2 9 5 Neue Erſcheinüngsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfa Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſch 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfa Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ Schwetzinger Str. 44, Meerſeldſtr 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d folgend. Monat erfolgen. hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590 Mannheimee General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R I,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 2 — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für iet Seitung Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßtate Grundpretſe. Allgemein aültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr 8. Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und fernmündlich Einzelpreis 10 v1 Für Familien- und Bei Zwangsvergleichen oder wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe A Donnerstag, 3. Februar 1938 149. Jahrgang— Nr. 56 GPel-Anſchlag in Sofia Die Vombe im Postpaket Vombenanſchlag gegen antiſowjetiſtiſchen ruſſiſchen Schriftſteller dnb. Sofia, 3. Februar. 1 In der Sofioter Wohnung des vor einigen Jahren aus Sowjetrußland geflüchteten Schrift⸗ ſtellers Iwan Solonewitſch wurde heute vormit⸗ tag, in einem Paket verpackt, eine Höllenmaſchine abgegeben. Beim Oeffnen des Paktes explo⸗ dierte die Hölleumaſchine, zerriß einen zufällig in der Wohnung anweſenden ruſſiſchen Emigran⸗ ten und verwundete die Frau Solonewitſch. Letztere erlag nach kurzer Zeit ihren ſchweren Verletzungen. Jwan Solonewitſch ſelbſt blieb unverletzt. Sein Sohn erlitt leichtere Verletzun⸗ gen. Die Exploſion richtete in der Wohnung großen Sachſchaden an. 5 Alles ſpricht dafür, daß der Anſchlaa das Werk won GPÜU⸗Agenten iſt. Solonewitſch und ſeine Frau Tamara Solonewitſch haben nämlich der kommuniſtiſchen Wühlarbeit im Ausland mit ihren Werken ſchwerſten Abbruch getan, da ſie die grauen⸗ vollen Zuſtände in Sowjetrußland wie kaum ein Flüchtling zuvor enthüllten. Das Buch von Solo⸗ newitſch führt den Titel„Die Verlorenen— Eine Ehronik namenloſen Leidens in den Zwangsarbeits⸗ lagern Sowjetrußlands“ und das Buch von Tamara Solonewitſch„Hinter den Kuliſſen der Sowjetpro⸗ Die Folgen des„Endymion“-Zwiſchenfalls: Erlebniſſe einer ſowjetiſchen Dol⸗ Beide Bücher ſind auch in Deutſchland paganda— metſcherin“. erſchienen. — der. „Eigennutz“ oder„Aeberzeugung“? Rumäniſch⸗orthodoxe Kirche ſchränkt die Juden⸗ b taufen ein (Funkmeldung der NM.) 5 + Bukareſt, 3. Febr. Das Patriarchat der rumäniſch⸗orthodoxen Kirche hat nach Meldung des„Univerſul“ eine Anweiſuns erteilt, die der in der letzten Zeit beobachteten „Taufbewegung“ unter den Juden entgegenwirken ſoll. Den Prieſtern wird es zur Pflicht gemacht, die Täuflinge aufmerkſam darauf zu prüfen, ob ſie aus „Eigennutz“ oder aus„Ueberzeugung“ zum Chriſten⸗ tum übertreten und ſie im erſten Falle nicht zu tau⸗ fen. Es wird weiter ſtreng unterſagt, Juden in die orthodoxe Kirche aufzunehmen, die nicht rumäniſche Staatsbürger ſind. Prieſter, die hiergegen verſtoßen, werden mit Amtsenthebung beſtraft werden. Der Führer bei Freiherrn von Neurath Der Führer beglückwünſchte Reichsgußenminiſter Freiherrn von Neurath zu ſeinem 65. Geburtstog und betrachtet hier mit dem Jubilor das Geburtstogsgeſchenk.(Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Scharft italienische Sprache gegen England Rom macht London für die Störung des Friedens verantwortlich Der Dampfer auf eine Mine gelaufen? dnb Rom, 3. Febr. Die im Zuſammenhang mit der angeblichen Tor⸗ pedierung des engliſchen Dampfers„Endymion“ in der engliſchen Preſſe verbreiteten Falſchmeldungen werden weiterhin von römiſchen Blättern als ein verantwortungsloſes Manöver gebrandmarkt und ſchärfſtens verurteilt. Uebereinſtimmend wird dabei betont, daß es nach den Erklärungen des erſten Offi⸗ ziers des„Endymion“ bereits wahrſcheinlich er⸗ ſcheine, daß der Dampfer auf eine Mine ge⸗ laufen ſei. „Popolo di Roma“ erklärt, es beſtehe kein Zwei⸗ fel, daß dieſer Zwiſchenſall gewiſſen, und zwar nicht nur engliſchen politiſchen Gruppen einen willkommenen Vorwand geliefert habe, um im Mittelmeer eine Beruhigung der Lage zu ver⸗ hindern. „Meſſaggero“ betont, die italienfeindliche Agitation in England, der jedes Mittel recht ſei, ſcheue ſich nicht, Italien und mit Rückſicht auf die Achſe Berlin Rom auch Deutſchland tagtäglich verbrecheriſcher An⸗ ſchläge gegen den Frieden in Europa anzuklagen. Die Hochflut von Tendenzmeldungen beweiſe ein⸗ deutig, daß entgegen den Behauptungen des eng⸗ liſchen Außenminiſters nicht etwa Italien, ſondern lediglich engliſche Kreiſe für die Aufrechterhaltung einer geſpannten Atmoſphäre verantwortlich ſeien. England ſchickt zwei Kreuzer . dnb. London, 2. Februar. Wie aus Gibraltar berichtet wird, haben die Kreuzer„Southampton“ und„Newceaſtle“ den Hafen herlaſſen und befinden ſich auf dem Wege nach Va⸗ lencia. Wie aus gut unterrichteter Quelle vexlautet, ſteht die Ausfahrt mit der Verſenkung des britiſchen Dampfers„Endymion“ im Zuſammenhang. Nach dem urſprünglichen Programm ſollten die beiden britiſchen Kriegsſchiffe heute in Palma auf Mallorea einlaufen. Von amtlicher Seite wurde keine Erklä⸗ rung zu dem Anlaufen Valencias gegeben. Was will Litwinow in Paris? Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters i— Parts, 3. Februar. Der ſowjetruſſiſche Volkskommiſſar für auswär⸗ tige Angelegenheiten, Litwinow⸗Finkelſtein, hat ſich, wie die„Ordre“ auf Genf berichtet, geſtern plötzlich entſchloſſen, angeſichts der neuen Spannungen im Mittelmeer eine kleine diplomatiſche Reiſe nach Pa⸗ ris zu unternehmen. Er iſt geſtern abend mit dem Nachtſchnellzug um 22 30 Uhr von Genf abgereiſt und wird heute vormittag kurz nach ſieben Uhr in Paris eintreffen. 17. Wie lange er in der franzöſiſchen Hauptſtadt zu weilen gedenkt, weiß die„Ordre“ nicht näher mit⸗ zuteilen. „Dienſt ohne Waffe“ Heranziehung der mindertauglichen Militärdienſt⸗ pflichtigen in Oeſterreich (Funkmeldung der NM.) + Wien, 3. Februar. In dem im Frühjahr 1936 erlaſſenen Bundes⸗ dienſtpflichtgeſetz, das die Wehrhoheit Oeſterreichs wiederherſtellte, wurde die Beſtimmung getroffen, daß die ausgemuſterten Männer zum Dienſt mit oder ohne Waffen herangezogen werden können. Während bisher nur Einberufungen zum Waffen⸗ dienſt vorgenommen wurden, wurden dieſes Jahr, wie amtlich mitgeteilt wird, die als mindertauglich Befundenen zum erſten Male zum Dienſt ohne Waffe herangezogen. Sie werden in Zukunft als „Werkſoldaten“ bezeichnet werden und werden als techniſche Spezialiſten bei der Truppe, als Schreiber bei den Kommandanturen und in geſchloſ⸗ ſenen Arbeitsabteilungen Verwendung finden. Die Einberufungen ſind bereits zum 17. Januar dieſes Jahres erfolgt. Scharfes Vorgehen der japaniſchen Blotkadeſtreikkräfte: Unterbindung des Flaggenmißbrauchs Abwartende Haltung gegenüber der engliſch-amerikaniſchen Aufrüſtung dnb. Tokio, 3. Februar. Der Sprecher des Marineminiſteriums Admiral Noda machte am Donnerstag in der Preſſekonferenz einige Mitteilungen über die gegenwärtige Lage. An der ſüdchineſiſchen Küſte halten danach nunmehr die japaniſchen Blockadeſchiffe alle chineſiſchen Dampfer und Dſchunken an, die die Flaggen fremder Länder tragen, um die Nationa⸗ lität feſtzuſtellen. Dabei beſchränke ſich die japa⸗ niſche Flotte lediglich auf dieſe Feſtſtellnung und benachrichtige die Regierungen der Länder, deren Flagge anſcheinend mißbraucht worden ſei. Bis⸗ her wurde ein Mißbrauch der Flaggen Italiens, Amerikas, Norwegens, Griechenlands, Deuntſch⸗ lands und Englands feſtgeſtellt. Noda erklärte ausdrücklich, daß hiermit keine Verſchärfung der Blockade beabſichtigt ſei. Auf eine Anfrage teilte er mit, daß die Bahn ⸗ ſtrecke Hankau- Kanton durch die faſt täg⸗ lichen Luftbombardements ſchwer beſchädigt ſei; man könen aber nicht feſtſtellen, ob dadurch der Verkehr ganz unterbunden worden ſei. Gefragt, ob Japan angeſichts der geplanten Auf⸗ rüſtung der Vereinigten Staaten und Englands ebenfalls aufrüſten werde, erklärte Admiral Noda: erſtens gäbe der gegenwärtige chineſiſche Kon⸗ flikt den anderen Staaten kein Recht zur Aufrüſtung, zweitens warte Japan die weitere Entwicklung des Flottenbaues der anderen Länder ab. Wenn aber in der Nähe der japaniſchen Inſeln die Flotten verſtärkt oder ſtarke militäriſche Einrichtungen geſchaffen würden und Japan dadurch ſeine Landes verteidigung gefährdet ſehe, werde es dies als eine Bedrohung der nationalen Sicherheit betrachten und gezwungen ſein, entſprechende Rüſtungsmaßnahmen zu trefſſen. Gegenwärtig jedoch ſei Japan ſtark genug und auf die künftige Entwicklung vorbereitet. „Keine Offenſivaktion mit England“ dnb. Waſhington, 3. Febr. Am dritten Tag ſeiner Ausſagen vor dem Ma⸗ rineausſchuß des Abgeordnetenhauſes erklärte der Flottenchef Admiral Leahy, daß das amerikaniſche Marineminiſterium keine Pläne für die Zuſammen⸗ 1 8 mit irgendwelchen Nationen im Kriegsfalle be⸗ itze. a Er verneinte ferner die Frage, ob die Eutſen⸗ dung der drei amerikaniſchen Kreuzer nach Singa⸗ pur der Welt den Eindruck vermitteln ſollte, Amerika plane eine„Offenſtpkombination“ mit England. i i Auf die Frage eines Abgeordneten, ob die Vereinig⸗ ten Staaten„mit Hilfe von fünf zuſätzlichen Schlachtſchiffen irgendeiner fremden Macht“ imſtande ſein würden, einen Angriffskrieg in den aſiatiſchen Gewäſſern zu wagen, erwiderte Leahy, dieſe Frage ſei zu ſchwierig, um ohne weiteres beantwortet wer⸗ den zu können. 5 UA blitkt auf das„Shird Reich“ Von R. Keſſen⸗Waſhingtonn Schlägt man die amerikaniſchen Zeitungen auf, hört man die offiziellen Reden amerikaniſcher Staatsmänner und Parteileute, ſo ſcheint es, wenn man von wenigen Ausnahmen abſieht, als er⸗ mangle dem Durchſchnitts amerikaner das Verſtändnis für alle Ereigniſſe und Tatſachen, die heute Deutſchland bewegen. Den objektiven Beobachter muß dieſe Tatſache in Verwunderung ſetzen; ſind doch gerade jene Politiker ſcharfe Kritiker des Dritten Reiches, die gelegentlich für die Vereinigten Staaten Maß⸗ nahmen vorſchlagen oder durchzuführen verſuchen, die ſich von Handlungen und Anordnungen Adolf Hitlers nur durch das„Lokal⸗Kolorit“ unterſcheiden, Der amerikaniſche freiwillige Arbeitsdienſt(CCcg), das große Organiſationswerk zur Unterbringung der Arbeitsloſen(WPA), die Beſtrebungen, kultu⸗ relle und ſportliche Veranſtaltungen für breiteſte Maſſen der arbeitenden Bevölkerung einzurichten, ſind nur ein paar jener amerikaniſchen Maßnahmen, die eine deutliche Verwandtſchaft mit ähnlichen Ein⸗ richtungen des„Third Reich“(Drittes Reich) zeigen. Je näher man aber dieſe ſcheinbaren Wider⸗ ſprüche betrachtet, um ſo mehr beginnen ſie ſich auf⸗ zulöſen. Man darf insbeſondere in einem Lande wie Amerika dasjenige, was Staatsmänner und Politiker aus parteipolitiſchen Gründen äußern, und was die Preſſe, die nur ſelten von rein fachlichen Erwägungen ausgeht, ſchreibt, gleichſetzen mit dem, was ein Volk nun wirklich empfindet. Die Empfin⸗ dungen aber, mit denen heute der Durchſchnitts⸗ amerikaner dem Dritten Reich gegenüberſteht, unter⸗ ſcheiden ſich in vielem ſtark von dem Bild, das man gewinnt, wenn man nur die Reden und die Zeitungs⸗ aufſätze zu dieſem Thema beachtet. Wir möchten nicht mißverſtanden werden: Es entſpräche nicht den Tatſachen, wollten wir ſagen, daß der Amerikaner von Anbeginn an dem Aufbauwerk Adolf Hitlers Beifall gezollt habe oder daß er heute vorbehaltlos alle Maßnahmen billigt. In den Jahren 1933/34 war auch die Meinung des Durchſchnitts⸗ amerikaners entſcheidend beeinflußt durch die teil⸗ weiſe ſehr wüſte Preſſehetze und das Boykottgeſchrei, Seitdem aber iſt an die Stelle dieſer„Greuelſtim⸗ mung“ langſam und Schritt für Schritt eine Beruhi⸗ gung, ein Wunſch nach Gerechtigkeit getreten, der ſich am lebhafteſten äußert, wenn Beſuch aus Deutſchland eintrifft. Wie oſt habe ich erlebt, daß dieſer„Un⸗ glückliche“ ſchon wenige Stunden nach ſeiner Ankunft von einer Schar Amerikaner mit der Frage beſtürmt wurde:„Oh say, What's it really like in Germany!?“ (Was iſt wirklich los in Deutſchland?) Dieſe allmähliche Beſinnung, das Suchen nach einem eigenen und objektiven Urteil ſcheint uns im weſentlichen auf zwei Urſachen zurückzuführen: Erſtens ſind, wie ſchon erwähnt, eine Reihe von deutſchen Maßnahmen auch in Amerika aufgegriffen worden und werden dort nun mit Erfola angewandt. Zweitens aber haben eine ganze Zahl von Handlun⸗ gen und Aeußerungen des Nationalſozialismus den Amerikaner aufhorchen laſſen. Der erſte Stoß, den die Greuelhetze erhielt, iſt auf die Rheinlandbeſesung Adolf Hitlers zurückzuführen. Mochte auch die Preſſe in ihr altes das naturgemäß durchweg 5 0 deutſchen Theaters, des deutſchen Publikums, ja ſo⸗ 2 * eite(Nummer 56 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 3. Februar 1938 Horn blaſen— der Amerikaner horchte auf. Dieſe entſchloſſene, raſche Handlung, die mutig alles für die Souveränität des Reiches einſetzte, entſprach voll und ganz ſeinem Geſchmack. Die erſten Bewunde⸗ rungsworte wurden hörbar. Das Eis war gebro⸗ chen. Seitdem haben eine ganze Zahl von Hand⸗ lungen Adolf Hitlers das amerikaniſche Volk auf⸗ horchen laſſen. Neben dem Führer findet in den USA in letzter Zeit auch die Perſönlichkeit Hermann Gö⸗ rings immer ſtärkere Beachtung; ſeiner Art kann der Amerikaner nur ſchlecht grollen. Der Vier⸗ jahresplan findet um ſo ſtärkeren Widerhall in der Meinung Amerikas, als die Durchführung dieſes Plaues nach amerikaniſchem Urteil eine typiſch deutſche Eigenſchaft beſtätigt: Zuverläffigkeit und Exaktheit, Sorgfalt im Detail. So wie der Ameri⸗ kaner, wenn ſeine Uhr kaputt iſt, am liebſten zu einem deutſchen Uhrmacher geht, ſo glaubt er auch in den Maßnahmen des Vierjahresplanes dieſe neidlos zugeſtandene Tüchtigkeit, Fertigkeit und Exaktheit zu erkennen. Neben wirtſchaftlichen und politiſchen Handlun⸗ gen, die allgemein ins Auge fallen, ſind es jedoch häufig eine Zahl kleiner, manchmal kaum beachteter Fakten, die das Urteil des Durchſchnittsamerikaners entſcheidend beeinfluſſen können. So hat man ſich beiſpielsweiſe in faſt allen Lagern Amerikas über das Photo eines deutſch⸗amerikaniſchen Camps ge⸗ freut. Wie bekannt, hat in letzter Zeit ein amerika⸗ niſches„Bohykott⸗Konſortium“ mit der Behauptung operiert, daß die amerikaniſchen Deutſchen in ihren Lagern militäriſche Uebungen abhalten und Waffen⸗ vorräte ſammeln. Daraufhin hatte nun der deutſche Volksbund eines ſeiner ſportlichen und geſelligen Zwecken dienenden Camps„ſtreng militäriſch“ auf⸗ gebaut. Ein altes Latrinen rohr war zu einem„Ge⸗ ſchütz“ montiert worden, Bierkäſten bildeten die „Munitionslager“ und ein großes Schild verkündete: Achtung! Lebensgefahr! Eintritt ſtreng verboten! Selbſt ſo manche ſonſt nicht gerade deutſchfreundliche Zeitung hat es ſich nicht verkneifen können, dies Bild zu bringen, das beſſer als alle Artikel für den Amerikaner die Behauptung von deutſchen„Ge⸗ heimrüſtungen in Amerika“ dorthin verwies, wohin ſie gehört: ins Lager der Greuelpropaganda. Auch die großen ſportlichen Leiſtungen Deutſchlands, wie der Sieg Max Schmelings über Joe Louis, die Leiſtungen der deutſchen Fah⸗ rer im Rennen um den Vanderbilt⸗Cup in Long Island, haben die Achtung vor dem Dritten Reich erhöht, nicht minder natürlich jene außer⸗ ordentlich ſtarken Eindrücke, die