1 Erſcheinungsweiſe: Frei Haus monatlich Täglich mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: .08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl 50 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfa Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofftr. 12, Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590 Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Anzeigenpreiſe: breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. 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Zuſammenfaſſung der geplanlen Großbauten: Weit verſtreut in allen Teilen Berlins liegt heute eine große Anzahl monumentaler Bauten, die erſt in den letztvergangenen Jahren entſtanden ſind. So entſtand z. B. der Neubau des umfangreichen Reichsbankkomplexes unmittelbar beim Altbau in abgelegener Gegend Berlins, das Luftfahrtminiſte⸗ zium an der Leipziger Straße, die Deutſchland⸗Halle im Weſten der Stadt beim Meſſegelände, das Hauptverwaltungsgebäude für den Reichsarbeitsdienſt im Grunewald, das Stabsgebäude der DAF an der Potsdamer Straße, die Verwaltungsgebäude gro⸗ ßer Verſicherungen am Fehrbelliner Platz uſw. Weitere Großbauten waren an weit auseinander⸗ liegenden belangloſen Punkten der Reichshauptſtadt geplant. Es gilt jetzt, für alle dieſe Bauten repräſentative und großräumige Bauplätze zu finden, und es liegt nahe, für dieſe Bauten, denen viele andere folgen werden, nach Möglichkeit etwas räumlich Zuſam⸗ menfaſſendes zu planen, d. h. einen Straßenzug hereitzuſtellen, der die notwendige Aufnahmefähig⸗ keit beſitzt. Eine neue Nord-Süd Achſe: Der Gedanke, für dieſen Zweck einen der? por⸗ handenen großen Straßenzüge auszubauen, iſt er⸗ wogen, reiflich unterſucht und verworfen worden. Es folgt daraus, daß für die Errichtung der not⸗ wendigen großen Neubauten eine neue Straße erbaut werden muß, die nicht nur den Verkehr der Jetztzeit, ſondern auch den in Zukunft zu er⸗ wartenden, bedeutend verſtärkten Verkehr be⸗ wältigt. Eine oſt⸗weſtliche Straße iſt bereits vorhanden. Aus dieſem Grunde lag es nahe, eine neue Straße in annähernd nord⸗ſüdlicher Richtung anzulegen, da in dieſer Richtung in Berlin ein durchgehender Straßen⸗ zug fehlt, der zudem die vorhandene Oſt⸗Weſt⸗Achſe verkehrlich ergänzt. Aus den hier dargeſtellten Ueberlegungen er⸗ geben ſich alſo für die Neugeſtaltung des ſtädtiſchen Weichbildes folgende Hauptforderungen: 5 1. Um die zahlreichen neuen Großbauten in der Reichshauptſtadt planvoll zuſammenzufaſſen, iſt ein Straßenzug bereitzuſtellen, der mit freiem Hinter⸗ land die Möglichkeit gibt, auf lange Sicht alle neuen Großbauten unterzubringen. . Die Straße muß in nord⸗ſüdlicher Richtung liegen, die ganze Reichshauptſtadt durchqueren und dem Autoverkehr ausreichende Fahrdämme und Park⸗ plätze auf lange Zukunft ſichern. 4. In den Außengebieten der Stadt muß die neue Achſe Hauptaufſchluß der zu erweiternden Stadt, vor allem eines Wohngebietes werden, das in den kom⸗ menden 20 Jahren die Wohnungsnot der Stadt ein⸗ für allemal beſeitigt. 5. Gleichzeitig mit dem Bau dieſer neuen Nord⸗ Süd⸗Achſe muß der Keil des Eiſenbahngeländes be⸗ ſeitigt werden, das ſich vom Süden Berlins bis in den Kern der Stadt beim Anhalter und Potsdamer gahnhof wie ein Damm trennend zwiſchen die öſt⸗ lichen und weſtlichen Stadtgebiete geſchoben hat. 6. Damit muß endlich auch eine grundlegende Er⸗ neuerung des geſamten Eiſenbahnnetzes in Berlin Wirklichkeit werden. Bekanntmachung des Generalinſpektors Um alle Fehlerquellen des bisherigen Bauens zu beſeitigen und die oben angeführten Forde⸗ rungen zu erfüllen, hat der Führer den Plan gefaßt, die Reichshauptſtadt umzubauen und völlig neu zu geſtalten. Vom Führer als Generalbauinſpektor für die Reichshauptſtadt beauftragt, gebe ich bekannt: 1. Alle wichtigen Neubauten der Reichshauptſtadt werden in Zukunft an einer neuen Straße zu 2 Neue Wohnviertel werden erſchloſſen- 1930 ſoll das Werk fertig ſein einer einzigartigen gewaltigen Geſamtwirkung zu⸗ ſammengefaßt. Die Straße wird eine Breite er⸗ halten, die dem zukünftigen Verkehr der Weltſtadt angemeſſen ſein wird. Sie geht von Norden nach Süden, mitten durch das Zentrum des heutigen Berlin. 2. Ein neuer Südbahnhof, weſtlich vom Tempelhofer Ringbahnhof, nimmt den Verkehr des Anhalter und Potsdamer Bahnhofs auf. Damit wird iumitten der Stadt ein Gleisgelände von einer Million Quadratmeter, das bisher für den Betrieb der beiden Fernbahnhöfe notwendig war, zur Be⸗ bauung frei. Die nene Nord⸗Süd⸗Straße durchzieht dieſes freiwerdende Reichsbahngelände und ſchließt es damit für zahlreiche Neubauten auf. 3. Ein neuer Nordbahnhof zwiſchen Bahnhof Putlitzſtraße und Bahnhof Wedding über⸗ nimmt den Fernverkehr des Lehrter, des Stettiner Bahnhofs und der Stadtbahn. Mit ihm ſteht das Bahngelände des Lehrter Bahnhofes mit 600 00 Quadratmeter zur Verfügung. 4 Die neue Straße verbindet die beiden neuen Berliner Zentralbahnhöſe miteinander. 5. Die neue Straße wird nach Norden und nach Süden bis zum Berliner Autobahnring verlängert. Sie ſchließt damit umfangreiche neue Wohngebiete auf, die durch eine viergleiſige Untergrund⸗Schnellbahn mit dem Zentrum der Stadt verbunden ſind. Dieſe vollſtändig neue nord⸗ ſfüdliche Straße hat eine Geſamtlänge von 38,5 Kilometer. 6. Die heute vom Luſtgarten bis nach Staaken beſtehende Oſt-Weſt⸗Achſe wird vom Stadtſchloß aus, der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Straße folgend, nach Oſten durchgebrochen und nach beiden Seiten bis zum Autobahnring verlängert. Eine neue Untergrund⸗ (Fortſetzung auf Seite 2) Die Antwort an Japan: Freitag, 28. Januar 1938 140. Jahrgang— Nr. 45 ne für den Ausbau Berlin Die Niagarafallbrütke eingeſtürzt Unſer Bild zeigt die vereiſten Niagarafälle, im Hintergrund die Hochbrücke, adnb Neuyork, 28. Jaunar. Die weltberühmte inter nationale Brücke unterhalb der Niagarafälle iſt am Don⸗ nerstag unter dem Druck der gewaltigen Eismaſſen mit donnerndem Getöſe in die Schluchten des Nia⸗ gara⸗Flußtales abgeſtürzt. Die Erſchütterung, die das Zuſammenbrechen der Tauſende von Tonnen Stahlträger verurſachte, machte ſich weithin bemerk⸗ bar. Das Vernichtungswerk der Naturkräfte war Sache weniger Sekunden. Die bis zum Augenblick Aeberall 43000-10-Schlachlſchiffe Gegenſeitige Abſtimmung der Flottenpolitik Englands und der Vereinigten Staaten Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 28. Jauuar. Nach hier vorliegenden Nachrichten werden die Vereinigten Staaten im Einvernehmen mit der engliſchen Admiralität als Antwort auf die ja⸗ paniſchen Schlachtſchiffneubauten ebenfalls in die⸗ ſem Jahr 40 00043 000 Tonnen große Schlacht⸗ kreuzer bauen. Die amerikaniſche Regierung hat dieſen Beſchluß ſofort nach der Rückkehr des Abteilungsleiters in das amerikaniſche Marineamt, Kapitän Ingerſoll, gefaßt, der drei Wochen mit den zuſtändigen Stellen hier in London verhandelt hat. Man iſt hier jetzt ebenſo wie in Waſhington feſt öͤavon überzeugt, daß Japan Schlachtſchiffe in dieſer Größe bauen wird. Japan hat im übrigen ein Recht dazu, da es dem Flottenvertrag von 1936 nicht beigetreten iſt. Kapitän Ingerſoll hat bei ſeinem Londoner Auf⸗ enthalt außer der Frage der Neubauten auch die allgemeine Marinepolitik Englauds und der Ver⸗ einigten Staaten erörtert. Dabei ſoll, wie„Daily Telegraph“ erklärt, zeitweiſe der Plan einer Schiffahrtsſperre gegen Japan erwogen worden ſein, die ſich um die Aleuten, Hawai, den Panamakanal und Singepur als Drehpunkte ent⸗ wickeln ſollte. Man habe jedoch mit Rückſicht auf die amerikaniſche öffentliche Meinung, die ſo weit⸗ gehende Maßnahmen ebenſo wie eine gemeinſame Flottendemonſtration gegen die Japaner nicht ge⸗ billigt hätte, Abſtand davon genommen. Der Beſuch amerikaniſcher Kreuzer in Singapur ſei das Höchſte, was in den Vereinigten Staaten Beifall findet. Nur eine andere künftige Entwicklung, etwa ein neuer„Panay“⸗Zwiſchenfall, könnte die Lage än⸗ dern und die hier beſprochenen Pläne wieder auf⸗ leben laſſen. Japan berührt das nicht“ — Tokio, 28. Januar.(U..) Der Sprecher der japaniſchen Marine, Konter⸗ admiral No da, gab nähere Erläuterungen zu Aus⸗ führungen, die der japaniſche Marineminiſter Yonai auf Interpellationen im Parlament hin gemacht hatte. Er erklärte:„Wenn England und Amerika * die Beſtimmungen des Londoner Flottenvertrages durch Neubauten über den dort gezogenen Rahmen hinaus verletzen, ſo beunruhigt das die japaniſche Marine nicht.“ Die Skagerrak⸗Schlacht hätte erwie⸗ ſen, daß 45⸗Zentimeter⸗Geſchütze den 40⸗Zentimeter⸗ Geſchützen an Wirkſamkeit nicht überlegen ſeien. Angaben darüber, ob die japaniſchen Schiffsneubau⸗ ten ſich im Rahmen der Beſtimmungen des Londoner Vertrages bewegen werden, lehnte er ab. Hin⸗ ſichtlich der Ankündigungen der Verſtärkung der ſowjetruſſiſchen Kriegsmarine erklärte Noda, daß Japan nicht über die Flottenbaupläne der Sowjets informiert ſei. Immer noch nicht genug! Weitere Millionen für die engliſche Aufrüſtung! dub London, 27. Januar. Im Zuſammenhang mit den Fortſchritten der britiſchen Aufrüstung ſchreibt der diplomatiſche Kor⸗ reſpondent des„Daily Expreß“, Chamberlain werde bei Wiederzuſammentritt des Parlament am Diens⸗ tag verſichern, daß Englands Verteidigungsplan in zufriedenſtellendem Maße in die Tat umgeſetzt werde. Verteidigungsminiſter Inſkip werde an Hand von Zahlen nachweiſen, daß, was die Aufrüſtung der britiſchen Marine und Armee betreffe, eine ernſte Kritik nicht in Frage kommen könne. Chamberlain werde dann weiter klarſtellen, daß die Forderung ge⸗ wiſſer Kreiſe, einen Unterſuchungsausſchuß für die Luftaufrüſtung einzuſetzen, als ein Nißtrauens⸗ votum angeſehen würde, Der Korreſpondent weiß weiter zu berichten, daß im Laufe des nächſten Monats Voranſchläge für die drei Wehrmachtsteile veröffentlicht wür⸗ den, die gewaltige Zahlen aufwieſen. Für die Flotte beſtände ein großes Bauprogramm, und die Luftwaffe werde, insbeſondere für den Ankauf von Land zum Bau neuer Flughäfen, Millionen brauchen. Beträchtliche Summen wür⸗ den auch für die Moderniſierung und Aus rüſtung von Flotten⸗, Heeres⸗ und Flugſtützpunkten in Ueberſee ausgeworfen werden. (Preſſephoto, Archiv, Zander⸗.) des Einſturzes an den Grundpfeilern der Brücke tätigen Arbeiter kamen nur durch ein Wunder un⸗ verſehrt davon. N Tauſende von Menſchen waren Zeugen des Ein⸗ ſturzes der weltberühmten Brücke. Eine Rieſenwolke von Schnee und Eisſtaub wirbelte auf, als die 1898 eröffnete, als Meiſterwerk der Bankunſt gerühmte Brücke zuſammenbrach. Als die mit über 250 Meter längſte Bogenbrücke der Welt beſaß ſie ein Stahluetz⸗ werk in einer Geſamtlänge von über 400 Meter, eine Spannweite von etwa 280 Meter und eine Höhe von über 60 Meter und wurde einſt mit dem Koſtenauf wand von 300 000 Dollar gebaut. ö Wegen der zahlreichen Hochzeitsreiſen zu den Niagara⸗Fällen war die Brücke bekaunt als die „Honeymobon Bridge“. Sie iſt übrigens nicht die erſte Brücke an dieſer Stelle, ſondern hatte bereits eine Vorgängerin, die— ebenfalls eine Bogenbrücke— während eines ſehr ſchweren Sturmes zuſammen⸗ ſtütrzte. Wie ſich das Drama vollzog — Niagara Falls, 28. Jannar.(U..) Die⸗ Eismaſſen an den Troſſen der Niagara⸗ Brücke türmten ſich geſtern zu immer bedvohlicherer Höhe auf. Auf der kanadiſchen Seite des Niggara, wo ſich ein großes elektriſches Kraftwerk befindet, haben die aufeinandergetürmten Eisſchollen jetzt eine Höhe von 33 Metern erreicht. Beamte der Internationalen Eiſenbahn⸗Kompanie wollten zu⸗ nächſt den Eiswall ſprengen, um die Brücke zu retten. Große Menſchenmengen hatten ſich trotz der Kälte an den Ufern des Niagara eingefunden, um den Ausgang des gigantiſchen Kampfes der Elemente gegen das Gebilde von Menſchenhand zu verfolgen. Der Druck der Eismaſſen gegen die Stahltroſſen der Brücke war ſchließlich ſo gewaltig, daß zwei Troſ⸗ ſen mit einem exploſionsartigen Kra⸗ chen ſprangen, wobei die Brücke ſich merklich zur Seite neigte. Gleichzeitig wurde ſie in ihrer ganzen Länge wie von einem Erdbeben erſchüttert. Im Lichte großer Scheinwerfer wurde eine Reihe von ſtarken Baumſtämmen zur Stützung der Brücke angebracht. Sie wurden aber nach kurzer Zeit von den Eismaſſen wie Streichhölzer geknickt und dann von der Strömung abgetrieben. Jetzt war die Brücke nicht mehr zu retten. Sie legte ſich auf die Seite und ſtürzte mit donnerartigem Getöſe in die Tiefe. Das Niagara⸗Kraftwerk iſt außer Betrleb geſetzt und die Bedienungsmannſchaften waren genötigt, das Werk in größter Eile zu räumen, um nicht von dem Eis abgeſchnitten zu werden. Auf der ameri⸗ kaniſchen Seite wurde das dort gelegene Kraftwerk der Niagara⸗Elektrizitätsgeſellſchaft zu einem Drit⸗ tel außer Betrieb geſetzt. An den Ufern des Nia⸗ gara⸗Fluſſes ſind zahlreiche berühmte Ausflugsſtät⸗ zen, die jährlich von Tauſenden von Ausflüglern aus der ganzen Welt aufgeſucht zu werden pflegen, von den Eismaſſen vernichtet worden. Unter ande⸗ rem iſt der Dampfer, der vor allem Hochzeitspärchen unterhalb der Fälle norüberzufahren pflegte, voll⸗ ſtändig zerſtört worden. 5 2. Seite Nummer 45 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 28. Januar 1938 (Fortſetzung von Seite 1) bahn folgt im weſentlichen dieſem Straßenzug, der auch dem Oſten Berlin: eue ohngebiete erſchließt. Die Oſtweſtſtraße wird eine Geſamtlänge von 50 Kilometer aufweiſen. 7 Vier breite Ringſtraßen werden, unter meitgehender Verwendung heute bereits beſtehender Teilabſchnitte, das neue Berliner Achſenkreuz er⸗ gänzen. Verſammlungsbau- und Groß- kundgebungsplatz: Wer ſpäter die große Halle des neuen Südͤbahn⸗ hofes verläßt, ſieht am anderen Ende der gewaltigen, neuen Hauptſtraße Berlins in einer Entfernung von 5, Km., auf dem Gebiet der heutigen Alſenſtraße, mitten im Zentrum der Stadt, einen Verſamm⸗ lungsbau ſich erheben, der in ſeinen Abmeſſun⸗ gen dem ausgedehnten Weichbild und der Bedeutung Berlins als Reichshauptſtadt entſpricht. Vor dieſem Großbau geſtattet der Königsplatz mit einer Fläche von über 220000 Quadratmeter die Veranſtaltung der Großkundgebungen des Kreiſes mit etwa einer Million Teilnehmern. Etwas weiter ſüidlich, an der Charlottenburger Chauſſee, wird durch das Zuſammentreffen der beiden Straßenachſen der Breunpunkt des Berliner Verkehrs ſich bilden. Hier müſſen untevirdiſcheStraßenkreuzungen für eine reibungsloſe Verkehrsabwicklung ſorgen, durch die aber gleichzeitig bei einem Aufmarſch der Oſt⸗Weſt⸗Verkehr unter der von Süben kommenden Aufmarſchſtraße weitergeleitet werden kann. Am ſüdlichen Rand des Tiergartens entſtehen die umfangreichen Bauten des neuen Kriegsmini⸗ ſte riums. Kurz danach wird an der Kreuzungsſtelle der neuen Straße mit der Potsdamer Straße der gerade Zug der Achſe durch einen runden Platz unterbro⸗ chen. Dieſer Platz mit einem Durchmeſſer von 210 Meter wird von dem neuen Haus des Deutſchen Fremdenverkehrs, einem Verwaltungsgebäude der Allianz⸗Verſicherungs⸗Geſellſchaft, einem Kino⸗Thea⸗ ter, dem neuen„Thüringen⸗Haus“ und anderen Ge⸗ bäuden in gleichmäßiger Bebauung und einer Höhe von 25 Meter umſchloſſen. Vor dem Nordbahnhof, räumlich das nördliche Ende der großen Straße, wird zwiſchen dem Bahn⸗ hofsporplatz, der neuen Straße, Invalidenſtraße und den Militärbauten auf dem bisherigen Eiſenbahn⸗ gelände eine große Waſſerfläche von 1200 Meter Länge und 500 Meter Breite entſtehen. 1950 wird das Werk vollendet ſein Für die Beendigung der weiteren Planung ſind folgende Termine vom Führer grundſätzlich geſtellt worden: Im Jahre 1950 ſollen die Hauptaufgaben auf die Ringſtraße abgeſchloſſen ſein. Um die Bebauung der bisherigen Reichsbahnge⸗ lände zu dieſem Termin zu ermöglichen, muß im Jahre 1945 der Südbahnhof und im Jahre 1948 ber Nordbahnhof dem Verkehr übergeben ſein. Etwa ein halbes Jahr nach der Eröffnung des Südbahnhofes, alſo noch im Jahre 1945, wird die neue Straße einerſeits bis zur Charlottenburger Ehauſſee und andererſeits bis zum ſüdlichen Außen⸗ ring dem Verkehr übergeben. Das große Wohnungsbauprogramm: Ebenſo wichtig wie der Bau der großen Straße iſt der Wohnungsbau für die Reichshauptſtadt. Noch in dieſem Jahre wird mit dem Bau von 15000 zuſätzlichen Wohnungen begonnen, und da dieſe Zahlen in einigen Jahren auf 20 000 jährlich erhöht werden ſollen, iſt es nötig, frühzeitig ſolches Wohnbaugelände zur Verfügung zu ſtellen, die heute noch unerſchloſſen in der Nähe des Stadt⸗ zentrums liegen. Mit dieſer Bauentwicklung entlaug den großen Straßen wird ſich endlich auch eine neue Bauord⸗ nung herausbilden. Die heute gültige Bauordnung ging im allge⸗ meinen davon aus, daß vom hoch und dicht bebauten Mittelpunkt der Stadt die Bebauung in konzen⸗ triſchen Ringen nach außen flacher und lockerer wer⸗ den ſoll. Das neue Achſenkreuz aber wird dieſe Art der Bebauung ändern, d. h. die höheren Bauten werden ſich nicht mehr in der Innenſtadt maſſieren, ſondern ſie werden ſich entlang den vier Armen des Haupt⸗ bis verkehrskreuzes fortſetzen und ſo der weiteren Ent⸗ wicklung des Zentrums der Reichshauptſtadt jede Möglichkeit offen laſſen. Die Spree wird eine weitaus größere Bedeutung für Berlin bekommen, als ſie bisher beſaß. Es ſoll zu beiden Seiten das Ufer freigelegt und mit grü⸗ nen Uferpromenaden und neuen Bauten geſäumt werden. Auf Anordnung des Führers ſollen ferner die ödeſten Teile der Kiefernſchonungen des Grune⸗ waldes ſpäter parkartiger Miſchwald werden. Sport-, Spiel⸗, Bade⸗ und andere Erholungsplätze werden neu augelegt. Des Führers ZJoͤee und Tat: Der Führer, der ſich aus der Sorge um das Schickſal der Reichshauptſtadt ſchon ſeit Jahrzehnten mit dem ſtädtebaulichen Problem Berlins befaßt hat, erkannte bereits vor vielen Jahren die notwen⸗ digen Grundzüge der Löſung. Das Kernſtück der heutigen Planung, die Nord⸗ Sitd⸗Achſe mit ihrer Bebauung und die Neuordnung der Bahnanlagen, wurde durch ſeine Ideen beſtimmt. Die vielſeitigen Unterſuchungen, die darauf bei der Planung angeſtellt wurden, haben beſtätigt, daß der vom Führer vorgezeichnete Weg der einzig rich⸗ tige war. Schulſchiff„Deutſchland“ in Pernambuco. Nach Mitteilung des Deutſchen Schulſchiffvereins iſt das Schulſchiff„Deutſchland“ am 25. Januar wohlbehal⸗ ten in Pernambuecbo eingetroffen. Es wird am 29. Jauuar die Heimreiſe antreten. Der neue amerikaniſche Botſchafter nach Deutſch⸗ laud unterwegs. Der neue Botſchafter der Ver⸗ nigten Staaten von Amerika für Deutſchland, Hugh Wilſon, reiſte am Donnerstag nach Europa ab. Kom muniſtiſche Geheimdruckerei in Sofia ausge⸗ hoben. In der Nacht zum Donnerstag gelang es der Sofioter Polizei, 1 kommuniſtiſche Geheimdrucke⸗ reien auszuheben. Mehrere Perſonen wurden ver⸗ haftet. Zahlreiches Propagandamaterial und auch Wafſen wurden beſchlagnahmt. i Gereizte Nerven: Fapaniſch⸗amerikani henfal 5—— ianking n Japaniſcher Poſten ohrfeigt S-Konſul— Entſchuldigung der japaniſchen Behörden — Schanghai, 28. Januar.(U..) Zu einem ſchweren japaniſch⸗amerikaniſchen Zwi⸗ ſchenfall kam es geſtern, wie ein japaniſcher mili⸗ täriſcher Sprecher hier mitteilte, in Nanking, wo der amerikauiſche Konſul John Alliſon von einem japaniſchen Poſten geohrfeigt wurde, als der Konſul mit japaniſchen Gendarmen ein chineſiſches Haus aufſuchte, das von japaniſchen Trup⸗ pen beſetzt war, und das wieder zu verlaſſen, ſich der Konſul auch nach wiederholter Aufforderung wei⸗ gerte. Ein weiterer Amerikaner wurde ebenfalls bei dem Vorfall geohrfeigt. Alliſon habe die Japaner, wie der Sprecher erklärte, durch ſeine Bemerkungn über die japaniſchen Truppen provoziert. Wie weiter berichtet wird, hat ſich der Befehls⸗ haber der betreffenden militäriſchen Abteilung, zu der der japaniſche Poſten gehört, bereits bei dem Konſul wegen des Vorfalls entſchuldigt. Die japaniſchen Behörden haben gleichzettig an alle Ja⸗ paner in China, ſowohl Militär als auch Zivilper⸗ ſonen, eine Anordnung erlaſſen, ſich aller Handlun⸗ gen zu enthalten, die das Anſehen Japans ſchädi⸗ gen könnten. Der japaniſche Angriff gegen die Lunghai⸗Bahn — Hankau, 28. Januar.