* . Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ 225 .20 Geſchäftsſtellen abgeholt 2 hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42, Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. heimer Jeite Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 b. III Die groge französische Milſtar-Mevolte von 1917 Der neue spannende Erlebnis- und Augenzeugen: bericht der Neuen Mannlieimet Zeitung beginnt in unterer Sonntags- Ausgabe vom 23. Januar Mittag⸗Ausgabe K Sreitag, 21. Januar 1038 149. Jahrgang— Nr. 33 — „Engliſche Anerkennung des italienischen Imperiums? Will ſich London doch noch mit Rom verständigen? 4 22 Die neue Ausſprache— Gleichzeitig Weiterführung der engen Freundſchaft mit Frankreich 2 Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 21. Jauuar. Der hieſige belgiſche Botſchafter hat der briti⸗ ſcheu Regierung mitgeteilt, daß Belgien ſich ent⸗ ſchloſſen habe, das italieniſche Impe⸗ rium anzuerkennen. Man nimmt an, daß audere Staaten, darunter Polen und Jugofla⸗ wien, Belgien folgen werden. Im Zuſammenhang mit dem wiedererwachſenden Intereſſe an den engliſchen Beziehungen zu Italien, über die wir geſtern nach dem Beſuch des Botſchaf⸗ ters Grandi bei Außenminiſter Eden berichteten, wird Belgiens Schritt hier mit Aufmerkſamkeit ver⸗ merkt. Man iſt ſich hier klar darüber, daß auch England der Anerkennung des italieniſchen Im⸗ periums nicht mehr aus dem Wege gehen kann, wenn es die verſchiedenen Anregungen zu einem neuen Verſtändigungsverſuch mit Italien aufgreifen will. „Daily Mail“ meldet, daß nach der Genfer Rats⸗ tagung, die am Mittwoch beginnt, mit einer neuen Aktivität zwiſchen England und Italien gerechnet werde. Eden beſpricht ſich mit Delbos Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 21. Januar. Wie der„Petit Pariſien“ mitteilt, wird der eng⸗ liſche Außenminiſter Eden vor der Eröffnung der Ratstagung in Genf für 24 Stunden zu Verhand⸗ lungen mit der franzöſiſchen Regierung nach Paris kommen. Er wolle hier zunächſt feſtſtellen, inwieweit ſich die politiſche Einſtellung der Regierung Chau⸗ temps ſeit der letzten Regierungskriſe geändert habe und inwieweit ſich daraus die Notwendigkeit einer neuen Abſtimmung der Zuſammenar⸗ heit zwiſchen England und Frankreich ergebe. Gleichzeitig teilt der„Petit Pariſien“ mit, daß England nicht mehr die Abſicht habe, bei Beginn der Ratstagung in Genf irgendeine demonſtrative Kund⸗ gebung für die Genfer Entente und den Genfer Ententegedanken zu unternehmen. Eden ſei näm⸗ lich der Anſicht, daß eine ſolche Demonſtration ſofort Gegendemonſtrationen hervorrufen müſſe. Es würde dann alſo eine peinliche Debatte in Genf beginnen, aus der die Genfer Liga ſicherlich nicht geſtärkt her⸗ vörgehen könnte. Frankreich und England müßten danach ſtreben, durch andere diskretere Mittel ihre Pläne in Genf zu betonen und zu beleben. Van Zeelands Sanierungsbericht fertig Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 21. Januar. 3 Der Bericht des früheren belgiſchen Miniſterprä⸗ identen van Zeeland über eine Beſſerung der wirt⸗ ſchaftlichen Lage iſt nach einer Meldung des„Daily Telegraph“ fertiggeſtellt und wird in den nächſten Wochen der britiſchen und der franzöſiſchen Regie⸗ rung zugeſtellt. Van Zeeland hat nach ſeinem Beſuch in London erhebliche Aenderungen an ſei⸗ nem Bericht vorgenommen. Wie„Daily Telegraph“ meldet, hatte van Zee⸗ land urſprünglich angenommen, daß ſein Bericht keine Ausſicht habe, in Berlin günſtig beurteilt zu werden, wenn ſeine wirtſchaftlichen Vorſchläge mit politiſchen Bedingungen verknüpft würden. Dieſe Bemerkung des„Daily Telegraph“ ſcheint zu be⸗ ſtätigen, was hier in unterrichteten Kreiſen ſeit eini⸗ ger Zeit verlautet, daß nämlich Miniſterpräſident Chamberlain von Zeeland verlangt habe, in dem Be⸗ richt müßten ſogenannte politiſche Garan⸗ tien für etwaige wirtſchaftliche Erleichterungen ge⸗ fordert werden. Van Zeeland ſchlägt eine Fünf⸗ mächtekonferenz zwiſchen Deutſchland, Italien, Eng⸗ land, Frankreich und den Vereinigten Staaten vor, um über ſeinen Bericht zu beraten. Das hätte er nicht erwartet! zuviel Freunde für Chautemps! Alles drängt ſich, ihm ſeine Stimme zu geben! dnb. Paris, 21. Januar. Zu dem erſten Kabinettsrat der neuen Regierung am Donnerstagabend verlautet in gutuntexrichteten Kreiſen, daß die von Miniſterpräſident Chrutemps ſeinen Kollegen bekanntgegebene Regierungserklä⸗ rung im weſentlichen verſichert, daß die Anſichten der neuen Regierung mit denen der beiden vörhergehen⸗ den Kabinette übereinſtimmten, und unterſtreicht, daß auch die bisherige Finanzaktion ſortgeſetzt werde. Insbeſondere ſoll die Tätigkeit des Innenminiſters und das Werk der„Verteidigung der Republik“ fort⸗ geſetzt werden. Die Regierung werde weiter ver⸗ künden, daß ſie nicht an die ſozialen Errungen⸗ ſchaften rühren und das Volksfrontprogramm„in dem Maße, wie es die Umſtände erlauben“, weiter durchführen wolle. Bezüglich der franzöſiſchen Außenpolitik verlautet, daß das Weiteramtieren des Außen⸗ miniſters Delbos ein Beweis für den Wunſch der Regierung ſei, ihre Politik nicht zu ändern, die von den überlieferten Grundſätzen der franzöſiſchen Diplomatie beſeelt ſei. Die Regierungserklärung werde ſich darauf beſchränken, zu verſichern, daß Frankreich der Politik der Nichteinmiſchung treu bleibe und eine Atmoſphäre der europäiſchen Ent⸗ ſpannung in der Wahrung ſeiner Bündniſſe und ſei⸗ ner Freundſchaften ſuchen werde. Frankreich bleibe den Verträgen und der Genfer Liga verpflichtet. Einer der wichtigſten Punkte der Regierungs⸗ erklärung werde aber die Verkündung der Ver⸗ ſtärkung der Landes verteidigung ſein, und zwar auf Grund der Koordination der Miniſterialbe⸗ reiche des Kriegs⸗, Luftfahrt⸗ und Kriegsmarine⸗ miniſteriums, die fämtlich unter die Oberleitung des Landesverteidigungsminiſters Daladier ge⸗ ſtellt würden. Kriegsminiſter Daladier, Kriegsmarineminiſter Bertrand und Luftfahrtminiſter Guy de la Chambre hatten am Donnerstagabend eine Beſprechung über Maßnahmen, die dem Miniſterrat am Freitag zur Billigung unterbreitet werden. Dem Miniſter für 4Tage Offensive bei Teruel Schwere Verluſte der Volſchewiſten— 7 Flugzeuge abgeſchoſſen (Funkmeldung der N M.) 5 + Salamanca, 21. Jan. Der nationale Heeresbericht beſagt: An der Teruel⸗Front richteten die nationalen Truppen ihre vorderen Linien aus und erſtürmten mehrere feind⸗ liche Gräben. Sie brachen den gegneriſchen Wide r⸗ ſtand und fügten den Bolſchewiſten hohe Verluſte zu. Rund 400 Gefangene wurden gemacht. Im Luftkampf wurden ſieben bolſchewiſtiſche Flugzeuge abgeſchoſſen. Der Frontberichterſtatter des nationalen Haupt⸗ guartiers meldet, daß die Nationalen nach Ueber⸗ ſchreiten, des Alfambra⸗Fluſſes zahlreiche feindliche feindliche Stellungen beſetzten, von denen aus die Bolſchewiſten vergeblich die Flußübergänge zu ver⸗ teidigen verſucht hatten. Im Abſchnitt Loſilla wurde ein bolſchewiſtiſcher Gegenangriff blutig abgeſchlagen. „Der die Operationen der nationalen Truupen leitende General erklärte, daß innerhalb der letzten drei Tage ein Gebiet von 50 Quadratkilometern don den nationalen Truppen erobert worden ſei. Die direkte Verbindung zwiſchen Teruel und Kata⸗ lonien iſt unterbrochen worden, und die Milizen müſſen jetzt die Eaſtellon⸗Straße benutzen, weil die Wege durch die Sierra de Guvar und durch die Sierra de Heſas für ſchwere Transporte ungeeignet ſind. 5 3 Jetzt wollen ſie Vergwerke verkaufen (Funkmeldung der N MZ.) + Paris, 21. Januar. Der„Jour“ behauptet, daß die Valencia⸗Bolſche⸗ wiſten, nachdem ſie den geſtohlenen Goldbeſitz Spa⸗ niens verſchwendet hätten, jetzt vergeblich verſuchten, Bergwerke an eine franzöſiſche Bankengruppe zu verkaufen, um Waffen kaufen zu können. Das Blatt führt das Zögern der franzöſiſchen Banken auf die Erklärung General Francos zurück, nach der jede Abtretung von Bergwerken oder Gebieten durch die Bolſchewiſten, an wen es auch ſei, null und nichtig ſei. Die Bolſchewiſten ſeien über das Zögern der franzöſiſchen Bankiers ſehr beunruhigt, denn ſie müßten ihre Finanzlage verbeſſern, da eine Zahlung für Waffenlieferungen aus England fällig ſei, die durch Vermittlung von Diplomaten einer befreunde⸗ ten ausländiſchen Macht zuſtandegekommen ſeien. Landes verteidigung ſoll ausdrücklich ein Oberauf⸗ ſichtsrecht eingeräumt, wodurch auch die Löſung der oft umſtrittenen Frage des Oberbefehls im Kriegs⸗ falle im Sinne einer Bejahung des Einheits⸗ oberkommandos in die Wege geleitet werde. Nach dem„Populaire“ ſoll der Landes verteidi⸗ gungsminiſter auch entſcheidende Weiſungen über die Verteilung der Militärkredite auf die einzelnen Wehrmachtsteile geben können. Im Anſchluß an die Regierungserklärung, die der Miniſterpräſident heute nachmittag im Senat ver⸗ leſen wird, findet im Palais Bourbon eine große Ausſprache ſtatt. Sämtliche Fraktionsführer haben ſich ſchon dazu zu Worte gemeldet. Die Kom⸗ muniſten haben gleich zwei Redner vorgeſchickt. Es wird immer klarer, daß die verſchiedenen Parteien ein großes Ringen um die Regierung Chautemps begonnen haben. Iſt die Regierung Chautemps eine Volksfrontregierung oder Line bürgerli he Regierung? Das etwa iſt der Einſatz des Ringens. Die Kommuniſten ſcheinen heute bereit zu ſein, der Regierung ihre Stimme zu geben, zumal Chautemps mit Rückſicht auf die Sozialdemokraten ſich in ſeiner Regierungserklärung recht optimiſtiſch für die Volks⸗ front äußern muß. Der Vorſtand der Volksfrontparteien hat übri⸗ geus eruent betont, daß die Regierung Chau⸗ temps ſich unbedingt im Rahmen des Volks⸗ frontprogramms halten müſſe. Die Mittelparteien der Kammer wollen aber auch die Regierung Chautemps nicht loslaſſen. Wenig⸗ ſtens Reynaud, Piétri und Flandin wollen für die Regierung ſtimmen. Selbſt die Rechtsgruppe unter Führung des Abg Marin, zeigt nicht übel Luſt, der Regierung ihr Vertrauen aufzuzwingen. Es könnte ſich alſo das paradoxe Schauſpiel ergeben, daß die Minderheitenregierung Chautemps heute nachmittag ein einſtimmiges Vertrauens votum in der Kammer erhielte. Das wäre natürlich viel zu ſchön, um von Beſtand ſein zu können. Irland jubelt de Valera zu Der Premierminiſter iſt nicht ſehr optimiſtiſch dnb. London, 20. Januar. Als de Valera mit dem normalen Poſtdampfer, von England kommend, in Kingſtown auf iriſchem Boden eintraf, wurde er von einer jubelnden und begeiſterten Menſchenmenge begrüßt. Obwohl kein offizieller Empfang vorbereitet war, waren die ganzen Piers ſchwarz von Menſchen. Die Maſſen brachen in immer neue Jubelſtürme aus, als de Valera mit den übrigen iriſchen Miniſtern an Land ging. Der Polizei war es nur unter Schwierigkeiten möglich, dem iriſchen Premierminiſter einen Weg durch die begeiſterte Menge zu bahnen. De Valera gab kurz nach ſeiner Ankunft Preſſe⸗ vertretern gegenüber eine Erklärung über ſeine Ver⸗ handlungen in London ab, die nicht ſehr opti⸗ miſtiſch klang. Er ſagte:„Die Information, die geſtern an die Preſſe gegeben worden iſt, erzählt die ganze Geſchichte. Beide Seiten haben in den Ver⸗ handlungen ihre Anſichten vorgebracht und ihre all⸗ gemeine Haltung gegenüber den hauptſächlichſten offenen Punkten angedeutet, Da beide Seiten aber an einige dieſer Fragen von vollſtändig entgegen⸗ geſetzten Auffaſſungen herangingen, wird es nicht leicht ſein, eine Einigung zu finden.“ 8 Der einſame Feldherr * Maunheim, 21. Januar. „Dieſer Krieg wird nicht für Nanking und Schanghai oder ſonſtwelche Städte geführt, er wird für jedes Dorf geführt, in dem chineſiſche Bauern wohnen.“ Mit dieſen Worten hat Tſchangkai⸗ ſchek einem ausländiſchen Korreſpondenten den Sinn ſeines Krieges gegen Japan klarzumachen verſucht. Es iſt nicht das China, das nach außen ſchaut, es iſt das China, das nach innen ſich ſammelt, das jetzt die Waffen gegen Japan führt. Es iſt viel weniger ein Krieg zur Verteidigung territorialen Beſitzes, es iſt viel mehr ein Krieg zur Sammlung der nationalen Kräfte, den China ſeit Auguſt vori⸗ gen Jahres durchſteht, durchkämpft und durchleidet. Solche Kriege ſind nicht mehr von dem Willen der Menſchen abhängig, ſie laſſen ſich nicht plötzlich ab⸗ brechen wie eine-beliebige Aktion, ſie werden ge⸗ ſpeiſt vom heißem Atem der Nation ſelbſt. nationale Schickſal zerbricht jeden einzelnen Willen. Das So erging es auch Tſchangkaiſchek. Er wollte dieſen Krieg nicht. Denn er kannte den Geg⸗ ner dieſes Krieges. Er war nicht umſonſt in den Jahren 1908 bis 1911 einer der gelehrigſten Schüler der Tokioter Miltärakademie geweſen. Er kannte die militäriſche und vor allem die moraliſche Kraft der japaniſchen Nation und er wußte um die Zähig⸗ keit, mit der dieſe Nation, nahm ſie einmal etwas in Angriff, auch an ihren Zielen feſtzuhalten verſtand. Er ſah dabei wohl ein, daß die Auseinanderſetzung zwiſchen den beiden großen aſiatiſchen Nationen nicht zu vermeiden war: wie jede große Idee, ſo konnte auch die Idee Panaſien nur unter Schmerzen geboren werden. Und Tſchangkaiſchek war zu ſtolzer und zu bewußter Chineſe, um einen freiwilligen Verzicht Chinas vor dieſer Idee auch nur in Erwägung zu ziehen. Aber er wollte die Auseinanderſetzung ſo lange als möglich hinausziehen. Denn er ſah, daß ſein Land noch nicht ſtark genug dafür war! rend Japan in einem ungeheuren Tempo der Ent⸗ wicklung zu einem wahrhaft modernen Lande worden war, war China noch in alter mittelalter⸗ licher Starre verſunken; während Japan in raſtloſer Anſpannung alle ſeine Kräfte für den nationalen Aufbau mobiliſierte, zerriß und erſchöpfte ſich China in jahrzehntelangen blutigen inneren Wirren; wäh⸗ rend Japan ſich ein modernes Heer ſchuf, das jedem europäiſchen Heere ebenbürtig war, war der chine⸗ ſiſche Soldat halb Räuber, halb Söldner eines auf⸗ ſtändigen Provinzgenerals. Es war eine ungeheure Aufgabe, die vor dem chineſiſchen Volke ſtand: es ſahen ſie nur wenige, der ſie aber am klarſten er⸗ kannte, war ſicher Tſuchangkaiſchek. . Wäh⸗ ge⸗ Mit dieſer Erkenntnis begann aber auch ſeine Tragik: es war nicht die Aufgabe, die ihm über den Kopf wuchs; es war ſein eigenes Volk, das ihm bei der Löſung dieſer Aufgabe über den Kopf wuchs. Seit dem Herbſt 1928, ſeitdem er Präſident der chineſiſchen Nationalregierung gewor⸗ den war, hatte Tſchangkaiſchek, der fanatiſchſte und ſelbſtloſeſte Nationaliſt des modernen China, ſich gegen den Vorwurf zu wehren, ein Japanfreund zu ſein. Seit jener Zeit mußte er ſich verzweifelt mühen den chineſiſchen Nationalismus, der nach außen drängte, zur nationalen Selbſterziehung nach innen anzuhalten. Das Schickſal eines Freiherrn vom Stein wiederholte ſich an ihm: auch ſein Volk konnte nicht verſtehen, daß es bereit ſein müſſe, ehe es zum Kampfe antrat, und auch er konnte ſeinem Volke nicht ſagen, daß er ſelbſt an dieſen Kampf dachte, wenn er es zu dieſer inneren Bereitwerdung zwang! So gebot ſein Verſtand ihm immer gegen die zu handeln, zu denen ſein Herz ihn zog. Er lat es mit unerbittlicher Strenge gegen ſich ſelbſt. Er nahm im Jahre 1931, verfolgt vom Hohn derer, die ihn einen Japanfreund beſchimpften, lieber ſeinen Abſchied, als daß er ſein Volk unvorbereitet in den Krieg gegen den großen Gegner ziehen ließ. Aber als dieſer Krieg dann gegen ſeinen Willen ausbrach, da ſah China plötzlich, was es dieſem Manne, Sen es weggeſchickt hatte, in Wahrheit zu verdanken hatte: es waren die Diviſionen, die durch die Schile Tſchangkaiſcheks gegangen waren, die in den Kämpfen des Jahres 1932 bei Tſchapei Chinas Waffeneßzre retteten. Noch im gleichen Jahre holte das chine⸗ ſiſche Volk den Marſchall voll Reue zurück. Sechs Jahre ſind ſeitdem vergangen: ſie haben die Politik des Marſchalls nicht geändert Tſchang⸗ kaiſchek wollte keinen Krieg mit Japan. Er hatte genug im eigenen Lande zu tun. Er verteidigte ſeine 2. Seite/ Nummer 33 — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 21. Januar 1938 Friedenspolitik mit der Waffe in der Fauſt gegen die Patrivten, die zum Kriege riefen. Er ließ die Japaner lieber die ganze Manodſchurei beſetzen, als daß er mit Waffengewalt den unabdingbaren chine⸗ ſiſchen Anſpruch auf dieſes Gebiet gegen ſie vertreten hätte. Er riſkierte lieber einen neuen Bürgerkrieg im Innern und zog gegen Kanton zu Felde, als daß er dem Drängen Südchinas zum Feldzug gegen die japaniſchen Eindringlinge nachgegeben hätte. Ja, er ließ ſich lieber gefangenſetzen und war entſchloſſen, ſich lieber töten zu laſſen, als dem Willen Tſchang⸗ heſuliangs zu folgen und die Fahne gegen Japan zu erheben. Er trotzte dem Kriege, ſo la nge der Ruf zum Kriege von den Generälen ka m. Aber er konnte ihm nicht mehr trotzen, als das Volkihn ſelbſterho h, als ein lächer⸗ licher Zwiſchenfall den nationalen Unmut zum Ueber⸗ laufen brachte. Hätte er ſich jetzt nerſagt, wäre das Volk ohne Führer geweſen. Seiner Parole zum Dulden folgte es nicht mehr, ſich ſelbſt zu führen, war es noch viel zu ſchwach. Er war der einzige, der es ſammeln konnte, der einzige, der ſeine Kräfte zum Guten lenken, der einzige, der das koſtbare Gut der neugewonnenen Einheit vor dem Anſturm von außen retten konnte: Tſchangkaiſchek übernahm die Führung des gleichen Krieges, den er vermeiden wollte. Und er hatte bei der ſchweren Aufgabe wenigſtens eine Genugtuung: errangen die chine⸗ ſiſchen Armeen auch nicht den Sieg, ſo errang das chineſiſche Volk doch ſeine Einheit. Dieſes Volk, in ſeinen einzelnen Stämmen ſo verſchieden, wie der Nor⸗ weger vom Süditaliener, das keine Spracheneinheit, keine Verwaltungseinheit, keine Militäreinheit ge⸗ kannt hatte, das nicht ſchien als wie eine amorphe Maſſe in einem rieſigen Raum, ſammelte ſich in groß⸗ artiger Entſchloſſenheit um ſeinen nationalen Führer. Der Abfall reicht nur ſoweit, als die japaniſchen Waffen reichten. In dieſer Situation trifft Tſchangkaiſchek nun vor einigen Wochen das neue japaniſche Friedens⸗ angebot. Seine Bedingungen ſind nicht bekannt geworden, es iſt aber kein Zweifel, daß ſie hart waren; kein Zweifel auch, daß die militäriſche Lage dieſe Härte rechtfertigte. Hätte Tſchangkaiſchek ſie annehmen ſollen? Hätte er ſie annehmen können? Der Feldherr Tſchangkaiſchek kam vielleicht in Ver⸗ ſuchung, der politiſche Führer, und der iſt Tſchang⸗ kaiſchek geblieben auch nach ſeinem Verzicht auf den erſten Poſten in der Regierung, der konnte es nicht. Der mußte den Weg weitergehen, den ſein Volk ſich als Schickſal gewählt hatte. Man kann ſagen, er ſei der Gefaugene der Kräfte geworden, die er bei Ausbruch des Konfliktes nicht zu bändigen vermocht hatte. Man kann es ſagen! Man kann aber auch ſagen, daß ſich ſein Schickſal an ihm erfüllt, weil er ſein Volk mehr liebte als ſich ſelber. Weil er ſeinen Willen und feine Ueberzeu⸗ gung zu unterwerfen verſtand, als das Volk ihn bat, es. in dem Schickſal, in das es zu ſchreitemſent⸗ ſchloſſen war, doch nicht allein zu laſſen. 8 Tſchangkaiſchek darf heute das Klopfen ſeines eigenen Herzens nicht mehr hören! Er darf den Abgrund nicht mehr fürchten, in den er, ſehender als andere, vielleicht ſchaut. Mit dem Verzicht auf ſeinen Willen hat er auf ſich ſelbſt verzichtet und gehört er nur mehr ſeinem Volke und deſſen Schickſal. Er, der einſam über dem Schickſal ſtand, der es mäßig und weiſe zu lenken verſuchte, iſt jetzt in dieſem Schickſal untergetaucht. Und war er früher einſam, weil er gegen die ſein mußte, die ihn nicht verſtanden, ſo iſt er heute einſam geworden, weil er ſich gegen ſich ſelbſt erklären muß: es iſt die letzte Oede, die ein Menſch zu durchſchreiten vermag. In ſolcher Einſamkeit darf ein Menſch frieren. Aber die Welt ſoll nicht die Größe überſehen, die ſolches ertragen läßt. Dr. A. W. Pläne der Lufthansa: Eine Hochzeit ohne Braut: Mie König Faruk geſtern Hochzeit machte Rieſiger Hochzeitstrubel in Kairo-Die Geſchenke der fremden Staatsoberhäupter — Kairo, 21. Januar.(U..) Die Trauung des Königs Faruk und der 17jäh⸗ rigen Farida Zulfikar, die geſtern im Koubbeh⸗ Palaſt in Kairo ſtattfand, hatte eine Eigentümlich⸗ keit; die Braut ſelbſt war bei der Trauung nicht an⸗ weſend. Denn gemäß dem mohammedaniſchen Ri⸗ tus wurde die religiöſe Zeremonie und die Unter⸗ zeichnung des Heiratsvertrages unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit und nur in Anweſenheit der nächſten männlichen Verwandten der Königsfamilie und der Braut vorgenommen. 10 Prinzen wohnten der Trauung bei— aber keine Frau. Die Braut ſelbſt hielt gleichzeitig mit der Königin⸗Mutter, den Schwe⸗ ſtern des Königs und den Hofdamen in einem an⸗ deren Saal des Palaſtes einen Empfang ab, zu dem ſelbſtverſtändlich nur Damen eingeladen waren. Die Hochzeitsſeierlichkeiten, die vier Tage dauern, hatten ſchon vorgeſtern mit der Einholung der Braut in den Koubbeh⸗Palaſt begonnen; ihr Vater brachte die künftige Königin Aegyptens in feierlichem Zuge, eskortiert von deinem Detachement der königlichen Leibwache und anderen Truppenteilen, nach ihrem künftigen Wohnſitz; ſpäter vereinigten ſich die Fa⸗ milien der Braut und des Bräutigams zu einem Dinner, bei dem ſie durch die berühmteſten Sänger Aegyptens unterhalten wurden, Geſtern ſah ſich das Brautpaar kaum. Zuerſt fuhr der König, gefolgt von der Braut, nach dem Aboͤin⸗Palaſt, einem ausgedehnten, eindrucksvollen Gebäude inmitten eines gewaltigen Hofes, das in nur kurzer Entfernung von dem Armenviertel Kai⸗ ros liegt. Dort empfingen ſie die Hochzeitsgäſte und trafen die letzten Vorbereitungen; der Bräutigam traf ſpäter in ſeiner Staatskaroſſe ein. Dann fuhr die Hochzeitsgeſellſchaft treunt nach dem Koubbeh⸗Palaſt zurück, awo die Trauung ſtattfand. Die Leitung der religiöſen Zeremonien übernahm der Rektor der Azhar⸗Uni⸗ verſität, Sheik Maxaghy. Danach wurde der Hoch⸗ zeitsvertrag unterzeichnet, und zwar von dem Braut⸗ vater Mbuſſel Zulfikar Paſcha in Vertretung ſeiner Tochter. Trauzeugen waren Aly Maher Paſcha, der Chef des königlichen Kabinetts und der Großkäm⸗ merer Said Zulfikar Paſcha, der übrigens kein Ver⸗ wandter oͤer Braut iſt. Gemäß den Vorſchriften des Korans hat jeder Moflem eine Kaufſumme fütr ſeine Frau zu entrichten, und auch in dieſem Falle zählte ſie der König. Aber die Höhe der Summe wird ſtreng geheimgehalten.. Die Eheſchließung ſelbſt war ſehr, einfach. Der Bräutigam, in der Uniſorm eines Feldmarſchalls der ägyptiſchen Armee, ſetzte ſich nach einem Dankgebet an Allah dem Brautvater gegenüber; beide reichten ſich die Hände und der Sheik Maraghy verhüllte die Hände mit einem ſeidenen Tuch, worauf der Brauk⸗ eee wieder ge⸗ Neue Ausſtellung in München: Die Eine Modellſchau der neuen udnb. München, 20. Januar. Die Zahl der großen Bauten und Planungen iſt heute ſchon ſo groß, daß es ſchwer iſt, über dieſes ganze ungeheure Bauſchaffen auch nur annähernd einen Ueberblick zu gewinnen. Dieſen Ueberblick gibt nun nach dem Willen des Führers Adolf Hitler die am Samstag, 22. Januar beginnende große Winterausſtellung im Hauſe der Deutſchen Kunſt. Es handelt ſich bei der Erſten Deutſchen Archi⸗ tektur⸗ und Kunſthandwerk⸗Ausſtellung um eine großartige, bedeutungsvolle und richtunggebende Schau der heutigen baukünſtleriſchen Entwicklung und der Schaffensfreudigkeit unſeres deutſchen Kunſthandwerks. Flugzeuge mit 300 Km. Geſchwindigkeit Fahrplanverbeſſerungen und Einſatz neuer Maſchinen der Lufthanſa anb, Berlin, 21. Januar. Anläßlich des Abſchluſſes der Beratungen der 11. Internationalen Flugplankonferenz der JA TA in Berlin empfing Direktor Luz, der ſeitens der Deutſchen Lufthanſa an der Konferenz teilgenom⸗ men hatte, einen Vertreter des Deutſchen Nachrich⸗ tenbüros zu einer Unterredung. Auf die Frage:„Welches ſind die weſentlichen Er⸗ gebniſſe der letzten Flugplankonferenz?