Erſcheinungsweiſe: Täglich 2 mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pig. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfa. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. tue Mannheimer Jeitun Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Einzelpreis 10 Y Anzeigenpreiſe: 29 mm breite Millimeterzetle 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßiate Grundpreiſe. Allgemein aültig iſt die Anzeigen Preisliſte Nr. 8. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und fernmündlich Für Familten⸗ und Bei Zwangsveraleichen oder Keine Gewähr für Gerichtsſtand Mannheim⸗ erteilte Aufträge. Mittag⸗Ausgabe A ——— Mittwoch, 10. Januar 1938 140. Jahrgang— Nr. 29 Volksfront auf veränderter Grundlage Chautemps will verſuchen, gegen den kommuniſtiſchen Strom zu ſchwimmen— Stärkung der Stellung Daladiers Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Poris, 19. Januar. Die neue Regierung Chautemps umfaßt 33 Mit⸗ glieder und zwar 19 Miniſter und 14 Unterſtaats⸗ ſekretäre. Davon gehören 5 dem Senat und 28 der Kammer an. Alle 5 Senatoren(Chautemps, Sar⸗ raut, Steeg, Queille und Chapſal) ſind Mitglieder der Radikalen Partei. Von den 28 Abgeord⸗ neten gehören 21 zur Radikalen Partei, 2 zur unab⸗ hängigen Linken(Mittelgruppe) und 5 zur Sozialen Union(Neo⸗Sozialiſten). In einer Preſſeerklärung machte Chautemps auf zwei Beſonderheiten ſeines neuen Kabinetts auf⸗ merkſam, das vierte, das er bisher gebildet hat: erſtens die Neuorganiſation des Mini⸗ ſteriums für Landes verteidigung und zweitens die Verſtärkung des Perſonals der Miniſterpräſidentſchaft. Der Marineminiſter Cam⸗ pinchi und Luftfahrtminiſter Cot hätten, ſo erzählte Chautemps, freiwillig ihre Portefeuilles zur Ver⸗ jügung geſtellt und hätten ſich mit anderen Aufgaben abgefunden. In der Tat, Campinchi, der ein be⸗ kannter und ſehr geſchätzter Rechtsanwalt iſt, iſt Juſkizminiſter geworden. Pierre Cot iſt ins Han⸗ delsminiſterium eingezogen, wofür er bisher keine beſondere Neigung oder Begabung zeigte. Deshalb haf Chautemps eine„Oberaufſicht“ für Finanzen und Wirtſchaft geſchaffen und hat den Staatsminiſter Bonnet mit der„Koordination zwiſchen wirtſchaft⸗ lichen und finanziellen Aktionen der Regierung“ be⸗ kraut. Der Abgeordnete Marchandeau, Bürger⸗ meiſter von Reims, iſt wieder Finanzminiſter ge⸗ worden. Er iſt auf dieſem Poſten kein Neuling mehr. Er war bereits einmal Budgetminiſter und einmal Finanzminiſter. Er hat übrigens den Ruf eines guten Verwalters. Die beiden leergewordenen Poſten im Marine⸗ miniſterium und im Luftfahrtminiſterium wur⸗ den durch die beiden Abgeordneten Guy la Cham⸗ ber und William Bertrand beſetzt. Beide ſind, und das iſt das weſentliche, ſehr intime Freunde und Mitarbeiter des Kriegsminiſters Daladier. Beide haben bereits mehrfach unter Daladier als Uunterſtaatsſekretäre im Kriegsminiſterium fun⸗ giert. Beide ſind in dieſer„Spezialität“ Schüler Daladiers. Man kann alſo ſagen, daß hiermit zum erſten Male die Vereinheitlichung der Lau⸗ desverteidigung in der Hand Daladiers durchge⸗ führt iſt, deun Daladier iſt nicht nur theoretiſch, ſondern auch wirklich praktiſch bis in die letzten Einzelheiten hinein„Miniſter für Landesvertei⸗ digung und den Krieg“. In der Miniſterpräſidentſchaft findet man zu⸗ nächſt den Miniſterppäſidenten Chautemps ſelbſt, der gewiſſermaßen die Rolle des Kapitäns ſpielt. Zu ſeinem engeren Generalſtab gehört dann der Staats⸗ ſekretär Froſſart, langjähriges Mitglied der Sozia⸗ littiſchen Partei, jetzt Neo⸗Sozialiſt. Froſſart iſt ein feinfühliger Politiker und ein ſehr geſchätzter Jour⸗ naliſt. Er iſt Hauptſchriftleiter der einſt von Cle⸗ menceau gegründeten Zeitung„Homme Libre“. Er war mehrfach Arbeits⸗ und Sozialminiſter. Seine Aufgabe jetzt iſt, die höchſte ſchieds richterliche Inſtanz des Staates bei künftigen ſozialen Konflikten zu verſehen. f Dann hat der Miniſterpräſident noch zwei Unter⸗ ſtaatsſekretäre zur Verfügung, von denen der eine die Verbindung mit dem Parlament zu ſichern hat, während der andere ausdrücklich mit der Aufſicht über die Fremdenpolizei beauftragt iſt. Zu erwäh⸗ nen iſt ſchließlich noch, daß Delbos am Quai'Or⸗ ſay bleibt, daß Sarraut wieder ins Innenmini⸗ ſterium einzieht, das er ſchon mehrmals verwaltet hat, und daß Steeg das Kolonialminiſterium über⸗ nommen hat, wofür er als langjähriger Kolonial⸗ verwalter und mehrfacher Kolonialminiſter große Fachkenntniſſe mitbringt. „Die neue Regierung tritt am Donnerstag zu einem erſten Miniſterrat zuſammen, um die Mi⸗ niſtererklärung auszuarbeiten. Am Freitag wird ſie ſich ſich dann dem Parlament vorſtellen. Man er⸗ wartet, daß die Regierung Chautemps im Senat ein einſtimmiges Vertrauens votum erhalten wird. In der Kammer dürfte ſie eine Mehrheit von zunächſt wohl ſehr anſehnlicher Stärke finden. Die Kommuniſten allerdings haben ſchon wiſſen laſſen, daß ſie immer eindeutiger in die Oppo⸗ ſition abzuwandern gedenken. Denn die Regierung Chautemps iſt nicht das genaue Ebenbild der Volksfront. Was die Kommuniſten am meiſten verſtimmt, iſt die Tatſache, daß Del⸗ dos am Quai d Orſay bleibt, obwohl er von den Kommuniſten wegen ſeiner Lauheit gegen⸗ über den Moskauer Verbündeten aufs leidenſchaft⸗ lichſte bekämpft wurde. Wenn man aber dem „Oeuvre“ glauben darf, iſt zwiſchen Chautemps und den Sozialdemokraten abgemacht worden, daß die Stellungnahme der Kommuniſten gegenüber der Re⸗ gierung keinen unmittelbaren Einfluß haben dürfe. „Chautemps wird alles vermeiden, was die Volks⸗ front ſpalten könnte. Er weigert ſich aber, die zwiſchen Radikalſozialen und zwiſchen Sozialdemo⸗ kraten abgeſchloſſenen Abmachungen täglich von den Kommuniſten in Frage ſtellen zu laſſen. Die Kommuniſten mögen daher für oder gegen die Regierung ſtimmen oder ſich der Stimme ent⸗ halten. Das iſt ganz ihrem Belieben an⸗ heimgeſtellt. Ihre Stellungnahme ſoll aber keine Bedeutung für die praktiſche Politik haben.“ Die Sozialdemokraten ſind in der Chau⸗ temps⸗Regierung nicht mehr mit Miniſterſeſſeln vertreten, aber ſie ſind für dieſe Regierung heute noch notwendiger als geſtern. Sie ſind ſogar noch wichtiger geworden, denn nunmehr haben ſie ſelbſt keine unmittelbare Verantwortung mehr zu tragen, aber die Regierung kann nur leben, wenn ſie ihr die nern Kämpfe um true in der Kammer ihre Stimme zur Verfügung ſtellen. Die Unterſtützung der Kommuniſten in der Kammer iſt für die Regierung Chautemps nicht unbedingt notwendig. Bedeutet das nun einen Bruch der Volksfront? Denn gerade die Volksfront hatte ſich doch geſchwo⸗ ren, daß ſie niemals in wichtigen politiſchen Dingen auseinandergehen wollte. Kein Zweifel alſo, daß nunmehr irgendwie eine Spaltung der Volksfront, nämlich zwiſchen Radikal⸗Sozialen und Sozialdemo⸗ kraten einerſeits und Kommuniſten andererſeits zu verzeichnen iſt. Aber der Ton muß auf dem„irgend⸗ wie“ liegen. Dieſer Bruch iſt mehr eine Formſache, die das weſentliche wohl nicht allzu ſtark betrifft, denn ſollte die neue Regierung Chautemps irgendetwas durchzuſetzen verſuchen, was den Geſamtplänen der Volksfront nicht entſpricht, dann würden die Sozial⸗ demorakten der neuen Regierung ihre Stimme ver⸗ ſagen. 1924 und 1932 lag, ohne daß damals eine Volks⸗ front beſtand, ein ähnlicher Fall vor, da nämlich eine radikalſoziale Regierung von der Stimmengnade (Fortſetzung auf Seite 2) Zurückgewieſene bolſchewiſtiſche Angriffe auf die eroberten Stellungen (Funkmeldung der NM.) + Salamanca, 19. Januar. Wie der nationale Heeresbericht meldet, dauert die Schlacht bei Teruel an. Die nationalen Truppen beſetzten die Höhen 957, 967 und 968. Bei Angriffen auf die am Vortage eroberten Stellungen wurden die Bolſchewiſten unter hohen Verluſten zu⸗ rückgeſchlagen. Zwei Tanks wurden außer Ge⸗ fecht geſetzt. Die Zahl der am Montag abgeſchoſſenen ſowjetſpaniſchen Flugzeuge beträgt nach den letzten Feſtſtellungen 10; am Dienstag wurden zwei weitere bolſchewiſtiſche Maſchinen abgeſchoſſen. Die Frontberichterſtatter des nationalen Haupt⸗ quartiers melden ergänzend, daß eine bolſchewiſtiſche Stellung bei Loſilla nördlich von Celadas in der Sierra Polomera erſtürmt worden ſei. Gegen⸗ angriffe friſcher bolſchewiſtiſcher Kräfte ſeien geſchei⸗ tert. Auch im Abſchnitt Alfambra verloren die Bol⸗ ſchewiſten einige Stellungen. Schließlich eroberten die nationalen Truppen im Abſchnitt Concud nörd⸗ lich von Teruel die bolſchewiſtiſche Poſition Cierro San Miguel, wo ausſchließlich internationale Söld⸗ nerhaufen eingeſetzt waren. Wieder eine ſowjetſpaniſche Enie (Funkmeldung der NM.) + London, 19. Janutr. Vor einigen Tagen war in der Londoner Preſſe eine Meldung erſchienen, die, aus ſowfetſpaniſcher Quelle ſtammend, behauptete, daß der holländiſche Frachtdampfer„Hannah“ auf der Höhe von Almeria in der Nähe des Cap San Antonio von einem„unbe⸗ kannten Unterſeeboot“ torpediert und verſenkt wor⸗ den ſei. Dieſe Meldung ſowjetſpaniſchen Fabrikats hat ſich wieder einmal als Ente entpuppt. Der „Daily Telegraph“ meldet aus Gibraltar, daß dieſer Bericht völlig unzutreffend ſei. In Gibraltar ſei die Meldung eingetroffen, daß die„Hannah“ auf einen Felſen aufgelaufen und infolge⸗ deſſen geſunken ſei. Neuwahlen in Rumänien Das rumäniſche Parlament aufgelöſt dnb Bukareſt, 19. Januar. Das im Dezember v. J. gewählte rumäniſche Parlament iſt am Dienstag durch königliches Dekret aufgelöſt worden. Die Neuwahlen finden für die Kammer am 2. März und für den Senat am 4. März ſtatt. Das neue Parlament wird am 10. März zu ſeiner erſten Sitzung zuſammentreten. Durch ein königliches Dekret wurde die Wahl⸗ ordnung dahin abgeändert, daß die Parteien ihre An⸗ meldung für das ganze Land einheitlich beim Juſtiz⸗ miniſter zu vollziehen haben. Dadurch ſteht bereits feſt, daß die National⸗Chriſtliche Partei im ganzen Land an erſter Stelle kandidiert. Es folgen die Liberale Partei, die Rumäniſche Partei, die Partei „Alles für das Land“(Eiſerne Garde) und die Nationalzaraniſten. Ferner wurden einzelne tech⸗ niſche Beſtimmungen des Wahlgeſetzes abgeändert. Furchlbares Brandunglück in Kanada: 3 Kinder in den Flammen umgekommen 20 Schüler mit ſchweren Brandwunden ins Krankenhaus eingeliefert — Saint Hyacinthe(Kanada), 19. Jau.(U..) Bei einem Großfeuer, das geſtern in der hie⸗ ſigen Jeſuiten⸗Schule ausbrach, fanden 16 Kna⸗ ben den Tod, während 29 noch vermißt werden. Es beſteht keine Hoffnung, daß ſie noch lebend aufgefunden werden. Ein Prieſter, der mit ſchweren Brandwunden ins Krankenhaus ge⸗ bracht wurde, iſt inzwiſchen dort verſtorben. Außer dem Prieſter ſind auch 20 Schüler in das Krankenhaus gebracht worden, wo ſie mit ſchweren Brandwunden und Verletzungen dar⸗ niederliegen. Das Feuer wurde in den frühen Morgenſtunden, als die Knaben noch ſchliefen, von einem Arbeiter entdeckt. Er alarmierte ſofort die Feuerwehr, aber bevor ſie eintraf, ſtand das ganze vierſtöckige Ge⸗ bäude in hellen Flammen. Der Kinder bemächtigte ſich eine Panik, und eine ganze Anzahl von ihnen ſprang in der Verwirrung aus der Höhe des vierten Stocks in den Hof hinunter. Die ſehr bald an der Unglücksſtelle eintreffenden Verwandten der Kinder verſuchten, in das brennende Gebäude einzudringen, und infolge des allgemeinen Durcheinanders wurden die Rettungsarbeiten der Feuerwehr ſehr erſchwert. Als ein weiteres Hindernis bei der Bekämpfung des Brandes erwies ſich die bittere Kälte, die das Waſſer in den Schläuchen zum Gefrieren brachte. Auch die Kinder, die gerettet werden konnten, dürften zum Teil ſchwere geſundheitliche Schäden davon⸗ getragen haden, da ſie nur notdürftig bekleidet waren. 5 Wie es heißt, ſoll ſich kurz vor dem Ausbruch des Feuers eine ſchwere Exploſion ereignet haben, worauf das ganze Gebäude ſehr ſchnell von den Flammen erfaßt worden ſei. Die Ueberreſte des Gebäudes ſtanden heute Nachmittag noch immer in Flammen. Chautemps⸗Regierung ohne Marxiſten Warum ſoviel Angſt? * Mannheim, 19. Januar. Amerikas Marineminiſter hat geſtern vom Kongreß den Bau von zwei neuen Großſchlachtſchif⸗ ſen und von 20 weiteren Kriegsſchiffen verlangt und natürlich auch bewilligt erhalten. Es wäre ja auch ein Unikum in der augenblicklichen ganzen Welt⸗ politik geweſen, wenn einmal ein Parlament Auf⸗ rüſtungsforderungen der Regierung abgelehnt hätte. Im Gegenteil: die Situation iſt ja heute ſo, daß nicht die Regierungen ſondern umge⸗ kehrt die Parlamente aufrüſtungswü⸗ tig ſind. In England iſt die Regierung ſelbſt mit der Arbeit ihres Luftfahrtminiſters und mit dem Aufrüſtungstempo, das er einſchlägt, ganz zufrieden, aber im Volke und im Parlament herrſcht eine ge⸗ radezu maniſche Angſt, der gute Lord Swinton könnte vielleicht ooch zu wenig aufrüſten und damit gegenüber irgend welchen dunklen Mächten ins Hintertreffen geraten, und man drängt die Regierung, doch noch mehr Millionen als ſchon bisher für die Aufrüſtung auszugeben. Nicht anders iſt es in Frankreich. Seit Jahr und Tag werden die franzöſiſchen Finanzminiſter vom Grauſen gepackt, wenn ſie an ihre Finanzen denken. Für die wichtigſten Sachen iſt kein Geld da, die Straßenbaupläne müſſen z. B. in dieſem Jahre ganz zurückgeſtellt werden, da die nom Parlament bewilligte Summe nicht einmal für den Unterhalt der beſtehenden Straßen reicht. Aber dem Herrn Kriegsminiſter wird das Geld förmlich aufgedrängt. Die Rüſtungskredite, die er von der Kammer ver⸗ langte, wurden nicht daraufhin geprüft, ob ſie viel⸗ leicht zuviel, ſondern nur daraufhin, ob ſie nicht zu wenig verlangen. Und wenn es nach dem Herzen der beſorgten Parlamentarier gegangen wäre, hätte Herr Daladier gut und gern noch ein paar Milliarden mehr haben können,— er hätte nur, wie er betrübt feſtſtellt, nichts damit anfangen können: denn die franzöſiſche Rüſtungsinduſtrie kann die bewilligten Kredite ſchon jetzt kaum mehr auf⸗ arbeiten trotz Aufhebung der 40⸗Stunden⸗Woche und trotz Einführung von Doppelſchichten. Vor Neid erblaſſen konnten aber ſämtliche Miniſter bei der Abſtimmung über den Heereshaushalt. Von den 501 Abgeordneten fehlten nur ganze drei und die übrig⸗ bleibenden 498 ſtimmten wie ein Mann für dieſen rieſigen Aufrüſtungsetat, der ungefähr 40 v. H. des Geſamtetats ausmacht! Man ſieht: die Rollen ſind vertauſcht. War es früher für die Regierungen eine Kunſt, den Parlamenten die Zuſtimmung zu erhöhten Militär⸗ ausgaben abzuringen, ſo können ſich die Regierungen jetzt vor der Bewilligungsfreudigkeit ihrer Parla⸗ mente kaum mehr retten. In dem Rüſtungswett⸗ rennen preſchen die Völker ihren Regierungen ein ganzes Stück voraus: die Regierungen brauchen nicht mehr anzuſpornen, ſie müſſen zügeln. Dieſe Wandlung in der pſychologiſchen Situation iſt bedenklich. Die Völker ſind auf der Flucht vor ihrer Angſt. Sie ſind kopfſcheu geworden. Um dem Unglück zu entgehen, das hinter ihnen droht, drängen ſie blindlings dem Abgrund zu, der vor ihnen ſich auftut. Sie ſind irre geworden in dem Glauben, den Krieg noch mit friedlichen Mitteln bannen zu können, ſie wollen den Krieg jetzt nur mehr mit ſeinen eigenen Mitteln ſchrecken: ſie hoffen, daß er vor ſich ſelber Angſt bekommt und die Menſchen, ſeine armſeligen Opfer, ſchließlich doch noch in Ruhe läßt. Aber es iſt eine Hoffnung, die nur mühſam die Verzweiflung unterdrückt. Hat ſich denn die Welt nicht ſchon immer an ſie geklammert und iſt ſie nicht immer wieder von ihr betrogen worden? Iſt denn der Glaube, den man heute an die kriegsverhütende Macht der drohenden Rüſtungen verſchwendet, etwas anderes als der Glaube, den ſeinerzeit der Pazifiſt Nobel an die kriegsverhütende Macht des Dynamits verſchwendet hat? Der tröſtete ſich auch damit, daß er eine Erfindung gemacht habe, die den Krieg nicht ſchrecklicher, ſondern ihn unmöglich machen werde. „Der Krieg wird an ſeinen eigenen Schreckniſſen ſterben.