(U..) Wie hier berichtet wird, ſollen japaniſche Trup⸗ pen in dem Seehafen Lienyunkang am Oſtende der Lunghai⸗Bahn gelandet worden ſein. Eine ſorche Landung wurde ſchon ſeit einem Monat erwartet; man hat damals bereits die Hafenanlagen zerſtört, um den Landungsmanövern Schwierigkeiten in den Weg zu legen. Die Landung japaniſcher Truppen an dieſem Teil der Lunghai⸗Bahn iſt, falls ſie ſich beſtätigen ſollte, von größter Bedeutung für die gegenwär⸗ tig zwiſchen dem Gelben Fluß und dem Jangtſe ſtattfindenden Kämpfe, da die Japaner damit die chineſtſche„Maginot⸗Linie“ der Lunghai⸗Bahn nicht mehr von nur zwei, ſondern von drei Richtungen her angreifen und ſo konzentriſch gegen Hſuetſchau, den Mittelpunkt dieſer Linie, vorgehen können, Die bisherigen Angriffe erfolgten aus ſüdlicher Richtung von Nanking und aus nördlicher Richtung vom Gel⸗ ben Fluß her. Die ſchwerſten Kämpfe haben ſich bei Tſining ent⸗ wickelt, von wo aus die Japaner auf Kweiteh vor⸗ ſtoßen wollen, um dort den weſtlichen Abſchnitt der Lunghai⸗Bahn zu erreichen. Sollte ihnen jetzt der Vormarſch vom Oſten her und damit die Aufrollung der chineſiſchen Stellungen an der Lunghai⸗Bahn ge⸗ lingen, ſo würde damit eine vollkommene Trennung des von den Japanern beherrſchten nordchineſiſchen Gebiets von dem ſüdlichen China erreicht werden. Die chineſiſchen Stellungen an der Lunghai⸗Bahn ſind außerordentlich ſtark. Alle 20 Meter ſind Beton⸗Unterſtände angelegt, die allerdings nur für einen Angriff vom Norden her berechnet ſind. Die Sowjethilfe für die Chineſen anb Tokio, 27. Januar. Die geſamte japaniſche Preſſe bringt ausführliche Berichte über die Beſprechungen, die der nach Mos⸗ kau entſandte Vertreter, der chineſiſchen Zentral⸗ regierung, Sunfo, zur Sicherſtellung finanzieller und materieller Hilfe geführt haben ſoll. Dabei iſt von einem Abkommen die Rede, in dem Moskau weit⸗ gehende Unterſtützung und weiterhin die Verſtär⸗ kung der Armee der Aeußeren Mongolei zugeſagt habe. Alle dieſe Vorgänge werden in Tokio als Be⸗ weis dafür angeſehen, daß Moskau nichts unyer⸗ ſucht laſſen will, um die chineſiſche Zentralregierung zu weiterem Widerſtand gegen Japan zu veranlaſſen, Wie aus Schanghai berichtete wird, iſt von den dortigen japaniſchen Behörden nunmehr endgültig auhand von Tatſachen und Papieren feſtgeſtellt wor⸗ den, daß der Pilot eines der chineſiſchen Bomben⸗ flugzeuge, die am Mittwoch über Nanking abgeſchoſ⸗ ſen wurden, ein ſowjetruſſiſcher Staatsangehöriger war. Sowohl dieſer ſowjetruſſiſche Pilot als auch vier Beſatzungsmitglieder ſind beim Abſturz ums Leben gekommen. Das Flugzeug ſelbſt iſt ſowjet⸗ ruſſiſches Fabrikat geweſen. Die Kämpfe bei Teruel: Abgewieſene role Tankangriffe Mit ſchweren Verluſten für die bolſchewiſtiſchen Angreiſer zurückgeſchlagen dub. Salamanca, 28. Januar. Wie der Heeresbericht von Donnerstag meldet, griffen die Bolſchewiſten au der Teruel⸗Front zwei⸗ mal die nationalen Stellungen ſüdöſtlich von Ce⸗ lades an, wobei ſie von 20 Tanks unterſtützt wur⸗ den. Die Angriffe wurden blutig abgeſchlagen. Der Kampfplatz iſt überſät mit gefallenen Feinden. Der Gegner wurde auf ſeiner Flucht vom nationa⸗ len Geſchützſeuer verfolgt. Zwei ſowijetruſſiſche Tauks wurden außer Kampf geſetzt. Auch im Abſchnitt von Singra wurde ein bolſche⸗ wiſtiſcher Angriff, der auch hier mit Taukunter⸗ ſtützung erfolgte, abgewieſen, wobei die nationale Artillerie dem Feind ebenfalls ſehr ſtarke Verluſte beibrachte. Spitzel hinter der Front dnb. Bilbao, 27. Januar. An der nationalſpaniſchen Grenze in Irun tra⸗ fen 22 junge Spanier ein, denen es gelungen iſt, aus dem bolſchewiſtiſchen Heerhaufen zu deſertieren und über die Pyrenäen nach Frankreich zu ent⸗ kommen. Nach ihren Ausſagen iſt der ſowjetſpa⸗ Chautemps vorſucht es noch einmal: Frankreichs Kodex des sozialen Friedens Ein Verſuch, den geſtörten Arbeitsfrieden in Frankreich wiederherzuſtelle n Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 28. Januar. Der Miniſterpräſident Chautemps hat geſtern abend in einer großen Rundfunkrede dem franzöſi⸗ ſchen Volk den neuen Kodex des ſozialen Friedens verkündet. Dieſer Kodex, der die Beziehungen zwi⸗ ſchen Arbeitgebern und Arbeitnehmern neu regelt, enthält ſechs verſchiedene Einzelgeſetze: 1. die Regle⸗ mentierung der Entlaſſung von Arbeitern, 2. Or⸗ ganiſation des Arbeitsmarktes und Reglementierung der Neueinſtellung von Arbeitern, 3. Statut der Arbeiterdelegierten in den Betrieben, 4. Tarifrecht, 5. Schieds⸗ und Schlichtungsordnung, 6. Streik⸗ ordnung. Chautemps unterſtrich in ſeiner Rede nachdrück⸗ lich die große ſoziale Bedeutung dieſes neuen Kodex, von deſſen Durchführung die Regierung ſich die Sicherung des ſozialen Friedens in Frankreich ver⸗ ſpreche. Er ſchloß mit einem flammenden Appell 6 ur Einigkeit an das franzöſiſche Volk. Der neue Kodex, der geſtern nachmittag in der Kammer eingebracht wurde, wird am Dienstag nächſter Woche von den zuſtändigen Kommiſſionen einer erſten Be⸗ ratung unterzogen werden. Bei dieſer Gelegenheit ſollen nochmals die Vertreter der Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmerorganiſationen angehört werden. Man muß annehmen, daß der neue Kodex wohl zu recht langwierigen Dis kuſſionen und Auseinanderſetzungen führen wird. Wenn ſchließ⸗ lich die Regierung ſelbſt ihn einmütig gebilligt hat, ſo konnte Chautemps doch noch nicht die Zuſtim⸗ mung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer dazu ver⸗ künden. Das iſt in gewiſſem Sinne ein Mißerfolg für die Regierung, da es ihr nicht gelungen iſt, einen endgültigen und unabänderlichen Text dem Parlament vorzulegen, denn nun muß der ganze heikle Fragenkomplex dem nicht gerade fachlichen Urteil der Parteien unterbreitet werden, und es be⸗ ſteht daher die ernſte Gefahr, daß der Parteienſtreit die beſtehenden ſozialen Meinungsverſchiedenheiten noch weiter verſchärft und vergiftet. Jubilüumsreden in Genf London bleibt treu— Aber die Neutralen rücken immer mehr ab dnb. Genf, 27. Jan. In der öffentlichen Sitzung des Völkerbundes waren die Vertreter der Weſtmächte, Eden und Delbos, ſichtlich bemüht, das ungeheure Riſiko, das für die kleineren Mächte eine Mitgliedſchaft in der Genfer Entente birgt, in angenehmerem Licht erſcheinen zu laſſen. Eden und Delbos klagten zwar lebhaft über die„Mängel“ und„Enttäuſchun⸗ gen“ der Genfer Liga, aber ſie nahmen ſich nicht die Mühe, irgendeiner der tieferen Urſachen dieſer „Enttäuſchungen“ nachzugehen. Eden konnte nur verſichern, daß ſeine Regierung an der Genfer Liga ſeſt⸗ halte, und ſie als das„beſte Juſtrument“ an⸗ ſehe, um den„Grundſätzen der internationalen Zuſammenarbeit“ Wirkſamkeit zu geben. Auf der gleichen Linie hielten ſich auch die Aus⸗ führungen des franzöſiſchen Außenminiſters Delbos. Litwin ow ſetzte ſich reſtlos für die Genfer Liga ein und bezeichnete die Sowjetunion als den„zuver⸗ läſſigſten Vorkämpfer der Genfer Liga! Der polniſche Außen miniſter ſprach in ſeiner Rede von der„gegenwärtigen Lage, die leider ſo ſehr von den Zielen und Beſtrebungen abweicht, die der Liga bei ihrer Gründung mitgegeben worden ſind.“ Nach Beck ſprach der chineſiſche Ver⸗ treter und kritiſierte auf das ſchärſſte die Tatſache, daß die„Liga ein paſſiver Zuſchauer geworden ſei.“ Im weiteren Verlauf der Sitzung, die ſich bis in die ſpäten Nachtſtunden hinzog, nahmen Vertreter Lettlands, Rumäniens, Boliviens, Schwedens, Bel⸗ giens, Perus, Neuſeelands und Ecuadors das Wort. Aus den Stellungnahmen der Vertreter der meiſten kleineren Mächte kam die Befürchtung zum Ausdruck, ob die Genfer Maſchinerie nicht ihre Mitglieder in Komplikationen hineinziehen könnte, die mit deren Intereſſen nichts zu tun haben. Mit einem blauen Auge Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 28. Januar. Die geſtrige 100. Sitzung der Genfer Liga hat in Paris keine beſondere Begeiſterung erweckt. Nur das„Oeuvre“ meint heute voll Optimismus,„Eden und Delbos haben die Genfer Entente gelobt.“ Die übrigen Blätter der Morgenpreſſe ſind eher der An⸗ ſicht, daß die 100. Galavorſtellung„mißglückt“ ſei. „Die Redner haben das Lob der Genfer Liga geſungen,“ meint das„Journal“:„Delbos mit Ueberzeugung, Eden mit Zurückhaltung, Lit⸗ window mit Ironie und die Neutralen mit immer zahlreicheren Vorbehalten.“ Vor allem zwei Redner des geſtrigen Tages finden in Paris keine Gnade, der polniſche Außenminiſter Beſck— ses iſt unmöglich“, ſchreibt das„Oeuvre“, mit weniger Worten die Genfer Einrichtung noch ſchärfer zu bekämpfen“—, und der belgiſche Außen⸗ miniſter Spaak. Trotz all dieſer Enttäuſchungen tröſtet man ſich in Paris mit dem Bewußtſein, daß die 100. Tagung der Genſer Liga wenigſtens keinen größeren Schaden angerichtet habe. niſche Spitzeldienſt Moskauer Vorbild ſehr ſtark ausgebaut. Die Angehörigen dieſes Spitzelnetzes, durch das ſowohl die Front wie das Hinterland ſtändig in Furcht und Schrecken gehalten werden, ſeien ſaſt ausſchließlich Ausländer. Bei einem großen Teil der Spitzel handele es ſich um Frauen, die bereits vor der ſpaniſchen Revolution im Solde der Ko⸗ mintern in anderen Ländern„gearbeitet“ hätten und mehrere fremoͤe Sprachen beherrſchten. Van Zeelands Vericht Höfliche Zurückhaltung in Eugland Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 28. Januar. Der Bericht des früheren belgiſchen Miniſter⸗ präſidenten van Zeeland wird hier mit höflicher Zurückhaltung aufgenommen. Die Höflichkeit bezieht ſich auf den Verfaſſer, der ſich hier eines großen An⸗ ſehens erfreut, die Zurückhaltung auf den Bericht, der nicht in allen Punkten der offiziellen engliſchen Anſicht entſpricht. Das Kabinett wird den Van⸗ Zeeland⸗Plan in der nächſten Zeit eingehend prüfen. Auch das Parlament wird mit ihm befaßt werden. nach Ob eine amtliche engliſche Stellungnahme erfolgt, iſt noch ungewiß. Ganz allgemein hält man hier jeden Verſuch einer umfaſſenden Regelung wirtſchaftlicher Schwierigkeiten für verfrüht, ſolange die noch ausſtehenden außenpolitiſchen Fragen nicht ge⸗ löſt ſind. Im einzelnen ſteht man der Forderung nach dem Ab⸗ bau der Zölle, ſympathiſch gegenüber, ſtellt aber die Notwendigkeit entgegen, im engliſchen Empire das Syſtem der Vorzugszölle aufrechtzuerhalten. Weniger Kritik findet der Vorſchlag, zur Be⸗ en digung der Deviſenzwangswirt⸗ ſchaft einiger Länder etwas beizutragen. Hier meldet ſich das eigene Intereſſe britiſcher Finanz⸗ kreiſe, die den Wunſch nach größerer Kapitalausfuhr haben. Der Plan, das Kolonialmandatsſyſtem zu verallgemeinern und im übrigen in den Kolo⸗ nien die Politik der offenen Türe einzuführen, wird mit erheblich größerem Zögern zur Kenntnis ge⸗ nommen. Völlig mit Stillſchweigen wird die For⸗ derung van Zeelands übergangen, auf jeden Fall die Beſchlagnahme privaten Eigentums in den Ko⸗ lpnien zu verhindern. Dieſer Punkt iſt für Eng⸗ land inſofern peinlich, als es trotz des hier herr⸗ ſchenden Eigentunsſinnes im Kriege rückſichtslos privates Eigentum beſchlagnahmte und in den Ko⸗ lonien bis heute nicht mehr herausgegeben hat. Zu van Zeelands Plan einer Fünfmächte⸗ konferenz, der allgemein als der konkreteſte Vorſchlag angeſehen wird, verlautet offiziös, die engliſche Regierung ſei nur dann damit einverſtan⸗ den, wenn eine ſolche Konferenz und ein euxropäi⸗ ſcher Pakt vorher ſorgfältig vorbereitet würden. Im ganzen läßt ſich ſagen, daß die engliſche Re⸗ gierung mit dem Plan als ſolchem, zunächſt keine Pläne verfolgt, aber ihn als Reſerve im Hintergrund nicht ungern ſteht, um mit ihm, falls eine Beſſerung der politiſchen Beziehungen eintreten ſollte, doch irgendwelche politiſchen Geſchäfte zu machen. Sollte bieſer Fall jedoch nicht eintreten, hätte die Regierung immer noch die Möglichkeit, den Plan fallen zu laſ⸗ ſen, denn obwohl van Zeelands Arbeit auf einem Auftrag der engliſchen und franzöſiſchen Regierung beruht und die engliſche Regierung in den Londoner Verhandlungen van Zeelands großes Intereſſe daran zeigte, ganz ihre Anſicht im Plan zur Geltung zu bringen, glaubt ſie doch, mit dem mehr oder weniger perſönlichen Bericht von Zeeland nicht ſo eng ver⸗ bunden zu ſein, daß ſie ihn nicht auch notfalls der Vergeſſenheit ausliefern könnte. Hauptſchriftleiten und verantwortlich für Politik: Dr. Alols Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterbaltung; Carl Onno Elſenbart⸗ Handelsteil 5 0 5 Bode Lokaler Teil: Dr. Fritz bammes- Sport Willy Müller ⸗Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht u. Bilderdienſt! Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim. 8 5 Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau. Südweſtkorſo 60 1 kitr unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporlo Herausgeber, Drucker und Verleger. Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& En, Maannbein R 194—5 Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, Mannheim. f Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig. 2 5 die Anzeigen der Ausgabe& Abend und A Mittag erſcheiuen gleichzeilig in der Ausgabe 8 e Aus gabe A Mittag über 11 Ausgabe A Abend über 101 Ausgabe B über 10300 5 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Dezember über 21 50 — 9 Nummer 45 3. Sefte ——— Die Türplakette für den Monat Februar (Atlantik, Zander⸗Multiplex⸗K.) Steuerkalender für Februar (Mitgeteilt von der Städt. Nachrichtenſtelle) a] Stadtkaſſe Es werden fällig: Bis zum 1. Febr.: Handels⸗ und Gewerbeſchulgeld für das 3. Drittel 1937/8. 5 5. Febr.: Gebäudeſonderſteuer für Januar 1988. 5. Febr.: Bürgerſteuer, Ablieferung der von den Ar⸗ beitgebern an den Lohn⸗ und Gehaltszahlungen im Januar 1938 einbehaltenen Beträge. 10. Febr.: Bürgerſteuer, 1. Viertel 1938 der mit be⸗ ſonderem Beſcheid angeforderten Steuer. 15. Febr.: Gewerbeſteuer, letztes Viertel der Voraus⸗ zahlungen für 1937. 18. Febr.: Gebühren für Januar. 21. Febr.: Gemeindebierſteuer für Januar. 21. Fehr,: Gemeindegetränkeſteuner für Januar. b) Finanzamt . Febr.: Lohnſteuer, einbehalten im Monat Januar. 10. Febr.: a) Umſatzſtener für Jannar. b) Vermögensſtewer, 4. Rechnungsvierteljahr 1937. e) Aufbringungsumlage, 2. jahr 1937. d) Verſicherungsſteuer, Abſchlagszahlung der Vierteljahreszahler für Januar. 15. Fehr.: a) Börſenumfatzſteuer für Abrechnungs⸗ zeitraum bis 31. Januar. b) Tilgungsraten auf Eheſtandsdarlehen. 21. Febr.: Lohnſteuer für 1. bis 15. Februar, ſoweit der Geſamtbetrag 200 Mk. überſteigt. 28. Febr.: Verſicherungsſteuer der Monatszahler für Januar. Ferner im Februar 1938 fällig werdende Abſchluß⸗ zahlungen auf Grund der zugeſtellten Steuer⸗ beſcheide. Wer eine Zahlung verſäumt, hat ohne weiteres die gebührenpflichtige Erhebung des Rückſtandes durch Nachnahme oder koſtenpflichtigen Einzug im Wege der Beitreibung zu erwarten. Wird eine Zahlung nicht rechtzeitig geleiſtet, ſo iſt mit dem Ablauf des Fälligkeitstages nach geſetz⸗ Rate Rechnungs⸗ Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mannheim feiert den 30. Fanuar Wecken— Feier im großen Ratsſaal— Der Jahrestag der Machtübernahme wird auch in dieſem Jahre nicht zum Anlaß für rauſchende Feſte genommen. Folgendes Programm iſt vor⸗ geſehen: 8 Uhr Wecken durch die Spielmannszüge der Bewegung, die durch folgende Straßen ihren Weg nehmen: Meßplatz— Friedrichsbrücke— Friedrichsring— Kaiſerring— Bismarckſtraße— Breite Straße— Marktplatz— zwiſchen den Quadraten G und H bis Luiſenring— Friedrichsbrücke bis zur Auflöſung auf dem Meßplatz. Gleichzeitig finden folgende Standkonzerte ſtatt: Am Waſſerturm SA⸗Muſikzug, auf dem Marktplatz Politiſcher⸗Leiter⸗Muſikzug, auf dem Pa⸗ radeplatz Werkſcharkapelle. 9 Uhr findet die Uebertragung der Rede des Reichsminiſters Pg. Dr. Goebbels für die deutſche Jugend ſtatt, zu der die geſamte HJ im Nibelungenſaal antritt. 13 Uhr findet die Uebertragung der Rede des Führers ſtatt.(Hausempfang.) Feierſtunde der führenden Männer der Partei und ihrer Formationen 19 Uhr verſammeln ſich die führenden Männer der Partei und der Formationen im großen Rathausſaal zur Feierſtunde. Es ſpricht der Gauperſonalamtsleiter Pg. Schuppel, Karlsruhe. Die Einladungen ſind berits ergangen. Anſchließend treten die führenden Männer in der Breiten Straße an und marſchieren gemeinſam mit den Ehren formationen und den Fahnen der Bewegung unter Fackelbegleitung durch folgende Straßen: Breite Straße— Schloß— Bismarckſtraße — Kaiſerring— Planken— Vorbeimarſch bei P 2 vor dem Kreisleiter und dem Gruppenführer— bis zur Kreisleitung. Dort werden die Fahnen unter⸗ gebracht. Die Partei ſelbſt wind, wie bisher, unter Hinzu⸗ ziehung aller Parteigenoſſen und Angehörigen der Gliederungen und Formationen in kamerad⸗ Abendlicher Marſch durch die Stadt ſchaftlicher Weiſe dieſes bedeutungsvollen Ta⸗ ges in der deutſchen Geſchichte gedenken. Dieſe ka⸗ meradſchaftlichen Veranſtaltungen werden jedem einzelnen erneut die Kraft geben, alles daranzu⸗ ſetzen für eine beſſere Zukunft unſeres Volkes. Die Kameradſchaftsabende finden in den einzelnen Ortsgruppen wie folgt ſtatt: Almenhof: 20.30 Uhr, Ev. Gemeindehaus. Bismarckplatz: 20.30 Uhr, Zähringer Löwen. Deutſches Eck: 20.15 Uhr, Caſino. Erlenhof: 20.30 Uhr, Erlenhof. Feudenheim⸗Weſt: 20.30 Uhr, Badenia. Feudenheim⸗Oſt: 20.30 Uhr, Stern. Friedrichspark: 20.30 Uhr, Ballhaus. Horſt⸗Weſſel⸗Platz: 20.15 Uhr, Rennwieſe. Humboldt: 20.15 Uhr, Flora. Jungbuſch: 20.15 Uhr, Liedertafel. Käfertal⸗Nord: 20.30 Uhr, Schwarzer Adler. Käfertal⸗Süd: 20.30 Uhr, Heidelberger Hof und Rüdesheimer Hof. Lindenhof: 20.15 Uhr, Rheinpark. Neckarau⸗Nord: 20.30 Uhr, Krone. Neckarau⸗Süd: 20.15 Uhr, Volkschor. Neckarſpitze: 20.30 Uhr, Volz, Holzſtraße. Neckarſtadt⸗Oſt: 20.30 Uhr, Bode, Käfertaler Str. Neu⸗Eichwald: 20.30 Uhr, Karlſtern. Neuoſtheim: 20.15 Uhr, Rennwieſe. Plankenhof: 20.30 Uhr, Eichbaum. Platz d. 30. Januar: 20.15 Uhr, Schlachthof. Rheinau: 20.15 Uhr, Badiſcher Hof. Rheintor: 20.15 Uhr, Geſellſchaftshaus. Sandhofen: 20.30 Uhr, Adler. Schlachthof: 20.15 Uhr, Schlachthof. Seckenheim: 20.00 Uhr, Deutſcher Hof. Strohmarkt: 20.00 Uhr, Ballhaus. Waldhof: 20.00 Uhr, Caſino Bopp& Reuther. Waldpark: 20.15 Uhr, Stern, Waldpark. Wallſtadt: 20.00 Uhr, Pflug. Waſſerturm: 20.30 Uhr, Turnhalle 1846. Wohlgelegen: 20.00 Uhr, Deutſcher Hof. Friedrichsfeld: 20.30 Uhr, Adler am 29. Januar. licher Vorſchrift ein einmaliger Säumnis ⸗ zuſchlag von 2 v. H. des rückſtändigen Betrages verwirkt. 5 eee an Auf dem Baugelände von E 6 ſteht ſeit geſtern an der Nordecke eine Tafel mit der Auf⸗ ſchrift: Neubau des Katholiſchen Bürgerhoſpitals, Bauherr Katholiſches Bürgerhoſpital. Dann folgt die Angabe, daß die Planfertigung vom Städtiſchen Hochbauamt geſchehen iſt und der Entwurf von Architekt W. Baumann herrührt. Auf dem Bau⸗ platz ſelbſt wird noch tüchtig gebuddelt. An der Oſt⸗ ſeite hat man nur die Betonmiſchmaſchine aufge⸗ ſtellt und begonnen, die Verſchalung für den Unter⸗ bau anzulegen. zee Der„Feuerio“ ladet zu ſeiner heutigen zweiten Sitzung wieder in das Habereckl ein. Die Unterhaltungsſolge verſpricht wie bei der erſten Sitzung einige recht närriſche Stunden. „* Aus dem Feudenheimer Sängerleben. Der Geſangverein„Frohſinn“ hielt ſeine General⸗ verſammlung im„Stern“ ab. Tätigkeits⸗ und Kaſ⸗ ſenbericht wurden in beſter Ordnung befunden. Die Führerſchaft bleibt unverändert. Für 45jährige Treue konnte der Vereinsleiter Karl Ernſt im Auf⸗ trage des Sängerbundes den Sängern Jakob Back und Hermann Bohrmann die goldene Ehrennadel überreichen.