die Amerikaner von der Berliner Olympiade mit heimnehmen konnten. Doch nicht nur der Sport, auch der Film iſt ein guter Wegbereiter geweſen, um dem amerikaniſchen Bürger Verſtändnis für die wahren Leiſtungen des neuen Deutſchland abzuringen. Beſonders war es der große Jannings⸗Film„Der Herrſcher,“ der ſo⸗ wohl in der Preſſe wie im Publikum viel Beifall fand. Gewiß werden den Amerikanern manche europäi⸗ ſchen Probleme zu allen Zeiten nur ſchwer ver⸗ ſt ä d lich ſein. Wenn man aber nun zurückblickt auf dig, Wandlung, die das amerjkaniſche Pylts⸗ urtell über den Nationalſozialismus in Sen letzten Jahren durchlaufen hat, ſo kann die Tatſache nicht mehr verkannt werden, daß trotz aller Gegenpropa⸗ ganda der Amerikaner nachdenklich geworden iſt, wenn man vom„Third Reich“ ſpricht. Vieles, was er geſtern noch mit einer Flut von Schlagworten ablehnte, ſcheint ihm heute intereſſant. Und manches nicht nur intereſſant, ſondern achtunggebietend. Die Beauftragte für das BDM⸗Werk„Glaube und Schönheit“. Der Jugendführer des Deutſchen Reiches hat die Führerin des Obergaues Franken, Obergauführerin Clementine zu Caſtell, in die Reichsjugendführung berufen und zur Beauftragten für das BDM⸗Werk„Glaube und Schönheit“ er⸗ nannt. Wer wird bei den Wahlen ſtärker ſein! Mahmud Paſcha oder Nahas Paſcha? Kraflprobe zwiſchen dem alten und dem neuen ägyptiſchen Miniſterpräſidenten — Kairo, 3. Februar. (U..) Durch königliches Dekret hat die ägyptiſche Re⸗ gierung das Parlament aufgelöſt und Neuwahlen ausgeſchrieben. Dieſe Maßnahme war ſchon ſeit einiger Zeit er⸗ wartet worden, weil man es für unwahrſcheinlich hielt, daß die Regierung dem auf den 3. Februar einberufenen bisherigen Parlament mit feiner ſtar⸗ ken regierungsfeindlichen Mehrheit gegenübertreten wſültrde. Der bevorſtehende Wahlkampf nimmt ſeinen Aus⸗ gang von einer Situation, in der die der neuen Re⸗ gierung feindliche Wafd⸗Partei des früheren Mi⸗ niſterpräſtdenten Nahas Paſcha zweifellos noch eine ſtarke politiſche Stellung innehat. Trotz einer Reihe von Abſplitterungen verfügte die Wafd⸗Partei im alten Parlament bis zuletzt noch immer über 132 von den insgeſamt 230 Abgeordneten, während als ausgeſprochene Regierungsanhänger nur 46 Abge⸗ ordnete galten und etwa 42 Abgeordnete ſich zu der mit Nahas Paſchas Parteiführung unzufriedenen Wafd⸗Sezeſſion bekannt haben. Dieſe vom Kammer⸗ präſtdenten Ahmed Maher und von Nokraſhi Paſcha geführte Gruppe hat aber bisher noch keine Neigung gezeigt, die Regierung zu unterſtützen. Miniſterpräſident Mahmud Paſcha hat alſo zum mindeſten keine ſichere Ausſicht, bei den Neuwahlen eine Mehrheit zu erhalten. Er könnte dieſe Ausſicht ſteigern, wenn es ihm gelingt, bis zum Wahltermin eindrucksvolle Erfolge ſeiner Regierungstätigkeit zu erzielen. Darum muß ihm an einer möglichſt ſpä⸗ ten Durchführung der Wahlen liegen. Vor allem aber wird Mahmud Paſcha darauf hinweiſen, daß er die Unterſtützung König Faruk s genießt, ein Argument, das angeſichts der Beliebtheit des Königs in weiteſten Kreiſen der Bevölkerung von Gewicht ſein dürfte. Dieſe Beliebtheit iſt noch da⸗ durch geſteigert worden, daß der König ſeine Hochzeit völlig im Rahmen der alten Ueberlieferungen durch⸗ 7 p Humaniſierung des Bürgerkriegs? Die„Action Fraucgaſſe“ beſchuldigt die Regierung der Scheinheiligkeit dnb. Paris, 3. Februar. Wie Pariſer Blätter melden, hat die franzöſiſche Regierung die Abſicht, nach einer vorher zuſtande⸗ gekommenen Vereinbarung zwiſchen den verſchiedenen am Spanienkonflikt intereſſierten Staaten in Barce⸗ lona und Salamanca Schritte zur Humaniſierung des Krieges zu unternehmen.„Action Francgaiſe“ erblickt in dieſer Initiative des franzöſiſchen Miniſter⸗ präſtdenten eine den Intereſſen Frankreichs ſchäd⸗ liche Scheinheiligkeit, denn als 10 000 Prieſter vom den Anarchiſten und Kommuniſten mit Meſſern und Revolvern feige ermordet worden ſeien, habe niemand verlangt, daß dieſer Krieg humaniſiert werden möge, und als Blum von Nichteinmiſchung geſprochen habe, habe man Flugzeuge und alle Sorten Kriegsmaterial nach Rotſpanien gelangen laſſen. g Das Blatt fragt daun weiter, wo der große Teil des franzöſiſchen Vorrats an 500⸗Kilogramm⸗ Bomben geblieben ſei? Auf welchem Wege gingen heute noch rieſige bol⸗ ſchewiſtiſche Verſorgungs⸗ und Materialtransporte nach Rotſpanien, wenn nicht durch Frankreich? Während man offiziell ſeine Abſicht beteuere, ſich nicht einzumiſchen, hätten ein Blum und auch ein Chautemps Herrn Cot und anderen die Möglichkeit gelaſſen, Rotſpanien alles nur verfügbare Kriegs⸗ material zu liefern. So ſehr man alſo eine Ein⸗ ſtellung der Bombenangriffe wünſchen könnte, ſo führte, was zweifellos mit Rückſicht darauf geſchehen iſt, daß eine„Moderniſierung“ unter den Fellachen eine Mißſtimmung hervorgerufen hätte. Mahmud Paſcha hat aber auch ſeinerſeits damit begonnen, durch eine Anzahl von Maßnahmen um das Vertrauen der Bevölkerung zu werben. So iſt die Landſteuer, die von den kleinen Laundwir⸗ ten, den Fellachen, zu zahlen iſt, um 20 bis 50 v H. herabgeſetzt worden, wobei zu berückſichtigen iſt, daß den über 2 400 000 Kleinlandwirten etwa die Hälfte des ägyptiſchen Ackerlandes gehört. Eine weitere, ſicherlich ſehr populäre Maßnahme wird die ge⸗ plante Verſtärkung des ägyptiſchen Hee⸗ res ſein, die in Zuſammenarbeit mit der engliſchen Militärmiſſion erfolgen wird. Obgleich die Armee ſchon heute eine ganze Anzahl von Tanks beſitzt— daß die Kamelreiterkorps daneben weiter beſtehen, ergibt ſich aus den beſonderen Erforderniſſen des Landes— ſoll die Motoriſierung noch weiter durch⸗ geführt werden. a In beiem Zuſammenhang muß da tan(rintert werden,„o“ die Ar nee der. Eid auf den König nicht ſogleich nach der Thronbeſteigung ablegt, weil der damalige Miniſterpräſident Nahas Paſcha forderte, daß gleichzeitig der Eid auf die Verfaſſung abgelegt werde. Dieſer Forderung hat ſich König Faruk nachdrücklich widerſetzt, und erſt der neue Miniſter⸗ präſtdent Mahmud Paſcha ordnete an, daß der Eid wie bisher zu leiſten ſei, nämlich nur auf den König. Andererſetts hat Nahas Paſcha eine Senſation hervorgerufen durch die Erklärung, daß der auf ihn im November verübte Anſchlag mit einer Ver⸗ ſchwörung zum Sturze der Regierung verbunden geweſen ſei, an der zahlreiche führende Politiker be⸗ teiligt geweſen wären. Unter anderem beſchuldigte er in dieſem Zuſammenhange den jetzigen Miniſter⸗ präſidenten Mahmud Paſcha, den Finanzminiſter Sidky Paſcha und den königlichen Kabinettschef Ali. Maher Paſcha. müſſe man doch die Frage ſtellen, ob die augenblick⸗ liche Regierung Frankreichs berechtigt ſei, überhaupt non einer Humaniſterung des Krieges zu ſprechen. Möge ſie doch den Durchgangsverkehr des ſowjetruſſiſchen Kriegsmaterials zwiſchen Honfleur und Bordeaux einerſeits und Katalonien anderer⸗ ſeits verhindern. In dieſem Falle würde der Krieg ganz zweifellos humaniſiert werden. Waffenſchieber en gros Maſchianenaewehre. Artillerie bis zum ſchwerſten [(Funkmeldung der N M.) Zu den aufſehenerregenden Waffengeſchäften, des Juden Jacbb und feiner Schweſter Alice veröf⸗ fentlichen die„Wiener Neueſten Nachrichten“ in ihrem Prozeßbericht noch Einzelheiten, aus denen hervorgeht, daß es ſich zum größten Teil dabei um ſowjetruſſiſches Material gehandelt hat, das in der Tſchechoſlowakei und zwar hauptſächlich in der Stadt Piſek lagerte. Die Ausfuhrerlaubnis aus der Tſchechoſlowakei, ſo heißt es in einem der Briefe der Jüdin Lampl⸗Jakob an ihren Bruder, ſei leicht zu erhalten. Eine vom Vorſitzenden verleſene„Offerte“ des jü⸗ diſchen Waffenhändlers an die Lampl⸗Jacob nennt 400 Stück original ſowfetruſſiſche Maxim⸗Maſchi⸗ nengewehre mit Reſerveteilen für 950 Franken pro Stück, 100 Maſchinengewehre ohne Firmenangabe, 1000 leichte Hotchkiß⸗Maſchinengewehre, Modell 1924, ferner ein Poſten von ſchweren Maxim⸗Gewehren. + Wien, g. Februar, 15 Als prompt lieferbar bot Spiro ferner 70000 orte ginal⸗ſowjetruſſiſche Gewehr mit Stichbajonetten an. Er verfüge außerdem, ſo heißt es in der Offerte weiter, über große Beſtände an Artilleriematerial bis zu den ſchwerſten Kalibern, ferner über Tanks und Panzerwagen, über die beſten exiſtierenden Handgranaten, Gasmasken uſw. 5 Nach Aufzählung dieſes kompletten Arſenals moderner Kriegswaffen verſichert Spiro geheimnis⸗ voll in der Offerte, daß er auch noch über„anderes Material“ verfüge, für das er aber eine„Spezial⸗ offerte“ ſtellen müſſe. Die neue Meldeordnung „Unbekannt verzogen“ verſchwindet. dnb. Berlin, 2. Februar. Ueber die am 1. Mai d. J. in Kraft tretende neue Reichsmeldeordnung hat der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter des Innern ſoeben durch einen Runderlaß an die Polizeibehörden Durchführungsbeſtimmungen gegeben. In der Reichsmeldeordnung iſt beſtimmt, daß Perſonen, die aus ihrer bisherigen Wohnung aus⸗ ziehen, ohne bereits eine neue Wohnung zu beſitzen, der Meldebehörde ihren Verbleib anzugeben haben. Mit dieſer Beſtimmung ſollen die jetzt ſo häufi⸗ gen Vermerke„Unbekannt verzogen“ oder„Auf Reiſen abgemeldet“ beſeitigt werden. Nach den Durchführungsbeſtimmungen genügt es als Angabe des Verbleibs bei der Abmeldung, wenn der Meldepflichtige, der noch keine neue Wohnung beſitzt, die Behörde oder die Firma, bei der er ange⸗ ſtellt iſt, oder Verwandte, Bekannte oder Geſchäfts⸗ freunde der Meldebehörde angibt, bei denen ihn bis zu ſeiner endgültigen Anmeldung Zuſchriften er⸗ reichen.. Zur Vorſchrift der Reichsmeldeordnung, daß ſich der Meldepflichtige perſönlich bei der Meldebehörde an⸗ und abzumelden habe, wird beſtimmt, daß der Meldepflichtige ſich im Falle perſönlicher Behinde⸗ rung unter Angabe der Behinderungsgründe bei der Abgabe der Meldung durch einen erwachſenen An⸗ hörigen, durch ſeinen Wohnungsgeber oder den Haus⸗ eigentümer(Verwalter) oder deren erwachſene An⸗ gehörige vertreten laſſen könne. Schwerer Anfall bei den AS-Flottenmanövern Zwei Flugzeuge ins Meer geſtürzt San Diego(Kalifornien), 3. Februar. Während der Flottenmanöver an der Küſte Süd⸗ kaliſorniens ſtießen zwei Marine⸗Bombenflugzeuge im heftigen Regen zuſammen und ſtürzten ins Meer. Die geſamte ſieben Mann ſtarke Beſat⸗ zung des einen Flugzeugs kam ums Leben, vier Maun des anderen Flugzeugs wurden durch ein Boot des Flaggſchiffs„Pennuſylvauia“ gerettet. Mehrere Schlachtſchiſſe und 20 Zerſtörer haben die Suche nach den drei vermißten Beſatzungsmitgliedern des zweiten Flugzeuges aufgenommen. 8 Hauptſchriftleitef und verantwortlich für Politit: Dr. Alois Winbauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich fü: Theater, Wiſſen⸗ ſchaft u. Unterhaltung: Carl Onno Eſſenbar t Handelsteil: Dr. Fritz Bode Lokale, Teil: Ir Fritz bammes Sport. Willn Müller ⸗Süd⸗ weſtdeutſche Umſchau. Gericht u. Bilderdſenſt Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim Schriftleitung in Berlin Dr. E. Schaffer, Berlin⸗Friedenau. . Südweſtkorſo 60 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr Rückſendung nur bei Rückporto Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeuung Dr. Fritz Bode& Co. Mannbeim. R I.—5 Verantwortlich für Anzeigen und geſchöftliche Mitteilungen Jakob Faude, Mannheim. n Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und& Mittag erſcheinen gleichzeitig 5 in ber Ausgabe 8 a 5 Aus gobe A Mittag über 11000 Ausgabe& Abend über 10000 Ausgabe 8 über 10 500 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Dezember über 21 500. Gespräch mit dem Uebersetzer Hans Schlegel Lope de Vega— ein ſpaniſcher Shakeſpeare Die deutſche Entdeckung des ſpaniſchen Dramatikers n Frankfurt, im Februar. Von einem ſpaniſchen Philoſophen ſtammt dieſe Charakteriſierung des Spaniers:„Man kann nicht ein Volk von 22 Millionen Königen regieren“, womit ein weſentlicher Zug im ſpaniſchen Nationalcharak⸗ ter, der ſpaniſche Stolz, bezeichnet iſt. Und Dr. Hanus Schlegel, einer der beſten deutſchen Spa⸗ nienkenner, ergänzt dieſe Charakteriſierung, wenn er ſagt, daß in jedem Spanier ein kleiner Don Qui⸗ jote ſteckt, daß aber auch in jedem Spanier das Be⸗ wußtſein der ſtolzen Tradition jenes Reiches leben⸗ dig iſt, in dem einſt die Sonne nicht unterging. Das alles muß bedacht werden, will, der durch Hans Schlegels großes Ueberſetzungs⸗ werk zum erſtenmal in dieſem Umfang der deutſchen Bühne zugänglich gemacht wird. Damit müſſen wir von Grund auf Bild und Vorſtellung korrigieren, die wir uns von Lope de Vega gemacht haben. War es doch ſo, daß von rund 2000 Theaterſtücken Lope de Vegas höchſtens 25 ins Deutſche überſetzt waren. Auf die Kenntnis dieſes verſchwindend geringen Tei⸗ les des Rieſenwerkes Lope de Vegas gründet ſich gar der deutſchen Literaturhiſtorik. So ergab ſich die etwas peinliche Tatſache, daß es in Deuſchland uber Lope de Vega nur feſtſtehende Anſichten gab, während ſeine Werke ſo gut wie unbekannt blieben. Die bisherige Ablehnung Lopes auf den deutſchen Bühnen iſt leicht zu verſtehen, wenn man bedenkt, iß von den etwa 15 Ueberfetzern mit zwei Aus⸗ nahmen. 9 rfremde Philologen waren. Einmal war die swahl der Stücke verfehlt und zum andern waren alle eifrigſt bemüht, den ſpaniſchen Vers im eutſchen nachzubilden: So entſtand t vom ſpaniſchen Trochä ie gegeben hat. Während man äutert Dr. Schlegel— ein 5 wenn man Lope de Vega, den größten ſpaniſchen Dramatiker, begreiſen unrichtige Urteil des (Fr. v. Schack und Friedrich Halm) alle das Schlag⸗ den es in Spanien Hebungen und Senkungen klaſſifiziert, kennt man Hebungen, Senkungen und Versfüße im Spaniſchen überhaupt nicht, ſondern zählt lediglich die Silben des Verſes. Dadurch hat die ſpaniſche Sprache eine geradezu unbegrenzte Reimmöglichkeit, der im Deutſchen eine relative Reimarmut gegenüberſteht. Alle Verſuche, den ſpaniſchen Reim im Deutſchen nachzubilden, führten zu einem zerhackten und zer⸗ quälten Deutſch, das kein Meuſch mehr verſtehen konnte. Der Zuſchauer im Theater aber, der jeden Satz nur einmal hört, konnte ihn nicht verſtehen und damit blieben ihm ein für allemal die Schönheiten der Werke verborgen. „Mir kam es“— ſo verſichert uns Dr. Schlegel „bei meinen Arbeiten vor allem auf Klarheit der Sprache an und deshalb wüßhlte ich ganz bewußt den Blankvers, der nach Leſſing die Versform der Deutſchen für die klaſſiſche Bühne iſt. Ich habe auch alles allzu barocke Rankenwerk und allzu lang⸗ atmige Abſchweifungen in muthologiſche Betrach⸗ tungen einfach weggelaſſen. Auch das oft endloſe Beiſeiteſprechen wurde in direkte Rede umgewandelt. Ausſchlaggebend für meine Arbeit war, daß ich die Werke ja für das Theater wiedergewinnen wollte. Man darf ſich beim Ueberſetzen nicht allzu ängſblich an den Urtert klammern, denn oft ſind auch im Spa⸗ niſchen die Reimworte nur wegen des Reimes ge⸗ wählt, was meiſt wenige Zeilen ſpäter zu erkennen iſt. Ich habe mich beim Ueberſetzen ſtets bemüht, vor allen Dingen den Sinn der Worte und Begriffe zu ertaſten, und zwar den Sinn, der hinter den Worten ſchlummert. Mir kam es immer darauf an, in abſolut klarer Sprache einen deut⸗ ſchen Lope de Vega zu ſchaffen, ohne da⸗ bei die ſpaniſche Atmoſphäre zu ſtöre.