8 5 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Einzelpreis 10 P Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 wm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzetgen ermäßtate Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. Für Familien und Bet Zwangsveraleſchen oder Keine Gewähr für Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. 1 Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A Mittwoch, 12. Januar 1938 140. Jahrgang— Nr. 17 Pfuirufe auf Olo Geſtörte legitimiſtiſche Verſammlungen in Wien und Graz (Funkmeldung der NM.) . Wien, 12. Januar. Die Legitimiſten hatten am Dienstag in Wien und in einigen anderen öſterreichiſchen Städten Werbeveranſtaltungen angeſetzt, die ſich in öͤen mei⸗ ſten Fällen in antilegitimiſtiſche Kundgebungen ver⸗ wandelten. Bei allen Veranſtaltungen machte ſich bald ſtanrke Oppoſition gegen die legitimiſti⸗ ſchen Beſtrebungen bemerkbar. Es kam vielfach zu Zuſammenſtößen. Die Polizei, die auf Grund von ähnlichen Vorkommniſſen bei früheren Legiti⸗ miſtenverſammlungen diesmal außerordentlich zahl⸗ reich aufgeboten worden war, nahm viele Verhaftun⸗ gen vor. Unter den Verſammlungsrednern befand ſich auch der Halbjude Wiesner, der in der üblichen Weiſe für Reſtauration der Habsburger agitierte und dabei auch die volkspolitiſchen Referenten an⸗ griff. Eine Veranſtaltung im dritten Wiener Bezirk, guf der ſich ein früherer ſozialdemokratiſcher Land⸗ tagsabgeordneter als monarchiſtiſcher Agitator pro⸗ duzierte, verlief beſonders ſtürmiſch. Die Polizei verhaftete hier ſechs Perſonen. Die antilegitimiſti⸗ ſchen Demonſtrationen pflanzten ſich auf die Straße sort. Während die legitimiſtiſchen Verſammlungen noch abgehalten wurden, ſammelte ſich auf der Wie⸗ ner Ringſtraße eine größere Menſchenmenge an, die immer wieder in antilegitimiſtiſche Rufe ausbrach. Polizei griff ein, zerſtreute die Anſammlung und nahm zahlreiche Verhaftungen vor. Am ſpäten Abend kam es im 12. Wiener Bezirk noch zu größe⸗ ren Zwiſchenfällen. Eine Gruppe von antilegitt⸗ miſtiſchen Verſammlungsbeſuchern brach in Pfui⸗ rufe auf Otto von Habsburg aus. Zwiſchen ihnen und Legitimiſten kam es zu Tätlichkeiten, die ſchließlich durch die Polizei unterbunden wurden. Auch hier nahm die Polizei Verhaftungen vor. Größere Gegenkundgebungen werden auch aus Graz gemeldet, wo die Worte des legitimiſtiſchen Verſamlungsreöners im Orkan des allgemeinen Widerſpruches untergingen. Auch hier kam es zu Zuſammenſtößen und Verhaftungen. Holland und Aethiopien Zur Anerkennung der tatſächlichen italſeniſchen Herrſchaft bereit. 5 dnb Dem Haag, 11. Januar. Bei einer Interpellation umriß der niederlän⸗ diſche Außenminiſter in der Erſten Kammer der Ge⸗ nepalſtaaten die Haltung ſeiner Regierung in der Frage der Anerkennung der italieniſchen Beſitzrechte in Aethiopien. Der Miniſter teilte mit, daß die niederländiſche Regierung bereit ſei, die unleugbare Tatſache der Beſetzung Aethiopiens durch Italien und die Herr⸗ ſchaft Italiens über dieſes Gebiet anzuerkennen. it oder ohne Habs! Die Neujahrsempfünge in Berlin In Berlin fand jetzt der traditionelle Neufohrs empfang der Diplomaten durch den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ſtatt. Hier begibt ſich der Doyen des Diplomatiſchen Korps, der Apoſtoliſche Nuntius Monſignore Orſenigo, in das Haus des Reichspräſidenten. Londons Marineſtrategen überlegen: Mog lübers Kap oder durchs Mittelmeer? Rieſige Kriegshäfen in Kapſtadt und Freetown— Greuelmärchen über deutſche Abſichten“ Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 12. Januar. Das Blatt der Arbeiterpartei„Daily Herald“ be⸗ vichtet über den Ausbau von Kapſtadt und Freetown in der Sierra Leone zu zwei der größten un d modernſten Kriegshäfen. Die Vermutung des Blattes, daß England im Kriegsfalle den Weg um das Kap anſtatt den Weg durch das Mittelmeer wählen werde, iſt ſicherlich Übertrieben, denn den ſtrategiſchen Schwächen Eng⸗ lands im Mittelmeer ſtellen engliſche Fachleute auch die ſchwierige ſtrategiſche Lage Italiens gegenüber, die hier häufig behandelt wird. Der Weg durch den Suezkanal wird nach Anſicht engliſcher Fachkreiſe im Ernſtfalle nicht für unmittelbar gefährdet gehalten, aber ſeit dem abeſſiniſchen Krieg und ſeit dem ſpa⸗ Aiſchen Kriege hat England doch dem Weg um das Kap als zufätzlichen Wege erhöhte Aufmerkſamkeit geſchenkt. „Daily Herald“ berichtet, Freetown ſei einer der beſten natürlichen Häfen. Er ſei tief genug, daß ohne Baggerarbeiten die größten Kriegsſchiffe in nächſter Nähe des Landes ankern könnten. Es wür⸗ den zur Zeit große Befeſtigungsarbeiten ausgeführt Am die Verteidigung auch von der Landſeite zu gewährleiſten. Die Garniſon in der Nähe Free⸗ towns ſei in der letzten Zeit ſehr verſtärkt worden und Küſtengeſchütze würden dort eingerichtet, die den Geſchützen von Singapur ebenbürtig ſeien. Die Verbeſſerung des Hafens und Einrichtung des Kü⸗ ſtenſchutzes würden in drei bis vier Monaten voll⸗ endet ſein. In dieſem Zuſammenhang tiſcht das Blatt das Märchen auf, ein ſtarker engliſcher Stützpunkt an der weſtafrikaniſchen Küſte ſei u. a. auch des⸗ wegen nötig, weil Deutſchland die Abſicht habe, die Azoren und die Kauariſchen Juſeln zu deutſchen Stützpunkten auszu⸗ bauen. 5 Dieſe hier häufig wiederkehrende Behauptung dürfte nichts weiter als ein Taſchenſpielerkunſtſtück ſein, um von Englands wirklicher Abſicht abzulenken. Es iſt in England ein offenes Geheimnis, daß eng⸗ liſche militäriſche Fachkreiſe ein Verlangen nach den Azoren haben, wo ſie einen Flug⸗ und Flottenſtützpunkt zu erhalten hoffen. Ueber den Ausbau Kapſtadts berichtet der „Daily Herald“, daß der Ausbau des Hafens 200 Millionen Mark koſten und etwa acht Jahre dauern werde. Auch dort werden große Befeſtigungen an⸗ gelegt, 35⸗Zentimeter⸗Geſchütze aufgeſtellt. Docks mit einem Faſſungsvermögen für 50 000⸗Tonnen⸗Schiffe eingerichtet und ſtrategiſche Straßen ins Landinnere gebaut. Noch ſchleunigere Luftaufrüſtung! dnb. London, 12. Jan. Die Frage, ob das Tempo der engliſchen Luftauf⸗ rüſtung genügend und ob Lord Swinton über⸗ haupt der geeignete Mann iſt, um als verantwort⸗ licher Miniſter die Aufrüſtung der britiſchen Luft⸗ waffe durchzuführen, beſchäftigt die engliſche Oeffent⸗ lichkeit nach wie vor in ſtarkem Maße. Der„Evening Standard“ meint, daß die Kritik des Parlaments an dem Fortſchrirtt des Luftauf⸗ rüſtungsprogramms kaum durch die Mitteilung be⸗ ſchwichtigt werden würde, daß ſich die Stärke der Frontflugzeuge gegenüber 1935 mehr als verdoppelt habe. 1935 wurde die Zahl der Maſchinen mit 580 angegeben. Das Blatt meint, daß man alſo jetzt mit 1200 bis 1300 derartigen Maſchinen würde rechnen können. Wenn das ſtimme, glaubt das Blatt aus durch⸗ ſichtigen Gründen fortſahren zu müſſen, beſtehe tatſächlich„Grund zur Beſorgnis“, denn die Stellung der britiſchen Luftwaffe werde dann im Verhältnis zu anderen Staaten täglich ſchlechter. Es werde immer offenſichtlicher, daß der Unterſchied ſich nicht verringern laſſe, wenn man nicht das bri⸗ tiſche Bauprogramm in draſtiſcher Weiſe beſchleunige. In der„News Chronicle“ befaßt ſich der Labour⸗ Abgeordnete Fletcher ebenfalls mit den Zuſtänden im Luftfahrtminiſterium. In dieſem Miniſterium ſäßen zwar befähigte und tatkräftige Leute, aber die Sache würde doch nicht eher in Ordnung gehen, bis man den„richtigen Luftfahrtminiſter“ gefunden habe. Ehe England nicht einen Luftfahrtminiſter habe, der der Erzeugung den entſcheidenden Anſtoß gebe, werde es niemals vorankommen. „Daily Mail“ will ankündigen können, daß Maßnahmen von allergrößter Bedeutung ergriffen worden ſeien, um die Flugzeugherſtel⸗ lung für die britiſchen Luftſtreitkräfte zu be⸗ ſchleunigen. Chamberlain habe mit dem Luftfahrtminiſter be⸗ raten, und im Anſchluß daran ſei beſchloſſen worden, ein neues Amt zu ſchaffen, dem die Auf⸗ gabe zufallen ſolle, das augenblickliche Syſtem der Lieferungen für die britiſchen Luftſtreitkräfte zu rationaliſieren, zu verbeſſern und zu vereinfachen. Ein bekannter engliſcher Geſchäftsmann, deſſen Name in den nächſten Tagen bekanntgegeben werde, ſolle zum Leiter dieſes Amtes ernannt werden. Zufall oder Sabotage? Wieder eine Explosion in Madrid! Munitionslager im Antergrundbahnhof explodiert- Jahlreiche Tote dnd. Paris, 12. Jaunar. Nach einer Havas⸗Meldung ereignete ſich am Dienstag in der Untergrundbahn von Madrid, wo große Mengen von Exploſipſtoffen gelagert waren, eine Exploſion. Ein U⸗Bahnzug, der bis auf den letzten Platz gefüllt war, paſſierte im Augenblick der Exploſion die Unfallſtelle. Es ſoll zahlreiche Tote und Schwerverletzte gegeben haben. Einzelheiten über dieſes Unglück und die Urſachen ebenſo wie über die genaue Zahl der Opfer fehlen vorläufig noch wegen der von den Bolſchewiſten angewandten Zenſur. Abbruch der Kämpfe bei Teruel? — Salamanca, 12. Jan.(U..) Was die Kämpfe bei Teruel betrifft, ſo hält man es für möglich, daß General Franco, nachdem der Kommandant von Teruel ſich ergeben hat, nun nicht mehr ſo großen Wert auf den Beſitz dieſer Stadt legen dürfte, da es ſich bei den bisherigen Kämpfen mehr um eine Preſtige⸗Frage als um einen ſtvategiſchen Erfolg gehandelt habe. Man rechnet deshalb mit der Möglichkeit, daß er ſich darauf be⸗ ſchränken wird, Teruel im Machtbereich ſeiner Ge⸗ ſchütze zu halten, um an einer anderen Stelle der Front unter günſtigeren Bedingungen eine Offen⸗ ſive einzuleiten. (Preſſephoto, Zander⸗M.) Wozu noch Kriegserklärung? * Mannheim, 12. Januay. Nichts iſt vielleicht für den Verfall der bisherigen völkerrechtlichen Begriffe charakteriſtiſcher als die Tatſache, daß man ſich augenblicklich in Tokio über⸗ legt, ob man China den Krieg erklären soll. Seit mehr als einem halben Jahre dauert dieſer Krieg bereits, aber er iſt immer noch nicht „erklärt“, Mit dem Einſatz aller techniſchen Mittel der Neuzeit, mit Tanks, Flugzeugen und ſtunden⸗ langem Trommelfeuer wird er geführt, ein Gebiet von der Größe Deutſchlands brennt in hellen Flam⸗ men, die blühendſten und größten Städte eines ur⸗ alten Reiches wurden verwüſtet, Hunderttauſende von Opfern hat er gefordert, Millionen von fried⸗ lichen Bürgern von Haus und Heim vertrieben, die ganze Welt droht er zu entzünden—— aber in Wirklichkeit exiſtiert er gar nicht. In Wirklichkeit iſt noch„Friede“, in Wirklichkeit hat China noch ſeinen Botſchafter in Tokio und in Wirk⸗ lichkeit zieht Japans Botſchafter noch immer brav mit der alten Zentralregierung um, wenn ein neuer Vorſtoß der japaniſchen Truppen ſolchen Umzug nötig macht. In Wirklichkeit iſt es nur ein „Konflikt“, und kein Krieg und nur die verhun⸗ gerten und verelendenden Bewohner Tſchapeis kön⸗ nen ſich verwundert fragen, welch ein Unterſchied denn beſteht, ob ihnen im Zeichen eines„Kon⸗ fliktes“ oder im Zeichen eines„Krieges“ das Dach über dem Kopfe angezündet und das eigene arm⸗ ſelige Leben ausgelöſcht wird Denn Japan und China haben nicht von ungefähr bisher ihre Kriegserklärungen in den Fächern ihrer Diplomatenſchreibtiſche gelaſſen. Man legt zwar auf die öffentliche Meinung der Welt heute in den Dingen des Krieges und des Friedens nir⸗ gends mehr übertriebenen Wert, auch in Oſtaſien nicht, und das Recht, das man dem Völkerbund zum Dreinreden läßt, iſt ohnehin ſchon ſo klein gewor⸗ den, daß es nicht mehr ſichtbar iſt, aber man legt auch keinen Wert darauf, beide unnötig zu provozie⸗ ken. Hätte Japan an China den Krieg erklärt, ſo hätte es ſich aber als„Angreifer“ zu erkennen gege⸗ ben, im Sinne jenes berühmten Paragraphen des Völkerbundsſtatuts, der die Mitglieder verpflichtet, ſich gegenſeitig gegen unprovozierte Angriffe Schutz zu gewähren. Umgekehrt hätte China an Japan den Krieg erklärt, dann hätte es der japaniſchen Theſe zum mindeſten eine moraliſche Unterſtützung gege⸗ ben, die dahin lautet, daß die japaniſche Aktion nichts anderes als die Unterdrückung chineſiſcher feindſeliger Handlungen bezwecke. So zog man es beiderſeits vor, ſich im Frieden umzubringen. Und die Mächte waren damit ſehr zufrieden, enthob ſie doch dieſe weiſe Selbſtbeſchränkung der beiden Streithänſe im Oſten der unangenehmen Aufgabe ihrerſeits nun zu unterſuchen, wer nun eigentlich der Angreifer ſei. Eine Unterſuchung, die jedenfalls nur —.——— ſtunden einen Gottesdienſt zu besuchen 7 2. Seite/ Nummer 17 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 12. Januar 1938 das eine praktiſche Ergebnis gehabt hätte,— die ſon⸗ dierende Konferenz in Brüſſel hat es ja klar ver⸗ raten— daß die Ohnmacht der weſtlichen Welt ge⸗ genüber den oſtaſiatiſchen Ereigniſſen klar offenbar worden wäre. So ließ man auf allen Seiten die Dinge treiben, es wiederholte ſich das gleiche Schauſpiel, das ſchon im Abeffinienkrieg die Welt in einige Verwunde⸗ rung geſetzt hatte. Auch dort wurden bekanntlich keine Kriegserklärungen gewechſelt. Auch dort zog man es, in Addis Abeba wie in Rom, vor, die Dinge „unter der Hand“ abzu machen. Auch dort nahm Ita⸗ lien nur Rache für die räuberiſchen Ueberfälle auf die Waſſerſtellen von Ual⸗Ual und proteſtierte der Negus nur gegen„die Grenzverletzung“. Wahrſcheinlich wird das die moderne Form des Krieges überhaupt werden: man erſpart ſich die Zerrmonie Her feierlichen Ulti⸗ matumsübergabe und der noch feierlicheren Kriegs⸗ erklärung. Sie paſſen ohnehin nicht mehr in eine Zeit, die Handeln groß und Warten klein geſchrie⸗ ben hat. Man wird ſich ſozuſagen mitten im diplo⸗ matiſchen Frieden an die Gurgel ſpringen. Iſt dann einer totgebiſſen, dann iſt es ja ſchließlich egal, ob er als Opfer eines„Konfliktes“ ooͤer eines„Krie⸗ ges“ das Zeitliche geſegnet hat. Um aber auf Oſtaſien zurückzukommen: Japan ſcheint nun doch eine Kriegserklärung an China ernſthaft zu erwägen. Man mag ſich nach den Ereigniſſen der letzten ſechs Monate verwundert fragen, was eine ſolche Erklärung an den beſtehenden Tatſachen noch praktiſch ändern könne. In der Tat iſt ſie aber nicht ohne Bedeu⸗ tung. Da iſt zunächſt einmal die wichtigſte Frage: die der Blockade. Japan hat bereits die Blockade über die chineſiſchen Küſten verhängt. Aber dieſe Blockade iſt eine Teilblockade: ſie richtet ſich nur ge⸗ gen die chineſiſche Schiffahrt, nicht gegen die ausländiſche. Die ausländiſche Schiffahrt kann, ſolange nicht ein offizieller Kriegszuſtand erklärt wird, in ihrer Schiffahrt nach China— praktiſch kommt da allerdings nur mehr der freilich ſehr wich⸗ tige Haſen von Kauton in Frage— nicht behindert werden, auch dann nicht, wenn ſie Waffen nach China transportiert. Erſt eine Kriegserklärung an China würde eine ſolche Ausdeknung der Blockade auf die neutrale Schiffahrt möglich machen. Die zweite Ueberlegung, die Japan eine for⸗ melle Kriegserklärung geraten erſcheinen laſſen kann, hängt mit der amerikaniſchen Neutrali⸗ tätsgeſetzgebung zuſammen. In einer Zeit, in der die Idee der Iſolierung in Amerika noch ſehr hoch im Kurs ſtand, und man noch den from⸗ men Kinderglauben hatte, man könnte ſich von inter⸗ nationalen Verwicklungen freihalten, wenn man nur feſten Willen dazu habe, wurde das amerikaniſche Neutralitätsgeſetz beſchloſſen. Es ſieht im Falle eines Krieges zwiſchen anderen Mächten ein Verbot von Woffeir« und Kriegsmaterial⸗Lieferung auf Schiffen der Bundesbehörden vor. Kriegsmaterial⸗ lieſerungen auf privaten Schiffen ſollen keinerlei ſtaatlichen Schutz in Anſpruch nehmen können. An Perſonen, die auf Schiffen, die Kriegsmaterial be⸗ fördern, zu Schaden kommen, erklärt ſich die Regie⸗ rung der Vereinigten Staaten desintereſſiert. Das iſt der weſentliche Inhalt des mit einer Reihe von Zuſatzklauſeln verſehenen Neutralitätsgeſetzes. Sein Zweck war, zu verhindern, daß die Vereinigten Staa⸗ ten auf dem Umweg über Zwiſchenfälle in einen Krieg hineingezogen werden. Im Falle China würde ſich nun das Neutralitäts⸗ geſetz, wenn es in Kraft geſetzt würde, und in Kraft geſetzt werden müßte es bei einer formellen Kriegs⸗ erklärung, folgendermaßen auswirken: 1. Könnte Japan, was es jetzt nicht kann, ſämt⸗ liche amerikaniſchen Kriegslieferungen an China unterbinden. 2. Könnte es ſich ſelbſt nach wie vor aus privaten amerikaniſchen Lieferungen eindecken, da ja China ſeinerſeits keine Flotte beſitzt, die den Schiffen mit Kriegsmaterial für Japan gefährlich werden könnte, die amerikaniſchen Lieferanten, deren unbeſchwerter geſchäftstüchtiger Sinn ſich ja im Abeſſinienkrieg be⸗ wieſen hat, alſo keinerlei Riſiko bei Kriegslieferun⸗ gen an Japan laufen würden. 5 Politiſch geſehen, würde alſo die paradoxe Er⸗ ſcheinung eintreten, dß das amerikaniſche Neutrali⸗ tätsgeſetz ſich in der Praxis gegen die Macht wenden würde, auf deren Seite nicht nur die amerikaniſche Oeffentlichkeit ſondern auch die amerikaniſche Regie⸗ rung iſt, und der Macht zugute käme, deren Sieg Amerika zu verhindern wünſcht. Aus dieſem Grunde hat Rooſevelt auch bisher ge⸗ zögert, das Neutralitätsgeſetz in Kraft zu ſetzen. Er konnte es, da ja formell kein Kriegszuſtand zwiſchen Japan und China beſteht. Er würde es kaum mehr können, holen würde. Man ſieht: die diplomatiſchen Verhältniſſe im Fernen Oſten ſind für den europäiſchen Normal⸗ bürger nicht ſo leicht zu durchſchauen. Aber in Oſt⸗ aſien zeigt ſich wohl nur beſonders kraß, was in der ganzen übrigen Welt als latente Erſcheinung zu be⸗ obachten iſt: das ganze Gefüge unſerer ſo genannten Weltordnung iſt aus den Fugen geraten. Die Paragraphen, die ſie zu⸗ 8 ſammenhalten, exiſtieren noch, aber ſie leben nicht mehr, Stoßen ſie einmal mit den Tatſachen zuſam⸗ men, wird man ſehen, daß ſie alle zuſammen ſchon längſt tot ſind. Dr. A W. Der Oberpräſident der Rheinprovinz hat ange⸗ ordnet, daß an den katholiſchen Feiertagen Drei Kö⸗ nige(6. Januar), Peter und Paul(29. Juni) und Mariae Empfängnis(8. Dezember), die als geſetzliche Feiertage nicht anerkannt ſind, in allen Schulen der ropinz der volle lehrplanmäßige Unterricht zu er⸗ teilen iſt. Den katholiſchen Beamten und Angeſtell⸗ ten ſoll an dieſen Tagen eine Dienſtbefreiung nicht mehr gewährt werden. Es müſſe ihnen überlaſſen bleiben, ſo heißt es in der Verftkaung vor den Dienſt⸗ wenn Japan nun dieſe Formalität nach⸗ Die neueſte Pariſer Senſation: Maren die Kapuzenmüänner“ die Altenkäter? Bisher liegt nur die Selbſtbeſchuldigung Lotutis vor— Glückwünſche des Kabinetts an Dormoy und die Polizei Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 12. Januar. Die Wiedereröffnung der Parlamentsſeſſion in Frankreich iſt völlig ſang⸗ und klanglos vor ſich ge⸗ gangen. Begrüßungsrede des Alterspräſidenten zu kümmern, der die friedloſen Zeitläufte beklagte und dabei gleichzeitig den Erfolg der Weltausſtellung in Paris feierte. Niemand erregte ſich über die Wieder⸗ wahl Herriots zum Kammerpräſidenten, die mit 418 Stimmen bei 522 Abſtimmenden erfolgte. Das Intereſſe der Oeffentlichkeit war anderswo. Die Aufmerkſamkeit ganz Frankreichs iſt heute aus⸗ ſchließlich auf das Komplott der Kapuzen⸗ männer konzentriert. Niemand hatte bisher dieſe Affäre, in der unter 30 anderen Verdächtigen auch der Herzog Pozzo di Borgo und der General Duſeigneur verhaftet worden waren, beſonders ernſt genommen. Man hielt die ganze Angelegenheit noch immer zweifelnd für eine Art Polizeiroman, der aus irgendwelchen dunklen politiſchen Gründen hätte erfunden worden ſein können. Um ſo größer iſt daher die Ueberraſchung, als nun genau vier Monate nach dem Attentat feſtgeſtellt werden konnte, daß die nicht ernſtgenommenen Kapuzenmännerver⸗ ſchworenen doch die Schuldigen ſeien. Allerdings iſt dieſe Schuld bisher nur durch das Geſtändnis des chemiſchen Ingenieurs Locuty von den Michelin⸗ Werken in Clermont⸗Ferrand erhärtet worden. Trotz dieſes Geſtändniſſes bleiben noch einige Rätſel und Zweifel übrig. Loecuty ſelbſt it bisher als ein überaus ruhiger, ja ſogar ſchüchter⸗ ner, aber immerhin ſtrebſamer junger Mann be⸗ kannt geweſen, der ſich niemals ernſtlich um Politik gekümmert hatte. Er war auch niemals von der Kapuzenmännerverſchwörung zu irgend einem Auf⸗ trag benützt worden, bis er plötzlich die Höllen⸗ maſchinen in Paris fabrizieren mußte. Daß er ſich dazu ganz ohne jedes Widerſtreben bereit fand, iſt immerhin eigenartig. Die von ihm als Mitſchuldige angeklagten Per⸗ ſönlichkeiten, der Ingenieur Méténier und der Induſtrielle Moreau de la Meuſe, haben ſofort auf das eutrüſtetſte gegen dieſe Anklage pro⸗ teſtiert. Aber gas iſt noch nicht alles. Selbſt die beiden Haus⸗ meiſter in den Verwaltungsgebäuden der Arbeit⸗ geberverbände, bei denen die Höllenmaſchinen von Locuty abgegeben worden waren, wollen ihn nicht wiedererkennen. Locuty erklärte, daß er im Straßenanzug ge⸗ weſen ſei und einen weichen Hut getragen habe. Die beiden Hausmeiſter dagegen behaupten, der Lieferant Des Führers treue Paladine: Niemand hatte Zeit und Luſt, ſich um die der Höllenmaſchinen habe eine Art Mechanikeruni⸗ form und eine Mütze getragen. Außerdem ſei er viel größer und rundlicher geweſen als Locuty und habe auch keine Brille getragen. In Clermond⸗Ferrand iſt übrigens noch der In⸗ genieur Vogel von den Michelin⸗Werken ver⸗ haftet worden. Er war von Loeuty beſchuldigt wor⸗ den, daß er ihm den telephoniſchen Auftrag der Ka⸗ puzenmänner zur Attentatsreiſe nach Paris über⸗ bracht habe. Vogel leugnete keineswegs, daß dies vielleicht der Fall geweſen ſein könnte. Er habe ſich aber nichts weiteres dabei denlen können, denn daß er zu dem Auftrag herangezogen worden ſei, komme einfach aus der Tatſache, daß er ein Telephon be⸗ ſitze, Locuty dagegen nicht. Im übrigen beſtreitet Vogel aufs entſchiedenſte, daß er der Kapuzenmän⸗ nerverſchwörung angehört habe. Die franzöſiſche Regierung hat geſtern in ihrem Miuiſterrat dem Junenminiſter Dirmoy und der Polizei ihre Glückwünſche für die Eutbeckung der Schuldigen an den Bombenattentaten ausge⸗ ſprochen. Gleichzeitig wurde beſchloſſen, daß die für die Ergreifung der Täter ausgeſetzte Beloh⸗ nung von 100 000 Franken an die Polizeibeamten verteilt werden ſoll. Im Parlament drehen ſich natürlich alle Ge⸗ ſpräche um die neue Wendung in der Affäre der Ka⸗ puzenmänner. Die Marxiſten und die Kommuniſten haben ſich der Enthüllungen ſofort zu ihren eigenen parteipolitiſchen Zwecken bemächtigt. In leiden⸗ ſchaftlichen Entſchließungen voll flammender Ent⸗ rüſtung fordern ſie zum Kampf gegen den Faſchis⸗ mus auf und verlangen die ſtrengſte Beſtrafung der „Anſtifter zum Bürgerkrieg“. Die Radikale Partei und die übrigen bürger⸗ lichen Parteien fühlen ſich noch nicht ſicher genug, um — irgend ein Urteil zu fällen. Das Geſtändnis Lo⸗ cutys erſcheint ihnen zwar ernſt genug, aber damit iſt in ihren Augen der Prozeß noch nicht zu Ende. Dieſem alleinigen und iſolierten Geſtändnis ſtehe bisher kein weiterer Anhaltspunkt gegenüber. Es fehle noch jede Beſtätigung von anderer Seite. Das bommuniſtiſche Gewerkſchaftsblatt„Ce Soir“ benutzt die Enthüllungen zugleich auch, um gegen die Ar⸗ beitgeber zu Felde zu ziehen. Mit vorſichtigen Umſchreibungen ſucht das Blatt in ſeinen Leſern den Verdacht zu erwecken, als könne der Führer des Arbeitgeberverbandes, der ehemalige Unterſtaats⸗ ſekretär Gignoux ſelbſt mit den Kapuzenmännern in Verbindung geſtanden haben, ja, als müſſe er un⸗ bedingt zumindeſt von dem Attentat gewußt haben. Gleichzeitig macht das Blatt darauf aufmerkſam, daß der Herzog Pozzo di Borgo und der General Du⸗ ſeigneur einmal gemeinſam eine Reiſe nach Spanien unternommen hätten. Dieſe Feſtſtellung genügt ihm, um zu behaupten, daß die Kapuzenmänner aus dem nationalen Spa⸗ nien Waffen und Munition bezogen hätten, und daß daher der Major Troncoſo, ehemaliger Stadtkom⸗ mandant von Jrun, der wegen der Entführung des rotſpaniſchen U⸗Bootes„ 2“ aus Breſt ſchom monatelang im franzöſiſchen Gefängnis ſitzt, nun auch wegen der Attentate von Paris unter Anklage geſtellt würde. Mehrere andere Blätter haben be⸗ reits die juriſtiſchen Leuchten im Parlament befragt, ob nun die Kapuzenmänner vor dem Schwurgericht oder vor dem Staatsgericht abgeurteilt werden könn⸗ ten. Die Mehrzahl der Meinungen geht dahin, daß der Senat ſich nunmehr als Staatsgerichtshof ver⸗ einigen müßte. Gleichzeitig wird darauf aufmerk⸗ ſam gemacht, daß die Angeklagten alle nach dem Sprengſtoff⸗ geſetz die Todesſtrafe verwirkt haben. Japans neuer Volſchafter beim Jührer: „Aeberaus herzliche Freundschaft“ Der Antikominternpakt als Gewähr deutſch-japaniſcher Freundſchaft dub. Berlin, 11. Januar. Der Führer und Reichskanzler empfing Dienstag vormittag den neuernaunten Kaiſerlich Japaniſchen Botſchafter Shigenori Togo zur Entgegennahme ſeines Beglaubigungsſchreibens. Botſchafter Togo überreichte die kaiſerlichen Göring und Roſenberg 45 Jahre alt 5 nb. Berlin, 11. Jan. Der„Völkiſche Beobachter“ bringt zum Geburts⸗ tag von Hermann Göring und Alfred Roſenberg einen Artikel von SA⸗ Gruppenführer Joſef Berch⸗ told, in dem es u. a. heißt: „Zwei Männer, zwei Führergeſtalten des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchland, Hermann Göring und Alfred Roſenberg, werden heute 45 Jahre alt Wenn Deutſchland auf allen Gebieten, des Geiſtes und des Lebens, der Politik und der Wirtſchaft, der Welt⸗ anſchauung und des ſoldatiſchen Denkens, das Geſicht des Nationalſozialismus trägt, dann iſt dies nächſt dem Führer vor allem das Werk dieſer beiden Pa⸗ ladine Adolf Hitlers. Schuf Hermann Göring, der Offizier und Geſchwaderführer im großen Krieg, nach dem Willen des Führers zunächſt die Sturmabteilung, beſeelte Hermann Göring die Reihen der SA mit ſoldati⸗ ſchem Geiſt, mit dem Geiſt der Kameradſchaft und Opferbereitſchaft, war er SA⸗Führer und Kamerad zugleich, ſo begann Alfred Roſenberg mit der geiſtigen Geſtaltung der nationalſozialiſtiſchen Idee und ihrer Wegbereitung. i Seit dieſer Stunde, da Hermann Göring erſt⸗ m vor den Männern der Sturmabteilung ſtand ind Alfred Roſenberg ſeinen erſten Aufſatz im„Völ⸗ kiſchen Beobachter“ und das erſte Flugblatt der „Die Jauſt des Nationalſozialismus und der geiſtige Geſtalter“ und Alfred Roſenberg. und der geiſtige Geſtalter, in ſelbſtverſtändlicher Pflichterfüllung wie das übrige Führerkorps. Spä⸗ ter formt Alfred Roſenberg den„Völkiſchen Beob⸗ achter“ zum Kampfhlatt der jungen Bewegung, er schafft in Broſchüren und Büchern und Flugſchriften die geiſtigen Fundamente für das nationalſozialiſti⸗ ſche Deutſchland, er gibt dem Kampf der SA den geiſtigen Inhalt, während Hermann Göring als einer der erſten 12 nationalſozialiſtiſchen Abgeord⸗ neten im Reichstag und ſpäter als der politiſche Be⸗ auftragte des Führers Soldat bleibt in ſeiner Hal⸗ tung, Politiker wird in ſeinem Kampf. Heute unterſteht Hermann Göring als Reichs⸗ miniſter der Luftfahrt und waffe, als Beauftragter des Führers der größte Teil der politiſchen Exe⸗ kutive, aber Hermann Göring, der Staatsmann und Politiker, der Soldat und SA⸗Führer, iſt als Menſch der gleiche geblieben wie damals bei Beginn des Kampfes um Deutſchland. Und nicht anders Alfred Roſenberg, der Herausgeber des„Völkiſchen Be⸗ obachters“, der Beauftragte des Führers für die ge⸗ ſamte geiſtige und weltanſchauliche Erziehung und Schulung der NSDAP. Es ſind die Kraft der Perſönlichkeit. die menſch⸗ liche Größe, die ungeheuerliche Schaffenskraft, die Unerſchütterlichkeit des Glaubens, die bedingungs⸗ loſe Treue für den Führer und ihr Werk ſelbſt, die Hermann Göring und Alfred Roſenberg in den Her⸗ zen nicht nur aller Parteigenoſſen, ſondern aller Deutſchen ein unvergängliches Denkmal geſetzt haben. In Dankbarkeit, Verehrung und Liebe grüßt heute Deutſchland Hermann Boring mir ſtets die vollſte Handſchreiben dem Führer und Reichskanzler mit 125 Rede in japaniſcher Sprache, in der ex er⸗ lärte: Es iſt nicht das erſtemal, daß ich nun nach Deutſch⸗ land gekommen bin. Ich war bereits vor nahezu 20 Jahren dienſtlich in dieſem Lande, deſſen Sprgche und Kultur ich ſchon vorher kennen und bewundern gelernt hatte. Schon damals war es mein aufrich⸗ tiges Beſtreben, gute Beziehungen zwiſchen dens bei⸗ den Ländern zu pflegen. Um do tiefer erfüllt mich oͤas beglückende Gefühl, daß ich dieſesmal dazu auserſehen bin. dieſe Bezie⸗ hungen nunmehr an hervorragender Stelle weiter auszubauen und an der weiteren Verinnerlichung der überaus herzlichen Freundſchaft zu arbeiten, wie ſie ſich zwiſchen Japan und Dentſchland ſo glücklich ge⸗ ſtaltet hat. Eine beſondere Freude iſt es mir, daß ich jetzt in ein ganz neues Deutſchland gekommen bin, welches durch die hochherzige und tatkräftige Initia⸗ tive Ew. Exzellenz ein die ganze Welt überraſchen⸗ des Aufblühen erlebt. Es ſteht jetzt geeint und macht⸗ voll da und iſt wieder ein geachteter und wichtiger Faktor in der Welt geworden, ein Umſchwung, der ohne Beiſpiel in der Geſchichte iſt und 1 5 mit größter Hochachtung und Bewunderung er⸗ üllt. Von dem Gefühl beſeelt, zum Schutze der Welt⸗ kultur berufen zu ſein, hat es mit Japan, das von demſelben Gefühl durchdrungen iſt, am 25. Nopember 1936 das Abkommen gegen die Kommuniſtiſche In⸗ ternationale geſchloſſen. Die Lage in Europa und Oſtaſien hat mit Nok⸗ wendigkeit zu einer immer enger werdenden Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen den beiden befreundeten Na⸗ tionen geführt. Wenn ich mich nunmehr mit allen Kräften für eine weitere Förderung und Vertiefung der freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen den bei⸗ den Regierungen und Völkern einzuſetzen beabſich⸗ tige, ſo bin ich mir gleichzeitig völlig bewußt, daß mir eine erfolgreiche Durchführung dieſer Aufgabe nur möglich iſt, wenn ich auf das Wohlwollen Ew. Exzellenz und auf die Unterſtützung durch Ew. Ex⸗ zellenz Regierung rechnen darf. Der Führer und Reichskanzler erwiderte auf dieſe Anſprache u. a. Herr Botſchafter! Mit Genugtuung entnehme ich aus Ihren Mit⸗ teilungen, daß Sie nicht als Fremder nach Deutſch⸗ land kommen. Daß Sie, Herr Botſchafter, es als Ihre perſön⸗ liche Aufgabe betrachten, die guten Beziehungen zwiſchen unſeren beiden Ländern an hervorragender Stelle weiter auszubauen und an der weiteren Ver⸗ tiefung der herzlichen Freundſchaft zu arbeiten, wie ſie ſich zwiſchen Japan und Deutſchland ſo glücklich geſtaltet hat, begrüße ich lebhaft. g Die Tatſache, daß Ew. Exzellenz in ihrer bis⸗ herigen Stellung bei dem Zuſtandekommen des deutſch⸗japaniſchen Abkommens gegen die Kom⸗ muniſtiſche Internationale mitgewirkt haben, iſt mir eine Gewähr dafür, daß Sie von der Be⸗ deutung dieſer Vereinbarung ebenſo durchdrun⸗ gen ſind wie ich ſelbſt.„„ Seien Sie überzeugt, Herr Botſchafter daß Sie Jhrem Beſtreben, auf dieſer Grundlage an dentſch⸗ſapaniſchen Freundschaft weiterzube e 2 1 2 8 r 2 — ***— 8 des, Jubiläumsfasnachtszuges einzureichen. Mittwoch, 12. Januar 1938 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 17 ———ů—— 1 „ 2 75 Mannheim, 12. Januar. 5 5 Welchen Waſſerſtand zeigt der Pegel? Das nach dem ſtarken Schneefall eingetretene Tauwetter läßt auch diejenigen Kreiſe, die ſich ſonſt weniger für den Pegelſtand intereſſieren, ihre Blicke auf ihn richten. Es iſt ſo ziemlich allgemein bekannt, was ein Pegel iſt. Man bezeichnet damit einen an einer un veränderlichen Stelle im Waſſer angebrach⸗ ten ſenkrecht ſtehenden oder liegenden Maßſtab, der das Steigen oder Fallen des Waſſerſtandes anzeigt. Dem gleichen Zweck dient auch die Pegeluhr, ein auf einer Säule ſtehender Apparat, auf deſſen Zif⸗ mers den jeweiligen Stand des Waſſers ableſen kann. Ein ſolcher Pegel befindet ſich in der Nähe der alten Kammerſchleuſe. Immer wird das Wohl und Wehe der Schiffahrt von dem Waſſerſtand abhängig ſein. Das Bedürf⸗ nis nach einem einheitlichen Vergleichsmaß Waſſerſtandes trat daher ſchon frühzeitig in Erſchei⸗ nung. Bereits um die Mitte des vorigen Jahr⸗ hunderts waren an der langen badiſchen Rhein⸗ grenze Pegel vorhanden. Die erſte Anregung zur Einführung eines geregelten Pegelweſens gaben im Jahre 1779 die Hauptleute Vierordt und Burdett. Vom Mannheimer Pegel wiſſen wir, daß er wahrſcheinlich im Jahre 1800 errichtet wurde und zwar bei der damaligen Schiffbrücke am Rhein. Der Pegel war mit Null auf Mittelwaſſerhöhe eingeſtellt und in rheiniſche Fuß und Zoll eingeteilt, obwohl damals noch Unklarheit über die praktiſche Einſtel⸗ lung des Pegelnullpunktes beſtanden hat. Seit dem Jahre 1879 beziehen ſich alle Höhenangaben in Deutſchland auf Normal⸗Null. Mit dem Eintritt Tullas in das Ingenieur⸗ departement im Jahre 1803 wurde dem Pegelweſen erneut Auſmerkſamkeit zugewendet. Es iſt ein weſentliches Verdienſt dieſes großen Ingenieurs, ein einheitliches Syſtem in den Waſſerſtands beobachtungen am Rhein eingeführt zu haben. In⸗ folge der Rheinkorrektion, die 1840 begann, wurde im Jahre 1851 eine Reihe von Pegeln verſetzt und ihre Zahl auf 50 erhöht. Ein Waſſernachrichten⸗ dienſt am Rhein wurde im Jahr 1817 organiſiert und ſpäter immer weiter ausgebaut. Das recht⸗ zeitige Wiſſen um den jeweiligen Stand des Waſſers unſerer Flußläufe hat nicht nur für die allgemeine Landesſicherheit, ſondern auch für Schiffahrt und Wirtſchaft große Bedeutung. 8 Aeberraſchend viele närriſche Jöeen Die Anregungen zum Karnevalzug Verkehrsverein des Der Karneval⸗Ausſchuß beim Mannheim hakte ſich bekanntlich an die Bevölkerung gewandt mit der Bitte, Ideen für die Ausgeſtaltung Zuerſt floſſen die Anregungen recht ſpärlich und es ſchien ſchon, als habe die Aufforderung kein ſtarkes Echo gefunden. In den letzten Tagen vor dem Endtermin kamen dann aber die Anregungen in großer Zahl ein. Die Mannheimer, die für den Zug ideenmäßig etwas beiſteuern wollten, haben offenbar bis zuletzt gewartet, damit ſie ihre Anregungen möglichſt weit⸗ gehend ausgearbeitet einreichen konnten. Beachtlich iſt vor allem, daß die Zahl der Einſendungen dieſes Jahr erheblich größer war als im vergangenen Jahr. Nicht unerwähnt ſei, daß die Vorſchläge in ſehr vielen Fällen auch zeichneriſch ſauber ausgear⸗ beitet ſind. Dieſe Anteilnahme der Bevölkerung iſt fehr erfreulich, aber wie die Vorſchläge im einzelnen ausſehen und welche davon verwendet werden, muß natürlich noch Geheimnis bleiben. W. th. * Der Soldatenbund in Maunheim hält heute abend für alle dem Mannheimer Verband angehö⸗ renden Mitglieder einen Standortdienſtabend im Ballhaus ab. Es ſpricht dabei Hauptmann Stoltze vom.⸗R. 110 über Panzerabwehr. Anſchließend folgt eine Filmvorführung. Der Abend beginnt um 20.15 Uhr. Alte Soldaten ſammeln! Am Samstag und Sonntas wird der Kyffhäuſerbund mit den Handwerker- innungen zuſammen eingeſetzt werden Die Gauſtraßenſammlung am 15. und 16. Januar zugunſten des WH W e wird in dieſem Jahr in Baden von dem Deutſchen Reichskriegerbund (Kyffhäuſerbund) e. V. mit Unterſtützung der Wehr⸗ machtskapellen durchgeführt. Der Führer der badiſchen Gebietsinſpektibn SS⸗Standartenführer Oberſtleutnant a. D. Knecht wird aus dieſem Anlaß am 14. Januar über den Freiburger Sender und am 15. Januar, 18 Uhr über den Stutt⸗ garter Sender ſprechen. An dem Verkauf der Plaketten für das WoßW nehmen ebenfalls die Handwerkerinnungen teil, die beſonders am Sonntag eingeſetzt werden. Jetzt iſt jedem deutſchen Volksgenoſſen Gelegen⸗ heit gegeben, dem alten Soldaten und Frontkämpfer für ſeine Leiſtungen zu danken und dieſen Dank durch reichliche Spenden für das WoW zum Ausdruck zu bringen. 555 Die erſte Feuerioſitzung: Glänzender Auftakt des Jubilüumsfaſchings Vüttenreden, in der Güte nicht mehr ſteigerungsfähig— Im überfüllten Habereckl überſchäumende Stimmung Bei einem Rückblick auf den Veplauf der erſten Sitzung des„Feuerio“ im Jubiläumsjahr muß man ſich unwillkürlich fragen: Wird eine Steigerung überhaupt noch möglich ſein? Wir denken dabei vor allem an den Kern aller Narrenſitzungen, die Bütten reden, die zum Teil das beſte waren, was wir ſeit Jahren gehört haben. Und ſo konnte, um das letzte vorwegzunehmen, Präſident Theo Schuler mit ſeinem Elferrat allerdings erſt lange nach Mitternacht in dem Bewußtſein abziehen, daß das Jubeljahr in der oͤenkbar beſten Weiſe eingeleitet worden war. Der Andrang zu der Sitzung war wieder ſosſtark, daß diejenigen, die eine Stunde vox Beginn das Habereckl betraten, ſchon Schwierigkeiten bei der Wahl des Platzes hatten. Und als punkt.11 Uhr der Elferrat unter den Klängen des Feueriomarſches einzog, hatte man bereits alle verfügbaren Stühle herbeigeſchleppt. Präſident Theo Schuler, der, wie der Sitzungsverlauf zeigte, ganz groß in Form war, eröffnete ſeine Begrüßungsrede mit einem kräf⸗ tign„Proſit Neujahr!“, um dann getreu dem dies⸗ jährigen Wahlſpruch„Das Leben froh, macht der Feuerio!“ ſeine Narrenvereinigung mit einem Sicherheitshafen zu vergleichen, in dem man keine noch ſo große Waſſer⸗, Gas⸗ und Stromrech⸗ nung zu erwarten habe. In dieſe heiligen Hallen könne kein Gerichtsvollzieher eindringen, weil der Humor unpfändbar ſei. Und nun ſtellte der Redner in der ihm eigenen humorvollen Weiſe die Elferräte vor, mit der Charakteriſierung eines jeden ſchallende Heiterkeit hervorrufend. Als er noch eine drei⸗ köpfige Aboroͤnung der Speyerer Narren und einen eee Truxa perſönlich Das zur Zeit im Libelle⸗Kabarett ge⸗ zeigte Programm hat durch eine ſbeben hinzuge⸗ kommene Nummer von internationalem Rang ganz beſonderen Inhalt bekommen: Dieſe Nummer heißt rn xa! Wenn das bunte Licht der Scheinwerfer über die Bühne ſtreicht, dann bleibt es plötzlich auf einem funkelnden Etwas haften. Dieſes Etwas iſt das Stahlgeſtänge, das einen blitzenden dünnen Draht trägt und dieſer Draht wieder einen jungen, ſchlan⸗ ken Mann, und dieſer Mann iſt Truxa. Er ſteckt in einem aparten Artiſtendreß und iſt wie ein Wieſel die metallene Treppe hinaufgeklettert, die zu dem Steiſdraht, auf dem ſich bald Erſtaunliches abſpielen ſoll, führt. Doch ehe wir weiter von Truxa ſprechen, müſſen wir noch jemand erwähnen, und das iſt ſeine hübſche blonde Frau und ausgezeichnete Partnerin, die uns gleichermaßen beweiſt, daß ſie auf dem Draht zu Hauſe iſt Truxa, der Mann, der durch den Film gleichen Namens als das artiſtiſche Double des jungen Schauspielers Hannes Stelzer gleichſam über Nacht berühmt geworden iſt, der zum erſten⸗ mal in dieſem Film den ebenſo kühnen wie virtuo. ſen Salto⸗Mortale nach hinten zeigte und dann einen Triumphzug über die bedeutendſten deut⸗ ſchen Varieté⸗ und Kabarettbühnen antrat, beginnt ſodann mit ſeinem wundervollen Programm. Zu⸗ erſt wartet er mit leichteren Sachen auf, gleitet mit faſt ſomnambuler Sicherheit und fabelhafter Eleganz über den kaum merklich ſchwingenden Draht, um dann plötzlich darauf Radz uſchlagen, ſo ge⸗ konnt, daß es eigentlich gar nicht auffällt, wie ſchwer ſo etwas iſt. Darauf betritt ſeine Partnerin das Seil, um mit Truxa zuſammen darüber im Draht⸗ Der Meiſter auf dem Drahtſeil in der„Libelle“ f ſeilwalzer hinwegzuſchweben. Auch mit einem ge⸗ waltigen Federfächer bewaffnet, erſcheint ſie auf dem 3% Meter hoch geſpannten Draht und offenbart da⸗ bei Grazie und Talent. Nun iſt es wieder Truxa, der das Publikum zu Beifallsſtürmen hinreißt, und zwar ſpringt er wie ein Gaucho über den von ihm geſchwungenen Laſſo. Wohlverſtanden: hoch auf dem Stahldraht! Den Clou ſeines Programms aber hat er ſich für zuletzt auf⸗ geſpart: Das iſt der berühmte im Film in Groß⸗ aufnahme gezeigte vielbeſprochene Salto nach hinten. Ein Salto Mortale, der außer Truxa nur noch zwei Artiſten auf unſerem Planeten gelingt, einem Mexikaner und einem nordamerikaniſchen Artiſten. Ein paar Sekunden Wippen auf dem Draht— die richtige Abſprungſtelle will gefunden ſein!— dann fliegt ein Schatten durch den Licht⸗ kegel des Scheinwerfers, zittert ein wenig über dem Draht, um dann felſenfeſt darauf ſtehen zu bleiben. Das iſt Truxas prachtvoller und verteufelt ſchwie⸗ riger Salto, den er auf 12 Meter hohem wie auf dem niedriger geſpannten Drahtſeil in der „Libelle“ mit Glanz zu abſolvieren verſteht. Eine einzigartige artiſtiſche Leiſtung, die zu den ganz großen Varieté⸗Senſationen zählt! Daß auch ein wenig Nervenkitzel für das liebe Publikum bei Truxas Vorführungen dabei iſt, iſt nur zu verſtändlich. Durch dieſen Kitzel, ausgelöſt von der Frage, wird der Trick gelingen oder nicht, erhält die Nummer erſt ihren richtigen Reiz. Daß der Beifall am erſten Abend des Gaſtſpiels in„Wind⸗ ſtärke neun“ durch das Lokal brauſte, war ſonnen⸗ klar. Einen Truxa ſieht man ſchließlich nicht alle Tage, dieſen großen ſympathiſchen Artiſten dem nicht die Bretter, ſondern das Drahtſeil die Welt bedeutet. C. W. Fennel. Veteranen der Ludwigshafener, den früheren Rhein⸗ ſchanze⸗Präſidenten Adolf Schütz, begrüßt hakte, konnte er unter donnerndem Beifall in die Tages⸗ ordnung eintreten. Ein Eisbrecher war nicht mehr nötig. Die in drangvoller Enge ſitzende Narren⸗ gemeinde hatte eine ſo vorzügliche Stimmung mit⸗ gebracht, daß auch eine weniger ausgezeichnete Be⸗ grüßung gezündet hätte. 5 Zur nicht geringen freudigen Ueberraſchung klet⸗ terte Fritz Weinreich zuerſt in die Bütte. Er hatte ſich diesmal kein politiſches Thema ausgewählt, aber wie er den Bayer, Sachſen, Württemberger, Kölner, Berliner und Mannemer das Eintopfpro⸗ blem löſen halb, war ſo witzig, das der rauſchende Beifall, der ihn zum Präſidenten geleitete, wohl⸗ verdient war. Er war auch der erſte, dem die präch⸗ ige ſeidene Jubiläumsmütze aufgeſetzt wurde. Hein⸗ rich Häußler ſchilderte in der Tracht des Dienſt⸗ mannes Nr. 32 ſeine Eindrücke als Fremdenführer, um dann in der Bütte einem Bauer aus dem Oden⸗ wald(Gerhard Helfenſtein) Platz zu machen, der natürlich über die Veränderungen, oͤie Mannheim in den Jahren, ſeitdem er nicht mehr hier war, er⸗ fahren hat, nicht wenig erſtaunt war. Sein kom⸗ munalpolitiſcher Rückblick war ebenſo witzig, wie ſeine früheren ſatiriſchen Ausflüge in die Weltpoli⸗ tik. Pfefferminzl zeigte wieder mit ſeiner Stern⸗ guckern— Eingeweihte wiſſen, daß wir den Lud⸗ wigshafener Scherpf und ſeine Tochter meinen — daß man im Zwiegeſpräch eine witzige Knallerbſe nach der andern in die Zuhörerſchaft werfen kann, ohne daß man dabei anſtößig wirkt. Eichingers Heiner, ein vielverſprechender Nachwuchs⸗Feueribaner, hatte ſich in eine Vertre⸗ terin der holden Weiblichkeit verwandelt, die recht erheiternd zu plaudern verſtand, nicht minder ein wirklicher weiblicher Neuling, Frau Gattung, die als Hauſtererin ihre Erlebniſſe ſchilderte. In den gleichen Bahnen bewegte ſich mit großem Erfolg Adolf Wagner. Aber dann kam der büttenred⸗ neriſche Höhepunkt des Abends in der Perſon von Karl Eichele, dem man das Zeugnis ausſtellen kann, daß er ſeit Jahren nicht mehr ſo ausgezeichnet geweſen iſt. In der Art, wie er die Zeitungen, die in den Jahren vor dem Umbruch in Mannheim er⸗ ſchienen, fein ſatiriſch behandelte, lieferte er ein Kabinettſtück, das ihm die größten Kanonen nicht nachmachen können. Auch der Gerſchteferzl war 2 f 2 5 Sthneſſkur bei Erkällung, Grippegefahr: Je einen Eßlöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt und Zucker rührt man in einer Taſſe gut um, gießt kochendes 2 hinzu und trinkt möglichſt heiß zwei Portionen di wohlſchmeckenden Geſundheitsgetränkes(Kinder die Hälfte) vor dem Schlafengehen. Wer dieſes ausgezeichnete Mittel erprobte, wird es bei Erkältungserſcheinungen ſofort wieder anwenden wollen. Laſſen auch Sie ſich nicht von einem Anfall überraſchen, ſondern verlangen Sie heute noch eine Flaſche Kloſterfrau⸗ Meliſſengeiſt bei Ihrem Apotheker oder Drogiſten zu N.80,.65 oder.90. Nur echt in der blauen Packung mit den drei Nonnen; niemals loſe. B32 in ſeiner Art wieder unübertrefflich, Frau Gregan und der Kunze Michl nahmen ſich in einem Zwie⸗ geſpräch unter ſchallendem Beifall mehrere führende Feuerio⸗Perſönlichkeiten vor und Bertl Schad ſetzte das Tüpfelchen auf das büttenredneriſche„i“ mit einem Vortrag, der ſatiriſch und witzig nur ſo knallte. Auch die dazwiſchengeſtreuten Gaben verdienten den ſtarken Beifall, der ihnen zuteil wurde. Da iſt vor allem das Flora⸗ Quartett(Begleitung Pelzer) zu nennen, das bei ſeinem zweimaliger Auftreten mit Schlagern aufwartete, die wieder her⸗ vorragend geſungen wurden. Der Tenoriſt Fuchs zeigte mit mehreren Solis, daß er ſich mit Erfolg in das Gebiet der Oper wagen darf. Lene Kamuf ſteuerte mit Schwung drei Gedichte bei und auch der Humoriſt Liſt zeigte, daß er das Vortragen aus dem „ff“ verſteht. Die vorzüglichen Lieder waren von Helfen⸗ ſtein, Rudi Rittmann, Guſtl Schneider, dem Prinzen des Jahres 1902, und E. Gehrig ver⸗ faßt. Im Mittelpunkt der mannigfachen Ehrungen — alle Mitwirkenden wurden ausgezeichnet— ſtand die Auszeichnung dreier Gründungs mitglieder, in deren Namen Jakob Schweizer in Exinnerung an die köſtlichen Stunden, die er im Kreiſe der Feue⸗ rihaner in den verfloſſenen vierzig Jahren berkebeit durfte, herzlich dankte. Auch Adolf Schütz fand als Vertreter der Narren auf der anderen Rheinſeite treffliche Worte des Dankes und der Anerkennung. Theo Schuler wurde von ſeinem Vize Hans Din⸗ geldein mit dem wohlveroͤienten höchſten Orden aus⸗ gezeichnet. Und ſo war die Mitternachtsſtunde längſt vorüber, als Theo Schuler hochbefriedigt das Schlußwort ſprach und unter den Klängen der flot⸗ ten Kapelle Mayer abzog, um ſich mit den Elfer⸗ räten zur Nachſitzung in den gleichen Räumen umzu⸗ kleiden. Sch. eee eee Gefolgschaft und Vetriebsgemeinſchaft Die Velriebsgemeinſchaft als Zelle deutſchen Lebens— Vortrag von Gauſchulungswalter Hellwig Eine große Anzahl Mannheimer Betriebsführer hatte ſich im Rahmen der Vortragsreihe der Ar⸗ beitsgemeinſchaft für Betriebsfüh⸗ rung am Dienstagabend wieder im großen Ca⸗ ſinoſaal verſammelt. Das Thema des Abends hieß „Die Aufgaben der Gefolgſchaft im Leiſtungskampf“. Als Redner war Gauſchulungswalter Pg. Hell⸗ wig gewonnen worden. Der Leiter der Arbeits⸗ gemeinſchaft, Dr. Amelounx, wies auf den Sinn dieſes Abends hin. Wie durch die Vortrags⸗ reihe als Ganzes, wolle man auch mit dem folgenden Vortrag die Klarſtellung der Aufgaben verſchiedener Glieder einer Betriebsgemeinſchaft herbeiführen. Um eine Gefolgſchaft vorteilhaft im Leiſtungskampf ein⸗ ſetzen zu können, müſſe der Betriebsführer ſich auch über die Pflichten, die er ſeiner Gefolgſchaft auf⸗ erlegen kann und muß, bewußt ſein. Nach dieſen Worten übergab ser Gauſchulungsleiter Pg. Hellwig das Wort. In längerer, außerordentlich klarer und offener Rede ſetzte ſich dieſer nun mit den Aufgaben der Gefolgſchaft innerhalb des Leiſtungskampfes der deutſchen Betriebe auseinander. Er führte u. a. aus, daß ſich der Arbeiter im Grunde genommen erſt dann mit weltanſchaulichen Ideen beſchäftigt habe, als ſich der wirtſchaftliche Zerfall bei jedem einzelnen bemerkbar gemacht hätte und daß er daher, rein materiell denkend, zu der Auffaſſung gekommen wäre, daß nur noch rein wirtſchaftliche Refovmen den Niedergang des Staates aufzuhalten vermöchten. Trotzdem ſei der Nationalſozialismus einen anderen Weg gegangen und zwar aus der Erkennt⸗ nig heraus, daß vor allem die Idee und der Glaube an ſie Kraft verleihe und er habe daher an die Kraft des Ideals appelliert. Soll dieſe aber von durch⸗ ſchlagender Wirkung ſein, ſo müſſe ein ganzes Volk hinter ihr ſtehen, erſt dann könne das Leben eines Volkes unter ein einheitliches Prinzip geſtellt wer⸗ den. Dies allein gewährleiſte den dauerhaften Neu⸗ aufbau eines Staatsorganismus. Das Ziel einer einheitlichen politiſchen Willensbil⸗ dung ſei heute erreicht als die notwen⸗ dige Plattform zum Aufbau. Die geſam⸗ melte Volkskraft könne nun nach außen wirken, lönne auf alle Gebiete des deutſchen Lebens aus⸗ ſtrahlen, alſo auch in alle Zellen der Wirtſchaft, in die Betriebe. Zu der Frage, warum ſich die früheren Wirt⸗ ſchaftsprinzipien negativ ausgewirkt haben, kam er zu der Auffaſſung, daß dies nur daran gelegen habe, daß ſich Wirtſchaftsführer wie auch Geſolgſchaft über den Sinn der Arbeit nicht klar geworden ſeien. Das Ziel des Nationalſozialismus müſſe daher ſein: über die techniſche Arbeitsgemeinſchaft zu einer ideellen, einer nationalſozialiſtiſchen Betriebsgemeinſchaft vorzudringen. Dies ſetze natürlich eine ungeheuere Erziehungs⸗ arbeit voraus, die Partei und DA zu leiſten hät⸗ ten. Man trete damit zuerſt an die Betriebsführer heran, da ſie an beſonders verantwortlicher Stelle ſtänden und als Männer, denen das abſolute Füh⸗ rungsprinzip zugeſtanden würde, den National⸗ ſozialismus ſelbſt erlebt und in ſich verarbeitet haben müßten, um mit ihrer Gefolgſchaft den rich⸗ tigen Weg zu gehen. Noch heute gebe es drei Arten von Be⸗ triebsführern; die wenigen völlig negativen, oͤie überhaupt nicht mitmachen, die weit gefährliche⸗ ren„negativen Diplomaten“, die ſich ein ſoziales Mäntelchen umhängen wollten, und ſchließlich die poſitiven, öͤie guten Willens ſeien und überall ſich auch aus eigener Ueberlegung einſetzten. Die Ge⸗ folgſchaft empfinde ſehr wohl, aus welchen Motiven heraus in ihrem Betrieb gehandelt wird. Sie wolle vor allem, daß der Betriebsführer für ſie tue, was er kann. Sie verlange bei weitem keine Wunder von ihm. Was könne nun die Gefolgſchaft aber ſelbſt zur Vertiefung der Betriebsgemeinſchaft tun? Bevor man dieſe Frage beantworte, müſſe man ſich von vornherein klar darüber ſein, daß der deutſche Arbeiter materiell durch die Revolu⸗ tion noch keine Vorteile gehabt habe, und daß es deswegen um ſo höher einzu⸗ ſchätzen ſei, daß er trotzdem hinter dem Führer ſtehe. Tue er dies, ſo müſſe er ſich aber auch darüber klar ſein, daß er den guten Willen des Betriebsführers mit ſeinem eigenen guten Willen quittieren müſſe. Die Gefolgſchaft müſſe auch dafür Verſtändnis haben, daß von dem Betriebsfüh⸗ rer innerhalb des Vierjahresplaues 4. Seite/ Nummer 17 Neue Maunheimer Zeitung) Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 12. Januar 1938 ungeheuer piel verlangt werde. Sie dürfe ſeine Kräfte nicht durch innere Reihereien ab⸗ lenken, hier müßten ſich Betriebsobmänner und Werkſcharen ihrer Aufgaben bewußt ſein und dem Betriebsführer beiſtehen. Schließlich müſſe die Gefolgſchaft aber auch Verſtändnis für die wirtſchaftliche Situation eines Betriebes aufbringen, wogegen in der Vergangenheit am meiſten gefündigt wurde. Kein Betrieb könne mit einem anderen ver⸗ glichen werden, ſelbſt wenn beide gleichartig ſeien. Das ſeien nur wenige Punkte, denn im Grunde genommen komme alles auf eine möglichſt reibungs⸗ loſe Wechſelwirkung von Betriebsführung und Geſolgſchaft an Alle Betriebsführer, Gefolgſchaft und Daß ſtrebten dem gemeinſamen Ziel zu: den Be⸗ trieb zu einer Zelle des deutſchen Lebens zu machen, die ſich poſttiv in dem Geſamtorganismus des Staa⸗ tes auswirke. g. Schlag auf Schlag Schon wieder ein Fünfhunderter Nun aber folgt Schlag auf Schlag bei der Reichs⸗ winterhilfslotterie und die grauen„Glücks männer“ machen ihrem Namen wirklich Ehre, denn geſtern abend um 6 Uhr swpurde ſchon wieder ein 500er ge⸗ zogen. In einem Kaſſee auf den Planken war einer unſerer grauen Männer, er war bereits ſchon durch und wollte das Kaffee verlaſſen als ihn noch⸗ mals ein Herr zurückrief, um ein Los zu erwerben. Freudeſtrahlend eilte der Losverkäufer zu ihm, denn heute nachmittag hatte er noch wenig Loſe verkauft. Im Scherz ſagte der zum Losverkäufer:„Wenn es ein Gewinn iſt, erhalten Sie ein nettes Trinkgeld, aber ich hab ja kein Glück, da wird es wohl nichts werden damit.