11 r N Erſcheinungsweiſe: a Frei Haus monatlich M Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., No Fiſcherſtr. 1, Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: .08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pig. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ ofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8, Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 Wannheimee General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: K 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 tennig, 79 mm GCamilien⸗ und zetſe. Allgemein gültig iſt die ei Zwangsvergleichen oder Konkurf s gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen„gaben, an beſonderen Plätzen und — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernn. de Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen Ausgade A u. 8 2 Montag 31 Januar 1938 ————ů— N 30. Januar Der Weg zum Siege Dr. Goebbels ſchildert der deutſchen Jugend das Werden des neuen Reiches (Funkmeldung der N M3.) + Berlin, 30. Januar. Der Tag, an dem das ganze deutſche Volk mit Stolz und Freude auf das erſte Jahrfünft der Re⸗ gierung Adolf Hitlers zurückblickt und an dem es wieder jener unvergeßlichen Stunden gedenkt, in denen ſich am 30. Januar 1933 ein Schickſalswandel voll ungeheurer Bedeutung im Leben unſerer Nation vollzog, iſt angebrochen. Der Jahrestag der Machtergreifung iſt heute mehr noch als in früheren Jahren ein Tag der geſchloſſenen Gemeinſchaft des Volkes und des Ge⸗ meinſchaftsbekenntniſſes aller Deutſchen. Er iſt vor allem aber auch ein Ehrentag für die alte Garde der nationalſozialiſtiſchen Bewegung, die nach jahrelangem erbittertem Kampf an dieſem Schickſalstage all ihre ſchweren Opfer durch den Sieg des Führers belohnt ſah. Der 30. Januar 1933 war auch der größte Tag im der Geſchichte der Reichshauptſtadt. Daher ſteht auch Berlin an dieſem Tage im Mittel⸗ punkt der Feiern zum fünften Jahrestag der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Revolution. Den Auftakt der Feierlichkeiten aus Aulaß des fünften Jahrestages der Machtübernahme durch den Nationalſozialtsmus bildete das gro ße Wecken, das in Berlin von 15 Muſtk⸗ und Spielmanaszügen der Partei und ihrer Gliederungen ausgeführt wurde. Im erſten Morgengrauen ſammelten ſich die Muſtker und Spielleute der Partei, der SA und der SS, des N Stick und des NeS⸗Fliegerkorps, der DA und der HJ auf ihren Abmarſchplätzen, wo meiſt ſchon zahlreiche Frühaufſteher auf ſie warteten, um ſie auf ihrem Marſch zu begleiten. Punkt 8 Uhr ſetzten ſich die Weckzüge überall in Bewegung, um den Feiertag der Nation mit klingendem Spiel zu eröffnen. Alte und neue Marſchweiſen, Militär⸗ märſche und Kampflieder der Bewegung ſchallten durch die anfangs noch faſt menſchenleeren Straßen der erwachenden Reichshauptſtadt, die ſich ſchnell in ein unüberſehbares Flaggenmeer zu verwandeln be⸗ gann. Dr. Goebbels ſpricht zur Jugend: Zum Mittelpunkt der ungezählten Morgenfeiern, mit denen der fünfte Jahrestag der nationalen Erhebung im ganzen Reich ſeinen feſtlichen Auftakt nahm, wurde diesmal der große Sendeſaal des Ber⸗ liner Rundfunkhauſes in der Maſuren⸗Allee. Rund 1400 Angehörige der Gliederungen der Hitler⸗ Jugend füllten den Saal. Reichsminiſter Dr. Goebbels, der zuſammen mit dem Reichsjugendführer Baldur von Schirach er⸗ ſchien, wurde am Eingang von der HJ ⸗Führerſchaft begrüßt und begab ſich dann nach Abſchreiten der Front durch ein von Angehörigen der Marine⸗HJ gebildetes Ehrenſpalier in den Feſtraum. Mit dem Liede„Auf hebt unſre Fahnen“ nahm die Feierſtunde ihren Beginn. Dann ſprach Dr. Goebbels zu der deutſchen Jugend, die überall im Reich bei Gemeinſchaftsempfängen in ihren Heimen, in Turnhallen uſw ſeine Rede hörte. Er führte aus: Es ſind nun ſechs Jahre ſeitdem vergangen! 1932 iſt angebrochen, zwölf Monate der Entſcheidung, in denen in Deutſchland um die Macht gerungen wird. Ueberall im Lande ertönt ſchon der Ruf: Adolf Hit⸗ ler ſteht vor den Toren! Mit dem Sturz Brünings wird der blindwütigſte Gegner der nationalſozialiſtiſchen Machtübernahme beſeitigt. Entſcheidungsvolle Neuwahlen zum Reichs⸗ tag werden für den 31. Juli angeſetzt. Die national⸗ ſozialiſtiſche Oppoſition ſteigt dabei von 107 auf 280 Mandate an und wird damit die größte Partei, die der deutſche Reichstag bis dahin gekannt hat. Es kann jetzt kaum noch einem Zweifel unterliegen, daß ihre geſchichtliche Stunde geſchlagen hat. Es vergehen zwei qualvolle und entnervende Wochen, die ausgefüllt ſind mit Verhandlungen und nichtigen, eitlen Verſuchen, die nationalſozialiſtſſche Bewegung unſchädlich zu machen, oder doch auf Eis zu legen. Dann naht der verhängnisvolle 13. Au⸗ guſt heran. Adolf Hitler erhebt dem Regime gegen über die Forderung auf Führung der deutſchen Politik und erklärt ſich keineswegs damit einver⸗ ſtanden, mit ein paar nichtsſagenden unpolitiſchen Miniſterien abgeſpeiſt zu werden. Aber die Situa⸗ tion iſt geſchichtlich noch nicht bis zur Reife gediehen. Die Forderungen des Führers werden zurückgewie⸗ ſen, die Verhandlungen zerschlagen ſich am Nachmit⸗ tag des 13. Auguſt, die Uebernahme der Macht und der Verantwortung durch die nationalſozialiſtiſche Bewegung iſt wiederum in weite Ferne gerückt. Und nun beginnt der große Erdrutſch. Zu den vielen Millionen, die am 81. Juli 1932 für den Führer ihre Stimme abgegeben hatten, ge⸗ hörten auch einige Millionen, die nur gekommen waren, weil ſie hier Morgenluft witterten. Sie be⸗ ginnen nun zu wandern, ein Vorgang, mit dem offenbar das Syſtem gerechnet hatte, das ſeinerſeits mit der erneuten Auflöſung des Reichstages zum vernichtenden Schlag gegen die verhaßte Oppoſition auszuholen verſucht. lion feierte Schmeling 140 Jahrgang Nr. 49 liber Ben Foord Mitt Verzweiflung wehrt ſich die nationalſozia⸗ liſtiſche Bewegung gegen dieſe gefährliche Umklam⸗ merung. In einem atemberaubenden Wahlfeldzug lehnt ſie ſich gegen die durchſichtigen Störungs⸗ manöver der bürgerlichen Reaktion auf und appel⸗ liert in einem Maſſenaufgebot von Verſammlungen und Kundgebungen an die Nation. Der Kampf um die Novemberwahl 1932 wird der Prüfſtein für die Feſtigkeit der nationalſozialiſtiſchen Volksbewegung. Wenn wir es auch nicht verhindern können, daß ſie in knapp vier Monaten zwei Millionen Stimmen verliert, ſo bietet der übrigbleibende Kern der An⸗ hänger⸗ und Wählerſchaft doch auch wieder eine Ausgangsſtellung, von der aus nun der Anſturm ge⸗ gen das Regime aufs neue angeſetzt werden kann. Aber nun beginnen die Folgen der November⸗ wahl ſich auszuwirken. Ein tiefer Peſſimismus hat große Teile der Wählerſchaft ergriffen. Ver⸗ rat geht in den eigenen Reihen um, er wird geſtützt und gefördert durch die niederträchti⸗ gen Verſuche einer gewiſſen Machtelique, die Bewe⸗ gung von innen heraus auszuhöhlen und ſie in ihre einzelnen Beſtandteile aufzuſplittern. Da gibt der Führer das Signal zur Wieder⸗ beſinnung. Er fährt mit ſeinen getreueſten Mit⸗ arbeitern von Gau zu Gau und ruft die Partei zum Widerſtand auf. Der Führer ſitzt zwiſchen Weihnachten und Neu⸗ jahr mit einem kleinen Kreis engſter Mitarbeiter in ſeinem Berghaus auf dem Oberſalzberg und prüft die Lage. Er kommt zu dem Entſchluß, in dem für Mitte Januar 1933 für das kleine Lipper Land angeſetzten Wahlkampf aufs neue ſeine Formationen an die politiſche Front zu werfen und auf dieſem kleinen Ausſchnitt des Reiches noch einmal die Probe zu wagen. Ein zähes und erbittertes Ringen, bei dem um jede Seele und um jede Stimme mit Leidenſchaft und Fanatismus gekämpft wird, ſetzt ein. Die»ekannten Redner der Partei, an ihrer Spitze der Führer ſelbſt, reden jeden Abend von ſieben bis ein Uhr nachts, in drei, vier und fünf Verſammlungen, manchmal nur vor ein paar Dutzend Menſchen. Ein Schimpfen und Johlen ſetzt in Berlin ein, das gar nicht mehr überboten werden kann. Unterdes aber erobert die nationalſozialiſtiſche Bewegung ein kleines deutſches Land, und als am Abend des 15. Januar 1933 die Wahlreſul⸗ „. ñĩy?«042ä. Die Exploſionskataſtrophe von Segni: Ein Lager Fliegerbomben ging in die Luft Eine der größten italieniſchen Munitionsfabriken vernichtet— Die Schäden noch nicht überſehbar — Segni, 30. Januar.(U..) Die Exploſionskataſtrophe in der Munitious⸗ fabrik von Segni ſtellt ſich immer mehr als die ſchwerſte Exploſion heraus, die Ita⸗ lien ſeit Jahren erlebt hat. Es waren, wie ſich jetzt herausgeſtellt hat, drei aufeinanderfolgende Exploſionen, die das gewaltige Unglück herbeiführten. Die erſte Exploſton ereignete ſich in einem Betonbau der Sprengſtoffabrik, in dem Bomben hergeſtellt und aufbewahrt wurden. Bedeutend ſtärker war die zweite Exploſion, die zwei dem gleichen Zweck dienende ähnliche Gebäude in der Nachbarſchaft zerſtörte, und dieſe Exploſion wurde wiederum an unerhörter Wucht von der drit⸗ ten übertroffen, die die ganze Stadt Segni in ihren Grundfeſten erſchütterte und deren Donnern 40 Ki⸗ lometer weit im Umkreis zu hören war. Wäre das Unglück nur wenige Minuten ſpäter erfolgt, ſo wäre die Zahl der Todesopfer zweifellos noch weit grö⸗ ßer geweſen, denn dann wäre die zahlſtarke Tag⸗ ſchicht ſchon an den Arbeitsplätzen geweſen. Sämtliche Häuſer Segnis zeigen die Spuren der Kataſtrophe. Die Fenſter ſind zerſchmettert, viele Türen hängen halb herausgeriſſen loſe in den An⸗ geln; Mauerſtücke und alle möglichen anderen Gegen⸗ ſtände liegen, vom Luftoͤruck heruntergeſchleudert, auf der Straße umher. Auf dem Fabrikgelände, wo die zerſtörten Gebäude in Flammenſtehen, ar⸗ beiteten 29 Feuerwehren aus der Umgebung Segnis verzweifelt, um eine Ausbreitung des Brandes auf die übrigen Fabrikgebäude und Lagerhäuſer zu ver⸗ hindern. Hundert Sanitäter und dreihundert Cara⸗ binieri, die ſchon bald nach dem Unglück aus Rom in Segni eintrafen, waren mit der Bergung der To⸗ ten und der Behandlung der Verletzten beſchäftigt, unter tätiger Mitwirkung des italieniſchen Königs⸗ paares, das nach Bekanntwerden der Nachricht von der Kataſtrophe ſofort nach Segni eilte. Muſſo⸗ lin i traf um 3 Uhr nachmittags an der Unglücks⸗ ſtätte ein und nahm ſofort perſönlich eine eingehende Unterſuchung vor, in deren Verlauf er die Unter⸗ waſſerſetzung ſämtlicher Keller und noch unverſehr⸗ ten Gebäude anordnete, um weitere Exploſtonen zu verhüten. Muſſolini war von Starace und oem Gouverneur von Rom begleitet. Durch die Ueber⸗ flutungen iſt eine Suche nach den weiteren Opfern der Kataſtrophe auf einige Tage unmöglich, ſo daß 15 dahin die endgültige Totenzahl nicht feſtſtehen ürfte. rungsaufträge aus. 12000 Arbeiter finden in der Fabrik Beſchäftigung. Wie das in Rom herausgegebene amtliche Kommuniqus beſagt, ſcheint die Kataſtrophe auf die Unachtſamkeit eines Arbeiters zurückzufüh⸗ ren ſein, der eine Stahlflaſche mit komprimier⸗ ter Luft falſch behandelte, ſo daß ſie explodierte, was dann die weiteren Exploſionen zur Folge hatte. Die Exploſionen konnten noch 40—50 Kilometer weit gehört werden. Agenzia Stefani meldet 9 Tole und 200 Verwundeie anb. Rom, 29. Jauuar. Ueber das Exploſionsunglück in Segni hat Agen⸗ zia Stefani eine weitere amtliche Mitteilung herausgegeben. Danach hatte man zunächſt befürch⸗ tet, daß das Unglück ſehr viel ſchwerer war als die anſchließenden Forſchungen ergeben haben. Es ſind neun Tote und 200 Verwundete feſtgeſtellt worden, die faſt alle ganz leicht verletzt wurden. Nur ſieben Verletzte befänden ſich noch im Krankenhaus, davon einer in ernſtem Zuſtande, da ihm ein Bein abge⸗ nommen werden mußte. Anteilnahme des Führers dnb. Berlin, 29. Januar. Im Auftrage des Führers und Reichskanzlers ſprach der Staatsminiſter und Chef der Präſidial⸗ kauzlei Dr Meißner heute nachmittag auf der ita⸗ lieniſchen Botſchaft vor und brachte dort die Anteil⸗ nahme des Führers und der Reichsregierung an dem Unglück zum Ausdruck. Weitere erbitterte Kümpfe um Teruel Die Rolen griffen an, wurden aber unter ſchweren Verluſten zurückgeſchlagen àdnb Salamanca, 30. Januar. Nach dem nationalen Heeresbericht vom Samstag geht der Kampf um Teruel mit Erbitterung weiter. Die Bolſchewiſten griffen an verſchiedenen Abſchnit⸗ ten mit großem Aufwand von Menſchen und Ma⸗ terial an, wurden aber überall blutig zurückgeſchla⸗ gen. Die Nationalen brachten ſechs Sowjettauks zur Exploſion. Die nationalen Flieger arbeiteten vorzüglich mit der Infanterie zuſammen. 315 bol⸗ ſchewiſtiſche Milizleute wurden gefangengenommen, darunter mehrere„Offiziere“. Ferner wurden 400 ſowjetſpauiſche Leichen geborgen. Frankrich ſchickt fortwährend Freiwillige anb. Paris, 29. Jan. Wie die Liberté zu berich⸗ ten weiß, wurden Freitagabend von kommuniſtiſchen Werbern 32 junge Franzoſen und zwei Engländer als Freiwillige nach Sowjetſpanien geſchickt. Jeder von ihnen habe neben der Fahrkarte 48 Franken Zehrgeld erhalten. Zur Tarnung habe ſich die Gruppe zunächſt nach Béziers begeben, um angeblich an einem Schachturnier teilzunehmen. Von dort ſei ſie jedoch gleich darauf zur ſowjetſpaniſchen Grenze transportiert worden. Der Liberté zufolge iſt die⸗ ſer„Freiwilligen“⸗Transport durchaus keine Aus⸗ nahmeerſcheinung, denn zwei Tage vorher am Mitt⸗ wochabend, ſei unter den gleichen Umſtänden eine Gruppe von 68„Freiwilligen“ an die franzöſtſch⸗ ſowjetſpaniſche Grenze gebracht worden. Derartige Freiwilligentransporte, ſo ſchließt das Blatt, fänden mehrere Male in jeder Woche ſtatt. Ein lohnender Fund dnb. San Sehaſtian, 29. Jauuak. Die nationalſpaniſche Polizei hat am Eseudo⸗ Paß an den Bergen der Provinz Santander, wo be⸗ kanntlich vor wenigen Monaten ſchwere Kämpfe ſtattfanden, ein von den Bolſchewiſten zurückgelaſſe⸗ nes geheimes Waffenlager entdeckt. Bisher wurden 2000 Granaten, 500 Handgranaten, 64 Kiſten Ge⸗ wehrmunition, 12 Kiſten mit weiterem Kriegs⸗ material— alles ſowjetruſſiſcher oder franzöſiſcher Herkunft— gefunden. Die Suche wird fortgeſetzt, da wahrſcheinlich noch mehr Material verborgen worden iſt. Wie groß iſt die AS A- Flotte? 5. + Waſhington, 29. Januar. Die. 47 Kriegsſchiffe, deren Bau in der im Ab⸗ georoͤnetenhaus eingebrachten Vorlage vorgeſehen, iſt, haben eine Geſamttonnage von 255 158 Tonnen. Die geplanten acht Kreuzer haben zuſammen eine Tonnage von 68 500 Tonnen. Die Durchführung des ganzen Bauprogramms würde die Geſamtzahl der Schlachtſchiffe auf 18, die der Flugzeugträger auf 8, die der Kreuzer auf 47, die der Zerſtörer auf 147, die der-Boote auf 58 und die der Marineflugzeuge auf 3000 erhöhen. 2. Seite/ Nummer 49 Neue Mannheimer Zeitung) Morgen⸗Aus gabe Montag, 31. Januar 1938 tate von Lippe bekaunt werden, du vergeht den Gegnern endgültig das Lachen. Es ne Panik ſetzt ein. Jetzt weiß man int feindlichen Lager, was die Stunde geſchlagen hat. Erwartungsvolle Spannung liegt über dem gan⸗ zen Lande. Am 22. Januar marſchiert die Berliner SA auf dem roten Bülowplatz auf. Die kom⸗ muniſtiſche Preſſe hat ſeit Tagen gegen dieſe De⸗ monſtration die blutrünſtigſte Hetze entfacht. Die ſogenannte Regierung überlegt, ob ſie dieſen Auf⸗ marſch geſtatten oder verbieten ſoll. An dieſem Sonntag bietet Berlin das Bild einer belagerten Stadt. Der Bülowplatz gleicht einem Heerlager. Der kommuniſtiſche Janhagel tobt und johlt in den Seitenſtraßen. Dort ſieht man Pan⸗ zerwagen und Maſchinengewehre auffahren. Aber die SA ſteht zur ſeſtgeſetzten Stunde angetreten, ge⸗ treu der ausgegebenen Parole:„Front Karl⸗Lieb⸗ knecht⸗Haus!“ Der heiße Tag endet mit einem über⸗ ragenden Sieg der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. Nun wird die Regierung ein letztes Mal mit Reden und Leitartikeln ſchärfſtens angegriffen. Die Stimmung ſteigt bis zur Siedehitze. Am 29. Jannar ſind die Dinge dann reif. Das neue Kabinett iſt fertig und kaun berufen werden. Der Führer iſt zur Audienz beim Reichsprä⸗ ſidenten drüben in der Reichskanzlei. Um die Mittagsſtunde kommt er in den Kaiſerhof zurück. Und unn iſt es geſchehen. Das neue Kabinett iſt gebildet und bereits vereidigt. Einige Minuten ſpäter durchraſt die Meldung:„Hitler iſt Reichs⸗ kanzler!“ Berlin und daun das Land und dann tber Draht und Aetherwelle die ganze Welt bis in ihren feruſten Winkel. Während wir ſchweigend und von tiefſter Freude erfüllt in einem kleinen Wohnzimmer im Kaiſer⸗ hof zuſammenſtehen, geht es hörbar wie ein Auf ⸗ atmen durch das ganze Volk. Die Freunde und Anhänger triumphieren, die Gegner ſind wie zerſchlagen, und die Feinde packen bereits ihre Kof⸗ ſer, um mit den letzten Zügen Berlin und das Reich zu verlaſſen und bei Nacht und Nebel über die Grenze zu gehen. Bei uns aber beginnt die Arbeit. Der Führer entwirft die erſten Regierungsakte. Nachmittags tritt bereits das neue Kabinett zu einer Sitzung zuſam⸗ men, und abends ergreift dann das Volk das Wort. Ohne Kommando und ohne Befehl ſammeln ſich die Hunderttauſende an allen Ecken und Enden dieſer viereinhalb Millionenſtadt, und nun beginnt der Triumphmarſch durch die Wilhelmſtraße. Wir haben ſeitdem viele Aufzüge geſehen, ge⸗ ordnete, diſziplinierte, in feſtem Schritt und Tritt ſich bewegende. Aber wir ſahen keinen, der ergrei⸗ fender und erſchütternder geweſen wäre, als öFieſer. Ueber eine Million Menſchen, ſchrieb am anderen Tage die Auslandspreſſe, und ſie hat gewiß keinen hinzugedichtet. Im Rundfunk war man unterdeſſen zur Ruhe gegangen. Da man noch nicht wußte, wie die Sache auslaufen würde, hielt man es anſcheinend für das Beſte, ganz neutral zu bleiben, d. h. alſo nichts zu tun. Wir haben dann abends die Uebertragungs⸗ geräte ſelbſt aus den ſchon verdunkelten Räumen dieſes Hauſes herausgeholt, ſie mit Autotaxen in die Se eiskransportiert und nun ging zum erſtenmäl eite echte politiſche Volksſendung über die Aetherwellen. Und das Volk hörte auch zu. In ganz Deutſch⸗ land. Und ein tiefes Glücksgefühl erfüllte alle Herzen bei dem Gedanken, daß unter dem Schmettern der Fanfaren und im Schein der Fackeln nun die Stunde der Erlöſung angebrochen war. Aber auch in Rom, London, Paris, Wien. Buda⸗ peſt, Warſchau, Prag und Moskau ſaßen ſie nun an den Lautſprechern, um teils mit Freude, teils aber auch mit Furcht und Beſtürzung feſtzuſtellen, daß hier ein neues Deutſchland aus der Taufe gehoben wurde. Als um zwei Uhr nachts der ganze Wilhelm⸗ platz wieder leer lag, da gingen wir mit dem Führer noch einmal das kurze Stück Weg von der Reichs⸗ kanzlei zum Kaiſerhof zurück, für das wir in um⸗ gekehrter Richtung ſo viele Jahre, ſo viele Kämpfe, ſo viele Leiden und Entbehrungen hatten aufwenden müſſen. Um dieſe Stunde wurden in Berlin⸗Char⸗ lottenburg unſere Kameraden Sturmführer Maikowſki und Polizeiwachtmeiſter Zckuritz von feiger Kommuniſteuhand erſchoſſen. Das Dritte Reich war in ſeiner Geburtsſtunde durch den Heldentod zweter Männer mit Blut geweiht worden. Jetzt war es Wirklichkeit und der Aufbau begann. Zetzt nach fünf Jahren liegen nun die Reſultate unſerer bisherigen Arbeit ſichtbar zutage. Man braucht über ſie kaum noch Worte zu verlieren. Sie ſprechen für ſich ſelbſt eine eindringlichere Sprache als wir es vermöchten. Eine Revolution in des Wortes wahrſter Bedeutung hat ſich von go Alle Gebiete unſeres Lebens ſind in ihr und durch ſie umwälzend umgeſtaltet und neu geordnet worden. Der Totalitätsanſpruch von Joͤee und Bewegung hat ſich ſeitdem überall durchgeſetzt. Der Nationalſozia⸗ lismus als politiſche Erſcheinungsform iſt in die Er⸗ lebniswelt unſeres eigenen Volkes und auch anderer Völker tief und unauslöſchbar eingedrungen. Warum aber ſchildere ich hier noch einmal den Werdeprozeß und die Geburtsſtunde dieſes Reiches? Nur darum, weil wir nicht vergeſſen dürfen, wie ſchwer das alles geweſen iſt, was uns heute leicht erſcheint, weil die Jugend, die dieſe geſchichtliche Umwandlung zum großen Teil noch nicht bewußt miterlebt hat, das vor allem wiſſen muß, weil es notwendig iſt, uns immer wieder die Größe unſerer Zoeit vor Augen zu halten. So grüße ich denn an dieſem denkwürdigen Tage die ganze deutſche Jugend, die einmal unſer ſtolzes Erbe antreten ſoll. Ich preiſe ſie glücklich, in einer ſo großen Zeit leben zu dürfen. Ich ermahne ſie, zu arbeiten, zu lernen, zu kämpfen, und ſtark zu ſein. Ich grüße in ihrem Namen den Führer, der uns allen Inbegriff des Deutſchtums und Vorbild einer ringenden, tapferen ugendlichkeit iſt. Ihm nachzueifern wird immer der Stolz und die Ehre der deutſchen Jugend ſein. Möge er viele Jahre noch in Geſundheit uẽnd Kraft r treue Sachwalter der deutſchen Nation bleiben. In eurem Namen aber, ihr Jungen und Mädel, im Namen der ganzen deutſchen Jugend grüße ich unſer Reich und unſer Volk, deſſen treue Söhne und Töchter wir ſind und immerdar ſein wollen. Ja — ů an verſchürft die Blockade um Kanton Unterbindung der Kriegsmateriallieferungen— FJapaniſcher Luftangriff auf Hainan— ASA proieſtiert in Tokio — Hongkong, 30. Jan.(U..) Allem Anſchein nach zieht ſich die japaniſche Blockade um die ſüdchineſiſchen Häßen immer enger zuſammen. Eine Patrouille der Waſſerpolizei von Hongkong berichtet, daß ſie geſtern zwei Schiffe, die die Flagge von Panama führten, eskortiert von einem japaniſchen Kriegsſchiff in Richtung der Hongkong ſüdweſtlich vorgelagerten Ladrone⸗Inſeln geſehen hat Man nimmt an, daß die beiden Schiffe Kriegsmaterial für China transportierten und des⸗ halb von den Japanern aufgebracht worden ſind. Das in chineſiſchem Beſitz befindliche Schiff„Wong⸗ tingyat“, das in Hongkong beheitziatet iſt und die britiſche Flagge führte, wurde von einem fapani⸗ ſchen Kriegsſchiff verfolgt und mußte in dem por⸗ tugieſiſchen Hafen Macao, unweit von Hongkong, Zuflucht ſuchen. Der britiſche Dampfer„Silksworth“ mußte 24 Stunden nach ſeiner Ausfahrt aus Hongkong wie⸗ der in den Hafen zurückkehren, weil eine Meute⸗ rei der japaniſchen Beſatzung gegen die britiſchen Offiziere drohte. Der Dampfer hatte ur⸗ ſprünglich eine chineſiſche Beſatzung in Sydney an⸗ geheuert, die jedoch ſpäter deſertierte. Die jetzige japaniſche Beſatzung wurde in Dairen an Bord ge⸗ nommen. Die Behörden ſind zur Zeit mit der Unterſuchung des Falles beſchäftigt. Trotz des kürzlichen Proteſtes von franzöſiſcher Seite gegen japaniſche Operationen auf der ſüd⸗ chineſiſchen Inſel Hainan griſſen japaniſche Flug⸗ zeuge geſtern zweimal den Hafen Hoihau auf Hai⸗ nan an. Nach chineſiſchen Berichten wurden meh⸗ rere Zivilperſonen getötet und Dutzende von Häu⸗ ſern zerſtört. „Neues Regime für ganz China“ anb. Tokio, 29. Januar. Außenminiſter Hirota erklärte am Samstag im Reichstag, daß Japan ſeine Beziehungen zu dem neuen Regime in Nordchina aufnehmen werde, aber gleichzeitig erwarte, daß dieſe allmählich. punkt der Verwaltung ganz Chinas werde, da die Wiedervereinigung aller Teile des Landes die dringendſte Frage ſei.. Der Außenminiſter und Fürſt Kondve erklärten ferner, daß die Unterbindung der Waffenzufuhr nach China durch dritte Staaten nach diplomatiſchen Vor tur teilweiſe gelungen ſei. Wenn Japan doch noch zur Kriegs⸗ erklärung gezwungen werde, ſo hänge das vollkom⸗ men von der zukünftigen Haltung Tſchangkaiſcheks ab. Wie in politiſchen Kreiſen verlautet, wird in der nächſten Woche eine Konferenz des Kabinetts und des Beraterſtabes wichtige Entſcheidungen im China⸗ konflikt treffen, wozu vor allem wirkſame Maßnah⸗ men zur Unterbindung der Zufuhren über Kanton gehören würden. Mittel⸗ Neuer ſcharfer AS-Proteſt — Waſhiugton, 30. Januar.