. 22 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str 8 Se Luiſenſtr 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d folgend. Monat erfolgen. Frei Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590 Neut Mannheimer Seit Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: 22 wum breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzetle 50 Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an fernmündlich Pfennig Für Familtens⸗ und Bei Zwanagsveraleichen oder keinerlei Nachlaß gewährt Keine Gewähr für beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. wird erteilte Aufträge. Abend⸗ Ausgabe K Donnerstag, 20. Januar 1938 140. Jahrgang— Nr. 32 „Erypreſſeriſche Drohungen Moskaus gegen Chautemps Drohrede Molotowws Die Frage der weißruſſiſchen Emigration als Vorwand unb. Moskau, 20. Januar. Wie bereits kurz gemeldet, hat Molotow, der Vorſitzende des neugebildeten Volkskommiſſaren⸗ rates, in ſeiner Rede vor dem Oberſten Rat der Sowjetunion die Tätigkeit des Außenkommiſſariats lritiſtert. Aus dem jetzt veröffentlichten Wortlaut ſeiner Rede tritt die Tendenz dieſer„Kritik“ ſehr deutlich hervor; Moskau verſchärft ſeine Interven⸗ tionspolitik zugunſten ſeiner weltrevolutionären Ziele. Beſonders kraß zeigt ſich das an der Stelle der Rede, an der ſich Molotow mit den Beziehungen der Sowjetunion zu Frankreich beſchäftigte. Hier griff Molotow zu direkt erpreſſeriſchen Drohungen. Als Ausgangspunkt ſeiner Drohungen wählte Molotow das Thema der in Frankreich lebenden ruſſiſchen Emigranten, die er„Terroriſten und Diverſanten“ titulierte. Trotz des Beſtehens freundſchaftlicher Beziehungen zwiſchen der Sowjet⸗ union und Frankreich, ſo ſagte Molotow, fänden dieſe„Terroriſten“ bis heute auf franzöſiſchem Ge⸗ biet Zuflucht und befaßten ſich„offen vor den Au⸗ gen und unter dem Schutz franzöſiſcher Behörden mit ſeindfeligen, antiſowfetiſchen Aktionen““„Man kann“, ſo fuhr er fort,„dies nicht mit dem Aſylrecht für Ausländer rechtfertigen. Es fragt ſich, wem dieſe Anſpornung aller Art Verbrecher ruſſiſcher und auch nichtruſſiſcher Abſtammung dient, die ſich auf fran⸗ zöſiſchem Gebiet mit ſowjetfeindlichen terroriſtiſchen Aktionen befaſſen und offen ihre verbrecheriſchen Akte gegen Sowjetperſönlichkeiten und gegen Sow⸗ jetorgane vorbereiten. Weshalb ſporut man in Frankreich dieſe Leute ſo ſehr an, und wie eutſpricht das dem freund⸗ schaftlichen ſowjetruſſiſch⸗franzöſiſchen Pakt? Mit dieſer Frage wird ſich unſer Volkskommiſſariat für Auswärtige Angelegenheiten beſchäftigen mütſſen. Der Rat der Volkskommiſſare wird dem Außenkommiſſariat entſprechende Weiſungen geben.“ Dieſer letzte Satz Molotows paßt ganz zu der be⸗ reits von einigen franzöſiſchen Blättern gebrachten Meldung, daß kürzlich ſchon das ſowfetruſſiſche Außenkommiſſariat dem franzöſiſchen Botſchafter in Moskau eine Art Ultimatum geſtellt habe, wobei auch hier der Beiſtandspakt Paris— Moskau als Druckmittel gedient habe. Molotow hat in ſeiner Rede neben dem Ausfall gegen Frankreich auch Drohungen an die Adreſſe Japans und Mandſchukuos ge⸗ richtet. Hier war der Anlaß die Tatſache, daß ein ſowjetruſſiſches Flugzeug das ſich— wie ſich Molo⸗ tow ausdrückte—„verirrte und zufällig auf man⸗ dſchuriſchem Gebiet landete“, ſeit einem Monat von mandſchuriſchen Behörden zurückgehalten wird.„Die Sowjetregierung“, ſo ſagte Molotow,„hatte ſich ge⸗ zwungen geſehen, am 16. Januar eine an die japa⸗ niſche Regierung gerichtete Proteſtnote gegen die unzuläſſige und geſetzwidrige Handlungsweiſe japa⸗ niſch⸗mandſchuriſcher Behörden abzuſenden. In die⸗ ſer Note“, ſo fuhr Molotow fort,„beſtehen wir kate⸗ goriſch auf der ſofortigen Freilaffung der zurückge⸗ haltenen Sowjetruſſen und der Rückgabe des Flug⸗ zeuges, wobei wir die japaniſche Regierung warnen, uns nicht zu zwingen, den Weg von Repreſſalien zu beſchreiten.“ Warſchau charakteriſiert die Drohrede (Funkmeldung der NM.) ++ Warſchau, 20. Januar. Die polniſche Preſſe verzeichnet die Drohrede Molotows gegen Frankreich ſehr ausführlich, die von der„Gazeta Polska“ als„ein Zeichen für die Ein⸗ miſchung Moskaus in die inneren Angelegenheiten Frankreichs“ genannt wird. Die Tatſache, daß die Sowjetunion unter Hinweis auf den ſowjetruſſiſch⸗franzöſiſchen Beiſtandspakt in der Frage der ruſſiſchen Emigrantenorganiſation auf die franzöſiſche Regierung einen Druck ausübt, ver⸗ anlaßt die polniſche Preſſe auf das Unweſen der Agenten der GpPu hinzuweiſen und an die durch dieſe Handlungen Moskaus verübten Verbrechen, ſo die Entführung der früheren ruſſiſchen Generale Kuttjepoff und Miller zu erinnern. In der„Gazeta Polska“ knüpft Otmar in einem beſonderen Leitaufſatz an die Angriffe an, die kürz⸗ (ich der kommuniſtiſche Parteiſekretär Schdauow gegen Frankreich richtete und die ſich hinſichtlich der ruſſiſchen Emigranten mit der Drohrede Molotows inhaltlich deckten. Der Artikel kommentiert dann noch die übrigen Auslaſſungen Molotows und ſchließt mit der Feſtſtellung, daß„der öſtliche Nach⸗ bar Polens immer mehr ſein wahres und die übrige Welt bedrohendes Antlitz zeigt“. Krylenko vorſchwindet Die„Reinigungsaktion“ wird plötzlich ſelbſt verdächtig dnb. London, 20. Januar. Die meiſten Londoner Morgenblätter bringen Moskauer Berichte über das Wahltheater in Mos⸗ kau, heben aber bezeichnenderweiſe als weitaus in⸗ tereſſanter die Tatſache hervor, daß der oberſte „Juſtizkommiſſar“ Krylenko ſeines Amtes enthoben iſt. Man erblickt darin die zwar ſpäte, aber plötz⸗ liche Kritik an der Durchführung der ſogenannten „Reinigungsaktion“. Der„Daily Telegraph“ hebt hervor, es ſcheine, als ob der Skandal jetzt die große„Reinigungs⸗ aktion“ als ſolche erfaſſe, denn dieſer werde nun mit der Erkenntnis Einhalt geboten, daß der größte Teil der„liguidierten Perſonen nicht die Opfer ihrer eigenen Schuld, ſondern die Opfer gewiſſer Ambi⸗ tionen, gewiſſer Parteichefs“ geworden ſeien. Die nächſte Phaſe in dieſem blutigen Geheimnis ſcheine jetzt eine Reinigung der großen Reinigungsaktion zu ſein. 5 ö Deutliche Offiziere in Würſchan e eee 5 Eine Abordnung deutſcher Offiziere unter Führung des Kommandeurs der deutſchen Kriegsakademie, General der Infanterie Liebmann, traf zu einem mehrtägigen Beſuch in der ein: Die Offiziere ſchreiten die zu ihrer Begrüßung angetretenen macht ab. polniſchen Hauptſtodt Formattonen der polniſchen Wehr⸗ 1 (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗M.) Staatsbeſuch in Eſſen: Stojadinowitſch in der Waffenschmiede Krupp von Bohlen-Halbach zeigt dem Gaſt die Krupp-Werke dnb. Eſſen, 20. Jan. Der jugoflawiſche Miniſterpräſident Dr Stojadi⸗ nowitſch traf am Donnerstagmorgen kurz nach neun Uhr mit dem Sonderzug in Eſſen ein. Auf dem Bahnhof begrüßten Gauleiter und Ober⸗ präſident Terboven und der Oberbürgermeiſter der Stadt Eſſen den Miniſterpräſidenten und ſeine Be⸗ gleitung ſowie die jugoſlawiſchen Journaliſten. Nach der Begrüßung begaben ſich die Gäſte im Kraft⸗ wagen zu den Kruppwerken. Auf dem Bahn⸗ hofsvorplatz und in den Straßen, durch die die Wa⸗ genkolonne ihren Weg nahm, begrüßte eine zahl⸗ reiche Menſchenmenge herzlich den Freund Deutſch⸗ lands. 5 In der Ehrenhalle des Hauptverwaltungsgebäu⸗ des der Friedrich⸗Krupp⸗AG, hießen Dr. Krupp von Bohlen und Halbach und die Mitglieder des Direk⸗ toriums den Miniſterpräſidenten der befreundeten Nation und ſeine Gattin ſowie die übrigen Gäſte herzlich willkommen. In knappen Zügen gab von Bohlen anhand einer Karte des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebietes einen Ueberblick über die Gründung und Entwick⸗ lungsgeſchichte des weltumſpannenden Unterneh⸗ mens, wobei er auch die beſonderen Aufgaben er⸗ wähnte, die der wirtſchaftliche Wiederaufſtieg Deutſch⸗ lands und der vom Führer verkündete Vierjahres⸗ plan den Krupp⸗Werken ſtellen. Er verwies in dieſem Zuſammenhang auf die gro⸗ ßen Anſtrengungen, die Deutſchland zu machen ge⸗ zwungen iſt, um auch in der Eiſenersfrage weit⸗ gehend unabhängig vom Ausland zu werden. Aus Der Drahtarbeiter als Herr Major: Eine kolle Köpenickiade Darüber lacht Paris! Ein Gauner bringt die Pariſer Garniſon auf Trab Der Durſt wird ihm ſchließlich zum Verhängnis Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 20. Januar. Ein Schüler des Hauptmanns von Köpenick hat in den letzten Wochen in Paris ſein Unweſen getrie⸗ ben. Es handelt ſich um einen Drahtzieher namens Drouin, der ſich eine ganze Reihe von Schwindeleien leiſtete. Er zog ſich eine herrliche Majorsuniform an, legte die herrlichſten Orden an und begann eine eifrige Tätigkeit. So erſchien er eines Tages im Invalidenhotel, wo mehrere Kompanien der Mobil⸗ garde zu einer Parade angetreten waren. Drouin marſchierte die Front der Truppen ab und nahm dann unter vollem militäriſchem Gepränge die Pa⸗ rade ab. Er hielt ſchließlich eine kurze martialiſche Anſprache an die Truppen: „Soldaten, ich bin zufrieden mit euch.“ Während des Streiks der ſtädtiſchen Wagen in Paris beſichtigte er die Sicherheitspoſten der Mobilgarde vor den Garagen der Autobus⸗Geſellſchaft. Auch hier wurden allerlei militäriſche Zeremonien abgehalten. Später erſchien er in zahlreichen Kaſer⸗ nen von Paris und koſtete das Eſſen. In einem Fall erſtattete er einen Beſchwerdebericht an die Militärkommandantur in Paris, weil er angeb⸗ lich ein Steinchen in der Linſenſuppe gefunden habe. * Im Artilleriepark von Fontainebleau nahm er eine überraſchende Beſichtigung vor. Zwei Geſchütze, ein 5⸗Zentimeter⸗Langrohr⸗Geſchütz und einen 21⸗Zenti⸗ meter⸗Mörſer ließ er wegen allzu großer Rohrabnuzung ausmuſtern und nach der Patronenfabrik Creuzot zurücktransportieren. In drei verſchiedenen Vororten von Paris hielt der falſche Major nächtliche Alarmübungen ab. Schließlich brachte er es ſogar fertig, beim Oberſten der Pariſer Feuerwehr einen Beſuch zu machen und einen ſeiner Wirte als Kantinenwirt zu empfehlen. Aber nach all dieſen Streichen ſollte der falſche Major doch endlich hereinfallen. Er hatte nämlich allzu großen Durſt und um dieſen Durſt zu ſtillen, zog er bei weitem den billigen franzöſiſchen Rotwein, den ſogenannten dicken Roten, allen anderen feine⸗ ren Getränken vor und weil er dieſen Rotwein dazu auch noch in allen möglichen finſteren Kneipen ſoff, fiel er endlich im Zuſtand vorgeſchrittener Heiterkeit doch auf. Er wurde auf die Polizeiwache gebracht, und hier ſtellte ſich natürlich der ganze Schwindel heraus. Wie es aber möglich war, daß der falſche Major gleich eine ganze Serie derartiger Köpenick⸗ ſtreiche verüben konnte, iſt bis jetzt noch nicht ge⸗ klärt. An einem der letzten Abende beſichtigte der jugo⸗ ſlawiſche Miniſterpräſident Dr. Stojadinowitſch unter Führung des Architekten des Olympig⸗ Stadions, Prof. March, die mit Scheinwerfern an⸗ geſtrahlte Kampfſtätte der 11. Olympiſchen Spiele. Miniſterpräſident Dr. Stojadinowitſch ſtattete während ſeines Stootsbeſuches auch der neuen deutſchen Wehr⸗ macht einen Beſuch ab und beſichtigte u. a. im Flieger⸗ horſt Damm das Jagdgeſchwader„Richthofen“. Hier verläßt der Gaſt nach einem Rundflug mit Generaloberſt Göring den„Großen Deſſauer“. (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) 2. Seite/ Nummer 32 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 20. Januar 1938 dieſem Grunde habe die Firma Krupp ein neues Verfahren, das ſogenannte Renn ⸗ Verfahren, ausgearbeitet und entwickelt, um aus eiſenarmen Erzen ein faſt reines Roheiſen zu gewinnen, das dann in den Stahlöfen weiterverarbeitet werden kann. Von Bohlen gedachte zum Schluß der guten Be⸗ ziehungen, die die Firma Krupp mit dem befreunde⸗ ten Jugoflawien verbinden und überreichte dem Mi⸗ niſterpräſtdenten Stojadinowitſch einen aus jugofla⸗ wiſchem Eiſenerz gefertigten Brieföffner als An⸗ gebinde mit dem Wunſch für die weiterhin glückliche Aufwärts entwicklung ſeines Vaterlandes. Anſchlie⸗ ßend beſichtigte der Miniſterpräſident die Krupp⸗ Werke. Tumult im belgiſchen Senat Die Flamen wehren ſich gegen die Brüſſeler Sabotagepolitik (Funkmeldung der NM.) b E Brüſſel, 20. Januar. Im belgiſchen Senat kam es zu heftigen Zwiſchen⸗ fällen, deren Anlaß die Sprachengeſetzgebung und die kürzliche Verhaftung von Florimont Grammens war. Die Sitzung mußte ſchließlich unter allge⸗ meinen Tumult abgebrochen werden. Während der Ausſprache über den Haushalt des Innenminiſteriums erklärte der flämiſch⸗katholiſche Abgeordnete de Boodt, die inzwiſchen erfolgte Frei⸗ laſſung von Florimont Grammens ändere nichts daran, daß die Sprachengeſetzgebung für Flandern, die die Einſprachigkeit für das ganze flämiſche Ge⸗ biet vorſehe, von den Behörden ſtändig ſa bo⸗ tiert werde. Dem nationalflämiſchen Abgeordneten van Dieren genügten die Ausführugen de Boobts nicht, ſondern er verlangte eine ſofortige Interpella⸗ tion wegen des Falles Grammens. Als dieſer An⸗ trag vom Präſidenten abgelehnt wurde, erhoben die mationalflämiſchen Abgeordneten lauten Widerſpruch. Der Lärm wurde ſo groß, daß die Sitzung zunächſt unterbrochen und dann aufgehoben werden mußte. Kairo feiert die Königshochzeit Die ganze Hauptſtadt im Trubel [Funkmeldung der NM.) +E Kairo, 20. Januar Die Ueberſiedlung der jungen Königin aus dem Elternhauſe in den Königlichen Palaſt erfolgte der Ueberlieferung gemäß in aller Stille. Dem Schwie⸗ gervater des Königs wurden bei der Fahrt durch die Stadt lebhafte Kundgebungen bereitet. In den Hauptſtraßen iſt der Kraftwagenverkehr völlig unter⸗ bunden. Sie ſind mit Fußgängern und Reitern überfüllt, die ihrer Anteilnahme an dem feſtlichen Ereignis durch Rufe und Abgabe von Freudenſchüſ⸗ ſen Ausdruck geben. Beſonders ſtark iſt der An⸗ drang auf den öffentlichen Plätzen. Hier ſind große Verpflegungszelte aufgeſtellt, in denen bereits an Zehntauſende von Felernden Frei⸗ mahlzeiten verabreicht wurden. Die Preſſe ſteht völlig im Zeichen der Königs⸗ hochzeit. Die Blätter heben in ihren Berichten be⸗ sonders das Höchzeitsgeſchenk des Fil h⸗ rer s an den König hervor und bringen Bilder des Mercedes⸗Benz⸗Sport⸗Cabriolets- In dieſem Zu ſammenhang weiſt die Preſſe daraufhin, daß der König ein großer Freund des Kraftfahrſportes iſt. Warnung an die„Händler“ Nationalſpanien läßt keinen Ausverkauf zu dub. San Sebaſtian, 20, Jan. Der Schwager General Francos, Ramon Ser⸗ rand Suner, Mitglied des Nationalrates der ſpani⸗ ſchen Einheitspartei, veröffentlicht in der national⸗ ſpaniſchen Preſſe einen Artikel„Die Händler Euro⸗ pas“, der allergrößte Beachtung findet. Er pran⸗ gert darin aufs ſchärfſte die Verſuche des bolſche⸗ wiſtiſchen Spanien an, Bodenſchätze, insbeſondere die dem ſpaniſchen Staat gehörenden Queckſilberminen Tokio warnt vor Anterſtützung Chinas: Die Kriſe konnte verſchürft werden. ... wenn das Ausland die antijapaniſche Bewegung unterſtützt adnb. Tokio, 20. Jan. Auf einer außergewöhnlichen Konferenz der Pro⸗ vinzgouverneure, die am Donnerstag in Anweſen⸗ heit des geſamten Kabinetts ſtattfand, gab Fürſt Konde Richtlinien für die geiſtige Mobili⸗ ſation des japaniſchen Volkes bei Eintritt in das neue Stadium des chineſiſch⸗japaniſchen Konfliktes. Nachdem Fürſt Konde den Verlauf der bisherigen Ereigniſſe und die Friedensbemühungen dargelegt hatte, erklärte er,„daß die chineſiſche Nationalregie⸗ rung weder dem Entgegenkommen Japans noch den guten Dienſten Deutſchlands Rechnung trug.“ Sie habe ſich vielmehr oſſen zu einer ſowjetruſſiſch und kommuniſtiſch eingeſtellten Politik bekannt. Japan werde nunmehr mit der neuen chineſiſchen Regierung die chineſiſch⸗japaniſchen Beziehungen regeln und ein neues China aufbauen. Japan wolle mit allen Nationen zuſammen⸗ gehen, wenn ſie ihrerſeits mit Japan für die Herſtellung des Friedens im Fernen Oſten zu⸗ ſammenarbeiten wollten. Die Kriſe im Fernen Oſten würde aber verſchärft werden, wenn dritte Mächte weiterhin gegen Japan agitierten oder antijapaniſche Strömungen in China uunter⸗ ſtützten. Warnung vor Flottenwettrüſten dnb. Tokio, 20. Okt. Der Chef der Informationsabteilung der Marine, Admiral Noda, erklärte am Mittwoch vor ausländi⸗ ſchen Korreſpondenten, daß eine Verwirklichung der angekündigten Flottenbaupläne Amerikas, Englands und Moskaus die bisherigen Vertragsſtärken durch⸗ brechen würde und ſomit als Beginn eines Flotten⸗ wettbaues angeſehen werden müßte. Es hieße, die inneren Gründe des gegenwärtigen Chinakonfliktes völlig verkennen, wenn dritte Mächte hieraus einen Vorwand zur Verſtärkung ihrer Flotten ableiten wollten. Admiral Noda erklärte zu den Gerüchten über den angeblich geplanten Bau von 46 000⸗Tonnen⸗ Schlachtſchiffen, es würden im Ausland ſo viele Mel⸗ dungen über japaniſche Rieſenſchiffe verbreitet, daß Dementis ſich im einzelnen erübrigten. Noda be⸗ tonte auch, daß Japan nach wie vor bereit ſei, an neuen Flottenkonferenzen teilzunehmen, wenn die bekannten japaniſchen Forderungen nach quantitati⸗ ver Abrüſtung zur Verhandlung geſtellt würden. Anlijapan-Voykott in Frankreich + Paris, 20. Januar. Das„Oeuvre“ berichtet, es werden im Laufe der nächſten zwei Wochen in verſchiedenen großen Pro⸗ vinzſtädten nicht weniger als 40 Verſammlungen ſtattfinden, in denen zum Boykott japaniſcher Waren aufgefordert werden ſoll. Auf dieſe Weiſe ſolle die „Mißbilligung der franzöſiſchen öffentlichen Meinung gegen die japaniſche Außenpolitik in China“ bekundet werden. 