Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfa. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 tue Mannheimer Seit Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 249 51 — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: 22 ram breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßiate Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, fernmündlich Für Familien und Bei Zwangsvergleichen oder wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. erteilte Aufträge. Mittag⸗ Ausgabe A Dienstag, 1. Februar 1038 Blotkade⸗Pläne gegen Japan? Schwere Angriffe gegen Rooſevelts„ſcharfmacheriſche Rüſtungspolitik“ — Neuyork, 1. Febr.(U..) Seit dem„Panay“⸗Zwiſchenfall hat die Spau⸗ nung in dem japaniſch⸗amerikaniſchen Verhältnis immer mehr zugenommen. Weite Teile der Bevöl⸗ kerung, ſo ſcheint es, ſind überzeugt, daß die Ver⸗ einigten Staaten Verwicklungen in Fernoſt nicht entgehen können. a Sbwohl Marinekreiſe entſchieden dementieren, daß irgendwelche Beratungen mit England über eine Blockade Japans ſtattgefunden haben, erhalten ſich noch immer Gerüchte dieſes Inhalts. Zuver⸗ läſſige Berichte wollen wiſſen, daß Präſident Royſevelt eine ſolche Blockade ge⸗ fordert habe. Marineſachverſtändige hätten hierauf erwidert, daß eine ſolche Blockade mit britiſcher Unterſtützung ſehr wohl hergeſtellt und aufrecht erhalten werden könnte, und daß die Blockade Japan zum Friedensſchluß innerhalb von zwölf Monaten zwingen werde. Wähvend Heer und Marine eine weitere beſchleu⸗ nigte Aufrütſtung betreiben, wird die Rüſtungsvor⸗ lage von dem zivilen Teil der Regierung als diplo⸗ matiſches Kampfmittel eingeſetzt. Obwohl Rooſevelt ſebbſt erklärte, die Rüſtungsfrage ziele nur auf die nationale Verteidigung ab, ſtellt ſeine Definition der Verteidigung doch etwas grunoſätzlich Neues dar. „Angemeſſeue Verteidigung“, ſo führte Rooſevelt aus,„bedeutet die Fernhaltung eines mächtigen Feindes um viele hundert Kilometer von unſe⸗ ren Feſtlandgrenzen.“ a a Ueber dieſe Frage der Grenzen oer nationalen Ver⸗ teidigung wird Rooſevelt ſeinen härteſten Kampf im Kongreß zu beſtehen haben. Das republikaniſche Kongreßmitglied Hamil⸗ ton Fiſh jun. richtete ſchon geſtern in einer Rund⸗ funkrede heftige Angriffe gegen Präſident Rooſevelt. Fiſh erklärte, daß Rooſevelt eine Kriegspſychoſe herxaufbeſchworen habe, daß er eine beiſpiel⸗ loſe Geheimdiplomatie betreibe und daß er die Ge⸗ fahr eines Krieges an die Wand male, um die öffentliche Aufmerkſamkeit von der Depreſſion abzu⸗ lenken, an der er ſelbſt ſchuld ſei. Weiter verſuche Nooſevelt, ſeine in Chicago gemachten Ankündigun⸗ gen dadurch in die Tat umzuſetzen, daß er die Flotte nicht für die Verteidigung, ſondern für einen An⸗ griff ausbaue und daß er ſie auch dazu benutzen wolle, in der ganzen Welt„Ouarautänepoli⸗ gei“ zu ſpielen. Die Entſendung von drei ameri⸗ kaniſchen Kriegsſchiffen nach Singapore, die dort an einer engliſchen Flottendemonſtration teilnehmen ſollten, ſei nicht dazu angetan, in Japan freundſchaft⸗ liche Gefühle hervorzurufen. Im ganzen enthielt die Rundfunkrede Fiſhs zwölf Vorwürfe gegen Rooſevelt. Jeder von ihnen wurde mit den Worten eingeleitet:„Ich klage Rooſe⸗ elt n Die Meinung des Flottenchefs dnb. Waſhington, 31. Januar. Zur Vorbereitung der großen Ausſprache im Kon⸗ greß über die neue Flottenvorlage begann am Mon⸗ lag im Marineausſchuß des Abgeordnetenhauſes die Vernehmung der Sachverſtändigen. Als erſter Zeuge erklärte der amerikaniſche Flottenchef, Admi⸗ ral Leahy, daß die vor kurzem in England und in apan erfolgte Aufrüſtung der Kriegsflotte eine ſo⸗ fortige Verſtärkung der amerikaniſchen Seeſtreitkräfte erforderlich gemacht habe. Die Sicherheit der Ver⸗ einigten Staaten ſei durch die ſeit Ablauf des Lon⸗ doner Flottenvertrags von 1930 vorgenommenen Rüſtungen zur See ernſtlich gefährdet worden. Die beabſichtigte amerikaniſche Aufrüſtung ſei im Hinblick auf die unſichere Weltlage mehr als gerechtfertigt. Allerdings genüge der vorgelegte Aufrüſtungsplan nicht, um gleichzeitig beide Küſten der Staaten ſchützen zu können. Als Erwiderung auf gewiſſe Fragen führte Ad⸗ miral Leahy aus, daß weder der Gedanke an einen Angriffskrieg noch der Wunſch, den Weltpoliziſten zu ſpielen, dieſen Plan ausgelöſt habe. Um die Er⸗ folge in einem überſeeiſchen Angriffskrieg auch nur annähernd ſicherſtellen zu können, wäre es notwen⸗ dig geweſen, den jetzt vorliegenden Aufrüſtungsplan zu verdreifachen. Ein Grund für die Verſtärkung der amerikaniſchen Kriegsflotte ſei allerdings die Tatſache, daß nur die Seemacht der Vereinigten Staaten eine Beſitzergreifung füdamerikaniſcher Re⸗ publiken für den Fall eines Verſagens der Monroe⸗ Doktrin verhindern könne. g Zu Vergleichszwecken unterbreitete darauf der Flottenchef dem Ausſchuß die internationale Marine⸗ tabelle. Als beſonders ernſt bezeichnete er die U⸗ Boot⸗Lage.%; ͥͥͤ] ̃ ¶ũ Der demokratiſche Abgeordnete May teilte mit, daß das Kriegsminiſterium beabſichtige, die Ar⸗ mee bis zum Jahre 1943 auf 280 000 Mann zu ver⸗ mehren. Es ſei vorgeſehen, eine reguläre Armee in der Stärke von 165 000 Mann aufzuſtellen und dazu über 115 000 eingetragene Reſerviſten zu ver⸗ fügen. Beigelegte Zwiſchenfälle db. Tokio, 31 Jan, Der Sprecher des Außenamts teilte mit, daß am Sonntag in einer Ausſprache zwiſchen dem Byt⸗ ſchafter der Vereinigten Staaten von Amerika und dem Vizeaußenminiſter Horinutſchi eine Beilegung aller Zwiſchenfälle in Nanking erreicht worden ſei, über die Waſhington in Tokio Vorſtellungen er⸗ hoben hatte. „Nicht mehr benötigt“ dnb. Waſhington, 1. Februar. Das Marineminiſterium gab bekannt, daß 1400 Seeſoldaten und 85 Offiziere des 6. Regiments, die im Auguſt v. J. von San Diego nach Schanghai zur Verſtärkung der dortigen amerikaniſchen Streitkräfte geſandt wurden, am 18. Februar nach Honolulu transportiert werden. In Schanghai verbleibe nur das ſeit 1927 dort ſtationierte 4 Regiment, das aus 60. Offizieren und 1900 Mann beſteht. Wie das Ma⸗ rineminiſterium erklärte, würden weitere Truppen⸗ teile in Schanghai nicht mehr benötigt. 140. Jahrgang— Nr. 51 as will Amerika mit ſeiner Aufrüſtung? Genau wie am 30. Januar 1933 Der hiſtoriſche Fackelzug der Formationen der Bewegung am ketzten Sonntag, den 30. Januar. Hier paſſiert er gernde die Reichskanzlei in der Wilhelmſtraße, wo der Führer auf dem Balkon mit den führenden Männern von Staat und Partei den Vorbeimarſch abnimmt. Franto übernimmt die geſamtt Regitrung Ambildung der Salamanta-Regierung — Burgos, 1. Februar.(u..) General Franco hat ein Geſetz unterzeichnet, das den Aufbau der politiſchen Verwaltung feſt⸗ legt und damit die Bildung einer regulären Regierung unter ſeiner Präſidentſchaft vor⸗ bereitet. Dieſes Präſidialregimeſieht kein Parlament vor. General Franco bleibt außerdem Oberbefehlshaber ver Armee. In dieſer Eigenſchaft iſt er dem Verteidigungs⸗ miniſter übergeordnet, dem das Kriegsmini⸗ ſterium, das Marine⸗ und das Luftfahrtmini⸗ ſterium unterſtellt ſind. In ſeiner Eigenſchaft als Präſident ſind Franco unterſtellt das Aus⸗ wärtige Amt, das Juſtiz⸗, Innen⸗, Finanz, In⸗ duſtrie⸗ und Handels⸗, das Land wirtſchafts⸗, das Polizei⸗, das Erziehungs⸗ und das Arbeits⸗ miniſterium. Auf Grund des neuen Geſetzes wird das Parla⸗ ment praktiſch durch den Nationalrat der Falan⸗ giſten und Traditionaliſten erſetzt. In der Präambel des Geſetzes wird erklärt, daß deſſen Wortlaut ab⸗ geändert werden könne, je nachdem wie es die Ent⸗ wicklung der Dinge in Zukunft als vatſam erſcheinen laſſe. Dabei wird möglicherweiſe an eine Reviſton der Funktionen des Staatschefs gedacht, der vor⸗ läufig gleichzeitig auch oberſter Befehlshaber des Heeres iſt und die Vollmacht beſitzt, an den Vizeprä⸗ Einführung eines autoritären Regimes ſidenten nach freiem Ermeſſen Vollmachten und Ge⸗ ſchäftsbereiche abzutreten. General Franco erhält durch das Geſetz die Möglichkeit, ſich in erſter Linie den Aufgaben der Kriegführung zu widmen, ohne dabei auf die Führung der allgemeinen Politik zu verzichten. Entſcheidungen in Fällen, die die organi⸗ ſche Struktur des Staates betreffen, werden nach Beratung oͤurch die Regierung erfolgen, ſoweit ſie nicht dem Geſchäftsbereich der einzelnen Miniſterien übe rlaſſen bleiben. Weniger wichtige Fragen wer⸗ den auf dem Verordnungswege geregelt. Erfolgreicher nationaler Gegenangriff (Funkmeldung der N M3.) + Salamanca, 1. Februar. Der nationale Heeresbericht meldet: Im Gebirgs⸗ abſchnitt der Front bei Madrid wurden die vor⸗ deren Linien ausgerichtet. Ein feindlicher Angriff im Sektor Carabanchel, der durch ſtarke Minen⸗ ſprengungen eingeleitet wurde, iſt blutig abgeſchla⸗ gen worden. Die nationalen Truppen antworteten mit einem Gegenangriff, wobei ſie dem Gegner er⸗ hebliche Verluſte zufügten. Bei den Säuberungsaktionen an der Teruel⸗ Front im Abſchnitt Singra wurden 380 Tote gebor⸗ gen, die die Sowjetſpanier bei den letzten Kämpfen zurückgelaſſen hatten. zwei Fiſcherboote mit 27 Mann gesunken Auch drei Militärflugzeuge infolge des Sturmes abgeſtürzt (Funkmeldung der NM.) + London, 1. Februar. Nachdem am Sonntag, wie bereits gemeldet, bei Torneß(Orkney⸗Inſeln) vier Leichen und einige Wrackteile angetrieben worden waren, wurde am Montag bei Hoy eine weitere Leiche an Land geſpült. Der Tote wurde als ein Beſatzungsmitglied des Fiſcherbvotes„Leiceſterſhire“ feſtgeſtellt, zu dem auch die anderen vier gehörten. Es ſteht nunmehr feſt, daß das Boot mit ſeiner 15köpfigen Beſatzung unter⸗ gegangen iſt. Das ſeit etwa 14 Tagen vermißte Fiſcherboot „Boſtauian“ mit einer 12 Mann ſtarken Beſatzung wird jetzt ebenfalls aufgegeben. 5 5 Bei heftigem Sturm ſtieß am Montag ein Flug⸗ zeug der engliſchen Fliegerſchule Hanworth mit einem anderen Flugzeug zuſammen und ging in Flammen auf. Ein Flugſchüler wurde getötet, ein Anderer ſchwer verletzte Ein Zweiſitzer der Fliegerſchule von Leuchars ſtürzte auf ein Eiſenbahngleis, wobei der Pilot ge⸗ tötet wurde. Bei einem dritten Flugzeugabſturz in Ufford wurde ein Fliegerofftzier getötet und ſein Begleiter verletzt. Italieniſcher Dampfer geſtrandet + London, 1. Februar. Der ſchwere Südweſtſturm über England er⸗ veichte an den Küſten auch am Montagabend noch eine Stundengeſchwindigkeit von rund 100 Kilometer. 5. Infolge der ſtürmiſchen See wurde in der St. Jves⸗Bucht der italieniſche Dampfer„Alba“ auf einen Felſen geworfen. Ein Rettungsboot aus St. Ives konnte 20 Mann der Beſatzung des geſtrande⸗ ten Dampfers aufnehmen, kenterte dann aber ſelbſt ken vier Man n. zerſtreut immer neue Waffenlager aufgedeckt, ſich um Waffen modernſter Bauart handelte. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) Verbrechen im Verborgenen [Von unſerem Pariſer Vertreter) — Paris, 31. Jan. Im Frühjahr 1937 wurde der ruſſiſche Wirtſchafk⸗ ler Navaſchin eines Morgens im Bois de Bou⸗ logne tot aufgefunden. Ein Schuß von einer Waffe außergewöhnlich kleinen Kalibers und ein Hersſtich mit einem ſehr feinen Stilett hatten das Leben die⸗ ſes großen Abenteurers beendet. Das Geheimnis um den Mörder war ebenſo groß wie das Geheim⸗ nis um das Leben dieſes ſicher ſehr klugen Mannes. Er ſoll verſchiedenen Staaten wenigſtens der Spio⸗ nage ähnliche Dienſte geleiſtet haben. Jedenfalls nutzte er ſeine guten Verbindungen zur europäiſchen Induſtrie aus, um Waffenaufkäufe für die Roten in Spanien zu vermitteln, Am 11. Juni 1937 wurden im Walde bei Ba⸗ gnoles de Orne, etwa 200 Kilometer vor Paris, die italien iſchen Brüder Roſſelli er⸗ mordet aufgefunden. Auch ſie waren mit einem Re⸗ volver außergewöhnlich kleinen Kalibers„umge⸗ legt“ worden. Der eine der Brüder betätigte ſich in Paris als Antifaſchiſt als Herausgeber einer ent⸗ ſprechenden Zeitung, während der andere als Ge⸗ ſchichtsprofeſſor in Florenz lebte und nur zu vor⸗ übergehendem Beſuch nach Paris gekommen war. Der Geſchichtsprofeſſor mußte, wie allgemein ange⸗ nommen wurde,„aus Verſehen“ ſein Leben laſſen. Am 11. September 1937, abends 10 Uhr, erfolgten in der Nähe des Etvile in Paris zwei große Detonationen: In den nahegelegenen Häuſern des Arbeitgeberverbands und der Metallinduſtrie waren zwei Höllenmaſchinen explodiert, die große Teile der Gebäude einriſſen und zwei dienſttuende Poliziſten unter den Steinmaſſen begruben. Allge⸗ mein wurde behauptet, es handele ſich um Attentate radikaler Arbeiterelemente. Im Spätherbſt 1937 erlitt ein junger franzöſiſcher Induſtrieller einen Autounfall, der ihm das Le⸗ ben koſtete. Bei der Tatbeſtandsaufnahme fand die Polizei ſeltſame Papiere. Und man glaubt, daß ſie damit die erſten Spuren zur Verfolgung der Ver⸗ brechen im Sommer erhielt. Jedenfalls konnte im November der franzöſiſche Innenminiſter die Oef⸗ fentlichkeit von dem Beſtehen einer großen Geheim⸗ organiſation, öie man die ee eee nannte, unterrichten. Einige Waffenanſammlungen wurden entdeckt, die angeblich zur Verteidigung Frankreichs gegen die rote Gefahr, wie die einen ſagten, oder zur Anzettelung eines Anſchlags auf die Republik, wie die anderen ſagten, dienen ſollten. Aber noch ſchien die ganze Sache mehr als kindiſch, und die Oeffentlichkeit lachte darüber. Dann wur⸗ den aber von Woche zu Woche über ganz Frankreich die zum mindeſten ſehr große Werte darſtellten, da es Erſt als man in der Rue Ribsra in Paris neben Waſ⸗ t ſen auch eine Kiſte hochexploſiver Stoffe fand, wis infolge des hohen Wellenganges. Dabei ertran⸗ ſie bei den Sprengungen am Etoile vermutlich be⸗ nutzt worden waren, glaubte die Polizei eine Ver⸗ Nummer 31 Seite — Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 1. Februar 1938 bindung zwiſchen den Kapuzenmännern und den Attentaten des Etoile herſtellen zu können. Dann erfolgte die Verhaftung des Inge⸗ nieurs Lbcuty in Clermont⸗Ferrand. Damit war die Senſation gegeben, denn der Verhaftete legte ein volles Geſtändnis ab. Er bekam, wie er ausſagte, von den Kapuzenmännern, denen er angehörte, den Auftrag, am 10. September nach Paris zu kommen. Hier traf er morgens den In⸗ duſtriellen Motenier, der inzwiſchen von der Polizei verhaftet worden war, in dem Augenblick, als er mit großen ausländiſchen Geldwerten ver⸗ ſehen in die Schweiz flüchten wollte. Zu ihnen ge⸗ ſellte ſich der Hausmeiſter Macon, dem es gelang, mit ſeiner Frau nach Salamanca zu entkommen. Die drei aßen in einem Luxusreſtaurant in der Nähe der Oper fürſtlich. Während des Eſſens geſellte ſich noch eine blonde Frau zu ihnen, auf die es, wie ſich ſpäter herausſtellte, der Induſtrielle Motenjer zwar abgeſehen hatte— aber weder aus politiſchen noch aus verbrecheriſchen Gründen. Nach dem Eſſen wurde der Ingenieur Locuty mit in ein Quartier der Kapuzenmänner genommen, um dort auf An⸗ weiſung zwei Höllenmaſchinen zu bauen. Das dazu notwendige Material war vorhanden. Gegen Abend gab dann Locuty die mit einer Zeitzündung ver⸗ ſehenen Höllenmaſchinen im Haus der Arbeitgeber und der Metallinduſtrie ab. Anſchließend fuhr dann dieſer„Seelenmenſch“ wieder ruhig nach Clermont⸗ Ferrand zurück mit dem gehobenen Bewußtſein, 0 geheimen Auftrag vorzüglich erfüllt zu haben. G am anderen Morgen beim Früßhſtück las er in der Zeitung die verbrecheriſchen Folgen ſeiner Tat. Nach dem ſenſationellen Geſtändonis Locutys war es flir Frankreich nun ganz offenſichtlich, daß in den Anſchlägen am Etoile eine gewollte Provoka⸗ tibn lag. Man ſprengte ſein eigenes Haus, um ſeine Gegner der Tat bezichtigen zu können. Der Polizei gelang es aber, einen weiteren An⸗ hänt der Kapuzenmänner feſtzunehmen, einen Kavalleriſten eines Kolonialregiments in Conſtan⸗ tine: Bou vyer. Dieſer neue Zeuge geſtand, an dem Morde der Gebrüder Roſſelli mittelbar betei⸗ ligt geweſen zu ſein. Er war damals in Paris und erhielt von ſeiner Geheimorganiſation den Auftrag, mit einem Freund zuſammen die Beobachtung der beiden italieniſthen Brüder zu übernehmen. Er be⸗ gann mit der Ausführung dieſes Auftrages am 9. Juni morgens. Am Nachmittag fanden ſich zwei weitere Kapuzenmänner in Bagnoles ein, die aber nicht mit der Bahn kamen, ſondern mit einem ſchwe⸗ * 1 ren Wagen. Einen dieſer beiden Automobiliſten will Bouvyer nicht gekannt haben. Er weiß nur, daß es ein Ausländer war, der, wie ſich inzwiſchen ergeben haben ſoll, auf einen Diplomaten ⸗ paß reiſt e. An demſelben Nachmittag noch wur⸗ den die beiden Brüder Roſſelli mit ihrem Wagen im Walde von Bagnoles geſtellt und ermordet. Bou⸗ pher will dieſem Mord nur von weitem zugeſehen haben und nach der Tat ſofort nach Paris zurück⸗ gekehrt ſein. Erſt zwei Tage ſpäter wurden die Leichen der Ermordeten gefunden. Aber noch vor all dieſen Geſtändniſſen hatten die Kapuzenmänner Verdachtsgründe gegen einige ihrer Anhänger gefunden. Sofort gründeten ſie ein „Reinigungskomitee“. Das ſollte nun nicht die Un⸗ eld knſthten mit der Waſſe ermorden, ſondern ie dachten ſich ein beſonders heimtückiſches Verfahren aus, todbringende Bakterien. Ein den Käpuzenmännern zugehöriger Chemiker, der in⸗ zwiſchen flüchtig iſt, ſtellte ganze Seuchenkulturen für dieſen Zweck her. Aber der erſte Kapuzen⸗ mann, der den Auftrag erhielt, mit ſolchen Bakte⸗ rien einen Unerwünſchten aus dem Wege zu ſchaf⸗ fen, lehnte den Mordauftrag ab und gab der Poli⸗ zei Kenntnis des geſamten Vorganges, um ſich ſelbſt, da er nun für ſein Leben fürchtete, in den Schutz der Polizei zu begeben. In den letzten Tagen hat nun die Polizei zwei weitere wichtige Funde gemacht. Sie fand bei einem Kapuzenmann einen Revolver von außergewöhn⸗ lich kleinem Kaliber und ein feines Stilett. Dieſe beiden Mordinſtrumente ſollen höchſtwahrſcheinlich bei der Ermordung Navaſchins und der Brüder Roſſelli verwandt worden ſein. Der noch nicht aufgedeckte Mord an einer Agentin der Polizei ſoll auch auf die Kapu⸗ zenmänner zurückgehen, die ebenfalls die blutige Nacht von Clichy im vergangenen Jahre provoziert haben ſollen. Mag es auch Verdachtsmomente in dieſer Richtung geben, ſo liegen zu mindeſt bis heute dafür noch keine Geſtändniſſe oder beweisſchlüſſige Umſtände vor. Im ganzen ſind nun 50 Perſonen in Anklagezuſtand verſetzt, von denen aber eine große Reihe flüchtig iſt. Die letzten Hintergründe all dieſer Verbrechen ſind dunkel, und die Behaup⸗ tungen darüber widerſprechen ſich. An uns iſt es nicht, zu richten. Das mögen demnächſt die Richter von Paris tun. Sicher iſt nur, daß die Verbrecher alle Söhne aus gutem Hauſe, Leute mit viel Geld und großen luxuriöſen Autos ſind. So kann man daraus zumindeſt folgern, daß in gewiſſen gutbür⸗ gerlichen Kreiſen Frankreichs eine ſeltſame Moral herrſcht, die es nicht verbietet, Morde in ſcheußlich⸗ ſter Form zu begehen, um andere zu beſchuldigen und ſicher auch um Politik zu machen. Die Oeffentlichkeit iſt natürlich über all dieſe Vorgänge ſehr erregt. Allgemein wird betont, daß Frankreich keine Morde nötig habe, um die Sicher⸗ heit des Staates zu garantieren. Jeder denkt an die Dreyfußaffäre, die in ähnlicher Weiſe das ganze franzöſiſche Volk aufgerüttelt haben mag. Der Staat aber, der dieſe Verbrechen aufdeckte, und der ohne Anſeben der Perſon die Verbrecher und ihre Helfer verhaftete, gewinnt nun ungeheuer an An⸗ sehen. Sollte hinter den Verbrechen alſo ein politi⸗ ſches Spiel gegen den Staat liegen, dann hat es ſich nun zu einer überaus wirkſamen Stütze dieſes Staates umgewandelt. Verhaftete Profeſſoren (Funkmeldung der NM.) * Tokio, 1. Februar. Die Politei verhaftete heute früh in Tokio 10 Anhänger von linksradikalen Verbänden. Unter den Feſtgenommenen befinden ſich die Profeſſoren Ariza⸗ wa und Wakimura von der Kaiſerlichen Univerſität und Profeſſor Minobe von der Hoſoi⸗Univerſität. Letzterer iſt der Sohn des bekannten Staatsrechtlers Minobe, der wegen ſeiner vielumſtrittenen Organ⸗ theorie unter der Anklage der Majeſtätsbeleidigung ſtand und zur Niederlegung ſeines Lehrauftrages und ſeiner Oberhausmitgliedſchaft gezwungen wurde. 2 Luftichutzübungen in England In Leiceſter werden bereits Vorbereitungen zwei Luftſchutzmänner ihren Wagen ab. für die großen Lufiſchutzübungen getroffen. Hier blenden (Preſſephoto, Zander⸗M.) Genügt Englands Aufrüftung? 38 ober 45 000-10-Schlachiſchiffe? Chamberlain u. die Angriffe gegen Swinlon Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 31. Januar. Das Kabinett tritt heute zu einer Beratung über die Frage der großen Schlachtſchiffe zuſammen. Der britiſche Botſchafter in Tokio hat von den japaniſchen Amtsſtellen keine genügende Auskunft über die Frage erhalten, ob Japan 43 000⸗Tonnen⸗Schlacht⸗ kreuzer baut oder nicht. Die fapaniſchen Neu⸗ bauten werden geheimgehalten. In den letzten Tagen iſt die Fühlungnahme zwi⸗ ſchen England und den Vereinigten Staaten dahin erweitert worden, daß auch der franzöſiſche Militär⸗ attachs hinzugezogen worden iſt. Man ſieht hierin den Anfang von Flottenverhaudlungen zwiſchen den Unterzeichnermächten des Vertrages von 1936. Nach⸗ dem die Vereinigten Staaten ſich grundſätzlich zum Bau größerer Schlachtkreuzer, als in dem Flotten⸗ vertrag vorgeſehen, entſchloſſen haben, hat auch Eng⸗ land ſeine grundſätzlichen Bedenken aufgegeben. Die engliſche Admiralitüt hält Zeichnungen für 35 000⸗ ſowie für 40 00045 000⸗Tonnenkreuzer bereit. Doch herrſcht hier vielfach inn Fachkreiſen die- Anſicht, daß 35 000⸗Tonnen⸗Schlachtkreuzer mit 35⸗Ztm.⸗Geſchützen für die britiſchen Wünſche praktiſcher ſein werden als 43 000⸗Tonenn⸗Schlachtkreuzer mit 40⸗ oder 42⸗ Ztm.⸗Geſchützen. Die Koſten jedes einzelnen Schif⸗ fes würden ſich, falls der größere Typ gewählt wird, ſtatt auf 95 Millionen Mk. auf 140 Mill. Mk ſtellen. Die Blätter weiſen alle auf die kommende Aus⸗ ſprache im Unterhaus über die Luftrüſtungen hin. Während die„Sunday Times“ lediglich auf die Tatſache hinweiſt, daß eine Ausſprache ſtattfinden wird, ſchreibt der Luftfahrtkorreſpondent des„Obſer⸗ ver“, daß Verſicherungen, der Fortſchritt der Ver⸗ größerung der engliſchen Luftwaffe ſei befriedigend, nicht allein ausreichen würden, ſondern daß auch er⸗ klärt werden müſſe, das Programm ſei groß genug. Der„Sunday Expreß“ weiſt darauf hin, daß der Premierminiſter die Abſicht habe, Zahlen zu geben, um die Kritik zum Schweigen zu bringen. Auch ſei angeblich der Beſchluß gefaßt worden, jeden Antrag in dieſer Angelegenheit als einen Miß⸗ trauensantrag gegen die Regierung zu behandeln. Unter ſolchen Umſtänden ſei die Ausſicht für eine Niederlage der Regierung äußerſt unwahrſcheinlich. Trotzdem ſei weitgehende Unzufriedenheit über die Luftrüſtung Großbritanniens zu verzeich⸗ nen. Insbeſondere werde die Langſamkeit in der Erzeu⸗ gung kritiſiert. Das Verſorgungsproblem im Kriegsfall London. 31, Januar.(U..) England beſchäftigt ſich in zunehmendem Maße mit der Frage der Lebensmittelverſorgung im Kriegsfalle. Einer der dringlichſten Pläne befaßt ſich mit der Bereitſtellung eines Mehlvorr ates für wenigſtens drei Monate. Beſonders intereſſant iſt in dieſem Zuſammenhange der Vor⸗ ſchlag, große Weizenvorräte in Flußbooten auf den zahlreichen Flüſſen und Kanälen Englands an un⸗ auffälligen Stellen aufzubewahren, wo ſie vor Flie⸗ gerbomben ziemlich ſicher wären. Ein Weizenvorrat für drei Monate kann nach privater Schätzung ohne weiteres bereitgeſtellt werden. Von vielleicht noch größerer Bedeutung iſt indes der Vorſchlag, notwendige Lebensmittel in weit grö⸗ ßerem Maße als bisher zu konſervieren und die vorhandene umfangreiche Konſerveninduſtrie für die Pläne des ſtaatlichen Lebensmittelamtes einzuſpan⸗ nen. In den Blütejahren nach 1920 ſind an die 80 Konſervengeſellſchaften geſchaffen worden, die heute nicht mehr dem normalen Bedarf entſprechen. Man erwartet, daß das am Dienstag wieder zuſammen⸗ tretende Parlament auch über das Problem der Le⸗ bensmittelbereitſtellung für den Kriegsfall Auf⸗ klärung von der Regierung verlangen wird. Auch Frankreich revidiert ſein Flottenprogramm Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters 5 E Paris, 1. Februar. Der neue franzöſiſche Marineminiſter Bertrand hielt geſtern nachmittag einen Empfang für die fran⸗ zöſiſche Fachpreſſe ab. Er erklärte dabei, daß ange⸗ ſichts der raſchen Evolution der internationalen „Flottenpolitik auch Frankreichs Flottenbauprogramm in eine neue Phaſe eintreten müßte. „Alle unſere Vorſchläge müſſen revidiert wer⸗ den. Wir können nicht länger im Hintertreffen bleiben, ohne unſere Seeintereſſen endgültig zu gefährden. Ich erde daher der Regierung die entſprechenden Maßnahmen vorſchlagen.