“ Lope de Vega hat ſeine Stücke für das ewige Theater geſchrieben und es wäre ſicherlich verfehlt, eine Uebersetzung zu einer Studienarbeit romaniſti⸗ ſcher Seminare zu machen. Das iſt das Vepdienſt Dr. Schlegels, daß er mit aller Liebe und Leiden⸗ ſchaft des Theatermannes und der großen Kenntnis Spanjens und der ſpaniſchen Sprache Lope de Vega wahrhaft dem Theater zurückgegeben hat. Der erſte Deutſche, der Lope wirklich in ſeiner ganzen Größe erkannte, war Grillparzer, der eigens hierzu Spaniſch lernte und wahrſcheinlich zuſammen mit einem Spa⸗ nier Lope de Vega Spaniſch las. Denn Grillparzer hat über 100 Werke Lope de Vegas analyſiert, wobei ihm natürlich, da er die ſpaniſche Sprache nicht reſt⸗ los beherrſchte, kleine Fehler unterliefen. i Von dem gewaltigen Werk Lope de Vegas ſind uns etwa 600 Stücke erhalten, die die Spani⸗ ſche Akademie in 28 großen Bänden herausgegeben hat. Etwa die doppelte Anzahl 1200 Dramen und Legendenſpiele ſind verſchollen. Daneben aber hat Lope de Vega noch 20 Bände mit Roma⸗ nen gefüllt, 2989 Sonette geſchrieben und eine kaum zu überſehende Fülle von Lyrik. Seine Thea⸗ terſtücke haben alle bis auf eines drei Akte, die Hei⸗ ligenſpiele dagegen nur einen Akt. Mehr als hun⸗ dert ſeiner Dramen hat Lope de Vega, wie er ſelbſt bezeugte, innerhalb von 24 Stunden niedergeſchrie⸗ ben, eine rein ſchreibtechniſch kaum glaubliche Lei⸗ ſtung. Wenn man dabei berückſichtigt, daß alles ge⸗ reimt iſt, wird man ſtaunend vor dieſem unbegreif⸗ lichen und einmaligen Phänomen ſtehen, als das Lope ſich uns nun darbietet. Dr. Schlegel, der als einziger Menſch in der Welt das geſamte erhaltene Werk Lope de Vegas kennt und in B jähriger Arbeit im ſpaniſchen Urtext ſtudiert hat, entwickelt uns ein neues unbekanntes Bild von Lope de Vega, das an 8 und innerer Bedeutung die Shakespeares er⸗ reicht. Das deutſche Theater hat die Aufgabe, von dem reichen Gewinn, den es nun nach 300 Jahren mit Lope de Vega erhalten hat, Beſitz zu ergreifen. Dr. Schlegel hat bis jetzt zwölf Stücke überſetzt, davon allein zehn, die bisher im ſüdlichen Fülle und Pracht des dramatiſchen Ge⸗ ſchehens, der dichteriſchen Gedanken und Viſtonen und der ſchlichten Wahrheiten, die oft in blumiger Verkleidung geſagt werden. Wir haben die„Ent⸗ deckung“ zu machen, daß Lope de Vega groß genug iſt, um über alle ſpäteren öramatiſchen Verſuche und Richtungen in Spanien hinauszuwachſen, und daß wir in ihm den größten ſpaniſchen Dramatiker zu ſehen haben, deſſen Werke, einmal aufgeweckt, heute noch ſo lebendig ſind wie vor 300 Jahren. . ü Adolph Meuer ——— Die Götterdämmerung in Monte Carlo. Wag⸗ ners Feſtſpiel„Götterdämmerung“, der tra⸗ giſche Schlußakkord des Nibelungenliedes, beendete die in deutſcher Sprache in der Oper von Monte Carlo aufgeführte Tetralogie. Die künſtleriſchen Lei⸗ ſtungen entſprachen vollkommen der Größe der Auf⸗ gabe. In der anſpruchsvollen Rolle der Brunhilde konnte Sabine Offermann die ganze klangliche Fülle und Wärme ihrer prachtvollen Stimme offen⸗ baren. Von den übrigen weiblichen Rollen iſt die Gudrun Norma Gadsdens beſonders zu erwäh⸗ nen, die über ein ſehr ſchönes Stimmaterial verfügt, ebenſo wie die Erda von Frl. Schiermann. Der Siegfried des Dr. Pöltzer war geſanglich wie dar⸗ ſtelleriſch eine Spitzenleiſtung. Pap pu het war ein eindrucksvoller Gunter, und Alſen lieh dem Hagen den ganzen düſteren Grimm, der dieſer Figur charak⸗ teriſtiſch iſt. Die muſikaliſche Leiſtung Franz v. Hös⸗ lins war ſchöpferiſch und lebendig wie immer. Der Erfolg dieſer oͤeutſchen Ringauffſührung iſt nicht nur ))%%%CV%VVVCCVVVCCCV hat die deutſche Kunſt als Mittler in deutſcher Kultur wieder einmal eine außerordentliche Werbekraft für das Berſtändnis deutſchen Geiſtes und Weſens im Ausland bewieſen. Woldemar Graf von. Mongolei“. Unter Räubern, Hirten und Soldaten.) Berlag J. Neumann, Neudamm. Ein weitgereiſter Mann und großer Nimrod vor dem Herrn, der ſich im Fernen Oſten glänzend ausktarnt, er⸗ zählt hier höchſt unterbaltſam von feiner Fahrt in die Ja Jaründe der Mongole. Mit dem Humor des echten Weidmanns ſchildert der Verfaſſer, welche Schwierigkeiten ſich ſeinem Unternehmen in den Weg stellten, Schwierig⸗ keiten, die teils durch allgewaltige Mandarine, die Launen mancher Behörden und die Geldgter Fer mongoliſchen Sol⸗ dateska verurſacht wurden. Aber auch von dem Bahlditen⸗ unweſen, das in djeſen Bezirken des unendlichen Reiches der Mitte zu der Zeit, da Graf von Schwerin ſeine Jand⸗ wird uns ein interefantes Bild gezeichnet. or a lernen wir ſedoch durch diefes mit verſchiedenen Photos ge⸗ Deutſchen unbekannt waren. Erſtaunt und bewundernd ſtehen wir vor der Schwerin: In den Jagdaründen der fahrt unternahm, noch in fröhlicher Blüte zu ſtehen ſcheint, 2 al mackvoll ausgeſattete Huch bie reichen. wenig befagen Wiloſteppen der Mongolef kennen und hören p waltigen Herden der Gazellen, die zu Aena Het lichtgelbe Wellen. über die unendliche Wei aſiatiſchen Steppe ziehen. ö 9 2 2 Donnerstag, 3. Februar 1938 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 56 —— Die Stadtseite Maunheim, 3. Jebruar. Ein Morgenſpaziergang Die kleinen Waſſerlachen auf der Straße blinzeln verſchmitzt, und fallen ein paar Sonnenſtrahlen hinein, lachen ſie hellauf. Das iſt ſo das richtige Wetter zwiſchen vielen Regentagen, um einen Mor⸗ genſpaziergang zu machen. Alſo denn los! Richtung Hochuferſtraße über Max⸗Joſef⸗Straße. Ausgeruhte Füße überqueren auf dem neu aufgefüllten breiten Straßendamm das ehemalige Spelzengärtengebiet. Das vielgeſtaltige, wenn auch recht beſcheidene und auch unerfreuliche Leben von einſt redet nicht mehr. Nur ab und zu ſieht man dünne Rauchwölkchen aufſteigen. Sie kom⸗ men aus geſtaltloſen Häuschen, die da am Boden feſt⸗ ſitzen wie die Klette auf dem Kleid. Haften an den ſandigen Dämmen oder ſind von ihnen ſo umſtellt, daß ein Entweichen nicht mehr möglich Dann geht es durch das Gelände des Kleingärt⸗ nervereins Neckarſtadt. Eine Kundmachung an den Gartentüren fordert die Gartenbeſitzer auf, Bäume und Sträucher unverzüglich auszuäſten, damit mit der Schädlingsbekämpfung begonnen werden kann. Als Gartenfreund habe ich das alles ſorgſam und ge⸗ wiſſenhaft geleſen und konnte abſchließend feſtſtel⸗ len, daß da Zug drin iſt. g Jetzt bin ich auf der Hochuferſtraße, auf der mich immer ſo etwas wie ein Hochgefühl überkommt. Bis hierher reichten einſt die Waſſer. Eine Ahnung da⸗ pon überkommt einen, was ſich auf dem vorliegenden Gelände im Laufe einer langen Zeit abgeſpielt haben muß, wenn man erfährt, wie wechſelreich hier die Bodenſchichten ſind. Von hier ſchaut das Auge unſere ausgebreitete Stadt mit ihren vielen Türmen und Schloten, über die heute ein dünner Nebelſchleier ge⸗ breitet iſt. 1 Das äußere Ende des Herzogenried⸗Parkes läßt einen anhalten. Drähte ſperren die Zugangswege, aus dem Raſen ragen Betonpfoſten auf. Arbeiter ſind dabei, Wege anzulegen und Grabarbeiten zu verrich⸗ ten. Unzweifelhaft, das iſt eine Bauſtelle. Und was wird da werden? Es wird hier ein großer Schul⸗ garten angelegt, der Erſatz iſt für den bisherigen Schulgarten, deſſen Gelände für andere Zwecke be⸗ nötigt wurde. Das wird eine ſchöne und vielſeitige Anlage werden, die für die Schüler und Schüle⸗ rinnen der Volksſchule und Fortbildungsſchule be⸗ ſtimmt iſt und in welcher eine ziemlich weitgehende Unterrichtung in der Gartenbaukunſt und in den einſchlägigen Sparten erfolgen wird. Für die Größe der Anlage ſpricht, daß ſie 180 Meter lang und 165 Meter tief ſein wird. Bis April will man damit fertig ſein. Altf dein Wege durch den Park bin ich ſo ziem⸗ lich allein. Nur einige Radfahrer und eine junge Mutter, die ihren Sprößling ſpazierenführt, ſind mir begegnet. Dieſer Park mit ſeinen breiten Wegen verſchlingt faſt die Menſchen und man muß ſchon ſuchen, mit ihm in Beziehung zu bleiben, wenn man darin nicht vereinſamen will. 5 Auf Kinder im Straßenverkehr achten Polizeibericht vom 3. Februar Vier Verkehrsunfälle: Geſtern ereigneten ſich hier vier Verkehrsunfälle. Hierbei wurde ein Kind leicht verletzt und drei Kraftfahrzeuge beſchädigt. Verkehrsüberwachung: Bei geſtern vorgenomme⸗ nen Verkehrskontrollen wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung 64 Perſonen gebührenpflichtig virwarnt und an 41 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mänge aufwieſen. 5 Wem gehört der Mantel? Um die Jahreswende wurde aus einer hieſigen Gaſtſtätte ein Herren mantel entwendet, deſſen Eigentümer bis jetzt noch nicht ermittelt werden konnte. Der Mantel befindet ſich auf Zimmer 78 des Polizeipräſidiums(Kriminalpolizei), wo er an⸗ geſehen werden kann. a i Beſchreibung: Herrenmantel für mittlere Figur, ſchwarz⸗graue Farbe, innen mit ſchwarzem Seidenfutter. An der inneren linken Taſche befün⸗ det ſich ein Firmenſchild mit der Aufſchrift:„Adefa“. Außerdem iſt an der inneren Taſche ein weiteres Schild mit der Auſſchrift:„C.& A. Brennink⸗ mayer“, mit der Nr. 12—1673. 0 * Verloren ging am 8. Januar auf dem Wege von 21, Breite Straße, E, I. F 2, O 4 bis O6, hier ein goldener Ehering, gez. A. R. 10. 1. 37. Bor ſicht beim Kauf von Blindenwaren Das Blindenheim Mannheim ſchreibt uns: Da ſich in letzter Zeit wieder die Fälle häufen, wo Hauſierer im Namen des Blindenheims Waren an⸗ bieten, bringen wir folgendes in Erinnerung: 1. Die Vertreter des Blindenheims führen keine Waren mit ſich, ſondern dieſe werden einige Tage ſpäter durch beſondere Boten gegen ordnungsmäßige Quittung des Blindenheims Mannheim dem Beſtel⸗ ler geliefert.„ 2. Unſere Vertreter führen den geſetzlich vor⸗ geſchriebenen Ausweis des Reichsverbandes für das Blindenhandwerk, Berlin, auf das Blindenheim Mannheim lautend, mit ſich und zeigen dieſen Aus⸗ weis unaufgefordert vor. Der Ausweis trägt ein Lichtbild des Vertreters und deſſen genaue Anſchrift. 3. Die Vertreter müſſen dem Käufer ſtets eine Auftrags durchſchrift aushändigen, die von dem Vertreter leſerlich unterſchrieben ſein muß und den Aufdruck„Blindenheim Mannheim, Waldhof⸗ ſtraße 221/23“ trägt. 9 Wer Vorſtehendes genau beachtet, weiß, daß er tatſächlich beim Blindenheim Mannheim kauft, ſchützt das Blindenheim vor Schaden und ſich ſelbſt vor un⸗ angenehmer Enttäuſchung. ö„ 7 Aus Mannheims alten Tagen: 1813 fehlte es hier an„Einſtehern“ Eine Folge des napoleoniſchen Feldzugs nach Rußland Zu Anfang des vorigen Jahrhunderts, als die allgemeine Wehrpflicht noch nicht beſtand, kannte man das Einſteherſyſte m. Es konnte derjenige, der zum Heeresdienſt verpflichtet war, ſich durch einen anderen vertreten laſſen, der für entſprechende Bezahlung den Heeresdienſt für ihn leiſtete. Nun hatten die andauernden Aushebungen zur Aufſtellung von neuen Truppenverbänden für Napoleon um 1812 ihren höchſten Stand erreicht. Nur noch wenige Einſteher meldeten ſich, die für andere im Heer dien⸗ ten. Am 4. Februar 1813 muß das Stadtamt Mann⸗ heim bekannt machen, daß es an ſolchen Einſtehern mangelt, während die Geſuche um Befreiung vom Militärdienſt maſſenweiſe einlaufen. Noch iſt näm⸗ lich Baden zur Geſtellung von Soldaten an Napo⸗ leon verpflichtet, der nach dem unglücklichen Feld⸗ zug in Rußland die letzten Anſtrengungen macht, ſich zu behaupten. Am 30. Dezember 1812 hat General Pork in Tauroggen die Konvention mit den Ruſſen geſchloſſen. Langſam verbreitet ſich im ſtillen die Kunde, und wo es möglich iſt, ſuchen ſich die Ge⸗ ſtellungspflichtigen dem napoleoniſchen Heeresdienſt zu entziehen, um dem Ruf unter die deutſchen Fah⸗ nen zur Abſchüttelung des fremden Joches Folge leiſten zu können. Aber erſt am 20. November 1813, nachdem die Badener in der Völkerſchlacht bei Leipzig noch unter Napoleon gekämpft haben, erläßt Großherzog Karl einen Aufruf an das badiſche Volk, in dem es heißt: „So finde ich mich nunmehr bewogen, den mit Frank⸗ reich im Kriege ſtehenden und gegen dasſelbe ver⸗ bündeten Mächten beizutreten.“ Dag Vermögen fahnenflüchtiger Soldaten wird eingezogen Schon vorher mehrten ſich die Fälle von Fahnen⸗ flucht in ſolcher Weiſe, daß die Regierung zu ſtrenge⸗ ren Maßnahmen ſich verpflichtet ſah. Darnach wurde das Vermögen des Soldaten, der wegen Fahnen⸗ flucht verfolgt wurde, für die Staatskaſſe einge⸗ zogen. Aus dem beſchlagnahmten Vermögen bekam der Kompaniechef eine Entſchädigung für die Uni⸗ form des Deſerteurs angewieſen. Sie betrug bei den Huſaren 36 Gulden, mit Mantel 48. fl., bei den Dragonern 27 fl., der Grenadiergarde mit der Mütze 34 fl., ohne die Mütze 26 fl., bei der ſonſtigen Infanterie 21 fl., mit Mantel 28 fl. Nahm ein Kavalleriſt gar ſein Pferd mit. dann er⸗ folgte die Berechnung für dieſes und das Sattelzeug beſonders. s Wer einem Soldaten zur Fahnenflucht verhalf, wurde mit einjähriger Korrektionsſtrafe belegt. Eine Gemeinde, die Kenntnis davon hatte, daß ſich ein Fahnenflüchtiger zweimal 24 Stunden in ihren Mauern hat ſehen laſſen und nichts zur Ergreifung desſelben getan hat, mußte 30 Reichstaler Strafe bezahlen. Dieſe ſtrengen Verordnungen laſſen erkennen, daß ſich die Belohnung von 10 Reichstalern„Fang⸗ gebſüßr“ für einen Fahnenflüchtigen nicht viele ver⸗ 8 wollten. Fremdes Geld in Mannheims Manern Um den 15. Dezember 1813 weiſen die Fremden⸗ liſten eine erhebliche Fülle außerdeutſcher Offiziere auf. Buchhändler Heinrich Bender empfiehlt eine Reihe von Büchern für Deutſche und Ruſſen,„um ſich gegenſeitig verſtändlich“ zu machen. Fremde Münzen kurſieren in der Stadt; in der Voraus⸗ ſetzung, daß ſie„vollgewichtig“ ſind, haben nicht nur die öffentlichen Kaſſen, ſondern auch die Geſchäfts⸗ inhaber die Verpflichtung, dieſe anzunehmen. Da gibt es Napoleond'or zu 9 fl. 20 kr., Napoleontaler Silberſtücke von fünf Franken zu 2 fl. 18 kr., preu⸗ ßiſche Friedrichsd'or zu 9 fl. 46 kr., preußiſche Cou⸗ ranttaler zu 1 fl. 45 kr., 7 preußiſche Cou⸗ ranttaler 35 kr.,/ und ½ derſelben Münze, preu⸗ ßiſche Groſchen zu 3½ kr., ruſſiſche Silber⸗Rubel von altem Gepräge von 1 fl. 50 kr., von neuem Gepräge 2 fl. 36 kr. 2 „Patentedelperſianer“ Textilerzeugniſſe dürfen keine Pelzuamen tragen Die Bezeichnung der aus den neuen Roh⸗ und Werk⸗ ſtoffen hergeſtellten Erzeugniſſe darf nicht die Mög⸗ lichkeit einer Irreführung bieten. Hierauf iſt beſon⸗ ders zu achten, wenn die aus dieſen Erzeugniſſen hergeſtellten Waren denjenigen, die man isher und auch noch jetzt aus anderen Werkſtoffen herſtellt, täu⸗ ſchend ähnlich ſehen. Auf dem Gebiete der Textil⸗ wirtſchaft konnte man in der letzten Zeit verſtärkt beobachten, daß Textilerzeugniſſe, die das Ausſehen von Pelzwerk haben, unter einem Pelznamen angeboten wurden. Um eine Irreführung der Verbvaucher zu ver⸗ meiden, ſind, wie es in einer Mitteilung des Werbe⸗ rats der deutſchen Wirtſchaft heißt, für derartige Erzeugniſſe in der Werbung folgende Geſichtspunkte zu beachten: 1. Stoffe, die das Ausſehen von Pelzen haben, dürfen nicht unter einer Pelzbezeichnung in den Verkehr gebracht werden. Es iſt alſo verbo⸗ ten, Textilſtoffe als„Perſianer“,„Edelperſianer“ oder„Patentedelperſianer“ zu bezeichnen. 2. Be⸗ zeichnungen wie„Imitiert Perſianer“ oder„Per⸗ ſianer imitiert“ und ähnliche Ausdrücke für Textil⸗ erzeugniſſe ſind ebenfalls irreführend. Der Verbraucher kann annehmen, daß es ſich um ein Fell handele, das lediglich nach Perſtanerart auf⸗ gearbeitet iſt. 3. Keine Bedenken beſtehen gegen Ausdrücke wie„gewebter Perſianer“,„Sealgewebe“, Bei Schlaflosigkeit 1 das wirkſame, unſchädliche und preiswerte 80 rum. Schlechter Schlaf zermürht,. Quälen Sie ſich nicht länger ug Keine Nachwirkungen. Packung 18 Tabl. M..26 i. d. Avotheke „perſianerartiges Gewebe“,„ſkunksähaliches Ge⸗ webe“. 4. Dieſe Ausdrücke dürfen jedoch nicht mit dem Zuſatz„echt“ oder Zuſätzen von ähnlicher Be⸗ deutung verſehen werden, z. B.