“ Es war der fromme Glaube eines kind⸗ lichen Gemütes. Der Krieg iſt nicht geſtorben, er hat ſich in ſeinen neuen Schreckniſſen ganz wohlge⸗ fühlt. Aber iſt dieſer gleiche kindliche Glaube niche auch jetzt bei den Völkern verbreitet?? Warum aber überhaupt dieſer fatali⸗ ſtiſche Zug beiden Nationen? Warum über⸗ haupt dieſes Starren auf eine Drohung, die man wie 2. Seite/ Nummer 29 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 19. Januar 1938 ein Schickſal entgegennimmt ohne eine andere Ge⸗ genwehr als ſie mit ſchrecken? das ihrer eigenen Methode zu Warum ſolche Angſt vor einem Phantom, man ſchon als Gewißheit nimmt? Es gibt in Wirklichkeit nur eine Erklärung für dieſe ſeltſame und gefährliche Erſcheinung: die Völker haben ſeit der Kataſtrophe von 1914 die Ner⸗ ven verloren. Sie haben damals das Aeußerſte ſo gründlich und ſo ſchrecklich kennen gelernt, daß fie heute in ihrem Unterbewußtſein noch nicht davon freikommen. Seit jenen ſchrecklichen Tagen denken ſie ſozuſagen immer in den letzten Konſequenzen. Trübt ſich irgendwo der Horizont, ſo nimmt er in ihrer Vorſtellung gleich die fahle Färbung jenes Grauens an, das im Auguſt 1914 ſie niederſchlug. Zwiſchenfälle, Kriſen, Mißverſtändniſſe—— alles das ſind für die Völker nicht mehr Ereigniſſe an ſich, alles das ſammelt ſich unter der Perſpektive des einen Wortes: Krieg. Gegen dieſen Vorſtellungs⸗ zwang müſſen die Völker allmählich imuniſiert wer⸗ den. Denn er iſt gefährlicher als irgend eine reale Bedrohung. Er könnte gegenüber dem Unheil leicht mehr magnetiſche als abſtoßende Kräfte entfalten. Es iſt in dem Peſſimismus, der augenblicklich die europäiſchen Völker durchzieht, Mode geworden, in der Geſchichte gleichſam nur die Wiederholung eines böſen Schickſals zu ſehen. Das Jahr 1914 hat in dieſer Beziehung noch immer hypnotiſche Kraft. Es. zwingt uns noch unter die Vorſtellung: wie es da⸗ mals kam, müßte es auch in der Zukunft ſeien. Vielleicht wird es ſo ſein, wenn wir nichts dage⸗ gen tun. Aber die Geſchichte hat auch bewieſen, daß wir etwas dagegen tun können. Wir vergeſſen über dem Krieg von 1914 zu leicht die 43 Jahre Frieden, die ihm vorausgegangen ſind. Wir vergeſſen zu leicht, daß dieſe 43 Jahre ſehr oft von gefährlichen Kriſen durchzogen waren, daß der Friede aber nach Ueberwindung ſolcher Kriſen immer wieder jahr⸗ zehntelang gehalten hat. 1887 gab es eine ſolche erſte Kriſe, in der der Krieg zwiſchen Deutſchland und Frankreich ſo nahe vor der Türe ſtand, daß man von Tag zu Tag auf ſeine Erklärung wartete. 1905—1907 gab es eine zweite ſolche kritiſche Periode, 1912 eine dritte. In allen drei Kriſen ſchien der europäiſche Friede auf das ernſthafteſte bedroht. Und aus allen drei Kriſen wurde er heil herausgerettet— wenn auch die Friſten immer geringer wurden. Und er wurde gerettet, trotzdem der Krieg den Regierungen wie den Völkern eine unbekannte Größe war, deren Enthüllung man mit ebenſoviel Lüſternheit wie Furcht entgegenſchaute. Es iſt alſo nicht ſo, daß der Friede an Kriſen un⸗ bedingt zerbrechen müßte. Und es iſt auch nicht ſo, daß ein„geflickter Friede“ nicht halten könnte. Er kann auch dann noch, wie das Beiſpiel zeigt, recht gut ein Vierteljahrhundert halten. Darum iſt es ein hiſtoriſcher Unfug, ſo zu tun, als ob man aus der Geschichte ableſen könnte, daß die Kriſen, denen Eutöpas Friede heute ausgeſetzt iſt, üübedingk zum Kriege führen müßten. Sie müſſen es nicht, wenn es nur die Menſchen nicht wollen. Dieſes Nichtwol⸗ len aber darf ſich freilich nicht bloß in Angſt vor dem Krieg erſchöpfen, ſondern muß vor allem ein wirk⸗ liches Vertrauen zum Frieden ſein. Wo dieſes Ver⸗ trauen fehlt, darf man freilich ſich nicht wundern, wenn die Geſchichte die Konſequenzen zieht Aber wo dieſes Vertrauen vorhanden iſt, ein vernünftiges Vertrauen, das gewiß nichts mit Blindheit und Leichtſinn zu tun hat, das aber auf die guten Kräfte des Menſchen gegründet iſt, wird auch die Geſchichte ihren Segen nicht verwehren. Dr. A. W. ö— (Fortſetzung von Seite 1) der Sozialdemokraten abhängig war. Beide Male ſcheiterte der radikalſoziale Verſuch dieſer Art völlig. Es ſteht keineswegs zu erwarten, daß es dieſes Mal beſſer gehen ſollte, denn ſchon die ſtürmiſche Ent⸗ wicklung in der erweiterten Vorſtandsſitzung der ſo⸗ zialdemokratiſchen Partei, die von abends acht Uhr bis morgens acht Uhr dauerte und in der Léon Blum zunächſt einmal in die Minderheit verſetzt wurde, zeigte den„politiſchen Luftdruck“ deutlich genug an. Zwar kam nachher eine Abſtimmung heraus, die der ſozialdemokratiſchen Kammerfraktion Handlungs⸗ freiheit zur Unterſtützung der Chautemps⸗Regierung gah. Dieſes Ergebnis aber wax lediglich auf die letzte Ausſchöpfung aller taktiſchen Möglichkeiten Leon Blums und die rein phyſiſche Uebermüdung der vielen wilden Redner in der Partei zurückzuführen. Die Kammerfraktion ſelbſt beſchloß dann aber mit beachtlicher Mehrheit, das neue Kabinett zu unter⸗ ſtützen. Immerhin hat die neue Regierung ſehr ſchlechte Ahnen und alle Krankheitskeime wurden ihr ſchon in die Wiege gelegt. Aber noch bedeutender iſt die Tatſache, daß das Parlament eigentlich nur noch ein„vornehmer Klub“ der Parteien iſt, die aber im Staatsgetriebe nicht mehr den Machtfaktor, den ſie früher einmal waren, darſtellen. Es haben ſich außerhalb des Par⸗ laments zwei große Kraftfelder entwickelt, von denen das eine, das zweifellos nach außen ſtärkere, von der C..T.— dem großen Gewerkſchaftsver⸗ band— beherrſcht wird, während die Arbeit⸗ geber unter der Führung Gignouz das andere zu verteidigen ſuchen. Der Gewerkſchaftsverband aber ſetzt ſich hauptſächlich aus Sozialdemokraten und Kommuniſten zuſammen, wobei die erſteren die Ge⸗ ſangenen der Demagogie und der Wühlarbeit der Kommuniſten ſind, die hemmungslos an die niedri⸗ gen Inſtinkte der Arbeitermaſſen appellieren, und immer hat es ſich noch gezeigt, daß die Maſſen lieber und freiwilliger der Demagogie als der Vernunft folgen. Falls die ſozialdemokratiſchen Abgeordneten in der Kammer ihr Wort halten und auch in heiklen Fragen für Chautemps und gegen die Kommuniſten ſtimmen, was wird dann, ſo muß man ernſthaſt fragen, die C. G. T. tun? Neue Streiks, von denen die Kommuniſten ſchon in dieſen Tagen ſprechen! Wenn kein Wunder geſchieht, haben die Kommuniſten nunmehr weit freiere Hand und leichtere Parole zum Hetzen und zur Minier⸗ arbeit als bisher. Dieſe Ausſichten ſind für Frank⸗ reich alles andere als hoffnungsvoll, 5 Noch kein Ende abzuſehen: China iſt en — ſchloſſen, weiterzukämpfen Armee und Regierung in der Fortführung des Widerſtandes einig- Kanton rückt in den Mittelpunkt der Kämpfe Hanka u, 19. Januar.(U..) In amtlichen chineſiſchen Kreiſen gibt man zu verſtehen, daß die Hankau⸗Regierung in ihren Beratungen mit den chineſiſchen Heerführern zu dem Ergebnis gelangt ſei, den Widerſtand fort⸗ zuſetzen. Ein Friedensſchluß ſei nach Anſicht der Zentnalregierung im Augenblick unmöglich, da er er mit Sicherheit zum Zuſammenbruch der chine⸗ ſiſchen Einheit auf militäriſchem und politiſchem Gebiet führen würde. Dieſe Entſcheidung der chineſiſchen Regierung wird als endgültig bezeichnet, und man erklärt, daß Hankau alle Friedensvorſchläge zurückweiſen werde, die mit den von China geforderten Be⸗ dingungen nicht im Einklang ſtünden. Man ſei dabei, die mälitäriſche Rüſtung weiter zu verſtär⸗ ken, um den Krieg gegen Japan weiterzuführen. Miniſterpräſident Dr. Kung lehnte es ab, die ſeit einiger Zeit im Umlauf befindlichen Meldungen von japaniſchen Friedensangeboten an China zu beſtäti⸗ gen oder zu dementieren. Bevor irgendwelche Ver⸗ handlungen ſtattfinden könnten, ſo erklärte Dr. Kung, müſſe Japan erſt einmal die Feindſeligkeiten einſtellen. Er ſchätzte im übrigen die japaniſchen Kriegsausgaben auf das Fünffache der chineſiſchen, da Japan auf fremdem Boden kämpfe.„Japan wünſcht uns auf der einen Seite Waren zu verkau⸗ fen“, ſo fagte Dr. Kung wörtlich,„und auf der ande⸗ ren Seite uns zu vernichten. Dies muß ich als das Vorgehen eines Wahnſinnigen bezeichnen mit dem man nur verkehren kann, indem man ſich gegen ihn verteidigt.“ Auch Japan richtet ſich ein — Tokio, 19. Januar.(U..) Der Miniſterpräſident hat alle Gouverneure der japaniſchen Präfekturen für Donnerstag zu einer Sitzung nach Tokio berufen. Zweck der Beſprechun⸗ gen iſt Beratung von Maßnahmen zur Erweiterung der Produktion von Flugzeugen, Kriegsmaterial und Munition ſowie zur Kontrolle verſchiedener Induſtriezweige. Die Kämpfe in Schantung — Schanghai, 19. Jan.(U..) Die Kämpfe um den Beſitz der Stadt Tſining am Großen Kanal im weſtlichen Schantung entwickeln ſich mit zunehmender Schärfe und Erbitterung. Die Stadt ſelbſt konnte bereits zum dritten Male von den Japanern beſetzt werden. Sowohl die Chineſen als auch die Japaner führen unabläffig Verſtärkun⸗ gen heran; von der Honan⸗Schenſi⸗Grenze her ſind 30.000 Mann chineſiſche Truppen im Anmarſch, die ſich hauptſächlich nach Tſining und dem ebenfalls von den Japanern bedrohten Hſuetſchau begeben werden. Bei Hſuetſchau haben die Chineſen nach hier vor⸗ liegenden Berichten 400 000 Maun zuſammengezogen um eine Vereinigung der vom Norden und Süden her gleichzeitig vorrückenden japaniſchen Truppen zu verhindern. Die Japaner haben ihre Streitkräfte bei Tſining um 10—15 000 Mann friſcher Truppen verſtärken können, die ſich gegenwärtig in Gewalt⸗ märſchen an die Front begeben. Gleichzeitig unternehmen die Chineſen bei Hangtſchau und Wuhn verſchiedene Ablenkungs⸗ manöver, offenbar zu dem Zweck, die weitere Ent⸗ ſendung von japaniſchen Verſtärkungen an die Hſuetſchau⸗Front zu vereiteln. Guerillakrieg in der Nähe Schanghais — Schanghai, 19. Januar.(U..) Nach chineſiſchen Berichten ſind beträchtliche Ge⸗ fechte zwiſchen chineſiſchen Freiſchärlern und japa⸗ niſchen Truppen bei Putung gegenüber dem Bund in Schanghai im Gange. Sie ſind auf den Fehlſchlag von Verhandlungen mit einem gewiſſen Taohſiuehſen zurückzuführen, von dem man annimmt, daß er der Anführer der Freiſchärler iſt. Augenblicklich haben die Japaner 2000 Mann eingeſetzt, um die Frei⸗ ſchärler zu bekämpfen. Die Japaner verſuchten zu⸗ nächſt, Taohſiuhſien dazu zu bewegen, den Poſten eines Befehlshabers des Friedenserhaltungskorps für den geſamten Schanghai⸗Wuſung⸗Abſchnitt zu übernehmen und dafür die Freiſchärler und an⸗ nähernd 10000 Mann Kwangſi⸗Truppen im Quinſan⸗ Abſchnitt zur Niederlegung der Waffen zu veran⸗ laſſen. Taohſtuhſten lehnte das Angebot ab und ſchickte einen Vertreter zum Putung⸗ Hauptquartier der von den Japanern eingeſetzten Verwaltung in Schanghai, die den Abgeſandten nach Erhalt der Mitteilung verhaften ließ, was zum unmittelbaren Ausbruch verſchärfter Freiſchärler⸗Kämpfe führte. Die Freiſchärler griffen zunächſt Kuenſha an, wo ſie 72 Mann der dortigen japaniſchen Garniſon geſan⸗ gen genommen haben ſollen. Danach erfolgte ein Angriff auf Nanwei, wo die Freiſchärler zwei japa⸗ niſche Panzerwagen erobert haben wollen. Verſtärkte Lüftangriffe auf Kanton (U..) Zahlreiche japaniſche Luftangriffe wurden geſtern in ganz Süd⸗China durchgeführt. Die Angriffe gal⸗ ten in erſter Linie der Störung von Kriegsmaterial⸗ — Kanton, 19. Januar. Transporten nach den verſchiedenen chineſtſchen Fronten. Der Expreß zwiſchen Kanton und Han⸗ kau hat infolge der anhaltenden Luftangriffe bereits ſeit ſechs Tagen nicht mehr verkehren kömnen. Die japauiſche Regierung hat die Behörden von Hongkong davon verſtändigt, daß in den nächſten Tagen umfangreiche Luftau⸗ griffe auf die Straße Homgkong Kanton unternommen werden. Die engliſchen Behörden haben darauf alle Aus⸗ länder, die die Straße benutzen wollen, erſucht, ihnen dies vorher bekanntzugeben, damit die, japaniſchen Militärbehörden rechtzeitig von dem Zeitpunkt die⸗ ſer Reiſen und Transporte benachrichtigt werden können. Der jugoflawiſche Staatsbeſuch: Ctofadinowitſch besucht die Wehrmacht Artillerie und Flieger zeigen dem Gaſte ihre große Leiſtungsfähigkeit dub, Jüterbog, 18. Jauuar. Miniſterpräſident Stojadinowitſch ſtattete am Dienstag in Begleitung des Chefs des Miniſter⸗ amtes im Reichsluftfahrtminiſterium, Oberſt Boden⸗ ſchatz, und des Chefs des Prolokolls, Geſandͤten von Bülow⸗Schwante, einigen Einrichtungen der deut⸗ ſchen Wehrmacht einen Beſuch ab. Er beſichtigte zu⸗ nächſt die Luftkriegsſchule und die Luftkriegsakade⸗ mie in Gatow, nahm dann in den Mittagsſtunden an den Schießübungen in Jüterbog teil und wohnte ſchließlich noch im benachbarten Fliegerhorſt Damm eee Miniſterpräſident Stojadinowitſch im Geſpräch mit Reichsſtatthalter Ritter von Epp und dem Chef des Protokolls, dem Geſandten von Bülow⸗Schwante, anläßlich des Abendeſſens beim Führer. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.)] Paradevorführungen einer Gruppe des Jagdͤgeſchwa⸗ ders Richthoſen bei. In den Mittagsſtunden nahm Miniſterpräſident Stojadinowitſch im Beiſein der Oberbefehlshaber des Heeres und der Luftwaffe, der Generaloberſten Frei⸗ herrn von Fritſch und Göring, bei der Artil⸗ lerieſchule in Jüterbog an einem von den drei Ab⸗ teilungen des Artillerie⸗Lehrregiments und er Beo⸗ bachtungs⸗ und Lehrabteilung kriegsmäßig durchge⸗ führten Scharfſchießen teil. Mit größtem Jutereſſe verfolgten Miniſterpräſi⸗ dent Stojadinowitſch und ſeine Begleitung am Sche⸗ renfernrohr die ausgedehnten, in Zuſammenarbeit Die engliſch-iriſchen VBeſprechungen: Verkagung ohne Ergebnis Wiedervereinigungsfrage als Stein des Anſtoßes Einigung in MWirtſchaftsfragen Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 19. Januar. Die engliſch⸗iriſchen Verhandlungen wurden heute bormittag beendet. Ein Zuſammenbruch der Ver⸗ handlungen wurde dadurch vermieden, daß die Frage der Wiedervereinigung von Nord⸗ und Sücdirland ſtillſchwèigend beiſeite gelaſſen wurde. Nachdem de Valera erklärt hatte, daß die Regelung der Teilungs⸗ frage die Vorausſetzung für ein endgültiges Abkommen mit England ſei und Chamberlain geant⸗ wortet hatte, daß die Teilungsfrage nicht eine Frage ſei, die die engliſche Regierung, ſondern die die Be⸗ völkerung Nordirlands entſcheiden müßte, hielt man die Abgrenzung der Anſichten für genügend. Es verlautet, daß Miniſterpräſident Chamber⸗ lains Aeußerung nicht bedeuten ſolle, die engliſche Regierung werde ſich einer Wiedervereinigung Nord⸗ und Südirlands widerſetzen. Eher ſei anzunehmen, daß die engliſche Regierung an einer Verminderung der Gegenſätze zwiſchen Nord⸗ und Südirland inter⸗ eſſiert ſeti, da damit die Ausſichten für ein endgül⸗ tiges Abkommen mit Irland ſteigen würden. Ande⸗ rerſeits kann de Valera keine offene Unterſtützung ſeiner Pläne durch die engliſche Regierung erwar⸗ ten und gegen die Erklärung Chamberlains irgend⸗ welche Gegenargumente vorbringen. So beſtand bei⸗ derſeits die Neigung, die Einzelverhandlungen nicht an dieſem Punkt ſcheitern zu laſſen. In den wirtſchaftlichen Fragen, an denen bor allem Irland intereſſiert iſt, iſt geſtern eine Einigung ſoweit erreicht worden, daß ein Plan für einen Handelsvertrag aufgeſtellt werden konnte. Vom Verlauf der militäriſchen Beſprechun⸗ gen iſt England weniger befriedigt. In den nächſten zwei Monaten werden die Sachverſtändigen zu Be⸗ ratungen über Einzelfragen zuſammentreten in der Hoffnung, auf beiden Gebieten Abkommen zu er⸗ reichen. Sobald Ergebniſſe vorliegen, werden die Verhandlungen zwiſchen dem Miniſterpräſidenten und den iniſtern, die heute unterbrochen worden ſind, wieder aufgenommen. 8 mit Infanterie, Panzerwagen und Fliegern durch⸗ geführten Kampfhandlungen, die ein eindrucksvolles Bild von der außerordentlichen Wendigkeit und der Einſatz⸗ und Feuerkraft der deutſchen Artillerie ver⸗ mittelte. Mit allen verfügbaren Kräften, vom leich⸗ ten Kaliber bis zum ſchwerſten Mörſer, wurden die Stellungen des„Feindes“ unter dem zuſammengefaß⸗ ten Feuer der angreifenden blauen Partei ver⸗ nichtet. Anſchließend an ein Frühſtück im Offizierskaſino der Artillerieſchule Jüterborg— es wurden bei die⸗ ſer Gelegenheit herzlich gehaltene Tiſchreden zwi⸗ ſchen Generaloberſt Freiherrn von Friſch und Mi⸗ niſterpräſident Stojadinowitſch gewechſelt— ſtattete der Gaſt zuſammen mit den Journaliſten ſeines Hei⸗ matlandes dem Fliegerhorſt einen Beſuch ab. In Pavadeauſſtellung, exakt ausgerichtet, ſtanden auf oͤem Flugfelde die 27 Maſchinen der zweiten Gruppe des Jagoͤgeſchwaders„Richthofen“. Auch der„Große Deſſauer“ und der Fieſeler„Storch“ hatten ſich zu Ehren des Gaſtes hier eingefunden. Bald war der ganze Luftraum erfüllt von dem donnernden Gedröhn der einzelnen und im Verband vor dem Gaſt und Generaloberſt Göring paradieren⸗ den einherbrauſenden ſchnittigen Maſchinen der deut⸗ ſchen Luftwaffe, die in wundervollen Staffelflügen und in Turns und Voopings ein ſchönes Bild ihrer Leiſtungsfähigkeit gaben. Auch der„Große Deſſauer“ zog mit eingezogenem Fahrgeſtell mehrexe Ehren⸗ ſchleifen, während der Fieſeler⸗Storch, wle ein Dra⸗ chen dahinſchwebend, ſeine in ihrer Eigenart erſtaun⸗ lichen Flugeigenſchaften vorführte. Den Beſchluß der erlebnisreichen und eindrucks⸗ vollen Beſichtigungsfahrt bildeten gegen Abend Be⸗ ſuche bei der Fliegertechniſchen Schule Jüterbog, in der der fliegeriſche Nachwuchs handwerklich in Theo⸗ rie und Praxis außerordentlich vielſeitig ausgebil⸗ det wird, und in einem großen Zeugamt, wo ganze Hallen mit Motoren, Propellern, Tragflächen und Erſatzteilen aller Arten und Typen gefüllt ſind. Deutſch⸗jugoſlawiſche Preſſevereinbarung dub. Berlin, 18. Jauuar⸗ Am Dienstagnachmittag wurde der Preſſechef der jugoſlawiſchen Regierung Dr. Lukovitſch vom Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels im Beiſein von Reichspreſſechef Dr. Dietrich empfangen. 