“ Der Marineminiſter kündigte alſo eine Reviſion des Flottenbauprogramms, vorausſichtlich im Sinne einer Erhöhung und Beſchleunigung der Rüſtun⸗ gen, an. Holland im Feſtestrubel Das ganze Volk freut ſich ſeiner Prinzeſſin ö anb. Amſterdam, 31. Januar. Ganz Holland ſteht im Zeichen der Freude über die heute vormittag glücklich erfolgte Geburt einer Prinzeſſin. Menſchenmaſſen durchzogen abends ſin⸗ gend die feſtlich beleuchteten und reich geſchmückten Straßen. Die Vergnügungsſtätten und Gaſtbetriebe waren überfüllt. Unzählige Feuerwerkskörper wur⸗ den abgebrannt. Es war mit einem Wort ein gro⸗ zes Volk sfeſt, an dem alle Schichten der Bevöl⸗ kerung und alle Teile Hollands, auch ſeine über⸗ ſeeiſchen Beſitzungen, in gleicher Weiſe beteiligt waren. Für Dienstag iſt ein nationaler Feiertag ange⸗ ſetzt. Miniſterpräſident Colijn wird im Laufe des Tages in einer Rundfunkanſprache ſich zum Dol⸗ metſcher der Gefühle machen, die das niederländiſche Volk beſeelen. Auch ſollen am Dienstag die Vor⸗ namen der neugeborenen Prinzeſſin bekanntgegeben werden. Für Mittwoch iſt eine feierliche Sitzung der Generalſtaaten angeſetzt. Die Zeitungen bringen umfangreiche Feſtausga⸗ bei, in denen mit großer Befriedigung das freund⸗ liche Echo aus dem Ausland, insbeſondere auch Deutſchland, zur Kenntnis genommen wird. Zur Geburt der Prinzeſſin der Niederlande hat der Führer und Reichskanzler ſowohl Ihrer Maje⸗ ſtät der Königin als auch Prinzeſſin Inliaue und ihrem Gemahl telegraphiſch Glückwünſche ausge⸗ ſprochen. 5 Kanzlei des Führers zieht um. Wegen ſofortigen Umzuges ſchließt, wie die NSck meldet, die Kanzlei des Führers(bisherige Anſchrift: Hermann⸗Göring⸗ Straße 15) vom 28. Januar bis 10. Februar. In dieſer Zeit können Beſucher nicht empfangen wer⸗ den. Auch vom Schriftverkehr mit der Kanzlei des Führers iſt nach Möglichkeit Abſtand zu nehmen. General Daluege in Polen. Der Chef der Ord⸗ nungspolizei, SS⸗Obergruppenführer General der Polizei Daluege, iſt zu einem privaten Jagdaufent⸗ halt, einer Einladung des Chefs der polniſchen Staatspolizei, Brigade⸗General Zamorſfki, folgend, nach Polen abgereiſt. Deutſch⸗ungariſches Filmabkommen unterzeich⸗ net. Der ungariſche Innenminiſter von Szell und der deutſche Geſandte von Erdmannsdorf, unter⸗ zeichneten am Freitag im Innenminiſterium das deutſch⸗ungariſche Filmabkommen. Frankreichs Finanzminiſter hat ſchwere Sorgen: Volkseinkommen und Lebensſtandard Ohne Erhöhung der Produktion Abſinken des Lebensstandards unvermeidlich! Drahtber. unſ. Pariſ. Korreſpondenten — Paris, 1. Febrnar⸗ Der Finanzminiſter March andeau, der ſich ſeit ſeinem Amtsantritt unter der neuen Regierung Ehautemps bisher beſcheiden im Hintergrunde hinter dem Staatsminiſter Bonnet zurückgehalten hatte, hat geſtern in Chalons⸗ſur⸗Maxne eine große Programm⸗ rede gehalten. Er begann mit der Erklärung, der größte Feind der Währung ſei das Defizit im Treſor und im Budget. Das Volkseinkommen Frankreichs dürfte auf etwas über 200 Milliarden geſchätzt werden. Da⸗ von gingen 50 Milliarden an Steuern ler Art ab, und dazu ſeien im neuen Jahre noch 28 Mil⸗ liarden an Anleihen aufzubringen. Dieſe Ziffern allein zeigten, daß nur eine Erhöhung der Produktion und des Volkseinkommens die Fi⸗ nanzlaſten erträglicher machen könnte. An eine Deviſenkontrolle ſei nicht zu denken, denn einmal bringe ſie nichts ein, dann zerſtöre ſie die Zuſammenarbeit mit England und Amerika, die durch das Währungsabkommen begründet worden ſei, und endlich ſei ſie auch in Frankreich nicht durch⸗ zuführen, weil Frankreich ja ein großes Kolonial⸗ reich in allen Erdteilen beſitze. Weiter betonte dann der Finanzminiſter, daß er perſönlich für jede ſoziale Reform zu haben ſei, angefangen, mit der Orga⸗ niſation der Altersinvalidenrente, aber das franzö⸗ ſiſche Volk müſſe endlich begreifen, daß es ſich keinen ſozialen Fortſchritt leiſten könne, wenn es ihn nicht durch Mehrarbeit bezahle. Dasſelbe gelte für die Erforderniſſe der Lan des verteidigung. Am Anfang ſtehe immer und überall die Notwendigkeit zur Erhöhung der Leiſtung und der Produktion. Gelinge dies nicht, dann müſſe ſich das franzöſiſche Volk darauf gefaßt machen, daß unvermeidlich eine Senkung des Lebens⸗ ſtandards in Frankreich eintreten müſſe. Zum Schluſſe wandte ſich der Finanzminiſter gegen die Kapitalflucht und wies auf den Wider⸗ ſpruch hin, der darin liege, daß der Kapitaliſt auf der einen Seite hohe Steuern zahle, dieſe Steuer⸗ leiſtung dann aber auf der anderen Seite dadurch ſelbſt wieder entwerte, daß er dem Staat die Gold⸗ reſerven durch ſeine Kapitalflucht abnehme. Anterſuchung gegen Pierre Cot? (Funkmeldung der NM zZ.) + Paris, 1. Februar. „Action Francaiſe“ und„Jour“ wollen von einer parlamentariſchen Unterſuchung über die Tätigkeit des früheren Luftfahrtminiſters Pierre Cot wiſſen. Der„Action Francaiſe“ zufolge hätten alle Sena⸗ toren kürzlich ein vertrauliches Rundſchreiben von einem der ſechs zuſtändigen Mitglieder des Senats 05 0 5 über die„verbrecheriſche erwaltung“ des Luftfahrtminiſteriums ier Cot erhalten. ö e „Jour“ ſpricht nur von Gerüchten, die im Senat umliefen, wonach die drei Senatsausſchüſſe der Lan⸗ des verteidigung dringend die Bildung eines par⸗ lamentariſchen Unterſuchunsausſchuſſes gegen Pierre Cot verlangen würden. Eine Beſtätigung für dieſe Nachricht wollen die Informatoren des„Jour“ in der Tatſache erblicken, daß der neue Luftfahrtmini⸗ ſter Guy la Chambre ſich einen Finanzinſpektor als Chef ſeines Kabinetts gewählt habe, deſſen erſte Pflicht es ſei, ſämtliche Finanzoperationen des Luft⸗ fahrtsminiſteriums ſeit Beginn der Volksfrontregie⸗ rung, alſo ſeit 20 Monaten, in denen Pierre. Cot Luftfahrtminiſter war, genau zu prüfen. Der neue Luftfahrtminiſter wolle offenſichtlich die Verantwor⸗ tung für alle vor: dem 19. Januar 1938 erfolgten Operationen ſeines Miniſterialbereiches genau feſt⸗ ſtellen laſſen. König Zogu will heiraten Verlobung mit der ungariſchen Gräfin Appon yi — Tirana, 1. Februar.(U..) Geſtern gab der Kammerpräſident dem Par⸗ lameut offiziell die Verlobung König Zo⸗ gus mit der Gräfin Geraldine Appo⸗ ny i bekaunt. Die Menſchenmenge, die den großen Platz und die angrenzenden Straßen in dem neuen Regie⸗ rungsviertel von Tirana, in dem auch das Parla⸗ ment liegt, füllte, brach in begeiſterte Jubelrufe aus, als verkündet wurde, daß die Abgeordneten der albaniſchen Kammer einſtimmig ihre Zuſtimmung zu der Verlobung gegeben haben. Die Zustimmung des Parlaments iſt mach der al⸗ baniſchen Verfaſſung für eine Ehe, die der König eingehen will, notwendig. Die Kammerſitzung, die für dieſen Zweck anberaumt wurde, wurde unter be⸗ ſonderen Feierlichkeiten eröffnet. Der Präſident der Kammer, Evangejeli, verlas die offizielle Ankündi⸗ gung des Verlöbniſſes, wiederholt unterbrochen von dem Applaus der Abgeordneten, die dann in der Ab⸗ ſtimmung einſtimmig ihre Billigung ausſprachen. Die Königliche Familie, die Verwandten der Gräfin Apponyi, das geſamte Diplomatiſche Korps und die hohen Offiziere oer albaniſchen Armee wohnten der Sitzung bei, die im ganzen Land durch Rundfunk verbreitet wurde. Der Hochzeitstag iſt noch nicht feſtgeſetzt worden. Aus dem ganzen Lande trafen Glückwunſchbotſchaften ein. f Gräfin Geraldine Apponyi wurde 19185 in Budapeſt geboren. Ihr Vater war der 1926 ver⸗ ſtorbene Graf Julius Apponyi, Sohn des ungari⸗ ſchen Oberhofmapſchalls Ludwig Apponyi. Syriſche Militärmiſſion nach Fraukreich beſchloſ⸗ ſen. Der ſyriſche Miniſterrat entſchied unter dem Vorſitz des Staatspräſidenten am Montag die Er⸗ richtung eines Departements für nationale Vertei⸗ digung und Entſendung einer Militärmiſſion nach Frankreich. r ATA ee und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich fi schaft u. Unterbaltung: Carl Onno Ei 5—„ Bode- Lokale Teil; Dr. Fritz hammes Sport Willn Müller ⸗Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau, Gericht u. Bilderdienſt! Eurt Wilhelm frennel, 5 ſämtliche in Mannheim.. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. 7 Schaffer, Verlin⸗Frledenan. 8 Südweſtkorſo 60 Für„ 8 keine Gewähr— Rückſendung nur bei Rückports „Herausgeber, Drucker und Verleger Neue Mannheimer Zet Dr. Frigß Bode& Co. Mannbeim fe 5—6 1 Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen 18 a Jakod Faude, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Rr. 8 gültig. die Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mittag erſcheinen gleichzel u in der Ausgabe 8 Ausgabe A Mitlag über 11 Ausgabe A Abend über 10 Ausgabe 8 über 10500 Geelant Been. Monat Dezember über et ol. N. * 2 9 2ͤĩ ͤ TT 2 2 7 Dienstag, 1. Februar 1938 Neue Mannheimer Zeitung) Mittag⸗Ausgabe Nummer 51 Die Siadtseiſe Mannheim, 1. Februar. Das Leben froh macht der Feuerio! Liebe Euphroſine! Du haſt mich früher einmal gebeten, dir rechtzeitig mitzuteilen, wann in unſerem„Mannem“ während der diesjährigen Saiſon was Beſonderes los iſt. Heute komme ich nunmehr Deinem Wunſche nach. Wie Du ja weißt, kann in dieſem Jahre unſere hie⸗ ſige Große Karnevalgeſellſchaft„Feueri o“ auf ein 40 jähriges Beſtehen zurückblicken. Aus dieſem Anlaß findet nunmehr am kommenden Sonntag, 6. Februar, im größten Saal Mannheims, dem Nibelungenſaal des Roſengartens, eine große Jubiläums⸗ Damen⸗Fremden⸗Sitzung ſtatt, die, wie ich ſo„hintenherum“ durch einige Eingeweihte erfahren habe, alles bisher Dageweſene übertreffen wird. Du weißt ja noch von früher, daß dieſe Sitzung immer bei ausverkauftem Hauſe ſtattfindet, hoch und nieder, arm und reich geben ſich hier fröhlichſter Faſchingslaune hin. Wie ich aus den Plakatanſchlägen und den Zei⸗ kungsanzeigen erſehen habe, wirkt neben der voll⸗ ſtändigen Regimentskapelle unſerer 110er erſtmals das geſamte Ballett unſeres Nationaltheaters mit. Nach jahrelanger Pauſe wird auch erſtmals wie⸗ der der geſamte Elferrat der Stuttgarter Karneval⸗ geſellſchaft„Möbelwagen“ anweſend ſein, außerdem die Elferräte aus Mainz, Köln, Würzburg ſowie ſelbſtverſtändlich die hieſigen und benachbarten be⸗ freundeten Elferräte. Auserleſene Ritter der Feue⸗ riv⸗Narrenkappe, die landauf, landab berühmten mit dem Feuerio aufgewachſenen Feuerio⸗Amateure ge⸗ ben ſich in unſerer farbenprächtig, ja geradezu mär⸗ chenhaft dekorierten„guten Stube Mannheims“ ein Stelldichein, um ihre humorvollen Geiſterprodukte aus der„Bütt“ zu verkünden.„Das Leben froh, macht der Feuerio“, lautet in dieſem Jahr die Pa⸗ role unſerer erſten, in hohem Anſehen ſtehenden Narrengeſellſchaft. Und daß wir beide hier einige herrliche Stunden fröhlichen Daſeins, Stunden größter Freude und Ausgelaſſenheit verleben, darauf freue ich mich heute ſchon. Etwas kann ich Dir heute ſchon im Vertrauen verraten, bitte aber dieſe Mit⸗ teilung ſtreng diskret zu behandeln. Ich war kürzlich mal ſo neugierig und habe an den Feuſtern der Feuerio⸗Hochburg Habereckl ge⸗ lauſcht, als darin der hohe Elferrat zu einer Ar⸗ beitsſitzung verſammelt war. Da konnte ich denn heraushören, daß vor Beginn der eigentlichen Sitzung ein von Mannheims unübertrefflichem Kar⸗ nevalspräſidenten Schuler verfaßtes und von dem auf Lebenszeit beim Feuerio angeſtellten Fremden⸗ ſitzungs⸗Vergnügungskommiſſar Joſef Offenbach einſtudiertes Feſtſpiel aufgeführt wird, das die Gründung dieſer frohen Geſellſchaft im Jahre 1898 zum Inhalt hat. Ich bitte Dich alſo, rechtzeitig hier zu ſein, da während des Vorſpiels die Saaltüren ge⸗ ſchloſſen bleiben und niemand in den Saal darf. Um .11 Uhr müſſen alſo die Plätze eingenommen ſein. Schreibe mir auch, wieviel Karten ich noch für Deine Bekannten beſorgen ſoll, da damit zu rechnen iſt, daß bis Ende der Woche die Karten vergrif⸗ ſen ſind. Bringt alle viel Stimmung mit, daß das Stimmungsbarometer gleich zu Beginn die höchſte Stufe erreicht hat, damit die auswärtigen Gäſte ſehen, daß wir Pfälzer auch lachen, ſchunkeln und ausgelaſſen ſein können. Miesmacher, Philiſter und Seltenfröhliche haben in dieſer großen Narren⸗ gemeinde nichts verloren. Bereits um vier Uhr be⸗ ſetzt die geſamte Prinzengarde alle Eingänge des „Roſengartens“, um ſolchen Duckmäuſern den Ein⸗ tritt zu verwehren. a Nicht unerwähnt will ich laſſen, daß wie ſeit 40 Jahren die Kürung des Prinzen Karneval erfolgt Auf wen dieſes Jahr das Los gefallen itt, das kann ich Dir leider nicht verraten, denn darüber wird ſtrengſtes Stillſchweigen bewahrt. 2585 Alſo, Euphroſine, wirb bei arm und reich, bei alt und jung, für dieſe einzigartige Jubiläums⸗ und Fremden⸗Sitzung. Rufe zu das Motto,„das Leben macht froh“ in Mannem ſeit 40 Jahren der Feuerio! Auf dieſe Sitzung freut ſich wie noch nie Dein Dich ſehnſüchtig erwartender Rui. Was kocht die ſparſame Hausfrau? Vom 1. bis 7. Februar Dienstag: Geröſtete Grießſuppe, Schweine⸗ rollen mit Salbei, Sauerkraut, Schalenkartoffeln.— Abends: Apfelreis, deutſcher Tee. Mittwoch: Gebrannte Mehlſuppe, Schwarz⸗ wurzeln, gebackene Weckſchwitten.— Abends: Aepfel, Gelbrüben, wenig Meerrettich roh gerieben, geräu⸗ cherter Fiſch, Schalenkartoffeln. Donnerstag: Gemüſe⸗Eintopf mit Rind⸗ fleiſch und Kartoffeln.— Abends: Ausgeſtochene Grießklöße, Dürrobſt. 85 Freitag: Linſenſuppe, gedämpfter Fiſch, Salz⸗ kartoffeln.— Abends: Fiſch vom Mittag, Kartoffeln, Gurken, deutſcher Tee. 8 Samstag: Sauere Kartoffelblättchen mit ge⸗ kochten Eiern, Bratäpfel.— Abends: Käſemakkaroni, Tomatenbeiguß. 5 Sonntag: Markklößchenſuppe, Schmorbraten, Roſenkohl, Kartoffel.— Abends: Belegte Brote, Tee. Montag: Lauchſuppe, gebackene Spätzle, Salat. — Abends: Limburger Käſe, Schalenkartoffeln, Tee. Soldaten marſchieren auf 4. Reichsſtraßenſammlung— SA, SS, NS K und NS ſammeln werden Webabzeichen uns in der 4. Reichsſtraßenſammlung daran erinnern, daß der deutſche Menſch in ſeiner ſoldatiſchen Haltung für ſein Volk immer ſein Beſtes hergab. Sie zeigen die Entwicklung der Uniform des preußiſchen Heeres vom Jahre 1510 bis zum Feldgrau des Weltkrieges. Dieſe ſchönen, ſeidengeſtickten SA, SS und Februar. Die Sammlung wird durchgeführt von NSgc und NS am 5. und 6. (Scherl⸗Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) Es war ein glücklicher Gedanke, als Symbol für das Februar⸗Abzeichen des WSW deutſche Sol⸗ datenbilder zu wählen. Nicht nur Bilder un⸗ ſeres feldgrauen Heeres, das durch die Befreiungs⸗ tat des Führers unſere Grenzen nach langen, ban⸗ gen Jahren der Ohnmacht wieder ſchützt, zeigen dieſe Abzeichen, ſondern auch weit in vergangene Zeiten führen uns dieſe reizenden Seidenbildwebereien zu⸗ rück— 12 an der Zahl— bis in die Zeiten mittel⸗ alterlicher Landsknechte. Sie geben auf dieſe Weiſe einen hiſtoriſchen Rückblick über die Entwicklung deutſcher Wehrmacht und damit deutſcher Geſchichle. Was unſeren Großvätern in ihrer Jugend die bun⸗ ten Bilderbogen von„Guſtav Kühn aus Neu⸗ ruppin“ vermittelten, das geben uns heute die far⸗ Das aber gerade iſt der Wert dieſer WHW⸗Ab⸗ zeichen, daß ſie nicht nur bedürftigen deutſchen Volksgenoſſen helfen ſollen, ſondern daß ſie auch vielen Hunderten von ſchaffenden Händen Arbeit, Brot und Lohn geben. Man ſollte nicht' glau⸗ ben, wie viele Arbeitsgänge erforderlich ſind, bis dieſe zierlichen Anſteckabzeichen verſandbereit vor⸗ liegen. Aus bunten Seidenfäden wurden Soldatenbilder gewebt An zwei entgegengeſetzten Ecken Deutſchlands ſind die reizenden Bildwebereien entſtanden: im äußerſten Weſten des Reiches, in der Gegend von Wuppertal, Krefeld und in der ſchleſiſchen Textilſtadbt Landeshut. Es iſt intereſſant, zu be⸗ obachten, wie verſchieden ſich in dieſen beiden Gegen⸗ den die Webetechnik entwickelt hat. Während die ſchleſiſchen Webereien dieſe Soldatenbilder in gro⸗ ßen Stücken gewebt haben, gewiſſermaßen große Bogen, in denen ein Bild neben dem anderen er⸗ ſcheint, fertigten die rheiniſchen Webereien lange Seidenbänder, die einen ganz anderen Webegang vorausſetzen. Und trotzdem ſind in den fertigen Ab⸗ zeichen die rheiniſchen von den ſchleſiſchen Solda⸗ tenbildern nicht zu unterſcheiden. Wer ſollte glauben, daß auf mechaniſchen Web⸗ ſtühlen derartige farbenprächtige Kunſtwerke her⸗ geſtellt werden können. Bunte Kunſtſeidenfäden wer⸗ den an dieſen ratternden Webſtühlen kunſtgerecht verwoben und verſchlungen, bis aus dieſen einzel⸗ nen Fäden ſich das Bild geſtaltet. Es iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß hierzu beſonders geſchulte Arbeits⸗ kräfte erforderlich ſind, viele hundert fleißige Hände ſind monatelang beſchäftigt geweſen, rund 20 Mil⸗ lionen Stück dieſer Soldatenbilder herzuſtellen. Aber jedes Bild muß auch einen Rahmen haben. Die ſchlichten und doch ſo geſchmackvollen Metall⸗ umrandungen des WHW⸗Abzeichens ſind in den grünen Vorbergen des Harzes entſtanden, in der alten Bergwerks⸗ und Eiſenhüttenſtabt Harzge⸗ rode. Aus deutſchem Leichtmetall, aus Elektron, ſind ſie gefertigt, und auch hier haben viele hundert Arbeiter mehrere Monate lang Brot und Lohn ge⸗ funden. Aus Einzelteilen wurden die Abzeichen montiert Seidenbilder und Leichtmetallrahmen aber er⸗ geben für ſich noch immer kein fertiges Abzeichen, ſie müſſen erſt zu einer Einheit zuſammengefügt werden. Dieſe Fertigſtellung erfolgte wiederum im Wupper⸗ tal und in Schleſien, und zwar in der Hauptſache in dem kleinen Städtchen Frankenſtein, das den Beinamen„Das ſchleſtſche Piſa“ erhalten hat, weil es einen„ſchiefen Turm“ beſitzt, der zwar nicht ganz ſo berühmt und weltbekannt iſt wie der„ſchiefe Turm von Piſa“, der aber trotzdem nicht weniger ſehens⸗ wert iſt als ſein italieniſcher Bruder. Er iſt ein benprächtigen Seidenwebereien auf den Februar⸗ Reſt der alten Stadtbefeſtigung und dient jetzt als Abzeichen des WH W. Turm der Stadtpfarrkirche. eee eee Mie oft brennt es in Mannheim? Anſere Berufsfeuerwehr wurde im vergangenen Jahr zu 182 Bränden gerufen Außerdem gab es 175 ſonſlige Alarme-Die Zahl der Krankentransporte betrug 4506 In der Vorbemerkung zum Haushaltsplan über das Mannheimer Löſchweſen heißt es: „Der Berufsfeuerwehr obliegt der geſamte Feuer⸗ ſchutz der Stadt nebſt Vororten; außerdem beſorgt ſie die Krankenbeförderung und hat bei ſämtlichen ſonſtigen Unfällen erſte Hilfe zu leiſten.“ Die Be⸗ rüfsfeuerwehr iſt alſo im wahrſten Sinne des Wor⸗ tes eine gemeinnützige Einrichtung. Jeder weiß, daß ſie ihm im Falle der Gefahr hilfreich zur Seite ſteht, aber im allgemeinen nicht bekannt iſt wohl das Ausmaß der Inanſpruchnahme unſerer Berufs⸗ feuerwehr. Das wichtigſte Arbeitsgebiet der Berufsfeuer⸗ wehr iſt— das beſagt ſchon der Name— die Brandbekämpfung. Im Durchſchnitt der letzten fünf Jahre wurde die Wehr, abgeſehen von den Fällen blinden Lärms und Unfugs, jährlich zu rund 170 Bränden gerufen. Die Zahl der Brände ſchwankte natürlich. Am niedrigſten war ſie im Jahre 1936 mit 152, am höch⸗ ſten im Jahre 1937 mit 182. 1933 wurden in Mann⸗ heim 156 Brände gezählt, 1934 waren es 181 und 1935 brannte es 173 mal. Man kann alſo nicht ſa⸗ gen, daß ſich die Zahl der Brände von Jahr zu Jahr ſtetig erhöhte; dennoch muß man feſtſtellen, daß ſeit 1933 mit Ausnahme eines Jahres die jähr⸗ lichen Brandziffern höher als vor fünf Jahren la⸗ gen. Dabei iſt aber zu berückſichtigen, daß zwiſchen der Zahl der Brände einerſeits und der Größe des überbauten Stadtgebietes andererſeits eine gewiſſe Abhängigkeit beſteht. Je größer die Zahl der An⸗ weſen, deſto größer im allgemeinen auch die Zahl der Brände. Die Zahlen der Brandfälle im Jahr geben noch nicht Aufſchluß über die Schwere der einzelnen Fälle. Deshalb führen wir nachfolgend eine Ueberſicht über die verſchiedenen Brandkategorien an, und zwar— aus Vergleichs rückſichten— für die vergangenen fünf Jahre. Von den in unſerer Stadt ausgebroche⸗ nen und von der Feuerwehr bekämpften Bränden waren: 1933 1934 1935 1936 1937 Großfeuer 26 31 3⁵ 11 28 Mittelfeuer 21 39 30 3¹ 4 Kleinfeuer 79 87 84 92 82 Kaminbrände 26 15 19 14 21 Exploſionen 4 9 5 4 3 Brände insgeſ. 156 181 173 152 18 Etwa die Hälfte aller Bräude ſind alſo Kleinfener Die Großfeuer ſind mit rund einem Sechſtel beteiligt; dabei bleibt aber zu berückſichtigen, daß in feuertechniſchem Sinne mancher Brand ein Groß⸗ feuer darſtellt, den man ſonſt noch nicht mit dieſem Wort belegen würde. Auffallend gering war übri⸗ gens im Jahre 1936 die Zahl der Großfeuer; ſie machten nur 7 v. H. aller Brände aus, während ſich in den anderen Jahren ihr Anteil zwiſchen 15 und 20 v. H. hielt. Für viele ſicherlich überraſchend groß iſt die In⸗ anſpruchnahme unſerer Berufsfeuerwehr in Fällen, bei denen kein Brand vorliegt. Dieſe„ſonſtigen Alarme“ umfaſſen die ſogenannten Hilfeleiſtungen. Die Zahl dieſer ſonſtigen Alarme betrug z. B. im vergangenen Jahr 175 und im Jahre vorher ſogar 208, ſie war alſo 1936 größer als die Zahl der Brände. In dieſen Ziffern ſind allerdings auch die Fälle blinden Lärms und Unfugs enthalten. Blinden Lärm gab es im vergangenen Jahre nicht weniger als 3tmal, und durch Unfugtreibende wurde die Wehr 18mal unnötigerweiſe alarmiert. Schließlich ſei noch der von der Berufsfeuerwehr ausgeführten Krankentransporte gedacht. Dieſe Tätigkeit(bekanntlich führt auch das Rote Kreuz ſolche Transporte durch, dieſe ſind aber in dieſem Zuſammenhang nicht berückſichtigt) iſt ſehr umfangreich. Im Durchſchnitt werden die Kranken⸗ autos der Feuerwehr täglich zwölfmal in Anſpruch genommen. Die Entwicklung der Kran⸗ kentransporte in den vergangenen fünf Jahren zeigt übrigens eine leicht ſteigende Tendenz. Während im Jahre 1933 nur 4040 Krankentransporte durch⸗ geführt wurden, waren es in den ſolgenden Jahren 4308, 4405, 4361 und ſchließlich im Jahre 1937 ſogar 4506. Dieſe Steigerung ſteht offenbar im Zuſam⸗ menhang mit der Zunahme der Mannheimer Ein⸗ wohnerzahl. Dr. W. Th. Soldatenabzeichen Reichsſtraßenſammlung zu reizvollen Tüchtige Könner geſtalteten die für die vierte Schmuckſtücken. Auch noch in anderer Weiſe verdient das Städtchen Frankenſtein Beachtung. Dicht bet der Stadt befinden ſich die Schleſiſchen Nickelwerke, ein Bergbaubetrieb, der in der Syſtemzeit als„un⸗ lohnend“ ſtillgelegt worden war und jetzt im neuen Deutſchland als Teilwerk der Krupp AG., Eſſen zu neuem Leben erweckt worden iſt. Und eingebettet in den Nickelerzen findet man den ſonſt nirgends in Deutſchland vorkommenden hellgrünen Schmuck⸗ ſtein, den Chryſopras, den ſchleſiſchen Edelſtein. Hier in Frankenſtein und in dem ſchleſiſchen Städtchen Freiburg wurden nun aus den Einzel⸗ teilen, den Seidenwebereien und oͤen Elektronrahmen, die fertigen Abzeichen montiert. Auch hierzu waren wieder mehrere Arbeitsgänge erforderlich. Da wurden zunächſt die Seidenbilder auf große Pappbogen aufgeklebt. Hierbei waren aus⸗ schließlich Handwerker beſchäftigt, wie Buchbinder, Tapezierer und Maler. Es gehört eine ſichere Hand und ein gutes Auge zu dieſer Arbeit. Die fertigen FEFEFFCCͤ ͤ ᷣ ͤVVTVTbTTTTbTTbbTb Heute abend Schulze-Prisca-Quartett Im heutigen 5. Kammermusikabend der Mann- heimer Kulturgemeinde um 20.15 Uhr in der „Harmonie“ spielt das Schulz e- Pris ca- Quartett. Mozart, Dvorak und ein zeit- genössischer Komponist, Reinhard Oppel, stehen auf dem Programm. C Bögen wandern dann zu den Stanzern. An Ein⸗Mann⸗Tiſchen aus gefederter Weißbuche arbeiten hier ebeufalls Handwerker, und zwar vor allem Tiſchler und Schloſſer, die durch kurze Schläge mit einem Hartgummihammer die Abzeichen aus den Bögen herausſchlagen. Die beiden letzten Arbeitsgänge werden, von Frauen beſorgt: Einkleben in den Rahmen und das Befeſtigen der Anſtecknadeln. Dann ſind die Abzeichen verſandfertig und werden, genau abgezählt in Kontons verpackt—— die„Sol⸗ daten“ ſind marſchbereit. Auch bei der Montage ſind wiederum einige hundert Arbeitskräfte in Brot und Lohn gebracht worden, und zwar beſonders bei den Frauen, ein großer Hundertſatz jahrelanger Wohl⸗ fahrts empfänger. So ſind in vielen Teilen Deutſchlands fleißige Hände tätig geweſen, um dieſe Februar⸗Abzeichen des WSW herzuſtellen, und zwar wurden bei der Auftragserteilung vor allem ſolche Gegenden berück⸗ ſichtigt, die wirtſchaftlich immer noch verhältnismäßig ungünſtig geſtellt ſind. So hilft alſo auch hier das WoW, als Sozialismus der Tat durch Arbeits⸗ beſchaffung Not zu lindern. Auf einen wichtigen Punkt aber ſei zum Schluß noch beſonders hinge⸗ wieſen: Dieſe prächtigen Seidenabzeichen ſind voll und ganz aus deutſchen Rohſtoffen von deut⸗ ſchen Händen geſchaffen. Der beſte Verkehrslotſe iſt die Vorſicht! Zuchthausſtrafe für Raſſenſchänder Von der Mannheimer Strafkammer verurteilt Vor der Mannheimer Strafkammer hatte ſich am Montag der 1892 in Weiſenheim a. S. geborene Jude Max Binnheimer wegen Raſſenſchande zu verantworten. Anfang Dezember wax er durch ſein merkwürdiges Benehmen in der Gutemann⸗ ſtraßſe dem kontrollierenden Kriminalbeamten auf⸗ gefallen, der bei der Durchſicht ſeiner Papiere ſeine jüdiſche Abkunft feſtſtellte. Wie die näheren Unter⸗ ſuchungen ergaben, hatte er ſich all die Jahre ſeit den Nürnberger Geſetzen nicht an dieſe geſtört und ſich mehrmals gegen dieſelben vergangen. Wie fer⸗ ner aus ſeinem Vorleben feſtgeſtellt werden konnte, hatte er als Hauſierer die Frauen. denen er ſeine Kurzwaren aufzuſchwatzen verſuchte, auf das unge⸗ bührlichſte beläſtigt und war deshalb ſchon ein⸗ mal wegen tätlicher Beleidigung verurteilt worden. Vor dem Gericht ſtellte er ſich beinahe ſchwer⸗ hörig, gab auf keine Frage Antwort und tat ſo, als ob er kein Wäſſerlein trüben könnte Im Hinblick auf das ungebührliche Benehmen des Angeklagten, das man als eine Mißachtung der deutſchen Geſetze und Organe anſehen mußte, erkannte das Gericht auf eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahr und 6 Monaten, worauf ihm ein Monat Unter⸗ ſuchungshaft angerechnet wurde. Außerdem wurden ihm die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von drei Jahren aberkannt. ba- (Nummer 531 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe — 2 8 D. 6 nstag, 1. Februar 1938 — Der Sternenhimmel im Februar Im Februar zeigt der Sternenhimmel noch das gleiche winterliche Gepräge wie im Januar. Alles beherrſchend, ſtehen die Winterſternbilder im Süden hoch am Himmel. Zwiſchen ihnen zieht ſich das Band der Milchſtraße entlang und vollendet durch ſeinen Lichtſchimmer die Pracht dieſer Himmelsgegend. Fol⸗ gen wir der Milchſtraße vom ſüdlichen Horizont zum Zenit, ſo kommen wir zunächſt zum Sternbild des großen Hundes, deſſen Hauptſtern, der Sirius, alle anderen Sterne des Himmelgewölbes überſtrahlt. Seine Lichtſtärke iſt ſo groß, daß ſie eigentlich Richt Zeuit RESULUs e Südhorizont mehr in oͤas Größenſyſtem der Aſtronomen hinein⸗ paßt. Dies iſt bekanntlich ſo aufgeſtellt, daß man von den wenigen ganz hellen Sternen abgeſehen hat and dann von den übrigen die hellſten als Sterne erſter Größe bezeichnete. Sterne, deren Licht 2% mal ſchwächer leuchtet als das der Sterne erſter Größe, werden in der zweiten Größenklaſſe zutſammengefaßt, Sterne die wieder 276 mal ſchwächer ſind, in Her drit⸗ ten Größenklaſſe uſw. Die wenigen ganz hellen Sterne werden ſinngemäß als Sterne nullter Größe geführt, und beim Sirius, dem allerhellſten Fi yſtern, nußte man ſogar noch über die Null hinausgehen und ihm eine neue negative Größe, nämlich minus 16 zuſprechen. Es gibt noch einen Stern mit nega⸗ kiver Größe auf der ſüdlichen Himmelshalbkugel, der bei uns aber nie ſichtbar wird. Es iſt der Canopus im Sternbild Carina(das bedeutet Schiffskiel) Die W Zei 7 Die Wega, die zur Zeit am Horizont ſteht, trotz dem aber am frühen Abend und dann wieder nach Mitternacht gut zu beobachten iſt, hat die Größe plus .1, Capella und Arkturus plus 90.2 Rigel Mus 5 38 Capella und So 0 5. 