— Bei dem Geſangverein„Deutſche Einheit“ ergab die Jahresverſammlung in der Vorſtandſchaft keine Aenderung. Den Höhepunkt bildete die Ehrung einiger getreuer Sänger. Es er⸗ hielt Jakob Düſter für 40jährige aktive Mitglied⸗ ſchaft die goldene Sängernadel, Ludwig Wühler und Andreas Lang heftete man für 25jährige Mitglied⸗ ſchaft die ſilberne Ehrennadel an. Die Deuiſche Reichsvoſt Poflamimann Hacker ſprach im Planetarium Im Planetarium ſprach am Donnerstag⸗ abend Poſtamtmaun Wilhelm Hacker, Mann⸗ heim, über die Deutſche Reichs poſt. Er gab dabei ein umfaſſendes Bild von Enk⸗ ſtehung, Organiſation und Wirken dieſer Einrich⸗ tung, von der er gleich zu Beginn ſeiner Darlegun⸗ gen ſicherlich nicht zu Unrecht behaupten konnte, daß ſich das Volk mit ihr aufs engſte verbunden fühle und daß es ihr in beſonderem Maße Vertrauen ent⸗ gegenbringe. Der Redner zeichnete die Deutſche Reichspoſt als Dienerin des Geſamtvolkes. Weder Kauf⸗ mann im Sinne des Handelsgeſetzbuches noch Ge⸗ werhebetrieb nach der Gewerbeordnung iſt ſie nicht auf Erwerb gerichtet, ſondern ein gemeinnütziges, unmittelbar einen Teil der Reichsverwaltung bil⸗ dendes Unternehmen„zur unverſehrten Uebermitt⸗ lung des ihm anvertrauten Subſtrats“ unter dem Grundſatz der Einheit des Nachrichtenweſens. Die einzelnen Teilgebiete ihrer Arbeit ſind nichts anderes 195 verſchiedene Formen ein und berſelben Tätig⸗ eit. Ein Rückblick auf die Geſchichte des Poſtweſens müßte bei den Anfängen des geſellſchaftlichen Le⸗ bens beginnen, deun ſchon in früheſten Zeiten be⸗ land das Bedürfnis nach Nachrichtenübermittlung. Die Poſt wurde weder in einem beſtimmten Jahr noch von einem beſtimmten Menſchen oder Staats⸗ gebilde gegründet. Sie entſtand als das Ergebnis einer Notwendigkeit und wurde in jahrtauſendelan⸗ ger Entwicklung aus einfachſten Formen heraus zu in, was ſie heute iſt. Zunächſt diente ſie wohl vor⸗ nehmlich Herrſchern, im Mittelalter dann den Be⸗ dürfniſſen beſtimmter Schichten. Bei ihrem weiteren Sbau ſpielten fiskaliſche Intereſſen mit und zum uß volkswirtſchaftliche Belange. In Deutſchland wurde ſie ers git der Gründung des Reichs ſtaat⸗ liche Organiſation, nachdem ſich allerdings ſchon vorher Kurfürſt Wilhelm von Brandenburg gegen einen privatwirtſchaftlichen Aufbau ausgeſpro⸗ chen hatte. Der Redner gab ſeiner Ueberzeugung Ausdruck, daß die allzu ſtarke Anlehnung der Poſt an die Staatsverwaltung auch ſpätere Nachteile mit ſich ge⸗ bracht habe, vor allem ſolche techniſcher Art. Die entſprechenden notwendigen Freiheiten ſeien der Poſt dann zwar durch das Reichspoſtfinanzgeſetz von 1924 gegeben worden, aber damit ſeien zugleich zu ſehr die privatwirtſchaftlichen Prinzipien in den Vordergrund getreten; die„Rentabilität“ habe nun⸗ mehr eine zu große Rolle geſpielt. Erſt im Dritten Reich habe die Poſt die Form gefunden, die ihrem Weſen ganz entſpreche und die höchſte Lei⸗ ſtungsſteigerung unter weiteſtgehen⸗ der Rückſichtnahme auf den einzelnen ermögliche. Selbſtverſtändlich müſſe die Reichspoſt auch heute auf eine ausgeglichene Wirtſchaftsfüh⸗ rung bedacht ſein, aber ſie habe die Möglichkeit, ihre Gebühren nach den volkswirtſchaftlichen Bedürf⸗ niſſen zu geſtalten 5 Sehr eingehend ſchilderte der Redner den organi⸗ ſatoriſchen Aufbau der Deutſchen Reichspoſt Reichspoſtminiſterium, Reichspoſtdirektionen, örtliche Dienſtſtellen. Nicht minder ausführlich war die Darſtellung der Leiſtungen im Brief⸗ und Paket⸗, Zeitungs⸗, Luftpoſt⸗ im Poſtſcheck⸗, Kraftpoſt⸗, Fern⸗ ſprech⸗, Telegramm⸗, Telegraphen⸗ und Bildfunkver⸗ kehr. Auch die Perſonalpolitik wurde geſtreift. Im Anſchluß an das geſprochene Wort zeigte Poſtamtmann Hacker einige Lichtbilder, die die Darlegungen wirkſam unterſtrichen. Die Zuhörer (der Beſuch hätte beſſer ſein dürfen) ſpendeten ſtar⸗ ken Beifall. 8 f Wr. kl. Mannheimer beobachten das Nordlicht Einige etwas verſpätet eingehende Schilderungen von Beobachtungen des Nordlichts laſſen erken⸗ nen, daß auch in Mannheims Außenbezirken die un⸗ gewöhnliche Erſcheinung wahrgenommen werden konnte. Wir geben zunächſt einem Arbeiter der Strebelwerke im Induſtriehafen das Wort. Er ſchreibt: Ein großes Rätſelraten gab es Dienstag nacht bei den Nachtarbeitern eines Großbetriebes im Nor⸗ den Mannheims. Es war aber auch ein eigenartiges Bild da um 23 Uhr zu ſehen. Ein an ſich ſternheller Nachthimmel; vereinzelt ziehen grauweiße Wolken von Weſt nach Oſt, da überzieht ſich ein Stück Him⸗ mel plötzlich mit einem feinen Rot. Aufmerkſam gemacht, ſtrecken wir unſere Hälſe nach dem geheim⸗ nisvollen Himmel und beobachten nun, wie das feine Rot immer ſtärker wird und ſich auf eine große Wolke konzentriert. Blutrot leuchtet nun die Wolke unter ihren grauweißen Schweſtern, dazwiſchen leuchten die hellen Sterne. Ein geheimnisvolles Bild, das zu allen möglichen und unmöglichen Deutungen an⸗ regte.„Do brennts wo“ meinte einer. Ein anderer meinte:„Dös is en Flieger, der hott ſich ein⸗ genebelt.“ Wieder einer meinte:„Des ſinn Schein⸗ werfer ohne Strahle“. So viel Meinungen, ſo viel Gegenmeinungen. Ein alter Arbeiter ſagte:„So was habe ich in meinen ganzen Leben noch nicht ge⸗ ſehen, ich glaub das kommt von der Sonne.“ Da ſchreien aber gleich ein paar:„Die Sunn is doch jetz uff de anner Seit vun de Erd.“ Gegen ſo viel aſtronomiſcher Weisheit iſt auch er ruhig. Ein ganz Schlauer meinte noch:„Dieſer blutrote Himmel be⸗ deutet Krieg.“(ö) Nach einer Viertelſtunde hatte ſich das von Oſt nach Weſt ſchiebende Rot vor unſeren flimmernden Augen aufgelöſt. Dasſelbe konnten wir nochmals um 1 Uhr beobachten, nur verlief ſich da der Vor⸗ gang von Weſten nach Oſten. F. G. A. Ueber die Beobachtung des Nordlichts am 25. Ja⸗ nuar ſchreibt uns ferner eine Leſerin aus Käfertal: „Das eigenartig ſchöne Naturſchauſpiel des Nord⸗ lichts konnten wir am Dienstagabend gegen 23 Uhr auch in Käfertal beobachten. Vom hohen Oſt⸗ bis zum hohen Südhimmel zogen breite, glühende Wol⸗ kenſtreifen, die zunächſt einen Brand ahnen ließen, da die Röte aber nicht vom Horizont aufſtieg, ſondevn zwiſchen Oſt⸗, Nord⸗ und Südhimmel ſtand und im Zenit die ſchönſte tiefe Glut zeigte, wurde es uns klar, daß wir eine Himmelserſcheinung ſehen durf⸗ ten, die ähnliche Gefühle auslöſte wie damals am 9. Oktober 1933 bei dem wunderbaren Stern⸗ ſchnuppenfall: ein Erbeben unter dem Erleben der Größe und Gewalt Gottes in der Natur. Um 23 Uhr ebbte die Glut ab, nur einen fahlen Schein ſah man noch im Oſten.“ M. Sp. Die Wiſſenſchaft vom Vombenabwurf Im allgemeinen hört man über den Bomben⸗ abwurf zwei Meinungen: Völlige Laien fürchten ſich ſehr und überſchätzen die Wirkſamkeit; wer dagegen noch vom Kriege her Beſcheid weiß, iſt geneigt, das Treffen beim Bombenabwerfen für Glücksſache zu halten. Die Wahrheit liegt jedoch in der Mitte, Heute kann man mit Bomben wirklich„zielen“, aber es iſt ſehr ſchwer und zu einer kleinen Wiſſenſchaft geworden, die der Bombenſchütze beherrſchen muß! Das italieniſche Luftfahrtminiſterium hat nun einen langen Trickfilm drehen laſſen, der die Grundgeſetze des Bombenabwurfs und ihre Anwendungen zeigt. Das neue Heft der„Sirene“, der intereſſanten Luftſchutz⸗Illuſtrierten, bringt darüber einen feſſeln⸗ den Bilöbericht mit 37 Original⸗Filmphotos. In dem viele auregende Biloͤberichte enthaltenden Heft fällt ferner ein Aufſatz auf, der von der Gasſchutzausbil⸗ dung der Feuerwehrmänner in der Feuerwehrſchule „Kurmark“ handelt. 0 5 Die neuen Fahrſcheine der Straßenbahn Laugſam verſchwinden nun auch die alten Einzelfahrſcheine Schon ſeit Mitte des vergangenen Jahres gibt unſere Straßenbahn zweierlei Fahrſcheine aus. Im Juli ging man dazu über, die Fahrſcheinhefte nur noch in Form der neuen und größeren Scheine, auf denen die Streckenführung kartenmäßig aufge⸗ zeichnet iſt, zu verkaufen. Bei den Einzelfa hr. ſcheinen dagegen blieb man zunächſt noch bei der ſeit vielen Jahren gebräuchlichen, die einzelnen Teil⸗ ſtreckengrenzen aufzählenden Form. Der Grund für das vorläufige Beibehalten der alten und kleineren Fahrſcheine war d daß erſt noch neue Fahrſcheinbüchſen beſchafft werden mußten. Dieſe neuen und entſprechend dem gewach⸗ ſenen Format der Scheine größeren Behälter wur⸗ den etappenweiſe an das Perſonal e geben. Heute nun ſind die meiſten Schaffner im Beſitze einer neuen Büchſe, der Reſt wird auch bald damit ausge⸗ ſtattet werden. Die neuen Fahrſcheinb ter ſind wie die alten aus Metall. Nicht unerwähnt ſei, daß man aber auch verſuchsweiſe einige aus Sperr⸗ holz gefertigte Käſten ausgegeben hat, um praktiſche Erfahrungen über die Bewährung auch dieſes Werk⸗ ſtoffs zu ſammeln. Seit einigen Tagen vollzieht ſich nun ebenfalls bei den Einzelfahrſcheinen der Uebergang zur neuen Form. Man trifft vor allem auf die neuartigen Zehnpfennigſcheine. Die Umſtellung wird aber ins geſamt noch einige Zeit in Anſpruch nehmen, weil ſelbſtverſtändlich zuerſt die alten Fahrſcheinbeſtände aufgebraucht werden müſſen. Inzwiſchen iſt übrigens auch die Friſt zur Verwertung alter Fahrſcheinhefte abgelaufen. Seit 1. Januar ſind dieſe alten Hefte ungültig. Man hat der Bevölkerung alſo ein halbes Jahr— das heißt reichlich— Zeit gegeben, dieſe aufzubrauchen. W. th. Alls Als MI e merke Dir mein Junge: zur Mahlzeit freut die Zunge Ein alter Rentner gewinnt 500 Mk. Manchmal ſucht ſich doch die Glücksgöttin ihre Lieblinge auf ganz eigenartige Art heraus. Stand da gegen 2 Uhr nachmittags auf der Friedrichsbrücke ein grauer Glücksmann, um ſeine Loſe der Reichs⸗ winterhilfslotterie anzubieten. Schon ſeit einer Viertelſtunde bemerkte er, daß ein alter graubärtiger Mann, dem Ausſehen nach in ärmlichen Verhält⸗ niſſen lebend, immer um ihn herumſtrich,„Na, Vater— ſprach er zu ihm—, wollen Sie nicht auch einmal Ihr Glück probieren?“„Ganz gern tät ich's, aber ich beſitze bloß noch ein einziges Fuffzgerl und das brauch' ich noch zum Leben. ich hab' ja nur 50 Mk. Rente im Monat. Aber wer weiß, vielleicht bringt mir mein letztes Geld doch noch Glück, ich könnte es ja ſo notwendig brauchen. Wenn es bloß 5 Mark wären, täte es mir ſchon über die letzten Tage hin⸗ weghelfen.“ Er zog ein Los. Als er das Los öffnete, war er ſehr enttäuſcht, denn er hatte nichts gewonnen. In ſeiner Aufregung hatte er aber nicht bemerkt, daß hinter ihm ein Herr ſtand, der den ganzen Vorgang mit anſah.„Komm, Vater, und probiert euer Glück noch einmal, aber diesmal auf meine Koſten, und wenn Sie etwas gewinnen, dann gehört der ganze Gewinn Ihnen, ich will davon nichts haben, denn heute habe ich ſchon Glück gehabt, nachdem mich ein Kunde bezahlt hat, der mir ſchon ſeit 1930 einen größeren Betrag ſchuldete.“ Nach längerem Zögern griff nun unſer alter Rentner nochmals mit zittriger Hand in den vollen Kaſten und zog ſich ſein geſpendetes Los. Als aber der Glücksmann nach Oeffnung des Loſes ſchrie„500 deutſche Reichsmark!“, da war es um ihn geſchehen. Tränenden Auges nahm er das Los und wollte ſich immer wieder überzeugen und konnte es nicht glau⸗ ben, daß er ſo reich beſchenkt wurde. Noch mehr Freude aber hatte der Herr, der ihm das Los ge⸗ ſpendet hatte. Mit einem glückſtrahlenden Lächeln verließ er den Platz, an dem er durch ſein kleines Opfer ſo viel Glück ſchenken konnte. Reichsbahn iſt kinderliebend Jetzt auch gebührenfreie Platzkarten für Kinder unter vier Jahren Erſt vor wenigen Wochen hat die Reichsbahn be⸗ grüßenswerte Maßnahmen getroffen, Müttern mit kleinen Kindern das Reiſen zu erleich⸗ tern. Sie ſorgt dafür, daß ihnen in Perſonenzügen ein Traglaſtenabteil zur Verfügung ſteht, in dem nicht geraucht werden darf, und auch in den De und Eilzügen werden Nichtraucherabteile 3. Klaſſe „vorzugsweiſe für Mütter mit kleinen Kindern“ be⸗ reitgeſtellt. Außerdem hat das Zugbegleitperſonal Anweiſung, dafür zu ſorgen, daß der reiſenden Mut⸗ ter nach Möglichkeit ein zweiter Platz zur Verfügung geſtellt wird, auf dem ſie ihr Kleines betten kann. Dieſe Maßnahmen haben inzwiſchen noch eine ſinngemäße Erweiterung erfahren. Bei Benutzung von Zügen, für die Platzkarten ausgegeben werden, können Reiſende mit Kindern unter vier Jahren fetzt außer für ſich ſelbſt auch Plätze für ihre Kinder beſtellen. Ein Fahrausweis braucht für die Kinder nicht gelöſt zu werden. Die Kinder⸗Platzkar⸗ ten werden gebührenfretausgeſtellt und zur Verhütung von Mißbrauch mit dem handſchrift⸗ lichen Vermerk„Kind“ verſehen, . e Aus Vaden Blick in badiſche Gerichtsſäle Verleitung zum Meineid führt ins Zuchthaus * Pforzheim, 28. Jan. Die Große Strafkammer i den 57 Jahre alten verheirateten Johann ier aus Eutingen bei Pforzheim wegen bleitung zum Meineid zu einer Zuchthausſtrafe 1 Jahr und ſechs Monaten und Aberken⸗ rgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer Jahre Veranlaſſung zu dieſer Straftat r die wiederholte Aufforderung einer Zeugin durch den Angeklagten, frühere Ausſagen zu Un⸗ gunſten ſeiner Frau, öͤie mit ihrem Mann der Ab⸗ hörung des Moskauer Senders und der Weiterver⸗ breitung der Nachrichten angezeigt worden war, zu widerrufen. Ein rückfälliger Betrüger * Freiburg, 28. Dez. Sein großes Vorſtrafen⸗ regiſter iſt ein Beweis dafür, daß der jetzt 30jährige Auguſt Meder aus Mingolsheim(Kreis Bruchſal) ein arbeitsſcheues, volksſchädigendes Daſein einem geordneten, anſtändigen Leben vorzieht. Kurz nach⸗ dem er ſeine letzte Gefängnisſtrafe von vier Jahren verbüßt hatte, wurde er wieder vückfällig. Unter Verſagung mildernder Umſtände verurteilte das Schöffengericht Freiburg Meder zu einem Jahr ſechs Monaten Zuchthaus und drei Jahren Ehrver⸗ luſt. Zwei Monate der Unterſuchungshaft gehen ab. Gegen die Nürnberger Geſetze verſtoßen * Karlsruhe, 28. Jan. Wegen Vergehens gegen e Nürnberger Geſetze hatte ſich vor der 3. Straf⸗ mmer des Landgerichts die 57jährige verwitwete Jüdin Betty Oeſtreicher aus Mingolsheim zu verantworten. Die Angeklagte hatte in Mingols⸗ heim, wo ſie mit ihrem Sohne die Land wirtſchaft be⸗ treibt, von Oktober 1936 bis Oktober 1937 in ihrem Haushalt, zu dem auch ihr 26 Jahre alter voll⸗ jüdiſcher Sohn Max Oeſtreicher zählt, jeden Freitag⸗ nachmittag eine deutſchblütige 32 Jahre alte Frau als Putzfrau beſchäftigt. Das Gericht verurteilte die geſtändige Angeklagte wegen Vergehens gegen das Geſetz zum Schutz des deutſchen Blutes und der deutſchen Ehre vom 15. September 1935 zu 200 Mk. Geldſtrafe(hilfsweiſe 40 Tage Gefängnis). 1 Hi L. Doſſenheim, 27. Jan. Der Heimatverein Doſſenheim veranſtaltete dieſer Tage einen Heimatabend, der von etwa 600 Perſonen be⸗ ſucht war. In ſeiner Anſprache gab der Vereins⸗ führer des Heimatvereins, H. Kraft, einen Einblick in die Aufgaben der Heimatpflege und ermahnte zur Verſchönerung des Dorfbildes. Dann ging es hinein ins Programm. Die Turngemeinde mit den ver⸗ ſchiedenſten Abteilungen und der MGV„Freund⸗ ſchaft“ ſorgten für ein abwechſlungsreiches Pro⸗ gramm. Im Mittelpunkt ſtand die Uraufführung des gutgelungenen Filmes vom Volksfeſt 1937. Landdienſt Der Landdienſt der H bietet jedem landwierlſchafilichen Die Erwerbstätigen in der Landwirtſchaft um⸗ faſſen ein knappes Drittel aller erwerbstätigen Deut⸗ ſchen überhaupt. Es iſt aber noch nicht überall be⸗ kannt, daß auch die Landwirtſchaft ihre Fachberufe hat und ebenſo eine geordnete Berufsausbildung. Es kann heute nur derjenige Landarbeiter werden und ſpäter einmal eigenen Grund und Boden be⸗ ſitzen, der ſeine Lehr⸗ und Gehilfenzeit abgeleiſtet hat. Andererſeits iſt auch die Anſicht falſch, daß nur derjenige einen landwirtſchaftlichen Beruf ergreifen kann, der ſelbſt auf dem Lande geboren und groß geworden iſt. Jeder junge Menſch aus der Stadt, der den Willen dazu beſitzt, kann ohne Schwierigkei⸗ ten die Landarbeit erlernen und wird ſich auch ein⸗ leben können im Dorf. Wohl wird es ſelten vorkom⸗ men, daß ſich ein Junge aus der Stadt— ohne die Landarbeit und das Landleben richtig zu kennen— entſchließt, in ein feſtes Lehrverhältnis bei einem Bauern einzutreten. Der Landdienſt der HJ aber bietet jedem die Gelegenheit, ſich nach einiger Zeit der prakti⸗ ſchen Erprobung für das Verbleiben auf dem Lande und für die Erlernung eines land⸗ wirtſchaftlichen Berufes zu entſcheiden. Der Reichsnährſtand rechnet jede praktiſche Tätigkeit in den Landdienſtgruppen der HJ auf die Land arbeitslehre an. Der Weg zu ſämtlichen männlichen Berufen führt über dieſe zweijährige Landarbeits⸗ lehre. Auf dieſer zweijährigen Grundlehre bauen ſich die Sonderlehren zu den einzelnen Berufen auf, Nlicl: adi Ldiduigelaen Wer kennt die Diebe? h Ludwigshafen, 28. Januar. Nach dem Polizeiberſcht wurde am 24. d.., ge⸗ gen.30 Uhr, zum Nachteil eines hieſtgen Bäcker⸗ meiſters in der Schwanthaler Allee das vor ſeinem Haus ſtehende Herrenfahrrad der Marke„All⸗ right“, gebraucht, Wert etwa 20 Mk., durch einen bis jetzt unbekannten Täter geſtohlen. Vor Ankauf des Fahrrades wird gewarnt. Sachdienliche Mikteilungen erbittet die hieſige Kriminalpolizei. Am 25. Januar wurde von einem unbekannten Täter aus dem Hof des Hauſes Mundenheimer Straße 222 ein Herrenfahrrad entwendet. Auch in dieſem Fall iſt die Kriminalpolizei für ſachdien⸗ liche Mitteilungen dankbar. Vor der Mannheimer Strafkammer: Einbruchsdiebſtähle um laufenden Band Zwei Einbrecher, die beſonders in der Mannheimer Oſtſtadt„gearbeitet hatten, verurteilt In der Sonderſitzung beſchäftigte ſich die Erſte Große Mannheimer Strafkammer mit zwei Angeklagten, denen 30 Einſteige⸗ und Einbruchs⸗ diebſtähle zur Laſt gelegt wurden. Der 29 Jahre alte, vielfach vorbeſtrafte Heinrich Zim mer⸗ mann aus Mannheim und der 28 Jahre alte Heinrich Schroth aus Mannheim haben die Straftaten eingeräumt. Z. lebte bis 1926 bei ſeinen Eltern, begab ſich dann auf Wanderſchaft und wurde in der folgenden Zeit immer wieder ſtraffällig. Er verheiratete ſich 1981 und iſt Vater von zwei un mündigen Kindern. Seine Wohnungs⸗ und Wirtſchaftsverhältniſſe ſind dürftig. Sein Hang zum Stehlen machte es ihm leicht, auf die ſchiefe Bahn des Verbrechens zu ge⸗ langen. In Sch. fand er einen willfährigen Helfers⸗ helfer. Dieſer hatte bei ſeinen Eltern ein Unter⸗ kommen, verfügte auch über das notwendige Taſchen⸗ geld. Der Arbeit ging er jedoch aus dem Weg, ſo gut es ging. Not kannte dieſer Angeklagte nicht. Von Februar bis Oktober 1937 wurden die Diebſtähle oft gemeinſchaftlich ausgeführt. Nachſchlüſſel und Brechwerkzeuge waren die Uten⸗ ſilien der beiden Geſellen. Die Anklageſchrift bezif⸗ fert 30 einfache und erſchwerte Diebſtähle. Die Diebe ſuchten Wohnungen, Kellerräume, Manſarden und Speiſekammer auf. Vorwiegend ſuchten die beiden die Mannheimer Oſtſtadt heim, aber auch der Lindenhof und die Innenſtadt erhielten ihren „Beſuch“. Bei ihrem Beutefeldzug fielen ihnen Schmuck⸗ ſachen, Fahrräder und Wäſcheſtücke in die Hände. Z. erbeutete außerdem 1100 einge⸗ legte Eier, dazu Tauben, Kleider, drei Schinken, Büchſenwurſt und Gemüſe, Uhren, Wein, Liköre und Sekt. Der Wert all dieſer Sachen wurde mit 2100 Mark er⸗ rechnet. Waren im Wert von 700 Mark konnten wieder zurückerſtattet werden. In Bad Wimpfen war Sch. in einem Geneſungsheim beſchäftigt. Acht Wochen nach ſeinerx Entlaſſung forderte er ſeinen Komplicen Zimmermann auf, nach Wimpfen zu fah⸗ ven und dort Bargeld zu ſtehlen. Sch. kannte ſich in dem Heim gut aus und beſchrieb die örtlichen Verhältniſſe genau. Er ſelbſt blieb am Tag der Tat in Mannheim und hielt ſich im Schweſternheim— einer Filial⸗ ſtation von Wimpfen— auf, um den Anſchein zu erwecken, daß er mit dieſem Diebſtahl nichts zu tun habe. Z. kam mit der Diebesbeute von 140 Mark zurück, davon erhielt Sch. 50 Mark.— In einer Nacht im Juni ſtahl Z. aus einer Gaſtwirtswohnung 3 Schinken, 40 Eier, Schmuck. Daheim angekom⸗ men, wurden ſeine Frau und ſeine Kinder aus dem Schlaf geweckt. Es wurde geſchmort und gebraten und ſich an Schinken und Eiern ordentlich gelabt. Die Diebe konnten im Oktober gefaßt werden. Die Frau des Angeklagten Z. wollte gerade wieder einige Kleidungsſtücke im Leihamt verſetzen, da ſchöpfte man Verdacht und verhaftete die Beſtürzte. Bei der nachfolgenden Haus⸗ und Kellerdurchſuchung fand man die geſtohlenen Sachen in großen Men⸗ gen vor, Der Vorrat hätte einige Monate aus⸗ gereicht, um„billig“ hauswirtſchaften zu können. Zwei Keller waren von den Einbrechern förmlich in ein Lebensmittellager umgewandelt worden! Zimmermann wird von dem Vertreter der An⸗ klagebehörde als ein gemeingefährlicher Verbrecher charakteriſiert. Er hat einen Hang zum Stehlen und eignet ſich alles an, was ihm in die Finger kommt. Die letzten Strafverbüßungen hätten ihm eine War⸗ nung ſein müſſen. Das Urteil: Nach längerer Beratung wurde gegen Abend fol⸗ gendes Urteil verkündet. Der Angeklagte Heinrich Zimmermann wird zu 3 Jahren Zuchthaus und der Angeklagte Heinrich Sch yes zu 2 Jah⸗ ren Gefängnis und zu den Koſten des Verfah⸗ rens verurteilt. Die erlittene Unterſuchungshaf wurde in Anrechnung gebracht. Dem Antrag auf Sicherungsverwahrung im Fall Zimmermann wurde nicht entſprochen und von einer Verhängung von entehrenden Nebenſtrafen abgeſehen. In der Begründung des Urteils wird beſonders betont, daß das Gericht Bedenken hatte, die Siche⸗ rungsverwahrung gegen Z. auszuſprechen. Die ob⸗ jektiven Vorausſetzungen waren erfüllt, aber da der Angeklagte noch keine Zuchthausſtrafe verbüßt hat und ſich vier Jahre gut geführt hat, wollte die Strafkammer dem Angeklagten die letzte Möglichkeit, ein neues Leben zu beginnen, nicht verbauen. Be⸗ rückſichtigt wurde weiter ſeine Notlage. Dem An⸗ geklagten Sch. wurden noch einmal mildernde Um⸗ ſtände zugebilligt. 5 und Beruf jungen Menſchen Gelegenheit, einen Beruf zu erlernen wie: Landarbeiter, Melker, Schäfer, Schweinewärter, Geflügelzüchter uſw. Die Sonderlehre dauert eben⸗ falls zwei Jahre. Der Ausbildungsweg zum Landarbeiter ſieht alſo folgendermaßen aus: Zwei Jahre Land⸗ arbeitslehre. In dieſer Zeit arbeitet der Jugend⸗ liche in den Landdienſtgruppen. Danach Ablegung der Landarbeitsprüfung. Nach zweijähriger Gehilfen⸗ zeit wird der Landarbeiterbrief vom Reichsnährſtand ausgeſtellt. Dieſe Gehilfenzeit kann ebenfalls in den Landdienſtgruppen verbracht werden. Der Landarbeiterberuf bietet viele Möglichkeiten. Der gelernte Landarbeiter iſt ein hochwertiger Fach⸗ arbeiter, der als Aufſeher, Vorarbeiter, Maſchinen⸗ führer, Geſchirrführer uſw. eine verantwortungs⸗ reiche Stellung findet und durch Landzulage zu weit⸗ gehender Selbſtändigkeit gelangen kann. Es wird auch ſelten einen Facharbeiterberuf geben, der ſo intereſſant, vielſeitig und abwechſlungsreich iſt; der Jahreslauf der Arbeit im Bauernhof bringt das mit ſich. Der Landdienſt der HJ zeigt damit der deut⸗ ſchen Jugend einen neuen und geſunden Berufsweg. Jedem tüchtigen Kerl ſteht außerdem die erſte Aufſtiegsmöglichkeit zum Landdienſtgruppen⸗ führer offen; damit iſt ihm— außer einer großen und ſchönen Aufgabe— eine wirtſchaftliche Exiſtenzgrundlage geboten, auf der es ihm mit Hilfe oͤes vorbildlichen Sparſyſtems im Landdienſt möglich iſt, eine Familie zu gründen und ſich ſpäter eine ſelbſtändige Exiſtenz aufzubauen. Einer Ludwigshafener Angeſtellten, die in einer Bäckerei in der Oggersheimer Straße bedienſtet iſt, wurde am 21. 