„echtes Perſianer⸗ Gewebe“, da durch dieſen Zuſatz der Anſchein er⸗ weckt werden kann, daß es ſich um Pelzwaren han⸗ delt. dae eee, Er wollte zurück nach Holland. Der nüchtliche Gaſt in der Kaufhalle Die ſellſame Methode eines Jünglings aus Rotterdam, die Vekanniſchaft der Mannheimer Polizei zu machen Er geriet aus dem Regen in die Traufe, der 1919 in Rotterdam geborene Schiffsjunge Gerrit Kra⸗ nendonk. Von ſeinem Rheinſchiff war er davon⸗ gelaufen, weil ihn der Schiffer ziemlich unſanft in die Kur nahm. Anſtatt nun zum Konſulat zu gehen und ſo auf dem ſchnellſten Weg ſeine Heimfahrt nach Holland zu bewerkſtelligen, verſuchte er dieſes Ziel auf recht ſeltſame Weiſe zu erreichen. Er ging in eine Kaufhalle in der Breiten Straße und ſuchte ſich dort ein Verſteck für die Nacht. Er fand es in einem ziemlich engen Gang zwiſchen der Rückwand eines Schauſenſters und der hinterſten Schaufenſterdekoration. Dort machte er es ſich mit Decken, die er heranzog, bequem für die Nacht. Der Hunger mag ihn aber geplagt haben. Nach Geſchäftsſchluß kroch er jedenfalls aus ſeinem Ver⸗ ſteck hervor und plünderte verſchiedene Pralinen⸗ fächer und in ziemlich großem Ausmaße auch den Zigarettenſtand: Unter großen Packungen von teuren Zigarettenſorten tat er es nicht. Am anderen Morgen aber wurde der unerbetene Gaſt aufgeſtöbert und auch gleich an Ort und Stelle unterſucht. In jeder Taſche fand man bei ihm eine große Schachtel Rauchmaterial und dazu ein halbes Pfund Pralinen. Mit Hilfe einer Dolmetſcherin wurde nun vor dem Einzelrich⸗ ter dieſer nächtliche Beſuch in der Kaufhalle erörtert. Die Zigarettenſchachteln gereichten dem Angeklagten zum Verhängnis, denn ſie waren ſchließlich nicht nötig, um mit der Mannheimer Polizei in Berüh⸗ rung zu kommen. Das Gericht kam zu der Auffaſ⸗ ſung, daß er ſich eines ſchweren Diebſtahls ſchuldig gemacht habe, erkannte aber immerhin auf die Min⸗ deſtſtrafe von drei Monaten Gefängnis, auf die noch zwei Wochen Unterſuchungshaft angerechnet wurden. 5 ba- Von der Anklage fahrläſſiger Tötung freigeſprochen Mehrere Arbeiter waren im vergangenen Jahr damit beſchäftigt, hinter dem Friedhof Erdreich ab⸗ are err. Ne neue Dienſikleidung des Deulſchen Rolen Kreuzes Im Zuſammenhang mit der geſetzlichen Neu⸗ reglung des Deutſchen Roten Kreuzes hat auch die Dienſtkleidung der Angehörigen der männlichen und weiblichen Bereitſchaften Veränderungen erfahren. Die der Männer weiſt nur kleine Abweichungen gegen früher auf: Das Koppel hat anſtatt der Dorn⸗ ſchnalle ein Schloß mit Adlereinprägung erhalten. Das Rote Kreuz auf dem Kragen iſt in die Mitte des ſilbergrauen Spiegels gerückt, und das Hoheits⸗ abzeichen des Dt, auf dem rechten Arm mit der Bezeichnung der Bereitſchaft hat künftig anſtatt der ovalen Form die eines Dreiecks. Der Aeskulapſtab der Aerzte iſt jetzt auf einem dunklen Vierecksabzei⸗ chen auf dem linken Aermel zu finden. Für die mänwlichen Führer iſt ein Dolch, für die Helfer ein Seitengewehr eingeführt worden. 55 (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗KK.) Bei der weiblichen Dienſtkleidung wurde der Anzug der Führerinnen neu geſtaltet: Eine ſchlichte Bluſe, ein feſter grauer Tuchrock mit langer Jacke und ein Hut leinem Südweſter nicht unähnlich), ge⸗ ſtalten die Tracht der Deutſchen Rotkreuz⸗Führerin zweckmäßig und kleidſam. Neu iſt ebenfalls die Kriegstracht der Roten⸗Kreuz⸗Schweſter. Während ſie bisher auch in der Kriegsverwendung die bekannte Friedenstracht beibehielt, trägt ſie fortan im Kriegs⸗ dienſt außerhalb der Pflege ein graues Waſchbleid, eine graue Waſchbluſe mit Unterkleid eine graue Jacke mit grauem Rock und einen grauen Mantel. Ein Süd weſterhut vervollſtändigt die Kleidung. Von links: DRiek⸗Vorhelferin, DR⸗Hauptführerin, DRt⸗Berufsſchweſter in Kriegstracht, DRek⸗Helfer, Daigk⸗Hauptführer. 5 f 8. zutragen. Dabei ereignete ſich eines Tages ein ſchweres Unglück. Der Arbeiter Nann wurde durch das Abrutſchen überhängender Erde getötet. Er erlitt einen ſchweren Schädelbruch, der den ſo⸗ fortigen Tod zur Folge hatte. Nun ſtand ſein Vor⸗ arbeiter, der 1904 in Düſſeldorf geborene Herbert ., vor dem Schöffengericht und hatte ſich wegen fahrläſſiger Tötung zu verantworten. Er konnte nachweiſen, daß der Arbeiter gewarnt worden war, unter dem überhängenden Erdreich noch weiter zu pickeln. Außerdem hatte der Vorarbeiter ſofort beim Bemerken des Riſſes, der ſich plötzlich gebildet hatte, dem Arbeiter„Achtung!“ zugerufen. Allerdings war es dann ſchon zu ſpät. Das Gericht kam zu der Auf⸗ faſſung, daß dem Vorarbeiter keine fahrläſſige Tö⸗ tung zum Vorwurf gemacht werden könne und ſprach ihn frei. Grote Vorteile nieiet innen der Winter-Schlus-Verkauf bei HILL MUTTER In der Kunststraßze Beachten Ste unsete Schaufenster! Kurszettel der Hausfrau Wenn auch der Reichsſender Stuttgart am Morgen von Mannheim„heiteres“ Wetter ankün⸗ digte, ſo war kurze Zeit ſpäter doch wieder alles grau in grau. Und langſam begann es zu tröpfeln. Wieder mußten die Marktleute ihre großen Schirme aufſpannen und mit dem bißchen Frühlingsahnen war es zu Ende. Und doch gab appetitliche Bilder zu ſehen. in Gelb und Rot wußten einige Verkäufer ihre Waren gefällig aufzubauen. Neben den blaßgelben Zwiebeln kamen die Butterrüben, dann gelbe Rüben, Zitronen, Orangen, Aepfel und Tomaten, und wie eine grüne Einfaſſung die Farben eines bunten Beetes hebt, ſo bildeten Roſenkohl, Spinat, Wirſing und Feldſalat die reizvolle Umrahmung. Manche Stände ſind wirklich mit Liebe und ſo viel künſt⸗ leriſchem Verſtändnis für Farben aufgebaut, daß ihre Betrachtung lohnt. Es trägt ſolch gefälliger Aufbau beſtimmt dazu bei, die Kaufluſt zu heben, man glaubt unwillkürlich, daß dieſe Waren beſonders ſorgfältig geerntet und behandelt werden. Ein Durcheinander von„Kraut und Rüben“ läßt die Ware unanſehnlicher erſcheinen. Sehr reich beſchickt war der Markt mit Feldſalat, vom feinſten„butterweichen“ Löffelſalat bis zum kernig⸗rauhen Ackerſalat. Auch Kreſſe ſah man mehr als in der vergangenen Woche und Endivie war recht billig. Billig iſt auch der Spinat, und wer gerne Roſenkohlgemüſe ißt, kann auch den billigeren, offenblättrigen verwenden, z. B. gerade zu Eintopfgerichten. Schnittlauchſtöcke wurden reich⸗ lich angeboten— wie wäre es mit ſolch einem Stöckchen mal als luſtigem Geburtstagsgruß, an dem eine Hausfrau ihre beſondere Freude hätte? Ein paar Veilchen dazu— und eine„duftende“, dabei praltiſche Gabe von längerer Dauer iſt entſtanden. Auch hier gilt:„Schenken mit Denken!“ Als Selten⸗ heit ſei herrlicher Hirſchbraten erwähnt, der ſich etwas billiger wie Reh ſtellt. Eine längere Beize in Rahm(d. h. Sauermilch) iſt empfehlenswert, da⸗ mit er ſchön ſaftig wird. Bei Geflügel gab es ein paar verſpätete Gänſe, ſchöne Suppenhühner und wenige Hähnchen. Bei Hülſenfrüchten. Seefiſchen und Käſe war das Bild unverändert— Flußfiſche waren etwas weniger zugeführt. Vom Statiſtiſchen Amt wurden folgende Verbraucher⸗ preiſe für% Kile in Pfg. ermittelt: Kartoffeln 44,5; Sa⸗ latkartoffeln 8; Wirſing 10—12; Weißkraut—10; Rot⸗ kraut—12; Blumenkohl, Stück 3060; Roſenkohl 1827; Gelbe Rüben—10; Rote Rüben—10; Spinat 1215 Zwiebeln 12: Schwarzwurzeln 18—30; Endivienſalat, Stück B25; Feloſalat 40—60; Tomaten 50—60; Rettich, Stück 5 bis 20; Meerettich, Stück 1050; Supvengrünes. Bſchl. 7 bis 8; Peterſilie, Bſchl.—8; Schnittlauch, Bſchl. 78 Aepfel 15—95; Birnen 20—45; Zitronen. Stück—6 Orangen—45; Bananen, Stück—10; Morkenbutter 160. Landbutter 140142; Weißer Käſe 25—30; Eier, Stück 1074 bis 12; Hechte 120; Barben 80; Karpfen 80100; Schleien 120 Breſem 5060; Backfiſche 40, Kabeljau 35—45 Schell⸗ fiſche 50; Gold barſch 40; Seehecht 50; Stockfiſche 5; Hahn, geſchlachtet 115140: Huhn, geſchlachtet 100105; Enten, geſchlachtet 140150; Rindfleiſch 917 Kolbfleiſch 110116, Schweinefleiſch 92. es allerhand hübſche und dabei Zu einer Symphonie 4. Seite/ Nummer 56 Aus Baden Die Seuche auf dem Rückzug Der neueſte Stand der Viehſeuche in Baden * Karlsruhe, 3. Febr. Nach den neueſten Mel⸗ dungen des Badiſchen Statiſtiſchen Landesamtes waren am Ende des Monats Jauuar 1938 noch 324 badiſche Gemeinden von der Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche betroffen. Seit der letzten Woche iſt die Seuche in neun Gemeinden erſtmals eingekehrt oder wiederum ausgebrochen. U. a. im Amt Mosbach: Asbach, Amt Tauberbiſchofs heim: Bettin⸗ gen, Meſſelhauſen, Dietenhan. Andererſeits iſt die Seuche in dieſer Woche in 21 Gemeinden erxloſchen, und zwar u. a. im Amt Bruchſal: Oberhauſen, Kirr⸗ lach, Unteröwisheim, Rheinhauſen, Wieſental. Amt Buchen: Hüngheim, Schillingſtadt. Amt Tau⸗ berbiſchofs heim: Dainbach, Königshofen. Amt Wiesloch: Rauenberg, Rettigheim. Damit kann erneut feſtgeſtellt werden, daß die Seuche ſich jetzt auf dem Rückzug befindet. Am Beginn des Monats Februar waren noch 25,4 v H. der badi⸗ ſchen Gemeinden verſeucht. f Ras ſerrenſitzung in Heidelberg 100 neue Bauplätze wurden geſchaffen ru. Heidelberg, 3. Februar. In der Ratsherrenſitzung am 1. Februar unter Vorſitz von Oberbürgermeiſter Dr. Nei u⸗ haus wurden folgende Punkte behandelt: In der Stadtkaſſe, im Erdgeſchoß des Rat⸗ hauſes wird eine ſeit langem dringend erforderliche, bauliche Umänderung durchgeführt. Um beſſere Lichtverhältniſſe herbeizuführen, um weiter mehr Arbeitsplätze zu ſchaffen— in Zukunft 45 ſtatt bisher 26— und um eine beſſere Durchlüf⸗ tung zu ermöglichen und Stauungen beim Publi⸗ kumsverkehr zu vermeiden, wird als Ausgang eine neue Tür in den Vorplatz durchgebrochen. Nachdem im außerordentlichen Haushaltsplan für 1937 die Mittel für die Planierungsarbeiten au den Straßen zwiſchen Bergfriedhof und Markſcheide genehmigt worden ſind, kann nunmehr zum Zwecke der bau⸗ lichen Erſchließung der Grundſtücke das amtliche Neueinteilungsverfahren durchgeführt wer⸗ den. Der beſtehende Baufluchtenplan— z. T. ſchon in den Vorkriegsjahren feſtgeſtellt— wurde zunächſt einer Nachprüfung unterzogen, wobei der Zug der Panoramaſtraße eine erhebliche Verände⸗ rung erfuhr. Das ganze Gebiet umfaßt 18 Hektar, wovon 15,77 v. H. für öffentliche Straßen und Anlagen benötigt werden. Rund 100 neue Bauplätze wurden geſchaffen. Der Oberbürgermeiſter ſprach Baurat Kramer, der die techniſchen Vorarbeiten vollendete, obwohl er ſchon ſeit Mitte vorigen Jahres im Ruheſtand iſt, den beſonderen Dank der Stadtverwaltung aus. Ludwig Dill Ehrenbürger von Gernsbach * Karlsruhe, 3. Febr. Der am 2. Februar 1818 in Gernsbach geborene und jetzt in Karlsruhe lebende bebannte Kunſtmaler Ludwig Dill, der vor weni⸗ gen Tagen ſeinen 90. Geburtstag feiern konnte, wurde von Bürgermeiſter⸗Stellvertreter Bertold Fieg zum Ehrenbürger der Stadt Gernsbach ernannt. Bereits früher wurde Ludwig von der Stadt Gernsbach dadurch geehrt, daß eine Straße im neuen Stadtteil ihm zu Ehren„Ludwig⸗Dill⸗Straße“ Pepgunt wurde. Siedler werden Eigentümer «Villingen, 1. Febr. Anläßlich des 30. Januar wurden durch die Stadtverwaltung weitere acht Sied⸗ lex, die drei Jahre ihre Siedlung innehaben, zu Eigentümern durch Ueberreichung des Sieblerſchei⸗ nes erklärt, ſo daß nunmehr faſt alle älteren Sied⸗ ler in den Genuß des Siedlerſcheines gekommen ſind. Die erſten Verleihungen des Eigentumsrech⸗ tes fanden zum 9. November 1937 ſtatt. An der Moſel: Sthieferabhang rutſchte ins Tal Bergrutſch in Cochem dnb. Cochem, 2. Februar. Abends gegen 20.30 uhr kam ein Schiefer ⸗ abhang ins Rutſchen. Da ſchon ſeit einiger Zeit die Gefahr des Bergrutſches beſtand, hatte man in den letzten Tagen mit den Vorſichtsmaßnahmen begonnen. Der uun doch überraſchend ſchnell einge⸗ tretene Bergrutſch iſt auſcheinend auf die ſtarken Regenfälle der letzten Tage zurückzuführen. Durch die herabſtürzenden Geſteinsmaſſen wurde eine am Fuße des Abhanges ſtehende über 40 Meter lauge zweiſtöckige Möbelhalle verſchüttet. Die darin untergebrachten Möbel ſind dabei zum größ⸗ ten Teil zerſtört worden. SA und Feuerwehr muß⸗ ten ſich zunächſt auf Sicherungsmaßnahmen beſchrän⸗ ken, da ſtäudig weitere Geröllmaſſen nachſtürzten. Menſchenleben ſind glücklicherweiſe nicht gefährdet worden. Tannen wie Streichhölzer geknickt 2500 Feſtmeter Wald vernichtet Wildbad, 3. Februar. Erſt jetzt laſſen ſich die Sturmſchäden überblicken, welche der in Begleitung eines Wintergewitters hereingebrochene orkanartige Sturm am vergangenen Samstag augerichtet hat. Rieſige Tannen wurden wie Streichhölzer ge⸗ knickt und audere mit der Wurzel aus dem Boden geriſſen. Durch fallende Stämme wurden zwei Un⸗ terkunftshütten bei der Saatſchule vernichtet. An einer Stelle wurden 2500 Feſtmeter Waldbeſtand vernichtet. Zweiſtöckiges Möbellager verſchültet Ein Chaos aus Steinen, Balken und Erde Von den mächtigen Geſteinsmaſſen wurde ein zwei⸗ ſtöckiges, etwa 40 Meter langes Möbellager in Cochem verſchüttet und zum größten Teil vernichtet. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗M.) Gefüngnisſtrafe ſür leich innigen Fahrer Das Verlehrsunglück der„Jliegenden Gauſchule“ Berlin in Bühl vor Gericht * Bühl, 3. Februar. Unter dem Vorſitz von Landgerichtsdirektor Steuerer begann vor der Zweiten Großen Straf⸗ kammer des Landgerichts Offenburg, die im Rat⸗ hausſaal in Bühl tagte, am Mittwoch der Prozeß gegen den am 30. April 1898 in Berlin geborenen und dort verheirateten Kraftwagenführer Ernſt Friedr. Hilpert wegen fahrläſſiger Tötung. Der Anklage, die der Erſte Staatsanwalt Dr. Montfort vertritt, liegt das ſchwere Verkehrs⸗ unglück der fliegenden Gauſchule Ber⸗ lin im Schwarzwald zugrunde, bei dem zwei Todes⸗ opfer, fünf Schwerverletzte und dreizehn Leichtver⸗ letzte zu beklagen waren. Zur Verhandlung waren elf Zeugen und drei Sachverständige geladen. Die„fliegende Gauſchule“ in Berlin trat am 2, Oktober 1937 ihre Schulungsfahrt in drei Omni⸗ buſſen in Berlin an. Die Fahrt führte von Berlin iber Naumburg Meiningen nach Frankfurt a. M. und von dort durch die Gaue Heſſen⸗Naſſau, Koblenz⸗ Trier und Saarpfalz nach Bad Dürkheim, wo auf den 14. Oktober übernachtet wurde. Die Abfahrt von Bad Dürkheim erfolgte am 14. Oktober um 7 Uhr früh. Zwiſchen 10 und 11 Uhr wurde in Achern eingekehrt, von dort aus führte die Fahrt nach dem Mummelſee. Gegen 13.30 Uhr ging die Weiterfahrt von dort nach Bühl über das Kurhaus Sand und Oberbühlertal. Der Angeklagte Hilpert fuhr mit dem Un⸗ glückswagen voraus, während die beiden anderen großen Omnibuſſe in angemeſſenem Abſtand folgten. Auf der Höhe, wo die Straße verhältnismäßig eben verläuft, iſt der Angeklagte im 4. Gang gefahren. Beim Kurhaus Wiedenfelſen will er die Fußbremſe getätigt und auf den 3. Gang umgeſchaltet haben, obwohl die Straße ſchon vorher ein ſtarkes Gefälle aufweiſt und in aue dee Im Land des Lachens: Schlafhauben tagten“ im Pfalsbau Eine fidele Sitzung bei der Ludwigshafener Rheinſchanze ch. Ludwigshafen, 3 Februar. Es war kein Einzug von Gladiatoren, den man da am Mittwochabend im Pfalz bau erlebte. Rich⸗ tiggehende Schlafmützen mit Nachthemd und zer⸗ zauſtem Haar waren es ſogar, die da zum Gau⸗ dium der ganzen Verſammelten erſchienen, um Prinz Karneval in einer Rheinſchanze⸗Hauben⸗ ſitzung zu huldigen. Raſch hatten die elf Ober⸗ ſchlafhauben aber gezeigt, was in ihnen ſteckt. Mit Macht befreiten ſie jeden ſeiner Sorgen und führten ihn in jenes unbeſchwerte Land des Humors, in dem einzig und allein Prinz Karneval etwas zu melden hat. An