4— 2 e 1 28 25 1 n une verhalten alſo Procyon plus 05, während Beteigeuze fi 1 4% 115 11175 10 wie die Dichten von Luft und— Aldebaran im Stier und Pollux in den Zwillingen Sterne erſter Größe ſind. Durch einen leicht durch⸗ zuführenden Vergleich kann der Sternfreund die Reihenfolge der Helligkeit, wie wir ſie angeführt haben, an den Sternen am Himmel prüfen. Die Milchſtraße führt uns vom Sirius zunächſt zwiſchen Kleinem Hund und Orion und dann zwi⸗ ſchen Zwillingen und Stier zum Fuhrmann, deſſen Hauptſtern Capella wir bereits erwähnt haben. Die Capella iſt einer der am beſten bekannten Fixſterne; ſie hat ein ganz ähnliches Spektrum wie unſere N 0 S rlesbzk Node= ess Hf R Sonne und wurde daher, bevor man über das Weſen der Fixſterne näher unterrichtet war, als ein ſonnen⸗ ähnlicher Stern angeſprochen. Inzwiſchen hat man aber gefunden, daß die Capella ein viel jüngerer Stern iſt als die Sonne. Die mittlere Dichte der Capella beträgt.00227 Gramm pro Kubikzentimeter, die der Sonne dagegen.411 Gramm, die der Erde .56 Gramm. Dieſe Zatzlen bedeuten: wenn man vom Capella⸗ ſtoff einen Würfel von 1 Zentimeter Seitenlänge nähme, ſo würde ſein Gewicht etwas mehr als 2 Milligramm betragen, ein Wafſerwürfel von dieſer Größe würde 1 Gramm wiegen, ein Würfel Sonnen⸗ ſtoff⸗1,4 Gramm und ein Würfel Erdſtoff etwas mehr als 5% Gramm. Zum Vergleich mag noch ange⸗ führt werden, daß ein Luftwürfel von der angegebe⸗ nen Größe etwas mehr als 0,001 Gramm wiegt, ö. h. alſo, der Stoff, aus dem die Capella aufgebaut iſt, iſt im Mittel ungefähr noch einmal ſo dicht wie un⸗ ſere Atemluft, während die mittlere Sonnendichte größer iſt als die Dichte des Waſſers. Die mittleren Wenden wir uns nach dieſer aſtrophyſikaliſchen Betrachtung wieder dem Anblick des Sternenhim⸗ mels zu, ſo gehen wir am beſten von der Capella über die Hyaden und Plejaden zu den Sternbildern des Dreiecks und der Andromeda. In beiden Stern⸗ bildern finden wir einen mit bloßem Auge ſichtbaren Nebelfleck, der in unſeren Sternkarten mit einem N bezeichnet iſt. Gehen wir von der Capella nach Oſten, ſo gelangen wir über die Zwillingsſterne Caſtor und Pollux hinweg zu den Sternbildern, die den Frühling ankündigen; es iſt der Krebs mit dem Zenit Nordhorizont Sternhaufen Praeſaepe oder Krippe, der Löwe mit Regulus und die Hydra, die ihr Haupt gegen den Procyon richtet. An der nördlichen Himmelshälfte kommt ganz im Oſten der Bootes mit dem Haupt⸗ ſtern Arkturus herauf, der im Sommer mit ſeinesg roten Licht unſern Nachthimmel ſchmücken wird. Der Große Wagen ſteht immer noch rechts vom Polar⸗ ſtern, im Laufe der Nacht rückt er ſaſt bis zum Zenit empor. Von den Planeten bieten ſich uns nur Saturn und Mars dar. Am 2. Februar ſchreitet der Mars der mit großer Geſchwindigkeit an den Fixſternen entlang zieht, am Saturn vorbei. Während der Sa⸗ turn von Abend zu Abend früher untergeht, behält der Mars ſeine Untergangszeit, die zwiſchen 21 und 22 Uhr liegt, den ganzen Monat über bei. Die Sternkarten ſtellen die ſüdliche und nördliche Hälfte des bei uns ſichtbaren Abendhimmels dar. Sie ſtimmen in der Gegend von Mannheim am An⸗ fang des Monats gegen 22 Uhr, Mitte des Monats gegen 21 Uhr und Ende des Monats gegen 20 Uhr am beſten mit dem wirklichen Sternenhimmel überein. 5 „, Altmannheims billige Gaſſen beleuchtung 6236 Gulden in 16 Monaten! Lichtüberflutet durch die reiche Straßenbeleuch⸗ tung und die Großzügigkeit der Schaufenſterbeleuch⸗ tung zeigen ſich in den Abendſtunden die Verkehrs⸗ wege unſerer Stadt. Aber auch wenn die elektriſchen Birnen in den Auslagen der Verkaufsräume aus⸗ geſchaltet ſind, ſpenden die Straßenlampen Hellig⸗ keit genug. Als man 1813 ſchrieb, zählte Mannheim 18 000 Einwohner; damals verbrauchte die Stadt in 16 Monaten— vom 1. Mai 1812 bis 31. Auguſt 1813 — für Gaſſen beleuchtung einen Geſamtkoſten⸗ aufwand von 6236 Gulden. In dem Betrag der Ausgabe ſind inbegriffen: 4706 Maß Reps⸗ und Leinöl zu 2747 Gulden, 15 Päcke Dochte zu 180 Gulden, Laternenher⸗ ſtel lung 1190 fl., 32 Ries Ma lu laturpapier zum Reinigen der Laternen 29 fl., ſtändiger Mo⸗ natslohn des Aufſehers der Beleuchtungs⸗ amſtalt, der Laternenverſorger und Anzünder 1344 fl., Neuanſchaffung von Laternen 503 fl., Holz zur Einheizung des Oelmagazins 30 fl. uſw. Den Ausgaben ſtehen 6551 fl. Einnahmen gegenüber; es wurden erhoben von 100 Gulden Schatzungskapital drei Gulden Beitrag. Wer ſich vor ſeinem Hauſe eine beſondere Gaſſenlampe auf⸗ ſtellen läßt, bekommt für dieſe Privatbeleuchtung ſtädtiſches Oel und Dochte geliefert, wofür 65 fl. in Einnahmen ſtehen. Insgeſamt haben die vorhandenen 957 Laternen — die Tage des Mondſcheins abgerechnet— in 173 Tagen 1260 Stunden gebrannt, Eine Laterne erforderte ſonach in den 173 Tagen 4 Maß, 278 Schop⸗ pen Oel und koſtete alles in allem 6 fl. 22 Kr., mit⸗ hin täglich 2½ Kreuzer. Das nennt man eine billige Straßenbeleuchtung!(Die badiſche Maß hatte 4 Schoppen, 1 Schoppen waren 0,375 Liter.) Das Kaufhaus mit ſeinen Auslagefenſtern als Sehens⸗ würdigkeit wurde auch in den Sommermonaten und während des Mondſcheins auch in den Winter⸗ monaten beleuchtet, was beſonders hervorgehoben wind; dafür ſind 112 Maß Brennöl beſonders aus⸗ geſetzt. 5 Hier ſpricht die NS SOA Die zweite Berſammlungswelle des Winterhalbiahres geht weiter Im Monat Februar finden in nachſtehenden Ortsgruppen des Kreiſes Mannheim öffentliche Kundgebungen der NS DA ſtatt: Weinheim: 4. Februar, 20.15 Uhr,„Pfälzer Hof“, Pg. Bauer, München. Ladenburg: 5. Februar, 20.30 Uhr, Pg. Bauer, München. Seckenheim: 5. Februar, Pg. Böttcher, Mannheim. Ketſch: 5. Februar, 20.00 lieb, Karlsruhe. Edingen: 6. Februar, 20.00 Uhr, ſchaft“, Pg. Mayer, Hannover. Sandhofen: 7. Februar, 20.30 Uhr, Mayer, Hannover. DSageskaleucles Dienstag, 1. Februar Nationaltheater:„Schwarzer Peter“, Oper für große und kleine Leute von Norbert Schultze, 20 Uhr. Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Roſengarten— Nibelungenſaal: Don⸗Koſaken⸗Chor. Lei⸗ tung: Serge Jaroff. 29 Uhr. „Turnhalle“, 20.15 Uhr,„Turnhalle“, Uhr,„Adler“, Pg. Hart⸗ „Schloßwirt⸗ „Adler“, Pg. Harmonie: 20.15 Uhr 5. Kammermuſikabend. Es ſpielt dos Schulze⸗Prisca⸗Quartett. Plauetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofſektors. Tanz: Porkhotel, Palaſthotel, Kaborett Libelle, Palaſtkafſee Rheingold. Lichtlpiele: Univerſum:„Urlaub auf Ehrenwort“.— Alhambra und Schauburg:„Der Tiger von Eſchnapur“.— Palaſt und Gloria:„Die Fledermous“.— Capitol und Scala:„Wenn 5 wir alle Engel wären“. Neckarſtadt⸗Oſt: 11. Februar, 20.15 Uhr,„Flora“, Pg. Koſt, Münſter. Waſſerturm: 10. Februar, 20.00 Uhr, tarium“, Pg. Koſt, Münſter. Waldhof: 11. Februar, 20.15 Uhr, Kaſino Bopp& Reuther, Pg. Böttcher, Mannheim. Käfertal⸗Nord: 11. Februar, 20.15 Uhr,„Schwar⸗ zer Adler“, Pg. Schneider, Heidelberg. Horſt⸗Weſſel⸗Platz: 11. Februar, 20.15 Uhr,„Pla⸗ netarium“, Pg. Fehlmann, Pforzheim. Heddesheim: 12. Februar, 20.00 Uhr,„Ochſen“, Pg. Fiſcher, Mannheim. Neckarhauſen: 12. Februar, 20.30 Uhr,„Zähringer Hof“, Pg. Fehlmann, Pforzheim. Humboldt: 13. Februar, 10.00 Uhr,„Lichtſpiele Müller“, Pg. Fehlmann, Pforzheim. „Plane⸗ P ĩͤ vwd ĩ ĩͤâvvd( ¶ Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 12.30 und von 14.30 bis 16 Uhr. Sonderſchou: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtodt, Theatermuſenm E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr Sonderſchau: Schwetzingen und ſein Theater Sternwarte: Geöffnet von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr, Leſeſäle geöffnet 9 bis 18 und 18 bis 19 Uhr. Städtiſche Volksbücherei: Buchausgabe von 10.30 bis 12 Uhr und von 16 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet von 10.30 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Veſehalle Neckarſtadt: Buchausgabe von 15 bis 19 Uhr Leſehalle geöffnet von 11 bis 19 Uhr. Mannheimer Kunſtverein. L 1. 1: Getzffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr Sonderausſtellung: Arnold Balwe. Städtiſche Muſikbücherei, I. 2. 9: Gebfinet von 10 bis 10 und non 18 bis 10 Uhr Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 343 21. gussicht Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 1. Februar. Ein außer⸗ ordentlichtiefer Sturmwirbel liegt heute mit ſeinem Zentrum vor Schottland und weiſt hier Barometerſtände von 700 Millimeter auf. Demge⸗ mäß hat zunächſt eine Ueberflutung des eu ropäiſchen Feſtlandes mit milder Meeresluft eingeſetzt, die ſich auch bei uns auswirkt und die auch in Gebirgslagen unter Regenfällen wieder Tauwetter herbeigeführt hat. Von der Rückſeite des Wirbels nachſtoßende käl⸗ tere Meeresluft wird bereits heute wieder einen Uebergang zu Schauerwetter mit leichter Abkühlung bringen. Ein Ende der ſehr unbe⸗ ſtändigen und raſch wechſelnden Witterung iſt vor⸗ erſt noch nicht abzuſehen. Vorausſage für Mittwoch 2. Jebrwar Zunächſt wechſelnd bewölktes Wetter mit ein⸗ zelnen Schauern, im Gebirge wieder meiſt Schnee, bei abflauenden, aber immer noch leb⸗ haften weſtlichen Winden etwas kälter. N25 ES Wird regnen, Höchſttemperatur in Mannheim am 31. Januar + 9,1 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 1. Februar 5,7 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 5,5 Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 0,1 Millimeter = 0,1 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jaunar Rbdein-Begel 28. 29. 30. S 1 Rbein⸗Wegel 29. 30. El. 1. Adeinfelden.99 0.912,84 24% Kaub 2252.80.663,21 Breiſach...08 0 17 187 181 Köln 2080 288.28 208 Feb...0 2% 20 08 Negar⸗Pegel 7 Rara.. 25 40 50% 08„ e Mannheim 305 302.12 4,00.50 Mannheim 3⁰4 3480 ch.60 1 1 U 1 1 vom Dienstag, 1. Februar Odenwald: Auf der Tromm: bewölkt, 0 Grad, Schneehöhe 10 em, Neuſchnee, durchbrochen, Rodel möglich. Sch wa rz wald: 5 Feldberg: leichter Schneefall,— 3 Grad, Schneehöhe 190 em, Pulverſchnee, Schi ſehr gut. a Schauinsland: Föhn,. 1 Grad, Schneehöhe 100 em, Pappſchnee, Sport ziemlich gut. Todtuauberg⸗Muggenbrunn: bewölkt, + 2 Grad, Schnee⸗ höhe 60 em, Pappſchnee, Sport gut. Bärental⸗Altglashütten: bewölkt, + 3 Grad, Schnee⸗ höhe 60—70 em, Pappſchnee, Schi gut. Schluchſee⸗Lenzkirch: bewölkt,. 4 Grad, Schneehöhe 50 em, Pappſchnee, Schi und Rodel gut.. Beruau⸗Todtmbos: bewölkt, 4 3 Grad, Schneehöhe 40 em, Pappſchnee, Schi und Rodel gut. 5 4 Hinterzarten⸗Titſſee: Tauwetter,. 3 Gren Schnee höhe 60 em, Pappſchnee, Schi und Rodel ziemlich gut. Brend⸗Furtwangen⸗Gütenbach: bewölkt,. 1 Grad, Schneehöhe 90 em, Pappſchnee, Sport ziemlich gutehterttane Schön wald⸗ Schonach: bewölkt,— 1 Grad, Schneehöhe 60 em, Pappſchnuee, Sport ziemlich gut. 5 St. Georgen: bewölkt,. 2 Grad, Schneehöhe 185 cm, Sport beſchrönkt. Hornisgrinde: bewölkt,. 1 Grad, Schneehöhe 55 ent, vereiſt, Schi gut. Nuheſtein⸗Hundseck: bewölkt,. 3 . Grad, Schneehöhe 50 em, Firnſchnee, Schi gut. Kuiebis⸗Zuflucht: bewölkt, 0 Grad, Schneehöhe 50 bis 60 em, Pulverſchnee, Sport gut. Sand⸗Bühlerhöhe: leichter Schneefall,. 2 Grad, Schneehöhe 10 em, Sport beſchränkt. Taunus: Kleiner Feldberg: bewölkt,— 4 Grad, Schneehöhe 17 em, 11 em Neuſchnee, Pulverſchuee, Schi und Rodel gut. „Königſtein: bedeckt,— 3 Grad, Schneehöhe 14 em, Neu⸗ ſchnee, Pulverſchnee, Schi und Rodel gut. Rhön: N Waſſerkuppe: Nebel,— 3 Grad, Schneehöhe 16 em, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. Alpen: Garmiſch⸗Partenkirchen: bewölkt,— 4 Grad, Schnee⸗ höhe 51 em, 80 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. Berchtesgaden: Schneefall,— 1 Grad, Schneehöhe 30 em, 20 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi und Rodel gut. Predigtſtuhl: Nebel,— 8 Grad, Schneehöhe 248 em, 34 em Neuſchnee, Firnſchnee, Schi und Rodel gut. Hirſchberg: heiter,— 7 Grad, Schneehöhe 140 em, 30 em, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. 5 Thüringerwald Oberhof: bewölkt,— 4 Grad, Schneehöhe 80 em, Pul⸗ verſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. Harz: Braunlage: bedeckt,— 3 Grad, Schneehöhe 77 em, 6 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. Schierke: bedeckt,— 3 Grad, Schneehöhe 80 em, 10 em Neuſchnee, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. 5 Brocken: bewölkt,— 6 Grad, Schneehöhe 175 em, 3 em Neuſchnee, Pulverſchnee. Schi und Rodel ſehr gut. Für die niederen Mittelgebirge iſt wieder raſche Ver⸗ ſchlechterung der Schneeſportmöglichkeiten zu befürchten. Hinweis Die 4. muſikaliſche Feierſtunde mit Julius Patzak und Herbert Albert. Die in Mannheim ſehr beliebten und be⸗ kannten Künſtler, Kammerſänger Julius Patzak. Mün⸗ chen. und Generalmuſikdirektor Herbert Albert, Stutt⸗ gart, werden mit dem Nationaltheater⸗Orcheſter ein werk⸗ volles Programm durchführen. Julius Patzak wird die Arie des Max aus„Der Freiſchütz“ und einige Lieder von Richard Strauß ſingen, außerdem wird die 5. Sinfonie „Aus der neuen Welt“ von Anton Dvorak auf⸗ geführt. Lerbenre se: Reichs- Sonderwerbung Nuk bis 12. Februar Es empfehlen sich die Fachfirmen: 2 2 5 ge 8e 2 N e Wess W e 290 We * Lant chemisch C. Bardusch nemiache Reinigung Fürberei- Wäreherel Schorp Färberei — chemische Reinigung 8 1 5 Annahmestellen in allen Stadtteilen Annahmestellen in allen Stegtteilen 8— 1—— 5— Weh— 5 Sammelnummer 200 ammelnummer 409 22 5 5 8 5 e eee 8 rener . ren . CC N wel aliobcle im nig asch5 Geschichten um die englischen Prinzessinnen Elisabeth und Margaret Rose Die eugliſche Oefſentlichkeit hat ſelten ein Buch mit ſo großem Intereſſe aufgenommen, wie das ſoeben erſchienene Werk der Lady Cynthia Asquith, in dem unter dem Titel„Des Königs 7 öchter“ das Leben der Prin zeſſinnen Eliſabeth und Margaret Roſe, der Lieblinge der britiſchen Nation, geſchildert wird. London, Ende Januar. Punkt ſieben Uhr morgens werden jeden Tag dis Vorhänge des„Kinderzimmers“ im Buckingham⸗ palaſt in London zurückgezogen. Dann reiben ſich zwei kleine Mädchen die Lider, von denen das eine dereinſt die Königin des britiſchen Weltreiches ſein wird. Elf Jahre alt iſt Prinzeſſin Eliſabeth, die Thronfolgerin, während ihre Schweſter Margaret Rofe eben das ſiebente Lebensjahr vollendet hat, Die Augen aller Bewohner des britiſchen Impe⸗ riums richten ſich auf das Leben der beiden kleinen Prinzeſſinnen, das vorerſt ein unbeſchwertes Kinder⸗ daſein iſt. Die Thronfolgerin ſpielt noch eben ſo gern mit Puppen wie ihre kleine Schweſter, und wenn man ſie fragt, was ſie tun wird, wenn ſie der⸗ einſt den Thron Englands beſteigt, dann ſagt ſie lächelnd:„Ich werde verbieten, daß man am Sonntag e reitet oder kutſchiert, denn auch die Pferde müſſen ebenſo wie die Menſchen einen Feiertag haben.“ Dieſe Geſchichte und viele andere kleine Bege⸗ henheiten, die ſich rund um das Kinderzimmer im Buckinghampalaſt abſpielen, verrät uns das oben erwähnte Buch. Es zeigt, daß auch königlich groß⸗ britanniſche Prinzeſſinnen gern übermütige Streiche verüben und Wünſche haben, die ſich in nichts von den Wünſchen anderer kleiner Mädchen unterſchei⸗ den. Prinzeſſin Margaret Roſe war es zum Bei⸗ ſpiel, die vor kurzem einen Soldaten der königlichen Garde, der vor dem Buckinghampalaſt Wache ſtand, zur Verzweiflung brachte. Als ſie in einem unbe⸗ wachten Augenblick zur Türe hinausſchlüpfte, merkte ſie, daß der Gardiſt bei ihrem Erſcheinen das Gewehr präſentierte. Das machte ihr ſo viel Spaß, daß ſie ſofort wieder umkehrte und aufs neue mit würdiger Miene an ihm vorüberging. Eine halbe Stunde lang wiederholte ſich dieſes Spiel, der Gardiſt mußte ununterbrochen ſein Gewehr präſentieren und bekam einen hochroten Kopf, bis man die kleine Prinzeſſin entdeckte und ihr ſehr deutlich zu verſtehen gab, daß der Wachpoſten kein Spielzeug ſei. Parade mit Grimaſſenſchneiden Und wovon träumt die künftige Königin eines Weltreiches? Man wird es nicht erraten, denn die Prinzeſſin Eliſabeth wünſcht ſich etwas, das für alle anderen kleinen Engländerinnen eine Selbſtver⸗ ſtändlichkeit iſt. Sie erklärte nämlich unlängſt, ſie wolle einmal in einem ganz gewöhnlichen Autobus durch London fahren, ſo wie es Millionen täglich tun. Aber gerade dieſen Wunſch konnte man der Kleinen aus Standesrückſich⸗ ten nicht gewähren und ſo beneidet die Prinzeſſin immer ein wenig ihre Altersgefährtinnen, die im Oberſtock des ſauſenden Omnibuſſes inmitten von vielen Leuten um den Piccadilly Cireus herumfah⸗ ren dürfen. Ehe die Prinzeſſinnen bei dem Regie⸗ rungsantritt ihres Vaters den Buckinghampalaſt be⸗ zogen, hatten ſie ihren Onkel, den damals regieren⸗ den König Eduard VIII., den jetzigen Herzog von Windſor, faſt ſoweit gebracht, daß er mit ihnen eine heimliche Autobusfahrt unternehmen wollte. Aber die ſonſt ſo gütige Großmutter, die Queen Mary, hatte in letzter Minute Bedenken und legte ein Veto ein. Eine der luſtigſten Geſchichten aus der königlichen Kinderſtube erzählt Lady Asquith von der Parade eines Kolonialregiments, die vor einiger Zeit von den beiden Prinzeſſinen in Anweſenheit zahlreicher Militärs, Diplomaten und Angehörigen des Hofes abgenommen wurde. Man wunderte ſich verſchiedentlich darüber, daß die Soldaten mit zu⸗ ſammengebiſſenen Lippen und mühſam beherrſchten Lachmuskeln vorüberſchritten, bis man bemerkte, daß die beiden ganz vorne vor den Erwachſenen ſtehenden Prinzeſſinnen den Truppen um die Wette Grimaſſen ſchnitten, um ſie zum Lachen zu bringen. Natürlich gab es für dieſen Streich eine geharniſchte Strafpredigt. Einmal empfing die Prinzeſſin Eliſabeth den unlängſt ver⸗ ſtorbenen Premierminiſter Macdonald mit den Worten:„Heute habe ich ein Bild von dir im „Punch“(in dem bekannten engliſchen Witzblatt) ge⸗ ſehen, aber du ſahſt viel komiſcher aus als in Wirklichkeit, denn du haſt an einer Leine Enten geführt.“ Die Kartoffeln im Staatsgewand Die kleine Margaret Roſe, die mit beſonderer Liebe an ihrem Großvater, dem verſtorbenen König Georg., hing, pflegt bei ihrem Nachtgebet häufig Wünſche auszuſprechen und dann hinzuzufügen: „Das wird ſicherlich in Erfüllung gehen, denn Groß⸗ papa iſt ja jetzt im Himmel und wird ſchon dafür ſor⸗ gen, daß alles erledigt wird.“ Der ganze Stolz der jüngeren Prinzeſſin iſt ein kleines Gemüſegärtchen, das ſie eigenhändig pflegt. Sie trägt ſtets ein paar ſelbſtgeerntete Kartoffeln in ihren Ta⸗ ſchen herum, von denen ſie ſich ſogar dann nicht treu⸗ nen will, wenn ſie das Staatsgewand anlegen muß. Margaret Roſe iſt übrigens ſehr muſikaliſch. Schon im Alter von zwei Jahren überraſchte ſie ihre Groß⸗ mutter Lady Strathmore eines Tages, wie ſie ein paar Takte aus einem Operetten⸗Walzer vor ſich hin⸗ ſummte. Als Dreijährige konnte ſie ohne Fehler jeden Walzer, den ſie einmal gehört hatte, ſingen. Prinzeſſin Eliſabeth ſchwärmt in gleicher Weiſe für die Schwim m⸗ wie für den Reitſport. Sie hat bereits mehrfach Schwimmpreiſe gewonnen und hofft, nun das Diplom für Lebensrettungsſchwim⸗ men zu bekommen. Als ihr Lieblingsponny„Peggy“ ſie vor einiger Zeit einmal abwarf, ſchlug ihr der Reitlehrer vor, man ſolle das ungebärdige Ponny beſtrafen, indem man ihm einen Tag lang die ge⸗ liebten Karotten entziehe. Damit war aber die Thronfolgerin ganz und gar nicht einverſtanden. „Warum ſoll Peggy beſtraft werden, wenn ich ſchlecht reite?“ ſagte ſie und gab dem Peggy ſofort zwei Karotten. Im übrigen iſt das Leben in der Kinderſtube des Buckinghampalaſtes genau eingeteilt und ſtreng kon⸗ trolliert. Um ſieben Uhr wird aufgeſtanden, um acht Uhr gefrühſtückt und um neun Uhr beginnt der Schul⸗ unterricht, der für die beiden Prinzeſſinnen getreunt abgehalten wird, denn Eliſabeth muß als zukünftige Königin Englands beſonders ſorgfältig in Geogra⸗ phie, Geſchichte und Volkswirtſchaft unterwieſen wer⸗ Wieder„Großes Milit Ein Bild von der feierlichen Uebernahme des Pots Wehrmacht: Die angetretenen ärwaiſenhaus“ in Potsdam damſchen Großen Waiſenhauſes in die Obhut der Zöglinge während der Feierlichkeiten. (Scherl⸗Bilderdienſt, Zonder⸗Multiplex⸗K.) S 5 8 81 Der Oſtdeich bei Bremervörde gebrochen Durch die letzte Schneeſchmelze und die darauf folgenden ſtarken Regenfälle hat der Oſtdeich unterhalb von Bremervörde den angeſchwollenen Fluten nicht von 25 Meter gebrochen. Weite Flächen des nord worden. mehr ſtandhalten können und iſt in einer Breite hannoverſchen Hinterlandes ſind überſchwemmt (Weltbild, Zander⸗M.) r 2 den, ſo daß ſie ihren Altersgefährtinnen auf dieſen Gebieten weit voraus uſt. Schon heute wird ſie auf ihr hohes Amt vorbereitet, und wenn man ihr ein⸗ mal eine beſonders ſchwierige Lektion erteilt, fragt ſie mitunter ſchalkhaft:„Muß man das unbedingt wiſſen, wenn man Königin wird?