1. 38 eine Handtaſche mit 10.50 M. Inhalt entwendet. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Konzertſaal des Pfalzbaus: Große Kundgebung der H mit Anſprochen des Gaupreſſeamtsleiters Förſter und des Hguptſchriftletters des„Deutſchen Vorwärts“, Unger, Die Bevölkerung iſt eingeladen. Halle des Hindenburgparks: Ausſtellung„Der Weltkrieg“ der NSK OB. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet 15 bis 20 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Bayeriſcher Hieſl: Ab 20 Uhr Konzert. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzban:„Urlaub auf Ehrenwort“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Ein Walzer für dich“.— Ufa⸗Rheingold: „La Habanera“.— Union⸗Theater:„Rote Roſe— blaue Adrig“.— Alhambra Mundenheim:„Der Berg ruft“.— Atlantik:„Tom Mix räumt auf“. U Weinheim, 27. Jan. Am 26. Januar feierte der Rentner Heinrich Mangold ſeinen 82. Ge⸗ burtstag.— Botenmeiſter a. D. Jakob Hohen⸗ ad el feierte am 26. Januar ſeinen 72. Geburtstag. UI Laudenbach, 28. Jan. Durch die Gendarmerie wurden vier Frauen, die ſich gegen den 8 218 ver⸗ gangen haben, feſtgenommen und in das Amts⸗ gerichtsgefängnis Mannheim eingeliefert. Ab Lampertheim, 28. Jan. Das Feſt der goldenen Hochzeit begingen der Gerichtsdiener i. R. Joh. Adam Steffan und ſeine Ehefrau Eva Marg., geb. Häcker, Bürſtädter Straße 15.— Anläßlich ſei⸗ nes 85. Geburtstages wurden dem Schmiede⸗ Ehrenmeiſter Jakob Dinges viele Ehrungen zu⸗ teil.— Frau Katharina Knecht geb. Griesheimer, wurde 72 Jahre alt.— Auch der Invalide Friedrich Hartmann konnte ſeinen 72. Geburtstag feiern. 71 Freitag, 28. Januar 19 Nachbargebiele 126 Einbrüche eingeſtanden! Eine Einbrecherbande, die jahrelang ihr Unweſen trieb * Trier, 28. Jan. Eine Einbrecherbande hat ſich demnächſt vor einer beſonders gebildeten Strafkammer in einer etwa dreiwöchigen Verhand⸗ lung zu verantworten. Einer der Haupttäter hat bisher 126 Einbrüche eingeſtanden. Er vermochte jeden einzelnen Fall genau zu beſchreiben und konnte auch angeben, wohin die geſtohlenen Sachen gekom⸗ men waren. Das Hauptgebiet der Einbrecher war die Eifel, in der ſie beſonders Geſchäftshäuſer und Jagdhütten heimſuchten. Jahrelang konnte man ihnen nicht auf die Spur kommen, weil ſie die ge⸗ 38 Warme I Wisdke,. Speck t.7 l ſtohlenen Gegenſtände noch am gleichen Tage bei der nächſten Poſtſtelle aufgaben, und ſie an einen der vielen Hehler aoͤreſſierten, bei denen ſie ihre Läger hatten. In ihrem Beſitz wurde nie etwas gefunden, was ſie in Gefahr hätte bringen können. Schließ⸗ lich paſſierte einem von ihnen doch eine Dummheit und damit war das Schickſal der ganzen Einbrecher⸗ bande ſamt der Hehler beſiegelt. . Viernheim, 28. Januar. Die Eheleute Leon⸗ hard Bugert 4 und Margareta, geb. Kiß, wohn⸗ haft in der Bismarckſtraße, feierten das Feſt der ſilbernen Hochzeit.— An einem Schlaganfall ſtarb ganz unerwartet der bekannte und beliebte Mitbür⸗ ger Architekt Michael Kühlwein, wohnhaft in der Seegartenſtraße. Wieder Schneedecke auf allen Höhen Der Temperaturrückgang führte bisher zwar keine durchgreifende Aenderung des Witterungscha⸗ rakters herbei, doch gingen die Niederſchläge in hö⸗ heren Lagen in Schnee über. Die Berge um Hei⸗ delberg zeigten am Donnerstag wieder eine leichte weiße Decke. Eine Hebbel⸗Feſtwoche veranſtaltek das Städti⸗ ſche Theater zur Feier von Hebbels 125. Geburtstag in der Zeit vom 15. bis 18. März. Wieder ein Fünfhunderter! In der Lotterie des Winterhilfswerkes wurde am Mittwoch wieder ein Fünfhunderter gezogen. Glücklicher Gewinner war ein Landwirt aus der Umgebung. Neuer Führer der 32. SS⸗Standarte. Der bis⸗ herige Führer der 32. SS⸗Standarte, Heidelberg, ScS⸗Sturmbannführer Klein ow, iſt mit der Füh⸗ rung der 93. SS⸗Standarte, Koblenz, beauftragt wor⸗ den. An ſeine Stelle iſt SS⸗Sturmbannfſihrer Kleiſt berufen worden, der die Braunſchweiger Schutzſtaffel gegründet und zuletzt einen Sturmbann der 12. SS⸗-Standarte in Hildesheim geführt hat. * Heidelberger Veranſtaltungen Heute i Städtiſches Theater:„Lelio, der Lügner“(Stammplotzmiete C 18, Preisgruppe), 20 bis 22 Uhr. Kurpfälziſches Muſeum— Romantikerſaal: 20 Uhr Vortrag des Staatsſchauſpielers F. Prüter vom Badiſchen Stoats⸗ theater in der Heidelberger Geſellſchaft zur Pflege der Heimatkunde. Aus den Kinos: 5 Schloß⸗Filmtheater:„Das indiſche Grabmal“.— Gloria: „Verſprich mir nichts“.— Odeon:„Ich möcht mit dir allein ſein“.— Kammer und Capitol: Neues Programm. uncl um dcſiwez t Blick auf die Spargelſtadt * Schwetzingen, 28. Januar. Am Sonntag, dem 6. Februar, wird das Muſik⸗ korps des Pionierbataillons 33 zugunſten des Winter⸗ hilfswerkes im Saale des„Falken“ ein großes Konzert geben. In der Nähe des Bahnwärterhauſes Bopp, an der Bahnſtrecke, hat ein Arbeiter Tonſcherben aus alter Zeit gefunden. Unter den Fund⸗ ſtücken befanden ſich Teile einer Schale aus Por⸗ zellan(terra sigillata), ſo daß es ſich ohne Zweifel um einen Fund aus der Römerzeit handelt. Die Stücke wurden dem Schloßmuſeum in Mannheim zur Verfügung geſtellt. Das Ketſcher Bruchgelände wird kultiviert *Ketſch, 28. Jan. Seit einigen Wochen iſt im Bruchgelände ein großer Motorpflug in reger Tä⸗ tigkeit, um das geſamte Gelände umzugraben. Auch das vorhandene Moorgelände wurde durch einen Moorpflug umgepflügt, ſo daß im kommenden Jahr aus dem ehemals unfruchtbaren Gelände er⸗ tragreicher Boden vorhanden iſt. * Reilingen, 28. Jan. Seinen 80. Geburts⸗ tag konnte hier Johann Krämer, Hauptſtraße 113, in guter Geſundheit feiern. Dem Jubilar herzliche Glückwünſche. 5 * Plankſtadt, 28. Jan. Im Gaſthaus„Zum En⸗ gel“ fand eine gut beſuchte Verſammlung des hieſi⸗ gen Handwerks ſtatt, bei der Pg. Riedfeld, Mannheim, ſprach. Auch Bürgermeiſter Treiber, Plankſtadt, ergriff das Wort und ſprach über ſeine Bemühungen wegen Zuteilung von Aufträgen für das hieſige Handwerk.— In dieſer Woche hat der 128. Lehrgang des Reichs luftſchutzes im Schul⸗ haus begonnen. An Stelle des nach Mannheim ver⸗ ſetzten Gemeinſchaftsführers Hartmann hat deſſen Stellvertreter Siebert das Amt des Gemein⸗ ſchaftsführers übernommen.. * Oftersheim, 28. Jan. Der hieſige Artillerie⸗ bund veranſtaltete nachträglich noch eine gutbeſuchte Barbarafeier. Im Laufe des Abends wurden die Kameraden Jakob Ackermann und Karl Sommer für 40 jährige Mitgliedſchaft ausgezeichnet, ferner erhiel⸗ ten die Kameraden Guſtav Leitz und Peter Villauer das Kyffhäuſer⸗Ehrenzeichen II. Klaſſe. * Oftersheim, 27. Jan. Die Winterfeter des Muſikvereins findet am 20. Februar ſtatt. Die Vereinsleitung hat hierzu die„Luſtigen Fünf“ verpflichtet, ferner wird die Kapelle des Ver⸗ eins und ein Zither⸗Soliſt mitwirken. * Hockenheim, 28. Jan. Bei dem Badiſchen Mei⸗ ſterſchaftsfechten im Damenflorett konnte die Sport⸗ ſtudentin Eleonore Schimpf, Mitglied bei der TG Heidelberg, den 5. Platz belegen und iſt ſomit berechtigt, an den Kämpfen um den Badiſchen Mei⸗ ſtertitel teilzunehmen. 1 ö — CCC dr r Eon C 460 7 1 1 s S Sesscextex Mog abs Poltzeiklunll BILDER VGM TAGE Poldi, der zahme — Dresden, im Januar. Rudolf Knapp heißt der Mann, dem das un⸗ glaublich erſcheinende Experiment geglückt iſt, einen Wolf zu dreſſieren und im ſchönen Dresden iſt der zahme Wolf beheimatet, den jedes Kind auf der Straße als„Poldi“ kennt und liebt. Meiſtens ſind aber Herr und Tier auf Reiſen, denn in allen europäiſchen Ländern ſoll die hunde⸗ treue Beſtie ſeine Fähigkeiten zeigen, die ſie in zehnjähriger Erziehungsarbeit gelernt. Und die Bewunderung, Polizei⸗ der erregen nicht wenig Staunen und denn„Poldi“ iſt ein ausgezeichneter hund und erfolgreicher Detektiv geworden, jede Spur und Fährte findet, jedes Hindernis über⸗ windet und ſo ſchon zahlreiche Verbrecher ſtellen konnte. Denn bei aller Anhänglichkeit an ſeinen Herrn und deſſen Familie kreiſt noch das Blut ſeiner Eltern und Ahnen in den Adern und wehe, wer es mit ihm zu tun bekommt. Lautlos ſpringt der Wolf einen Angreifer oder Flüchtling an, läßt aber ſofort von ſeinem Opfer ab, wenn er durch einen Pfiff ſeines Herrn zurückgerufen wird. Da haben ſie auch in einer Heereshundeſchule neu⸗ lich geſtaunt, die Offiziere, als das„Lamm im Wolfs⸗ pelz“ einmal ein Beiſpiel von ſeinem Spürſinn gab. Man ließ„Poldi“ Witterung an einem Handſchuh nehmen und vergrub dann dieſen in etwa 1000 Me⸗ ler Entfernung. Erſt ſieben Stunden ſpäter wurde der Wolf, von der Leine losgelaſſen, der nur zehn Minuten zu ſuchen brauchte, als er den verſteckten Handſchuh auch ſchon ausgeſcharrt hatte. Der Beifall der Fachleute war ſo ſtark, daß Meiſter Iſe⸗ Wolf von Dresden grim erſchreckt davor Reißaus und ausgerechnet im nahen Wildpark Zuflucht uhm, Das wäre nun ein Paradies für„Poldi“ geweſen, wenn er keine gute Kinderſtube gehabt und es nicht verlernt hätte, nach Väters Art wehrloſes Wild zu reißen. Gewiß, es mag die Verſuchung für ihn manchmal groß ge⸗ weſen ſein, wenn er eines Wildes anſichtig wurde, aber„Poldi“ wußte, was ſich gehört. Derweilen machte man ſich Sorge, daß der Wolf auf Nimmer⸗ wiederſehen verſchwunden ſei. Nur ſein Herr baute auf die Treue des Tieres, und ſiehe da, er ſollte nicht enttäuſcht werden— um Mitternacht ſtand Poldi heulend vor ſeinem Zwinger. Als Rudolf Knapp Gendarm in Bosnien war, hatte er Gelegenheit, die Lebensgewohnhei⸗ ten der Wölfe genaueſtens zu ſtudieren und er nahm ſich damals ſchon vor, es einmal mit einer Dreſſur an dieſen heimtückiſchen Tieren zu verſuchen. Aus einer Karſthöhle entnahm er ſpäter fünf wenige Wochen alte Jungtiere, mußte aber bald einſehen, daß vier davon ſich zur Zähmung nicht eigneten. Bei dem fünften der Geſchwiſter, das mit der Flaſche aufgezogen wurde, hatte er Erfolg. Als der Wolf drei Monate alt war und ſich mit den Kindern angefreundet hatte, begann mit unendlicher Geduld die Erziehungsarbeit, bei der Stock oder Peitſche verbannt waren. Täglich gab es einige Stun⸗ den Unterricht, und wenn auch„Poldi“ noch ſo oft mit den ſpitzen Zähnen fleſchte, ſein Lehrer hatte dafür nur einen vorwurfsvollen Blick und ein freundliches Zureden. So wurden Herr und Tier allmählich ein Herz und eine Seele. eee Der Elefant beim Jahnarzt Wird das Tier ſich rächen? Im Zirkus Renz in Wien mußte dieſer Tage an einem rieſigen 35 Jahre alten Elefantenbul⸗ len namens Alfred eine ſchwierige Zahnoperation vorgenommen werden, die ſich dadurch noch kompli⸗ zierte, daß der Dickhäuter ſchon einmal mit dem Zahnarzt zu tun gehabt hatte, und man bei dem auf⸗ fallend guten Gedächtnis der Elefanten damit rech⸗ nen mußte, daß er ſich der ſchmerzhaften Behand⸗ lung widerſetzen werde. Die geſamten Profeſſoren der tierärztlichen Hochſchule hatten ſich eingefunden, als der Zahnarzt ſein Werk begann. Zunächſt wurde der Rüſſel mit einer Seilſchlinge hochgezogen, wäh⸗ rend man die Beine des Rieſen feſſelte. Dann bear⸗ beitete ein 50 Zentimeter langer und 10 Millimeter dicker elektriſcher Spezialbohrer den ſchadhaften Zahn. Der Bulle ſchnaubte und winſelte ganz er⸗ bärmlich, bis nach anderthalb Stunden Bohrarbeit die Porzellanfüllung eingelegt werden konnte. Der gefährlichſte Teil der Operation war jedoch die Ent⸗ feſſelung des Elefanten. Selbſt ſein altvertrauter Wärter wußte nicht, ob ſich der Dickhäuter für das f Ihren felerabend opfern Noondertauſende Wñw.-waller und M gelfer dem dienſt fürs bolk. und was tut Du! erlittene Ungemach rächen werde. Vorſichtig wurde zunächſt der Rüſſel befreit. Alfred blieb ganz ruhig, ſo daß man ſchließlich wagte, ihm auch die Fußfeſſeln abzunehmen. Und was tat Alfred nun? Er kümmerte ſich nicht im mindeſten um ſeine menſchlichen Peini⸗ ger, ſondern zertrampelte die Holzkiſte, in der der Bohrapparat verſtaut worden war. Dann ließ er ſich ruhig und würdevoll in ſeinen Stall zurück⸗ führen. Napoleon bricht alle Rekorde Gelegentlich einer Tagung in Paris hat der Direktor der National⸗Bibliothek in Paris eine Statiſtik über die bisher gedruckten Bücher herausgegeben. Nach ſeinen Feſtſtellungen wurden ſeit Gutenberg 30 Millionen Bücher gedruckt; in jüngſter Zeit iſt der jährliche Durch⸗ ſchnitt zweihunderttauſend hergeſtellter Buchwerke. Der Direktor der franzöſiſchen Nationalbibliothek hat auch nachgeforſcht, welche Perſönlichkeiten der Geſchichte oder der Kunſt am häufigſten in Büchern verewigt worden ſind. Er wäre kein Franzoſe, wenn er nicht die höchſte Zahl für die Heroen ſeines Lan⸗ des gefunden hätte. Napoleon., der Korſe, hat bisher 70 000 Buchwerken aller Sprachen zum Vor⸗ wurf gedient. Im Gegenſatz zu Goethe, der nur die verhältnismäßig kleine Zahl von 20 000 Werken ver⸗ zeichnen kann. Johanna, die Jungfrau von Or⸗ leans, bricht nach dieſer Statiſtik den Rekord aller geſchichtlichen Frauengeſtalten. 12000 Bücher ſind dem Mädchen und der Heiligen von Orleans bisher gewidmet worden. Die größte deutſche Eiſenbetonbogenbrücke mit einer Sponnweite von 138 Meter zwiſchen den Auflagern iſt die Reichsautobahnbrücke über das Teufelstol bei Hermsdorf im Zuge der Reichsautobahn Dresden— Jena. Nachdem die eine Hälfte der Brücke fertiggeſtellt und für den Verkehr bereits freigegeben wurde, iſt jetzt das auf Rollen ruhende hölzerne Lehrgerüſt um 12,5 Meter ſeitlich verſchoben worden, damit der zweite Wölbbogen aus Eiſenbeton gebaut werden kann. (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Das furchtbare Exploſionsunglück in Paris Im ſtädtiſchen Laboratorium des Pariſer Vororts Bilkejuff, wo die bei den Geheimbündlern gefundenen Waffen und Sprengſtoffe aufbewahrt woren, ereignete ſich eine ſchwere Exploſionskato⸗ ſtrophe, bei der nach den bisherigen Feſtſtellungen 14 Menſchen ums Leben kamen.(Preſſephoto, Zander⸗M.) Das Ausland und die Münchner Architektur-Ausſtellung Aus Berlin ſind die Vertreter der großen Aus⸗ landspreſſe zur Architektur⸗Ausſtellung nach München gefahren. Es erregt beſondere Beach⸗ kung, daß auch die öſterreichiſche Preſſe nicht ver⸗ ſäumt hat, über die Münchner Ausſtellung ausführ⸗ lich und eingehend zu ſchreiben. Ein einheitlicher Grundton herrſcht in den öſterreichiſchen Zeitungen vor: die Anerkennung, daß München etwas ganz Großes zeigt: den architektoniſchen Aufbau des Reiches. Ein Blick in die„Reichspoſt“, in die„Gra⸗ zer Tagespoſt“, in die„Neue Freie Preſſe“ oder das „Neue Wiener Tageblatt“ zeigt, bei aller Verſchieden⸗ heit der individuellen Bewertung den ſtarken Ein⸗ druck, den die Münchner Schau ausgelöſt hat. Die ſicher nicht deutſchfreundliche„Neue Freie Preſſe“ verſteigt ſich zu dem Prädikat„groß und gewaltig in den dargeſtellten Modellen der Neubauten“, und die „Reichspoſt“ ſchreibt,„die Ausſtellug zeige ein künſt⸗ leriſches Geſicht, das frei ſei von Politik, aber doch in jedem Bauwerk einen großen Schöpfungswillen verrate.“ In der ſchweizeriſchen Preſſe ſind bisher erſt kurze Berichte über München erſchienen. Die „Neue Berner Zeitung“ ſpricht von einer Ausſtel⸗ lung, die die Großbauten des Dritten Reiches dem Beſchauer vorführe, und ihn zum Staunen zwinge. Es ſei ein Bauſtil, der zweifellos impoſant und machtvoll wirke und der das Intereſſe auch der Bau⸗ künſtler des Auslandes auf ſich ziehen werde. Der Berner„Bund“ ſpricht von einer Modellausſtellung, wie man ſie derart umfaſſend ſelten geſehen habe. Es mache Freude, dieſes amerikaniſche Tempo im architekturiſchen Aufbau Deutſchlands zu ſehen. Flalieniſche Araufführung in Breslau N Das Breslauer Schauspielhaus brachte die mit Spannung erwartete Welturaufführung des Schau⸗ piels des italieniſchen Dramatikers Goffredo Gr⸗ ubechio„In der Felswand“(„In parete“) heraus. Ginocchio, der ſich als Organiſator und Leiter des„Dopolavoro“(Preſſe und Theater) be⸗ tätigte und bereits eine Reihe von Theaterſtücken ſchrieb, erhielt 1936 den Preis der„Accademia Reale Altalia“ ſowie 1937 dieſelbe Auszeichnung für ſeine beiden letzten Werke„Oltre la foresta“(Ueber den Wald hinaus) und„In parete“(In der Felswand). „In der Felswand“ zeichnet ſich durch einen knap⸗ zen und klaren Dialog aus. Die kleine Zahl der gundelnden Perſonen ſind überzeitliche Geſtalten, Die Handlung, weder an Ort noch Zeit gebunden, hinterläßt einen nachhaltigen Eindruck und will uns allgemeingültige, große Richtlinien für unſer Han⸗ deln geben. Dieſe vermittelt uns der Dichter aus einer perſönlichen Einſtellung heraus, die gekenn⸗ zeichnet iſt durch mutige kämpferiſche Haltung und ſarke Paturverbundenheit. Ginoechio, der das Werk als Schwerkranker ſchrieb, hat in ſeiner Dichtung den ſtarken Willen und Glauben als das Entſchei⸗ dende für den letzten Sieg vorangeſtellt. Der Großinduſtrielle Arner, die Verkörperung der nüchternen Verſtandeswelt, verliert bei einem mißglückten Experiment um die Erforſchung eines Gaſes ſeinen Sohn. In ihrer Verzweiflung ſucht Arners Frau ihre Tochter Erika, die gleichfalls im Laboratorium des Vaters arbeitet, vor der drohen⸗ eee eee den Gefahr zu retten. Sie findet bei einem Aufent⸗ halt in den Alpen in dem jungen Chemiker Michael einen Naturmenſchen, der beim Aufſtieg in einer ſteilen Felswand mit Erika den Beweis ſeines wil⸗ lensſtarken Kampfgeiſtes erbringt und die unüber⸗ windlich erſcheinenden Schwierigkeiten durch den Glauben an das Leben meiſtert. Arners Frau führt Michael und Erika ihrem Manne zu. Durch das glückliche Gelingen des wiederholten Experimentes beſtiegt Michael die anfängliche Gegnerſchaft Arners und führt damit zum Sieg des lebenbejahenden Glaubens über den reinen Verſtand. Die Uraufführung in der Juſzentierung von Ober⸗ ſpielleiter Kurt Hoffmann zeigte eine ſtark beacht⸗ liche Leiſtung des Breslauer Enſembles. Die Dar⸗ ſteller und der anweſende Dichter konnten den ſtar⸗ ken Beifall des Hauſes entgegennehmen. Dr. Georg Bergmann Aus dem Nationaltheater. In Richard Wag⸗ ners Oper„Lohengrin“, die als Feſtvorſtellung zum Tag der Machtübernahme durch die nationale Regierung im Nationaltheater gegeben wird, ſind be⸗ ſchäftigt: Irene Ziegler und die Herren Hallſtroem, Heinrich Hölzlin, Könker, Schweska. Die Partie der „Elſa“ ſingt Emmy Hainmüller vom Opernhaus in Frankfurt a. M. als Gaſt. Die Spielleitung hat Wilhelm Trieloff. „Arbeitsgemeinſchaft des deutſchen Kunſthaud⸗ werks.“ Der Präſident der Reichskammer der bil⸗ denden Künſte, Prof. Adolf Ziegler, gibt bekannt: Jaſchingskabarett im Nationaltheater Nach dem großen Erfolg und ungewöhnlichen Anklang, den das letztjährige Faſchings⸗Kabarett ge⸗ funden hat, wird das Nationaltheater auch in oͤieſem Jahre ein Faſchings⸗ Kabarett durchführen, und zwar an den folgenden Tagen: Samstag, den 19., Sonntag, den 20. Samstag, den 26., Sonntag, den 27, Montag, den 28. Februar und am Fasnachts⸗ dienstag, dem 1. März. Die Geſamtleitung oͤes Fa⸗ ſchings⸗KHabaretts, das ein vollſtändig neues Pro⸗ gramm bringen wird, hat Hans Becker. Die erſte deutſche Architektur⸗ und Kunſthandwerk⸗ ausſtellung im Haus der Deutſchen Kunſt in Mün⸗ chen hat beim Aufbau der Abteilung Kunſthandwerk den Gemeinſchaftswillen des deutſchen Kunſthand⸗ werks erneut unter Beweis geſtellt. In Anerken⸗ nung dieſer Tatſache und im Vollzuge der durch die Gemeinſchaftsarbeit erzielten Leiſtungen des Kunſt⸗ handwerks wurde anläßlich der Eröffnung dieſer Ausſtellung die Arbeitsgemeinſchaft des deutſchen Kunſthandwerks gegründet. Sie hat den Zweck, die gemeinſamen Aufgaben des deut⸗ ſchen Kunſthandwerks, das ſich ſowohl auf die Künſt⸗ lerſchaft als auch auf Handwerk und Induſtrie er⸗ ſtreckt, einheitlich wahrzunehmen und zu fördern, ohne daß ſie ſelber eine neue berufsſtändiſche Orga⸗ niſation darſtellen will. Zum Vorſttzenden der Ar⸗ beitsgemeinſchaft wurde der Kunſthandwerker Ernſt Neeb, München, und zum Geſchäftsführer Mini⸗ ſterialrat Robert Poeverlein ernannt. Hiermit wird einer Entwicklung Rechnung getragen, die ſchon mehrfach ihre Daſeinsberechtigung bewieſen hat. O Gaſtſpiele im Badiſchen Staatstheater. Gene⸗ ralintendant Dr. Himmighoffen hat das pol⸗ niſche Ballett der Staatsoper in Warſchau, das unter der Schirmherrſchaft von Reichs miniſter Dr. Goebbels und dem polniſchen Botſchafter in Ber⸗ lin, Lipſki, eine Gaſtſpielreiſe in Deutſchland durchführt, für den 24. Februar zu einem Gaſtſpiel im Badiſchen Staatstheater eingeladen. Am 6. März gaſtiert der große deutſche Schauſpieler Paul We⸗ gener mit ſeinem Enſemble in Gerhart Haupt⸗ manns Komödie„Kollege Crampton“. STheaterkriſe in der Schweiß. Wie aus Zürich gemeldet wird, hat der Verwaltungsrat der Theater⸗ .