Englands Lt 1 5 N Erſcheinungsweiſe: hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ ftr. Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8 8e Lutſenſtr.. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d. folgend. Monat erfolgen Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben. fernmündlich Für Famllien⸗ und Bei Zwangsveraletchen oder keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. wird erteilte Aufträge. Abend⸗ Ausgabe A Die Reſervelager ſind voll!? Die Angriffe der Linken gegen den Luftfahrtminiſter unberechtigt! (U..) Wie von zuſtändiger Seite angedeutet wird, hofft die britiſche Regierung, binnen einem Jahr innerhalb des Vereinigten Königreichs über eine Luftwaffe von über 10 000 modernen Kriegsflugzeugen zu verfügen. Hinter dieſer Luftarmada werde eine Flugzeuginduſtrie ſtehen, die im Kriegsfall die Flugzeugproduktion in nie dageweſenem Tempo betreiben könnte. Die Zahl der Kriegsflugzeuge erſter Linie wird zwar gegenwärtig offiziell mit nur 1560 angegeben, alſo mit 190 weniger, als das Luftrüſtungspro⸗ gramm vorſieht. Aber für jedes dieſer Flugzeuge iſt eine gleichwertige Reſervemaſchine bereits den be⸗ treffenden Staffeln zugeteilt, und was noch wichtiger iſt, die engliſche Luftrüſtung umfaßt außerdem noch „Lager⸗Reſerven“ ebenfalls gleichwertiger moderner Maſchinen, deren Zahl zu der der im Dienſt befind⸗ lichen Flugzeuge im Verhältnis von über drei zu eins ſteht. Dieſes Zahlenverhältnis wurde der Uni⸗ ted Preß trotz der ſtrengen Geheimhaltung, die in — London, 12. Januar. Angelegenheiten der Luftrüſtung ſonſt gewahrt wird, von halbamtlicher Seite beſtätigt; aus ihm geht her⸗ vor, daß die Zahl von 10000 modernen Kriegsflug⸗ zeugen als Geſamtſtärke der engliſchen Luftwaffe ungefähr zutreffen muß, wenn nicht ſchon jetzt, ſo doch wenigſtens binnen einem Jahr. Der rieſige Umfang der„gelagerten“ Flugzeugreſerven geht auch daraus hervor, daß das britiſche Parlament im laufenden Finanzjahr allein acht Millionen Pfund Sterling für die Errichtung von Flugzeuglagerhal⸗ len bereitgeſtellt hat. Die Angriffe auf das Luftfahrtminiſterium be⸗ ruhten auf phantaſtiſchen Gerüchten über die Luft⸗ rüſtung Deutſchlands und Italiens; ſie führten ſchließlich zu der Ankündigung Churchills und anderer Parlamentsmitglieder, daß ſie nach Wiederzuſam⸗ mentritt des Unterhauſes, möglicherweiſe in einer geheimen Sitzung, entſprechende Anfragen an die Regierung richten würden. Auf der anderen Seite verteidigte Premierminiſter Chamberlain ſelbſt kürz⸗ lich den Luftfahrtminiſter Lord Swinton energiſch im Unterhaus gegen ähnliche Angriffe. Was hat der kaiſerliche Nat in Tokio beſchloſſen? Kriegserklürung oder Friedensangebot? Auf jeden Fall ſoll der chineſiſche Krieg ſchleunigſt zu Ende geführt werden! — Tokio, 12. Januar.(U..) Die Beſchlüſſe der Kaiſerlichen Konferenz ſind bis jetzt noch nicht bekanntgegeben worden, und all⸗ gemein wird auch nicht mit einer Veröffentlichung vor Ablauf mehrerer Tage gerechnet. In gutunter⸗ richteten Kreiſen wird jedoch erklärt, eines der wich⸗ tigſten Ergebniſſe der Konferenz ſei der Beſchluß, den chineſiſchen Krieg entweder durch Inten⸗ ſivierung des militäriſchen Einſatzes oder aber durch Herbeiführung eines Friedens, der ſich mit Japans Preſtige verträgt, raſch zu beenden. Als Vorausſetzung eines ſolchen Friedens be⸗ krachte man wahrſcheinlich Tſchangkaiſcheks Rück⸗ tritt, der die Führung der Friedensverhandlungen mit der vorläufigen chineſiſchen Regierung in Peking ermöglichen würde. Die andere Möglichkeit— d. h. die raſche Herbeiführung des Endſiegs auf militäri⸗ ſchem Wege— wird vor allem in den Marinekreiſen befürwortet, die mit einem großen Schlag gegen Kanton die Munitionszufuhr nach China endgültig ſperren wollen und darum für die Erklärung des Kriegs an China eintreten. Steckt Japan dahinter? Hongkong der Amſchlaghafen für China — Hongkong, 12. Januar.(U..) Ein Verſuch der Japaner, in der Nähe der Bocca⸗ tigris⸗Forts, bei Sanpantſchau, eine kleinere Abtei⸗ lung zu landen, iſt fehlgeſchlagn. Die japaniſchen Truppen befanden ſich auf einem beſtückten Dampfer und verſuchten, das Ufer des Kanton⸗Fluſſes zu er⸗ reichen, als die Geſchütze der Forts eingriffen und die Landung unmöglich machten. Der Dampfer hatte anſcheinend die Truppen von einem japaniſchen Kreuzer übernommen, der in der Nähe geſehen wor⸗ den iſt. Das Vorgehen der Japaner bei Kanton wird darauf zurückgeführt, daß die chineſiſche Armee von Hongkong über Kanton mit großen Mengen von Kriegsmaterial verſehen wird. Die bisherigen Transporte auf der Straße Hongkong—Kanton wer⸗ den auf etwa eine halbe Million Tonnen geſchätzt. Augenblicklich liegen in Hongkong hunderttauſend Tonnen Keroſin, das als Treibſtoff für Flugzeuge dient, und 3000 Laſtkraftwagen zum Abtransport nach Kanton bereit. Siams moderne Niiſtung Viermal mehr Flugzeuge, als die Engländer in Singapur haben! — Singapore, 12. Januar.(U..) 1 lieber den von der ſiameſiſchen Regierung beab⸗ ſichtigten Ausbau ihrer Luft⸗ und Mapineſtreitkräfte gab der ſiameſiſche Verteidigungsminiſter Luang Bipal in einem Interview einige Erklärungen. Für die nächſte Zukunft ſind danach in erſter Linie folgende Maßnahmen vorgeſehen: 1. Die Errichtung eines neuen Flottenſtützpunktes in dem 240 Kilometer von Bangkok entfernt liegen⸗ den Satahib. 2. Der Bau einer großen Garniſon in Lobburi, etwa 250 Kilometer von Bangkok, der auch eine Ka⸗ dettenanſtalt und ein Truppenübungsplaßtz ange⸗ ſchloſſen ſein ſoll. 3. Eine Erweiterung des Flugſtützpunktes in Bangkok ſelbſt, der als Baſis für eine größere An⸗ zahl ſchwerer Bomber mit großem Aktionsradius ausgebaut werden wird. Außerdem wird in kurzer Zeit die Ausſchreibung des erſten ſiameſiſchen Kreuzers erfolgen. Für die⸗ ſes Kriegsſchiff, das 8000 Tonnen Waſſerverdrän⸗ gung haben ſoll, erwartet man Angebote insbeſon⸗ re von engliſchen, italieniſchen und japaniſchen erften. 5 Das geſamte Aufrüſtungsprogramm ſoll in fünf Jahren durchgeführt werde. Siam beſitzt heute be⸗ reits ein ſtehendes Heer von 20000 Mann und eine zwar kleine, aber faſt durchweg aus ganz modernen Fahrzeugen beſtehende Flotte von 30 Kriegsſchiffen, unter denen ſich mehrere Minenleger befinden. Zwei Kanonenboote und vier Unterſeebobte werden zur Zeit auf japaniſchen Werften für die ſiame⸗ ſiſche Marine gebaut. Seine wichtigſte Waffe beſitzt Siam aber in ſeiner Luftrüſtung, die den Vergleich mit den Luftſtreitkräften, die von Eugland, Frank⸗ reich und Holland in Oſtindien unterhalten wer⸗ den, ſehr wohl aushält. Siam verfügt über mehr als 200 moderne Maſchinen, alſo viermal ſoviel, als England in Singapore ſtationiert hat. Unter dieſen Flugzeugen, die in engliſchen, deutſchen oder amerikaniſchen Werken gebaut wurden, beſindet ſich auch eine Staffel ſchwerer Bomber aus amerika⸗ niſchen Glenn⸗Martin⸗Maſchinen. Die amtlichen Stellen Bangkoks beſtreiten gauz energiſch alle Gerüchte, wonach zwiſchen Siam und Japau ein geheimes Militärbündnis be⸗ ſtehen ſoll. Wenn Siam aufrüſte, dann geſchehe es nur aus der Beſorgnis heraus, daß ein weiteres Umſichgreifen des Fernoſt⸗Konflikts ſeine Neutralität in Gefahr bringen könne. Man ſei überzeugt, daß ein militä⸗ riſch ſtarkes Siam gegen jeden Verſuch einer Be⸗ einfluſſung geſichert ſei. Auch die Aufträge an die japaniſchen Werften ſeien nicht aus politiſchen Grün⸗ den erfolgt, ſondern nur deshalb, weil dieſe Werften tatſächlich die niedrigſten Angebote gemacht hätten. Mittwoch. 12. Januar 1938 trüſtung: „„ Die Wehrmacht Die Glückwünſche der deutiſchen Wehrmacht über bringt der i 5. zuſammen mit den Oberbefehlshabern der drei Wehrmachtsteile, Generaloberſt Generaloberſt Göring und Generaladmiral Raeder. ſchall von Blomberg, Freiherr von Fritſch, 10000 140. Jahrgang— Nr. 18 igzeuge? gratuliert Reichskriegsminiſter, Geueralfeldmax⸗ (Preſſe⸗Hoffmonn, Zander⸗K.) Der Führer begrüßt die Vertreter der auswärtigen Mächte. Von rechts: Der italieniſche Botſchafter Dr. Attolico, der polniſche Botſchafter Lipſkt, der türkiſche Botſchafter Hamid Arpag, der franzöſiſche Botſchafter Froncbis⸗Poncet, der Reichsaußenminiſter Freiherr von Neurath und der Chef Schwante. Apoſtoliſche Nuntius, Monſignore Orſenigo; hinter dem Führer des Protokolls, Geſandter von Bülow⸗ (Preſſe⸗Hoffmann, Zonder⸗Multiplex⸗K.) — „2— Verteidigungsminiſter Luang⸗Bipal, der eine ſehr bedeutende Rolle in der ſiameſiſchen Politik ſpielt, ging am Schluß des Interviews noch mit einigen Worten auf die Innenpolitik der gegenwärtigen ſiameſiſchen Regierung ein.„Wir haben nicht die Abſicht, die Regierungsformen europäiſcher Länder einfach auf Siam zu übertragen, doch kann geſagt werden, daß ſich unſere Innenpolitik immer me 0* auf totalitären Grundſätzen aufbaut.“ Die gudenfrage in Oeſterreich Die„Reichspoſt“ fordert Sperrung der Grenze und neue Fremdengeſetze (Funkmeldung der N M.) * Wien, 12. Januar. Die Erörterung der Judenfrage in Oeſterreich reißt nicht mehr ab. Jetzt erhebt die„Reichspoſt“ die erneute Forderung nach einer Sperrung gegen⸗ über der oſtjüdiſchen Zuwanderung aus Rumänien, nach Erlaß eines neuen Fremdengeſetzes und nach der Ueberprüfung aller ſeit Kriegsende verliehenen Heimatrechte. Das Blatt erklärte dabei, es gebe ſo viele ſtellungsloſe Akademiker, ſo viel erwerbsloſe Jugend und die Geburtenzahl habe einen kataſtro⸗ phalen Tiefpunkt erreicht, daß man angeſichts dieſer Tatſachen keine neue Zuwanderung gebrauchen könne. Das Blatt ſchließt ſeine Ausführungen mit der Feſtſtellung, daß es aufſchlußreich zu beobachten ge⸗ weſen ſei, wie ein großer Teil der Wiener Preſſe vor der Alternative Oeſterreich oder rumäniſche Judenſchaft aus ihrer ſonſt geſpielten nationalen Rolle gefallen ſei, Sogar dort iſt er läflig! Sykowſki wird ſogar aus Barcelona ausgewieſen — Barcelona, 12. Jan.(U..) Der amerikaniſche Gangſter Sykowſkt, der ſich vor kurzem nach Barcelona begeben hatte, nachdem er bereits in verſchiedenen anderen Ländern ver⸗ ſuchte, ſich dem Griff der amerikaniſchen Behörden zu entziehen, wurde hier von der Polizei ver⸗ haftet. Sykowſki wird von den amerikaniſchen Behörden wegen Steuerhinterziehung geſucht. Die hieſige Polizei wurde auf Sykowſki aufmerkſam, als er ſich durch große Geldausgaben verdächtig machte. Bei ſeiner Verhaftung rühmte ſich der Gangſter, nicht nur zu der berüchtigten Bande des Gangſters Al Capone gehört, ſondern ſogar d ieſem Anweiſun⸗ gen gegeben zu haben. Die hieſige Polizei wird ge⸗ gen Sykowfki zwar keine Anklage erheben, ihn aber als„läſtigen Ausländer“ ausweiſen. 182 Intereſſe an den Philippinen Rooſevelt ſchlägt Abänderung des Unabhängigkeits⸗ geſetzes vor Waſhington, 12. Jau. Präſident Rooſevelt hatte in den letzten Tagen Beſprechungen mit dem Chef des Admiralſtabes, mit Außenminiſter Hull und dem amerikaniſchen Kom⸗ miſſar in Manila. Gegenſtand dieſer Verhandlun⸗ gen waren, wie verlautet, die amerikaniſchen Inter⸗ eſſen im Fernen Oſten, wobei insbeſondere die Mög⸗ lichkeit von Rückwirkungen der japaniſchen Aktionen in China auf die Lage der Philippinen erörtert 2. Seite/ Nummer 18 N* 7 Neue N wurde. Die amerikaniſchen Wünſche begegnen ſich mit der der philippiniſchen Regierung. Die Philip⸗ pinen wünſchen zwar nach wie vor eine baldige poli⸗ tiſche Souveränität, ſind aber durch die Entwicklung der letzten Monate anſcheinend zu der Ueberzeugung gekommen, daß ſie auf das Fortbeſtehen von engeren Beziehungen zu den Vereinigten Staaten moch auf Jahre hinaus nicht verzichten könnten. Wohl aus dieſem Geſichtspunkt heraus hat Präſi⸗ dent Rooſevelt am Dienstag in der Preſſekonferenz bekanntgegeben, oͤaß er dem Bundeskongreß eine Abänderung des Unabhängigkeitsgeſetzes für die Philippinen vorſchlagen werde. An Stelle einer fünfjährigen Periode, die von 1941 bis 1946 die phi⸗ lippiniſche Einfuhr nach den USA ſtufenweiſe mit Zöllen belaſtet, bis die Philippinen 1946 bei Er⸗ Langung voller Souveränität den normalen ameri⸗ kaniſchen Zolltarif zahlen müſſen, ſoll nunmehr eine ſchon jetzt beginnende und bis 1960 dauernde Periode einer ganz allmählichen Angleichung der Zollſätze an den amerikaniſchen Zolltarif treten. Daran anſchlie⸗ ßend ſoll für weitere 14 Jahre den Philippinen die gleiche Vorzugsſtellung eingeräumt werden, wie ſie Kuba jetzt genießt, Dieſer Abänderungsvorſchlag Rooſevelts bedeu⸗ tet, daß die amerikaniſche Regierung beſchloſſen hat, ſich an den Philippinen nic: zu desinter⸗ eſſieren. Der Thronerbe läßt auf ſich warten Aber die Amſterdamer Preſſevertreter und Photographen haben Geduld! — Syoeſtdijk(Holland), 12. Januar.(U..) Die vor Schloß Soeſtdijk wartende Menge von Preſſevertretern, Photographen und anderen Leuten will dem geſtern veröffentlichten ärztlichen Bulletin, wonach„der Zeitpunkt des erwarteten Ereigniſſes mit keinerlei Gewißheit vorausgeſagt werden könne, aber aller Wahrſcheinlichkeit nach erſt in ein oder zwei Wochen eintreten werde“, nicht recht Glauben ſchenken. Man weiſt auf die widerſpruchsvolle For⸗ mulierung des Bulletins hin und glaubt, daß es nur ausgegeben wurde, um die Nervoſität der hollän⸗ diſchen Oeffentlichkeit, die in der ſtetig wachſenden Schar der Wartenden deutlich zum Ausdruck kommt, etwas abzumildern. Im Schloß haben jetzt außer dem Geburtshelfer noch zwei Hofärzte und zwei Krankenſchweſtern Wohnung genommen. Prinzeſſin Juliana machte am Morgen und am Nachmittag Spaziergänge durch den Park. Prinz Bernhard ließ ſich von ſeinem Chauf⸗ feur im funkelnagelneuen Automobil ausfahren, und Königin Wilhelmine unternahm, nur von einer Hof⸗ dame begleitet, eine Ausfahrt auf dem von ihr gern benutzten Fahrrad in der Umgebung des Schloſſes. tannheimer 5 Zeitung Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 12. Januar 1938 Kriſenſtimmung in Frankreich: Chautemps' vergeblich Mit dem Plan der Ausarbeitung eines neuen„ſozialen Kodex wird es nichts! Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters Paris, 12. Jan. Die große onferenz im Hotel Matignon unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten Chau⸗ temps, die heute nachmittag den Kodex des ſozialen Friedens ausarbeiten ſollte, wird wahrſcheinlich überhaupt nicht ſtattfinden. Der Arbeitgeberverband der frauzöſiſchen In⸗ duſtrie hat ſich nämlich geweigert, zu dieſer Kon⸗ ferenz zu erſcheinen. Der Leiter des Verbandes, der frühere Unterſtaats⸗ ſekretär Gignoux, hat dem Miniſterpräſidenten mündlich und ſchriftlich die Gründe für dieſe Weige⸗ rung dargelegt. Der Arbeitgeberverband hatte näm lich zwei Forderungen geſtellt. Einmal müßten zu dieſer Konferenz ſämtliche Fachverbände der Arbeit⸗ geber und Arbeitnehmer eingeladen werden, und dann dürften in der Konferenz keine neuen revolu⸗ tionären Maßnahmen gegen den Beſitz zur Debatte geſtellt werden. Die Konferenz müßte ſich alſo im Rahmen der augenblicklich geltenden Geſetze halten. Dagegen hatte ſich der kommuniſtiſche marxiſti⸗ ſche Gewerkſchaftsring der CGT zur Wehr geſetzt. Durch den Mund des Gewerkſchaftsſekretärs Jo u⸗ hau hatte die CG verlangt, einmal, daß ſie allein als maßgebliche Sprecherin der Arbeiterſchaft ge⸗ hört würde und dann, daß in den Verhandlungen alle wirkſam erſcheinenden Spezialmaßnahmen ge⸗ prüft werden müßten, ſelbſt wenn ſie eine Aende⸗ rung der Geſetze oder gar der Verfaſſung notwendig machten. Unter dieſen Umſtänden hat der Arbeit⸗ geberverband der franzöſiſchen Induſtrie ſeine Be⸗ teiligung abgelehnt, da, wie er hervorhebt, er ſich nicht berechtigt und befugt fühle, für die geſamte Ar⸗ beitgeberſchaft zu ſprechen und nicht die Rolle der geſetzgebenden Körperſchaften zu uſupieren. Der Miniſterpräſtdent Chautemps hat ſchließlich eine Erklärung veröffentlicht, in der er darauf hin⸗ weiſt, daß die heutige Konferenz keinerlei Verbind⸗ lichkeit habe, ſondern lediglich einer At Sſprache, einem Meinungsaustauſch dienen ſollte. Es ſei nicht in ſeiner Abſicht gelegen, die bisher nicht eingeladenen Verbände der Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu über⸗ gehen. Sie ſollten alle ſpäter noch gehört werden. Aber er habe gerade jetzt vermeiden wollen, daß die heutige Ausſprache zu einer Art Sonderparlament Soziall dor —.————————— een Die Veratungen der Budapeſter Konferenz: Flalien und der Honauraum Ero des ofrikaniſchen dmweriums wird es ein wachfames Ange aun Europa haben 135— Nom, 11. Januar. Der Chefredakteur des„Giornale'Italia“, Vir⸗ ginio Gayda, ſchickt ſeiner Zeitung aus Budapeſt einen Bericht über die Aufgaben und Abſichten der Tagung der Protokollmächte. Er betont darin, daß Italien nicht die Abſicht habe, infolge der Ausweitung ſeiner imperialen Intereſſen auf ſeine Stellung im Donauraum zu verzichten. Italien achtet auch die übrigen unabhängigen Inter⸗ eſſen in dieſem Gebiet wie diejenigen Deutſchlands, aber ſein eigenes Intereſſe wird nicht durch ſeinen neuen Kreis in Afrika abgelöſt, ſondern ergänzt. Der Wirkungsbereich Italiens breitet ſich aus. Der Bericht erwähnt dann die entſchiedene Hal⸗ tung Italiens zugunſten der nationalen Regierung in Spanien, den Austritt Italiens aus dem Völker⸗ bund und ſeinen Beitritt zum Antikominternabkom⸗ men als die weſentlichſten Ereigniſſe der internatio⸗ nalen Politik, die auch in den Beſprechungen der Protokollmächte eine Rolle ſpielen müſſen. Italien verlange aber nicht von ſeinen politiſchen Freunden, ihm auf dieſem Wege zu folgen. Es laſſe vielmehr in dieſen Fragen die Tatſachen ihre beredte Sprache ſprechen, die in der Geburt des neuen Spanien und in dem nicht mehr aufzuhalten⸗ den Abſtieg der Genfer Inſtitution zu einem Bünd⸗ nis von Mächten beſteht. Weiterhin geht Gayda auf die Frage des ungariſch⸗rumäniſchen Verhältniſſes ein, das nach der Annäherung Italiens an Rumä⸗ nien eine beſondere Rolle für die Budapeſter Tagung ſpielen dürfte— wenigſtens hat ſich hierauf ein Gut⸗ teil des Intereſſes in politiſchen Kreiſen des Aus⸗ landes konzentriert,.„Schon ſeit einiger Zeit ſind, ſo ſagt Gayda wörtlich, Unterhaltungen zwiſchen Bu⸗ kareſt und Budapeſt eingeleitet. Dieſe Unterhaltun⸗ gen können ſich nach der politiſchen Umwälzung in Rumänien entwickeln und Geſtalt annehmen. Ungarn verlangt tatſächliche Anwendung der Schutzbeſtim⸗ mungen für die Minderheiten, die in den Friedens⸗ werträgen ſelbſt enthalten ſind. Zwei realiſtiſche und entſchloſſene Regierungen, wie es heute die ungariſche und die rumäniſche ſind, können mit Nutzen dieſe große Frage unterſuchen auf der Grundlage ihres beiderſeitigen Intereſſes an der Zuſammenarbeit in Gegenwart und Zukunft. Die faſchiſtiſche Regierung betrachtet dieſes Problem mit Zurückhaltung, aber in zuverſichtlicher Erwar⸗ tung und im Geiſte freundſchaftlicher Zuſammenarbeit. Das Problem muß vor allem unmittelbar unter den heiden intereſſierten Regierungen geklärt werden. Von einem Druck von oͤritter Seite nach der einen oder nach der anderen Richtung kann keine Rede ſein. Jene britiſchen Zeitungen, die eine Gegen⸗ leiſtung für die Anerkennung des Imperiums vor⸗ ausſehen wollten, befanden ſich ganz auf dem Holz⸗ weg. Italiens Aufgabe beſteht nur in der Förde⸗ rung der Ausſöhnung.