85 Bei dieſen Beſprechungen beſtand volle Einmütig⸗ keit darüber, wie bisher ſo auch in Zukunft in noch verſtärkterem Maße den guten freundſchaftlichen Be⸗ ziehungen, die zwiſchen Deutſchland und Jugoflawien beſtehen, auch in der Preſſe beider Länder Rechnung zu tragen. Insbeſondere war man ſich darüber einig, daß die beiderſeitige Preſſe gemäß dem Geiſte des deutſch⸗jugoſlawiſchen Verhältniſſes es vermeiden ſolle, Nachrichten oder Artikel zu veröffentlichen, die die guten Beziehungen der beiden Staaten zu ſtüören geeignet ſind. 1 Es wurde als gemeinſamer Richtpunkt der Preſſe⸗ politik beider Länder bezeichnet, daß die Preſſe loyal an einer weiteren Annäherung der beiden Völker mitwirkt, indem ſie Verſtändnis für die Lebensnot⸗ wendigkeiten des anderen Landes zeigt und ihren Willen zu einer vertrauensvollen Mitarbeit beweist zum Wohle ihrer Länder und zum Beſten des all⸗ gemeinen Friedens. Von Generaloberſt Göring eingeladen. Auf Ein⸗ ladung des Reichsminiſters der Luftfahrt und Ober⸗ befehlshabers der Luftwaffe wird in der Zeit vom 19. bis 22. Januar der Unterſtaatsſekretär des eng⸗ liſchen Home⸗Office, Lloyd, in Begleitung des eng⸗ liſchen Majors Frazer verſchiedene deutsche Luft ſchutzeinrichtungen beſichtigen 5 ... . und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Thegter, Wiſſen⸗ 7 0 5 u. Unterhaltung: Carl Onno Giſenbart⸗ Sandee Dr. 9 5 7. Lokale Teil: Dr. Fritz Hammes Sport Willn Müller Sud weſtdeutſche Umſchau. Gericht u. Bilderdienſt. Curt Wilhelnt Fenn N ö ſämtliche in Manndelm. Schriftleitung in Berlin Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗ Friedenau. 8 Südweſtkorſo 60 ür unverkangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückvorte Herausgeber. Drucker und Verleger Neue Mannheimer Zeuung 128885 Wa Bode& Co., Mannheim. R 1, 40 5 exantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen 8 akob ae 8 0 a Zur Zeit Breisliſte Nr. ö gültig. te Anzeigen der Ausgabe a Abend und 4 Mittag erſcheinen gleichzel! 8 in der Ausgabe 8 Ausgabe A Mittag über 11009 5 Ausgabe a Abend über 10000 a Ausgabe 8 über 10500 Geſamt⸗ Den. Monat Dezember über 21 500. W fe en n= its + 7 n Mittwoch, 19. Januar 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nummer 29 N Die Stadiseiſe Mannheim, 19. Jauuar. Meiner Anigge des VDerkefüirs Oder: Ver nidit horten will, muß fühlen! Das geht ſicher ſchief! Wenn du Zeit ſparen und noch länger leben willſt, ſo überhole nicht in Kurven und an unüberſichtlichen Stellen. Es könnte ſonſt dein Verderben ſein. Zeichnung: Ras⸗Preſſearchiv(Hueter). Vorne⸗ oder hintenrum Stets— Verehrter— ſieh dich um, Ob wer aus den Klippen fährt, Der nicht deine Rippen ehrt. Wer plötzlich in der Fahrbahn ſteht, Wird auch plötzlich weggeweht! Zeichnung: Ras⸗Preſſearchiv(Hueter). Komm nicht andern ins Gehege, Benutze deine Radfahrwege!. Zeichnung: Ras⸗Preſſearchiv(Hueter). „„ Sonderfälle der Meldepflicht In Ergänzung der für das ganze Reich geltenden Neuordnung des Melderechts weiſen wir auf Be⸗ ſtimmungen hin, die für Krankenhäuſer und ähnliche Anſtalten beſonders wichtig ſind. Die neue Reichsmeldeordnung vom 6. Januar verlangt von allen Krankenhäuſern und ähnlichen Anſtalten eine ſoſortige, gegebenenfalls fernmünd⸗ liche Meldung von Perſonen, die mit Schuß ⸗ Stich⸗ oder Hiebverletzungen oder in einem ſonſtigen auf eine ſtrafbare Handlung hindeu⸗ tenden Zuſtand eingeliefert werden. Eine ſofortige Meldung hat weiter zu erfolgen, wenn die Umſtände einer Aufnahme in das Krankenhaus erkennen laſſen, daß die betreffenden Perſonen infolge Geiſtesſchwäch e umhergeirrt, als Jugendliche den Eltern entlaufen ſind oder ſich einer Straf⸗ verfolgung durch die Flucht entzogen haben. Perſonen, die ſich ihren privaten oder ſteuer⸗ lichen Verbindlichkeiten entziehen wollen oder eine Straftat planen, ſuchen ihre Anmeidung zu hinter⸗ treiben. Andere legen aus den gleichen Gründen Wert darauf, an einem beſtimmten Wohnort ge⸗ meldet zu ſein, ohne dort wirklich zu wohnen. Aber auch aus Nachläſſigkeit und Vergeßlichekit werden An- und Abmeldungen vielfach nicht rechtzeitig oder überhaupt nicht erſtattet. Alle dieſe Verſtöß e gegen die Reichsmeldeordnung werden je nach den Beweggründen mit Geldſtrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft bis zu ſechs Wochen beſtraft. Gegen ſogenannte Schein meldungen und die wiſſent⸗ liche Mitwirkung wird beſonders ſtreug vorgegangen. Geſtern in Mannheim: Der Reichsſtatthalter beſichtigt das Geſundheitsamt In Mannheim ſind 10 Aerzte und 19 Fürſorgerinnen tänng— Behandlungs⸗ zwang für aſoziale Elemente Neichsſtatthalter und Gauleiter Robert Wag⸗ ner beſichtigte geſtern in Mannheim das im Ge⸗ bäude der Ortskrankenkaſſe aun der Adolf⸗Hitler⸗ Brücke untergebrachte Staatliche Geſundheitsamt Maunheim. An der Einmündung der Reichsautobahn wurde der Reichsſtatthalter von Kreisleiter Schneider und dem Kreisſtab, ſowie einer Ehrenabordnung der Politiſchen Leiter aus allen Mannheimer Orts⸗ gruppen begrüßt. Im Staatlichen Geſundheitsamt, deſſen Arbeiten durch den Beſuch keine Unterbrechung erfuhren, gab Regierungsrat Holzinger vom Ba⸗ diſchen Innenminiſterium einen Überblick über die ſtaatliche Geſundheits verwaltung in Baden. Die Einrichtung der Geſundheitsämter iſt ſeit 1933 grundlegend geändert worden. Es erfolgte ein planmäßiger Ausbau vom Ein⸗ zelbeamten zum Behördenſyſtem, ſo daß heute in Baden 27 Geſundheitsämter und eine Ne⸗ benſtelle beſtehen, die über die Volksgeſundheit wachen, die Volksgenoſſen beraten und die vor allem in der neuen erbbiologiſchen Abteilung eine umfang⸗ reiche und beſonders wichtige Arbeit finden. Die Geſundheitsämter haben alle ihren Sitz in den Städ⸗ ten, in denen auch die unteren Verwaltungsbehörden ſich befinden, und ihr Arbeitsbereich deckt ſich mit dem der Amtsbezirke. Insgeſamt verzeichnen die Geſundheitsämter in Baden 334 vollbeſchäftigte Per⸗ ſonen, darunter 69 Aerzte. Zahlreiche Aerzte mit Privatpraxis ſind als Mitarbeiter, ebenſo viele Zahnärzte als Schulzahnärzte noch als Mitarbeiter tätig. Die erb⸗ und raſſenpflegeriſche Auf⸗ gabe wird von allen Geſundheitsämtern unter ein⸗ heitlichen Richtlinien mit beſonderer Sorgfalt be⸗ handelt. Die Beobachtungen und Erfahrungen auf dieſem Gebiet finden ihren Niederſchlag in der gro⸗ ßen Kartei, in der im Laufe der Zeit die geſamte Bevölkerung vom Eintritt ins Leben bis zum Tode aufgezeichnet werden wird. Der Leiter des Staatlichen Geſundheitsamtes Mannheim, Amtsarzt Dr. Kreß, ſchildert dann die Arbeiten des Mannheimer Amtes, das in zwölf Ab⸗ teilungen zehn Aerzte und 19 Fürſorge⸗ rinnen ſowie zahlreiche Hilfskräfte und techniſches Perſonal beschäftigt. Beſonders umfangreich iſt auch in Mannheim die pfychiatriſche Abteilung, der ge⸗ rade die Beobachtung des Geſundheitszuſtandes, die Förderung der Erbgeſunden und die Zurückhaltung Erbkranker beſorgt. In zahlreichen Einzelfragen ließ ſich Reichsſtatt⸗ halter Wagner auf dem Rundgang von den in den Abteilungen tätigen Aerzten noch beſonders unterrichten, ſo daß ein ſehr wertvoller Einblick in das in der ſtaatlichen Hand vereinigte öffentliche Geſundheitsweſen gewonnen wurde. Leider ſind ſich noch viele Volksgenoſſen ihrer Verantwor⸗ tung dem Nächſten gegenüber nicht be⸗ wußt und verſäumen oder verhindern die Behand⸗ lung ihrer Krankheiten, mit denen ſie ihre Familie und ihre Umgebung in Gefahr bringen. Für ſolche ausgeſprochen aſozialen Elemente wird der Be⸗ handlungszwang wohl auch auf ſolche Krank⸗ heiten ausgedehnt werden müſſen, die als anſtek⸗ kungsfähig in beſonderem Maße den Volkskörper bedrohen. Zum Schluß der Beſichtigung ſprach Reichsſtatt⸗ halter Wagner den Aerzten und Angeſtellten des Amtes ſeine Anerkennung und ſeinen Dank für ihre Arbeit aus. Mangelnde Verkehrsdühziplin in zahlen Im Fahre 1937 ereigneten ſich in Mannheim 1850 Verkehrsunfälle Dabei kamen 43 Perſonen zu Tode Es iſt eine ganz große Seltenheit, wenn einmal der tägliche Bericht der Mannheimer Polizei keinen Verkehrsunfall zu verzeichnen braucht. Denn es vergeht kaum ein Tag, an dem ſich nicht irgendwo in der Stadt im Straßenverkehr ein Unfall ereignet. Viele Verkehrsteilnehmer baſſen es immer noch an der notwendigen Sorgfalt fehlen. Das iſt eine betrübliche Feſtſtellung, denn ſie ſpricht von mangelndem Verantwortungsbewußtſein vieler Volksgenoſſen, die durch ihr unvorſichtiges Vorgehen und fahrläſſiges Verhalten Schäden anrichten, die bei größerer Gewiſſenhaftigkeit zu vermeiden wären. Auch im vergangenen Jahre haben ſich in Mann⸗ heim wieder viele Verkehrsunfälle ereignet. Ins⸗ geſamt weiſt die Statiſtik der Mannheimer Polizei deren 1850 auf, davon verliefen nicht weniger als 43 tödlich. Bedauerlicherweiſe iſt gegenüber 1936 eine Zunahme der Zahl der Ver⸗ kehrsunfälle zu verzeichnen, denn damals waren es nur 1557, wobei allerdings 46 Perſonen lalſo drei mehr als 1937) zu Tode kamen. Die Unfallziffer zeigt aber überhaupt eine ſteigende Tendenz; im Jahre 1933 zum Beiſpiel verzeichneten wir in Mann⸗ heim nur 1208 Verkehrsunfälle. Wenn man die Verkehrsunfallziffern oer Jahre 1936 und 1937 mit 1933 in Beziehung ſetzt, ſo muß man natürlich in Rechnung ſtellen, daß inzwiſchen eine gewaltige Ausweitung der Motori⸗ serung erfolgt iſt. Im Jahre 1933 hatten wir in Mannheim leinſchließlich des Landͤbezipkes) nur 8286 Kraftfahrzeuge, 1936 waren es dagegen ſchon 14967 und 1937 gar 17373. Aufſchluß reich iſt nun aber ein Vergleich der Zunahme des Kraftfahrzeugbeſtandes und der Steigerung der Unfallziffern. Wir haben in Hundertſätzen dieſe Zunahmen ausgerechnet, und zwar haben wir dabei zunächſt 1936 mit 1933, dann 1937 mit 1933 und ſchließlich 1937 mit 1936 verglichen. In eine Ueberſicht gebracht ergibt ſich dabei folgen⸗ des Bild in p..: Kraftfahrzeugbeſtand Verkehrsunfälle 1996: 1933 81 +29 1097: 1939 411 + 59 1937: 1936 + 16 +19 Aus dieſer Zuſammenſtellung iſt deutlich erkenn⸗ bar, daß der Kraftfahrzzeugbeſtand ſeit 1933 bedeutend ſtärker geſtiegen iſt als die Zahl der Ver⸗ kehrsunfälle. Im Jahre 1937 zum Beiſpiel lag die Zahl der in Mannheim gehaltenen Kraftfahrzeuge mehr als doppelt ſo hoch wie 1933, während die Zu⸗ nahme der Verkehrsunfälle nur etwa 50 vom Hun⸗ dert betrug. Die Unfallziffer iſt alſo nicht im glei⸗ chen Ausmaße wie die Fahrzeugziffer gewachſen. Andererſeits läßt aber der Vergleich der Jahre 1937 und 1936 erkennen, daß bei einer Erhöhung des Kraftfahrzeugbeſtandes um 16 v. H. eine Stei⸗ gerung der Zahl der Verkehrsunfälle um 19 v. H. eingetreten iſt, das heißt: Diesmal lag die Zu⸗ nahme der Verkehrsunfälle höher als die Steigerung des Fahrzeugbeſtan⸗ des! Die im Jahre 1937 in Erſcheinung getretene Tendenz iſt alles andere denn erfreulich. Auffallend iſt übrigens, daß die Spitzen der monat⸗ lichen Unfallziffern im vergangenen Jahre beſon⸗ ders hoch lagen. Nun iſt es zwar in jedem Jahre ſo, daß ſich die Unfälle auf die einzelnen Monate nicht gleichmäßig verteilen, daß es in der kälteren Jahreszeit zu weniger Verkehrsunfällen kommt und daß in den Monaten um die Mitte des Jahres die Unfallzahlen(wie auch die Selbſtmorde und Ver⸗ brechen) mächtig in die Höhe gehen, aber im ver⸗ gangenen Jahre war dieſe Gipfelbildung denn doch außergewöhnlich ausgeprügt. Zweifellos iſt die unterſchiedliche Höhe der monatlichen VBerkehrsunfallkurven allgemein daraus zu erklären, daß viele Fahrzeugbeſitzere ihre Autos und Motorräder im Winter weniger oft benützen als im Sommer, aber ſicherlich iſt das Abſinken der Unfall⸗ kurve im Winter auch eine Auswirkung davon, daß bei naſſer Fahrbahn mit mehr Sorgfalt zu Werke gegangen wird und daß ſich da alle Verkehrsteilneh⸗ mer auf der Straße disziplinierter als ſonſt verhal⸗ ten. Würde dieſe geſteigerte Verkehrsdiſziplin das ganze Jahr hindurch zutage treten, dann könnte die jährliche Verkehrsunfallziffer bedeutend niedriger ge⸗ halten werden. Wir haben oben die Steigerung des Kraftfahr⸗ zeugbeſtandes ſeit 1933 zahlenmäßig gekennzeichnet. In dieſem Zuſammenhang ſei aber auch einmal auf oͤſe Zunahme der Motoriſierung ſeit dem Jahre 1907 hingewieſen. In dieſen letzten dreißig Jahren hat ſich die Zahl der Kraftfahrzeuge in Deutſchland auf 9161 v. H. erhöht, alſo rund ver⸗ neunfacht. In Mannheim allein aber trat in die⸗ ſem Zeitraum eine Steigerung auf 11 252 v. H. ein, das heißt wir haben heute mehr als elfmal ſoviel Kraftfahrzeuge als 1907. Die Zunahme der Motori⸗ ſierxung in Mannheim lag alſo nicht unerheblich über dem Reichsdurchſchnitt. Der Grund für dieſe Ent⸗ wicklung iſt zweifellos in der wirtſchaftlichen Struk⸗ tur unferer Induſtrie⸗ und Handelsſtadt zu ſehen. Dr. Th. Muſterung für die . 8 22 SsS⸗Verfügungstruppe Die Annahmemuſterung der Freiwilligen für dis SS⸗Verfügungstruppe für 1938 erfolgt am: Montag, 24. Januar, zwiſchen 15 und 19 Uhr in der Dienſtſtelle der 32. SS⸗Standarte in Heidel⸗ berg, Handſchuhsheimer Straße 4. Der Führer des SS⸗Sturmbannes 11/32. Standarte gez. Freiherr v. Geyr, SS⸗Sturmbannführer. Volksgenoſſen, Vorſicht! In letzter Zeit geht ein Mann von Haus zu Haus, der mit der Behauptung, er käme von der Kreisleitung der NS Da P, Aufträge erlangen will zur Beſchaffung von Ahnennachweiſen u. dgl. für Familienforſchung. Da die Kreisleitung hiermit nichts zu tun hat, bitten wir, bei erneutem Auftreten dieſes Mannes die Perſonalien feſtſtelen zu laſſen und dieſe der Kreisleitung zu melden, da ſolchen gewiſſenloſen Geſchäftemachern das Handwerk gelegt werden muß. Ein Fahresappell des Erfolges Die Deutſche Arbeitsfront in Sandhofen Auf einen Jahresappell des Erfolges kann die Ortswaltung Sandhofen der Deutſchen Ar⸗ beitsfront zurückblicken. Im Adlerſaal waren angetreten die Walter und Warte der Zellſtofffabrik Waldhof, der Vereinigten Juteſpinnereien und Webereien, der Zigarrenfabrik Kremer, der Buch⸗ druckerei Keßler, des Schumm⸗Betriebes, der Neben⸗ johanna Ball-Bradfisch Schule für Gesellschafts tank Schulhofstraße 4 am Rosengarten— Sprechzeit von—7 Uhr. Kurse, Zirkel. Einzelstunden jederzeit. bahn, des Handwerks und des Handels ſomie die Walter und Warte der Ortswaltung. Aus dem Rechenſchaftsbericht des Ortswalters Pg. Wegerle verdienen einige Zahlen angeführt zu werden. Der Mitgliederbeſtand erhöhte ſich um 312 neue Mit⸗ glieder auf insgeſamt 5058. Die Erwerbsloſenzahl ſank auf 73 erwerbsloſe Mitglieder herab. 