deſſen Statt hatte wieder Rheinſchanze⸗ Kapitän Zickgraf das Zepter übernommen. Wenn es auch bei dieſer Haubenſitzung eine langſtielige Bürſte war, ſo ſchwang er ſie doch energiſch über den Häuptern ſeiner Haubennarren und holte eine Witz⸗ kanone nach der anderen in die„Bütt“ und manch bekannten Artiſten auf die Bretter. . Da wurde zunüchſt einmal Ludwigshafen und ſeine Vorſtadt Mannem von Reichert durchge⸗ hechelt, dann ließ ſich das Floragquartett mit schwungvollen Liebes⸗ und Weinliedern vernehmen, Fritz Fegbeutel packte ſo richtig aus, die zwei Erneſtos zeigten ausgezeichnete Reifenſpiele, der Spindler junior kam als Schuſterfunge, gemein⸗ ſame Lieder wurden natürlich auch geſungen und dann kam eine Pauſe, in der ſich vorübergehend die holde Weiblichkeit des Präſidiums bemächtigte. Aber der Mut und mit ihm die Frauen ſchwanden blitzſchnell, als plötzlich ein Klapperſtorch dem Elfer⸗ rat nahte... Die Sitzung konnte wieder weiter⸗ gehen. Die Knorzebachin hielt einen Rückblick auf ihr bewegtes letztfähriges Daſein, Willy We⸗ ber ſtellte ſich als Binchen Pimpernell vor und viele, die ſchon im erſten Teil mitgewirkt hatten, ließen ſich mit neuen Schwänken hören. Mitternacht war längſt vorüber, als die Kapelle Glaubitz den Schlußmarſch vom Stapel ließ. ihrem weiteren kurvenreichen Verlauf bis zu 10 v. H. Gefälle anſteigt. Gleichwohl ſteigerte ſich von nun an die Ge⸗ ſchwindigkeit und erreichte wiederholt über 50 Kilo⸗ meter, da die Bremswirkung des Motors im dritten Gang verhältnismäßig gering iſt und die Fußbremſe zwangsläufig durch die andauernde ſtarke Ueber⸗ laſtung mehr und mehr nachließ. Schon oberhalb der Kraftpoſthalteſtelle Gertelbacher Waſſerfälle verſuchte der Angeklagte vom 3. in den 2. Gang zurückzuſchalten. Dieſe Maßnahme, die der Sachverſtändige als falſch bezeichnete, mißlaug. Da Hilpert den dritten Gang nicht mehr einſchalten konnte, fiel die Bremswirkung des Motors vollkom⸗ men aus und die Geſchwindigkeit erhöhte ſich weiter. Von der Möglichkeit, in dieſem Augenblick das Fahrzeug oberhalb der Halteſtelle Gertelbacher Waſſerfälle an die rechte(Berg⸗)Seite zu ſteuern und es ſo zum Halten zu bringen, machte der Angeklagte keinen Gebrauch. Hilpert verſuchte nunmehr, gleichfalls vergeblich, das mit über 50 Kilometer Ge⸗ ſchwindigkeit bergabwärts raſende Fahrzeug dadurch zu ſtellen, daß er mehrere Schotter⸗ und Abfall hau⸗ fen, die unweit der Halteſtelle auf der Linken— der Talſeite— lagen, überfuhr. Auch ſein letzter Ver⸗ ſuch, die Geſchwindigkeit durch Anſtreifer von Rand⸗ ſteinen zu mildern mißlang In der bei Kilometer 7808 beginnenden ſtarken Rechtskurve verſuchte der Angeklagte nochmals, auf einen Sandhaufen zu ſteuern, verlor aber jetzt völlig die Herrſchaft über ſein Fahrzeug, das dann mit einer Geſchwindigkeit mit über 60 Kilometer geradeaus über eine Böſchung gefahren und dort abgeſtürzt iſt. So geſchah das Unglück. Es folgte die Vernehmung des Angeklagten Hilpert. Dieſer gab an, daß Brems⸗ und Schalt⸗ hebel bei der Unglücksfahrt verſagt hätten; beide wären im Augenblick des Unglücks nicht in Oroͤnung geweſen. Die Schaltung habe ſich bereits längere Zeit vorher ſchon als fehlerhaft erwieſen. Dieſe Angaben des Angeklagten wurden durch den eidlich vernommenen Kraftwagenführer., der den Unglückswagen bis kurz vor Bühl ſteuerte, als unrichtig bezeichnet. Z. behauptete, der Wagen ſei bei der Uebernahme durch Hilpert völlig in Ord⸗ nung geweſen. In der Beweisaufnahme beſtätigten die Zeugen übereinſtüimmend, Hilpert ſei ein geſchick⸗ ter, aber auch verwegener Fahrer, der des öfteren während der Fahrt, insbeſondere in der Eifel, von den Mitfahrenden wegen allzu ſchnellen Fahrens verwarnt worden ſei. Dieſe Verwarnungen hätten auf Hilpert keinen Eindruck gemacht. Der mediziniſche Sachverſtändige bekundete, die Blutprobe habe ergeben, daß der Angeklagte nicht unter Alkoholeinfluß geſtanden habe. Eine Uebermüdung Hilperts komme nicht in Frage. Die Nachmittagsverhandlung begann mit dem Demonſtrieren einer Schaltanlage eines Omnibuſſes gleicher Art. Nach einem Lokaltermin am Unglücks⸗ ort wurde um halb 6 Uhr wieder im Rathausſaal in der Beweisaufnahme fortgefahren. Zunöächſt wurden die im Laufe des Tages vernommenen Zeugen vereidigt. 5 Dann erſtatteten die beiden Sachverſtän⸗ Kennzeichnung von Wein verwandt worden. 1 Februar 1938 Donnerstag, 3. techniſches Gutachten. Dip.⸗Ing. Breitenſtein⸗Karlsruhe kam zu dem Er⸗ gebnis, daß der Angeklagte den Unfall allein verſchuldet habe, weil er 1. im vierten und dritten Gang und mit einer für die gegebenen Berg⸗ ſtraßenverhältniſſe im Schwarzwald ganz entſchieden zu hohen Geſchwindigkeit fuhr, was zur Folge hatte, daß er andauernd und ſtark bremſen mußte, ſo daß die Bremsanlage überlaſtet wurde, ſich übermäßig ſtark erwärmte und dadurch ſchließlich in ihrer Wir⸗ kung nachließ und völlig verſagte; 2. mit einem Fahrzeug fuhr, deſſen Bremsanlage ſich durch Ver⸗ ölung der rechten Hinterradbremstrommel nicht in ordnungsmäßigem und voll wirkſamem Zuſtande be⸗ fand, was bewirkte, daß die geſamte Bremslaſt nur auf drei Radbremſen ruhte, wodurch die Ueberlaſtung der Bremſen noch erhöht und deren Nachlaſſen und Wirkungsloswerden noch beſchleunigt wurde; 3. den Verſuch unternahm, vom dritten auf den zweiten Gang zurückzuſchalten, obwohl deſſen Ausſichtsloſig⸗ keit bei der im Augenblick des Schaltverſuchs ein⸗ gehaltenen Geſchwindigkeit ihm bewußt geweſen ſein mußte, wodurch die bisher noch vorhandene Motor⸗ bremswirkung aufgehoben und die Geſchwindigkeit noch mehr geſteigert wurde und 4. es ſchließlich un⸗ terlaſſen hat, rechtzeitiger, d. h. vor dem Verſuch zurückzuſchalten, und bei der hier noch geringen Ge⸗ ſchwindigkeit ſein Fahrzeug nach rechts an die Berg⸗ ſeite zu ſteuern, um es durch ſeitliches Anſtoßen zum Halten zu bringen, wozu er ohne allzu großes Wag⸗ nis an mehreren Stellen Gelegenheit gehabt hätte. Der zweite Sachverſtändige Dr. Schweiger ſtellte feſt, daß die Schaltanlage in beſter Ordnung ge⸗ weſen ſei. Der Staatsanwalt ſchilderte in ſeinem Plädoyer nochmals den Hergang der Fahrt und des Unglücks und bezeichnete den Angeklagten als leichtſinnigen Fahrer, der den ſchweren Unfall verſchuldet habe. Unter Zu⸗ bvilligung mildernder Umſtände und Anrechnung der Unterſuchungshaft beantragte er eine Geſamtgeſäng⸗ nisſtrafe von einem Jahr zwei Monaten. Das Urteil: In den ſpäten Abendſtunden fällte das Gericht ſchließlich das folgende Urteil: Der Angeklagte Eynſt Friedrich Hilpert wird wegen fahrläſſiger Tötung in Tateinheit mit fahrläſſiger Körperverletzung und wegen Uebertretung der Reichsſtraßenverkehrsord⸗ nung zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von einem Jahr zwei Monaten verurteilt unter Anrechnung der Unterſuchungshaft. In dere Urteilsbegründung verwies der Vor⸗ ſitzende, Landgerichtsdirektor Steuerer auf die Fahr⸗ läſſigkeit des Angeklagten. Hilpert habe durch ſeine zu große Geſchwindigkeit der Fahrt— 60 Kilometer in der Stunde auf abſchütſſiger Straße()— allein das ſchwere Unglück vepſchuldet. Hilpert nahm das Urteil ſofort an. * Nußloch, 3. Febr. Die Militär⸗ und Krieger⸗ kameradſchaft hielt dieſer Tage ihren Jahresappell ab. Kameradſchaftsführer Georg Pfiſter konnte außer zahlreichen Mitgliedern noch den Gebiets⸗ inſpekteur, Major a. D. Broicher, und den Un⸗ terverbandsführer Günther aus Heidelberg be⸗ grüßen. Gebietsinſpekteur Broicher ſprach hier⸗ auf von der hohen Wertſchätzung des Soldaten im Dritten Reiche und zeichnete die Kameraden Adam Bauſt, Martin Gagel, Hch. Mergenthaler und Gg. Süß für über 40jährige Treue aus. Der Kamerad⸗ ſchaftsführer teilte ſodann mit, daß mit Beginn dieſes Jahres bei der Beerdigung von verſtorbenen Kameraden ſtets die Feuerwehrkapelle auf Koſten der Kriegerkameradſchaft ſpielen werde. Zum Schluß gab der Kameradſchaftsführer noch bekannt, daß im Laufe des Monats Februar ein WHW⸗Schießen durchgeführt wird und daß dieſes Schießen mit einem Familienabend ſeinen Abſchluß findet. „Cröver Nacktarſch“ verſchwindet Der Werberat verbietet Weinnamen Der Werberat der Deutſchen Wirtſchaft hat die weitere Verwendung der Bezeichnung„Cröver Nacktarſch“ und„Lörſcher Arſchbacke n“ als Weinnahmen unterſagt. In dem erſten der beiden Fälle hat er feſtgeſtellt, daß es ſich um keine aner⸗ kannte Lagenbezeichnung handle,„ſondern um eine von geſchäftstüchtigen Winzern geſchaffene Kenn⸗ zeichnung von Wein, der aus den verſchiedenſten La⸗ gen ſtammt“. Die Verwendung des Wortes als Weinmarke ſei zum erſtenmal 1917 oder 1918 feſt⸗ zuſtellen. Früher ſei der Name ausſchließlich(und zwar angeblich ſchon ſeit dem 17. Jahrhundert) nur für eine beſtimmte Weinberglage, jedoch nicht 1 ei der erſten Verwendung dieſes Namens als Wein⸗ marke habe ſich der Name für die Benennung von Wein immer mehr ausgebreitet. Die wachſende Nachfrage nach Wein mit dieſer Bezeichnung habe dazu geführt, daß auch Weine aus anderen Lagen unter der Bezeichnung verkauft worden ſeien. Der Gauwirtſchaftsberater der NSDAP in Koblenz habe ſeinerſeits erklärt, daß eine wirtſchaftliche Schädi⸗ gung der Winzer durch ein Verbot der erwähnten Bezeichnung nicht zu befürchten ſei, und er ſelbſt ſei für eine Unterſagung eingetreten. Das gleiche gelte für die andere Bezeichnung, die erſt vor einiges Jahren eingeführt worden ſei. Jedenfalls ſtehe feſt, daß die Wahl dieſes Namens auf eine freie Er⸗ findung zurückzuführen ſei. Die beſtehenden Be⸗ denken gegen den Weinnamen„Ahr⸗Schwär⸗ mer“ hätten jedoch nicht zu einem Verbot geführt 912 * 2 45 0 e Donnerstag, 3. Februar 1938 8 8 5 3 9 5 Neue Mauuhei Zei imer Zeit 7 Hl 8 . Tagung des 3 j 8 5. Seite 1 K Bruchſal, e Bruchſal 5. Seite Nummer 58 des reise e 1885 den 36 Gemeinden 1 en— Er 2 Nürgermeiſter. r Tagun debe 5 e gun die Nee eber 1 den Das 5 a 2 mimte den Betrunkenen 1 inien für das 5 enen, um 8 3 ö ö . 175 8 6 Jahr entgegen⸗ s betrübliche Ende einer geheimnisvollen Erbf* Wa eden. Fel fremden Weinkeller ſchaft im Rahmen des 1 er die Forſtwirt⸗* Koblenz, 2. 8 rbſchaft ſchwere 8 Auf acht zum Te wurde daun die Du 1 hresplans. Erörtert Aus 8„2. Februar. bekannt war, wurde dabei 15 Stahl aus Rh ickt der ledige 36jährige Karl ſchafts ab Durchführung von D Aus dem Moſelſtädtchen Zel ˖ hatt r, wurde dabei verſchwiegen. Off iheingönheim zurück Diesmal 55 haftsabenden. Von den Obergromb re ein Meſſerſchmied namens 5 5 9 15 im Jahre 1870 atten ſich die Erben N gen. ffenbar er wegen verſuchten ſcweren, egen S ma 15 * Hräberfunden ſahen die 2 Obergrombacher reichen rik 5 0 8 Peter Hill di 8. holten Rück his im wieder⸗ . fun! ö je Anweſenden ei g rika ausgewandert, wo er ſein Glü en nach Ame⸗ e gegenſeitige Verpflichtu f ichfalle angeklagt. Nach d eſſanten Film. Mit dem Hi ſenden einen inter⸗ feiner Regſ rt, wo er ſein Glück macht N ng größten Still⸗ ſtellte er ſi 5 ach durchzechter Nacht e Mit dem Hinweis auf das erf a der Regſamkeit und iich ein hte und dank ſchweigens a e 1 050 Beben 1037 zugleich rentable Schwi s auf das erſte und Man 5 ind Umſicht ein wohll Dieſe Schwei e eines Lebe 0 dor ee n Schwimmbad des i Mann wurde. Bei allem Rei ohlhabender Dieſe Schweigeverpfli f nsmittelhändlers k b Odenheim wurde. des Bezirks in b ˖ i allem Reichtum blieb P 0 55 geverpflichtung war 0 ſick Bod ſtark betrunken, ließ 75 5 de die Forderung 10 in en bis an ſein Lebens ieb Peter Hil⸗ groß und nachhalti ung war ſo außerordentlich 5 zu Boden fallen und verſchw⸗ 5 je der Ge„%%% erhoben, daß i 2 5 Lebensende Junggeſe a. 1) nachhaltig, daß tatſächlich bis z i eller ſchwand durch ein Jen 8 1 5905 Ae einde ein Schwimm ba d erſtellt 9 5 er in ſeine Heimatstadt 1 805 1 dei be Näheres nicht. Jahre recht 1. e Dort ſtellte er weinte 1 liſſ erwandte von ih der noch det der hörde noch bei N e, weder e aber 1 ertappt 6 0 8 Lebensaber ym wohnten, zurück, m och bei der Bevölkerung, obwoh Keller, wieder d appt und verließ dei g In der Nachmittagsſitz zabend zu beſchlief um ſeinen dan dann und w; 3 ng, obwohl. er durch das Fenſter. V 1951 8 gsſitzung te 78 ßen. 5 e wann imme e g e ht if Fenſter. Vor Ger 5 ld ni dat di 155 9 teilte Landrat Dr. achtzig Jahren im Septemb Er ſtarb im Alter von Erbſchaft Peter Hillens Wer wieder über die große er von nichts wiſſen, wurde aber übe 1 00 wollte te willigen Feue 8 Dründung von Frei⸗ hinterließ jene er des Jahres 1930 und Im Herbſt letzten 8. 5 0 e und uſchelte. Urteil lautete in Anbetracht der Vnſtraſen 7 aß organiſation mit Aus 1 und deren Neu⸗ dungsſtelle des e die Steuerfahn⸗ Jahr Gefängnis. Bee e ; and 8 151 85 e von ſechs nun i le 3 auf u 3. eſtimmte Spi 10 90 1. dürchgeführt dei 115 1 geheimnisvolle Erbſchaft, 1 5 96 i ſeltſame e Neue Bü N . 215 gab bekannt, da W erung über di i dobl zu klären. Die Zollf anna gſtellen 0 ch m lach, Waghäuſel, Rheinhauf e Gru die man ausgiebig ſprach, abe Koblenz und Köln ſtellten feſt 5 llfahndungsſtellen„Mein Vater P i 5 „%— der 212 Unteröwisheim die 1 genommen kein e 1 von der im noch im Beſitz von Devisen(hollär 11 75 9(Paul Lit Verlag, Leine en Pole Gena n werde. Dann f er Tierſeuche aufgehob aueres wußte. Die E eteiligter etwas Ge⸗ waren, die ſt ſen Golländiſchen Gulden) b 1 5 l in Dann ſprach Tierzuchtinſpet fgehoben Schließli te. Die Eyben wahrt 1 8 5 ſte zanguin— für 1511 per die 5 zuchtinſpektor H Schließlich ˖ chrten ihr Geheimnis 1 dieſer Name lunge, geiſtg tebendia, m iſt 0 üb zeure or H er e 3 mis. 1 11 255 10 ber die Neuregelung der Tierzu chtklaſſen. n von der„ Finanzamt Kenntnis hatten 3 einer Thermosflaſche verſteckt 1 Kfer, der 1055 595 8 ae He 5** 2 4 N eröi 8 12 1 en. 5 Hör S 8 ar 5 0 5 als die Deklaration z haft, allerdings nur inſoweit, die ſi Die Behörde verhaftete zwei Beteili e Abendlandes, 0 5 ng Neue Verkehesſtraße nach B der Beſtand des 705 zur Erbſchaftsſteuer erfolgte„die ſich zur Zeit im Koblenzer Gefä zwei Beteiligte, 8 ſchuf er, um, wie Eteindbere aus dieſer Not nd Auſchluß adenweiler feſtzuſtellen 55 e genau bei den Banken 10 befinden. Es 5 l in Unter eine Welk een eferſüchtig ane e en Anſchluß vom Rheintal h das i Der größte Teil des 0 zeitig zugegriff 2 805 e gerade noch recht⸗ Spi Welt qu, erſchaffen. Er ict wi 18. 5 er as in Wertpapi r größte Teil des Vermögens f zugegriffen werden, denn f f yt. Spielzeug zerbricht Ir iſt wie das Kind. das ſein, ⸗io- Freiburg, 3. Febr. Fü. papieren beſtand und deſſe pmögens, die Angelegenheit i. ſteuerrechtlich wäre Und Waugn um etwas Neues daraus a 0 bekanntlich 1 de d Bade Bahn und Straße iſt nd deſſen Beſtand un⸗ weſen. genheit im nächſten Jahre verjährt 55 darf„der ufer i Wie er eber Ae Amtsſtadt Müllheim an e die badiſche JF. 1 Saane, e 10 Melſterwe Ae eee der Kpdtenpatkl. Von 58 Freiburg.—Baſel Saarpfäl 6 e e e en aus der Nane ee triſche Kleinbahn hinauf e die elek⸗ Reichs ziſche Perſonalnachrichten Polizeidirekti 0 ſondern ſein Werk“„„ ſoll ſchön ſein, zweigt dort von der große 1 und weiter 2 teichspoſtdirektion Speyer: 0 15 05 tion Kaiſerslautevn in gleich 1 1 0 gutbezahlten Beruf eines 1 opfert Gauger nach Badenweiler 5 15 55 deichsſtraße 10 der Aſt eee Georg Ofer in 9 5 5 nannt: Poſt⸗ 1 ö 1 1 etatmäßiger Weiſe G der 1 1 ſeine Kinder, die er 1 1 opfert e die Sen der dann in der Paßſtraß Poſtaſſiſtente⸗ in Ludwigshafen a. vorläufi Lei Weiſe berufen und mit d immer um das H eb dene die Sir b, der dan er Paßt ſtaſſiſtenten. V 98 a. Rh. zur N a gen Leitun zes a der A as Höhere, ſein We 2 ſindet 1 Fortſetzung ins Wieſetal ſter von Prüm 1 1 zoſtaſſiſtent Willi pft. N Kalſerslaulern e der Polizei⸗ V». und 2 Zufahrtverhältniff 11 Adolf Rölike nach Speyer, Poſtaſſi⸗ f 5 e ee e e mancher Verbeſſerunge ſſe genügen trotz Rölike von Spe 8' peyer, Poſtaſſtitent VV»»lnßn en geſteigerten 5 Erweiterungen für 135 mechaniker Nen Hindelan Rülzheim, Telegrafen⸗ kelnbesliebe keines 2 5 Gauen,. rente 5 5 79. 