⸗G. an diejenigen Bevölkerungskreiſe von Zürich und Umgebung, die die finanziellen Mittel zum Be⸗ ſuch des Stadttheaters beſitzen, einen Aufruf gerich⸗ tet, das Züricher Stadtthoater noch in die⸗ ſer Spielzeit häufiger zu beſuchen, als ſie es bisher getan hätten. Die Bühne befinde ſich infolge andau⸗ ernder Betriebsdefizite in einer äußerſt gefähr⸗ deten Lage, die in der Hauptſache durch das man⸗ gelnde Intereſſe großer Teile der Züricher Bevöl⸗ kerung verſchuldet ſei. Eine Schließung des Züricher Stadttheaters müßte auch das Aufhören der Or⸗ cheſterkonzerte der Tonhalle zur Folge haben. In ähnlichen Schwierigkeiten befindet ſich das Stadt⸗ theater in Baſel. 4 Deutſcher Liederabend in Mafland. Gerhard Hüſch, der bekannte deutſche Bariton, ſang in Maf⸗ land mit großem Erfolg in einem von der Deutſch⸗ Italieniſchen Kulturgeſellſchaft veranſtalteten Kon⸗ zert, das dem deutſchen Lied von Bach bis Brahms gewidmet war. Er brachte einige der ſchönſten und charakteriſtiſchen Lieder von Schubert und Brahms, ſowie Werke von Bach und Beethoven zum Vortrag. Die Zuhörer zollten dem deutſchen Sänger begeiſter⸗ ten Beifall. Unter den Anweſenden bemerkte man außer zahlreichen Mailänder Kunſtfreunden viele Mitglieder der deutſchen Kolonie und auch den deut⸗ ſchen Generalkonſul. Als Einleitung zu den Liedpor⸗ trägen von Gerhard Hüſch gab Frau Mary Ti⸗ baldi Chizcea einen Rückblick über das Weſen und die Entwicklung des deutſchen Kunſtlebens. In dem Pianiſten Favaretto fand Gerhard Hüſch einen feinſinnigen Begleiter. * Franzöſiſch für Berufstätige. Von Strohmeyer⸗Thiele. Mit 48 Abbildungen. Geb..20 /. Verlag von B. G. Teubner in Leipzig und Berlin 1937.— Dos Buch iſt zeit⸗ gemäß, lebendig und feſſelnd. Das Sprachgut wird in lebendiger, anregender Form dargeboten, ſchnell fortſchrei⸗ tend unter Verzicht ouf grammatiſche Beſonderheiten und Ausnohmen, die im Geſchäftsfranzöſiſch bedeutungslos ſind. Wichtig iſt, daß die Sprachſtoffe der natürlichen Intereſſen⸗ welt der Lernenden entſprechen. Es werden Kenntniſſe vermittelt, die ſie im Berufsleben praktiſch verwerten können. Dabei fällt das Buch auch nicht in das andere Extrem und bringt ausſchließlich wirtſchaftliche Themen. Die nationolpolitiſchen Stoffe, aus denen uns die politiſche Einſtellung des Fronzoſen verſtändlich wird, ſind eine in⸗ haltliche Neuerung, auf die beſonders hingewieſen ſei. Die Einführung in gewöhnliche und geſchäſtliche Korreſpondenz ſetzt ſehr früh ein. Als Muſterbrieſe wachſen organiſch aus dem Leſeſtoff der einzelnen Lektionen hervor. Der Entſpannung dienen aufmunternde Kleinigkeiten, wie Sprichwörter, Anekdoten u. o. Zeichnungen— eigens von einem Pariſer Künſtler für dieſes Buch geſchaffen— und plaſtiſche Lichtbilder veranſchaulichen das im Text Geſogte. Der nötige grammatiſche Stoff iſt in kleinen Abſchnitten den einzelnen Lektionen beigefügt. Ju dem Leſeſtück feder Lektion werden die grammatiſchen Regeln bereits erarbeitet, die verſtändlich und einprägſam gehalten ſind. Ein alpha⸗ e deutſch⸗franzöſiſches Wörterverzeichnis iſt bei⸗ gegeben. . 6. Seite“ Nummer 45 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 28. Januar 1938 Wahr⸗ ſcheinlich, ſo ſchreibt Karl Borro Schwerla in einer — Woher ſtammt der Münchner Humor? heiteren Plauderei des Februarheftes von Vel⸗ hagen& Klaſings Monatsheften, liegt er in der Luft. In der würzigen, fröhlichen Luft, die vom Süden her über die Berge kommt. Denn beſchwingt und lebens⸗ luſtig wie die Südländer, ſo ſind die Münchner von jeher geweſen. Und wenn der Münchner Faſching und die Münchner Künſtlerfeſte in der ganzen Welt berühmt ſind, ſo kommt das nicht von ungefähr. Auch Lebensluſt und Heiterkeit können Tradition haben, und wenn es eine Stadt gibt, in der ſolche Tradition immer wieder zum Vorſchein kommt, ſo iſt das vor allem die alte, fröhliche Münchnerſtadt. Sogar die Peſt haben ſich die Münchner im Dreißigjährigen Krieg mit ihrer Fröhlichkeit und mit ihrem Humor, den ſie demnach alſo ſchon im Jahre 1640 gehabt haben, vom Leibe gejagt. Das war ein großes Ster⸗ ben damals, und als es immer ärger wurde, hat ſich faſt keiner mehr auf die Straße getraut. Da iſt auch den luſtigſten Herzen das Lachen vergangen, ſo ſchwer es ihnen gefallen ſein mag. Aber dann haben ſich ein paar darauf beſonnen, daß man mit dem Lachen doch immer weiterkommt als mit dem Traurigſein. Und mit Muſik und bunten Gewändern ſind die Münchner Schäffler durch die ausgeſtorbenen Stra⸗ ßen gezogen, haben mit Girlanden aus Immergrün und farbigen Bändern auf den leeren Plätzen ge⸗ tanzt und gelacht, und ihr„Hanswurſchtl“ hat Pur⸗ zelbäume geſchlagen von einem Haus zum andern. Was Wunder, daß einer nach dem andern von den verſtörten Münchnern an die Fenſter kamen, erſt erſchrocken und zögernd, dann immer froher und immer mehr daran glaubend, daß es nicht mehr gar ſo ſchrecklich ſein könne, wenn dieſe Schäffler da drunten der böſen Peſt ſo luſtig trotzten. So haben es die Schäffler damals geſchafft, und ſo kann es ſich jeder von den Münchnern erzählen laſſen, wenn er den Schäfflertanz ſieht, der ſeitdem alle ſieben Jahre die Münchner an jene Zeit erinnert. — Ein Kalb, das in dem italieniſchen Städtchen Maſſa unter dem Meſſer des Schlächters ſein Leben aushauchte, hat ſeinem Henker vor ſeinem Tode noch einen böſen Streich geſpielt. Der Metzger hatte das Tier in einem Stalle des Schlachthauſes angebunden. Dabei hatte er zwei Banknotenbündel im Werte von etwa 1500 Lire, mit denen er Schlachthausgebühren zu zahlen gedachte, auf den Rand der leeren Futter⸗ krippe gelegt. Das Kalb, das offenbar Hunger ver⸗ ſpürte, ließ in Ermangelung von etwas Beſſerem eines der Banknotenbündel hinter dem Gehege ſeiner Zähne verſchwinden, ehe der beſtürzte Metzger ihm den Raub wieder entreißen konnte. Auf Erſuchen des Geſchädigten, geſtattete die Schlachthausbehörde die ſofortige Schlachtung des geldgierigen Kalbes; aber als man den Magen des Tieres öffnete, hatte dieſes Organ bereits ſeine Verdauungsſunktionen gründlich erfüllt. Mit vieler Mühe gelang es dem Metzger, bon den Scheinen im Werte von 850 Lire, die das Kalb verſchlungen hatte, einige Noten ſoweit wieder zuſammenzuflicken, daß ſie von der Bank von Italien erſetzt werden dürften. * — Eine Einwohnerin in Hannover verſteckte einen Geldbetrag von über 1800 Mark Tag um Tag an einem anderen Ort ihrer Wohnung, um ih vor unbefugten Händen zu ſchützen. Nur zur Auf⸗ bewahrung in einer Bank konnte ſie ſich nicht ent⸗ ſchließen, da nach ihrer Meinung hier das Geld micht ſicher genug war. Vor wenigen Tagen entnahm ſie das Geld einer Matratze, wo es eingenäht kurze Zeit verſteckt gelegen hatte und brachte es in einem zur Zeit unbenutzten Ofen unter. Sie hatte dabei aber nicht mit ihrer Tochter gerechnet, die auf den Gedanken kam, das ſo wenig benutzte Zimmer ein⸗ mal gründlich durchzuwärmen. Bald praſſelte in dem Ofen ein luſtiges Feuerchen. 1800 Mark Pa⸗ piergeld wanderten ſprichwörtlich urch den Schorn⸗ ſtein. Haus Stüwe und Kitty Jautzen in dem großen Filmwerk„Der Tiger von Eſchnapur“ und„Das indiſche Grab⸗ mal“. Der erſte Teil„Der Tiger von Eſchnapur“ läuft heute in Mannheim an. eine E Im Dorfe Omarſka(Bosnien) hat es folgenſchwere Keilerei gegeben, die ſchon mehr eine Schlacht war und Tote und Verwundete auf der Wahlſtatt ließ. Der Streit entſtand urplötzlich, weil ein junger Bauer einem mohammedaniſchen Mäd⸗ chen eine Ohrfeige gab. Sofort war das ganze Dorf in Aufregung. Man hielt zu dem jungen Bauern, aber eine nicht unweſentliche Partei fand dann her⸗ aus, daß das Mädchen ungerecht beleidigt worden ſei und Allah in ihm. Eine förmliche Schlacht brach aus, an der ſich 500 Dorfbewohner beteiligten. Mit Meſſern und Stöcken ging es aufeinander los. Aber leider ſpielte auch der Revolver eine hervorragende Rolle. Als endlich Frieden geſchloſſen wurde, waren auf dem Schlachtfelde 6 Tote und 12 Schwerverwun⸗ dete zurückgeblieben; außerdem wurden noch 50 Bauern mehr oder weniger leicht verletzt. * — In Prag hat der Selbſtmordverſuch eines hohen Staatsbeamten erhebliches Aufſehen erregt. Dr. Holopka, ein Beamter des Prager Parlaments, ſchoß ſich in ſeinem Büro eine Kugel an den Schä⸗ del. Schwerverletzt wurde er ins Krankenhaus ge⸗ bracht, wo er noch ohne Beſinnung liegt Der Selbſt⸗ mordverſuch ſoll mit der Entwertung eines Brief⸗ markenblocks, der anläßlich der Preßburger Brief⸗ markenausſtellung ausgegeben wurde und im inter⸗ nationalen Handel bereits einen Preis von 15 Kro⸗ nen erreicht hatte, aber nun auf 2,50 Kronen geſun⸗ ken iſt, in Zuſammenhang ſtehen. Holopka und ein zweiter Beamter des Prager Parlaments betrieben einen Handel mit Briefmarken und erreichten Um⸗ ſätze, die in die Hunderttauſende gingen, obwohl ſie als Staatsbeamter gute Einkommen hatten. Die beiden waren in letzter Zeit aber in Zahlungsſchwie⸗ rigkeiten geraten. Die Forderungen der Marken⸗ lieferanten an ſie dürften ungefähr eine halbe Mil⸗ lion Tſchechenkronen betragen. *. Heiratsſchwindeleien brachten das Berliner — Unverfrorene den jährigen Hans Pohlen vor Schöffengericht. Pohlen hatte eine junge Frau kennengelernt, die verheiratet war. Dieſer ſchwin⸗ delte er vor, daß er in Scheidung lebe und ſie hei⸗ raten wolle, wenn auch ſie geſchieden ſei. Er habe ein einzigartiges hünſtliches Düngemittel erfunden und ſagte ſeinem gutgläubigen Opfer eines Tages: 8 — Sprengſtoff-Laboratorium fliegt in die Luft Sechs Todesopfer dub. London, 27. Januar. In den Nobel⸗Spreugſtoffwerken von Ardeer in Schottland hat ſich aus bisher unbekannten Grün⸗ den eine Exploſion ereignet, durch die ſechs Arbeiter, unter ihnen eine Frau, getötet und zahlreiche andere verletzt wurden. Die Exploſton er⸗ eignete ſich im Nitro⸗Glyzerin⸗Laborato⸗ rium des Werkes. Sowohl das Laboratorium wie ein Nachbargebäude wurden völlig zerſtört. Die Bergungsarbeiten ſind in aller Eile aufgenommen worden. Die Exploſion wurde im Umkreis von 30 Kilometer gehört. Die Nobel⸗Sprengſtoffwerke von Ardeer, in denen Sprengſtoffe in Maſſenfabrikation hergeſtellt werden, gehören zu den größten der Welt. Schweres Exploſionsunglück auf Java dnb. London, 27. Januar. Einer Meldung aus Batavia zufolge ſind am Donnerstag bei einer Exploſion in einer Munitionsfabrik in Rembang an der Nord⸗ küſte Javas 14 Eingeborene getötet und 36 verletzt worden. Neuer ſtarker Schneefall in der Eifel anb Gemünd, 28. Januar. Nach den faſt frühlingsmäßigen Temperaturen zu Beginn dieſer Woche ſchlug in der Nacht zum Donnerstag die Witterung unerwartet um und brachte in der Eifel neuen Schneefall. In den Höhenlagen ſchneite es am Donnerstag falt während des ganzen Tages, ſo daß wieder Schnee höhen bis zu 20 Zentimeter zu verzeichnen ſind. Der unerwartete Schneefall und inzwiſchen auch wieder eingetretener Froſt führten auf den Höhenſtraßen bereits mehrfach zur Behinderung des Verkehrs. Wintergewitter über Paris anb Paris, 27. Januar, Ueber Paris ging am Donnerstagnachmittag eine ſchwerer Hagelſchlag nieder, der von einen heftigen Gewitter begleitet war. Die ganze Mir fraens ehlschter ꝰ Sfunlgang e 60. F Stadt war über eine Stunde in völlige Dämmerung gehüllt. In den Geſchäften und Häuſern mußte die elektriſche Beleuchtung eingeſchaltet werden. Es han⸗ delt ſich in Anbetracht der Jahreszeit um äußerſt ſeltene Erſcheinung. Die franzöſiſche Weſtküſte meldet Sturm. Viele Küſtenſchutzanlagen wurden he⸗ ſchädigt. Ein kleiner Dampfer ſtrandete an der Ile⸗de⸗Re. Seine Beſatzung konnte gerettet werden, Neue ſchwere Typhusfälle in Croydon dnb London, 27. Januar. Die Zahl der Typhuserkrankungen im Londoner Vorort Croydon ſteigt noch immer. Binnen einer Woche iſt ſie von 290 auf 320 ange⸗ eine ſchweren wachſen, von denen 44 tödlich verlaufen ſind. „Mit dem vielen Gelde aus meiner Erfindung wer⸗ den wir das glücklichſte Leben führen.“ So lockte er die Frau ſchließlich ganz an ſich. Die Bedauerns⸗ werte wandte ſich von ihrem Mann ab und ihre Mut⸗ ter, die, gierig und harmlos zugleich, an die golde⸗ nen Berge glaubte, händigte Pohlen ihre mühfam erarbeiteten Spargroſchen aus. 1400 Mark waren es im ganzen, die zur Einrichtung eines Laborato⸗ riums dienen ſollten. Inzwiſchen war das Opfer von ihrem Manne geſchieden und wollte nun gehei⸗ ratet werden. Nun erklärte Pohlen zyniſch, daran gar nicht zu denken, zumal er mit ſeiner Frau in beſter Harmonie lebe. Schließlich gab er den ganzen Schwindel zu. Jetzt wurde Pohlen, der augenblick⸗ lich im Rheinland eine Strafe verbüßt, im Abweſen⸗ heitsverfahren zu 1 Jahren Gefängnis verurteilt. 22. — Unter der höchſt anziehenden Ueberſchrift „Lachen iſt geſund“ veröffentlicht der bekannte Arzt Dr. Gerhard Venzmer im Februarheft von Velhagen u. Klaſings Monatsheften eine ebenſo unterhaltſame wie beherzigenswerte Plauderei. Er kommt u. a. auch darauf zu ſprechen, welchen ſchädlichen Einfluß der Aerger auf die Tätigkeiten des Verdauungs⸗ ſyſtemes hat. Die Abſonderung des für die Verdau⸗ ung der Speiſen ſo unentbehrlichen Magenſaftes hört unter dem Einfluß der Verſtimmung auf, wie man es z. B. durch einen ſehr lehrreichen Verſuch an einer Patientin der Berliner Charité nachweiſen konnte Das junge Mädchen hatte ſich in einem Anfall von Lebensmüdigkeit mit Lyſol vergiften wollen, und man hatte ihr, um ſie zu retten, eine Magenfiſtel, d. h. einen vom Magen unmittelbar zur Außenwand des Leibes verlaufenden Kanal, anlegen müſſen. Alle⸗ mal ließ ſich nun deutlich beobachten, daß der aus der Fiſtel tropfende Magenſaft ſogleich verſiegte, wenn Aerger die Patientin verſtimmte. Schließlich werden durch den Aerger auch die der Weiterbeför⸗ derung der Speiſen im Verdauungskanal dienenden wurmartig umgreifenden„periſtaltiſchen“ Bewegun⸗ gen des Magens und Darmes gehemmt, wie es leicht mit Hilfe der Röntgendurchleuchtung feſtgeſtellt wer⸗ den kann. Jeder Menſch weiß aus eigener Erfah⸗ rung, daß durch Gemütserregungen, Verſtimmun⸗ gen, Aerger, Trauer, Angſt und Erſchrecken auch noch andere Organe und Organſyſteme mehr oder weni⸗ ger fühlbar in Mitleidenſchaft gezogen werden. So iſt in hohem Grade auch die Leber und in engem Zu⸗ ſammenhange oͤamit wieder die Gallenabſonderung der Einwirkung von Gemütserregungen unlerwor⸗ fen; und zumal der Aerger übt dabei einen ganz be⸗ ſonderen Einfluß aus. Man hat das auf die Art nach⸗ gewieſen, daß man einer Verſuchsperſon eine Sonde in den Zwölffingerdarm einführte und nun die ſelbſttätig aus der Sonde ausfließende Galle in Gläs⸗ chen auffing, die alle fünf Minuten gewechſelt wur⸗ den. Derweilen wurde die Verſuchsperſon mit Hilfe der Hypnoſe bald in Freude, dann wieder in Trauer, Angſt und Aerger verſetzt und ſo der Einfluß der vier Grundformen der Gemütsverfaſſung auf die Gallenabſonderung geprüft. Es zeigte ſich, daß Freude, Trauer und Angſt den Gallenfluß erhöhen, durch Aerger dagegen der Gallenfluß ganz oder doch faſt völlig aufgehoben wird. * — Ein außergewöhnlicher Zwiſchenfall, der wie durch ein Wunder ohne ernſte Folgen verlief, er⸗ eignete ſich auf der Flugſtrecke Brüſſel Antwerpen. Ein mit mehreren Fahrgäſten beſetztes dreimotoriges belgiſches Verkehrsflugzeug verlor plötzlich während des Fluges einen Motor. Der Fahrgäſte bemächtigte ſich eine Panik, als ſie ſahen, wie ſich der Motor vom Flugzeug ablöſte und zur Erde herabſtürzte. Die Maſchine geriet zwar ſtark ins Schwanken, es ge⸗ lang aber dem Piloten, mit Hilfe der zwei übrigen Motoren ohne Schaden an ſein Ziel zu gelangen. ROMAN VON MSE IN RICOH LAN G 23 Aber ſeltſam und unbegreiflich blieb dies alles doch für den oft darüber Jungen, und er wußte nicht, wie es ſich zuſammen⸗ reimen ſollte, daß ein und dasſelbe junge Mädchen zwei ſo verſchiedene Geſichter haben konnte wie dieſe rätſelhafte braunlockige Ellen. Acht junge Konſtrukteure arbeiteten mit„Jonny“ im gleichen Saal, acht junge Herren von echt ameri⸗ kaniſcher„Smartneß“; ſie qualmten ihre kurzen Pfei⸗ fen, obwohl Rauchen während der Arbeit verboten war. Sie hatten die Bilder ihrer Girls mit Reiß⸗ nägeln neben ſich an die Wände geheftet, und ſie wa⸗ ren ſtändig zu allerlei übermütigen Neckereien auf⸗ gelegt, die nicht immer gerade zart waren. John Walker fühlte ſich recht behaglich unter die⸗ ſen friſchen Boys, die ſo ſelbſtſicher mitten in einem raſch vorwärtsdrängenden Leben ſtanden, enkſchlof⸗ ſen, ſich zu behaupten und ſo viel Dollar zu„machen“, als irgend möglich. Er war mit allen gut Freund, und eine herzliche Kameradſchaft verband ſie alle acht. Gerade war die Mittagsraſt vorüber; das lang gedehnte Klingelzeichen rief die Angeſtellten und Ar⸗ beiter an ihre Plätze zurück, und auch der Konſtruk⸗ kionsſaal begann ſich zu füllen mit den Zurückkeh⸗ renden, mit friſcher Luft und Tabakrauch. Eugen Waſſung war an dieſem Tage nicht in der Kantine geweſen. Es war ihm eingefallen, daß Weih⸗ nachten vor der Türe ſtand, und er hatte die Pauſe benutzt, einen Brief zu ſchreiben an die Mutter in der fernen Heimat; er hatte ausführlich geſchrieben und war ganz verſunken in all die alten Bilder von Vaterſtadt und Elternhaus, die ihm gleichſam unter nachgrübelnden deutſchen der Feder wach geworden waren— eine wehmuts⸗ volle Stimmung hatte ihn überkommen. Und mit einem Lächeln um den hart gewordenen Mund berichtete Eugen Waſſung, daß er nun doch und trotz alledem bei dem reichen Onkel Risley in Chikago Aufnahme gefunden habe, wenn auch auf eine ganz andere Weiſe, als die treu beſorgte Mut⸗ ter es erhofft und erſtrebt hatte— ohne daß der hart⸗ herzige Millionär eine Ahnung davon hatte, ſtand der Neffe aus Germany bei ihm in Lohn und Ar⸗ beit—, und es hatte ganz den Anſchein, daß Onkel und Neffe in derſelben Stadt nebeneinander her⸗ leben würden, ohne ſich jemals zu Geſicht zu be⸗ kommen. Denn Herr Risley kam kaum einmal im Monat zur Michigan Copper herausgefahren, zu ſeinem Werke, das ir als letztes der Kette ſeiner Unterneh⸗ mungen angegliedert hatte. Und wenn er kam, ſo ſaß er höchſtens für eine halbe Stunde in Herrn Morriſſons Privatbüro, mit der Durchſicht der Werk⸗ ſtatiſtiken beſchäftigt. Und daß er jemals durch die⸗ ſen Konſtruktionsſaal gekommen wäre, konnte kei⸗ ner der acht Zeichner ſich entſinnen, obwohl der älteſte von ihnen ſchon beinahe fünf Jahre hinter ſeinem Reißbrett ſtand. Eugen Waſſung ſchrieb und ſchrieb. Zehn Seiten ſchon hatte der Brief an die Mut⸗ ter in Deutſchland, und noch immer brannten Eugen weitere Neuigkeiten auf der Seele, die er der Mut⸗ ter erzählen zu müſſen glaubte— und natürlich wollte er auch ein paar Dollars beilegen, damit ſie den Geſchwiſtern eine kleine Weihnachtsfreude machen könne, und auch ein Bild ſollte die weite Reiſe über das Meer machen, ein Bild des nun ſo gut„geſettle⸗ ten“, ſaubere, feine Dollarſcheine„machenden“ Jonny Walker von der Michigan Copper Company in Chikago. „Mach vorwärts, Junge!“ hörte er ſich da plötz⸗ lich über ſein Reißbrekt angerufen.„Die Pauſe iſt um! Unten am Tor ſteht ein Auto der Hauptver⸗ waltung. Wenn einer von den hohen Herren hier durchkommt und ſieht dich Briefe ſchreiben, alter Schwede a Gil Heffermann war es, der dieſe wohlmeinenden Worte ſprach, der lange Gil, der Eugens Nachbar war und ein guter Junge aus Irland, viel blonder noch als Eugen und mit luſtigen hellblauen Augen. „Haſt recht, Gil!“ erwiderte Eugen, vaſch den Brief nach Mosbach in der Schublade verſchwinden laſſend. „Danke ſchön!“ Und es war gerade an der Zeit geweſen. Denn eine Minute ſpäter ſchon ging eine der Türen des Zeichenſaales auf, und Herr Morriſſon erſchien mit einem jungen Herrn, der elegant und etwas blaſiert neben dem Direktor herging, mit einem Ausdruck von gnädiger Herablaſſung in dem jungen Geſicht die eifrigen Worte Morriſſons anhörend. Die beiden Herren gingen durch das ganze Büro, blieben vor dem und jenem Zeichentiſch ſtehen, und Herr Morriſden war wortreich in ſeinem erläutern⸗ den Vortrag, den er dem jungen Mann hielt. Als die zwei öͤraußen waren, ging ein Lachen die Reiß⸗ bretter entlang.„Habt ihr Morriſſon geſehen, wie er ſein Füllen an der Leine führte?