(U..) Das Staatsdepartement hat den amerikaniſchen Botſchafter in Tokio, Grew, angewieſen, der japani⸗ ſchen Regierung einen zweiten ſcharfen Proteſt wegen der Mißhandlung des amerikaniſchen Konſuls Alliſon in Nanking durch japaniſche Soldaten, zu überreichen. Der Beſchluß wurde in einer zweiſtün⸗ digen Sitzung gefaßt, die Präſident Rooſevelt mit Staatsſekretär Hull, dem ſtellvertretenden Stagts⸗ ſekretär Welles und Norman Davis abhielt. Vielfach wird die augenblickliche Lage als nicht weniger kritiſch als die Situation nach dem Panay⸗ Zwiſchenfall angeſehen. Mas planen die vier Mächte gegen Japan? Geheimnisvolle Verhandlungen in Genf— Sanktionsgelüſte gegen Japan? — Genf, 30. Januar.(U..) Der Plan der vier Großmächte, zur Unterſtützung Chinas, hat jetzt dadurch eine Förderung erfahren, daß Polen ſich bereit erklärt hat, ſich der Stimme zu enthalten, wenn der Rat über die China⸗Reſolution abſtimmt. Andererſeits bereitet offenbar die For⸗ mulierung der dem Rat vorzulegenden Reſolution noch gewiſſe Schwierigkeiten, ſo daß man ſich ent⸗ ſchloſſen hat, die Diskuſſion auf Montag zu ver⸗ ſchieben. Im Lager der chineſiſchen Delegation iſt man etwas beunruhigt über die zögernde Haltung Frankreichs, die, wie erklärt wird, der alleinige Grund war, daß die Reſolution nicht ſchon geſtern angenommen wurde. Als die Vertreter Englands, Frankreichs, Rußlands und Chinas geſtern zuſam⸗ menkamen, überraſchte Delbos die übrigen Dele⸗ gierten mit einer ganzen Reihe von Aenderungs⸗ Gruß zwiſchen Oſt und Weſt⸗ Deulſch-japaniſche Jugendausſprache Baldur von Schirach kündigt Veſuch deutſcher Jugendführer in Japan an dnb. Berlin, 29. Januar. Am Samstagmittag von 12 bis 12.50 Uhr führte die Hitler-Jugend mit der japaniſchen Jugend über den Rundfunk beider Staaten ihre erſte Jugend⸗ austauſchſendung durch. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches, Bal ⸗ dur v. Schirach, ergriſf das Wort zu einer An⸗ ſprache än die japaniſche Jugend. Die Beziehungen zwiſchen der deutſchen und japaniſchen Jugend wür⸗ den Kicht erſt in dieſem Augenblick der Sendung be⸗ gründet. Schirach erinnerte an den Beſuch des japa⸗ niſchen Jugendführers Graf Noſhinori Huta xa, den dieſer mit einer Abordnung der japaniſchen Jugend im letzten Jahr der Hitler⸗Jugend abſtattete. Die herzliche und begeiſterte Aufnahme, die die japani⸗ ſchen Gäſte bei der Jugend Adolf Hitlers gefunden habe, ſei ein ſpontaner Ausdruck jener freundſchaft⸗ lichen Gefühle geweſen, die wir alle dem japaniſchen Volk entgegenbringen. Kürzlich habe Seine Kaiſerliche Hoheit Prinz Chichibu in Tokio einem Vextreter der Reichs⸗ jugendführung ſein lebhaftes Intereſſe für den an⸗ geregten Austauſch deutſcher und japaniſcher Jugend bekundet. Baldur von Schirach kündigte an, daß noch in dieſem Jahre eine Abordnung japaniſcher In⸗ gendführer Deutſchland aufſuchen und mehrere Führer der Hitler⸗Jugend eine Reiſe in das Japaniſche Reich antreten würde. Nach einem ſehr herzlichen Begrüßungswort des Rundfunkſprechers in Tokio nahm das Wort der Jugendführer in FüR: „Liebe junge Kameraden in Deutſchland“, be⸗ gann er. An erſter Stelle habe ich die Ehre, aus dem fernen Japan als Sprecher der japaniſchen Jugend dem von uns hochverehrten deutſchen Führer und Reichskanzler auf dem Funkwege die ehrerbietigſten Grüße der japaniſchen Jugend zu übermitteln. Hutara berichtete dann, wieviele Vorträge über die Hg in allen Teilen des japaniſchen Reiches gehalten wurden. Die bis auf den letzten Platz ge⸗ füllten Säle hätten das Intereſſe der japaniſchen Jugend an der Entwicklung des nationalſozialiſti⸗ ſchen Reiches kundgetan.„Ich ſchließe meinen Vor⸗ trag“, ſo ſagte Graf Hutara am Schluß,„indem ich der deutſchen Jugend meine und der japaniſchen 80 aufrichtigſte Grüße und Wünſche ſende. Heil Hitler!“ 5 —————„—-—ͤ Es lebe die nationalſozialiſtiſche Bewegung; die dieſen Staat erkämpfte! Es lebe die deutſche Nation, der Jubegriff unſerer Ehre und unſerer Freiheit! Es lebe der Führer und die tapfere deutſche Jugend, die ſeinen Namen trägt! Adolf Hitler Sieg Heil! Mit lautloſer Stille verfolgten die Jungen und Mädel den ſpannenden Bericht, den Dr. Goebbels in ſeinem Rückblick über den Werdegang der deut⸗ ſchen Revolution und den Verlauf der Geburts⸗ ſtunde des Dritten Reiches zu geben wußte. Nachdem dann die vier Strophen des Liedes der Hitler⸗Jugend„Vorwärts, vorwärts ſchmettern die hellen Fanfaren“ verklungen waren, Reichsjugendführer Baldur von Schirach die morgendliche Feierſtunde der deutſchen Jugend. Die Träger des Nationalpreiſes beim Führer Feierliche Ueberreichung der Ehrenzeichen dnb. Berlin, 30. Januar. Der Führer und Reichskanzler empfing am Sountag in ſeinem Arbeitszimmer in der Reichs⸗ kanzlei die Träger des von ihm durch Erlaß vom 30. Januar 1937 geſtifteten Deutſchen National⸗ preiſes für Kunſt und Wiſſenſchaft. Mit herzlichen Worten des Dankes und höchſter Anerkennung für ihre ſo hervorragenden Leiſtungen überreichte der Führer Fran Proſeſſor Trooſt für ihren verſtorbenen Gatten, Profeſſor Ludwig Troyſt, Reichsleiter Alfred Roſenberg, Dr. Wil⸗ helm Filchner, Geheimrat Profeſſor Dr. Auguſt Bier und Geheimrat Profeſſor Dr. Ferdin aud Sauerbruch die zugleich mit dem Nationalpreis verbundenen tragbaren goldenen Ehrenzeichen ſowie die zugehörigen Urkunden. Die Ehrenzeichen entſprechen in ihrer wertvollen künſtleriſchen Geſtaltung der Bedeutung, die dem Deutſchen Nationalpreis für Kunſt und Wiſſenſchaſt als der höchſten Auszeichnung, die das nationalſozia⸗ liſtiſche Deutſchland auf dieſem Gebiet zu vergeben hat, zukommt. Das Ehrenzeichen beſteht aus einem auf der linken Bruſt zu tragenden mit Brillanten beſetzten Stern, der in der Mitte in Gold den Kopf ſchloß der der Pallas Athene zeigt ſowie ans einem breiten, über der rechten Schulter getragenen Bande, das auf der linken Hüfte in einer Roſette mit dem Hoheitszeichen endet. Der Ueberreichung wohnte der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels bei. Vorbeimarſch der Leibſtandarte dub. Berlin, 30. Jaunuar. Zu einem eindrucksvollen militäriſchen Schau⸗ ſpiel geſtaltete ſich am Vormittag der Vorbei⸗ marſch der Leibſtandarte Adolf Hitler vor dem Führer. Zu dieſer Ehrung, die die mit dem Füh⸗ rer beſonders eng verbundene Leibſtandaxte ihm bereitete, hatten ſich in der Wilhelmſtraße und auf dem Wilhelmplatz viele Tauſende eingefun⸗ den, die dem Führer und den Schutzſtaffelmän⸗ nern begeiſterte Kundgebungen bereiteten. Um 10 Uhr verläßt der Führer oͤurch den Vor⸗ hof die Reichskanzlei und belritt die Wilhelmſtraße. Ein nicht endenwollender Jubel brauſt dem Führer minutenlang entgegen, und die Heilrufe dauern noch an, als von der Straße Unter den Linden her bereits die Spitze der Formation heranrückt. Der Führer begibt ſich in ſeinen mit ſeiner Standarte geſchmückten Kraftwagen, von wo aus er den Vor⸗ beimarſch abnimmt. In muſtergültiger Ordung ſchwenkt der Muſtk⸗ und Spielmannszug unter Leibſtandarten⸗Obermu⸗ ſikmeiſter Müller⸗John vor dem Führer ein, und dann führt Obergruppenführer Sepp Dietrich, der Kommandeur der Leibſtandarte, ſeine Männer an dem Führer vorbei. Mit geſenktem Degen er⸗ ſtattet er dem Führer Meldung. Mit erhobener Rechten grüßen die Zehntauſende das Feldzeichen der Leibſtandarte. In unübertrefflicher Ordnung 5 die Männer der Leibſtandarte am Flih⸗ rer vorbei. 8 Den drei Sturmbannen der Leibſtandarte folgen der SS⸗Nachrichtenſturmbann Adlershof und die SS- Totenkopf⸗Verbände. Als dann der Muſik⸗ und Spielmannszug wieder einſchwenkt, bereiten die Maſſen dem Führer noch einmal unbeſchreibliche Kundgebungen der Begeiſte⸗ rung und der Treue, für die er ten nach allen Seiten hin dankt, Japan, Graf Chat mit erhobener Rech⸗ vorſchlägen. Der chineſiſche Delegierte, Wellington Kos, deſſen Vorſchläge der urſprünglichen Reſolution zugrunde liegen, weigerte ſich jedoch, zu dieſen Aen⸗ derungen ſeine Zuſtimmung zu geben, ohne ſich vor⸗ her Hankaus Einwilligung zu vergewiſſern. Das große Fragezeichen in dieſer ganzen An⸗ gelegenheit iſt nach wie vor die Haltung Waſhing⸗ tons. Entgegen den hier verbreiteten Berichten, daß Eng⸗ land ſich ſchon mit Washington in Verbindung ge⸗ ſetzt habe, um deſſen Anſichten über den„Plan der Vier“ zu erfahren, wird von gut unterrichteten Stel⸗ len weiterhin verſichert, daß die Vereinigten Staa⸗ ten erſt nach der Entſcheidung des Völkerbunds⸗ rats befragt würden. N Zuverläſſig verlautet, daß das Abkommen der vier Mächte in zwei Teile zerfällt, einen geſchriebe⸗ nen und einen ungeſchriebenen. Der geſchriebene iſt gleichlautend mit der Reſolution, die den Ratsmit⸗ gliedern am Montag vorgelegt werden ſoll, und ſtützt ſich auf den Beſchluß der Völlerbundsverſamm⸗ lung am 5. Oktober, worin allen Bundesmitgliedern empfohlen wird,„Möglichkeiten einer individuellen Hilfeleiſtung für China zu unterſuchen“. Hieran an⸗ ſchließend werden die in erſter Linie in Frage kom⸗ menden Mächte, Sowjetrußland, Frankreich und England, aufgefordert, ſich mit anderen intereſſier⸗ ten Mächten über die Verwirklichung dieſer Empfeh⸗ lungen in Verbindung zu ſetzen.(Es liegt auf der Hand, daß hierbei in erſter Linie an die Vereinigten Staaten gedacht iſt.) Der mündliche Teil des Abkommens beſteht dem Vernehmen nach in einem in Form eines Englands, Frankreichs und Sowjetrußlands, China bei der Beſchaffung ausreichenden Kriegs⸗ materials behilflich zu ſein, wenn— und das dürfte der entſcheidende Faktor ſein— die Ver⸗ einigten Staaten ſich dieſem„Gentlemen Agree⸗ ment“ anſchließen. Daneben aber, und hierauf ſtützen ſich die Sank⸗ tionsgerüchte, wurde bei dieſer Gelegenheit die Frage eines Erdölembargos Japan gegenüber auf⸗ geworfen. Aber auch hierbei gedenkt man auf kei⸗ nen Fall, ohne die Vereinigten Staaten vorzugehen, Offenbar iſt man gerade auf Erdöl verfallen, weil man hier Japan am empfindlichſten treffen zu kön⸗ nen glaubt und weil ſich die Weltölvorkommen zu weitaus überwiegendem Teil im Beſitz der an einer antifapaniſchen Front intereſſierten Mächte befin⸗ den: Sowjetrußland, England und die Vereinigten Staaten.(Von Mexiko erwartet man ebenfalls keine Schwierigkeiten.) Durch Litwinow wurde dann, wie es heißt, die Frage aufgeworfen, ob man nicht die Mächte auf⸗ fordern ſollte, Japan keine Anleihen und Kredite mehr zu gewähren. Doch iſt man in öieſem Punkt zu keiner Einigung gelangt. 255 chineſiſche Delegierte, Wellington Koo, führte aus, daß für China alles darauf ankäme, nicht von der Zufuhr von Kriegsmaterial abgeſchnitten zu werden und daß es, falls dies verhindert würde, aus ſich heraus imſtande ſei, den Krieg noch jahrelang fortzuſetzen. Dies aber, ſo erklärte würde ſchließlich . führen. „Es iſt bemerkenswert, daß genau die gleichen Fragen ſchon auf der Brüſſeler Konferenz Gegen⸗ ſtand von Beſprechungen zwiſchen Eden, Norman Davis, Litwinow und Delbos waren. Damals er⸗ klärten jedoch Delbos ſowohl wie Eden, daß es unmöglich ſei, einen derartigen Plan zu verwirk⸗ lichen, ſo lange das amerikaniſche Neutralitätsgeſetz in ſeiner gegenwärtigen Form in Kraft ſei. Japan, ſo wurde damals argumentiert, brauche nur China den Krieg zu erklären, und Rooſevelt ſei ge⸗ zwungen, das Neutralitätsgeſetz in Kraft zu ſetzen und damit ein Waffenembargo über China und Japan zu verhängen. Aus dieſem Grunde nahm man in Brüſſel von der weiteren Verfolgung dieſer Idee Abſtand. Wenn man heute auf dieſen Plan zu⸗ rückgreift, ſo offenbar, weil man in Paris und London hofft, daß durch die Pauan⸗Zwiſcheufälle Amerika für eine Reviſion des Neutralitätsgeſetzes zu gewinnen iſt. — der chineſiſche Delegierte, zum finanziellen Zuſammenbruch 3 und verantwortlich Für Politil Dr. Alois 1 ubauer tellvertreter des Hauptſchriftleiters und ver. U ſchaft u. Unterhaltung: Cart Onno 61 den Ne e e. Bode, Lokale, Teil: Ir Fritz Hammes Sport Willy Müller- Side weſtdeutſche Umſchau, Gericht u. Bilderdſenſt Curt Wilhelm ffeunel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. Scha fer, Berlin⸗ſeriedenau. 5 Südweſtkorſo 60 5 Für 5 Beiträge keine Gewähr— Rücksendung nur bel Rückports ausgeber. Drucker und Verleger Neue Mannhei eitun⸗ 5 Dr. Fritz Bode& Ke, Mandeln 1 1 45 en erantwortlich für Anzeigen und geſchöftliche Mittellungen Jalob Faude, Maunzein 8 die Anzeigen der Ausgabe A Abend und 4 1 80 h 8 ga 5 e erſcheinen gleichzel ig Geſamt⸗ Deal. Monat Dezember über 21 50. 7 „Gentlemen Agreement“ gehaltenen Versprechen 1 1 . Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 49 Montag, 31. Januar 1938 — Maunheim, 31. Januar. Der letzte Sonntag im Januar Regneriſch und kalt Wer ſchon in der Morgenfrühe dieſes letzten Januar⸗Sonntages unterwegs war, dem wurde deut⸗ lichſt zum Bewußtſein gebracht, daß die Kraft des Winters noch nicht gebrochen iſt. Nicht nur, daß es regnete, es fielen plötzlich auch Schneeflocken und dazu regte ſich ein recht unternehmungsluſtiger Wind. Das ging ſo eine ganze Weile. Später hörten die Niederſchläge zwar auf, aber das Antlitz des Himmels blieb trübe und graue ſchwere Wolken zogen über unſere aus Anlaß des fünften Jahres⸗ tages der deutſchen Revolution in feſtlichem Flag⸗ genſchmuck prangende Stadt. Die Temperaturen hielten ſich nur wenige Striche oberhalb des Null⸗ punktes. Der Sonntag begann alſo noch um einige Grade unfreundlicher, als es der Vorabend war. Aber die Frauen und Mädchen ließen ſich durch die Ungunſt der Witterung nicht davon abhalten, ſobald die Nie⸗ derſchläge vorüber waren, einen Rundgang durch die Stadt zu machen. Er galt den Schaufenſterauslagen. Heute beginnt bekanntlich der Winterſchluß⸗ verkauf, der wie jeder eine Saiſon beſchließende Verkauf beſondere Vorteile bietet. Am Samstag⸗ abend waren die Schaufenſter noch verhangen, aber hinter den Tüchern regte ſich eifrige Geſchäftigkeit. Die Auslagen wurden im Hinblick auf den Winter⸗ ſchlußverkauf neu aufgebaut, und am Samstag gab es dann natürlich viel zu ſchauen. Jede Ware wurde nach Güte und Preis fachmänniſch unter die Lupe ge⸗ nommen. Es wurden Vergleiche gezogen und ſo die „Gefechtslage“ für den am Montag beginnenden Sturm auf die Ladengeſchäfte geklärt. Während alſo die Frauenwelt an dieſem Sonn⸗ tagnachmittag mit kaufſtrategiſchen Ueberlegungen poll beſchäftigt war, fand ſich die ſportbegeiſterte Männerwelt in unſerem Stadion ein, wo es um bedeutſame fußballeriſche Dinge ging. Es ſtanden zwei Spiele auf dem Programm, von deren Ausgang die Meiſterſchaftsfrage in der badiſchen Gauliga weſentlich oder gar entscheidend abhing. Aber noch ein anderes Ereignis beſchäftigte an die⸗ ſem Sonntag die Sportler: der Boxkampf zwiſchen Schmeling und Ben Foor d. Am Abend fanden ſie ſich wohl ausnahmslos vor den Lautſprechern ein, um den Hörbericht oͤes deutſchen Rundfunks aus Hamburg entgegenzunehmen. So gab es am Sonntag alſo mancherlei Dinge, die Beachtung verdienten. Ueber allen aber ſtand natürlich die Anteilnahme an der Feier des deut⸗ ſchen Volkes, das den fünften Jahrestag des 30. Januar 1933 beging, worüber an anderer Stelle Näheres zu leſen iſt. Dr. Thi. Kan 1 eee Dr a 25. Jahre iſt der Leiter der Mannheimer De⸗ rektions⸗Verwaltungsſtelle der„Agrippina⸗Gruppe“, Direktor Joſef Klein, am 1. Februar bei ſeiner Firma tätig. n Ein Schadenfeuer entſtand am Sonntagvormit⸗ tag um 9 Uhr im ehemaligen Flinkſchen Anweſen in der Friedrichsfelder Straße. Es handelt ſich um einen alten Bau, in dem eine Schreinerei und ein Brennholzlager untergebracht ſind. In dem zur Schreinerei gehörenden Teil des Gebäudes gerieten vermutlich durch den Leimofen Balken und Dielen in Brand. Das Feuer griff durch den Boden auch auf den Keller über, in dem Hobelſpäne gelagert ind. Die Berufsfeuerwehr wurde.12 Uhr alar⸗ miert. Es gelang ihr, den Brand unter Einſatz einer Schlauchleitung innerhalb kurzer Zeit zu löſchen. Der Löſchzug rückte kurz vor 11 Uhr wieder ein. 2 Mannheim am Jahrestag der Machtergreifung Wecken in regneriſcher Morgenſtunde— Gemeinſchaftsempfang der Goebbelsrede durch die Jugend Die Feier des fünften Jahrestages der nationalſozialiſtiſchen Revolution begann in Mannheim mit einem Wecken. Um 8 Uhr begann der Spielmannszug vom Meßplatz aus den Marſch durch Mannheim. Es regnete um dieſe Zeit. Mit den Tropfen miſchten ſich auch noch dicke Schnee⸗ flocken. Ein heftiger Wind ſchlug die naſſe Beſcherung den wenigen Paſſanten, die ſchon unterwegs waren, ins Geſicht. Die Spielmannsleute ließen ſich davon aber in keiner Weiſe beeindrucken. Sie mar⸗ ſchierten über Friedrichs⸗ und Kaiſerring, durch Bis⸗ marck⸗ und Breite Straße, ſchwenkten beim Markt⸗ platz in die Jungbuſchſtraße ein und kehrten über oͤen Luiſenring nach dem Meßplatz zurück. Mit von Regen und Schnee durchnäßten Uniformen begaben ſich die Spielmannsleute nach Hauſe, in dem Be⸗ wußlſein, ihre Pflicht getan zu haben. Auch der Muſikzug der Politiſchen Leiter achtete der ungünſtigen Witterung nicht. Er trat im Regen um.30 Uhr auf dem Marktplatz zum Stand⸗ konzert an. um die gleiche Zeit zogen Hitlerjugend, Deutſches Jungvolk und Bund Deuntiſcher Mädel in Gruppen nach dem Roſengarten. Singend fanden ſie ſich dort ein, um im Nibelungen⸗ ſaal in einem Gemeinſchaftsemp fang der Rede des Reichsminiſters Dr. G vebbels zu lauſchen. Nach Schluß der Feier zückten die Forma⸗ tionen der Jugend geſchloſſen wieder ab. Beſonders ſtattlich war der Marſch des Jungvolkes durch die Planken: voran die ſchneidige Muſik und die Fahnen und dahinter in ſtrammer Marſchoroͤnung die Ein⸗ heiten. Der Bedeutung des Tages entſprechend hatte unſere Stadt geſtern und zum Teil auch ſchon am Vorabend ein feſtliches Kleid angelegt. Die öffent⸗ lichen Gebäude und die Privathäuſer ſchmückten unzählbare Fahnen. In der großen Mehr⸗ zahl waren es natürlich Hakenkreuzfahnen, aber es fehlten auch nicht einige Mannheimer Stadtfahnen. Unſer Waſſerturm zum Beiſpiel, vor dem gegen Mittag der SA⸗Muſikzug konzertierte, war rundum abwechſelnd mit Reichs⸗ und Stadtflaggen geſchmückt. Der Rundfunk ſtaud— wie ſchon ſo oft — auch diesmal in beſonderem Maße im Dienſte der Stunde. Gegen Mittag brachte er einen Rückblick auf den Weg des Nationalſozialismus und die deutſche Re⸗ volution, wobei er Adolf Hitler, Dr. Goebbels, Alfred Roſenberg und Dr. Dietrich in ihren rich⸗ tungweiſenden Schriften zu Wort kommen ließ. Der ganze Nachmittag war mit Konzertübertragun⸗ gen ausgefüllt. Zwiſchendurch wurden Ausſchnitte vom Vorbeimarſch der SS⸗Standarte Adolf Hitler vor dem Führer und von der Kundgebung auf dem Wilhelmplatz übertragen. Am Abend hörte man dann u. a. auch eine Wiedergabe vom Feſtakt der Verteilung der Nationalpreiſe durch den Führer und eine Rückerinnerung an den 30. Januar 1933. Um 19 uhr verſammelten ſich im großen Nathausſaal in Mannheim die führenden Männer der Partei und der Formationen zu einer Feierſtunde, um anſchließend gemeinſam mit den Ehrenformatio⸗ nen und den Fahnen der Bewegung im Scheine der eee Als Auftakt: SA-Großkonzert Den Auftakt zur Erinnerungsfeier au die fünfte Wiederkehr des Tages der Machtübernahme durch die Bewegung bildete das Großkonzert im Nibe⸗ lungenſaal, das der Muſikzug der SA⸗Standarte 171 veranſtaltete. Der feſtlich geſchmückte Nibelungenſaal, in dem das Braunhemd vorherrſchte, war gut beſetzt, als Oberſturmführer Otto Homan n⸗Webau den Taktſtock erhob und mit dem Ungariſchen Sturm⸗ marſch von Liſzt eine ſorgfältig zuſammengeſtellte und abwechſlungsreiche Vortragsfolge eröffnete. Das in drei Abſchnitte eingeteilte Programm bot zuerſt Streichmuſik und der geſchulte Muſikzug bewies, daß er den erhöhten Anforderungen guter Konzertmuſik ebenſo gewachſen iſt wie dem befeuernden Klang und Rhythmus ſchmiſſiger Marſchmuſik. Der Vortrag war ſehr ſauber und geſchmackvoll abgetönt, was ebenſo in Schuberts Roſamunde⸗Ouvertüre wie in Homann⸗Webaus' Suite:„Lyriſche Epiſo⸗ den“ zum Ausdruck kam. Die drei kleinen, ſehr geſchickt und geſchmackvoll inſtrumentierten und an⸗ genehm klingenden Stücke des Muſikzugführers be⸗ ſtehen aus einem empfindungsreichen Andante, einem ſchmiegſamen Walzer und einem kapriziöſen und be⸗ weglichen Intermezzo. Variationen über„Das tapfere Schneiderlein“ von Zimmer beſchloſſen den ſehr beifällig aufgenommenen erſten Teil. Dann begann die Blas muſik mit Friede⸗ manns II. Slawiſcher Rhapſodie, einem anſpruchs⸗ vollen und mit ſchönem Ausdruck wiedergegebenen Konzertſtück. Das leichtfüßige Vorſpiel zu„Junker Satan“ zeigte Otto Homann⸗Webaus Begabung für unterhaltende Muſik von der beſten Seite. Eine tonkräftig gebrachte Fantaſie über die Walküre bil⸗ dete den Uebergang zum dritten Teil: der Marſch⸗ muſik. Hier trat zum Muſikzug der Spielmannszug und ſchon im„SA⸗Parademarſch“ konnte man ſich über die Exaktheit freuen, mit der hier der Marſchtritt der braunen Kolonnen, die für das Dritte Reich und in das Dritte Reich marſchiert ſind, Ton gewor⸗ den iſt. Ausgezeichnet klappten die beiden Fan⸗ farenmärſche von Heurion— ein Sonderlob dem Keſſelpauker— von denen der Marſch der 18er Hu⸗ ſaren wiederholt werden mußte. Den Ausklang bildete Homann⸗Webaus„S A⸗Ruf für gro⸗ ßes Blasorcheſter, Spielleute und Fanfaren“. Die an den Großen Zapfenſtreich gemahnende Kompoſition iſt wirkungsvoll aufgebaut. Nach einer Einleitung durch die Spielleute klingt das alte Kampf⸗ und Marſchlied der SA auf:„SA mar⸗ ſchiert— Achtung, die Straße frei“, nach variieren⸗ den Klängen und Einſatz der Fanfaren wuchtete in mächtiger Steigerung die Melodie von„Volk ans Gewehr“ empor, die in der Folge in Anklänge an andere Lieder der Bewegung verwoben wird, bis nach ein paar Takten des Deutſchlandliedes das Lied der Mannheimer Standarte„Hoch Kurpfalz am deutſchen Rheine“ mit dem Refraingruß:„Dir, Adolf Hitler, Sieg Heil“ abſchließend zum unſterb⸗ lichen Ausdruck des Kampfwillens, des zuverſicht⸗ lichen Glaubens und der unerſchütterlichen Treue der SA überleitet: dem Horſt⸗Weſſel⸗Lied, bei dem ſich die Zuhörer ſpontan erhoben. Den ſtarken Bei⸗ fall quittierte Homann⸗Webau mit dem Parade⸗ marſch der Standarte 171, dem„Jäger aus Kurpfalz“. So war das mehr als zweiſtündige Konzert eben⸗ ſo ein Ausdruck des kulturellen Willens der SA wie Ausdruck der Freude über die Wiederkehr des 30. Januar und ein Gelöbnis, im alten Geiſte wei⸗ terzumarſchieren. Nach dem Konzert trat die Fröh⸗ lichkeit in ihre Rechte. Während im Nibelungenſaal und in der Wandelhalle eifrig getanzt wurde, füllte ſich der Bierkeller raſch und vor den Schießſtänden drängten ſich SA⸗Männer, Soldaten, Werkſchar⸗ männer und Amtswalter, um vor Kameraden und Liebſten ihre Kunſt zu zeigen. Fritz Hammes Fackeln durch die Stadt zu marſchieren. Auß dieſe Feierſtunde werden wir noch zurückkommen. Wie im ganzen Reich war auch in unſerer Stadt die Feier des fünften Jahrestages des deutſchen Umbruchs betont auf die von Ernſt und Freude ge⸗ tragene Beſinnung auf die Größe der Zeit, in der wir leben, gerichtet. Dr. W. Th. * Auch in den Kaſernen wurde der Bedeutung des 30. Januar gedacht. Auf den Kaſernenhöfen traten die Truppen um 11 Uhr an. Die Komman⸗ deure würdigten den Tag in Anſprachen. Sozialismus der Tat Die große Wi W⸗Ausgabe zum Jahrestag der nationalſozialiſtiſchen Revolution Es iſt ſchon zur Tradition geworden, daß das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes am Jahres⸗ tag der nationalſozialiſtiſchen Revolution eine Son⸗ derausgabe durchführt. An dieſem Tage ſollen gerade die bedürftigen Volksgenoſſen beſonders deutlich ſpüren, daß im Dritten Reich keiner vergeſ⸗ ſen wird. Der 30. Januar iſt ſo alljährlich in beſon⸗ derem Maße Ausdruck der Pflege des Tat⸗ ſogtalis mus. In dieſem Jahre wurden in Mannheim verteilt: Lebensmittel, Fleiſch⸗ und Obſtkonſerven, Schweine⸗ ſchmalz und Margarine. Außerdem wurden Kohlen⸗ gutſcheine und Wertgutſcheine, die jeder nach Belie⸗ ben verwerten konnte, ausgegeben. Schließlich wur⸗ den auch Kleidungsſtücke und Schuhwerk verteilt. Es war alſo eine ſehr umfangreiche'ᷣH W⸗ Ausgabe. Sie hat bei allen, die bedacht wurden, große Freude ausgelöſt. Man konnte es an den zu⸗ friedenen Geſichtern der zu den WHW⸗Geſchäftsſtel⸗ len Gekommenen ableſen. Beſonderen Anklaug haben die ſcheine gefunden. Wertgut⸗ Je Kopf gab es eine Mark. Dieſe Gutſcheine konn⸗ ten in allen ariſchen Geſchäften eingelöſt werden. Man konnte ſich dafür alſo kaufen, was man wollte. Im Laufe des Samstags konnte man in ſo ziemlich allen Geſchäften unſerer Stadt beobachten, wie die Gutſcheine gegen Ware eingetauſcht wurden. Die Geſchäftsinhaber bringen die in Zahlung gegebenen Gutſcheine geſammelt zu den Banken oder zur Spar⸗ kaſſe und erhalten dort den Gegenwert. Die von den Banken und der Sparkaſſe eingelöſten Scheine gehen dann wieder zurück an das WHW und die Geld⸗ inſtitute erhalten dafür die von ihnen ausbezahlten Beträge. 