5 n!!!!!! von Almaden ſowie die großen Pottaſche⸗Vorkommen von Suriſa(Provinz Barcelona) an das Ausland zu verſchachern. Jenes Ausland, das ſich zu derartigen „Geſchäften“ hergebe, werde eindringlich gewarnt und auf das nationalſpaniſche Geſetz vom Oktober 1937 hingewieſen, das jede Eigentums veränderung — einſchließlich Aktienabtretung oder Pachtabände⸗ rung— auf dem Gebiet der ſpaniſchen Bodenſchätze für ungültig erklärt. Wenn es ernſt wird Engliſche Lebensmittelſorgen für den Kriegsfall Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 19. Januar. Seit einiger Zeit wird von offiziellen und pri⸗ vaten Kreiſen eifrig die Frage der Rohſtoffverſor⸗ gung Englands im Kriege unterſucht. England iſt bemüht, eine eigene Reſerve im eigenen Lande zu ſchaffen, um im Kriegsfalle von der Zufuhr nicht völlig abhängig zu ſein. Die Oeffentlichkeit inter⸗ efftert dabei vor allem die Frage der Lebens mit⸗ ſtelverſorgung. Der Landwirtſchaftsminiſter, Morriſon, betonte geſtern in einer Rede, die engliſche Regierung be⸗ vorzuge eine Landwirtſchaftspolitik, die im Krieg und Frieden gleich ſei, ſo daß keine kriegswirtſchaftliche Umſtellung nötig ſei. Er fügte dieſer Aeußerung aber die Drohung hinzu, daß die Regierung unter Umſtänden ſich genötigt ſehen könne, gegen Sabo⸗ teure der engliſchen Landwirtſchaftspolitik vorzu⸗ gehen und eine planmäßige und diktatori⸗ ſche Landwirtſchaftspolitik zu treiben. Dieſe Aeußerung wird als ein Eingeſtändnis da⸗ für angeſehen, daß die bisherige Landwirtſchafts⸗ politik ein Mißerfolg war. In einem Leitartikel der „Times“ wird ausgeführt, daß England in der Frage der Verſorgung mit Rohſtoffen zwar beſſer als 1917 daſtehe, daß aber nach dem Urteil von Sachverſtän⸗ digen eine Selbſtverſorgung für größere Zeiträume und in einem Maße, wie es nach den Erfahrungen des Weltkrieges für wünſchenswert gehalten werde, nicht möglich ſei. Ein guter Rat Der Erzbischof von Canterbury und die Friedens⸗ rede des Führers Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 20. Januar. Der Erzbiſchof von Canterbury, das geiſtlſche Oberhaupt der anglikaniſchen Kirche, hat geſtern den tiefen Eindruck beſtätigt, den hier die Friedensworte des Führers anläßlich des diplomatiſchen Neujahrs⸗ empfangs gemacht haben. Der Erzbiſchof ſagte in einer Rede, ſeiner Anſicht nach ſolle England die Worte des Führers offener und großzügi⸗ ger aufnehmen, als es das vielleicht bei frühe⸗ ren Gelegenheiten getan habe. Großbritannien habe zwei große außenpolitiſche Aufgaben vor ſich: erſtens die Zuſammenarbeit mit den Vereinigten Staaten herzuſtellen und zweitens das Aeußerſte zu tun, um eine freundſchaftliche Verſtändigung mit Deutſchland herbeizuführen 0 1 W Der Wert der Erklärung des Erzbiſchofs wurde allerdings dadurch eingeſchränkt, daß er mit ihr eine Einmiſchung in inner e deutſche Ver⸗ hältniſſe verband. Er glaubte, an die Reichs⸗ regierung die Frage ſtellen zu müſſen, warum ſie ſich durch ihre Maßnahmen auf kirchenpoli⸗ tiſchem Gebiet gerade diejenigen in England und anderen Ländern entfremde, die am ſtärkſten das Bedürfnis hätten, in Freundſchaft mit Deutſchland zu leben? Davpentry will auch türkiſch ſenden. Einer Mel⸗ dung der arabiſchen Preſſe zufolge ſoll der Sender von Daventry auch Sendungen in türkiſcher Sprache beabſichtigen, wofür die türkiſche Regierung ſelbſt das Programm zuſammenſtellen will. „Entſchieden ſchlechter Die Begründung für die amerikaniſche 6 Marineaufrüſtung — Waſhington, 18. Jan.(u..) Das Bewilligungs⸗Komitee des Kyngreſſez beſchäftigte ſich geſtern mit dem Maxrine⸗Budget für 1939. Es beläuft ſich auf 553 266 494 Dollar und ſieht den Bau von zwei nenen Super Dreadnoughts und 20 weizeren Kriegsſchiffen vor. Admiral Leahy, der das Budget vor dem Ausſchuß vertrat, erklärte, daß es um den Weltfrieden heute „entſchieden ſchlechter beſtellt iſt alz vor einem Jahr. Im Augenblick können die Vereinigten Staaten ihre nationale Verteidigung nicht einſchränken, ohne die Sicherheit des Landes aufs Spiel zu ſetzen“. Gleichzeitig hat der ſtellvertretende Marinemini⸗ ſter Ediſon den Kongreß erſucht, darauf hinzuarbei⸗ ten, daß die private Induſtrie ſich mehr als bisher auf die Bedürfniſſe des Heeres und der Marine ein⸗ ſtelle.„Wir ſind in eine äußerſt gefährliche Situation hineingeraten, denn im Falle eines Krieges wäre es möglich, daß die Induſtrie den An⸗ ſprüchen der Landes verteidigung nicht ſo ſchnell ent⸗ ſprechen könnte, wie dies erforderlich iſt.“ Man erwartet, daß Präſident Rooſevelt eine be⸗ ſondere Botſchaft an den Kongreß richten wird, in der er auf die Wichtigkeit der Marine⸗Vorlage hin⸗ weiſt. Konteradmiral Cook, der Leiter des äronautiſchen Büros des Marineminiſterium, erklärte vor dem Ausſchuß, das Büro erſtrebe eine Zahl von 2050 Flugzeugen bis zum Jahre 1941 gegenüber der frü⸗ heren Zielſetzung von 1910 Flugzeugen. Die neue Zielſetzung gründe ſich auf den Wunſch, die Stärke einiger Marineflugzeuggeſchwader von 12 auf 18 Flugzeuge zu erhöhen ſowie zwei weitere Flugzeuge für Ausbildungszwecke anzuſchaffen. Das Brandunglück in Kanada dnb Neuyork, 20. Januar, Der Brand des Knabenkonvikts vom„Heiligen Herzen“ in St. Hyacinthe hat bisher 48 Todesopfer gefordert. Außerdem liegen noch 25 Verletzte, teil⸗ weiſe mit ſchweren Brandwunden, im Hoſpital; vier von ihnen, die ans dem vierten Stock geſprungen waren, liegen im Sterben. Unter den eisbedeckten verkohlten Trümmern des abgebrannten Konniktes ſind noch die Leichen von 25 Opfern begraben. Da 30 Grad Kälte herrſchen, ſchreiten die Bergungs⸗ arbeiten nur langſam vorwärts. Schlagweltererp'oſion auf Cey'os g London, 20. Jauuas Aus Ceylon wird gemeldet, daß ſich in einem Bergwerk in der Gegend von Kurunegalla eine Schlagwetterexploſion ereignet hat. Rieſige Waſſer⸗ meügen Überſchwemmten die Stollen! Man befürch⸗ tet, daß 16 Bergleute umgekommen ſind. Hauptſchriftleiteß und verantwortlich für Politik: Dr. Alvis Win bauer Stellvertreter des Hauptſchriftlefters und verantwortlich für Theater Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eſſenbart⸗ Handelsteil: Dr. Frlt Bode Lokale. Teil: Ir Fritz bhammes Sport Willy Müller ⸗Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau. Gericht u. Bilderdſenſt Curt Wilhelm fen nel, ſämtliche in Mannheim Schriftleitung in Berlin: Dr E. F Schafſer, Berlin⸗Frlebenau. Südweſtkorſo 60 i Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Riickporto Herausgeber, Drucker und Verleger? Neue Mannheimer Zerung Dr. Fritz Bode& Co., Manndelm. R 1.—6 Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakod Faude, Mannheim. 5 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig, Tie Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mittag erſcheinen gleichzeitg 5 in der Ausgabe 8 8 Ausgabe 4 Mittag über 11000 Ausgabe A Abend über 19000 Ausgabe 8 über 10500 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Dezember über 21 500. Das fünfte As 7 Von Curt Kriſpien Aus der kleinen Hütte inmitten der tief verſchnei⸗ ten Berglandſchaft am Nordufer des Faemundſees ſtieg dünner, blauer Rauch Sobald er eine beſtimmte Höhe erreicht hatte, erwiſchte ihn der Wind, zerzupfte ihn und blies ihn über Wald und Hügel bis in die verſteckten Tiefen einer Fichtendickung, wo Fuchs und Elch verärgert nieſten. Drinnen in der Hütte aber ſaßen vier Männer um einen ſchmalen, grobgezim⸗ merten Holztiſch beim Kartenſpiel. Sie ſpielten ſchon ſeit Stunden. Ab und zu ſtand einer von ihnen auf, um nach dem Feuer zu ſehen oder um eine neue Flaſche zu öffnen. Sie waren recht verſchiedene Charaktere, der melancholiſche Hol⸗ ger, der gleichgültige Knut, der mürriſche Jon und der luſtige Ivar, den ſie das„Neſthäkchen“ nannten, weil er mit ſeinen knapp zwanzig Jahren der Jüngſte ihrer Holzfäller⸗ und Fiſchergemeinſchaft war. Seine Fröhlichkeit hatte allerdings ſchon ſtark gelitten, denn er verlor beträchtlich. „Glück in der Liebe“, brummte Knut, und Ivar wurde rot. Holger, der Aeltere und Stärkſte von ihnen, wenn auch ſein Haar ſchon eiſengrau auf ſeine brau⸗ nen Schläfen fiel, lächelte und taſtete nach ſeiner Taſche auf der Bruſt. Ein dünnes, goldenes Kettchen lag darin, ein feines, goldenes Kettchen für ein ſchma⸗ les, weißes Handgelenk! Holger ſah verſonnen aus dem Fenſter, als ſeine harten Finger es berührten. Er hatte es der kleinen Birgit Elgaen zugedacht, dem helläugigſten und blondeſten Mädchen non Nyweſet. Ob ſie ſich ſehr darüber freuen würde? Sehr.. „Du haſt die Bank, Holger!“ mahnte Jon. a Holger nickte:„Gut, gut!“ Das lange Spiel war ihm ſchon überdrüſſig geworden, und außerdem ver⸗ lor Ivar zu viel. Der Junge ſchien erregt, ſaß mit zuſammengezogenen Augenbrauen da, und ſeine gute aune war verſchwunden. Man müßte dieſer Sache bald ein Ende machen Holger nahm gedankenvoll die Karten auf und miſchte, einem plötzlichen Einfall fol⸗ gend, heimlich das Pick⸗As eines zweiten Spieles nter ſie Daun verteilte er gelaſſen. Mal ſehen, dabei, wie ſich ſo ein Spaß entwickelt! as Spiel nahm ſeinen Lauf. Knut paßte, Ivar kaufte drei, Jon eine— da warf Hol arten auf den Tiſch und rie Eil lſch! Da iſt ein fünf N 8 ſchmal. 8 Es entſtand eine Totenſtille, in der alle auf die beiden Pik⸗Aſſe ſtarrten, die vor Holger lagen. Dann hieb Jon wild mit der Fauſt auf den Tiſch, daß Flaſchen und Gläſer hüpften.„Was—?“, ſchrie er,„einer von uns ſpielt falſch? Das iſt doch das ſchmutzigſte Stück Gemeinheit, das mir in meinem Leben vorgekommen iſt! Bin ich in einer Haſen⸗ kneipe unter Strolchen?“ „Sperr dein Maul nicht ſo weit auf“, ſagte Knut ruhig,„das muß ein Irrtum ſein. Von uns ſpielt keiner falſch.“ Ivar allein ſaß blaß bis in die Lippen und ſprach kein Wort. Holger erſchrak, als er ihn anſah, ſo deutlich ſtand die Schuld dem Jungen ins Geſicht ge⸗ ſchrieben. Ihre Augen begegneten ſich, und Ivar ſchlug die ſeinen nieder. Von den anderen achtete keiner darauf, ſie waren zu ſehr mit ſich ſelbſt be⸗ ſchäftigt. Da lachte Holger mit geſpielter Heiterkeit: „Zerbrecht euch nicht die Köpfe, Jungens, es wär ſchade darum. Das Rätſel iſt ſehr ſchnell gelöſt! Ich ſelbſt habe das zweite As dazugemiſcht, weil mir das Spiel zu lange dauert. Und dann wollte ich gern ſehen, was ihr für Geſichter dabei macht. Ich konnte mir ja denken, daß Jon gleich ſchimpfen würde, der grobe Klotz!“ „Was für ein dummer Spaß“, knurrte Jon,„ein ſchlechter Witz, wahrhaftig.“ Zum Weiterſpielen aber hatte keiner Luſt. Sie rauchten ſchweigend ihre kurzen Pfeifen, brachten ihr Handwerkszeug für den nächſten Tag in Ordnung und verſchwanden einer nach dem anderen. Holger hatte nach einer Gelegenheit geſucht, Jvar allein zu ſprechen, und der Junge machte es ihm leicht. Vor der Hütte trafen ſie einander. Holger ging gerade auf die Sache los. „Was bedeutet das?“ fragte er kalt. i Der Junge machte gar keinen Verſuch zu leug⸗ nen. Er ſtammelte:„Ich hatte doch ſo viel ver⸗ loren, Holger. Da hab ich manchmal eine Karte in das Spiel gemiſcht, und als du das vom Falſch⸗ ſpiel ſagteſt, glaubte ich, du hätteſt mich dabei er⸗ tappt.“ Holgers melancholiſche Augen wurden hart und „Du haſt ſalſch gespielt, Jvar.“ „Aber ich wollte doch nur etwas von meinem Gelde wiederhaben, nur ein paar Kronen, Holger, glaub' mir das!“ „Spielverluſt iſt Spielverluſt! Deshalb durfteſt du deine Kameraden nicht betrügen.“ Ivar ſchwieg und ſah zu Baden. Holger über⸗ legte angeſtrengt. Er hatte den Jungen gern und ſuchte nach Erklärungen. „Wozu brauchteſt du das Geld?“ fragte er milder. Diesmal war Ivar nicht ſo ſchnell bereit, zu ſprechen.„Birgit Elgaen hat übermorgen Namens⸗ tag“, ſagte er endlich,„da wollte ich ihr etwas ſchenken.“ „Wer—!“ „Die Birgit Elgaen aus Nyweſt. Kennſt du ſie, Holger?“ „Ein wenig“, ſagte Holger ſchwer.„Wie ſteht ihr zueinander?“ „Ich dürfte dir nichts davon ſagen, Holger. Es ſoll noch niemand wiſſen! Wir haben uns verſpro⸗ chen, wir heiraten, ſobald es geht.“ Er machte eine kleine Pauſe und fuhr dann traurig fort:„Aber das wird vielleicht noch lange dauern—.“ Holger legte ihm die Hand auf die Schulter. „Spiel nicht mehr, verſtehſt du? Junge, verſprich mir das!“ drängte er unvermittelt. Ivar nickte. Er fand das ſelbſtverſtändlich. Dann ſah er mit Verwunderung, wie Holger nach der Bruſt in eine Taſche griff und ein dünnes, goldenes Kettchen hervorzog, ein Kettchen für ein ſchmales, weißes Handgelenk. Das hielt er Ivar hin und ſagte:„Nimm das und gib es deiner Birgit. Es hat für mich doch keinen Nutzen...“ Und da der Junge ihn nicht gleich verſtehen konnte oder wollte, drückte er ihm das Kettchen in die Hand und ging mit ſchnel⸗ len Schritten fort, zum See hinab. f Ivar rannte hinter ihm her. „Holger, Holger—!“ ſchrie er atemlos.„Sie wird ſich ſchrecklich freuen, Holger! Sie iſt ſo ein liebes Mädchen...“ „Das kannſt du ihr erzählen!“ ſagte Holger kurz. Er ging jetzt ſo raſch, daß Jvar zurückbleiben mußte. Ueber die waldigen Hügel hinweg blies der Nord⸗ wiwd. Es roch nach Froſt; ein Schneehuhn ſchrie. Das erſte Engagement. Carola Stemm⸗ ler- Mannheim wurde als jugendliche Heldin und Salondame an das Stadttheater in Ulm, Lilo 3 Chriſtoph Martin Wieland ſtarb vor 125 Jahren, am 20. Januar 1813 in Weimor, (Erich Zander, Archiv, Multiplex⸗K.) eee bree, Kirmſe⸗Mannheim für die laufende Spielzeit an das Landestheater Saarpfalz verpflichtet, Beide Schauſpielerinnen haben ihre Ausbildung in der Städt. Hochſchule für Muſik und Theater ge“ noſſen. Architektur- und Kunſthandwerksausſtellung in München. Die feſtliche Eröffnung der erſten deut⸗ ſchen Architektur⸗ und Kunſthandwerks⸗ ausſtellung im Haus der deutſchen Kunſt zu München findet am 22. Januar, vormittags 11 Uhr, ſtatt. Die Eröffnungsfeier in der Ehrenhalle voll⸗ zieht ſich vor geladenen Gäſten. Nach der Beſichtt gung der neuen Ausſtellung durch die Ehren wird ſie der Oeffentlichkeit freigegeben. 73 10 2 * . f Donnerstag, 20. Januar 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 32 —— Die Stadiseite Mannheim, 20. Januar. 3. 3 f Eine Tür im Schloß Nun habe ich ſchon ſo oft die Schwelle dieſer Tür überſchritten und doch kenne ich ſie erſt ſeit geſtern. Zwar hatte ich wohl ſchon längſt geſehen, daß ſie keine gewöhnliche Tür iſt, aber erſt mußte die Er⸗ leuchtung über mich kommen, um ihren wahren Cha⸗ rakter zu erkennen. Eine gewaltige, eine majeſtätiſche, eine fürſtliche Tür genannt zu werden, darauf hat ſie Anſpruch. Es war alſo geſtern. Da tat ſie ſich auf, dieſe Tür, wie ſie ſich ſchon ſo oft aufgetan hat. Und über ihre Schwelle trat ein Hüne, gegen den alle klein ſein werden, die an dieſem Tage die Schwelle noch übertraten. In dieſem Augenblick fiel mein Auge gerade auf die Tür. Für ſolche Menſchen, dachte ich, konnte ſie einſt geſchaffen worden ſein. Doch nein, ſelbſt für dieſen Hünen war die Tür viel zu groß. Iſt ſie doch jeder menſchlichen Größe weit überlegen. Sie war einſt auch Karl Theodor überlegen und all den Geiſtern der Kurpfälziſchen Akademie, die ſo oft über dieſe Schwelle traten. Und ſie wird allen jenen überlegen ſein und bleiben, die ſie jetzt und in Zu⸗ kunft überſchreiten. Mein Blick, der diesmal länger als ſonſt an die⸗ ſer himmelſtürmenden Türe haftete, hatte erkannt, daß ſie zwar in einem Mißverhältnis zur Größe der Menſchen ſteht, ſich aber harmoniſch in den eben⸗ mäßig geſtalteten Saal einfügt und damit dieſem Raum viel gab, um ihn ſo hoheitsvoll erſcheinen zu laſſen, wie das der Fall iſt. Und nun werde ich öfters meine Blicke auf dem warmen Holzton dieſer überlegenen Tür ruhen laſ⸗ ſen und dabei den Mut jener Baukünſtler bewun⸗ dern, die für einen verhältnismäßig nicht großen Raum eine ſolche Tür ſchafſen konnten.— 1. Fußgänger angefahren Polizeibericht vom 20. Jannar Zwei Verkehrsunfälle. Geſtern nachmittag wurde ein Fußgänger beim Ueberqueren des Linden⸗ hofplatzes von einem Lieferkraftwagen angefahren. Der Fußgänger trug eine Platzwunde am Kopfe und eine Gehirnerſchütterung davon. Der Verletzte fand Aufnahme in einem Krankenhaus. Ueber die Schuld⸗ frage ſind die Erhebungen im Gange. Bei einem weiteren Verkehrsunfall wurden zwei Kraftfahrzeuge beſchädigt. Verkehrsüberwachung. Wegen verſchiedener Ueber⸗ tretungen der Reichsſtvaßenverkehrsordnung wurden 58 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 35 Kraftfahrzeughalter mußten rote Vor⸗ fahrtsſcheine ausgehändigt werden, weil ihre Fahr⸗ zeuge techniſche Mängel aufwieſen. Der Villinger„Hanſil!“ wirbt für das WSW „Nit meyn, uns Narren ſeyn allein Wir hant noch Brüeder groß und klein In allen Lanten,— überall— Ohn end iſt unßer Narren Zall!