“—„Und habt ihr geſehen, wie der Junge heimlich zu all den Weis⸗ heiten gegähnt hat, die man ihm eintrichtern will?“ Eugen Waſſung blickte von ſeiner Arbeit auf.„Wer war denn der Junge?“ fragte er Gil Heffermann. „Oh!“ Der junge Ire lachte.„Haſt du ihn genau betrachtet, Jonny?“ „Hatte kein Intereſſe daran!“ „Schade! In dieſes Burſchen Haut ſollteſt du ſtecken, Jonny! Er iſt ein Verwandter des alten Risley. Und da dieſer ohne Kinder iſt, kann es ſehr wohl ſein, daß der Bengel eines guten Tages den ganzen Plunder erbt, den der alte Millionär hinter⸗ läßt.“ Eugen Waſſung nickte. Er glaubte jetzt manches zu verſtehen. Deshalb alſo wohl hatte Onkel Risley„nichts für ihn tun“ zu können geglaubt. Weil ſchon ein anderer da war, der auf das fette Erbe lauerte. Nun, ſo weit hätte er nie zu denken gewagt. Er wäre ſchon zufrieden geweſen, wenn ihn der Onkel als einfachen Schloſſer in einer ſeiner Werkſtätten angeſtellt hätte.. Aber nun war es ja auch ſo gut. Nun war er Konſtrukteur bei dem Onkel Risley, ganz gut bezahlter Konſtrukteur— mit dem kleinen Unterſchied allerdings, daß Erneſt Risley nicht das geringſte davon wußte. Vor ſeinem Reißbrett ſtehend aber ſprach Gil Heffermann, der blonde Ire, indeſſen weiter: „Hat ſein Glück gemacht, dieſer Junge! Weißt du, was er früher war?“ „Sprichſt du von dem jungen Mann, der Risleys Verwandter iſt?“ fragte Eugen, kaum noch hin⸗ hörend. „Von wem ſonſt?“ Heffermann kam an Eugens Platz herüber.„Er iſt ein Neffe Erneſt Risleys, Ein Deutſcher. Lag in Neuyork auf der Straße, ehe ſein reicher Onkel ihn aufnahm. Und jetzt ſitzt er o fett im Glück. Sollte man es glauben, Jonny??? Da hob ſich langſam Eugen Waſſungs Kopf. Seine Augen wurden weit. „Ein Deutſcher iſt es, ſagſt du, Gil? Ein deutſcher Verwandter Erneſt Risleys. Iſt der Alte nicht Amerikaner?“ 15 „Freilich. Aber er hatte eine deutſche Frau. Und diefer Junge iſt ein Neffe der verſtorbenen Fran Risley!“ „Ein Neffe... von Frau Risley?“ „Ja!“ Gil Heffermann wollte gerade wieder an ſeinen Platz zurückgehen. Da blieb er betroffen ſtehen. „Was haſt du denn, Jonny? Biſt ja ganz weiß im Geſicht?“ 5 „Oh, ich habe gar nichts, Gil!“ ſagte Eugen, wäh⸗ rend er ſich wie unter einem Schwindelanfall auf das Fenſterbrett ſtützte, das warm war von der Zentralheizung. 15 „Kommt davon, du du nicht mit zum Eſſen gingſt! meinte der Ire.„Hätteſt deinen Brief auch noch heute abend ſchreiben können!“ „Vielleicht!“ nickte Eugen geiſtesabweſend.„Aber noch eins, Gill! Wie heißt eigentlich dieſer junge Neffe der verſtorbenen deutſchen Frau unſeres Chefs? Kannſt du mir das ſagen?“ Gil Heffermann ſtand einen Augenblick ſchweigend. Er ſchien über die Frage etwas verwundert.„Es iſt ein deutſcher Name, den ich weder behalten noch aus⸗ ſprechen kann.“ Dann rief er über die Tiſche hinweg; „Hallo, Kay! Wie heißt Risleys Neffe, den Mor⸗ riſſon eben hier durchführte?“ Und ganz vorne vom Ende des Saales kam des Angerufenen Antwort:„Eugene Waſſung heißt er. Hab' ich dir ſchon zehnmal geſagt, Gil!“ 5 „Ja“, nickte Heffermann,„Eugene Waſſung! S war der Name. Wie ſprichſt du das aus, Jonny? Aber der lange Gil bekam keine Antwort mehr, denn ſein Freund Jonny Walker ſaß jetzt rücklings auf dem Fenſterbrett und war ſo blaß wie die gan in Weiß gehallenen Wände des weiten Saales. (Fortſetzung folat) ern 0 0 Freitag, 28. Januar 1938 Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 45 30 Fahre Deutſcher Fußball-Bund Am 28. Januar fährt ſich zum 88. Male der Tag, an zem der Deutſche Fußball⸗Bund in Leipzig gegründet und damit die Einigung ſämtlicher Fußballvereine Deutſchlands vollzogen wurde. Die junge Generation kann ſich heute laum noch ein Bild davon machen, welche Hinderniſſe und Schwierigkeiten damals zu überwinden waren. Die Zer⸗ plitterung im Sport, insbeſondere aber auch im Fußball⸗ ſport, entſprach damals der politiſchen Zerſplitterung, die der jungen Generation heute, wo wir ein politiſch ge⸗ eintes Deutſchland und einen geeinten deutſchen Sport haben, faſt unbegreiflich iſt. 5 f Wie war damals die Lage, in jener Zeit, in der die Anhänger des Fußballſport ſo viele Hunderte zählte, wie ſie heute Hunderttauſende betragen, in der man Spiel⸗ in unſerem heutigen Sinne überhaupt nicht kannte, r man ſich aber auch noch keine Sorge um Auf⸗ oder Abſtieg in die Liga zu machen brauchte? Als das Wort Fußball zum erſten Male in Deutſchland bekannt wurde, handelte es ſich um Rugbyvereine, die zumeiſt von Eng⸗ löndern in einigen größeren deutſchen Städten gegründet worden waren. Das Geburtsjahr der erſten wirklichen Fußballvereine(Aſſoeiatlon⸗Fußball) fällt in die Zeit von 1893 bis 1896. In dieſem Jahre entſtanden auch ſchon die erſten lokalen Verbände, ſo 1894 der Hamburg⸗Altomger Fußballbund, 1897 der Verband Leipziger Ballſpiel⸗ pereine und der Verband Süddeutſcher Fußballvereine, während Berlin bereits 1890 mit dem Bund Deutſcher Fußballſpieler und dem Deutſchen Fußball⸗ und„Kricket⸗ bund vorangegangen war. Dieſer wär der erſte Verband, der ſeine lokalen Grenzen überſchritt und dem außer den Berliner Vereinen der Deutſche Fußbollverein Hannover, der Hanauer Fußballelub von 1893 und der Fußballelub Lipſia einige Jahre angehörten, ſo daß ſich die Zahl der Bundesvereine 1896⸗97 bereits auf 10 belief. Das war für die damalige Zeit eine außerordentliche ſtarke Beteiligung. 1897 war es Georg Demmler gelungen, die Raſenſport⸗ vereine zur Deutſchen Sportbehörde für Athletik zuſam⸗ menzufaſſen, und Demmler war es auch, der den Vorſchlag machte, einen Deutſchen Fußballbund zu gründen, leider ohne Erfolg, weil man damols alle von Berlin aus⸗ gehenden Anregungen mit großem Mißtrauen beobachtete. Immerhin war der Boden für eine ſolche Grüdung reif geworden, und als Ende 1899 ein Leipziger Ausſchuß für einen deutſchen Fußballtag nach Leipzig aufrief, folgten am 28. Januar 1900 nicht weniger als 88 Delegierte, die 86 Vereine vertraten. Hier kam es dann auch zur Grün⸗ zung des Deutſchen Fußball⸗Bundes Damit war das Fundament für eine Einigung der deutſchen Fußballſpie⸗ ler gelegt, aber noch gab es große Schwierigkeiten zu überwinden, die im weſentlichen eine Folge der politiſchen Zerſplitterung waren, die ſich in den differierenden An⸗ ſchauungen der einzelnen Landesverbände und ihren klein⸗ lichen Streitereien untereinonder widerſpiegeln. Wenn ſich heute am 28. Januar zum 38 Male der Tag der Gründung des Vereins des Deutſchen Fußballbundes wiederholt, ſo gedenkb alt und jung dieſes Tages, denn in Leipzig wurde der Grund gelegt für einen beiſpielloſen Aufſchwung in nicht einmal vier Jahrzehnten, der uns zahlenmäßig an die Spitze aller fußballſporttreibenden Nationen der Welt und leiſtungsmäßig unter die Erſten brachte. Rugbyprobe in Hannover Zur Vorbereitung auf die verſchiedenen Länderkämpfe am Sonntag, 6. Februar, in Hannover die erſte unſerer Rugby⸗Nationalſpieler und Nachwuchs⸗ kräfte ſtatt. Es ſpielt eine A- gegen eine B⸗Mannſchaft. Die Aufſtellungen lauten: A⸗Mannſchaft: Schluß: Iſenberg(Volksſport Han⸗ nover); Dreiviertel: Dünnhaupt(78 Hannover)— Zich⸗ linſki(97 Linden)— Bukowſki(Schwalbe Hannover) K. Halbs: Fiſcher(Raſenſpiele (Heidelberger RK); Sturm: 3. Reihe: Oppermann(97 Linden) Thieſis(Berliner SW 92)— Koch(78 Hannover); 2. Reihe: Dökpe(Volks⸗ ſport Hannover)— B. Pfiſterer(RGS Heidelberg); 1. Reihe: Schroers(Schwalbe Hannover)— Wehrmann(97 Linden) — Bönecke(DR Hannover). B⸗Mannſchaft: Schluß: Sander; Dreiviertel: Reuter (beide Hannover)— H. Kohlweiler(Sc Neuenheim)— W. Hübſch(Heidelberger Ra)— Hohberg(78 Hannover); Halbs: Richter(BSW 92)— Kotthöfer(Germania Han⸗ nover); Sturm: 3. Reihe: Amelung(Raſenſpiele Han⸗ nover]— Gilbert(SC Frankfurt 800; 2. Reihe: Kerber (RG Heidelberg)— Ehlers(Germania Hannover); 1. Reihe: Wichmann(Volksſport Hannover)— Schültke (Ooͤin Hannover)— Henninger(BSV 92). Göta 30 geſchlagen Die Uebungsſpiele der deutſchen Eishockey⸗National⸗ mannſchaft im Rahmen der Internationalen Winterſport⸗ woche in Garmiſch⸗Partenkirchen nahmen am Donnerstag⸗ Hübſch(Heidelberger RK); 5 Hannover)— Dr. Loos abend im Olympia⸗Eisſtadion mit einem Treffen gegen Göta⸗Stockholm ihren Anfang. Es wurden keine über⸗ ragenden Leiſtungen gezeigt, die deutſche Mannſchaft ließ an Zuſammenſpieh viel zu wünſchen übrig und auch die Verteidigung war nicht auf der Höhe. Erſt im letzten Drit⸗ tel wurde der Kampf etwas lebhafter und die Tore fielen nun am laufenden Band, ohne daß aber die zahlreichen Zuſchauer, darunter der Reichs jugendführer Baldur von Schirach, reſtlos zufrieden geweſen wären. Daß es ſchließ⸗ lich doch noch 510(110):0, 220) wurde, Lag weniger an den Siegern, als an den Geſchlagenen. Die Torſchützen waren Kuhn, Schibukat, Jaenecke, Lang und Ball. Das Treffen fand bei leichtem Schneetreiben und 2 Grad Kälte ſtatt. Im Kunſtlaufprogramm erhielten die Engländer Megan Taylor und Fred Tomlins ſowie die Wiener Winkelmann⸗ Lohner reichen Beifall. Torlauf am Olympiahang Chr. Cranz und R. Wörnoͤle Siegesfreude herrſcht in Garmiſch⸗Partenkirchen wie bei den Olympiſchen Winterſpielen, denn auch bei der 2. In⸗ ternationalen Winterſportwoche gingen Deutſche als Sie⸗ ger der techniſch ſo ſchwierigen alpinen Läufe hervor. Ehriſtl Cranz gewann den Torlauf mit Beſtzeiten in belden Durchgängen in:46,9 Minuten vor Liſa Reſch und Käthe Grasegger. Als erfolgreichſte Ausländerin bekegte Erna Steuri(Schweiz) den vierten Platz. Der Doppel⸗ erfolg in Abfahrt und Torlauf ſicherte unſerer Weltmei⸗ ſterin aus dem Schwarzwald ganz überlegen den Kombina⸗ tionsſteg vor Liſa Reſch, Erna Steuri und Käthe Grasegger. Erbitterter war der Kampf bei den Männern. Zur größ⸗ ten Ueberraſchung errang der wenig bekannte Reichenhaller Joſef Pertſch zuſammen mit Toni Bader in gleicher Zeit von 228,1 Minuten gemeinſam den erſten Platz. Pertſch lief im zweiten Durchgang mit 73,6 Sek, die ſchnellſte Zeit im Wettbewerb. Durch ihren Erfolg im Torlauf ſicherten ſich die beiden ein gusgezeichnetes Abſchneiden in der Kom⸗ bination, Pertſch wurde Vierter vor Bader. Vor ihnen lagen die Oeſterreicher Schwabl und Kneißl, und Sieger wurde Roman Wörnd le. An der gleichen Stätte, an der Chriſtl Cranz und Franz Pfnuür vor zwei Jahren ſich der Schijugend der West als überlegen erwieſen, dem olympiſchen Torlaufhang am Gudiberg⸗Stadion, fiel am Donnerstagvormittag die Ent⸗ ſcheidung. Tempoſchwünge in dichtem Flockenwirbel „Schwer, aber gut geſteckt“, lautete die Anſicht der beſten Teilnehmer über die 800 Meter lange Strecke und ihre 37 Tore, die 200 Meter Höhenunterſchied überbrückte. Die größten Anforderungen an die Beherrſchung der Technik ſtellten der Steilhang nach dem erſten Viertel und die Stemmſchneiſe 100 Meter vor dem Ziel. Der Schnee war bei zwei Grad Wärme erſt nicht beſonders gut. Aber mit dem Beginn der Rennen ſetzte leichtes Schneetreiben ein, das ſich ſchnell verſtärkte. Die letzten der Männer hatten knappe 200 Meter Sicht. In wenigen Stunden lagen 15 Zentimeter ſchneller Neuſchnee. Da wurde mächtig mit Pa⸗ rafſin gearbeitet, um die Bretter beſſer gleiten zu laſſen. Den Beginn machten die elf ſchnellſten Abfahrtsläufe⸗ innen. Käthe Grasegger, Liſa Reſch und Dinah Künzli benötigten etwas mehr als 90 Sekunden. In prächtigen Lempoſchwüngen, beherrſcht und ſicher holte Chriſt!l Cranz mit 87,4 Sekunden die beſte Zeit heraus. Ihre Frei⸗ burger Schülerin Hildeſuſe Gärkner ſtürzte zweimal, war aber doch ſchneller als Gerde Goedl(Oeſterreich) und die Amerikanerin Meean. Ehriſtl Cranz drückte die Beſtzeit auf 79,5 Sekunden. Unter 90 Sekunden blieben noch Exna Steuri und Liſa Reſch. Keine von den Favoritinnen ktürzle. So kam es, Haß die Kombinationswertung die gleiche Reihenſolge ergab wie bei der Abfahrt. Im Tor⸗ lauf ſetzte ſich Käthe Grasegger vor Erna Steuri, die einen chlechten erſten Lauf hatte. Als einzige ſtürzte Mation Mesean in beiden Durchgängen. Geraume Zeit verſtrich, bevor bei den Männern einer uman Wörndles 76 Sekunden verbeſſerte. Kneißl war geſtürzt, ehenſo erging es Harro Cranz, der daraufhin ent⸗ . aufgab. Im zweiten Durchgang wurde weſentlich forſcher gefahren. Der Oeſterreicher Thaddäus Schwabl erzielte ſchließlich 78,7 Sekunden, der bis dohin der ſchnellſte 0 71 5 wor. Einer aber übertraf auch ihn: Joſef Pertſch eichen hall), der 73,6 Sekunden ſchaffte. Außerholb des Wettbewerbes trugen Heli Lantſchner kund Weltmeister Emile Allais(Frankreich) einen„Privn⸗ ampf aus, den Heli mit der Tagesbeſtzeit von 68,7 Sek. für ſich entſchied. Allais kam auf 69,7 Sekunden. Die Ergebniſſe un dorlauf: Frauen; 1. Chr. Cranz(Deutſchland) 78,4 3 79,5— 166,90 Sek.; 2. L. Reſch(Deutſchland) 178,37 3. „Grosegger(Deutſchland) 182,2; 4. E. Steuri(Schweiz) 18587 5. Schwarz(D) 195,7, 6. Nißl(Oeſterreich! 201,8; D örkner(I 270, 8. Kundl Si 21007 9 L. Hoferer 9 213,2, 10. Goedl(De) 220, Sek.— Männer: 1. ertſch(D) 74,5 und 78,0— 148,1 und Bader(D) 739 und alpine Kombinationsſieger 74,= 148,1 Sek.; 3. Schwabl(Oe) 75,3 und 73,7 149,0: 4. Wörndle(D) 151,1; 5. Kneißl(Oe) 153,4, 6. Hans Pfuür (). 185,6; 7, Franz Pfnür(D) 158,2; 8. Stangaſſinger(D) 158,5; 9. Agnel(Frankreich) 159,0; 10. Bierprigl(D) 159,3, 11. Dr. Vetter(S) 160,7; 12. Paluſelli(Italien) 161,7 Sek. Kombination Abfahrt⸗Torlauf(3 Torlaufſekunden= 5 Abfahrtsſekunden): Frauen: 1. Chr. Cran z(D) :22,7; 2. L. Reſch(D):42,7; 3. E. Steuri(S):04, 2, 4. K. Grasegger(D):07,4; 5. D. Künzli(S):43,5; 6. L. Hoſerer(D):49,90; 7. Schwarz(D):56,1; 8. H. Gärtner (D):01,09; 9. Goedl(Oe):05,4; 10. Nißl(Oe) 911,1, 11. MeäͤKean(USA):29, 6. Männer: 1. R. Wörndle(D) he):15,: 3. Kneißl(Oe) 7115,47 4. Bader(D):25, 9; 6. Gantner(D) :86,27 8. Cputtet(Frankreich) Stangaſſinger(D):43,6; 11. Fr. Pfnür(D) (D) 744,8 :086; 2. Schwab Pertſch(D) 7213; 7780,2; 7. H. Pfnür Es läuft wie am Schnürchen Blick in die Geſchäftsſtelle des Deutſchen Turn- und Sportſeſtes 1 Am Salvpatorplatz 6 in Breslau hat die Geſchäftsſtelle des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes 1938, das in dieſem Jahre als nationales Ereignis im Vordergrund des ge⸗ ſamtſportlichen Schaffens ſteht, ihre Verwaltungsräume be⸗ zogen. Es bedarf keiner beſonderen Erklärung, welch rie⸗ ſiges Maß an Vorarbeiten eine ſolche Veranſtaltung erfor⸗ dert, die annähernd 300 000 Teilnehmer zu verzeichnen haben wird und nicht nur aus Deutſchland ſelbſt, ſondern auch von Auslandsdeutſchen beſchickt werden wird. Am 15. Oktober v. J. wurden hier die Arbeiten aufgenommen, wobei dem Geſchäftsführer Körner, der ſchon bei den letzten großen Turnfeſten und bei den Olympiſchen Spielen in Berlin entſcheidend mitgearbeitet hat, 4. Hilfskräfte zur Verfügung ſtanden. Am 1. November 1937 waren es ſchon 21 Angeſtellte, am 1. Dezember bereits 40 und heute hat eine Belegſchaft von 60 Arbeitskräften alle Hände voll zu tun, um den täglich wachſenden Anforderungen gerecht zu werden. Bis zu den Tagen des Feſtes rechnet man mit einem Stab von 300 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Ab 1. März wird allerdings der Betrieb geteilt und die errichtete Verwaltungsbaracke am Stadion bezogen. Täglich Berge von Briefen Wem es vergönnt iſt, einmal einen Blick in den täg⸗ lichen Arbeitsablauf zu tun, der kann ſich ungefähr ein Bild von den immer größer werdenden Anforderungen machen. Gegenwärtig gehen täglich etwa 150 Briefe ein, die geſichtet, auf die einzelnen Abteilungen verteilt und bearbeitet werden müſſen. Der ganze Betrieb teilt ſich in die Abteilungen: Hauptbüro, Kaſſe, Buchhaltung, Woh⸗ nungsamt, Kartenſtelle, Ausſtellung und Feſtſpiede, Preſſe⸗ ſtelle, Expedition und Regiſtratur. Da von hier aus auch das Werbematerial an die Turn⸗ und Sportvereine des Das herausgeht, kann man ſich vorſtellen, was bewältigt werden muß. Ein täglicher Briefausgang von 150 und über 100 Telephongeſpräche dürften ſchwach geſchätzt ſein. Allein die ſtändig einlaufenden Bewerbungen nehmen ſchon eine Arbeitskraft mit der Bearbeitung in Anſpruch. Das eine aber kann man feſtſtellen, daß die ſo über Nacht auf⸗ gebaute Organiſation ſchon wie am Schnürchen läuft und reibungslos dem Anſturm immer neuer Anforderungen ge⸗ wachſen iſt. Breslau erhält zum Feſt 82 Wohnbezirke Eines der augenblicklich wichtigſten Arbeitsgebiete iſt die Quartierbeſchaffung, da die vorhandenen Hotels natürlich dem zu erwartenden Zuſtrom nicht gewachſen ſein können. Wie der Leiter dieſer Abteilung gleich von vornherein ver⸗ ſichert, iſt die Breslauer Gaſtfreundſchaft eine weſentliche Erleichterung: Die Abteilung umfaßt 40 Mann, die täglich unterwegs ſind, um die einzelnen Stadtteile ſyſtematiſch zu beſuchen und Unterkommen abzuſchließen. Das ganze Stadtgebiet iſt hier in 82 Wohnbezirke aufgeteilt und dieſe wiederum werden nach Eingang der Meldungen wieder ſo zugewieſen, daß die Beſucher aus beſtimmten Landſchaften zuſammen wohnen. Die erſte Vereinbarung iſt ſchon ge⸗ troffen, und zwar werden die Sachſen, von denen ſich allein aus dem Völkerſchlachtkreis Leipzig 8000 Teilnehmer ge⸗ meldet haben, in den Stadtteilen Zimpel, Biſchofswalde und Leerbeutel untergebracht. Ueber 1,80 Meter nicht erwünſcht! 12 In dem Arbeitsgebiet der Wohnungsabteilung ergeben ſich auch eine Reihe bemerkenswerter Sonderwünſche, da für ſolche in den Anmeldeſcheinen eine beſondere Spalte ſreigelaſſen worden iſt. Neben den humorigen Einfällen verdienen die vielen Zeichen wirklichen Opferſinnes Be⸗ achtung und Anerkennung. Wenn da ein Arbeiter mit un⸗ gelenker Hand ſchreibt, daß er 4 Mann mit voller Beköſti⸗ gung aufnehmen will, oder ein anderer einen Erwerbs⸗ loſen zur freien Unterkunft einlädt, oder femand 15 Mk. einſchickt, weil er in dieſen Tagen verreiſt iſt und keine Möglichkeit hat, ſeine Wohnung zur Verfügung zu ſtellen, ſo ſprechen dieſe Tatſachen deutlich genug, Der Sonderwunſch des Breslauer Rundfunk⸗Intendanten ſoll nicht vergeſſen 1 Kleine Sport-Nachrichten Englands Tabellenführer Brentford blieb in einem Wochentagsſpiel über Everton mit:0 ſiegreich. Weitere Ergebniſſe ſind: Bolton Wanderers— Huddersfield Town :0; Leeds United— Grimſby Town:1: Middlesbrough gegen Portsmouth:0; Weſtbromwich Albion— Charlton Athletic:0; Blackpool— Wolverhampton Wanderers:2. — 2. Liga: Plymouth Argyle— Cheſterfield:1; Not⸗ tingham Foreſt— Burnley:1. Frankreich wird mit ſeiner Weltmeiſterſchafts⸗Elſ“ am Himmelfahrtstag, 26. Mai, in Paris ein Traininasſpiel gegen die ſchottiſche Mannſchaft der Queens Park Rangers austragen. Ein neuer Großverein iſt in Ludwigshafen durch die Fuſion der drei Vereine FG 03, Germania und MTW ent⸗ ſtanden. N 16 Zweierbobs aus zehn Nationen beteiligen ſich an den Weltmeiſterſchafts⸗Titelkämpfen, die am 9. und 10. Februar in St. Moritz veranſtaltet werden. Mercedes⸗Benz wird die im Oktober letzten Jahres ab⸗ gebrochenen Rekordverſuche auf der Reichsgutobahn zwi⸗ ſchen Frankfurt a. M. und Darmſtadt bei geeigneter Wetter- lage noch in dieſer Woche fortſetzen. Am Donnerstag wird der Rekordwagen nach Frankfurt gebracht. Valborg Eriſtenſen hat ſich entſchloſſen, nach Elſe Jakob⸗ ins Berufslager überzuwechſeln. Sie übernimmt den Poſten ſen und Lilly Anderſen als dritte däniſche Klaſſeſchwimmerin einer Schwimmlehrerin. Meines Sechstagefahrt⸗Gelände Meiſter Kluge ſchreibt aus Auſtralien So ſchnell wie auf der Rennſtrecke iſt der deutſche Motor⸗ radmeiſter Ewald Kluge am Schreibtiſch nicht. Es dauerte geraume Zeit, bis er etwas aus Auſtralien von ſich hören ließ, nachdem er ſchon drei Rennen auf der Auto⸗Union⸗ Da W gewonnen hatte.„Aber ganz ſo leicht, wie ſich das lieſt, war die Eroberung des neuen Erdteils nicht“, heißt es in ſeinem Brief.