5 1* 0 110 78 l degs das f 3 bon der Nei trat Yt mehr, ſo daß beabſichtigt nach Pirmasens. In den 9 a 9 von Kaiſerslautern Werkſi nie ſetnen Uater e das Urteil des Sohnes, der när 115 i Reichsſtraße 10 10 ö 9 ch en Ruhe ſta. erkſiedlungen i Ei wohl aber den N 1 ämlich hindungsſtraße nach dem 9 aus eine beſondere Ver⸗ poſtinſpektor Eugen Müller in Pi 4 n Ober⸗* Oberki„ e denterde Wersten 21 1 5 in uch in 1 5 1 erſtellen. Zugleich 15 e Simon in Wolſſten, Poſtaſſit Poſtmei⸗ für die 5 5 8 Febr. Mehrere Firmen planen Dr. Hanns rc Haack. hältniſſe durch Berichti isherigen Straßenver⸗ rich Wingerter in Lud ſtaſſiſtent Fried⸗ nächſte Zeit die Erricht men plan* pl Ber a. Ludwigshafe 9 lungen fü ö ichtung von Werkſied⸗ le⸗ beſſ h Berichtigungen und Aus! Juſti hafen a. Rh. gen für Betriebsangehöri 5 Werkſied⸗ Joſhug Sl ſſert werden usbauten ver⸗ Juſtizbdienſt: Nach Errei ter der Fi sangehörige. So werden Arbei Slocum:„Erdumſeglu N treten ii 5 Erreichung der A er der Firma Koeh den Arbei⸗ Brockhaus, B ng ganz allein“. 1 de 5 f r Altersgrenze Fuche g ehler a en gi f erlag, Leip 5 1 8 a 11. Ruheſtand: mit Ablauf des 75 55 Fuchsmatte, ſolche der 8 e Tetl der e Telſ le, den die Luſt f 18. für ſerslautern, e An 05 1375 9 8 11 dem Schlachthaus 1 e h 1 5 8 n. ume 1 5 l. 5„Heinrich Städtler, der J a uerei Bauhöfe örige de oſhug Sl lägeln gebrannt hat, f. . N illinger K tär am Amtsgericht Adtter, de Juſtizoberſekre⸗ zöfer auf dem Schwa a Slocum, deſſen Wie 9 hat, iſt dieſer ( 4 inder mann; mi gericht Ludwigshafen a. R„ſiedeln. Die Fir hwarzbuckel in Ulm aa deren einer vol ede auf Neuſchotland geſtand 3* Villi mann; mit Ablauf des 3„Rh., Karl Flam 15 Firmen werden ihren 1 an deren V 1g überßolten lu Natur, 9 Villingen, 2. Febr. Anläßlich des 30. J inſpektor auf des Monats Juni 1938 der 0 me zuſchüſſe vorſtrecken, des weit hren Sledlern Werk? zn c Wee zlich des 30. Januar Eeckerle, d 28 Amtsgericht Otte vberg Me 15 hilfe der DA 750 eiteren tritt die Siedͤler⸗ Meter Peel dus rund 11 Mee lan hakte, „der Juſtizinſpektor g, Melchior 5 G it war, ſtac, er mutlerſee! aug und am Amtsgericht N rlebte unterwegs nutterſeelenallein 6 eu⸗* 1 gs auf ſeiner ab in See. Pforzheim, 3. Febr. Im Gefä 5 ihn aan der Küſte Boſtons durch e Reiſe, die J Jefängnis er⸗ nach Auſtralien und quer d h den füdpazifiſchen Ozean den Sunda⸗Inf urch den Indiſchen Oden eln, d zean nach em reichen tropiſchen M n adagaskar und hat die S 5 ie Stadtverwaltung beſchloſſen, allen im Ge⸗ ſtadt a. ö. Weinstr.. d. Weinſtr., Jakob Weintz. Für die dem Reiche hängte ſi 45 J gte ſich der 45 Jahre alte Friedrich Otto den Hä S ika f Häfen Südafrikas führte, die abentenerlichſten Ding inge. meindebezirk 9 7 geborenen Kind i 0 asd Kindern eine Geburts 0 e zu bewilligen i 55 5 ö u der ri 5. eiſteten tre 1 08 8 dude n treuen Dienſte wurde. 8 Dank ausgeſprochen. den Beamten der Geng. Er war vor drei Wock 1 Woche ieſt f i i 5. 1 richtigen falzwaſſerſcharfen S 5. e e ſen Seemannshumor h 24 1 5 ch auf ſeinem Triy über ü 5 je zutrug, zu Papier gebracht. in dee une undes u⸗ i 89 vierte Kind 20 /, das fünfte Kind! 55 Kind 40“ und das ebene 15 30, das ſechſte 5 50 l erhält. Schon zum 9 155 fedes weitere Kind aß Der Oberfinanzpräſident Würzb 0 i jedes neugebore um 9. November 1937 war für ab 1. Januar 1938 der 8 ürzburg: Verſetzt wird eid, Amtsunterſchl e ne Kind eine G 8 dath, S er Zollwachtmei 5 ſchlagung und Sitt f 55 6/ geſtiftet worden 0 e e 1 Speyer, an das ZA e 1 5 5„„ Zuchthaus 15 i Buch, das led uch angelegt und 27 uf ein Sparkaſſen⸗ annt werden zu! A. Regensburg⸗ dafen. Er⸗ 55 irteilt worden Buch, das jedem Freund ſolch 5 0 5 11 N 8 zu Zollbetriebsaſſiſ 1 5 ſie he 8 1d ſolcher gewa S f cht 18. Lebensjahres 1 e mit Vollendung des Sturmmann 1 i a. W. SS⸗:* Bühl, 3. Febr. Am Mitt a Rugged 5 ſchnenen Ae 5 15 55 N führer JASt.(.) e e S der von ie ſtürzte unterhalten wird. ſten, einen Abend lang köstlich ng rer Gottfried Anſchüt errn⸗Gpenze, SS⸗Rott eitsſtätte fas 75 üch herunter zu ſeiner 5 i 85 Anſchütz in Groß 1 ten⸗ 5 ſbäkke fahren wollte, mit ſei zu einer 3 18 5 1d Nußloch, 2. Febr. Der Tur 5 die ZAS.(G) Biringen„ daß der Tod eintrat. mit ſeinem Rad ſo ſchwer, 85 4 V „ Verein Nußloch hielt im G n. und Sport⸗ ieg in Blieskaſtel(Saa„SS⸗Sturmmann Ewald Der Zeitungskatalog 1938 dez 1 on ſeine ordentliche Jahres enen„Zum Dawn 8 SS. Rottenführer 5 0 1957 die ZA St.(G)* Oörrach, 1. Febr. Nach B Der 5 Werbalgaailler. der denk⸗ 8 i 3 5 N 5 5 5 dax Geißi 9 3 9 28 1 f 4. neue Ban 1„8. ö er e N Philipp E ne de ach a. Inn an die ZASt(87 Ne in Sim⸗ 3 und Ratsherren„ den Bei⸗ 0 Seiten 8 e eifab ge den etwa gab eine Erklärung üb. ffnete. Er Landes a 5 5 zeſchloſſen, den das i i ie Stadt Lörrach Peutſchen Reich zweifabrigen Ueberſichtskart a Handballmannſchaf g über die Zurückzieh der forſtverwaltung: Mi M„ as Zentrum der Stadt bi ſpen, de ene 880 dan 9 0 e 5 uſchaft, die dari it ung der bruar 1938 g: Mit Wirkung i Marktplatz i eee eee pälſchen Ländern per r⸗ Mannſchaf t, Jie darin begründet ist g 8 938 ab werden auf i! vom 1. 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Februar 1938 Deutſche und Heeres⸗Schimeiſterſchaſten Bei eifrigem Training Immer mehr füllt ſich das mitten in den ichneiten Bergen liegende Schwarzwalsöſtädtchen Neuſtadt mit Leben. Mit den Funktionären uad Sporthelfern ſind guch ſchon die erſten Wettläufer eingetroffen, und Zug um ug bringt braunverbrannte Läufer mit gewaltigen Bergen ſchiern in das Hauptquartier. Da ſind die Langläufer, zie ſich ſchon im Walde rinas um den Hochfirſt mit den Strecken vertraut machen. Sehr eiſrie u. a. iſt der beſte deutſche Langläufer, Herbert Leupold mit ſeinen Kame⸗ kaden an der Arbeit. Mehr und mehr nehmen auch die Wehrmachtsangebörigen mit ihren ausgezeichneten Lang⸗ läufern ihr Training auf. Selbſtverſtändlich ſind auch die Abfahrtsläufer am Feldberg mit den Vorbereitungen be⸗ ſchäftigt. Sie eröffnen am Samstag die Wettkämpfe. Die Freiburger Läufer ſind natürlich am ſtärkſten vertreten, Aber auch die ſchnelle Partenkirchener Mannſchaft mit Ton Bader. Roman Wörndle und Hans Kemſer und ihre bei⸗ zen Frauen Käthe Graſegger und Liſa Reſch ſind ſchon zur Stelle und haben das Troining am Norohang des Felobergs sufgenommen. tief ver⸗ Unter Dem Einſatz aller Kräfte wird überall am Aus⸗ au der Strecke gearbeitet. Vor allem die Abfahrt wird korgfältig hergerichtet. In Neuſtadt fand am Dienstag⸗ ebend unter dem Vorſitz des badiſchen Fachwarts Ries eine Sitzung ſämtlicher anweſenden Organiſatoren ſtatt, auf der noch einmal alle Aufgaben umriſſen wurden. Die Eröffnung der Deutſchen und Heeres⸗Schimeiſter⸗ ſchaſten erfolgt am Freitag, 18 Uhr, auf dem Rathausplatz in Neuſtadt mit einer feierlichen Flaggenhiſſung. Reichs⸗ kachamtsleiter Raether wird bei dieſer Gelegenheit vor dent verfammelten Schiläufern ſprechen. Die Wettbewerbe werden am Samstag um 10 Uhr mit dem Abfahrtslauf der Männer und Frauen eingeleitet. Sonderzüge zu den Deutſchen⸗ u. Wehrmachts⸗Schimeiſterſchaſten Die Deutſche⸗ und Wehrmachts⸗Schimeiſterſchaft bringt in den Tagen vom 5. bis 13. Februar die beſten deutſchen Schiläufer in das Gebiet von Neuſtadt i. Schw. und dem Feldberg. Selbſtverſtändl lich beſteht im ganzen badiſchen Fand das arößte Intereſſe an dieſer einmaligen ſportlichen Beranſtaltung, Als erſte Wettkämpfer treten om 5. Febr. die Abfahrtsläuſer auf den Plan. Nach dem Abfahrtslauf vom Feldbera ins Zaſtlertal werden die beſten der Ab⸗ fahrtsläufer am Sonntag, 6. Februar, in dem Schwarz⸗ wald ſchiſtadion am Feldberg den Torlauf beſtreiten. Zu dieſem Torlauf verkehren eine Reihe von Sonderzügen, die infolge ihrer 75 igen Ermäßigung einen großen An⸗ eis zum Beſuch der Schimeiſterſchaften bilden dürften. Von Mannheim ausgehend bringt der Sonderzug zum Torlauf alle Intereſſenten des badiſchen Unter⸗ und Mit⸗ tellandes in raſcher Fahrt zum Bahnhof Bärckital, von wo aus man entweder mit Poſtomnibuſſen oder zu Fuß das Schwarzwaloöſchiſtadion bequem erreichen kann. Der Fahr⸗ plan ſteht die Abfahrt ab Mannheim um.42 Uhr früh vor. Heidelberg ab.08 Uhr, Wiesloch.21 Uhr, Bruchſal ab.38 Uhr, Durlach ab.52 Uhr, Karlsruhe.05 Uhr, Ettlingen ab 6112, Raſtatt ab.27, Baden⸗Oos.36, Bühl ab.48, Achern ab.58, Appenweier(Kehl) ab.10, Offen⸗ burg ab.25, Lahr⸗Dingtingen ab..42, Bäxental an.31. 5 Da die Sonderzüge nur bei hinreichender Beſetzung zur Ausffthrung kommen, iſt es wichtig, den Vorverkauf aat den Fahrkartenſchaltern an den Hauptbahnhöfen ſofort zu benutzen, da dieſer für den Zug am 6. Februar ſchon am Freitag, 4. Februar. um 12 Uhr, endet. TH Karlsruhe Meiſter 25. Karlsruhe— Univerſität Heidelberg:1(:1) Die TH. Karlsruhe verteidigte gam Mittwoch nach⸗ mittag in der Karlsruher Hochſchul⸗Kampfbahn durch einen :(:10 Sieg gegen die Universität Heidelberg ihren Titel als badiſcher Hochſchul⸗Fußballmeiſter mit Er⸗ folg. Etwa 500 Zuſchauer waren Zeugen eines Kampfes, der nur ſelten ein techniſch höheres Niveau erreichte. Le⸗ diglich die beiderſeitigen Hintermannſchaften konnten ge⸗ fallen, ſie wurden dabei aber keineswegs vor größere Auf⸗ gaben geſtellt. In der 30. Minute ging Heidelberg durch ſeinen, Halbrechten in Führung, 12 Minuten ſpäter zog der Karlsruher Halbrechte gleich und zehn Minuten vor dem Schlußpſiff fiel durch den Karlsruher Mittelſtürmer der Siegestreſſer. Jußball in Südheſſen Am letzten Sonntag kamen nur 4 Spiele zum Austrag. Pfiffligheim— MS Darmſtadt 31 VfR Bürſtadt— Horchheim:1 Oberroden— Lampertheim 121 98 Darmſtadt— Blauweiß Worms 313 Obwohl die favoriſierten Darmſtädter Soldaten alle Hebel in Bewegung ſetzten, um in Pfiffligheim zu 1 men, gelang dennoch das Vorhaben nicht, da die Platzherren einmal wußten was auf dem Spiele ſtand, das andermal aber auch tatſächlich die beſſere Mannſchaft waren. Es unterlag keinem Zweifel, daß Bürſtadt ohne große Auſtrengungen den Sieg erringen münde, es drehte ſich lediglich um die Höhe des Ergebniſſes, das auch ſaftig genug ausfiel. Mit gemiſchten Gefühlen trat Lampertheim die Reiſe unch Oberroden an, da es genau wußte, daß dort die Punkte ſehr hoch hängen und man ſchon mit guten Lei⸗ ſtungen aufwarten muß um erfolgreich zu ſein. Das Unentſchieden will alſo ſchon etwas heißen. 98 Darmſtadt iſt von allen guten Geiſtern verlaſſen und kommt immer mehr in die bedrohliche Nähe der Abſteigen⸗ den. Dabei war die Elf gegen die Wormſer haushoch über⸗ legen und errang nur einen einzigen Punkt. Die beiden anderen Spiele fielen der ſchlechten Wit⸗ terung zum Opfer. Die Kreisklaſſe ſah ben Tabellenführer Hofheim erneut in Front, der in Zwingenberg:1 gewann. Bensheim verlor in Großrohr⸗ heim mit 23, während Bobſtadt mit:2 über Biblis ſieg⸗ reich blieb. Ebenfalls:1 gewann Heppenheim in Einhauſen. Spiele der Bezirksklaſſe am nächſten Sonntag: Horch⸗ heim— MS Darmſtadt, Arheilgen— Lorſch, Bürſtadt— Alemannia Worms. Blauweiß Worms Oberroden, 98 Darmſtadt— Pfiffligheim, Lampertheim— Wixhauſen. — 0— Erſte Weltmeiſterſchaft im Hallenhandball Zum erſten Male wird am Samstag und Sonntag in der Berliner„Deutſchlandhalle“ eine Weltmeiſterſchaft im Hallenhandball entſchieden. Deutſchland, das auf handball⸗ sportlichem Gebiet Bahnbrechendes geleiſtet hat, übernimmt mit dieſer Großveranſtaltung eine neue Aufgabe in ſeiner Pionierarbeit für die Weltgeltung des Handballſports. Das Meldeergebnis für die erſte Weltmeiſterſchaft umfaßt allerdinas nur vier Nationen— Schweden, Dänemark, Oeſterreich und Deutſchland—, muß aber als zufrieden⸗ ſtellend angeſehen werden, wenn man weiß, wie wenig das Handballſniel in anderen Ländern gepflegt wird. Wer iſt die beſte Handballnation in der Halle? Dieſe Frage ſoll in Berlin beantwortet werden. Das im Feldhandball füh⸗ rende Deutſchland hat es ohne Zweiſel nicht leicht, auch in der Halle ſeine Vormachtſtellung zu begründen. Zur Er⸗ mittlung der beſten Hallenſpieler führte das Reichsfachamt in faſt allen Gauen, die über eine geräumige Halle ver⸗ fügen, nationale Turniere durch. Weit leichter hatten es dagegen die beiden nordiſchen Länder, die regelrechte Hallen⸗ meiſterſchaften durchführen und ſo verhältnismäßig leicht eine ſtarte und ſchlagkräftige Vertretung auf die Beine bringen konnten. Auch Oeſterreich hat den Vorteil, ſchon länger Handball in der Halle zu ſpielen. Deutſcherſeits iſt aber alles getan worden, in Berlin mit den wirklich beſten Spielern vertreten zu ſein, wie auch der Vor⸗ bereitungslehrgang ſeinen Zweck erfüllt haben ſollte, die „Auserwählten“ zu einer wirklichen Einheit zuſammen⸗ zuſchmieden, denn in der Halle, auf eng begrenzter Fläche, tritt der Mannſchaftsgedanke noch ſtärker in den Vorder⸗ grund als im Freien. Neben dem Weltturnier läuft noch ein Turnier der deutſchen Städte, an dem die Mannſchaften von Berlin, Königsberg, Frankfurt a. M. und München beteiligt ſind. Der genaue Turnierplan: Samstag: 20 Uhr: Aufmarſch und Begrüßung, Frank⸗ furt a. M.— München; Berlin— Königsberg: Deutſchland gegen Dänemark; Schweden— Oeſterreich: München— Königsberg: Berlin— München. Sonntag: 20 Uhr: Aufmarſch und Begrüßung, Däne⸗ mark— Schweden; Deutſchland— Oeſterreich; München Königsberg; Berlin— Frankfurt a..; Dänemark— Oeſterreich: Deutſchland— Schweden; Siegerehrung. Die Nationalmannſchaften ſpielen in ſolgender Auf⸗ ſtellung: Deutſchland: Schmidt⸗Forſt: Schauer⸗Hamburg— Keiter⸗ Berlin— Mahnkopf⸗Frankfurt⸗ Rödelheim; Steininger⸗ Berlin— Theilig⸗Hamburg— Ortmann⸗Breslau. Oeſterreich: Schnabel; Leu— Houſchka— Wohlrab; Perwein— Cerny— Volak. Schweden: Kallerdahl; Forslund— Andersſon— Nils⸗ ſon, Lamberg— Sjöberg— Ablad. Dänemark(Ajax Kopenhagen): Sörenſen: Muſchner— Chriſtenſen— Perderſen; Nielſen— Madſen— Madſen. — 2 , — e ue. 98 Winterſportkämpfe in Garmiſch Die Eishockeyſpiele Starken Anklang fanden auch am Mittwoch wieder die Eishockeyſpiele bei den HJ⸗Winterſportkämpfen in Gar⸗ miſch⸗Partenkirchen. Das Gebiet Berlin erzielte erneut ein kanagdiſches Ergebnis mit 12:0 über Württemberg. Der ſportliche Wert dieſes Spiels war nicht beſonders groß, da die unterlegene württembergiſche Mannſchaft durch⸗ ſchnittlich um drei Jahre jünger war als die der Berliner. In der Weſtfalen⸗Mannſchaft, die 310 über Sachſen ſiegte, gob der linke Verteidiger Mauruchat den Ton au. Wenn nicht alles trügt, iſt er ein Eishockeytalent, wie man es alle Jahre nur einmal findet. Genau wie Jänecke ſtößt er aus der Verteidigung vor, umſpielt alles und zeichnet auch für die Treffer verantwortlich. In der Abteilung 4 füh⸗ ren die Gebiete Berlin und Weſtfalen mit je:0 Punkten vor Sachſen und Württemberg, dagegen liegt in Gruppe B Gebiet Bayeriſche Oſtmark vor Mittellond und Pommern an der Spitze. In der Gruppe O führt Hochland vor Fran⸗ ken und Mittelrhein und in der Gruppe D Oſtland vor Ruhr⸗Niederrhein und Hamburg. Die Ergebniſſe: Hochland(Schwaben)— Hochland(Oberbayern):0; Hochland— Mittelrhein:0; Sſtland— Ruhr⸗Niederthein :2 Bayeriſche Oſtmark— Mittelland:1; Berlin— Würt⸗ temberg 12:0; Weſtfalen— Sachfen 310. Springen auf der Jngendſchanze Auf der Jugendſchanze neben dem Olympiaſtadion zeig⸗ ten ſich im Springen die Jugendlichen aus den Mittel⸗ gebirgen den Süddeutſchen einmal mehr überlegen. Dieſe Erſcheinung beſteht nun ſchon ſeit Jahren, und da der Nachwuchs zur Prüfung für die ſpäteren Leiſtungen aus⸗ ſchlaggebend iſt, werden die Springer von Thüringen, Sach⸗ ſen und Schleſien in erſter Linie die Aufmerkſamkeit auf ſich lenken. Sie erzielten die weiteſten Sprünge, von denen auch diesmal die geſtürzten gewertet wurden. Die Ergebniſſe: 1. Reinhold Wilhelm(Thüringen) 88(18, 20, 20); 2. Kurt Rößler(Sachſen) 57(19, 19, 19); 3. Joſef Kratz(Hoch⸗ Kleine Sport-Nachrichten Peter Vooſen(Bonn! ſchied bei den engliſchen Polizei⸗ Boxmeiſterſchaften in London bereits in der erſten Runde gegen den Engländer Porter aus, der zu einem klaren Punkterfolg kam. Robert Riggs, der Rangliſtenzweite der amerikaniſchen Tennisspieler, kam in Miami zu einem Doppelerfolg. Im Endſpiel der Männer ſchlug er Wayne Sabin und zu⸗ ſammen mit dieſem gemonn er auch das Doppel. Zims Küſter. die beiden Kölner Mannſchaftsfahrer, wurden für den 12. Februar nach Antwerpen verpflichtet, Wir ſollen es alle wiſſen: Die kigheit unſeres Volkes ist N das höchſte ut, das es für uns 10 fa een kann! 81e ift durch ait 8 erſegbar. dafde ein Opfer zu 6 bringen, iſt kein Opfer, ſondern eis Tribut an die vernunft! (Der Fübrer über das Winter dilfs werk) wo ſie in einem 100⸗Klm.