387 Volksgenoſſen verlebten ihre Köcß⸗Urlaubstage in den Bergen, in Waldtälern und auf der See. Fünf Volksgenoſſen waren im Lande des Duce. National- theater, Neues Theater und das Planetarium wur⸗ den über Koc von 178 Volksgenoſſen beſucht. Drei⸗ mal wurde zum Bunten Kö ⸗Abend aufgerufen und insgeſamt 2580 Volksgenoſſen kamen. Auch die ſoziale Frauenarbeit war aktiv ſtark eingeſetzt. Kreisperſonalwalter Pg. Groß übermittelte die Grüße des Kreisobmannes Pg. Schnerr. Orts⸗ gruppenleiter Pg. Weickum ſtellte die gewaltige leiſtungsfähige Kraft der Organiſation der Deutſchen Arbeitsfront ſeinem kurzen Referat heraus. Ein Bild des Reichsorganiſationsleiters Dr. Ley wurde dem Ortsgruppenleiter vom Ortswalter Wegerle überreicht. Der Aufruf zu weiterem Einſatz für die Aufgaben der DA, der Führergruß und die natio⸗ nalen Lieder ſchloſſen den Jahresappell ab. Anſchließend gab's noch einen kleinen Kamerad⸗ ſchaftsabend. Mit Erfolg amteten im Rahmen des⸗ ſelben das Orcheſter der Ortsgruppe, die Volksmuſik⸗ gruppe der Zellſtofffabrik Waldhof, Werk Mann⸗ heim, die Pg. Wenger, Wedler, Klein und noch wei⸗ tere aus dem Reigen der Walter und Warte. ** 70 Jahre alt wird heute die Frau des Glas⸗ reinigungunternehmers Ph. Greiner, geb. Hör⸗ ner, Dammſtraße 13. Trotz ihrem Alter eſt ſie noch eine Stütze im Geſchäft, geehrt als„Mutter Greiner“ von ihren Arbeitern. Die beſten Glückwünſche zum heutigen Tag. eine Kündigung hark aber nicht unbillig Entſcheidungen des Mannheimer Arbeitsgerichts Der Augeſtellte gab wiederholt An laß zur Unzufriedenheit. Er wurde mit der geſetz⸗ lichen Friſt gekündigt, erhob aber beim Arbeits⸗ gericht die Kündigungswiderrufsklage mit der Be⸗ gründung, daß die Kündigung unbillig hart ſei. In der Kämmerverhandlung wurde der Fall eingehend geprüft und das Gericht ſtellte den Parteien, ehe das Urteil verkündet wurde, nochmals eine Friſt zur gütlichen Einigung. Im Intereſſe des Klägers, der ſeit etwa 4 Jahren beſchüftigt wurde, empfahl das Gericht eine andere Art der Beſchäftigung oder eine Entſchädigung. Dies kam nicht zuſtande. Die Klage wurde abgewieſen. Die Urteilsbegrün⸗ dung nimmt Bezug auf die Geſetzesbeſtimmung, wo⸗ nach alle in öffentlichen Betrieben Beſchäftigten ihren Volksgenoſſen ein Vorbild ſein müſſen. Das Ver⸗ halten des Klägers ſei aber nicht vorbildlich geweſen. Die Anläſſe zur Unzufriedenheit mit dem Kläger hätten ſich bei der Beklagten gehäuft. Die Beklagte ſei unter dieſen Umſtänden berechtigt, zu kündigen. Dieſe Kündigung ſei durch das eigene Verhalten des Klägers verſchul⸗ det und geſchah zur Aufrechterhaltung oer Disziplin im Betriebe. Das Gericht erkennt an, daß die Kündigung den Kläger hart trifft, aber der Widerruf könne nur ver⸗ langt werden, wenn die Kündigung unbillig hart und nicht durch die Verhältniſſe des Betriebes be⸗ dingt ſei. Dies ſei aber nicht der Fall. Es könne der Beklagten ſomit nicht mehr zugemutet werden, das Dienſtverhältnis mit dem Kläger als Angeſtellten fortzuſetzen. Hiernach ſei die Klage und der Wider⸗ ruf der Kündigung nicht gerechtfertigt. * War die Kündigung ohne Friſt zuläſſig? In einer wichtigen Frage fällte das Arbeits⸗ gericht eine Entſcheidung, für die— obwohl der Streitwert weit unter der geſetzlichen Summe lag — die Berufung zugelaſſen wurde. Der Bauarbeiter mußte zu Ende des Arbeitstages aufhören, weil das Arbeitsmaterial nicht rechtzeitig eingetroffen war. Er gab ſich mit dieſer Entlaſſung nicht zufrieden und verlangte Bezahlung der dreitägigen Kündigungszeit. Der Be⸗ klagte wandte ein, daß das Ausbleiben des Materials ohne ſein Verſchulden vorgekommen ſei, und daß er bis zum letzten Augenblick zugewartet habe, Der Kläger ſagte, er könne nicht den Lohnausfall dafür tragen. Der Beklagte wurde verpflichtet, an den Kläger die verlangten 17,50 Mark zu zahlen. Auf Grund des Baugewerbetarifes ſeien die drei Tage Kündi⸗ gungsfriſt einzuhalten. Der Tarif ſehe verſchiedene Bedingungen vor, unter denen ohne Einhaltung der Friſt gekündigt werden könne, aber Materialmangel ſei dabei nicht erwähnt. Das Gericht ſchloß daraus, oͤaß in dieſem Falle die vorgeſehene Friſt von drei Tagen eingehalten werden muß. Wegen der grundſätzlichen Bedeutung der Streit⸗ fvage, ob Materialmangel von der Einhaltung der Kündigungsfriſt befreit, hat das Gericht die Be⸗ rufung dieſes Streitverfahrens für zuläſſig erklärt. * Friſtloſe Eutlaſſung oder gütliche Löfung des Arbeitsverhältuiſſes? Der Handelsvertreter klagte gegen den Firmeninhaber auf Zahlung von 650 Mark für die Einhaltung der Kündigungsfriſt. Er erhielt pro Woche à conto 50 Mark ausbezahlt und Anfang Oktober gab es zwiſchen den Parteien eine Aus⸗ einanderſetzung, die das Arbeitsverhältnis beendete. Der Vertreter ſagte, er ſei friſtlos entlaſſen worden, und da dies ohne zwingenden Grund geſchehe, müſſe er die Einhaltung der Kündigungsfriſt bis Ende De⸗ zember verlangen. Der Firmeninhaber erklärte, ſie hätten ſich beide in Uebereinſtimmung getrennt. Für⸗ ſorglich erhob der Beklagte ſeinen Gegenanſpruch in Höhe von etwa 1200 Mark als Erſatz für Schaden, den ihm der Kläger verurſacht habe. Die Klage wurde abgewieſen. Auf Grund der Zeugenausſagen ſtehe feſt, daß das Agentenverhält⸗ nis am 1. Oktober mit ſofortiger Wirkung durch Vereinbarung der Parteien gelöſt worden ſei. Es komme ſomit auch nicht darauf an, ob ein ausreichen⸗ der Grund für die friſtloſe Löſung des Vertragsver⸗ hältniſſes gegeben war. Die Klageſorderung ſei ſo⸗ mit unbegründet. Auf die fürſorglich vorgebrachte Gegenforderung des Beklagten brauche ſomit nich näher eingegangen zu werden. 1 )5FFFFCFCCCCCCCCCCTTTTTTTTTTT Wohnungseinrichtung„komplett“ 6. Seite/ Nummer 29 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 19. 5 — In einer halb verfallenen Grotte im Tal der Dronne in Fraukreich ſtieß der franzöſiſche Archäb⸗ loge Dr. Larcole bei Grabungen auf einen bebeu⸗ tungsvollen Fund. Der Forſcher entdeckte das wohl⸗ erhaltene Skelett eines Menſchen, der nach ſachver⸗ ſtändigen Urteilen etwa 50 000 Jahre nach den Neandertalmenſchen gelebt haben muß, alſo unge⸗ fähr vor zehntauſend Jahren. Nach dem nahegelege⸗ nen Ort erhielt dieſer Fund den Namen„Menſch von Grand Braſſac“. Das Skelett befand ſich in lie⸗ gender Stellung, gewiſſermaßen in ſich ſelbſt zuſam⸗ mengeknickt. Der Kopf ruhte in der rechten Hand. Und ganz dicht beim Rückenwirbel fand man eine— Pfeilſpitze, aus Silex⸗Geſtein hergeſtellt. Sie iſt noch heute meſſerſcharf und geeignet, einen Menſchen zu durchbohren. Die Tat, die hier in prähiſtoriſcher Zeit begangen wurde, läßt ſich an Hand des Fundes leicht veranſchaulichen. Der Mann hatle, vermutlich durch irgendein Geräuſch aufgeſcheucht, ſeine Höhle ver⸗ laſſen und Umſchau gehalten. Der unbekannte Feind muß unweit von der Höhle im Hinterhalt gelegen ſein. Plötzlich ſchießt der Verborgene aus dem Ge⸗ büſch ſeinen Pfeil auf die nackte Bruſt des Mannes ab. Die Silex⸗Spitze dringt tief in den Körper ein, bis ſie die Wirbelſäule berührt und dort ſtecken bleibt. Der Mann fällt zu Boden, unwillkürlich mit den Händen zum Kopf greifend. Einſam und hilf⸗ Jos ſtirbt er, bleibt liegen in derſelben Stellung, in der man ihn nun, nach 10 000 Jahren, wieder gefun⸗ den hat. Aus dem Schoße fernſter Vergangenheit fördert die Hacke der Forſcher den durch Jahrtau⸗ ſende auf wunderbare Weiſe erhaltenen ſtummen Ankläger einer Untat zutage, die vermutlich nie⸗ mals geſühnt wurde. . Es fing damit an, daß Herr Axel Lindſtroem in Stockholm ſich zum Arzt begab und dort über heftige Magenſchmerzen klagte. Der Arzt unterſuchte ſehr gewiſſenhaft, konnte aber keine Erkrankung feſt⸗ ſtellen. Um jedoch Herrn Axel Lindſtroem zu be⸗ ruhigen, machte er eine Röntgenaufnahme. Dabei erlebte man eine kleine Ueberraſchung. Im Magen von Herrn Lindſtroem fand ſich nämlich eine— Zahn⸗ bürſte! Nicht gerade eine vollſtändige, aber doch jenes Stück, an dem ſich die Borſten befinden. Die Zahn⸗ bürſte war aus dem Magen laugſam in den Dick⸗ darm gerutſcht. Zu der Frage, wie die Zahnbürſte in ſeinen Magen gelangt ſei, konnte Herr Lindſtroem nur eine unbefriedigende Erklärung geben. Er meinte, die Sache müſſe am Neujahrsmorgen paſ⸗ ſiert ſein Da ſei er, in nicht mehr ganz nüchternem Zuſtande, nach Hauſe gekommen und habe das dͤrin⸗ gende Bedürfnis geſpürt, ſich die Zähne zu reinigen. Er erinnere ſich auch noch, daß dabei die Zahnbürcte abgebrochen ſei, was möglicherweiſe auf unſachge⸗ mäße Behandlung zurückzuführen ſei. Mehr wiſſe er leider nicht. Es bleibt alſo nur die Vermutung Übrig, daß Herr Lindſtroem das abgebrochene Stück ſeiner Zahnbürſte heruntergeſchluckt hat. Nach eini⸗ gen Tagen ſtellten ſich dann mit Recht die Schmer⸗ zen ein. 2 — Unſer ſtolzeſter Vogel iſt nicht der Hahn, noch der Pfau, die wohl bunt und gravitätiſch, aber keines⸗ wegs würdig anmuten. Seitdem der Adler nur noch in Wappen zahlreich vorkommt, iſt es der Habicht, der nicht umſonſt an Höfen gehalten und trotz ſeiner Raubluſt wie der Falke ſtets mit einer gewiſſen ehr⸗ erbietigen Scheu behandelt wurde. Die Zeitſchrift „Natur und Volk“(Senckenbergiſche Naturforſchende Geſellſchaft, Frankſurt a.) bringt Bilder von ihm und eine kurze Skizze über ſein Brutgeſchäft und nennt ihn dabei den„meiſtgefürchteten, meiſtgehaß⸗ ten und meiſtbewunderten“ Raubvogel. Man kann ſich kaum denken, daß ein derartig kühnes und mord⸗ gierigeg Tier auch einmal in zaghafte Verlegenheit geraten kann. Und doch war ſolch ein ſeltenes Schau⸗ ſpiel einem Jäger anzuſehen vergönnt. Er hatte, um auf Birkhähne zum Schuß zu kommen, eine gut aus⸗ Albrecht Schoenhals iſt der Partner von Pola Negri in dem Film„Tongo Notturno“, deſſen Erſtoufführung in Mannheim bevorſteht. geſtopfte Birkhenne auf den Tangplatz geſetzt, als zu ſeiner Verwunderung ein Habicht in ſauſendem Flug vom Himmel herabſchoß. Als aber die Birkhenne ihn mit freundlichen Glasaugen ſeelenruhig anblickte, blieb er ganz verdutzt vor ihr ſitzen, ſichtlich erſtaunt, daß ſie ohne jede Furcht die ſprühenden Blicke ſeiner mordgierigen Falkenaugen aushielt. Daß das wehr⸗ loſe Geſchöpf keinerlei Fluchtverſuch unternahm, war ihm in ſeinem Räuberleben noch nicht vorgekom⸗ men. Er verließ das unheimliche Geſchöpf, ohne es zu berühren und ſchwang ſich wieder in die Lüfte. Auch Tiere, die ſtolzen Arten angehören, empfinden Scham, wenn ſie ſich blamieren. — In Schweden geriet eine deutſche Tanzgruppe in Lebensgefahr. Die Tanzgruppe, die aus ſieben jungen deutſchen Tänzerinnen beſteht und die gegen⸗ wärtig die ſchwediſchen Provinzſtädte mit einer Revue bereiſt, iſt mit knapper Not dem Erſtickungs⸗ tod in einem Hotel in Sundsvall entgangen. Die Zimmer des Hotels hatten ſich über Nacht mit Koh⸗ lengas gefüllt, und die jungen Mädchen lagen be⸗ reits betäubt in ihren Betten. Nur eine der jungen Tänzerinnen erwachte plötzlich und ſchlug Alarm. Sie hatte noch die Kraft, ſich vom Bette zu erheben, ſofort alle Fenſter und Türen zu öffnen und die Feuerwehr zu alarmieren. Die Feuerwehr hatte große Schwierigkeiten, den eigentlichen Herd der Kohlengaſe zu entdecken. Erſt als man die Fußböden mehrerer Zimmer des Gaſthauſes aufriß, konnte man feſtſtellen, daß in einem Kellergelaß Kohlenvor⸗ räte ins Schwelen gekommen waren, deren Gaſe ſich durch das ganze Hotel verbreitet hatten. * — Durch die Straßen von Saloniki ging ein Mann, ohne eine Spur von Eile und Erregung. Dann blieb er an einem ſtark belebten Platze ſtehen und rief den Leuten zu, daß er Geld verteilen wolle. Jeder könne von ihm haben, was er als Geſchenk erbitte. Selbſtverſtändlich lachten ihn die Leute aus. Aber ſie blieben doch neugierig ſtehen, denn ſte er⸗ warteten nun den Clou. Irgendeine wohlausgedachte Reklamewirkung oder eine ſonſtige Ueberraſchung. Die Ueberraſchung kam auch prompt, aber ſie war zuerſt eine Enttäuſchung. Der Mann verteilte Zet⸗ tel, deren Aufoͤruck allerdings recht bekannt anmu⸗ tete. Sahen die Zettel doch aus wie Geldſcheine. Der junge Mann hörte nicht auf, zu verſichern, daß es ſich wirklich um Banknoten handele, die jeder nach Gefallen haben könne. Die Wirkung war ungehener⸗ Au 0 Bei Vergungsarbeiten verunglückt udnb Rom, 18. Jan. Bei Bergung der Ladung des während der Stürme der letzten Wochen im Jo⸗ niſchen Meer bei Cap Collone geſtrandeten engliſchen Dampfers„Viſion S. Antony“ iſt eine mit zehn Mann beſetzte Motorbarkaſſe durch den hohen Seegang gekentert. Acht Mann konnten gerettet werden, während der deutſche Kapitän des engliſchen Dampfers ſowie ein Ma⸗ troſe ums Leben kamen. Gangſter beim Pferderennen verhaftet Ein ſchwerer Junge dnb. Neuyork, 18. Januar. Dem Chef der Bundesgeheimpolizei in Los Angeles gelang es in Begleitung eines ſtarken Aufgebots von Beamten während eines Pferderennens in Santa Anita einen ſchon ſeit langem geſuchten Gangſter dingfeſt zu machen. Dieſer Verbrecher, der unter dem Namen „Oefſentlicher Feind Nr. 1“ bekannt war, hat außer den bereits eingeſtandenen 20 Banküberfällen im September des vergangenen Jahres auch den Chi⸗ kagboer Fabrikanten Charles Roß ent⸗ führt. Nach Auszahlung des geforderten Löſegel⸗ des von 50 000 Dollar durch die Familie ermordete er Roß, anſtatt ihn freizulaſſen. Seither lebte er auf großem Fuße, reiſte von Stadt zu Stadt, bis ihn das Auftauchen der bekannten Nummern der Löſegeld⸗ noten verraten hat. Panik in brennendem Mietshaus dnb Warſchau, 18. Januar.“ Am Montag brach in einem fünfſtöckigen Mietshaus in Gdingen im oberſten Stock⸗ werk Feuer aus, das ſehr raſch den Dachſtuhl er⸗ griff. Unter den 300 Bewohnern des Hauſes ent⸗ ſtand eine furchtbare Panik. Hierbei erlitten 15 Perſonen zum Teil ſchwere Verletzungen. Dem Feuer, das nach mehreren Stunden gelöſcht wurde, fielen der Dachſtuhl und ein Teil des fünf⸗ ten Stockwerkes zum Opfer. C/ ͤTVddbdwbGGwGßcwwwGbGwGßGßGwGbGwbGwGäæ⁵ãſTTbcbwbWGwGbGTGbcbcbcbGPGbGPbGbPbcbGwGTGbGcGGGGbGcWGTTGGTTGTGTTGTTTGTPTcTcTTGTGTTGTTcTVTTVTCVCcCcc——TPP—PVG———VVVVVVPVVVVVVPVVVVVVVVVVVVVVVFVVVVVVVVV——cccccc lich. Ein rohes Ringen um die Geldſcheine ſetzte ein, bei dem es ſchließlich blutige Köpfe gab. Die Polizei kam ſpät genug, denn als ſie einſchritt, hatte das ſon⸗ derbare männliche„Mädchen aus der Fremde“ be⸗ reits ſeine Gaben verteilt. Es waren 35 000 Drach⸗ men in echten Geldſcheinen, die die ganzen Erſpar⸗ niſſe des natürlich irrſinnigen Verteilers ausmach⸗ ten. Der junge Mann hatte das Vermögen gerade geerbt und kam eben von der Bank, wo er die Summe abheben durfte. Alſo muß der Beſitz des Geldes ihn plötzlich wahnſinnig gemacht haben. 25 * Hoch oben in den amerikaniſchen Lüften zu heiraten, hatte ſich Dorothy Koke, eine paſſionierte Flugzeugreiſende, vorgenommen. Der Friedensrich⸗ ter Newell Karns hatte nichts dagegen, hoch oben die Trauung vorzunehmen, und der Verlobte, Miſter Faulkner, mußte natürlich auch mitmachen, weil es ohne ihn ja nicht ging. Das Flugzeug ſtieg in Los Angeles auf und kreuzte durch die Gegend, bis det Trauungsakt beendet war. Trotzdem es ſich um eine ganz moderne Angelegenheit handelte, ſoll man nicht meinen, daß ſie nüchtern vor ſich ging. Im Gegen⸗ teil, die Kabine war eine Märchenwelt von Blumen und die Braut verzichtete weder auf den rieſengroßen Strauß in ihren Armen noch auf das weiße Braut⸗ kleid noch auf den wallenden Schleier. Wohlgemerkt, die Trauung fand über Los Angeles ſtatt. Der Filmgeiſt iſt anſcheinend nirgendwo von den dorti⸗ gen Ereigniſſen des Lebens zu trennen. Eine ame⸗ rikaniſche Hochzeit auf der Leinwand, ohne den „Brautzug“ aus Lohengrin, iſt einfach undenkbar. Auch Dorothy mußte ihren Richard Wagner an paſſender Stelle haben. Und ſo ſchickte der Sender von Los Angeles durch den Aether die Töne des deutſchen Meiſters, als im Flugzeug der Trauungs⸗ akt begann. * — Der normwegiſche Staat beabſichtigt, auf der Juſel Tritan da Cunha im ſüdlichen Atlantiſchen Ozean eine Wetterdienſtſtelle zu errichten, die nicht nur für die Walfangflotten im Polarmeer, ſondern überhaupt für die Schiffahrt auf dem ſüdlichen At⸗ lantik ſehr wertvoll wäre. Man hat zunächſt auf das Eiland mit einem Walfangſchiff acht Wiſſenſchaftler und zwei Funker entſandt, die die Vorbedingungen für die Errichtung einer ſolchen Wetterwarte ſtudie⸗ ren ſollen. Mit dieſer Expedition reiſen aber auch mehrere bekannte Zahnärzte, die die Urſachen einer ſeltſamen Erſcheinung ergründen ſollen. Die 180 Be⸗ wohner von Triſtan da Cunha haben nämlich durch⸗ weg vollſtändig geſunde Zähne, eine Tatſache, die ſich durch Generationen verfolgen läßt. Die Wiſſenſchaft findet dafür keine Erklärung, möglicherweiſe hängt das Phänomen mit dem Klima auf Triſtan da Cunha zuſammen. * —„Lieber bei den Foſſilien!“— Das iſt der Aus⸗ ruf eines vielgeplagten Ehemannes in Bridgeport im Staate Conneticut. Er beklagt ſich bitter über Lydia, ſeine Frau, die ihm das ganze Leben verbittert. Er, der in den Staaten anerkannte Gelehrte, habe die Hausarbeiten verrichten müſſen und ſogar von ſeiner Frau Weiſung erhalten, die Wäſche des Babys zu waſchen. Aber Lydia habe nicht einmal Dank dafür gewußt, ſondern ihn noch mit Schimpfreden und Fauſtſchlägen traktiert. Voll erwachten männlichen Zornes rief Dr. Georg Gaylord aus:„Lieber bei meinen Foſſilien in Muſeum, als bei dieſer Frau!“ Tatſächlich hat der Gelehrte gemacht, indem er vor ſeiner Frau zu den Foſſilien ins Muſeum flüchtete. Das war bereits vor Jahren, als der Gelehrte noch in London weilte. Dr. Georg Gaylord iſt, was man wiſſen muß, ein Prähiſtoriker von Ruf und zur Zeit angeſtellt im amerikaniſchen Muſeum für Naturgeſchichte. Daß er in London ſchon zu den Foſſtlien flüchtete und ſich jetzt erſt zur Schei⸗ dung bequemte, könnte immerhin die Sanftmütigkeit eines ſtillen Gelehrten beweiſen. * — In der ſogenannten„Spukvilla“ in Blanken⸗ burg(Harz) war ein Brand ausgebrochen. Das Haus ſteht am Goldberg und die Bewohner von Blanken⸗ burg nennen es ſeit Jahren„Spukhaus“, weil ſein offenbar menſchenſcheuer Beſitzer dort ein zurückge⸗ zogenes Leben führt. Ein Kranz von allerlei mehr oder weniger phantaſtiſchen Geſchichten hat ſich um die einſam liegende Villa geſammelt. Wenn es brennt, muß die Feuerwehr erſcheinen. Auch beim Brande im„Spukhauſe“ gedachte ſie ihre Pflicht zu tun. Als ſie nach dem Feueralarm erſchien, verſuchte ſie, zunächſt vergeblich, in das Haus einzudringen, um an den Branoͤherd zu gelangen. Das war nicht einfach. Es mußte erſt die Tür eingeſchlagen werden. Das Spiel wiederholte ſich, als ſie endlich dem Brand⸗ herd näher kamen und wiederum eine Tür— dies⸗ mal die eines Zimmers— gewaltſam öffnen muß⸗ ten. Aus dem brennenden Zimmer flog der Feuer⸗ wehr, als ſie einzudringen verſuchte, ein Waſchkrug und——— ein Beil entgegen, abgefeuert von dem Wohnungsinhaber. Der Mann mußte ſchließlich in Polizeigewahrſam genommen werden. Dann konnte der Brand gelöſcht werden. R OMAN VON HEINRICH LANG 15 Amelia lächelte.„Es wird ſich einmal bezahlt machen, Stanley!