“ lautete die Antwort:„Es iſt in erſter Linie verſucht worden, die Wünſche des reiſenden Publikums und die Er⸗ fahrungen aus dem Verkehr des vergangenen Jah⸗ res zu verwerten. Als hauptſächlicher äußerlich ſichtbarer Erfolg iſt die Einführung einer neuen Strecke hervorzuheben. Es handelt ſich de bei um die ſchon ſeit langem angeſtrebte Direkt⸗ verbindung Berlin—Bukareſt, die am 1. Mal d. J. eröffnet und in Betriebsgemeinſchaft mit der rumäniſchen Luftverkehrsgeſellſchaft„Lares“ be⸗ flogen wird. Außerdem wird der Sommerflugplan eine direkte Strecke Deutſchland— Albanien auſwei⸗ ſen und ferner eine Direktverbindung Kopenhagen Paris.“ „Was das innerdeutſche Streckennetz Anlangt“, betonte Direktor Luz,„wird an den bis⸗ herigen Grundlinien feſtgehalten. Eine weitere Aus⸗ dehnung iſt nicht notwendig, abgeſehen von Verdich⸗ 1 die von der Zahl der Fahrgäſte abhängig find.“ Auf die Frage nach dem am ttärkſten beau⸗ ſpruchten Flughafen antwortete Direktor Luz: „Selbſtverſtändlich iſt das nach wie vor Berlin, wo ſchon im vergangenen Jahr täglich über hundert planmäßige Maſchinen landeten und abgingen. Dieſes ſteigende Anwachſen gab ja auch den Anlaß zu dem großzügigen Ausbau un⸗ ſeres deutſchen Zentralflughaſens. „Die Lufthanſa beabſichtigt, noch in dieſem Jahr zwei neue Flugzeugtypen einzuführen?“ Direktor Luz beſtätigte die Frage:„Jawohl, wie ſchon kurz bekanntgegeben, beabſichtigen wir tatſächlich, zwei neue Flugzeugmuſter, und zwar die 40ſitzige Ju 90 und die 256ſitzige Focke⸗Wulf⸗ Condor in Betrieb zu nehmen. Es handelt ſich um viermotorige Flugzeuge, die eine durchſchnittliche Reiſegeſchwindigkeit von über 300 Kilometer entwickeln, alſo faſt 100 Kilometer mehr als die bewährten Ju 52, mit denen zur Zeit die meiſten Strecken beflogen werden. Selbſtver⸗ ſtändlich wird vorerſt nur eine kleinere Anzahl von Maſchinen zum Einſatz kommen, da der Bau derartig großer Flugzeuge längere Zeit in Anſpruch nimmt. Mit Beginn des Sommerluftverkehrs werden dieſe Maſchinen auf den am ſtärkſten beanſpruchten Haupt⸗ ſtrecken wie z. B. Berlin München, Berlin Frankfurt a.., Berlin- London ein⸗ geſetzt. Im Laufe des Jahres dürften vorausſichtlich je fünf der neuen Großflugzeuge in Betrieb genom⸗ men werden.“. 5 Zum Schluß der Unterredung erklärte Direktor Luz:„Neben der ſtändigen Verbeſſerung des eury⸗ päiſchen Flugnetzes ſieht die Deutſche Lufthanſa eine weitere große Aufgabe in dem Ausbau der großen Fernſtrecken im Rahmen des Weltluftverkehrs, wie die Pionierflüge im Vorjahre beweiſen. An den Vorbereitungen für die Aufnahme eines Dienſtes nach Nordamerika wird intenſiv weitergearbeitet. Desgleichen verfolgen wir mit aller Energie unſer Ziel, auch eine Strecke nach dem Fernen Oſten einzu⸗ richten.“ 8 5 8 W cchitektür des Hrilten Neiches vater feierlich erklärte:„Ich verheirate dich, meine Tochter Farida, für die Summe von.“ Der Bräutigam ſchüttelte darauf den Kopf— die ägyptiſche Bejahung— die Unterſchriften wurden geleiſtet und die Rezitierung der„Fatiha“ beſchloß die Trauung. Im gleichen Augenblick, in dem der Ehekontrakt unterzeichnet wurde, ſchwenkte ein auf dem Dach des Palaſtes poſtierter Offizier eine weiße Flagge, und der Donner einer Salut⸗Batterie gab davon Kunde, daß Aegypten wiederum eine Königin beſitzt. Nach der Trauung begab ſich der König in feier⸗ lichem Zuge nach ſeinem Palaſt zurück und erwartete ſeine junge Gattin, die ihm in einer von acht Pfer⸗ den gezogenen Staatskaroſſe, eskortiert von Flug⸗ zeugen der ägyptiſchen Luftſtreitkräfte, dorthin folgte. Das junge Paar wird ſeine Hochzeitsreiſe nicht ſofort antreten, ſondern zunächſt an den drei⸗ tägigen Feſtlichkeiten teilnehmen, bei denen auch die Armen Kairos bedacht werden sollen. Die den ganzen Tag über durchgeführten Veranſtal⸗ tungen boten ein überaus farbenprächtiges Bild. Unter anderem fand ein großer Blumenkorſo ſtatt, an dem ſich zahlreiche prächtig geſchmückte Auto⸗ mobile beteiligten. Im Anſchluß daran ritten hun⸗ derte von Beduinen in feſtlichen Gewändern durch die Straßen und gaben aus ihren Karabinern Freudenſchüße in die Luft ab. Feſtlich geſchmückte 2—— Kamele nahmen gleichfalls an den großen Umzügen teil, die von einer unzähligen Menſchenmenge he⸗ geiſtert begrüßt wurden. Heute iſt große Truppenparade; Faruk wird vor dem Abdin⸗Palaſt den Vorbeimarſch von Aboronun⸗ gen aller Truppenteile der Armee abnehmen. Spf⸗ ter begibt er ſich zu einem Feſtgottesdienſt in der Al Aöhar⸗Moſchee, und am Abend führt er den Vorſttz bei den erſten der drei großen Staatsbankette, an dem auch der Miniſterpräſident und andere Regie⸗ rungsvertreter teilnehmen. Anſchließend findet„ein Empfang und eine Sondervorſtellung der Oper„das Sternendiadem“ ſtatt— der erſten in arabiſcher Sprache geſchriebenen Oper, deren Thema das Leben im alten Aegypten iſt. Am Sonnabend iſt eine Parade der Pfadfinder, der Sportorganiſationen und der Vereine vorgeſehen; am Abend findet das zweite Staatsbankett ſtatt und anſchließend der Empfang des diplomatiſchen Korps und der prominenten Aus⸗ länder. Nach dem letzten Stgatsbankett am Sonntagabend wird ſich das königliche Paar nach Inchaß begeben, um dort die Flitterwochen zu verleben. Eine ganze Reihe wundervoller Hochzeitsgeſchenke iſt bereits eingegangen. Das Geſchenk der Braut an den König beſteht in einer Armbanduhr mit den königlichen Initialen, deren Herſtellung drei Monate erforderte, und die trotz ihrer Kleinheit Tage, Mo⸗ nate und Mondphaſen anzeigt. Sie ſelbſt erhält von der königlichen Familie einen koſtbaren Schleier gus Brüſſeler Spitzen, ein goldenes, mit Brillanten be⸗ ſetztes Tablett, zwei goldene, reich verzierte Krüge und ein ebenfalls goldenes, mit Juwelen inkxruſtier⸗ tes Kaffeeſerviee. Der König hat von der engliſchen Regierung einen ganzen Satz koſtbarer Jagdoͤgewehre erhalten; das Geſchenk der franzöſiſchen Regierung beſteht in einem Soͤvpres⸗Kaffeeſervice für den Bräu⸗ tigam und einem Spiegel für die Braut. Jernand de Brinon ſpricht in Verlin: Mulrum ſollen wir uns nicht verstehen? Was kaun die Jugend für die deutſch⸗franzöſiſche Verständigung tun? anb. Berlin, 20. Januar. Der bekannte franzöſiſche Publiziſt Fernand de Brinon traf heute aus Paris in Berlin ein. Sein Gaſtgeber, Reichsjugendführer Baldur von Schirach, begrüßte ihn auf dem Bahnhof Friedrichsſtraße aufs herzlichſte. Unter den Klängen der Marſeillaiſe und des Deutſchlandliedes, geſpielt von einer HJ ⸗Ka⸗ pelle, ſchritt Fernand de Brinon eine Ehrenforma⸗ tion der Hitlerjugend ab. Am Abend ſprach Fernand de B rinon auf einem vom Reichsjugendführer im Hotel Kaiſerhof veranſtalteten Empfangsabend über deutſch⸗franzö⸗ ſiſche Beziehungen. Zunächſt hieß der Reichsjugendführer, Baldur von Schiraſch, den franzöſtſchen Gaſt herzlich willkommen. Die Unterhaltungen der Jugend ſolle 835 8 d n mmm amn ne deutſchen Monumentalbauten Das ſchon ungezählten Tauſenden von deutſchen Volksgenoſſen vertraute Bild des Königlichen Platzes in München wird an einem großen Mo⸗ dell im erſten Raum in ſeiner Geſamtwirkung zur Darſtellung gebracht. Im zweiten Saal ſteht das Modell des Straßenzuges der Prinzregentenſtraße, in der das Haus der Deutſchen Kunſt und das Dienſtgebäude des Luftkreiskommandos die beherr⸗ ſchenden Bauten bilden. In dieſem Saal wie auch in allen anderen er⸗ gänzen photographiſche Großaufnahmen und Ver⸗ größerungen einzelner Bauteile oder von beſonders ſchönen Innenräumen der Führerbauten, der Reichs⸗ kanzlei uſw. den ſchon durch die Modelle allein ver⸗ mittelten Eindruck. 5 Von dem gewaltigen Tatwillen der NS Gemein⸗ ſchaft„Kraft durch Freude“ zeugen in dieſer Aus⸗ ſtellung ein Modell des Kd F⸗Dampfers„Wil ⸗ helm Guſtloff“ und Querſchnitte durch dieſes Schiff ſowie das Modell des geplanten rieſigen Kd ⸗Seebades Rügen. 5 In welchem Umfange das Dritte Reich für das Wohl ſeiner Jugend und damit auch für ſeine Zu⸗ kunft ſorgt, erkennen wir an den Modellen und Bil⸗ dern einer Anzahl von Führerſchulen, von Bauten für die HJ und von Jugendherbergen. Hier iſt zwar ein verhältnismäßig kleiner, aber ein ſehr aufſchluß⸗ reicher Ausſchnitt aus dem ungeheuren Programm von 52000 Bauten für HJ und BdM gegeben. Da⸗ zwiſchen ein Blick auf das ebenfalls in erſter Reihe der deutſchen Jugend gewidmete Reichsſportfeld. Daß die Straßen des Führers auch die Architektur be⸗ fruchten und zu neuen, dem Charakter der Reichs⸗ autobahnen entſprechenden genialen Löſungen an⸗ regen, davon geben ein klares Bild die Modelle und Großaufnahmen einzelner Hochbauten. Es ſolgt daun eine Abteilung, die den Neubauten der. Reichs⸗ poſt, der Reichsbahn und der Reichsbank gewidmet iſt. Jeder wird ehrfurchtsvoll ergriffen in dem gro⸗ ßen Saal verweilen, der die Modelle der im Ent⸗ ſtehen begriffenen Großbauten des Reichsparteitages enthält. g Der Soldat wird mit größtem Intereſſe in der Ausſtellung erkennen, wie ſchön und zugleich groß⸗ zügig die Wehrmacht heute baut. Wie eine architektoniſche Apotheoſe des national⸗ ſozialiſtiſchen Kulturwillens erſcheinen am Schluß des Rundganges die großen Modelle der Ordens burgen Vogelſang und Sonthofen. In dem ſchönen, milden Licht der Räume des Obergeſchoſſes kommt dann das Harmoniſche der Heimgeſtaltung des einzelnen Menſchen in der Kunſthandwerkausſtellung zur Geltung. Man ſieht Möbel in Verbindung mit allen Zutaten, die einen Raum erſt wohnlich machen, Wandbehänge, Stoff⸗ bahnen, Teppiche, Keramiken, Gold⸗ und Silber⸗ ſchmiedearbeiten uſw., alles nach Entwürfen erſter Meiſter. man zwar nicht überſchätzen, aber man dürfe auch nicht vergeſſen, daß aus dem Geſpräch, an dem an⸗ fangs nur einige Dutzend teilgenommen haben, im Laufe der letzten Jahre bereits eine Unterhaltung von vielen Hunderten geworden ſei. Noch in dieſem Jahre würden es Tauſende ſein, deren Stimmen nicht mehr gegeneinander, ſondern miteinander klin⸗ gen in einem Chor der Ritterlichkeit und Kamerad⸗ ſchaft. Anſchließend nahm Fernand de Brinon das Wort. Mein Land, erklärte er, befragt ſich zuweilen über ſich ſelbſt, und es gibt ſich offenbar nicht immer endgültige Antworten. Sie erwarten gewiß nicht, daß ich es deshalb tadele. Wir haben beide zu viel Nationalſtolz, als daß Sie auch nur einen Augenblick lang zugeben könnten, daß ein Franzoſe hier über innere Streitigkeiten ſeeines Landes berichtet. In⸗ deſſen haben wir Gründe genug, um an den Erfolg unſeres Verſtändigungsunternehmens zu glauben, Wir häben Ergebniſſe erzielt, die man nicht immer igonügendhervophebt„ 1900 Immer wieder ſtellt man Verbindungen feſt, die infolge geſchichtlicher Verflechtungen entſtanden, Geſetze, die annähern, anſtatt voneinander zu ent⸗ fernen, gleiche Bemühungen, die verſchiedenartigen Ausdruck fanden. a De Brinon ging dann auf die Frage ein: Was ſollen wir unternehmen? Was können wir gemeinſam tun? Wir haben einander gegenüber eine gemeinſame Verpflichtung, die Baldur von Schirach ſelbſt darlegte, als er die Freundſchaft der deutſchen und franzöſiſchen Jugend verkündete: Nämlich, keinen propagandiſtiſchen Hintergedanken zu hegen. ö Ein einziger Punkt ſteht auf unſerem Pro⸗ gramm: ſich beſſer kennen zu lernen! Wenn wir auch nicht die Machtfülle haben, um alle Träume, die wir in uns tragen, zu verwirk⸗ lichen, ſo ſind wir doch, die deutſche und die franzböſi⸗ ſche Jugend, imſtande, ſo viele Dinge vorzubereiten. Arbeiten wir darauf hin, der Diplomatie den Opti⸗ mismus der Jugend zu verſchaffen! Sollen wir nicht auch verſuchen, daß zwiſchen un⸗ ſeren beiden Ländern ein Preſſeabkommen ge⸗ ſchloſſen wird, das Uebelwollen und Lüge mißbilligte Bemühen wir uns, daß das, was iſt, bekannt wird, und daß man nichts behauptet, was nicht iſt. Ich faſſe zuſammen: Ich bin überzeugt, daß die perſönliche Kenntnis der Deutſchen und der Fran⸗ zoſen untereinander große Fortſchritte gemacht hat, und daß ſie noch größere machen muß. Ich bin über⸗ zeugt, daß, wenn man die Nationen befragen würde, dieſe einen nahezu einmütigen Willen zur Einigung beweiſen würden. Wir, die wir von 1914 bis 1918 an der Front ſtan⸗ den, werden bald gealterte Zeugen und ſpäter noch bloße Erinnerungen im Gedächtnis unſerer Nach⸗ fahren ſein. Immer aber wird es Deutſchland und Frankreich und eine Jugend beiderfeits der Gren⸗ zen geben. Mögen ſie ſich ſchätzen lernen, mögen ſie ihre gemeinſame Aufgabe, die durch keinen Schatten getrübt ſein wird, erkennen und in einer ſegens⸗ reichen Freundſchaft leben! 5 i Zwei neue Kurzwellenſender in England. Wie die britiſche Rundfunkgeſellſchaft mitteilt, werden in Daventry zwei neue ſtarke Kurzwellenſender ge⸗ baut werden. Der Bau dieſer beiden neuen Sender, für den die Aufträge bereits erteilt ſind, ſteht im Zuſammenhang mit den neuen Sendungen des bri⸗ tiſchen Rundfunks in fremden Sprachen. a Dauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik. Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftlelters und verantwortlich für Thegter Wiſſen⸗ ſichaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eſſen bart Handelsteil Dr. Fritz do de, dokaler Tei: Ir Fritz dammes Sport Wilo Müller- Side weſtdeutſche Umſchau, Gericht u. Gilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, 8 fämtliche in Mannheim. 5 Schrifttettung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Frlebenan. 5 7 Südweſtkorſo 60 N 25 Für unverlangte Beiträge leine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto Heraus geger Drucker und Verleger Neue Mannheim Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannbeim I, 28 N Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungenn 5 5 Jakob Faude, Mannheim. . Zur geit Preisliſte Nr. 8 gültig.„ Die Anzeigen der Ausgabe 2 due unde Silttas erscheinen gleichzel ig er abe 1 Ausgabe A Mittag über 11009 Ausgabe à Abend über 10000 ſusgabe 8 über 10500 Geſamt⸗ Dsl. Monat Dezember über 21 500. 4 Freitag, 21. Januar 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Nummer 33 —— Die Stadtseite Mannheim, 21. Januar. Entſchließungen des Vezirksrates Der Bezirksrat beim Polizeipräſidium Mannheim hatte in ſeiner geſtrigen Sitzung eine kleine Tages⸗ roͤnung zu erledigen. Dabei genehmigte er fol⸗ gende Wirtſchaftsgeſuche: Geſuch des Willi Bau m um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirtſchaft mit Branntweinſchank„Zur alten Pfalz“ im Hauſe B 2, 6, das Geſuch des Fritz Gabler um Erlaubnis zum Betrieb des Hotels„Mannheimer Hof“ im Hauſe Auguſta⸗Anlage—8 und das Geſuch des Vinzenz Held um Erlaubnis zum Betrieb der Schankwirt⸗ schaft mit Branntweinſchank„Zum deutſchen Haus“ in Neckarau, Neckarauer Straße 1. Der Handel mit Flaſchenbier wurde Friedrich Rapp im Hauſe Scharnhorſtſtraße 5 in Feudenheim und der Klein⸗ handel mit Branntwein in feſten Gebinden Karl Dolch im Hauſe Augartenſtraße 44 geſtattet. Ein Wirtſchaftsgeſuch wurde abgelehnt, weil die Bedürf⸗ nisfrage für dieſe Wirtſchaft, bei der ſchon ſeit Jah⸗ ren ein ſehr häufiger Wirtswechſel erfolgt war, nicht bejaht werden konnte und zu befürchten iſt, daß der Geſuchſteller ſein Auskommen nicht findet. Aus der Reihe der übrigen Punkte der Tagesordnung ſei noch erwähnt, daß der Firma Theodor Sendlinger in Frankfurt die Erlaubnis zur Lagerung von Alt⸗ papier auf dem Anweſen Ecke Schanzen⸗ und Seiler⸗ ſtraße erteilt wurde. 1. Mit Dr. Eugen Gerhard nach Vorderindien Ein Lichtbildervortrag in der Geſellſchaft für Erd⸗ und Völkerkunde Rechtsanwalt Dr. Gugen Gerhard ⸗ Mannheim, der viel reiſt, iſt 1936—37 längere Zeit in Vorder⸗ indien und Ceylon geweſen. Die Reiſe ging von Bombay mit verſchiedenen Kreuz⸗ und Querzügen im Weſten bis hinauf nach Delhi und Lahore, Bena⸗ res, Kalkutta, das Pandſchab, Gwalior und Darfee⸗ ling wurden beſucht— unter den Maharadſchas, deren Gaſtfreundſchaft man genoß, auch der von Kaſchmir—; über Madras und Kolombo gings dann mit der„Scharnhorſt“ wieder heimwärts. Dr. Ger⸗ hard kann nicht nur gut beobachten und in anſchau⸗ licher Weiſe erzählen, ſondern auch gut photogra⸗ phieren, und ſo gab es alſo viel zu ſehen und zu hören. Einleitend Kulturgeſchichtliches, Botaniſches und Zoologiſches nicht minder als Praktiſches über Reiſegewohnheiten und Unterkunftsmöglichkeiten, Verkehrstechniſches über Brücken, die keine ſind, und gute Straßen und Ochſenkarren, die das Fahren er⸗ ſchweren; und wie es in Delhi im Sommer über 50 Grad im Schatten hat und alles in die Berge flüchtet. Die Zahl der Tempel iſt unendlich groß, und es iſt ſchwer, ohne umfaſſende Kunſtkenntnis ſich in der Vielheit der mohammedaniſchen, hinduiſtiſchen, buddhiſtiſchen und altindiſchen Stile zurechtzufinden, und in Delhi liegen ja angeblich ganze 13 Städte über⸗ und nebeneinander. Dazwiſchen vereinſamt und unorganiſch aber doch repräſentativ die„mutiny memorials“ vom Sepoyaufſtand in engliſcher Gotik, oder auch mal modernem Barock. Alles aber durch die Jahrhunderte und Jahrtauſende in dem Klima wunderbar erhalten, der rote Sandſtein zu feinen Ornamenten und Schnörkeln ausgehauen und heute noch wie neu, der Perlmarmor, das ſtark vergoldete Kupferblech, das weitgeſtreckte Wände und Kuppeln einnimmt.— Und wiederum Verbrennungsplätze in Benares, von wo aus man die beſte Ausſicht hat, ins Nirwana einzugehen, der größte Baum der Welt, die kleinen Kuligirls in Darjeeling, die mehrere Zentner ſpielend treppauf ſchleppen, Pferde und Jagdgeparden des Maharadſcha uſw. Und endlich wieder heimwärts durch den Suezkanal, der kräftig erweitert wird, vorbei an Meſſina, ziemlich genau nor einem Jahr wieder in Mannheim angekommen. Man kann noch Wunder, Märchen, Abenteuer erleben heutzutage! 5 u Die Wiederholung des Katzenfilms ſah einen überfüllten Ballhausſaal und es gab auch dieſes Mal Spätkömmlinge, die umkehren mußten. Der Tierſchutzverein kann mit ſeinem Erfolg zufrieden ſein. Hoffentlich ſpüren auch die Katzen etwas von dieſem Erfolg und werden beſſer behandelt, als es vielfach geſchieht. In den Feſſeln des Laſters Der große Sitilichkeitsprozeß vor der Mannheimer Strafkammer Ein erſchütterndes Bild moraliſcher Verkommenheit In die Tiefen menſchlicher Hemmungsloſigkeit und Triebhaftigkeit konnte man in der geſtern vor der Großen Mannheimer Strafkammer be⸗ gonnenen Verhandlung gegen den 47jährigen in Karlsruhe gebürtigen Karl Aretz, blicken, der hier, wie bereits kurz mitgeteilt, eine angeſehene Stellung bekleidete. Allerdings ſtand Aretz nicht allein vor den Schranken des Gerichtes, ſondern mit ihm war noch ein junger Mann aus Speyer angeklagt, der 1912 geborene Robert Konrad, der gleichfalls aus der Haft vorgeführt wurde. Während gegen ., der äußerlich durchaus keinen unſympathiſchen Eindruck macht und den Typ eines Mannes im beſten Alter verkörpert, Anklage wegen Raſſenſchande, Kuppelei, Anſtiftung zur Kuppelei, Unzucht mit Männern, Darlehensbetrügereien u. a. erhoben wor⸗ den iſt, werden Konrad gleichfalls Vergehen nach § 175 und der Vertrieb unſittlicher Aktaufnahmen zur Laſt gelegt. Die Verhandlung, die unter Ausſchluß der Oef⸗ fentlichkeit im großen Saal des Schwurgerichts ab⸗ gehalten wurde, ließ erſchütternde Bilder der geſchlechtlichen Verirrung eines Menſchen, der zu den gebildeten Kreiſen rechnet und zweifellos einen hohen Intellekt beſitzt, entſtehen.., der 1928 nach Mannheim kam und 1931 eine angeſehene Poſition einnahm, hat bereits in ſeinem Eheleben bewieſen, daß er eine ſehr haltloſe Natur war. Er hatte 1916 geheiratet. Der Ehe waren zwei Töchter und ein Sohn entſproſſen. Dieſer Sohn lebte bei ihm in Mannheim und iſt heute 13 Jahre alt. Die Ehe wurde im Dezember 1930 infolge Verſchuldens des Ehemannes, der mit der Kuſine ſeiner Frau ein Verhältnis begonnen hatte, geſchieden. Der erſte Fall, der in der geſtrigen Vormittagsverhandlung zur Sprache kam, betraf ein Verbrechen der Raſſenſchande. Aretz hatte bereits im Jahre 1932 durch die Heirats⸗ anzeige in einer Zeitung eine ledige, aus Eberbach ſtammende Jüdin kennengelernt, mit der er ſehr bald ein recht intimes Verhältnis anknüpfte. Dieſe Jüdin hat anſcheinend unſprünglich geglaubt, daß Aretz ſich mit ihr verheiraten würde. Jedoch iſt davon ſpäter nicht mehr die Rede geweſen. Die Be⸗ treffende hat ſich dann im März 1936 mit einem in Braſilien lebenden Mann verlobt, der ſie auch nach Südamerika kommen laſſen will. Man hätte nun annehmen ſollen, daß., der genau die Bedeutung der Nürnberger Geſetze und die Strafen, die für Verbrechen gegen das Blut oͤes deutſchen Volkes vor⸗ geſehen ſind, kannte, davon abgeſehen hätte, weiter Beziehungen zu einer Nichtarierin zu unterhalten. Und doch iſt es am 29. Juli 1936 noch einmal zu Der zweite Komplex der Verbrechen und Ver⸗ gehen, die dem angeklagten A. zur Laſt gelegt wer⸗ den, betrifft die Beziehungen zwiſchen den beiden Männern, die jetzt gemeinſam die Anklagebank einnehmen. A. hatte, wie ſein Mitſchuldiger Konrad in der Ver⸗ handlung mitteilte, dieſen im Sommer 1933 auf der Kollerinſel bei Speyer kennengelernt. Der heute 25jährige K. war damals erſt 20 Jahr alt. Bereits bei dieſem erſten Zuſammentreffen ſcheint A. ſeine wahre Natur verraten zu haben. Jedoch iſt es zu ſtrafbaren Handlungen nicht gekommen. Im Auguſt des gleichen Jahres beſuchte er dann den jungen K. in deſſen Wohnung, und zwar nicht etwa allein, ſon⸗ dern mit einem Fräulein., die er dem jungen Mann, der ſich mit Photographieren beſchäftigte, als Tänzerin vorſtellte. Dabei ließ er von dem Mäd⸗ chen eine Anzahl Aktaufnahmen machen. Für dieſe Photos verlangte K. von Aretz auch ein entſpre⸗ chendes„Honorar“, und als er auf den Reſt des Geldes lange warten mußte, fuhr er eines Tages zu A. nach Mannheim, um ſich den Reſt der Summe zu holen. Hier verging ſich A. zum erſten Male in hompſexueller Weiſe an K. Auch bei einem an⸗ deren Beſuch des jungen Mannes bei dem älteren, der ihm Geld für eine verkaufte Kamera ſchuldete, ereignete ſich ein neuer Fall widernatürlicher Un⸗ zucht. Als K. ſich in der Folgezeit nicht mehr bei A. blicken ließ, betrommelte ihn dieſer mit zahl⸗ reichen in ungeheuerlichem obſzönem Stil gehaltenen Briefen. Er brachte es ſchließlich fertig, den K. durch den Hin⸗ weis auf die Anweſenheit einer„Freundin“, die er dem 20jährigen zuzuführen verſprach, zu ködern. K. erſchien alſo von neuem in der Wohnung in Mann⸗ heim. Dabei kam es zu intimen Handlungen zwi⸗ ſchen dem Mädchen und dem jungen Mann. Durch Ueberlaſſung ſeiner Wohnung hatte ſich damit A. der Vorſchubleiſtung zur Unzucht ſtrafhar gemacht. Mit der Erörterung dieſer Vorgänge war der erſte Teil der Vomittagsſitzung abgeſchloſſen. Zur Sprache kamen nur noch die Manöver des., der allein angeklagt war, alle möglichen unzüchtigen Bilder an verſchiedene ſeiner Kunden— er hatte mittlerweile eine Art Photo⸗Atelier ſich in Speyer eingerichtet— verkauft zu haben. Zu den ungeheuerlichen Verbrechen Sittlichkeit kommen gegen die die Betrugsmanöver des Angeklagten Aretz. Er hatte als Erzieher ein Einkommen von 600 Mk. Da⸗ von mußte er an ſeine geſchiedene Frau 195 Mark einer intimen Begegnung zwiſchen den beiden in der abtreten. 