— Das Training begann morgens um 5 Uhr und dauerte nur drei Stunden für alle Klaſſen. Es war daher beſonders ſchwer, die Vergaſerverſuche vorzu⸗ nehmen; denn morgens beim Training war es friſch, nach⸗ mittags beim Rennen brodelte man in der Hitze. So prächtig die Rennſtrecke im kleinen Lobethal bei Adelaide war, ſo ſchwierig waren die Verhältniſſe in Ballarat. Dieſe Strecke war reines Sechstagefahrt⸗Gelände. Schon beim erſten Training„haute es mich hin“. Wohl waren Vorder⸗ rad und Gabel reichlich auswechſlungsreif, aber Kluge ſelbſt kam mit kleinen Hautabſchürfungen davon. In wenigen Tagen findet das Rennen bei Melbourne ſtatt, für das das Training bereits aufgenommen wurde. Die Strecke iſt ſchlecht. meiſt aibt es Sand, für einige Ab⸗ wechſlung ſorgen die Schlaglöcher. Sehr anſtrengend waren die aroßen Entfernungen von 700 bis 1000 Km. durch Wüſtengebiete. Aber am ſchlimmſten war doch das Heim⸗ weh, Weihnachten ohne Schnee in heißer Sonnenglut, Tauſende von Kilometern von der Heimat und dem noch nicht ein Jahr alten Töchterchen entfernt. Kluge ſchließt mit den Worten:„Grüßen Sie die Heimat, meine vielen Sportfreunde. Sie ſollen den Daumen halten, damit das ſchwerſte Rennen bei Melbourne noch ein ſchöner deutſcher Sieg wird“ Deutſche Rugbyſpieler nach Frankreich Die deutſch⸗franzöſiſchen Rugbykämpfe werden auch in dieſem Jahr aufrechterhalten. Der Gau Niederſachſen iſt bekanntlich zu einem Spiel gegen die Pyrenäen⸗Mann⸗ ſchaft nach Toulouſe eingelgden worden, ferner werden die Spiele einer deutſchen Auswahl gegen das Comits Lyonnais im Oktober in London und des Gaues Baden gegen die Mannſchaft des Comité„Bourgogne“ angekün⸗ digt. Der Sc Frankfurt 80 wird ſein Rückſpiel gegen PSM. Paris vorausſichtlich am 8. Mai 1998 austragen. Am die deutſche Rugbymeiſterſchaft Eudſpiel in Hannover oder Heidelberg Die Schlußkämpfe um die deutſche Rugbymeiſterſchaft für die die Gaumeiſter bis ſpäteſ ens 27. Mörz ermittelt nach dem ſein müſſen, werden in dieſem Jahre wieder k..⸗Syſtem(mit Vor⸗ und Zwiſchenrunde) durchgeführt, nachdem im letzten Jahr die Gaumeiſter in zwei Gruppen eingeteilt waren, in denen jeder gegen jeden zu ſpielen hatte. Die beiden Gruppenſteger ſtanden ſich dann im Endſpiel gegenüber. Die Zahl der Gaumeiſter verringert ſich diesmal um einen Teilnehmer, da Württemberg und Baden gemeinſom ihren Meiſter ermitteln. Das ſonſt übliche Vorrunden⸗ ſpiel des badiſchen gegen den württembergiſchen Meiſter fällt alſo aus. Es gibt nur noch den badiſchen Gaumeiſter. die drei übrigen Vorrundenſpiele, die am 10. April ſtatt⸗ finden, werden an folgenden Orten ausgetragen: In Frankfurt⸗M.: Süsweſtmeiſter(Eintracht Frank⸗ furt) gegen Rheinlandmeiſter. In Berlin: Brandenburgmeiſter— Sachſenmeiſter. In Hamburg oder Kiel: Norömarkmeiſter— Nieder⸗ ſachſenmeiſter. Der Badenmeiſter iſt ſpielfrei. Die Zwiſchenrunde am 24. Npril bringt dann folgende Paarungen: In Hannover: Sieger von Hamburg⸗Kiel— Sieger von Fronkfurt. In Heidelberg: Badenmeiſter— Sieger von Berlin. Das Eudſpiel 0 am 8. Mai kommt entweder in Heidelberg booͤer Han⸗ nover zum Austrag. werden, der um Gäſte unter 1,80 Meter bittet, da ſeine Betten nicht länger ſind. Er ſcheint die Sorgen der„Hoch⸗ gewachſenen“ zu kennen und„wir“ ſind ihm daankbr, daß er ſo an unſer Wohlergehen denkt. Alſo, Männer über 1,80, beim Rundfunk⸗ Intendanten werdet ihr nicht ſchlafen! Ein Kriegskamerad des Reichsſportführers Im Schreibzimmer der Geſchäftsſtelle ſind gegenwärtig 11 Frauen damit beſchäftigt, die 50 000 Umſchläge für die nächſte Werbung fertig zu machen. Unter den emſig arbei⸗ tenden, die den Eindringling kritiſch muſtern, bemerkt man unſere gute Kunſtſpringerin Dora Schmitz. Durch das Zeichenbüro geht es in die Poſtſtelle, wo ein alter Kriegs⸗ kamerad des Reichsſportführers ſeines Amtes waltet. Er hat den jungen Leutnant Hans von Tſchammer und Oſten ſchon 1908 bei der 8. Kompanie des 105. Infanterie, Regi⸗ ments in Straßburg kennengelernt, wo er ſeinerzeit als, Unteroffizier Dienſt machte. Auch im Krieg waren beide zuſammen und ſtanden in den vergangenen Jahren in Ver⸗ bindung. Eine nette Geſchichte hört man noch im Haupt⸗ büro. Da hat ein junger Deutſcher aus Amerika gebeten, auf ſeine Koſten ſeinen alten Vater, der in dieſem Jahr ſeinen 75. Geburtstag feiert und in der Tſchechoſlowakei lebt, einzuladen. Frieder Körner hat nun eigens dazu den Pegaſus beſtiegen und in wohl geſetztem Versmaß den alten Turner eingeladen, der mit zittriger Hand ſeinen Dank ſchrieb.„Ich freue mich, die unvergeßlichen Er⸗ innerungen, die ich als Teilnehmer des Turnſeſtes 1894 bewahre, in Breslau auffriſchen zu können.“ Mauritz behauptet ſich Tiſchtennisweltmeiſterſchatfen in London Recht erfolgreich ſchnitt der deutſche Meiſter Maur itz (Wuppertal) bei den Einzelſpielen zur Tiſchtennis⸗Welt⸗ meiſterſchaft in London ab. In der zweiten Runde hatte er gegen den Ungarn Gardos zwar ſchwer zu kämpfen. Die für einen Wettkampf vorgeſchriebene Zeit wurde ſogar irberſchritten, ſo daß die Begegnung abgebrochen werden mußte. Die Führung reichte aber zum Siege gus, Mauritz ſiegte 21:17, 20:22, 14:21, 21:12, 16:11. Zu einem roſchen Siege kam Mauritz in der dritten Runde. Variakofis (Litauen) wurde 16:21, 21:14, 21:17, 21:16 gefchlagen. Die erſten Sternfahrer in Hamburg Von den 21 zur Monte⸗Carlo⸗Sternfahrt in Stavanger geſtarteten Fahrzeugen trafen am Donnerstognachmittag die erſten Fahrer in Hamburg ein. Der Sieger der 16. Sternfahrt nach Monte Carlo, der Franzoſe R. le Begue konnte ſich als einer der Erſten in die K Aliſte ein⸗ tragen. 18 Minuten ſpäter folgte der Holländer A. Th. von Strien auf Ford und die vorjährige Gewinnerin des Frauenpokals, Frau G. Molander auf Ford, traf kurz dor⸗ auf ebenfalls ein. Als Le Begue mit ſeinem Talbot die Weiterfahrt an⸗ trat, waren von den in Stavanger geſtarteten Fahrzeugen 20, darunter auch der deutſche Adler⸗Fahrer von Hautel⸗ mann, ſowie die fünf Fahrzeuge aus Umeg in Hamburg eingetroffen. Einiges Pech hatte der Berliner Ingenieur G. Macher, der mit noch drei Bewerbern in Tallinn geſtartet war. Ueber Königsberg verſuchte er die Reichs hauptſtodt zu er⸗ reichen, mußte aber kurz vor Berlin aufgeben. Zwei Holländer und ein Eſte trafen pünktlich ein. Auch von den übrigen Startorten ſind ſämtliche Fahrer unterwegs, und zwar rund 120 Fahrzeuge, darunter auch ſieben Heutſche Mannſchaften. von Cramm ausgeſchieden Bei den auſtraliſchen Teunismeiſterſchaften in Adelaide wurde der deutſche Meiſter Gottfried von Cramm in der Vorſchlußrunde von dem Auſtralier John Brom mich ausgeſchaltet. Der in glänzender Form ſpielende Auſtra⸗ lier ſiegte in drei Sätzen mit:3, 75, 611. Bereits vor zwei Jahren gelang es dem jungen Stern am auſtraliſchen Tennishimmel, John Bromwich, ſich durch Siege über Spieler der auſtroliſchen Davispokalmannſchaft im Lande des Känguruhs einen Namen zu machen. Nach Europa aber ſchickte man den 18jährigen Nachwuchsmaun erſt im vergangenen Jahr. Sein größter Erfolg war hier fraglos ſein glatter Sieg über von Cramm bei den Deut⸗ ſchen Meiſterſchaften in Hamburg. Was der junge Auſtra⸗ lier aber alles kann, zeigte er in den letzten Wochen auf heimatlichem Boden. Nach zwei einwandfreien Siegen über „Weltmeiſter“ Donald Budge traf er am Donnerstag in der Vorſchlußrunde zur auſtroliſchen Meiſterſchaft in Ade⸗ laide auf Gottfried von Cramm. Nach prächtigen Leiſtun⸗ gen errang er in 80 Minuten einen erſtaunlich glatten Dreiſatzſteg mit:3 715, 611. von Cramm war einfach machtlos; Bromwich war glän⸗ zend aufgelegt, ſpielte vollkommen unbekümmert, da er ja nichts zu verlieren hatte. Durch ſchmuckloſes Angriffs⸗ ſpiel von der Platzmitte aus hinderte er mit ſeinem völlig unorthodoxen Spiel von Cramm daran, ans Netz vorzu⸗ ſtoßen. Mit tiefgeſetzten, genau placierten Treibſchlägen auf von Cromms Rückhand nagelte er den Deutſchen an der Grundlinie ſeſt, oder aber er fing ihn mit genauen Paſſierſchlägen auf dem Wege zum Netz ab. So kam von Cramm nie recht ins Spiel. Schnell führte der Auſtralier im erſten Satz mit:1; im ſechſten Spiel gab er zwor ſeinen Aufſchlag ab, ließ von Cramm auch noch auf:3 kommen, um mit einer:3⸗Führung den zweiten Satz zu beginnen. Wieder lag Bromwich mit:0 in Front, als von Cramm alles auf eine Korte ſetzte, einen großartigen Kampf lieferte und die Zuſchauer durch ſein elegankes, genaues und auch wuchtiges Spiel begeiſterte. Bromwich ließ aber nicht locker, kam wieder auf:5 und durchbrach im elften Spiel von Cramms Aufſchlog.:3,:5 ſtand es, als der dritte Satz aufgenommen wurde. von Cramms Kampfkroft hatte der junge Auſtralier durch ſein etwas glückliches, aber erſtaunlich vielſeitiges Spiel im zweiten Satz gebrochen. Der Deutſche konnte diesmol nicht gegen den in beſter Form und mit dem Können eines Weltmei⸗ ſters ſpielenden Bromwich gewinnen und gab ſich ver⸗ hältnismäßig ſchnell im entſcheidenden dritten Satz mit 611 geſchlagen. Mit Fieſem glatten Dreiſatzſieg errang Brom⸗ wich wohl ſeinen bisher größten Sieg. Budge im Endſpiel Im zweiten Vorſchlußrundenkampf ſtanden ſich Welt⸗ meiſter Donald Budge und Auſtraliens zweiter großer Könner Adrian Quiſt gegenüber. In dieſem Kampf befond ſich der Amerikaner in glänzender Verfaſſung und fertigte den wieſelflinken Auſtralier glatt mit:4,:2,:6 ag. Somit ſtehen ſich alſo im Endſpiel Budge und Bromwich gegenüber. Cramm⸗Henkel in der Vorſchlußrunde Das am Mittwoch wegen Dunkelheit abgebrochene Dop⸗ pel zwiſchen von Cramm⸗Henkel und Clemenger⸗Harper wurde am Donnerstag beim Stande von.6, 613,:6, 618, 10:10 wieder aufgenommen und von den Deutſchen gewon⸗ nen. Den fünften Satz brachten ſie mit 14:12 an ſich und haben damit die Vorſchlußrunde erreicht. Das Endſpiel der Frauen beſtreiten Frau Stevenſon (Auſtralien) und Frl. Bundy(Amerika). Sonntag, 30. Januar Stadion Mannheim doppelveranstaltung um die badische fußballmeisterschaft Sonntag, 30. Januar 775 nachmittaas .00 Unr: nachmittags.345 Uhr: fn Hannheim- vfl Neckarau SU Waldhof- FT Pforzheim Eintrittspreis und Vorverkaufstellen siehe Plakataushang. Freitag, 28. Januar 1938 ANDELS- II 0 AFTS-ZET TUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 45 Berliner Handelsgesellschaff Der exsie Großbankabschluß— Wieder 6,5 vH. Dividende Schuldner weifer gesunken— Sark erhöhie Einlagen der Banken— Akiienbesitz um 7 Mill. 1 versfärki— Lebhaffes Emissionsgeschäafl Wie alljährlich eröffnet auch diesmal die Berliner Han⸗ dels⸗Geſellſchaft den Reigen der Großbankabſchlüſſe. Das Inſtitut unterhält— ebenſo wie die Reichskredit⸗Geſell⸗ ſchaft— keine Filialen; die Bilanzen beider ſind daher nicht ohne weiteres mit denen der Filialgroßbanken ver⸗ gleichbar. Die Dividende wird bei der BH wieder mit 6% v. H. beantragt. Die Inhaber der Anteile erhalten dies⸗ mal jedoch 6,90 v.., weil der Anleiheſtock aufgeteilt wird, wobei 0,40 v. H. zur Ausſchüttung gelangen. In der Er⸗ tragsrechnung ſind die Perſonalaufwendungen und die Aus⸗ gaben für ſoziale Zwecke mit 5,2 Mill.„ genau ſo hoch wie i.., während ſonſtige Handlungsunkoſten von 0,0 auf 1,1 und Steuern in dem erheblichen Ausmaß von 1,8 auf 2,2 Mill.„ ſtiegen. Das Anwachſen der Steuern iſt nur zu einem kleinen Teil auf höhere Gewinne zurück⸗ zuführen, es beruht hauptſächlich auf der Neuregelung der Gewerbeſteuer, die jetzt auch das Kapital erfaßt. Die rela⸗ tiv ſtärkſte Veränderung auf der Einnahmeſeite zeigen die Wertpapier⸗ und Konſortialgewinne mit 1,75 Mill. 1 gegen 1,50 Mill.„ i. V. Das Inſtitut hat von dem in dieſem Geſchäftszweig erzielten Gewinn wieder nur einen Teil in die Ertragsrechnung aufgenommen, während der andere Teil zur inneren Stärkung verwendet wurde. Da man für die erwähnte Ausgabenerhöhung einen Ausgleich ſchaffen wollte, hat man von den Effekten⸗ und Konſortialgewinnen anſcheinend etwas mehr als in früheren Jahren ſichtbar gemacht. Wechſel⸗Diskont, Zinſen und Dividenden brachten 5,29(4,99) Mill. /; auch i. V. waren auf dieſem Konto die Dividendeneinnahmen enthalten, obwohl dies damals nicht beſonders angegeben wurde. Die Proviſionen ſind mit 3,71(8,86) Mill. 1 nicht ſehr verändert. Es verbleibt ein Reingewinn von 2,20(2,13) Mill. /, der ſich durch den Vortrag auf 3,71 Mill.„ erhöht. Nach Zahlung der Divi⸗ dende auf 28 Mill., Kapital und nach Ueberweiſung von wieder 0,25 Mill./ an die Penſionskaſſe ſteigt der Ge⸗ winnvortrag auf 1,64(1,51) Mill. J. Dieſer auf neue Rechnung zu übernehmende Gewinnanteil iſt mithin wie⸗ der recht hoch: er entſpricht einem Betrage von rd. 6 v. H. des Kapitals. Das Efſektengeſchäft war nur im erſten Viertel des Jahres 1987 lebhaft. Das Inſtitut fand für den ſpäteren Rückgang dieſer Sparte einen Ausgleich in dem recht be⸗ friedigend verlaufenen Emiſſtonsgeſchäft. Die BH brachte u. a. die Anleihen der Deſſauer Gas und Feldmühle AG. unter und war— ganz abgeſehen von den drei Reichs⸗ anleihe⸗Emiſſionen— an einer größeren Reihe von Kor⸗ ſortialgeſchäften beteiligt. Hierin lag gleichfalls ein Aus⸗ gleich für die verhältnismäßig beſcheidenen Zinsgewinne bei den kurzfriſtigen Geldanlagen. Die Bilanz zeigt folgendes Ausſehen(in Mill. 0: Aktiva: 81. 12. 37 31. 12. 96 Barreſerve 9,7 10,2 Wechſel 60,1 65,1 Schatzwechſel und unverzinsliche Schatzanweiſungen 43,2 43,8 Wertpapiere 57,7 48, Konſortialbeteiligung 6, 3,8 Noſtro⸗ Guthaben 14,2 17,2 Reports und Lombards 1,0 1,0 Rembourskredite 16,2 14,7 Schuldner 2) Kreditinſtitute 20,4 6,6 5 Sonſt⸗Schuldner 40,7 60,7 Beteiligungen 8,5 3,4 Immobilien 6,6 6, Paſſiva: 1. 12. 37 31. 12. 30 Gläubiger 11171 133,2 Einlagen von Banken 106,0 73.8 Akzepte 17,7 25,0 Kapitol 28,0 28,0 Reſerven 10, 10,0 Rückſtellungen 2757 2,7 Reingewinn 9,7 3,6 Sowohl auf der Aktiv⸗ als auch auf der Paſſipſeite haben ſich einige recht bemerkenswerte Umſchichtungen er⸗ geben. Einem Zuwachs der Wertpapiere von 14,2 und der Konſortjalbeteiligungen von 3,3 Mill./ zuſammen alſo 17,5 Mill. /, ſteht eine Abnahme der Ausleihungen um 4,8, der Noſtro⸗Guthaben um 2,9 ſowie der Wechſel und Schatzwechſel um 5,7 Mill./ gegenüber, d. h. ins⸗ geſamt um 13, Mill. /. Inſolgedeſſen hat ſich die Bi⸗ langſumme um rd. 3,5 Mill./ erhöht. Der Kreditbedarf der Induſtriefirmen, die mit der Bank arbeiten, war über⸗ aus gering; denn der Poſten„ſonſtige Schuldner“ zeigt 1 eine Schrumpfung um 20 Mill. //. Die Rückzahlung der Bankſchulden ſeitens der Wirtſchaft hat ſich alſo fort⸗ geſetzt. Hierbei iſt aber in Betracht zu ziehen, daß die Umſatztätigkeit auf dem Debitorenkonto ziemlich lebhaft war, d. h. es wurden aus den zurückgezahlten Geldern im⸗ mer wieder neue Kredite gegeben. Außerdem haben ſich die Ausleihungen an Kreditinſtitute von 6,6 auf 20,4 Mil⸗ lionen/ erhöht. In dieſem Zuſammenhang muß zunächſt auf die Paſſiv⸗ ſeite übergegriffen werden. Sie weiſt eine Steigerung der Einlagen von Kreditinſtituten auf 106,0(73,3) Mill., aus. Zu verſtehen iſt dieſe Entwicklung aus dem Charak⸗ ter der BH als Bank der Bankiers. Zahlreiche Bank⸗ geſchäfte, mit denen das Inſtitut zuſammenarbeitet, haben in verſtärktem Umfang ihre flüſſigen Mittel der Bc gegeben, woraus ſich die Zunahme der Bankeinlagen unter den Gläubigern erklärt. Andere Bankgeſchäfte haben da⸗ gegen zur Finanzierung von Induſtrieunternehmungen auf die BHG zurückgegriffen, was zu der erwähnten Stei⸗ gerung der Ausleihungen an Kreditinſtitute geführt hat. Es handelt ſich ſelbſtverſtändlich bei dieſen Ausleihungen um einwandfrei geſicherte Kredite. Recht intereſſant iſt ferner auf der Aktivſeite die veränderte Zuſammenſetzung des Wertpapierbeſtandes, der im ganzen um 142 Mill./ angewachſen iſt. Von dem Geſamtpoſten entfallen 30,98 (21,36) Mill.„ auf Anleihen und Schatzanweiſungen des Reiches und der Länder und 19,98(12,84) Mill./ auf böpfengängige Aktien. Das Inſtitut hat alſo den Aktien⸗ beſitz um 7,1 Mill.„ verſtärkt. Die Leitung der Bc verbindet hier den Wunſch nach einer gut verzinslichen Geldanlage mit der Anbahnung von großen Effekten⸗ geſchäften. Im Zuſammenhang mit den verſchiedenartigen Umſchichtungen in der Wirtſchaft werden häufig Aktien⸗ pakete frei, die das Inſtitut übernimmt, um ſie zu ge⸗ gebener Zeit an neue Intereſſenten, Großaktionäre uſw. weiterzuleiten. Die Erhöhung der Konſortialbeteiligungen erklärt ſich ohne weiteres aus dem noch nicht abgerechneten Konſortial⸗ geſchäft, das, wie ſchon erwähnt, recht lebhaft war. Die Senkung des Beſtandes an Wechſeen iſt vor allem die Folge des verſtärkten Engagements in Wertpapieren, inſonder⸗ heit des Erwerbs von Reichsanleihen. Gleiches gilt für den Rückgang der Noſtro⸗ Guthaben. Bei den Beteiligun⸗ gen hat ſich im Endergebnis zwar nicht viel geändert, jedoch verzeichnet das Konto einen Zugang von 0,92 und einen Abgang von 0,82 Mill.„/. Die BH hat ihre Beteiligung an der Norddeutſchen Kreditbank verkauft, andererſeits als Dauerbeteiligung Aktien einer gut rentierenden Zucker⸗ fabrik erworben. Auf der Paſſivſeite verzeichnen die Gläubiger insgeſamt zwar eine Zunahme um 10,5 Mill. /, jedoch iſt die Poſition „ſonſtige Gläubiger“ von 103,5 auf 83,2 Mill./ zuſammen⸗ geſchmolzen. Der Rückgang der Gläubiger erklärt ſich aus der Eigenart des Inſtituts, das hauptſächlich mit Groß⸗ induſtriefirmen zuſammenarbeitet. Dieſe Firmen ſind neuer⸗ dings mehr und mehr geneigt, ihre flüſſigen Mittel direkt in den am Geldmarkt zur Verfügung ſtehenden Titeln, wie Solgwechſeln, unverzinslichen Schatzanweiſungen uſw., an⸗ zulegen. Bei den Banken, die häupffächlich mit kleineren und mittleren Induſtrie⸗ und Gewerbebetrieben zuſammen⸗ arbeiten, kann man wohl eine weſentech andere Entwick⸗ lung des Kreditorenkontos erwarten. Der Akzeptumlauf verminderte ſich, weil der Kreditbedarf der Kunsſchaft klein war. Die BH hat ſelbſtverſtändlich die Möglichkeit, jeder⸗ zeit den Akzeptumlauf wieder auszudehnen, d.., ſie ver⸗ fügt noch über eine bedeutende Kreditbereitſchaft. Die Bar⸗ liquidität der Bilanz errechnet ſich auf 3,68 v. H. gegen 3,83 v. H. i.., während die bankmäßige Liquidität auf 56,47(49,75) v. H. geſtiegen iſt. Der Anteil der ausländi⸗ ſchen Kreditoren iſt weiter etwas geſunken; die Regiſter⸗ mark⸗ Rückzahlungen waren verhältnismäßig bedeutend. (V. 10. März.) 5 * In ſeiner geſtrigen Sitzung hat der Verwaltungsrat auf Antrag der Geſchäftsinhaber beſchloſſen, der am 10. März ſtattfindenden oß die Ernennung des bisherigen Syndi⸗ kus der Bank, Dr. Herbert von Bresko, zum Geſchäfts⸗ inhaber vorzuſchlagen. Dr. Eduard von Schwartzkoppen wird als Syndikus und Mitglied des Direktortums beſtellt. Dr. Otto Jeidels hat den Wunſch ausgeſprochen, als Ge⸗ 5 der Berliner Hondels⸗Geſellſchaft auszuſchei⸗ en. Dividenerhöhung bei Siemens 7(6) v. H. Dividende bei Siemens⸗Schuckert 10(9) v. H. Dividende bei Siemens⸗Halske— Auf⸗ tragseingang hat die Milliardengrenze überſchritten In den om 27. Januar 1938 abgehaltenen Aufſichtsrats⸗ ſizungen der Siemens u. Halske Ach und der Siemens⸗ Schuckertwerke Ach wurden die Jahresabſchlüſſe für das Geſchäftsjahr 1936⸗37 vorgelegt und genehmigt. Die deutſche Geſamtwirtſchaft zeigte eine anhaltende Belebung, weſentlich beeinflußt von der Durch ührung des Vier⸗ jahresplanes. Dadurch wurde die Elektroinduſtrie und damit auch das Haus Siemens, zu deſſen Arbeitsbereich alle Gebiete der Elektrotechnik gehören, vor beſondere Auſ⸗ gaben geſtellt, die hinſichtlich der verlangten Technik be⸗ merkenswert waren und deren Umfang die volle Lei⸗ ſtungsfähigkeit des Hauſes beanſpruchte. Zum erſten Male ſeit dem Beſtehen des Hauſes hat der Beſtelleingang bei der Siemens u. Halske A und der Siemens⸗Schuckert⸗ werke Ach einſchließlich der ganz in ihrem Beſitz befind⸗ lichen Tochtergeſellſchoften ljedoch ausſchließlich Fer Sie⸗ mens⸗Bauunion) die Milliardenziffer überſchritten. Die Siemens⸗Schuckertwerke Ach wird eine Dividende von 7 v. H.(i. V. 6 v. H) aus einem Reingewinn von 18 791 226(13 203 534)/— einſchließlich des Gewinnvor⸗ trages aus dem Vorjahre von 1903 534(1037 222) 4 zur Ausſchüttung bringen. Aus ihm ſoll ferner ein Be⸗ trag von wieder 3 Mill.„ der Sonderrücklage zugeführt werden, welche damit von zur Zeit 7 Mill.„ auf 10 Mill. Mark gebracht wird. Der von der Siemens u. Halske Ach ausgewieſene Reingewinn beträgt 15 107 494(14 665 348]/— einſchließ⸗ lich des Vortrages von 3 521 483(3 418 561)„ aus dem Vorjahr. Der guf den 24. Februar einzuberufenden ſoll folgende Gewinnverteilung vorgeſchlagen werden: 15 führung von wieder 2 Mill.