⸗Mannſchafts rennen auf belgiſche und holländiſche Fahrer treffen. Am 13. Februar ſtarten die Kölner bekanntlich auf ihrer Heimatbahn in der Rheinlandhalle. 14 Nationen, und zwor Deutſchland, Eſtland, Finnland, Frankreich, Italien, Japan, Jugoslawien, Lettland, Nor⸗ wegen, Oeſterreich, Polen. Schweiz, Schweden und Tſchecho⸗ ſlowakei, gabem für die Schi⸗Weltmeiſterſchaften in den nordiſchen Uebungen, die vom 24.—28. Februar in Lahtt ſtattfinden, ihre Meldungen ab. Mannheims Tennisſpieler weilten in Kaiſerslautern und blieben im Geſamtergebnis mit 511 Punkten ſiegreich. Dicht an die Weltbeſtleiſtung Ragnhild Hvegers heran kam die Holländerin Cor Cint, die mit 2242 über 200⸗Mtr.⸗ Rücken eine neue Landesbeſtleiſtung aufſtellte. Zur Kraftfahrzeug⸗Winterprüfung nach Altenberg mach⸗ ten ſich am Mittwochmorgen 39 Wagen von München, 38 Wagen von Frankfurt a. M. und 42 von Stuttgart aus auf den Weg. Abgeſagt wurde das Punkteſpiel FC 0s Schweinfurt— VfB Ingolſtadt, ſo daß am. im Gau Bayern nur die Begegnung zwiſchen Schwaben Augsburg und Wacker München ſtattfindet. Im Gau Südweſt werden die am 9. Januar ausgeſal⸗ lenen Meiſterſchaftsſpiele zwiſchen Eintracht Frankfurt— Opel Rüſſelsheim, Boruſſia Neunkirchen— Far Pirmaſens und FV Saarbrücken— Kickers Offenbach am 6. Mörz ausgetragen, während das Spiel FV Saarbrücken— FS Frankfurt auf den 13. März verlegt wurde. Meiſter Kurt Horufiſcher(Nürnberg) hatte beim internationalen Ringerturnſer in Stockholm einen guten Start. Der Bayer kam über den Schweden E. Anderſſon nach:10 Minuten zu einem entſcheidenden Sieg. Die Borxmeiſter der Kreiſe—4 des Gaues Südweſt werden am 11. Februar im Frankfurter Joſefsheim er⸗ mittelt. Für die acht Gewichtsklaſſen wurden insgeſamt 52 Meldungen abgegeben. Das Stuttgarter WHW⸗Hallenſportfeſt am 12. Februar in der Stadthalle bringt ein ausgewähltes Programm. Das Hondballſpiel beſtreiten eine Mannſchaft der Wehrmacht und eine Stuttgarter Auswahl. Die Schlittenſportmeiſterſchaften des Gaues Südweſt werden am Sonntag, 6. Februar, in Wiesbaden aus⸗ getragen. 1 Chriſtl Crauz und weitere namhafte deutſche Schi⸗ läuferinnen werden ſich an den öſterreichiſchen Schimeiſter⸗ ſchaften in der Alpinen Kombination am 12. und 13. Februar in Murau(Steiermark) beteiligen. Auch bei den Männern iſt Deutſchland mit einer ſtarken Streitmacht vertreten. Badens Boxſtaffel zum letzten Kampf gegen Südweſt am 2. Februar in Saarbrücken wurde geändert und hat nun endgültig folgendes Ausſehen(vom Fliegen⸗ bis Schwer⸗ gewicht): Geißler, Reuter, Müller, Pietrowſki, Wurth, Keller, Bolz und Wagner. Zum Handballkampf gegen Schleſien Breslau hat der Gau Mitte folgende Elf aufgeſtellt: Lüdicke (Deſſau); Knackmuß(Magdeburg)— Puck(Weißenfels); Peplinfki e— Hammrich(Weißenfels) Krauſe(Magdeburg); öttger— Keller(beide Magdeburg) — Laqua— Klingler— Stahr(fämtliche Weißenfels). Europa- ASA erſt 1939 Frankreich erhob Einwand am 6. Februar in Ganz überraſchend kommt die Meldung, daß der Leicht⸗ athletik⸗Großkampf Europa— A, der in dieſem Jahre am 10. und 11. September im Olompia⸗Stadion zu Berlin ſtattfinden ſollte, nicht durchgeführt wird. Bereits auf dem Kongreß der Europa⸗Kommiſſion des Internationalen Ver⸗ bandes in Paris hatte der Führer der deutſchen Leicht⸗ arhletik, Dr. Karl Ritter von Halt, deſſen ureigene Idee dieſer Erdteilkampf iſt, erhebliche Schwierigkeiten von Seiten des Franzöſiſchen Verbandes zu überbrücken. Den⸗ noch aber ſetzte Dr. von Halt mit Zuſtimmung aller Ver⸗ treter der beteiligten Nationen durch, daß an ſeinem Plan, den Kampf im Anſchluß an die Europameiſterſchaften in Berlin zur Durchführung zu bringen, feſtgehalten werde. Nun hat der Franzöſiſche Verband ſich mit dieſer An⸗ gelegenheit erneut beſchäftigt und den Standpunkt ver⸗ treten, daß die Eurovameiſterſchaften der Männer in Paris, die der Berliner Großveranſtaltung unmittelbar voran⸗ gehen, nur als Ausſcheidungen für den Erdteilkampf Europa— USA betrachtet werden könnten. Der Franzö⸗ ſiſche Verband iſt deshalb an Dr. von Halt mit der drin⸗ genden Bitte herangetreten, von dem Berliner Kampf in dieſem Jahr abzuſehen. l Dr. Ritter von Halt hat nun, nach genauer Prüfung aller Einwände, dieſem Wunſch ſtattgegeben. Er wird aber feinen Plan 1939 zur Tat werden laſſen und den großen Leichtathletikkampf Europa— USA an einem für alle in Frage kommenden Nationen günſtigen Termin im Berliner Olympia⸗Stadton veranſtalten. Schon fetzt ſind Verhand⸗ lungen eingeleitet worden, den Rückkampf 1941 auf ameri⸗ kaniſchem Boden auszutragen. Zur Kraftfahrzeug⸗Winter⸗ prüfung 1938 im Erzgebirge Oben: Eine Ueberxoſchung für die weſtdeutſchen Opel⸗Fahrer: Die höhe⸗ ren Lagen des Erzgebirges ſind ver⸗ ſchneit. Pfeiſender Wind hat die vom Schneepflug eben ezſt geräumten Strecken wieder verweht. Foto: Gieſecke. Nebenſtehend: Fertigmachen eines der neuen Mercedes⸗Benz⸗Gelände⸗ ſportwagen. 885 Aufnahme: Bauer, Karlsruhe. MB⸗Mater(887 land) 56(22, geſt., 23, 22); 4. Helmuth Jahn(Thüringen) 54; 5. Maier(Hochland) 54; 6. Hampel(Schleſien) 547 7. Heiß(Hochland) 47,5. Kunſtlaufen der Jungmädel Ein Eisfeſt hohen ſportlichen Ausmaßes war das Kunſt⸗ laufen der Jungmädel am Mittwochabend im Olympia⸗ Eisſtadivn zu Garmiſch⸗Partenkirchen. Darbietungen des Muſikzuges der HJ Halle leiteten zu den ſportlichen Kämp⸗ ſen über, 31 Jungmädel zeigten ihre Kür. Da gab es ein Kunſtlaufen zu ſehen, da wurde mit einer Begeiſterung gelaufen, wurden ſo ausgezeichnete Leiſtngen gezeigt, daß uns um unſeren Nachwuchs nicht bange zu ſein braucht. Am erfolgreichſten war die Schule Ulrich Grafſtröms und damit München. Inge Jenne, ſehr routiniert, ſie zeigte zweifellos das ſchwierigſte Programm, und Gabi Koch, ein bewegliches kleines Mädel, belegten die erſten Plätze. Nur wenig nach ihnen folgten die Berlinerinnen Hilde Rohde, Margot Roß und Anita Heinricht. Die Begeiſterung der 2000 Zuſchauer fand keine Grenzen, als im dichten Flocken⸗ wirbel ein Gruppenloufen, von Urſula Schwarz eingeübt, und ein Paarlaufen von Duſold⸗Hofer(Franken) gezeigt wurde. Das Ergebnis des Kunſtlaufeus ohne Punktwertung: 1. Inge Jenne(Hochland): 2. Gabi Koch(Hochland): 9. Hilde Rohde; 4. Margot Roß: 5. Anita Heinricht(alle Berlin]; 6. Irene Braun(Hochland); 7 Ulla Schneide (Hamburg); 8. U. Rabe(Mittelland); 9. Ilſe Erlbacher (Franken): 10. Brigitte Knoop(Mittelrhein). Badens Voxſtaffel verliert:14 Die Gaukämpfe der Amateurboxer von Baden, Südweſt, Württemberg und Bayern, die ſich über mehrere Monate hinzogen, wurden am Mittwoch mit dem Kampf zwiſchen Südweſt und Baden abgeſchloſſen. Der Gau Süsweſt, der zuletzt hinter Bayern an zweiter Stelle lag, ging als Sie⸗ ger aus dieſem Viergaue⸗Boxturnier mit 93 Punkten vor Bayern, Württemberg und Baden hervor. Die Südweſt⸗ deutſchen ſchlugen im letzten Kampf am Mittwochabend im vollbeſetzten ſtädtiſchen Saalbau zu Saurbrücken Badens Staffel überlegen mit 14:2 Punkten. Wie ſchon aus dem Ergebnis hervorgeht, zeigten ſich die Südweſt⸗Boxer mit Ausnahme im Halbſchwergewicht in allen Gewichtsklaſſen ihren Gegnern überlegen. Die beiden einzigen Punkte für Baden holte der Mannheimer Keller gegen Köhler heraus. Zwei entſcheidende Siege gab es im Bantam⸗ und Federgewicht durch die Fraukfurter Rappſilber und Schöneberger. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Bamberger(S) beſiegt Geißler(3) n. P. Bantamgewicht: Rappſilber(S) beſiegt Reuter(B) 2. Runde k. o. Federgewicht: Schöneberger(S) beſiegt Müller(B] 2. Runde k. o. Leichtgewicht: Puffoy(S) beſiegt Pietrowſki(B) u. P. Weltergewicht: Petry(S) beſiegt Wurth(B) n. P. Mittelgewicht: Ims(S) beſiegt Weiß(B) n. P. Halbſchwergewicht: Keller(8) beſiegt Köhler(S) n. P. Schwergewicht: Knüppel(S) beſiegt P. Der Turnier⸗Schlußſtand: 1. Süd weſt 6 Kämpfe, 59:37 Einzelpunkte, 913 Geſamt⸗ punkte, 2. Bayern 6 Kämpfe, 66:36 Einzelpunkte,:4 Ge⸗ ſamtpunkte, 3. Württemberg 6 Kämpfe, 51:43 Einzelpunkte, 725 Geſamtpunkte, 4. Baden 6 Kämpfe, 20:74 Einzelpunkte, :12 Geſamtpunkte. Mielſchke und Campe ſiegten in London bei den engliſchen Polizei⸗Boxmeiſterſchaften Der Berliner Poltzeiboxer Mietſchke verteidigte ſeinen im letzten Jahr gewonnenen Titel bei der engliſchen Mei⸗ ſterſchaft der Poliziſten am Mittwochabend in der Lon⸗ doner Harringay⸗Arena überaus erfolgreich. In der Leichtgewichtsklaſſe punktete er zunächſt den Engläzider Dumbliton allerdings äußerſt knapp aus und war dann im Endkampf überlegener Sieger nach Punkten über Keely (Nottingham), der mehrere Male verwarnt werden wußte. Mietſchke ſicherte ſich damit erneut den Titel eines eng⸗ liſchen Polizeiboxmeiſters im Leichtgewicht. Halbſchwergewichts⸗Polizeimeiſter wurde Scott(Not⸗ tingham), da ſein Gegner Gibbons wegen Verletzung nicht antrat. Bei den Kämpfen im Mittelgewicht kam Erich Came im erſten Gefecht zum Punktſieg über den Schotten Mitchell und war dann gleichfalls nach Punkten über den Eng⸗ länder Bauley erfolgreich, womit er die Endrunde er⸗ reicht hatte. Im Schlußkampf errang er einen eindrucks⸗ vollen Punktſieg über Davies(Nottingham). Es war der beſte Kampf des Abends. Beide Boxer verfügten über eine ſchnelle Linke. Im Weltergewicht gewann der Lon⸗ Honders Jones im Schlußkampf gegen Evans(Nottitig⸗ ham) nach Punkten und im Schwergewicht Porter aus Celcheſter nach Punkten gegen Hilton(Nottingham). Weltmeifterin Pritzi ſiegte Die erſten Entſcheidungen in Krefeld Bei den Internationalen deutſchen Tiſchtennis⸗Meiſter⸗ ſchaften in Krefeld fielen am Mittwochnachmittag die erſten Entſcheidungen. Die öſterreichiſche Weltmeiſterin erreichte Hurch einen:0⸗Sieg über Frl. Bußmann(Düſſeldorf) das Endſpiel, wo ſie die Tſchechoflowakin Kettner ebenfalls mit:0 beſiegte und damit den Meiſtertitel an- ſich brachte. Weltmeiſter Vana(Tſchechoflowakei), ſein Landsmann Hamtr und die beiden Deutſchen Mauritz(Wuppertal) und Deißler(Hamburg) waren die Teilnehmer der Vorſchluß⸗ runde bei den Männern. Vana ſchlug Deißler und Ham fertigte Mauritz ab, beidemal hieß es 30. Auch im Ge⸗ miſchten Doppel wurde der Titel bereits vergeben, die neuen Meiſter ſind die Tſchechoflowaken Votrübeo⸗Vaua. b Die Ergebniſſe: 5 Frauen⸗Einzel: Frl. Pritzi(Oeſterreich)— Bußmann (Deutſchland):0, Votrubco(Tſchechoſlowakei)— Kettner (AIcch.) 278: Pritzi— Kettner 370(2181, 2117, 21160.—. Männer⸗Doppel: Tereba⸗Pivetz(Tſchechoflowakei7— Mauritz⸗Meſchede(Deutſchland) 370: Vang⸗Hamr(Tſche⸗ ae e Herskovic⸗Ratkovio(Jugoſlawien):0. Wagner(B) n. rauen⸗Doppel: Bußmann⸗Lindberg(Deutſchland)— apellmann⸗Spangenberger(Deutſchland):1, Votrubeo⸗ Depetri(Tſchechoſlowakei)— Matthäeß⸗Schmidt(Deutſch⸗ land):0.— Gemiſchtes Doppel: Holcubko⸗Hamr(Tſche⸗ choſlowakei)— Kettner⸗Tereba(Tſchechoflowakei):0, Vo⸗ truhco⸗Vang(Tſch.)— Linoberg⸗Benthien(Deutſchland) .0, Votrubco⸗Vana— Holoubke⸗Hamr:1(21:18, 21213, 20 22, 21:12). Weltmeiſter Vana geſchlagen Bei den Schlußkämpfen des Abends gab es dunn eine große Ueberraſchung. Der neue Weltmeiſter Vana wurde von ſeinem Landsmann Hamr im Endſpiel überraſchend beſiegt. Hamr gewann nach hartem Kampf 19:21, 21217, 21.14, 11721, 21:16. Auch im Frauen⸗ und Männer⸗Doppel 1 5 es ausländiſche Endſiege, und zwar fielen auch hier ie Titel an die Tſchechoflowakeſ. Bei den Frauen hatten Lindberg⸗Bußmann gegen das Weltmeiſterpaar Votruber⸗ Depetri keine Chonde und wurden glatt geſchlagen. 370 gewannen auch Vana⸗Hamr über ihre Landsleute Tereba⸗ ivetz. Männer⸗Einzel: Hamr( Tſchechoflowakei)— Vana Tſchechoſlowakei] 19:21, 21:17, 21:14, 11:21, 21:16.— Män⸗ ner⸗Doppel: Vana⸗Somr(Tſchechoflowake)— Tereba⸗ Pivetz(Tſchechoſlowakei) 21:12, 21:17, 25:23. Frauen⸗ Doppel: Votrubeo⸗Depetri(Tſchechoſlawakei)— Lindberg⸗ Bußmann(Deutſchland) 21715, 2113, 2114. 3 0 N 5 — n n oa„. ee ene. oer E.-. 2 . r sn Ae r — . aa. neee ee e n 4 — Donnerstag, 3. Februar 1938 HANDBLS- o WIR TSCHAFTS-ZHTTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Abe d d usgabe Nr. 56 Neue Glaſisſellungen der inlernalionalen Warenspekulafion Auſtralien an erſter Stelle unter den Weizenexpor⸗ teuren— Inlands⸗ und Weltmarkt⸗Kaffeepreiſe— Pfefferüberfluß Euglands und der USA Nach Herabſetzung der Kautſchuk⸗Ausfuhrquote— Un⸗ ſicherheit im Metallhandel Die Initiative, die die internationale Rohſtoffſpekulation in den erſten Wochen des Januars entwickelt hatte, iſt ſchon wieder zum völligen Erlahmen gekommen. Politiſche und konjunkturelle Betrachtungen haben ihr das Heft aus der Hand genommen, vor allem deshalb, weil die Belebung der amerikaniſchen Wirtſchaft länger auf ſich warten läßt, allgemein angenommen wurde. Auch von dem neuen chwächeanfall des franzöſiſchen Franken ging ein ſtark hinderndes Moment aus. Da die Verbraucher als Abneh⸗ mer fehlen, entſchloſſen ſich die Spekulanten, weitere Glatt⸗ ſtellungen vorzunehmen, unterließen es jedoch, Blankoab⸗ gaben zu tätigen. Nur dieſem Umſtande iſt es zuzuſchrei⸗ ben, doß oͤie Preiskurve keine ſtärkere Einbuchtungen auf⸗ weiſt, ſondern der Abſtieg allmählich vonſtatten geht. Man bezeichnet vielleicht die gegenwärtige Stimmung und den Umfang des Geſchäftes am beſten mit dem Worte: Lethar⸗ gie. Wann die Märkte aus dieſem Zuſtand erwachen, hängt von der Entwicklung in den USA ab. Dort ſind die amt⸗ lichen Kreiſe und auch ein großer Teil des Handels günſtig für dos Frühjohr geſtimmt. Zu einer derartigen Auſſaſſung liegt um ſo mehr Anlaß vor, als die Läger der Induſtrien und der Händler ſich ſtark gelüftet haben, während auf der anderen Seite von den Produzenten weitgehende Maßnah⸗ men getroffen werden, um Förderung und Produktion mit dem derzeitigen Verbrauch beſſer in Einklang zu bringen. Am 17. Januar wurden für Mai⸗Weizen 97, Cents je Buſhel bezahlt. Am 24. nur 9576, und om 31. Januar lautete die Notierung nur noch 93 Cents. Der Deport von rund 5 Cents vom Mai auf den Juli⸗Sept.