400 Mark mußte er für Deckung von Wohnung des A. gekommen. Bankſchulden, Mietſchulden und Verſicherungs⸗ ae ac eee Nationalſozialismus und Technik Die Stellung des Technikers im Dritten Reich Reichshauptſtellenleiter Maier ſprach im Nibelungenſaal Am Donnerstagabend ſprach Reichshauptſtellen⸗ leiter Maier, München, im ſehr gut beſetzten Ni⸗ belungenſaal in einer vom Amt für Technik und vom NS⸗Bund deutſcher Technik veranſtal⸗ teten Kundgebung der D A F. Nach dem Ein⸗ marſch der Fahnen und dem von der Werkskapelle von Bopp& Reuther geſpielten Lied„Volk ans Gewehr“ ſtellte Kreisamtsleiter Burſchel be⸗ ſunders den jugendlichen Teilnehmern der Kund⸗ gebung vor Angen, daß der deutſchen Technik heute ſchönſte und höchſte Aufgaben geſtellt ſind. Reichshauptſtellenleiter Maier behandelte das Thema„Jugend und Technik“ in über zweiſtündigen Darlegungen, wobei er die Bedeutung der im Vordergrund ſtehenden Frage durch zahlreiche vom Thema ſcheinbar laber nur scheinbar) abſchweifende Seitenblicke beſonders wir⸗ kungsvoll herausſtellte. Der Redner würzte ſeine Worte durch viele launige Bemerkungen und ge⸗ ſtaltete ſie des weiteren durch Schilderungen per⸗ ſönlichen Erlebens beſonders anſchaulich. Trotz der Länge des Referats blieb das Intereſſe der Zuhörer bis zum Schluß ungemindert wach. Der Redner verſtand es ſogar, durch geſchickte Steigerung die An⸗ teilnahme in erhöhtem Maße zu wecken. Die Le⸗ deere eee een. Eine Feier in der DA-Kreiswaltung 2 sſiegerin hervorgegangenen Aebungsfirma Konſtruktions- 3 5 für Verbrennungsmaſchinen Die Mannheimer Uebungsfirma„Konſtruk⸗ tionsbüro für Verbrennungsmaſchi⸗ nen“ iſt bekanntlich im vergangenen Jahr aus dem erſten Leiſtungskampf der deutſchen Uebungswirt⸗ ſchaft als Reichsſiegerin hervorgegangen und wurde im November von Dr. Ley dafür ausgezeich⸗ net. Geſtern wurde nunmehr dieſe Uebungsfirma auch durch die hieſige Kreiswaltung der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront geehrt. Die Feier fand in ſchlich⸗ ter Weiſe im Sitzungszimmer der Kreiswaltung ſtatt. Kreisübungsfirmenreferent Ne ureuther gab einleitend einen Rückblick auf die Entſtehung und das bisherige Wirken der von der DA ins Leben gerufenen deutſchen Uebungswirtſchaft, gedachte da⸗ bei des vorzüglichen Abſchneidens der Mannheimer Uebungsfirma„Konſtruktionsbüro für Verbren⸗ nungsmaſchinen“ beim erſten Leiſtungskampf, wür. digte auch die Verdienſte der Herren Specht und Peters, des Organiſators und des Leiters dieſer Einrichtung, und wies auch auf den im Februar be⸗ ginnenden zweiten Leiſtungskampf hin. Da ßß⸗Kreisobmann Schnerr gab einen Ueber⸗ blick über den gigantiſchen Kampf des deutſchen Volkes um ſeine wirtſchaftliche Unabhängigkeit und unterſtrich, daß dieſer Kampf nicht mit Gewalt, ſon⸗ dern durch reſtloſe Arbeit geführt wird. Jeder Deutſche habe die Aufgabe, H öchſtleiſt ungen zu vollbringen und ſich zu dieſem Zweck weiterzu⸗ bilden. Dieſem Ziele diene auch die Gemeinſchaft der jungen Menſchen, die ſich zu der Uebungsform „Konſtruktionsbüro für Verbrennungsmaſchinen“ zu⸗ ſammengefunden haben. Er dankte dieſer Gemein⸗ ſchaft namens der Deutſchen Arbeitsfront für ihre vorbildliche Leiſtung und überreichte ein kleines Geldgeſchenk zum weiteren Ausbau des Unterneh⸗ mens. Herr Specht dankte für dieſe Anerkennung und würdigte ſie als Anſporn zu weiterer Arbeit. Die Mitglieder der Uebungsfirma pflegten vorbildliche Kameradſchaft als die Grundlage allen erfolgreichen Schaffens. Der Sprecher ſchloß mit dem Verſprechen, daß man auch in Zukunft mit allem Idealismus darnach trachten werde, die Aufgabe zu meiſtern. Kreisübungsfirmenreferent Neureuther be⸗ endete die kurze Feier mit dem Anruf des Führers, dr. W. th. bendigkeit ſeiner Worte iſt im Rahmen eines Be⸗ richts nicht zu faſſen. Der Berichterſtatter muß ſich auf den Verſuch beſchränken, eine gedrängte Inhalts⸗ angabe zu geben. Der Redner ging davon aus, daß dem deut⸗ ſchen Weſen das Prinzip des Soldatiſchen in beſonders hohem Maße eigen iſt, daß dieſes Prin⸗ zip aber auf dem Grundſatz der Freiwillig⸗ keit beruhen muß, weil ein erzwungener Gehor⸗ ſam ſich nicht ſchöpferiſch auswirken kann. In frei⸗ willigem Gehorſam iſt der Separatismus aller Stände zuſammenzuſchweißen. Alle müſſen ſich unter⸗ oroͤnen und den Blick auf das Ganze richten. Das gilt auch für den Techniker. Der Techniker, und er vor allem, muß ſich dar⸗ über klar ſein, daß er über ſeine Spezialaufgabe hinaus etwas Beſonderes zu vollbringen beſtrebt ſein muß. Tag und Nacht muß ſich der deutſche Tech⸗ niker mit der Frage beſchäftigen: Wie kann unſer Volk ſtärker, gefünder und froher gemacht werden? Dabei iſt aber alles der völkiſchen Miſſion unterzu⸗ ordnen. Die Bedeutung ſolcher Anſtrengungen wird erſichtlich, wenn man ſich klar vor Augen hält, daß in Deutſchland mehr als die Hälfte aller Men⸗ ſchen unmittelbar von der Technik lebt. Die Technik ſtellt alſo wie keine andere Sphäre ein Rieſengebiet dar. Auf der Technik ruht damit eine gewaltige Verantwortung, aber ſie darf zugleich von einem ungeheuren Stolz erfüllt ſein. Gerade der Viepjahresplan ſtellt der Technik größte Auf⸗ gaben; dabei geht es aber nicht um den Verdienſt, ſondern um die Schaffung von Werten. Der Techniker genieße nun aber vielfach nicht das Anſehen, das er verdient, was vor allem darin ſeinen Grund habe, daß er ſelbſt ſeine Arbeit— gemeſſen an der Leiſtung— nicht hoch genug einſchätze. Der Techniker gebe ſich in ſeinem hemmungsloſen Schaf⸗ fensdrang ſo ſehr an ſeine Sache hin, daß er den nötigen Abſtand zu ihr verliere. Dabei ſollte er ſich aber darüber klar ſein, daß die älteſten Dokumente der Menſchheit ausſchließlich techniſche Schöpfungen ſind und daß es alſo falſch iſt, die Technik als jung zu bezeichnen. Bei der Verwirklichung des dankens im nationalſozialiſtiſchen Technik das allerwichtigſte Wort nehme da eine Pionierſtellung ein. Jedem jungen deutſchen Menſchen ergeben ſich hierdurch unge⸗ heure Möglichkeiten Der Techniker hat einen un⸗ gemein wichtigen Beitrag zur Unter⸗ mauerung der Außenpolitik zu liefern, er muß an ſein Werk mit jugendlicher Freude her⸗ angehen und darf nicht überſehen, daß ſich an der Technik nicht zuletzt die Weltgeſchichte entſcheiden wird.„Wir brauchen den Kampf mit der Technik für Deutſchland!“ Die Kundgebung, bei der auch Kreisleiter Schneider zugegen war, wurde mit dem Anruf des Führers, den nationalen Liedern und dem Fah⸗ nenausmarſch geſchloſſen. dr. W. th. ſoßzialiſtiſchen Ge⸗ Staate habe die mitzureden. Sie prämien aufwenden. Es blieben ihm nur wenige Mark zu ſeiner freien Verfügung. Aretz war ſchuldet und ſuchte ſich durch eine„reiche“ Heirat zu retten. 10000 Mark Schulden. 6000 Mark er⸗ hielt er durch die Darlehens betrügereien. Er ſchwindelte den Eltern ſeiner Schüler vor, daß er einem notleidenden„Freund“ helfen müſſe, daß verſchiedene Unternehmungen einen größeren Betrag forderten und den Heiratsluſtigen ſchützte er andere Finanzſorgen vor. Das Heirats⸗ verſprechen war aber nie ernſt zu nehmen. Hatten die Frauen das Geld gegeben, ließ er ſie im Stich Von einem jüdiſchen Kaufmann pumpte er ſich 20 Mark. Weitere Briefe, die um Geld erſuchten, blieben unbeantwortet. Seiner Haushälterin iſt er noch den Lohn von 650 Mark ſchuldig. Aretz war ferner mit dem Einkaſſieren von Theater beiträgen beauftragt. Die 140 Mark kaſſierten Gel der führte er an die Theaterkaſſe nicht ab, ebenſo einen Betrag von 24 Mark, der für ein Landheim beſtimmt war. Dieſe Gelder verbrauchte er für ſich. Trotz dieſer hoffnungsloſen Finanzlage des Ange⸗ klagten, hat er dank der erſchlichenen Darlehen für ſeine Beziehungen zu Frauen ſtets Geld zur Ver⸗ fügung gehabt. Die Zeugen wären nie dazu bereit geweſen, die geforderten Beträge zu beihen, ſie haben es nur aus der Erwägung heraus getan, weil der ver⸗ gehören zwei ein Glas Al. dazu, macht drei Angeklagte eine ſo angeſehene Stellung als Erzieher einnahm. Zur Beleuchtung ſeines Charakters wurden am Schluß der Beweisaufnahme einige Briefe verleſen, die eine ganz niedrige Denkungsweiſe offenbarten. In einigen Schreiben beſchuldigt der Angeklagte Aretz ſeine frühere Frau auf die niedrigſte Weiſe und ergeht ſich in einem Wortſchwall von Gemeinheiten ſchmutzigſter Art In den Kreiſen ſeiner Kollegen war von dieſem Treiben nichts bekaunt. In ſeinem Beruf galt Aretz als gewiſſenhafter und fleißiger Menſch. In einem umfangreichen Schriftſatz verſuchte der Angeklagte ſein inneres Denken darzuſtellen, das aber im kraſſen Widerſpruch zu ſeinen Handlungen ſteht. Der Angeklagte ſieht ſeine ungeheuerlichen Verfehlungen ein und will dafür büßen. Die Verhandlung wird auf Freitgg vertagt. Mit dem Urteil iſt gegen rechnen. Zwei Verurteilungen-ein Freiſpruch Urteile der Mannheimer Jugendſchutzkammer vormittag Mittag zu Als faul und leichtſinnig wird der in Hockenheim wohnhafte 18 Jahre alte Johann H. aus Schwetz a. N.(Polen) geſchildert, der vor der Jugendſchutz⸗ kammer ſtand, weil er kleinen Mädchen das Ziga⸗ retten rauchen beibrachte und ſich an zweien von ihnen auch unſittlich verging. Der Angeklagte will nur„Spaß“ gemacht haben. Er wurde zu acht Mo⸗ naten zwei Wochen Gefängnis abzüglich eines Monats Unterſuchungshaft verurteilt. Obwohl der 36jährige Peter Völker aus Hocken⸗ heim wegen Sittlichkeitsverbrechens mit Zuchthaus vorbeſtraft iſt und wiſſen müßte, daß er ſich der Ju⸗ gend fernhalten muß, führte er einem Schulkinde gegenüber üble zweideutige Redensart en, die den Tatbeſtand der Beleidigung nach§ 185 er⸗ füllten. Die Jugendſchutzkammer erkannte auf ſie⸗ ben Monate Gefängnis und verwarnte den An⸗ geklagten, da er andernfalls alle Ausſicht hat, wie⸗ der ins Zuchthaus zu kommen. Mangels ausreichenden Beweiſes freigeſpro⸗ chen von der Anklage, an ſeiner fünfjährigen Stief⸗ tochter ein Sittlichkeitsverbrechen begangen zu haben, wurde der 33 Jahre alte Andreas., obwohl ein erheblicher Tatverdacht beſtehen blieb. Der Ange⸗ klagte wurde auf freien Fuß geſetzt. — * Ausweis uicht vergeſſen. Bei Verhandlungen und Beurkundungen vor Juſtizbehörden, insbeſon⸗ dere vor den Notariaten und Grundbuchämtern, iſt die einwandfreie Feſtſtellung der Perſönlichkeit der Erſchienenen vorgeſchrieben. Es iſt Pflicht des be⸗ urkundenden Beamten, ſich zuverläſſige Gewißheit über Namen und Stand der erſchienenen Perſonen zu verſchaffen, ſofern dieſe ihm nicht perſönlich bekannt ſind. Als amtliche Lichtbildausweiſe kommen u. a. in Betracht: Reiſepaß, Wehrpaß, Perſonalausweis, Führerſchein, Pilotenſchein, von Behörden mit Licht⸗ bild ausgeſtellte Dienſtausweiſe und Legitimations⸗ karten. Dagegen genügen z. B. Monatskarten der Straßenbahn und ſonſtige— ſelbſt mit Lichtbild verſehene— Dauerbenützungsausweiſe, Briefum⸗ ſchläge, Quittungskarten uſw. im allgemeinen nicht. Hinweis 3. Die Erſtaufführung des Konzerts für Orgel und Orcheſter von A. Landmann findet im Rahmen des 3. Orcheſter⸗Konzerts der Städt. Muſik⸗Hochſchule in der Chriſtuskirche am Sonntag ſtatt. Landmann hat die Orgelpartie— 15 Beiſpiel Händels folgend— ſo ge⸗ ſtaltet, daß der Tonſatz möglichſt durchſichtig und flüſſig gehalten iſt. Es bleibt dadurch dem Orcheſter genügend freier Spielraum, die eigenen Klangmöglichkeiten ſelb⸗ ſtändig auszuwerten und der Orgel konzertant gegen⸗ überzutreten. Auch die Ouvertüre für Orgel und Orcheſter von E. W. Degner wird im Rahmen dieſes Konzerts— es iſt das 300. Orgelkonzert Landmanns erſtaufgeführt. 4. Seite Nummer 33 42 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 21. Januar 1938 Die Spiele der Bezirksklaſſe Die unterbadiſche Bezirksklaſſe, die nun gleich der Gau⸗ liga zu den Endkämpfen einſetzt, verzeichnet in Abteilung We ſt für den kommenden Sonntag folgende Paarungen: Olympia Neulußheim— VſTugi Feudenheim FV Weinheim— Sc Käfertal 071) Amicitia Viernheim— Alemannia Ilvesheim(11) Phönix Mannheim— 08 Mannheim(:3) 98 Seckenheim— Germania Friedrichsfeld Fortuna Heddesheim— 07 Mannheim(:1) Einen heißen Kampf wird Feudenheim in Neu⸗ lußheim zu beſtehen haben, der jedoch nicht ohne Gewinn⸗ ausſichten iſt, da die Olympia infolge einer langen Pauſe etwas außer Tritt geraten iſt. Die erſt am letzten Sonntag mit einem ſehr guten Spiel überraſchenden Käfertaver ſollten ſtark genug ſein, den Revancheabſichten des ZV Weinheim zu begegnen und die Amicitia Viernheim ſollte an der Wald⸗ ſchenke den Anſturm der einſt ſo gefürchteten Alemannia Ilvesheim glatt abzuſchlagen verſtehen. Einen bitteren Kampf tragen hinter der Uhlanoſchule die einſt ſo ſtarken Rivalen Phönix und M FJ C 08 aus. Der Einſatz iſt ein großer, denn der Verlierer ſteuert ganz be⸗ denklich dem Abſtieg entgegen. Ein intereſſanter Kampf ſteigt auch am Neckaruſer zu Seckenheim, in dem die ſtarken 98er Gelegenheit haben, ihr ſchon vielſach erprob⸗ tes Können gegen Germania Friedrichsfeld er⸗ neut unter Beweis zu ſtellen. Ein ſehr wichtiges Rennen läuft in Heddesheim 5 das für 07 Mannheim noch lange nicht verloren iſt, wenn ſich dieſe Mannſchaft endlich einmal auf ihr Können entſinnt und— den linken Flügel bedient. Auch die Nachbargruppe rund um Heidelberg ſetzt ihre ſpannenden Kämpfe mit vollſtem Aufgebot fort. Dort ſtehen ſich gegenüber: SpVg Eberbach— VfB Wiesloch(:5 Va Eppelheim— 05 Heidelberg(:2 Union Heidelberg— TSch Plankſtadt(:3) SV Sandhauſen— 98 Schwetzingen(21:2 VfB Mergentheim— Kickers Walldürn:1) In Eberbach wird für die Spielvereinigung nicht viel zu„erben“ ſein, da ſich der Altmeiſter Wies ⸗ Joch beſtimmt alle Mühe gibt, keinen weiteren Punktver⸗ Iuſt zu erleiden. Der plötzlich ſtark gewordene 05 Heidelber g ſollte in Eppelheim trotz größtem Widerſtond des Gaſt⸗ gebers das beſſere Ende für ſich haben und in dem Groß⸗ kampf Union Plankſtadſt erwarten wir die Rotfacken in Front, die, erſt vor Wochenfriſt ihr„Meiſterſtück“ auf der Gerbersruhe geliefert haben. In Hinſicht auf das 40jährige Jubiläum wäre es an der Zeit, daß ſich 98 Schwetzingen in eine beſſere Form hineinſpielt, zu welchem Beginnen in Sa ndhau⸗ ſeu wohl reichlich Gelegenheit geboten erſcheint. Im letzten Kampf des Tages iſt das Bauland unter ſich. Wir holten die Soldatenelf von Mer gentheim als die beſſere Einheit, die über die Kickers Walldürn trtumphieren ſollte. Fußball Deutſchland⸗ Skandinavien Die Däniſche Ballfpiel⸗Union feiert im kommenden Jahr ihr 50 jähriges Beſtehen und plant die Durchführung eines Fußballkampfes Deutſchland— Skandinavien. Die⸗ ſer Tage findet in Kopenhagen eine Sitzung ſtatt, der auch ide Vertreter Nörwegens, Schwedens und Finnkonds bei⸗ wohnen, ſo daß weitere Einzelheiten beſprochen werden können. Nach däniſchen Meldungen ſoll mit den deutſchen Stellen bereits Fühlung genommen ſein. Das WHM. Jechten in der Libelle Allabendlich zeigten die Fechter in der Libelle im Sübel⸗ und Florettfechten ihre Kunſt. Die einzelnen Paa⸗ rungen woren immer gut zuſammengeſtellt. Die Kämpfe murden auch immer mit großem Intereſſe verfolgt. Das jeweilig onſchließende Sammeln brachte einen Geſamt⸗ betrag von 400 /, der dem WoW überwieſen wurde. Bezirksklaſſenfechten im Degen und Frauen-Florelt Dos Ausſcheidungsfechten für die Gaumeiſterſchaft im Männer⸗Degen und Frauen⸗Florett findet am kommenden Sonntag in der Turnhalle des TV 46 ſtatt. Im Degen ſteht erſtmals für Mannheim der Eleklromelder zur Ver⸗ fügung. Es kämpfen 13 Fechter in zwei Vorrunden und einer Endrunde um die Beteiligung an der Gaumeiſter⸗ ſchaft, darunter der ehemalige Gaumeiſter Stil lecke⸗ Heidelberg, Bernius vom Mic 84, Mülker vom N Viernheim, die in den vergangenen Johren jeweils die beſten Degenſechter bei den Ausſcheidungsfechten waren. Im Florett der Frauen ſind es 14 Fechterinnen, wobei die beſten Ausſichten Frl. Leim baſch⸗ Heidelberg hat, die im vorigen Jahre jeweils den erſten Platz belegte. Torlauf am Feloͤberg Am Donnerstagvormittag wurden die Ausſcheidungs⸗ wettkämpſe der badiſch⸗württembergiſch⸗hohenzolleriſchen Polizei zu den Deutſchen Polizei⸗Schimeiſterſchaften am Oberfoch mit dem über 1500 Meter führenden Torlauf am Feldberg beendet. Durch in der Nacht gefallenen 15 Zenti⸗ meter hohen Pulverſchnee war die 180 Meter Höhenunter⸗ ſchied auſweiſende Strecke ſehr ſchnell geworden, ſo daß ſehr gute Zeiten erzielt wurden. Tagesbeſtzeit lief Polizeimei⸗ ſter Rollex(Stuttgart), der ſeinen erſten Lauf in 1·035,8 Min zurücklegte. Sehr gleichmäßig lief in der offenen Klaſſe Gendarmerie⸗Hauptwochtmeiſter Brender(Ueberlin⸗ gen), der die beiden Läufe in:07,6 und:07 bewältigte und mit dieſer Leiſtung von insgeſamt:14,8 Min. die beſte Geſamtzeit erzielte. Kombinationsſieger in Abfahrt und Torlauf wurde der in Alterstlaſſe 1 geſtartete Polizei⸗ meiſter Roller(Stuttgart) mit:49,1 Min. Die Ergebniſſe: Torlauf(offen): 1. Gend. Hpt. WM. Brender(Ueber⸗ lingen]:14,8; 2. Pol. WM. Jäger(St. Georgen):24,4; 3. Gend.⸗Hpt.WM. Neuburger(Nürtingen):87; 4. Pol. WM. Zeferer(Mannheim) 238,1. Altersklaſſe 1: 1. Polizeimei⸗ ſter Roller(Stuttgart]:20,6; 2. Gend.⸗Hpt. WM. Sie⸗ fermann(Sand i..):28,6; 3. Gend. Hpt. WM. Müller (Titiſee]:40,8. Altersklaſſe 2: 1. Pol. HW M. Schmidt(Kon⸗ ſtanz):06,8. 5 Kombination(Abfahrt, Torlauff offen: 1. Gend. Hpt. WM. Brender(Ueberlingen):04 Min.; 2. Pol. WM. Teferer (Mannheim)] 321,5; 3. Gend. Hpt. WM. Neuburger(Nürtin⸗ gen):26. Altersklaſſe 1: 1. Polizeimeiſter Roller (Stuttgort):49(beſte Note); 2. Gend. HWM Siefermann (Sand i..):10,3; 3. Pol. HW M. Fink(Stuttgart) 4 Altersklaſſe 2: 1. Pol. SWM. Schmidt(Konſtonz):36 Minuten. Sharp beoͤrängt Kaſpar Kunſtlauf⸗Europameiſterſchaften Nicht verheißungsvoll wurden die Euxopameiſterſchaf⸗ ten im Kunſtlaufen der Männer auf der herrlichen Eis⸗ fläche in St. Moritz bei gutem Wetter am Donnerstag ge⸗ ſtartet. Belgien, Frankreich und Polen hatten ihre Nen⸗ nungen zurückgezogen, ſo daß lediglich neun Bewerber an⸗ traten. Nach Beendigung der Pflicht ſetzten ſich zwei Be⸗ werber mit klarem Abſtand an die Spitze. Weltmeiſter Felix Kaſpar(Oeſterreich) erledigte ſein Programm zwar wunderbar flüſſig, doch übertraf ihn der Engländer Graham Sharp in der Sauberkeit der Figuren. Allerdings wird ſich Sharp in der Kür doch wohl nicht voll gegen Kaſpar behaupten können. Der junge Oeſterreicher Her⸗ bert Alward muß als erſter Anwörter auf den dritten Platz bezeichnet werden, ſeine Haltung und Beſchwingtheit im Lauf waren vorbildlich. Von unſeren beiden deutſchen Vertretern erwies ſich Günther Lorenz als recht ſicher, Forſt Faber dagegen hatte keinen ſeiner beſten Tage. Nach Erledigung der Pflichtübungen bei den Eiskunſt⸗ lauf⸗Europameiſterſchaften der Männer, die am Donners⸗ tag in St. Moritz begannen, hat der Engländer Graham Sharp die Führung vor dem Titelverteidiger Felix Kaſpar(Oeſterreich), von dem man aber erwartet, daß er den knappen Vorſprung in der Kür wieder glatt aufholen wird. Das genaue Ergebnis nach den Pflichtübungen: 1. Graham Sherrp(Enaland) 1112,2 Punkte; 2. Felix Kaſpar(Oeſterreich) 1109,6 Punkte; 3. Herbert Ab⸗ ward(Oeſterreich) 1056,6.; 4. Edi Rada(Oeſterreich) und Elemer von Tertak(Ungarn) je 10178.; 6. Fred E. Tomlius(England) 1010,22.; 7. Günther Lorenz (Deutſchland) 104,3.; 8. Horſt Faber(Deutſchland) 995.; 9. Per Cook⸗Clauſen(Dänemark) 938,2 Punkte. Abbruch in Nürnberg Unſchöner Abſchluß der Eishockey⸗Vorrunde Die Vorrundenſpiele zur deutſchen Eishockey⸗Meiſter⸗ ſchaft endeten am Donnerstag in der Nürnberger Gruppe mit einem Mißklaug, da das Spiel der beiden bisher un⸗ geſchlagenen Mannſchaften des Berliner Schl.⸗C? und des EV Füſſen wegen Tu multſzenen unter den Zuſchauern ab⸗ gebrochen werden mußte. Abſchließend beſiegte der Raſten⸗ burger SV vor 3000 Zuſchauern Blauweiß Dresden ſicher mit:0(:0,:0,:0) Toren. Für die ſich nicht voll aus⸗ gebenden Oſtpreußen erzielten Unger und Didezun die bei⸗ den Tore. a Die Tabelle: 1. Berliner Sch!.⸗Cl. 2 Spiele, 12:2 Tore, :0 Punkte; 2. EV Füſſen 2 Spiele,:2 Tore,:0 Punkte; 3. Raſtenburger SV 3 Spiele,:6 Tore, 24 Punkte; 4. Blauweiß Dresden 3 Spiele, 115 Tore, 016 Punkte. 12 Nationen haben bereits für die Kämpfe um den Da⸗ vispokal gemeldet, den USA zu verteidigen hat. Der Nen⸗ nungsſchluß läuft am 31. Januar ab, bis dahin dürfte ſich die Ziffer noch erhöhen. 5 An den Tiſchtennis⸗Weltmeiſterſchaften vom 24. bis 29. Januar in London nehmen 20 Länder teil. Es wurden nicht weniger als 300 Nennungen abgegeben.. 5 Die Saar⸗Boxſtaffel gegen Italien am 24. Januar in Saarbrücken kämpft in der Beſetzung vom Fliegengewicht an aufwärts: Moſer, Staub, Aemiſegger, Puffay, Petry, Frey, March, Knippel. Auf den Spielfeldern des Auslandes Arſenal verlor zwei wichtige Punkte 50 000 Zuſchauer ſahen eien gigantiſches Ringen zwiſchen Wolverhampton Wanderers und Arſenal den beiden Fa⸗ voriten für den engliſchen Cup.:3 wurde Arſenal ge⸗ ſchlagen. Den größten Anteil an dem Siege der Wan⸗ derers hatte ihr funger Mittelläufer Cullis, der den be⸗ rühmten Arſenalſtürmer Drake nicht aus den Augen ließ. Tabellenführer Brentford hatte mit Huddersſield Town nicht ſehr viel Mühe und gewann alatt mit:0. Vier Punkte Vorſprung hat nunmehr Brentford vor Wolver⸗ hampton Wanderers, dahinter folgen nicht weniger als fünf Vereine mit einem Punkt weniger als Wolver⸗ hampton, darunter auch Arſenal. Ebenſo intereſſant wie der Kampf um die Führung iſt der Kampf gegen den Ab⸗ ſtieg. Mit ſe 18 P. liegen Blackpool und Portsmouth am Ende der Tabelle. Diesmal„nur“ 200 000 über alle Maßen ſchlechte Wetter brachte es mit ſich, daß diesmal zu den elf Kämpfen der erſten Liga„nur“ 200 000 Zuſchauer kamen, während ſonſt in der letzten Zeit die Beſucherziffer regelmäßig weit über 300 600 lag. Den beſten Beſuch hatte der Kampf Wolverhampton— Arſenal mit 50 000 Zuſchauern aufzuweiſen, an zweiter bzw. dritter Stelle rangieren die Treffen Charlton Athletic— Liver⸗ pool mit 23 000 und Chelſea— Weſtbromwich Albion mit 20 000.— Auch die zweite Liga, in der Aſton Villa mit 23 P. vor Sheffield United mit gleichfalls 33 P. und Coventry City mit 31 P. führen, hatte nicht den Beſuch aufzuweiſen wie ſonſt. Im ganzen wurden in den elf Trefſen 130 000 Zuſchauer gezählt; der Kampf Aſton Villa gegen Southampton war mit 30000 Beſuchern am beſtent beſetzt. Das Acht Treffen— fünf Unentſchieden Allmählich denken in der franz öſiſchen Liaa alle Vereine ons Punkteſammeln. Die Folge iſt natürlich, daß der Kampf um die Punkte immer ſchärſexr wird. Als Be⸗ weis mag dafür die Tatſache gelten. doß von den atht ausgetragenen Ligaſpielen genau fünf unentſchieden en⸗ deten, eins mit einem Tor Differenz, und zwei erbrachten hohe Siege von je.0. Sochaurs Führung iſt trotz des 121 Unentſchiedens das gegen den Tabellenelften Sc Fives erzielt wurde, nicht gefährdet. Mit 29 P. führt er weiter⸗ hin vor FE Rouen(24.), Marſeille(23.) und dem SC Sete 21.). Mächtig nach vorn gekommen ſind in der letz⸗ ten Zeit der Olympique Lille, der, nachdem er lange Zeit das Tabellenende einnahm, jetzt den ſiebenten Platz beſetzt und bei 17 Spielen 16 Punkte und ein originelles Tor⸗ verhältnis von 16:16 zu verzeichnen hat.— Es iſt an⸗ zunehwen, daß der FC Sochaux Meiſter wird, da ſich ſo⸗ wohl der FC Rouen, Marſeille und der Fc Sete nicht in der Form befinden, um die Führung Sochaux's gefährden zu können. Alle drei Vereine ſpielten nur Unentſchieden und gerloren dadurch einen wichtigen, vielleicht entſchei⸗ denden Punkt. Beerſchots dritte Niederlage Lange Zeit nahm Beerſchot in der pelgiſchen Liga eine überragende Stellung ein, doch dann folgten zwei Niederlagen, der ſich jetzt die dritte gegen den im Mittel⸗ feld placierten FC Gent anſchloß. Dadurch hat Daring CB wieder neue Chancen auf die Meiſterſchaft, obwohl es gegen den unten liegenden SC Anderlecht auch nur Un⸗ entſchieden ſpielte, Relativ gerechnet ſtehenm Beerſchot und Doring jetzt gleich. Bei 19. Spielen hat Beerſchot 28 P. und Darina bei 18 Spielen 26 P. zu verzeichnen Ambroſiana klar in Führung In der italieniſchen Liga hat ſich in den letzten Wochen des alten Jahres eine große Wendung ergeben. Aus der knappen Führung von Juventus der Romo, Lazio, Tuxin und Ambroſiang bort guf den Ferſern wax. iſt leb, ein Spiel nach der Halbzeik, eine flare Führung von Ambroſianm geworden die den F Luceg glatte unde ſichor⸗ wit:0 beſiegte. Vier Punkte Vorſprung hat nunmehr Ambroſtang vor Juventus und Genug. Noch iſt aber nicht entſchieden, denn Juventus Turin, Genug und Bologna haben noch alle Ausſichten, au die Spitze zu kommen. Ebenſo intereſſant wie der Kampf um die Spitze iſt das Ringen einiger Vereine, gegen das Geſpenſt des Abſtieges. FC Lucca, Livorno und Atalanta kämpfen einen ver⸗ zweifelten Kampf um Punktgewinn. Livorno und Ata⸗ lanta verloren ihre Spiele gegen Juventus Turin:1 bzw. Genua 93:4. Lediglich der FC Lucca erlitt eine hohe Niederlage. 5 Lugano oder Graßhoppers In der Schweizer Liga ſpitzt ſich das Remnen um. die Meiſterſchaft immer mehr zu einem Zweikampf zwi⸗ ſchen Lugano und Graßhoppers zu, die mit ſe 18 P. bei je 12 Spielen die Tabelle anführen. Als Kurioſa maa er⸗ wähnt werden, daß der Tabellenvorletzte FC Grenchen ausgerechnet in ſeinem 13.(!) Spiel den erſten Sieg er⸗ rang und damit alle Prognoſen der Abergläubigen glatt widerlegte. Slavia Praa Turnierſiener In Prag kam am Sonntag vor 11000 Zuſchauern die Schlußrunde des Prag—Wiener⸗Turniers zum Austrag, Ein ſtolzes Sportjubiläum 40 Jahre Syn 1898 Schwetzingen Als um die Jahrhundertwende in Mannheim die erſten Fußballvereine auftauchten, da regte ſich auch im benach⸗ barten Schwetzingen gar bald ein lebhaftes Intereſſe für die damals ſportliche„Neuheit“ Wie hier ſo waren es auch dort die Schüler höherer Lehrauſtalten, die dieſen Sport einſührten und mancher„Alte“ wird heute noch an jene erſten Tage zurückdenken, wo der Schwetzinger Fuß⸗ ball aus der Taufe gehoben wurde. In all den Jahren hat der Schwetzinger Fußball und insbeſondere aber auch die Schwetzinger Leichtathletik einen erfreulichen Auſſchwung erlebt, und als man im Jahre 1926 den Sp 1898 und den F 1910 zuſammenſchloß, da war man in erſter Linie von dem Gedanken beſeekt, den ruhmvollen Schwetzinger Aufſtieg im Sport weiter zu feſtigen und auszubauen. Zwölf Jahre des vereinten Marſchierens Am die badiſche Hockey ⸗Meiſterſchaft Zur Ermittlung des badiſchen Hockeymeiſters, der die Berechtigung hat, an den Spielen um die deutſche Meiſter⸗ ſchaft teilzunehmen, wurde folgender Spielplan aufgeſtellt: 30. Jauuar: Vorrunde: Heidelberger TV 46— Bf Mann⸗ heim; Mannheimer T 99— TB Germania Mannheim; Th Bruchſal 07— HCE Salem; TV 46 Mannheim TG 78 Heidelberg. Die Gewinner dieſer vier Spiele tragen daun am 6. Februar die Zwiſchenrunde aus. Alle Spiele werden nach dem..⸗Syſtem ausgeführt, d. h. der Verlterer ſcheidet jeweils aus. Die Endkämpfe zwiſchen den beiden Siegern der Zwlſchenrunde und dem Hl Heidel⸗ berg als Verteidiger der Meiſterſchaft werden dann nach dem Pünktſyſtem durchgeführt. Bei Punktgleichheit ent⸗ ſcheidet das beſſere Torverhältnis. Erſte Runde um den Silberſchild Für den Wettbewerb um den Silberſchild, zu dem dies⸗ mal auch jeder Gau noch eine Nachwuchsmannſchaft ſtellt. wurde der Spielplan der Vorrunde bereits wie folgt be⸗ kanntgegeben: ö 28 Hieſſen— Baden 8 Württemberg— Niederrhein Mittelrbein— Süd we ſt Weſtfalen— Bayern Schleſten— Sachſen Pommern— Nordmark Mitte— Brandenburg Nordoſt— Niederſachſen Titelverteidiger iſt bekanntlich der Gau Brandenburg, der mit dem lezten gil⸗Sieg über Nordmark zum 12. Male die deutſche Hockeymeiſterſchaft gewann. Länderſpielprogramm Das Fachamt Hockey wird in dieſem Jahr ein um⸗ fangreiches Länderſpielprogramm abwickeln. Der Länder⸗ kampf gegen Holland kommt am 15. Mai in der Reichs⸗ haupſtadt zum Austrag, weitere Spiele, in der zweiten Maihälfte, ſind mit Oeſterreich, Ungarn und der Schweiz geplant. Im Rahmen einer großen Sportveranſtaltung an den Pfingſtfeiertagen in München wird die deutſche Nationalmannſchaft vorausſichtlich einen Kampf Großbritannien austragen. Beim Herbſt⸗Länderturnier in Amſterdam wird Deutſchland ebenfalls vertreten ſein, wei⸗ terhin iſt ein Kampf mit Dänemark vorgeſehen. Im Früh⸗ 91 0 1939 ſoll Deutſchland gegen Frankreich und Belgien pielen. land. Oeſterreich und Holland beſtreiten. „Internationales“ in Hannover 9 Eine glanzvolle Beſetzung wird das 9. international Oſter⸗Hockeyturnier in Hannover in den Tagen vom 15. bis 18. April erfahren. Das Turnier ſteht diesmal ganz im Zeichen des Beſuches engliſcher Mannſchaften, die mit zehn verſchiedenen Vertretungen anrücken werden. Es ſind die Vereine: Bacchanaliaus HE, Beckenham He, Oxford Wanderers, Cambridge Wanderers, Tulſe Hill HE und Midcotswold HCE bei den Männern ſowie The Swans und eine noch zu nennende Mannſchaft bei den Frauen. Ferner entſendet Enalend zwei Schülermannſchoften nach Hannover. Das deutſche Aufgebot ſetzt ſich zuſammen aus Berliner HC. 1 HC, Etuf Eſſen, Jahn München Rot⸗Weiß Köln. ASg Dresden, HE Hannover und De Hannover bei den Männern ſowie Berliner H, Groß⸗ flottbek Sdambura und Doc Hannover bei den Frauen. 3 wieder in die gegen Unſere Frauen werden Länderkämpfe gegen Ir⸗ haben den S Schwetzingen tatſöchlich zu einem kräftigen Gebäude entwickelt und do man zu allen Zeiten über eine tüchtige Vereinsleitung verfügte, ſo wurde auch eine aus⸗ gezeichnete Breitenarbeit geleiſtet, auf die der Jubilar mit vollem Recht ſtolz ſein darf. In dieſen Tagen ſchickt ſich nun der SWV Schwet⸗ Jüngen an feſtliche Tage zur Feier ſeines 40 jährigen Geburtstages vorzubereiten und nichts hätte wohl ein⸗ drucksvoller den Auftakt des nahen Jubiläums künden können als die am Samstagabend im Hotel„Bayriſcher Hof“ zu Schwetzingen eröffnete Erinnerungsſchau 240 Jahre SV Schwetzingen“. Ehrenpreiſe, Diplome, umfangreiche Bilderſerien und Wimpel gaben Zeugnis über ſportliche Leiſtungen oder rufen Erinnerun⸗ gen wach an ſportliche Großkampftage an denen Schwetzin⸗ gen vor Jahren allerdings etwas reicher war, als gerade heute, wo ſich ſportliche Höchſtleiſtungen mehr und mehr Großſtädte verlagert haben. Um ſo anerkennenswerter iſt es, daß der S Schwek⸗ zingen immer eiſern bei der Sache iſt und ſeine heutige Führung, von der wir nur die Namen Steil, Fiſcher 5 Schäfer, Rey, Maier und Kühn nennen wollen, garantirt dafür, daß dies auch in Zukunft ſo bleibt. Auf die umſangreiche Erinnerungsſchau zurückkom⸗ mend, ſo muß für deren Zuſammenſtellung den Mitglie⸗ dern Kreichgauer und Ko ob ein verdientes Sonderlob ausgeſtellt werden. Sie haben in der Tal eine Chronik des Schwetzinger Sports geliefert bis in ſeine jüngſten Tage. Hier waren die Farben des erſten Jerſeys zu ſehen, geſtaffelt bis zu dem neueſten Sport, dort kündeten alte Protokollbücher die erſten Wettkämpfe im Schwetzinger Fußball. Die erſten Spielberichte ſtrotzten von engliſcher Fachſprache, und recht amüſant war es zu leſen, daß im März 1899 die 98er aus Schwetzingen gegen den„Foot⸗ ball⸗Club“ 98 Seckenheim 212 ſpielten. Zu einer Zeit alſo wo jeder Spieler auf ſeinem angeſtammten Platze ſpielen mußte und ſeine Spielpoſition nicht verändern durfte. In einer anderen Ecke grüßte der weißrote Wimpel des Bran⸗ denburg e. B. Berlin, dort das Bild des verdienſtvollen Führers der Schwetzinger Sportler, Karl Pitf ch uſw. Umfangreich war natürlich auch die Schau der Leicht⸗ athleten. Pokale, Ehrengeſchenke und Diplome erinnern an die große Zeit des heute 55jöhrigen Hch. Hartmann und ebenſo viele Siegestrophäken beleuchteten die Erfolge eines Hans Völker, W. Reinhardt, Guſt. Schwab 5 und Aug. Fichterer.. Gelegentlich eines Treffens der Alten gedachte mau mit telegraphiſchen Grüßen dem Reichsſportführer v. Tſcham⸗ mer und Oſten und ſchuf ſo einen überaus würdigen Auf⸗ takt zu den Jubiläumsveranſtaltungen, die an den Oſter⸗ tagen ihren Höhepunkt erreichen werden.. 8 4 Grad; itte 5 lichkeiten Zu rechnen. 5 das nach zwei ſpannenden Spielen den Turnierſieg der Prager Slavia mit 6 P. vor Auſtria 4 P. Sparta Prag 3 P. und Wacker Wien ebenfalls 3 P. ergab. Einen ſen⸗ ſalionellen Ausgang nahm die Begegnung zwiſchen Sparta und Wacker, in der um den dritten Platz gekämpft wurde und in der die Prager mit:0 in Führung logen und ſich dennoch mit einem Unentſchieden zufrieden geben mußten, da die Wiener ebenfalls 5 Tore erzielten und ausgleichen konnten. Dieſe großartige Leiſtung der Wiener ließ das Vorſpiel zum Finale werden, da das eigentliche Schluß⸗ ſpiel um den erſten Platz zwiſchen Slavia und Auſtria 5˙2 zwar gute Technik, aber keinen Kampf brachte. Die Kraft⸗ probe zwiſchen dem Prager und Wiener Fußball iſt alſo zu einem Prager Erſolg geworden. Polens Liga wird nicht vergrößert Der ſeuſationelle Antrag von Warta Poſen, die Fuß⸗ balliga Polens von 10 auf 12 Clubs zu vergrößern, wurde auf der Johreshauptverſammluna der Liga abgelehnt. Da⸗ gegen wurde ein Antrag der Warta, daß jedes Jahr nur ein Club abſteigen und ebenſo nur ein Club aufſteigen ſolle, als Vorſchlag für die Generalverſammlung des Fuß⸗ ball⸗Verbandes angenommen. Wahrſcheinlich wird es auch zur Gründung einer zweiten Liga kommen. Der 1. Fc Nürnberg hat das für den 6. Februar nach Prag vereinbarte Spiel mit Sparta abgeſagt. 5 Der Boxländerkampf gegen Schweden ſoll nun doch ſchon in dieſem Jahre vor ſich gehen und zwar wird für Dezem⸗ ber 1938 Stuttgart als Austragungsort genannt.. Jvachim(Berlin] gewann auch die deutſche Billard⸗ meiſterſchaft im Cadre 71/2 in Berlin nachdem er ſich vor einiger Zeit in Köln bereits den Titel eines Meiſters im Cadre 45/2 erobert hatte. a 5 Das Genter Sechstagerennen endete mit dem Sieg der Holländer Slaats/ Pellengers mit 509 Punkten und einer Leiſtung von 2830,025 Km. Buyſſe/ Billiet belegten mit 446 Punkten den zweiten Platz. Aussicht Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 21. Januar: Bei abge⸗ ſchwächter Zufuhr maritimer Luft bleibt die Witte⸗ rung trüber und nicht ganz beſtändig. Vorausſage für Samstag 22. Januar Vielfach neblig, ſonſt bewölkt mit Neigung zu leichten Niederſchlägen, ſchwache Winde, Temperaturen bei fünf Grad über Null. Höchſttemperatur in Mannheim am 20. Januar . 6,0 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 21. Januar 4,0 Grad; heute früh ⸗halb 8 Uhr Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern rh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 6,4 Millimeter = 6,4 Liter je Geviertmeter. 5 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Mbein-Pegel 17. 18. 19. 20. 21. Rhein⸗Pegel 70 19. W. 2. Rheinfelden.952,87„9.38 2,6 Kaub.138.243, 0348 a7 0 0 é. 54555452 a 70 en 4 400 Kehl 245 251.2 2 87 Maran: 44,0 502 800 265 Wrede Mannbeim 340 905 85 424421] Nannen 34g 40142760 1 Schneebericht vom Freitag, 21. Jannar Sch wa rz wald i Feldberg: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe 80 em, Pul⸗ verſchnee, Schi ſehr gut. Schauinsland: trockener Nebel,— 1 Grad, Schneehöhe 50 em, 5 em Neuſchnee, Sport ſehr gut.. Todtnauberg⸗Muggenbrunn: bewölkt,— 1 Grad, Schneehöhe 40 em, W em Neuſchnee, Schi ſehr gut. Bärental⸗Altglashütten⸗Falkau: bewölkt,. 1 Grad, 1 30 em, ö em Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi und Rodel gut. 1 Schluchſee⸗Leuzkirch: bewölkt,— 1 Grad, Schneehöhe 20 em, 10 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi und Rodel gut. Bernau⸗Todrmoos: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe 25 em, 5 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi und Rodel gut. Hinterzarten⸗Titiſee::: leichter Schneefall,— 2 Grad, Schneehöhe 20 em, Pappſchnee, Schi und Rodel gut. Brend⸗Furtwangen⸗Gütenbach: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe 50 em, 20 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Sport ſehr gut. 5 ö Schönwald ⸗Schonach: bewölkt,— 1 Grad, Schneehöhe 20 em, 10 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Sport ſehr gut. 5 St. Georgen: Regen und Schnee, 0 Grad, Schneehöhe 4 em, kein Sport. a 5 Hornisgrinde: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe 50 em, 10 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Sport ſehr gut. Ruheſtein⸗Hundseck: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe 50 em, 10 em Nenſchnee, Pulperſchnee, Sport ſehr gut. 8 Kniebis⸗Zuflucht: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe 30 bis 40 em, 20 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Sport gut. Sand⸗Bühlerhöhe: bewölkt, 0 Grad, Schneehöhe 10 em, Pappſchnee, Sport ziemlich gut. 5 Kaltenbronn⸗Hohloh: leichker Schneefall, 0 Grad, Schnec⸗ höhe 30 em, Sport gut. Dobel⸗Herrenalb: bewölkt, 1 Grad, kein Sport. Alpen: Garmiſch⸗Partenkirchen: Schneefall, 2 1 Grad, Schnee⸗ 8 20 em, 1 em Neuſchnee, Pappſchnee, Schi gut, Rodel mäßig. 5 5 Wank⸗Kreuzeck: Schneefall,— 7 Grad, Schneehöhe 11 0 10 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi gut, Rodel mäßig.. 5 Predigtſtuhl: bewölkt,— 6 Grad, Schneehöhe 108 em, 12 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. Hirſchberg: Schneefall,— 5 Grad, Schneehöhe 95 em, 15 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut, Zugſpitze: Schneefall,— 12 Grad, Schneehöhe 530 em, em Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi gut. Thüringerwald Oberhof: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe 3s em, 5 em Neuſchnee, gekörnt, Schi und Rodel gut. Schmücke: Sprühregen,— 1 Grad, Schneehöhe 35 em, em Neuſchnee, gekörnt, Schi und Rosel gut. Harz N Brocken: Nebel,— 2 Grad, Schneeht em, gekörnt, Scht und Rodel gut.„„ 5 In unſeren Nachbargebirgen Taunus, Rhön, Vogels⸗ berg, Speſſart, Odenwald Heſfiſdes Bergland, Pfälzer Bergland Eifel, Weſterwald beſtehen keine Schueeſport⸗ e ö N 5 ährend im Schwarzwald⸗ und Alpeugebiet durch Neu⸗ ſchweefälle ſich wieder vielfach aute Schneeſee rm keiten hergeſtellt haben, iſt für unſere Nachbargebirge vor⸗ kent nech nicht mit dem Aufkommen neuer Schneeſportmög⸗ e Menscſien uexscſuuindlen Sp] Kein Anlaß, kein Beweggrund, keine Erklärung Vor kurzem brachten amerikaniſche Zeitungen Be⸗ richte, die an ein merkwürdig unheimliches Geſcheh⸗ nis erinnerten, das bis auf dieſen Tag unaufgeklärt geblieben iſt, obwohl es jetzt ſchon ſieben Jahre zu⸗ rückliegt. Damals verſchwand der Amerikaner Cra⸗ ler, ein wohlhabender, angeſehener Mann, ganz plötz⸗ lich und ſpurlos. Niemand konnte ſich ſein abſicht⸗ liches Verſchwinden erklären, denn es hieß, daß er mit ſeiner Frau in ſehr glücklicher Ehe gelebt habe. Es wurde damals nur bekannt, daß er vier Tage vor ſeinem Verſchwinden in ſeinem Landhauſe von Neu⸗ hork aus angerufen worden war und nach dieſem Ferngeſpräch ſeiner Frau mitgeteilt hatte, er müſſe ſofort eine wichtige Geſchäftsreiſe antreten. Dann begab er ſich in ſeine Neuyorker Wohnung, hielt ſich hier faſt die ganzen nächſten beiden Tage auf und verbrachte die Zeit damit, unter ſeinen Papieren auf⸗ zuräumen, alle möglichen Schriftſtücke zu zerreißen und andere in zwei Aktenmappen zu verpacken. Dann löſte er bei ſeiner Bank zwei Schecks ein, die tber einen Betrag von zuſammen fünftauſend Dollar lauteten und nahm das Geld in großen Scheinen mit. Am Abend des zweiten Tages be⸗ ſuchte er ein elegantes Reſtaurant, wo er mit einem Freunde und einer jungen Dame ſpeiſte. Kurz nach neun Uhr ergriff er, offenſichtlich in ausgezeichneter Stimmung, ſeine Aktentaſche, verabſchiedete ſich von ſeiner Geſellſchaft, beſtieg eine Autodroſchke und wurde nicht mehr geſehen. Man ſetzte Belohnungen von 50 000 Dollar aus, um irgendeine Auskunft über ſeinen Verbleib zu belommen, und verausgabte für direkte Nachforſchun⸗ gen ungeheure Summen. Aber alle Mühe blieb er⸗ ſolglos, obwohl man bis heute die Sache nicht auf⸗ gegeben hat. Jede Andeutung einer Spur iſt ver⸗ folgt, jede Nachricht genau geprüft worden, und doch hat die Polizei nichts über den Verbleib des ver⸗ ſchwundenen Mannes feſtſtellen können, ebenſowenig über das Auto, mit dem er gefahren iſt. Warum iſt Crater verſchwunden? Warum hat ſich auch der Autochauffeur niemals gemeldet, obwohl doch eine hohe Belohnung winkte? Es ſcheint ſicher, daß dieſe Fragen keine Beantwortung mehr finden werden. Deshalb hat jetzt die Frau des Verſchwundenen die Todeserklärung ihres Mannes beantragt und die Verſicherung aufgefordert, die Summe auszuzahlen, mit der das Leben ihres Gatten verſichert war. Durch dieſen Antrag iſt jenes Geſchehnis noch einmal der Oeffentlichkeit ins Gedächtnis gerufen worden, und man hat die Einzelheiten dieſes ſeltſamen Vorfalls noch einmal aufgerollt. Ein anderes ungelöſtes Geheimnis blieb auch das Verſchwinden einer jungen Engländerin Dorothy Arnold, der Tochter eines reichen Parfümfabrikan⸗ ten. Es war im Jahre 1910, um die Weihnachtszeit. Die Straßen waren voll von fröhlichen, geſchäftigen Menſchen, die ihre letzten Weihnachtsbeſorgungen machten. Dorothy Arnold verließ ihr Elternhaus, um ein Kleid bei der in der Nähe wohnenden Schnei⸗ derin anzuprobieren. Auf dem Wege dorthin kaufte ſie eine Schachtel Konfekt und ein Buch— aber bei der Schneiderin iſt ſie nie angekommen! Die Eltern ließen überall in der ganzen Welt nach ihr ſuchen; das junge Mädchen iſt nicht wiedergefunden worden. Ihr Verſchwinden konnte ſich niemand erklären, da die reiche, glückliche und ſorgenloſe Engländerin nicht den geringſten Grund hatte, ſich etwa das Le⸗ ben zu nehmen oder von Hauſe fortzulaufen. Man konnte nicht einmal annehmen, daß eine plötzliche geiſtige Störung an dem Verſchwinden ſchuld ſein könne, denn der Fall wurde ſo allgemein bekannt gemacht, daß man unbedingt davon erfahren hätte, wenn irgendwo ein junges Mädchen aufgetaucht wäre, das ſich auffallend verhielt. Daß ſie ermordet worden wäre, hält man ebenfalls nicht für wahr⸗ ſcheinlich, da man die Leiche nicht gefunden hat. Es beſteht vielleicht ein Schimmer von Möglichkeit, daß ſte Mädchenhändlern in die Hände gefallen iſt, aber auch nach dieſer Richtung hat man alle nur denk⸗ baren Spuren verfolgt und nichts gefunden. In⸗ zwiſchen ſind ſiebenundzwanzig Jahre ins Land ge⸗ gangen, und jenes Ereignis iſt faſt vergeſſen. ö ae eee Auch ſie gehen ins Kino Die Lieblingsfilme der Staatsoberhäupter Neuyork, im Januar. Der junge Vanderbilt, Millionenerbe und aus Luſt aus Abenteuer auch Journaliſt, hat das Auf⸗ ſehen der Oeffentlichkeit erregt, als er mit einem Wohnwagen zur Hochzeit des Herzogs von Windſor fuhr und als einziger Zeitungsmann ins Innere des Schloſſes Candé dringen durfte. Auch ſonſt er⸗ ſreut ſich der Erbe der großen amerikaniſchen In⸗ duſtriellenfamilie hoher Bekanntſchaften, Jetzt er⸗ zählt er zum erſten Male von den Kinvvorſtellungen, denen er gemeinſam mit Königen und Miniſtern beigewohnt hat. Pripvatvor führungen der neueſten Filme ſcheint der beliebteſte Zeit⸗ vertreib der Herrſchenden geworden zu ſein. Auch ſie haben ihre Lieblingsfilme, auch ſie be⸗ vorzugen beſtimmte Stars, und wenn ſie auch nicht ſo weit gehen, den Königen und Königinnen der Leinwand Autogrammgeſuche zu ſchicken, ſo ver⸗ ſchmähen ſie es doch nicht, mit gewiſſen bevorzugten Filmſchauſpielerinnen Briefe zu wechſeln oder ſie persönlich einzuladen, um ihnen ihre Bewunderung auszudrücken. So war nach dem Bericht Miſter Vanderbilts der König der Schweden einer der wenigen, die ſich mit Greta Garbo während ihrer letzten Eu ropareiſe unterhalten konnten. Guſtap der Fünfte iſt nicht nur ein Garbo⸗Enthuſiaſt, ſondern auch ein begeiſterter Verehrer der zierlichen Franzöſin Annabella. Viermal wöchentlich finden im Kö⸗ nigspalaſt zu Stockholm Filmvorſtellungen ſtatt, aber König Haakon von Norwegen ſchlägt dieſen Rekord noch, denn er hat dem amerikaniſchen Journaliſten erzählt, daß er durchſchnittlich acht Filme pro Woche ſieht. Der König von Dänemark dagegen ſchaut ſich ſeine Lieblingsfilme ſtets mehrmals an. Er hat dreimal hintereinander den Carry⸗Cooper⸗Film„Miſter Deeds geht in die Stadt“ geſehen. Der verſtorbene König Albert von Belgien ſoll die Kunſt William Powells beſonders geſchätzt haben, während ſein Sohn, Kö⸗ nig Leopold III. Marlene Dietrichs Filme allen anderen vorzieht. Jeden Freitag findet im Elyſée, dem Sitz des Präſtdenten der franzöſiſchen Republik, eine Film⸗ vorſtellung ſtatt, der häufig auch einige Miniſter bei⸗ wohnen. Wer hätte gedacht, daß Außenminiſter NYpon Delbos ein beſonderer Verehrer der kleinen Modellſchau der Deutſchen Arbeitsfront in Berlin einigen Togen eröffnet die Deutſche was bisher von In Modellſchau, um zu zeigen, lung und Wohnkultur geleiſtet wurde. 45jährige Berliner Friedrich Fiedler in Arbeitsfront am Oronienplatz in 1 der DAß auf den Gebieten baulicher Geſtaltung, Sied⸗ Hier wird Berlin eine ſtändige das Modell einer Kogge bewundert, die der ſeiner Freizeit geſchaffen hat. (Preſſe-Bild⸗Zentrole, Zander⸗Multiplex⸗K.) Themſe⸗Hochwaſſer wie noch nie Durch den plötzlichen Wetterſturz und die andauernden Niederſchläge führt auch die Themſe Hochwoſſer. Die Straßen der an dem Fluſſe liegenden Ortſchaften ſind, wie unſer Bild aus Chiswick zeigt, voll⸗ kommen überſchwemmt. (Preſſephoto, Zander⸗M.) Shirley Temple iſt? Muſſolini fand be⸗ ſonders an der„Weißen Eskadron“ des Regiſſeurs Genina Gefallen. Die Filme von Willi Forſt ha⸗ ben ihm gleichfalls Eindruck gemacht. Er hat ſich außerdem ſehr häuſig die inſtruktiven graphiſchen „Drei Minuten“ ⸗Filme aus Frankreich und die Nummern der amerikaniſchen Wochenſchau„March of Time“ vorführen laſſen. Der Verbannte von Rimini Von Bert Breunecke Zwei Jahrzehnte ſchmachtet Dante Alighiere be⸗ reits in der Verbannung. Italien nennt ſeinen Namen. Ravenna, die Stadt Theoderichs des Gro⸗ ßen, bietet ihm Schutz und Gaſtrecht. Sein Haar iſt ergraut, aber noch immer glüht in ſeinen Augen das Feuer der Jugend. Die Wälder ſind ewig. Ewig, wie vor undenk⸗ lichen Zeiten, rauſcht die Brandung am Felsufer von Rimini. Dorthin wandert der Einſame, und lange ſteht er, den Blick in die Ferne gerichtet, nach Weſten, wo im Dunſt der Ebene die Hügelketten des Apennin zerfließen. Die Heimat ſucht er, das große geeinte Italien, wie ex es in ſeiner Streitſchrift„De Monarchia“ gefordert hat. Der erſte Fanfaxenruf, der aufgellte und der unerſättlichen Machtgier der Päpſte Einhalt gebot. Deshalb nannten ſie ihn Ketzer, deshalb wurde er geächtet, ſeine Bücher verbrannt, und ſein 5 in Florenz der plündernden Menge preisge⸗ geben. Er klagt nicht, jammert nicht. Und als ihn die Aufforderung des Senats ſeiner Heimatſtadt erreicht, heimzukehren, ein Büßer, das Haupt mit Aſche be⸗ ſtreut, läßt er, der große Meiſter der Sprache, ſeine Abſage hinüberdonnern:—„Was! Iſt dies der ruhmvolle Widerruf des ungerechten Urteils, durch welchen man Dante Alighieri in ſein Vaterland zu⸗ rückrufen will, nachdem er faſt zwei Jahrzehnte in der Verbannung geſchmachtet hat? Iſt das der Lohn des Patriotismus? Soll meine unaufhörliche Arbeit mir auf dieſe Weiſe vergolten werden? Kann ich nur auf dieſe Weiſe nach Florenz zurückkehren, ſo ſoll Florenz nie wieder von mir betreten werden. ind was liegt ſchon daran? Werde ich nicht überall, wwo ich auch bin, die Sonne und die Sterne ſehen? Kann ich nicht an jedem Ort unter dem Himmel über die Wahrheit nachdenken, ohne mich erſt, allen Ruhms entkleidet, ja faſt in Schmach, dem Volke von Florenz als Verbrecher preiszugeben? An Brot hat es mir noch nie gefehlt. Nein! Nein! Ich kehre nicht zurück!“ Es iſt die ruhmvollſte Abſage, die je ein Menſch geſprochen hat. Als der Brief vor dem Senat ver⸗ leſen wird, herrſcht minutenlang betretenes Schwei⸗ gen. Mehrere Senatoren verlaſſen ihre Plätze. Der päpſtliche Legat erklärt, daß er unverzüglich nach Rom zurückkehren und eine Milderung der Be⸗ dingungen befürworten will. Einſam am Felsufer von Rimini ſteht der Mann, deſſen Namen ſchon jetzt mit den Lettern der Ewig⸗ keit gemeißelt iſt. Später, der Abend dämmert be⸗ reits, betritt er eine am Wege liegende Taverne. Einige Fiſcher aus der Umgebung ſitzen bei ihren Weinkrügen. Ihre lauten Reden verſtummen. Scheu blicken ſie nach dem Fremden, der ein Stück trockenes Brot langſam, wie mit feierlicher Geſte, zwiſchen den Händen zerbricht.—„Ave Maria, gratia plena“, ſpricht er halblaut, während der Wirt den dickbauchi⸗ gen Weinkrug vor ihm hinſtellt. Der Wein duftet ſchwer von Sonne und Erde. Einer der Fiſcher erhebt ſich und tritt an ſeinen Tiſch. „Verzeiht, es iſt hierzulande Brauch, das erſte Glas auf Dante Alighieris Wohlergehen zu trinken. Stoßt mit mir an auf den Geächteten des Papſtes, auf den wahren Freund und Befreier Italiens!“ Ein Lächeln entſteht im Antlitz des Mannes. Wie Licht leiſer Verklärung umfließt es die hageren, aus⸗ gedörrten Geſichtszüge. In ſeiner Stimme ſchwingt ein dunkler Ton, als er dem Fiſcher antwortet:„Ich wußte kaum, daß Dante Alighieri in Etruskien Freunde hat. Kennt ihr ihn denn, den ihr ſo ver⸗ ehrt?“ „Wir kennen ihn“, entgegnet Glas zu ihm erhebend,„und wo immer er bei uns weilt, unter welchem Dach es auch ſei, ſoll er un⸗ geſtört ruhen und ſchlafen, der Bannfluch keine Macht über ihn haben!“ Längſt haben die Fiſcher die Taverne verlaſſen, in brauner Nacht verklingen ihre Stimmen Der Wirt erſcheint, eine Oellampe in der Hand.„Es iſt Schla⸗ fenszeit, Herr, ich habe ein Bett herrichten laſſen!“ Da erſt ſieht er, wie die Augen des Fremden ganz in Tränen überfließen. Niemand ſonſt konnte ſich rühmen, daß er Dante Alighieri jemals hätte weinen geſehen. der Fiſcher, ſein eee eee Brahms-Lieder-Quartelt JIG⸗Bildungsausſchuß half muſikaliſches Neuland entdecken B. Ludwigshafen, 21. Januar. Für eine Sonderveranſtaltung für die Abonnen⸗ ten der Hauptkonzerte hatte der Ausſchuß für Bil⸗ dungsweſen in der JGG ⸗Farbeninduſtrie das Brahms⸗Lieder⸗Quartett verpflichtet. Es begeiſterte die Hörer mit vielfach ganz entzückenden Ausgrabungen. Begonnen wurde mit drei Quar⸗ tetten für vier Soloſtimmen mit Klavierbegleitung. Zuerſt„Der Abend“ nach Friedrich Schillers Gedicht. Das Quartett löſt ſich gelegentlich in Duette der Männer⸗ und Frauenſtimmen auf und wurde in der ruhigen, ſinnlich⸗träumeriſchen Grundſtimmung ſtilgerecht wiedergegeben. Ganz entzückend gerieten die achtzehn Liebeslieder des Werkes 52, als Walzer für Klavier zu vier Händen mit Geſang nur ad libitum, nach Verſen aus„Polydora“ von Dau⸗ mer. Humoriſtiſch zündend wiedergegeben wurden das Duett der Männerſtimmen über die Frauen (Nr. 3) und das Quartett Nr. 9 vom Mädchen hinter den zehn eiſernen Riegeln. Graziös Nummer 6 von dem kleinen hübſchen Vogel. Am ſpaßigſten geſtal⸗ tete das Quartett Nr. 11 nach(„Nein, es iſt nicht auszuhalten mit den Leuten“). Nach der Pauſe legten die beiden ganz vorzüg⸗ lichen Begleiter am Klavier, Franz Rupp und Ri⸗ chard Laugs, Franz Schuberts e⸗Moll⸗Variationen, Werk 10, für Klavier zu vier Händen über ein hübſches franzöſtſches Volkslied ein. Franz Rupp übernahm hier die nicht leicht zu ſpielenden Bäſſe. Wirkſam PCCCCCCCCTT—PT—TTTC—TTTCT———TCCTT————————— In der dritten musikalischen Feierstunde am heu- tigen Freitag dirigiert Generalmusikdirektor Prof Hermann Abendroth das Nationaltheater-Orchester. Werke von Weber, Mozart, Schubert und Beethoven zieren das Pro- gramm. ſchloß die als angenehme Abwechſlung empfundene klavieriſtiſche Ohrenweide mit der achten Variation in flottem Marſchſchritt. Der Quartettreigen ſchloß mit den Zigeuner⸗ liedern, die Brahms urſprünglich wohl nur für eine Singſtimme geſchrieben hat, mit Klavierbeglei⸗ tung. Die Veranſtalter wählten eine Faſſung, die nur in den erſten ſieben Nummern mit der Original⸗ Ausgabe übereinſtimmt und zwei andere Lieder an⸗ fügt an Stelle des achten Liedes. Die Hörerſchaft dankte ſtürmiſch und zugabeheiſchend den Künſtlern: Helene Fahrni, die einen nicht allzugroßen, aber herrlich entwickelten Sopran einzuſetzen hat, Traude Börner(die für die Altiſtin Hildegard Hennecke einzuſpringen hatte), Heinz Marten, einem Tenor von erleſeuen ſtimmlichen Qualitäten, und dem Ba⸗ riton Fred Driſſen, der hier ſchon recht gut ein⸗ geführt iſt. Eine Zugabe folgte der anderen. Dr. Fritz Haubold. „ Mauunheimer Künſtler auswärts. Lotte Kramp hatte bei ihren Konzerten im Pfalz⸗ und Saargebiet ſtarke Erfolge. Die Saarbrücker Preſſe ſchreibt u..:„Lotte Kramp gehört zu den großen Hoffnungen des deutſchen Konzertſaals. Das beſtä⸗ tigte ſich mit aller Eindringlichkeit. Zu den techni⸗ ſchen Vorausſetzungen des guten Pianiſten tritt bei ihr in hervorragendem Maße die Gabe der tieſkünſt⸗ leriſchen Geſtaltung, Starke gemeißelte Plaſtik, ge⸗ formt aus einem Anſchlag, der von der kraftvollſten Männlichkeit bis zur ſamtenen empfindſamen, frau⸗ lichen Weichheit reicht, herrliches Malen und Aus⸗ breiten von Stimmungen! Im ſpieleriſchen Bril⸗ lantſpiel ſich überſchlagende Zugaben, waren den be⸗ geiſterten Hörern ein beglückendes Geſchenk.“ % Geheimrat Karl Lohmeyer 60 Jahre alt. Der verdienſtvolle langjährige Direktor des Kurpfäl⸗ ziſſchenm Muſeums in Heidelberg begeht heute ſeinen 60. Geburtstag. Sohn eines be⸗ güterten Großkaufmanns in Saarbrücken unternahm er als junger Kaufmann weite Reiſen und eignete ſich auf ihnen bei ſeiner Vorliebe für ältere Kunſterzeug⸗ niſſe ein beträchtliches Kunſtwiſſen an. Im Jahre 1908 bezog er die Univerſität Heidelberg. 1912 wurde er von der Heidelberger Stadtverwaltung zum Kon⸗ ſervator der alten ſtädtiſchen Sammlungen erwählt. Er geſtaltete aus ihnen das Kurpfälziſche Muſeum, deſſen Direktor er im Jahre 1917 wurde, und das unter ſeiner Leitung zu einer Schatzkammer erlauch⸗ ter Kleinkunſt geworden iſt. Mit zahlreichen wert⸗ vollen kunſtgeſchichtlichen Veröffentlichungen hat ſich Geheimrat Lohmeyer großes Verdienſt erworben. Die Karlsruher Techniſche Hochſchule verlieh ihm die Würde eines Ehrendoktors der Ingenieurwiſſen⸗ ſchaften, die Univerſität Heidelberg die Würde eines Ehrendoktors der Philoſophie. Anfang Februar beginnen im Wiener Burgthea⸗ ter unter Leitung von Direktor Profeſſor Röbbeling die Proben zu Gerhart Hauptmanns Trauerſpiel„Michael Kramer“. In der Titelrolle wird Werner Krauß auf⸗ treten. Sein Sohn Arnold Kromer wird von Helmu e 115 ou ß, dem Sohne von Werner Krauß, dargeſtellt wer⸗ den. 6. Seite/ Nummer 33 ——— 8 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe — Wie durch ein Wunder iſt der 45jährige Berg⸗ mann Bernhard Senf aus Geraberg(Kreis Aen⸗ ſtadt), der 72 Stunden im Stollen Er befindet ſich nun im Ilmenauer Krankenhaus, Um ſich von den Anſtrengungen zu erholen. Was er in der Eingeſchloſſenheit unter Tage erlebte, erzählt er in den„Halleſchen Nachrichten“:„Ich hatte gegen 14 Uhr meine Schicht angetreten, die bis 22 Uhr dauern ſollte. Mich erreichte der Auftrag, im hin⸗ teren Stollen Schienennägel herauszureißen: dort⸗ hin begab ich mich mit einem Nagelzieher und der Grubenlampe. Es mochte gegen 21 Uhr geweſen ſein, als ich ein donnerähnliches Krachen hörte und gleich darauf feſtſtellte, daß ber Stollen durch herabſtür⸗ zende Erdmaſſen verſchütett war. Der Ausgangs⸗ weg war vollkommen abgeſperrt. Mein erſter Ge⸗ danke war: Ruhe und klaren Kopf behalten, beſon⸗ ders dann, als mit lautem Getöſe nachſt! zende Waſſermaſſen in den Stollen eindrangen, die Firſt⸗ decke zerſtörten und den Stollenraum bis zu einer Höhe von 16 Metern anfüllten. Mit einer Leiter erſtieg ich ſofort einen Ueberhau, um dem Ertrinken zu entgehen. Bis der Waſſerſpiegel ſank, dachte ich hier auszuharren, dann war jede Gefahr vorüber. Ein weiterer Einbruch erfolgte zu meinem Glück nicht mehr. Plötzlich hörte ich auch, daß meine Ar⸗ beitskameraden anfingen, mit wuchtigen Hacken⸗ ſchlägen gegen die herebgeſtürzten Erdmaſſen vorzu⸗ gehen. Meine wiederholten Rufe blieben aber un⸗ gehört, bis ich, von Müdigkeit übermannt, einſchlief. Wie lange ich da oben gelegen habe, kann ich nicht lagen. Ich hatte mich zum Schutz gegen ein etwaiges Fallen an der Leiter feſtgebunden. Als ich erwachte, hörte ich wieder Schläge, die die ganze Zeit bis zu meiner Befreiung nicht verſtummten. Um mich zu wärmen, bereitete ich mir notdürftig ein kleines Feller aus herumliegenden Holzſpänen und ſteckte zwiſchendurch immer meine Pfeife in Brand. Wie⸗ derholt ſchlief ich ein. Endlich, als die Waſſer zu rück⸗ gingen, taſtete ich mich in der Dunkelheit— die Grubenlampe war ſchon längſt ausgegangen— durch den Stollen nach vorn; nach langer Zeit gelang die erſte Verſtändigung. Durch ein Loch bewegte ich mich 9 00 Händen und Füßen ins Freie, wo mich mit einer zegeiſterung ohnegleichen die an der Rettung betei⸗ ligten Arbeitskameraden, Vertreter der Bergbehörde und der Betriebsführer ſowie ein großer Teil der Bevölkerung empfingen. A* — Der Schweizer Notar Haldemann in Bern hatte, wie ſeinerzeit berichtet, 155000 Schweizer Franken unterſchlagen und außerdem andere Gläubiger um Forderungen von rund 100 000 Franken geprellt. Unter den Geſchädigten befand ſich auch die Stadt Magdeburg Der Betrüger war ſpurlos verſchwun⸗ den, und ſein Steckbrief mit Bild wurde in allen curopäiſchen Polizeiblättern veröffentlicht. Nunmehr hat ſich eine Spur des betrügeriſchen Notars gefun⸗ den. Eine Schifſahrtsgeſellſchaft von USA hat nach Bern berichtet, daß ein Herr Lauri von Bern in Neu⸗ hork bis zur Abfahrt des Schiffes, auf dem er ſchon bei der Hinfahrt die Ueberfahrt beſtellt und bezahlt hatte, nicht eingetroffen ſei und daher mit dem Schiff nicht zurückkehren werde. Die weiteren Nachforſchun⸗ gen in der Schweiz ergaben, daß dieſer Herr Lauri ein vor einem Jahr tödlich verunglückter Flieger aus Bern war, deſſen Nachlaß von dem Notar Haldemann verwaltet wurde. In dieſem Nachlaß hat ſich offen⸗ bar auch der Paß des verunglückten Lauri gefunden. Nachforſchungen bei der Schiffahrtsgeſellſchaft ergaben, daß„Lauri“ mit der Hinfahrt auch die Rückfahrt be⸗ legt hatte. Der betrügeriſche Notar hatte alſo die Sache ſehr raffiniert ausgedacht. Eine beſtellte Hin⸗ fahrt allein hätte irgendwie Verdacht erregen können, was bei einer gleichzeitig beſtellten Rückfahrt weni⸗ ger in Betracht kam. So gelang ihm die Flucht über den Ozean. Dieſe Vorſicht hatte aber auch den Nach⸗ teil, daß ſie gleichzeitig die Spur des Flüchtenden 1 e Stun der Thüringer Rohſtoff Ah. eingeſchloſſen war, dem Tod entgangen. verriet. Es beſtehen jedoch Anzeichen, daß ſich der Groß⸗Betrüger durch Mitnahme noch anderer Päſſe nunmehr in USA tarnt. Es iſt daher noch zweifel⸗ haft, ob es gelingen wird, Haldemann in den Ver⸗ einigten Staaten zu faſſen —„Wie romantiſch!“ ruft jeder Fremde begeiſtert, der zum erſtenmal Iſtanbul, das einſtige Konſtan tinopel, die Perle des nahen Orients und die Stadt mit der ſchönſten Silhouette der Welt, betritt. Er iſt hingeriſſen von dieſem Märchen am Bosporus, von den maleriſchen Vorſtädten, den Moſcheen und Tür⸗ men, von den Meiſterwerken osmaniſcher Baukunſt, den Paläſten und Brunnen, von den winkligen Gaſſen und den Baſaren im Straßenlabyrinth, von der Pracht des Goldenen Horns. Aber wer ſich einmal von romantiſchen Erwägungen freigemacht hat und hinter die Kuliſſen ſieht, erkennt, daß dieſe Art des Städtebaus bei allem ihr anhaftenden Zauber ein Chaos iſt. Planlos hat man hier darauf losgebaut, neben Ruinen ſtehen neue Häuſer, willkürlich hin⸗ geſtellte Holzbaracken verdunkeln Paläſte und ver⸗ ſperren die Gaſſen, keine Straße hat eine einheitliche Front, man hat den Architekten vollſtändige Freiheit gelaſſen, und die Folge iſt ein unbeſchreiblicher Wirr⸗ warr, ein Durcheinander von Elendsquartieren und Prachtvillen, von geſchmackloſen Steinhäuſern und maleriſchen türkiſchen Holzbauten. Manche Straßen, durch die Laune von Bauherrn gebildet, ſind nicht ge⸗ pflaſtert, tiefer Schlamm lagert in ihnen, ſo daß man kaum den Weg zu den Haustoren findet, es fehlt jeg⸗ liche Ordnung, jegliche einheitliche Richtung. Es iſt eine der ſchwierigſten Aufgaben des modernen Städte⸗ baues, dieſer Stadt ein neues geordnetes Geſicht zu geben, ohne ihre maleriſche Schönheit zu beeinträch⸗ tigen. Nun will man von amtswegen an dieſe Ar⸗ beit herangehen, deren Grundſätze man in den euro⸗ häiſchen Städten ſchon vor vielen Jahrzehnten beher⸗ zigt hat. Faſt unüberwindliche Schwierigkeiten tür⸗ men ſich dem Projekt, Iſtanbul ein neues Geſicht zu geben, entgegen. Vor allem macht die finanzielle Seite Kopfzerbrechen, denn wollte man die Märchen⸗ ſtadt am Bosporus etwa ſo neuzeitlich geſtalten, wie es heute Berlin iſt, verſchlänge das eine Summe von mehreren Milliarden Mark, ein Betrag, der unmög⸗ lich aufzubringen iſt. So muß man ſich darauf be⸗ ſchränken, grundlegende Aenderungen, wie die Ver⸗ breiterung der Straßen, die Freilegung von koſtbaren Baudenkmälern, Pflaſterung und Vereinheitlichung der Straßenfronten ſowie den Abbruch der ſtörenden Bauten und Elendsguartiere durchzuführen, was ſchon allein eine Rieſenaufgabe iſt, die Jahre in An⸗ ſpruch nehmen wird. * — In den Weildern in der Nähe von Trebitſch in Mähren haben in der letzten Zeit Wilderer großen Schaden angerichtet. Es verſchwand eine große An⸗ zahl von Rehen, ohne daß das Forſtperſonal, das durch Wochen hindurch nächtliche Streifen durch die Wälder unternahm, die Wilddiebe hätte ausfindig machen können. Dieſer Tage gelang es einem Forſt⸗ beamten, durch einen Zufall einen der Wildiebe feſt⸗ zunehmen, der in der ſeltſamen Verkleidung eines Leferkaſteumannes gewildert hatte. Der Forſtbeamte befand ſich auf dem Heimweg von einer Tanzunter⸗ haltung, die bis in die Morgenſtunden gewährt hatte. Plötzlich traf er auf einem Waldwege einen Mann, der auf dem Rücken einen Leierkaſten und im Arm einen Klappſtuhl trug. Der Forſtbeamte, der ſich bei der Tanzunterhaltung eine recht gute Laune an getrunken hatte, bekam den ſeltſamen Einfall, ſich von dem Leierkaſtenmann mitten im Wirlde ein Mor⸗ genkonzert auf der Drehorgel vorſpielen zu laſſen. Gutmütig klopfte er dem Kunſtjünger der Landſtraße auf die Schulter und beſtellte ſich einen ſchusidigen Marſch. Der Mann ſtellte ſeinen Klappſtuhl hin, ſetzte den Leierkaſten darauf und begann umſtändlich nach der Kurbel zu ſuchen. Mit einem verlegenen Seuf⸗ zer erklärte er ſchließlich, daß er das„Ding“ nicht finden könne. Er müſſe es irgendwo im Schnee ver⸗ loren haben. Der muſikhungrige Heimkehrer ließ ſich aber dadurch nicht beirren, ſondern griff entſchloſſen nach dem Leierkaſten und verſuchte, ob es nicht auch ohne Kurbel ginge. Dabei klappte er den Deckel des Leierkaſtens in die Höhe. Im ſelben Augenblick er⸗ Freitag, 21. Januar 1938 Der dritte Tag im Eſch-Prozeß 42 600 Mark Beſtechungsgelder angenommen adnb. Düſſeldorf, 20. Januar. Nachoͤem an den erſten beiden Tagen im Prozeß gegen den damaligen Steuerdirektor Erich Eſch, der ſchwerſte Fall, eine Unterſchlagung von 600 000 Mark durch Eſch, verhandelt worden war, kam am dritten Verhandlungstage ein Fall zur Ver⸗ handlung, in dem Eſch und dem mitangeklagten Stappen vorgeworfen wird, 42000 Mark Be⸗ ſtechungsgelder angenommen zu haben.— Die Verhandlungen werden am Freitag weitergeführt. Mit den Gefängnis-Schlüſſeln ausgeriſſen dnb. Wien, 20. Januar. Die Direktion des Gefangenenhauſes des Wiener Landgerichtes, im Volksmund auch„Graues Haus“ genannt, iſt durch einen frechen Gaunerſtreich in eine peinliche Lage gekommen. Ein Schwerver⸗ brecher ſtahl in einem unbewachten Augenblick einem Kontrollbeamten ein Bund mit den Schlüſſeln zu ſämtlichen Türen, Zellen und Amtszimmern des Gebäudes, um darauf⸗ hin in einem blauen Heizerkittel das Haus unan⸗ gefochten zu verlaſſen. Er konnte zwar nach einigen Tagen wieder feſtgenommen werden, doch fand man das Schlüſſelbund nicht mehr bei ihm vor. Bei der Vernehmung behauptete der Gauner zwar, er hätte die Schlüſſel nach ſeiner Flucht in die Donau ge⸗ worfen, doch nimmt die Polizei an, daß er ſie an einen„Intereſſenten“ weitergegeben hat. Die Be⸗ hörden ſehen ſich nun vor die Notwendigkeit geſtellt, alle Schlöſſer Grauen Hauſes erneuern zu laſſen, eine Aenderung, die den Staat einige tauſend Schillinge koſten dürfte. Frau und vier Kinder ermordet dnb Preßburg, 20. Januar. des In oͤer Nacht zum Mittwoch hat ſich in dem Dorf Risnopce eine furchtbare Familientragö⸗ die abgeſpielt. Der dort anſäſſige Imrich Ku⸗ bovie ermordete ſeine Ehefrau und tötete dann ſeine vier Kinder. Nach der grauenhaften Tat verübte Kubovie Selbſt mord. Der Beweggrund der Bluttat ſoll Verzweiflung über Zwiſtigkeiten mit der Verwanbdtſchaft ſein. Engliſches Marinefluozeug verunglückt dub. London, 21. Januar. In der Nähe von Kapſtadt verunglückte am Don⸗ nerstag das Bordflugzeug des engliſchen Kreuzers „Neptune“. Die beiden Inſaſſen wurden dabei getötet. griff der Leierkaſtenmann die Flucht, die durch die Entdeckung des Forſtbeamten allerdings gerechtfer⸗ tigt erſchien. Denn in dem Kaſten, der nur äußerlich die Form einer Drehorgel beſaß, lag ein friſch⸗ geſchoſſenes Reh mit abgeſchnittenen Läufen. Dane⸗ ben ein zuſammenlegbares Wilderergewehr. Der Forſtbeamte, der bei dieſer Entdeckung plötzlich ganz nüchtern geworden war, ſetzte es zuſammen, machte es ſchußbereit und legte auf den Wilderer an, der an⸗ geſichts der drohend auf ihn gerichteten Waffe ſtehen⸗ blieb. Auf der Gendarmerieſtation geſtand er, daß er ſchon längere Zeit mit dem Leierkaſten auf die Reh⸗ jagd gegangen war. 1. — Für Frau Edith Mac Cummings in Detroit wäre es gewiß beſſer, daß ſie ihr Leben zwiſchen Pfannen und Kochtöpfen in der Küche verbracht hätte, denn dann könnte ſie wahrſcheinlich heute noch leben. Nun iſt ſie in einem regelrechten Duell gefal⸗ len, das zwiſchen ihr und ihrer Geſchäftspartnerin Frau Julia Barker vor den Toren der Stadt auf ſchneeigem Grunde ausgetragen wurde. Ob es ein Duell wirklich war, oder ob ein regelrechter Zank zwiſchen den beiden Frauen zu Tätlichkeiten und Bedrohungen ausartete, muß die Polizei erſt noch feſtſtellen. Einſtweilen hat ſie ſich auf die Erzählung der Julia Barker zu verlaſſen, die eingehend ver⸗ nommen wurde und zugab, Frau Mae Commings getötet zu haben, aber in der Notwehr. Frau Com⸗ mings und Frau Barker waren in der Geſchäfts⸗ welt und in der Geſellſchaft von Detroit wohl be⸗ kannt. Sie führten ein großes Unternehmen in Grundſtücksgeſchäften, wobei Frau Commings die kapitalkräftigere war, denn ſie ſchoß 2 Millionen Dollar ein. Woher Frau Commings das viele Geld hatte, iſt wenig klar, denn ſie begann ihr Erwerbs⸗ leben als Telephonarbeiterin. Aber Frau Commings war eine nicht unintereſſante Dame. Ueber ihren Lebensgang ſchrieb ſie ein Buch, das den kennzeich⸗ nenden Titel führte:„Von Töpfen und Pfannen zu Millionen!“ Auch an dem Tage, der ihr Leben ſo jäh beendete, ſollte ein großes Geſchäft getätigt wer⸗ den. Im Auto waren die beiden Frauen unterwegs, um zu Schleuderpreiſen Land zu kaufen. Frau Com⸗ mings wollte ſchnell zufaſſen, denn ſie war immer der energiſchere Teil, doch Julia Barker war mehr darauf eingeſtellt, ſich das Geſchäft noch einmal zu überlegen. Darüber ſtritten die Frauen immer er⸗ regter. Dann entklommen ſie dem Auto und leg⸗ ten den Revolver aufeinander an. Frau Barker ſchoß zuerſt und traf ihre Partnerin tödlich. Not⸗ wehr und freiwilliges Duell will die Mörderin der Polizei glaubhaft machen. Im letzten Augenblicke aber hat ſich eine Augenzeugin gemeldet, die vor⸗ gibt, geſehen zu haben, wie Julia Barker den Kör⸗ per ihres Opfers ergriff, um ihn in den nahen ver⸗ eiſten Bach zu ſtoßen. Hier wurde die Leiche dann auch entdeckt. Bemerkenswert iſt, daß die beiden Frauen langjährige Buſenfreundinnen waren. * — In dem Elbe ⸗ Städtchen Aken hatten zwei Frauen von der Polizei wegen wiederholter Ver⸗ weigerung der Teilnahme an einem Luftſchutzkurſus eine Strafe von je ſechs Mark erhalten. Sie er⸗ hoben Einſpruch und wurden vom Einzelrichter zu je zehn Mark Strafe verurteilt. Da ſie im Ge⸗ richtsgebäude aus Oppoſition Bibelſorſcher⸗Lieder an⸗ ſtimmten, bekamen ſie außerdem noch wegen groben Unfugs je ſechs Wochen Haft zudiktiert. Die Frauen erhoben wieder Einſpruch, ſo daß der Fall vor der Kleinen Strafkammer in Magdeburg verhandelt wurde. Für das Singen gingen beide Angeklagten diesmal frei aus, für ihre Oppoſition gegen den Luft⸗ ſchutzkurſus wurde aber über ſie eine Strafe von je vier Monate Gefängnis verhängt. inan 2 — Der„brave Mann vom Funkturm“ iſt geſtor⸗ ben. Es iſt der Fahrſtuhlführer des Berliner Funk⸗ turms, Erich Geſchnick, der ſeinerzeit durch eine mutige Tat ſich Dank und Anerkennung erworben hat. Beim Brand der Funkturmhalle 1935 bediente er als unerſchrockener Mann ſolange den Fahrſtuhl, bis alle Perſonen aus dem breunenden Reſtaurant hinunterbefördert waren und bis der Fahrſtuhl bei dem Verſuch, auch die letzten Funkturmbeſucher von der Ausſichtsplattſorm zu holen, verſagte. Geſchnick, der damals die Rettungsmedaille erhielt, und mit Hilſe einer Unterſtützung des Reichsminiſters Dr. Goebbels ſich in der Nähe von Berlin anſiedeln konnte, wurde nur 47 Jahre alt. Er hinterläßt Frau und zwei Kinder. ON HEINRICH LAN G 17 NR O M AN V Des Matroſen Stimme war immer leiſer gewor⸗ den. Er ziſchte die letzten Worte flüſternd in Stau⸗ ley Twells Ohren. Und er ließ ſein Opfer keine Sekunde dabei aus den Fingern. Stanley Twell aber war grün im Geſicht. Er ſah aus, als würde er am Halſe gewürgt. Er ſchien nach Luft zu ringen. Und Tim Mitchell fuhr fort: „Das iſt es, lieber Schwager, was ich mit dir zu beſprechen habe! Du wirſt es dir wohl jetzt über⸗ legen, ob du für mich Zeit haben willſt oder nicht! Komm! Ich habe Milli ſchon geſagt, daß— du etwas ſpäter zu ihr hinaufkommſt! Laß uns zu Big Bill gehen. Er verzapft einen anſtändigen Tropfen, und man kann dort ungeſtört reden..“ Slanley Twell, immer noch blaß bis in die Lip⸗ pen, nickte kurz.„Schön— gehen wir. Aber glaube nicht, daß du mir jetzt diktieren kannſt! Ich...“ Der Matroſe lachte kurz.„Ich glaube gar nichts. Ich hoffe nur, daß du vernünftig ſein wirſt, mein Junge! Denn ſchließlich kommt mir als Millis Bru⸗ der doch auch etwas von dem Dollarſegen zu, der aus dem beſagten Brunnen fließt, wenn du es nur richtig anpackſt! Komm, gehen wir zu Big Bill!“ * Ueber Amelia Gilberts breiten Schreibtiſch ergoß ſich die Lichtflut einer über Tageshelle ſtarken Lampe. Der geſchmeidige Körper eines bronzenen Panthers, eines der vielen Geſchenke, die Herr Risley ſeiner Sekretärin ſchon gemacht hatte, glänzte in dieſem Licht, und es ſah aus, als bewege die ſchöne Katze die ſehnigen Glieder. Der Sekretärin Geſicht aber war im Halbdunkel, denn das Licht fiel nur nach abwärts auf die Schreib⸗ tiſchplatte, das übrige Zimmer in wohltuendem Zwielacht laſſend. Seltſam weiß leuchtete Amelias gepudertes Ge⸗ ſicht aus dieſem Halbdunkel hervor. Ihre großen Augen ſtanden dunkel über den bleichen Wangen und folgten unabläſſig dem vor ihrem Schreibtiſch langſam auf und ab gehenden Ceeil Grey. Der Vizepräſident war ſoeben überraſchender⸗ weiſe, mitten in den von Arbeit am meiſten über⸗ häuften Abendſtunden, in der Sekretärin Büro her⸗ übergekommen. Er hatte von dem und jenem geſprochen. Aber Amelia wußte, daß der alte Fuchs noch etwas Beſonderes habe, um das er einſtweilen noch her⸗ umging wie die Katze um den heißen Brei. „Wie hat Herr Risley eigentlich die Meldung von dem Diebſtahl bei der Refining Company aufge⸗ nommen?“ fragte er eben, an Amelias Schreibtiſch herantretend und dem bronzenen Panther mit zer⸗ ſtreut ſpielenden Fingern über den glänzenden Rük⸗ ken ſtreichelnd. „O— Sie wiſſen, Herr Grey, daß Herr Risley ſich ſelten in die Seele ſchauen läßt!“ Amelia tat ſehr gleichgültig.„Dieſe Diebſtahlsaffäre iſt einesteils Sache der Polizei, andernteils die der Verſicherungs⸗ geſellſchaft. Herr Risley wird darum keinen Tag ſpäter nach Florida abreiſen!“ „Gewiß nicht!“ Der Vizepräſident nickte. Dann ließ er den Panther los und machte wieder ein paar Schritte im Zimmer auf und ab. Amelias Augen folgten ihm aus dem Dämmerlicht ihres Lampenſchirms. Sie beobachtete jede ſeiner Be⸗ wegungen. Sie kannte Herrn Risleys„rechte Hand“ ſo genau, wie ſie ſich ſelbſt kannte. Und als Ceeil Grey nun mit einer plötzlichen Wendung wieder ſtehen blieb und ſich mit den Fäuſten auf die Tiſch⸗ platte ſtützte, Amelias Augen mit den ſeinen ſuchend, da wußte die Sekretärin, daß es nun ſoweit ſei. Cecil Grey aber begann: „Sagen Sie mal, Fräulein Gilbert, öieſer junge Herr Waſſung, dieſer Neffe aus Deutſchland, er arbeitet wohl vorerſt nur als Volontär bei uns? Ohne Gehalt? Ja?“ Amelias rot bemalte Lippen wurden ſchmal. „Warum fragen Sie das, Herr Grey?“ f Der Vizepräſident lächelte. Und auch dieſes Lächeln kannte Amelia Gilbert. Sie erſchrak ein wenig, noch ohne zu wiſſen warum. Cecil Grey aber ſprach mit einer ſeltſam leiſen Stimme über Ameltas Schreibtiſch hinüber: „Wiſſen Sie, daß Herr Waſſung vorgeſtern in den Büroräumen der Refining Company ſich län⸗ gere Zeit aufgehalten hat?“ Amelia nickte.„Herr Risley wünſcht, daß ſein Neffe ſich bei allen Werken des Konzerns umſieht!“ Cecil Grey nickte. „Es gibt aber Leute, die das Verſchwinden der Platingeräte aus den Laboratorien der Geſellſchaft mit jenem Beſuch des jungen Herrn Waſſung in Zu⸗ ſammenhang bringen, Fräulein Gilbert!“ Unbeweglich ſaß die rotlockige Sekretärin. Unbe⸗ weglich ſtarrten ihre Augen aus dem Halbdunkel auf das faltige Geſicht des Vizepräſidenten Ceeil Grey. „Was ſagen Sie dazu, Fräulein Gilbert?“ fragte dieſer endlich, als er keine Antwort bekam. „Ich ſage, daß dieſe Leute ſich hüten ſollen, Herr Grey! Ihr loſes Mundwerk könnte ihnen die Stel⸗ lung koſten!“ kam es jetzt froſtig von des Mädchens Lippen. Und Cecil Grey ſah überraſcht auf. 0 „Sie ſind alſo überzeugt, Fräulein Gilbert, daß.“ „„ daß Herr Waſſung ein Ehrenmann iſt, ja⸗ wohl, Herr Grey!“ Da richtete ſich der Vizepräſident auf. Er zog ſein Jackett gerade.„Wenn Sie mir das ſagen, Fräulein Gilbert, dann iſt es ja gut. Dann bin ich ja beruhigt. Sie haben mehr Einblick in dieſe Verhältniſſe. Ich danke Ihnen für Ihre Auskunft! Und nun will ich Ihre Zeit nicht länger in Anſpruch nehmen. Habe ohnehin noch ein Dutzend Leute im Vorzimmer! Good bye, Fräulein Gilbert!“ „Recht guten Abend, Herr Grey!“ Die Sekretärin war allein. g Es war ganz ſtill in dem weiten Bürb, das ihre Arbeitsſtätte war. Niemand ſah, wie Amelia ſich jetzt langſam aus ihrem Seſſel erhob, als ſeien ihre ſchlanken Glieder von unſichtbaren Bleigewichten beſchwert. Niemand ſah die Qual in dem ſchmalen Geſicht, deſſen Lippen ſich verkrampften, als wolle die ſtolze, ſelbſtſichere Sekretärin des Millionärs Risley in der nächſten Sekunde in ein haltloſes Kinderweinen aus⸗ brechen. Sie ſtand in der Mitte des luxuriöſen Raumes, der ihr Arbeitszimmer war, und ihre ſchlanken Fin⸗ ger mit den dunkelrot gefärbten Nägeln ballten ſich zu zuckenden Fäuſten. Lange ſtand ſie ſo, durchwühlt von einem Schmerz, oͤeſſen ſie vergeblich Herr zu werden ſuchte; alle ihre Gedanken ſchrien nach dem Manne, an den ſie die ganze Liebe ihres verwaiſt gebliebenen Herzens ver⸗ ſchwendete, und ihr Mund formte ſeinen Namen, als könne ihr von irgendwo aus der ihr plötzlich uner⸗ träglich dünkenden Stille dieſes einſamen Zimmers eine Antwort kommen. Statt deſſen aber leuchtete nur die rote Lampe auf der blank polierten Schreibtiſchplatte auf, die Fräu⸗ lein Gilbert hineinrief in das Arbeitszimmer ihres Herrn, hinein zu Erneſt Risley. Und Amelia riß mit verzweifelter Haſt eine Schublade ihres Schreibtiſches auf, in dem ein gro⸗ ßer Handſpiegel mit ſchwerſilbernem Griff lag; ſie ſuchte ihr Geſicht in dieſem Spiegel und formte vor ſeinem Glaſe gewaltſam das gewohnte Lächeln um die Lippen, ſie ſtrich ſich über die Wangen, um eine Spur von Farbe auf ihnen zu wecken, ſie ſuhr mit haſtigen Bewegungen oronend über ihre rötlich dun⸗ kelnden Locken. Dann ging ſie zu Herrn Risley. Sie fand den Chef bereits fertig zum Nachhauſe⸗ fahren. Der alte Bürodiener half ihm gerade in den Pelz, als Amelia eintrat. „Wir fahren, Fräulein Gilbert!“ ſagte er in ſei⸗ ner knappen, immer etwas mürriſch klingenden Art, die er an ſich hatte wie einen Panzer zum Schutze gegen die Zudringlichkeiten einer läſtigen Umwelt. Amelia nickte. . Durch die faſt feierlich⸗ſtillen Korridore, an denen die Arbeitszimmer der leitenden Herren des Kon⸗ zerus gelegen waren, folgte ſie Erneſt Risley hin⸗ unter an das verſteckte kleine Seitenportal, das nur für den Präſidenten ſelbſt beſtimmt war, und wo der Alte nur einen Schritt zu machen brauchte, um den ſchon offenſtehenden Schlag ſeiner Limouſine zu erreichen. Chauffeur und Pförtner hatten die Hände an den Schirmen ihrer Mützen. Und in dem Augen⸗ blick, in dem der Wagen anfuhr, öffnete ſich ohne eines Menſchen Hand ſtumm das mächtige Eifenpor⸗ tal, das den Hof des Verwaltungsgebäudes abſchloß. Erneſt Risleus Cadillac ſchoß hinaus auf die Straße.(Fortſetzung folgt) * 3 * Freitag, 21. Januar 1938 Aus Baden Eine Badnerin 101 Fahre alt „ Kittersburg, 21. Jan. Am heutigen Freitag vollendete die Witwe Karoline Kuß, geb. Hiegel, in Kittersburg Amt K ehl) ihr 101. Lebensjahr. Au⸗ läßlich ihres letztjährigen Geburtstages, zu dem ſie vom Führer ein eigenhändiges Glückwunſchſchreiben erhielt, fand eine große Feier ſtatt, an der die noch verhältnismäßig rüſt ige Greiſin bis um Mitternacht ilnahm. Landwirtſchaftlicher Muſterbetrieb in Baden Ein bäuerlicher Lehrhof in Hüfingen * Donaueſchingen, 21. Jan. Auf dem Kreis⸗ hauerntag, der hier am 18. und 19. Januar unter ſtarker Beteiligung und mit großem Erfolg begangen wurde, gab Landesbauernführer Engler⸗Füßlin unter dem Beifall der Verſammlung bekannt, daß in nächſter Zeit die Betreuung des Bauernwaldes wei⸗ ter verſtärkt werde und in Hüfingen mit dem Bau eines in Baden zu errichtenden bäuerlichen Lehr⸗ hofes begonnen werde. Dieſer Muſterbetrieb werde jedem Bauer und Landwirt wertvolle Fingerzeige für die Leiſtungsfähigkeit ſeines eigenen Betriebes vermitteln und keinen Zuſchuß erhalten. ährliches Schadenfeuer 225 bei Waldshut Für 100 000 Mk. Holzplatten verbrannt Waldshut, 20. Jan. In den Lagerräumen der Firma Henſelmann in Gute nburg bei Waldshut, die Fahrnit⸗ Platten herſtellt, entſtand morgens ein Brand, durch den ein Vorrat in den Trockenlagern im Werte von über 100 000 Mark vernichtet wurde. Die Brandurſache iſt bisher noch nicht feſtgeſtellt. Die Feuerwehren von Waldshut und Tiengen ſowie andere Wehren konnten nur verſpätet eingreifen, da die Fernſprechle it u n⸗ gen durch den Brand zerſtört worden waren. Immerhin gelang es den Wehren, die übri⸗ gen umfangreichen Gebäude der Fabrik ſowie die Holzvorräte zu retten. Zuchthausſtrafe für ungetreuen Geſchäftsführer 75* Karlsruhe, A. Jauuar. Gegen den 57jährigen verheirateten Ratsſchrei⸗ ber Ludwig Auguſt Oberacker aus Liedolsheim erkannte die 3. Große Strafkammer des Landgerichts Karlsruhe wegen Verbrechens gemäß 8§ 348/349 RSB. in Tateinheit mit Vergehen im Sinne des § 1497 der Reichsverſicherungsverordnung auf eine Zuchthausſtvafe von eineinhalb Jahren ſowie auf eine Geldſtrafe von 500 Mark. Der Angeklagte war ſeit Jahren in Liedolsheim örtlicher Ge⸗ ſchäftsführer der Quittungskartenausgabeſtelle der Landes verſicherungsanſtalt und hatte. in zahlveichen Fällen in doppelter Weiſe Invaliden⸗ verſicherungsmarken verwendet. Er hatte entwertete Marken losgelöſt, dann wieder verwendet und aber⸗ mals unbrauchbar gemacht. Um ſeine Verfehlungen zu verdecken, hat er in einer Reihe von Fällen Quittungskarten beſeitigt. Der Verſicherung iſt durch die ſtrafbaren Handlungen des Angeklagten ein Schaden von etwa 1000 Mark eutſtanden. Bei der Strafzumeſſung entſprach das Gericht dem Antrag des Stagtsanwaltes. Karlsruher Jugendſchutzkammer * Karlsruhe, 20. Jan. Gegen den 23 Jahre alten herheirateten Hermann Giesler aus Karlsruhe, der ſich in ſchamloſer Weiſe an einer achtjährigen Schüle⸗ rin vergangen hatte, erging vor der Jugendſchutz⸗ kammer eine Gefängnisſtrafe von zwei Jahren. Das Gericht ſprach außerdem drei Jahre Ehrenrechts⸗ verluſt aus. Geſtern morgen in Ludwigshafen: Der Schaufenſtereinbruch der Aukobanditen Wahrſcheinlich handelt es ſich um eine berüchtigte Diebesbande— Wertvolle Photoapparate geſtohlen ol. Ludwigshafen, 21. Januar. In der Frühe des Donnerstags wurde(wie von uns bereits kurz im Abendblatt gemeldet) in der Drogerie und Photohaus Spiegel in der Bismarckſtraße in Ludwigshafen ein dreiſter Schaufenſtereinbruch verübt. Drei Täter fuhren mit einem Perſonenkraftwagen vor, zer⸗ trüüimmerten die Schaufeuſterſcheibe und nahmen die wertvollſten Photoapparate, die in der Aus⸗ lage ſtanden, mit. Der Schaden beläuft ſich auf etwa 3000 Mk. Unter den bei dem verwegenen Einbruch geſtoh⸗ lenen Apparaten und Zubehörteilen befinden ſich vier Leica⸗Kameras, darunter eine im Wert von 375 Mk., eine Siemens⸗Kino⸗Kamera, eine Eine⸗ Nizo⸗Kamera, eine Voigtländer⸗Kamera mit Ent⸗ fernungsmeſſer und andere Apparate bekannter Fa⸗ brikate ſowie Tele⸗Objektive, Gelbſcheiben, Belich⸗ tungs⸗ und Entfernungsmeſſer und ſonſtige Zubehör⸗ teile, zuſammen mehr als 100 Gegenſtände. Man vermutet, daß es ſich um die gleiche Räuberbande handelt, die in der letzten Zeit in verſchiedenen Gegenden Süddeutſchlands ahnlich raffiniert⸗freche Einbrüche ausführte, ohne bis jetzt gefaßt zu werden. Leider ſind aus den ſpärlichen Zeugenausſagen nähere Einzelheiten über das Ausſehen der Ein⸗ brecher und ihres Wagens nicht zu erfahren. Es liegt die Vermutung nahe, daß der Wagen zu der Tat ebenfalls geſtohlen und irgendwo ſtehen gelaſſen wird. Die Ermittlungen nach den Tätern ſind fieberhaft im Gange. Alle Perſonen, die Mitteilungen über den Vor⸗ ſall machen können, werden gebeten, ihre Wahr⸗ nehmungen der Kriminalpolizei mitzu⸗ teilen. Hart am Zuchthaus vorbei Kaum aus dem Gefängnis entlaſſen, bereits wieder geſtohlen Ein ſtattliche Anzahl Vorſtrafen, darunter allein ſechs wegen Diebſtahls, weiſt die Vorſtrafenliſte des 83 Jahre alten Joſef Kurz von Ludwigshafen auf, der ſich erneut wegen Diebſtahls vor dem Amtsge⸗ richt Ludwigshafen zu verantworten hatte. Erſt im Dezember 1937 war eine Gefängnisſtrafe von fünf Monaten gegen ihn ausgeſprochen worden. Dies hinderte ihn aber nicht, einen Tag ſpäter aus einer Wohnung einen Läufer, den ſein Sohn dort aufbe⸗ wahrte, zu ſtehlen, und außerdem am gleichen Tage Eiſenteile von geringem Werte zu entwenden. Nach anfänglichem Leugnen geſtand Kunz die Diebſtähle ein und wurde zu einer Gefängnisſtrafe von zehn Monaten verurteilt. Der Richter betonte ausdrück⸗ lich, daß nur das Alter des Angeklagten ihn vor dem Zuchthaus und der Sicherungsverwahrung be⸗ wahrt habe. Beim geringſten Rückfall ſind ihm dieſe aber ſicher. Noch größer- noch närriſcher Ueberlinger Narrentreffen größer denn je! * Ueberlingen, 21. Jan. Die bisher eingegange⸗ nen Meldungen aus den Kreiſen der Zünfte der Schwäbiſch⸗Alemanniſchen Vereinigung ſind in zah⸗ lenmäßiger Hinſicht außergewöhnlich ſtark. Für den großen Umzug ſind bis heute ohne Ueberlingen be⸗ reits über 1100 Teilnehmer gemeldet. Dabei ſtehen die Meldungen von etwa 15 bis 18 Zünften noch aus, die aber zumeiſt ihre Teilnahme ſchon zugeſagt haben. Nur fehlen die zahlenmäßigen Unterlagen. za⸗ Heddesheim, 21. Jan. Frau Adam Kling konnte bei beſter Geſundheit ihren 78. Geburts⸗ tag begehen. I Hohenſachſen, 21. Jan. Als Kirchengemeinde⸗ ratsmitglied wurde der Rentner Georg Bock bei dem letztens abgehaltenen Gottesdienſt feierlich ein⸗ geführt.— Auf ſein 79. Wiegenfeſt konnte Johann Strobel zurückblicken. U Lützelſachſen, 21. Jan. Ein gut beſuchter Li e⸗ derabend des Männergeſangvereins fand im Saale des Gaſthauſes„Zum goldenen Stern“ ſtatt. Nach Begrüßungsworten des 1. Vereinsführers Georg Bitzel brachte der Chor unter ſeinem Diri⸗ genten Nikolaus Fath eine Reihe ausgezeichneter Geſangsvorträge zu Gehör. za⸗ Weinheim, 21. Jan. Meier feierte ſein 30 jähriges Hauptlehrer Hermann Dienſtjubi⸗ läum. Der Jubilar kam im Jahre 1929 nach Weinheim. * Freiburg, 21. Jan. Die Stadt Freiburg wurde im Jahre 1937 von 175836 Fremden beſucht, das ſind 5103 mehr als im Vorjahre. Mit 25977 Frem⸗ den ſteht der Monat Auguſt an der Spitze. Nach ihrer Herkunft waren 144757 Perſonen Inländer, 31079 Ausländer. Gegenüber dem Vorjahr iſt die Zahl der Ausländer um rund 1000 zurückgegangen. Im verfloſſenen Jahr hatte die Stadt Freiburg ferner 410 153 Uebernachtungen gegen 380 729 zu verzeichnen. eee ee ene. Nach fünfjähriger Pauſe: deulſches Theater ſpielt in Straßburg Ein Gaſtſpiel des Badiſchen Staatstheaters Der Götz vor ausverkauftem Hauſe . Karlsruhe, 20. Jan. Nach einer Pauſe von faſt fünf Jahren gaſtierte am Mittwoch abend das Badiſche Staatstheater zum erſten Male wieder in Straßburg. Als Gegenlei⸗ ſtung iſt ein Gaſtſpiel der Straßburger Oper oder ein Konzert des ſtädtiſchen Orcheſters in Karlsruhe— der Zeitpunkt ſteht noch nicht feſt— in Ausſicht genommen. Mit der Wiederaufnahme dieſes künſtleriſchen Austauſches zwiſchen den bei⸗ den benachbarten Bühnen erfahren die deutſch⸗fran⸗ zöſiſchen Beziehungen erfreulicherweiſe eine weitere Vertiefung. Das erſte Gaſtſpiel des Badiſchen Staatstheaters, bei dem in der Inszenierung von Felix Baumbach Goethes„Götz von Berlichingen“, mit Karl Wüſtenhagen⸗ Hamburg in der Titelrolle, zur Aufführung gelangte, wurde zu einem alle Exwar⸗ kungen übertreffenden Erfolg. Das große Intereſſe, s die Straßburger der Vorſtellung entgegenbrach⸗ len, erwies bereits die Tatſache, daß ſchon im Vor⸗ verkauf ſämtliche Plätze vergeben waren, weshalb die zahlreichen erſt zur Abendbkaſſe erſchienenen Be⸗ 9* ſucher ausnahmslos umkehren mußten. Die Auffüh⸗ mit Begeiſterung aufgenommen rung ſelbſt erlebte von Bild zu Bild und Akt zu Akt ſtärkſte Beifallsſtürme, wie ſie auch bei uns äußerſt ſelten ſind und brachten lebhafte und herz⸗ liche Sympathie und freudige Aufnahme zum Aus⸗ druck, die das Publikum den deutſchen Künſtlern be⸗ reitete. Im Mittelpunkt der nicht nur vom Badiſchen Staatstheater hinſichtlich der darſtelleriſchen Geſamt⸗ kompoſition außerordentlich ſorgfältig durchgearbei⸗ teten, ſondern auch von der Straßburger Theater⸗ leitung glanzvoll inſzenierten Aufführung ſtand der „Götz“ K. Wüſtenhagens. Er riß insbeſondere im dritten Akt die aufs ſtärkſte ergriffenen Zuſchauer zu nicht endenwollenden Beifallsäußerungen hin. Dank ihm und dem hervorragenden Enſemble⸗Spiel herrſchte von Anfang bis zuletzt eine Hochſtimmung, wie man ſie nur von ganz großen Premieren her gewohnt iſt; unter begeiſterten Bravo⸗Rufen forderte das Publikum Darſteller und Theaterleitung am Schluß immer wieder aufs neue vor die Rampe. Dieſer gute Auftakt des gegenſeitigen Kulturaus⸗ tauſches zwiſchen den beiden Nachbarländern läßt eine Fortſetzung und Weiterpflege erhoffen. Nůud nu Niſoulgiuupun Blick auf die Spargelſtadt * Schwetzingen, 21. Januax. Im Alter von 81 Jahren verſtarb hier Frau Franziska Hepp Witwe, geb. Rinklef, und im Alter von 72 Jahren Frau Magdalena Everts, geb. Bertſch, Mannheimer Straße. Hockenheim, 21. Jan. Vom Tod wurde auf dem Heimweg die 52 Jahre alte Frau Anna Maxja Hu⸗ ber, Ringſtraße 57, ereilt. Hilfsbereite Paſſanten brachten die plötzlich unwohl gewordene Frau in ein Haus, wo zwei Aerzte jedoch den Tod feſtſtellen mußten, der inſolge Schlaganfalls eingetreten war. Nach einer langen unfreiwilligen, durch die Vieh⸗ ſeuche verurſachte Pauſe traf ſich wieder die NS⸗ Frauenſchaft in ihrem Heim. Frauenſchaftsführerin Frau Eichhorn dankte eingangs für die treu ge⸗ leiſtete Arbeit der Amtswalterinnen im verfloſſenen Jahre und forderte die Anweſenden auf, an dem im Februar ſtattfindenden Baſar fleißig mitzuhelfen. * Reilingen, 21. Jan. In der letzten Nacht wur⸗ den in der unteren Hauptſtraße die Verkehrsſchilder ſowie Pfähle von Bäumen in der Hockenheimer Landſtraße ausgeriſſen. Den Tätern iſt man auf der Spur. 9 70 44 14 ö 5 74 5 Was der Faſching bringt Außer dem bereits mitgeteilten närriſchen Pro⸗ gramm wird die Heidelberger Faſenacht 1938 noch eine ſtattliche Zahl von Veranſtaltungen bringen. Am 27. Januar findet im Stadtgarten⸗Caſino die nächſte Sitzung des Elferrats ſtatt. Das Künſtlerfeſt im„Haus der Kunſt“ wird dieſes Jahr mehrfache Wiederholung finden. Ein Faſenachts⸗Liederſingen wird die Heidelberger am 27. Februar in der Stadt⸗ halle vereinigen. Die närriſche Abordnung aus Krefeld iſt auf 12. Februar angeſagt, ſie wird am Künſtlerfeſt, an der Großen Fremdenſitzung teilnehmen, und am 13. Februar durch die Stadt empfangen werden. Perkeo wird die Heidelberger Delegation anfüh⸗ ren, die am 19. Februar an der Prin zenprokla⸗ mation in Krefeld teilnimmt und am 20. Februar von der Stadt Krefeld empfangen wird. Unterwegs ſind auch Beſuche der Karnevalsſtädte Köln und Mainz vorgeſehen. Beim Krefelder Ro⸗ ſenmontagszug wird ein Heidelberger Wagen, beim hieſigen Faſenachts⸗Umzug ein Krefelder Wagen be⸗ teiligt ſein. Südafrikaniſche Gäſte in Heidelberg. Donners⸗ tag vormittag trafen hier 17 ſüda r kaniſche Stu⸗ denten ein, die ſich auf einer Studienreiſe durch Deutſchland befinden. Es handelt ſich hier um junge Buren, die dem„Afrikaans Nazionale Studentenbond“ angehören. Am 30. Januar werden ſie in Berlin ſeiy. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Städtiſches Theater?„Hänſel und Gretel“(Stammplatz⸗ miete C 17, Preisgruppe), 20 bis 22 Uhr. Aus den Kinos:. Schloß⸗ Filmtheater:„Der Tiger von Eſchnapur“.— Gloria: „Revolutionshochzeit“.— Capitol, Kammer und Odeon: Neues Programm, U Viernheim, 21. Jan. Bei beſter Geſundheit feierte die Witwe des verſtorbenen bekannten Metz⸗ germeiſters Matthäus Beyer, Frau Maria Beyer, geb. Friedel, im Kreiſe ihrer Kinder, Enkel und Ur⸗ enkel ihren 85. Geburtstag. 22 5 Nummer 33 35„ 15 5 1223 Närriſches Jubiläum in Ludwigshafen 35 Jahre„Rheinſchanze“ Die Vorbereitungen zur glanzvollen Begehung des 35 jährigen Vereins jubiläums ſchreiten naufhaltſam weiter. dem Grundſatz aus⸗ gehend, daß Tradition verpflichtet, werden insbeſon⸗ Von dere drei Veranſtaltungen Höhepunkte des Jubi⸗ läumsprogramms werden. Am Samstag, dem 22. Januar, ſteigt im Pfalzbau der erſte große Masken⸗ „Rheinſchanze Jubiläums ball“. Bereits am nächſten Tage folgt im großen Saale des Hauſes die einmalige„Große Jubi⸗ läums⸗Prunk⸗ Sitzung“. Der zweite Rhein⸗ ſchanze⸗Jubiläums⸗Maskenball am 19. Februar wiederum im Pfalzban— und der Volks⸗ faſching in den Sälen der Stadt und Vororte werden die Großveranſtaltungen aus Anlaß des 35⸗ jährigen Stiftungsfeſtes des Vereins beſchließen. Wer ſich je einmal in die Geſellſchaft der luſtigen Rheinſchanzler, des allezeit frohen Narrenvolkes, be⸗ geben hat, für den iſt es ſchon heute Gewißheit, daß die diesjährigen Veranſtaltungen zu Erxlebniſſen karnevaliſtiſcher Freude werden. Auf den Bällen ſpielen mehrere ausgezeichnete Muſikkapellen un⸗ ermüdlich zum Tanz auf. Den geſchmackvollſten und briginellſten Masken winken Geldpreiſe. In der Prunkſitzung wird ſich in ununterbrochener Folge Ueberraſchung an Ueberraſchung reihen, ange⸗ fangen beim glänzenden Einzug vieler Elferräte aus der näheren und weiteren Umgebung bis zum wuch⸗ tig verklingenden Schlußmarſch. Allen Karnevaliſten kann die Verſicherung gegeben werden:„Es geht bald los, und wie!“ Ludwigshafener Verauſtaltungen Heute Gutenbergſchule, Saal 5: Beginn der Lehrgemeinſch is K 119 des Kreisberuſserziehungswerks der DA(Ma⸗ ſchiner ben für Fortgeſchrittene). Halle des Hindenburgparks: Ausſtellung der NSK OV.. 175 Leſeſgal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet 15 bis 20 Pfalzban⸗Kaſſeehaus; Kleinkunſtbühne. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzban und Ufa⸗Rheingold:„Muzterlled“. Palaſt⸗Lichtſpiele:„Wo die Lerche ſingt“.— Union⸗Theater: „Truxa“.— Atlantik:„Dahinten in der Heide“.— Alham⸗ bra Mundenheim:„Goldfleber“. Auto rollt führerlos in den Rhein und verſchwindet in den Fluten „Der Weltkrieg“ Uhr. * Speyer, 21. Jan. Geſtern nachmittag hielt au der pfälziſchen Einfahrt zur Rheinhäuſer Fähre ein Perſonenauto, deſſen Beſitzer ausgetreten war. Als er zurückkam, war ſein Wagen, in dem glücklicherweiſe niemand mehr ſaß, in den Fluten verſchwunden. Er war offenbar an der ab⸗ ſchüſſigen Stelle ins Rutſchen gekommen und in den Rhein gerollt. Neues Naturſchutzgebiet im Schwarzwald * Triberg, 21. Jan. Oberhalb von Triberg zieht ſich in durchſchnittlich 1000 Meter Höhe das Schwar⸗ zenbachtal nach Schönwald hin. Dieſes ſüdliche Sei⸗ tental der Gutach gehört zu den Hochmuldentälern der früheren Vergletſcherung des Hochſchevarzwaldes und hat alle Kennzeichen der Rundhöckerlandſchaft mit vielen Findlingen und eigenartigen Felsbildun⸗ gen. Das Schwarzenbachtal iſt nunmehr unter Na⸗ turſchutz geſtellt. Weder durch Steinbrüche noch durch Anlage neuer Wege und Straßen dürfen künftig die natürlichen Felsbildungen verändert werden. Das Schwarzenbachtal gehört zu den Wandergebieten von Tröberg, Schonach und Schön wald. Eine Rieſeneiche wurde gefällt * Lörrach, 20. Jan. Der Röttler Staatswald ent⸗ hält einige Exemplare rieſiger Eichen, die Bewun⸗ derung jedes Naturfreundes erregen. Ein Eichen⸗ rieſe iſt nun dieſer Tage der Axyt zum Opfer ge⸗ fallen. Mit einem Kubikinhalt von ſieben Feſt⸗ meter dürfte der Baumrieſe zu den größten ſeiner Gattung in Baden zählen. Was hören wir? Samstag, 22. Januar . Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert,—.30: Fröhliche Morgenmuſik. 10.00: Um des Reiches Einheit. Hörbilder. 11.30: Volks⸗ muſtk.— 12.00: Mittagskonzert. 14.00: Muſikaliſches Allerlei(Schallpl.).— 15.00: Aus Mannheim: Heitere Klänge zum Wochenende. Ausführende: Das Melp⸗Trio, Klapierduo Rolf Schickle. Guſtov Semmelbeck, Lothar Sche⸗ rex(Violine).— 16.00: Froher Funk für alt und fung. 18.00: Tonbericht der Woche.— 19.15: Aus Ma n n heim: Kleine muſtkaliſche Weltretſe. Zuſammenſtellung: Hermann Eckert. Text: Franz Schmitt. Es reiſen mlt: Das Melo⸗Trio, Max Fühler, Friedrich Schery und Heini Handſchuhmacher.— 20.00: Samstagabend⸗Unterholtung. 21.00: Die Rechnung. Spiel um Paganini.— 22.00: Nach⸗ richten.— 22.20: Funkberichte von der Interugtionalen Winterſportwoche.— 22.35: Tauzmuſik(Schallpl.),— 24.00: Nachtkonzert(Schallpl.). Deutſchlandſender .00: Schallplatten.—.30: Fröhljche Morgenmuſik. 10.00: Markgraf Gero. Hörbilder.— 10.30: Fröhlicher Kin⸗ dergarten.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.10: Bunte Platte.— 16.00: Froher Funk.— 18.00: Muſik auf zwei Klavieren.— 18.30: Europameiſterſchoften im Eis⸗ kunſtlaufen. Hörberichte.— 18.45: Hörberichte von der Internationalen Winterſportwoche,— 19.10: Feierabend⸗ Unterhaltung.— 20.00: Tanzende Flocken. Heitere Szenen. — 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik. Freitag, 21. Januar 1938 Nichliges und Falsches über die Zellwolle Präsidenf Kehrl über den deufschen Spinns io Der Leiter des Amtes für deutſche Roh⸗ und Werkſtoffe, Präſident Kehrl, der in den letzten drei Jahren die Großproduktion in Zellwolle aufbaute, nahm am Donnerstag Gelegenheit, um in einem Vortrag im Deutſchlandſender den falſchen und oft unſinnigen Anſichten über den deutſchen Spinnſtoff, die Zellwolle, entgegenzutreten. Er widerlegte zu⸗ nächſt den weitverbreiteten Irrtum, daß es ſich bei der Zellwolle um eine Art Noterfindung unſerer Chemiker handele, die erſt gemacht worden ſei, als die bisher verwendeten Naturrohſtoffe nicht mehr in gewohntem Umfange eingeführt werden konnten. Die grundlegenden Erfindungen, die zur Herſtellung dieſer Faſer führten, ſeien bereits im vorigen Jahrhundert gemacht und eine zellwollähnliche Faſer bereits am Ende des Krieges hergeſtellt worden. Seitdem ſei in beinahe 20 Jahren unermüdlich an der Vervollſtändigung der Verfahren und der Ver⸗ beſſerung des Erzeugniſſes erfolgreich gearbeitet worden. Wenn Zellwolle— früher bekannt unter der Phantaſte⸗Fabrikmarke„Viſtra“,— bisher nicht in ſo großem Umfange erzeugt worden ſei, ſo habe das nicht etwa an mangelnder Qualität, ſondern im we⸗ ſentlichen am Preiſe gelegen, denn die Zellwolle haben in den kleinen Mengen, in denen ſie früher erzeugt worden ſei, weſentlich mehr gekoſtet als die Naturrohſtoffe. Erſt als die Regierung vor drei Jahren beſchloſſen habe, die Produktion ſo gewaltig auszudehnen, ſei durch die damit ſtark verbilligte Erzeugung ein Preis ermöglicht worden, der unter dem der Wolle und nicht viel über dem der Baum⸗ wolle liegt. Gegenüber den Naturrohſtoffen habe die chemiſch hergeſtellte Faſer den Vorteil, daß für beinahe jeden beſtimmten Verwendungszweck eine beſondere Zell⸗ wolle entwickelt werden könne. Es werde oder werde bald geben Zellwolleſorten für Wäſche und Trikota⸗ gen, für Damenkleiderſtoffe und für Möbelſtoffe oder Vorhänge, für Herrenanzüge oder Mäntel und wieder ganz andere für Teppiche. Mit einigen Zahlen zeigte der Vortragende die Rolle auf, die die Zellwolle in der deutſchen Beklei⸗ dungswirtſchaft heute ſchon ſpiele. Im Jahre 1934 ſeien etwa 8 Millionen Kilo Zellwolle erzeugt wor⸗ den, wovon ſchon damals ein großer Teil exportiert worden ſei. Die heutige Leiſtungsfähigkeit der Zell⸗ wolle⸗Induſtrie betrage 150 Millionen Kilo im Jahre, das entſpreche etwa einem Drittel un⸗ ſeres früheren Bedarfs an Wolle und Baumwolle und etwa einem für die entſprechende Einfuhr be⸗ nötigten Deviſenbetrage von 250 Millionen Mark. Dieſe entweder in Miſchung mit Baumwolle oder Wolle, oder rein verarbeiteten Erzeugniſſe hätten ſich faſt alle hervorragend bewährt. Das beweiſt allein die Tatſache, daß ſeit mehr als 10 Jahren Zell⸗ wolle⸗Erzeugniſſe gekauft, getragen und immer wie⸗ der, nachverlangt werden. 5 Erſt als das Rohſtoffprogramm der Regierung proklamiert worden ſei, habe eine Art„Rohſtoff⸗ pſychoſe“ eingeſetzt. Viele hatten vielleicht Angſt, es könnte ſich um ähnliche Erſatzſtoffe handeln, wie wir ſie im Weltkrieg kennengelernt haben. Nur wenige wiſſen, daß Zellwolle in ungeheuer ſteigendem Maße im Auslande zur Aufnahme kommt, ſelbſt in einem Lande wie Amerika, das in Baumwolle er⸗ ſtickt, und in dem trotzdem die Einfuhr an Zellwolle ſich ſeit dem Jahre 1932 verhundertfacht hat. Die Aufnahme der Verarbeitung dieſes Materials in großem Umfange mußte aus rein wirtſchaftlichen Gründen in einem Tempo vorangetrieben werden, das unſere Textilinduſtrie aus früheren Jahren nicht gewohnt war. Manchen Textilbetrieben kam die Entwicklung etwas zu plötzlich, ſo daß vielleicht nicht alle Erzeugniſſe, die auf dem Markt erſchienen ſind, den berechtigten Anſprüchen des Käufers immer genügt hatten. Das liegt dann aber meiſt nicht an der Zellwolle, öͤenn nur der allerkleinſte Teil von Beſchwerden oder Bemängelungen hat in der Zell⸗ wolle ſelbſt ſeine Urſache. Ehe Zellwolle in ſo großem Umfange hergeſtellt und in die Verarbeitung gebracht wurde, ſind Tau⸗ ſende und aber Tauſende von Verſuchen unternommen worden, um die Gewißheit zu geben, daß dem Ver⸗ braucher ein Produkt geliefert wurde, das allen be⸗ rechtigten Anſprüchen genügt. Für jeden bedeutet die Zellwolle in Zunkunft: beſſere und billigere Stoffe. Die vergangenen Jahre haben gezeigt, daß die Zellwolle auf vielen Verwendungsgebieten rein perarbeitet der Wolle und Baumwolle qualitativ überlegen iſt und Farben und Stoffe ermöglicht, die früher nicht hätten erzielt werden können. Selbſt⸗ verſtändliche Vorausſetzung iſt natürlich, daß die Stoffe ſachgemäß hergeſtellt worden ſind. Allen Ver⸗ arbeitern iſt eingeſchärft worden, daß ſie für die Ware, die ſie herſtellen, genau ſo verantwortlich ſind und verantwortlich gemacht werden wie irgendwann in früheren Zeiten. Es werde nicht zugelaſſen, daß der gute deutſche Rohſtoff diskreditiert wird durch einige wenige Fabrikanten, die Ausreden für eigene Un⸗ tüchtigkeit oder mangelnde Gewiſſenhaftigkeit ſuchen, oder die, um ihren Umſatz zu ſteigern, die Waren leichter und loſer und damit häufig minderwertiger herſtellen, als dies für den Gebräuchswert zuläſſig iſt. Abſchließend nahm Präſident Kehrl zu den Ge⸗ rüchten Stellung, Zellwolle vertrage das Kochen nicht. Das ſei natürlich vollkommener Unſinn. Alle Ware, die oft und viel gewaſchen werden müſſe, wie z. B. Gebrauchstiſchwäſche, Bettwäſche uſw. könne gekocht werden, ohne daß ſie Schaden leide. Es ſei zwar richtig, daß Zellwolle in naſſem Zuſtande eben⸗ ſo haltbar ſei wie Wolle, aber nicht— oder vielmehr noch nicht— ebenſo haltbar wie Baumwolle. Solange das noch der Fall ſei, dürfen ſtark in der Wäſche strapazierte Stoffe nur mit ſo viel Zellwolle herge⸗ ſtellt werden, daß irgendeine Verminderung der wah⸗ ren Qualität ausgeſchloſſen ſei. Kein Einzelhändler, der von einem zuverläſſigen Fabrikanten kauft, braucht Befürchtungen in dieſer Hinſicht zu haben. Und wenn kürzlich durch den Reichsausſchuß für volkswirtſchaftliche Aufklärung Waſchvorſchriften herausgegeben worden ſeien, ſo HANDELS- WIRTSCHAFT-ZEITIT TUNG der Neuen Mannheimer Zeitung hätten ſie mit Rohſtoffen überhaupt, oder Zellwolle im beſonderen, nichts zu tun. Sie ſeien vielmehr unter dem Motto herausgegeben worden:„Kampf dem Verderb!“ Es ſoll angeregt werden, daß alle Wäſcheſtücke, auch die aus Baumwolle oder Leinen, ſo vernünftig und ſchonend behandelt würden, wie es nach Art der Qualität notwendig ſei. Wenn trotz⸗ dem angeblich bei Wäſche hier oder da Zettel bei⸗ lägen, daß eine Garantie für die Waſchbarkeit über⸗ haupt nicht übernommen werden könne, alſo auch bei ſachgemäßem Waſchen nicht, ſo ſei das nur ein Beweis dafür, daß der betreffende Fabrikant ſich jeder Verantwortung entziehen wolle, die er nor⸗ malerweiſe für ſein Erzeugnis zu übernehmen habe. Zum Schluß fordert der Reöͤner die Hörer auf, ſich nicht an dem dummen Geſchwätz und der Ver⸗ breitung ſenſationeller Märchen, die von Böswilli⸗ gen erfunden werden, um Beunruhigungen zu ver⸗ breiten, zu beteiligen. Kein guter Deutſcher ſollte über ein Produkt ſchlecht reden, das eine Glanz⸗ leiſtung unſerer Chemie und unſerer Technik dar⸗ ſtellt, das eine Urſache des Stolzes für jeden Deut⸗ ſchen fein kann, und das den Beweis für deutſche Fähigkeit und deutſche Erfindungsgabe in immer zunehmendem Maße in der ganzen Welt erbringen wird, ein Produkt, das ſogar auf der Pariſer Welt⸗ ausſtellung mit vielen Preiſen ausgezeichnet wurde und dem heute ſchon Millionen deutſcher Arbeiter ein ausreichendes Einkommen verdanken, die ohne die deutſche Zellwolle zu unerträglicher Kurzarbeit gezwungen wären, Jeder, ob Verbraucher, Verkäufer oder Fabrikant ſollte ſeine Ehre darein ſetzen, mit⸗ zuarbeiten an der Verbreitung eines Rohſtoffes, der einen weſentlichen Anteil hat an der Erringung der deutſchen Rohſtoff⸗Freiheit. Das deuische Handwerk Landeshandwerksmeiſtertagung im Haus des deutſchen Handwerks— 7000 ausfuhrtreibende Handelsbetriebe— Ausfuhrförderſtelle in Stuttgart errichtet— Lehrlingsſtatiſtik Der Reichsſtand des deutſchen Handwerks führte im Haus des deutſchen Handwerks in Berlin eine Landes⸗ hand werksmeiſter⸗ und Beiratstagung durch, in der die Aufgoben des neuen Jahres beſprochen wurden. Aus dem Gebiet der Ausfuhrförderung wurde bekanntgegeben, daß der Reichsſtand ſich an der Leipziger Frühjahrsmeſſe mit 35 Gemeinſchaftsſtänden beteiligt, darunter auch zum erſten Male mit einem der Uhrmacher. Die Umſatzſteuerſtatiſtik für 1935 hat ergeben, daß es 7000 ausfuhrtreibende Hand⸗ werksbetriebe gibt, die ſchon damals eine Geſumtausfuhr von 135 Mill./ erzielt haben. Zu den beſtehenden Aus⸗ fuhrförderungsſtellen in Berlin, Leipzig, Homburg und München errichtet der Reichsſtand zwei neue in Düſſeldorf und Stuttgart. Die Auswirkungen des Großen Befähigungsnachweiſes und die Bedeutung des Handwerks als Arbeitsſchule der Nation würden durch folgende Zahlen beleuchtet: 1934: 28 000, 1936: 67 000 Meiſterprüfungen(davon früher 92 v.., jetzt 86 v. H. beſtonden); Zahl der Handwerkslehr⸗ linge 1933: 419 000, 1937: 618 000; auf einen Induſtrielehr⸗ ling kommen drei Handwerkslehrlinge; im Bauhondwerk gibt es 47 000, in der Bauinduſtrie 3000 Lehrlinge. Für die planmäßige Berufslenkung hat der Reichsſtand die erſte eingehende Lehrlingsſtatiſtik der deutſchen Wirtſchaft ge⸗ ſchaffen. Sie gibt genaue Außchlüſſe über den Lehrling⸗ beſtand in den Hondwerkskommerbezirken, und zwar auf⸗ geteilt nach Lehrjahren und einzelnen Berufen. Aus den Geſellenptüfungen der Reichsſtandorganiſation gehen jähr⸗ lich rund 125 000 ausgebildete Fachgruppenkräfte für die Wirtſchaft hervor. Damit die Handwerker, die ſich nach der Meiſterprüfung ſelbſtändig machen, ſich an den Stellen niederlaſſen, wo ſie gebraucht werden, hat der Reichsſtand ein Werk von Reichs⸗ und Bezirks⸗ und Ortsſtandorts⸗ karten in Angriff genommen, auf denen für jeden Beruf die Arbeitsmöglichkeit on den verſchiedenen Stellen ab⸗ geleſen werden konn. Das wird dazu mithelfen, für den hochgeſchulten Handwerker das Recht auf Arbeit zu ver⸗ wirklichen. Auf Grund der fachlichen Vorſchriften hat der Reichsſtand den Entwurf eines neuen Gewerbeverzeichniſſes aufgeſtellt; er enthält 143 Vollhandwerke, 231 Spezialhand⸗ werke und 91 Teilhandwerke, für die der Große Befähi⸗ gungs nachweis(alſo die Meiſterprüfung als Vorausſetzung der Niederlaſſung) gefordert werden muß. * Hofbräu A Bamberg und Erlangen, Bamberg. In der HV wurde über das laufende Geſchäftsjahr von der Verwaltung mitgeteilt, daß man mit dem bisherigen Ver⸗ lauf zufrieden ſein könne. Der bekannte Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1936/37. der nach einjähriger Pauſe die Wie⸗ deraufnahme der Dividendenzahlung mit 4 v. H. bringt, wurde angenommen. 0 * Breslauer Aetien⸗Malzfabrik, Breslau. In der wurde 5 Abſchluß zum 30. Auguſt 1937 genehmigt. Nach Abſchreibungen auf Anlagen von 28 127(31 308)/ und geringen anderen Abſchreibungen verbleibt einſchließlich 9377/ Vortrog ein Reingewinn von 10 358 J(i. V. 8342 Verluſt). Im Bericht wird ausgeführt, daß die Gerſten⸗ ernte als gut bezeichnet werden kann und mit einer langen Kampagne zu rechnen iſt. Die Geſellſchaft kann voll be⸗ ſchäftigen. Die Ausſichten für das laufende Geſchäftsjohr werden günſtig beurteilt. » Umwandlung der Korkenfabrik Eichhorn u. Meſter. Die Eichhorn u. Meſter Gmbß in Dermbach(Rhön), hat ihr ſeit 1856 beſtehendes und ſeitdem immer in Familien⸗ beſitz befindliches Unternehmen im Wege der Umwandlung auf eine neu gegründete offene Haudelsgeſellſchaft über⸗ tragen, die den Firmennamen„Eichhorn u. Meſter Erſte und Aelteſte Korken⸗ und Korkwarenfabrik Thüringens, Dermbach(Rhön)“ führt. Perſönlich haftende Geſellſchaf⸗ ter ſind Fabrikbeſitzer Otto Franke und Frau Helene Franke geb. Meſter in Dermbach. * Auflöſung der Deutſches Finanzierungs⸗Inſtitut Ach, Berlin, beabſichtigt. Das mit dem 30. September 1937 ab⸗ gelaufene Geſchäftsjahr der Ende 1932 im Rahmen der Aktionen zur Bereinigung der Bankenkriſe gegründeten Deutſches Finanzierungs⸗Inſtitut AG, Berlin, brachte keine weſentlichen Veränderungen. Angeſichts der fortſchreitenden Feſtigung der Geſamtwirtſchaft ſowie der ſtetig anhalten⸗ den Flüſſigkeit der Banken beſtand kein Anlaß zu einer weiteren Inanſpruchnahme des Inſtituts. Das Einbrin⸗ gungsguthaben hat ſich gegenüber dem Vorjahr nicht ver⸗ ändert. Bei einem Zinsertrag von 0,23(0,23) Mill. wird nach Abzug ſämtlicher Aufwendungen einſchließlich 112 299(95 252)/ Gewinnvortrag ein Reingewinn von 169 001(152 299)/ ausgewieſen, der nach Zuweiſung von 30 000„ an die geſetzliche Rücklage mit 139 001% vor⸗ getragen werden ſoll. Auf das Grundkapital der Geſell⸗ ſchaft von unv. 0 Mill./ ind nach wie vor 22,50 Mill. noch nicht eingezahlt. Den eigenen Wertpapieren von unv. 0,70 Mill. /, den kurzfälligen Forderungen von 734(7,26) und den Schuldnern von unv. 0,53 ſtehen Gläubiger von 0,75(0,74) Mill./ gegenüber. Rücklagen betragen 0,13 (0 08) und Rückſtellungen 0,02(0,02) Mill. /, Es beſteht die Abſicht, der HV die Auflöſung der Geſellſchaft vorzu⸗ schlagen. * Schwierige Lage der elſäſſiſchen Textilinduſtrie. Eine Verſammlung von Abgeordneten und Vertretern der wirt⸗ ſchaftlichen Körperſchaften mit dem elſäſſiſchen Induſtriellen⸗ verband beſaßte ſich mit der Lage der elſäſſiſchen Textil⸗ induſtrie. Der Direktor des Induſtriellenverbandes, H. Zuber, Mülhauſen, erklärte, daß durch die ſogenannten Sozialmaßnahmen und die Rohſtoffverteuerung eine Er⸗ höhung der Geſtehungskoſten um 50 v. H. bis 100 v. H. ein⸗ getreten ſei. Beſonders ſchlecht lägen die Verhältniſſe in der Stadt Mülhauſen, wo die Textilbelegſchaft von 12 009 auf 6 700 und die ausgezahlten Löhne von 96 auf 46 Mill. Franken innerhalb der letzten fünf Jahre zurückgegangen ſind. Die 1930 noch vorhandenen drei Stofſfdruckereien ſeien Mittag-Ausgabe Nr. 33 nun eine nach der anderen geſchloſſen worden. Der Preis⸗ kampf auf dem Inlandsmarkt, die ſteigende Einfuhr von Textilwaren und die geſunkene Kaufkraft der Eingeborenen⸗ Bevölkerung in den Kolonien trügen weſentliche Schuld an der ſchwierigen Lage, wozu noch der Ausfall des deutſchen und engliſchen Marktes hinzukomme. Als dringendſte Ret⸗ tungsmaßnahme wurde eine ſofortige Erhöhung der Zoll⸗ anſätze gefordert, da infolge der verſchiedenen Franken⸗ Abwertungen die jetzigen Tarife nur noch die Hälfte des Satzes von vor 18 Monaten ausmachten. Für den Kolo⸗ nialmarkt wurde die Einführung von Kontingenten gefor⸗ dert, für Marokko noch beſondere Schutzmaßnahmen gegen die japaniſche Konkurrenz. Waren und Märkte * Rotterdamer Getreidekurſe vom 20. Jan.(Eig. D Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Jan. 7,45; März 7,447 Mai, Juli 7,42.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilt Jan. 113,25: März 113; Mai 109,25, Juli 107,75. Liverpooler Baumwollkurſe vom 20. Jan.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß! Januor(35) 479; Febr. 482; März 484; April 487; Mai 490; Juni 491; Juli 493; Auguſt 495; Sept. 497; Okt. 500; Nov. 501; Dez. 502; Jan.(39) 505; März 507; Mai 509; Juli 5107 Okt. 513; Dez. 515; Tendenz ſtetig. Leinöluotierungen vom 20. Jan.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſagt Pl. per Jan. 12/16; Leinſaat Klk. per Jan. 15,0; Bombay per Jan. 15,25: Leinſoatöl loko 29,0 Jan. 28,1 Mai⸗Auguſt 28,0; Baumwollöl ägypt. 20,6; Baumwoll⸗St. ägypt. per Jan. 6/6. Neuyork: Terp. 35,5. Savannah: Terp. 30,5. * Großmarkthalle Handſchuhsheim. Gelberüben 5, Wir⸗ ſing—7, Lauch 14—16, Sellerie 10—13,—9, Spinat 810, Feldſalat 15—23, Roſenkohl 11—17, Zwiebern—9 Pfg. An⸗ fuhr gut, Nachfrage ſehr gering. In allen Erzeugniſſen großer Ueberſtand. vom Weinmarkt Rege Kaufabſchlüſſe in rheiniſchem Wein Der Zeit entſprechend iſt der erſte und zum Teil auch ſchon der zweite Abſtich bei dem 1937er Wein vorgenom⸗ men. Es zeigt ſich jetzt die ſehr beachtliche Qualität der 1937er Weißweine. Sie bauen ſich zu einer Güte aus, wie ſie in den letzten beiden Jahren nicht verzeichnet werden konnte. Vor allem darf man hierbei nicht die ſehr beacht⸗ Lichen Spitzengewächſe vergeſſen, welche der 1987er brachte. Auch die 1937er Rotweine ſind ſehr anſprechend. Durch die günſtige Witterung bedingt, bildete ſich ſehr viel Farb⸗ ſtoff in den blauen Trauben. Gute Kellerwirte konnten aus dieſem Leſegut Rotweine erzielen, die faſt keinen Deck⸗ rotwein benötigen. Man kann demzufolge einen großen Teil der 1937er Rotweine als ſelbſtändig bezeichnen. Auf Grund der vorzüglichen Güte der 1937er Weine iſt oͤie Nachfrage beim Winzer ſehr gut. Im Dezember und auch zu Beginn des neuen Jahres wurden viele Käufe ab⸗ geſchloſſen. Soweit noch Reſtbeſtände vorhanden ſind, kauft der Handel weiter gern 1936er. Im kommenden Monat finden die erſten Weinverſteigerungen im Rheingau ſtatt, bei denen vorwiegend noch ältere Jahrgänge zum Ausgebot kommen. Die Preiſe bewegen ſich in den ſeitens des Wein⸗ bauwirtſchaftsverbandes genehmigten Grenzen. „ Karlsruher Immobilien⸗ und Hypothekenbörſe vom 20. Jaunuar. Die zur Zeit gute Nachfrage nach Grundſtücken läßt auf eine Belebung der Umſatztätigkeit ſchließen, da auch das Angebot wieder reichlicher wird. Berliner amiliche Noflerungen Weixen märk. Berlin 7/7 212 Futterwz. Bl. 80 Hafer märk, Berl. 45/49 5 Erzengpr. 5. 4 158 Wintergerste ;eil. fr. Berl. märk. Sta. Roggen märk. 194 Geil. fr Berl... Welzenmehf 10 28,90 Braugerste ö märk. Stat... Erzeugerpr. 