“ Der Lebensbaum Von Gerhard Uhde. Jahrzehnte waren vergangen, ſeitdem der greiſe Bater mit dem erſten Badewaſſer den Namen ſeines neugeborenen Sohnes in die Wurzeln des Apfel⸗ baumes geſchüttet hatte, der im Garten vor dem Hauſe unweit des Straßenzaunes ſtand. Viele Male hatte der Baum ſeither geblüht und ſeine Früchte getragen, und waren dieſe Aepfel auch gemeinhin unter dem Namen Reinetten bekannt, in der Fa⸗ milie hießen ſie Martinsäpfel. Denn Martin hieß der Baum und hieß der Sohn. Ring um Ring hatte der Stamm um ſich gelegt und die Rinde geſprengt, daß ſie riſſig wurde. Aber vordem war der Knabe an ihm emporgeklettert, und der Vater hatte ihm das erſtemal hinaufgeholfen, als er noch klein und ſeine Muskeln noch unerprobt waren. In den Aeſten hatte Martin ſchon geſeſſen und ſich vom Winde wiegen laſſen, während ihm das Geheimnis des Lebens noch verhüllt war und er noch nichts davon wußte, daß das Waſſer, in dem er nach dem Leben im Mutterleibe die Erdentaufe emp⸗ fing, die Wurzeln dieſes Baumes getränkt hatte. Dann waren die Jahre verſtrichen, in denen zur Zeit der Apfelblüte die Glieder des Knaben un⸗ erklärlich ſchmerzten, und Martins kindliche Frage, ob der Baum auch Schmerzen habe, wenn er mwächſt, war auch ſchon faſt vergeſſen. Vergangene Bilder waren es, daß der kleine Martin einen Blüten⸗ ſtengel abreißen und ins Glas auf ſein Tiſchchen ſtellen durfte, daß er die erſten kleinen Aepfel, die die Natur vorzeitig ausgeſchieden hatte, auf einen Stock ſpießte und durch die Lüfte ſchleuderte, oder daß er mithalf, die ſchwerbeladenen Aeſte durch Stangen zu ſtützen und ſelbſt die reifen Früchte pflückte. Martin war Soldat und ſtand im Felde. Zwei⸗ mal zur Herbſtzeit hatte der Vater Pakete verſchnürt und ſeinem Sohne Martinsäpfel hinausgeſchickt, und der Soldat hatte im Trommelfeuer Früchte ſeines Baumes gegeſſen und mit Liebe und ehrfürchtigem Schauer heimatliche Speiſe verzehrt. Dann war die dunkle Nachricht gekommen, und der Vater war zum Baume gegangen und hatte ein Kreuz in die Rinde geschnitten. ö. Der Baum lebte mit dem Schickſal ſeines gleich⸗ namigen menſchlichen Bruders. und da dieſer nicht mehr blühen konnte, trug auch er im nächſten Jahre keine Blüte, und der Vater dankte dem Baume, daß er trauerte. Aber im anderen Frühling waren alle Zweige mit Blüten überſät, als ob die Pauſe der Einkehr dem Leben zu einem alles überſtvahlenden Siege verholfen hätte. Und wieder dankte der Va⸗ ter und badete ſeine Seele in dem reinen Anblick. Sein Sohn lebte dennoch. Hätte der Baum ſich ſonſt wohl ſo beſternt? Dieſes Bild war Troſt und Ge⸗ wißheit, daß der Tote unter ihnen weilte und nur ſeine Zeit gebraucht hatte, um im neuen Daſein bis zu ihnen durchzudringen. Verklärt nach dem Schmerze, lebte er wieder mit ihnen, überſchritt die Neige des Tages in die Nacht, erwachte im Morgen mit ſchwellendem Dufte und war der Bienen Tum⸗ melplatz im Sonnenſchein und ließ nach Wochen und Monaten wieder ſeine Aepfel reifen, Früchte, deren Saft an dem Kreuze vorbeigewandert war. Nach Jahren wurde die Forderung an den Va⸗ ter geſtellt, zum Zwecke der Straßen verbreiterung ein Stück ſeines Gartens abzutreten. Er mußte nachgeben und auch ſeinen Martinsbaum abtrennen laſſen, aber er erwirkte, daß er zum Gedächtnis ſeines gefallenen Sohnes auf der Straße ſtehen bleiben durfte, als der einzige Baum am Rande des wachſenden Verkehrs. Der Tote lebte nicht mehr nur mit ihm allein, er war auch den anderen gegeben, allen, die hier vorübergingen oder fuhren. Sein Vorzug war es nur, daß er ihn ſofort er⸗ kannte, wenn er aus dem Fenſter blickte und tiefer von ihm wußte. f Der Baum hatte wieder einmal Früchte getragen und ſtand entlaubt im Novembernebel. Ein Auto, das einem anderen ausweichen wollte, fuhr gegen den ſtarken Stamm, und danach trug man den Lenker tot vom Platze. Das gab dem greiſen Vater einen Stich. Sollte der Lebensbaum zum Todesbringer werden? In der Nacht darauf ging er auf die Straße und ſägte den Baum mit zitternden Händen um. Er hatte das Leben gepflanzt, er allein mußte es zurückholen. Das Bild vom Blühen und Reifen aber und das Weſen deſſen der im Baume zu Gaſte war, trug er heim und bereitete ihm eine neue Wohnung in ſeinem Herzen. i 255 e Zwei Kirchenkonzerte Orgelfeierſtunde in der Konkordienkirche Der Sonntag brachte gleich zwei Orgelkonzerte ſo dicht hintereinander, daß ſicherlich nur der in bei⸗ den amtierende Organiſt Bruno Penzien und die Preſſevertreter beide Veranſtaltungen beſucht haben werden, während die Freunde guter Kirchenmuſtk unter den Hörern ſich auf die Konkordien⸗ und die Lutherkirche verteilten. Darunter litt der Beſuch der Konkordienkirche fühlbar. Bruno Penzien, der mit ſeiner bedeutenden Regiſtrierkunſt den wenigen Hörern eine wirkliche Feierſtunde bereitete, brachte als Beſonderheit namentlich die intereſſanten Varia⸗ tionen„Mein junges Leben hat ein End“ von dem Holländer Jan Pieters Sweelinck(15621621), der die Kunſt der Orgel⸗Fuge begründete, die dann der Thomakantor zur höchſten Blüte fortentwickelte. Die genannten Variationen werden ganz ohne Pedal ge⸗ ſpielt, bis auf einige Akkorde in der 6. Variation. Penzien regiſtrierte ſo, daß die zugrundeliegende Choral⸗Melodie deutlich genug aus dem Gerank des Figurenwerks hervortrat. Hans Kohl ſetzte ſeinen herrlichen Bariton für zwei Bachſche Baß⸗Arien mit obligater Violine ein, mit geſchickter Aſſiſtenz von Käte Back. In der Koſtprobe aus der Kantate„Ich habe genug“ hatte Penzien eine ſtarke Kürzung vorgenommen, die die Wiederholungen teilweiſe ausmerzt und dem Emp⸗ finden unſerer Zeit vernünftig Rechnung trägt. Kohls temperamenterfüllte Wiedergabe Bachſcher Kantaten widerſpricht durchaus nicht Bachs Art. Im abſchließenden Präludium und der Fuge a⸗Moll er⸗ klingt die Pedalſtimme nach neun einleitenden Tak⸗ ten als gewaltiger Orgelpunkt; hinreißend geſtaltete Penzien den Ausklang dieſes Werkes nach. a * Buxtehndefeier der Lutherkirche i Kirchenmuſikdirektor Fritz Leonhardt leitete die Buxtehudefeier der Lutherkirche. Im Gegenſatz zur Orgelfeierſtunde Penziens, der hier nur am Spieltiſch mitwirkte, hatte Leonhardt offenbar auf ähnliche Kürzungen in den drei Kantaten Buxte⸗ hudes verzichtet, ſo daß die Veranſtaltung faſt andert⸗ halb Stunden beanſpruchte. Muſikgeſchichtlich iſt es zweifellos recht verdienſtlich, dem bedeutenden Lü⸗ becker Organiſten, zu deſſen Abendmuſtken der junge Bach die weite Reiſe machte, einen ganzen Abend zu wiomen. Karoline Müller⸗Kontwig, die tüch⸗ tige Sopraniſtin aus der Schweſterſtadt, ſang ihre Solokantate mit großer glockenklarer Stimme, reifer Muſtkalität, ſtarkgläubigem Ausdruck und Verinner⸗ lichung, einwandfrei begleitet von den Solvpiolinen Fräulein Somntags und Herrn Schowalters Der Kirchenchor der Lutherkirche iſt erfreulich ſtark und recht gut geſchult. Wenn er die beiden Kantaten hier und da noch etwas dichflüſſig ſang, ſo wird ſich die wünſchenswerte Beweglichkeit der Stim⸗ men mit fleißiger Uebungsarbeit bald einstellen. Dynamiſche Feinheiten bringt der Chor ſchon heute recht anerkennenswert heraus. In der à⸗Moll⸗ Sonate übernahm das Cello Fräulein E. Krenz an Stelle von Herrn Lubberger und zeigte ſich ihrer Aufgabe durchaus gewachſen. Bruno Penzien ſpielte u. a. Buxtehudes o⸗Moll⸗Ciaconna, worin Rückpoſitiv und Beiwerk ſtändig wechſeln, mit mei⸗ ſterlicher Hand. Dr. Fritz Haubold. Aus dem Nationaltheater. Am Samstag, dem 5. Februar, erſcheint im Nationaltheater ein muſiba⸗ liſcher Komödienabeid, der Wolf⸗Ferraris Opern⸗ Einakter„Suſannens Geheimnis“ mit einem Ballett von Julius Weismanns„Tanzphanta⸗ ſie“ und Igor Strawinſkys Ballett„Petruſchka“ vereinigt. Die muſtkaliſche Leitung von„Suſanneus Geheimnis“ hat Ernſt Cremer, Regie führt Curt Becker⸗Huert. Guſtav Semmelbeck dirigiert die Tanzphantaſie, die im Nationaltheater zum erſten⸗ mal gegeben wird, und Karl Elmendorff dirigiert Strawinſkys„Petruſchka“, ein Werk, das neben dem„Feuervogel“ den Weltruf des ruſſiſchen Kom⸗ poniſten begründet hat. Die Leitung der Tänze hat Wera Donalies. Das Bühnenbild zu„Petruſchka“ entwirft Friedrich Kalbfuß. 2 E Einſendungen für die„Reichsmuſiktage 1988“. Als letzter Tag für die Einſendung von Kompoſt⸗ tiben zur Aufführung bei den„Reichsmuſiktagen“ iſt der 5. Februar 1938 feſtgeſetzt worden. Die Einſen⸗ dungen ſind, wie ſchon früher bekanntgegeben, unter dem obenſtehenden Kennwort an die Reichs muſik⸗ kammer, Berlin SW 11, Bernburger Straße 19, zu richten. N 1 e i „ Dentſcher Film triumphiert in Wien. Die Amk⸗ liche Oeſterreichiſche Filmbegutachtungsſtelle hat im vergangenen Jahr 243 Unterhaltungs⸗ und Kultur⸗ filme geprüft, von denen 33 ausgezeichnet wurden. 16 deutſche Filme erhielten das Prädikat„künſtleriſch anerkennenswert“ oder„kulturell wertvoll“. Unter den deutſchen Filmen befinden ſich Werke wie„Der Ritt in die Freiheit“,„Der Herrſcher“,„Verſprich mir nichts“,„Die Fledermaus“,„Kreuzer⸗Sonate“, „Katzenſteg“ und„Der Berg ruft“. An nächſter Stelle folgt die amerikaniſche Filmproduktion, die neun preisgekrönte Filme für ſich buchen kann. Aus deich⸗ nungen erhielten ferner drei franzöſiſche, ein eng⸗ liſcher und ein öſterreichiſcher Film. 8 6. Seite/ Nummer 51 Dienstag, 1. Februar 1988 — Schon jetzt teilt die engliſche Eiſenbahngeſell⸗ ſchaft„London and North Eaſtern Railway“ mit, daß für den kommenden Sommer alle Eiſenbahnwagen, die neuerdings als Ferienhäuſer abgegeben werden, vermietet ſeien. Der Einfall eines findigen Eng⸗ länders, Eiſenbahnwagen in landſchaftlich reizvollen Gegenden aufzuſtellen und als„Sommerhaus“ zu vermieten, iſt zu einer wahren Modeerſcheinung im britiſchen Inſelreich geworden.„Wo verbringen Sie Ihren Sommer? Mieten Sie ſich ein Sommerhaus auf Schienen! Ungeſtörter Feriengenuß in den ſchön⸗ ſten Gegenden Englands ohne ſtörende Nachbarſchaft iſt Ihnen ſicher!“ So lauten die Proſpekte, die die Unternehmerfirma verſandt hat. Sie zeigen auch, wie ſo eine Sommervilla auf Schienen ausſieht: Sie beſteht aus einem Wohnraum für ſechs bis acht Per⸗ ſonen, einer Küche mit Anrichte und Petroleumherd, ſowie zwei Schlafkammern, die nach Art eines Dritteklaſſe⸗Schlafwagens für je drei Perſonen be⸗ quem Platz bieten. Alle notwendigen Einrichtungs⸗ gegenſtände ſind in dieſen umgebauten„Camping Coaches“, wie man die an Sommerfriſchler vermiet⸗ baren Eiſenbahnwagen nennt, vorhanden. Man ſucht ſich im Proſpekt den Ort aus, an dem man den Som⸗ mer verbringen will. Dann wird der Eiſenbahn⸗ wagen auf ein Abſtellgleis geſchoben und harrt hier ſeiner Gäſte, die nun, weitab von Stationen und Hauptlinien, inmitten von Wieſen und Wäldern einen ebenſo romantiſchen wie originellen und vor allem billigen Urlaub verbringen können. Man kann ſogar der Geſellſchaft, die die Urlaubswagen laut Katalog mit über 200 verſchiedenen Aus⸗ rüſtungs⸗ und Einrichtungsgegenſtünden verſehen hat, vorher mitteilen, welche Lebensmittelvorräte man vorfinden möchte und welche Sonderwünſche man hat, die nach Möglichkeit berückſichtigt werden. Die Miete für einen Eiſenbahnwagen beträgt ohne Rückſicht auf ſeinen Standort etwa 40 Mark in der Woche. Für dieſen Betrag könnte eine größere Fa⸗ milie niemals auf dem Lande Unterkunft finden. Das iſt die Erklärung, warum der Gedanke in der engliſchen Oeffentlichkeit ein begeiſtertes Echo fand. Gab es etwas Idealeres und zugleich Abenteuerliche⸗ res, als ſeine Ferien an einem einſamen ungeſtör⸗ ten Ort in einem vollſtändig eingerichteten Eiſen⸗ bahnwagen zu verbringen und hier ein unbeſchwer⸗ tes Genießerdaſein zu führen! Bereits im Vorjahre hat die Eiſenbahngeſellſchaft an mehr als 150 ver⸗ ſchiedenen Plätzen in England und Schottland ihre Sommervillen auf Schienen aufgeſtellt, die im Nu vermietet waren. Für 1938 hat man die Anzahl der Wohnwaggons weiterhin vermehrt, aber ſchon jetzt muß die Geſellſchaft erklären, daß alle Wagen be⸗ reits vermietet ſind und daß es unmöglich war, die Rieſenzahl der Anfragen auch nur halbwegs be⸗ friedigen zu können. Man wird daher die Einrich⸗ tung in den nächſten Jahren noch weiter ausbauen. * In der franzöſiſchen Kolonie Pondicherry ſtarb dieſet Tage in der Verbannung der indiſche Fürſt Tukoji Rao Pnuar, den man wegen ſeiner unheilvol⸗ len Liebe zu einer Tänzerin den„tragiſchen Ma⸗ haradſcha“ nannte. Die Provinz Dewar in Zentral⸗ indien unterſteht heute unmittelbar dem britiſchen Vizekönig von Indien. Verwaiſt iſt der Thron des eingeborenen Herrſchers, der hier regierte. Sein eigenes Volk hat den Maharadſcha von Dewar im Jahre 1933 zur Flucht gezwungen. Es iſt in der Tat eine ebenſo romantiſche wie ſeltſame Geſchichte, die aus einem Märchenfürſten einen armen Ver⸗ bannten machte. Tukoji Rao Puar iſt nur 49 Jahre alt geworden. Manche junge und auch ältere Eng⸗ länderin hat vor ſeinem Bilde, das 1933 in ſämk⸗ lichen engliſchen Zeitungen erſchien, Tränen der Nührung über ſeine Leidensgeſchichte vergoſſen. Denn der Fürſt war ein ſchöner Mann mit einem edlen Profil und träumeriſchen Augen. Aber noch Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe uu ſiſuill di dun ſchöner war das junge Mädchen, das ihn um ſeinen Thron brachte. Es hieß Janki und lebt heute als Millionärin irgendwo in Süöfrankreich. Janki war eine engliſche Tänzerin, die väterlicherſeits indiſches Blut in den Adern hatte. Bei einem Beſuch in De⸗ war errang ſie ſich die Liebe des Maharadſchas, der ihr nicht nur ſein Herz, ſondern auch ſeinen ganzen unermeßlichen Reichtum ſchenkte. Tukoji Rao Puar vergaß ſein Land und ſeine 80 000 Untertanen, er lebte nur noch ſeiner Liebe. Er ließ für die ſchöne Tänzerin einen Palaſt erbauen, überhäufte ſie mit den erleſenſten Koſtbarkeiten und gab ihr ſchließ⸗ lich ſogar unbeſchränkte Macht über ſein Land und über ſich ſelbſt. Das mußte natürlich zu Verwicklun⸗ gen führen, denn die engliſchen Kolonialbehörden konnten es nicht dulden, daß ſich eine Tänzerin über Nacht eine politiſche Macht aneignete, die nicht zu unterſchätzen war. Alle ernſten Vorſtellungen, die man dem Fürſten machte, waren jedoch vergebens; er ſchien verhext und verzaubert zu ſein. Es gab Leute, die behaupteten, die Tänzerin habe ihn mit hypnotiſchen Kräften in ihren Bann gezogen und zu ihrem willenloſen Werkzeug gemacht. Schließ⸗ lich ſcheute ſich Tukoji Rao Puar nicht davor, Son⸗ derſteuern von ſeinen Untertanen zu erheben, um die Verſchwendungsſucht ſeiner Geliebten befriedi⸗ gen zu können und ſie immer wieder aufs neue mit märchenhaften Reichtümern zu beſchenken. Mehr als drei Jahre dauerte Jankis Herrſchaft über Dewar. Die Unzufriedenheit im Lande wuchs, es kam wie⸗ derholt zu Unruhen und Demonſtrationen, die nur mit Hilfe der britiſchen Kolonialbehörden unter⸗ drückt werden konnten. Schließlich war die Staats⸗ kaſſe nicht mehr den ungeheueren Aufwendungen ge⸗ wachſen, die der Maharadſcha für die ebenſo uner⸗ ſättliche wie ſchöne Tänzerin machte. Dem dͤrohen⸗ den Bankrott entzog ſich der Fürſt, indem er, er⸗ ſchreckt öurch Zornesäußerungen ſeiner Untertanen, die Flucht ergriff und ſich mit der Tänzerin Janki auf franzöſiſches Gebiet begab. Die britiſchen Behör⸗ den forderten Rab Puar zur ſofortigen Rückkehr in ſein Land auf. Der Maharadſcha weigerte ſich, dieſem Wunſch Folge zu leiſten. So wurde er für abgeſetzt und ſeiner Herrſcherrechte verluſtig erklärt. Die bri⸗ tiſchen Kolonialbehörden übernahmen ſelbſt die Ver⸗ waltung über den bankrotten Staat Dewar und ha⸗ ben ſie heute noch inne. So beliebt der Fürſt vor dem Erſcheinen der Tänzerin Janki war, ſo beifäl⸗ lig wurde ſpäter ſeine Abſetzung im Lande aufge⸗ nommen. Der unglückliche Liebhaber aber konnte ſich auch nicht lange ſeines privaten Glücks erfreuen. Janki verließ ihn bald, nachdem ſie ſich alle ſeine Schätze hatte ſchenken laſſen. So lebte der bannte armſelig und vergeſſen unter dem Schutz Frankreichs in Pondicherry, bis er jetzt, ein müder und gebrochener Mann, verſchied. * — In Athen hat der jährige Goſi Panajotis Selbſtmord verübt. Sein Fall hat wegen der Be⸗ gleitumſtände großes Aufſehen erregt. Panajotis hatte 2 Stunden, ehe er ſich das Leben nahm, einen Photographen aufgeſucht und ließ ſich in einer Poſe photographieren, die dem braven Photokünſtler bis⸗ her noch nie vorgekommen war. Panajotis ſagte, es Ver⸗ Handle ſich um einen Scherz, und ſo nahm ihn der Photograph auf, wie er ſich gerade den Revolver an die „Schläfe ſetzte. Das Bild mußte ſofort fertig gemacht werden. Dann ging er nach Hauſe und ſchickte die ſonderbare Aufnahme einem guten Freund mit einem Brief, in dem er dieſem mitteilte, daß er ſich eben erſchoſſen habe. Panajotis hatte ein tragiſches Geſchick Vor 23 Jahren hatte er ſeine eigene Schwe⸗ ſter getötet, weil ſie durch ihren unſoliden Lebens⸗ wandel in einen Skandal verwickelt worden war. Panajotis wurde damals zum Tode verurteilt. Seine Eltern— ſein Vater war einer der erſten An⸗ wälte Athens und gehörte zur vornehmſten Geſell⸗ ſchaft des Landes— hatten jedoch die Königin Sofia, die Gemahlin des damaligen Königs Konſtantin, für ſein Schickſal zu intereſſieren verſtanden und auf Fürbitte der Königin begnadigte ihn der König zu lebenslänglichem Kerker. Durch eine allgemeine . Einſturzkataſtrophe im belgiſchen Kohlengebiet dnb Brüſſel, 30. Jauuar. Eine ungewöhnliche Einſturzkataſtrophe, die ſchweren Schaden anrichtete, ereignete ſich in der Nacht zum Sonntag nördlich von Charleroi im bel⸗ giſchen Kohlengebiet. Eine Kohlenhalde in Tourcelles ſtürzte mit ungeheurem Getöſe in ſich zuſammen. Durch dieſe Erdbewegung wurde der Boden in einem Umkreis von 300 Meter ſo ſtark erſchüttert, daß ſich, wie bei einem Erdbeben, rieſige Krater bildeten. a 30 Häuſer von Bergarbeitern ſtürzten ein, doch hatten die aufgeſchreckten Bewohner uoch Zeit genug, ſich in Sicherheit zu bringen. 200 Perſonen ſind durch das Unglück obdachlos geworden. Auch die Eiſen⸗ bahnlinie wurde auf einer Strecke von etwa 1000 Me⸗ tern zerſtört. Der Sachſchaden wird auf mehrere Millionen Frauken geſchätzt. Wieder ſtarke Schneefälle in der Eifel dnb Köln, 31. Januar. Am Samstagabend und auch am Sonntagpor⸗ mittag ſetzte im Gebiet der Hocheifel mehrere Stun⸗ den andauernder Schneefall ein. Während der Schnee in den hohen Lagen über 400 Meter liegen blieb, ging er in den tiefergehenden Gebieten bald zu Waſſer über. Die Gebirgsbäche wurden bald zu reißenden Waſſern und überfluteten teilweiſe weite Strecken der Wieſentäler; beſonders in der Gegend von Blankenheim und Pruem iſt durch den ſtarken Schneefall der Verkehr ſehr behindert. Die Haupt⸗ verkehrsſtraßen werden vom Straßendienſt geräumt. Verprügelte Schmugglerbraut verriet alles dnb Warſchau, 31. Januar. Durch einen neckiſchen Zufall kam die Warſchauer Polizei einer gefährlichen Geldſchmuggler⸗ bande auf die Spur. Ihr Anführer war der ehe⸗ malige amerikaniſche Gangſter Karmanſki, ſei⸗ nerzeit die rechte Hand von Jack Monroe, dem Konkurrenten des berüchtigten Räubers Al Capone. Seiner Verhaftung hatte er ſich durch die Flucht nach Europa entzogen und trieb ſeitdem in Frank⸗ reich, England und anderen Ländern ſein Unweſen. In Polen ſammelte er eine Geldſchmugglerbande um ſich, die mit den jüdiſchen„Schwarzen Börſen“ Hand in Hand arbeitete. Mithelferin der internationalen Verbrecher war auch die„Freundin“ des Karmanſki. Kürzlich hatte ſte das Pech, noch geriſſeneren Gaunern in die Fin⸗ ger zu fallen, die ihr während einer Eiſenbahnfahrt eee das Schmuggelgeld ſtahlen. Ihre Kumpane gerieten darüber ſo in Wut, daß ſie die Schmuggler⸗ braut ſchrecklich verprügelten. Sie aber lief in ihrer Bedrängnis zur Polizei und verriet alles, was ſie von dem Schmuggelbetrieb wußte. Es war dadurch möglich, außer der Bande auch eine Anzahl der jüdiſchen Geldſchieber dingfeſt zu machen. Lawine verſchüttet ſechs Schiläufer dub. Mailand, 31. Januar. In dem bekannten Schigebiet von Claviere er⸗ eignete ſich ein Lawinenunglück, bei dem zwei junge Frauen ums Leben kamen. Trotz ſchlechteſtem Wetter hatte eine Gruppe von ſechs Perſonen in lebhafteſtem Schneetreiben, dichtem Nebel und Sturm einen Aufſtieg unternommen. Kurz nach der Abfahrt nach Claviere ging im „Dal der oͤrei Brüder“ eine Lawine nieder, die alle Schifahrer unter ſich begrub. Vier von ihnen konnten ſich verhältnismäßig leicht be⸗ freien, während zwei im Schilaufen anſcheinend noch nicht geübte Frauen, die ſich der Gruppe angeſchloſſen hatten und den übrigen nicht näher bekannt waren, bis zur Stunde noch nicht aufgefunden werden konnten. Der Typhus in England breitet ſich aus dnb. London, 31. Januar. Die Typhusepidemie, die vor einigen Mo⸗ naten in der Londoner Vorſtadt Croydon aus⸗ brach und bereits eine erhebliche Zahl von Menſchen⸗ leben gefordert hat, ſcheint ſich nun auch in eini⸗ gen Grafſchaften weiter auszubreiten. So wurde z. B. am Montag in der Graſſſchaft So⸗ merſet das erſte Todesopfer der Epidemie ver⸗ zeichnet. Außerdem werden weitere neun Erkran⸗ kungen gemeldet. Vier Opfer des Meeres dnb. London, 31. Januar. Bei dem ſchweren Sturm, der auch am Sonntag über England wütete, wurden in Torneß(Orkney⸗ Inſeln) vier Leichen angetrieben, die noch nicht identifiziert werden konnten. Vom Nord poleis verſchlungen dnb. Moskau, 30. Januar. Der Sowjetdampfer„Rabotſchij“, der im Nöro⸗ lichen Eismeer eingefroren war, iſt durch den Druck der Eismaſſen ſo ſchwer beſchädigt worden, Faß er vor wenigen Tagen unterging. Die Beſatzung des Schiffes konnte ſich über das Eis auf einen anderen eingefrorenen Dampfer retten. Amneſtie erlangte er nach zehnjähriger Haft die Freiheit wieder. Seit damals führte er ein unſtetes Leben; es trieb ihn von einem Ort zum andern und er hat ſo ziemlich alle Länder der Welt durchzo⸗ gen, ohne Ruhe finden zu können. Vor einiger Zeit kehrte er nach Athen zurück. Dort hat ihn die Er⸗ innerung an ſein Unglück in den Tod getrieben. Sein Freund fand ihn bereits als Leiche auf. * — In dem ſehr kalten Winter 1869 war, wie vor wenigen Tagen in ganz Mitteleuropa, ein ſehr ſtar⸗ kes Nordlicht beobachtet worden. Die erſchrockenen Bewohner zogen in faſt allen Orten die Feuerlöſch⸗ geräte aus dem Spritzenhaus und geſpannt warteten die Feuerwehrmannſchaften auf den Feuerreiter, der ſie zur Hilfeleiſtung herbeirufen ſollte. Feuer⸗ i Onkel ROMAN VON MNEIN RICOH LAN G 2 Er war entſchloſſen, nicht gleich herauszuplatzen mit dem törichten Geſchrei: Dieſer Mann, der Er⸗ neſt Risleys Neffen ſpielt, iſt ein Betrüger! Nein, klüger und gründlicher wollte er arbeiten. Wollte langſam die Schlinge zuziehen, ſorgfältig Fuß vor Fuß ſetzen. Er war ſich klar, ein Menſch, der dieſen großzügi⸗ gen Betrug wagte, der plante mehr, als nur den Neffen des alten Millionärs zu ſchauſpielern. Dem kam es auf Beute an, auf möglichſt große Beute, Wieder kamen Leute aus dem hohen Portal des Nisley Building. Ein freundlicher Dicker kam allein die Stufen herab, ein Mann, dem man anſah, daß mit ihm zu reden war. Und Eugen Waſſung pirſchte ſich an ſeine Seite. „Sie verzeihen, Sir! Ich bin Angeſtellter der Michi⸗ gan Copper. Sah im Leben noch nie unſern Chef. Sie wiſſen doch ſicher, wann er herauskommt!“ Der Dicke lachte.„Sonderbarer Kauz! Den alten Nisley wollen Sie ſehen? Was iſt Sehenswertes an ihm?— Und wann er herauskommt das weiß kein Gott. Dort drüben an jenem eiſernen Seitenportal müſſen Sie warten. Aber viel Glück werden Sie nicht haben!“ „Ich danke Ihnen, Sir!“ rief Eugen dem raſch weitergehenden Dicken nach. Dann ging er hinüber nach dem bezeichneten Eiſentor. Das ragte kalt und hoch, wie eine Eiſen gewor⸗ dene Abweiſung unliebſamer Gaffer, in die Nacht. Eugen Waſſung ging einmal daran vorüber. Dann blieb er, die Hände in den Taſchen, ein wenig frö⸗ ſtelnd, vor Erwartung ſtehen. Aber zugleich kam auch ſchon ein Mann auf ihn zu, den er bisher gar nicht bemerkt hatte. Zwei mißtrauiſche Augen bohrten ſich in ſein Ge⸗ ſicht. Eine barſche Stimme fragte:„Was wollen Sie hier?“ N eee. Eugen ſah auf.„Darf man bier nicht ſtehen?“ wollte er fragen. Da packte ihn der Unbekannte ſchon am Aermel.„Machen Sie, daß Sie weiterkommen! Hier iſt eine Autoausfahrt. Niemand darf hier im Wege ſein!“ In Eugen ſchwoll der Aerger. Er wollte eine zornige Antwort geben. Aber im gleichen Augenblick glänzte plötzlich über dem ſchweigenden Eiſenporkal eine Bogenlampe auf. Ihr Licht fiel grell über die Straße. Und wie von unſichtbarer Geiſterhand bewegt, klappten die Flü⸗ gel des weiten Tores auf. „Zurück!“ befahl noch einmal die Stimme des Unbekannten. Da kam auch ſchon ein Auto durch das Portal. In großer Geſchwindigkeit ſchoß es über den Fußweg, gewann die Straßenmitte, bog nach links und brauſte blitzſchnell die Straße hinab davon. Ein hellfarbener Cadillac war es geweſen. Und im Innern des Wagens hatte Eugen Waſ⸗ ſung einen allein ſitzenden Herrn erblickt, einen hage⸗ ren, graugeſichtigen Mann mit ſcharfen, verſchloſſe⸗ nen Zügen f „Das war er.“ ſprach er unwillkürlich vor ſich hin.