“ (Aus dem Narrenſchiff von Sebaſtian Brant.) iſt bereits Tradition, daß uns das Winterhilfswerk des Deutſchen Volkes alljährlich mit einem beſonders ſchönen Abzeichen überraſcht, das in der„Fas⸗ nacht“ an all die vielen frohen Menſchen zum Verkauf gelangt, die irgendwie eine der Fasnachtsveranſtaltungen dieſer Zeit beſuchen. Da war erſtmals im Jahre 1934 der „Elzacher Schuddig“ ein künſtleriſches Ab⸗ zeichen, hergeſtellt von der Staatlichen Majolika⸗Manufaktur in Karlsruhe, dann waren 1935 die ſeidengeſtickten Abzeichen aus der Bodenſeegegend, 1937 verkauften wir das vielverſprechende„Glücksſchwein“, hergeſtellt durch die Pforzheimer Schmuck⸗ wareninduſtrie, und jetzt für 1938 iſt es nun der Villinger„Hanſili“, der für das größte ſoziale Hilfswerk aller Zeiten wirbt und der darauf hinweiſt, daß man auch im Frohſinn die harten Erforderniſſe der Gegenwart nicht überſehen darf. Unſer Villinger„Hanſtli“ wurde nicht zufällig gewählt. Unſer WHW ſteht tief verwurzelt im Volke. Das WH W iſt ein Stück von uns ſelbſt geworden. Ein Stück unſeres Selbſt ſind aber auch unſere ur⸗ alten Fasnachtsbräuche, etwa das Schei⸗ benſchlagen, die Feuerräder, die Umzüge, die vielfachen Bräuche des Hochſchwarz⸗ waldes, die noch in einer totalen Echtheit weſentlicher Teil unſeres Volkstums find. Und ſo will das neue Wi W⸗Abzeichen allen Volksgenoſſen in Stadt und Land eine kleine Erinnerung ſchaffen an die Fasnet 1938 und all ihrem frohen Daſein. Elternabend beim Fähnlein „Scharnhorſt“ Der große Saal des Caſinos war geſtern abend bis zum letzten Steh⸗ und Lugplatz gefüllt mit Jung⸗ volk, Eltern und Verwandtſchaft; denn allerhand ſpaßhaftes Spiel der gaukleriſch und komödtiantiſch veranlagten Naturen vom Fähnlein 13/171 ſollte ſtattfinden. Solches gab's nun, von Liedern umrahmt und nach kurzer Begrüßungsanſprache des Fähn⸗ leinführers Uhl. Es ſtieg eine Moritat, in der z. B. eine farb⸗ wechſelnde Naſe eine große Rolle ſpielte. Es gab ein Pimpfenſtück über Zuſtand und Leben im La⸗ ger, wenn der Jungenſchaftsführer fort iſt. Ein Panoptikum, in dem der Spießer, das Mutterſöhn⸗ chen und der Lümmel als abſchreckendes Beiſpiel vorkamen, und ſchließlich wahrhaftig Shakeſpeares Peter Squenz, leicht aktualiſiert. Da ſaßen nun zu⸗ ſammen die biederen Handwerksmeiſter aller Spar⸗ eee eee Pflicht jedes Obſtbaumbeſitzers Keine zufallsernten mehr im Obstbau Sachgemäße Baumpflege ſichert regelmäßige Erträge— Ein Reichsgeſetz ſieht Staafen für Säumige vor— Kontrolle durch Pflegetolonnen In Auswirkung des Vierjahresplanes bekam auch der deutſche Obſt⸗ und Gartenbau durch das Reichsgeſetz vom 3. Oktober 1937 ſeine ver⸗ pflichtende Aufgabe. Von den 500 Millionen Reichs⸗ mark, die das Reich jährlich zur Einfuhr an Obſt verausgaben mußte, muß ein ganz großer Teil durch Mehrerzeugung im eigenen Lande erſpart werden. Wohl haben ſich die organiſierten Gartenbauvereine redlich bemüht, den deutſchen Obſtertrag zu ſteigern, doch die Verordnungen hatten keinen durchgreifen⸗ den Erfolg, weil ohne Strafbeſtimmungen die Säu⸗ migen nicht gezwungen werden konnten. Das ge⸗ nannte Geſetz gibt nun die leider nötige Handhabe. Demnach muß jeder Beſitzer von Obſtbäumen dieſen eine fachmänniſche Pflege zuteil werden laſſen, damit die Eigenerzeugung erheblich geſteigert wird. Wir können in Deutſchland jährlich mit einer durch⸗ ſchnittlich guten Ernte an Kartoffeln, an Brot⸗ getreide, an Zuckerrüben, an Tabak, an Wein rech⸗ nen, weil auch der kleinſte Bauer oder Landwirt 1* weiß, daß es ohne die ſachgemäße Pflege und Dün⸗ gung der Felder, ohne richtige Saat, ohne entſpre⸗ chende Schädlingsbekämpfung keine regelmäßigen Erträge gibt.. Nur im Obſtbau rechnen viele Baumbeſitzer mit Zufallsernten alle vier bis fünf Jahre. Ohne richtige Düngung und Pflege kann das auch nicht anders ſein. Wer 510 ja 20 und mehr Jahre auf dem gleichen Grund⸗ ſtück gleiche Früchte anbauen und erwarten wollte, ßer jedes Jahr einen guten Durchſchnitt erntet, dem ſagt die einfachſte Erfahrung, das geht nicht. Der Boden wird ausgeſaugt, die Aufbauſtoffe ſind bald verhraucht und ohne Zeit zur Vorratsſammlung oder künstlichen Erſatz der nötigen Nährſtoffe lohnt ſich keine Mühe. Bei einem Obſtbaum aber iſt es ſo, daß er 20, 50 ja bis 100 Jahre auf dem gleichen Platz ſteht, die Nahrung in ſeinem Wurzelbereiche bald aufgebraucht hat, und ohne regelrechte Pflege und Düngung keine Erträge bringt.. 5 Durch viele Verſuche in Beiſpielsanlagen iſt er⸗ wieſen, daß die Obſtbaumerträge auch regel⸗ mäßig ſind, wenn die verbrauchten Nährſtoffe wie g 4 Stickstoff, Kalk, Kali und Phosphor den Obſtbäumen kechtzeitig zugeführt werden. Einſeitige Düngung und ſonſtige Halbheiten vereiteln auch einen Erfolg shalb ſind viele 1. 85 Vorausſetzungen zu einer regelmäßigen Ertragsſteigerung im Obſt⸗ bau nötig. „Auf jeden leeren Raum pflanz einen Baum und pflege ſein, er trägt dirs ein,“ iſt ein altes und wahres Sprichwort. Handelt danach! Alte, hohle, unfruchtbare Bäume müſſen um⸗ gehauen werden. Sie ſind Träger von vielen tieriſchen und pflanzlichen Schädlingen, daß ſie die ganze Nachbarſchaft anſtecken. Geſunde Bäume ſind von Borke, Moos und Flechten zu ſäubern. Der Abfall iſt auf unter⸗ gelegten Säcken oder Packpapier zu ſammeln und zu verbrennen. Die Kronen ſind auszulichten, Raupenneſter abzuſchneiden und auch zu verbrennen, Obſt⸗ mumien peinlich genau zu ſuchen und dem Feuer zu übergeben. Nur Luft, Licht und Sonne von oben verbürgen beſte Früchte. Eine Volldüngung des ganzen Gar⸗ ten⸗ oder Obſtbaugeländes iſt jedes Jahr erforderlich. Große Baumſcheiben ſind anzu⸗ legen, durch Umhacken für den Sauerſtoff der Luft ſtets offen zu halten. Kein Unkraut iſt zu dulden, und keine Unterfrucht, höchſtens Hackfrüchte dürfen angebaut ſein. Unten und oben ernten, geht auch nicht. Viel Kalk ſtreuen, Thomasmehl reichlich, Kali und Phosphate dazu. Winter⸗ und Sommerſchädlings⸗ bekämpfung darf nicht vergeſſen werden. Dieſe Pflichten verlangt das Geſetz Mit der praktiſchen Durchführung ſind in den Gemeinden die Gartenbauvereine von den ſtädti⸗ ſchen und den Kreisamtsſtellen betraut. Unter Lei⸗ tung der Kreisbaumwarte kommen in nächſter Zeit Fachleute zu den Beſitzern, erheben die Anzahl der Bäume, ermahnen zur Pflege und, wer ſeine An⸗ lagen ſelbſt nicht richtig behandeln kann, dem beſor⸗ gen dies die Sachkundigen gerne. Bis 15. Februar kommt die Kontrolle durch Pflegekolonnen, die auf Koſten der Säumi⸗ gen die Baumpflege nachholen Dann kann auch eine gewünſchte Winterſpritzung er⸗ folgen. Motorſpritzen, für das Feld, Karrenſpritzen für die Gärten ſtehen nebſt hinreichendem Spritz⸗ material zur Verfügung. Dieſes Jahr ſind an den Obſtbäumen derart viele Raupenneſter, daß ohne radikale Säuberung die ſich entwickelnden Schädlinge die Bäume kahl freſſen würden. An einen Ertrag iſt dann natürlich nicht zu denken. ten, ſprachen oͤem Biere zu, hörten auch zu, was der wendige Friſeurmeiſter(der übrigens von einem ausgeſprochen talentierten Jungen geſpielt wurde) alles für merkwürdige Pläne entwickelte. Denn ſie wollen doch dem König ein ſelbſtgefertigtes Spiel vorſpielen, und wenn der Nachtwächter den Mond darſtellt, der Schmied den Löwen, und der Zimmer⸗ mann mit dem Ziegel in der Hand die Wand, und der Lehrling den König, ei, da gibt es ſpaßhafte Wutausbrüche genug auf der Probe. Nun, die Sache wickelte ſich zur allgemeinen Hei⸗ terkeit ab, zum Schluß trat noch ſtilecht imitiert der Volksvertreter Scheidemann auf, und des Jubels war kein Ende mehr. Die Jungens konnten ihre Rollen und ſchielten weniger nach dem Einflüſter⸗ kaſten als je ein Berufsſchauſpieler, und die Regie war voller Einfälle. Alles ſehr hübſch, wenn man auch das Programm hätte ein wenig kürzen ſollen. e Sandhofens Aurelia“ wird 50 Jahre alt Seine 49. ordentliche Generalverſammlung hatte der Geſangverein„Aurelia“. Nebſt einem Rückblick gab es auch einen Ausblick in die Zukunft. Kann doch der Verein im kommenden Jahre ſein 50 jäh⸗ riges Beſtehen feiern, ein Sängerfeſt, das mit einem Jubiläumskonzert eingeleitet werden ſoll. Vereinsleiter Karl Rullman konnte die Sänger⸗ kameraden Franz Michel und Adam Schenkel für 40jährige ununterbrochene aktive Sängertätig⸗ keit ehren. Der Männerchor ſang das muſikaliſche Hoch und Mozarts Weihe des Geſangs. Auch im Jahre 1938 wird die muſikaliſche Leitung des Män⸗ nerchors durch Muſikdirektor Emil Sieh wahr⸗ genommen. zei Das Feſt der goldenen Hochzeit feierten Herr Michael Bohrmann und Frau Chriſtine, geborene Karg, in beſter körperlicher Friſche. Die Ehejubilare zählen zu den älteſten Bauerngeſchlechtern Sand⸗ hofens.— Silberhochzeit feierte Gärtnereibeſitzer Peter Fenzel. vun, Ihr 25jähriges Arbeitsjubiläum bei der Zell⸗ ſtoffabrik Waldhof konnten die Gefolgſchaftsmitglie⸗ der Franz Keil, Peter Hartmann und Johan⸗ nes Diehl feiern. Im Jahre 1937 konnten bei der 3000 Mann ſtarken Belegſchaft 46 Gefolgſchaftsmit⸗ glieder das 5jährige und zehn Gefolgſchaftsmitglie⸗ der das 40jährige Arbeitsjubiläum feiern. * Der letzte Gang. Der Geſangverein„Sän⸗ gerbund“ Sandhofen trug in Johann Kirſch einen ſeiner Gründer zu Grabe und ehrte ihn durch Kranz⸗ niederlegung und Scheidelieder. 52 Jahre gehörte der Verſtorbene dem Verein an. * Ein Kugelblitz iſt, wie uns Schüler der ober⸗ ſten Klaſſe der-Schule erzählten, geſtern nachmit⸗ tag bei dem Gewitter beobachtet worden. Die Straße zwiſchen L 2/L 3 war in eine ungewöhnliche Dunkel⸗ heit gehüllt, als am Hauſe L. 2, 9 an einem Rohr ein Blitz herniederfuhr, der ſich plötzlich zu einer ganz hellen Kugel verdichtete. Es war, ſagten die Jungen, als ob wir mit Blitzlicht photographiert werden ſollten. Die Kugel zerſprang aber glück⸗ licherweiſe nicht, ſondern ging in einem Strahl, ohne Schaden anzurichten, in die Erde. ** Die Laufbahn des Sanitätsoffiziers. Die Meldefriſt für Schüler, die 1939 die Reifeprüfung be⸗ beſtehen und die Sanitätsoffiziers⸗Laufbahn im Heer ergreifen wollen, läuft nur bis 31. März 1938. Meldung beim Korpsarzt des zuſtändigen General⸗ kommandos, von dem auch, ebenſo wie von der Mili⸗ tärärztlichen Akademie, Berlin NW'40, Scharnhorſt⸗ ſtraße 35, oder von den Wehrerſatzdienſtſtellen ein Merkblatt bezogen werden kann. Erſchöpfende Auskunft gibt die vom Akademiſchen Auskunftsamt an der Univerſität Berlin, Berlin NWöü 7, Bauhof⸗ ſtraße 7, herausgegebene und gegen Einſendung von 30 Pf. zuzüglich Porto zu beziehende Schrift:„Der Arzt“. Begabtenförderung junger Künftler durch die Gemeinden Im Rahmen eines großzügigen Geſamtplanes zur Förderung junger begabter Muſiker hat der Deutſche Gemeindetag im Einvernehmen mit der Reichsmuſik⸗ kammer neben Muſikſtipendien für Anfänger und neben landſchaftlichen und ſtädtiſchen Muſi?⸗ preiſen für ausgebildete Muſiker die Errichtung von Konzerten junger Künſtler und von Stun⸗ den der Muſik im geſamten Reichsgebiet angeregt. In den Konzerten junger Künſtler ſollen die be⸗ gabten Künſtler des Nachwuchſes vorgeſtellt werden. Bewährte junge Künſtler ſollen ausgetauſcht und in benachbarten Konzerten junger Künſtler heraus⸗ geſtellt werden. Die beſten Künſtler, die bei den Konzerten junger Künſtler beſonders hervorragten, ſollen in Stunden der Muſik vorgeſtellt wer⸗ den. Die Stunden der Muſik, nach dem Berliner Vorbild ſeit 1934, erhalten dadurch ihre beſonders Bedeutung, daß dort die erſten deutſchen und im Aus⸗ tauſch auch ausländiſche Künſtler ihre jungen Kame⸗ raden der Oeffentlichkeit und den Fachleuten vor- ſtellen. Wie nicht anders zu erwarten war, hat der Appel des Deutſchen Gemeindetages in den Städten ein ſtarkes Echo geſunden. In Hunderten von Städten ſind Mittel für Muſikſtipendien bereitgeſtellt, viels Provinzen und Städte werden im neuen Haushalts- jahr landſchaftliche und ſtädtiſche Muſikpreiſe einrich⸗ ten, die den beſten jungen Künſtlern ideelle und wirt⸗ ſchaftliche Anerkennung geben ſollen. Menſchen im Sumpf Ein Sittlichkeitsprozeß vor der Mannheimer Strafkammer Ein troſtloſes Bild menſchlicher Verirrungen und moraliſcher Verkommenheit entrollte ſich heute vormittag in der Verhandlung der Großen Mann⸗ heimer Strafkammer gegen den 1891 geborenen, aus Karlsruhe ſtammenden Karl Aretz, der ſeit 1928 in Mannheim in angeſehener Stellung tätigt war. Gleichzeitig mit Aretz hat ſich der in Speeyr 1913 geborene Robert Konrad zu verantworten. Wäh⸗ rend gegen Aretz die Anklage wegen Raſſen⸗ ſchande, Unzucht mit Männern, Anſtiftung zur Bei Schlaflosigkeit das wirkſame, unſchädliche und preiswerte Solsrum. Schlechter Schlaf zermürgt. Qualen Sie ſich nicht länger 997 Keine Nachwirkungen. Packung 18 Tabl. M..26 f. d. Apothele Kuppelei u. a. erhoben worden iſt, wird dem Ange⸗ klagten Konrad zur Laſt gelegt, gleichfalls Unzucht mit Männern getrieben und den Verkauf von Nackt⸗ aufnahmen getätigt zu haben.. Aretz, der wie ſein Mitangeklagter aus der Haft vorgeführt wurde, hatte ſich im Jahre 1916 mit einer aus Karlsruhe ſtammenden Frau verheiratet. Aus der Ehe ſind drei Kinder hervorgegangen, eine Toch⸗ ter von 20, eine von 10 und ein Sohn von 13 Jahren. Die Ehe wurde im Dezember 1930 durch das Ver⸗ ſchulden des Ehemannes, der mit einer Kuſine ſeiner Frau ein Verhältnis begann, geſchieden. Wir werden in unſerer morgigen Mittagaus⸗ gabe über die Verhandlung, die bei Redaktionsſchluß noch im Gange iſt, noch eingehender berichten. Der Kurszenel der Hausfrau Wenig Befriedigung bot heute der Marktbeſuch, denn der Betrieb war— börſentechniſch ausgedrückt — ausgeſprochen luſtlos. Die Klagen der Verkäu⸗ fer ſind daher durchaus verſtändlich, ſie tun ja ihr möglichſtes, um alle Wünſche zu befriedigen. Man darf ruhig ſagen, daß die Beſchickung des Marktes für den rauhen Januarmonat ſehr gut war. So gab es ſehr viel und ſehr ſchönen Spinat, und zwar bil⸗ ligen, dann reichlich Feldſalat und Kreſſe, denen leider immer noch der vom Ausland eingeführte Endivienſalat ſtarke Konkurrenz macht. Auch in Auslandstomaten war das Angebot recht zufrieden⸗ ſtellend und der Preis dafür mit 50—60 Pfennig das halbe Kilo nicht zu hoch. Für alle Rohköſtler und Vegetarier iſt ſie eigentlich auch unentbehr⸗ lich, um eine möglichſt große Abwechſlung in die Einförmigkeit dieſer Form der Ernährung zu brin⸗ gen. Bei Zwiebeln iſt bereits ein Anziehen des Preiſes zu beobachten, auch die Schwarzwurzeln waren etwas teurer als vor einer Woche. Roſen⸗ kohl, Weißkraut und Wirſing ſind gleichgeblieben; in Rüben hat die Zuſuhr um ein geringes nachge⸗ laſſen. Neben ſchönen Hülſenfrüchten wurden an einigen Ständen eingeſäuerte!t Bohnen und Rüben⸗ ſchnitzel angeboten, aber dafür iſt es eigentlich noch zu früh. An den Wildſtänden hat das Angebot in Haſen ſich wieder vergrößert, ebenſo iſt auch das liebe Federvieh noch reichlich vertreten. An Stockfiſchen, Fluß⸗ und Seefiſchen war kein Mangel, auch Käſe aller Art wurde gern gekauft. Bei den Blumen grüßen uns die erſten ſüdlichen Frühlingsboten, die leuchtend gelben Mimoſen, und ſüßduftende Narziſſen. Ganz beſcheiden zeigten ſich Veilchen und ein paar tiefblaue Vergißmeinnicht. Für den Geburtstagstiſch eines Backfiſchleins emp⸗ fehlen wir die heute angebotenen kleinen Myrthen⸗ ſtöckchen. Wenn ſie groß ſind, iſt auch das kleine Mädel groß— und heiratsfähig. Vom Statiſtiſchen Amt wurden folgende Verbraucher⸗ preiſe für/ Kilo in Pig. ermittelt: Kartoffeln 4,2; Sa⸗ latkartofſeln 8; Wirſing 10—11; Weißkraut—8; Rotkraut 610; Blumenkohl, Stück 1070; Roſenkohl 22—25; Gelbe Rüben—9; Rote Rüben-10; Spinat 13—15; Zwiebeln 12; Schwarzwurzeln 18—35; Endivienſalat, Stück 525 Feldſalat 40—45; Tomaten 40—60; Rettich, Stück—20 Meerrettich, Stück 10—50; Suppengrünes, Bſchl. 78 Pe⸗ terſilie, Bſchl.—8; Schnittlauch, Bſchl.—10; Aepfel 13 bis 30, Birnen 20—45, Zitronen, Stück—5; Orangen 30 bis 40; Bananen, Stück—10; Markenbutter 160; Land⸗ butter 140142; Weißer Käſe 25—30; Eier, Stück 104 bis 12½; Hechte 120; Barben 70-80 Karpfen 10; Schleien 120; Breſem 5060; Backſiſche 40; Kabelſau 35—45, Schell⸗ fiſche 40; Goldbarſch 35; Seehecht 50; Stockfiſche 35; Hahn, geſchlachtet 115—140; Huhn, geſchlachtet 100105; Enten, geſchlachtet 140—150; Tauben, geſchlachtet, Stück 60890; Gänſe, geſchlachtet 110130; Rindfleiſch 91, Kalbfleiſch 110 bis 116; Schweinefleiſch 92. e Poſtwertzeichen, die nicht mehr abgegeben wer⸗ den. Mit Ablauf des 15. Januar iſt bei den Poſt⸗ ämtern die Abgabe der Führer⸗Markenblocks mit dem Aufdruck„Reichsparteitag Nürnberg 1937“, der Feſtpoſtkarten zum Reichsparteitag 1937 ſowie der Feſtpoſtkarten zum Erntedankfeſt eingeſtellt worden. Bei der Verſandſtelle für Sammelmarken in Ber⸗ lin W. 30 werden dieſe Wertzeichen zunächſt weiter vorrätig gehalten. ite/ Nummer 32 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗ Ausgabe Alte Anwarkſchaften leben wieder auf Die Neuregelung der Anwartſchaſten in der Rentenverſicherung In dem neuen Geſetz über den Ausbau der Ren⸗ tenverſicherung, das kurz vor dem Weihnachtsfeſt von der Reichsregierung beſchloſſen wurde, iſt auch die Frage der Anwartſchaften neu geregelt worden. Dieſer Abſchnitt gehört nicht zu den un⸗ wichtigſten, wenn auch die ſozialen Verbeſſerungen, die hier getroffen worden ſind, nicht ſo ins Auge fallen wie abſolute in Zahlen auszudrückende 8 ſtungsverbeſſerungen. Die Notwendigkeit einer Neuregelung der Anwartſchaftsfrage hat überhaupt erſt den Anſtoß zu dem ganzen Geſetzgebungswerk gegeben. In zahlloſen Eingaben, die das Miniſteri⸗ um und andre Dienſtſtellen erreichten, war immer wieder das geltende Anwartſchaftsrecht der Renten⸗ verſicherung Gegenſtand von Klagen. Vor allem iſt jetzt eine einheitliche Linie für alle drei Renten⸗ verſicherungen geſichert worden. Um die An⸗ wartſchaft zu erhalten, müſſen künftig in der Invaliden verſicherung in jedem Jahre 26 Wochenbeiträge entrichtet werden, in der Angeſtelltenverſicherung entſpre⸗ chend ſechs Monatsbeiträge. Bisher genügten in der Invalidenverſicherung 20 Wochenbeiträge in zwei Jahren zur Erhaltung der Anwartſchaft, während die Angeſtelltenverſicherung ſchon bisher ſechs Mo⸗ natsbeiträge im Jahre forderte. Die Neuregelung iſt beſonders für freiwillig Verſicherte von Bedeutung, da der Pflichtverſicherte auf Grund ſeiner regelmäßigen Zahlung von Pflichtbeiträgen wohl ſtets die Anwartſchaft erfüllen wird. Selbſt wenn Lücken in der Beitragszahlung entſtehen, dürfte im Ügemeinen die Anwartſchaft geſichert ſein, da Ar⸗ beitsloſigkeit und Krankheit ebenſo wie Wehr⸗ und Arbeitsdienſt ſowie anerkannte Schulungslehrgänge als Erſatzzeiten gelten. Der freiwillig Verſicherte dagegen wird künftig in der In validen⸗ verſicherung mehr Beiträge als bisher zur Erhaltung ſeiner Anwartſchaft auf⸗ bringen müſſen. Er wird damit aber keineswegs unerträglich belaſtet, denn er zahlt mit ſeinen 28 Wochenbeiträgen nicht mehr wie jeder Pflichtverſi⸗ cherte, der 52 halbe Wochenbeiträge aufbringen muß. Jeder, der die Leiſtungen der Verſicherung in An⸗ ſpruch nehmen will, ſoll auch gleichmäßig an ihren Laſten tragen helfen. Neu iſt für die Rentenverſicherung auch das Prinzip 1 der Halbdeckung, das einheitlich für alle drei Verſicherungszweige gilt und mit dem praktiſch, nur weniger kompliziert, das gleiche Ergebnis erreicht wird wie mit den 15 755 ren Vorſchriften über das Wiederauflebe der Anwartſchaft. Wenn beim Weder fall die Zeit ſeit dem erſten Eintritt in die Verſiche⸗ rung zur Hälfte mit Beiträgen belegt iſt, gilt die Auwartſchaft allgemein als erhalten. Die Vorſchrif⸗ ten über die Halbdeckung erſaſſen auch die Zeit vor dem Januar 1938. Wenn z. B. ein Verſicherter am 1. Januar 1924 in die Rentenverſicherung einge⸗ treten iſt und im Jahre 1940 Juvalid wird, ſo gilt ſeine Anwartſchaft als erhalten, wenn er die voller Kalenderjahre von 1925 bis 1939 zur Hälfte mit Bei⸗ trägen belegt hat. Die Halbdeckung hat den großen Vorzug, daß es bei ihr nur auf die Zahl der Bei⸗ träge, aber nicht mehr darauf ankommt, wie die Bei⸗ träge auf die einzelnen Kalenderjahre verteilt ſind. Zum Beiſpiel hat jemand, der mit 15 Jahren in die Verſicherungspflicht eingetreten iſt und 25 Jahre lang ununterbrochen ſeine Beiträge entrichtet hat, Verſicherungszeit bis zum 65. Lebensjahr mit Beiträgen belegt. Er kann alf wenn er will, mit ſeiner weiteren Beitrags leiſtung aufhören, ohne ſeinen künftigen Ren⸗ tenanſpruch zu gefährden. Er wird aber von dieſer Möglichkeit natürlich nur dann Gebrauch machen, wenn es ihm aus wirtſchaftlichen Gründen ſchwer fällt, die Beiträge zu entrichten. Von dieſem Aus⸗ nahmefall abgeſehen, wird er Wert darauf legen müſ⸗ ſen, möglichſt viele und möglichſt hohe Beiträge zu entrichten, damit er ſich und ſeinen Hinterbliebenen eine möglichst hohe Rente ſichert. Bei der Feſtſtellung der erfüllten Anwart⸗ ſchaft werden übrigens das erſte und letzte Jahr der Verſicherung im Intereſſe der Vereinfachung nicht mitgezählt, ſondern nur die dazwiſchenliegenden vol⸗ len Kalenderjahre. Wohl aber werden zugunſten des Verſicherten die dafür entrichteten Beiträge an⸗ gerechnet. Der Verſicherte ſpart dadurch bis zu zwei Jahren, für die er keine Halb⸗ deckung nachzuweiſen braucht. Schließlich gibt das neue Geſetz die Möglichkeit, praktiſch alle etwa erloſchenen Anwartſchaften wieder aufleben zu laſſen. Bis zum 31. Dezember 1941 iſt eine Friſt zur Nachentrichtung von Beiträgen für die Jahre 1932 bis 1937 geſetzt worden. Da es letzten Endes bei Eintritt des Verſicherungsfalles allein auf die er⸗ füllte Halbdeckung ankommt, iſt es praktiſch möglich, durch entſprechend höhere Beitragsleiſtungen für dieſe und die folgenden Jahre auch Anwartſchaften aus der Zeit vor 1932 wieder aufleben zu laſſen. End⸗ lich wird in dem Geſetz die Inflationszeit auch in der In validen verſicherung als Erſatzzeit anerkannt. Anwartſchaften, die in⸗ folge Nichtzahlung von Beiträgen in dieſen Jahren etwa erloſchen ſind, können ebenfalls zum Wieder⸗ aufleben gebracht werden. Die Fälle, die hierdurch bereits die Hälfte der O, e der Versicherten bereinigt werden, ſind je⸗ doch nicht ſo zahlreich, wie vielleicht angenommen 5 könnte, da die meiſten dieſer Anwartſchaften durch die ſpätere Wiederentrichtung von Pflichtbeiträgen ſchon von ſelbſt wieder auf⸗ gelebt ſind. Für die Zeit bis zum 1. Januar 1988 bleibt das bisherige Anwartſchaftsrecht in Gül⸗ tigkeit. Wenn alſo jemand in der Invalidenverſiche⸗ rung z. B. in je zwei Jahen 20 Wochenbeiträge ent⸗ richtet hat, ſo hat er ſeine Anwartſchaft nach bis⸗ herigem Recht erhalten. Nach neuem Recht muß er vom 1. Januar 1938 an 26 Wochenbeiträge in jedem Kalenderjahr entrichten. Er hraucht aber die für die Zeit vor dem 1. Januar 1938 für jedes Jahr entrichteten 10 Beiträge nun nicht etwa auf 26 zu er⸗ höhen, ſondern es genügt für die Zeit bis zum 1. Jan. 1938, daß der Verſicherte das zur Erhaltung der An⸗ wartſchaft nach bisherigem Recht Erforderliche getan hat. Der Verſicherte, der bereits vor dem 1. Januar 1938 in die Verſicherungspflicht eingetreten iſt und nach dem 1. Januar 1938 ſtirbt oder Invalid wird, hat hiernach ſeine Anwartſchaft erhalten, wenn er entweder die Hälfte der vollen Kalenderjahre, die zwiſchen dem erſten Eintritt in die Verſicherung bis zum Verſicherungsfall liegen, mit Beiträgen belegt hat, oder wenn er bis zum 1. Januar 1938 das nach bisherigem Recht Erforderliche getan hat und vom 1. Januar 1938 an in jedem einzelnen Kalenderjahr 26 Wochenbeiträge entrichtet hat. Rechtzeitig vorſorgen! Das iſt die Deviſe für die Rentenverſicherung und der Sinn der neuen Beſtimmungen. Dann wer⸗ den ſich niemals Schwierigkeiten in der Eshitteng der Anwartſchaft ergeben. Jeder Verſicherte ſollte ſich im Herbſt eines jeden Jahres darüber klar wer⸗ den, ob er ſeine Beitragspflicht für das lau⸗ fende Jahr erfüllt hat und etwaige Lücken ſofort e Das iſt der ſicherſte Weg zur Erhaltung er Anwartſchaft und der Rentenanſprüche. Recht⸗ 1 5 vorſorgen, das gilt auch für den Ausbau der Renten verſicherung zur Volksverſicherung, da die Möglichkeit, eine freiwillige Verſicherung in den geſetzlichen Rentenverſicherungen aufzunehmen, mur bis zum 40. Lebensjahr gegeben iſt. Schiwanderungen im Nordſchwarzwald In dem letzten Artikel wurden gelkopf und 9 fkopf kurz der Vo⸗ geſtreift und dorauf S hingewiesen, daß es ſich hier eine Art Verbindungs poſten vom Kammgebirge zum Breitengebirge handelt. Der Hauptkamm ſelber nimmt unweit For⸗ bach die Verbindung am Murgtal vom Nordplateau auf und ſteigt in der Badener Höhe in harter Kurve ſchnell von 300 Meter erſtmals auf über tauſend Me ter auf(1002 Meter), Baden-Baden ſelbſt weſtlich im Oostal unter ſich laſſend. Eine enge Kette von Höhenplätzen ſchiebt ſich nun ins Wanderbild wie Bühlerhöhe, Plättig, Sand, Herrenwies, Hundseck, Unterſtmatt, Breitenbronnen, Mummelſee, Hornis⸗ grinde und ſchließlich der Ruheſtein, von 700 Meter auf 1166 Meter in der Hornisgrinde gehend und auf 916 Meter zum Ruheſtein wieder ſinkend. Beider⸗ ſeitige Zufahrten vom Murgtal und vom Rheintal bedingen leichte Erreichbarkeit, im Murgtal: Rau⸗ münzach, Hundsbach, Schönmünzach, Langenbach unterhalb Baiersbronn, im Rheintal: Bühl, Bühler⸗ tal, Achern, Ottenhöfen und, ähnlich wie Baiers⸗ bronn, in Doppelſtellung gleichzeitig zum Schilffkopf⸗ Kniebis, noch Oppenau, Allerheiligen, alle mitein⸗ ander zugleich auch Punkte direkter Bahnen oder Kraftpoſten. Das Tourenbild für Schi Nicht unoriginell iſt, daß das Tourenbild für den Schiwanderer und die Begangenheit des Nordſchwarz⸗ waldes die erographiſchen Unterſchiede in den Ge⸗ birgsabſchnitten faſt getreu widergibt und mitmacht. Natürlich ſpielen da auch Schneereichtum und Schneeſicherheit mit, aber es ſind doch die ſchönen Höhen des Nord⸗ und Südplateaus als vorgeſcho⸗ bene Poſten bei weitem nicht ſo Ziel wie der Haupt⸗ kamm, um den ſich auch die weſentlichen wettkämpfe⸗ riſchen Belange gruppieren. Hindernd und trennend ſind im Norden wie Süden auch die tiefen Talgrä⸗ ben wie Murg und Kinzig, Schapbach, Rench, die beſchwerlichen Anſtiege und auch bei gutem Schnee keine leichten Abfahrten. Der Hauptkamm vermei⸗ det dieſe Belaſtung für ſeine Beſucher auch nicht reſtlos und weiſt manche haarige Fahrt zu Tak auf, aber dafür gibt er die größere Meereshöhe und mit ihr die erhöhte Schneeſicherheit und Schneemenge, ein Punkt, bei dem 50 Meter Höhe mitunter ſchon un⸗ glaublich viel ausmachen können. Hinzu tritt dann auch, das ſei ehrlich geſagt, das lebhafte Treiben ſportlicher und touriſtiſcher Art, das in ſeiner Viel⸗ geſtaltigkeit letzten Endes auch manchen vergnügli⸗ chen Reiz in ſich trägt. Für den Lärm⸗ und Men⸗ gengegner bleiben trotzdem noch genügend ſtille Strecken, zu denen man die gegen das Murgtal in der Hauptſache alle zählen kann. Die Vielheit der guten Gaſtſtätten gerade im Hauptkamm tut das ihre zur Belebung, die ſich ſonntäglich vor allem häuft, wenn am Ochſenſtall bei Unterſtmatt oder am Ruhe⸗ 4 4 4 Donnerstag und Renn⸗ ſtein, den Stätten neuer Sprunghügel ſtrecken, ſich Wettkämpfe abſpielen Bahnen und Straßen im Nordſchwarzwald Ein Verkehrshinweis darf für den Noroͤſchwarz⸗ wald nicht unterlaſſen werden. Reichsbahn uns Privatbahnen ſowie Kraftpoſt gehen in gemeinſamer Arbeit voran. Die Reichsbahn erreicht in Freuden⸗ ſtadt mit rund 700 Meter die größte Höhe, die Kraftpoſten im Winter in Mummelſee(1032 Meter— im Sommer Hornisgrinde 1166 Meter ſelbſt). Die Rheinhauptlinie Frankfurt Karls⸗ ruhe Baſel im Weſten, die Neckarbahn Stuttgart Tuttlingen im Oſten, die Orientlinie Straßburg — Karlsruhe— Pforzheim— Stuttgart im Norden, die Schwarzwaldbahn Offenburg—Konſtanz und die Kinzigbahn Hauſach Freudenſtadt Eutingen umrahmen das Gebirge als große Zufahrtsſtrecken. Tief hinein ziehen Pforzheim Wildbad, Karls⸗ ruhe Herrenalb, die Murgtalbahn Raſtatt Freudenſtadt, Baden⸗Oos— Baden⸗Baden, Bühl— Oberbühlertal, Achern— Ottenhöfen, Appenweier Bad Griesbach. Und nicht vergeſſen darf werden das große Werk der Schwarzwald⸗Hoch⸗ ſtraße, die en ganzen Hauptkamm direkt in ihrem Zug erſchließt. Von Baden-Baden über die Bühlerhöheorte, Mummelſee bis Ruheſtein bietet ſie, winterlich ge⸗ bahnt, auf der ganzen Länge eine nicht zu unter⸗ ſchätzende Erleichterung für den Schilauf, eine Stra⸗ ßenſchöpfung, wie ſie in dieſer Axt wieder bisher dem Schwarzwald allein zu eigen iſt. Im Norden hat ſie in Baden⸗Baden die natürlichen Zufahrten von den großen Städten, im Süden ſtützt ſie ſich auf die große Paßſtraße Rheintal⸗Murgtal⸗Neckarland (Achern— Ottenhöfen— Ruheſtein—Freudenſtadt) und hat zwiſchendurch von Oſt und Weſt eine Menge Querrippen als wichtige Ergänzungen. Die Größe des hier umriſſenen Schiwanderge⸗ bietes? Sie läßt ſich nicht auf den Kilömeter genau benennen und unterſteht klimatiſchen Schwankungen. Setzt man die Nord⸗Südentfſernung von Wildbad bis Kniebis, Lamm⸗Freudenſtadt etwa an und be⸗ rückſichtigt man die Ausbuchtung des Gebirgsverlau⸗ fes für dieſe winterlichen Zwecke weſtlich, ſo dürfte man mit ungefähr 50 bis 60 Kilometern rechnen können. In der Querrichtung läßt ſich mit der Zahl 20 bis 25 Kilometer etwa die obere Grenze feſthalten. Die jeweiligen Schneeverhältniſſe im Winterablauf wirken hier beſtimmend letzten Endes mit. Ende. W. Frankfurt 8 5 4% Pr. Bb.-Pfbrf. 5. Zoldhyp 80 55 4½ Rü. 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Von ihm ſtammt die Gründung des weit über das Land Baden hinaus bekannt gewordenen Forſchungsinſtitutes für rationelle Betriebsführung im Handwerk, heute Deutſches Handwerksinſtitut. Die älteſte Frau geſtorben * Kenzingen, 20. Jan. Hier ſtarb nach kurzer Krankheit die älteſte Einwohnerin, die Witwe Karo⸗ line Becherer, im Alter von nahezu 90 Jahren. Bis in ihr hohes Alter hinein war die Verſtorbene geſund und rüſtig und half fleißig in Haus⸗ und Gartenarbeit mit. 4 Weinheim, 20. Jan. zel, Steighausſtraße 7, burtstag. a Sulzbach, 20. Jan. Schneidermeiſter Johann Weber feierte ſeinen 73. Geburtstag. „a Laudenbach, 20. Jan. Frau Anna Leip f, geb Stautz, beging beim beſten Wohlbefinden ihren 86. Geburtstag. * Staufen, 20. Jan. Am Bahnhof Grunnern warf ſich ein 7Ijähriger Mann aus Wettelbrunn in ſelbſt⸗ mörderiſcher Abſicht vor einen einfahrenden Zug. Der Mann wurde ſofort getötet. * Ueberlingen, 20. Jan. In der Fiſchbrutanſtalt Hagnau erwartet man in dieſen Tagen das Aus⸗ ſchlüpfen von zehn Millionen Blaufelchen. Rentner Philipp Wet⸗ beging ſeinen 80. Ge⸗ der pender und der mitar⸗ beiter Muna die saranten für dae Helingen des Winterhilſs werkes als großes Werk des Tatſozialismus. (Der Führer über das Winterhilfs erk! Was Ludwigshafens Polizei notiert: Wilodweſt-Manieren bei Schaufenſter-Einbruch h Ludwigshafen, 20. Januar. Heute morgen gegen.20 Uhr wurde in das Schaufenſter der Drogerie und des Photohauſes Heinrich Spiegel in der Bismarckſtraße 89, einge⸗ brochen. Die Täter fuhren mit einem Da W⸗Per⸗ ſonenkraftwagen vor, zertrümmerten die Schau⸗ ſenſterſcheiben und nahmen die wertvollſten Photo⸗ Apparate, die in der Auslage ſtanden, mit. Der Schaden wird auf etwa 2000 bis 3000 Mark besiffert. Die Kennziffer des Kraftwagens war IV B. Die genaue Nummer konnte leider noch nicht feſtgeſtellt werden. Die Kriminalpolizei erbittet ſachdienliche Mitteilungen. * Geſtern abend gegen 19,25 Uhr ſtieß ein durch die Mundenheimer Straße in Richtung Mundenheim fahrender Kraftfahrer aus Speyer in der Nähe der chemiſchen Fabrik Dr. Raſchig auf einen in derſel⸗ ben Richtung fahrenden Radfahrer auf. Dieſer wurde auf die Straße geſchleudert und erlitt einen ſchweren Schädelbruch mit Gehirnblutung. Bei der Einliefe⸗ rung in das St. Marienkrankenhaus war der Tod Die Schuldfrage iſt noch un⸗ bereits eingetreten. geklärt. aneinander, ſo ergeben ſich Zahlen, heranziehen muß. Kosmiſche Zahlen aus dem Betrieb 7 Milliarden Brieſe und 350 Millionen Pakete befördert jährlich die Reichspoſt. Reiht zu deren Veranſchaulichung Wirtſchaftliche Möglichkeiten des Luftſchiffverkehrs: Hellum aus Texas nach Frankfurt a. M. Intereſſanter Vortrag in der Frankfurter Geſellſchaft für Handel Induſtrie und Wiſſenſchaft— Lufiſchiffbetrieb in Zukunft nur mit Hellum!— Am die Helium⸗Erſchließung in europäiſchen Erdgas guellen * Frankfurt a.., 20. Jan. Am Mittwochabend hielt Oberſt Breithaupt vom Reichsluftfahrtminiſterium in der Frankfurter Geſellſchaft für Handel, Induſtrie und Wiſſenſchaft einen Vortrag über„Wirtſchaftliche Möglichkeiten des Luftſchiffverkehrs gegenüber Flugzeug und Dampfer unter beſonderer Berückſichtigung der Um⸗ ſtellung auf Helium“. Der Vortragende kam zu⸗ nächſt auf die Kataſtrophe des Luftſchiffs„Hinden⸗ burg“ zu ſprechen und wies auf das Ergebnis der jetzt abgeſchloſſenen Arbeiten der Kommiſſion zur Feſtſtellung der Kataſtrophenurſache hin. Bis zu der Kataſtrophe von Lakehurſt ſei in keinem deutſchen Verkehrsluftſchiff ein Paſſagier ums Leben gekom⸗ men oder auch nur verletzt worden. Es ſei daher nicht verwunderlich, daß das„Hindenburg“ ⸗Unglück den Entſchluß zum Weiterbauen nicht erſchüttern konnte. Er habe vielmehr das klare„Dennoch“ des Reichsminiſters der Luftfahrt ausgelöſt, der damit ſeinen Willen zur Fortführung des Luftſchiffver⸗ kehrs mit Helium als Traggas bekundet habe. Zur Zeit gehe der L3 130 ſeiner Vollendung entgegen, und L3 131 ſei bereits in Auftrag gegeben worden. Eine zweite Verkehrshalle auf dem Frankfurter Luftſchiffhafen werde im laufenden Jahre fertig⸗ geſtellt ſein. Der Redner kam dann auf die Heliumfrage zu ſprechen. Die urſprüngliche Abſicht, mit einem mit Waſſerſtoff gefüllten Luftſchiff nach Lakehurſt zu fahren, das Gas abzuſaugen und durch Helium zu erſetzen, verbiete ſich aus grundſätzlichen Erwägun⸗ gen. Es müſſe daßer das Helium vom Erzeu⸗ gungsort in Teras im Land⸗ und Seetraus⸗ Nie werde das Luftſchiff die Geſchwindigkeit der Flugzeuge auch nur annähernd erreichen, die Grenze ſeiner Marſchgeſchwindigkeit liege etwa bei 150 bis 160 Stundenkilometer. Die Annehmlichkeit der Reiſe und vor allem das Freiſein von den peinlichen Ge⸗ fühlen der Seekrankheit werde aber ein nicht zu unterſchätzender Vorteil bleiben, den das Luftſchiff ſowohl dem Dampfer wie dem Flugzeug voraus hat. Oberſt Breithaupt zog dann einen Vergleich zwiſchen Schnelldampfer und Luftſchiff und unter⸗ ſuchte die wirtſchaftlichen Erfolgsmöglichkeiten beider Flugzeugarten. Er kam dabei zu dem Schluß, daß bei geſchickter Abſtimmung der Tarife und Fahr⸗ zeiten, Dampfer und Luftſchiff aus der Verkehrsent⸗ wicklung Nutzen ziehen würden, wobei die Ausſchal⸗ tung ungeſunden Wettbewerbs im Intereſſe der ge⸗ ſamten Verkehrsaufgabe unerläßliche Vorausſetzung ſein müſſe. Zum Schluß ſeines Vortrages behandelte Oberſt Breithaupt grundſätzliche Fragen des Luftſchiff⸗ betriebes unter Verwendung von Helium. In Zukunft könne der Luftſchifſbetrieb nur mit Helium durchgeführt werden. Es müſſe daher mit allen Mitteln verſucht werden, Helium auch in europäiſchen Erdgas⸗ quellen zu erſchließen. Gelinge es ferner, den Geſtehungspreis des Heliums auf ein wirtſchaftlich tragbares Maß zu ſenken, ſo werde der Anreiz für die Inbetriebhaltung von Luftſchiffen auch in ande⸗ ren Ländern ſteigen. Für Deutſchland ſei der Luft⸗ ſchiffverkehr eine Angelegenheit des nationalen An⸗ ſehens. Ausſicht auf Rentabilität werde aber immer die notwendige Vorausſetzung für jedes auf privat⸗ wirtſchaftlicher Grundlage arbeitende Verkehrs⸗ unternehmen bleiben. Deshalb müſſe Verbilligung port in eigens hierzu hergeſtellten Stahl⸗ der Betriebskoſten, vor allem durch Herabſetzung des flaſchen nach Frankfurt a. M. befördert Heliumpreiſes, durch Schaffung eines ökonomiſch ar⸗ werden. beitenden Ballaſtgewinners und einer Vorwär⸗ Sobald dieſe Möglichkeit geſchaffen ſei, werde der mungsanlage ſowie durch Verfeinerung der Fahr⸗ Luftſchiffverkehr wieder aufgenommen werden. technik, angeſtrebt werden 5 eee eee, Hen S uclitssaal — 5 GERICHTS BERICHTE Freiheitsſtrafe wegen Verweigerung der Luftſchutzpflicht Eine intereſſante Gerichtsentſcheidung * Darmſtadt, 20. Jan. Daß die Erfüllung der Pflichten, die ſich aus dem Luftſchutzgeſetz ergeben, nicht ohne ſchwere Folgen böswillig verweigert wer⸗ den darf, lehrte eine Verhandlung vor dem Schöf⸗ fengericht Darmſtadt. Wegen der Weige⸗ rung, an einem Luftſchutzlehrgang teilzunehmen, hatte die Ehefrau Kaiſer aus Dreieichenhain einen Strafbefehl über 20 Mark erhalten. Auch die zweite Aufforderung zur Teilnahme an einem anderen Luftſchutzkurſus hatte Frau Kaiſer abgelehnt, weil nach ihrer„Bibelforſcher“⸗Einſtellung „ihr Leben in Gottes Hand“ ſtehe. Sie war deshalb unter Anklage geſtellt worden, und da ſie in der Verhandlung auf die Frage des Vorſitzenden, ob ſte ſich ihrer geſetzlichen Pflicht auch weiterhin ent⸗ ziehen wolle, nur eine ungenügende Antwort gab, der Reichspoſt man ſie mon Größen aus dem Weltoll (Tuſzkay, Zander⸗Multiplex⸗K.) AUS NAH UND FERN beantragte der Staatsanwalt ſieben Monate Gefäng⸗ nis und ſofortigen Haftbefehl. Das Verhalten der Angeſchuldigten ſtelle eine offene Auflehnung gegen den Staat dar und müſſe mit einer abſchreckenden Strafe geahndet werden. Das Gericht verurteilte die Angeklagte zu vier Monaten Gefängnis. Der Staat könne, wie der Vorſitzende in der Urteilsbegründung ausführte, eine Sabotage ſeiner für die Sicherheit der Nation ergangenen Geſetze nicht dulden, zumal wenn ſie— wie bei der Angeklagten— aus einer grundſätzlich ſtgatsgegneriſchen Einſtellung heraus begangen werde. Nur mit Rückſicht auf die drei ſchulpflichtigen Kinder der Angeklagten wurde vom ſofortigen Erlaß eines Haftbefehls abgeſehen. In der fünften Gerichtsverhandlung freigeſprochen 50 Richter waren in dem Fall tätig * Frankfurt a.., 20. Januar. Ein Fall, in dem ungefähr 50 Richter tätig waren, ſand jetzt vor dem Schwurgericht in Frankfurt ſeinen wahrſcheinlich endgültigen Abſchluß. Das Prozeßverfahren beſchäftigte nicht weniger als drei⸗ mal das Schwurgericht und zweimal das Reichs⸗ gericht, und nahm ſeinen Ausgang von der Konkurs⸗ eröffnung im Auguſt 1934 über das Vermögen einer Hanauer Silberwarenfabrik, Das 1890 gegründete Unternehmen, in dem bis zu 40 Leute beſchäftigt wurden, hatte in ſeiner Blütezeit einen Jahresumſatz von 160000 Mk. Als der Zuſammen⸗ bruch erfolgte, waren 350 000 Mk. Schulden vorhan⸗ den, das zu Papier ſtehende Vermögen belief ſich auf 38 000 Mk. Der Inhaber der Firma, ſeine Frau und ſein Sohn wurden im Sommer 1935 vom Schwurgericht Hanau abgeurteilt. Der Ehemann bekam 1% Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt, ſeine Frau neun Monate Ge⸗ fängnis und ſein Sohn 1% Jahre Ge⸗ fängnis. 