5 m. dne eren Werlvolle Schenkungen für das Seughausmuſeum Das Zeughausmuſeum erhielt zwei für den Aus⸗ bau ſeiner verkehrs⸗ und kolonialgeſchicht⸗ lichen Abteilung wertvolle Geſchenke. Die Hamburg⸗Amerika⸗Linie übergab dem Muſeum ein großes Modell des einſtigen Schnelldampfers „Deutſchland“. Dieſes Schiff war eines der größten Vertreter der Ueberſeedampfer aus der Zeit um die Jahreswende. Die deutſche Afrika⸗Linie, Woermann⸗Linie, überſandte ein Modell des Damp⸗ fers„Adolph Woermann“, jenes bekannten Schiffstyps, mit dem in den Vorkriegsjahren die meiſten Kolonialdeutſchen ihre Ueberfahrten aus der Heimat in die afrikaniſchen Kolonien antraten. Die Kanzlei des Zeughausmuſeums iſt infolge der fortſchreitenden Umbauarbeiten im Zeughaus bis auf weiteres in das Haus C 4, 12 verlegt worden. Gewiss lohnt es sich, OVERSTOLZ zu rauchen. Denn: stens eitens erhalten Sie schon für 50 Pfg zwölf Zigaretten mit einer Mazedonen- Mischung, die als Urtyp der heuti- „ gelten kann. Nd: hat OVERSTOLZ eine fugendichte Pak- kung. Sie schützt diese Zigarette quf dem oft langen Weg zum Raucher, sorgt also auch dafür, dass ihr zarter Tabak immer frisch und qromatisch bleibt. 12 OVERSTOL 2 50 PN oh MUNDSTücR 4. Seite Nummer 49 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Drei ſchwere und neun leichle Verkehrsunfälle Eine Perſon getitet Im Laufe des Samstag und in den frühen Mor⸗ 1 en des Sonntag ereigneten ſich, wie der Po⸗ ht mitteilt, drei ſchwere und neun leichte Verkehrsunfälle. Eine Perſon wurde getötet, eine weitere erlitt einen ſchweren Schädelbruch, während neun Perſonen mit leichteren Verletzungen davonkamen. Beſchädigt wurden elf Kraftfahrzeuge und vier Fahrräder. Drei Unfälle Abwehr und Hilfe bei An- steckung und Erkältung, z. B. Grippe, die desinflzierenden Chinosol-Gurgellabletten RM. 48, NM.10 Uaterwegs: Chigomiat-Tableſten EM. 84, EN 90 Trunkenheit am Steuer zurückzu⸗ Schwere Körperverletzungen nahme von zwei Perſonen. Grober Unfug wurde in vier Fällen verübt. Berſchiedene angetrunkene Perſonen mußten aus Verkehrsſicherheitsgründen vorläufig feſtgenommen Werden. Feuerwehr-Kamerabſchaftsabend bei der Zellſtofffabrik Waldhof Die Freiwillige Feuerwehr der Zell- ſtofffabrik Waldhof, Werk Mannheim, veranſtaltete am Samstag im Reſtaurant„Rhein⸗ gold“ einen Kameradſchaftsabend, an der die Wehrmänner mit ihren Angehörigen ſowie einige Gäſte teilnahmen. Der Saal war bis zum letzten Platz gefüllt. Wehrführer Huth würdigte in ſeinen Begrüßungsworten die Bedeutung enger Tuchfüh⸗ lung unter den Wehrmitgliedern und gedachte des Führers. Nach dem Geſang der nationalen Lieder wurde eine bunte Unterhaltungsfolge geboten. Als Anſager erntete Max Paulſen aus Köln viel Bei⸗ fall. Beſonderen Anklang fanden ſeine ſatiriſchen Betrachtungen und ſeine„Tönende Wochenſchau“. In das Programm teilten ſich weiter Frl. Roſe Huth, Heidelberg, die die Hallenarie aus„Tannhäuſer“ ſo⸗ wie Lieder von Strauß und Lehar ſang. die„Zell⸗ wald⸗Harmomäker“, die mit Bandonkonvor⸗ trägen aufwarteten, und die beiden Töchter Stün⸗ debeek mit einem Kinderballett. Sämtliche Darbietungen fanden den verdienten ſtarken Applaus. An die Vortragsſolge ſchloß ſich ein all⸗ gemeiner Tanz an, zu dem die Kapelle der Frei⸗ willigen Feuerwehr der Zellſtoſſfabrik unermüdlich aufſpielte. W. th. führten zur Feſt⸗ Das Zeitalter des Verkehrs muß zum Leitalter der Verkehrsgemeinſchaft werben. Benimm bich deshalb als gamerab und befolge des dle Regeln ber Otraßenverkehrs⸗Oronung. were 3. 2 5 e * Bei der Reichsbahn herrſchte am Sonntag ein mittelmäßiger Fern⸗ und ſchwacher Aus⸗ flugs verkehr. Ein Kdcß⸗Sonderzug brachte gegen 10 Uhr etwa tauſend Fahrgäſte zum Beſuch der Stadt und der Fußballkämpfe im Stadion nach Mannheim; ſte fuhren abends kurz nach 20.30 Uhr wieder zurück. In mehreren Geſellſchaftsfahrten wurden zahlreiche Fahrgäſte nach den Winterſport⸗ gebieten befördert. Der Verkehr am Samstag be⸗ wegte ſich in dem gewohnten Rahmen, Fortuna beim Maskenball h. Ludwigshafen, 30. Januar. Das letzte Wochenende des erſten Karneval⸗ monats ſtand hier im Zeichen des luſtigen Prinzen, den diesmal der unternehmungsfrohe Verkehrs⸗ verein zu ſich gebeten hatte. Das Maskenfeſt be⸗ gann ſelbſtverſtändlich erſt nach Beendigung der würdigen Vorſeier des 30. Januar. Haargenau nach dem Programm hatte ſich der vorzügliche vorberei⸗ tete Fackelzug abgewickelt, vom Sammeln der einzelnen Formationen in ihren Sturmlokalen uſw. bis zum geſchloſſenen Abmarſch vom Bayernplatz und zur knappen, aber zündenden Anſprache des Kreisleiters Kleemann auf dem Rupprechtplatz. Abgeſehen von Wind und abendlicher Kühle war der Wettergott der eindrucksvollen Kundgebung recht wohlgeſinnt. Im Pfalzbau ſtanden alle Wirtſchaftsräume zu frohem Mummenſchanz zur Verfügung. Fünf Kapellen ſpielten ohne Unterlaß zum Tanz auf. Punkt 3 Uhr(noch dachte niemand an Aufbruch) prä⸗ ſentierte der kleinſte aller Ludwigshafener WS W⸗ Glücksmänner, Friedrich Kühner aus der Ludwig⸗ ſtraße 9, im Kaffeehaus dem jungen Konditor Karl Stirn ein Los mit ungewöhnlichem Gewinn: 1000 (in Worten: eintauſend) Reichsmark. Alles beglück⸗ wwünſchte den Glückskäfer. Die Beamten des WW wollten den jungen Konditor zur Auszahlungsſtelle in Mannheim, 8 3, 13, fahren. Er aber wartete lieber die Barauszahlung an Ort und Stelle im Pfalzbau ab. Preisträger der Maskenprämiierung murden nach dem Urteil der Unpartetiſchen, die diesmal auf den Thronſeſſeln des Elferrates Platz genommen hatten und alle Bewerberinnen und Be⸗ werber, mit Nummernſchildern geſpickt, zwiſchen ſich und den 1700 anderen Gäſten vorbeiziehen ließen: Damen Einzelmasken: Fräulein Schäfer (Alt⸗Berlin!“), Fräulein Meßmann(Ungarin), Fräulein Zimpelmann(Rokoko⸗Schäferin), Fräulein Forcht(Herzkönkgin), Fräulein Neimeier(Unga⸗ rin), Fräulein Kirch(Pußta⸗Königin). Herren⸗ Einzelmasken: das ſtarke Geſchlecht zeigte ſich wie gewöhnlich recht ſchwach im Bemühen um ſinnvolle Drapferung des äußeren Menſchen. So konnte ein Preis nur einem Clown mit einem 50 Fahre„Heiterkeit“ in Feudenheim Jubiläumsſitzung im„Schwanen“ In Feudenheim herrſcht in dieſer Faſchingszeit Jubiläumsſtimmung. Vor 50 Jahren wurde die Feuden heimer Karnevalsgeſellſchaft „Heiterkeit“ aus der Taufe gehoben. Vier echte Karnevaliſten waren es, die dieſe fröhliche Tak am Stammtiſch beſchloſſen: Kremer, W̃ olf und die Brüder Schertel. Sie leben noch alle munter und vergnügt und wurden natürlich gebührend geehrt. Mit Feuereifer legten ſie ſich damals ins Zeug, um aus Feudenheim eine Hochburg des Prinzen Kar⸗ neval zu machen. Nicht ohne Erfolg. Die Feuden⸗ heimer haben Sinn für Humor und Witz, ſie machen gern mit, und ſo entwickelte ſich die„Heiterkeit“ bis zum Jahre 1912 recht gut So heiter, wie ſich die Sache bis dahin anließ, ſollte es nicht bleiben. Die nächſten Jahre ließen keine Zeit dazu. Bis 1923 traf man ſich allerdings ſchon einmal in fröhlicher Runde, die Kriegsjahre natürlich ausgenommen. So richtige Faſchingslaune kam aber in dieſen ſchweren Zeiten verſtändlicherweiſe nicht auf. Erſt vom Jahre 1923 ab trat man wieder an die Oeffentlichkeit mit klei⸗ ſchon mitgebracht hatte. Der Saal hatte einen weit⸗ geſpannten Baldachin mit den Farben der„Heiter⸗ keit“ erhalten, die Wände waren ringsum heiter ge⸗ ſchmückt, nicht zuletzt mit einem farbenprächtigen Fries, auf dem ſo allerhand Narren ihr tolles Trei⸗ ben vollführten. Jeder bekam beim Eintritt eine Narrenkappe aufs Haupt gedrückt, ſo daß, als der Elferrat einmarſchiert war, der ganze Saal ein recht buntes, echt karnevaliſtiſches Bild bot. Der Ehrenpräſident der„Heiterkeit“ Valentin Schertel ſchickte dem eigentlichen Beginn der Sitzung eine herzliche Begrüßung voraus, in der er auch auf die Bedeutung des Tages einging, und übergab dann das Zepter der Heiterkeit dem Prä⸗ ſidenten Seezer. Mit einem reinen„Engelsglöck⸗ chen“ von Ausmaßen und Klang machte ſich Narr Seezer an ſeine ſchwierige Aufgabe, die er im Laufe des Abends mit viel Humor und manchem Geiſtes blitz glanzvoll meiſterte. Kritzel einiſter Czermak bekam von ihm gleich den Auftrag, ſein närriſches Protokoll zum beſten zu geben, was er — Ein volk hilft ſich ſelbſtl Wieder wie in den vorjahren treten die Männer der Gliederungen der Partel gemeinſam an, um im dienſte des Winterhilfswerkes des Deutſchen volkes ihren Beitrag zur Durchführung dieſer großen Aktion zu leiſten. Am./ o. Februar 1038 ſieht das ganze volk auf die nationalſozialiſtiſchen Kampfverbände der Sf. SS. und des SK., die im alten Geiſt der gemein⸗ ſamen Kampfzeit und in aufrichtiger verbundenheit ein vorbild der natjonal⸗ ſozialiſtiſchen volkskameradſchaſt geben. Führer und Männer der Gliederungen, erweiſt Euch auch in dieſem Jahre des Vertrauens des Volkes und des Führers würdig. Wir wollen wie immer in der vergangenen Feit auch in dieſem Jahre wieder die erſten ſein, wenn es gilt, dem Volke ein Beiſpiel zu geben. 7 Der Stabschef , Der Korpsführer 2 hammer. Der Reichsführer 5 —————Ä— nen Sitzungen und wohl auch mit Maskenbällen. Spät erſt beſann man ſich aber wieder auf die ſchöne Vorkriegszeit, die der„Heiterkeit“ damals ſp viele Freunde zuführte, auf den Karnevalsumzug am Fasnachtsdienstag. Im Jahre 1933 wurde zum erſtenmal in Feudeuheim wieder ein Masken⸗ umzug durchgeführt und ſeither möchte ihn kein Feudenheimer mehr miſſen. Er iſteder Auftakt zu dem jährlichen„Feudenheimer Volkskarneval“ Die Feudenheimer halten an dem Tag zuſammen wie Pech und Schwefel— nur die„angeſtädterte“ Ju⸗ gend ſoll dann hin und wieder einen Seitenſprung in die großen Tanzveranſtaltungen des„Vororts Mannheim“ wagen. Bei einem karnevalfreundlichen Völkchen, wie den Feudenhelmern brauchte es alſo nicht wunderneh⸗ men, daß im Laufe des Samstagabends der große Saal des„Schwanen“ ſich immer mehr füllte und man die rechte Stimmung zu einer Jubiläumsſitzung lick auf kudwigshafen großen Fragezeichen zugebilligt werden, der ſchon acht Tage zuvor von der„Rheinſchanze“ ausgezeich⸗ net worden war.(„Verkehrs⸗Regler“ Eichelsdorf!). Sehr hübſch waren verſchiedene Paar⸗Mas⸗ ken ausgefallen. Preiſe erkannte man den Francv⸗ Spanierinnen Weber und Fräulein Stampfelmeier zu. Beſonders gefielen zwei ſchlichte ungariſche Bäuerinnen(Braun und Schneider), ferner je zwei Bauernbuben(Senck und Bangert), Don⸗Koſaken (Hoffmann und Keller), Huſaren(Brock und Ehres⸗ mann). Die Darſteller aus dem Tonfilm„La Ha⸗ banera“(Mölbert und Fräulein Meßmann) gaben die Hälfte ihres Preiſes dem Winterhilfswerk, da die Dame bereits einen Einzelpreis erzielt hatte. Die Stimmung war bis zu den frühen Morgen⸗ ſtunden ausgezeichnet, zumal der Beſuch noch einiger⸗ maßen Platz zum Tanz ließ. Betrunken am Steuer Der 42 Jahre alte, verheiratete Klaviertechniker Paul Schnitzler, in Oppau, Frieſenheimer Str. 20 wohnhaft, ſtieß laut Polizeibericht am Samstag mit dem von ihm gelenkten Perſonenkraftwagen an der Ecke Kappes⸗ und Eſchenbachſtraße mit einem Kraft⸗ radfahrer zuſammen. Der Kraftradfahrer trug an der rechten Hand leichte Prellungen davon. Beide Fahrzeuge wurden leicht beſchädigt. Da Schnitzler betrunken war, wurde er feſtgenommen und dem Amtsgericht vorgeführt. An der Kreuzung der Frankenthaler und Schlacht⸗ hofſtraße ſtießen am Sonntag ein Kraftradfahrer und ein Tretradfahrer zuſammen. Dieſer erlitt einen Schädelbruch. f Nach dem heutigen Preſſebericht der hieſigen Kriminalpolizei wurde in den letzten Mona⸗ ten durch unbekannte Täter in einem Lagerplatz am Unteren Rheinufer zum Schaden einer auswärtigen Firma eine Holzkiſte erbrochen und folgende Ge⸗ genſtände geſtohlen: ein großer Hammer, 35 Kg. ſchwer(ſogenannter Dreiſpänerl), ein leichterer 1 e 8 Kg., drei Vorſchlaghämmer, normale röße, vierkantig, eine Zimmermannsſäge, ein 30 Meter langer Luftſchlauch für Preßluftmaſchinen, 20 Meter Hanffeil, 18 Millimeter ſtark. Geſamtwert 20⁰ Mk. Um vertrauliche Mitteilung an die Kripo Ludwigshafen a. Rh. wird gebeten. denn auch in noblen Reimen, nicht ohne allerlei Hänſeleien, tat. Auch die Geſchichte des Jubelkindes ſtreifte er kurz. Nun kannte Narr Seezer keinen Pardon mehr. Die Bütt wurde nicht mehr leer, dafür aber des öfteren der große Pokal mit dem Ehrentrunk. Den Anfang machte„einer aus Wiesloch“, in dem man Mäkag erkannte. Was er zu erzählen hatte, war nicht von ſchlechten, aber dafür ztemlich aufgeregten Eltern. Er war überhaupt in Fahrt, auch im zweiten Teil als„Malaga perſönlich“. Bevor Lene K a muf niit einigen Pfälzer Mundartgedichten einen durch⸗ ſchlagenden Lacherfolg erzielte, ließen ſich öie Jl⸗ vesheimer Straßenſänger mit netten Lie⸗ dern hören. Sie haben den Beifall verdient, den man ihnen hier und auch ſpüter ſpendete. Als politiſch etwas vergreiſter deutſcher Michel ließ ſich Helfenſtein auf der Bühne hören. Lene Ka m⸗ ufen durfte als Bienchen Knorzebach natürlich nicht fehlen. Mit ganz neuen, wirklich zwerchfellerſchüt⸗ ternden Erlebniſſen wartete ſie auf. Einen Gruß aus Düſſeldͤorf brachte eine bis da unbekannte Witz⸗ kanone namens Stellin. Eine erſtaunlich gute Leiſtung vollbrachten trotz des inzwiſchen ſtark ein⸗ geräucherten Saales die Sangesbrüder des Ge⸗ fang vereins„Deutſche Einheit“ von Feudenheim, denen man wie auch all den anderen ſtarken Beifall zollte. Natürlich wurden zwiſchen⸗ durch heitere Lieder vom„FJeidemer Dampfbähnel“ und anderen Spezialitäten gemeinſam geſungen. Alles in allem war es ein ſchöner Abend, an dem man zeitweiſe aus ehrlichem Herzen heraus lachen konnte. i 8. r Ein Jilm über Kamerun Der Reichskolonialbund ſchreibt uns: Kamerun, die typiſche tropiſche Rohſtoffkolo⸗ nie von ungefähr der anderthalbfachen Größe des Deutſchen Reiches, iſt, wie ein langjähriger Kenner des Landes ſich kürzlich ausdrückte, ein Land, das die Eigenſchaften von Deutſch⸗Südweſtafrika, Deutſch⸗Oſtafrika und von Kamerun ſelbſt in ſich vereinigt, alſo eine Kolonie, die al ke Möglichkei⸗ ten bietet. Es kann alſo alles bieten, was ein an Rohſtoffen armes Land, wie Deutſchland, benötigt: Kaffee, Tee, Tabak, Gewürze, Baumwolle, Palmöl, Palmkernöl, Baumwollſaatöl, Evdnußöl, Seſambl, Kautſchuk, Reis, B mehr. Eine außerordentlich intereſſante Darſtellung des wirtſchaftlichen Lebens dieſer Ko ſeiner Einge⸗ borenenbevölkerung mit ihren Sitten und Gebränu⸗ und vieles chen, bietet der Film„Unſer Kamerun“, ber am Sonntag, dem 6. Februar, vormittags 11.30 Uhr im Alhambra⸗Theater gezeigt werden wirb. Wir empfehlen allen unſeren Mitgliedern und allen Volksgenoſſen, ſich für koloniale Dinge inter⸗ eſſieren, den Beſuch dieſes Filmes, der gewiß auch diejenigen Beſucher, die der Kolor wegung noch fernſtehen, von der Notwendigkeit deutſchen Kolo⸗ nialbeſitzes überzeugen wird. Für die Mitglieder des Reichskolonialbundes it ein Vorverkauf eingerichtet in der Geſchäftsſtelle des Reichskolonialbundes, D 4, 7. die Vilia, die große Dame“ Eine Heiratsſchwindlerin wandert ins Gefängnis Eine nicht alltägliche Anklage kam am Freitag vor dem Mannheimer Schöffengericht gegen die 27 Jahre alte Vilja Schmitt aus Pirmaſens zur Verhandlung, die ſich des mehrfachen Heiratsſchwin⸗ dels ſchuldig gemacht hatte. Als„große Dame“ und durch flottes Auftreten war es ihr nicht ſchwer, uner⸗ fahrene Männer in ihre Netze zu ziehen und ſie dann unter Vorheucheln von Liebesempfinden finan⸗ ziell auszubeuten. Einem 45jährigen Mann aus Baumholder ſchrieb ſie die ü berſchwenglich⸗ ſten Liebesbriefe und ſtellte ihm die Heirat in Ausſicht, obwohl ſie in der gleichen Zeit bereits ein anderes Opfer erkoren hatte. Sie hinterging dieſen gutgläubigen Menſchen, der ihr nach und nach 1800 Mark Bargeld und Genußmittel im Geſamtwerte von 500 Mk. zuwendete, in der gemeinſten Weife. Er kam nahe an den geſchäftlichen Ruin und wollte die Beziehung löſen, wurde aber immer wieder überredet und um Geld erleichtert. Der andere Lieb⸗ haber mußte herhalten, in Bad Nauheim Kur⸗ Foſten und„Taſchengeld“ zu zahlen, wovon die feine Dame an einem Abend 70 Mk.(5 ver⸗ zechte. Das Gericht verurteilte die Angeklagte zu 10 Monaten Gefängnis ohne Anrechnung der Unterſuchungshaft. ——— 9 Kraft oͤurch Freude Kinder werden von„Kocßz“ betreut Neben den vielen Kurſen auf den verſchiedenen Arten der Leibesübungen, die für Frauen zund Männer jeg⸗ lichen Alters getrennt und gemeinſam in allen Gegenden der Stadt durchgeführt werden, hat das Sportamt der NS„Kraft durch Freude“ auch Kurſe für Kinder ein⸗ gerichtet. Dieſe Kurſe werden ebenfalls von anerkannten Lehrkröften geleitet, womit die Gewähr für beſte Betreuung der Kinder geboten iſt. Die Kurſe finden wie ſolgt ſtatt: Stadtteil Lindenhof: Dieſterwegſchule montags 16 bis 17 ihr für Kinder bis zu 6 Jahren und 17—18 Uhr für Kinder über 6 Jahren; donnerstags 17—18 Uhr. Stadtteil Innenſtadt: Gymnaſtikſaal, Gvetheſtraße 8 mittwochs 15—15.45 Uhr für Kinder bis zu 6 Jahren und 15.45—16.30 Uhr für Kinder über 6 Jahren. Stadtteil Neckarſtadt: Hum boldtſchule donnerstags 17 bis 17.45 Uhr für Kinder bis zu 6 Jahren und 17.451830 Uhr für Kinder über 6 Jahren. Stadtteil Feudenheim: Ja 15 Uhr für Kinder bis für Kinder über 6 Jahren. Stadtteil Waldhof: Waldhofſchule dienstags 18—19 Uhr. Stadtteil Käfertal: Albrecht⸗Dürer⸗Schule mittwochs 17.30—18.15 Uhr für Kinder bis zu 6 Jahren und 18.13 bis 19 Uhr für Kinder über 6 Jahren. Was hören wir? Mittwoch, 2. Februar Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Muſik am Morgen.— 10.00: Formen deutſcher Muſik: Die Suite— 11.80; Volksmuſik, — 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Muſikaliſches Allerlei aus Maunheim. Ausführende: Das Melo⸗Trio— Die Ilg⸗ Schrammeln— Karl Korn(Violine)— Rudolf Boruykg (Klavier).— 16.00: Fidel und bunt zur Koffeeſtund(Schall⸗ pletten).— 18.00: Aus Mannheim: Muſik zum Feierabend. Ausführende: Das Melo⸗Trio— Johannes Stegmann (Sarfe]— Ludwig Repp(Gitarre)— Johanna Pfäffle (Sopran).— 18.30: Griff ins Heute.— 19.15: Von deut⸗ ſchem Fliegergeiſt.— 19.45: Wunſchkonzert.— 21.30: Vom Baumſtomm in die Hoſentaſche.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Unterhaltungsmuſik.— 24.00: Nachtkonzert. Deutichlandſender .00: Schallplatten.—.30: Frühkonzert. 10,30: Fröhlicher Kindergarten.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.13: Schallplatten: — 15.40: Wie beſchäftige ich meine Kinder?— 19.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Violinmuſik.— 18.25: Der Dichter ſpricht: Alfred Huggenberger.— 18.45: Der moderne Fünf⸗ Tampf.— 19.10: Feierabend⸗Unterhaltung.— 20.00: Unter⸗ haltungskonzert.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.—.00: Unterhaltungsmuſik. Sofialismus, das kann nichts anderes fein, als eine Verpflichtung, nicht nur an das eigene Ich ju denken, . vor ſich die geö ßeren uf gaben der semeinſchoft zu ſehen und ihnen gemäß zu handeln. (Der Fühter über das Winterhilfswer t! Familien- Drucksachen Druckerei Dr. Haas, f 1. 46% o Volkshei e Meerfeldstrase 36— felefon 244 07 Prlvatkfankenkasse. Frele Wahl Zwischen Aerzten und Heilkundigen. Bei- a bei Nichterkrankung. Mägige Monatsbeiträge. Nur Arie t. Verlangen Sie Prospekt.( Nacnlag-Vorsteigenng. Aus verſchiedenen Nachläſſen werden am Mittwoch, dem 2. Fe⸗ bruar 1938, ab vorm. 10 Uhr und nachm. ab 14 Uhr, im Verſteige⸗ rungslokal U 5. 18 öffentlich gegen Barzahlung an den Meiſtbietenden wie folgt verſteigert: Herren⸗ und Nach kurzem, aber schwerem Leiden ist meine liebe Frau, unsere treusorgende Mutter, Schwester, Schwägerin und Tante Magdalena Noesda heute nnerwartet verschieden. Mannheim(Waldparkstraße 27), den 30. Januar 1938. Todes- Anzeige geb. Ammann Iu tiefer Trauer: Marſin Roesch und Kinder Roberf, käfe, Hermine Femille Adam Ammann ra leibun 85 ſer, orzellane, Küchengeſchirre, Bilder, Beleuchtungskörper, Aufftellgegen⸗ ünde und etwas uck. 826 r Nachlaßyfleger— Ortsrichter „J. Menz, Fernſpr. 