neue Me — Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pig. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.7 Mk. einſchl. 60 Pfa. Poſtbef.⸗Geb Hterzu 72 Pfg. Beſtellaeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1 Fe Hauptſtr 63. W Oppauer Str 8 Se Lutſenſtr 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590 — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Einzelpreis 10 Pf. nuheimer Zeitung Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſteue: Rl,-0. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzetle 9 Pfennig, 79 wm breite Tertmillimeterzeile 50 Pfennta Klein anzetaen ermäßtate Grundpreiſe iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an fernmündlich Für Famtlien⸗ und Allgemein aültig Bet Zwangsveraleſchen oder keinerlet Nachlaß gewährt Keine Gewähr für beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. wird erteilte Aufträge. Abend⸗Ausgabe A Dienstag, 18. Januar 1038 7 End gültiger Bruch Auch der chineſiſche Volſchafter in Tokio abgereiſt (Gunkmeldung der N M3.) E Tokiv, 18. Jauuar. Die japaniſche Regierung hat jetzt als Folge des Abbruches ihrer Beziehungen zur chineſiſchen Zentral⸗ regierung ihren Botſchafter Kawagoe aus Schaughai abberufen. Andererſeits hat der chineſiſche Botſchafter in Tokio Japan verlaſſen. China hofft immer noch — Schanghai, 18. Januar.(U..) Die Zurückziehung der Anerkennung der chine⸗ ſiſchen Zentralregierung durch die Japaner hat die Chineſen nicht ſchwer getroffen, denn dieſe Entſchei⸗ dung Japans hat nur einen Zuſtand nach außen ſichtbar werden laſſen, der de facto ſchon ſeit ſechs Monaten beſteht. Offenbar iſt Chinas Politik dar⸗ auf gerichtet, Japan zu erſchöpfen oder Rußland oder andere Mächte zu zwingen, in den Krieg einzugrei⸗ ſen. Chinas Entſchluß zur Verſtärkung ſeines Wi⸗ derſtandes wurde offenbar, als Marſchall Tſchang⸗ kaiſchek kürzlich die Tſinpu⸗Front„tierte und ſehr ſcharfe Maßnahmen ergriff, um militäriſche Kom⸗ mandoſtellen ſeiner Armee zu reorganiſieren. Er verſucht durch große Truppenkonzentrationen an den ſtrategiſch wichtigen Fronten, dem Vordringen der Japaner äußerſten Widerſtand zu leiſten. Beſonders ſchwere Kämpfe finden ſüd⸗ lich des Gelben Fluſſes im weſtlichen Teile der Pro⸗ vinz Schantung ſtatt, wo die chineſiſchen und japani⸗ ſchen Truppen entlang des Kaiſerkanals, der von Tientſin quer durch das nordöſtliche China bis zur Hangtſchaubucht ſüdlich von Schanghai verläuft, er⸗ bittert um den Beſitz einzelner Städte ringen. Chi⸗ neſiſche Berichte geben zu, daß die Stadt Tſining jetzt zum dritten Mal von japaniſchen Truppen be⸗ ſetzt worden ſei. Südweſtlich der Stadt finden wei⸗ terhin ſchwere Gefechte ſtatt. Er ſoll ſich verantworten adnb London, 17. Januar. Wie aus Schanghai gemeldet wird, iſt der dortige Vertreter des„Mancheſter Guardian“ wegen eines Telegramms, das er am Sonntagabend aufgegeben hatte, vor die japaniſche Militärbehörde geladen wor⸗ den. Der britiſche Generalkonſul hat deshalb beim japaniſchen Generalkonſul Vorſtellungen erhoben. Die Reiſe Sun Jos Drahtbericht unſeres Londoner Vertreters — London, 17. Januar. Ueberraſchenderweiſe iſt die chineſiſche Abordnung unter Leitung Sun Fos, des Sohnes Sunyatſens, die eine geheime Miſſion in Sowjetrußland auszuführen hat, von Amſterdam unmittelbar nach Moskau ge⸗ jahren, ohne England zu berühren, wie es vorher beabſichtigt war. Sun Fo erklärte, er wäre gern nach London gekommen, wollte aber den Anſchein vermei⸗ den, als wenn China von England im Kampf gegen Japan unterſtützt würde. Deshalb unterbleibe die Reiſe im Augenblick. Nach hier umlaufenden Ge⸗ güchten iſt jedoch ein Teil der Abordnung doch nach London gefahren. Der hieſige chineſiſche Botſchafter 05 an den Amſterdamer Verhandlungen teilgenom⸗ en. 5 Blutige Streikunruhen Sechs Tote und 15 Verletzte in Mexiko anb. Mexiko⸗Stadt, 18. Januar. Monatelang fortgeſetzte Streitigkeiten unter den Gewerkſchaftsbonzen der verſchiedenſten marxiſtiſchen Richtungen haben dazu geführt, daß im mexikani⸗ ſchen Staate Veracruz der Generalſtreik ausgerufen wurde. In Orizaba kam es zu blutigen Zuſammenſtößen, die bisher fünf Tote und 15 Verletzte forderten. Polizei und Bundestruppen verſuchten die Ordnung wieder herzuſtellen. Es gelang ihnen ſchließlich auch, wenigſtens eine regelrechte Schlacht zwiſchen den ſich beſchuldigenden Gewerkſchaftsgruppen zu verhin⸗ dern. Haupturheber der Ausſchreitungen ſind die Auhänger einer extrem⸗radikalen Gewerkſchaft, die die Schließung ſämtlicher Geſchäfte in Orizaba ge⸗ waltſam durchſetzen wollten. Auch in Jalapa, der Hauptſtadt des Staates Vera⸗ cruz, kam es zu Zuſammenſtößen Nach den bisher vorliegenden Nachrichten wurde hier eine Perſon getötet. Präſident Cardenas traf am Montag⸗ abend in Orizaba ein. Die Gewerkſchaften ernannten Ausſchüſſe, die dem Präſidenten über die Lage be⸗ richten ſollen. Na alſo! Earl de la Warr glaubt an die deutſche Friedens⸗ bereitſchaft + London, 18. Januar. Lordſiegelbewahrer Earl de la Warr, der als Ver⸗ treter der britiſchen Regierung an den 150⸗Jahr⸗ feiern Auſtraliens teilnimmt, äußerte ſich in Mel⸗ bourne optimiſtiſch zur internationalen Lage. Seine Miniſterkollegen, ſo ſagt er u.., hielten einen Krieg keineswegs für unvermeidlich. „Wir würden den größten Fehler machen, wenn wir glaubten, daß Deutſchland entſchloſſen zum Kriege in die Zukunft blicke.“ Earl de la Warr ſprach vielmehr die Ueberzeugung aus, daß das deutſche Volk einen Krieg ebenſo ab⸗ lehne wie das engliſche Volk. Er halte ein Abkom⸗ men nicht für hoffnungslos, das den künftigen Welt⸗ frieden ſichern könnte. Göring dankt. Miniſterpräſident Generaloberſt Göring hat uns gebeten, allen, die ſeiner zum 45. Ge⸗ burtstage ſo freundlich gedacht haben, ſeinen herz⸗ lichen Dank zu übermitteln. 3 140. Jahrgang— Nr. 28 Der zweite Tag des Lippe⸗Treffens ſtand ganz im Zeichen der impoſanten Kundgebung in den Flug⸗ zeughallen in Detmold, in denen die Reichsleiter Roſenberg und Dr. Ley ſprachen. Unſer Bild zeigt den Vorbeimarſch am Landesleiter in Detmold vor dem Gauleiter Meyer und Reichsleiter Dr. Ley. (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Slojadinowitjchs Beſuch und die politijche Lage: „Berlin tritt an Stelle von Paris“ Sowohl Paris wie Rom ſtellen eine Amorientierung Belgrasds feſt anb. Paris, 18. Jan. Der Aufenthalt des jugoflawiſchen Miniſterpräſi⸗ denten Stojadinowitſch in Deutſchland hinterläßt bei der franzöſiſchen Preſſe einen nachhaltigen Eindruck. Sehr ausführlich beſchäftigt ſich u. a. der Berliner Berichterſtatter des„Journal“ mit dem Beſuch Sto⸗ jadinowitſchs. Niemand könne beſtreiten, daß zwiſchen dem Hitler⸗Deutſchland und dem neuen Jugoflawien vertrauensvolle Beziehungen hergeſtellt ſeien, die von den gemeinſamen wirtſchaftlichen Belangen der bei⸗ den Länder und von gewiſſen weltanſchaulichen Be⸗ rührungspunkten und auch anſcheinend von einer Uebereinſtimmung in den Anſichten über die Organi⸗ ſierung des Friedens im Donaubecken herrühren. Die Annäherung zwiſchen Deutſchland und Jugoſla⸗ wien ſei eine Folge der kleinlichen und überholten politiſchen und wirtſchaftlichen Methoden Frank⸗ reichs, der gefährlichen Wirkungen des franzöſiſch⸗ Den Höhepunkt des Staatsbeſuches des jugoflawiſchen Miniſterpräſidenten und Außenminiſters Stojadino⸗ witſch bildete der Empfang beim Führer. Rechts: Miniſterpräſident Göring.(Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗K.) ſowjetruſſiſchen Paktes und ſchließlich der innenpoli⸗ tiſchen und ſozialen Unordnung, die Frankreich als eine Auswirkung dieſes Paktes durchmache. Deutſchland nehme infolgedeſſen heute in Bel⸗ grad den Platz ein, den Frankreich ſolange inne⸗ gehabt habe. Ilalieniſches Echo dnb. Mailand, 18. Januar. Die norditalieniſche Preſſe verzeichnet mit großer Befriedigung, daß der Beſuch des jugoſlawiſchen Miniſterpräſtdenten in Berlin und deſſen Zuſam⸗ menkunft mit dem Führer eine weitere Vertiefung der deutſch⸗jugoſlawiſchen Freundſchaft gebracht hat. Damit ſei eine Orientierung der oſteuro⸗ päiſchen und Balkauländer in der Richtung der Achſe Berlin Rom eingeleitet. Der„Corriere della Sera“ ſchreibt, die deutſch⸗ jugoſlawiſche Freundſchaft habe eine herzliche und vom Geiſt gegenſeitigen Verſtändniſſes getragene Atmoſphäre geſchaffen. Die jugoflawiſche Außen⸗ politik habe nunmehr ihre Unabhängigkeit gegenüber dem auf Einkreiſung Deutſchlands und Italiens ab⸗ geſtellten franzöſiſchen Kollektivſyſtem bewieſen und die deutſch⸗jugoſlawiſche Freundſchaft ſei in den auf⸗ bauenden Rahmen der Achſe Berlin-Rom einge⸗ gliedert worden. Die„Gazetta del Popolo“ ſtellt ſeſt, die beiden Länder, die im Kriege ritterliche Gegner waren, ſeien ſich in den letzten Jahren langſam aber fort⸗ geſetzt nähergekommen. Dieſe Annäherung ſei nicht nur durch die gegenſeitige Achtung und die bedeu⸗ tenden kulturellen Beziehungen begünſtigt, ſondern auch durch die ſowohl in Deutſchland wie auch in Jugoflawien in gleicher Weiſe erkannten wirtſchaft⸗ lichen Notwendigkeiten entſchieden worden⸗ Frankreich dagegen habe ſeinen öſtlichen und ſüd⸗ öſtlichen Freunden und Verbündeten niemals Mög⸗ lichkeiten für einen wirtſchaftlichen Austauſch ge⸗ boten. Es gab in Frankreich nur Geld, das zum größten Teil für das von ſeinen eigenen Fabriken gelieferte Kriegsmaterial aufgewendet werden mußte. Wo ſeien die Zeiten, ſo fragt das Blatt, als einzig und allein Paris das Mekka der europäiſchen Außen⸗ politiker geweſen ſei?— Jetzt liege dieſes Mekka in Berlin und Rom. Die Mutter des Reichskriegsminiſters geſtorben. Die Mutter des Reichskriegsminiſter, Emma von Blomberg, die am 18 Dezember ihren 90. Geburts⸗ tag feierte, iſt am 17. Januar nach kurzem Leiden in Eberswalde geſtorben. Beſuch in Jugoflawien Raum— Volk— Staat im Jahre 1921 Ser⸗ Der jugoſlawiſche Staat wurde neu gegründet, indem man an das Königreich bien alle ſlawiſchen Stagten angliederte. Wenn auch in den einzelnen Provinzen heute Kroaten, Slo⸗ venen. Dalmatiner, Montenegriner, Bosniaken, Albaner und Bulgaren leben, ſo darf man ſich doch nicht davon verleiten laſſen, zu behaupten, das die Eigenart der einzelnen Stämme zu ſtark ausgeprägt ſei, um nicht ein Ganzes bilden zu können. Es gibt natürlich Gegenſätze zwiſchen dem mitetleuropäiſchen Kulturkreis und dem brientaliſchen, auch in der Religion treten ſtarke Gegenſätze auf, aber die ſer⸗ biſche Staatsregierung hat es bis jetzt verſtanden, dieſe inneren Spannungen gut auszugleichen. Der Raum, in dem die Jugoflawen leben, wird von der einen Seite von der Adria begrenzt und ſtößt im Süden, Weſten und Norden an fünf andere Staaten. Die Gebirge unterteilen das Land in viele Einzellandſchaften und nur die Dobrudſcha, der Aus⸗ lauf des Wiener Beckens und die Morava bilden einen zuſammenhängenden Sammelraum. Die zweckmäßigſte Zufahrt iſt über München, Salzburg, Bad Gaſtein, Roſenbach. Nachdem die Bahn die Karawanken durchbrochen hat, fährt man auf halber Höhe das herrliche Mölltal entlang bis Je⸗ ſenieze. Ein MAN⸗Benz⸗Dieſel⸗Omnibus nimmt uns auf und in raſender Fahrt geht es durch enge Dörfer an ſaftigen Wieſen vorbei, dem erſten Reiſe⸗ ziel, dem Gebirgsbad Bled entgegen. Von weitem ſchon gewahren wir einen Gebirgsſee, der zu Füßen hoher Berbe liegt und in deſſen klarem Waſſer ſich eine Burgruine auf hohem Berge und eine Inſel mit einem weißen Wallfahrtskirchlein ſpiegelt. In gro⸗ ßem Kontraſt zu dieſem Idyll ſtehen die großen weißen Hotels, die an der anderen Seite des Sees liegen. Alle nur erdenkbaren Bequemlichkeiten ſind hier anzutreffen. Im Sommer ſpielt ſich hier ein Badeleben ab, wie es unſere Nordſeebäder nicht beſ⸗ ſer bieten können. Durch herrliches Berg-, Wald⸗ und Wieſenland, vorbei an ſauberen Bauern und Städtchen gelangen wir nach Laibach. Von dem Wolkenkratzer, der ſich inmitten der Stadt erhebt, haben wir einen Rundblick auf den alten, mittelalterlichen Teil der Stadt und ſehen, wie von dieſem Kern aus die Stadt immer mehr um ſich greift, bis weit am Horizont die neueſten Siedlungshäuschen von einem ſtrebenden Vorwärtsdrängen künden. Um den Wolkenkratzer herum iſt manches alte Haus der Spitzhacke zum Opfer gefallen und jetzt erheben ſich dort moderne Häuſerblocks mit Büros und Wohnungen. Gute Straßen führen uns ſchnell nach Ag ram. Die Univerſität in Agram iſt eifrig bemüht, in Ver⸗ bindung mit unſeren Hochſthulen für das geiſtige Rüſtzeug der Südflawen zu ſorgen und die hier be⸗ ſtehende„Geſellſchaft der Freunde Deutſchlands“ iſt kulturell und wirtſchaftlich bedeutſam. Die Altſtadt mit den altertümlichen Häuschen und Torbogen, dem biſchöflichen Palais und der gotiſchen Kathedrale laſſen intereſſante Schlüſſe auf die Entſtehung und 5 Seite/ Nummer 28 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 5 Dienstag, 18. Januar 1998 ichte der Stadt zu. Im Muſeum trifft man in bunter Mannigfaltigkeit die herrlichſten Trachten in allen Abwandlungen. Aber nicht nur das Alte, ſon⸗ dern auch das Neue hat hier feſten Fuß gefaßt, das ſehen wir an der Markthalle, die mit ihren Kühl⸗ anlagen als vorbildlich bezeichnet werden muß. Uns Pfälzern fiel beim Kartoffelſtand die Bezeichnung auf dem Schildchen auf, denn wir laſen da zu un⸗ ſerer Freude: Krumpire, eine Entdeckung, die natür⸗ lich unſeren norddeutſchen Reiſekameraden gegen⸗ über dahin gedeutet wurde, daß man eben mit pfälziſch auf der ganzen Welt durchkommt. Im ganzen Lande ſind bis in die enklegenſten ſüdlichen Städtchen hinunter einzelne Deutſche verſtreut. In geſchloſſener Siedlung aber trifft man ſie hauptſächlich in der Gottſcheſe und oben, nörd⸗ lich der Donau in der Batſchka. Gottſchee umfaßt 14 Gemeinden und ſchon vor über 600 Jah⸗ ren war die deutſche Gemeinde hier anſäſſig. Ur⸗ ſprünglich waren es Franken und Bayern, doch ha⸗ ben ſich mit der Zeit auch noch Schwaben hinzuge⸗ ſellt. Es mutet eigenartig an, hier plötzlich in eine Gegend zu kommen, die völlig unſerer mitteldeut⸗ ſchen Landſchaft gleicht und deren Häuſer auf den erſten Blick ihren Beſitzer verraten. Viele der hier lebenden Deutſchen ſind das Jahr über auf dem Hauſterhandel in allen Teilen Europas, aber zur Erntezeit kommen ſie nach Hauſe und bringen den Ertrag ihrer Tätigkeit mit. Wenn dann die Ernte in der Scheuer iſt, geht es wieder hinaus in die Welt. ; Die 1 Di rch den Karſt hindurch ziehen endlos, öde ſtei⸗ nige Täler hinüber nach Suſak. Nur durch einen Gebirgsbach getrennt, liegt Fiume als italieniſche Konkurrenz. Wir erleben hier in draſtiſcher Weiſe das Problem der willkürlichen Grenzziehung. Wäh⸗ rend Fiume des Hinterlandes entbehren muß, ſteigt Suſals Hafen zu immer größerer Blüte. Jetzt ſind wir an der blauen Adria und genießen in vollen Zügen die Schönheit der Natur. Zwar iſt die Küſte ein endloſes Steinmeer, aber einzelne Palmen und eine immer mehr zunehmende ſüdliche Vegetation am Strand entlang zeugt davon, daß wir uns mit Rieſenſchritten dem ſonnigen Süden nähern. Ge⸗ rade in der Stadt Split und ſeiner herrlichen Um⸗ gebung treffen wir einen typiſchen Vertreter dieſer 2 n. Abgeſehen von den ungezählten Kunſtdenk⸗ ern, die uns in den Ruinen des Diokletian⸗ palaſtes entgegentreten, finden wir hier ein Dorado ſüdländiſcher Bilder im Hafen, auf dem Markt, in den Palmenalleen und an der wildzerklüfteten Steinküſte der Adria. Einen Nebenbuhler hat Split weiter ſüdlich in der alten freien Stadt Raguſa oder Dubrovnik, wie es heute heißt. Eine ſaubere Stadt mit eigenem Charakter tritt uns hier entgegen. Eine vornehme Ruhe liegt über allem, ſelbſt der muſelmaniſche Teppichhändler und der weißgekleidete Sadtpoliziſt mit ſeinem Tropenhelm erſcheinen als Gentleman. Das größte Erlebnis auf der ganzen Reiſe aber iſt dle Fahrt mit dem Omnibus den Loveen hinauf. Auf der Fahrt dorthin müſſen wir die Bucht von Kotor entlangfahren. Oleander und Kakteen, Arm⸗ leuchter⸗Agaven und Palmen umſäumen unſere Stygße, Befeſtigungen und Kaſernen, Flugzeughal⸗ leu und vielem Militär begegnen wir hier. Immer größer und höher türmt ſich vor uns der Loveen auf. Spitzwinklige Serpentinen führen uns in die Höhe und laſſen die Stadt und die ganze Bucht unter uns wie ein Spielzeug erſcheinen. 38 Kehren ſind es bis hinauf und acht davon ſind ſo ſpitz, daß ſelbſt unſer wendiger Autobus zurück⸗ ſtoßen muß. Bald iſt die Höhe erreicht und nach einem kleinen Imbiß im„Grand⸗Hotel“ zu Njeguſi genießen wir auf der Fahrt ins jeweilige Tal eine überraſchende Fernſicht auf die Cernagora, auf die ſchwarzen Berge, auf Montenegro. In Cetinje, der Hauptſtadt des ehemaligen Königreiches, werden wir nach zwei Seiten hin enttäuſcht. Der größte Teil der Bevölkerung iſt europälſch gekleidet und es ge⸗ lingt uns nur ſelten, einen Montenegriner in voller Landestracht vor die Kamera zu bekommen, womit wir die aber dann fehlt auch immer das, Das Moskauer Parlamentstheater Bildung der neuen Sowjetregierung Volkskommiſſare als Saboleure“ — Moskau, 18. Januar. (U..) In der geſtrigen Sitzung des Rates der oberſten Sowjets wurde Kalinin zum Vorſitzenden Präſidiums des oberſten Sowjet gewählt. Stalin wurde zum Mitglied des Präſidiums ge⸗ wählt(er iſt bekanntlich außerdem Führer der Kom⸗ muniſtiſchen Partei). Molotow, der als Miniſter⸗ präſident zurücktrat, wurde erſucht, ſogleich ein neues Kabinett zu bilden. Das Präſidium beſteht aus dem des Vorſitzenden, einem Sekretär, elf Vizevorſitzenden und 24 Mitgliedern. Neben Stalin gehören dem Präſidium an: Marſchall Blücher, die Witwe Lenins, Krupskaja, der Präſident der Moskauer Sowjets, Sidorow, und der Vorſitzende des Leningrader Sow⸗ jet, Petrovſky. Bei der Erörterung der außenpolitiſchen Lage kritiſierte Zhdanop die franzöſiſche Regierung und erklärte:„Ich verſtehe nicht, was in Frankreich vorgeht. Ich kann nicht begreifen, daß eine Regie⸗ rung, mit der wir in freundſchaftlichen Beziehungen ſtehen, es duldet, daß ſich in ihrem Lande Organi⸗ ſationen bilden, die gegen die Sowjets gerichtet ſind. Söhne der ſchwarzen Berge in unſerer Fantaſie des vorigen Jahrhunderts ausgeſtattet hatten: Die Waffen. Andererſeits iſt das kleine Städtchen von einer Kauberkeit, die wir nie nach den Schilderungen verſchiedener Vorkriegsſkribenten vermutet hätten. Ueber ungezählte Päſſe, durch baumloſe Täler, an dürftigen Siedlungen vorbei dringen wir nun nach Oſten vor und gelangen nach Bosnien, dem Lan⸗ desteil, wo muſelmaniſche Eigenart ſein letztes Re⸗ ſervat beſitzt. Von weitem ſchon grüßen die hohen Minaretts der Moſcheen und türkiſche Friedhöfe kün⸗ den von der Eigenart der Bewohner dieſer Provinz. In den Städtchen treffen wir ſie denn auch unter den Sonnendächern der Kaffeehäuſer bei ihrem Schälchen Mokka ſitzend. Als vorletzte Station unſerer Reiſe haben wir noch Belgrad vorgeſehen. Bevor wir jedoch von Sü⸗ den her dorthin kommen, ſtatten wir dem Ople⸗ nac, dem Grabmal der königlichen Familie einen Beſuch ab. Es iſt ein Dom in Marmor und Moſaik im byzantiniſchen Stil. Bronzepforten führen in das Innere, das in den herrlichſten Farben aufleuch⸗ tet. Fünfzehntauſend verſchiedene Farben ſind hier zur Anwendung gelangt und Marmor und Silber, Bronze und Gold ſind zu einer verſchwenderiſchen Pracht ineinandergefügt. Bald grüßen uns auf den Bergen vor Belgrad die weißen Schlöſſer der königlichen Familie und ſchon führen uns die Alleen in die Stadt hinein Hier an dem Brennpunkt der mittelalterlichen Ge⸗ ſchichte des Südoſtraumes, am Zuſammenfluß von Save und Donau ſteht die alte türkiſche Feſtung Ka⸗ lemegdan. Die Feſtungswälle laden mit ihren Gar⸗ tengnlagen zu einer längeren Ruhepauſe auf der Wanderung durch die Stadt ein. Nach links der Blick auf die Stadt, die ſich im Bogen an den Berg⸗ hängen hinaufzieht, eine von Deutſchen erbaute Brücke über die Save und dann vor uns bis weit nach rechts hinüber die große Ebene der Dongu⸗ niederung. In der Stadt ſelbſt werden wir herzlich im„Deutſchen Haus“ begrüßt. Ueber Neuſatz und Verbaß beſuchen wir unſere pfälziſchen Landsleute in der Batſchka. Wie in der Gottſchee ſo werden wir auch hier freudig begrüßt und mit Stolz zeigte man uns das Deutſche Heim oder das Jugendhaus, das im freiwilligen Ar⸗ beitsdienſt erbaut wurde, als Symbol für eine höhere Einheit. Die Zuſammengehörigkeit zum gleichen Volk auf vorgeſchobenem Poſten kann ſich nicht rüh⸗ render ausdrücken als in dem Abſchiedsgruß: Grü⸗ ßen Sie die Heimat! 