5 f Das Reichsgericht hob das Urteil aus tat⸗ ſächlichen und rechtlichen Gründen auf und verwies den Fall an das Schwurgericht in Frankfurt, das den Vater wegen verſuchten Konkursvergehens in Tat⸗ einheit mit verſuchtem Meineid zu acht Monaten Gefängnis und den Sohn wegen Beihilfe zum ver⸗ ſuchten Konkursverbrechen zu ſechs Monaten Ge⸗ fängnis verurteilte. Die Ehefrau wurde freigeſpro⸗ chen. Die Verurteilten legten Reviſion ein und das Reichsgericht hob das Urteil wiederum auf. Am Dienstag beſchäftigte ſich das Frankfurter Schwur⸗ gericht erneut mit dem Fall. Auf Antrag des Staats⸗ anwalts wurden die beiden Angeklagten freigeſprochen. In der Urteilsbegründung wurde u. a. geſagt, daß ſich die Angeklagten nicht Nummer 32 5. Seite/ über das Verfahren beſchweren könnten, denn die Schuld, daß es ſo kam, lag allein bei ihnen. Die Angeklagten operierten, um ihre Vermögenslage darzulegen, mit einer fingierten Perſon, ſtakt von vornherein klar zu bekennen, wie ſich die Sache wahrheitsgemäß verhielt. Nachbargebiete Die Flucht aus dem Leben * Ludwigshafen a. Rh., 20. Jan. An der Mauer des Marienkrankenhauſes in Ludwigshafen wurde in den Morgenſtunden des 19. Januar der in der Gartenſtadt Ludwigshafen wohnhafte 23 Jahre alte Willi Kottmann erſchoſſen aufgefunden. Ein unheilbares Leiden ſcheint den fungen Mann in den Tod getrieben zu haben. * Worms, 20. Jan. Am Sonntag verübte der Sparkaſſenbeamte Heinrich Arntz in Heppenheim an der Wieſe, vermutlich wegen ehelicher Zerwürfniſſe, Selbſtmord durch Erſchießen. Er war ſofort tot. Die Odyſſee einer Soldatenbibel Im Weltkrieg verloren, jetzt zu ihrem Eigentümer zurückgekommen 2. Geislingen, 19. Jan. Der Nellinger Bauer Georg Söll kam im Jahre 1914 ins Feld und nahm ein Neues Teſtament mit, das ihm ſein verſtorbener Vater, der es ſchon im Feldzug 1870/71 bei ſich getragen, vererbt hatte. Bei ſeiner Verwun⸗ dung ging das Büchlein verloren und kam in die Hände eines Stuttgarters, der bei einem Angriff kanadiſcher Truppen im Mpernbogen 1916 fiel. Ein Kanadier nahm das Teſtament an ſich, dann gelangte es in die Hände von Engländern. Anläßlich des Beſuchs der Boxabteilung des Stuttgarter Po⸗ lizeiſportvereins in der engliſchen Stadt Notting⸗ ham im Herbſt 1936 überreichte der Bürgermeiſter der engliſchen Stadt der Abteilung das Buch mit der Bitte, es dem Eigentümer möglichſt wieder zuzu⸗ ſtellen. Dieſe Aufgabe übernahm das Polizeipräſi⸗ dium Stuttgart, dem es nach ſchwierigen Nachfor⸗ ſchungen gelang, den urſprünglichen Beſitzer des Neuen Teſtamentes zu ermitteln, und dieſer Tage konnte der Bürgermeiſter von Nellingen bei Geis⸗ lingen dem Landwirt Söll die längſt verlorenge⸗ gebene Bibel wieder überreichen. 13 4 Ehrenhalle als Kriegerdenkmal Ju Verbindung mit dem Oggersheimer Hitler⸗ Jugendheim es. Oggersheim, 21. Januar. Die hieſige Krieger⸗ und Soldaten⸗ kameradſchaft im Reichskriegerbund hielt am Samstag bei Kamerad Weidig ihren erſten Mo⸗ mats pflichta ppell im neuen Jahre ab. Kame⸗ radſchaftsführer Kreiſelmeier begrüßte die Ka⸗ meraden und ehrte den Feldherrn und Wahrer der militäriſchen Tradition, Ludendorff, durch das Lied vom guten Kameraden.— Aus Anlaß der Wie⸗ derkehr des Stiftungstages des Eiſernen Kreuzes wird am 10. März eine Weiheſtunde veranſtaltet. Auf den 5. Februar iſt der General⸗Appell angeſetzt. Lebhaft wurde die Denkmalfrage erörtert. Die Kameraden brachten erneut das Bedauern dar⸗ über zum Ausdruck, daß dieſes Vorhaben mit mehr als zehnjähriger Verhandlungsdauer noch immer nicht in das entſcheidende Stadium gerückt iſt. Die Kameradſchaft hat bereits etwa 1500 Mark als Grundſtock verfügbar. Die Stadt verfügt über zu⸗ ſätzliche Mittel von 10 000 bis 11000 Mark. Freudig wurde die Ankündigung aufgenommen, daß der ur⸗ ſprüngliche Gedanke, das Denkmal an der Durch⸗ bruchsſtelle beim Schillerhäuschen zu erſtellen, endlich aufgegeben wurde und dafür ſeitens der Stadtver⸗ waltung in Zuſammenarbeit mit der Parteiortslei⸗ tung ein viel begrüßenswerteres Vorhaben zum Ab⸗ ſchluß gebracht werden ſoll. Man beabſichtigt, das Denkmal mit dem Hitler⸗Jugendheim in Form einer eingegliederten Ehrenhalle baldigſt ſeiner Ver⸗ mirklichung zuzuführen. Die Verhandlungen zur Löſung der Frage ſollen mit der Ortsleitung und Stadtverwaltung fortgeſetzt werden. Kamerad Treiber gab im Auftrag der Kreis⸗ leitung bekannt, daß durch den Bundesführer den beiden Kameradſchaftsführern in Würdigung ihrer hervorragenden Verdienſte um die Pflege und För⸗ derung des Kyffhäuſergedankens das goldene Ehrenzeichen l. Klaſſe verliehen wurde. Kame⸗ radſchaftsführer Kreiſelmeier überreichte dem Kameraden Sorg das ſilberne Ehrenzeichen I. Klaſſe.— Der Schießſport ſoll künftig an jedem zweiten Sonntag im Monat noch viel eifriger als bisher gepflegt werden. Da der Schießſtand der Oagersheimer Schützengeſellſchaft vor⸗ und nach⸗ mittags zur Verfügung ſteht, iſt hinreichend Ge⸗ legenheit geboten, daß ſich viele Kameraden an dem wehrſvortlichen Schießen beteiligen. Allen iſt Ge⸗ legenheit geboten, ſich die Schützennadeln des Kyff⸗ häuſerbundes zu erwerben. *„ Oundmigshafen, 20. Kan. Am Mittwoch⸗ abend ſtien ein durch die Mundeuheimer Straße in Michtuns Mundenkeim faßrender Kraftwagen aus Sneper in der Nähe der chem. Fobrik Dr. Naſchig auf einen in gleicher Pichtung fabrenden Radfah⸗ rer anf. Wieſer murde auf die Straße geſchlendert uud erlitt einen ſchmeren Schäbelbruch mit Gehirn⸗ blutung. Bei der Einlieferung in das St. Marien⸗ krankenhaus war der Tod bereits eingetreten. * Müllbeim, 20. Kan. In Vögisheim fiel der 7jährige Landwirt Guſtoy Hurſt, als die vor den Wagen geſpannte Kuh ſtark anzog, vom Wagen. Das Tier trat mit den Vorderfüßen auf den Verunalück⸗ ten, der neben Rippenhrüchen ſchwere innere Ver⸗ letzungen davontrug, die ſeinen baldigen Tod zur Folge hatten. 6. Seite Nummer 32 — Donnerstag, 20. Januar 1938 7 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Wie beurteilt die Schule Mutters Jungen? Nie un die Schule in dem Beſtreben. die Leibeserziehung rem Recht kommen zu laſſen, die fünf Turnſtunden Woche eingeführt hat, ſo iſt damit zweifellos ein ers bedeutſomer Beitrag zur Frage der Erziehung i ungen geleiſtet worden. Die Leibes⸗ nur dazu dienen, die allgemeine inasfähigteit des ſungen Menſchen zu för⸗ mit der Abſicht der Perſönlichkeits⸗, der (dung durch den Sport iſt Euiſt gemacht wor⸗ infach iſt es natürlich nicht, daß der körperlich auch von gornherein als der charakterlich f elten kann, daß, wer erfolgreich ſpielt, des⸗ wegen auch immer fair ſpielt. Wie ſollen und können nun Perſönlichkeit und Charakter den jungen Menſchen auf Grund von Sport und Spiel beurteilt werden? Was ſoll er leiſten? ſt einmal i Leibeserziehung in der Schule end dem Entwicklungsſtand des Kindes aufgebaut und zwar grundſätzlich für alle Schulgattungen Im Grundſchulalter, d. h. für die Sechs⸗ bis Zehn⸗ ö f. che Körpererziehung an das Be⸗ die worden, gleich wegungsleben Kindes anknüpfen, ſoll durch urſprüng⸗ liche und natürliche Bewegungen die Freude an körvper⸗ licher Betätigung überhaupt erſt geweckt und damit die Grundlage für den organkräftigen Körper gelegt werden. De äß wird der Grunsſchüler auch noch nicht nach ge⸗ n oder anders bewerteten Leiſtungen beurteilt. Geſamturteil des Lehrers ſoll vielmehr ein Bild der keinen körperlichen Leiſtungsfähiakeit und des Ver⸗ s des Schülers im Turnunterricht geben. ers iſt es für die Jahresklaſſen des Junavolkalters 14 Jahre und des HJ⸗Alters(14 bis 18 Jahre). dieſen Jahrgängen muß die Leibeserziehung den körperlichen(irtwicklungsſtand berückſichtigen. allem rückt aber doch die Leiſtung in der ſport⸗ 0 ätigung ſtärker in den Vordergrund. Aus dem Spielen und Tummeln der erſten Schuljahre wird ein Wollen und Wagen und ſchließlich eine ſportliche Er⸗ zu Härte und Einſatzbereitſchaft. Jetzt wird die des einzelnen auf den einzelnen Uebunas⸗ bewertet, wird dabei— ſeweit dies durch⸗ i auf einen Maßſtob bezogen, der ſich aus der einzelnen in ein für alle Gleichaltrigen Sie gültig schema ergibt. Das bedeutet mit an⸗ deren orten, daß auch die Leiſtunasbeurteiluna dem durchſchnittlichen körperlichen Entwicklungsſtand angepaßt wird. Hinzu tritt eine Beurteilung der„allgemeinen“ örperliche Leiſtungsfähigkeit. Wie ſoll er's leiſten? kommt der Turnlehrer auf eine Beurteilung hkeit meines Jreigen, fragen nun zweifelnd 'r Hinſicht immer noch ſreptiſche Eltern. der manche in Die Stellen hobe zur Löſung dieſer gewiß nicht einfachen Frage auf der Grundlage umfaſſendſter Erfahrungen und Beobachtungen Richtlinien geſchaſſen, die zeigen, von wel⸗ Geſichtspuerften aus heute dieſe Frage praktiſch gelöſt i Um die Perſönlichkeit des Schülers gerecht beur⸗ teiſen zu können, hat ſich der Turnlehrerx zunächſt ein klares Bild von dem körperlichen Allgemeinzuſtond bew. der körperlichen Entwicklung des Jungen zu verſchaffen. Er hat dobei u. a. zu beachten, daß häufig ein körperliches oder charakterliches Verſagen durch Wachstumsvoxaänge, Krankheitsnachwirkungen ungünſtige häusliche Verhält⸗ niſſe und mitbedingt ſennm kann. Der Turnlehrer hat zu prüfen ob der Junge etwa in Her allgemeinen Entwick- lung ſtark zurückgeblieben iſt, ob er ſich in einem Abſchnitt die beſonders raſchen Wachstums befindet. ob er des öfteren krank oder möalicherweiſe mit chroniſchen Leiden behaftet iſt, ob körperlicher Eindruck und gezeigte Leiſtung ein⸗ ander entſprechen uſw. dieſer Beurteilung zu Kommt der Turnlehrer auf Grund . einer körperlichen Unterbewertmig 5 ſo muß die eigentliche Leiſtungsbewertung 5 verbeſſert werden. Damit erſcheint eine Be⸗ rückſichtigung der individuellen körverlichen Fähigkeiten d Anlagen auch gegenüber der Durchſchnittsentwicklung und damit braucht auch die Mutter des noch be⸗ zarten“ Jungen keine Unnachſichtiokeit, Rück⸗ loſigkeit oder gar Ulgerechtigkeit gegenüber ihrem Sohn zu befürchten. Um nun ſchließ lich zu einer Beurteilung des Charak⸗ ters zu kommen, hat ſich der Turnlehrer ganz beſonders zu fragen, wie der Junde das leiſtet, was er leiſtet. Die bereits erwähnten offiziellen Richtlinten weiſen den Turn⸗ lehrer auf die entſprechenden Geſichtspunkte für eine ſolche Beurteilung hin. Ob der Junge Freude am Sport oder Abſcheu vor körverlichen Anſtrenaungen hat, ob er ſtraſſe Haltung und Diſziplin in der Turnſtunde beſitzt, beherrſcht und ritterlich im Spiel iſt. Kampfgeiſt und raſche Ent⸗ ſchloſſenheit, Ausdauer und Härte zeigt iſt nicht ollein ent⸗ scheidend. Auch wie er ſich dem Lehrer und den Kameraden gegenüber verhält ob er in jedem Tall für ſein Verhalten einſteht, die ihm übertragenen Aufgaben gewiſſenhaft zus⸗ führt, auten Einfluß auf ſeine Kameraden hat. ob er fähig iſt, ſelbſtändig und verantwortlich zu handeln— alles muß der Turnlehrer beobachten, um ſich ſchließſich ein Geſamt⸗ bild von der Perſisflichkeit des Jungen zu machen. Damit geht die kroge der Perſönlichkeits⸗Beurteflung aber auch 175 wieder über den Rahmen der Turnſtunde hinaus, wird ſie zur Frage der geſamten Arbeit der Schule. Deutſche Eishockey ⸗Meiſlerſchaft Im Münchner Prinzregentenſtadion wurden am Mitt⸗ woch die Vorrundenſpiele zur deutſchen Eishockey⸗Meiſter⸗ ſchaft abgeſchloſſen, nachdem im SC Rießer See und in der Düſſeldorſer E bereits die Teilnehmer für die am Freitag in Garmiſch⸗ Partenkirchen beginnenden Endrundenkämpfe qualifiziert hatten. Der letzte Tag brachte in München als intereſſonteſtes Spiel die Begeg⸗ nung zwiſchen den beiden Endrunden⸗ Teilnehmern, die :1 endete. Vorher hatte„Brandenburg“ Berlin mit 210 ſeinen einzigen Sieg der Vorrunde über den Altonaer SV errungen. f „Brandenburgs“ einziger Sieg. Im Kampf um den dritten Platz gab es im Münchner Prinzregentenſtadſion ſchon am Nachmittag ein recht tem⸗ peramentloſes Trefſen zwiſchen„Brandenburg“ Berlin und dem Altenger SV, den beiden Mannſchaften, die im Vorrundenturnier noch keinen Sieg errangen. Die Ber⸗ liner ſiegten knapp mit:0(:0,:6,:0) Toren. Erſt im letzten Drittel fielen die beiden Tore durch Schütte und Leifheid. Gleichwertige Mannſchaften. Das weitaus größte Intereſſe brachte man der Begeg⸗ nung zwiſchen den beiden ungeſchlagenen Mannſchaften der Düſſeldorker Ech und des SC Rießer See entgegen. Beide Mannſchaften erwieſen ſich als gleichwertig und trennten ſich auch 11(:0,:1, 1100. Rießer See errang durch Wild die Führung, doch im Schlußdrittel glich Schmidinger für die Weſtdeutſchen aus. Berliner Schl.⸗Cl. und En Füſſen Auch in der Nürnberger Grunpe bedurfte es nur zwei Spieltage, um die beiden Endrunden⸗Teilnehmer für Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen zu ermitteln. Dies ſind der Titelver⸗ teidiger Berliner Schl. ⸗Cl. und der EV Füſſen. Während Berlin im erſten Spiel des Mittwoch gegen den Raſtenburger Sin zu kömpfen hatte, um mit:2 Toren einen knapnen Sieg zu erringen, war Füſſen über Weiß⸗ Blau Dresden klar mit 411 erfolgreich. Deutſche Eisſchnellauf-Meiſterſchaften Im Rahmen der 2. Internationalen Winterſportwoche in Gormiſch⸗Partenkirchen werden om kommenden Sams⸗ lag und Sonntag, 22. und 23. Januar, die deutſchen Meiſter⸗ ſchaften im Eisſchnellaufen entſchieden. Die Mehrzahl der Teilnehmer hat auf dem Rießer See bereits das Treining aufgenommen. Bei den Männern verteidigt Willy Sandt⸗ ner(München] ſeinen Titel gegen folgende neun Mit⸗ bewerber: Roman May, Heinz Seelecke, Hans Jülge, Er⸗ win Rönnefahrt, Herbert Schmidt, Kurt Müller(alle Ber⸗ liner Schl. Cl.), Heinz Sames, David Borwa(beide Bran⸗ denburg Berlin]) und Karl Bieſer(Münchner SV). Bei den Frauen trifft die Titelverteidigerin Ruth Hil⸗ ler(Berliner Schl. Cl) auf ihre Vereinskameradin Edith Caſimir, Ingrid Grube und Ruth Ehrt, auf Lydia Rüß (Brandenburg Berlin) und Eva Kümmeritz(Rot⸗Weiß Berlin). Die Juniorenklaſſe iſt Jusgeſamt wurden 17 M von: Lemke, Baumgart(b zahlenmäßig am ſtärkſten beſetzt. ungen abgegeben, und zwar e Königsberger EV), Höhne, Wenzel, Beſchynſki(alle Berliner Schl. Cl.), Noack, Tittlaus, Kleſpe. Götſch, Honſen, Brunnert(alle Brandenburg Ber⸗ lin), Fritſche, Drisga, Bunde, Zarazza, Haſſek(alle Rot⸗ Weiß Berlin] und Knoblauch(Reichsbahn Berlin). Rudi Cranz verletzt Der Schwarzwälder Rudi Cranz erlitt beim Training auf der Olympiaſchanze in Garmiſch⸗ Partenkirchen eine Verletzung, ſo daß es unwahrſcheinlich erſcheint, daß Deutſchlands beſter Abfahrtsläufer bei den Schirennen der Internationalen Winterſportwoche an den Start gehen kann. Es iſt augenblicklich noch nicht feſtgeſtellt, ob es ſich bei der Verletzung um einen Bruch oder um eine Aus⸗ kugelung handelt. Hoffentlich wird der Freiburger durch dieſes Mißgeſchick nicht allzu lange außer Geſecht geſetzt. Hz ſorgt für Eisſchnellauf-Nachwuchs Eisſchnellauf war in den letzten Jahren eine Sportart, die uns einige Sorgen bereitete. Nicht nur, daß unſere Spitzenklaſſe ſchlecht den Anſchluß an die Weltelite finden konnte, auch der Nachwuchs ließ auf ſich warten Die 53 hat bereits im Vorjohr in ihre Reichswettkämpfe Eiskunſt⸗ lauf und Eishockey aufgenommen, und diesmal wurde für Garmiſch⸗Partenkirchen(1. bis 6. Februar] noch das Eis⸗ ſchnellaufen hinzugenommen. Und jetzt zeigt ſich, wie ſtark das Intereſſe am Eisſchnellauf iſt, wenn man die Sache nur richtig anpackt. Für den Jahrgang 1920½1 gab es 45 Meldungen, für 19 deren 26— Zahlen wie wir ſie bislang nur in Norwegen und Finnland gewohnt woren! Die Eisſchnelläufe der Reichs⸗Winterſportwettkämpfe der H werden am., 2. und 3. Februar im Kainzenbad Por⸗ tenkirchen auf einer 250 Meter langen Rundbahn durch⸗ geführt. Rudelſtart zu je vier Mann iſt angeordnet, und gelaufen werden dorf nur auf gewöhnlichen oder Eishockey⸗ Schlittſchuhen. Reichslehrwart für Eisſchnellouf in der Hg, Altmeiſter und Olympiatrainer Korl Neuſtifter(München), zeichnet für die Durchführung verantwortlich. Die Wertung wird ſo gehandhabt, daß die Sekundenzahl der 500 Meter zugleich die Punktzahl iſt und daß aus den längeren Strek⸗ ken die Durchſchnittszeit für 500 Meter errechnet wird, die dann abermals als Punktzahl dient. Der Läufer mit der kleinſten Punktſumme iſt Sieger. Ein Beiſpiel: X. N. iſt gelaufen: 500 Meter in 118,3 78,3 Punkte; 1000 Meter in 2149 6 169,6 Sek. geteilt durch 2 84,8.; 300 Meter in 9711,= 551, Sek. geteilt durch 6= 91,85 P. Geſamtpunktzahl 254,95. Reichs-Winterſportwettkämpfe der Ha Nach ſorgfältiger Auswahl treffen die beſten vortler der deutſchen Jugend dom 31. Januar bis 6. Februar in Harmiſch⸗Partenkirchen auf den olympiſchen Kampfſtätten aufeinander, um bei den Reſchs⸗Winterſport⸗ wettkämpſen der H 1998 die Kräfte zu meſſen. Echte Begeiſterung, geſunder Ehrgeiz und ſtarkes Selbſtvertrauen bei unſeren Jungen ließen die Meldeziſfern ſchnell axößer werden. Faſt 1700 Vormeldungen lagen heute vor. So ſah ſich das Amt für Leibesübungen der Reichsfugend⸗ führung gezwungen, die Meldungen zu beſchränken, da die Zahl von 1200 Wettkämpfern nicht überſchritten werden ſoll. Ein Ueberblick, wie ſich die Meldungen auf die ver⸗ ſchiedenen Winterſportwettbewerbe verteilen, vermittelt ein überwältigendes Ergebnis der Breitenarbeit. Fünfzehn⸗ bis achtzehnfährige Hitlerſungen ſtellen 47 Fünfermann⸗ ſchaften zum Geländelauf das ſürd 235 Jungen. Zum Ab⸗ ſahrtslauf meldeten 470 der Jahrgänge 1917-1923 aus HJ. Da und BDM. 78 v. H. der Beſten einer Klaſſe be⸗ ſtreiten auch noch den Torlauf. Dieſer ungewöhnlich hohe Prozentſatz wurde genehmigt, nachdem die Durchführung 78,3 Sekunden Winter⸗ organiſatoriſch bewältiat werden kann und arößter Wert auf die Förderung dieſes Schilaufes gelegt wird. Was die HJ an hervorragenden Springern beſitzt. hot ſie ſchon zur Genüge gezeigt. Gerade am letzten Sonntag erzielte ein 13fähriger ſchleſiſcher Pimpf auf einer Großſchanze mit 50 Meter eine größere Weite als der Sieger, der kein Ge⸗ ringerer als der Deutſche Meiſter war! 104 Hitlerfungen und Pimpfe von zwölf bis achtzehn Jahren beſtreiten den Sprunglauf. Ueberraſchend ſtark iſt die Beteiligung am Eisſnort, zumal gerade hier die Heranziehung der Jugend ſehr ſchwer iſt. Zum Eiskunſtlauf meldeten ſich 195 aus H. Di. BDM und JM. Zum Dreikampf im Schnellauf liegen 81 Meldungen vor. Noch ſtärker iſt die Beteiligung am Ei“ ockeyturnier mit 24(]) Mannſchaften. Sechs Nationen beteiligen ſich an den Bobrennen, die im Rahmen der 2. Internationalen Winterſportwoche auf der Olympiabahn in Garmiſch⸗Portenkirchen veranſtaltet werden, und zwar neben Deutſchland, Frankreich, Belgien, Amerika, Oeſterreich und die Schweiz John Mikkaelſſon, Schwedens Weltrekerögeher, wurde eingeladen, am 24. April an einer großen internationalen Geher⸗Veranſtaltung in München teilzunehmen. Kampf dem — 4. 3 been naſſen Tod! Die Arbeit der Dec in den Jahren 1925, 1936, 1937 In ſtillem, zielbewußtem und erfolgreichem Wirken hat die Arbeit der Deutſchen Lebens⸗Rettungs⸗Geſellſchaft über⸗ all ihre Anerkennung gefunden. Ueber eine halbe Million Deutſcher trägt die De RG Mitgliedsnadel und die Rettungsſchwimmer⸗-Abzeichen. Viele Hundertauſende von freiwilligen ehrenamtlichen Dienſtſtunden wurden durch ſie im Woſſer⸗Rettungs⸗Wachdienſt in den Jahren 1935, 1986 und 1937 an deutſchen Strömen Flüſſen und Seen aus⸗ geübt. Sie wurden uneigennützig geleiſtet, zum Schutz von — Nurmi trainiert eſtländiſche Leichtathleten Paowo Nurmi, Finnlands berühmter Läufer, hat ein Angebot erhalten, im Sommer in Eſtland einige Zeit als Trainer zu wirken. (Erich Zander, Archiv,.) Leben und Geſundheit deutſcher Volksgenoſſen. Vieltauſend⸗ fach haben die Mitglieder, oftmals unter eigener Lebens⸗ gefahr, Volksgenoſſen vom Tode des Ertrinkens gerettet oder ſich bei Unglücksfällen eingeſetzt. Wenn ſeit 1913, wo noch alljährlich rund 8000 bis 10 000 blühende Menſchenleben den Tod im Waſſer fänden, dieſe Zahl um mehr als die Hälfte herabgeſunken iſt. ſo hat die Dach einen ſehr großen Anteil an dieſem Erfolg., Viele Vorbereitungs⸗ Ausbildungs⸗ und Schuſungsturſe fanden ſtatt, denen ſich die Lehrſcheininhaber mit großer Auf⸗ opferung widmeten. Zahl der Grundſcheinprüfungen (Anfänger) ſtieg ſeit dem 1. Januar 1935 bis zum 31. De⸗ Die Im gleichen Zeitraum wurden Leiſtungsſcheine(geſteigerte Leiſtungen) erworben von 64 220 auf 103 386 und Lehrſcheine(zur Erwerbung der Lehrfähigkeit) von 10 722 auf 20998. In den drei Jahren bedeutet das eine Geſamtſteigerung in allen drei Quali⸗ fikationen von 258 761 auf 527831. Das bedeutet gegen die Leiſtungen in zehn Jahren von 1925 bis 1934 in den letzten drei Jahren ein Doppeltes. Dieſe Erfolge konnten nur durch eine vertrauensvolle Zuſammenarbeit mit der deutſchen Wehrmacht. dem Reichs⸗ arbeitsdienſt, der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ und vor allem auch mit der Reichsjugendführung erzjelt werden. Die Reichsſchulleitung und der NS⸗Lehrerbund, die Deutſche Arbeitsfront und das Deutſche Rote Kreuz, die deutſche Lehrerſchaft, der Deutſche Zentralverband für Rettungsweſen, die Reichsarbeitsgemeinſchaft Schaden⸗ verhütung, die Polizei, die Feuerwehr und viele andere Organiſationen haben ebenfalls großen Anteil daran. Turnen für das WH W Aehnlich wie im vergangenen Jahr, führt das Reiſchs⸗ fachamt Turnen am.,., 12. und 13. Februar in ver⸗ ſchiedenen deutſchen Städten Schauturnen von Mitgliedern und Angehörigen der deutſchen Spitzenklaſſe zu Gunſten des Winterhilfswerks des deutſchen Volkes durch. Die Riegen wurden für dieſe Veranſtaltungen jetzt wie folgt zuſammengeſetzt: Dresden und Cottbus(jeweils 6. Februar): Frledrich⸗ München, Iſele- Heidelberg, Kleine-Bad Dürrenberg, Leuſchel⸗Talheim, Lüttinger⸗Ludwigshafen. Otto⸗ Leuna, Stanal⸗München, Steffens⸗Lüdenſcheid. Ulm(5. Februar und Würzburg(6. Februar]: Beckert⸗ Neuſtadt i. S. Krötzſch-Lützen, Pludra⸗ Villingen, Roſer⸗ Lörrach, Sandrock⸗ Langenfeld, Sich⸗Düſſeldorf, Stutte⸗ Eichen, Winter⸗Frankfurt a. M. Kiel(6. Februar) und Schwerin(6. Februar]: Fink⸗ Kaſſel, Hauſtein⸗Leipzig, Kindermann⸗München Limburg⸗ Ruhla, Mock⸗Berlin, Müller⸗Leuna, Schmelcher⸗München, Volz ⸗Schwabach. Elbing(12. Februar) und Dauzig(13. Febr.): An na⸗ Mannheim, K. Frey⸗Kreuznach, Kanis⸗Zopvot, Lorenz⸗ Hannover, Rüger⸗Hannover, Stadel⸗Berlin. Walter⸗Wein⸗ heim, Zellekens⸗Frankfurt a. M. Verliner WH W- Voxen Die für den 28. Januar in den Berliner Sportpalaſt gelegte Großveranſtaltung des Deutſchen Boxſports zu Gunſten des Winterhilfswerkes bringt insgeſamt drei Be⸗ rufsboxkämpfe und Amateurkämpfe in allen Gewichts⸗ klaſſen. Unſer Halbſchwergewichtsmeiſter Adolf Heuſer⸗ Bonn trifft auf den zweitſtärkſten italieniſchen Schwer⸗ gewichtler, Saruggia. In einem zweiten inter⸗ nationalen Kampf ſtehen ſich die Leichtgewichtler Stege⸗ man n⸗Berlin und Cattaneo⸗ Italien gegenüber. Hinzu kommt nech die Halbſchwergewichtspaarung Kreitz⸗ Aachen Köln und Hintemann⸗Berlin. Sehr erfreulich iſt die Tatſache, daß ſich auch die beiden italieniſchen Borer in den Dienſt des Deutſchen Winterhilfswerfes ſtellen. Im Mittelpunkt des Kampfabends ſteht bekanntlich die Begeg⸗ nung zwiſchen unſerer ſtarken Berliner Staffel. zember 1937 auf 404 447. Kleine Sport Nachrichten Ifland(Düſſeldorfſ iſt der zweite deutſche Vertreter im Steherländerkampf gegen die Schweiz am Samstag in Stuttgart. Auf deutſcher Seite fohren alſo num Metze und Ifland. während für die Schweiz Wanzenrſed und H. Suter antreten. In der Rugby⸗Meiſterſchaft Baden⸗Württemberg findet am Sonntag auch noch das Spiel Stuttgarter RCG— ROG Heidelberg ſtatt. Württembergs Amateurboxer tragen am 19. Februar einen Kampf gegen München in Stuttgart aus. Dieſe Be⸗ gegnung zählt zu den alljährlich ſtattfindenden Städte⸗ lämpfen Stuttgart— München um den von Oberbürger⸗ meiſter Fiehler geſtifteten Wanderpreis, den die Schwaben zu verteidigen haben. Deutſchlands Amateurboxer werden den Rückkampf gegen Schweden im Jahre 1939 auf deutſchem Boden— wahrſcheinlich in Berlin— austragen. Felix Wouters iſt von ſeiner Grippe⸗Erkrankung ſo weit wiederhergeſtellt, daß er mit dem Training für den Kampf gegen Eder in Brüſſel vorausſichtlich am 16. Fe⸗ bruar beginnen kann. Der Fußball⸗Städtekampf zwiſchen Berlin und Prag iſt nun feſt abgeſchloſſen und kommt am 6. Februar im Ber⸗ liner Poſtſtadion zum Austrag. Jockei J. Raſtenberger wird bei der St. Moritzer Renn⸗ woche vom 90 Jonuar bis 6. Februar in den Sattel ſtei⸗ gen. Bisher wurde„Jule“ für die Ritte auf Harpagos verpflichtet. Ein internationales Schwimmfeſt mit deutſcher Beteili⸗ gung findet am 9. und 11. Februar in Kopenhagen ſtatt. Achille Varzi, wird in der kommenden Rennſaiſon den „Grand⸗Prix“-Wagen von Maſerati fahren. Neben ihm wurden von Maſerati Troſſi, Corteſe, Marazza und Rocco verpflichtet, während Nuvolari, Farina, Tadini und Pin⸗ taeuda für„Alfa⸗Romer⸗Rennſport“ fahren Der Hamburger Polo⸗Club vertritt in den Tagen vom 7. bis 14. Juni die deutſchen Intereſſen bei der Polo⸗ Eu ropameiſterſchaft, die Frankreich in Vittel in den Vo⸗ geſen veranſtaltet. Ein Vierlänterkampf im Straßenfahren für Amatenre ſoll im Juni in der Nähe von Stockholm veranſtaltet wer⸗ Europameiſterſchaften im Eiskunſtlauf 1938 in St. Moritz. Links Megan Taylor. Die Form der bekannten engliſchen Läuferin man ihr beträchtliche Chancen einräumt. Sie wird die ſtärkſte Konkurrentin für die Weltmeiſterin Ceeilio Colledge(rechts] werden. In der Mitte: Herber— Bailer. Im Ausſchnitt: Der öſterreichiſche Well meiſter Felix Kaſper. l iſt ſo gut, daß ihre Landsmännin, Das deutſche Weltmeiſterpaar (Scherl Bilderdienſt 8, Zonder, Archiv, Multiplex⸗K.) den. Deutſchland, Schweden, Holland und Dänemark ſollen die Gegner ſein. Dänemart und Deutſchland haben ihre Zuſagen bereits gegeben. Die zweite Meiſterſchaft ſür Joachim Der junge Berliner Walter Joachim beendete das in Berlin durchgeführte Turnier um die deutſche Billardmei⸗ ſterſchaft im Zweiballcadre mit 71 em Abſtrich als einziger Teilnehmer üngeſchlagen und ſicherte ſich damit, nachdem er in Köln bei den Titelkämpfen im Cadre 45/2 erfolgreich geweſen war, die zweite Meiſterſchaft. Jbachim gewann auch ſeinen letzten Kampf gegen den Düſſeſdorfer Tiedtle mit 300:235, während Werner Sorge(Berlin) den Gelſen⸗ kirchener Thielens mit 300:251 ſchlug. Das Endergebnis: 1. Joachim 12., 6 gew. Partien, 7,86 Durchſchnitt; 2. Tiedtke 8/4/7,62; 3. Sorge 6/8/40; 4. Förſter 6/3/7,88; 5. Thielens 6/3/7,68; 6. W. Krüger (Berlin) 5,42; 7. Dr. Herbing(Hannover) 4,86. Internationales Ringerturnier in Berlin Auf ihrer Deutſchlandreiſe treten die finniſchen Ringer, wie bereits gemeldet, zum erſten Male am 31. Januar und 1. Februar bei einem Turnier im Berliner Saalbau Friedrichshain an. Den Gäſten werden dubei nicht weniger als fünf deutſche Titelhalter ſowie die Berliner Spitzen⸗ könner entgegengeſtellt, es handelt ſich daber um die Mei⸗ ſter im griechiſch⸗römiſchen Stil vom Leicht⸗ bis Halb⸗ ſchwergewicht, Weikardt(Hörde), Schäfer(Ludwigs⸗ hafen), Schweickert(Berlin, Seelenbinder (Berlin) und den Halbſchwergewichtsmeiſter im freien Stil, Böhmer(Bad Reichenhall). Die Beſetzung der Fünferturniere iſt folgende: „Leichtgewicht: Kuſtaa Pihlofamäki(Finnlars), Weikart (Hörde), Lehmann, Güldemeiſter, Mucha lalle Berlin). „Weltergewicht: Virtanen(Finnland), Schäler(Lud⸗ wigshafen), Fröſchke, Hentſchel, Kootz(alle Berlin). Mittelgewicht: Veckſten(Finnland), Schweickert, Schrö⸗ der, Kobus lalle Berlin). Halbſchwergewicht: Härmö(Finnland), Böhmer(Rei⸗ chenhall), Seelenbinder, Bräun, Göttſchau lalle Berlin). Wintersport im Norden 64.5 Meter auf der Weltmeiſterſchafts⸗Schanze Der für die Weltmeiſterſchaften errichtete neue Spruna⸗ bügel in Lahti wurde durch ein nationales Springen ein⸗ geweiht dem 5000 Zuſchauer beiwohnten. Die erwarteten großen Weiten über 70 Meter wurden doch nicht erzielt, doch ſtellt der vorläufige Schanzenrekord von 64,5 Meter von Toppila ſchon eine anſehnliche Leiſtung dar. Sieger wurde Laokſa mit Sprüngen von 57 und 62,5 Meter und der Note 219.5 vor Muarma(Note 217,8) und Toppila (Note 217.). Die weitere Reihenfolge lautete Lauri Va⸗ lonen, Pälli, Tiihonen und Valtanen. Sieger in der Kombination Lang⸗ und Sprunglauf wurde Hynrylainen vor Muroma. Lauri Valdnent nahm nicht an der Kom⸗ bination teil. 2 Osloer Schi⸗Meiſterſchaft den lieelm⸗Langlauf zur Schimeiſterſchart der nor⸗ wegiſchen Hauptſtadt Oslo gewann Erlin Ellinaſon, ein neuer Mann. in:10:14 vor Reidar Ibalingſtadt und Olav Huſbu. Den vierten Platz belegte dex einſtige deulſche Amateur⸗Trainer Rolf Kaarby in:11:25 Std. Olympiaſteger Viklund nur Zweiter Bei ſtrömendem Regen wurde in Langſele in Nord⸗ ſchweden enin- Klm.⸗Langtauf durchgeführt, an dem aleh Olympfaſieger Elis Viklund teilnahm. Gewonnen wurde der Lauf von dem in Mitteleuropa unbekannten Hilding Siden in 2284.28 Std. Der Olympiaſteger Viklund mußte 1 8 dtei Minuten geſchlagen mit dem zweiten Platz be⸗ Nationalmannſchaft und einer 3 2 zent Lage brite hält! reich 2 ſchur Güke hat. von Deu ande Fort hera 2 ſein, gerft lich wagt 2. Ge weſe ſehr den 0 5 „ . ſchoftsvolitik . September 1937 abgelaufenen Geſchäftsſahr einen Fabri⸗ attonsüßerſchuß von 969(87 Mill. 4 Zinſen. Skonti ANDELS- d WIR TSC Donnerstag, 20. Januar 1938 der Neuen Mannheimer Zeitung WS-ZEIT —+ Abend- Ausgabe Nr. 3 — Die Verwendung von Lasikrafi- wägen in Deuischland und Großbritannien England haf ewa ein Driſiel mehr Nußlahrzeuge Die deuischen Bestände nehmen gewalfig zu Dem ſoeben erſchienenen Wochenbericht des Inſtituts für ukturforſchung, 11. Jahrgang Nr. 3 vom 19. Januar s Reichsverkehrsminiſters bearbeitete in der ſich das Inſtitut mit der nderſetzt. zung geht von der Tatſache aus, daß im Jahr die Förderung der Laſtkraftwagen im Vor⸗ f der deutſchen Kraftverkehrspolitik ſteht, und ver⸗ durch einen Vergleich des Nutzfahrzeugabſatzes in land und Großbritannien einen Beitrag zu der Frage zu geben, wieweit ſich die Laſtkraftwagen verwendung hier noch ſteigern läßt. Mitte 1937 verfügte England über 480 000, Deutſchland 1 321 000 Laſtkraftwagen. Der deutſche Nutzfahrzeug⸗ and blieb alſo um etwa ein Drittel hinter dem engliſchen ück. Zwar waren in Deutſchland verhältnismäßig mehr gere Fahrzeuge vorhanden als in Großbritannien; trotz⸗ leibt die Ueberlegenheit Englands als ſolche beſtehen, zbeſondere wenn man den Umfang der Transportaufgaben rückſitigt, die hier und dort zu bewältigen ſind. Daß in Deutſchland mit Rückſicht auf die Transportaufgäben grund⸗ ätzlich ein ſehr vie! größerer Spielraum für die Nutzfahr⸗ zeugverwendung vorhanden ſein muß als in Großbritan⸗ nien, tritt deutlich in Erſcheinung, wenn man den Laſt⸗ kraftwagenbeſtand beider Länder zu der Zahl der in In⸗ dustrie, Handel und Verkehr Erwerbstätigen in Beziehung ſetzt. Je 1000 Erwerbstätige waren 1937 in Großbritannſen ſaſt 30, in Deutſchland nur knapp 17 Laſtkraftwagen im Verkehr, wobei allerdings berückſichtigt werden muß, daß die wirtſchaftlichen, topographiſchen und allgemeinen Ver⸗ kehrsverhältniſſe der Vergleichsländer in entſcheidenden Punkten voneinander abweichen. Die räumlichen Verhält⸗ miſſe, ö. h. die Dichte der Bevölkerung, die räumliche Kon⸗ zentration der Wirtſchaft begünſtigen ebenſo wie die Inſel⸗ lage des Landes die Laſtkraftwagenverwendung in Groß⸗ britannten. Eine genauere Unterſuchung über den beſonderen Ein⸗ ſatz der Nutzfahrzeuge kommt zu dem Ergebnis, daß in Großbritannien mehr als doppelt ſo viel Laſtkraftwagen kausportgewerblich,§. h. gegen Entgelt für Dritte eingeſetzt ſind wie in Deutſchland, während die Zah! der im Werk⸗ verkehr ſtehenden Fahrzeuge dort um ein Drittel höher liegt als hier, Der Schluß liegt nahe, daß in Deutſchland eine itik, die auf den verſtärkten Einſatz von Laſtkraftwagen gerichtet iſt, dort anſetzen wird, wo die Entwicklung ver⸗ hältnismäßig am weiteſten zurückgebſeben iſt, alſo im Be⸗ reich des gewerblichen Laſtkraftwagens. Die Unterſuchung des Inſtituts für Konjunkturfor⸗ ſchung zeigt dann, welche Fortſchritte die Motoriſierung des Güterverkehrs in Deutſchland in den letzten Jahren gemacht Im Jahre 1936/37 konnte bereits ein Jahreszugang von 50 000 Laſtkraftwagen verzeichnet werden. Weder in Deutſchland noch in Großbritannien, noch in irgendeinem anderen Land iſt in den rückliegenden Jahren jemals ein Fortſchritt erzielt worden, der an dieſe Zahlen annähernd heranreicht. Trotzdem werden noch große Anſtrengungen notwendig ſein, wenn Deutſchrand in abſehbarer Zeit ähnlich aus⸗ gexfſtet ſein ſoll wie Großbritannien. Dazu wäre erforder⸗ lich J. Faß die abſölute Zahl der vorhandenen Laſtkraft⸗ wagenbeſtände hier erheblich höher iſt als in England und 2, daß ſich auch der Altersaufbau des Nutzfahrzeugbeſtandes weſentlich verbeſſert; denn in Deutſchland ſind heute noch ſehr viel weniger Fahrzenge aus jüngeren Jahren vorhau⸗ den als in Großbritannien. 5 den Hat Deuische Finanz- und Wirtschaffspoliſik Ein Vortrag des Reichsfinanzminiſters Im Rahmen eines Vortragsabends vor der Verwaltungs⸗ ckademie Dresden ſprach am Mittwoch der Reichsminiſter der Fnanzen, Graf Schwerin v. Kroſigk, über„Probteme der Finanz⸗ und Wirtſchaftspolitik“. Der Leiter der Ver⸗ waltungsakademie, Kreishauptmann Dr. v. Burgsdorff, be⸗ grüßte den Reichs miniſter, der, von lebhaftem Beifall emp⸗ fangen, u. a, ausführte: t Es iſt noch nicht lange her, daß man in großen Teilen des Auslandes und auch in manchen Teilen des Inlandes die Durchführung der großen nationalen Aufgaben, vor alem der Wehrhaftmachung des deutſchen Volkes, als un⸗ möglich bezeichnet hat, weil Deutſchland die Mittel für dieſe Ausgaben nicht aufbringen könne. Dieſe Auffaſſung hört Man etzt ſehr viel ſeltener, dafür begegnet man um ſo häu⸗ figer der Vorſtellung, daß die mangelnde Rohſtoff⸗Ver⸗ gung das entſcheidende Hindernis für die Löſung der natio⸗ 9 0 Aufgaben Deutſchlands iſt. Wenn es nun auch rich⸗ ig iſt, daß die güterwirtſchafteiche Aufgabe, das Rohſtoff⸗ Problem, augenblicklich im Vordergrund des Intereſſes ſteht, ſo hat doch auch das Kredit⸗ und Finanzproblem ſeine Be⸗ heutung behalten, und man muß ſich vor dem Fehler hüten, dieſes Problem als überhaupt nicht vorhanden oder als un⸗ wichtig anzuſehen. Wir ſind uns in Deutſchland der Schwierigkeiten, die mit der Bewärtigung dieſer Probleme verbunden ſind, durch⸗ aus bewußt, wir ſind aber auch der Ueberzeugung, daß ſie bewältigt werden müſſen und durch Energie und Opfer⸗ willigkeit bewältigt werden können. Dieſe Möglichkeit liegt 1 mit den verfügbaren Kräften in Einklang zu Arlügenden Rohſtoff⸗, Arbeits⸗ und Geldeinſatz, d. ß. in Auer kroftvollen und zielbewußten Dekenomie der Kräfte. 1 Grundſatz„Kampf dem Verderb“ gilt für jeden falſchen und unlberlegten Kräfteeinfs⸗, 5 Nachdem der Miniſter die verſchiedenen Phaſen der ſeit der Machtübernahme durchgeführten Finanz⸗ und Wixt⸗ 1 Haxgelegt und an den mreduktions⸗ und Efn⸗ gabmezimmern die Erfolge dieſer Politik nachgewieſen hatte, 0 rte er aus, daß die hohe Qudbte, die im Steuerweg 115 öffentlichen Hand vom Volkseinkommen zufließe, eine Oppelte Verpflichtung in ſich ſchließe. Bei jeder Ausgabe müſſe jede hierfür verantmort⸗ liche Steſſe ſich immer wieder die Gemiſſengfrage ſtellen, ob di⸗ſe Ausgabe iber gaupt und in dieſer e Höhe zu rechtkzetigen ſei. 5 0 95 de, Verpflichtung liege der Finanzuerwaltung aß, ſich A Steuerbſtttel, ſondern als Helfer der Steuer⸗ dſlienſgen zu fühlen und die nolwendige Schmere der Besteuerung durch Gerecktjakeit. Höflinkeit und ein im Rahmen des Möglichen lie endes mirtſchaftliches und ſoziales 81 Verſtändnis tragbar zu machen. 8 Nusgabenſeite der öffentlichen Etats ſei immer ein b der in einem Valk wirkenden politiſchen, für; chaftlichen und kulturellen Kräfte. Kennzeichnend ür den deutſchen tat ſei die Verlagerung des Schwer⸗ 1 der Ausgaben auf die großen Gemeinſchafts⸗iele 90 Nation. Dos gleſche gelte von der Einnahmenſeite. 0 der Steuergeſeßgebung der letzten Jahre ſei die Be⸗ e der Gemeinſchaftszſele immer ſärfer geworden, ſo . durch die bevölkerungspolitiſchen Maßnahmen. Der Minfſter ſchloß mit einem Appell zur freudigen und verantwortungsbewußten Mitarbeit. N „ Maſchinenfabrik Fahr Ach, Gottmadingen(Baden). Dieſe oberbadiſche Landmaſchinenfabrik erzielte in dem am und Grunderträge ſtenerten 9,01(007) Mill. 4 bei. An⸗ derekfelts erhögten ſich Höhne und chebälter auf 5,71(8,280. der Sozia aufwand auf 0,46(0,42), Beſitzſteuern auf 1,13 der, Ixeg⸗Preiſe hat alſo keine Kapital benötigt. Akiien noch unsicher Nur kleines Geschäft— Nenien ruhig Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Schwächer * Frankfurt, 20. Januar. Der ſtarke Auftrags mangel führte an der heutigen Böyſe zu faſt völliger Geſchäftsſtille. Es lag wieder etwas An⸗ gebot vor, doch ſelbſt dieſen kleinen Beträgen ſtand ſo gut wie keine Aufnahmeneigung gegenüber, ſo daß die Haltung am Aktienmarkt weiter ſchwächer war. Auch das überaus günſtige Ergebnis der Anleihezeichnung blieb infolge der allgemeinen Unluſt ohne Einfluß auf die Kursentwicklung. Beachtet wurden andererſeits die herabgeſtimmten Divi⸗ dendenerwartungen bei Acc und die feſtere Haltung der Sperrmark. Die Rückgänge bewegten ſich mit 4 v. H. zwar in engen Grenzen, betrafen aber faſt alle Markt⸗ gebiete. Etwas feſter lagen lediglich Reichsbank mit 2127 (212) und Adlerwerke Kleyer mit 115 nach unv. 114½. Stär⸗ ker abgeſchwächt waren von Maſchinenaktien Demag mit 142%(144%) und Eßlinger Maſchinen mit 120(121). ACE gingen auf 116(116), J Farben auf 16074160(1605) zurück. Verein. Montanwerte bröckelten 74— 7 v. H. ab. Stah! und Mannesmann mit 1136—113(113) und 116 bis 115%(1157) zunächſt verhältnismäßig gut behauptet. Un⸗ verändert lagen ferner Verein. Deutſche Metall mit 175. Am Rentenmarkt ſetzten Reichsaltbeſitz 15 Pfg. niedriger mit 130,10 ein, während Reichsbahn⸗BA 7 v. H. anzogen auf 129,75 und Kommunalumſchuldung Nachfrage ſongen zwiſchen 95,15—95,20(95,10). Der Pfandbriefmarkt brachte bei ruhigem Geſchöft nur bei einigen Liquidationswerten kleine Veränderungen. Die beiden Frankfurter erholten ſich um je 1 v.., Stadtanleihen 4 5proz. Frankfurter ven 1926 99,25(9976). Staatspapiere wieſen kaum Abwei⸗ chungen auf, auch Induſtrieobligationen nur wenig ver⸗ ändert. Dekoſama Neubeſitz 10 Pfg. höher mit 28,85. Im Verlaufe blieb die Umſatztätigkeit äußerſt klein, die Haltung war ſtimmungsmäßig ſchwächer; kursmäßig kam dies weniger zum Ausdruck. Reichsbank jedoch 212 nach 212,75 und Hoeſch 114,25 nach 115,75. Im übrigen be⸗ ſtand zu den Anfangskurſen zumeiſt Angebot. Die ſpäter notierten Werte lagen durchweg 7 bis 1 v. H. niedriger. Kaltaktien gingen bis 1,50 v. H. zurück, höher lagen zum Einheitskurs Hanfwerke Füſſen mit 134,50(133). Am Ein⸗ heitsmarkt waren Kahlgrund⸗Eiſenbahn weiter geſucht, Taxe 40—44. Von Bankaktien Commerzbank erneut v. H. höher mit 121,25. Die heute zum freihändigen Ver⸗ kauf aufgelegten Mannesmann⸗Vorzugsaktien waren ſo⸗ fort ausverkauft. Im Freiverkehr gingen Neue Wayß u. Freytag wieder 1 v. H. zurück auf 148, ſonſt nannte mon u. a. Dingler mit 84, Raſtatter Waggon mit 54, Katz u. Klumpp mit 108,50 (107,50) und Ufa mit 70,50(7076). Berliner Börſe: Aktien nicht voll behauptet Berlin, 20. Januar. Entgegen den vorbörslich gehegten ien lagen die Akttenmärtte am Börſenbeginn eher etwas ſchwächer, ob⸗ wohl unter dem Eindruck des ausgezeichneten Anleihe⸗ erfolges ein freundlicher Grundton durchaus nicht zu ver⸗ kennen iſt. Die Einbußen waren in der Hauptſache auf Abgaben für Rechnung Sperrmarkkonten zurückzuführen, die bei beſcheidener Kaufneigung vielſach nur bei weichen⸗ den Kurſen Unterkunft fanden. Son derbewegungen, die geſtern den Verkehr maßgeblich beeinflußten, waren heute nicht zu verzeichnen. Eine Beruhigung iſt insbeſondere bei AEch eingetreten, die widerſtands öhig biieben. Am Montanmarkt ſah man eher etwas leichtere Kurſe, ſo bei Rheinſtahl um 4, bei Hoeſch um 8, bei Mannesmann und Verein. Stahlwerke um je c v. H. Die Hälfte der hier. noftétten Wette blieh ohne jede Notiz. Die Heérabſetzung ſpürbare Beeinfluſſung ausgelöſt, Buderus blieben weiter gefragt und heuke erneut um 7 v. H. an. Von Braunkohlenwerten fielen Leopoldgrube mit einer Befeſtigung um 2 v. H. auf, während Ilſe Genußſcheine bei 2 Mindeſtſchlüſſen 1 v. H. verloren.— Am Kalimarkt ſtanden Wintershall mit plus ½ v. H. im Gegenſatz zu der ſonſt ſchwächeren Haltung; Weſteregeln gaben 1, Aſchersleben und Salzdetfurth je v. H. her. Am chemiſchen Markt ermäßigten ſich Farben aum 36 v. H. auf 1604, Goldſchmidt um 1 und Rütgers um J v. H. Elektrowerte wieſen vereinzelt Einbußen bis v. H. auf; ſtärker gedrückt waren lediglich Akkumulatoren (minus 3,30 v..). Mit über 1 v. H hinousgehenden Ab⸗ weichungen gegen den Vortag ſind im übrigen nur noch Demag(minus 1,50) und Zellſtoff Waldhof(minus 1,75), andererſeits Metallgeſellſchaft(plus 1,25 v..) hervor⸗ uheben. Hamburg⸗Süd erſchien auch heute wieder mit Plns⸗Plus⸗Vorzeichen, da der an ſich geringe Bedarf infolge Materialmangels wieder nicht befriedigt werden konnte.— Am Rentenmarkt ermäßigten ſich Reichsaltbeſitz um 15 Pfg. auf 190,10. Die Gemeindeumſchuldungsanleibe verharrte auf dem ſeit Tagen eingehaltenen Stand von 95,10. Etwas Angebot beſtand in Späten Reichsſchuldbuch⸗ forderungen, die 6 v. H. einbüßten. Im Verlauf blieb es an den Aktienmärkten ſehr ruhig, was meiſt weitere kleine Einbußen zur Folge hatte. Far⸗ ben gaben bis auf 160 nach. Ac konnten den Anfongs⸗ kurs von 116,25 ebenfalls nicht behaupten. Ferner ermäßig⸗ ten ſich Bemberg und Reichsbank um 1 bzw. 1½ v. H. Nach mehrtägiger Pauſe kam für Hamburg⸗Süd eine Notiz zogen, mit 139, d. h. 7 H. höher 5 nur 3000, ü Gut erholt waren G dt mit plus Am Kaſſarentenmarkt ſich regeres Intereſſe für Stadtanleihen, von denen Elberfeld und 28er Hagen je J, 26er Dresdener 4 ½ v. H. r feſt⸗ Goldpfandbrieſen dto. Liquidation geſe N wurden Deko⸗ 10 Pf. offenbar auf zurückzu burger gewannen i Rückkaufskurs oſtſchätze mit plus f erwähnen. Von Braubank mit plus 4 und bonds mi 8 Am Einheitsmarkt bank bei anhaltender No Deutſche Ueberſeebank und den Bar tien Commerz⸗ rage um v. H. an, während Vereinsbank Homburg 4 bzw. otierten. Von Hypothelenbanken er⸗ irger theken um A v. H. Rheiniſche Bei den Induſtriepapieren wurden Grund der bekannten Verwoal klärung er angebo und„ v. H. niedriger Pommerſche Zucker gaben Berück⸗ de r. Kolo⸗ ſichtigung l iere Umſatzes geſtri Steuergu li Reichsſchuldbuchforderun 100,37 B; iger und 1910er 100,5 B; 19 4zer 99,5 G 1944er 99,12 G 100,87 B; 1948er 98.87 G 99,62 B. Wiederoufbauanleihe, 83,5 B. proz. Umſchu Gegen Börſenſchluß kamen koum noch Umſätze von Be⸗ lang zuſtande. Die Kurſe konnten ſich im allgemeinen be⸗ haupten. AE lagen eher etwas feſter und ſtellten ſich zuletzt auf 113,50. Nachbörslich wurden Acc mit 117 Geld gehandelt. Geld- und Devisenmarkf * Berlin, 20. Januar. Am Geldmarkt war trotz größerer Abzüge, die mit dem Lohnzahlungstag zuſammenhängen, tere Erleichterung zu verzeichnen. Jedenfalls eher eine weit konnten er Nehmer auch ur fiziell noch genann⸗ 27 v. H. an⸗ .) mangels 4s v. : 1938er 99,62 G 0 1941er 99,75 G 1943er 99,37 G 100,12;: 1944/4 5er und 1946/48er je 82,75 G „Verb. 94,725 G 95,475 B. tem Sätzen für Blankota 2596 8 kommen. Die bereits geſtern lebhafte Nachfroge in Privat⸗ diskonten, unver lichen sſchatzanweiſungen und Solawechſeln hielt weiter an. Der Privatdiskontſatz blieb mit 276 v. H. unverändert. An den internationalen Deviſenmärkten ſo gut wie gar keine Veränderungen ein. iſt hinſichtlich des franzöſiſchen Frane noch der Kobinetts⸗ neubildung eine gewiſſe Beruhigung eingetreten. Die Londoner Notiz ſtellte ſich zuletzt auf 148% noch 148,81, die Amſterdamer auf unverändert 6,03 und die Züricher auf 14,55(14,53). beiden letzt⸗ genannten P 216294, der Dollar unverän Der Schweizer Fran⸗ ken und der holländiſche wieſen ebenfalls ſo gut wie gor keine Abweichung war der Frone weiter e Diskont: Reichsbank 4, Lombard 5, Privat 3 v. H. traten heute Insbeſondere Gulden gen gegen den Vortog auf. Später jolt. 5 8 Dis⸗ 20. anuar 19. Januar e Rm kont Geld 1 Brief eld 8 Briei gegypten lägopt Pfd. 1220 120 12710 12 720 5 bent nten 1P.⸗Peſo(. 077 81 9227.781 Belgien„100 Belga 2 4 0% ee eee eee Brasilien 1 Milveis.. 9% he.8 9,149 Bulgarien, 100 Leva 5 3047 3055.047 3053 Dänemark 100 Kronen 5 55.40 55.52 40 55,52 Danzig 100 Gulden 8 47210 47.— 47 10 England.. 1b 2,1244 8% J 0 82% Eſtland 100 eſtn Kr. 457[6913 68.77 68 18 68.27 Finnland10 finn Mk. 2.485 8485 5285 855 Fankreich 100 Fr 3½.32.369.342.358 Griechenland 400 Ir 8 2358 88857 2358 3857 Holl und 100 Gulden 2 188 34 188.62 188.33 1388.61 Iran Teheran) ſpahen]. 15,1 15.5 1541 15.55 skand. 100 l8l. Kr. ¼ 3551 563 55.5155 63 Italſen.. 100 Lire.70 18.09 13.5 18.99.1341 Japan 1 Den.29.72 9%.723.725 Fugoflavien 100 Dina 5.694.700.694.705 Kanada lan. Dollar[ 283.487 2488.87 Lettland. 100 Latts 6 4910 49.20 49.10 49 2 Litauen„ 100 Litas] 5½ 4194 42.02 4194 22.05 Norwegen 100 ftronen 4 6237 6249 6237 52 49 Oeſterreich 100 Schill] 3¼ 43.95 49.05 48.95 49 05 Polen.„„100 gloty 2 47/.— 4/0 47.— 47.10 Porſugal 100 Esfudo 1 11.270 11200.2/0 11 200 Rumänien, 10ʃ Le— 105 21 2 5— Schweden. 100 fer. 22 6397 64.09 6397 63.09 Schweiz 100 franken 1¼ 575 5/¼47/ 5735 57.47 Spanſen, 100 Pe ſeten 5 144.1581 1440 15.51 Tſchechoflowa eilo eg 3.711 8 729 8711].722 Türkel.. tu 1 Pf 55.978.982 19760.982 Ungarn„ 170* 25 5 2 75 Uruguay. 1Gold 522.289.221.309 1,311 Ver Sſanten Dollar 15%.4831.487 2483 2,48/ * Frankfurt, 20. Januar. Tagesgeld unv. 2 v. H. —, pp«7% 6ͤ ꝙꝙꝙꝙ̃˙7—tmp.—7ꝛ˙ܲẽb......—..]... 7 (0,84) Mill., während ſich die ſonſtigen Aufwendungen auf 0,98(1,01) Mill.& verminderten. Nach.13(0,62) Mill. Mark Abſchreibungen auf Anlagen(i. V. außerdem 6,„20 Mill.„ ſonſtige) ergibt ſich für 1986/37 ein Gewinn von 281 585(248 540), der ſich um den Gewinnvortrag auf 471 446(429 861)„ erhöht. Die Dividende wurde durch HV Beſchluß auf 12 v. H. feſtgeſetzt gegen 10 v. H. i. V. und 8 v. H. in 1934/35. In der Bilanz(in Mill.) haben ſich Vorräte weiter auf 2,98(2,09) erhöht, darunter Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe allein auf 2,05(1,27). Wertpapiere verminderten ſich auf 0,47(0,54), ebenſo Warenforderungen auf 3,21(4,94). Dagegen ſtieg der Wechſelbeſtand auf 2,31 (1,55). Bankguthaben verringerten ſich weiter auf 0,32(0,48). Neu erſcheinen Darlehen mit 0,07. Das Anlagevermögen iſt bei 1,74 Zugang— davon je 0,60 auf den Konten„Bebaute Grundſtücke mit Fabrikgebäuden“ und„Kurzlebige Wirt⸗ ſchaftsgüter“— mit insgeſamt 1,12(0,61) bewertet. An⸗ dererſeits werden bei 2,40 AK. 1,90(2,01) Rücklagen und Rückſtellungen ſowie unv. 1,67 Wertberichtigungspoſten die geſamten Verbindlichkeiten mit 3,79(3,47 ausgewieſen, darunter 2,78(2,78) Warenſchulden, 0,43(0,14) Kursſiche⸗ rungstratten und 0,57(0,54) Wohlfahrts⸗ und Penſions⸗ kaſſen. „ Stettiner Papier- und Pappenfabrik vorm. Schrödter u. Nabbom AG., Stettin.— Kapitalerhöhung genehmigt. In der HB. der Stettiner Papier⸗ und Pappenfabrik vorm. Schrödter u. Rabbow AG., Stettin, wurde der Abſchluß für 1997 genehmigt, der einſch!. Vortrag mit einem Rein⸗ gewinn von 42 634(18 515)„ abſchließt, aus dem 4(v. H. Dividende auf die Stamm⸗ und 6 v. H. auf die Vorzugs⸗ aktien verteilt werden. Der Reſervefonds wird durch Ueber⸗ webſung von 2 459/ auf 90 000& erhöht. Durch die volle Beſchäftigung der Anlagen iſt ein erhöhter Geldbedarf ein⸗ getreten, der bisher durch Darlehen der Hauptaktionärin, der Rütgerswerke AG. finanziert wurde, da die Eigenmit⸗ tel der Geſellſchaft nicht ausreichten. Daneben hat die Ge⸗ ſellſchaft mit Hilſe ihrer Hauptaktionärin eine Anlage zur Herſtellung von Iſolierfaſerſtofſplatten aufgebaut, die dem Unternehmen als weitere Abteilung angegliedert wird, um die Anlagen beſſer ausnutzen zu können. Auch hierfür wird Die Geſellſchaft ſtellte deshalb den An⸗ trag, das Kapital von 650000% um 350 000/ auf 1 Mill. Mark zu erhöhen, was von der HV. genehmigt wurde. Die neuen Aktien werden von der Hauptaktionärin, zum Teil gegen Sacheinlagen, zum Teil gegen Barzahlung aus⸗ gegeben und ſind ab 1. April 1938 dividendenberechtigt. Das geſetzliche Bezugsrecht der Aktionäre wird ausgeſchroſſon. Die Rütgerswerke Ach. wird aber die neuen Aktien den bisherigen Aktionären nach dem Verhältnis ihrer Beteili⸗ gung zum Erwerbspreis anbieten. Wie noch mitgeteilt wurde, dürfen die jungen Aktien nicht vor dem 31. Dezem⸗ ber 1940 auf den Markt gebracht werden. Die Verwaltung will jedoch Verhandlungen einleiten, um dieſe Bindung für die noch im Privatbeſitz befindlichen Aktien außer Gel⸗ tung zu ſetzen. Da im laufenden Geſchäftsjahr durch die erhöhte Nachfrage die Preiſe für Rohſtofſe, insbeſondere Lumpen und Astpapier, geſtiegen waren, andererſeits eine Möglichkeit, die Verkaufspreiſe entſprechend zu erhöhen, nicht beſtand, arbeitete die Geſellſchaft, wie mitgeteilt wurde, bis vor wenigen Monaten mit Verluſt, Inzwiſchen haben die Rohſtoffpreiſe etwas nachgelaſſen; die Geſellſchaft hoffe deshalb, das laufende Geſchäftsjahr wenigſtens ohne Ver⸗ luſt abſchließen zu können. Mit einer Gewinnausſchüttung ſei nicht zu rechnen. Dagegen hofft die Geſellſchaft, durch Aufnahme der neuen Produktion den Geſamtbetrieb ren⸗ tabel zu geſtalten und in den folgenden Jahren wieder mit Gewinn arbeiten zu können. Bei einem Rohertrag von 0,62(0,62) Mill./ wird nach Abzug ſämtlicher Auſwen⸗ dungen, hierunter 0,31(0,32) für Löhne und Gehälter und 0,04(0,03) für ſoziale Abgaben ſowie nach Vornahme von 0,04(0,04) Abſchreibungen ein Reingewinn von 29 119 (13 515)/ ausgewieſen, der ſich um den Gewinnvortrag auf 42634/ erhöht. In der Bilanz ſteht den Verbindlich⸗ keiten von 90,19(0,92) Mill./ ein Umlaufsvermögen von 0,27(0,32) Mill./ gegenüber. * Die Schweizeriſchen Butes bahnen 1937.— Beſſerung der reinen Betriebs rechnung, aber ins zeſamt noch Verluſt. Im Jahre 1957 erzielten die Schweizerſſchen Bundesbahnen an Betriebseinnahmen 36,17 Mill. ſir., d. ſ. 44,8 Mill. ſir. mehr als im Jahre 1936. Die Betriebsausgaben ſtellten ſich auf 212,43 Mill. sfr., ſie liegen um etwa ½ Mill. fr. niedriger als im Vorjahre. Der Ueberſchuß der Betriebs⸗ einnahmen der Bundesbahnen über die Betriebsausgaben iſt ſemit von i. V. 78,44 Mill. ſfr. auf 123.73 Mill. ſfr. ge⸗ ſtiegen. Aber auch dieſer erhöhte Betrag reicht noch nicht aus, um die geſamte Nettolaſt der Gewinn⸗ und Verkuſt⸗ rechnung und die Aufwendungen für den Zinſendienſt voll zu decken. Es verbleibt immer noch ein Fehlbetrag von etwo 22 Mill. fr. Starke Umſatzerhöhung der engliſchen Großbanken. Nach der Veröffentlichung der Bilanz der Weſtminſter Bank ſind nun die Bilanzen von 4 der 5 großen engliſchen Kreditbanken für das letzte Jahr bekannt. Es fehlt ledig⸗ lich nech der Aßſchluß der Llond Bank. Erwartungsgemäß hoben ſich die Umſctze der großen Finanzinſtitute unter dem Einfluß er durch die Aufritſtung verſtärkten„Kon⸗ funktur“ ziemiich ſtark. Die Bilanzſummen der vier Banken ties n 9d Mill. Str. auf 1775,10 Mill. ſtr. Sie halten im Vorfahre noch 1705,80 Mill. ür. betragen und im Jahre a entfielen 14,17 Mill. Eſtr. 1473,88 Mill. Eſtr. im Jahre im Jahre 1926 auf insgeſamt: 1987 ſtiegen. Das eingezahlte mehrte ſich lediglich 1937 um * Stark erhöhter Reingewinn der Schwediſchen Reichs⸗ bank. Die Schwediſche Reichsbank erzielte im rigen Jahre einen Reingewinn von 3,9 Mill. Kr. gegenüber Mill. Kr. im Jahre 193 Davon entfielen 1, M gegen 1,1 Mill. Kr. auf Gewinne aus dem Rückzal ankeihefonds. In dem Jahresbericht iſt das u. a. darauf hin, daß es bemüht zutragen, im Rahmen ſeiner Möc hältniſſe auf dem internationalen Gold⸗ und r zu erhalten.