„So ſieht Erneſt Risley aus Dann erſt bemerkte er, wie erwachend, daß der Unbekannte neben ihm noch immer ſeinen Aermel feſt in den Fäuſten hielt. Da lachte Eugen Waſſung.„Laſſen Sie mich los, Sir! Sie ſcheinen mich ja für einen ganz beſonders gefährlichen Attentäter zu halten!“ Der Detektiv ſchaute etwas verwundert. Aber er ſchien noch nicht beruhigt.„Haben Sie eine Waffe bei ſich?“ fragte er. „Nicht einmal ein Taſchenmeſſer!“ lachte Eugen. Und als der Detektiv nun, Eugen noch einmal mit einem mißtrauiſchen Blick vom Kopf bis zu den Füßen muſternd, zurücktrat, rief Eugen ihm in einem Anflug von Uebermut nach: „Good bye, Sir! Sie ſind ein tüchtiger Mann! Vielleicht werde ich einmal Gelegenheit haben, Herrn Risley ſelbſt zu ſagen, wie genau Sie es mit Ihren Pflichten nehmen!“ Der Detektiv brummte etwas, was Eugen nicht verſtand. Dann hatte ihn ſchon die Nacht wieder ver⸗ ſchluckt. Eugen aber ſetzte ſich langſam in Bewegung. Wie ein grauer Schleier ſank eine plötzliche Trauer über ihn herab. Er bemühte ſich, das Geſicht des altern⸗ den Mannes noch einmal ſich zu vergegenwärtigen, der da eben an ihm vorbeigeflogen war, ahnungs⸗ los, wie nahe einer an ſeinem Wege geſtanden, mit dem ihn enge Bande verknüpften. Düſter und ver⸗ ſchloſſen war dieſes Geſicht geweſen, ernſt und ohne Freude. Und Eugen Waſſung dachte nach über die Armut dieſes reichen Mannes, der wie ein Gezeich⸗ neter ſich abriegeln mußte hinter einem Wall von Mauern und Portalen, hinter Detektiven und Alarmanlagen, abgeſchloſſen gegen eine Welt, die er als eine feindliche betrachten mußte, einſam im Glanze ſeiner Millionen. Und heiß wallte es in Eugen auf, daß er an ſich halten mußte, um nicht irgendeine vorſchnelle Dummheit zu machen, nicht an den nächſten Fern⸗ ſprecher zu rennen, um Himmel und Hölle in Be⸗ wegung zu ſetzen, durch alle Drähte es zu ſchreien von dem Betrug, der ihn von dem einſamen alten Manne trennte, zu warnen vor der Clique von Ver⸗ rätern, die dieſes Netz geſponnen hatten. Aber er bezwang ſich. Und während er in tiefen Gedanken ſeines We⸗ ges ſchritt, die zahlloſen Lichtaugen des Risley Buil⸗ dings im Rücken, verſank er wieder in ſein Grü⸗ beln, fing er wieder an, ſich Schritt um Schritt und Zug um Zug den Weg vorzuzeichnen, den er ein⸗ ſchlagen mußte, um an ſein Ziel zu gelangen, ohne die verbrecheriſchen Betrüger um Erneſt Risley zu früh zu warnen. Aber da ſchrak er plötzlich aus ſeinen Gedanken auf. Unmittelbar hinter ihm pfiffen leiſe die Bremſen eines Automobils. Ein pomphafter, endlos langer, protzig in funkelnagelneuem Lack ſpiegelnder Wagen hielt dicht hinter ihm. Aus einem der Wagenfenſter winkte eine ſchmale Hand in hellem Hanoͤſchuh. „Jonny! By Jove! Was hören Sie ſchlecht! Schlafen Sie im Gehen? In was für Träume ſind Sie verſunken?“ Aufblickend ſah Eugen in Mabel Rodericks ge⸗ pudertes Geſicht. Sah ihre waſſerblauen Augen in ſpöttiſcher Freundlichkeit auf ſich gerichtet. Einen Augenblick ſtand er betroffen. Er ſchwieg. Und ſchon fing Mabel ungeduldig zu ſchelten an: „Sie ſtehen wie ein Stock, Jonny! Wollen Sie mich nicht fragen, ob ich Sie mitnehmen möchte?“ Da lachte Eugen Waſſung.„Sie ſind noch immer die gleiche, Fräulein Roderick! Ja, ich frage Sie: Darf ich ein Stück mit Ihnen fahren?“ „Steigen Sie ein!“ nickte Mabel gnädig.„Aber ein Stockfiſch bleiben Sie doch!“. 1 garben ſchoſſen über den blutroten Himmel, aber kein Feuerteiter kam. 1869 ſah man die Naturerſchei⸗ nung als ein Vorzeichen von Krieg an und als daun 1870 tatſächlich der Deutſch⸗Franzöſiſche Krieg aus⸗ brach, wollte man eine Beſtätigung der Ahnungen darin ſehen. * — In dem oſtſerbiſchen Ort Niſch ſtarb dieſer Tage der Bauer Bozo Labovitſch. Er war 137 Jahre alt geworden und hatte in ſeinem Leben an nicht weniger als ſieben Kriegen teilgenommen. 1914 hatte er ſich, obwohl er damals ſchon älter als 100 Jahre war, freiwillig ins Feld gemeldet, und hat auch an einigen Kämpfen des Weltkrieges teilgenommen. 25 Kriegsmedaillen und Auszeichnungen ſchmückten die Bruſt des tapferen Kriegers. Mabel war allein im Wagen. Sie fuhr, wie meiſt, ohne Chauffeur. Eugen ſaß vorne neben dem Füh⸗ rerſitz an ihrer Seite. Der Wagen rollte dem Her⸗ zen der Stadt zu, erfüllt von den Radioklängen irgendeines Abendkonzerts. „Wohin wollten Sie?“ fragte Mabel neugierig. „Was trieben Sie hier bei der Risleyſchen Zen⸗ trale?“ Eugen antwortete nicht gleich. Endlich lächelte er. „Die Neugier plagte mich, Fräulein Roderick. Ich wollte einmal... den ſagenhaften Herrn Risley, bei dem ich mein Brot verdiene, von Angeſicht zu Angeſicht ſehen!“ Mabel ſchaute im Fahren mit einem kurzen Sei⸗ tenblick in ihres Schützlings Geſicht.„Sie ſind ein wunderlicher Heiliger!“ tadelte ſie dann.„Warum ſagten Sie das mir nicht? Mit einem Empfehlungs⸗ ſchreiben von mir hätten Sie ihn ſogar ſprechen kön⸗ nen. Aber was wollen Sie eigentlich von ihm?“ „Tja“, lächelte Eugen verſonnen,„was will ich eigentlich von Herrn Risley?“ 5 Und Mabel trat plötzlich auf die Bremſe ihres Wagens. Sie hielt an.„Sie ſind der ſonderbarſte Kaus, den ich je ſah. Steigen Sie aus! Hier in die⸗ ſem Reſtaurant werden wir jetzt zuſammen eſſen.“ Eugen lachte.„Zu Befehl, ſchöne Herrin!“ Er war in einem ſeltſamen Taumel von Uebermut und bodenloſer Traurigkeit. Der eintretenden Mabel Roderick, die hier be⸗ kannt zu ſein ſchien, ſtürzte ein Schwarm von Per⸗ ſonal enkgegen. Ein dienſteifriger Neger riß Eugen den Mantel vom Leibe, ein eleganter Kavalier im Cutaway nahm den Pelz Mabels auf den Arm. Kell⸗ ner und Pagen flitzten.„Ihr Tiſch iſt noch frei, Fräulein Roderick“, ſagte ein glatt geſcheitelter Gentleman. 8 5 Und Mabel ſchritt über dunkelrote Teppiche in einen Saal, der zwiſchen einem Palmenhain und einer Feengrotte in phantaſtiſcher Weiſe die Mitte hielt. Farbenſchillernde Fiſche bewegten ſich hinter hohen Glaswänden, Papageien ſchaukelten in ſilber⸗ nen Ringen, gläſerne Säulen bargen Gummibäu me und blühende Kakteen. Eine leiſe Muſik ſchwebte durch den Raum, unter deſſen goldfarbener Decke hochwüchſige Palmen ihre Wedel vereinigten. Eugen war eine Weile ganz benommen von der Pracht, die ihn umgab. Er ſchaute ziemlich unſchlüſ⸗ ſig die Speiſekarte an, die ihm ein Herr mit den Geſten eines hohen Würdenträgers feierlich vor die Naſe hielt.. e Gortſetzung folgt) — — breitern und durch Umbau neue Räume Dienstag, 1. Februar Aus Baden Den eigenen Bruder erwürgt Nächtlicher Brudermord in Pforzheim * Pforzheim, 1. Febr. Die beiden ledigen 35 und 27 Jahre alten Brüder Richard und Edmund Rothfuß, wohnhaft Güterſtraße 45, gerieten in einen Wortwechſel, der in Tätlichkeiten ausartete und in deſſen Verlauf der Richard Rothfuß ſeinen Bru⸗ der Edmund, nachdem beide auf den Boden geſtürzt waren, mit dem rechten Arm um den Hals faßte und ſo lange zudrückte, bis Edmund die Kräfte ſchwanden und er zu röcheln begann. Dann verließ Richard Rothfuß das Schlafzimmer ſeines Bruders, ohne ſich nach dieſem umzuſehen. Alice Rothfuß, die Schweſter, fand ihren Bruder Edmund gegen 22.30 Uhr tot in ſeinem Bett auf. Die ſofort verſtändigte Kriminalpolizei nahm Richard in ſeinem Schlafzim⸗ mer feſt. Der richterliche Augenſchein im Beiſen des Erſten Staatsanwaltes und zweier Aerzte des ſtaat⸗ lichen Geſundheitsamtes ergab Tod durch Erwürgen. Richard Rothfuß, der ebenfalls einige kleine Ver⸗ letzungen davontrug, wurde in das Gerichtsgefäng⸗ nis eingeliefert.. 1938 ————— Das Badiſche Landeskirchengeſangsfeſt in Hockenheim * Hockenheim, 1. Febr. Das alle zwei Jahre ſtatt⸗ findende Landeskirchengeſangsfeſt wurde für den 19. Juni nach Hockenheim feſtgelegt. Da an dieſem Feſt jedesmal zahlreiche Sänger und Sängerinnen aus ganz Baden zuſammenkommen, wird in Hocken⸗ heim mit einer großen Beſucherzahl gerechnet, zu⸗ mal mit dem Geſangsfeſt noch eine Tagung verbun⸗ den iſt. * Friedrichshafen, 1. Febr. Beim Abſpringen aus dem fahrenden Zug iſt der in Friedrichshafen beſchäf⸗ tigte 30jährige verheiratete Arbeiter Heinrich Schnit⸗ zer im Bahnhof Ravensburg tödlich verunglückt. Närriſch auf der ganzen Linie: AHT Umfe Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Altrip macht auch mit! Der junge Karneval-Verein„Caſtell' hielt eine wohlgelungene Eröffnungs⸗ ſitzung ab In Altrip wurde heuer unter tätiger Mithilfe Frau Balzert und Frau Benkert, hatten klare der Grokageli(Lindenhof) die Karnevalsge⸗ Kehlen und mehrere wohleinſtudierte rheiniſche und ell“ gegründet. Der Präſident war bald gefunden: Franz Schlöſſſer, genannt Bullus, ein Bonner Jung vom Niederrhein, aber ſchon lang in Altrip anſäſſig und ein Talent des früheren Theatervereins, kann Reden und Narren⸗ zepter ſchwingen ebenſo gereimt wie ſinnig, und die Elferräte um ihn herum machten auch einen recht närriſch⸗-wohlgelaunten Eindruck. Die Ausſchmük⸗ kung im langgeſtreckten Saal des„Pfälzer Hofs“ war ſchwungvoll⸗arbig. Nur die Garde mußte von der Grokageli geſtellt werden. Man befaßte ſich nach dem Einmarſch zunächſt mir verſchiedenen miniſteriellen Verfügungen und Ver⸗ ordnungen, unter denen die Erſtellung der Schwebe⸗ bahn über den Rhein an Hand der vorhandenen Hochſpannungsmaſten lokalhiſtoriſches Intereſſe er⸗ regte. Sehr bewegt war man auch unter den Zu⸗ hörern, als der Beſchluß von der Eingemeindung in Mannheim verkündet wurde mit der durchſchlagen⸗ den Begründung, daß das Telephongeſpräch nach Mannheim nur zehn und nach Ludwigshafen dreißig Pfennig koſte. Aber der ganze Beſchluß wurde dann wieder umgeſtoßen, als es hieß, Mannheim habe auf 20 Pfg. erhöht. An weiteren Altriper Büttenleiſtun⸗ gen muß genannt werden Michael Dietrich, der aus der Gründungszeit des Caſtells berichtete, als Adam und Eva genau an dieſer Stelle badeten. Die zSängereinheit“ ſang mit gutem Klang ein Pfälzer Weinlied und die zwei ſingenden Schweſtern, ſellſchaft„Caſt r Brief aus der Zweiburgenſtadt Ik. Weinheim, 31. Januar. Nach längeren Verhandlungen mit der Reichs⸗ juſttzverwaltung hat die Stadt Weinheim das ehemalige Amts gefängnis gekauft, um durch Abbruch der hohen Mauer die Straße zu ver⸗ fü r die Stadtverwaltung, bei der Raumknapp⸗ heit vorliegt, zu gewinnen.— Der neue Schieß⸗ platz beim Horſt⸗Weſſel⸗Bad, über deſſen Inan⸗ griffnahme wir kürzlich berichteten, ſoll 12 Bahnen für Kleinkaliber, 3 für Piſtolen und 3 für Groß⸗ kaliber umfaſſen.— Demnächſt wird eine Schwein e⸗ maſt anſtalt für vorläufig 50 Schweine in Voll⸗ zug des Ernährungshilfswerkes gebaut.— Neue Geräte für die Feuerlöſchpolizei ſind vorgeſehen, ebenſo der Ankauf einer automobilen Feuerſpritze. Die Gewerbeſchule wird durch den Anbau einer weiteren Lehrwerkſtätte abermals er⸗ weitert. Das ſtädtiſche Heimatmuſeum wird demnächſt zur Beſichtigung freigegeben. Zu einem Heim der Hitler⸗Jugend hat das Techniſche Amt die Pläne bearbeitet, die nunmehr dem Reichsjugendführer vorgelegt werden.— Die örtliche Erholungsfürſorge beim Raſthaus, in der jeden Sommer eine größere Anzahl von Kin⸗ dern betreut werden, wird ausgeſtaltet. Weinheim am Wochenende Sturm und Regen leiteten das Wochenende ein. Im Winde wehen regennaß die Fahnen. Am Mor⸗ gen des 30. Januar führte ein Marſch der NS⸗ Formationen von der Petersplatzbrücke aus durch die Straßen.— Am Samstag begann die Sonder⸗ ausgabe des WahW zum Jahrestag der nationalen Revolution. Ausgehändigt wurden 3493 Gut⸗ ſcheine, ferner Fleiſch⸗ und Obſtkonſerven, Fett und Scheine für 59 000 Kg. Kohlen. Eine Reihe von Veranſtaltungen fand ſtatt.— Kameradſchafts⸗ abende hielten die 109er unter Mitwirkung von Dr. Ebbeke(Heidelberg) und die Freikorps⸗ kämpfer. Muſikaliſch ausgeſtaltet war das Winter⸗ feſt des Vereins für Volksmuſik 1929, Vier Jahresverſammlungen waren angeſetzt(Medizinal⸗ verband, Landsmannſchaft der Schwaben, MGV Liedertafel 1893, MG Eintracht 1889). Im Keg⸗ lerheim wurde der 4. Lauf um oͤie Vereinsmeiſter⸗ ſchaft 1937⸗38 ausgetragen. Mehrere Maskenbälle und Kappen⸗ a bende leiteten das närriſche Treiben ein. Eine Fremdenſttzung ſteht auch dieſes Jahr nicht in Aus⸗ ſicht.— Der Sommertagszug findet ſehr ſpät am 9. Mai ſtatt und ſoll mit einem Frühlingsfeſt verbunden werden. bayeriſche Lieder auf Lager, mit richtigen Jodler⸗ kunſtſtücken zum Schluß. Was ſpäter folgte, kam meiſt von bewährten Speyerer und Lindenhöfler Karnevaliſten, ſo der wackelbärtige Aulbach mit ſeiner ausgezeichneten Laubenkoloniſten⸗Nummer, in der er die Weltpolitik ebenſo wie die Weltprobleme Liebe, Heirat und junges Gemüſe in ſchrebergärtneriſcher Beleuchtung vieldeutiger Betrachtung unterzog. Ein weiterer Speyerer war der Fried, der mit ſeinem kleinen Lebensrückblick und ſeinen Anzüglichkeiten gegen⸗ über den Frauen(wenn ſie verblühen, verduften die Männer!) viel Glück hatte. Von den Mann⸗ heimer Gäſten war natürlich Körner groß in Fahrt, zunächſt als ſchüchtern⸗tuender Ehemann, der es mit dem Kraftwagen und dem Verkehr hatte, und ſpäter ſchwer angebend mit dem mangelhaften Altriper Fußball, dem er ein blaues Auge ver⸗ dankte.— Frau Schwebler hatte Waſchfrau⸗In⸗ timitäten zu erzählen, und verwandelte ſich ſpäter in ein Schulmädchen, das allerhand Neuigkeiten aus der Rechenſtunde mitbrachte. Und dann war natür⸗ lich auch Spindler als Dienſt⸗ und als Shemann unbezahlbar. Auch Frau Wolf von der Grokageli errang mit ihren Familien⸗ und Verſorgungsſorgen viel Beifall. Immer aber beſorgte auch Präſident Schlöſſer ſeine vielfältigen Repräſentationsgeſchäfte mit gra⸗ vitätiſcher Grazie, ließ uns u. a. ein witziges Rhein⸗ ſchnockelied ſingen, reimte Wopſcht auf Dorſcht, Hals, Pfalz und Malz, hängte die Gründungsorden um, ſteckte die Ehrenchryſanthemen an, ernannte den Wirt des„Pfälzer Hofes“, Philipp Schneider, genannt Möppel, zum Miniſter ehrenhalber, und begrüßte auch die anweſenden und abweſenden Ehrengäſte mit feinpointierter Rede: es waren vor allem Präſident Holz von der Grokageli, der mit acht ſeiner Räte erſchienen war, und Ppäftbent Fleiſchmann von der Karnevalsgeſellſchaft Speyer. Präſident Holz dankte und betonte“ die Verwandtſchaft von Lindenhof und Altrip, die darin liegt, daß ihre Bewohner im Gegenſatz zu den Mannheimern wirklich am Rhein wohnen und wirk⸗ liche Rheinländer ſind, und beide auch einmal eine Burg ihr eigen nannten, und ſchloß mit den beſten Wünſchen. Nachdem alles an Büttenreden und miniſteriel⸗ len Amtshandlungen vorüber war, kam aber noch der Tanz daran. Eine Ecke des vollbeſetzten Saa⸗ les war ausgeſpart worden. Die Hauskapelle, aus Altripern beſtehend, war unermüdlich, ging ſoſort wieder an die Arbeit und hielt durch bis weit in die Nacht, während der Saal von den Wellen der Pa⸗ pierſchlangen und der Verklärung durch Rupperts⸗ berger und Dürkheimer immer gemütlicher und farbiger wurde. Das Motto des Tages„Brauchſcht net in die Stadt enei! Kannſcht aach in Altrip luſchtig ſei!“ hatte ſich erfüllt. Dr. Hr. autobahn von Karlsruhe nach Baden⸗ Seite/ Nummer 51 1 Gewitterſturm reißt Neubau ein Zum Glück kein Perſouenſchaden „ Kirchzarten, 1. Febr. Während eines hef⸗ tigen Wintergewitters riß der Sturm den Neu bau des Franz Hug von Oberried bis auf das erſte Stockwerk ein. Die in der Nähe befindliche Bau⸗ hütte blieb unverſehrt, ſo daß die Zimmerlen te, die darin Schutz ſuchten, keinen Schaden erlitten. Der Materialſchaden iſt ſehr beträchtlich. Der Einſturz des Neubaues iſt um ſo tragiſcher, als davon eine Arbeiterfamilie betroffen wurde, die aus ihren Geld⸗ mitteln ſich ein Eigenheim gründen wollte. 5 Es raſt der See...! Bodenſeeſchiff konnte nicht weiterfahren Ir Friedrichshafen, 1. Febr. Schwere Stürme be⸗ herrſchen in den letzten Tagen das Bodenſeegebiet. Heftige Böen peitſchen ſchaumgekrönte Wellen hoch ſo daß die Schiffe zu kämpfen haben und vielf Verſpätungen erleiden. An dem Bodbdenſeeſe „Ravensburg“ zertrümmerten überſchlagende Wellen die Fenſter der Kafüten. Die Vordert zum Verdeck wurde eingeſchlagen, ſo 0 das Schiff ſeinen Kurs nicht fortſetzen konnte. Das Dampfſchiff „Friedrichshafen“ übernahm die Fahrt. Die Fortführung der Reichsautobahn nach Baden⸗Baden Der Plan des Ausbaus der zweiten Murgtal⸗ ſtraße wird verwirklicht * Raſtatt, 31. Jan. D ie Fortführung der Reichs⸗ Ba ⸗ den liegt in den Grundzügen feſt. Die Vorberei⸗ tungen ſind zum Teil ſchon abgeſchloſſen. Im Früh⸗ jahr wird in Wolfartsweier bei Karlsruhe mit der Weiterführung begonnen, die dann im Jahre 1938 bis Malſch abgeſchloſſen und im Jahre 1939 bis auf die Höhe von Iſſezheim gebracht wird(etwa auf die mitklere Linie Baden⸗Baden— Iffezheim, ein wenig ſüdlicher als Baden⸗Baden). Die Autobahn wirod im Bezirk Raſtatt drei Anſchlußſtellen erhalten, und zwar eine bei Malſch— Durmersheim, eine für Ra⸗ ſtatt(die verlängerte Induſtrieſtraße) öſtlich Kup⸗ penheims, und eine bei Iffezheim. Erwähnenswert iſt in dieſem Zuſammenhang auch der projektierte „Ausbau der zweiten Murgtalſtraße, der jetzt verwirklicht werden ſoll. 23 Det Reichsjagoͤhof auf der Wachsnbürg Die Burg bleibt Mahnmal der Gefallenen des Weinheimer Verbandes * Weinheim, 30. Jan. Der Kreisjägermeiſter von Heidelberg und Weinheim teilt mit, daß die Wachenburg Mahnmal der Gefallenen des Wein⸗ heimer Verbandes bleiben wird. Nach dem zwi⸗ ſchen dem Weinheimer Verband alter Korpsſtuden⸗ ten und dem Reichsjägermeiſter abgeſchloſſenen Ver⸗ trag werden einige Räume der Wachenburg der Deutſchen Jägerſchaft zur Verfügung geſtellt. Für die Deutſche Jägerſchaft wird die Burg gelegentlich Sammelpunkt werden. Die freigegebe⸗ nen Räume werden, wie bereits gemeldet, jagdlich ausgeſchmückt werden. I Rimbach i.., 29. Jan. Im Alter von 74 Jahren ſtarb der im ganzen Odenwald ſehr be⸗ kannte Landwirt und Baumaterialienhändler Peter Eſchwey. Nettes. kräftiges Kaufmännische Krali Jüng., unabhäng. Tuchtge intasseet bei Kautionsſtellung ſofort ge⸗ ſucht. u en einer Verſ.⸗ Präm.). die Geſchäftsſtelle d. Bl. Bäckerei-Verteter für Spezial⸗Artikel geſucht. Mauchekundihe Votauter finden prima Dauerexiſtenz.— Angebote unter G Os an die J1Geſchäftsſtelle d. Bl.—6⁴5⁵ ache zchuhggbanchung ſucht gut eingeführten Reisenden Nur erſte. langjährige Verkaufs⸗ kräfte mit guten Zeugn. wollen ſich melden unt. O b 138 an die Geſchäftsſtelle d. 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TW Friedrichsfeld— TW 1846 Mannheim:2 Unter der guten Leitung von Kühlwein⸗Seckenheim, der eine gute Leiſtung zeigte, begegneten ſich in Friedrichs⸗ feld der Platzverein und der Mannheimer Turnverein, wobei die Gäſte aus Mannheim endlich wieder einmal eine geſchloſſenere Leiſtung zeigten und dem Gaſtgeber ener⸗ giſchen Widerſtand entgegen ſetzten. In der erſten Hälfte bot Friedrichsfeld ein weſentlich geſchloſſeneres Bild als nach der Pauſe. Mit:1 mußte für dieſe erſte Spielhälfte Mannheim die Ueberlegenheit der Friedrichsfelder aner⸗ kenmen. Als nach der Pauſe die Platzelf nachließ, war Mannheim ſchnell zur Stelle und geſtaltete dieſe Hälfte mit:1 weſentlich knapper. Durch dieſen Sieg rücken die Friedrichsfelder über den TW 46 auf den dritten Platz. TV Viernheim— T Ziegelhauſen:4 Unter der zielbewußten Leitung von Gru noͤhöfer⸗ Mannheim, boten ſowohl die einheimiſche Elf als auch der WGaſt eine ſehr gute Leiſtung. Auf und ab wogte das Spiel, ohne daß die eine oder andere Partei ſichtlich in Vorteil gekommen wäre. In dieſem Rückſpiel hatte der TW Viernheim vor der Pauſe mit ſeinen Würfen etwas mehr Glück als der Gaſt und ſchaffte eine knappe 210⸗ Führung. Da die TG Ziegelhauſen trotz aller Anſtren⸗ gungen die tapfere Gegenwehr der Platzelf nicht überwin⸗ den konnten, mußte ſie ſich für die zweite Hälfte mit 414 in die Ehren des Tages teilen, ſo daß tatſächlich der Vor⸗ ſprung der erſten Hälfte den Viernheimern den Sieg brachte. Mit:4 mußte ſich Ziegelhauſen als durchaus ebenbürtiger Gegner äußerſt knapp geſchlagen bekennen. Viernheim rückt mit dieſem Sieg um einige Plätze in der Tabelle vor, ohne allerdings für das Ende kaum noch in Frage zu kommen. Staffel 2: Reichsbahnſportverein gewinnt die Vorentſcheibung. In dieſer Staffel ſei nochmals der kampfloſe Sieg der Poſtler über die Sch Kronau genannt. Es war übrigens gut, daß dieſes Spiel nicht bei der Poſt ſtattfand, denn die Platzverhältniſſe waren da draußen auf dem Neckarplatt alles nur nicht vorbildlich. Von den übrigen Spielen ver⸗ dient der Sieg der Reichsbahn mit 11:2 beſondere Er⸗ wähnung. Reichs bahnſportverein— T St. Leon 11:2 Zu dieſem Spiel ſei vorweg genommen, daß es eigent⸗ lich beſchämend war, daß ſich aus den Reihen der Reichs⸗ bahner ſo wenig Intereſſenten gefunden hatten, die Zeuge dieſes Spieles wurden, bei dem es für die Platzelf um den erſten Tabellenplatz und vielleicht ſogar um den Staf⸗ ſelſieg ging. So war denn das Spiel, als Klug⸗Ofters⸗ heim zum Beginn pfiff, nur ſchwach beſucht; die Platzyer⸗ höltniſſe waren ſehr ſchlecht und beeinträchtigten die Spiel⸗ Handlungen beider Parteien ſtark. St. Leon hatte ſeinen etatmäßigen Torwart bei Spielbeginn noch nicht zur Stelle, und da man nicht recht traute, ſtellte man den Schlußmann der Reſerven in das Tor. Dieſe Maßnahme war wohl die Urſache der hohen Niederlage, da ſich der Erſatzhüter in der erſten Hälfte gar nicht zurechtfand, und wohl drei der erſten ſechs Tore hätte halten müſſen. Wohl kam der etatmäßige Hüter noch, aber da war es ſchon zu ſpät. TB Neulußheim— Jahn Weinheim:4 Bei dieſem Spiel kam es tatſächlich ſo, wie wir in unſerer Vorſchau andeuteten. Neulußheim bekam durch ſeinen erſten Erfolg über den Tabellenführer wieder neuen Mut und entpuppte ſich in dieſer Begegnung als die Mann⸗ ſchaft, wie wir ſie von den Aufſtiegskämpfen her noch im Gedächtnis haben. Raſche und überlegte Abgaben wechſel⸗ ten mit ſicherem Wurf, und, wenn es ſein mußte, auch entſchloſſenen Alleingängen. Weſentlich aber war, daß die Mannſchaft mit einem Geiſt in dieſen Kampf ging, der die Gäſte von der Bergſtraße ſchon von vornherein nor eine faſt unlösbare Aufgabe ſtellten. In dem von Schuhmacher⸗Käfertal gut geleiteten Spiel holten ſich die Platzherren ſchon vor dem Wechſel eine verdiente 618⸗ Führung, die, wie ſich beim Schlußpföff herausſtellte, den Sieg bedeutete. TW Handbſchuhsheim— TB Hockenheim 1515 In Handſchuhsheim ſtellte ſich beim Spielbeginn heraus, daß kein Unparteiiſcher zur Stelle war. In der Not einigte man ſich auf den Einheimiſchen Birkenmeier, der ſeine Sache gut machte. Hockenheim kam bei dieſem Spiel nie für den Sieg in Betracht und mußte die Ueberlegen⸗ Heit des Gaſtgebers voll anerkennen, die dann auch in dem Ergebnis mit 15:5(:2) für Handſchuhsheim klar zum Ausdruck kommt. Handſchuhsheim rückt mit dieſem Sieg auf den zweiten Tabellenplatz vor und iſt neben Reichs⸗ bahn erſter Anwärter auf den Sieg in der Staffel. Die Spiele der Kreisklaſſe Sieg der Platzvereine auf der ganzen Linie. Mich— TW Edingen(Edingen nicht angetreten) Luftwaffenſportverein— TW Brühl 102 Polizei⸗ Sp— TV Rheinau 11:2 Bfe Neckarau— Jahn Seckenheim 625 In der Wannheimer Staffel blieb das Ergeb⸗ nis des Spieles der Neckarauer Jahnleute in Schwetzingen unbekannt. Mech wartete vergebens auf Edingen und kam ſo kampflos zu zwei Punkten, die zwar auch im Spiel errungen worden wären. Ueberraſchend ſicher fertigte Po⸗ lizei Hie ſtärker gewordenen Brühler ab. Mit etwas Glück konnte Bf Neckarou über Jahn Seckenheim triumphieren und ſo ſich im Mittelfeld halten. Der Sieg der Flieger war nie gefährdet. Frauen- Handball Waldhof ſchlägt Neckarau 024 In der Bezirksklaſſe hatte die ſchlechte Witterung den Ausfall der beiden Spiele Bf— Poſt und TW 1846— M7 zur Folge. Auf dem Waloöhofplatz dagegen trat Neckarau mit Erſatz an. Die Walödhofmädel knüpften an ihre guten Leiſtungen vom Vorſonntag an und kamen zu einem verdienten Sieg von 024 Treffern, der in ſeiner Hö überraſcht. Aus der Kreisklaſſe bekannt: Poſt⸗Sp 2.— BfR 2. 