8 Dr. von Schenck. Bilonis meiner Mutter Von Wilhelm Schäfer Im Hinblick auſ den 70. Geburtstag Wil⸗ helm Schäfers am 20 Januar veröffentlichen wir aus ſeinem im Albert Langen Georg Müller Verlag in München erſchienenen füngſten Werk „Meine Eltern“ den nachſtehenden Beitrag: Meine Mutter war rüſtig bis zu ihrer letzten Krankheit und keiner von uns hatte ihren Tod er⸗ wartet, als die Nachricht kam. Sie ſtarb am 19. Fe⸗ bruar 1917 in ihrem fünfundſiebzigſten Lebensjahr, kurz vor unſerem Rückzug in die Siegfriedſtellung, und wir haben ſie am dritten Tag danach auf den Friedhof in Honnef gebracht Diesmal hatte mein Bruder Paul, der Kanonier, Urlaub bekommen. Ich bin eine Stunde allein in dem Zimmer ge⸗ weſen, wo ſie auf dem Sterbebett lag, und habe zum erſten Male den Tod als Vollender erfahren. In ihrer Vollendung erſt ſah ich, wer meine Mutter ge⸗ weſen war. Sie hatte an meinem Vater einen guten Mann gehabt und war zweiundfünfzig Jahre lang ſeine getreue Lebensgefährtin geweſen, wie wir ſo ſagen und nicht immer bedenken, daß Gefährtin ur⸗ ſprünglich Fahrtgenoſſin heißt: Genoſſen der Lebens⸗ fahrt. Die Fahrt aber war die ihres Mannes nicht die eigene geweſen; von ſich aus wäre ſie in Ottrau geblieben. Daß ſie das nicht durfte, war ihr Lebens⸗ ſchickſal, das ihr von meinem Vater zugefügt worden war, der ihr dadurch und nicht dadurch allein, wie man ſagt: zum Schickſal wurde. Es iſt wohl ſo, daß Fremdoͤheit die meiſten Ehen zuſtande bringt, ja, daß die Natur den Gegenſatz will um der Zucht willen. Die Gegenſätze können ſich mit⸗ einander abfinden und gute Fahrtgenoſſen werden, wie meine Eltern es dennoch waren; nur wenn die Fahrt zu Ende iſt, kehrt jeder wieder zu ſich ſelbſt zurck, wie meine Mutter zu ſich ſelbſt zurückgekehrt war. Die da auf ihrem Sterbebett lag, war wieder jenes Mädchen Eliſabeth Giſchler, das ſich mein Va⸗ ter von der Bilz zur Frau geholt und das ich nie geſehen hatte; denn mir war ſie ja Mutter und die Frau meines Vaters, nie ſie ſelber geweſen. Nun hakte ſie ſich auch von mir abgewandt und lag in ihrer abweiſenden Fremdheit da, aller Liebe ledig, durch die ſie ihrem Schickſal verbunden geweſen war. Nicht einmal das Staunen war geblieben, daß dies nun das Leben geweſen ſein ſollte. So gewiß es iſt, daß kein anderes Leben leben können als das unſe⸗ Wirklichkeit, ſo unleugbar bleibt die Wirklichkeit der Seele fremd, weil ſie von den tauſend Möglich⸗ keiten des Lebens nur eine iſt. Die Tote war in Schmerzen meine Mutter geworden und es in Liebe geblieben; aber es war ihr geſchehen und angetan worden, es hatte dem Mädchen Eliſabeth Giſchler keine Erfüllung ſeiner Träume gebracht. Die Bit⸗ terkeit im Geſicht meiner Mutter war mir nie ſo ſichtbar geworden wie nun, die ſie, von ihr befreit, in Verklärung dalag. Ich ſah in ihrem Schickſal auch meines, deſſen Mutter ſie war; denn ihre Natur mehr als die mei⸗ nes Vaters wirkte in mir. Ich hatte nicht ſeine Stärke, ſeine gläubige Einfalt; ich war vom Leben belaſtet wie meine Mutter, nur daß ich die Fragen wir rer Das Außenkommiſſariat muß dieſe Zuſtände in Er⸗ wägung ziehen, denn ſie ſind angeſichts des Militär⸗ paktes unerträglich.“ Hinſichtlich der Lage im Fernen Oſten erklärte Zhdanov, der Vorſitzender des Auswärtigen Aus⸗ ſchuſſes iſt, daß das Außenkommiſſariat ſein Augen⸗ merk beſonders auf Japan richten müſſe. Während der Sitzung wurde ſcharfe Kritik geübt an dem Kommiſſariat für Waſſertransporte, dem Kunſt⸗Komitee, an dem Juſtiz⸗Kommiſſar und an dem Landwirtſchafts⸗Komitee. Beſonders wurde der Juſtizkommiſſar Krylenko von dem Abgeordneten Bagirov aus Baku heftig angegriffen, der erklärte: „Krylenko kommt ſeinen Pflichten nicht nach und ver⸗ bringt die meiſte Zeit mit Schachſpielen. Ein Juſtiztommiſſar hat aber meiner Anſicht nach auch andere Dinge zu tun, als nur Schach zu ſpielen und Berge zu beſteigen. Ich hofſe, daß Molotow dies be⸗ rückſichtigen und dafür ſorgen wird, daß Krylenko nicht von neuem das Amt des Juſtizkommiſſars übernimmt.“ Von anderen Abgeordneten wurde der Ausſchuß für die Vorräte an landwirtſchaftlichen Produkten und ſein Vorſitzender Koltzev angegriffen, da ſie es zuließen, das„rieſige Mengen von Getreide von Saboteuren verdorben“ würden. Obgleich Koltzev erſt kürzlich aufgefordert worden ſei, energiſch durch⸗ zugreifen, könne man noch keinerlei Beſſerung wahr⸗ nehmen. 5— Die begeiſterten Londoner Der Premier von Eire, dem früheren Jriſchen Frei⸗ ſtaat, de Valera, traf in London zu Beſprechungen nrit der britiſchen Regierung ein. Zu ſeinem Empfang hatte ſich auf dem Euſton⸗Bahnhof eine rieſige Volks⸗ menge eingefunden. Die Begeiſterung war ſo groß, daß de Valera heimlich aus dem Bahnhof geleitet wer⸗ den mußte, während ein Wagen, der zum Schein unter Polizeiſchutz fuhr, durch die dichte Menge ſteuerte, um die Aufmerkſamkeit von de Valera ſelbſt abzu⸗ lenken.(Preſſephoto, Zander⸗K.) Die Sozialdemokraten für Ehautemps? Die gemäßigte Richtung in der Blum-Partei ſetzt ſich durch anb Paris, 18. Januar. Dienstagmorgen um.15 Uhr kam es auf der Sit⸗ kung des Verwaltungsausſchuſſes der Sozialdemo⸗ kratiſchen Partei, der im Anſchluß an die nächtliche Landes ratstagung einberufen worden war, zu einer erneuten Abſtimmung bezüglich der Haltung der Sozialdemokraten gegenüber der in Bildung befind⸗ lichen Regierung Chautemps. Eine Entſchließung des Abgeordneten Graziani, der ſich für eine eventuelle Stimmenunterſtüt⸗ zung der Regierung im Parlament ausſpricht, fand 6832 Stimmen, während der gegneriſche Text des kommuniſtenfreundlichen Marceau Pi⸗ vet nur 1334 Stimmen erhielt. Inwieweit ſich dieſes Abſtimmungsergebnis wieder⸗ um auf die Haltung der Parteileitung bei den wei⸗ teren Verhandlungen mit Chautemps auswirken wird, bleibt abzuwarten. Der Generalſekretär der Partei, der bisherige Staatsminiſter Paul Faure, der während der nächt⸗ lichen Landestagung ſein Parteiamt niedergelegt hatte, hat dieſen Entſchluß aufrechterhalten, ſich je⸗ doch bereit erklärt, bis zur nächſten Landestagung der Sozialdemokratiſchen Partei am 27. März die laufenden Geſchäfte noch weiter durchzuführen. Chautemps hofft fertig zu werden (Funkmeldung der NM zZ.) + Paris, 18. Januar. In meiſt gutunterrichteten Kreiſen meint man, daß Chautemps ſein neues Kabinett im Laufe der Nacht zum Mittwoch fertig haben könnte. Nach einer kurzen Beſprechung mit dem bisherigen Kriegs⸗ marineminiſter Campinchi hat ſich Chautemps am Dienstagvormittag in die Kammer begeben, um ſich mit den Mitgliedern der radikalſozialen Kammer⸗ gruppe über die ſozialdemokratiſche Antwort bezüg⸗ lich der Haltung zur kommenden Regierung auszu⸗ ſprechen. Chautemps wird bei dieſer Gelegenheit ſeinen Parteikollegen noch einmal die großen Linien ſeines Regierungsprogramms auseinanderſetzen und die Kammergruppe um eine erneute Vertrauens⸗ erklärung erſuchen. „Thorez an die Macht“ +* Paris, 18. Januar. Am Montagabend veranſtalteten die Kommuni⸗ ſten in der Pariſer Radrennbahn eine mit großem Rummel aufgezogene Verſammlung, die bemerkens⸗ werterweiſe abgeſtimmt war auf„Erinnerungen an Lenin, Karl Liebknecht und Roſa Luxemburg“, Die Kundgebung gipfelte im Hinblick auf die Regierungs⸗ kriſe in der Forderung der Kommuniſten nach einer „Regierungsbeteiligung“, wobei Chautemps im Mit⸗ telpunkt ihrer Angriffe ſtand. Der kommuniſtiſche Abgeordnete Ramette(deſſen Wortwechſel mit Chautemps in der Kammer den Skürz des Kabinetts hervorgerufen hatte) und Tho⸗ re pulverten die Menge mit Machtforderungen ges hörig auf, bis die gewünſchte Reſonanz mit dem Schrei„ſThorez an die Macht“ erreicht war. Thorez bezichtigte Chautemps eines Angriffes gegen die Volksfront mit der Folgerung, die Mini⸗ ſterkriſe ſei mit der Abſicht heraufbeſchworen wor⸗ den, die Volksfront zu zerſchlagen. Man wolle die Kommuniſten aus der„Mehrheit“ verdrängen und beſorge damit die Geſchäfte des fvanzöſiſchen Unter⸗ nehmertums. Die Kommuniſten hätten der Sozialdemokratiſchen Partei den Vorſchlag gemacht, gemeinſam mit ihnen dafür zu ſorgen, dem„Volkswillen zur Achtung zu verhelfen“. Die Kommuniſten forderten ihre„Ver⸗ antwortlichkeit“ in einer Volksfrontregierung.„For⸗ dert“, ſo ſchloß Thorez,„eine Regierung der Volks⸗ front, in er die Kommuniſten ihren Platz haben.“ ſtellte, die ſie für ſich behielt. Dieſes Fürſichbehalten hatte ihrem Geſicht die Düſterkeit um ihre klaren Augen gegeben, die nun fort waren; die Düſterkeit und die klaren Augen und all die bitteren Falten ihres langen Frauenlebens hatte der Tod aus⸗ gelöſcht, daß ich das Mäodchen in ſeiner Schönheit ſah, von deſſen Klugheit mir ſoviel geſprochen wor⸗ den war. Ich verſtand auf einmal, warum die Mär⸗ chen aus den bäuerlichen Spinnſtuben meiner heſſi⸗ ſchen Heimat ſo voller verzauberter Prinzen und Königstöchter ſind, über das Eigentliche des Lebens mehr auszuſagen als alle Geſchichte. In der Ge⸗ ſchichte wäre meine Mutter eine Magd von der Bilz geweſen, im Märchen ihrer Träume war ſie die Kö⸗ nigstochter, die ſich mein Vater in ſeine fremde Lebensfahrt geholt hatte. eee. 6. Akademiekonzert Montag, den 24., und Dienstag, den 25. Januar Valter Gieſeking ſpielt im Rahmen des 6. Akademiekonzertes das Klavierkonzert e⸗ Moll Op. 18 von Rachmanin o w. Der Abend, der unter Leitung von Generalmuſikdirektor Karl Elmendorff ſteht, bringt weiter zum erſten Male ein Werk des erſt kürzlich(am 28. 12. 1937) verſtor⸗ benen führenden franzöſiſchen Komponiſten Mau⸗ rice Ravel:„Le tombeau de Couperin“. Schließ⸗ lich wind noch Beethovens„Eroica“ erklingen. Die Einführungsſtunde findet am 23. Januar vor⸗ mittags 11.30 Uhr in der Hochſchule für Muſik, A 1, 3, ſtatt. e Aus dem Nationaltheater. Heute wird Schä⸗ fers erfolgreiches Luſtſpiel„Die Reiſe nach Pa⸗ riss“ zum letztenmal gegeben. Inſzenierung: Hans Becker. Bühnenbilder: Friedrich Kalbfuß.— Mor⸗ gen Mittwoch:„Die Fleder mau Das Schau⸗ ſpiel bereitet die Uraufführung von Lope de Vegas Werk„Richter— nicht Rächer“ in der neuen Uebertragung und Bearbeitung von Hans Schlegel vor. Juſzeniexung: Helmuth Ebbs Paul Enderling 7. In Stuttgart, wo er ſeit 1914 lebte, iſt im Alter von 57 Jahren der Dichter Paul Enderling einem Schlaganfall erlegen. Er war Danziger von Geburt und ein großer Teil ſeines dichteriſchen Schaffens gehörte ſeiner Heimat; dem Freiſtaat Danzig hat er auch ſeine National⸗ hymne gedichtet. Er veröffentlichte acht Bände No⸗ vellen, verſchiedene Romane und drei Dramen, mit denen er aber nicht durchzuoringen vermochte. Auch als Lyriker hat er Erfolg gehabt. Schon vor Jahren war er beim Rundfunk in Stuttgart Dramaturg ge⸗ worden, und in dieſer Eigenſthaft hat er ſich bis zu⸗ letzt betätigt. Alfred Huggenberger im Reich, Zu Ehren des ſchweizeriſchen Dichters Alfred Huggenber⸗ ger, der ſich zur Zeit auf einer Vortragsreiſe durch Deutſchland befindet, fand in der Kameradſchaft der deutſchen Künſtler ein Empfang ſtatt, zu dem u. a. der ſchweizeriſche Geſandte in Berlin, Exzellenz Dr. Paul Dinichert, der Leiter der Kulturpoliti⸗ ſchen Abteilung des Auswärtigen Amtes, Geſandter Stieve, und der Präſident der Reichsſchrifttums⸗ kammer, Staatsrat Hanns Johſt, erſchienen waren. In einer kurzen Anſprache hieß der Leiter der Abtei⸗ lung Schrifttum im Reichsminiſterium für Volks⸗ aufklärung und Propaganda, Hauptamtsleiter He⸗ derich, den Dichter willkommen und übermittelte ihm die Grüße des Reichsminiſteriums für Volksauf⸗ klärung und Propaganda, Dr. Goebbels. Haupt⸗ amtsleiter Hederich brachte in herzlichen Worten zum Ausdruck, daß Alfred Huggenberger in ſeinen Wir⸗ ken die Werte des Bauerntums und des Bodens als einer Quelle nie verſiegender Volkskraft zu bleiben⸗ der Geſtaltung gebracht habe. Die deutſche Sprache ſei auch im Werke Alfred Huggenbergers das Band, Filchner bei Ruſt Der große deutſche Aſienforſcher Wilhelm Filchner wunde im Reichs⸗ und Preußiſchen Miniſterium für Wiſſenſchaft, Erziehung und Volksbildung von Reichs⸗ miniſter Ruſt lrechts) empfangen. (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗K.) 5 22 ( durch das der Dichter mit ſeiner großen Leſer⸗ gemeinde und dem deutſchen Volk verknüpft ſei. Im Anſchluß an den Vortragsabend in Berlin will Al- fred Huggenberger in allen deutſchen Gauen aus ſei⸗ nen Werken leſen. Eupen⸗Malmedy⸗St. Vith. Ein Bilderbuch von Georg Dahl und Gerhard Metzger. 101 Seiten mit über 90 Bildern. Kartoniert 3,60 Mk., Ganzleinen 8 Mk. Berlin 1938. Verlag Grenze und Ausland. „Das Buch iſt einem unſerer unbekonnteſten, aber auch einem unſerer ſchönſten verlorenen Grenzlande, ſeinem ſchmerzlichen hiſtoriſchen Schickſal, ſeinem kulturellen Reichtum und ſeiner lanoſchaftlichen Schönheit gewidmet. Seinem Zweck entſprechend iſt es als Bilderbuch mit 1175 ausgewählten und techniſch vollkommenen Photographlen ausgeſtaltet: es iſt zu hoffen, daß der Lockung dieſer Bilder viele folgen und ein Land beſuchen werden, das immer deutſch war und deutſch bleiben wird, und das der Beſtätigung unſerer herzlichen Erinnerung nicht nur ebenſo bedarf wie andere deutſche Grenzlande, ſondern das darüßer hinaus ſolche Erinnerung auch mit einer Fülle von Schönheit lohnt. Al. Win baue r. .* 3 —— e e 2 Dienstag, 18. Januar 1938 Nummer 28 Die Stadiseife 4 1 1 Maunheim, 18. Januar. Es will noch nicht ſchlafen gehen Man traut ſeinen Augen kaum! Das kleine Ding hat ſeinen Willen wirklich durchgeſetzt und nun ſieht es wirklich zeitgemäß aus. Es iſt ſchon was dran, wenn die Leute ſagen, man müſſe nur etwas aus ſich machen. Warum ſollen übrigens die Kleinen nicht auch mal können, was die Großen tun? Wohlgemerkt, hier handelt es ſich nicht, wie man etwa nach der Einleitung annehmen könnte, um ein menſchliches Weſen, ſondern um etwas ganz anderes, um ein kleines Alt Mannheimer Häuschen im Qu⸗ö⸗Quadrat. So klein das Häuschen auch iſt— der Kleinſten eines— keck und entſchloſſen hat es immer dreinge⸗ ſchaut. Man ſehe doch nur, von welch prächtiger Geruhſamkeit die breite dreigeteilte Gaupe iſt mit ihren vielen kleinen Fenſterſcheiben. Und dann über⸗ ſehe man ja nicht den ſtolz aufſitzenden Giebel, einer kräftigen Stirne gleich, hinter der ſich etwas erwar⸗ ten läßt. Alſo dieſes kleine Häuschen, das ſo geborgen zwi⸗ ſchen zwei etwas größeren Geſchwiſtern ſteht, hat ſich moderniſieren laſſen. Zunächſt bekam es ein neues Fenſter eingeſetzt. Da ſein altes Fenſter ſein ganzes Leben lang aufrecht geſtanden iſt, meinte es nun, daß es bei ſo viel Ausdauer gewiß nicht un⸗ ſchicklich wäre, wenn es ſich für den Reſt ſeines Le⸗ bens mal legen würde. Und ſo geſchah es denn, und nun liegt das Fenſter quer. Das macht ſich ganz nett, und wenn die Sonne wieder ſcheint, wird ſie gewiß mit beſonderer Neugierde da hineinſchauen. Mit dem Fenſter allein war es aber nicht getan. Auch eine neue Tür hat es ſich zugelegt, natürlich ganz erfüllt von neuzeitlicher Baugeſinnung, eine Tür, die das Zeug dazu hätte, überwältigen zu kön⸗ nen, wenn man es ſo weit kommen ließe. Ich ſtelle aber nur feſt: eine ſo ſchöne Tür habe ich an meinem Hauſe nicht! Dieſer Umbau iſt wirklich eine Verſchönerung geworden. Aber aus dem kleinen Häuslein wurde badurch kein Gernegroß Es iſt das alte Häuslein geblieben und ein gutes Beiſpiel dafür, wie glück⸗ lich ſich das Alte mit dem Neuen verbinden läßt. Daß ich's nicht vergeſſe: das alte Häuslein ſcheint noch nicht die Abſicht zu haben, ſchlafen zu gehen a FFlaggenſchmuck tragen heute die öffentlichen Gebäude aus Anlaß der Wiederkehr des Reichsgrün⸗ dungstages vom 18. Januar 1871. un Die Ansſchachtungsarbeiten auf dem Gelände von E 6, wo der Neubau des Katholiſchen Bürgerhoſpidtſals vorgeſehen iſt, haben begon⸗ nen. Man hat eine Rampe gebaut, von der auf einer ſchiefen Ebene die Kipploren zu einer kleinen Drehſcheibe hinabgelaſſen werden. Von dort wer⸗ den ſie auf einem Gleis verſchoben, gefüllt und dann auf mechaniſchem Weg wieder auf die Rampe hinauf⸗ gezogen. Dann werden ſie in große Wagen ent⸗ laden und bald keucht die fauchende und ſtinkende Zugmaſchine mit der Sandlaſt von dannen. Das neue Gebäude kommt hinter die Kirche zu ſtehen und zwar ſchneidet der ſüdliche Flügel mit dem Chor der Kirche ab. Kleingartendauergebiele als Ziel Mannheim zählt rund 13 000 Kleingärten— Wie weitgehend werden die der Zukunft zu bringenden Verzichte ſein? In Mannheim gibt es zur Zeit rund 15 000 Kleingärten, obwohl in den letzten Jahren ſchon mancher„Schrebergarten“ durch die Erſchlie⸗ zung neuen Baugebietes und durch neue Verkehrs⸗ anlagen verſchwunden iſt. Erſt in jüngſter Zeit mußte ja im Zuſammenhang mit dem Bau des Ver⸗ kehrsrondells an der Reichsautobahneinfahrt eine Anzahl Kleingärten geräumt werden. Die Frage iſt die, welches wohl die Zukunft der Kleingartenbewe⸗ gung in unſerer Stadt ſein wird. Daß unſere Stadtverwaltung die Kleingärtner unterſtützt, iſt bekannt. Dennoch wird es ſich auch in Mannheim— ähnlich wie zum Beiſpiel in Ber⸗ lin und Nürnberg— nicht umgehen laſſen, daß auch in Zukunft noch der Inhaber manchen Kleingartens auf das ihm liebgewordene Stückchen Land wird ver⸗ zichten müſſen, weil es für andere Zwecke dringend gebraucht wird. Jeder weiß, daß die Großſtädte wachſen, das heißt, daß für neue Wohnbauten zuſätzlich Boden benötigt wird, der nur von bisher land wirtſchaftlich, gärtneriſch oder forſtwirtſchaftlich benütztem Gelände gewonnen werden kann. Dazu kommt, daß die weitergehende Motoriſierung des Verkehrs nach neuen raumverzehrenden Anlagen verlangt. Man braucht in dieſem Zuſam⸗ menhang nur einmal darauf hinzuweiſen, daß viele Feudenheimer Bauern durch die Errichtung des Mannheimer Verkehrsflughafens die Aecker, die ſie vorher auf dem linken Neckarufer hatten, verloren haben. Ein Beiſpiel für die Heranziehung forſtwirt⸗ ſchaftlich genutzten Gebietes ſind die im Norden unſerer Stadt entſtandenen und ſich immer noch aus⸗ dehnenden Siedlungen Eichwald, Neueichwald und Schönau. Den Siedlern konnte man natürlich nicht ſchon land wirtſchaftlich genutztes Land zur Verfü⸗ gung ſtellen, weil man das wieder den Bauern hätte wegnehmen müſſen. Aber die Städte ſind gehalten, die der Land wirtſchaft zur Verfügung ſtehende Fläche nach Möglichkeit nicht zu beſchneiden, weil die Siche⸗ rung der Verſorgungslage des deutſchen Volkes eine dringliche Aufgabe darſtellt. Wenn eine andere Lö⸗ ſung nicht möglich, eine Enteignung bäuerlichen Ge⸗ bietes aber unumgänglich iſt, dann muß ſogar auch Kleingartengebiet zur Entſchädigung der Bauern herangezogen werden. Wir haben einige Faktoren angedeutet, aus denen erſichtlich iſt, warum damit gerechnet werden muß, daß die Kleingartenbewegung im Laufe der Zeit an Bedeutung verlieren wird. Die Entwicklung wird wohl ſo gehen, daß die Kleingärten immer mehr an die Peripherie der Städte rücken und daß die Anmarſchwege weiter werden, während die Zahl der Kleingärten ſich verringern wird. Man mag dieſe Tendenz auf⸗ richtig bedauern, beſonders im Hinblick auf die er⸗ nährungs⸗ und ſozialpolitiſchen Vorzüge der Klein⸗ gartenbewegung, aber man muß ſie klar erkennen. Dennoch wird es natürlich nicht ſo ſein, daß die Kleingartenanlagen aus dem Stadtbild ganz ver⸗ ſchwinden. Es wird— auf abſehbare Zeit— immer eine beträchtlich große Anzahl Kleingärten geben, ſie ſollen ſogar zum Beſtandteil des Grün⸗ gürtels der Stadt werden. Durch die Einrichtung von Dauergartengebieten will man eine organiſche Eingliederung dieſer Kleingärten erreichen. Auch wir in Mannheim haben ſchon zwei ſolcher Dauer⸗ anlagen, die Sellweide und die Dol lache; weitere ſollen noch folgen. Wer an ſolchen Dauer⸗ anlagen Anteil hat, hat dann auch die Gewißheit, daß dieſer Boden ihm auf lange Zeit zur Verfügung ſtehen wird. Die Kleingartendauergebiete geben dem Kleingärtner alſo die Sicherung, die er braucht, wenn er auf weite Sicht apbeiten will, und das iſt gewiß ein nicht zu unterſchätzender Vorteil. dr. th. Mannheimer Weidwerk erſpart Devisen Meiſter Lampe auf den Schultern unſerer Damen— Reh⸗, Dam, Rotwild⸗ Decken an unſeren Händen— Kanm wird die große Mode Der deutſche Wald iſt reich an Pelztieren aller Art und an Tieren, die wertvolle Felle liefern. Im CN 2 58 5 2— Jagdjahr 1936—37 wurden in Deutſchland erlegt: faſt drei Millionen Haſen im Werte von über 8,8 Millionen Mark, faſt 2 Millionen Kaninchen im Werte von faſt 2 Millionen Mark, über 218 000 Füchſe im Werte von faſt 2,2 Millionen Mark, mehr als 18000 Dachſe im Werte von über 182 000 Mark. Dazu kommen 135 548 ſonſtiges Haarraub⸗ wild einſchließlich Wieſel im Werte von 677740 Mark, 56960 Stück Rotwild, 12 734 Stück Da m⸗ wil d, 643 364 Stück Rehwild. 5 Im Jagoͤkreis Mannheim wurden nach den Streckenberichten 1934—35 bis 1936—37 auf je 10 000 Hektar geſchoſſen: 225—675 Kaninchen, über 1000 Ha⸗ ſen, 20 Füchſe, 50—100 Stück Rehwild. Außerordentlich zahlreich und vielfältig ſind die Verwertungsmöglichkeiten der Felle unſerer Pelz⸗ tiere. Aus dem Fell der Haſen werden nach be⸗ ſonderer Zubereitung Hutſtoffe gemacht. Unſere ſchönen Filzhüte ſind alſo einſtmals Mümmelmanns Fell geweſen. gie VHenkefascnseb eee Selbſt iſt der Mann auch Mancher Menſch tut ſich ſoviel zugute auf ſein ſelbſtändiges Denken. Wenn man ihn ſo hört, dann geht er ſeinen eigenen, wohlüberlegten Weg, von dem er ſich nicht abbringen läßt und wenn es„Katzen hagelt“, In Wirklichkeit iſt es dann leider ganz anders— auch ohne daß es Katzen hagelt. Ueberall begegnet man dem ſchönen Spruch,„ja die anderen machen das doch auch ſo“ oder„das iſt noch nie an⸗ ders gehandhabt worden“. Das ſind die berühmten Worte der Selbſtberuhigung, wenn man etwas tut, was nicht ganz richtig iſt, was aber doch ſo viel beguemer geht. Kurz, es iſt die Bequemlichkeit, die den Menſchen meiſt von ſeinem„wohlüberlegten“ Weg abbringt. Hundertmal geht's gut, aber das hunderteinstemal geht's ſchief, und meiſt im ungün⸗ ſtigſten Augenblick. Beſonders gefährlich ſind die Fol⸗ gen dieſer Art von Bequemlichkeit aber im Verkehr. Ein Beiſpiel möge das recht draſtiſch zeigen— es ereignete ſich vor einiger Zeit. Ein Baugeſchäft hatte auswärts Gipsdielen beſtellt. Sie ſollten mit einem Laſtwagen kommen. Der Laſtwagenführer war des Weges unkundig und man hatte deshalb verein⸗ bart, ihm einen Jungen mitzugeben, der ihn in die recht verwinkelte Straße lotſen ſollte, in der das Baugeſchäft ganz am Ende ſeinen Lagerplatz hatte. Schon unterwegs erzählte der Junge dem Fahrer, wie man am beſten und vor allen Dingen am be⸗ quemſten die Schwierigkeiten der verwinkelten und außerordentlich engen Straße überwinde, ohne nach⸗ her beim Abladen in der Straße allzuviel Umſtände machen zu müſſen. Ganz einfach ſei das, man klappe die Bordwand ſchon vor dem Hineinfahren in die Straße herunter. Die Bordwand müſſe ſo früh⸗ zeitig herunter, weil ſpäter in der engen Straße ſelbſt dazu keine Möglichkeit ſei. Dies Anſinnen, mit heruntergeklappten Kaſten⸗ wänden zu fahren, hätte den Fahrer ſchon ſtutzig machen müſſen. Als es ſoweit war, folgte er indes getreulich dem Rat,„die anderen machen das auch so“, und klappte die Bordwände vor der Einfahrt in die Straße herunter. Nun pflegen ſolche Seiten⸗ gäßchen nicht aſphaltiert zu ſein Auch dieſes war wegen des Kopfpflaſters äußerſt holprig. Außerdem war alles von getautem Schnee noch naß. Das machte im Verkehr dem Fahrer kein Kopfzerbrechen,„der Junge mußte doch wiſſen, wie man da hinein fährt“, meinte er. So fuhr er denn mit offenem Kaſten los. Zu ſeinem Unglück aber ſpielten auf der Straße Kinder. Man ſchickte nun zwar den Jungen voraus, er ſolle ſie „wegräumen“, aber bei Kindern iſt das ſo eine Sache. Ein Mann ſchreit plötzlich:„Die Di elen rutſchen“, im gleichen Augenblick dreht ſich auch der Junge um und ſchreit. Ein Stapel von Gips⸗ dielen war heruntergerutſcht und— hatte ein Kind erſchlagen. Der Fahrer muß ſich nun wegen fahrläſſi⸗ ger Tötung verantworten. Er will aber gar nicht verſtehen, wieſo er an dieſem Unglück ſchuld ſei. Der Sachverſtändige muß ihm das lang und breit aus⸗ einanderſetzen. Er hat ſeine Ladung ſo zu ver⸗ ſtauen, daß er niemand ſchädigt, behin⸗ dert oder beläſtigt. Das war bei Antritt der Fahrt der Fall. Aber nicht mehr, als die Seiten⸗ wände heruntergeklappt waren. Hinzu kommt, daß Gipsdielen beſonders leicht ins Rutſchen kommen in⸗ folge des pulvrigen Eigenſtaubs, den die Reibung erzeugt. Die gerippte Oberfläche iſt kein genügender Gleitſchuz Von„Unvorherſehbarkeit“ konnte alſo keine Rede ſein. Zumal nicht bei der erhöhten Ge⸗ fahr durch die Anweſenheit der Kinder, die den Fahrer zu beſonderer Sorgfalt hätte veranlaſſen müſſen. Kinder weiſt man wohl zurecht, aber mit ihrem Verhalten kann man nie rechnen. Schon gar nicht bei der Enge der Straße, in der es ein Ereig⸗ nis iſt, wenn ein ſo großer Laſtwagen hineinfährt. An dem Schild: Geſperrt für alle Fahr⸗ zeuge! das am Eingang der Straße angebracht iſt, war man auch vorbeigefahren. Ein Lotſe iſt gut, aber man darf die eigene Vor⸗ ſicht von ihm nicht„einlullen“ laſſen, und ſchon gar nicht, wenn man die Ortlichkeit nicht kennt. Er ent⸗ bindet einen nicht von der Pflicht des Aufpaſ⸗ ſen s. Sie obliegt vor dem Geſetz einzig und allein dem Fahrer ſelbſt— und das iſt gut ſo. Man ſollte ſich dieſen Fall merken. Wie oft kommt man doch gersde im Verkehr in Verſuchung, aus Bequem⸗ lichkeit ſelbſt die nötigſte Vorſicht außer acht zu laſ⸗ ſen, weil ein anderer einen dazu überredet. a⸗ Das Kaninchenfell wird in weitgehendem Maße der heutigen Pelzbekleidung dienlich gemacht. Die Felle werden für die beſſere Pelzkleidung noch beſonders zugerichtet. Allerdings muß hierbei betont werden, daß nur ein geringer Prozentſatz der ge⸗ ſchoſſenen wilden Kaninchen hierfür verwertet wer⸗ den kann. Den Hauptprozentſatz, der für den Ver⸗ edlungsprozeß in Leipzig(Sitz der deutſchen Rauch⸗ warenwirtſchaft) in Frage kommt, machen die edle⸗ ren gezüchteten Tiere aus. Das Fell wird manu⸗ poliert, beſonderen Bearbeitungsmethoden unter⸗ worfen; dem Fell wird damit ein ganz anderer Cha⸗ rakter gegeben nach Art von Seal, Nutria, Biber, Ozelot. Leipzig hat in der Internationalen Rauch⸗ warenwirtſchaft immer noch ſeine Monopolſtellung ſich erhalten. Die ſo verarbeiteten Felle kommen von Leipzig in die Hände des Kürſchnerhandwerks, das ſie für den geſamten Konfektionsbedarf verar⸗ beitet: Mäntel, Paletots, Jacken, Pelz⸗ kragen, Beſätze uſw. Das berufene Gewerbe für das modiſche Geſtalten zur Rauchwarenverarbei⸗ tung ſorgt dafür, daß keine Frau ſich zu ſcheuen braucht, heute Kanin zu tragen. Auf die Schönheit der Arbeit allein kommt es an. Wie wir an maß⸗ gebender Stelle erfahren, wird das Modeamt für Pelze im Reichsverband des Kürſchnerhandwerks dem Artikel Kanin beſondere Beachtung ſchenken. Der deutſche Stoff verdient die Beachtung der deut⸗ ſchen Frau. Die Felle der Füchſe, Marder, Iltiſſe, Maul⸗ würfe, Wieſel ſpielen in der deutſchen Rauchwaren⸗ wirtſchaft ebenfalls eine beachtliche Rolle. Maul⸗ wurfsfelle ſind der geeignetſte Werkſtoff für das augenblicklich ſehr in Mode ſtehende Cape, das ſich jeder Abendtoilette anzupaſſen vermag. Marder⸗ und Iltisfelle werden zu Kolliers und Kragen verarbei⸗ tet. Die Felle oder Decken des Reh⸗, Da m⸗ und Rotwildes ſind der begehrteſte Rohſtoff für die Handſchuhherſtellung, insbeſondere der ſchönen Wildlederhandſchuhe. G. W. Wer verurſachte den Sturz? Polizeibericht vom 18. Januar Vier Verkehrsunfälle: Geſtern abend wurde ein Fußgänger beim Ueberqueren der Breiten Straße bei D 1 und O 1 von einem Kraftrad ange⸗ fahren, zu Boden gewortzen und leicht verletzt. Der Kraftradfahrer, der ebenfalls zu Fall kam, trug eine Gehirnerſchütterung davon. Er fand Aufnahme im Städtiſchen Krankenhaus. Ueber die Schuldfrage ſind die Erhebungen im Gange. Bei drei weiteren Verkehrsunfällen wurden eine Perſon leicht verletzt und fünf Kraftfahrzeuge beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrs vorſchriften zurück⸗ zuführen. Verkehrsüberwachung: Bei geſtern vorgenom⸗ menen Verkehrskontrollen wurden 65 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 32 Kraft⸗ fahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausge⸗ händigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel auf⸗ wieſen. Wegen Ruheſtörung mußten drei Perſonen zur Anzeige gebracht werden. * Die Dornbäume auf dem Paradeplatz werden zur Zeit ſchon im Hinblick auf das kommende Früh⸗ jahr beſchnitten. Alles überflüſſige Aſtwerk der Weiß⸗ dorne und Rotdorne wird auf Veranlaſſung der Gartenbauverwaltung beſeitigt, ſo daß wir Mann⸗ heimer auch in dieſem Jahre wieder an den zu lok⸗ keren Schirmtrauben vereinten weißen und gefüllten roten Blüten unſere Freude haben werden. ** Ein Arbeitskreis für„Zeichnen und Malen“ beginnt am Mittwoch, dem 19. Januar, 20.15 Uhr, in der Friedrich⸗Schule, 7 2, unter Leitung von Archi⸗ tekt und Kunſtmaler W. Vorholz. Für den Kurſus werden keine zeichneriſchen Kenntniſſe vorausgeſetzt. Das Deutſche Reich im Lichte der Geopolitik In der Arbeitsgemeinſchaft für Geopolitik hielt der Leiter der hieſigen Gruppe, Rektor Preuſch, einen Vortrag, in dem die Zeit von Bis mar ck bis Adolf Hitler geopolitiſch betrachtet wurde. Der Zentralraum Europas war, wie der Redner ausführte, jahrhundertelang der Raum für fremde Intereſſenauseinanderſetzungen, und die kleinen Staatsweſen hatten meiſt nur ihr eigenes Wohl im Auge. Der 18. Januar 1871 machte dieſem Zuſtande ein Ende unter Abtrennung jener deutſchen Volks⸗ genoſſen, die im Donauraum ihren Wohnſitz haben. Mit der Schaffung des„Deutſchen Reiches“ allein war es aber nicht getan, die geiſtige Rüſtung mußte damit Hand in Hand gehen. Die Grundkräfte des Blutes, Bodens und der Führung mußten not⸗ wendigerweiſe den Staat tragen und ausgeſtalten. Andererſeits hat uns der Weltkrieg mit ſeinen Fel⸗ gen gelehrt, daß nicht etwa die Wirtſchaft oder die Freiheit der Einzelperſönlichkeit, ſondern die Politik unſer Schickſal iſt. Politik aber iſt der Kampf eines einheitlich geführten willensmäßig zuſammengeſchloſ⸗ ſenen Volkes um ſein Lebensrecht in dem ihm vom Schickſal zugewieſenen Lebensraum unter einer Füh⸗ rung, welche die Auswirkungen der Grund⸗ kräfte Volk und Raum kennt. Wir müſſen bewußt unterſcheiden zwiſchen dem Deutſchen Reich als dem Staate der Deutſchen N des und Deutſchland als dem von unſerem Volke in geſchloſſener Siedlung bewohnten Land der Deut⸗ ſchen. Die Grenzen ſeit der Gründung des Deutſchen Reiches waren äußerſt ſchlecht und haben ſich inr Jahre 1919 noch mehr verſchlechtert. Das deutſche Volk iſt das„Volk der Mitte“, von allen Seiten einem ſtarken Druck ausgeſetzt und im Innern durch das Fehlen eines naturbegünſtigten Sammelraumes leicht verletzbar. Dieſer Mangel muß durch die Güte ſeines Volkstums und ſeiner Führung aufgewogen werden. Im Verlaufe des Vortrages kam es beſonders ſtark zum Ausdruck, daß man ſeit Bismarck nicht mehr von europäiſcher Politik ſprechen kann, ohne die Weltpolitik zu berühren. Alles was um uns herum vorgeht, hat Einfluß auf unſere Verhältniſſe ſelbſt, und wenn es noch ſo geringfügig iſt. War das Reich nach 1919 durch eine viel intenſivere Einkrei⸗ ſungspolitik als vor dem Weltkriege ſtändig bedroht, ſo hat ſchließlich doch einer der Grundfaktoren, näm⸗ lich das Volk, wieder dem Raume den richtigen In⸗ halt unter der Führung Adolf Hitlers gegeben. Den innerpolitiſchen Erfolgen des Nationalſozia⸗ lismus geſellten ſich ſtarke außenpolitiſche. Die Zer⸗ ſchlagung des Verſailler Diktates, die Abkommen mit England, Polen und anderen Staaten, die Schaf⸗ fung der Achſe Berlin— Rom, der Antikominternpalt mit Japan und die freundſchaftlichen Beziehungen zu den Staaten des Südoſtraumes ſind die haupt⸗ ſächlichſten Markſteine der letzten Jahre. Die ſtaats⸗ tragende Ideologie des Führertums, die Enge unſe⸗ res Raumes und die Geſundung des Volkskörpers drängen zu neuen Aufgaben, deren Löſung uns alle unmittelbar angehen. Dr. v. Schenck * Zu unſerem Artikel über den Feiertag des Gaſtwirts empfingen wir u. a. auch eine Zuſchrift aus Bad Dürkheim, in der ein alter Angehöriger des Gaſtwirtsgewerbes unſere Zeilen als„ihm aus der der Seele geſchrieben, bezeichnet. Seinem ſehr weit⸗ gehenden Vorſchlag, am Sonntag 50 v. H. der Gaſt⸗ ſtätten zuzumachen, möchten wir uns nicht anſchlie⸗ ßen, da es dann wohl leicht Ueberfüllung geben könnte. Aber er betont auch, daß das Gaſt⸗ und Be⸗ herbergungsgewerbe nicht einzuſchließen ſei, und im übrigen wären die Wirte und ihre Angeſtellten ja ſchon ganz zufrieden, wenn ſie überhaupt einen ge⸗ meinſamen freien Tag in der Woche hätten. e An der erſten internationalen Brieſtauben⸗ ausſtellung in Brüſſel beteiligten ſich zehn euro⸗ päiſche Nationen mit je 30 Tauben. Von dieſen be⸗ warben ſich die zehn beſten um den vom Prinzen Karl von Belgien geſtifteten Pokal. Den Preis er⸗ hielt Frankreich mit der höchſten Punktzahl, es folg⸗ ten Holland, Belgien, Luxemburg, Deutſchland, Un⸗ garn, Dänemark, Großbritannien, Polen und die Dſchechoſlowakei. Erwähnt ſei, daß Hermann Gie b⸗ fried⸗Feudenheim als einziger Züchter Süd⸗ weſtdeutſchlands eine Taube meldete und unter den zehn beſten deutſchen Tauben an dritter Stelle ſtand. * Der Preis für Hammelfleiſch im Kleinverkauf wird von der Badiſchen Preisbildungsſtelle wie folgt feſtgeſetzt: Schlegel, Rücken, Kotelett 114 Pfg.; Bug, Kamm, Hals 104 Pfg.; Bruſt 92 Pfg. Die vorſtehen⸗ den Preiſe gelten für Fleiſchſtücke mit eingewach⸗ ſenen Knochen. Wird Fleiſch ausgebeint verkauft, ſo darf die Knochenbeigabe höchſtens 30 v. H. des Ge⸗ ſamtgewichts betragen. Wird Fleiſch ohne Knochey verkauft, ſo erhöhen ſich die vorſtehenden Preiſe um 30 v. H. 4. Seite/ Nummer 28 Aus Baden Am 23. Jauuar: Der Gauleiter weiht das neue Tunau ein * Lörrach, 17. Jan. Das Dorf Tunau, das vor zwei Jahren durch eine Bpandkataſtrophe heim⸗ geſucht wurde, iſt nun völlig wieder aufgebaut. Gau⸗ leiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner, der als erſter den Brandgeſchädigten ſeine Unterſtützung gewährte und den Verlauf der Wiederaufbauarbeit mit ſtets wachem Intereſſe verfolgte, wird, wie der „Führer“ meldet, das Dorf am kommenden Sonn⸗ tag, dem 23. Januar, in einer Einweihungsfeier der Einwohnerſchaft übergeben. Blick auf Bruchfal k. Bruchſal, 18. Jan. Die neue Leichenhalle auf der Höhe des Friedhofparkes, welche Ende des alten Jahres mit einem Aufwand von 100 000 Mark erſtellt wurde, bedarf recht bald der vorgeſehenen Ergänzung durch die der Halle vorzubauende Kapelle, denn die nach Norden offene Einſegnungs⸗ halle bietet den vielfach im Freien Stehenden wenig Schutz vor dem Winterwetter. Zur Beſchaffung von Klein wohnungen ſoll neben den beiden Siedlungen am Bannweideweg und am Kädelweg noch eine Kleinſiedlung oben auf der„Kugel“ erſtellt werden, wozu ſchon mehr als 30 Anmeldungen vorliegen Im Schloßgarten wird ſeit einiger Zeit der Baumbeſtand gehörig gelichtet, indem Dutzende von Bäumen in den beiderſeitigen Anpflanzungen ge⸗ fällt werden, die teils angekrankt ſind, oder auch der Axt zum Opfer fallen, um den übrigen ſchönen Bäu⸗ men mehr Luft zum Wachſen zu geben, zumal dort die Ulmenerkrankung einzureißen droht. Der Blick durch den prächtigen Park wird infolge der „Ausputzung“ viel freier und fördert das Wachstum vieler ſeltener Bäume. Generaſleutnant a, D. Pavel 7 * Baden⸗Baden, 17. Jan. Im Alter von 88 Jah⸗ ren verſtarb hier Generalleutnant a. D. Max von Pavel. Dr. Fees verläßt Bruchſal * Bruchſal, 17. Jan. Der ſeit zwei Jahren hier tätig geweſene Bürgermeiſter Dr. Fees hat nun⸗ mehr ſeinen Dienſt verlaſſen, um den Poſten als Leiter der Hauptverwaltung der Stadt München an⸗ zutreten. ——[—— k Sulzfeld, 18. Jan Die Gemeinde beginnt nächſter Tage mit dem Bau eines Schwimmbades und hat bereits auch ein Gelände zur Siedlung zur Verfügung geſtellt. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe . Glanzvoller Herrenabend des MCV In Mainz:„Triumph der Narrelei“ So belitelt ſich das hiſtoriſche Eröffnungsſtück des Carnevalvereins- Provinzialdirektor und Artilleriehauptmann in der Bütle Wenn man die heimiſchen karnevaliſtiſchen Lei⸗ ſtungen richtig würdigen will, muß man ſie mit dey auswärtigen vergleichen. Deshalb folgten wir be⸗ reitwilligſt der Einladung des Preſſe⸗ und Propa⸗ ganda⸗Ausſchuſſes des Mainzer Carneval⸗Vereins zu dem nun ſchon üblichen Preſſe⸗Kmpfang am Samstagnachmittag im Kaffee„Königshof“ am Hauptbahnhof. Hier ſchmückten wir uns zunächſt mit der Jubiläumsmütze, um nach herzlicher Begrüßung einen aufſchlußreichen Vortrag über die Entſtehung des Mainzer Karnevals entgegenzunehmen, der be⸗ reits im Mittelalter aus dem Straßenmummen⸗ ſchanz der ſich zu Gruppen vereinigenden Adels⸗ familien und der Bürger ſich entwickelte. Der Omnibus beförderte dann die Preſſeleute, die bis aus Berlin der Einladung gefolgt waren, zur Stadthalle, in der man von der Galerie aus das eigenartige Bild auf ſich wirken ließ, das die karten⸗ ſpielende Narrenverſammlung bei Kerzenſchein ge⸗ währt. Man bekommt einen Begriff von der ge⸗ waltigen Anziehungskraft der Großveranſtaltungen des Mainzer Carneval⸗Vereins, wenn man hört, daß die Mainzer drei Stunden vor verſchloſſenen Türen Schlange ſtanden, um einen guten Platz zu erwiſchen. Pompöſe Ausſchmückung der Stadthalle Der närriſche Schmuck der Stadthalle iſt einzig ſchön. Der mächtige Saal, der durch das Einziehen einer Zwiſchendecke intimer geſtaltet wurde, iſt in Weiß und Gold gehalten. Charly Hähnel, ein Auf der Flucht vom Zug überfahren * Wiesbaden, 18. Jan. Zwiſchen Niederwalluf und Schierſtein wurde ein Mann, der von einem Polizeibeamten zwecks Feſtſtellung ſeiner Perſona⸗ lien verfolgt worden war, von einem Güterzug überfahren und auf der Stelle getötet. Bei dem To⸗ ten fand man verſchiedene Ausweispapiere; wieweit ſie allerdings ihm gehören, das bleibt der weiteren Unterſuchung vorbehalten. Sie lauten auf den Ar⸗ beiter Paul Balke aus Hollenſtedt, Kreis Lüne⸗ burg. Unter den Papieren befand ſich auch ein Strafbefehl über zehn Tage Haft wegen Bettelns. Die Unterſuchungsbehörde wird noch feſtſtellen, ob Balke in ſelbſtmörderiſcher Abſicht ſich vor den Zug ge⸗ worfen, ob er den Zug überhaupt nicht geſehen hat, oder aber bei dem Verſuch, einen Vorſprung vor ſeinem Verfolger zu gewinnen, überfahren wor⸗ den iſt. eee eee Weiheakt in Oberkirch: Die erſte Gauſchule der badiſchen NS⸗Frauenſchaft Sie wurde in Anweſenheit der Reichsfrauenführerin, des Hauptamtsleiters Hilgenfeldt und des Gauleiters feierlich eröffnet : Oberkirch, 18 Jan. Am Montagvormittag fand in Oberkirch die feierliche Eröffnung der erſten Gauſchule der badi⸗ ſchen NS⸗Frauenſchaft ſtatt, zu der die Reichs⸗ frauenführerin, Pgn. Frau Scholtz⸗Klink, Hauptamtsleiter Pg. Hilgenfeldt und Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner, ferner SS⸗ Oberführer Eckart⸗Karlsruhe, SA⸗Brigadeführer für Mittelbaden, Dörr⸗Karlsruhe, Kreisleiter Romhach⸗ Offenburg, neben anderen Perſönlichkeiten von Par⸗ tei und Staat und einer weiblichen Arbeitsdienſt⸗ gruppe erſchienen waren. Das inmitten einer ſchönen Gartenanlage gelegene große dreiſtöckige Haus, ehe⸗ dem Erholungsheim der Ortskrankenkaſſe Bruchſal, wurde aus eigenen Mitteln der badiſchen NS⸗ Frauenſchaft erworben und zweckentſprechend umge⸗ ſtaltet. Die Gauſchule bietet Raum für die Auf⸗ nahme von etwa 50 Kurſusteilnehmerinnen. Die Leitung der Schule wurde der Heimleiterin, Frl. von Donner, und der Gauabteilungsleiterin für Schu⸗ lung, Pau. Gilg, übertragen. a In der Begrüßungsanſprache bezeichnete die ba⸗ diſche Gaufrauenſchaftsführerin, Frau von Baltz, die neue Schule als N ein Denkmal der Aufbauarbeit der NS⸗Frauenſchaft. Ihre ſchlichte und klare Form entſpreche der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Haltung. Die Reichsfrauenführerin, Frau Scholtz⸗ Klink, gab ihrer großen Freude Ausdruck, daß ihre offizielle Arbeit zu Beginn des Jahres 1938 ſie in ihren Heimatgau geführt habe. Ihren Ausführungen ſtellte ſie den Dank an den Gauleiter voran, der durch ſeine Unterſtützung der in der Kampffront um Deutſchland ſich einreihenden Frauenſchaft zu einer Zeit, wo die Frage der Frauenarbeit in der Partei noch ungeklärt geweſen wäre, dieſe Einrichtung för⸗ derte und möglich gemacht habe. Mit der Eröffnung dieſer Gauſchule hat ſich als letzter der Gau Baden in den Beſitz einer ſolchen Schule geſetzt. Ganleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner führte in ſeiner Anſprache u. a. aus: Das Entſchei⸗ dende für den Wert eines Volkes iſt die Führeraus⸗ leſe. Ein Zeitabſchnitt iſt immer mitbeſtimmend durch neue Menſchen, und ein Volk birgt einen gro⸗ ßen Kraft⸗ und Lebenswillen, wenn es eine ſolche neue Führerſchicht hervorzubringen vermag. Für das deutſche Volk bedeutet es das Glück, daß in ihm ſolche Perſönlichkeitswerte ruhen, die nötig ſind, um das gewaltige Werk löſen zu können. Dieſe Ausleſe zu vollziehen, iſt die Aufgabe der Partei. Nicht Name, Abkunft und Beſitztum, ſondern Perſönlichkeitswert und Leiſtung ſind beſtimmend für die Eignung als Führer. Erſtes Erziehungsprinzip in dieſer Schule iſt die Fortentwicklung der charakterlichen Erziehung, doch ſoll ſie auch das rechte und richtige Wiſſen um die Dinge vermitteln, die mit dem Leben und ſeiner Geſetzmäßigkeit in engſtem Zuſammenhang ſtehen. Auch hier erhebt die Partei den alleinigen Erzie⸗ hungsanſpruch. Es folgte mit einem Weihe⸗ ſpruch der Reichsfrauenführerin die Flaggenhiſſung, an die ſich ein Rundgang durch die Schule anſchloß. Großkundgebung am Nachmittag Am Nachmittag ſprach die Reichsfrauenfüh⸗ rerin in einer Großkundgebung in der mit den Fahnen des Dritten Reiches und Grün geſchmückten großen Obſthalle. Dazu hatten ſich wiederum die Vertreter von Partei und Staat eingefunden. Die Rednerin ſchilderte ihre Arbeit und Mühe um die Schaffung der in der Welt einzig daſtehenden großen Frauenorganiſation, wie gerade die einfache Frau dem Rufe nach dieſem Zuſammenſchluß am freudig⸗ ſten gefolgt ſei und wie zu der praktiſchen Arbeit durch die Heranziehung der wiſſenſchaftlich geſchulten Frau jetzt auch der geiſtige Unterbau der Frauen⸗ organiſation geſchaffen worden ſei, deſſen Stützmau⸗ ern das fachliche Können ſeien. Die Rednerin ſchil⸗ derte weiter die große Gläubigkeit, die ſich in Briefen aus der Mitte des deutſchen Volkes an die Spitze der Reichsführung äußert. Dies ſei allein die Vorausſetzung zur Vollbringung dieſer rieſenhaften Arbeit, die den neuen deutſchen Menſchen in ſeiner Geſchloſſenheit vereinigt. Die Reichsfrauenführerin behandelte zum Schluß die Wichtigkeit der Führerin⸗ neuausleſe. 5 i junger Berliner Künſtler, hat meiſterhaft die boden⸗ ſtändige Mainzer Narretei in fein abgeſtimmten Farben eingefangen. Ueber dem Haupteingang des Saales leuchtet die Silhouette von Alt⸗Mainz. Auf den Wellen des Rheines wiegt ſich das Narrenſchiff „Vilzbach“. Wundervoll iſt gegenüber die Bühne ausgeſtattet. Die Mitte der Rückwand nimmt ein mächtiges Wappen, flankiert von den Zahlen 1838 und 1938, ein. Darüber lacht ein Harlekinkopf, der hiſtoriſche Mainzer„Bajaz“. Die übrige Fläche ſchmücken reliefartig alle möglichen närriſchen Figu⸗ ren, die ſich an den Galeriebrüſtungen fortſetzen. Das Ganze wird transparent farbig beleuchtet. Ge⸗ ſellt ſich dazu noch die blendende Helle der Schein⸗ werfer, dann iſt man fasziniert von der dekorativen Wirkung dieſer einzigartigen Bühnenausſchmückung. Das hiſtoriſche Eröffnungsſpiel Als die„Copelia“-Ouvertüre das übliche Eröff⸗ nungsſpiel einleitete, lag der Saal immer noch im Halbdunkel. Ein Stück Alt⸗Mainzer Geſchichte wurde in der klaſſiſchen Art der Hans⸗Sachs⸗Spiele leben⸗ dig. Bekannte Narrhalleſen, darunter die Haupt⸗ gründer des Mainzer Carneval⸗Vereins, ſprachen von ihrer Liebe zu Mainz und zur jahrhunderte⸗ alten Fasnacht. Wohl mutet den Fremden das när⸗ riſche Spiel manchmal recht naiv an, aber dann ſtimmt man doch in die ſchallende Heiterkeit ein, wenn man ſieht, wie z. B. das ausgewachſene Baby im Kinderwagen ſtrampelt und ſchreit oder wenn der ſternhagelvolle Handwerksmeiſter in ein Frauen⸗ Aus der Pfalz Zwei Oppauer Schüler vermißt Wor hat ſie geſehen? * Oppau, 17. Jan. Vermißt Januar 1938, 14.30 Uhr, die beiden Volksſchüler Brädler Willi Johann Paul, geboren 20 Sep⸗ tember 1923, in München. Brädler Heinrich, ge⸗ boren 1. Juni 1926, in Ludwigshafen a. Rh., beide in Oppau bei den Eltern wohnhaft. Willi Brädler iſt 1,46 Meter groß, unterſetzt, dunkelblonde Haare, blaugraue Augen, breite Jip⸗ pen, weiße Zähne vollſtändig, breites enkrechtes Kinn, gebräuntes volles Geſicht, trägt ſchwarzen Ueberrock, hellgrünen Pullover, ſchwarze kurze HJ⸗ Hoſe, blaukariertes Hemd, braune lange Strümpfe, graue Mütze mit Schild und braune hohe Schaſt⸗ ſchnürſtiefel. Heinrich Brädler iſt.40 Meter groß, ſchlank, ſchwächlich, hellblonde Haare, blaugraue Augen, ſchmale Lippen, weiße Zähne v ellſtändig, bleiches Ge⸗ ſicht, trägt graublauen Ueberrock, rotmelierten Pull⸗ over, dunkelgraue kurze Hoſe, blaues Poloheind, Leib⸗ und Seel⸗Unterhoſe, braune lange Strümpfe, ſchwarze Schnürſchuhe, keine Kopfbedeckung. 5 Nachricht an die Kriminalpolizei Oppau erbeten. werden: Seit 11. Ab 20. Januar nur noch Rangierverkehr Auf der alten Bahnſtrecke Speyer Lußhof * Speyer, 15. Jan. Die Preſſeſtelle der Reichs⸗ bahndirektion teilt mit: Am 20. Januar 1938 wird die neue Brücke bei Speyer mit dem Perſonenzug 1032 für den Eiſenbahnbetrieb und gleichzeitig für den Fußgänger⸗ und Radfahrerverkehr ſtillſchweigend eröffnet. Die Eröffnungsfeierlichkeiten für die geſamte Brücke— alſo auch für den Straßen⸗ verkehr— finden etwa im Frühjahr ſtatt. Mit dem 20. Januar wird gleichzeitig der Eiſen⸗ bahnverkehr über die alte Bahnſtrecke Speyer Hauptbahnhof Schifförücke-Lußhof ein⸗ geſtellt und aus dieſem Grunde die Warnlichtanlage an der Ueberfahrt Poſten 210d der Reichsſtraße Wormſer Landſtraße außer Betrieb geſetzt Von dieſem Tage ab verkehren auf dieſer Strecke nur noch Rangierfahrten, bei denen der Stra⸗ ßenverkehr durch einen Bedienſteten mit Glocke und roter Flagge bzw. durch Signallaterne geſichert wird. * Haßloch(Pfalz), 18. Jan. Das hieſige Kaffee Zürn ging für 52000 Mk. in den Beſitz von Gaſt⸗ wirt Heß, Mundenheim, über. Fremdenverkehrszahlen aus Oberbaden * Karlsruhe, 17. Jan. Bad Dürrheim im Schwarzwald verzeichnete im Monat Dezember 1937 359 Neuankünfte von Gäſten mit 14516 Uebernach⸗ tungen. Nach der amtlichen Verkehrsſtatiſtik betrug die Zahl der Beſucher des Jahres 1937 15257 mit 321930 Uebernachtungen. Das ergibt für 1937 eine Zunahme der Beſucher um 993. Die Uebernachtungs⸗ ziffer mit 321930 liegt um 15 369 höher als im Vor⸗ jahr. Die Zahl der Ausländer betrug 743. Unter den ausländiſchen Beſuchern nimmt die Schweiz die erſte Stelle ein, an zweiter Stelle folgt Frankreich. * * Konſtanz, 17. Jan. Im Jahre 1937 wurden hier 146972 Fremde mit 264487 Uebernachtungen gemel⸗ det, darunter 10743 Ausländer mit 18 740 Ueber⸗ nachtungen. Gegenüber 1936 iſt die Zahl der Frem⸗ den um 10 v.., die der Uebernachtungen um 30 v. H. geſtiegen. 2 Dienstag, 18. Januar 1938 kleid geſteckt wird. Und ſo hatte man ſchließlich den Eindruck, daß die Verfaſſer Jean Gebürſch und Fritz Saurmann für das mit dröhnendem Bei⸗ fall aufgenommene Spiel, das in den Gründungstag des Jubelvereins(25. Januar 1838) zurückverſetzte und auf dem Marktplatz vor dem„Boderam“ und auf dem Mauritzenplatz ſich abwickelte, den richtigen Titel gewählt hatten:„Triumph der Narrheit“ oder„Der Deiwel hott die Hand im Spiel“. Und nun enthüllt der Zwiſchenvorhang ein zauberhaftes Bild. Im terraſſenförmigen Aufbau präſfentiert ſich der hohe Elferrat mit dem Komitee, umgeben von Ab⸗ ordnungen der Garden, im Glanze der Scheinwerfer ein unbeſchreiblich ſchöner Anblick. Enthuſiaſtiſcher Jubel brauſt auf. Die in der oberſten Reihe zwiſchen den Garden thronende Moguntia begrüßt die Narrenverſammlung. Wieder ſchließt ſich der Vor⸗ hang Aber dann erklingt unmittelbar darauf der Narrhallamarſch im Korridor. Der feierliche Einzug des Komitees beginnt, der leb⸗ haft an den farbenfreudigen Auftakt der gro⸗ ßen Mannheimer Sitzungen erinnert, nur daß er abwechſlungsreicher durch die verſchiedenartigen Uni⸗ formen der Garden iſt. Von neuem dröhnen die Helau⸗Rufe durch den feſtlichen Raum. Die Sitzung beginnt mit der Begrüßungs⸗ auſprache des Präſidenten Heinrich Bender, der die Mainzer Fasnacht zu neuem glänzendem Leben erweckt hat. Aber dann kommt einer der Glanzpunkte des Abends: das Protokoll des närriſchen Sekretärs Joſef Glückert, der ſeine formſchönen Verſe mit einem Schwung vorträgt, daß man ſich ſagt: ein Berufskünſtler hätte auch nicht beſſer vortragen können. Und ſo geſtaltete ſich das Protokoll des unübertrefflichen Sekretärs, der ſeine „elfte Kampagne“ begeht, zu einem nicht mehr ſtei⸗ gerungsfähigen Triumph. Von den Bütten reden, die von hervorragenden Solis einer Sängerin, zwei Duetten und vorzüg⸗ lichen allgemeinen Liedern— das reizende Ballett Willius⸗Senzer glänzte in dem Vorſpiel— umrahmt wurden, ſind zwei beſonders hervorzu⸗ heben, die eindringlich zeigten, wie intenſiv alle Kreiſe der Mainzer Bevölkerung ſich an der Fasnacht beteiligen. Da iſt zunächſt Provinzialdirektor Dr. Wehner zu erwähnen, der mit ſo feiner Ironie die Beamtenſchaft anpflaumte, daß man ihm das Zeug⸗ nis ausſtellen kann: dieſe büttenredneriſche Leiſtung war ein Meiſterſtück! Präſtdent Bender ernannte Dr. Wehner denn auch zum„Mitglied des Ausſchuſ⸗ ſes für ganz beſondere Verwendung.“ Einen ebenſo großen Heiterkeitserfolg erzielte Artilleriehaupt⸗ mann Balthaſar, der als Vertreter der Mainzer Garniſon in gut gedrechſelten Verſen einen erſtaun⸗ lichen Humor entwickelte. Als er mit dem Ruf ſchloß:„Drum paſſen wir auch zuſammen genau, Sol⸗ daten und Määnzer— Helau! Helau!“ brauſte ein Jubelſturm durch den Saal. Als der ebenſo witzige wie ſchlagfertige Präſidenk mit dem Dank an alle Mitwirkenden, die mit dem Jubiläumsorden und zum Teil mit goldenen Lor⸗ beerkränzen ausgezeichnet wurden, nach Mitternacht die Sitzung ſchloß, konnte er mit ſeinen Elferräten in dem Bewußtſein abrücken, daß dieſer erſte när⸗ riſche Herrenabend ſich zu einem Jubiläums volltref⸗ fer geſtaltet hatte. Ein Berliner Berufskamerad, der zum erſten Male unter den Mainzer Narrhalleſen weilte, faßte mit Recht ſeine Eindrücke in die Worte zuſammen: Es war ein unvergeßliches Erlebnis! Bei der Nachſitzung im„Heilig Geiſt“ war nur ſchwer Platz zu bekommen. Auch hier ſchlug die Fröhlichkeit hohe Wogen. Richard Schönfelder Alemanniſche Fasnacht in Karlsruhe * Karlsruhe, 17. Jan. Die im Bund Deutſcher Karneval durch den Verband Ober; rheiniſcher Narrenzünfte zuſammengeſchloſ⸗ ſenen Zünfte und Gilden vom Oberrhein und aus dem Breisgau werden ſich in Karlsruhe treffen, um ihre Bräuche zu zeigen und da⸗ durch der Volkstumspflege der Fasnacht neuen Auftrieb zu geben. Die Veraunſtaltung wird ſich über zwei Tage erſtrecken. Am Samstag, 5. Februar, ſind die Zünfte, Gil⸗ den, Bürgerwehren uſw. Gäſte der Karlsruher Grokage bei ihrer Veranſtaltung in der Feſt⸗ halle, Am Sonntag, 6. Februar, findet vormittags dreiviertel 11 Uhr ein Appell der Narrengarden mit feierlicher Begrüßung vor dem Staatstheater ſtatt, dem der Höhepunkt der Veranſtaltung, die Morgen⸗ feier der Zünfte und Gilden im Staatstheater, folgt. Nach der Veranſtaltung ſigen Karnevalsgeſellſchaften und unter Vorantritt der Karlsruher Ranzengarde mit Muße zur„Ein⸗ tracht“ in der Karl⸗Friedrich⸗Straße, wo um halb? das Narreneſſen der Zünfte und Gilden, der Karne⸗ b mit der Karlsruher Bevölkerung ſtatt⸗ findet. 8 5 Den Vorbereitungen nach zu ſchließen, die zur Durchführung einer ſolchen Veranſtaltung nun ein⸗ mal notwendig ſind und die der Verkehrsverein durchführt, wird die Veranſtaltung des Verbande Oberrheiniſcher Narrenzünfte in Karlsruhe für di Volkstumspflege der Fasnacht ein glänzender E ſolg werden. 8 5. 105 im Staatsthealer marſchieren die Zünfte mit den Vertretern der hie⸗ c* Januar tannheimer Neue intereſſante Entdeckungen: Zeitung Abend ⸗Ausgabe Mammut Auerochſe- Rieſenhirf Sie haben in der Eiszeit die Pfalz broolkert— Knochenfunde bei Wörth am * 1 Rhein 5* Speyer, 17. Januar. In der letzten Zeit ſind wieder, wie wir vom Hiſtoriſchen Muſeum der Pfalz erfahren, zahlreiche kulturgeſchichtlich wertvolle Funde in einzelnen Gemeinden der Pfalz gemacht worden. So wurden bei Baggerarbeiten des Kies⸗ und Sandwerkes in Wörth ea. Rhein ebenſo intereſſante wie zahlreiche Tierknochen gefunden, die zum größten Teil aus der Eiſenzeit ſtammen. befinden ſich gut erhaltene Reſte Nashorn, Auerochſe, Rieſenhirſch, Biber und Bär. von Edel⸗ Darunter Mammut, hirſch, Reh, In der Lehmgrube des Kalkwerkes von Buben⸗ heim hob man dagegen neuerdings zwei ſogenannte A e ruben vom Begi un der älteren Eiſenzeit(um 1000 v. Chr.) aus. Dieſelben ent⸗ 9 85 Tierknochen, gebrannten Lehm vom Hütten⸗ verputz, eine Bronzenadel und zahlreiche Bruchſtücke von Tongefäßen. Dieſe ſind zumeiſt durch und durch ſchwarz. Dabei iſt der Ton mit zerkleinerten weißen Steinchen durchſetzt. Von dieſem Material fand ſich ein ganzes Lager, ein Beweis, daß auch in dieſer Gegend jedenfalls in der Frühzeit eine Töpferei be⸗ ſtanden hat. In einer zwiſchen Leimersheim und Kuh⸗ hardt am Wolsberg gelegenen Sandgrube wurden in den Jahren 1884 bis 1886 zahlreiche Skelettgräber gefunden. Dieſe waren mit Hals⸗, Arm⸗ und Vein⸗ ringen aus Bronze ausgeſtattet. Es handelte ſich um Keltengräber aus der erſten Hälfte der jüngeren Eiſenzeit (d. Jahrhundert vor Chriſti). Von iſt beſonders ein Halsring auch in weiteren Fach⸗ kreiſen bekannt geworden, der mit Golodplättchen und Roſetten aus Edelkoralle verziert iſt. Dieſer Fund legt Zeugnis ab von den weitausgreifenden Handels beziehungen, die unſer Pfälzer und ſüd⸗ deutſches Gebiet damals ſchon mit dem Süden ver⸗ banden. dieſen Funden Neuerdings wurde nun von der Baggerfirma Deubig in Leimersheim an derſelben Fundſtelle wieder ein Skelettgrab aufgefunden, das an Beigaben einen Halsring und zwei Arm⸗ ringe aus Bronze enthielt. Sämtliche Fund⸗ gegenſtände aus den obengenannten Fundorten kamen in das Hiſtoriſche Muſeum der Pfalz in Speyer. f 1 8 11——— eee e Die Arbeitslage in Südweſtöeutſchland * Stuttgart, 17. Januar. Nachdem in der erſten Dezemberhälfte die Be⸗ ſchäftigungslage in Südweſtdeutſchland allgemein noch recht günſtig geweſen war, iſt gegen Ende des Monats eine teilweiſe Verſchlechterung eingetreten. Durch den Einbruch winterlicher Witte⸗ rung iſt im Baugewerbe die Einſtellung verſchie⸗ dener Außenarbeiten notwendig geworden. In allen Bezirken iſt deshalb die Zahl der Arbeitsloſen mehr oder weniger ſtark geſtiegen. In Württemberg und Hohenzollern waren Ende Dezember 2482 und in Baden 6876 Arbeitsloſe mehr gemeldet als im Vor⸗ Wieder ein Keltengrab freigelegt Die Lage in der Induſtrie iſt bemerkens⸗ und ſelbſt die Verbrauchs monat. wert günſtig geblieben güterinduſtrien haben nach Beendigung der W̃ nachtsaufträge die eingeſtellten Saiſonkräfte nur zu einem kleinen Teil entlaſſen. Bezeichnend dafür iſt, daß die Zahl der weiblichen Arbeitsloſen im D ber ſogar noch etwas abgenommen hat. czem⸗ Die Geſamtzahl der Arbeitsloſen, die bei den Ar⸗ beitsämtern in Württemberg und Baden vorgemerkt waren, belief ſich Ende Dezember auf 33 930 Per⸗ ſonen, davon Baden 28 189 Arbeitsloſe(23 523 Männer und 4666 Frauen).— D ſtützten Arbeitsloſen hat um 5459 ſtützungsempfänger der Reichsanſtalt Der Stand betrug in Baden 17 438. er Stand an unter⸗ Hauptunter⸗ zugenommen. Dezeiaber Ende Odenwälder Töpferei 275 Jahre alt Seltenes Jubiläum in Erbach * Erbach i.., 18. Jan. Die Töpferei Müller ind Dönig blickt auf ih jähriges Beſtehen zurück. Die Heſſiſche Handwerkskammer hat den Inhabern eine Urkunde verliehen, in der es heißt:„275 Jahre Treue dem Handwerk hielt die Töpferwerkſtatt von Müller und Dönig in Erbach im Odenwald. In dem verdienſtvollen heutigen Inhaber, Wilhelm Dönig, ehrt die Heſſiſche Handwerkskammer Darmſtadt ſeine Familienkette“, Der älteſte Kaiſerſtühler ſtarb zu- Eichſtetten, 17. Jan. Der älteſte Bewoh⸗ ner des Kaiſerſtuhl 8, der in ſeiner Heimat⸗ gemeinde Eichſtetten anſäſſige Schneidermeiſter und Kleinlandwirt Wilhelm Müller, ſtarb vor kur⸗ zem in dem ehrwürdigen Alter von 97 Jahren. Neue Truppführerſchule des Reichsarbeitsdienſtes * Miltenberg, 17. führerſchule des 180 Truppführer teil, der jetzt di neue Trupp⸗ entſtanden. n Lehrgang Jan. Hier iſt eine Reichsarbeitsdienſtes nahmen an dem erſte je Ausbildungsarbeit eröffnete. G E RHR TU H TSS ERIOH IT E AUS NAH UND FERN Elfriede- allzu heſtig verliebt! Der gefährliche Freund einer geſchiedenen Frau- Er betrog ſie und war trotzdem eiferſüchtig! NRG Berlin, 17. Januar. Wegen fortgeſetzten Diebſtahls, Anſtiftung dazu, Hehlerei und Bedrohung hatte ſich der 31jährige Max Ochs vor dem Berliner Schöffengericht zu verant⸗ worten. Im September 1936 hatte der Angeklagte, ein ge⸗ ſchiedener Mann, in einem Vergnügungslokal die Bekanntſchaft einer 32jährigen Elfriede B. gemacht, die zu dieſer Zeit mit ihrem Ehemann, einem Berliner Geſchäftsmann, in Scheidung lebte. Nach kurzer Bekanntſchaft hatte O. die Frau völlig in ſei⸗ nen Bann gezogen und beſtimmte ſie ſchließlich dazu, aus der Ladenkaſſe ihres Mannes Geldbeträge zu entwenden, die bis zu ihrer Scheidung im April d. J. die Summe von etwa 2000 Mark ausmachten. Nur an den Tagen, an denen die ungetreue Frau wieder einen Griff in die Kaſſe ihres Mannes getan hatte, pflegte der An⸗ geklagte mit ihr„groß auszugehen“. Dann kam es ihm auch nicht darauf an, an einem Abend 50 bis 60 Mark mit ihr gemeinſam zu verjubeln; im übrigen verbrauchte er aber den größten Teil des geſtohlenen. Geldes für ſich. „Der Schlangenring wird jetzt Unglück bringen“ Auch nach der Scheidung händigte Frau B. ihrem Liebhaber mit Rückſicht auf das Eheverſprechen, das dieſer ihr gegeben hatte, mehrfach Geldbeträge aus, die ſie noch von ihrem früheren Mann erhielt. In Wirklichkeit dachte O. aber gar nicht daran, ſeine Geliebte zu heiraten, er hatte ſich im Gegenteil ſchon wieder eine neue Freundin angeſchafft. Trotzdem verfolgte er Frau B. aber ſtändig mit ſei⸗ ner Eiferſucht und machte ihr häufig die wüſteſten Szenen. Die dem Angeklagten völlig hörige Frau verſetzte u. a. ſogar ihren Pelzmantel, um die dau⸗ ernden Geldforderungen ihres Liebhabers befriedigen zu können. In dieſer Zeit entwendete ihr O. auch neben anderen Gegenſtänden ein goldenes 20⸗Mark⸗ ſtück und einen wertvollen goldenen Schlangenring. —„Er ſagte damals“, ſo ſchilderte die Zeugin B. heute vor Gericht,„daß ein Schlangenring nur Unglück bringe, und daß ich 10 n deshalb nicht mehr tragen dürfe.“„Ich glaube, der Schlangenring bringt Ihnen jetzt Unglück“, bemerkte der Vorſitzende und wandte ſich an den Angeklagten. Das Schwurgericht ſoll prüfen Am 27. November des Vorjahres kam es zwiſchen dem Paar zu einem beſonders wüſten Auftritt, der das jetzige Verfahren auslöſte. Gegen 5 Uhr mor⸗ gens hatte O. an dem genannten Tage ſeine Geliebte in deren Wohnung aufgeſucht und ſie ſofort wieder — wie ſchon ſo oft— wegen ihrer angeblichen Un⸗ treue zur Rede geſtellt. Es kam zu einer heftigen Auseinanderſetzung, in deren Verlauf O. ein langes Schlächtermeſſer ergriff, mit dem er Frau., die in die Küche geflüchtet war, zu erſtechen drohte. Nach der Ausſage der Zeugin hatte er auch mit voller Wucht zugeſtoßen; es gelang jedoch der Frau geiſtes⸗ gegenwärtig dem vielleicht tödlichen Stich aus⸗ zu weichen und aus der Wohnung zu entkommen. Nur mit einem Morgenrock bekleidet, lief ſie dann zur nächſten Polizeiwache, die dann den vaſenden Wü⸗ terich feſtnahm.— Auf Grund der Beweisaufnahme verwies das Berliner Schöffengericht den Fall an das Berliner Schwurgericht. ſo betonte der Vorſitzende, Totſchlag oder gar verſuchter Es müſſe entſchieden werden, ob hier nicht verſuchter Mord vorliege. udn lbur cus u nil. Vom Grafen Graimberg und ſeiner Zeit Grai mberg, Ein eindrucksvolles Bild des Graſen der ſich ſo zäh und erfolgreich für die Erhaltung des Heidelberger Schloſſes einſetzte, gibt die letzte, ſel⸗ ſelnde Ausgabe des„Heidelberger Fremdenblatts“, indem es aus K. Lohmeyers Bi„Heidelberger Maler der Romantik“ das Kapitel Graimberg zum Abdruck bringt. Die beigegebenen Zeichnungen des„Retters des Schloſſes“ vermitteln einen wert⸗ vollen Ausſchnitt aus dem der Stadt und liebten Schloß gewidmeten künſtleriſchen Schaf Graſen. In weiteren Aufſätzen, mit Brie („Studenten und Profeſſoren“) uſw. tritt beſtens ausgeſtatteten Heft das He idelbe 0 Hälfte des vergangenen Jahrhundert Augen. Über ——— Immer aller amt⸗ Warnung vor Zuzug Hilfsbedürftiger. wieder muß feſtgeſtellt werden, daß krotz licher Warnungen hilfsbedürftige Perſonen und Fa⸗ milien nach Heidelberg neu zuziehen und dann ſehr darüber ſtaunen, wenn ſie hier keine Unterſtützung in offener Fürſorge erhalten. Jeder Heidelberger, der Kunde von einem beabſichtigten Ueberſiedeln Hilfsbedürftiger in unſere Stadt erhält, ſollte ihnen mitteilen, daß Heidelberg Notſtandsgemeinde iſt, in die Hilfsbedürftige in ihrem eigenſten Inter⸗ eſſe beſſer nicht zuziehen. Der WoW. Baſar findet am 29. und 30. Januar ſtatt. Der große Baſar der NSDAP wird mit einem reichhaltigen Programm in ſämtlichen, beſonders ge⸗ ſchmückten Räumen der Stadthalle veranſtaltet und mit dem Kinderfeſt am 29. Januar nachmittags ein⸗ geleitet. 7 J Hirſchhorn, 15. Jan. Der langjährige führer bei der Rheinſchiffahrts.⸗G. Mannheim, Franz Joſef Kaiſer, konnte jetzt ſeinen 77. Ge⸗ burtstag begehen. Drei Söhne des Jubilars ſind bei der Ausübung ihres Berufes tödlich verunglückt. Schiffs⸗ * Konstanz, 17. Jan. Wegen Sittlichkeitsver⸗ brechen wurde der 29jährige jüdiſche Viehhändle er Ernſt Sander aus Köln von der Großen 0 kammer zu einem Jahr zwei Monaten Gefängn verurteilt. Hinweis Generalmuſikdirektor Abendroth dirigiert in Mannheim. Am 21. Januar ſpielt das Nationaltheater⸗ Orcheſter unter Leitung von Generalmuſibdirektor Hermann Abendroth im Roſengarten. Auf m Programm ſtehen die Freiſchütz⸗Ouvertüre, Mozarts Jupiter⸗⸗Sinfonie, Schuberts„Unvollendete“ und Beet⸗ hovens Leonoven⸗Ouvertüre. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwort ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eiſenbart Bode ⸗ Lokaler Teil: Dr Friz Hammes Sport: Wi weſtdeutſche Umſchau, Gericht u. Bilderdlenſt Curt Wil ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F Schaffer, Hen eee, Südweſtkorſo 60 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr- Riückfendung nur bei Rücckport Venen en Drucker und Verleger: Neue 1 Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim k J, 4 Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittei Jakob Faude, Mannheim. gur Zeit Preisliſte Nr. ö güttig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und 4 Mittag erſcheinen gleichzel ig in der Ausgabe 8 Ausgabe A Mittag über 11000 Ausgabe A Abend über 10000 Ausgabe 8 über 10500 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Dezember über 21 500. ois Winbauer helm Fennel, N. 18. 17. 1 I 1 55 18 17. 8 1 20 17. 18. 5. 18. 17. 1 45 pforf.— briefe 4½ Rg. Hyp.⸗ Bk. 1 100.00 100.0 Broß kraft. Mh„ Idenw. Hartſtein 142.0 141,0 Ulettemd. fert. ö l Frankfurt emen 4 dem. verb. ag e ene e, Deutsche Oberheſſ.Pr.⸗Anl.] 138.5] 1388.5 5 R 19. 1000 1999 Hy 3% d.. 39 1997 155 Dayr. Motorenw. 1490 115 Ihle 1 18 1 u. Bürgerbr Faß. Waldgof, 115 18222 e 8 o R 22..0045 1, 8 bo. Lig. Pför. 1021 102.2 Bemberg, J. B. 425 148, enmühle. 0 Part-u, Dur„ e 8 See⸗ lestverzinsl. werte Stadtenlelnes do. G. ⸗Rom zii 93.2, 69,25 ud e 101 8101.2% Rh. yd t. Julius Berger 4320482 0 Lad u. Ken. 401. 1015 e ene e 150.0 800 hl We, 12 1 85 4% Augsburg 26] 89.50] 99.50 4½ Württ. Wohn. 5 4% Wahr-danow⸗ 0 G. Kom. Reli 99.25 89,25 Brauer. Klelnlein III 0 481.6 g 1 1 0 5 40.2 170.506. Prebh.- Sprit. 450, e eReichb. Vers 120512958 ö Dtsch. Staatsanleihen 4½8 3 5 1827 1 28 K II„ 99,78 99.75 bank K 32„1020 1020„ Bron Seen 1 1570 1 üſſen 5540 181,0 bein Braunksbl. 28.2, Habiſche Honk 11270 258% 5 „BerlinGold 0 ig. Gpfbr. Brown. 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Januar 1938 Fußball in der Pfalz Prächtiger Siegeszug der TSG 61— Germania vom Glück verlaſſen Homburg beinahe geſtrauchelt Mit einem Maſſenaufgebet ſetzte die pfälziſche Be⸗ zirkstlaſſe den Reigen ihrer Punkteſpiele fort, in deſſen Rahmen ſich in der Abteilung Weſt folgende Mannſchaften begegneten: VfL Frieſenheim— 61 Ludwigshafen 126 3 Ludwigshafen— 08 Mutterſtadt 90:0 VfR Frautenthal FV Speyer 211 89 Oppau Germ. 01 Ludwigshafen 211 Spyg Mundenheim— TS Rheingönheim:0 Die T S G⸗Mannſchaft, die unbeirrbar auf die Wieder⸗ erringung der Meiſterſchaſt losſteuert, beſiegte auch den VfL Frieſenheim klar 611. as Spiel Vereine ſegelte Die der Abſtieg gefährdeten und 08 Mutterſtadt ſtark im Zeichen eines erbitterten Poſitionskampfes. Vereine trennten ſich torlos. Ein ſehr gutes Spiel lieferten ſich der VfR Fran⸗ kenthal und der F V Speyer. Frankenthal gewann knapp:1. Das Spiel der Germania in Oppau ſtand in kleinem günſtigen Zeichen. Der altbewährte Kämpe Dauth erlitt eine ſchwere Beinverletzung und Lang wurde des l Neun Mann konnten natürlich den vom 908 Feldes verwieſen. Sieg von Oppau nicht mehr gefährden. Für die Rheingön heimer TSG iſt es leider nur ein hacher Troſt, wenn man ihr beſcheiniat, daß ſie mit einer ſehr eifrigen Leiſtung den glücklichen Sieg ihrer Gaſtgeber bis zum Schluß in Frage ſtellte. Zwei wich⸗ tige Punkte blieben in Munden heim, das ſeinen Gegner reichlich unterſchätzt hatte. In der Weſtpfalz, die in dem Spiel VfR Kai⸗ ſerslautern— Homburg⸗Nord einen Nusfall zu verzeichnen hatte, ſtanden folgende Paarungen auf der Tagesordnung: Vie Homburg— Sc Kaiſerslautern 21 Kammgarn Kaiſerslautern— 95 Pirmaſens 11 Ic Kindsbach— Rb. Kaiſerslautern 315 I Rodalben— Pfalz Pirmaſens:3 Niederauerbach— MTS Kaiſerslautern 20 Trotzdem für den Tabellenführer Homburg ſein nſpiel gegen den mit etlichen Soldaten verſtärkten C Kaiſerslautern ſehr gut begann, mußte der im weiteren Verlauf des Spieles ſehr um ſeinen Sieg gen, da die Gäſte mächtig aufdrehten und wiederholt rlegen ſpielten. Mit einer Punkteteilung mußte ſich Kammgarn Kaiſerslautern beſcheiden, da ſich der Sturm nicht reſtlos in der Lage zeigte, herausgeſpielte Tormöglichkeiten gegen Pirmaſens in Treffer umzuſetzen Einen beachtlichen Formanſtieg, der aber für dieſes Jahr wohl verſpötet eingetroffen iſt, verriet Kinds bach gegen die Reichs bahn. Wenn es auch noch nicht zu einem Erſolge reichte, ſo konnte man den fünf Treffern des Gegners immerhin drei Gegentore entgegenſetzen. Rodalben iſt auch weiterhin auf dem Vormarſch. Diesmal war es Pfalz Pirmaſens, das nach präch⸗ tigem Ringen die Punkte lieſern mußte. Reſtlos in die Rolle des Verteidigers ſahen ſich die Männerturner Kaiſerslautern in Nieder ⸗ armer bach gedrängt. Daß es nur zu zwe! Erfolgen des Siegers kam, verdankte Kaiſerslautern ſeiner vorzüglichen Topdeckung, in der beſonders der Hüter ein gutes Können zeigte. Die Tabellen beider Abteilungen zeigen nun nach⸗ ſtehendes Bild: Pfalz⸗Oſt Vereine Spiele Tore Punkte TSG Ludwigshafen 12 40.14 22 Vff Frankenthal 12 31:12 19 % Mundenheim 11 28.13 17 89 Oppau 12 27:19 14 FV Speyer 11 19215 13 Vfe Frieſenheim 11 19 28 11 604 Ludwigshafen 12 13:23 8 8 Mutterſtadt 10 13 18 7 03 Ludwigshafen 11 9 19 6 SG Neuſtadt 10 17:29 5 TS Rheingönheim 12 15:39 2 Pfalz⸗Weſt Vis Homburg 13 60.10 2 Niederauerbach 12 88.17 20 Vin Kaiſerslantern 2 28:18 15 Homburg⸗Nord 12 31: 13 Reichsbahn Kaiſerslautern 13 33.28 13 05 Pirmaſens 13 22:31 12 Kammgarn Kaiſerslautern 13 21:30 12 FC Rod ilben 11 23.17 11 M Toe Kaiſerslautern 13 4 24 11 SC Kaiſerslautern 12 24:22 9 Pfalz Pirmaſens 13 16:44 6 FC Kindsbach 11 12:67 2 Neue Termine der Gauliga 23. Januar: Vie Neckarau— SpVg Sandhofen; VfR Mannheim FV Kehl; Germania Brötzingen— VfB Mühlburg. 30. Januar: SV Waldhof— 1. FC Pforzheim; VfR Mannheim— Vis Neckarau(Doppelſpiel im Stadion); VfB Mühlburg FV Kehl. 6. Februar: 1. FC Pforzheim— Phönix Karlsruhe; fh Mannheim— VfB Mühlburg; Vs Neckarau— Fc Freiburg; FV Kehl SpVg Sandhofen. Mi Mannheim— 1. Fc Pforzheim: SV FIC Freiburg; Germania Brötzingen— 13. Februar: V Waldhof— Phönix Karlsruhe(Doppelſpiel im Stadion]; Germonia Brötzingen— Vis Neckarau; FV Kehl— Pf Mühlburg. 20. Februar: SV Waldhof— VfL Neckarau; VB Mühl⸗ burg— 1. FE Pforzheim; FC Freiburg— SpVg Sand⸗ hofen. 27. Februar: FC Freibura— SW Waldhof; JV Kehl — VfR Mannheim. 6. März: SV Waldhof— VfR Mannheim; SpVg Sand⸗ hofen— Germania Brötzingen(Doppelſpiel im Stadion); FV Kehl— Phönix Korlsruhe. 13. März: FV Kehl— Fc Freiburg; Vfè Neckorau— Phönix Karlsruhe; Germanig Brötzingen— S Waldhof. 20. März: FC Freiburg— Germania Brötzingen. Südoeutſche Mannſchaftskämpfe der Ringer Nachdem der Gau Baden ſeine Bezirksmeiſter bereits vor einigen Wochen ermittelt hatte und in Kürze die End⸗ kämpfe um die Gaumeiſterſchaft im Mannſchaftsringen ein⸗ ſetzen, konnte am vergangenen Wochenende auch in den beiden bayeriſchen Bezirken die Meiſterfrage gelöſt wer⸗ den. In den meiſten Klaſſen ſtehen nach den letzten Kämpfen auch die Vereine feſt, die den bitteren Schritt in die Bezirksklaſſe machen müſſen. Im Gau Bayern fanden am Wochenende zwar nur öret Begegnungen ſtatt ſie führten aber in beiden Gruppen die Entſcheidung herbei. In Nordbayern kämpfte die Hornfiſcher⸗Staffel, SC 04 Nürnberg, am Freitag beim Neuling Herkules Bamberg. Mit 15:3 Punkten kamen die Ringer aus der Noris zu einem hohen Sieg, der für ſie um ſo wertvoller war, als am Sonntag auch der vor⸗ jährige Gruppenſieger Roland Bamberg in Nürnberg mit :10 beide Punkte einbüßte und die Meiſterſchaft an die Nürnberger abtreten mußte. Der Gruppenſieg der Nürn⸗ berger iſt allerdings noch nicht hundertprozentig, da gegen ſie noch zwei Proteſte ſchweben. Die Tabelle: 1. SC 04 Nürnberg 16:2., 2. Roland Bamberg 12:6., 3. KSC 97 Fürth 12:8., 4. Herkules Bamberg 10:10., 5. Polizei Nürnberg:12. Germania Hösbach ſteigt in die Bezirks⸗ klaſſe ab. In Südbayern fand der Spitzenkampf zwiſchen Meiſter 1. AC Reichenhall und RTS Neuaubing, der ſchon im letzten Jahr der ſchärſſte Rivale der Reichenhaller war, ſtatt. Mit 10:6 Punkten holte ſich Reichenhall Sieg und Gruppenmeiſterſchaft. Die Abſtiegsfrage iſt noch nicht entſchieden, als Abſtiegskandidaten gelten Armin München, Sg Freiſing und München 1860. Die Tabelle: 1. AC Reichenhall 17:1., 2. RTS Neuaubing 14:4., 3. Sig München 11:5., 4. Armin München:14., 5. SVg Freiſing 14:4 P. In Württemberg ſind die Meiſterſchaftskämpfe in ein entſcheidendes Stadium getreten. Wöhrend in der Gruppe l der deutſche Meiſterſchaftszweite KV 95 Stutt⸗ gart mit 17:3 Punkten ſeinen Siegeszug bei Spartania Schorndorf fortſetzte, büßte der Tbd Cannſtatt mit 919 bei Herwartſtein Königsbronn einen Punkt ein. Die Stutt- garter haben nun wieder die Tabellenführung vor dem KV Untertürkheim übernommen. In Heidenheim gab es zwiſchen dem dortigen TSV und dem ASW Stuttgart⸗Oſt ein erbittertes Treffen, das ſchließlich die Landeshaupt⸗ ſtädter mit 10:9 als Sieger ſah. Die Tabellenſpitze: 1. KV 95 Stuttgart 18:2., 2. KV Untertürkheim 162 8 3. Tod Cannſtatt 12:8., 4. Herwartſtein Königsbronn 12:8., 5. KSW Zuffenhauſen:12 P. In Gruppe 2 ging es zwiſchen TSW Münſter und ASV Wangen um die Tabellenführung. Wangens Vor⸗ haben, durch Umbeſetzungen der leichten Gewichtsklaſſen in Münſter den Vorkampfſieg zu wiederholen, ſchlug ſehl. Münſter behielt mit 125 Punkten ganz eindeutig den Sieg. Der TS Botnang beſuchte Stuttgardia Stuttgart und ſiegte mit 13:5 Punkten. Die Tabellenſpitze: 1. TS Münſter 16:2., 2. ASW Wangen 12:4., 3. ASV Feuer⸗ bach 12:4., 4. TSV Botnang 12:6., 5. SW Göppingen :12 Punkte. Im Gau Baden ſind die Kämpfe berelts ſoweit gediehen, daß lediglich die Abſtiegsfrage in verſchiedenen Bezirken noch gelöſt werden, muß. Am Wochenende fand nur ein Treſſen ſtatt. In Oberbaden gewann Gruppenmei⸗ ſter SW Haslach auch ſeinen letzten Kampf gegen den AS Kollnau mit 1315 Punkten ganz überlegen. Germania Freiburg ſteigt in dieſem Bezirk ab. Im Gau Südweſt ſteuert der deutſche Meiſter Sieg⸗ fried Ludwigshafen in der Pfalz einer ſicheren Gruppen⸗ meiſterſchaft entgegen. Am letzten Wochenende war Alt⸗ meiſter Bick Schifſerſtadt Gegner der Ludwigshafener, die überlegen mit 18:2 Punkten ſiegten, obwohl die Meiſter Fritz Schäfer und Georg Gehring nicht„mit von der Partie“ waren. Der Bf Frieſenheim feierte mit 13:4 P. ſeinen zweiten Sieg. Gegner war der AC Pirmaſens. Die Tabelle: 1. Siegfried Ludwigshafen:0., 2. Bf Schifferſtadt:2., 3. Vfs Frieſenheim 424., 4. TSch 61 Ludwigshafen 276., 5. Ac Pirmaſens:8 P. Im Bezirk Main⸗Heſſen erkämefte ſich am Wochenende der Süd weſtmeiſter ASBg Mainz 88 die Meiſte ſchaft ducch einen 20:0⸗Sieg über Vorwärts Großzimmern. Die Main⸗ zer haben zwar noch einen Kampf auszutragen, ſind aber von den übrigen Mannſchaften nicht mehr zu erreichen. Auch die Abſtiegsfrage iſt geklärt. MS Darmſtadt ver⸗ lor ſeinen vorletzten Kampf auf eigener Matte gegen den Stu Rc Lampertheim mit:11 Punkten und iſt damit nicht mehr zu retten. Die Tabelle: 1. Mainz 88 16:2., 2. Eiche Hanau 12:6., 3. Stunt Lampertheim 11:7., 4. Vorw. Großzimmern:8., 5. ASW Frankbfurt 86:13., 6. MSW Darmſtadt:16 P. Gruppeneinteilung zur Hand ballmeiſterſchaft Die Endoͤſpiele um die deutſche Hand bollmeiſterſchaft werden in dieſem Jahr wieder in vier Gruppen durch⸗ geführt. Die Gaumeiſter ſind für die Vorrunden wie folgt gepaart worden: Gaugruppe Nordoſt: Oſtpreußen, Pommern, Schleſien, Nordmark. Gaugruppe Mitte: Sachſen, Mitte, Brandenburg, Heſſen. Gaugruppe Nordweſt: Niederſachſen, Weſtfalen, Nieder⸗, Mittelrhein. Gaugruppe Süd: Südweſt, Baden, Württemberg, Bayern. Die Spieltage des erſten Durchganges der Doppelrunde ſind: 10., 24. April und 8. Mai; für den zweiten Durchgang: 15., 22. und 26. Mat. Die Spiele der Zwiſchenrunde ſind für den 29. Mai und 12. Juni angeſetzt, das Endſpiel findet am 26. Juni ſtatt. Die Meiſterſchaft der Frauen wird nach dem Pokaol⸗ ſyſtem in Verbindung mit der Meiſterſchaft der Männer ausgetragen. — Die Neuordnung In dem ſoeben zum erſten Male erſchienenen amtlichen Organ des Jugendführers des Deutſchen Reiches„Sport der Jugend“ zeigt Obergebietsführer Dr. Schlünder in ſei⸗ nem Artikel,„Unſer Weg“, die Neuordnung des deutſchen Jugendſports u. a. wie folgt auf: Drei Ereigniſſe haben in dem letzten 171 Jahr die Orga⸗ niſation und Führung des Jugendſports weſentlich beein⸗ flußt: der Vertrag des Reichsjugendführers mit dem Reichs⸗ ſportführer vom 1. Auguſt 1936, das Geſetz des Führers über die Hitler⸗Jugend vom 1. Dezember 1936 und die Be⸗ rufung des Reichsſportfſührers von Tſchammer und. Oſten durch den Jugendführer des Deutſchen Reiches zum Beauf⸗ tragten für die Leibeserziehung der geſamten deutſchen Ju⸗ gend. Mit dem Vertrag vom 1. Auguſt 1936 wurde eine Zeit der Spannung zwiſchen HZ und DR endgültig beſei⸗ Der Präſident des Internationalen Leichtathletik⸗ verbandes tritt zurück Schwede Eoͤſtröm, der ſeit der Gründung des Internationalen Leichtathletikverbandes das Amt des Präſidenten innehatte, will ſein Amt niederlegen.(Preſſephoto, Zander⸗M.) Der tigt. Die HJ erkannte die Aufgaben der Bereine des Das auf dem Gebiete des Jugendſports an und beſeitigte die Befürchtung der Vereine, daß die HJ ihnen eines Tages doch die geſamte deutſche Jugend fortnehmen würde. Bei den Vereinen nahm andererſeits das Verſtändnis dafür zu, daß der Sport im Rahmen der totalen nationalſozialiſtiſchen Jugenderziehung nur eine Teilaufgabe iſt, daß er nie Selbſtzweck ſein darf, und daß es eine ſelbſtändige Sport⸗ jugend, die neben der HJ ſteht und an der natlonalſoziali⸗ ſtiſchen Jugenderziehung kein Teil hat, nicht mehr geben darf. Der Vertrag regelt auch grundſätzlich den Dienſt in der HJ und im Das: Pflichtdienſt der HJ: 1 Pflicht⸗Turn⸗ und Sportſtunde in der Woche, 1 Heimabend, 1 Samstag im Monat Kͤ⸗Schießen und 2 Sonntage im Monat Ge⸗ ländeſport, Fahrt. Freiwilliger Sportdienſt in den Vereinen: 1 Uebungs⸗ abend in der Woche, 2 Sonntage im Monat Wettkampfſport. Mit dem Geſetz des Führers vom 1. Dezember 1938 über die HJ entſtand eine neue Lage. Durch das Geſetz wurde die HJ zur Staatsjngend und der Jugendführer des Deutſchen Reiches für die körperliche, ſittliche und weltanſchauliche Schu⸗ lung der geſamten deutſchen Jugend, außerhalb von Schule und Elternhaus allein zuſtändig. Die Auswirkung dieſes Geſetzes auf die Beziehungen der HJ. zum DR konnte eine verſchiedene ſein: Einmal die Löſung des Vertragsverhältniſſes, die Uebernahme der ge⸗ des Jugend ſports ſamten im DR ſtehenden Jugend in die HJ und die ſeld⸗ ſtändige Durchführung des geſamten Leiſtungsſports der Jugend oder eine noch engere Zuſammenaxbeit zwiſchen HJ und Dai unter Berückſichtigung der neuen Aufgaben des Jugendführers des Deutſchen Reiches. Der Reichsfugendführer und der Reichsſportführer ſind den letzten Weg gegangen. Der Jugendführer des Dent⸗ ſchen Reichs hat den Gruppenführer von Tſchammer und Oſten in Auswirkung des Geſetzes zum Beauftragten der Leibeserziehung der geſamten deutſchen Jugend berufen und damit zum erſtenmal in der Geſchichte der Jugend eine ein⸗ heitliche Befehlsſtelle für die körperliche Erziehung der Ju⸗ gend unter ſeiner Führung geſchaffen. Die Vorausſetzung für eine ſolche Regelung war das Vertrauen der beiden Männer zueinander, die dieſen Weg durch gemeinſame Zu⸗ ſammenarbeit eingeſchlagen hatten. Unter Leitung von Tſchammer und Oſten wurden in der Reichsjugendführung zwei Aemter gebildet: Das Amt für Leibesübungen und das Amt für körperliche Ertüchtigung. Während das letz⸗ tere für alle wehrerzieheriſchen Aufgaben wie Geländes, Schieß⸗, See⸗, Luft⸗ und Motorſport, Luftſchutz⸗, Nachrich⸗ ten⸗ und Reitweſen zuſtändig iſt, umfaßt das Amt für Lei⸗ besübungen alle Gebiete der Leibesübungen. Damit übernahm die HZ auch die Führung des vereinsmäßig betriebenen Leiſtungsſports der Jugend. Dieſe ſtand nach dem Vertrag vom 1. Auguſt 1936 dem De zu. Die Uebernahme des Leiſtungsſports durch die Hg be⸗ deutet ſomit eine grundſätzliche Weiterführung des Vertra⸗ ges, der aber— und das muß mit aller Deutlichkeit geſagt werden— in ſeiner organiſatoriſchen Struktur in keiner Weiſe abgeändert worden iſt. Die HJ wird durch die Aus⸗ übung des freiwilligen Leiſtungsſports innerhalb der Turn⸗ und Sportvereine dieſen ein für allemal den Nachwuchs ſichern. Iſt ſomit den berechtigten Forderungen der Ver⸗ eine auf Sicherung ihrer Exiſtenzgrundlage durch die 9 Rechnung getragen, ſo darf dieſe umgekehrt erwarten, daß es in Zukunft keinen Jugendlichen mehr gibt, der nicht zu⸗ gleich Mitglied der HJ iſt. Es gibt keine zweierlei Jugend mehr— Sportjugend hier und Hitlerjugend dort. Dementſprechend hat der Reichsſportführer am 16. März 1937 alle Jugendlichen der Turn⸗ und Sportvereine guf⸗ gerufen, Mitglied der HJ zu werden. Wenn auch heute noch nicht alle dieſem Ruf gefolgt ſind, ſo muß einmal ein⸗ deutig feſtgeſtellt werden, daß dieſe, nachdem es die Jugend des Führers gibt, die zugleich Staatsjugend iſt, in Zukunft das Recht verlieren, in Deutſchland Sport zu treiben. Ent⸗ weder ſie fügen ſich in die große nationalſozialiſtiſche Er⸗ ziehungsgemeinſchaft der deutſchen Jugend ein mit allen Pflichten und Pechten, oder aber ſie ſtellen ſich abſeits und verlieren damit auch das Recht, an den Einrichtungen des Dritten Reiches teirzuhaben. Zweifellos ſtehen dem Ein⸗ tritt in die HJ noch finanzielle Hinderniſſe entgegen, da zu dem Vereinsbeitrag noch der HJi⸗Beitrag aufzubringen iſt, doch auch dieſe Frage wird von dem Reichs ſportführer zu einer Löſung gebracht werden und damit die letzten Gründe für einen Nichteintritt in die 53 hinfällig werden. Ent⸗ ſprechend der Zuſtändigkeit des Amtes für Leibesübungen der Reichsfugendführung verfügte der Reichs ſportführer die Ueberführung des Jugendreferates des Das in das Haupt⸗ referat Letſtungsſport des Amtes für Leibesübungen und beſtimmte, daß dieſes Hauptreferat für alle freiwillig betrie⸗ benen Leibesübungen ſowohl im freiwilligen Sportdienſt des Da als auch in den Vereinen des Dae einſchließlich aller Sportveranſtaltungen zuſtändig iſt. Mit dieſer Ver⸗ fügung iſt die einheitliche Leitung des Leiſtungsſports durch die HJ unter ſeiner Führung ſichergeſtellt. Die Reichsjugendfachwarte ſind nun gleichzeitig auch die Beauftragten der Reichs fachamtsleiter in der Reichs⸗ kugendführung. Hierdurch und durch die Beſtimmung, daß alle grundſätzlichen Anordnungen, die den freiwilligen, ver⸗ eink mäßig betriebenen Leiſtungsſport betreffen, von dem Generakreſerenten des DR gegengezeichnet werden müſſen, iſt dem DR ein weitgehender Einfluß auf die Führung des Leiſtungsſports vorbehalten. Winterturnier des Mannheimer Schachklubs 1. Klaſſe: In der Spitzengruppe iſt inſofern eine vor⸗ läuſige und vielleicht auch endgültige Klärung eingetreten, als Heinrich einen ſeiner gefährlichſten Gegner einſt⸗ weilen los wurde: Leonhard verlor nämlich ſeine erſte Partie, und zwar gegen Weinacht, ſo daß er auf den 3. Platz zurückfiel. Heinrich dagegen behielt die Ta⸗ bellenführung, nunmehr allein, durch einen Sieg gegen Dr. Sawatzki. Außerden ſteht er in einer abgebrochenen Partie gegen Beck klar auf Gewinn. Auch Fleiß ner wahrte ſeine Nusſichten auf Erringung der Klubmeiſter⸗ ſchaft durch einen Gewinnzähler gegen Dr. Sawatzki: und ein weiterer Punkt iſt ihm ſicher in ſeiner Hängevartie gegen Beck. Lützenbürger— Schnepf trennten ſich it ihrer Begegnung unentſchieden. Die Tabelle ſieht nunmehr ſo aus: Heinrich.3 P. (aus 6 Runden); Fleißner 4(.): Leonhard 3,5(.); Dr. Stiponfki, Weinacht 3(.]; Mühl 2(..): Schnepf 1,5(..); Lützenbürger.5, Beck 0( 5.]: Dr. Sawatzki 0(..). Deutſcher Winterſport Seit Jahren berg den Meiſtertitel errungen. ſind die Geſchwiſter Tietze(Brückenberg) im Sie haben jetzt neuerdings bei den deutſchen Rodelmeiſterſchaften in Krummhübel und Friedel Tietze errang die Meiſtepſchaft der Frauen. Rodeln in Europa führend. Brücken⸗ Mitte: Im Uebungslager Luttenſee bei Mittenwald ſind die Heeresſchiläufer zum Gemeinſchaftstraining für die deutſchen Schimeiſterſchaften vom 5. bis zum 13. Februar zu fammengezogen. Mannſchaft des Gebirgsjägerregiments 98 das Uebungslager zum Training für Hier verläßt die den Patrouillen lauf. Rechts: W. Feiſt(ſitzend) und Kluge wurden Zweite in der Meiſterſchaft im Zweiſitzer bei den deulſchen Rodelmeiſterſchaften. (Schirner 3, Zan der⸗Multiplex⸗K.) 2. Klaſſe. Gruppe 1: Hier ſind zunächſt eini ert tigungen vorzunehmen aus den früheren W Hus auer hat gegen W. Müller nicht verloren ſondern gewon⸗ nen, und Schrodt— Liebich nicht unentſchieden geſpielt, ſon⸗ dern gewonnen. Als neue Ergebniſſe ſind zu vermelden: ein wichtiger Sieg von Hir ſchauer gegen den bisher unge⸗ ſchlagenen Schrodt, ein Sieg von Portſchel ler gegen den Kampf aufgenommen hat, gegen Deubel. 5 5 Tabellen gibt noch kein klares Bild. da zu vlele Dängepartien zu erledigen ſind. Es führt immer noch Schrodt mit 4 Punkten aus 5 Partien vor Hörſch⸗ auer mit 4 Punkten aus 6 Partien, .2. Klaſſe. Gruppe 2: Hier wird das Rennen anſcheinend eine ſichere Beute Jon Burger. Er hat neuerlich 2 Stege zu verzeichnen, und zwar diesmal gegen Laufer und den nachträolich noch neu eingeſprungenen A. Ott. Da⸗ mit iſt Burger der einzige Teilnehmer aller Klaſſen der überhaupt noch keinen Punktverluſt aufzuweiſen hat. Frau Beger ſpielte uncutſchieden mit Dirſcher l. Moog 1570 unterdeſſen eine Reihe rückſtändiger Spiele erledigt, Er gewann gegen Weber und remiſierte mit Zettel ⸗ mener Lauſer und Ott. Ferner meldet noch Okt einen Punktgewinn gegen Zettel me 1 Die Ta“ ve führt ungeſchlagen Burger mit 6 Punk⸗ ten aus 6 Partien an. 1,5 Verluſtpunkte weiſen auf: Frau Beger, Ott und. Rall. Laufer und Weber haben bis⸗ her jeweils 2 Punkte abgegeben. 3. Klaſſe, Gruppe 1: H. Orth 2 Si. „ 38 h buchte 2 Siege gegen Pandler und Walter. Reiſer gewann ebenfalls gegen Pandler, und Bommarius— Richn⸗ An e 8 ichner trennten ſich So bleibt Bommarius Tabellenführer mit 3 Punk⸗ ten aus 4 Partien vor Robert Beck ur it fe 1,5 Verluſtzählern. 5 e %., Klaſſe. Gruppe 2: Der Spitzenreiter Wild ſicherte ſich einen weiteren Punkt gegen Geiger und hat ſomit einen Vorſprung vergrößert, da ſeine Hauptkonkurrenten e la e Aae jeweils gegen Fried⸗ aaiterlagen. Außerdem verlor Scholl gegen Häringer und Lay gegen Thoma. 1 Es bleibt an der Spitze Wild mit 4,5 Zählern aus 5 Partien vor Hä ringer mit 5 Punkten aus 7 Partien und Bollinger und Friedrich mit ſe 3,5 aus 6 Partien. 4. Klaſſe: Auch in der unterſten Klaſſe haben ſich die Tronten etwas geklärt: Die beiden mit 100 Pros. an der Spitze marſchierenden Rivalen Schering und Nif⸗ en teilten ſich in den Punkt aber Niſſen verlor darm ſeine erſte Partie gegen Wollmann und mußte damit die Führung Schiering allein überlaſſen. Immerhin brachte er einen weiteren Sieg gegen Breutner auf ſein Konto, ſo daß er insgeſamt nur noch 2 Partien zu ſpielen hat und damit recht gut ſteht. Schmeckenbecher schlug Hell mann und Breutner K. Schmid. Michel gewann gegen Iſchan und hat ſich damſt auf den 2. Platz vorgeſchoben. Gerſpach buchte einen Zähler gegen Schön. An der Tobellenſpitze liegen augenblicklich Schier ing mit 9,5 Verluſtpunkten vor Michel mit 1 und Ni ſen mit 1,5. 5. 1 . F — 51 1 8 — A getei gend ein velt, käm; mit der. lichſt den: beluf wirt daß nicht in d Wirt wirk kapi vom Sein nen, ihne Mill weil um zur Rütſt heiß desv ſtrei greif erſt mit Mög Satt 2 Jah! begin Frie gew. Slac ten ſätzl liare Zeit Mar glei kriſe Ver. aller wie für den aus meh dem gere einn Dol in j lich nere 2 Lan für Mit ſcha des gab. Aus ſon⸗ in Kre ver! gun Ark (den bei l ſtrö Ve ren erh ſch⸗ die an De dab nu; flo des ſah ger „HANDELS- D WIRTSCHAFTS-ZETTUNG 5 Dienstag, 18. Januar 1938 der Neuen Mannheimer Zeitung Abend- Ausgabe Nr. 8 PFF ——— Fünizig Milliarden Dollar Boosevelis Kriegsausgaben im Kampf gegen die Krise Amerikas Präſident hat im Kongreß eine Zahl mit⸗ geteilt, die dazu angetan iſt, ſelbſt eine abgehärtete Zeit⸗ genoſſenſchaft, zumal außerhalb der Vereinigten Staaten, bin wenig wirblig zu machen. Seit 1932, ſo erklärte Rooſe⸗ ein wenig wirblig zu machen ſo erklärte Roo pelt, habe„die Regierung“ rund 50 Mrd. Dollar zur Be⸗ kämpfung der Kriſe ausgegeben. Dollar! Zugleich freilich mit der Nennung dieſer überwältigenden Summe zeichnet weck der Mitteilung ſich ab. Den bis jetzt am reich⸗ chſten unterſtützten Wirtſchaftsteilen ſoll angedeutet wer⸗ nunmehr ſei es ſelbſt für nordamerikaniſche Mammut⸗ und für die Großzügigkeit Rooſeveltſchen Ankur⸗ ugswillens allmählich genug; denn gerade der Land⸗ haftsminiſter, Wallace, teilte am gleichen Tage mit, daß neue Mitte! zur Bekämpfung der Landwirtſchaftskriſe nicht mehr zur Verfügung ſtünden. Muß dieſe Feſtſtellung in der unteren, notleidenden Schicht der amerikaniſchen Wirtſchaft, zumal beim Farmertum, enttäuſchend wirken, ſo wirkt ſie zugleich beruhigend nach„oben“ hin, auf Groß⸗ kapita! und Großwirtſchaft, das vor wenigen Tagen noch vom Präſidenten ſo ſcharf getadelte Induſtrie⸗Fürſtentum Seine Vertreter wurden von Rooſevelt empfangen; ſie kön⸗ nen, nach dem Zuſammenhang der Dinge, nur ebenfalls die, ihnen freilich genehme, Zuſicherung erhalten haben: am illiardenturm der öffentlichen Aufwendungen werde einſt⸗ en nicht mehr weiter gebaut. Dieſer Entſchluß erſcheint um so folgerichtiger, als der Wille, vielmehr der Zwang Sparſamkeit eine Ausnahme beſtehen läßt: bei den Rütſtungen. Eine Botſchaft des Präſidenten wird, wie es heißt, das gewaltigſte bisher gekannte Programm der Lan⸗ desverteidigung verkünden, das ſich ebenſo auf die Land⸗ ſtreitkräfte wie auf die Flotte und Luftmacht erſtreckt. Be⸗ greiflich, daß in der Kriegskaſſe der Kriſenbekämpfung nun erſt recht nichts übrig bleibt. Der Präſident gibt zu, daß mit der Inanſpruchnahme öffentlicher Mittes das äußerſt Mögliche getan worden iſt, um Amerikas Wirtſchaft in den Sattel zu ſetzen. Sie ſoll jetzt reiten. Der Sattel freilich iſt der teuerſte, von dem die in dieſen Jahren doch an allerhand gewöhnte Welt ſeit ihrem An⸗ beginn vernommen hat. Fünfzig Milliarden Dollar! In Friedenszeiten. Im Laufe von fünf bis ſechs Jahren auf⸗ gewendet für einen Teilzweck, aus öffentlichen Mitteln des Staates und ſeiner Untergliederungen, über die regerrech⸗ den Ausgaben, über die laufenden Einnahmen hinaus, zu⸗ ſätzlich, Fünfzig Milliarden Dollar ſind annähernd 125 Mil⸗ liarden„; wobei der höhere Kurswert des Dollars in der Zeit vor dem Frühjahr 1933 gar nicht gerechnet werden ſoll. Man muß der Vorſtellungskraft ſchon durch einige Ver⸗ gleichungen aufhelfen. Der Kampf gegen die Wirtſchafts⸗ kriſe(oder gegen die Gefahr ihrer Wiederkehr) hat die Vereinigten Staaten ungefähr ſo viel gekoſtet, wie alles in allem gerechnet, ihre Teilnahme am Weltkrieg; faſt ſovtel wie England, um ein Viertel mehr, als das Deutſche Reich für den größten aller Kriege aufwendete. Fünfzig Milliar⸗ den Dollar ſind das Zwölf⸗ bis Dreizehnſache der Geſamt⸗ ausgaben eines normalen amerikaniſchen Bundeshaushalts; mehr als das Siebenfache ſelbſt der jetzigen, erhöhten, nach dem Voranſchlag für 1988/39. Sie ſind(Dollar— Dollar gerechnet) 28⸗ bis 24mal ſoviel wie die geſamten Bundes⸗ einnahmen des Kriſenjahrs 1931/32. Fünfzig Milliarden Dollar ſind mehr, als das amerikaniſche Volkseinkommen in jedem der Jahre von Einbruch der Kriſe bis einſchließ⸗ lich 1934 betrug; und immerhin faſt drei Viertel des im vergangenen Jahr erreichten Volkseinkommens. Wie wurden ſolche Aufwendungen, ſelbſt im reichſten Lande der Erde, überhaupt möglich? Jedenfalls wird auch für Amerika die Aufbringung ſo gewaltiger zuſätzlicher Mittel nur dadurch erklärlich, daß ſie, mitſamt ihren wirt⸗ schaftlichen Rückwirkungen, ſich völlig innerhalb der Lan⸗ desgrenzen vollzog. Es handelt ſich ſomit nicht um die Her⸗ gabe von Volksvermögen, noch weniger natürlich um die Ausleerung irgendeiner noch ſo gigantiſchen Staatskaſſe— ſondern um einen Kreislauf. Seinen Beginn erleichterte in den Vereinigten Staaten die Dollarabwertung. Eiue Kreditausweitung, allerdings in nie gekanntem Ausmaß, verbeſſerte die Lage der Landwirte, gab der Induſtrie Anre⸗ gungen, ermöglichte Staatsaufträge und rieſige öffentliche Arbeiten, ſchuf zuſätzliche Kaufkraft bei den Veteranen (denen die Milltardengabe des„Bonus“ ausgezahlt wurde), bei den Farmern und bei einem Teil der Arbeiterſchaft. Dieſe mittelbar und unmittelbar in die Wirtſchaft ein⸗ strömenden Summen begannen, wie überall unter ähnlichen Verhältniſſen, zurückzufließen. Sie verwandelten ſich, wäh⸗ rend Welle auf Welle noch nachſtrömte, in Einkommen, das erhöhte Einkommen wirkte ſich in Steuerleiſtung aus. Vom ſchlechteßzen Haushaltsjahr an(1931/82) bis 1937/38 wuchſen die laufenden Einnahmen des Bundes von 2,12 auf nahe an 7 Mrd. Dollar, alſo auf weit mehr als das Dreifache. Den im Beginn höheren Kurswert des Dollars braucht man dabei kaum in Betracht zu ziehen. Jedenfalls ſtieg, rech⸗ zungsmäßig, ſeit 1932 das Volkseinkommen bis zum ver⸗ floſſenen Jahr um 30 Mrd. Dollar, von 38 auf 68; während des Jahrfünfts, das die Aufbringung der 50 Milliarden ſah, mag es im ganzen um ungefähr 80 Milliarden größer geweſen ſein, als es bei Fortdauer des Standes von 1932 geweſen wäre. Die amerikaniſche Volkswirtſchaft hat ſo⸗ mit bei den öffentlichen Aufwendungen mindeſtens nichts verloren, rechneriſch ſogar, bis jetzt, um die 30 Dollar⸗ milllarden gewonnen. Was ſich vollzog, iſt, im großen ge⸗ ſehen, eine Umlagerung der Kriſenbekämpfungskoſten von den Privaten auf den Staat und deſſen Unterglederungen. Denn deren Schulden müſſen um annähernd den Betrag der Aufbaukoſten gewachſen ſein. Dennoch, war der Bundeshaushalt überhaupt imſtande, in fünf bis ſechs Jahren 50 Milliarden zuſätzlich aufzubrin⸗ gen? Er war es nicht. Eine einfache Rechnung ergibt das. Als Normaljahr der Bundesausgaben kann man das Jahr 1080/31 annehmen: ſie betrugen damals in runder Summe Mrd. Dollar. Die laufenden Einnahmen ſind in den letz⸗ ten Jahren zwar gewachſen, kaum aber im Durchſchnitt der Johre ſeit 1932/33. Seit Mitte 1932 hat der Bund, 4 Mil⸗ liarden als Norm angenommen, gegen 20 Mrö. Dollar zu⸗ ſätzlich ausgegeben. Gleichzeitig wuchſen ſeine Schulden um 18 Milliarden. Von den erwähnten 20 Milliarden kom⸗ men 1% auf erhöhte Ausgaben für Rüſtung und Verwal⸗ tung; alſo 18 bis 19 Milliarden auf die Kriſenbekämpfung. Dos entſpricht ziemlich genau dem Wachstum der Bundes⸗ ſchuld. Wo aber bleiben die dann noch fehlenden mehr ass 0 Milliarden? Sie können nur von den Einzelſtaaten und Gemeinden aufgebracht worden ſein. Der Bundeshaus⸗ halt iſt eben nur ein Teil des amerikaniſchen Geſamthaus⸗ halts und nicht einmal der größte. Auf 4 Milliarden Bun⸗ desausgaben unter gewöhnlichen Verhältniſſen kann man 9 der Staaten und Gemeinden rechnen. In den ketzten Jahren, bei einem Bundeshaushalt von etwa 7 Milliarden, müßen dieſe Untergliederungen ziemlich ein Halbdutzend Milliarden mehr im Jahresdurchſchnitt ausgegeben haben: etwa 15 Milliarden alſo. Um nicht viel weniger können ſich ihre Schulden vermehrt haben. Bedenkt man das Ausmaß der Arbeitsloſigkeit in den Vereinigten Staaten, das Ab⸗ sinken der Konfunktur und den erzwungenen Verzicht auf neue Staatshilfen, ſo wird man kaum ſagen können, dos Ergebnis komme dem beiſpielloſen Aufwand gleich. Ende der leßten„Neubesiß- Anleihen“ Die von der Reichs regisrung angelüvdiete Endregelung für die Neubeſitzanleihen der Länder, Gemeimden und Ge⸗ meindeverbönde iſt nunmehr erfolgt. Die Inhaber der Zuversichiliche Grundhalſung Elwas slärkere Nachirage/ Renien freundlich Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: etwas erholt Frankfurt, 18. Januar. Auf kleine Rückkäufe des Handels und kleine Käufe der Kundſchaft konnte ſich der Aktienmarkt nach den geſtrigen Rückgängen leicht erholen, und zwar ergaben ſtch auf den meiſten Marktgebieten Beſſerungen von etwa 72 bis 1 v. H. Die Umſätze waren allerdings ziemlich klein und erfuhren auch ſpäter keine Ausdehnung. Anfongs waren auf Teilgebieten noch kleine Abgaben zu erledigen, wobei noch leichte Minderungen eintraten, die aber ſpäter zumeiſt wieder ausgeglichen wurden. Der Erfolg der heute zu Ende gehenden Zeichnung auf die neue Reichsanleihe hat die freundliche Tendenz unterſtützt. Von Montan⸗ werten lagen Rheinſtahl noch im Angebot, ſo daß eine Ab⸗ ſchwöchung auf 145,75(146,25) eintrat. Dagegen erholten ſich Hoeſch um 1 v. H. auf 116,50, Verein. Stahl auf 113,50 (113) und Mannesmann auf 116%(116), ſowie Deutſche Erdöl auf 145(144,25). 36 Farben zunächſt 1 v. H. Elektrowerte lagen un⸗ 168,75 0 mit(167,50), Licht notierten u. a. 156(155,50), (13950), Adlerwerke Kleyer metall 145(145,75), Verein. etwa 174—175(172,50). Reichsbank 212,50(212), Daimler 199,75 114—114,50(114,25), Rhein⸗ Dt. Metall waren geſucht mit Der variable Rentenmarkt hatte kleines Geſchäft. Reichs⸗ altbeſitz 7 v. H. höher mit 1306, Reichsbahn⸗BA unver⸗ ändert 129.50. Kommunalumſchuldung 95.10(95.15). Gold⸗ pfandbriefe und Kommunalobligationen notierten bei ruhigem Geſchäft unverändert. Liquidationswerte ſchwank⸗ ten bis, v.., Stadtanleihen lagen unverändert. Von Induſtrieobligationen proz. Röchling 102.75(10296). Von Staatsanleihen 5½proz. Pounganleihe 106.75(106.50), andererſeits 1929er Heſſen 100.15(100.25). Neubeſitzanleihen kamen nicht zur Notiz, die Schätzungen bewegten ſich um den nunmehr feſtgeſetzten Abfindungskurs von 87 v. H. herum. Im Verlauſe ſtockte das Geſchäft faſt vollkommen, die Kurſe waren im allgemeinen wenig verändert, mäßige Er⸗ höhungen hatten noch Verein. Stahl mit 113% nach 113.50, JG Farben mit 161.75 nach 161— 161.50, Adlerwerke Kleyer mit 115 nach 114—114.50, Daimler mit 140.50 nach 139.75 und Zellſtoff Waldhof erholten ſich auf 151.25 nach 150.75. Die ſpäter notierten Werte brachten zumeiſt Beſſerungen um Bruchteile eines Prozentes, Buderus jedoch 1½ v. H. höher mit 128, dagegen Siemens nach Pauſe 212.50(214.50). Von Bankaktien notierten Commerzbank 121(12076), Frank⸗ furter Hyp.⸗Bank nach Geldſtreichung 126.75(125). Im Freiverkehr hatten Burbach⸗Kali größeres Geſchäft mit anfangs 72.25, ſpäter mit 74½(71.50). Neue Wayß u. Freytag 1 v. H. niedriger mit 151. Ufa Film 69.75(70.50). Berliner Börſe: Aktien überwiegend freundlich. * Berlin, 18. Januar. Bei der ſeit Jahresbeginn anhaltend ziemlich ſtabilen und nach oben gerichteten Tendenz der Aktienmärkte pfle⸗ gen vorübergehende Kurseinbußen meiſt ſchon ſehr bald eine Korrektur zu erfahren. Das Angebot bleibt eben unter dem anhaltend lebhaften Bedarf immer wieder zurück, ſo daß ein etwaiger Kursdruck nur ganz vorübergehend in Er⸗ ſcheinung tritt. Auch heute konnten die meiſten Papiere des variablen Aktienmarktes die geſtrigen Verluſte zum Teig und nicht ſelten auch in voller Höhe wieder wettmachen. Die freundliche, Grundſtimmung erhielt eine beſondere Stütze durch den vollen Erfolg, der der jüngſten Reichsemiſſion, für die die Zeichnungsfriſt heute abläuft, beſchieden wurde Ein Endergebnis ſteht naturgemäß noch nicht feſt, doch glaubt man, daß der urſprünglich vorgeſehene Betrag über⸗ ſchritten worden iſt. Der Montanmarkt hatte, ſoweit No⸗ tierungen erfolgten, faſt ausnahmslos Beſſerungen aufzu⸗ weiſen, wobei Höſch mit plus“ und Verein. Stahlwerke mit plus 76 v. H. die Führung hatten. Lediglich Rheinſtahl gaben bei einem Angebot von nur 6000 4 um 1 v. H. nach. Bei den Braunkohlenwerten bildeten Rheiniſche Braun eine Ausnahme mit minus 1 v. H bei ſonſt feſteren Notie⸗ rungen: Eintracht plus 1, Ilſe Genuß plus 7, Deutſche Erdö? plus ½ v. H. Auch chemiſche Papiere waren befeſtigt, ſo Kokswerke um 1, von Heyden um 2 und Farben um 96 v. H.(16196). Lebhaftere Nachfrage zeigte ſich am Markt der Verſorgungswerte, was aber über 1 v H. hinausgehende Beſſerungen zur Folge hatte. AEch waren nach der vor⸗ übergehenden Einbuße wieder um 7 v. H. erholt, da man den aufgetretenen Peſſimismus binſichtlich der Dividenden⸗ bemeſſung für übertrieben hält. An den übrigen Märk⸗ ten gingen die Kurs veränderungen um A v. 5. nach beiden Seiten nicht hinaus. Ausnahmen bildeten Zellſtoff Walöhof mit minus 4, Demag mit plus 7 und Reichs bank mit plus, v. H. Von Schiffahrtswerten erſchienen Ham⸗ burg Süd mit Plus⸗Plus⸗Notiz. Die Kurstaxe bewegte ſich bei 135½% nach einem letzten Kaſſakurs von 132.— Im variablen Reutenverkehr blieb die Altbeſitzanleihe mit 130,10 unverändert. Die Umſchuldungsanleihe war mit 95,10 eben⸗ falls unverändert. Im Verlauf blieben die Umſätze am Aktienmarkt zwar weiter ziemlich klein, doch behauptete ſich eine freundliche Grundtendenz. Die meiſten Werte konnten die Anfangsnotiz um Prozentbruchteile überſchreiten. Daimler, Kokswerke und AEG gewonnen gegen den Anfang je, Klöckner 14 Vereinigte Stahlwerke 6 v. H. Am Kaſſarentenmarkt waren auch heute wieder kleine Anlogekäufe feſtzuſtellen, die in Einzelfällen zu Repar⸗ tierungen führten, ſo u. a. bei Deutſche Zentralboden Em. 2. Von Stadtanleihen fielen 26er Dresden mit minus 78 und 26er Altenburg mit plus 4 v. H. auf. Beſonderes Intereſſe fanden Neubeſitzanleihen, bei denen ſich nach der geſtern bekanntgegebenen Anordnung eine weitgehende Angleichung an den in der Anordnung vorgeſehenen Rückkaufkurs von 28,25 vollzog. Dabei ſtiegen Neue Anhalter um 1 v. H. auf 28, Neue Hamburger um auf 28, während Neue Deko⸗ ſama um 4 v. H. auf 29 nachgaben. Oſtpreußen mußten heute nochmals ausgeſetzt werden, da dieſe Neubeſitzanleihe bekanntlich noch ſehr hoch im Kurſe ſtand. Morgen ſoll eine Notierung verſucht werden. Von Induſtrieobligationen find Krupp⸗Treibſtoff mit plus 6 v.., Feldmühle dagegen mit minus 0,40 und Aſchinger mit minus 7 v. H. zu er⸗ wähnen. Am Einheitsmarkt waren Bankaktien kaum verändert, nur Commerzbank, v. H. höher, Vereinsbank Hamburg dagegen 1 v. H. ſchwächer. Bei den Hypothekenbanken fielen Hamburger Hypotheken mit minus 1, Meininger dagegen mit plus 4 v. H. auf. Induſtriepapiere hatten, entſprechend der freundlicheren Tendenz im variablen Ver⸗ kehr, meiſt geringe Beſſerungen zu verzeichnen, ſo Nord⸗ deutſche Trikot(plus), Vereinigte Deutſche Nickel(plus 3) und Feinjute(plus 29 Von Kolonialwerten gaben Kameruner um. v. H. 294). nach. Steuergutſcheine notierten bis auf die Fälligkeit 1938, die 1 v. H. höher feſtgeſetzt wurde, unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe. 1: lggger und 1940er 100 G 100,75 B; 1941er 99,75 G 100,5 B; 1942er 99.5 G 100,25 B; 194ger 99,37 G 100,12 B; 1944er 99,25 G 100 B; 1945er 99,12 G 99,87 B; 1916er bis 1948er 99 G 99.75 B.— Ausgabe 2: 1947er 99 G 99,75 B. Wiederoufbauanleihe, 1944/4 5er 1946/48er 82,75 G 83,5 B. dproz. Umſchuld.⸗Verb. 94,725 G 95,475 B. Gegen Börſenſchluß ergaben ſich kaum noch nennens⸗ werte Veränderungen. Im allgemeinen blieb das Kurs⸗ niveau gut gehalten. Für Hamburg⸗Süd war auch eine Kaſfanotiz nicht möglich, da der verhältnismäßig kleine Be⸗ trag nicht zu beſchaffen war, obwohl ein Kurs von 136 gerechnet wurde. Nachbörslich war es ſtill. Geld- und Devisenmarki * Berlin, 18. Januar. Am Geldmarkt trat heute eine leichte Verflüſſigung ein, ſo daß für Blankotagesgeld nur noch 2 bis 3 v. H. anzulegen waren. Der heute erſchie⸗ nene Reichsbankousweis per 16. Januar zeigt im übrigen, daß die Anforderung zum Termin nicht groß war und die Rückflüſſe entſprechend kleinen Umfang haben. In kurz⸗ und mittelfriſtigen Anlagewerten beſteht Nachfrage. Der Privatdiskontſatz war mit 2786 v. H. unverändert. An den internationalen Deviſenmärkten konnte ſich der fronzöſiſche Frane bei anhaltenden Interventionen krüftig befeſtigen, obwohl die politiſche Lage in Frankreich nach wie vor noch ziemlich ungeklärt iſt. Die heute früh aus London gemeldete Notiz ſtellte ſich auf 148,75 nach 1516 gegen Mittag trat allerdings wieder eine Kursverſchlech⸗ terung ein auf 148,81. Auch aus Zürich wurde der Frane zunächſt mit 14,62% nach 14,20, ſpäter aber wieder ſchwächer mit 14,50 gemeldet. Die letzte Amſterdamer Notiz ſtellte ſich auf 6,07 nach 5,90. Dos engliſche Pfund war mit 8,974 in Amſterdam und 21,63 in Zürich etwas ſchwächer, was aber auf eine geringe Beſeſtigung der an dieſen letzteren beheimateten Währungen zurückzufiükthren war. Der Dollar notierte in Paris 29,80 nach 30,35, in Amſterdom 1,7995 (unv.) und in Zürich 4,33(4,336). Später gob der frau⸗ zöſiſche Franken über Mittag wieder nach. Die letzte Lon⸗ doner Notiz lautete 14998 nach 14976. Diskont: Reichsbank 4, Lombard 5, Privat 3 v. H. 82,52 G 83,37 B; Dis⸗ 18. anuar 17. Januar e Rm. kont] Geld] Brief Geld] Brief Aegvpten jägypt Pfb.. 12.7935 12.785 12.700 12.7280 Argentinien! eſo 7 9—5¹.727.78] Belgien„100 Welga 2 98, 420% 61.97 4205 Braſilien 1 Milreis.17%.188.138 0,138 Bulgarien, ioo Seva 8 3047 8055.047 3053 Dänemark 100 Kronen 5 55,88 55,50 588 858.48 Danzig 100 Gulden 4 37.— 37.10 47.— 4710 England... 10d 12.405 12.5 12400 12380 Eſtfand 10 0eſtn Kr. 4%] 6818. 69.7 6818 627 „ 4.485 8,495.485.405 Fankreich.. 100 Fr 3/.192.308.192.208 Griechenland 100 Dr 3 23530.357 2353 2857 1 0 100 Gulden] 2 188 20 188. 188.19 188 47 ran(Teberan) spähen. 1541 1525 15,40 15.44 sland. 100 isl Kr.] 5¼ 35495561 55.47 55.59 Itolfen„„ 100 Lire 413.09 13.11 1899. 13 11 Jevan ien 3 973 8] 975 9925 Jugoſlavlenioo Dina 5.894.706.694 5,705 Ranada 1 kan. Dollar.484 2488 2..487 Lettland. 100 Latts 8 49 1049.20 49.10 49.20 Litauen„ 100 Litas] 5% 4194 42.02 41.94 42.02 Norwegen Woftronen 6284 62.45 6232 624 Oeſterreſch 100 Schill] 3½] 49,95 49.05 48.95 49 05 Polen..„ 100Bloty 5 47.— 47.10 47.— 4710 Portugal 100 Es udo 4 11.270 11.200 11.250 11. Rumänien, 1009 4½ 1 771 22 7 Schweden. 100 fr. 2763,94 6405 68.92 64.04 Schweiz 100 Franken 1½ 574 5/5 5732 57.4⁴ Spanſen 100 Peſelen 5 149.1051 14.49 15.51 Tſchechoflowafei oon 3.711] 8 729 8711.722 Türkel. tu! Pfd5 5¼.978.982 1976.982 Ungarn„ onengs 4 5 5 5 277 Urnguay, 1Golbpeſo.3190.321.319.321 Ver Staglen Dollar[ ½%.484].488 2488 248/ * Frankfurt, 18. Januar. Tagesgeld unv. 2% v. H. bbb ã DC ĩ ĩcßcwcGßGGcGGPPPFPGPVTVTVTPTPcPcGcccccccccccccccc——TTTTTTVVTVTTTTTTTTTTTTTc Schuldtitel haben die Wahl, entweder ihre Stücke am 2. Januar 1970 zum Nennbetrage eingelöſt zu erhalten, oder aber ſie nehmen das Rückkauſsangebot per 15. Februar d. J. mit 28,25 v. H. au. In der Praxis dürften dez wohl faſt alle Inhaber der Länder⸗ und Kommunal⸗Neubeſitz⸗ anleihen für das Sofortangebot entſcheiden; weil ſie ſonſt 32 Jahre warten müſſen, um dann allerdings in den vollen Genuß des Nominalwertes zu gelangen. Von dieſem Blickfeld aus geſehen, erſcheint das Angebot des Reiches durchaus angemeſſen; bei einer 4proz. Verzinſung für den Soforterlös und Einrechnung von Zins und Zinſeszinſen ergibt ſich ein Betrag von runs 93 v.., der per 2. Januar 1970 zahlbar wäre. Nun laſſen ſich aber für den Sofort⸗ erlös Werte kaufen, wie etwa die 4, proz. Reichsſchatz⸗ an weiſungen, die eine Rendite von 4,61 v, H. abwerfen. Unter Zugrundelegung dieſer Ziffer erlöſt der Akzeptant der Soforkofferte per 2. Januar 1970 bereits etwo 111 v. H. Und bei einer öproz. Rendite kommt man bis zu etwa 12⁴ v. H. Im übrigen aber iſt es jedem Inhaber der Schuld⸗ titel freigeſtellt, zu wählen, wie er es für richtig hält. Aehnlich lagen die Dinge ſ. Z. bei den Neubeſitzanleihen des Reiches, die in eine neue apros. Reichsanleihe um⸗ getauſcht werden, wobei übrigens dex rechneriſche Erlös für die Stückinhaber faſt 5 v. H. niedriger lag als bei dem jetzigen Angebot. Allerdings ſind faſt 4 Jahre lang keiner⸗ lei Zinſen gezahlt worden. So gerecht das ſeinerzeitige Angebot des Reiches auf die Neubeſitzanleihen empfunden wurde, gelongte der Um⸗ tauſch doch nur bei rund 90 v. H. des Nomina kapitals zur Durchführung. Von nem. 700 Mill. Neubeſitzauleihe des Reiches ſand der Umtauſch bei etwa 630 Mill., ſtatt, während der Reſt in der amtlichen Statiſtik als„Reichsanleſhe ohne Ausloſungsſchuls“ weitergeführt wind Domit war übrigens der bei weitem größte Komplex der Neubeſitz⸗ anleihe aus der Welt geſchafft, denn die z. 3. in Umlauf befindlichen Neubeſitzanleihen der Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände können maximal auf 80 bis 90 Mill. 1. angenommen werden. Der Schwerpunkt der gegenwärtigen Neubeſitzanleihen liegt bei der Deutſchen Kommunal⸗ anleihe⸗Ablöſung ohne Ausloſung. Ferner gibt es Oſt⸗ reußiſche Kommunalverbands⸗Nnlethe ohne Ausleſung, Anhalter Anleihe⸗Ablöfungsſchuld ohne Ausloſung. Ham⸗ burger Anleihe⸗Ablöſungsſchuld ohne Ausloſung ſowie eine Reihe ſtödtiſcher Anleihen ohne Ausloſung, die aber nur keilweiſe amtlich notiert werden. Die Inhaber der Schuldtitel haben übrigens im Jahre 1937 teils freudige l teberraſchungen, teils Enttäuſchungen erlebt. Die Deutſche Kommunalanleihe(ohne Auslofung) notierte z. B. im Jahre 1937 höchſtens 71 v.., niedrigſt 28,50 v.., im Jahre 1996 höchſtens 30 v.., niedrigſt 18,15 v. H. Die letzte Notiz lautete auf 33 v..; ſeit Donnerstag, den 13. Januar 1988, wurden derartige Schuldtitel mit Rück⸗ ſicht auf die im Anzug befindliche— und nunmehr voll⸗ zogene— Regelung nicht mehr notiert. Bei den anderen Neubeſitzanleihen waren die Schwankungen kleiner. So waren die Oſtpreußen im Jahre 1937 höchſtens 40 v. H. umd niedrigſt 28 v.., die Hamburger höchſtens 35 v.., niedrigſt 21,55 v. H. und die Anhalter höchſtens 25 v. H. und niedrigſt 22 v. H. Man darff aber den Stagt für dieſes Auf und Ab in der Kursbewegung nicht verantwortlich machen; denn es muß anerkannt werden, daß amtlicherſeits in regelmäßigen Abſtänden vor einer Spekulation in ſolchen Werten gewarnt wurde. Etwaige Verluſte hat alſo der Titelbeſitzer zu tragen und ſie als eine Spekulation zu betrachten, die ohne Riſiko nicht eingegangen werden durfte. * Schöfſerhof⸗Binding⸗Bürgerbrän AG., Frankfurt/ Main. Die Geſellſchaft berichtet über eine weitere Abſatzſteigerung, die ſich im Rahmen des Reichsdurchſchnitts hielt, in dem am 30. September abgelaufenen Geſchäftsjahr 1936/37. Der Be⸗ triebsüberſchuß wird mit 8,99(8,61) Mill.& angegeben, Zinſen uſw. erbrachten 0,046(0,055) und außerordentliche Erträge, beſonders aus dem Verkauf einer Minderheits⸗ beteiligung an der G. Ph. Nicolay an die Dresdner Bank, 0,32(0,15) Mill. 4. Infolge dieſes Beteiligungsabganges ſehlen die i. V. mit 0,011 angegebenen Beteiligungserträge. Die Perſonalaufwendungen erforderten 1,72(1,7), Unter⸗ ſtützungen 0,10(0,11), Beſitzſteuern inſolge der Ertrags⸗ beſſerung 1,10(0,76), Verkehrs⸗ und Verbrauchsſteuern 9,37 (3,18) und ſonſtige Aufwendungen 1,90(1,87) Mill.. Nach verminderten Geſamtabſchreibungen von 378 000(455 000) Mark, davon auf Anlagen 326 000(408 000), verbleiben einſchl. Vortrag 889 000(885 000)/ Reingewinn, woraus nach Zahlung der 67proz. Vorzugsaktiendividende und 61000(60 000)/ Gewinnanteil des Auſſichts rates wieder 12 v. H. Stammaktiendividende, davon wieder 4 v. H. ſtock⸗ pflichtig, verteilt und 104 418(100 660) 4 neu vorgetragen werden. Bei der Beurteilung des Gewinnvorſchlages ſei die bei der Goldmarkbikanz erfolgte ſtarke Kapitalzuſam⸗ menlegung und außerdem der umfangreiche Grundbeſitz der Geſellſchaft zu berückſichtigen. Der unveränderte Divider denvorſchlag berechtigte nicht zu allgemeinen Schlüſſen auf die Ertrags möglichkeit des Braugewerbes. In der HV. ſoll über die Art der Verteilung der inzwiſchen für die Aktio⸗ näre angeſammelten Werte des Anleiheſtocks berichtet und beſchloſſen werden. * Continental⸗Gummi⸗Werke Ac. Am 15. Januar dem Tag ſeiner 50jährigen Zugehörigkeit zu der Continental⸗Gummi⸗Werke AG, Hannover, hat der bisherige Betriebsführer Direktor Carl Gehrke ſich in einer Jubiläumsfeier mit anſchließendem Be⸗ triebsappell von ſeinen Mitarbeitern und Gefolg⸗ ſchaftsmitgliedern verabſchiedet, um in den Ruheſtand zu treten. Gleichzeitig hat ſich auch ein weiteres or⸗ dentliches Vorſtandsmitglied, der Cheſchemiker der Werke, Direktor Dr. Stockhardt, von der Stätte ſeines langjährigen und erfolgreichen Wirkens rückgezogen. Zu dem dem Betriebsappell voran⸗ gegangenen Feſtakt hatten ſich zahlreiche Ehrengäſte eingefunden. In dem anſchließenden Betriebsappell führte der ſcheidende Betriebsführer den neuen Betriebsführer Dr. Fritz Könecke in ſein Amt ein. * Weſtfäliſche Ferngas AG Abſatzſteigerung von 37% v. H. Die Geſellſchaft er ihrem Verſorgut gebiet(Süd⸗ und Oſtweſtfalen, f 0 einen Umſatz von 142,1 Mill ebm im Jahre 1936. zu⸗ ſtrtega von 81,1 auf 114,4 Mi 0 Kommunalgasmengen von 11,7 auf 14,6 Mill. ebm, um 25,2 v. H. geſtiegen. Das Rohrleitungsnetz, das im vergangenen Jahr jeſomt 221,6 Mil ſchließlich Durchleitungsmengen für Drit beträgt 177,7 Km. * Japans Plan für die Induſtrialiſierung Nordchinas. — Eine ſapaniſche Preſſeſtimme. Japan iſt in Jahr 1938, das„Jahr des Tigers“, mit dem feſten Eutſchluß hineingegangen die Frü ſeines chineſiſchen Unterneh⸗ mens zu ernten, das in der Mitte des abgelaufenen„Jahrs des Stiers“ begonnen wurde. Darum ſieht Japan in der In duſtrialiſierung Nordchings die große Aufgabe des neuen Jahres. Wie die japaniſche Zeitſchrift„Der Induſtrielle“ mitteilt, iſt die Ausorbeitung der Pläue für den wirtſchaft⸗ lichen Umbau Norochinas, für deren Durchführung jetzt eine Reihe von Induſtriekonzernen mit einem Geſamtkapi⸗ tal von über einer Milliarde Nen bereitſtehen, ſchon Ende 1935 von der Süd mandſchuriſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft in Angriff genommen worden. Jetzt liegen die Pläne fertig vor, und mit ihrer Verwirklichung kaun begonnen werden, ſobald der chineſiſch⸗faponiſche Kries beendet und in Nord⸗ ching eine zur Zuſammenarbeit mit Japan bereite chineſiſche Regierung feſt im Sattel ſitzt. Man weiß, daß das die jgpaniſche Wirtſchaft auf eine ſchwere und entſcheidende Probe ſtellen wird, aber trotzdem wird ganz Japan geſchloſ⸗ ſen hinter dieſem Unternehmen ſtehen. Die Südman⸗ öͤſchuriſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft, die größte Induſtrie⸗Geſellſchoft Japans mit einem Kapital von 800 Millionen Nen, wird nach der Planung auch den Hauptteil der Durchführung des Rieſenplanes in den nden haben, deſſen Oberleitung inſolgedeſſen bei dem Präſidenten der Geſellſchaft, Noſutle Matſuoka, liegt. Die Geſellſchoft hot ſich ſchon bisher durch ihre Mitarbeit an der Induſtrialſ⸗ ſierung Mondſchukuos hervorgetan. Eine Reihe von Wirt⸗ ſchaftsmaßnahmen, die im Laufe des letzten Jahres von der joponiſchen Regierung ergrifſen wurden, haben dazu bei⸗ getragen, das Land für die Inangriffnahme nord⸗ chineſiſchen Plones inſtandzuſetzen. Schon bald nach Jahres⸗ beginn wurde eine ſtrenge Deviſenkontrolle eingeführt mit dem Zweck, die Einfuhr von Waren, die weder für die Rüſtungsinduſtrien noch für die Exportinduſtrien benötigt wurden, auf das unbedingt erforderliche Maß einzuſchrän⸗ ken. Da aber nach Eröffnung der Feindſeligkeiten im Ju dte japaniſche Ausfuhr infolge ſtarker Beanſpruchung des Schiffsraumes für die Truppenverſchiffungen und infolge des Rückgangs der Exportgüterproduktion raſch abſank, ſtond das Jahr als Ganzes, allerdings trotz jener Einfuühr⸗ beſchränkung, im Zeichen eines bedeutenden Einſuhrüber⸗ ſchuſſes. Verantwortlich dafür war unter anderem die Tat⸗ ſoche, daß die Einfuhr von Rohſtoffen für die Stahlinduſtrie auch in der zweiten Jahreshälfte auf der früheren bedeu⸗ tenden Höhe blieb, während die Baumwoll⸗ und Woll⸗ einfuhr zurückging. Sorgfältig hat man im Jutereſſe der das des finanziellen Leiſtungsfähigkeit des Landes das Eingehen ausländiſcher Verbindlichkeiten vermieden. Es wurden keine Auslanssanleihen aufgenommen und auch für die Lieferung des Kriegsmateriols verzichtete man— abgeſehen von Rohſtoffen— nach Möglichkeit auf Auslandsaufträge. Japan hat nicht nur ſeine Truppen auf ſapaniſchen Schiſſen nach China transportiert, ſondern es läßt ſie dort ouch mit Waffen kämpfen, die in Japan hergeſtellt ſind. Auf dieſe Weiſe wurde erreicht, daß der Umfatz des„Kriegsgeſchäfts“ faſt gusſchließlich ein innerfapaniſcher Umſatz war, erzielt durch eine ſchon ſeit ſaſt einem Jahr ſtaatlich kontrollierte Wirtſchaft. Man erzielte damit den Erfolg, daß Japans Finanzlage zu Beginn des neuen Jahres ausgeſprochen gut war. Wie weit ſich dieſe günſtige Vorausſetzung für die Durchführung der Induſtrialiſierung Nordchinas auch im neuen Jahr erhalten läßt, das hängt nicht zuletzt dovon ab, welche finanziellen Laſten der chineſiſche Krieg Japan noch bringen wird und wann ſich die ſapaniſche Wirtſchoft wieder auf„Friedensproduktion“ umſtellen kann. Waren und Märkte Mannheimer Großviehmarki Der heutige Mannheimer Großviehmarkt hatte folgen⸗ den Auftrieb: 85 Ochſen, 155 Bullen, 118 Kühe, 151 Rinder, zuſammen 509 Stück Großvieh. Gegenüber der Vorwoche 59 Tiere mehr. Bei unveränderter Höchſtnotiz erfolgte die Zuteilung kontingentgemäß. Ochſen 4245, Bullen 40 bis 4 Pfg., Kühe 4043, Rinder 4144 Pfg. 807 Kälber waren am Markt dieſer Gattung aufgetrieben kin der Vorwoche 830). Bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 6065 Pfg. nahm der Markt einen langſamen Verlauf. Am Schweine⸗ markt ſtanden 2400 Tiere(in der Vorwoche 2546) zur Ver⸗ fügung. Im Rahmen der Kontingente erfolgte die übliche Zuteilung bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 56,5 Pfg. Amtlicher Preis für je 50 g Lebendgewicht 118 11 7 8 15 1 2461 Schweins junge vo Sonderklaſſe l 1d 86.5 ſonſtige„ 84 39 beſte Maſt 90 288 fleiſchige 25 88 f Andere Kälber 20270, 52, 151 Färsen beſte Maſt 60 65 0 200„ 4 8 85 Ochsen ausgemäſtet a2 45 vollfleiſchig 37 41 ſonſtige. 30 38 155 Bullen junge vollff20 48 0 zonſtige„ 85 89 volnfleiſchig 20 40 geringe 1 50 fleiſchig.. 28 84 fleiſchio. 29 85 geringſte 30 40 Sonen 51, Berliner Getreidegroßmarkt vom 18. Januar. Am Dienstag blieb die Marktlage im Berliner Getreideverkehr im Vergleich zu den Vortagen ziemlich unverändert. Die Anlieferungen gingen im allgemeinen nicht über den bis⸗ herigen Rahmen hinaus. Der laufende Bedarf konnte ſe⸗ doch gut gedeckt werden. Roggen ſtand reichlicher zur Ver⸗ fügung als Weizen, fand aber nur wenig Beachtung, wäh⸗ rend die herauskommenden Weizenmehle ſchnell unterge⸗ bracht werden konnten. Am Futtergetreidemarkt trat keine Geſchäftsbelebung ein. Soweit Ware zum Verkauf geſtellt wird, iſt bereits die Provinz Abnehmer. Deutſcher Mais hatte weiter ruhigen Handel. In Braugerſten iſt das Ge⸗ ſchäft faſt völlig zum Stillſtand gekommen. Am Mehlmarkte ergaben ſich keine Veränderungen. Bremer Baumwolle vom 18. Jan.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol Stand. Middl.(Schluß! loko 10,36. Magdeburger Zuckernotierungen vom 18. Jan. 1210 Dr.) Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis per Jan. und Jan.⸗Febr. 31,45 31,50; Tendenz ruhig; Wetter ſchön. Hamburger Schmalzuotierungen vom 18. Jan.(Eig. Dr.] Unverändert. Marktlage ſtetig. Großmarkthalle Handſchuhsheim. Wirſing—6, Rot⸗ kraut 6, Lauch 1416, Sellerie 10—13,—9, Spinat—7, Feldſalat 15—29, Roſenkohl 1720, 1216, Zwiebeln 7 bis 8 Pfg. Anfuhr gut, Nachfrage gering. In Felsſalat trotz niederſter Preiſe großer Ueberſtand. Berliner Metallnotierungen vom 18. Jan.(Eig. Dr.) Es notierten je 100 Kilo: Elektrolytkupſer(wirebars] 61,25; Standardkupfer 54,50 nom.; Originalhüttenweichblei und Standardblei ſe 22,25 nom.; Originalhüttenrohzink ab norddeutſche Stationen und Standordzink je 20,50 nom.; Oriainal⸗Hütten⸗Aluminium 98 99proz. in Blöcken 188: desal, in Walz⸗ oder Draßtbarren goproz. 187 1. Fein⸗Silber je Kilo 88,70—41,70 l. 82 ausgemäſtet 41 44 mittlere.. 88 59 180 5 D 8. Seite Nu immer 28 Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Wort:„Die Der Generalſtabschef fiel Schulöfrage jetzt unterſuchen zu wollen, iſt zwecklos. ihm in das Wir müſſen handeln, nachdem uns der Führer der Mozyrzgruppe ſo ſchändlich im Stich gelaſſen hat. Ich denke dabei mit in erſter Linie an unſeren rech⸗ ten Heeresgruppenflügel, der vielleicht gar nicht mehr zwiſchen den polniſchen Truppen und der oſtpreußi⸗ ſchen Grenze heraus kann.“ Tuchatſchewſki ſtarrte noch immer auf die Karte und überlegte. Sein Geſicht, das noch vor einigen Stunden ſo ſiegesbewußt und lebensfroh geſtrahlt hatte, war aſchfahl. Hiobspoſt über Hiobspoſt Weichſel!“ fuhr er mit einem gequälten Lachen laut auf, um dann ſchnell ſich wieder beherrſchend, fachlich ſeine Anordnungen nicht“, meldete der zurückkehrende Generalſtabschef. mit der 4. Armee und dem Kavalleriekorps Gai in Verbindung, ordnen Sie an, daß weitere Angriffe gegen die Weichſel ſofort einzuſtellen ſind. Die Ar⸗ mee mit dem Kavalleriekorps ſoll ſich auf einen Rück⸗ zug vorbereiten.“ Dann ließ er ſich ſelbſt mit den Führern der 3. und 15 Armee verbinden. Aber auch von dort er⸗ hielt er ſonderbare, unverſtändliche Antworten: Ueberall ſtanden die Roten in ſchweren Kämpfen mit den Polen. Die Panikſtimmung hatte von der 16. Armee, die kaum Widerſtand leiſtete, bereits auf die 3. Armee übergegriffen. „4. Armee und Kavalleriekorps Gai antworten nicht“, medete der zurückkehrende Generalſtabschef. „Wir haben wiederholt im Klartext angerufen. Ich fürchte...“ Die 16. Armee meldete ſich wieder; dieſes Mal der Generalſtabschef. Ganz anders als ſein Armeefüh⸗ rer, beurteilte er im Gegenſatz zu dieſem die Lage ſehr eruſt. Plötzlich in der Flanke gepackt, hätten die Truppen jede Widerſtandskraft verloren. Die Panik an der Front ſei eine kaum beſchreibliche. Von einem Widerſtand unter ſolchen Umſtänden könne gar nicht „Ein Wunder an der überhaupt keinen Widerſtand. Artillerie und Ba⸗ gagen blieben in Maſſen liegen. Die Stäbe hatten vielfach jegliche Verbindung mit der Truppe ver⸗ loren, die auf eigene Fauſt zurückging. Mit der 4. Armee und dem Kavalleriekorps Gai war keine Verbindung zu gewinnen. „Wie im September 1914“, meinte der General⸗ ſtabschef mit monotoner Stimme, als er ſeinem dumpf vor ſich hinbrütenden Heeresgruppenchef wie⸗ der gegenüberſtand.„Wie Kluck vor Paris die Türme der franzöſiſchen Hauptſtadt ſah, ſahen wir Warſchau. Das Wunder an der Marne wiederholt ſich an der Weichſel!“ „Glauben Sie, daß alles verloren iſt?“ Tuchatſchewſki in ſeinen Generalſtabschef. „Ich ſehe keinen Ausweg, Michael Nikolajewitſch. Wir müſſen ſchnellſtens den Befehl zum Rückzug ge⸗ ben, wenn es nicht ſchon zu ſpät iſt. Den rechten Flügel können wir wohl bereits als verloren be⸗ trachten.“ Allmählich klärte ſich das Bild mehr und mehr: 16. Armee und die verſprengten Reſte der Mozyrz⸗ Tuchatſchetoſki auf der Während die geſchlagenen gruppe, der 16 und 3. roten Armee bereits regellos zurückfluteten, verſuchte die 15. Armee durch lang⸗ ſameren Rückmarſch der 4. Armee und dem Kaval⸗ leriekorps Gai am rechten Flügel der Heeresgruppe zu helfen, um ſie vor einer drohenden Vernichtung zu retten. Aber die 4. Armee, die abgeſchnitten war und jede Verbindung mit dem Stab der Heeresgruppe Weſt und den anderen Armeen verloren hatte, ahnte die Kataſtrophe nicht, wußte nicht, daß ſich die Heeres⸗ gruppe in nordöſtlicher Richtung in voller Flucht und Auflöſung vor Pilſudſkis Truppen befand. Während am 18. Auguſt auf dieſen Rückzugs⸗ ſtraßen ſich immer ſtärker die vernichtende Niederlage oͤrang Truppen der Mozyrz⸗ Das Wunder an der Weichsel Nach Tagebuchaufzeichnungen eines sowWletrussischen Generalstabs- Offiziers. wann Dienstag, 18. Januar 1938 15 Copyright dy Gerhard Ste, ling A8. Oldenburg Von Agricola, ehem. Chef des deutschen Geheimdienstes an der Ostfront gruppe gingen, von den Polen hartnäckig verfolgt, regellos zurück. 3. Armee begann zu weichen. 15. Armee hielt ſich noch einigermaßen gegen ver⸗ zweifelte polniſche Angriffe. Aber wie lange noch? 4. Armee und Kavalleriekorps Gai waren nicht zu erreichen. Einem Kartenhaus gleich, kurz vor dem Sieg, vor den Toren Warſchaus, ſchien alles zuſammen⸗ gebrochen zu ſein. Mit Blitzeseile verbreitete ſich die Nachricht von der furchtbaren Kataſtrophe an der Front durch die Korridore und Zimmer des Stabsgebäudes. Von Mund zu Mund lief es, daß Pilſudſki am Südflügel durchgebrochen ſei und die rote Armee panikartig zurückgehe. Kurz nach Mitternacht erzählte man es ſchon in der Stadt. Nach ſchweren inneren Kämpfen ſtimmte Tucha⸗ lſchewſki den Vorſchlägen ſeines Generalſtabschefs zu, der die einzig mögliche Folgerung zog. Am 17. Auguſt, kurz vor Mitternacht, erging die Weiſung an die ganze Heexesfront zum Rückzug. Flucht loren. Der Tragödie letzter Teil näherte ſich mit Rieſenſchritten. Am 25. Auguſt wurde die 4. rote Armee, die ver⸗ zweifelt verſucht hatte, in irgendeiner Richtung durch⸗ zubrechen, von der polniſchen 14 und 15. Diviſion bei Kolno umzingelt und gegen die deutſche Grenze gedrückt. Sie überſchritt dieſelbe, um einer Gefan⸗ genſchaft zu entgehen, und wurde dort entwaffnet. Einen Tag ſpäter folgte das Kavalleriekorps Gai ihrem Beiſpiel, das mit flatternden roten Fahnen und unter Abſingen der Internationale die deutſche Grenze überſchritt, um ſich in Deutſchland entwaff⸗ nen zu laſſen. So fand der rechte Flügel der Tuchatſchewſki, der im Verlauf der großen Heeresgruppe Offenſive e 5 e m ee die Rede ſein. haltſamen Rückzug in Maſſen. „Ich will noch einmal verſuchen, mit der 4. Ar⸗ mee Verbindung zu bekommen“, ſagte der General⸗ ſtabschef und ging hinaus. Eine Hiobsbotſchaft jagte in den nächſten Stunden Die Truppen meuterten und leiſteten die andere. Die Leute ergeben ſich beim unauf⸗ auswirkte, fanden in Der Angriff der 5. Mitte näherten ſich inzwiſchen immer günſtiger. Plozk blutige Straßenkämpfe um den Uebergang über die Weichſel ſtatt. polniſchen Armee entwickelte Rechter Flügel und ſich dem Narew im Abſchnitt Pul⸗ tuſk—Serozk, in welchem die rote 15. und 3. Armee zurückgingen. Unter dieſen Umſtänden Armee und Kavalleriekorps Gai offenſichtlich ver⸗ waren 4. die größten Leiſtungen von allen roten Truppen auf⸗ zuweiſen hatte, Der Reſt der Truppen Tuchatſchewſkis erreichte am 20. Auguſt die Linie PrzafnyſzMakow⸗Oſt rom Der rechte Flügel der 15. roten Armee war in der Linie Przaſnyſz—Makow ſtark zurückgebogen und bedenklich bedroht. —Bielſk—Breſt Litowfk. ſein unrühmliches Ende. 6 Wäh⸗ — end der mittlere Teil der Heeresgruppe im Abſchnitt Oſtrow—Bielſk mit der Front nach Süden ſtand, hatte der linke Flügel bei Breſt⸗Litowſk die Front nach Weſten. Schon zwei Tage ſpäter, alſo am N. Auguſt, erreichten die gehetzten Ruſſen die Linie Oſtrolenka-Lomza—Bialyſtok. Erſt in der Linie Grodno— Wolkowyſk kam der panikartige Rückzug vorübergehend zum Stillſtand. Nachdem ſich die polniſche Armee umgruppiert und ihre Etappe einigermaßen in Ordnung gebracht hatte, trat ſie erneut den Vormarſch an. Wie einſt die Soldaten Napoleons, aufgelöſt und zerlumpt, nur in umgekehrter Richtung, flohen jetzt die Roten unter Tuchatſchewſki vor dem Geſpenſt des Wunders an der Weichſel, das drohend mit ſeinen eiſernen Krallen nach ihnen griff, um ſie zu erwürgen und die rote Gefahr von Polen für immer abzuſchütteln. Der weiße Aoͤler ſtieg auf und ſchwebte hoheits⸗ voll über dem verlaſſenen Trümmerfeld, über dem noch vor einigen Tagen die rote Fahne der Welt⸗ revolution ſiegreich geflattert. Wie eine läſtige, auſdringliche Fliege hatte Pil⸗ ſudki das unheimliche rote Geſpenſt mit einer Handbewegung verſcheucht. Rückblick und Gedanken zur Schulofrage Während Pilſudſki ſeinen kühnen Plan gefaßt hatte, war auch auf bolſchewiſtiſcher Seite ein Ent⸗ ſchluß zu einer gewiſſen Umgruppierung am Süd⸗ flügel der Heeresgruppe Weſt gefaßt und deſſen Durchführung für die nächſten Tage in Ausſicht ge⸗ nommen worden. Im Gegenſatz zum ſtürmiſchen Draufgänger Tu⸗ chatſchewſki hatte nämlich der ruhige und abgeklär⸗ tere Kamenew den zurückgebogenen Südflügel der Heeresgruppe Weſt ſchon ſeit Tagen mit Sorgen verfolgt. Er hatte mit Trotzki mehrfach darüber ge⸗ ſprochen und dabei auch auf die ſehr lockere Verbin⸗ dung Tuchatſchewſkis mit der Heeresgruppe Süd⸗ weſt(Jegorow) hingewieſen. Ohne zu ahnen, daß Pilſudſki den Plan, dieſe ruſſiſche Schwäche auszunutzen, ſchon vor Tagen ge⸗ faßt hatte und die Vorbereitungen zur Durchführung bereits im Gange waren, äußerte er ſich in dieſen Tagen wie folgt: „Wenn ich Pilſudſki wäre, würde ich auf den Süd⸗ flügel der 16. Armee und der Mozyrzgruppe einen Stoß anſetzen, um die Front von Süden nach Nor⸗ den aufzurollen. Warſchau wäre damit automatiſch von der Uklammerung befreit. Der Knick vom Sücflügel der 16. Armee ab und die Tatſache, daß die Mozyrzgruppe ſtark hängt und faſt mit der Front nach Süden, ſtatt nach Weſten ſteht, reizen hier förm⸗ lich zum Angriff.“ Ein Zeuge dieſer Unterhaltung, ehemaliger zari⸗ ſtiſcher Generalſtabsoffizier, hatte dazu nur trocken bemerkt:„Wir wollen hoffen, daß Pilſudſki nicht auf dieſe Idee kommt. Denn Reſerven gegen eine even⸗ tuelle Ueberraſchung hat Tuchatſchewſki leider über⸗ haupt nicht an ſeinem linken Flügel! Der vorge⸗ preſchte rechte Heeresgruppenflügel wäre ganz abge⸗ ſehen hiervon bei einem ſolchen Stoß Pilſusſkis in ſchwerſter Gefahr.“(Fortſetzung folgt) Siospatige Kletnanzelgen bis zu inet Höhe von 100 mm e mm Fig. Stellengesuche e mmͤ4pig. 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