“ Allgemeine Aebereinſtimmung dub. Budapeſt, 12. Januar. Auf dem vom ungariſchen Außenminiſter anläß⸗ lich der Konferenz der römiſchen Protokollſtaaten zu Ehren der ausländiſchen Gäſte gegebenen Diner hielt Außenminiſter v. Kauya einen Trinkſpruch, in dem er u. a, ausführte, er ſtelle mit Freude feſt, daß die gegenwärtige Konferenz wie die voran⸗ gegangenen, durchdrungen von den Ideen der Ver⸗ ſöhnlichkeit und Billigkeit, ſich in völliger Uebereinſtimmung in ſämtlichen grundlegen⸗ den Fragen befinde, mit denen ſie ſich zu beſchäftigen hatte. Er ſei überzeugt davon, daß die Konferenz die freundſchaftlichen Bande, die die drei Staaten aneinanderknüpfen, nur noch feſter ſchmieden und bedeutende Elemente zur allgemeinen Befriedung des Kontinents beitragen werde. Auf die Rede des Außenminiſters v. Kanya ank⸗ wortete zunächſt der italieniſche Miniſter des Aeuße⸗ ren Graf Ciano, der u. a. erklärte, die römiſchen Protokolle, dieſe ſtändige und ſichere Grundlage der politiſchen und wirtſchaftlichen Beziehungen der drei Länder, ſeien nicht als ein geſchloſſenes Syſtem ge⸗ ſchaffen worden mit dem Ziel, unſere drei Staaten zu blockieren und die Intereſſen anderer Mächte aus dem Donautal auszuſchließen oder zurückzudrängen. Der öſterreichiſche Staatsſekretär Guido Schmidt betonte in ſeinem Trinkſpruch u.., von gan⸗ gem Herzen ſchließe er ſich den Feſtſtellungen der bei⸗ den Herren Miniſter des Aeußeren hinſichtlich der römiſchen Protokolle, ihrer Bedeutung und Trag⸗ weite, ſowie des glücklichen Aufſchwunges an, den die Beziehungen zwiſchen den drei Staaten auf allen ihren Gebieten genommen haben, auf die ſie an⸗ gewandt worden ſeien. Dr. Der feierliche Trauakt in der Metropolis, Die Hochzeit in Athen der Athener Kathedrale, ganz ſelbſtverſtändlich, keine Geſetze erlaſſen ſtünden einzig und Endlich ſei es daß in den Verhan ngen werden könnten. Dieſe Rechte allein dem Parlament zu. Inzwiſchen gehen die Verhandlungen zwiſchen der Regierung, den Arbeitgebern und den Arbeit⸗ nehmern weiter, aber natürlich hat die ſoziale Lage eine neue Verſchärfung erfahren, da ſämt⸗ liche Linkskreiſe gegen die„Sabotage“ der Arbeit⸗ geber proteſtieren. Dieſe Diskuſſion erhitzt die augenblickliche Stimmung noch mehr, die durch die Enthüllungen in der Kapuzenmännerverſchwörung ſchon ſtark genug gereizt iſt. Chautemps regierungsmüde? Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 12. Januar. Hinter den Kuliſſen des Parlaments war geſtern wieder von einer möglichen Regierungskriſe die Rede. Man iſt der Anſicht, daß der Miniſterpräſident Chautemps einigermaßen regierungsmüde ſei. Die Konflikte ſozialer Art, namentlich wegen des„Ko⸗ der des ſozialen Friedens“ ließen es ihm geraten erſcheinen, von der Bühne abzutreten. Ueber dieſen auswüchſe. Kodex dürfte es vielleicht erneut zu einem Konflikt zwiſchen Kammer und Senat kommen und der Sena⸗ tor Chautemps ſei nicht gewillt, gegen den Senat aufzutreten. Als mutmaßlicher Nachfolger für Chautemps nennt man augenblicklich in erſter Linie den Senator Sarraut, denn man glaubt, daß wahrſcheinlich Herriot, deſſen Ausſichten vor wenigen Wochen noch als ſehr gün⸗ ſtig beurteilt wurden, wegen ſeiner Kandidatur für die Wahl zum Präſidenten der Republik ſich jetzt nicht mehr durch den Eintritt in die aktive Regierung „kompromitieren“ wolle. Eine Kandidatur Daladier erſcheint wegen des Widerſtandes der Kommuniſten und Marxiſten gegen den als„Diktaturlehrling“ verſchrienen Kriegsminiſter nicht wahrſcheinlich. Ein erſtes Alibi Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreterz — Paris, 12. Jan. Der Ingenieur Loeuty, der ſich ſelbſt der Schuld an den Bombenattentaten in Paris bezichtigt hat, iſt heute früh in Paris eingetroffen, wo er ſofort vom Unterſuchungsrichter vernommen werden wird. In⸗ zwiſchen hat der Ingenieur Metenier, der nach dem Geſtändnis Locutys an der Fabrikation der Höllen⸗ maſchinen beteiligt war, ſich ſchon ein Alibi ver⸗ ſchafft. Metenier befand ſich, wie er erklärt, zu der fraglichen Zeit in ärztlicher Behandlung und hatte gerade am Tage vor dem Attentat ein Rendezvous mit ſeinem Arzt. Die Beſuchsliſte des Arztes be⸗ ſtätigt, daß Metenier zwiſchen 5 und 6 Uhr nachmit⸗ tags zum Beſuch erſchienen war. Winker und Arbeitsloſigkeit Der Froſt brachte im Dezember eine Erhöhung der Arbeitsloſenziffer um 422 000 (Funkmeldung der NM.) I Berlin, 12. Januar. Die Reichsanſtalt für Arbeitsvermittlung und Ar⸗ beitsloſenverſicherung teilt mit: Die geringe Zu⸗ nahme der Arbeitsloſigkeit in den Monaten Oktober und November 1937 um insgeſamt 104 000 war ein oͤeutlicher Beweis dafür, daß die oͤeutſche Wirtſchaft bei dem gegenwärtig angeſpannten Beſchäftigungs⸗ grad in dieſem Winter Freiſetzungen erſt ͤann und nur in dem Maße vornehmen würde, in dem das Wetter eine Stillegung der Arbeiten erzwingt. Das frühe Einſetzen des Froſtes und Schneewetters im ganzen Reich hat allerdings bereits im Dezember zu vorübergehenden Einſtellungen zahlreicher Außen⸗ arbeiten gezwungen. Die Zahl der Arbeitsloſen ſtieg inſolgedeſſen um 422000 auf 995 000. Die winterliche Zunahme der Arbeitsloſigkeit hat damit bis jetzt eine Höhe von 526 000 erreicht. Der Geſamtumfang der winterlichen Zunahme der Arbeitsloſigkeit betrug 1935/36 814 000, 1936/37 818 000. Die Hauptbelaſtung ging vom Baugewerbe aus. Bei dem außerordentlichen Umfang der Bau⸗ vorhaben insgeſamt waren im Laufe der letzten Jahre zahlreiche berufsfremde Arbeitskräfte einge⸗ geſtellt, die bei ihrer Entlaſſung in der alten Be⸗ rufsgruppe ihres erlernten Beruſes als Arbeitsloſe erfaßt werden. Die Zunahme der Arbeitsloſigkeit in dieſen Berufsgruppen iſt alſo nur eine ſcheinbare, in Wirklichkeit geht ſie ganz überwiegend auf Entlaſ⸗ ſungen aus dem Außenberufen zurück. Die Rück⸗ wirkung auf das Bauſtoffgewerbe war geringfügig und kam eigentlich nur dort zum Durchbruch, wo Witterungsgründe die Weiterarbeit nicht zuließen. Erfreulicherweiſe hielt der Rückgang der Arbeits⸗ loſigkeit in der Berufsgruppe der Ange⸗ ſtellten an. Jusgeſamt wurde nur eine Abnahme um 2500 erzielt, die nicht unerheblich größer geweſen wäre, wenn die Berufsgruppe der techniſchen Ange⸗ ſtellten nicht durch baubedingte Entlaſſungen eine vor⸗ übergehende Zunahme um 1500 erfahren hätte. Die ungelöſte Freiwilligenfrage Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 12. Januar. Geſtern tagte der Nichteinmiſchungsausſchuß, der das umfangreiche Sachverſtändigengutachten über die Zurückziehung der Freiwilligen aus Spanien (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) prüfte. Die Prüfung deer zahlreichen Einzelheiten wird noch lange Zeit in Anſpruch nehmen. Die politiſche Kernfrage iſt jetzt die, wann eine ſolch„weſentliche“ Zurückziehung von Frei⸗ willigen vorliegt, daß den Parteien in Spanien die Rechte Kriegführender zuerkannt werden können. Dieſe Frage bildet den Mittelpunkt von infor⸗ matoriſchen Beſprechungen, die nach allgemeinem Wunſch weitergeführt werden ſollen. In der Zwi⸗ ſchenzeit werden die Sachverſtändigen ſich bemühen, die Frage der Zuſammenſetzung der Kommiſſion zu klären, die, wenn alles gut geht, zu den beiden Par⸗ teien in Spanien entſandt werden. Norwegens Storthing eröffnet Der König über die internationalen Spannungen (Funkmeldung der NM.) ö + Oslo, 12. Januar. Der norwegiſche Storthing wurde am Mittwoch durch König Haakon VII. in feierlicher Form er⸗ öffnet. In ſeiner Thronrede erklärte der König u. a. daß die internationalen Spannungen zugenommen hätten, und daß das Tätigkeitsfeld der Genfer Liga durch den Austritt Italiens verringert worden ſei. König Haakon ſprach dann die Hoffnung aus, daß die Nationen im Intereſſe des allgemeinen Friedens nach der Wiederherſtellung der internationalen Zu⸗ ſammenarbeit ſtreben mögen. Norwegen werde und müſſe alles tun, um an dieſer Aufgabe mitzuarbei⸗ ten, während es gleichzeitig ſtets bemüht ſein müſſe, ſich von Kriegen fernzuhalten. . AAA v d Laſtkraftwagen von einem Eilzug erfaßt (Funkmeldung der NM.) +SHamburg, 12. Jaunar, Die Reichsbahndirektion teilt mit:„Am Mitt⸗ wochvormittag überfuhr der von Kiel kommende Eilzug E 36 vor der Einfahrt in den Bahnhof Ein⸗ feld den Laſtkraftwagen IP 47 623, der in ſchneller Fahrt die geſchloſſene Schranke dur ch⸗ brochen hatte. Der Fahrer des Wagens Rudolf Laarſer, ſowie zwei Mitfahrer, Kurt Baß und Fran Myureal, ſämtlich aus Kiel, wurden hierbei getötet. Von den Juſaſſen des Zuges wurde nie⸗ mand verletzt. Lokomotive und Wagen wurden leicht beſchädigt. Aerztliche Hilfe und der Hilfszug aus Neumünſter trafen nach kurzer Zeit an der Unfall⸗ ſtelle ein. Mit einer Verſpätung von 50 Minuten konnte der Eilzug ſeine Fahrt ſortſetzen. Amerikaniſches Großflugboot verſchollen Sau Franzisko, 12. Januar. Der„Samoa⸗Clipper“, ein viermotoriges und 19 Tonnen ſchweres amerikanisches Flugboot, das mit einer ſechsköpfigen Beſatzung von den Sa⸗ moainſeln nach Aukland geſtartet war, iſt verſchollen. Das Flugboot teilte gegen zehn Uhr Berliner Zeit in einem Funkſpruch mit, daß es wegen eines dro⸗ henden Taifuns umkehren müſſe. Seither iſt kein weiterer Funkſpruch mehr gehört worden. Mau be⸗ fürchtet hier, daß das Flugboyt abgeſtürzt oder bei einer Notlandung im Stillen Ozean ſo beſchädigt worden iſt, daß die Funkeinrichtung nicht mehr arbei⸗ ten kann. Der„Samoa⸗Clipper“ befand ſich auf ſei⸗ nem zweiten Flug über die erſt im letzten Monat eröffnete Luftlinie Hawai— Neuſeeland. Die US A⸗ Marineſtation auf den Samoa⸗Inſeln unternimmt eine Suchaktion nach dem Flugboot. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stenvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater Wiſten⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Elſen bart e Fritz Bode Lokaler Teil: Ir rig Hammes- Sport: Willy Müller Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht u. Gilderdtenſt Curt Wilhelm ren nel, ſämtliche in Mannbeim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Südweſtkorſo 60 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rücksendung nur bei Rückporto Herausgeber Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zei Dr. Fritz Bode&. ende n R 15—6 3 Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen 5 Jakob aude, Mannheim. 3 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig. 5 e Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mitt leichzei tig 9 e erſcheinen gleichz Ausgabe A Mittag über 11009 Ausgabe u Abend über 10000 Ausgabe 8 über 10500 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Dezember über 21 500, 1 1 Dit W᷑ Preis ſtellei ſteher Prob wirkl porhe W ein Schlo zu, 1 Reih ren, den W übrfä Lage das um ger 0 und Das Mint eikkwoch, 12. Januar 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 18 —— Mannheim, 12. Januar. Die ſchönſten fünf Minuten Wenn ich einmal ganz reich bin, werde ich ein Preisausſchreiben machen, um alle die Leute feſtzu⸗ ſtellen, denen es leicht wird, im Winter früh aufzu⸗ ſtehen. Selbſtverſtändlich müſſen ſie eine praktiſche Probe dieſer ſchweren Kunſt ablegen. Die Sache iſt wirklich nicht ſo leicht, wie man ſie ſich am Abend vorher denkt. Dunkelheit und Kälte Welch ein Genuß, wenn man ſich morgens noch ein paar Minuten beſinnen kann! Vom geſunden Schlaf merkt man ja ſowieſo nichts; macht die Augen zu, macht ſie wieder auf, und dazwiſchen liegt eine Reihe von Stunden. Wenn die Uhren nicht da wä⸗ ren, würde man es manchmal gar nicht glauben. Mit den paar Dämmerminuten iſt das anders. Wenn man weiß, man hat noch etwas Zeit, dann jübrfällt einen ein Bedürfnis, das Angenehme der Lage auszukoſten. Man zählt langſam bis ſechzig; das war eine Minute. Man macht die Augen zu, um ſofort wieder aufzuſchrecken. Es war kaum län⸗ ger als eine Minute; man dehnt die Glieder, ſtrafft und entſpannt die Muskeln; man wiederholt das. Das war auch eine Minute. So kann man in fünf Minuten mehr Vergnügen haben als in ſieben Stun⸗ den Schlaf. Ja, es iſt mir ſchon paſſiert, daß ich in drei Minuten mehr geträumt habe als in einer Nacht. Endlich entſchließt man ſich doch zum Aufſtehen. Es iſt ſo kalt im Zimmer! Der Bettrand ſchon könnte einen zurückſchrecken, wenn man nicht heraus müßte. So taſtet man ſich langſam aus den Bett⸗ tüchern, Stück für Stück wie im Frühſommer, wenn man zum erſten Male vorſichtig ins Waſſer geht. Steht man erſt auf den Beinen, dann iſt es lächerlich einfach. Da kommt einem die ganze Geſchichte albern vor, und man hält ſich für allzu ſchwach und nach⸗ giebig! Zu weichlich, lieber Junge! Schon plätſchert man mit kühlem Waſſer. Ich habe erſt gedacht, mir ginge es alleine ſo, nun aber merke ich, daß ich mit vielen anderen an ein und demſelben Strange ziehe. Die Ausnahmen von der Regel müſſen geſucht werden, denn die ſollen uns ja beſtätigen, daß wir in der Regel im Winter keine Frühaufſteher ſein möchten. Oder denken Sie anders? eee“ e Der Uebergaug zum grünen Anſtrich. Wie wir kürzlich ſchon meldeten, iſt die- grüne Farbe⸗all⸗ gemein im Reiche zur Farbe für die Fahrzeuge der Feuerlöſchpolizei erklärt worden. Natürlich muß ſich auch die Mannheimer Feuerlöſchpolizei entſprechend umſtellen. Unſere Berufsfeuerwehr verfügt zur Zeit ſchon über ein Fahrzeug in grüner Farbe, und zwar handelt es ſich dabei um eine der Leitern. Die übrigen Fahrzeuge werden nach und nach grün geſtrichen werden, und zwar möglichſt im Zuſamenhang mit notwendig werdenden Anſtrich⸗ erneuerungen. , Gefährliches Kinderſpiel. Durch die Unvor⸗ ſichtigkeit eines ſpielenden Kindes gerieten am Dieustagabend in einem Anweſen in O 6 ein Ge⸗ ſchirrſchrank und eine mit Brennmaterialien gefüllte Kiſte in einer Küche in Brand. Glücklicherweiſe wurde das Feuer ſofort bemerkt. Die Haus⸗ bewohner griffen ſogleich energiſch zu, ſo daß der. Feuerwehr nur noch die letzte Ablöſcharbeit blieb. Der Alarm war 18.45 Uhr eingekommen, der Löſch⸗ zug konnte 19.06 Uhr wieder einrücken. Das geht alte und junge Hausfrauen an: Fiſche-ein leckeres Gericht Der Wirtſchaftsverband des Einzelhandels eröffnete in L 12 eine Fiſchlehrküche Ein freundlicher Laden in L 12, 6 iſt einem neuen und ſehr begrüßenswerten Zwecke zugeführt worden. Der Wirtſchaftsverband des Einzelhandels hat hier eine Fiſchlehrküche eröffnet, und beim Betreten des hellen Lehr⸗ und Kochraumes iſt man von der ſelbſtverſtändlich peinlich ſauberen, aber auch ebenſo gemütlichen und hübſchen Ausſtattung ent⸗ zückt. Ein Kohlenherd und drei Gasherde harren der lernbegierigen Hausfrauen, denen ſich hier die Möglichkeit bietet, unter„fachfraulicher“ Leitung die Vielgeſtaltigkeit der Fiſchverwertung, im beſonderen der Friſchfiſche, kennen zu lernen. Herr Stahl eröffnete in Anweſenheit der Kreis⸗ frauenſchaftsleiterin, der Leiterinnen der Abtlg. Hauswirtſchaft— Volkswirtſchaft, der Vertreterin der Hausfrauenberufsſchule und den Vertretern des Gaſtſtättengewerbes, des Fiſcheinzelhandels und des Einzelhandels Mannheim und Ludwigshafen dieſe neue Fiſchlehrküche, die als Vorgängerin die Fiſchlehrküche der„Nordſee“ hatte und gab die Hauptgründe an, die zu dieſer Neueinrichtung ge⸗ führt haben. So iſt es vor allem die Notwendigkeit, dem billigen, dabei geſun⸗ den und nahrhaften Fiſch einen immer grö⸗ ßeren Verbraucherkreis zu erſchließen, der aber nur dann gewonnen werden kann, wenn die richtige Vor⸗ und Zu bereitung die häufig beſtehenden Vorurteile hinwegräumt. Durch die dauernde Vermehrung des Verbraucherkreiſes ergibt ſich zugleich eine Hebung der ſchwer um ihre Exiſtenz ringenden See- und Flußfiſchfiſchereien. Ein beachtliches Zahlenmaterial gab Lang, der ebenfalls als Vertreter der ſchaftsgruppe Einzelhandel ſprach, Gelegenheit, die Notwendigkeit des vermehrten Fiſchverbrauchs zu erläutern. Während z. B. in Rußland auf 100 Einwohner 313 Hektar ackerbaufähiges Land und in Frankreich 83 Hektar kommen, ſo ergibt ſich für Deutſchland eine weſentlich niedrigere Ziffer, nämlich 43 Hektar auf 100 Volksgenoſſen. Das iſt in erſter Linie auf die Entreißung beſten dͤeutſchen Bo⸗ dens durch den Verſailler Vertrag zurückzuführen; aber auch andere Faktoren zwingen dazu, dem deut⸗ ſchen Volk die Nahrungsquellen, die in ſeinem Be⸗ ſitze geblieben ſind, reſtlos zu erſchließen und ihre Erträgniſſe ihm zuzuführen. Erſt vor wenigen Wochen äußerte Reichsernäh⸗ rungsminiſter Dr. Darrs, daß das Meer der⸗ zeit Deutſchlands einziger Kolontal⸗ Herrn Wirt⸗ beſitz ſei, und es iſt erfreulich, feſtzuſtellen, daß die Erkenntnis im deutſchen Volk für dieſe„Roh⸗ ſtoff“quelle in dauerndem Zunehmen iſt. So war im Fiſchfang bereits 1936 eine hun⸗ dertprozentige Steigerung gegen 1932 ſeſt⸗ zuſtellen und wie die Verbraucherzahl wächſt, ſo wächſt auch dauernd die Zahl unſerer Hochſeefiſchdampfer, die ſich 1936 um 19 Fangſchiffe und 1937 um 40 neue Fang⸗ ſchiffe vermehrte. Damit aber auch in Süddeutſchlandͤ, das heute dank der vaſchen Zufuhr ebenſo friſche Fiſche wie Norddeutſchland erhält, und gerade Baden, das zudem in den Rhein- und Bodenſeefiſchen mit ausgezeichneten Flußfiſchen bedacht iſt, zu Fiſchgroßverbrauchern wird, kann ſich der Einzelhandel nicht mit ſeiner neuen Lehrküche begnügen, ſondern wird in Zukunft eine ſtärkere Propaganda in den Geſchäften be⸗ treiben. Einen beſonders warmen Appell richtete Herr Lang an den Vertreter des Gaſtſtättengewerbes, damit nicht nur die Großgaſtſtätten, die meiſtens Köche haben, ihren Speiſezettel durch die verſchieden⸗ ſten Fiſchgerichte bereichern, ſondern auch die Klein⸗ betriebe, in denen meiſt die Wirtin ſelbſt kocht. Nachdem die Preis⸗ und Lieferungsfragen für den Binnenfiſchfang auf eine geſunde Baſis geſtellt wur⸗ den, wird es in Zukunft möglich ſein, neben den billigen Seefiſchgerichten auch preiswerte Flußfifche auf den Tiſch zu bringen. Fräulein Ehringer, die Leiterin der Fiſchlehrküche, erläuterte dann in kurzen, äber leicht faßlichen Aus⸗ führungen einige appetitliche Schau⸗ gerichte, ſo z. B. geſpickten Seelachs mit Gemüſen garniert, einen Fiſchauflauf mit Blumenkohl(Ein⸗ topfgericht), Fiſchfilet auf dem Grill und gebratenen Goldbarſch, zu dem man Bohnenſalat im Sommer, Bohnengemüſe im Winter gibt. Die Kurſe finden täglich, mit Ausnahme ſamstags ſtatt, und zwar nachmittags von 3 bis 6 oder abends von 8 bis 211 Uhr. Jeder Kurſus dauert 3 Stunden und koſtet 30 Pfennig. Die⸗ ſer billige Preis ermöglicht es jeder Hausfrau, einen ſolchen dreiſtündigen Kurſus mitzumachen; ſie lernt ja dadurch nicht nur alle Fiſchgerichte von der Suppe und den Vorſpeiſen an bis zu den Hauptgerichten, ſondern hat anſchließend noch ein ausgezeichnetes Eſſen. Die dargebotenen leckeren Koſtproben mundeten vorzüglich; neben verſchiedenen Brötchen, die mit Appetitfild, Lachs und Heringsſalat belegt und auch ohne Butter ausgezeichnet waren, gab es zwei reizvolle Fiſchſalate. Der eine war eine Miſchung von kaltem, gekochtem Fiſch, Krabben und Gurken, der andere beſtand aus kaltem, gekochtem Fiſch, geräuchertem Schellfiſch und Gurken, beide mit leichter Mayonnaiſe angemacht. An jedem Kurſus können 16 bis 20 Lernbegierige teilnehmen; es wäre nur zu wünſchen, daß dieſe Kurſe recht rege beſucht würden. Hoffentlich gelingt es allmählich auch die heranzuholen, die heute noch beiſeite ſtehen. Teils haben ſie ſich noch nicht die Mühe gegeben, ſich mit der Zubereitung vertraut zu machen, teils fürchten ſie die Ablehnung durch das — ſtärkere Geſchlecht. Aber auch hier heißt es, ſteter Tropfen höhlt den Stein, und das Fiſchgericht muß zur Selbſtverſtändlichkeſt im deut⸗ ſchen Haushalt werden. W. 35— Im überfüllten Ballhausſaal: Ein Film über die Katze Der Tierſchutzverein wird dieſen Film demnächſt wiederholen, weil Hunderte keinen Platz mehr fanden Der Tierſchutzverein rief und alle— alle kamen. Ein ſteter Strom von Frauen und Kindern, Groß⸗ müttern und Männern in Maſſen, ſchon lange vor der Zeit auf dem Weg zum Ballhaus. Kopfſchütteln, Betrübnis und heftige Einwände bei denjenigen, die zu ſpät kamen, und denen man les waren Hunderte) mit gütlichem Zureden zum Heimweg riet. Etliche brachen doch durch und ſuchten ſich im hinteren Ne⸗ benraum des Ballhausſaales durch komplizierte Tiſchaufbauten och Ueberblick, ſchaffen und auch auf dem Balkon draußen ſtanden ſie und lugten durch das Fenſter wie die Kinder in das Märchen⸗ land. Zum Glück hat der Vorſitzende, Gewerbelehrer Kunze eine geſchulte und klare Stimme, die mühelos durch⸗ drang. Er erzählt nun mancherlei Belehrendes über die Heiligkeit der Katze bei den Aegyptern und ihre Verfolgung im Mittelalter, von der da noch heute Etliches übriggeblieben iſt; denn wie hetzt man nicht an eee. Bertas„Verhältnis“ Wenn die Mama allzu weitherzig iſt. 4 Monate Gefängnis von der Mannheimer Strafkammer wegen Kuppelei verhängt Mütter ſind von Haus aus immer nachſichtiger als Väter, das iſt nichts Neues, und die Jugend weiß das auszunutzen, wenn auch nicht immer zu danken. So weit darf aber die Nachſichtigkeit einer Mutter nicht gehen, daß ſie dadurch mit dem Straf⸗ geſetz in Konflikt gerät. Die 1892 geborene Frau St. ließ es ſoweit kommen, trotzdem ſie als arbeitſame und rechtſchaffene Frau ſich bisher im Leben tadellos geführt hat. Sie hatte ſich jetzt vor der Mannheimer Die Kaſſennebenſtellen haben ſich bewührl Eine Maßnahme der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe, die Anklang findet Die Allgemeine Ortskrankenkaſſe Mannheim hat am 1. Dezember in allen Mannheimer Vororten und außerdem in Ilvesheim, Edingen, Schriesheim und Viernheim nebenamtlich geleitete Kaſſen⸗ nehenſtellen eingerichtet. Die 13 neuen Neben⸗ ſtellen haben ſich bewährt. Wenn man ſich einen anſchaulichen Begriff von der Bedeutung dieſer Nebenſtellen machen will, ſo muß man ſich vergegenwärtigen, daß in den Mann⸗ heimer Vororten rund 15000 und in den genannten vier benachbarten Gemeinden weitere rund 5000 bei der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe Mannheim ver⸗ ſicherte Perſonen wohnen. Dieſe 20000 Perſonen machen ungefähr ein Viertel der Geſamtzahl der Verſicherten aus. Mit der Einrichtung der Kaſſen⸗ nebenſtellen ſollte dieſen 20 000 Verſicherten die Mög⸗ lichkeit gegeben werden, ſich den notwendigen Kran⸗ kenſchein am Ort zu beſorgen. Man muß dabei berückſichtigen, daß für ſie das bisher für die Beſor⸗ gung eines Krankenſcheines aufzuwendende Fahrgeld für die Straßenbahn ſeit 1. Dezember in Wegfall kommt, daß außerdem für die Angehörigen des Ver⸗ ſicherten erhebliche Zeiterſparniſſe eintreten und daß auch für den Verſicherten— ſofern er noch Dienſt macht— Verdienſtausfälle vermieden wer⸗ den. Die Nebenſtellen ſind über die Abgabe von Krankenſcheinen hinaus auch zur Entgegennahme von Arbeitsunfähigkeits meldungen be⸗ rechtigt. 1 Ihr Wirkungskreis erſtreckt ſich weiterhin auf die Annahme von Meldungen zur Ver⸗ ſicherung, die von den Arbeitgebern erſtattet werden müſſen. Es handelt ſich hierbei um An⸗ und Abmeldungen und um Lohnveränderungsanzeigen. Daraus erwachſen auch den Firmen Erſparniſſe an Zeit und Geld. Im übrigen ſei an dieſer Stelle einmal darauf ewieſen, daß die Ortskrankenkaſſe im Jahre 1334 5 reits dazu übergegangen war, etwa 100 großen Be⸗ trieben die Möglichkeit zur Verabfolgung von Kran⸗ kenſcheinen an ihre Gefolgſchaftsmitglieder zu geben. Von dieſer Einrichtung, die als eine Vorläuferin der heutigen Nebenſtellen angeſehen werden kann und die auch beibehalten werden, wurde eifrig Gebrauch gemacht. Im Dezember haben die 13 Kaſſennebenſtellen insgeſamt 4000 Krankenſcheine ausgegeben und über 600 An⸗ und Abmeldungen und Lohnveränderungsanzeigen entgegengenommen, nicht gerechnet eine große Zahl Arbeitsunfähigkeitsmel⸗ dungen. In dieſen Zahlen ſpiegelt ſich die Be⸗ liebtheit der Nebenſtellen bei der Bevpöl⸗ kerung. Dennoch ſei nicht unterlaſſen, darauf hin⸗ zuweiſen, daß es aber immer doch auch wieder vor⸗ kommt, daß einzelne in Vororten wohnende Ver⸗ ſicherte— offenbar in Unkenntnis der Neueinrich⸗ tung— zum Gebäude der Ortskrankenkaſſe kom⸗ men, ſich alſo der ihnen gebotenen Vergünſtigung nicht bedienen. Natürlich bleibt es jedem Verſicher⸗ ten freigeſtellt, ſich ſeinen Krankenſchein auch unmit⸗ telbar in der Renzſtraße abzuholen. Ein Zwang zur Benützung der Nebenſtellen beſteht ja nicht. Mit der Einrichtung der Kaſſennebenſtellen be⸗ zweckte man übrigens keineswegs eine Per⸗ ſonalerſparnis. Die Nebenſtellen geben eine Durchſchrift der Krank- und ſonſtigen Meldungen an die Hauptverwaltung, von der erſt die eigent⸗ liche Bearbeitung vorgenommen wird. Die von den Beamten zu leiſtende Arbeit wird alſo durch die Vor⸗ ſchaltung der Nebenſtellen nicht kleiner, ſondern ſie bleibt gleich groß. Selbſtverſtändlich durften durch dieſe Nebenſtellen aber keine großen zuſäg lichen Verwaltungskoſten entſtehen. Das war nur dadurch möglich, daß man die Nebenſtellen ſelbſtän⸗ digen Gewerbetreibenden übertrug, die gegen ein klei⸗ nes Entgelt nebenamtlich für die Kaſſe tätig ſind und die das auch können, weil ſich ihr Betrieb nicht aus den Einnahmen von der Kaſſe zu ee „„. e kl. * Strafkammer wegen Kuppelei zu verantworten. Im Jahre 1933 lernte ihre damals 17 jährige Toch⸗ ter Berta einen jungen Mann, mit Vornamen Ernſt, kennen, mit dem ſie bald eine kleine Liebelei anfing. Bald kam dieſer Ernſt ins Haus der Eltern des Mädels. Die Mutter hatte dagegen nichts ein⸗ zuwenden. Sie war der Meinung, daß es beſſer ſei, die Tochter im Auge zu behalten, als daß ſie heimlich Dummheiten mache. Aber bei dieſer Einſicht blieb es nicht. Als das Verhältnis der beiden jungen Menſchen immer vertrauter wurde, hegte Mutter keine Bedenken mehr, ihre Zuſammenkünfte nach Kräften zu unterſtützen, zumal ſich die beiden ſeit 1934 ſo halb und halb als Verlobte anſahen. Der Vater des Mädchens wurde dabei wenig gefragt und vorläufig hatte er gegen Ernſt auch nichts ein⸗ zuwenden, deſſen Beſuche nun immer häufiger wur⸗ den. Der Sonntagnachmittag wurde ſozuſagen ſchon obligatoriſch. Vater ging zwar auf den Sportplatz, aber als Ernſt das erſtemal meinte, er ſei müde und wolle nach Hauſe gehen und ſich etwas hinlegen, da wurde er von der Mutter freundlich aufgefordert: „Kanuſt ruhig dableiben, legſt dich etwas auf Ber⸗ tas Bett und ſchläfſt.“ Da war ja weiter nichts da⸗ bei. Aber als die Tochter den Wunſch hegte, nach dem Schlaf ihres Ernſt zu ſehen, hätte es Mutter doch auffallen müſſen, daß das ziemlich lange dauerte, Stattdeſſen hat ſie ſich gar nicht darum gekümmert, ſondern hat während des Kaffee⸗Kochens Ausſchau gehalten, ob ihr Mann ſchon komme Auch wenn Vater Nachtſchicht hatte und erſt gegen halb 12 Uhr nachts heimkam, duldete Mutter, daß die zwei„Verlobten“ allein im Zimmer blieben, bis dieſer kam. Was das Verhalten der Frau noch un⸗ verſtändlicher macht, denn es glaubte ihr wohl nie⸗ mand, daß ſie ſo ahnungslos war, wie ſie das hin⸗ ſtellen wollte, iſt die Tatſache, daß in dem gleichen Zimmer, in dem Berta ihr Bett hatte, auch ihr 13jähriger Bruder ſchlief und nicht ſelten Zeuge ge⸗ wiſſer Intimitäten ſeiner Schweſter und ihres Ver⸗ ehrers war. a f Die juriſtiſche Seite dieſer wenig erfreulichen An⸗ gelegenheit war vor Gericht nicht ganz einfach, denn es galt die Frage ob man die beiden als Verlobte anzuſehen habe oder nicht. Aber ſchließlich war das Mädel damals erſt 17 Jahre, der Vater war alles andere als einverſtanden und im Zimmer ſchlief auch noch der Junge. Bezeichnend war auch noch, daß feſtgeſtelltermaßen die Mutter, auf die Frage ihrer ſauberen Tochter, ob Ernſt nicht einmal bei ihr bleiben dürfe, geantwortet hat:„Ich hab nichts da⸗ gegen, aber der Vater darfs nicht wiſſen.“ Das Gericht kam daher zur Bejahung der Schuld⸗ frage und verurteilte die Mutter zu einer verhält⸗ nismäßig milden Gefängnisſtrafe von 4 Monaten, abzüglich einem Monat Unterſuchungshaft, da die Frau andererſeits unvorbeſtraft war. ba Winter in Mannheim gezogen worden iſt. hinter einer Katze her, die ſich einmal auf der Straße blicken läßt. So ſei ſie ein ſcheues Tier geworden, und da ſie gleichzeitig auch wehrhaft veranlagt iſt, ſo läßt ſie ſich nicht alles gefallen, wie die plageluſti⸗ gen Kinder aus Erfahrung wiſſen mögen. Aber falſch ſei ſie nicht. Dagegen habe ſie reihenweiſe gute Eigenſchaften: Schönheit, Grazie, Sauberkeit, An⸗ hänglichkeit... Und was die Naſchhaftigkeit be⸗ trifft, ſo gibt es ein gutes Mittel: die Katze ſatt zu füttern. Das Vogelfangen aber iſt Urtrieb, und wenn man mal einen kranken Star im Garten her⸗ umhüpfen ſieht, gänzlich hilflos, fangen läßt er ſich nicht, nun da könne man nur hoffen, daß ihn die Katze hole; denn das iſt dann Erlöſung für den Star und Ordnung der Natur. Der Menſch iſt jg auch ein Fleiſchfreſſer und Raubtier, er holt ſich Fa⸗ ſan und Has, Feldhuhn und Rehbock, warum da ſo zimperlich? Im übrigen iſt es halb ſo wild; denn man hat die Mägen von abgeſchoſſenen wildernden Katzen unterſucht, und 62 v. H. des Inhalts beſtand aus Mäuſereſten! Umgekehrt hat aber die Katze durch dieſen Fangtrieb einen unabſchätzbaren wirtſchaftlichen Wert. Die biologiſche Reichsanſtalt hat Berechnungen angeſtellt: eine Katze, die in der Woche eine Maus fängt, rettet damit 185 Zentner Getreide, und die geſamten deutſchen Katzen retten im Jahr 785 Millionen Zentner Getreide, immer auf der Grundlage: eine Maus in der Woche. Aber es gibt Katzen, die fangen in drei Monaten bis zu 1000 Mäuſe! Die Natur allein helfe uns im Kampf gegen Schädlinge und Ungeziefer, die Chemie habe verſagt. Wie aus jener Vergaſung des Rheinauer Waldes noch deutlich in Erinnerung ſei, wo die Vögel zu Hunderten tot dalagen, die Raupen aber luſtig weiter herumkrochen. Es gab dann noch eine Menge guter Ratk⸗ ſchläge: Kaſtrierung der Kater bei 4 bis 1 Jahr, die Jungen frühzeitig wegnehmen, wenn man ſie doch töten muß; zum Tierarzt gehen und keine Kur⸗ pfuſcherei treiben. Katzen daheim halten, bei Reiſen nicht in das Tieraſyl geben, denn da trauern Hie meiſten, weil ein Drahtkäfig kein trautes Heim iſt, Gras freſſen laſſen, keinen Gummiſtrick um den Hals legen. Das iſt die ſchändͤlichſte Quälerei. Dr. Wolf hat einmal eine retten können, die war halb tot von dieſem würgenden Gummiſtrick. Keine Näh⸗ nadeln mit Bindfaden am Boden liegen laſſen, die Katze ſpielt, kaut, ſchluckt— ſchon hat ſie die Nadel im Hals. Zum Schutz von Vogelneſtern: ein Ring von Flaſchen, von Ofenrohr oder von hän⸗ gendem, hinderndem Draht(Preis 40 Pfg.) um den Baum, an dem die Katze nicht vorbeikann. Dann kamen die Filme, eine ganze Reihe von Schmalfilmen, die teils von Maier⸗Rodegg und teils von der Ufa hergeſtellt wurden. Auch wieder etliches Kulturgeſchichtliches, von Behandlung von Tier⸗ freundſchaften, auch vom Tiger, Löwen, Puma, Fuchs und Bär, und allerlei Dreſſur aus Golemanns Tier⸗ paradies und Hagenbecks Dreſſurſchule. Zwiſchen⸗ durch ſprachen Herr und Frau Spohn Gedichte über Katzen, u. a. von Annacker, und zum Schluß ſprach Herr Kunze noch einiges über die Tier⸗ ſeele, die man nicht vermenſchlichen ſollte. 5 Bei dieſem Andrang, dieſer Begeiſterung mußte er natürlich auch Wiederholung Wee Dr. Hr ä— Volltreffer des Glücks Der erſte Tauſender in Maunheim gezogen. Heute mittag um 13.45 Uhr hat Frau Fortuna drei Mannheimern eine unerwartete Freude bereitet. Drei Herren, die in einem Lokal in P 5 beim Mit⸗ tagstiſch ſaßen, nahmen ſich zuſammen bei einem grauen Glücksmaun ein Los und ſiehe da— es war ein„Volltreffer“ im beſten Sinne des Wortes, ein Gewinn von tauſend Mark, der ihnen mit einem Male für ihre 50 Pfg. in den Schoß gefallen war. Daß die Freude bei den drei Glücklichen hohe Wellen ſchlug, war nur zu ſelbſtverſtändlich. Dieſer Taufender iſt übrigens der er ſt ee, der in e! 4. Seite Nummer 18 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 12. Januar 1938 Heinrich Damisch- Wien: Eine Hand ſchrift Richard Wagners entdeckt Wagner wehrt ſich gegen das Gerücht, er habe die Unaufführbarkeit des„Triſtan“ anerkannt An der Schwelle des Wagner⸗Feſtjahres, in das der 125 Geburtstag des Meiſters fällt, taucht ein kleines Blatt Papier mit den Schriftzügen Richard Wagners auf, das als ein Schlußdokument jener trüben Tage ſeines Aufenthaltes anzuſehen iſt, der dem ſchließlichmißlungenen Verſuch galt, die Uraufführung des„Triſtan“ an der Wie⸗ ner Hofoper zu ermöglichen. Dem in der Kar⸗ woche des Jahres 1864 plötzlich erfolgten Abbruch ſeiner damaligen engen Verbundenheit mit Wien folgte wenige Wochen ſpäter an den Ufern des Starnberger Sees ein Zuſammentreffen mit Frau Coſima und deren Gatten, ſeinem Freunde Bülow, und die Ueberſiedlung nach München— ſchickſalhafte Ereigniſſe, die die ein Jahr ſpäter erfolgte Mün⸗ chener Uraufführung des„Triſtan“ und die Lebens⸗ gemeinſchaft mit Frau Coſima vorbereiteten. Das Scheitern des Planes, den„Triſtan“ in Wien durchzuſetzen, hatte Richard Wagner ſchwer ge⸗ lroffen und in arge Bedrängnis gebracht. Trotz aller eifrigen Bemühungen des Hofopernkapellmei⸗ ſters Heinrich Eſſer, der Wagner als Menſchen zwar entſchieden ablehnte, als Künſtler aber über alles hoch einſchätzte und ſeinen Werken ein begeiſterter erfolgreicher Apoſtel war, konnten die in verſchieden⸗ ſter Form auftretenden Widerſtände der Sänger nicht überwunden werden, und der ſchöne Plan, deſſen Gelingen die muſikgeſchichtliche Stellung Wiens ſicherlich gehoben hätte, mußte endgültig fal⸗ len gelaſſen werden. Wie nun einmal ortsüblich war und auch heute noch iſt, ſchwirrten im Zuſammenhang damit allerlei Gerüchte herum, ſo auch eines, das wiſſen wollte, Richard Wagner habe ſich von der Unmöglichkeit, ſeinen„Triſtan“ über⸗ haupt aufzuführen, überzeugt und ſich für das Fallenlaſſen der Aufführungsverpflichtung der Wiener Hofoper mit einem Reugeld abgefunden. Wagner war genötigt, ſich gegen dieſes giftige Ge⸗ rücht zur Wehr zu ſetzen, und verſandte an die Schriftleitungen der Wiener Blätter eine Richtig⸗ ſtellung. Der handſchriftliche Entwurf zu dieſer Notiz hat ſich nun in Wien im Beſitz der Gräfin Eliſabeth Palfſy vorgefunden und wurde mir durch Ver⸗ mittlung ihrer Freundin, der dem Bayreuther Kreiſe angehörenden Gräfin Marietta Coudenhove, zugänglich gemacht. Die Beſitzerin des intereſſanten Manufkripts iſt die Tochter jener Gräfin Almaſy, die Mitte der ſechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts als junges Mädchen von Johannes Brahms mehrere Jahre hindurch Klavierunterricht erhielt und von ihm ſehr geſchätzt wurde. Sie nahm regen Anteil an dem Muſikleben der damaligen Zeit, und es erſcheint nicht ausgeſchloſſen, daß ſie die Notiz von Johannes Brahms ſelbſt zum Geſchenk erhielt. Brahms hatte ja auch andere Handſchriften Wagners im Beſitz, ſo die Originalpartitur des Konzertſchluſſes des„Tri⸗ ſtan“⸗Vorſpiels, das Wagner ſelbſt am 25. Januar 1860 in einem Pariſer Konzert zur Uraufführung ge⸗ bracht hatte, und das mit einer ausführlichen eigen⸗ händigen Widmung Richard Wagners an ihn ver⸗ ſehene Prachtſtück der„Rheingold“⸗Partitur, das vor⸗ her auf der Wiener Weltausſtellung 1873 zu ſehen geweſen war.. Das zum Teil ſchon vergilbte Autogramm in der Größe eines halben Brieſbogens dürfte Gräfin Almaſy nach der Meinung ihrer Tochter Mitte der ſtebziger Jahre erhalten haben. Sie hat es ſorgfäl⸗ tig aufbewahrt und mit zahlreichen anderen Einne⸗ rungsſtücken in einer Holzkaſſette verſchloſſen. Nach es dem Tode ihres Gatten, der Kommandant und Ka⸗ pitän der ungariſchen Leibgarde Franz Joſephs war, überſiedelte ſie mit ihrer Familie Palffy aus dem ungariſchen Gardepalais in Wien in das Haus Ecke Jaecquingaſſe und Rennweg. Anläßlich der erſten Wiener Entrümpelungsaktion vor zwei Jahren wurde die ſeit 33 Jahren in einer Dachkam⸗ mer aufbewahrte Holzkaſſette der mittlerweile auch verſtorbenen Witwe des Grafen Palffy von ihrer Tochter herabgeholt und einer Durchſicht unterzogen. Hierbei ſand ſich in einem alten Album ein Brief⸗ umſchlag mit der bedeutungsvollen Handͤſchrift, deren Inhalt für das Kapitel„Richard Wagner und Wien“ einen wertvollen Beitrag liefert. Die Notiz von Wagners Hand hat folgenden Wortlaut:„In. befindet ſich ug. die Angabe, der Componiſt von Triſtan und Iſolde habe, da ſeine Oper als unaufführbar erkannt, ſeitens der hohen Direction des Hofoperntheaters eine Ab⸗ findungsſumme ſtatt des Honorars er⸗ halten. Dieſe falſche Notiz iſt dahin zu berichtigen, daß, aus Vevanlaſſung der Verzögerung der Auffüh⸗ rubng ſeiner Oper, zwiſchen Herrn R. Wagner und der hohen Direction beſtimmte Feſtſetzungen auch wegen des Honorars für die an günſtigem Zeitpunkte zu bewerkſtelligende Aufführung ſeines Werkes ſtatt⸗ gefunden haben, aber eine Ablöſezahlung hierauf vom Autor nicht angenommen wurde.