0 2 T Faabſchbs bel FV Weinheim 14 Hier überraſcht zunächſt, daß Poſt um die zehnte Mor⸗ genſtunde gegen Bf ſpielen und dann auch, daß die erſte Niederlage hingenommen werden mußte. Allerdings haben die BfR⸗Reſerven weſentlich an Spielſtérke gewonnen und werden auch die anderen Mannſchaften bezwingen können. Geſagt ſei zu dieſem Spiel aber doch, daß man bei einem ſolchen Wetter keine Frauenſpiele ſteigen läßt, zudem noch von ſo untergeordneter Bedeutung. FV 99 Weinheim errang gegen Handſchuhsheim den erwarteten Sieg, um den allerdings unerwartet hart gekämpft werden mußte. Bayerns Pokal-Elf gegen Baden Zum Wiederholungsſpiel der Zwiſchenrunde um den Reichsbundpoka! gegen Baden am Sonntag, 6. Februar, in Karlsruhe hat nun auch der Gau Bayern ſeine Mann- ſchaft aufgeſtellt. Die Bayern müſſen jedoch diesmal auf wurden zwei Ergebniſſe den Nationalſpieler Lehner, der in Schweinfurt den Aus⸗ gleichstreffer erzielte, verzichten, was ſich aber inſofern ausgleicht, als Baden ohne den ebenfalls nach Köln beor⸗ derten Siffling antreten muß. Anſtelle von Lehner ſpielt Kronzucker von 1860 München, und Mittelläufer iſt Gold⸗ brunner, der in Schweinfurt fehlte. Nachſtehende Elf iſt als ſehr ſtark anzuſprechen: Tor: Köhl(1. Fc. Nürn⸗ berg): Verteidigung: Haringer(Wacker München)— Billmann(1. FC. Nürnberg); Läuferreihe: Uebelein 1 (1. Fc. Nürnberg)— Goldbrunner(Bayern München)— Luber(1. FC. Nürnberg); Stürmerreihe: Kron⸗ zucker— Itkowiak— Gäßlber(alle 1860 München) Schmitt(1. FC. Nürnberg)— Simetsreiter(Bayern Mün⸗ chen). Erſatz: Oehm(1. FC. Nürnberg). Dienstag, 1. Februar 1938 Ningergauturniere in Hornberg und Baden-Vaden Meurer, Gebr. Rupp, Allraum und Lauth Sieger Der Gau Baden führte am vergangenen Wochenende wieder zwei Gauturniere zur Ermittlung ſeiner beſten Vertreter im griechiſch⸗römiſchen Ringen durch In Horn⸗ berg kömpften die Welter⸗, Halbſchwer⸗ und Schwer⸗ gewichtler, hrend in Baden⸗Baden die Bantam⸗ und Leichtgewichtsklaſſe antrat. 5 In Hornberg gab es durchweg Mannheimer Er⸗ folge. Das Weltergewicht ſah den Mannheimer Bfͤ⸗ Mann Meurer überraſchend vor Altmeiſter Schwind (Hornberg) und dem Feudenheimer Benzinger als Sieger. Kaſpar(Hornberg) und Rohr(Ketſch) belegten die nächſten Plätze. Prachtvolle Kämpfe gab es im Halbſchwergewicht, wo der Sandhofener Hermann Rupp vor ſeinem alten Rivalen Maier(Wieſental) ſiegreich blieb. Stratz(Gutach) belegte den dritten Platz vor Groß(Wieſental) und Diſtel Bernd Roſemeyer in Berlin aufgebahrt SS⸗Sturmführer halten die Ehrenwache an dem meyer, der in der Kapelle des Dahlemer Sarge des verunglückten Rennfahrers Bernd Roſe⸗ Waldfriedhofes in Berlin aufgebahrt wurde. (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Kleine Sport-Nachrichten Bei der 17. Monie Carlo⸗Sternfahrt erreichten 99 Wagen noch rechtzeitig die Schlußkontrolle. Am erfolgreichſten ſchnitten die in Athen geſtarteten Fahrzeuge ab, die alle drei Sieger ſtellten. Kijewſki⸗Wengler belegten in dem von Buyſſe⸗Billiet gewonnenen Dreiſtunden⸗Mannſchaftsrennen in Paris mit ſechs Runden Verluſt den achten Platz. Beim Junsbrucker Fechtturnier belegten die Deutſchen Bergan und Hainke im Degenſechten hinter dem ſiegreichen Oeſterreicher Loſert den zweiten und dritten Platz. Beſter deutſcher Säbelfechter war Liebſcher, der auf dem vierten Platz kam. Holländiſche Ringer weilten am Sonntag in Weſtdeutſch⸗ land, wo Witten 07 über den KSW Haarlem mit 14:5 Punkten den Sieg davontrug. Die Zehlendorfer Weſpen ſchlugen im Berliner Sport⸗ palaſt Polens Eishockey⸗Auswahl:1(:0,:0, 011). Der Dreiländerkampf im Eisſchnellaufen auf dem Rie⸗ ßer See wurde von Oeſterreich mit 197,534 Punkten vor Ungarn und Deutſchland gewonnen. Olympiaſieger Schwarzmann erwies ſich beim Turner⸗ kompf Wehrmacht— Nürnberg⸗Fürth, der von der Wehr⸗ macht mit 239:229,25 Punkten gewonnen wurde, als beſter Turner. Erich Metze(Dortmund) gewann in Antwerpen das Stun⸗ denrennen hinter Motoren vor Michaux, Ronnſe und Minardi. Der Weſtfale legte 64,030 Km. zurück. Im Schwimmklubkampf zwiſchen dem Rotterdamſchen Damen⸗SC und der Mannſchaft von Düſſeldorf 98 blieben die Holländerinnen mit 35:17 Punkten erwartungsgemäß fegen e utſche Ruderer werden nach Vereinbarung des Reichs⸗ fachamtes Rudern und dem italieniſchen Ruderverband an . 7. Auguſt in Venedig ſtattfindenden Regatta teil⸗ nehmen. Federgewichtsmeiſter Beck(Düſſeldorf) wird Mitte Fe⸗ bruar in Berlin an einer Berufsboxveranſtaltung teil⸗ nehmen und auf den guten Fräanzoſen Gernut treffen. Weiterhin nehmen an dieſer Veranſtaltung auch noch Eſſer (Köln) und Knoth(Düſſeldorf) teil. Europameiſterin Cecilia Colledge wird bei der Eis⸗ laufveranſtaltung am 1. Februar im Münchener Prinz⸗ regenten⸗Stadion ihr großes Können zeigen. Außerdem ſtartet ihr engliſcher Landsmann Fred Tomlins und vor⸗ ausſichtlich das Wiener Tanzpaar Winkelmann⸗Lohner. Das Eishockeytreffen beſtreiten die Wembley Lions und die ſchwediſche Mannſchaft Göta Stockholm. 57 Pferde ſind im Deutſchen Traberderby 1938, das am 19. Juni vorausſichtlich in Mariendorf gelaufen wird, ſtartberechtigt. An der Spitze der ausſichtsreichſten An⸗ wärter ſtehen Alt Baba, Miſter Ford, Capriole, Leo, Apis, Putzig und Eisblink. Der Gauligaſpielplan der württembergiſchen Fußball⸗ meiſterſchaft hat ſich für den 6. Februar geändert. Das neue Programm lautet: Stuttgarter Kickers— Spfr Stutt⸗ gart, SC Stuttgart— BfR Schwenningen, Spfr Eßlingen — Ulmer FV 94, VfB Stuttgart— 1. SSV ulm. Einen Säbel⸗Mannſchaftskampf haben der Brüſſeler FC und der Deutſche Fe Düſſeldorf für den 26. Febr. nach Brüſſel vereinbart Der Rückkampf ſoll am 7. Mai in Düſſeldorf vor ſich gehen. Die deutſche Amal 100⸗Meter⸗Frauenſtaffel, die am 8. und 10. Februar in Kopenhagen ſtarten wird, ſetzt ſich aus Giſela Arendt, Inge Schmitz und Ruth Halbsguth ſowie einer noch nicht beſtimmten vierten Teilnehmerin zuſam⸗ men. In Frage kommen Urſula Groth oder Leni Lohmar. Der Sport am Sonntag. Oben: Der Weltmeister im Viererbob, Bob„Eng land“, mit Me Evoy am Steuer in Garmiſch. Links unten: veſtätigten bei den weiter wurde Altmeiſter Kilian.— Rechts unten: Maxi Herber und Ernſt Bafer uropameiſterſchaften in Troppau erneut ihr überragendes Können.— Im Kreis: Eſfer⸗Köln wurde in Hamburg deutſcher Meiſter im Leichtgewicht gegen Kretzſchmar⸗ Dresden. (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale. Scherl. Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) (Villingen). Bei den Schwergewichtlern erwies ſich wie erwartet Robert Rupp(Sandhofen) als ſtärkſter Mann. Der Alteuropameiſter gewann ſämtliche Kämpfe vor der Diſtanz und hatte nur in dem Kuhbacher Gewichtheber Jägle einen harten Widerſacher. Jögle wurde Zweiter vor Wieland(Dillweißenſtein) und Stubanus(Lahr). In Baden⸗Baden ſtanden die Turniere im Bantam⸗ und Leichtgewicht im Zeichen ganz hervorragender Leiſtun⸗ gen. Sieger im Bantamgewicht wurde Allraum(Sanod⸗ hofen), der zum erſten Male ſeinen galten Widerſacher Uhrig(Oftersheim) klar nach Punkten beſiegte und ihn damit auf den zweiten Platz verwies vor Gaumeiſter Glaſer(Mannheim), Erwin umd Julius Graſſel(beide Bruchſal). Von den 13 Teilnehmern am Leichtgewichts⸗ turnier war der Feudenheimer Lauth der beſte. Lauths Turnierſieg war nie gefährdet. Konrad(Bruchſal) belegte den zweiten Platz vor Schuſter(Ladenburg), Koſt(St. Georgen) und Sommer(Sandhofen), der zur allgemeinen Ueberraſchung nicht über den fünften Platz hinaus kam. Der erſte Gaumeiſter wunde am Sonntag ermittelt. Vorwärts Raſenſport Gleiwitz ſicherte ſich in Schleſien die Meiſterſchaft Breslau 02 kaun höchſtens noch punktgleich mit Gleiwitz ziehen, würde aber dann durch das ſchlechtere Torverhältnis zurückſtehen müſſen. Häuni⸗Schweiz hat jetzt ebenfalls ſeine Zuſage zu dem internationalen Hallenſportfeſt am 19. März in der Deutſch⸗ landhalle gegeben, dagegen hat der franzöſiſche Mittel⸗ ſtreckler Goix ſeine Teilnahme zurückgezogen Schwedens Boxer, die zuletzt gegen Deutſchland 818. Unentſchieden kämpften, gewannen den Länderkampf gegen Norwegen in Oslo mit 12:4 Punkten. Joſt-Dubois unentſchieden Berufsboxen im Berliner Spichernring Der Berliner Spichernring leitete die Reihe ſeiner Sonntagsveranſtaltungen unter wenig günſtigen Bedin⸗ gungen ein. Vor nur ſchwachem Beſuch trennte ſich im Hauptkampf des Abends Schmelings Trainingspartner Kurt Joſt(Frankfurt a..) von dem vier Kilogramm ſchwereren Franzoſen André Dubois unentſchieden. Der ſchlagſtarke Gotthard Stein(Bonn) zwang den Berliner Schlegel in der vierten Runde zur Nufgabe und in den übrigen Kämpfen gab es durchweg Punkterfolge. Die reſtlichen Ergebniſſen waren: Noske(Berlin) ſchlögt Brinke(Breslau) n.., Ma⸗ rohn(Berlin) ſchlägt Hintemann(Königsberg) n.., Radtke(Danzig) ſchlägt Seewald(Berlin) u. P. Holländiſcher Sieg 17. Sternfahrt nach Monte Carlo Nach der ſchweren 1200 Km. langen Schlußſtrecke, die unter erhöhter Geſchwindigkeit zu fahren war und den Teilnehmern noch zahlreiche Strafpunkte einbrachte, er⸗ reichten 93 Wagen noch rechtzeitig die Schlußkontrolle der 17. Internationalen Automobil⸗Sternfahrt in Monte Carlo, wo am Sonntag noch eine techniſche Prüfung abzulegen war, ehe die Sieger errechnet werden konnten. Am erfolgreichſten ſchnitten die in Athen geſtarteten Fahrzeuge ab, die alle drei Sieger ſtellten. In der un beſchränkten Wagenklaſſe ſiegten die Holländer Bakker/ Schut⸗Karel⸗Ton auf 3,6 Liter Ford, während in der Klaſſe bis 1500 cem Herr und. Frau Deſcollas(Frankreich) anf 1,9 Liter Lanci an die Spitze kamen. Den Frauen⸗Pokal; gewannen die Franzöſinnen Frau Rouault/ Frau'Her⸗ Iique auf 3,6 Liter Matford. Insgeſamt beendeten 41 Wagen die ſchwere Prüfung ſtrafpunktfrei, während 52 mit Straf⸗ punkten bedacht wurden, darunter alle in Tallinn und Umea geſtarteten Fahrer. Wieder ſiegte Meiſter Kluge Großer Motorradpreis von Auſtralien Die bedeutendſte Veronſtaltung des auſtraliſchen Mo⸗ torradrennſports iſt der„Große Preis von Auſtralien“ auf der ſchweren und nicht ſonderlich guten Strecke im Staate Victoria. Der deutſche Meiſter Emold Kluge ließ ſich die Teilnahme an dieſem wichtigen Rennen nicht entgehen. Ganz überlegen ſiegte er in der 50⸗cem⸗Klaſſe vor ſeinem auſtraliſchen Markengefährten Frederik und ſtellte dabei einen neuen Rekord auf. In der 350⸗cem⸗Klaſſe hatten die ſchon einmal von Kluge geſchlagenen Velvcette⸗Fahrer ſich auf dieſes Rennen beſtens vorbereitet, und diesmal glückte es ihnen, den um 100 cem ſchwächeren deutſchen D W⸗Maſchinen den Sieg zu entreißen, doch belegten Kluge und Frederik in dem ſtarken Feld den oͤritten und vierten Platz. Etwa 50 Km. vor Melbourne liegt die Philip⸗Inſel. Auf ihr befindet ſich die Stadt Cowes, der eigentliche Schauplatz des„Großen Preiſes von Auſtralien“. Trotz der ſchwierigen Zufahrt, die für den größten Teil der Zuſchauer mit dem Schiff vorgenommen werden mußte, hat⸗ ten ſich rund 20 000 Zuſchauer längs der Rennſtrecke ein⸗ gefunden, die einen begeiſternden und packenden Kampf erlebten. Den Auftakt bildete das Rennen der 250⸗com⸗ Maſchinen. Ewald Kluge bewies wieder einmal, ſchnell die B50⸗cem⸗Da W 8iſt. Straßenlage voll auszunutzen. Das war auch dringend nötig, denn die Strecke wies nicht nur zahlreiche Sond⸗ ſtellen auf, ſondern es gab auch zur Abwechſlung zahlreiche Schlaglöcher. Kluge fuhr unangefochten vor dem Feld ein⸗ her und gewann mit einer Durchſchnittsgeſchwindigkeit von 119 Km.⸗Std. in neuer Rekordzeit ganz überlegen. 5 ſein einheimiſcher Markengefährte Frederik bewies, daß * wie Er verſtand es auch, ihre er mit der deutſchen Maſchine beſtens vertraut iſt. Auch er ließ das übrige Feld weit hinter ſich und erreichte mit 114 Km.⸗Sto. Durchſchnittsgeſchwindigkeit als Zweiter das Ziel. Den dritten Platz belegte der Auſtrolſer Hayman auf Excelſior, der 109 Km.⸗Std. fuhr. Geſpannt war man nun, ob die 280er⸗Dan gegen die in der letzten Woche fieberhaft verbeſſerten 350⸗Cem⸗Belo⸗ cette⸗Maſchinen in dem Rennen dieſer höheren Klaſſe beſtehen würde. 8 und Frederik ſchlugen ſich aus⸗ gezeichnet. Da der Motor der engliſchen Maſchinen eine höhere Spitze hatte, konnte der Deutſche trotz ſeiner über⸗ legenen Fahrweiſe dieſes Minus nicht ausgleichen. Mouſett (Auſtralien] auf Velvcette ſiegte mit 125 Km.⸗Stod. vor ſeinem Londsmaun Bain auf Velocette, der 119 Km.⸗Sto⸗ erreichte. Dritter wurde Kluge vor Frederik. Der deutſche Meiſter erklärte nach dem Rennen:„Hier ſollte man mit Geländemaſchinen fahren“. Eramm⸗Henkel beſiegt Bei den auſtraliſchen Tennismeiſterſchaften in Adelaide fiel jetzt auch die Entſcheldung im Männerdoppel. Die Deutſchen von Cramm/ Henkel erlitten gegen die Auſtralier Qu iſt/ Bromwich eine Dreiſatz⸗Niederlage. Mit 725, 624,:0 holten ſich die beiden fehlerlos ſpielenden Australier den Meiſtertitel. Bald nach Beginn waren die beiden Deutſchen unſicher und ſtärkten dadurch den Kampf⸗ geiſt ihrer Gegner, die im letzten Satz überhaupt keinen Fehler begingen. Im Gemiſchten Doppel holten ſich Wilſon 5 5 0 ten 25 Wynne/ Long mit 628, 70 uendoppel ſiegten 0 u. Woran 94 0 ynne/ Coyne über Bundy —— Die deutſche Olympia⸗Tururiege iſt eingeladen worden während der Euxropameiſterſchaften der Schwimmer vom . 1 London ihr Können zu zeigen. uri Jooris, der Präſident des Nordfranzöſiſchen Fuß⸗ vallverbandes, iſt zum Vorſitzenden des Ausschulſes für die Durchführung der F.Weltmeis 11 worden. Fußball⸗Weltmeiſterſchaft 1938 gewähl Das„Goldene Nad“, wird am Dienstag, 8. Februar, in Stuttgart ausgefahren. 7—* e Die Amateure beſtreiten ein Einſtunden⸗Maunſchaftsrennen⸗ ein Steherrennen in vier Läufen, 9 2 8 ea GSS * 2 o Se Seer ee. Dienstag, 1. Februar 1938 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗ Ausgabe 9. Seite/ Nummer 51 Blick auf die Spargelſtadt Die Reichsgründungsfeier in Schwetzingen 1 * Schwetzingen, 1. Februar. Am 30. Januar fand im Falkenſaale ein gut be⸗ ſuchter Kameraodſchaftsabend ſtatt, der durch Orts⸗ gruppenleiter Steil, nach einleitenden Worten eines Hitlerjungen und einer kurzen Anſprache von Kulturſtellenleiter Dr. Stoffel, eröffnet wurde. Im Mittelpunkt des Abends ſtand die Rede von Pg. Berg von der Gauamtswaltung über die verfloſſe⸗ nen fünf Jahre nationalſozialiſtiſcher Auf bau⸗ arbeit. Ortsgruppenleiter Steil überreichte ſo⸗ dann die von Kreisleiter Schneider an verdiente Schwetzinger Parteigenoſſen gegebene Auszeichnung mit gleichzeitiger Ernennung von Hauptſtellenleiter Hartung und Schuſter zu Amtsleitern, von Blocklei⸗ ter Gehrig und Koch zu Zellenleitern und Blocklei⸗ ler Doſer zum Hauptſtellenleiter. Mit herzlichen Glückwünſchen erhielten die Beförderten die Ernen⸗ nungsurkunde. Verſammlung der Einzelhändler Die Ortsgruppe Schwetzingen der Einzelhändler hielt im Weißen Schwan eine gutbeſuchte Verſamm⸗ lung ab, bei welcher der Geſchäftsführer der Bezirks⸗ untergruppe Mannheim, Dipl.⸗Kaufmann Lang, über die wichtigſten Tagesfragen grundſätzliche Aus⸗ führungen machte. Er ſtreifte dabei die Nachwuchs⸗ frage ſowie das Wettbewerbs⸗ und Rabattweſen ſo⸗ wie das Einzelhandelsſchutzgeſetz. Dann ſprach der Bezirksſachgruppenleiter der Fachgruppe Nahrung und Genuß, Pg. Ernſt, über die Ernährungswirt⸗ ſchaft und im Zuſammenhang damit über die Preis⸗ bildungsfrage. Zum Schluß richtete der Leiter der Bezirksuntergruppe Mannheim, Pg. Stahl, an Hie Anweſenden den Appell zu tatkräftiger Zuſammen⸗ arbeit. Das Standesamt Schwetzingen verzeich⸗ net an Eintragungen ſechs Geburten, oͤrei Eheauf⸗ gebote und zwei Eheſchließungen. Plankſtadt iſt ſeuchenfrei * Plankſtadt, 1. Febr. In der letzten Zeit iſt in hieſiger Gemeinde kein neuer Seuchenfall mehr aufgetreten, ſo daß man annehmen kann, daß die Seuche hier„ausgewütet“ hat. Es wurden auch die ſeuchenpolizeilichen Maßnahmen dahingehend ge⸗ lockert, daß für durchſeuchte und ſeuchenfreie Ge⸗ höfte das Fahren von Dung und Jauche geſtattet iſt. In den Tod gefahren Tragiſches Ende einer Motorradfahrt i Lampertheim, 31. Jan. Am Samstagabend fuhr der Gemeindearbeiter Peter Brechenſer von hier zu einer Verwandten nach Scharhof. Er begab ſich am Sonntagmorgen gegen 5 Uhr mit dem Motorrad auf die Heimfahrt. Bei dem Hofgut Kirſchgartshauſen rannte er mit großer Geſchwin⸗ digkeit gegen einen Baum, wobei B. vom Rad ge⸗ ſchleudert wurde. Nachkommende Leute veranlaß⸗ ten die ſofortige Ueberführung ins Mannheimer Krankenhaus. Unterwegs iſt der Verunglückte ſei⸗ nen ſchweren Kopfperletzungen erlegen. B. iſt 35 Jahre alt und hinterläßt eine Frau mit neun Kindern. A Lampertheim, 31. Jan. Frau Eliſabeth Wie⸗ gand, geb. Vollrath, die zweitälteſte Frau in Hüt⸗ tenfeld, begeht ihren 81. Geburtstag in guter Rüſtigkeit.— Philipp Gutſchalk, Friedhofſtraße 16, Lampertheim, wurde 76 Jahre alt.— Frau Anna Margarete Taubenſchmidt, geb. Knecht, Viern⸗ heimer Straße, konnte ihren 70. Geburtstag feiern Unſere beſten Glückwünſche! Der 30. Januar in Ludwigshafen Die Feiern des Jahrestages der Machtübernahme h Ludwigshafen, 1. Febr. Dem großen eindrucks⸗ vollen Fackelzug aller NS⸗ Formationen vom Samstagabend vom Bayernplatz zum Hemshof und Rupprechtsplatz mit der abſchließenden Anſprache des Kreisleiters Kleemann folgte programmgemäß am Sonntagmorgen das allgemeine Große Wecken in allen Stadtteilen und dann die Ju⸗ gendfeier. Am Abend verſammelten ſich die Ka⸗ meraden der SA, SS uſw. in ihren Sturmlokalen zu gemeinſamer Feier. Die Ortsgruppen hatten Kameradſchaftsabe de angeſetzt, von denen derjenige der Ortsgruppe Lu.⸗Mitte diesmal ganz beſonders großzügig ausgeſtaltet worden war. Im Großen Saal des Städtiſchen Geſellſchafts⸗ hauſes würdigte einleitend Pg. Herrmann die beſonders große Bedeutung des 30. Januar 1933 für das deutſche Volk. Dann folgte ein großes buntes Programm, beſtritten von Kunſtkräften hohen Ran⸗ ges. So hatte man den bekannten Konzert⸗ und Oratorienſänger Hans Kohl aus Mannheim ver⸗ pflichtet und unſeren hervorragenden Mundartdich⸗ ter Ludwig Hartmann. Zwiſchendurch ließ ſich ein Doppelquartett vernehmen. Suſi Roſtock, ein friſches, übermütiges Mädel, ſang zur eigenen Be⸗ gleitung eines Taſten⸗Schifferklaviers ſtilgerecht Ma⸗ troſenlieder. Die Bläſer⸗Abteilung oͤes Muſikzuges der 17. SA⸗Standarte umrahmte die vergnügten Stunden mit frohen Weiſen. So verlief dieſer Aus⸗ eee Achtung, Hausfrauen! Die Allmaterialſammlung auf dem Lande Nachdem vor kurzem die Altmaterialſammlung in der Stadt Mannheim neu geregelt wurde, ſind jetzt auch für das Landgebiet des Kreiſes Maunheim die Kleinhändler beſtimmt worden, die zur Samm⸗ lung berechtigt find. Nachſteheud neunen wir für jede Landortsgruppe den berechtigten Alt⸗ materialſammler, der, mit der grünen Armbinde und Ausweis verſehen, monatlich ein⸗ bis zweimal bei den Haushaltungen vorſprechen wird: * 0 Vom Samstag zum Sonntag Am Sonntag grüßte zur fünften Wiederkehr des Tages der nationalen Erhebung in den Straßen reichen Flaggenſchmuck. Trotz des naßkalten Wetters war lebhafter Verkehr, auswärtige Gäſte waren auch in einigen größeren Fernomni⸗ buſſen gekommen. Beſondere Anziehung übte, wie ſchon am Samstag, der WH W⸗ Bazar der Partei in der Stadthalle mit ihren feſtlich geſchmück⸗ ten Räumen, Buden und Lauben, Ständen und der großen Tombola aus. War ſchon am Nachmittag ein vielbeſuchtes Kinderfeſt vorausgegangen, ſo ver⸗ einigten ſich am Samstagabend und Sonntag Tau⸗ ſende im Zeichen des Winterhilfswerkes zu vielen Stunden froher Gemeinſchaft bei einem vielſeitigen künſtleriſchen Programm, einer Fülle unterhalten⸗ der Darbietungen, bei Geſang, Konzert und Tanz. Die kläglichen Verkehrsunfälle Angetrunken auf der Holzſägemaſchine In angetrunkenem Zuſtand fuhr ein Holzſäger mit einer Holzfägemaſchine durch die Hebelſtraße, wobei er einen Gaskandelaber umfuhr. Das ausſtrömende Gas wurde durch Arbeiter des Gaswerkes abgeſtellt. Beim Befahren der Mittermaierſtraße räumte der Führer eines Perſonenkraftwagens einem von rechts aus der Vangerowſtraße kommenden Laſtkraft⸗ wagen das Vorfahrtsrecht nicht ein, ſo daß die Fahrzeuge zuſammenſtießen. Der Führer des Perſonenkraftwagens erlitt leichte Verletzungen im Geſicht. Der Sachſchaden iſt erheblich. Im Städtiſchen Theater gelangt die Operette „Die Dorothee“ von A. Vetterling am kom⸗ menden Donnerstag zum erſten Male zur Auffüh⸗ rung. Sonderveranſtaltungen ſind in dieſer Woche das Kammermuſfſikkonzert des Queling⸗Quartetts am Mittwoch und das einmalige Tanzgaſtſpiel der gefeierten ſpaniſchen Tänzerin Manuela del Rio am Samstag. Der Neckar führt viel Waſſer. Während am Samstag und Sonntag die Stadt und das Neckartal allerhand Regen abbekamen, erhielten die höheren Lagen bei Temperaturen um Null Grad erneut Schnee. Infolge der ausgiebigen Regenfälle ſtieg der Neckar erheblich und war verſchiedentlich am Sonn⸗ tagabend nahezu ufervoll. Heidelberger Veranſtaltungen Heute 5 Städtiſches Theater:„Genoveva“(Stammplatzmiete A 10, Preisgruppe, 20 bis 22.45 Uhr. Aus den Kinos: Schloß⸗Filmtheater:„Das indiſche Grabmal“.— Gloria: „Der Tiger von Eſchnapur“.— Kammer:„Rote Roſen— blaue Adria“. Capitol:„Urlaub auf Ehrenwort“.— Odeon:„Ich möcht ſo gern mit dir allein ſein“. Landesſeuerwehrtag nach Karlsruhe verlegt Er findet am 15. Mai ſtatt. I Weinheim, 1. Febr.. wehrtag, der bekanntlich im Mai d. J. in Wein⸗ heim abgehalten werden ſollte, iſt nunmehr nach Karlsruhe verlegt, wo er endgültig am 15. Mai ſtattfindet. Für dieſe Maßnahme waren folgende Gründe beſtimmend: Mit dieſem Treſſen der badi⸗ ſchen Feuerlöſchpolizei wird die Grundſtein⸗ Der Landesfener⸗ legung der Feuerwehrfachſchule ver⸗ bunden, die in Karlsruhe errichtet wird. Da man weiterhin mit einer Beteiligung von 10 000 Per⸗ ſonen rechnet, wären die Unterkunftmöglichkeiten in Weinheim wohl nicht ausreichend geweſen. Der 30. Januar in Vaden-Vaden „ Baden⸗Baden, 1. Febr. In der reichbeflaggten Bäderſtadt wurde der fünfte Jahrestag der Macht⸗ übernahme feſtlich begangen. Während im Kleinen Theater als Feſtauffü hrung Hebbels Trauer⸗ ſpiel„Maria Magdalena“ unter der Spielleitung von Rolf Gerth, mit Franz Rücker und Kitty Dore Lüdenbach in den Hauptrollen, geboten wurde, fand im Großen Bühnenſaal des Kurhauſes ein Feſt⸗ konzert des Sinfonie⸗ und Kurorcheſters unter Leitung von Generalmuſikdirektor Gotth. E. Leſ⸗ ſing ſtatt, bei dem die Fünfte Sinfonie von Beethoven, Muſik für Orcheſter des im Kriege ge⸗ fallenen Rudi Stephan und zum Abſchluß das Meiſterſinger⸗Vorſpiel von Wagner geſpielt wurden. Zwiſchendurch erfolgte eine Leſung„Der 30. Januar 1933“. Abends.15 Uhr hatte ein Marſch der NS⸗ Formationen durch die Straßen der Stadt ſtattgefunden. Altmaterialſammlung in den Laudortsgruppen des Kreiſes Mannheim Altlußheim und Teil von Hockenheim: Friedrich Lauer II, Altlußheim. Brühl und Ketſch ohne Rohrhof: Magd. Reber, Brühl. Edingen u. Neckarhauſen: Joſef Weinzierl, Edingen. Heddesheim: Fritz Keßler, Heoͤdesheim. Hemsbach und Laudenbach: Katharine Six, Heinsbach. Hockenheim(Teil): Margarete Kubach, Hockenheim. Ladenburg: Adam Gärtner, Schwetzingen. Leutershauſen, Rippenweier und Großſachſen, Wil⸗ helm Frauke, Luzenberg. Lützelſachſen, Hochenſachſen u. Oberflockenbach: Anna Fludium, Wallſtadt. Neulußheim: Philipp Bachert, Neulußheim. Oftersheim: Alfred Mayer, Oftersheim Reilingen: Katharina Pfeifer, Neulußheim. Schriesheim: Jakob Eiſele, Heddesheim. Schwetzingen(Teil): Marg. Martin, Schwetzingen. Schwetzingen(Teil): Paul. Kürſchner, Schwetzingen. Schwetzingen(Teil): Karl Heilmann, Neulußheim Sulzbach: Maria Knöffler, Waloͤhof. Weinheim(Teil): Jakob Kreiſcher, Neulußheim. Weinheim(Teil): Martin Bachert, Neulußheim. Weinheim(Teil): Walter Renz, Mannheim. i Wir bitten die Hausfrauen, das ſich laufend an⸗ ſammelnde Altmaterial in geeigneten Behältern aufzubewahren und dem Händler gegen Bezahlung auszuhändigen. Sollte das Altmaterial nicht regel⸗ mäßig abgeholt werden, ſo bitten wir, dem zuſtändigen Blockleiter oder Propagandaleiter der Ortsgruppe hiervon Meldung zu machen. Das Kreispropagandaamt: gez. Fiſcher. Palaſt⸗Theater: uncl um clwerʒingen Blick aut ludwigshafen klang oͤes bedeutſamen Gedenktages am 30. Januar lebensfroh und lebenbejahend. Kleiner Ausflug nach Feuerland Mit dem Deutſch⸗Oeſterreichiſchen Alpenverein Der Deutſche und der Oeſterreichiſche Ludwigshafener Bürgerbräus ſeinen 70 Deutſche Feuerlandkundfahrt 193633 7% die der Redner ſelbſt geleitet hat. Dieſe Inſel⸗ gruppe an der Südſpitze Amerikas, vom Feſtland durch die Magalhaes⸗Straße geſchieden, iſt bedeckt mit Wieſen und immergrünen Buſchwäldern. Bei einer mittleren Jahrestemperatur von plus 5,4 Grad Celſtus betreiben die 3000 Einwohner Schafzucht und Goldwäſcherei. Bis über 2000 Meter hoch ragen die Berge faſt unmittelbar aus dem Meer empor. Als man Ende Juni 1937 wieder in Deutſchland an⸗ kam, hatte die Expedition insgeſamt 10 dieſer Gipfel beſtiegen, die faſt ſtändig von Regen, Schnee und Sturm umtoſt ſind und doch ungeahnte landſchaft⸗ liche Schönheit darſtellen. Die ſelbſtaufgenommenen Bilder überzeugten in der Tat davon, daß das Feuerland die einzigartigſte, ja vielleicht auch ſchönſte Landſchaft unſerer Erde bedeutet. Theaterabend der NS-Kulturgemeinde Auch der jüngſte Theaterabend unſerer Ludwigs⸗ hafener NS⸗Kulturgemeinde ſah den Ufa⸗Palaſt bis auf den letzten Platz beſetzt. Mit ſichtlich und hör⸗ bar ſtarker Anteilnahme verfolgte die große Zu⸗ ſchauerſchaft die geſellſchaftskritiſche Komödie des norwegiſchen Dichters Henrik Ibſen(„Stützen der Geſellſchaft“) und dankte dem Schauſpiel⸗Enſemble des Nationaltheaters mit herzlichſtem Beifall für das lebendige Bühnengeſchehen.