⸗Termin iſt faſt unverändert geblieben. An Einzelheiten über die Welt⸗ marktloge des Weizens wurde während der letzten Tage folgendes bekannt: Kanada hat im vergangenen Jahre mit 4,6 Mill. To. die kleinſte Ernte ſeit 1914. Sie liegt noch 17 v. H. niedriger als dieſenige des Mißernteſahres 196. Die letzte offizielle Schätzung des auſtraliſchen Ertrages wird auf 162 Mill. Buſhels beziffert. Da das Land ca. 55 Mill. Buſhels für die Eigenverſorgung gebraucht, bleiben für den Export in der Zeit vom 1. Dezember 1937 bis 90. November 1938 109 Mill. Buſhels(abzügl. des Ueber⸗ trages 107 Mill. Buſhels) zur Verfügung. Unter Zugrunde⸗ legung der genannten Ziffern könnte Auſtralien bis zum Schluſſe des Getreidewirtſchaftsjahres auf der nördlichen Erohälfte wöchentlich ca. 300 000 Quarters zur Verſchiffung bringen, d. i. etwa der vierte Teil des Weltweizen⸗Import⸗ Bedarfes. Da die USA und Kanada zuſammen 512 000 Quarters in der am 15. Januar zu Ende gegangenen Woche verladen haben, rangiert Auſtralien unter den Weizen⸗ Exporteuren augenblicklich an erſter Stelle. Der Saaten⸗ ſtand auf der nördlichen Erdhalbkugel wird allgemein vpti⸗ miſtiſch beurteilt. Die Winterwetzenanbaufläche der US A umfußt etwa das Areal vom Vorjahre(28 Mill. Hektor). Seit längerer Zeit wird in den Kaffee⸗Verbrauchslän⸗ dern der alten Welt die Frage beſprochen, warum die In⸗ landspreiſe bei den einzelnen Verbrauchernationen nur ganz zögernd den ſtark geſunkenen Weltmarktpreiſen ſol⸗ gen, Des Rätſels Löſung iſt nicht ſchwer zu finden. Auf dei Kaffee kaſten ganz beſtimmte— und ſich iewlich gleich Uleibende tzfixe: Unkoſten“, nämlich der Zoll, die See⸗ frachten, der Binnenverſand, Zinſen, Handelsſpannen, Ausgaben für das Röſten u. a. m. Um dieſe verteuert ſich das Material gegenüber dem Stande am Orte der Erzeu⸗ gung, Daß mit der Vernichtung des Kaffees weiter ſort⸗ gefahren wird, beweiſen die Ziffern der erſten Jannuar⸗ hälfte, in der rund 1 Million Sack für menſchlichen Genuß unbrauchbar gemacht worden ſein ſollen.— Der Tee hat ein ziemlich gleichbleibendes Abzugsgeſchäft, wobei die Feſtſtellung zu machen iſt, daß die Verbraucher mehr als bis⸗ her den hochwertigeren Sorten ihre Aufmerkſamkeit zuwen⸗ den.— Die Kakao verarbeitende Induſtrie hat es dies⸗ mas nicht ſehr eilig, ihren Bedarf zum Oſterfeſte ſchon früh⸗ bdeitig zu decken; denn infolge des Lleferſtreiks an der Gold⸗ kitſte ſind dort die Vorräte ſtark gewachſen. Nach Beendi⸗ gung des Zwiſchenfalles dürfte das Material an den Markt drängen und dann beſteht die Möglichkeit, billiger einzu⸗ kaufen.— Der Abſatz von Zucker bewegt ſich auf ziemlich gleichbleibender Winterhöhe.— Einige Nachbeſtellungen in Hülſenfrüchten machten zwar Neuverladungen von Ueber⸗ ſee ſowie verſchiedene Binnentransporte innerhabb Euro⸗ pas notwendig, indes iſt das Bild dadurch nicht weſentlich verändert worden. Zu erwähnen wäre hier vielleicht noch die Tatſache, daß das Intereſſe für Bohnen und Erbſen eiwas zugunſten der Linſen in den Hintergrund getreten iſt.— Die Kaufluſt für Pfeffer iſt völlig unzureichend. Nicht nur die USA. verfügen über Vorräte, die nahezu einem zweijährigen Bedarf entſprechen(rund 25 000 Ton⸗ nen ſchwarzen Pfeffer), ſondern auch in England haben ſich große Beſtände angehäuft.— Der engliſche Buttermarkt liegt flau. Die britiſchen Importeure drückten wiederholt auf die Preiſe, was ihnen auch mit Erfolg gelang. Infol⸗ gedeſſen gab die Kopenhagener Notierung, aber auch die⸗ jenige Schwedens, nach. Die Randſtaaten mußten ſich gleich⸗ alls zu Zugeſtändniſſen entſchließen, doch war hier das Niveau noch einigermaßen gehalten. Die außerordentliche Wiberſtandsfähigkeit der Baum⸗ wolle geht in der Hauptſache auf die Stützung der Nord⸗ amerikaniſchen Union zurück. Bis jetzt haben die Genoſſen⸗ ſchaften etwa 8 Mill. Ballen beliehen und ſie damit dem freien Verkauf entzogen. Daß die Abrufe der amerifani⸗ n Spinnereien kaum etwas zur ſtetigen Tendenz der Baumwollpreiſe beigetragen haben, geht u. a. daraus her⸗ vor, daß ſie wieder auf den Stand der Kriſe von 1932 ab⸗ * 8 ſind. Was den Export betrifft, ſo gelangten aus de n Ua ſeit Beginn des Baumwollfahres(1. Auguſt]) bis zum 15. Jauuar erheblich größere Mengen, nämlich 3,17 2,21) Mill. Ballen nach Europa. Hingegen fielen die jopaniſchen Importe nach 0,83 auf 0,17 Mill. Ballen. Hieran dürfte ſich auch in Zukunft kaum etwas ändern, nachdem die Japaner mit Wirkung vom 1. Februar eine proz. Beimiſchung von Zellwolle beſchloſſen haben. Ver⸗ dankt der Baumwollmarkt ſeine Widerſtandsföhigkeit mit⸗ Din in der Hauptſoche Hilfsmaßnahmen, ſo kann zie Preis⸗ entwicklung bei der Wolle als ungekünſtelt bezeichnet wer⸗ den. Die letzten Londrner Verſteigerungen lehrten zur Genſge, daß mit einem dauernden Geſchäft zu rechnen iſt, ſofern die Forderungen nicht ins Üferloſe gehen, Roh⸗ jute neigt etwas nach unten, die Verarbeſler ſtreben da⸗ nach, für Firſts möglichſt unter 19 Lſtr. anzukommen. Nach Henle der Kautſchuk⸗Ausſuhrquote gelang es dem ummipreis, vorübergehend bis auf 7½ ö je lb zu ſteigen. Der Gewinn ging aber ſehr bald wieder verloren, da die . in den Vereinigten Staaken enk⸗ äuſchte. d 5 Die gleichen Urfachen, die den Gummimarkt in Atem halten wirken ſich mit nicht geringerer Intenſttät auch bei Len Metallen aus. Auch hier liegt das Zünglein an der Waage in der letion, und es ſieht nicht gerade danach 505 als fei für die nächſte Zeit ſchon mit einem grundlegenden andel zu rechnen. Verſtimmend waren vor allem die Verhältniſſe beim Kupfer, die eine weitere Zunahme der amerikaniſchen Vorräte erwarten laſſen. Von der Ver⸗ engung des Geſchäftes in dieſem Metall erhält man eine ungefähre Vorſtellung auß den Umfatziffern, die in ſel⸗ tenen Fällen täglich die 1000⸗Tonnen⸗Grenze erreichten, tun ſackt⸗ noch unter den niedrigſten Preis des Jahres ab. Blei konnte ſich der allgemeinen floueren Ten. denz nicht unterziehen. Das Schickſal des 2 teilte auch das Zink, das noch unter 81/5 Ltr., 8. i. Notiz des Vorjahres, herunterging. 3 ſondern größtenteils zwiſchen 700 und 800 Ty. lagen. Das ie niedrigſte Aklien zur Schwäche neigend Nur geringe Umsätze/ Nenien unveränderf Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Nachgebend Fraukfurt, 3. Februar. Die Zurückhaltung an der Börſe war heute noch aus⸗ geprägter Der Auftragseingang hielt ſich wieder in ſehr engen Grenzen, insbeſondere das Kaufintereſſe iſt zur Zeit nur ſehr klein. Jufolgedeſſen gewinnen die laufend er⸗ folgenden Abgaben aus nichtariſchen Kreiſen mehr Einfluß auf die Kursgeſtaltung. Sie bewirkten am Aktienmarkt infolge der geringen Aufnahmebereitſchaft ein Nachgeben der Kurſe von durchſchnittlich—1 v H. Vorübergehend ſtellten ſich bei einigen Papieren geringfügige Er⸗ holungen ein, die aber nur von kurzer Dauer waren, weil die Geſchäftsloſigkeit ſtark drückte. Der Montanmarkt ſchien durch die Buderusangelegenheit weiter verſtimmt. Rhein⸗ ſtahl ermäßigten ſich um 1 v. H. auf 143, Mannesmann auf 11574—115(115%) und Vereinigte Stahl auf 113(113%), Buderus auf ca. 1237(124). Von chemiſchen Werten gingen Farbeninduſtrie auf 1609½(161) zurück und ſchwankten ſpäter zwiſchen 1604—161/. Scheideanſtalt mit 8 und Rütgerswerke mit 163 blieben behauptet. Am Elektro⸗ markt bröckelten Licht und Kraft auf 144(144%) und Geſfürel 148(1484) ab. Motorenwerke blieben wider⸗ ſtandsfähig. Daimler 143, BMiw 152, Ahlerwerke 1184, Bankaktien lagert uneinheitlich. Re bank 211(211½), Braubank 133%(183%). Für Bauaktien verblieb etwas Nachfrage, Holzmann 161(160), dagegen nannte man Jul. Berger etwa 171 3. H. niedriger mit 154. Am Anleihemarkt blieb die Lage weiterhin unverändert freundlich. Nachfrage erhielt ſich insbeſondere nach Pfand⸗ briefen, die größtenteils wieder ſtark repartiert und teil⸗ weiſe Alan wurden. Reichsanleche⸗Altbeſitz unv. 180,½5, Kommunal⸗Umſchuldung unv. 95,25. Liquidations⸗ briefe lagen überwiegend 1 v. H. niedriger, Frantf. Pfandbriefmarkt um 5 mit 1023. Auch Stadtanleihen gingen zumeiſt bis„ v. H. zurück, Frankſurter um 76 v. 5. auf 99. Von Staatsanleihen erhöhten ſich 5,5proz. Vounganleihe auf 10896(107,75). Induſtrie⸗ Obligationen zeigten die üblichen leichten Abweichungen. 7 Im Verlauf kam das Geſchäft faſt völlig zum Erliegen. Die Kurſe bröckelten zumeiſt leicht ab, in den Notierungen kam dies aber mangels Umſätze kaum zum Ausdruck. Berger Tieffbau notierten ſchließlich mit 154—153,50(155%) Auch die erſt ſpöter feſtgeſtellten Kurſe lagen bis 1 v. ſchwächer, darüber hinaus gingen Deutſche Erdöl auf 142, 50 0 (143,75), ferner Moenus Maſchinen 1 v H. auf 132 und Akkumulatoren nach Pauſe auf 224,50(226) zurück. Der Freiverkehr war ſtill. Kleines Geſchäft hatten Dingler bei unv. 86,50, Elſäſſ. Bad. Wolle bei 85,50(86) und Katz u. Klumpp mit 109(110), Ufa ſtellten ſich auf 70 nach anfangs 6995(69,75). Berliner Börſe: Aktien nachgebend Berlin, 3. Januar. Die Aktienmärkte ſtanden auc heute wieder im Zeichen äußerſter Umſatzbeſchränkung. Anſchaffungen des Publi⸗ kums waren kaum noch zu beobachten. Andererſeits war aber Angebot vorhanden, das wohl ausſchließlich aus den Beſtönden nichtariſcher Privatbanten herrührt, und bei fehlender Aufnahmeneigung einen gewiſſen Kursdruck ausguüben vermag. Unter dieſen Umſtänden bleiben die aus der Wirtſchaft vorliegenden günſtigen Meldungen ohne Einfluß auf die Tendenzgeſtaltung. Angeboten waren namentlich Montanwerte, wöbei anſcheinend der geſtrige kräftige Rückgang von Buderus, die übrigens heute nochmals 1 v. H. hergaben, nachwirkend verſtimmt. Rheinſtahl verloren 1,75, Harpener 1 und Verein. Stahl⸗ werte d v. H. Von Braunkohlenwerten müſſen Deutſche Erdöl, mit minus 1,0 v. H. hervorgehoben werden. Von Kalipapieren ermäßigten ſich Kali⸗Chemie gegen letzte Kaſſa⸗Notig um 2 und Wintershall um 1 v H. Meiſt schwächer lagen auch chemiſche Papiere: Farben erhöhten einen Anfangsgewinn von 36 ſogleich auf* v. H. Bei den Elektro⸗ und Verſorgungswerten drückte verhältnis⸗ mäßig kleines Angebot in Akkumulatoren den Kurs um 8 v. H. Schuckert waren, Lichtkraft 4 v. H. niedriger, während Siemens u v. H. höher bewertet wurden. HEW konnten ſich bei nachlaſſendem Angebot auf der Baſis von 11750 behaupten. Von Maſchinenbauwerten ſind Rhein⸗ metall Borſig mit einer Einbuße von 1½ v. H. zu erwähnen. Der Bauaktienmarkt wies bei kleinſten Um⸗ ſätzen Schwankungen nach beiden Seiten auf: Berger ver⸗ loren 1,5, whrend Holzmann i v. H. höher bewertet wurden. Angeboten waren ferner Papier⸗ und Zellſtoff⸗ aktien ſowie Verkehrswerte.— Im variablen Rentenver⸗ kehr 300 die Reichsaltbeſitzanleihe um s v H. auf 130,25 an. Die umſchuldungsanleihe wurde zu unverändert 95,20 gehandelt. Im weiteren Verlauf traten im varkablen Aktienverkehr meiſt weitere Ermäßigungen ein. Akkumulatoren erhöh⸗ ten ihren Anfangsverluſt weiter um 77, Geſfürel den ihren um 7 v. H. Etwas erholt waren nur Bremer Wolle, Waldhof und Rheiniſche Braun. Farben wurden im Ver⸗ lauf mit 160,5 nach 161 gehandelt. Am Kaſſamarkt war es wieder ſehr ſtill. Stadtanleihen wurden in kleinen Beträgen geſucht. Braunſchweiger zo⸗ gen um 7, 28er Dresden und 29er Aachen um je 4 v. H. an. Dagegen waren ber Düſſeldorf um% v. H. ermä⸗ ßigt. Von Landſchaftlichen Goldpfansbriefen büßten Sach⸗ sen(früher 5 v. H. Roggen)% v. H. ein. Von Länder⸗ Altbeſitzanleihen wurden Lübecker 1 v. H. höher bezahlt. Feſt lagen wieder Dekoſama, von denen erſte, zweite 1 v.., letztere bei Repartierung, gewannen. Von Län⸗ deranleihen büßten 29er Heſſen„ v. H. ein, im gleichen Ausmaß gaben bei den Provinzanleihen 28er Brandenbur⸗ ger nach. Induſtrieobligationen hatten meiſt nur unweſent⸗ liche Kursveränderungen aufzuweiſen. Von den zu Einheitskurſen gehandelten Bankaktien ſtiegen wiederum nur Vereinsbank Hamburg um t v. H. Hypothekenbanten waren kaum verändert. Von Induſtrie⸗ werten fielen D[dorfer Höſelbrauerei gegen letzte Notiz om 7. 1. mit einer Steigerung um 1150 v. H. auf. Schwächer lagen erſtmals, offenbar auf Glattſtellungen, Vereinigte Berliner Mörtel(— 4 v..) Von Köolonialpapieren ermäßigten ſich Schantung bei kleinem Angebot um 3,50, Doag um 2 v. H. Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1938er 99,62, G 100,87 und 1941er je 1943er 99,37 G 1948er 99,12 B; 1940er 100,5 B; B; 1945er bis 100,37 B; 1989er 100,12 G 100 G 100,75 B; 1942er 9 100,25 B; 1944er 99,37 G 1 G 9987 B. Wiederaufbauanleihe: 1946/48er 83,25 G 84,12 B. proz. Umſchuld.⸗Verb. 94,825 G 95,575 B. Die Börſe ſchloß ſchwach. Die letzten Notierungen ſtell⸗ ten zugleich die niedrigſten des Tages dar. Akkumulatae ren vergrößerten ihren Tagesverluſt auf 5 v.., die anfangs 2 v. H. niedrigeren Berliner Maſchinen lagen zuletzt 2 v. H. unter dem Vortagsſchluß. Siemens büßten gegen den Anfang 2,50, Schuckert 1,75, Reichsbank 4 v. H. ein. Nachbörslich war eher etwas Angebot auf Baſis der Schlußkurſe zu beobachten. Geld- und Devisenmarkf * Berlin, 3. Februar. Am Geldmarkt trat eine weitere leichte Entſpannung ein, ſo daß für Blankotagesgeld erneut um, v. H. niedrigere Sätze von 376 bis 3 v. H. gefor⸗ dert wurden. Der Anlagebedarf in kurz⸗ und mittelfriſti⸗ gen erſtklaſſigen Abſchnitten iſt nicht drängend und konn auf allen Gebieten gut befriedigt werden Das gilt ſowohl für Privatdiskonten als auch Reichswechſel. Solawechſel dürften nur in geringem Umfange zur Verfüqung geſtellt 1044/4 5er 88,12 G 84½2 B; worden ſein. Der Privatdiskontſatz war mit 27 v. H. unverändert. An den internationalen Deviſenmärkten trot beim franzöſiſchen Fraue heute wieder eine Ermäßigung ein. Die letzte Londoner Notiz ſtellte ſich auf 152,96(152,84), die letzte Amſterdamer auf 5,87(5,87) und die letzte Züri⸗ cher auf 14,10 noch 14,15. Das engliſche Pfund blieb nahezu unverändert. Pfunde Kabel ſtellten ſich auf 5,00(5,0070), Pfunde in Amſterdam auf unv. 8,967, und in Zürich auf 21,60%(21,626). Die Abſchwächung am letztgenannten Platz iſt durch die kräftige Befeſtigung des Schweizer Franken ausgelöſt worden, der aus London zuletzt mit 21,0% nach 21,6156, aus Amſterdam mit 41,50(41,48) und aus Paris mit 709,25 706,50] gemeldet wurde. Der Gulden und der Dollar wieſen kaum Abweichungen gegen den Vortag auf. Später waren Veränderungen von Belang nicht zu ver⸗ zeichnen. Diskont: Reichsbank 4, Lombard 5, Privat 3 v. H. 8 7 Dis⸗ 3 N bruar 2. Februa A Rm. tont Geld Brief eld 75 Urief Aegypten Jäg opt Pfd 18 12.205 5855 5 155 2 Argentinjen IP. Peſo 88 8 895 0. Been ode e ee ee, e, 5 Milreis„12 12 0 5 e,, e arien, eva 8 5 Dünemark ioonronen 55.88 55,50 85 88 55,50 Danzig 100 Gulden 4 47. 47.10 4740. England.. fd 4 135 28755 15 82 Eſtland„ i0eſtn Kr. 75 5„. Flanſan pte. 3 4%% 5 45 Fankreich„ 100 Fr/ gate.120.182.449 Griechenland 00 Dr 2 2855 12585 185 5 8 ollund 100 Gulden 1834 188. 0 2 4 0 spaten. 15,4 18.25 15.41 15.45 Nice„100 fl. Kr. 3/550 5551 35.40 55.61 e e e ann 1 Nen 20 7 25 5 ö Jugoſle vienioo ina 5 594 5,06.5694 8,708 Kanada 1 kan. Dollar 247// 2 291.478.482 Lettland. 100 Lats 8 49 10 49,20 49.10 49 20 Litauen„ 100 8itas[ 5½ 4184 42.02 4194 42.02 Norwegen 100 tronen 4 6235 6247 62.85 62.4/ Oeſterreich 1250 38 e 9940 5* 75 golen.„100 8loty 5 47.— 40 18 5 Vosngat 160 Es tune 4, 1270 110 4 11 20 Rumänien 100 Le 7 72 705 22 272 Schweden. 100 f 2 69,4 830 68804 84.96 Schweiz 100 ranken 1½ 574 5/3 578 57/.50 Spannen 100 P: ſeten 3 1449 1551 14.49 15,51 ee, ee e ürkei.. tl. Pfd. 0 1 0 5 i e 5 Urnguan, 1Goldpeſvv 1,249.251.279 1,281 Ber Staglen Dollar 1½.4/7.481 2,.482 * Frankfurt, 3. