2 2 1* ee eee * 5 — 5 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pig Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgebol:.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr 63, W Oppauer Str. 8, Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend Monat enfolgen. Reue Mannheimer d. Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: N 1, 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 P. ung Anzeigen ennig, o mam oreit gamilien⸗ und Klei; etſe. Allgemein gültig tſt die el Zwangsvergleichen oder Konkurs. s gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen Gaben, an beſonderen Plätzen und für fernm be Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe Au. B Montag, 24. Januar 1938 140. Jahrgang Nr. 37 3000 Amerikaner bei den Sowielſpanſern! Waſſer für Amerikas trockenste Wüſſte Die Helfershelfer Valentias Intereſſante Dokumente— Neue Höhen bei Teruel erſtürmt dnb. Salamanca, 23. Januar. Wie der Front⸗Berichterſtatter des Hauptquartiers mitteilt, wurden bei gefallenen Angehörigen der bol⸗ ſchewiſtiſchen Miliz Exemplare einer bolſchewiſtiſchen in ſpaniſcher und engliſcher Sprache gedruckten „Frontzeitung“ gefunden. Darin wird u. a. auch ge⸗ meldet, daß zwei Engländer, die der 15. Brigade an⸗ gehörten, wegen Fluchtverſuchs erſchoſſen worden ſeien. Die nationalſpaniſchen Behörden haben neue intereſſante Einzelheiten über die Zuſammen⸗ ſetzung der ausländiſchen Söldnerhaufen auf bol⸗ ſchewiſtiſcher Seite erhalten. Danach ſtehen auf ſowjetſpaniſcher Seite auch 3000 Nordamerikauer, die eine geſchloſſene Einheit biden. Dem Stab gehören drei nordamerikaniſche und ein engliſcher Offizier an. Neue nationale Erfolge bei Teruel dnb. Salamanca, 23. Januar. Nach dem nationalen Heeresbericht wurde die Schlacht an der Teruel⸗Front nördlich und ſüdlich des Turia⸗Fluſſes fortgeſetzt. Dabei konnten neue Stellungen beſetzt werden. Der Gegner ließ bei der Flucht zahlreiche Tote und etwa 100 Gefangene ſo⸗ wie viele Maſchinengewehre und Munition zurück. — Wie ermittelt werden konnte, wurden insgeſamt zwei Brigaden aufgerieben, die die Bolſchewiſten erſt in den letzten Tagen als Verſtärkung erhalten hatten. Ergänzend wird mitgeteilt, daß die National- truppen die Höhen 1022 und 1028 beſetzen konnten. Roter Truppentransport vernichtet — Saragoſſa, 23. Januar.(U..) Nach hier vorliegenden Berichten iſt es nationa⸗ liſtiſchen Bombengeſchwadern gelungen, auf der Landſtraße Huesca—Monflorite in Nord⸗Aragon einen großen Truppentransport der Barcelona⸗ Streitkräfte faſt völlig zu vernichten. Da ihnen weder gegneriſche Flugzeuge noch Flak⸗Batterien entgegentraten, konnten die nationaliſtiſchen Bomber nach Abwurf ihrer Bomben ungeſtört tief auf den aus 200 Laſtkraftwagen beſtehenden Transportzug heruntergehen und die Wagenbeſatzungen minuten⸗ lang mit vernichtendem Maſchinengewehrfeuer be⸗ ſtreichen. 3000 Mann der Barcelona⸗Milizen ſollen bei dieſem Luftangriff den Tod gefunden haben. Der 130 Kilometer lange All-Amerika⸗Kanal, derlängſte künſtliche Waſſerlauf auf der weſtlichen Halbkugel der Erde, iſt bis auf wenige Kilometer fertiggeſtellt. Erwird das vom Boulderdamm geſtaute Waſſer des Kolorado⸗ fluſſes durch Amerikas ödeſten Londſtrich in Südkalifornienführen und ihn bewäſſern. Die Rede des Führers bei der Eröffnung der Architektur-Ausſtellun g: „Dieſe Bauten ſtehen für die Ewigkeit „Mögen Sie daraus die Größe einer Zeit ermeſſen, die Sie das Glück haben mitzuerleben“ — München, 22. Januar. Bei Eröffnung der großen Architekturausſtellung in München hielt der Führer eine Rede, in der er u. a. ausführte: Jede große Zeit findet ihren abſchließenden Wert⸗ ausdruck in ihren Bauwerken. Wenn Völker große Zeiten innerlich erleben, ſo geſtalten ſie dieſe Zeiten auch äußerlich. Ihr Wort iſt dann überzeugender als das geſprochene: es iſt das Wort aus Stein! Das Verſtändnis der Mitwelt großen ſchöpferi⸗ ſchen Werken gegenüber pflegt meiſt nicht gleichen Schritt zu halten mit der Entſtehung dieſer Werke. Es mögen oft Jahrhunderte vergehen, ehe die Größe einer Zeit auch in der ſichtbaren Dokumentierung durch ihre Bauwerke verſtanden wird. Was dieſe Ausſtellung ſo bemerkenswert erſchei⸗ nen läßt, iſt folgendes: J. Zum erſtenmal überhaupt wird eine ſolche Aus⸗ ſtellung in dieſem Umfange der Menſchheit gezeigt! 2. Dieſe Ausſtellung ſteht an der Wende einer Zeit. In ihr dokumentiert ſich der Beginn eines neuen Zeitalters. 3. Seit der Entſtehung unſerer Dombauten ſehen wir hier zum erſten Male eine wahrhaft große Architektur ausgeſtellt, das heißt eine Ar⸗ chitektur, die ſich nicht ſelbſt verbraucht im Dienſt kleiner Alltagsaufträge und Bebürf⸗ Riſſe, ſondern eine Architektur, die über den Alltag und ſeine Bedürfniſſe weit hinausreicht. Sie kann beanſpruchen, der kritiſchen Prüfung von Jahr⸗ tauſenden ſtandzuhalten und für Jahrtauſende der Stolz des Volkes zu ſein, das dieſe Werke geſchaf⸗ fen hat. 4. Es werden daher hier keine Projekte ausge⸗ ſtellt, ſondern Sie ſehen hier Pläne, die teils ſchon in der Verwirklichung begriffen ſind, teils vor ihrer Verwirklichung ſtehen. Alles aber iſt für die Ver⸗ wirklichung beſtimmt und wird verwirklicht werden. 5. Was Sie hier ſehen, iſt nicht das Ergebnis der Arbeit weniger Wochen oder Monate, ſondern das Ergebnis einer zum Teil jahrelangen Anſtrengung, nur daß ſie ſich nicht vor den Au⸗ gen der Oeffentlichkeit zeigte. Denn es iſt national⸗ ſozialiſtiſcher Grundſatz, mit ſchweren Problemen nicht vor die Oeffentlichkeit zu treten, um ſie dar⸗ über diskutieren zu laſſen, ſondern ſolche Pläne erſt vollkommen zur Reife zu bringen und ſie dann dem Volke vorzulegen. Es gibt Dinge, über die nicht diskutſert werden kann. Dazu gehören alle Ewig⸗ keitswerke. Wer könnte ſich vermeſſen, an das Werk der ganz großen gottgeſegneten Naturen ſeinen kleinen Alltagsverſtand anlegen zu wollen! Die großen Künſtler und Baumeiſter haben ein An⸗ recht, der kritiſchen Betrachtung kleiner Zeitgenoſſen entzogen zu werden. Ihre Werke werden endgültig beurteilt und bewertet von Jahrhunderten und nicht von der Einſicht kleiner Tageserſcheinungen. Dieſe Ausſtellung iſt aber auch deshalb bemer⸗ kenswert, weil in ihr eine Reihe neuer Namen zum erſten Male der Nation bekannt werden. Der neue Staat hat auch hier das Glück gehabt, neue Verkör⸗ perer ſeines künſtleriſchen Wollens zu finden, und — glauben Sie mir— dieſe Namen, die heute noch vielen Deutſchen unbekannt ſtnd, werden einmal z um Kulturſchatz der deutſchen Nation gehören! Und vergeſſen Sie nicht: In dieſen Stunden wird vor den Augen der breiten Oefſentlichkeit zum erſten Male der Vorhang weggezogen vor Werken, die be⸗ ſtimmt ſind, nicht Jahrzehnten, ſondern Jahr⸗ hunderten den Stempel aufzuprägen! In dieſem Augenblick ſoll über Sie jene Weihe Japan gibt ſich keinen Flluſionen hin: Boreilmachung für einen lüngeren Krieg! Japans ganze Finanzgebarung und Rohſtoffwirtſchaft werden auf Krieg eingeſtellt Tokio, 23. Januar.(U..) Wie Finanzminiſter Kaya im Parlament erklärte, ſei es notwendig, die Finanzgebarung des Landes auf einen längeren Kampf mit China einzuſtellen. Auch die Rohſtoffverteilung werde auf eine neue Grundlage geſtellt werden müſſen, um die Verſor⸗ gung der Armee mit dem notwendigen Kriegsmate⸗ Die fünſſtreifige Flagge der neuen chineſiſchen Regierung ſah man zum erſtenmal am Heck eines Dompfers bei der Einfahrt in den Hafen von Yokohama.(Atlantik, Zonder⸗Multiplex⸗K.) rial zu ſichern. Die Regierung werde dafür ſorgen, daß die Währung ſtabil bleibe. Die wirtſchaftliche Kraft Japans ſei durch die Kämpfe in China nicht erſchüttert worden, und es beſtehe in dieſer Hinſicht kein Grund zu Befürchtungen, ſo lange auch die Kämpfe in Ching andauern würden. Erfolge gegen Freiſchärler dub Schanghai, 23. Januar. Japaniſche Operationen gegen chineſiſche Frei⸗ ſchärler bei Puntung zwiſchen dem Jangtſe und dem Wangpu ſchreiten japaniſchen Berichten zufolge zu⸗ friedenſtellend fort. Dabei wurden mehrere Plätze beſetzt, ſo Fengtſchiang, Lokawei, Nanwei und Tſchuanſcha. Bei Nanwei kam es zu einem Gefecht mit 1000 Chineſen, wobei dieſe 300 Tote hatten. Italiens Bevölkerungspolitik — Rom, 22. Januar.(U..) Nach den ſoeben veröffentlichten Berichten kann die Bevölkerungspolitik Muſſolinis auf erfreuliche Erfolge zurückblicken. Im letzten Jahre nahm im Vergleich zu 1936 die Zahl der Eheſchließun⸗ gen um faſt 20 v H. zu, während die Geburten⸗ rate um 22.2 auf 22.7 pro Tauſend der Bevölke⸗ rung anſtieg. Leider iſt auch die Todes rate von 13.6 auf 14 angeſtiegen. Die Bevölkerungszunahme im Jahre 1937 belief ſich auf 375 000, hat alſo die 400 000, die von Muſſolini erſtrebt wird, noch nicht ganz erreicht. Wichtiger aber iſt, daß es gelang, die ſtändige Abnahme des Geburtenüberſchuſſes zum Stillſtand zu bringen und gegenüber 1936 ſogar eine Zunahme zu erzielen. 5 (Weltbild, Zander⸗M.) kommen, die in den„Meiſterſingern“ ſo ſchön empfun⸗ den iſt:„Ein Kind ward hier geboren.“ Es ſind hier architektoniſche Leiſtungen, die in ſich einen Ewigkeitswert tragen und die nach menſch⸗ lichen Maßſtäben ewig ſtehen werden, feſt und unerſchütterlich, unvergänglich in ihrer Schön⸗ heit und in ihren harmoniſchen Maßen. Dabei ſtellen weder Berlin noch München hier die großen Pläne aus, die der Ausgeſtaltung dieſer Städte dienen. Sie ſollen erſt dann vor der Oef⸗ fentlichkeit enthüllt werden, wenn ihre Planung im großen als abgeſchloſſen gelten kann. Von den Werken, die hier ausgeſtellt ſind, gelten ſchon in unſeren Augen als Werke für die Ewig⸗ keit die Bauten von Nürnberg, das Stadion, die Kongreßhalle, das Märzfeld und das bereits voll⸗ endete Zeppelinſeld. Von Hamburg ſehen Sie hier zum erſten Male die Elbhochbrücke, die in ihrer Ge⸗ ſamtwertung als das gewaltigſte Brücken⸗ werk der Welt angeſprochen werden kann. Von Berlin im weſentlichen nur ein neues großes Werk, den Lufthafen. Auch der neue Münchener Lufthafen iſt ſchon ausgeſtellt. Koc und Arbeitsfront zeigen das Seebad auf Rügen und die neuen Koͤß⸗Dampfer. Von Weimar ſehen Sie das Modell der großen Um⸗ geſtaltung dieſer Stadt und vom gleichen Architekten eine große Ordensburg. Die Wehrmacht zeigt, daß ihre Bauten heute jenen Typ verloren haben, der früher vielen ſchlechten Häuſern den Titel„Kaſernen⸗ bau“ eintrug Luftwaffe, Heer und Marine äußern hier ihre Einſtellung zum neuen Staat auch in ihrer Architektur. Das Kunſtgewerbe hat ſich dieſen Leiſtungen ebenbürtig angeſchloſſen. Wenn ich Sie nun bitte, dieſe Ausſtellung zu beſichtigen, dann ſpreche ich die Hoffnung aus, daß Ihnen Hunderttauſende deutſcher Volks⸗ genoſſen nachfolgen werden, um hier in ſich das aufzunehmen, was in Deutſchland geplant iſt und geſchaffen wird. Mögen Sie daraus die Größe einer Zeit ermeſſen, die Sie das Glück haben, miterleben zu dürfen. In dieſem Sinne eröffne ich dieſe heutige Aus⸗ ſtellung. Der Führer ehrt Prof. Trooſt adnb. München, 22. Jan. Am Jahresgedenktag des Todes von Profeſſor Paul Ludwig Trooſt legte im Auftrag des Führers Gaupropagandaleiter Karl Wenzl einen großen Lor⸗ beerkranz an der Grabſtätte des großen Baumeiſters des Dritten Reiches nieder Im Namen des Gauleiters und Staatsminiſters Adolf Wagner, des Staatskommiſſars für das Haus der Deutſchen Kunſt, widmete NSͤeiK⸗Standartenfüh⸗ rer Oberhuber Profeſſor Ludwig Trooſt ebenfalls eine prachtvolle Kranzſpende. Staatsſekretär Hauke zweiter Vizepräſident der Reichskulturkammer. Der Präſident der Reichskul⸗ turkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, hat den Staatsſekretär im Reichsminiſterium für Volks⸗ aufklärung und Propaganda, Pg. Karl Hanke, unter gleichzeitiger Berufung in den Reichskulturſenat, zum zweiten Vizepräſidenten der Reichskulturkam⸗ mer ernannt. 2. Seite/ Nummer 37 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 24. Januar 1938 Der neue Kurs in Rumänien: Goga über Judentum und Volſchewismus Eindeutige Erklärungen des rumäniſchen Miniſterpräſidenten- Loyale Achtung der Minderheitenrechle dnb. Bukareſt, 22. Januar. Miniſterpräſident Octavian Goga gewährte dem Bukareſter Vertreter des Deutſchen Nachrichtenbüros eine Unterredung. Einleitend ſprach der Miniſter⸗ präſident über die freundſchaftlichen Bezie⸗ hungen zwiſchen Rumänien und Deutſch⸗ land und betonte den feſten Willen feiner Regie⸗ rung, alles zu tun, um dieſe Beziehungen zu fördern und zu vertiefen. Dann erklärte er:„Die national⸗chriſtliche Regie⸗ rung konnte nur für die eine Ueberraſchung ſein, die nicht mit der Entwicklung der rumäniſchen Politik auf dem laufenden waren. Seit Jahren wächſt in Rumänien eine nationaliſtiſche Bewegung. Sie iſt ein Ausdruck des Volkswillens. Aus zwei wichtigen Beweggründen iſt ſie erwachſen: einerſeitgs war es der allgemeine Ekel vor dem abſcheulichen Syſtem der unehrlichen und ohn⸗ mächtigen Demokratie, die nichts zu ſchaffen vermochte, weil ſie in ihrem Blute das Gift des Politiſierens hatte. Sie hat ledig⸗ lich die Kräfte der Nation entzweit und verfeindet. Andererſeits ſahen wir uns in dieſen Zeiten der Kriſe 5 einem Einfall ungebetener Gäſte gegenüber, in ihrer Geſamtheit faſt nur Jer die Grenze gekommene Juden. Alle, die glauben, daß unſere jüdiſche Frage nur ein wirtſchaftliches Problem iſt, unterliegen einem Irrtum. Es iſt wahr, daß die Juden in Rumänien mit Hilfe des internationalen Kapitalismus und durch ihre genügſam bekannten Methoden, durch die Ausnutzung der Schwäche der Regierungen und in⸗ folge der zu weit gehenden rumäniſchen Duldſam⸗ keit nach und nach ein unerträgliches Ueber⸗ gewicht in Induſtrie, Bankweſen und Handel er⸗ obern konnten. Das Problem beſchränkt ſich aber nicht nur auf eine Wiederherſtellung des rumäni⸗ ſchen Einfluſſes auf wirtſchaftlichem Gebiet. Es hat auch noch eine ſeeliſche Seite. Die Juden haben ſich auch in Preſſe, Literatur, Rundfunk und Film ein⸗ geſchlichen. Sie haben ein teufliſches Netz von ſchlechten Einflüſſen auf die rumäniſche Seele geſponnen und ſie mit zerſetzenden Formeln kpank gemacht. Sie haben überall den nationalen Charakter der rumäniſchen Kunſt verfälſcht. Das iſt eine große Gefahr, vor der wir uns ſchützen müſſen. Deshalb haben wir die jüdiſchen Gazetten verboten. Deshalb haben wir auf allen Gebieten des geiſtigen Lebens begonnen, die Schmarotzer auszurotten, und deshalb werden wir fortfahren, bis Rumänien den Rumänen in allem gehört, was den reinen Charakter des Kulturſchaffens betrifft.“ Für uns gibt es nur eine einzige endgültige Lö⸗ ſung des jüdiſchen Problems, fuhr Goga fort: die Sammlung aller Juden auf ein noch freies Gebiet und die Gründung eines jüdiſchen Natio⸗ nalſtaates. Je weiter von uns, deſto beſſer... Die Juden werden Gelegenheit haben, zu beweiſen, daß ſie von ihrer eigenen Arbeit leben können, ohne die Arbeit an⸗ derer auszunützen. Wenn es ihnen nicht gelingt, ſo bedeutet das nicht mehr oder weniger, als daß ſie nicht wert ſind zu leben.“ Auf die Frage, wie das neue Rumänien zum Bolſchewismus ſtehe, antwortete Goga:„Unſere ganze Lehre, unſere ganze ſeeliſche Weltanſchauung und unſer ganzer Wille, den Beſtand des rumä⸗ niſchen Staates vor jeder feindlichen Berührung zu ſchützen, weiſt uns in das Lager einer offenen und kategoriſchen Gegnerſchaft zum Bol⸗ ſchewismus. Für uns iſt der Kommunismus nicht nur ein politi⸗ ſcher Glaube, der im Gegenſatz ſteht zu unſeren An⸗ ſchauungen, ſondern ſtellt die größte Bedrohung für die Zukunft Rumäniens dar. Wir ſind entſchloſſen, daraus alle Schlußfolgerungen zu ziehen.“ Der Miniſterpräſident kam dann auf die Min⸗ derheiten zu ſprechen.„Solange die Minder⸗ heiten nichts gegen die Einheit des Staates unter⸗ nehmen, ſtören ſie uns nicht. Hinſichtlich der Deutſchen in Rumänien kön⸗ nen wir mit größter Offenheit ſprechen. Mit ihrer kulturellen Ueberlieferung, ihrer jahrhundertelan⸗ gen Ziviliſation, ihren guten wirtſchaftlichen Eigen⸗ ſchaften, ihrem Ordnungsſinn und ihrer nie verleug⸗ neten Disziplin ſind die Deutſchen in Rumänien loyale Bürger, die ſich aufrichtig dem rumäniſchen Staat eingliedern. Ihnen liegt alles daran, daß der rumäniſche Staat ſtark ſei und gedeihe. In dem Maße, in dem die freundſchaftlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Rumänien ſich feſtigen werden, wird die Lage der deutſchen Gruppe in Ru⸗ mänien nur zu gewinnen haben.“ Nur weg! — Bukareſt,). Januar.(U..) Die hieſige mexikaniſche Geſandtſchaft wurde geſtern von zahlreichen Juden„belagert“, weil Ge⸗ rüchte verbreitet waren, daß die Einwanderung nach Mexiko keiner Beſchränkung unterliege, wenn ein Vermögen von 100 000 rumäniſchen Lei und ord⸗ nungsmäßige Papiere vorgewieſen würden. Aus dieſem Anſturm ergaben ſich bald große Schwierig⸗ keiten, weil die Geſandtſchaft kein eigenes Gebäude beſitzt, ſondern in einem der größten Bukareſter Hotels untergebracht iſt. Nachdem eine ganze An⸗ zahl von Gäſten des Hotels vergeblich verſucht hat⸗ ten, durch die Menge der Juden hindurch in das Hotel hinein oder aus dem Hotel herauszugelangen, griff die Polizei ein und räumte die Vorhalle und den Eingang. Wahlverbot für die Juden? — Bukareſt, 2. Januar.(U..) Nach einer Meldung der der Regierung Goga naheſtehenden chriſtlich⸗nationalen Zeitung„Porunea den noch kommenden paſſiv teil⸗ Vremii“ werden die Juden an rumäniſchen Wahlen weder aktiv Kirchen-Einigung in England? Aufgehen der proleſlantiſchen Freikirchen in die anglikaniſche Hochkirche? Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 22. Januar. Auf einer gemeinſamen Konferenz von Vertre⸗ tern der anglikaniſchen Kirche und der proteſtanti⸗ ſchen Freikirchen wurde ein Plan zur Vereinheit⸗ lichung ſämtlicher proteſtantiſchen Kirchen Englands zu einer einzigen/ engliſchen evangeliſchen Kirche ausgearbeitet. Die anglikaniſche Kirche iſt Staats⸗ kirche, die Freikirchen ſind unabhängige(leine pro⸗ teſtantiſche Kirchen. Die Trennung beſteht ſeit 300 Jahren. Nach dem neuen Plan wird die Glaubens⸗ grundlage der anglikaniſchen Kirche im weſentlichen angenommen. Es wird nur eſagt, ſie ſei nicht er⸗ ſchöpfend. Auch die Biſchofsverfaſſung ſoll von der anglikaniſchen Kirche übernommen werden. Dafür wird von den Freikirchen der Grundſatz übernommen, daß die Laien bei der Beſtellung der Geiſtlichen entſcheidend mitzuſprechen haben. In der anglikaniſchen Kirche iſt der Prieſter ähnlich wie in der katholiſchen Kirche Mittler zwiſchen Laien und Gott. Er wird vom Biſchof eingeſetzt und geweiht. In den Freikirchen iſt der Geiſtliche ein Paſtor im evangeliſchen Sinne und wird vom Kirchenvolk ge⸗ wählt. Am bemerkenswerteſten an der neuen Be⸗ wegung iſt die Tendenz, eine größere Unab⸗ hängigkeit vom Staat herzuſtellen. Dieſe Tendenz richtet ſich nicht gegen den König, der das Oberhaupt der anglikaniſchen Kirche iſt und in dem Plan nicht erwähnt wird, ſondern gegen die Ein⸗ ſpruchs möglichkeiten des Parlaments. In den letzten Jahren hat das Parlament ver⸗ ſchiedentlich die Herausgabe eines neuen modernen Gebetbuches durch ſein Veto verhindert und dadurch ein großes Chaos in der Gottesdienſtoroͤnung her⸗ vorgerufen. Dieſe Konferenzen waren ein entſchei⸗ Von Sowfet⸗Agenten erſchoſſen: GPu⸗Mord in der Schweiz Der Mord an Ignaz Reiß aufgeklärt Volſchewiſtiſche Rache für den Abſagebrief — Genf, 22. Januar. Die Schweizer Polizei des Kantons Waadtland gibt bekannt, daß bereits Anfang September in Chamblandes ein Verbrechen verübt wurde, über das im Intereſſe der polizeilichen Nachforſchungen bis⸗ her ſtrengſtes Stillſchweigen geübt wurde. Am 5. September des vergangenen Jahres wurde der ehe⸗ malige Sowjetagent Ignaz Reiß auf der Land⸗ ſtraße ermordet aufgefunden. Reiß, der aus Polen ſtammte, war ſeit ſeiner Jugend in kommuniſtiſchen Vereinigungen organiſiert und ſeit 1923 als Agent der Komintern tätig. 1927 wurde er Außenagent der Gpu und hatte in dieſer Eigenſchaft mehrere euro⸗ päiſche Länder zu„bearbeiten“. Er reiſte viel und ließ ſich ſchließlich in Paris nieder. Im Juli 1937 löſte er ſeine Verbindungen mit Moskau durch ein 8 Schreiben an die Komintern, worin er erklärte, er wolle nicht länger ein Komplice Stalins ſein und mit denfenigen zuſammenarbeiten, die die Sache der Ar⸗ beiter und des Sozialismus verraten. Er war ſich ſelbſt bewußt, mit dieſem Brief ſozuſagen ſein To⸗ desurteil unterzeichnet zu haben und begab ſich in aller Eile von Paris nach der Schweiz, wo er ſicherer zu ſein glaubte. Wie die waadtländiſche Polizei nach einer in Zauſammenarbeit mit den anderen Kantonen und deer franzöſiſchen Surets geführten Unterſuchung nunmehr einwandfrei feſtgeſtellt hat, wurde der Mordplan gegen Reiß in Paris von Agenten des roten Terrors ausgeheckt, die ihr Opfer ſeit ſei⸗ nem Abſagebrieſ Tag und Nacht nicht mehr aus den Augen ließen, und ihm auch in die Schweiz olgten, wo es ihnen ſchließlich gelaug, ihre Rache tach berüchtigten Gpu⸗Methoden zu vollſtrecken. Die Hauptmitglieder der Bande konnten ſämtlich feſtgeſtellt werden. Es gelang ihnen aber, nach Somjetrußland oder Rotſpanien zu entkommen. Angeſichts der Volksabſtimmung über das Kommu⸗ niſtenverbot, die am nächſten Sonntag im Kanton Waadt ſtattfinden wird, haben dieſe Enthüllungen um ſo ſtärkeren Eindruck gemacht. Mitgliedskarten aus Stoff Kommuniſtiſche Geheimdruckerei in Liſſabon ausgehoben anb. Liſſabon, 22. Januar. Im Rahmen einer Großaktion gegen Staats⸗ feinde hob die Staatspolizei eine Geheimdruckerei der Kommuniſtiſchen Partei aus, in der die illegale Zeitung„Avante“ hergeſtellt wurde. Die Polizei be⸗ ſchlagnahmte eine große Menge kommuniſtiſchen Agi⸗ tationsmaterials, Photo⸗ und Radibapparate, ſowie ausländiſche kommuniſtiſche Zeitungen, darunter auch ſowjetruſſiſche. Beſonders konnten Mitgliedskarten gefunden werden, die aus Tuch hergeſtellt waren, da⸗ mit ſie in Kleidungsſtücke eingenäht werden konnten. In Oporto verhaftete die Polizei ſämtliche Mit⸗ glieder des kommuniſtiſchen Diſtriktskomitees. Aufſtandspläne in Griechenland? dnb. Athen, 22. Januar. Die griechiſche Regierung hat mehrere ehemals führende Politiker in die Verbannung geſchickt. Als Grund wird angegeben, daß die Gemaßregelten ver⸗ ſucht hätten, die Bevölkerung durch Flugblätter zum Aufſtand aufzureizen. 5 Neue Unruhen an der indiſchen Nordweſtgrenze. Blättermeldungen aus Neu⸗Delhi zufolge flackern die Unruhen an der indiſchen Nordweſtgrenze wie⸗ der auf. Beſondere Beachtung findet ein Vorſtoß von 50 Anhängern des Fakirs von Ipi, bei dem die Aufſtändiſchen zum erſtenmal mit„Artillerie“— einem Feldgeſchütz eigenen Fabrikats— ins Feld zogen. 55 5 5 3 e dender Ausgangspunkt für die neue Bewegung, eine grundſätzliche und vom Staat gebilligte evangeliſche Kirche in England herzuſtellen. In der Gottesdienſt⸗ ordnung ſollen die Eigenarten der verſchiedenen Kirchen im weſentlichen beibehalten werden. Dieſer Plan wird jetzt von den Freikirchen und von den verſchiedenen proteſtantiſchen Kirchen bera⸗ tet. Man rechnet damit, daß eine etwaige Vereini⸗ gung längere Zeit in Anſpruch nehmen wird. Doch hat der geſtern veröffentlichte Plan hier bereits gro⸗ ßes Auſſehen erregt und große Hoffnungen erweckt. Auch Navaſchin! Eine neue Mordtat der Kapuzenmänner Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 22. Jan. Wie das„Journal“ mitteilt, hat die Polizei nun den Beweis in der Hand, daß auch der ruſſiſche Wirt⸗ ſchaftsſachverſtändige Navaſchin tatſüchlich, von den Kapuzen männern ermordet worden ſei. Navaſchin habe auf Grund des ärztlichen Beſundes einen Schuß mit einem ſehr kleinkalibrigen Revolver er⸗ halten, gleichzeitig auch eine Stichwunde, die von einem dünnen, dreikantigen Stilett herrühren müſſe. Nähere Einzelheiten ſeien noch nicht mitgeteilt wor⸗ den, aber das Stilett und der fragliche kleine Re⸗ volver wurden gefunden. Augenſcheinlich ſei der flüchtige Filliol, der auch an der Ermordung der Brüder Roſelli teilgenommen habe, auch der Mörder Navaſchins Staatsſekretär Bohle in Budapeſt Herzlicher Empfang durch die Behörden dnb. Budapeſt, 23. Januar. Der Staatsſekretär und Chef der Auslands⸗ Organiſatin im Auswärtigen Amt, Gauleiter Bohle, iſt am Sonntagmittag mit ſeiner Gattin zu einem mehrtägigen offiziellen Beſuch in Budapeſt eingetroffen. Auf dem Bahnhof hatten ſämtliche Gliederungen der Partei mit ihren Fahnen, die Po⸗ litiſchen Leiter, die Mitarbeiter des Landeskreiſes, die HJ— Standort Budapeſt Aufſtellung genom⸗ men, während ſich vor dem Bahnhof die in Bu dapeſt lebenden Volksgenoſſen in großer Zahl eingefunden hatten, um damit ihrer perſönlichen Verbundenheit zu Volk, Heimat und Bewegung Ausdruck zu geben. In Vertretung der Regierung war zur Begrü⸗ ßung des Staatsſekretärs und Gauleiters Bohle der ſtellvertretende Außenminiſter Baron Apor er⸗ ſchienen. Beim Eintreffen übermittelte der ſtellvertretende Außenminiſter Baron Apor dem Staatsſekretär Gauleiter Bohle den Willkommensgruß der ungari⸗ ſchen Regierung. Im Zeichen von Kameradſchaft und Verſtehen 5 Deutſch⸗franzöſiſches Lager der Reichsſtudenten⸗ a führung dnb, Berlin, 22. Jan. In Winkelmoos bei Reit im Winkel findet, nach einer Meldung der NSͤK, in dieſen Tagen ein deutſch⸗franzöſiſches Lager der Reichsſtudentenfüh⸗ rung ſtatt. 25 franzöſiſche Jungakademiker und Studenten ſind der Gegeneinladung ihrer deutſchen Kameraden gefolgt, die im vorigen Sommmer in einem Zeltlager in Avallon Gäſte des Comits France⸗Allemagne und des Comité du Reprochement Intellectuel International waren. Der Lagerführer, Hans Ulrich Reiche, der Leiter der Auslandsabteilung der Reichsſtudentenführung, ſagte in ſeiner Eröffnungsanſprache, daß das Lager keineswegs ein Experiment darſtelle, ſondern auf den Erfahrungen des Avalloner Lagers aufbauen könne, das ſeinerzeit dadurch Aufſehen erregte, daß es ein formuliertes Ergebnis brachte. Von dieſem Ergebnis ausgehend, deſſen Kernſtück der gemeinſame Grundſatz der freien Entfal⸗ tung der völkichchen Kraft iſt, finden in Winkelmoos Ausſprachen über die verſchiedenſten kulturellen und politiſchen Fragen ſtattt. Am 29. Januar werden ſich dann die Teilnehmer an dem Lager nach München begeben, um dort von den Reichsleitern Epp und Fiehler und Reichs⸗ ſtudentenführer Dr. Scheel empfangen zu werden. r nehmen dürfen. Das Blatt kündigt dies mit folgen⸗ den Worten an:„Endlich iſt das letzte Judenparla⸗ ment aufgelöſt. Vom 2. bis 6. März wird das Land das neue Parlament wählen, das erſte Parlament in Rumänien der Rumänen. Diesmal wird daran kein Jude teilnehmen, weder als Wähler noch als Wahlkandidat.“ Aeberprüfung der Staatsbürgerrechte (Funkmeldung der NM.) + Bukareſt, 23. Jan. Das vom Miniſterrat beſchloſſene Geſetz über die Ueberprüfung der Staatsbürgerrechte iſt veröf⸗ ſentlicht und ſieht vor, daß alle Juden, die ſeit dem 28. Mai 1919 die rumäniſche Staatsbürgerſchaft er⸗ worben haben, ohne Ausnahme den Nachweis antre⸗ ten müſſen, daß dieſe Erwerbung zu Recht erfolgt iſt. Bis zum 22. Februar werden die Gemeindebehörden in den 1918 zu Rumänien gekom⸗ menen Landesteilen Liſten von den ortsanſäſſigen Juden aufſtellen, die ihrerſeits bis zum 14 März durch Dokumente den Nachweis erbringen müſſen, daß ſie am 1. Dezember 1918(in Beſſarabien am 9. April 1919) dort anſäſſig waren oder von dort anſäſ⸗ ſigen Eltern geboren ſind und für Rumänien optiert haben. In den alten rumäniſchen Gebieten muß dieſer Nachweis ohne Aufſtellung von Liſten bis zum 12. Februar erbracht und durch andere Dokumente ergänzt werden, die beweiſen, daß der Betreffende nicht fremder Staatsbürger geweſen iſt und ſeiner militäriſchen Dienſtpflicht genügt hat. 3 Vaterlandsverräter hingerichtet + Berlin, 22. Januar. Die Juſtizpreſſeſtelle beim Volksgerichtshof teilt mit: 5 Die vom Volksgerichtshof wegen Vorberei⸗ tung eines hochverräteriſchen Unternehmens und wegen Landesverrat zum Tode verurteilten Gerhard Diehl, 35 Jahre alt, und Felix Bo⸗ beck, 39 Jahre alt, ſind am Samstagmorgen hin⸗ gerichtet worden. Weiter wurde Samstag morgen der am 25. Juni 1937 vom Volksgerichtshof wegen Lay des⸗ verrat zum Tode und zu dauerndem Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilte 30jährige Arthur Peſchke hingerichtet. i Der Verurteilte erhielt eines Tages von einem Bekannten im benachbarten Auslande die briefliche Aufforderung, ihn zum Abſchluß eines Geſchäftes zu beſuchen. Dort wartete jedoch kein harmloſer Ge⸗ ſchäftsfreund ſondern ein Agent des ausländiſchen Spionagedienſtes auf ihn. Der Verurteilte ging auf deſſen Anſinnen, gegen die deutſche Landesverteidi⸗ gung gerichtete Spähdienſte zu leiſten, alsbald mit großer Bereitwilligkeit ein und entfaltete eine ſehr eifrige Tätigkeit für ſeinen Auftraggeber. Er machte ſich an verſchiedene Perſonen ſeines Bekanntenkrei⸗ ſes heran, um ſie für den fremden Nachrichtendienſt anzuwerben, und war gewiſſenlos genug, ſeinem eigenen Bruder und einem ſeiner Bekannten mili⸗ täriſche Papier zu ſtehlen und ſeinem Auftraggeber zu überbringen. ö Dr. Stojadinowitſch abgereist Herzliche Abſchiedskundgebung der Münchener anb. München, 22. Januar. Vor ſeiner Abreiſe aus Deutſchland weilte der jugoſlawiſche Miniſterpräſident Dr. Stojadinowitſch am Samstagabend auf Einladung dez bayriſchen Miniſterpräſidenten Ludwig Siebert im Kreiſe füh⸗ render Perſönlichkeiten der Partei, des Staates und der Stadt einige Stunden im Münchener Hof⸗ bräuhau 8. Miniſterpräſident Siebert, Brigade⸗ führer Schaub ſowie die Herren des Ehrendienſtes geleiteten anſchließend den hohen Gaſt zur Bahn, wo ſich im Fürſtenſalon des Hauptbahnhofes noch Reichs⸗ 5 General Ritter von Epp eingefunden atte. Nach herzlicher Verabſchiedung beſtieg der fugo⸗ ſlawiſche Miniſterpräſident dann in Begleitung des deutſchen Geſandten in Belgrad von Heeren und des Generalkonſuls Neuhauſen⸗Belgrad den dem fahr⸗ planmäßigen D⸗Zug München Salzburg Wien an⸗ gehängten Salonwagen. Um 22.45 Uhr glitt der Zug unter begeiſterten Heil⸗ und Zivio⸗Rufen aus der Halle. Dank an den Führer dnb. Berlin, 23. Januar. Der jugoflawiſche Miniſterpräſident Dr. Stofa⸗ dinowitſch hat beim Verlaſſen Deutſchlands dem Führer und Reichskanzler aus Freilaffing nachfol⸗ gendes Telegramm überſandt: 5 „Mein Aufenthalt in Ihrem ſchönen Lande er⸗ möglichte es mir, das neue Deutſchland näher kennen zu lernen und ſeine Errungenſchaften zu bewundern. Beim Verlaſſen des deutſchen Territoriums halte ich es für meine erſte und augenehmſte Pflicht, Eure Exzellenz zu bitten, den Ausdruck meiner tiefſten Dankbarkeit für den herzlichen Empfang, den Sie mir angedeihen ließen, und für die Sympathie, die Sie für Jugoſlawien zeigten, entgegennehmen zu wollen. 5 (gez.) Dr. Stojadinowitſch.“ Hetzaktion in Danzig unterbunden. Der politiſchen Polizei in Danzig iſt es nach mehrmonatiger Er⸗ mittlungstätigkeit gelungen, einer Hetzaktion der verbotenen kommuniſtiſchen Partei auf die Spur zu kommen und ſie im Keime zu erſticken. Dauptſchriftleiten und verantwortlich für Politik, Dr. Alots Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftletters und verantwortlich für Thegter Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterbaltung: Carl Onno Elſenbart Handelsteil! Dr. rig Bode Lokale Teilt Ir Frißz Hammes Sport. Willy Müller ⸗Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht u. Bilderdſenft Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim. 85 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F Schoffer, Berlin⸗Friedenau. 5 Südweſtkorſo 60 5 Für unverlangte Beiträge keine Gewühr- Rückſendung nur bel Rückporte Herausgeber, Drucker und Verleger Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannbeim. k 1, 46 9 Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen g 5 Jakob Faude, Mannheim. 8 5 Zur Zeit Preisliſte Nr. s gültig. N 5 Die Anzeigen der Ausgabe K Abend und A Mittag erſcheinen gleichzei g 5 in der Ausgabe 8 8 1 Ausgabe 4 Mittag über 11009 5 0 5 Ausgabe A Abend über 1000 9D 55 Ausgabe 8 über 10500„ Geſamt⸗ D. A. Monat Dezember über 21 500. 8 Montag, 24. Januar 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe g. Seite Nummer 37 — —— Die Stadiseife Mannheim, 24. Januar. Beſchaulicher Sonntag Eine dichte Wolkendecke lag über der Stadt und gab ſich alle Mühe, den wiſſenſchaftlichen Wetter⸗ propheten zu beſtätigen, daß ſie ihr Handwerk ver⸗ ſtehen. Wie vorausgeſagt kam es wirklich nur zu perhältnismäßig geringen Niederſchlägen. Die Tem⸗ peratur lag den ganzen Tag über nicht unweſentlich über Null, und ſtark gewindet hat es auch nicht. Das Wetter war alſo mild wie ſchon ſeit mehreren Tagen. Und ſo trugen wir auch geſtern nicht mehr unſeren schweren Wintermantel ſpazieren, ſondern griffen wieder zu dem leichteren Regenſchutz. Uebrigens war es an dieſem Sonntag trotz des grauen Himmels recht verlockend, ſich im Freien zu ergehen, nur mußte man eben auch für den Fall einer„Duſche“ ausgerüſtet ſein. Sehr viele Mann⸗ heimer entſchloſſen ſich zu kleineren Spaziergängen und hatten ſo neben dem Vorteil, Großſtadtluft in verhältnismäßiger Güte zu ſchlucken, auch noch die Annehmlichkeit, ſpäterhin ausgiebig die Behaglichkeit des eigenen Heimes zu genießen. Tage wie der geſtrige ſind ſo recht dazu angetan, in der abendlichen Dämmerung nach einem Buche greifen zu laſſen, zu dem man die Woche über nicht kommt.. Daß wir uns nun ſchon ſeit längerer Zeit einer milden Witterung erfreuen können, kommt unſerem Geldbeutel natürlich auch zugute. Als es vor Wochen ſo richtig kalt war, da fraßen unſere Oefen eine Un⸗ menge Brand und die Kohlenvorräte in unſeren Kel⸗ lern haben ſich mächtig gelichtet. Wir haben uns da⸗ mals ſchon mit der Ueberlegung befaßt, wie lange wohl noch die Vorräte bei ſolch ſtarker Inanſpruch⸗ nahme ausreichen würden und wann wir vermutlich zu Neubeſtellungen unſere Zuflucht nehmen müßten. Daß die damaligen Berechnungen aber inzwi⸗ ſchen durch höhere Gewalt zu unſeres Geldbeutels Gunſten über den Haufen geworfen wurden, kommt uns gerade recht, und die Hausfrauen freuen ſich darüber in beſonderem Maße. Vielleicht rechnen ſie ſchon aus, wie ſie dieſe Einſparung beim bevor⸗ ſtehenden Jahresſchlußverkauf anbringen können. An Veranſtaltungen war auch an dieſem Wochen⸗ ende kein Mangel, aber es handelte ſich abei nicht um überragende Ereigniſſe. Es war, als ſollten wir in beſchaulicher Ruhe den Schritt in die Woche machen, die uns dem fünften Jahrestage der Macht⸗ ergreifung durch den Nationalſozialismus entgegen⸗ führt. dr. th. Sieben Verkehrsunfälle Drei Perſonen verletzt Im Laufe des Samstags ereigneten ſich, wie der Polizeibericht mitteilt, insgeſamt ſieben Verkehrs⸗ unfälle. Hierbei wurden drei Perſonen verletzt und zwölf Kraftfahrzeuge beſchädigt. Sämtliche Ver⸗ lehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrs⸗ vorſchriften zurückzuführen. Polizeibeamter tätlich angegriffen. Ein wegen ſortgeſetzter Ruheſtörung Feſtgenommener griff den Polizeibeamten tätlich an. Letzterer war gezwungen, des Wirksame Munddesinflziens. Im Kine, ſhester, bel Versammlungen, im serof und för Kleinkinder die .. wohlschmeckenden CHINOSOI chinomint- „ 55 Muncltabletten 5 5 RM. 54, RM-. 90 von ſeiner Seitenwaffe Gebrauch zu machen. Dabei erlitt der Angreifer Verletzungen, die ſeine Auf⸗ nahme in das Krankenhaus erforderten. Wegen groben Unfugs und Ruheſtörung wurden vier Perſonen angezeigt. an Das Feſt der goldenen Hochzeit feiern heute Rentner Georg Schmitt und Ehefrau Katharina, geb. Gundel, E 7, 2. Herzlichen Glückwunſch! un Bei der Reichsbahn hatte der Fernverkehr am Sonntag nur geringes Ausmaß. Der Ausflugs⸗ verkehr war mit Ausnahme des mit etwa zwei⸗ hundert Perſonen beſetzten Winterſportzuges nach dem Schwarzwald ſchwach. Am Vortage herrſchte ge⸗ wöhnlicher Samstagsverkehr, en Mit dem Bau des erſten HJ⸗Heimes in Mann⸗ heim wird jetzt begonnen. Auf dem Platz hinter dem Erlenhof ſind in den letzten Tagen bereits die Ge⸗ rüſtbäume aufgerichtet worden, ſo daß man an ihnen ſchon heute die Lage des-förmigen Gebäudes er⸗ kennen kann. Der Grundſtein zu dieſem Heim, dem noch weitere folgen ſollen, wurde bekanntlich ſchon im Frühjahr gelegt. Ein kleiner Kellerbrand entſtand am Sonntag gegen Mittag in einem Hauſe in der Seckenheimer Straße. Es rückte ein Löſchzug aus. Die Gefahr war innerhalb weniger Minuten gebannt. ze Arbeitspapiere müſſen ausgehändigt werden. Es werden immer wieder Klagen laut, daß Gefolg⸗ ſchaftsmitglieder bei ihrer Entlaſſung aus dem Ar⸗ beitsverhältnis nicht rechtzeitig ihre Arbeitspapiere ausgehändigt erhalten. Da der Erwerb eines neuen Arbeitsplatzes oder der Bezug von Arbeitsloſen⸗ unterſtützung von der rechtzeitigen und vollſtändigen Beibringung der Arbeitspapiere(Arbeitsbuch, Ar⸗ beitsbeſcheinigung, Invaliden⸗ oder Angeſtelltenverſi⸗ cherungs arte) abhängig iſt, muß dringend vor verſpäteter Aushändigung der Arbeits⸗ papiere gewarnt werden. e Die Heiratsbeihilfe der DA. Weibliche Mit⸗ glieder erhalten, wenn ſie ſich verheiraten und damit aus dem Arbeits verhältnis und aus der Deutſchen Arbeitsfront ausſcheiden, eine einmalige Heiratsbei⸗ hilfe. Die Höhe der Heiratsbeihilfe beträgt nach mindeſtens 36 Monatsvollbeiträgen 30.— RM. Die⸗ ſer Betrag erhöht ſich für je weitere 24 Monatsvoll⸗ beiträge um 10.— RM. bis zum Höchſtbetrage von 150— RM. Aus dem Volk für das Volk Das Mädel wird NR&-Schweſter Ehrenvoller Beruf in der vorbeugenden Geſundheilsführung Da hat das Mädel gut gewählt! Bravo! Im Arbeitsdienſt, im BDM hat es von dieſer ſchönen und hohen Aufgabe gehört, deren Erfüllung einen „ganzen Kerl“ erfordert, der ſich alſo nur Mädels widmen ſollen, die wiſſen was es heißt, aus dem Volk, für das Volk leben, folglich gute Na⸗ tionalſozialiſtinnen zu ſein. Das Mädel weiß, daß die Mitarbeit in der vorbeugenden Geſundheiks⸗ führung eine der wichtigſten und ſegensreichſten in der Volksführung überhaupt iſt; denn nur ein geſundes Volk iſt ſtark und lebensfähig und wird ſich jene materiellen und ideellen Güter ſchaffen und erhalten, die Vorausſetzung für jede erhöhte Kultur ſind. So geſehen iſt die Geſundheitsſührung, ausgeübt durch die NS⸗Schweſter auch Kulturarbeit von größter Bedeutung. Wer kann Schweſter werden? NoS⸗Schweſter kann jedes Mädel werden, das geſund, charaktervoll, deutſchen oder artverwandten Blutes, deutſche Staatsbürgerin und tadelloſen Blu⸗ tes iſt, es muß abgeſchloſſene Schulbildung, Arbeits⸗ dienſt, oder Landdienſt des BDM, oder land wirt⸗ ſchaftliche Arbeit in einem Umſchulungslager hinter ſich haben und hauswirtſchaftliche Kenntniſſe beſitzen. Beſitzt es die nicht, ſo kann es ſie in einem Heim der NSW erlernen. Es ſollmindeſtens 18 Jahre abt ſein, in Ausnahmefällen ſind auch beſonders kräftige Siebzehnjährige zugelaſſen, ſie müſſen aber ein Geſundheitszeugnis vom Amtsarzt oder vom Vertrauensarzt des Amtes für Volksgeſund⸗ heit vorlegen. Abgeſchloſſene Volksſchulbil⸗ dung iſt hier in Baden, wo wir vorzügliche Schu⸗ len haben, genügend. Die Ausbildung koſtet nichts Die zweijährige Ausbildung in ſtaatlich anerkannten Krankenpflegeſchulen koſtet nichts, die Schülerin bekommt ſogar noch 10 Mark Taſchen⸗ geld im Monat. Das iſt für ein Mädel, deſſen Aus⸗ bildung der nationalſozialiſtiſche Staat bezahlt, eine Menge Geld; es wird lernen, damit hauszuhalten. Die Ausbildung umfaßt: Krankenpflege, Wo⸗ chen⸗ und Säuglingspflege, Arzneimittel⸗ und Er⸗ nährungslehre, die Grundlehren der Chemie, Phy⸗ ſik und Biologie, Schulung in Erbbiologie und Raſ⸗ ſenpflege; zur körperlichen Stählung dienen die ver⸗ ſchiedenſten Sportarten. Der Dienſt als Gemeindeſchweſter Das Arbeitsfeld der NS⸗Schweſter iſt vorzüglich der Dienſt als Gemeindeſchweſter in der vorbeu⸗ genden Geſundheitsführung. Dieſe Ge⸗ meindeſchweſter bekommt ihr eigenes hübſch einge⸗ richtetes Heim von mindeſtens zwei Zimmern; denn wenn ſie nach Hauſe kommt, ſoll ſie es behaglich haben; zur Beſtreitung der täglichen Lebensbedürf⸗ niſſe erhält ſie eine Barentſchädigung, dazu ein monatliches Taſchengeld von 35 bis 65 Mark. Durch Zuſchläge für beſondere Leiſtung kann die Barentſchädigung auf monatlich 150 Mark ſteigen. Es wird wenige Frauenberufe geben, in denen die allgemeine Entlohnung ſo hoch iſt. Allerdings wird von der NS⸗Schweſter auch etwas verlangt, nämlich vor allem eine verantwortungs bewußte, diſziplinierte Perſönlichkeit von hohem Können, mit dem ſich Herz, Gemüt und die feine Einfühlſamkeit einer wirklich mütterlichen deutſchen Frau verbinden. Ein freier Wochentag und zwei bis vier Wochen Jahresferien ſichern die Erhaltung von Arbeitsfreude und Arbeitskraft bei Schülerin und Schweſter. Die Altersverſorgung Der beſondere Dank des Volkes an die Schweſter drückt ſich in der erhöhten Sicherung ihrer Altersruhe aus. Bei Arbeitsunfähigkeit und im Alter erhält die NS⸗Schweſter zur geſetz⸗ lichen noch eine Zuſatzrente von der Ne⸗ Schweſternſchaft, deren Mutterhaus ger Schweſter zur Verfügung ſteht, wenn ſie es nicht vorzieht, den Lebensabend in der eigenen Familie oder im eigenen Heim zu verbringen. S NoS⸗ So iſt alſo die NS⸗Schweſter, als eine der hervorragendſten Mitarbeiterinnen in der Führung und Beratung des Volkes, zu einem Dienſt berufen, den ihr die Volksgemeinſchaft auf jede Weiſe erleichtern und danken wird. de Auskunft über den Eintritt in die NS⸗ Schweſternſchaft erteilen alle Dienſtſtellen der NS V, im beſonderen: die Frau Oberin der NiS⸗Schweſtern⸗ ſchaft im Amt für Volkswohlfahrt der NS Da, Gauleitung Baden, Karlsruhe, Baumeiſterſtraße 8. eee, Generalverſammlung der Liederhalle Mannheim Der größte badiſche Geſangverein mit 650 Mitgliedern- Vereinsführer Georg Schäfer einſtimmig wiedergewählt Die Liederhalle Mannheim hielt am Samstag im Vereinsheim(Germaniaſäle) ihre gut beſuchte ordentliche Generalverſammlung im 66. Jahre des Beſtehens ab, die durch Vereinsführer Georg Schäfer mit herzlichen Begrüßungsworten eröffnet wurde. Vor Eintritt in die Tagesordnung erklang der deutſche Sängerſpruch. Die Erſtattung des Geſchäftsberichts zeigte eine erfreuliche Aufwärtsentwicklung. Die im verfloſſenen Jahre geſtorbenen vier Mitglie⸗ der wurden durch Erheben von den Sitzen und durch den Geſang des erſten Verſes des Liedes vom guten Kameraden geehrt. Bei einem Rückblick auf die Ver⸗ anſtaltungen des vergangenen Jahres, bei denen das Breslauer Sängerbundesfeſt und das Pforzheimer Gauſängerfeſt im Mittelpunkt ſtanden, verlas Ver⸗ einsführer Schäfer eine lange Liſte, die zeigte, wie eifrig der Führerring dafür ſorgt, daß das Ver⸗ einsleben ſelbſt in den Sommermonaten keine Unter⸗ brechung erfährt. Die Zahl der Mitglieder hat ſich, obwohl 54 durch Tod, Streichungen, Wegzug uſw. verloren wurden, von 609 auf 650 erhöht. Die Liederhalle Mannheim marſchiert damit weiter an der Spitze aller badiſchen Geſangvereine, trotzdem ſich in Pforzheim drei Vereine zuſammengeſchloſſen haben. Für den ſtarken Zuſammenhalt der aus⸗ übenden Mitglieder zeugt die Feſtſtellung, daß von 217 Sängern regelmäßig 140 die Singſtunden be⸗ ſuchten, obwohl 40 bis 50 v., vornehmlich jüngere, für die Partei tätig ſind. Günſtige Kaſſenverhältniſſe Hauptkaſſtierer Leipertsberger konnte einen günſtigen Kaſſenbericht vorlegen. Der größte Aus⸗ gabepoſten(7318 Mk.) waren die Aufwendungen für das Breslauer Sängerbundesfeſt. Davon entfielen 3058 Mk. auf Zuſchüſſe aus der Reiſe⸗ und Vereins⸗ kaſſe. Nach dem Reviſionsbericht wurde den beiden Kaſſierern Leipertsberger und Franz Braun ſowie dem Reiſekaſſenverwalter Emil Delank Ent⸗ laſtung erteilt, wobei der Vereinsführer die vorbild⸗ liche Kaſſenführung rühmte. Ebenſo gewiſſenhaft iſt die Tätigkeit des Noten⸗ und Sachwalters Willi Götter. Als er allen Mitgliedern des Führer⸗ rings für die unermüdliche Unterſtützung gedankt hatte, ſtellte er feſt, daß ſich die im Jahre 1933 zum erſten Male eingeſetzten Vertrauensleute ſehr bewährt haben. Dieſe 30 Männer, von denen jeder einen Bezirk betreut, hätten ſich auch im vergangenen Jahre als wahre Idealiſten auf das erfolgreichſte bemüht, die Verbundenheit der Mitglieder immer inniger zu geſtalten. Als äußeres Zeichen der An⸗ erkennung wurde jedem Vertrauensmann eine Zi⸗ garren⸗ oder Zigarettentaſche mit der Widmung „Für treue Dienſte“ überreicht. Drei im vergange⸗ nen Jahre verpflichtete Vertrauensleute erhielten den ſilbernen Uhranhänger, den die übrigen bereits beſitzen, ebenſo Reiſekaſſenverwalter Emil Delank. Die Mitglieder des Doppelquartetts wurden mit einem eingerahmten Lichtbild erfreut, das ein Vereinsmitglied beim Winterfeſt im Friedrichspark aufgenommen hat, als das Doppelquartett auf der Bühne ſtand.. Einſtimmige Wiederwahl des Vereinsführers Heinrich Englert, das älteſte Mitglied des Führerrings, hob die großen Verdienſte des Ver⸗ einsführers um das Emporblühen der Liederhalle hervor. Die einſtimmige Wiederwahl wurde von der Verſammlung mit dem Vereinswahlſpruch bekräftigt. Vereinsführer Georg Schäfer dankte herzlich für das Vertrauensvotum mit der Bitte, ihn in ſeinem Bemühen um die Weiterentwicklung der Liederhalle durch Pflege des Gemeinſchaftsgeiſtes und der Ka⸗ meradſchaft fernerhin zu unterſtützen. Als er den Führerring und den erweiterten Vorſtand in der bisherigen Zuſammenſetzung verpflichtet hatte, gab er die Namen der Mitglieder des Arbeitsausſchuſſes bekannt, der in Organiſation und Umfang der über⸗ zeugendſte Beweis für die vorbildliche Vereinsfüh⸗ rung iſt. Auch die Mitglieder, die erfolgreich für die Vermehrung des Mitgliederſtandes geworben haben, wurden geehrt. An erſter Stelle konnte der Ver⸗ einsführer ausgezeichnet werden. Da ihm ſchon alle Ehrungen zuteil geworden ſind, hat der Führerring den ſilbernen Uhranhänger vergolden laſſen. Die gleiche Ehrung wurde dem erſten Schriftführer Scharrer zuteil. Für mindeſtens vier neue Mit⸗ glieder wurde der ſilberne Uhranhänger verliehen. Die Veranſtaltungen des Jahres 1938 Die nächſte Veranſtaltung iſt für den 19. Februar angeſetzt. An dieſem Abend vereinigt ſich die Lie⸗ derhalle im Ballhaus zum alljährlichen Masken⸗ ball. Am 26. Februar ſolgt ein Kaſchemmenabend im Vereinsheim. Im Mai iſt ein Frühlingsfeſt, ſpäter ein Sommernachtfeſt im Friedͤrichspark vor- geſehen. Die bedeutendſte künſtleriſche Veranſtaltung iſt in Form eines Herbſtkonzertes zur Feier des 30jährigen Dirigentenjubiläums des Muſikdirek⸗ tors Friedrich Gellert geplant. Von einer Sänger⸗ reiſe iſt Abſtand genommen worden. Die Mitglie⸗ der wurden aber aufgefordert, ſchon jetzt mit dem Sparen für eine Sängerreiſe im Jahre 1939 zu beginnen, die eine Woche dauern und von München aus in die bayriſchen Berge bis Berchtesgaden füh⸗ ren ſoll. Man hat ſie Sänger⸗Erholungsreiſe getauft, weil ſie abweichend von den bisherigen Ausflügen, die infolge der Zurücklegung zu großer Strecken zu anſtrengend waren, den Teilnehmern eine wirkliche Erholung vermitteln ſoll. Muſikdirektor Friedrich Gellert verſicherte, daß die Stunden, die er für die muſikaliſche Leitung der Liederhalle aufſwende, für ihn immer Feierſtunden ſeien. Er pries den Idealismus der Sänger und gab unter ſtarkem Beifall bekannt, daß er anläßlich ſeines Jubiläums ein Chorwerk mit Kinderchor komponiere, das er der Liederhalle wioͤmen werde. Als er dazu aufgefordert hatte, ſich möglichſt voll⸗ zählig an der Sängerkreistagung am 13. Februar im Friedrichspark zu beteiligen, die die drei Gellertvereine mit Geſängen umrahmen, ſchloß der Vereinsführer die Generalverſammlung, bei dem zu keinem Punkt der Tagesorönung das Wort ergriffen wurde, mit einem„Sieg Heil!“ auf Füh⸗ rer, Volk, Vaterland, deutſches Lied und Lieder⸗ halle. Und dann erklang die Fürſtenhymne. Lichtbildervortrag über die deutſche Wehrmacht Nach einer kurzen Pauſe hielt Lichtbildſtellenleiter Schönberger einen feſſelnden Vortrag über die wechſelvollen Schickſale der deutſchen Wehrmacht. Nach einem hiſtoriſchen Rückblick auf die erſten Anſätze einer das ganze Volk erfaſſenden Wehr bei den Ger⸗ manen und die Wehrpflicht der Bürger der mittel⸗ alterlichen Städte erinnerte der Redner an die Be⸗ deutung des Vorkriegsheeres, das das erſte der Welt war, allerdings nur in der Ausbildung, nich im Umfang, wie wir zu unſerm Nachteil im Welt⸗ krieg erfahren mußten. Die Schmach der Nachkriegs⸗ jahre, die uns ein 100 000⸗Mann⸗Heer aufzwang, das mit Attrappen üben mußte, wurde durch die kühne Tat des Führers ausgelöſcht, der mit der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht die Feſſeln des Ver⸗ ſailler Vertrages ſprengte und mit der Wieder⸗ beſetzung der entmilitariſierten Zone die Wehrhoheit auf das geſamte deutſche Reichsgebiet ausdehnte. Dieſe hiſtoriſchen Vorgänge wurden durch eindrucks⸗ volle Lichtbilder vor Augen geführt. Ausführungen des Führers an die Wehrmacht auf dem Reichs⸗ parteitag bildeten den Ausklang des lehrreichen Vor⸗ trages.„„Flieg, Fahne, flieg“ ſang man, ehe man auseinanderging. Sch. Reitlehrgang des Führerkorps der 13. SSS-Reiterſtandarte Zum Zwecke einer einheitlichen Reitausbildung innerhalb des geſamten Bereiches der 13. SS⸗Reiter⸗ ſtandarte wurden in Mannheim und Heidelberg be⸗ ſondere Reitlehrgänge durchgeführt. Die Ausbildung lag in den bewährten Händen des Standarten⸗ und Turnierreitlehrers, SS⸗Oberſchar⸗ führer Bartenſchlager, der den Reitſport be⸗ rufsmäßig ausübt und in Heidelberg ein weithin bekanntes Reitinſtitut beſitzt. Aus Mannheim, Heidelberg, Schwetzingen, Wein⸗ heim, Wieſental, Waibſtadt, Karlsruhe und Pirma⸗ ſens kamen die Einheits⸗ und Stabsſcharführer der 13. SS⸗Reiterſtandarte wöchentlich einmal zum Reit⸗ unterricht, der in den SS⸗Reitbahnen in Mannheim (Städt. Schlacht⸗ und Viehhof) und in Heidelberg (Marſtall) ſtattfand. Barten⸗ SS⸗Oberſcharführer ſchlager verſtand es ſeinen Reitern ausgezeichnet, während der vierteljährlichen Ausbildungszeit alles, was zu einer einwandfreien, ſtreng militäriſchen Reitausbildung erforderlich iſt, mitzugeben. Als Abſchluß der Ausbildung fand am 21. Januar in Mannheim und am 22. Januar in Heidelberg in den jeweiligen SS⸗Reitbahnen eine Beſichti⸗ gung und Einzelprüfung der Teilneh⸗ mer durch den Führer der 13. SS⸗Reiterſtandarte, SS⸗Oberſturmbannführer und Reiterführer Flot d, ſtatt. Das Ergebnis war ſehr befriedigend. Es iſt beabſichtigt, im Anſchluß daran einen wei⸗ teren Lehrgang für ſämtliche Zugführer der Stan⸗ darte folgen zu laſſen, ſo daß die einzelnen Einhei⸗ ten der Standarte in die Lage verſetzt werden, ihre ſämtlichen Leute ſelbſt und vor allen Dingen auch einheitlich im Reiten ausbilden zu können. Stadtvermeſſungsamlmann Jakob Greiner vollendet heute ſein 60. Lebensjahr. Seit faſt vier Jahrzehnten ſteht Greiner im Dienſte der Stadt Mannheim. Bis zum Weltkrieg vorwiegend mit Arbeiten des Außendienſtes betraut, wurde ihm dann die Leitung des Kataſcerbüros und hier insbeſondere die Feſtſtellung und Ueberwachung der Anliegerbeiträge ſowie die Führung des Ba u⸗ laſtenbuches übertragen. Seit dem Jahre 1924 hatte Greiner als Leiter der Liegenſchaftsabteilung des ſtädt. Vermeſſungs⸗ und Liegenſchaftsamtes Gelegenheit, ſeine vielſeitigen Berufskenntniſſe und reichen Erfahrungen weiteſt⸗ gehend zu verwerten und Hervorragendes zu leiſten. Mit großem Geſchick wurden von ihm in den letzten Jahren anläßlich der Plankenverbreiterung die ſchwierigen Verhandlungen zum Ankauf der alten meiſt hochwertigen Geſchäftshäuſer und zum Verkauf der Neubauten geführt. Dadurch und durch den Er⸗ werb zahlreicher anderer bebauter Grundſtücke zur Auflockerung der Innenſtadt, zur Gewinnung von Parkplätzen und zur Beſchaffung des Bauplatzes für das zur Zeit im Bau begriffene Techniſche Rathaus hat ſich Greiner große Verdienſte um die Entwick⸗ lung unſerer Stadt und zugleich das Vertrauen des Oberbürgermeiſters erworben. Schon vor dem Umbruch hatte ſich Greiner der nationalſozialiſtiſchen Bewegung zugewandt. Durch ſeine tatkräftige Mitarbeit im Geiſte des Führers und ſeinen Rat erfreut er ſich auch in der Partei einer großen Wertſchätzung. Wir übermitteln dem 60jährigen unſere herzlichſten Glückwünſche! Möge es Amtmann Greiner weitevhin vergönnt ſein, in beſter Geſundheit ſeine Arbeitskraft der Stadt Mann⸗ heim und der Partei zu widmen. Achtung, Kyffhäuſer⸗Kameraden! In den Kameradſchaften des Kreisverbandes wird durch die Lichtbiloͤſtelle des Kreispropagandaamtes der Lichtbildervortrag„Die deutſche Wehr⸗ macht“ gehalten. Die Kameradſchaften ſind wie folgt eingeteilt: Dienstag, den 25. Januar, 20 Uhr, im großen Saal des Wartburg⸗Hoſpizes, F 4,89, alle Inſanterie⸗ Kameradſchaften von 28er ⸗Erſatz bis einſchließlich 469er; Samstag, den 29. Januar, 20 Uhr, im großen Saal der Liedertafel, K 2, 32, alle übrigen Kamerad⸗ ſchaften des Kreisverbandes. Die Vorort⸗ und Außen⸗ Kameraoͤſchaften beteiligen ſich an den örtlichen Licht⸗ bildervorträgen. Es wird ein Unkoſtenbeitrag von 20 Pfennig erhoben. Der Vortrag umfaßt 46 hervorragende Bilder. Dieſe Bilderreihe iſt inſofern aktuell, als ſie mit Auf⸗ nahmen der Vorkriegszeit beginnt und mit den Herbſtmanövern 1937 in Gegenwart des italieniſchen Regierungschefs Muſſolini endet. Ich erwarte bei dieſen ſehr intereſſanten Lichtbildervorträgen eine recht ſtarke Beteiligung. Der Bezirks⸗ und Kreisführer: Dr. Hieke. Die Ziehung der 5. Klaſſe der laufenden(680./ 276.) Preußiſch⸗Süddeutſchen Staatslotterie findet vom 8. Februar bis 14. März ſtatt. Schluß der Er⸗ neuerung 1. Februar. Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 24. Januar 1938 4. Seite/ Nummer 37 Die zweile Karneva swelle Publikum liebt Plötzlichkeit Wann fängt eigentlich der richtige Faſching in Mannheim an, fünf oder ſechs Wochen vorher oder erſt vierzehn Tage? Es wechſelt von Jahr zu Jahr und langjährige, altgediente, wohltrainierte Karne⸗ valiſten lennen ſich nicht mehr aus. Haben die Leute was druff oder haben ſie nix druff, iſt das Monats⸗ gehaltende nahe oder haben ſie's bei anderer Gelegen⸗ heit verpulvert, konkurriert der Winterſport oder das wieneriſche Tanzbein, das Kino, die Nachtvor⸗ ſtellung, die Operette... Tauſend Theorien wer⸗ den abends, wenn die Stimmung noch nicht ſo hoch iſt, aus der Taufe gehoben, warum es heuer wieder ſo unerwartet lebhaft iſt oder auch nicht. Und am Ende aller Weisheit ſteht das Wetter. Das Wetter muß immer herhalten, wenn irgend etwas Merkwürdiges erklärt werden ſoll, das Wet⸗ ter nicht als natürlich greifbare Urſache, ſondern als myſtiſche Gottheit im Glashäuschen mit Hygrometer und Baxographnadel, die rätſelhafte Kurven zieht. Das Wetter weiß es noch beſſer als der Hakim, warum die Leute einmal ausgehen und einmal nicht, das Geld im Sack behalten oder in die Pfanne hauen, die Anzeigen und Plakate der Vergnügungs⸗ ſtätten mit Wohlgefallen oder mit miesmacheriſcher Vergrämtheit betrachten. Denn das Wetter greift in die Seele und in den Gehirnkaſten, es ſtärkt den Schwachen, ermuntert den Mutigen, beſchwingt den Steifbeinigen oder auch umgekehrt. Und wenn einer noch ſo guten Wein zu ſchlürfen in der Lage iſt,— das Wetter entſcheidet, ob die dadurch bewirkte Glückſeligkeit von der melancholiſch⸗trübſeligen oder von der ſchalkhaft⸗karnevaliſtiſchen Sorte iſt. Das iſt ein Faktor von ſtärkſter Bedeutſamkeit für alle Städte und Länder, wo die Menſchen leben, die die Arbeit, Menſchen Glück, Fröhlichkeit und Er⸗ holung zu ſchenken, betreiben; und ſo rufen wir denn angeſichts der ſprunghaften Plötzlichkeit des Mann⸗ heimer Faſchingsbetriebes: Wirte aller Länder ver⸗ einigt euch und errichtet wiſſenſchaftliche Inſtitute, die die Wirkung des Wetters auf das Seelenleben ſta⸗ tiſtiſch, hiſtoriſch, intuitiv und ſymboliſch betreiben! Zu Wetter⸗ und Schneebericht gehört künftig auch eine kleine Anmerkung des„Pſycho⸗meteorologiſch⸗ eircenſiſchen Inſtituts“ auf dem Königſtuhl oder Melibokus auf Grund von Beobachtung der Strah⸗ lenrichtung, elektriſchen Ladung, ſtratoſphäriſchen Stürme, Sonnenflecken uſw., nach Punkten von 1 bis 10, eingeteilt etwa in Tanzluſt, Trinkluſt, Schau⸗ luſt, Jux⸗ und Schabernacksluſt, Raufluſt, Kokettier⸗ luſt, Drängelluſt und was es alles noch für mehr oder weniger erlaubte Lüſte und Spieltriebe gibt. Auch die Polizei würde daran Intereſſe haben, und an beſtimmten Tagen des naturgegebenen groben Unſugs zu ſchnellerer Notierung und milderer Be⸗ ſtrafung ſchreiten, und das ganze Publikum, insbe⸗ ſondere der beliebte, gepflegte Fremdenverkehr, würde wiſſen, wann der Faſching wirklich anfängt, und wann man ausgehen ſoll. Dieſes Jahr alſo fing der Faſching in Mannheim früh genug an. Schon vorige Woche fehlte es nicht an Veranſtaltungen und Anzeichen aller Arten. Und auch dieſen Samstag war mächtiger Betrieb, obwohl offiziell veranſtaltungskalendariſch gar nicht ſo viel davon zu vermuten war. Aber plötzlich und ſprung⸗ haft iſt die Natur des Publikums. Mit exploſiver Gewalt kündet ſich im Herzen der eben noch von ſtrengſten Soliditätsgrundſätzen erfüllten Maſſen ein Drang nach exotiſcher Pracht, nach Giraffen und Aeffchen, nach Palmen und Schlinggewächſen, nach Paradiesvögeln und gold⸗ſilberglänzendem Geglitzer in den Gaſtſtätten. Schnell iſt der Wagen aus der Garage, das Ausgehkleid mit dem großen Ausſchnitt übergeworfen, dreiviertel bis eine Stunde nur dauert die übrige Toilette,— ach wenn es immer ſo raſch ginge! Und ſo flitzten die Kugeln aus Pappmaché, die nicht wehtun, und ohne Schmerz ins Herze gehn, es ſchwirrten und ſauſten die Schlangen, und ringelten ſich tiefbedeutſam um Hals und Schulter. Und auch die bejahrten Jahrgänge erleben damit merkwürdige Senſationen, ganz abgeſehen davon, daß das Bücken und Ausweichen die reinſte Köß⸗Gymnaſtik bedeutet. Und in dem Hotel befindet man ſich nicht mehr zwi⸗ ſchen kühlen Marmorwänden, ſondern im venezia⸗ niſchen Palaſt, und die Muſik läßt ihr Gebläſe und Geklimper aus einer Gondel ertönen. Es iſt himm⸗ liſch und herrlich ſchön. Die poſitive Reaktion des Alkohols zu federnder Beſchwingtheit und lyriſch⸗ beſchwingter Kräftigung der Stimme iſt garantiert. Und dann erſt hinterher die Freuden auf der Straße, die zwar polizeiamtlich nächtliche Ruhe⸗ ſtörung und grober Unfug heißen, aber doch aus gym⸗ naſtiſchen Leiſtungen, geiſtvoller Zwieſprache mit Kentauren und Tritonen, auch wohl in verbeugungs⸗ reichen Reden mit anderen Bummlern und Spät⸗ paſſanten beſtehen und nicht alle ſo ſchlimm und ver⸗ boten ſind, wie ſie ausſehen... Ach, es iſt ſchön im karnevaliſtiſch aufgetauten Mannheim bei Nacht. Und wenn man vollends ohne aufzufallen heil in die Falle kommt und ihr nach drei Stunden ohne Nach⸗ durſt und ⸗Weh entſteigt, ſo kann man mit Recht und Ueberzeugungskraft ſagen, daß der Mannemer Faſching angekurbelt iſt. Möge er nun auch durchhalten. Möge in Zukunft ſolches unerwartetes Zufallsglück durch wiſſenſchaftliche meteorologiſch publizierte Einſicht geklärt auch in weiteſte Kreiſe gelangen. Dr. Hr. „So ein Kerl möchte auch ich werden“ Der Film„Standſchütze Bruggler“ als Jugend⸗ filmſtunde Am Sonntagmorgen ſtanden faſt ſämtliche Mann⸗ heimer Lichtſpieltheater im Zeichen der Jugendfilm⸗ ſtunde. Die Hauptveranſtaltung ſand im vollbeſetzten „Univerſum“ ſtatt. Das dem Filminhalt trefflich angepaßte Rahmenprogramm begann nach einleiten⸗ dem Fanſarenſtoß mit dem Gedicht„Soldaten⸗ abſchied“ von Heinrich Lerſch. Ein kleiner Ab⸗ ſchnitt aus Zöberleins„Glaube an Deutſchland“ und ein darauf folgendes Gedicht leiteten über zum Film. Eeein kleiner Kommentar zur begeiſterten Auf⸗ nahme des Filmes und der Stunde:„Ein Pimpf kam auf mich zu und ſagte ſtrahlend:„Menſch, fabelhaft! So ein Kerl möchte ich auch werden!“ Sprachs und ſetzte ſich ſtolz als Trommelbube an die Spitze ſeiner Kolonne. N f schm. Das Narrenſchiff in flotter Fahrt: Karlsruhe wird entrümpelt! „Mir zotile mit“ ruft Lahr— Ha no, Stuttgart am Narrenſeil!“ Beginnen wir unſeren Wochenend⸗Rundgang durch die Faſchingsſtädte, ſo verweilen wir zunächſt ein wenig in der Gauhauptſtadt, in der ſich noch alles in Vorbereitung befindet. Im„Führer“ leſen wir, daß das Narrenſchiff zwar ſchon unter⸗ wegs ſei, aber ſeine Ankerketten im Rheinhafen noch nicht auf Grund raſſelten. In über hundert Veranſtaltungen kann ſich der Karlsruher Narrenbürger ſtürzen, mit und ohne Bart. Der Narrenprinz wird ſeine Miniſter und ſein Volk mit der diktatoriſchen Geſetzes vorlage beſchäftigen: Karlsruhe wird entrümpelt! Am 5. Februar ſteigt die erſtegroße Frem⸗ denſitzung der Grokage, am 20. Februar die zweite große Sitzung und am 26. Februar der große Maskenball in der Feſthalle. Der Künſtlerverein ruft am 5. Februar zum„Feſt der Muſen“ und am 19. Februar zur„Bauernkerwe“ ins Künſtlerhaus. Höhepunkte werden das Treffen der Narren⸗ zünfte am 5. und 6. Februar und der Preſſe⸗ ball am Roſenmontag im Studentenhaus ſein, der diesmal unter dem Motto„Feſt der Ente“ ſegelt. In den verſchiedenen Stadtbezirken ſind die Vor⸗ bereitungen für die Faſchingshaupttage im vollen Gange. Zieht man noch die zahlreichen Vereins⸗ veranſtaltungen in Betracht, ſo kann geſagt werden, daß der Karlsruher zur Genüge Gelegenheit zum gründlichen Entrümpeln von Griesgram und Mek⸗ kerei hat. „Mir zottle mit!“ lautet das Motto der Fasnacht in Lahr. Die Lah⸗ rer Faſenzunft veranſtaltet am Fasnachtsſonntag unter Mitwirkung zahlreicher Vereine wieder einen großen Umzug, dem am Fasnachtsdienstag ein Kinderumzug folgt. Die„Gruſilochzottli“ ſollen in Zukunft der Lahrer Fasnacht das charakteriſtiſche Gepräge geben. Die Gewandung des„Gruſiloch⸗ zottli“, die nach alten Chroniken geſchaffen wurde, führt auf eine typiſche mittelalterliche Fasnachtsge⸗ ſtalt zurück. Auch in Eberbach wird nunmehr die Fasnacht nach einheitlichen Richtlinien unter Führung der NSG„Kraft durch Freude“ aufgezogen. Für den 20. Februar iſt eine große Sitzung vorgeſehen, für die jeder Verein einen Büttenredner zu ſtellen hat. Am Faſchingsſamstag wird der vorjährige Masken⸗ ball der NSG„Kraft durch Freude“ wiederholt. Auch ein Umzug iſt geplant. „Ha no, Stuttgart am Narrenſeil!“ Und nun ſtarten wir zu einem Flug nach Stutt⸗ gart, wo ſchon längſt der Prinz namhaft gemacht wurde.„Max von Hahnenkräh, Edler von Schminke und Puderquaſte“ iſt ſein Name. Im pro⸗ ſanen Leben nennt er ſich Max Strecker und iſt ein beliebtes Mitglied des Stuttgarter Schauſpiel⸗ hauſes. Als er gekürt wurde, richtete er folgende Kundmachung an ſein Volk: g „Laut Meldung der prinzlichen Wetterwarte iſt zwiſchen dem Hoch der Weihnachtszeit und dem Tief der Faſtenzeit ein Faſching wie noch nie in Stutt⸗ gart im Entſtehen begriffen, der ſich brauſend un⸗ ſerem Neſenbachgebiet nähert. Darum ihr närriſchen Völkerſtämme und Gebirgs⸗ und Talbewohner un⸗ ſerer Großſtadt! Heraus mit dem letzten Funken Grips und Witz! Her mit allen Einfällen, Schnurren und Ideen, die irgendwie als Ulkwagen, Fußgruppen uſw. in unſeren luſtigen Feſtzug am Fasnacht⸗ ſonntag, dem 27. Februar 1938, deſſen Motto lauten ſoll:„Ha uno, Stuttgart am Narrenſeil!“, hinein⸗ paſſen. Orden, Titel, Diplome, Vergünſtigungen und Belohnungen aller Art wird es nur ſo regnen. Ob Wanderburſche, Millionär, Studioſus, Gerichtsvoll⸗ zieher, Künſtler oder auch nur einfacher Scheren⸗ ſchleifer, hier gilt jeder gleich! Darum: Hinein in die große Faſchingsfront!“ München bereits in voller Fahrt Iſar⸗Athen hat ſchon die erſten großen Fa⸗ ſchingsfeſte hinter ſich. Künſtlerhände hatten im Löwenbräukeller einen prächtigen Rahmen für den erſten Kappenabend der Narrhalla ge⸗ ſchaffen. Einzeln angeſagt, marſchierten unter den Klängen des Narrhallamarſches die Senatoren, die Jungelfer und der hohe Elferrat ein, von fahnen⸗ ſchwingenden Pagen angeführt und beſchloſſen. Nach herzlicher Begrüßung der den Saal bis auf den letzten Platz füllenden Narren wurde zur P rokla⸗ mation des Prinzen und der Prinzeſ⸗ ſin geſchritten. Vom Präſidenten der Jungelfer, Fredl Bauch, dem Hofmarſchall Karl Steinacker und dem Präſidenten der Senatoren, Melchior Klein, in den Saal geleitet, ergriff Michl J. von Narr⸗ !!!.! ᷣ ͤvbbbébobobbébkbkbkbkbkéb'bkbkb'kb''bGkbkGkGvb'bvbvbv'vbvGvbvGv(vövGuv—vWWWW.WW.WW1W1W.W1W1..WWW.''''''''.'''.''.'.'.'!'!'!'!'!.'.'.''!.!............. p Mütterſchulungskurſe im Kochen Im Februar 1938 beginnen in der Mütter⸗ ſchule, Koiſerring 8, die nächſten Mütterſchulungs⸗ kurſe im Kochen, die unſere Hausfrauen und Mäd⸗ chen Anleitung geben ſollen über geſundheits⸗ und ſachgemäße Zubereitung der Nahrungsmittel. Neben reichlicher Praxis hören die Teilnehmerinnen über wichtige Fragen der Ernährungsweiſe, Einkauf, Ein⸗ teilung des Haushaltsgeldes u. a. m. Die Kurſe beginnen wie folgt: Abendkurſe: Montag, den 7. Februar, abends 8 Uhr, jeweils Montag und Donnerstag. Mittwoch, den 9. Februar, abends 8 Uhr, jeweils Mittwoch und Freitag. Nachmittagskurſus: Dienstag, den 8. Febr., nachmittags 3 Uhr, jeweils Dienstag und Donners⸗ tag. Anmeldungen ſind zu richten an die Mütterſchule, Kaiſerring 8, Fernruf 43495. Sprechſtunden täglich von—12 und von—5 Uhr, ſamstags—12 Uhr. Neues aus der Gedok⸗Arbeit Die Gemeinſchaft deutſcher und öſter⸗ reichiſcher Künſtlerinnen und Kunſt⸗ freundinnen, Ortsgruppe Mannheim, eröffnet die Vortragsreihe von Dr. phil. Erich Ha⸗ gens, Univerſitätsprofeſſor, Heidelberg, über Klaſ⸗ ſük und Romantik in der Muſik am Mittwoch, dem 2. Februar, im Caſino. Einführung von Gäſten iſt geſtattet. Anmeldung und nähere Auskunft erteilt Frau Dr. phil. Ilſe Krall, B 7, 18. Die Tee⸗Nach⸗ mittage ſind für den erſten Freitag jeden Monats im Palaſt⸗Hotel Mannheimer Hof angeſetzt. Das jüngſte Haus konzert im Gedokheim war als Klavierabend ausgeſtaltet unter Mitwirkung der Pianiſtin Ida Biel von der Gedok Frankfurt a. M. und der Mezzo⸗Sopraniſtin Martha Schweyer⸗ Stuben rauch. Die Klavierbegleitung der Hugo⸗ Wolf⸗ und.⸗Brahms⸗Lieder hatte an Stelle des verhinderten heimiſchen Gedok⸗Mitglieds Erna Toe⸗ pel⸗Roebig diesmal Frau Elſe Landmann⸗ Drieſcher dankenswerterweiſe übernommen. Im Rahmen der bekannten Austauſchkonzerte gaſtierten zuletzt heimiſche Künſtleriunen bei der Frankfurter Gedok. In Kürze entſendet Mannheim erneut Mit⸗ glieder dorthin. Bezüglich praktiſcher Kunſtpflege kann in der Gedok zur Zeit ganz gewiß nicht von mangelnder Unternehmungsluſt die Rede ſein. d. lich adi Edicluigo hafen Jubiläums-Maskenball der „Rheinſchanze“ h. Ludwigshafen, 23. Januar. Das Jubiläumsjahr unſerer größten heimiſchen Karnevalsgeſellſchaft, der„Rheinſchanze“, ſieht natur⸗ gemäß das Rheinſchanz⸗Schiff ganz groß in Fahrt. In der Nacht zum Sonntag ſtieg als erſtes der Große Jußbiläums⸗ Maskenball in ſämt⸗ lichen Räumen des Pfalzbaus Sonntag abend folgt die Große Prunkſitzung im feſtlich geſchmück⸗ ten Konzertſaal. Und dann geht ses weiter Schlag auf Schlag. So folgt ſchon am kommenden Sams⸗ tag das Große Maskenfeſt des Verkehrs⸗ vereins Ludwigshafen, am Mittwoch, dem 2. Februar, die luſtige Nachthauben⸗Sitzung der „Rheinſchanze“ im Pfalzbau⸗Kaffee, am Samstag, dem 5. Februar, der traditionelle Große Masken⸗ ball des heimiſchen Schwimmvereins, Samstag drauf derjenige unſerer„Aurora“, wieder acht Tage ſpäter der Große Haus⸗Maskenball des Pfalzbaus, am 4 5 1 N Roſenmontag der Volksfaſching und am Fasnachts⸗ dienstag der Kehraus. Zwiſchendurch iſt jeden Mitt⸗ wochnachmittag Kinder⸗Maskenkränzchen, donners⸗ tags regelmäßig Kappenabend uſw. Zum erſten heurigen Rheinſchanz⸗ Maskenball waren insgeſamt vier Tanzkapellen verpflichtet wor⸗ den, die ununterbrochen Gelegenheit boten, Ter⸗ pſichore zu huldigen. Ballon⸗Verteilung mit köſt⸗ lichen kleinen Preiſen unterbrach den fröhlichen Be⸗ trieb auf dem Tanzparkett. Zur Abwechflung ver⸗ tauſchte man nach Belieben den Konzertſaal mit dem Tanzkaffee, Paſſage, Kaffeehaus oder den lauſchigen Sektlauben. Der Bierkeller war diesmal um das fidele Wurſt⸗Büfett vertieft und erweitert worden. Alle Räume waren prächtig ausgeſtaltet worden. Den Höhepunkt des feſtlichen Treibens brachte die Verteilung von 16 anſehnlichen Geldpreiſen, zu denen noch einige Troſtpreiſe ſich geſellten. Voraus ging die Preis⸗Polonaiſe, die dem Preisgericht erſte Unter⸗ lagen zu ſeinem ſehr gewiſſenhaft geübten Amt bot. Recht ſtilvolle Koſtüme wie das einer recht hübſchen Bauerndirn mußten leider außer Wettbewerb blei⸗ ben, weil ihre Trägerinnen ohne die vorgeſchriebene Maske erſchienen waren. Im Wettbewerb um die Damen⸗Einzel⸗Masken⸗Preiſe ſtellten ſich 24 Bewer⸗ berinnen. Die Preis⸗Kommiſſion verteilte in dieſer Gruppe ſechs Preiſe an die beſten, geſchmackvollſten und ſchön⸗ ſten Masken. Ihr Urteil fand weithin Zuſtimmung: Fräulein Eichberger(Tſcherkeſſin), Fräulein Loh⸗ nert, Schug und Neumeyer(Ungarinnen), Fräulein Gläſer(Schottin), Fräulein Orſchiedt(Fragezeichen), Fräulein Hein(Venus). Herren⸗Masken⸗Preiſe er⸗ zielten einige Clowns, darunter ein hochbetagter Herr. Paarpreiſe gelangten an ein Ruſſenpaar, zwei Wiener⸗Wäſcher⸗Mädel, Schottinnen und Ungarin⸗ nen. Die Gruppe der drei Bulgarinnen erzielte einen Troſtpreis. Präſident Zickgraf wünſchte bei der Glückwunſchanſprache, daß beim 2. Rheinſchanz⸗ Maskenball die Auswahl noch größer ſein möchte. Sehr ſpät erſt dachten die erſten Gäſte an den Auf⸗ bruch aus der vergnügten Runde, die gerade aus⸗ reichend Raum ließ, um ohne ernſtliche Karambola⸗ gen ſich auch im Walzertakt drehen zu können. . Ehrung der Retter von Edesheim Baldur von Schirach überreichte ihnen die Rettungsmedaille dnb Berlin, 22. Januar. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Bal⸗ dur von Schirach, empfing am Freitag in ſeiner Dienſtſtelle die acht Volksgenoſſen, die bei der Na⸗ turkataſtrophe in Edesheim, Gau Saarpfalz, mehrere BDM⸗Mädel vom Tode des Ertrinkens gerettet hatten und die dafür mit der Rettungs⸗ medaille am Bande ausgezeichnet worden ſind. Bal⸗ dur von Schirach überreichte ihnen im Namen des Führers und Reichskanzlers dieſe Auszeichnung und beglückwünſchte ſie dazu. Dieſer Orden ſei wohl einer der ehrenvollſten, den es in der ganzen Welt gäbe, denn, ſo ſagte er, ihn verdiene nur der, der unter Einſatz der eigenen Perſon das Leben eines Volksgenoſſen gerettet habe. Baldur von Schirach ſprach weiter dem Schüler Georg Kauper in Edes⸗ heim eine Belobigung aus, dem mit Vollendung des 18. Lebensjahres die Verleihung der Rettungs⸗ medͤaille am Bande in Ausſicht geſtellt worden iſt. L. Neckarbiſchofsheim, 22. Jan. In feierlicher Weiſe wurde der ſeither als Pfarrverweſer hier tätige Dr. Fuchs als Pfarrer durch den Dekan des Kirchenbezirkes Neckarbiſchofsheim, Pfarrer Mickel (Hüffenhardt), eingeſetzt. halleſien mit einer zündenden Anſprache die Zügel der Regierung. Prinzeſſin Gaby for⸗ derte die Männer auf, im Faſching recht fleißig zu tanzen. Und nun folgten witzige und humorvolle, aber auch fein philoſophierende Krügelreden. Selbſt der Prinz(Michl Ehbauer) zeigte mit großem Er⸗ ſolg zweimal ſein närriſches Vortragstalent. Es war ein in Farbe und Stimmung vielverheißender Abend, ganz auf das Thema„Bier, Wein, Weib und Geſang“ abgeſtimmt. Krone und Zepter: Münchener Kunſtwerke Um zu zeigen, daß in München die künſtleriſche Note bis aufs höchſte nicht nur in der Ausſchmückung der Feſträume gewahrt wird, folgen wir einer Be⸗ ſchreibung von Krone und Zepter des Prinzenpagres durch die„Münch. N..“. Die Kleinodien, die aus einer Silberwerkſtätte hervorgegangen ſind, ſtellen wieder allerbeſte Münchner Kunſthandwerksarbeit dar. Ineinandergeſchlungene„M“ bilden die Krone Michls J. Auf dem mächtigen Narrenkappenzipfel in den prinzlichen Farben weiß und blau funkeln blaue Steine. Die Krone der Prinzeſſin iſt in Diademform gehalten. Um ein feingeſchwungenes „G“ legt ſich ein zierliches Blumengerank. Ein Sonderprachtſtück iſt das prinzliche Zepter, nach dem Beruf des Prinzen als Eiſenbahner in Form eines Befehlsſtabes gehalten, in deſſen Scheibe abwechſelnd rot⸗gelb⸗grüne Lichter aufleuchten. Die Länge des gewichtigen Zepters iſt 60 Ztm. Kronen und Zepter, aus Silberchrom hergeſtellt, ſind mit Bändern in den Prinzenhausfarben geſchmückt. Das Prinzenpaar iſt närriſch⸗fürſtlichen Geblüts Michl J. hat nicht nur eine ſtarke karnevaliſti⸗ ſche Ader. Er iſt auch auf den Pegaſus geſtiegen, ohne abgeworfen zu werden. So verfaßte er zwei Einakterluſtſpiele, hatte aber mit ſeiner Monats⸗ zeitſchrift„Der Maßkrug“ Pech, da ſie nach elf Num⸗ mern einging. Prinzeſſin Gabriele hat vom Vater her narrenfürſtlichen Stammbaum, denn Karl Steinacker beſtieg 1929 als Karl J. von Zoolo⸗ gien den Narrenthron.„Wann haben prinzliche Tollität“, ſo führte ein Ausfrager beim Beſuch der Prinzeſſin aus,„zum erſten Male als Münchner Kindl das Wort geführt?“„Mei, vor zwei, nein vor drei Jahren ſchon. Die größte Freude hat mir im vorigen Faſching meine Fahrt als Münchner Kindl mit Exprinz Willy J.(Willy Zauß) nach Stuttgart gemacht. Dort habe ich als Vertreterin des Münche⸗ ner Faſchings am großen Karnevalszug teilgenom⸗ men und noch heute wandern frohe Grüße zwiſchen Stuttgart und München hin und her.“„Das war aber nicht ihr erſter Faſchingsumzug, an dem ſie teilnahm“, warf der exprinzliche Papa Steinacker, weiland Karl J. von Zoologien und viermaliger Herzog in der Landshuter Hochzeit, ein. Im Fa⸗ ſching 1929 veranſtalteten wir in Hellabrunn einen Umzug mit allerlei Viechern. Meine beiden Zwil⸗ lingstöchter Gaby und Didie hatten auf einem Ka⸗ melhengſt Platz genommen. Plötzlich ſcheute das Reittier und meine beiden, anmutig in Spitzenkleid⸗ chen gewandeten Töchter purzelten herab in eine Schlammpfütze, wo ſie am tiefſten war!“ Richard Schönfelder. *— NSDAP-Ififfeilungen N Sgcs) Aus partelamtiichen Bekauntmachangen ning 8 Anu alle Ortsgruppen! Wir erinnern letztmalig an die Zwiſchenberichte für die Schulung briefe Kreisſchulungsamt. Ortsgruppen der NS Delp Rheinan. 28.., 20.15 Uhr, Formaldienſt und Unter⸗ richt im Saal des Stahlwerks für Pol. Leiter, Pol.⸗Leiter⸗ Anwärter, Walter und Warte der Gliederungen. Ilvesheim. 24.., 20.15 Uhr, Beſprechung der Pol. Lei⸗ ter im Parteiheim. 2 S Schwimmen! Der bisher montags von 20— 21.90 Uhr in der Halle II durchgeführte Kurſus für Frauen und Männer wurde mit ſoſortiger Wirkung aufgelöſt. Die Teilnehmer dieſes Kurſes haben Gelegenheit, ſich an den offenen Schwimm⸗ kurſen wittwochs von 21.30 bis 23 Uhr in der Halle I, freitags von 21.30 bis 23 Uhr in der Halle II und ſamstags von 20 Uhr bis 21.90 Uhr in der Halle J des ſtädt. Hallen⸗ bades zu beteiligen. Tageshaleacles Montag, 24. Januar Nationaltheater: 15 Uhr:„Der Reiter“. 20 Uhr:„Des Reiter“. Schauſpiel von Heinrich Zerkaulen. a Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Roſengarten: 20 Uhr: 6. Akademiekonzert des National theaterorcheſters. Leitung: Karl Elmendorff. Soliſt: Walter Gieſeking, Klavier. 5 Planetarium: 16 Uhr: Vorführung des Sternenprofektorz. 20.15 Uhr: 5. Experimentalvortrag der Reihe,„Ein. führung in die Elektrizitätslehre“:„Fathoden⸗ und Röntgenſtrahlen“. Lichtſpiele: Univerſum:„Tango Notturno“.— Alhambra:„Serenade“, Schauburg:„Die Monika“.— Palaſt und Gloria:„Ein Walzer für Dich“.— Capitol und Scala:„Der Biberpelz“ 5 Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenum: Geöffnet von 10 bis 12.30 und 14.30 Eis 16 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Theatermuſeum E 7. 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 90 bis 17 Uhr Sonderſchau: Schwetzingen und ſein Theater. Sternwarte: Geöffnet von 10 bis 12 und von 14 big 16 Uhr. Städtiſche Schloßbüche rei: Ausleihe von 11 bis 18 und 17 bis 19 Uhr Leieſäle geöffnet 9 bis 18 und 15 bis 19 Uhr. Stäbtiſche Volksbücherei, U 3, 1: Ausleihe: 16 bis 19 Uhr, Leſeſgal: 10.30 bis 19 Uhr, und 16.80 bis 21 Uhr. Leſehalle Neckarſtadt. Leſehalle geöffnet von 11—19 Uhr, Hinweis „Alles für's Herz“ vier Tage verlängert. Das Gaſtſpiel der Revue des Theaters der Wiener Spiel- zeugſchachtel„Alles für's Herz“ iſt auch in Mann⸗ heim ein ſenſationeller Erfolg geworden. Vor täg⸗ lich ausverkauften Häuſern rollt dieſe große luſtige Schau ab. Die Kartennachfrage hat ſich ſo geſteigert, daß ſämtliche Vorſtellungen vom 22 bis einſchließ⸗ lich 26. Januar ſchon jetzt vollſtändig ausverkauſt ſind. Die Revueleitung hat ſich deshalb entſchloſſen, ihr Mannheimer Gaſtſpiel zu verlängern und auch noch am 27., 28., 29. und 30. Januar vier weitere Vorſtellungen in der bewährten Beſetzung zu geben, G28 Scher ccc 27000000 — 5. 15 Morgen- Ausgabe Bayern Die Zwiſchenrunde um den Re Reichsbundpokal— Zwiſchenrunde i Saarbrücken: Südweſt— Niederſachſen:0 in Schweinfurt: Bayern— Baden:1 nach Verl. in Duisburg: Niederrhein— Nordmark:5 in Breslau: Schleſien— Sachſen 124 (Eigener Bericht der NM.) Zayern— Baden:1(:1) nach Verlängerung Schweinfurt. 23. Januar.(Eig. Drahtber.) Schweinfurt, die mittelgroße Induſtrieſtadt am Main, genießt heute einen ſportlichen Namen, um den ſie manche Großſtadt beneiden kann. Die Stadt der 45000 Einwohner iſt nicht nur bekannt durch ihre hervorragenden Leiſtungen ihrer Sportjünger, sondern ſie zeichnet ſich ſchon ſeit einigen Jahren aus durch lebhafteſte Anteilnahme ihrer Bevölke⸗ rung an den ſportlichen Verandtaltungen. So wurde das Zwiſchenſpiel um den Reichsbundpokal wieder zu einem beſonderen Ereignis, das der aufſtrebenden Sportſtadt am 4. Januar⸗Sonntag ſein Gepräge gab. Seinen Auftakt erhielt der Fußball⸗Großkampf be⸗ reits am Samstagabend durch das Eintreffen der beiden Gaumannſchaften, von denen die badiſche Elf im Hotel Krone und die bayeriſche Vertretung im Hotel Roß abſtieg. Die Mannſchaft aus Baden, die die Reiſe nach Schweinfurt in einem Omnibus unternahm und nach achtſtündiger Fahrt erſt nachts um 23 Uhr ein⸗ kraf, ſtand unter der Führung des Gau«⸗Geſchäfts⸗ führers Jöckel, während die ſportliche Betreuung M ee 24 Fan 1938 Niederrhein-Nordmark:5— Schleſien-Sachſen:4 dem Reichsbundesführer Fabra oblag. Gauführer Miniſterialrat Kraft und Gaufachamtsleiter Lin⸗ nebach trafen am Sonntag kurz vor dem Spiel ein. Die bayeriſche Mannſchaft wurde von dem Gaufüh⸗ rer Albert betreut. Gauführer Brigade⸗Führer Schneider und Dir. Benneſch in Vertretung des Gaufachamtsleiters Standartenführer Oberhofer traf am Sonntagvormittag in Schweinfurt ein. Ganz ohne kurze Unterhaltung über Fußball bön⸗ nen die Vorabende von ſolchen Ereigniſſen nicht vorübergehen, und was man ſo vernehmen konnte, ſprach von hoffnungsvoller Stimmung bei den badi⸗ ſchen Gäſten, die ihrer Mannſchaft ganzes Vertrauen ſchenkte und von ihr eine große Leiſtung erwartete. Im Lager der Bayern, die auf Grund des:0⸗Sieges gegen Mittelrhein Favorit waren, bedauerte man, daß ausgerechnet Goldbrunner und Kupfer infolge Ver⸗ letzung nicht dabei ſein konnten und auch der am Meniskus operierte Kitzinger noch nicht ſpielfähig iſt, ſo daß von der„bayriſchen“ Nationalläuferreihe keiner zur Verfügung ſtand, ein Grund, den Opti⸗ mismus etwas zurückzuſchrauben, ein Grund auch, daß dem Spiel vielleicht doch einige Tauſend fern⸗ blieben. Um die Mittagsſtunde des Sonntags war das Schweinfurter Verkehrsleben vom Pokalkampf be⸗ herrſcht. Unzählige Omnibuſſe und Perſonenwagen aus der näheren und weiteren Umgebung rollten an. Ein Sonderzug aus Würzburg brachte über 1000 Fußballbegeiſterte. Zwei Stunden vor Spielbeginn ſetzte der Anmarſch zum Willi⸗Sachs⸗Stadion ein. Als wir kurz vor 14 Uhr den Platz betraten, war das Stadion bis auf einige Lücken in den Kurven gut gefüllt und man war begeiſtert von dieſer herr⸗ lichen Stätte des Sportes, die wohl keine zweite Stadt von Schweinfurts Größe aufzuweiſen hat. Auf den Ehrenplätzen der freitragenden impoſanten Tribünen bemerkte man neben den führenden Män⸗ nern der beiden Gaue den Oberbürgermeiſter der Stadt Schweinfurt, Pöſſel, Vertreter der Wehrmacht und der Induſtrie, darunter auch den großen För⸗ derer des Sports, Konſul Sachs. Schweinfurt hatte ſeine Fußballbegeiſterung erneut bewieſen, denn trotz des eine Stunde vorher einſetzenden Rieſel⸗ regens waren über 11000 Zuſchauer anweſend, als Punkt 14 Uhr Schiedsrichter Dörrbecker⸗Stutt⸗ gart die beiden Mannſchaften ins Feld führte, in nachſtehenden Aufſtellungen: Baden: Drayß Konrad Bolz Heermaun Lorenzer Leupold 5 Brecht Fiſcher 1 Siffling Fiſcher 2 Biehle Simetsreiter Schmitt Friedel Idkowiak Lehner Luber Nerz Uebelein 2 Billmann Haringer Köhl 1 Bayern: Baden hatte Platzwahl durch Fiſcher 1 und nun begann ein Kampf über 120 Minuten, der in ſeinem größten Teil infolge ſeines ſpannenden und hin⸗ Die Spiele der badiſchen Gauliga Gau XIV Baden Bin Mannheim— JV Kehl 61 Germania Brötzingen— BfB Mühlburg 911 Bid Neckarau— SpVg Sandhofen 310 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte 1. FC Pforzheim 14 10 3 1 377172 2 BfR Mannheim 13 10— 3 30.17 20¹6 SV Waldhof 12 8 1 3 32.15 1777 Phönix Korlsruhe 14 6 3 5 24.20 15˙13 Vie Neckarau 3 6 2 5 22:15 14·12 I Freiburg 12 5 3 4 2017 13:11 Bfch Mühlburg 14 6 1 7 22.23 13˙15 SpVg Sandhofen 15 5 2 8 19:30 12:18 JV Kehl 12 1 1 10 9739 3˙21 Germania Brötzingen ls— 2 11 14:41 224 Gau XV Württemberg Sportfreunde Stuttgart— 1. SV Ulm:0 FV Zuffenhauſen— Stuttgarter SC 222 Vi Stuttgart— Sportfr. Eßlingen 1011 a Bc Schwenningen— Union Böckingen ausgef. Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Stuttgarter Kickers 14 10 2 2 52:16 2226 VfB Stuttgart 13 9 3 F Union Böckingen 13 8 1 1 S Stuttgart 13 6 4 3 20.17 16.10 1 SSV Ulm 15 6 3 6 20:18 15.15 Sportfr. Stuttgort 14 5 3 6 18:24 13˙15 J Zuffenhauſen 15 3 6 6 19.34 12.18 Sportfr. Eßlingen 14 3 8 8 12:35.19 Ulmer J V 94 12 2 2 8 13:26 618 BR Schwenningen 13 2 1 10 13:36 5721 Gau XVI Bayern Be Augsburg— SpVg Fürth 11 VfB Ingolſtadt— Jahn Regensburg:3 Vereine Spiele gew unentſch. verl. Tore Punkte 186 Nürnberg 13 8 4 1 2 2056 Sycg Fürth 15 8 3 22 1 1860 München 14 7 4 3 31:19 18.10 Jahn Regensbura 14 6 4 4 23.20 1612 Augsburg 14 5 5 4 1747 15.13 Jes Schweinfurt 14(5 3 5 228.27 15.13 Bayern München 14 6 1 7 N15 VfB Ringſee 15 4 2 9 122 120 Schwaben Augsburg 14 2 4 8 235784:20 Wacker München 13 2 2 9 17.26 6˙20 Af klar überlegen VR Mannheim— FW Kehl 61. In der Gewißheit eines ſicheren Sieges und in dem Be⸗ kreben, dieſen Sieg in Verfolg des ſich geſteckten(ie zes ſo wie möglich auszubauen, lieferte der Vfͤ Man iheim dem ſtark abſtiegsgefährdeten FV Kehl einen ſtran men, ganz auf Erfolg eingeſtellten Kampf, gegen den natörlich der Neuling trotz ſeiner bereits zur Genüge bekannten und auſopfernden Gegenwehr in der zweiten Hälfte nicht zu eſtehen vermochte, nachdem der erſte Spielabſchnitt mit einem 11 für ihn ſehr ſchmeichelhaft geendet hatte. 1 Schon mach wenigen Minuten dieſes Spieles, das zu⸗ 0 eine ſelten ſchön⸗ und eraötzliche„Treibjagd“ der hoſſ⸗ züngsvollen Mannheimer Jugend gegen Platzordner und gel, Nänner um den Lederball ſoh. zeiate es ſich, daß die ehler Gäſte durch einen hoffnungsvollen Auftakt der kaſenſpieler keineswegs verblüffen ließen, ſondern ziel⸗ i und entſchloſſen kämpften und mit einem Straſpall 915 der Sechzehnmeterlinie erſtmals gefährlich wurden. Das erſte Tor für die Mannheimer lag förmlich in der zut als Striebinger in einer felten ſchönen Leiſtung. wie man ſie wirklich nur alle Schaltfohr ſteht, ſeloſt den letzten 1 ann der Kehler überſpielt: wäre ſein Schuß vielleicht nur due Idee ſtrammer gekommen, dann hätte der Verteidiger den ati 2 wohl keine Chance mehr gehabt. den Ball non 755 Torlinie hergbzuſchlagen. Faſt ſchien es ſo, als hätte er d. Sturm ſein Pulver in Karlsruhe verſchoſſen, als och in der 30. Minute in Front aing. Einen ſcharfen 10 von Lutz konnte der Hüter nicht richtig ſaſſen, ſo daß 9 Langenbein das Leder abjogen und einſchießen zern, Pöllia unerwartet gelang dem eifrigen Kehl in 5 2. Minute der Ausgleich, als der weit aufgerückte ittelläufer Seminati 3 überraſchend aus dem Hinterhalt guf den Kaſten ſchoß und den reichlich verdutzten Edelmann zu ſchlagen wußte. au diele“ Ausgleichstrefſer hatte Kehl einen merklichen uftrieb gegeben, ſo daß dieſe Elf mit der eiſenharten ntſchloſſenheit in die zweite Hälfte ging, dem Vſck den 8 Sieg ſo ſchwer als nur möglich zu machen. In dem nun härter werdenden Spiel vergeben beide Mannſchaften zu⸗ nächſt je einen Strafball von der Strafraumgrenze, aber in der 65. Minute hatte er bei Seminati 1 doch zum zwei⸗ ten Male eingeſchlagen, als Langenbein zum Schuß kam. Der Druck des Vſg wurde immer ſtärker, und die Fehler in des Gegners Deckung, der kaum noch zum„Verſchnau⸗ fen“ kom, häuften ſich bet manchmal ſtark robuſter Abwehr ſehr bedenklich. Striebinger war der Nutznießer einer miß⸗ glückten Abwehrparode mit dem 3. Treffer, als zwei Ver⸗ teidiger ſich im Uebereifer behinderten und den Ball nicht wegbringen konnten. Auf einmal war nun beim VfR der Kontakt auf ganzer Linie hergeſtellt; man war da und ſelbſt Kamenzien beteiligte ſich mit einem Pfundsſchuß, der zum 4. Treffer führte, höchſt erfolgreich beim Toreſchießen. Die tollſten Situationen ſpielten ſich bei Kehl ab. Nach feiner Vorarbeit von Langenbein und Adam ſchoß Rohr das 5. Tor. Dann wurde eine ganze Reihe ſogenannter „totſicherer“ Gelegenheiten vergeben, die bei etwas mehr Schußglück dazu beigetragen hätten, den Gegner vielleicht, na... Langenbein ſchoß doch noch das 6. Tor, ſo einer Sache die richtige Rundung gebend, die den gezollten Son⸗ derapplaus zum Schluß ehrlich verdient hatte. Die Mannſchaften ſtanden in folgender Auffſtellung: Vfnk Mannheim: Edelmann; Flaig, Rößling; Hennin⸗ ger, Kamenzien, Feth; Adam, Rohr, Langenbeim, Lutz, Striebinger. FV Kehl: Seminati 1; Seminati 2, Rießer; Baumert, Seminati 3, Koffer; Haſenfuß, Frieß, Roß, Kopp, Schlenz. Die ausgezeichneten Kritiken, die Vf R für ſein mei⸗ ſterliches Spiel im Wildparkſtadion zu Karlsruhe gefun⸗ den hatte, fanden ſich im zweiten Spielabſchnitt, als die Mannſchaft endlich ins Spiel kam, reſtlos unterſtrichen. Man iſt juſt zu gegebener Stunde in eine gute Form ge⸗ wachſen um höchſt vielverſprechend in den Endkampf ein⸗ Neckarau Vfe Neckarau SpVg Sandhofen:0(:0) Die Entwicklung der Gaurunden hat zwiſchen dieſen beiden Mannheimer Vereinen eine Art Wettlauf entſtehen laſſen, ſich der Gefahr des Abſtiegs ſo früh wie möglich zu entziehen. Die Vereine traten in folgenden Aufſtellungen on: Saudhofen: Rohrmann; Schenkel. Streib; Müller, Michel, Wehe; Fluder, Fenzel, Wetzel, Krukowski Liebchen. Neckarau: Dieringer; Größle. Gönner; Benner, Wengel⸗ burger, Schmidt: Lutz, Hack, Heſſenauer. Wahl. Simon. Vor der annehmbaren Zuſchauerzahl von etwa 1500 beginnt das Spiel bei leichtem Regen mit dem Anſtoß Sandhofens. Die Mannſchaften müſſen ſich erſt an den ſchlüpfrigen Boden gewöhnem, was Sandhofen etwas raſcher gelingt. Von ſeiner Seite kommen die meiſten An⸗ griffe, denen aber noch di« Konzentration im Strafraum ſehlt. Neckarau verſucht vorerſt in raſchen Einzel⸗ vorſtößen zum Ziel zu kommen doch werden dieſe Verſuche von der gegneriſchen Abwehr geſtovpt. Langſam ſtellt Neckarau das Gleichgewicht im Feldſpiel her, ſo daß die Bilder raſcher wechſeln und auch die Spannung aufkommt. Den erſten gefährlichen Schuß gibt Wetzel ab, doch Dieringer iſt auf dem Poſten. Die beiden Parmer ſind ins Tempo gewachſen. und Rohrmann entagleitet der vom Erſatzlinksaußen Simon geſchoſſene Ball; doch iſt niemand zur Stelle. Der Kampf hält ſich längere Zeit die Waage, wobei aber Neckarau, durch periodiſch ſchwoche Abſchläge der Verteidigung doch etwas mehr unter Druck geſetzt iſt. Ein weiterer ſchwacher Schuß Simons wird von Rohr- mann ſicher aufgenommen, der auch bei einer fährlichen Flanke von Lutz vor dem anlaufenden Heſſenauer dos Leder im Werfen ſchnappt. Da auch die Zuſchaner im ihrer Weiſe in beiden Lagern warm werden iſt die Sache voll im Gang. Rohrmann iſt es dann, der, herausgehend, am Boden zweimal nachgreifend, eine ganz kritiſche Situation klärt; auch einen gut getretenen Strafball fauſtet er un⸗ mittelbar vor dem Pauſenpfiſf ab. So ſteht die Portie verdienterweiſe:0. Die ziemlich gleichwertige Leiſtung der beiden Mann⸗ ſchaften läßt auch für die Fortſetzung die Frage nach dem Ausgang vollkommen offen. Ein ſcharfer aber unplacierter Schuß Krukowskis iſt bei Dieringer ſicher aufgehoben: ebenſo ein im gleichen Stil, aber doch gefährlicher ge⸗ ſchoſſener Ball Simons auf der andern Seite bei Rohr⸗ mann. Wieder fiſcht Dieringer das Leder hart unter der Latte. Im latenten Zweikampf der beiderſeitigen Angriſſe und Abwehr behält die letztere auch weiterhin die Ober⸗ hand. Nur der Umſtand, daß Simon infolge Prellung auf Neckarauer Seite das Feld verlaſſen muß, läßt Bedenken aufkommen. Wider Erwarten erreicht aber Neckarau durch beſonnene Einzelleiſtung ven Lutz der nach Umſpielen des Angreifers mit hohem Bogenball überraſchend Rohr⸗ mann ſchlägt. die Führung, und kurz darauf auf Vor⸗ arbeit Heſſenauers, bei doch nun etwas unſicherem Ver⸗ halten von Rohrmann den weiteren Treſſer.:0. Ein greifen zu können. Das Spiel gegen Kehl wäre diesmal aber ganz beſtimmt noch weit„ertragreicher“ geworden, hätte ſich der Sturm, in dem Spindler ſehr vermißt wurde, ſchon in den erſten 45 Minuten zu einer flachen und ge⸗ nauen Spielweiſe entſchloſſen, als er erkennen mußte, daß hohe Bälle für die Athleten in der gegneriſchen Abwehr ein gefundenes Fr... waren. Die Läuferreihe arbeitete nach dem Wechfel ganz groß. Feth ſpielte mit ſeinen Ka⸗ binettſtückchen ganz hervorragend und Kamenzin rückte elaſtiſch auf, als es nichts mehr zu„ſtoppen“ gab. In der Verteidigung machte ſich das Fehlen von Conrad kaum be⸗ merkbar, da Fleig ſeinem Kameraden Rößling ein tüch⸗ tiger Partner war. Edelmann, der ſehr gut hielt, hätte eigentlich das Ghrentor für Kehl verhindern müſſen. Dem Kehler FV muß man beſcheinigen, daß er ein tapferer Gegner war, der förmlich bis zum letzten Einſatz kämpfte, aber der überlegenen Technik der Mannheimer auf die Dauer nicht gewachſen war. Der beſte Mann war, wie ſchon ſo oft, Torwart Seminati 1, auf deſſen großartige ſtungen ſich die anderen Spieler ſtützten und aufbauten. Die ſtämmigen Verteidiger räumten lange Zeit wuchtig und entſchloſſen auf, und die Läuferreihe erfüllte ihre Aufgabe in Deckung und Aufbau äußerſt ſolide und zufriedenſtellend. Sogar der Sturm, das Schmerzenskind der Elf, zeigte ein verbeſſertes Können. Mit langen, ſteilen Zügen fühlte man der BfR⸗Abwehr wiederholt auf den„Zahn“ und kargte auch nicht mit ſcharfen Schüſſen, ſobald ſich eine Gelegenheit dazu ergab. Schiedsrichter Strößner⸗ Heidelberg leitete bis auf das Ueberſehen eines Elfmeters, als Langenbein nach etwa 25 Minuten frei durchgekommen war und von hinten be⸗ hindert wurde, faſt zur reſtloſen Zufriedenheit.— gt Lei⸗ Vei⸗ ſiegt ſicher ſcharfer Schuß Heſſenauers aus ſpitzem Winkel findet Rohr⸗ mann wieder in geſammmeltſter Faſſuna: er ſtoppt am an⸗ deren Pfoſten. Neckarau ſtürmt mit zum Teil mur drei Mann, wobei Heſſenauer Linksaußen ſteht. Trotzdem hält die Platzelf das Spiel ziemlich verteilt und namentlich die Hintermannſchaft, die durch den geſchwächten Sturm härter zu arbeiten hat, verrichtet aroße Arbeit. Simon erſcheint nun wieder aber Wahl iſt es der mit einem Pracht⸗ ſchuß von außen Rohrmann ſtehen läßt; 310. Kurz vor 1 ſchaufelt Lutz, hart angegriffen, den Ball über die Latte. Der ſchwere Gang an der Altriper Fähre hat den Sandhöfern eine der klarſten Niederlagen der lau⸗ fenden Serie eingebracht, dazu unter Umſtänden, die für einen doppelten zum mindeſten aber einen Punktgewinn gewiſſe Unterlagen gaben. Bis zum erſten Treffer Nek⸗ karaus nach Halbzeit gaben die Mannen um Müller einen durchaus gleichwertigen Gegner ab, der es ſogar beim Ausſcheiden von Simon in der Hand hatte. die Sache— wenn auch vielleicht nur knapp— für ſich entſcheiden zu enen. Wohl jeder dex Zuſchauer erwartete nach der Schwächung Neckaraus einen erhöhten Druck der Sand⸗ höfer, aber wie es beim Fußboll eben nicht ſelten iſt, kam es auch hier gerade umgekehrt. Durch ein Ueberraſchungs⸗ tor ließ ſich Sandhofen die bis dahin ungebrochene Linie ſeines Spiels nehmen. Dazu kam. daß man in den Feb⸗ ler einer durchgreifenden Umſtellung nach der Pauſe ver⸗ fiel. Dadurch wird ſelten etwas gebeſſert. Im übrigen wäre wieder die geſamte Hintermannſchaft, in der Rohr⸗ mann allerdings nicht abſolut ſattelfeſt ſchien, hervor⸗ zuheben. Müller und Wehe konnten ihren Leiſtungs⸗ ſtandard gleichfalls halten und nur der Sturm, bei dem vor auem Liebchen auf Linksaußen ſowie auch ſpäter nach der Um“ olluna ſchwach war, enttäuſchte gegen ſonſt. Der Vfe Neckarau hatte allerdings in ſeinem Schlußquortett: Dieringer— Größle— Wenzelburger— Gönner—, von dem nur der letztere etwas laugſamer war, eine faſt unüberwindliche Mauer, an der auch beſſere Angriffe geſcheitert wären. Schmidt und Benner er⸗ gänzten dieſen Mannſchaftsteil gut, und der Sturm hatte mit Simon linksaußen gar keinen üblen Erſatzmann. Weniaſtens ſchoß er. Ihren geſunden Geiſt dokumentierte die Mannſchaft vor allem in dem Abſchnitt nach der Ver⸗ letzung ihres Linksaußen. Gerade in dieſer Zeitſpanne fielen die entſcheidenden Tore. Daß die Mannſchaft mit nur 10 Mann den Sieg herausholte oder einleitete. iſt der beſte Gradmeſſer für die Verdientheit desſelbem. Obwohl ſich jeder einzelne Mann voll einſetzte, wären doch Größle, Dieringer. dann vor allem Wenzelburger. Lutz und Wahl hervorzuheben. Nach dieſem neuerlichen Beweis der ſtarken Form Neckaraus kann man auf die Begegnung mit Vfhi am kommenden Sonntag mit Recht geſpannt ſein. Hirſch⸗Cannſtatt leitete lange Zeit recht ſicher, konnte aber dieſen Eindruck nicht bis zum Spielſchluß aufrecht⸗ erhalten. A. M. 149. Jahrgang Nr. 37 aden unentſchieden ichsbundpokal: Vaden-Vayern:1 nach Verlängerung— Südweſt-Niederſachſen:0 reißenden Verlaufes zu begeiſtern wußte. Mit den erſten Minuten lagen die Bayern im Angriff. Gleich lief Friedel durch, erwies ſich aber zu langſam. Dann brachte ſich der badiſcher Torhüter Drayß, einer der beſten Leute auf dem Platz, gleich in empfehlende Erinnerung, indem er einen Scharfſchuß von Schmitt glänzend hielt. Im Bayernſturm war zunächſt der kleine Halbrechte Idkowiak die treibende Kraft. Wie⸗ ſelflink ſpielte er ſich durch die hinteren Reihen der Badener und ſchuf immer wieder Gefahr. Eine große Abwehrleiſtung vollbrachte dan« Haringer, als er Fiſcher 2 hervorragend abſtoppte, Ganz überraſchend fiel in der 8. Minute das Führungstor für Baden. Aus der Abwehr heraus erhielt der Rechtsaußen Brecht eine lange Vorlage, mit der er auf das Bayerntor zuſtrebte. Der ihn verfolgende Biehlmann konnte ihn im Strafraum nur dadurch am Schuß hindern, daß er ihn zu Boden warf. Den unbedingt fälligen Elfmeter verwandelte Siff⸗ ling unhaltbar. Im weiteren Verlauf erkannte man ſehr klar den deutlichen Unterſchied im Spielſyſtem. Die Badener verlegten ſich in der Hauptſache auf Steilvorlagen an die an der Abſeitsgrenze lauernden Stürmer, mit denen dieſe aber auch jederzeit etwas anzufangen wußten. Die bayeriſche Mannſchaft be⸗ vorzugte ſowohl eng⸗ als weitmaſchiges Kombina⸗ tionsſpiel, mit dem ſie ſehr gut zur Geltung kam. Ihre Angriffe waren häufiger, die der Badener gefährlicher. Drayß hielt nun im weiteren Verlauf eine Reihe ſehr ſchöner Bälle, während ſein Gegen⸗ über Köhl faſt nicht beſchäftigt wurde. In der 17. Minute hatte Baden eine zweite große Gelegenheit zum Erfolg. Einer feinen Leiſtung des Linksaußen Biehle folgte deſſen Flanke, aber Brecht ſchoß aus acht Meter freiſtehend hoch darüber. Bei den Bade⸗ nern ſtand Fiſcher 1 als aufbauender Stürmer mehr im Hintergrund, während die übrigen meiſt in einer Linie vorgingen. Dadurch mußte die bayeriſche Hin⸗ termannſchaft ſehr auf der Hut ſein. Allmählich kommt der Nationalſpieler Lehner ganz groß heraus, raſant ſind ſeine Läufe, vorbildlich ſeine Flanken⸗ bälle und wenn hier der Mittelſtürmer Frkedel einigermaßen auf dem Poſten geweſen wäre, hätte der Ausgleich ſchon längſt fallen müſſen, denn die Bayern waren nun in der zweiten Viertelſtunde be⸗ deutend überlegen und ihre Angriffe brandeten gegen das Badener Tor. Leupold hatte ſeine liebe Not mit dem wieſel⸗ flinken Idkowiak, den er einige Male nur durch Re⸗ gelwid rigkeiten ſtoppen konnte. In der 33. Minule hat der in techniſcher Hinſicht vopzügliche Halblinke Fiſcher wieder einen ſeiner gefährlichen Flachſchüſſe losgelaſſen, der haarſcharf am Pfoſten vorbeiſtrich. Sehr gefährlich wurde dann ein Freiſtoß der Bayern. Nur mit Mühe konnte die Badener Abwehr klären. Dann war es Joͤkowiak, dieſer eifrige Spie⸗ ler, der einen Bombenſchuß auf das Badener Tor ſetzte. Nur knapp ſtrich das Leder über die Latte. Lehner errang ſich nun wiederholt Beifall durch einige feine Tricks, mit denen er den Halbrechten Idkowiak fein ins Spiel brachte, aber deſſen Vor⸗ lagen waren durchweg doch zu ungenau. Die Minuten verſtrichen in dem herrlichen Kampf, den beide Mannſchaften mit reſtloſem Einſatz be⸗ ſtritten, wie im Fluge und trotz der beſſeren Lei⸗ ſtung der Bayern hätte es Baden beinahe ſchon in der erſten Halbzeit zu einem ſicheren Sieg gebracht, denn in der 40. Minute gab der Rechtsaußen Brecht eine Flanke vor das Tor, die Fiſcher 2 an dem her⸗ auslaufenden Köhl vorbei ins Netz hob. Zur großen Ueberraſchung, man darf wohl ſagen der 12 000, erkannte Schiedsrichter Dörrbecker dieſen einwandfrei erzielten Er⸗ ſolg nicht an. Unentmutigt kämpften die Badener weiter, doch auch die letzten Minuten ſtanden im Zeichen der Ueber⸗ legenheit der Bayern. Einige Male ſetzte ſich Siff⸗ ling im Gegenſtoß durch, kam aber nicht zum Tor⸗ ſchuß. Nach dieſer erſten Halbzeit ſprachen die:0⸗ Ecken für die Ueberlegenheit der Bayern im Feld⸗ ſpiel. In der Pauſe wurde der ſpannende Verlauf der bisherigen 45 Minuten einer eingehenden Er⸗ örterung auf den Rängen unterzogen. Man war begeiſtert von dem Spiel. f Die zweite Hälfte eröffneten die Bayern gleich mit energiegeladenen Angriffen. Schmitt ſetzte einen Flachſchuß knapp daneben, auch Lehner verfehlte kurz hintereinander das Ziel. In der 54, Minute ſchaffte er aber doch den Ausgleich. Friedel bereitete ihn vor. Er behielt im Zweikampf mit Konrad die Oberhand. Seine Flanke konnte Drayß nur knapp abwehren, ſchon war Lehner zur Stelle und ſchoß den Ball über die Linie. Der Ausgleichstreffer wurde ſelbſtverſtändlich viel bejubelt. Jetzt kam für die Bayern eine ganz große Zeit. Sie hielten die Ba⸗ dener in ihrem Strafraum feſt, aber die badiſche Hintermannſchaft ſtand eiſern. Drayß war der Held. Die Verteidigung einſchließlich der Läufer ſtand aufopfernd in der Abwehr. Trotzdem wäre alle Mühe umſonſt geweſen, wenn die Bayern in ihrem Sturm nicht zwei Verſager gehabt hätten. Der eine war der zu langſame Friedel, der an⸗ dere der Münchner Rechtsaußen Simetsxreiter, dem ſich die ſchönſten Torgelegenheiten eröffneten und der ſie am laufenden Band vergab. Nur ſelten konn⸗ ten ſich die Badener vom Druck befreien, dann aber wurden ihre Vorſtöße ſehr gefährlich. Brecht auf Rechtsaußen ſpielte ſich wieder einmal an Billmann Seite/ Nummer 37 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 24. Januar 1933 Viernheim ſiegt klar 4 Abteilung 1 Dlumpia Neulußheim— BfTug Feudeuheim 216 Amicitia Viernheim— Alem. Ilvesheim 613 IV 09— Weinheim— Sc 03 Käfertal 510 Phönix Mannheim— 08 Mannheim 111 SWV gs Seckenheim— Germania Friedrichsfeld 10 Fortuna Heddesheim— SpVg 07 Mannheim 120 Vereine Spiele gew. unentſch. vert. Punkie Amicitia Viernheim 15 12 1 2 2555 VfTug Feudenheim 14 9 2 3 20¹8 S äfertal 16 8 3 5 9 FV Weinheim 17 8 0 7: 98 Seckenheim 12 5 3 4 3. Germ. Friedrichsfeld 12 5 2 5 1212 Fortuna Heddesheim! ö 2 6 12˙14 Alemann. Ilvesheim 14 4 4 5 12:16 Phönix Mannheim 16 4 4 8 1220 07 Maunheim 15 5 1 9 11:19 08 Hockenheim 10 4 1 5 9˙11 Olympia Neulußheim i090 3 1 6:13 08 Mannheim 14 8 2 9.20 Ein korreiches Treffen im Viernheimer Wald Viernheim— Ilvesheim 613 Die Ilvesheimer ließen bereits in den erſten Minuten durch einen ſchnellen Führungstreffer aufhorchen, um eigentlich erſt nach 20 Minuten dem Gegner das Spiel zu überlaſſen. Dann allerdings waren die Heſſen wirklich auf⸗ gedreht, ſpieften von hinten heraus ſicher, und da die Läu⸗ ferreihe beſſer als zu Beginn in Schwung kam, ſo konnte letzten Endes auch der Angriff bei ſtellenweiſe klarer Ueber⸗ legenheit nicht ohne Winkung bleiben. An ſich lag die Stärke der Heſſen, wie ſo oft, beim Schlußtrio, wenn auch dort nicht immer ganz ſicher geſpielt wurde, während der Angriff auch diesmal die obligatoriſche halbe Stunde brauchte, um den Faden zu finden. Allgemein betrachtet, lieferten ſich die beiden Mannſchaften eine ſehr ſchneidvolle Partie, die vereinzelt zu begeiſtern wußte. Unter lebhafter Anfeuerung der etwa 800—1000 Zuſchauer lieferten ſich beide Mannſchaften einen harten Kampf, bei dem man ſich nichts ſchenkte. Erbittert wurde um die Punkte gerungen, aber hei aller Härte blieb man noch im Rahmen des Erlaubten. Dies war nicht zuletzt ein Verdienſt des umſichtigen Spiel⸗ zeiters Lauer⸗Plankſtadt, mit deſſen Entſcheidungen man jederzeit einig gehen konnte. Die erſthälftig erzielten Tore fielen für Viernheim durch Müller(2) und Kiß IV, wäh⸗ rend für Ilvesheim Anton Weber erfolgreich war. Im zweiten Teil markierten Vieruheims Treffer: Kiß III, Kiß IV und der Läufer Hog, mann Schwarz und Neuer. die Ilvesheimer Tore Her⸗ Anentſchieden bei Phönix Phönix Mannheim— 08 Maunheim 11 Auf der Phönixkampfbahn empfing man in einem wei⸗ teren Heimſpiel den Tabellenletzten, den Mic 08. Die 30 Niederlage des Vorſpiels, und noch mehr wohl die be⸗ drängte Lage des Gaſtgebers waren recht gewichtige Gründe für die Maunſchoft, ihr Neußerſtes zu geben, aber auch 08 hat noch nicht alle Hoffnung ſinken laſſen, und ſo ent⸗ wickelte ſich ein ungemein heißer Kampf, deſſen unent⸗ ſchiedener Ausgang für die mit vier Erſatzleuten angetre⸗ tenen Gäſte ein Erſolg iſt. Der Staxt des Phönix war überaus glücklich, ſchon in den erſten Minuten kam Lammert in Tornähe an den Ball und der Führungstreffer ſaß in den Maſchen. Dieſes Mißgeſchick entmutigte(8 aber keineswegs, die Göſtemann⸗ ſchaft konnte nun ſogar das Spiel längere Zeit in die Hälfte des Gegners verlegen, aber bald drehte der Phönix wieder auf, und ſeine Angriffe erſchienen geſchloſſener und gefährlicher. Ueberraſchend erfolgte daun in der 28. Min der Ausgleich. Probſt hatte in bedrängter Lage aufs Tor geflankt, und dabei zu ſeinem eigenen Erſtaunen ins Schwarze getroffen. Die zweite Hälſte brachte vorerſt ſehr gefährliche An⸗ griſſe des Phönix, die aber vom zahlreich verteidigenden Gegner mit Glück abgewehrt werden konten. Immer drückender wurde in der Folge die Ueberlegenheit des Gaſtgebers, aber die Tore blieben aus, und man mußte zu⸗ frieden ſein, daß auch der Gegner mit ſeinen ſchnellen Vorſtößen kein Glück hatte. Obwohl für os die Gewinnausſichten nicht günſtig waren, ſo hot die Mannſchaft doch mit größtem Eiſer und Einſatz gekämpft. Im Angriff waren beſonders die ſchnellen Flügel mit Probſt und Wetterauer ſehr geſähr⸗ lich. Die Läuſerreihe war etwas ſchwöcher wie die des Gegners, dagegen gefielen Egeter und Engſter in der Verteidigung recht gut. Die Mannſchaft des Mannheimer Phönix war ſich der Wichtigkeit des Treffens wohl bewußt und jeder Mann ſetzte die letzten Reſerven ein. * 1 Seckenheim holt wertvolle Punkte Seckenheim— Friedrichsfeld:0 Zwei alte Rivalen trafen in Seckenheim zuſammen, wo der Platzbeſitzer die Frieoͤrichsfelder Germonen empfing. Beide Mannſchaften lieferten ſich auf dem ziemlich glatten Boden einen hartnäckigen Kampf, den Seckenheim ſchließ⸗ lich knapp:0 für ſich entſcheiden konnte. Friedrichsfeld, von dem man auch auf gegneriſchem Platze nach dem letzten Siege über den Tabellenführer Viernheim eine gute Lei⸗ ſtung erwortete, konnte ſich diesmal nicht durchſetzen, war aber auch in der zweiten Hälfte durch den Ausfall zweier Spieler entſcheidend benachteiligt, da Mary inſolge einer alten Verletzung ausſcheiden mußte und der Rechtsaußen vom Platze geſtellt wurde. Seckenheim hatte ſchon bald noch Beginn das entſcheidende Tor durch Gropp erzielt, bei dem es guch bleiben ſollte, obwohl auf beiden Seiten zahlreiche Gelegenheiten zu weiteren Treffern ſich boten. Friedrichs⸗ feld hatte vor der Pauſe etwas mehr vom Spiel, dagegen kam Seckenheim ſpäter gegen den fetzt zahlenmäßig unter⸗ legenen Gegner beſſer auf, ohne daß aber der Kampf einſeitig geworden wäre. Die größeren Torchancen hatte allerdings Seckenheim, bei dem Walz wiederum den An⸗ griff gut dirigierte, wobei aber die Schußunſicherheit der übrigen Stürmer manche ſicheren Treffer verhinderte. Auf der anderen Seite hielt Hollerbach im Friedrichsfelder Tor ausgezeichnet, wobei ihm das Glück mitunter auch zur Seite ſtand. Sehr gut ſchlug ſich auch Heil in der Vertei⸗ digung, der wiederholt der letzte Retter war, als Hollerbach bereits geſchlagen erſchien. Seckenheim ſpielte diesmal etwas planlos und zeigte vor allem reichlich hohes Spiel. Bei etwas mehr Enkſchloſſenheit vor dem gegneriſchen Tor hätte das Ergebnis beſtimmt anders gelautet. Die Hinter⸗ mannſchaſt hielt ſich ſehr gut, hatte allerdings nach der Pauſe gegen den geſchwächten Friedrichsfelder Sturm leich⸗ tere Arbeit. 07 verliert knapp Heddesheim— 07 Maunheim 110. Einen glücklichen Sieg bekam Heddesheim am Sonntag gegen die Neuoſtheimer, die ſich erſt nach langem, erbitter⸗ tem Kampf ſchlagen ließen. Den Gäſten merkte man an, daß ſie ſich ihre Niederlage vom letzten Sonntag zu Herzen genommen hatten, denn von Anfang an war man bei der Sache. Trotzdem gelang ein Sieg nicht, denn die Hedͤdes⸗ heimer waren, wie immer auf einem Platze, ein ſtarker Gegner. Die erſte Halbzeit verläuft torlos, der Kampf iſt ausgeglichen außer vielen Eckbällen, die aber zu nichts füh⸗ ren. Beide Hintermannſchaften ſind auf der Höhe und laſſen keinen Erfolg zu, keine klaren Chancen können herausgeſpielt werden. Auch nach der Pauſe dasſelbe Bild. Erſt gegen Schluß, als beide Mannſchaften nochmals alles einſetzen, fällt das einzige Tor des Spiels. Der Hedͤdesheimer Rechtsaußen Wilhelm äuft außen durch und flankt genau aufs Tor. Vogelmann iſt bedrängt und bekommt den Ball nicht weit genug weg, ſo daß das Leder im Gedränge ins Tor geoͤrückt mird. Die Gäſte drängen bald ſtark, aber Honſelmann wird als er dͤurchkommt, von Gallei ganz hervorragend geſtoppt. Auch Heddesheim greift nochmals ein. Ein Eckball ſcheint einen weiteren Treffer zu bringen, jedoch verfehlt Gölz in glänzender Stellung. Beide Mannſchaften hatten ihre Hauptſtärke in den Hin⸗ termannſchaften, die ſich ausgezeichnet ſchlugen. Bei Heddes⸗ heim die Läuferreihe, dank ihres jungen Mittelläufers Reinhard 2, beſſer als die Gäſtemittelreihe. Im Sturm bei Hedesheim Rechtsaußen Helfereich und Gölz die treibenden Kräfte. Beim Gegner Jung und Rühr. Als Unparteiiſſcher amtierte Moos⸗Heidelberg ausgezeichnet. Weinheim ſiegt hoch 09 Weinheim— Sportelub Käfertal:0(:0) Dieſer ſeine Sieg wurd ie geſchloſſenere Mann⸗ ſchaftsleiſtia und das beſſere Schußvermögen im Sturm erzielt. Er mußte aber hart e npft werden, denn Käfer⸗ tal war über lange Strecken ein ebenbürtiger Geaner und auch als der Weinheimer Sieg ſchon ſicherſtand, ließ die Mannſchaft im Angriff nicht nach. Großen Einfluß hatte eine Verletzung. die ſich der linke Läufer Gleißner im Nah⸗ kampf zuzog, was mehrfache Umſtellungen bedingte. Bei Weinheim klappte das Zuſammenſpiel zu Beginn nicht ſo recht. Auch ſpäter ließ die Deckung ebenfalls noch einige Wünſche offen. Am beſten geſiel der linke Flügel, aber auch der übrige Teil des Sturmes hat einen großen Au⸗ teil am Erfolg. In der Verteidigung hielt ſich Moſer ſehr aut. Krez wurde nur einige Mal auf eine ſchärſere Probe geſtellt. Bei Käfertal war es ebenſolls die linke Seite des Sturmes, die zu Beginn große Durchſchlagskraft bewies, ſpäter aber durch die Umſtellungen nicht mehr in der gleichen Beſetzuno blieb. In der Läuferreihe ragte Dick in der Mitte hervor. Die Verteidiger ſuchten ſich ſo aut wie möalich aus der Affäre zu ziehen. Das Feldſwpiel war zu Beginn ziemlich verteilt. Zunächſt ſchien es ſogar, als könnte Käfertal zuerſt in Führung gehen, doch konnte Mittelläufſer Gumb nach einer halben Stunde auf Vorlage von Knapp das erſte Tor erzielen. Nach dem Seitenwechſel war Weinheim lange Zeit ſtark überlegen. Mittelſtürmer Neff ſchoß den 2. Treffer auf Vorfage von Knapp. In der 76. Minute ſetzte ſich Neff durch und Knapp konnte den zugeſpielten Ball einſchietzen. 5 Minuten darnach macht Knapp einen Alleingang. Ein Läufer von Käfertal wollte den Schuß noch wehren lenkte ihn aber ins eigene Tor. Kurz vor Schluß ſetzte ſich Knapp wiederum allein durch und ſchoß den 5. Treffer. Schiedsrichter Gundt⸗Plankſtadt unterliefſen mehrere Ungettauigkeiten. Etwa 800 Zuſchauer waren anweſend. Paul Wallner, der Düſſeldorfer Schwergewichtsboxer, mußte ſeine Tätigkeit als Trainingspartner bei Ben Ford aufgeben. Der Südafrikaner ſetzte dem Rheinländer ſo ſtark zu, daß Wallner ſich eine Schulterverletzung zuzog. — Eine kataſtrophale Niederlage Neulußheim— Feudenheim 226 Die Olympia⸗Mannſchaft, die bis jetzt noch die wenigſten Verbandsſpiele infolge der Maul- und Klauenſeuche gemacht hat, ſteht waturgemäß mit am Ende der Tabelle. Man kann deshalb heute noch nicht urteilen, ob ſie für die zum Abſtieg zäh⸗ lenden Vereine in Frage kommt. Feudenheim kam ſelten zu einem geſchloſſenen Angriff. Nach 20 Minuten gingen jedoch die Gäſte überraſchend in Führung, als der jugendliche Links⸗ außen Uhrig eine ſchöne Flanke zu dem freilaufenden Pflock gab, die dieſer mit halbhohem Schuß unhalt⸗ bar einſandte. Wenige Minuten darnach war ez wiederum Uhrig, der mit einer wunderſchönen Vor⸗ lage an Klemmer aufwartete, die dieſer trotz größter Bedrängnis einköpfen konnte. Das Spiel wurde nun etwas härter auf beiden Seiten durchgeführt und Neulußheim konnte aurch ein unnötiges Foul durch die Hände von Fuchs 2 durch einen Elfmeter ein Tor aufholen. Die Gäſte mußten ſich bis zur Halb⸗ zeit meiſt auf die Abwehr beſchränken, konnten aber doch nicht verhindern, daß Olympia durch ein ſchönes Kopftor von E. Langlotz ausglich. Nach Wiederbeginn drehte Olympia mächlig geſchnürt. Aber immer wieder ſtand ein Bein da⸗ zwiſchen, oder Krämer im Tor war der letzte Retter, Erſt gegen Mitte der Halbzeit fand ſich Feudenheim beſſer zuſammen und Pflock konnte mit einem leich⸗ ten Schuß, der durchaus haltbar war, wiederum die Führung aufholen. Jetzt erſt ſah man, was in der Mannſchaft ſteckte, und ein ſchönes Zuſammenſpiel Pflocks zu Back brauchte dieſer nur einzuſchießen, 2 Minuten darnach war es wiederum Back, der einen Fehler Gentners geſchickt ausnützte und zum fünften Male einſchoß. Faſt mit dem Schlußpfiff konnte Uhrig eine Vorlage von rechts zum ſechſten Male nach einer wurdervollen Täuſchung einſchießen. Schiedsrichter Moos ⸗Karlsruhe gezeichnet. leitete aus⸗ Die zweite Niederlage von Wiesloch Sp Eberbach— VfB Wiesloch:1 Dieſem Punktetreſſen am vorletzten Spielſonntag des Monats Januar war hinſichtlich Meiſterſchaft und Abſtieg eine große Bedeutung beizumeſſen. Tabellenführer gegen Tabellenletzten hieß die Paarung nuf dem idylliſch ge⸗ legenen Platz im Neckarſtädtchen Eberbach. Gemeſſen am Tabellenſtand dieſer beiden Kontrahenten konnte man einen Sieg des Exmeiſters und bisherigen Meiſterſchafts⸗ favoriten vermuten. Jedoch will ein Tabellenſtand nicht viel beſagen, denn eine vom Abſtieg bedrohte Mannſchaft ſtrengt ſich gegen einen Favoriten beſonders an, um eine Süd weſt ſiegt in Saarbrücken Südweſt— Niederſachſen:0 Saarbrücken. 23. Januar.(Eig. Drahtber.) Die Sachſen vorwiegend im Angriff. Dann un⸗ ternimmt Südweſt einige gefährliche Angriffe mit ſcharfen Schüſſen. Bald hat Sachſen ſich wieder frei⸗ gemacht und nach einer Viertelſtunde häufen ſich ihre Angriffe. Südweſt iſt zweimal in vielverſpre⸗ chenden Situationen abſeits. Dann kommen Lach⸗ ner und Ender ſehr ſchön durch. Ender dribbelt prächtig durch, doch ſein ſcharfer Schuß pfeift über die Latte. Auf der anderen Seite ſchlägt Wirſching aus freier Stellung weit darüber hinweg. Und wie⸗ der verliert Wirſching in großer Chance den Ball, Ender ſchießt bombig, aber Müller hält, am Boden liegend, ausgezeichnet. Fath ſpielt ſich frei zum Schuß, aber Floto pariert am Boden ſicher. Gleich darauf ſchafft Fath eine ſchöne Chance, Wirſching verſchießt aber knapp. Jetzt macht Wir⸗ ſching eine feine Sache in Verbindung mit Adam Schmidt. Aber ſein wohlgemeinter Schuß rollt am geſchlagenen Torwart vorbei neben dem Pfoſten ins Aus. Kurz darauf eine Bombe von Eckert, Floto lenkt am Pfoſten zur Ecke ab. Röll bricht durch, aber ſein ſcharfwinkliger Schuß wird eine ſichere Beute Flotos. Dann iſt es Eckert, der eine große Gelegen⸗ . ͤͤ—ᷓñỹxĩ d) vorbei, dann aber verſchoß er aus günſtigſter Stel⸗ lung. Die beſte Gelegenheit zum Siegestreffer bot ſich den Badenern in der 69. Minute. Wiederum war es Brecht, der ſeinen Betreuer überliſtet hatte und aus ſechs Meter zum unhaltbar ſcheinenden Torſchuß anſetzte; aber geiſtesgegenwärtig ſprang Köhl in den Ball und lenkte ihn zur einzigſten Ecke für die Badener. Das war eine famoſe Leiſtung. Die Ecken häuften ſich für die bayeriſche Mannſchaft, ſie ileß die Badener zunächſt nicht aus der Umklam⸗ merung los und ſchuf Gefahr auf Gefahr. Ein Handſpiel von Lorenzer in der 73. Minute hatte einen Freiſtoß aus 30 Meter zur Folge. Leh⸗ ner bombte dieſen zur 9. Ecke. Dann kamen zwei Ge⸗ legenheiten, bei denen Simetsreiter für Bayern den verdienten Sieg vergab. In der 76. Minute ſchoß er aus drei Meter freiſtehend in die Wolken und eine Minute ſpäter fand er auf fünf Meter ebenfalls das Tor nicht, obwohl er keinen Wider⸗ ſtand mehr zu überwinden hatte. Köhl hatte bisher mit Ausnahme des einen gefährlichen Schuſſes faſt gar keine Arbeit zu leiſten, um ſo wärmer dürfte es dem Badener Torhüter Drayß geworden ſein, der im Brennpunkt der Geſchehniſſe ſtand. Es erwieſen ſich auch einige Fehler in der bayeriſchen Hintermann⸗ ſchaft. Mrez war auch in der zweiten Halbzeit nicht ganz im Bilde, Haringer der Beſte des Abwehr⸗ trios, mußte auch für Billmann wiederholt in die Breſche ſpringen. Nach einem ſpannenden Verlauf war man nun bald an das Ende der zweiten Halbzeit herangerückt, das Spiel ſtand immer noch 111. Dabei blieb es auch, ſo daß zur Verlängerung geſchritten werden mußte. Bei Wiederbeginn ließen die Bayern klar er⸗ kennen, daß ſie nun die Entſcheidung erzwingen woll⸗ ten. Nach ihrer überlegenen Spielweiſe hätte ihnen der Sieg auch gebührt, trotz des nicht anerkannten zweiten Tores der Badener. Schmitt ſchoß ſtark über die Latte. Dann brach Lehner aus Abſeitsſtellung durch, wurde nicht abgepfiffen, ſo daß er zum Schuß kam, wieder aber war dieſer ſchier unüberwindliche Drayß auf dem Poſten und rettete zur Ecke. Ganz toll ging es in der zehnten Minute der Ver⸗ längerung zu. Nach einem ſchönen Kombinations⸗ angriff ſchoß Uebelein einen ſeiner gefährlichen Bälle aus dem Hinterhalt mit ungeheurer Wucht an die Latte. Der zurückprallende Ball wurde dreimal nachgeſchoſſen und dreimal bravourös abgewehrt. Noch war der Kampf ungeheuer ſcharf, aber es dauerte nicht mehr lange, dann merkte man die Er⸗ müdung auf beiden Seiten. Das Tempo ließ nach. Bayern hat inzwiſchen ſein Eckenverhältnis auf 13:1 erhöht. Prachtleiſtungen des Badener Torhüters Drayß verhüteten hier den oft ſicher ſcheinenden Siegestref⸗ fer. Nun ging es erneut zum Seitenwechſel. Die letzte Viertelſtunde fiel in ihrem Tempo und auch in den Leiſtungen etwas ab. Zwar waren bis zum Schlußpfiff die Bayern tonangebend. Lehner ſetzte ſich wirklich ſcharf ein und wollte die Entſcheidung erzwingen, aber ſie gelang auch ihm nicht mehr. Dann lag die badiſche Mannſchaft ſogar im Angriff. Zwar waren ihre Durchbrüche ſelten, aber dann wirkten ſie immer gefährlich. Schließlich erzielten die Bayern noch ihre 14. Ecke und kurz vor dem Ab⸗ pfiff ließ der unglückliche Siemetsreiter erneut eine todſichere Gelegenheit aus. Köhl im Bayern⸗Tor hatte ſehr wenig zu tun. Gut war die Verteidigung— Haringer beſſer als Billmann. Die Schwäche des Bayernſpiels lag in der Läuferreihe, in der Nerz ſeiner Aufgabe nicht gerecht werden konnte. Eifrig war Luber, unentwegt Uebelein. Der Sturm hatte ſeine beſten Leute in Lehner, Idkowiak und dem geiſtigen Lenker, dem feinen Techniker Schmitt. Ein voller Verſager war Siemetsreiter, auch Friedel ließ viele Wünſche offen. Bei Baden imponierte die geſamte Hintermann⸗ ſchaft mächtig. Sie beging faſt keinen Fehler. Die Verteidiger waren ſchnell und wuchtig. Die Läufer⸗ reihe arbeitete genau und erfreute durch ihr weites Vorlagenſpiel an den Sturm. Die Abwehrſpieler nollbrachten eine wohl kaum zu überbietende kör⸗ perliche Leiſtung und ſorgten ſtets für Sicherheit. Der Sturm hatte in Fiſcher! ſeinen Aufbauer. In der Verlängerung zog ſich Siffling ins Hinterfeld zurück. Als beter Mann muß der Rechtsaußen Brecht angeſprochen werden, deſſen Durchläufe immer wie⸗ der Gefahren ſchufen, doch gefielen auch die beiden Halbſtürmer. Siffling trat weniger in Erſcheinung, mas er aber tat, war gut. Biehle erwies ſich etwas ſchwächer als ſein Gegenüber Brecht. Wie im Funkbericht über Bayern— Baden mit⸗ geteilt wurde, ſoll das Wiederholungsſpiel in Mann⸗ heim stattfinden 5 i ö heit verpaßt, nachdem er mit einer Vorlage Faths großartig durchgetankt war. Dann feines Durchſpiel Südweſts in der Mitte, Adam Schmidt kommt zum Schuß, in die Ecke ſauſt der Ball, aber ganz glänzend pariert wieder Floto. Nach einem ebenfalls von Floto abgefangenen Freiſtoß von Kiefer endet die erſte Halbzeit. Sachſen unternimmt einige ſchöne Angriffe, aber ſchon fegt Eckert übers Feld, überſpielt alle Gegner, ſchießt aber über die Latte. Noch ſchlimmer jedoch ergeht es Fath, der ein ganz ausſichtsvolles Zu⸗ ſpiel auf dem freien Raum erhält, aber zögert und zögert, bis er ſchließlich vorbeiſchießt. Das war eine Chance. Dann iſt es Schmidt, der den Ball geſchickt vor⸗ bringt. Die Niederſachſen bekommen den Ball nicht weg, Eckert legt Röll vor, der hereintankt und un⸗ haltbar einſchießt.:0 in der 10. Minute der zweiten Halbzeit. Anſchließend hat Floto ein paar ſcharſe Schüſſe zu meiſtern. Eckert iſt frei durchgeſpielt, verſchießt aber kläglich. Und auch Fath verpaßt nochmals eine ganz große Gelegenheit mit einem allzu ſchwachen Ball. Auf der anderen Seite rettet Müller gegen Heidemann durch Herauslaufen. Ziolkowiez wird verletzt vom Platz gebracht und eine Minute ſpäter geht Eckert mit einer Vor⸗ lage Rölls durch und hebt den Ball über den heraus laufenden Torwart hinweg. 20. Nach wenigen Minuten wird der Wiedereintritt des Verletzten mit Klatſchen begrüßt. Jetzt Rück⸗ gabe Schmidts an Welſch, deſſen Vorlage geht in die Sturmmitte, wy der hereingeſpurtete Röll den Ball ein⸗ köpft.:0. Wirſching verſchießt wieder einmal aus ganz freier Stellung. Süd weſt iſt jetzt die deutlich beſſere Mannſchaft geworden. Das Zuſammenſpiel funk⸗ tioniert oft wie am Schnürchen. Eine ganz gefähr⸗ liche Lage ſchafft der auf Linksaußen durchgegangene Eckert, indem er ganz hinüber zu Röll flankt, aber Floto rettet ganz groß und kurz darnach zwei wel⸗ tere ſcharfe Schüſſe. Südweſt ſpielt überlegen, ver⸗ zettelt ſich aber in Künſteleien. Ein Durchbruch Meyers ſtoppen Weſch und Müller gemeinſam. Das Spiel iſt aus Die ſiegreiche Mannſchaft, die den Pokalwett⸗ bewerb nun weiter beſtreitet, war gut zuſammen⸗ geſtellt und beſſerte ſich im Laufe des Spiels mehr und mehr. Der einzige ſchwache Punkt war der Halb⸗ rechte Wirſching, der vielleicht dem Offenbacher Staab beſſer Platz machen würde. Auch wäre die urſprünglich vorgeſehene Verteidigung Kern⸗Welſch ſtärker geweſen, da Welſch ſich links nicht ſo wohl fühlt wie rechts. Die hervorſtechendſte Erſcheinung war der Halblinke Adam Schmidt, welcher der beſte Spieler auf dem Felde war. Er war vor allem der geiſtige Leiter ſeiner Mannſchaft. Mittelverteidiger Sold war ebenfalls ſehr nützlich, von den Außen⸗ läufern war Lindemann der ſtärkſte. Lob verdient auch der flinke, energiſche Röll auf Rechtsaußen. In glänzender Verfaſſung iſt wieder der Boruſſe Mül⸗ ler im Tor, koloſſal ſeine weiten Abſchläge und Ab⸗ ſtöße. 2 Die Niederſachſen ſpielten wieder ohne die be⸗ währten Hannoveraner, geben aber einen Geguer ab, der den Süddeutſchen alles abverlangt. Beſon⸗ ders gefallen hier der großartige Torwart Floto, beide Verteidiger Ditgen und Sukopp, der rechte Läufer Amann und der kleine Mittelſtürmer Ender. Dem Spiel wohnten 15000 Zuſchauer bei. Die Platzverhältniſſe waren einwandfrei. Schiedsrichter Raſpel⸗Düſſeldorf ſicher und beſtimmt. zur Erhaltung der Spielklaſſe letztmals gebotene Gelegen, heit nicht nutzlos vorübergehen zu laſſen. Nach der Niederlage der Wieslocher am vorletzten Sonntag war man ſich im Lager der Bewegungsſpieler deſſen bewußt, daß ein einziger Punktverluſt unket Um⸗ ſtänden die Meiſterſchaft koſten könnte. Jedoch auch die Einheimiſchen hatten allen Grund, ihr Augenmerk in allererſte Linie auf einen Sieg zu richten, der um ſo mehr dringend notwendig erſchien, als die in den letzten drei Spielen erlittenen Punktverluſte ſie 5 Lage brachten. Wenn auch Eberbach an Leiſtungsver⸗ mögen gegenüber früheren Jahren eingebüßt hat, ſo war die heutige Partie gegen oͤen Spitzenreiter keineswegs aus⸗ ſichtslos, denn die Elf des Gaſtgebers bildet auſ eigenem Gelände immer noch ein ſchwer zu überwindendes Hin⸗ oͤernis, heute durch die gefährdete Lage desſelben natürlich erſt recht. Daß die Nusſichten der Platzherren, den Mei⸗ ſterſchaftsonwärtern die zweite Niederlage beizubringen, nicht klein ſind, geht ſchon daraus hervor, daß die Wieß⸗ locher ſchon im vorigen Jahre einmal glatt geſchlagen Ein techniſch hochſtehendes und faires Treffen lie⸗ ferten ſich bei der heutigen Partie beide Mannſchaf⸗ ten. Auf und ab wogte das Spielgeſchehen, bis der Halbrechte Schäfer auf Flanke von links das Füß⸗ rungstor für den Gaſtgeber einſandte. Nach der Pauſe ſind die Eberbacher in der 3. Minute aber⸗ mals oͤurch Schäfer ein zweites Mal erfolgreich, dem Wiesloch lediglich einen Ehrentreffer entgegenzu⸗ ſetzen vermochte. Alsbald mußte der Eberbacher Tor⸗ hüter Dewald wegen Verletzung ausſcheiden und wirkte als Linksaußen nur noch als Statiſt mit. Für ihn hütete Hilbert das Tor und machte dort ſeine Aufgabe recht gut. Die Einheimiſchen verloren auch noch den Linksaußen Stahl wegen Verletzung. Die Eberbacher haben den Sieg auf Grund ihrer eifrigen Spielweise oͤurchaus verdient. Wiesloch verdarb ſich viel durch eine unfaire Note in der zweiten Spiel⸗ hälfte, dadurch wurde es um den möglichen Aus⸗ gleich gebracht. Eppelheim— 1. FC 05 Heidelberg 921 Unter der Leitung von Schiedsrichter Strein⸗ Sandhofen entwickelte ſich ein äußerſt dramatiſcher Kampf beider Mannſchaften. Die Platzherren, die nach Anſpiel der Gäſte leicht überlegen ſpielten, hat⸗ ten wiederholt ſchöne Torgelegenheiten herausgear⸗ beitet, kamen aber durch die Unſicherheit der Skür⸗ merreihe zu keinem Erfolg. Den Gäſten, die nur langſam ins Spiel kamen, gelang es vielmehr durch ihren Rechtsaußen Rupp auf eine Vorlage des Mil⸗ telläufers, oͤer an dem herausgelaufenen Tormann norbei einſchoß, in Führung zu gehen. Obwohl der Kampf nun bis zur Halbzeit auf und ab wogte, ka⸗ men beide Parteien trotz ſich bietender guter Ge⸗ legenheiten zu keinen weiteren Erfolgen. Gleich nach Wiederbeginn bot ſich den Gäſten eine ausgezeichnete Chance, jedoch verſtanden ſie es nicht, frei vor dem Tor ſtehend, dieſe zu verwerten. Die Einheimiſchen, die nun merkten, was auf dem Spiele ſtand, gingen nun mächtig aus ſich heraus und belagerten auch beängſtigend das Tor der Gäſte, doch die Verteidigung, vor allem Mautz, war in aus⸗ gezeichneter Verfaſſung. Wiederholt lag der Aus⸗ gleich in der Luft und die Gäſteelf hatte es in der Hauptſache der hervorragenden Arbeit ihres Tor⸗ hüters zu verdanken, daß beide Punkte nach Heidel⸗ berg gebracht werden. Die Schlußminuten waren ziemlich verteilt, doch gelang es keiner der beiden Mannſchaften mehr, zu einem weiteren Treffer zu kommen. Schiedsrichter Strein⸗Sandhofen war dem Spiel ein umſichtiger Leiter. VfB Bad Mergentheim Kickers Walldürn 31(11 Mit gemiſchten Gefühlen wurde dieſes Spiel er⸗ wartet, nachdem doch in weiten Kreiſen bekannt war, Abteilung 2 Spyg Eberbach— BfB Wiesloch:2 Union Heidelberg— TS Plankſtadt 210 S Sandhauſen— SW Schwetzingen 98 310 Vi Mergentheim— Kickers Walldürn 31 FVa Eppelheim— 05 Heidelberg 9011 Verein, Spiele gew. unentſch. verl. Tor, Bunkt Union Heidelberg 13 6 4 3 20.24 Wiesloch 10 8 1 2 28.12 Sandhauſen 8 5 2 1 16:10 TSG Plankſtadt 9 5 2 2 2 SC 05 Heidelberg. 9 4 1 55 ihnen! 5 Walldürn 1 2 4„ Mergentheim 8 3 1 4 1724 Schwetzingen 9 2 2„„ Eberba ß; 2„ 12 Eppelfem]]ß in eine bedrohliche 7676.. 