12 29.80 neu. frei Ber. ö 14 20.60 märk. Stat. 2 lnd'gerat fr. Bl. Roggenmehl] 22.25 gute, frei Berl märk. Stat...]Erzeugerpr. 12 22.35 märk. Stat. Futterg. 59/0 167 131 22.45 Viktoria⸗Erbſen.. 4. /88,.—[Serade lla. Kleine Erbſen.. 33.—/½5— Leinkuchen ab Hambgſ 18, B incl. 4,60 Futter⸗Erbſen... 24.—/5.— Erdnußkuchen ab Hbg 15,88 58.80 Peluſchken.—/29.— Erdnußkuchenmehl 17.88 Ackerbohnen 23. /4.50[ Trockenſchnitzel..74 Wicken deutſch.. 25,—½8,.— Svypabobnſchrot aßbg 15.58„.60 Futter 155 ab Stettin 15,98„ 5,50 Lupinen blau. 16./ 17. Kartoffelflocken Stolpf.. i. Leihſäck gelb.. 24.—/½5,— ab Berlin 5 Geld- und Devisenmarki Paris, 20. Januar.(Schluß amtlich), London 148.80 J Italien 158.65 J Stockholm 765.50 Neuyork 2978 Schweiz 688.50 ien 722 Belgien 80387 Kopenhagen 688 80 Berlin 1203.— Spanien Holland 1658.50 J Warſchau 58. London, 20. Januar.(Schluß amtlich). Neuyork 499.80 Liſſabon 110.13 Buenos Aires] 1600. Montreal 499.81 Helſingfors 228.0 Rip de Jan. 412.— Amſterdam 898.94 Prag 123.— Hongkong 17300 Paris 150.50 Budapeſt 2500.— Sch anghal 1/215 Vrüſſel 2954.50 Belgrad 214.— Nokohama 3— Italien 500.—] Sofia 403— Auſtralien 125. Berlin 1240.75[ Moskau 2589.— Mexiko 1800.— Schmelz 2152.75[ Rumänien 675.— Montevideo 2875.— Spanien 5 Konſtantin. 671.— Balparaiſo 1240 Kopenhagen 22.40 Athen 346,50 Buenos Stockholm 1939,87 Wien 258/.— auf London 1680, Oslo 1996,25 J Warſchau 268].— 1 Südafrika 100,12 elalle Hamburger Mekallnokierungen vom 20. Januar Kupfer Banca- u. Brief Geld Straitszinn Brieff Geld Brief Geld Sende(p. 100 Kg) 20.50 20.50 Januar 55.755574 54,0 J] Feinſilber(Rn per kg). 42.50 39.50 Februar 58,5 Feingold(RM per g) 284.79 Mürz 85.70 Alt⸗Platin(Abfälle) April 55.75 Circapr.(RM per g).10 20 Mai 55.70 Techn, reines Platin Juni 55,75 Detailpr.(RM per g)..10 3,55 Juli Auguſt Loco Abl. September Antimon Regules chineſ. Oktober per to)... 6517 80.2 November Queckſilber(Eper Flaſche) 1,75 14.75 Dezember Wolframerz chineſ. in en). 80.— * Der Londoner Goldpreis betrug am 20. Januar für eine Unze Feingold 139 ſh 7% d= 86,7420 /, für ein Gramm Feingold demnach 53,8685 Pence=.78882 l. * Weitere Steigerung der Weltgoldproduktion. Die Union Corporation Ltd. ſchätzt die Weltgoldproduktion im Jahre 1937 auf 35,4 Mill. Unzen. Das bedeutet einen neuen Höchſt⸗ ſtand und gegenüber 1936(32,96 Mill. Unzen) eine Zu⸗ nahme um 7½ v. H. Da über die ſowjetruſſiſche Produktion keine Zahlen vorliegen, ſind bei der Schätzung 6 Mill. Un⸗ zen für 1937 als mutmaßliche Produktion Sowjetrußlands angenommen worden. Neue Metallkurspreiſe. Laut Bekanntmachung KP 472 werden ab 21. 1. die Kurspreiſe für Zink um 0,50 l, Meſſingleg. um 0,75 /, Blei, Kupfer, Rotguß⸗, Bronze⸗ und Neuſilberleg. um 1/ ſowie für Zinn um 2/ je 100 Kilo ermäßigt. veröffentlicht am veröffentlicht a. am n 955„ 1%. in Kraft a un Kraft al de 100 ke 0. 21 E Alum. n. leg.] 13313 183-137 Branzeleg. 84—87 8388 do. Legier. 5861 58—61[Neuſilberleg. 5588 54% 57 Ble nicht leg. 207 220. 19.2. Nickel n. leg. 226 288246 Hartblei 22 24% 21—28¾.] Zink ſein 22% 2 Kupfer n. len.], 60 52½% 58—61½ do roh. 18/20, 1820 Meſſingleg.. 4/45 42 45. Zinn n. leg. 1242 2929 Rotguß leg. 650—62¼ 89-61 ½ ö Banka⸗Zinnl 244284 242282 NRhein-Mainische Abendbörse Behaupiei * Fraukſurt, 20. Januar. Der Abendbörſenverkehr geſtaltete ſich ruhig. Der Auf⸗ tragseingang hielt ſich in engſten Grenzen. Auf Baſis der Berliner Schlußnotierungen beſtand aber ſowohl ſeitens der Kundſchaft als auch des Handels eher kleine Nachfrage, ohne daß es aber zu nennenswerten Umſätzen gekommen wäre. Die Kurſe zeigten nur Abweichungen um Bruchteile eines Prozentes nach beiden Seiten. Etwas ſchwächer waren Rheinſtahl mit 144 nach 144,75. Kleine Erhöhungen hatten Verein. Stahl mit 113, Aoͤlerwerke Kleyer mit 115,25 und u. a. BMW mit 150. Die Mehrzahl der Kurſe kam in⸗ deſſen nominell zur Notiz. Am Rentenmarkt hatten öproz. Großkraft Mannheim zu 104(103,75) und 6proz. JG Farben zu 130,50 etwas Ge⸗ ſchäft. Kommunal⸗Umſchuldung waren mit 95,17% unp. Von Liquidationspfondbriefen gingen die beiden Fronkfur⸗ ter bei einigem Angebot im Hinblick auf die bevorſtehende Verloſung wieder bis 4 v. H. zurück, nachdem ſie mittags 5 v. H. erhöht waren. * Londoner Börſe vom 20. Januar. Die Börfſe eröffnete mit einer leichten Abſchwächung engliſcher Regierungs⸗ papiere. Man ſieht hierin teilweiſe eine Folge der Vor⸗ ausſagen über den Erfolg der kanadiſchen 10⸗Mill.⸗Pfund⸗ Sterling⸗Konverſionsanleihe, deren Bareinzahlungen näch⸗ ſten Mittwoch abgeſchloſſen ſein werden. Entſprechend der Theorie, daß die„goldgeränderten“ Werte gewöhnlich nach⸗ geben, wenn die Zeichner gezwungen werden, einen be⸗ trächtlichen Teil der Anleihe zu übernehmen, waren die Makler geneigt, die„goldgeränderten“ Papiere leicht ſchwä⸗ cher zu bewerten. Da heute Abwicklungstag war, waren die Umſätze des Vormittags nur gering. Jedoch gob das „Brüſſeler Pool“ umfangreiche Orders für ſein Lieblings⸗ Papier, Braſilian Tractions, die trotz dem flauen Morkt um„ Dollar auf 1224 ſtiegen. Elektro⸗Lux eröffnete um Je beſſer mit 8% Pfund Sterling. Schwediſche Zündhölzer waren um 4% Pence verbeſſert und ſtanden auf 25 Schil⸗ ling 1½ Pence. Die Hauptkennzeichen der gegenwärtigen Loge iſt der Umſtand, daß heute die Rethe der Generalverſammlungen der Großbanken begann, wobei man annimmt, daß die Vorſitzenden in ihren Anſprachen eine mehr oder weniger optimiſtiſche Note anſchlagen werden. Dieſe jährlichen An⸗ ſprachen werden von den Inveſtoren mit großem Intexreſſe verfolgt. Edwin Fiſher, der Vorſitzende von Vorclays, eröffnete die Reihe der Redner mit einer entſchieden in zuverſichtlichem Ton gehaltenen Anſproche, wenn er auch auf die Notwendigkeit einer Verbeſſerung der britiſchen Handelsbilanz hinwies. England müſſe alles verſuchen, um die Lücke zwiſchen den gewaltigen Importen und den geringeren Exporten zu verengern. Unter dem Einfluß dieſer optimiſtiſchen Anſprachen pflegen vor allem die In⸗ duſtriewerte erfahrungsgemäß anzuziehen. Die Deviſenbörſe eröffnete ruhig mit einer leichten Verbeſſerung des franzöſiſchen Frone. Chautemps erfreut ſich einer guten Preſſe in England, wenn man auch die Schwierigkeiten ſeiner Aufgabe nicht verkennt. * Obſt⸗ und Gemüſe⸗Großmarkt Weinheim. Aepfel 3 bis 19 Pfg. * Schweinemarkt Eberbach. Anfuhr 5 Milchſchweine und 6 Läufer. Verkauft wurden 4 Milchſchweine, das Paar zu 28—32. * Saateumarkt in Sütdeutſchland. Die Umſötze land⸗ wixtſchaftlicher Feldſagten waren lebhaft und entwickelten ſich weiterhin in ſtetig ſteigendem Umfange. Notklee⸗ zufuhren aus ſüddeutſchen Anbaugebieten blieben ſo veich⸗ lich, daß vor allem auch erhöhte Abſatzmöglichkeiten in andere deutſche Bedarfsgebiete gegeben waren. Das An⸗ gebot in Luzerne, Schweden⸗ und Weißklee deutſcher Her⸗ künſte bewegte ſich dagegen in engen Grenzen. Der erhöhten Nachfrage nach Grasſaaten konnte in ſeder Weiſe beſtens genügt werden, nachdem weitere Zufuhren aus In⸗ und Ausland verfügbar wurden. Runkelſagaten hatten normales Geſchäft, während Hülſenfrüchte nach wie vor vernachläſſigt blieben. g * Die Rübenernte in Baden 1937.— 48 v. H. größer als im Vorjahr. Bei der endgültigen Ermittlung der Rüben⸗ ernte Anfang Dezember 1937 wurden für Baden 135 000 To. Zuckerrüben feſtgeſtellt. Damit wurde der Vorjahresertrag um 47,8 v. H. übertroffen. Der Mehrertrag iſt neben der Erweiterung der Anbaufläche auf die Erhöhung des Hektar⸗ ertrags zurückzuführen, der im Berichtsjahre mit 328,5 Dz. gegenüber 288,4 Dz. in 1936 errechnet wurde. Auch der ſehr gute Vorjahrsertrag an Futterrüben wurde 1937 übertroſ⸗ fen. Die Ernte an Futterrüben in Baden beziffert ſich auf 1,368 Mill. Dz. gegenüber 1,136 Mill. Dz. in 1986; der Hektarertrag erhöhte ſich von 344,4 Dz. auf 406,8 Dz. An Kohlrüben wurden 1937 in Baden 13 000 To. geerntet gegen 9000 To. im Jahre 1936; der durchſchnittliche Ertrag je Hek⸗ tar erreichte 232,4 Dz. gegenüber 200,5 Dz. im voraus⸗ gegangenen Jahr. Gleich günſtig iſt auch die Ernte der Mohrrüben mit 5000 To. gegen 4000 To. im Jahr 1936 aus⸗ gefallen, wobei ſich der Hektarertrag von 204,7 Dz. auf 2520 Doppelzentner erhöhte, Frachfenmarki Duisburg-NRuhrori An der heutigen Börſe erſuhr das Geſchäft gegen geſtern keine weſentliche Aenderung. Die Bergfracht betrug heute 1,10& ab Ruhrhäſen und 1,30/ ab Kanal Baſis Mainz⸗ Mannheim. Die Tolfracht blieb unverändert, ebenſo der Bergſchlepplohn. Der Rotterdamer Schlepplohm blieb auf dem Satz von 10 Pf. ſtehen. Cageobabeudes Freitag, 21. Januar Nationaltheater: 15 und 20 Uhr„Der Reiter“. 1 Kunſthalle: 20.15 Uhr Vortrag von G. Harber⸗München über„Wohnungsbau und Siedlung als Kulturaufgabe“, Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz.. Roſengarten— Nibelungenſaal: 20.15 Uhr Muſikaliſche Feierſtunde Kͤß(Generalmuſikdirektor Prof. Abendroth, Leipzig, Nationoltheaterorcheſter Mannheim]. e Caſino, R 1, 1: 20 Uhr Vortrag von Dr. M. Bachem über „Frauenleiden“. ö Aula 4A 4, 1: 20.15 Uhr Lichtbildervortrag von F. Sachs über„Unſere einheimiſchen Bäume und Sträucher“, Plauetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors, Tanz: Parkhotel, Palaſthotel, Kabarett Libelle, Paloſtkafſee Rheingold. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Lichtſpiele: 5 Univerſum:„Tango Notturno“.— Alhambra:„Serenade“ — Schauburg:„Monika“.— Palaſt und Gloria:„Das große Abenteuer“.— Capitol und Scala:„Der Biberpelz“ Ständige Darbietungen a Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10 61s 12.0 und von 14.30 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. a Theatermuſenm, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und 125 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schwetzingen und ſe Theater. Sternwarte: Geöffnet von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr. 14 bis 1 Mannheimer Kunſtverein, U t. 1: Geöffnet von 10 ie und von 14 bis 16 Uhr Sonderausſtellung: Arnold Bal a Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 1. bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet 9 bis 18 und 15 bis 19. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und ven 4 6 Übr 5 8 Städtiſche Volksbücherel: Ausleihe von 16 bis 19.30 1 Leſehalle geöffnet von 10.30 bis 13 Uhr und von bis 21 Uhr.: 5 Leſehalle Neckarſtadt: Leſehalle geöffnet von 11 bis 19 Uh Städtiſche Muſikbücherei, I. 2. 5: Gebfinet von 10 bis und non 16 bis 19 Uhr 21. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 343 9 Hau; Leit der für B leiſtu ware W —— ö 8 A * 1 65 9 Frei 2. Januar 1938 NSDAP-Miffeilungen Aus partetamtlichen Bekanntmachungen entnommen Anordnungen der Kreisleitung 2 An ſämtliche Partei⸗ und Volksgenoſſen iters und des an anderen Tagen Kreis Dienstag und Freitag von der 's wird gebeten, dieſe Sprechſtun⸗ An ſämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Wir ma Januar 1938 bis allerſpäteſtens Händen ſein muß.— Die PA⸗ ls bis 29. 1. bei uns abgegeben ſein. Kreiskartei. Achtung, Funkſtelleuleiter! ., feſtgeſetzte Tagung der Funk⸗ 5 au; kam, d 24. 1. Erſcheinen Pflicht! daß die Propagandaleitung Ortsgruppen der NS DA p Nord. errungen Neueichwald. Nr 21. 1. Zalter u inen iſt unbedingt Pflicht. „ 20.30 Uhr, Appell ſämtlicher Gliederungen i 21.., 20.30 Uhr, Dienſtappell im Gaſt⸗ demſelben haben An ärter ſowie teilzunehmen. 20 Uhr, nd Warte der Uniformierte tuniformierte in Zivil mit Armbinde. Dienſtappell in der Turn⸗ le Käfertal. Es treten an: Stab, Zellenleiter, Blockleiter, ockhelfer, A zähliges Er die Walter und DAß und NS. Fendenheim⸗Weſt. 21. 1. Pol, Leiter, Walter und Warte der Alten Schützenhaus“. Erlenhof. 21.., 20 Pfli, lung im Lo„Flora“, Lortzingſtraße. Voll⸗ Mitglieder 20 Uhr, in der„Har⸗ rtsgruppen nehmen im Laufe des heutigen Tages em Kreispropagandaamt in Empfang. fämtliche Pol. Warte im Dienſt⸗ im 20.15 Uhr, Pflichtmitgliederverſamm⸗ Exlenhof. 23..,.15 Uhr, haben ſömtliche Pol. Leiter ldienſt nrbinde. Platz des 30. Januar. Pflichtmitgliederverſamm Städt. Leiham Leiter, Walter ſchaft haben zu erſe leitern. Es ſpricht Neckarſpitze. 21. im großen Saal der Böhler über:„2 das kommende Kamp teigenoſſen, Par gehörige der Gl bände. Anſch Anwärter ſowie die jenſtanzug, Rheinau. 21. lung im„Badiſch Pflicht für P Warte der Reintor. NS V. D appell(Dienſton Wohlgelegen. Leiter vor der Wallſtadt. 21. platz. Anzutre wärter ſor Geſchä Uniform. Zivil mit führung im„Pflug“:„Verräter“. Schriesheim. 21.., 20.30 Uhr, Mitgliederverſammlung im Saale„Zur Schriesheim. 23. 1. 2 ert im Saale „Zum Adler“. Kapelle der NS⸗Frauenſchaft 1. Lindenhof. 21.., 20 Uhr, Beſpreck der Zellenfrauen⸗ Singen im i 15 Uhr, nehmen die Frauen an der AP im Wartburg leiterinnen, anſchli Rheintor. 21.., 2 Mitgliederverſammbung der 9 F 4, ra, teil. Feudenheim. 21.., 31 Zellenfrauenleiterinnen ſchäftsſtelle der NSDAP, — 2 eiträge Hauptſtraße 48, ab. Zeitung/ Mi * Deutſches E inenbeſprechi Humboldt. 1 30 Jahr Koloſſe Bann 171, GA⸗Stelle. 8 Al be 60 geter efolgſ N 5 G Mädelgruppenführerinnen. auf der Verwaltung 1 ere M⸗lntergau. Le N um, Walodhofſft en bete 1 u wollen, können ſich ebe laut Bannbeſehl 1/38 iſſen ſind. Anmeldungen ſchriftlich oder diens⸗ der GA⸗Stelle, Zimmer 66, raße reten id Gebre teiligen, au, Alle J Wes 8 wollen, nzöſiſchen gen. die 20 U Wint 0 Ka 9 Gru Torniſter ſchon am Freitagabend mit. rad hat, bringt auch dieſes mit. gegen bar(20 Pfg.) von 18—20 ehmen die Fra müſſen ſich an bcer kenner Us hr, erdienſtuniform aufgehoben. rten für den 0 ppenführerinnen italieniſchen Diejenigen Kameraden, die che eines Volkes an den Arbeits⸗ Uhr in nen an mlung der NSDAp im„Goldenen 2 20 Uhr, Stab⸗ und Amtswal⸗ ung im Kaſino, R 1. Erſcheinen iſt Pflicht. ., 20 Uhr, kommen die Frauen und Mä⸗ zum Heimabend der Jugendgruppe ins Alle Jungen, die dieſes Jahr eine den be⸗ Ar⸗ tbernen als im tritt die Geſogſchaft an. Be⸗ Märchen⸗ bholen. bringen Wer ein Fahr⸗ Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Nheinſtr. 3 Berufserziehungswerk der Deutſchen Arbeitsfront Ant ein neuer s hierfür Hrga: gen —— Samstag Januar.11 Uhr r 22. PII Bl Ludwlgshafen am Rhein gubildums-Nesken- Pe des KarmevelVereins, heinschanze Mitglieder Mk..— Nichtmitglieder Mk..50 Votverkeuf: Zigarrenh. Dreher, a. d. Planken, Tattersall-Klosk Schleicher PECTO bewährt und la sllen Apotheken zu heben, Notmelſlssche RM.5 Verlangen Sſe ausdfücklich Ayer pPectorel RAL. ie 7 6 werden noch mit u. Januar, 19 Uhr, Wer will Wellerzahlen? Wenig Phoenix- g Nähmaschine Garantie, preisw. gütnſtigen Zahlungsbedin⸗ gungen. eſond zu gebr. S81¹ PRoenix- Nähmaſchinen N 4. 12. Billig zu verkf.: Schrank 1emaill. Bettſtelle 2 Kommoden und verſchied. Küchen. möbel. Anzuſ. zwiſchen —10 Uhr und 14—15 Uhr. 481 Richard⸗Wagner⸗ Straße 45. 2 Tr. Lest die Maz! 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Es ſpricht Dipl.⸗IJ Neukonſtruktion und Gri Flach⸗ und Tiefdruckmaf a liche Berufskameraden an d d. end ſin Kraft durch Freude Mannheimer Volkschor Achtung, getrennte Proben! Montag, 24. bis 21 Uhr, nur Frauen; Mittwoch, 26. Januar, 21.30 Uhr, nur Männer. 1 daß It Jaß famt 8 Januar, 19.80 20 bis Die Bunudesgruppe des Bundes heimattreuer Schleſier Mannheim⸗Ludwigshafen hält mit den Untergruppen Frankenthal und Speyer am Sonntag, dem 23. Januar, abends 7 Uhr, im großen Saal des Warthurghoſpiz, F 4 Nr.—9(Halteſtelle Marktplatz), ſein Winterfeſt mit Fahnenweihe ab, zu dem alle Landsleute und ſon⸗ ſtige Freunde des Schleſierbundes herzlich eingeladen ſind. Hunderktauſende ſſelfer ehen freſwillig la der Front des Wiw. SelbRverſtändlich iſt innen dieſes Opfer! So untag Jubiläu Eſntritt: numetierte Plätze Mk. 2, unnumerlerte Plätze Mk..50 u. 1. Vorverkauf: Zigerrenh. Dreher, a. d. Planken, Tattersall-Klosk Schleſcher 23. Palau Ludwigshafen am Rhein ms- Prunksitzung des Karnevalverein, Rheinschenze 58.6 Mou. Dona 4 lie Dritte Auorderung zum Umtausdi vom. in Der geordnet „Auf Grund des Aktiengeſetzes §8 1 und 2 in Düſſeldorf: in Frankfurt a..: in Leipzig: in Ludwigshafen/ Rh.: in Mannheim: in Saarbrücken: unter Beifügung ein in doppelter Ausfer zum Umtauſch den genannten Stellen koſtenlos zur Verfügung geſtellt. Gegen je fünf Aktien, lautend über RM. 20.—, mit Gewinnanteil⸗ ſcheinen Nr. 2 u. ff. und dem Erneuerungsſchein wird eine neue Aktie über Reichsmark 100.— mit Gewinnanteilſchein Nr. 2 neuerungsſchein ausgegeben werden. Eingereichte Aktien, welche die zum Erſatz durch eine neue Aktie nötige Zahl nicht erreichen, Verwertung für Rechnung des Beteiligten zur werden, von den Einreichungsſtellen zum jeweiligen amtlichen Berliner Börſenkurs übernommen. die Verwertung von Spitzenbeträgen, Die Aushändigung der neuen Aktien über RM. 100.— erfolgt als⸗ bald gegen Rückgabe der über die eingereichten Aktien ausgeſtellten nicht übertragbaren Empfangsbeſcheinigung bei welche die Beſcheinigung ausgeſtellt hat. aber nicht verpflichtet, die Legitimation des Vorzeigers der Empfangs⸗ beſcheinigung zu prüfen. erhaltenen Formblätter gereicht werden, und ſofern ein Schriftwechſel nicht verbunden iſt, erfolgt der Umtauſch für die Aktionäre koſtenlos. Die über RM. 20.— lautenden Aktien, die trotz der vorſtehenden Aufforderung nicht bis ſpäteſtens 31. März 1938 einſchließlich zum Umtauſch eingereicht worden ſind, geſetzes für kraftlos erklärt werden. Gleiches gilt für ſolche eingereichten Aktien zu RM. 20.—, welche die zum Erſatz für neue Aktien zum Nennbetrag von RM. 100.— er⸗ forderliche Zahl nicht erreichen und nicht bis zu dem genannten Zeit⸗ punkt zur Verwertung für Rechnung der Beteiligten zur Verfügung geſtellt worden find, ſowie für die Aktien à RM. 20.—, die auf die im Dezember 1935 für kraftlos erklärten alten Aktien a RM. 200.— entfielen und beim Amtsgericht Mannheim für Rechnung der Inhaber der alten kraftloſen Aktien a RM. 200.— hinterlegt wurden, ſofern die hinterlegten Aktten bis zum 31. 3. 1938 nicht erhoben und zum Umtauſch eingereicht worden ſind. Die an Stelle der für kraftlos erklärten Aktien auszugebenden neuen Aktien werden unter Befolgung der geſetzlichen Beſtimmungen veräußert. zur Verfügung gehalten oder hinterlegt werden. Mannheim, den 23. Dezember 1937. Brown, Boveri E. Cie. Schnetzler al 1 Tauben der über DNA 20.— laufenden Aktien 5 vom 30. Januar 1937 und der 2 der erſten Durchführungsverordnung zum Aktiengeſetz 9. 1937(RGBl. 1 Seite 1026] müſſen unſere über RM. 20.— lautenden Aktien umgetauſcht werden. 1 Für je fünf über RM. 20.— lautende Aktien über Reichsmark 100.— lautende Aktie ausgegeben. Wir fordern hiermit unſere Aktionäre, ö lautende Aktien beſitzen, auf, die über RM. 20.— lautenden mit den Gewinnantetlſcheinen Nr. 2 u. ff. und dem Erneuerungs⸗ 77 102 ſpäteſtens 31. März 1938 einſchließlich erlin: wird eine neue 20. welche über Ran N ktien 1 bei der Dresdner Bank, bei dem Bankhaus Mendelsſohn& Co., bei der Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft Aktien⸗ geſellſchaft, bei der Commerz⸗ und Privat ⸗ Bank Aktien⸗ . geſellſchaft, bei der Deutſchen Bank, bei dem Bankhaus B. Simons& Co., bei der Dresdner Bank in Frankfurt a.., bei der Deutſchen Bank Filiale Frankfurt/., bei der Mitteldeutſchen Eredit⸗ Bank, Nieder⸗ laſſung der Commerz⸗ und Privat⸗ Bank Aktiengeſellſchaft, hei der Metallgeſellſchaft Altiengeſellſchaft, bei dem Bankhaus Georg Hauck& Sohn, bei der Dresdner Bank in Leipzig, bei der Allgemeinen Deutſchen Credit⸗Anſtalt, bei der Commerz⸗ und Privat ⸗ Bank Aktien⸗ geſellſchaft, Filiale Leipzig, bei der Deutſchen Bank, Filiale Leipzig, bei der Dresbner Bank, Filiale Ludwigs⸗ 5 hafen a. Rh., 5 bei der Deutſchen Bank, Filiale Ludwigs⸗ hafen a. Rh., bei der Dresdner Bank, Filiale Mannheim, bei der Commerz⸗ und Privat⸗ Bank Aktien⸗ geſellſchaft, Filigle Mannheim, bei der Deutſchen Bank, Filiale Mannheim, bet Gebr. Röchling, Bank bei der Dresdner Bank, FFiliale Saarbrücken es arithmetiſch geordneten Nummernverzeichniſſes fertigung während der üblichen Geſchäftsſtunden einzureichen. Einreichungsformblätter werden von u. ff. und Er⸗ werden, ſofern ſie der Geſellſchaft zur Verfügung geſtellt Die Stellen ſind bereit, den Zukauf oder ſoweit möglich, zu vermitteln. derfenigen Stelle, Die Stellen ſind berechtigt, Umtauſch iſt für die Aktionäre börſenumſatzſtéuerfrei. Für die mit dem Umtauſch verbundenen Sonderarbeiten wird die übliche Proviſion berechnet; ſofern jedoch die Stücke nach der Nummernfolge bei den vorgenannten Stellen unter Benutzung der dort unmittelbar am zuſtändigen Schalter ein⸗ mit der Einreichung werden gemäß 8 179 des Aktien⸗ Der Erlös wird nach Abzug der Koſten den Beteiligten V0 Akflengesellscheft Hammerbacher r Schöpfer Ihre Partner: Mus! Fr von, Es spielen: Nummer 33 WIIIy Forsit's Serenade Eine junge Wiener Schauspielerin, artiger Reiz das Schönste erwarten lassen, HIIde Krahl Albert Maifersfſock Hans Junkertmann— ETER „Die goldene Sieben“ 25 Im Vorprogtamm: „Elbestadt bel Nacht“ Jugendliche Anfangszeiten: ArHANBRA Maskerade, uneuestes Werk und damit wieder ein Erlebnis besonderet Artl „Mazurka“,„Allotria“,„Burgtheater“ bringt Fritz Odemar— KRE U DER 4 nicht .10, 2z ug e .45, deren Begabung und eigen- spielt die Hauptrolle: Igo Sym E. v. Winterstein undd ihre Symphoniker — 0 S2 33.. 1 Neueste Fox-Wochenschau und Kulturfilm: lassen! .20 Uhr 4 9 Darsteller: spät the Mutterglück Neue Mannheimer Zeitung“ Inne Iren a kampꝑft um ihr Rind Der lebens roman einer Künstlerin Mittag⸗ Ausgabe Maria Andergast als berühmter Fümstar— eine Frau, die beinahe au jand. IVVan Pefrovich als großer lugenteur— ein liebevoller Vater, ſür den alles auf dem Spiele steht. Carmen Lahr mann die entzückende kleine Sprecherin Shirley lemples- eils kleine HAonika, um dite sich alles dreht. Große Künsfler gesfalfſen in diesem Film einen ergreifenden Sioff zu einem nachhalſigen Erlebnis! Elm:„Wie werden K Der große Erfolg! Zum 5. und 6. Male Morgen Samsſag u. Sonniag 1 zwe besondere komm!!! Affing! Acefufung! „Der Tiger von Eschnapur“ Ein Höhepunkt der diesjährigen Filmsaison! Das ist die freche jene junge, im Hinterhaus“ gelacht haben! ihre sind in die lustige Spitzbubengeschichte „Der Biber elz“ 3 9D nach der gleichnamigen Diebeshomödte von W Hauptmann verwickelt! Da geht es freilich drollig genug zu, denn es sind ferner auch 1 * Adelheid ein Früehtehen, das es lausſdiek hinter den Ohren hat! Wir kennen Sie als Rotraut RIcHTER humoroolle Der- stellerin, uber die wr seit., Hrech schon Tränen Ste und „ehrbare Frau Mama Ida Wüst Sabine Pe fers Ex nSsI Waldow, F. Odemar— daran beteiligt! 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