“ Nun war unſer Glücksmann natür⸗ lich geſpannt beim Oeffnen des Losbrieſes und der Käufer lachte über den Ernſt des feierlichen Aktes. Als aber dann der Losverkäufer ſchrie:„Sie haben 500 Mark gewonnen“, da wurde unſer„Pechvogel“ ganz blaß vor Freude und konnte es gar nicht glau⸗ ben, bis er das Los ſelbſt öreimal angeſehen hatte. Um ſo größer die Freude bei beiden. Brandverhütung macht ſich bezahlt „Schadenverhütung iſt die Erhaltung der Lebens⸗ und Sachwerte des Volkes auf allen Lebensgebieten.“ Dauk der Aufklärung über den vollswirtſchaftlichen Wert der Schadenverhütung konnten in den letzten Jahren der Nation erhebliche Güter erhalten und damit Volksvermögen und Leiſtun ähigkeit ge⸗ ſteigert werden. Dieſe allgemeine Feſtſtellung läßt ſich durch Tatſachen beweiſen, ſie wird ſtändig durch die Geſchäftsberichte der Feuerverſicherungsauſtalten für das Gebiet der Brandſchadenverhütung beſtätigt. So berichtet die Bayeriſche Landesbrandverſiche⸗ rungsanſtalt für 1936 von einem weiteren Sinken der Schadenkurve: Mußten noch 1932 rund 5000 Fälle entſchädigt werden, ſo waren es 1936 nur noch 3261. Die Schadensſumme hat ſich dabei um 11,6 Millionen Mark oder um 70 y. H. nerringert. Der Rückgang gegenüber 1935 beträgt allein d Aber nicht nur die Geſamkheit fährt gut dabei, wenn weniger Schäden zu vergüten ſi nd, auch 25 72 5 derdetuzerne Berſicherke hat efnelk⸗ Borrell Sie hatten zu irüh gedankt: davon. So ermäßigen ſich die Beiträge bei dieſer Anſtalt ganz erheblich, wenn der durchſchnittliche Schadensverlauf fünf Jahre hintereinander günſtig geweſen iſt. Neben der allgemeinen Senkung der Verſicherungskoſten konnten in vielen Bezirken bis zt 40 v. H. Ermäßigungen gewährt werden. Außer⸗ dem wurden große Summen für gemeinnützige Auf⸗ gaben, für Verbeſſerung des Löſchweſens, für Wohl⸗ fahrtszwecke verwendet. Brandſchadenverhütung macht ſich alſo in jedem Falle bezahlt. Und was bringt es ein, wenus brennt? Die Ant⸗ wort lautet: 263 Jahre Zuchthaus, 30 Jahre Ge⸗ fängnis und 7900 Mark Geldſtraſen wegen no rſätz⸗ licher in 62 und wegen ſahrläſſiger Brandſtiftung in 74 Fällen. Das zahlt ſich niemals aus Rasda. Nicht eine, ſondern zwei Mark. Die Mittei⸗ lung über die Gebühr für den Führerſchein der Klaſſe 4 der Kraftfahrzeuge muß dahin ergänzt wer⸗ den, daß es ſich bei der verbilligten Neufeſtſetzung lediglich um die Gebühr für die Entſchei⸗ dung über die Erteilung eines Führerſcheines han⸗ delt. Unverändert geblieben iſt die Polizei⸗ gebühr für die Prüfung des Antrages. Da dieſe ebenfalls eine Mark beträgt, ſind insgeſamt für den Führerſchein alſo zwei Mark zu entrichten. NSDAP-Nfffeilungen Aus partei 1 nen Bel 2 can enmommen Ortsgruppen der NSDAP Lindenhof. 13.., 20.30 Uhr, Hausleiterbeſprechung im „Rheinpark“. 5 Waſſerturm. Freitag, 14.., 20.30 Uhr, findet der Dienſtappell der Ortsgruppe in der Reunwieſen⸗Gaſtſtätte ſtatt. Teilzunehmen haben alle Politiſchen Leiter und Anwärter ſowie alle Wolter der DA und NSV. Anzug: Dienſtanzug, Nichtuniſormierte mit Hakenkreuzarmbinde. Platz des 30. Jannar. Der Dienſtappell unſerer Orts⸗ gruppe findet am 14.., 20.15 Uhr, im Verſteigerungsſaal des Städt. Leihamts ſtatt. Es haben zu erſcheinen: Sämt⸗ liche Politiſchen Leiter und Nnwärter, ſowie alle Walter und Warte der Daß und NSV. Dienſtuniſorm. Aus⸗ weiſe mitbringen. 0 Waldhof. 14.., 19.45 Uhr, treten ſämtliche Pol. Leiter, Pol.⸗Leiter⸗Anwörter ſowie alle DAfß⸗Walter und NS V⸗ Warte vor dem Lokal„Freiſchütz“, Untere Riedſtraße an. (Uniform, Zivil mit Armbinde.) 8 0 Neckarſtadt⸗Oſt. 14.., 19.45 Uhr, Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter und Anwärter ſowie Daß ⸗Walter der der Uhlandſchule. NSs⸗Frauenſchaft Achtung, Propagandareferentinnen! 13.., 15 Uhr, Beſprechung in L 9, 7. Friedrichspark. 13.., 20 Uhr, Nähabend und Chor⸗ probe in P 4. Ferner wichtige Beſprechung aller Zellen⸗ frauenleiterinnen. Wallſtadt. 13.., 20 Uhr, Heimabend im Schulhaus. Platz des 30. Jannar. Stab-, Zellen⸗ und Blockfrauen⸗ leiteriunen kommen am 12.., 20.15 Uhr, in die Wärme⸗ halle Wallſtattſtraße 54. Erſcheinen iſt Pflicht. Neckarau⸗Nord. 12.., 20 Uhr, Heimabend im Ge⸗ meindehaus. Reſtloſes Erſcheinen der Zellen⸗ und Block⸗ frauenleiterinnen dringend erwünſcht. 1 8 0 1 e Die Hefte„Deutſche Haus wirtſchaft können in Ser Siegſtraße 28 abgeholt werden. a Humboldt. 12.., 20 Uhr, Amtswalterinnen⸗Beſpre⸗ ung in der ie 90 l 1 ſind für vo. ihrer Blockfrauenlei⸗ teriunnen verantwortli 3 5 8 Ilvesheim 12.., 20 Uhr, Heimabend im„Schiff“. Er⸗ bedingte Pflicht. 3 Achtung, Frauenſchafts⸗ und Wir machen auf den Vortrag de Uhr, im Saal der Handelskommer, L. Die Zellenfrauenleiterin⸗ ſcheinen der Zellen⸗ und Blockfrauenleiterinnen iſt un⸗ Graue Glücksmänner erzühlen Was die Verkäufer der braunen Losbriefe alles erleben Vom Morgen bis zum Abend ſtehen die grauen Glücksmänner wieder an den Straßenecken und ſchreien ſich heiſer. Vom Abend bis zum Morgen ſind ſie unterwegs von Wirtſchaft zu Wirtſchaft und trappeln ſich müde. In ihren roten Bauchläden tra⸗ gen ſie das Glück. Jeder dieſer braunen Los⸗ briefe bringt Glück. Jeder?— natürlich, wenn nicht dir, ſo doch einem Unbekannten, dem es nicht ſo gut geht wie vielleicht dir. Der Gewinner iſt ja auch nicht irgendein Privatmann, ſondern das WHW̃ Aber fragen wir einmal einen dieſer raſtlos und unermüdlich Tätigen, der im Dienſte des Glückes ſteht, was ihm ſo begegnet, wenn er bei Schnee⸗ geſtöber, Regen oder Sonnenſchein ſeine Loſe feil⸗ hält, wenn er zuſammen mit einem Kameraden durch die Gaſtſtätten geht und zuſehen muß, wie andere es ſich wohlgehen laſſen. Er hielt an ſeinem ſeſt Gewinn Kommt da ein grauer Glücksmann in ein größe⸗ res Lokal. Abſeits in einer lauſchigen Ecke ſitzt ein wohlbeleibter Herr vor einer mächtigen Schweden⸗ platte. Den Mann mit dem roten Kaſten ſieht er lächelnd an und meint, ich habe ſchon Tauſende von euch geſehen, alle ſehen gleich aus:„Haben Sie denn ſchon einmal ein Los genommen?“ fragt der Mann Eine faule Ausrede... und ein Reinfall Auf dem Bahnhof ſchlendert ein Reiſender mit ſeinem Köfferchen durch die Vorhalle.„Ich habe die⸗ ſes Jahr ſchon ein ganzes Schock von dieſen Din⸗ gern gekauft...“, wehrte er ab.„Aber bei mir doch nicht...“, meint der graue Glücksmann. Schließlich nimmt er ein Los. Es wird geöffnet, und er ſagt entbäuſcht:„Eine Niete iſt es ſowieſo. Aber liegen denn da keine Karten drin, wiſſen Sie, ſo Poſtkar⸗ ten...“—„Ja“— entgegnet trocken der Losverkäu⸗ ſer:„Seit voriger Woche nicht mehr.“ Der Herr wiſcht ſich den Schweiß von der Platte, ſetzt den Hut auf und geht. Der Losverkbäufer aber lächelt ſtill in ſich hinein. Er kennt ſeine Pappenheimer; ſeit drei Jahren gibt es keine Poſtkarten in den Losbrie⸗ ſen mehr, oͤenkt er,— ſo ein Schote. Velriebsführer, wie er ſein ſoll In einem großen Hotel fand ein Kameradſchafts⸗ abend der Gefolgſchaft ſtatt. Zwei graue Glücks⸗ männer ſchneien herein. Sie kamen gerade recht. Der Betriebsführer kaufte kurzerhand oͤen angebro⸗ chenen Kaſten. Und damit nicht genug, es mußte noch ein geplombter Kaſten, Inhalt 200 Stück, herbeige⸗ ſchafft werden. Eine Polonäſe wurde arrangiert. Wer kennt dieſe ſchönen Handwerkerzeichen? 9 Sie erwerben wie uns alle bei der Gauſt raßenſammlung am Samstag und Sountag im grauen Umhang. andere, und tut einen Zug aus ſeiner Importe. „Mein Herr.. faßt ſich da der Losverkäufer ein Herz,„ich würde an Ihrer Stelle einmal verſuchen; Sie ſehen heute ſo glücklich aus..“ Der Anm⸗ geredete angelt ein Fünfzigpfennigſtück aus der Weſtentaſche. Seine dicken Finger ſteigen in den Kaſten. Der Losverkäufer ſchaut nach, und richtig: „Fünf Mark.“ Ein dickes rundes Geldſtück lacht auf der roſigen Handfläche, die ſich langſam um es ſchließt.„Danke.., ſagt der Herr und— ißt wei⸗ ter. Er war mitnichten dazu zu bewegen, noch ein Los zu nehmen. „Nein, das nicht.., ſo der „Silyeſter iſt vorüber“, erzählt ein anderer, klein und wendig, während um ihn her die Münzen klap⸗ pern und Losbriefe nachgezählt werden der Reujahrstag iſt ſchon angebrochen. Bald iſt mein Kaſten leer. Ja, zweihundert Loſe, die wollen verkauft ſein. Und dann Nieten und noch eeinmal Nieten. In einem Tanglokal wird geſcherzt, gelacht, ſich zugetrunken. Am erſten Tiſch ſitzen drei Mädels, Verkäuferinnen wohl. Jede nimmt ein Los, Jede kann ſich noch ein Los nehmen: denn das waren ſämtlich Freiloſe. Am nächſten Tiſch nichts.„Wir wollen ja nichts gewin⸗ nen“, heißt es bei der Niete am übernächſten Tiſch. Gut, und weiter.„Wir danken“, ruft es im Chor. Nun ſtehe ich vor dem letzten Tiſch. Die Muſik be⸗ ginnt zu ſpielen. Die beiden, die dort ſitzen, junge Leute, ſtehen auf, wollen tanzen. Aber dann nimmt er»ein Los, obwohl ſie nicht will. Höhniſch grinſend recken ſie von drüben her die Hälſe und weiden ſich ſchon im voraus an den enttäuſchten Geſichtern; jene nämlich, die eben ſo oſtentativ„Wir danken“ riefen. Aber ſie trauen ihren Augen nicht. Das Mädel be⸗ kommt einen Kuß. Ein Glücklicher ſchwenkt ſie durch den Saal. Die beiden haben 500 Reichsmark ge⸗ wonnen.„Fünf— hundert“ ſagen die, die nichts vom Glück wiſſen wollten. Nun ſitzen ſie wie ver⸗ ſteinert da. Es war mein letztes Los. Mit leerem Kaſten zog ich an ihnen vorbei.“ Jedes Paar erhielt ein Los geſchenkt. Das war dann ein Jubel und eine Freude. Und die grauen Glücksmänner feierten mit. So ſind ſie doch auch einmal zu einem kleinen Feſt gekommen. Das letzte Los Vor dem Eingang eines Warenhauſes ſteht ein grauer Glücksmann. Er hält noch zwei Loſe in der Hand. Ich kaufe das linke.„Dieſes Los gewinnt nichts“.— Nun ärgere ich mich natürlich, daß ich nicht das rechte genommen habe. Aber ich will doch einmal ſehen, wer es erſteht. Ich brauche nicht lange zu warten. Ein Arbeiter, der ſein Rad drückt, bleibt bei dem Graumann ſtehen. mei Kleene hot morche Geburtstag, der leg ichs uffs Deckbett, eh ich morche friih uff die Arbet geh...“ Und ſchiebt es ſorgfältig in ſeine Joppentaſche, nicht ohne ſich die Nummer des Losverkäufers auf das braune Papier zu notieren.„So, das war wohl mein letztes Los, das ich verkauft habe; morgen fang auch ich in der Fabrik an..“, ſagt der Losverkäu⸗ fer zu mir und wendet ſich zum Gehen. K. E. 2——5 Hausfrauen der Ortsgruppe Neckarſtadt⸗Oſt! Ab Mittwoch, 12. Januar, werden auch in der Ortsgruppe Neckarſtadt⸗Oſt die Küchen⸗ abfälle der Haushaltungen abgeholt. Die Sammelwagen des Ernährungshilfswerkes kommen täglich in den Vormittagsſtunden. Stellt Eimer und Gefäße zur Abholung bereit. Die Sammlung der Küchenabfälle in den Orts⸗ gruppen Erlenhof und Humboldt geht weiter. ſpricht Frang Hlawna über Grenzlandkampf und VD. Eintritt frei. Wir bitten um zahlreichen Beſuch. 3 TB. Nachrichtengefolgſchaft. Am 13. 1. Führerdienſt im Heim(„Pergola“). Mitzubringen ſind Dienſtbücher und Beiträge. Die Scharführer treten um 20 Uhr, die Stellver⸗ treter und Rottenführer um 21 Uhr in Uniform an; eben⸗ falls die Kameraden, die an der Ausſtellung teilnehmen. Hi⸗Bann Muſikſchar. 13.., 20 Uhr, Mikrophonprobe im Senderaum der Allgem. Ortskrankenkaſſe. Trefſpunkt 19.4 Uhr Adolf⸗Hitler⸗Brücke. Deutſches Jungvolk Pimpſe aus allen Fähnlein des Jungbaunes 171(nur Stadtgebiet, nicht unter 11 Jahren), die techniſches Intereſſe haben(Morſen, Blinken, Winken uſw.) können ſich auf dem Jungbann(Schlageterhaus, Zimmer 79) für die lechniſche Bereitſchaft des Jungbannes 171 melden. Jungbaunbereitſchaſt 171. Die Pimpfe der Jungbann⸗ bereitſchaft, deren Reichsausweiſe noch auf dem Jungbann egen, holen dieſen ſofort ab. BD 8 und 9/171 Schwetzingerſtadt. Am 14.., 20 Uhr, iſt eine Beſprechung aller Führerinnen im Heim, I. 2, 9. Schaft⸗ und Kaſſenbücher mitbringen. BDM⸗ und JM⸗Untergau 171(Sport) Handball. Beginn des Trainings für alle gemeldeten Mädel am 16. 1. auf dem Stadion.15 Uhr. Mitzubingen iſt Sport⸗ und Uebungsanzug. Lebeusrettungskurſus. Beginn für alle gemeldeten Mä⸗ del am 30. 1. Antreten U⸗ Schulplatz.40 Uhr. Mitzubrin⸗ gen ſind einmalig 60 Pig. Sportwartinnenturnen. Für JM-⸗ und BDM⸗Sport⸗ wvartinnen am 17. 1, von 19.9021 Uhr, U⸗Schule. Ernährungshilfswerk des Deutſchen Volkes Hausfrauen der Ortsgr. Neckarſtadt⸗Oſt. Ab Mittwoch, 12. 1, werden auch in der Ortsgruppe Neckarſtadt⸗Oſt Hie Küchenabfälle der Haushaltungen abgeholt. Die Sammek⸗ wagen des Ernährungshilfswerkes kommen täglich in den Vormittagsſtunden. Stellt Eimer und Gefäße zur Abholung bereit. erlebe „ umboldt u Die Sammlung der Küchenabfälle in den Ortsgruppen Voölkiſche. Zigarenkiosk Tatterfall, wei 5 8 feiff 5 Deutſche Arbeitsfront Areiswaltung Mannheim, Kheinſtr. 3 Amt für Volksgeſundheit, Fachgruppe Geſundheit Am 12. Januar, 20.15 Uhr, im Städtiſchen Krankenhaus (Verſammlungsſaal) Vortrag von Dr. Dieterich, Cheſ⸗ arzt im Stästiſchen Krankenhaus, über„Was muß das Röntgenhilfsperſonal bei der Behandlung mit Röntgen⸗ ſtrahlen wiſſen?“, Für die Fachſchaftsangehörigen der Fachſchaften Sprechſtundenhilfen und Techn. Aſſiſtentinnen iſt Teilnahme Pflicht. Ebenſo nehmen die Angehörigen des„Roten Kreuzes“ teil. Am Donnerstag, 13. Januar, 20.15 Uhr, im Städtiſchen Krankenhaus Vortrag„Reichsgeſetz zum Schutze der Volks⸗ geſundheit“. Redner: Med.⸗Rat Dr. Herzog, Staatl. Geſundheitsamt. Es nehmen teil die Angehörigen der Fachſchaften Sprechſtundenhilſen, Badebetriebe, Maſſeure und Maſſeuſinnen, Desinfektoren. Erſcheinen iſt Pflicht. Fachſchaft Bandagiſten und Orth. Mechaniker. Der Vor⸗ trog„Werkſzizzen uſw.“ findet nicht am 13. Januar ſtatt. Neuer Termin: 13. Februar in der Karl⸗Benz⸗Gewerbe⸗ ſchule, Saol 27, am Kurfürſtenplatz. Es ſpricht Studienrat Schlegel. Erſcheinen iſt Pflicht. Geppolitik. Am Freitag, 14. Januar, 20 Uhr, beginnt die Arbeitsgemeinſchaft für Geopolitik unter Leitung von Rektor Pg. Preuſch in der Friedrichſchule, U 2, Lehrer⸗ zimmer der Knabenobteilung. Es werden an 6 Abenden, jeweils freitags, folgende Themen behandelt: 1. Einführung Weſen und Aufgaben der Geopolitik. Geopolitik und Pra⸗ xis. 2. Britannien beherrſcht die Meere(Juſelmächte]. 3. Aſien den Aſiaten(fernöſtliche Probleme). 4. Die Welt zwiſchen Weiß und Rot(Erdteilmächte). 5. Kraftlinien im Mittelmeer(Randmächte), 6. Das Reich der Deutſchen (Mittelmächte). Beitrag 2 /, für Inhaber der Hörerkarte .—, Karten in den Geſchäftsſtellen der NSG„Kraft durch Freude“(P 4. 4/5) Arbeitskreis für Linolſchnitt. Fortſetzung des Arbeits, kreiſes am Donnerstag, 13. Januar, 20.15 Uhr, in der Peſtalozziſchule. Am 20. Januar Lichtbildervortrog von Kurt Hielſcher, Berlin, über„Das unbekannte Spanien“. Preiſe:.20, 50,.30%, Vorverkauf: 1558 8 und .80, 0 Geſchäftsſtellen P 4, 45, Longſtraße 90a, Tatterſallſt häuſer Heckel, er, Kretzſchmann. . Es entſpinnt ſich ein kleines Geſpräch. Nun, ſchließlich:„Gebs ſchon her, ſchlägen Temperaturanſtieg brachte. in den unteren und mittleren Gebirgslagen bis zu halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 22 Millimeter 2,2 Liter je Geviertmeter. 5 Mraft durch eud e Kraft durch Areude, —— Sport für jedermann Mittwoch, 12. Januar Allgemeine Körperſchule Offene Kurſe für Männer und Frauen: 20 bis 21.30 Uhs Wundt⸗Schule. 20 bis 21.30 Uhr, e.em⸗t eüttzſumlhun jeweils Friedrichſchule U 2, Wilhelm⸗Wundt⸗Schule Neckar⸗ au, Adolf⸗Hitler⸗Realgymnaſium, Eliſabethſchule, Liſelotte⸗ ſchule Colliniſtraße. 5 5 Betriebsſportkurſe: 18.15 bis 19.45 Friedrichſchule U 2. 17.30 bis 19 Uhr TV⸗Halle Waldhof. 17.15 bis 18.80 Uhr Halle im Betrieb der Dedibank. 20 bis 21.30 Uhr Eliſabeth⸗ ſchule. 18 bis 19.30 Uhr Peſtalozziſchule B. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele 5 Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 20 bis 21.30 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule und Wohlgelegenſchule. 8 Betriebsſportkurſe: 16.30 bis 18 Uhr Eliſabethſchule. 17.20 bis 18 Uhr Halle im Werk von Boehringer u. Söhne. 19.30 bis 20.45 und 20.45 bis 22 Uhr Uhlandſchule. 17 bis 18 Uhr Luzenbergſchule. 20 bis 21.30 Uhr Mäschenberufs⸗ ſchule. 5 25 Kindergymnaſtik i 18 bis 19 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule Käfertal. 15 bis 16 Uhr Goetheſtraße 8. Schwimmen Offene Kurſe für Frauen und Männer: 21.30 bis 23 Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 1. l Betriebsſportkurſe: 18.30 bis 20 Uhr Halle 3, 20 bis 21.30 Uhr Halle 2 des Städtiſchen Hallenbades. Schigymnaſtik Offene Kurſe für Frauen und Männer: 20 bis 21.30 Uhr Tulla⸗Oberrealſchule. Rollſchuhlauf Offene Kurſe für Frauen und Männer: 19 bis 20 Uhr und 20 bis 21.30 Uhr Karl⸗Friedrich⸗Gymnaſium. Reiten Offene Kurſe für Frauen und Männer: 18 bis 19 Uhr Reithalle des Städtiſchen Schlacht⸗ und Viehhofes. ** 0 Donnerstag, 15. Jauuar Allgemeine Körperſchule Offener Kurſus für Frauen und Männer: 20 bis 21.30 Uhr Schillerſchule, Neckarauer Uebergang. Betriebsſportkurſe: 17 bis 19 Uhr Stadion, Gymnaſtik⸗ halle. 18 bis 19.30 Uhr Eliſabethſchule. 19 bis 21 Uhr Schillerſchule A. 16 bis 18 Uhr Bad. Hof Rheinou. 18 bis 20 Uhr Peſtolozziſchule B. 20 bis 21.30 Uhr Dieſterweg⸗ ſchule. 18 bis 19 Uhr Schillerſchule. g Fröhliche Gymnaſtik und Spiele Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 20 bis 21.30 Uhr jeweils Humboldtſchule, Feudenheimſchule, Wohl⸗ gelegenſchule und Schwetzingen, Lokal„Backmulde“, Betriebsſportkurſe: 18.0 bis 20 Uhr Humboldtſchule. 18 bis 19.30 Uhr Dieſterwegſchule. 20 bis 21.30 Uhr Uhland⸗ ſchule. Kindergymnaſtik 17 bis 17.45 Uhr und 17.45 bis 18.30 Uhr jeweils in der Humbolotſchule. Schwimmen Betriebsſportkurſus: 21.30 bis 23 Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 3. Schi⸗Gym naſtik Offener Kurſus für Frauen und Mäuner: 20 bis 21.30 Uhr Peſtolozziſchule, Eingang Otto⸗Beck⸗Stroße. Offener Kurſus für Frauen und Männer: Uhr Städtiſcher Schlacht⸗ und Viehhof. 18 bis 19 22.2—— 4 2 ** 2 2 i— .. ———.* —** N Hesses fallt, . 8—— 8 N 1 0 ————— 5 N 2 8.* 2 2——**. 8— 8 ,———. 0 2—— 225 50 7 f* 1 ee N 4 N** 8 V* Parie 5 ens„ 1 Heefes bu, 7 0 1 N 71 99 5—— Rom 12 Otlach 2 4 Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 12. Januar. Die vergan⸗ gene Nacht brachte wieder den Durchzug einer kräf⸗ tig entwickelten Störungsfront, die unter Nieder⸗ und böig auffriſchenden Südweſtwinden Demgemäß hat etwa 700 Meter hinauf leichtes Tauwetter eingeſetzt, das ſich zunächſt noch verſtärken wird. Insgeſamt bleibt der Witterungscharakter auch weiterhin unbeſtändig. b Voraus ſage für Donuerstag 12. Januar Veränderlich mit zeitweiliger Aufheiterung, doch noch unbeſtändig und wiederholte Niederſchläge, in den Niederungen durchweg Regen, lebhafte ſüdweſtliche Winde. N Höchſttemperatur in Mannheim am 11. Januar . 5¼½ Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht i U„ 1 zut t 12 1 4,0 Grad; heute früh halb 8 Uhr 5,2 Grad. 5 75 Niederſchlagsmenge in der Zeit non geſtern früh Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Janna Rhein-Pegel 8. 9. Nhei 3. . Melee 55 109 19805 3 215 A. Nein Aegel, 9. 10. l. . 70185 184 Kand 99g 108 1. 0 7 050 67% Kom 02 0, „ 3 K 68 420 250 Nene: begel 225 N unheim 2 nfelden 17135 150 „8.30 — 33 r ö * 2. ee eee. Mittwoch, 12. Januar 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe * Seite/ Nummer 17 1 9. Einbrecher ſchoß einen Mälzer nieder: Die Bluſtat im Morgengrauen Vor dem Schankraum einer Bruchſaler Wirtſchaft Der Mörder auf einem Fahrrad geflohen— Er hatte keine Komplizin * Bruchſal, 12. Jauuar. Wie bereits kurz berichtet, wurde in Bruchſal in der Wirtſchaft„Zum Weinberg“ im Anweſen Durlacher Straße 103 in den Morgenſtunden des Dienstags eine ſchwere Bluttat verübt. Der im Hinterhaus des Anweſens in einer Mälzerei tätige Jakob Lieb überraſchte zuſammen mit dem Wirt einen Einbrecher in der Wirtsſtube und wurde von dieſem durch einen Schuß in die Bruſt getötet. Der Täter entfloh auf einem Fahrrad in Richtung Karlsruhe. Die Kriminalpolizei fordert die ganze Bevölkerung auf, ſich an der Aufklärung des Falles zu betei⸗ ligen. Eine hohe Belohnung iſt in Ausſicht geſtellt. Hierzu werden noch folgende Einzel ⸗ heiten gemeldet: *. Ueber das ſchwere Verbrechen am Dienstagmor⸗ gen, das eine Frau und zwei Kinder im Alter von 5 und 7 Jahren ihres Ernährers beraubte, herrſcht in der Stadt begreifliche Erregung. Die Ermittlun⸗ gen ergaben, daß der 37jährige Mälzer Jakob Lieb, der als erſter den Zugang zur Brauerei öffnete, um ſeine Arbeitskameraden einzulaſſen, in der Gaſtwirt⸗ ſchaft„Zum Weinberg“ einen verdächtigen Lichtſchim⸗ mer bemerkte, ſofort den im zweiten Stock wohnen⸗ den Gaſtwirt rief und mit dieſem zuſammen in das Lokal eintrat. In dieſem Augenblick fiel der Schuß und Lieb ſank, ins Herz getroffen, tödlich verletzt zuſammen. Der Schuß wurde aus einer Selbſtladepiſtole, Kaliber 7,65, unter Benut⸗ zung von Geco⸗Munition abgegeben. Der Mörder flüchtete durch das Fenſter. Für die Ergreiſung des Täters iſt eine hohe Be⸗ lohnung ausgeſetzt. 5 Sie war keine Helferin des Mörders! Zeugen hatten beobachtet, daß angeblich eine Frau dem Mörder Schmiere ſtand. Es hat ſich nun her⸗ ausgestellt daß dieſe Frau täglich mit dem Fahrrad zur Kirche fährt. Sie hat an dieſem Morgen auf dem Wege zur Kirche einen Mann an dem Fenſter des Wirtshauſes geſehen, der ein Fahrrad aus dem Fen⸗ ſter herablaſſen wollte. Sie glaubte den Wirt vor ſich zu haben und half dem Manne, das Fahrrad aus dem FJenſter herauszuheben. Auf dieſe Weiſe wurde ſie ungewollt zur Helferin des Mörders. Sie bemerkte aber bald, daß es ſich um einen fremden Mann handelte und fuhr ihren täglichen Weg zur Kirche weiter, während der Täter in Richtung Karls⸗ ruhe davonfuhr. 5 Wie ſiehl der Täter aus? Für die Unterſuchungsbehörde ergibt ſich nun die Frage, ob der Täter das Fahrrad— es handelt ſich um ein Damenrad— irgendwo hat ſtehen laſſen, oder ob er verſucht hat, es zu verkaufen. Der Täter wird übrigens wie folgt beſchrieben: etwa 45 Jahre alt, 1,67 Meter groß, längliches Geſicht, gelbliche Hautfarbe, großer Schnurrbart, der nach der Seite zu wegſteht, ohne Mantel, grauer Kittel. * Die Bruchſaler Gendarmerie hat ſofort nach Benachrichtigung die Fahndung nach dem Täter auf⸗ genommen. Bereits um 8 Uhr morgens erſchien die Mordkommiſſion der Karlsruher Kriminal⸗ polizei am Tatort, um die nötigen Maßnahmen zur Ergreifung des Flüchtigen zu ergreifen. Geſtern nachmittag wurden die geſamten NS⸗ Formationen eingeſetzt, um durch dieſen Maſ⸗ ſeneinſatz an Helfern die Ergreifung des Täters zu beſchleunigen. Trotz aller fieberhaften Bemühungen und Ermittlungen der Poltzei in der Stadt Bruchſal ſelbſt, iſt es bis zum Spätabend des Dienstags noch nicht gelungen, den Täter zu faſſen. Begründete Vermutungen laſſen den Schluß zu, daß es ſich bei dem Mörder um einen Einwohner aus Bruch⸗ ſal oder der naheliegenden Orte handelt. Suiuulbuuuu C ſuau full Gründung einer Arbeitsgemeinſchaft Nordbadens Verkehrswerber tagten Nu. Heidelberg, 12. Januar. In einer Sitzung im kleinen Rathausſaal in Hei⸗ delberg wurde dieſer Tage die Arbeitsgemein⸗ ſchaft der Verkehrswerber Nordbadens als erſte der vier vom Reichsfachgruppenleiter ins Leben gerufenen Arbeitsgemeinſchaften für den Gau Baden gegründet. Mit dem Gaufachſchaftsleiter der Reichsfachſchaft deutſcher Werbefachleute(NSR DW) für den Gau Baden, Georg Otto⸗Karlsruhe, waren 42 Verkehrswerber aus 28 Fremdenverkehrsgemein⸗ den Nordbadens und der angrenzenden Gebiete zu der Gründungsſitzung erſchienen, zu welcher Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Nein haus den Teilnehmern ſeine Grüße und die beſten Wünſche für erfolgreiche Arbeit übermittelt hatte. In ſeinem Referat behan⸗ delte der Gaufachgruppenleiter der Verkehrswerber in Baden, Verkehrsdirektor Meinecke⸗Heidelberg, der ſelbſt die Leitung der Arxbeitsgemeinſchaft über⸗ nimmt, die Aufgaben der Fachgruppe Verkehrswer⸗ bung, inbeſondere die der neugegründeten Arbeits⸗ gemeinſchaften. Die Zahl der dieſer Aufgabe dienen⸗ den Arbeitsgemeinſchaften wird von den organiſato⸗ riſchen und geographiſchen Verhältniſſen des Gaues abhängen und ſich nicht immer mit derjenigen der Gebietsausſchüſſe decken. In Baden werden die Verkehrswerber außer im Gebiet Nordbaden in den Bereichen Mittel⸗ und Südbaden ſowie Schwarzwaldbahn—Bodenſee zuſam⸗ mengefaßt werden.— Bei den Zuſammenkünften ſoll in der Wahl der Tagungsorte regelmäßig gewechſelt werden. Der jeweilige ortsanſäſſige Verkehrswerber ſoll die geſamte Durchführung der Tagung und das Referat übernehmen. Bei einem Rundgang durch das Kurrfälziſche Mu⸗ ſeum, das ſeit der Neugeſtaltung als vorbildliche Form eines gegenwartsbezogenen und aller muſea⸗ len Verſtaubtheit entkleideten Muſeumstypus bekannt geworden iſt, erhielten die Tagungsteilnehmer eine aufſchlußreiche Ergänzung ihrer geſchichtlichen und kulturellen Eindrücke in Heidelberg. Heidelberger Veranſtaltungen Aus den Kinos: Capitol:„Gaſporone“.— Schloß⸗Filmtheater:„Der Muſter⸗ gatte“.— Gloria:„Gauner im Frack“.— Kammer:„Schiff⸗ bruch der Seelen“.— Odeon:„Walpurgisnacht“. Blick auf Ludwigshafen Kommerzienrat Brunck 70 Jahre Am 17. Januar 1938 begeht Kommerzienrat Lo⸗ thar Brünck⸗Kirchheimbolanden, das Auſſichts⸗ ratsmitglied der J. G. Farbeninduſtrie, ſeinen 70. Geburtstag. Lothar Brunck wurde am 17. 1. 