“ ſagte ſie tröſtend. Dann entnahm ſie einem Täſchchen ein Scheckbuch und zog einen goldenen Füllfederhalter, der ein Geſchenk Herrn Erneſt Risleys war. „Dreitauſend Dollar“, ſchrieb ſie mit ihrer glat⸗ ten, klaren Mädchenſchrift. Sie ſah, den Kopf mit den kupferroten Locken ein wenig ſchräg haltend, noch einmal über die Zahl hin, und etwas wie ein Seufzen ſchien ihre Bruſt zu heben. Darauf gab ſie den Scheck an Stanley, der ihn achtlos zuſammenfaltete Aud in die Weſtentaſche ſchob. Als Stanley jedoch eine Stunde ſpäter in die Fre⸗ montſtreet kam, um ſeine blonde Milli für einen Theaterbeſuch abzuholen, erfuhr er von der lachend ſich an ihn Schmiegenden, daß dieſe eine„allerliebſte“ erſtanden hatte, eine wirklich geradezu einzigartige Gelegenheit, denn der Möbelhändler habe Zahlungsſchwierigkeiten hal⸗ ber weit unter Preis verkaufen müſſen. Für viertauſend Dollax hatte Milli den„ganzen Kram“ gekauft. f 5 8. Im Palais des Millionärs Risley waren an die⸗ ſem Dezembertage wieder einmal ſämtliche Fenſter des Erdgeſchoſſes ſtrahlend hell erleuchtet; reihen⸗ weiſe parkten die eleganteſten Tuxuswagen Chikagos auf dem Kies des Platzes neben der Auffahrt; ein halbes Dutzend von Lohndienern war angenommen worden, und diskret in einem behaglichen Neben⸗ raum verborgen ſaßen eben chwerbewaffnete Detektive, denn Erneſt Risley wußte, was er der Sicherheit ſeiner Gäſte ſchuldig war, die zuſammen⸗ gerechnet eine Milliarde Dollar repräſentieren moch⸗ ten und zweifellos den Gangſtern der Weltſtadt nicht unbekannt waren. Der feſtliche Abend hatte eine beſondere Prägung doppelter Art: es war der Abſchiedsabend Herrn Risleys, der ſeit zehn Jahren jedes Weihnachtsfeſt fern ſeiner Heimatſtadt in Florida verlebte, wo er ein behagliches Häuschen mit Motorjacht und eigenem Badeſtrand und einem ausgedehnten Golfplatz be⸗ ſaß; zugleich aber ſollte an dieſem feſtlichen Abend endlich auch der junge Herr Eugen Waſſung den Bekannten des Millionärs vorgeſtellt werden, der Neffe aus Germany, über den man in Risleys Um⸗ gebung natürlich„inoffiziell“ längſt unterrichtet war. Der äußere Rahmen des kleinen Feſtes war glanzvoll wie immer. Herr Risley hatte den Kreis oer Geladenen weiter als ſonſt gezogen; die ſchön⸗ ſten Mädchen der goldenen Jugend Chikagos waren anweſend und hohe Beamte des Staates Illinois, Vertreter von Film und Theater, von Wiſſenſchaft und Induſtrie und natürlich all die mehr oder weni⸗ ger markanten Köpfe des Geldadels der Metropole am Michiganſee⸗ Zu Herrn Fox, dem an ſolchen Abenden ganz unentbehrlichen Haus⸗ und Hofmarſchall, aber trat wie von ungefähr Fräulein Mabel Roderick, ſchlan⸗ ker und blonder denn je, in ihrer ſchwarzen Spitzen⸗ robe, auf der unter der linken Bruſt ein tellergroßer Schmetterling aus Brillanten glänzte und ſprühte. „Herr Fox, Sie werden es einrichten, daß ich bei Tiſch neben Herrn Risley zu ſitzen komme!“ ſagte ſie, eines ihrer waſſerblauen Augen blinzelnd zuſam⸗ menkneifend.„Ich habe mit Herrn Risley etwas Dringendes zu beſprechen!“ Der Hofmarſchall hob ein ganz klein wenig dite Schultern.„Die Tiſchordnung liegt bereits feſt, Fräulein Roderick! Rechts von Herrn Risley ſitzt die Gattin des Gouverneurs, links Frau Thuß!“ „Dann werden Sie dieſe langweilige Frau Thuß in Gottesnamen anderswo unterbringen!“ entſchied Mabel Roderick. Und zugleich glitt, ganz klein zu⸗ ſammengeknittert, ein größerer Geldſchein in die raſch ſich öffnende weiß behandſchuhte Rechte des i„Marſchalls“. 5 85 bei war! Den jungen Herrn Walker betrifft es, Ste Und gleich nach der indiſchen Vogelneſtſuppe, die man nach einem kleinen ſchwediſchen Vorgericht zu ſich genommen hatte, neigte ſich Mabel Rodericks blonder Scheitel zu Erneſt Risley hinüber. „Ich habe eine Bitte, Herr Risley! Eine große Bitte, die für Sie eine Kleinigkeit iſt!“ Der Hausherr zog die Brauen in die Höhe. Er kannte derla Bitten von Damen ſeines Bekannten⸗ kreiſes. Erſtaunlich großzügig pflegten die jungen und die älteren Dollarprinzeſſinnen zu ſein, wenn es ſich um eine„kleine“ Bitte handelte. Risley hatte Damen kennengelernt, die kaum„Danke“ geſagt hat⸗ ten, wenn er ihnen zehntauſend Dollar für irgend⸗ einen wohltätigen Zweck gezeichnet hatte, er hatte es erlebt, daß die rührige Gattin eines Bankpräſi⸗ denten ihn allen Ernſtes gebeten hatte, ſein Land⸗ haus in Florida für die Dauer ſeiner Abweſenheit erholungsbedürftigen Angeſtellten der Bank zu über⸗ laſſen, er hatte hundertmal ſeine Automobile, ſein Motorboot, ſeine Tennisplätze Leuten ſeines Per⸗ ſonals für irgendwelche Zwecke ausgeliehen, er war als Vermittler in Streitigkeiten aller Art, als Frie⸗ denſtifter für zerrüttete Ehen, als Vorſehung in werdenden dollargeſegneten Herzensbünden ange⸗ rufen worden. Das gelinde Mißtrauen, mit dem er jetzt in Ma⸗ bel Rodericks etwas unſicher lächelndes Geſicht ſah, war alſo nicht unbegründet. „Was iſt es denn?“ fragte er vorſichtig,„Soll ich am Ende den Papa ſchonend vorbereiten wegen— Douglas Perkins?“ Erneſt Risley ahnte nicht, wie ſehr er mit diefer Bemerkung danebengeſchoſſen hatte. ö „Pöh!“ machte Mabel unartig.„Douglas Per⸗ kins!“ Und ſie ſchickte einen verächtlichen Blick tafel⸗ abwärts, wo der Oelmillionär zwiſchen einer ſilber⸗ ſarbenen und einer roſaroten Dame den Genüſſen der Tafel zuſprach.„Er iſt für mich erledigt! Wenn Sie geſehen hätten, Herr Risley, wie er ſich henahm bei jenem Ueberfall... Kläglich, kann ich Ihnen ſagen, nichts anderes als kläglich!“ 5 ö „Nun“, begütigte Erneſt Risley,„es iſt ſchließ⸗ lich nicht jedermanns Sache, mit Gangſters umzu⸗ gehen! Was iſt es denn ſonſt, was Sie bebrückt, Fräulein Mabel?“ 5 535 „Ach, Herr Risley!— Es betrifft— jenen andern Herrn, der damals bei eben dieſem Ueberfall mit da⸗ werden ja den Namen wohl auch in den Zeitungen geleſen haben. Ihm verdanken Herr Perkins und ich doch allein unſere Rettung. Er iſt ein armer Teu⸗ fel aus Neuyork. Hat ſich als Tramp durchgeſchla⸗ gen. Sie ſollten ihn einmal erzählen hören. Er iſt wirklich ein überaus ſympathiſcher Menſch!“ Erneſt Risley ſah Mabel Roderick prüfend an. Er kannte die bewegte Jugend der blonden Millio⸗ närin. Er hätte ſich keinen Augenblick gewundert, eine ſtreng diskrete Herzensbeichte anhören zu müſſen. Aber Mabel ſprach ſchon weiter, „Selbſtverſtändlich haben Papa und ich uns er⸗ kenntlich gezeigt. Wir haben dem jungen Mann eine gewiſſe Summe gezahlt. Ich habe ihn in einem guten 1 untergebracht. Es iſt vorerſt für ihn geſorgt, E „Nur?“ fragte Erneſt Risley, während ihm ein 7 über die Schulter das Glas mit Rüdesheimer füllte. Und Mabel Roderick ſeufzte.„Er iſt ein ſo eigen⸗ artiger Menſch, dieſer Jonny! Er iſt ſo ungebärdig! Er ſagt, er wolle ſich nichts ſchenken laſſen Er könne arbeiten, und er wolle arbeiten!“ „Das iſt doch ein ſehr erfreulicher Zug an ihm!“ 13 ſagte Risley. „An und für ſich ja!“ Mabel ſeufzte noch unge⸗ duldiger,.„Sehen Sie, Herr Risley, nun komme ich zu dem, was ich Sie bikten wollte. Sie wiſſen, Papa hat nie mit der Induſtrie etwas zu tun gehabt. Sei⸗ nen Grundbeſitz verwaltet er mit einem kleinen Büro ſelbſt. Fabriken oder ſo etwas haben wir nie gehabt. Wir haben immer nur spekuliert!“ Erneſt Risley lächelte. 5 Aber Mabel achtete nicht darauf. „Ich habe Papa ſchon die größten Vorwürfe des halb gemacht. Denn wenn wir jetzt nur eine kleine Fabrik hätten, eine einzige nur, ſo könnte ich doch dem jungen Jonny Walker eine Beſchäftigung geben. Er iſt Ingenieur oder Mechaniker oder Motoxren⸗ ſchloſſer oder was weiß ich. Er iſt ſicher ein ſehr be⸗ gabter Menſch. Und da ſind nun Sie mir eingefa len, lieber Herr Risley! Sie haben doch mehr als ein halbes Dutzend von Betrieben in Ihrem Kon⸗ 8 1 5 kleine Armee von M hen. Herr Jonny Walker iſt, wie ich Ih ſchon fügte 1„ das wiederholt wahr⸗ 5 0. Januar 1938 1 ö 1 2 A b 8 hie „ auf eee. — Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Nummer 29 Mammutzühne Funde aus der Vor- und Frühgeſchichte— Intereſſanter Vortrag in Nußloch In dem ſchön geſchmückten Saale * Nußloch, 19. Jan. Fröhlich tönten die Weiſen der Dorfmuſik und prächtig ſtimmten auf dem letzten Dorfgemeinſchaftsabend die von den drei Geſangvereinen„Sängerbund“,„Sänger⸗Einheit“ und„Liederkranz“ gemeinſam unter Leitung von Chormeiſter Auguſt Ziegelmüller geſungenen Heimatlieder ein zu dem Vortrag, den der Be⸗ arbeiter des Dorf⸗ und Hausbuches, Fortbildungs⸗ ſchulhauptlehrer Karl Gehrig, über die auf Nuß⸗ locher Gemarkung gemachten Funde aus alter Zeit hielt. Auf einem Tiſch waren die meiſten dieſer Dinge, ſoweit ſie nicht im Kurpfälziſchen Muſeum in Hei⸗ delberg ſich befinden, ausgebreitet. Da ſah man Backenzähne und einen Stoßzahn eines Mammuts, ein Steinmeſſer aus der Tongrube der hieſigen Zie⸗ gelwerke, und noch eins, das der Jungbauer Fritz Mattle auf dem Breiten Weg fand. In zwei Teilen, teils vor und teils nach dem Kriege, wurde pon dem Arbeiter Johannes Schweickert ein zer⸗ brochenes zweiſchneidiges Bronzeſchwert aufgefun⸗ den, und zwar beim Tongraben in der Ziegelei. Das Schwert befindet ſich heute im Kurpfälziſchen Mu⸗ ſeum in Heidelberg. Im letzten Spätjahr legte Reichsautobahnwart Karl Olbert auf dem Alten Berg Skelette frei, die von Profeſſor Wahle in Heidelberg als aus der Merowingerzeit ſtammend gedeutet wurden. Beim Pflügen im Gewann„Sei⸗ tenweg“ brachte der Landwirt Jakob Bach im Jahre 1899 einen irdenen Topf mit über 150 Silbermünzen zum Vorſchein, die anſcheinend im Dreißigjährigen Kriege vergraben worden ſind. Der Reoͤner be⸗ nützte die Gelegenheit, um alle mit Erdarbeiten be⸗ schäftigten Perſonen zu bitten, dieſen ſtummen Zeu⸗ gen einer bewegten Vergangenheit in Zukunft er⸗ höhte Aufmerkſamkeit zu ſchenken und alle Funde ſofort anzumelden. Nach dem mit großer Aufmerkſamkeit verfolgten Vortrag war für gute Unterhaltung reichlich geſorgt. Unter anderem erregte der Radfahrerverein„Ale⸗ mannia“ mit ſeinen Vorführungen im Kunſtfahren auf der Bühne Bewunderung. Paprikakulturen bei Weinheim Erfolgreicher Anban U Weinheim, 18. Jan. Das zwiſchen Weinheim und Lützelſachſen gelegene Pilgerhaus baut ſeit zwei Jahren Paprika an. Anſtaltsleiter Klaiber, der ſich lange Jahre in tropiſchen Ländern aufhielt, konnte mit dem Anbau von Paprika die beſten Er⸗ folge erzielen. Auf dem im verfloſſenen Jahre be⸗ pflanzten Lande von 12 Ar hatte er 4000 Pflan⸗ gen gezüchtet, deren Ertrag in den benachbarten Großſtädten abgeſetzt wurde. Die Sendungen be⸗ liefen ſich bis auf ſieben Zentner. Nach dieſen Er⸗ folgen ſoll oe Anbaufläche im Jahre 1938 verdoppelt werden. ell Heddesheim, 18. Jan. Der langjährige Ehren⸗ vorſtand der Turngemeinde 1891, Martin Lüger, iſt nach ſchwerer Krankheit geſtorben. za Mörlenbach, 18. Jan. Werkzeugfabrikant Joſef Lorſch iſt im Alter von 73 Jahren geſtorben. ed Fürth i.., 18. Jan. Im vergangenen Jahre haben in hieſiger Gemeinde 733 Perſonen übernach⸗ tet. Gegenüber dem Vorjahre iſt eine erfreuliche Zunahme des Fremdenverkehrs zu ver⸗ geichnen. L. Wiesloch, 19 Jan. Als eine der älteſten Ein⸗ wohnerinnen konnte Frau Karoline Schuhmacher geb. Metzger in beſter Geſundheit ihren 84. Ge⸗ burtstag begehen. Ein ſingfreudiges Mitglied des MGG„Liedertafel“, Oberpfleger Anton Brück⸗ mann, konnte ſeinen 60. Geburtstag begehen und wurde aus dieſem Anlaß vom Verein geehrt. Ruud du L volziuqqun Blick auf die Spargelſtadt 40 Jahre Sportverein * Schwetzingen, 19. Januar. Im Mittelpunkt der vielen Veranſtaltungen des letzten Wochenendes ſtand die Jubiläumsfeier des Sporlvereins, der auf eine 40jährige Ver⸗ einsgeſchichte zurückblicken kann. Am Samstagabend wurde die aus dieſem Anlaß veranſtaltete Aus⸗ ſtellung„Vierzig Jahre Fußballſport in Schwet⸗ küwas desonderos! 0 0. 8 E 2 e 5 e Schiek. ll A e e 3 Dinge machen die Ammer Ipflablung 8 e f PECTO RAL. — d dentheke. schokolade-, Iee- u. Kaffee. zer dg a cdene gelen e Drucksache wirksam beuöhrt und erprobt deschgft 85 kbit. Fehler,„ wace n, Agro.. i 5 GEGEN ENKAL TUNE N, WI. 2 1 9 age in. Men 423 e 555 1188. 05 Papier, Schrift und einwandfreier Druck. eber 5 0 EN HEERK ENT abu g— 0 5 5 8 5 5 ö 0 Egebete 1 5 1. f 07. 25 80e Aesch ele 13 10 eee d. Geſch. In diesen Fragen sollten Sie stets dem Rat 5 245 „Baumann& 0. 111 ür. lo ellen Apolheken zu heben, Notmelllssche NM 2. E Verhaufshäuser Ten 25 1 des erfahrenen Druckers folgen. 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VK 10 prechstunden: 97 und/ Ir, samstags 91 Uhr 1 g 5 5 5 part. 1 Die N NZ. gelesen R 1..6/ Fernsprecher 249 51 ee 21— We öh. Fümſen⸗Apzeigen in die Az en ere Silber debeigewesern 5 — . eee deut — 3 5 — und Steinmeſſer zingen“ eröffnet. fand anſchließend eine ehrung ſtatt. Vereinsführer Steil und der Orts⸗ gruppenführer des Rfe Dr. Stoffel erinnerten in den Anſprachen beſonders an die gefallenen Sport⸗ kameraden des Weltkrieges. Ueberaus zahlreich waren die alten Sportler am Abend zum Alterstreffen erſchienen. Der Saal des„Bayeriſchen Hof“ reichte kaum aus, um all die Beſucher zu faſſen. Das Orcheſter unter Leitung von Herrn Ueltzhöfer leitete den Abend ein, worauf Vereinsführer Steil die Anweſenden herzlich will⸗ kommen hieß. In Anſprachen wurden dabei der 40 Jahre Fußballſport in Schwetzingen gedacht und ein reichhaltiges Programm ſorgte für beſte Unterhal⸗ tung. Im Saale des„Weißen Schwan“ hielt am Sonn⸗ tagnachmittag die Militär⸗ und Krieger⸗ kameradſchaft Schwetzingen ihre Jahreshaupt⸗ verſammlung ab. Die Kameradſchaft ſtand vor einer ſchweren Aufgabe, da der ſeitherige Vereinsführer Kamerad Schmiedberger infolge Verſetzung nach Karlsruhe ſein Amt zur Verfügung geſtellt hatte. Als neuer Vereinsführer wurde Kamerad Wei⸗ ßenſeel gewählt. eindrucksvolle Toten⸗ Iwisdien Iucd und Bergstraße Viernheimer Notizen UI Viernheim, 17. Jan. Im kommenden Sommer wird auf der Viern heimer Freilichtbühne „Theodor Körner“, der Sänger und Held im Frei⸗ korps von Lützow, zur Aufführung gelangen. Ein vaterländiſches Schauſpiel in fünf Akten mit einem Vorſpiel in vollſtändig neuer Beapbeitung durch den Spielleiter H. Winkenbach. Der Beginn der Spiel⸗ zeit iſt auf die Pfingſtfeiertage feſtgeſetzt. Mit der Einübung des Stückes und der Chöre wird nach Er⸗ teilung der Spielgenehmigung— deren Geſuch zur Zeit der Reichstheaterkammer in Berlin zur Ent⸗ ſcheidung vorliegt— begonnen. Was gibt es Neues in Lampertheim? zb Lampertheim, 19. Januar. Bei einer auf dem benachbarten Hofgut Kirſch⸗ gartshauſen veranſtalteten kleinen Geſellſchafts⸗ jagd wurde ein äußerſt gutes Reſultat erzielt. Wegen der Maul⸗ und Klauenſeuche hatte man von der üblichen Treibjagd Abſtand genommen. Den⸗ noch konnten die ſechs teilnehmenden Schützen ins⸗ geſamt 100 Haſen zur Strecke bringen. Weid⸗ manns Heil! * Am Montag beging Herr Michael Redig ſeinen 73. Geburtstag. Früher von Beruf Zigarrenmacher und Muſtker, war er bis ins Alter ein eifriger Feuerwehrmann und zugleich der Aelteſte der Wehr. 1. Die Gemeinde Lampertheim veranſtaltet am 11. 12., 13. und 16. Juni ihr Spargelfeſt. Die erſte Kirchweihe wird diesmal vorverlegt und zwar auf den., 5. und 6. September. Zlick auf Ludwigshafen Im Frühjahr: Volksmuſikfeſt Nach Frankenthaler Muſter ſoll in Ludwigshafen ein Elite-Orcheſter für Handharmonikamuſik gebildet werden H. Ludwigshafen, 19. Januar. Die bisherige Fachſchaft Volks muſik in der Reichsmuſikkammer, Bezirk Ludwigshafen, führte im Bürgerbräu ihre Fachtagung durch, die einen Einblick in den gegenwärtigen Stand der Volksmuſik und ihre kulturpolitiſchen Ziele vermit⸗ telte. Bezirksleiter Karl Bouquet berichtete über die Neubenennung der„Fachſchaft Volksmuſik“, die jetzt„Fachſchaft Inſtrumentalgemeinſchaften“ fir⸗ miert, und zu der jetzt auch die Abteilungen Sing⸗ gemeinſchaften, Spielſcharen und Lehrſtätten für Ju⸗ gend⸗ und Volksmuſik gehören. In ſpäteren Aus⸗ führungen als Leiter der Fachgruppe Hand⸗ harmonika beanſtandete Bouquet namentlich, daß die Handharmonika⸗Orcheſter oft nur mechaniſch Werke übernehmen, die urſprünglich für Orcheſter⸗ Beſetzung geſchrieben ſind. Verleitet durch die ſehr lückenhafte Fachliteratur ſpiele man oft ſehr primi⸗ tive„Bearbeitungen“. Friedrich Haag gehe dem⸗ gegenüber einen ganz neuen Weg. Er meint, daß ein Handharmonika⸗Orcheſter eine Mittlerſtellung einnehmen könnte zwiſchen Sinfonie⸗Orcheſter und Blaskapellen. Was die figurative Beweglichkeit dieſer Kapellen betrifft und ihre klangliche Viel⸗ farbigkeit, ſo werde die Handharmonika ſie zwar nicht erreichen, aber wer ihre dynamiſche Vielgeſtaltigkeit erkennt, weiß, daß oft ungeahnte Wirkungen erzielt werden können. Das Frankeuthaler Orcheſter, das während der Gaukulturwoche ſpielte, bezeichnete Bou⸗ quet als vorbildlich und als das beſte Hand⸗ harmonika⸗Orcheſter im Gau Saarpfalz und überhaupt im Reich. Nach dieſem Muſter will man in Ludwigshafen die beſten Kräfte zuſammenziehen und ein Elite⸗ Orcheſter bilden, deſſen Proben in 8 Tagen be⸗ ginnen ſollen. Es ſoll zunächſt nur aus 12 Mann beſtehen und eine Stimmteilung vornehmen. Kri⸗ tik an der bisher üblichen Geſtaltung der Vortrags⸗ folgen übte auch Landſchaftsleiter Dr. Feiler als Fachgruppen⸗Obmann für Liebhaber⸗Orcheſter und Blasmuſik. Insbeſondere regte er an, ſich mehr der modernen Kompoſitionen anzunehmen, und warnte vor Ueberſchätzung der eigenen Leiſtungsfähigkeit. Nach weiteren Referaten der Fachgruppenobmän⸗ ner für Mandoline, Gitarre und Zither wieſen Dr. Feiler und Bouquet auf das Volks muſikfeſt hin, das in Ludwigshafen für das Frühjahr(Mai oder Juni) vorbereitet wird und u. a. öffentliche Umzüge von Blaskapellen, Standkonzerte, einen Hameradſchaftsabend und vielleicht auch Wertungs⸗ 2 ſpiel der 30 im Bezirk anſäſſigen Volksmuſikvereine verſpricht. Erwähnt darf in dieſem Zuſammenhang wohl das Handharmonika⸗Konzert werden, das für kommenden Sonntag, nachmittags, im Nibelungen⸗ ſaal des Roſengartens angeſetzt iſt. Friedrich vergaß“ das Vezahlen Der Mann mit 22 Vorſtrafen Auf 22 Vorſtrafen hat es bisher der ledige 44 Jahre alte Friedrich Faber aus Ludwigshafen ge⸗ bracht. Hierunter befinden ſich mehrere Betrugsſtra⸗ fen. Im November 1937 war Faber wieder einmal „abgebrannt“, ging aber trotzdem in eine hieſige Wirtſchaft und machte eine Zeche, deren Bezahlen er indeſſen„vergaß“. Wegen Rückfallbetrugs ange⸗ klagt, verurteilte ihn das Amtsgericht zu zehn Mo⸗ naten Gefängnis unter Anrechnung der Un⸗ terſuchungshaft. Ein übler Burſche. Laut Bericht der Kriminal⸗ polizei konnte der Mann, der in letzter Zeit wieder⸗ holt Frauen und Mädchen in der Nähe des Fried⸗ hofs Frieſenheim unſittlich beläſtigte, geſtern ermit⸗ telt und feſtgenommen werden. Es handelt ſich um einen 46jährigen ledigen Tagner von hier. Geſegnetes Alter. Die 86. Wiederkehr ſeines Wiegenfeſtes feierte geſtern in aller Rüſtigkeit Phi⸗ lipp Paul Litzel, Ludwigshafen, Bleichſtraße 18. Herzlichen Glückwunſch! Wc W⸗Freivorſtellung im Pfalzbau. Im Ufa⸗ Palaſt im Pfalzbau wird für Montag, 24. ö.., eine WiHW⸗Freivorſtellung vorbereitet, bei der das Ufa⸗ Luſtſpiel„Weiberregiment“ läuft. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Großes Bürgerbräu, Ludwigſtraße: 20.15 Uhr Lichtbilder⸗ vortrag Dr. Deforths, Ludwigshafen, über„Deutſchland treibt Raſſenpolitik“ vor der Arbeitsgemeinſchaft der Berufskrankenkaſſen für Kaufmonnsgehilfen und weib⸗ liche Angeſtellte. 5 Großer Saal des JG⸗Feierabendhauſes: 20 Uhr Sonder⸗ konzert des JG⸗Bildungsausſchuſſes(Brohms⸗Lieder⸗ Quartett). Halle des Hundenburgparks: Ausſtellung„Der Weltkrieg“ der NSKOV. Leſeſaal des Geſellſchaftshaunſes: Geöffnet 15 bis 20 Uhr. Pfalzbau⸗ Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Uſa⸗Palaſt im Pfalzbau und Ufa⸗Rheingold:„Mutterlied“. Palaſt⸗Lichtſpiele:„Wo die Lerche ſingt“.— Union⸗Theater: „Der Kurier des Zaren“.— Atlantik:„Dohinten in der Heide“.— Alhambra Mundenheim:„Gplofieber“. Ein nachahmenswertes Beiſpiel ſozialer Geſin⸗ nung gab am Sonntag der Inhaber der hieſigen Bahnhofsgaſtſtätte. Anläßlich ſeines 30jährigen Be⸗ rufsjubiläums ließ er ſich für den Sonntag von der NSW eine Anzahl Kinder zwiſchen 10 und 12 Jaß⸗ ren aus kinderreichen Familien zur Verpflegung zuweiſen. 5 5 Im Wackerſaale fand am Samstagabend ein Ka⸗ meradſchaftsabend der 1907 entlaſſ Schul⸗ kameraden ſtatt, zu dem mit wenigen Ausnahmen alle erſchienen waren. Die Klaſſenlehrer von da⸗ mals, Rektor Niebler und Lehrer Mandel, hat⸗ ten ſich ebenfalls eingefunden. Im Mittelpunkt des bunten Unterhaltungsprogramms ſtand eine An⸗ ſprache von Rektor Niebler. d A Lampertheim, 19. Jan. Oberſteuerinſpektor Adam Boländer vom Finanzamt Worms, der im ganzen Steuerbezirk Worms beſtens bekannt iſt, wurde in den Ruheſtand verſetzt. Zum Pfarrer der Pfarrei Südoſt der Markus Gemeinde zu Frankfurt a. M. wurde Pfarrer Hans Dörr zu Büttelborn ernannt. Er war früher Pfarraſſiſtent in Lampertheim. Biblis erhält evangeliſche Kapelle Si i Lampertheim, 19. Jan. Die 3000 Seelen zäh⸗ lende Gemeinde Biblis hat eine katholiſche Kirche, doch iſt die Zahl der evangeliſchen Seelen in den letzten Jahren auf über 200 angewachſen, ſo oͤaß man ſeitens des Guſtav⸗Adolf⸗Vereins dazu entſchloſſen iſt, im jetzt begonnenen Jahr 1938 dem Bau einer beſcheidenen Kapelle näherzutreten. Biblis war zur Reformationszeit ganz evangeliſch. Im 30jährigen Kriege, nach der Schlacht am Weißen Berg bei Prag, kam jedoch Biblis zum Kurfürſtentum Mainz, und das bedeutete, daß die Bewohner zur katholiſchen Kirche zurückkehren mußten. Durch die benachbar⸗ ten Induſtrieſtädte ſiedelten ſich wieder Evangeliſche an, die bisher ihre Gottesdienſte mit Groß⸗Rohr⸗ heim zuſammen in einem Raum des Rathauſes ab⸗ hielten. Brief aus Eberbach ID Eberbach, 19. Jan. Die Veteranen kame⸗ radſchaft, die mit der Kriegerkameraoͤſchaft ver⸗ einigt iſt, kann im Jahre 1939 ihr 100jähriges Ju⸗ biläum begehen, das im würdigen Rahmen begangen werden ſoll. Unter der Leitung des Vorſitzenden Störzbach hielt die hieſige Ortsgruppe des Oöͤenwald⸗ klubs ihre ordentliche Hauptverſammlung ab, in der Schriftführer Dietz den Geſchäftsbericht und Kaß⸗ ſterer R. Hoffmann den Kaſſenbericht bekanntgaben. An den 15 Wanderungen waren insgeſamt 351 Per⸗ ſonen beteiligt, pro Wanderung durchſchnittlich 28. Bei der Ehrungsfeier am kommenden Sonntag kön⸗ nen 27 Mitglieder mit dem goldenen Abzeichen ge⸗ ſchmückt werden. e Bei den Neuwahlen wurde L. Störzbach einſtim⸗ mig wieder zum Vereinsführer gewählt. Neu ge⸗ wählt wurden Ferdinand Nuß als Werbewart und Adolf Maas als Preſſewart. Der neue Wanderplan wurde genehmigt. An der Hauptverſammlung in Schwetzingen wie an dem Wandertag der deutſchen Gebirgs⸗ und Wandervereine in Stuttgart nimmt die Ortsgruppe teil. Da vorausſichtlich 1940 hier die Hauptverſammlung des Odenwaldkubs ſtattfindet, ſoll die Werbung in erhöhtem Maße betrieben wer⸗ den. L. Baiertal, 18. Jan. Frau Liſette Kammerer, geb. Hötzer, konnte in geiſtiger und körperlicher Rü⸗ ſtigkeit ihren 83. Geburtstag begehen. Was hören wir? Donnerstag, 20. Januar Reichsſender Stuttgart .30: Früthkonzert..30: Fröhliche Morgenmuſik (Schallpl.).— 10.00: Volksliedſingen.— 11.30: Volksmuſik. — 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Muſikaliſches Allerlei. — 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Hörbilder und berichte von der Winterſportarbeit der HJ.— 18.30: Griff ins Heute.— 19.15: Tanz⸗ und Kleinkunſt(Schallpl.).— 19.40: In den Trainingslagern von Max Schmeling und Ben Ford.— 20.00: Schön iſt das Sodatenleben: Bei den Pionieren.— 21.00: Muſik des Rokoko.— 21.30: Wilhelm Schäfer zum 70. Geburtstag.— 22.00: Nachrichten.— 22.20: Worüber man in Amerika ſpricht. 22.35: Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender„„ .00: Schallplatten.—.30: Frühkonzert.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſik zum Mittag. 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Alte Muſik auf alten Inſtrumenten.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Soliſtenmuſik.— 18.45: Eu ropameiſterſchaften im Eiskunſt⸗ lauf.— 19.10: Feierabend⸗Unterhaltung.— 20.00: Heiteres aus deutſchen Singſpielen und Spielopern.— 21.15: Glück ohne Ruh. Liebesliederſpiel.— 22.30: Kleine Nachtmuſtk.— 23.00: Unterhaltungsmuſik. 5 7 Mittwoch, 19. Januar 1938 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Vom Beruf oͤer Gaßweſler Leiter der Hauptſtelle Schweſternweſen im Hauptamt für Volkswohlfahrt Von Günter Heusler, Einer der ſchönſten Frauenberufe(wenn man überhaupt die Arbeit der Schweſter als Beruf ſchlechthin bezeichnet), iſt die Tätigkeit öer Schweſter. In ihm ſind allen Gaben der Frau entſprechend der ihr von der Natur gegebenen Veranlagung weite Grenzen geſetzt. Er iſt der fraulichſte aller Berufe. Alles, was man von einer Schweſter erwartet: Hilfs⸗ bereitſchaft, Güte, Mütterlichkeit und wahres Frauen⸗ tum ſind die Weſenszüge einer echten Frau an ſich. Und ſo gibt es für die Frau kaum einen würdigeren Beruf neben dem der Mutter als den Schweſtern⸗ beruf. Es liegt im Weſen der Frau begründet, daß ſie zu allen Zeiten Helferin und Ratgeberin war. Von jeher hat es Frauen gegeben, die ihr Leben aus⸗ ſchließlich in den Dienſt an ihren Mitmenſchen ſtell⸗ ten. Die Urſachen für ihr Handeln ſind, ebenſo wie die Wege, verſchieden geweſen. Gleichviel aus wel⸗ chen Motiven heraus ſie ihrem Nächſten in Tagen der Krankheit und Not Hilfe leiſteten, ihre Arbeit wurde in erſter Linie durch das Gebot der Nächſten⸗ liebe beſtimmt. Der Nationalſozialismus hat, wie er allen unſeren Berufszweigen, Lebens⸗ und Da⸗ ſeinsformen ein auderes Geſicht gab, auch den Pflegeberuf mit einem anderen Sinn und einer neuen Zielſetzung erfüllt. Er hat einem großen Teil der deutſchen Schweſtern das in der Syſtemzeit verlorengegangene Ethos wiedergegeben. Die Arbeit der Schweſter im Drit⸗ ken Reich iſt auf den Dienſt am Volke abgeſtellt. Die NS⸗Volkswohlfahrt kann es ſich als großes Ver⸗ dtenſt anrechnen, daß ſie kurze Zeit nach oer Macht⸗ übernahme die Wichtigkeit der Mitarbeit der Schwe⸗ ſtern bei der Verwirklichung der ihr geſtellten Auf⸗ gaben auf dem Gebiete der Volkswohlfahrt und Volksgeſundheit erkannte. So wurde auch von der NS⸗⸗Volkswohlfahrt auf Anordoͤnung des Stellver⸗ treters des Führers die NS-Schweſternſchaft gebildet. In ihr kamen alle die Schweſtern zuſam⸗ men, die bereits in der Kampfzeit unter erheblichen Opfern für den Führer und die Bewegung einge⸗ treten ſind. Später iſt an die Seite der NS⸗Schweſternſchaft der Reichsbund der Freien Schweſtern und Pflegerinnen e. V. getreten. Während das Hauptaufgabengebiet der NS Schweſter die Gemeindepflege iſt, liegt der Wirkungsbereich der Schweſter des Reichs⸗ bundes in Anſtalten und Heimen. Die NS⸗Volkswohlfahrt ſieht in der Mithilfe ihrer Schweſtern in den verſchiedenſten Aufgaben⸗ gebieten vielfach die endgültige Möglichkeit der Durchführung der ihr geſtellten, beſonders ſchwie⸗ rigen Aufgaben. Hier iſt ihr ein Mittel in die Hand gegeben, nicht nur geſundheitsfördernd, ſondern auch ſeeliſch Einfluß zu gewinnen auf die, die der Idee des Nationalſozialismus entweder noch fernſtehen oder noch kein volles Verſtändnis entgegenbringen. Die Schweſtern der NSW werden damit zu wich⸗ tigen Helferinnen bei der Bildung zur Volksgemein⸗ ſchaft. Neben die reine Krankenpflege iſt, ent⸗ ſprechnd der Erkenntnis, daß Vorbeugen beſſer den Heilen iſt, die vorſorgende Geſundheitspflege ge⸗ treten. Wurde früher als Aufgabe der Schweſtee aus⸗ ſchließlich die Betreuung Erkrankter betrachtet, ſo tritt heute die Sorge um die Geſunderhal⸗ tung der erbbiologiſch geſunden Volksteile mehr und mehr in den Vordergrund. Es entſpricht außerdem der Auffaſſung von national⸗ ſozialiſtiſcher Geſundheitspflege, wenn der Erziehung der Geſundͤheit— der Geſundheitsführung— größter Wert beigemeſſen wird. Dem einzelnen Volksgenoſ⸗ ſen den Willen zur Geſundung oder zum Geſund⸗ bleiben zu erhalten und ihn durch eine entſprechende Geſundheitserziehung zu unterſtützen, iſt die erſte Aufgabe der nationalſozialiſtiſchen Gemeinde⸗ ſchweſter und Krankenſchweſter. Das Arbeitsgebiet der Gemeindeſchweſter iſt weit geſpannt und viel⸗ ſeitig. Sie iſt diejenige, welche die Hauptlaſt bet der Durchführung der neuen Aufgaben auf dem Ge⸗ biete der Geſundheitspflege und Geſundheitsführung zu tragen hat. Die Krankenhausſchweſter wird eben⸗ falls zu ihrem Teile ſoweit mithelfen, als es ihre Arbeit, die ſich vorwiegend auf die Krankenpflege bezieht, zuläßt. Beide: Gemeindeſchweſter und Kraukenhaus⸗ ſchweſter, werden ſomit die erſten Mitarbei⸗ terinnen des nationalſozialiſtiſchen Arztes, deſſen Arbeit ohne die Mithilfe der Schweſter un⸗ denkbar wäre. Die Geſundung eines Kranken hängt nicht allein von der Erkenntnis ſeines Leidens und der Verordnung einer entſprechenden Medizin durch den Arzt ab, ſondern in einem hohen Maße von der Fürſorge der Schweſter und dem Vertrauen des Kranken zu ſeinen Betreuern. Geleitet von dem fei⸗ nen Einfühlüngsvermögen der Frau iſt ſie mehr be⸗ rufen und geeignet als jeder andere, das Vertrauen der ihr Anvertrauten zu erringen. So wird die Schweſter in der Gemeinde Ratgeberin der Familie in allen Sorgen und Nöten des menſchlichen Lebens. Koſtüm:„Süßes Mädel“. Aus zweierlei farier⸗ tem Kattun. Ultra⸗Schnitt V 3265 Koſtüm:„Ma⸗ troſe“. Blaue Hoſe, rote Bluſe, weißer Kragen. Ultra⸗Schnitt V 3280 Koſtüm:„Bul⸗ garin“. In Weiß mit grün⸗roter Stickerei. Ultra⸗ Schnitt V 3278 Koſtüm:„In⸗ dien“. Blauer Rock, roſa Leib⸗ chen, Sade tupfter Schleier. Ultra⸗Schnitt V 3273 garin denſe i N habe und rote 2 8 Du Motto für unſer Faſchingsfeſt heißt diesmal: fahrt, die iſt luſtig.« Was ſoll ich da anziehen?„Natürlich ein Matroſenkoſtüm“, iſt jedermanns erſter Gedanke. Schön und ei, aber wird es nicht ſcharenweiſe flotte kleine Leichtmatroſen ge » Matroſen in langen Hoſen und in Bluſen mit großen Matroſen⸗ „ kragen? Gewiß, man könnte die Bluſe mal rot ſtatt weiß nehmen, aber ſchließlich bleibt es doch immer dasſelbe. Halt, ich hab's! See ⸗ fahrt führt in viele Länder; gehe ich alſo als„Indien“, fremdartig und geheimnisvoll. Weiter zartblauer Rock, roſa Leibchen und zwiſchen Rock und Leibchen fleiſchfarbene Seide, damit jeder zu⸗ nächſt denkt, da wäre überhaupt nichts. Natürlich gehört ein Schleier dazu, und um die Taille wickele ich wie einen Turban einen roten Seidenſchal. Oder ſoll ich mich als„Bulgarin“ verkleiden? Viel⸗ leicht iſt Indien aben und ein grünes i möchte: als„ſüßes Mädel“ gehen, denn ein Mädel hat jeder Matroſe! — Das Kleid mache ich mir aus kariertem Kattun. Blauweiß den weiten kurzen Rock und roſaweiß die Jacke. Und auf den Kopf kommt ein Strohdütchen. Jawohl, ſo machen wirs. Ahoi! Sprechende Ullstein-Schnitte heißen jetzt: „Sprechende Ultra-Schnitte“ „Eine See⸗ en, nicht das Richtige für mein Temperament. Die Bul⸗ mir in Weiß, dazu ein grünes Bolerojäckchen und tickerei. Nabe gelbe Stulpenſtiefel müßte das Koſtüm äppchen. Ach nein, jetzt weiß ich, was ich 2 A. T. Die Schweſter geht heute aus der Frauen⸗ ſchaft, dem BDM, der Landhilfe, dem Ar⸗ beitsdienſt hervor. Ihr Handeln wird durch die nationalſozialiſtiſche Veltanſchauung beſtimmt. Sie iſt damit ein vert⸗ voller Pionier im Kampf um die Gefunderhaltung unſeres Volkes. Sie bringt den Voksgenoſſen das Wiſſen um das Erbgut näher, weckt die Freude am Kind und erklärt den ihr Anvertrauten die von der Staatsführung ergriffenen geſundheits⸗ und volks⸗ politiſchen Maßnahmen. Selbſt feſt im Volke ſtehend, iſt ſie dem Leben gegenüber aufgeſchloſſen. Sie weiß um ihre Verpflichtung dem Volke gegen⸗ über, dem ſie ſich aufs innigſte verbunden fühlt. Aus dieſem Bewußtſein heraus hat ſie den ſchönen, wenn auch ſchweren Beruf der Schweſter ergriffen. In der Geſundheits⸗, Säuglings⸗ nud Krankenpflege erwirbt ſich die Schweſter reiche Keuntniſſe, die ſie ſpäter zu einer gu⸗ ten Ehefrau und deutſchen Mutter werden laſſen. Es iſt der Wunſch des nationalſozialiſtiſchen Staates, daß ſeine Schweſtern, die alle Vorausſetzungen mit⸗ bringen, die man von einer idealen Ehefrau er⸗ wartet, heiraten und ſomit zu Mitbegründerinnen neuer erbgeſunder Familien werden. 149. jahrgang/ Nr. 29 15.