243 04. Die Beerdigung Andet am Dienstag, dem 1. Februar 1938. nach- mittags 2 Uhr. 3—ůů von der Friedhofkapelle aus, statt. ſportliche Feudenheimſchule donnerstags. zu 6 Jahren; freitags 4410 hr, ſo D „ S 22 2 — 21 l neee, Jellonlieitsleonkumena uncl MAdcHeHHAHdel Wie sich eine Madchenhändlerbande ihre Opfer suchte — Paris, Ende Januar. Man wird ſich fragen, was Schönheitskonkurren⸗ zen, wie ſte ſich in Frankreich ganz beſonderer Be⸗ liebtheit erfreuen, mit dem Mädchen handel zu aun haben. Der Pariſer Polizei iſt es vor kurzem gelungen, hier Zuſammenhänge aufzudecken, von denen man bisher nichts ahnte. Seit vielen Jahren it in Frankreich der Schönheitsköniginnen⸗Rummel ſowohl in den Großſtädten als auch in den See⸗ bädern in Mode. Jeder Kurort muß ſeine jährliche Schönheitskönigin haben, und eine immer noch wachſende Zahl von jungen Frauen und Mädchen beteiligt ſich in der Hoffnung auf Ruhm und Er⸗ folg an dieſen Wettbewerben Sie glauben, mit dem Titel einer Schönheitskönigin eine erfolgreiche Laufbahn, mindeſtens aber eine glänzende Partie zu machen. Nun gibt es unter dieſen Bewerberinnen immer viel Euttäuſchte, denn nur eine Kandidatin kann ja den begehrten Titel erringen. Dieſe„Durchgefalle⸗ nen“, die nicht preisgekrönt wurden, ſind es, die ſich gewiſſen loſe Mädchenhändler als Opfer auserſehen. Man ſtellt die Verbindung zu ihnen durch Ver⸗ twauensleute her, die ſtets ſehr entrüſtet tun, daß ein ſo hübſches Mädchen nicht preisgekrönt wurde. Schließlich erklärt man den gutgläubigen und meiſt ahnungsloſen jungen Geſchöpfen, daß man ihnen im Ausland eine gute Stellung bei hoher Bezahlung be⸗ schaffen könne. Die unlängſt von der franzöſiſchen Polizei unſchädlich gemachte Bande bot leer ausge⸗ gangenen Teilnehmerinnen an Schönheitskonkur⸗ renzen ſtets eine gute Stellung als„Vorführ⸗ dame in Korſika“ an. Mit einem glänzenden Vertrag in der Taſche und einem Vorſchuß verſehen, machten ſich die jungen Mädchen auf den Weg. Kaum eine wies das lockende Angebot zurück, nachdem in der Heimat ihre Schönheit nicht genügend gewürdigt worden war. Und als ſie in Korſika eintrafen, ſtellte es ſich heraus, daß die Firma, die ſie angeblich an⸗ gestellt hatte, gar nicht exiſtierte. Der Vorſchuß war bald aufgebraucht, ohne Geld und ohne einen Menſchen zu kennen, ſaßen ſie da. Sie konnten nicht einmal mehr in die Heimat zu⸗ rückkehren, und wenn ſie es wirklich gekonnt hätten, ſo würden ſie ſich geſchämt haben, es zu tun. So wurde das Angebot eines freundlichen alten Herrn, den man„zufällig“ im Augenblick der höchſten Not kennen lernte und der ſich erbötig zeigke, den Betrogenen eine Stelle in Süd⸗ amerika zu verſchaffen, mit Freuden aufgenom⸗ ken. Da in Korſika die Ueberwachung der Grenzen in dieſer Beziehung nicht ſo ſtreng gehandhabt wird als in anderen Ländern, fiel es den Banditen nicht schwer, die hilfloſen Mädchen mit ihren hinterliſtigen Schlichen dahin zu locken, wohin ſie ſie haben woll⸗ ten. Eine ganze Reihe von Franzöſin⸗ nen fiel dieſem Trick zum Opfer, um irgendwo in ein em ſüdamerikaniſchen Haus zu verſchwinden, aus dem es meiſt kein Zurück gibt. Und vielleicht wäre es noch lange ſo weiter gegangen, wenn nicht ein Zufall die Bande entlarvt hätte. Eines der jungen Mäöchen, das auf die beſchriebene Weiſe nach Korſika gebracht worden war, hatte glücklicherweiſe dort Verwandte, an die es ſich in ſeiner Not wandte. Man rüſtete es mit In der Vortragsreihe der Kunſthalle: Die Aufgaben des Amtes Schönheit der Arbeit kann und ſchon mancherorts erreicht worden iſt. Schließlich ſteigere Im Rahmen des zweiten Abſchnittes der Kunſt⸗ hallen⸗Vorträge„Kunſt und Gemeinſchaft“ ſprach der stellvertretende Leiter des Amtes„Schön⸗ heit der Arbeit“, Dipl.⸗Ing. Herbert Stein⸗ war z, Berlin, über die Aufgaben und Leiſtungen dieſes Amtes. Ueber die ideelle Bedeutung dieſes Amtes dürfte wohl heute kein Wort mehr zu verlieren ſein. Die freiwillige moraliſche Verpflichtung, ſo ſagte der Redner, habe in den letzten Jahren über die Unvernunft früherer Zeit geſiegt. Wege, die ſchon früher deutſche Großbetriebe auf dieſem Gebiet der Verſchönerung der Arbeitsſtätten gegangen, ſeien, ſeien für das Amt„Schönheit der Arbeit“ nicht gangbar geweſen. Heute, wo der Arbeiter als erſter Mann im Staate gelte, müſſe auch ſeine Um⸗ gebung ſauber und anſtändig ſein, denn umgekehrt wirke ſich dieſe Umgebung wieder auf die Haltung des Menſchen aus. Hier ſteht der Kunſt ein weites Feld offen, ſich wieder das Volk zu erobern. Des⸗ wegen ſollen die Aufgaben des Amtes auch vornehm⸗ lich von Künſtlern und Architekten im Zuſammen⸗ wirken mit den Ingenieuren gelöſt werden. Bisher habe ſich der Architekt aus mancherlei Gründen von Induſtriebauten ferngehalten oder ſei nur zur Geſtaltung der Faſſade hinzugezogen wor⸗ den. Auf die Innenausſtattung habe er ſo gut wie keinen Einfluß gehabt. Aber gerade hier eröffne ſich ihm ein ſchönes Betätigungsfeld. Nicht jeder könne Monumentalbauten erſtellen. Aehnlich ſei es bei den Künſtlern. Sie könnten hier wieder in engſte Fühlung mit dem Denken und Wollen des Volkes kommen und aus dieſer heraus katſächlich wieder eine volksnahe Kunſt hervorbringen. Denn auch für ſie heiße es neue Wirkungskreiſe zu ſuchen, die Mäzene ſeien ausgeſtorben. Die Künſtler wür⸗ den ſich daran gewöhnen müſſen, für und aus der Induſtrie heraus zu arbeiten. Der Betrieb wird zum Kulturzentrum werden müſſen, zur Hochburg kulturellen Leben. Vielerorts ſei das bereits der Fall. Das habe nichts mit Geld zu tun, wenicgſtens nicht in der Hauptſache. Auch nicht mit Lohnfragen. Würde man das für dieſe Zwecke aufgewendete Geld ür Lohnerhöhungen nehmen, ſo würde damit nicht die Erhöhung des Lebensſtandardes erreicht, die Geldmitteln aus, ſo daß es nach Paris zurückkehren konnte. Natürlich erſtattete die Geprellte ſofort An⸗ zeige bei der Polizei; ihre Angaben genügten, um die ganze Bande im Verlaufe einer um⸗ fangreichen Aktion zu verhaften. Zahl⸗ reiche Mädchen waren bereits durch die gewiſſenloſen Verbrecher ins Unglück gestürzt worden, ohne daß es zur Kenntnis der Polizei gelangt wäre. Die Schönheitskonkurrenzen haben dem wohlorganiſier⸗ ten Unternehmen, wenn auch unbeabſichtigt, Vor⸗ ſchub geleiſtet. eee wee Beethovens Küchenärger Ewiger Kampf mit den Küchenmädchen Der ernſte und gedankenſchwere Beethoven war wahrlich kein umgänglicher Menſch. In ſeiner Häus⸗ lichkeit tobte ſich die Kraft des tragiſchen Genies aus. Man weiß, daß er, während die Missa solemnis entſtand, eingeſchloſſen in ſeinem Arbeitszimmer tobte und ſchrie und niemanden zu ſich ließ. Selbſt ſeine beſten Freunde klopften vergebens. Das größte Kreuz aber hatte er mit den Haus⸗ und Küchenmädchen. Sein Tagebuch gibt lehrreichen Aufſchluß über ſeinen Verbrauch an Menſchen, der heute nahezu unwahrſcheinlich anmutet: „1819, den 31. Januar der Haushälterin auf⸗ geſagt; am 15. Februar die Küchenmagd eingetre⸗ ten; am 18. März hat die Küchenmagd mit 14 Tagen aufgeſagt;— am 22. desſelben Monats iſt die neue Haushälterin eingetreten;— am 12. Mai in Möd⸗ ling eingetroffen. Miser et pauper sum.— Am 14. Mai iſt die Aufwärterin eingetreten mit monatlich 6 Gulden;— am 20. Juli der Haushälterin auf⸗ geſagt.“ „1820, den 17. April die Küchenmagd eingetreten; am 19. April ſchlechter Tag(die Speiſen waren durch langes Warten verdorben); am 16. Mai dem Küchenmädchen aufgeſagt; 19. Mai die Küchenmagd ausgetreten; 30. Mai die Frau eingetreten; 1. Juli die Küchenmagd eingetreten; 28. Juli abends iſt die Küchenmagd entflohen; 30. Juli iſt die Frau von Unter⸗Döbling eingetreten. Die vier böſen Tage 10., 11., 12. und 13. Auguſt in Lerchenfeld ge⸗ geſſen. Am 28. des Monats trat die Frau aus. Am 6. September iſt das Mädchen eingetreten. 22. Ok⸗ tober iſt das Mädchen ausgetreten. 12. Dezember das Küchenmädchen eingetreten. 18. Dezember das das Küchenmädchen eingetreten. 18. Dezember dem Küchenmädchen aufgeſagt. 27. Dezember das neue Stubenmädchen eingetreten.“ i Wenn man bedenkt, daß es meiſtens die Geldnot war, die den ewigen Zank he raufbeſchwor, fühlt man die Tiefe der Tragödie. An jenen vier böſen Ta⸗ gen, die er erwähnt, hatte Beethoven nur noch ein paar Kreuzer. Er aß außer dem Hauſe zwei Bröt⸗ chen und trank ein Glas Bier dazu. Und im Hauſe ſelbſt tobten die Mädchen nach Geld und nach Eſſen. Die Schlagerkomponiſten von heute verdienen mit einer einzigen, für den Tag geſchriebenen Nich⸗ tigkeit ein Vermögen. Der Schöpfer des Fidelio und der Neunten war von Kummer und Leid durch⸗ glüht, weil er nichts zu eſſen hatte. auf dieſem Wege erreicht werden Maßnahmen die Wirtſchaftlich⸗ keit des Betriebes. Es iſt etwas anderes, ob der Menſch mit einem gewiſſen Grauen an ſeine Ar⸗ beitsſtätte denkt, oder mit einer inneren Befriedi⸗ gung ſeinen Arbeitsplatz aufſucht. Kraftvoll ſei man in den vergangenen Jahren an die Verbeſſerungsaufgaben herangegangen, habe zahlloſe Betriebsbeſichtigungen mit anſchließenden Beratungen durchgeführt. Auch allgemeine Aktionen, wie die„Gutes Licht“ oder„Geſunde Luft“, habe man unternommen. Hierbei ſei vor allem der In⸗ genjeur vor vollkommen neue Aufgaben geſtellt wor⸗ den. Die Arbeit des Amtes beginne ſchon am Werk⸗ ſich auch durch dieſe tor, der Viſitenkarte des Betriebes, das eine würdige Geſtaltung erfahren müſſe, nicht überladen, aber auch Die neue Studentinnenkleidung Bei ſtudentiſchen Veranſtaltungen und ſonſtigen feſtlichen Gelegenheiten werden die Mitglieder der ANSt.(Arbeits⸗ gemeinſchaft nationalſozialiſtiſcher Studentinnen im NS.⸗ Studentenbund) künftig dieſe neu eingeführte Kleidung tragen. Die Jacke dieſer einheitlichen, ſchwarzen Kleidung, die in der kleidſamen Koſtümform gehalten iſt, trägt auf der linken Seite das Hoheitszeichen des NSD.⸗Studenten⸗ undes.(Erich Zander, Multiplex⸗K.) Tommy ſpielt„Tom Sawyer“ Tommy Kelly aus der Neuyorker Vorſtadt Bronx Bewerbern für die „Tom wurde aus Tauſenden von Hauptrolle in dem Mark⸗ Twain ⸗Film Sawyer“ ausgewählt. (Atlantik, Zander⸗Multiplex⸗K.) nicht nur„Lattenzäune“. Großen Wert lege man auf eine ſinn⸗ und geſchmackvolle Planung der Werk⸗ ſtraßen Grünflächen und Werkgärten ſollten da⸗ bei nicht vergeſſen werden. Auch Fahrrad⸗Abſtell⸗ räume könnten durchaus anſbändig errichtet werden, ſo daß ſie nicht als verunſtaltender Fremdkörper in der Geſamtarchitektonik auffielen. 5 Ganz beſondere Aufmerkſamkeit werde den Ar⸗ beitsräumen gewidmet und nicht minder auch den Umkleide⸗ und Waſchräumen. Das Amt habe außer der Anfertigung von Planungen aller Art auch Muſter beiſpielsweiſe für Büromöbel entwickelt, die heute ſchon zu Tauſenden in Betrieben Aufſtellung gefunden hätten. Nicht zu vergeſſen ſchließlich ſeien die Aufenthaltsräume, die natürlich an allererſter Stelle einen würdigen Rahmen geben ſollten für das Zuſammenſein der Arbeitskameraden. An Hand zahlreicher Lichtbilder zeigte der Redner, wie man bemüht iſt, für jeden Betrieb die zweck⸗ mäßigſte Löſung zu finden. Man bekam einen gu⸗ ten Einblick in die umfangreiche Arbeit, die von dieſem Amt geleiſtet wird. g. ere i reer,— Das verrückte Wetter Von Richard Gerlach Weil das Wetter nie ſo iſt, wie man vernünf⸗ tigerweiſe verlangen zu können glaubt, bietet es eben ſoviel Anlaß, ſich darüber in mehr oder weni⸗ ger allgemeinen Weisheiten zu ergehen. Man macht dann den grasfreſſenden Hund oder den hü⸗ gelaufwerfenden Maulwurf für den überflüſſigen Regen verantwortlich und findet, daß es noch nie ſo ſcheußlich war wie dieſes Jahr; der nie verſtum⸗ mende Kanonendonner in dieſen und jenen Welt⸗ gegenden ſei ſchuld an der unzuverläſſig gewordenen Atmoſphäre, und die Laubfröſche auf ihrer Treppe hätten es noch nie ſo ſchwer gehabt, das Erfreuliche zu prophezeien. Demgegenüber iſt einmal feſtzuſtellen, daß die Menſchen eigentlich nie mit dem Wetter einverſtan⸗ den geweſen ſind, es war immer ſchon zu warm oder zu kalt, zu feucht oder zu trocken für alle, die nicht in Arkadien lebten, und das waren ja leider die meiſten Erdenbewohner. Hatten die Soldaten, denen in Flandern Anno 1468 die Weinportionen aus den gefrorenen Fäſſern mit der Axt zugemeſſen wurde, nicht ein Recht zu ſchimpfen? Und war es vorherzuſehen, daß im Winter 1622 die venetianiſche Flotte in der Lagune feſtfror? Der Schwedenkönig Karl X. konnte im Februar 1658 ſeine Artillerie über den Kleinen Belt rollen laſſen, und wir ſelbſt erinnern uns noch an die 30 Grad Kälte im März 1929. Die lieblichen und ſtrengen Tage und Wochen wechſeln unberechenbar, und mit dem Schnee iſt es ſo, daß er gerade dann fällt, wenn man ihn nicht erwartet, und daß man ſich ſehr irren kann, wenn man be⸗ hauptet, auf einen milden Januar müſſe ein eben⸗ ſolcher Februar folgen. Wenn auch die Stare und Amſeln ſchon geſungen haben und die Schneeglöckchen ihre Blüten bereits hervorſtrecken, kann in der folgenden Woche doch das Queckſilber in den Thermometern und der Brannt⸗ wein in der Jagoöflaſche zu Eis gefrieren. Während wir im linden Sonnenſchein ſpazieren gehen, ſind die Orangengärten unter dem Veſup vielleicht meter⸗ dick von Schnee zugedeckt, und in Mantua wurden im Winter 1604 die Dächer von der Schneelaſt ein⸗ gedrückt. Im Februar 1830 war die Kälte o grim⸗ mig, daß man 36 Grad meſſen konnte, und auch der März 1917 war von der ſcharfen, kalten Axt, wer da Poſten ſtehen mußte, dem ſchienen die Füße feſt⸗ 574(Und auch der Schafpelz half dann nicht viel.) 5 Mit dem Schnee zu kalkulieren, iſt das unſicherſte 3 Deutſcher Schweſterndienſt— Dienſt am Volk Die NS⸗Volkswohlfahrt führte dieſer Tage eine Preſſefahrt im Gau Thüringen durch, bei der Andes pildungsſtätten und Heime beſucht wurden, in denen die NS⸗Schweſter auf ihren perantwortungsvollen Beruf vorbereitet wird oder ihren Wirkungskreis findet. Hier zeigen wir ein Bild aus den Heim „Mutterliebe“ in Elgersburg. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multivlex⸗K.] Jeder„Ton“ eine Straßenlampe! Wie die Taſtatur einer Orgel wird dieſe neuartige Schaltanlage für die Straßenlampen der Stadt Eaſt Fittsburg(USA) gehandhabt. Hundert Lampen werden ſo in einer Sekunde nacheinander aus⸗ geſchaltet und auf dieſe Weiſe Ueberlaſtung oder Kurzſchluß verhindert.(Weltbild, Zander⸗M.) Geſchäft, und wer etwa als Dichterling ein Schnee⸗ gedicht verfaßt, kann gewiß ſein, daß es am nächſten Tag taut, ſo daß ſich ſeine poetiſche Ergötzlichkeit nunmehr wie ein Hohn auf die wetterwendiſchen Muſen ausnimmt. Wetterprophet zu ſein, iſt eine zweiſchneidige Sache; wenn man es erraten hat, darf man auf ſei⸗ nen Spürſinn ſtolz ſein, aber ebenſooft kommt es auch anders, und dann bleibt nichts übrig als zu ge⸗ ſtehen, daß wir es über uns ergehen laſſen müſſen, eine weniger verhängnisvolle Abwandlung des Schickſals überhaupt. Aber darum braucht der Winterſportler die Schi noch nicht auf den Boden zu tragen, wenn es ſich frühlingsmäßig anläßt, denn wenn man es am wenigſten erwartet, fängt Frau Holle die Betten an zu ſchütteln, und auf einmal iſt alles wieder weiß, und die Eisbahnen glänzen, und wir vergeſſen bald, daß es ſo lange auf ſich warten ließ; und wenn es eine Woche lang anhält, ſtöhnen wir ſchon wieder, daß es ruhig etwas wärmer werden könnte, ſo nord⸗ polhaft brauchte es nicht gleich zu kommen. Und oͤoch müſſen wir es wohl oder übel in Kauf nehmen, und der ewige Hochſommer Neuſeelands wäre uns auf die Dauer auch nicht genehm Ein Italien⸗Heft der„neuen linie“(Otto Beyer Leipzig C. 1) Seit 16 Jahren wachſen in Italien neue Städte aus Sümpfen. Autoſtraßen erſchließen das Land, moderne Bauten prägen dem Antlitz der Städte neue Züge auf, bis weit hinein in den ſchwarzen Erdteil dehnt ſich das Mutterland aus. Aber trotzdem hat es ſich ſein ewiges Geſicht bewahrt, das Deutſchland, das die Welt ſeit jeher kennt. Dieſen großartigen Gegenſatz hat die„neue länie“ in ihrem Jannar⸗Heft zum Thema einer ſtarken Staatennummer genommen, für die Muſſolini und Dr. Goebbels die Geleitworte ſchrieben und der ita⸗ lieniſche Propagandaminiſter Alfieri dem Herausgeber der„neuen linie“ einige wichtige kulturelle Fragen be⸗ antwortete. Eine umfaſſende Bilderſerie über italieniſche Miniſter feſſelt ebenſo ſtark, wie der große Bildbeitrag mit großen farbigen Tafeln alter Meiſter über moderne italieniſche Kunſt. Henry Benrath, Ricarda Huch, Werner Bergengruen, Bruno E Werner, u. a. ſorgten für den literariſchen Teil, Kaſimir Edſchmid und Otto Völcker für intereſſante Reiſeberichte. Das Heft gehört mit ſeinen herrlichen Sonderaufnahmen zu den ſchönſten und ein⸗ maligen Veröffentlichungen, die den Geiſt des jungen und ewigen Italien zu erfaſſen ſuchen. 5 Das Deutſche Theater in Wies basen bringt au 1. Februar ein neues Drama um Heinrich den Jöwen und Barbaroſſa,„Heinrich und Friedrich“ von Friedrich Sebrecht zur Uraufführung. 6. Seite/ Nummer 49 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 31. Januar 1998 U — Vor der Berliner mebiziniſchen Geſellſchaft be⸗ richtete in einer Feſtſitzung der Leiter des von der Königin Helene von Italien geſtifteten Inſtitutes zur Bekämpfung der Kopfgrippe, Profeſſor Dr. Panegroſſi, über die ans Wunderbare grenzenden Erfolge mit dem Saft der Tollkirſchenwurzel. Dr. H. Schütte berichtet darüber im„B..“: Im Jahre 1921 trat eine Krankheit in ganz Europa ſeuchen⸗ artig auf, die ſich oft mit ganz ähnlichen Begleit⸗ erſcheinungen wie die Grippe zeigte und die man darum Kopfgrippe nannte. Kopfſchmerz, Benommen⸗ heit, Sehſtörungen und Fieber waren die beſonde⸗ ren Kennzeichen dieſer Krankheit, die ihre ganze Furchtbarkeit meiſt erſt Wochen nach dem erſten Auf⸗ treten offenbarte. Lähmungen der Glieder, Krampf⸗ zuſtände, Bewegungsſtörungen machten den Kran⸗ ken oft zum hilfloſen Krüppel. Keine Heilmittel wollten gegen dieſe Nacherſcheinungen helfen, bei deren Unterſuchung man erſt erkannte, daß es ſich hier nicht um eine neue Form der Grippe, ſondern um eine anſteckende Hirnerkrankung handelte. Die Suche nach dem Erreger der gefährlichen Krankheit blieb ergebnislos. Aller Wahrſcheinlichkeit nach han⸗ delt es ſich um ein Virus, alſo nicht um eine mikro⸗ ſkopiſch ſichtbare Bakterie. Auch die Verſuche, dem unbekannten Erreger mit Medikamenten beizukom⸗ men, blieben erfolglos. Bis heute hat die Medizin kein Mittel, um die Kopfgrippe durch Beſeitigung ihrer Urſache radikal zu bekämpfen. Dagegen iſt vor einigen Jahren ein unerwarteter Helfer in dem Saft der Tollkirſchenwurzel gefunden worden. Ein bulgariſcher Kräuterſammler hat die Wirkung er⸗ probt und als„bulgariſche Kur“ wurde ſie zunächſt bekannt. Die Königin Helena von Italien— ſelbſt einſt Medizinſtudentin und an allen Fragen der Heil⸗ kunde lebhaft intereſſiert— lernte die Methode bei einem Beſuch ihrer Tochter in Bulgarien kennen und ſetzte ſich dafür ein. daß die Methode des Schä⸗ fers von der mediziniſchen Forſchung nachgeprüft werden konnte. Sie ſtiftete ein Forſchungsinſtitut, mit deſſen Leitung Profeſſor Panegroſſi beauftragt wurde. 1346 Kranke hat er in vier Jahren behan⸗ deln und die meiſten von ihrem Leiden befreien kön⸗ nen. Eines kann auch die Tollkirſche nicht, die Krank⸗ heit radikal heilen; aber ſie vermag die Erſcheinun⸗ gen zu beſeitigen oöer wenigſtens zu mildern. Was das heißt, das kann außer dem Kranken ſelbſt nur der beurteflen, der geſehen hat, wie unter dem Ein⸗ fluß der Kur Lahme gehend und Krüppel wieder arbeitsfähige Menſchen geworden ſind. Profeſſor Panegroſſi legt beſonders großen Wert darauf, das Tollkirſchenpräparat durch Diät und durch andere Maßnahmen leicht verträglich zu machen. Von den 1346 in ſeinem Inſtitut behandelten Kranken habe nur einer das Heilmittel nicht vertragen, ſo konnte er berichten. Allerdings müſſen die Kranken wäh⸗ rend der Kur auf Kaffee, Nikotin und Alkohol ver⸗ gichten, ſie erhalten ſerner eine möglichſt ſäurefreie vegetariſche Koſt, die ebenfalls die Wirkung der Kur günſtig beeinflußt. Klarer als alle Statiſtiken und Krankengeſchichten zeigten Filmſtreifen die manch⸗ mal ans Wunderbare grenzenden Erfolge. Da ſah man, wie ein 38jähriger Arbeiter,— ſeit 1921 krank, — faſt bewegungsunfähig, mit ſtarrem, totenähn⸗ lichem Geſichtsausdruck und mit verkrampften, ver⸗ boögenen Gliedern eingeliefert wurde; man konnte zaun beobachten, wie nach einem Monal der gleiche Mann wieder allein gehen konnte, wie er nach drei Monaten ſein ausdrucksvolles Geſicht wieder gefun⸗ den hatte und wie er ſich— ein neuer, lebensfroher Menſch— an den Gymnaſtikſtunden mit geſchmei⸗ dig gewordenen Gliedern beteiligt. Ein Kranker nach dem anderen tritt auf, hilflos, mutlos— und dann ſieht man die Beſſerung, man erlebt förmlich die Wiedergeburt hoffnungslos Verzweifelter. * — Der bekannte däniſche Kammerſäuger Helge Roswaenge iſt als Erfinder unter die Brotfabri⸗ kanten gegangen. Wenn demnächſt die erſten knuſ⸗ ROMAN VON HEINRICH e Stauley lächelte einen verdroſſenen Gruß, als er an dem Alten vorbeiging. Dann ſtand er vor Amelias Tür. Ohne zu klopfen, klinkte er auf und trat ein. Amelia Gilbert ſaß hinter ihrem Schreibtiſch. Berge von Brieſen und Akten lagen rings um ſie, wie ein Wall ſie umgebend. Sie hatte gerade den Hö⸗ rer des Fernſprechers am Ohr. Mit lächelnden Lip⸗ pen ſprach ſie irgendwelche glatten Sätze in den Apparat. a f Dabei aber ſchauten ihre Augen dem Eintreten⸗ den entgegen. Und Stanley ſah, wie langſam jede Farbe aus des Mädchens Geſicht ſchwand. Wie ihre Augen zu weiten Kreiſen erſtarrten. Schweigend trat der junge Mann näher an den Schreibtiſch heran. Er lächelte kalt auf Amelia hin⸗ ab. Und ſobald diefe den Hörer des Fernſprechers weglegte, ſchnarrte er grob: „Du willſt mich ſprechen?“ i Amelia gab nicht gleich Antwort. Sie lehnte ſich ein wenig in ihrem Schreibtiſchſeſſel zurück, und es ſchien, als koſte es ſie Mühe, Atem zu holen. Endlich ſagte ſie leiſe:„Ja! Du wirſt wiſſen wes⸗ halb!“ a Stanley verzog ſpöttiſch die Lippen.„Ich weiß es. Was für Narrheiten ſind das?“ Wieder wurde es einige Sekunden ſtill. N Amelia hatte ihre weißen Hände vor ſich auf der latte des Schreibtiſches liegen. Stanley ſah, daß e ſchlanken Finger dieſer Hände zitterten. Dann kam des Mädchens Stimme:. „Ich habe nur eine Frage, Stanley! Iſt es wahr, was dieſes Frauenzimmer ſagt? Iſt es wahr, daß— du ſte heiraten willſt?? 8 perigen„Herosbrote“ auf den Frühſtückstiſchen er⸗ ſcheinen, dann wird man mit Erſtaunen erfahren, daß dieſe neue Brotſorte ihren Namen den An⸗ fangsbuchſtaben des weltbekannten Darſtellers hero⸗ iſcher Geſangspartien verdankt. Helge Ros⸗ waenge, der in ſeiner Heimatſtadt Kopenhagen Chemie ſtudierte, hat ſich der Sangeskunſt erſt zu⸗ gewendet, als er durch ein patentiertes Verfahren, aus Korkabfällen wieder ganze Stöpfel zu machen, ſchon einen Namen als Chemiker hatte. Nun hat Roswaenge, der aus einer Kopenhagener Bäcker⸗ familie ſtammt, ein neues Backverfahren erfunden, das außerordentliche Ergebniſſe haben ſoll. Das Verfahren wurde auch im Kopenhagener Rundfunk in größter Aufmachung verkündet. Es beſteht dar⸗ in, daß aus gekochten Kartoffeln ein Mehl herge⸗ ſtellt wird, das zur Bereitung von Brotteig Ver⸗ wendung findet. Es handelt ſich aber nicht etwa um um das Erzeugnis, das man ſonſt als Kartoffel⸗ mehl bezeichnet, das bekanntlich aus den rohen Kartoffeln gewonnen wird. Roswaenges Mehl wird zu 30 p. H. dem anderen Backmehl zugeſetzt. Ver⸗ ſuche, die Roswaenge in einer Bäckerei in Wannſee angeſtellt hat, haben ergeben, daß dieſes Brot beſſer und wertvoller als Backwerk aus rohem Kartoffel⸗ mehl iſt. Wie Roswaenge in einer Unterredung mit dem„Berliner Tageblatt“ mitteilt, iſt ſein Mehl auch ſchon von der Oeſterreichiſchen Verſuchs⸗ anſtalt ausgezeichnet beurteilt worden. Der Kam⸗ merſänger hat jetzt in der ganzen Welt Pa⸗ tente auf ſein Verfahren angemeldet. In Deutſch⸗ land will er ſein Patent ſelbſt auswerten und hat bereits in der Nähe von Berlin ein Fabrikgebäude gekauft und alle erforderlichen Maſchinen beſtellt. Weitere Fabriken im Reiche ſollen errichtet werden. Roswaenge teilt mit, daß das neue Brot in Un⸗ garn bereits im großen hergeſtellt wird, und daß die Budapeſter Bäckermeiſter bereits täglich drei Eiſenbahnwagen von ſeinem Mehl verbrauchen. Er verhandelt gegenwärtig mit einem Großbäcker in London, der oͤas Auswertungsrecht für ganz Eng⸗ land erwerben will. E — Zur Zeit tagt in Kalkutta ein wiſſenſchaftlicher Kongreß, der ſich insbeſondere der Bekämpfung der Juſekten widmet. Allein in Britiſch⸗Indien ſterben jährlich 1 Millionen Menſchen durch Inſekten. Der durch Inſekten in Britiſch⸗Indien angerichtete Schaden wird auf jährlich 2 Milliarden Mark ge⸗ ſchätzt. Außerdem wurde feſtgeſtellt, daß allein in Britiſch⸗Indien Millionen von Inſekten⸗Arten vor⸗ kommen, von denen erſt 40 000 in der Auswirkung erforſcht worden ſind. Man braucht nur an die Ma⸗ laria zu denken, an der bisher Hunderte von Mil⸗ lionen Menſchen erkrankten, um ein Bild der ver⸗ heerenden Wirkung der Inſektenplagen zu haben. Oder an die Zuckerried⸗Peſt, die jährlich 22 Millio⸗ nen Pfund Schaden verurſacht oder an die Rinder⸗ horzel, die den Häutemarkt mitunter brachzulegen imſtande iſt. Das Flugzeug iſt bereits in den Dienſt der Inſektenbekämpfung geſtellt worden Aber wenn auch ganze Diſtrikte förmlich in einen Nebel von Gegengiften gehüllt wurden, ſo war das Reſultat nicht immer von langer Dauer. Natürlich hat die Forſchung viel erreicht. In Kalkutta aber wurde feſtgeſtellt, daß die Macht der Inſekten immer noch größer ſei als die der Menſchen. Größer und ver⸗ derblicher als Krieg und Unruhen. * — Welche gewaltigen Strecken die Zugvögel zu⸗ rücklegen, geht aus folgendem in Rom eingegange⸗ nen Bericht eines Miſſionars hervor. Am 29. De⸗ zember 1937 flog einem Eingeborenen von Bonjo bei Liſala(Belgiſch⸗Kongo) ein Vogel ins Haus, der ängſtlich umherflatterte, ohne den Ausgang wieder⸗ zufinden. Der Neger ſchlug den Vogel mit einem Stock zu Boden und begann ihn zu rupfen, um ihn zu verzehren. Zu ſeinem Staunen fand er an einem Beine des Tieres einen Ring mit ihm unverſtänd⸗ lichen Zeichen. Nachdem er den kleinen Braten ver⸗ tilgt hatte, machte er ſich auf und überbrachte dem Miſſionar den merkwürdigen Ring Dieſer konnte darauf folgende Inſchrift entziffern:„Vogelwarte * 0 —— Schwerer Sturm in Schleſien dnb. Breslau, 29. Januar. In der vergangenen Nacht und heute früh herrſchte in Schleſien ſtarker Sturm, der auf der Schneekoppe eine Stundengeſchwindigkeit von etwa 100 Kilo: meter hatte. In Breslau wurde eine Windſtärke von 70 ſt dk m. gemeſſen. Schwere Sturm⸗ ſchäden werden aus dem Kreiſe Reichenbach gemeldet. Die Zahl der beſchädigten Dächer geht in die Hun⸗ derte. Mehrere Telephonmaſten wurden umgeriſſen und einige Lichtleitungen beſchädigt. Im Eulen⸗ gebirge iſt großer Windͤbruchſchaden entſtanden, deſ⸗ ſen Ausmaße ſich noch nicht überſehen laſſen. Schwere Stürme über England anb. London, 29. Januar. Ein ſchwerer Sturm, der zeitweiſe eine Geſchwin⸗ digkeit von über 120 Stundenkilometern erreichte, wütete in der letzten Nacht über England. Schwere Gewitter gingen im ganzen Lande nieder. Am Morgen waren noch zahlreiche Straßen Lon⸗ dons überſchwemmt. Eine Reihe von Kaminen ſind eingeſtürzt; ein einſtürzender Kamin hat eine Frau erſchlagen. Außer ihr wurden in England noch drei weitere Perſonen durch herabfallende Mauerreſte und Dachſchiefer getötet. In Glasgow wurde der kanadiſche Pavillon der kommenden Empire⸗Ausſtellung vom Sturm ge⸗ radezu fortgeweht. Der über England hinwegfegende Sturm hat dem Flugverkehr zwiſchen London und Amſterdam und London.—Paris zu Rekordleiſtungen verholfen. Infolge des Rückenwindes beflog das Nachtflugzeug London—Amſterdam dieſe Strecke in der vergangenen Nacht in 59 Minuten. Auch das Flugzeug London—Paris unterbot mit 56 Minuten Flugdauer die normale fahrplanmäßige Zeit. Felsmaſſen verſchülten ſyriſches Dorf dnb. Beirut, 29. Jauuar. Wolkeunbruchartige Regenfälle im Libanon verur⸗ ſachten einen Felsſturz, durch den 10 Häuſer des Dorfes Charun verſchüttet wurden. Aus den Trüm⸗ mern wurden bisher ſieben Tote und 15 Ver⸗ letzte geborgen. Raubüberfall mit Maſchinengewehren dnb. Neuyork, 29. Januar. Ein auch für amerikaniſche Verhältniſſe auſſehen⸗ erregender Raubüberfall, bei dem den Banditen die Lohngelder für Hunderte von Hafen ⸗ arbeitern in die Hände fielen, ſpielte ſich am Samstag in Neuyork ab. Am hellichten Tag, vor den Augen von 700 Hafen⸗ arbeitern, die auf die Auszahlung ihres Wochenlohnes warteten, drangen vier mit Maſchinengewehren be⸗ waffnete Gangſters in die an einem der belsbteſten Piers am Hudſon gelegenen Geſchäſts räume der In⸗ ternational Mercantile Cy. ein. Sie trieben die Augeſtellten und die Wächter unter Drohungen in einen Fahrſtuhl zuſammen und plünderten dann in aller Ruhe die Kaſſe aus. Ehe noch die vor den Büroräumen wartenden Hafenarbeiter und die Pierpolizei den Vorfall bemerkt hatten, waren die Banditen mit einem geſtohlenen Kraftwagen ent⸗ flohen. Helgoland 8 345 578.“ Der Weg, den die Schwalbe — denn um eine ſolche handelte es ſich— von Helgo⸗ land bis zum Belgiſchen Kongo zurückgelegt hatte, iſt nach roher Schätzung etwa 6500 bis 7000 Kilo⸗ meter lang. Stanley Twell richtete ſich mit einem Ruck gerade. „Und wenn es wahr wäre?“ fragte er aufbegehrend zurück.„Was wollteſt du dagegen tun?“ Da erhob ſich Amelia Gilbert aus ihrem Stuhl. Ihr Geſicht war von einer durchſichtigen, faſt grün⸗ lichen Bläſſe. „Es iſt— alſo wahr!“ ſtieß ſie hervor. So leiſe war ihre Stimme, daß Stanley ſie kaum vernahm. Einige Sekunden verſtrichen, während der in der Sekretärin elegantem Arbeitszimmer eine Stille war, die ſich wie eine körperliche Laſt auf Stanleys Schul⸗ tern ſenken zu wollen ſchien.. Er lächelte zwar noch immer; ein Grinſen, das ſpöttiſch und überlegen ſein ſollte, ſtand um feine glatten Lippen. Aber in ſeinen Augen, die geſpannt auf Amelia hafteten, war es wie fieberhafte Erwar⸗ tung. Und dann ſchien in Amelia etwas zu zerſpringen. Sie ſchrie auf. Sie warf die Arme empor. Sie ſuhr ſich mit beiden Händen durch das kupferrot leuchtende Haar. „Du! Du Schuft!“ ſchrie ſie.„So alſo belohnſt du mich! Und ich Törin bin es geweſen, die dir die⸗ ſes Weib überhaupt ermöglichte!“ Es ſah aus, als wolle ſich Amelia Strähnen ihres Haares ausraufen. In völliger Verzweiflung ſchien ſie. Noch immer lächelnd, aber in deutlicher Verlegen⸗ heit nach den Türen des Zimmers blickend, ſtand Stanley vor der Schreienden.„Mache keinen Auf⸗ tritt! ſagte er barſch.„Du vergißt wohl, wo wir ſind!“ 5 Und jetzt lachte Amelia. Schrill und durchdringend war dieſes Gelächter.„Haha! Wie beſorgt du bit! Wie klug von dir! Aber— ich pfeife darauf, ob man auf uns aufmerkſam wird oder nicht! Mir iſt alles gleich! Mögen ſie alle wiſſen, welch eine Närrin ich war! Mögen ſie erfahren, daß ich eine betrogene Be⸗ trügerin bin! Mir iſt es gleich! Mir iſt alles gleich auf dieſer ſchmutzigen Erde, die voll iſt von Verrat und Falſchheit und Tücke!“ 78 Amelia Gilbert ſchrie. Sie ſchrie, während ſie noch immer mit zuckenden Händen ihr rotbraunes Haar durchwühlte. Es ſchien ihr völlig ernſt mit ihren Worten. Da war Stanley Twell mit einem Satz um den Schreibtiſch herum und an des Mädchens Seite. Er packte Amelias linkes Handgelenk. Seine Fauſt ſchloß ſich, und ſeine Finger krallten ſich dem aufſchreienden Mädchen ins Fleiſch. Dicht vor ihrem Geſicht flackerten ſeine örohenden Augen„Du wirft ſchweigen, hörſt du!“ „Ich werde— nicht ſchweigen!“ „Du biſt verrückt geworden! Alles wird heraus⸗ kommen!“ Ein Lachen Amelias ertönte.„Mag es! Was liegt daran? Ich will nichts mehr wiſſen! Ich will— nicht mehr leben! Herr Risley— wird mir verzeihen.“ Ueber Stanley Twell lief es heiß.„Amelia!“ Er rüttelte das immer willenloſer werdende Mädchen. Er riß es in ſeine Arme. Er beugte ſich über ihr Geſicht.„Amelia!“ hauchte er, ſeinen Mund faſt auf ihren Lippen.„Beſinn dich! Wir wollen keine Dummheiten machen! Gib mir noch eine Gelegenheit zu einer Ausſprache! Ich will— mir das alles noch einmal überlegen!“ Amelia ſchwieg. Aber ihre Augen richteten ſich auf Stanley, und es blitzte darin wie von neu erwachen⸗ dem Leben. „Haſt du gehört, Amelia?“ flüſterte Stanley, das Mädchen feſt an ſich preſſend.„Komm zu dir! Wir werden— uns verſtändigen! Glaube es mir!“ Und Amelia richtete ſich gerade.„Willſt du— ver⸗ ſprechen— jene Frau zu— verabſchieden?“ „Ich verſpreche es!“ ziſchte Stanley mit verzerr⸗ tem Geſicht. „In die Hand mußt du es mir verſprechen! Jetzt gleich!“ rief Amelia, die Rechte ausſtreckend.„Gib mir deine Hand darauf!“ „Hier haſt du ſie!“ 5 Amelias Bruſt hob ſich in einem tiefen Atemzug. Dann ſchloß ſie für eine Sekunde die Augen.„Es war— zuviel für mich!“ ſagte ſie zuletzt und ließ ſich auf ihren Stuhl fallen.. Aber ſchon ſchnarrte auch wieder der Fernſpre⸗ cher, und mit den Bewegungen eines Automaten griff die Sekretärin zum Hörer. Sprach, ein grimaſ⸗ ſenhaftes Lächeln auf den Lippen, einige Minuten mit irgendeinem, der Nummern und Erſcheinungs⸗ daten von Risleyſchen Patenten von ihr erfragte. Dann war das Geſpräch zu Ende, und Amelias Augen wandten ſich wieder Stanley Twell zu. „Wann werde ich dich ſprechen?“ fragte dieſer, eine wilde Haft in der Stimme. i dem Plane, der in ihm lebte. Die Nichte des Dute heiratete and. Rom, 29. Januar, Roſa Muſſolini, die Tochter des verſtorbenen Bruders des italieniſchen Regierungschefs, iſt am Samstagnachmittag mit dem Schriftleiter des„Po⸗ polo'Italia“, Dr. Teodorani, getraut worden. Trauzeugen der Braut waren der Duce und der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano, des Bräuti⸗ gams Parteiſekretär Miniſter Starace und der Be⸗ fehlshaber der Milizen, General Ruſſo. Der Trau⸗ ung wohnten ſämtliche Mitglieder der Familie Muß⸗ ſolini bei. f Vor der in der Nähe der Villa Torlonia gelege⸗ nen St. Joſephs⸗Kirche hatte eine Ehrenkompanie des Wachkommandos des Duce Aufſtellung genom⸗ men. Beim Verlaſſen der Kirche wurden dem Braut- paar und dem italieniſchen Regierungschef von einer zahlreichen Menge begeiſterte Kundgebungen dar⸗ gebracht. Geld oder Akten? dnb. Paris, 29. Januar. Paris Midi“ berichtet aus Domfront, daß in der Nacht zum Samstag Unbekannte in die dortige Ge⸗ richtsſchreiberei eingedrungen ſeien und die hier he⸗ findlichen Akten über die Unterſuchung gegen den „Geheimausſchuß der revolutionären Tat“ durch⸗ wühlt haben ſollen. Die Eindringlinge hätten gleich⸗ zeitig auch eine Geldſumme mitgenommen, vielleicht jedoch, um einen einfachen Diebſtahl vorzutäuſchen. Razzia gegen Mädchenhändler — San Franzisko, 28. Januar.(U..) Die amerikaniſche Polizei holte zu einem großen Schlag gegen das Treiben der Mädchen⸗ händler an der Weſtküſte der Vereinigten Stag⸗ ten aus. Bei überraſchenden Razzien in den Städ⸗ ten an der Bucht von San Franzisko wurden 40 Verhaftungen vorgenommen. Die Aktion iſt auf die Ausſage zweier Mädchen von 15 und 19 Jahren zu⸗ rückzuführen, die erklärt hatten, daß ſie für 150 Dollar an Freudenhäuſer verkauft worden wären.: Montag, 31. Januar Nationaltheater:„Der Reiter“, Schauſpiel von Heinrich Zerkaulen, 20 Uhr. Roſengarten:„Cavalleria ruſticana“, Oper von 1 hierauf„Der Bajozzo“, Oper von Leoncavallo, 20 Uhr. Noſengarten: 20.15 Uhr Wiener Revue„Alles fürs Herz“, Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Planetarinm: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors; 20 Uhr Planetariumsabend für die vom WSW ½hetreulen Volksgenoſſen. 5 Odeon⸗Kafſee: Konzert(Verlängerung). Tanz: Libelle. Lichtſpiele: Univerſum:„Urlaub auf Ehrenwort“.— Alhambra und Schanburg:„Der Tiger von Eſchnapur“.— Palaſt und Gloria:„Die Fledermaus“.— Capitol:„Fauny Elßler“, Scala:„Ritter ohne Furcht und Tadel“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 12.80 und von 14.30 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Theatermuſeum E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 55 bis 17 Uhr Sonderſchau: Schwetzingen und ſein Theater Sternwarte: Geöffnet von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 und 17 bis 19 Uhr Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. . U 3, 1: Leſeſaal geöffnet von 10.90 is 13 Uhr. Leſehalle Neckarſtadt: Leſehalle geöffnet von 11 bis 19 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 943 21. „Wann?“ Amelias Stimme war kaum hörbar. „Ich weiß es nicht!“ ſchloß ſie matt. „Heute noch!“ ſtieß Stanley hervor.„Beſtimmt heute noch!“ Und ſeine Gedanken flogen fort auf eine leiſe im Wellenſchlag des Michigan ſchankelnde Dampfbarkaſſe, fort in eine ſchmutzige Schiffskoje, in der eine Schnapsflaſche in einer Hängematte blinkte, und die erfüllt war vom Qualm billiger Zigarren. Zu Tim Mitchell flogen ſeine Gedanken, und die Stimme des ſtoppelbärtigen Matroſen ſchien ihm ins Ohr zu hämmern:„Das Weib— muß weg“ 5 „Heute abend noch, ja?“ ſetzte er da in fliegender Haſt hinzu.„Du wirſt deinen Alten allein zurück⸗ fahren laſſen! Ich treffe dich! Wann und wo?“ Langſam kehrte etwas Farbe in Amelias Wan⸗ gen zurück.„Ich weiß es jetzt noch nicht. Wir haben viel zu tun. Risley iſt unberechenbar. Rufe bei mir an. In einer Stunde etwa“ „Gut! Ich rufe! Ju einer Stundel“ 2 Stanley verließ das Zimmer ſeiner Freund ö 5 ſah ihm nach, wie man einem Gaſt nach⸗ ſchaut. * Vor dem Hauptportal des Risleyſchen Verwal⸗ tungsgebäudes trieb ſich in dieſen Abendſtunden ein Mann umher, der ſich etwas ſeltſam benahm. Immer wieder, wenn einer oder eine Gruppe von Angeſtellten der Hauptverwaltung das Gebäude verließen, trat er auf die Leute zu. Und ſeine Frage war immer die gleiche. „Iſt Herr Risley noch in ſeiner Office? Wann wird er wegfahren?“ Man wunderte ſich über den komiſchen Kauz. „Herr Risley? Was ſechs Wochen nicht geſehen!“ „It Risley überhaupt da?“ beſann ſich einer, „Las ich nicht, er ſei in Florida?“ 55 Und ein Dritter lachte.„Hier heraus kommt Ris⸗ ley überhaupt nicht. r hat ſeinen Privatausgang!“ Immer wieder ſah Eugen Waſſung ſich weggeſcho⸗ ben, verabſchiedet, abgeſchüttelt, wie man ein ver⸗ dächtiges Subjekt von ſich weiſt. Aber er ließ nic locker. Er halte es ſich in den Kopf geſetzt, dieſen Erneſt Risley von Angeſicht zu Angeſicht zu ſehen, ehe— ja ehe er Schritt für Schritt weitermachte an ortſetzung folgt weiß ich! Ich habe ihn ſet ee n. TTTVTVVVVTVVVTCVVVTTTVVVVTTVVTVVVVVVVVVVVVVVVVVVT——TVTVVVVVVT———————VTV————VTVTVTVTVccc———ccCcc ccc c ccç———+«!. 8 1 5 F 2 r Morgen- Ausg Ven Foord-England Hamburgs großer Tag Januar(Eig. n zer Tog des Kamp Max Schmeling und Ben 1 endli on ſeit Wochen ſtand die Velttabl im Banne dieſes großen Ereigniſſes genau wie vor Jahren, als am 10. März 1935 25 000 begeiſterte Zu⸗ ſchauer Schmelings großartigen Sieg über den Amerika⸗ ner Steveamas erlebten und ein Jahr. vorher 7⁵ 000 Sportfreunde in der damaligen Motorrad ⸗Reunbahn Zeuge eines ebenſo klaren Sieges über Walter Neuſel waren. Insgeſamt 18 Sonderzüge ſind aus allen Teilen des Rei⸗ ches von Leipzig, Holle, Stettin, Köln, Magdeburg und Rünchen u. a. neben einer großen Anzahl von Omni⸗ kuſſen in der Hanſeſtadt angekommen, und überall ſah man bereits am Samstag und Sonntagvormittag erwar⸗ tungsfrohe Geſichter, die das typiſch hamburgiſche Wetter, einmal Sonnenſchein, dann wieder Regen und Schnee und wieder Sonne, nicht ſtörte. Hamburg, 30 Max Schmeling, der Sieger * Schmeh ech ent, Arge Zander N) Die Spannung iſt ſehr groß, nachdem am Samstagabend beim offiziellen Wiegen im Hotel Eſplanade bekannt wurde, daß Max Schmeling 87,5 Kilo und ſein ſüdafrikaniſcher Gegner 94,3 Kilo in den Ring bringen. Neben dem größe⸗ zen Gewicht beſitzt Ben Foord auch die größere Reichweite und iſt erſt 25 Jahre alt, während Schmeling ins 33. Jahr geht. Wer aber die Trainingsleiſtungen der beiden in der letzten Woche ſah, gibt doch Max den Vorzug. Außer⸗ dem hat Ben Foord nach dem offiziellen Trainingsſchluß am vergangenen Mittwoch noch in aller Stille in einer Homburger Boxſchule trainiert und ſoll hier fabelhafte Leiſtungen gezeigt haben. Offizielles Wiegen in Hamburg Vor einem großen Kreis in⸗ und ausländiſcher Preſſe⸗ vertreter wurden am Samstagnachmittag im Hotel Eſplanade zu Hamburg Max Schmeling und der Südafrikaner Den Foord offiziell ausgewogen. Lebhaft begrüßt er⸗ ſchien Max Schmeling zuerſt. Kurz nach ihm fand ſich auch Ford ein, der Schmeling kameradſchaftlich begrüßte. Als Erſter betrat der Südafrikaner die Wagge., ſein Gewicht betrug 94,3 Kg. Für Schmelina wurden 87,5 Kg. als Kampfgewicht bekanntgegeben. Unter den Anweſenden be⸗ ſand ſich auch Reichsfachamtsleiter Miniſterialrat Dr. Metzner und unter den Leuten„vom Fach“ auch Wal⸗ ter Neuſel. In der Halle In muſtergültiger Weiſe wurden ſchon vom frühen orgen an fämtliche Beſucher, die in Autos, Autobuſſen, auf der Hochbahn und auf den Straßenbahnen dem Kampf⸗ ort zueilten, der Halle zugeleitet. Draußen in der Han⸗ ſegtenhalle in Rothenburgort, die mit ihrer gewaltigen Eiſenkonſtruktion einen großartigen Eindruck macht, hat ſeit 10 Uhr vormittags ſchon der Betrieb eingeſetzt. Die fahnengeſchmückte Halle macht einen impofanten Eindruck. Die Anordnung der Sitze iſt die gleiche geblieben wie bei dem im veraangenen Jahr ſtatte gefundenen Amateur⸗Boxländerkampf zwiſchen Deutſchland und Irlond und hat ſich damals beſtens hewährt. Das Ringpodtum iſt ziemlich hoch angebracht, ſo daß die Sicht⸗ Möglichkeiten von allen Seiten aut ſind. Ueber dem Ring ſieht man große Tieſſtrahler, die beſonders während des Hauptkompfes die Filmaufnahmen erleichtern ſollen und an jeder Seite des Ringes große beleuchtete Uhren mit Sekundenzeigern, die den Zuſchauern die Möglichkeit geben, den Ablauf der einzelnen Runden genau zu ver⸗ folgen. Am Ring ſind nicht nur die führenden deutſchen Zeitungen und die juterngtionalen Korreſpondenzbüros vertreten, nein auch die großen engliſchen Blätter haben eit Tagen ihre Sonderberichterſtotter hier, die unmittelbar nach dem Kampf ihre Eindrücke herübergeben werden. Außerdem iſt der Rundfunk vertreten, der das große Er⸗ eignis über alle deutſchen Sender weiterleitet und in eng⸗ 115 Sprache mit Richtſtrahler den Kampf in alle Welt sendet ür eine amerikaniſche Gruppe, der 36 Sender angeſchloſfen ſind, erfolgt ebenfalls eine Uebertragung. amergmänner aus aller Welt und vor allem die Tobis iſt allein mit 21 Männern verkreten. Nicht nur eine Wochen⸗ ſchau, ſondern ein Film des ganzen Kampfes wird gedreht werden. Hoch an der Decke der Halle hängen zwei„Schwol⸗ benneſter“ mit zwei Kameras. Ein weiterer Stand befindet ich an der Längswand der Halle. Gegenüber dem Ring liehen große Scheinwerfer, und neben drei Stummappa⸗ kaluren werden zwei Tonfilm⸗Kameras und ein Zeitlupen⸗ appargt alle Geſchehniſſe während des Kampfes regiſtrieren. 1200 Mann Ordnungsdienſt ſind eingeſetzt, um den 23 000 Zuſchauern die Plätze anzuweiſen und ſeit U Uhr vormittags unterhalten Muſikweiſen zweier Ka⸗ pellen und künſtleriſche Vorträge Hamburger Künſtler die teudig geſtimmte Meuge. Ab 2 Ühr finden Jugend ⸗ bopkümpfe ſtatt, die von den Beſuchern mit freudi⸗ gem Beifall bedacht werden. Die Hauptveranſtallung Kurz vor drei Uhr haben ſich auf den Ehrenplätzen Gauleiter Kaufmann und der Sportſenator der Hanſe⸗ ſtadt, Senator Richter, ſowie die führenden Mäuner Nr. 40 verliert gegen Mar Schmeling nach tapferſtem Widerſtand in 12 Runden nach Punkten D des deutſchen Boxſports, vor allem Miniſterialrat Metzner, dann Größen der Bühne und des Films, u. a. auch Hans Albers, eingefunden. Miniſterialrat Dr. Metzner eröffnet die Veranſtal⸗ tung mit einer kurzen Gedenkfeier des 5. Jahrestages nationalſozialiſtiſchen Umbruchs. Hieran ſchließen ſich di Lreder der Nation und kurz darauf eine kurze Toten⸗ ehrung für unferen Bernd Roſemeyer, wobei ſich die Menge erhebt und in ſtummem Gedenken verweilt. Dann ſtieg der erſte Kampf um die Deutſche Leicht⸗ gewichtsmeiſterſchaft zwiſchen Rud. Kretſchmar⸗Dres⸗ den(60,9 Kg.) und Albert Eſſer⸗ Köln(61,1 Kg.). Es iſt dies der dritte Titelkampf, den ſich die beiden ehrgei⸗ zigen Leichtgewichtler um den Gürtel liefern. Erſt holte ſich Eſſer den Titel vor Kretſchmar durch einen.⸗o.⸗Sieg, ließ ſich dann aber in der Revanche von dem Dresdener ausſchalten. In der erſten Runde des Kampfes zeigte ſich Kvetſchmar überraſchend ſicher und ſchnell und brachte vor allem ſeine Linke in kurzen Haken und langen Schwingern wirkungsvoll zur Geltung, ſo daß dieſe Runde und auch die darauffolgende an den Titelhalter ging. Nach Ablauf des, Kampfes wurde EGwer⸗Köln verdien⸗ ter Punktſieger und damit neuer deutſcher Meiſter im Leichtgewicht. 725 1. Witt Punktſieger Zum zweiten Vorkampf trafen ſich der frühere deutſche Halbſchwergewichtsmeiſter Adolf Witt(Kiel) und der Süsd⸗ afrikaner Robey Leibbrandt. Der Trainingskamerad Ben Fords ſetzte dem Kieler beherzten Widerſtand entgegen, bewies eine große Härte im Nehmen und ein gutes Auge, das es ihm geſtattete, die ſchweren Attacken des Deutſchen zu halten und mit einer ſteif geſchlagenen Linken zu ant⸗ worten. Der junge Gaſt wurde des öfteren ſchwer durch⸗ geſchüttelt, war aber nie ernſthaft in Gefahr und überließ Witt nur einen knappen Punktſieg. Beide Boxer mußten Verwarnungen einſtecken, Witt in der achten Runde wegen eines Nierenſchlages und Leibbrandt, der zum Schluß ſtärker aufkam, in der neuen Runde wegen wiederholten Genickſchlagens. Schmeling gewinnt nach Punkten Mit großer Spannung wird dann der Haupt⸗ kampf erwartet. Zunächſt ſtellt man noch unſeren zweitbeſten deutſchen Schwergewichtsboxer, Walter Neuſel, vor. Und dann erſcheint Max Schmeling, unheimlich ſtark begrüßt. Kurz darauf kommt Ben Foord, und grüßt mit dem Deutſchen Gruß, ſo daß auch er ſehr ſtarken Beifall erhält. Ringrichter iſt Max Pippow⸗ Berlin. Nach den üblichen Forma⸗ litäten beginnt der Kampf, 95 0 Ben Foord geht ſehr ſtark los, verſucht mit lin⸗ ken Schwingern Schmeling von ſich zu halten, da er ja die größere Reichweite hat. Schmeling iſt zu⸗ nächſt außerordentlich vorſichtig und duckt alles ab oder nimmt den Schlägen Ben Foords durch Zu⸗ rückgehen alle Wirkung, ſo daß dieſe Runde vielleicht leicht an Schmeling oder unentſchieden geht. In der zweiten Runde drückt Max ſchon etwas auf das Tempo und kommt mit linken Geraden durch. Ben Foord verſucht rechts und links mit Schwingern und Haken den Deutſchen zu erſchüt⸗ tern, hat aber nur den Erfolg, daß Schmeling größ⸗ tenteils alles abduckt und Foord immer wieder vor⸗ beiſchlägt. Andererſeits bringt Schmeling einige Rechte an, ſo daß dieſe Runde wie auch die dann fol⸗ genden überlegen hoch an Schmeling gehen. In der 3. und 4. Runde iſt Schmeling als der überlegene techniſche Boxer faſt dauernd im An⸗ griff, muß hie und da wohl einen Schlag Ben Foords hinnehmen, der aber kaum Wirkung zeigt, während er verſchiedene Male recht gut durchkommt. In der 5. Runde kann Ben Foord einen rechten Schwinger anbringen. Schmeling revanchiert ſich aber ſoſort mit einem rechten kurzen Haken, ſo daß Ben Foords Naſe anfängt zu bluten. Schmeling treibt den Südafrikaner durch den Ring, er hält ſich aber offenſichtlich etwas zurück, da die Schwinger des Südafrikaners durch die große Reichweite ge⸗ fährlich werden können. In der 6. Runde kommt Ben Foord verhältnis⸗ mäßig friſch wieder aus ſeiner Ecke, muß aber inner⸗ halb kurzer Zeit fünf ſtarke Rechte hinnehmen und wird durch den Ring getrieben. Er kann ſich kaum noch wehren. Der Südafrikaner erweiſt ſich aber als ein außerordentlich tapferer Gegner, was man auch in der 7. Runde bemerken kann. Er verſucht immer wieder Schmeling mit linken Geraden zu diſtanzieren und mit rechten Schwingern gefährlich zu werden. Map iſt aber ſehr vorſichtig, ſticht ihm die linke Gerade ins Geſicht und haut ihm hinter⸗ her direkt eine Rechte entweder ans Kinn oder auf die Naſe. In der 8. Runde ergibt ſich ſaſt dasſelbe Bild. Ben Foord klammert ſehr ſtark, blutet weiter aus der Naſe und hat ein ziemlich ſtark gezeichnetes Ge⸗ ſicht, dreht aber einen ſchönen Schlag Schmelings ab, dieſer ſchont ihn aber ſichtlich, indem er den in den Seilen hängenden Südafrikaner nicht ſtark ſchlägt. In der 9. Runde landet Schmeling rechts und links, kann aber Ben Foord, der vorübergehend recht groggy wird, ſich aber immer wieder gut erholt, nicht niederſchlagen. So geht es auch in der 10. und 11. Runde. Es iſt nur ein Mann im Ring, das iſt Schmeling und ſein ſich außerordentlich tapfer wehrender Gegner. In der 12. Runde verſucht Schmeling mit rechten und linken Haken Ben Foord auf die Bretter zu be⸗ kommen; dieſer iſt aber immer noch mit wilden Schwingern gefährlich, ſo daß es alſo nur zu einem von Schmeling hohen Punktſieg über 12 Runden reicht. Beu Ford, der tapfere Verlierer (Schirner, Archiv, Zander⸗M.) zweimal Anentſchieden im Mannheimer Stadion Der 1. JC Pforzheim ſpielt gegen S Waldhof:3— VfR Mannheim und Bfe Neckarau ſpielen.2 Gau XIII Südweſt Eintracht Frankfurt— 1. FC Kaiſerslautern 71 Boruſſia Neunkirchen— S Wiesbaden 511 Kickers Offenbach— Wormatia Worms:2 Opel Rüſſelsheim— FS Frankfurt ausgef. Gau XV Württemberg Stuttgarter Kickers— Ulmer V 94:0 VfB Stuttgart— BfR Schwenningen 710 Stuttgarter SC— Union Böckingen:1 1. SSW Ulm— Sportfreunde Eßlingen 11 FR 5 1—„ f Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte ereine Spiele gew. unent ch. Verl. Tore Uunkie 75 Stuttgarter Kickers 18 11 2 2 3710 24. Sina rene, s, 1 ee e e eee e,, Boruſſia Neunkirchenls 8 4 1 30.18 2066 Se Stuttgart 14 7 4 3 23.18 18.10 Kickers Offenbach 13 3 3 23820 17 Union Böckingen 14 8 1 5 2719 1741 Wormatia Worms 14 7 2 5 35˙28 16.12 SSW Ulm 10 6 4 6 21.19 16.16 S Wiesbaden 15 1 3 6 23629 1545 Sporifr. Stuttgart 14 5 3 6 18.24 13415 1. C Katſerslautern 15 3 8 7 24595 11:19 FV Zuffenhauſen 15 3 6 6 1934 12.18 FS Fronkfurt 12„ 6 22323 1014 Sportfr. Eßlingen 15 3 4 8 13:06 10.20 5. 1 1 4 5 1000 1115 Ulmer F 94** 9 13.31.20 Ac Pirmasens 2 i Bc Schwenningen 14 2 1 11 1343 823 Opel Rüſſelsheim 12 1 2 0 737 4020 e Gau XIV Baden Gau XVI Bayern SW Waldhof— 1. Je Pforzheim:8 Bayern München— F 05 Schweinfurt:10 Bfk Mannheim— Be Neckarau:2 Spog Fürth— 1860 München 615 FV Kehl— BfB Mühlburg 41 Bis Augsburg— 1. F Nüruberg 1 80 Freiburger F— Germania Brötzingen 510 Jahn Regensburg— Schwaben Augsburg:1 Vereine Spiele gew 6nunentſch. vert. Tore Punkte Vereint Spiele gew unentſch. ver! Tore Punkte 1. FC Pforzheim 15 10 4 1 40˙15 24:6 SpVg Fürth 16 9 3 4 35:29 21111 VfR Mannheim 14 10 1 3 32:19 2117 1. FE Nürnberg 13 8 4 1 220 20.76 SW Waldhof 13 8 2 3 35.18 18.8 1860 München 15 7 4 4 36•25 18˙12 Fc Freiburg 13 8 3 2 11 Jahn Regensburg 15 5 4 4 Wil 1812 Vis Neckarau 14 6 3 5 24:17 15:13 BC Augsburg 14 5 5 4 17.17 15:13 Phönix Karlstuhe 14 6 3 5 24:20 1513 Bayern München 15 7 1 7 31.25 15:15 VfB Mühlburg 15 6 1 8 23127 18:17 FC 05 Schweinfurt 15 6 8 6 26731 15.15 SpVg Sandhofen 15 5 2 8 19:30 12:18 VfB Ringſee 15 4 2 9 12˙27 10˙20 FV Kehl 1 2 1 10 13840 5˙21 Schwaben Augsburg 15 2 5 9 24ꝗ88 8˙22 Germania Brötzingen!— 2 12 1446 2¹²8 Wacker München 18 2 2 9 17.26 6˙20 e eee Anentſchieden im erſten Spiel BfR Mannheim Bs Neckarau 22(:1) Der Gipfel der Bedeutung der bisherigen Meiſterſchafts⸗ ſerie wurde mit dieſer Doppel⸗Veranſtaltung auf der Kampfſtätte an der Seckenheimer Landſtraße erklommen. Tauſende und Tauſende wanderten 1 0 der Unbill der Witterung hinaus. Es ging doch an dieſem Nuchmittag hier draußen mit dem Aufmarſch der drei ſchärſſten Titel⸗ anwärter um nichts Geringeres als den entſcheidenden Durchbruch zur Meiſterſchaft, um die es in dieſem Jahre für Mannheim beſonders bedrohlich beſtellt iſt, und deren endgültiger Entſcheid mit diefem Stadiontreſſen ins Rollen gebrocht werden follte. 8 Waldhof wie VfR war dabei die ſchwere Auſpabe geſtellt, in einem Doppelerfolg den rheiniſchen Be⸗ langen kurz vor Torſchluß den notwendigen Spielraum zurückzuerobern, um etwas ſpäter an derſelben Stelle vielleicht den eigentlichen Kernkampf unter ſich ſelbſt aus⸗ zufechten. In Anbetracht der Partner mußte dahingeſtellt bleiben, ob das diesmalige— vorläufige— aber heſonders gewichtige Ziel von den beiden Mannheimer Bewerbern und Titelverteidigern erreicht werden würde. Jedenfalls erhoffte es die geſamte heimiſche Sportgemeinde. Das Vorſpiel: VfR— Neckarau ſieht ſolgende Mannſchaften im Feld. a Bfk Mannheim: Edelmann; Conrad, Rößling; Hennin⸗ ger, Kamenzin, Feth; Stein, Rohr, Langenbein, Lutz, Strie⸗ binger Bf Neckarau: Dieringer; Größle, Gönner; Benner, Wenzelburger, Schmidt; Lutz, Hack, Heſſenauer, Wahl, Simon. Im Beiſein geladener Gäſte von Partei, Staat, Wehr⸗ macht, Stadt, wie auch der ſportlichen Behörden beginnt das Spiel bei unfreundlichſtem Wetter auf regenweichem Boden mit dem Anſtoß von Neckarau, das ſofort Angriffe einleitet, aber bei dem Anfangsſtadium noch nicht die nötige Konzentration beſttzt. Der böige Wind erſchwert den Mannſchaften die Kontrolle des Leders, ſo daß unter ſolchen Umſtänden auch dem l ein weiter Spielraum ein⸗ geräumt iſt. Nach mannigfachem Taſten auf beiden Seiten läßt Lutz den erſten flachen Schuß ab, den Dieringer aber am Boden zur Ecke drückt. Ein bei dem folgenden Gegenſtoß Neckaraus unreguläres Tor kann nicht gegeben werden. Bei verteiltem Spiel in geſteigertem Tempo geht der Kampf weiter. Ganz überraſchend kommt die Führung an Neckarau, als ein famos vorgegebener Strafball un⸗ mittelbar ins Netz verlängert wird, 011. Ein ſtarkes Miß⸗ verſtändnis innerhalb des VfR⸗Schlußtrios läßt mit Glück um einen zweiten Treffer herumkommen; eine ähnliche Szene ſpielt ſich kurz darauf abermals vor dem VfR⸗Tor ab. e bewachte Langenbein wird dann im entſchei⸗ denden Moment in hartem Stil am Schuß gehindert. Neckarau behält die Taktik eines Viererſturms bei, Hack hilft nicht ſelten in der Deckung auß. Beide Hintermann⸗ ſchoften müſſen oft ihr Letztes einſetzen. Eine kurze Ab⸗ wehr des herauseilenden Dieringer bringt das Leder von Lutz zum Rechtsaußen Stein, der überrumpelnd, durch viele Beine hindurch, mit leichtrollendem Flachball den Ansgleich holt,:1. Kurz darauf unter Belagerung des Neckarauer Kaſtens Pauſenpfiff. Während der Pauſe illuſtrierten die Plokatträger der Kinos am öraſtiſchſten die ungewöhnlichen Windverhält⸗ niſſe, indem ſie ſich mit Macht ihren Weg erkämpfen müſſen⸗ Die Fortſetzung 5 des Treſſens läßt unter ſolchen Umſtänden jede Möglich⸗ keit des Ausgangs offen. Längere Zeit kommt keine der Sturmreihen zu einem unbehinderten, freien Schuß, da beide Deckungen mit großer Aufmerkſamkeit und Hin⸗ gabe arbeiten. Die Spannung bleibt weiterhin ungebrochen erhalten, denn der Verlauf der erſten Hälfte zeigte zu deutlich, wie unverhofft und ſeltſom die Treffer ſich ein⸗ ſtellen. Verſuchte Weitſchüſſe Neckaraus haben bei den ungemein ſtörenden Windverhältniſſen ebenfalls keinen Erfolg, doch mehren ſich die Angriffe von bieſer Seite zu⸗ ſehends, bis ſchließlich Lutz einen hohen Schuß aufs Bfoſ⸗ Netz losläßt. Edelmann füngt das Leder wohl, läßt es nber aus beiden Hönden rückwärts in Tor gleiten, 12. Unmittelbar darauf entgeht Vfn auf Flonkenball eine große Gelegenheit zum abermaligen Ausgleich; auch Lutz verſchießt in guter Poſition. Größle arbeitet allerdings reichlich mit den Ellenbogen, ohne daß vom Spielleiter ein⸗ gehreht⸗ wird. Das Bild hat ſich wieder zur Abwechſlung geoͤreht; Vfgt arbeitet mit Macht, aber Neckaraus Abwehr⸗ phalanx ſteht. Das Spiel wird hart. Edelmann fiſcht gerade noch einen Schuß von Hack, auf der anderen Seite ſtoppt Benner hervorragend einen gefährlichen Angriff. Wieder gelingt Edelmann gerade noch die Verhütung des wohl entſcheidenden dritten Treffers. Da kommt Lutz in techniſcher Vollendung zu einem ſeiner typiſchen Pracht⸗ ſchitſſe und holt, unhalkbar ins lange hohe Eck plaeiert, erneut den Ausgleich,:2. Die letzte Minute geht es wie⸗ der kunterbunt vor dem VfR⸗Tor zu, doch eine Aenderung des Ergebniſſes erfolgt nicht mehr. Es liegt auf der Hand. daß bei den obwaltenden un⸗ glünſtigen Witterungs⸗ und Bodenverhältniſſen, wie auch bei der Bedeutung des Kampfes an die Mannſchaften un⸗ gewöhnliche Anforderungen geſtellt wurden, denen feder einzelne Spieler nach beſtem Können gerecht zu werden ver⸗ ſuchte. Dem V Neckarau muß man zuerkennen, daß er ſich als durchaus ebenbürtiger Geaner erwies, der ſo⸗ wohl in der Hintermannſchaft wie im Sturm, in den letzten Wochen eine ganz betrüchtliche Stärkung erfahren hat. Dieſes Schlußquartett zu überwinden, erfordert einen wirklich kombinationsfertigem, durchſchlagskräſtigen wie ſchußreifen geaneriſchen Angriſſ. den Vit doch nicht ganz auf die Beine brachte. Wenn etwas beſonders erwähn: werden muß, ſo das nicht einwandfreie Arbeiten von Größle der, bei aller ſonſtigen Reife. nur mit den be⸗ reits im Spielherlauf erwähnten Mitten Striebinger zu halten vermochte. Ganz hervorragend arbeitete wieder Wenzelburger als zurückgezogener Mittelläufer, wäh⸗ rend Dieringer nicht ganz ſicher ſchien. Benner, Gönner, Schmidt ergünzten die Abwehr gut, wie ſie auch wirkſam dem Aufbau dienten. Die Fünferreihe, aus der Hack durch ſein Feldſpiel hervorſtach, hatte in Lutz und Wahl die gefährlichſten Leute. Jedenfalls hat das Ergebnis zur Wenüge die Anſchauung unterſtrichen, das der Vfs eine ganz weſentliche Formverbeſſerung durch⸗ gemacht hat. a Beim VfR, bei dem man im Auftakt noch den rechten Kampfeinſatz vermißte, waren Conrad, Kamenzin und Feth die Hauptſtützen von Hintermannſchaft wie Mittelreihe. Der Angriff litt nicht unweſentlich unter der ſcharfen Bewachung von Langenbein, der ſich nicht recht durchzuſetzen vermochte, wie auch unter dem Abbrem⸗ ſen von Striebinger durch Größle. Stein als Erfatz⸗ rechtsaußen für Spindler hielt eine mittlere Leiſtungs⸗ linie, trug aber durch ſeinen Ausgleichstreffer vor der Pauſe zur Ausbalancierung der Ausſichten fühlbar bei. 8. Seite Nummer 49 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 31. Januar 1938 Dutz erwies ſich wieder einmal der am beſonnenſten und unentwegteſten arbeitende Stürmer, der auch diesmal ſeine Qualität durch das ſchönſte Tor des feſſelnden Straußes unter Beweis ſtellte. Gewiß— der im Mannheimer Ge⸗ ſa m intereſſe erwartete Sieg der Mannſchaft traf nicht ein, aber die Karre wurde wenigſtens nicht ſo weit ver⸗ fahren, daß jede weitere Ausſicht verloren wäre. Daß ſich aber nach dieſem Ausgang die ganze Erwartung und Spannung auf den nachfolgenden und mit Recht nun dop⸗ pelt ſchwerwiegenden Gang: Waldhof— Pforzheim konzentrierte, war vorauszuſehen, denn hier lag ja nun im Kern die eigentliche Entſcheidung für den ganzen rhei⸗ niſchen Bereich. Mit der Spielleitung von Schmit t⸗Karlsruhe konnte man ſich durchaus nicht befreunden, da er vor allem bei unfatrem Spiel nicht auf dem laufenden war. A. M. Verdient gewonnen FV Kehl— Bf Mühlburg:1(:0) Zu dieſem Spiel waren infolge des äußerſt ſchlechten Wetters nur ca. 800 Zuſchauer erſchienen, die einen klaren Sieg der einheimiſchen Mannſchaft erlebten. Das Treffen bewies, daß die Platzherren, wenn auch ziemlich ſpät, ſich in anſteigender Form befinden und zu Hauſe ſehr ſchwer zu ſchlagen ſind. Mit dem Wind im Rücken ſetzten ſie ſich gleich in der Mühlburger Hälfte feſt und erzielten nach einer Viertelſtunde durch Kopp das erſte Tor, dem bereits fünf Minuten ſpäter durch denſelben Spieler der zweite Treffer folgte. Nach Wiederanſpiel mußten die Kehler gegen den ſtark aufgekommenen Wind ſpielen, behielten aber trotzdem das Heft in der Hand. In der 55. Minute hieß es donn, wiederum durch Kopp,:0. Eine Viertel⸗ ſtunde vor Schluß erhöhte der Halbrechte Schmelzer ſogor auf:0 mit einem Fernſchuß, den der überraſchte Mühl⸗ burger Hüter glatt paſſieren ließ. Erſt zwei Minuten vor Schluß glückte den Mühlburgern durch ihren Halbrechten. der Ehrentreffer. Schiedsrichter war Schmetzer(Mann⸗ heim), der gefallen konnte. Drei Tore von Roſer Freiburger FC— Germauia Brötzingen:0(:0) Nach langer Pauſe ſtellte ſich der Freiburger FC wieder einmal„ſeinem“ Publikum vor. Gegen die Germanen 5 Brötzingen kamen die Breisgauer zu einem klaren „der bereits bei der Pauſe feſtſtond und in dieſer ge verdient iſt. Beide Mannſcha ten traten mit je zwei Erſatzſpielern an. Brötzingen hatte ſeine Elf ſtark ver⸗ füngt und konnte ſo in keiner Phaſe dem Fc gefährlich werden. Während der erſten Hälfte liefen die Freiburger zu einer großen Form auf. Nach dem Wechſel aber, als durch ein heftiges Schneetreiben der Spielplatz faſt in unbeſpielbaren Zuſtand verſetzt wurde, ließen auch die Platzherren nach. Erfolgreichſter Spieler des IC war Roſer, der den fünf Treffern allein drei auf ſein Konto brachte. Die Tore fielen in dieſer Reihenfolge: 7. Minute Roſer 110, 10. Minute Roſer:0, 29. Minute Möller:0, 31. Minute Scherer:0, 44. Minute Roſer:0. 600 Zuſchauer. Schieds⸗ richter Knobloch⸗Singen. von Viernheim bleibt in Front Abteilung 1 Olympia Neulußheim— F 08 Hockenheim 110 Alem. Ilvesheim— Phönix Maunheim 311 Amicitia Viernheim— Spog 07 Mannheim 221 Fortuna Heddesheim— Je 08 Maunheim:2 Seckenheim 98— F 09 Weinheim:2 VfTug Fendenheim— Germ. Friedrichsfeld ausg. Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte Amieitia Viernheim 16 13 1 2 50.20 1 VfTug Feudenheim 14 9 2 3 37:28 20•8 SC Käfertal 16 8 3 5 38:83 19:13 FV Weinheim 18 8 2 8 45•34 18:18 98 Seckenheim 13 6 3 4 33.24 1311 Fortuna Heddesheim!l4 6 2 6 24.25 14.14 Alemann. Ilvesheim 15 5 4 6 28:89 14:16 Germ. Friedrichsfeld 12 5 2 3 2820 12:12 Phönix Mannheim 17 4 4 9 25236 1222 7 Mannheim 16 5 1 10 23.81 11:21 Olympia Neulußheim! 4 1 6 21783.13 08 Hockenheim 11 4 1 6 16.24 913 08 Mannheim 15 3 2 10 24:50.22 Ein lendenlahmer Tabellenführer Viernheim— 07 Mannheim:1 Deutlich im Schatten des Großkampftages im Mann⸗ heimer Stadion ſtand das Treffen des Tabellenführers gegen die vom Abſtieg bedrohte 07 aus Neuoſtheim. Die Mannheimer hatten nur eine ſchwache Reiſebegleitung nach Viernheim gebracht. Auch in dieſem Spiel gegen 07 Mannheim trieb die derzeitige, faſt unerklärliche Schwäche des Heſſenangriffs wahre Stilblüten. Was da in der erſten Hälfte an guten und beſten Tor⸗ gelegenheiten ausgelaſſen wurde, das ging tatſächlich auf keine Kuhhaut mehr, und gerade unter dieſen Umſtänden durfte man den weitaus fleißigeren und tapferen Mann⸗ heimer Stürmern den bis zur Pauſe erzielten Führungs⸗ treffer, den übrigens der alte Kämpe Schäfer markierte, ſchon redlich vergönnen. Die Entſcheidung dieſes Spieles ſollte indes der zweiten Halbzeit vorbehalten bleiben, wo Viernheim das Heft völlig in die Hand bekam. Dauerte es auch jetzt noch reichlich lange, bis etwos Schwung in die Geſchichte kam, ſo, waren es doch Koob und Kiß 4, die aus ungezählten günſtigen Gelegenheiten die Siegestreſſer fabrizierten. Die techniſch überlegene Spielweiſe ſollte am Ende doch noch den Sieg über eine tapfere Abwehrleiſtung davon⸗ tragen. Aber das eine darf ſich der Tabellerrführer ſchon heute hinter die Ohren ſchreiben, nämlich, daß er am näch⸗ ſten Sonntag in Hockenheim ſchon anders beim Zeug ſein muß, will er vor einer Ueberraſchung bewahrt bleiben. Leiter des Spiels war Naßner Schwetzingen, dem die beiden Mannſchaften durch ſehr anſtändige Spielweiſe die Arbeit weſentlich erleichterten. Einmal allerdings und das ausgerechnet zwei Minuten vor Schluß hatte der Schieds⸗ richter eine harte Entſcheidung zu fällen, als er Koob im Anſchluß an ein regelwidriges Spiel des Feldes ver⸗ weiſen mußte. g Setkenheim beſtätigt ſeine gute Form G 98 Seckenheim— Weinheim:2(:0) Der typiſche Heimſpielſieger Weinheim weilte geſtern in Seckenheim zu Gaſt und mußte Hortſelbſt eine uner⸗ wartet hohe:2⸗Niederlage einſtecken. Trotz eines ſtürmi⸗ ſchen, von Regenböen begleiteten unfreundlichen Wetters, hatten die Seckenheimer immerhin etwa 500 Zuſchauer auf die Beine gebracht, ein Beweis dafür, welche treue Anhängerſchaft die 98er am Platze zu verzeichnen haben. Das Spiel ſelbſt trug von Anfang bis Ende den Stem⸗ pel beiderſeitigen vollſten Einſatzes, Temperament, wobei die Platzherren durch ihre ſprichwörtlich gewordene Ener⸗ gie allerdings ſchließlich einen veroͤtent hohen Sieg her⸗ ausſpielten. Das Spielgeſchehen ſah die Seckenheimer wäß⸗ rend faſt zwei Dritte! der Spielzeit im gegneriſchen Feld und bereits in der ſechſten Minute hieß es auf eine Ecke von Schade durch Ka ſt bereits:0. Das weitere Drängen wurde nach Erzwingung der dritten Ecke öͤurch Gropp⸗ Walz mit:0 belohnt, während Walz, Kaſt und Schade einige toöſichere Bälle glatt verſchoſſen. Die Weinheimer Gäſte legten wohl zeitweilig herrlich kombinierte gefähr⸗ liche Angriffe vor, doch war entweder Wohlfart Herr der Lage oder ſeine guten Vordermänner, von denen Exel beſonders hervorragte, klärten wohltuend. In der 37. Min. erhöhte Moſer⸗Weinheim durch zu hohe Ballrückgabe das Ergebnis auf:0 für Seckenheim durch Eigentor. Nach Wiederbeginn nahmen beide Maunſchaften Umſtellungen vor. Walz(Seckenheim) wurde ſchwer„in die Zange genommen“, doch konnte er ſich immer wieder famos Hurchſpielen, ſeine vielen Torſchüſſe allerdings brach⸗ ten nur Teilerfolge. In der 6. Minute verwandelte er einen Torſchuß von Koſt im Nachſchuß zum:0. Weinheim, ſich nunmehr verzweifelt einſetzend, kan unmittelbar dar⸗ auf durch Vollmers ſchönen Durchbruch zum 1. Gegen⸗ treffer. In der 8. Minute bereits hieß es auf einen Straſ⸗ ſtoß Kaſt— Walz:1, während Feuerſtein 5 Minuten ſpä⸗ ter auf:1 erhöht. Wiederholt gab es anſchließend auf beiden Seiten ganz litzlige Sachen, die außer einigen Ecken nichts einbrachten. Durch Leichtſinn von Wohlfart, der aus ſeinem Kaſten herauslief, kam der gefährliche Mittelſtür⸗ mer Weinheims Knapp zu einem billigen und letzten Tor, ſo daß das ganz im Zeichen Seckenheims ſtehend: Treffen:2 von dem korrekt pfeifenden Seubert⸗ Plankſtadt obgepfiffen werden konnte. 08 Mannheim knapp geſchlagen Heddesheim— 08 Mannheim:2 In einem für beide Monnſchaften ſehr wichtigen . trafen am Sonntag in Heddesheim der Platz⸗ beſitzer und der Mi C os aufeinander. Vor allem für die Lindenhöfer bedeutete der Kampf eine der letzten Chancen, um dem mehr als drohenden Abſtieg zu entgehen. Mit 32 blieben jedoch die Punkte bei Heddesheim, womit die Mann⸗ heimer wohl kaum noch zu retten ſein werden. Gölz ge⸗ long bereits nach wenigen Minuten für Heddesheim das . Schmitt erzielte durch Strafſtoß den zweiten reſſer und noch vor der Pauſe gelang es abermals Schmitt⸗Heddesheim mit 3·0 eine beruhigende Führung zu ſichern. Bis dahin war die Hintermannſchaft überaus unſicher, vor allem Engſter zeigte ſich ſehr ſchwach. All⸗ möhlich fanden ſich die Lindenhöfer beſſer zuſammen. Den 1. Gegentreffer erzielte Beiſel wenige Minuten vor Sei⸗ tenwechſel, nachdem der Heoͤdesheimer Torwart heraus⸗ gelockt wurde. Die 2. Halbzeit gehörte mehr oder weniger den Mannheimern, die erſt jetzt richtig in Fahrt kamen. Nach 10 Minuten ſchoß Engſter einen Strafſtoß direkt ein, womit der Vorſprung von Heddesheim auf ein Tor zu⸗ ſammengeſchmolzen war und für die Mannheimer die beſten Ausſichten beſtanden, doch noch das Geſchick zu wen⸗ den. Bis kurz vor Schluß waren die Lindenhöſer auch überlegen, aber trotz verſchiedener ſicherer Chancen gelang es nicht mehr, die Heddesheimer Hintermaunſchaft 3u ſchlagen, ſo daß die Punkte ſchließlich doch noch bei dem Platzbeſitzer blieben. Ein feiner Sieg Ilvesheim— Phönix Maunheim:1 Einen ſchweren Gang mußte am Sonntag Phönix Mann⸗ heim antreten, da auf dem Ilvesheimer Platz bekanntlich die Punkte ſehr hoch hängen. Die überaus drohende Ab⸗ ſtiegsgefahr ließ die Mannheimer zwar dem letztjährigen Meiſter heftigſten Widerſtand leiſten, vermochte letzten Endes aber nicht die ſo notwendigen Punkte zu ſichern, ſo daß die Lage des alten Mannheimer Fußballpioniers immer ernſter wird. Mit:1 blieb Ilvesheim Sieger, nachdem bei der Pauſe mit:1 noch alle Möglichkeiten offen waren. Ilvesheim konnte durch A. Weber durch einen von der Latte ins Tor ſpritzenden Ball in Führung gehen, dem Phönix kurz vor der Pauſe durch Wilhelm auf Vorlage von Schüßler den Ausgleich ſolgen ließ. Ein Eigentor von Schüßler 2 ließ nach Wiederbeginn Phönix erneut zurück⸗ fallen. und Hartmann, der Ilvesheimer Mittelſtürmer, be⸗ ſiegelte wenige Minuten ſpäter das Schickſal der Mann⸗ heimer mit einem dritten Treffer. Bis Schluß änderte ſich an dem 31 nichts mehr, wobei vor allem der Ilvesheimer Sturm eine weitere Erhöhung des Ergebniſſes vergab durch Auslaſſen verſchiedener klarer Torgelegenheiten. Ilvesheim gewann verdient. Die Hintermannſchaft, vor allem Hennestal, arbeitete ſehr ſicher. Hartmann und A. Weber waren die treibenden Kräfte im Sturm, der an dem alten Uebel, der Schußunſicherheit der Stürmer, krankte. Phönix Mannheim hatte ſeine beſten Spieler in Neck in der Verteidigung, Löſch in der Läuferreihe. Auch Burggraf als Mittelſtürmer konnte gefallen, jedoch ver⸗ mochte er nicht dem Sturm den nötigen Zuſammenhalt zu geben, um gegen eine ſo ſichere Hintermannſchaft, wie ſie das Ilvesheimer Schlußdreieck darſtellte, zu mehreren Toren zu kommen.— Beuſching⸗Karlsruhe war als Schiedsrichter in ſeinen Entſcheidungen ſehr ſicher, Werlvolle Punkte für Hockenheim 08 Hockenheim— Olympia Neulußheim:0(:0) Beide mit am Tabellenende ſtehenden Nachbar⸗ rivalen, 08 Hockenheim und Olympia Neulußheim, lieferten ſich, wie alljährlich, in den Lokalkämpfen, einen erbitterten Kampf. Höchſte Spannung herrſchte unter den nahezu 400 Zuſchauern, als Schiedsrichter Schlämmer⸗Karlsruhe mit 20 Minuten Verſpätung den Ball freigab. Neulußheim hatte ſich die Nieder⸗ lage vom letzten Sonntag anſcheinend zu Herzen ge⸗ nommen, denn man war von Anfang an bei der Sache. Von Beginn an hatte Hockenheim mächtig Glück als zwei Mal hintereinander Ballreich vor dem Torwart ſtand und den Ball nicht ins Netz brachte. Neulußheim ſpielt heute tadellos zuſammen und ſchaffte eine Reihe wundervoller Erfolgsmög⸗ lichkeiten, aber nichts will gelingen. Trotzdem Neu⸗ lußheim laufend mehr vorm Spiel hatte, zeigte auch Hockenheim ſehr hübſch durchgeführte Angriffe. Ein Eckball führte in der 35. Minute nach ſchönem Kopf⸗ ball von Wein zum Führungstor. Neulußheim be⸗ hält das Spielgeſchehen auch weiterhin in der Hand, aber die Hockenheimer Abwehr konnte man nicht mehr überwinden. Dann aber beginnt das klare und ſchnelle An⸗ griffsſpiel der Hockenheimer. Ohne Verzögerung wird der Ball abgeſpielt. wodurch ſehr gefährliche Situationen vor dem Neulußheimer Tor entſtehen, die nur mit Mühe unterbunden werden. Dagegen zeigt Neulußheim große Schnelligkeit, und zwar in der Ballabgabe, was in dieſem Spielabſchnitt ſeine ſpieleriſche Ueberlegenheit ausmacht. Nach Halb⸗ zeit blieb Neulußheim weiterhin ſtark im Angriff, aber die Aktionen ſind zu verzögert und anderer⸗ ſeits die verſtärkte Abwehr Hockenheims zu ſicher und ſchneller in Stellung. In der 50. Minute hat Ludwig Langholtz⸗Neulußheim wiederum eine tod⸗ ſichere Gelegenhei, aber erbringt den Ball nicht von den Füßen. Hockenheim zeigt heute im weſentlichen ſehr ſchwache Angriffsmöglichkeiten. Der Sturm iſt ſehr ſchwach. Dazu kommt noch ein überaus großes Pech in Geſtalt von zwei Lattenſchüſſen. Neuluß⸗ heim aber kommt dagegen beſſer in Fahrt. Es ent⸗ ſteht ein Kampf auf Biegen und Brechen. Ganter⸗ Hockenheim ſetzt einen Strafſtoß an die Latte. Schade, ber nichts will heute Hockenheim gelingen. Auf der andern Seite dagegen machen Wein und Ballreich nacheinander ſchöne Schüſſe, die aber an dem glänzenden Torwächter Hockenheims abprallen. Endlich wieder einen der vielen Angriffe Hocken⸗ heims. Ganter ſchießt wieder an die Latte und der Ball prallt ins Spielfeld zurück. Kaum zwei Minu⸗ ten ſpäter ſtand Ludwig Langlotz⸗Neulußheim, ein richtiger Pechvogel, vor dem Hockenheimer Tor und ließ den Ball paſſeren. Der Hockenheimer Angriff gab ſich in den reſtlichen Minuten alle Mühe, aber man kämpfte vergebens. Der erbitterte, aber an⸗ ſtändig durchgeführte Lokalkampf endete:0 für Neulußheim und wurde von Schiedsrichter Schläm⸗ mer⸗Karlsruhe gut geleitet. —— Auch Pforzheim— Waldhof unentſchieden SV Waldhof— 1. FC Pforzheim:3 Hie Mannheim— hie Pforzheim, lautete die Parole des zweiten Schlagers dieſer herrlichen und ſpannungs⸗ geladenen Doppelveranſtaltung im Mannheimer Stadion, eines Schlagers, der mit einer Fülle feſſelnder und packen⸗ der Momente, ſeinen Bildern von dramatiſcher Wucht, ſei⸗ nen harten Kämpfen Mann gegen Mann, aber auch Zeug⸗ nis einer ritterlichen Gegnerſchaft abgebend, ganz darnach geſchaffen war, dieſen prächtigen Großkampftag zu krönen. Dem unbändigen Willen des Meiſters Waldhof, ſich mit einem Vollerfolg für die knappe Niederlage im Bröt⸗ zinger Tal zu revanchieren und mit der Erringung der zu vergebenden Punkte zu dem führenden Gegner aufzu⸗ ſchließen, ſetzte der ſtarke und ſchlagfertige 1. Fc Pforz⸗ heim, begleitet und unterſtützt von einer ſtattlichen Ge⸗ ſolgſchaft optimiſtiſcher Schlachtenbummler, einen eiſernen Widerſtand entgegen, der, von denkbar größter Einſatz⸗ freudigkeit und reſtloſer Hingabe getragen, kaum zu über⸗ winden ſchien. Waldhofs Stürmer, voran Otto Siffling, die mit allen zu Gebote ſtehenden Kräften und in bisher kaum geſehener Energie angriffen, ſtießen immer wieder auf Granit, ſo feſt ſtand die erprobte Deckung des tapferen Gegners, dem wir alle Hochachtung zollen müſſen. Erſt als Waldhof ſeine unermüdlichen Anſtrengungen noch er⸗ höhte und in letzter Entſchloſfenheit alles auf eine Karte ſetzend zum Generalangriff überging, da wurde auch dieſe ſtabile Hintermannſchaft durcheinandergewirbelt, ſo daß ſie ſchließlich doch nachgeben und ihren ſchon faſt ſicheren Erfolg mit Waldhof teilen mußte. Schon nach wenigen Minuten dieſes Spieles, das für Waloͤhof ſehr verheißungsvoll begonnen hatte, holte Biel⸗ meier gegen Neuweiler eine Ecke heraus die aber Pforz⸗ heims Hüter unangefochten an ſich bringen konnte. Pforz⸗ heim ließ ſich keineswegs verblüffen, ſondern überraſchte vielmehr durch eine ruhige, ausgezeichnete Bollführung, bei der das Leder in ſauberen Zügen von Mann zu Mann wanderte. Nach und nach begann die Kombinationsmaſchine der Walödhöfer zu laufen, und nach einem Schuß von Siff⸗ ling buchten die Blauſchwarzen ihre 2. Ecke. Faſt ſchien es aber, als ſollte den Goldſtädtern das erſte Tor glücken. Drayß kom nach einem Eingreifen nicht ſchnell genug in den Kaſten zurück, doch der ſtramme Wind, der mancher Kombination frühzeitig den Garaus machte, trieb den Ge⸗ waltſchuß von Hartmann über die Latte. Waldhof holte ſeine 3. Ecke, die ungemein gefährlich verlief; nach einer famoſen Kombination verſchoß dann Günderoth, und wenig ſpäter knallte Bielmeier einen Ball an die Latte. Torwart Gärtner ſchnappte ſich das zurückprallende Leder, das von Fiſcher 1 zu einem blendenden Angriff verwendet werden konnte, den Fiſcher 2 in der 24. Minute mit dem unhalt⸗ baren Führungstor für Pforzheim krönte. Waldhof ver⸗ doppelte nun ſeine Anſtrengungen; mon beherrſchte auch in gekonnter Meiſterſchaft das Mittelfeld, aber im Strafraum ſtieß man auf eine von Neuweiler angeführte Abwehr⸗ mauer, die nichts zuließ. Mit einem gewaltigen Bomben⸗ ſchuß, den man Günderoth eigentlich gar nicht zutrauen wollte, hatte dann aber Torwart Gärtner ſehr viel Glück, da er gerade noch halten konnte. Schon eine Minute noch Wiederbeginn raſten die Tau⸗ ſende im weiten Rund vor Begeiſteruna. Waldhof hatte einten prächtigen Angriff gelandet und noch ehe Pforzheim im Bilde war, ſoß ein Köpfler über Schneider—Bielmeier im Gäſtenetz von dem blonden„Billes“ fein eingekböyft Gleich darauf trat Siffling einen Strafball derart gefähr⸗ lich, daß Pforzheim ſprichwörtlich im letzten Moment auf der Linie wehren konnte. In der 59. Minute gingen die Gäſte aber wieder in Front. Im Uebereiſer gelang Drayß eine Abwehr nur ſehr mangelhaft; der Ball kam 30 Fiſcher 2, der die Gelegenheit erfaßte und hoch einſchoß, he⸗ vor noch der Waldhofhüter im Kaſten war. Wenige Mi⸗ nuten ſpäter hatte es dann zum drittenmale bei Waldhof eingeſchlagen. Eine Bombe wurde von Fiſcher 2 an die Latte geſetzt und Vogt ſchoß in aller Seelenruhe ein Waldhof ſetzte nun die letzten Kräfte ein. Heermann tauchte im Angriff auf, um gans gehörigen Dampf aufzuſetzen Verzweifelt wurde das Tor der Gäſte berannt, aber immer wieder war Torwart Gärtner in tollkühnen Paraden der glücklichere Spieler, dem auch bei einem Prachtſchuß von Bielmeier die Latte helfend beiſtand. Fünf Minuten vor Schluß ſchoß Siffling das 2. Tor und aleich darauf war es Bielmeier, der mit hohem Ball den Ausgleich erzielte, Die Mannſchaften ſtanden in folgender Aufſtellung: SB Waldhof: Drayß; Meier, Siegel; Leupold, Heer⸗ mann, Pennig;: Herbold, Bielmeier, Siffling, Schneider Günderoth. n 1. FE Pforzheim: Gärtner; Eberle 1. Eberle 2; Burk⸗ hardt. Neuweiler, Knobloch: Vogt. Fiſcher 1. Fiſcher 2 Nonnenmacher, Hartmann. 5 Der S Waldhof hat ſtreckenweiſe eine fabelhafte und große Leiſturig vollbracht, in der die Mannſchaft buch⸗ ſtäblich wie aus einem Guß ſpielte. Der Sturm landete manchmal ein ganz großartiges Kombinationsſpiel, das bei etwas beſſer aufgelegten Außen als Günderoth und Her⸗ bold und bei etwas mehr Glück beſtimmt erfolgreicher ge⸗ weſen wäre. Sifflina ließ mitunter Nationalform durch⸗ blicken, Schneider war wie gewohnt fleißig und Bielmeſer zeigte eine aute Bollverteilung. In der Läuferreihe waren Leupold und Pennig gut auf Draht, Heermann wechfelte ſpäter nach vorn, um den Druck des Anariffs zu erhöhen. Meier und Siegel genügten den Anforderungen als Ver⸗ teidiger und Drayß, der an dem zweiten Treffer nicht ganz ſchulölos war, hat einſatzbereit gehalten. Der Pforzheimer Klub hat mit feiner friſchen und herzhaften Spielweiſe den denkbar beſten Eindruck hinterlaſſen. Von Fiſcher 1 dirigiert, der als fliegender Stürmer ſaubere Angriffe einfädelte, ſtürmte die Fünfer⸗ linie äußerſt gefährlich und entſchloſſen. Fiſcher 2 und Nonnenmacher nahmen ſelbſt die geringſten Schußgelegen⸗ heiten wahr, um dem Waldͤhofhüter ſchwere Sachen auf den Kaſten zu ſetzen. Von den Außen war Hartmann auf dem linken Flügel der etwas beſſere Spieler. Eine wohl⸗ durchoͤachte und ſehr wirkſame Arbeit Leiſtete die geſamte Läuferreihe, in der Neuweiler ſeiner Rolle als Stopper vollauf gerecht wurde. Als äußerſt ſchlagfertig und ſtabil erwies ſich die geſamte Tordeckung; den Verteidigern Eberle 1 und 2 unterliefen kaum nennenswerte Fehler, und Torwart Gärtner pflückte die„Blümlein“, die Wald⸗ hof zu erſprießen ſchienen, mit ſicherer Hand. Geleitet wurde das Ganze von Schiedsrichter Heß⸗ Stuttgart, der eine meiſterhaft ſichere Leiſtung vollbrachte. Hgt. Wiesloch ſpielt unentſchieden Schwetzingen 98— B Wiesloch:2 Heidelberg 05— F Kirchheim:0 VfB Mergentheim— S Sandhauſen 412 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Wieslo gs 7 2 2 30:14 16:6 Union Heidelberg„13 6 4 3 209.24 1610 TS Plankſtadt 9 2 201 12 Sandhauſen 9 5 2 2184 78 SC 05 Heidelberg„10 5 1 4 224.18 11.9 Mergentheim„ 9 4 1 4 21.26 9˙9 Kirchheim„„„8 4— 4 16.14:8 Walldürn„„ 11 2 4 5 17:25.44. Schwetzingen„„ 10 2 3 5 21:29 7˙¹3 Eberbach 11 2 2 7 17:81 6˙⁴6 Eppelheim 3 9 1 3 5 18:23:13 98 Schwetzingen— VfB Wiesloch:2(:0) Die beiden vorjährigen Meiſterſchaftsfavoriten— Wiesloch wurde mit Herb Punktzahl vor Schwetzingen nur durch beſſeres Torverhältnis der letztjöhrige Gruppen⸗ meiſter— lieferten ſich im Schloßgartenſportplatz vor rund 600 Zuſchauern das Rückſpiel. Schwetzingen hakte bei dem erſten Gang mit:1 Toren die Punkte auf der Wieslocher Gerbersruh gelaſſen und durch die 1 bei den letzten Spielen iſt die Sportvereins⸗Elf in bedenkliche Ab⸗ ſtiegsgefahr gerückt, weshalb auch die Spargelſtadt diesmal alles auf eine Karte ſetzte. Wiesloch hatte durch die zwei verlorenen Spiele an den Vorſonntagen die Tabellen⸗ führung eingebüßt. Schwetzingen trat mit völlig ver⸗ alterter Elf an, und Wiesloch mußte infolge Verletzung umd Sperre aus dem Spiel„Union“ mit Erſatz den Kampf beſtreiten. Die Verteidigung mit Tormann war die Stütze der Wieslocher Elf, dagegen verſagten die Halb⸗ ſtürmer und die Flügelleute und letzteren mangelte auch der gewohnte Einſatz. Das Spiel unter Leitung von Schiedsrichter Merkel⸗ Wollſtadt begann für Wiesloch recht verheißungsvoll, denn es hatte den ſtorken Wind als Bundesgenoſſen; anderer⸗ ſeits ließ aber der aufgeweichte Boden kein flüſſiges Spiel zu. Der Ball blieb ſtets liegen. Die Sportvereins⸗Elf rechtfertigte das in ſie geſetzte Vertrauen. Sie war heute kampfdurchdrungen und legte ſich trotz des Gegenwindes in der Gäſtehälfte feſt. Die von Wiesloch gezeigten raſſanten Vorſtöße hielt der jugendliche Philipp im Schwetzinger Tor recht gut, und durch geſchicktes Abſeitsſpiel vermochte Schwetzingen die Wieslocher ſtets in Deckung zu halten. Bei der Drangperiode von Schwetzingen verſchuldete Wies⸗ loch einen Hände⸗Elfmeter, welchen Scholl zum erſten Tor für Schwetzingen verwandelte. Wiesloch, etwas gehandicapt, legte nun ein ſchnelles und elegantes Zuſpiel vor, doch war der Ausgleich nicht mehr zu erzielen. „Die zweite Halbzeit brachte ein ganz verändertes Spiel. Wiesloch ließ hier einen ſchönen Strafſtoß aus, während Völker⸗Schwetzingen kurze Zeit ſpäter zum:0 einſchießen konnte. Das war für Wiesloch der Anſporn, ſich eines andern zu beſinnen, und aus dem Gedränge heraus konnte es ein Tor aufholen. Die Gäſteelf drängte nun weiter. Sie gab auch alles aus ſich heraus und konnte Schwetzingen zeitweiſe etwas überlegen ſein. Der Ausgleich hing auch ſchon in der Luft, er wurde aber gar zu leicht, denn der Schwetzinger Verteidiger Rehhäuſer ſchoß ſelbſt den 22⸗ Ausgleich. Der Endſpurt ſah nun einen ganz großen Kampf beider Mannſchaften. Schwetzingen oͤrängt mit aller Wucht zum Siegestor, doch blieb dieſes aus. 5 Schiedsrichter Merkel⸗-⸗Wallſtadt leitete den Kampf korrekt und ſehr zufriedenſtellend. VfB Mergentheim— S Sandhauſen:2(:0) Unter Schneegeſtöber und Regen auf durchweich⸗ tem Raſen begann obiges Treffen vor wenigen Zu⸗ ſchauern. Schon aus dieſem Grunde konnten von beiden Seiten keine großen Leiſtungen erwartet werden. Hüben wie drüben wird geſchoſſen, aber keiner Mannſchaft will etwas gelingen. Mergent⸗ heim hat gleich etwas mehr vom Spiel und kommt gefährlich vor das Tor. Einige Eckbälle für Mer⸗ gentheim bringen nichts ein. In der 15. Minute ge⸗ lingt es dem Mittelſtürmer Durchdenwald unmittel⸗ bar zum:0 einzuſenden. Sandhauſen zieht jetzt ſeine Mannſchaft ziemlich zurück und ſpielte etwas zu hart. Ein Strafſtoß von links kann der Torwächter ge⸗ rade noch abwehren. Das harte Spiel Sandhauſens wirkt ſich aus. Der Halbrechte Mergentheims ver⸗ läßt verletzt den Platz. Gleich darauf ſchießt der Halblinke Weiß unhaltbar zum 210 ein. Sandhauſen ſindet ſich jedoch jetzt und drängt. Der linke Ver⸗ teidiger Mergentheims kann gerade noch auf der Torlinie retten. Mit:0 werden die Seiten ge⸗ wechſelt. Sandhauſen ſpielt jetzt mit dem Wind und legt ſich mächtig ins Zeug. Beſonders ſeine Flügel kom⸗ men immer wieder gefährlich vor das Tor. Der harten 8 Linksaußen kann von links billig zum:1 einſenden⸗ Bad Mergentheim überwindet jetzt ſeine Schwäche⸗ periode und der Mittelſtürmer Durchdenwald ver⸗ ſchießt aus glänzender Lage. Die Verteidigung Sandhauſens arbeitet mit aller Härte und hat Glück, als ein glatter Elfmeter noch zum Strafſtoß wird. Sandhauſen bricht durch und gleich heißt es durch den Rechtsaußen:2. Einen Strafſtoß kann der Tor⸗ wächter Sandhauſens gerade noch zur Ecke abwenden. zie beſchränken ſich auf Durchbrüche und spielen auf Zeit, Das ſchöne Spiel von vordem iſt zu Ende. Mergentheim ſetzt jetzt Tempo auf und es riecht be⸗ ängſtigend nach Tor. Jedoch die beſtgemeinten Schüſſe verfehlen ihr Ziel. Mergentheims Halb⸗ rechter Weiß bringt immer wieder ſeinen Sturm ins Spiel. Aber Pech auf Pech. Zwei Ecken werden vergeben. Der ſchlüpfrige Boden ſetzt beiden Mannſchaften mächtig zu. Endlich gelingt es dem in glänzender Verfaſſung ſpielenden Rechtsaußen Eiſele, den Bann zu brechen und unhaltbar zum 32 einzuſen⸗ den. Fünf Minuten ſpäter erhöht der Halblinke Beurer auf:2. Sandhauſens Pulver iſt verſchoſſen. Die Spieler machen einen matten Eindruck. Nur dem Torwächter haben ſie es zu verdanken, daß die Niederlage nicht noch höher ausfällt. Sonſt ſtellt Sandhauſen eine ausgeglichene Mannſchaft. Bad Mergentheim ſpielt heute im Gegenſatz zu früheren Spielen in großer Form. Beſonders gefielen Mittel⸗ ſtürmer Durchdenwald und Rechtsaußen Eiſele, 05 Heidelberg— JG Kirchheim 320 Aus dem mit Spannung erwarteten Heidelber⸗ ger Lokalderby ging der Heidelberger Klub als ver⸗ dienter Sieger hervor. Schiedsrichter Wacker(Nie⸗ fern) hatte bei dieſem Treffen einen äußerſt ſchwe⸗ ren Stand. Er ließ ſich aber von dem Gejohle der Kirchheimer Anhänger nicht aus der Faſſung brin⸗ gen. Im erſten Spieldrittel verzeichnen die Ein⸗ heimiſchen eine leichte Feldüberlegenheit, in welcher ſie durch den flinken Linksaußen Rupp zum Füh⸗ rungstor gelangen. Die Gegenangriffe der Kirch⸗ heimer erſtarren meiſt ſchon vor dem 16⸗Meter⸗ Raum und was tatſächlich vor das Klubtor kommt, wird eine ſichere Beute des aufmerkſamen Hüters Rößling. Eher ſah es bis zur Pauſe nach einem weiteren Erfolg des Gaſtgebers als nach dem Aus⸗ gleichstreffer der Kirchheimer aus. Nach der Pauſe allerdings haben die Platzherren nicht mehr viel zu beſtellen. Kirchheim verzeichnet eine klare Feldüberlegenheit, ſo daß die Verteidiger oft bis zur Mittellinie aufgerückt ſind. In der ſtür⸗ miſchen Drangperiode zeigen ſich die Heidelberger Deckung und das Schlußtrio in beſtem Lichte. Ge⸗ gen dieſes Bollwerk rennt Kirchheim vergebens an; gerade in dieſer Drangperiode der Heidelberger Vor⸗ ſtädter zeigen ſich die Grünjacken als wahre Meiſter ihres Fachs. Die blitzſchnellen Vorſtöße des 23 Männer⸗Sturms des Klubs ſind äußerſt gefährlich, Zwei von den wenigen Durchbrüchen führen durch den Rechtsaußen Moſer zu zwei weiteren Toren, wo⸗ mit die Heidelberger Vorſtädter ſich geſchlagen be⸗ kennen müſſen. Pfalz⸗Oſt: Fc 03 Ludwigshaſen— F Speyer 221 Spvg Mundenheim— Germania 04 Ludwigshafen:0 IV 908 Mutterſtadt— Tc 61 Ludwigshafen 11 BfR Frankenthal— Tech Rheingönheim 321 SG Neuſtadt— Tec 89 Oppau ausgef. Pfalz⸗Weſt:. MTS Kaiſerslautern— BfR Kaiſerslautern ausg. Sc Kaiſerslautern— Fc Rodalben 112 Ves Homburg— S Niederauerbach 511 Sc 05 Pirmaſens— Homburg⸗Nord 2 Kammg. Kaiſerslautern— Ft Kindsbach 19:0 5 Reichsb. Kaiſerslautern— Pfalz Pirmaſens kampf⸗ los für Kaiſerslautern. 5 8 Pr e. eee ee een er. r e — Montag, 31. Jannar 1938 Nene Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Nummer 49 te eee ee—— —— Die badiſche Handball-Gauliga 78 Oftersheim— Freiburger FC 11:5 T 02 Weinheim— Tade Ketſch:13 V Rot— S Waldhof:5 5 T Hockenheim— Bfgn Maunheim 10:5 2 Hockenheim— Pfgt Mannheim:5(:2) unerwartetes Ergebnis zeitigte das Spiel in Hockenheim, wo der Neuling auf die Mannſchaft der Mannheimer Raſenſpieler ſtieß. Die Hockenheimer, die im bisherigen Verlauf mit Ausnahme ihres erſten gyleles in Rot wenig gezeigt haben, kamen gerade in dieſem Spiel gegen die Mannheimer, die mit Erſatz zur Stelle waren, zu beſonderen Leiſtungen. 85: Wohl durch das ſchlechte Abſchneiden der Hockenheimer bedingt, waren nicht allzuviel Zuſchauer zu obigem Spiel, das unter der guten Leitung von Senſtle⸗zearlsruhe ſtand, gekommen. Der Gaſt begann dieſes Spiel in der ſicheren Erwartung eines klaren Steges, etwas zu ſorglos. So kam es, daß nicht nur die Einheimiſchen Zeit hatten, ſich zu finden, ſondern auch die Raſenſpieler, ehe ſie ſich über⸗ . f en hatten, aus dem Konzept kamen. Der Hockenh Angriff kam zu einigen guten Durchbrüchen, die beim Gaſt uicht den notwendigen Widerſtand fanden und damit zu einem knappen aber verdienten:2⸗Halbzeit. lle, die erwartet hatten, daß die Mannheimer nach dem Wachſel aufdrehen würden, ſahen ſich enttäuſcht, denn nichts wollte den Gäſten gelingen, die zudem bei einigen Würfen ſichtliches Pech hatten. So kam es, daß auch dieſe Hälfte mit 325 Treffern ſicher an den Gaſtgeber gingen, der durch Butz, Reim, Bauſch und Geiger zu ſeinen Toren kam. Für die Mannheimer, die noch in der zweiten Hälfte einen Spieler hinaus eſtellt bekamen, waren Lades, Fiſcher und Ein mehr als Valz die To itzen. Der Sieg des Neulings muß als verolent ichnet werden. Das Spiel ſelbſt verlief anſtändig und fair. T Rot— S8 Waldhof 273(271) Das kleine handballfreudige Städtchen Rot hatte an kieſem letzten Januarſonntag wieder ſeinen großen Tag, kam doch der Badiſche Handballmeiſber, der zweite Deutſche Meiſter, der auch in dieſem Jahr wieder ſicher das Ren⸗ nen im Gau machen wird. Da die Einheimiſchen zudem noch auf eigenem Platz gegen den Meiſter noch immer eine große Rolle geſpielt hatten, erwartete man auch für dieſen Tag ein großes Spiel; dies um ſo mehr, als der TV Rot nicht nur faſt ſeine frühere Mannſchaft beiſammen hatte, ſondern auch in ſeinem letzten Spiel eine übervaſchend gutgewordene Leiſtung gezeigt hatte. Alle, die einen guten Kampf erwartet hatten, wurden auch nicht enttäuſcht. Im Gegenteil, der Verlauf dieſes Treffens war dazu angetan,, die Wogen der Begeiſterung beſonders im einheimiſchen Lager immer höher und höher gehen zu laſſen. 2710 mußte Rot in Mannheim die Ueber⸗ legenheit der Blauweißen anerkennen. Trotzdem ging man heute im Vertrauen auf die wiedergefundene Kampf⸗ kraft unbeſchwert in das Spiel und war gewillt, bis zum Letzten zu kämpfen. Zo fanden denn die Waldhöfer eine Kampfmannſchaft vor, mit der ſie nicht gerechnet hatten, die konſequent deckte und auch im Angriff, ſo wie man es im Vorfahr gewohnt war, verſtärkt ſtürmte. So kam auch die überraſchende Lei⸗ tung Rots zuſtande, die ein Halbzeitergebnis von 211 für den Gastgeber brachte. Im Lager der Mannheimer hatte man aber dann doch den Ernſt der Lage erkannt und kam nach der Pauſe mit beſſeren Leiſtungert: trotz heftraer Begen⸗ wehr mußte ſich die Roter Elf nun dem überlegenen Spiel des Meiſters beugen, der mit:5 einen viel härter er⸗ kämpften Sieg landete, als das Ergebnis beſagt. Die Tor⸗ ſchützen waren für Rot Specker und Heizmann, während heim Steger Spengler(), Heiſeck, Lang und Herzog die Erigtes exrangen. Herb⸗Karlsruhe konnte als Unparteiiſcher zufriedenſtellen. Waldhof Mannheim erzielte in dieſem Spiel ſein hundertſtes Tor in der Pflichtrunde. T Weinheim— Tode Ketſch:13(:8) Das Spiel in Weinheim ſtand unter keinem beſonders günſtigen Stern. Als die Mannſchaften zum Spiel bereik waren, fehlte der wichtigſte Mann, der Unparteiiſche. Da gbek aulch die Weinheimer in dem Schiedsrichterkollegen Buff einen tüchtigen Pfeifenmann haben, einigte man ſich auf dieſen. Wenn wir gleich bei dem Unpaxteiiſchen bleiben wollen, müſſen wir ſagen, daß derſelbe in der erſten Hälfte ſeine Arbeit gut machte, aber nach der Pauſe, als das Spiel härter und härter wurde, es an der nötigen Energie ſehlen ließ. Die Einheimiſchen mußten zwei Mann erſetzen, während bei Ketſch wieder Schmeißer fehlte. Ueberraſchend boten die Bergſträßler ihrem großen Gegner energiſchen Wider⸗ ſtand und konnten das Spiel durchaus offen geſtalten. Venn dieſe Hälfte dennoch mit:8 an die Güſte ging, ſo komm]: hierbei in erſter Linie das ſtärkere Wurfvermögen des Gaſtes, der vielleicht auch in der Hintermannſchaft ein kleines Plus hatte, zum Ausdruck. Die erſten 30 Minuten halten prächtigen Kampf gebracht, wobei wohl alle Parteien zufrieden in die Pauſe aingen. Leider wurde dies nach dem Wechſel anders. Unnötigerweiſe nahm das Treffen nun einen harten Charakter an und die Spieler waren nicht mehr zu erkennen. Auch die zweite Hälfte blieb Ketſch die Die Spiele in Boruſſia Neunkirchen— SV Wiesbaden:1(:0 Obwohl die Boruſſen ohne die beiden Verteidiger E. und K. Welſch autraten, erzielten ſie gegen den ohne Fuchs ſpielenden SB Wiesbaden einen glatten:1⸗Sieg, der be⸗ reits bei der Pauſe ſicher war. Boruſſia Neunkirchen legte gleich in den erſten 45 Minuten mächtig los und ließ den cbegnere kaum zu Wort kommen. Schiedsrichter Flechſen⸗ haar⸗Ludwigshafen. Eintracht Frankfurt— 1. Fc Kaiſerslautern 771(:1) Auf dem ſchneebedeckten Riederwald⸗Platz erfocht die Kinkracht einen überroſchend hohen Sieg gegen den 1. E Kalferslautern mit 771(.), Die Gäſte kämpften wohl mit große Hingabe, waren aber rein ſpieleriſch der aut auf⸗ gelehten Eintracht⸗Mannſchaft in keiner Weiſe gewachſen und mußten eine auch in dieſer Höhe verdiente Niederlage hinnehmen. Die beſten Kräfte der Pfälzer waren Torhüter Gebhardt und die Außenſtürmer Marker und Abel. Vor allem der letztere wußte ſich wiederholt aut zur Geltung zu bringen, zumal die Eintrocht anſtelle von Groß Ehmer in der Abwehr ſtehen hatte. 8 2000 Zuſchauer. Schiedsrichter Wal te r⸗Ludwigs hafen. Kickers Offenbach— Wormatia Worms:2(:1 In dem von 2000 Zuſchauern beſuchten Spiel am Bie⸗ berer Berg waren die Wormſer lange Zeit ein gleichwerti⸗ ger Gegner, fielen aber in der zweiten Halbzeit ſtark zu⸗ kück, als ſich Schwächen in der Abwehr bemerkbar machten. Nur Torhüter Ebert(trotz der ſieben Gegentorel] und Mittelläufer Kieſer ſpielten in gewohnt guter Form. 2 Sturm war ſchußſchwach. Kickers Offenbach boten eine präch⸗ lige Geſamtleiſtung. Der ſunge Verteidiger Hohmann fügte ch ſehr gut ein. Schiedsrichter Ritter⸗Wiesbaden. Bin Stuttgart— BfR Schwenningen 720(:0) Württembergs Tabellenletzter, der VfR Schwenningen, wehrte ſich auf dem Platz des Titelverteidigers nach Kräf⸗ ten, konnte jedoch eine hohe Niederlage gengu ſo wenig mie seinerzeit im Vorſpiel verhindern. Der VfB kam erſt nach 20 Minuten in Fahrt, aber dann folgte Tor auf Tor. Drei erzielte der Miktelſtürmer Bökle und drei der Halb⸗ ünte Lehmann. In der zweiten Halbzeit war der Boden durch das Regenwetter außerordentlich ſchwer geworden, o daß bei weitem nicht mehr das flüſſige Spie? wie in der erſten Halbzeit zuſtandekam. Lediglich der alte Rou⸗ ünler Rutz konnte in der zweiten Halbzeit noch einen Tieſſer für den Bſch erzielen. 2000 Zuſchauer. Schiedsrichter Jeremia s⸗Feuerbach⸗ 1. SSV Ulm— Sportſr Eßlingen:1(:0) Zum Punktſpiel zwiſchen dem 1. SS Ulm und den Eßlinger Sportfreunden hatten ſich im Ulmer Stadion nur 1800 Zuſchauer eingefunden, die mit 121(0 20) eine nicht ganz verdiente, Ulm benachteiligende Punkteteilung inlterlebten. Auf dem ſchweren, ſchneebedeckten Boden Der⸗ leicht überlegene Partei und landete mit 8113 einen ver⸗ dienten Sieg, der den Gaſt weiter als ernſten Konkur⸗ renten der Waldhöfer erſcheinen läßt. TSV Oftersheim— Fc Freiburg 11:5(:1) In ihrem dritten aufeinanderſolgenden Heimſpiel konn⸗ ten die Oftersheimer ihren dritten Stieg feiern, damit unter Beweis ſtellend, daß die Mannſchaft wirklich etwas ierten Nach⸗ Die Br a beim G ſich ſehr gut uten Leiſtungen kann; dabei mußte die Mannf hren tale wuchsſpieler Hillengaß 1 erſetzen. gauer kamen in der bekannten Aufſte D geber die Erſatzleute Hartmann und We hielten, kam die Mannſchaft zu und errangen den erwarteten Unter der ſehr en Leitung von Wetzel(Leuters⸗ hauſen] begann Spiel mit einer leichten Ueberlegen⸗ heit der Ofte die ohne jede Belaſtung in den Kampf gegangen w ihnen um ſo leichter ſiel, da ihnen der Si aut wie ſicher war. dieſer Zenn auch tatſächlich eintrat, ſo verdankt d ſtgeber der einheitlichen Leiſtung ſeiner Mannſchaft, ſinnig wurde, konſequent de ind auch im Sturm ziel⸗ bewußt arbeitete. So ging es mit dem klaren Torvorſprung von:1 in die Pauſe. War man in der erſten Hälfte mit Freiburger nicht reſtlos einverſtanden, do deren Hinter⸗ mannſchaft überraſchend ſchwach geweſen war, ſo wurde dies nach der Pauſe weſentlich beſſer. Man hatte jetzt die gefährlichſten L der Leiſtung der mit dem knappen ging. Man muß ſich ͤie Mannen des und einen äußenſt faire Oftersheim, der ſich vor 8 T holte, iſt nun auf dem Ann zur letzten Minute wehren ter abhaeben. D S5 den vierten if die dritte Te Stelle. Heggen gewinnt des Führers Ehrenpreis Zweifacher Torlauſſieger wurde Maruſarz Mit dem Sprunglauf zur Kombination und dem Spe⸗ zialſprunglauf erreichte die 2. Internationale Winter⸗ ſportwoche in Garmiſch⸗Partenkirchen am Sonntag ihren Höhepunkt. Als Sieger der nordiſchen Kombination er⸗ hielt der Norweger Thorwald Heggen den vom Führer und skanzler geſtifteten Ehrenpreis. Zweiter in der Kombination wurde der deutſche Schimeiſter Günter Meer⸗ gans vor dem deutſchen Heeresmeiſter Albert Burk. Im Spezialſprunglauf, der wegen des ſtarken Schneetreibens ebenfalls auf der Kleinen Olympfaſchanze ausgetragen wurde, gte vor 10 000 Zuſchauern der Pole Stanislaus Maruſarz, der vorher ſchon den Kombinationsſprung⸗ lauf auf der gleichen Schanze gewonnen hatte. Das neetreiben hielt noch an, ges gegen 10 Uhr das Kombinationsſpringen vor bereits Zuſchauern in Angriff genommen wurde. Mit Rückſicht auf das ungün⸗ ſtige Wetter wurden nur zwei Sprünge mit verkürztem Anlauf angeſetzt, Thorwald Heggen, der Langlaufſieger, ſtand zweimal ſehr ſicher 49 und 51 Meter in beherrſchter Haltung und damit war ihm der Sieg gewiß. Außer⸗ ordentlich verbeſſert zeigte ſich Günter Meergans, der mit 52 und 53 Meter die beſte Geſamtnote erhielt. Eisgruber hatte ſich beim erſten Sprung überſchlagen, beim zweiten erreichte er mit 54 Meter die größte Weite. Im Anſchluß an das Kombinationsſpringen ſollte auf der Großen Olympiaſchanze der vezialſprunglauf ſtatt⸗ finden. Das Schneetreiben war noch ſtärker geworden, und ſo entſchloß ſich die Leitung, einen Pflichtſprunglauf zu verlangen. Am weiteſten kam der Pole Maruſarz mit 74 Meter, dann folgten Haflberger mit 72 und Eisgruber Die Hochfirſt⸗Schiwettkämpfe in Neuſtadt Glänzender Abfahrtslauf eine Beute der Schwarzwälder— Starke Veleiligung zur Staffelmeiſterſchaſt des Gaues Baden Auch das vierte Wochenende im Schwarzwald hat, als wenn es nicht aus der Rolle der Vor fallen wollte, mit einem gehörigen Wetterſturz aufgewortet und über die Leiſtungen wetterlicher Art der früheren Sonntage hinaus ſogar noch Höhepunkte dadurch erreicht, daß es mit Win⸗ ter gewittern im Schilauf aufwartete. Um die Mittagszeit fiel auch in Hochlagen Regen, zwei Stunden danach der ſchönſte Schneefall und ſchnell zurückgehende Tem⸗ peraturen. Die Lage war gerettet, Neuſtadt otmete hörbar auf und lleß am Nachmittag des erſten Tages den Hochfirſtabfoahrtslauf vom Stapel. Das Unter⸗ nehmen glückte durchous. Zwar mußte die Strecke im unteren Teil etwas verkürzt werden, weil man den weichen Schnee vermeſden wollte, aber man hatte doch ſeine 300 Meter Höhenunterſchted den Läufern von Klaſſe anzubieten, bei gutem ſchnellen Schnee, wie auch die Zeiten beweiſen. Rund ein halbes Hundert hatte ſich eingeſtellt, um die Prü⸗ fung zu machen, drei von ihnen ſchieden aus weil ſie die drei Pflichttore der Strecke nicht meiſterten. Die Beſtzeit in Klaſſe 2 lief Willy Beckert⸗Neuſtadt mit 1732 Minuten, Dichtauf folgt ihm in Klaſſe 3 ſein Bruder Alfons Beckert mit:35 Minuten, danach zeitlich als Dritter Oskar Faller⸗Schizunft Feldberg in Alters⸗ klaſſe 1 mit 1236 Minuten. Harro Cranz⸗Schizunft Frei⸗ burg londete in Klaſſe 1 weiter hinten mit:40 Minuten, die er einem Sturz zu verdanken hatte. Er hatte hier Gleichzeit mit Emil Saier⸗Freiburg in Klaſſe 2. Der frühere Schwarzwaldmeiſter Richard Morath⸗Freiburg kam in der gleichen Klaſſe gouf:47 Minuten. Während des Loufes hatten die ſchweren Schneeſtürme, die während des ganzen Nachmittags und Abends tobten, ausgeſetzt, ſo daß der Lauf ſelbſt bei hellem Wetter und guter Sicht abgewickelt werden konnte. Die Ergebniſſe: Frauen: 1. Hildeſuſe Gärtner⸗ Freiburg:15 2. Salome Möhrle⸗Saig 4232; 3. Hanni Strunk Freiburg 4233. Mäuner: Kläſſe 1: 1. Horro Cranz Freiburg ah, Klaſſe 2: 1. Willy Becker t⸗Neuſtadt:32; 2. Emil Saier⸗ Freiburg:40; 3. Richard Morath⸗Freiburg:47; 4. Walter Fiſcher⸗Greiburg:50. Klaſſe 3: 1, Alfons Beckert ⸗ Neuſtadt 11:85; 2. Auguſt Geiger⸗ Hinterzarten:50; 3. Ge⸗ freiter Hierholzer⸗IR 75 Donaueſchingen 1755; 4. Hans Rieſterer⸗ Hinterzarten 1256. Altersklaſſe 1: 1. Oskar Faller⸗ Schizunft Feldberg:36; 2. Alfred Boch⸗Freiburg 11755. Wieder MiEvoy Viererbob⸗Weltmeiſterſchaft in Garmiſch Noch einmal herrſchte großer Betrieb in Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen. Tauſende waren zum Schluß⸗ tag der 2. Internationalen Winterſportwoche in Sonderzügen und Omnibuſſen ins Werdenfelſer Land gekommen. Auf allen Kampfplätzen gab es die * 5 anderen Gauen ſpielte ſich ein ſehr intereſſantes Geſchehen ab, in dem die Einheimiſchen immer leicht den Ton angaben, Schieds⸗ richter Hellman n⸗Stuttgart. Stuttgarter Kickers— Ulmer J 94:0(:0) Der Tabellen letzte Ulmer V 94 war nicht der Gegner, der die vorwärtsſtürmende Elf der Stuttgarter Kickers aufzuhalten vermochte. Die Ulmer wurden von Begimn des Spiels an in die Verteidigung zurückgedrängt. Nur gegen Schluß der erſten Halbzeit und wenige Minuten der zweiten Halbzeit konnten ſich die Gäſte von der Um⸗ klammerung der Kickers befreien. Der Boden war ſehr ſchlecht; die Platzbeſitzer fanden ſich aber beſſer mit dem Gelände ab. Die Kickers ſchoſſen ſchon vor der Halbzeit durch Kipp in der 15. Min., Frey in der 25. und wiederum Kipp in der 42. Min. drei Tore. In der 48 Min, erhöhte Frey auf 40, und in der 85. Min. ſtellte Merz durch Elfmeter das Ergebnis auf:0.— 1500 Zuſchauer.— Schiedsrichter: Walter(Gannſtatt). Spg Fürth— 1860 München:5(:3) Recht torreich endete das wichtige Spiel in Fürth, das auf dem rutſchigen Boden ſchwere Auforderun⸗ gen an beide Mannſchaften ſtellte. Das Spiel be⸗ gann mit einer großen Ueberraſchung, denn bereits nach drei Minuten gingen die Fürther durch einen Treffer von Frank und ein Selbſttor der Münchener Verteidigung mit:0 in Führung, aber ſchon in der fünften Minute fiel durch Gäßler der erſte Gegen⸗ treffer. Im weiteren Verlauf geſtaltete ſich der Kampf äußerſt intereſſant. In der 25. Minute kam 1860 im Anſchluß an eine Ecke durch Schmidthuber zum Ausgleich und konnte ſchließlich bei der Pauſe durch ein drittes Tor von Burger noch mit 312 die Oberhand erringen. Nach Wiederbeginn verurſachte Wenz im Fürther Tor durch unentſchloſſenes Herauslaufen den vier⸗ ten Treffer für München. Nun gingen die Fürther zum Eno ſpurt über, in der 61. Minute verxiegerte Popp auf:8, und eine Minute ſpäter fiel durch Worſt der Ausgleich. Aber gleich im Anſchluß riß München durch Gäßler erneut die Führng an ſich, aber ſchon die nächſte Minute brachte Fürth wieder den Ausgleich. Ertl konnte einen Schuß von Popp nicht weit genug abwehren, und der nachſetzende Sieberer brachte das Leder über die Linie. Kurz vor Schluß gelang es Popp durch ein ſechſtes Tor, den Fürther Sieg ſicherzuſtellen. Schiedsrichter Höhner Augsburg. letzten erbitterten Schlachten, und nur die Eis⸗ ſchnelläufer ſtanden traurig am Rande des Rießer⸗ ſees. Die ungeheuren Schneemaſſen, die in der Nacht zum Sonntag gefallen waren, machten es ihnen abermals unmöglich, den Dreiländerkampf auszutragen, Dafür herrſchte um ſo regeres Treiben bei den letzten beiden Rennläufen zu der Viererbob⸗Welt⸗ meiſterſchaft. Abermals ſicherte ſich England mit MeEvoy den Titel. Im Kampf um den zweiten Platz lagen die beiden deutſchen Bobs. Major Ki⸗ lian, der ſich durch einen ausgezeichneten dritten Lauf ſogar einmal in Führung gebracht hatte, be⸗ hauptete ſich gegen den Zweierbob⸗Meiſter von Deutſchland, Fiſcher, der Dritter wurde. Die Ergebniſſe: Viererbob⸗Weltmeiſterſchaft(3. und 4. Fahrt— Geſamt⸗ zeit): 1. Bob England(MeEvoy⸗Green):28,96 u.:24,63 — 0,32 Min. Bob Deutſchland 2(Kilian⸗Krempel) :26,83 u.:28,62:44,06 Min.; 3. Bob Deutſchland 1 (Fiſcher⸗Thielecke):29,09 u.:27,15:44,80 Min.; 4. Bob Frankreich(Balzan ⸗Jrigoyen):32,34 u.:28,29 :51,78 Min.; 5. Bob Oeſterreich 1(Gebr. Lorenz):29,00 u. 29=:53,13 Min.; 6. Bob Italla(de Zanno⸗ Amedeo):30,48 u.:33,38—:00,93 Min.; 7. Bob Oeſter⸗ reich 2(Wagner⸗Fuchs):34,63 u.:33,66:05,72 Min. Vei Nebel und Schneetreiben Kreismeiſterſchaften auf dem Ruheſtein „Bei Nebel und zeitweiſe ſehr ſtorkem Schneetreiben führten die nordbadiſchen und ſarpfälziſchen Kreiſe des Gaues Südweſt am Sonntag auf dem Ruheſtein ihre Meiſterſchaften durch. Die Beteiligung war ſehr aut: über hundert Läufer und Läuferinnen hatten ſich am Start ein⸗ gefunden. Die Schneelage war recht aut, der andauernde Schneeſturm beeinträchtigte aber die Teilnehmer ſehr ſtark. Die erzielten Zeiten müſſen in Anbetracht der äußeren Umſtände als recht annehmbar bezeichnet werden. Den Steg in der Kombination holten ſich der Mannheimer Lutz. Die Ergebniſſe: Abfahrtslauf: Herren: 1. Buhl⸗1843 Heidelberg 38 Sek., Burgemeiſter⸗Soarbrücken; 2. Schmidt⸗SC Heidelberg 40 Sbe., Lutz. Luckner und Voggenauer(SCE Mannheim] 40 Sek. Altersklaſſe 1: 1. Moritz(Sc Mannheim) 42 Sek. Altersklaſſe 2: 1. Lindemann(Sc Heidelberg) 46 Sek. Jungmannen: 1. Schlageter(1846 Heidelberg) 53 Sek. Damen: 1. Frau Mehl(Saarbrücken:52 Min. „ Torlauf: Herren: 1. Burgemeiſter(Sgarbrücken) 35 Sek 2. Lutz(Se Monnheim] 38 Sek., 3. Dr. Veith(DOe A Heidelberg) 40 Sek. Altersklaſſe 1: 1. Moritz(Sc Mann⸗ heim] 55 Sek. Altersklaſſe 2: 1. Metzen(Saarbrücken) 52 Sek. Fungmaunen; 1. Oonarle(Sc Mannheim] 50 Sek. Damen: 1. Porcher[Uni Heidelberg]:21 Min, Langlauf(16 Km.): Herren: 1. Lutz(Sc Mannheim)] :2 OStd.; 2. Fahrner(ASC Heidelbera]:26:05 Std.: 3. Burkerdt(Neuſtadt):26:06 Std. Altersklaſſe: 1. Schlei⸗ cher(ASt Heidelberg):23:01 Std. Jungmannen: 1. Gei⸗ ginger(SC Mannheim]:02,5 Std. Kombination(Abfahrt, Tor⸗ und Langlauf]: Herren: 1. Lutz(Sé Manheim) 2. Burgemeiſter(Saarbrücken): 9. Urban(SC Mannheim). 8 Weſtfalen: Boruſſiga Dortmund— Fc 04 Schalke 313; SV Höntrop— SpVg Herten ausgef. Niederrhein: Schwarzweiß Eſſen Fortuna Düſſel⸗ dorf:3; Turu Düſſeldorf— Duisburg 99:0; Union Hamborn— SS Wuppertal:0; Vſh Benrath— Düſſel⸗ dorf 99:2. Mittelrhein: Kölner BE— Rhenanta Würſelen:1; Mülheimer SV— Alemannia Aachen 51:8; Bonner FB— VfR Köln ausgef.; SB Beuel— Tura Bonn 010. Nordheſſen: Spielverein Kaſſel— VfB Großauheim ausgef.; Sport Kaſſel— Heſſen Hersfeld ausgef.; Kewa Wachenbuchen— Boruſſia Fulda ausgef. Germania Fulda — Fc 93 Hanau:2; Vfh Friedberg— SC 03 Kaſſel ausgef. Oſtpreußen: Maſopia Lyck Buck Danzig:4; Pruſſia Saml. Königsberg— Hindenburg Allenſtein 013: Gedania Danzig— Morck Inſterburg:2. Pommern: Greifswalder— Sc Stettiner SC:7; Poli⸗ zei Stettin— Germania Stolp:1; Mackenſem Neuſtettin — Meil Lauenburg:3; Preußen Bor. Stettin— MTV Pommerensdorf 224. Brandenburg: Hertha⸗ BSc— Wacker 04:1; Tennis⸗ Boruſſia— Viktoria 89 370; Berliner SV 92— Union Oberſchöneweide 510: Frieſen Cottbus— Brondenburger SC 05 111: Bewaa— Nowawes 03 111. Schleſien: Hertha Breslau— Vorw. Raſenſp. Gleiwitz :6: Breslau 06— SK Klettendorf:0: Sportfr. Klaus⸗ berg— Breslau 02:1: Reichsbahn Gleiwitz— Preußen Hindenburg 313, Sachſen: Polizei Chemnitz— Sc Planitz:2; Fortung Leipzig— Tura Leipzig:2; VfB Leivig— Dresôner Se 110) SpVg Leipzig— SW Grüna:1; BC Hortha— Thü⸗ rineen Weida(GS]:0. Mitte: Sportfr. Halle— Vfs 96 Halle 121; 1. C Lauſcha — SpVg Erfurt:2: SW 05 Deſſau— S Merſebura 5107 Se Erfurt— Cricket Vikt. Magdeburg 078. Die Spiele der Bezirksklaſſe Abteilung 3 5 BfR Pforzheim— Rüppurx 20 Enzberg— Birkenfeld ausgef. Söllingen— Dillweißenſtein 90 0 ingen— Niefern 121 mit 71 Meter. Die Flocken fielen immer dichter, ſo daß zunächſt eine einſtündige Pauſe eingelegt wurde. Mit Rück⸗ ſicht auf die Teilnehmer wurde der Spezialſprunglauf dann auf der Kleinen Olympiaſchanze ausgetragen, die weit weniger luftig iſt. Im erſten Durchgang wurde abermals mit verkürztem Anlauf geſprungen, und ſo blieben die Weiten durchweg unter 50 Meter. Als beim zweiten Ver⸗ ſuch der Anlauf verlängert wurde, legte Maruſarz wieder einen prächtigen Sprung von 55 Meter vor, wurde aber wiederum von Eisgruber mit 56 Meter übertroffen, doch war dem Polen der Sieg nicht mehr zu nehmen, ſo daß er auf der Schanze Doppelſieger wurde. Das Ergebnis: Kombinations⸗Sprunglauf: 1. Maruſarz(Polen) Note 215,1(53, 51 Meter); 2. Günther Meergans(Deutſch⸗ land] 213,0(52, 53 Meter): Thorwald Heggen(Norwegen) 207,4(49, 51 Meter]; 4. Tomizu Kikuti(Japan) 203,5(50, 52 Meter); 5. Andreas Hechenberger(Deutſchland! 200,9 (48, 49 Meier). Nordiſche Kombination([Lang⸗Sprunglauf): 1. Heggen (Norwegen 447.4 Punkte: 2. Meergans(Deutſchland) 414,6: J. Burk(Deutſchland) 408,9; 4. Maruſarz(Polen) 404,4; 5. H. Hieble(Deutſchland) 402,5: 6. Hechenberger(Deutſch⸗ land) 402,2: 7. Poppa(Deutſchland) 392,7. Spesialſyrunglauf: 1. Stanislaus Maruſarz(Polen) 0 3. 55 Meterſ; 2. Toni Bader(Deutſchland) 211,7(ad. 51 Meter): 3. Hans Marx(Deutſchland) 210,7 5, 53 Meter); 4. Sigurd Sollid(Norwegen) 210,7(46, 52 Meter); 3. Toni Eisgruber(Deutſchſand) 210,1(42, 56 Meter); 6. Franz Hafſlberger(Deutſchland) 208,1(40, 52 Meter]: 7. Iguro(Japan] 207,4(42. 50 Meter]; 8. Al⸗ fred Stoll(Deutſchland) 503,8(44. 50 Meter): 9. Sörenſen [Norwegen]! 204,2(43, 49 Meter); 10. Weiler(Deutſchland! 200,3: 11. Neuner(Deutſchland] 200,9: 12. J chneldenbach (Deutſchland) 200,3; 13. Paul Kraus(Deutſchland) 198.3: 14. Mayr(Oeſterreich) 196,0; 15. Maurer(Schweiz] 194, Die Wehrmacht ſlellt den Jauſtaffelmeiſter von Baden Neuſtadt im Schwarzwald, 30. Jauuar Die ſchweren Wettkämpfe am Januar⸗Schluß in Neu⸗ ſtadt wurden bei der Staffel meiſterſchoft des Gaues Baden ein ſchwerer Lauf. In foſt ununterbrochen anhaltendem Schneeſturm, der teilweiſe gegen die Läufer ſtand und die Zeiten nach oben trieb. In faſt allen Abſchnitten der 4 mal 10 Km. langen Strecke wurde die Zeit einer Stunde über⸗ ſchritten, mitunter erheblich, ſo daß die Geſamtlaufzeiten * alle auf mehr als vier Stunden ſich ſtellten und damit Ziffern erreichten, die weit über den früher erzielten liegen. Neben dem Schneeſturm ſpielte auch die wechſelvolle Schneebeſchaffenheit eine Rolle. Während in den unterer Lagen auf weichen Pappſchnee n gewachſt wurde, trafen die Läufer in den Lagen von 1200 Meter Pulver⸗Neuſchnee on. Viele mußten auf der Hochfirſthöhe ſich durch Abkratzen der Stollen helfen. Bis die Rennen abgewickelt waren, wurden fünf Stunden nötig. Von den gemeldeten 13 Staf⸗ feln hatte eine, nämlich Altglashütten, die Nennung nicht eingehalten. Hinterzarten gab während des Rennens bei Ski- 5 Nlepper-Karle, 9 J. 24, Tel. 519 92 Reparaturen und Kanten — in ſachmännischer Ausführung Abſchuitt 3 auf. Die übrigen kamen teilweiſe durch die großen Anforderungen des Wettlaufs etwas abgekämpft durchs Ziel. Die Erwartungen, die in die beteiligten Mannſchaften der Wehrmacht geſetzt wurden, erfüllten ſich vollauf. Demgegenüber blieben andere Mannſchaften aus dem Reichsbund hinter den Erwortungen zurück. Die Beſt⸗ zeit des Tages fiel bereits in der Staffel 1 und hier an dos 1. Bataillon des Inf. ⸗Agts. 75 in Villingen mit iner? Zeit von 0759:55 Std,(Gefreiter Faller) für die 10⸗Kmi⸗ Strecke.. Die Folge der Läufer verändepte ſich in den weiteren Staffeln fortgeſetzt und ließ ein klares Bild ſchwer erken⸗ neu. St. Georgen lag ſehr gut im Treſſen, ebenſo Frei⸗ burg und zunächſt auch aus dem Nordſchwarzwald die Bühlertäler. In der Staffel 1 war die Reihenfolge Inf.⸗Reg. 75 Villingen, St. Georgen, Bühlertal und Frei⸗ burg 2; in Staffel?: Reg.⸗Staffel Inf.⸗Reg. 75 Freiburg, 3. Bataillon Inf.⸗Reg. 75 Freiburg, Freiburg 3 und Büh⸗ lertal. In Staffel 3 Friedenweiler, Reg.⸗Staſſel Inf. Reg. 75 Freiburg, Freiburg 1. und Inf.⸗Reg 75 Villingen; in Staffel 4: Reg.⸗Staſſel Inf.⸗Reg. 75 Freiburg, Inf.⸗ Reg. 75 Villingen, Inf.⸗Reg. 75 Donaueſchingen und Bühlertal. „Das endgültige Bild ſtellt ſich wie folgt: 1. Regt.⸗Stafſel Inf.⸗Rgt. 75 Freiburg(Gefreiter Schwarz, Ullrich, Hauger und Künneckel. Geſamtzeit 4714:49 Std.) 2. I. Bataillon Inf.⸗Rgt. 75 Villingen(Gefreiter Faller, Lambrecht, Käs⸗ hammer, Sum), Geſamtzeit:14.54 Sto. 3. St. Georgen im Schwarzwald(Haas, Weißer, Müller und Burgbacher], Geſamtzeit:15,50 Std.; 4. Freiburg 1(Schwarz, Flaig, Morath und Mühlhäusler), Geſamtzeit 416:42 Std., 5. Frei⸗ burg 2(Götzendorſer, Winterhalter, Würsling, Kehms), Geſamtzeit:22:44 Std. 5 Den Staffelmeiſter ſtellt damit erſtmals die Wehrmacht im Infanterie⸗Regiment 75 in Freiburg. Der für den Nachmittag als dritte Konkurrenz vyr⸗ geſehene reichsofſene Sprunglauf⸗Wettbewerb um den Hochfirſt⸗Pokol mußte kurz nor Beginn infolge des orkan⸗ artig anſchwellenden Schneeſturms abgeblaſen werden, da die Durchführung eine direkte Lebensgefahr für die Sprin⸗ ger geworden wäre, im Reich Abteilung 4 Karlsruher FTB— Durmersheim 1112 Hochſtetten— Raſtatt:2 Neureut— Weingarten 210 Germania Durlach— Daxlanden 121 Frankonia Karlsruhe— Ettlingen 472 Abteilung 5 Lahr— Oberkirch 1510 Achern— Endingen 413 Gutach— Elgersweier 913 Offenburg— Kolluan 13:0 Abteilung 6 Sportfreunde Freiburg— Wehr 35:0 Rheinfelden— Kicker Freiburg:1 Fahrnau— Lörrach 23 Sc Freiburg— Schopfheim 311 Abteilung 7 Radolfzell— St. Georgen 322 fc Konſtanz— Ueberlingen 310 Gottmadingen— Möbuchweiler ausgefallen Vozirksklaſſe Württemberg Abt. Unterland: Vg Heilbronn— F Kornweſtheim 1; VfB Ludwigsburg— Spog Heilbroyn 22, Spog Aſperg— SpVg Prag 321. Abt. Stuttgart: Spa Cannſtatt— VfR Gaisburg 3871; PSV Stuttgart— BfB Stuttgart:1; TV Wangen SpVg Vaihingen 90:0 abgebr. Abt. Schwarzwald: SC Schwenningen— SpVg Schram⸗ berg:2; SV Spaichingen— SpVg Troſſingen:1 abgebr. Abt. Zollern: Spög Tübingen— Bf Metzingen 921; S trach— FV Nürtingen 21; VfB Kirchheim— S Reutlingen:0; V Ebingen— Fc Tailfingen 42. Abt. Bodenſee: Olympia Laupheim— Kicker Vöhringen 112; Vic Friedrichshafen— Tam Biberoch:1: Eintracht Neu⸗Ulm— Fe Wangen 111. Abt. Alb: SV Göppingen— Ic Eislingen 90:0 abgebr.; Vfs Heidenheim— TS Mergelſtetten 30 abgebr.; Urboch— Spg Ulm 31; Normaunig Gmünd— S Schorndorf 511. b 8 5 8 5 90 1 10. Seite/ Nummer 49 — Neue Mannheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe Montag, 31. Januar 1988 Richard Eichberg's Millionen · Film Der Tiger von Eschnapur A National- Theater Nane Montag, den 31. Vorstellung Nr. 195 II. Sondermiete& Der Reiter Schauspiel von Heinrich Zerkaulen nfang 20 Uhr Januar 1938 Miete G Nr. 14 Nr. 7 Ende 22 45 Uhr Neues Theater gosengaren Montag, den 31. Januar 1938 EN r 5 Die letzten Tage! Geheimnisvolles Indlen, wie es bisher NSG. Vorstellung Nr. 36 „Krajt durch Freude“, noch kein Spielfilm zeigen konnte mit Unterstotzung 87. Hohelt des Hahetene von Udelput Oper in einem Aufzug Mhm Cavaller ia rusficana Sizilianische Bauernehre) Darsteller: 7 tt 1 f Ellerau: Der Balazzo Drama in zwei Aulzü d eine Jantzen ichdang und Maste ven R o Leoncavall 1. 0 L— N E Anf 20 U I e 22 45 Uhr dle bezaubernde Tänzerin aus„Truxa“ Fritz van Dongen Hlexander Golling Gust. Dieszl, ſheo Lingen, Hans Stüwe u a. Bitte besuchen Se möglichst unsere Nachmittegsvotf stellungen! Anfengszelten in unseren beiden Tnheatem: Musik von Pietro Mascagni Naarwässer ausgewogen Birken⸗ u. Brenneſſelwaſſer,. Por⸗ Köluiſchwaſſer, tugal, hochproz. Ware zur Hälfte des Preiſes. 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