1868 in Kirchheim⸗ bolanden geboren. Sein Eintritt in die damalige Badiſche Anilin⸗ u. Sodafabrik, Ludwigshafen, eine der Gründerfirmen der J. G. Farbeninduſtrie, er⸗ folgte 1889. Lothar Brunck war zunächſt vor allem im Ausland tätig, und zwar in Frankreich, Belgien und Holland. Auf ihn geht auch die Gründung der Brüſſeler Verkaufsſtelle der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik zurück. 1896 wurde er wieder nach Lud⸗ wigshafen berufen. 1906 wurde er außerordentliches Vorſtandsmitglied der Badiſchen Anflin⸗ und Soda⸗ fabrik. Außerdem übernahm er im gleichen Jahre die Leitung aller Verkaufsabteilungen. 1919 wurde er ordentliches Vorſtandsmitglied. Sein Ausſchei⸗ „den aus der Badiſchen Anilin⸗ und Soda⸗Fabrik er⸗ folgte im Jahre 1920, Noch in demſelben Jahr wurde er durch Wahl in den Aufſichtsrat der BASF. be⸗ ruſen. Seit Gründung der J. G. Farbeninduſtrie Aktiengeſellſchaft(Ende 1925) gehörte er dem Auf⸗ ſichtsrat der J. G. Farbeninduſtrie an. Kommerzienrat Lothar Brunck hatte eine Reihe öffentlicher Aemter inne: er war u. a. Vorſitzender des Vereins gegen das Beſtechungsweſen, außerdem lange Jahre Ausſchußmitglied der Pfälziſchen In⸗ duſtriellenverbandes und des Verwaltungsrates des Pfälziſchen Muſeums. Auguſt Gruber. In Ludwigshafen verſchied dieſer Tage der bekannte Fuhrunternehmer Auguſt Gruber, Hoffmannſtr. 11, im Alter von 55 Jahren, nach einem arbeitsreichen Leben.— Auch die Kame⸗ radſchaft ehem. Landauer Feldartilleriſten verliert in dem Heimgegangenen einen hochgeſchätzten Ka⸗ meraden. Zuſammenlegung von Polizeirevieren. An Stelle der bisherigen 9 Polizeireviere hat Ludwigshafen künftig nur noch 5. Geſchloſſen werden insbeſondere die Wachen in der Frankenthaler Straße 47, Luit⸗ poldſtraße 55 und Herxheimer Straße 2 mit Sams⸗ tag, dem 15. d. M. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Halle des Hindenburgparks: Ausſtellung„Der Weltkrieg“ der NSA OV. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet 15 bis 20 Uhr. Pfalzbau Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: im Pfalzbau:„La Habanera“. Palaſt⸗ „Zigeunerprinzeſſin“.— Ufa⸗Rheingold:„Der Ufa⸗Palaſt Lichtſpiele: uncl um qᷓcliwetzingen Ein Anhold wurde gefaßt „Schwetzingen, 12. Jan. Die in letzter Zeit in Schwetzingen vorgekommenen Ueberfälle auf Frauen und Mädchen konnten nun durch die Gendarmerie aufgeklärt werden, Es ſtellte ſich heraus, daß es ſich um einen 27 Jahre alten ledigen Arbeiter aus Schwetzingen handelt, der bei ſeiner Vernehmung zugab, fünf Ueberfälle auf Frauen und Mädchen ausgeführt zu haben. * Brühl, 12. Jan. Der über das letzte Wochen⸗ ende im„Ochſen“ abgehaltene Baſar der NS⸗Frauen⸗ ſchaft war wiederum ein voller Erfolg und kann ſich an die Erfolge der vergangenen Jahre würdig an⸗ reihen. Bürgermeiſter Kammerer konnte in ſei⸗ ner Begrüßungsanſprache beſonders Vertreter der Kreisamtsleitung, ſowie Mitglieder der Frauenſchaf⸗ 75— Schwetzingen, Hockenheim und Ketſch be⸗ n. * Oftersheim, 11. Jan. Am letzten Sonntag be⸗ gann auch hier der Feldzug gegen die Krähen.— Seinen 71. Geburtstag konnte Friedrich Rauchholz und den 68. Johann Kehder feiern. — Der Fußballverein 1911 hielt ſeine Gene⸗ ralverſammlung ab. Bei den Neuwahlen wurde der bisherige Vereinsführer Karl Piſter wieder⸗ gewählt. Der Poſten des Geſchäftsführers wurde durch Robert Münkel neu beſetzt. Oftersheim, 12. Jan. Ihren 87. Geburtstag konnte Frau Anna Allen berger Wwe., geborene Röſch, Mannheimer Straße 91, feiern.— Nach einem ſchweren Leiden iſt hier Herr Hermann Burkart im Alter von 44 Jahren geſtorben. * Hockenheim, 12. Jan. Nach Aufhebung der Ver⸗ ſammlungsſperre hielt der Kleintier zuchtver⸗ ein im„Stadtpark“ eine gut beſuchte Verſammlung ab. Vereinsführer Brandenburger eröffnete die Ver⸗ ſammlung und gab einen kurzen Rückblick auf das verfloſſene Vereinsjahr. Hierbei wurden die züchte⸗ riſchen Erfolge des Vereins als gut bezeichnet. Muſtergatte“.— Union⸗Theater:„Monika“.— Atlantik: „Skandal“. Sinsheim im neuen Fahr L. Sinsheim, 11. Jan. Unter der latkräftigen und umſichtigen Leitung von Bürgermeiſter Eugen Rieg hat das Sinsheimer Gemeindeweſen im Jahre 1937 einen erheblichen Aufſchwung genommen. Im neuen Jahre wird die begonnene Kleinſied⸗ lung ihrer Vollendung zugeführt werden. Auch iſt an die Einrichtung einer größeren Volks⸗ bücherei gedacht. Im Beſtreben, das Stadtbild zu verſchönern, werden weitere entſprechende Maß⸗ nahmen ergriffen. Auch die Inſtandſetzung der Turnhalle wird, wenn es die Mittel geſtatten, durchgeführt und an der Verminderung der alten Schuldenlaſt tatkräftig weitergearbeitet. Filchner traf in Frankfurt ein Weiterreiſe nach Berlin am Mittwoch dub. Frankfurt a.., 12. Jan. Dr. Filchner traf am Dienstag, von Baſel kommend, in Frank⸗ Der Forſcher mit ſeiner Tochter Erika, die ihrem Vater nach Indien entgegengefahren iſt. (Aſſocigted Preß, Zander⸗Multiplex⸗.) furt a. M. ein. Von hier wird er Mittwoch früh nach Berlin weiterreiſen. Die Ankunft des Forſchers in der Reichshauptſtadt dürfte am Mittwochnachmittag 16.38 Uhr auf dem Anhalter Bahnhof erfolgen. Brief aus Wiesloch L. Wiesloch, 12. Jan. Ihren 76. Geburtstag kann im Feierabendheim in Karlsruhe Schweſter Marie Braun begehen. Die Jubilarin war über 50 Jahre lang als evang. Gemeindeſchweſter tätig. In der Gemeinde Wiesloch wirkte ſie in ſegensrei⸗ cher Weiſe 30 Jahre lang. Einer oder mehrere unverſchämte Burſchen öran⸗ gen in der Nacht in den Keller eines hieſigen Ein⸗ wohners, öffneten dort ein Moſtfaß von iiber 500 Liter Inhalt und ließen die Flüſſig⸗ keit in den Keller ſtrömen. Dem Beſitzer entſtand ein großer Sachſchaden. Leider konnten die Täler bisher noch nicht ermittelt werden. Es handelt ſich aller Wahrſcheinlichkeit nach um einen Racheakt. Die Gendarmeriebeamten des Bezirks Wiesloch meldeten für den Dezember des Jahres 1937 40 ge⸗ richtliche und 210 polizeiliche Fälle. Verhaftet wur⸗ den 5 Perſonen, angezeigt wurden 206 Fälle, dar⸗ unter ſind einige unbekannte Täter. Drucksachen jeder Art liefert billigst Druckerei Dr. Maas. N I.-6 ige) g HART ARE FI..24 Sort 2 Ul Drog. Budwig& Schütthelm O 4. 3 und Frledrichsplats 19 NAichaelts-Drogerte d 8. 2 Th. u. Bichstedi. Hurfürstendrog. N 3 6 Drog. Herm. Geher. Mittelstraße 55 Erkältet! Denk an die Heilwirkung des echten Menerbonlesl leiden. Wie schwer ist es oft, sich von diesen unangenehmen das Leben verbitternden Leiden zu befreſon. lch gebe Ihnen gern lostenſes ein einfaches Mittel bekannt, des laut welen beglaubigten Dankschreiben in kurter Zoſt, oft schon in 4 Tagen, völſige Heilung brachte. NHellmittewertrieb Max Müller, Bad Weiter Hirsch bel Dresden Amtl. 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Jannar 1938, ab vormittags 10 Uhr. im Hauſe C 2. 25, parterre gegen ſofortige Barzahlung an den Meiſtbietenden wie folgt ver⸗ ſteigert: 298 1 Strickerel- Einrichtung Hartnäckige Erkältung wurde ſchnell beſeiligt durch dieſe ideale Methode Die Vernachläſſigung von Erkältungen, wie Schnupfen oder Katarrh, verurſacht unnötige Qual und kann die Widerſtandsfähigkeit erheblich ſchwächen. Zögern Sie deshalb nicht und tun Sie ſofort etwas gegen Ihre Er⸗ kältung. Zahlreiche Leute wenden jetzt eine angenehme, vielſeitig begutachtete Hausbehandlung an, die beiſpiels⸗ weiſe auch Herrn Herbert Pohl, Lederarbeiter, Neukölln, Schinkelſtraße 25, ſchnell Erleichterung brachte. Herr Pohl zog ſich, wie er am 20. Auguſt 1934 be⸗ richtet, im letzten Winter eine ſchmerzhafte Erkältung zu, von der er ſich nur ſehr langſam erholen konnte. Eine Reiſe ins Gebirge brachte ihm zwar vorübergehend Er⸗ leichterung, aber ſchon bald nach ſeiner Rückkehr ſtellte ſich die alte Anfälligkeit gegenüber Erkältungen wieder ein. Als ihm die Erkältung allergrößtes Unbehagen bereitete, wurde ihm angeraten, einmal die Behandlung mit Ayer's Pectoral— eine konzentrierte Miſchung von Terpin⸗Hydrat und anderen Beſtandteilen, die beſon⸗ ders geeignet zur Beſeitigung von Erkältungskrank⸗ heiten ſind— vorzunehmen. Dieſer aus der großen Zahl der uns berichteten guten Erfahrung herausgegriffene Fall zeigt, daß Ayer! s Pectoral raſche Linderung verſchafft. Es dringt in die entzündeten Gänge der Atmungsorgane und beſſert ſie. Syſtematiſch angewandt, verringert es die Schleimbildung, hilft die Temperatur beſeitigen und die Erkältung aus Naſengängen, aus Hals und Bruſt zu vertreiben. Eine Flaſche Ayer's Pectoral ſollte in Ihrer Haus⸗ apotheke immer vorrätig ſein, damit Sie Ihre Erkältung ſchon rechtzeitig im Anfangsſtadium bekämpfen können. Wenige, angenehm ſchmeckende Doſen Ay er's Pec⸗ toral zu rechter Zeit eingenommen, können Sie oder Ihre Familie vor bedrohlichen Erkältungen bewahren. Sind Sie augenblicklich erkältet, dann machen Sie doch einen Verſuch mit Ayer's Pectoral und nehmen Ste davon noch heute einige Löffel ein. Sie werden ſich dann morgen gewiß wie ein anderer Menſch fühlen. Ayer's Pectoral iſt in allen Apotheken zu haben zum Preiſe von RM..15 für die Normalflaſche. Ver⸗ langen Sie aber ausdrücklich Ayer! s Pectoral und achten Sie auf die neuen ermäßigten Preiſe. V2⁴ mit Zubehör, und zwar: 2 Strick⸗ maſchinen, 10/90 und 8/80: 1 Ueber⸗ wendlichmaſchine; eine Strumpf⸗ maſchine, 6/40: 1 Spulrad mit Auf⸗ wickler: 2 Nähmaſchinen ſowie eine Partie Wolle, Garne und Spulen. Ferner: 1 Warenſchrank, 1 eintür. Schrank, 1 Garderobeſtänder, ein Gasherd, 3 Wandſpiegel, 1 klein. Aktenſchränſchen, 1 Regal, 2 Nor⸗ ratsſchränkchen,[Bügeloſen, Küchen⸗ möbel, Vorhänge, Beleuchtunas⸗ körper. Beſichtia, ab vorm. 9 Uhr. Der Nachlaßpfleger: Ortsrichte r J. Menz, Ermittslungen in allen Ziyllg u Straf- prozessen. Vertrau iche Auskünfte eder Art. Reise- begleltung PECTO RAL. bewöhrt und erprobt UNGEN, WIE. NEH ERKE NT ls sllen Apotheken zu haben, Normelflesche RM.15 Fernſprecher 243 04. Votlongen Sie sus drücklich Ay et peclotes 6. Seite/ Nummer 17 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Der zweite Sonntag im neuen Jahr ſollte uns der Klärung der Meiſterſchaft und des Abſtiegs ein gutes Stück näherbringen, aber die durch das Tauwetter zum größten Teil unbeſpielbaren Plätze zwangen zu einer Reihe von Abſagen. Nun geht es am 16. Januar mit Hochdruck wei⸗ ter, falls der Wettergott nicht wiederum einen Strich durch die Punkterechnung macht. In allen vier ſüsdeutſchen Gauen ſteht ein großes Programm zur Erledigung bevor. Ueberall herrſcht noch die gleiche Spannung, da mit Aus⸗ nahme des Gaues Bayern, wo der 1. FC Nürnberg die Meiſterſchaft ſcheinbar abonniert hat, noch nichts entſchie⸗ den iſt. Gau Südweſt 57S Frankfurt— Eintracht Frankfurt(:2) J. 8 Kaiſerslautern— Boruſſia Neunkirchen(:2) Wormatia Worms— Fa 03 Pirmaſens(010) Kickers Offenbach— Opel Rüſſelsheim(:0) S Wiesbaden— J Saarbrücken(:1) Frankfurt hat ſein Ereignis im erneuten Zuſammen⸗ treffen der Lokalrivalen F SV— Eintracht. Nach der Papierſorm müßte oͤie Eintracht einen glatten Sieg lan⸗ den, aber ſo einfach wird das gegen die Bornheimer nicht möglich ſein. Ein neues Unentſchieden würde noch nicht einmal ſo überraſchend wirken. Boruſſia Neun⸗ kirchen wird in Kaiſerslautern auch keinen leichten Stand haben, ſollte ſich aber ſchließlich doch knapp behaupten, während die Wormatia mit Pirmaſens fertig werden müßte. Die Kickers Offenbach ſind über Rüſſelsheim in Front zu erwarten, dagegen iſt der Kampf in Wiesbaden in ſeinem Ausgang als offen zu bezeichnen. 0 Gan Baden 1. FC Pforzheim— Freiburger FC(:0) SpVg Sandhofen— S Waldhof(:0) Phönix Karlsruhe— Bf Mannheim(:0) JV Kehl— Bf Neckarau(:3) Jeder Kampf iſt von beſonderer Bedeutung. Der 1. FC Pforzheim iſt zu Hauſe ſchwer zu ſchlagen und ſollte ſich ſogar über die Freiburger glatt hinweg⸗ ſetzen, zumal die Gäſte in ihrer Kampfkraft erheblich nach⸗ 9925 haben. Die SpVg Sandhofen wird die aldhöfer wahrſcheinlich auf eine härtere Probe ſtellen, als die Freiburger es in Pforzheim vermögen. Trotzdem müßte ſich Waloͤhofs techniſch beſſeres Spiel auf die Dauer erfolgreich durchſetzen. Der VfR Mann⸗ heim ſieht ſich in Karlsruhe gegen Phömix auch nicht vor eine leichte Aufgabe geſtellt, die nur mit einem Südoͤeutſche Fußball-Gauliga im Kampf arbeitsfreudigen und ſchußkräftigen Sturm zu löſen iſt. Dem Bf Neckarau ſollte in Kehl ein Sieg beſchie⸗ den ſein. Gan Württemberg Spfr Eßlingen— Stuttgarter Kickers(:6) Ulmer F 94— BfB Stuttgart(:5) Union Böckingen— FV Zuffenhauſen(:0) Stuttgarter SC— Spfr Stuttgart(:0) VfR Schwenningen— 1. SS Ulm(:5) Die Stuttgarter Kickers müßten in der Lage ſein, ihre führende Stellung durch einen Sieg in Eßlin⸗ gen erfolgreich zu verteidigen, aber auch der VfB Stuttgart ſollte die Punkte in Ulm gegen FV 94 ſicher haben, ſo daß der Abſtand von einem Punkt beſtehen bliebe. Union Böckingen iſt über Zuffen hau⸗ ſen in Front zu erwarten, der Stuttgarter SC ſollte über die Sportfreunde triumphieren, während VfR Schwenningen gegen den 1. SS VUlm kaum etwas ausrichten können wird. Gau Bayern 1. FC Nürnberg— Fc 05 Schweinfurt(111) Wacker München— SpVg Fürth(:4) Jahn Regeusburg— Bayern München(:5) Schwaben Augsburg— BC Augsburg(:0) Der 1. FC Nürnberg iſt auch über den F C 05 Schweinfurt in Front zu erwarten, zumal die Gäſte am Sonntag gegen München 60 eine ſchwache Form ver⸗ rieten. Wacker München wird gegen die Fürther wenig zu beſtellen haben, dagegen könnte Jahn Re⸗ gensburg gegen Bayern München zu einem Un⸗ entſchieden gelangen. Schwaben Augsburg ſteht gegen den Ortsgegner BC vor einem ziemlich ſicheren Sieg. Badens Fußballelf Für das Zwiſchenrundenſpiel um den Reichsbundpokal zwiſchen den Gaumannſchaften von Bayern und Baden am 23. Januar in Schweinfurt wurde ſolgende badiſche Mannſchaft aufgeſtellt: Tor: Drayß(SV Waldhof); Verteidigung: Konrad (VfR Mannheim)— Bolz(Karlsruher FB]; Leuferreihe: Leupold— Heermann(beide SV Waldhof!— Feth(VfR Mannheim]: Angriff: Brecht(Karlsruher FV)— Fiſcher 1 (1. FC Pforzheim)— Siffling(S Waldhof)— Fiſcher 2 (1. FC Pforzheim)— Biehle(Phönix Karlsruhe). Erſatz: Lorenzer(Phönix Karlsruhe). Deutſchlands Amaleurborer auf Nordland-Jahrt Einige wenige Wochen haben ſich unſere Amateurboxer Ruhe gegönnt, als ſie das ſo erfolgreiche Jahr 1937 mit dem Länderkampf gegen England abgeſchloſſen hatten. 50 Länderkämpfe mit einer überragenden Siegesſerie liegen binter uns, nun erfolgt der Start in dos zweite halbe Hundert der Länderkämpfe, hoffen wir, mit dem gleichen großen Erfolg. Den Auftakt zu dieſer nun beginnenden Reihe neuer ſchweren Prüfungen bildet die Nordlandreéiſe, dle unſere Auswahlſtaffel nach Schweden und nach Finnland führt. e ergee Kampf ſteigt am 16. Januar in Stockholm, wo der ritte Länderkampf Deutſchland— Schweden eine ſicherlich ſpannende und harte Auseinanderſetzung zwiſchen den beiderſeitigen Kämpfern bringen wird, deſſen Ausgang durchaus offen erſcheint. Zwei Tage ſpäter, am 18. Januar, ſteht Deutſchland in Sandviken erneut einer ſchwediſchen Mannſchaft, diesmal allerdings im Freundſchaftskompf, gegenüber. Am 21. Januar folgt dann in Helſinki der zweite Länderkampf gegen Finnland, das vor wenigen Wochen in Stettin ſo überlegen abgefertigt wurde. Viele Jahre ſind vergangen, ſeit Deutſchlands und Schwedens Ländermannſchaften ſich gegenüberſtanden. Nahe⸗ zu zehn Jahre mußten vergehen. ehe es wieder zu einer offiziellen Begegnung kam. Der erſte Kampf wurde 1926 in Stockholm ausgetragen und endete mit einem 10:6⸗Siege der Schweden, 2 Jahre ſpäter wurde dieſe Niederlage mit dem gleichen Ergebnis wieder ausgeglichen. Seitdem aber fand kein Kampf beider Nationen mehr ſtott. Die Stock⸗ holmer Begegnung am 21. Januar iſt alſo die dritte offizielle Begegnung. Die Schweden haben ſich für dieſes Treffen außerordentlich ſorgfältig vorbereitet, erſt nach mehreren Ausſcheidungskämpfen wurde die Länderſtafſel aufgeſtellt. Die Goſtgeber kennen ihren ſtarken Gegner, der immer noch ſeinen Einſatz und ſeine Leiſtung ſteigern konnte, wenn der Grad der Schwierigkeit mit dem Können des Gegners ſtieg. Sie wiſſen, daß ein in vielen inter⸗ nationalen„Schlachten“ erprobter Gegner, auch wenn in ſeiner Staffel einige Kämpfer ſtehen, die vielleicht noch nicht ſo oft eine internationale Erprobung durchmachen konnten, nicht ſo leicht zu ſchlagen iſt. Schweden iſt gerüſtet! Aber auch die deutſche Staffel wurde nach ſorgfältigen Ueberlegungen namhaft gemacht. Europameiſter Herbert Nürnberg ſteht leider nicht zur Verfügung, da er in Lon⸗ don den Mittelhandknochen brach. Der Düſſeldorfer Heeſe wird verſuchen, dieſen Ausfall auszugleichen. Der Kampf des Abends dürfte wohl im Schwergewicht ſteigen, denn hier ſteht unſer Olympiaſieger Herbert Runge dem 0 öhrigen Schweden Olle Tandberg gegenüber, Jer bei den Matländer Europameiſterſchaften den Endkampf gegen Runge knapp gewann. Unter Abwägung aller gegebenen Umſtände darf man wohl einen knappen deutſchen Sieg erwarten. Die Paarungen lauten vom Fliegen⸗ bis Schwergewicht: Prieß— Ljushammer, Wilke— Almſtroem, Völker— Kreuger, Heeſe— E. Nagren, Fluß— O. Aagren, Campe gegen Borg,— Vogt— Anderſſon, Runge— Tandberg. Als Erſatzleute machen Bruß⸗Berlin, Gänſerig⸗Bochum und Murach⸗Schalke die Reiſe mit, ſo daß unſere Vertre⸗ tung auch für den 3 in Helſinkt— Finnlands Mann⸗ ſchaft ſteht erſt zum Teil ſeſt— durchaus gewappnet iſt. Die aufſtrebenden Finnen werden in Helſinkt zwar ver⸗ ſuchen, eine ſchwere Niederlage e aber daß ſie Deutſchland 15 ſchon gefährden können, daran glauben wir nicht. Polen, die Schweiz, Italien, England und Ungarn ſtehen als weitere Gegner unſerer Boxſtaffel„Ge⸗ wehr bei Fuß“.. Länderkämpfe am laufenden Band Europas Amateurboxer haben viel vor In den nächſten Monaten entwickeln Europas Amateur⸗ boxer eine überaus rege Tätigkeit. Rund zwanzig Länder⸗ kämpfe ſind bereits jetzt bis zum Herbſt hinein abgeſchloſſen, eine Reihe anderer, vor allem zwiſchen den fkandinaviſchen Staaten, ſteht nur terminlich noch nicht ganz feſt. Zu ihnen hlen auch die Begegnungen der deutſchen Boxer mit Oeſterreich und Italien. Bis jetzt ſind die drei großen Box⸗ ortnatlonen Deutſchland, Polen und Ungarn die begehr⸗ te Der vorläufige Länderkampf⸗ Terminkalender hat folgendes Ausſehen: 97 5 18. Polen— Italien in Lodz; 16. Schweden— an and in Stockholm: 21. Finnland— Deut clanb in Febrnar: 2. Schweiz— Deutſchland in Baſel; 18. Polen een Deutſchland in Poſen: 20. Dänemark— Ungarn in Aalborg: 27. Norwegen— Ungarn in Oslo. 1„dr br de Finnland— Polen in Helſinkt; 22. Eſtland Polen in Reval. 5 8 April: 9. oder 10. Ungarn— Polen in Budapeſt; 14. Heſterreich— Polen in Wen. 5 5 98 Ma: 4. Schweiz— Italien in Vern. 5 Ein Teil der Kürübungen wird allerdings auch Juli: 16. Deutſchland— England in Berlin. Auguſt: 1. Ungarn— Oeſterreich in Budapeſt; 20. Ita⸗ lien— Ungarn in Trieſt; Italien— Schweiz in Mailand(2) Oktober: 1. Ungarn— Deutſchland in Budapeſt. Deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft im Gerätturnen Am 23. Januar wird der Endkampf zur deutſchen Mannſchafts⸗Meiſterſchaft im Gerätturnen in Leipzig ausgetragen, die vier Mannſchaften ſtehen feſt: Titelver⸗ teidiger Turn⸗ und Sportv. 1860 München, TSW Leuna, Mi Bad Kreuznach und Tkl zu Chemnitz. Während am Vormittag in der Halle des Leipziger AT 1845 die Pflichtübungen erledigt werden, finden die Kürübungen nachmittags im großen Feſtſaal des Leipziger„Zoo“ ſtatt. chon vor⸗ mittags geturnt. Die vier Vereine nehmen den End⸗ kampf mit folgenden Turnern auf: TSV 1860 München: J. Stangl, G. Schmelcher, Kin⸗ dermann, Geiſtbeck und Schreyer. TS Leuna: Müller, Krötzſch, Kleine, Freyer, Otto. MTV Bad Kreuznach: K. Frey, B. Frey, Kiefer, Koß⸗ mann, Neßbach. Tel zu Chemnitz: Schüppl, Schreiter, Würfel, Uhlig, Rößler. g Gaxtenſtadt am Rhein. Erfüllung einer Sehnſucht Die eruſten und entſchloſſenen Mienen der„Knappen“ beim Betreten des Kampfplatzes des Kölner Stadions ſpra⸗ chen eine beredte Sprache: Mehr als alle Worte zu ſagen vermochten, ſah man in ihren Geſichtern, daß ſie wie nie zuvor entſchoſſen waren. das dritte Endſpiel um den Po⸗ kal des Reichsſportführers von Tſchammer und Oſten zu ihren Gunſten zu entſcheiden. Nach einem fairen und er⸗ bitterten Rennen gelang es Schalke 04, den großen Rivalen Fortuna Düſſeldorf mit:1 aus dem Rennen zu werſen. Der Jubel, der nach dem Schlußpfiff ausbrach und der be⸗ geiſterte Empfang, der den Schalkern in ihrem Heimatort bereitet wurde, bewieſen, Haß die weſtdeutſche Fußball⸗ gemeinde den Schalkern, die vor einem halben Jahr die Würde des Deutſchen Meiſters erringen konnten, den Er⸗ folg von Herzen gönnt. Die beſſere Mannſchaft hat gewon⸗ nen, geſiegt über einen tapferen Gegner, der ſich vor der 90. Minute nicht geſchlagen bekennen wollte. Mit einem ſportlich durchgeführten Endkampf iſt die oͤritte Tſchammer⸗ Pokal⸗Runde abgeſchloſſen. Der Weſten klar in Front Die Verlagerung der Spielſtärke vom Süden nach dem Weſten hat ſich ſchon vor einigen Jahren vollzogen. Das hat jeder Anhänger des runden Lederballes erkennen müſſen. Der Tſchammerpokalſieg unterſtrich dͤieſe Tatſache aber noch einmal beſonders deutlich. Denn nun hat der Weſten alle Deutſchen Meiſterſchaften: den Meiſtertitel, den Tſchammer⸗ poka? und auch den Reichspokal; unumſtritten ſteht ſeine Vorherrſchaft da. Siegreiche Pokalidee Faſt 200 000 Zuſchauer kamen zu den letzten drei Spielen des Tſchammerpokals. Das iſt eine Ziffer, wie wir ſie früher nicht aufzuweiſen hatten. Wir brauchen heute mit dem Mutterland des Fußballſports, England, keinen Ver⸗ gleich mehr zu ſcheuen. Die Idee des Pokals iſt in Deutſch⸗ land auf dem beſten Wege, den gleichen Sieg zu erringen, wie die engliſche Pokalgeſchichte ihn bereits zu verzeichnen hat, Zahlen beweiſen das: In der öͤritten Runde um den engliſchen Pokal, die ſoeben durchgeführt wurde, kamen in 32 Kämpfen, in denen erſtmalig die Ligaclubs eingriffen, 847 000 Zuſchauer. Ein abſoluter Vergleich iſt hier natür⸗ lich unmöglich, die Zahlen 200 000 und 847 000 vermitteln aber auch ſo ein ſehr anſchauliches Bild. 6 Siege der Knappen— 3 Siege Fortunas! Der Deutſche Meiſter Schalke 04 hat unter ſeine bis⸗ herigen Erfolge einen meiſterltchen Schlußſtrich gezogen. Seine Leiſtung nimmt in der Geſchichte des deutſchen Sports und insbeſondere des deutſchen Fußballſports eine Sonder⸗ ſtellung ein. In den bisherigen elf Spielen gegen Fortuna Düſſeldorf konnten die Knappen 6 Siege erringen, denen 5 Fortunas gegenüberſtehen. Das Torverhältnis von 19:21 iſt allerdings noch etwas beſſer für die Spieler aus der Die Lage in den deutſchen Jußballgauen Terminnot unvermeidlich? Petrus iſt in dieſem Jahre der deutſchen Fußball⸗Gau⸗ liga offenſichtlich nicht ſehr günſtig geſinnt. Von 60 an⸗ geſetzten Spielen fielen 25 der ſchlechten Witterung und den unbeſpielbaren Sportplätzen zum Opfer; nur 35 kamen zum Austrag, davon einige unter denkbar ungünſtigen Umſtän⸗ den. In einigen Gauen wird es Mühe koſten, die Meiſter bis zum 13. März zu ermitteln. So hat z. B. im Gau Nie⸗ derſachſen Hannover 96 erſt oͤie Vorrunde beendet, dabei ſind die Hannoperaner im engſten Wettbewerb um den Titel. Nicht viel beſſer liegen die Verhältniſſe in den Gauen Brandenburg, Südweſt, Württemberg und Baden. Kleine Sport- Nachrichten Der Sportausſchuß des Be hat zu Ausſcheidungs⸗ kämpfen um die freie deutſche Meiſterſchaft im Bantam⸗ gewichtsboxen Schiller⸗Berlin, Remſcheid⸗Solingen, Liſt⸗ Zwickau, Heiſe⸗Hannover und den Fliegengewichtsmeiſter Offermanns⸗Neuß zugelaſſen. Deutſchland— England, der Rückkampf der Amateur⸗ boxer, wird aller Vorausſicht nach am Samstag, 16. Juli, auf der Dietrich⸗Eckart⸗Bühne des Berliner Reichsſport⸗ feldes abgewickelt werden. Beim Hallenſportfeſt in Hannover am 16. Januar wer⸗ den Borchmeyer⸗Stuttgart, Schein und Ganzer⸗Hamburg, Köſter⸗Mannheim und vorausſichtlich auch Zehnkampfmei⸗ ſter Müller⸗Gifhorn den im Mittelpunkt des Programms ſtehenden Sprinter⸗Dreikampf beſtreiten. Das Iſtaf(Internationale Stadionfeſt), das im vergan⸗ genen Jahre erſtmals von den Berliner Vereinen BSC, DeScé und SCC veranſtoltet wurde, wird in dieſem Jahre ee am 14. Auguſt— ſeine Wiederholung finden. Grampp, der ausgezeichnete Weitſpringer und Hürden⸗ läufer des Berliner SC, wird als Sportſchriftleiter nach München überſiedeln und dort der Mannſchaft des beut⸗ ſchen Vereinsmeiſters TSV 1860 München beitreten. Korpsführer Hühnlein hat dem Präſidenten des DDA zum Jahreswechſel ſeinen Dank und Anerkennung für die im Dienſt der Motoriſierung geleiſtete Arbeit aus⸗ geſprochen. Der DDA konnte 1937 die Zahl ſeiner Mit⸗ glieder um 22 000 erhöhen. Rumäniens Rugbyſpieler konnten ihren beim Pariſer Weltausſtellungsturnier erzielten hohen Sieg über Hol⸗ land nicht wiederholen und mußten ſich in Alkmar mit einem 3ꝛ8⸗Unentſchieden begnügen. 5 Das Jahn⸗Schwimmen in Halle⸗Saale fällt in dieſem Jahre aus. Dafür gibt es om 19. und 20. März in Halle die gro„Heerſchau des deutſchen Schwimmſports“, die zum erſtenmal international beſetzt ſein wird. Zum Ehrenmitglied des Internationalen Tennisklubs von Großbritannien wurde Schwedens beſter Tennis⸗ ſpieler, Karl Schröder, ernannt. Dieſe Würde erhiel⸗ ten vor ihm bereits G. v. Cram m, H. Henkel 5 50 Borotra, Donald Budge und einige weitere Welt⸗ klaſſenſpieler. Polens Nationalſtaffel zum Länderkampf der Amateur⸗ ringer gegen Deutſchland am 20. Februar in Kattowitz wurde vom Bantam⸗ bis Schwergewicht wie folgt namhaft gemacht: Rokito, Swientoslawſki, Slonſak, Hintz, Krys⸗ malfki, Jakubowfki und Cymer. Irmgard Roſt kam beim internationalen Hallentennis⸗ Turnier in St. Moritz zu einem Doppelerfolg. Die Rhein⸗ länderin gewann das Frauen⸗Einzel und holte ſich zu⸗ ſammen mit dem Oeſterreicher von Metaxa auch das Ge⸗ miſchte Doppel. Die deutſchen 97 0 5 Fritz Schäſer(Ludwigshafen) und Judwig Schweickert(Berlin] belegten beim internationalen Turnier in Oslo in ihren Gewichtsklaſſen jeweils den zweiten Plotz, obwohl ſie eine Reihe von Siegen zu ver⸗ zeichnen hatten. Halbe Fahrpreiſe wird die japaniſche Staatseiſenbahn anläßlich der Olympiade 1940 in Tokio den Teilnehmern und ihren Begleitern auf allen ihr unterſtehenden Strecken gewähren, wärend den ſonſtigen ausländiſchen Beſuchern erheblich verbilligte Wochenkarten zur Verfügung ſtehen. An den Reichs⸗Winterſportkämpfen der Hg in der Zeit vom 31. Januar bis 6. Februar in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen werden 1ö. 1200 Jungens und Mädels teilnehmen. Italiens Teunisrangliſten ſehen bei den Männern G. de Stefani umd G. Palmieri gemeinſam au erſter Stelle, während bei den Frauen dieſen Frl. Manzutto allein ein⸗ nimmt. Schön vor Stach und Grant Die am vergangenen Samstag wegen Schäden an den Schrittmachermaſchinen abgebrochenen Radrennen in Stutt⸗ gart wurden am Dienstagabend nachgeholt. Wieder füll⸗ ten 6000 Zuſchauer die„Stadthalle“, die für die Enttäu⸗ ſchung am Samstag durch eine ausgezeichnete Fahrweiſe aller Beteiligten beſtens belohnt wurden. Beinahe hätte es wieder einen Streik von Schöns Schrittmachermotor gegeben, der deutſche Meiſter wechſelte aber ſeine Führung und ſicherte ſich mit zwei Siegen und einem zweiten Platz in den vier 20⸗Km.⸗Läufen um den„Großen Preis von Stuttgart“ den erſten Platz vor dem Berliner Stach und dem Englönder Grant. Die Ergebniſſe: 1. Lauf: 1. Schön 21:26,; 2. Grant 160; J. Stach 640. 2. 880 1. Stach 21:11; 125 2. Grant 30; 3. Ifland 120. 3. Lauf: 1. Schön 21:15; 2. Grant 100; 3. Ifland 1100. 4. Lauf: 1. Stach 22:31; 2. Schön 80; 3. Iflond. Geſamt: 1. Schön 8.; 2. Stach 7.; 3. Grant 6.; 4. Ifland 3 P. Amateur⸗Omnium: 1. Weimer⸗Stuttgart 11.; 2. Plap⸗ pert⸗Zuffenhauſen 9.; g. Weiſchedel⸗Zuffenhauſen 6.; 4. Kimmig⸗Stuttgart 5 P. Zündapp und Triumph Bei der Kraftfahrzeug⸗Winterprüfung Nach NSu haben auch die Zündapp⸗ und Triumph⸗ Werke für die diesjährige Kraftfahrzeug⸗Winterprüfung vom.—5. Februar in Altenberg(Thüringen) ihre Nen⸗ nungen abgegeben. Zündapp erſcheint mit folgenden Fahrern: Hecker(Nürnberg) 600⸗cem⸗Geſpann, Grenz (Nürnberg) 800⸗cem⸗Geſpann, Heimbucher(Rürnber J 850. cem⸗Solo(Modell 1988). Als Mannſchaft ſahren 8 der 250er⸗Klaſſe Krug, Geyer und Rührſchneck, ferner je eine Mannſchaft der Ss(500 cem), der NSKg⸗Motorbrigade Hochland(500 cemſ, der NSkK⸗Motorbrigade Leipzig 250 cem) und eine Wehrmachtsmannſchaft ſowie als Einzelfah⸗ rer Zimmermann(Berlin). Mit Triumph⸗Maſchinen gebt eine Mannſchaft der SS, beſtehend aus den Fahrern Ries, Heinz und Händel, in der 350⸗cem⸗Klaſſe on den Start, eine Mannſchaft der NSckK⸗Motorbrigade Franken mit den Fahrern Falier, Luthard und Reifenberger in der 950 ⸗cem⸗Kloſſe und die Einzelfahrer Kuſin jun. und Lei⸗ pold in der 250er⸗Klaſſe als Vertreter des Nürnberger Werkes. 8 Nach dem Tſchammerpokal-Enoſpiel Klare Vorherrſchaft des Weſtens , ee 35 Kämpfe N Die ſchlechte Beſpielbarkeit vieler Plätze brachte es mit ſich, daß das Toreſchießen ſehr ſchwer war. Beweis: von 35 Treffen endeten 9 Unentſchieden und 8 mit nur einem Tor Differenz. Daß es die Hintermannſchaften ſehr ſchwer hatten, beweiſt die Tatſache, daß es elf hohe Siege mit mehr als drei Toren Unterſchied ergab. Im ganzen wurden 149 Treffer geſchoſſen, das ſind etwa 4,25 Tore je Spiel. Vier ohne Niederlage— fünf ohne Sieg dach den letzten Meiſterſchaftskämpfen ſind nur noch vier deutſche Gauligavereine ohne Niederlage: Schalke 0a, Ham⸗ burger Sportverein, Eimsbüttel und Stettiner SC. Ohne Sieg ſind fünf Vereine: Germania Brötzingen, S Grüna, Linden 07, VfB Peine und Mackenſen⸗Neuſtettin. Nur fünf Gaumeiſter an der Spitze Ein Beweis für die Schärfe der Meiſterſchaftskümpfe und für die Ausgeglichenheit der Spitzenmannſchaften iſt, daß nur fünf Gaumeiſter zur Zeit die Spitze der Tabelle halten: Deſſau 05, HSV, Werder Bremen, S Kaſſel und der 1. FC Nürnberg. Schalke 04(17:1.) hat die Spitze an Weſtfalia Herne(18:6.) verloren, aber ſchon am Sonn⸗ tag werden ſich die Knappen, die nunmehr nach Gewinnung des Tichammer⸗Pokals ſich ganz auf die Meiſterſchaft kon⸗ zentrieren können, wieder an die Spitze ſetzen. Die Neulinge Die Lage der deutſchen Gauliga⸗Neulinge iſt im Augen⸗ blick nicht gerade ſehr erfreulich. Eine große Anzahl, die Mehrzahl, liegt ziemlich weit unten, ein ganzer Teil iſt von der Abſtiegsgefahr ſtark bedroht. Ganz ausgezeichnet gehal⸗ ten hat ſich Alemannia Aachen, das im Gau Mittelrhein den erſten Platz beſetzt, der Vfs Osnabrück, die Spielvereini⸗ gung Röhlinghauſen und Phönix Karlsruhe, die alle den vierten Platz behalten ſowie der ASV Blumenthal, der den fünften Platz belegt. Die beſten Torverhältniſſe Die beſten Torverhältniſſe haben im Augenblick Schalke 94 mit 41:4 bei 9 Kämpfen, der Stettiner SC mit 51:10 bei 13, der Hamburger Sportverein mit 66:16 bei 14 Spielen, Eims⸗ mit verstellbarer Geze-Bindung und hand- 41 5 * Skiausrüstung zwiegenähtem Stiefel u. Haselstock ab RNꝗ Klepper-Karle, Mannheim. 0 7. 24, fernsprecher 319 92 büttel⸗Hamburg mit 62:16 bei 13 ſowie die Stuttgarter Kickers mit 47:16 bei 13 Spielen zu verzeichnen. Gau Nordmark: beſtes Geſamttorverhältnis Das beſte Geſamttorverhältnis hat der Gau Nordmark aufzuweiſen, deſſen Stürmer in 75 Spielen 393 Tore erziel⸗ ten, das ſind je Treffer 5,24 Tore. An zweiter Stelle Regt ver Gän Sachen mitt 282 Treffen und 64 Spielen und den dritten Platz hält der Gau Mitte ein. Der härteſte Endkampf Man geht wohl nicht fehl, wenn man behauptet, daß der Meiſterſchaftskampf im Gau Sachſen der intereſſanteſte aller 16 Gaue iſt. Nachdem der Dresdner SC die Spitze an den BC Hartha abgegeben hatte, mußte Hartha wiederum die Führung den Leipziger Fortunen überlaſſen. Fortuna Leipzig und BC Hartha erreichten in je 13 Kämpfen 19:7., Fortuna hat mit 37:21 P. ein etwas beſſeres Torverhältnis als der BC Hartha, deſſen Torergebnis 36:21 P. lautet. Drei Tore in vier Minuten Brachte ſchon der Tſchammer⸗Pokal⸗Endkampf, in dem Schalke innerhalb von 2 Minuten zwei Treffer erzielte, eine erhebliche Ueberraſchung, ſo ſorgte der Meiſterſchafts⸗ kampf Union⸗Oberſchöneweide— Hertha BSc Berlin eben⸗ falls für ein, allerdings lokal begrenztes, Aufſehen. In dieſem Treffen wurden nämlich innerhalb von vier Minu⸗ ten örei Tore erzielt. Hier wie dort waren die Treffer nur 1 möglich, daß die Hintermannſchaften in Verwirrung ge⸗ rieten. Startverbot für- Virger Rund Eine recht unangenehme Ueberraſchung erlebte Nor⸗ wegens„Springer⸗König“ Birger Ruud, der am Dienstag in Neuyork amerikaniſchen Boden betrat. Die Vertreter des Amerikaniſchen Schi⸗Verbandes, die den Olympiaſieger für mehrere große Wettbewerbe und die amerikaniſchen Schimeiſterſchaften verpflichtet hatten, er⸗ klärten dem ſtaunenden Norweger, daß er nicht ſtarten 1 da er gegen die Amateurbeſtimmungen verſtoßen abe. Grund zu dieſer Maßnahme war die Tatſache, daß un⸗ längſt in einer amexikoniſchen Zeitung eine Schi⸗Aus⸗ rüſtungsfirma ihren Namen mit Birger Ruud in Verbin⸗ dung gebracht hatte, um ſo für ihre Erzeugniſſe Reklame zu machen. Sicher wird der Norweger ſofort über ſeinen Verband den Internationalen Schi⸗Verband in Bewegung ſetzen, damit dieſe heikle Angelegenheit einer ſchnellen Klärung zugeführt wird. Internationale Winterſportwoche Die ſportliche Leitung der II. Internationalen Winter⸗ ſportwoche in Garmiſch⸗ Partenkirchen teilt mit, daß ſämtliche dem Dae angehörenden Schiläufer der Klaſſe L und der Altersklaſſe J an den internationalen Wettbewer⸗ ben, dem 18⸗Km.⸗Langlauf, dem Sprunglauf zur Kombina⸗ tion und dem Spezialſprunglauf, teirnehmen können. In der Kombination(Abfahrt und Torlauf) ſind ſtartberechtigt Mitglieder des DR, Fachamt Schilauf, der Klaſſe I und II. Meldungen werden noch bis zum 15. Januar angenommen. Hallenſportfeſt in Hannover In der Ausſtellungshalle von Hannover wird am 16. Ja⸗ nuar nach einjähriger Pauſe wieder ein Hallenſportfeſt ver⸗ anſtaltet, für das das ſportliche Programm feſte Geſtalt an⸗ genommen hat. Im Mitteſpunkt ſteht ein Sprinter⸗Drei⸗ kampf über 60, 70 und 80 Meter, den Altmeiſter Borch⸗ meyer(Stuttgart), die Hamburger Schein und Gan⸗ zer, der in Mannheim ſtudierende Hannoveraner Köſter ſowie vorausſichtlich Müller(Gifhorn) beſtreiten wer⸗ den. Eine ausgezeichnete Beſetzung hat auch der 1000⸗Meter⸗ Lauf gefunden. Die Hamburger Körting, König und Berberich, Jauch(Hannover) und Runtzler(Han⸗ nover) gelten als Teilnehmer. Zum 60⸗Meter⸗ Hürdenlauf der Frauen haben Anni Steuer, Dora Ratje n, Carla Weitzenkorn und Garda Bock(beide Hannover) ge⸗ meldet. Der Hoggar⸗Rundflug. Planmäßige Zwiſchenlandung in El Go 0 Die Teilnehmer am Küſten⸗Rundflug zum Hoggar Maſſiv, unter ihnen auch die drei deutſchen Meſſerſchmitt⸗ Flugzeuge, find Same tag, 18.90 Uhr, auf dem Landeplatz El Goleg(Algerien) eingetroffen. rec S a * 2 * Januar 1938 heimer Zeitung 149. Jahrgang/ Nr. 17 Paul Eipper: Tierfreunde für Menschenkinder Als mein Sohn noch nicht ganz oͤrei Jahre elt war, verlockte ihn ſein Forſcherdrang oft zu uner⸗ laubten Ausflügen in die Nachbarſchaft. Eines Ta⸗ ges kam die Bauersfrau— wir lebten im ſüdlichen Schwarzwald— aufgeregt zu uns und ſagte:„Her⸗ bert ſitzt in der Hundehütte!“ Erklärend muß ich feſtſtellen, daß jener Hund im ganzen Dorf gefürchtet war, daß nur der Bauer ſelbſt ihn von der Kette losmachen konnte. So war alſo der Schrecken oͤer Schwarzwaldbäuerin wohl zu verſtehen, als ſie Kind und Hund friedlich beiſam⸗ men ſitzen ſah. Wir konnten nichts unternehmen. Sobald ein Menſch nähertreten wollte, knurrte das Tier, indes Herbert mit beiden Händen in den Freß⸗ napf patſchte und immer wieder verſuchte, den Hund zu„ſtopfen“. Mit allerlei Verſprechungen ließ ſich das Kind endlich aus der für uns gefährlichen Hütte locken, packte den Hund noch einmal herzhaft bei den Zottelohren und verabſchiedete ſich recht umſtändlich von dem ſchweifwedelnden Tier. Als die Mutter ihrem Sohn zu Hauſe klarmachen wollte, wie leicht der Hund ihn hätte beißen können, ſagte er nur:„Ach was, der tut mir nix. Ich tu ihm ja auch nix!“ Woher kommt die Zuneigung der Hunde zu klei⸗ nen Menſchenkindern? Ich weiß nicht, ob man die Frage nicht ſo ſtellen ſollte: Woher kommt die be⸗ ſondere Zuneigung der Haustiere zu kleinen Kin⸗ dern? Denn ich habe ähnliche Erlebniſſe auch ſchon bei Pferden feſtgeſtellt; ebenſo weiß ich, daß in In⸗ dien die großen Arbeitselefanten merkwürdig duld⸗ ſame Freundſchaften zu Hinduknaben unterhalten. Ich denke mir, daß die Beſchützerfreudig⸗ keit eine große Rolle dabei ſpielt. Aber damit iſt noch nicht alles erklärt. Ob das„Naturnahe“ eines jungen Menſchenkindes, ſeine ſelbſtverſtändliche, noch unkomplizierte und gar nicht berechnende Tolpatſchig⸗ keit gerade dem Tiere angenehm iſt? Sooft ich ein Mädelchen oder einen Buben zwiſchen Tiere geſetzt habe, zwiſchen Lämmchen, junge Eſel, Karnickel, Po⸗ nies, auf eine Jungpiehweide, immer konnte ich feſt⸗ ſtellen, daß das junge Menſchlein von Anfang an mit den Tieren gewiſſermaßen auf Duzfuß ſtand, ſofort den richtigen Umgangston fand. Selbſt wenn ich Gelegenheit fand, nicht alltägliche Kameradſchaft zu vermitteln, einem kleinen Men⸗ ſchenkind junge Löwen, ein Zwergflußpferd, zwei Leopardenſäuglinge vorſtellen durfte. Aber es iſt dann meiſt doch nur eine vecht duldende Freund⸗ ſchaft von ſeiten des Tieres, während der Hund durchaus tätig ſeine Beziehung zum menſchlichen Kameraden ausbaut und vertieft, auch ganz gewiß der zuverläſſigſte„Uingang“ für ein Menſchenkind bleibt. Wenn Eltern ihrem Kinde einen tieriſchen Spiel⸗ kameraden beigeben wollen, bin ichaufalle Fälle für einen Hund. Katzen ſind zu ſelbſtbewußte Lebeweſen, die ſich zur Wehr ſetzen, wenn das Menſchlein ungeſchickt zupackt, indes der Hund ein etwas„dickeres Fell“ hat, äußerlich und innerlich. Manche Mütter fürchten Krankheitsübertragungen, Bandwürmer und andere Schmarotzer des Hundes. Auch ich bin der Anſicht, daß man keinen Hund„küſ⸗ ſen“ ſoll, wie ich auch immer wieder rate, Hunden das Lecken abzugewöhnen. Aber auch in dieſem Fall muß ich ſagen, daß die Entſcheidung beim Menſchen liegt. Der Hund liebt von Natur aus Reinlichkeit, und es kommt viel auf die Pflege an, die wir unſe⸗ rem Hausgenoſſen zuteil werden laſſen. Frauchens Liebling (Preſſephoto, Zander⸗M.) Abthauskalt Von vernünftiger und unvernünftiger Pflege „„ und es kommt viel auf die Pflege an, die wir unſerm Hausgenoſſen zuteil werden laſſen.“ So ſagt Paul Eipper, der berühmte Tierfreund und Tierkenner, deſſen ausgezeichnetes Urteil in allen dieſen Fragen wohl niemand in Zweifel ziehen wird. Es kommt auf die Pflege an. Aber Pflege iſt nicht Verhätſcheln,— ebenſo wie Erziehung nicht mit Ver⸗ wöhnen gleichgeſetzt werden öͤarf. Wenn wir an die⸗ ſer Stelle nun ein paar gute Ratſchläge zur ver⸗ nünftigen Hundepflege geben wollen, ſo ſind damit natürlich in erſter Linie all' die Kleinen, mehr oder weniger Zarten gemeint, die ihr Wohlbefinden der Obhut eines„Frauchens“ verdanken; denn die Gro⸗ ßen, Robuſten, die vielleicht gar beim Militär, der Poltzei oder der SA einen richtigen Hundeberuf ha⸗ ben, die werden ſchon ganz von allein vernünftig ge⸗ pflegt und erzogen. Pflegen iſt nicht verhätſcheln: ſelbſt ein Zier⸗ und Zimmerhund kleinſter Raſſe und längſten, ſeidigſten Felles darf alſo,— falls er nicht gerade durch eine eben überſtandene Krankheit ge⸗ ſchwächt oder vor Alter beſonders ſchonungsbedürftig iſt,— ruhig der Kälte, dem Schnee und ſogar der Näſſe ausgeſetzt werden, nur muß man ihn draußen tüchtig in Bewegung halten und ſofort ſorg⸗ fültig trocken reiben, wenn er nachhauſe kommt. Mit ſolcher„Bewegung“ iſt aber nun nicht etwa ſtundenlanges Herumziehen im Straßenbetrieb und in menſchenvollen Läden,— auch kein Kaffee⸗ hausſitzen mit naſſem Bäuchlein und naſſen Pfötchen gemeint, ſondern ein richtiger kleiner Spaziergang in verkehrsſichere Gefilde, wo dann das„große Ge⸗ ſchäft“ ohne Leine mit viel mehr Vergnügen für den Hund und mit viel weniger Aerger für die Bürger⸗ ſteigbenützer ſich ganz von ſelbſt im verborgenen er⸗ ledigt. Bei ausgeſprochenem Matſch⸗ oder Regen⸗ wetter wird man natürlich keine ſtundenlangen Waldläufe unternehmen; aber ein Unfug iſt es jedenfalls, einen geſunden Hund als Stubenhocker und Ofenſitzer aufwachſen zu laſſen, denn davon wird er in Wahrheit erſt empfindlich,— genau wie die Menſchenkinder auch. Die Frage des Badens im Winter iſt ein Problem, das vielen Hundebeſitzerinnen Kopf⸗ zerbrechen bereitet. Grundſätzlich iſt hier zu ſagen, daß nicht nur der Erkältungsgeſahr wegen zuvieles Baden ungeſund iſt. Es ſchadet bei gewiſſen Ipratts Hundekuchen/ Snratts Hundehaxen Spratts Phasnhur-Welni- Futter stets friseh erhältlieh in der Michaelis-Drogerie, G 2, 2 Raſſen auch dem Haar, das— wiederum ebenſo wie bei den Menſchen— durch häufige Berührung mit Seife oder Haarwaſchmitteln zu ſtark entfettet wird und ſchon dadurch auch ſeinen natürlichen Funk⸗ tionen des Wärmeſchutzes nicht in vollem Umfange genügen kann. Baden im Winter alſo ſelbſt bei ſchneeweißen Spitzern oder ähnlichen, dem Manne⸗ mer Dreck beſonders zugänglichen Tieren höch⸗ ſtens alle drei bis vier Wochen. Und dann * möglichſt nur abends, damit die lange Nacht gründ⸗ lichſtes Durchtrocknen des Haares und Zuſammen⸗ ziehung der geöffneten Hautporen erlaubt, ehe das Tier wieder ins Freie gebracht wird. Trockenreiben mit vorgewärmten Tüchern und Nachtrocknen in natürlicher Wärme iſt beſſer als Schnelltrocknung mit dem Fön, obwohl hier ſelbſtverſtändlich für lang⸗ haarige Raſſen Ausnahmen gelten müſſen. Außer⸗ dem gibt es ſonſt ganz wohlerzogene Hunde, die dem ſurrenden Heißluftgebläſe gegenüber eine unüber⸗ winoͤliche Abneigung bewahren und in ſolche Raſerei geraten, als ob alle Schrecken kanonenſchlagreicher Silveſternächte über ſie hereinbrechen ſollten. Im übrigen ſei verraten, daß wichtiger als alles Baden und Waſchen die regelmäßige Haarpflege mit Kamm und Bürſte iſt. Täglich fünf Minuten kämmen, ſpart auf die Dauer unendlich viel Zeit und Mühe ſonſtiger„höherer Hundepflege“, hält das Fell ganz von ſelbſt ſauber und iſt der beſte Schutz gegen Ungeziefer. Richtig kämmen aber heißt vor allem bei langhaarigen Hun⸗ den weder bloß mal ſo oben drüber ſtreichen, daß ſpäter Filzpakete der Erfolg ſind,— noch mit Gewalt dem Pelz ſeine beſte Unterwolle ausreißen. Richtig kämmen heißt unter Benützung eines in jedem Fach⸗ geſchäft erhältlichen Hundekammes(deſſen Beſchaffen⸗ heit ſich nach dem Hund richtet) ohne unnötiges Rupfen und Reißen das Haar bis auf die Haut durchſtreichen, was bekanntlich den Haarboden anregt und den Nachwuchs fördert, zugleich aber mit den ſchon abgeſtoßenen alten Haaren viel Staub und Schmutz fortnimmt. Endlich ſei noch darauf hinge⸗ wieſen, daß es vorzügliche, auf den veterinären Ge⸗ brauch abgeſtimmte Haarwäſſer für Haus⸗ tiere gibt, die ſich bei Haarausfall und dem häufig auf unzweckmäßige Ernährung zurückzuführenden Hautjucken glänzend bewähren. Auch Flöhe, deren einen ja ſelbſt der vornehmſte Raſſehund mal mit⸗ bringen kann, gehen nach ſo einer täglichen oder halbwöchentlichen Einreibung höchſt verſtimmt von dannen. Endlich kann niemand mehr behaupten, daß ein ſo gepflegtes Tier nur im geringſten„nach naſſem Hund“ riecht, was ſonſt gerade bei feuchtem Wetter ohne häufiges Baden nur ſchwer zu ver⸗ meiden iſt. „Ich putze unſerm Waldi jeden Morgen die Zähne!“ 5 evzählt neulich die Beſitzerin eines reizenden kleinen Dackels und erwartet, ob ſolcher Sorgfalt gelobt zu werden. Zähnputzen iſt aber in Wahr⸗ heit reiner Unfug. Und Waldi ſoll lieber anſtelle von Zucker oder Kuchen öfters,— möglichſt täglich,— eine ordentliche Mohrrübe oder auch einen Apfel knabbern. Auch nicht von Kindheit an daran gewöhnte Hunde tun es bald mit Leidenſchaft, wenn ſie nur mal mit tüchtigem Hunger auf den Ge⸗ ſchmack gekommen ſind. Statt des Zähneputzens aber, das der gefſunde Organismus des Tieres auf eine viel nachdrücklichere Weiſe durch Selbſtreinigung des Gebiſſes beſorgt, ſollte man ſich von Zeit zu Zeit um die Entfernung des Zahnſteins bemühen, der ſich am Zahnhals der Eck⸗ und Schneidezähne anſetzt. Man erkennt ihn als häßliche gelbe Schicht, die das Zahnfleiſch nach oben ͤͤrückt, ſo daß es einen dunkel⸗ roten Rand bekommt und mit der Zeit auch gern zu Entzündungen neigt, während gleichzeitig der Zahn⸗ ſchmelz leidet und am Uebergang zum Zahnſtein leicht ſchadhaft wird. Alſo wird der Zahnſtein mit einem entſprechend geformte Hölzchen oder einem ſtump⸗ fen Metallſchaber abgekratzt, was gans einfach zu machen iſt. Auch regelmäßige, jedoch ſehr vorſichtige Sän⸗ berung der Ohren und Auswaſchen der An, gen mit höchſtens Zprozentigem Borwaſſer wird nicht vergeſſen. Endlich ſei noch auf die höchſt wichtige Würmer⸗ frage hingewieſen, denn Darmſchmarotzer aller Art ſind nächſt der menſchlichen Unvernunft und dem Moloch Verkehr die ſchlimmſten Feinde unſerer vierbeinigen Hausgenoſſen, die auch als erwachſene Tiere nicht ſelten nur deshalb einer Krankheit er⸗ liegen oder einer Seuche zum Opfer fallen, weil Würmer allein oder im Verein mit falſcher Ernäh⸗ rung ihnen die nötige körperliche Widerſtandskraft genommen haben. Wer alſo ſeinen Hund wirklich lieb hat und ihn nicht nur als Spielzeug betrachtet, ſollte verantwortlicherweiſe wegen all dieſer Dinge allein aus Gründen der geſundheitlichen Ueberprü⸗ fung von Zeit zu Zeit den Tierarzt befragen. Ueberhaupt: in jedem Falle lieber einmal mehr fragen und ein paar Mark für eine fachärztliche Beratung dranhängen, als mit⸗ leidig ſelber herumpfuſchen und warten, bis es zu ſpät iſt M. S. Nutzgarten-Poeſie im Januar Ein wirklich guter Gartenfreund Kennt wohl des Froſtes Tücken. Wenn noch ſo ſehr die Sonne ſcheint—— Er geht aus freien Stücken Und prüft die Roſentüten, weil Sie manchmal löchrig und nicht beil! Doch auch der Gartenteich und ſo— Die zementierten Becken, Sie platzen leicht!— Mit Mull und Stroh Soll man ſie gut bedecken. Es ſei denn, daß man ſie entleert Im Herbſt ſchon, wie ſich das gehört. Viel bleibt noch außerdem zu tun In unſerm lieben Garten. Und auch Kaninchen, Ziege, Huhn Auf rechte Wartung warten. Jedoch des Görtners ſchönſte Zeit Hält erſt das Frühjahr uns bereit. Dem ſei nun, wie ihm immer ſei; Jetzt gibt's auch was zu leſen. Holt nur den Katalog herbei, Der ſtets ein Freund geweſen. Denn bald beſtellt man wohl das Feld, Doch vorher wird die Saat beſtellt! E. F. M. Der Kampf mit dem Reſt Alltägliches Erlebnis am Morgen Sicher kennen ſie das auch: man ſtolpert morgens, ohnehin wegen unliebſamen Frühaufſtehens heftig verdüſtert, ins Badezimmer, greift zum Mundglas, nimmt die Zahnbürſte, ſucht die Tube mit der Pfef⸗ ferminzpaſte— ſiehe da: höhniſch grinſt einen mit einem Netz häßlicher Falten ein hinten und vorn verzweifelt aufgebogener Blechſtreifen an, ſchäbiges Ueberbleibſel der ehemals ſtattlichen Tube, und fleht um endgültige Vernichtung. Lächerlich ausgequetſcht bis auf den letzten Reſt iſt die Zahnpaſte! Nunmehr macht ſich der ſaubere Durchſchnitts⸗ menſch daran, mit unerhörtem Kraftaufwand dem plattgewalzten Stückchen Blech noch ein paar Atöme Paſte zu entlocken. Es gelingt! Die kleinſten Freu⸗ den des Lebens ſind oft die nachhaltigſten. So be⸗ In der Kunstsktaße 1 5. Das Ade acdl ellen rd Die riesige Auswahl in Pullovern und Hlei dern finden Sie bei uns. 8126 Eine Reichling wegen einen am frühen Morgen bereits frohe Ge⸗ fühle darüber, daß es einem glückte, den hinter⸗ hältigen Reſt, der ſich im Tubenhals zu verſtecken gedachte, hervorzulocken. Jetzt könnte man ja dem mit Nägeln und Zähnen übelzugerichteten Wrack einer Tube den Gnadenſtoß in Richtung Mülleimer — will ſagen: Altmaterialſammelſchachtel— verſetzen. Aber nein! Möge ſie ſich nur den ganzen Tag über noch ihrer Dürftigkeit ſchämen! Nach glücklich über⸗ ſtandener Putz⸗Prozedur verſpricht man ſeinen 32 Beißerchen felſenfeſt, ſofort eine funkelnagelneue Zahnpaſtentube zu erwerben. Am nächſten Morgen irrt man, gänzlich verdik⸗ ſtert, wieder ins Badezimmer. Irgend ſo ein un⸗ behagliches Gefühl funkt herum. Man greift zum Zahnglas— ſchlägt ſich plötzlich vor die Stirn, daß es ſchallt: Verflixt nochmal! Die Tube! Hat man matürlich in des Tages Ueberſchwang vergeſſen! Ritſch, fahren ſpitze Nägel der gemarterten Blech⸗ hülle erbarmungslos in den Leib, reißen ihn nach allen Richtungen auseinander, und eine gekränkte Zahnbürſte macht verbittert Jagd auf die jämmer⸗ lich dünne weiße Schicht an den Innenwänden, Sein oder Nichtſein— es geht mal gerade noch! Die Ge⸗ mugtuung über den abermals gelungenen Streich gegen den ſtörriſchen Reſt kann es trotzdemmſcht hin⸗ dern, oöͤaß man leiſe nervös vor das Haus tritt. Bloß nicht die Zahm paſte vergeſſen! Vorſichtshalber geht man dann lieber gleich ins nächſte Seifengeſchäft, deckt ſich mit einer Tube ein, ſchleppt ſie öden ganzen Tag ſehr zärtlich mit ſich herum, bringt ſte abends auch glücklich nach Hauſe und freut ſich geradezu darauf, am nächſten Morgen aufzuſtehen. Tatſächlich iſt man dann gar nicht ver⸗ düſtert wie ſonſt. Schreitet ins Badezimmer. Gibt ſich beglückt der Waſchprodezur hin. Trällert ſogar. Wohlgerundet lacht einen die ganze Zeit über eine funkelnagelneue Tube mit Pfefferminzpaſte an. „Siehſt du“, redet man ſich jovial an,„es geht doch auch ſol Warum nicht gleich! Aber von nun ab—“ Putzt ſich alſo die Zähne! Greift dann, freund⸗ liche Gedanken wälzend, nach der Geſichtsereme⸗Tube — Ja, und ſiehe da: höhniſch grinſt einen mit einem Netz häßlicher Falten ein hinten und vorn verzwei⸗ felt aufgebogener Blechſtreifen an. Lächerlich aus⸗ gequetſcht bis auf den letzten Reſt! Der Reſt iſt ſtär⸗ ker als wir. Er rächt ſich anit Wiederholungen. Strecken wir die Waffen! Der eine Reſt iſt über⸗ wunden. Gute Miene zum böſen Spielt es lebe der andere! züby. Vom Büchertiſch Das Jannar⸗Heft der Zeitſchrift„Frauenkultur im Deutſchen Franenwerk“ grüßt in Dankbarkeit Coſi m a Wagner. deren 100. Geburtstag wir eben begingen. „Ueber ihrem Frauenleben ſteht das Wort: Ich habe piel geliebt. Schöneres kann keine Frau von ſich ſagen.“— So ſchließt Bertha Schemann, die dem Hauſe Wagner ſeit früher Kindheit innerlich nahe verbunden iſt, ihre fein⸗ ſtunige Studie.— Ein anderer, ſchön bebilderter Beitrag: „Siun und Ziel der muſikaliſchen Arbeit im Arbeitsdtenſt für die weibliche Zu⸗ gend“, zeigt uns, wie ernſthaft heute die jungen Arbeits⸗ matden gute Hausmuſik treiben und wie ſie dadurch auch den Weg zur großen Kunſt finden. Lebhaftes Intereſſe wird überall der Aufſatz„Deutſcher Tauz“ von Al⸗ fred Müller⸗Hennia finden, der viele Fragen, dle uns bewegen, klarzulegen ſich bemüht. So kann das reichhaltige Heft, das auch viele ſchöne Kleider für Feſt und Feier bringt, viele Freunde für den neuen Jahrgang werben. Die Zeitſchrift„Frauenkuſtur im Deutſchen Frauenwerk“ erſcheint bekanntlich ſeit Juli in einer Ausgabe, die auch regelmäßig einen Kleiderteil enthält. Der neue ermäßigte Heftpreis beträgt bei gleich⸗ bleibendem Umfang und gleicher Ausſtattung 80 Pfg. Die Zeitſchrift iſt durch alle Buchhandlungen zu beziehen. Es gibt immer noch Hausfrauen, die „ beim Zuputzen von Porree zu Gemüſe nur das Weiße der Stangen verwenden und das Grün Herſelben als Abfall wegwerfen, ſtatt die harten Blattenden mit der Alles, was Sie für Ihen Hund benötigen: Hundekuchen— Spratt-Haxen Welpenfutter— Seifen u. Bürsten, bei Ludwig& Schütfthelm O 4, 3 und Filiale: Friedrichsplatz 19 Schere kleingeſchnitten und obgewaſchen auf Tellern in der Ofenröhre zu trocknen und als Suppengrün zu ver⸗ wenden. i * „„ vom Wirſing nur das gelbe, ſogenannte„Herz“ verwenden, ſtatt die groben Außenblätter feinſtreifig geſchnitten und getrocknet dem Suppengrün zuzuführen. Verantwortlich: Margot Schubert, Mannheim. ame acl Frau Aeclient den Ceucſittuum Der tote Ehemann liegt zu ihren Fügen — Bordeaux, im Januar. Unter den franzöſiſchen Leuchttürmen, die oͤem Schiffer den Weg weiſen, iſt der„La Tour de Cordouan“ durch ſeine Größe, die Schönheit ſeiner Architektur und ſeine geſchichtliche Bedeutung der Hervorſtechendſte. Er wurde auf einer ſtark umbvan⸗ deten Felſeninſel innerhalb der Mündung der Gäromde errichtet und leuchtet viele Kilometer weit ins Meer. Bereits Heinrich IV. ließ mit dem Bau beginnen, aber erſt im Jahre 1630 wurde der Turm vollendet. Im Laufe der Jahrhunderte iſt er öfter reſtauriert worden, wobei ſeine Höhe aus dem Grunde immer mehr zunehmen mußte, weil in be ſtändigen Zeiträumen die Küſte zurückſank. 6 Die Tochter des Leuchtturmwächters verſchwindet Seit vielen Jahren wurde der Leuchtturm von Camille Gramon d bedient. Die Wächter leben einſam auf ihren Felſenriffen. Camille hatte nur ſeine Frau um ſich und eine Tochter, ſein einziges Kind. Vor fünf Jahren verſchlug der Sturm einen reichen Ausländer auf den Felſen. Er klopfte an die Tür des Leuchtturms und fand freundliche Menſchen, die ihn einige Tage hegten und pflegten. Zum Danke dafür ging der Gaſt plötzlich auf und davon, aber nicht allein, ſondern nahm die Tochter Gamilles mit ſich. Beide ließen nichts mehr von ſich hören. Darüber ſind fünf Jahre vergangen. Gra⸗ mond lebte womöglich noch zurückgezogener, wurde mürriſch, leicht gereizt und kränkelte zuſehends. Die einzigen lebenden Weſen, die er um ſich dul⸗ dete, wenn er das Licht des Leuchtturmes ſpielen ließ, waren ſeine Frau, ſeine beiden Katzen und ſein Papagei. dohes Pflichtgefühl In dieſen Nächten war es beſonders ſchlimm auf See. Gramond nahm, wie gewohnt, ſeine Arbeit auf, wer er war nicht mehr recht auf dem Poſten. Plötz⸗ ich vernimmt Frau Gramond, die, wie immer, um hren Mann iſt, einen gurgelnden Laut und ſieht, vie Camille zu Boden ſinkt. Trotz ihres Schreckens erkennt ſie ſofort, daß jede Hilfe hier umſonſt und tritt ſofort an die Stelle ihres Mannes, um den Leuchtturm ſachgemäß zu bedienen. Sie weiß, daß die Schiffe da draußen nicht eine Minute das weg⸗ weiſende Licht entbehren können, wenn ſie ungefähr den rettenden Hafen erreichen wollen. Was Frau Gramond in dieſer Nacht durchgemacht hat, wird nur ſie allein wiſſen. Am andern Morgen verließ ſie nach Beendigung ihrer Dienſt⸗ und Kameradſchafts⸗ pflicht den Turm, um der vorgeſetzten Behörde den Tod ihres Mannes zu melden. Ihr wurde hohe An⸗ erkennung amtlich zuteil; hat ſie doch im rechten Augenblick als pflichtgetreuer Kamerad der Men⸗ ſchen da draußen gehandelt, die ſelbſt in Wetter und Sturm zu jeder Minute ihr Leben einſetzen. ee eee, Ein Geſetz gegen die Maſchine? Seltſamer Antrag eines amerikaniſchen Ab⸗ geordneten Waſhington, im Januar. Im Lande der Wolkenkratzer und mechaniſierten Wohnungen beginnt man der Maſchine den Krieg zu erklären und begibt ſich damit auf ein gefähr⸗ liches Verſuchsfeld. Denn die Entwicklung der Tech⸗ mik hat ſeit vielen Jahren gezeigt, daß es keinen Er⸗ folg bringt, wenn man aus ſozialen Erwägungen den Fortſchritt zu hemmen ſucht. Gleichwohl findet der Geſetzesvorſchlag, den der Abgeordnete Sum⸗ ners aus Texas dem Parlament in Waſhington vorgelegt hat, großes Beachtung. Er trägt über tauſend Unterſchriften, es wäre vermutlich auch nicht ſchwer geweſen, zehntauſend Unterſchriften dafür zu ſammeln. Der Vorſchlag des Abgeordneten Sum⸗ ners iſt ein Geſetz gegen die Maſchine. Man ſoll in Zukunft auf Erfindungen, die Arbeiten von Menſchenhand durch Maſchinen erſetzen, in den Vereinigten Staaten kein Patent mehr er⸗ teilen. Die Begründung hierfür lautet, es habe ſich gezeigt, daß die ſogenannten„arbeitſparenden Erfindungen“ Tauſende und aber Tauſende Perſonen um ihre Arbeitsplätze gebracht haben. Bekanntlich wird gegenwärtig in den USA die erſte amtliche Arbeitsloſenzählung durchgeführt. Es beſteht kein Zweifel, daß das Ergebnis dieſer Zäh⸗ lung ein ſehr ungünſtiges Licht auf die amerikaniſche Wirtſchaftslage werfen wird. Aber iſt es wirklich die Maſchine, die an der großen Arbeitsloſigkeit Schuld trägt? Mit dieſer Frage hat man ſich immer wieder in Kriſenzeiten beſchäftigt. Die chineſiſchen Kulis, die die erſten elektriſchen Straßenbahnwagen um⸗ warfen, weil ſie in ihnen eine Konkurrenz für die Rikſchas ſahen, mußten dabei ebenſo den kürzeren ziehen, wie die Handweber, die gegen die erſten me⸗ Erstaufführungen im Akademie-Konzert chaniſchen Webſtühle einen erbitterten Kampf führten. Fortſchrittlich geſinnte Menſchen weiſen in Ame⸗ rika bei der Debatte über den Geſetzesantrag darauf hin, daß eine derartige Beſtimmung die Entwicklung eines modernen Staates hemmen muß. Der Begriff einer„arbeitſparen⸗ den Erfindung“ iſt groß. Hätte es ein derartiges Ge⸗ ſetz ſchon vor drei Jahrzehnten gegeben, ſähe heute die Welt vermutlich anders aus, ganz gewiß aber nicht beſſer, ſondern nur altmodiſcher. Mancher Han⸗ delszweig hat ſich erſt entwickelt, weil man Spezial⸗ maſchinen für die Fabrikation eines Artikels fand, der, mit Handarbeit hergeſtellt, niemals Gemeingut der Menſchen geworden wäre. Andererſeits haben Tauſende Arbeit und Brot gefunden in den Fabri⸗ ken, die derartige Maſchinen herſtellten. Das Räder⸗ werk der Weltwirtſchaft iſt viel zu kompliziert, als daß es nicht unter einem ſölchen willkürlichen Ein⸗ griff leiden müßte. Wipd das Geſetz gegen die Maſchine Annahme finden? Noch vermag es niemand zu ſagen, aber die De⸗ batte darüber iſt ſchon das Zeichen einer kurioſen Zeit. Streitbares Geflügel Der Fuchs hat Angſt vor Puten Von einem Hof in Gobeck bei Bremen hatten Füchſe im vergangenen Jahre faſt den geſamten Be⸗ ſtand an Geflügel geholt. In dieſem Jahre hatte der Bauer dagegen keinen einzigen Verluſt zu be⸗ klagen. Das hat eine eigenartige Urſache. Auf dem Hofe werden in dieſem Jahre 40 Puten gehalten, die treue Wächter des übrigen Geflügelſtandes ge⸗ worden ſind. Man hat beobachtet, daß die Puten nicht nur den Kampf gegen den Habicht aufnahmen, ſondern ſich auch von einem Fuchs nicht einſchüchtern laſſen. Es ereignete ſich, daß ein Fuchs ange⸗ 5 Gasexploſion in Tokio 3.— Beim Bau einer neuen Untergrundbohnlinie im Tokiber Stadtteil Shibo explodierte ein Gastank und riß die Straßendecke auf. Das brennende Das iſt Japans Kronprinz Die neueſte Aufnahme des Kronprinzen Tſugu von Japan, der jetzt ſeinen zweiten Geburtstag feierte. (Weltbild, Zander⸗M.) Gas Geſchäftshäuſer, bis die Feuerwehr des Brandes Herr werden konnte. ſchoß auf und zerſtörte ſechs haushoch Weltbild, Zander⸗M.) Dänemarks Königin in Lebensgefahr Die däniſche Königin, die in den letzten Jahren mehrmals ſehr erſt erkrankt iſt und zweimal wegen eines gefährlichen Leidens operiert werden mußte, unterzog ſich in einem Kopenhagener Krankenhaus erneut einer Operation. Der Zuſtand der 58jähri⸗ gen Königin iſt ernſt. (Weltbild, Zander⸗M.) n fi ſchlichen kam. Dritte Sinfonie von Wilhelm Peterſen.— Der junge Mozart als Sinfoniker.— Viorica Urſuleae ſingt Strauß⸗Lieder Den heimiſchen Tonſetzer Wilhelm Peter⸗ ſen hat Karl Elmendorff in dieſem Akademie⸗Kon⸗ gert zu rechten Ehren gebracht, Nicht jedem Konzert⸗ beſucher geht Peterſens Muſik ſofort ein. Darum bittet der Komponiſt ſelbſt, möglichſt unbefangen ſein Werk zu hören. Er bedauert es leiſe, wenn der heu⸗ tige Konzertgaſt verlangt, daß er auch die moderne Tonſchöpfung gleich ſo verſteht wie die klaſſiſche, mit der er großgeworden iſt. Der erſte Eindruck kann, wenn man völlig unvorbereitet hört, tatſächlich nur ſehr ſummariſch ſein, rein klanglich, während ſich das Bild der Architektur des jeweiligen Kunſtwerks erſt allmählich einprägt. In der erfreulich ſtark beſuchten Einführungsſtunde eröffnete Peterſen dieſen tieferen Einblick. Wie not er allen Beſuchern tut, bewies ein ahnungsloſer Engel, der im Vorkonzert dicht bei Peterſen ſaß, und ſein erfolgreiches Werk als„olle Kamelle“ abtat, weil es ſchon 1890 entſtanden ſei; in Wahrheit iſt 1890 auf dem Zettel Peterſens Geburts⸗ jahr! Bei ſolch oberflächlicher Beurteilung wird das gute Kind ihn wohl für einen Griechen halten, weil er zufällig in Athen das Licht der Welt erblickte Peterſen war mittelbar Bruckner⸗Schüler. Die Breite der muſtkaliſchen Gedankenwelt(3 Themen⸗ Gruppen allein ſchon im 1. Satz ſeiner Sinfonie), der an Richard Wagner gemahnende Glanz und die unge⸗ heure Kraft⸗Entfaltung des Orcheſters, die faſt den ſymphoniſchen Rahmen ſprengt, erinnern deutlich davan. Freilich ſtößt Peterſen mit dieſen Formen und Techniken in eigne muſikaliſche Gedankenwelten vor. Seine eis⸗Moll⸗Sinfonie hat nur oͤrei Sätze, unter Verzicht auf das Scherzo. Sie beginnt mit einem Soſtenuto, das entſcheidend wird für das thematiſche Material. Unmittelbar folgt das Mode⸗ vato mit demſelben Thema, das zum erſten Höhe⸗ punkt führt. Das dritte Marcato⸗Thema in den Hörnern iſt entſcheidend in zahlreichen Verapbeitun⸗ gen für den erſten und den Schlußſatz. Aus dieſem oͤritten Thema entwickelt ſich das Fugato, das in der Tuba unheimlich drohend erſcheint. In der„Re⸗ priſe“(Wiederholung!) erſcheint das erſte Thema wieder. Ueberhaupt zieht der Schlußteil des erſten Satzes alle Elemente wieder heran und ſteigt zu gewaltigen Höhen empor, um dann ganz leiſe zu verklingen. Der 2. Satz(Andante ma non troppo) hat zwei einander kontraſtierende Themen mit Wiederholun⸗ gen als Variationen. Das Finale(Allegro molto hat wieder erweiterte Sonatenform und verwendet die thematiſchen Beſtandteile der vorigen Sätze in verarbeiteter Form. Auch hier iſt die Repriſe ver⸗ flochten mit der Durchführung. Die Schluß ⸗Steige⸗ rung bringt auf ihrem Höhepunkt die Verbindung zweier Hauptthemen. Choralartig(und auch darin Bruckner ähnelnd) der majeſtätiſche Ausklang. Der ſtarke herzliche Beifall galt allen Beteiligten. Elmendorff lenkte ihn auf den Komponiſten ab, der mehrmals herausgerufen wurde. Peterſens Sinſonie iſt in Darmſtadt uraufgeführt worden und erſcheint als das eingängigſte, bedeutſamſte und wertvollſte ſeiner bisher hier ekigefüheten Werke Kammerſängerin Viorieca Urſuleac, hat mitten im Theaterwinter ſich von den Staatsopern Berlin und München Urlaub für Mannheim geben laſſen. Entſprechend dem gewltigen, hochkultivier⸗ ten Stimmaterial ſingt dieſe hervorragende Richard⸗ Strauß⸗Interpretin alles mit Orcheſter⸗Begleitung, auch die Lieder, die urſprünglich für Klavier⸗Beglei⸗ tung gedacht ſind. Den Anfang macht die Liebes⸗ arie aus der Oper„Guntram“, die die Sängerin mit ſtarker Stimmgewalt vortrug. Die folgenden beiden Straußlieder„Mein Auge“(Werk 37), nach Verſen von R. Dehmel, und„Befreit“(Werk 39) entſtanden 1890. Im erſten fand die Sopraniſtin den ſchönen schlichten Ton(„Wie war ich doch ſo blind“), um dann wunderſam den„Abglanz dieſer ganzen Welt“ leuch⸗ ten zu laſſen.„Befreit“ erlebten die Hörer, wie ſich wirklich„die Welt weitet“. Mit Wärme und Glücks⸗ gefühlt erfüllte, uns die Wiedergabe dieſes Lied Josef Weinheber lest heute in einem Dichterabend in der „Harmonie“(20.15 Uhr) aus eigenen Werken. FF vom Myſterium um die Ehe und Familie. Die ab⸗ ſchließende„Frühlingsfeier“ gehört zu den für R. Strauß bezeichnenden bacchantiſchen Hymnen, die nie ihre ſtarke Wirkung verfehlen. Die hervorragende und glänzende Nachgeſtaltung dieſer ſelten zu hören⸗ den Strauß⸗Werke riß die Hörer zu gewaltigem Beifall hin. Als Zugabe wählte die Künſtlerin Strauß'„Cäcilie“. Dem rieſigen Klangapparat Peterſens ſtand als Schlußgabe des Abends der kammermuſikaliſch zarte Klang des jungen Mozart gegenüber, der Muſik⸗ge⸗ wordene Ausdruck der Geiſter des Rokoko und der Galanterie. Schlicht, einfach, graziös und gefällig die Themen und ihre Verarbeitung, unbelaſtet von peinlichen Problemen, der muſtkaliſche Spiegel eines Lebens der Heiterkeit und Sorgloſigkeit. Erfreulich kurz iſt dieſe Mozart⸗Sinfonie in einem Satz. Elmendorff und dem Nationaltheater⸗Orcheſter dankte man zu Recht bgeiſtert für die Erſchließung höchſt ſelten betretener muſikaliſcher Gefilde. Dr. Fritz Haubold. Tanzabend im Nationaltheater. Ende Januar bringt die Tanzgruppe des Nationaltheaters unter der Leitung von Ballettmeiſterin Wera Donalies einen Tanzabend heraus, der Julius Weis⸗ manns„Tanz⸗Sinfonie“ und Igor Strawinſkys Ballett„Petruſchka“ umfaßt. Ergänzt wird der Abend durch den Opern⸗Einakter„Suſannens Ge⸗ heimnis“ von Wolf⸗Ferrari. In dieſem Jahr ſoll das Turiner Theater neu aufgebaut werden. Bekanntlich brannte vor einigen Jah⸗ ren das berühmte Theater„Regio“ in Turin ab. Die Stadt hatte kürzlich einen Wettbewerb ausgeſchrieben, deſſen erſter Preis von 100 000 Lire auf die Architekten Mor ⸗ belli und Morozzo gefallen iſt. Der Theaterbau wipb nach den Entwürfen der preisgekrönten Architekten ausgeführt werden. Sofort ſtürmten die vierzig Pu⸗ ten wütend und mit großem Geſchrei auf ihn zu, ſo daß der rote Räuber eilends die Flucht ergriff. 2 Spaniſche Filmproduktion in Deutſchland Die ſpaniſche Filminduſtrie, be durch den Ausbruch des Bürgerkrieges in Spanien ihre Arbeit einſtellen mußte, hat jetzt wieder ihre Produktion durch die Kilometerweit iſt der Fuchs in der Nachbarſchaft des Hofes nicht mehr zu beobachten, während die Puten überall auf Feld und Wieſe ihre Nahrung ſuchen ſpaniſche Filmgeſellſchaft Hiſpano aufgenommen. Die⸗ ſer Tage iſt in den Ateliers der„Efa“ in Berlin⸗ Halenſee mit den Arbeiten zu dem erſten ſpaniſchen Großfilm, der auf deutſchem Boden gedreht wird, be⸗ gonnen worden. Es iſt„Der Barbier von Se⸗ vd IIa“. Die Hauptdarſteller des Films ſind aus⸗ ſchlöeßlich ſpawiſche Künſtler, während die Komparſerde von deutſchen Kräften geſtellt wird. Regie führt Be nito Perojo. Unſer Bild zeigt den nationalſpaniſchen Botſchafter in Berlin, Marqueſe de Margas, im Ge⸗ ſpräch mit ſpaniſchen Schauſpielern während einer Aufnahmepauſe. keeltbild, Zander⸗MultiplerK) 9 Are der vom ſchäl deſſe tapf ſchnt eine Leid mit den eine ren rühr Ann könn alar den ſtän der lung ſo e! die. wur lore erſch blen ſtieg mal kleir Inſe fuchs len gen der giht, erlegt gera eben Mer Bla: lart! Dan Mer Bla älteſ die beze auf artig nörd ſeln rend von nicht Bla polle birie eine nahe klim der lich ihn tion. 1 4 Mittwoch, 12. Januar 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Nummer 17 — Auf der Landſtraße zwiſchen Salzwedel und Arendſee in der Nähe der Ortſchaft Ritzleben wurde der Kraftwagen des Inſpektors Günther Heinrichs vom Rittergut Bertkow(Kreis Oſterburg) ſchwer be⸗ ſchädigt aufgeſunden. Der Fahrer hatte das Auto, deſſen Inneres Blutſpuren zeigte, verlaſſen. Fuß⸗ tapfen des Verunglückten führten über eine ver⸗ und man fand den Verunglückten in einem Waſſergraben. Er war erfroren. Von der Leiche ragten nur der Kopf und eine Hand aus dem mit einer brüchigen Eisſchicht bedeckten Waſſerlauf, in den Heinrichs eingebrochen war. Man ſtand vor einem Rätſel, da der Tote am Kopf außer den ſchwe⸗ ren Verletzungen, die von dem Automobilunglück her⸗ rührten, auch eine Schußwunde erlitten hatte. In der Annahme, daß es ſich um ein Verbrechen handeln könne, wurde die Mordkommiſſion in Magdeburg alarmiert. Es muß aber ein Unfall vorliegen, der den Inſpektor durch tragiſche Begleitumſtände voll⸗ ſtändig kopflos gemacht hat. Der Schuß ſtammte aus der Waffe Heinrichs ſelbſt. Auf Grund der Ermitt⸗ lungen läßt ſich der entſetzliche Vorgang abſchließend ſo erklären, daß der ſchwerverletzte Fahrer, dem u. a. die⸗Naſe nahezu vollſtändig aus dem Geſicht geriſſen wurde, vor Schmerzen die klare Ueberlegung ver⸗ loren haben muß und zur Piſtole griff, um ſich zu erſchießen. Der Schuß war aber nicht tödlich, ſondern blendete den Unglücklichen, der dann aus dem Wagen ſtieg und umhertappte. Auf der Wieſe irrte er mehr⸗ mals im Kreiſe herum, bis er auf dem Eiſe einbrach. * ſchneite Wieſe — In dieſen Tagen beginnt auf Uſhiſhir, einem Heinen Eiland der zu Japan gehörenden Kurilen⸗ Inselgruppe, die Jagd auf den wertvollen Blau⸗ ſuchs. Die Tiere kommen mit den erſten Schneefäl⸗ len aus dem Hinterland und ſuchen in den Siedlun⸗ gen der Menſchen ihre Nahrung. Damit ſetzt eine der merkwürdigſten Jagden ein, die es auf der Welt gibt, denn der Blaufuchs wird nicht mit dem Gewehr erlegt, ſondern mit einer Eigenſchaſt, die man ſonſt gerade dem Fuchs zuerkennt: mit Liſt. Es iſt eine ebenſo unblutige wie ungewöhnliche Jagd. Der Menſch gibt ſich ſozuſagen ſo lange als Freund des Blaufuchſes aus, bis der Pelz dieſer bewährten Po⸗ lartiere ſchön genug iſt, um verkauft zu werden. Dann verwandelt ſich der ſcheinbar ſo freundliche Menſch, der ſich durch Fütterung das Vertrauen des Blaufuchſes erworben hat, in ſeinen Todfeind. Die älteſten Einwohner Japans, die ſogenannten Ainu, die man in Nippon gerne als„Steinzeitmenſchen“ bezeichnet, befaſſen ſich auf den Kurilen, vorzüglich auf der erwähnten Inſel Uſhiſhir, mit dieſer eigen⸗ artigen Jagd. Ein Beſuch auf den Kurilen, dem nördlichſten japaniſchen Inſelbogen, deſſen 36 In⸗ ſeln rein vulkaniſchen Urſprungs ſind, iſt nur wäh⸗ rend des Sommers geſtattet, im Winter dagegen von der Regierung verboten, um die Blaufuchs⸗Jagd nicht zu ſtören. Man erreicht das Eiland, deſſen Blaufüchſe Welkruhm genießen und üngleich werk⸗ voller ſind als ihre Artgenoſſen in Alaska und Si⸗ birien, bon Hokkaido aus und ſieht fich plötzlich in eine eigenartig reizvolle Landſchaft verſetzt mit bei⸗ nahe ſubpolarem Charakter. Die außergewöhnlichen klimatiſchen Bedingungen bringen es mit ſich, daß der Pelz des Blaufuchſes von Ufhiſhir ſo ungewöhn⸗ lich ſchön iſt und daß man ein kleines Vermögen für ihn bezahlt. Obgleich die Tiere ſeit vielen Genera⸗ tionen ſo ſchlechte Erfahrungen mit den Menſchen machen, werden ſie im Winter ungewöhnlich zahm, ſo daß man ſie ohne beſondere Anſtrengung fangen kann. Mit außerordentlicher Vorſicht und Geſchick⸗ lichkeit gehen die eingeborenen japaniſchen Jäger vor, um ſich das Vertrauen der Tiere zu erringen. Und da ſie niemals irgendwie Gewalt anwenden, laſſen ſich die Füchſe in jeder Saiſon aufs neue täu⸗ ſchen. Sie werden dadurch, daß man ihnen reichlich Futter gibt, ſo furchtlos, daß die Hütten der Ein⸗ geborenen mit Drahtnetzen geſchützt werden müſſen, damit die Füchſe nicht eindringen und eventuell die Speiſekammern ausplündern. Iſt dann der Tag gekommen, an dem die Füchſe der Qualität ihres Felles nach zur Beute reif geworden ſind, dann ver⸗ bindet man den Walfiſchſpeck oder das Seelöwen⸗ fleiſch, mit dem man ſie füttert, mit einer einfachen Falle, in die die gutgläubigen Tiere arglos hinein⸗ ſpazieren. Bald wird ſich eine ſchöne Frau, deren Bankkonto groß genug iſt, mit dem herrlichen Pelz ſchmücken, oder in Uſhiſhir erbeutet wurde. Die we⸗ niger ſchönen Exemplare läßt man wieder laufen, vielleicht werden ſie in der nächſten Saiſon an die Reihe kommen, wenn ſich ihr Pelz entwickelt hat. Und nach der Schneeſchmelze eilen die Tiere gleich Zugvögeln wieder in das Hinterland, wo ſie im Sommer nach Herzensluſt auf Haſen und kleine Vö⸗ gel Jagd machen, bis ſte der hereinbrechende Win⸗ ter aufs neue ihren menſchlichen Verfolgern in die Arme treibt. 825 — Das Londoner Boulevardblatt„Daily Expreß“, deſſen Anſehen nicht gerade das beſte iſt, verkündet ſpeben voller Stolz, daß ſeine Auflage im Dezember die Rekordhöhe von 2 404 285 Exemplaren täglich er⸗ reicht hat und damit nach wie vor die größte Zeitung der Welt iſt. Das ſind augenblicklich 400 000 mehr als die Auflage des„Daily Herald“, der ſchärfſten Konkurrenz für den„Daily Expreß“, beträgt, 800 000 mehr als die„Daily Mail“ und ſchließlich 1100 000 mehr als die Auflagenhöhe des„News Chronicle“. Der Beſitzer des„Daily Expreß“, Lord Beaverbrook hat den Ehrgeiz, den„Daily Expreß“ zu einer Auflagenhöhe von 3 000 000 Exemplaren zu führen. 4 — Ein poluiſcher Werftarbeiter Stanislaus Duſzynſki, der in Goynia(Goͤingen) bei Danzig mit einem Wochenlohn von 32 Mark nach deutſchem Gelde ſchlecht und recht lebte, iſt über Nacht vielfacher Mil⸗ lionär geworden. Er erhält als nächſter Anverwand⸗ ter den Hauptanteil einer Erbſchaft, die nach deut⸗ ſcher Währung 36 Millionen Mark beträgt. Vor 55 Jahren wanderte ſein Onkel Henry Duſzynſki aus Polen nach Chikago aus und gründete dort eine Fabrik elektriſcher Maſchinen, die er zu Größe und Bedeutung brachte. Seine Verwandten in Polen, die gelegentlich Briefe und kleinere Geldſendungen er⸗ hielten, hatten von dem Rieſenvermögen des Onkels keine Ahnung. Duſzynſki ſtarb jetzt ohne Erben und vermachte in rechtsgültiger Form den geſamten Be⸗ ſitz ſeinen armen Verwandten in der alten Heimat. Das Märchen vom reichen Onkel in Amerika iſt alſo wirklich einmal Tatſache geworden. 2 — Im alten Kampfgebiet um Arras droht jetzt eine Ortſchaft, das Dorf Blairville, in ſich zuſam⸗ menzuſtürzen, weil der Untergrund, auf dem es einige Jahre nach dem Kriege wiederaufgebaut wurde, ſtändig mehr nachgibt. Nachdem die alten Schützengräben, die ſich durch das ganze Dorf zie⸗ hen, mit Erde ausgefüllt waren, zeigten ſich immer wieder neue Riſſe und große Löcher im Boden, ſo daß die Einwohner des Dorfes fürchten, daß ihre Häuſer eines Tages von einer dieſer im Krieg enk⸗ ſtandenen unterirdiſchen Höblen verſchlungen Würden — Im Jahre 1858, vor 80 Jahren, veranſtaltete die Künſtlervereinigung„Jung⸗München“ ein Masken⸗ treiben, das noch Jahrzehnte lang in der Erinnerung aller Münchener lebendig und unvergeßlich blieb. Die Grundidee bildete das„Märchen“. Drei Tage lang währte das Feſt, und die alten, ewig jungen Märchengeſtalten belebten Straßen und Säle: Der geſtiefelte Kater, Aſchenbrödel, Schneewittchen, Rübezahl, Dornröschen, die ſieben Raben, die Nixen⸗ königin mit den Waſſerjungfrauen, dann die Wun⸗ derwelt Aladins und was es an Schwankfiguren gab: Eulenſpiegel, die ſieben Schwaben, die Bremer Stadtmuſikanten. Der Rattenfänger von Hameln zog von früh bis ſpät durch die Gaſſen, und der Kin⸗ derſchwarm um ihn wurde immer größer. Es wäre gewiß lohnend, dieſen Gedanken auch heute wieder aufzugreifen. Raubmord an Mutter und Sohn dib. Aachen, 11. Januar. In dem belgiſchen Grenzdorf Veldwelt unweit der holländiſchen Grenze bei Maastricht iſt eine ſchwere Bluttat verübt worden. Die 63 Jahre alte Frau Franſſen und ihr 26jähriger Sohn wur⸗ den von einer Verwandten, die ſie zum Kirchgang abholen wollte, ermordet aufgefunden. Das Haus war von oben bis unten durchſucht worden, ſo daß Raubmord vorliegen dürfte. 7— 5 5 5 Schiffer im Wattenmeer verſchollen dnb. Wyk auf Föhr, 11. Januar. 25 Zwei Schiffer aus Wyk fanden am Montag zwi⸗ ſchen den Inſeln Föhr und Amrum die„Zukunft“, das ohne Beſatzung und bis oben voll Waſſer ge⸗ JEDER REIST MIT DER 8 115 WW SPENDENKARTE AN ALLEN SCHATUTERN OER RFEICHS BAHN Mittwoch, 12. Januar Nationaltheater:„Peterchens Mondfahrt“, 15 Uhr.— „Der Zigeunerbaron“, 20 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Kabarett und Tanz. Kabarett; 20.30 Uhr Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors: 20.15 Uhr Lichtbildervortrag von Prof. Linke über„Die Eroberung Her höchſten Luftſchichten“. Harmonie, D 2, 6: 20.15 Uhr Dichterabend der NS⸗Kultur⸗ gemeinde. Tanz: Palaſthotel, Rennwieſenreſtaurant, ſtätte, Parkhotel. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Kleiner Caſino⸗Saal, R 1, 1: 20.15 Uhr Vortrag von Dr. med. Glück(Bad Godesberg) über„Der nervöſe Menſch und ſein Schickſal“. Harmonie: Dichterabend der NS. Es lieſt Joſef Wein⸗ heber(Wien) aus eigenen Werken. 5 Flughafengaſt⸗ ſchlagen war. Das Boot gehörte dem Schiffer Gold⸗ berſen, der am Sonntag früh den Wyker Hafen ver⸗ laſſen hatte. Trotz ſofort angeſtellter Nachforſchungen konnte der Schiffer nicht gefunden werden, ſo daß angenommen werden muß, daß er in dem Schnee⸗ treiben, oͤas am Sonntagabend die Weſtküſte heim⸗ ſuchte, umgekommen iſt. Rieſiger Schneefall in Lettland anb. Riga, 12. Januar. Die gewaltigen Schneemaſſen, die er⸗ neut über Lettland niedergegangen ſind, haben zu einer faſt völligen Lahmlegung des Kraft⸗ wagenverkehrs geführt. Auch der Eiſenbahn⸗ betrieb leidet unter dauernden Schneeverwehungen. Flugzeuge können infolge der rieſigen Schneemen⸗ gen auf dem Rigaer Flugplatz nicht landen und über⸗ fliegen Riga nur, wobei ſie Poſt abwerfen. Handelskammer, kleiner Saal: VDA⸗Vortrag. Bundesred⸗ ner Franz Hlawna ſpricht über„Grenzlondkampf und BDA“. Lichtſpiele: Univerſum:„La Habanera“.— Alhambra:„Der Biber⸗ pelz“.— Schauburg:„Ritter ohne Furcht und Tadel“.— Palaſt und Gloria:„Fanny Elßler“.— Capitol:„Der Lach⸗ doktor“.— Scala:„Der Berg ruft“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 12.30 und von 14.30 bis 16 Uhr. Theatermuſenm. E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchou: Schwetzingen und ſein Theater. Sternwarte: Geöffnet von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderausſtellung: Arnold Balws. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Volksbücherei: Ausleihe von 16 bis 19.30 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.30 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 343 21. Was hören wir? Donnerstag, 13. Januar Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Fröhliche Morgenmuſik (Schallpl. J.— 10.00: Volksliedſingen.— 11.30: Volksmuſik. — 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Bunte Stunde(Schall⸗ platten).— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Junges Werkſchaffen.— 18.30: Griff ins Heute.— 19.15: Es wor einmal... Schallpl.).— 20.00: Der zerbrochene Krug von Kleiſt.. 21.00: Schöne Abendmuſik.— 22.00: Nachrichten — 22.35: Volks⸗ und Unterhal' ungsmuſik.— 24.00: Nacht⸗ mufib. Deutſchlandſender .00: Schallplatten.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Volksliedfingen.— 11.90: 80 bunte Minuten.— 12,00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei. — 13.15: Hausmuſik einſt und jetzt.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Der Dichter ſpricht: Joſef Ponten. — 18.20: Violinmuſik.— 18.45: Sport und Beruf.— 19.10: Feierabend⸗Unterholtung.— 20.15: Die Welt vor hundert Jahren, Buntes Hörbild.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Zu Tanz und Unterholtung. Wir ſollen es alle wiſſen: die kioheit unſeres Volkes iſt dus h ö ch ie ut, das es für uns geben kann! Bie if durch alchts ere bar. Dafür ein opfer zn . bringen, iſt kein Opfer, ſondern ein Ttibut an die vernunft! (Wer Fütbrer übe das Winterheitfs wers) ROMAN VON MEINRI OH LAN S 10 „Was gibt'?“ ſchrie jemand aus dem breiten Kaſten des Führerſitzes.„Mitfahren?“ „Ja! Bitte, nehmt mich mit!“ „Wohin denn, he?“ „Ich will nach Chikago!“ Man lachte im Führerkaſten des Wagens.„Iſt noch ein Endchen weiter, als unſer Gaſolin reichen würde! Aber ſteig auf! Wirſt ein paar Zigaretten bei dir haben, ja?“ Eugen Waſſung nickte. Er war plötzlich bereit, zu allem ja zu ſagen, nur um vorwärts zu kommen. Vorwärts in Richtung Chikago! d Herr Houſton Roderick, den ſeine Grundſtücks⸗ ſpekulationen zum Millionär gemacht hatten, war zweimal verheiratet geweſen. Er beſaß aus ſeiner erſten Ehe einen Sohn, von dem man nichts Genaues wußte, und aus der zwei⸗ ten Ehe ſeine Tochter Mabel. Und man pflegte ſich in den Kreiſen der„ober⸗ ſten Fünfhundert“ Chikagos lächelnd zuzuflüſtern, daß der ſehr ehrenwerte Herr Houſton Roderick dop⸗ pelk ſo reich ſein könne, wie er war, wenn er ſeine Tochter Mabel nicht hätte. In der Tat verhielt es ſich ſo, daß Fräulein Mabel Roderick, die überſchlanke, hyperblonde, hell⸗ augige Tochter des alten Spekulanten, von einer Extravaganz war, die ſelbſt für die Begriffe Chika⸗ goer Millionäre erſtaunliche Blüten zeitigte. Ueberflüſſig zu bemerken, daß die junge Lady jede Art von Sport trieb, den Damen ihres Standes ſchicklicherweiſe zu treiben pflegten. Sie ritt, ſie ſchwamm, ſie ſocht Florett, ſie ſpielte Tennis und Golf, ſie nahm an Motorbovotregatten teil und war eine eifrige Seglerin, ja, ſie hatte ſich auf einer Eu⸗ ropareiſe in den italieniſchen Alpen als mutige Schi⸗ läuſerin bewährt und am Strand von Honolulu als „Wellenreiterin“ betätigt. Bemerkenswerter waren ſchon die vielen Reiſen, die ſie gemacht hatte. Mabel Roderick kannte Japan und Indien, ſie kannte Europa und hatte in Süd⸗ afrika eine Tante wohnen, die ſie öfter beſuchte; ſie hatte ihre ſchlanken Glieder an Venedigs Lido ge⸗ ſonnt und hatte an der Küſte Floridas Großfiſche gejagt, ſte konnte erzählen von ſizilianiſchen Gebein⸗ häuſern und von kanadiſchen Felstälern. g Mabel Roderick hatte in Paris getanzt und in München das Oktoberfeſt erlebt, ſie wußte von dem Treiben chineſiſcher Tingeltangels in San Fran⸗ zisko und wäre einmal beim Baden an Neuſeelands Küſte faſt von einem Hai ergriffen worden. Dies alles, ſo intereſſant es war, hätte jedoch noch immer nicht genügt, das überſchlanke Fräulein ſo ſehr in den Mund der Leute zu bringen, wie ſie es nun einmal war. Und der Grund dafür war in der höchſt abſonder⸗ lichen Art zu ſuchen, mit der die ſport⸗ und reiſe⸗ frohe junge Dame ſonſt noch ihr abwechſlungsreiches Leben geſtaltete. Als ſie ſechzehn war, hatte ſie ſich in dem Kolleg, das ſie damals beſuchte, mit einem jungen Manne verlobt, der auf einer Bank arbeitete. Der entſetzte Vater hatte die allzufrühe Bindung ſeiner Tochter alsbald rückgängig gemacht. Aber in der Folge hatte es ſich gezeigt, daß Herr Roderick froh hätte ſein können, wenn es bei dieſem doch immerhin gutbürgerlichen Bankbeamten geblie⸗ ben wäre. Denn als Mabel ſiebzehn war, ſchwärmte ſie für einen Bildhauer, der in Chikago auf höchſt uner⸗ klärliche Art ſein Leben friſtete, als ſie achtzehn zählte, konnte Herr Houſton ſie mit Mühe zurück⸗ halten, mit einem jungen Manne, der angeblich beim Film war, nach Los Angeles durchzubrennen, und mit neunzehn ereignete ſich der höchſt unliebſame Fall, daß Mabels wegen eine Verlobung in den erſten Kreiſen der Stadt in die Brüche ging, worauf Houſton Roderick ſeine Tochter für zwei volle Jahre auf Reiſen zu ſchicken ſich genötigt ſah, um einiger⸗ maßen Gras über dieſe peinliche Affäre wachſen zu laſſen. Mabel Roderick war jetzt ſechsundzwanzig. Sie war weſentlich abgeklärter und gefiel ſich darin, für die Männer eine Art von beluſtigtem Lächeln zu haben. 5 Aber dennoch wurde ihr Name noch immer in Verbindung bald mit dieſem, bald mit jenem Herrn genannt, und die Zahl der Heiratsgerüchte, die ſtän⸗ dig ihr hyperblondes Köpfchen umſchwirrten, zählte nach Dutzenden. 5 Es war zu Anfang des Winters, als man ſich„das Neueſte“ über die ſchöne Mabel Roderick erzählte. Diesmal ſchien der„Fall“ ſogar ganz ernſt zu ſein. Eine Partie, wie man ſie nicht beſſer denken konnte. Denn Herr Douglas Perkins, den ſie im Hauſe des Induſtriellen Erneſt Risley kennenge⸗ lernt haben ſollte, war dank ſeiner vom Vater er⸗ erbten Erdölbeſitzungen in Texas faſt ſo reich wie Mabel ſelbſt?; er war mit ſeinen fünfundzwanzig Jahren jünger als ſie, hatte das Ausſehen eines flot⸗ ten Jungen und galt als haushälteriſch und ſparſam. Wirklich ſah man den jungen Herrn Perkins auch einige Male in den Logen von Theatern an Mabels Seite; man erfuhr, daß das Paar zuſammen Mo⸗ torbootsausflüge mache, und daß der junge Millio⸗ när jede Woche im Hauſe Roderick zu Gaſt ſei. Aber obwohl man ſich daraufhin befleißigte, die beiden ſichtlich füreinander beſtimmten Leutchen auf allen Veranſtaltungen nebeneinander zu plaeieren, obwohl man geradezu wetteiferte, als erſter von dem zarten Geheimnis gewußt zu haben, konnte man keine rechten Fortſchritte in Herrn Perkins Werbung feſtſtellen. Und ſo wr es auch. Je länger dieſe eigenartige Liebſchaft dauerte, deſto kühler wurde Houſton Rodericks ſchlankwüch⸗ ſige Tochter. „Er iſt kein Mann, wahrhaftig nicht!“ pflegte ſie zu Fräulein Pamela Benſon zu ſagen, ihrer einzi⸗ gen Freundin, mit der ſie ſich noch nicht überworfen hatte, weil dieſe klug genug war, niemals allzu ver⸗ traut mit ihr zu werden.„Er iſt ein Mutterſöhnchen und wird es bleiben. Ich glaube, er wird niemals recht trocken hinter den Ohren! Was ich aber ſuche, iſt ein Mann, mag er auch noch ſo rauh ſein!“ Trotzdem traf ſie ſich noch immer mit dem jun⸗ gen Erdölmillionär. Und auch an dieſem Wintertag, der ſonnenhell und nicht kalt über dem See ſtand, war ſie einer Einladung Douglas Perkins' gefolgt. Man war in des jungen Mannes Wagen losgefah⸗ ren, ziemlich weit hinaus, wo es irgendwo einen Vergnügungspark gab, in dem man Hirſche füttern und in einem blockhausartigen, aber ſehr teuren Reſtaurant gute Dinge eſſen und ein wenig tanzen konnte. Raſch war der kurze Tag zu Ende g Es dunkelte bereits, als ſich Douglas Perkins wieder an das Steuerrad ſeines Autos ſetzte, um Fräulein Roderick heimzufahren. „Hat es Ihnen gefallen, Mabel?“ fragte er, das Auto gemächlich rollen laſſend. „Die Hirſche waren ganz nett!“ verſetzte Mabel streng.„Aber Sie haben wieder einmal getanzt wie ein Elefant, Douglas! Sie werden nie einen erträg⸗ lichen Slow Fox lernen!“ 3 Es war leider ſo, wie Mabel ſagke. Der junge Perkins neigte zur Schwerfälligkeit. Er hatte trotz feiner fünfundzwanzig Jahre ſchon ein erhebliches Uebergewicht, und von jugendlicher Gelenkigkeit war ſchon jetzt nicht mehr viel bei ihm die Rede. „Ich werde es Ihnen nie recht machen können ſagte er auf Mabels Worte.„Beim Tennis hetzen Sie mich herum, als ſei ich Ihr Balljunge, meine Pferde finden Sie zu ſchwer, und nun haben Sie auch an meinem Tanze etwas auszuſetzen!“ Dou⸗ glas Perkins' Stimme war erfüllt von trauriger Reſignation. Und beinahe vorwurfsvoll klangen ſeine Worte, als er weiterſprach:„Ich finde, Mabel, Sie machen den Fehler, mich oder die Männer über⸗ Haupt nur nach Eigenſchaften zu beurteilen, die für das Charakterbild als ſolches niemals von ausſchlag⸗ gebender Bedeutung ſein können! Es iſt doch zum Beiſpiel ſehr gut vorſtellbar, daß einer brillant Ten⸗ nis ſpielt und dennoch ein Lump iſt. Oder daß er tanzt wie ein junger Gott und dabei ſeine Finanzen nicht in Oroͤnung zu halten verſteht..“. Mabel Roderick gähnte. „Vielleicht haben Sie recht, Douglas! Aber ver⸗ zeihen Sie mir, ich für mein Teil finde nun einmal Männer, die ihren Hauptſtolz in der ſäuberlichen Führung ihres Kaſſenbuches ſehen, unausſtehlich langweilig. Ein Mann muß mehr können als nur ordentlich ſein. Er muß Mut haben. Er muß ſich in außergewöhnlichen Situationen bewähren. Er muß.“ „Um Gottes willen!“ jammerte Douglas Per⸗ kins.„Wo ſoll ich raſch eine außergewöhnliche Sitna⸗ tion hernehmen, um Ihnen zu beweiſen In dieſem Augenblick aber erſtarben ihm die Worte auf den Lippen. (Fortſetzung folgt) 12 n. 1 I 2 1 Be Heſſe ſtrie, lader nera —— 82 Auft infer-Winke für den Kraffflahre 5 5 N der„ 88 volle f f f Im Gegenſatz zu früher, wo ohnehin aus ſteuerlichen Gründen müſſen, mit Ausnahme der Krafträder, bei denen ein Schein⸗ 6 Neuzeſtl. eingerichtete StOB- Gorge vom Herbſt bis zum Frühfahr ein großer Teil der Kraftfahrzeuge werfer genügt. Das gilt ab 1. Januar 1938. Wer bisher glaubte, Generalvertretung Speyerer Str. 8/16 außer Betrieb geſetzt und ſtillgelegt wurde, iſt heute deren volle mit verſchieden hellen oder Berſchteben gefärbten Scheinwerfern 7 winterliche Verwendungsfähigkeit dank fort tgeſchrittener tech⸗ fahren zu können, wird ſeine Lampen ſchleunigſt in Ordnu! 19 Islin 88 er& Nei 1 88 Nur Einzelboxen, geheizt niſcher Vervollkommnung nahezu unbegrenzt, insbeſondere dann, bringen laſſen müſſen. Die ſog enannten„ECEinäugigen“ vS8eheizte Waschräume wenn es nicht verabſäumt wird, re chtzeitig diefenigen werden ſich daran gewöhnen müſſen, daß man nur fahren darf, Krappmühlstr. 32(Nähe Schlachthof) Fernruf 40756 6 5 N 1 Maßnahmen zu treffen, die den veränderten und z. T. erheblich wenn beide Scheinwerfer brennen. Außer mit den beiden 68 Zzubrinserdienst, Wagenpflege erſchwerten Betriebsbedingungen der kalten Jahreszeit gerecht Scheinwerfern darf ein Kraftfahrzeug nur noch mit einer zu⸗ W BEE NZN OEL werden müſſen. Soweit es ſich beim Kraftwagen darum handelt, fätzlichen Bel euchtungseinrichtung verſehen ſein, nämlich einem entſprechende Vorſorge zu treffen, hat dieſe in erſter Linie der Breitſtrahler, einer Rebellampe oder einer Kurvenlampe. die— ahrschule Vermeidung von Anlaß⸗Schwierigkeiten zu dienen, weshalb bei zwar mit dem Scheinwerfer zuſammen eingeſchaltet werden, aber K 5 2 fe ˖ Hch. Bentz 5 Eintritt kalter Witterung unverzüglich Oelwechſel nicht ſtärker als 35 Watt ſein darf. Das nen 5 88 5 Aufg Ruf 431 32 U. 530 09 vorzunehmen iſt. Um Motor und Batterie ſowie den Anlaſſer mit den zu hoch angebrachten, zu hell brennenden und dauernd 8 2 i 3120 ſelbſt zu ſchonen und jederzeit Startbereitſchaft zu ermöglichen, mißbrauchten zuſätzlichen Scheinwerfern hört alſo jetzt auf. Riesen- Luft- Reifen- Reparaturen 1 157 iſt das zähflüſſige Sommerbl durch eine Oelſorte zu erſetzen, Beſonders gründlich iſt die rückwärtige Beleuchtungsanlage und Runder neuern 5 die auch bei ſtarkem Froſt immer noch ihre Schmierfähigkeit be⸗ von der Verordnung neu geregelt worden. Jeder Kraftwagen a A hält und Gewähr dafür gibt, daß der Zufluß zur Oelpumpe und und jeder Kraftwagenanhänger, der nach 1 85 1. Oktober 1938 KA 5 5 50 D 2 Fernsprechef f len, die Verteilung an die einzelnen Schmierſtellen ſtets unbehindert erſtmalig zugelaſſen wird, muß zwei rote Rück ichter 227 29 Wir vor ſich geht. Anlaßſchwierigkeiten, die nicht auf ungeeignetes führen. Für die alten Fahrzeuge wird der Verkehrsminiſter 9 0 Oel zurückzuführen ſind, können auch durch den Vergaſer oder entſprechende Anordnungen erlaſſen. Die beiden roten Schluß⸗ Tech' die Zündung hervorgerufen ſein, in welchen Fällen die Kunden⸗ lichter am Kraftwagen ditrfen in einem Höhenbereich von 40 bis 5 55 dienſt⸗Abteklung der Lieferfirma wohl immer raſche Abhilfe 125 Zentimeter laber nicht höher, wie fetzt ſo manches mit der 5 5 9 ſchaffen wird. Kennzeichenbeleuchtung verbundene Rücklicht!) über der Fahr⸗ 6 E B 1 8 ſei n. 22 5 bahn liegen. Ihr Abſtand voneinander muß mindeſtens 110 Zenti⸗ arage* 1 2 ausſe Verschärffe Beleuchiungsvorschriffien meter und höchſtens 170 Zentimeter betragen. Weiter als 40 Zenti⸗ Dieſ. 81 5 Strat erkehrsord schreib 961155 der meter dürfen ſie vom äußeren Fahrzeugrand nicht entfernt ſein, 2 donde zaßdie neue Straßenverkehrsordnung ſchreibt gegenüber den und ſie müſſen mindeſtens 35 Zentimeter unter der Anbringungs⸗ Katossetie und Wegenbeu Auf bisher geltenden Vorſchriften vor, 5 bei Dunkelheit und höhe des Fahrtrichtungsanzeigers liegen. Alſo, ſehr genaue 5 5 5 ori ſtarkem Rebel an jedem Fahrzeug Ae Later 9 und ins Einzelne gehende Beſtimmungen! Jedes elektriſche Amerikanerstraße 33— Fernruf 447 90 zu 2 angebracht ſein müſſen durch welche die ſeittiche Begrenzung des Schlußlicht muß über eine beſondere Sicherung laufen, damit induf 85 Fahrzeugs nach vorn angezeigt und in der Bewegung die Fahr⸗ nicht beide auf einmal ausgehen können zu b. 9 5 8— 8 bahn beleuchtet wird. Beim Fahrrad bleibt es ſelbſtverſtändlich 88 5. 7 25 1 5 2 NKZeu Au 1 E 9 en L e. Auße Und zu den Schlußlichtern kommen noch die fetzt für alle 6 * bei der einen Laterne. Außerdem gelten die Beſtimmungen Kraftfahrzen eingeführten Stoplichter. Kraftfahr⸗ 11 5 Gürtnerstr. 20 Ruf 50516 nach wie vor nicht für ſolche Fahrzeuge, die von Fußgängern aft fa ge 9 lichter führen elbrote— 5 des? mitgefu 0 5 zeuge müſſen ein oder zwei Bremslichter führen— gelbrote ſchaft geführt werden und nicht breiter als einen Meter ſind. Aber ichter. Bei Verwe zwei Bremslichter üſſen 222 chaf d ch ich hr w ken die bisher nu Stoplichter. Bei Verwendung von zwei Bremslichtern müf den auch landwirtſchaftliche Fuh erke, die bisher nur die g g 2„ 1 1 5 3 den 0 2 5 ieſe unmittelbar bei den Schlußlichtern, ein einzelnes Brems⸗ 8 eine Laterne zu führen hatten, müſſen mit Wirkung vom 1 N„ a e 2 noch 1 ul! 1928 ab mit zwei Laternen ausgerüſtet ſein. Die licht muß bei dem linken Schlußlicht oder in der Mitte zwiſchen Burgstraße 6 Kar 3 Erkeicherung, daß Fahrz zeuge nicht, wie vorſtehend geſchildert den Schlußlichtern angebracht werden. Krafträder, Kranken⸗ 9 d( U Ruf 429 26 man — beleuchtet zu ſein Fanden wenn ſie in einer fremden Licht⸗ fahrſtühle und Zugmaſchinen in landwirtſchaftlichen Betrieben, ö auf 8 8 1 lle, d. h, unter einer Laterne ſtehen, iſt beib halt rden. die nicht ſchneller als 20 Kilometer in der Stunde fahren können, Keltestes Spezlalgeschäft Dau, 22 Sämtliche quelle, d. h. unter einer Laterne, ſtehen, iſt beibehalten worden. b n 8 U Er d ll Um zu verhindern, daß man ſein Fahrzeug unbeleuchtet unter brauchen kein Bremslicht. hin! 5 Reparaturen e e ,, Anbri 8 cht Anhe daftir 4 5 P eine brennende Laterne ſtellt, die im Laufe der Abendſtunden Beim Anbringen der Schlußlichter an Anhängern iſt dafü ö urbei 5 verlöſcht, ſollen in Zukunft alle Straßenlaternen, welche nicht zu ſorgen, daß das eine von der Lichtanlage des ziehenden Kraft⸗ 5 2 72 7 die ganze Nacht brennen, durch einen roten Ring gekenn⸗ fahrzeugs unabhängig iſt. Schließlich aber müſſen alle Kraftfahr⸗ E 1 0 Deng Exel Onlg zeichnet werden. zeuge und alle Kraftfahrzeuganhänger auf der Rückſeite außer 8 ezlal Einf Fahrlach- Straße 11 Ruf 43179 5 4 2 l 6 den Schlußlichtern noch einen roten Rückſtrahler führen. 2*. ſei a ahrlach-Straße du 70 Nach hi n 1e n muß auch in en jedes n durch Dieſer muß eine wirkſame Leuchtfläche von mindeſtens 20 Quadrak⸗. a 2 einen roten Rü 5 ſtrahler oder ein rotes Licht ge⸗ zentimeter haben, darf nicht höher als 50 Zentimeter über der Reparatur-Werkstätte der f ſichert werden. mit Ausnahme der ab 1. Juli 1938 neu in den Erde und nicht weiter als 40 Zentimeter von der Außenkanke an Verkehr meu 5 die an den Pedalen mit gelben des Fahrzeugs angebracht ſein und darf nicht verdeckt werden. 7 5 185 880 3 et w 5 2 3 71 5— 5 8 FF;%% 51 leuch Auch die Vorſchriften über Stoplichter und Rückſtrahler C 5 Verſchärft wurden auch die Beleuchtungsvorſchriften für gelten für alle nach dem 1. Oktober 1038 neu zugelaſſenen Kraft⸗ Nei— Um . 9. eister des Kraftfahrzeug- Handwerks 5 Kraftfahrzeuge. Zunächſt einmal iſt klargeſtellt, daß Kraftfahr⸗ fahrzeuge. Für die ſchon im Verkehr laufenden Kraftfahrzeuge R 190 8 5 8055 8 ndwerks 1 3 zeuge mit zwei gleichfarbigen, gleich ſtark nach wird der Reichsverkehrsminiſter die entſprechenden Beſtimmungen ¹— Schwetzinger Str. 186 8 einm vorn leuchtenden Schein werfern ausgerüſtet ſein ſpäter erlaſſen. 5 dem 1 höchſt Automobil-Spezial-Merk 1 utomobil-Spezial-Werkzeuge der das Original„Hutttto“ . 2 insonderheit: e195 ö zwar 2 Abslehvorrichtungen für 5 85 zweck Eigen 0 e 8 e e gSe)windeschneidzeuge 0 InGadt wohr ſonn Aeuxeitliche f Fernsprecher 20684 MANNHEIM Dalbergstr. 6 Werkstatt- und Garagen- Einrichtungen Vertreter der„HEEB HM:-Autohebebühnen -Hompressoren 7 Waschanlagen D DNN NMotorrad-Montage-Rampe nur Nh. 48. ſoebe uro dne 1 0 5 AUfO⸗Ile r Vertretung leo schnoebelen, Mannheim für K 4 dl 5 Rupprechtstraße 16 Fernruf 27729 eine Schradin& Enfteri unden ens lichen Cx a n nlerico geparaturen Verlangen Sie in jedem Falle meine Angebote! zialb Werfigarage- Werfisir. 23-23 a Loſter OriginahkErsatzteile gleic eret Spezial- Werkstätte für ö 292 6 0 U 0 I N 8 Auch 2 2 b gleich 1— auto- Elektrin( Able Automobib-Zesellechatt ute 5 neparaf a 0 Tankstelle Autozubehör gen men me Emmen Werbe d K. 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Januar 1938 der Neuen Mannheimer Zeitung IRTSCHAFTS-ZET TUNG Mittag-Ausg abe Nr. 17 —. Die Aufgaben der Bauindustrie Planvolle Arbeiſsverſeilung Uebernahme Her Lehrbauſtelle der Bezirksgruppe ich den Leiter der Wirtſchoftsgruppe Bauindu⸗ eraldirektor Voegler, ſprach dieſer vor einem ge⸗ is über die„Aufgaben der Bauinduſtrie“. Ge⸗ Voegler trat beſonders für eine planvpolle eilung durch bezirklichen Ausgleich in der Eine Zentralinſtanz könne die Reihenfolge Bei der Heſſen ou ſtrie, Ge ladenen K renden Bauten feſtlegen und für den plan⸗ l⸗ und Arbeitseinſatz ſorgen. ſich dabei etwa um die Schaffung eines Reichskommi für das öffentliche Bauweſen. Weil 80 p. H. aller 2 5 eute durch den Staat, die Partei, verteilt werden. Die planvolle Auftrags⸗ beſonders mit Rückſicht auf die bevorſtehen⸗ Aufgaben der Zukunft notwendig. Dieſe ſind hnet in der Fortführung öffentlicher Bauten, fer⸗ e Kutobahnen, der Kulturbauten in München und Umbauten der Städte Berlin, München, Hamburo und ſchließlich von neuen Fabrik⸗ dazugehörigen Arbeiterwohnungen. Dieſe · fordere die Löſung ſowohl, der Sicherſtellung der notwendigen Baumaterialien als auch der Facharbeiter⸗ frage. Ausführlich behandelte der Vortragende die Möglichkei⸗ en, die die Bauinduſtrie zur Einſparung von Eiſen hat. r müßten lernen, bei den Konſtruktionen vollſtändig um⸗ zudenken. Den Maurern müſſe wieder die handwerkliche Technik der Errichtung von Bruchſteinmauerwerken bei⸗ gebracht werden. Die Facharbeiterfrage in der Bauinduſtrie ſei ne der Matertalbeſchaffung eine der wichtigſten Vor⸗ ausſetzungen für die Leiſtungsfähigkeit der Bauwirtſchaft. Dieſe Frage könne nicht durch Maßnahmen des Augenblicks, ſondern nur durch eine durchgreifende Vorſorge für die Zu⸗ kunft gelöſt werden. Wichtig ſei auch die Beſeitigung der vorübergehenden zeitbedingten Arbeitsloſigkeit in der Bau⸗ induſtrie, um die Angſt vor der ſpäteren Arbeitsloſigkeit zu beſeitigen. Eine Herzensſache ſei ſtets die vorſorgliche Vorbereitung des Bauarbeiternachwuchſes zum ſpäteren Beruf. Die Wirt⸗ ſchaftsgruppe Bauinduſtrie habe ſich deshalb entſchloſſen, zu den bereits beſtehenden drei Lehrwerkſtätten im Jahre 1938 noch weitere 14 Lehrbauſtellen zu errichten. Dadurch könne man die Zah? der Lehrlinge von 3000 im Jahre vielleicht auf 8000 erhöhen, die augenblicklich erforderlich iſt. Auf öte Dauer werde auch dieſe Zahl nicht ausreichend ſein. Immer⸗ hin hoffe man durch die Lehrbauſtellen allmählich den Fach⸗ arbeiternachwuchs ſicherzuſtellen. Eine große Aufgabe für die Baubetriebe liegt in ihrer Einſchaltung in die Aktion Kampf dem Verderb. Kein Holz ſei auf den Bauſtellen zu verſchwenden, Geräte dürfen nicht ungenützt auf Lager ſtehen, daher ſei der Geräteaustauſch der Firmen untereinander notwendig. Schließlich müſſe die Bauinduſtrie mithelfen, die neuen Werkſtoffe allmählich ein⸗ zuführen, wobei an Kunſtharz für Lagerſchalen, an Alumi⸗ nium oder Magneſium für Türbeſchläge erinnert wurde. Zum Schluß beſaßte ſich Generaldirektor Vögler noch einmal eingehend mit dem Arbeiter⸗Wohnſtättenbau, bei dem es auf den Bau billiger Wohnungen mit Mieten von höchſtens 1 des Arbeitereinkommens und auf die Mithilfe der Betriebe bei der Spitzenfinanzierung ankomme. Von der Werkswohnung ſehe man immer mehr ab, vielmehr liegt das Zies heute in drei Arten von Arbeiterwohnſtätten, und zwar in der Kleinſiedlung mit 1000 Qm. Landzulage, im Eigenheim mit kleinem Garten und in der als Stockwerks⸗ wohnung zu ſehenden Mietswohnung, die aber geſund und ſonnig anzulegen ſei. Berliner Kindl Brauerei Absaßsſeigerung— Erhöhie Liquidiſai Die Berliner Kindl Brauerei AG., Berlin, veröffentlicht ſpeben den Geſchäftsbericht für das am 30. September 1937 beendete Geſchäftsjahr. Geſchäftlich war das Berichtsjahr für die Brauerei durchaus zufriedenſtellend. Es ergab ſich eine Abſatzſteigerung im Reichsdurchſchnitt. Einen beträcht⸗ lichen Teil an dieſer Entwicklung haben wiederum die Spe⸗ zialbiexe. Die auf verſchiedenen Gebieten geſtiegenen Un⸗ koſten haben durch den Mehrabſatz einen angemeſſenen Aus⸗ gleich gefunden. Mit Gerſte und Hopfen hat ſich die Brau⸗ exei frühzeitig in den benötigten Sorten eindecken können. gleichen Grundſätzen bereits faſt vollſtändig durchgeführt. Für die bau⸗ und maſchinentechniſche Ausgeſtaltung der Brauſtätten wurde weiter Fürſorge getroffen. Die Erfolgsrechnung weiſt die Erträge aus Bier und Nebenprodukten mit 26,63(25,66), den Beteiligungsertrag mit unv. 0,004, Mieteinnahmen mit 0,09(0,08), Zinseinnah⸗ men mit 0,53(0,36) und außerordentliche Erträge mit 0,52 (0,16) Mill.„ aus, andererſeits allgemeine Unkoſten mit 3,76(4,17), Gehälter und Löhne mit 5,25(5,20), Steuern insgeſamt, Abgaben und Verſicherungen mit 15,18(13,63) Mill. 4. Auf Anlagen wurden 0,46(0,66), auf andere Ver⸗ mögenswerte 0,76(0,38) Mill./ abgeſchrieben. Der letzt⸗ genannte Poſten enthält die Abſchreibungen auf Beteiligun⸗ gen und Kursangleichungen von Wertpapieren. Der Reingewinn ſtieg auf 1,78(1,70) Mill., ſo daß einſchließlich 0,13(0,20) Mill.„ Vortrag insgeſamt 1/91 .80) Mill.% zur Verfügung der HV. am 29. Januar ſtehen. Es wird, wie gemeldet, eine unveränderte Dividende zur Ausſchüttung kommen, die 6 v. H. auf die Vorzugs⸗ aktien, 12 v. H. auf die Stammaktien und 14 v. H. auf die Prioritätsſtammaktien beträgt. Der geſetzlichen Rücklage werden wie im Vorjahr 100 000 4 zugeführt, ſo daß nach Berückſichtigung der bereits erwähnten Zuwendungen ein Gewinn von 89 860/ zum Vortrag verbleibt. In der Bilanz ſind bei unv. 9,375 Mill.„ Aktienkapital und 0,725(0,625) Mill.„ geſetzlicher Rücklage die Verbind⸗ lichkeiten wieder nur ſehr gering mit 0,19(0,18) Mill. 4 ausgewieſen. Die Sparguthaben ſind auf 6,32(6,59) Mill. Mark zurückgegangen, während noch nicht fällige Bier⸗ ſteuern mit 1,63(1,49) Mill.& eingeſtellt ſind. Neu er⸗ ſcheint eine Rückſtellung von 0,30 Mill.“ für noch zu zah⸗ lende Roggenpreisabgabe 1936/37. Auf der Aktivpſeite ſind Beſtände mit 114(1,36), Wertpapiere einſchl. des Anleihe⸗ ſtocks mit 7,81(6,90), Außenſtände mit 1,82(2,06), For⸗ derung an abhängige Geſellſchaft mit 0,91(0,94), Hypotheken mit 0,53(0,51) und flüſſige Mittel mit 4,38(4,00) Mill. 4 verzeichnet. Beteiligungen wurden auf 0,25(0,61) Mill. abgeſchrieben. Hierbei ſind die Aktien der W. Senſt Ach, Potsdam, ſowie die Anteile an der Grunsſtücks⸗Geſellſchaft katſerallee 219/0 bis auf einen Merkpoſten abgebucht und die Beteiligung an der Grundücks⸗Geſellſchaft Kurfürſten⸗ damm 225/26 vorſorglich um 50 v. H. niedriger bewertet worden. Innerhalb des Anlagevermögens ſtellt ſich das Grundſtücks⸗ und Gebäudekonto auf 3,75(3,90) Mill. L, während die übrigen Konten nach Wiederabſchreibung der verſchiedenen Zugänge mit Merkpoſten von zuſammen un⸗ verändert 15/ aufgeführt ſind. Der Anleiheſtock der Geſellſchafter wies am Bilanzſtichtag einen Effektenbeſtand von 1 188 300% Aproz. Gemeinde⸗ umſchuldungsanleihe, 302 000/ proz. auslosbaren Reichs⸗ ſchatzanweiſungen von 1935, 194 400„ 4% proz. auslosbaxen Reichsſchatzanweiſungen von 1936 und ein geringes Bargut⸗ haben aus. *„Sichtbare Erfolge“.