— Die nächſte Veran⸗ ſtaltung iſt die Aufführung des„Wallenſtein“ im Nationaltheater(9. Februar); am nächſten Tag folgt im Pfalzbau„Cavalleria ruſticana“ und 14 Tage darnach, ebenfalls im Uſa⸗Palaſt des Pfalsbaues, „Begegnung mit Ulrike“. Geſegnetes Alter. Frau Maria Medicus, Witwe, Ludwigshafen a. Rh., Schützenſtraße 32, ſeierte ge⸗ ſtern in aller Rüſtigkeit die 88. Wiederkehr ihres Wiegenfeſtes. Herzlichen Glückwunſch! Ludwigshafener Veranſtaltunge. Hente Kleiner Saal des Bürgerbräus, Ludwigſtraße: Pflicht⸗ Verſammlung des Hilfsbundes der Deutſch⸗Oeſterreicher, Ortsgruppe Ludwigshaſen. Halle des Hindenburgparks: Ausſtellung„Der Weltkrieg“. Geöffnet 15 bis 20 Uhr. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: ö und Kleinkunſt⸗ Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Dilettantenabend bühne. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: 5 Ufa⸗Palaſt im Pfalzban:„Urlaub auf Ehrenwork“. „Tango Notturno“. Alpen⸗ Verein, Sektion„Pfalz“, bot im Großen Saal des Mitgliedern und Gäſten einen wundervollen Lichtbilder⸗Vortrag von Stefan Zuck aus Reit im Winkel über„Die 2 8. Ufa⸗Rheingold: i Planbftadt: Pa i Safe te nunch„Die Fledermaus“.— Union⸗Theater: Rote Rgſenlgne ee Plankſtadt: Paul Wirſibitzty, Oftersheim Adio“.— Alhambra Mundenheim: Der Berg ruft Atlantik:„Sein letztes Modell“. Dürkheimer Bezirksberufsſchule wird ausgebaut * Bad Dürkheim, 29. Jan. Unter Leitung der Aufſichtsbehörde(Bezirksamt) beſchloß die Mitglie⸗ derverſammlung des Zweckverbandes(Berufsſchul⸗ verband Bad Dürkheim), die vom Miniſterium zur Auflage gemachte neue Schlüſſelung der Koſten⸗ umlegung auf die beteiligten Gemeinden und Be⸗ zirke. Nach Mitteilung des Vorſitzenden, Bürger⸗ meiſter Sitzenſtuhl, über die geplanten Um⸗ bauarbeiten für ein neues Berufsſchulgebäude und einem Referat des Berufsſchuldirektors Dörfel, wurde die Errichtung einer hauswirtſchaftlichen Ab⸗ teilung an der Schule und einer Vollhandelsklaſſe (einjährige Handelsſchule im Sinne einer Berufs⸗ fachſchule) genehmigt. Beide neue Einrichtungen greifen mit Schuljahresbeginn vom 1. Mai 1938 Platz. C y 0d0b0b0T00b0T0b00b0bGT0T0T0T0TGbTPTbTbTbTbTbTPTbTbTbTTbTbTbTbTbTTbTbbTbTbTbTbTbTTVTVTTVTVTVTVTVTVTVTVTVTTTTPT+T+TTT+T+1TGPTͤ1TͤpkͤpPTVTwTT+ꝓ+„+P!!.!'!.!.'.'..'.'.'.. · ů˖ ß NSDAP-Ififfeilungen Aus partetamtlichen Behenntmachungem entnommen Anordnungen der Kreisleitung An alle Ortsgruppen⸗ und Stützpunktkaſſenleiter der Kreiſes Mannheim Die Beitroagswertmarken für Monat Februar 1938 ſind eingetroffen und müſſen ſofort bei der Kreiskaſſenverwal⸗ tung, Zimmer 15, abgeholt werden. Kreiskaſſeu verwaltung. NS⸗Frauenſchaft Bismarckplatz. 1.., 20 Uhr, Heimabend in der Wärme⸗ ſtube, Große Wallſtadtſtraße 541. Frauenwerk iſt ein⸗ geladen. 5 N Sandhofen. 1.., 20 Uhr, Heimabend im„Adler“. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 1.., 16 Uhr, Stab⸗ und Zellen⸗ frauenleiterinnenbeſprechung.. Käfertal⸗Nord. 1.., 20.30 Uhr, Pflichtheimabend im „Schwarzen Adler“. 5 Neueichwald. 1.., 20 Uhr, Heimabend im Frauen⸗ ſchaftsheim. Zellenfrauenleiterinnen kommen um 19 Uhr zu einer wichtigen Beſprechung. Feudenheim. 2.., 20.15 Uhr, ſämtlicher Zellen⸗ und Blockfrauenleiterinnen Gleichzeitig Maxkengusgabe. Neckarau⸗Süd. 2.., 20 Uhr, Singprobe im Volkschor, Jugendgruppe iſt eingeladen. Platz des 30. Januar. J. 2. 20 Uhr, Stab⸗, Zellen und Blockfrauenleiterinnenbeſprechung bei Fügen, Rhein⸗ hönſerſtraße. Nuſchließend Arbeitsabend. 5 5 Platz des 30. Jannar. Die Beitrogsmarken ſind ſofort bei Becker, Augartenſtraße 15, abzuholen... Ingendgruppe Waldhof. 1. 2. 20 Uhr, Heimabend in der Geſchäftsſtelle der NS DA, Sandſtraße. BDM. 5 Untergau. Sämtliche Gruppen⸗, Schar⸗ und Schaft⸗ führexinnen der Stadtgruppen haben ſofort die Karten für den Märchenabend am 3. 2. auf dem Untergan für 20 Pfg. abzuholen. Die Schaften, die Heimabende haben, be⸗ ſuchen geſchloſſen den Märchenabend. Teilnahme iſt Pflicht. JM. Die Märchenſtunde findet erſt um 17 Uhr ſtatt. 5 JM.⸗Untergan 171. Die auf Dienstag angeſetzte Füh⸗ rerinnenbeſprechung der JM. ⸗Gruppenführerinnen fällt aus. a 5 5 wichtige Beſprechung im Heim. 2 Deutſche Arbeitsfront Rreiswaltung Mannheim, Kheinſtr. 3 Berufserziehungswerk der DA Abt. Berufserziehung und Betriebsführung Arbeitsgemeinſchaft für Berufserziehnng. Nachdem am vergangenen Dienstag kein Vortrag ſtattgefunden hat, fällt heute der Ausſpracheabend aus. Bei dieſer Gelegenheit weiſen wir nochmals auf den am kommenden Dienstag, 8. Februar, 20 Uhr, im Kaſino⸗Saal, R 1, 1, ſtattfindenden Vortrag von Pg. Prof. Dr. Thoms(Heidelberg) über: „Der nationlſozialiſtiſche Muſterbetrieb“ hin. An alle Ortswaltungen! Wir bitten die Ortswaltun⸗ gen, umgehend wichtiges Material in C 1, 10, Zimmer 12, abzuholen. Die neuen Arbeitspläne für die in den nächſten Tagen beginnenden Lehrgänge ſind erſchienen und können bei allen DA.⸗Waltern und Warten angefordert werden. Frauenabteilung: Am 1.., 20 Uhr, Schulungsabend der Frauenabteilung im Leihamt, Platz des 30. Januar Nr. 1. 8 Hausgehilfen 25 Am Mittwoch, 2. Februar, 20.30 Uhr, Verſammlung der Hausfrauen und Hausgehilſinnen in C 1, 10. Almenhoſ. Die Hausgehilfen treffen ſich am Mittwoch, 2. Februar, 20 Uhr, an der Schillerſchule zur Verſamm⸗ lung in C 1, 10. 1 Ladenburg. Am Mittwoch, 2. Februar, 20 Uhr, Heim⸗ abend mit der Frauenſchaft in der„Roſe“, NSG„Kraft durch Freude? Abteilnug Reiſen, Wandern, Urlaub e am 6. Februar nach Baden⸗Baden und Karls⸗ ruhe mit Wanderungen in die Umgebung und Tauzunter⸗ haltung im Sängerheim„Aurelia“ am Nachmittag. Teil⸗ nehmerpreis nur.40]. Die Umgebung von Baden⸗ Baden iſt für Winterwanderungen gonz beſonders geeignet, außerdem bietet die Stadt ſelbſt an Sehens würdigkeiten und Schönheiten übergenug, ſo daß jeder Teilnehmer an dieſer Fahrt einen Sonntag nach ſeinen Neigungen verbringen kann. Die Karten ſind bei den Vorverkaufſtellen zu haben. Der Zug fährt ab Monnheim.15 Uhr, Baden⸗Baden an .18 Uhr, mit Halten auf der Hin⸗ und Rückfahrt in Nek⸗ karau, Rheinauhafen. Schwetzingen, Hockenheim, Neuluß⸗ heim und Karlsruhe, Baden⸗Baden ab 20.45 Uhr, Mann⸗ heim an 23.13 Uhr. Es werden auch Karten ausgegeben bis Karlsruhe. Preis 1,50. Bitte beſorgen Sie ſich die Karten heute ſchon, nicht erſt in den letzten zwei Tagen. Zum Winterſport in den Schwarzwald. Am kommenden Sonntag die beliebte Winterſportſahrt mit Omnibus auf die Hundseck. Abfahrt ab Paradeplatz Punkt.30 Uhr(frü⸗ her eintreffen). Rückkunft an gegen 21.30 Uhr. Karten zu 5,70„/ ſind erhältlich bei der Geſchäftsſtelle 1, Plankenhof, P 6, und bei der Omnibusgeſellſchaſt Klingler, O 6, 5. Ug 5/38 vom 13. bis 20. Febrnar, Winterurlaubsfahrt nach dem Allgän(Pfronten und Umgebung). Geſomtkoſten nur 31,50%(Schilehrgang 5/ mehr). Aumeldungen nehmen alle Geſchäftsſtellen, die Orts⸗ und Betriebsworke entgegen. Berlin. Koſten für Fahrt und drei Uebernachtungen mit Frithſtück 26,50 Reichsmark, nur Fahrt(Verwandtenbeſuch) 17 Reichsmark.. u 7/38 vom 2. bis 7. März nach Oberbayern(Reit im Winkel und Umgebung). Geſamtkoſten 35,40 Reichsmark(mit Schilehrgang 5 Reichsmark mehr). Abteilung Mannheimer Kulturgemeinde Am Dienstag, 1. Februar, findet der 5. Kammermuſik⸗ abend in der„Harmonie“, D 2, 6, um 20,15 Uhr, ſtatt. Es ſpielt das Schulze⸗Priſea⸗Quartett(Kölu) Werke von Mozart, Oppel, Dvorak Preiſe für Mitglieder der Mach .60,.90,.10,.50; für Nichtmitglieder.—,.90,.50, .70 J. Karten in den bekannten Borverkaufsſtellen. Am Mittwoch, 2. Februar, findet im Nibelungenſgol um 20.15 Uhr die 4. Muſikaliſche Feierſtunde ſtatt. Es ſpielt das Nationaltheaterorcheſter unter Leitung von General- muſikdirektor Herbert Albert, Stuttgart. Soliſt: Kammer⸗ fänger Julius Patzak, Stagtsoper München, unnumerierte Sitzplätze.— /, für numerierte Sitzplätze .— bei den bekannten Kdßy⸗Vorverkaufsſtellen. Abteilung Volksbildungswerk Arbeitskreis für Handweben. Am Donnerstag, 3. 2. 19.90 Uhr, beginnt in der Peſtalosziſchule A(Eingong Karl⸗ 5 Ludwig⸗Straße) ein neuer Arbeitskreis für Handweben. 1175 6/38 vom 2. bis 7. März zur Automobilausſtellung Karten für Teilnehmerkarten zu.—/ in den Geſchäftsſtellen der NSch„Kraft durch Freude.. i Natur⸗ und heimatkundliche Vortragsreihe. Am Freitog, 4. Februar, findet in der Aula der Handelshochſchale, A 4, 1, der 4. Vortrag dieſer Reihe ſtatt. Es ſpricht Haupt⸗ lehrer Fritz Sachs über„Die Lebensgemeinſchaft der Pflanzen: a] Flußniederung, b) Sanddüne“. Der Vortrog wird unterſtützt Jurch Lichtbilder und den Film„Unſere Reißinſel“ des bekonnten Mannheimer Filmameteurs J. Stark. Einzelkarten zu 30 Pf. bei den Köcß⸗Geſchäftsſtellen und an der Abendkaſſe. 85„ 10. Seite e Nummer 31 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 1. Februar 1938 Die Jagd im erſten Jahresviertel Jagd und Fiſcherei im Pobruat Der Monat Februar iſt für die meiſten Jäger ein ausgeſprochener Hegemonat. Ein Revier, das ſich im guten Zuſtand befinden ſoll, verlangt gerade jetzt ſo allerlei Arbeit. Vor allen Dingen muß wei⸗ ter gefüttert werden. Wenn auch die Witterung als mild zu bezeichnen iſt, ſo darf das nicht dafür maßgebend ſein, die Fütterungen weiter zu beſchil⸗ ken oder nicht. In der Nähe der Jutterſtellen ſoll⸗ ten auch die Salzlecken ſein. Gerade in dieſer Jah⸗ reszeit verlangt der Organismus des Wildes Salz. Ein kräftiger Wildoͤbeſtand überſteht die Gefahren des kommenden Vorfrühlings viel leichter als der⸗ fenige, der infolge des Winters geſchwächt iſt. Daß ein Jagdrevier ſtändig zu beaufſichtigen iſt, iſt wohl ſelbſtverſtändlich. Immer noch gibt es leider Jä⸗ und kleine Wieſel, das in jedem Revier mehr ver⸗ treten iſt als man ahnt. Vor allen Dingen die Ha⸗ ſen werden ſich im Herbſt dankbar zeigen, wenn ſie von dieſem Räuber verſchont geblieben ſind. Wie wir dem„Deutſchen Jäger“, München, enk⸗ nehmen, haben Edel⸗ und Steinmarder vom 1. Fe⸗ bruar an Schonzeit. Sie dürfen alſo nicht mehr be⸗ jagt werden. Auch die Sauen werden noch im Februar herhalten müſſen, aber kein Jäger, der etwas in ſich hat, wird im Februar noch eine Bache zuſammenknallen, die in einigen Wochen gefriſcht hätte. Die geſetzliche Schonzeit der führenden Bachen beginnt allerdings erſt am 15. März. Kann man ein Stück Schwarzwild genau anſprechen, ſo wird es nichts ſchaden, wenn noch der eine oder andere Ueber⸗ ger, die jetzt nicht mehr im Revier anzutreffen ſind. Wenn es ſich beim Monat Februar auch läufer oder Keiler ur Das Ende eines Keilers in Hauptſache um einen Hegemonat handelt, ſo die Jagd doch noch nicht ganz. nach wie vor bejagt werden und jetzt um ſo mehr, weil der Jäger nicht anderweitig in Anſpruch ge⸗ Man achte beſonders auf das große nommen wird. Das Raubwild der ruht kann Strecke kommt. 5 (Schirner, Zanoͤer⸗M.) Schonzeit hat nur noch die Bachforelle bis Ende des Monats. Karpfen, Barben, Schleien und Brach⸗ ſen gehen im Februar kaum an die Angel. ſind die Erfolge beim Fang von Aiteln und Nerf⸗ lingen mitunter ſchon recht gut. gelingt es auch, die Aeſche Dagegen An ſonnigen Tagen zum Steigen nach der Fliege zu bewegen. Am 1. März beginnt die Schon⸗ zeit für dieſelbe. Der Huchen ſteigt jetzt ebenfalls eifriger als im Vormonat auf den Spinnfiſch. Die Regenbogenforelle laicht meiſtens im Februar ab. Jagd und Runſt Die nachſtehenden Ausführungen ſind der„Chro⸗ nik der deutſchen Jagd“, einer Kulturgeſchichte des Jagdweſens von den Anfängen bis zur Gegenwart in Dokumenten, herausgegeben von M. Marx⸗Kruſe und E. von Campe(Verlag Wilhelm Laugewieſche⸗ Brandt, Ebenhauſen bei München] entnommen. Ueberall im Reiche ritten Fürſten und Herren hinter den Hunden, ſchmückten das edle Weidwerk mit Hörnerklang und feſtlichen Gebräuchen aus und gaben Künſtlern und Handwerkern Arbeit. Alles, was dem Jagdvergnügen diente, wurde mit Koſt⸗ barkeit und Schönheit ausgeſtattet, vom ſil⸗ bernen Ringlein mit dem bayeriſchen Wappen an, das Kurfürſt Maximilian I. zur Kennzeichnung ſei⸗ ner gebeizten Reiher verwendete, der goldgeſtickten Haube der Falken, dem feinſten Zaum⸗ und Sattel⸗ zeug, bis zu den zierlichen Jagdwagen und den mit Gravuren und Elfenbeinintarſien reich verzierten Büchſen. In der Dresdner Sammlung findet Keyßler auf ſeiner Reiſe durch Deutſchland„viele zur Jagd gehörige Sachen, deren ein gut Teil mit Saphiren und Türkiſen beſetzt ſind. Unter den vielen Pferde⸗ decken befinden ſich 60 Tigerhäute auf rotem, mit Gold geſticktem Sammet ferners ein Pferdeſchmuck von roten und weißen Steinen, ſo 1719 verfertigt worden, als der König Auguſtus bei einem Reiter⸗ ſpiele die Sonne auf einem weißen Pferde vor⸗ ſtellte“. Auch in der Jagdkleidung wurde an Pracht nicht geſpart. Die Kunſt erhielt neue Anregung und Aufträge. Pferde, Hunde, jagdliche Exeigniſſe, Stilleben oder Bildniſſe hoher Jäger wurden gemalt oder in Kupfer geſtochen. Der berühmteſte Dar⸗ ſteller jagdlicher Szenen, Johann Elias Ridinger. hinterließ, als er 1767 als Direktor der Kunſtſchule zu Augsburg ſtarb, ein graphiſches Werk von mehr as 1300 Radierungen und Kupferſtichen, von denen der weitaus größte Teil der Veranſchaulichung des Jagdbetriebes diente. In der von ſeinen Söhnen bearbeiteten Lebensbeſchreibung heißt es daher auch: „Wie vieles Nutzbares findet nicht ein Liebhaber der Jagd in ſeinen Werken? Er ſieht hier nicht nur die Jagd, Behetzung und Fang der Tiere, ihre Spuren natürlich vorgeſtellt, ſondern auch mit Schul⸗ und waidmänniſchen Redensarten beſchrieben!“ Ridinger ſelbſt ſagt, er habe„ſein größtes Vergnügen darinnen gefunden, wenn er in Wäldern und Feldern dem großen ſowohl als dem kleinen Wild und Federvieh Ein 16⸗Ender von der Kamera überraſcht (Atlantik, Zander⸗M.) nachſchleichen konnte, um ſie zu betrachten... und hielte dieſe Stunden vor eine der vergnügteſten ſeines Lebens.“ Die Wandteppiche, zur Verherrlichung des Weidwerks erdacht und beſtellt, ſtammen freilich faſt alle aus belgiſchen und franzöſiſchen Manufakturen, aber deutſche Künſtler, wie Kändler, Eberlein und andere, formten in dem neuen Werkſtoff, dem Por⸗ zellan, in Meißen, Nymphenburg oder Fran⸗ kenthal auf fürſtlichen Wunſch Jagdgruppen und Tafelgeſchirr mit jagdlichen Motiven. Vor allen anderen wurden die Architekten vor neue Aufgaben geſtellt, oͤenn jeder große Herr, der dem Weidwerk ergeben war, ſchuf ſich auch die Bau⸗ lichkeiten, die ihm für ſeine Gäſte und die Jä⸗ gerei nötig und ſchön dünkten. So kamen die Gel⸗ der, die der Jagd wegen aus oͤen Untertanen heraus⸗ gepreßt wurden, in gewiſſem Umfang der deutſchen Kultur zugute, denn es zeigte ſich, daß faſt alle die großen Jägerfürſten des 17. und 18. Jahrhunderts zugleich leidenſchaftliche und verſtändnisvolle Kunſt⸗ freunde waren. Die Baufreudigkeit des Barock und des Rokoko überſäte das Reich mit Jagdſchlöſ⸗ ſern und ⸗ſchlößchen, von beſcheidenen Jagd⸗ häuſern, wie„Murrmirnichtviel“,„Schaudichnichtum“ und„Kehrdichannichts“(Pfalz), bis zu den Pracht⸗ bauten in Sachſen, Württemberg, Heſſen, Bayern und den Kurfürſtentümern am Rhein. Dieſe Länder, von jeher oͤurch Handel und Verkehr erſchloſſen, ver⸗ fügten über größere Reichtümer als der Norden und Oſten des Reiches und ſtehen daher mit ihren Auf⸗ wendungen für jagdliche Zwecke an erſter Stelle. Kuun,, * n N für die richtige Jagdgewehre bekannt erstklassig in Qualität u. Schußleistung Sämtliche Jagdaustüstung in der teichheltigsten Auswahl! 8— Gläser und Fernrohre bekannter Marken rauerel Dereckl* Lodenmäntel A Lodenloppen luftgewehre das Ueberjoppen in großer Anzüge 3 auswahl Hemden f 2 8 Wollwestfen eine Bier 8 HPortstrümpfe 5 i* 5 3 Worschrftsnelles Unsomen der Deutschen Jestsshzf. Mannheim L. Frauenstorfer 1 gegenuber Plankenhoet 9170 Falz und Drudt unserer Werbe drucksachen„ zeigemager Aus. führung zeigen Ihnen unsere Leistungsfäbigkeit Druckerei Dr. Haas, 5 3 5 1 0 8255 2— f 2 Feudenheim 8 J Schöne Werkstatt j 32 Vermietun en-Zimmer- Unger Schöne helle rob, näll. 25 i Mietgesuche 3 Amer 8 Vverkäbfe Bündelholzwerk Kaufgesucle 5 it 2 Bett. äume m. 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Februar 1938 der Neuen Mannheimer Zeitung Noflerdamsche Bankvereeniging N.., Noſlerdam 6 G, 5)% ͤ Dividende Als erſte der holländiſchen Großbanken veröffentlicht die Rotterdamſche Bankvereeniging ihren Jahresbericht für 1937, der die Ergebniſſe als günſtig bezeichnet. Der Ein⸗ nahmeausfall durch die ſtark rückläufigen Zinsſätze und den geringen Kreditbedarf konnte durch Proviſionsgevinne im Effekten⸗ und Emiſſionsgeſchäft ausgeglichen werden. Der ſehr flüſſige Geldmarkt habe es mit ſich gebracht, daß für kurzfriſtiges Geld nur ſehr geringe Vergütungen er⸗ zielt werden konnten. Es ſei daher ſehr ſchwierig gewe⸗ ſen, die reichlichen flüſſigen Mitteh der Bank gewinnbrin⸗ gend anzulegen. Der Bericht ſchätzt die Konvertierungen von öffentlichen Anleihen in Holland im Jahre 1937 auf .5 Milliarden hfl. Zuzüglich der Konvertierungen von privatwirtſchaftlichen und ausländiſchen Anleihen erhöht ſich dieſer Betrag auf rund 2 Milliarden hfl. Das Effek⸗ tengeſchäft ſei in der erſten Hälfte des Jahres Lebhaft ge⸗ weſen. Ueber die Ausſichten äußert ſich der Bericht zu⸗ rückhaltend. Aus dem Rohgewinn von 13,13(12,58) Mill. fl. werden nach den üblichen Abſchreibungen auf Gebäude und Ueberweiſungen an den Penſionsfſonds dem Rücklage⸗ Kapital 100(1,00) und der Sonderrücklage 1,00(1,30) Mill. hl. überwieſen. 0,50(0,25) Mill. hfl. werden auf neue Rechnung vorgetragen. Die Dividende wird mit 6(5,5) vom Hundert in Vorſchlag gebracht.— Aus der Bilanz (in Mill. hfl.): Kaſſe 70,5(30,23), Wechſel 114,19(75,48), Banken 21,70(37,76) Ausleihungen gegen Effektenſicherung 25,76(36,99), Kontokorrentſchuldner 78,39(98,30). Auf der Paſſivſeite erſcheinen das AK. mit unv, 45,0, Rücklage⸗ka⸗ pital mit 16,5(15,5), akzeptierte Wechſel mit 11,22(19,39), Depoſiten 45,66(38,13), Kontokorrentgläubiger mit 190,35(160,37). rweiterung ihrer Beteiligungen(im letzten Ab⸗ 36: 9,154 Mill.) vorgenommen, und zwar hat ſie, wie man erfährt, nom. 540 00), Aktien der Leder⸗ fabrik Blankenburg⸗Mark Ac in Berlin⸗Buchholz zum Kurſe von 100 v. H. aus Bankbeſitz erworben. Dieſe neue Beteiligungsgeſellſchaft hat ihrerſeits nom. 196 000 ¼ Stammaktien des Wormſer Unternehmens übernommen. Die Lederfabrik Blankenburg⸗Mark ſtellt im Rahmen der Erzeugung von Oberleder vorwiegend Erzeugniſſe für andre Verbrauchsſchichten(Berufsſchuhe) als die Cornelius Heyl Ach her. Sie wird auch weiterhin ſelbſtſtändig arbeiten. Die Intereſſennahme bezweckt demnach eine Er⸗ änzung der Fabrikation(Leder für Straßenſchu he) der örnelius Heyl AG.— Das Geſchäftsjahr 1936⸗37 brachte für Worms ein weiterhin gebeſſertes Ergebnis. Nachdem im Vorjahr aus 335 000% Reingewinn die Dipidenden⸗ zahlung mit 3 v. H. auf die 3 Mill.“ Vorzugsaktien wie⸗ der aufgenommen wurde, dürfte diesmal die rückſtändige Vorzugsaktienausſchüttung vorausſichtlich teilweiſe mit nufgeholt werden, die 6,9 Mill. 4 Stammaktien blieben noch ohne Gewinnverteilung.( 8. Februar). * Bremer Kreditbauk AG, Bremen.— Wieder 4 v. H. Dividende. Der AR beſchloß, der HV am 18. Februar für 1937 eine Dividende von wieder 4 v. H. vorzuſchlagen. Die fremden Gelder haben ſich um rund 150 000 4, die ge⸗ gebenen Kredite und Darlehen um rund 180 000 4 erhöht. Dagegen verminderte ſich das Bankguthaben um ca. 240 000 A, während ſich der Wechſelbeſtand um ca. 250000/ ver⸗ größerte. Der Umſatz ſtieg um 26 auf 235 Mill. I. 2 * Induſtriegas AGG, Berlin.— Wieder 8 v. H. Divi⸗ dende. Die os genehmigte den Abſchluß zum 30 Sep⸗ tember 1937, der einen Bruttogewinn von 2,86(2,49) Mill. „ ausweiſt. Nach Abſetzung oller Unkoſten und Verrech⸗ nung von 0,47(0,75) Mill./ Abſchreibungen verbleibt ein Reingewinn von 0,23(0,20] Mill. J. Es wurde beſchloſſen, hieraus wieder 8 v. H. Dividende zu verteilen. Ein Be⸗ ſchluß über den Reſtgewinn wurde nicht»efaßt. * Finauzbank AG, Hamburg. In der Bilangsſitzung wurde beſchloſſen, der zum 8. Februar 8. J. einzuberufen⸗ den oH die Verteilung einer Dividende von wieder 4 v. H. vorzuſchlagen(An 1 Mill.). * Leipziger Bierbrauerei zu Reudnitz, Riebeck u. Co. Ach, Leipzig.— Beſſere Abſatzentwicklung. Die HV geneh⸗ migte den Jahresabſchluß für 1936/37 und ſtimmte 4 v. H. Dividende auf die Stamm⸗ und 6 v. H. Dividende auf die Vorzugsaktien zu. Beſchloſſen wurde ferner eine Aenderung der Firmenbezeichnung in„Riebeck⸗Brauerei AG“. Wie im Geſchäftsbericht ousgeführt wird, ſeien die Sächſiſchen Brauereien im Vergleich zu anderen Gauen gegenüber dem Konjunkturjohr 1929/30 immer noch im Rückſtand. Seit * Frühjahr 1937 habe ſich aber auch in Sachſen der Ausſtoß gebeſſert. Auch im laufenden Geſchäftsjahr habe dieſe Ent⸗ wicklung bis jetzt angehalten. * J Farbeninduſtrie AG.— Vorſtandsveränderungen. Aus dem Vorſtand ſind acht Mitglieder ausgeſchieden, neu beſtellt wurden drei Mitglieder. Ausgeſchieden iſt Prof. Erwin Selck, Frankfurt a.., und damit zugleich aus dem Zentralausſchuß, desgleichen iſt aus dem Vorſtand und Zentralausſchuß Kommerzienrat Dr. Wilhelm Gaus, Hei⸗ delberg⸗Schlierbach, ausgeſchieden. Ferner legten ihr Amt als Vorſtandsmitglieder nieder: Dr. Guſtav Piſtor Leipzig, und die ſtellvertretenden Mitglieder Erich Dehnel, Leuna, riedrich Wilhelm Mühlen und Hans Eduard Wolff, beide Frankfurt a.., Dr. Otto Seidel, Heidelberg, und Leopold iegand, Bad Homburg v. d. H.— Neu in den Zentral⸗ ausſchuß wurden berufen: das ordentliche Vorſtandsmit⸗ glied Dr. von Knierim, Ludwigshafen a. Rh., und unter Ernennung zum ordentlichen Vorſtandsmitglied und Be⸗ triebsführer Dr. Ehriſtian Schneider, Merſeburg. Zu ſtell⸗ vertretenden Vorſtandsmitgliedern ſind beſtellt worden: Dr. Otto Ambros und Dr. Karl Wurſter. beide Ludwigs⸗ hafen a. Rh., und Dr. Ernſt Bürgin in Bitterfeld. Brauerei„Zur Eiche“ vorm. Schwenſen u. Fehrs, Kiel. Iu der HV wurde die Dividende für das Geſchäftsjahr 1996/37 auf 8(7) v. H. feſtgeſetzt, wovon 1 v. H. in den Auleiheſtock abgeführt wird. * Einigung über die Schiffsgeſtellungsverträge auf dem Ahein. Es it jetzt zwiſchen den Kheinreedereien und dem Schifferbetriebsverband für den Rhein als Vertretung der artikulierſchiffer eine Einigung über die Verlängerung der am 31. Januar 1938 ablaufenden ee verträge um ein Jahr zuſtande gekommen. Die Reeder haben die Forderungen der ae e augenom⸗ men, wonach die Frachtgrundlage für Frachten von der Ruhr nach Monnheim 1,10„/ je Tonne(gegenüber.— in den alten Verträgen] und für Frachten von Rotterdam nach Mannheim 1,0,(bisher 6,85„] betragen wird. 5 Erztransporte von Rotterdam zur Ruhr wurde die racht mit 0,/(bisher 0,33% bzw. 0,55,„ je nach Löſchzeit vereinbart. Die angegebenen Frachtſätze bestehen ich auf eine Kahnraummenge von insgeſamt 2,14 Mill. Tonnen, während für die Abnahme von weiteren 860 000 Tonnen Partikulierkahnraum bekanntlich die jeweiligen Tagesfrachtſätze berechnet werden ſollen. In der kommen⸗ den Woche wird in einer abſchließenden Sitzung noch der Wortlaut der neuen Verträge feſtgelegt werden. * Seit 1924: 136 Mill./ für Todesfälle bei den öffent⸗ lichen Lebensverſicherungsanſtalten ausgezahlt. Die im Verband öffentlicher Lebeusverſicherungsanſtalten in Deutſchland zuſommengeſchloſſenen Anſtalten haben im Jahre 1937 au Verſicherungsſummen, die durch Tod fällig geworden ſind 16,40(i. V. 15,22) Mill.„ ausgezahlt. Dazu treten 3,89(3,18) Mill.„, die infolge Ablaufs gewährt worden ſind. Seit Abſchluß der Juflation, olſp ab 1924 bis zum 31. Dezember 1937, ſind insgefamt über 196,17 (119,79) Mill.„ durch Todesfälle und insgeſamt 10,75(6,82) Mill.