— erſte der ſchwe 0 lieben iſt, lichkeiten ſt D 2 s Als tfweiſt. t geſamt wieder 15 v. H. Dividende in Vorſchlag. Rechnung werden 1,8 Mill. Kr. vorgetrof von 100 Kr. 1996 hatte die Bank außerdem einen Bor je Aktie verteilt. * Starke Paſſivität der franzöſiſchen Außenhandels⸗ Das Außenhandelsvolumen 1937 dem Werte nach mit 66,25 Mid. gegen um 25,34 Mrd. rs. im Vergleich zu 1936 geſtie jedoch der Einfluß der Frankenabwertung zu iſt. Die Ein uhr hat ſich ſtärker erhöht als 8 nämlich von 25,41 Mrd. auf 1 bilanz 1937. Frankre 01 Mrd. f 1 5 42ůõ32 v.., während die Ausfuhr von oder um rd 54 v. H. geſtiegen iſt. 2 bilanz erreicht 18,38 gegen 9,92 Mrd. frs. eder der Geſamtſumme des Außenhandels gegen Jahre 1936, 15 v. H. im Jahre 1035 und 15 1934. Im Dezember iſt die Paſſipftät beſ weſen, nämlich mit 2,19 Mrd. bei einem Einfuhrwert von 4,54 Mro. frs. und einem Ausfuhrwert von 2,35 Mrd. f Der Wert der Ausfuhr liegt dabei im Dezember u dem Ergebnis der beiden vorhergehenden Monate von 2,88 bzw. 2,37 Mro. frs. Waren und Märkte Mannheimer Häuſe-Zeniral-Aukfion O Mannheim, 19. Januar. Auf der heutigen 108 bad ſaarpfälziſchen Häute⸗Zentral⸗Auktion wurden 17 400 Großviehhäute(gegen D h Stück K b Kalb⸗ 20 221 im Dezember), 26 159 felle(25 353) und 2101 Stück Schaffelle(1875), insgeſamt alſo 45 660(47 440) Stück angeboten und verkauft. Die Jonuar⸗Auktion umfaßte das Gefälle von nur vier An⸗ lieferungswochen, während im Vormonot das Ergebnis von fünf Wochen zur Verfügung ſtand; darauf iſt auch der Rückgang zurückzuführen. Auf je eine Anlteferungswoche umgerechnet, ergeben ſich bei Großviehhäuten eine Steige⸗ rung des Angebotes um 8 v.., bei den Kalbſellen um 29 v. H. und bei den Schaffellen um 40 v. H. Auch diesmal ſtanden wieder bedeutend mehr ſüddeutſche Häute zur Ver⸗ fügung, insbeſondere mehr Ochſenhäute, was von den Ver⸗ arbeitern von Bodenleder dankbar empfunden wurde. Sämtliche Loſe wurden zu Höchſtpreiſen untergebracht. Es wurden erzielt je Kilo in Pf.: Kuhhäute: Bis 14,5 Kilo 50; 15—24,5 Kilo 80 29,5 Kilo 83—90; 80 39,5 Kilo 94—1ʃ 40 Kilo und Rinderhäute, gleiche Gewichtsklaſſen: 86 96—104; 98105; 1 107; 100104.— Ochſenhäute, eiche Gewichtsklaſen: 76-81; 83—88; 102-108; 91 98 50 Kilo und mehr 84—88.— Bullenhäute, gleiche Gewichts⸗ klaſſen 64; 7784; 7984; 7883; 7478; 70-74, 60 Kilo und mehr 66—70.— Norddeutſche: Ochſen bis 24,5 Kilo 52; über 25 Kilo 66; Rinder bis 24,5 Kilo 82; über 25 Kilo 72; Kühe bis 24,5 Kilo 56; über 25 Kilo 62; Bullen aller Ge⸗ bis mehr 9699. wichte 52.— Schußhäute: ſüdd. Ochſen, Rinder, Kühe 62; Bullen 50; norddeutſche Ochſen, Rinder, Kühe, Bullen 40. Huſumer: Othſen bis 24,5 Kilo 50; über 25 Kilo 60; Rinder bis 24,5 Kilo 76; über 25 Kilo 66; Kühe aller Ge⸗ wichte 50 Farren aller Gewichte 50.— Kalbfelle, ſüddeutſche bis 4,5 Kilo 125— 138; 4,5 7,5 Kilo 1111207 7,5 Kilo und mehr 102104; Schuß 80.— Norddeutſche bis 4 Kilo 95—104f 4,5—7,5 Kilo 9298; 7,5 und mehr 80-84; Schuß 60.— Freſſer 60.— Ungeborene Kalbfelle 66.— Schaf⸗ felle: Wolle 90; Halbwolle 72; Kurzwolle nicht notiert(De⸗ zember 68]; Blößen 56; Lammfelle 64. Roßhäute: bis 219 em 7,95; 220 cem und mehr 10,60 /, Schuß nicht notiert(Dezember 4,00%] je Stück. * Berliner Getreidegroßmarkt vom 20. Januar. Im Berliner Donnerstag⸗Getreideverkehr hielten ſich die An⸗ lieferungen ungefähr im Rahmen des Vortages. Dem Markte werden weiterhin laufend mäßige Waggon⸗ und Laſtzugladungen zugeführt, die zur Befriedigung des Be⸗ darſs vollauf genügen. Das Hauptaugenmerk der Käufer richtet ſich nach wie vor auf Weizen, der ſowohl zur ſo⸗ fürtigen als auch zur ſpäteren Lieſerung gut Unterkunft findet. Roggen war dagegen in Anbetracht der vorhandenen Lagerbeſtände am hieſigen Platze nur wenig beachtet. In Braugerſten vermochte ſich aas den bekannten Gründen keine Geſchäftsbelebung durchzuſetzen. Futtergetreide war kaum erhältlich. Am Mehlmarkte boten ſich im großen und ganzen reichliche Einkaufsmöglichkeiten. Die Grund⸗ ſtimmung blieb aber ruhig. Bremer Baumwolle vom 20. Jan.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß! loko 10,84. Magdeburger Zuckernotieruugen vom 20. Jan.(Eig. Dr. Unverändert; Tendenz ruhlg.— Gemahl. Melis per Jan. und Jon,⸗Febr. je 31,45—31,50; Tendenz ruhig; Wetter unbeſtändig. Hamburger Schmalznotierungen vom 20. Jan.(Eig. Dr.) American Steamlard tranſito ab Koi 23,5 Dollar. American Purelard rafſ., per vier Kiſten je 25 Kllo netlo, verſchiedene Standordmorken, tranſito ab Koi(Preiſe je 100 Kilo) 24— 24,25 Dollar. Berliner Metalluotierungen vom 20. Jan.(Eig. Dr.)] Es notierten ſe 100 Kilo: Elektrolytkupfer(wirebars) 61,50; Standardkupfer 55,75 nom.; Originalhüttenweichblet und Standardblei ſe 22,25 nom.; Originolhüttenrohzink ab norddeutſche Stationen und Standardzink ſe 20,50 nom.; Ortatnal⸗Hütten⸗Aluminum 98—9gproz. in Blöcken 198; desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 9oproz. 137„1. Fein⸗Silber je 1 Kilo 39,50—42,50 ,. * Die Lage der Holzwirtſchaft zu Beginn des Forſt⸗ wirtſchaftsjahres 1938. Im abgelaufenen Forſtwirtſchafts⸗ jahr wurde durch verſtärkte Heranziehung des Nichtſtagls⸗ waldes zum 150proz. Holzeinſchlag nach einem Bericht des Statiſtiſchen Reichsomts in„Wirtſchaft und Stattiſtik“ der Geſamteinſchlag im deutſchen Wald weiterhin um etwo 15 v. H. erhöht. In Verbindung mit ſorgfältiger Aushaltung, Aufarbeitung und Meſſung des eingeſchlagenen Holzes ſo⸗ wie durch Einſchränkung des Brennholzverbrauchs wurde es möglich, die Nutzholzeinfuhr weiter zu droſſeln. Die Beſchäftigung der Sägeinduſtrie und der holzverarbeitenden Induſtrie zeigt einen bisher nicht erreichten Höchſtſtand. Dieſer hohe Beſchäftigungsſtand beweiſt die umfangreiche Holzverſorgung der Sägeinduſtrie im ganzen. Einen wich⸗ tigen Schritt auf dem Wege zu einer vollkommenen Morkt⸗ brdnung bedeutete die Nadelſchnittholz⸗Preisverorduung vom 4. September 1937, die der großen Verſchiedenheit des Schnittholzes in Qualität, der Sortimentsaufgliederung und den Abſatzverhältniſſen weitgehend Rechnung trägt. Die Rundholzverſorgung der Sägeinduſtrie und des Holz⸗ handels war im großen und ganzen befriedigend. Der verſtärkte Holzeinſchlag des letzten Jahres hat ſich auf die Lagerholtung der Sägewerde und des Holzhandels trotz dem erhöhten Abſotz günſtig ausgewirkt. Die Umſchlags⸗ häufigkeit der Schnittholzvorräte hat ſich infolge des großeſt Holzbedarſs natürlich erhöht. In größerem Umfang mußte die holzverarbeitende Induſtrie künſtliche Trocknungsver⸗ fahren anwenden. Der zu Jahresbeginn beobachtete Rück⸗ gang der Nadelſchnittholzvorräte iſt im Jahre 1937 infolge des verſtärkten Einſchlags zum Stillſtond gekommen. Auf die Lagervorräte in Bauware mußte im Zuge des Vier⸗ jahresplanes ſtärker zurückgegriſſen werden als auf die Vorräte in Tiſchlerware. Trotz weitgehender Sparmaßnoh⸗ men in der Berwendung von Verpackungs material konnte der Bedarf an Kiſtenbrettern aus der laufenden Erzen⸗ gung nicht gedeckt werden, ſo daß ſich die ohnehin knappen Vorräte in Kiefer und Fichtenkiſtenholz weitex verringer⸗ ten. Bei der Feſtſetzung des Holzeinſchlages für 1938 find vom Reichsforſtmeiſter Moßnahmen getroſſen worden, um auch den Rundholzbedarf der Kiſteninduſtrie ſicherzuſtellen. Die Laubrundholzverſorgung war erheblich günſtiger ols im Vorjahre. Die Laubſchnittholzvorräte haben ſich infolge⸗ 1 6 85 die Hauptholzarten in den letzen Monaten be⸗ auptet. 7 1 5 e .de 8. Seite/ Nummer 32 —— Nene Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 20. Januar 1938 Das Wunder an dler Weichsel N Nach Tagebuchaufzeichnungen eines sowletrussischen Generalstabs Offiziers. N we W 17 Copyright dy Sethard Stalling AS. Oldenburg N Wesen, * W n we e 008 Von Agricola, hem. Chef des deutschen Geheimdienstes an der Ostfront Budenny war der Hauptſchuldige Ich glaube, daß dieſe ausführliche Schilderung der am 11., 12 und 13. Auguſt Hughesgeſpräche zwiſchen der Oberſten Heeresleitung und der Heeresgruppe Weſt nicht Begebenheiten ſem zu und die nur zum beſſeren Verſtändnis der Leſer nötig waren, ſondern in glei⸗ an die chem Maße zur Unterſuchung der Frage, wie es zur Kataſtrophe kommen konnte und wer die Schul⸗ digen ſind. Dieſe Frage während des Feldzuges zu beantwor⸗ da nach Ausbruch der Kata⸗ ſtrophe jeder die Schuld an den Vorgängen auf den anderen abwälzte. Ich habe deshalb erſt einige Jahre ten, war nicht möglich, ſpäter, nachdem mir das terial zur Verfügung ſtand, die Kataſtrophe als Grundlage für eine leidenſchafts⸗ loſe Geſchichtsforſchung zu Papier gebracht und über⸗ gebe ſie hiermit der Oeffentlichkeit. Bekanntlich iſt bereits kurz ſowjetruſſiſchen Generalſtabskreiſen breitet worden, daß Sergei Kamenew als Höchſt⸗ kommandierender die Hauptſchuld an der Kata⸗ geben den Rücken 8 vor der begegnen, unt Richtigkeit des warnte Ka Gefahr, d erſtellte er Tuchatſchewſki die 12. Armee und befahl Budenny, abzudrehen und in der gefährdeten Gegend zu gehen. Gegenſatz zu Tuchatſchewſki und Jegorow glaubte er Im erbeuteten Befehls Ver⸗ menew Tuchatſchewſki en rechten Flügel zu weit vorzutreiben. wir bei ganze diesbezügliche Ma⸗ legenſte die Unterſuchung über Von kaum nach Kriegsende in die Anſicht ver⸗ dieſes Kamenew nicht und von Vergegenwärtigen wir uns all dieſes, unparteiiſcher allen roten war. Tuchatſchewſki Menſchlich hemmungsloſe Draufgängertum, ſo müſſen Unterſuchung feſtſtellen, daß einen einzigen Fehler begangen hat eldherren fraglos der über⸗ kann man dieſes keinesfalls behaupten. So meiſterhaft und in der Kriegsgeſchichte 2 ein zweites Mal nachweisbar ſein Vormarſch von der Düna bis an die Weichſel war, ſo wenig ab⸗ geklärt und überlegen im Verlauf des draufgängeriſchen Feldzuges bis vor die Tore Warſchaus. zeigte er ſich verſchiedentlich verſtändlich wird wenn man ſtrophe trug. Dieſes iſt natürlich ein offenſicht⸗ liches Aufdenkopfſtellen der Tatſachen. Aus den Anordnungen Kamenews und aus ſeinen Hughesgeſprächen mit Tuchatſchewſki geht im Gegen⸗ teil hervor, daß er alles getan hat, um die Kataſtrophe abzuwenden und ausdrücklich immer wieder auf die Wahrſcheinlichkeit eines polniſchen Angriffes aus dem Raum Iwangorod hingewieſen hat. Schon als nach den Kämpfen um Breſt⸗Litowꝛſk der linke Flügel Tuchatſchewſkis zu hängen begann, empfahl Sergei Kamenew, die Nordͤhälfte der 16. Ar⸗ mee vorübergehend anzuhalten, bis die Südhälfte und die Mozyrzgruppe herangekommen wären. Tu⸗ chatſchewſki, der nicht ſchnell genug in Warſchau ſein konnte, glaubte nicht warten zu brauchen, da die pol⸗ niſche Armee ſeiner Anſicht nach aufgelöſt und in panikartiger Flucht zurückging. Wäre dieſer Rat Kamenews befolgt worden, wäre die Heeresgruppe Weſt in einheitlicher Front an die Weichſel herau⸗ gekommen und der hängende Flügel, das Angriffs⸗ ziel Pilſudſkis, vermieden. Als die rote Heeresgruppe Tuchatſchewſki mit dem hängenden Südflügel an die Weichſel herangekommen war, warnte Kamenew wiederholt vor einem pol⸗ niſchen Angriff aus der Gegend Iwangorod. Um die⸗ ſich vor Augen hält, daß Tuchatſchewſki damals als Heeresgruppenführer erſt ſechsundzwanzig Jahre alt war, während Kamenew vierzig Jahre zählte. Sehr richtig bemerkte einige Jahre ſpäter ein maß⸗ gebender bolſchewiſtiſcher Generalſtabsoffizier, daß die maßloſe Unterſchätzung des Gegners durch Tuchatſchewſki wie ein roter Faden durch den ganzen Feldzug zog. Die einzelnen Fehler, die Tuchatſchewſki gemacht hat, ſollen hier nicht noch einmal aufgezählt werden. Sie hängen alle mit die⸗ ſer Unterſchätzung direkt oder indirekt zuſammen. Der Führer der Heeresgruppe Südweſt, Jegorow, war in Anbetracht deſſen, daß die Entſcheidung in Tuchatſchewſkis Händen lag, zur Untätigkeit ver⸗ urteilt. Der„Held der Bürgerkriege“ und einſtige Generalſtabschef der Roten Armee hat im Ruſſiſch⸗ Polniſchen Krieg keinerlei Rolle geſpielt und auch kein Feloͤherrntalent bewieſen. Die unmittelbar Schuldigen waren der Führer der Mozyrzgruppe und der der 16. Armee. Beſonders erſterer, der über den begonnenen Angriff Pilſudſkis überhaupt nicht meldete und durch dieſes verbrecheriſche Verhalten eine ſchwere Schuld auf ſich lud. Hätte er den Angriff Pilſudſkis ſofort gemel⸗ det, wäre es auch zeitlich oͤurchaus möglich geweſen, ſtärkere Reſerven, zuerſt aus der 16. und dann aus der 3. Armee, herauszuziehen und den Vormarſch aufzuhalten. Außerdem befanden ſich die von Tu⸗ chatſchewfki in Marſch geſetzten Reſerven auf dem Weg nach Lukow. Auch dieſe hätten erfolgreich ab⸗ gedreht und eingeſetzt werden können. Jedenfalls hätte in dieſem Falle mindeſtens der rechte Heeres⸗ flügel gerettet werden können. Es unterliegt bei unparteiiſcher Forſchung an⸗ dererſeits keinem Zweifel, daß Tuchatſchewſki ſeine Niederlage zum großen Teil der Unfähigkeit ſeiner Armee⸗ und Korps⸗ führer zu verdanken hat. Als den Hauptſchuldigen muß man aber Budenny anſprechen. Das Wunder an der Weich⸗ ſel wäre niemals möglich geweſen, wenn er, wie Kamenew es befohlen hatte, in den Raum Zamoſz Hrubieſzow gegangen wäre. Mit Budenny im Rücken hätte Pilſudſki den Stoß vom Wieprzfluß aus niemals gewagt. Trotz dieſer zahlreichen Fehler der höchſten und mittleren roten Führer muß bei ſtreng geſchichtlicher Berichterſtattung zugegeben werden, daß der Marſch bis vor die Tore Warſchaus mit einer im vollſten Sinne des Wortes aus dem Boden geſtampften Ar⸗ mee eine Leiſtung war, die dem ſechsundzwanzig, jährigen Feldherrn Tuchatſchewſki alle Ehre macht. Dieſer rückſichtsloſe Gewaltmarſch und das offen⸗ ſichtliche Verſagen ſeiner Unterführer dürften der Grund dafür geweſen ſein, daß Lenin Tuchatſchewfki die Kataſtrophe nicht weiter nachgetragen hat. Mit dieſen Worten ſchließe ich meine Erinnerun⸗ gen an eine wild bewegte Zeit, in der das Schichſal Europas vorübergehend am ſeidenen Faden hing und die roten Horden Tuchatſchewſkis ſprungbereit vor den Toren Warſchaus ſtanden, um Europa in einem Meer von Blut und Tränen zu begraben, Ende. CCCCCCcccCcCccTTTTTTTTTTTTTTT „Eine Armee meutert“ Die große französische Militär-Revolte von 1917 Der neue, spannende Erlebnis- und Augenzeugenbericht der „Neuen Mannheimer Zeitung“ beginnt in unserer Sonntags- Ausgabe vom 23. Januar. —— Sport-Allerlei 32 Stadtmannſchaften haben ſich im Gau Baden um die Reiſe noch Breslau beworben. Im April wird ein großer Handball⸗Werbeſeldzug einſetzen, auf dem die beiden beſten badiſchen Stadtmannſchaften ermittelt werden ſollen. Die Hochfirſt⸗Schiwettkämpfe in Neuſtadt(Schwarzwald finden am 29. und 30. Jonnar ſtatt. Zum Austrag gelangen Abfahrtslauf und Springen. Am gleichen Tage, 30. Januar, 4 1 auch die Schwarzwald⸗Staffelmeiſterſchaften durch⸗ geführt. Die Rodelmeiſterſchaften des Gaues Südweſt kommen am Sonntag, 23. Januar, auf der Bahn an der Hohen Wurzel zum Austrag. Bei ungünſtigen Schneeverhältniſſen werden die Meiſterſchaften auf den 30. Jauuar verſchoben. Rund 1000 Teilnehmer werden zum 26. Berliner Hallen⸗ ſportfeſt am 12. und 13. Februar im Sportpalaſt erwartet. Ohligſchläger(Trier) und weitere namhafte Schwim⸗ mer werden on den großen Schwimmwettkämpfen der SA⸗ Stondarte 119 Stuttgart am 30. Januar teilnehmen. Ohlig⸗ ſchläger ſtartet für die Sa⸗Gruppe Weſtmark. Seine Geg⸗ ner ſind Roſteck, Stolze, Wurſter(alle Niederſachſen) und Schönherr(Südweſt). Der Magdeburger Ohrdorf konnte bei den Hellas⸗Klub⸗ meiſterſchaften fünf Titel an ſich bringen. Italiens Olympiabobfahrer de Zan na(Cortina ſicherte ſich auf ſeiner Heimatbahn ganz überlegen die Titel als Italieniſcher Zweier⸗ und Viererbobmeiſter. Man rechnet damit, daß er mit ſeiner Mannſchaft nach Garmiſch⸗ Partenkirchen zu den Bobmeiſterſchaften entſandt wird. Die Bayeriſchen Schimeiſterſchaften vom 20.— 22. Januar zei Oberſtaufen ſind reichsoffen, ſo daß die deutſchen Schi⸗ ſportler Gelegenheit haben, dieſen wichtigen Wettkampf vor den Deutſchen Meiſterſchaften in Neuſtadt⸗Schwarzw. mitzumachen. Zu den Münchner Schiwettläufen wird die alpine Kom⸗ bination Abfahrt und Torlauf am 30. Januar im Spitzing⸗ gebiet ausgetragen. Als Strecke wurde die Stolzenberg⸗ Abfahrt gewählt. Die Segelflugbeſtleiſtung von Ernſt Jachtmann wurde vom Internationalen Verband(Fédération Aeronautique Internationale) anerkannt. Jachtmann flog mit Floß⸗ dorf als Paſſagier am 26.27. November 1937 bei Wenning⸗ ſtedt auf Sylt in der Klaſſe D, mehrſitzige Flugzeuge (2. Kategorie) 13:59 Std. und ſtellte damit eine neue inter⸗ nationale Beſtleiſtung auf. 12 000 Dollar hat der Amerikaniſche Lawn⸗Tennis⸗Ver⸗ band auf ſeiner Tagung in Miami(Florida) zur För⸗ derung des Nachwuchſes und Heranbildung von jungen Spielern für die Davispokalwettkämpfe beveitgeſtellt. Die Davispokal⸗Herausforderungsgrunde wird vom 3. bis 5. September in Philadelphia ausgetragen. Bei der Ta⸗ gung des Internationalen Verbandes im März in Paris wird USA nicht für die„offenen“ Turnier ſein. Einspaltige Kleinsnzelgen bis zu einer Höhe von OOo mm je mm Skelg. Stellengesuche e mma4pig. 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