„ an die Sonderrücklage, die damit einen Stand von 14,5 Mill., erreicht, ſowie die Ausſchüttung eines Gewinnanteils von 10 v. H. mit 8 847 690„(i. V. 9 v. H. mit 7 962 381„), wovon 2 v. H. in den Anleiheſtock fließen. Die bei der Deutſchen Gold⸗ diskontbonk für die Aktionäre und Obligationäre der Sie⸗ mens u. Halske Alß ongeſammelten Anleiheſtockbeträge werden gemäß der Dritten Verordnung zur Durchführung und Ergänzung des Anleiheſtockgeſetzes von der Geſellſchaft übernommen und zuſammen mit den fälligen Dividenden bzw. Jaähreszinsſcheinen an die Berechtigten zur Auszah⸗ lung gebracht werden. .arl Faß u. Söhne(Cafaſö] Ach, Heidelberg. Durch OV Beſchluß iſt gemäß dem Geſetz vom 5. Juli 1981 eine Kommanditgeſellſchaft errichtet worden, unter der Firma Carl Faß u. Söhne, Cofaſß, Kommanditgeſellſchaft, mit dem itz in Heidelberg, und das Vermögen der Aktiengeſell⸗ Sitz in Heidelberg 0 Aa 8 ſchaft einſchließlich der Schul 8 errichtete Geſellſcheft üb 7 ion auf Englisch- italienische a Handels veriragsverhandlungen Revision des bestehenden Verfrages London, 28. Januar. Ende nächſter Woche wird in London eine italienische Abordnung zu Handelsvertrags⸗ verhandlungen mit England eintreffen. Der gegenwär⸗ tige engliſch⸗italieniſche Haudels⸗Vertrag ſtammt vom No⸗ vember 1936. In ihm war eine größere italieniſche Aus⸗ fuhr nach England als eine engliſche Ausfuhr nach Itallen vorgeſehen. Der Ueberſchuß ſollte zur Liquidierung ein⸗ gefrorener engliſcher Kredite verwendet werden. Trotz dieſem italieniſchen Ausfuhrüberſchuß iſt die Liquidierung nicht gelungen, ſo daß das engliſche Handelsminiſterium auf eine Reviſion des Vertrages gedrungen hat. Man erwartet, daß Italien mehr engliſche Kohle, Schrott und Gußeiſen als bisher kauſen wird, aber auch mehr Fertig⸗ waren und vor allem Wolle und Baumwollwaren. Bis 1985 ſtellte die Ausfuhr von Textilien den größten Poſten der engliſchen Ausfuhr nach Italien dar. Im letzten Jahr iſt die engliſche Textilausfuhr nach Italien auf 30 v. H. des früheren Standes geſunken. * Eichbaum⸗Werger⸗Brauereien Alß, Worſůms. Die H, in der 40 Aktionäre 5,34 Mill./ AK vertraten, genehmigte den bekannten Abſchluß mit wieder 5 v. H. Dividende. Das neue Geſchäftsjahr brachte in ſeinem bisherigen Ver⸗ lauf eine weitere Steigerung des Abſotzes, ſo daß mit einem wieder befriedigenden Ergebnis gerechnet wird * Schöfferhof⸗Binding⸗Bürgerbrän Al, Frankſurt a. M. Die H genehmigte den Jahresabſchluß 1936/37 mit wieder 12 v. H. Dividende, davon 4 v. H. ſtockpflichtig. Wie die Verwaltung mitteilte, hat die Gefellſchaft die für ſie im Anleiheſtock angeſammelten Werte ſelbſt übernommen und wird hieraus die Ausſchüttung an die Aktionäre in Höhe von rund 10 v. H. in einigen Wochen, ſobald die Steuer⸗ gutſcheine bei der Geſellſchaft eingegangen ſind, vornehmen. * Bremer Silberwarenfabrik Ach, Bremen⸗Sehaldsbrück. Der AR beſchloß, der H am 22. Februor für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1987 die Verteilung einer Dividende von wie⸗ der 8 v. H. vorzuſchlagen. Das Filmangebot. In den letzten ͤͤrei Monaten des Kalenderjahres 1937, Oktober, November und Dezem⸗ be, kamen nach einer Ueberſicht im neuen Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturſorſchung insgeſamt 600 in⸗ und ausländiſche Filme aller Art mit 315 262 Meter auf den deutſchen Markt. Damit liegt das Geſamtangebot die⸗ ſes Viertelfahres weit über demjenigen der vorhergehen⸗ den drei Monate Juli, Auguſt und September, in denen 510 Filme mit 259 815 Meter angeboten wurden. Während des letzten Viertelfahres 1937 brachte der November das ſtärkſte Geſamtangebot mit 224 Filmen und 111 437 Meter. Die deutſche Filmherſtellung war an der Geſamtbelieferung des letzten Vierteljahres 1937 mit 525 Filmen und 227 019 Meter beteiligt und das Ausland mit 74 kaum für Reiſen bergwärts ziemlich rege. Die 1 N blieben nach allen Richtungen unver⸗ ndert. 55 ilmen und s 243 Meter. Das Angebot an langen Spielfilmen betrug im vierten Vierteljahr 1937: 60 Filme gegenüber 52 Fil⸗ men in den vorhergehenden drei Monaten. Der Anteil des Auslandes— die Zahl der ausländiſchen Filme betrug ſowohl im vierten als auch dritten Viertellahr 1937 je 28 Stück— iſt gegenüber dem dritten Vierteljahr 1937 zurück⸗ gegangen. Das ſtärkſte Spielfilmangebot brachte der Oktober mit 22 langen Filmen, von denen 9 ausländiſchen Urprungs waren. Im Kalenderjahr 1937 betrug das Ge⸗ ſamtangebot 1516 in⸗ und ausländiſche Filme aller Art (lausſchließlich Schmalfilm) mit 896 582 Meter. * Hamburger Hypothekenbank.— 4(4) v. H. Divi⸗ dende. Der Aufſichtsrat billigte den Abſchluß für 1937, der infolge beſſerer Zinseingänge nach Vornahme der Abſchrei⸗ bungen einen erhöhten Reingewinn ausweiſt. Der HV. ſoll daher die Verteilung einer um v. H. auf 4½ v. 5 erhöhten Dividende vorgeſchlagen werden. * Zum Kursrückgang des Frauken. Die bekannte Pa⸗ riſer Finanzzeitung„Information“ führt den Kursrück⸗ gang des Franken am Deviſenmarkt darauf zurück, daß der franzöſtſche Deviſenkontrollſonds eine neue Taktik eingeſchlagen habe. Man wolle der Kursbildung freien Lauf laſſen, damit ſie ſich ihren neuen Wertſtand ſuchen könne und nur inſoweit auf dem Deviſenmarkt ſelbſt ein⸗ greifen, als das für die Wiederherſtellung der Währungs⸗ reſerven erforderlich ſei. Zweifellos denke mon im übrigen auch an die Möglichkeit eines plötzlichen Eingrei⸗ fens. Trotz der geſpannken Lage am Deviſenmarkt bleibe jedoch die Währungsfreiheit unverſehrt, denn weder die Kursnotierung noch der Umſatz würden irgendwie ein⸗ geſchränkt. Waren und Märkte Rotterdamer Getreidekurſe vom 27. Jan.(Eig. Dr.) zen(in Hfl. per 100 Kilo) Jan. 7,10; März 7,527 Mai 7,47%; Juli 7,37.— Mais(lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) Jan. 113; März 112; Mai 107,75; Juli 106,75. Liverpooler Baumwollkurſe vom 27. Jan.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß] Januar(38) 474; Febr. 476 März 478; April 480; Mai 483; Juni 485; Juli 487; Auguſt 489; Sept. 491; Okt. 494; Nov. 495 Dez. 496; Jan.(39) 499; März 502; Mai 504; Juli 505; Okt. 508; Dez. 510; Tendenz ruhig. Leinölnotierungen vom 27. Jan.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Jan. 12½¼); Leinſaat Klk. per Jan. 14% Bombay per Jan. 1575, Leinſaatöl loko 28.6; Febr. und Mai⸗Auguſt 27,4% Baumwoll⸗Oel ägypt. 18,9; Baumwoll⸗St. ägypt. per Jan. 56. Neuyork: Terp. 36,0. Savannah: Terp. 31,0. * Der Saatenſtand in Süddeutſchland Die Umſätze der landwirtſchafteichen Saaten nahmen naturgemäß weiterhin zu. Neben unverändert ſtarkem Angebot in ſüddeutſchem Rotklee hat ſich auch die Nachfrage aus Bedarfsgebieten gut gehalten. Soweit Intereſſe für ausländiſche Rotklee⸗Her⸗ künfte vorlag, konnte demſelben aus den verfügbaren Lagerbeſtänden unſchwer entſprochen werden. Knapp blieb dagegen Luzerne, wobei vor allem dem Großhandel die Nachbeſchaffung gewiſſe Schwierigkeiten machte. Es iſt aber wohl damit zu rechnen, daß in Kürze ergänzende Zufuhren aus oſteuropäiſchen Erzeugergebieten möglich werden, ſo daß ſich die gegenwärtig zeigende Knappheit bis zur Saat⸗ zeit beheben laſſen wird.— In Weiß⸗, Schweden⸗ und Gelbklee blieben die Zuſuhren deutſcher Saaten hier ohne Bedeutung, ſo daß auf vorhandene, ausländiſche Herkünfte in erhöhtem Maße zurückgegriffen werden mußte. Eine bemerkenswerte Zunahme iſt im Abſatz von Grasſaaten feſtzuſtellen, wobei jedem Lieſerungsanſpruch genügt wer⸗ den kpunte. Neben ausländiſchen Sorten ſtanden bei ver⸗ ſchiedenen Arten in erfreulich gutem Umfange auch deutſche Saaten immer noch zu günſtigen Preisbedingungen zur Verfügung. Das Geſchäft in Runkelſgaten nahm ſei⸗ nen normalen Verlauf, während Hülſenfrüchte und auch Saatmais noch vernachläſſigt lagen. *Badiſche Tabakmanufaktur„Roth⸗Häudle“ AG, Lahr (Baden). Die Geſellſchaft ſchließt das Geſchäftsjahr 1936⸗37 nach 169 356(118 770)„ Anlage⸗ und 29 995(8035)% onderen Abſchreibungen mit einem Gewinn von 246 725 (203 682) J, ſo daß nach Tilgung des Reſtverluſtes von 53 889/ erſtmals wieder ein Gewinn in Höhe von 192838 Mark verbleibt, über deſſen Verwendung Angaben nicht vorliegen. Der Rohertrag ſtieg weiter auf 6,16(5,23) Mill. 1, ab. Erträge erbrachten 0,29(0,003) Mill.. Andererſeits erforderten Löhne und Gehälter 0,94(0,86), Zinſen und Bankſpeſen 0,02(0,08), Beſitzſteuern 6,11(0,04), Zölle und Verbrauchsabgaben 4,14(3,29), ſonſtige Aufwen⸗ dungen 0,73(0,62) Mill.„. Die Bilanz wejfſt bei 1,54 (1,42) Mill./ Anlagen unv. 202 500/ Beteiligungen aus. Es erſcheinen bei 2,00 Mill./ AK Wertberichtigungen mit 0,59(0,53), Rückſtellungen mit 0,16(0,06) Mill. l. * Kleinere Vermahlungsquoten für Februar. Durch Be⸗ kanntmachung der WV der Roggen⸗ und Weizenmühlen werden die Vermahlungsquoten für Februar auf 6 v. H. des Roggen⸗ und 7 v. H. des Weizengrundkontingents, olſo um je 1 v. H. niedriger als für Januar feſtgeſetzt. Auch in den Vorſohren iſt im Februar, dem kürzeſten Monat des Jahres, regelmäßig eine Herabſetzung der Vermahlungs⸗ quoten erfolgt. Im übrigen war das Angebot, insbeſon⸗ dere an Roggenmehl, in den letzten Wochen allgemein ziem⸗ lich reichlich, ſo daß eine Herabſetzung der Vermahlungs⸗ quoten wohl auch aus dieſem Grunde geboten erſchien. * Karlsruher Immobilien⸗ und Hypothekenbörſe vom 27. Januar. Größere Nachfrage nach Büroräumen liegt 3. Z. vor; es werden auch einige rentable Mietswohn⸗ höuſer und kleine Einfamilienhäuſer ſowie ein Sägewerk geſucht. Angeboten ſind verſchiedene Grundſtücke und auch eine kleine Schuhfabrik. Geld- und Devise markt Paris, 27. Januar.(Schluß amtlich). London 15487 Italien 162.85 Stockholm 788.75 Neuyork 3092. Schweiz 715.— ien 8 Belgien 823. Kopenhagen 693— Berlin 1245.— Spanien Holland 1727.50 J Warſchau 558. Vondon, 27 Januar.(Schluß amtlich). Neuyork 500.15 Liſſabon 110,13 Buenoszlires] 1800.— Montreal 500.18 Helſingfors 228.20 Rio de Jan.— Amſterdam 806 82 Prag 148.— Hongkong„5⁰⁰ Paxis 147— Budapeſt 2500. Schanghai 1/15 VBrüſſel 2982.50 J Belgrad 214— Hokobama 5 Italjen 9495. Sofia 403 Auſtralien 125.— Berlin 1241.— Moskau 2889. Mexiko 1800.— Schweiz 2152.25[ Rumänien 675. Montevideo 2875,— Spanien 5 Konſtantin 671.— Valparaiſo 124.0 S 8 1. Buenos Stockholm N ien 3 auf London 1660, Oslo 1996,25 J Warſchau 2681,— I Südafrika 100,12 Melalle Zamburger Mekallnotierungen vom 27. Januar Banca- u. 8 Art Nupfer Straits inn 9 BrieffGeldſBrief 2 15 Feinden p. 100 kg) 19,25 19.25 9 51.505L 70249.(249.0/ Feinſilder(RM per kg) 42.10 39.10 Februar 51.50.51 500249 02490[Feingold(RM per 9) 284 270 März 21.80051ʃ.50 249.00 249.0 Alt⸗Platiu(Abfälle) April 51.5051. 5248.0 29.]. Eireapr.(RM per 9).10.30 Mai 5054.500249. 24,0 Techn, reines Platin 55 51.5051.5024 9,0249 00 Detaiſpr.(gt M per g)..10.85 Auguſt„„ Loco Abl September.... Antimon Regules chines. 1 8. 5 8 62— 61. Nüvenssg! ueckſilber(Eper Flaſche) 14.75 14.75 Dezember..... Wolframerz e 58 1220 * Der Londoner Goldpreis betrug am 27. Jauuar für ine Unze Feingold 129 ſh 6 d 86,7341, für ein Gramm Feingold demnach 53,8203 Pence= 2,78856. krachienmarki Duishurg-Buhrori An der heutigen Börſe war die Nachfrage na Kahn⸗ rachten verweht, Schi und Robe ſehr g —— Nhein-Mainische Abendbörse Slill und behaupfef Fraukfurt, 27. Jouuar Die Abendbörſe erwies ſich gegenüber der anhaltenden Geſchäftsſtille weiterhin als bemerkenswert widerſtands⸗ fähig. Die weiter ſchwache Haltung der Weltbörſen blieb wiederum ohne jeden Einfluß. Das wenige Geſchäft log in der Hauptſache in den Händen der Kuliſſe, während Publikumsaufträge nur in begrenztem Umfange vorlagen, Im Vergleich zu den Mittogsnotierungen war die Hal⸗ tung recht gut behauptet. Einige Umſätze hatten u. a. 30 Farben 160, Monnesmann um 4 v. H. höheren Kurs mit 114,50, Adlerwerke mit 118,50, Scheideanſtalt mit 253, ferner gingen Großbonkaktien zu unv. Kurſen in kleinen Beträgen um. Nicht ganz behauptet waren u. a. Kunſtſeide Bemberg 140,75(141,25). Der Rentenmarkt lag ſtill. Reichsaltbeſitz notierten unv. 1306. Von Induſtrie⸗Obligationen 5proz. Gelſenberg. Benzin 1027(103), 6proz. J Forben 129,75 und 4A proz. Krupp 100,25(100). 5 Im Freiverkehr waren Kommunal⸗Umſchuldung zu 95,25 und 4proz. Rentenbank⸗Ablöſungsſchuldverſchreibungen zu 94,20 gefragt. * * Londoner Börſe vom 27. Januar. Unter der Einwir⸗ kung der Unſicherheit, die noch über die neue franzöſiſche Arbeitsverfaſſung herrſcht und der Ankündigung Royſe⸗ velts,„die Löhne Hürfen nicht herabgeſetzt werden“, die einen ſchweren Kursſturz in der Wallſtreet zur Folge hatte, eröffnete die Londoner Börſe heute in ſehr luſtloſer Stim⸗ mung. Drei von fünf britiſchen Bankier haben zwar ver⸗ ſichert, daß England ſich ſoweit iſoliert habe, daß es von den Rückſchlägen der amerikaniſchen Wirtſchaft nicht betroffen werden könne, aber der Markt iſt noch nicht überzeugt da⸗ von. Transatbantiſche Werte eröffneten ſchwach, aber unyer⸗ ändert. United States Steel ſtanden auf 54,58; Inter⸗ national Nickel auf 47½. Es wird berichtet, daß die Baiſſe⸗ Spekulanten nicht wagen, dieſe Aktien anzugreifen, da an⸗ zunehmen iſt, daß Rooſevelts Maßnahmen zur Aufrüſtung der Vereinigten Staaten ſie höher treiben wird. Obwohl britiſche Staatspapiere augenſcheinlich ihre bisherige Auf⸗ wärtsbewegung wieder eingeſtellt haben, eröffneten ſie feſt. Kriegsanleihe wurde unverändert mit 103 gehandelt, 21prozentige Conſols mit 7676. Heimiſche Induſtriepapiere waren unverändert oder ſchwächer bei geringer Kaufluſt, Noung⸗Anleihe ſtieg um einen halben Punkt auf 44%. In Anbetracht der geſtrigen Stützungsaktion für den franzöſiſchen Franken war der ausländiſche Geldmarkt ruhig. Der Franken eröffnete mit 153,58 gegen 158,38 am Vortag. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vo mes. Januar: Durch den Vorſtoß kälterer Luftmaſſen auf das Feſtland hat⸗ te ſich ein Zwiſchenhoch ausgebildet, in deſſen Be⸗ reich auch bei uns Witterungsbeſſerung eingetreten iſt. Die vergangene Nacht brachte vielerorts leich⸗ ten Strahlungsfroſt. Inzwiſchen iſt ungewöhnliche raſch ein neuer Atlantikwirbel nach Englang vor⸗ geſtoßen und wird vorausſichtlich bereits in der Nacht zum Samstag uns neue Verſchlechte⸗ rungen bringen. Die Temperaturen ſteigen er⸗ neut an. Vorausſage für Samstag, 29. Januar: Zunächſt noch unbeſtändig mit verbreiteten Niederſchlägen (nur in ohen Gebirgslagen Schnee), bei auffriſchen⸗ den ſüdweſtlichen Winden wilder. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar We Pede 2. S. 25 27. 28. Nein Degel 25. 28. 7. 2. Rheinfelden 24.38 2,15.08.00] Kaub.80.612422 Beeiſach 1,0118 544 105 1,03 Köln.66.83.04888 ehl. 21 28 28 7,402.0 Neckar⸗Pegel Maxau. 4] 2254 208.98. Mannheim*.513,25 8,14 3,05 wannheim 3856 3,823, 19 309 Schneebericht vom Freitag, 28. Januar 8 Taunus, Vogelsberg, Speſſart, Odenwald, Pfalz. Eiſel, Weſterwald, Sauerland. Heſſ. Bergland, Waldecker Upland, Rhön, Schwäb. Alb keine Sportmöglichkeiten. Schwarzwald: Feldberg: bewölkt, 1 5 8 I 170 em, 20 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi ſehr gu 5 Schauinsland: trockener 1. 55 5 Grad, Schneehöhe 75 em, Pulverſchnee, Sport ſehr gut. Tobtnanberg⸗ Muggenbrunn: bewölkt,— 6 Grad, 7 1 60 em, 20 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Spor ſehr gut. Schlu ſee⸗Lenzkirch: leichter Schneefall,— 3 Grad, Schneehöhe 35 em, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. Bernau⸗Todtmobs: ſtarker Schneefall,— 3 Grad, Schneehöhe 80 em, 10 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi und Rodel gut. Hinterzarten⸗Titiſee: leichter Schneefall,— 1 Grad, Schneehöhe 30 em, Pulverſchnee, Schi und Rodel gut Brend⸗Furtwangen⸗Gütenbach: leichter Schneeſall,— 5 Grad, Schneehöhe 70 em, 20 em Neuſchnee, Sport ſehr gut Schüuwald⸗Schonach: leichter Schneefall,— 5 Grad, Schneehöhe 60 em 20 em Neuſchnee, Pulver, Sport ſehr gut. ..— 6 Grad, Schneehöhe 8s em, 30 em Neuſchnee, Schi ſehr gut. Ruheſtein⸗Hundseck: leichter Schneefall,— 5 Grad, n 60 em, 18 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi ſehr gut. 5 Kuiebis⸗Zuflucht: e— 4 Gras 1 50 em, em Neuſchnee, Pulverſchnee, Sport ſehr gut. Saud⸗Bühlerhöhe: leichter Schneefall,— 3 Grad Grad, Schneehöhe 15 em, 10 em Neuſchnee, Sport gut. Kalteubroun⸗Hohloh: Schneehöhe 25 em, 20 em Neuſchnee, Sport gut.. Dobel⸗ Herrenalb: bewölkt,— 3 Grad, Schneehöhe 8 em, 6 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi beſchränkt. 18 5 l Braunlage: Schneefall,— 2 Grad, Schneehöhe 35 em, 14 em Neuſchnee, Pulver, Scht und Rodel ſehr ut. 5 Schierke: Schneefall,— 1 Grad, Schneehöhe 47 em, 12 em Neuſchnee, gekörnt, Schi und Rodel gut. a Thüringerwald Oberhof: leichter Schneefall,— 3 Grad, Schneehöhe 28 em, 3 em Neuſchnee, gekörnt, Schi gut, Rodel mäßig. Schmücke: leichter Schneefall,„ 3 Gras Sanebohe 28 s em Neuſchnee, Pulver, Schi und Rodel gut, pen: 5 Garmiſch⸗Partenkirchen: Schneefall, 2. 3 Grad, Schnee höhe 18 em, verharſcht, Schi u. Rodel mäßig, Eisbahn gut, Wank⸗Kreuzeck: Nebel,— 5 Grad, Schneehöhe 85 em, Firnſchnee, Schi und Rrdel gut. 3 Berchtesgaden: bewölkt, J. 3 Grad, Schneehöhe 10 e verharſcht, Schi und Rodel ſtelleuweiſe. 3 Predigtſtuhl: Schneefall,— 4 Grad, Schneehöhe 198 verweht, Schi und Rodel gut. 5 Oberſtdorf: bedeckt, + 1 Grad, Schneehöhe 25 em Harſcht, Schi und Rodel gut 8 Zugſpitze: bewölkt,— 5 1725 Sch F A KV leichter Schneefall,— 4 Grad, we . ne 28. Januar 1938 Zeitung tittag⸗Ausgabe 4 gehoben.— 28. 1. N in der S 0 515 2 ii— 0 ilnehmer um pi 1 NSD 85 1 El! ungen it und Papier. Uhr, im 1 8 k. i Skanzler 0 g über die ö Ie derteiemtlichen Bekeannimechungan entnomtaen Wir bitten um Erſcheinen der Reichsarbeitsge meinſchaft Schadenverhütung a hre ameraden. 5 17 gar dieſem Dienſt 5 5 2 Die Februar⸗ Auflage„Kam 1 der Gefahr“ muß abgeholt Abiturienten NSc„Kraft durch Freude“ Termin 31. Januar 1988. 5 n 8 5 werden.. der NS Del Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub * 11 N 8 1 g Ortsgruppen der NS 25 8 Fahre im Nibelungen Achtung! Der Sonderzug zum Fußball gänderſpiel in Feudeuheim⸗ ⸗Weſt. 28.., 20.15 Uhr, öffentliche Kund⸗ k⸗Führerinnen und e öln am 6. 2. 38 iſt ee Omnibuskarten(nebſt gebung in der Badenia⸗Turnhalle. pen 12, 165 79 ſtehen dagegen in beſchränkter 25 5 3, 6, 7, 8, 9 um.95 Neckarſtadt⸗Oſt. 1, L Uhr kreten die der ühren⸗ 10 Uhr, der Im⸗ 1 9 Winke urlaubsfahrten. N ete zolitiſchen Leiter vor der Geſchäfts⸗ Nibelungenſaal. Alle 275 98 ins Walſertal, Oß 1032 30 Uhr an, f mtliche anderen Politiſchen Leiter führen a 3 8 Walſertal. 15 15 Uhlandſchule. Dienſtanzug.(3 wil mit Armbinde.) egen hrerinnen! In dieſer Woche gi noch Zum Wintersport in den Schwarzwald. 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Januar Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert..30: Fröhliche Morgenmuſik (Schallpl.J.— 10.00: Deutſche Jugend in den Fre kriegen.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert, 14.00: Bunte Stunde(Schallpl.).— 15.00: Aus Maunheim: Heitere Klänge z um Wochenende. Ausführende: Das Trio, Guſtav Krenz(XRylephon), Hans Scheer(Akko Rolf Schickle— Guſtav Semmelbeck(Klavierduo 16.00: Bunter Samstag⸗Nachmittag. Mannheim: der Woche. 19.15: Sendung von Karl Hanns Münnich. 20.00: Millöcker. Hörfolge mit den ſchönſten Weiſ Nachrichten.— 22.30: Tanzmuſik.— 24.00: Aus 18.00: Ballgeflüſter. H Familien⸗ Melo⸗ röͤeon), J.— Tonbericht zeitere en. Nacht⸗ D enſſchlandf ender : Zwei bunte St 19.10: Bunte 1 22.30: Kl 3 . Verd „Alles Freitag, 28 Nationaltheater:„Aida“, Oper von Roſengarten: 20.15 1 105 Wiener Revue Libelle: 20 Uhr und Tanz. Kunſthalle 5 Uhr ildervortr Steinwarz über„Schönheit der Ar gaben und Ziele“. Plauetarium: 16 Uhr Vorführung des 19.8 Sternprofektors. Odeon⸗Kafſee: Konzert(Ver lünger ung). otel, Parkhotel, Li belle. 4, 11: 20.11 Uhr Kar enevoliſtif g des Lichtſpiele:. Univerfſum:„Urlaub auf Ehrenwor— Alhambra und Schauburg:„Der Tiger von Eſchna 22 Palaſt und Gloria:„Die.— Capitol:„Fauny Elßler Se ala:„Ritt er te Furcht und Tadel“. und Städtiſches& e e von 14.30 bis 16 Uhr Feſtung und Garniſonſtodt. Theatermuſeum E 7, 20: 6 Sonderschau: 15 bis 17 Uhr Sonderſchau Theater N. Sternwarte: Geöffnet von 10 6 2 55 von 14 bis 1 Städtiſche Schloß 15 bis 19 Uhr 0 elbeaſch Volks bücherei, Leſeſgal: 10.30 bis 13 U Leſehalle Neckarſtadt: Leſehalle geb Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet 14 bis 16 Ubr Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 15 und von 14 bis 16 Uhr Sonderausſtellung: 2 nold Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 343 21 Der neue Schießſtand im Gorrheimer Tal Für Kleinkaliber 9 Uhr. von von Ik. Weinheim, 28. Jau. 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Straße„Waldfrieden“ zwiſchen „Am Kiefernbühl“ und„Langer Schlag“; Straße„Am Kiefernbühl“ zwi⸗ ſchen„Langer Schlag“ u.„Wald⸗ — Wenn sie singen und tanzen u. knallempfindlich das Hasen- panier ergreifen, dann bleibt kein Auge trocken. „ an heute:.00..18..30 Für Jugendliche zugelassen Ein Frlebnis des Aufwandes, zu dem ſie bei⸗ 8 1 a 1 4 en 0 1 5 75 aufe vorgeſch lebenen bout en An. in Tonfüm von der gro x= 7 5 pedition nach Australien unte vorgeſchriebenen ſonſtigen An⸗ 7 8 5 Ne gaben, l aufarbeiten billigst 3520 Leitung des weltberühmten For 8 5 2 997 0 chers Dr Wittington dustelang b) die Straßenpläne, aus denen 5 5 bene eee, e dae des e Fee f die Lage der Granbptcke zu er⸗ Ambrinus ee z Lane eee nt en. e Peradles ir wide„ hte 11 Tagen vom l. ga m votptostemm det keutturtim Ie Tolle Wolfmatratren don 23.— an. Völker und Tiere.. 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Januar 15 THEATER Sd, 5 PAT AST See Gute Vorſchläge finden Sie unter den Theater-, Reinigung 1 6. Vergn in der negt das Jeitungsmſerat Der Oderbürgermeiſter. 8 und Gaſtſtätten⸗ Empfehlungen relston 289