Regennaß hing über dem„Hauſe des Reichs⸗ kanzlers“ die Führerſtandarte. Gegen 13.30 Uhr kam Bewegung in die Maſſe der Wartenden: Mit klin⸗ gendem Spiel zog vom„Hauſe des Reichspräſiden⸗ ten“ her die Ehrenkompanie des Heeres mit der Fahne des Wachregiments auf und nahm vor der Reichskanzlei Aufſtellung. Bald darauf erſchien auch im Vorgarten ſeines Hauſes der Führer. Brauſender Jubel begrüßte und begleitete den Oberſten Befehlshaber der Wehrmacht, als er in Be⸗ gleitung des Kommandanten von Berlin, General- major Seifert, die Front abſchritt. Dann begab ſich der Führer— der Regen hatte ſich inzwiſchen in leichtes Schneetreiben verwandelt — zum nördlichen Ende des„Hauſes des Reichskanz⸗ lers“, um hier den Vorbeimarſch der Ehrenkompanie abzunehmen. Kurz darauf erſchien der Führer noch auf dem Ballon und nun gab es lein Halten mehr. Die SS mußte dem Druck der begeiſterten Menge nachgeben. Tauſend und aber zuſend Hände reckten ſich dem Führer entgegen und aus tauſend und aber Tau⸗ ſend Kehlen drangen die Heilrufe zu ihm herauf. Nach allen Seiten grüßte und dankte Adolf Hitler für die begeiſterten Kundgebungen der Berliner Be⸗ völkerung, die noch lange andauerten, nachdem der Führer den Balkon wieder verlaſſen hatte. Wieder einmal eine Kriſe Barcelonas„Kriegsminiſter“ zaukt ſich mit ſeinen kommuniſtiſchen Kollegen — Paris, 11. Jan.(U..) Junerhalb der Barcelona⸗Regierung iſt, wie in ihr naheſtehenden hieſigen Kreiſen erklärt wird, ein ſehr ernſter Konflikt zwiſchen Kriegsminiſter Prieto und den kommuniſtiſchen Kabinettsmitgliedern ent⸗ ſtanden. Die zwei kommuniſtiſchen Miniſter Jeſus Hernandez(Erziehung) und Uribe(Landwirtſchaft) haben bereits ihre Rücktrittsgeſuche einge⸗ reicht. Den Bemühungen des Miniſterpräſidenten Negrin iſt es zwar gelungen, zwiſchen Prieto und den Kommuniſten einen„Waffenſtillſtand“ herbeizu⸗ führen, der bis zur Beendigung der Kämpfe um Teruel eingehalten werden ſoll; doch glaubt man, daß die Barcelong⸗Regierung früher oder ſpäter, wahr⸗ ſcheinlich aber ſchon verhältnismäßig bald einer völligen Umbildung unterzogen werden wird, bei der die Kommuniſten aus dem Kabinett ausſcheiden werden. Während Negrin den Miniſterpräſidentenpoſten und Prieto das Kriegsminiſterium behalten werden, dürfte bei dieſer Kabinettsumbildung auch Außen⸗ miniſter Giral ausgebootet werden, der ſoeben erſt einer einſeitigen Lähmung wegen die Ausübung ſei⸗ ner Amtsgeſchäfte drei Wochen lang unterbrechen mußte. Der frühere Juſtizminiſter Irujo, der die baskiſchen Gebiete in der Regierung vertreten hatte, aber infolge eines Konfliktes mit den Kommuniſten über die Schaffung der Volksgerichtshöfe vor einiger Zeit ausgeſchieden war, wird wahrſcheinlich das Juſtizminiſterium von ſeinem jetzigen Inhaber, dem Linksrepublikaner Anſo, wieder übernehmen. Man ſoll ſich nicht täuſchen: Die heutige Kaiſerkonferenz in Tokio: Nur viermal in der Geſchichte Japans! Rätſelraten um die VBeralungen Verpflichtung zu ſtrengſter Vertraulichkeit — Tokio, 11. Jan.(U..) In Tokio ſind jetzt alle Vorbereitungen für den Zuſammentritt einer Kaiſerlichen Konferenz am Dienstag nachmittag 2 Uhr(Ortszeit) getroffen wor⸗ den. Die Bedeutung dieſer Konferenz geht daraus hervor, daß der Kaiſer ſelbſt den Vorſitz führen wird. Solche Kaiſerliche Konferenzen ſind bisher nur bei ganz beſonderen Ereigniſſen abgehalten worden. Dies iſt die vierte dieſer Konferenzen in der Ge⸗ ſchichte Japans. Die erſte wurde 1894 während des chineſiſch⸗japaniſchen Krieges abgehalten, die zweite 1904 während des Krieges gegen Rußland und die dritte 1914 vor der Kriegserklärung Ja⸗ pans an Deutſchland. An der Sitzung werden unter anderem teil⸗ nehmen Miniſterpräſident Fürſt Konve, der Chef des Generalſtabs Fürſt Kanin und der Chef der Armee Fürſt Fuſhimi. Nachdem das Kabinett ſeine Beſchlüſſe gefaßt hatte, begab ſich geſtern nachmittag Fürſt Konde zum kaiſerlichen Palaſt, um ſie dem Kaiſer vorzulegen. 2— 2 Mitestu in Prag Rumänien betont ſeine Treue zur Kleinen Eutente —. Prag, 11. Januar.(U..) Zu Ehren des neuen rumäniſchen Außenminiſters Miceescu, der Sonntag nachmittag hier eintraf, fand geſtern ein von Außenminiſter Krofta veranſtaltetes Eſſen ſtatt, an dem u. a. Miniſterpräſident Hodza, hohe Offiziere der Armee, der franzöſiſche und rumä⸗ niſche Geſandte ſowie der jugoſlawiſche Geſchäfts⸗ träger teilnahmen. In ſeinem Trinkſpruch betonte Krofta, daß ſich bei den Beſuchen Micescus in Belgrad und Prag keine Aenderung der Prinzipien der Kleinen En⸗ tente gezeigt hätte. Die Staaten der Kleinen Entente ſeien beſtrebt, ſich nicht in ihre gegenſeitigen inner⸗ politiſchen Verhältniſſe einzumiſchen, dagegen in Uebereinſtimmung untereinander und Beachtung aller internationaler Probleme weiterhin ihren Weg zu beſchreiten Der rumäniſche Außenminiſter erwi⸗ derte den Trinkſpruch, indem er die Treue Rumä⸗ niens gegenüber der Kleinen Entente unterſtrich, die So geht es nicht! Der Kaiſer erteilte den Beſchlüſſen ſeine volle Billi⸗ gung. Ueber den Gegenſtand der Verhandlungen iſt noch nichts bekanntgeworden. Alle Miniſter und Miniſterialbeamte ſind zu ſtrengſtem Still⸗ ſchweigen verpflichtet worden. In gewöhnlich gut unterrichteten Kreiſen iſt man der Anſicht, daß die Verhandlungen ſich in erſter Linie um Japans Friedensbedingungen drehen werden, während von anderer Seite behauptet wird, daß der Beginn des Feldzuges in Südchina, beſonders die Beſetzung von Kanton und die Iſolierung von Hongkong Haupt⸗ gegenſtand der Beratungen ſein werden. Vorläufig keine Mitteilung zu erwarten + Tokio, 11. Januar. Wie hier verlautet, wird über die Konferenz beim Kaiſer zunächſt keine Verlautbarung heraus⸗ gegeben werden. Möglicherweiſe wird aber in den nächſten Tagen eine Mitteilung erfolgen. Miniſter⸗ präſident Fürſt Konode berichtete lediglich in einem Kabinettsrat über die Ergebniſſe dieſer Konferenz. von jeher die rumäniſche Außenpolitik gekennzeichnet habe, und ſchließlich erklärte er, der herzliche Empfang in Prag habe ihn von der Freundſchaft und Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen der Tſchechoflowakei und Rumä⸗ nien überzeugt. Micescu reiſte geſtern nachmittag um.45 Uhr von hier nach Belgrad ab. In dem offiziellen Ab⸗ ſchluß⸗Kommuniqus wird erklärt, daß alle Teil⸗ nehmer oer Prager Beſprechungen erfreut ſeien, feſt⸗ ſtellen zu können, daß die Vertreter der beiden Staaten ſowohl in bezug auf ihre gegenſeitigen Be⸗ ziehungen wie auf die Politik der Kleinen Entente zu einer vollſtändigen Uebereinſtimmung gelangen konnten. . 3 In Belgrad eingetroffen dnb Belgrad, 11. Januar. Der rumäniſche Außenminiſter Micescu traf am Dienstagfrüh mit ſeiner Gattin auf dem Belgrader Hauptbahnhof ein. Zu ſeiner Begrüßung hatten ſich von jugoflawiſcher Seite Miniſterpräſident und Außenminiſter Stojadinowitſch ſowie die beiden Staatsſekretäre im Außenminiſterium eingefunden. Krieg nur nach Volksabstimmung?? Der Waſhingtoner Kongebß lehnt den Lublow-Anteag ab dnb. Washington, 10 Januar. Der Kongreß lehnte am Montag mit 209 gegen 188 Stimmen die verfaſſungsändernde Ludlow⸗Ent⸗ ſchließung, die einen Verfaſſungszuſatz vorſah, nach dem kein Krieg ohne vorherige Volksabſtimmung er⸗ klärt werden ſoll, ab. Italien läßt ſich von Europa nicht ablenken Die Errichtung des Imperiums hat ſein Intereſſe am Donauraum nicht gemindert Drahtbericht unſ. röm. Vertreters — Rom, 11. Jan. Es ſcheint nunmehr ſeſtzuſtehen, daß der Führer und Reichskanzler bei ſeinem Aufenthalt in Rom im Palazzo Doria Wohnung nehmen wird. Dieſer Palaſt, der am Korſo Umberto ge⸗ legen iſt, deſſen einer Flügel aber bis auf die Piazza Venezia ragt, iſt einer der größten und üppigſten römiſchen Paläſte. Boronini, Pietro da Cortona und andere Baumeiſter haben an ihm mitgewirkt, er iſt einer der wenigen Beiſpiele für den ſpäteren leichteren Barock in Rom. In ſeinem Inneren ent⸗ hält er drei Höfe und in 18 langen Galerien ſind mehr als 800 Bilder angebracht, die zum Teil von dem Pinſel der berühmteſten Maler ſtammen wie Raffael, Tizian, Velasquez, Lippi, Botticelli. Andere Räume ſind mit unvergleichlichen Gobelins ausgeſchmückt, die jedem Muſeum zur Ehre gereichen wit ren. Die Dorias waren von jeder ein ſehr kunſt⸗ liebendes Geſchlecht und auch noch in den ſpäteren Generationen haben ſie die Sammlungen ihrer Vor⸗ fahren fortgeſetzt und vergrößert. Von dem vor⸗ letzten Prinz Alfonſo wird folgende Anekdote er⸗ zählt: Eines Tages kam der alte Pierpont Morgan zu ihm auf einem ſeiner gewöhnlichen Beſuche in Rom, bei denen er auf der Jagd nach Kunſtſchätzen war. Er erklärte dem Prinzen, er wolle das Porträt von Innocenz., des Papſtes aus dem Hauſe der Dorier, das von Velasquez ge⸗ malt iſt und eines der ſchönſten Stücke der Samm⸗ lung Doria iſt, erwerben. Der Prinz erklärte, daß ihm das Bild unverkäuflich ſei. Der amerikaniſche Millionär beſtand aber darauf, ihm ein Angebot zu machen und erklärte, daß er 5 Millionen Lire dafür zahlen bereit ſei.„Verſtehen Sie wohl, eine lion Dollar.“ Aber Don Alfonſo antwortete Nicht mehr, ſondern läutete dem Diener, daß er den wünſchten Gaſt hinausbegleitete. Noch im letzten Jahrhundert fanden mit die ſchön⸗ ſten Feſte Roms im Palazzo Doria ſtatt, wo ſich der ße, alſo der königstreue Adel vereinigte. Einer r größten Empfänge war jener, der zu Ehren ſer Wilhelm II. bei einem Beſuch in Röm ver⸗ ö a wurde die Anekdote er⸗ im, beeindruckt von dem reichtümer der Gaſtgeberin geſagt habe:„Wenn Sie nach Berlin kommen, könnte ich Sie nicht in einem Palaſt empfangen, der dem Ihrigen vergleichbar wäre.“ 5 Zum letzten Male iſt der Palazzo Doria für eine öffentliche Funktion benutzt worden, als in den Nachkriegsjahren einer der erſten Ausſchüſſe des „ in Rom in ihm ſeine Sitzungen ab⸗ hielt. Die Abſtimmung erfolgte, als der Sprecher ein Schreiben Rooſevelts verleſen hatte, in dem er, wie am Vortag ſchon Außenminiſter Hull, erklärte, daß der Ludlow⸗Plan jeden Präſidenten in der Verfol⸗ gung der amerikaniſchen Außenpolitik außerordent⸗ lich behindern würde. Darüber hinaus würde die Durchführung des Planes andere Nationen zu der Annahme verleiten, daß ſie ungeſtraft amerikaniſche Rechte verletzen könnten. Im übrigen hält Rooſevelt den Verfaſſungszuſatz für praktiſch undurchführbar und unvereinbar mit der amerikaniſchen Regierungs⸗ form. Hätte der Kongreß eine Ausſprache über dieſe Entſchließung zugelaſſen, ſo wäre für die Annahme des Vorſchlags eine Zweidrittelmehrheit erforderlich geweſen. Bezeichnend iſt, daß ſelbſt in der Oppoſition der Plan ſtark umſtritten war. Auch der Präſident der amerikaniſchen Legion hatte ſich gegen die Ent⸗ ſchließung ausgeſprochen. Vorläufiges Ergebnis des Dezember ⸗Eintopf⸗ ſonntags. Das vorläufige Reichsergebnis des drit⸗ ten Eintopfſonntags am 12. Dezember 1937 beträgt 5 744 477,62 Mark. Der Eintopfſonntag im Monat Dezember des Vorjahres erbrachte 5714 714,55 Mark. das Modell zur Adolf-Hiller-Schule Mit dem feierlichen Feſtakt der Grundſteinlegung für eine Adolf⸗Hitler⸗Schule in Waldbröhl im Gau Köln⸗Aachen, mit dem gleichzeitig der Grundſtein für neun weitere Adolf⸗Hätler⸗Schulen in verſchiedenen deutſchen Gauen gelegt wird, der am kommenden Sonntag, dem 16. Januar, in Anweſenheit von Reichs⸗ organſſationsleiter Dr. Ley und Reichsjugendführer Baldur v. Schirach ſtattfindet, wird der erſte Abſchnitt zur Herſtellung der für die nationalſozigliſtiſche Iugenderziehung und Führerausleſe wichtigſten Inſti⸗ tute eingeleitet.— Ganz links die Kreisburg, deren Errichtung als erſte im Reich in dieſem Jahre in An⸗ griff genommen wird. Die Schule ſelbſt zeigt in der Mitte(nach dem Treppenaufgang) den Erziehungs⸗ bau, dahinter die Feier⸗ und Ehrenhalle. An die beiden Flügel des Erziehungsbaues ſchließen ſich rechts und links die Unterkunftshäuſer an. Auf der linken Seite befindet ſich im Viereck der Gemeinſchaftsbau mit den Wirtſchafts⸗ und Garagenflügeln, auf der rechten Seite befindet ſich die Sporthalle mit dem ſich rechts vorn anſchließenden Hallenbad. Hinter dem Hallenbad befindet ſich das Freibad. In Anſchluß an dieſes Bad iſt der Bau eines Stadlons vorgeſehen. (Selwilh, Zunder) — Warum ging Kot? Meinungsverſchiedenheiten über die Führung des „nationalen Lagers“ dnb. Warſchau, 11. Jan. Die polniſche Oeffentlichkeit ſchenkt dem Wechſel in der Leitung des Lagers der nationalen Einigung große Beachtung. Die meiſten Blätter begnügen ſich mit der Wiedergabe der offiziellen Mitteilung und bringen den Lebenslauf des neuen Leiters des La⸗ gers. Der ſchwerinduſtrielle„Kurjer Polſki“ be⸗ hauptet, daß der Wechſel ſowohl auf den Geſund⸗ heitszuſtand des Oberſten Koc als auch auf Mei⸗ nungsverſchtiedenheiten in der Leitung des Lagers über die Taktik und die grundſätzliche Arbeit zurückzuführen ſei. Die Italiener ſind ihnen lieber Die Araber und die engliſche Rundfunkpropaganda Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 10. Januar. „Sunday Times“ meldet aus Jeruſalem, daß die Araber jetzt, wo ſie die Wahl zwiſchen den engliſchen und italieniſchen Rundfunkſendungen haben, trotz⸗ dem die italieniſchen Sendungen vorziehen. Nach ihrer Anſicht geſchieht das deshalb, weil der durch⸗ ſchnittliche Araber„übertriebene Darſtellungen“ liebe. Als weiterer Grund gilt hier die Tatſgche, daß der italieniſche Sender Bari das alltäglich ge⸗ ſprochene Arabiſch ſende, das auch die Maſſe der des literariſchen Ausdrucks nicht kundigen Araber ver⸗ ſtehe. Ueber das Echo des neuen Paläſtinabuches der bpikiſchen Regierung meldet der„Oberſerver“ aus Jeruſalem, daß wohl zum erſten Male die geſamte Bevölkerung einig ſei, nämlich inder Ablehnung des engliſchen Weißbuches, wenn auch aus verſchiedenen Gründen. Die Araber tadeln vor allem das Feſthalten am Teilungsplan, während der jüdi⸗ ſche Teil der Bevölkerung die Unbeſtimmtheit und die lange Dauer der Prozedur kritiſiere. Schwedens Reichstag eröffnet Wehretat erſt an dritter Stelle f (Funkmeldung der NM.) E Stockholm, 11. Januar. Um elf Uhr vormittags erfolgte heute in alther⸗ gebrachter feierlicher Weiſe im großen Marmorſaal des großen Königsſchloſſes die Eröffnung des Reichs⸗ tages durch König Guſtav V. von Schweden. In ſeiner Thronrede erklärte der König, Schwedens Be⸗ ziehungen zu den fremden Mächten ſeien gut. Die internationale Unruhe, die weiter andauere, ermahne zu einer nationalen Wachſamkeit, doch gleichzeitig auch zur Mitarbeit an der Stärkung der Friedens⸗ kräfte. Schweden ſei, betonte der König, wie ſtets bisher bereit, an dieſer Zuſammenarbeit teilzu⸗ nehmen. Der Haushaltsplan für das Rechnungsjahr 19388⸗ 39, der nach neuen Geſichtspunkten geordnet wurde, weiſt auf der Einkommenſeite 1227 Mill. Kronen auf. Die Ausgaben belaufen ſich auf 1208 Mill. Kronen. Auf der Ausgabenſeite weiſt der Sbzialetat die Höchſte Ziffer auf, nämlich 317, Mill. Kronen. Dann folgt der Etat des Kultusminiſters mit 2146 Pill Kronen und erſt an dritter Stelle folgt der Wehr⸗ etat mit 180,4 Mill. Kronen. 5 Neues Namens-MRocht Unerwünſchte Namensänderungen werden widerrufen dnz. Berlin, 11. Januar. Die Reichsregierung hat ein Geſetz über die Aen⸗ derung von Familiennamen und Vornamen erlaſſen, durch das das bisherige Recht auf dieſem Gebiet in weſentlichen Punkten geändert wird. Für die Aen⸗ derung von Familiennamen auf Antrag gilt der Grundſatz, daß die Aenderung nur zuläſſig iſt, wenn ein wichtiger Grund die Aenderung rechtfertigt. Darüber hinaus ſchafft aber das neue Geſetz die Möglichkeit eines Widerufes früherer Namensände⸗ rungen, und zwar ſolcher, die vor der Machtergrei⸗ fung ausgeſprochen worden ſind. Vorausſetzung iſt, daß die Namensänderung nach den Grundſätzen des heutigen Staates als unerwünſcht anzuſehen iſt. Zum Beiſpief wird dabei an die Fälle gedacht, in deuen jüdiſche Namen zum Zwecke der Tar⸗ nung geändert worden ſind. n Der Widerruf, für den der Reichsinnenminiſter zuſtändig iſt, kann bis Ende 1940 erfolgen, und zwar auch dann, wenn die Perſon, deren Name geändert iſt, bereits verſtorben iſt. Da durch den Widerruf außer den Perſonen, deren Name geändert worden iſt, auch diejenigen Perſonen den Namen verlieren, die ihr Recht zur Führung des Namens von jenen berſonen ableiten, wird die Namensänderung dann für dze Nachkommen wirkſam. Die von dem Widerruf betroffenen Perſonen dürfen nur noch den Namen führen, der ihnen oder ihren Vorfahren vor der Namensänderung zuſtaud. Großfeuer bei Turin dnb. Mailand, 11. Januar. In der Nacht zum Dienstag brach in einer Pa⸗ pierfabrik in der Nähe von Turin ein Großfeuer aus, dem außerordentlich hohe Vorräte an Nohſtof⸗ fen, Papier und Zelluloſe zum Opfer fielen. Infolge des leicht brennbaren Materials waren die Arbeiten der Feuerwehren ſehr ſchwierig. Die Braudbekämp⸗ fung zog ſich viele Stunden hin. Der Schaden wird auf 14 Millionen Lire geſchätzt. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Steltvertreter des Hauntſchriftleſters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Elfen bart 5 Sande ee Fritz Bode- Lokaler Tellt Dr. Kriz hammes Sport: Willy Müller ⸗Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht u. Bilderdſenſt Curt Wilhelm Fennel, 8 5 ſämtliche in Mannheim. 5 Schriftleitung in Berlin: Dr. C. 7. Schaffer, Verkin⸗ Friedenau. 5 Südweſtkorſo 60 f Für unverlangte Beiträge keine Gewähr- Rücksendung nur bei Rückporta Herausgeber. Drucker und Verleger: Neue Ma hei Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim. R 1, 46 5 Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, Mannheim. Aüsgobe A Mittag über 11000 Ausgabe A Abend über 10000 Aus gaße 8 über 10500 18 Geſaut- Den. Monat Dezember übe 21 00 12 Woch muß den zugef uns die 9 Mit Taſck Freu ind men dem Brün Nord finke Stin richs Waſſ herz am! Berg ßig! abge gehe Hal ſo fi über ſchwe Schn höre Die mit wie eini; funk Kolt tung und in d Sche auch zutr Arn in Leid 9 Tag Kan Sill die beli⸗ Eic Sill h ü! nun die che Dar ſcha bei felt. im Tre eine ſchr den ver Dienstag, 11. Januar 1938 Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 16 ——— Mannheim, 11. Januar. Begegnung mit einem Kormoran Wintervogelleben im Waldpark 12.40, Samstag nachmittag. Schluß für dieſe Woche mit der Arbeit! Los! Jede freie Stunde muß der Vogelfreund jetzt ausnutzen; denn da in den Bergen alles zugeſchneit und alle kleinen Teiche zugefroren ſind, die See vereiſt iſt, findet man bei uns am Rhein überall Wintergäſte der Vogelwelt, die gezwungen ſind, ſich neue Futterplätze zu ſuchen. Mit dem Zeißglas und einigen Butterbroten in der Taſche geht es hinaus. Da kommt ſchon die erſte Freude:— geck-geck—-geck!— Bluthänflinge ind hier ſo eifrig beim Freſſen, daß ſie unſer Kom⸗ men kaum ſtört. Weiter geht's von Neckarau nach dem Bahnübergang Seckenheim zu und kurz vor der Brücke ſehe ich die erſten Wintergäſte aus dem Norden: Bergfinken in Futterſtreit mit Buch⸗ finken, ſchöne Vögel, ſchöner ihr Gewand als ihre Stimme. Rechts der Bahn— in Richtung Fried⸗ richsfeld— kommt ein Stück Brachland: Schilf, Waſſer, Stechapfel, Nachtkerze— alles was Vogel⸗ herz oder Magen begehrt, mein vorläufiges Ziel! Ein helles„zih“, da ſchaukeln ſchon einige Rohr⸗ ammern luſtig im Rohre und vor ihnen im Feld Bergfinken, Buchfinken und Grünfinken. Flei⸗ ßig und eifrig wird jedes ſchneefreie Stückchen Feld abgeſucht. Rechts lockt ein Buntſpecht und dann gehen wir in Richtung Friedhof Neckarau weiter. Halt! Hier iſt noch eine Rebhuhnfamilie, ſo friedlich und zutraulich faſt wie Haushühner und überall die ſchwarze Rabenkrähe, die ſich noch ſchwärzer als ſonſt ausnimmt, dazwiſchen ihre kleine Schweſter, die Dohle, die ihre angenehme Stimme hören läßt. Da kommt eine neue Ueberraſchung! Die nächſten Bäume und Sträucher ſind überfüllt mit ſchwatzenden bunten Vögeln, faſt hört es ſich an, wie Spatzenmuſik. Wieder ſind es Bergfinken, wohl einige hundert Stück, die hier einen Futterplatz ge⸗ funden haben. Brandſchutt aus einem Neckarauer Kolonialwarengeſchäft findet hier die beſte Verwer⸗ tung. Die Amſel läßt einen Warnruf ertönen, und los geht die ganze Geſellſchaft, um ſofort wieder in der nächſten Nähe einzufallen. Wie eine Herde Schafe kommen dort Stare angetrippelt. Da ſitzt ja auch ein Bergfink ganz in unſerer Nähe. Er iſt ſo zutraulich, daß er ſich ohne weiteres greifen läßt. Armer Kerl, er iſt krank und ſchwach und will mir in der Hand ſterben. Wir befreien ihn von ſeinen Leiden und dann geht es weiter. Hier im Waldpark kenne ich eine Stelle, wo über Tag Waldohreulen ſitzen, und die möchte ich meinen Kameraden zeigen. Wir gehen nach dex früheren Silberpappel zu. Unterwegs in den Gärten turnen die Meiſen, und der wegen ſeiner Farbenpracht beliebte, aber als Neſträuber wenig geſchätzte Eichelhäher zeigt ſich. In der Bucht bei der Silberpappel ſehen wir im Waſſer ein paar Bläß⸗ hühner. Hier hauſt auch ein Eisvogel, aber nun fängt es zu regnen an und wir retten uns in die Schutzhütte. Drüben ſteckt ein Zwergtau⸗ cher ſeinen Kopf aus dem Waſſer, und an dem Damm macht ſich ein grünfüßiges Teichhuhn zu ſchaffen. Da ſauſt ein Vogel an meinem Glas vor⸗ bei ins Gebüſch und ſchon ſchreit ein Spatz verzwei⸗ felt. Aber er hat Glück. Der Sperber hat ſich im Gezweig verfangen und hat mit ſich ſelbſt zu tun. Trotzdem getraut ſich der Spatz nicht fort, bleibt einen halben Meter über ihm wie gebannt ſitzen und ſchreit. Mein Freund bringt ihm Hilfe. Er möchte den Sperber fangen, aber der macht ſich mit einem verletzten Fang los. Wir wollen aber zu den Wal d⸗ ohreulen. Dort am erſten Uebergang über den Schlauch haben ſie immer geſeſſen, aber heute ſind ſie fort. Ein Rotkehlchen kommt näher. Zerkleinerte Walnüſſe haben wir da— wird es die wohl anneh⸗ men? Ich ſtreue ſie auf den Boden und ſchon fliegt es mir gar auf die Hand und ſucht ſich gemütlich Stückchen für Stückchen aus der Doſe aus. Einige Minuten blieb er ſitzen und ließ— ſeine Anſchrift im Futterkäſtchen. Jetzt geht es noch nach dem Strandbad. Da ſind am Uferrand Wieſenpieper zu ſehen. Zwiſchen Neckarau und Strandbad kommen wir an den Rhein. Da fallen Stockenten ein. Halt! Da iſt ja noch etwas ganz Neues dabei— ſelbſt für mich! Ich ſchlage mein Vogelbuch auf, eine Verwechflung iſt wohl nicht möglich, das iſt ja ein Kormoran. Aus fernen Landen hat er ſich hierher verflogen und läßt uns ſogar von Auſtralien träumen. Das nächſte Mal geht es an den Alirhein bei Waldhof— da iſt auch allerhand Schönes zu ſehen. 5 KW. Neue Telephon-Buchſtabiertafel Am 1. Februar wird ſie eingeführt Die bisher für den Telegraphen⸗ und Fernſprech⸗ dienſt im Inland verwendete Buchſtabiertafel wird vom 1. Februar ab teilweiſe geändert. Folgende Schlüſſelworte werden neu aufgenommen: Berta (früher Bruno), Friedrich(Fritz), Heinrich(Heinz), Julius(Jot), Konrad(Kurfürſt), Marta(Marie), Oedipus(Oeſe), Theodor(Toni), Apſilon(Ypern). Die neue Buchſtabiertafel lautet nun⸗ mehr wie folgt: A— Anton, A— Arger, B Berta, E= Cäſar, Ch= Charlotte, D= Dora, E Emil, J Friedrich, G= Guſtav, H= Heinrich, J Ida, J Julius, K= Konrad, L= Ludwig, Me Martha, N Nordpol, O= Otto, O Odi⸗ pus, P= Paula, Q Quelle, R= Richard, S= Siegfried, T- Theodor, u= Ulrich, 1 llebel, B Viktor, W Wilhelm, X— Tantippe, 9 Yypſilon, Z— Zeppelin. z Ueber den nervöſen Menſchen und ſein Schick⸗ ſal ſpricht am Mittwoch im Caſino Dr. med. Glück auf Veranlaſſung des Vereins für naturgemäße Lebensweiſe in der Kneipp⸗Bewegung. Kein falsches Mikleid mit Jugendverderbern! Jeder Volksgenoſſe iſt zum Schutze unſerer Kinder beſtellt Von Staatsanwalt Dr. M. Kühnle, Leiter der Juſtizpreſſeſtelle Stuttgart Das Geſicht einer Nation wird entſcheidend be⸗ ſtimmt durch ihr politiſches Wollen, Geiſt und Schlag⸗ kraft ihrer Armee und das völkiſche Empfinden ihrer Jugend, aus der ſie ſich immer wieder erneuert. In⸗ nerhalb des Rahmens dieſer Ausführungen ſei der deutſchen Jugend gedacht, die unſer aller Hoffnung iſt. Eine Hoffnung, die aber nicht allein die Staats⸗ führung, ſondern jeden Volksgenoſſen ver⸗ pflichtet, alles nur Erdenkliche zu tun, richtung⸗ weiſend und führend die Jugend dem Staate, dem Volke ſchlechtweg, auf die Dauer und mit fanatiſcher Liebe zu verbinden. Die Jugend des Dritten Reiches wird dieſes Be⸗ mühen jederzeit mit freudigſtem Dank und durch raſtloſe Arbeit an ſich und für das Volk entgelten: dies beſonders, ſeit ſie weiß, daß die nationalſoziali⸗ ſtiſche Staatsführung alles in ihren Kräften Ste⸗ hende tut, die Jugend vor Verderbnis und Mißbrauch zu ſchützen. Die deutſchen Jungen und Mädchen haben es freudig begrüßt, in der Hit⸗ ler-⸗Jugend zuſammengefaßt worden zu ſein und in ihr nicht nur körperlich, ſondern auch geiſtig und ſittlich im Geiſte des Nationalſozialismus er⸗ zogen zu werden. Die Jugend anerkennt auch, daß neben der Hitler⸗JZugend die Schule und das Elternhaus beſtrebt ſind, ſie zu dem beſten Ga⸗ ranten der Zukunft zu erziehen. Sie vergißt dabei auch ihre eigene Verpflichtung nicht, ſich durch Selbſt⸗ zucht, Opferwilligkeit, Kameradſchaft und unbeug⸗ ſamen Arbeitswillen der an ihr täglich geleiſteten Arbeit würdig zu erweiſen. Dieſes Vertrauen des deutſchen Volkes in ſeine Jugend und deren Glaube an ſich ſelbſt darf nun aber, das müſſen ſich alle geſagt ſein laſſen, die glau⸗ ben, ungeſtraft ſich dagegen verſündigen zu können, von niemand erſchüttert und untergraben werden. Daß dies nicht geſchehen wird, dafür hat mit in erſter Linie die deutſche Strafrechtspflege zu ſorgen. Ja, ſie hat bereits mit feſter Entſchloſſenheit den Kampf gegen alle aufgenommen, die in irgendeiner Form ſich verbrecheriſch an der Jugend betätigen oder zu betätigen verſuchen. Rückſichtslos und hart, doch— wie immer— ge⸗ recht, wird dieſer Kampf geführt werden. Der Reichsminiſter der Juſtiz hat dies mit aller wün⸗ ſchenswerten Deutlichkeit dadurch zum Ausdruck ge⸗ bracht, daß er ſeit einigen Monaten bei jedem Land⸗ gericht, bei dem ein Bedürfnis hierfür beſtand, Jugenoͤſchutzkammern eingerichtet hat, die für folgende Delikte zuſtändig ſind: für alle Sittlichkeits verbrechen und Vergehen an und vor Jugendlichen bis zu 18 Jah⸗ ren; für alle Miß handlungen Jugendlicher; für ſchwere Verfehlungen gegen Arbeits⸗ und Ge⸗ ſundheitsſchutzbeſtimmungen zugunſten Jugendlicher; für jede ſonſtige als Verbrechen oder Vergehen ſtrafbare unmittelbare Gefährdung eines Jugend⸗ lichen. FFFFCcCſͤã6 wTddddwbdbdwßwßwGbwßwbwbcwcßGbGßGbGbGßbßpßwGfcpccwfcwcPcPrffccfccccccccc cc Profeſſor Georg Treiber + Ein Schulmaun, der von 1890 bis 1919 in Maun⸗ heim gewirkt hat, iſt am Montagabend in ſeinem Heimatort Plankſtadt, wo er ſeinen Lebensabend verbrachte, im faft vollendeten 85. Lebensjahr un⸗ erwartet geſtorben: Profeſſor Georg Treiber. Profeſſor Treiber, ſo berichtet die Heidelberger „Volksgemeinſchaft“, hatte ſich am Nachmittag nach Heidelberg begeben, wo er in früheren Jahren am Realgymnaſium tätig geweſen war, als ihn auf dem Bismarckplatz ein Schlaganfall ereilte, dem er erlag, ehe er in ſeine Plankſtadter Wohnung ge⸗ bracht worden war. Profeſſor Treiber war eine kernige Pfälzer Perſönlichkeit. Mit Stolz betonte er allezeit, auch als das noch für unfein galt, ſeine bäuerliche Herkunft. Er bewahrte ſich eine ungebro⸗ chene Urwüchſigkeit bis ins Alter, die ſich mit einer großen geiſtigen Regſamkeit paarte. Soweit ihn ſeine berufliche Tätigkeit nicht in Anſpruch nahm, widmete er ſich ſeinen landwirtſchaftlichen Neigun⸗ gen: er bewirtſchaftete ſeinen großen O bſt⸗ un d Gemüſegarten in Planlkſtadt ſelbſt, züchtete Gänſe und Hunde, für die er manchen Preis auf großen Ausſtellungen erhielt. Daneben hatte er noch eine große Leidenſchaft, der er bis in ſein Alter anhing: er war ein meiſterlicher Bil⸗ lardſpieler, an Jahren wohl der älteſte in Deutſchland. 8 Die dankbare Erinnerung ſo manches ſeiner früheren Mannheimer Schüler wird zu dem nun verwaiſten Fachwerkhaus in Plankſtadt gehen, das vor Jahrhunderten als erſtes wieder aufgebaut wor⸗ den war, nachdem die Horden Melaes den kleinen Ort niedergebrannt hatten. 102 gebührenpflichtige Verwarnungen 104 Kraftfahrzeuge nicht in Ordnung Fünf Verkehrsunfälle. Geſtern ereigneten ſich, wie der Polizeibericht meldet, hier fünf Verkehrs⸗ unfälle. Hierbei wurde eine Perſon leicht verletzt und ſechs Kraftfahrzeuge beſchädigt. Sämtliche Ver⸗ kehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Ver⸗ kehrsvorſchriften zurückzuführen. Verkehrsüberwachung. Bei geſtern vorgenom⸗ menen Verkehrskontrollen wurden wegen verſchie⸗ dener Uebertretungen der Reichsſtraßenverkehrs⸗ ordnung 102 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt. An 104 Kraftfahr zeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Wegen Ruheſtörung mußten drei Perſonen zur Anzeige gebracht werden. „ In der Volksbildungsſtätte Maunheim be⸗ ginnt am Freitag, dem 14. Januar, unter Leitung von Rektor Preuſch in der Friedrichſchule, U 2 (Lehrerzimmer der Knabenabteilung), die Arbeits⸗ gemeinſchaft für Geopolitik. Es werden an ſechs Abenden, jeweils freitags, folgende Themen behan⸗ — In allen dieſen Fällen ſind die Staatsanwälte an⸗ gewieſen, unermüdlich und mit beſonderem Nachdruck auf die Notwendigkeit eines wirkſamen Jugend⸗ ſchutzes hinzuweiſen und dem in ihren Strafanträgen gebührend Rechnung zu tragen. Selbſtverſtändlich iſt auch, daß die deutſchen Richter ſich, genau wie die in den Jugendſchutzkammern tätigen Schöffen, ſtets be⸗ wußt ſind, welche Aufgabe ſie als Richter im natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchland im Kampfe gegen Ver⸗ derbnis und Mißbrauch der Jugend im Intereſſe des Volksganzen und beſonders im Hinblick auf die deutſche Zukunft zu erfüllen haben. Die ſeit Beſtehen der Jugendſchutzkammern er⸗ gangenen Urteile, die ſchwere Gefängnis⸗ und hohe Zuchthausſtraſen ausſprachen, ſind mahnende Beiſpiele dafür, daß die deutſche Strafrechtspflege in richtiger Erkenntnis der ihr von der nationalſozialiſtiſchen Staatsfüh⸗ rung geſtellten Aufgabe und durch nichts beirrbar, den Verderbern der Jugend ihr volksſchädigendes Handwerk legen und im erſten geſetzlich zuläſſi Augenblick zur Sicherungsverwahrung und notfalls auch zur Anordnung der Entmannung des Ver⸗ brechers ſchreiten wird Mütter helft mit! Die deutſchen Strafverfolgungsbehörden und Ge⸗ richte, die in ihrer Jugendſchutzarbeit von allen Or⸗ ganen der Bewegung und des Staates tatkräftig unterſiützt werden, ſind aber natürlich nicht in der Lage, dem ſchändlichen Treiben aller Jugendverderbeer ein Ende zu berei⸗ ten, wenn ſie in ihrer Arbeit nicht von allen Volksgenoſſen, beſonders den dentſchen Frauen und Müttern, unterſtützt werden. Oft hält unangebrachte Scham über eine ihrem Kinde angetane Schmach eine Mutter ab, den ihr be⸗ kannten Verderber ihres Kindes der Polizei oder dem Staatsanwalt zu übergeben. Oft iſt es fal⸗ ſches Mitleid mit dem Verbrecher, noch öfter“ vielleicht öͤie durch nichts gerechtfertigte Scheu vor Gericht und Polizei, die es verhindern, daß die Strafrechtspflege von Verbrechen an Jugendlichen Kenntnis erlangt. Weg mit dieſen Hemmungen! Sie ſind unberechtigt, zumindeſt nichtig im Vergleich zu dem Guten, das ſofortige Unterrichtung der Strafverfol⸗ gungsbehörden für unſere Jugend ſchaffen kann. Und für unſere Jugend ſoll uns nichts zu ſchade ſein. Die Jugend des Dritten Reiches iſt beileibe nicht gefährdeter als die änderer Völker, wie manche Nörg⸗ ler aus der Tatſache der Bildung von Jugendſchutz⸗ kammern herauszukonſtruieren verſuchen im Gegen⸗ téil, ſie iſt nicht nur geſund und ſtark, ſondern auch frei, froh und zukunftsbejahend. Sie weiß ihren „Körper und Geiſt dem Volke verpflichtet; wir alle aber haben nur eine Aufgabe, ihr und da⸗ mit unſerem Volke die Zukunft zu ſichern, indem wir von ihr alles fernhalten, was ſie in irgendeiner Weiſe gefährden oder gar vergiften könnte. delt: 1. Einführung: Weſen und Aufgaben der Geo⸗ politik. 2. Britannien beherrſcht die Meere. 3. Aſien den Aſtaten. 4. Die Welt zwiſchen Weiß und Rot. 5. Kraftlinien im Mittelmeer. 6. Das Reich der Deutſchen. Die Kameradſchaft der Kriegsfreiwilligen hält Fahresrückſchan Die Kameradſchaft der Kriegsfreiwilligen von 19141918 hielt im„Alten Reichskanzler“ ihre Ge⸗ neralverſammlung ab. Kameradſchaftsführer Karl Siegmann ſprach den Dank für treue Gefolgſchaft und für geleiſtete Arbeit während des vergangenen Jahres aus. Die Referenten verlaſen ihre Jahres⸗ berichte, denen er Entlaſtung erteilte. Nachdem die Rechenſchaftsberichte durchgeſprochen und der geſchäft⸗ liche Teil die Billigung der großen Kameradſchaft gefunden hatte, legte Kd. Siegmann ſein Amt als Führer der Kameradſchaft in die Hände ſeines Stell⸗ vertreters Kd. Schäfer zurück. Dr. Hauber, Ludwigshafen, dankte Kd. Siegmann für die viele Arbeit, die er für die Kameradſchaft in ſelbſtloſer Weiſe geleiſtet habe, obwohl er als Sturm⸗ führer eines Motorſturms neben ſeiner beruflichen Tätigkeit ſehr in Anſpruch genommen war. In der hierauf vorgenommenen Wahl wurde Siegmann einſtimmig wieder zum Kameradſchaftsführer be⸗ ſtimmt. Er nahm das Amt an und dankte für das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Nachdem er ſeine Mitarbeiter im Führerrat beſtimmt hatte, wurde beſchloſſen, daß von dem auf 75 Pfg. erhöhten Mo⸗ natsbeitrag 15 Pfg. für eine neu zu errichtende Sterbekaſſe abgezweigt werden. Aus dieſer Kaſſe ſollen bedürftige Angehörige von Kameraden eine einmalige Unterſtützung erhalten. Propagandawart Chr. Gehr forderte zur Teil⸗ nahme an der für Pfingſten geplanten Fahrt nach Verdun auf. Den Kameraden wurde ans Herz ge⸗ legt, das neue Nachrichtenblatt des Landesgebiets Rhein, den„Melder“, zu beſtellen. Mit großer Ge⸗ nugtuung erfuhren die Anweſenden, daß die Schützen der Kriegsfreiwilligen während des Jahres eine große Anzahl Auszeichnungen erringen könnten. Der Schießwart, Kd. Stammler, dankte ſeiner Schieß⸗ Abteilung. Mit dem„Sieg Heil!“ auf Deutſchlands großen Kriegsfreiwilligen. Adolf Hitler war der offizielle Teil des Abends beendet. Bei Geſang be⸗ liebter Soldatenlieder blieben die Kameraden ge mütlich beiſammen. Was kocht die ſparſame Hausfrau? Vom 11. bis 16. Januar a Dienstag: Eintopf? Gulaſch mit Gelberüben und Kartoffeln; abends: Apfelpfannkuchen, Tee. Mittwoch: Erbswurſtſuppe, Schupfnudeln, Dürr⸗ obſt; abends: Dicke Kartoffelſuppe mit Leber⸗ wurſt. Donnerstag: Lauchſuppe, Spinat, Rindsbraten, Salzkartoffeln; abends: Gebackene Schupfnudeln und Salat. Freitag: Bohnenſuppe, Fiſch im roten Rock, Salz⸗ kartoffeln; abends: Zwiebelfleiſch und Kartoffeln. Samstag: Nudelſuppe, Rindfleiſch mit Meer⸗ rettich und Kartoffeln; abends: Bücklinge ge⸗ dämpft und Kartoffeln. Sonntag: Klößchenſuppe, Kalbsbraten, Schwarz⸗ wurzeln, Kartoffeln; abends: Kartofſelſalat, heiße Wuryſt, Tee. * Im Odeuwaldklub ſpricht am kommenden Freitag Profeſſor Kiſſänger, Darmſtadt, in einem Lichtbildervortrag über„Wandererinnerun⸗ gen an Kärnten und ſeinen Freiheits⸗ kampf 19191920“. Er beginnt mit der Jahrzehnt⸗ feier in Innsbruck, führt uns dann in Wort und Bild über die Großglockner⸗Hochalpenſtraße hinab in das ſonnige Seenland Kärnten. Weiter geht es in das von den Slawen begehrte Draugebiet bis zu den„Windiſchen“, dann durch prächtige Gebirgs⸗ kandſchaften bis zum uralten Herzogſtuhl, wo der wuchtige Rütliſchwur der heimattreuen Kärtner 1920 erſcholl, und endigt mit einem Gang durch das Gail⸗ tal im Weſten des Landes. Je Ves ο Geheimnis um das Vorfahrtsrecht?-Keineswegs Die Gelehrten, in unſerem Fall die Verkehrs⸗ ſachverſtändigen, ſind ſich über das Vorfahrtsrecht einig bis in ſeine feinſten Feinheiten. Aber ſchon bei denjenigen, die ſich tagtäglich mit der Frage herumzuſchlagen haben, ob der, die oder jener nun Vorfahrtsrecht gehabt haben und aus weſſen Schuld ein Unfall zuſtandegekommen war, herrſcht über dieſe„Feinheiten“ keine Klarheit mehr— aber im Grunde genommen gibt es gar keine Feinheiten bei der Beſtimmung, wer Vorfahrt hat. Das iſt eben gerade das Geheimnis der Verkehrsgelehrten, daß ſie das Geſetz, das recht eindeutig lautet, auch ei n⸗ deutig nach ſeinem Wortlaut auslegen. Auch hier iſt die einfachſte Löſung die Richtigſte— und trotzdem will auch ſie gefunden ſein. 5 Warum ſchreibt er nur das alles, werden nun manche fragen— um es ganz einfach zu ſagen, weil wir gerade in dieſen Tagen feſtſtellen mußten, daß ſich das Geſetz um das Vorfahrtsrecht in recht ver⸗ bogener Auslegung in manchen Gehirnen feſtgeſetzt hat. Vor dem Gericht ſtand eine fahrläſſige Tötung nicht alltäglicher Art zur Verhandlung. Eine Zugmaſchine und ein Radfahrer waren daran beteiligt, wobei der Radfahrer das Opfer wurde. Das Unglück ereignete ſich in der Caſterfeldſtraße. Die Maſchine mit zwei Anhängern kam von Mann⸗ heim, um in einer Kiesgrube in der Sporwörth, zu der von der Caſterfeldſtraße ein ziemlich wenig kenntlicher Weg abzweigt, Kies zu holen für die Auf⸗ füllungsarbeiten an der Auguſtaanlage. Auf der einen Seite der Caſterfeldſtraße befindet ſich ein Rad⸗ fahrweg, und zwax auf der linken Seite, wenn man von Mannheim kommt. Der Fahrer ſah nun ſchon den Radfahrer auf dem Radfahrerweg daherkommen. Hier beging er den erſten Fehler: er wurde ſich nicht bewußt, daß dieſer Radfahrer genau ſo ſchnell an der Kreuzung ſein würde wie er. Trotzdem gab er Warnungsſignal, denn er war ſich zweitens nicht im geringſten klar darüber, daß der Radfahrer vorfahrts berechtigt war, abgeſehen davon, daß er ja für den Fahrer von rechts kam Daß ihm dies nicht zu Bewußtſein kam, war ſein größter Fehler. Er verlagerte mit ſeinem Warnungsſignal die Vorfahrtspflicht auf den Radfahrer, er nahm ſich kurz geſagt das Vorfahrtsrecht und fuhr mit ungeminderter Geſchwindigkeit in die Kurve, um in den Sporwörthweg einzubiegen. Dieſe Verlagerung des Vorfahrtsrechtes kommt täglich tauſendmal im Verkehr vor. Aber dann hat man ſich zumindeſt zu vergewiſſern, ob der andere damit einverſtanden iſt, das heißt, ob er ſeine Fahr⸗ weiſe darauf einſtellt, alſo entweder langſam tut oder ſchneller. Das aber hat der Fahrer auch ver⸗ ſäumt, obwohl er ſah, daß der Radfahrer, wie Zeu⸗ gen ſagten,„vor ſich hinſtierte“ und keine Anſtalten traf, ſeine Fahrweiſe irgendwie zu ändern. Es kam, wie es kommen mußte: an der Kreuzung von Rad⸗ fahrweg und einmündendem Sporwörthweg kam der Radfahrer ſo unglücklich unter die Zugmaſchine, daß er mit einer tödlichen Kopfquetſchung liegen blieb. Es gab, nun recht erſtaunte Geſichter, als der Fahrer angezeigt wurde. Noch während der Ver⸗ handlung meinten viele, ſie könnten nicht verſtehen, wieſo er auf der Anklagebank ſäße:„Er habe doch getan, was er habe tun können“, er habe Signal gegeben und was derlei Dinge mehr waren. Noch erſtaunter waren ſie aber, als der Sachverſtändige ganz eindeutig ausführte, daß zwar der Radfahrer dem Verkehr hätte mehr Aufmerkſamkeit ſchenken müſſen, aber daß im übrigen den Fahrer die Schuld an dem Unfall treffe, denn„der Ein⸗ biegende iſt allen Entgegenkommen den vorfahrts verpflichtet“. Seltſamerweiſe, ſo meinte der Sachverſtändige, könne man ſelbſt bei den älteſten Kraftfahrern, die ſonſt mit Recht auf ihre Erfahrung pochen könnten, feſtſtellen, daß ſie ſolchen Fall vollkommen falſch beurteilten, wer nun Vorfahrt hat und wer nicht. Grundſätzlich: wenn einer ſeine Richtung ändert, hat der enige, der ihm entgegenkommt und ſeine Richtung beibehält, unbedingt Vorfahrtsrecht, ſei das nun ein Laſtwagen oder ein Radfahrer. Der Fahrer meint nämlich, „das war doch nur ein Radfahrer, ich als Kraftfah⸗ rer“— ein Irrtum, der hoffentlich in der nächſten Verkehrserziehungsſtunde von Amts wegen aufge⸗ klärt wird.„ 8 5 Aus Baden Berbrechen in Bruchſal: Arbeiter von Einbrecher erſchoſſen Der Täter entkommen * Bruchſal, 11. Jaun. Am Dienstogmorgen gegen.15 Uhr wurde in der Durlacher Straße ein pflichtgetreuer Arbeiter und Familienvater das Op⸗ fer eines ruchloſen Verbrechens. Als der etwa 42⸗ jährige Arbeiter Lieb um 6 Uhr ſeinen Arbeits⸗ platz, die Dennerſche Mälzerei„Zum Wein⸗ berg“ betrat, vernahm er im vorderen Wirtſchafts⸗ raum ein Geräuſch, dem er nachging. Lieb ſah ſich plötzlich einem unbekannten Mann gegenüber, der in das Gebäude eingedrungen war. Der Einbrecher ſtreckte Lieb durch einen Herzſchuß nieder. Der Getroffene verſchied kurze Zeit darauf. Der ruch⸗ loſe Täter iſt entkommen. Die Maßnahmen zu ſeiner Ergreifung ſind in vollem Gauge. Um 8 Uhr vormittags weilte bereits die Mordkommiſſion aus Karlsruhe am Tatort. ————— Müllheim(Baden), 11. Jan. Zwiſchen Müll⸗ heim und Hügelheim wurde der 69 Jahre alte Kuecht Martin Ribola von einem Perſonenkraftwagen erfaßt und überfahren. Schwer verletzt wurde Ri⸗ bola ins Krankenhaus nach Müllheim eingeliefert, wo er bald ſeinen Verletzungen erlag. Der Führer des Perſonenkraftwagens gab an, von einem aus eutgegengeſetzter Richtung kommenden Fernlaſtzug geblendet worden zu ſein. L. Eberbach, 11. Jan. Beim Spielen mit dem Küchen meſſer verletzte ſich der 5jährige Sohn des Sägers Hch. Hammer ſo ſchwer am Auge, daß er in die Heidelbeegrr Augenklinik gebracht werden mußte, wo das Auge entfernt wurde. Neue Mannheim N er Zeit ung/ Abend⸗Ausgabe Es kam ein Prinz geflogen: Dienstag, 11. Januar 1938 in J. aus Manila Wie die Mainzer ihren Karnevalsprinzen willkommen hiegen- Narrhallamarsch auf dem Flugplatz Rhein. X Frankfurt a.., 11. Jan. Eine Begrüßung ſehr närriſchen Gepräges gab es am Samstagmittag auf dem Flughafen Rhein⸗ Main. Unter den Klängen des Mainzer Narr⸗ halla⸗Marſches wurde dort Prinz Martin., der neue Mainzer Karnevalprinz, der aus Ma⸗ nila kommt und mit dem Mailänder Flugzeug ein⸗ traf, empfangen. Vierzehn Tage hatte ſeine Reiſe gedauert. Was Wunder, daß außer zahlreichen Mainzern das närriſche„Staatsminiſterium“ der fröhlichen Fa⸗ ſchingshochburg am Rhein in Ordensſchmuck und klei⸗ ner Gala erſchienen war, um ſeinen Prinzen mit kräftigem„Helau“⸗Ruf zu empfongen. Zum 100 jährigen Beſtehen des Mainzer Car⸗ val⸗Bereins iſt Martin J. höchſtſelbſt über den In⸗ diſchen Ozean und das Mittelmeer gefahren, um ſein treues, aber närriſches Volk zu begrüßen. Vom Frankfurter Flugplatz aus wurde dann in begreiflich fröhlicher Stimmung die Fahrt nach Mainz ange⸗ treten. Der Prinz nahm im Auto ſeines Bruders, der in Mainz wohnt, Platz, und eine lange Schlange von Kraftfahrzeugen, unter ihnen auch mehrere Om⸗ nibuſſe, bewegte ſich dann durch die Ortſchaften, die an der Straße, die zur Domſtadt führt, gelegen ſind. ee eee Am Donnerstag zum erſten Male: Züge rollen über die neue Speyerer Briicke Welche Rhein-Aebergänge gab es in früherer Zeit?— Seit 1405 gibt es eine Fähre bei Rheinhauſen N 1 Speyer, 11. Januar. Am Donnerstag, dem 13. Januar, werden die Züge ber Linie Heidelberg— Speyer zum erſten⸗ mal über die neue Rheinbrücke fahren. Durch dieſe Verbindung ſowie durch die bereits fertiggeſtellte Zubringerſtraße zur Reichsautobahn Heidelberg iſt die alte Kaiſerſtadt an die wichtigſten Verkehrsadern des Eiſenbahn⸗ und Kraftverkehrs Mitteleuropas angeſchloſſen. Wenn auch nicht zu erwarten iſt, daß im zukünf⸗ tigen Verkehr Speyer noch einmal die Rolle ſpielen wird, die ihm einſtens, als die wichtigſte Handels⸗ ſtraße Baſel— Straßburg weiter rheinabwärts durch die Stadt führte, ſo gibt der 13. Januar, der in der Geſchichte des Verkehrs aufgezeichnet werden wird, Anlaß, auf die Rheinübergänge in früherer Zeit einen Blick zu werfen. Unweit Speyer, und zwar bei dem badiſchen Dorf Rheinhauſen, beſtand ſchon zu Zeiten der Rö⸗ merherrſchaft ein Rheinübergang, als Fortſetzung der Straße, die, von Cannſtatt kommend, über Bruch⸗ ſal nach dem Rhein führte. Seit 1405 beſteht bis auf den hentigen Tag ein Rheinübergang durch eine Fähre. Und mancher Kraftfahrer, der an der Speyerer Schiff⸗ brücke gar zu lange warten mußte, hat den Weg über dieſe Fähre gewählt. In der Thurn⸗ und Taxisſchen Poſtorganiſation kam dieſem Mheinübergang die größte Bedeutung zu, die ſchon daran zu erkennen iſt, daß ſich in Rheinhauſen das dweitgrößte Thurn⸗ und Taxisſche Poſtamt befand. Berühmt iſt auch die mittelalterliche direkte Straße von Speyer nach Heidelberg. Nachdem Kurfürſt Karl Philipp 1720 ſeine Reſidenz von Heidelberg nach Schwetzingen verlegt hatte, ließ er von Schwetzingen eine ſchnurgerade Straße nach Heidelberg bauen, die dann von dem Kurfürſten Karl Theodor verbeſſert wurde. Sie beginnt in der Mitte des Schwetzinger Schloßgartens und verläuft, da ſie nach dem Vorſchlag des Aſtronomen Caſſini als Baſis der Landesvermeſſung dienen ſollte, in genauer Weſt⸗Oſt⸗Richtung auf den Königſtuhl bei Heidelberg zu. Die geplante Verlängerung bis zum Rhein iſt leider unterblieben. Es war dies die berühmte Straße, an der Karl Theodor Maulbeerbäume pflan⸗ gen ließ, weil er die Seidenraupenzucht einführen wollte. Mit dem Emporblühen der Stadt Mannheim, deren günſtige geographiſche Lage beſonders ſeit Einführung der Rheindampfſchiſſahrt vor 100 Jahren in Erſcheinung trat, verlagerte ſich der Schwerpunkt des Handels nach der Rhein⸗Neckarſtadt. Es war daher kein Wunder, daß bereits am 27. Ja⸗ muar 1862 ein zwiſchen den Regierungen von Baden und Bayern abgeſchloſſener Vertrag unterzeichnet wurde, der u. a, auch den Bau einer feſten Rhein⸗ brücke zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen vorſah. Als dann im Jahre 1870 noch die Rheinbahn von Mannheim nach Karlsruhe dem Betrieb übergeben wurde, glaubte ſich Heidelberg in ſeinen Intereſſen aufs ſchwerſte geſchädigt und forderte zuſammen mit Schwetzingen und Speyer eine Bahnverbindung. Man glaubte der Bahn, welche die ſchöne Neckarſtadt, Schwetzingen und ſeinen berühmten Schloßpark und Speyer mit ſeinen Baudenkmälern verbinden würde, eine gute Zukunft vorausſagen zu können. Im glei⸗ chen Jahre genehmigte dann die Regierung den Bahnbau. Die Strecke ſollte als Privatbahn gebaut, aber vom Staat gegen eine Vergütung von 55 v. H. des Reingewinnes betrieben werden. Am 17. Juli 1873 wurde die Strecke Heidel⸗ berg— Schwetzingen dem Verkehr übergeben, dem am 10. Dezember des gleichen Jahres die Reſtſtrecke Schwetzingen— Speyer folgte. Der Rheinübergang wurde durch eine Schiff⸗ brücke nach Art der Maxauer bewerkſtelligt. Ge⸗ nau wie dort mußten beſondere, leicht gebaute Brückenlokomotiven bereitgehalten werden, welche die Züge über die Schiffbrücke fuhren. Der Bahn⸗ bau hatte 1,8 Millionen Mark verſchlungen. Darin iſt der Anteil— die Hälfte der Baukoſten— für die Erſtellung der Schiffbrücke enthalten. Mochte die Bahn und vor allem die Schiffbrücke im vorigen Jahrhundert eine Zeitlang den Bedürf⸗ niſſen genügen, ſo zeigte ſich doch bald, daß die Lö⸗ ſung eine recht un vollkommene war. In den letzten Jahren ſtauten ſich oft Dut⸗ zende von Kraftfahrzeugen an den beiden Ufern, die, wenn ſie beſonders Pech hatten, eine Stunde und mehr warten mußten, bis die Brücke„auf⸗ gemacht“ wurde. Es war paradox, aber Tatſache, daß der Kraftfahrer, der öfters die Schiffbrücke be⸗ nutzen wollte, auch den Fahrplan der Eiſenbahn einſchließlich den der Güterzüge kennen mußte, denn nur wenn ein Zug in Sicht war, konnte er mit einiger Wahrſcheinlichkeit rechnen, ohne Aufenthalt das Verkehrshindernis„Speyerer Schiffbrücke“ zu überwinden. Immer dringender erſcholl daher der Ruf nach einer feſten Brücke, die nicht nur Speyer, ſondern die weinfrohe Pfalz mit ihren ſchönen Wäl⸗ dern in das Einzugsbereich der großen Verkehrs⸗ ader bringen ſollte, ein Wunſch, der nunmehr vier Jahre nach der Machtergreifung durch unſeren Füh⸗ rer in Erfüllung gegangen iſt. Bald wird dieſes Bild der Vergangenheit angehören: In den Vororten Kaſtel und Koſtheim war bereits der Prinz Gegenſtand des närriſchen Volksjubels, der ſich in lauten Helau⸗Rufen äußerte. Daß natür⸗ lich in Mainz ſelbſt rieſige Menſchenmaſſen ihren Martin., den Jubiläumsprinzen aus Ma⸗ nila, mit weitſchallender Begeiſterung be⸗ grüßten, daß es Blumenſpenden und lachende Geſichter auf der ganzen Linie gab, bedarf wohl keiner beſonderen Erwähnung. An der Mainzer Stadthalle war der Prinz genötigt, ſich immer wieder ſeinen fidelen „Untertanen“ in ſeiner vollen ſtattlichen und gewich⸗ tigen Größe— er wiegt die Kleinigkeit von 260 Pfund— zu zeigen. Und der Jubel brauſte wie ein Meer gegen die Mauern der ſturmerprobten Narrhalla⸗Burg. Der neue Prinz von Mainz heißt in Wirklichkeit Martin Ohaus und kommt, wie bereits er⸗ wähnt, aus dem ſchönen exotiſchen Manila. Dort drüben ſoll er ſo populär ſein, daß er geradezu als „Kanone des Vergnügens“ der philippiniſchen Haupſtadt gilt. Der heute 38jährige Prinz, der mit einer Mainzerin verheiratet iſt, fuhr bereits 1926, als die Faſchingsfreude wieder ihre erſten Anſätze zeigte, nach Manila, wo er eine leitende Poſition in einem großen Bankhaus bekleidete, und dann eine eigene Bank gründete. Er iſt ſozuſagen in der deut⸗ ſchen Kolonie Manilas der„Maitre de plaisier“. Wenn die Deutſchen ein Feſt aufziehen, dann muß Martin Ohaus„Regie führen“. Ebenſo beliebt iſt er im Univerſity Club der Stadt, wo er den Spitznamen„Baby“ bekommen hat. Wohl nicht zuletzt, wie wir vermuten, wegen ſeines umfangreichen Volumens, zu dem übrigens noch eine Körperlänge von niedlichen 194 Zenti⸗ metern kommt. Nun tritt er im Reich der Narrhalleſen ſeine Herrſchaft an. Und welchen Anteil man weit und breit an dieſem Ereignis nimmt, beweiſt die Tat⸗ ſache, daß ſogar aus Holland und ſelbſt aus Amerika Gäſte für den Mainzer Karueval ſich angemeldet haben, ja, drei ausländiſche Familien ſogar ſchon in der Weihnachtszeit in der„goldenen Stadt“ eingetroffen waren. Als ſie aber hörten, daß es noch eine kleine Weile dauere, bis Mainz närriſch ſei, haben ſie noch Trips nach Garmiſch und— Amerika unternommen, um die Zeit„totzuſchlagen“. Es iſt jedenfalls anzu⸗ Main- Mit„Helau“ ins Goldene Mainz nehmen, daß ſie und alle anderen Karnevalsjünger und gäſte ſich unter der Regierung Martins I. am Rhein beſtimmt nicht langweilen werden. Oberrheiniſcher Narrentag in Lörrach Fasnachteröffnung mit Ausrufung des Gildenkönigs * Lörrach, 11. Jan. Als Auftakt zum oberrheini⸗ ſchen Narrentag, der am 12. und 13. Februar ver⸗ anſtaltet wird, rief der Lörracher Elferrat das när⸗ riſche Volk zur Ausrufung des Gilden⸗ königs am vergangenen Samstag in den„Hir⸗ ſchen“ zuſammen. Dem Aufruf folgte nicht nur die einheimiſche Bevölkerung, ſondern auch Vertreter der Narrenzünfte von Freiburg, Zell und Säckingen, die alle im Kreis der Lörracher Narrengilde frohe Stunden verlebten. uiuulb uuf Ou ſanill Obermuſikmeiſter a. D. Höpner 7 X Heidelberg, 11. Januar. Am Samstag ſtarb der vielen Heidelbergern be⸗ kannte Obermuſikmeiſter a. D. Franz Heinrich Höpner kurz vor Vollendung des 87. Lebens⸗ jahres. Der Verſtorbene wurde 1851 in Cublitz bei Stolp in Pommern geboren. In den achtziger Jah⸗ ren des vorigen Jahrhunderts übernahm er die Stelle eines badiſchen Kapellmeiſters beim Pionier⸗ bataillon in Kehl, und im Jahre 1897 wurde er Mu⸗ ſikdirigent beim 9. bad. Inf.⸗Regt. 170 in Offenburg, wo er zum Obermuſikmeiſter befördert wurde. Er ließ ſich im Jahre 1910 in den Ruheſtand verſetzen. Im Jahre 1907 wurde ihm vom Kriegsminiſterium für hervorragende Leiſtungen der Ehrendegen über⸗ reicht, den außer ihm nur noch Bismarck trug. Sei⸗ nen Rüheſtand verlebte er 19 Jahre lang in Ziegel⸗ hauſen, wo er bis zum 80. Lebensjahr die Feuer⸗ wehrkapelle leitete. g Waſſer im Schiff! Schiffsunſall auf dem Neckar „Beim Hackteufel iſt geſtern ein Neckarſchiff leck ge⸗ worden, ſo daß in das Innere des Schiffes Waſſer eindrang. Die Feuerlöſchpolizei verſuchte vergebens, das Waſſer herauszupumpen. Es ſoll nun verſucht werden, die Ladung des Schiffes zu löſchen und dann das Schiff leerzupumpen. eee Das Fubilarfeſt der 36 Eine Großveranſtaltung im Ludwigshafener 56-Feierabendhaus Zu dem Jubilarfeſt öder J Farben erhalten wir noch den nachſtehenden Bericht unſeres Lud⸗ wigshafener H⸗Mitarbeiters: Unter den rund 20000 Werkskameraden der J. G. Farbeninduſtrie, Werk Oberrhein, finden ſich erfreu⸗ licherweiſe Tauſende, die dem Unternehmen ein Vierteljahrhundert hindurch die Treue halten konn⸗ ten, und auch eine große Schar bejahrter Männer, die ſogar ihr 40jähriges Werksjubiläum begehen konnten. Aber über der alljährlichen gemeinſamen Jubilarfeier der Werksgemeinſchaft iegt der Zauber ſchönſten Gemeinſchaftserlebens und der Lebens⸗ bejahung. Das Jubilarfeſt 1938 am Samstag be⸗ gann auch diesmal mit gemeinſamem Abendeſſen der Jubilare im kleinen Saale des J..⸗Feierabend⸗ hauſes. Daran ſchloß ſich im großen Saale die all⸗ gemeine Jubilarfeier mit einer vecht gehaltvollen Vortragsfolge, beſtritten vom Geſang verein der BA Sg und dem NSBO⸗Orcheſter unter Lei⸗ tung von Dr. Alfred Waſſermann. (Archiv NM) Autos ſtauen ſich am Schlagbaum der Speyerer Schiffsbrücke„deren völlige Ablöſung bevorſteht. Dr. Wurſter als Betriebsführer ehrte das An⸗ denken der Werkskameraden, die in der Front der Arbeit ihr Leben ließen, und rief die älteren, er⸗ fahreneren Arbeitskameraden auf, zur Vermeidung von Unfällen die der Berufsarbeit durch die lange Stempelzeit entwöhnten Berufskameraden ent⸗ ſprechend zu unterweiſen und zu beraten. In dieſer Richtung können und werden auch die 440 Ju bi⸗ la re, von denen 12 ſchon 40 Jahre zum Werk gehören und die übrigen ſilbernes Arbeitsjubiläum feiern, Vorbildliches kraft ihrer reichen Erfahrungen leiſten. Betriebsobmann Herrmann ſprach ebenfalls zu den Arbeitskameraden. Namens aller Jubilare ver⸗ ſprach der Betriebsobmann, die gleiche Treue wie bisher, durch die 25 und 40 Jahre hindurch, auch weiter dem Werk zu halten, unentwegt zu ihrer Pflicht und in der Betriebsgemeinſchaft treu zum Führer und zum Volk zu ſtehen. Einer der ſilbernen Jubilare, Werkskamerad Lambert, dankte namens der Jubilare der Werks⸗ leitung und allen Mitwirkenden der Feierſtunde. Für Opernſänger Wilhelm Trieloff, der durch die Mannheimer„Mazeppa“⸗Premiere am Er⸗ ſcheinen verhindert war, ſprang Kammerſänger Fritz Harlan vom Staatstheater in Karlsruhe mit dem Vortrag der Ballade Karl Loewes„Archibald Douglas“ ein. Zum anſchließenden geſelligen Beiſammenſein lieferte die Werkſchar⸗Kapelle unter Funks Diri⸗ gentenſtab die ſchönſte muſikaliſche Würze. A Weinheim, 11. Jan. Die Gemeinnützige Bau⸗ genoſſenſchaft der Stadt Weinheim erſtellt in der Wilhelm⸗Guſtloff⸗Straße zwei Wohnblöcke. Eberbach, 11. Jan. Beim Langſtreckenlauf in Vigilio di Marebbe(ital. Dolomiten) ewielt die Ujährige W. Gärtner den 2. Preis der Mäocheu⸗ gruppe. * Karlsruhe, 10. Jan. Die 36 Jahre alte Frau des Schuhmachermeiſters Gottlieb Schnei⸗ der wurde beim Ueberſchreiten der Daxlander Straße von einem Wagen der elektriſchen Straßen⸗ bahn erfaßt und überfahren. Die Verunglückte war ſofort tot. Nach den bisheri hebu li Selbſtverſchulden vor, 5 1 4 ee rwe ern. R eee A — ar 1938 Neue Mannheimer Zeitung! Halluzinationen Ein In einer unſerer kleineren, trinkfrohen Univer ſi ſtädte hatte vor einer Reih e von Jahren der Aſſiſtent des Pre 5 Kunſtgeſchichte die Auf⸗ über das Muſeum und die dazu gehörige Ge⸗ Unter normalen Verhältniſſen beſchäf⸗ den alten Bildern, hatte er aber s Glas geguckt, ſo war er über⸗ ik ſeines Lebens gerade in war am Stammtiſch einer und ſeine Naſe hatte an⸗ 5 Färbung anzunehmen. zu Anfang der feuchtfröhlichen Faſch te er fich mit einigen Studenten an einer Theke feſtgeſetzt. Die Liköre, die einander ge⸗ folgt waren, wie die Perlen einer Schnur, taten ihre Wirkung, und folglich ſtimmte der Aſſiſtent ſein altes Klagelied an. Dieſe—d— dreimal——vermaledeiten Bilder m bachen mir den Garaus. Tagein,——tag⸗ aus muß ich mit(hupp!) ihnen abrack-—kern. Und immmer——kommen mehr. Es iſt geradezzu t- troſtlos. ſicht mäldegalerie. tigte er ſich gern mit ein N zu tief zeugt, daß 6 dieſer 2 l berkeiniſeßeſer Kumpane, eine gefangen, e T.— 75 Abend⸗ Ausgabe 16 Nummer Faſchingsſcherz von Folke Villner zu ſehen? Aber die Bilder waren ja tatſächlich ver⸗ ſchwunden. Es blieb ihm nichts anderes übrig, als alles dem Profeſſor zu beichten, der ſeinen Aſſiſtenten beküm⸗ mert anhörte. Er hatte es lange kommen ſehen, und jetzt hatten ſich ſeine Befürchtungen beſtätigt. Der Aſſiſtent hatte aber in ſeiner Aufregung ver⸗ geſſen, die Tür Muſeums abzuſchließen, und während ſeiner Abweſenheit hängten ſeine Kumpane die Bilder wieder auf ihre Plätze. Als die beiden Kunſtgeſchichtler die Galerie be⸗ traten, war alles in Ordnung. Der Aſſiſtent faßte ſich an den Kopf und ſtöhnte. Der Profeſſor legte ihm die Hand auf die Schulter und ſagte: „Herr Aſſiſtent, Sie ſcheinen an Halluzinaſtationen und Zhangsvorſtellungen zu leiden, es dürfte die höchſte Zeit ſein, daß Sie ſich des Alkohols enthal⸗ ten. Vielleicht iſt noch Rettung möglich.“ Die Erinnerung an dieſe entſetzlich lebend n Halluzinationen aber war dem guten Aſſiſtenten art in die Knochen gefahren, daß er tatſächlich Des Göſta Ekmann ſchwer erkrankt Filmſchauſpieler Der bekannte ſchwediſche Göſta Ekmann, der auch durch ſeine Filmtätigkeit im Ausland bekannt iſt, iſt an einer doppelſeitigen Lungenentzündung erkrankt, ſo daß die Aerzte das „Sthenken Sie uns doch die alten Schwarten“, rend der ganzen Faſchingszeit nur Limonade und Schlimmſte befürchten.(Preſſephoto, Zander⸗M.) ſagte der eine von den Zechkumpanen,„dann ſind Sie Milch trank. 5 ſie los. Wir können ſie gut auf unſerer Bude„Aus dem Schwediſchen von A. Eskil, Avenſtrup. brauchen.“ g 5 a ſchlafen gelegt und an die Brüſtung als Spatzen⸗ „Kk kommt mit und—n mehmt ſie(huppl) und Menſchenſchreck Tſchako und Uniform gelehnt. in——Gottes Namen!“ Aus dem Nationaltheater. Am kommenden Nach Anſicht der Kenner handelt es ſich um ein frü⸗ geladene Aſſiſtent ſuchte mit Mühe ſein Schlüſſelbund hervor, und dann ging es durch die ſternenklare Nacht ins Muſeum. Jeder durfte ſich ausſuchen, was ihm am beſten gefiel, und mit den ſechs korſtbarſten Stücken der Sammlung un⸗ term Arm machten ſie ſich auf den Nachhauſeweg. Der ſchwer Hierbei mußten ſie den Fluß paſſieren, und als ſie mitten auf der Brücke waren, bat der Aſſiſtent wie⸗ der ſeinen Mund auf: „D. d- die verflu-—uchten Bilder! Sie—machen Sonntag findet im Nationaltheater die 3. Morgen⸗ feier dieſer Spielzeit ſtatt, die Mozart gewidmet iſt. Die muſikaliſche Leitung hat Generalmuſtkdirek⸗ tor Karl Elmendorff.— Die Uraufführung von Sig⸗ mund Graffs Komödie„Begegnung mit Ul⸗ rike“ findet am Samstag, dem 15. Januar, unter der 3 von Intendant Friedrich Brandenburg ſtatt. Die Bühnenbilder entwirft Friedrich Kalbfuß.— Die nächſte Waederholung der mit großem Erfolg erſtauf⸗ geführten Oper„Mazeppa“ von Peter Tſchai⸗ kowſky findet am Freitag, dem 14. Januar, ſtatt. mir den Gar⸗(huppljaus! Wenn ihr ſie mit nach Hauſe n— n nehmt, ſo findet—m— man ſie ja„Mazeppa“, die mit großem Erfolg im Na⸗ 90. doch wieder, und dann füngt das Glend—wie⸗ tionaltheater erſtaufgeführte Oper Tſchaikow⸗ der von v— w- porn an. Sch—meißt ſie lieber ins ſkys, iſt im Verlag von D. Rather, Leipzig, er⸗ WW. Waſſer, ſage ich“, ſchrie er, als die anderen ſchienen⸗ zögerten. Das war Hoch zu verrückt, das ging über einen Faſchingsſpaß, das verſtand ſogar ein vollgeladener Studioſus. Die jungen Leute ſtellten die Bilder auf die Erde und ſtützten ſie gegen das Brückengeländer. Dann warfen ſie ein paar zuſammengefaltete Zei⸗ tungen, die ſie in der Taſche hatten, ins Waſſer, 2555 der benebelte Aſſiſtent glaubte, daß es die Bilder wären, und beruhigte ſich. Sobald ſie den Aſſiſtenten vor ſeiner Haustür werlaſſen hatten, kehrten ſie ins Muſeum zurück, leg⸗ ten die Bilder in einen Verſchlag auf den Hof und ſich ſelber zu Bett. Als der Dozent am nächſten Vormittag mit oͤröh⸗ nendem Kopf aufwachte, waren ihm die Erlebniſſe der Nacht nicht recht klar. Er erinnerte ſich, daß etwas Wichtiges mit den Bildern geſchehen war, das war alles. Voller Unruhe ging er ins Muſeum, und— ſechs leere Stellen an den Wänden gähnten ihm entgegen. Im Nu ſtand ihm die ganze Szene auf der Brücke vor Augen, und der kalte Schweiß perlte ihm auf der Stirn. Er lief von einem der Kupane zum anderen. „Haben Sie die Bilder heute Nacht ins Waff er Ein neuentdeckter Spitzweg wird im Januar⸗ heft von Velhagen& Klaſings Monatsheften zum erſtenmal abgebildet. Das Gemälde gehört zu der Reihe der Soldatenbilder des Meiſters und ſtellt ein Wachtpoſten⸗Idyll dar. Der Biedermeierſoldat hat ſich im Schutz des Wachturms und der Stadtmauer hes Werk Spitzwegs. Dafür ſpricht eine gewiſſe ſa⸗ tiriſche Zuſpitzung, die in ſpäteren ähnlichen Werken einem mehr behaglichen Humor Platz gemacht hat. Das Gemälde war viele Jahre im Ausland und iſt erſt jetzt wieder nach Deutſchland gekommen, und zwar in hannoverſchen Privatbeſitz. 1 Deutſche Kunſt in Rumänien. Der deutſch⸗ rumäniſche Kunſt⸗ und Kulturaustauſch, in deſſen Verlauf im Dezember eine„Fidelio“⸗Aufführung mit deutſchen Künſtlern in Bukareſt ſtattfand, wird auch im Frühjahr weitergeführt. Ende April wartet das Frankfurter Opernhaus mit einer Auffüh⸗ rung des„Nibelungen⸗ Ringes“ in der Bu⸗ kareſter Staatsoper auf. Weiterhin wird im Frühjahr in der rumäniſchen Hauptſtadt eine reprä⸗ ſentative deutſche Graphikſchau veranſtaltet. am Freitag von 10.10 bis 20.30 Uhr ſtattfin⸗ denden Konzert bringt der Reichsſender Köln in Uraufführung das 2. Cellokonzert des Mannheimer Komponiſten Albert Ellinger zur Wiedergabe. In einem Gaserzeugung und ⸗abſatz in Baden Wert des Gasabſatzes eines Jahres: 17 540 000 Mark Karlsruhe, 11. Jan. Die alljährlich durch⸗ geführte Produktionserhebung bei den Gaswerken, deren Ergebniſſe für das Jahr 1936 ſoeben in„Wirt⸗ ſchaft und Statiſtik“ veröffentlicht werden, umfaßt neben den eigentlichen Stadtgaswerken auch die Ver⸗ teilerwerke, ͤie nur Gaswerks⸗ oder Kokereigas an⸗ und verkaufen. Nach dieſer letzten Erhebung waren im Land Baden 47 Werke vorhanden, die ins⸗ geſamt 137 210000 Kubikmeter Gas erzeugten und 5 757 000 Kubikmeter aus anderen Werken bezogen ſowie 711.000 Kubikmeter aus Kokereien. Bei der Produktion fielen als Nebenproduke 207 400 Tonnen * brarcher von Gas ſind. Wurden doch im Jahre 1986 an Haushaltungen und an öffentliche Gebäude 80 587 000 Kubikmeter Gas abgeſetzt. Induſtrie und Gewerbe nahmen 23 196000 Kubikmeter ab. Für Straßenbeleuchtung wurden 13 522 000 Kubikmeter Gas verbraucht und an andere Gas⸗ und Verteiler⸗ werke 7361000 Kubikmeter Gas abgegeben. Der Eigenverbrauch und Verluſt bezifferte ſich auf 16 694 000 Kubikmeter. Der Wert des Gasabſatzes der badiſchen Werke wird nach der amtlichen Errechnung mit 17 540 000 Mark angegeben. 1 Der geſamte E je Kopf der Bevölkerung im Reich iſt erheblich geſtiegen; er betrug im Berichtsjahr 56,4 Kubikmeter gegenüber 53,3 Kubikmeter im Vorjahr. geworfen 9 Koks und 13 300 Tonnen Teer an. Zur Gewinnung Wie meinen Sie, Herr Aſſiſtent?“ der Gasmen⸗ d in Badens Werk 295 2 Sie, Herr 2 2 der asmenge wurden in Badens Werken 293 000 1 2 2 2 „Können Sie ſich nicht darauf beſinnen?“ Tonnen Steinkohle und 70 400 Tonnen Koks ver⸗ Die füdweſtoͤeutſche Väckerfachſchule „Ich kann mich auf gar nichts beſinnen. Ich bin braucht. h. Weinheim, 11. Jan. Der Reichsinnungsver⸗ geſtern um elf Uhr in die Klappe gegangen.“ Etwa ſo lautete es bei allen dreien. Aſſiſtent geträumt, Hatte oder fing er an, weiße Mäuſe der Die Verteilung des ſten Verbrauchergruppen auch in Baden die Haushaltungen der wichtigſte Ver⸗ zeigt, Gasabſatzes auf die wichtig⸗ daß wie allgemein zur band des deutſchen Bäckerhandwerks, Baden, läßt bekanntlich öͤas von der Stadt Weinheim Verfügung geſtellte„Waldſchlößchen“ im Gorx⸗ Bezirksſtelle dweſtdeutſch⸗ heimer Tal zur B Jäckerfachſchule land ausbauen. Planfertigung und Bauleitung iſt dem Techniſchen Amt der Stadt tragen. Die Arbeiten ſind ausgeſchrieben. Der bird öͤrei⸗ ſtöckig ausgebaut. Daran kommt ein Anbau mit der großen Backſtube zu ſtehen. An den Leerſaal ſchließt ſich ein Laboratorium an. Unten Bäder und Waſchräume ſowie ein Luftſchutzkeller eingebaut. Ferner werden für die Schüler und die 18 ſter noch andere entſprechende Räume eingerich Bauherr iſt der Reichsinnungsverband für 905 deutſche Bäckerhandwerk. Alles Glelſcherfeld im Mittel ſchwarzwald wird Naturſchutzgebiet mer Mer ro. Karlsruhe, 11. Jan. Das im Bereich der Schwarzwaldbahn oberhalb Triberg liegende, ſich nach Schönwald in durchſchnittlich tauſend Meter Höhe hinziehende Schwarzen bachtal wird in⸗ folge ſeiner beſonderen Oberflächengeſtaltung dem Naturſchutz unterſtellt. Das Tal, ein ſüdweſt⸗ liches Seitental der Gutach in ihrem Quellgebiet, gehört zu den Hochmuldentälern der ehemaligen Ver⸗ gletſcherung des Hochſchwarzwaldes und weiſt in ſei⸗ ner Formation die ganze Eigenart der Rundhöcker⸗ landſchaft mit vielen Findlingen und eigenartigen Felsbildungen auf. Es iſt in dem Schwarzenbachtal künftig vor allem unterſagt, Veränderungen im Ge⸗ lände vorzunehmen, Steinbrüche einzurichten, Fels⸗ bildungen zu beſchädigen oder zu beſeitigen, Wege und Straßen anzulegen, Bauten aller Axt zu er⸗ ſtellen. Die bisherige Nutzung des Gebietes dagegen bleibt aufrechterhalten. Das Schwarzenbachtal mün⸗ det bei dem ehemaligen Stauweiher zwiſchen Triberg und Schönwald auf die große Nordſüdſchwarzwald⸗ ſtraße Kinzigtal— Gutachtal— Bregtal— Höllental (Freudenſtadt—Hauſach—Hornberg—Triberg—Schbu⸗ wald— Furtwangen—Neuſtadt) und zählt in ſeiner Stunde zu den iberg, Schonach, ſtark beſuchten geringen Entfernung von rund einer unmittelbaren Wandergebieten von T Schönwald und anderen Orten des Mittelſchwarzwaldes. Großes Bauvorhaben ber Gemeinde Neulußheim Die Gemeinde Neuluß⸗ Bauvorhaben durch⸗ an Wohnungen * Neulußheim, 11. Jan. heim plant ein großes zuführen, um dem ſtarken Bedarf nachzukommen. Hinter dem Schulhaus wurde das Gelände zu Baugelände umgelegt und es werden einige neue Straßen angelegt werden. Gleichzeitig wird die Gemeinde auch einen ſchönen Feſtplatz an⸗ legen, der von Bäumen und Straßen umſäumt ſein und ſich für Kundgebungen vortrefflich eignen wird. Außerdem wird er eine Zierde des neu. Geländes ſein. Hinter dem Feſtplatz hat ſich die Ge⸗ meinde ein größeres Stück Gelände vorbehalten, um hier einmal ein HJ⸗Heim oder Parteihaus errich⸗ ten zu können. Im e ſind kleinere und größere Wohnbauten vorgeſehen und jeder Bau⸗ platz umfaßt mit dem dazugehörenden Gartenland 8 bis 9 Ar. Den Siedlern wird zudem von der Ge⸗ meinde noch zuſätzliches Pachtland zugewieſen, Die 3. Generation am Amboß Schöne Familientradition in Bickenbach * Weinheim, 11. Jan. Auf eine fünffache Geſchlechterfolge kann die Schmiedewerkſtatt Röder in Bickenbach in dieſen Tagen zurückblicken. 1838 erwarb der Urgroßvater Röder die„Röder⸗ Schmiede“, die ſich heute im Beſitz von Philipp Rö⸗ der 3 befindet. Sein Sohn iſt gerade dabei, die alte Familientradition ſortzuſetzen und ſeine Prüfung als Schmiedemeiſter vorzubereiten. 5 8 3 4 15 a 1 5 100 15— 15 1 1 1. 10 a 8 4% Pr. Od. Pfpef. 0 Ffandbriefe 4½% Kg. 5 52 adiſche M 5 0 Großkraft.. 13/00„ hürttemb. 10 i Frankfurt Anleihen deem.. Ant. 7 v. rr ena en Mann 52 100,0 100 0. 00 73, 73.— Grün& i** 1 8 ö Mae Brause 88.50 ace de eee ee Deulsche Oberheſſ. Pr.⸗Anl-! 188,8 188.5 10 1000 1990 4% de.. 35689 100.0 100.0 Bayr. Motorenw. 1538 1530 2 cit. Waldhof. 180 Bed ac ſgrhein· stadtanlelhen. b. e 0 4½ Bar Bodener. 5½% do. Lig Pför. 1025 102.2 Demberg J. P. 1282 145.5 E le 135.9 155.0 1 1 8 1270 4270ʃU/ ſchiff und See; lestverzinsl. Werte 03 50 9080 47 g 2955 Würzb. 5-F 10,2 101 24% Nh.-Hyp Oe.„Fulius Berger 120 152.0 en 100.0 5505 Mühlen. 1580 188.0 Ji bind per mn 455 em 261 99,50 99.5 e Wohn. eden„ Geectom- Ri- 99,25 89,25 Brauer. Kleinlein 111.0 111.0 Hanauer ofbr. 1720/7700 Pf. Preßh.⸗Sprit 160,0 160 Sank-Aktien l. Reichsb. Wors 129. 601205 ; 4½ B. Baden 26 88,50 88 50 28 K 99,50 99.50 dank& 31„1020 1020% Südd oder 27 Bronee Schenk., 96. Fanfwerke Füffen 180 5 Otsch. Staatsanleihen 4% Berkinchold 2g 10 1027. 1„B. Lig. Gpfbr. 8 1 Srown, Soperi: 1890. Farpenez 1750 1750 bein. Braunkoht. 281.5 1255 2 Bank. 122.0 versicherungen 1058 u. 10. 4% Drehen. 00 8. Landes- und Provinz: 8 ven 25 100 0 100 0% art 5p. 62s 10 2 fement Heide og... 192 2 Henninger graue: 1,0 e 5 1 ee e, ed aden eee.. 4 04%% Fran 26 c danken, kom Glover., Pfer r. i 1000 100 See n e n den wen: wa des amn U. 6% 8285 med i ee 1 0. 01 Wen 81. 500 850 Schatz D. R. 4½% Hanau 26 8878 88.82 4. e 5 4 ½ de. Erdtv. 1 14 99. 75 Hlaimter⸗Benz Holzmann. 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Im Gau Süd weſt bürfte in der Gruppe Main ⸗ Heſſen mit dem Südweſtmeiſter Mainz 88 bereits der eine Teilnehmer dieſer Gruppe an den Endkämpfen feſt⸗ zumal die Mainzer ihren Siegeszua am Wochen⸗ it einem glatten 15:5⸗Erfolg über den MSW Darm⸗ etzten. Um die zweite Vertreterſtelle bewerben Stu Lampertheim, der am Samstag beim ASW 86 If nur ein:9⸗Uentſchieden erzielte und Eiche Hona Die elle gibt über die derzeitige Lage folgen⸗ des Bild: 1. Mainz 88 14:2.; 2. Eiche Hanau 12:6.; 3 S 75 N 4 .; 4. Vorw. Großzimmern 13 Punkte. C Lampertheim 9: 5. ASW Frankfurt Im Pfalz ſpitzt ſich das Geſchehen zu einem neuen egfried Ludwigshafen— Bf Schifferſtadt 1. Beide Vereine ſind bisher ohne Verluſtpunkte ge⸗ lieben. Während Ludwigshafen am Samstag olene Kampf zar und dafür ein Freundſchaftstreſſen gegen den badiſchen Meiſter Eiche Sandhofen beſtritt und hoch mit 15:3 ge⸗ wann, ſetzte der Vic Schifferſtadt zu Hauſe ſeine Siege mit einem knappen:7⸗Erfolg über den Bs Frieſenheim fort. Die TSch 61 Ludwigshafen kam beim AC Pirmaſens mit:8 Punkten zu ihrem erſten Erfolg. Die Tabelle: igshaſen 60.: 2. VfK Schifferſtadt:0.: iL Frieſenheim:4.; 4. TSG 61 Ludwigshafen:6 te; 5. AC Pirmaſens:6 Punkte Baden ſtehen alle Cerdkampf⸗Teilnehmer am letzten Wochenende der Kampf zwiſchen nd KS Konſtanz, der der Ermittlung eters des Schwarzwaldes diente, von Konſtanz wegen Nichtantretens von mit 21:0 gewonnen wurde. Im Bezirk Unterbaden beteiligen ſich Sandhofen und Feudenheim an den Endkämpfen. Nur ein Kampf wurde ausgetragen, und zwar verlor der KSW Ketſch auf igener Matte gegen den Vfäͤ 86 Mannheim mit:9 P. Ketſch oder ASW Ladenburg ſteigen ab. Im Gau und In Mittelbaden verzichtete Germania Wein⸗ garten auf ſeine beiden gegen den KSW Wieſental noch auszutragenden Kämpſe, verlor alſo zweimal 21:0. Der KSV Wieſental gaſtierte bei den Bruchſaler Germanen, die ſich für ihre im Vorkampf erlittene Niederlaae durch einen knappen 10:9⸗Sieg revanchierten. Beide Vereine ſtehen als Teilnehmer an den Schlußkämpſen feſt. In Oberbaden trug der eine Teilnehmer an den Endrundenkämpfen, ASV Kollnau am Wochenende aleich zwei Kämpſe aus. In Freiburg gewamn er gegen die Germania mit 10:9 und zu Hauſe beſiegte er den ASV Waldkirch 15:2. Der SV Haslach zimmt neben Kollnau an den Gaumeiſterſchaftskämpfen teil. Im Württemberg wurden sie Meiſterſchaftskämpfe nach dreiwöchiger Pauſe fortgeſetzt. In der Gruppe 1 behauptete ſich der KV 95 Stuttgart auch mit geſchwächter Stoffel in Zuffenhauſen mit 10:7 Punkten. während der KV Untertürkheim nach ſeinem Bombenſieg mit 20:0 über Spartania Schorndorf die Tabellenſührung übernahm. Herwartſtein Köſtigsbronn blieb im dritten Kampf dieſer Gruype zu Hauſe mit 12:7 über den TS Heidenheim er⸗ folgreich. Die Tabelle: KV Untertürkheim 16:2.; 2. KW 95 Stuttgart 16:2.; 3. Tbd Cannſtatt 11:7.; 4. Her⸗ wartſtein Königsbronn 11:7.; 5. KSW Zufſenhauſen :12 Punkte. In der Gruppe 2 behauptete der Tabellenführer TS Münſter durch einen 10:7⸗Sies beim SV Göppingen Poſition. Der TV Betnang brachte ſich durch einen 10:8⸗Erfolg gegen den SV Ebersbach ein gutes Stück vorwärts, dürfte aber Für die Meiſterſchaft nicht mehr un Frage kommen. Die Tabelle: 1. TS Münſter 14:2.: 2. ASW Wangen 12:2.; 3. ASW Feuerbach 12:4.; 4. TSW Botnang 10:6.; 5. SV Göppingen:12 Punkte. Im Gau Bayern fanden nur zwei Kämpfe ſtatt, und zwar übernahm in der Gruppe Nordbayern die Hornſiſcher⸗Staſſel SC 04 Nürnberg, nach ihrem klaren 13:5⸗Erfolg im Lokaltreffen gegen die Polizei die Tabellen⸗ führung, die bisher der KSC 97 Fürth innehatte, der ſeinerſeits in Bamberg gegen Roland knapp mit 89 P. unterlag und damit viel Boden einbüßte. Die Tabelle zeigt folgendes Bild: 1. SC 04 Nürnberg 12:2.: 2. Ro⸗ land Bamberg 12:4, 3. KSC Fürth 12:8.; 4. Herkules Bamberg 10:8.; 5. Polizei Nürnberg 8112. In Süd bauern wurde zwar nicht gekämpft. aber es gab hier inſofern eine kleine Tabellenänderung. als Armin München auf den Kampf gegen den RTS Neu⸗ — aubina verzichtete. Die 2. RTSW Neuaubing 14: 3. SVa München 11:5.: 4. Armin München:14 5 SVa Freiſing:14 P. Die Polizeiſchützen halten Rückſchau Bei der diesjährigen gut beſuchten Generalverſamm⸗ lung des Schützenvereins der Polizeibeamten Mannheim konnte Oberſchützenführer Rau mit Genugtuung feſt⸗ ſtellen, daß die Kaſſenverhöltniſſe des Vereins ſehr gut ſind und auch ſonſt alles in beſter Ordnung ſich befindet. In ſchießſportlicher Beziehung erzielte der Verein eben⸗ falls ſehr gute Ergebniſſe und marſchiert in den Spitzen; gruppen an zweiter Stelle. Oberſchützenführer Rau ſprach allen ſeinen Mitarbeitern, allen Mitgliedern und ins⸗ beſondere den aktiven Schützen für ihre Mitarbeit und Unterſtützung den herzlichſten Dank aus. Er bat, auch in Zukunft zuſammenzuhalten und gute Volksgemeinſchaft und Kameradſchaft zu pflegen. · Die Ehrennadel für 10jährige Mitgliedſchaft erhielten Friedrich Schwab, Polizeimeiſter und Sperber, Polizei⸗Hauptwachtmeiſter. Einen ausführlichen Schieß⸗ bericht erſtattete Oberſchießleiter Eberle, welcher ſich außerdem zu dem Schießprogramm 1938 äußerte. Größ le und Gerardi erſtatteten die Kaſſenberichte, welche mit Befriedigung entgegengenommen wurden. Kaſſenrepiſor Querengäſſer konnte mitteilen, daß ſich beide Kaſſen in beſter Oroͤnung befinden, worauf dem Vorſtand und den Kaſſierern Entlaſtung erteilt wurde. Als Kaſſen⸗ reviſoren wurden wieder Querengäſſer und Hen z gewählt. Neu in den Vorſtand ſind beſtellt worden: Oskar Schneider, Kriminalſekretär, als Schriftführer und Peter Kohl, Polizei⸗Hauptwachtmeiſter, als Wirtſchafts⸗ kaſſierer. Die Generalverſammlung verlief äußerſt harmoniſch. Bevor die Verſammlung von Oberſchützenführer Rau ge⸗ ſchloſſen wurde, teilte dieſer mit, daß der Verein wie all⸗ jährlich einen Betrag on das Winterhilfswerk abführe. Mit einem dreifachen eg Heil“ auf den Führer fand die eindrucksvolle Generalverſammlung ihr Ende. Winterfeſt bei der Me Seit Jahrzehnten iſt das Winterfeſt der Mannheimer Turngeſellſchaft die Veranſtaltung, zu welcher die große MTG⸗Gemeinde ſich vollzählig zu Geſelligkeit und Tanz zu⸗ ſammenfindet. Auch das diesjährige Winterfeſt mit Ball, zu welchem die M7 am Samstagabend in den oberen Räumen des Ballhauſes ihre Mitglieder, Freunde und Gön⸗ ner zuſammengeruſen hatte, knüpfte würdig an die Tradi⸗ tion vergangener Jahre an, denn bereits zu Beginn war der große Saal voll beſetzt, ein Zeichen für die Beliebtheit der Veranſtaltung in Mitgliederkreiſen. Vereinsführer H. Lichtenberger nahm zu Beginn die Begrüßung vor, wobei er ſeiner Freude Ausdruck gab, daß in ſtarkem Maße dem Rufe des Vereins Folge geleiſtet worden war. Be⸗ ſonders begrüßte er den Kreisführer des Rfs, Stal f. Das Programm des Abends wurde in flotter Folge abgewickelt und hielt die Mitglieder bis nach 11 Uhr im Bann. Einen Ausſchnitt aus dem Uebungsbetrieb zeigten unter Leitung von Heinz Mitteldorf die Frauen und Männer der MTG, während vier MTG⸗Mädels mit ihrem Tanz zeig⸗ ten, daß die MTG auch auf dͤieſem Gebiete würdig vertre⸗ ten werden kann. Frau Maria Schmidt⸗Mitteldorf (Sopran) erntete für ihre Darbietungen ſtarken Beifall, vor allem für das Walzerlied des jungen Mannheimer Kom⸗ poniſten Kurt Merkel, der auch die Leitung der fünf Harmoniſten vom Mannheimer Nationaltheater unter ſich hatte. Stürme der Heiterkeit löſte das Auftreten von „Bayerin“, oͤem muſikaliſchen Unikum aus, der am Kla⸗ vier mit der Geige und der Trompete ſeine Kunſt zeigte und dabei wixklich beachtliches Können verriet. Auch die „Lluſtige Akrobatik“, welche von den Sportfreunden Fried⸗ rich und Bachmayer(TB Germania) ausgeführt wurde, hatte einen großen Lacherſolg, wobei gleichfalls die gezeig⸗ ten akrobatiſchen Uebungen neben dem humoriſtiſchen Teil die Zuſchauer begeiſterten. Der abſchließende Tanz unter Leitung von Tanzmeiſter Stündebeek vereinte jung und alt noch lange nach Abſchluß des Programms auf dem Parkett, ſo daß der wohlgelungene Abend einen würdigen Abſchluß fand. Die Polizei erhält eine Schi⸗Schule Polizei⸗Schi⸗Meiſterſchaften im Allgäu Der Schiſport der Polizei gehörte ſeit jeher, beſonders in den ſüsdeutſchen Ländern wie Bayern, Baden und Württemberg ſowie auch in Sachſen, in den dienſtlichen Ausbildungsplan, zumal in großen Teilen des Reiches für den Polizeibeamten im Winter der Dienſt nur auf Schneeſchuhen möglich iſt. Nach der Neubelebung des Polizeiſports durch die Initiative des Generals Daluege wurde die dienſtliche Schiausbildung auf eine breitere Grundlage geſtellt. Die Polizei erwarb eigene Schi⸗ Hütten, mietete Unterkunftsräume, in denen Polizei⸗ beamte aus dem ganzen Reich dem weißen Sport gewon- nen wurden und Tauſende von Polizei⸗Schiläufern thre sportlichen Kenntniſſe erworben und erweitert haben. Mit der Ueberführung der Landespolizei in die Wehr⸗ macht ſtand auch der Schiſport der Polizei vor der Aufgabe eines Neuaufbaues. Nicht nur bewährte Schiläufer, ſon⸗ dern auch der größte Teil der i der Polizei verloren. In den letzten zwei Jahren iſt es dem Polizeiſport aber gelungen, dieſe Verluſte wieder aus⸗ zugleichen. Mehrere Polizei⸗Schiheime wurden mit Hilfe des Kamerasſchaftsbundes Deutſcher Polizeibeamten neu geſchaffen, ſo Erlenbruck im Schwarzwald, in unmittel⸗ barer Nähe des Feldbergs, auf dem die vorjährigen deutſchen Polizei⸗Schiwettkämpfe ausgetragen wupden, weiter die Polizei⸗Schihütte Schönbeck im Vogtland, Bal⸗ derſchwang im Hoch⸗Allgäun und Zinnwald im Oſterz⸗ gebirge. In dieſen Schi⸗Unterkünften wurde der Schi⸗ ſport von den Polizeibeamten außerdienſtlich und frei⸗ willig ausgeübt. Jetzt iſt der Polizeiſport einen Schritt weitergegangen und hat die Vorausſetzungen für eine allgemeine dienſtliche e der Polizei ge⸗ ſchafſen. Die erſte dienſtliche Polizei⸗Schi⸗Schule iſt ſoeben am Oberſoch bei Hindelang im Allgäu fſertiggeſtellt. Für den Bau der neuen Polizei⸗Schihütten bat ürigens der Führer und Reichskanzler ſelbſt das arößte Intereſſe be⸗ kundet und perſönlich die Modelle begutachtet. Er ließ ſich vor der endgültigen Inangriffnahme dieſer Projekte über alle Einzelheiten unterrichten und machte ſelbſt einige ſehr wichtige Aenderungsvorſchläge. Am 17. Januar 1938 wird im Auftrage des Reichs⸗ führers Ss und Chefs der deutſchen Polizei durch den Ehef der Ordnungspolizei General Daluege die neue Polizei Schiſchule ihrer Beſtimmung übergeben. Sie hat die Aufgabe, in zentralen Lehrgöngen Polizeiofftziere und Polizeimänner des ganzen Reiches im Schiſport aus⸗ zubilden und zu fördern. Gleichzeitig dient die Polizet⸗ Schiſchule in den Sommermonaten als Erholungsheim für die Angehörigen der deutſchen Polizei. Das in idealem, ſchueeſicherem Gelände in 1200 Meter Höhe gelegene Berghaus iſt nach den neuzeitlichſten Erfah⸗ rungen gebaut und bietet Unterkunft für über 100 Polizei⸗ Schiläufer. Nach ihrer Einweihung am 17. Januar 1938 wird die neue Polizei⸗Schiſchule Hauptquartier der Dentſchen Polizei⸗Schimeiſterſchaften ſein, die in zieſem Jahre vom 23. bis 25. Februar ebenſalls am Oberjoch durchgeführt werden. In harten Kämpfen wird zum erſten Male ſeit langer Zeit der deutſche Polizei⸗Schimeiſter er⸗ mittelt werden. Die Ausſchreibungen ſehen einen Lang⸗ lauf itber 18 Km., einen Abfahrtslauf und einen Torlauf, ſowie als Hauptwettbewerb einen Mannſchafts⸗Streifen⸗ lauf vor. Beim Mannſchafts⸗Streifenlauf-werden die Er⸗ fahrungen der vorjährigen Wettkämpfe dahin ausgewertet, daß die Mannſchaftsſtärke auf 20 Mann unter einem Führer erhöht wird. Teilnohmeberechtigt ſind die An⸗ gehörigen der Ordnungspolizei, der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienſtes. 5 a 0 e,. 7 2 7 2 4— Reichs-Winterſportwettkämpfe der HF 1200 Teilnehmer in Garmiſch-Partenkirchen Die Reichsjugendführung ruft zur Teilnahme an der bisher größten winterſportlichen Prüfung der deutſchen Ju⸗ gend, den Reichs⸗Winterſportkämpfen der HJ vom 31. Ja⸗ nuar bis 6. Februar in Garmiſch⸗Partenkirchen auf. Wie der mit der Durchführung dieſer Veranſtaltung beauftragte Chef des Amtes für Leibesübungen der Reichs⸗ jugendführung, Obergebietsführer Dr. Schlünder, in einer in Berlin abgehaltenen Preſſebeſprechung betonte, handelt es ſich bei dieſem gewaltigen Winterſportfeſt um wahre„Winterkampfſpiele“, auch wenn es dieſen Namen im Augenblick noch nicht tragen darf. Mit Ausnahme der Bob⸗ rennen wird das geſamte olympiſche Programm abgewickelt, wobei allerdings, hauptſächlich unter Rückſichtnahme auf deren ſchwierige Ausrechnun auf Kombinationen wie Sprung⸗ und Langlauf uſw. abſichtlich verzichtet wird. Das Programm, deſſen Organiſation allein eine kleine Meiſter⸗ beiſtung darſtellt, umfaßt Schi⸗ und Eislauf für HJ, Jung⸗ volk und BdM ſowie Eiskunſtlauf für Jungmädel. Der Geländelauf iſt nur für H und als Mannſchaftslauf in den Klaſſen 1(1920/1) und 2(19) ausgeſchrieben. Der Abfahrtslauf hat außer einer Klaſſeneinteikung nach Jahr⸗ gängen noch Einteilungen nach Wertungsgruppen, die die heimatliche Landſchaft der Teilnehmer berückſichtigt. So gehören zur Wertungsgruppe 1 Schleſien, Thüringen, Sachſen, Hochland, Baden, Württemberg und Bayeriſche Oſt⸗ mark, zur Gruppe 2 Niederſachſen, Weſtfalen, Ruhr⸗Nieder⸗ rhein, Mittelrhein, Weſtmark, Heſſen⸗Naſſau, Kurheſſen, Mittelland, Franken, Mittelelbe und Saarpfalz, und zur Gruppe 3 Oſtland, Kurmark, Berlin, Pommern, Nord mark, Nordſee, Mecklenburg und Hamburg. Beim Jungvolk gibt es nur eine Klaſſe(1924/25), beim Bo M zwei(1927 bis 1920 und 1921 bis 1923). Jedes Gebiet und jeder Obergau kann in jeder Klaſſe fünf Jungen bzw. Mädel ſtarten laſſen.— Zum Torlauf kann jedes Gebiet bzw. Obergau feine vier beſten Abfahrts käufer bzw. Läu⸗ ferinnen melden. Hier gibt es jedoch keine Wertungs⸗ gruppe.— Zum Sprunglauf, deſſen Wertung im Gegenſatz zur auch international gebräuchlichen Wertung des DRe guf reiner Weitenmeſſung baſiert(geſtürzter Sprung halbe Weite), können HJ und Da in jeder Klaſſe drei Teilneh⸗ mer melden. Der Eisſchnellauf iſt nur für HJ beider Altersklaſſen ausgeſchrieben und wird als Dreikampf aus⸗ getragen.— Im Eiskunſtlauf darf jedes Gebiet in jeder Altersklaſſe drei Mann und jeder Obergau in jeder Klaſſe vier Teilnehmerinnen melden.— Zum Eishockey kann jedes Gebiet bei der HJ nur eine Mannſchaft melden. Für das Jungvolk iſt Eishockey nur als Rahmenwettbewerb aus⸗ erſehen, zu dem jedes Gebiet ebenfalls eine Mannſchaft melden darf. Für dies künftighin einzige Jugend⸗Winterſportfeſt wird mit einer Teilnahme von 1200 Mann gerechnet. Die Zahl ſteigt alſo lawinenartig von 300 im Jahre 1936 in Neſſel⸗ wang auf 600 im Jahre 1937 in Bad Reichenhall und nun 1200 in Garmiſch⸗Partenkirchen, das aller Wahrſcheinlichkeit nach immer der Ort der Reichs⸗Winterſportwettkämpfe der Hi ſein wird.— Die oberſte Leitung hat der Beauftragte für die Leibeserziehung der deutſchen Jugend, Ober⸗ gebietsführer von Tſchammer und Oſten, das Kampfgericht ſtellt die HJ ſelbſt. Trainingsſpringen auf der Adlerſchanze Am Montagnachmittag fand bei guten Schneeverhältniſſen auf der Adlerſchanze in Hinterzarten ein Troiningsſpringen ſtatt, zu dem die namhafteſten Schwarzwälder Springer erſchienen waren. Die Leiſtungen wurden durch anhal⸗ tendes Schneetreiben zwar etwas beeinträchtigt, dennoch aber konnten ſchöne Ergebniſſe erzielt werden. So kam Otto Pfaff(Schönwald) auf Weiten von 52, 50 und 54 Meter; weiter erzielten Beckert(Neuſtadt) 44, 48, 49 Meter, Morath(Freiburg) 51, 49, 5034 Meter, Hättich(St. Mär⸗ gen) 42. 49, 49 Meter und Kaiſer(Hinterzarten) 45, 46, 50 Meter. Der Jungmanne Hannes Rieſterer(Hinterzarten) hatte Sprünge von 39, 43 und 45 Meter aufzuweiſen, wäh⸗ rend Günther und Riehle(beide St. Blaſien) auf 30, 40, 42 bzw. auf 39 Meter kamen. Bemerkenswert iſt noch, daß bei 28 Sprüngen nur zwei Stürze zu verzeichnen waren. Das nächſte Trainingsſpringen findet am Donnerstag bei wiederum großer Beteiligung ſtatt. Kleine Sport-Nachrichten Württembergs gaubeſte Ringer für die im März ſtott⸗ findenden deutſchen Meiſterſchaften werden in drei Grup⸗ pen ermittelt. Nach der Ausſchreibung werden an drei Orten die Klaſſen Bantam⸗ und Weltergewicht, Leicht⸗ und Mittelgewicht, ſowie Feder⸗, Halbſchwer⸗ und Schwergewicht jeweils zuſammengenommen. In Friedrichshafen lieferten ſich der dortige TV und SS⸗Sport Stuttgart einen Kampf im Mannſchaftsfechten. ie Stuttgarter blieben in den beiden Waffengattungen Säbel und Degen jeweils mit 11:5 Punkten ſiegreich. Olympiaſieger Joſef Manger unternimmt Ende Februar und Anfang März eine Reiſe durch Oſtpreußen, wo er in fünf Schwerathletik⸗Verauſtaltungen ſein großes Können zeigen wird. Die deutſchen Boxer, Amateure und Berufskämpfer, ſtellon ſich am Januar im Berliner Sportpalaſt mit einer gemeinſamen Veranſtaltung in den Dienſt des Win⸗ terhilswerkes. Die aus Finnland zurückkehrende Natio⸗ nalmannſchaft der Amateure wird an dieſem Abend in den Ring gehen. Unterbabens Meiſterſchaften der Amateurboxer werden wieder an drei verſchiedenen Orten ausgetragen. Am 23. Januar finden die Vorrundenkämpſe in Weinheim ſtatt, die Zwiſchen⸗ und Endrunde folgen an noch nicht feſt⸗ gelegten Terminen im Februar in Heidelberg und Mannheim. Der TSV 1860 München ging aus dem letzten Gau⸗ gruppenturnen zur deutſchen Vereinsmeiſterſchaft in Schwäbiſch⸗Hall als Sieger vor dem TV Villingen, SSV Feuerwehr Stuttgort und MD Schweidnitz hervor und iſt damit berechtigt am 23. Januar beim Endkampf in Leipzig ſeinen im Vorfahr errungenen Titel zu verteidigen. Die Dortmunder„Nacht“, ein Achtſtunden⸗Mannſchafts⸗ rennen, endete mit dem Siege der Belgier Deneef⸗Deku⸗ ſcher, die mit der Leiſtung von 331,900 Km. einen neuen Bahnrekord aufſtellten. Die ſieggewohnte holländiſche Mannſchaft Slaats⸗Pijnenburg mußte ſich mit dem zwei⸗ ten Platz begnügen. Der Chemnitzer Schindler belegte bei den Dauerrennen in Antwerpen hinter dem Franzoſen Minordi, Michaux, Leyſſen und Sonek den letzten Platz. Beim Schwimmſeſt in Neuſtadt a. d. W. ſchnitten der SSW Saarbrücken und Sparta Frankfurt mit je neun Siegen am beſten ab. Der Boxländerkampf zwiſchen England und Dänemark, der am Sonntag in Kopenhagen ſtattfand, nahm einen un⸗ entſchiedenen:4⸗Ausgang. Das Pariſer Dreiſtunden⸗Maunſchaftsrennen endete mit einer Ueberraſchung, da die Holländer Slaats⸗Pellengers ſich hinter den Belgiern Buyſſe⸗Billiet und van Schyndel⸗ v. ö. Broek mit dem dritten Platz begnügen mußten. Duisburg 98 gewann das am Sonntag im Städtiſchen Hallenbad zu Duisburg veranſtaltete Waſſerballturnier zwi⸗ ſchen den drei ſtärkſten weſtdeutſchen Mannſchaften von Aachen 06, SS Barmen und Duisburg 98. Die Bonner SSt trugen am Sonntag im Bonner Vik⸗ toria⸗Bad einen Schwimmklubkampf gegen den SC Luxem⸗ Schalke 04 wurde Tſchammer⸗Pokal⸗Sieger Im Kölner Rheinſtadion fand vor 70000 Zuſchauern das Endſpiel um den Tichammer⸗Pokol zwiſchen Schalke 04 und Fortung Düſſeldorf ſtatt. abgeſtoppt. halke Nach dramatiſchem Kampf ſiegte Schalke mit 211. S Mittelſtürmer Pörtgen wird hier von Bender und 8 e e dem linken Verteidiger der„Fortuna“ (Schirner, Zander⸗Muktiplex⸗K.) burg aus. Wie im Hinkampf blieben auch diesmal die Weſtdeutſchen erfolgreich, und zwar mit 52:40 Punkten. Schleſiſche Meiſter im Zweierbob wurden auf der Zackel⸗ fallbahn in Schreiberhan die Flinsberger Scholdan⸗Feiſt auf Bob„Hechtlein“ vor Bob„Lotte“ mit Ullrich am Steuer. Bayerns Tiſchtennismeiſter wurden in München ermit⸗ telt. Die Titel holten ſich: Schriefer(München) im Män⸗ nereinzel, Frl. Hilberger(Großheſſelohe) im Fraueneinzel, Schriefer⸗Roſinus(München) im Männerdoppel, Hilberger⸗ Machlet(München) im Frauendoppel und Sämer⸗Lagrange (München) im Gemiſchten Doppel. Ein Radläuderkampf der Amateure von Deutſchland und Holland wird am 30. Jaunar in der Kölner Rheinlandhalle abgewickelt.. Der Raſtenburger SW gewann den Ausſcheidungskampf zur deutſchen Eishockeymeiſterſchaft gegen den VfR Königs⸗ berg nur mit:1. Schwedens Tennisſpieler beendeten die Schluß runde um den Pokal des Königs von Schweden gegen Norwegen in Stockholm mit:2 ſiegreich und treffen nun in der Herausforderungsrunde vom 4. bis 6. Februar in Paris nuf den Pokalverteidiger Frankreich. Man hört aus Tokio Das Japaniſche Olympiſche Komitee hat an die ameri⸗ koniſche Athletie⸗Union ein Telegramm geſandt, in dem es ſich für die Unterſtützung bedankt, die in Amerika der Vorbereitung der Olympiſchen Spiele in Tokio zuteil werde. Es wird dabei die Verſicherung ausgeſprochen, daß ungeachtet des japaniſch⸗chineſiſchen Konflikts alle Vorberei⸗ tungen weitergingen. Ueber die allgemein den Olympia⸗ teilnehmern und Beſuchern der Olympiſchen Spiele ge⸗ währten Verbilligungen hinaus wolle man namentlich Amerikso hinſichtlich der Fahrtkoſten noch weiter entgegen⸗ kommen, denn man ſei der Hoffnung, daß die Zahl der olympiſchen Beſucher aus den Vereinigten Staaten einen Rekord erzielen werde.“ 5 Seitens der japaniſchen Ver behrsgeſellſchaf⸗ ten ſind ſchon jetzt Mitteilungen darüber ergangen, welche Ermäßigungen anläßlich der Olympiſchen Spiel eintreten. Alle Olympiateilnehmer fahren zu halben Fahrpreiſen in allen Klaſſen auf ſämtlichen japaniſchen Bahnen, die Vor⸗ ortbahnen von Tokip aus können ſie ſogar umſonſt be⸗ nutzen. Ebenſo iſt die Beförderung jeder Menge Gepäck frei. In Japan rechnet man mit mindeſtens 13000 Be⸗ ſuchern ous Europa und vielen Touſenden aus Amerika. Natürlich gibt es auch ſchn Quertreiber, wie Deutſchland ſie ja auch genügend kennenlernen mußte, als es die Spiele 1936 ausrichtete. Jetzt machen ſie ſich in Nor⸗ wegen bemerkbar und möchten gern erzielen, daß Norwegen ſich an den Spielen 1940 in Tokio nicht beteiligt. Als Grund wird Japans Vorgehen gegen China angegeben, das gegen den Sinn der Olympiſchen Spiele verſtoße. In Wirklich⸗ keit iſt die Urſache aber wahrſcheinlich außer politiſcher Abneigung hauptſächlich in Gelökalomitäten zu ſuchen, die namentlich bei den Winterſport⸗Verbänden beſtehen. Man will und kann nicht auf die Spitzenkräfte für ſo longe Zeit verzichten, wie es durch eine Entſendung zu den Olympiſchen Winterſpielen nach Jopan notwendig wäre, ſondern braucht die Einnahmen, die bei den heimiſchen Veranſtaltungen eben durch die Beteiligung der Spitzen⸗ kräfte erzielt werden. Alſo Sport, Politik und Geſchäfk in Dreieinigkeit. Selbſtverſtändlich iſt das letzte Wort in Nor⸗ wegen noch nicht geſprochen. Gegen Polen und die Schweiz Die nächſten Länderkämpfe der Amateurboxer In den kommenden Wochen ſtehen den deutſchen Ama⸗ teurboxern noch einige ſchwere Aufgaben bevor. Nach dem Kampf gegen Englond folgen dann im Januar die Be⸗ gegnungen mit Schweden und Finnland, und im Februar geht es gegen die Schweiz und Polen. Der Termin gegen die Eidgenoſſen liegt noch nicht ganz feſt, aller Voraus⸗ ſicht nach wird der Kompf aber auf Wunſch der Schweizer am 2. Februar in Baſel ſteigen und ſchon zwei Tage ſpäter iſt die deutſche Ländermannſchaft in Poſen und beſtreitet den fälligen Länderkampf gegen Polen. Gegen die Schweiz mußte die Staffel wegen des zweiten Kampfes noch ver⸗ ſtärkt werden, etwas leichter dürfte dagegen die Aufgabe gegen Polen ſein, da die Mitwirkung von Polus und Chmielewski in der polniſchen Maonnſchaft ſehr fraglich iſt. Das Fachamt B 5 id ö i t 10 cha oxen hat beide Manſchaften wie folg Gegen die Schweiz: Gegen Polen: liegengewicht: Prieß(Hamburg) Tietzſch(Bertin „ Graaf(Berlin) Graaf( Cerdiag 5. Gänſerig(Bochum) Miner(Breslau; chtgewicht: Heeſe(Düſſeldorf! Nürnberg(Berlin) Weltergewicht: Fluß(Köln) Mu roch(Schalke) Mittelgewicht: 1 Ae 5 Hamburg(Hamburg) Halbſchwergewicht: Vogt(Hamburg! Pietſch(Selosig gewicht: Runge(Wuppertal) Runge(Wuppertah 89 25 1 die kel⸗ auf tit⸗ än⸗ zel, er⸗ ge ind ile npf g8= ide en der ris HAN u 3 Dienstag. II. Januar 1938 WIRTSCHAFT-ZE der Neuen Mannheimer Zeitung —+ Die Neichsbahn sorgt vor Die Reichsbahn hat ein Jahr der Rekoroͤbeſchäftigung hinter ſich. Die Leiſtungsziffern des Jahres 1929, die bis⸗ her oͤas Maximum in der hundertjährigen Geſchichte der deutſchen Eiſenbahnen Farſtellten, ſind beträchtlich übertrof⸗ ſen worden, und es hat keinen Güterwagen und keinen Pegug⸗Wagen mehr gegeben, der unbeſchüftigt war. Aller⸗ dings iſt das Verhältnis von Leiſtung und Rentabilität heute nicht mehr ſo günſtig wie 1929. Die Tarifgeſtaltung der Reichsbahn hat ſich nämlich in den letzten Jahren in ganz beſonderem Maße nach natiovalen und ſozialpolitiſchen Abſichten ausgerichtet. Der Reiſende zahlt heute im Durch⸗ ſchnitt je Kilometer mit 2,90 Pfg. nur noch gut drei Viertes deſſen, was er 1929 bezahlen mußte; und ähnlich verhält es ſich im Güterverkehr, bei dem die ſeinerzeitige lineare ariferhöhung durch Tarifſenkungen im Einzelfall mehr als ausgeglichen worden iſt: Die durchſchnittliche Einnahme je Tonnenkilometer iſt 1937 auf 3,65 Pfg., d. h. unter den Stand vor der Tariferhöhung geſunken Es blieben aber auch im letzten Jahr die guten Wirkungen der Koſten⸗ depreſſion; denn die Erhöhung der Aufwendungen blieb nicht nur erheblich hinter dem Leiſtungsplus, ſondern auch hinter der Einnahmeerhöhung zurück, ſo daß der Ueberſchuß der Betriebsrechnung für 1937 um nicht weniger als 168 Mill, auf 1d. 640 Mill./ zugenommen hat. Hiervon iſt zunächſt der Beitrag an das Reich zu be⸗ zahlen. Nachdem bisher die Bahn jährlich 70 Mill. an das Reich zu überweiſen hatte, war zu erwarten, daß das Reich nach der Unterſtellung der Bahn unter ſeine unmittelbare Hoheit größere und anders zu berechnende Anſprüche ſtellen wird. Nach einer vorläufigen Regelung zwiſchen den zu⸗ ſtändigen Reſſorts iſt denn auch für 1937 eine Ablieferung in mehr als doppelter Höhe, nämlich im Betrag von etwa 156 Mill., vorgeſehen. Die Summe iſt im Verhältnis zu den Einnahmen errechnet worden. Bis zu der Einnahmen⸗ höhe von 4 Mrd. /, die ungefähr die Summe darſtellt, die die Reichsbahn auf die Dauer für die Sicherſtellung einer wirtſchaftlichen Betriebsführung benötigt, iſt der Reichs⸗ anteil auf 3 v. H. feſtgeſetzt worden, während der Anteil des Reichs an den darüber hinausgehenden Einnahmen— oͤtesmal rd. 400 Mill.,— auf 9 v. H. bemeſſen worden iſt. Dauon beſteht der Anſpruch auf den 3proz. Anteil an den erſten 4 Mrd.„ ohne Rückſicht auf die Ausgabengeſtaltung und wird ſomit ars Teil der Betriebsausgaben zu behan⸗ deln ſein, während der gproz. Anteil an den übrigen Ein⸗ nahmen erſt nach Deckung des Anleihedienſtes und der ge⸗ ſetzlichen Rückſtellungsverpflichtungen fällig iſt. 5 Die Neuregelung des Verhältniſſe zwiſchen Reich und Reichsbahn hat jedenfalls dem Reichsfiskus erheblichen Vor⸗ teil gebracht, zumal die Ablieferung der Bahn jetzt ſogar mehr ausmacht als die der Reichspoſt; dabei iſt zu berück⸗ ſichtigen, daß das Reich bei der Poſt über einen Monopol⸗ betrieb verfügt, während die Bahn in der Aus einander⸗ ſetzung mit anderen Verkehrsträgern ſteht, und daß Tarif⸗ ermäßigungen für verſchiedene Zwecke bei der Bahn eine weit größere Rolle ſpielen als bei der Poſt. Aber auch nach der Deckung des Beitrags an das Reich, des Kapitaldienſtes und anderer Laſten bleibt noch ein ſehr großer Betrag, der für Rückſtellungen verwandt wird. Es iſt die Frage auf⸗ geworfen worden, ob ſich daraus nicht Möglichkeiten zu Tarifſenkungen, die ja im Intereſſe der heutigen Wirt⸗ ſchaftslage ſicherlich ſehr wünſchenswert wären, herleiten ließen, ob nicht zumindeſt jene öproz. Tariferhöhung von Anfang 1936 rückgängig gemacht werden könnte. Betrachtet man die Entwicklung von Einnahmen und Koſten des Bahn⸗ Hetriebs, ſo iſt gar kein Zweifel, daß das möglich wäre, und es hät ſich die Auffaſſung beſtätigt, daß nämlich zur Deckung der Koſten des Eiſenbahnbetriebs die Tariferhöhung nicht nötig war. Man Harf aber heute die Tarife der Bähn nicht allein unter rentabilitätsmäßigem Geſichtspunkt anſehen, ſondern man muß auch finanzwirtſchaftlich denken. 15 Konnte man ſchon bisher verlangen, daß dieſes größte öffentliche Unternehmen in Zeiten vollbeſchäftigter Wirt⸗ ſchaft Mittel anſammeln muß, um in anderen Zeiten der induſtriellen Wirtſchaft ſeine Aufträge zu erteilen, ſo gilt das um ſo mehr jetzt, wo die Reichsbahn Teil des Reichs⸗ vermögens geworden iſt. Die Frage, ob ſchon fetzt Bau⸗ aufträge für Waggons erteilt werden ſollen, ſoll unerörtert bleiben. Jedenfalls aber muß man bedenken, daß die Re⸗ ſerven der Reichsbahn heute nicht ſo groß ſind wie 1929 und daß ſie überdies die Vergebung beſtimmter Aufträge nicht davon abhängig machen kann, ob die Induſtrie ſie braucht. Denn der Bahn ſind ſchon ſehr bald z. B. Bauaufgaben bei⸗ ſpielloſer Größe im Zuſammenhaug mit der Neugeſtaltung der deutſchen Großſtädte geſtellt. Zur Finanzierung dieſer Vorhaben ſteht ihr der Kapitalmarkt kaum zur Verfügung, ſo daß ſie die Aufbringung der Auftragsſumme nicht über einen Zeitraum verteilen kann, der der Lebensdauer der zu erſtellenden Anlagen entſpricht. Vielmehr muß mit den Einnahmen der Gegenwart vieles mitfinanziert werden, was ſeinen Nutzen in der Hauptſache erſt in ſpäterer Zeit bringen kann. .— * Um die Erneuerung der Schiffsgeſtellungsverträge. In den am 10. Jonuar in Duisburg fortgeführten Ver⸗ hendlungen über die Erneuerung der Schiffsgeſtellungs⸗ verträge war eine Verſtändigung zwiſchen den Vertretern der Rheinreedereien und dem Schifferbetriebsverband über die Frachtenhöhe wiederum nicht möglich, da der Schiffer⸗ betriebsverbond an ſeinen bekannten Forderungen feſthielt. Die Vertreter öer beiden Gruppen kamen daher überein, zu den nächſten Verhandlungen einen unparteiiſchen Sach⸗ verſtändigen hinzuzuziehen. Bei dem gewählten Schieds⸗ richter handelt es ſich um Präſident Dr. Fuchs(Karlsruhe), der ſchon im verfloſſenen Jahr bei ähnlichen Streitfällen zwiſchen Rheinreedereien und Partikulierſchiffern ſchieds⸗ zächterliche Funktionen ausgeübt hat. Ein genauer Termin für die neuen Verhandlungen ſteht noch nicht ſeſt, doch wird man wahrſcheinlich im Laufe der nächſten Woche wie⸗ der zuſammentreten. Mannheimer Verſicherungsgeſellſchaft. Am 2. Januar feierte der Betriebsführer der Mannheimer Verſicherungs⸗ geſellſchaft, Generaldirektor Dr. Karl Weiß, ſein 2iäh⸗ riges Dienſtjubiläum. In einer ſchlichten und würdigen Feierſtunde, die am 3. Jauſtar im Geſellſchaftsgebönde ſtattfond, wurde der Jubilar von Aufſichtsrat, Vorſtand zund Gefolgſchaft, ſowie von einem Stab auserwählter Vertreter und Mitarbeiter des In⸗ und Auslandes geehrt. In den verſchiedenen Anſprachen, die dem Jubilar galten, wurde hervorgehoben, daß er in den verfloſſenen 25 Jahren trotz des Kriegs, dem anſchließenden Wäh⸗ rungsverfall und der nachfolgenden Wirtſchaftskriſe ſein Können und ſeine Tatkraft jederzeit unter Beweis geſtellt hat. Den Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten bildete der Kameradſchaftsabend am 4. Januar in den Räumen des Friedrichsparkes. Zu dieſem Kameradſchaftsabend tte der Jubilar die geſamte Gefolgſchaft zuſammen mit dem Aufſichtsrat und den anweſenden Vertretern und Mit⸗ arbeitern im In⸗ und Ausland eingeladen. Der Jubilar betonte, daß die Feier für ihn keine rechte wäre, wenn er ſie nicht im Kreiſe ſeiner Mitarbeiter des Innen⸗ und Außendienſtes, die ihm ſtets in Treue und Einſatzbereit⸗ ſchoft gefolgt wären, hätte begehen können. Frohe Klänge und Lieder verſchönten den Kameraoſchaftsabend, den die Darbietungen der Kapelle Mayer und des Doppelquartetts der Liederholle umrahmten. 5 * Steigende Verwendung von Treibgas im Laſftkraft⸗ wagen betrieb.— Treibgas für 10 000 Lastkraftwagen. Die ſetige Aufwärtsbewegung des Kraftiahrzeugbeſtandes und die durch die Zielſetzung des Vierfahresplanes bedingte intenſive Ausnutzung aller vorhandenen Möglichkeiten haben die Entwicklung und Vermendung von Treibgas im Kraftfahrzeugbetrieb entſcheidend beeinflußt. Fördernd für die Schaffung eines Abſotzmarktes für Treibgas war ferner die Tatſache, daß gerade aus dieſen volkswirtſchaft⸗ chen Gründen die Behörden in der Verwendung von Treibgas Schrittmacher wurden als ſie ſich entſchloſſen, 70 v. H. aller ihrer Laſtkraftfahrzeuge mit Gos zu betrei⸗ uin Klöckner und Höſch(plus 1 bsw. 4 v. Hie Uneinheifliche Akfienmärkie Geringere Umsatze/ Renien zuversichilich Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Freundlich. * Frankfurt, 11. Januar. Die Börſe war am Aktienmarkt zu den erſten Notierun⸗ gen wieder uneinheitlich, doch kam im Verlaufe die weiter⸗ hin ſeſte Tendenz teilweiſe auch kursmäßig zum Ausdruck. Der Auftragseingang hatte keinen größeren Umfang. Die Hauptkaufwelle nach dem Zinstermin ſcheint verebbt zu ſein. Andererſeits erfolgten wieder einige Glattſtellungen, ſo daß die Kurſe im Rahmen eines Prozentes ſchwankten. mehrtes Kundſchaftsintereſſe verblieb am Einheitsmarkt in verſchiedenen Induſtriepapieren⸗ außerdem lag weitere Nach⸗ frage nach Großbank⸗ und Hypothekenbankaktien vor. Im Großverkehr waren am Montanmarkt Verein. Stahl auf die weitere Erzeugungsſteigerung mehr beachtet mit 116 bis 116%(11576), Klöckner gewannen 7 v.., während Man⸗ nesmann 7 v. H. und Rheinſtahl 4 v. H. nachgaben. Von chemiſchen Werten gingen J6 Farben mit 164—165(1634) lebhafter um. Vermehrtes Intereſſe zeigte ſich auch noch für Autowerte; Daimler 1427—143%½(143), Aoͤlerwerke Kleyer 113 bis 114(1139), BMW e etwa 1537(153). Glek⸗ troaktien verzeichneten überwiegend Rückgänge von 7 bis 1 v.., nur AEch etwas höher gefragt. Im einzelnen notierten u. a. Bank für Brauinduſtrie mit 13577(135), Mönus Maſchinen mit 128(127), Demag mit 147%(148) und Weſtdeutſche Kaufhof mit 619(6184)].— Am Renten⸗ markt war das Geſchäft klein. In den variablen Werten zeigte ſich etwas Augebot. Altbeſitz⸗Anleihe des Reiches 130 (130,20). Auch Kommunal⸗Umſchuldung auf 95,10(95,20) rückläufig, während vorbörslich noch mit 95,22% Umſätze er⸗ folgten. Am Pfandbriefmarkt hielt die Nachfrage an. Naſſ. Landesbank überſchritten den Pariſtand um g und wurden mit 50 v. H. repartiert; auch verſchiedene Kommunal⸗Obli⸗ gationen erreichten 99 nach 99. Von Ligquidationspfand⸗ briefen ſtiegen Rheiniſche auf 102% 4 Nor Ver⸗ 2(102%), Stadtanleihen waren wenig verändert, höher jedoch 4% Darmſtadt von 26 mit 9894(984). Induſtrie⸗Obligationen lagen uneinheitlich. Von Altbeſitzanleihen gingen Dekoſama auf 135¼(135% zurück. Im Verlaufe ſchrumpfte das Geſchäft ſtark zuſammen und Kurs veränderungen traten kaum mehr ein oder hielten ſich in engſten Grenzen. Die ſpäter notierten Werte zeigten nur wenig Aenderung gegen den Vortag, ſchwächer jedoch Junghans mit 128(129½)), andererſeits Scheideanſtalt wei⸗ ter feſt mit 256(255). Der Einheitsmarkt brachte überwiegend Kurserhöhun⸗ gen. Bankaktien lagen weſentlich ſtiller als in den letzten Tagen, weiter erhöht Commerzbank auf 120%(120,4). Im Freiverkehr nannte man durchweg unveränderte Kurſe. Im Telephonverkehr lagen Ada⸗Ada Schuh Ach. feſt mit 116—118(114—115). Berliner Börſe: Aktien uneinheitlich Berlin, 11. Januar An der freundlichen Grundtendenz der Aktienmärkte hat ſich auch heute nichts Weſentliches geändert, allerdings reichen die Umſätze nicht an die Vortage heran. Auch iſt die Zahl der Kursbewegungen nicht mehr ſo ſtark im Uebergewicht wie in den letzten Tagen, da bei dem ruhi⸗ gen Geſchäft vielfach Gewinnſicherungen beobachtet werden und ein glatter Ausgleich zwiſchen Angebot und Nachfrage ſtattfindet. Allgemein ſind kaum über 1 v. H. hinausgehende Kursveränderungen feſtzuſtellen. Am Montanmarkt regten die wieder angeſtiegenen Erzeugungszifſern der Vereinig⸗ ten Stohlwerke für das erſte Quartal des Geſchäftsjahres 1937/38 zum Kaufen an(plus 36), ſowie die Anſchaffungen Rheinſtahl und Mannesmann waren dagegen je 2 v. H. ſchwächer. Braunkohlenwerte wurden, ſofern nicht geſtrige Schlußkurſe zugrunde liegen, eher etwas höher notiert, ſo u. a. Ilſe Genußſcheine um 785 v. H. Ilſe Bergbau gaben dagegen auf ein Zufallsangebot gegen den letzten Kaſſakurs 3 v. H. her. Chemiſche Produkte unterlagen Schwankungen nach beiden Seiten Feſter waren Farben, die wohl im Zu⸗ ſammenhang mit der Sperrmarkbewegung zunächſt um und ſpäter nochmals um 4 v. H. auf 164,75 anſtiegen. Nochmals 1 v. H. höher notierten bei den Gummi⸗ und Linoleumwerten Deutſche Linoleum. Von Elektroaktien wurden auch heute wieder Siemens geſucht und 1 v. H. höher bezahlt, allerdings gingen dabei nur verhältnismäßig kleine Beträge um. Von Tarifwerten waren HEW ede v. H. feſter. Autoaktien kamen ebenfalls höher zur Notiz. BMW gewannen, Daimler ½ v. H. Von Textilwerten gaben Bemberg auf Realiſationen zunächſt 4 v. H. her, konnten den Verluſt aber ſpäter wieder wettmachen. Zu den ſchwä⸗ cheren Werten zählten ferner Deutſche Waffen und Deut⸗ ſcher Eiſenhondel ſowie Junghans mit je 1 und Zellſtoff Waldhof mit minus 4, wührend Hotelbetriebe* und Süddeutſche Zucker 1 v. H. höher feſtgeſetzt wurden. Im gelegentlichen Freiverkehr befeſtigten ſich Vereinigte Schmirgel um 1,50 v. H.— Am variablen Rentenmarkt ſtellte ſich die Reichsaltbeſitzanleihe, in der nur wenige tauſend Mark den Beſitzer wechſelten, auf unverändert 130. Die Umſchuldungsanleihe wurde ebenfalls wie geſtern mit 95,10 feſtgeſetzt. Zinsvergütungsſcheine gewannen 10 Pfg., mittlere Reichsſchuldbuchforderungen 4 v. H. Im Verlauf wurde das Geſchäft an den Aktienmärkten ziemlich ſtill, doch konnten ſich den Anſangskurſen gegen⸗ über weitere, unter 1 v. H. liegende Kursbeſſerungen durchſetzen. Beachtet wurden namentlich Deſſauer Gas, die um 7 v. H. anſtiegen, wobei zuverſichtlichen Dividen⸗ denerwartungen Raum gegeben wurde. Acc, Rütgers je etwa ſ½ v. H. Auch und Zellſtoff Waldhof gewannen 2 auf Sperrmark⸗ Farben und Siemens konnten angeblich kͤufe weiter anziehen. Am Kaſſarentenmarkt wurden auch heute wieder Li⸗ quidationspfandbrieſe gefragt und etwas höher bewertet. Berliner Hypotheken und Rheiniſche Hypotheken gewannen je 1 v. H. Die Hypotheken⸗ Pfandbriefe der Preußiſchen Hypothekenbank zogen um s v. H. an. Von Stadtanleihen fielen 26er Braunſchweig mit einer Einbuße von 4 und 26er Düſſeldorf mit einer ſolchen von 7 v. H. auf. All⸗ gemein waren an dieſem Markt bei wenig veränderten Kurſen lebhaftere Umſätze zu beobachten. Von Altbeſitz⸗ anleihen ermäßigten ſich Hamburger um 20 Pfg., während Lübecker 10 Pfg. höher bezahlt wurden. Neue Dekoſama plus 4 v. H. Provinzanleihen lagen ruhig, eher aber etwas ſeſter. Induſtrieobligationen lagen ruhig, Hoeſch Neu⸗Eſſen ermäßigten ſich um 6 v. H. Am Einheitsmarkt wurden Bankaktien auch heute wieder zu Anlagezwecken gekauft; Berliner Handelsgeſellſchaft und Commerzbank gewannen je 4 v.., 5 v. H. höher lagen Adca, 2 v. H. höher Vereinsbank Hamburg. Da⸗ gegen waren Deutſch⸗Aſiotiſche nach Pauſe 15/ ſchwächer. Hypothekenbonken lagen unregelmäßig. Deutſche Zentral⸗ boden büßten 7, Meininger Hypotheken 77 v. H. ein, wäh⸗ rend Weſtdeutſche Boden und Deutſche Hypotheken je 2 v. H. gewannen. Von Induſtriepapieren erzielten Stetti⸗ ner Elyſium, Norddeutſche Kabel und Heſſiſche Herkules ſe 3 v. H. Im gleichen Ausmaß ſtiegen auch Berliner⸗Kindl⸗ Stammprioritäten auf den erſt gegen Börſenſchluß bekannt gewordenen Geſchäftsbericht. Von Kolonialpapieren ſind Schantung mit plus, Otavi dagegen mit minus 71 zu erwähnen. Steuergutſcheine, die heute wurden, blieben unverändert. Reichs ſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1939er 99,87 G 100,75 B; 1940er 99,87 G 100,62 B: 1041er 99,75 G 100,5 B; 1942er 99,5 G 100,37 B; 1943er 99,37 100,12 B; 1944er 99,25 G 100 B; 1945er 99,12 G 99,87;: iga47er 99,5 G 99,87 B; ioa4ser 99 G 99,75 B. Wiederaufbauanleihe, 1946/48er 82,62 G 83,5 B. Aproz. Umſchuld.⸗Verb. 94,725 G 95,475 B. Gegen Börſenſchluß wurde die Kursgeſtaltung wieder uneinheitlich, beſtimmend waren dabei meiſt nur kleinſte Umſätze. Schuckert ermäßigten ſich gegen den Verlauf um . v. H. auf 179,25, dagegen zogen Siemens nochmals um Auch Farben erhöhten ſich im gleichen Aus⸗ A v. H. on. maß auf 16473. Mannesmann waren gegen den um 750 v. H. ſchwächeren Anfangskurs mit plus 6 v. H. gut er⸗ holt. Am Rentenmarkt ermäßigte ſich die Reichsaltbeſttz⸗ anleihe um 20 Pfg. auf 129,80. Nachbörslich war es ſtill. Geld- und Devisenmarki * Berlin, 11. Januar. Am Geldmarkt ſetzte ſich heute eine weitere geringe Erleichterung durch, ſo daß für Blanko⸗ Tagesgeld offiziell zwar unveränderte Sätze von 274 bis 3 v. H. genannt wurden, erſte Nehmer aber auch ſchon darun⸗ ter ankommen konnten. Im kurz⸗ und mittelfriſtigen An⸗ lagegeſchäft verſtärkte ſich die Nachfrage. Der Privatdiskonk⸗ ſatz wurde bei 276 v. H. belaſſen. Im internationalen Deviſenverkehr lag der franzöſiſche Franken auch heute wieder ſchwächer. Gegen Zürich gab er auf 14,65 nach(14.65). In Amſterdam war er mit 6,087 inſolge des ſchwächeren Guldeus unverändert. Das engliſche Pfund blieb mit 8,98 in Amſterdam, 21,6094 in Zürich und 147,50 in Paris ſaſt unverändert. Auch der Dollar hatte laum Abweichungen gegen den Vortag zu verzeichnen. Der Schweizer Franken konnte ſich voll behaupten. Aus London wurde er zuletzt mit 21,61%(21,606) gemeldet. Später er⸗ mäßigten ſich der franzöſtſche France und der Gulden un⸗ wieder durchweg notiert weſentlich, während öder Schweizer Franken etwas höher lag. Diskont: Reichsbank 4, Lombard 5, Privat 3 v. H. 7 Dis⸗] II. Fanuar 10. Januar eee Rm. kont] Geld Brief geld Brief Aegypten a ee 1 25 1 1. 12 7 Helglen 100 eige 224[ 412 470 Braſillen 1 Milreis].183].185.188 0,185 Bulgarien. 100 Seva 8 3047 805838047 3053 Dänemark 100 Kronen 5 55,0 55.52 5588 55,59 Danzig 100 Gulden 47.— 4710 47.— 47.00 255 o 2 12410 10 12405 1255 Snan och r. 68. e. Gi 88 nd. 10 eſtn. Kr. 5. 8 27 Finland 100m. WI. 3, 348 884 895 Frankreich. 100 fr.% 34ʃ7 8885.4120 8425 Geirchenland 100 5 8 2385 28023 88 dan 1800 lden 2 1882 8959 138444 138025 1 0 Ipatan 15, 18¼45 15.444 45.25 Iiland„ 100 sl r. 5½ 551 885 58.40 59.81 Italſen. 100 Lire 350 10923 10728 9725 95 Japa Ihen„ 4„„. Jogoſtadsenlo Pine 3884 5,08 5,.706 Kanada 1 kan. Dollar.481].485 2..484 Lettland 100 Latts 8 49.10 49.20 49.10 49.20 Nitauen„ 100 8itas]%¼] 24 42.02 41.94 22.02 Norwegen 100 ronen 4 62.37 62.49 62.5 62.47 Oeſterreich 00 ben 85 855 110— 8 710 olen..„100 Zloty 52 5 72 1 Pena 100 Eskudo 4 11.270 1120 11.270 Rumänien. 100 Le. 8¼ 5. 4 2 Schweden. 100 ftr. 278 683.97 929 88.94 05 Schweiz 160 Franken 1½] 5/8 57.55 57.41 57.53 Spanjen„ 100Peſeten] 3 14.49 1 51 14.49 13,51 Tſchechoflowakeiioon 3 8,708 8 724 6701 38.719 Türkel. itünt Pfd. ¼ 1878.882 19786].982 Ungarn„ 100 Pengü 4 82 2 2 5 Uruguay. 1 Golda 55.819].321 1319 321 Ver. Stagten Dollar 1 ½.481!.485.480.484 * Frankfurt, 11. Januar. Tagesgeld unv. 274 v. H. PPPCCCCCCCVVCCDDVCVDVUUVUVUUVUVUVVVUUUUUVUVUVUUVUVUVUUVUVVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUVUUUVUVUVUVUVVUVUVUVUVUVUVVVVVVVV ben. Aber auch in den übrigen Verbraucherkreiſen fand das Gas als neuer Betriebsſtoff ſchnell ſeinen Eingang, deſſen Grund einmal zu ſehen iſt in der Steuerermäßi⸗ gung, die die Reichsregierung ſeit dem 1. April 1935 den Beſitzern von auf Treibgas umgeſtellten Fohrzeugen ge⸗ währt, und zum anderen in den Erſparnis möglichkeiten, da die Betriebskoſten mit Treibgas heute etwa 20—25 v. H. geringer ſind als die Koſten für flüſſige Treibſtoffe. Im Jahre 1987 wurden etwa 50 000 To. Treibgas verbraucht, 1938 wird dieſe Menge aber eine weſentliche Steigerung erfahren. Eine beachtenswerte Förderung der Umſtellung von Laſtkraftfahrzeugen auf 5 neueſten behördlichen Richtlinien. Nach dieſen Beſtim⸗ mungen dürfen nämlich alle im Jahre 1997 erſtmalig zu⸗ gelaſſenen Laſtkraftfahrzeuge ſämtlicher Tonnenkloſſen auf Treibgas umgeſtellt werden. Damit ſind alle bis zum 31. Dezember 1937 zugelaſſenen Laſtkraftfahrzeuge ohne Beſchränkung für den Treibgasbetrieb freigegeben. Für 1. Januar 1938 zugelaſſenen Fahrzeuge gilt die Regelung, daß alle Fahrzeuge bis zu 2/4 To. Nutzlaſt und ſämtliche Omnibuſſe, Zugmaſchinen und Sattel⸗ ſchlepper ohne Begrenzung der Tonnage umgeſtellt werden zürfen. Wie man hört, können, gemeſſen an den zur Ver⸗ fügung ſtehenden Treibgasmengen, nunmehr im Laufe dieſes Jahres mehr als 10 000 Fahrzeuge auf Treibgas umgeſtellt werden. i die nach dem & gein Beitritt zu wirtſchaftlichen Vereinen ohne Befra⸗ gung der Organiſation. In letzter Zeit iſt wiederholt de⸗ obachtet worden, daß gewerbsmäßige Gründer von wirtſchaft⸗ lichen Vereinen, die unter dem Deckmantel und Vorgeben, den Berufszugehörigen einer beſtimmten Brauche mit Rat und Tat helfen zu wollen, dieſe in Vereine zuſammen⸗ geſchloſſen haben. Der Reichs⸗ und Preußiſche Wirtſchafts⸗ miniſter, dem die Aufſicht über das wirtſchaftliche Verbands⸗ weſen obliegt, hat ſich mehrfach gezwungen geſehen, die ent⸗ ſprechenden Vereinigungen aufzulöſen. Die Mitgründer und eie freiwillig beitretenden Mitglieder haben dann das Nach⸗ ſehen, da ihre Beiträge nur dazu gedient haben, den ge⸗ ſchäftstüchtigen Hauptbegründern eine Exiſtenzgrundlage zu schaffen. Es wird daher davor gewarnt, Aufforderungen zur Gründung oder zum Beitritt zu wirtſchaftlichen Vereini⸗ gungen, wirtſchaftlichen und Intereſſengemeinſchaften u. ä. nachzukommen, ohne vorher die zuſtändige Gliederung der Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft(Gruppe oder In⸗ Treibgasbetrieb bringen die dͤuſtrie⸗ und Handelskammer) um ihren Rat zu fragen. Der Beratung und Betreuung der einzelnen wirtſchaftlichen Betriebe in allen fachlich⸗wirtſchaftlichen Angelegenheiten iſt Sache der geſetzlich begründeten Gliederungen der Orga⸗ niſation der gewerblichen Wirtſchaft. * Frankonia Schokoladenwerke AG, Würzburg. Die Geſellſchaft konnte im Jahre 1936/87 den Umſatz wertmäßig ſteigern. Bei Geſamteinnahmen von 1,49(1,9) Mill. ergibt ſich ein Reingewinn von 61124 /, aus dem 4 v. H. Dividende auf die Stammaktien und 6 v. H. auf die Vor⸗ zugsaktien ausgeſchüttet, dem Dispoſitionsfonds 25000 und der geſetzlichen Rücklage 9897/ zugeführt ſowie 7227„ vorgetragen werden ſollen. Auf Anregung von Vorzugsaktionären ſoll die Vorzugsdividende von bisher 9 v. H. auf 6 v. H. herabgeſetzt werden. Im Vorfahr diente der Gewinn von 37 894, zuzüglich der Entnahme von 9897/ aus der geſetzlichen Rücklage zur Tilgung eines Verluſtvortrags. Abſchreibungen ſind im Berichtsjahr mit 113 412(119 437)/ vorgenommen worden. „„Riebeck Brauerei Ac)“. Die Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz Riebeck u. Co., AG, beruft auf den 31. Januar ihre HV ein, auf der u. a. auch der Firmenname in„Rie⸗ beck Brauerei Ach“ beſchleſſen werden ſoll. Ferner ſtehen Satzungsänderungen in Anpaſſung an das neue Aktien⸗ geſetz auf der Tagesordnung. Nach einer früheren Ver⸗ waltungserklärung hat ſich der Bierausſtoß 1936⸗37 etwas erhöht. Der Ertrag bewegt ſich auf Vorfahrshöhe, ſo daß wieder mit 4 v. H. Dividende zu rechnen ſei. * BZ.— Verwaltungs ratsſitſung. Auf der geſtrigen Verwaltungsratsſitzun er Bank für internationalen Zahlungsausgleich richtete der Präſident Sir Otto Nie⸗ meyer beſondere Begrüßungsworte an den neuernannten Generaldirektor der Bank, Robert Auboin, der zum erſten Male den Beratungen beiwohnte. Sodann gedachte der Pröſident der in dieſen Tagen verſtorbenen ehemaligen Verwaltungsratsmitglieder, Gouverneur Louis Frauck⸗ Belgien und Gouverneur o D. Viſfering⸗Holland. Der erſtere gehörte bis zu ſeiner plötzlichen Beurlaubung von der Leifung der belgiſchen Notenbank dem Verwaltungs⸗ rat der BJ an, letzterer von der Gründung bis zum Oktober 1931, als er wegen Erreichung der Altersgrenze von der Leitung der holländiſchen Notenbank zurücktrat. Belgien iſt zur Zeit an den Beratungen durch den Bize⸗ gouverneur Janſſen vertreten. Profeſſor Beneduce, das Neuzulassung von Krafflarhzeugen im Dezember und im Jahre 1937 Im Dezember kamen 29 342 Kraftfahrzeuge neu in den Verkehr. Gegenüber dem Vormonat mit 33 410 ergab ſich wie zum hresſchluß zu erwarten war, ein Rückgang der Zulaſſu fſer, und zwar um 12 v. H. Dabei zeigt der Umfang, der Perſonen⸗ und Laſtwagen⸗ zulaffung keine nennenswerte Veränderung. Bei den Krafträdern dagege g, wie es regelmäßig der Fall iſt die Zahl der Neuzulaſſungen ſtark zu(um 28 Gegenüber dem Dezember 1936, in dem ſich vor. beſonderen ſteuerlichen Vergünſtigungen auf das Zulaſ⸗ ſungsgeſchäft auswirkten, war die Geſamtzahl der Neuzu⸗ laffungen im Berichtsmonat etwas niedriger. Im Dezem⸗ ber 1936 waren insgeſamt 29 713 Fahrzeuge niedriger. Im Dezember 1936 waren insgeſamt 29 713 Fahrzeuge neu zugelaſſen worden. Das Zulaſſung recht günſtig. Insgeſomt erſtmals im Jahr mehr als eine halbe Million Kraftfahrzeuge im Reich neu in Betrieb genommen, nämlich 522 150 gegen 456 817 im Vorjohr, d. f. 14,3 v. H. mehr. Die Steigerung entfällt in der Hauptſache auf Kraft⸗ räder, von denen um ein Drittel mehr neue in den Ver⸗ kehr kamen; die Zahl der neuzugelaſſenen Motorfahrräder allein ſtieg ſogar um mehr als vier Fünftel. Bei den Zugmaſchinen nahm die Zahl der Zuloſſungen um mehr als den Perſonen⸗ und Laſtwagen ergebnis für das ganze Jahr 1937 iſt 0 wurden ein Drittel zu. Auch bei war eine leichte Erhöhung der Zulaſſungszahl zu ver⸗ zeichnen. Im Vergleich zu 1933 hot ſich die Zulaſſungs⸗ zahl bei den Perſonenwagen faſt um das Dreiſscche, bei den Krafträdern auf das Vierſache und bei den Laſtkraft⸗ wagen auf das Fünffache erhö Das ſind Steigerungen, wie ſie keines der übrigen Länder auch nur annähernd aufzuweiſen hat. 1. führende Mitglied der italieniſchen Abordnung im Ver⸗ waltungsrat, war aus Geſundheitsrückſichten von der Sitzung ferngehalten, ebenſo war das fransöſiſche Mit⸗ glied Marquis Coque nicht erſchienen. Letzterer weilt als Präſident der Suezkanal⸗Geſellſchaft zur Zeit in Aegypten. Nus dem Bericht des Präſidenten über die Geſchäftstätig⸗ keit im abgelaufenen Monat geht hervor, daß der in den letzten Monaten eingetretene Rückgang der Bilanzſumme zum Stillſtand gekommen iſt. Die Schwankungen in der Bilanzſumme ſind bei dieſer gänzlich internationalen Bank durchaus normaler Natur. Auch das Goldapbitragegeſchäft hat ſich zur Zeit infolge der Verhältniſſe am inter⸗ nationalen Geldmarkt ſtark abgeſchwächt. Im übrigen be⸗ zeichnete der Pröſident die Geſchäftsentwicklung als durch⸗ aus befriedigend. * Erhöhter Reingewinn des Pariſer Warenhauskonzerns Printemps. Der große franzöſtſche Warenhauskonzern Grands Magaſins Au Printemps weiſt für das abgelaufene Geſchäftsjahr einen auf 1,61(1,13). Mill. Fr. geſtiegenen Reingewinn aus, der wieder zu Abſchreibungen verwendet werden ſoll. * Verhandlungen über kurzfriſtige Erneuerung des franzöſiſchen 40⸗Mill.⸗Pfund⸗Kredits. Aus britiſchen Bank⸗ kreiſen wird bekannt, daß die zuſtändigen franzöſiſchen Stellen nun an die bekannten engliſchen Konſortialbanken wegen einer Erneuerung des 40⸗Mill.⸗Pfund⸗Kredites auf kurze Friſt herangetreten ſind. Man rechnet damit, daß ein Abſchluß im Lauſe des Februars zuſtande kommt. „ Erhöhung der Zahlungseinſtellungen in USA. Im Dezember kam es, wie aus Neuyork gemeldet wird, in den Vereinigten Staaten in 932 Fällen zu Zahlungseinſtellun⸗ gen, während im November nur 786 Fälle und im Dezem⸗ ber des Vorjahres ſogar nur 692 Fälle bekannt wurden. Die Summe der Geſamtpaſſiva belief ſich auf 13,20 gegen 10,08 und 12,29 Mill. Dollar. Waren und Mörkte Mannheimer Großviehmarki Zum heutigen Mannheimer Großviehmarkt woren auf⸗ getrieben: 92 Ochſen, 104 Bullen, 127 Kühe, 127 Rinder, zuſammen 450 Stück Großvieh, gegenüber der Vorwoche ein Mehrauftrieb von 146 Tieren. Die Zuteilung wurde bei unveränderten Höchſtnotizen entſprechend der Kontin⸗ gente vorgenommen. Ochſen 42—45, Bullen 40—43, Kühe 4043, Rinder 43—44 Pfg. Der Kälbermarkt war mit 830 Tieren(in der Vorwoche 7001 befahren. Bei einem mitt⸗ leren Marktgeſchäft verblieb es bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 60—65 Pfg. Sehr gut beſchickt wor der Schweinemarkt mit 2546 Tieren(in der Vorwoche 1803). Es erfolgte die übliche Zuteilung im Rahmen der Kontin⸗ gente bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 56,5 Pfg. Amtlicher Preis für ſe 50 uud Lebendgewicht 127 299917 5 5 17 1 2546 Schweine unge voll Sonderkkaſſe 1 ſonſtige„ 84 30 beſte Maſt 0 fleiſchige„20 83 f Andere Kälber 240270 127 Fürsen beſte Maſt 6069 200240 ausgemäſtet 41 44 mittlere.. 53 59 180 200„ vollfleiſchig 35 0 geringe 41 50 120100„ fleiſchig.. 29 geringſte„30 401 Sauen 8155 92 Ochsen ausgemäſtet42 45 vollfleiſchig 37 41 ſonſtige. 80 88 104 Bullen junge vollfla0 43 117 5„ 5 fleiſchig.. 28 84 * Berliner Getreidegroßmarkt vom 11. Jan. Im Ber⸗ liner Getreideverkehr bewegte ſich das Geſchäft in ruhigen Bahnen, da die Wegeverhältniſſe eine ſtärkere Verladung trotz dem regeren Ausdruſch nicht immer geſtatten. Es kam jedoch laufend zu Umſätzen über kleine Poſten, wobei von den Mühlen Weizen bevorzugt wurde. Roggen ſand erſt in zweiter Linie Beachtung, do hierin die hieſigen Verarbei⸗ tungsbetriebe noch über nennenswerte Vorräte verfügen. Induſtriegetreide lag ſtill, Futtergetreide wurde zu koufen gefucht. Das herauskommende Material findet zumeiſt bereits in der Provinz Aufnohme. Am Mehlmarkte hat ſich die Lage nicht geändert. Futtermittel haben laufendes Bedarfsgeſchäft. Bremer Baumwolle vom 11. Jau.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loko 10,45. Magdeburger Juckernotierungen vom 11. Jan. 1040 Drei Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis per Jan.⸗Febr. und Jan.⸗März je 31,50; Tendenz ruhig; Wetter teils Regen, teils Schnee. Hamburger Schmalzuotierungen vom 11. Jan.(Eig. Dr.) Unverändert. Marktlage ſtetig. Berliner Metallnotierungen vom 11. Jan.(Eig. Dr.) Je 100 Kilo notierten: Elektrolytkupſer(wirebars) 59,25; Standardkupfer 53,50 nom.: Originalhüttenweichblei und Standardblei je 21,25 nom.; Originalhüttenrohz ink ab norddeutſche Stationen und Standardzink ſe 20,0 nom.; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 133; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99proz. 137 1.— Fein⸗Silber je Kilo 38—41 l. * Großmarkthalle Handſchuhsheim. Aepfel—12; Gelbe⸗ rüben 5; Wirſing—8; Weißkraut—5; Rotkraut 8; Lauch 1724; Sellerie 12—14,—11; Spinat 18; Feldſalat 30—40, Roſenkohl 20, 15—18; Endivienſalgt—3; Zwiebeln 8 Pfg. b in Feldſalat ſehr groß und im Preis ſtark rück⸗ äufig. * Karlsruher Hafen verkehr. Der Verkehr im Dezem⸗ ber 1987 betrug rund 171500 Tonnen. Gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahrs bedeutet dies einen Rückgang von rund 23 400 Tonnen, der auf eine ſchwächere Zufuhr von Brennſtofſſen zurückzuführen iſt. Im Kalenderjahr 1997 betrug der Geſamtverkehr der Karlsruher Rheinhäfen rund 2867 100 Tonnen gegen 2591 200 Tonnen im Vorfahr. Kehler Hafenumſchlag. Der Geſamtumſchlag im Dezember 1937 ſtellte ſich auf 142 037 Tonnen gegen 173 716 Tonnen im November 1937 und 183 573 To. im Dezember 1936. Der Rückgang iſt eine Folge des niedrigen Waſſer⸗ ſtandes, öͤurch den die am Oberrhein liegenden Stationen beſonders ſtark betroffen wurden. * Raſche Papierholzanfuhr notwendig. Nach Erkundigun⸗ gen der Marktvereinigung der deutſchen Forſt⸗ und Holz⸗ wirtſchaft lagern z. 3. noch beträchtliche Mengen Papier⸗ holz in den Wäldern. Mit Rückſicht auf etwaige ſpätere Transportſchwierigkeiten iſt es— wie die Marktvereini⸗ gung mitteilt— erxforderlich, daß, ſoweit wie irgend möglich, das Papierholz ſchon jetzt auf die Fabrikhöſe öder an die Autpſtraßen gebrucht wird. Infolge der z. Z. noch recht günſtigen Schneelage dürfte es insbeſondere im Ge⸗ birge zur Zeit ohne erhebliche Schwierigkeiten möglich ſein, größere Papierholzmengen abzufahren Aber auch in onderen Gegenden iſt es notwendig, das Holz bereits jetzt in greifbare Nähe der Werke zu bringen damit im Frü jahr mit Einſetzen der Feldbeſtellung Bringungsſchwierig⸗ keiten vermieden werden.. 8. Seite/ Nummer 16 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Dienstag, 11. Januar 1938 Das Wunder an der Nach Tagebuchaufzeichnungen eines sow-ͤietrussischen Generalstabs- Offiziers. Tatſächlich erreichte am 12. Auguſt nur die rechte Flügeldiviſton der 16. Armee(27. Diviſion) die pol⸗ niſchen Stellungen vor Warſchau, während die ſüd⸗ lich anſchließenden Diviſionen um einen Tagesmarſch zurück waren. ſüdlich anſchließende Mozyrz⸗ gruppe hing noch mehr ab und hatte faſt die Front nach Süden, ſtatt nach Weſten. Nördlich der 16. roten Armee, die übrigens keinerlei Reſerven hatte ſtand die 3. Armee, die den Auftrag hatte, das ſchnellere Herankommen der 16. Armee durch Angriffe auf Serozk zu erleichtern und ſich bis zum 15. Auguſt in den Beſitz von Modlin zu ſetzen. Am 13. Auguſt griff die 21. Diviſion(16. Armee) befehlsgemäß die polniſche Verteidigungslinie im Abſchnitt Salubize Kraſhew an mit dem Hauptſtoß auf Radzymin. Der 5 05 Die Angriff brach aber infolge des hartnäckigen pol⸗ niſchen Widerſtandes vor den Drahtverhauen zu⸗ ſammen. Nachdem die 27. Diviſion zur Unter⸗ Radzymin nach hartem Kampf genommen Von der 1. polniſchen Armee ſofort herangeholte Reſerven nahmen jedoch noch am ſelben Tage Raözymin zurück. ſo daß die vorübergehend eingebeulte polniſche Front wieder glattgemacht worden war. Verzweifelte An⸗ griffe der 27. roten Diviſion gegen Jablonna bra⸗ chen gleichfalls zuſammen. Wechſelndes Kriegsglück auf beiden Seiten Nachdem die Bolſchewiſten trotz dieſer Mißerfolge im Morgengrauen des 14. Auguſt ihre harnäckigen Angriffe mit der 21. und 27. Diviſton fortſetzten und kleinere Erfolge erzielten, führte der Heeresgrup⸗ penkommandant Nord, General Haller, der 1. Armee die 10. Diviſion zu, die bisher als Reſerve der Heeresgruppe hinter der Front geſtanden hatte. Während ſich am 14. Auguſt vor der Front der 1. polniſchen Armee beſonders hartnäckige Kämpfe abſpielten, verſuchte an dieſem Tage am rechten Flügel der Heeresgruppe Tuchatſchewſki die 4. rote Armee in einem Marſch über Ciechanow auf Plozk die polniſche Armee zu umgehen. Die 15. rote Armee ſtand im Begriff, von Pultuſk in Richtung Modlin anzugreifen. Die 5. polniſche Armee ging zum Angriff auf Na⸗ ſielſk über, wo ſich ſchwere, blutige Kämpfe ent⸗ wickelten. In dieſen Kämpfen wurde die 5. polniſche Armee von Oſten her durch die 3. rote Armee be⸗ droht. Die Lage wurde dadurch vorübergehend ſehr ſchwer. Aber auch die 1. polniſche Armee kämpfte trotz des erwähnten Einſatzes der 10. Diviſion ver⸗ anſtürmenden⸗ zweifelt den immer Gegner. gegen wieder WIcnse de We Am Abend des 14. Auguſt war die Lage bei den Bolſchewiſten in großen Zügen folgende: 4. Armee befand ſich im Anmarſch auf Plozk, um dort über die Weichſel zu ſesen. 15. Armee konzentrierte ihre Anſtrengungen auf Suchozin. 3. Armee. Die Hauptaufmerkſamkeit dieſer Armee war auf Segſhe und den Narew gerichtet. 16. Armee ſtand mit 2 Diviſionen(21. und 27.) im Angriff auf den Warſchauer Brückenkopf, während die anderen Armeeteile noch im Anmarſch zur Front waren. Die Dinge treiben zur Entſcheidung Am nächſtfolgenden Tage, alſo am 15. Auguſt, war die 10. Kavalleriediviſion bei Neſchawa und die 15. Kavalleriediviſion bei Wlozlawek an die Weichſel herangekommen. Nicht weit hinter ihnen in Lipno lag bereits der Stab der 53. Dipiſion(4. Armee). Während einerſeits die bolſchewiſtiſche Kawallerie im Begriff ſtand, über die Weichſel zu ſetzen, war an dieſem Tage(15. Auguſt) die Umgruppierung der Heeresgruppe Mitte(Rydz⸗Smigly) zum Schlag We 10 Copyright by Gerhard Stelling AG. Oldenburg Von Agricola, shem. Chef des deutschen Geheimdienstes an der Ostfront gegen den ſüdlichen Flügel der Heeresgruppe Tucha⸗ tſchewſki beendet. Am gleichen Tage noch, ſpät abends, gab Tucha⸗ tſchewſki Befehl, mit der., 15., 3. und 16. Armee im gemeinſamen Angriff die Weichſel im Abſchnitt Plozk—Warſchau zu erzwingen und den Warſchauer Brückenkopf zu nehmen. In Durchführung dieſes Befehls von Tucha⸗ tſchewſki— am Wieprzfluß wurden die letzten Vorbe⸗ reitungen für die am nächſten Morgen beginnende Offenſive getroffen— traf die 8. Schützendiviſion (16. Armee) Vorbereitungen zum Ueberſetzen über die Weichſel bei Gura Kalwaxija, während die nörd⸗ lich anſchließende 10. und 17. Diviſion zum Angriff f den Warſchauer Brückenkopf ſchritten.., 21. und 27. Diviſion(gleichfalls 16. Armee) gingen zu hef⸗ tigen Angriffen im Raum Radzymin über, wurden, jedoch in verzweifelter Abwehr von den Truppen des Generals Sheligowſki zurückgeworfen. Auch die 3. rote Armee konnte nicht recht weiter. Verzweifelt wehrten die Polen im Warſchauer Brückenkopf die wellenförmigen Angriffe der Roten ab, die keinen Schritt vorwärts kamen. Ebenſo verzweifelt kämpfte die 5. polniſche Armee. Irgendwie und irgendwo mußte jetzt eine Ent⸗ ſcheidung fallen Pilſudſkis Durchbruchsplan Warſchau im Fieber Als Pilſudſki von Chelm zurückkehrend am 2. Au⸗ guſt in Warſchau eintraf, fand er dort eine düſtere, ja verzweifelte Stimmung vor. Breſt⸗Litowſk, Lomza und Oſſowiez waren kurz hintereinander gefallen und die Bolſchewiſten im unaufhaltſamen Vormarſch auf Warſchau. Die Hauptſtadt fieberte, die wildeſten Gerüchte wurden verbreitet. Einmal hieß es, daß Budenny durchgebrochen ſei und ſeine Reiterhorden unweit Warſchaus bereits ſtünden. Dann wieder wurde er⸗ zählt, daß Tuchatſchewſki, im großen Bogen um War⸗ ſchau ausholend, bei Plozk über die Weichſel gegan⸗ gen ſei. Vorſichtige Leute hatten bereits vor Tagen Warſchau verlaſſen. Ihre Flucht mit Koffern und Kiſten hatte die panikartige Stimmung nur noch weiter erhöht. Warſchau ähnelte Paris in den Sep⸗ tembertagen 1914, als General v. Kluck vor den Toren ſtand. In den Arbeitervierteln gärte es. Kommuniſtiſche Agttatoren hetzten und erzählten offen, daß die Bol⸗ ſchewiſten in den nächſten Tagen in Warſchau ein⸗ — ziehen und dann die Sowjetrepublik ausgerufen werde. So fand Pilſudſki Warſchau in den erſten Auguſt⸗ tagen vor. War dieſe verzweifelte Stimmung der Bevölke⸗ rung im Zuſammenhang mit dem täglich weiter fort⸗ ſchreitenden Herannahen der Truppen Tuchatſchew⸗ ſkis zu erklären, ſo mußte die ſtark entmutigte Haltung ſelbſt hoher militäriſcher Stel⸗ len und Zivilbehörden zu ernſten Bedenken Anlaß geben. Aber auch ſonſt fand Pilſusſki recht unerfreuliche Verhältniſſe vor. Der Chef des Generalſtabes der polniſchen Hee⸗ resleitung, General Rozwadowſki, hatte ſich in der kurzen Zeit ſeit dem Eintreffen des franzöſiſchen Generals Weygand mit dieſem derart über⸗ worfen, daß er mit ihm nur noch auf ſchriftlichem Wege verkehrte, trotzdem die beiden Generale im ſelben Haus arbeiteten. Nur der vermittelnden Rolle des Kriegsminiſters Soſnkowſki war es zu verdan⸗ ken, daß es nicht zu einem offenen Krach kam und der General Weygand nicht abreiſte. Dieſer war franzöſiſcherſeits als Berater, haupt⸗ ſächlich in techniſchen Dingen, der polniſchen Heeres⸗ leitung vom franzöſiſchen Generalſtab aus zugeteilt worden. Seine Verdienſte auf dieſem Gebiet als techniſcher Berater ſind fraglos bedeutend geweſen. Der einſtige Generalſtabschef des Marſchalls Foch hat der polniſchen Heeresleitung mit ſeinen Rat⸗ ſchlägen große Dienſte geleiſtet. General Weygand erkannte ſehr richtig die ernſte Lage im Norden und empfahl hier eine Entlaſtungs⸗ aktion; Pilſudſki hingegen erblickte in einer Aktion im Norden einen lediglich frontalen Angriff, der beſtenfalls eine vorübergehende Entlaſtung geſchaf⸗ fen hätte. Eine ſolche konnte aber in Anbetracht der Geſamtlage nicht genügen. Es mußte eine Idee ge⸗ funden werden, die nicht eine vorübergehende Ent⸗ laſtung, ſondern eine endgültige Rettung brachte. Eine ſolche war auch nicht von dem Vorſchlag des Generals Dowbor⸗Muſſnizki zu erwarten, der einen allgemeinen Rückzug zur Neugruppierung hinter die Warthe vorſah. Pilſudſki hat ſpäter einmal dieſen Vorſchlag mit dem einſtigen des deutſchen Generals von Pritlwitz(Auguſt 1914), hinter die Weichſel zu⸗ rückzugehen, verglichen. In der Nacht zum 6. Auguſt Der Entſchluß, der zum„Wunder an der Weich⸗ ſel“ führte, iſt nicht nach einer„langen und ſtürmi⸗ ſchen Sitzung“ uner Vorſitz Pilſudſkis gefaßt wor⸗ den, wie ſpäter erzählt wurde. Pilſudſki hat ganz allein, ohne General Weygand und ohne Berater, einſam zurückgezogen in einem Zimmer des Schloſ⸗ ſes Belvedere, in der Nacht vom 5. zum 6. Auguſt ſich entſchloſſen, weder im Norden noch im Süden, ſondern von der Mitte aus am ſchwachen und außerdem nach hinten zurückgebogenen äußerſten linken Flügel Tuchatſchewſkis durchzubrechen. Daß er in dem Augenblick, als er dieſen Entſchluß faßte, gehofft hat, einen entſcheidenden Erfolg auf dieſe Weiſe zu erreichen, iſt als ſicher anzunehmen. Er verſprach ſich von einem Stoß in der Mitte mehr als im Norden— daß aber eine ſolche Wirkung, wie ſie eintreten ſollle, zu erreichen ſein würde— das hat er natürlich ebenſowenig wiſſen können wie jeder andere Feloͤherr, oͤer im Begriff ſteht, einen Ent⸗ ſchluß in die Tat umzuſetzen. Die Dinge in jener hiſtoriſchen Nacht vom 5. zum 6. Auguſt haben ſich nach unſerer Quelle wie folgt abgeſpielt: Als Pilſuoͤſki in jenen Stunden allgemeiner Muk⸗ loſigkeit und Verzweiflung ſich die militäriſche Lage noch einmal durch den Kopf gehen ließ, ſetzte er ſich an den Tiſch und ſtarrte anfangs traumperloren auf die vor ihm ausgebreitete Karte)). Allgemeine Mutloſigkeit. Verzweiflung.. die Truppen ſeit Wochen im Rückzuig Warſchau be⸗ droht. War wirklich alles endgültig verloren? Sollte Polen wirklich wieder untergehen? Mit einen Ruck erhob ſich Pilſuödſki aus dem Seſſel, ging lange im Zimmer ſinnend auf und ab Und ſetzte ſich dann wieder vor die, aufgeſchlagene Karte. ) Nach ſeinen eigenen Erzählungen, (Fortſetzung folgt) Einspaltige Klelhenzelgen bis zu einst Höhe von i00o mm je mm ig. Stellengesuche ſe mm 4Pig Kleine Anzeigen Annahmeschluf für die Mittag. Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Oh: Volksbund für das Deutschtum im Ausland Amtl. 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Karl Land⸗ mann iſt als perſönlich haftender Geſellſchafter ausgeſchieden. Dr. Fritz Cahn⸗Garnier in Mannheim iſt als perſönlich haftender Geſell⸗ ſchafter eingetreten. Erloſchen: berger, Altmaterial ⸗ Verwertung Roſa Lenczicki, Siegfried Kauders, Och. Hüttenbach, Max Lichtenſtetter, Jacob Störger, Friſch& Friſch Tabakwaren ⸗Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung,„Rero“ Rennert E Roſeuſtock, Schwachheim K Siegel, Louis Drappel& Sohn Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Otto Weil, alle in Mannheim; ferner: Moritz Hauſer Nachf. in Ladenburg. b) vom 10. Januar 1938: Veränderungen: Schiffs⸗ und Maſchinenbau⸗Ak⸗ tiengeſellſchaft, Mannheim. Die Hauptverſammlung vom W. Juni 1937 hat die Erhöhung des Grund⸗ kapitals um 400 000 R./ beſchloſſen, ferner die Aenderung des 8 (Grundkapital, Aktieneinteilung). Die Kapitalerhöhung iſt durchge⸗ führt, das Grundkapital beträgt jetzt 1000 000 Reichsmark. Die Prokura von Theodor Saemann iſt erloſchen. 5 7 Möbel⸗Transportgeſellſchaft Karl Bruch Geſellſchaft mit beſchränkter haftung. Mannheim(Tatterſall⸗ ſtraße 13). Eliſe Bruch Wwe. geb. Zoller und Anna Montag geb. Bruch ſind nicht mehr Geſchäfts⸗ führer. Alleinige Geſchäftsführerin iſt jetzt Ilſe geb. Böttcher. Che⸗ frau des Spediteurs Carl Hoff⸗ mann in Mannheim. 40 e Amtsgericht Ich 36. Maunbeim. Folgende Firmen wurden von Amts wegen gelöſcht: Max Heidel⸗ ö 1