-Schweſteenſchaſt/ Deuiſches Rotes Rreuz/ Reichs bund dee Freien schweſteen Alte Möbel— neue Zwecke Ein Kapitel Heimberatung Der früher ſo beliebte Soßa⸗Umbau mit brei⸗ tem Sitzmöbel, zwei Seitenſchränkchen, ſtoffbezogener Rückwand und Spiegel, ſieht recht fremd in den klei⸗ nen neuzeitlichen Wohnungen aus. Und auch dort, wo eine Altwohnung genügend Raum für ein der⸗ artiges Möbelſtück gewährt, erkennt die Hausfrau vielleicht, daß es nicht mehr er modernen Zweck⸗ mäßigkeit entſpricht. Aber es macht ſoviel Freude, ohne viel Koſten aus eigener Geſchicklichkeit öie Wohnung zu verfün⸗ gen! Was den Umbau betrifft, ſo entfernen wir zu⸗ nächſt das Sofa, ſetzen es auf niedere Holzfüße und verwandeln es auf dieſe Weiſe in eine bequeme Couch für das Wohnzimmer. Erſtaunlich, wieviel Raum ſofort gewonnen wird, wenn der Um⸗ bau entfernt iſt und das Sitzmöbel— niedriger und ſehr behaglich— dicht an die Wand gerückt wird, an der man aus praktiſchen Gründen eine hübſche Stroh⸗ oder Baſtmatte mit glatten Holzleiſtchen befeſtigt. Die Rückwand des Umbaus wird ſchmaler ge⸗ macht. Geſchickte Männerhände können hier gut die Hälfte herausſägen. Dann werden die Umbau⸗ ſchränke rechts und links wieder angefügt, zwiſchen beiden eine Meſſingſtange feſt eingefügt, das Ganze hübſch geſtrichen, nachdem überflüſſige Verzierungen entfernt wurden. Die netteſte und preiswerteſte, zu⸗ gleich ſehr zweckmäßige Flurgarderobe iſt ent⸗ ſtanden! Um ſo mehr, als der häufig im Umbau eingearbeitete Spiegel nun erſt zu ſeiner vollen Würdigung kommt. In vielen Altwohnungen finden ſich auch noch eine ganze Reihe kleiner, zierlicher Tiſchchen, viel⸗ leicht mit Plüſch bezogen und mit Troddeln verziert. Wir entfernen den Ueberzug und ſorgen dafür, daß die Beine durch Verkürzen eine größere Standſicher⸗ heit bekommen. Führen wir jetzt ein Meſſing⸗ oder Bambusrohr ſenkrecht durch das Tiſchchen, in dem wir eine elektriſche Zuleitung verbergen, und krönen wir das Rohr mit einem ſelbſtgebaſtelten Lampen⸗ ſchirm aus Pergamentpapier, mit Lederriemchen ge⸗ ſchnürt, ſo haben wir eine ſehr moderne und prak⸗ tiſche Leſelampe mit Tiſchchen. Gertrud Abel. Riesenauswahl in Wolle für Pullover und aparte Kleider, finden Sie im * 00 in der Kunststraße . N 3, 10 Ndiuten Ldclelen n, Man muß ſich zu helfen wiſſen Nur nicht verblüffen laſſenn Die Technik hat uns Frauen verwöhnt. Wir fin⸗ den die zweckmäßigſten Geräte für alle Verrichtun⸗ gen beim Kochen und Reinemachen vor. Aber dieſe guten Dinge ſind nicht dazu da, um uns das Denken abzugewöhnen. Iſt irgendeine dieſer hilfreichen Er⸗ findungen außer Tätigkeit geſetzt, ſo müſſen wir uns auch ohne ſie behelfen können. Was machen wir, wenn das Nudelholz nicht benutzbar iſt? Wir nehmen eine Flaſche zum Aus⸗ rollen des Teiges; ſie tut ganz ausgezeichnete Dienſte. Wenn die Gußſpritze nicht funktioniert, langen wir uns eine Tüte her, legen ſie innen mit Pergament aus, ſchneiden vorſichtig unten die Spitze weg und benutzen ſie nun zum Auſſpritzen des Zuckerguffes oder des Krems. Auch als Trichter läßt ſich die ſpitze Tüte gebrauchen. Iſt die Müllſchau⸗ fel nicht zu finden, nehmen wir ein Stück feſte Pappe an ihrer Stelle. Kann der Durchſchlag oder das Sieb wegen anderweitiger Benutzung nicht verwen⸗ det werden, ſo ſchlagen wir in eine alte Konſerven⸗ büchſe mit einem feinen Nagel einen Kranz von Löchern und ſchon iſt uns geholfen. Es kommt nur auf die Geiſtesgegenwart der Hausfrau an, die ſich nicht gar zu abhängig von ihren ſtummen Dienern macht. Nur nicht verblüf⸗ fen laſſen! E ſch. 11 Genüſſe, die der Apfelvorrat bietet Neue Gerichte für alle Zwecke Da es Zeit wird, dem Apfelvorrat im Keller zu Leibe zu rücken, damit nicht durch zu lange Lagerung größere Verluſte entſtehen, bringen wir heute einige neue Apfelſpeiſen, die zur Bereicherung unſeres Magen⸗ fahrplanes dienen dürften.„Abwechſlung erfreut“, das wußten ſchon die alten Griechen und Römer—, worum ſollten wir nicht uns dieſe Worte zum Wahlſpruch nehmen, um recht viele hübſche Apfelgerichte auf den Tiſch zu bringen? Da gißt es erfriſchende Apfel⸗Vorgerichte, die bei Abſpannung eine noch wohltuendere Wirkung auslöſen als ein Teller heiße Suppe. Auch als Hauptgericht nach einer kräftigen Suppe können Aepfel Verwendung finden, ge⸗ ſchmort ſind ſie Gemüſeerſatz und als Nachtiſch ſind ſie in den verſchiedenſten Formen unvergleichlich. Zwei Vorgerichte Gefüllte Aepfel werden geſchält, ausgehöhlt und mit einem Salot aus ſtifte⸗ lich geſchnittenem rohem Sellerie, den man mit etwas Mayonnaiſe oder einer Salattunke aus Zitronenſaft, etwas Oel, Zucker und Salz längere Zeit hat ziehen laſſen, gefüllt. Aepfel mit Fruchtmark Die geſchälten Aepfel werden ziemlich ausgehöhlt, das Fruchtmark fein verwiegt, mit dem Saft einer Orange und feingewiegten Nüſſen vermiſcht und wieder eingefüllt; obenauf einen Tupfen roten Gelees oder Marmelade. Zwei Hauptgerichte Apfelbettelmann Man ſchneidet etwa 7 Kilo Aepfel in Achtel, kocht mit einem Viertelliter Waſſer und entſprechendem Zucker weich. Dann erhitzt man fünfzig Gramm Butter in der Pfanne oder in einer feuerfeſten Form. Ein 4 Kilo trockenes, geriebenes Schwarzbrot wird mit etwas feinem Zimt, ge⸗ ſtoßenen Nelken, Zucker, Korinthen und geriebener Zitro⸗ nenſchale vermiſcht. Dann gibt man ſchichtweiſe Aepfel und Brot hinein, ſo daß unten und oben Brot iſt. Man belegt mit Butterflocken und bäckt das Ganze eine halbe Stunde. Apfelſtrudel(einfache Art) Man bereitet einen Nudelteig aus 250 Gramm Mehl, 2 Eiern, etwas Waſſer und walnußgroß Butter. Den Teig wellt man gonz dünn aus und belegt ihn mit einer Miſchung von in kleine Scheiben geſchnittenen Aepfelu, geriebenen Nüſſen, geſtoßenem Zimt(leicht mit etwas Milch anfeuchten). Dann rollt man den Strudel vorſichtig zu⸗ ſommen, legt ihn in eine Auflaufform oder Brafkpfanne und gießt ſtark verklapperten Rahm und ſaure Milch dar⸗ über, ſtreut Butterflöckchen und feingeſtoßenen Zucker dor⸗ über. Im Backofen backen, bis ſich ein braunes Krüſtchen gebildet hat, etwa fünfviertel Stunden. 1 Apfel als Gemüſeerſaz Die Aepfel werden gründlich gewaſchen, aber nicht ge⸗ ſchält. Man halbiert ſie und ſticht das Kernhous aus. einem Kochtopf läßt man etwas Zucker flüſſigbraun wer⸗ den, gibt das Obſt hinein und läßt es unter vorſichtigem Rühren mit einem Holzlöffel leicht anbräunen. Dann gibt man etwas Waſſer zu und läßt es zugedeckt weichſchmoren, Gute Beigabe zu Hammel⸗, Rinds⸗ und Kolbsbraten. Oder: die ungeſchälten Aepfel werden ausgehöhlt. In die Höhlung gibt man etwas Butter und Zucker, ſetzt die 19 in eine Auflaufform und läßt ſie im Backofen weich⸗ ſchmoren. 5 Apfel zum Nachtiſch . Aepfel im Schlafrock Aus nicht zu großen Aepfeln ſticht man das Kernhaus aus und ſchält die Aepfel, die man dann mit ſeinem Zucker beſtreut. Wenn vorhonden, gießt man etwas Rum oder Weinbrand darüber und läßt die Aepfel einige Zeit ſtehen. Man rollt Mürbteig dünn aus, ſchneidet ihn mit dem Kuchenrädchen in viereckige, paſſende Stücke, legt auf jedes Teigſtück einen Apfel und ſchlägt die vier Spitzen oben in der Mitte zuſommen. Man beſtreicht ſie mit Eigelb und Zucker, ſetzt ſie auf ein mit Butter beſtrichenes Blech ung bäckt ſie bei Mittelhitze ſchön brann. Verfeinern kaun man dieſes Gericht, wenn mon die Aepfel vorher mit ſein⸗ geſchnittenen Mandeln oder Nüſſen, Zucker und geriebener Zitronenſchale füllt. 5 5 felſalat 1 5„Ap Säuerliche, mürbe Aepfel Rahm oder geſchlogener Sauermilch vermiſcht und vor dem Anrichten mindeſtens zwe! Stunden durchziehen laſſen. Apfelſahne für Geneſende 7 Eine halbe Taſſe friſcher aa unde mit zwei L Ae ben Kaffeeſahne und, b6r e der Seibntzkets. reicht man gerbſtetes Wei oder Lehne, — Serantworllich Morgol Schuber Mann bern 8. werden in längliche, ſeine Stifte geſchnitten, mit reichlich Zucker und etwas ſaurem es k⸗ ö 1 1 2 N Mittwoch, 19. Januar 1938 HANDELS- U WIRTSOI der Neuen Mannheimer AFTS-ZET TUNG Mittag-Ausgabe Nr. 9 Zeitung eee eee, „Weiler enge Zusammenarbeit zwischen Slaaisführung und Wirischafi“ Ein Aufruf Görings an die Wirischaff Die Januar⸗Folge des„Vierjahresplau“ wird von einem Aufruf des Miniſterpräſidenten Generaloberſt Göring an die Wirtſchaft eingeleitet, der folgenden Wortlaut hat: „Das Jahr 1937 iſt ein Jahr größter Anſtrengungen, aber auch größter Erfolge geweſen. Gewiß hat es uns, namentlich auf wirtſchaftlichem Gebiet, mancherlei Schwie⸗ rigkeiten gebracht. Sie ſind überwunden worden, wei jede neue Situation uns unerſchüttert und bis zum Letzten ent⸗ ſchloſſen fand, allen Schwierigkeiten zum Trotz den Erfolg zu erringen. Dank des freudigen Einſatzes aller Arbeits⸗ unſeres Volkes, die der Parole des Führers Folge leiſteten, wurde der Erfolg errungen. Der tatkräftige Ein⸗ ſatz aller Führungsſtellen in Staat und Wirtſchaft hat die Millionen Arbeitskräfte auf das eine Ziel ausgerichtet. Die gleiche enge Zuſammenarbeit zwiſchen Staatsführung und Wirtſchaft wird auch im neuen Jahre die Grundlage ſein, auf der die Neugeſtaltung und der Ausbau unſerer deut⸗ ſchen Wirtſchaft durchgeführt wird. Die politiſche Führung, die ſtark und entſchloſſen dieſes Ziel anſtrebt, muß heute mehr denn je tatkräftigſte und eigen verantwortliche Mit⸗ arbeit der Wirtſchaft verlangen. Nur auf dieſer Grund⸗ lage der gemeinſamen Zuſammenarbeit wird es auch mög⸗ lich ſein, den Intereſſen des einzelnen in der Gemeinſchaft gerecht zu werden. Die Sorgen und Nöte der deutſchen Arbeiterſchaft ſind mir ebenſo bekannt wie die der Wirt⸗ ſchaftsführer. Allein die enge und aufrichtige Zuſammen⸗ arbeit in der Wirtſchaft ſelbſt wie auch zwiſchen Staat und Wirtſchaft wird ſie überwinden können. Der Wille zu ver⸗ trauensvoller Zuſammenaxbeit darf aber nicht allein auf ſeiten der ſtaatlichen Führung vorhanden ſein; in gleichem Maße müſſen die führenden und verantwortlichen Männer der Wirtſchaft bei all ihren Maßnahmen von echtem Ge⸗ meinſchafts⸗ und Zuſammenarbeitswillen beſeelt ſein. Mein Wunſch und meine Erwartung für das kommende Jahr iſt daher, daß es die Ergebniſſe fruchtbarer Zuſammenarbeit auf allen Gebieten des Wirtſchafts⸗ und Soziallebens er⸗ kennen läßt. Größte Verantwortung wird auf die Schul⸗ tern jedes einzelnen Aufgabenträgers gelegt werden. Ueber ihrer Verantwortung aber ſteht der einheitliche Wille, der die verſchtedenen Meinungen ausgleicht und in die vom Führer befohlene Richtung lenkt. Durch enge und ver⸗ trauensvolle Zuſammenarbeit werden wir auch im neuen Jahre dem vom Führer geſteckten großen Ziele wieder ein gewaltiges Stück näherkommen.“ Auknüpfend an die in dem Aufruf gegebene Parole „Zuſammenarbeit“ kennzeichnet Dr. Peterſen unter der Ueberſchriſt„Zuſammenarbeit verlangt Perſönlichkeiten“ die Weſensmerkmale echter Zuſammenarbeit und Gemein⸗ ſchaft und der echten Perſönlichkeit, insbeſondere der Füh⸗ rexperſön lichkeit.„Nur im Dienſt an einer überperſönlichen, an einer Gemeinſchaftsaufgabe bildet und bewährt ſich die Perſönlichkeit, nur hier findet ſie ihre ewig gültigen Maß⸗ ſtäbe, und nicht in einer individuellen Selbſtherrlichkeit. gleht dieſer Geiſt in das deutſche Führertum und nicht zu⸗ letzt in das Führertum der deutſchen Wirtſchaft ein, dieſer Geiſt, der die Sache, die Idee, das Ziel des Führers über alles ſtellt, dieſer Geiſt echter Perſönlichkeit, ſo wird der Wunſch und Wille des Beauftragten für den Bierjahresplan aufs beſte erfüllt werden: Das neue Jahr wird im Zeichen fruchtbarer Zuſümmenarbeit auf allen Gebieten unſeres Wirtſchafts⸗ und Soziallebens ſtehen.“ Bherſt. Ob gibt in der neuen Folge einen umfaffenden Ueberblick über die Nichteiſenmetallwirtſchaft Deutſchlands und der Welt, wobei insbeſondere die gegenwärtige und künftige Entwicklung bei den Leichtmetallen aufgezeigt wird. Anſchließend ſchildert Oberforſtmeiſter v. Monroy Deutſch⸗ lands Holzwirtſchaft. Von einer Darſtellung der Holzbilanz ausgehend kennzeichnet er die verſchiedenen Verwendungs- gebiete des Holzes und ſonſtiger Rohſtoffe des Waldes ſo⸗ wie die notwendigen ſorſtwirtſchaftlichen und organiſatori⸗ ſchen Maßnahmen. Unter der Ueberſchrift„Die Erzeu⸗ gungsſchlacht— eine Futterſrage“ bringt Staatsſekretär Hacke zum Ausdruck, daß die Vorausſetzung einer Sicherung der Broigetreideverſorgung die Sicherung einer ausreichen⸗ den Futterverſorgung iſt, die wiederum notwendig iſt, um die Fleiſch⸗, Fett⸗ und Eierverſorgung zu gewährleiſten. Die Kernfrage der Erzeugungsſchlacht ſei die Steigerung der Futtererzeugung. Ein Aufſatz von Miniſterialxrat Dr. Münz ſchildert im Anſchluß an das Geſetz über den Ausbau der Rentenver⸗ ſicherung die Geſundung der deutſchen Sozialverſicherung. „Wirtſchaftsplanung und internationale Ordnung“ iſt das Thema eines Beitrages von Sir Joſiah Stamp, Lon⸗ don, in dem er die Anſichten kennzeichnet, die der Durch⸗ ſchnittswirtſchaftler im Auslande und namentlich in Eng⸗ land pam Vierfahresplan hat, und auf die Zuſammenhänge zwiſchen den nationalwirtſchaftlichen Tendenzen und den Tendenzen zu freierem internationalem Warenaustauſch eingeht. Niemand werde Deutſchland ſeinen großen Erfolg bei der Durchführung des Vierjahresplanes neiden, voraus⸗ geſetzt, daß es die Welt der Mitarbeit ſeiner genialen Gei⸗ ſteskraft, ſeiner genialen Begabung bei der Behandlung öffentlicher Angelegenheiten und ſeiner wiſſenſchaftlichen und induſtriellen Erfahrung nicht beraubt. An kürzeren Beiträgen ſind aus der neuen Folge u. a. hervorzuheben: „Soziale und wirtſchaftliche Bedeutung der Arbeitsphyſio⸗ logie“,„Tätigkeit der Gemeinden auf dem Abwaſſergebiet“ und ein Beitrag von den Leitern der Wirtſchaftsgruppen „Papier-, Pappen⸗, Zellſtoff⸗ und Holzſtofferzeugung“ und „Druck und Papierverarbeitung“ zum Thema„Durch Ord⸗ Aung und Selbſtverantwortung zur Wirtſchaftsfreiheit“. Neichsbankausweis Weiterhin kräflige Enflasſung In der zweiten Januarwoche hat ſich nach dem Ausweis der Reichsbank vom 15. Januar 1938 die Entlaſtung des Noteninſtituts kräftig ſortgeſetzt, was in einer Verringerung r geſamten Kapitalanlage um 280,3 auf 3 488,0 Mill. 4 zum Ausdruck kommt. Von dem Rückgang entfallen 267,3 Mill„ auf die Beſtände an Handels wechſeln und Schecks, die ſich nunmehr auf 5 031,3 Mill. J ſtellen, 3,1 Mill. 4 auf die Lombardforderungen, die auf 44,7 Mill. abnahmen, und 10, Mill.„ auf Reichs ſchatzwechſel, die noch mit 18,2 Mill. ausgewieſen werden, während die deckungsfähigen Wertpapiere eine Zunahme um 9,3 auf 107,3 Mill. 4 ver⸗ zeichnen. Die Beſtände an ſonſtigen Wertpapieren ſind bei einer geringfügigen Zunahme mit 286,5 Mill. 4 nahezu inverändert. Nachdem in der erſten Jauuarwoche 91.1 v. H. der Ultimoſpitze abgebaut waren, ſind bis zum 15. Januar 2 v. H. der am Jahresultimo neu beanſpruchten Kredit⸗ mittel wieder zurückgefloſſen. Zum gleichen Zeitpunkt des rlahres betrug der Entlaſtungsprozenlſatz ſogar 125,3 v. Te doch iſt dabei zu berückſichtigen, daß im Dezember 1936 Im egenſatz zum Dezember 1937 bereits in der dritten Mo⸗ natswoche ein ſtärkeres Auſteigen der Kapitalanlage zu ver⸗ zeichnen war, ſo daß unter dieſem Geſichtspunkt die echte Entlastung in dieſem Jahr noch höher erſcheint als im Vor⸗ t. Die Zunahme der ſonſtigen Aktiven um 76,8 auf 75 Mill.„ hängt mit der Inanſpruchnahme des Be⸗ kriehskredites des Reiches zuſammen. In dieſem Zufam⸗ menhang kann angenommen werden, daß die am 15. Januar fälligen unperzinslichen Reichsſchatzanweiſungen zum größ⸗ Teil nicht prolongtert worden ſein dürften. Auf der Paſſtpſeite des Reichsbaukſtatuts wird der Um⸗ lauf an Reichsbanknoten um 260,2 Mill. 4 niedriger mit 4 857,4 Mill.„ ausgewieſen. Der Umlauf an Scheidemün⸗ zen nahm um 51,1 auf 1485 Mill.„ ab. Die Erhöhung der Giroguthaben um 103,5 auf 826,6 Mill./ verteilt ſich mit dem größeren Betrage auf die privaten Konten; aber auch die öffentlichen Konten zeigen eine Steigerung. Der ge⸗ ſamte Zahlungsmittelumlauf ſtellte ſich am Stichtag auf 6 720 Mill.„ gegen 7032 Mill.„ in der Vorwoche, 6 942 Mill.„ zum gleichen Zeitpunkt des Vormonats und 6371 Mill.„ zum entſprechenden Vorjahrstermin. Damit hat ſich die Spanne weſentlich auf 349 Mill./ verringert. Die Beſtände an Gold und deckungsfähigen Deviſen ſind per Saldo um 0,1 auf 76,3 Mill./ zurückgegangen, wobei ſich die Goldͤbeſtände bei einer Zunahme um 35 000/ auf 70,7 und die Depiſenvorräte bei einem Rückgang um 149 000 Mark auf 5,6 Mill./ belaufen. 20 Jahre Lia Es iſt jetzt gerade 20 Jahre her, ſeit die Univerſum⸗ Film Ach(Ufa), deren Gründungsverträge kurz vor Ende des Jahres 1917 abgeſchloſſen wurden, ihre Tätigkeit auf⸗ nahm. Die Ufa⸗Gründung war damals ein großes Ereig⸗ nis.„Durch dieſe Gründung iſt ein Unternehmen von großer, nationaler, politiſcher, wirtſchaftlicher und kul⸗ tureller Bedeutung geſchaffen“ ſchrieb ſeinerzeit Hinden⸗ burg. Für die deutſche Filmwelt beſtand das Senſationelle dieſer Gründung, bei der das preußiſche Kriegs⸗Mini⸗ ſterium federführend war, nicht nur in der Tatſache, daß das AK des neuen Konzerns die bisher in der deutſchen Filminduſtrie beiſpielloſe Höhe von 25 Mill./ erreichte, ſondern faſt noch mehr in der Zuſammenſetzung des erſten Aufſichtsrates, in dem alle bedeutenden deutſchen Wirt⸗ ſchaftskreiſe waren. Damit wurde der deutſche Film, der bisher ein bloßes Schattendaſein geführt hatte, ſelbſt zu einem wichtigen Faktor der Wirtſchaft. Ein vielverſpre⸗ chender Auftakt war es, daß es bei Gründung der Ufa ge⸗ lang, die etwa 60 deutſchen Filmtheater, die die däniſche Nordiſk⸗Film⸗ Company in 40 deutſchen Städten beſaß, aufzukaufen; dieſe Theater bildeten den Grunoſtock des dann allmählich immer mehr ausgebauten Theaterbeſitzes der Ufa. In der Zeit des Stummfilms brachte die Ufa eine große Anzahl von Spiel⸗, Kultur⸗ und Lehrfilmen heraus, die auch im Auslande Aufſehen erregten. Im Jahre 1929 ſtellte ſich die Ufa mit Energie und Schnellig⸗ keit auf den Tonfilm um und übernahm auch damit in der deutſchen Spielfilmproduktion die Führung. Rückblickend kann heute feſtgeſtellt werden, daß die bisherige Ufa⸗ Geſchichte ſich im weſentlichen mit der Geſchichte der deutſchen Filmkunſt deckt. Vor einer Einigung in den Nheinschifflahrisbesprechungen Am 18. Januar wurden in Duisburg die Verhandlungen zwiſchen den Vertretern der Rheinreedereien und dem Schifferbetriebsverband für den Rhein über die Frachten⸗ höhe der für das laufende Jahr vorgeſehenen Schiffsgeſtel⸗ lungsverträge ſortgeſetzt. Wie der SW erfährt, trugen die Beſprechungen weſentlich zur Klärung der zur Verhand⸗ lung ſtehenden Fragen bei, ſo daß man hofft, ohne Mit⸗ wirkung des urſprünglich vorgeſehenen Schiedsrichters zu einer freiwilligen Verſtändigung zu kommen. Die Vertreter des Schifferbetriebsverbandes wollen ihrer am Dienstag nächſter Woche ſtattfindenden Beiratsſitzung noch verſchie⸗ dene Einzelfragen unterbreiten. Ende nächſter Woche kom⸗ men dann beide Parteien wieder zuſammen, um eine end⸗ gültige Verſtändigung zu erzielen. heu⸗ ver⸗ ins⸗ ein⸗ * Frankenthaler Brauhaus, Frankenthal, In der tißen H, in der 10 Aktionäre mit 943 200% AN treten waren, wurden die Vorſchläge der Verwaltung, befondere die Verteilung einer Dividende von 5 v. Heß ſtimmig genehmigt. * Gemeinnützige Wohnungsbaugeſellſchaft für Werks⸗ angehörige der J6 Farbeninduſtrie Ac in Ludwigshafen am Rhein mbiß. Gemäß bereits durchgeführtem Geſell⸗ ſchafterbeſchluß vom 10. Dezember 1987 wurde das Stamm⸗ kapital der Geſellſchaft um 930 000% auf 530 000/ erhöht. * Polyſins 2(0) v. H. Dividende. Der Abſchluß der G. Polyſius Ac(Maſchinenfabrik), Deſſau, zum 30. Sept. 1937 weiſt bei unveränderten Anlagen⸗Abſchreibungen von wieder 0,295 Mill.„ und anderen Abſchreibungen von 20 000(174 0000„/ einen Reingewinn von 0,386 Mill. aus. 0, Mill.„/ werden der geſetzlichen Reſerve zugeführt umd 2 v. H. Dividende ausgeſchüttet(0,85 Mill.„ im Vor⸗ jahre geſchaffſene junge Aktien waren am 30. September 1937 noch nicht dividendenberechtigt). Laut Geſchäftsbericht ſind die Erwartungen für das Jahr 1936⸗37 weit über⸗ troffen worden. Der Umſatz erhöhte ſich gegenitber dem Vorjahr um 48 y.., gleicherweiſe der Auftragsbeſtond im Durchſchnitt des Geſchäftsjahres, der nahezu 100 v. H. höher war als im Vorjahre. Es handelt ſich hierbei durch⸗ weg um Aufträge, die das Spezialgebiet der Geſellſchaft, nämlich Zementmaſchinen, betreffen. Die Steigerungen entfallen überwiegend auf den Export. Vom Auftrags⸗ beſtand am Bilanzſtichtage ſind rund 80 v. H. Exportauf⸗ träge. * Un veränderte Ausſuhrpreiſe des Internationalen Walzcrahtverbandes. Nachdem im Dezember vergangenen Jahres der Internationale Walzoͤrahtverband unter Um⸗ wandlung in ein reines Exportſyndikat bis Mitte 1938 verlängert werden konnte, wurde in dieſen Tagen in Paris eine Sitzung abgehalten in der die neuen Satzungen des Verbandes erörtert wurden. Im übrigen wurde die Marktlage beſprochen und beſchloſſen, die derzeitigen Aus⸗ fuhrpreiſe weiter unverändert beizubehalten. * Gründung eines deutſch⸗ jugoſlawiſchen Forſt⸗ und Holzwirtſchaftsausſchuſſes. Vom Reichsforſtamt wird mit⸗ geteilt, daß nach einem Beſchluß der zwiſchen dem Deut⸗ ſchen Reich und dem Königreich Jugoflawien eingeſetzten Regierungsausſchüſſe, der im September 1937 gefaßt wurde, in dieſen Tagen ein deutſch⸗fugoſlawiſcher Forſt⸗ und Holz⸗ wirtſchaftlicher Ausſchuß eingeſetzt worden iſt, dem Sach⸗ verſtändige aus Kreiſen der Erzeuger Bearheiter und Ver⸗ teiler(Handel) der Forſt⸗ und Holzwirtſchaften beider Länder angehhren. Der Ausſchuß ſoll unter ſtaatlicher Führung im Einvernehmen mit den Regierungsausſchüſſen alle Fragen des Holzverkehrs zwiſchen beiden Ländern be⸗ handeln; ſeine hauptſächlichſte Aufgabe ſoll es ſein, den beiden Regierungsausſchüſſen aus der Praxis heraus Maß⸗ nahmen vorzuſchlagen, die geeignet ſind, die forſt⸗ und holzwiriſchaftlichen Beziehungen der beiden Länder ſtändig zu verbeſſern und zu vertiefen. Der Erkenntnis, daß die Wirtſchaftsbeziehungen zwiſchen zwei Völkern nur auf Gegenſeitigkeit beruhen können, ſoll auch in dem deutſch⸗ jugoſlawiſchen forſt⸗ u. holzwirtſchaftlichen Verkehr Durch⸗ bruch verſchafft und damit beide Teile ſchädigende Kriſen ausgeſchaltet werden. Mit 157,6 Mill. Dinar ſteht Deutſch⸗ land in der jugoflawiſchen Holzausfuhr an dritter Stelle. Es ſind zweifellos Vorausſetzungen ſowohl für eine Pro⸗ e der jugoflawiſchen Holzwirtſchaft als auch für einen Ausbau der bisherigen deutſchen Holz⸗ einfuhr aus Jugoſlawien in weitem Maße gegeben. Die erſte Tagung des Ausſchuſſes wird in der Zeit vom 26. bis etwa 29. dieſes Monats in Eiſenach ſtattfinden. * Sanierung der Motor⸗Columbus beſchloſſen. Die Motor⸗Columbus Ach für elektriſche Unternehmungen in Baden(Schweiz) genehmigte den Jahresabſchluß zum 31. Oktober 1937. Der Gewinn von 2,46 Mtll. ſchwetz. Franken dient zur Verminderung des Bewertungsausfalls auf 23,74 Mill. ſchweizer Franken. In der ao. HB wurde emäß den Anträgen des Verwaltungs rats beſchloſſen, das Grundkapital von 93,5 auf 35,25 Mill. ſchweizer Franken herabzuſetzen durch Verminderung des Nennwerts der Aktien, Reihe A, von 500 auf 300 ſchweiz. Fr. und der Aktien Reihe C, von 50 auf 25 ſchweiz. Fr. Der freiwer⸗ dende Betrag wird in der Hauptſache zur Abſchreibung des Bewertungsausfalls und zur Schaſſung einer Sonderrück⸗ lage verwandt. *Die Schweiz wehrt ſich gegen die neuerliche Invaſion von Fluchtkapital. Der Schweizeriſche Bundesrat hat am Dienstag die Frage des großen Goldzufluſſes bei der Na⸗ tivnolbank— zweite Januarwoche 97,85 Mill. sfr.— be⸗ handelt. Er hat Labei ſeſtgeſtellt, daß offenbar das Gentle⸗ man⸗Agreement, das mit den Bonken zur Verhinderung des Zuſtromes ausländiſcher Fluchtkapitalien abgeſchloſſen Wie bereits be⸗ Fluchtgoldes aus Frankre bnalbank hat nun im Einvernehmen mit dem Bundes ſofort die Prüfung der Frage auf⸗ genommen, in welcher Weiſe wirkſam gegen die neuerliche Goldinvaſion angegangen werden kann. * Die Schweizeriſchen Zolleinnahmen im Jahre 1937. i ahmen der Schweiz im Jahre 1987 belaufen till. ſfr. gegenüber 256,4 Mill. ffr. im Jahre nnd ſich gegenüber 1936 ein Rückgang von 0,8 bt, beſteht gegenüber dem Vorauſchlog für 8 ng von 13,7 Mill. ſſr. Die Tabakzölle allein lieferten 44,8 Mill. ſfr. gegenüber 41,3 Mill. ffr. im Jahre 1936. Die Eidgenöſſiſchen Stempelſteuern er⸗ gaben eine Einnahme von 73,1 Mill. gegenüber 61,8 Mil⸗ lionen ffr. Waren und Märkte Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Stuttgart, 18. Januar. Je 100 Kilo frei verladen Vollbahn⸗ ſtation: Weizen, würtkembergiſcher, durchſchnittliche Be⸗ ſchaffenheit 75/77 Kilo, Erzeugerfeſtpreis We 8 20,20) Wᷣ᷑ 10 20,40; W 14 2 W 17 21,0; Roggen durchſchntttliche urde, nicht genügend funktioniert hat. umt der 8 ßte Teil dieſes Beſchaſſenheit, 65 Kilo, Eczeugerfeſtpreis R 14 19,10 R 18 19,60; R 19 19.80; Braugerſte, Erzeugerhöchſtpreis⸗ gebiet 2 20,50; dto. 3 21,00; dto. 4 21,50. Bei Abholung von Braugerſte ob Hof muß ein Abzug von 20 Pfennig je 100 Kilo gemacht werden. Futtergerſte, durchſchnittliche Beſchaffenheit 59/60 Kilo, Erzeugerſeſtpreis G7 17.—: G 8 17,30; Futterhafer, durchſchnittl. Beſchafſenheit, 46/49 Kilo, H 11 16,507 H 14 17.—: teſenheu loſe neu 5,40— 6,40; Kleeheu loſe neu 6,40—7,40; Stroh drahtgepr..—, Spelsz⸗ ſpreu geſackt.—. Für drahtgepreßtes Heu 40 Pfg. je 10 mehr. Die höchſte Preisnotiz darf auf Grund nung des Wirtſchaftsminiſters vom 10. Januar licht im Regierungsanzeiger für Württem⸗ berg Nr. 4 vom 11. Januar 1938, nicht überſchritten werden. Die Preiſe gelten woggonfrei verladen Vollbahnſtation des Erzeugers bzw. des Gerbmüllers. Frocht und Deckenmiete gehen zu Laſten des Käufers. Die Erzeugerpreiſe für Rauh⸗ futter in Württemberg und Hohenzollern müſſen mindeſtens um 40 Pfg. je 100 Kilo unter den notierten Großhandels⸗ preiſen liegen. Mehlnotierung im Getreidewirtſchaftsverband Württemberg(Preiſe für 100 Kilo, plus 0,50/ Frachten⸗ ausgleich frei jeder Empfangs⸗Station).— Weizen⸗ mehl mit einer Beimiſchung von 20 v. H. Kernen oder amtlich anerkanntem Kleberweizen 1,25/ per 100 Kilo Aufſchlag, mit einer Beimiſchung von kleberreichem Auslands weizen 1,50% Aufſchlag per 100 Kilo für Type 812. Reines Kernenmehl 3,50, per 100 Kilo Aufſchlag auf die jeweilige Type. Weizenn„Baſis⸗Type 812, W 8 28,65; W' 10 28, 15; 'ö 14 29,0; W' 17 29,40; Roggenmehl, Baſis⸗Type 1150, N 14 22,70; R 18 23,30: R 19 23,50; Kleiegrundpreiſe ab Mühle, einſchließlich Sack: Weizenkleie W 8 9,5; 'ö10 10,10:'ö 14 10,3: W' 17 10,45: Roggen⸗ klete R 14 10,10; R 18 10,40 R 19 10,50 Mark.— Weizen⸗ und Roggen⸗Futtermehl jeweils bis zu 2,50 per 100 Kilo teurer als Kleie.— Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen des Reichsmehlſchlußſcheins maßgebend. Marktverlauf: Die Anlieferungen in Weizen und Dinkel nehmen einen befriedigenden Fortgang. Der Vermahlungs⸗ bedarf iſt für die nächſte Zeit geſichert. In Roggen erfolgen Zuteilungen. Das Angebot in Braugerſte kann nicht unter⸗ gebracht werden, da nur noch ganz vereinzelt Bezugsſcheine zu erholten ſind. Für Futterhafer und Futtergerſte beſteht nach wie vor großer Bedarf. Das Mehlgeſchäft iſt ruhig. Rotterdamer Getreidekurſe vom 18. Jan.(Eig. Weſzen(in Hfl. per 100 Kilo) Jan. 7,47%; März 7 Mai 7,50; Juli 7,47%. Mais lin Hfl. per Laſt 200 Jan. 11 März 114,25; Mai 109,50; Juli 108 * Börſenkennziffern. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt errechneten Börſenkennzifſern ſtellen ſich im Durchſchnitt vom 10.1. bis 15. 1. 1938, für die Aktienkurſe auf 114,28 gegen 113,67 in der Vorwoche, für die 4½ proz. Wert⸗ papiere auf 99,81 gegen 99,76, für die 5proz. Induſtrie⸗ obligationen auf 103,03 gegen 103,05 und für die 4proz. Gemeindeumſchuldungsanleihe auf 95,10 gegen 94,95. Im Monatsdurchſchnitt ſtellen ſich die Börſenkennziffern für die Aktienkurſe auf 111,30, für die 4 proz. Wertpapiere ouf 99,68, für die öproz. Induſtrieobligationen auf 102,72 und für die 4proz. Gemeindeumſchuldungsanleihe auf 94,82. 25 * Der Londoner Goldpreis betrug am 18. Jonuar 1938 für eine Unze Feingold 189 ſh 7% d= 86,7071 ,, für ein Gramm Feingold demnach 53,8685 Pence= 2,78770 l. 2 S Aussicht J Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Frankſurt/ M. 18. Je. 058. 9 8 —* 2 * 2 5 5 2 * 555————— See eee auen arge S amimmomeng u Eßnbruchenunt gere; Mhus See Hunt y or fue %s Ole kenn e lebe, N Guner Vochoue⸗ O nolfener& os e hegen Sprühregen O heuer, GS beccurt„ Schnee. Schneetreiben Gebete mi, Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 19. Januar. Die heute unter leichten Regenfällen zu uns vordringende wärmere Luft wird im Laufe der Nacht bereits wieder durch kühlere Meeresluft abgelöſt werden, NRhein-Mainische Abendbörse Wenig veränderi Frankfurt, 18. Januar. Die Abendbörſe hatte eine freundliche Grundſtimmung. Die Unternehmungsluſt war allerdings klein, da nennens⸗ werte Aufträge der Kundſchaft nicht vorlagen. Auch die Umſätze erreichten im allgemeinen kaum mehr als das Mindeſtmaß, nur in einzelnen Spezialpapieren war das Geſchäft etwas größer. Die Kurſe kamen durchweg nur wenig verändert zur Notiz. Die Schwankungen nach beiden Seiten betrugen meiſt nur„1 v. H. Soweit ſie unter Berlin lagen, beſtand auf dieſer Baſis Nachfrage. Im Freiverkehr hatten Burbach Kali zu 74 etwas Geſchäft. Am Rentenmarkt erfolgten einige Umſätze in Forbenbonds zu 13033. Kummunal⸗Umſchuldung nannte man unverön⸗ dert 95,10. Liverpooler Baumwollkurſe vom 18. Jan.[Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß! Januar(38) 478: Febr. 480; März 482; April 484; Mai 487; Juni 489; Juli 491; Auguſt 493; Sept. 495; Okt. 497; Nov, 498; Dez. 499; Jan.(39) 502; März 505; Mai 506 Juli 508; Okt. 510; Dez. 512; Tendenz ruhig. 5 Leinölnotierungen vom 18. Jan.(Eig. Dr.) Lon ⸗ don: Leinſaat Pl. per Jan. 12, Leinſagt Klk. per Jan. 1476: Bombay per Jan. 15 /ö167 Leinſaatöl loko 29,0; Febr. und Mai⸗Auguſt 27,0; Baumwollöl ägypt. 20,6) Baumwoll⸗ St. ägypt. per Jan. 6,6. Neuyork: Terp. 35,50. Sa⸗ vannah: Terp. 30,50. * Großmarkthalle Handſchuhsheim. Wirſing—6; Ruk⸗ kraut 6; Lauch 14—16; Sellerie 10—13, 89; Spinat—7: Feldſalat 15—23; Roſenkohl 17—20, 12—16; Zwiebeln 78 Pfennig. Aufuhr gut, Nachfrage gering. In Feldſalat trytz niederſter Preiſe großer Ueberſtand. Geld- und Devisenmarkt Paris, 18. Januar.(Schluß amtlich), London 148 82] Italien 188.80 J Stockholm 755. Neuyork 2878. Schweiz 687.— Wien ve Belgien 803.50 Kopenhagen 668 80 Berlin 1205.— Spanien Holl and 1660,.— J Warſchan 858. London, 18 Januar.(Schluß amtlich). Neuyork 499.80 Liſſabon 110.18 Buenos Aires] 1800.— Montreal 499.75 Helſingfors 226.20 Rio de Jan. 42 Amſterdam 89/08 Prag 143.— Hongkong 17³⁰⁰ Paris 14737 Budapeſt 2500.— Sch anghaſ 1/15 Brüſſel 2954.55 Belgrad 14.— Dokohama. Italien 9495.— Sofia 403.— Auſtralien 125. Berlin 1240.75 Moskau 2689.— Mexiko 1800.— Schweiz 2153.62 Rumänien 676.— Montevideo 2575.— Spanien 8 Konſtantin 6271.— Valparaiſo 1240 Kopenbagen 2240— Atben 846,50 Buenos Stockholm 1933.87 Wien 2687/. auf London 1660, Oslo 1996,25 J Warſchau 263l.— Südafrika 100.12 Melalle Hamburger Melallnolierungen vom 18. Jauuar 7 Banca- u. Brief Geld Kupfer Straits zinn ö Brieff Geld Brieffcheld Hüttenrohzink(p. 100 fg) 20.50 20.50 Januar.50054 0025402540 Feinſilber(RM per kg). 41. 7088.70 N 54.5054(254.025.0 Feingold(RR per g).84.79 ärz 34.5088. 50240056 0 Alt⸗Platin(Aofälle) April 54.50 84.50254.0 2540] Circapr.(RM per g).10.80 Mai 54.5054,“ 254,0254,0] Techn, reines Platin 1 5 54.5054,05[254, 0254 U Detailpr. RM per g)„ 3,10].55 Juli. el 22 Auguſt„e Boch Abl. September.... Antimon Regules chineſ. Okiober e( per to).., c 60. November.... ueckſilber(per Flaſche) 14.75 14,75 Dezember...... I Wolframerz chineſ. lin sr).. 80, Frachienmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft on der heutigen Börſe erfuhr gegen geſtern keine Aenderung. Die Frachten berg⸗ wie tal⸗ wärts blieben unverändert. Der Beraſchlepplohn wurde mit 80 bzw. 90 Pf. nach Mainz und 90 Pf. bzw. 1% nach Mannheim notiert. Der Talſchlepplohn wurde mit auf 10 Pf. je Tonne ab Ruhrort nach Rotterdam feſtgeſetzt. in der es dann zu erneuter Aufheilerung kom⸗ men wird. Vorausſage für Donnerstag 20. Janug: Wolkig bis heiter, geringe Niederſchlags⸗ neigung, lebhafte weſtliche Winde, Tagestem⸗ peraturen zwiſchen + 3 und 5 Grad. Höchſttemperatur in Mannheim am 18. Januar + 5,9 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 19. Januar + 2,0 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 20 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jaunar f 4% 8 Wege Waeku Bene 12. 28, 18. 1e. Ae 1 17. 1 19. Fpelnſelden.17 205 70.5) 48 Neu 320 32015 324 Breiſach 120. Köln. 8,144.80.88.45 5 245251825„ Maßzau: 0 20 1 4% eee, Mannheim 205 881 340.0.85[ Mannheim.75 8,45.48001 vageehaleucles Mittwoch, 19. Jau nar Nationaltheater:„Peterchens Mondfohrt“, „Die Fledermaus“, 20 Uhr. Roſengarten, Muſenſaal: 20.15 Uhr große Revue des Thea⸗ ters der Wiener Spielzeugſchachtel„Alles fürs Herz“, Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauen⸗Vorſtellung; 20.90 Uhr Kabarett und Tonz. Plauetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. 15 Uhr.— e 20.15 Uhr Reichsbiſchoß Müller(Berlin) pricht. Tanz: Palaſthotel, Rennwieſenreſtaurant, Flughafengaſt⸗ ſtätte, Parkhotel, Libelle. Odeon⸗Kaſſee: Konzert(Verlängerung). ö Lichtſpiele: Uuiverſum:„Gaſparone“.— Alhambra und Schauburg: „Mutterlied“.— Palaſt und Gloria:„Das große Aben⸗ teuer“.— Capitol:„Gabriele, eins, zwei, drei“.— Scala: „Arzt aus Leidenſchaft“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Gebffnet von 10 bis 12.30 und von 14.30 bis 16 Uhr. Sonderſchou: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtodt. Theatermuſeum B 7, 20: Geöffnet von 10 bis 19 und von 43 75 17 Uhr Sonderſchau: Schwetzingen und ſein eater. Sternwarte: Geöffnet von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Ubr Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr Sonderausſtellung: Arnold Balweé. Städtiſche Schlotzbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Volksbücherei: Ausleihe von 16 bis 19.30 Uhr. Leſehalle geöffnet von 10.80 bis 13 Uhr und von 16.80 bis 21 Uhr. Leſehalle Neckarſtadt: Leſehalle geöffnet von 11 bis 19 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 343 21. 1 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Presse und Publikum sind iesflos begelsferl ber den neuen 616 LI.run der Tobis NMUrERIL IE 99 Benjamino 0 6 LI Marla cebetari Michael Bohnen Peter Bosse— Hilde Hildebrandt Hans Moser Letæte age! Anfangszeiten: 3,00,.0,.30,.30 Aim-Kni K I. 5 National⸗-Theater mae Mittwoch, den 19. Januar 1938 Vorstellung Nr. 176 Nachmittags-Vorstellung peferchens Mondfahrt Ein Märchensplel in 7 Bildern von Gerdt von Bassewitz Musik von Clemens Schmalstich Anfang 13 Uhr Ende 17.30 Uhr Mittwoch, den 19. Januar 1938 Vorstellung Nr. 177 Miete M Nr. 14 II. Sondermiete M Nr. 7 Dle Fledermaus Operette in 3 Akten nach Meilhac und Halévy Musik von Johann Strauß Anfeng 20 Uhr Ende gegen 23 Uhr hohle Wangen u. Sohläfen beseſtigt ohne Storung det tögl. 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