7JFVVV%VꝓSꝓVꝓSꝓSVSSCVcCCC 8 5 Montag, 2 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 87 — 7. Seite/ Nummer daß die Walld Zeit eine Kriſe durchzumachen hat. beim beginnt gleich mit ſtürmiſchen Angriffen. Walldürns Hintermannſchaft hat alle Hände voll zu tun, um die immerwährenden Angriffe abzuſchlagen. Der Torwächter zeichnete ſich durch einige Glanzleiſtungen aus. Mergentheims Stürmer haben heute aus den beiden letzten Spielen gelernt und ſchießen aus jeder Lage. Nach 30 Minuten Drängen hat endlich Mergentheims Halblinker Beu⸗ rer den Bann gebrochen und ſetzt auf Vorlage Halbrechten unhaltbar ein. Zuvor cheidet der rechte Verteidiger Mergentheims infolge Verletzung aus. Fünf Minuten ſpäter Strafſtoß Walldürns von links, und Walldürns Halbrechter fackelt nicht lange und ſetzt zum:1 ein. Walldürn hat ſich gefunden und drängt immer wieder in die Mergentheimer Hälfte Aber auch dieſes Gedränge dauert nicht lange. Merge 2 des ein. 7 Gedrät Mergentheim ſpielt ſchöne Sachen heraus. Einige Eckbälle hüben wie drüben werden vergeben. Beſonders vergibt der Rechtsaußen Eiſele die ſchönſten Sachen. Mit:1 geht es in die Pauſe. Beide Vereine ſetzen jetzt alles auf eine Karte. Hü⸗ hen wie drüben wird viel verſchoſſen. Beide Mann⸗ schaften drängen auf das ſiegbringende Tor. Endlich gelingt dem in glänzender Verfaſſung ſpielenden Linksaußen Oeſterle in wunderbarem Solo das 211. Aber Walldürn läßt ſich nicht entmutigen und gibt das Spiel noch nicht verloren, greiſen immer mutig an, doch auch ſie haben gewaltiges Schußpech. In der letzten Minute macht Walldürns linker Verteidiger Foul. Der Gelfmeter wird durch den Mittelſtürmer Durchdenwald ſicher verwandelt. Alles in allem ein ſchönes Spiel, das von Schiedsrichter Delank aus Mannheim ſicher geleitet wurde. Union Heidelberg— Turn⸗ und Sportgemeinde Plankſtadt:0 Gut 1800 Zuſchauer waren Zeuge eines energie⸗ geladenen Kampfes zweier Spitzen mannſchaften, der eine torloſe erſte Spielhälfte hatte. Die Einheimi⸗ Fußball Oſtpreußen: York Inſterburg— Pruſſia Samland Kö⸗ nigsberg:0? Gedania Danzig— Hindenburg Allenſtein :6; VfB Königsberg— Maſovia Lyck:2. Pommern: Preußen Boruſſia Stettin Viktoria Stolp:1; Germania Stolp— Pfeil Lauenburg:1; Mak⸗ kenſen Neuſtettin Greifswalder SC:1; Graf Schwerin Greifswald— Polizei Stettin 01; MTV Pommerensdorf gegen Stettiner SC 211. Brandenburg: Viktoria 89— Berliner Sportverein von 1892:2; Tennis⸗Boruſſia— Frieſen Cottbus:1; Bewag— Brandenburger SC 05:4; Nowawes 03— gegen Union Oberſchöneweide 53. Sachſen: SV Grüna— Guts Muts Dresden 114. Mitte: Vfs 96 Holle— Cricket Viktoria Magdeburg 112; Thüringen Weida— SW 05 Deſſau:2, Merſeburg 99 gegen Sportfreunde Halle:0; 1. SV Jena— Sc Erſurt:1. Nordmark: Eimsbüttel— Phönix Lübeck:0; Komet Hamburg— Polizei Hamburg:3; Wilhelmsburg 09— Altona 93 124. Riederſachſen: Hannover 96— Algermiſſen 1911 570; Germania Wolfenbüttel— Linden 07.2; ASV Blumen⸗ thal— VfB Peine:2; Göttingen 05— Offenbacher Kik⸗ kers(Geſ.⸗Spiel):2. . Weſtfalen: Weſtfalia Herne— Hüſten 00:0; FC 04 Schalke— Arminia Marten:1; Germania Bochum— SV Rotthauſen:0; Boruſſia Dortmund— SpVg Herten 21 SV Röhlinghauſen— Vs Höntrop 210. Mittelrhein: Kölner BC— Tura Bonn:1; VfR Köln gegen SV Beuel:2; Vfs 99 Köln— Alemannia Aachen 215 Bonner FV— Köln Sülz 07:2; Rhenania Wür⸗ ſelen— Mülheimer SV 30. Norzißeſſen:: SC 03 Kaſſel— Kewa Wachenbuchen 310; 5g Hanau— Sport Kaſſel 621; Germania Fulda— Bo⸗ ruſſia Fulda:1. N Bezirksklaſſe⸗Verbandsſpiele Abteilung 9: BfR Pforzheim— ie Eutingen 911 Söllingen— Enzberg:1 Bretten— Rüppurr:0 Grötzingen— BSc Pforzheim 412 Abteilung 4 Hochſtetten— Karlsruher F:3 Daxlanden— Durmersheim 521 Weingarten— Raſtatt 02 Baden⸗Baden— Neureut 021 Beiertheim— Kuppenheim 378 Frankonia Karlsruhe— Germania Durlach 422 Abteilung 5 Kollnau—Walbkirch:2 Achern— Gutach 42 Endingen— Lahr 116 Oberkirch— Offenburg:11 Emmendingen— Elgersweſer 511 Abteilung 6 Lörrach— Rheinfelden big Sc Freiburg— Fahrnau 221 Schopfheim— Sportfr. Freibura:2 Abteilung 7 Mönchweiler— VfR Konſtanz:3 IE Konſtanz— Radolfzell:0 Gottmadingen— Villingen 12 Ueberlingen— St. Georgen ausgef. Badens Handball⸗Gauliga TS Oftersheim ſiegte auch gegen Rot Der vierte Januarſonntag brachte infolge des Wochen⸗ eudlehrganges nur eit einziges Spiel, das der Turnſport⸗ derein auf eigenem Plotz gegen den TV Rot austrug. Er⸗ wartungsgemäß blieben dabei die Platzherren Sieger; Alerdings nicht ſo leicht, wie es allgemein erwartet wurde. Die Oftersheimer mußten ſehr fehr ſchwer kämpfen, um ihren heutigen Gegner niederringen zu können. Unter der guten Leitung von Slevert⸗SV Waldhof gab es einen wirklich intereſſantar Kampf, deſſen Ausgang bis tief in die zweite Hälfte hinein zweifelhaft war. Zu⸗ nächſt holt ſich Rot durch unhaltbaren Torwurf den Füh⸗ küngstreffer den aber der Gaſtgeber umgehend ausgleichen ann. Jetzt folgt überraſchend eine Periode klor über⸗ egenen Spieles der Gäſte, deren Läuferreihe voll auf em Damm iſt und den Angriff immer nach vorne wirft, ohne dabei die Deckung des Geaners zu vergeſſent. Bis 421 können ſo die Roter davonziehen. Für Oftersheim ſah es während dieſer Minuten alles nux nicht roſig aus. Die intermannſchaft war nicht im Bilde und von dem Können es Gegners, den man weit unterſchätzt hatte, der übri⸗ dens diesmal die beſte Partie der diesjährigen Runde ſpielte, direkt überraſcht. Allmählich aber gab es auch bei den Platherren Ruhe und langſam wurde wieder der ver⸗ irene Boden aufgeholt. Aus dem:4⸗Rückſtand wurde eine 54⸗Führung, die aber auch nicht gehalten werden konnte. Ueber:5 kam bis zur Pauſe ein 615 zu ſtande dos dem Können beider Mannſchaften gerecht wurde wobei vielleicht ſogar die Gäſte etwas ſchlechter wegkamen, denn eine knappe Führung wäre wirklich verdient geweſen. Der Umſchwung kam dann aber roch dem Wechſel. Not mußte den Platzherren klar das Feld überlaſſen. Das Führungstor hatte in die Reihen der Gäſte etwas Ver⸗ wirrung gebracht, die Oftersheim geſchickt aus nutzte und lich in des Gegners Hälfte feſtſetzte mit dem Erfolg, daß bis Mitte der Hälfte ein Vorſprung von 4 Treffern beraus⸗ geholt werden konnte, der dann auch für den Sieg aus⸗ reichte, um ſo mehr ales jeder Partei nur noch ein Erfolg gelang. Mit 11:7 gewann Oftersheim auch dieſe Partie und holte ſich damit den 4. Tabellenplatz den die Mann⸗ t wirklich verdient, da ſie zu kämpfen gelernt hat und dor allem einen prächtigen Sturm hat. Aber auch den Rotern muß man für ihr heutiges Spiel, das an die lanzzeit des Vorjahres erinnerte, danken. Jedenfalls ger⸗ lleßen die auch heute wieder zahlreich erſchienenen Zu⸗ ſchauer befriedigt den Plotz. ſchen vermochten das geſchehen durchweg über⸗ legen zu geſtalten. Male mußte der Heidelberger Hüter Benz eingreifen, war aber hierbei vor keine allzuſchwere Aufgabe geſtellt. Hingegen hatte Plankſtadts Hintermannſchaft bange Minuten zu überſtehen, wobei nur mit viel Glück ein Erfolg der Heidelberger verhindert werden konnte. Plauk⸗ ſtadts gefährlichſte Waffe, der Sturm, und hier der linke Flügel Müller⸗Mehrer, war völlig kaltgeſtellt, ein Verdienſt des einheimiſchen Läufers Kurz und des als vierten Läufer zurückgezogenen Rechtsinnen Schau. Trotz beſſerer Spielleiſtung bleibt den Hei⸗ delbergern das Führungstor verſagt. Was ſie aber in den erſten 45 Minuten nicht erreichten, follte ihnen in der zweiten Spielhälfte gelingen. Zunächſt hatte es den Anſchein, als wollten die Gäſte die Entſchei⸗ dung ſo raſch wie möglich herbeiführen, denn ſie kom⸗ men jetzt merklich auf. Alle Angriffe aber werden bereits auf der Sech⸗ Höchſtens 3 zehnmeterlinie zum Stehen gebracht. Heidelbergs Läuferreihe und Verteidigung leiſten eine Rieſen⸗ arbeit und laſſen den Stürmern Plankſtadts kaum Zeit zum Schießen. Was tatſächlich in Toresnähe kommt, wird eine ſichere Beute des Union⸗Torwarts Benz. Dann greift der Gaſtgeber wieder an. Trotz Ver⸗ letzung reißt ſich Mittelſtürmer Kiechle zuſammen, durchbricht die gegneriſchen hinteren Reihen, und in der 12. Minute des zweiten Spielabſchnitts hat Union die Führung errungen. In der Folge iſt Union wiederum leicht ton⸗ angebend. Plankſtadt vermag die ſtarke und aufmerk⸗ ſame gegneriſche Deckung nicht abzuſchütteln. Zehn Minuten vor Schluß wird das Treffen endgültig ent⸗ ſchieden. Linksaußen Keller bucht das zweite Tor für Heidelberg. Schiedsrichter urm⸗ Pforzheim leitete recht aufmerkſam und durchaus korrekt, wenn auch Plank⸗ ſtadt glaubte, mit ſeinen Entſcheidungen nicht immer zufrieden ſein zu können. im Reich Frauen- Handball Ueberraſchungen in der Bezirksklaſſe BfR— Sp Waldhof:1 Vfe Neckarau— MTG:0 TV 1846 Mannheim— Poſt⸗SpV 314 Die Spiele der badiſchen Haudballbezirksklaſſe nahmen durchweg einen überraſchenden Ausgang. Selbſt der Sieg des Meiſters konnte dabei nicht befriedigen Die VfR Mädels zeigte ſich diesmal gar nicht von der bei ihnen gewohnten Friſche. Da zudem noch der Sturm zu ſehr in die Breite kombinierte, war der Torſegen ſehr minimal. Noch klöglicher wird aber die Torausbeute, wenn man be⸗ rückſichtigt, daß nur zwei Spleltore darunter waren. Nun die lange Pauſe machte ſich eben doch zu ſtars bemerkbar. Bis es ernſt wird, werden auch die Raſenſpielerinnen wie⸗ der voll auf dem Damm ſein. a Die MT hat es dieſes Jahr mit den Frauen wirk⸗ lich ſchwer. Mit Frl. Schreck, Happel und Weskott hat die Mannſchaft oͤrei wertvolle Kräfte verloren, die ſich über S S Nacht nicht erſetzen laſſen. So wurde denn auch in Neckarau beim fs nichts aus dem erwarteten Sieg. Bis zum Wechſel konnte die tüchtige Tordeckung noch ein zu Null halten, aber in der zweiten Hälfte kamen die Neckarauer zu zwei Treffern, die den Sieg bedeuteten. . Die größte Ueberraſchung gab es aber auf dem Platz im Luiſenpark, wo der Poſtſportvereir zu Gaſt war. Das 610 am Vorſonntag gegen eine kombinierte Poſtelf hatte die Turnerinnen und auch ſo manches doch zu ſicher ge⸗ macht, ſo daß man nun über dieſen Poſterfolg um ſo mehr erſtaunt iſt. Er war aber verdlent, wenn es auch in letzter Minute noch einen ſtrittigen Torwurf gab. 2. Internationale f Veginn der Eisſchnellauf⸗Meiſterſchaften Schon am frühen Samstagmorgen, als Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen noch im Schlaf lag, ging es zum Rießer See, wo ſich nach und nach trotz der Frühe und einiger Kältegrade — der Himmel war bedeckt— ein Häuflein Fachbegeiſter⸗ ter einfand. Das Eis war hart und ſchnell, und ſo fielen die Zeiten recht gut aus. In dem zur deutſchen Meiſterſchaft zählenden 500⸗Meter⸗ Eisſchnellauf ſiegte der Berliner Barwa in 46,6 Sek. vor ſeinem Landsmann Heinz Sames(46,9) und dem Münchner Titelverteidiger Willy Sandtner(37,2). Bei den Neulingen und Junioren tat ſich beſonders der Ber⸗ liner Noack hervor, der das Neulingslaufen über 500 Me⸗ ter in 49,4 Sebunden und im Juniorenlauf hinter dem in 47,7 Sekunden ſiegenden Münchner Seitz mit 48,0 Sek. den zweiten Pbatz belegte. Reichsſiegerin über 500 Meter wurde die Berlinerin Ruth Hiller, in deren Beſitz ſämtliche deutſchen Einſchnellauf⸗Beſtleiſtungen ſind. Die Ergebniſſe: 500 Meter, Meiſterſchaftslauf: 1. Bar wa(Berlin) 46,6; 2. Sames(Berlin) 46,9; 3. Sandtner(München) 47,2; 4. Bieſer(München) 47,4; 5. Taubmann(München) 48,2. Sandtner führt im Eisſchnellaufen Unter dem Einfluß des aufkommenden Föhns war dos Eis des Rießer Sees ſchon etwas weich geworden, als die Deutſche Eisſchnellaufmeiſterſchaft mit dem Rennen über 3000 Meter am Nachmittag fortgeſetzt wurde. Willy Sandt⸗ ner(München) ſiegte in:03,7 Min. und ſetzte ſich in der Meiſterſchaftswertung mit 107,81 Punkten an die Spitze vor Barwa, der die 3000 Meter als Zweiter vor Rönne⸗ fahrt beendet hatte. 3000 Meter: 1. W. Sandtner(München) 603,7 Min.; 2. D. Barwa(Berlin):08,6; 3. Rönnefahrt(Ber⸗ lin):11,8; 4. R. May(Berlin) 615,8; 5. H. Sames(Ber⸗ lin):16,3. Geſamtwertung: 1. Sandtner 107,81., 2. Barwa 108,03. 1500 Meter, Junforenlaufen: 1. Reger(München) 902,8) 2. Driska(Berlin):05, 3; 3. Seibold(München) 305,4; 4. Köhler(Gleiwitz):06,1; 5. Lemke(Königsberg) :06,36 Min. Verliner Schl.-Cl. Meiſter? Die Endrundenſpiele um die deutſche Eishockey⸗Meiſter⸗ ſchaft wurden am Samstagngchmittag im Eisſtadſon zu Garmiſch⸗ Partenkirchen fortgeſetzt. Nach dem völlig un⸗ programmäßigen Siege der Düſſeldorfer EG über den SC Rießer See am Freitag, der die Rheinländer neben dem Titelverteidiger Berliner Schl. Cl. zum erſten Anwärter auf den Titel ſtempelte, fiel am zweiten Tage die erſte Vorentſcheſdung. Der Berliner Schl. C. zer⸗ ſtörte fürs erſte die Hoffnungen der Weſtdeutſchen durch einen:0⸗(:0.:0,:0) Sieg und kam damit in greifbare Nähe der Meiſterſchaft. Die Tabelle nach dem erſten Spiel des Samstag hat folgendes Aus ſehen: 1. Berliner Schl. Cl. 2 Su.:0 T. 40 P. 2. Diiſſeldorfer Ech 2 Su. 1. 22 3. SE Rieter See 1 Sp. 9 1 T..2 P. 4. EB Füſſen Sp.:2 T. 972 P. Spannende Vereinsſtaffel Die Meiſterſchaftskämpfe der Eisſchnelläufer auf dem Rießer See wurden am Samstagvormittag mit der Ver⸗ einsſtaffel abgeſchloßen. Nach ſpannendem Kampf ſiegte Brandenburg Berlin mit der Mannſchaft Kittlaus, Gauturniere der Ringer im Foder- und Mittelgewicht Der Verein für Turn⸗ und Raſenſport Feudenheim wurde von der Gaufachamtsleitung mit der Durchführung der Gauturniere im griechiſch⸗römiſchen Ringen der Feder⸗ und Mittelgewichtsklaſſe betraut. Im Federgewicht gingen 12 Meldungen ein, am Start erſchienen aber nur 7 Ringer. Ganz beſonders iſt der Ausfall des Gauſiegers Brunner⸗ Feudenheim, der an einer dung erkrankt iſt, zu beklagen. wohl den Verſuch nochmals im amgewicht machen. Die größte Chance in dieſer Klaſſe muß man dem Karls⸗ ruher Jenne einräumen. Der Afſtler Lehmann beſitzt wohl reichliches Können; aber zu einem Spitzenerfolg zu kommen, dazu fehlt ihm das nötige Körpergewicht und damit die Kraft. Krauter⸗86 hat Ausſichten, einen guten Platz zu erringen. Das Mittelgewicht dagegen iſt nicht nur quontitativ, ſondern guch in der Qualität ſtärker beſetzt. Dem Kampfgericht ſtellten ſich 9 Ringer. Hier liegt Korn⸗ maier⸗Hornberg, der alte erfahrene Taktiker, mit den beſten Ausſichten im Rennen. Um die Plätze wird es zwiſchen Schmitt⸗Feudenheim, Ignor⸗Sandhofen und Brunner⸗Zie⸗ gelhauſen harte Kämpfe geben. Walz⸗VfK 86 verlor ſeinen Vorkampf äußerſt knapp. Das Kampfgericht iſt mit Gauobmann Drees, Keſtler⸗84 Mannheim und Bogner⸗Weingarten gut beſetzt. Federgewicht, 1. Vorrunde: Kraute r⸗86 Mannheim Jenn e⸗Karlsruhe. Der überraſchte gegen den favoriſierten Karlsruher angenehm. Jenne muß voll aus ſich herausgehen, um wenigſtens in der Bodenrunde zu einer Wertung zu kommen, die ihm einen knappen Punkt⸗ ſieg einbrachte. Lehmann⸗Vfk 86 Mannheim Fäßler⸗Lahr. Der an Körpergewicht viel leichtere Lehmonn zeigt einmal wieder ſein großes Können. Er lag bereits ſchon klar in Führung, als er in der achten Minute durch verſchränkten Ausheber zu einm entſcheidenden Sieg kam. Bol z⸗Durlach— Keßler⸗Lahr. Einſtimmiger Punkt⸗ ſieger wurde Bolz. Mittelgewicht, 1. Vorrunde: Schmitt⸗Feudenheim— Duffner⸗ Pforzheim. Bis zur zweiten Halbzeit gab es hier nur Standkampf zu ſehen, der einen hartnäckigen, aber durchaus offenen Verlauf nahm. Der Feudenheimer Ster muß in der erſten Bodenrunde in der Zwangshocke kämpfen, wo er aber olle Angriffe unſchädlich machen konnte. Nach dem Wechſel kam er in 10,30 Min. zu einem Schulterſieg, der mit großem Beifall aufgenommen wurde, Kornmaier⸗Hornberg Brunner⸗Ziegelhauſen. Schon die erſten Sekunden ließen erkennen, daß ſich hier zwei große Könner in ihrem Foch gegenüberſtehen. Trotz dem tapferen Widerſtand von Brunner mußte dieſer in der 9. Minute eine entſcheidende Niederlage einſtecken. Bern e⸗Lahr— Hei d⸗Ziegelhauſen. Berne ſiegt nach ſechs Minuten entſcheidend. 5 8 2 15. 75 ö 0 W al z⸗VfK 86— Feldwebel Hahl⸗Bruchſal. Dieſes Treffen wurde hart geführt. Walz war bis zur zweiten Hälfte überlegen, dann fiel er aber immer mehr und mehr ab und mußte ſeinem Gegner einen einſtimmigen Punkt⸗ ſieg überlaſſen. Federgewicht, 2. Runde. Krauter⸗VfK 86— Fiſcher⸗ Lahr. Anfänglich ſah es nach einem Siege des Gaſtes aus, dann übernahm aber der 86er ganz energiſch den Angriff und kam nach einer beachtenswerten Energieleiſtung noch mit dem Schlußpfiff zu einem Schulterſieg. Mittelgewicht, 2. Runde: Ignor⸗Sondhofen— Duff⸗ ner⸗Pforzheim. Ignor kam ſofort zu einem gutſitzenden Armfeſſelgriff. Duffner ſetzte ſich energiſch zur Wehr, um dieſen Griff zu ſprengen, es gelang ihm aber nicht. Der Sandhöfer kann in der zweiten Minute mit Nackenhebel nachfaſſen und ſeinen Gegner auf beide Schultern drücken. Die Kämpfe am Nachmittag In Anweſenheit des DRe⸗Kreisführers Stalf wur⸗ den die Kämpfe vor 500 Zuſchauern in der TV⸗Badenia⸗ Turnhalle am frühen Nachmittag fortgeſetzt. Walz vom Bf 86 trat zur zweiten Runde nicht mehr an. Im erſten Treffen der zweiten Runde Federgewichts⸗ klaſſe ſiegte der techniſch hervorragende Lehmann vom Bf 86 über Feßler⸗ Lahr hoch nach Punzten. 3 enne⸗ Karlsruhe konnte gegen Feßler feinen zweiten Sieg feiern. Feßler kam nach kurzer Kampfdauer durch wuchtigen Kopfzug auf beide Schultern. Bolz ⸗ Durlach kam über Füßler⸗ Hornberg durch Winterſportwoche Noack, Sameß und Barwa, nachdem der Münchner EV an⸗ ſangs die Führung hatte. Die Strecke führte über 5000 Meter und war in Abſchnitte zu 600, 800, 1200 und 2400 Meter eingeteilt. Die Ergebniſſe: 500 Mtr. Frauenlauf: 1. Ruth Hiller(Berliner SC) 55.8: 2. Edith Caſimir(Berliner SC) 58,1; 3. Ingrid Grube Gerliner SC) 61,6: 4. Köhler(EV Gleiwitz) 61,7; 5. Erika Faulbrück(Altong) 63,6.— 500⸗Meter⸗Neulingslauf: 1. Noack(Brandenburg Berlin] 49,4; 2. Weber(Altonger E) 51,5; 3. Zaraza(Rot⸗Weiß Berlin) 52,0; 4. Schorff (Hamburger EV), Braun(Münchner EV) und Winkel⸗ hofer(Münchner EV) alle 52,3.— 500⸗Meter⸗Jnniorenlauf: 1. Seitz(Münchner EV) 47,7; 2. Noack(Brandenburg Berlin) 48,0; 3. Seibold(Münchner EV) 49,2; 4. Reger (Münchner EV) 49,9: 5. Fritſche(Rot⸗Weiß Berlin) 50,0. 5000⸗Meter⸗Vereinsſtaffel: 1. Brandenburg Berlin 820,0; 2. Münchner EW:22,3; 3. Berliner SC 852,5. Ausländiſche Gäſte Am Samstag traf die amerikaniſche Viererbob⸗Mann⸗ ſchaft in Partenkirchen ein, die tags zuvor erſt in Bremer⸗ haven europäiſchen Boden betreten hatte. Gleichzeitig ſtellte ſich auch Weltmeiſter Emile Allais(Frankreich) ein. Auf der Olympia⸗Bobbahn ſetzten die Zweier ⸗Schlitten ihr Training fort. Der beſſere Untergrund ließ kürzere Zeiten als bei den erſten Fahrten zu. Der Reichsſportführer entſchied Bei den Nürnberger Vorrundenkämpfen zur deutſchen Eishockeymeiſterſchaften kam es nach Tumultſzenen unter den Zuſchauern zu einem Spielabbruch im Treffen des Berliner Schlittſchuhklubs gegen den EV Fuüſſen. Der Reichsſportführer hat entſchieden, daß beide Mannſchaften weiterhin im Wettbewerb bleiben. Grundſätzlich iſt dazu feſtzuſtellen, daß es jedem Mann⸗ ſchaftsführer offen ſteht, die Aufſtellung nach ſeinem Er⸗ meſſen, wenn auch unmittelbar vor dem Spiel, zu beſtim⸗ men. Wenn nun zu einem Zeitpunkt, in dem bereits ſeſt⸗ ſteht, daß beide Mannſchaften für die Endrunde ſpielberech⸗ tigt ſind, die Aufſtellungen ſo getroffen wurden, daß be⸗ ſtimmte Spieler zum Zwecke der Schonung für die ſchwere Endrunde nicht an dem Spiel teilnehmen, ſo iſt das eine Maßnahme, die in feder Weiſe ſportlich gerechtfertigt und einwandfrei iſt. Der Antrag des Kreisführers des Kreiſes Franken auf Beſtrafung der beiden Mannſchaften, der von einer irrigen Auffaſſung der Spielregeln ausging, mußte daher zurück⸗ gewieſen werden. Rießer See ſchlug Füſſen:0 Das für die weitere Platzfolge zur deutſchen Eishockey⸗ Meiſterſchaft wichtige Spiel zwiſchen dem S C Rießer See und dem EV Füſſen fand am Samstagabend in dem mit etwa 3000 Zuſchauern aut beſetzten Olumpio⸗Eis⸗ ſtadton zu Gormiſch⸗Partemkirchen bei einigen Kältegraden ſtatt und wurde von Rießer See verdient mit:0(:0,:0, :0) Toren gewonnen. Die Rießer Seer waren ihrem Gegner in faſt allen Belangen überlegen und nur Lein⸗ webers großes Können ſowie Schußpech der Rießer Seer verhinderten eine höhere Niederlage. Das Spiel aing unter ohrenbetäubenden Anfenerungsruſen vor ſich, nach⸗ dem Lang ſchon im erſten Drittel Rießer See inn Front ge⸗ bracht hatte. In der zweiten Spielzeit flaute der Kampf ab, lebte donn aber im letzten Spielabſchnitt erneut auf. Es ſchien bei:0 zu bleiben, als Dr. Strohl in der vor⸗ „ durchbrach und für Leinweber unhaltbar einſchoß. Der MSW Sindenburg⸗Lötzen hat ſeine Handballmann⸗ ſchaft aus den Meiſterſchaftsſpielen zurückgezogen ſo daß in Oſtpreußen nur noch neun Vereine in der Gauklaſſe vertreten ſind. Sämtliche Begegnungen gegen Lötzen wur⸗ den von der Punkttabelle abgeſetzt. Hugh Gallacher, für den insgeſamt ſchon 29 000 Pfund an Ablöſeſummen bezahlt wurden, iſt fetzt von Notts County zu Grimsby Town u übergewechſelt. E Abfangen eines Hüftzuges nach 1,40 Minuten auf beibe Schultern. Dritte Runde: Krauter vom Bfͤ 86 gegen Volg ⸗ Durlach kämpft in Meiſterſchaftsſform. Der 86er holt ſich im GEndſpurt klare Punktführung. Unverſtändlich war, daß man Krauter nur eine:1⸗Entſcheidung zuſprach. Lehmann vom Bf 86 hatte gegen Jenne⸗ Karls⸗ ruhe einen unglücklichen Start. Lehmann kam ſofort in eine vettungsloſe Lage, aber erſt in der dritten Minute gab er ſich nach heftiger Gegenwahr geſchlagen. 93 5 Mittelgewicht, zweite Runde: Schmitt⸗Feudenheim eröffnet gegen Kornmaler⸗ Hornberg vielverſprechend. Aber bald bekam der Schwarzwälder Oberhand und ſam⸗ melt ſich durch Aufreißer und Armſchlüſſel Wertungen, die ihm den verdienten Punktſieg brachten. Schmitt war in dieſem Treffen ein tapferer Verlierer. Brunner⸗Ziegel⸗ hauſen ſetzt dem Lahrer Berne hart zu. Berne mußte ſich nach drei Minuten geſchlagen bekennen. So gut Heid ⸗Ziegelhauſen die erſte Halbzeit gegen Ignor⸗Sandhofen führte, ſo ſtark enttäuſchte er dann in der zweiten Hälfte des Kampfes. Ignor übernahm in der ſiebenten Minute den Angriff, bekam dann noch eins :1⸗Entſcheidung zugeſprochen. 3 Mittelgewicht, dritte Runde: Der Feudenheimer Schmitt kam gegen Feldwebel Hahl⸗Bruchſal durch verſchränkten Ausheber in der dritten Minute zu einem vielbejubelten Schulterſieg. Die Enoͤkämpfe Obwohl Lehmann⸗86 gegen Bolz⸗Durlach an Körper⸗ gewicht kar unterlegen war, zog er durch prächtig ausgef führten Selbſtfaller mit einer großen Wertung in Führung. Bei Wiederholung dieſes Griffes berührte Lehmann mit beiden Schultern kaum ſichtbar die Matte. 5 Der Entſcheidungskampf im Federgewicht brachte zwi⸗ ſchen Jenne⸗Karlsruhe und Bolz⸗Durlach den beſten Kampf des Tages. Jenne ſiegte, wie erwartet, nach 6 Minuten entſcheidend. Gauturnierſieger Jenn e⸗Karlsruhe, 2. Krauter⸗Vfek 8g, 3. Bolz⸗Durlach, 4. Lehmann⸗Vfk 86, 5. Fißler⸗Hornberg. Ignor hatte gegen Kornmaier eine überraſchend gute erſte Halbzeit. In den Bodenrunden war der Schworzwäl⸗ der durch ſein beſſeres Können überlegen. Ignor wurde in der 12.2 Minute entſcheidend geſchlagen. n Der ſympathiſche Feldwebel Hahl kam über den aggreſſiv kämpfenden Brunner zu einem überraſchenden Schulterſieg, dre bei den Zuſchauern mit großer Begeiſterung auf⸗ genommen wurde. Schmitt⸗Feudenheim konnte ſeine Auhänger im Kampfe gegen Berne⸗Lahr begeiſtern. Er ſiegte nach einer Minute durch Untergriff. Schlußkämpfe Der Feldwebel Hahl brachte die größte Ueberraſchung des Tages, er beſiegte nach einem ſpannend verlaufenen Kampf den Favoriten Kornmaier knapp, aber verdient nach Punkten. 0 5 Die letzte Entſcheidung kann in der Placierung eine unerhoffte Wendung bringen. Es wurde errechnet: Siegt im Schlußkampf Schmitt⸗Feudenheim über Ignor entſchei⸗ dend, donn käme der Feudenheimer als Turnierſteger her⸗ aus, und zur Ueberraſchung oller; Schmitt warf Ignor nach 15 Sekunden durch Hüftzug. 5 1. Gauturnierſieger: Schmitt⸗Feudenheim, 2. Korumafer⸗ Hornberg, 3. Ignor⸗Sandhofen, 4. Hahl⸗Bruchſal, 5. Berne⸗ Lahr. D Eljmetertoee Germania Brötzingen VfB Mühlburg 91(:0) Im Heimſpiel gegen den VfB Mühlburg verſuchte Ger⸗ mania Brötzingen das Unheil abzuwenden. Die Be⸗ mühungen blieben aber ohne Erfola, obwohl die Ein⸗ heimiſchen im erſten Abſchnitt mehrere Torgelegenheiten hattem. Nach der Pauſe hatte Brötzingen ſein Pulver ver⸗ ſchoſſen, ſeine Hintermannſchaft war immer in Bedrängnis und als in der 83. Minute Beroth aus Abſeitsſtellung vor⸗ ſtieß von Joſt aber regelwidria gelegt wurde, war es ge⸗ ſchehen. Den Elfmeterboll verwandelte Schwörer zum ein⸗ zigen Tor der den Sleg bedeutete.— Schiedsrichter Höh n⸗ Mannheim: 800 Zuſchauer. Ski. a in fachmännischer Ausführung ? lepper-Karle, 0 7. 24, Tel. 519 92 Sp Sandhauſen— 98 Schwetzingen:0 Sandhauſen ſpielte in der früheren Aufſtellung, auch Schneider, von dem vor drei Wochen geſagt wurde, er ſpiele letztmalig, war mit von der Partie. Bei Schwetzingen ſpielte Scholl in der Läuferreihe, Völker Halbrechts und Siegel nahm man als Rechts⸗ außen in die Elf. Schwetzingen hat Anſpiel und ſofort übernimmt Sandhauſen das Spiel. Die Verteidigung der Platz⸗ herren iſt ſtark aufgerückt und das Tor der Gäſte wird ſehr bedrängt. Doch der Sturm von Sand⸗ hauſen kann ſich vorerſt gegen die gutarbeitende Hintermannſchaft von Schwetzingen nicht durchſetzen. Dabei ſind die wenigen Angriffe der Gäſte äußerſt gefährlich. Einige Schüſſe von Sandhauſen verfeh⸗ len in der Folge knapp ihr Ziel. Schwetzingen kann gegen Schluß der erſten Halbzeit das Spiel offener geſtalten. Nach etwa 40 Minuten kam Sandhauſen durch Machmeier zum erſten Tor. Der Schiedsrichter hatte zwar abgepfiffen, um Elfmeter zu verhängen, ließ aber dann das Tor gelten. Dieſe Entſcheidung war durchaus in Oroͤnung. Nach neun Minuten Spielzeit in der zweiten Halbzeit kommt der Sturm von Sandoͤhauſen gut durch. Machmeier iſt am Ball, läßt ſich nicht mehr abdrängen und ſchießt mit einem Schrägſchuß ſcharf ein. Drei Minuten ſpäter kommt Sandhauſen durch den Läufer Reinhardt zum:0, der den Strafſtoß weich ins Netz hebt. Allerdings hätte der Tormann dieſen Ball halten müſſen. Etwa zehn Minuten ſpä⸗ ter erhält Schwetzingen einen Foul⸗Elfmeter zuge⸗ ſprochen, den Maag im Sandhäuſer Tor auch in der Wiederholung ſchön hält. In der Folge ſcheidet letzterer wegen Verletzung aus und Schneider muß für ihn zwiſchen die Torſtangen. Eine Minute ſpäter hält auch auf der Gegenſeite der Torwart von Schwetzingen einen Foul⸗Elfme⸗ ter. Später erſcheint Maag wieder auf ſeinem al⸗ ten Poſten. In der Folge zeigt Schwetzingen ſchöne Angriffe, doch es wird durchweg zu hoch geſchoſſen. Sandhauſen zeigte die geſchloſſenere Leiſtung. Schwetzingen ſpielt zeitweiſe ganz nett zuſammen, doch der Sturm ſcheint das Schießen verlernt zu ha⸗ ben. Schiedsrichter Peifeler⸗Karlsruhe leitete das anſtändige Treffen einwandfrei. Pfalz⸗Oſt: 5 Tech 61 Ludwigshafen— 80 03 Ludwigshafen 971 Vie Frieſeuheim— Germ. 01 Ludwigshafen 173 Sch Neuſtadt— VfR Frankenthal:4 TSch Rheingönheim— F 08 Mutterſtadt 11 FV Speyer— Sc 89 Oppau:3 Pfalz⸗Weſt: Ste Kaiſerslautern— VfR Kaiſerslantern:3 Pfalz Pirmaſens— Sc 05 Pirmaſeus:2 Homburg⸗Nord— Ic Kindsbach ausgef, MTS Kaiſerslauſern— Fe Rodalben:2 Reichsb. Kaiſerslantern— fe Homburg 31:3 SV Niederauerbach— Kammgarn Kaiſerslautern 471 8. Seite/ Nummer 3 — Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 24. Januar 1938 . Mannheimer Voxer ſiegen in Aſchaffenburg Die Schwarzwald-Schimeiſterſchaft in Schonach 1500 Zuſchauer ſahen prächtige Kämpfe— Geisler ⸗VBſq ko. Sieger— Rayy verlor unverdient Die 5 Mannheimer Boxer waren am Wochenende in einem auswärtigen Ring wiederum mit großem Erfolg tätig. Als beide Mannſchaften in der großen Aſchaffen⸗ burger Turnhalle einmarſchierten, wurden ſie von über 1500 Zuſchauer ſtürmiſch begrüßt. Dieſe Begegnung ſollte eigentlich nur als Vereinskampf zwiſchen dem Bf Mann⸗ heim und dem Box⸗Klub Aſchaffenburg ſteigen. Der Gaſt⸗ geber war aber im Weltergewicht durch Staudt⸗Darmſtadt und im Schwergewicht durch Gallaſch⸗Schweinfurt verſtärkt, während der Vfſßt mit Mühlum, Korn und Wagner vom Bſck 86 die Reiſe antrat. Der Sieg der Mannheimer war durchaus verdient, er müßte bei richtiger Beurteilung ſo⸗ gar 14:2 lauten. Krodel⸗ Schweinfurt amtierte im Ring, während ſein Vereinskamerad alleiniger Punkt⸗ richter war. Vor dem Mannſchaftstreſſen zeigten zwei Jugendpaare ihr Können. Im Fliegengewicht kam Hiltl⸗Vfg Mann⸗ heim über Herzog ⸗Aſchaffenburg zu einem knappen Punktſieg. Der Mannheimer ſchlägt hart, wirkt aber in ſeiner Beinarbeit für einen Fliegengewichtler nicht flüſſig genug. Eine etwas härtere Auseinanderſetzung gab es im Lseltergewicht zwiſchen Fröhlich⸗Bfn Mannheim und dem ſehr talentierten Bommer“⸗Aſchafſenburg. Der Einheimiſche war ſchneller, traf aus allen Lagen. Hoher Punktſieger Bommer. Das erſte Treffen im Mannſchaftskampf beſtritten die Bantamgewichtler Geisler-⸗Vfg Mannheim und Ort⸗ mann Aſchaffenburg. Nach einer ſehr temperamentvoll verlaufenen erſten Runde war der Kampf noch ziemlich oſſen. Geisler legte in der Schlußrunde ein ſcharfes Tempo vor, ſein Gegner mußte ganze Serien am Kopf ein⸗ ſtecken, bis ihn ein voller rechter Kinntreffer bis über die Zeit zu Boden zwang...⸗Sieger Geisler. Nach dieſem überlegenen Sieg folgte im Federgewichts⸗ kampf zwiſchen Rapp⸗Vfn Mannheim und Fath⸗ Aſchaffenburg ein kraſſes Fehlurteil. Fath ließ ſich über alle drei Runden von dem Mannheimer durch den Ring treiben. Rapp traf wohl beidhändig, aber ohne Wirkung. Der Punktſieg an Fath war falſch. Einen ausgezeichneten Kampf lieferten die Leichtgewicht⸗ ler Mühlum⸗Vfg 86 und Heigl⸗ Aſchaffenburg. Ab der zweiten Runde war der Vfkkler tonangebend. Hoher Punktſieger Mühlum. Im zweiten Leichtgewichtstreffen ſiegte Treber VfR Mannheim über Wolf ſchmidt⸗ Aſchaffenburg knapp nach Punkten. Erſt in der Schlußrunde kam der Mann⸗ heimer durch ſeine beſſere Ausdauer und Schlagſicherheit zu einem Plus. Mit einer ſehr tapferen Leiſtung wartete der Mann⸗ heimer Müller ⸗VfR gegen den erfahrenen Staudt⸗ Darmſtordt auf. Das gegebene Unentſchieden entſprach dem Kampfverlauf. 5 Sehr hart wurde der Mittelgewichtskampf zwiſchen Korn ⸗Vfg 86 Mannheim und Ries⸗ Aſchaffenburg ge⸗ führt. Der Mannheimer war ſeinem Gegner im Angriff und Schlaghärte überlegen. Ries kam öfters ſehr in Nö⸗ ten, erhielt aber tapfer durch und überließ dem Mann⸗ heimer nur einen Punktſieg. Der Lokalmatador Oeſterlein⸗ Aſchaffenburg ſtar⸗ tete im Halbſchwergewicht gegen Keller- VfR Mann⸗ heim. Oeſterlein verfügt über ſehr gutes Können, er ſchlägt aus halber Diſtanz ſchnell und genau. Keller traf weit mehr und vor allem genauer, das gegebene Unent⸗ ſchieden fiel für den Einheimiſchen ſehr ſchmeichelhaft aus. Eine wahre Schlacht bekam man dann im Schwergewicht zwiſchen Wagner ⸗Vf 86 Mannheim und Gal haſch⸗ Schweinfurt zu ſehen. Der Mannheimer hatte es gegen den bald um zwei Kopf größeren Bayer nicht leicht. Das gegebene Unentſchieden war hier die beſte Löſung. Südweſt-Italien 13:3 Deutſch⸗italieniſche Boxkämpfe in Darmſtadt Die italieniſche Amateurboxſtaffel, die zu drei Kämpfen im Gau Südweſt verpflichtet iſt, abſolvierte am Sams tag⸗ abend in der Darmſtädter„Feſthalle“ ihren erſten Kampf. Vor 6000 Zuſchauern ſtellte ſich eine durch die Kölner Bie⸗ mer und Kyfuß ſowie Vooſen(Bonn) verſtärkte Südweſt⸗ Auswahl als Gegner, die in Anweſenheit von Reichsſtatt⸗ halter Gaulefter Sprenger, DReè⸗Gauführer SA⸗Ober⸗ Aruppenführer Beckerle, des italieniſchen General⸗Konſuls A. Verrante di Ruffand und des Leiters der Faſchiſtiſchen Fartei in Süddeutſchland, Jviglia(Frankfurt a..), mit 133 Punkten im Geſamtergebnis ſiegreich blieb. Die Kämpfe ſelbſt verliefen äußerſt intereſſant, obwohl in den meiſten Gewichtsklaſſen die Deutſchen blare Vor⸗ teile hatten. Die italieniſchen Gäſte gaben ſich in den einzelnen Begegnungen vor dem Schlußgong nicht ge⸗ ſchlagen, ſie zeichneten ſich vielmehr durch eine ungeheure Verbiſſenheit aus. Trotzdem kamen ſie durch ihren Leicht⸗ gewichtler Proietti, der den Kölner Biemer nach Punkten ſchlug, nur zu einem Erfolg. Den dritten Punkt machte der Schwergewichtler Paoletti durch ein Unentſchieden gegen Kyſuß(Köln). Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Bamberger(Frankfurt) beſ. Terſigni (J) n..; Bantamgewicht: Rappſilber(Frankfurt) beſ. Sangiorgi(J) n..; Federgewicht: Schöneberger(Frank⸗ furt) bes. Chiſtollini(3) n..; Leichtgewicht: Prvietti(3) beſ. Biemer(Köln) n..; Weltergewicht: Mietſchke(Frank⸗ furt) beſ. Punturi(3) n..; Mittelgewicht: Ims Frank⸗ furt) beſ. Serra(J) n..; Halbſchwergewicht: Vooſen (Bonn) beſ. Senſi(J) n..; Schwergewicht: Kyfuß(Köln) — Paoletti(J) unentſchieden. Die Frau in der Leibesübung Die Reichsfrauenwartin im Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen hat Grund ſätze für die ſportliche Erfaſſung der Frau aufgeſtellt. Die Frauenarbeit des Reichsbundes wolle jede Frau durch Leibesübung erfaſſen und zu mög⸗ lichſt vollkommener Entwicklung ihrer Kräfte bringen, Durch eine vielſeitige und vielgeſtaltige Arbeit ſolle der Frau eine umfaſſende harmoniſche Leibesentwicklung gegeben werden, die ihren letzten Ausdruck in der Mehrkämpferin finden werde. Sie werde im Reichsbund das zu erſtrebende Ideal des Kampfes darſtellen, und ſo werde der Mehrkampf der bevorzugte Kampf für die Frau ſein. Dieſe Arbeit werde immer in einzelnen Frauen von der Natur gegebene Son⸗ derkräfte auslöſen, die nach Abſchluß der Grundausbildung planmäßig gepflegt und geſteigert werden müſſen. In der Reichs bundarbeit würden darum auch die Einzelhöchſtlei⸗ ſtungen der Frau ihre volle Berechtigung haben und in Einzelkämpfen zur Auswirkung gebracht werden. Reichsminiſter Dr. Frick hat für die in der Zeit vom 24.—27. Februar in Angerburg ſtattfindende 10. Deutſche Eisſegelwoche einen Ehrenpreis für die 20⸗Qm.⸗Klaſſe ge⸗ ſtiftet. Max Finkbeiner-SA Freudenſtadt gewinnt den 16-Kmtr.⸗Langlauf vor Morath⸗Freiburg Schonach, 28. Januar.(Eig. Drahtber.) Hatte der Südſchwarzwald um die Januarmitte die Aus⸗ tragung der Meiſterſchaft für den kombinierten Abfahrts⸗ und Torlauf am Felobera gehabt ſo war es der Mittel⸗ ſchwarzwald, der om 22. und 23. Januar in Schonach die Kämpſe um die Meiſterſchaft in den nordiſchen Lauf⸗ arten, Leſjglauf und Sprunglauf, wahrzunehmen hatte, die im Vorjahr Richard Morath(Schiklub Freiburg) gewonnen hatte. Schonach, das vor drei Wintern ſchon die Meiſter⸗ ſchaftskämpfe, damals auch den Abfahrtslauf einbegriſſen. erfolareich bewältigt hatte war auch diesmal in alter Schi⸗ tradition gleich eifrig um die Sache bemüht. Die Beſetzung der Langläufe war recht aut und ſtellte ſich einſchließlich 36 Jungmannen auf gegen 100. In der erſten Klaſſe waren es zehn in Klaſſe 2 90, in Altersklaſſe 1 elf Läufer, dazu noch etliche von anderen Gauen und Formationgt. Nord⸗, Süd⸗ und Mittelſchwarz⸗ wald waren erfreulich aut vertreten und hatten namhafte Kräftegruppen im Kampf. Die Ueberraſchuna im den an ſich allgemein auten Zeiten knappen Abſtänden. die Tatſache daß der Schwarzwald⸗ weiſter Richard Morath⸗Freibura aleich zweimal ſich zeitlich beugen mußte. In der Klaſſe 1 lief ihm der Freudenſtadter Finkbeiner(Max] davon und in der Klaſſe 2 wurde Arty) Scherer ⸗Schonach cioch beſſer als Moroth. Sind auch alle drei Zeiten aut, ſo eytſcheiden doch die Abſtände für den Platz. Finkbeiner benötiate für die Einlauf war neben und den ungemein 16⸗Klm.⸗ St. nur 90:58 12 Std. und erzielte damit die Beſtzeit. In der gleichen Klaſſe folgt dann Richard Morath⸗Freibura mit:00,12 Std., wenig danach 413 Dritter der Hinterzaxtener Geiger in:00,34 als Bferter der Freiburger E. Schwarz mit:00,42 Std. Hinter dieſem ſehr ena der St. Georgener Emil Burabacher mit 1200 44 Std. In der Klaſſe 2 benötigte Arthur Scherer Schonach 0259.25 Std. liegt alſo hinter Finkbeiner noch unter einer Stunde und damit zeitlich vor Morath Sehr gut hielt ſich die Altersklaſſe 1, die vyn Oskar Faller ⸗Sz Feldberg iu:04,15 geführt wird ge. ſolat von Bernhard Burger⸗Schönwald in:04.50 und Eugen Winterhalter⸗Freibura in:07,05 Std. Die Jung⸗ mannen ſahen den ausgezeichnet im Nachwuchs aufkommen, den Erich Oehler ⸗Furtwangen mit:21,28 Sto.(6 Km. an der Spitze, nach ihm Stefan Picht⸗Freiburg in 97211 und Joſef Hubert Straub⸗Friedenweiler in:22,04 Std. i Die Ergebniſſe: 16⸗Klm.⸗Langlauf: J. Mar Finkbeiner SA Freu⸗ denſtadt:58,12; 2. Richard Morath⸗SC Freiburg 1100,12, 3. Auguſt Geiger⸗Sc Hinterzarten:00 34, 4. E. Schwarz. Sc Freiburg:00,42; 5. E. Bu rabacher⸗SC St. Georgen :00.44 Sto. Klaſſe 2: 1. Arthur Scherer ⸗SC Schonach 0750,25; 2. Karl Fritz⸗SC Bühlertal:03,43; 3. Matthias Graaf⸗ SC St. Georgen:05,38 Std. Altersklaſſe 1: 1. Oskor Faller S3 Feldberg 170415 2. B. Burger⸗Schintwald:04.50.— Altersklaſſe 2: 1. Otto Eckert⸗SC Achern:27,28 Std. Jungmannen(6 Klm.]: 1. Erich Oehler ⸗Furtwangen 21:28: 2. Stefan Picht⸗SC Freiburg 21:51; 3. Joſ. Straub⸗ Friedenweiler 22:04. Am die badiſche Hockeymeiſterſchaft Am Sonntagvormittag ſetzten die Spiele der Vorrunde um die badiſche Hockeymeiſterſchaft ein, wobei Mannheim in ſämtlichen Spielen dominierte. Vi ſchlug in Mannheim den Heidelberger TV 46 klar:1, während der TV 46 Mann⸗ heim in Heidelberg gegen die Turngemeinde 78 überraſchend ſchwer zu kämpfen hatte, um zu einem:1⸗Sieg zu kommen. Das Spiel Mh— Germania wurde von Germania ab⸗ geſagt. VfR ſetzt ſich gegen den Heidelberger TV 46 8 mit:1 durch Das Vorrundenſpiel VIfn Mannheim gegen den Hei⸗ delberger Turnverein 1846, das am Sonntagvormittag auf dem ViR⸗Platz am Flughafen ausgetragen wurde, ſtand unter einem für die Heidelberger ungünſtigen Stern, da die Gäſte nicht nur auf eine ſehr gut aufgelegte Mannheimer Elf trafen, ſondern auch nicht weniger als vier Mann er⸗ ſetzen mußten. Immerhin war man überraſcht über den Widerſtand, den die Heidelberger dem VfR boten, wenn auch Europameiſterſchaften im Eiskunſtlaufen Felix Kaſpar-Oeſterreich wieder Metſter— Faber-Deutſch and an vierter Stelle Doch wieder Felir Kaſpar Bei den Europameiſterſchaften im Eiskunſtlauf der Män⸗ ner ſetzte ſich am Samstagnachmittag der Weltmeiſter Felix Kaſpar im Kürlaufen wieder klar und eindeutig durch. In fabelhafter Haltung zeigte er neue Sprünge, lief ſanft und ſchwungvoll, ſo daß ſein Vortrag mit großem Beifall auf⸗ genommen wurde. Der Engländer Graham Sharp, der überraſchend nach dem Pflichtkaufen in Führung lag, brachte ein inhaltsreiches Programm zum Vortrag, das auch viel Abwechſlung bot, war aber nicht ſo ſicher wie ſein großer Gegner., Die, Ueberraſchung brachte dann aber der Deutſche Horſt Faber, der ſich durch eine vorzügliche Kür noch bis auf den vierten Platz hinter dem Oeſterreicher Herbert Alward vorarbeiten konnte und ſogar noch Ungarns Mei⸗ ſter Elemer von Tertak hinter ſich ließ. Günther Lorenz dagegen, auf den man ſtark gerechnet hatte, kam nicht ſo zur Geltung und rutſchte bis auf den achten Platz zurück. Die Ergebniſſe: Kunſtlauf⸗Europameiſterſchaft der Männer: 1. Felix Kaſpar(Oeſterreich) Platzzifſer 6, 376,99 Punkte; 2. Gra⸗ ham Sharp(England) Platzziffer 9, 374,59 Punkte; 3. Her⸗ bert Alward(Oeſterreich) 17, 360,28; 4. Horſt Faber (Deutſchland) 26, 343,97: 5. Elemer von. Tertak(Ungarn) 27, 345,07; 6. Freddie Tomlins(England) 27, 346,74; 7. Edi Rada(Oeſterreich) 32, 340,54; 8. Günther Lorenz(Deutſch⸗ land) 36, 337,15. Koch/ Noack ſiegen im Paarlaufen Am Nachmittag wurde im Rahmen der Eu ropameiſter⸗ ſchaften ein internationales Paarlaufen um den Großen Preis von St. Moritz ausgetragen, bei oͤem ſich das deutſche Paar Inge Koch Günther Noack in hervorragender Form vorſtellte. Mit Platzziffer 10 und 11,1 Punkten verwieſen ſie das Ehepaar Cliff(England) mit Platzziffer 11 und 10,98 Punkten ſowte das Schwetzer Geſchwiſterpaar Dupuit mit 13,5 und 10,04 auf die Plätze. Coetilia ſührt, Maxie Dritte Von den 18 Bewerberinnen im Eiskunſtlaufen der Frauen in St. Moritz fehlte am Samstag, als die Pflichtübungen mit den reſtlichen drei Figuren fortgeſetzt wurden, die Amerikanerin Hedy Stenuf, die aus Verärgerung über die Wertung nicht mehr antrat. Bei großer Kälte war das Eis glashart und machte den Teilnehmerinnen ſchwer zu ſchaffen. Lediglich Cecilia Colz edge lief ihre Figuren mit der gewohnten Meiſter⸗ ſchaft, die übrigen konnten ihre Vortagsleiſtungen ſämtlich nicht wieder erreichen. Die engliſche Weltmeiſterin ſetzte ſich mit klarem Vorſprung vor ihrer Landesſchweſter Megan Taylor und vor unſerer Maxie Herber an die Spitze des Feldes, gefolgt von Emmy Puzinger und der deutſchen Meiſterin Lydia Veicht. 5 um die Europameiſterſchaft Die Ergebniſſe nach Erledigung der Pflicht: 1. Cecilia College(England) 1641,3.; 2. Megan Taylor(England) 1596,1.; 3. Maxie Herber(Deutſch⸗ land) 1501,8.; 4. Emmy Puzinger(Oeſterreich) 1478.; 5. Eva Nik(Tſchechoſlowakei) 1447,8 P; 6. Lydia Veicht (Deutſchland) 1446,1.; 14. Suſi Demoll(Deutſchland). nicht zu verkennen war, daß der Platzbeſitzer ſtets Reſerven aufzuweiſen hatte und wohl auch einer ſtärkeren Elf Ein⸗ halt geboten hätte. Wie vor 9 Tagen gegen Germania ſtarteten die Heidelberger Turner ihre Angriffe zumeiſt gus der Verteidigung heraus, hatten diesma? aber mit ihren blitzſchnellen, hauptſächlich von den Außenſtürmern vorgetra⸗ genen Angriffen bei der VfR⸗Hintermannſchaft wenig Glück, zumal bei ihnen mit Reinemuth der Vollſtrecker in der Mitte fehlte. E. Junge und Kögel(MT) leiteten den fafren Kampf, zu welchem beide Mannſchaften in folgender Aufſtellung antraten, ſehr ſicher. VfR: Zafice; Maier, Trautmann; Härle, Schwab, Bin⸗ ger; F. Junge, Geyer 2, Heiter, Briegel, Baunach. TV 46 Heidelberg: Berbner; Dr. Joſt, Schubert; Bau⸗ mann, Balz, Dr. Haferkorn; Willauer, Berlinghoff, Keller, Kuhnle, Barber. Der Mannheimer Sieg war in feder Beziehung verdient, da die Elf techniſch klar beſſer war und auch in der Zuſam⸗ menarbeit die weitaus beſſere Leiſtung zeigte. Zaſie im Tor ſtellte ſeine ſteigende Form in zahlreichen Momenten unter Beweis, während Trautmann als Verteidiger einer der beſten Mannheimer Spieler war. Ausgezeichnet arbei⸗ tete die Läuferreihe, in welcher nur Schwab noch nicht ganz ſeine frühere Form erreicht hat, während der Sturm mit genauen ſchnellen Kombinationszügen immer dem Gäſtetor gefährlich werden konnte. 7G 1878 Heidelberg— TW 1846 Mannheim 112 Das zweite Vorrundenſpiel um die badiſche Hockey⸗ meiſterſchaft fand im TG-⸗Stadion in Heidelberg ſtatt, wo der Mannheimer Turnverein 1846 zu Gaſte war. Ueber⸗ raſchend knapp fiel der Sieg der Gäſte aus, denen man be⸗ deutend mehr Chancen ausgerechnet hatte, nachdem die Turner in letzter Zeit eine ſehr gute Form gezeigt hatten und die Heidelberger vor 8 Tagen vom VfR hoch geſchlagen worden waren. Vor allem iſt zu betonen, daß ſich beide Mannſchaften restlos einſegten, ſo daß ein Kampf zuſtande⸗ kam, wie man ihn ſeit Jahren nicht mehr im TG⸗Stadion ſah. Trotz allem Einſatz wurde vorbildeich fair gekämpft, ſo daß auch hier nichts zu wünſchen übrig blieb. In her erſten Hälfte iſt das Sviel ausgeglichen; durch einen Fehler der TG⸗Verteidigung kommen die Mannheimer zum erſten Erfolg. Kiefer ſteht frei und ſchießt ſcharf ein. Doch noch vor der Pauſe werden die Heidelberger für ihre Bemühun⸗ gen belohnt, denn Eye? kann zum Ausgleich einſenden. Nach Wiederbeginn iſt der Turuverein klar der beſſere, wenn auch lange Zeit der Erfolg ausbleibt. Die fungen Heidelberger geben ſich alle Mühe, ihr Tor reinzuhalten, jedoch wenige Minuten vor Schluß fällt die Entſcheidung. Mintrop macht ſich allein auf die Reiſe und ſchießt den Treffer, der den Sieg brachte Beim Sieger vermißte man Greulich, die Heidelberger mußten auf Voth und App ver⸗ zichten. Bei Mannheim hielt ſich die Läuferreihe mit Lutz 1, Schenk und Schlicker am beſten. Die Verteidiger brauchten einige Zeit, um ſich einzuſpielen. Im Sturm war Mintroß mit Lutz 2 am beſten. .———.———— „Liebe iſt ein rebelliſch Vöglein!“ Eine mißglückte Carmen⸗Ueberſetzung Wir leben im Zeitalter der Neuübertragungen von Operntexten. Nachdem da, wo es nottut, altes und ſchlechtes Operndeutſch zugunſten eines neuen ſinngemäßen Textes entfernt wurde— wir nennen nur Anheißers vorbildliche Mozart⸗Erneuerung— tauchen überall Ueberſetzungs⸗ und Bearbeitungs⸗ ſanatiker auf, die der verhaßten„Tradition“ zu Leibe gehen wollen. Man hat bereits von berufener Seite vor einem drohenden„Ueberſetzungsbabel“ gewarnt, das namentlich für die Sänger zu Unzuträglichkeiten ſchlimmſter Art führen muß. Wohin außerdem der⸗ artige Verſuche am untauglichen Objekt führen, zeigt die„Carmen“-Neuinſzenierung der Wiener Staats⸗ oper. Sie bereitet ihren Hörern mit Bizets„Car⸗ men“ eine Ueberraſchung eigener Art. Wir über⸗ laſſen einem namhaften Wiener Muſikſchriftſteller die Schilderung: Spanuiſche Lebemänner, revuemäßig gekleidet, ſtutzerhaft ihr Stöckchen ſchwingend, betteln um die Liebesgunſt der gefährlichen Zigeunerin. Carmen gibt ihnen im Habanera⸗Rhythmus die berühmte Antwort, die ſie diesmal allerdings anders formu⸗ liext: „Liebe iſt ein rebelliſch Vöglein, Von keinem ward es je gezähmt. Ganz vergeblich iſt all eur' Mühn, Wenn es nicht will, was ihr erſehnt.“ Ich ziehe die„Liebe“, die„bunte Flügel“ hat, entſchieden vor, nicht nur, weil ſie in Laufe der Jahrzehnte mit der Melodie Bizets völlig eins ge⸗ worden iſt, von ihr gar nicht mehr getrennt werden kann, ſondern auch weil ſie mir eine dichteriſch beſ⸗ ſere Prägung dünkt, als das„rebelliſch Vöglein“, weil ſie in der dritten Silbe richtig, nämlich„Liebe“ betont, während bei der neuen Ueberſetzung„iſt“ auf den ſchweren Taktteil fällt, und weil ich ſchließlich auch den Reim„gezähmt— erſehnt“ nicht für hervor⸗ ragend geglückt halte. War die alte„Carmen“⸗Ueber⸗ ſetzung ſo ſchlecht, daß ſie, ungeachtet ihrer unaus⸗ rottbaren Volkstümlichkeit, durch eine neue erſetzt werden mußte? Oder umgekehrt: kann die neue, die von Guſtav Brecher ſtammt und von Brund Walter für die Aufführung der Staatsoper überarbeitet wurde, ſich dadurch rechtfertigen, daß ſie ſich als weſentlich beſſer erweiſt als die alte? Don Joſé begann früher die Blumenarie mit den Worten„Hier, an dem Herzen treu geborgen“, Jetzt ſingt er„Hier halt ich immer noch geborgen“. Das Herz, das hier fehlt— es iſt ein poetiſches Herz—, vermißt man auch anderswo. Bedeutet es eine Ver⸗ beſſerung, den untadeligen Vers„Ach, wie bange ſind die düſtern Stunden dem geſchloſſ'nen Aug' hin⸗ geſchwunden“ gegen dieſen neuen holprigen auszu⸗ tauſchen:„All die Zeit, die dort ich mußt büßen, braucht' ich nur die Augen zu ſchließen...“? Mer⸗ cedes ſang früher„Ich ſehe ein herrliches Schloß, in dem ich als Königin hauſe“. Jetzt verſichert ſie ſach⸗ lich„Als Wohnung bekomme ich ein Schloß“. Man iſt verſucht, zu fragen, ob es ſich am Ende noch um eine Mieterſchutzwohnung handle. Statt des ſprach⸗ lich unmöglichen Gebildes„Ja, man riet' mir ſogar, zu fürchten für mein Leben“, hörte man ehedem Car⸗ men einfacher und klarer ſagen„Selbſt Gefahr für mein Leben brächte dieſe Stunde“. Der Torero⸗ marſch„Stolz in der Bruſt, ſtiegesbewußt“ begnügt ſich nun mit einigen Wiederholungen des Rufes „Toreador“. Auch wenn dieſe neue Ueberſetzung ſich zehnmal mehr dem franzöſiſchen Original annähert als die alte, ſie tut es auf Koſten der dichteriſchen Phan⸗ taſie. Und wörtliche Treue der Uebertragung an und für ſich bedeutet noch keinen Gewinn. Im Gegenteil. Erſchien die frühere„Carmen“-Ueber⸗ ſetzung auch ſtellenweiſe bombaſtiſch und pathetiſch, an ihren beſten Stellen war ſie das, was die neue nirgends iſt: eine Nachdichtung. Und auch der Ein⸗ wand, daß das alles doch nicht ſo wichtig ſei, die Be⸗ deutung des Wortes bei Opern nicht überſchätzt wer⸗ den möge, richtet ſich im Grunde nicht gegen dieſe Kritik, ſondern gegen die neue Ueberſetzung ſelbſt, die eben nur durch entſcheidende Vorzüge gegenüber der alten ihre Berechtigung und damit die Notwen⸗ digkeit der Umſtellung, die verlangt wird erweiſen könnte.“ eee eee Lieder-Abend Wilhelm König Blumen und Lorbeerkranz zum 60. Geburtstag Wilhelm König in Ludwigshafen, anerkannt einer der bedeutendſten Geſangs⸗Pädagogen der Südweſt⸗ ecke des Reichs, gab am Samstag einen eigenen Liederabend in der„Harmonie“. Veranſtalter war unſere Muſtik⸗Hochſchule, die im November 1936 die Geſangs⸗ und Opernſchule Wilhelm Königs und der Frau Anni König⸗Bomatſch übernahm. In Lud⸗ wigshafen a. Rh. geboren und aufgewachſen, war Kö⸗ nig hauptberuflich lange Zeit in Dienſten der Reichs⸗ bahn, zuletzt als Reichsbahn⸗Inſpektor. Seine private Liebe galt indeſſen ſchon früh der Geſangs⸗ kunſt Von der Jahrhundertwende an ſtudierte er bei Konzertſänger Georg Keller und arbeitete mit Prof. Bopp, Mannheim, als Solo⸗Repetior zuſam⸗ men. Urſprünglich wollte König zur Bühne. Wach⸗ ſende Erfolge auf dem Podium lenkten ſeinen künſt⸗ leriſchen Weg aber auf die Tätigkeit als Konzert⸗ und Oratorienſänger. In Oratorien Partien ga⸗ ſtierte er auch in Baden, Heſſen und Württemberg, ja ſelbſt im Rheinland. Als ihn die Arbeit als Ge⸗ ſanglehrer immer mehr beanſpruchte, trat er nach dem Krieg nicht mehr ſo ſtark hervor wie bis dahin. Seinem umfangreichen, wundervoll entwickelten und gepflegten Baß⸗Bariton liegen die Arien der großen geiſtlichen Chorwerke und die Loewe⸗Bal⸗ laden ganz beſonders. Dieſen und den Rezitativen der Oratorien Friedrich Händels, Joſef Haydus uſw. kommt auch die hervorragende Klarheit und Schön⸗ heit ſeiner ſchlechtweg vorbildlichen Ausſprache und der ſtarke öͤramatiſche Impuls ſeines Vortrags ſehr zugute. So war der innere und äußere Erfolg des Abends ſchon nach den Koſtproben aus dem„Meſ⸗ ſias“ und den„Jahreszeiten“ eindeutig entſchieden. Der noch immer gewaltig„lange Atem“ des rüſtigen Sechzigers erleichterte das Wohlgelingen der ſchwie⸗ rigen Händelſchen Koloraturen, die König in der urſprünglichen Faſſung ſang, mit allen Wiederholun⸗ gen. Die gefällige Haydn⸗Arie vom frohen Ackers⸗ mann gab er ſtilgemäß ganz natürlich und ſchlicht wieder. Franz Schuberts„Greiſengeſang“ geſtaltete der Alters⸗Jubilar mit Wärme und Beſinnlichkeit. Mit jugendlicher Leidenſchaft erfüllte er Schuberts 8 0 aus dem Tartarus“ und die Schillerſchen erſe. Prächtig ſchlicht und überzeugend das Schlußwort ſeines„Seltenen Beters“ von Carl Loewe, packend Königs Ausdruck der ſtillen Verwunderung in Mei⸗ ſter Olafs Frage wegen„Odins Meeresritt“. Im zweiten Teil der reich bemeſſenen Vortragsſolge er⸗ wuchs der Fluch in Brahms'„Verrat“ aus leiden⸗ ſchaftlicher Aufwallung. Den lichten Sonnenſchein in Richard Strauß'„Ruhe, meine Seele“ vermochten die Hörer dank Königs Kunſt ganz nachzuerleben. Mit zwei Liedern Richard Trunks ſchloß er die viel⸗ geſtaltige Vortragsfolge. Als tiefempfundener Dank folgte eine herzliche Kundgebung der Freundſchaft und Verehrung ſeiner begeiſterten großen Schülerſchar und ſonſtigen Ver⸗ ehrer mit Blumen und allerhand Angebinden, nach⸗ dem ein großer Lorbeerkranz der Schüler ſchon zu⸗ vor überreicht worden war. Leider blieb Rudolf Bo⸗ rupka unſichtbar, der ganz hervorragend begleitet hatte und, geſtützt auf große reiche Erfahrung, höͤchſt anſchmiegſam allen Feinheiten der Vortragskunſt Wilhelm Königs gefolgt war. Dr. Fritz Han bol h. Die Berliner Philharmoniker unter Furt⸗ mängler in London. Das Berliner Philharmoniſche Orcheſter unter Furtwänglers Leitung gab in London ein Konzert, das ein großes Ereignis und ein begeiſterter Erfolg wurde. Die Philharmoniker ſpielten Beethovens zweite Leonore⸗Ouvertfre, das Brandenburgiſche Konzert Nr. 5 von Bach und die zweite Sinfonie von Brahms. Beim Brandenburgi⸗ ſchen Konzert ſaß Furtwängler ſelbſt am Flä⸗ gel. Konzertmeiſter Kolberg hatte den Violin⸗ part, Herr Harzer ſpielte die Flöte. Furtwänglers ſcharfe Herausarbeitung der Gegenſätze mag den Engländern vielfach ungewohnt und Brahms hier nicht ganz heimiſch ſein. Im ganzen wurde das ausverkaufte Haus aber von Furtwänglers Kunſt ſo überzeugt-und ſo überwältigt, daß der Beſ⸗ fall kaum Grenzen kannte. O Operetten⸗Erfolg Friedrich Gellerts in Berlin. Im Berliner Roſe-Theater kam Friedrich Gellerts Operette„Unter der blühenden Linde“ mit großem Erfolg zur Exſtaufführung. Die Berliner Preſſe ſchreibt u..:„Es war wo wieder einmal an der Zeit, dem treuen Beſucher⸗ ſtamm des Roſe⸗Theaters ein romantiſch⸗lyriſches Spiel zu bieten, das in bewährter Weiſe die Liebe beim Wein am Rhein abhandelt. Ein fröhliches Spiel, zu dem Friedrich Gellert eine ſympathiſche einfache hübſche Muſik beiſteuert, ſo ſauber volks- liedmäßig, daß ſie ſich mit echtem Rheinwein un Liebesvolkslieder zur Einheitlichkeit verbindet. Die Zuſchauer freuten ſich, verlangten Wiederholung auf Wiederholung und riefen mit ihrem lachenden Bei⸗ fall alle Beteiligten ungezählte Male vor die Rampe⸗ wieder vor A 1 Montag, 24. Januar 1938 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe — Aline Vallandri war einſt ein ſehr geſchätztes Mitglied der Pariſer Komiſchen Oper. Als ſie ſich penſionieren ließ, gab ſie Geſangsunterricht. Ihr Ehrgeiz war, nur wirkliche Talente auszubilden, eine Aufgabe, der ſie ſich mit hoher Verantwortung hin⸗ gah. Eine ihrer ſchwierigſten Schülerinnen war Marie⸗Louiſe Thiéry, die Tochter eines Hotelge⸗ ſchäftsführers, die mit 28 Jahren noch zur Bühne wollte. Frau Vallandri gab ſich redliche Mühe mit Marie⸗Louiſe, aber eines Tages ſagte ſie ihrer Schü⸗ lerin offen, daß ihre Stimme nicht genügend Timbre habe und auch nicht imſtande ſei, den Raum auszu⸗ füllen. Marie⸗Louiſe möge das Studium aufgeben. Anſcheinend ergab ſich Fräulein Thiéry ruhig ihrem Schickſal. verließ ihre Lehrerin ohne Wider⸗ spruch. Marie⸗Louiſe ließ ſich aber immer wieder in der Rue Pierre⸗Haret ſehen, in der Madame Vaͤl⸗ landri wohnte. Da ſah die Thiéry ihre frühere Leh⸗ kerin mit der Portierfrau ſich unterhalten, nahm einen Revolver aus ihrer Handͤtaſche und ſchoß auf Fran Vallandri. Glücklicherweiſe verfehlten die Sie Schüſſe ihr Ziel. Das Mädchen wurde verhaftet und äußerte ſich gegenüber der Polizei, daß ſie ſich an ihrer Lehrerin habe rächen wollen, weil dieſe ihr abſichtlich den Weg nach oben verſperrt hätte. Ihre Mordabſicht kann übrigens kaum eine des Affekts geweſen ſein, denn der eigene Vater hat zugeſtehen müſſen, ihr ſchon einmal einen Revolver abgenom⸗ men zu haben. Marie⸗Louiſe hatte ſich einen zwei⸗ en gekauft, mit dem dann der Anſchlag geſchah. * — Die Wiener Kriminalpolizei hat ſich in den letzten Tagen mit einer faſt unwahrſcheinlich an⸗ mutenden Geſchichte zu beſchäftigen gehabt. Ein Wiener Großkaufmann, der im Mai 1937 ſtarb, hin⸗ terließ in den Falten eines Klubſeſſels verſteckt ein ganzes Vermögen. Bei der Ausbeſſerung des Klub⸗ ſeſſels entdeckte der Inhaber der Reparaturwerk⸗ ſtätte dieſen Schatz. Er zeigte den Erben eine Bank⸗ fachanweiſung für eine Schweizer Bank vor, die er in den Falten des Klubſeſſels gefunden hatte. Bei der notariellen Oeffnung des Schweizer Bankfaches wurde feſtgeſtellt, daß es Schuldverſchreibungen im Kurswert von 40000 Franken enthielt, dazu noch einen Betrag in Schweizer Franken. Der DTapezie⸗ rer forderte einen entſprechenden Finderlohn. Bei den weiteren Nachprüfungen durch die Polizei ergab ſich, daß der Tapezierer aber den weitaus größten Teil ſeines Fundes unterſchlagen hatte. Als er den alten Ueberzug des Klubſeſſels in Gegenwart ſeiner beiden Geſellen aufſchnitt, ſtand er einen Augenblick ſaſſungslos da. Dann rief er:„Kinder, wir ſind ge⸗ machte Leute, wir ſind reich!“ Was da aus dem Klub⸗ ſeſſel guoll, war tatſächlich ein Vermögen. Ganze Bündel öſterreichiſcher Banknoten, Schweizer Fran⸗ len, engl. Pfundnoten und Wertpapiere wurden ſicht⸗ bar, Es war wie im Märchen. Der Tapezierer übergab ſeinen Geſellen ein größeres Schweigegeld, und dieſe kleideten ſich völlig neu ein und unternahmen eine Vergnügungsreiſe wach dem Ausland. Der Entdecker es Schatzes hinterlegte das Geld an geheimer Skelle, begann dann ein nach außen hin armſeliges Leben, um jeden Verdacht von ſich abzulenken. Er ver⸗ pfändete einen Teil ſeiner Sachen in der Abſicht, als armer Mann zu erſcheinen. Nur die Anweiſung auf das Schweizer Bankfach lieferte er ab. Die Polizei deckte jedoch den Betrug auf und verhaftete den Schatzgräber und ſeine beiden Geſellen. * — Die Senſation von London iſt augenblicklich die ſchlichte Frau eines Taxichauffeurs, die ihr Recht in einer ſehr ſchwierigen Zivilſache vor dem Richter höchſt energiſch, aber durchaus überzeugend und ein⸗ ach vertritt. Die„Portia von London“, wie ſte jetzt allgemein in der City genannt wird, heißt Elſy Borders. Sie kämpft gegen eine große Grund⸗ ſtücksgeſellſchaft an und deren tüchtigſte Rechts⸗ „Urlaub auf Ehrenwort“ ein neuer, mit Spannung erwarteter Film der Ende der Woche in Mauinheim anläuft. Unſer Bild zeigt eine Szene daraus mit Rens Deltgen und Hans⸗Reinhard Knitſch anwälte. Die Geſellſchaft beanſprucht das kleine Be⸗ ſitztum der Taxichauffeurfrau, weil ſie angeblich mit den Hypothekenzinſen in Verzug geraten ſei. Frau Borders verteidigt ſich dagegen ſchon ſeit Tagen vor dem Gericht. Sie hält Richter und Zuhörerſchaft in Spannung. Denn ihre Ausführungen ſind be⸗ ſcheiden in der Form, aber durchaus ſchlagfertig und geſcheit. Ihre Kunſt der Verteidigung hat ſich in⸗ zwiſchen ſo herumgeſprochen, daß Studenten und Rechtsanwälte in immer größerer Zahl den Ge⸗ richtsſaal füllen. Als ſie jetzt ihre ſechsſtündige Haupt⸗ verteidigungsrede hielt, kamen erfahrene Juriſten zu ihr, um ihr zu gratulieren. Die„Portia“ hat ſich für ihre Hauptrede allerdings gut vorbereitet. Vor ſich hatte ſie eine Anzahl Zettel mit Notizen liegen. Der liebenswürdige und erſtaunte Richter fragte Frau Borders, wer ihr denn bei der Ausar⸗ beitung ihrer Verteidigung behilflich ſei.„Nun, mein Mann“, iſt die ſtolze Antwort.„Iſt Ihr Mann Rechtsanwalt?“, vernimmt der Richter weiter.„O nein, Mylord, er iſt Taxichauffeur“. Der Richter bleibt fkeptiſch und wohlmeinend zugleich. Trotz aller Erfolge der Portia und ihrer wachſenden Volkstüm⸗ lichkeit gibt er der klugen und tapferen Frau den Rat, für die nächſten Verhandlungstage einen Rechts⸗ anwalt zu nehmen, denn es ſeien einige ſchwierige techniſch⸗prozeſſuale Fragen zu erörtern, die nur der Fachmann zu behandeln vermöge. Frau Broders ſchüttelt ablehnend den Kopf, dann will ſie den gu⸗ ten Rat des Richters aber doch überlegen, falls der Richter auch ihr ein„Entgegenkommen“ bewilligt. Frau Borders bittet um eine Vertagung von 24 Stunden. Denn ſie müſſe zum Großreinemachen nach Hauſe. Richter Bennett, ein ſonſt ſehr geſtrenger Herr, ſtimmt lächelnd zu. Und die Portia von Lon⸗ don ſtürzte ſich freudig in die Pflichten der Haus⸗ frau. Sie wuſch und ſchrubbte den ganzen Tag und iſt nun bei den Londonern noch volkstümlicher ge⸗ worden; die mit Spannung auf den Prozeß⸗Ausgang warten. 2 — Als der Landwirt Alfred Breitweiſer in De⸗ breczen von der Jagd nach Hauſe kam, machte er zwei Fehler, die eigentlich ein Jäger und vorſichtiger Hausvater niemals begehen dürfte. Breitweiſer ließ ſein Gewehr entſichert und ſtellte es außerdem noch im Wohnzimmer an einen Seſſel, anſtatt in den Ge⸗ wehrſchrank. Das war um ſo unvorſichtiger, als in dem Zimmer das kleine Töchterlein Breitweiſers auf dem Boden herumkroch. Es war ganz ohne Auf⸗ ſicht, als der Vater ins Nebenzimmer ging, um ſei⸗ ner Frau das Ergebnis der Jagd zu berichten. Die Tür zwiſchen den beiden Zimmern blieb offen. Mit⸗ 9. Seite Nummer 37 95— Todesfahrt über die Weichſel 20 Tote dnb. Warſchau, 22. Januar. Auf dem Wege nach Radom fuhr ein Zigen⸗ nertrupp mit ſeinen Fuhrwerken über die zuge⸗ frorene Weichſel. Hierbei brach das Eis ein und die Wagen verſanken mit 20 Zigeunern in den Fluten. Bei den Ertrunkenen handelt es ſich um Angehörige eines Stammes in Oſtgalizien, von dem ſie als Ab⸗ ordnung vom Zigeunerkönig Kwiek nach Warſchau geſchickt worden waren. Exploſion in einer Kopenhagener Feuerwerksfabrik Kopenhagen, 23. Januar. Auf dem ſog. Unterhof, einer Feuerwerksfabrik bei Vallensbaek ſüdlich von Kopenhagen, ereignete ſich am Samstag ein ſchweres Unglück. Durch eine Exploſion aus bisher nicht ermittelter Urſache wurde die Werkſtätte des Betriebes zerſtört, in der der Be⸗ ſitzer, ſeine beiden Söhne und ein Angeſtellter mit der Herſtellung von Raketen beſchäftigt waren. Alle vier erlitten Brandwunden ſchwerſten Grades, denen ſie kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus erlagen. Mit leichteren Brand verletzungen iſt die Tochter des Beſitzers, die ſich im Kontorraum aufhielt, da⸗ vongekommen. Die Werkſtätte wurde in Trümmer gelegt. Das Feuer, das der Exploſion folgte, konnte in einer halben Stunde gelöſcht werden. Als Urſache des Unglücks wird Selbſtentzündung angenommen. Zwei Raubmörder zum Tode verurteilt dnb Kottbus, 22. Januar. Das Kottbuſer Schwurgericht verurteilte am Samstag den 27jährigen Kurt Hebler und den gleichaltrigen Erich Schmidtchen wegen gemein⸗ ſchaftlichen Mordes in Tateinheit mit ſchwerem Raub und ferner des einfachen Diebſtahls zum Tode. Hebler erhielt außerdem zwei Jahre Zuchthaus, der Angeklagte Schmidtchen ein Jahr Gefängnis. Bei⸗ den Angeklagten werden die bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf Lebenszeit aberkannt. Der erſt vor wenigen Tagen wegen Mordes an ſeinem Vater zum Tode verurteilte Kurt Hebler hatte im Juli 1937 unter Anleitung ſeines Freundes Erich Schmidtchens die Witwe Lehmann in Saspowm im Kreiſe Kottbus gelegentlich eines Raubzuges ermordet. Der lragiſche Tod des Rekoröfliegers anb. Paris, 22. Januar. Nach aus Bagdad vorliegenden Nachrichten ſind die bei Bender Abbas gefundenen Flugzeugtrümmer die Ueberreſte des Flugzeuges des franzöſiſchen Fliegers Moench. Von dieſem ſelbſt fehlt bis⸗ her jede Spur und man nimmt an, daß er den Tod gefunden hat. Moench war auf einem Rekordflug von Saigon nach Paris begriffen, als er kurz vor ſeinem Abflug in Franzöſiſch⸗Indochina die Nachricht von dem Tode ſeiner Tochter erhielt. Sofort brach der Flieger zur Rückkehr auf und hoffte, noch rechtzeitig zur Beerdigung in Frankreich einzutreffen. Ohne ſich eine Raſt zu gönnen, war er in Karachi nur zur Brennſtoffergänzung niedergegangen, um noch im Laufe der Nacht Baſſorah zu erreichen, Die letzte Nachricht von dem Flieger ſtammt von zwei Schiffen, die ihn am 15. Januar über dem Per⸗ ſiſchen Golf, 30 Kilometer öſtlich von Bender Abbas, geſichtet hatten. Schneeſturm über Süditalien dnb Rom, 22. Ein heftiger Schneeſturm wütet ſeit 36 Stunden über ganz Süditalien und dem Tyrrheniſchen Meer. Aus den ſüdlichen Apenninen und Calabrien werden neue ſtarke Schneefälle gemeldet, die verſchiedene Verkehrsſtraßen unpaſſierbar gemacht haben. Auch der Veſuv iſt erneut bis zur halben Höhe mit Schnee bedeckt. Die Schiffahrt hat gleichfalls unter oer Wit⸗ terung zu leiden. Durchſchnittlich betragen die Ver⸗ ſpätungen auch größerer in Neapel einlaufender Dampfer vier bis fünf Stunden. Schmuggel mit Lotterieloſen — Svethampton, 23. Jan.(U..) An Bord der„Aquitania“ wurde kurz vor ihrer Ausreiſe nach Neuyork eine Durchſuchung abgehal⸗ ten, die eine Viertelmillion Lotterieloſe der be⸗ kannten„IJriſch Sweepſtake“ zutage förderte. Die Zollbeamten beſchlagnahmten fünf Handkoffer, die von oben bis unten mit den Loſen angefüllt waren; zwei weitere Koffer mit Loſen ſand man auf einem Laſtwagen, der gerade auf dem Wege zur„Aquita⸗ nia“ war. Die„Iriſh Sweepſtake“ wird ſowohl in England als in Amerika ſehr gern geſpielt, da in beiden Ländern Lotterien verboten ſind. Unter Strafe ſteht auch nur der illegale Vertrieb der Loſe, nicht der Beſitz, und wenn tatſächlich ein Haupt⸗ gewinn nach Amerika fällt, wird der Name des Glücklichen in allen Zeitungen gebracht. Januar. ten während der Unterhaltung zwiſchen dem Ehe⸗ paare ertönte ein Schuß und die Mutter ſank, zu Tode getroffen, mit einem Auſſchrei zuſammen. Das erſt einjährige Kind kam bei ſeinen Kriechverſuchen dem entſicherten Gewehr ſo nahe, daß die Flinte zu Boden fiel. Hterbei löſte ſich eine Ladung Schrot⸗ körner, die die Mutter traf, und zwar ſo überaus unglücklich. Als der Vater ſah, was er angerichtet hatte, verſuchte er Hand an ſich zu legen. Er wurde daran von den Hausangeſtellten gehindert. * — Beim Einſchiffen der Paſſagiere für das Mo⸗ torſchiff„Milwaukee“ entwendeten in Hamburg un⸗ bekannte Täter einen ſchweinsledernen Handkoffer, in dem ſich für 50 000 Mark Schmuckſachen befanden. Da der Verdacht beſteht, oͤaß die Diebe möglicher⸗ weiſe verſuchen werden, ihre Beute in Berlin unter der Hand zu verkaufen, hat ſich die Hamburger Po⸗ lizei mit der Berliner Kriminalpolizei in Verbin⸗ dung geſetzt und um Mitfahnoͤung nach den Juwelen⸗ räube vn gebeten. de — In Tortong(Italien) brach der Bedienſtete des dortigen Biſchofs durch die morſche Abdeckung eines mehr als zehn Meter tiefen, alten Brunnen⸗ ſchachtes ein. Der Verunglückte, der ſich infolge ſei⸗ ner Verletzungen und der Glätte der Brunnen⸗ mauer icht ſelbſt retten konnte, rief laut um Hilſe. Seine Rufe verhallten jedoch ungehört und wer weiß, wie ſich ſein Schickſal geſtaltet häte, wenn nicht ſein Hund geweſen wäre, der den Sturz beobachtet hatte. Das treue Tier verſtand die Lage ſeines Herrn, lief zum Hauſe des Verunglückten und lenkte dort durch Bellen und Winſeln die Aufmerkſamkeit der Hausbewohner auf ſich, die, vom Hund geführt, ſchließlich zu dem Brunnen kamen und ſo den Ver⸗ unglückten befreien konnten. RO MAN VON HEINRICH LANG 20 „Stanley!“ Es war wie ein Aufſchrei, was von Amelias Lippen kam.„Du ſprichſt von Leben! Kannſt du nicht leben mit dem, was ich dir gab? Du ver⸗ brauchſt Tauſende und ſprichſt von Nichtleben⸗ können!“ Stanley hakte ſich eine Zigarette angezündet. Er machte eine abwehrende Bewegung mit der Hand. „Reden wir nicht davon!“ „Aber Amelia warf ſich neben ihn auf die breite Lehne des Seſſels. Mit beiden Händen griff ſie nach des Mannes Schulter.„Stanley!“ Ihre Stimme bettelte.„Sprich mit mir! Sei offen gegen mich. e mir etwas. Was machſt du mit all dem eld?“ „Mit all dem Geld!“ echote Stanley verächtlich. 8 mich in Frieden! Ich habe Schulden. Ich habe Verpflichtungen. Und warum ſoll ich nicht zugrei⸗ ſen, wenn Gelegenheit da iſt? Der ſchöne Platintie⸗ gel paßte gerade ſo gut in meine Aktenmappe. Was iſt ſchon dabei? Risley hat ja Geld genug! Und ver⸗ ſichert ſeid ihr obendrein!“ Amelia gab nicht gleich eine Antwort. Sie ſaß da und ſtarrte den Mann mit weiten Augen an, in deuen es pon tauſend Qualen brannte. „Stanley!“ rief ſie, kaum noch die Beherrſchung auſbringend, ihre Stimme zu dämpfen.„Du ver⸗ birgſt mir etwas! Es iſt da noch etwas, das ich nur ahne. Da iſt noch eine Frau neben mir, für die du all das Geld brauchſt!“ Amelia weinte jetzt. Zwei große Tränen löſten von ihren Lidern und blieben auf ihren gepu⸗ derten Wangen hängen. Stanley aber lachte nur. Ein freches Grinſen war es, mit dem er zu der Weinenden aufſah. „Und wenn es ſo wäre? Was wollteſt du tun?“ fragte er lauernd.„Müßteſt dich eben hineinfügen, mein Täubchen! Wir ſitzen ja jetzt im gleichen Kahn, wir beide müſſen uns vertragen, ſo gut es geht. Wenn unſer Schiffchen kippt, liegſt du ebenſo im Waſſer wie ich! Und es fragt ſich noch, wer beſſer ſchwim⸗ men kann!“ Ohne Worte ſtarrte Amelia dem Manne in das höhniſch lächelnde Geſicht. Es war eine Weile ganz ſtill. Kein Laut war zu hören als das einförmige Ticken der großen Standuhr, die irgendwo in einem Winkel der Halle ſtand. Amelia hatte ihre Hände von Stanley gelöſt. Sie war aufgeſtanden und einen Schritt zurückgetreten. Kein Tropfen Blut mehr war in ihrem Geſicht. „Das— ſagſt du mir?“ kam es endlich von ihren Lippen.„Du— der du mir alles verdankſt?“ Stanley aber ſprang auf aus ſeinem Seſſel.„Laſ⸗ ſen wir das unnütze Reden!“ ſagte er leichthin.„Ich bin zu müde, um mit dir zu debattieren. Geh ſchla⸗ fen, Amelia! Wir werden morgen weiterreden! Die Sache hier paßt mir nicht ganz. Wenn ich hier den ſittſamen Vetter dieſes ſtrengen Onkels ſpielen ſoll, dann will ich auch wiſſen weshalb! Ich laſſe mir nicht das Maul verbinden, wenn ich ſo nahe an der Krippe bin!“ Stanley reckte die Arme. Und als er in Amelias Geſicht ſah, das ſo ſpitz und blaß war, daß es faſt nur noch aus den ſtarr geweiteten, grünlich ſchim⸗ mernden Augen zu beſtehen ſchien, lachte er auf. „Es wird dir wohl angſt, Kleines? Würdeſt die Sache mit Risleys deutſchem Neffen wohl nicht mehr einſädeln, wenn du es noch einmal zu tun hät⸗ teſt, was? Haha!— Nun, wir werden weiterſehen. Gute Nacht, Amelia!“ Damit ging Stanley Twell, ohne ſich noch ein⸗ mal nach der Freundin umzuſehen. Er ging, als ſei er längſt hier zu Hauſe, die teppichbelegten Treppen hinauf in das zweite Stockwerk, wo er ſeine Zim⸗ mer hatte. 5 Amelia aber wankte in ihr Schlafzimmer wie eine Geprügelte. Sie warf den Morgeurock ab, den ſie raſch über die Schultern geworfen halte, als ſie Stanley hatte kommen hören. Sie legte ſich auf ihr Bett und löſchte das Licht. Aber als der Morgen ſchon vor den Fenſtern graute, hatte ſie noch keinen Atemzug lang geſchlafen. Heiß und ohne Tränen brannten ihre Augen zur Zimmerdecke empor a 10. „Was fällt Ihnen denn ein?“ rief Mabel Rode⸗ rick, halb ſcheltend, halb lachend.„Wie können Sie ſich unterſtehen, ſo mir nichts dir nichts aus dem Carlton auszuziehen, ohne mich davon zu benach⸗ richtigen?“ Die blonde junge Millionärin ſtand auf Eugen Waſſungs Schwelle. Sie ſtand unter der Türe des einfachen Zimmerchens in der billigen Penſion, die Eugen ſich ausgeſucht hatte und in der er ſchon die zweite Nacht gut und traumlos geſchlafen. Jetzt lachte er. „Entſchuldigung, Fräulein Roderick— aber bis⸗ her dachte ich, daß man im freien Amerika ſelbſt be⸗ ſtimmen könne, wo man wohnen will!“ Von Mabels Arm ſprang ein kleines weißes Hündchen zu Boden, ein Kläffer mit einem ſeiden⸗ weichen Fellchen und großen ſchwarzen Augen. Ein rotes Lederbändchen mit einer großen knallroten Schleife trug es um den Hals. Und Mabel trat weiter in das Zimmer hinein. „Gefällt es Ihnen denn hier?“ fragte ſie, ſich naſe⸗ rümpfend umſehend. „Vorerſt ja!“ antwortete Eugen unbekümmert. „Dieſe vier Wände haben den Vorzug, nicht den zehn⸗ ten Teil von dem zu koſten, was ich im Carlton zu zahlen hatte!“ „Dummheiten!“ tadelte Mabel.„Sie haben über⸗ haupt nichts zu zahlen. Ich habe Ihnen geſagt, daß ich für Ihre Hotelrechnung aufkomme!“ „Sehr nett“, lachte Eugen.„Aber natürlich kann ich das nicht in alle Ewigkeit hinnehmen. Deshalb wohne ich nun hier, wo es ganz freundlich und ſau⸗ ber iſt und, wie geſagt, um neunzig Prozent billiger!“ „Wenn Sie damit zufrieden ſind, meinetwegen!“ Mabel warf ſich auf einen Stuhl und öffnete ihre Pelzjacke.„Ich habe eine Neuigkeit für Sie, Jonny! Sie haben ſich doch Arbeit und eine Stellung ge⸗ wünſcht! Sie können ſich morgen vorſtellen, wenn Sie wollen! Bei der Michigan Copper Corporation, Shelton Street. Ein Herr Morriſſon wird Sie emp⸗ fangen“ Eugen Waſſung aber war aufgefahren. Er ſtand vor der ihn anlächelnden Mabel und ſah ſie mit gro⸗ ßen Augen an.„Iſt das wahr, Fräulein Roderick?“ „Gewiß!“ Mabel lachte.„Sie ſind ja ganz rot ge⸗ worden, Jonny!“ Ja, Eugen war wirklich von der Röte einer hei⸗ ßen Freude überflutet.„Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken ſoll, Fräulein Roderick!“ Mabels helle Augen ruhten auf dem jungen Manne. Sie war jetzt plötzlich ernſt geworden. Ihr kleines Hündchen machte vergebliche Anſtrengungen, ihr auf den Schoß zu hupfen. Mit einer ärgerlichen Bewegung ſah ſich der kleine weiße Kläffer beiſeite⸗ geſchoben. Dann erhob ſich Mabel von ihrem Stuhl.„Machen Sie kein ſolches Aufheben von der Geſchichte, Jonny!“ ſagte ſie.„Ich habe ungleich weniger für Sie getan als Sie für mich. Die ganze Sache hat mich keine zwanzig Worte gekoſtet. Der Präſident der Geſell⸗ ſchaft iſt ein Freund meines Vaters. Es iſt ein ge⸗ wiſſer Erneſt Risley, einer der reichſten Leute die⸗ ſer Stadt. Und...“ Mabel Roderick ſchwieg plötzlich, Sie meinte, in dem Geſicht des jungen Mannes eine ſeltſame Ver⸗ änderung geſehen zu haben. Als ob eine plötzliche Bläſſe über die noch eben ſo roten Wangen John Walkers ſich breite. Der junge Mann hatte ſich weg⸗ gewandt und war an ein Fenſter getreten. „Fehlt Ihnen etwas, Jonny?“ fragte Mabel er⸗ ſtaunt.— Aber ſie ſchien ſich getäuſcht zu haben. Denn die Stimme des jungen Mannes war ganz ruhig, als er antwortete:„Durchaus nicht!“ Und mit einem Auflachen fuhr er fort:„Wenn dieſer Herr Risley auch der reichſte Mann Chikagos iſt— ich jedenfalls bin einer der zufriedenſten dank Ihrer gütigen Hilfe, Fräulein Roderick!“ Einige Sekunden lang ſtand die junge Millionä⸗ rin ſchweigend vor Eugen. Ihre Augen waren mit einem ſeltſamen Ausdruck auf den jungen Mann ge⸗ richtet. „Sie wiſſen das ſo hübſch zu ſagen!“ flüſterte ſie endlich, und man konnte nicht erkennen, ob es Spott oder Rührung war, was in ihrer Stimme mitklang. Aber gleich darauf war Mabel Roderick ſchon wieder die energiſche, befehlsgewohnte, ihres Wer⸗ tes und ihrer Macht ſich wohlbewußte Dollarprin⸗ zeſſin. „Wir werden jetzt zuſammen frühſtücken, Jonny!“ ſagte ſte, den Kopf zurückwerfend.„Mein Wagen ſteht unten. Ich werde Sie ſelbſt fahren!“ Und ſich nach ihrem weißen Hündchen bückend, das ſie mit einem ſo heftigen Griffe am Nacken packte, daß der kleine Kläffer ein Wehgeheul ausſtieß, warf ſte das zappelnde, wuſchelhaarige Bündelchen über ihren Arm, Eugen Waſſung mit einem befehlenden Blicke voranſchreitend. (Fortſetzung folgt) Montag, 24. Januar 19388 Nummer 37 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 2 pins Glö fd ineater leite Sit. N 5 Palast seckenh Str. Ab heute Montag .00.10 8. 20 Alles jubelt, alles lacht öber Heinz, der alles macht. Heinz Rühmann dals, Was iſt Urlaub auf Chrenwork? „Arlaub auf Ehrenwork'“ iſt das Hohelied der Aamerad⸗ ſchaft, einer Kameradſchaft, die im Skahlfeuer der Fron⸗ ten geboren, im Tollhaus einer verhetzten Großſtadt ihre herrlichſte Probe beſteht! Der neue ſte Afa⸗-Großfilm „Arlaub auf Ehrenwork“ erſcheink demnächſt im Mulfa⸗Palaſt jg eills——— Kapellmeister! Wer lacht da? Föhmann bekommt einen Orden) Univerſum ie Heer N e Libelle National- Theater uanbem 1 e Mo 7 i Täglich 20.30 Uhr: er ae Nr le e — Fola Negri ist berilled, wundet. Schülermiete A Nr. 5 voll, hinreſßend— Nachmittags- Vorstellung Der Reiter Schauspiel von Heinrich Zerkaulen Anf. 15 Uhr Ende etwa 17.30 Uhr Max Wendeler konferiert ein Bombenprogramm! Dienstag- Abend Keine Vorstellung, Spielleitung: Fritz Kirehhoft Musik: Hans Otto Borgmann Vorher: Stapelholm, Kutturfm Die neueste Ufa-Tonwoche Täglich:.00.30.30.30 Unr eschlossene Gesellschaft 512 Montak. den 24. Januar 1988 PA gell 1 5 He 5 a Vorstellung Nr. 187 Miste E Nr, 14 VV 1 f Mittwoch, 16 Uhr: Hausfrauen Vorsſellung Il. Sondermiete E Nr. 7 UFH-pAT AIT nz e 8— dee; he 10 Donnerstag. 16 Uhr: Tanz-Kabarett. Varieté Der Reiter leu Kertesverbe 4e Loge Schauspiel von Heinrich Zerkaulen UNIVERS* Ende 22 45 Uhr Anfang 20 Uhr 5 au 2053 5801 in eingesduselter Stimmung komponiert er Samstag. Januar F Mannhelmer Schauspielschule zum dillgemeinen Gaudlum: den 1 1938 duell 5 8 Donnersiag, den 27. Januar e 2 Uhr 515 im„Neuen Theater“ Unser heutiges Tomwerkaut zur Jubiläums- Damenffemden- Sung im Rosengarten 0 am 6. Februar hat begonnen. Vorverkaufsstellen wie üblich. Für Mit- F. 18. u. Ehrenmitglieder 325 bei Dreher, Der Elferrat. Ein OO zer tur Diet ferner mit: Adele Sandrock ( nun ante reglere Du) Oarmilla Horn Theo Lirigen Filmprogramm AN HA HRA 9 7. 23 Tel. 23902 bie Hexe Der Jag des Zornes) Ein Schauspiel aus der Inqul- sitionszeit in 13 Bildern von Bernd Holger Bonsels Anfang 20.0 Uhr Ende nach 22 Uhr Anben Hlastone veranstaltet bom Verkehrsverein Ludwigshafen a. Nh. 8. V. ff Allen Wirtschaftzraumen des Pfalzbaues Willi Forst's Serenade —2— iu„n e222 8828 Arfangazeften: .00.43.20 Uhr mit Hilde Krahl Igo Sym Aldert Mattetstock Musik: Peter Kreuder chausUR6 K 1. 3 Breite Str. 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