„ durch Ablauf fällig gekommen. Aus dieſen Zohlen iſt der Wert der Sicher⸗ stellung der Hinterbliebenen und die Bedeutung der Für⸗ ſorge für das eigene Alter zu erkennen. Neuer Präſident der Deutſchen Handelskammer für die Niederlande. Die Jahres hauptverſammlung der Deut⸗ ſchen Handelskammer für die Niederlande wählte am Samstag Alfred Fleſche, Mitglied des Vorſtandes der Rhodius ⸗Königs Handelsmaatſchappif NVB., Amſterdam, 55 Präſidenten der Kammer, ferner wurden Dr. F. A. chultz⸗Arnheim. F Ruſſell⸗Amſterdam und F. Remppis⸗ den Haag dem Vorſtand zugewählt. G. K. Franke, welcher eworden und zur Auszahlung ſeit Gründung der Kammer bis März 1937 Präſident und ſeitdem unter Wahrnehmung der Geſchäfte des Präſidenten geſchäftsführendes Vorſtandsmitglied war, hat ſein Amt niedergelegt und wird auf Grund freundſchaftlicher Verein⸗ barungen mit dem Vorſtande den neuernannten Geſchäfts⸗ führer Aſſeſſor Dr. jur. Leſſenich in ſeine Tätigkeit ein⸗ führen. * Bremer Baumwoll⸗Terminbörſe. Dem Jahresbericht für 1937 der Baumwoll⸗Terminbörſe, Bremen, iſt u. a. zu entnehmen, daß das Berich ahr im Zeichen einer Re⸗ kordernte in nordamerikaniſcher Baumwolle und der außer⸗ ordentlichen Preisrückgänge auf dem Baumwollmarkt ſtand. Während im März 1937 die Notierungen etwa 2 Cents in die Höhe gingen, brachten die folgenden Mongte einen Preisſturz im Ausmaß von über 5 Cents. Dieſe ſtarken Preisſchwankungen hatten zur Folge, daß Sicherungs⸗ geſchäfte on der Bremer Terminbörſe in größerem Umfange vorgenommen wurden als im Vorjahre, ſo doß nach meh⸗ reren Jahren erſtmolig wieder über eine Geſchäftsbelebung berichtet werden kann. Hervorzuheben iſt, daß auch die Beteiligung des Inlandes durch Aufträge aus der Textil⸗ induſtrie für die Bremer Terminbörſe größer geworden iſt. In der HV am 31. März 1937 wurde eine Reihe von Bedingungsänderungen beſchloſſen, die eine Beſſerung des Kontroktes bezüglich der andienbaren Baumwolle bedeuten. Außerdem wurde die Wiedereinführung der Berufungs⸗ inſtanz beſchloſſen. Die Aenderungen treten für die auf Lieferung März 1938 und ſpätere Monate abgeſchloſſenen Verträge in Kraft. Das Ergebnis des Johres 1937 iſt etwas günſtiger als im Vorjahr und weiſt einen Ueber⸗ ſchuß von 2977,(i. V. Verluſt 2914 /) aus, wodurch ſich das Kapital wieder auf 127 021/ erhöht. * Jedes engliſche Handelsabkommen mit USA. ſollte von einem Währungsabkommen begleitet ſein.— Die Au⸗ ſicht eines britiſchen Finanzſachmannes. Der frühere eng⸗ liſche Schatzkanzler Lord Horne gab in einem Vortrag vor der Konſervativen Vereinigung von Glasgow der Anſicht Ausdruck, daß bei einem Handelsabkommen zwiſchen Eug⸗ land und US A. auch der gegenwärtige Wert von Dollar und Schilling feſtgeſtellt werden müſſe. Es würde zweck⸗ los ſein, ein Abkommen mit Amerika zu treffen, wenn Rooſevelt die Möglichkeit behielte, den Dollar weiter ab⸗ zuwerten. Jedes Handelsabkommen müſſe daher notwen⸗ digerweiſe von einem Währungsabkommen begleitet ſein. * Bedeutende chineſiſche Silbertransporte nach England. In Wool wich iſt fetzt der Dampfer„Ranpura“ eingetroffen, der aus China Silbermünzen im Werte von 2 Mill. Pfd. mitgebracht hat. Nach der„News Chronicle“ ſind in den letzten—10 Wochen chineſtſche Silbermünzen im Werte von rund 18 Mill. Pfund nach England geſchickt worden. Dieſe Silbermünzen dienten zum Teil chineſiſchen Einkäufen von Kriegsmaterial. Ein Teil des Silbers iſt allerdings wieder nach den Vereinigten Staaten weitergeleitet worden. * Die Belgiſche Nationalbank. Der Abſchluß der Bank für 1937, der die Verteilung einer Dividende von 75 Fr. netto wie im Vorjahre vorſieht, iſt zum erſten Male gemäß der von der Regierung getroffenen Neuregelung der Bi⸗ lanzen aufgeſtellt worden, und weiſt eine Reihe von Poſten auf, die bei den früheren Ausweiſen nicht in Erſcheinung traten. So iſt jetzt zum erſten Male eine beſondere Re⸗ ſerve des Goldbeſtandes von 4700 Mill. aufgeführt. Der Ausweis zeigt insgeſamt 73.2 Mill. Einnahmen bis zum 25. Dezember 1937, denen Geſamtausgaben von 55,6 Mill. Fr. gegenüberſtehen. Dabei wurden der Penſionskaſſe 2 Mill. Fr. zugeführt, 500 000 Fr. auf Gebäude abgeſchrieben und 973 000 Fr. für geſetzliche Abſchreibungen eingeſetzt. Es ergibt ſich ein Reingewinn von 17.5 Mill. Fr. Außer der erwähnten Dividende werden.1 Mill. Fr. den Rücklagen zugeführt und 695 000 Fr. für die Gefolgſchaft bereitgeſtellt und.8 Mill. Fr. für oöͤen Staat als Gewinn⸗ beteiligung verbucht. Auf der Aktivpſeite der Bilanz iſt der Goldbeſtand mit 17612 Mill. am Schluß des zweiten Halb⸗ jahres 1937 gegenüber 18 473 Mill. zu Ende des erſten Halb⸗ jahres 1937 und 18 684 am Jahresſchluß 1936 verbucht. Hierzu müſſen noch die Deviſen und fremden Goldwerte im Betrage von 4748(Ende 1936: 5443) Mill. Fr. hinzuge⸗ rechnet werden, ſo daß ſich insgeſamt 22.5 Milliarden er⸗ geben. Für die Golddeckung der Belga wurde jedoch nur der Goldbeſtand berückſichtigt, der für den 25. Dezember 1937 einen Deckungsſatz von 69 v. H. ergab. Unter Berück⸗ ſichtigung des zweiten Poſtens würde ſich ein Deckungs⸗ ſatz von 89 v. H. errechnen. Eine zweite Aenderung des letzten Abſchluſſes beſteht in der Aufführung einer Reſerve von 225 Mill. Renten, die früher in der Bilanz ebenfalls nicht erſichtlich waren und die früher auf dem Poſten„Por⸗ tefeuille“ in Abzug gebracht wurden. Heute erſcheint der Poſten auf der Aktivſeite, während auf der Paſſivpſeite ein Reſerveſond im gleichen Betrage ausgewieſen wird. Auf dieſe Weiſe beſitzt die Nationalbank rund 1100 Mill. öffent⸗ liche Werte. Aus einer von der Bank ſelbſt gegebenen Zu⸗ ſammenſtellung— nach zen neuen Beſtimmungen geht hervor, daß der Goldbeſtand im Laufe des Jahres 1937 insgeſamt um 1766 Mill. Fr. verringert wurde. Davon entfällt jedoch die Hälfte auf die Rückzahlung von Aus⸗ landsſchulden. Im März wurden 300 Mill. Fr. der fran⸗ zöſiſchen Eiſenbahnanleihe zurückgezahlt. Kurze Zeit ſpä⸗ ter folgte die Rückzahlung eines ähnlichen Betrages für die Telephon⸗ und Telegraphen⸗Anleihe in Holland An⸗ fang Dezember wurde der Reſt der Mendelsſohn⸗Anleihe zurückgezahlt, ſo daß ſich hierfür eine Goldabwanderung von 800 Mill. Fr. ergibt. Der Reſt der Goldverminderung von etwa 900 Mill. Fr. muß mit Rückwanderung fremder Kapitalien und Rückzahlung privater Schulden in Zuſam⸗ menhang gebracht werden. * Erfolgreiche Entwicklung der ſchwediſchen Luftyerkehrs⸗ geſellſchaft Aero Transport. Die ſchwediſche Luftverkehrs⸗ geſellſchaft Aero Transport hatte im Jahre 1937 aut Ge⸗ ſchäftsbericht eine weitere erfolgreiche Entwicklung zu ver⸗ zeichnen. Die Zahl der beförderten Fluggäſte betrug 40 805, darunter etwa 15 000 Rundfluggäſte. Die Einnahmen durch Fahrkarten⸗Verkauf ſtiegen auf 12 Mill. Kr. Die zu⸗ rückgelegte Strecke betrug 2,4 Mill. Klm. Während des vergangenen Jahres wurden zwei neue Flugſtrecken ein⸗ gerichtet: Stockholm Berlin und Stockholm. Moskau. Es wurden ein Junkers⸗Flugzeug Ju 32 und drei amerika⸗ niſche Douglas⸗Maſchinen angeſchafft. * Storg Kopparsbergs Bergslags A/B, Stockholm Starke Ertragsſteigerung. Dieſe ſchwediſche Geſellſchaft(Ack 60 Mill. Kr.), der außer den wichtigſten Erzeugungszwei⸗ gen Eiſen und Kupfer auch kleinere Papier⸗ und Säge⸗ werke angeſchloſſen ſind, erhöhte im Jahr 1937 ihren Be⸗ triebsgewinn auf 21, Mill. Kr. gegen 14,0 Mill. Kr. im Jahre 1936. Für Abſchreibungen wurden 8,68(6,73) Mill. r. und für Steuern 48(2,0) Mill. Kr. in Anſpruch ge⸗ nommen, ſo daß ein Reingewinn von 7,56(5,23) Mill. Kr. verbleibt. Die Verwoltung bringt die Ausſchüttung einer von 8 auf 10 v. H. erhöhten Dividende in Vorſchlag; auf neue Rechnung werden 1,56 Mill. Kr. übernommen. Der hohe Abſchreibungsbedarf läßt dorauf ſchließen, daß damit Lereits alle 1987 erfolgten Neuinveſtierungen, vor allem in der Sulfitmaſſe erzeugung und im Eiſenwerk Domnar⸗ vet, abgeſchrieben worden ſind. * Mo u. Domsjüö AB., Stockholm.— Verdreifachter Reingewinn. Als erſte der großen Holz⸗ und Zellulpſe⸗ gefellſchaften hat ſoeben die Mo u. Doms, AB., Stock⸗ holm, ihren Abſchluß für das vergangene Jahr veröffent⸗ licht. Das Unternehmen erzielte einen von 4, auf 10, Mill. Kronen erhöhten Bruttogewinn. Nach Abſchreibungen von 2,59(2,0) Mill. Kr. und Steuerrückſtänden von 0,8 Mill. Kr. (] verbleibt ein Reingewinn von 7,22(2,52) Mill. Kr., der ſich ſomit nahezu verdreifacht hat. Hiervon hat die Ver⸗ waltung.5 Mill. Kr. für die Bildung eines Penſionsfonds abgezweigt, ſo daß der HW einſchlteßl..35 Mill. Kr. Vor⸗ trag ein Betrag von 6,07(.33) Mill. Kr. zur Verfügung ſteht. Die Verwaltung ſchlägt vor, auf das A- und B⸗ Kapital unverändert 9 v. H. Diuidende zu verteilen, außer⸗ dem jedoch einen einmaligen Bonus von 6 v. H. auszu⸗ zuſchütten. Auf neue Rechnung können danach noch 2,77 Mill. Kr. vorgetragen werden. Die Geſamtverfäufe des Konzerns beliefen ſich im vorigen Nahr auf 205 000 To. Zelluloſe darunter 45000 To. Kunſtſeidenzelluloſe ſowie 48 000 Sts, Holz. Die ſtarke Gewinnſteigerung der Geſell⸗ ſchaft erklärt ſich daraus, daß für Kunſtſeidenzelluloſe im vorigen Jahr teilweiſe reine Phantaſiepreiſe bewilligt wor⸗ den ſind. Daneben aber hat das Unternehmen ſeine Ver⸗ käufe in einem ſehr vorgeſchrittenen Stadium getätigt, ſo daß die Preiserhöhungen beſſer ausgenutzt werden konnten. * Der argentiniſche Außenhandel. Der Außenhandel im Jahre 1037 liegt mit 3866 Mill. Peſo um 39,4 v. H. über dem Vorjohresergebnis. Die Handelsbilanz weiſt einen Ueberſchuß von 750,6 Mill. Peſo aus. Die argentiniſche Einfuhr belief ſich auf 1557,7 Mill. Peſo und zeigte damit eine Steigerung um 39,5 v. H. gegenüber 1936. 18,9 v. H. entfielen bei der Einfuhr auf England und 16,4 v. H. auf die Vereinigten Staaten. Mit 10,3 v. H. nimmt Deutſch⸗ land die dritte Stelle ein. 1 * Berner Handelsbank, Bern. Die Gewinn⸗ und Ver⸗ luſtrechnung für 1937 ſchließt mit einem Reingewinn von 128 305(i. V. 138 195) ffr. ob. Einſchließlich Vorjahrsſaldo ergibt ſich ein Ueberſchuß von 216 555 ſſr. Es wird eine ividende von 4(3) v. H. auf das AK von 3 Mill. ver⸗ Der Umſatz ſtieg von 495 Mill. auf 700 Mill. fr., ilanzſumme auf 13,09(12,69) Mill., on. Der Ge⸗ ht erklärt, daß die Belebung des Börſen⸗ und Emiſſionsgeſchäftes willkommene Verdienſtmöglichkeiten brachte, daß aber die anhöltende große Geldflüſſigkeit eine nutzbringende Anlage großer Summen verhinderte. Im Tätigkeitsgebiet der Bonk zeigen Handel, Induſtrie und Gewerbe namentlich in der erſten Jahreshälfte eine Beſſe⸗ rung gegenüber dem Vorjahre. Gewaltige Goldförderung in Alaska. Die Gewinnung von Mineralien in Alaska hat nach einem Bericht des Bergbauamts der Vereinigten Staaten dem Werte nach einen Rekordſtand erreicht, der nur in den Jahren 1915—18 unter den abnormen Verhältniſſen des Weltkrieges über⸗ boten wurde. Die Geſamtproduktion von Mineralien in Alaska hatte im Jahre 1987 einen Wert von 27 440 000 Dollar gegen 23 594000 Dollar im Vorjahr. Dadurch ſind ſeit 1880 in Alasko etwa für 750 Millionen Dollar Mi⸗ neralien gefördert worden, alſo mehr denn 100mal ſo viel, als die 7200 000 Dollar, die die Vereinigten Staaten für dem Erwerb von Alaska au Rußland gezahlt haben. Der hohe Goldpreis hot den Hauptanreiz für die Steigerung der Erzförderung gegeben. Das Bergbauamt ſchätzt den Wert des 1937 gewonnenen Goldes auf 20 834 000 Dollor. Dieſer Betrag wurde in der Geſchichte Alaskas nur einmal im Jahre 1906 überſchritten. Man muß dabei jedoch in Rechnung ſetzen, daß der Goldpreis bis zum Jahre 1934 20,677 Dollar für die Unze betrug und ſeibldem um 69 v. H. auf 35 Dollar geſtiegen iſt. Mengenmäßig liegt die Gold⸗ gewinnung in Alaska in den Jahren von 1905 bis ein⸗ schließlich 1917 über dem augenblicklich erreichten Stand. Der Geſamtwert der Goldförderung von 1880 bis jetzt wird auf 490 Millionen Dollar geſchätzt. Das Gold wird in Alaska auf zwei verſchiedene Arten gewonnen, entweder in Goldwäſchereien oder im Bergbau, die Wöſchereien ſör⸗ dern 62 v. H. der Geſamtmenge, die Bergbaubetriebe 35 v. H. Von jeher ſteht als Goldbergbaugebiet an erſter Stelle die Gegend um Juneau und die Chichagow⸗Inſel im Südoſten von Alasko, dann folgt das Gebiet um den Willow⸗Fluß am Ende des Cook⸗Fjords und an dritter Stelle das Gebiet um Fairbanks. Für die Goldwäſcherei ſind die ertragsreichſten Gegenden das Nukon⸗Gebiet, deſſen Ertrag auf 8 401000 Dollar geſchätzt wird, und die Sewark⸗Halbinſel, die im letzten Jahr einen Ertrag von 36 000 Dollar gebracht hat. Trotz des ſo befriedigenden Standes der Goldausbeute wird es nicht als unmöglich angeſehen, daß der Ertrag in den nächſten Jahren noch weſentlich ſteigen wird. Eine ganze Reihe neuer Abbau⸗ gebiete ſind erſchloſſen worden, und im Jahre 1937 ſind ganze Schiffsladungen mit Maſchinen für die Goldwäſcherei und den Bergbau nach Alaska abgegangen. Manche der neuen Anlagen konnten noch nicht in Betrieb genommen werden und werden erſt im Jahr 1938 einen Ertrag ab⸗ werfen. Waren und Märkte Mannheimer Geireidegroſßmarki Mannheim, 31. Jan. Es wurden wiederum einige Käufe in nord⸗ und mitteldeutſchem Weizen abgeſchloſſon. Aus der Umgebung kamen nur noch kleinere Partien heran. Im großen ganzen ſind die Mühlen für die näch⸗ ſten Tage verſorgt. Roggen iſt ausreichend angeboten; als Käufer treten noch frachtlich ungünſtig liegende Mühlen auf, die im Preisgebiet R 19 bis zu 6 RM. Handels⸗ ſpanne bewilligen. Braugerſte blieb ohne Umſatz, da eine Entſcheidung über zuſätzliche Gewährung von Be⸗ zugsſcheinen noch nicht gefallen iſt. Zweifellos werden aber die noch vorhandenen Mittelſorten nur zu Futter⸗ zwecken Verwendung finden können.— Der Mehlmarkt blieb ſtill; verſchiedentlich beobachtet man, daß die Bäcker bei ihren Einkäufen z. Z. die kleineren Mühlen bevorzu⸗ gen.— Futermittel waren reichlich vorhanden; lediglich Malzkeime ſowie Malzkeime⸗Melaſſe waren knapp. Das Angebot von Wieſenheu und in etwas kleinerem Umfang auch von Luzernekleeheu hat ſich in den Letzten Tagen geſtei⸗ gert. Die Anlieferungen von Stroh waren dagegen meiſt ſchleppend. Rotterdamer Getreidekurſe vom 31. Jau.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo] März 7,42; Mai 7,37% Juli 7,20 B; Sept. 7,00.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) März 109,50; Mai 106,75; Juli 106; Sept. 106,50.— Am 1. Februar bleibt die Börſe geſchloſſen. Liverppoler Baumwollkurſe vom 31. Jau.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Miodl.(Schluß) Februar(38) 472: März 475; April 477; Mai 480; Juni 482; Juli 484; Nuguſt 486; Sept. 480; Okt. 492, Nov. 493; Dez. 494; Jan. (39) 497: Febr. 498; März 500; Mai 502; Juli 503; Okt. 506; Dez. 508: Tendenz ſtetig. Badische Obsigroßmärkie O Maunheim, 31. Januar. Auf den badiſchen Obſtgroß⸗ märkten waren die Zufuhren an Aepfeln entſprechend der Jahreszeit immer noch ſehr gut. Bis etwa zur Monats⸗ mitte wurde der Abſatz als longſam, teilweiſe ſogar als ſchleppend bezeichnet. Die Nachfrage beſchränkte ſich im weſentlichen auf Aepfel erſter Sorte, während für mittlere und geringere Sorten wenig Kaufneigung beſtand. Seit ungefähr einer Woche iſt der Abſaß ſehr lebhaft geworden. Für die Zeit vom 29. Januar bis 4. Februar gelten fol⸗ gende Erzeugerfeſtpreiſe in, je 50 Kilo(in Klammern die letzten amtlichen Erzeugerpreiſe): Anbaugebiet Odenwald und Bergſtraße: Aepfel 4 1219 (1118): B—13(—11).— Aubaubezirk Mittelbaden: Aepfel A 10—15(—); B 711(-].— Anbaubezirk 11. und Kinzigtal: Aepfel 4 12—18(1116); B-18(910). — Anbaubezirk Markgrafſchaft: Aepfel 4 12—20(—) B —14(—).— Aubaubezirk Bodenſee: Aepfel 4 12—18(11 bis 18); B—14(711). Hamburger Kaffee-Termin-Noflerungen Amtliche Notierung für 4 Kg. netto in Reichspfennig, unverzoll! 1 Prime Santos(Rontrakt 1) Brief eld be ahn 1 1 2 5 E e ahlt* el e, 1 Bine. 21 ee e, 5 März.. 32 0— 2 30— MMM 80— 82 2— Jul!!! 2 30— 32 90 2 September 32 80— 82 a— Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung ſür weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter bo Stand. 25, frei Seeſchiffsf Hamburg, für 50 leg einſchl Sack. 29 J.— 10 Uhr 80] Zl. J.— 2 Uhr 15 Termine rief Geld bez. brief Geld] bez Januar. 4,50 4,0.50 4,00%. Februar 4,50 4% 0.0 4% März 4. 4,80 4%„„ April. 4,5.85*.55.35 2 Maf ,..0 4,0 150.40 uni 485 280. 4,499 ult 1 4,55 4„ Auguſt.8 4..„„ t. 4,04, 2. 4. 0% N 13 1 5 8 2 755 755 b.. 727 25. Dez./ 4,55 4% 4 125 IRTSCHAFTS-ZETTUNOG Mittag- Ausgabe Kr. 51 NRhein-Mainische Abendbörse Behaupiei Frankfurt, 31. Januar. Die Abendbörſe war ſehr ſtill und abwartend. Aufträge des Publikums logen kaum vor, während die Kuliſſe nur kleine Dispoſitionsänderungen tätigte. Die Umfätze hielten ſich bei im allgemeinen behaupteten Kurſen in engen Gren⸗ zen. JG Farben mit 161, Metallgeſellſchaft mit 146 und Schuckert zum Einheitskurs 1786. Von Bauwerten waren Jul. Berger weiter gefragt mit 155 und von Maſchinen⸗ aktien zogen die im Mittagsverkehr ſtark befeſtigten Mönus noch etwas an auf 12976. Der Rentenmarkt war faſt geſchäftslos. Kleine Ab⸗ ſchlüſſe erfolgten in Kommunalumſchuldung zu unv. 95,25. * * Londoner Börſe vom 31. Januar. Die Börſe eröff⸗ nete mit ruhigem Geſchäftsgang. Britiſche Regierungs⸗ anleihen hielten ſich; Kriegsanleihe z. B. war mit 1024ʃ% unverändert. Heimiſche Induſtriewerte leblos; Kupfer⸗ und Goldſhares etwas matter. Auch in den transotlan⸗ tiſchen Werten gab es im Hinblick auf den Neuyorker Bör⸗ ſenſchluß vom Samstag Kursrückgänge. Angeſichts des morgigen Wiederzuſammentritts des britiſchen Parlaments wird gegenwörtig in Wirtſchafts⸗ und politiſchen Kreiſen und an der Börſe mit verſtärkter Intenſität für die For⸗ derung geworben, die Regierung ſolle Maßnahmen für die Einführung einer ſtaatlichen Kriegs ſchäden⸗ verſicherung treffen. Die Forderung wird mit unt ſo größerer Dringlichkeit erhoben, als am morgigen Tag auch die neuen Beſtimmungen der Feuerverſicherungs⸗ geſellſchaften in Kraft treten, die die Verſicherung von an Land befindlichem Eigentum gegen Kriegsſchäden aus⸗ ſchließen. Dieſe Beſtimmungen gelten für die ganze Welt mit Ausnahme der Vereinigten Staaten und Kanadas. Bisher hat ſich die Regierung geweigert, eine ſolche Ver⸗ ſicherung ſchon in Friedenszeiten zu ſchaffen mit der Be⸗ gründung, daß es unmöglich ſei, den in einem mit mo⸗ dernen Waffen geführten Krieg zu erwartenden Schaden mit einiger Wahrſcheinlichkeit vorauszuſehen Unter Füh⸗ rung der Verſicherungsgeſellſchaften, der großen Bau⸗ unternehmungen und der Darlehnsinſtitute örängte aber die neue Kampagne auf eine Aenderung dieſer Haltung der Regierung. Der Londoner Deviſenmarkt ſtand heute bei Eröffnung im Zeichen einer ausgeſprochenen Schwäche des argen⸗ tiniſchen Peſos, der vom Samstagskurs von 17% für das Pfund Sterling auf 18 zurückging. Man führt dies auf die Herabſetzung der argentiniſchen Einſuhrſondergebühr von 20 v. H. auf 10 v. H. zurück. Auch der Franken lag mit 15275 etwas ſchwächer, und noch ſtärker war der Dollar auf 5,01 zurückgegangen. Leinölnptierungen vom 31. Jan.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Jan. 12½¼8; Leinſgat Klk. per Jan. 14%.) Bombay per Jan 15/8; Leinſaatöl loko 28,3; Febr. 27,1½½ Mai⸗Auguſt 27,4%; Baumwollbl ägypt. 18,6 Boum⸗ woll⸗St. ägypt. 5,4 Neuyork: Terp. 3150. Savan⸗ nah: Terp. 26,50. Die Keunziffer der Großgdandelspreiſe ſtellt ſich für den 26. Januar, wie in der Vorwoche, auf 105,5(1913 100). Die Kennziffern der Hauptgruppen lauten: Agrar⸗ ſtoffe 105,0(plus 0,1 v..] Kolonialwaren 90,0 lunver⸗ ändert), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 94,2(— 0,2 v..) und induſtrielle Fertigwaren 125,9(unverändert). Im einzelnen iſt bei den Agrarſtoffen ein leichtes Schwan⸗ ken der Preiſe für Schafe und bei den induſtriellen Roh⸗ ſtoffen und Halbwaren ein Rückgang der Preiſe für Kupfer, Blei, Zink Zinn und die zugehörigen Halbfabrikate ſpwie für ausländiſche Rindsbäute zu erwähnen. * Schwacher Auftakt der Londoner Rauchwaren⸗Auktion. Die von der Fachwelt mit beſonderem Intereſſe erwarteten großen Londoner Rauchwaren⸗Verſteigerungen, zu 1 5 auch deutſche Einkiufer aus dem Rauchwarengroßhande und der Veredelungsinduſtrie entſandt worden ſind, haben am Eröffnungstage enttäuſcht. Die Auktion begann mik auſtraliſchen Waren, worunter auſtraliſche Opoſſum wegen ſchlechter Qualität zurückgezogen werden mußten. Graue tas maniſche Opoſſum waren dagegen feſt. Braune befrie⸗ digten nicht und fanden keinen Abnehmer. Auch Ringtalls und Wallabys mußten wieder zurückgezogen werden. Die Auktion dauert fort. Berliner amfliche Noflerungen Weizen märk. Wintergerste Hafer märt. Berlin%½ 212 2z;eil. Fr. Werl. Berl. 45/9 Futierwz. BI 80 märk. Stat.. Erzeugpr. 5 4 1386 Roggen märk 194 zeil, fr Berl. Weizenmehl 15 28.90 Braugerste märk. Stat. Erzeugerpr. 42 29.80 neu frei Berl. ö 14 20. märk. Stat. ind'gerst fr. Bl.. Roggenmehl 2225 gute, frei Berl 25 märk. Stat.„ Erzeugervr 12 22.35 märk. Stat. Futterg. 59/50 167 131 22.45 Bfktoria⸗Erbſen 384. /.— Seradella 5 5 Kleine Erbſen..89 Leinkuchen ab Hambg 16,88 incl. 4,80 Futter⸗Erbſen 24./.— Erdbnußkuchen ab Hbg 15,88.20 Heluſchken 5 28.— 20.— Erdnußluchenmebl 17,28 Ackerbohnen.50 Trockenſchnitzel 38.74 Wicken deutſch„ 25,/ Soyabohnſchrot aßbg 1,58.80 Futter 5 ab Stetein 15,98„.50 Lupinen blau 16.—,/ 17. Karkoffelflocken Stolp, i. Leihſück gelb 24.—725.— ab Berlin 8 Geld- und Devisenmarki Paris, 31. Januar.(Schluß amtlich), London 15285 Italien 160.50 Stockholm 789.50 Neuyork 3050.50 Schweiz 705.— Wien 5 Belgien 514.50 Kopenhagen 698 75 Berlin 1282.— Spanien Holl and ö 1706.25[ Warſchau 858. London, 31. Januar,(Schluß amtlich). Neupork 801.35 Liſſabon 110,13 J Buenosdlires] 1600. Montreal 50118 J Selſingfors 2285.20 Rio de Jan. 412. Amſterdam. 898 82 Prag 143.— Hongkong 17300 Paris 152 90 Budapeſt 2000.— Sch anghaſß 1½ʃ5 Brüſſel 2861.50 Belgrad 214 Hokohama 55 Italien 9⁰2²³. Sofia 403.— Auſtralien 125.— Berlin 124287 Moskan 280. Mexiko 1800.— Schweiz 2152.75 Rumänien, 675.— Montevideo 2575. Spanien 5 Konſtantin 671. Valparaiſo 124, Kopenbagen 2240— Aten 1 Buelos Stockholm 1839, Wien 2837.— auf London 4880, Oslo 1996. Warſchan 263 Südafrika 100,12 Melalle Hamburger Melollnotierungen vom 31. Januar 5 Danca- u. Irſeſſ eld Kupfer Straits zinn 0 10% Brief Geld üttenrohzink p. 9) 19,„ Januar 81. 81.— Feinſilbes Rr per eg).80 950 ebruar l, 81.— Feingold(Re per g).84 är); 21.51. Alt⸗Blatiu(Aofäle) ö April 51.—15¹.— Eircapr.(RM per g).10.80 Mai 5.—.— Techn reines Platin Juli 51.—151.— Detailpr. RM per g). 3,10].55 Jul 2 Auguſt Loc] Abl. September Antimon Regules chineſ. Oltober G 62.— 61. November Queckſilber(Eper Flaſche) 14,75 14.75 Dezember Wolframerz chineſ. in) 72.0 * Der Londoner Goldpreis betrug am 31. Jauuar 1938 für eine Unze Feingold 139 h 6 d= 86,8039 /, für ein Gramm Feingold demnach 53,8203 Pence gleich 2,79081 1. Frachlenmarki Duisburg-Ruhrori Das Geſchäft war an der heutigen Börſe ziemlich ſtill. Für bergwärts wurde nur vereinzelt Kahnraum zu un⸗ veränderter Fracht von 1,10% ab Ruhrhäfen und 1,90 4 ab Kanal Baſis Mainz⸗Mannheim vorgelegt. Auch für zu Tal erfuhren die Frachten mit 1% ab Ruhrhäfen und 1,20% ab Kanal nach Rotterdam und 1,30/ ab Ruhrhäfen und 1,50% ab Kanal nach Antwerpen⸗Gent einſchließlich Schzeppen keine Aenderung. Der Bergſchlepplohn notierte mit 80 bezw. 90 Pfg. nach Mainz und 90 Pfg. bezw. 1 nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt 10 Pfg. für größere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam, Dienstag, 1. Februar 1938 „Slamsleistung deutscier Filmhunst 5. am tio 12. Seite Nummer 351 Ein Höhepunkt der dies- jährigen FiIm-Saison! 13000 Mannheimer Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe parlkas f Err 6slogla, g DALAST Ein Ufa-Großfiim nach einer wahren Begebenheit mit Ingeborg Thesk, Fritr Kampers, Rolf Roeblus, Berta Drews, Rene Deltgen, Heinz Welzel Herstellungagruppe und Spielleitung: K AR IL RITTER Ein Schicksalsspiel um sedis Stunden Urlaub? Ein neuarliger Himstoſſ. der in seinem zündenden Bumor— seiner Gemũisieſe und seinem siarken hiebeserlebnis Sälen in 3 agen den großen Richard Eichberg- Film der Tobis: D . Derstellet: Kitty Jantzen La Jana dle bezeubernde Tönze rin aus„Truxe“ Gustev Diess FEfſtz ven Dongen— Alexondet Golſine— fheo lingen— ons Stuw/e U. 8. Eehtes müärehenhaftes Indien- phantastische Ausstattung packende Originalaufnahmen elährl. Abenteuer dramatische Sensation Indien, wie ss bisher noch kein Splefflm zeſgen konnte Bitte besuchen ie möglichst unsere Nachmittags-Vorstellungen Anfengszelten in unseren beiden ſnestem: .23.10[.08.23 aahean-Nudagad p 7, 23 K 1, 5 in Mug man Wsehen haben! 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