“ eee Leonhard Ludwig:„Familie“ Uraufführung in München München, im Januar. Das im„Theater des Volkes“ uraufgeführte hei⸗ tere Spiel„Familie“ von Leonhard Ludwig lein Pſeudonym, hinter dem ſich ein greiſer Münch⸗ ner Arzt verbergen ſoll) iſt eine harmloſe, gemüts⸗ betonte Liebhaberarbeit, die ein paar wirkſame Ty⸗ pen und Situationen auf die Szene bringt. Das Er⸗ gebnis der drei Akte iſt lediglich dies, daß man die verſchiedengearteten, aber durchaus„prächtigen“ Mit⸗ glieder der frohgemuten Familie Frohwein vom kleinen vorlauten und frühreifen, aber liebenswür⸗ digen Bürſchl bis hinauf zu der mütterlich gütigen Sanitätsratswitwe Mathilde Frohwein kennenlernt und dazu nicht nur den Geburtstag der Mutter, ſon⸗ dern auch drei ganze Verlobungen aus Anlaß dieſes Feiertages miterlebt. Da durchweg harmoniſche Familienfeſte nun einmal keinen bühnengerechten Stoff abgeben, hat der Ver⸗ faſſer verſucht, ſeine Akte durch Aufregung über einen anonymen Brief und den Aufmarſch dreier zänkiſcher Tanten und Kuſinen dramatiſch zu beleben. Das iſt ihm im Rahmen üblicher Poſſenkomik denn auch ge⸗ lungen, und ſo wurde ſeinem Stück, das in die weniger gute als alte Plüſchſofa⸗Zeit verlegt iſt, äußerer Er⸗ folg zuteil. Mit den vielen Darſtellern, von denen Rudolf Vogels Onkel Theobald und eis muntere Bürſchl des kleinen Wolfgang Schröder⸗Juſtin als perſönlichſte Leiſtungen hervorgehoben ſeien, konnte ſich auch der Verfaſſer für den Beifall des Publikums bedanken. Karl Ude. es, Aus dem Nationaltheater.„Begegnung mit Ulrike“, die neue Komödie von Sigmund Graff, die das Erlebnis Goethes mit Ulrike von Levetzow zum Gegenſtand hat, wird am kommenden Samstag in der Inſzenierung von Intendant Fried⸗ rich Brandenburg am Nationaltheater uraufgeführt. Bühnenbilder: Friedrich Kalbfuß. Es wirken mit: die Damen Blankenfeld, Decarlt, Mayerhofer, Me⸗ bius, Sharland, Stieler, Zietemann und von Rüden und die Herren Bleckmann, Hartmann, Friedrich Hölzlin, Kleinert, Langheinz, Marx, Offenbach, Ren⸗ kert, Ulmer und Zimmermann.— Generalmuſik⸗ direktor Karl Elmendorff hat die muſikaliſche Leitung der 3. Morgenfeier, die Mozart gewid⸗ met iſt und am Sonntag, dem 16. Januar, 11.30 Uhr, im Nationaltheater ſtattfindet— Die nächſte Wieder⸗ holung von Tſchaikowſkys„Mazeppa“ findet am Freitag, dem 14. Januar, die von Verdis„Ada“ am Sonntag, dem 16. Januar, ſtatt. 2 Alfred Huggenberger lieſt in Berlin. Der be⸗ kannte ſchweizeriſche Dichter Alfred Huggen⸗ 1 1 12 berger, der vor wenigen Wochen ſeinen 70. Ge⸗ burtstag begehen konnte und der jüngſt vom badiſchen Unterrichtsminiſterium mit dem Hebel⸗Preis aus⸗ gezeichnet wurde, unternimmt zur Zeit eine Vor⸗ tragsreiſe durch Deutſchland. Huggenberger, der in Deutſchland eine große Leſergemeinde beſitzt, kündet in ſeinen Büchern von der Kraft der Erde, die Vor⸗ ausſetzung iſt für ein geſundes Volksleben. In ſei⸗ nem Werk lebt eine tiefe Religioſität, die ſrei iſt von jedem ungeſunden Verbrüderungsideal. Im Rahmen eines am 17. Januar in Berlin veranſtalteten Abends wird der Dichter aus eigenen Werken leſen. e Chriſtiau Rohlfs geſtorben. In Hagen(Weſt⸗ falen) iſt Prof. Chriſtilan Rohlfs, Neſtor der deutſchen Maler, kurz nach Vollendung ſeines 88. Le⸗ bensjahres geſtorben. Deutſch⸗franzöſiſche Zuſammenarbeit im Pup⸗ penſpiel. In Paris iſt eine„Genoſſenſchaftliche und nationale Vereinigung der Marionettenſpieler“ unter dem Präſidium von Louis Walton gegründet worden, die die Aufgabe hat, die beruflichen Intereſſen der Puppenſpieler in Frankreich zu vertreten und der Pflege und Verbreitung des Puppenſpiels zu dienen. Der Vereinigung gehören nur Berufspuppenſpieler an. Angeregt durch die erfolgreichen Gaſtſpiele deut⸗ ſcher Marionetten⸗ und Handpuppenbühnen auf der Weltausſtellung in Paris, iſt die Vereinigung mit dem Referat Puppenſpiel im Amt Feierabend der NoS⸗Gemeinſchaft Kraft durch Freude in einen Aus⸗ tauſch von Erfahrungen eingetreten. Damit ſind nun auch zwiſchen dem deutſchen und franzöſiſchen Pup⸗ penſpiel freundſchaftliche Beziehungen angeknüpft worden, wie ſie ſchon ſeit längerer Zeit zu der eng⸗ liſchen Vereinigung der Freunde des Puppenſpiels (unter oͤem Präſidenten Edward Gordon Craig) be⸗ ſtehen. Aulobahnteilſtrecke Wattenheim— Frankenthal Fertigſtellung Ende 1938 2: Frankenthal, 12. Jan. Im Laufe des Januar wird mit den Mutterbodenarbeiten zwiſchen Kilo⸗ meter 95 und 107 der Autobahnteilſtrecke Wattenheim— Frankenthal begonnen. Dieſe Teil⸗ ſtrecke beginnt mittwegs zwiſchen Kirchheim-Grün⸗ ſtadt und läuft bis zur Kreuzung der Staatsſtraße Frankenthal—Worms auf der Höhe von Mörſch. Der Mutterboden wird ſpäter wieder zum Auf⸗ ſchütten der Böſchungen benutzt. Mit den Erdbewe⸗ gungen wird im Frühjahr begonnen. Man rechnet damit, daß die Teilſtrecke bis Jahresende im weſent⸗ lichen fertiggeſtellt ſein wird. 11. — Schneeſtürme im Taunus Mächtige Schneewehen verſperrten die Straßen Frankfurt a.., 12. Januar. Während in den Niederungen des Maingaueß und im Vortaunusgelände die letzten Schneereſte den Höhen Nacht zum weggetaut ſind, hält ſich der Winter auf des Taunus mit aller Macht. In der Dienstag brauſten über den Taunus ſchwere Schneeſtürme, die ungewöhnliche Schneemaſſen brachten. Die noch vorhandene Schneedecke erhöhte ſich im Durchſchnitt um 15 bis 20 Itm,, ſtellenweiſe ſogar 30 bis 40 Ztm. Der Sturm türmte aber auch den Neuſchnee zu mächtigen Schneewehen auf, die die Straßen ſperrten, ſo daß es am Diens⸗ tag auf den großen Durchgangsſtraßen im Taunus zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kam. Seit vielen Jahren hat es in Weſtdeutſchland nicht ſo ge⸗ waltige Schneemengen wie in dieſem Winter gegeben. Die Adolf⸗Hitler⸗Schule des Gaues Saarpfalz Vorbereitungen zur Grundſteinlegung in Landſtuhl * Landſtuhl, 12. Jan. Am Dienstagnachmittag fand hier eine Beſprechung der Politiſchen Leiter und der Formationsführer des Kreiſes Kaiſerslau⸗ tern⸗Landſtuhl ſtatt. Es ſtanden techniſche und or⸗ ganiſatoriſche Fragen für die Grundſteimle⸗ gung zur Adolf⸗Hitler⸗Schule Landſtuhl auf der Tagesordnung. Kreisleiter Kniſſel wies auf die große Wichtigkeit des Ereigniſſes hin. Zu der Feier, die am Sonntagvormittag ſtattfindet, werden, etwa 4— 5000 Männer aller Formationen auf marſchieren. Gauleiter Bürckel und Obergebiets⸗ führer Thimel werden die feierliche Grundſtein⸗ legung für oͤie Adolf⸗Hitler⸗Schule des Gaues Saar⸗ pfalz vornehmen. Ziuchehausſtrafe. für einen allzu kühnen Griff 800 Mark aus der Nachttiſchſchublade geſtohlen 2: Freiburg, 12. Jan. Als Untermieter bei einer Familie im Freiburger Stadtteil Stühlingen, wagte der 31 Jahre alte Maximilian Nagele aus Freiburg, einen kühnen Griff in die Nachttiſchſchublade im Schlafzimmer der Eheleute und ſtahl 800 Mark Bar⸗ geld. Der ſchon mehrfach vorbeſtrafte Angeklagte wurde vom Freiburger Schöffengericht wegen Dieb⸗ ſtahls im Rückfall zu einem Jahr ſechs Monaten Zuchthaus verurteilt. Einzelhandelsgeſchäfte im Saarland am 13. Januar geſchloſſen Saarbrücken, 11. Jan. die Wirtſchafts⸗ kammer Saarpfalz, Unterabteilung Einzelhandel, mitteilt, ſind am Donnerstag, dem 13. Januar, wie im Vorjahre ſämtliche Einzelhandelsgeſchäfte ge⸗ ſchloſſen. Die Bevölkerung wird gebeten, ihre Ein⸗ käufe bereits am Tage vorher zu tätigen. * Landau, 11. Jan. Aus Siebeldingen war ge⸗ 22 *. Wie meldet avorden, daß eine dortige vierköpfige Na ⸗ milie mit Vergiftungserſcheinungen in ein hieſiges Krankenhaus eingeliefert worden ſei; der Zuſtand der Erkrankten wurde als ſehr ſchwer bezeichnet. Wie wir hören, ſind die Betreffenden nach entſprechender Behandlung in wen igen Stunden wiederhergeſtellt gewefen und aus dem Krankenhaus bereits entlaſſen worden. * Kaiſerslautern, 12. Jan. An den Folgen eines Unglücksfalles, den er in ſeinem Steinbruchbetrieb Eſelsfürth bei Kaiſerslautern erlitten hatte, ſt a rb ein ge⸗ der ſaarpfälziſchen Sandſtein⸗ der hieſige Steinbruchbeſitzer R. Müller, ſchätzter Fachmann induſtrie. 12 4* 4 5 re 115 12. II. 12. 122 II 11. 2. Frankfurt Anlelhen d Kom Verb.. Goldhyp.- Pfandbriefe e 19001 400 0 lara e Maſch. 00 2 Lein z Bitte 55 5 penw. Hartſtein 188,0 187.0 Hatten alenr 104.0 1940 Verkehrs-Aktien Deutsche oberbeſſ. Pr.⸗Anl. 139.5188 5 8 0„1009 1000 V. Hypsthekenbanten 4/55. f 650 36 109 0 190.0 Lap, Mord tente. 158.9 4595 5 elf Waldhof. 787 68.50 ed g. f. bein. 6 do. R 22. 100%„ 4½ Bayrvodener. 5½ 59, Lig. Pfbr. 102.1 102.5 Bemberg, J. P. 145.7 146 2 4 8 5 le.„ 153.0 155.0 Pain erbr. 127,0 1270 1 154,7 ſchiff. und See⸗ Aestverzinsl. Werle adtagise bo..⸗ſtom f 12 99,25 Würzb 5- 101.2 101.2 4½ R.-Hyp-B. ulius Berger 1 151 5 152.0 Ua d u. Nen 101.7 100.0 fü Mühlen. 188.0 158,0 transport hm..— 4% Augsburg 26] 99.50 89.50 4% Württ. Wohn. 4% Bayr. Bandw⸗ Gegem- Ri- l 89.25 99.25 auer. Fleinlein 111.0 III. ö Sanauer, Hefbr. 0 172 Pf. reßh.⸗ Sprit 1800 1800 Sank-Aktlen W. Reichsb. Bor: 1297 12968 JJ J 5 0 f 5 0 r. wn. 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In den meiſten Ländern ſind die Vorrunden bereits durchgeführt, ſo daß der Kampf um den Cup jetzt in ein Stadium kommt, das s Intereſſe der breiteſten Fußballöffentlichkeit auf ſich zieht. 847 000 im Cupfieber Nach der Hochflut der Punktekämpfe am Jahreswechſes ſteht der engliſche Fußballſport mit dem Beginn des neuen Jahres ganz im Zeichen der Kämpfe um den Fuß⸗ ballpokal. Dieſe Spiele um den„Cup“ ziehen in jedem Jahre wieder ungezählte Millionen in ihren Bann. Der Kampf um den engliſchen Cup iſt bis jetzt noch ohne Ge⸗ genſtück in der Welt, denn hier trägt auch der kleinſte Ver⸗ ein den„Marſchallſtab“ im Torniſter, da die Zuſammen⸗ setzung der Gegner nicht durch„Setzen“, ſondern nur durch Ausloſung vor ſich geht. Daß in 32 Kämpfen insgeſamt 847000 Zuschauer kamen, beweiſt aufs neue die Volkstüm⸗ lichkeit des Wettbewerbes. Einen beſonders ſtarken Beſuch verzeichneten die vier Kämpfe, die von Mannſchaften der erſten Liga beſtritten wurden. Das mit großer Spannung erwartete Zuſammentreffen Arſenal— Bolton Wanderers 311 hatte allein 64 000 Zuſchauer zu verzeichnen. Die Ol⸗ Miederlage von Chelſea gegen Everton kam ebenſo über⸗ taſchend wie die 112⸗Niederlage Derby Countys gegen Stoke City. Intereſſant iſt noch, daß von den 32 Spielen 16 die Stege der Platzbeſitzer ergaben, 9mal blieben die Gaſtmann⸗ ſchaften erfolgreich, während 7 Spiele unentſchieden endeten und wiederholt werden müſſen. In der ſchottiſchen Liga führt Celtie mit 97 P. vor Hearts mit 36 P. und Falkirk mit 32 P. Celtic Glasgow errang im Kampf gegen den ſchärfſten Rivalen Hearts auf fremdem Platze einen großen:2⸗Sieg und ſteht nach Minus⸗ punkten gerechnet 3 P. günſtiger da als Hearts. Frankreichs Pokalſpiele ohne große Ueber⸗ raſchungen Die 16. Runde um den franzöſiſchen Pokal 1987/38 brachte keine großen Ueberraſchungen inſofern, als keine der favo⸗ riſterten Mannſchaften aus dem Wettbewerb geworfen wur⸗ den. Die beiden Ligamannſchaften Olympique Lille und 8E Antibes fanden in den unterklaſſigen Gegnern Longwy und Dieppe ſtarken Widerſtand und konnten überraſchender⸗ weiſe nur ein:1 herausholen. Von den insgeſamt 16 Kämpfen endeten drei mit hohen:0⸗Siegen, ͤͤrei mit einer Differenz von nur einem Tor, drei Unentſchieden und der Reſt mit einer Differenz von zwei bis drei Treffern. Wäh⸗ rend die Platzbeſitzer viermal erfolgreich waren, konnten neunmal die Gäſte einen Sieg mit nach Hauſe nehmen; in drei Fällen teilte man ſich die Punkte. Daring hat noch eine Chance Im Mittelpunkt des belgiſchen Fußball⸗Intereſſes ſtand der Kampf der beiden Spitzenreiter Beexrſchot und Daring, die ſich nach einem heißen Gefecht:1 unentſchieden trenn⸗ ten. Beerſchot verlor einen wichtigen Punkt, Dariug ge⸗ wann einen. Trotzdem führt Beerſchot nach wie vor mit 28 P. bei 18 Spielen vor Daring mit 25 P. bei 17 Spielen. Relattv ſteht alſo Beerſchot nur einen Punkt beſſer als ſein Gegner. Durch dieſes unentſchieden ausgegangene Treffen gewinnt der Kampf um die belgiſche Ligameiſterſchaft wie⸗ der ſehr ſtark an Intereſſe. Belgiſcher Fußball am Wendepunkt? Der belgiſche Fußballſport ſteht jetzt am Wendepunkt ſeiner Geſchichte: Man will nämlich den vor drei Jahren abgeſchafften Profeſſionalismus wieder einführen, weil man findet, daß der belgiſche Fußballſport neue Elemente— auf gut deutſch: ausländiſche Spieler— braucht, die man eben leider nur käuflich erwerben kann. Was die ausläu⸗ diſchen Spieler betrifft, ſo wird man ſich allerdings vor⸗ ſehen müſſen, daß man nicht, wie es augenblicklich in Frank⸗ reich der Fall iſt, mehr naturaliſierte als geborene Fran⸗ zoſen in den repräſentativen Mannſchaften hat. Holland meldet: Favoriten in Führung In den vier holländiſchen Abteilungen, deren Meiſter ſpäter den Endkampf um die Landesmeiſterſchaft austragen werden, liegen im allgemeinen die Favoriten in Führung. Ajax, Fejenvord, Harlem, Herakles, Go Ahead, Enſchede, Tubantia, Philipſcher Sportverein und Be Quick liegen kn den fünf Abteilungen ganz vorn. In allen Abteilungen haben die Vereine bereits die erſte Halbzeit hinter ſich, ſo daß der Endkampf um die Abteilungsmeiſterſchaft nunmehr poll einſetzen wird. Acht Spiele— vier Unentſchieden Als Beweis für die Ausgeglichenheit der italieniſchen Liga mag die Tatſache gelten, daß von acht ausgetragenen Spielen nicht weniger als vier Unentſchieden endeten, und zwar zwei 010 und zwei:1. Da alle Klubs je 15 Spiele hinter ſich gebracht haben, beginnt jetzt die zweite Runde, die wahrſcheinlich einen noch größeren Einſatz als bisher bringen wird. In Führung liegt Ambroſiana Mafland mit 29., es folgen Lazio, Juventus, Genua und Bologna mit je 19., gefolgt von Mailand, Rom und Turin mit je 18 P. Nur 5 P. trennen alſo den Tabellenerſten vom Ta⸗ bellenachten und nur ein Punkt den Tabellenzweiten vom Tabellena n Der Vierklubkampf in Prag Das internationale Fußball⸗Rundſpiel der Wiener Ver⸗ eine Auſtria und Wacker und der Prager Clubs Sparta und Slavia wurde in Prag mit einer weiteren Runde fork⸗ geſetzt, ſo daß nur mehr zwei Spiele ausſtändig ſind, die am kommenden Sonntag gleichfalls in Prag zum Austrag kom⸗ men. Die dri Runde in P ſah Auſt und Sparta mit:0 erfolgreich, während das zweite Sp Slavia gegen Wacker mit:0 einen Sieg der Tschechen brachte. Der Ta⸗ bellenſtand ſieht jetzt Slavia und Auſtria mit je 4 P. in Führung, wäh Sparta und Wacker je 2 P. aufzuweiſen haben.— Die Unbeſpielbarkeit der Schweizer Sport⸗ plätze brachte es mit ſich, daß nur 6 von 17 angeſetzten Spie⸗ len ausgetragen werden konnten. E Sie dirigieren den Beifall Bei einem Füßbolltürnier in London, an dem eine ganze Reihe von Vereinen beteiligt war, hatte jeder Verein ſeine„Dirigenten“ mitgebracht, Mitglieder, die in luſtigem Koſtüm Zwiſchenrufe und Beifall der Anhänger„dirigierten“.— Hier die Spaßmacher des Arſenal⸗Klubs.(Preſſephoto, Zander⸗M.) und Freunde des Fußballſports wendet ſich Reichsfachamtsleiter Felir Linnemann, um ſie für das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt 1938 in Preslau zu gewinnen und zu begeiſtern. Jeder, ſo ſchreibt er, der an unſerem ſchönen Fußball⸗ ſport hängt, der bisher für ihn gearbeitet hat, muß ſich darüber klar ſein, doß unſerem Sport ſnäter nur die Be⸗ deutung zuerkannt wird, die er bei dieſer großen Schau der deutſchen Leibesübung ſelbſt unter Beweis geſtellt hat. Wir können zwar mit Recht von uns ſagen, daß wir der eigentliche Volksſport ſind. aber die Behauptung allein zählt nicht. Der Beweis wird uns, ſo fährt Linnemann ſort, ohne gründliche Vorarbeit nicht leicht werden. denn für uns be⸗ deutet die Teilnahme ein erſtmaliges Erleben, auf das wir bisher innerlich nicht eingeſtellt waren. Es bedarf alſo zunächſt einmal einer gründlichen inneren Umſtellung. Bisher haben wir immer nur Rechte geltend gemacht, die Teilnahme an den Freuden unſeres Sportes als ein ſelbſt⸗ verſtändliches Geſchenk für unſere Spieler und Zuſchauer angeſehen. Wir müſſen uns klar werden, daß die Rechte auch Pflichten in ſich bergen, nämlich die Treue und das Einſtehen für unſeren Sport, vor allem dann. wenn ein⸗ mal Opfer gebracht werden müſſen. Wir müſſen uns wei⸗ terhin freimachen von der Aunſicht, daß unſer Sport für ſolche Feſte nicht geeignet ſei. Schon eine Spielfolge, wie ſie Breslou in den Spielen aller Gaumannſchaften bietet, iſt ein Anreiz, wie er in gleicher Weiſe bei der Welt⸗ meiſterſchaft und den Olympiſchen Spielen geboten wird, nur daß hier der beſondere Reiz hinzukommt einen Ueber blick über das Kräfteverhältnis der deutſchen Fußballgaue und die geſamte Spitzenklaſſe der deutſchen Fußballſpieler zu gewinnen. Neben dieſen Kämpfen zeigen die Feſtſpiele noch die Leiſtungskämpfe, die Uebungsvorführungen der Gaue und die Vorbereitungsübungen unſerer Vereine, alſo die Arbeit, die für jeden Vereinsführer und Vereins⸗ An alle Fußballſpieler taswart, ſowie für jeden hſter Bedeutung iſt. Daß unf auch alle Kämpfe anderer Sport ihnen naheltegen, ſei ergänzend Jetzt gilt es zu hondeln, die Koſten⸗ und Deckungsfrage t löſen und alle ſonſtigen Vo r erwarten in Bres von je ſowie die früher Verein Gut wertvoller Tradition in allen werden. Wir erwarten die Ver übungswarte. Wir erwarten von mittleren Vereinen ſowie gon der Zuſamm die ſich an vor Aktiven von m in Breslau können, die tige Wimpel, ten auf⸗ sführer und großen und it kleiner Wett⸗ keinen i dieſem Wett⸗ eit ſeiner Größe Ueber dieſe Teil⸗ deutſchen kampf ſeine Aufbau und Bedeutung entf nehmer hinaus bitten wir gucg ders noch die alten Fußballer und Freunde unſeres Fußbollſportes, die wir zu vielen Großveranſtaltungen immer wieder begrüßen konnten, um Teilnahme am Breslauer Feſt und darum, auch dort die innere Geſchloſſenheit und die Verbundenheit mit unſerem Sport zu bekunden. Wir beabſichtigen, einen Kamergadſchaftsabend der Fußballſpieler durchzuführen und hofſen. daß viele alte Fußballer dort die Gelegenheit ſuchen und finden werden, alte Jugend⸗ erinnerungen aufzufriſchen. Noch ein Wort. Treue und kameradſ denheit erzeugten unter Sportsleuten ſchon immer Dank. Das wird ſich in der Arbeit für Breslau und damit für den Sport aufs neue zeigen. Immer werden uns die Männer auch am nächſten ſtehen, die unter Opfern ſich in Breslau zum deutſchen Fußball und dar zum deut⸗ ſchen Sport bekannt haben. Alſo. Fußballameraden. an die Arbeit für die Vorbereitung der Teilnahme am Deut⸗ ſchen Turn⸗ und Sportſeſt in Breslau!“ geben, ind S rechend he Verbun⸗ Deutſchlands Voxer vor vielſeitigen Aufgaben Die Länderkämpfe gegen Schweden und Finnland Unſere deutſchen Amateurboxer können ſich über man⸗ gelnde Abwechſlung und mangelnde Beſchäftigung wahrlich nicht beklagen. Nach dem ſcchönen:4⸗Unentſchieden gegen England kurz vor Jahresſchluß im 50. Boxländerkampf folgen nun am 16. Januar und am 21. Januar zunächſt zwei Länderkämpfe gegen Schweden in Stockholm und gegen Finnland in Helſinki, von denen der erſtgenannte Länderkampf einen neuen intereſſanten Kräftevergleich bringen wird, da wir gegen die Schweden ſeit faſt zehn Jahren keinen Kampf mehr ausgetrogen haben. Der Kampf gegen Finnland gilt als Rückkampf für die kürzliche Be⸗ gegnung in Stettin, wo Deutſchlands Boxer einen hohen Sieg davontragen konnten. 50 Länderkämpfe in 15 Jahren Das iſt eine ſtattliche Anzahl internationaler Begeg⸗ nungen in verhältnismäßig kurzer Zeit. Sie bezeugen den Wagemut deutſcher Amateure, die international noch gar nicht„flügge“ waren, als ſie ſchon in den erſten Nach⸗ kriegsjahren gegen die Beſten des Auslandes antraten. Die erſten Landes vertreter können außerdem das Verdienſt für ſich in Anſpruch nehmen, trotz aller Schwierigkeiten in jener unruhigen Zeit die erſten mitgeweſen zu ſein, welche die ſportliche Verbindungsbrücke über die heimatlichen Grenzen hinweg ſchlugen. 50 Länderkämpfe! Davon ge⸗ wannen unſere deutſchen Vertreter nicht weniger als 39, Kleine Sport-Nachrichten Schon 14 Europameloungen für den Davispokal Nachdem der Holländiſche Tennisverband die Betei⸗ ligung am Davispokal⸗Wettbewerb beſchloſſen hat, ſteht jetzt die Teilnahme von 14 Ländern in der Europazone feſt, worunter ſich. Britiſch⸗Indien befindet. Dagegen hat ſich Auſtralien endgültig entſchloſſen in der amerikaniſchen Zone zu ſpielen, wo kein gleichwertiger Gegner vorhanden iſt, do Amerika nur im Endſpiel zur Verteidigung des Pokals anzutreten braucht. Auſtralien würde alſo als Sieger der Amerikazone auf den Gewinner der Europa⸗ zone treffen(in Wimbledon) und im Fall des Sieges Amerika herausfordern. Deutſche Eishockey⸗Meiſterſchaſt Die Vorrunden in Nürnberg und München. Nachdem die acht für die Vorrundenſpiele zur Deutſchen Eishockeymeiſterſchaft zugelaſſenen Mannſchaften ermittelt worden ſind, hat das Reichsfachamt am Dienstagmittag die Ausloſung der Vorrunden vorgenommen. Geſpielt wird in den Tagen vom 17.—19. Januar in München und Nürn⸗ berg. Der Spielplan hat folgendes Ausſehen: 17. Januar: in München: SC Rießer See— Altonger SVg. Düffeldorfer Ech—„Brandenburg“ Berlin.— In Nürnberg: Berliner Schl.⸗Cl.—„Blauweiß“ Dresden. EV. Füſſen— Raſtenburger SV. 18. Januar: in München: Sc Rießer See— Brandenburg“ Berlin.— Altonaer SVg.— Düſſe dorfer GG.— In Nürnberg: Berliner Schl.⸗Cl.— Raſtenberger SV. EV. Füſſen—„Blauweiß“ Dresden. Tokio rüſtet für 1940 Die Pläne für das neue Olympia- Stadion— Berlin als Vorbild Tokios Trotz des Konfliktes mit China iſt Japan feſt entſchloſſen, 1940 die Olympiſchen Spiele in Tolio auszutragen. Soeben hat die Regierung die Pläne für ein neues Olympia ⸗Sta⸗ ton in der japaniſchen Hauptſtadt genehmigt, ſo daß ſchon in Kürze mit dem Bau begonnen wer⸗ den kann. Mit einem wahren Feuereiſer geht man in Japan Haran, die Olympiſchen Spiele des Jahres 1940, die in Tokio durchgeführt werden, vorzubereiten. Nicht ein⸗ mal die kriegeriſchen Verwicklungen im Fernen Oſten, die vielfach zunächſt die Meinung erweckten, daß ſie Japan zu 1 55 Verzicht auf die Durchführung der nächſten Olym⸗ piade bewegen würden, haben die Arbeiten aufgehalten er auch nur vorübergehend beeinflußt. Man iſt feſt entſchleſſen, die Spiele unter allen Umſtänden program⸗ mäßig Abzuhalten, und ſchon iſt ein neues, mit allen Er⸗ rungenſchaften der modernen Technik ausgerüſtetes Sta⸗ don auf dem Papier fertig und hat die Billigung der Regierung und der Sportbehörden gefunden. Tokio beſitzt gegenwärtig ein Stadion, und zwar die etji⸗Kampfbahn, die für die e Spiele vollſtändig umgebout und erweitert wird. Man wird nach m Berliner Vorbild hier unterirdiſche Durchgänge an⸗ legen, damit die Olympiakömpfer vom Publikum 1 die Kampfbahn verlaſſen und betreten können. An 24 verſchiedenen Stellen hat man Vertie ungen für die hetographen und Filmreporter vorgeſehen, damit die ameraleute die Kämpfer nicht behindern und dem Wie Soldaten im ublikum nicht die Sicht verſperren.. der Bilopreſſe in Schützengraben werden die Vertreter Tekis ihren Dienſt verſohen. Ein beſonderes Augenmerk wurde den Bewäſſerungs⸗ onlagen auf dem Kampffeld zugewandt, um den Raſen und Hie Laufbahnen in gutem Zuſtand erhalten zu können. Es ſind jedoch auch eine ganze Reihe von Entwäſſe⸗ rungsein richtungen vorgeſehen, damit die ſport⸗ lichen Leiſtungen bei etwa eintretendem Regenwetter nicht beeinträchtigt werden. Auch auf das Wechſeln der Wind⸗ richtung hat man bei den Bauplänen Rückſicht genommen. So ſind an beiden Enden der Sprungbahnen Sprung⸗ gruben vorgeſehen, daß die Wettkämpfer ſich der jeweiligen Windrichtung anpaſſen können. In gleicher Weiſe wurde beſonders bei der Anlage der Hochſprungbahn der jewei⸗ lige Sonnenſtand berückſichtigt, damit die Sportler, die ſich ohnehin in Tokio mit ungewöhnlichen Klimaverhält⸗ niſſen abzufinden haben, ſo wenig wie möglich durch Wit⸗ terungseinflüſſe geſtört werden. Die Laufbahn, die 400 Meter lang iſt und zwei Gerade von je 100 Meter Länge aufweiſt, entſpricht den neueſten Vorſchriften des Internationalen Sportverbandes, auch die Breite der neuen Hürden, die erſtmals 1940 bei den Olym⸗ piſchen Spielen Anwendung finden, iſt bereits berückſich⸗ tigt worden. Das ganze Sladion wird mit Drahtſei⸗ ken berſpannt, on deuen ſich die Photographen, die die einzelnen Phaſen der Kämpfe von oben aufnehmen wollen, fortbewegen können. Auch die Apparaturen für den Fernſehſender, der ſich vermutlich bis 1940 weiter entwickelt haben wird, ſollen ſchwebend e werden. Im übrigen will man ſich ſo gut wie möglich an das Ber⸗ liner Vorbild halten, denn die Organiſation der Olym⸗ piſchen Spiele in Berlin war nach dem Urteil der ganzen Welt ſo muſterhaft, daß ſie kaum mehr verbeſſert werden kaun. 88 19, Januar: in München: Sc Rießer See— Düſſeldorfer EG. Altonger SVg.—„Brandenburg“ Berlin. In Nüruberg: Berliner Schl.⸗Cl.— EV. Füſſen.— Raſtenburger SV—„Blauweiß“ Dresden. Die erſten beiden Mannſchaften aus Nürnberg und Mün⸗ chen, alſo insgeſamt 4 Mannſchaften, fahren nach Gar⸗ miſch⸗ Partenkirchen, wo vom 21.—23. Januar im Rahmen der Internationalen Winterſportwoche die End⸗ rundenſpiele zur Deutſchen Meiſterſchaft ſtattfinden. Schiſport im Norden Schiländerkampf mit 90 Springern Der in dieſm Jahre zum zweiten Male zum Austrag kommende Schiländerkampf Norwegen— Finnland wird diesmal im Sprunglauf auf der Holmenkollenſchanze am 7. März ein beſonders wirkungsvolles Bild geben, will doch Norwegen aus dieſem Anlaß nicht wenigewals dreißig Springer über die Schanze gehen laſſen. Wie ſtark ſich Finnland daran betetligt, ſteht im Augenblick zwar noch nicht feſt, doch wird auch ſelbſt bei nur geringer finniſcher Beteiligung das Springen dieſes Länderkampfes einen ſtarken Eindruck hinterlaſſen. Zwei Schweden vor Samuelshaug In Feuuesdaelen(Schweden) kam es bei 25 Grad Kälte erneut zu einer norwegiſch⸗ſchwediſchen Kraftprobe, die diesmal mit einem klaren ſchwediſchen Triumph endete. Spen Hanſſon legte die 20 Kilometer in:26:41 Std. zurück und ſiegte mit einer Sekunde Vorſprung vor ſeinem Landsmann Guſtaf Steffanſſon, während der Holmen⸗ kollſieger Per Samuelshaug in:30:41 Std. erſt den dritten Platz belegte. Bjarne Jverſen Zweiter Bjarne Jverſen, Norwegens Schlußmann der Länder⸗ ſtaffel 1936 in Garmiſch⸗ Partenkirchen, wurde in Roed⸗ kleiva in einem 12⸗Kilometer⸗Rennen von Oskar Fredrikſen in 45:15 Min. um faſt zwei Minuten geſchlagen. Hinter Jverſen belegte Reidar Groettumsbraaten in 46:13 Min. den dritten Platz. Rolf Kaarby auch wieder da Rolf Kaarby, einſt Amateurtrainer unſerer Schi⸗ Nationalmannſchaft, ging in Lyn in einem 12⸗Km.⸗Lauf an den Start und ſiegte leicht in 52:57 Minuten. Erik Larſſon geſchlagen In einem 15⸗Km.⸗Rennen in Ockelbo(Schweden) mußte Erik Larſſon, Schwedens 18⸗Km.⸗Sieger in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen, eine überraſchende Niederlage einſtecken. Lars Olfen, ein bisher wenig hervorgetretener Schwede, beſiegte ihn in:00:32 Stunden um 20 Sekunden. Myhra wieder vor Kongsgaard Auf der Schanze in Horten traf Hilmar Myhra, der Sieger von Kongsberg, erneut auf ſeinen Landsmann Ar⸗ nold Kongsgaard und ſiegte abermals mit Sprüngen von 50 und 54 Meter. Der Schanzenrekord ſtand auf 52,5 Mtr. Sportwart für Spitzenſport Nachdem ſchon vor einigen Wochen Ernſt Bauer als Sportwart für Mehrkämpfe ernannt wurde, hat jetzt der Reichsfachamtsleiter der Leichtathleten, Dr. Ritter von Hall, das Amt eines Sportwartes für den Spitzenſport geſchaffen und mit dieſem Amt einen alten erfolgreichen Aktiven, den vielfachen deutſchen Meiſter Heinrich Troß ⸗ bach betraut. Troßbach gehört damit dem Führerrat des Reichsfachamtes Leichtathletik an. Im Zuge der Leiſtungs⸗ förderung dürfte ſeine Aufgabe ziemlich klar ſein. In engſter Zuſammenarbeit mit den Sportlehrern betreut er die Spitzenkönner der deutſchen Leichtathletik. Der Leichtathletik⸗Führerrat hat jetzt übrigens folgendes Ausſehen: Reichsfachamtsleiter Dr. Ritter von Halt, Stellvertreter und Schatzmeiſter Dr. Raſche, Geſchäfts⸗ führer Fr. Haßler, Jugendwart Major Luy ken, Sportwart für Mehrkämpſe Ernſt Bauer Sportwart für den Spitzenſport Heinrich Troß bach, Preſſereſerent 5 Dietrich Bartens und Frauenſportwartin Käthe r u ß. 5 fünf endeten unentſchieden, während nur ſechs verloren gingen. Das iſt eine Bilanz, die man als einmalig be⸗ zeichnen kann, gemeſſen an einem ſolchen Zeitraum. Ein Jahr des Erfolges liegt hinter uns. Von ſieben Kämpfen des Jahres 1937 endeten fünf hoch zu unſeren Gunſten, während zwei einen unentſchiedenen Ausgang nahmen. D Kein Kampf wurde verloren! Dieſe Erfolge reihen ſich würdig an jene, die Deutſchlands Amgteurboxer bei den Olympiſchen Spielen in Berlin 1936 erzielten, Der 51. Kampf gegen Schweden Das neue Jahr beginnt gleich mit einer Kraftprobe gegen Schweden, gegen das wir die beſten Au ſichten haben, zu gewinnen, womit nun wieder nicht geſagt f ſoll, doß unſere Vertreter den Kampf auf die bewußte leichte Schul⸗ ter nehmen. Wohl hat der Amateurboxſport in Deutſch⸗ lond in den letzten Jahren ſowohl zahlen⸗ als auch lei⸗ ſtungsmäßig einen glänzenden Aufſtieg genommen, doch iſt für den kommenden Kampf Vorſicht geboten, da die Schweden als hartnäckige und kompfſtarke Boxer bekannt find, ganz abgeſehen davon, daß uns ein direkter Vergleich fehlt, da Deutſchland und Schweden ſich, wie ſchon betont, vor etwa zehn Jahren zum letzten Male trafen. 10:6 gewonnen— 6110 verloren Gegen Schweden haben wir bisher einen Kampf im Jahre 1926 in Stockholm mit:10 verloren, das zwekte Treffen dagegen mit dem umgekehrten Reſultat 10:6 im Jahre 1928 in Berlin gewonnen, Was bringt die dritte Begegnung? Das Fachamt iſt ſich der Schwere der Aufgabe bewußt und hat eine Staffel aufgeſtellt, die von der, die in Lon⸗ don gegen England ein ſo prächtiges Gefecht lieferte, kaum abweicht. Leider muß ſowohl gegen hweden als auch gegen Finnland auf Europameiſter Nürnberg verzichtet werden, da er ſich in London eine Handverletzung zugezogen hatte, doch glauben wir, daß der erſt 19jährige Düſſeldorfer Leichtgewichtler Heeſe ihn aut vertreten wird. Die Mannſchaften Da die Kämpfe gegen Schweden und Finnland unſere jungen Kämpfer ſtark beanſpruchen werden— ganz ab⸗ geſehen davon, daß unſere Ländermannſchaft am 18. Januar in Sandviken nochmals gegen eine ſchwediſche Auswahl in den Ring gehen wird—, nimmt das Fachamt drei Er⸗ ſatzktämpfer mit, ſo daß die deutſche Mannſchaſt jetzt fol⸗ gendes Ausſehen hat: Fliegengewicht: Prieß(Hamburg), Bruß(Berlin]; Bantamgewicht: Wilke(Hannever); Feder⸗ gewicht: Völker(Berlin), Gänſerig(Bochum); Leichtgewicht: Heeſe(Düſſeldorf); Weltergewicht: Fluß(Köln), Mu rach (Schalke); Mittelgewicht: Campe(Berlin); Halbſchwer⸗ 975 Vogt(Hamburg); Schwergewicht: Runge(Wupper⸗ tal). Schweden wird vorausſichtlich folgende Kämpfer (vom Fliegengewicht aufwärts) in den Ring ſtellen: Lius⸗ hammar, Almſtröm, Kreuger, Erik Aagren, Oskar Aagren, Borg, Andersſon und Tandberg. Das iſt zweifellos die ſtärkſte Mannſchaft, die Schweden augenblicklich zur Ver⸗ fügung hat. Die beſten ſchwediſchen Boxer ſind Erik Aagren, Tandberg, Kreuger, Oskar Aagren und Per An⸗ dersſon, von denen man ein erfolgreiches Abſchneiden er⸗ wartet. Schwedens 42 Länderkämpfe Schweden hat bisher 42 Länderkämpfe ausgetragen, vom denen 19 gewonnen und 17 verloren wurden, während ſechs unentſchieden endeten. Gegen Finnland, unſerem Gegner am 21. Januor in Helſinki, trug Schweden 8 Kämpfe aus, gewann 4, verlor 3 und geſtaltete 1 Treffen unentſchieden. Finnland hofft auf beſſeres Abſchueiden Wenn nicht alle Vorausſagen nach der„Popierſorm“ über den Haufen geworfen werden ſollen, ſo müßten unſere deutſchen Vertreter in der finniſchen Hauptſtadt zu einem glatten Sieg kommen, zumal der letzte Länderkampf Anfang Dezember 1937 in Stettin einen hohen 14:2 Sieg für Deutſchland ergab. Finnland war zu ſchwach. Es iſt je⸗ Hoch zu erwarten, daß die Finnen auf eigenem Boden und vor allem vor eigenem Publikum mit ganz anderen Let⸗ ſtungen, vor allen Dingen in kämpferiſcher Hinſicht, auf⸗ warten, ſo daß immerhin Vorſicht geboten iſt, wenn wir auch nicht on einem für uns erfolgreichen Ausgang dieſes 52, Ländertreffens zweifeln. Mar Schmeling iſt nicht zu ſchlagen! In Euglaud rechnet man mit einer glatten Niederlage von Ben Ford In den Vorberichten der enaliſchen Preſſe für den Schmeling—Foord⸗Kampf am 30. Jonuar in Hamburg kommt zum Ausdruck, daß der britiſche Exmeiſter vor einer Aufgabe ſtehen dürfte die er nicht zu löſen vermag. Es zeigt ſich bei allen Betrachtungen, wie obſektiv man die Sachlage beurteilt und ein wie hohes Anſehen Max Schmeling in engliſchen Borſportkreiſen genießt. So wird darauf verwieſen, daß Max Schmeling ſich nach ſeiner un⸗ glücklichen Niederlage im Jahre 1933 in Amerika gegen Max Baer einen einzigartigen Wiederaufſtieg erkämpft hat und daß er heute als ein beſſerer Boxer angeſehen werden muß wie in der Zeit, als er Inhaber der Box⸗ weltmeiſterſchaft war. Die Art und Weiſe, wie Max Schmeling ſeine Gegner Walter Neuſel, Steve Hamas und Joe Louis zuſammein⸗ geſchlagen hat, läßt auch für Ben Foord ſo urteilt man in engliſchen Fachkreiſen, das Schlimmſte befürchten weil Foord gerade für Schmelinas gefährliche Rechte zu offen kämpft. Die rechte Hand von Schmeling iſt, ſo heißt es. der„große Trumpf“, dem Ben Foord wahrſcheinlich nichts entgegenſetzen kann. „„CCCCEEEEECCC—CT—G—.————ß— Nummer 18 Aus Vaden Lahr ehrt das„Eiſerne Regiment“ Eine„Serre⸗Straße“ in der Oſtſtadt * Lahr, 12. Jan. Zur Erinnerung an die ſchwe⸗ ren Kämpfe, die das Lahrer Infanterie⸗Re⸗ giment 169 im November 1916 bei Serre an der Somme zu beſtehen hatte, wurde die Lohmühlgaſſe in der Oſtſtadt in„Serre⸗Straße“ umgetauft. Seit dieſer Schlacht führten die 169er den Ghrennamen „Das Eiſerne Regiment“. Die Kämpfe bei Serre, bei denen von deutſcher Seite kein Fußbveit Boden preisgegeben wurde, koſteten dem Lahrer In⸗ fanterie⸗Regiment einſchließlich der Verwundeten 34 Offiziere und 2474 Mann. Eberbachs Pläne für 1938 I. Eberbach, 12. Jan. Für das Jahr 1938 plant die Stadtverwaltung, an deren Spitze Bürgermeiſter Dr. Hermann Schmeißer ſteht, die Erſchließung won Baugelände und den Bau von Straßen. Zunächſt wird das Gelände in der„Großen Au“ um⸗ gelegt werden. Auch innerhalb der Stadt ſind ver⸗ ſchiedene Straßenzüge reparaturbedürftig und wer⸗ den erneuert, und damit das Stadtbild verſchönert. 6. Seite/ Auch der Förderung der Waldwirtſchaft gilt das Intereſſe der Stadt. Trotz der Fülle der Auf⸗ gaben, werden aber alle Probleme durch laufende Wirtſchaftsmittel und nicht wie früher durch Dar⸗ lehen gedeckt und dazu zu gleicher Zeit noch erheb⸗ liche Rücklagen gemachk. g Noch eine eiſerne Hochzeit * Rheinsheim bei Bruchſal, 11. Jan. In Kürze können hier die Eheleute Heinrich Rothenberger das ſeltene Feſt der eiſernen Hochzeit feiern. Das Jubelpaar iſt noch körperlich und geiſtig ſehr rüſtig. Der Jubilar ſteht im Alter von 92 Jahren, während ſeine Gattin am Neujahrstag ihren 90. Geburtstag vollenden konnte. Die Wacholder-Droſſel Sie taucht im Hochrheingebiet auf * Säckingen, 12. Jan. Im Gebiet des Hochrheins kgucht jetzt in ſtärkerem Maße die Wacholder⸗ Droöſſſell auf. Dieſer 26 Zentimeter lange und 43 Zentimeter breite Vogel iſt vor allen in den großen Birkenwaldungen des Nordens von Europa und Aſten heimiſch, wandert aber mit Beginn des Win⸗ ters nach Süden und taucht dann auch in ganz Mit⸗ teleuropa verſtreut auf. In Deutſchland niſtet er in Wäldern, Obſtpflanzungen und ſelbſt in Gärten auf Bäumen. Die Wacholder⸗Droſſel iſt etwas grö⸗ ßer als die einheimiſche Schwarzdroſſel und von die⸗ ſer durch die aſchgraue und kaſtanienbraune Fär⸗ bung leicht zu unterſcheiden. Ihr manchmal maſſen⸗ haftes Auftreten in beſtimmten Gebieten wird oft als Anzeichen für einen langen und ſtrengen Win⸗ ter angeſehen. ——.—— zu- Weinheim, 12. Jan. Rentner Chriſtian Kro⸗ mex in der Grundelbachſtraße feierte ſeinen 79. Ge⸗ burtstag. Frau Katharine Pfläſterer beging ihren 73. Geburtstag. * Gutach, 11. Jan. Nachdem erſt Mitte Dezember der bekannte Schwarzwaldmaler Curt Lie⸗ bich geſtorben iſt, wurde am Montag das Ab⸗ leben ſeines 35jährigen Sohnes Curt Liebich ge⸗ meldet. Der Sohn war ſeit längerer Zeit als Ge⸗ ſchäftsführer des badiſchen Milchwirtſchaftsverbandes Karlsruhe tätig. Das jüngſte der drei Kinder, die er hinterließ, kam erſt vor etwa zwei Wochen zur Welt. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Fattes Jempo lleim Eeppelindtallenliau Fertigstellung Mitte Mai- Auch eine Helium.- Reinigungsanlage entsteht . MI. Frankfurt a.., 12. Januar. Auf dem Luftſchiffhafen Rhein⸗Main ſchreitet der Bau der neuen Halle raſch voran. Vor 2 folgen, weil oͤas un brennbare Helium ein ſehr teures Gas iſt. Man kann es nicht einfach ab⸗ blaſen, wie das bisher in den Zeppelin⸗Luftſchiffen ee Die neue Halle für den„LZ 130“ zwei Monaten wurde der erſte Binderbogen errichtet und jetzt iſt die mächtige Eiſenkonſtruktion der 300 Meter langen und 60 Meter hohen Halle ſchon zur Hälfte fertig. Inzwiſchen iſt auch bereits der Platz beſtimmt, wo eine Heliumreinigungs anlage entſtehen ſoll. Sie wird die Form eines Gaſo⸗ meters erhalten und ihre Aufgabe iſt es, das durch den Luftzutritt beeinträchtigte Traggas aus den Zel⸗ len des Luftſchiffes wieder von allen fremden Be⸗ ſtandteilen zu„ſäubern“. Dieſe Maßnahme muß er⸗ (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) verwendete billige Waſſerſtoffgas, ſondern muß es vor jedem Verluſt bewahren. Die Koſten der Reinigungsanlage und ihr Betrieb werden durch die immer wieder erneute Verwen⸗ dungsmöglichkeit des Heliumgaſes wettgemacht. Die neuen Bauten ſollen bis zum Mai fertig⸗ geſtellt ſein. Dann wird das Luftſchiff IL Z 130, das in Friedrichshafen ſeiner Vollendung entgegengeht, einen wohlgerüſteten Heimathafen vorfinden und von Frankfurt aus wieder die Fahr⸗ ten über den Atlantik aufnehmen. eee. Wo Prinz Karneval regiert Ausrufung des Lörracher Gildekönigs Auftakt zum Oberrheiniſchen Narrentag :: Lörrach, 12. Jan. Einen vielverſprechenden Auftakt zum erſten Oberrheiniſchen Narrentag, der am 13. und 13. Februar d. J. die Gilden und Zünfte aus der Südweſtecke in den Mauern Lörrachs ver⸗ einigt ſehen wird, nahm die Ausrufung des Lör⸗ racher Gildenkönigs auf einem Gildeabend. Ran⸗ zengarde, Gildengarde und Edelknaben ſowie Fan⸗ farenbläſer gaben dem Abend eine frohe, ſarbenpräch⸗ tige Note. Von auswärts waren Abordnungen der Zünfte von Freiburg, Zell und Säckingen erſchie⸗ nen. Lörracher Gildekönig wurde Fritz Aſal⸗ Lörrach, der als„Fritz.“ nun das Szepter bis zum Aſchermittwoch ſchwingen und zuſammen mit ſei⸗ nem Gildenarr, Fritz Ludin, im Mittelpunkt des erſten Oberrheiniſchen Narrentages ſtehen wird. Der Vertreter der Freiburger Narrenzunft und Se⸗ nemarſchall des Verbandes Oberrheiniſcher Narren⸗ zünfte, Jäger⸗ Freiburg, überbrachte die Grüße des Freiburger Obriſtzunftmeiſters und ehrte den Lörracher Gildemeiſter Johann Maier⸗Muſer durch Ueberreichung des goldenen Herzens der Frei⸗ burger Narrenrufer. Mainz wird immer närriſcher Prächtige Herrenſitzung des MEV :: Mainz, 12. Jan. Der Mainzer Carne⸗ val⸗Club ſetzte ſeine Fasnachtkampagne am Mon⸗ tagabend mit einer Herrenſitzung fort, die in dieſer Kampagne aus Zweckmäßigkeitsgründen die einzige bleiben ſoll. Der große Saal der in eine prächtige Narrenreſidenz verwandelten Mainzer Liedertafel war bis auf den letzten Platz gefüllt. Unter den Ehrengäſten ſah man Vertreter der Partei und der Behörden und das Jubiläums⸗Komitee des Mainzer Carneval⸗Vereins. Beſonders begrüßt wurden Lei⸗ densgenoſſen aus der Beſatzungszeit, 22 Saarländer aus Blieskaſtel. Nach dem als„Welt⸗Theater der Attraktionen“ aufgezogenen Eröffnungsſtück wickelte ſich unter Präſident Wuchers geſchickter Leitung eine von der lachenden Sonne närriſch⸗froher Laune Interview in der Mannheimer Libelle“: Truxa erzühlt, wie er„Trura“ wurde Eine Unterredung mit dem hervorragenden Drahtſeilartiſten Nach Beendigung ſeiner wundervollen Draht⸗ ſeil⸗RKummer auf der Bühne der„Libelle“ gab Truxa, über deſſen geſtrigen erſten Auftritt in Mannheim wir bereits in unſerer Frühausgabe, berichtet haben, am Mittwoch den Vertretern der Preſſe ein Bild ſeiner Tätigkeit und ſeines Auf⸗ ſtiegs zur„Prominenz“. Ein ſchlichter, ſympathiſcher, ſchlanker Mann ſteht plötzlich vor uns. Gefolgt von ſeiner jungen Frau, die wir eben noch im bunten Rampenlicht bewundern konnten und die ihr Mädelchen von 2 Jahren an der Hand führt, das mit den Eltern bereits als echtes Artiſtenkind von Stadt zu Stadt, von Varieté zu Varieté fährt. Bei einem Gläschen Wein erzählt uns nun dieſer Mann, der den Namen Truxa trägt und den wir zum erſtenmal in dem ausgezeichneten gleichnamigen Varietéfilm der Tobis ſahen, wie er das geworden iſt, was er heute iſt: . nämlich die große Nummer. Truxa, der heute 27 Jahre alt iſt, arbeitet be⸗ reits ſeit 15 Jahren auf dem Drahtſeil. Als Bub von 12 Jahren hat er, der übrigens gebürtiger Beplänern iſt, bei ſeinem Vater ſich die erſten Spo⸗ ren der Artiſtük verdient. Er entſtammt nämlich, wie nicht anders zu erwarten war, einer Artiſtenfamilie. Sein Vater war damals einer der fünf bekannten Poncherrys, die gleichfalls ausgezeichnete Leiſtungen auf dem Draht zeigten. Heute hat ſein„alter Herr“ noch immer nicht die Hände in den Schoß gelegt, nein, er iſt ſeiner Arbeit treugeblieben und beſitzt eine eigene oͤrei Mann ſtarke Truppe, die noch heute mit blendenden Tricks auf dem Steifdraht dem Pu⸗ blikum gefällt. Nachdem Truxa ſechs Jahre lang das ABC der Drahtſeil⸗ g artiſtik gelernt e hatte, gründete er unter ſeinem Familiennamen Eitner eine eigene Truppe, deren Spezialität natürlich wieder das elaſtiſche metallene Seil war. Während ſeiner Tätigkeit innerhalb der vielen Tournées, die ihn und ſeine Kameraden durch ganz Deutſchland und Italien führten, hatte er be⸗ reits drei Jahre lang an dem Salto gearbeitet, mit dem er mit einem Schlage Berühmtheit erlangen ſollte. Aber der Trick blühte noch im Verborgenen. Da griff eines Tages Frau Fortung ein. Es war im Herbſt 1936, als die vier Eitners in Mailand gaſtierten. Da ſchrieb ihm ſein Vater, daß in Ber⸗ lin ein Saltomortale⸗Mann für einen Film geſucht würde. Eine große Chance für ihn, da hieß es zu⸗ 1. greifen! Was war ſelbſtverſtändlicher, als daß er nach Ber⸗ lin eilte, um ſich dort den Tobis⸗Leuten, die dieſen Fild zu drehen beabſichtigten, perſönlich vorzuſtellen. Dort erfolgte ſofort ſeine„Konfrontation“ mit Han⸗ nes Stelzer, der auf der Leinwand den falſchen Truxa zu ſpielen hat und als man ſah, daß beide 5 körperlich einander ziemlich ähnelten, war ſein * Engagement perfekt. Es begann ſofort das Trai⸗ ning auf dem etwa 12 Meter hohen Drahtſeil im Wintergarten und als er dann„den Bogen heraus“ hatte, als der unerhört ſchwierige Salto nach hinten von ihm wunderbar gedreht wurde— eine Arbeit, die rund zwei Monate beanſpruchte— da konnten die Filmaufnahmen beginnen. Wie Truxa erzählt, haben damals 5 Kameramäuner zugleich ihre Apparate auf ihn gerichtet damit ihnen auch nicht das geringſte Detail verloren⸗ ging. Mit dieſem Filmerfolg rückte er in die erſte Reihe der ganz großen internationalen Artiſten ein. Sein Name iſt heute ein Programm, was Wunder, daß er von Engagement zu Engagement fährt und demnächſt ſich nach England begibt, wohin auch der Truxa⸗ Film fahren wird, der dort in ſynchroniſierter Faſſung ſeine britiſche Uraufführung erleben ſoll. 5 Er ſtudiert übrigens ſo ganz nebenher einen neuen Trick ein und zwar einen ſogenannten Vorwärts⸗Twiſt⸗Salto⸗ mortale, eine komplizierte Angelegenheit.„Ich hoffe in zwei Jahren ſoweit zu ſein“, erklärt er mir. Mit dieſem Trick dürfte ſich dann der Truxa von heute ſelbſt übertreffen. Noch ein Wort über Frau Truxa. Sie iſt ſeine ebenſo gutausſehende wie artiſtiſch famoſe Partnerin auf dem Steifdraht. ſind, wie mein liebenswürdiges blondes Gegenüber lächelnd erzählt, zuſammen aufgewachſen und ſie ſelbſt hat die wahrhaft„hohe“ Drahtſeilkunſt beim Vater Eitner gelernt. Mannheim, die Stadt, die immer für Artiſten von Rang großes Intereſſe gezeigt hat, wird Truxas Gaſtſpiel beſonders begrüßen, das Gaſtſpiel eines Mannes, deſſen Salto⸗Trick nur zwei oder drei Män⸗ mer in der ganzen Welt beherrſchen. ewf. Sie beide überglänzte Vortragsfolge ab Wie Friedel Trauths mit witzigen Pointen geſpicktes Protokoll zündete, ſo ſchlugen auch die übrigen Büttenreden und Soliſten⸗ vorträge ein. Die für die Ausgeſtaltung der Nar⸗ renreſidenz verantwortlichen Komiteemitglieder, Bildhauer Ludwig Lipp und Direktor Heinz Btitz, erfuhren eine beſondere Ehrung. Auch dieſe Ver⸗ anſtaltung war ein würdiger Beitrag zum Jubi⸗ läumsjahr des Mainzer Carnevals. Die Mongolen ganz verrückt“ nach Pforzheimer Schmuck Dank Filchners an Pforzheimer Induſtrielle :: Pforzheim, 12 Jan. Verſchiedene Induſtrielle aus der Pforzheimer Schmuckwareninduſtrie hatten dem ſoeben nach Deutſchland zurückgekehrten Aſien⸗ forſcher Filchner bei ſeiner letzten erfolgreichen Ex⸗ pedition durch die Mongolei dadurch wertvolle Dienſte geleiſtet, daß ſie ihm zahlreiche Schmuckſachen(beſonders Glasſteine uſw.) zur Verfügung ſtellten. Bei einem der Fabrikanten iſt ein Dankſchreiben des Forſchers eingegangen, in dem Filchner betont, daß die betreffenden Schmuckſtücke ſür ihn von größtem Nutzen geweſen ſeien, und daß er ohne ſie ſein Ziel nicht ſo ſchnell erreicht hätte, Beſonders die Mongolen ſeien„ganz ver⸗ rückt nach dieſen Dingen“ geweſen. Aus der Pfalz Der neue Weg über den Rhein: Eiſenbahn und Fußgänger zuerſt! Der allgemeine Fahrverkehr über die Speyerer Brücke wird erſt ſpäter aufgenommen werden können * Ludwigshafen, 12. Jan. Der Bau der neuen Rheinbrücke bei Speyer iſt nun ſoweit gediehen, daß in den nächſten Tagen der Eiſenbahnverkehr über die Brücke aufgenommen werden kann. Die erſten fahrplanmäßigen Züge werden vorausſichtlich am 20. Januar(nicht am 13. Januar) über die Brücke fahren. Am gleichen Tage wird die Brücke auch für die Fußgänger freigegeben werden können. Dagegen wird es noch einige Wochen dauern, bis auch der allgemeine Fahrvek⸗ kehr über die Brücke wird geleitet werden können; Autos, Fuhrwerke und Radfahrer werden voraus⸗ ſichtlich erſt Ende Februar oder gar erſt Anfang März die Brücke paſſieren können. Die Speyerer Brücke wird alſo in Etappen in Betrieb ge⸗ mommen. Die feierliche Einweihung iſt für das Früh⸗ jahr vorgeſehen; zu dieſer Feier wird vermutlich der Reichsverkehrsminiſter nach Speyer kommen, Scheckbetrüger wurde verhaftet * Ludwigshafen, 11. Jan. Feſtgenommen wurde ein verheirateter Schloſſer von hier, weil er im Monat Dezember 1937 fortgeſetzt durch Veraus⸗ gabung ungedeckter Schecks in der Pfalz, Baden und Heſſen, Betrügereien verübt hat. Verkäuferin ruinierte ihre Firma Ein Jahr Gefängnis die Quittung für ihre betrüge⸗ riſchen Manöver * Landau, 11. Jan. Das hieſige Gericht verur⸗ teilte die ledige, 1898 zu Sulzbach(Oberfranken) ge⸗ boxene Anna Zweck wegen Betrugs und Unter⸗ ſchlagung zu einem Jahr Gefängnis und 100 Mk, Geldſtrafe. Die Unterſuchungshaft wurde mit dre Monaten angerechnet. Die Angeklagte war lange Zeit in einer Herxheimer Manufaktur⸗ warenfirma als Außendienſt⸗Verkäufe⸗ rin tätig. Als man ihr hinter unreelle Geſchäfte gekommen war, wurde ſie nur noch proviſtionsweiſe beſchäftigt. Das nützte aber dem Unternehmen nicht viel, denn auch von dieſer Zeit ab wurde es durch raffinierte Betrugs⸗ und Unterſchlagungsmanöver der Angeklagten geſchädigt. Die Firma mußte als Folge dieſer ſchändlichen Vertrauensbrüche ſchließ⸗ lich Geſchäftsaufſicht beantragen; ſie wurde um rund 5000 Mk. betrogen. Das wurde ein teurer Wiloͤbraten Empfindliche Gefängnisſtrafe für Jagdvergehen Bad Dürkheim, 11. Jan. In den letzten Jahren wurden wiederholt im Banne Weiſenheim am Berg Jagdvergehen feſtgeſtellt, ohne daß man des Wil⸗ derers habhaft werden konnte, deſſen letzte Tat ihm zum Verräter wurde. Das Gewehr fein ſäuberlich in drei Teile zerlegt und im Mantel verbor⸗ gen, das Schloß in einen alten Lappen gewickelt, ſtapfte am 2. November der 35jährige Auguſt Schä⸗ fer aus dem benachbarten Bobenheim in den Wald und ſchoß eine Rehgeiß, die er bis zum Abend liegen laſſen wollte, um ſie in der Dunkelheit zu holen. Durch die Ermittlung der Gendarmerie konnte 7 jedoch verhaftet werden; drei weitere Fälle geſtan er ebenfalls ein. Das Urteil lautete auf ein Jahr zwei Monate Gefängnis unter Anrechnung der Unterſuchungshaft. Gewehr und Munition wur⸗ den eingezogen.. Ein weiterer Wilderer konnte in Freins⸗ heim, ein dritter in Kallſtadt von der Gen⸗ darmerie ſeſtgenommen werden. zog ſich dabei ſo ſchwere Verletzungen zu, daß liegen hes, l e 5 5 habter Metal einige tenden machte eine vor a dem f breite 4 den, 6 die le . Unt wenn Verſteé zuela micht beſtim ſicht, kehren Kakao ſtreik einer fellos junktr geſun! brenz! on, di Preis: friedit An bung auf 2 Burm 0,60( dern auf 5, Ausfu .050 5 bohne. Amer Schwe hatten verbre Saiſo! hohen Tende 1937 r 14 cfl. fl. an wird (weiß gegebe dieſen rikani nach? 4,80 dem 1 nuch z künfti „Baum gibt, Unſich Impo währe waren nunm rung Zellw letzthi ſer no ligen. kleine indiſdh Rohſe Zuſar gang über mobil darüb Kraft 3 eine? 3 Preis . wirtſt teren „ D krotz brauc merkt der S die K wiede ten ft der L nehm velts nicht liche Ait; ſchen Dem warte 10,25 rer ö Abend-Ausgabe Nr. 18 N n Mannheimer Zeitung Die Rohsfoflmärkie nach der Kongreßrede Roosevelis Austritt Braſiliens aus dem amerikaniſchen Kaffee⸗ büro?— 4,30 Mill. Ballen beliehener Baumwolle in USA— Ein neuer Quotenſchnitt beim Kautſchuk ö— Lebhafteres Metallgeſchäft der ganzen Welt mit größter Spannung erwar de des amerikaniſchen Präſigenten Rooſevelt arenmärkten noch nicht die entſcheidende t, die ſich manche Kr davon verſprochen gewinnt es den Anſchein, als ob bei den ein Tendenzumſchwung vorbereitete, die Märkte verharrt aber noch im Stadium der h wenn nicht zu verkennen iſt, daß bei⸗ e bei der Baumwolle, dem Getreide ſowie bei 1 Spinnſtoffen geringerer Bedeutung die Erholungs⸗ u, gerade während der letzten Tage, Fortſchritte Seite machen ſich in Europa Einflüſſe bemerkbar. Hier wäre en Spannungen zu gedenken; außer⸗ h die Feſttage die Geldmittel der ichten ziemlich ſtark beanſprucht wor⸗ er eine Anſammlung ſtattfinden muß, n überſeeiſchen Rohſtoffmärkten zufließt. olonialwaren hatte der Kaffee eine ſtetigere, ht ſonderlich günſtige Tendenz. Ueber die 5 bungen zwiſchen Columbien, Vene⸗ i is zur Stunde etwas Peſitives laber tauchte unlängſt die ziemlich icht auf, Braſilien trage ſich mit der Ab⸗ nerikaniſchen Kaffeebüro den Rücken zu kehre 3 ute Dinge ſpielen ſich augenblicklich beim Kokgo ab. Man ſollte eigentlich annehmen, daß der Liefer⸗ ik an der Goldküſte, über den wir ſchon berichteten, zu Verknappung des Angebots führen würde. Zwei⸗ das auch der Fall, wenn nicht oͤurch den Kon junkturrückſchlag in den USA der Verbrauch noch ſtärker Die Lage des Kakaos beginnt nachgerade brenzlig zu werden; denn in Afrika ſammeln ſich Vorräte on, die eines Tages in den Markt drängen und dort arge ſtungen anrichten können. Tee hat recht be⸗ ſtlichen Reismärkten iſt eine kleine Bele⸗ n; das Anbauareal Britiſch⸗Indiens wird 27,8 Mill. ha gegen 27,7 im Jahre 1936⸗37 beziffert. Burmah verſchiffte bis zum 23. Dezember nach Europa 0,69(0,54), nach Indien 1,39(1,73) und nach ſonſtigen Län⸗ 1(0,85) Mill. To. Die Ernte des Landes wurde 34 im Jahre 193637) Mill. To veranſchlagt; den 8f huß Burmas beziffert man auf 3,54(i. V. Mill. To. Die Erholung an den internationalen „und Fettmärkten ging weiter. Das gilt vor allem für die indiſchen Saaten am Londoner Platze. Nach der erſten amtlichen Taxe belöuft ſich die Leinſaatfläche Bri⸗ tiſch⸗Indiens für 1937⸗38 auf 2,95 Mill. acres gegenüber 2,6 Mill. acres bei der erſten Schätzung für 1936⸗37. Soja⸗ nen und jaöl konnten gleichfalls etwas gewinnen. Amerikaniſches Schmalz, auf das die großen Mais⸗ und Schweinebeſtände der USA längere Zeit hindurch gedrückt hatten, wurde ebenſo etwas höher gehandelt. Der Zucker⸗ verbrauch hält ſich in den Grenzen der augenblicklichen Saiſon. Auf dem Pfeffer laſten, wie ſchon gemeldet, die hohen Vorräte. Damit hängt es auch zuſammen, daß die Tendenz dieſes Gewürzſtofſes während des ganzen Jahres 1937 rücklä war. Schwarzer Pfeffer ſank z. B. von IA chfl. je 30 Kilo auf 10,25 und der weiße Pfeffer von 1,50 Ul. auf 15, Die 1937er Ernte an ſchwarzem Lampong wird auf To.(1936: 45 000 To., die des Muntok (weiß! auf nur 9 bis 10 000 To.(1936: 13 000 To.) an⸗ gegeben. An den fernö ſtzuſteller 185 wurde ſchon eingangs erwähnt, daß die Meinung für die Baumwolle günſtiger iſt. Die weſentlichſte Stütze für dieſen Spinnſtoff bildet die Beleihungsaktion für die ame⸗ rikaniſchen Farmer. Bis zum 30. Dezember v. J. ſind, nach Mitteilungen der Commodity Credit Corporation, rd. 4,0 Mill. Ballen aus dem Verkehr gezogen worden. Trotz⸗ dem liegen die Verhältniſſe der Baumwolle in den USA noch ziemlich im Unklaren. Man weiß z. B. nichts über die künftige Haltung der amerikaniſchen Regierung in der Baumwollfrage, was um ſo mehr zur Beſorgnis Anlaß gibt, als der Termin für die Neuausſaat heranrückt. Die Unſicherheit wird noch dadurch geſteigert, daß die japaniſchen Importe vom 1. Januar 1938 an nur 35 Mill. Yen betragen, während bisher dafür 50 Mill. Yen in Ausſicht genommen waren. Ebenſo wie eine Reihe europäiſcher Länder, wollen nunmehr auch die Japaner verſuchen, zur Deviſeneinſpa⸗ kung einen Teil der Baumwolle durch Beimiſchung von Zellwolle zu erſetzen.— Die Nachfrage für Wolle hat ſich letzthin wieder etwas mehr gebeſſert; indes zögern die Käu⸗ ſer noch immer, höhere Forderungen der Abgeber zu bewil⸗ ligen. Wo dies geſchieht, handelt es ſich zumeiſt nur um kleinere Poſten.— Für Jute traten die europätſchen und iüdiſchen Verarbeiter wieder als Intereſſenten auf.— Rohſeide hatte freundlichere Haltung, die von Neuyork im Juſammenhang mit den feſteren Effektenmärkten ihren Aus⸗ gang nahm.— Beim Kautſchuk machen ſich die Meldungen über den Beſchäftigungsgrad in der amerikaniſchen Auto⸗ mohilinduſtrie ſtörend bemerkbar, und es werden bereits darktber Betrachtungen angeſtellt, ob die am 1. Januar in Kraft getretene Quotenherabſetzung auf 70 v. H. ausreiche, eine Wiederanhäufung von Vorräten und damit einen neuen Preisdruck zu verhindern. In den Kreiſen der Kautſchuk⸗ hirkſchaft rechnet man daher mit der Möglichkeit einer wei⸗ teren Quotenkürzung ab 1. April auf 65, evtl. ſogar 60 v. H. Der Metallmarkt profitierte von der Feſtſtellung, daß krotz der Preisbaiſſe in der zweiten Hälfte 1937 der Ver⸗ brauch keine weſentliche Einbuße erlitten habe. Viel be⸗ Merkt wurde vom Handel in der Kongreßrede Rooſevelts der Satz, daß die US A⸗Behörden Schritte einleiten würden, die Kaufkraft der dortigen Bevölkerung zu heben, von der wiederum Rückwirkungen auf das Metallgeſchäft zu erwar⸗ ten ſind. Vor allem glaubt man, der Baumarkt müſſe in der Lage ſein, noch größere Mengen von Metallen aufzu⸗ nehmen als in 1937. Was das Rüſtungsprogramm Rooſe⸗ velts betrifft, ſo iſt man ſich über ſeine Auswirkungen noch nicht ganz im klaren; denn es heißt neuerdings, das amt⸗ liche Amerika habe ſich bereits für dieſen Zweck ausreichend mit Material verſorgt. Immerhin dürften die pſychologk⸗ ſchen Ausſtrahlungen künftighin nicht unterſchätzt werden. Dem Kupfer kam zugute, daß die Lohnhütten nicht, wie er⸗ warket, den Preis auf 10 cents ermäßigten, ſondern auf 10,25 cents erhöhten. Am Londoner Markte trat Japan als Käufer auf.— Für das Zinn zeigten die USA Intereſſe.— Ble Ausſichten für den Bleiverbrauch im neuen Jahre wer⸗ 10 nicht ungünſtig beurteilt.— In der Verſorgungslage Des Zinks hat ſich kaum etwas geändert, doch konnte auch dieſes Metall von der allgemeinen Stimmung Nutzen ziehen. Die Preisentwicklung der wichtigſten Welthandelsortikel 6 aus nachſtehender Tabelle hervor in der betreffenden Landeswährung): 995 Dez 32 Dez.33 Juli34 Dez. 835 5188 jetzt geen, hieago 2980 8150 87) 101. 9863 9,75 gen Chicago 300). 64.53 29 88 75. 72.30 8 n Chſcago 2225 48, 57% 57.25 62.63 62.12 Saz Chicago.30.40 6, 5 8 13 8,70 Zucker Magdeburg 5,10.85—.80 455 450 15 er Neuyork 65,00 110,00 170,00 214.00 118.17 Hautſchul London 2% 2% 7% 8% 88 700 Haumwolle Bremen 720 1150 14,48 1398 10 22.04 „ Kuufnwolle Neuvork 6,0 10.5 12,70 1180.38.58 pfer London 28.60 32.19 29,63 75 40,75 42 60 Zucker⸗Notierung für Kontrakt 4. * Sberſt von Hauueken im Auſſichtsrat der„Reichs⸗ 3 Die Reichswerke für Erzbergbau und Eiſenhütten dermann Göring“ geben im„Reichsanzeiger“ befannt, daß Oberſt v. Hauneken in den Aufſichtsrat der Geſellſchaft eingetreten iſt. Herr v. Hanneken fungiert bekanntlich als eneralbevollmächtigter für die Eiſen⸗ und Stahlbewirt⸗ ſchaftung im Vierjahresplan. Mühle einzutreten. Geringes Geschäff an der Börse Weiſere Kauflust/ Kleine Nachfrage in Monſanwerſen/ Akſien weiſer uneinheiilich Rhein⸗Mainiſche Börſe ruhig Frankfurt, 12. Januar. Entſprechend den vorbörslichen Annahmen entwickelte ſich zu Beginn des amtlichen Verkehrs nur ſehr kleines Geſchäft. Wenn auch weiterhin kleine Käufe der Kundſchaft vorgenommen wurden, die allerdings gegenüber den letzten Tagen weſentlich ſchwächer geworden ſind, ſo lagen andrer⸗ ſeits auch wieder Abgaben vor, teils aus der Börſe heraus, teils auch von der Kundſchaft. Am Aktienmarkt entwickelten ſich die Kurſe wiederum uneinheitlich wobei Beſſerungen um Prozentbruchteile in der Mehrzahl waren. Viel be⸗ ſprochen wurde der bisherige Erfolg der neuen Reichs⸗ anleihe und die Möglichkeit einer vorzeitigen Schließung. Kleine Nachfrage lag in Montanwerten vor, die zumeiſt — 4 p. H. höher einſetzten. Rheinſtahl waren feſter mit dagegen gaben Deutſche Erdöl 1 v. H. nach auf 0 Von chemiſchen Werten blieben JG Farben mit 164 gut behauptet, hingegen ermäßigten ſich Scheide⸗ anſtalt um 1% v. H. auf 256. Elektroaktien lagen bei kleinen Umſätzen durchweg voll behauptet und teilweiſe A- v. H. höher. Maſchinenwerte ſchwächten ſich leicht ab. Nach den erſten Notierungen waren einige ſogenannte ſchwere Werte feſt; man nannte Siemens mit 214(212.75) und Reichsbank nach unverändert 212 mit 213.— Der Rentenmarkt lag zwar ſtill, die Haltung war aber unver⸗ ändert feſt. Verſtärkte Kundſchaftsnachfrage verblieb in Goldpfandbriefen und Kommunalobligationen bei unver⸗ änderten Kurſen. Liquidationswerte wichen im allgemeinen nur wenig ab. Im Freiverkehr ſtellten ſich Kommunal Umſchuldung auf unverändert 95.15, höher waren u. a. ſpäte Schuldbuchforderungen mit 99.50(99.25) und Zins⸗ vergütungsſcheine mit 97(97). Rheiniſche Liquid. 56 v. H. niedriger mit 1026. Naſſ. Landesbank Gold weiter er⸗ höht auf 100.75(1006), dito Kommunal⸗ Obligationen 99.25 (99). Stadtanleihen lagen teilweiſe etwas niedriger, 4½ proz. Darmſtadt von 26 989(98.75),%½ proz. Frankfurt nach Pauſe 9876(99.25). Induſtrie⸗ Obligationen ſowie Staatspapiere zeigten nur geringe Veränderungen. Im Verlaufe war das Geſchäft bei freundlicher Ten⸗ denz unverändert klein und Kursbewegungen traten kaum ein. Lebhafter waren Reichsbank mit 213,50 nach 212. JG Farben gewannen 7 v. H. auf 165, dagegen Scheideanſtalt weiter nachgebend auf 255,50 nach 256. Die ſpäter notier⸗ ten Werte wichen nach beiden Seiten nur wenig ab. Für Großbankaktien hielt die Nachfrage an; Deutſche Bank 127,75(127,50), Commerzbank 12096(120,50), Dresdner Bank unverändert 114. Der Freiverkehr lag ſtill und nahezu unverändert. Leicht ermäßigt Raſtotter Waggon mit 54(54,50) und Katz u. Klumpp mit 108,50(109). Berlin: Aktien uneinheitlich— Renten freundlich Berlin, 12. Januar. Die vom Publikum erteilten Kaufaufträge hielten ſich auch heute wieder in beſcheidenen Grenzen, nachdem offen⸗ bar ein weſentlicher Teil der anlagebedürftigen Mittel Unterkunft gefunden hat, andererſeits war auch das herauskommende Material in den meiſten Fällen unbedeu⸗ tend, ſo daß die Kursgeſtaltung oft von Zufällen abhängig war und eine einheitliche Linie vermiſſen ließ. Grund⸗ ſätzlich muß allerdings von einer weiter mehr wider⸗ ſtandsfähigen und eher freundlichen Tendenz geſprochen werden. Dieſe wird durch einige Sonderbewegungen unterſtützt. Nach wie vor ſtehen Siemens im Mittelpunkt des geſamten Börſenintereſſes. Nach einer um% v. H. höheren Eröffnungsnotiz ſtieg der Siemenskurs ſogleich weiter um 4 v. H. auf 214,50. Schuckert, die 74 v. H. niedriger eröffneten, zogen ſofort wieder um 4 v. H. an. Bei Siemens glaubt man im übrigen an der Börſe zuver⸗ ſichtlich, mit einer proz. Dividendenerhöhung rechnen zu können. Höher geſpannte Dividendenerwartungen waren es auch, die zu einer erneuten Steigerung des Kurſes bei Deſſ. Gas um; v. H. führten; nachdem im Vorjahr 5 v. H. für neun Monate verteilt wurden, rechnet man jetzt mit 6 v. H. Dividende. Von den Verſorgungswerten waren ferner RhéEAG, allerdings gegen den letzten Kaſſa⸗ kurs und bei kleinem Bedarf um 2 v. H. feſter. Dagegen gaben Schleſ. Gas um 1,50 v. H. nach. Bei den Montan⸗ papieren ſtiegen Verein. Stahlwerke, offenbar in Nach⸗ wirkung des günſtigen Quartalsberichtes, erneut um, Rheinſtahl gewannen 1 v.., während Klöckner bei einem Angebot von nur 6000% um Js v. H. niedriger ankamen. Braunkohlenwerte lagen faſt ausnahmslos unter der geſtrigen Schlußnotiz ſo Rheinbraun um 1 und Ilſe Bergbau um 1 v. H. Leopoldgrube gaben gegen letzten Kaſſakurs 3 v. H. her. Feſt lagen bei den Gummiaktien Harburger Gummi, die erſt im Verlauf bei kleinſten Um⸗ ſötzen und Kompenſationen um 2,50 v. H. ſtiegen. Durch⸗ weg ungeboten waren Maſchinenbauwerte, namentlich Rheinmetall Borſig; dieſe konnten allerdings einen An⸗ fangsverluſt von 2,50 bald um ½ v. H. ermäßigen. Als über 1 v. H. ſchwächer fielen ſerner nur noch Stöhr(minus 196 v..) auf. Andererſeits zogen Dortmunder Union arm 1 v. H. an. Chemiſche Papiere blieben mit Ausnahme von Goloöſchmidt(plus 7 v..) unverändert. Am variablen Rentenmarkt war die Reichsaltbeſitzanleihe kräftiger um 32,50 Pfg. auf 130% erholt. Die Umſchul⸗ dungsanleihe notierte unverändert 95,10. Im Verlauf wurde es an den Aktienmärkten ziemlich ſtill, Kursveränderungen von Belang traten kaum ein. Bemberg ermäßigten ſich nochmals um 22, Goldſchmidt gaben von ihrem Anfongsgewinn e v. H. her. Feſt lagen Hambura Süd mit plus 2 v. H. Am Kaſſarentenmarkt überwiegt kleine Nachfrage, ſo daß z. B. bei den Kommunalobligationen wieder verſtärkte Von Stadtanleihen fielen 26er von. 2er Frankfurt⸗Main auf. Geſucht wurden von lans⸗ Weſtpreußen Ritterſchaftliche dagege ſchaftlichen Goldpfondbrieſen Anteilſcheine ſowie dto. Neulandſchaftliche, die um je 0,50 ſti Weiter ansiehend blie Reichsbahnſchätze, von 6 v. H. und 36er 7% Pig gewannen. Auch Alt⸗ beſitzanleihe der Länder begegnen nach wie vor lebhafterem Intereſſe. ecklenburger gewannen, Lübecker 15 und 8 Von Reichs 1 10 Pf. erneut: twickelten ſich bei den Induſtrie⸗ en Ludwig Lohſe 1, Ac Dollar v. H. anzogen, während Aſchinger 0,40 her⸗ mburger P von 1925 um gaben. Am Markt der zu Einheitskurſen gehandelten Bank⸗ aktien hielt die Nochfrage, insbeſondere bei den Filiolgroß⸗ banken an. Deutſche Bank gewannen 4, Commerzbank 5. Aber auch Handelsgeſellſchaft waren erneut 4 v. H. Von Hypothekenbanken ermäßigten ſich Homburger , Bayeriſche Hypotheken um, während Deutſche den um 7 v. H. anſtiegen. Bei den Induſtrie⸗ werten, die heute allgemein nur mäßige Kursveränderun⸗ gen aufwieſen, fielen Norddeutſche Trikot mit einer nach Pauſe erzielten Steigerung um 7½, Sachſenwerk mit plus 4, Tuchfabrik Aachen und Hedwigshütte mit je plus 3 v. H. auf. Kolonialwerte waren nur wenig verändert. Steuergutſcheine blieben bis auf die unverändert ſeſt⸗ geſetzten Fälligkeiten 1937 und 1938 geſtrichen. derungen, Ausgabe 1: 1938er 99,62 G ber 99,87 G 100,62 B; 1941er 99,75 G 100,5 B; 1942er 99,5 G 100,25 B; 194ger 99,25 G 100 B; 1944er 99,25 G 100,12 B; 1945er 99,12 G 99,87 B; 1946er 99 G 99,75 B; 1947er 90 G 99,87 B; 1948er 99 G 99,75 B. Ausgabe 2: 1988er 99,62 G 100,37 B. Wiederoufbauanleihe 1944/4 5er 82,62 G 83,5 B; 1946/48er 82,62 G 83,37 B. 4proz. Umſchuld.⸗Verb. 94,725 G 95,475 B. Der Börſenſchluß brachte keine weichungen dem Verlauf gegenüber. war aber freundlich. Nachbörslich wurde kaum noch gehandelt. Geld- und Devisenmarki Berlin, 12. Januor. Am Geldmarkt trat heute in Zu⸗ ſammenhang mit dem herannahenden Medis eine leichte Ver⸗ ſteifung ein, die zu einer Heraufſetzung der Blankotages⸗ . ö Das Wechſelangebot Reichsſchuldbuchfo 100,37 B; 193ger und 1 nennenswerten Ab⸗ Die Grundtendenz geldſätze auf 278 bis 36 v. H. führte. 0 hat ſich verſtärkt, iſt jedoch ohne Schwierigkeit unterzubrin⸗ Im übrigen hielt ſich der Materialanfall in beſchei⸗ gen. in.. Der Privatdiskontſatz war mit 276 v. H. denen Grenzen. unverändert. Der Franken weiter ermäßigt An den internationalen Deviſenmärkten ſetzte ſich die Fronkenbaiſſe weiter fort. Die letzte Londoner Notiz ſtellte ſich auf 147,68 nach 147,47, in Amſterdam ermäßigte ſich der France auf 6,08(6,0878), in Zürich auf 14,63(14,644). Es iſt anzunehmen, daß eine ſtärkere rückläufige Bewegung durch das vermehrte Eingreifen des Ausgleichsfonds ſowohl am Kaſſa⸗ als am Terminmarkt vermieden würde. Das engliſche Pfund konnte ſich mit 6,98 in Amſterdam gut be⸗ haupten; gegen Zürich gab es auf 21,60(21,60% mach na der Franken etwas feſter lag. Der holländiſche Gulden konnte ſich nich tvoll behaupten. Der Dollar blieb unver⸗ ändert. Diskont: Reichsbank 4, Lombard 5, Privat 3 v. H. i Dis⸗] 12. Januar II. Januar 1 Rm. kont] celd Brief Geld J Brief 1 8 b 1 12.205 12.785 12.210 12.240 Aegypten lägypt. Pfd. 15 55 Argentinien 10. ⸗Peſo„ 97 9. 9 77 92³⁰ Belgien. 100 Belga 2 42.44 42.22 42.14 42.22 Braſilien. 1 Milreis 918%.988.3.185 Dulgarien, 100 Leva 8 3047 3088 3047 3053 Dänemark 100 Kronen 5 5588 5550 55,0 55.52 Danzig 100 Gulden 47.— 4709 47.— 47.10 England 1 fd 2 12.405 12.485 12.410 12.440 Eſtland odeſtu. Kr.% 88.18. 58.77 68 48. 68. Finnland 100 finn Mk. 4.485.495 85.05 Frankreich 100 Fr. 3 8402 844ʃ8 8417.283 Griechenland 100 Dr.. 23530 287 2888 2. Holland 100 Gulden. 2 188.19 138.47 138 22 188. Fran(Teheran) palm. 14( 485 18.41 1845 Island. 100 fsl r. 5% 58.0 5561 558, 05 Italien„„ 100 Lire] 2 13.99. 1311 13.09. 13.11 Japan ien 329 972 89727850 8755 Jugoflavienioo Dina.694.70 5594 5,06 Kanada 1 kan. Dollar. 2482.886 2481].485 Lettland.. 100 Latts 49.10 49. 49.10 49,20 Litauen 100 8itas 5¼½ 4194 42.02 4194 42.02 Norwegen 100 fkronen 4 6285 6247 6237 62.49 Deſterreich 100 Schill[3/4995 905 40.95 49.05 Polen.. 100gloty 47.—.19 47.— 47.10 Portugal 100 Eskudo 5 11.270 11 290 11.270 11.290 umänien. 100 Le 2 8 9 2 5 Sade 100 fr. 2 6394 64.06 63.97 64.09 Schweiz 100 Franken 1/ 5742 57.54 5743 57.55 Spanſen 100 Peſeten 5 14.49 15,51 14.49 1551 Tſchechoflowakeſioon 3 8 708 8,724 8,700.724 Türkei.. itt L Pfd. 5%.978.982 1978] 1,982 Ungarn„ 100 Peng 4 2 7 7 292 515 Uruguay. 1Goldpeſo.319].321.319] 1321 Ver. Stagten Dollar„1.482 2485 2,481].485 * Frankfurt, 12. Januar. Tagesgeld unverändert 2,25 v. H. FFCFFCCFCFCCCCCCCCCCCCCCCCCCCCGbVVTbVPPGC((GT(TT(Pͤ''!wTTwTwT.Tw(.'TuTW1ꝓT.TTW1TW+1T.ꝓͤ1T.].TTWTW1W1WTW!TWV'WI'wW''!'!'!'.'.'.'.'.!.'.'!'!.!'!'!'!'!'!'!'!.!.'.!.'..!.!.!.!.!.!.!.!..........ww w w w * Kolb und Schüle AG., Kirchheim u. Teck.— Wieder 6 v. H. Dividende. Die Geſellſchaft berichtet, daß während des ganzen Verlaufs des Geſchäftsjahres 1936/37 ſtarze Nachfrage nach ihren Gewerben herrſchte. Stärkere Ver⸗ wendung von Zellwolle wurde insbeſondere bei den Ar⸗ tikeln Inlett und Matratzendrell durchgeführt und zu einem reſtlos befriedigenden Ergebnis gebracht. Mit Aufträgen iſt die Geſellſchaft bis April 1938 werſehen. Im Export konn⸗ ten weitere Geſchäfts beziehungen angeknüpft werden, ſo daß direkt oder indirekt 20 Länder beliefert wurden. Wäh⸗ rend in den Sommermonaten die Exportaufträge ſehr rege eingingen, haben die geſunkenen Baumwollpreiſe im neu begonnen Geſchäftsjahr eine abwartende Haltung der Aus⸗ landskäufer verurſacht. Der Bruttoerlös ſtellt ſich auf 2,66 (2,75) Mill.„, ötzu kommen ab. Erträge von 0,058(0,045) Mill.. Nach 188 706(145 342)/ Abſchreibungen ergibt ſich einſcht. 95 696(97 243)/ Vortrag ein Reingewinn von 262 785(265 771), aus dem wieder 6 v. H. Dividende auf Stamm⸗ und Vorzugsaktien ausgeſchüttet werden. * Hefftſche Kunſtmühle AG., Worms. Der bisherige Be⸗ triebsführer der Zweigniederlaſſung Köln⸗Mülheim, Direk⸗ tor. Dr. Jünger, ſcheidet im Laufe dieſes Monats aus der Geſellſchaft aus, um in die Leitung einer befreundeten Mit dem 3. Januar hat Direktor Her⸗ mann Blicken e dörfer, bisheriger Prokuriſt der Dort⸗ munder Mühlenwerke AG., die Leitung der Zweignieder⸗ laſſung übernommen. * Badiſche Wohnbau AG., Karlsruhe. Wie bereits be⸗ richtet, hat die HV. vom 18. Dezember 1937 einſtimmig be⸗ ſchloſſen, die Geſellſchaft auf Ende des Jahres 1937 auf⸗ zulöſen. Als Eröffnungsbilanz für die Abwicklung gilt die auf Ende 1937 aufzuſtellende Jahresbilanz. Die Bilanz per 31. Dezember 1936 verzeichnete einen Verluſt von 36 015 Mark, um den ſich der Verluſtvortrag auf 41959/ bei 50 000% AK. erhöhte. Durch das nachträgliche Entgegen⸗ kommen eines Hauptgläubigers wird ſich der Verluſtvor⸗ trag um 14 689% vermindern, ſo daß mit der Mbalichkeit einer ordnungsgemäßen Abwicklung und anſchließendem Neuaufbau der Geſellſchaft gerechnet werden bann. * Ludwig Kopp Schuhfabrik As., Pirmaſens. Durch HV. Beſchluß wurde das Grundkapital um 20 000 4 auf 900 000/ herabgeſetzt. Das Grundkapital der Geſellſchaft iſt nun eingeteilt in 800 000% Stammaktien zu je 1000 2 und 100 000% Vorzugsaktien zu je 1000 /. * Elektrizitätswerk Sachſen⸗Anhalt Ach(Eſag), Halle.— Stromabgabe um 14,2 v. H. geſtiegen. Der Stromabſatz in dem von der Eſag verſorgten Gebiet der Provinz Sachſen und des Landes Anhalt liegt im Dezember um 6,6 v. H. über dem gleichen Monat des Vorjahres. Im ganzen Geſchäftsjahr 1937 liegt die Abgabe um 14, v. H. über dem Vorjahr. g * Zuckerfabrik Froebeln Ac, Löwen f. Schleſ. Der AR genehmigte den Abſchluß zum 31. Auguſt 1937, wonach eine Dividende von wieder 6 v. H. zur Verteilung kommt. * Hanſa⸗Brauerei Als, Lübeck.— Abſatzbeſſerung. Die HV genehmigte den Abſchluß zum 30. September 1937. Bei einem Bruttogewinn von 6,81(0,72) Mill.„ ergibt ſich ein Reingewinn von 41 999 /, aus dem 6 v. H. Divi⸗ dende verteilt und 1333% vorgetragen werden(i. V. war die Erfolgsrechnung unter Berückſichtigung der Sanierung ausgeglichen). Laut Geſchäftsbericht hielt die bereits im Vorfahrsbericht erwähnte Abſatzentwicklung der erſten Mo⸗ nate auch im weiteren Verlauf des Geſchäftsjahres, ins⸗ beſondere in den Abſatzgebieten der Niederlagen, weiter on. Umfangreiche Arbeiten zur Erneuerung, Inſtandſetzung und Erhaltung der Anlagen wurden vorgenommen. * Nicht genehmigte Einzelhandelsgeſchäfte.— Auch die Aufrechterhaltung des Betriebes iſt ſtrafbar. In einem Ur⸗ teil zum Einzelhandelsſchutzgeſetz hat das Oberlandesgericht Hamburg feſtgeſtellt, daß die ſtrafbare Handlung beim Be⸗ trieb eines Einzelhandelsgeſchäftes, das ohne die erforder⸗ liche Genehmigung eröffnet wurde, mit der Errichtung des Geſchäfts zwar vollendet, aber nicht beendet iſt. Nach§ 147 Ziff. 1 der Gewerbeordnung werde beſtraft, wer den ſelb⸗ ſtändigen Betrieb eines ſtehenden Gewerbes, zu deſſen Be⸗ ginn eine beſondere polizeiliche Genehmigung erforderlich iſt, ohne die vorſchriſtsmäßige Genehmigung unternimmt oder fortſetzt. Auch die Auſrechterhaltung des rechts⸗ widrigen Zuſtandes wird alſo mit Strafe bedroht. Ebenſo wie hier nach der Gewerbeordnung Inbetriebnahme und Aufrechterhaltung des rechtswidrigen Zuſtandes ſtraſbar ſind, müſſe auch nach dem Sinn und Zweck der 88 2 und 9 des Einzelhandelsſchutzgeſetzes die Aufrechterhaltung des rechtswidrigen Zuſtandes als verboten gelten. Das Einzel⸗ handelsſchutzgeſetz will die Vorausſetzungen dafür ſchaffen, daß die Güterverteilung als wichtige und ſelbſtändige wirt⸗ ſchaftliche Funktion innerhalb der Geſamtwirtſchaft den⸗ jenigen Perſonen vorbehalten wird, die nach ihrer Ausbil⸗ dung und ihrem Charakter dafür geeignet ſind. Entſprechend dieſem Geſetzeszweck hat der Geſetzgeber ein Intereſſe daran, nicht nur den Beginn, ſondern auch die Fortſetzung eines nicht genehmigten Verkaufsbetriebes zu verbieten.(Urteil vom 15. 11. 37.— Sſ. 112/37). * Die rumäniſche Nationalbank am Jahresſchluß. Steigende Beſtände an Gold und freien Deviſen. Die rumäniſche Nationalbank hat ihre HV. für 1937 auf den 20, Februar einberufen. Die Nationalbank weiſt am 31. De⸗ zember 1937 gegenüber dem Vorjahr einen um 807 Mill. auf 16,4 Mrd. Lei geſtiegenen Goldbeſtand auf. Zur gleichen Zeit ſtieg der Banknotenumlauf von 7 Mr. Lei auf an⸗ nähernd 28,4 Mrd. Lei. Clearingdeviſen, nur verrechenbar, gingen von 1,8 Mrd. auf 1,46 Mrö. zurück, während die zum Handel zugelaſſenen Clearingdeviſen um 750 Mill. auf 1,4 Mrd. Lei ſtiegen. Auch freie Deviſen konnten um faſt; 400 Mill. auf 1,7 Mrd. Lei ſteigen. In dieſem Ausweis kommt jedoch nur zum Teil die Tatſache zum Ausdruck, daß Rumänien auf Grund eines außerordentlichen aktiven Außenhandels allein bis zum 31. Oktober 1937 einen Netto⸗ Aktivſaldo aus dem Handelsverkehr in Höhe von 10,7 Mrö. Lei buchen konnte, der allerdings, ſelbſt im Clearingverkehr, nur teilweiſe verfügbar wurde. Wechſelbeleihungen zeigten einen Rückgang von 5,8 auf 5 Mrd. Lei, ebenſo ging der Poſten Land⸗ und Stadtſchulden auf annähernd 2 Mrö. Let zurück. Dieſe Zahlen zeigen, daß die Nationalbank den Kredit im Innern nicht ſonderlich gepflegt hat. Die Sicht⸗ verbindlichkeiten ſtiegen insgeſamt von 36 auf 40,6 Mro. Lei. * Osloer Privatbanken ſenken Zinsſätze entſprechend der Diskontherabſetzung. Die Osloer Privatbanken haben be⸗ ſchloſſen, der Zinsſenkung der Norges Bank zu folgen. Dadurch werden die Sätze für Wechſel ſowie die Zinſen für Einlagen und Kredite um ½ v. H. herobgeſetzt. Es wird augenommen, daß die übrigen Banken des Landes ſowie auch die Sparkaſſen dieſem Beiſpiel folgen werden. Die Einlagezinſen würden danach 2,5 v. H. und 3 v. H. für drei⸗ und ſechsmonatige Einlagen betrogen. Dagegen iſt aber vorerſt kaum zu erwarten, daß auch die Verſicherungs⸗ geſellſchaften entſprechende Ermäßigungen vornehmen wer⸗ den, wenngleich die Frage einer 4proz. Baſis der Berech⸗ nungen und Zinsſätze der Geſellſchaften diskutiert wor⸗ den iſt. * Das ſchweizer Hotelgewerbe 1997.— Anzeichen der Beſſerung. Die Luzerner Kantonalbank, veröffentlicht, wie üblich einen Jahresrückblick auf die Entwicklung des ſchweizeriſchen Hotelgewerbes. Der Rückblick kommt zu folgenden Schlußfolgerungen:„Die im Jahre 1937 erfolgte Belebung des Fremdenverkehrs bedeutet noch keine durch⸗ greifende Geſundung der Lage des ſchweizeriſchen Hotel⸗ gewerbes. Immerhin beſteht die Hoffnung, daß die Hotel⸗ betriebe bei löngerer Dauer des gegenwärtigen Auf⸗ ſchwungs den Zinſendienſt auf den zumeiſt geſtundeten Fremdoͤkapitalien wieder erfüllen können. Soweit ſich bis jetzt erkennen läßt, ſind die Nusſichten für die Winter⸗ ſaiſon durchaus günſtig. Die Wahrung der durch die Ab⸗ wertung wiederhergeſtellten Wettbewerbsfähigkeit wird aber auf jeden Fall weiter finanzielle Opfer und por allem enge Zuſammenarbeit der beteiligten Kreiſe erhei⸗ ſchen, um ſo mehr, als noch eine Reihe von Problemen der Löſung harrt. Wir denken insbeſondere un den Abbau der durch Kriſe, Ueberexpanſion und Moderniſierungen entſtandenen ſtarken Verſchuldung, die vermehrte Einſtel⸗ lung auf den im Zuge der Zeit liegenden billigeren Maſſenbetrieb uſw. Die Entwicklung ſeit der Abwertung hat gezeigt, daß die Tiefhaltung der Koſten für das Hotel⸗ gewerbe eine Exiſtenzfrage iſt.“ * Finnland liefert 25 000 Holzhäuſer an England. Zwi⸗ ſchen Finnland und England laufen zur Zeit Vexhandlun⸗ Ker über die Lieferung von fertigen Holzhäuſern für eng⸗ liſche Arbeiterſtedlungen, Es geht um eine Beſtellung auf 23000 Holzhäuſer mit je drei bis vier Zimmern. Ein für dieſen Zweck begründeter Truſt ſoll dieſe Rieſenlieferung übernehmen. * Wirtſchaftsverhandlungen zwiſchen Litauen und Sow⸗ jetrußland.— Landwirtſchaftliche Erzeugniſſe gegen Waffen und Tanks. Wie der„Illuſtrierte Krakauer Kurier“ aus Kowno meldet, iſt in der litauiſchen Hauptſtadt eine Abord⸗ nung der Sowfettruſts eingetroffen, um Verhandlungen über Wirtſchaftsfragen zu führen. Eine litauiſche Handels⸗ abordnung, der auch Vertreter der Kriegsinduſtrie an⸗ gehören ſollen, werde ſich in der nächſten Zeit nach Mos⸗ kau begeben, um dort die begonnenen Handelsbeſprechungen weiterzuführen. Die litauiſche Regierung werde, wie dos Blatt meldet, für land wirtſchaftliche Erzeugniſſe, die ſie an die Sowjets verkaufen werde, ſowjetruſſiſche Tanks und Artilleriematerial erhalten. Waren und Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 12. Januar. Der Berliner Getreideverkehr bot om Mittwoch ein ziemlich un verändertes Bild. Hinſichtlich der Beſchaffung und Ab⸗ ſatzverhältniſſe waren im Vergleich zum Vortage keine nen⸗ nenswerte Abweichungen feſtzuſtellen. Die Anlieferungen beſchänkten ſich nach wie vor auf den bisherigen Rahmen, zumal die Wegeverhältniſſe vielfach keine Verſtärkung der Ablieferungen zuließen. Der laufende Bedarf konnte jedoch gedeckt werden. Die Mühlen bekundeten hauptſächlich für Weizen unvermindert rege Kaufluſt, während Roggen eher vernachläſſigt blieb. Für Braugerſten war die Lage unver⸗ ändert ſtill. Futtergetreide konnte wiederum kaum er⸗ worben werden. Am Mehlmarkte geſtoltete ſich der Handel bei reichlichen Einkaufs möglichkeiten in allen Sorten ruhig. Bremer Baumwolle vom 12. Jan.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Midol.(Schluß) loko 10,47. Magdeburger Zuckernotierungen vom 12. Jan.(Eig. Dr.] Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis nicht notiert; Tendenz ruhig; Wetter regneriſch. Hamburger Schmalzuotierungen vom 12. Jan.(Eig. Dr.) Unverändert. Marktlage ſtetig. Berliner Metallnotierungen vom 12. Jan.(Eig. Dr.) Je 100 Kilo notierten: Elektrolytkupfer(wirebars] 60,25; Standardkupfer 54,50 nom.; Originalhüttenweichblei und Standardblei je 21,75 nomin.; Originalhüttenrohzink ob norddeutſche Stationen und Standardzink je 20,25 nom.; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 183; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99proz. 137 1. Fein⸗Silber je Kilo 38,50— 44,50 J. * Weitere Erhöhung der Zinkblechpreiſe. Nachdem am 7. und 9. Januar leichte Erhöhungen der Zinkblechpreiſe vorgenommen wurden, hat die ſüddeutſche Gebietsfachgruppe 21005 Januor ihre Preiſe erneut um 0,50/ je 100 Kilo erhöht. * Das Weingeſchäft an der Moſel. Allerorts in den Moſelgemeinden hat man mit den Abſticharbeiten begonnen. Da ſich die Weine durch das kalte Wetter gut geſetzt haben, iſt die abfallende Trübmenge nicht groß. Augenblicklich herrſcht im Weingeſchäft Ruhe, die bis zum allgemeinen Vollzug des Abſtiches anholten dürfte. Verkäufe in 1986er finden noch wie vor ſtatt, ſo daß ſich die Beſtände weiterhin lichten. Die durchſchnittlichen Preiſe liegen zwiſchen 650 bis 680 /, doch teilweiſe wurden auch 730 bis 780 bis 850 angelegt. Für die nur noch einzeln lagernden Fuder 1935 ſind die Preiſe auf der gewohnten Höhe geblieben. * Börſenkennziffern. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich für die Woche vom 3. bis 8. Januar im Vergleich zur Vorwoche wie 23070 5 Wochendurchſchnitt Dezember⸗ 5 27 2.. 419.1. Durchſchnitt Aktienkurſe(Inder 1924/1926 100) Bergbau und Schwerinduſtrie. 11891 120.89 118.47 Verarbeitende Induſt ie 62 107.42 104,58 Handel und Verkehr 8 115.48 117.95 116, 2 , 113,87 11,0 4/0% Wertpapiere Pfandbriefe der Hyp.⸗Akt.⸗Banken 100/00 100.12 100,01 Pfdbe. öff.⸗rechtl. Kreditanſtalten 99./0 99, 99.70 Kommunafobligationen. 99,6 99,20 89.14 Anleihen der Länder u. Gemeinden 99.20 99.24 99,25 Dürchſchntt 98988 90.70 90,88 Außerdem 5% Induſtrieobligatlonen 102.85 103,05 102.72 % Gemeinde⸗Umſchuldungsanl. 94,79 94,95 94.82 3. Seite“ Nummer 18 Neue Maunheimer Zeitung) Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 12. Januar 1938 Das Wunder an der Nach Tagebuchaufzeichnungen eines sowietrussischen Generalstabs- Offiziers. ſeichsel de wee W 11 Copyright by Serhard Stalling AG. Oldenburg v waade u Ae 168 8 8 5 N 75 9 Von Agricola, shem. Chef des deutschen Geheimdienstes an der Ostfront Pilſudſti geht aufs Ganze War die Gruppierung mit den übermäßig in Warſchau zuſammengezogenen Truppen nicht falſch? Es unterlag keinem Zweifel, daß die geballte Grup⸗ pierung in Warſchau eine Kräfteverſchwendung war. Aber andererſeits mußte man wieder bedenken, daß in Warſchau Panikſtimmung herrſchte und ein Ab⸗ marſch von Truppen aus dem Warſchauer Brücken⸗ kopf ſich ſchwerwiegend auswirken konnte. Der Vorſchlag des franzöſiſchen Generals Wey⸗ gand, durch Gegenangriff aus der Linie Warſchau Modlin(Nowogeorgiewfk) die Lage zu retten, war gleichfalls unbrauchbar. Ob er überhaupt bei den ſtarken gegneriſchen Kräften gelingen würde? Viel⸗ leicht, aber vielleicht auch nicht. Eine vorübergehende Entſpannung der Lage genügte nicht. Es müßte etwas Ganzes, Großes ſein. Can nae. Tan⸗ nen berg. abar nichts Halbes! An Ludendorff mußte er denken, der es ſo mei⸗ ſterhaft verſtanden hatte, den Feind immer an der empfindlichſten Stelle zu treffen. Was würde dieſer au ſeiner Stelle getan haben? Wo würde Luden⸗ dorff zum Stoß anſetzen? Je mehr Pilſudſki ſich in dieſen Gedanken, den Feind an ſeiner empfindlichſten Stelle zu treffen, ver⸗ tiefte, um ſo mehr richtete ſich ſein Blick öͤahin, wo dieſe zu ſein ſchien: auf den lin hen Flügel Tuchatſchewſkis! Der Flügel war ſchwach und zurückgebogen. Die Verbindung mit der ſüdlich anſchließenden Heeres⸗ gruppe Jegorow ſehr locker.„Fudendorff an meiner Stelle würde beſtimmt in die⸗ ſes Loch ſtoßen!“ ſagte Pilſudſki laut und er⸗ ſchrak vor ſeiner eigenen Stimme. Unheimlich ſtill war es im Belvedere. Draußen ſchien der Mond und ſpielte auf den Kuppeln und Dächern. Geſpenſterhaft hoben ſich in dieſer Stille die Häuſer gegen den grauen Hintergrund ab. Eine Turmuhr ſchlug in der Ferne. Eine bewegliche Stoßgruppe formieren und gegen dieſen linken Flügel Tuchatſchewſkis einſetzen aber aus welchen Kräften, woher nehmen? Der Plan iſt gefaßt Pilſudſki überlegte und ſtarrte wie hypnotiſierk auf den linken Flügel der roten Heeresgruppe Weſt, anf o eſigen e, 4. Armee, die vor der roten 16. Armee auf die Weichſel in den brückenloſen Ab⸗ ſchnitt( Demblin—Warſchau zurückging. 1 Wenn die Armee in dieſem Abſchnitt an die Weich⸗ ſel geoͤrückt wurde, war ſie verloren Wenn man das weſtliche Weichſelufer im Abſchnitt Demblin—Warſchau beſetzte und die 4. Armee in Richtung Demblin hinter den Wieprzfluß aboͤrehte, wäre ja eine Stoßtruppe gefunden. Die 4. Armee war im Kampf um Warſchau überflüſſig. Die Kräfte im Warſchauer Brückenkopf genügten ja vollauf, und nordweſtlich Warſchau mußte es eben ſo gehen, bis die Stoßgruppe, hinter dem Wieprzfluß vorbrechend unnd in nördlicher Richtung vorgehend, den Süd flü⸗ gel Tuchatſchewfſkis aufgerollt hatte. Aber die 4. Armee allein war zu ſchwach dazu. Sie leiſtete ja auf dem Rückzug kaum Widerſtand. Es —* Elnspaltige Klelnsnzeigen bls zu einer Höhe von 100 mm je mm Sig. Stellengesuehe je mm 4 Pig müſſen irgendwoanders noch Kräfte herangezogen werden. Im Norden iſt es in Anbetracht des feind⸗ lichen Druckes nicht möglich. Wohl aber im Süden. Die Stoßkraft der Heeresgruppe Jegorow war nur eine ſehr geringe. Das Heranziehen der 1. und 3. Legionärdiviſion würde die Front kaum erſchüttern. Die 6. Armee müßte eben ſchritt⸗ weiſe zurückgehen, Lemberg für die große Idee ge⸗ opfert werden. Unter allen Umſtänden müßte ver⸗ hindert werden, daß Budenny, wenn dieſer die Rich⸗ tung plötzlich ändern ſollte, in nordweſtlicher Rich⸗ tung durchbrach. Aber auch das Loslöſen der 4. Armee vom Feinde würde nicht ſo leicht und einfach ſein. Sie ſtand im ſchweren Kampf am Bug und müßte, um in den be⸗ fohlenen Aufmarſchraum zu gelangen, einen Flan⸗ kenmarſch machen Es mußte eben gehen! Viel war es nicht, was man auf dieſe Weiſe zu⸗ ſammenkratzte: 14., 16. und 21. Diviſion und dazu die beiden Legionärdiviſionen aus dem Süden. Zu⸗ ſammen fünf Diviſionen. Ob es gelingen wird, mit nur fünf Diviſtionen den Südflügel der Heeresgruppe Tuchatſchewſkis aufzu⸗ rollen und damit ſeine ganze Heeresfront zum Rück⸗ zug zu zwingen? Ludendorff hat ja bei Tannenberg auch nicht gefragt, ob Rennenkampf nach Süden ab⸗ oͤrehen wird. Die 3. Armee müßte natürlich den Aufmarſch ſichern und die rechte Flanke der Stoßgruppe gegen eventuelle Ueberraſchungen von Oſten her decken. Eine Umgruppierung der Befehlsverhälkniſſe müßte erfolgen und ſchließlich der Führer dieſer Stoß⸗ gruppe ernannt werden. Langſam, kaum merklich, begann der neue Tag zu grauen. Warſchau ſchlief, während Pilſudſki wachte. Immer heller wurde es. Durch die Straßen zogen Trainkolonnen in den neuen Tag hinaus. Die erſten Strahlen der aufgehenden Sonne ſpielten auf Dächern und Kuppeln. Als die Sonne ſchon hoch am Himmel ſtand, er⸗ ſchien der Generalſtabschef Rozwadowſki zum üb⸗ lichen Morgenvortrag. Er fand Pilſudſki am Schreib⸗ tiſch ſitzend, den Kopf ſchwer auf die Hände geſtützt. Ein verlorener Sonnenſtrahl ſpielte in ſeinen buſchi⸗ gen Brauen. Pilſudſki ſetzte ſeinem Generalſtabschef den in der Nacht gefaßten Plan auseinander und teilte ihm mit, daß er das Kommando über die Stoßgruppe ſelbſt übernehmen werde. Polniſche Angriffs-Vorbereitungen Im Zuſammenhang mit dem gefaßten Entſchluß, in der Mitte den entſcheidenden Durchbruch auszu⸗ führen, ordnete Pilſudſki die Neueinteilun 9 der Front und deren Aufgaben wie folgt an: J. Nördſbiche Heeresgruppe Haller wird in drei Unterabſchnitte geteilt, und zwar: a) Von der deutſchen Grenze bis Pultuſk lein⸗ ſchließlich). Ueberſetzen des Feindes über Narew und Oſhiz verhindern. Mit Kavallerie aktiv gegen feind⸗ lichen rechten Flügel einwirken. Unbedingt alle Durchbruchsverſuche des Feindes verhindern, damit dadurch Operation aus der Mitte nicht illuſoriſch ge⸗ macht wird. b) Von Serozk leinſchließlich) bis Kartſchew lein⸗ ſchließlich). Unter allen Umſtänden den Brückenkopf halten und den Gegner bei ſeinen Angriffen zermür⸗ hen, Möglichſt ſchwere Verluſte beibringen(Ober⸗ befehl General Latinik, 1. Armee und Militärgou⸗ vernement Warſchau). c) Von Gura Kalwarija leinſchließlich) bis Dem⸗ blin lausſchließlich) die 2. Armee unter General Ra⸗ ſchewſki. Beobachtung und unbedingte Behauptung der Weichſellinie. 2. Mittlere Heeresgruppe unter Ry d z⸗ Smigly: d Dieſe ſogenannte„manövrkerende Gruppe“ hat unter Ausnützung der Erſchöpfung des angreifenden Gegners gegen den Warſchauer Brückenkopf und ſeiner offenen Südflanke durch energiſchen Stoß in nördlicher Richtung dieſelbe von Süden her aufzu⸗ rollen, womit der Gegner automatiſch vor Warſchau zurückgehen muß und damit Hie Truppen nordweſt⸗ lich Warſchau in der Luft hängen. Die Heeresgruppe Offene Stellen Stellengesuche Verkäufe Leiſtungsfähige Kleine Anzeigen Rydz⸗Smigly wird hierfür in zwei Abſchnitte ge⸗ teilt, und zwar: a) Von Demblin leinſchließlich) bis Kozk lein⸗ ſchließlich) unker General Skerſki mit ſeiner 4. Ar⸗ mee. Dieſe bildet die Hauptſtoßgruppe. Sie greift in Richtung Nowo⸗Minſk, alſo in den Rücken der roten 16. Armee, an. b) Von Kozk lausſchließlich) bis Brody(aus⸗ ſchließlich) die 3. Armee unter General Selinſky, deren Aufgabe es iſt, die Verſammlung der 4. Ar⸗ mee zu verſchleiern und zu decken. Feindliche Ka⸗ vallerie binden, dann Flankendeckung 4. Armee, in Richtung Lukow vorſtoßend, übernehmen. Gegen Oſten durch Kavallerie decken. 3. Südliche Heeresgruppe unter Dow⸗ bor⸗Muſſnizki: Verteidigung Galiziens. Die Heeresgruppe wird hierzu in zwei Abſchnitte geteilt, und zwar: a) 6. Armee unter General Iwaſchkewitſch. b) Südlich anſchließend ukrainiſche Armee unter General Pawlenko. 0 Glänzende Löſung der Amgruppierung Dieſer Befehl zur Umgruppierung wurde in der Nacht vom 6. zum 7. Auguſt ausgegeben. Die Durch⸗ führung des Heranziehens der 4. Armee und An⸗ trausport der 1. und 3. Legionärdiviſtion übertrug Pilſudſkt dem Heeresgruppenführer im Angriffs⸗ abſchnitt, General Rydz⸗Smig ly, der die ſchwie⸗ rige Aufgabe meiſterhaft zu löſen verſtand. Die 1. Legionärdiviſion ſchlug, ſich bereits vor⸗ ſichtig vom Feinde loslöſend, am 8. Auguſt die Bol⸗ — Annahmeschluß für sie Mittag. Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr mit Garten, ſowie mo Waldparkx Eine—-Limmerwohnung 3-A- Ammerwohnung ſchewiſten bei Horochow, um noch in derselben Nacht in Eilmärſchen Sokal zu erreichen, wo die Züge zur Verladung bereits auf ſie warteten. Die 3. Legio⸗ närdiviſion hatte es noch ſchwerer: Nachdem ſie die Bolſchewiſten bei Hrubieſzow geſchlagen hatte, mußte ſie in Gewaltmärſchen bis zum Verſammlungsraum der Stoßarmee, da rollendes Material nicht vor⸗ handen war. e Nachdem dieſes Herausziehen aus der Südfront ſo meiſterhaft gelungen war, konnte ſich General Rydz⸗Smigly ernſtlich an die Aufgabe heranmachen, die im Rückzug befindliche 4. Armee in den Raum von Demblin heranzuziehen, alſo aus der Rückzugs⸗ richtung etwas nach Süden abzudrehen. Die Auf⸗ gabe war gewiß nicht einfach, wurde aber dadurch erleichtert, oͤaß die rote 16. Armee ſtatt nach Süden auszuholen ſich immer mehr in Richtung WVarſchau verſchob. Hieroͤurch wurde die Verbindung mit der Heeresgruppe Jegorow naturgemäß noch lockerer. Die ſchon an und für ſich ſchwache und ſtark ab⸗ gekämpfte Mozyrzgruppe bekam durch dieſe Nord⸗ ſchiebung oͤer 16. Armee eine immer längere Front, Als Verbindung zur Heeresgruppe Jegorow hatte ſie ſchließlich einen allzu langen Frontabſchnitt und konnte beim kommenden Stoß Pilſudſkis in nörd⸗ licher Richtung kaum ernſtlich die rechte Flanke der Stoßgruppe bedrohen. In dieſer Zeit der Bereitſtellung der 4. Armee zum Durchbruch und der 3. Armee als Flanken⸗ deckung entwickelte ſich die Lage auf den anderen Teilen oer Front wie folgt: Geſchickte Operationen gegen Tuchatſchewſkis Pläne Am 7. Auguſt begann die Reiterarmee Bu denny erneut ihre Angriffe in Richtung Lemberg. Zum 9. Auguſt erreichten die bolſchewiſtiſchen Truppen folgende Linie: Chorſhele—Praſnyſz Makow— Wyſchkow— Wengrow—Siedlez—Lukow Radin—Partſchew. Vor dem rechten Flügel zwiſchen 4. und 15. Armee, beiderſeits Ciechanow, das III. Ka⸗ valleriekorps. Es war klar, was Tuchatſchewſki be⸗ abſichtigte: Die 4. Armee ſollte, imgroßen Bo⸗ gen an der oſtpreußiſchen Grenze aus⸗ holend, den Danziger Korridor abrie⸗ geln und bei Wlozlawek die Weichſel fo r⸗ cieren. 15. und 3. Armee ſollten, weiter in ſüd⸗ weſtlicher Richtung vorrückend, die Polen gegen die Weichſel werfen. Im Zuſammenhang damit müßte der Warſchauer Brückenkopf automatiſch fallen. Völlig im Banne dieſes grandioſen, vernichtenden Schlages, ſchien Tuchatſchewſki gar nicht darauf achten zu wollen, daß im Süden der Zwiſchenraum zur Heeresgruppe Jegorow immer größer wurde und daß der ſchwache linke Flügel der Heeresgruppe Weſt im vollſten Sinne des Wortes in der Luft hing. Daß es unter den angeführten Umſtänden am Nordflügel auf jeden Tag ankam, lag auf der Hand, und doch war es für einen ſolch entſcheidenden Schritt — es ging um Polens Zukunft— nicht möglich, den Aufmarſch hinter dem Wiepröfluß übers Knie zu brechen. Nach einer ausführlichen Beſprechung in War⸗ ſchält betzäb ſich der Stab der 4. polniſchen Armee nach Demblin. Am 10. Auguſt abends erhielt die 3. polniſche Armee folgenden Befehl: „3. Armee deckt Verſammlung der 4. Armee von Oſten und Südoſten aus und feſſelt oͤen Gegner, der die vorgeſchobene Front unſerer 6. Armee umfaſſen will. Das Dreieck Ljubartow raſſnyſtaw—Kraſſnik muß einer Feſtung gleichen, die zum entſcheidenden Schlag ausholt!“ Trotz zahlloſer Schwierigkeiten in Transport⸗ und Verpflegungsfragen befand ſich die 4. Armee ſchon am 12. Auguſt hinter dem Wieprzfluß. Das Konzentrierungsmanöver war in Anbetracht des nachfolgenden Gegners ſehr ſchwer geweſen, aber ſchließlich doch gelungen. (Fortſetzung folgt) derne 9½ bis A. Zim. in Sachſen ſucht Baden, erſtklaſſigen, eingeführt iſt. Konsumenten-Lackfabrik Württemberg u. Heſſen Vertreter der bei der Malerkundſchaft gut Angebote unter G B 102 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. für die Bezirke t ü chti gen 314 Tüchtiger, junger Kaufmann mit guten praktiſch. Buchhaltungs⸗ kenutniſſen, flotter Stenograph u. 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