3 gen Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590 Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für r Seitu Anzeigenpreiſe: 23 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und fernmündlich erteilte Einzelpreis 10 Y Für Familien und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗ Ausgabe A Freitag, 14. Januar 1938 Kabinett gutemps zurückgetreten! 149. Jahrgang— Nr. 2 Miniſterpräſident Chautemps weigert ſich, das kommuniſtiſche Spiel noch länger mitzumachen Das Ende der zweiten Volksfronkregierung Eine ſtürmiſche Nachtſitzung Chautemps ſagt den Kommuniſten die Meinung Bruch zwiſchen den Volksfrontparteien Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 14. Januar. Die franzöſiſche Kammer hat heute eine wilde, aufgeregte Nacht hinter ſich, die nach mehreren Kriſen, nach mehreren Friedensſchlüſſen ſchließ⸗ lich doch mit der Demiſſion der Regie⸗ rung Chautemps endete. Die Zweiden⸗ tigkeiten und Reibereien in der Volksfront lie⸗ ßen ſich eben nicht mehr länger vertuſchen, und da der Miniſterpräſident, ſeine Miniſter und ſeine Mehrheit angenſcheinlich etwas die Nerven und die Geduld verloren hatten, konnten ſie im letzten Augenblick ſich nicht mehr einigen. Bedeutet die Demiſſion der Regierung Chau⸗ temps den Bruch der Volksfront? Die Frage kann für den Augenblick nicht beantwortet werden. Der Reihe nach: Geſtern morgen hatte die Regie⸗ rung einen Kabinettsrat abgehalten, der vier Stun⸗ den lang andauerte. Mit Mühe hatte man ſich da⸗ hin geeinigt, daß die Regierung angeſichts der neuen ſozialen und finanziellen Kriſe einen dringlichen Appell au das Land erlaſſen wolle, um alle Par⸗ teien zur Einigung aufzufordern. Als der Miniſter⸗ Chautemps ſich dieſer Aufgabe nachmittags in der Kammer entledigte, ſtieß er in einigen Punkten gegen die Ueberempfindlichkeit der Kommuniſten und der Marxiſten an. Chautemps ging von der Tatſache aus, daß es nicht möglich ſei, die finanziellen und die wirtſchaftlichen Fragen in Ordnung zu bringen, wenn die ſoziale Agitation andauere. Er hat er⸗ klärt, daß die Streiks der letzten Tage politiſch aus⸗ gebeutet worden ſeien. Sofort proteſtierten die Kommuniſten. Chau⸗ temps wandte ſich offen an die kommuniſtiſche Frak⸗ tion und fügte hinzu, daß gewiſſe Kreiſe hier ver⸗ ſuchen wollen, den ſozialen Frieden und die öffent⸗ liche Ordnung zu ſtören. Dann wird die ganze Streuge des Geſetzes gegen ſie angewandt werden. Das fahen die Kommuniſten als eine offene Kampfandrohung an. In ſeinem Appell an die Arbeiterſchaft hat Chautemps dann noch erklärt, daß die Fabrikbeſetzungen und wilden Streiks unge⸗ ſetzlich ſeien. Er hatte daun aber auch gleichzeitig an den Patriotismus des Kapitals appelliert, worauf die Kommuniſten wiederum dazwiſchen riefen:„Alſo keine Drohung gegen das Kapital!“ Nach dieſem Appell des Miniſterpräſidenten mußte die Kammer bis kurz vor Mitternacht vertagt werden. Sämtliche Gruppen der Regierungsmehr⸗ heit traten einzeln zuſammen, um ſich zu beraten. Die Stellungnahme der radikalſozialen Fraktion ſo⸗ wie der Kommuniſten war raſch gefunden, Die Radi⸗ kalſozialen ſprachen dem Miniſterpräſidenten ein⸗ ſtimmig ihr Vertrauen aus. Die Kommuniſten ſuchten ſich liſtig dadurch aus der Debatte zu ziehen, daß ſie erklärten, ſie würden ihre Haltung genau der der marxiſtiſchen Kammerfraktion anpaſſen. Die Maxxiſten ihrerſeits zeigten ſich außerordentlich u n⸗ entſchieden. Insbeſondere verlangten ſie vom Miniſterpräſidenten eine„Klarſtellung“ oder zum mindeſten eine„Ergänzung“ ſeiner erſten Kammer⸗ rede. Um Mitternacht entledigte ſich Chautemps auch dieſer Aufgabe. Er betonte dabei, daß er keine Fehde gegen den kommuniſtiſch⸗marxiſtiſchen Gewerkſchafts⸗ bund der ET habe beginnen wollen. Er ſtehe mit der CG ja augenblicklich in vertrauensvollſten Verhandlungen um die neue Sozialgeſetzgebung. Wenn die Arbeitgeber ſich geweigert hätten, an dieſer Ausſprache teilzunehmen, dann würde er ſie eben getreunt empfangen. Die Verhandlungen gingen deshalb doch weiter. Augenblicklich aber müſſe er be⸗ tonen, fügte Chautemps hinzu, daß Lie Regierung ſoziale Unruhen nicht mehr dulden könnte. „Jedermann, der jetzt noch den ſozialen Frie⸗ den ſtören will, auf welcher Seite er auch ſtehen mag, ob rechts oder links, wird mit der ganzen Strenge des Geſetzes bekämpft werden“. Dabei betonte der Miniſterpräſident, daß eine Rechtszeitung— es handelt ſich um die„Liberts“ Doxiots— gleichzeitig wieder einen kommuniſtiſchen Putſch angekündigt habe. Gegen dieſe Informationen, die lediglich wieder Unruhe und Aufregung ſchaffen könnten, habe die Regierung ſchon die Staats⸗ anwaltſchaft mobil gemacht. 5 Nach dieſer Erklärung vertagte ſich die Kammer abermals, damit die Linksparteien ſich über ein Vertrauensvotum für die Regierung Chau⸗ temps einigen könnten. Dabei kam es in der Haupt⸗ ſache zu einem lebhaften Streit darüber, ob in der Vertrauenskundgebung auch die Tatſache erwähnt werden ſollte, daß die Regierung die Deviſenzwangs⸗ wirtſchaft ablehnt. Die Marxiſten weigerten ſich, die Deviſenzwangswirtſchaft noch einmal offen abzuleh⸗ nen, die ſie in ihrem Parteiprogramm bekanntlich offen fordern. Immerhin einigte man ſich dahin, daß der Regierung„das Vertrauen ausgeſprochen wird, daß ſie die Finanzſanjerung auf dem Wege der Währungsfreiheit ſichert“. Nach der Wiederaufnahme der Sitzung erklärte der Miniſterpräſident, daß die Regierung jetzt die Alternative ſtellen müſſe: entweder halte ſie die Volksfront und die Zuſammenarbeit mit den Kom⸗ Englands Genfer Pläne: muniſten aufrecht, das bedeutet, daß dann zwangs⸗ läufig früher oder ſpäter die Deviſenzwangswirtſchaft und der Bruch des Währungsabkommens mit Lon⸗ don und Waſhington, die Wirtſchaftsdiktatur und die politiſche Diktatur des Proletariats kommen müßte oder aber die Regierung breche mit den Kommuniſten und mit der Volksfront und ſichere ſich ſo die not⸗ wendige Entſpannung und die notwendige Freiheit des Handelns. Die Aufrechterhaltung des Status quo der augenblicklichen Zweideutigkeit und Unord⸗ nung bedeute nichts anderes als einen weiteren Niedergang Frankreichs, als den vertikalen Abſturz der Frankenwährung. Nachdem der radikale Parteiführer und oer mar⸗ xiſtiſche Parteiführer erklärt hatten, daß ihre Frak⸗ (Fortſetzung auf Seite 2) Neue Beſprechungen mit Deutschland Ein neuer Verſuch, zu einer europäiſchen Regelung zu kommen Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters London, 14. Januar. Morgen wird die engliſche Abordnung zur 100. Völkerbundstagung nach Genf reiſen. Außenmini⸗ ſter Gden, der die Abordnung führt, begibt ſich von der Riviera unmittelbar in die Völkerbundsſtadt. Die intereſſanteſte Seite der Genfer Verhandlungen werden die diplomatiſchen Beſprechungen ſein, die hinter den Kuliſſen geführt werden. Hierzu glaubt der diplomatiſche Korreſpondent der„News Chro⸗ niele“ mitteilen zu können, daß Außenminiſter Eden und der frauzöſiſche Außenminiſter Delbos durch Beſprechungen den nächſten Schritt klären würden, den die engliſche und franzöſiſche Regierung Deutſchland gegen⸗ über zu unternehmen hätten. Sobald ein Ergebnis erzielt worden ſei, werde die⸗ ſes in Form einer Denkſchrift an die Reichsregierung übermittelt werden, ebenſo wie ſie ſeinerzeit über den Beſuch des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Chautemps und des franzöſiſchen Außenminiſters Delbos in London vorher unterrichtet worden ſei. Das Ziel dieſer Verhandlungen ſoll es ſein, in Viermächtebeſprechungen zwiſchen Deutſchland, Italien, England und Frankreich den Verſuch zu machen, die ſogenannte europäiſche Allgemein⸗ regelung herbeizuführen. Die Ausſichten hierfür werden von dem Blatt jedoch nicht als allzu günſtig bezeichnet. Weiter wird in den Genfer Beſprechungen die Frage einer Völker⸗ bundsreform erörtert werden. In dieſem Zuſam⸗ menhang wird hier außerordentlich intereſſiert über den Beſuch des polniſchen Außenminiſters Beck in Berlin auf der Durchreiſe nach Genf berichtet. Beſchämende Vorgänge in Vartelona: Englünder laſſen ſich von den Roten feiern And verſprechen dafür neue Angriffe gegen die amtliche Nichteinmiſchungs politik dub, Bilbao, 14. Jan. Neun engliſche Labour⸗Abgeordnete haben ſoeben eine Rundreiſe durch Rotſpanien beendet. Aus die⸗ ſem Anlaß veranſtalteten die ſpaniſchen Bolſchewi⸗ ſten in Barcelona eine„Abſchiedsſeier“, auf der ſich die Engländer von dem ſpaniſchen Oberbolſchewiſten Martinez Barrio feiern ließen. Zu dieſer Veran⸗⸗ ſtaltung war auch der Sekretär des norwiſchen„Spa⸗ nien⸗Hilfskomitees“ erſchienen. Die engliſchen Labour⸗Abgeordneten ergingen ſich in widerlichen Lobhudeleien auf das ſowjet⸗ ſpaniſche Mordregime und erklärten, daß ſie ihre nächſte Aufgabe darin ſehen, die„engliſche Nicht⸗ einmiſchungspolitik zu annullieren“. Auch der Norweger kündigte eine verſchärfte Agita⸗ tion in Norwegen zugunſten der ſpaniſchen Bolſche⸗ wiſten an. Zum Wochenende werden weitere ſechs engliſche Labour⸗Abgeordnete erwartet, welche ebenfalls eine „Studienreiſe“ durch Sowjetſpanien unternehmen wollen. Die Exploſion in Madrid — London, 14. Januar.(U..) Ueber die Exploſions⸗Kataſtrophe, die ſich vor zwei Tagen in Madrid zugetragen hat, werden in⸗ folge der äußerſt ſtrengen Zenſur erſt jetzt einige Einzelheiten bekannt. Die erſten Meldungen be⸗ ſagten, daß mehrere Häuſerblocks— es hieß fünf bis acht— durch die Exploſion zerſtört und daß eine große Anzahl von Todesopfern zu beklagen ſeien. Eine Beſtätigung dieſer Meldung war jedoch nicht zu erhalten, da die Madrider Stellen ſofort eine Nach⸗ richtenſperre verhängten. Nach privaten Berichten, die jetzt hier eintreffen, und die als zuverläſſig gel⸗ ten dürfen, ſollen bei der Exploſion in Madrid etwa 700 Per: ſonen getötet worden ſein. Ueber die Zahl der Verletzten iſt nichts bekannt. Wie noch bekannt wird, iſt die Untergrundbahn⸗ Strecke, die ſamt den Gebäuden über ihr vollkommen zerſtört worden ſein ſoll, ein Kilometer lang und in die Breite ſoll ſich die Exploſion 200 Meter weit ausgewirkt haben. Die betroffene Strecke gehört zu dem Untergrundbahndiſtrikt Ventas. Wie es heißt, ſollen zwei Züge von der Kataſtrophe getroffen wor⸗ den ſein. Die Koſten des Wiederaufbaus dnb Sau Sebaſtian, 13. Januar. Der Ausſchuß, der für den Wiederaufbau der durch die mehrmonatige Beſchießung zerſtörten Stadt Oviedo eingeſetzt worden iſt, hat jetzt den Koſtenvor⸗ anſchlag für die großen bevorſtehenden Arbeiten be⸗ endet. Da etwa 3000 Gebäude ganz oder teilweiſe zerſtört ſind, wird für den Wiederaufbau ein Betrag von etwa 400 Millionen Peſeten erforderlich werden. Beileidstelegramm des Führers an den argenti⸗ niſchen Staatspräſidenten. Der Führer und Reichs⸗ kanzler hat dem Präſidenten von Argentinien anläß⸗ lich des Flugzeugunglücks, dem auch der Sohn des Präſidenten zum Opfer gefallen iſt, drahtlich ſeine Anteilnahme übermittelt. Verfall der Volksfrontioee * Mannheim, 14. Februar. Die Regierung Chautemps iſt heute nacht zuxück⸗ getreten. Zurückgetreten und nicht ge⸗ ſt it rzt worden. Das iſt ein bezeichnender Unter⸗ ſchied gegenüber früheren Regierungskriſen und höchſt aufſchlußreich für die Beurteilung der augen⸗ blicklichen politiſchen Situation in Frankreich. Es iſt diesmal nicht die Kammermehrheit, die die Re⸗ gierung im Stich gelaſſen hat, ſondern umgekehrt:: diesmal hat die Regierung die Kammermehrheit im Stich gelaſſen. Der Volksfrontmehrheit iſt nicht von unten, ſondern von oben eine Abſage erteilt worden. Denn nach der parlamentariſchen Arithmetik hätte Chautemps ohne weiteres im Amt bleiben können. Er hätte für ſein Vertrauensvotum immer noch eine wahrſcheinlich ziemlich ſtattliche Majorität zuſam⸗ mengebracht, nachdem die Kommuniſten ſich bereit er⸗ klärt hatten, ſich der Stimme zu enthalten und die Sozialiſten und Radikalſozialiſten ihm bereits ihre Stimmen zugeſprochen hatten. Aber er wollte nicht mehr im Amte bleiben. Er hatte es einfach att. Und wenn es auch der Rücktritt der ſozialiſtſ⸗ ſchen Miniſter war, der den Rücktritt des Kabinetts Chautemps ausgelöſt hat: im Grunde hat dieſen Rücktritt der Miniſterpräſident ſelbſt, man ſoll nicht ſagen provoziert, aber jedenfalls nicht ungern ge⸗ ſehen. e Und hier beginnt das politiſch parlamentariſche Problem in das politiſch⸗ pſychologiſche hinüberzu⸗ wechſeln: Dieſe Regierungskriſe iſt an⸗ ders als die anderen. Die bisherigen Regie⸗ rungskriſen waren Normalerſcheinungen des rein mechaniſchen Ablaufs des parlamentariſchen Spiels. Eine Regierung hatte ſich zu Tode regiert, die Kam⸗ mer war ihrer überdrüſſig geworden, andere Män⸗ ner wollten zur Macht kommen, die Intereſſenten hatten Verſprechungen gegeben und Verſprechungen eingeſammelt; die Zeit war reif, daß aus der Mehr⸗ heit eine Minderheit wurde und die Regierung einer anderen Platz machte, die eine augenblickliche Kon⸗ junkturmehrheit für ſich buchen konnte. An dieſes Spiel hatte Frankreich ſich gewöhnt. Es ſchadete ihm weniger als die Welt, die mit Staunen dieſes Trei⸗ ben ſah, wohl meinen mochte. Es war natürlich wie der Wechſel der Jahreszeiten, und in Wahrheit fſah man darin viel weniger ein Verſagen als eine Be⸗ ſtätigung für das Funktionieren des parlamentari⸗ ſchen Syſtems. Diesmal iſt es anders. Diesmal hat plötz⸗ lich das Syſtem verſagt. Ein Miniſterpräſi⸗ dent hört auf zu regieren, der nach den Regeln des Syſtems hätte weiterregieren können, ja weiterregie⸗ ren müſſen. Der erſte Vertreter des Syſtems iſt plötzlich ſelbſt des Syſtems überdrüſſig geworden. Das iſt mehr als eine Panne, das iſt bereits ein Ver⸗ fall des Syſtems. Warum iſt Chautemps des Syſtems überdrüſſig geworden? Weil er erkannte, was im Auslande wohl mehr erkannt worden war als in Frankreich ſelbſt: daß das Syſtem von denen, die ſich darauf beriefen, nur mißbraucht worden iſt. Und weil er perſönlich unter dem Zwang dieſer Er⸗ kenntnis auf der einen Seite und unter dem Druck der parlamentariſchen Bindungen auf der anderen Seite nicht mehr ein noch aus wußte. Weil er weder gegen ſeine Vernunft regieren wollte, noch gegen die parlamentariſche Unvernunft regieren konnte. Das Frankreich der Volksfront, erſtanden und aufgebaut auf den Gedanken der Demokratie und des Parlamentarismus, gab ein Muſterbeiſpiel dafür ab, wie leicht ſolche Ideen dem Mißbrauch ausgeſetzt ſind. Eine Partei und eine Bewegung, die ihrem Weſen nach durchaus antidemokratiſch, antiparlamen⸗ tariſch und abſolut revolutionär war, nämlich die kommuniſtiſche Partei, hatte dank dem for⸗ malpolitiſchen Denken der Franzoſen, dank dem völ⸗ ligen Verſagen der politiſchen Rechten, dank der ſkru⸗ pelloſen Verhüllung ihres eigenen Denkens und Wollens, dank der ſturen Feinoͤſchaft gegen alles Deutſche, auch wenn es als politiſches Beiſpiel wir⸗ ken könnte, es verſtanden, die Ideen und Geſetze der Demokratie ſich zunutze zu machen, nicht um ſie z ut ſt ü tz en, ſondern um ſie zu ſtürzen. Im Volksfront⸗Frankreich gab es die paradoxe Erſchei⸗ nung, daß mit Hilfe der Demokratie gegen die Demo⸗ 2. Seite/ Nummer 21 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgaäbe Freitag, 14. Januar 1938. — 97 55 f e 8 Prinzip regiert wurde. erten Demokratie als Freibrief gegen ihnen infizi bau erſchien. 225— kratie und für das antidemokratiſche revolutionäre 7 3 D ö ö Sieg 82 Auf der einen Seite verkündete die Regierung, Das Diktat des Sie ex 25 daß Demokratie Ordnung und Aufbau heißt, auf Cue 5 7 7 i anderen Seite ſorgten die Kommuniſten und die von d fel riedens edin un 75 Gewerkſchaften dafür, daß die daß di N 5 N f 9 0 Ordnung und Auf⸗ 00 a 8 1 Die Streiks riſſen nicht ab, Fabrik⸗ 5 5 5 2 1 beſetzungen ſanden nach wie vor ſtatt, eine unerhörte Harte Bedingungen 7 Daß China darauf eingehen kann, iſt kaum anzunehmen Verwüſtung der öffentlichen Gelder, eine wohl noch 8 a. a VV da e 8 des Volksvermögens riſſen— London, 14. Januar.(U..) ſchen Trüppen bei Tſining, General Hanfutſchu, weil nem Miniſterpräſidentenpoſten noch das Amt des draſtiſchere Verwüſtung ein, die Produktion lag darnieder, die Preiſe ſtieg die Forderungen an den Staat wurden imn größer und immer dreiſter. Auf den internationalen Märkten aber ſank der Franken; Millarde nach der anderen mußte von den ven ge⸗ opfert werden, um ihn zu ſtützen. Das Militär wurde unruhig: die Aufrüſtung, von der Kammer eine Goldre denn die vom erſten bis zum letzten Mann beſchloſſen, koſtete Geld, woher aber ſoll man es nehmen, wenn es au? Ausland geht? Die Parteien aber ſahen das alles micht, ſie trieben Schacher, wie ſie immer Schacher ge⸗ trieben hatten, ſie hörten die Warnungen und Mah⸗ nungen nicht und ſahen nicht auf den Staat, ſondern antwortung und Parteidemagogie, von Volkfsfront⸗ regierung und Volksfrontmehrheit. So iſt das, was ſich jetzt in Frankreich abſpielt, der klägliche Abgeſang der ganzen Volksfrontidee. hat bewieſen, daß ſie einen Staat nicht zu halten und nicht zu führen im⸗ ſtande iſt. Aber bedeutet Sie es wirklich auch den Abſchied von der Volksfrontpraxis? Man weiß es nicht, Aber es darf bezweifelt werden. Das ganze politiſche Gefüge Frankreichs iſt in der Auflöſung, nicht nur auf der Linken, ſondern vielleicht mehr noch auf der Rechten. Es gibt keine Rechte, die die Nachfolger⸗ ſchaft Chautemps übernehmen könnte: nach den Ent⸗ Hüllungen über die Kapuzenmänner⸗Affäre wäre jede Rechts regierung auch moraliſch im Volke untragbar. Es bleiben immer nur Verſuche mit unzureichen⸗ den Mitteln übrig: mit Mehrheiten zu regieren, die ihr Schwergewicht nicht auf der Rechten, ſondern auf der Linken haben. Vielleicht daß man verſuchen wird, das Schwergewicht mehr als bisher auf die Mitte zu verlagern; vielleicht, daß eine neue Re⸗ gierung ſich mehr als die beiden alten Regierungen Blum und Chautemps von dem Einfluß der Kom⸗ muniſten freimachen wird; vielleicht, daß man ſogar verſuchen wird, mit Hilfe von Neuwahlen— obwohl die Stimmung dafür ſchon bedenklich entzündet iſt — eine Remedur zur verſuchen, im weſentlichen aber wird Frankreich noch auf lange Zeit hinaus in einer Periode des politiſchen und geiſtigen Zwiſchen⸗ ſtadiums bleiben. Noch iſt nichts anderes als Auflöſung und Gärung ſehen, das Neue, das daraus entſtehen ſoll, iſt noch nicht ſichtbar. Nur hat man das Gefühl, daß Frankreich von einer Kriſe zur anderen ſich auch geiſtig mehr und mehr pon den Grundlagen entfernt, guf denen es bisher ſeine Ordnung ſuchte. Aber die neuen Ufer, an denen es einmal landen wird, liegen noch im Nebel. 8 1 Dr Aus gewöhnlich gut unterrichteten japaniſchen Kreiſen in London verlautet, daß die an China wei⸗ tergeleiteten japaniſchen Friedensbedingungen unter anderem folgende ſechs Punkte umſaſſen: 1. Zwiſchen China und Japan wäre nach japa⸗ niſchem Diktat ein wirtſchaftliches Ueberein kommen zu trefſen, das alle natürlichen Hilfsmittel Chinas, ferner die Zölle, den Außenhandel, den Luftverkehr und das übrige Verkehrsweſen umfaßt. 2. Ching müſſe die Waffen niederlegen und mit Japan und Mandſchukudo i anti⸗ einen kommuniſtiſchen Pakt ſchließen, und dag Kaiſerreich Mandſchukno anerkennen. 3. Japan iſche Garniſonen würden in allen bedeutenden Orten Chinas errichtet werden. Die Orte werden non Japan aus⸗ gewählt. 4 Eutmilitariſierte Zonen werden überall dort geſchaffen, wo Japan es verlangt. Es wird eine Regierung der Inueren Mongolei eingeſetzt, die vollſtändig unab⸗ hängig von der chineſiſchen Regierung iſt. Ebenſo ſoll Nordchina eine unab⸗ hängige Regierung erhalten. 6. China hat die Kriegs ſchulden zu be⸗ zahlen. Obwohl Ching alle Verhandlungen auf der Baſis dieſer Bedingungen bisher abgelehnt hat, werden ſie von Japan auch weiterhin voll aufrecht erhalten. Neue Luftangriffe auf Kanton — Kanton, 14. Januar.(U..) Nicht nur Kanton ſelbſt, ſondern das ganze Hin⸗ terland der ſüdchineſiſchen Hafenſtadt ſtand geſtern im Zeichen außergewöhnlich ſchwerer japaniſcher Luftangriffe. Insgeſamt wurden vier Luftangriſſe von 20 japaniſchen Flugzeugen durchgeführt. Kanton erlebte ſeinen dritten nächtlichen Angriff, an dem ſechs japaniſche Flugzeuge beteiligt waren. Die über die Straße Kanton—Kaulun führende Brücke wurde von Bomben reſtlos zerſtört. Entlang der Kanton⸗ Hanklau⸗Eiſenbahn wurden nicht weniger als ſechs Stationen von japaniſchen Bomben getroffen. japaniſche Flugzeugmutterſchiffe haben vor der Küſte, wie hier berichtet wird, Anker geworfen, mit 50 bzw. 30 und 18 Flugzeugen an Bord. Tſchangkeiſchek inſpiziert die Noröfront — Schanghai, 14. Jan(U..) Chineſiſchen Berichten zufolge hat ſich Tangkai⸗ ſchek im Flugzeug nach Hſutſchau begeben, um die dortigen Verteidigungsſtellungen zu inſpizieren. Von ſeinem Flugzeug aus, das ſich in Begleitung von acht Kampfflugzeugen befand, habe er die Kämpfe an der Front von Tſining beobachtet. Wie es heißt, ſoll er General Litſungjen den Befehl erteilt haben, die Lunghai⸗Eiſenbahn unter ſchonungsloſem Einſatz aller Kräfte zu verteidigen. Nach unbeſtätigten chine⸗ S Drei ſiſchen Meldungen iſt der Befehlshaber der chineſi⸗ (Fortſetzung von Seite J) ſtimmen würden, tionen für die Regierung Abgeordnete erhielt der kommuniſtiſche Ramett das Wort. Er betonte, die Kommuniſten würden nur deshalb nicht ge⸗ gen die Regierung ſtimmen, weil ſie die Volks⸗ front nicht brechen wollten. Im weiteren Verlauf ſeiner Rede wies dann der kommuniſtiſche Abgeordnete auf das Volksfrontpro⸗ gramm hin und ſuchte nachzuweiſen, daß die Regie⸗ rung Chautemps ſich weit von dieſem Programm entfernt habe. Seine Rede endete mit der Forde⸗ rung, daß die Regierung Chautemps ſich energiſcher und entſchloſſener als jetzt für das Volksfront⸗ programm in ſeinem ganzen Inhalt und vor allem in ſeiner klaſſenkämpferiſchen Tendenz einzuſetzen hätte. Dieſe Rede ſchlug dem Faß den Boden aus. Der Miniſterpräſident Chautemps ſtieg ſofort auf die Tribüne und erklärte voller Energie, daß die Regierung nunmehr nicht neue Reſor⸗ men vornehmen werde, ſolange die Finanzſanie⸗ rung nicht vollendet ſei. Das Budget dulde kei⸗ nerlei neue Maßnahmen. Wenn damit die Kom⸗ muniſten nicht einverſtanden ſeien, dann ſtehe es ihnen frei, ihre Haudlungsfreiheit zurückzuneh⸗ men. Er, der Miniſterpräſident, habe dagegen nichts einzuwenden. a Dieſe Erklärung des Miniſterpräſidenten rief beſon⸗ ders in den Reihen der Radikalen, in der Mitte und bei der Rechten der Kammer einen begeiſterten Bei fall hervor. Die Marxiſten verlangten daraufhin ſo⸗ fort, daß die Kammer erneut vertagt würde. Die marxiſtiſche Fraktion trat in höchſter Er⸗ regung zu einer Sitzung zuſammen. Die ſechs marxiſtiſchen Miniſter beſchloſſen nach kurzer Be⸗ ſprechung ihre Demiſſion zu geben. Als die Kummer wieder eröſſnet wurde, erklärte der Miniſterpräſident Chautemps in einer kurzen Rede, daß, nachdem die ſechs maxiſtiſchen Miniſter wegen der Zuſammenarbeit mit den Kommu⸗ niſten in der Regierungsmehrheit ihre Demiſſion gegeben hätten, der Geſamtregierung Chautemps nichts anderes übrig bleibe, als nunmehr auch ihre Geſamtdemiſſion einzureichen. Die Sitzung wurde daraufhin unter ungeheunerer Erx⸗ regung des geſamten Parlaments abgebrochen. Die Miniſter begaben ſich ſofort unter der Führung des Miniſterpräſidenten Chautemps ins Elyſée, um dem Präſidenten der Republik Lebrun ihre Demiſſion zu geben. Die Sozialdemokraten bedauern! 8. Paris, 14. Januar. Nach dem Ausſcheiden der ſozialdemokratiſchen ſter aus dem kurz darauf ganz zurückgetretenen nett nahm die ſozialdemokratiſche Kammergruppe eine Entſchließung an, in der ſie noch einmal ihre ſtete Treue zur Volksfront verſichert. Die ſozial⸗ demokratiſche Gruppe ſei ſtets bereit geweſen, im In⸗ tereſſe der Nation eine Regierung zu unterſtützen, die entſchloſſen ſei, das von der Mehrheit des Volkes gewünſchte politiſche Programm durchzuführen, be⸗ ſonders augenblicklich, da im Innern die Verteidi⸗ gung der Republik und nach außen hin die Organi⸗ ſtierung des Friedens notwendig ſei. Die Gruppe bedauere, daß die kommuniſtiſche Partei ihre Abſicht geäußert habe, ſich nicht mehr der Mehrheit anzuſchließen. Sie bedauere auch, daß der Miniſterpräſident der kommuniſtiſchen Partei ihre Handlungsfreiheit wiedergegeben und ſo die politiſche Ausrichtung der Regierung ge⸗ ändert habe. Unter dieſen Umſtänden könne ſich die Regierung nicht mehr Volksfront⸗ Regierung nen⸗ nen. Die ſozialdemokratiſche Kammergruppe habe daher beſchloſſen, die ſozialdemokratiſchen Mitglieder der Regierung nicht länger im Kabinett zu laſſen. Frankreich und Italiens Jlottenrüſtung Beſchleunigung des eigenen Rüſtungsprogramms — Paris, 13. Januar. Die Ankündigung des neuen italieniſchen Flotten⸗ bauprogramms, hat, wie ſchon berichtet, auch in Frankreich tiefe Rückwirkungen ausgelöſt. Die Marinefachkreiſe haben verhältnismäßig leicht die Parlamentarier und Berufspolitiker davon über⸗ zeugen können, daß Frankreichs Flotten rüſtung der Italiens nun ſchon nichr mehr gewachſen ſei. Dieſe Beweisführung wurde von den Politikern nur allzu bereitwillig geglaubt. Aber angeſichts ſeiner Finanz⸗ nöte will ſich Frankreich augenblicklich darauf be⸗ schränken, vorläufig nur das Rüſtungstempo noch weiter zu beſchleunigen. Wie bekannt, iſt bereits in der Rüſtungsinduſtrie die 40⸗Stunden⸗Wo che wieder aufgehoben. s Jetzt ſoll der Marineminiſter einen neuen Zuſatz⸗ kredit von einer halben Milliarde Franken erhalten. Die neuen Gelder ſollen dazu verwandt werden, zu⸗ nächſt den Bau der beiden auf Stapel liegenden 35 000⸗Tonnen⸗Schlachtſchiffe von der Klaſſe Richelieu ſo zu beſchleunigen, daß der Stapellauf noch im Jahre 1939 erfolgen kann. Das Schweſterſchiff der„Dün⸗ kirchen“, die„Straßburg“, die 26500 Tonnen groß werden wird, ſoll im Auguſt dieſes Jahres vom Sta⸗ pel laufen. Das Flottenbauprogramm 1938, das das unter anderem zwei Flugzeugmutterſchiffe, einen Kreuzer, 6 Torpedobootszerſtörer und 5 U⸗Boote umfaßt, ſoll ohne Zeitverluſt in Angriff genommen werden. Weitere Verhandlungen ſind im Schoße der Regierung im Gange, ob nicht auch neben der Be⸗ ſchleunigung auch eine Verſtärkung der Rüſtungen eintreten ſoll. a 8 5 er den japaniſchen Angriffen nicht genügend Wider⸗ ſtand geleiſtet und Fehler begangen habe, verhaftet worden. Die Verhaftung ſoll auf Anordnung von Tſchangkeiſchek erfolgt ſeien. Er ſoll Chinas Finanzen retten! — Hongkong, 14. Januar.(U..) In Begleitung von Frau H. H. Kung und Frau Sun Vat⸗ſen, der Witwe des verſtorbenen großen chineſiſchen Staatsmannes Sun Vat⸗ſen, traf hier Frau Tſchangkaiſchek ein, nachdem ſchon am Mitt⸗ woch der Vizefinanzminiſter Chinas ſich in Hongkong eingefunden hatte. Wie es heißt, iſt der Zweck dieſes Beſuches, T. V. Soong V den bekannten Finanzmann T. (ſein richtiger Name iſt Tſvong Tze⸗Wen)] dazu zu bewegen, das Finanzminiſterium Chinas zu über⸗ nehmen. H. H. Kung, der bisherige Finanzminiſter und jetzige Miniſterpräſident, würde dann zu ſei⸗ Außenminiſters bekleiden. T. V. Soong wird in chineſiſchen Kreiſen als das größte Finanzgenie bezeichnet, das China je beſeſſen habe. Er ſtammt aus der bekannten Familie Soong, und iſt über ſeine Geſchwiſter— er hat drei Schweſtern: Frau Tſchangkaiſchek, Frau Kung und Frau Sun Nat⸗ſen— mit Tſchangkaiſchek und Kung verſchwägert. Seine Erfolge als Finanzmann ſind ungewöhnlich. So hat er, was in 5000 Jahren chine⸗ ſiſcher Geſchichte kein anderer zuſtande brachte, fer⸗ tiggebracht, dem chineſiſchen Reich eine einheitliche Währung zu ſchaffen. Er hat ebenfalls verſtanden, das vollkommen zerrüttete Budget Chinas wieder in Ordnung zu bringen. Soong iſt augenblicklich Prä⸗ ſident der Bank von China, die er ſelbſt gegründet hat und die noch vor dem Fall von Schanghai ihre Treſors nach ihrer Filiale in Hongkong verlegen konnte. Außerdem iſt er Vorſitzender des„Nationa⸗ len Wirtſchaftsrates Chinas“. Slojadinowitſch nach Berlin abg Fahren Ganz Süsöflawien gibt ihm die beſten Wünſche mit auf den Weg dnb. Belgrad, 14. Januar. Miniſterpräſident und Außeunminiſter Dr. Stojadinowitſch hat am Donnerstag ſeine Deutſchland⸗Reiſe angetreten. Von jugoflawiſcher Seite waren ſämtliche Mit⸗ glieder der Regierung unter Führung des ſtellver⸗ tretenden Miniſterpräſidenten und Innenminiſter Koroſchetz erſchienen, von denen ſich Dr. Stojadino⸗ witſch ſehr herzlich verabſchiedete. Auch zahlreiche Senatoren und Abgeordnete ſowie die Führer der Regierungspartei waren zugegen. Unter den ſtürmiſchen Hochruſen der auf dem Bahnſteig wartenden begeiſterten Jugend der Jugo⸗ ſlawiſchen Radikalen Vereinigung, deren Vorſfitzen⸗ der Stojadinowitſch iſt, beſtieg er den Zug. Als er an das Fenſter ſeines Wagens trat, erſchollen neue begeiſterte Rufe auf den„Vater der Jugend“ und „Führer des jugoſlawiſchen Volkes“. Dieſe Hochrufe endeten erſt, als der Zug den Blicken entſchwunden war. Der jugoſlawiſche Preſſechef bereits in Berlin anb. Berlin, 14. Januar. Am Donnerstag um 23.52 Uhr traf mit dem ſahr⸗ planmäßigen Zug auf dem Anhalter Bahnhof der Preſſechef der jugoſlawiſchen Regierung, Dr. Koſta Lukovie, mit einer größeren Abordnung naznhafter Ein Pariſer Zeitungszubiläum: jugoſlawiſcher Hauptſchriftleiter ein, die ſich anläßlich des bevorſtehenden Beſuchs des jugoflawiſchen Miniſterpräſtdenten und Außenminiſters Dr. Stoja⸗ dinowitſch nach Berlin begeben haben. Dr. Koſta Lukovie und die Journaliſten wurden auf dem Bahnſteig im Namen und im Auftrag des Reichspreſſechefs Dr. Dietrich von dem ſtellvertreten⸗ den Preſſechef der Reichsregierung, Miniſterialrat Berndt, herzlich willkommen geheißen. Der Aufenthalt Becks in Verlin dnb. Berlin, 13. Januar. Der polniſche Außenminiſter Oberſt Beck hat im Laufe des Vormittags Reichsaußenminiſter Frei⸗ herrn von Neurath einen Beſuch abgeſtattet, an den ſich eine längere Unterhaltung knüpfte. Mittags ſah ihn Miniſterpräſidenk Generaloberſt Göring bei ſich zu Gaſt. Am Nachmittag ſuchte der polniſche Staatsmann den Reichsminiſter für Volksaufklä⸗ rung und Propaganda, Dr. Goebbels, auf. Das Befinden der holländiſchen Kronprinzeſſin. Der behandelnde Arzt der holländiſchen Kronprinzeſ⸗ ſin Juliana veröffentlichte am Dienstag eine Ver⸗ lautbarung, wonach das freudige Ereignis im Haufe Oranien entgegen vielſach verbreiteten Auffaſſungen erſt nach ein bis zwei Wochen eintreten dürfte. Der Geſundheitszuſtand der Prinzeſſin ſei vorzüglich. f Eine Seitung anders als die anderen 10 Jahre„Paris Soir“- Randbemerkungen zum franzöſiſchen Zeitungsweſen Drahtber. unſ. Pariſ. Korreſpondenten — Paris, 11. Januar. Der„Paris Soir“, das große Pariſer Boulevard⸗ blatt, feierte dieſer Tage ſeinen zehnten Geburtstag. Bei dieſer Gelegenheit veröffentlichte der Hauptſchrift⸗ leiter Pronvoſt einen Jubiläumsartikel mit einigen intereſſanten ſtatiſtiſchen Angaben. Bei ſeiner Gründung wurde der„Paris Soir“ mit einer Auflage von 30 000 Stück gedruckt. Heute ſchwankt ſeine Auflage zwiſchen 1,6 bis 18 Millionen täglich. Das Blatt hat ſich in den zehn Jahren ſeines Be⸗ ſtehens zu der größten Zeitung in der fran⸗ zöſiſchen Sprache entwickelt, zum Teil dank einer ausgezeichneten Verkaufsorganiſation. Der „Paris Soir“ iſt noch am gleichen Tage ebenſo gut in Brüſſel wie in Straßburg oder in Marſeille auf der Straße zu haben. Wie der Hauptſchriftleiter weiter betont, habe ſich der„Paris Soir“ in ſeiner Redaktion um eine möglichſt ſchnelle, aber auch mög⸗ lichſt objektive Berichterſtattung bemüht. Das iſt wenigſtens zu einem Teil richtig, denn die Redaktion betreibt das, was man früher in Deutſchland Generalanzeiger ⸗ Politik zu neunen pflegte. Dieſes Bemühen wird überdies oft genug durch einzelne ſenſationsluſtige Bericht⸗ erſtatter durchbrochen. Die größte Anziehungskraft aber, die der„Paris Soir“ auf ſein Publikum aus⸗ übt, verdankt er ſeinem ausgezeichneten photogra⸗ phiſchen Reporterdienſt. Die Bilbdberichterſtattung hat ein derartiges Uebergewicht bei dem Blatt an⸗ genommen, daß einige Kritiker ſchon ſagen konnten, der„Paris Soir“ ſei eine Zeitung für Analphabeten. Dabei muß geſagt werden, daß eine Zeitung wie der „Paris Soir“ in Deutſchland kaum Abnehmer fin⸗ den dürfte. Die Aufmachung iſt ein wildes Kunter⸗ bunt aller möglichen Schrifttypen, ein Ueberſchwang an anreißeriſchen Schlagzeilen und ein erſtaunlicher Mangel an Text, den man ſich dazu auch noch in verſchiedenen Fortſetzungen auf mehreren Seiten des Blattes zuſammenſuchen muß. Bekannt iſt übrigens die Fehde, die der Paris Soir vor einigen Jahren mit dem Petit Pariſien ausfocht. Der Petit Pariſien rühmte ſich bis dahin, „die größte Zeitung in der ganzen Welt überhaupt“ zu ſein. Dabei verfügt der Petit Pariſien über eine Auflage von„nur“ 1,2 Millionen. Als der Paris Soir dieſe Auflageziffer erreicht hatte, forderte er den Petit Pariſien durch den Gerichtsvollzieher auf, augenblicklich ſeinen Kopf zu ändern. Infolgedeſſen hat der Petit Pariſien jetzt nur noch den Untertitel „die geleſenſte Zeitung der ganzen Welt“. 5 Erwähnt zu werden verdient auch noch, daß der Paris Soir, nachdem er vor mehreren Jahren den Paris Midi aufgekauft hatte, vor einigen Monaten auch den Intranſigeant an ſich genommen hal. . ͤwvwccdccccwccßß/c/cccc/c/c/ß////·ĩũĩ ͤ /c Vdc Neuwahlen in England? Die Konſervativen möchten ſie bereits für das Früh⸗ jahr anſetzen Drahtbericht un. Londoner Vertreters — London, 14. Jan. Seit kurzem werden hier Gerüchte verbreitet, die engliſche Regierung plane noch in dieſem Frühjahr Neuwahlen anzuſetzen. Das liberale Oppoſitions⸗ blatt„News Chroniele“ meldet heute hierzu, daß einflußreiche Kreiſe der Konſervativen Partei ſich in dieſer Richtung verſtärkt einſetzten. Sie nehmen an, daß die Ausſichten für die Regierung im Frühjahr erheblich beſſer ſind als im Herbſt oder zu einem noch ſpäteren Zeitpunkt, da ſpäter mit dem Anwach⸗ ſen der Arbeitsloſenzahlen und einem weiteren An⸗ ſteigen der Lebenshaltungskoſten zu rechnen ſei. Führende Männer der Wirtſchaft ſeien jedoch nicht der gleichen Auffaſſung wie die genannten poli⸗ tiſchen Kreiſe. Sie befürchten von einer Wahl eine Störung der Wirtſchaft. Miniſterpräſident Cham⸗ berlain, ſo berichtet das Blatt weiter, habe ſich noch nicht entſchieden. Er ſei geneigt, die Frage von der außenpolitiſchen Entwicklung abhängig zu machen. Falls irgend welche Ergebniſſe in der Politik der ſogenannten allgemeinen europäiſchen Regelung erzielt werden würden, würde Chamber⸗ lain ſie zum Gegenſtand von Wahlen machen, denen daher der Charakter einer Art Abstimmung über die Verſtändigungspolitik der Regierung gegeben würde. ZZ——— Dauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater Wiſſen⸗ ichaft u. Unterhaltung; Carl Onno Eiſenbart⸗ Sade d Fritz Bode Lokaler Teil: Dr Fritz hammes Sport Willy Müller ⸗Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht u. Bilderdienſt? Curt Wilhelm Fennel, 5 ſämtliche in Mannheim. 8 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau. 5 Südweſtkorſo 60 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr—Rückſendung nur bei Rückporto Herausgeber, Drucker und Verleger Neue Mannheimer Zeitun Dr. Fri Bode& Co, Mannzeim, 15—6 5 8 Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig. 5 Tie Anzeigen der Ausgabe a Abend und A Mittag erſcheinen gleichzei lig in der Ausgabe 8 5 15 Ausgabe A Mitlag über 11000 Ausgabe A Abend über 10000 Ausgabe 8 5 über 10800 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Dezember über 1300. — „„.., S 2.„ 1 — 2 27 VVVVTCCTT0C reitag, 14. Januar 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nummer 21 Mannheim, 14. Januar. 19 jugendliche Radfahrer Ab und zu muß man wiſſen und ſagen, wo man ſteht und die Folgen auf ſich nehmen; das iſt ehernes Geſetz für alle Meuſchen, die Charakter haben oder haben wollen, ein Mann— ein Wort, und tapfer dem Feind ins Auge geſchaut. Und ſo muß ich denn mit Gefahr für Haut und Knochen, Ventil und Gummi bekennen, daß mich ſelten etwas ſo gefreut hat, wie die Meldung im geſtrigen Polizeibericht, daß 19 jugendlichen Radfahrern die Ventile wegen unvor⸗ ſchriftsmäßiger Beſchaffenheit der Fahrräder ent⸗ zogen wurden. Mancher Geſtoppte hat einem leid getan in den vergangenen harten Tagen, als die Poliziſten zu viert an den Straßenecken ſtanden, und da kamen die netten alten Herren und die hübſchen jungen Damen daher und griffen ſich an den Kopf, daß ſie haben vergeſſen können, ihr Licht leuchten zu laſſen. Aber bei dieſen Lauſejungens, da feixten wir und ſagten: recht ſo, daß ſie mal geſchnappt werden! Raſſelbande, Wildfahrer, Kurvenſchneider, bösartige Rechtsüberholer, gefährliche Reichsſtraßenverkehrs⸗ Hue Blouu Ygoieu l SSRI des Rennen! Beachfen Sie bifte unsere Auslage. HUT- WEBER Breite Straße J 1. ordnungsdauerübertreter! Hunderten gehören die Ventile geſchnappt, die Hoſenböden verſohlt und die Mäuler geſtopft! Schon haben ſie ein neues Schimpfwort für die amtlich und verdienſtvoll Täti⸗ gen: Ventilmarder! Ich gebe zu, daß meine Haßrede von perſönlichen Erlebniſſen weitgehend beſtimmt wird. Im ver⸗ gangenen Jahre ſind mir dreimal die Ventile los⸗ geſchraubt, und einmal ſogar weggeworfen worden, zwomal wurden mir die Schläuche angeſtochen, dͤrei⸗ mal hat man mir die Fußbremſe am Motorrad ſo verſtellt, daß ſie unwirkſam war, xmale den Motor geſtartet und ſtehend fahren gelaſſen, bis der Ver⸗ gaſer verölt war, und einmal hab ich zugeſehen, wie die Lausbuben die Ventile an einem Laſtwagen auf⸗ machten, weil es ſo ſchön ziſchte. Daß das Werk⸗ zeug geklaut wurde, verſteht ſich, und daß die Hoſen⸗ klammern auch dauernd weg ſind, darüber verziehe ich keinen Mundwinkel. Man iſt ja ſchon zufrieden, wenn nur das Rad noch ganz da iſt, und nicht das Hinterrad abmontiert Die größte Schand' iſt es, daß einem das immer dort paſſiert, wo man ſich nicht auskennt und man einen weiten Heimweg hat. Daheim, da kann man ſich auf die Lauer legen, man hat ſeine Verbindungen, und kann obacht geben laſſen, und repariert wird um die Ecke. Aber außerhalb der Innenſtadt da ſkehr man und kann ſich begraben laſſen. Uebrigens daheim, die Kipp vom Gockelsmarkt, beſte Freunde, Ia Buben, treue Nachbarn, anſtändige Jungen. Aber die andern, die nie zu erwiſchen waren, hin⸗ ter denen wir zu viert und zu fünft her ſein konn⸗ ten, und die immer verſchwanden in den Etagenwoh⸗ nungen oder nur zugeguckt hatten und die böſen Buben nicht kannten, die haben wir gefreſſen. Gut iſt, daß da mal Vergeltung geübt wurde, Auge um Auge, Ventil um Ventil. Es waren zwar leider nur 19, aber es iſt ein Anfang, und wenn man bedenkt, wie ſchwer ſie zu kriegen ſind, keine ſchlechte Anfangs⸗ leiſtung. Es werden ſchon mehr werden, und wenn Hilfspoliziſten mit Lauftraining gebraucht werden ſollten... an uns ſoll's nicht fehlen. Feinde ſind und bleiben ſie, und gehören mit raſchen Handgriffen gepackt und erledigt. 8 r. Hr. Wegen Aufgabe der Abtetlung Schallplatten und Koffer- Apparale (Blectrola, Columbia, Odeon) zu bedeutend ermäßigten Prelsen Musikhaus Pfeiffer, O 2, 9. Kunststr. Abendkurſus im Nähen Die Mütterſchule ſchreibt uns: Wir machen an dieſer Stelle nochmals auf den am Dienstag, 18. Januar, abends 8 Uhr, in der Mütterſchule beginnenden Nähkurſus aufmerkſam. Der Kurſus findet jeweils dienstags und donnerstags, abends von 8 Uhr ab, ſtatt und dauert insgeſamt 5 Wochen. Die Kurſusgebühr be⸗ trägt 4 Mark. Wir bitten um möglichſt baldige Anmeldung. Mütterſchule Mannheim, Kaiſerring 8, eine Treppe. Fernruf: 43495. Geſchäftszeit—12 und—6 Uhr, ſamstags—12 Uhr. zen Einſtellung von Finanzſchülern. Die Reichs⸗ finanzverwaltung(Abtlg. Steuer) ſtellt zum 1. April eine größere Anzahl Anwärter für die gehobene mittlere Beamtenlaufbahn ein. Die Bewerber müſ⸗ ſen mindeſtens die Reife für die oberſte Klaſſe einer meunſtuſigen, ſtaatlichen Lehranſtalt beſttzen, voll⸗ kommen geſund(tauglich), deutſchblütiger Abſtam⸗ mung und im Beſitz guter Zeugniſſe ſein. Die Zu⸗ gehörigkeit zur NS DAP oder zu einer ihrer Glie⸗ derungen iſt Vorausſetzung. Bewerber, die nach dem J. 1914 geboren ſind, müſſen den Heeresdienſt ab⸗ geleiſtet haben. Die Höchſtaltersgrenze iſt auf 28 Jahre feſtgeſetzt. Die Ausbildung dauert zwei Jahre. Geſuche mit Lebenslauf, zwei Lichtbildern und be⸗ glaubigten Unterlagen ſind ſofort an den Herrn Oberfinanzpräſidenten Baden, Abteilung Steuer, Karlsruhe, Moltkeſtraße 10, zu richten. a Zweites Regimentstrefſen des Reſ.⸗Inf.⸗Rgts. Nr. 249. Am 28., 29. und 30. Mai begeht das badiſche Reſ.⸗Inf.⸗Rgt. 249, das während des ganzen Krieges im Oſten und Weſten kämpfte, in Achern(Baden) ſein zweites großes Regimentstreffen. Bei dieſer Gelegenheit wird erſtmalig die große, in Buchform erſchienene Regimentsgeſchichte zur Ausgabe kom⸗ men. Alle ehemaligen 249er werden hiermit aufge⸗ fordert, an dieſem Treffen des Regiments teilzuneh⸗ men und ihre Meldung an die Geſchäftsführung Mannheim, O 4, 10(Kamerad Englert) einzuſchicken. Die Gauſtraßenſammlung ſteht bevor: Am Samstag und Sonntag gilt's Die Standartenkapelle ſpielt- Handwerkerſänger ſingen In Stadt und Land klappern am Sonntag wieder die Sammelbüchſen. Diesmal ſind es 10 verſchiedene Handwerkerzeichen, die als Intarſien unter Beſchäf⸗ tigung aller badiſchen Marketeurwerkſtätten her⸗ geſtellt worden ſind. Der Reichskriegerbund und die Hand⸗ werker rufen am Samstag und Sonntag zur Sammlung auf, aber auch die Block⸗ und Zellen⸗ walter der NS werden helfen, dieſe Sammlung, wie alle vorangegangenen, zu einem vollen Erfolge zu führen. An den Brennpunkten des Maunheimer Verkehrs wird die SaA⸗Kapelle unter ihrem Kapellmeiſter Pg. Homan Webau für den Verkauf der Ab⸗ zeichen werben. Die Kapelle ſpielt am Sonntag von 11—12 Uhr am Paradeplatz und von 12—1 Uhr am Waſſerturm. Außerdem ſingt der Silcherbund der Bäcker am Sonntag ab 11 Uhr am Waſſerturm und ab 12 Uhr auf dem Meßplatz. Der Sänger⸗ bund der Fleiſcher wird ebenfalls einige Lieder und Chöre zum beſten geben. Er ſingt am Sonntag ab 11 Uhr auf dem Marktplatz. Anſchließend im Schloßhof umd nach 12 Uhr wechſelt er den Stand⸗ platz nach dem Paradeplatz. Und nun Glückauf, ihr Sammler! Wer kennt dieſe ſchönen Handwerkerzeichen? Sie 2 erwerben wir uns alle bei der Gauſtraßenſammlung am Samstag und Sonntag Beim erſten Appell der Mannheimer Werkſcharen: Verkündung der Richtlinien für 1938 Kreisobmann Schnerr ſpricht Der neue hauptamtliche Kreiswerkſcharführer Mölber durch Gauwerkſcharführer Heß verpflichtet Von der Entwicklung, die die Mannheimer Werk⸗ ſcharen genommen haben, legte die Beteiligung am erſten Appell, der am Donnerstagabend im Fried richspark abgehalten wurde, beredtes Zeugnis ab. Viele mußten in den Nebenräumen ſtehen, da die Sitzgelegenheit im großen Saale nicht ausreichte,. Leuchtender Hintergrund der etwa tauſend unifor⸗ mierten Werkſcharmänner war die Bühne, auf der zu beiden Seiten des Rednerpultes je eine Fahnen⸗ abordnung Aufſtellung genommen hatte. Ueber der Bühnenöffnung war über den Worten:„Der Führer hat immer recht!“ das Hoheitszeichen angebracht. Im Hintergrund der mit Lorbeerbäumen geſchmückten Bühne hob ſich, von Hakenkreuzfahnen flankiert, von rotem Grunde das Wahrzeichen der Deutſchen Ar⸗ beitsfront ab. In den vorderen Reihen hatten mit Kreisleiter Schneider und Vertretern der Parteigliederungen führer Platz genommen. Als Gauwerk⸗ die Betriebs ſcharführer Heß aus Karlsruhe, der mit Kreisob⸗ mann Schnerr den Saal betrat, die Kameraden begrüßt hatte, wurde der Appell mit dem allgemeinen Lied„Der Ruf unſ'rer Zeit!“ eingeleitet. Die BBC⸗ Kapelle, die unter Lauterbachs Leitung ſchon vorher durch mehrere flotte Muſikſtücke unterhalten hatte, begleitete. Kreisobmann Schnerr führte alsdann u. a. ſolgendes aus: Das Jahr 1938 ſtellt uns vor neue Aufgaben. Ihre Durchführung iſt unſere heiligſte Pflicht. In jahrelanger Kleinarbeit hat der Führer Gliederung an Gliederung gereiht. Wir fragten uns manches⸗ mal, ob es eigentlich notwendig ſei, dieſe Formation und jene Organiſation zu ſchaffen. Heute müſſen wir bekennen, daß die Entwicklung dem Führer vecht ge⸗ geben hat und auch weiterhin recht geben wird, denn jeder Gliederung der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung hat alle Kräfte anzuſpannen, um die ihr vom Führer geſtellten Aufgaben zu erfüllen. So ſind als jüngſte Organiſation der Deutſchen Arbeitsfront die Werkſcharen entſtanden, die ihre Daſeinsberechtigung ſo überzeugend bewieſen haben, daß ſie heute als ſchlagkräftiges Inſtrument im Gefüge der nationalſozialiſtiſchen Bewegung nicht mehr fortzudenken ſind. Gerade in Mannheim, dem Eckpfeiler der badiſchen Induſtrie, muß es unſer Be⸗ ſtreben ſein, dieſe Stoßtrupps der Betriebe weiter auszubauen und immer mehr mit dem nationalſozia⸗ liſtiſchen Gedankengut zu durchringen. Die Werkſchar iſt durch Verfügung des Reichs⸗ leiters Dr. Ley zur Trägerin weſentlicher Aufgaben der DA geworden. Drei große Aufgaben müſſen in Zukunft be⸗ ſonders beachtet werden: Berufserziehung, Geſundheitsweſen und„Kraft durch Freude“. Das Primat der Partei wird immer die Menſchen⸗ führung ſein. Die Berufs erziehung kann nur von der Partei oder den von ihr beauftragten Glie⸗ derungen durchgeführt werden. Die Betriebsobmän⸗ ner müſſen jeden Berufskameraden darüber auf⸗ klären, daß es nicht genügt, den Menſchen nur rein praktiſch zu ſchulen. Die Grundlage aller Erziehung muß vielmehr die nationalſozialiſtiſche Welt⸗ anſchauung ſein. Auf dem zweiten Arbeitsgebiet, der Erhal⸗ tung der Volksgeſundheit, muß der Werk⸗ ſcharmann nicht nur dafür ſorgen, daß in den Be⸗ trieben Kantinen, Waſchanlagen uſw. entſtehen. Die Fürſorge muß ſich auch auf die Erhaltung und Stei⸗ gerung der Arbeitsfreude und Arbeitskraft er⸗ ſtrecken. Dem ſchaffenden Menſchen muß die ge⸗ ſunde und ſtarke Entwicklung ſeiner Familie garan⸗ tiert werden. Er muß frei werden von der Sorge bei Krankheit und im Alter. Das Wort von der natio⸗ nalſoßzialiſtiſchen Betriebsgemeinſchaft darf kein leerer Begriff ſein. Das dritte Arbeitsgebiet, das am weiteſten voran⸗ getragen wurde, iſt die Durchführung der Aufgaben von„Kraft durch Freude, eine Einrichtung, die nicht mehr entbehrt werden kann. Der National⸗ ſozialtsmus hat hier das in die Wirklichkeit umge⸗ ſetzt, was die marxiſtiſchen Schaumſchläger einem zerriſſenen Volke jahrzehntelang als Wunſchtraum vorgezaubert haben. Wir haben mit dieſer ſegens⸗ reichen Einrichtung wieder den Glauben an ein zu⸗ kunftsfrohes Schickſal unſeres Volkes gefunden. Seien Sie Bringer und Künder dieſer neuen Lebensauffaſſung. Die Partei hat dem Werkſcharmann die Möglichkeit gegeben, im Betrieb für die nationalſozialiſtiſche Idee tatkräftig einzutreten. Wir wollen unſere ganze Kraft einſetzen, um die geſteckten Ziele zu verwirk⸗ lichen, damit wir am Ende des Jahres ſtolz beken⸗ nen können: Auf allen Gebieten ſind wir wieder ein großes Stück weiter gekommen. Der Bundesredner des Volksbundes für das Deutſchtum im Ausland, Franz Hlawna, der nun⸗ mehr über den „Kampf im deutſchen Oſten“ ſprach, bewegte ſich in ſeinen von ſtärkſtem National⸗ gefühl getragenen Ausführungen in den gleichen Gedaukengängen wie am Mittwoch in der Handels⸗ kammer. Wir können uns deshalb darauf beſchrän⸗ ken, hervorzuheben, daß, wie der anhaltende Beifall am Schluſſe zeigte, die Schilderungen der leiblichen und ſeeliſchen Not der außerhalb der Reichsgrenzen verfolgten Deutſchen einen tiefen Eindruck hinter⸗ ließen. Als nach dem allgemeinen Lied„Nur der Freiheit gehört unſer Leben“ Kreispreſſewart Brunner im Namen des Kreisobmannes dem Redner gedankt und noch einige mahnende Worte an die Werkſcharmän⸗ ner gerichtet hatte, betonte Gauwerkſcharführer Heß unter dem ſtarken Eindruck der Ausführungen des VDA ⸗Bundesredners, daß jeder mithelfen müſſe, die Not der wegen ihres Deutſchtums im Auslande be⸗ drängten Volksgenoſſen zu beſeitigen. Die Entwick⸗ lung der Werkſcharen des Kreiſes Mannheim machte es notwendig, als Führer eine hauptamtliche Kraft einzuſetzen. Als Nachfolger des bisherigen Kreiswerkſcharführers Schmid, dem er für ſeine erfolgreiche ehrenamtliche Tätigkeit herzlich dankte, beſtimmte er den Pg. Mölber, den er durch Hand⸗ ſchlag verpflichtete. Gedankt wurde auch dem ſtell⸗ vertretenden Kreiswerkſcharführer und ſeinen Mit⸗ arbeitern. Und dann wurde nach dem Anruf des Führers mit den Nationalliedern der eindrucksvolle Appell geſchloſſen. Sch. — Achtung, Kyffhäuſer-Kameraden! Am Samstag, dem 15. Jauuar, nachmittags und auch am Sonntag, dem 16. Januar, ſammeln die Kameraden des Kyffhänſerbundes in ganz Baden, mit den Handwerkern zuſammen, für das Winterhilfswerk. Es werden Zunftwappen⸗ abzeichen aus Holz verkauft. Die Kameraden mögen ſich möglichſt ſchon am Freitag im Laufe des Nachmittags oder des Abends bei den für ſie zuſtändigen Ortsgruppenleitungen⸗ melden, um alles Nähere, wo und wann ſie zum Sammeln eingeſetzt werden, dort in Erfahrung zu bringen. Alle weiteren Weiſungen erhalten die Kameraden bei der NS bei den zuſtändigen Orts⸗ gruppen. Ich verlange, daß al le Kameraden, die ſrei ſind oder ſich freimachen können, ſich reſtlos für dieſes edle Werk unſeres Führers zur Verfügung ſtellen. Auch das Soldatentreffen am Samstagabend iſt kein Grund, vom Sammeln zurückzubleiben. Die Kameradſchaften der Vororte und Gemein⸗ den ſetzen ſich mit den für ſie zuſtändigen Orts⸗ gruppenleitungen in Verbindung. Der Bezirks- und Kreisführer Dr. Hieke, *. Im Hauptſchalterraum der Hauptpoſt wird zur Zeit der Linoleumbelag des Fußbodens aus⸗ gebeſſert. Durch den ſtarken Publikumsverkehr iſt das Linoleum an mehreren Stellen ſchadhaft gewor⸗ den. Dieſe Schäden werden nunmehr erfreulicher⸗ weiſe behoben. a Die Regelung des Vutterverbrauchs Was der Käufer wiſſen und beachten muß — Die Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel ſchreibt uns: Vielfach iſt in der Bevölkerung die Meinung vertreten, daß ſie Anſpruch auf eine beſtimmte Menge je Kopf und Woche hat. Demgegenüber muß nochmals ganz eindeutig feſtgeſtellt werden, daß eine feſte mengenmäßig beſtimmte Zuteilung je Kopf weder beabſichtigtiſt, noch übe r⸗ haupt möglich ſein kanm. Der Butterver⸗ brauch iſt innerhalb des Deutſchen Reiches in den verſchiedenſten Gebieten derart verſchieden, daß es unmöglich iſt, über das ganze Reich eine einheitliche Norm feſtzulegen. Ebenſo verſchieden iſt der Butterverbrauch innerhalb des Landes Baden und auch innerhalb einer Stadt. Abgeſehen davon kann man eine mengenmäßig feſtgelegte Verteilung nur dann vornehmen, wenn man über eine immer gleichmäßige Menge verfügen kann. Da aber die Buttererzeugung einmal ſaiſonmäßig verſchie⸗ den, andererſeits aber von der Einfuhr aus dem Ausland abhängig iſt, da die Eigenerzeugung nicht, zur vollſtändigen Befriedigung der Bevölkerung ausreicht, läßt ſich auch aus dieſen Gründen eine derartige Regelung nicht durchführen. Der Anſpruch der Verbraucherſchaft auf Butter richtet ſich nach den beſtehenden Beſtimmungen, nach dem Verbrauch des Oktobers 1936. Jeder Verbrau⸗ cher iſt deshalb im eigenſten Intereſſe verpflichtet, ſich in der Verkaufsſtelle mit ſeinem Haushalts f weis eintragen zu laſſen, in der er im Oktober 1936 ſeine Butter gekauft hat, denn dieſem Geſchäft iſt die ihm zuſtehende Buttermenge zugeteilt worden. Wurde die Butter in mehreren Verkaufsſtellen gekauft, dann empfiehlt ſich die Ausſtellung eines Teilhaushaltsnachweiſes. Mit dieſen Teil b. 1 rahn', Großvater, Vater und Sohn Ein stolzes Erbe AL rradition. haushaltsnachweiſen können ſie ſich dann in den in Frage kommenden Geſchäften eintragen laſſen. Zur Zeit erhält der Verbraucher etwa 60 v. H. der Buttermenge, die er im Oktober 1936 gekauft t. Nachdem nun aber ſeit Oktober 1936 erfreulicherweiſe viele Arbeitsloſe wieder in Arbeit und Brot gekom⸗ men ſind, die nun ebenfalls wieder zum Butterver⸗ brauch zurückkommen, muß erwartet werden, daß ſolche Haushaltungen, die im Oktober 1936 über⸗ reichliche Mengen an Butter konſumierten! ſich ein⸗ schränken, damit auch dieſe ärmeren Volksgenoſſen von dem Einzelhändler bedient werden können. Zu der nunmehr neu angeordneten Ausſtellung der Haushaltsnachweiſe und Neueintra⸗ gung in die Kundenliſte iſt hervorzuheben, daß der Einzelhändler nur dann die Eintragung in die Kundenliſte vornehmen darf, wenn der Haushalts⸗ nachweis abgeſtempelt von der Städt. Liſtenſtelle zurückgekommen iſt. Im Gegenſatz zum vergange⸗ nen Jahre iſt der Einzelhändler verpflichtet, bei der Eintragung den Haushaltsnachweis zurückzu⸗ behalten, wofür der Verbraucher als Quittung den Kundenausweis erhält. 5 Im Intereſſe einer ſchnellen Erledigung dieſer Eintragungen erſuchen wir die Verbraucherſchaft, den von der Städt. Liſtenſtelle zugegangenen Frage⸗ bogen öͤieſer umgehend ausgefüllt zurückzugeben, da⸗ mit die Verbraucherſchaft möglichſt ſchnell in den Be⸗ ſitz der Haushaltsnachweiſe gelangt, die öͤann unver⸗ zlüglich bei der in Frage kommenden Butterverkaufs⸗ ſtelle abgegeben werden müſſen. Mit dem Schwarzwaloverein in die verſchneite Haardt Ein Vortrag über:„Mannheim in aller Welt“ Die erſte Wanderung des Schwarzwaldvereins Maunheim⸗ Ludwigshafen im neuen Jahr führte an die Hardt. Von Neuſtadt a. d. W. aus ging es, die Wolfsburg hinauf grüßend, durch das Haidenbrunner Tal. Auf gutangelegtem Walöpfad bergauf wan⸗ dernd wurde der Kaiſergarten erreicht und anſchlie⸗ ßend die 500 Meter hoch gelegene Hellerhütte. Während im Tal keine Spur von Schuee mehr zu ſehen war, zeigte ſich von 300 Meter Höhe ab die Landͤſchaft im ſchönſten Winterkleid. Schnee in zu Schneeballſchlachten herausfordernden Mengen! Kein Wunder alſo, daß ſich jung und alt in ausgelaſſen⸗ ſter Stimmung an dem munteren Treiben beteiligte. Nach der Mittagsraſt in der gaſtlichen Hellerhütte führte die Wanderung auf ausſichtsreichem Wald⸗ weg durch das Kaltenbrunner Tal an der Königsmüßle vorbei nach Neuſtadt zu rück. Die Schlußeinkehr im Hotel„Traube“, bei der auch dem Führer der Wan⸗ derung, Karl Götze⸗ Ludwigshafen, der Dank für ſeine gute Führung ausgeſprochen wurde, bildete den Abſchluß. Da der Schwarzwaldverein ſeinen Mitgliedern aber nicht nur die landſchaftlichen Schönheiten der geliebten Heimat erſchließen will, ſondern auch die Aufgabe hat, ihnen auch die geſchichtlichen Zuſam⸗ menhänge über unſeren Lebensraum und über unſer Volk klarzumachen, hatte er wenige Dage darauf ſeine Freunde zu einem Vortrag ſeines Mitglieds Dr. Treutlein über„Mannheim in aller Welt“ geladen. In ſeſſelnden Ausführungen ver⸗ ſtand es der Redner, ſeinen Zuhörern einen Ueber⸗ blick ſtber die von unſerer engſten Heimat aus er⸗ folgten Auswanderungen zu geben. Der kleine Streifzug durch die 13 in allen Weltteilen verſtreut liegenden Orte mit dem Namen unſerer Vaterſtadt bot viel Intereſſantes und auch Amüſantes. Die Darlegungen klangen in einem Appell des Redners zur Mitarbeit bei der Pflege der Beziehungen zu unſeren im Ausland lebenden deutſchen Brüdern und Schweſtern aus. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 14. Januar 1938 Die Spiele der Bezirksklaſſe Nach dem förmlich ins Waſſer gefallenen Sonntag, der für die Vereine von Unterbaden eine ſehr unliebſame Pauſe bildete, rüſtet man wieder zu neuen Taten. In der Ab⸗ teilung Weſt ſtehen ſich dabei nicht weniger als 12 Mann⸗ ſchaften gegenüber, deren Spiele von durchweg großer Be⸗ deutung für Meiſterſchaft und Klaſſenerhalt ſind: 97 Maunheim— Sts Käfertal(:4) Alemannia Ilvesheim— 98 Seckenheim:3) Phönix Mannheim— Fortung Heddesheim(11:3) 8 Hockenheim— F Weinheim:5) Germ. Friebrichsfeld— Amicitia Viernheim(:4) 8 Mannheim— Bf Tugi Feudenheim(213) Der SC Käfertal, der auf fremden Plätzen bisher nicht ſonderlich gut abgeſchnitten hat, wird bei der leicht abſtiegsgefährdeten Sp. Vg. 07 kaum um eine Revanche herumkommen.— Die Secken heimer reiſen mit größ⸗ tem Unternehmungsgeiſt über den Neckar zu den Ale⸗ mannen, denn noch nie waren ihre Chancen, auf dem Neckarplatt zu beſtehen, ſo groß wie heuer. Kampf dem Abſtieg! lautet die Parole hinter der Uhland⸗ ſchule. Phönix Mannheim wird mit letztem Einſatz gegen die Fortuna Heddesheim kämpfen, um das Steuer zu neuem Kurs herumreißen zu können.— Ganz ſo leicht wie im Vorſpiel dürfte es den Wein heimer n nicht gemacht werden, in Hockenheim einen weiteren Sieg an ihre Fahnen zu heften und auch die Amicitia Viernheim hat ſich zu ſtrecken, um einer Prüfung auf Herz und Nieren durch die Friedrichsfelder Ger ⸗ mania erfolgreich zu begegnen. Hart und heiß wird auch die Schlacht am Waldparkdamm werden. 8 Mannheim braucht jeden Punkt, um das drohende Abſtiegsgeſpenſt zu bannen; ob es jedoch gegen die ſtarken Feuden heimer zu neuem Erfolge reicht, das muß erſt das Spiel erweiſen. Die benachbarte Heidelberger Gruppe hat Paarungen, die ebenfalls ſpannende Kämpfe auf der Tagesordnung: 98, Schwetzingen— 6 Kirchheim(:1) TSch Plankſtadt— BfB Mergentheim(:2) 5 Heidelberg— Kickers Walldürn(:3) FVg Eppelheim— SpVg Eberbach(:2) BB Wiesloch— Union Heidelberg(21:1) Die Partie im Schwetzinger Schloßgarten ſieht zwei Pioniere von O ſt im Kampf, die beide nicht gehalten haben, wos man auf Grund früherer Leiſtungen von ihnen erwarten durfte. Wir halten die Gaſtgeber für ſtark ge⸗ nug, einen Sieg zu landen und den gleichen Erfolg er⸗ hoffen wir von der TS in dem Treffen in Plank⸗ ſta dt, das die Soldatenelf aus dergen heim als Gegner ſieht. 05 Heidelberg wird gegen ie Ktͤers Wall⸗ §ürn ein gutes Stück von der gefährlichen Nachbar⸗ ſchaft des Tabellenendes abrücken und die F Vg Eppel⸗ heim ſollte nun ſoweit erholt ſein, ihren erſten Vollerfolg gegen die SpVg Eberbach herauszuholen. Das Hauptintereſſe des Tages gebührt jedoch dem Spiel auf der„Gerbersruh“, wo der VfB Wies loch in der Heidelberger Union auf einen ſchweren Gegner ſtößt, der wohl keine Ausſichten auf den Meiſter⸗ litel hat, gbex deſſenungeachtet eine ſcharfe Klinge zu ſchlagenn her steht f 33 5 75 88 92. 1 Badens Gauliga am 23. Januar Das Progromm der badiſchen Fußball⸗Gauliga am 23. Januar fällt ſehr gering aus, da an dieſem Tage bekannt⸗ lich in Schweinfurt das Reichsbundpokal⸗Zwiſchenrunden⸗ ſpiel Baden— Bayern ausgetragen wird. Der Meiſter⸗ ſchoftsſpielplon hat am 23. Januar folgendes Ausſehen: Vis Neckärau— SpVg Sandhofen, Germania Brötzingen— Biß Mühlburg, FV Kehl— Freiburger JC. Badens Handballſpieler proben In einem Wochenend⸗Lehrgang werden Badens Hand⸗ Haller auf das Vorxrundenſpiel um den Adlerpreis des Reichsſportführers vorbereitet. Die beſten Spieler des Gaues ſind am 22. und 23. Jonuax in Karlsruhe, wo nach den Erfahrungen eines abſchließenden Probeſpieles die Gaumannſchaft aufgeſtellt wird. Eingeladen wurden fol⸗ gende Spieler: Eine erfreuliche Bilanz: folgende verheiben, Henninger, Kemeter, Kritter. Lang. Müller. Rutſch⸗ mann, Schmidt, Spengler, Trippmacher, Zimmermann (alle SV Waldhof]: Fiſcher, Lodes(beide Bf Mannheim): Leiberich, Keilbach, Montag, Rohr(alle Tade Ketſch); Etzel. Schröder, Schwöbel(alle TV 62 Weinheim): Gehr. Gropp. Mülbert(alle TV Seckenheim]: Allgeier. Brudermüller und Elbers(alle FC Freiburg). Das WH WM. Jechten in der Libelle Die jeweiligen Zweikämpfe der Fechter finden ein leb⸗ haftes Intereſſe. In den weiteren Kämpfen trafen ſich am Montagabend Ehlers⸗ Mic 84 und Becke r⸗TV 1846. Becker gewann den Kampf. Am Dienstagabend traf Ehlers⸗ Mick auf Iſſelhardd⸗TV 46, wobei Iſſel⸗ hard ſiegreich blieb. Der Mittwochabend brachte Bayer⸗ TV 1846 gegen Ehlers. Hierbei konnte Ehlers erfolg⸗ reich ſein. Bis jetzt hat ſich gezeigt, daß es eine gute Idee war, das WHW⸗ Fechten in der Libelle durchzuführen, zumal die einzelnen Paarungen immer wieder neue Kämpfer brin⸗ gen und dadurch die Gefechte immer anders geartet ſind. So lieferten ſich z. B. am Mittwochnachmittag vor den Hausfrauen die beiden Mädels vom TV 46 König und Krapp einen ausgezeichneten Kampf, bei dem anfangs König überlegen führte und Krapp dann noch ſehr gut aufholen konnte. Die letzten Kämpfe finden am Freikag und Samstag ſtatt. Große Aufgaben für die Hö Das Sportprogromm der Hitler⸗Jugend nimmt von Jahr zu Jahr größeren Umfang an, und in gleichem Maße ſleigt auch die Zahl der Teilnehmer an den vom Führer verkündeten Reſchsſportwettkämpfen. Zählte man hierbei 1935 noch 3,8 Millionen Teilnehmer, ſo waren es 1930 bereits 4,2 und im ſoeben beendeten Johr ſogar 5,8 Mil⸗ lionen. In dieſem Jahr wird auf Grund der bisherigen Erfahrungen mit einer Teilnahme von rund 7 Millionen Jungen und Mädeln gerechnet. Außer den Reichsſportwett⸗ kämpfen, die an zwei Sonntagen zwiſchen den Monaten Mai und Juni ſowohl von der HJ als auch von dem BDM k beſtritten werden, kommen in dieſem Jahre, vor⸗ ausſichtlich in der erſten Hälfte des Monats April in Ber⸗ lin, erſtmals die Reichswettkämpfe im Gerätturnen zur Durchführung. Weiterhin werden Baunnwettbewerbe für Einzelkämpfe und Geſolgſchafſten ſowie Rundenſpiele im Fußball, Handball und Hockey veranſtaltet. In Breslau werden HJ und BDM Wettkämpfe in der Leichtathletik, im Schwimmen, Ringen, Gewichtheben, Turnen, Rudern und Kanu austragen. Der Höhepunkt in der Leibeserzie⸗ hung des jungen deutſchen Menſchen wird alljährlich die Teilnahme der H an den NS⸗Kampfſpielen in Nürnberg ſein. Die letzten Ausſcheidungen für die von Jahr zu Jahr erweiterten Titelkämpfe der deutſchen Jugend ſind die Gebietsſportfeſte, die allgemein bis 15. Auguſt abgewickelt ſein müſſen. „Paris. — Anſer Weltmeiſterſchaftsſtart in Straßburg? Frage der Austragungsorte in großen Zügen geklärt Die FI A hat auf ihrer Tagung in San Remo, wo oͤer genaue Zeitplan für die Fußball⸗Weltmeiſterſchaft auf⸗ geſtellt wurde, gleichzeitig die Frage der Austragungsorte in großen Zügen geklärt. Als Spielorte kommen zehn franzöſiſche Städte— Paris, Antibes, Bordeaux, Le Havre, Lille, Lyon, Marſeille, Reims, Straßburg und Toulouſe — in Betracht. USA und Niederländiſch⸗Indien werden ihren Ausſchei⸗ dungskampf am 29. Mai beſtimmt in Rotterdam durchfüh⸗ ren, die für den gleichen Tag angeſetzte zweite Ausſchei⸗ dung zwiſchen Argentinien und dem Vertreter von Zentral⸗ Amerika wird vorausſichtlich in Bordegux veranſtaltet. Für die acht Spiele der erſten Hauptrunde am 4. und 5. Juni erfolgt die Ausloſung erſt im Monat März in Feſtſtehend iſt jedoch, daß zwei Spiele dieſer Runde in Paris, und zwar am 4. Juni in der Prinzen⸗ parkbahn und am 5. Juni im Colombes⸗Stadion, aus⸗ getragen werden. Für die übrigen ſechs Spiele iſt geplant, Deutſchland in Straßburg, Belgien in Lille, Italien in Marſeille oder Antibes antreten zu laſſen. Die vier Spiele der zweiten Runde ſollen am 12. Juni in Paris, Marſeille, Le Havre und Straßburg abgewickelt werden. Die beiden Kämpfe der Vorſchlußrunde ſind am 16. Juni wieder für Paris und Marſeille vorgeſehen. Das Endſpiel um den dritten Platz kommt am 17. Juni in Lille, und der große Schlußkompf am 19. Juni im Pariſer Colombes⸗Stadion zur Austragung. Das Cplombes⸗Stodion wird zu dieſem Zweck auf einen Faſſungsraum für 60 000 Zuſchauer erweitert. Rudd leitet Deutſchland Schweiz Das Reichsfachamt Fußball hat den Engliſchen Fußball⸗ Verband gebeten, für den Länderkampf Deutſchland— Schweiz am 6. Februar in Köln einen Schiedsrichter nam⸗ haft zu machen. Die Wahl des Engliſchen Verbandes iſt auf R. W. Rudd aus Kenton gefallen, der zu den beſten Unparteiiſchen des Landes zählt. Erſt im vergangenen Jahr erhielt er die höchſte Auszeichnung aller engliſchen Schiedsrichter, als Leiter des Pokal⸗Endſpieles zwiſchen Sunderland und Preſton Northend im Wembley⸗Stadion zu amtieren. Meiſter des Turnierſports 1937 Einen außerordentlichen Auſſchwung hat im abgelau⸗ fenen Jahr auch der Turnierſport erlebt wurden doch über 250 turnierſportliche Veranſtaltungen abgewickelt, deren Höhepunkte die international beſetzten Turniere in Aachen, München unnd Berlin waren. Erfolgreichſter Springreiter des Jahres 1997 war Oblt. Heinz Brinckmann non der Kavallerie⸗ ſchule Hannover, der als Nachfolger von Rittm. Brandt heute die ſtärkſte Stütze Deutſchlands im internationalen Springſport iſt. Erſt nach den Olympiſchen Spielen in Kleine Sport- Nachrichten Adolf Witt(Kiel) triſſt im Rahmenprogramm des Weltmeiſtérſchaftskampſes Roth—Beſſelmann am 21. Januar im Sportpalaſt mit dem früheren Halbſchwergewichtsmei⸗ ſter von Frankreich, Roger Royer, zuſammen. Alfred Katter[Berlin) erhält Al Baker zum Gegner. Für die Steherrennen am Samstag, 22. Januar, in Stuttgart wurde als erſter Fahrer der Dortmunder Erich Metze verpflichtet. Der Schwimmländerkampf der Frauen zwiſchen Däne⸗ mark und Holland, der für den 11. Februar angeſetzt war, iſt nach Abſage der„Meisjes“ vom Programm des döni⸗ ſchen Schwimmſports geſtrichen worden. N Deutſche Rennpferde werden bei der St. Moritzer Renn⸗ woche an den Start gehen. Genannt wurden Heidekönig, Harpagos und Quaſi. Von deutſchen Reitern wird E. Böhlke, der im Vorfahre den„Großen Preis gewann, wie⸗ der in den Sattel ſteigen. Jahn Regensburg wurde für Karfreitag von VfB Biele⸗ feld, einem weſtfäliſchen Bezirksklaſſenverein, zu einem Freunoſchaftsſpiel verpflichtet. Die Turner⸗Arbeitstagung der Kreisfachwarte und Ob⸗ leute im Gau Baden findet am kommenden Wochenende in Karlsruhe ſtatt. Die deutſche Frauen Leichtathletik 1937 Starke Verbeſſerungen gegenüber 1936 in der Breitenleiſtung Das Jahr der Olympiſchen Spiele 1936 brachte auch in der Frauenleichtathletik naturgemäß eine Steigerung der Spitzenleiſtungen. Die Goldmedaillen Tilly Fleiſchers und Giſela Mauermayers, die Silbermedaillen Aunt Steuers und Luiſe Krügers ſowie die drei bronzenen Me⸗ daillen von Käthe Krauß, Elfriede Kaun und Paula Mol⸗ lenhöuer ſtellten die überragende Klaſſe der deutſchen Frauen⸗Leichtathletik deutlich in den Vordergrund. Das Pech der deutſchen 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel verhinderte einen weiteren großartigen Erſolg unſerer Sprinterinnen. Esiſt klar, daß das nacholympiſche Jahr eine Entſpau⸗ nung zwangsläufig bringen mußte. Dieſe Erſcheinung kann mon in allen Ländern, die an den Olympiſchen Spie⸗ len beteiligt waren, beobachten. Es iſt ebenſo klar, daß die Spitzenergebniſſe von 1936 im Jahre 1937 nicht ganz erreicht wurden. Erfreulich iſt jedoch, daß die Fortſchritte in der Breitenbeiſtung gegenüber 1936 ſehr groß ſind, und Daß wir in mehreren Diſziplinen ſtark nach vorn gekommen ſind, ganz abgeſehen von den guten Leiſtungen des Nach⸗ wuchſes. i Die Sprintſtrecken Gauz deutlich erkennbar iſt die Verbeſſerung der Brei⸗ tenleiſtung im 100 ⸗Meter⸗Lauf. 1937 iſt noch die 77. deutſche Läuferin 12,0 Sek. gelaufen, während im Jahr 1986 dieſe Leiſtung nur von 54 Läuferinnen erreicht wurde. Mit 11,9 Sek. führt die Olympiadritte Käthe Krauß (Dec Dresden] vor der Berlinerin Frl. Albus und der Kölnerin Frl. Winkels, die beide 12,1 Sek erreichten. Da die 200 Meter im olympiſchen Jahr nicht gelaufen wurden, beſtehen keine Vergleichs⸗Möglichkeiten. Erfreu⸗ licherweiſe kann jedoch feſtgeſtellt werden, daß das Ergeb⸗ nis der Breitenleiſtung ſehr gut iſt. 51 Läuferinnen blieben unter 8,3. Mit 25,2 Sek. hält Frl. Krauß⸗Dres⸗ den die Spitze, gefolgt von Frl. Dörffeldd t⸗Berlin und Frl. Win kels⸗Köln, die beide 25,4 ſchafften. Die Jeutſche Rekerdhalterin über 100 und 200 Meter, Frl. rauß, iſt in ihren Leiſtungen ſehr beſtändig gebkieben. Vorwärtsentwicklung im 8h⸗Meter⸗Hürdenlauf Eine ganz beachtliche Vorwärtsentwicklung ſowohl in Spitze als auch in der Breite hat der 80⸗Meter⸗Hürden⸗ lenommen. Mit 11,7 blieben Frl. Dempe(Weimar) 0 5 Frankfurt nur eine Zehntel⸗Sekunde iſtung, die die Deutſche Ruth Engel⸗ hart mit 11½ hält. Die Verbeſſerung in der Breite geht daraus hervor, daß die Zeit von 12,9 1937 von 44 Läu⸗ een erzielt oder unterboten wurde, während es im Johr davor nur 37 waren. Etwas verſchlechtert hat ſich die Lage im Speerwerfen in der Spitze, doch kann ſeſt⸗ ö wenden, daß im Jahre 1987 rien ſiher 40 Meter kamen. 5 8 Der Kugelſtoß wurde 1936 nicht durch deführt, ſo daß keine Vergleichs⸗Möglichkeiten beſtehen. 3 16 Werferinnen mit agen iſt hier, daß der Nachwuchs in Zukunft noch mehr nach vorn muß, zumal die Europameiſterſchaſten vor der Tür ſtehen. Die Krankheit unſerer Weltrekordlerin Giſela Mauer ⸗ mayer brachte es mit ſich, daß ſie 1997 mit 12,88 Meter nur auf den dritten Platz hinter Frl. Schröder(TV Mundenheim) mit 13,29 Meter und Frl. Weſſel(Iſer⸗ lohn) mit 13,23 Meter kam. Auch im Dis kus wurf fehlt der füngere Nachwuchs. An der Spitze ſteht die Welt⸗ rekordlerin Giſela Mauermayer, deren beſte Leiſtung des Jahres 1937 mit 45,10 Meter in Anbetracht ihrer Er⸗ krankung große Anerkennung verdient. Die Sprünge Im Hochſprung führen Dora Ratjen(Bremen) und Elfriede Kaun(Kiel) mit 1,65 bzw. 1,60 Meter eine lange Liſte von guten Springerinnen au. 1937 kamen 64 Springerinnen über 1,46 Meter, darunter auch eine ganze Anzahl befähigter Nachwuchsſpringerinnen. Im Weit⸗ ſprung kann man in bezug auf die Breitenleiſtung die gleiche erfreuliche Feſtſtellung treffen, denn 66 Springerin⸗ nen erreichten eine Leiſtung von 5,20 Meter und darüber Die beſte Leiſtung erzielte die Dresdnerin Frl. Krauß mit 5,96 Meter. Die 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel Die neue Beſtleiſtung des Dresdner SC mit 48,7, die der langlebigen Beſtleiſtung von München 1860 das Le⸗ benslicht ausblies, ſtand im Vordergrund der Ergebniſſe des Jahres 1937. Da wir in Deutſchlaud ein ebenſo um⸗ fangreiches wie gutes Material in den Kurzſtrecken haben, ſind auch die Leiſtungen der Vereinsſtaffeln dementſpre⸗ chend gut. 51 deutſche Mannſchaften erreichten eine Zeit von 52,7 und beſſer. Im Fünfkampf Im Füufkampf führt Frl. Krauß, zweifellos die erfolgreichſte deutſche Leichtathletin, mit 882 P. vor Frl. Gelius(Jahn München)(351.) und Grete Buſch⸗ Wuppertal(333.) die Liſte von 45 Wettkämpſerinnen an, die 202 und mehr Punkte erreichten. Giſela Mauer⸗ mayer beſetzte infolge ihrer Krankheit nur den ſechſten Platz mit 301., ſie hölt mit 377 P. die Weltbeſtleiſtung umd ſelbſtverſtändlich auch die deutſche Beſtleiſtung. Im Fünfkampf wäre zu wünſchen, daß der Nachwuchs noch ſtärker nach vorn käme. 574 erhielten die Beſtennadel Während im Jahre 1936 die 50 beſten Leichtathletinnen jeder Disziplin die Beſtennadel erhielten, wurde im Jahre 1937 die Verleihung von einer Mindeſtleiſtung abhängig gemacht. Das Ergebnis war, daß in faſt allen Disziplinen mehr als 50 Leichtathletinnen die Auszeichnung erhielten. Im ganzen kamen in den zehn Uebungen 574 Beſtennadeln zur Verleihung. 8„„. * liſche Halbſchwergewichtler, traf im Schleſien tritt zum Zwiſchenrundenſpiel um den Reichs⸗ bundpokal am 23. Januar in Breslau gegen Sachſen mit folgender Mannſchaft an: Stanitzek; Koppa, Kubus; Noſſek, Lachmann, Wydra(alle Gleiwitz); Eckert(Breslau), Scha⸗ letzkt,(Gleiwitz), Pawlitzki(Breslau), Piſchzek, Cyrannek (beide Gleiwitz). Weltmeiſter Henry Armſtroug ſchlug in Neuyork den Italiener Enrico Venturi in der ſechſten Runde entſchei⸗ dend. Der Franzöſiſche Fußball⸗Verband bereitet ſich ſorg⸗ fältig auf die Weltmeiſterſchaſt vor. In dieſer Woche wird der Verbandskapitän ein Trainingsſpiel zwiſchen einer B⸗Mannſchaft und der Nationalelf durchführen. Englands Tabellenführer Brentford hat am 22. Januor aut der vierten Runde des Fußball⸗Pokals gegen Ports⸗ mouth anzutreten. Wolverhampton Wanderers treffen mit Arſenal London zuſammen. Der AC Herkules Bamberg folgt mit ſeiner Ringer⸗ ſtaffel am kommenden Wochenende einer Einladung nach Thüringen. Die Bamberger werden am 15. und 16. Januar in Viernau und Zella⸗Mehlis im Rahmen zweier WHW⸗ Veranſtaltungen antreten. Die Kunſtturner von Junsbruck und des Allgäues haben für das kommender Wochenende einen Kampf nach Kempten vereinbart. Allan Hausſon wird im Fliegengewicht an Stelle von Ljushammar Schwedens Farben in dem am kommenden Sonntag, 16. Januar, in Stockholm ſtattfindenden dritten Boxländerkompf gegen Deutſchland vertreten. Englands Amateurboxer, die augenblicklich eine Däne⸗ mark⸗Reiſe unternehmen, beſiegten in Aarhus eine Aus⸗ wahl Jütlands ſicher mit:2 Punkten. Der Berliner Ringrichter Schröder wird am kommen⸗ den Sonntag in Warſchau den Box⸗Länderkampf zwiſchen Italien und Polen leiten. Nach Helſinki wurden die Studenten⸗Weltſpiele 1939 vergeben, wie auf dem Londoner Kongreß des Inter⸗ nationalen Studenten⸗Verbondes beſchloſſen wurde. Die Winterſpiele werden bekanntlich in Zakopane und Krynica (Polen] veranſtaltet. Deutſchland gab für die Eiskunſtlauf⸗Europameiſterſchaf⸗ ten vom 20. bis 23. Januar in St. Moritz ſeine Meldungen ab. Lydia Veicht und Maxie Herber ſtarten bei den Frauen, Günther Lorenz und Horſt Faber bei den Männern. Die Hitler⸗Jugend trägt am„Tage der Jugend“ beim Deutſchen Turn⸗ und Sportſeſt in Breslau am 27. Juli Wettkämpfe auf zwölf verſchiedenen Gebieten der Leibes⸗ übungen aus. Die Ausſchreibungen ſind bereits erfolgt. Frank Hough. der auch in Deutſchland bekannte eng⸗ Londoner National Sporting⸗Club auf den franzöſiſchen Schwergewichtler Lau⸗ riot. In der zweiten Runde ging der Franzoſe zu Boden, aber der Ringrichter disqualifizierte Hough wegen Tief⸗ ſchlags. Karl Maier(Singen) und der luxemburgiſche Meiſter Emile Konter n ſtehen ſich bei der Berufsboxveranſtaltung am 2. Februar in Baſel im Halbſchwergewicht gegenüber. Das letzte Spiel auf dem Turnier in Scorborough (England) beſtritten Frankfurts Hockey⸗Spielerinnen gegen Norkſhire. Die deutſchen Frauen unterlagen:3 und nah⸗ men in der abſchließenden Tabelle unter zehn Mannſchaften den achten Platz ein. Turnierſieger wurde Durham vor Loncoſhire. N Im Haag traf eine rumäniſche Eishockey⸗Auswahl auf die holländiſche Nationalmannſchaft, in der keine Kanadier mitwirkten. Die Rumänen ſiegten mit:1(:0,:1,:). Rudi Crauz ſtartet om kommenden Wochenende in Wengen(Schweiz) und wird im Lauberhorn⸗Rennen mit den beſten franzöſiſchen, italieniſchen, öſterreichiſchen und einheimiſchen Abfahrtsläufern zuſammentreffen. Das Bundesturnfeſt der Fédération de la Cote'Azur in Nizza vom 4. bis 6. Juni 1938 wird mit internationaler Beteiligung vor ſich gehen. Bei den polniſchen Turnmeiſterſchaften in Bromberg brachten ſich bei den Frauen Frl. Skirlinſki(Krakou) und 25 1885 Männern Koßmann(Warſchau) in den Beſitz der Titel. Reichshandballehrer Kaundinna plant die Aufſtellung zweier Frauen⸗Reichsmannſchaften, was den erſten Schritt zum internattonalen Spielverkehr bedeuten würde. 7 Berlin wurde Oblt. Brinckmann erſtmalig vor größere Aufgaben geſtellt und unerhört ſchnell, wie es nur bei eimem ganz großen Könner der Fall ſein kann, ſtellten ſich die bedeutendſten Erfolge ein. Unvergeſſen iſt ſeine vor⸗ jährige Siegesſerie in Rom und Paris. Oblt. Brinckmann brachte es auf insgeſamt 188 Punkte, eine Zahl, die auf Grund der Erſolge in den verſchiedenen Klaſſen der Springen errechnet wird. Der zweite Platz gehört dem Meiſter von 1936, SS⸗Sturmhauptführer Temme, mit 128 Punkten. Dieſer ausgezeichnete Spring⸗ reiter wäre ſicherlich noch erheblich weiter gekommen wenn ihn nicht ein Sturz in Mitachen für über zwei Monate kampfunfähig gemacht hätte. Den dritten Platz nimmt Rittm. Kurt Haſſe mit 88 Punkten ein, der Olympiaſieger von 1936. Das Championat der Springreiterinnen holte ſich Frl. Hardt aus Inſterbura mit 11 Punkten. Bei den Dreſſurreitern ſicherte ſich SS⸗Oberſturmführer C. H. Andreas mit 111 Punkten das Championat, das er nun zum drittenmal errang. Hinter ihm plazierten ſich Otto Lörke, A. Staeck und R. Wätjen, während bei den Frauen Frau Käthe Fronko, die ebenfalls auch in den Eig⸗ nungsprüfungen om erfolgreichſten abſchnitt, wieder an der Spitze ſteht. In den Eignungsprüfungen ſchnitt Ritt⸗ meiſter Menke mit 14 Siegen am beſten ab. In den Vielſeitigkeitsprüfungen waren Oblt. Huck und Frl. Backhauſen am erfolgreichſten, während in den Ge⸗ länderitten SA⸗Sturmführer Meier bzw. Frau Sieverts⸗ Weidmann das Championat errangen. Oberſtlt. Ruppert war das Championat der Fahrer mit 30 Siegen nicht zu nehmen, bei den Fohrerinnen behauptete ſich Frl. M. Biſchoff mit ſieben Siegen an der Spitze. Münchener Reitturnier begann Der Beſuch des dreitägigen Reit⸗ und Springturniers in München, wo das Turnierſportjahr 1938 eingeleitet wurde, ließ am erſten Tage nichts zu wünſchen übrig. Das wichtigſte Ereignis am Eröffnunastaa wor ein Jagd⸗ ſpringen der Kl. I, das von insgeſamt 58 Teilnehmern beſtritten wurde. Die Entſcheidung ſiel erſt im letzten Umlauf, durch SA⸗Truf. Zimmermann auf Hubertus. Nach eine mſchneidigen Ritt erreichte er bei 0 Fehlern mit 50 Sekunden die beſte Leiſtung. Lange Zeit ſah es nach einem Siege von Oblt. Roſchmann auf Quadrigo aus, der mit ebenfalls 0 Fehlern in 52 Sekunden den zweiten Platz be⸗ legte vor Wachtm. Engelhardt auf Knappe. Insgeſamt gab es zehn fehlerloſe Ritte.— Eine Dreſſur⸗ und eine Eignungsprüfung waren bereits am Nachmittag entſchieden worden. Mit einem Zweipferdeſpringen wurde das Pro⸗ gramm des erſten Tages abgeſchloſſen. Deutſcher Ringerſieg in Karlſtaot Beim Internationalen Ringerturnier in Karlſtadt kam im Mittelgewicht der Berliner Ludwig Schweickert zu einem beifällig aufgenommenen Erfolge. Er legte den Schweden Brox Andersſon in:08 Min und anſchließend Ivar Andersſon in:43 Minuten auf die Schultern und wurde damit Turnierſieger. Im Weltergewicht belegte Eurovameiſter Fritz Schäfer(Ludwiashafen] hinter Ture Andersſon den zweiten Platz. Der Pfälzer gewann gegen Göſta Andersſon in 2131 und gegen Svedberg nach 138 Minuten durch Aufgabe verlor aber gegen Ture Anders⸗ ſon berefts Rück zwei Minuten.. Joachim wieder Billardmeiſter Bereits am dritten Tage der deutſchen Billardmeiſter⸗ ſchaft Cadre 45/2 fiel die Entſcheidung. Der Titelvertei⸗ diger Joachim(Berlin), der ſich bisher als einziger ohne Niederlage behauptete, hat die Meiſterſchaft auch für dieſes Jahr ſicher, nachdem ſein hartnäckigſter Gegner Sorge(Berlin) gegen Lütgehetmann(Frankfurt⸗M.] nur ein Unentſchieden ſchaffte und ſomit Joachim die entſchei⸗ dende Partie gegen Sorge gewiſſermaßen erſparte. Sorge kann ſelbſt bei Gewinn dieſer Partie nicht mehr Meiſter werden, jedoch iſt es für ihn von Wichtigkeit, ob er den zweiten Platz vor Förſter(Aachen) behauptet. Dr. Diem ſpricht in Prag Dr. Carl Diem, der Generalſekretär der Olympiſchen Spiele 1936 in Berlin, hat die Einladung, in Prag Vor⸗ träge über„Olympia 1936 in Bildern“ zu halten, an⸗ genommen. Er wird am Freitag und am Samstag vor den Gäſten und Mitgliedern des deutſchen und tſchechiſchen Turnlehrer⸗Bildungskurſes und der deutſchen und tſchechi⸗ ſchen Hochſchulzentrale für körperliche Erziehung ſprechen. Vom Winterſport Der Raſtenburger SW bereitet ſich ſorgfältig auf die deutſche Eishockeymeiſterſchaft vor. In Trainingsſpielen wurden Preußen Inſterburg 3b und Grünweiß Gumbinnen 18:2 beſiegt. Der Sc Rießer See wird mit folgenden Spielern in die Vorrundenkämpfe zur deutſchen Eishockeymeiſterſchaft eingreiſen: Egginger; Wild— Schenk; Braumiller— Reitmeyer; Lang— Dr. Strobl— Reinhold; Gaßner Späth— Gäßler. Alfred Dompert, der bekannte Mittelſtrecken⸗ und Hin⸗ dernisläufer, iſt auch ein guter Schiläufer, wie ſich in Wieſenſteig herausſtellte. Jedenfalls wird er bei den Heeresmeiſterſchaften am Longlauf teilnehmen. Die Eislauf⸗Meiſterſchaften des Gaues Südweſt werden erſt am 29./30. Januar entſchieden. Urſprünglich ſollten ſte am kommenden Wochenende in Darmſtadt ſtattfinden. Paul Kraus ſtand 70 m Ausgezeichnete Leiſtungen gab u es bei dem Schiſpringen guf der Honns⸗Heinz⸗Schanze in Johanngeorgenſtadt, wo⸗ bei Paul Kraus ſogar mit einem Sprung von 7 Meter aufwartete. Er ſiegte mit der Tagesbeſtnote don 334,2 und Sprüngen von 65. 67 und 70 Meter vor dem Lenaxrieſer Haſelberger, der mit 61, 62 und 70 Meter auf Note 328,4 kam. Der deutſche Sprunglaufmeiſter Schneidenbach(Aſch⸗ berg) erzielte 55, 64 und 68 Meter. Auf der Koppenſchanze in Krummhübel kam der deutſche Schimeiſter Günther Meergaus zu einem neuen Exfolg Obwohl nur ein verkürzter Anlouf benutzt wurde gab es Sprünge von über 4o Meter.— Die Er gebniſſe: J. G. Meergans(Hirſchberger Jäger Note 296,2(405 und 41.5 Meter]: 2. G. Adolph(Hirſchberger Jägers 2206(40 und 40,5 Meter); 3. H. Krebs(SS Krummhübel) 221,2(41 und 39,5 Meter). Lotterie zur Durchführung des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes Breslau Dem Deutſchen Reichsbund für Leibesübungem iſt vom Reichsinnenminiſter zur Durchführuna des Deutſchen Turn⸗ und Svortfeſtes in Breslau und zur Förderung ſeiner Aufgaben eine Lotterie mit einer Million Doppel⸗ loſen zu einer Mark bzw. zwei Millionen Eizelloſen zu 50 Pfg. für das ganze Reichsgebiet genehmigt worden, Die Lotterie wird am 1. April aufgeleat. am 2. Juli iſt Ziehungstag. Faſt 82 000 Gewinne und vier Prämien im Geſamtwert von 250 000 Mark kommen zur Ausſpielung. Heinrich Hergert, der fünfmal dos Nationaltrikot trug. wird in Zunkunft nicht mehr für ſeinen Verein, den Fa Pinien leid,, 9 ann. A 2 ber Walfang in der Antarktis hat begonnen: Jeutsclle Falacken Scluimmen im Clsmeen Das Mutterschiff„Unitas“, die größte Walkocherei der Welt Bremen, im Januar. Fieberhaft hatten ſie alle auf oͤen großen Augen⸗ gewartet, und nun war er endlich da: im Morgengrauen des 8. Dezember löſte ſich von einem der 210 Walfangboote, oͤie von insgeſamt 27 Natio⸗ nen in das Südliche Eismeer gedampft waren, der erſte Harpunenſchuß. Damit war Has Zeichen zum Beginn der Jagd zeit 1937/8 gegeben, die nach dem im verfloſſenen Sommer in London unterzeichneten internationalen Abkommen in der Antarktis auf oͤrei Monate beſchränkt iſt, vom 8. De⸗ gember bis 15. März jeden Jahres. Alle walfang⸗ treibenden Länder, zu denen ſeit Jahresfriſt auch Deutſchland gehört, mußten ſich verpflichten, dieſe nun geſetzlich feſtgelegte Fangzeit genau ein⸗ guhalten. Schwerarbeiter am„Ende der Welt“ Mitte Oktober ſetzte ſich die deutſche Walfiſchflotte von den Heimathäfen Bremen, Hamburg und Weſer⸗ münde aus in Bewegung. Es war eine ſtattliche Ar⸗ mada mit insgeſamt 6 Kochereien und 44 Fangbooten, die da in See ſtach, und als die Schiffe vor einigen Wochen ſüdamerikaniſche Häfen anliefen, um ihre Vorräte zu ergänzen, erregte be⸗ ſonders das Walfangmutterſchiff„Unitas“ Aufſehen, das mit ſeinen rieſigen Ausmaßen und modernſten Einrichtungen nicht nur die größte Walkoche⸗ rei der Welt darſtellt, ſondern im wahrſten Sinne des Wortes einer ſchwimmenden Fabrik gleicht. Es verfügt allein über eine Beſatzung von 400 Mann, die ſich aus 120 Walfängern und 200 Arbeitern zu⸗ Der Führer bei Roſenberg Reichsleiter Roſenberg, der hier vom Führer beglück⸗ wünſcht wird, wurde an dem gleichen Tag wie Her⸗ monn Göring 45 Jahre alt. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) ſammenſetzt. Zuſammen mit anderen Mutterſchiffen und Kochereien beträgt jetzt das Aufnahmevermögen der deutſchen Walfiſchflotte rund 99000 Tonnen Tran in einer Fangſaiſon. Das iſt bei einer Weltproduktion von 400 000 Tonnen ein Viertel allen Oels, das aus den getöteten Walen gewonnen wird. Wer kann es ermeſſen, welch ungeheuren Anfor⸗ derungen die 763 deutſchen Männer, die jetzt am „Ende der Welt“ den Rieſen des Meeres nachfagen, gewachſen ſein müſſen? Das Südliche Eismeer gilt als das kälteſte Gebiet der ganzen Erd⸗ oberfläche. Selbſt im Sommer liegt die Mittel⸗ temperatur faſt durchweg unter dem Gefrierpunkt. Verſchärft wird die Kälte durch äußerſt heftige Stürme, Treibeis und Eisberge. Man hat des⸗ halb nur die tüchtigſten Seeleute für die deutſche Walfiſchflotte ausgeſucht, die über einen robuſten Körper, unverſtegbaren Mut und ſtarke Arme ver⸗ fügen. Denn es iſt keine Kleinigkeit, bei Kältegraden, die Stein und Bein gefrieren laſſen, täglich 20 bis 25 Wale zu erlegen und innerhalb 24 Stunden bis auf den letzten Knochen vollſtändig zu verarbeiten. Drei lange Monate ſind die Jäger der Antarktis von der Außenwelt abgeſchnitten, während ſie ihr hartes Handwerk verrichten, drei Monate leben ſie auf ihren Schiffen, die erfüllt ſind vom penetranten Geruch des Walfiſchtrans, der alle ihre Kleider durchdringt. Aber man hat wenigſtens dafür geſorgt, daß ſte ſich in ihrer allerdings nur kurz bemeſſenen Freizeit auch die nötige Ruhe und Erholung gönnen können. Im Vorſchiff der Walkocherei„Umitas“ befindet ſich ein großer Gemeinſchafts raum, eine große Mannſchaftsküche, Meſſen, Kammern für Matroſen und ſaubere Baderäume, ja, ſogar einen eigenen Verkaufsſtand für die Beſatzung gibt es, bei dem man ſich mit dem Notwendigſten, was man braucht, für billiges Geld verſorgen kann. Walfiſche werden zu Oel und Futtermehl Wie geht nun die Verarbeitung eine? Wals vor ſich? Iſt das Tier, das von den Fang⸗ bpoten harpuniert worden iſt, im oft ſehr erbitter⸗ ten Kampfe mit ſeinen unerſchrockenen Jägern ſo ſchwach geworden, daß es vollends getötet werden kann, wird es mit Winden durch die Aufſchlepphahn auf das hintere Speckdeck gezogen. Hier warten ſchon die Speckſchneider, die in kürzeſter Zeit den Speck abgeſchält und in große Stücke zerlegt haben. Das Tier wird nun durch eine weitere Motorwinde auf das vordere Oberdeck geholt, wo es vollſtändig ſke⸗ lettiert wird. Fleiſch und Speck wandern ſofort in die modernen Kochöfen, während das Knochengerüſt mittels maſchineller Sägen in kleine Stücke zerlegt wird. Dieſe werden in den Knochenmühlen zunächſt zermalmt und dann ebenfalls einem Kochprozeß unter⸗ zogen.. Iſt das ausgeſchiedene Walöl im Sepe⸗ ratorenraum vollſtändig gereinigt, wird es durch Pumpen den einzelnen Oeltanks zuge⸗ führt, deren Geſamtrauminhalt auf der„Unitas“ rund 25 000 Kubikmeter beträgt. Aber nicht nur Tran wird hier fabrikationsfertig hergeſtellt, ſondern auch Futtermehl, das aus den Abfällen gewonnen wird. In den einzigartigen Fabrikationsbetrieben ber„Unitas“, die über die modernſten Maſchinen — Die radfahrende Königin Königin Wilhelmina von Holland, die aus dem Haag nach Schloß Sveſtdijk übergeſiedelt iſt, um hier die Geburt ihres erſten Enkels zu erwarten, macht eine kleine Spazierfahrt auf ihrem Fahrrad. (Preſſe⸗Bildzentrale, Zander⸗Multiplex⸗K.) und Geräte verfügt, können bei einem guten Fang täglich 25 Wale mit einem Gewicht von je 2000 Zent⸗ nern reſtlos verarbeitet werden. Das iſt eine ge⸗ waltige Leiſtung, die von keinem anderen Walfang⸗ Mutterſchiff mehr erreicht werden kann, das unter fremder Flagge auf dem Südlichen Eismeer kreuzt. So hoffen wir, daß unſere Walfangflotte im Früh⸗ Präſident Rooſevelt eröffnete den 75. Kongreß Prüſtdent Rooſevelt(am Rednerpult) eröffnete in Washington den 75. Kongreß. (Preſſephoto, Zander⸗M.) Wolkenkratzer mit Kommandobrücken In dem engliſchen Seebade Haſtings iſt ein ſech⸗ zehnſtöckiges Wohn⸗ und Geſchäftshaus errichtet warden, das von eigenartigen Balkonen, die Kom⸗ mandobrücken ähnlich ſehen und einen freien Aus⸗ blick auf das Meer geſtotten ſollen, umgeben iſt. (Weltbild, Zander⸗M.) jahr mit einer reichen Beute aus unſerer einzigen Kolonie, dem freien Meere, in die Heimathäfen glück⸗ lich zurückkehren wird. EEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE E rr.—— pf P’—7ß7«irrr q˙. p—‚——————————— X V Wer älter wird Von Julius Kreis. Das Aelterwerden geht ſo an: Die Leute konſta⸗ tieren, daß man ſich gar nicht verändert hat; oder ſie ſagen: Sie ſehen aber geſund aus; oder: In Ihren Jahren macht ſo was noch(noch!) keine Beſchwerden. Oder ſich fragen: Sind Sie noch immer unverheira⸗ let? Oder: Sie wohnen noch immer in der Heu⸗ gaſſe?— Sie geben Ratſchläge: Machen Sie jeden Morgen fünfzehn tiefe Kniebeugen. Unſer Schnei⸗ der: Nehmen Sie keinen karierten Stofft er trägt auf. Nehmen Sie den dunklen, das macht ſchlank. Wer älter wird, hört mit Intereſſe zu, wenn fe⸗ mand von ſeinem Rheumatismus erzählt oder von 259 Badekur oder von einem wirkſamen Nerven⸗ alz. Wer älter wird, lieſt im„Aerztlichen Hausfreund“ den Artikel über„Pflege der Arterien“ oder„Be⸗ kämpfung des Senkfußes“. Er lieſt in der Literatur⸗ geſchichte voll Befriedigung, daß Lilienron mit vierzig Jahren das Dichten anfing und Fontane mit Siebzig ſeine beſten Romane ſchrieb. Er unterſtreicht in der Statiſtik, daß die ſpätgeborenen Kinder einen größe⸗ ren Begabungskveffizienten haben als die frühgebo⸗ renen und Staatsmänner durchſchnittlich zwiſchen 50 und 60 die größten Erfolge aufweiſen. Da hat man alſo noch lauge hin! Eines Tages gibt's dann in der Trambahn den erſten fühlbaren Knacks: ein kleines, nettes, artiges Schulmädel ſteht knixend auf und bietet dem Herrn, der älter wird, den Platz an.. Die dumme Gbre! Wer älter wird, endeckt voll Rührung über ſich und ſein Schickſal die erſten grauen Haare und ſtreicht ſie unter die dunklen, er nimmt manchmal zur nächt⸗ lichen Heimkehr ein Auto, auch wenn er allein iſt, er hat auf ſeinem Waſchtiſch und im Schrank ein hal⸗ bes Dutzend Medizinfläſchchen und Pulverſchachteln, er z ieht bei jedem repräſentativen Anlaß ſeinen uch ein bißchen ein, er redet gern von vergangenen Zeiten, wie ſchön es früher war, und er meidet Men⸗ ſchen mit Schnupfen und Huſten, entgiftet ſeinen Ta⸗ bak und Kaffee mit allerhand Patenten, unterſcheidet mit Sachkenntnis unter den Rotweinen Manchmal prüft er ſeinen Puls, jede Woche ſtellt er ſich auf die Waage, und wenn ein fremder Herr an ſeinem Stammtiſch ſitzt, runzelt er leicht die Stirn. Ein Haus mit einer guten Köchin iſt ihm lieber als eines mit einer ſchönen Tochter. Er iſt ein Herr in den beſten Jahren. Ein Herr in den beſten Jahren! Gewiß, er räumt manches Feld, und das„Uebergangl“ in die„vorige Generation“ geht nicht ab ohne„Aufmand'ln“ gegen die Jahre. Aber dann tauſcht der Herr, der älter wird, doch allerhand ein: Verſtändnis für die realen Freuden des Daſeins, wenn er glücklich veranlagt iſt, eine heitere Reſignation. Er wird nicht mehr zornig um des Kaiſers Bart. War das Lächeln im„Ueber⸗ gang“ manchmal ein bißchen krampfhaft und bitter, nachher wird es echt und löſend. Unglücklich durch eine große Liebe— glücklich durch eine große Liebe?(wenn er ganz klug geworden iſt, will er da nichts verreden)—, vorläufig iſt er im ſchönen Gleichgewicht. Aber das bekommt er nicht umſonſt. Da mußte er zwanzig Jahre„Sturm und Drang“ drangeben und alles Glück und Beben holder Torheit und alles Reizvolle und Schöne, das in der Trunkenheit junger Jahre liegt. Wer älter wird, hat ſeine reiferen, ſeine„beſten Jahre“ bezahlt. Sanfte und weiſe Hand des Schöpfers, daß man dann mit dem Tauſch zufrieden iſt! eee. Sigmund Graff über ſich ſelbſt Das Nationaltheater? bringt am Samstag zu⸗ gleich mit verſchiedenen anderen Bühnen im Reiche Sigmund Graffs neues Werk„Begeg⸗ nung mit Ulrike“ in Uraufführung heraus. Mein Leben begann am 7. Januar 1898 in der mittelfränkiſchen Stadt Roth bei Nürnberg. Mit 167 Jahren meldete ich mich, der Unterprima des huma⸗ niſtiſchen Gymnasiums im Ansbach entfliehend, als Kriegsfreiwilliger und Fahnenjunker beim 2. baye⸗ riſchen Jägerbataillon(Aſchaffenburg). Mit der Ma⸗ ſchinengewehrkompanie dieſes Bataillons bin ich im Verbande des deutſchen Alpenkorps über zwei Jahre an allen Fronten(mit Ausnahme von Rußland) ge⸗ ſtanden und als Leutnant unverwundet wieder heim⸗ gekehrt. Verdun und der Kemmel, der Durchbruch bei Tolmein und die letzten ſchweren Abwehrkämpfe an der Somme ſind die blutigen Glanzpunkte mei⸗ nes„Gefechtskalenders“. Nach dem Krieg wandte ich mich dem Studium der Nationalökonomie und, als ich für dieſes Gott ſei Dank nichts taugte, dem Journalismus zu. Sie⸗ ben Jahre nach dem Krieg, 1926, begann ich Theater⸗ ſtücke zu ſchreiben. Mein erſtes Werk war das ge⸗ meinſam mit dem verſtorbenen Carl Ernſt Hintze verfaßte deutſche Frontſtück„Die endloſe Straße“. Im Mai 1933 berief mich das Vertrauen des Herrn Reichsminiſters Dr. Goebbels in die Theaterabtei⸗ lung des Reichsminiſteriums für Volksaufklärung und Propaganda, wo ich ſeither, zuerſt unter Otto Laubinger, jetzt unter Rainer Schlöſſer, der Reichs⸗ oͤramaturgie und ihren vielfältigen Aufgaben zu dienen bemüht bin. Sigmund Graff. Lope⸗de⸗Vega⸗Araufführung in Frankfurt Frankfurt, im Januar. Drei Jahre hat es gedauert, bis Lope de Vega durch das jüngſte Ueberſetzungswerk Dr. Hams Schlegels auch auf der deutſchen Bühne heimiſch wurde. Es iſt das Verdienſt Dr. Schlegels, daß er als einer unſerer beſten Spanienkenner und als einziger, der das Geſamtwerk Lope de Vegas im ſpaniſchen Urtext geleſen hat, den Dichter wahrhaft dem deutſchen Theater geſchenkt hat. Das köſtliche Luſtſpiel„Wenn Frauen keine Augen hät⸗ ten“ iſt in Gegenwart des Ueberſetzers im Kleinen Haus in Frankfurt aus der Taufe gehoben worden. „Wie überglücklich alle Männer wären— wenn Frauen keine Augen hätten“— ſo heißt am Schluß die zuſammenfaſſende Nutzanwendung. Aber nicht etwa beine Augen, in die der geliebte Mann hinein⸗ ſchauen könne, ſondern vielmehr keine, die ſelbſt nach andern ſchauen. Denn das zeigt das luſtige Spiel, wie die Neugier der Frauen Unglück über die Män⸗ ner bringt. Federico bittet ſeine ſchöne, innigſt⸗ geliebte Iſabella, ein Zuſammentreffen mit dem Kai⸗ ſer, der gerade in jener Gegend ſeine Jagd hält, zu vermeiden, da der Kaiſer ſich leicht an ſchönen Frauen entzünde. Durch das Verbot iſt die Neugier Iſa⸗ bellas erſt geweckt, ſie ſieht den Kaiſer und ſchon iſt das Unglück geſchehen. Er verliebt ſich in ſie, holt ſie an ſeinen Hof und es muß erſt nach tauſend Schwierigkeiten, viel Kummer und Schmerz die Herzen der Liebenden erſchüttern, bis ſie dem Kai⸗ ſer alles geſtehen, der dann nicht ſtraft, ſondern in veyſtehender Güte die Liebe ſegnet. Ja, wenn die Frauen keine Augen hätten! Die von Herbert Wahlen mit ſüdlichem Tempera⸗ ment und mit der Fülle und Pracht ſüdlichen Far⸗ benveichtums und Glanzes inszenierte Uraufführung war getragen von dem, was Lope de Vega unver⸗ gänglich macht: von der öͤramatiſchen Kraft und Be⸗ geiſterung des ewigen Theaters. Wolfgang Bütt⸗ ner(Federico), Claire Kaiſer(Iſabella) und Fritz Saalfeld(Kaiſer) hatten in den Hauptrollen die innere Gelockertheit und ſpieleriſche Freude am eige⸗ nen Spiel, wie Lope de Vega es braucht. Der Bei⸗ fall war ſtürmiſch und begeiſtert. Adol pb Mener. Schweden trauert um Goeſta Ekman. Die ſchwe⸗ diſche Preſſe ſteht völlig unter dem Eindruck des Hin⸗ ſcheidens Goeſta GEkmanns, des auch in Deutſch⸗ land bekannten großen ſchwediſchen Schauſpielers. Führende Vertreter der ſchwediſchen Theater⸗, Film⸗ und Dichterwelt, hervorragende Perſönlichkeiten des kulturellen Lebens der ſchwediſchen Hauptſtadt brin⸗ gen in ihren Nachrufen ihre Bewunderung und ihre Trauer zum Ausdruck. O Muſikſtiftung der Königin Eliſabeth von Bel⸗ gien. Auf Veranlaſſung der Königin Eliſa⸗ beth von Belgien wird in Brüſſel von nun ab und alljährlich ein internationaler Wett⸗ bewerb„Eugene Nfaye“ nicht nur für Geiger, ſondern auch für Pianiſten und Dirigenten veran⸗ ſtaltet. Im Mai 1988 findet dieſer Wettbewerb für Pianiſten ſtatt. Es werden zwölf Preiſe verteilt, und zwar(in belgiſchen Franken) 1. 50 000, 2. 25 000, 3. 20 000, 4. 17 500, 5. 15 000, 6. 12 500, 7. 10 000, 8. 8500, 9. 7500, 10. 6500, 11. 5000, 12. 4000. Die kgl. belgiſche Geſandtſchaft in Berlin hat die deutſche Regierung gebeten, eine deutſche Perſönlich⸗ keit damit zu beauftragen, Mitglied der Jury dieſes Wettbewerbs zu ſein. Anfragen ſind an Herrn Charles Houdret, Verwaltungsdirektor der Mutſik⸗ ſtiftung Königin Eliſabeth, Palais d' Egmont in Brüſſel, zu richten. .— 6. Seite/ Nummer 21 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 14. Januar 1988 — Das Trinkgeldgeben beziehungsweiſe Trink⸗ geldnehmen ſpielt in Oeſterreich, namentlich in Wien, eine beſondere Rolle. Auch bei den Staats⸗ bedienſteten, obwohl es dieſen bei Strafe der Ent⸗ laſſung verboten iſt, ſolches zu fordern oder anzu⸗ nehmen. Die neuzeitlichen Anſchauungen huldigen⸗ den Bundesangeſtellten niederer Kategorien empfin⸗ den auch im allgemeinen ein Trinkgeld⸗Angebot als eine Beleidigung, als gemütliche Wiener ſtecken ſie aber die erlittene Kränkung zumeiſt widerſpruchs⸗ los ein. Bei einer vor einiger Zeit ſtattgefundenen bezirksgerichtlichen Verhandlung, bei welcher der Bundesbahnſchaffner A. Z. um Herabſetzung der an ſeine geſchiedene Ehefrau zu zahlende Alimentation bittlich geworden war, kam die Frage, ob er trotz des Verbotes Trinkgelder angenommen habe oder micht, mit entſcheidender Bedeutung aufs Tapet. Der Schaffner begründete nämlich ſein Klagebegehren damit, daß die vor dem Jahre 1935 erfolgte Alimen⸗ tatiynsbemeſſung mit Einbeziehung der bis dahin üblichen Trinkgelder zum geſetzlichen Monatsgehalt erfolgt ſei. Seit Herbſt des Jahres 1935, da ein ſehr werſchärftes Trinkgeldannahme⸗Verbot in Kraft trat, mahm er aber kein ſolches mehr in Empfang, wo⸗ durch ſein monatliches Einkommen weſentlich ge⸗ ſchmälert wurde.„Sie nehmen alſo wirklich kein Trinkgeld mehr an?“, ſagte der Richter zum Kläger, und ſchüttelte dabei etwas ungläubig den Kopf. Vielleicht erinnerte er ſich, oͤaß er ſelbſt erſt unlängſt einem Schaffner einen Halbſchilling ſchenkte, weil er ihm bei der Verſtauung des Reiſegepäcks behilf⸗ lich war. Schließlich mußte er aber doch annehmen, daß der Schaffner die Wahrheit geſprochen habe, es war ja niemand da, der das Gegenteil hätte bewei⸗ ſen können, und gab der Klage ſtatt, indem er die Herabſetzung der Alimentation bewilligte. Das Zivillandesgericht, an welches die Frau des Schaff⸗ ners ſich nun wendete, war vor wenigen Tagen von der Glaubwürdigkeit der Eiſenbahnbedienſteten in Trinkgeldangelegenheiten minder überzeugt. Es hob das erſtrichterliche Urteil auf und begründete dies damit, daß der Schaffner bloß behauptet habe, kein Trinkgeld mehr angenommen zu haben, aber den ſtrikten Beweis dafür nicht erbracht habe. Der Zuſatz zu dieſer Begründung, daß es ſicherlich faſt unmöglich iſt, zu beweiſen, daß man keine Trink⸗ gelder annimmt, wird den Kläger kaum getröſtet haben. Die Entſcheidung war aber notwendig, weil im Zivilprozeß ſtrikte Beweiſe durch einfache Be⸗ hauptungen nicht erſetzt werden können. *. — Gouverneur Hoffman von New Jerſey gab fetzt bekannt, in welcher Weiſe die ſeinerzeit für die Feſtnahme und Ueberführung des Mörders des Lindbergh⸗Babys ausgeſetzte Belohnungsſumme von 25000 Dollar verteilt worden iſt. 22000 Dollar ſind unter den zehn Perſonen verteilt worden, die den größten Anteil an der Verhaftung und Ueberſüh⸗ rung Bruno Richard Hauptmanns gehabt haben. Der Neger William Allen, der den Leichnam des Kindes guffand, erhielt 5000 Dollar. Dem Tankſtellenleiter Walter Lyle, der eine der Löſegeldnoten von Haupt⸗ mann perſönlich entgegengenommen hatte, wurden 7500 Dollar zugeſprochen. Der Tankſtellenangeſtellte John Lyons, der dieſe Note zur Identifizierung auf. die Bank brachte, erhielt 1000 Dollar. Auf den Bank⸗ heamten William Strong, der die Note als Teil des Löſegeldes identifizierte, entfielen 2000 Dollar. Die Kinokaſſiererin Celia Barr, die Hauptmann als den Mann identifizierte, der ihr eine der Löſegeloͤnoten als Zahlungsmittel übergeben hatte, erhielt 2000 Dollar. Je 1000 Dollar entfielen auf die Identifi⸗ zierungszeugen Amandus Hochmuth, Joſef Perrone umd Millard, eine Belohnung von 500 Dollar ſchließ⸗ lich auf den Zeugen Charles Roſſiter. Die xeſtlichen 3000 Dollar wurden in Beträgen von je 25 Dollar unter die zahlreichen Bankbeamten verteilt, die ſei⸗ merzeit den Behörden das Einlaufen von Löſegeld⸗ noten in ihren Bankſtellen mitgeteilt haben. — In der engliſchen Hafenſtadt Hull gab es dieſer Tage ein rührendes Ereignis. Der Dockarbeiter William Altoft war arbeitslos geworden und geriet auf dem Arbeitsamt mit einem Beamten in eine ſcharfe Auseinanderſetzung. Dabei hatte er den Be⸗ amten etwas zu heftig angegriffen und mußte des⸗ halb vor Gericht erſcheinen. Der Richter verurteilte ihn zu vierzehn Tagen Gefängnis und ließ ihn gleich abführen. In dieſem Augenblick ſtürmte ſeine Frau aus dem Zuſchauerraum auf ihn zu und umarmte und küßte ihn. Der Richter ließ ſich die Frau kom⸗ men.„Iſt Ihr Mann ein braver Familienvater?“ fragte er ſie.„Der beſte, der ſich denken läßt“ ant⸗ wortete die Frau.„So“, meinte der Richter,„ich habe geſehen, wie Sie ihn geküßt haben, dieſer Kuß ſoll ihn von dem Gefängnis retten“. Und er wandelte die vierzehn Tage Gefängnis in ein Pfund Geld⸗ ſtrafe um, das der Maun in Raten von zwei Schil⸗ ling zahlen ſollte. Glücklich zogen die beiden ab, aber die Sache ſollte damit nicht erledigt ſein. Ein Berichterſtatter ſandte die Geſchichte an eine Zeitung in London und die Redakteure waren derart ge⸗ rührt darüber, daß ſie dem Mann ſofort das Pfund einſandten. Als die Sache dann wirklich in der Zei⸗ tung ſtand, regnete es geradezu Pfunde aus allen Teilen Englands, ſo daß der Arbeitsloſe für einige Zeit ſeine Sorgen los iſt. Der Kuß hatte ſich gelohnt. ** — Nicht nur die Haushalte und Geſchäfte, ſondern auch die amtlichen Stellen entrümpeln, um das heute wertvolle Altpapier neuen Beſtimmungen im Rah⸗ men des Vierjahresplans zuzuführen. Damit dabei aber nichts Wertvolles verlorengeht, macht eine Or⸗ ganiſation der deutſchen Wiſſenſchaft ſorgſam über der Entrümpelung. Es iſt die Reichstauſchſtelle im Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſterium für Wiſſen⸗ ſchaft, Erziehung und Volksbildung, die der Preußi⸗ ſchen Staatsbibliothek angegliedert iſt. Wie nötig dieſe Kontrolle iſt, zeigt die Entrümpelung der Bibliotheken von 2000 Amtsgerichten und Juſtiz⸗ behörden, denn hierbei werden nicht nur wertloſe Akten und Bücher der Altpapierverwertung zu⸗ geführt, ſondern bei dieſer Aktion werden auch be⸗ ſonders wertvolle und zum Teil unbekannte Bücher entdeckt, und durch die Reichstauſchſtelle den deutſchen Bibliotheken zugeführt. Wenn im Jahre 1937 durch die Reichstauſchſtelle ſchätzungsweiſe der Altpapier⸗ verwertung 100 000 Bände zum Makulieren zugeführt wurden, ſo kann jeder ſicher ſein, daß es ſich hier tat⸗ ſächlich für die Wiſſenſchaft um vollkommen wertloſes Material handelt. Denn jedes Buch, das eingeſtampft werden ſoll, wird heute zuvor durch einen Beauftrag⸗ ten der Reichstauſchſtelle ſorgſam auf ſeinen Wert geprüft. Und was wird nun alles gefunden? Da ſind z. B. Bücher, die einſtmals unter„Ausſchluß der Oeffentlichkeit“ erſchienen ſind, und von deren Exi⸗ ſtenz jahrzehntelang niemand etwas mehr in Deutſch⸗ land wußte und von denen nicht einmal die„Deutſche Bücherei“ bisher ein Exemplar beſaß. Da werden andererſeits plötzlich die„Amtsblätter des Groß⸗ herzogtums Berg“ aus der Napoleoniſchen Zeit ge⸗ funden. Sie haben nur neun Jahre, und zwar bis 1815 beſtanden. Welch neue und wertvolle Fundgru⸗ ben eröffnen ſich da vielfach für den Hiſtoriker! — Ein Münchener Bürger, der nachts gegen 1 Uhr gemütlich ſchmauchend und nichts ahnend heimwärts pilgerte, war nicht wenig erſchrocken, als ihm plötz⸗ lich unter gewaltigem Knall und Feuerſchein die Zigarre aus den Zähnen geriſſen wurde. An der Ecke der Belgrad⸗ und Kaiſerſtraße hatten ſich durch einen Rohrbruch in der Gasleitung, den man vorher nicht bemerkt hatte, in den Telephonleitungsſchächten Gaſe angeſammelt, die durch die Schachtdeckel nach oben drängten. Die Bruchſtelle lag unter der Gehbahn der Straße. Der Fußgänger, der mit ſeiner brennen⸗ den Zigarre ahnungslos des Weges kam, ſah ſich plötz⸗ lich von Flammen umzuckt und mitten in einer don⸗ nernden Exploſion. Das Feuer der Zigarre hatte das ausſtrömende Leuchtgas zur Entzündung gebracht. Mit großer Wucht wurde der Schachtdeckel aus der Schachtöffnung geriſſen. Gleichzeitig ſprangen vier weitere Schachtdeckel, bei denen ſich die Exploſion auswirkte, aus den Oeffnungen. Der Fußgänger, deſſen Zigarre den unerwarteten Knalleffekt hervor⸗ gerufen hatte, blieb wie durch ein Wunder unverletzt. Zwei 100000⸗RM⸗Gewinne + Berlin, 13. Januar. In der heutigen Nachmittagsziehung bei der Preußiſch⸗Süddeutſchen Staatslotterie fielen zwei Gewinne von je 100 000 Mk. auf die Nr. 161 777. Das Los wird in der 1. Abteilung in Achtelteilung in Bremen, in der 2. Abteilung ebenfalls in Achtelteilung in Schleſien geſpielt. * Zwei Gewinne der Preußiſch⸗Süddeutſchen Staatslotterie von je 50000 Mark fielen auf die Nummer 337831. Das Los wird in der erſten Abteilung in Achtelteilung in Berlin und in der zweiten Abteilung ebenfalls in Achtelteilung im Rheinland geſpielt. „Samoan Clipper“ iſt explodiert Die ſiebenköpfige Beſatzung umgekommen dnb Neuyork, 13. Januar. Der amerikoniſche Flugzeugträgertender„Avocet“ kehrte nach Samoa zurück und brachte die in der Um⸗ gebung der Oellache aufgefundenen Trümmer des abgeſtürzten Großflugbootes„Sa⸗ moan Clipper“ und auch einige Kleidungsſtücke der Beſatzung mit zurück. Die„Avocet“ hatte den ganzen Tag nach den Leichen der ſiebenköpfigen Be⸗ ſatzung geſucht, doch mußte ſie ſchließlich die Hoffnung aufgeben, die Leichen aus dem von Haifiſchen wimmeluden Meer zu bergen. Die verkohl⸗ ten Trümmer deuten au, daß das Flugbvot einer Exploſion zum Opfer ſiel, als es Brennſtoff bei einem Landungsverſuch über Bord warf. Beamte der Panamerican Airways erklärten, der infolge der Kataſtrophe unterbrochene Flugverkehr zwiſchen Hawai und Neuſeeland werde mit neuen Flugbooten wieder aufgenommen werden. An der großen Suchaktion nach dem abgeſtürzten Großflugboot„Samoan Clipper“ beteiligte ſich auch Graf Luckner, deſſen„Seeteufel“ im Hafen von Pago⸗Pago auf Samoa lag. Nachdem das Wrack des Flugbootes gefunden worden war, hatte Graf Luck⸗ ner den Behörden ſeine Dienſte auch bei den Ber⸗ gungsarbeiten angeboten. Grubenerploſion fordert zehn Todesopfer dnb Neuyork, 13. Jan In der Nähe von Pittsburgh erfolgte in einer Kohlengrube eine Exploſion, durch die zehn Bergleute getötet wurden. Zur Zeit der Exploſion waren 47 Mann in der Grube be⸗ ſchäftigt. Eine Falſchmünzerbande verhaftet dnb. Gdingen, 14. Januar. Unter dem Verdacht der Falſchmünzerei wurden in Gdingen 13 Perſonen verhaf⸗ tet, die im Zentrum der Stadt eine Falſchmünzer⸗ werkſtatt von großem Ausmaß unterhielten. Die erſten Vernehmungen ergaben, daß die Verhafteten in ganz Polen Filialen unterhielten. Bei ihrer Verhaftung wurden in Goingen 310 Zloty⸗Münzen beſchlagnahmt. Varmals Spießgeſellen verurteilt dnb. Brſtſſel, 13. Januar. In dem Prozeß gegen den jüdiſchen Millionen⸗ ſchwindler Judko(Julius) Barmat und ſeine Mit⸗ angeklagten hat die Brüſſeler Strafkammer heute das Urteil geſprochen. Da der Hauptange⸗ klagte bekanntlich inzwiſchen geſtorben it, iſt das Verfahren gegen ihn ſelbſt erloſchen. Das Gericht ſtellte feſt, daß die meiſten Anklage⸗ punkte— Bilanzfälſchung, betrügeriſcher Bankerott uſw.— bewieſen ſeien und erkannte dann auf hohe Freiheits⸗ und Geloſtrafen gegen die an den Straf⸗ taten beteiligten Direktoren der Banken Gold⸗ zieher und Penſo ſowie Noorderbank. Als nach der Urteilsverkündung die ſofortige Verhaftung der verurteilten Betrüger angeordnet wurde, ſtellte ſich zur größten Ueberraſchung heraus, daß als einziger Gyſelenk erſchienen war, während die übrigen Angeklagten ſich bekanntlich ſchon vor längerer Zeit aus dem Staub gemacht hatten. Henry Barmat befindet ſich in Polen, und Löwenſtein ließ mitteilen, daß er in einer Klinik im Haag„in Be⸗ handlung“ ſei. 8 — In Croydon, dem Lufthafen von London, wird gegenwärtig von einer amerikaniſchen Firma ein Flugzeug gebaut, das ausſchließlich dem Transport von Rennpferden über den Ozean dienen ſoll. Auf⸗ traggeber iſt die„Juternational Air Freight“, die erſte Luftfahrtgeſellſchaft der Welt, die lediglich Frachten befördert. Es hat ſich bereits in dieſem Jahr gezeigt, daß ſowohl die amerikaniſchen Renn⸗ ſtallbeſitzer großes Intereſſe für eine Teilnahme an bedeutenden engliſchen Rennen gezeigt haben, wie ſich auch engliſche Sportleute dafür intereſſierten, ihre wertvollen Vierbeiner zur Teilnahme an Ren⸗ nen auf dem amerikaniſchen Kontinent zu entſenden. Solche Pläne ſcheiterten bisher daran, daß man es meiſt nicht riskieren wollte, die Rennpferde einer tagelangen Schiffsreiſe auszuſetzen. Im nächſten Jahr wird zum erſtenmal ein Flugzeug verkehren, das dafür eingerichtet iſt, fünf Reunpferde mit dem dazugehörigen Bedienungsperſonal von England nach Amerika und umgekehrt zu befördern. Die Pferdeboxen werden ſchalldicht ſein, damit die Tiere nicht durch das Brummen der Motoren allzuſehr er⸗ ſchreckt werden. * — Gibt es ſo etwas wie einen Familienfluch? In London beſchäftigt man ſich gegenwärtig lebhaft mit dieſer Frage, denn das Schickſal der Mrs. G. Laungdon und ihrer Kinder iſt in der Tat ſehr ungewöhnlich und hat auf abergläubiſche Gemüter ſeinen Eindruck nicht verfehlt. Frau Langdon iſt die Mutter von ſechs Kindern. Vor rei Jahren ſtarb ihr älteſter Sohn unmittelbar nach ſeinem 22. Geburtstag. Auf ganz ähnliche Weiſe wurde ein Jahr ſpäter ihre älteſte Tochter ebenfalls kurz nach dem 22. Geburts⸗ tag, von einer plötzlichen Blinddarmentzündung da⸗ hingerafft. Die Mutter war begreiflicherweiſe durch dieſes Zuſammentreffen ſehr erſchüttert. Sie zitterte vor dem 22. Geburtstage ihres Sohnes Franeis. Würde auch er von dieſem geheimnisvollen Fluch, der die Familie Langdoͤon heimzuſuchen ſchien, dn⸗ hingerafft werden? Die Angſt wurde Gewißheit, als Francis vor kurzem erkrankte und am Morgen ſei⸗ nes 22. Wiegenfeſtes ſtarb. Die verzweifelte Mut⸗ ter wandte ſich mit ihrem Fall an die Londoner Uni⸗ verſitätsklinik, und bat, man möge die drei ihr noch verbliebenen Kinder, zwei Töchter und einen Sohn im Alter von 19, 18 und 16 Jahren, unterſuchen und ihr einen Rat geben, wie ſie dieſem unheimlichen Fluch, der auf ihren Kindern laſte, entrinnen könne, Die Unterſuchung ergab durchaus nichts Ungewöhn⸗ liches, die öͤrei Kinder erwieſen ſich als kerngeſund, und den Aerzten blieb nichts anderes übrig, als das in der Tat erſtaunliche und tragiſche Schickſal der drei älteren Kinder als einen Zufall zu bezeichnen, eres Masche Speck 2 seit 30 Jahren am Paradeplatz, C 1, 2 VON HNEINRI OH LANG 12 ROMA „Ich bin zum erſten Male in der Gegend“, ſagte der junge Mann und wiſchte ſich, faſt ein wenig ver⸗ legen, die blonden Haare aus der Stirne.„Außer⸗ dem muß ich erſt noch meinen Koffer wieder ſuchen, den ich irgendwo wegwarf, als ich...“ „Einen Koffer?“ ſchrie Mabel verwundert.„Sie ſchleppen zu Fuß einen Koffer durch den Wald?“ „Allerdings! Der vertrackte Laſtwagen, mit dem ich zuletzt fuhr, bog vor einer halben Stunde weſt⸗ wärts aus meiner Richtung. Und ich will doch nach Chikago. Da mußte ich in Gottesnamen zu Juß weiter. Es iſt Ihr Glück geweſen, mein Fräulein!“ Mabel nickte voll dankbarer Zuſtimmung. Aber aus ihren waſſerblauen Augen glizizte noch immer nackte Verſtändnisloſigkeit.„Zu Fuß nach Chikago?“ fragte ſie, als begriffe ſie nicht.„Sie wären vor mor⸗ gen früh nicht hingekommen, wiſſen Sie das? Aber Sie werden mir das alles zu Hauſe erzählen! Kom⸗ men Sie! Herr Perkins wird uns fahren. Haben Sie Ihren Koffer? Meine Güte, was für ein drol⸗ liges Ding! Doch vorwärts! Steigen Sie ein! Wir werden noch einen hübſchen Anſturm von Zeitungs⸗ leuten zu gewärtigen haben, wenn die Geſchichte im Lauſe des Abends bekannt wird!“ Da blieb Eugen Waſſung, der ſein ſchäbiges Köf⸗ chen in der Rechten hielt, lächelnd ſtehen.„Wenn 8 ſo iſt, mein Fräulein, dann erlauben Sie mir wohl, daß ich rechtzeitig verſchwinde. Ich bin kein Freund von ſolchen Sachen. Das iſt mir zu ameri⸗ kaniſch!“ 3 s „Sind Sie denn kein Amerikaner?“ N Ich bin aus Deutſchland!“ wollte Eugen gerade beginnen. Da biß er ſich auf die Lippen, es für bürfen Sie mir glauben!“ ratener hallend, über dieſe verfängliche Frage hin⸗ wegzugehen. Und Mabel Roderick merkte nichts von ſeinem plötzlichen Stocken. Sie nahm jetzt, während ihr Freund Douglas erſtaunte Augen machte, kurzer⸗ hand den Arm ihres jungen Retters, ihn zu Per⸗ kins“ Wagen ziehend. Man ſtieg ein und fuhr los. Mabel hatte mit dem jungen Deutſchen hinten im Wagen Platz ge⸗ nommen. Douglas Perkins ſaß vorne allein, ſchwei⸗ gend das Lenkrad bedienend, als ſei er plötzlich nichts mehr weiter als der Chauffeur des jungen Paares. Und Mabel zog ein goldenes Zigarettenetui aus ihrer Pelzjacke, es Eugen hinreichend. „Rauchen Sie? Bitte, bedienen Sie ſich! Auch das Ding da wäre futſch geweſen ohne Sie! Nun, Papa wird Augen machen, wenn er alles erfährt!“ Eugen Waſſung aber wurde immer unbehaglicher zumute. Er ſah an ſich herab. Er ſah ſeine zerknit⸗ terte Jacke und ſeine zerbeulten Hoſen. Auch die Schuhe waren ſchadhaft geworden, denn er war zwi⸗ ſchen einzelnen Laſtwagenfahrten immer wieder weite Strecken zu Fuß gegangen, peinlich darauf bedacht, jeden Cent zu ſchonen, um nicht ohne Geld in Chi⸗ kago anzukommen. In Chikago— bei Ellen Gardner! Der Gedanke, in dieſer Aufmachung jetzt in ein offenbar vornehmes Haus geſchleppt werden zu ſol⸗ len, war ihm peinlich. „Ich muß Sie ſchon bitten, mein Fräulein“, ſagte er, ſich in eine Rauchwolke ſeiner Zigarette hüllend, „von einer Einladung in Ihr Haus abzuſehen. Sie werden es wohl ſchon ſelbſt gemerkt haben, daß ich ein armer Teufel bin und alles andere als ſalon⸗ fähig. Wenn Sie mir einen Gefallen tun wollen, ſo nehmen Sie mich mit nach Chikago und ſetzen Sie mich vor einem billigen Hotel ab. Mehr will ich gar nicht!“ f Mabel aber ſah mit immer größer werdenden Augen auf den jungen, blonden Deutſchen, der ſo wenig aus ſich zu machen verſtand und doch ein ſo ganzer Kerl war. „Es iſt ſchrecklich mit Ihnen“, ſchalt ſie.„Wie kann man nur von einer ſo ſträflichen Beſcheidenheit ſein! Sie haben Anſpruch auf eine große Belohnung von Amts wegen— wiſſen Sie das nicht? Und daß ich und Papa uns auch nicht lumpen laſſen werden, das Von Amts wegen? Eugen erſchrak heimlich. Daran hatte er noch gar nicht geoͤacht. Und es fiel ihm ein, daß vor acht Tagen ſeine ſchon zweimal verlängerte Aufenthaltsbewilligung in den Staaten mal wieder abgelaufen war. Daß er allen Grund Hatte, mit keinerlei amtlichen Stellen vorerſt in Be⸗ rührung zu kommen, wenn er nicht gewärtigen wollte, alsbald auf den Schub zu kommen. Ganz heiß wurde ihm. Schweigſam ſaß er in ſei⸗ ner Wagenecke und vergaß ſogar das Rauchen. Mabel Roderick aber ſah ihn unverwandt au. „An was denken Sie denn?“ fragte ſie lachend. „Sie ſitzen da wie ein Häufchen Unglück, anſtatt den Kopf ſo hoch zu tragen, als ſeien Sie der erſte Mann Chikagos!“ In den Wagen herein fielen jetzt die erſten Lich⸗ ter der Stadt. Man näherte ſich den Außenvierteln. Man fuhr auf breiten Einfallſtraßen dem brodeln⸗ den Herzen der Wellſtadt zu. Und Eugen Waſſung fuhr auf, als griffe eine nahe Gefahr nach ihm. „Wenn Sie mir mir einen Gefallen tun wollen, mein Fräulein“, ſagte er bittend,„dann tun Sie, wie ich Sie gebeten habe. Irgendwo eine billige Unter⸗ kunft, weiter wünſche ich mir nichts!“ Aber Mabel lachte. „Ich könnte die ganze Nacht nicht ſchlafen, wenn ich mich ſo ſchofel bezeigen würde!“ erwiderte ſie. Und ſich an Perkins wendend, befahl ſie kurzerhand: „Fahren Sie zum Carlton⸗Hotel, Douglas! Wir werden unſeren Freund dort einquartieren!“ „Allright!“ nickte der junge Millionär. Und Ma⸗ bel lachte wieder, als ſie ihren blonden Retter bei⸗ nahe beſchwörend beide Arme heben ſah). Dann ſuhr man zum Carlton. 6. „Es lut mir leid, lieber Grey, aber Herr Risley wird heute nicht mehr zu ſprechen ſein!“ Cecil Grey war der Vizepräſtdent des Risley⸗ Konzerns, die rechte Hand des Chefs, der erſte Mann nach Erneſt Risley ſelbſt. i Er ſtand jetzt vor Amelia Gilberts breitem Schreibtiſch, ſtemmte die Fäuſte auf die blanke Holz⸗ fläche und blickte die Sekretärin verblüfft an. „Heute nicht mehr? Das iſt doch unmöglich! Um drei kommen die Herren von der Bethlehem Steel Corporation, um vier ein Fabrikant aus Cineinnati, dem Herr Risley perſönlichen Empfang zugeſichert hat, und um halb fünf „Um halb fünf“— Amelia Gilberts grünliche Augen lächelten den Vizepräſidenten an—„um halb fünf gedenkt Herr Risley bereits zu Hauſe zu ſein, denn genau um dieſe Zeit erwartet er den Beſuch eines jungen Verwandten aus Deutſchland, der ver⸗ mutlich in unſere Firma eintreten wird!“ Ceeil Greys faltiges Geſicht verlängerte ſich er⸗ ſtaunlich. Es ſah nicht ſehr geiſtreich aus in dieſem Augenblick. „Ein Verwandter?“ fragte er, ſichtlich aufs höchſte verwundert.. „Ja! Ein Neſſe aus Germanyl Genauer geſagk ein Neffe von Herrn Risleys verſtorbener Frau!“ „So ſp!“ Cecil Grey gab ſich Mühe, ſich wieder zu ſammelu.„Von der Exiſtenz eines ſolchen Nef⸗ ſen habe ich bis auf den heutigen Tag noch nichts ge⸗ wußt!“ ſagte er endlich und fing an, in Amelias Ar⸗ beitszimmer auf und ab zu gehen. 8 „Auch ich weiß erſt ſeit etwa vierzehn Tagen da⸗ von!“ verſetzte die Sekretärin, noch immer ihr lie⸗ benswürdigſtes Lächeln um die roten Lippen. Da blieb Cecil Grey wieder vor der Sekretärin Schreibtiſch ſtehen.„Sie ſagten, der— junge Mann werde— in unſere Firmg eintreten?“ fragte er, die Stirne runzelnd. „Ich vermute es!“ nickte Amelia freundlich. * f „Der Vizepräſident aber fuhr ſich plötzlich mit ze Fingern an den Kragenrand, als ſei ihm eng um den Hals.„Das ſieht ja verdammt nach einem Nach folger aus, Fräulein Gilbert, finden Sie nicht auch? „Sie mögen recht haben, Herr Grey!“ erwiderte Amelia und lachte. 85 »Und da lachen Sie auch noch!“ Ceeil Grey nahm ſeine Wanderung durch das Zimmer wieder auf. „Warum ſoll ich nicht lachen?“ Amelia Gilberk ſpielte die Naive mit viel Talent.„Ich kann ja doch nichts daxan ändern!“ Der Vizepräſident räuſperte ſich grollend.„Nun, ich für mein Teil muß geſtehen, daß ich mir die Nach⸗ folgerſchaft in dieſem Hauſe etwas anders gedacht babe. Der Gedanke, jetzt plötzlich irgendeinen grü⸗ nen Jungen womöglich vor die Naſe geſetzt zu be⸗ kommen, iſt mir nicht beſonders erbaulich! Sie we den nielleicht eines Tages auch an unſere heuti Unterredung denken, Fräulein Gilbert!“ . FCortſetzung folgt) 3 7 Aus Baden Am 17. Januar Straßenverkehr über die neue Maxauer Rheinbrücke * Karlsruhe, 14. Jan. Am Montag, dem 17. Januar, won 9 Uhr ab, wird der Straßenverkehr erſtmals über die neue Rheinbrücke bei Maxau ge⸗ leitet. Die Schiffsbrücke kann bis auf weiteres eben⸗ falls noch für den Straßenverkehr wie bisher weiter benützt werden. Der Feſtakt der Brückeneröffnung wird vorausſichtlich Ende März d. J. aus An⸗ laß der Aufnahme des Eiſenbahnbetriebes über die ſeſte Rheinbrücke ſtattfinden. Zu gleicher Zeit wird dann auch die neue Rheinbrücke bei Speyer feierlich eingeweiht werden. Brief aus Alt-Ladenburg Tr. Ladenburg, 13. Januar. Eine noch ſehr rüſtige Jubilarin, die zeit ihres Lebens eine geſchätzte Tabakarbeiterin war, Frau Marte Weiß, geb. Kleinböck, feierte ihren 70. Ge⸗ burtstag. Einer ihrer Söhne blieb im Weltkrieg. Arbeitsfreudig erfüllt ſie heute noch das reichgerüt⸗ telte Maß an Arbeit für Haushalt, Kinder und En⸗ kel. Wir gratulieren! Fräulein Anna Trei⸗ ber feierte ihren 75. Geburtstag.— Die Frau des ſehr verdienten Feuerwehrhauptmanns Jakob Stumpf, Frau Anna Stumpf, geb. Stahl, be⸗ ging ihren 65. Geburtstag, zu dem wir auch dieſer Jubilarin alles Gute wünſchen! Anläßlich der Wiederkehr des des Abſtimmungskampfes richtete die Ladenburger Freiwillige Feuerwehr an die Führer der Wehren in Für⸗ ſtenhauſen⸗Saar, St. Ingbert, und Großroſſel ein Schreiben mit Grüßen und Wünſchen. Seit die Ladenburger Wehr 1933 ihr 75jähriges Jubiläum ge⸗ ſeiert hat und die Saarländer Gäſte der altehrwür⸗ digen Stadt Ladenburg waren, ſchlingen ſich freund⸗ ſchaftliche Bande um die ſaarländiſchen und Laden⸗ burger Wehren. Jahrestages an der Saar „Hohenſtaufenſchule“ in Eberbach L. Eberbach, 14. Jan. Durch Erlaß des Bad. Miniſters des Kultus und Unterrichts wurde im Einvernehmen mit dem Bürgermeiſter der Stadt Eberbach für das hieſige Realprogymnaſium die Bezeichnung„Hohenſtaufenſchule“, Oberſchule ür Jungen, beſtimmt. Der Namen Hoghenſtaufen⸗ ſchule erinnert daran, daß Eberbach eine Gründung der Hohenſtaufen iſt und vor allem ſeine Burganlage darauf zurückzuführen iſt. I. Doſſenheim, 14. Jan. Den Eheleuten Georg Michelhans und Frau Chriſtine, geb. Greulich, gingen anläßlich ihrer eiſernen Hochzeit zahl⸗ reiche Glückwünſche zu, die dafür zeugten, welih ſtarkes Echo ihr Ehejubiläum ausgelöſt hatte. Für den Staat übermittelte Landrat Naumann(fHei⸗ delberg), für die Gemeinde Bürgermeiſterſtellvertre⸗ ter H. Kraft, für den Reichskriegerbund Kyffhäu⸗ ſer Gebietsinſpekteur Major a. D. Broicher, für die Kriegerkameradſchaft Kameradſchaftsführer Adam Miltner die beſten Glückwünſche.— Die Eheleute Georg Schmich und Frau Liſette, geb. Braun, konnten hier das Feſt der goldenen Hochzeit begehen.— Die Kriegerkameradſchaft 1874 veran⸗ ſtaltete dieſer Tage eine Winterfeier, die von Kame⸗ radſchaftsführer Adam Miltner eröffnet wurde. L Sandhauſen, 14. Jan. Beim Schlu ß⸗ und Königsſchießen des Schützenveveins 1908 auf dem neuerbauten Schießſtand an der verlängerten Waldſtraße wurden bei ſtarker Konkurrenz Glaſer⸗ meiſter Albert Gönnawein Schützenkönig und Satt⸗ ler Karl Schütz Vereinsmeiſter. zn: Sulzbach, 14. Jan. Seinen 77. Geburtstag Keging der Landwirt Heinrich Schaefer. unheim Neue Ma er Zeitung Mittag⸗Ausgabe 2 Das Saarland feierte den Befreiungstkag Eindrucksvolle Gedenkfeier in Saarbrücken Kundgebungen in Städten und Dörfern dub. Saarbrücken, 14. Januar. 5 Den Auftakt zu den Feierlichkeiten anläßlich des dritten Jahrestages der Saarabſtimmung bildete am Donnerstag eine feierliche Kranznieder⸗ legung am Grabe des auf Grund eines Urteils des franzöſiſchen Kriegsgerichts erſchoſſenen Eiſen⸗ bahners Jakob Johannes. In den Mittagsſtunden ſammelten ſich auf den verſchiedenſten Plätzen Saar⸗ brückens die Angehörigen der Gliederungen der Par⸗ tei, die im geſchloſſenen Zuge durch die feſtlich ge⸗ ſchmückten Straßen Saarbrückens zum Markt mar⸗ ſchierten. Hier fand eine eindrucksvolle Gedenk⸗ feier ſtatt. Nach einem Totengedenken ſprach der frühere Landesleiter der Deutſchen Front Niet⸗ mann. Er gab einen kurzen Rückblick, bei dem er vor allem die hiſtoriſche Bedeutung des Abſtim⸗ mungstages würdigte. Durch die Saarabſtimmung ſei der Weg des Führers frei gemacht worden für ſeine Poli⸗ tik, die Deutſchland wieder zu einer Groß⸗ macht von Weltbedeutung gemacht habe. Beſonderer Dank gebühre dem Führer auch da⸗ für, daß er durch die Schaffung des Gaues Saar⸗ des deulſchen Weſtens ſo tat⸗ kräftig gefördert habe. Landesleiter Nietmann er⸗ innerte daran, wie die deutſche Volksgemeinſchaft durch die Gründung der Deutſchen Front als uner⸗ ſchütterlicher Block geſchaffen wurde. Wie damals alle anſtändigen Deutſchen an der Saar Schulter an Schulter marſchierten, ſo müſſe es auch in aller Zu⸗ kunft der Fall ſein. Unter ſtürmiſchem Beifall der Verſammlung überbrachte ſtellvertretender Gauleiter Leyſer der Saarbevölkerung die herzlichſten Grüße des Führers. pfalz den Neuaufbar An den Führer wurde ein Huldigungstelegramm geſandt, in dem die Saarbevölkerung Adolf Hitler weiterhin unverbrüchliche Treue und Einſatzbereit⸗ ſchaft gelobte. Unter Vorantritt der Wehrmacht fand dann ein Marſch durchdie Straßen Saar⸗ brückens ſtatt. Auf dem Platz der Deutſchen Front nahm ſtellvertretender Gauleiter Leyſer in Beglei⸗ tung von SA⸗ Gruppenführer FJuſt den Vorbei⸗ mayſch ab. In allen anderen ſaarländiſchen Orten wurde der Gedenktag in ähnlicher Weiſe feſtlich begangen. Es bleibt beim erſten Urteil! Das Weidenthaler Verkehrsunglück vor der * Neuſtadt a. d. Weinſtraße, 12. Jan. Vor der im Sitzungsſaale des Bürgermeiſter⸗ amtes in Weidenthal am Mittwoch tagenden Großen Strafkammer des Landgerichtes Frankenthal als Berufungsinſtanz rollte nochmals das grauen⸗ hafte Bild des folgenſchweren Verkehrs⸗ ung lücks bei Weidenthal in der Nacht des 19. Auguſt vergangenen Jahres ab. Damals wurden vier junge Menſchen das Opfer ſinnloſer Autoraſerei auf der verkehrs⸗ und kurvenreichen Straße Kai⸗ ſerslautern—Meuſtadt. Vor der Unterführung bei Weidenthal hatte der Angeklagte Eugen Büchner aus Kirrweiler mit ſeinem Laſtzug drei„Kdcß“⸗Ur⸗ lauberinnen aus Hagen i. Weſtf. ſowie den 29 Jahre alten Hugo Huſſong aus Neidenfels totgefahren. Der Angeklagte, der in erſter Inſtanz zu 3 Jahren Gefängnis verurteilt worden war, hatte gegen dieſes Urteil Berufung eingelegt. Zu Beginn der Verhandlung gab der Angeklagte nochmals eine Darſtellung von jener Fahrt, die das tragiſche Unglück heraufbeſchwor. Sämtliche Aus⸗ ſagen der Zeugen enthielten die Feſtſtellung, daß der Angeklagte mit übermäßig hoher Geſchwindigkeit die gefährliche Kurve an der Unfallſtelle zu nehmen verſuchte und ſich außerdem noch zu weit auf die linke Straßenſeite begeben habe. Der Unfall ſei einzig und allein auf das verantwor⸗ tungsloſe Fahren zurückzuführen, das wie⸗ derum dadurch bedingt geweſen ſei, daß B. an einem Tage möglichſt viele Fahrten machen wollte, um ſo das Geld zur Einlöſung der Wechſel für ſeinen neuen Laſtzug zuſammenzubringen. Das Gericht fällte folgendes Urteil: Die Berufung des Angeklagten wird mit der Maß⸗ gabe verworfen, daß auf die erkannte Strafe 5 Monate der erlittenen Unterſuchungshaft angerech⸗ 0 8 ee Reichspost und Winterſportverkehr Die Reichspoſtdirektion Karlsruhe(Baden) hat angeordnet, daß zur Hebung des Winter⸗ ſportverkehrs von ſofort ab die Gültig keits⸗ daner der Kraftpoſt⸗Sonntagsrück⸗ fahrſcheine nach Winterſportplätzen wie folgt erweitert wird: a) allgemein von Samstag 0 Uhr bis Montag 24 Uhr und b) von Freitag 12 Uhr bis Montag 24 Uhr, wenn die Reichsbahn die Gültigkeit ihrer Sonntagsrück⸗ ſahrkarten nach Winterſportbahnhöfen anläßlich be⸗ ſonderer Winterſportveranſtaltungen entſprechend verlängert. Weiter werden nach Winterſportplätzen, nach denen bereits Kraftpoſt⸗Sonntagsrückfahrſcheine eingeführt ſind, zum gleichen Preiſe wie die Sonn⸗ tags rückfahrſcheine auch Mittwochs rückfahr⸗ ſcheine ausgegeben. Sie gelten von mittwochs 0 Uhr bis Donnerstags Uhr. Hiernach werden ſolche Rückfahrſcheine aus⸗ gegeben nach den Winterſportplätzen: am Schriesheimerhof, am Langen Kirſchbaum— Weißer Stein und an Drei Eichen— Kohlhof. Dieſe Neuerung gilt bis 31. März 1938. Kleiner Brand in Nohrbach. In Rohrbach brach in der Werkſtatt des Hauſes Rathausſtraße 1 ein kleiner Brand aus, der von dem Eigentümer ſelbſt gelöſcht werden konnte. Es entſtand ein Sachſchaden von etwa 100 Mark. Die Urſache des Brandes konnte noch nicht geklärt werden. Muſikaliſche Morgenſtunde und Symphoniekon⸗ zert. Am nächſten Sonntagvormittag bringt die dritte Muſikaliſche Morgenſtunde ein Werk von Ber⸗ libz, wobei Generalmuſikdirektor K. Overhoff, der Leiter des Städtiſchen Orcheſters, einführende Worte ſprechen wird. Unter ſeiner Leitung ſteht auch am folgenden Montag das verſtärkte Städtiſche Or⸗ cheſter beim dritten Symphonie⸗Konzert, hei dem Werke von Reſpighi, Pizetti(Soliſt Enrieo Mainar⸗ di) und Berlioz(dasſelbe wie am Sonntag, Solo⸗ Bratſche H. W. Trampler) zu Gehör kommen. Beide Veranſtaltungen finden in der Stadthalle ſtatt. Führungen in der Portheim⸗Stiftung. In der Portheim⸗Stiftung fanden im vergangenen Jahr insgeſamt 11 öffentliche Führungen ſtatt, die der Kuſtos Dr. Herrmann übernommen hatte. Sie gaben zahlreichen Beſuchern wertvolle Einblicke in die völkerkundlichen Sammlungen der Stiftung, ins⸗ beſondere Aſiens mit den Hochkulturen, der In⸗ dianerkulturen und Primitipkulturen. Auch in die⸗ ſem Jahr ſollen die Führungen im ſelben Rahmen fortgesetzt werden. Heidelberger Veranſtaltungen Städtiſches Theater:„Tip auf Amolia“. Aus den Kinos: Capitol:„Der Schimmelkrieg von Holledau“— Gloria: „Gauner im Frack“.— Kammer:„Zigeunerprinzeſſin“.— Odeon:„Zigeunerprinzeſſin“(Freitag, Samstag und Sonn⸗ tag: Nachivorſtellung„F P 1 antwortet nicht“).— Schloß: „Der Muſtergatte“, Berufungsinſtanz net werden. Der Angeklagte hat die Verfahrens zu tragen. Sittlichkeitsverbrecher auf der Anklagebank In Karlsruhe zu Zuchthaus verurteilt * Karlsruhe, 14. Jan. Die Karlsruher Jugend⸗ ſchutzkammer verurteilte den 43 Jahre alten ledigen erheblich vorbeſtraften Linus Stürmlinger aus Würmersheim wegen verſuchter und vollendeter Sittlichkeitsverbrechen nach 8 176 Ziffer 3 in ſieben Fällen zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Der Angeklagte war 1927 an dem Knielinger Straßen raub beteiligt. Er hatte damals mit zwei Komplicen auf der Lanoſtraße Knielingen—Maxau einen Kaſſenboten der Zelluloſe⸗ fabrik Maxau überfallen und 20000 Mark Lohngel⸗ der geraubt. Er wurde hierwegen mit ſteben Jah⸗ ren Zuchthaus beſtraft. In den Jahren 1935 bis 1937 verging er ſich wiederholt in übler Weiſe au Mädchen von acht bis vierzehn Jahren, die er in ſeine Gartenhütte oder in ſeine Woh⸗ nung in Karlsruhe lockte. Der gefährliche Verbrecher wurde darauf hingewie⸗ ſen, daß er im Wiederholungsfalle Sicherungsver⸗ wahrung und Entmannung zu gewärtigen hat. Wegen Sittlichkeitsverbrechens nach§ 175 Zif⸗ fer 3 verurteilte die Jugendſchutzkammer den 30. jährigen ledigen Dr. Wilhelm Gomer aus Söbllin⸗ gen zu 14 Monaten Gefängnis. Der Ange⸗ klagte, der ſeit 1933 in Söllingen als Zahnarzt tätig war, hatte am 19. November v. J. in ſeinem Sprech⸗ zimmer an einem achtjährigen Mädchen, das ihn zur zahnärztlichen Behandlung aufgeſucht hatte, unzüchtige Handlungen vorgenommen. Der Angeklagte gab die ſchwere Verfehlung zu. Bezüg⸗ lich eines weiteren Falles gelangte die Jugendſchutz⸗ kammer zu einem freiſprechenden Urteil. lich af Rc Wer kennt den Mann? Gemeingefährlicher Burſche mit Halbmaske In der Hohenzollernſtraße, in der Nähe der Ernſt⸗ Lehmann⸗Straße, beläſtigte am Montagabend kurz nach 22 Uhr ein bis jetzt noch unbekannter Mann eine Dame unſittlich. Der Täter wird beſchrieben: Auffallend groß, etwa 1,90 Meter, breitſchultrig, trug Patſchkappe und ſchwarze Geſichtshalb⸗ maske. Der Täter führte ein Fahrrad bei ſich, worauf er, in die Ludwig ⸗See⸗Straße einbiegend, flüchtete. Wer kennt einen ſolch auffallend großen Mann, der als Täter in Frage kommen dürfte? Mit⸗ teilungen an die Kriminalpolizei Ludwigshafen er⸗ beten. Vertrauliche Behandlung wird zuſichert. Endwigshafener Veranſtaltungen Heute Großer Saal des JG⸗Feierabendhanſes: 20 Uhr Film⸗ abend des Bildungsausſchuſſes(„Kinderarzt Dr. Engel“). Halle des Hindenburgparks: Ausſtellung„Der Weltkrieg“ der NSK OV. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet 15 bis 20 Uhr. Heimatmuſeum, Wredeſtraße 1: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr bei freiem Eintritt. Sonderſchau:„Ludwigshafen ſtellt ſich vor“. Pfalzbau⸗ Kaffeehaus: Kleinkunſtbüßne. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau und Ufa⸗Rheingold:„Mutterlied“, Palaſt⸗Lichtſpiele:„Zigeunerprinzeſſin“.— Union⸗Theater: „Monika“.— Atlantik:„Der Jäger von Fall“.— Alham⸗ bra Mundenheim:„Alarm in Peking“.— Hochfeld⸗Licht⸗ ſpiele:„Sonnenſcheinchen“. Weinheim, 13. Januar. Das in der Haupt⸗ ſtraße gelegene bekannte Gaſthaus„Zum Grünen Baum“ ging durch Kauf in den Beſitz des Kaffee⸗ beſitzers Friedrich Bolle aus Heppenheim über, 7. Seite Nummer 21 BVeamtengroßkundgebung in Karlsruhe Der Gauleiter und Reichsſtatthalter ſpricht am jährlich, findet am Donnerstag, 3. Februar 20.15 Uhr in der Städt. Markthalle zu Karlsruhe eine Beamten ⸗ großckund gebung in d guleiter und ſtatt, in der G Reichsſtatthalter Robert Wagner ſprechen und die Parole für die Arbeit geben wird. An der Kund⸗ gebung nehmen ſämtliche dienſtfreien Beamten aller Verwaltungen einſchließlich der Wehrmachts⸗ beamten, ebenſo die Behörden⸗Angeſtellten und Ar⸗ beiter aus dem Kreis Karlsruhe teil, desgleichen Erzieher, Polizeibeamte und Rechtswahrer. Ferner kommen aus den Kreiſen Bruchſal 300, Pforzheim 400 und Raſtatt 500 Beamte zur Kundgebung. Ohne Ghrenformationen wird die Zahl der Teilnehmer 8000 betragen. Die Kundgebung wird das erneute Gelöbnis der geſam⸗ ten badiſchen Beamtenſchaft„jederzeit treu zum Führer und Nationalſozialismus zu ſtehen und das Geſetzgebungswerk mit dem Geiſt der nationalſozia⸗ liſtiſchen Weltanſchauung durchzuführen. Großkundgebung wird in feierlichem Rah⸗ men vor ſich gehen. Die Karlsruher Beamten be⸗ geben ſich in vier Marſchſäulen zur Markthalle, wo auf dem ſeitlich gelegenen Platze die Ehrenformatio⸗ nen aufgeſtellt ſein werden. Anter oͤem Einfluß der Wetterlage Die ſaarländiſche Arbeitslage im Monat Dezember Der Präſident des Landesarbeitsamtes Rheinland, Zweigſtelle Saarbrücken teilt mit: Infolge der ungünſtigen Wetterlage mußten kurz vor Jahresende zahlreiche Außenarbei⸗ ten— beſonders der Bauwirtſchaft— eingeſtellt oder unterbrochen werden. Dadurch wurde der Arbeits⸗ einſatz der ungelernten Arbeiter in Mitleidenſchaff gezogen. Die Zahl der Arbeitsloſen ſtieg deshalb im Dezember um 2916 auf 14414. Sie liegt damit noch um rund 11000 unter der Arbeits⸗ loſenzahl des Vorjahres. Wie ſtark in der Berichts⸗ fein Die Rezeptbei Erkältung, Grippegefahr: Man rührt je einen Eßlöffel Kloſterfrau⸗ iſſengeiſt und Zucker in einer Taſſe gut um, gießt k des Waſſer hinzu und trinkt möglichſt heiß vor dem Sch ngehen zwei Portionen dieſes wohlſchmeckenden Geſur itsgetränkes (Kindern gibt man die Hälfte). Darauf iſt man gut und fühlt ſich am anderen Morgen meiſt merklich wohler. Zur Nachkur nimmt man noch einige Tage laug die halbe Menge, Vergeſſen Sie nicht, bei der nächſten Gelegenheit in Iller Apotheke oder Drogerie den echten Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt mitzunehmen. Flaſchen zu Nu.90,.65 und.807 niemals loſe. Vg (Dieſes Rezept bitte ausſchneiden!) zeit das Anſteigen der Arbeitsloſenzahl durch die Jahreszeit veranlaßt iſt, zeigt auch die verſchieden⸗ artige Entwicklung der Arbeitsloſigkeit bei den Män⸗ nern und Frauen. Bei den Frauen, die kaum bei Außenarbeiten beſchäftigt ſind, iſt die Zahl der Ar⸗ beitsloſen unverändert geblieben, während ſie bei den Männern um 30 v. H. anſtieg. Die Wieder⸗ eingliederung dieſer im Dezember zur Entlaſſung gekommenen Volksgenoſſen in das Wirtſchaftsleben wird nach Eintritt der offenen Wetterlage ſofort möglich ſein. Diejenigen Wirtſchaftsg ruppen, deren Beſchäfti⸗ gungsgrad im allgemeinen unabhängig von der Jah⸗ reszeit iſt, ſowie die wetterunabhängigen Gruppen weiſen keinen Zugang auf; ſie konnten ſogar noch Arbeitskräfte aufnehmen. G daft durch elde 8 Sport für jedermaun Samstag, 15. Jannar 8 Reichsſportabzeichen „Offener Kurſus für Frauen und Männer: 15 bis 16.80 1110 Stadion, Feld 2, bei ſchlechter Witterung Gymnaſtik⸗ halle. 5 Schwimmen 25 Offene Kurſe für Frauen und Männer: 20 bis 21.30 Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 1. Betriebsſportkurſe: 20 bis 21.30 Uhr Hollen 2 und 3 des Städtiſchen Hallenbades. 2 5 1 Reiten Offener Kurſus für Frauen und Männer: 18 bis 19 Uhr Städtiſcher Schlacht⸗ und Viehhof. f Sonntag, 16. Januar Reichsſportabzeichen Offener Kurſus für Frauen und Männer:.30 bis 11 9915 Stadion, Feld 2, bet ſchlechter Witterung Gymnaſtik⸗ halle. Allgemeine Körperſchule Betriebsſportkurſus:.30 bis 11 Uhr Stadion, Gym⸗ naſtikhalle. Was hören wir? 4 Samslag, 15. Januar Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Fröhliche Morgenmuftk (Schallpl.).— 10.00: Theoderich. Hörſpiel.— 11.30: Volks⸗ muſik.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Tanzende Taſten (Schallpl.).— 15.00: Reichsſen dung: Grundſtein⸗ legung für die Adolf⸗Hitler⸗Schulen.— 16.00: Bunter Samstag⸗ Nachmittag.— 18.00: Tonbericht der Woche. 19.15: Liederſingen der Wehrmacht.— 20.00: Fröhliche Stunde rund um den Schi.— 21.00: Wochenausklang. 22.00: Nachrichten.— 22.35: Operette, Film, Kabarett und Tanz(Schallpl.).— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .00: Schallplatten.—.30: Morgenmuſik.— 190.00: Spiel vom Soldaten.— 10.30: Fröhlicher Kindergarten. 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſik zum Mittag. 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.10: Neue Tanz⸗ und Tonfilmmelodien.— 16.90: Rundfunkkaruſſell. 18.052 er Unterhaltung.— 18.45: Sport der Woche.— 19.10: erpetuum mobile(Konzert.— 21.00: Aus der Mailänder Scala: Madame Butterfly. Oper von Puccini, 5 Freitag. 14. Januar 1938 „„„„„CFFFFCC CC ˙ A ² MA ̃ Q—¹eur.̃ ̃⅛§vtl tx... 6 Die Sprecher der„66 Familien“ Kommt ein Kompromiß zwiſchen Rooſevelt und der Wirtſchaft zuſtande? Von N. T. Keſſem, Waſhington. Rooſevelts Neujahrsbotſchaft ſchloß mit einem Appell an die Induſtrie. Amerikas Innenminiſter Ickes wandte ſich in ſcharfer Form gegen die„66 Familien“, die Amerika beherrſchen. In dieſen Tagen werden abermals Rooſevelts Reſormpläne im Kongreß lebhaft umkämpft werden. Dieſe drei Tatſachen geben dem folgenden Bericht unſeres Waſhington⸗Korreſpondenten erhöhte Bedeutung. Rund um das Capito“! iſt die Luft gefüllt mit höchſter politiſcher Spannung. Werden die nächſten Wochen nun endlich die ſo lang ſchon erwartete Entſcheidung im Ringen zwiſchen der Regierung und den Kräften der Wirtſchaft bringen? Gerade dieſer Tage iſt die Induſtrie— wenigſtens in einzelnen Vertretern— aus ihrer bisher beobachteten Re⸗ ſerve herausgegangen. Als bedeutſamſte Handlung Hürſte hier das„Memorandum“ gewertet werden, das der ameri⸗ kaniſche Wirtſchaftsführer Wendell L. Willkie ſoeben dem Präſidenten überreicht hat. Und wenn Rovſevelt ſich bisher auch nur mit nichtsſagenden Worten„Sehr intereſſant“ zu dieſer Schrift äußerte, ſo geht man doch wohl nicht fehl in der Annahme, hier eine erſte Verhandlungs möglichkeit zu ſehen. Im Auslande wird Mr. Willkie nur den Fachleuten aus der Kraftwirtſchaft bekannt ſein. In Amerika galt er ſeit vielen Jahren ſchon als einer der beſten Anwälte des gan⸗ zen Landes für alle wirtſchaftliche Fragen. Seine über⸗ ragende Stellung in der Induſtrie hat er, als Nachfolger von B. C. Cobb, ſich als Präſident der Commonwealth and Southern Corporation erworben— allgemein wird er heute als der Führer der geſamten amerikaniſchen Kraftwirtſchaft betrachtet. Auch dieſer Wirtſchaftszweig hat unter Eingriffen des New Deal zu leiden gehabt. Doch es wäre verfehlt, W. L. Willkie als einen unbedingten Gegner des New Deal an⸗ zuſehen. Er iſt ein liberaler Demokrat, der 1992 ſich ſtark für die Wahl Rooſevelts einſetzte. Und ſo iſt ſeine Denk⸗ ſchrift nicht etwa eine glatte Ablehnung der Rooſeveltſchen Reſormpläne, ſie paßt ſich vielmehr, wie er Rooſevelt ſchrieb, „in den großen Rahmen Ihrer ſozialen Abſichten ein“. Wogegen Willkie kämpft, ſind gewiſſe Regierungsmaß⸗ nahmen, deren Folge nach Anſicht der Induſtrie ſteigende Steuern, Preiſe und Staatsſchulden ſind. Willkies Wirt⸗ ſchaftsloſung iſt: hoher Wert und geringe Preiſe. Er will mithelfen, dieſe Loſung zu verwirklichen, nicht zuletzt, wei“ ihre Verwirklichung im Intereſſe der Kraftwirtſchaft liegt. Willkie ſagt: in der amerikaniſchen Kraftwirtſchaft ſind heute 41,7 Millionen Pferdekräfte nicht ausgenutzt. Da jede Pferdekraft der Körperkraft von 8 Menſchen entſpricht, be⸗ deutet das, daß die Kraftwirtſchaft in der Lage wäre, 333,6 Millionen Arbeitskräfte dem Aufbauprogramm der Regie⸗ rung zur Verfügung zu ſtellen. Sie bietet nun an, Ver⸗ Handlungen auf dieſer Grundlage im Intereſſe der Geſamt⸗ wirtſchaft zu führen. Mit der Denkſchrift, die dieſe Geoͤankengänge in allen Einzelheiten darſtellt und herausarbeitet, hat ſich Willkie zum Sprachrohr der einflußreichſten Wirtſchaftskreiſe Ame⸗ rikas gemacht. Auch Henry Ford hat kürzlich zu dieſen Kernfragen des amerikaniſchen Wirtſchaftslebens Stellung genommen, und die Quinteſſenz deſſen, was er forderte, entfernt ſich nicht weit von dem, was Willkie in ſeiner Schrift zuſammenfaßt. „Niedrige Preiſe und großer Umſatz“, ſagte Ford,„ſind nicht ein Gegenſatz, ſondern ſie bedingen ſich gegenſeitig. Niemand weiß das beſſer, als der ideal denkende Wirtſchaft⸗ ler, aber niemand auch ſcheint beſſer in der Lage, die hierzu wirklich notwendigen Maßnahmen zu ergreiſen.“ In einem Lande mit den unerſchöpflichen Rohſtoffreſerven Amerikas ſcheint es verſtändlich, daß ein Mann wie Ford ſich heftig gegen jede„Bevormundung der Induſtrie“ wendet. Auch hierin trifft er ſich mit Willkie. Dennoch kann man in Amerika heute nicht mehr davon reden, daß die Induſtrie jede wirtſchaftslenkende Maßnahme ablehnt. Allerdings gehen die Forderungen der Wirtſchaft ſo ins Zentrum des geſamten amerikaniſchen Staatslebens und der Rooſevelt⸗ ſchen Reformpläne, daß es nicht wundernimmt, daß ſie den Hintergrund der nun beginnenden Kongreß⸗Ausſprachen bilden. Und hier ſcheint man zu erwarten, daß die Wirt⸗ ſchaft auch von der Seite der politiſchen Parteien her einen gewichtigen Fürſprecher gewinnen wird; es iſt dies der Se⸗ nator Arthur H. Vandenberg, Führer der republikaniſchen Senatoren. Als Vandenbergs markanteſtes Kennzeichen könnte man ſeine— Zurückhaltung bezeichnen. Doch wenn der heute 53jährige Republikaner einmal ſeine Meinung äußert, ſo folgen ihm Freunde und Gegner mit geſpannteſter Auf⸗ merkſamkeit. Manche ſehen in ihm den Präſtdentſchafts kan⸗ didaten für 1940. Vandenberg iſt kein Induſtrieller. Seine Sympathien gehören in vielem eher der Arbeiterſchaft— nicht aber den„Arbeiterbewegungen“. Er iſt auch kein Royſevelt⸗Haſſer; vielmehr warfen ihm im Jahre 1934 ſeine eigenen Parteifreunde vor, er„ſympathiſiere“ mit dem „New Deal“. Grundlinie der Vandenbergſchen Politik iſt: „Wir wünſchen nicht zurückzukehren zu der alten Laiſſez⸗ faire⸗Politik. Aber wir wünſchen, die Einrichtungen und Regierungsformen zu bewahren, die unſer Land ſich in 150 Jahren aufgebaut hat.“ Konkret geſprochen bedeutet das: Eine gewiſſe Planung— wie etwa der„New Deal“— iſt heute nötig geworden. Aber dieſe Planung kann nicht vom Präſidenten allein vorgenommen werden. Alle Körper⸗ ſchaften müſſen daran mitwirken. Das iſt der Punkt, an dem der Politiker Vandenberg und der Wirtſchaftler Willkie ſich begegnen. Und während Willkie nun durch die Ueber⸗ reichung des Memorandums an Rovyſevelt den erſten direk⸗ ten Vorſtoß der Wirtſchaft unternahm, wird Vandenberg auf ſehr verwandter Linie im Kongreß ſich zum Sprecher der Republikaner machen. So ſteht Amerikas Wirtſchaft heute an entſcheidendem Wendepunkt. Eine Reihe von Anzeichen laſſen darauf ſchließen, daß auch Rooſevelt weitgehend verhandlungsbereit iſt. Dennoch werden die Verhandlungen keineswegs ein⸗ ſach ſein. Nicht zuletzt deshalb, weil der Präſident ſich ja nicht nur der Oppoſition der Wirtſchaftskreiſe gegenüber⸗ geſtellt ſieht; vom entgegengeſetzten Lager her, aus den Kreiſen der unter den radikalen Schlagworten des Agita⸗ tors Lewis ſtehenden„Arbeiterbewegungen“ hat man mit Maſſenverſammlungen, Sitzſtreik und ähnlichen Dingen den Präſidenten bisher„unter Druck“ zu ſetzen verſucht, um ihn zu einer Haltung zu bewegen, die alle Forderungen der Unternehmer ablehnt. Welchen Weg Rooſevelt zwiſchen dieſen beiden Lagern nun gehen wird, ob es den Ergebniſſen ſachlicher Zuſam⸗ menarbeit gelingen wird, den Klaſſenkampfruf der„Arbei⸗ terführer“ zu übertönen, werden die nächſten Wochen zeigen. Zemeniverband- Verhandlungen Noch keine Klarheit— Auch der Süddeutſche Ver⸗ band bis 15. Februar zwangs verlängert Die deutſche Zementinduſtrie vermochte trotz frühzeitig eingeleſteter Bemühungen um eine Verbandsordnung ouf neuer Grundlage mit möglichſt langfriſtiger Dauer auch am Ende des Jahres 1937 keine Einigung zu erzielen. Im Gegenteil hatten ſich die Verhältuiſſe ziemlich ſtark zu⸗ geſpitzt. Wiederum mußte, ſchon um die jeweilige inner⸗ bverbandliche Regelung herzustellen, bei den einzelnen Portland⸗ZJemenſverbönden eine vorläufige Verlängerung für die erſten Wochen des neuen Jahres angeordnet wer⸗ den. Vor allem erfolgte augeſichts der recht ſchwierigen HANDELS- d WIRTSCHAFT-ZETT UNO der Neuen Mannheimer Zeitung Neuoronung im Weſten die Zwangsverlängerung des 1937er Verbandes bis zum 15. Februar 19388. Im Süddeutſchen Verband hatten die beiden Firmen Portland⸗Zementwerke Dyckerhoff Ach ſomie die Bonner Bergwerks⸗ und Hüttenverein AG, die beide zuſammen einen Anteil von rund 20 v. H. am Sütdverband inne⸗ haben, ihre Mitgliedſchaft nicht erneuert und wurden an ſich Außenſeiter. Um den Markt nicht zu ſtören, boten ſie einen Kartellvertrog mit Preis⸗ und Mengenabreden auf bisheriger Grundlage an. Zu einem ſolchen Abſchluß kam es inſofern nicht, als auch Dyckerhoff und Bonn zwangs⸗ weiſe dem ſüddeutſchen Zementverband wieder beigeſchlof⸗ ſen wurden, und zwar bis zum 15. Februar 1938. Damit beſtehen alſo ſowohl die Weſtzement GmbH als auch der Süsdeutſche Zementverband auf der bisherigen Grundlage bis Mitte Februar. Die in Süddeutſchland gefaßten Be⸗ ſchlüſſe ſehen eine Vertragsverlängerung um fünf Jahre bis Ende 1942 ohne Rückſicht auf gegebenenfalls neue Außenſeiter vor, dagegen werden zwiſchenverbandliche Abſprachen für dieſe längere Zeitdauer nur für den Fall wirkſam, daß der Verband in ſeiner Geſamtheit zuſam⸗ menbleibt. Mit neuen Außenſeitern werden zwiſchenverbandliche Abſprachen zwiſchen Weſt und Süd gegenſtandslos. Im Gegenſatz zum Süden hat der Weſten ſeine Verlängerung an die bekannten Vorausſetzungen der bisherigen Kon⸗ tingentzuteilung und der erfolgreichen zwiſchenverband⸗ lichen Regelung ſowie der Aufgabe des Direktverkaufs der bisherigen Außenſeiter geknüpft. Auch der Norddeutſche Verband ſetzt für eine längerfriſtige Neuordnung die Eini⸗ gung mit ſeinem großen Außenſeiterwerk voraus. In⸗ zwiſchen iſt ein Fortſchritt in der zwiſchenverbandlichen Ausſprache noch nicht erreicht worden. Nachdem eine Ver⸗ längerung des Neubauverbotes amtlich ausgeſprochen wurde, wird offenbar von der deutſchen Zementinduſtrie eine Entſcheidung von überparteilichen Stellen zur eno⸗ gültigen Klärung ihres künftigen Verbandsweſens erwartet. * Das Unternehmen„Reichsautobahnen“. Im November 1937 wurden bei den Reichsautobahnen neu in Betrieb genommen 87 Km. Insgeſamt ſind damit 1803 Km. in Betrieb. Neu in Bau genommen wurden 116 Km., ſo daß insgeſamt 1768 Km. in Bau ſind. h Mitteldeutſche Stahlwerke AG, Rieſa.— Volle Be⸗ ſchäftigung. Auf Grund eines Proſpektes ſind 67 Mill. 4 Teilſchuldverſchreibungen der ö5proz. hypothekariſch ein⸗ getragenen Anleihe von 1937 der Mitteldeutſchen Stahl⸗ werke AG, Rieſa zum Handel und zur Notiz an der Ber⸗ liner Börſe zugelaſſen worden. Die Erzeugung bei den jetzigen Werken der Geſellſchaft betrug in den drei letzten Geſchäftsjahren 1936⸗37, 1935⸗36 umd 1934⸗35 bei Braun⸗ kohle 1,86 bzw. 1,84 bzw. 1,72 Mill. To.; Briketts 0,50 bzw. 0,7 bzw. 0,44 Mill. To.; Strom 202,99 bzw. 190,62 bzw. 166,21 Mill. Kw.⸗Std. Im Proſpekt, dem die letzte Bilanz vom 30. September 1936 zugrundeliegt und der im übrigen eine Veröffentlichung der Anleihebedingungen enthält, wird zum Schluß mitgeteilt, daß die Erzeugung der Mit⸗ teldeutſchen Stahlwerke auch im Geſchäftsjahr 1936⸗37 ge⸗ ſtiegen iſt, und daß die volle Beſchöftigung der Werke andauert. * Nähmaſchinenfabrik Karlsruhe AG vorm. Haid und Nen. Die HV am Donnerstag, in der von 2 Mill.„ AK 0,69 Mill./ vertreten waren, genehmigte die Tagesord⸗ nung. Es gelangen ſomit erſtmalig im Geſchäftsjahr 1936/37, wie bereits gemeldet, aus einem Reingewinn einſchlteßlich Vortrag von 194 673/ Aproz. Dividende zur Verteilung, während der Reſt von 114673/ auf neue Rechnung ge⸗ nommen wird. 5 * Arbed.— Dividendenerhöhung. Nach der belgiſchen Finangpreſſe, beabſichtigt die Arbed für 1937 die Verteilung einer Dividende von 375 bis 400 luxemburgiſchen Fran⸗ ken gegenüber einer Ausſchüttung von 220 lux. Franken für 1936. * Syuthetiſche Treibſtoffgewinnung in Frankreich. Fa⸗ briken zur Herſtellung von ſynthetiſchem Treibſtoff, die 50 Tonnen Kohle je Tag verarbeiten können, wurden mit Unterſtützung des Nationalamtes für flüſſige Brennſtoffe bei den Mines de Béthune am 1. Januar 1936 und bei den Houflleres de Liévin am 1. März 1936 in Betrieb geſetzt. Der Berichterſtatter der Kammer gibt in ſeinem Budgetbericht für öffentliche Arbeiten als Erzeugungs⸗ ziffern für das Jahr 1936 bei der Fabrik von Beéthune 3 Tonnen und für das erſte Halbjahr 1937 rund 2073 To. an, für Liévin für die erſten 6 Monate 1937 rund 2720 Tonnen. Der ſo gewonnene Treibſtoff eigne ſich bei Mi⸗ ſchung mit 50 v. H. Iraktreibſtoff für Flugzeugmotore. An eine beſondere Entwicklung wird aber bei den beſtehenden Kohlenförderungsbedingungen offenbar nicht gedacht. Die Verwertungsmöglichkeit des ſynthetiſchen Treibſtoffs für Flugzeuge erſcheint aber gerade aus militäriſchen Erwä⸗ gungen intereſſant. Von dem Berichterſtatter wird im übrigen auch an den Plan zur Schaffung von drei Werken erinnert, die je 60 000 To. erzeugen ſollen. Der Standort der drei Werke ſoll aus wehrwirtſchaftlichen Rückſichten nach Südfronkreich gelegt werden, und zwar in den Be⸗ zirk der Rhonemündung, in den Bezirk von Aveyron und im Landes⸗Bezirk. * Gewiunrückgäuge bei den amerikaniſchen Banken. Die Abſchlüſſe der Neuyorker Großbanken, die für die Entwick⸗ lung der amerikaniſchen Banken auch außerhalb von Neu⸗ hork typiſch ſein dürften, zeigen im allgemeinen einen Ge⸗ winnrückgang gegenüber dem Vorjahr. Von 19 vorliegen⸗ den Abſchlüſſen zeigen nur zwei eine leichte Zunahme (Guaranty Truſt Co. und Bank of Manhattan Truſt Co.)]. Der Rückgang verſchärfte ſich im 4. Vierteljahr 1937, was vor allem auf Abſchreibungen auf Effektenkonto infolge der ſcharfen Kursrückgänge der letzten Monate zurückzuführen iſt. Der Gewinnrückgang beruht im weſentlichen auf zwei Faktoren: auf der Verringerung des Effekten⸗Portefeuilles, vor allem der Beſtände an Regierungsbonds und auf der Abnahme der„Loans and Discounts“. Spiegelt die Ab⸗ ſtaßung der Beſtände an Regierungsbonds die Furcht vor einer Umkehr der Geldmarktverhältniſſe wider, ſo beruht der Rückgang der Ausleihungen auf der allgemeinen Schrumpfung des Geſchäftsvolumens. Der Rückgang der Anlagen wor von einem ſcharſen Rückgang der Einlagen begleitet. Eine ähnliche Entwicklung zeigen die Banken oußerhalb von Neuyork, ſoweit deren Abſchlüſſe bereits vorliegen. Der Reingewinn der„Continental Illinois National Bank u. Truſt Company of Chicago“, betrug 1997 nur 15,3 Mill. Dollar gegen 21,5 Mill. im Vorjahr. Der Rückgang beruht vor allem auf der Abnahme des Rein⸗ gewinns aus Effektenverkäufen. Der Reingewinn der „Harris Truſt and Savings Bank“, Chicago, ſank von 1,272 Mill. Dollar auf 1,063 Mill. Dollar. * Die Bedienung der chileniſchen äußeren Schuld. Chile hat zu Beginn des Jahres 1936 die Bedienung ſeiner auswärtigen Schuld teilweiſe wieder aufgenommen. Das Geſetz Nr. 5580 vom 31. Januar 1935 ſieht vor, daß für den Auleihedienſt die Einkünfte des Stoates aus ſeiner Beteili⸗ gung an den Gewinnen der Salpeter⸗ und Jod⸗Verkaufs⸗ geſellſchaft und aus gewiſſen Steuern der Kupferuntex⸗ nehmungen in voller Höhe bereitgeſtellt werden, wobei je 50 v. H. der Einnahmen für Zinszahlungen und Tilgungs⸗ zwecke Verwendung finden ſollen. Im Jahre 1936 geſtatte⸗ ten die Erträge eine Bedienung der ausländiſchen Anleihen mit 0,475 v..; 1937 betrug der Satz 0,605 v. H. Wie die Dresdner Bank von der Caja Autonoma de Amortiza⸗ eion de la Deudo Publica, Santiago, erfährt, belaufen ſich die Einnahmen der Chileniſchen Salpeter⸗ und Jod⸗Ver⸗ kaufsgeſellſchaft im Jahre 1937 auf 2,98 Mill. Dollar. Hierzu kommen Steuererträge in Höhe von 3,12 Mill. Dollar, ſo daß insgeſamt 6,11 Mill. Dollar zur Verfügung ſtehen. Hiervon werden im Johre 1938 wiederum 50 v. H. für, Zinszahlungen verwendet, und zwar beläuft ſich der für die jetzt zahlbar zu ſtellenden zwei Kupons feſtgeſetzte Satz auf 0,786 v. H. Mit den reſtlichen 50 v. H. ſind im Jahre 1937 Anleiheſtücke im Nominolbetrage von 13 198 500 Dollor, 381 820 Pfund Sterling und 1727 000 ffrs. zurück⸗ gekouft worden. Mit der Einlöſung der Kupons ſoll am 1. Februar 1938 begonnen werden. Waren und Märkte Mauuheimer Produktenbörſe vom 13. Jaunar.(Eig. Ber.] Alles unverändert. Rotterdamer Getreidekurſe vom 13. Jau.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Jan. 7,42; März 7,80; Mai 7,52% Juki 7,55.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Jau. 117,50, März 116; Mai 110,50; Juli 108,50. Liverpooler Baumwollkurſe vom 13. Jan.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß! Januar(38) 485; Febr. 487; März 488; April 490; Mai 492; Juni 494; Juli 495; Auguſt 497; Sept. 438; Okt. 500 Nov. 501; Dez. 502; Jan.(39) 505; März 507; Mai 509; Juli 510; Okt. 512; Dez. 515; Tendenz ruhig. . Leinölnotierungen vom 13. Jan.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſogt Pl. per Jan. 124/¼16; Leinſaat lk. per Jan. 157½ Bombay per Jan. 15/407 Leinſnaröl loko 20,7 Jan. 28,1%; Mai⸗Auguſt 28,3; Baumwollöl ägypt. 20565 Baumwoll⸗St. ägypt. per Jan. 6,0. Neuyork: Terp. 35,0. Savannah: Terp. 30,0. 5 * Karlsruher Immobilien⸗ und Hypothekenbörſe vom 13. Januar. Heute, bei Wiederbeginn der Börſe, log nur wenig neues Verkaufsmaterial vor. Geſucht wurden einige Wohnhäuſer mit genau umſchriebenen Wünſchen hin⸗ ſichtlich Lage oder Rentabilität. * Leichter Auſtieg des Stickſtoffabſatzes. Der Abſatz der Stickſtoffdüngemittel zeigt im Dezember 193? einen leichten Anſtieg gegenüber dem gleichen Monat des Vorjahres. Die⸗ ſer erſte Erfolg des Aufrufs zum Frühbezug zeigt, daß die Abnehmerſchaft der gegebenen Lage Verſtändn 5 enkgegen⸗ bringt. Der Geſamtabſatz in den Monaten Juli Dezember hat ſich gegenüber demjenigen der gleichen Zeitſpanne des vergangenen Düngejahres entſprechend erhöht. Hamburger Kaffee- Termin- Noſierungen Amtliche Notierung für 57 Kg. netto in Reichspfennig, unverzolll Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 5 13. Januar 10 Uhr 13. Januar 12.30 Uhr Brief Geld bezahlt Brief Geld bezahlt Dezember 85—— 85 85— März. 4 32— 2⁴ 32— Mai 4 182— 3 82— Ann 82— 3⁴ 3— September 1 34 382— 8⁴ 32— Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter ho Stand, 25, frei Seeſchiffsſ. Hamburg, für 50 kg einſchl. Sack. Termi 13 1.— 10 uhr 30] 12. 1.— 2 Uhr 15 mine] Hrief 0 Geld ö bez. Brief Geld bez. Dez. 4,0 4,90.60.50 2 Januar.60 4,0„40.50 Februar 65.5565.85 März 8„ 48 25 April..7 40— 470 450 Mal:.75 785.75 4,65 99 Juni 4,80 40 3,80 4,70. Juli 4,85.75 4,85 4% Auguſt 4,90 4,80.900.80 5 Sept..90 4,80 0.80—— Okt.. 4,90 40. 90 80 Nov. 4,90 J.80. I 4,90.80* Geld- und Devisenmarklf Paris, 13. Januar.(Schluß amtlich). London 149.50 Italien 157.20 Stockholm 780.— Neuyork 2993,.— Schweiz 690.— Wien— Belgien 301.— Kopenhagen 668.— Berlin 1215.— Spanien Holland 1567/,.— J Warſchau 558,.— London, 13. Januar.(Schluß amtlich). Neuyork 499.67 Liſſabon 110.13 Buenos Aires] 1600.— Montreal 499.93 Helſingfors 225,20 Rio de Jan. 412.— Amſterdam 897.37 Prag 143.— Hongkong 17300 Paris 147.— Budapeſt 2800,.—[Schanghai 1/15 Vrüſſel 2954.50[ Belgrad 214.— Nokohama 2 Italien 9495,—[ Sofia 403.— Auſtralien 125.— Berlin 1240.50][ Moskau 2839.— Mexiko 1800.— Schweiz 2163,50] Rumänien 676.— Montevideo 2875.— Spanien 8 Konſtantin. 621, Valparaiſo 124.0 Kopenhagen 22.40— Athen 546,50 Buenos Stockholm 1939,87 Wien 253.— auf London 1660, Oslo 1996,25[ Warſchau 2538ʃ,— 1 Südafrika 100,12 Melalle Hamburger Mekallnotierungen vom 13. Januar Banca- u. Brief Geld Kupfer Straitszinn ö Brief Geld 5 Geld[ Hüttenrohzink p. 100 kg) 20.25 20,25 Januar.5056. 80255.0225,0 J Feinſilber(Ro per kg) 41. 7088.70 Februar 56.50.58.50 259.0255.[Feingold(Rm per g) 284.79 März 95.50 56.50 255.0255, JJ Alt⸗Platin(Abfälle) April 55.5056.50255,00283,0] Eireapr.(RM per g) 280.50 Mai 50.5055, 50 255,025, J] Techn. reines Platin Juni 55,50 56,05/255, 0225 0] Detailpr.(RM aper g).30 3,55 Juli„% Auguſt 23 4224 September Oktober eee November„44 Dezember 44 Loco Abl. Antimon Regules chineſ. per o) 5057. Queckſilber(Lper Flaſche) 14.75 14,75 Wolframerz chineſ.(in s).., 83.— * Der Londoner Goldpreis betrug am 13. Januar für eine Unze Feingold 139 ſh 7 d= 86,6812 /, für ein Gramm Feingold demnoch 53,8525 Pence= 278686 l. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 14. Januar. Durch den mit ſeinem Trum zwiſchen Island und England gelege⸗ nen Sturmwirbel wurde auch geſtern milde Meeres⸗ luft unter teilweiſe böig auffriſchenden Südweſt⸗ winden und Regenfällen zu uns verfrachtet. Sie hielt die Temperatur etwa zehn Grad über dem jahreszeitlichen Durchſchnitt und brachte dem Gebirge Fortſetzung des Tauwetters. Inzwi⸗ ſchen iſt etwas kühlere Meeresluft von der Rück⸗ ſeite des Wirbels her zu uns vorgeſtoßen und bringt zur Zeit veränderliche Bewölkung mit einzelnen ſchauerartigen Niederſchlägen. Die Unbeſtändig⸗ keit der Witterung bleibt auch weiterhin erhalten. MHittag-Ausgabe Nr. 1 Rhein-Mainische Abendbörse Uneinheiflich * Frankfurt, 13. Januar. brachte im Vergleich zum Berliner weiteren Abſchwächungen mehr, die Haltung wor aber abwartend und die Kursentwicklung etwas uneinheitlich. Gegenüber dem Frankfurter Schluß überwogen allerdings noch Rückgänge bis zu 1 v. H. Es beſtand noch vorwiegend leichtes Angebot, das aber auf der ermäßigten Baſis meiſt von Berufskreiſen aufgenommen wurde, während eine Kundſchoftsbeteiligung kaum zu he⸗ merken war. Die Umſatztätigkeit war in einzelnen Papie⸗ ren verhältnismäßig lebhaft. II. a. notierten 30 Farben 162,25, Rheinſtahl mit 147,50, Schuckert mit 177, 5, bis v. H. höher Daimler plus 7 mit 140, Verein. Stahl und Mannesmann mit 114 bzw. 116,25 unv. und AG für Ver⸗ kehrsweſen 1 v. H. niedriger mit 134. Am Rentenmarkt war die Umſotztätigkeit unbedeutend. Es beſtand aber vorwiegend weitere Nachfrage. Kommuna⸗ Umſchuldung gingen in kleinen Beträgen mit 95,20 und Aproz. Rentenbank⸗Ablöſungsſcheine mit 94 um. Abendbörſe Schluß zwor keine Die *. * Londoner Börſe vom 13. Januar. Bei der Eröffnung der Börſe herrſchte eine gedrückte Stimmung, die anſchei⸗ nend auf die Berichte über die Paſſivität der engliſchen Handelsbilanz des Jahres 1937 zurückzuführen iſt. Sie betrug 432,3 Millionen Pfund Sterling im Vergleich zu 346,4 Millionen Pfund Sterling im Jahre 1936. Es wird darauf hingewieſen, daß die Paſſivität des Jahres, 1937 ſich um 25 Millionen Pfund gegenüber dem ſchwierigen Jahr 1931 vergrößert hat.— Die engliſchen Staatspapiere konn⸗ ten ſich jedoch behaupten und die Kurſe blieben unverän⸗ dert. Infolge ſtarken Angebots ſank der Franken um ¼ auf 1474/6, während ſich der Diskont für einen Monat auf 6 Franken und für 3 Monate auf 10 Franken ſtellte. Der Dollar ſtieg um ½6, wurde aber auf eine Intervention hin auf.9974 zurückgedrängt. * Vom Kaffeemarkt. Die Jahresüberſicht der Ver⸗ einigung für Kaffeehandel enthält eine Reihe von intereſ⸗ ſanten Angaben über den Zuſtand auf den Kaffeemärkten, der noch keineswegs geſund gengnunt werden könne. Die Erzeugungsziffern zeigen noch ein andauerndes Anſteigen. So wird die Erzeugung der louſenden Kampagne auf 40 200.000 Ballen geſchätzt, während die Kampagne 1936.37 37 500 000 Ballen und die von 1935⸗96 knapp 31 500 000 Ballen ergab. Dieſe ſtändige Vergrößerung der Erzeu⸗ gung habe ſich beſonders deshalb ſo ungünſtig auf den Kaffeemarkt ausgewirkt. weil der Verbrauch in den letzten Jahren keine Steigerung erfohren habe. Er betrage gleich⸗ bleibend etwa 25 Mill. Ballen. Dieſes ungünſtige Ver⸗ hältnis führte zur Stillegung einer Reihe von Betrieben. So wird aus Surinam gemeldet, daß in der letzten Woche wieder eine Anzahl von Plantagen ihren Betrieb ein⸗ geſtellt hat. * Neue Metallkurspreiſe. Laut Bekanntmachung K P 467 wurden ab 14. Januar die Preiſe für Blei um 0,75% und für Zinn um 2/ je 100 Kilo heraufgeſetzt. veröffentlicht am veröffentlicht am RM 2 5 131 RM 12.1. 5 9 N in Kraft ab 1 in Kraft ab . ee ee le i Alum. n. leg. 133187 188—187 Bronzeleg. 8588 8588 do, Legier. 58-61 58—81 Neuſilberleg. 55/5811. 55— 880 Blei nichtleg. 201—22½¼ 21—23 Nickel n. leg. 235246 235249 Hartblei. 22/2, 23½—25½½ Zink fein 2/2 ¼ 2 21 Kupfer n. leg. 60 63/6058]. do roh. 18 ¼—20¼ 1820 Meſſingleg.. 44—4¼ 44 46¼ Zinn n. leg.“ 286246 288248 Rotguß leg. 60/ 6310, 60¾ 63½ Banka⸗ Zinn] 248258 250— 200 Frachtenmarkt Duisburg- Ruhrort 1 Auch an der heutigen Börſe war dos Geſchäft äußerſt ſtill. Die Frachten ſchwächten weiterhin um 10 Pfg. je Tonne ab und notieren mit 1,20% ab Ruhrhäfen und 1,40 ab Kanol nach Rotterdam einſchl. Schleppen und 1,50/ ab Ruhrhäfen und 1,70/ ab Kanal Baſis Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt 12 Pfg. für größere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. Der Bergſchlepplohn beträgt 80 bzw. 90 Pfg. nach Mainz und 90 Pfg. bzw. 1/ nach Mannheim. Vorausſage für Samstag 15. Januar Veräuderlich, doch meiſt bewölkt und zeitweiſe auch Niederſchlag, bei lebhaften weſtlichen Win⸗ den für die Jahreszeit zu mild. Höchſttemperatur in Mannheim am 13. Januar + 12,2 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 14. Januar + 8,7 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 8,8 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 0,4 Millimeter 0,4 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Rhein⸗Pegel] 10. 11. 12. 13. 18. Rhein ⸗Begel 11. 12. 18, 18, Rheinfelden.711,65 1. Kaub 1,251,202 25 1 8 1 65 1 1 Köln...89J,8½2.28 888 . 1. 5 Mara.49 884 5 Maundeim 8824522 Mannheim 2,11 228724885 Schneebericht vom Freitag, den 14. Januar Schwarzwald: Feldberg: Regen und Schnee, + 3 Grad, Schneehbhe 100 em, Pappſchnee, Schi ziemlich gut. Schauinsland: Naſſer Nebel,. 4 Grad, Schneehöhe 50 em, Sport ziemlich gut. 5 Bernau⸗Todtmoos: Regen,. 5 Grad, Schneehöhe 40 em, Pappſchnee, Sport ziemlich gut. Hinterzarten⸗Titiſee: Regen, r 3 Grad, Schneehöhe 50 em, Sport ziemlich gut. Sand⸗Bühlertzöhe: Regen,. 5 Grad, Schneehöhe 6s em, kein Sport. Kaltenbronn⸗Hohloh: Regen,— 1 Grad, Schneehöhe 40 em, Harſch, Schi ziemlich gut. 55 Rhön: 85 Waſſerkuppe: Regen, 4 Grad, Schneehöhe 90 em, Pappe ſchnee, nur Schi möglich. N Thüringerwald Maſſerberg: Nebel, 4 Grad, Schi gut, Rodel mäßig. Inſelsberg: Regen, 3 Grad, ſchnee, Schi und Rodel mäßig. Alpen:. i Garmiſch⸗Partenkirchen: bewölkt, 3 Grad, Schneehöhe 42 em, Firnſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. 1 Predigtſtuhl: Regen, 1 Grad, Schneehöhe 208 em, Papp⸗ ſchnee, Schi gut, Rodel mäßig. 5 Oberſtdorf: heiter, 2 Grad, Schueehöhe 40 em, verharſchl, Schi gut, Rodel mäßig. Schneehöhe 75 em, gekörnl, 1 Schneehöhe 65 em, Papp⸗ eee e Hindelang: 0 5 bewölkt, 3 Grad, Schneehöhe 25 em, ver⸗ harſcht, Schi und Rodel gut. 5. 5 Harz: N Braunlage: Nebel, 1 Grad, Schneehöhe 62 app⸗ e mäßig; 5 5 1. e 4 i erke: bewölkt, 2 Grad, Schneehb 5 5 p⸗ ſchnee, Sport gut. 8 15 e In allen unſeren Nachbargebirgen herrſcht Tauwette Bis in Höhenlagen von 1000 Meter bleibt das Tauwet dab re e,, 6 heim 1 pf der NSDAP-Mifieilungen Aus partetamilſchen Behanmtmachungan entnommen Reichsarbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung Gefahr“, Februarauflage, liegt zum Abholen Ortsgruppen der NS DA der men der ieh 0 . Rheinau. gſt pe Strohmarkt. 14. 1. lung im Ballhaus um 20.15 Uhr. Es haben teilzuneh⸗ oſſen, Parteianwärter, SA Parteimitglieder Motor⸗Unterba Fauna 5. Janua gaſſerturm. Freitag, 14.., 20.30 Uhr, findet der Dienſt⸗ Ortsgruppe in der Rennwieſen⸗Gaſtſtätte ſtatt. haben alle Pol. Leiter und Anwärter ſowie Daß und NSV. Anzug: Dienſt erte mit Hakenkreuzarmbinde. Antreten pünkt⸗ erungen und Formationen. tsleiter Pg. Rackow. gruppe Lindenhof. Am Montag, 17.., 20.30 Uhr, n„Rheinpark“ eine Verſammlung ſtatt, zu der alle oſſen und Parteianwärter zu erſcheinen haben. Letzte Kaſſenſtunden für Bezahlung der Bei⸗ und Parteianwärter Rheinau ſtberg am 14. d. M. zwiſchen 19 und 21 Uhr. un 171. Der Motor⸗Unterbann 1/17 an NS⸗Frauenſchaft Pflicht⸗Mitgliederver⸗ BDM⸗ und J wartinnen. der U- Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe ⸗Untergau 171 eten Ma 1 5. Ant Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Kheinſtr. 3 (Sport) am 16 5s Kurf 10 cheine es der 1 tritt Die Sprechſtunden de Vormittags: von 10 Nachmittags: r Kre iswaltung lichen Abteilungen ſind wie folgt: —12 Uhr. von—6 Uhr. Mittwoch⸗ und Samstagnachmittag ſind keine Sprechſtunden. mit ihren ſämt⸗ 1 ſofort bei n Sonntag, Brücke 16. Umgebung Mannhei (Neckarſte Ortswaltun en 1 ie ift und volle derungen ächſten Geſchäftsſt Jannar, Nachm ims. adtſeite). ge erſcheint der neue Leh unter n ſt P hungswerk Verpf Fü elle melden. ittagswanderung Abt. Volksbildungswerk Geopolitik. eute Freitag, 14. ., 20 Uhr, beginnt mit Omnibus ung ſowie S rung. Für d ige Plätze frei. Intereſſenten wollen in in die Treffpunkt 15 Uhr Adolf⸗Hitler⸗ die Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis Theatermuſeum. P 7 Sternwarte: Geöffnet von 10 bis 12 und vo Städtiſche Kunſthalle: er ugswerk der Deutſchen Arbei f. 6 gal N cles 5 ene rſelbe iſt in O 1, 10, und bei allen Daßß⸗Waltern und See El Allgä rtgeſ Warten erhältlic g im Eck⸗Alpe e 9 8555 5 1 5 5 5 5 155 8 Auskunft 1 1 beide Kurſe auf dem Unter⸗ dem Lehrgang Italie niſch, Stufe II, der jeweils Freitag, 16. Januar gau(N 4, 7 88 1 1. montags und donnerstags von 19— 20.30 Uhr ſtattf t, 2 ührerinnen. Die Fächer nuf dem Untergau ſind werden Anmeldungen noch entgegengenommen. 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O. über Vechta, am 7. 5. 37 über Kloſterſrau⸗Meliſſengeiſt. Er berichtet weiter am 21. 5. 37:„Gebrauche Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt erſt 1 Jahr, doch hat er mir bei ale e ſchon ute Dienſte geleiſtet. Ich nehme dann abends einen Eßlöffel 9 Waſſer und iſt am andern Morgen die Erkältung dann eiter Herr Friedrich Kühnemund o., Erfurt. Schlöſſerſtr. 18:„Auch bei Grippe hal mir Kloſterfrau⸗Meliſſengeiſt gute Dienſte getan und Erkältungser⸗ ſcheinungen in kurzer Zeit reſtlos beſeitigl. Deshalb ſollte jeder, der die erſten SGrippeanzeichen ſpürt, gleich—2 Taſſen nach Gehrauchsanweiſung heiß trinken. Dann kann er in der Regel annehmen, daß die Erkältung in kurzer Zeit ver⸗ ſchwindet.“(t. Brief vom 28. 1. 37) Vorbeugen iſt beſſer als heilen! 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Clück! ieſes Mal wegen Ueberſüllung poltzeilich geſperrt werden mußte, war eine Wiederholung des Vortrages für Freitag, den Leider wurde Herr ſo daß der Vor⸗ Zeitpunkt wird 344 Maunbelm. 35.20 wagens zu einem Motorrad uſw. Bei allen derartigen Anzeigen iſt der Kraftfahrzeugſchein und ⸗brief Der Polizeipräſident— Abt. C45. vorzulegen. 79 NMational-Theater mae Freitag, den 14. Januar 1938 Vorstellung Nr. 167 Miete F Nr. 13 J. Sondermiete FNr. 7 e 6 Mazeppa n 0 Oper in dre Akten(o Bildern) alsebüro. Text nach der Dichtung von Puschkin Stuttgart. K„10. Musik von Peter Tschaikowskij Ferntuf 28558 und 25657 Anf. 19.30 Ur Ende nach 22.30 Uhr Gesellschaftsreisen Abl.: Jeden Sonntag.30 Uhr Gelegenheitskäufe! Antike u. moderne Möbel, Perſer⸗ Teppiche und Brücken, Porzellan⸗ figuren, Bronzen eic., Gold⸗ und Brillantſchmuck, Silbergegenſtände. Malser Heide die ganz Skigebiet hervorragendes 1 Woche von Ak. 68. inkl. 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Ein zpannendes Mm ab- wel Ein packendes Kapiiel 2 falls das Geld 8 Sltlengeschichie. nieht 105 5 5 8 8 man auch auf Ein Paramount-Film in reed 5 gaufen deutscher Sprache mit 180 Lewis Stone, Karen Molau, Warren Wltam Der Roman eines auftehenerregend. Skandal- Prozesses, einer seltsamen Liebe und einer wunderbaren Rettung, Ein azußergewönn- Ssle müssen ihn geteken haben! Heute Erstaufführung Wer hat eine alte Küche 2 2 Nur fort damit Möbel- Schmidt nimmt sie ja beim Kauf einer neuen in Zahlung. Dabei bekommt man bei Möbel- Sohmidt in EK 3, 2 eine schöne große Küche bereits für Mark 178. Und der erahlt davon: Kampf um Dr. Jones. aus der amerikanischen Aonoamme: für Ausſtewer. Feſton. Hohlſaum, Knopflöcher und ſonſt. Stickereien hilligſt bei Stickerei Kller, NB, 7 S213 u. höchst spannender Kriminalfülm! gletehseltig iu den 2 Theatern! Schlaf- Beginn Seals:.05.20.30 Uh: Zimmer 1 5 an Eiche mit Beginn Capitol:.13.20.30 Uhr Nußb.⸗Einlage, umſtände halber seni: cup Joh. Knopf NMeerfeldstrage 36 Nessplatz Rheinhäuſerſtr. Nr. 50. 599 IEAIIII I Infolge des Nur mor und Zwei nochmals: Vorstellungen „ Jau&leoles großen Erfolges ir Jahrhundert begeisterte Len Samstag Sonntag besondere 1 Uhr abends LILIAN HARVEV'S ersteht sie uns neu in diesem Film In der bezaubernd. Verkörperung Lilian Harvey é————i—— Ein glenzvoller Uta-Grobfum nech der gleichnamigen Operette von 70 JCCCCCCC0 mt MARIKA RUKK JOHANNES HEESTERS Edith Schollwer/ Oskar Sima/ lee Slezak Rudel Platte/ Eisa Wagner Meinz Scherlemmer/ Ursula Merking Drehbuch: Heinz lelp- Werner Eplinius- gudo eitter Nusle und musikslische Bestbeſtung: petet Kkreuder Herstellungsgruppe: Hi. Pfeiffer- Spielleſtung: Gg. Jacoby Wle stets innerhalb der Ufa. Splelzelt wleder eln großartiger Hlimischer Rshepunkt des lahr: Dle neue Ufe- Operette! DOleser musikalisch und tönzetisch beschwingte, ausstattungs- möbig und datstelſetisch erlesene neue Ufa-Spltzenfiim ist eln Trlumph det bebenslust und det lebensfreude. Im Vofprogramm:„Der Blenenstast“- Ufa-Kulturfüm Die neueste Ufs-Tonwoche 5.00.43.30 Uhr Heute premier— Für Jugendl. unter 14 Jahren nicht zugelassen UFA-PALAST CD NNIY E R S UN Ein Parad Völker Die Expedition die einzige Monatelange Kämpfe durch den australischen Busch. Kannibalenstamm eine welle Frau an dieser entlegenen Küste ver- sunkenen Schittes. 75 7 2 2 Wer will E. wellerzahlen? Die blond 5 5 f Phoenix- . Nähmaschine 77&. 4 191 05 5 Garantie, gas 2 eſond preisw. n e 51 ee im dunkelsten Ausfralien 0 1 5 Ein Tonfilm von d ge 7 7 Phoenix eg da er WII Birgel] Sager t it des endeten Forscher R O L F MOE BI US N 4. 12. Dr. Wittington. 5 Jugend zugelassen! Täglloh:.00.10.20 80. ab 2 Uhr les für wilde und Tiere. entdeckt bei einem Ueberlebende eines * Australiens, in die unerforschten Urwälder wie sie sonst keines Menschen Auge sieht. 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Kleine NHatinee-Pteise von N 60 bis.50. qugendliche zehſen halbe preise. Vowerkeuf täglich UrRA-PHLAST Vorverkauf tägl. an der Theaterkasse Für Jugendliche nicht zugelassen 7 Urk-ↄRI AST univEenas un UNIVER SUR kale Börse, E A. 12: Pertfgegelusg Es war ein guter Einfall 9—ꝛ von ihm, auch einmal regelmäßig die Kleinanzeigen der N. M. Z. zu lesen. Er hat damit manches erreicht; Für die ihm Überklüssig gewordenen Gegenstande erbielt er bares Geld, womit er nötige Anschaffungen machen konnte. Oft kann auch durch eine Tausch- Anzeige mancher Wunsch ertüllt werden. Also eine Kleine Anzeige in die NEUE MANNHEIMER ZEITUNG! „ 2 1 —„ 2— 0 19 . C „