— Oberſt Löb eröffnet die fünfte Lenberansſteln ag„Deutſche Werkſtoffe im Handwerk“. Der Chef des Amtes für deutſche Roh⸗ und Werkſtoſfe, Oberſt des Generalſtabes Löb, eröffnete am Dienstagnach⸗ mittag im Haus des deutſchen Handwerks in Berlin die fünfte der ſechs Wanderausſtellungen„Deutſche Werkſtoſfe im Handwerk“, die der Reichsſtand des deutſchen Hand⸗ werks im Auftrage des Amtes für deutſche Roh⸗ und Werk⸗ ſtoffe durchführt. Nach Begrüßungsworten des beauftrag⸗ ten Reichshandwerksmeiſters Lohmann ſtellte Oberſt Löb in ſeiner Anſprache mit Befriedigung die großen Erfolge feſt, die der Reichsſtand des deutſchen Handwerks mit ſeinen Wanderausſtellungen in allen Kreiſen des deutſchen Volkes bereits gefunden hat. Heute ſtehe man nach dem erſten Jahr des Vierjahresplanes bereits vor ſichtbaren Erfolgen, die nicht nur jedem Deutſchen klar geworden ſeien, ſondern auch darüber hinaus vollſte Anerkennung des Auslandes gefunden hätten. Man brauche jetzt nicht mehr zu ſagen„Es wird gehen“, ſondern man könnte feſt⸗ ſtellen„Es iſt gegangen“. würden auch die vor uns liegenden Aufgaben geſchafft werden. Schulung Her mit der Verarbeitung der neuen Roh⸗ und Werkſtoffe be⸗ trauten ſchaffenden Menſchen ſei die große Aufgabe, die insbeſondere der Reichsſtand des deutſchen Handwerks zu erfüllen habe. So Die * Schiffs⸗ und Maſchinen ban AG, Mannheim. Im der HV vom 25. Juni 1987 wurde die Erhöhung des Grund⸗ kopitals um 400 000“ beſchloſſen, um umfaſſende betrieb⸗ liche Um⸗ und Neubauten vornehmen zu können. Die Ka⸗ pitalerhöhung iſt jetzt durchgeführt. Das Grundkapital beträgt nunmehr 1 Mill. J. h Verſicherte Kraftfahrzeuge. Nach den Erhebungen des Statiſtiſchen Reichsomtes waren 1937 rund 2,85 Mell. Kraftfahrzeuge verſichert, gegen.47 Milltonen im Vorjahr und 2,14 Millionen 1935. * Wieland⸗Werke AG. Ulm a. d. Donau. Die Wieland⸗ Werke Ach(Metallhalbfabrikation] ſchließt dos Geſchäfts⸗ jahr 1936-37(30. Sept.] bei einem Bruttoertrag von 12,74 (10,93) Mill./ nach Abzug ſämtlicher Aufwendungen, hierunter 4,97(4,51) für Löhne und Gehälter und nach Vornahme von 1,64(1,53) Mill./ Aulage⸗ und 0,03(.09) anderen Abſchreibungen einſchließlich 116 081 86)„ Gewinnvortrag mit einem Reingewinn von 3 35(720 081]/ ab. über deſſen Verwendung keinerlei Angaben vorliegen.(AK 6 Mill.). * Hupfeld— Gebr. Zimmermann AG, Leipzig.— Ka⸗ pitalerhöhung zur Verringerung der Bankſchuld. Der Geſundungsprozeß habe in dem am 30. Juni beendeten Ge⸗ ſchäftsjahr 1936⸗37 weitere Fortſchritte gemacht, was durch eine reichliche Umſatzverdoppelung(Muſikinſtrumente] be⸗ ſtätigt wird. Auch das Auslandsgeſchäft habe eine Be⸗ lebung erfahren. Von der Umſatzſteigerung entfalle ein angemeſſener Teil auf das wiedereröffnete Werk Eilen⸗ burg. Auch das Werk Böhlitz⸗Ehrenberg ſet voll beſchäftigt geweſen. Der Ertrag nach Abzug der Aufwendungen für Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe iſt von 712 000 1 auf 1 439 000/ geſtiegen. Löhne und Gehälter erhöhten ſich auf 938 000(536 000) //, Aulageabſchreibungen auf 187 000 (27 000/ neben 40 000/ auf Grundſtück Amſterdam), Zinſen auf 102 000(56 000) /, Beſitzſteuern auf 95 000, (48 000), alle übrigen Aufwendungen auf 169 000.% (67 000). Zur Ablöſung der Beſſerungsſcheine und des bedingten Nachlaſſes werden 90 000% verwandt; damit ſchließt die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ausgeglichen ab. Nach der Bilanz überſteigen bei 300 000/ Aktien⸗ kapital die Verbindlichkeiten in Höhe von 2,18(1,69) Mill. /, darunter allein 1,68(1,48) Mill. Bankſchulden, dieſes ganz beträchtlich. Das Umlaufsvermögen iſt auf 1,23(0,65) Mill./ erhöht. Neben 30 000/ geſetzliche Re⸗ ſerve werden noch 192 000% Rückſtellungen aufgeführt. Wie bereits kurz gemeldet, ſoll die zum 22. Januar ein⸗ berufene HV die Erhöhung des Grundkapitals um 900 000 Mark auf 1,2 Mill./ beſchließen. Die neuen Aktien werden der Bank gegen Einbringung und Verrechnung eines gleich hohen Teilbetrags der ihr gegen die Firma zuſtehenden Forderung überlaſſen. Die Verwaltung glaubt zu dieſer Erhöhung des Eigenkapitals einen wei⸗ teren Schritt zur Feſtigung des Unternehmens getan zu haben. Der vorliegende Auftragsbeſtand ſichere den beiden in Betrieb befindlichen Werken für etwa ein halbes Jahr volle Beſchäftigung, ſo daß die Ausſichten zuverſichtlich be⸗ urteilt werden können. * Böhne AG, Delitzſch.— Wieder 12 v. H. Dividende. Bef erhöhten Anlägeabſchreibungen von 6,43(0,39) Mill.% erzielte die Böhme Ac, Kakao⸗ und Schokoladenwerke, Delitzſch, einen Reingewinn einſchl. 0,18(0,079) Mill. Vortrag von 0,380(0,354) Mill.. Auf das AK von 12 Mill.„/ werden wieder 12 v. H. Dividende verteilt, da⸗ von wieder 4 v. H. on den Anleiheſtock. * Emaillierwerk AG, Fulda. Die Geſellſchaft, das größte deutſche Blech⸗Emaillterwerk, hat auch in dem am 30. Juni 1937 abgelaufenen Geſchäftsjahr wieder befriedigend gear⸗ beitet. Die Beſchäftigungslage war gut; ſie entwickelt ſich auch im neuen Geſchäftsjahr günſtig. Es konnten weiterhin etwa 50 v. H der Erzeugniſſe auf dem Weltmarkt abgeſetzt werden. Auf dos im Familienbeſitz befindliche An von 2 Mill./ wurde eine Dividende von 4 v. H. ausgeſchüttet, nachdem vor zwei Jahren 2 v. H. und im Vorfahr 3 v. H. verteilt wurden. Der Betriebsertrag ſtieg leicht auf 4,76 (4,74) Mill. /, während u. a. Perſonalaufwendungen auf 2,76(2,66), Beſitzſteuern auf 0,33(0,05) Mill./ anzogen. Die Geſamtabſchreibungen ſind mit 0,28(0,17) Mill. J bemeſſen(i. V. erfolgte noch eine Rückſtellung von 0,42 Mill./ aus der Erfolgsrechnung). Einſchließlich 24053 (11 325)/ Vortrag verbleibt ein Geſamtüberſchuß von 843 372(220 631) /. Die Bilanz zeigt bei 2,0 Mill. J Abd ein Anwachſen der Rücklagen uſw. auf 0,62(0,52) Mill. „. Verbindlichkeiten ſtiegen auf 0,60(0,51) Mill. J. An⸗ dererſeits betragen Vorräte 1,77(1,49), Außenſtände 9,39 (0,42), flüſſige Mittel 0,20(0,25), Anlagevermögen 1,39 (1,24) Mill.. *„Deutſche Wirtſchaft— Deutſche Wertpapiere 1935/37“, ſo heißt die Bryoſchüre, die die Dresdner Bank zu Beginn des neuen Jahres herausgegeben hat. In einem kurzen Vorwort werden die durch die zielbewußte Lenkung des Kapitalmarktes erzielten Erſolge gekennzeichnet. Es folgt dann eine Ueberſicht über die Kurſe der feſtverzinslichen Werte Ende 1936 und 1937. Berückſichtigt werden alle an den deutſchen Börſen amtlich notierten Renten und An⸗ leihen unter gleichzeitiger Angabe der Börſenplätze, an denen die einzelnen Werte gehandelt werden; Entſprechen⸗ des gilt im übrigen auch für die dann folgenden Aktien⸗ werte. Bei der großen Anzahl der hier aufgeführten Aktien und Kuxe— insgeſamt über 900— wurden die Geſell⸗ ſchaften im Intereſſe einer beſſeren Ueberſicht nach ihrer Branchenzugehörigkeit in 25 Haupt⸗ und zahlreiche Unter⸗ gruppen aufgeteilt. Die Stelle des Begleitzextes vertreten mit großem Erfolg Schaubilder; ſo werden die verhältnis⸗ mäßige Kursentwicklung und Ler durchſchnittliche Dipiden⸗ denertrag jeder einzelnen Branche in den Jahren 1935 bis 1937 graphiſch dargeſtellt, wobei in allen Fällen der Ver⸗ gleich mit der entſprechenden Entwicklung aller Gewerbe⸗ zweige durchgeführt wird. * Sachgemäße Bewirtſchaftung des Gruudeigentums. Die Vorausſetzungen einer pfleglichen Bewirtſchaftung des Hausbeſitzes iſt eine genaue und ſachgemäße Rech⸗ nungs führung. Hat der Eigentümer ſehbſt nicht genügend Fachkenntniſſe oder hat er keine Zeit, die ordnungs⸗ gemäße Bewirtſchaftung durchzuführen. wird er einen be⸗ rufenen Fachmann, den ſelbſtändigen gewerbsmäßigen Hausverwalter, damit betreuen. Die Aufgaben des Ver⸗ walters werden in dem von der Facharuppe Grundſtücks⸗ und Hypothekenmakler, der Organiſation der gewerblichen Wirtſchaft, kürzlich herausgegebenen Hausverwaltervertrag umriſſen. Weiter find in dieſem Vertrag die Laufzeit, die Vergütung, Vertretung, die Abrechnung. die Frage der Vorſchüſſe und die Einſchränkungen für den Verwal⸗ ter behandelt. * Umwandlung der C. W. Neumann Ac in Magdeburg. Die C. W. Neumann Ach in Magdeburg⸗Buckau, Dampf⸗ ſöge und Hobelwerk, Holzgroßhandlung, iſt in eine Kom⸗ manditgeſellſchaft unter der Firmenbezeichnung„C. W. Neumann“ umgewandelt worden. Perſönlich haftender Geſellſchafter iſt Dipl.⸗Kaufſmann Helmuth Fiſcher. n Frachterhöhungen in der Südafrika⸗ Ausfahrt. Die der Südafrika⸗Ausfahrtkonferenz angehörenden Reedereien haben rückwirkend ab 1. Januar bei etwa 430 ihrer 2500 Frachttarifpoſten Erhöhungen von 2 6 d bis 10 f je long To. eintreten laſſen. Dieſe Frachterhöhungen werden mit den höheren Betriebsunkoſten begründet. Die engliſchen Südafrika⸗Exporteure ſind über die Frachterhöhungen un⸗ ehalten, und auch in Südafrika ſelbſt wird gegen die Maßnahme angegangen. Die Importeure weiſen darauf hin, daß die bisherigen Frachten reichlich hoch geweſen ſind und die entſprechenden Sätze für andere Fahrtgebiete häufig erheblich überſteigen. Die Angelegenheit dürfte in den nächſten Tagen in der Johannesburger Handelskammer er⸗ örtert werden; möglicherweiſe wird man beim Shipping Board und bei der Regierung in Pretoria vorſtellig wer⸗ den und auf die weitere, durch die verteuerte Einfuhr europäiſcher Waren unausbleibliche Steigerung der Lebens⸗ haltungskoſten hinweiſen, die bereits zu Lohnforderungen geführt hat. * Vor neuen Verhandlungen über engliſche Kapital⸗ beteiligungen am türkiſchen Wirtſchaftsausbau. Eine tür⸗ kiſche Finanzkommiſſion wid ſich Ende Januar nach Lon⸗ on begeben, um Verhandlungen über eine ſtärkere Be⸗ gung engliſchen Kapitals an verſchiedenen wirtſchaft⸗ lichen Plänen der türkiſchen Regierung fortzuſetzen, die eits in Ankara feinerzeit begonnen wurden. * SA⸗Auto⸗Erzeugung 1937: Nach Augaben der Ver⸗ einigung der Automobilfabrikanten umfaßte die Dezember⸗ Erzeugung ausſchließlich der Ford⸗Betriebe 332 559 Wagen. Die Geſamt⸗Automobilherſtellung im Jahre 1 37 betrug 2188 gegenüber 1616 274 Einheiten im Jahre 1936. Europäiſche Buchenholz⸗Konveution. Der Vollzugs⸗ ausſchuß der europäiſchen Buchenſchnittholzkonvention der außer der Tſchechoſlowakei noch Polen. Rumänien und Jugofkawien angehören, wird am 17. Januar in Warſchau zuſammentreten, um über die Lage zu beraten, die ſich nach der im Nogember erfolgten Neufeſtſetzung der Aus⸗ fuhrkontingente ergeben hat. * Die Tſchechoſlowakei ſtellt die Zahlungen Caiſſe Commune ein. Kurz vor Jahresſchluß hat das Prager Finanzminiſterium beſchloſſen. keine Zahlungen an die Caiſſe Commune mehr zu leiſten. Gegen dieſen Be⸗ ſchluß hat die Caiſſe Commune in Paris einen formalen Proteſt eingereicht. Bis jetzt ſind keine weiteren Schritte von beiden Seiten unternommen worden. Waren und Märkte Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Stuttgart, 11. Jannar. Je 100 Kilo frei verladen Vollbahn⸗ ſtation: Weizen, württembergiſcher, durchſchnittliche Be⸗ ſchoffenheit 75/77 Kilo, Erzeugerfeſtpreis W 8 20,20; Wᷣ᷑ 10 20,40; W 14 20,80;'y 17 21,10: Roggen durchſchnittliche Beſchaffenheit, 69/71 Kilo, Eczeugerfeſtpreis R 14 19,10; R 18 19,60: R 19 19,80: Braugerſte, Erzeugerhöchſtpreis⸗ gebiet 2 20,50; dto. 3 21,00; Sto. 4 21,50. Bei Abholung von Braugerſte ab Hof muß ein Abzug von 20 Pfennig je 100 Kilo gemacht werden. Futtergerſte, durchſchnittliche Beſchaffenheit 59/60 Kilo, Erzeugerfeſtpreis G7 17.—: G 8 17,30; Futterhaſer, durchſchnittl. Beſchaffenheit, 46/49 Kilv, H 11 16,50: H 14 17.—; Wieſenheu loſe neu 5,40—6,40, Kleeheu loſe neu 6,40— 7,40; Stroh drahtgepr..—; Spelz⸗ ſpreu geſackt.—. Für drahtgepreßtes Heu 40 Pfg. je 100 Kilo mehr. Die höchſte Preisnotiz darf auf Grund der Verordnung des Wirtſchaftsminiſters vom 10. Januar 1938, veröffentlicht im Regierungsanzeiger für Württem⸗ berg Nr. 4 vom 11 Januar 1938, nicht überſchritten werden. Die Preiſe gelten waggonfrei verladen Vollbahnſtation des Erzeugers bzw. des Gerbmüller. Fracht und Deckenmiete gehen zu Laſten des Käufers. Die Erzeugerpreiſe für Rauh⸗ futter in Württemberg und Hohenzollern müſſew mindeſtens um 40 Pfg. je 100 Kilo unter den notierten Großhandels⸗ preiſen liegen. Mehlnotierung im Getreidewirtſchaftsverbond Württemberg(Preiſe für 100 Kilo, plus 0,50/ Frachten⸗ ausgleich frei jeder Empfangs⸗Station). Weizen⸗ mehl mit einer Beimiſchung von 20 v. H. Kernen oder omtlich anerkanntem Kleberweizen 1,25 /, per 100 Kilo Aufſchlag, mit einer Beimiſchung von kleberreichem Auslandsweizen 1,50% Aufſchlag per 100 Kilo für Type 812. Reines Kernenmehl 3,50% per 100 Kilo Aufſchlag auf die jeweilige Type. Weizenmehl, Baſis⸗Type 812, We 8 28,65; Wü 10 29,15; W 14 29,40; W 17 29,40; Roggenmehl, Baſis⸗Type 1159, R 14 22,70; ff 18 23,30; R 19 28,50; Kleiegrundpreiſe ab an die Mühle, einſchließlich Sack: Weizenkleie W 8 9,95: 'ö10 10,10:'ö14 10,80:'ö17 10.45: Roggen⸗ kleie R 14 10,10: R 18 10,40) R 19 10,50 Mark.— Weizen⸗ und Roggen⸗Futtermehl ſeweils bis zu 2,50% per 100, Kilo teurer als Kleie.— Für glle Geſchäfte ſind die Bedingungen des Reichsmehlſchlußſcheins maßgebend. Marktverlauf: Die Ablieferungen haben in der erſten Ja⸗ nuarwoche in allen Getreidearten etwas zugenommen. Die Mühlen konnten ſich daher teilweiſe über den laufenden Bedarf hinaus eindecken. Für Brau⸗ und Futtergerſte kommen nur unbedeutende Mengen an den Markt. Weizen⸗ und Roggenmehl, ſowie Kleie, ſteht genügend zur Ver⸗ fügung. . Liverpopler Baumwollkurſe vom 11. Jan.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß! Januar(38) 487; Febr. 489; März 490; April 492; Mai 494; Juni 496; Fuli 497; Auguſt 499; Sept. 501; Okt. 503; Nov. 504; Dez. 505, Jan.(39) 507; März 510; Mai 512; Juli 513; Okt. 515; Tendenz ruhig, ſtetig. Rotterdamer Getreidekurſe vom 11. Jan.(Eig. Dr,) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo] Jan. 7,40; März 7,527 Mai, Juli je 757.— Mais(in Hfl. per Loſt 2000 Kilo) Jan. 119,50 März 116,75; Mai 111,75; Juli 108,75. 2 Leinölnotierungen vom 11. Jan.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Jon. 121/10; Leinſaat Klk. per Jan. 15/1; Bombay per Jan. 1596; Leinſaatöl loko 20,6; Jan. 28,4, Mai⸗Auguſt 28,6; Baumwoll⸗Oel ägypt. 20,6; Baumwoll⸗St. ägypt. per Jan. 6,25. Neuyork: Terp. 34,0. Savannah: Terp. 29,0. g * Weltzinkerzeugung geſtiegen. Nach einer Angabe des Direktors der Burma Corporation, Marmion, iſt die Welt⸗ erzeugung von Zink im Jahre 1937 auf 163 Mill. To. geſtiegen gegen 1,47 Mill. To. in 1986. * Der Londoner Kakabomarkt in Verlegenheit.— Erfolge des Eingeborenenboykotts. Der Londoner Kakaomarkt iſt augenblicklich in großer Verlegenheit. Nana Sir Ofori Atta, der aufgeklärte Führer der Eingeborenen der Goldküſte, hat es verſtanden, die eingeborenen Pflanzer zu einem Boykott des internationalen„Käufer⸗Pools“ des Londoner Marktes zu veranbaſſen, dem er die Schuld für den Fall des Kakao⸗ preiſes zuſchreibt und deſſen vollſtändige Auflöſung er for⸗ dert. Dieſer„Käufer⸗pool“ war im vergangenen Oktober gegründet worden— und ſchon am 29. Oktober hatte Nana Sir Ofori Atta in Accra, dem Hafenplatz der Golodküſte, Durch dieſes gewaltige Werk werden unzählige menſchen dem 62e fühl der foialen Verla lenheit und Lereinfſaomung N entrillen! (Der Führer über das Winterhilfswer!) zum Boykott aufgerufen. Aber der Londoner Markt be⸗ achtete die neue Lage zunächſt kaum, da man annahm, daß ſich Nana Sir Ofori Atta nicht durchſetzen könne und die Kakao⸗Lieferungen durch Hintertüren in Accra doch zur Verſchiffung kümen. Die Folge war, daß man den Kakao⸗ preis immer mehr ſenkte, bis er ſchließlich am 31. Dezember feinen tiefſten Stand mit 24 Schilling 3 Pence je Zentner erreichte. Aber Hann ſtellte ſich ſchließlich doch heraus, daß der Boykott durch die Pflanzer der Goldküſte ernſt gemeint und auch in gewiſſer Hinſicht erfolgreich war und ſofort schnellte der Preis wieder in die Höhe und ſteht ſchon heute wieder auf 29 Schilling 9 Pence. Der höchſte Stand, den der Kakaopreis im letzten Jahr erreichte, war 59 Schilling 3 Pence und der des Jahres 1936: 53 Schilling 3 Pence. Nun hat ſich die Boykottbewegung auch auf die Kakao⸗Pflan⸗ zer Nigerias ausgedehnt, wodurch eine Lieferung von 80 000 Tonnen im Jahr betroffen wird. Aber noch größer dürfte die pſychologiſche Wirkung auf die Haltung der Pflanzer der Goldküſte ſein, die ſich ihren Bemühungen, den„Käufer⸗ Popl“ zu vernichten, nun nicht mehr ſo leicht abbringen zaſſen werden. Schon fetzt liegen an der Goldküſte mehr als 230 000 Tonnen Kakao, die nicht mehr den Londoner Markt erreicht haben. Man ſchätzt allgemein, daß die Kakao ver⸗ brauchenden Länder mit Vorräten für drei bis vier Mo⸗ naten verſehen ſind. Eine Knappheit dürfte alſo erſt im April eintreten. Der Führer der Boykottbewegung ſeiner⸗ NRhein-Mainische Abendbörse Freundlich * Frankfurt, 11. Januar. Wenn auch die Umſätze mangels größerer Kundſchafts⸗ beteiligung klein waren, und auch die Kursentwicklung gegenüber dem Berliner Schluß keine einheitliche Linie aufwies, ſo war die Tendenz auch an der Abendbörſe recht freundlich, da weiterhin Nachfrage überwog. Die meiſten Notierungen lauteten allerdings nom. Einiges Geſchäft verzeichneten JG Forben mit 16 is 164,75, Weſtd. Kauf⸗ hof mit 62(61,50), Verein. Stahl zu unv. 116, Deutſche Erdöl zu 146,50(146,6) ſowie Laurahütte, die in beachtlichen Beträgen befucht wurden mit 20,75(20,50). Weiter erhöht auch Otavi Minen 31,50. Feſt blieben Scheideanſtolt mit 257,50(256), die ſomit ihren kürzlichen Dividendenabſchlog nahezu aufgeholt haben. Am Rentenmarkt wurden Kommunal⸗Umſchuldung mit 95,15 gefragt. Nennenswerte Umſätze ſcheiterten jedoch an dem Fehlen paſſenden Angebotes. Von Induſtrie⸗ Obligationen woren 1947er Verein. Stahl mit 103,25 und dto. 1051er mit 102 geſucht, ebenſo 6proz. Farben 8 v. H. niedriger mit 131. “Londoner Börſe vom 11. Januar.— Wenig ver⸗ ändert. Jufolge des lebhaften Schlußgeſchäfts der Neu⸗ horker Börſe entwickelte ſich auch in der City ein freuns⸗ liches Geſchäft. US⸗Steels eröffneten allerdings vorſich⸗ tig, unveröndert mit 60,25. Nickel⸗Aktien waren um ½6 verbeſſert und wurden mit 49‘ gehandelt. Wie erinuer⸗ NMemers chem! Wie liest man eine Bilanz? Leichtfaßliche Einführung in das Verständnis der Bilanzen, mit einer Bilanztafel im Anhang. Von Dref. Julius henaux-Repeond, Dozent an der Techn. Hochschule, Stuttgart. Wirtschaftsprüfer. Preis: Kartoniert RM.25 Bücherstube D 1, 5, Patadeplab lich, ſprachen Mitglieder des Nickel⸗Pools, davon, Faß der Kurs„gut über 50“ ſteigen werde. Regierungs⸗Anleihen unverändert feſt, konnten aber keine Verbeſſerung er⸗ zielen, was man auf die Gerüchte, daß neue Kommunal⸗ Anleihen zu erworten ſind, zurückführt, ſowie auf die ſtän⸗ digen Verkäufe von Neuſeeland⸗Anleihe. Britiſche Indu⸗ ſtriewerte waren ruhig, Courtaulds außergewöhnlich ſeſt, infolge der günſtigen Dividende⸗Vorausſagen. Schwediſche Zünd holz⸗Aktien waren um 3 Pence auf 23,75 Schilling verbeſſert. Kupferwerte ebenfalls günſtig, wohl infolge amerikaniſcher Aufträge. ſeits aber glaubt, daß vor Februar noch keine geordneten Marktverhältniſſe geſchaffen ſein dürften. Anſcheinend hofft er, daß etwa um dieſe Zeit der Kakaopreis wieder angezogen und einen normalen Stand erreicht hat. Nach Nachrichten von der Golödküſte will Nana Sir Ofori Atta am 17. Ja⸗ nuar eine Erklärung veröffentlichen, die auf die augenblick⸗ liche Lage Bezug nehmen wird. *Der Lolboner Goldpreis bekrug om II. üer fur eine Unge Feingold 139 ſh 8 8 86 7679 ,, für ein Gramm Feingold demnach 53,8846 pence== 278005. * Neue Metallkurspreiſe. Laut Bekanntmachung K P 465 werden ab 12 Januar die Kurspreiſe für Zink um (0,25 /, Blei, Meſſing⸗ und Rotgußleg. um 0,50 J, Kupfer, Rotgauß⸗ und Bronzelegierungen um.—% je 100 Kilo erhöht. Veröffentlicht am vetöffenflicht am RM.1 15 ö 1 05 RM.1. 11. 1, in Kraft a f in Kraft ab e e Alum. n. leg.] 133187 133—137 Bronzeleg. 81—84⁰] 8385 do. Legler. 38861 58-61[Nerilberleg. 88—55½¼ 54 55 ¼ Blei nichtleg. 19-21 19—21¼ Nickel n. leg.] 235—245 2⁴⁰ Hartblei 21 ½ 28½ 22.24 Zink fein. 228/22/ 2. Kupfer n. leg. 57 59½ 58 ½ 61.] do roh. 1719. 18/20 Meſſingleg. 4/4 2½45 Zinn n. leg.“ 283248 28243 Rotguß leg. 58 ¼ 61 /. 58¼½— 6½ Banka⸗Zinn]l 24285243285 Geld- und Devisenmarki Paris, II. Januar.(Schluß amtlich). London 147.55 Italien 185.30 Stockholm 762. Neuyork 2951,— Schweiz 683.25 Wien 3 Belgien 900.50 Kopenhagen 689.— Berlin 1190. Spanien Holland 1644.— J Warſchau 858. London, II. Januar.(Schluß amtlich). Neuyork 500.15 Liſſabon 110,13 Buenosflires] 1600. Montreal 500.18 Helſingfors 228.20 Rio de Jan. 412.— Amſterdam 89/87 Prag 143.— Hongkong.800 Paris 1472 Budapeſt 2500.— Schanghai 47¹⁰ Vrüſſel 2945.25 Belgrad 214.— okohama 7 5 Italien 9503.— Sofia 403.— uſtralten 125. Berlin 1240.25[ Moskau 2589.— Mexiko 1800.— Schweiz 2159.87 Rumänien 675.— Montevideo 28/8.— Spanien 72 Konſtantin 621.— Valparatſo 124,0 Kopenhagen 2240 Atben 545.50 Buenos Stockholm 193987 Wien 2537.— auf London 1660, Oslo 1996.25 J Warſchau 2531.— 1 Südafrika 100.12 Melalle Hamburger Mekallnotierungen vom 11. Jauuar Banca- u. Brief Geld Kupfer tralts inn 1 Grieſſcgeld Priefſcheld[Hüttenrohzink(p. 100 49) 20—29.— Januar 33.5058 0255.02.0 J Feinſilber(RM per kg). 40.— 38.— 5 7 55 58.5088 5255.002550 Fengold(RM per g) 284 279 ärz 93.50053.50 255.0295, Alt⸗Platin(Abfälle) April 88.50 53.50 225.0255,][ Circapr.(RM per g).30 280 Mai 53.500053. 255,255, Techn. reines Platin 1 53.5058,05 255,005 6 Detailpr. RM per g).30.85 Juli e Auguſt V Loco Abl. September..... Antimon Regules chineſ. 12 Oktober„„(L per io). 460,50 5/ November....... Queckſilber(Sper Flaſche) 14.75.7 Dezember... Wolframerz chinef.(in e 83, Frachfenmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft war an der heutigen Börſe im Gegenſatz zu geſtern ziemlich rege. Insbeſondere zu Tal konnte mehr Kahnraum als an den Vortagen eingeteilt werden. Auch bergwärts wurde ziemlich mittlerer und kleinerer Raum für Verladungen ab Ruhrhäſen ſowohl als auch ab Kanal, jedoch hauptſächlich auf Geſtellungsvertrag, einge⸗ teilt. Die Frachten und Schlepplöhne blieben nach allen Richtungen hin unverändert. Hauptſchriftleiten und verantwortlich für Politik: Dr. Alots Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ichaft u. Unterhaltung: Carl Onno Elſenbart- Handelsteil. Dr. Fritz Bode ⸗ Lokaler Teil: Dr Frig Hammes Sport; Willy Müller ⸗Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht u. Bilderdienſt Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau. Südweſtkorſo 60 ür unverlangte Beiträge keine Gewähr- Rückſendung nur bei Rückporto Herausgeber, Drucker und Verleger. Neue Mannheimer Zenung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim F J,—6 Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, Mannheim. gur Zeit Preisliſte Nr. ö gültig. Die Anzeigen der Ausgabe 4 Abend und A Mittag erſcheinen gleichzei lig in der Ausgabe Ausgabe A Mittag über 11000 Ausgabe A Abend über 10000 Ausgabe 8 über 10500 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Dezember über 21500. 12. Seite Mittwoch, 12. Januar 1938 Horgen letzter Tag , eee 165 Nummer Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe aaadadndunahnnnhanmuaacaangacäccadaadaneachd Joo jahre Morgen letzter Tag! Morgen letzter Tag!] Morgen letzter Tag! 10 4 1. Bete 5 alnzet Carneval-Verein e. B. 8 Laurel Hardy der neue Trenker fum 16.., 7. Ur: I. Henerstteung 25 22.., 81 Uhr: Votstell.. itrenpsates erſche ef die beidenlleistee destlumors, in 28.., 811 Uhr: Sondlersſtz., Köln gratulſert Frei 5 1 29. 1. 54 Uhr; I. Herrensitzung Geſchä 29.., 11 Uhr: I. Maskenball 60 Pfg. Ihne 4. 2. 71 Uhr: J. Damensftz., anschl. Janz hofſtr. 5 4 6. 2. 511 Uhr: IH. Damensſtz., anschl. Janz Fit e e Ne Fi 1. 12.., 911 Uhr: Jubllzums-Sitzung e Abbeſt Ind Tad IU LI LIAN 19. 2, 8 Unt: II. Maskenball 1 1 8 E LI f j 0.., 4 Uhr; J. Fremdensitzung ER D. RIAN mit Rotraut Richter- Heinrich A 1 0 6 5 5 b — 1 f ö 1225 Uhr: Feststtzung f. d. Malnzer ul Serda, P. Bildt, E. Jürgenset U George- ada Wüst Ein Triumph der Groteske! J Schicksale um das Matterhorn H RVEY 24. 2. der Uhr a e e e 1 1e A Sabine Peters Heinz v. cle 8 8 27.., 311 Uhr: Prunk-Fremdensttzung—— 4 N 8.00.05.10 8. 30 0.00.10.25 8 28. 2. fuhr: Rosenmontags-Zug Einhinreißendes Erlebnis .00 J.25.35 Für jugendliehe zugelassen! Für jugendliche sugelassen! 28. 2. 811 Uhr: Nie e Vorher: Die Groß- Glockner. 8 2— ö 2 11 Uhr: Di 10 U vorher: 5 Glockner-Hoch- e. 11 5 3 500 alpen- Straße, ein Ufa-Kulturfüm. l A en Nüsnzug, 75 3 1 17 1 N ATHKAN BRA 1 Suoling. Gelid oder Die neueste Ufa-Tonwoche 7 8 1 5 ee Haste strengste Vorschrift. Beginn:.00.45.30 Uhr 4 Auskunft und Vowerkauf in Noinz Ge- schöftsstelle II. C. V. e.., Dominikaverstr. ö Tel. 4221 u. D. Frenz, Ludwigstr. 4, Tel. 42358 Verein.V. Elainzer Carneval erein e Für Jugendliche nicht zugelassen! UFA- PIALAN UNIVERSUM National Theater ambem Vorstellung Nr. 164 Nachmittags- Vorstellung pgferchens Mondfahrt Ein Märchenspiel in 7 Bildern von Gerdt von Bassewitz Musik von Clemens Schmalstich Anfang 15 Uhr Ende 17 30 Uhr Mittwoch, den 12. Januar 1938 Vorstellung Nr. 165 NSG.„Kraft durch Freude“, Mhm. Der Zigeunerbaron Der Welterfolg! Fisher 2 Vb od besucher in boo Aufkuhrungen auf allen Grogbunnen Mitteleuropas! Das Theater der Wiener Splelzeugschachtel Jepplecen günstig wie itimer vorm Herstelle E. RIh m, Käferta Fernruf Nr. 512 96 eee eee 8857 Die große lustige Ausstattungs- Revue in 33 Bildern lles für Herz Nur 90 ocler 50 Eier u. mehr pro Huhn Aufklärender Operette in drei Akten. 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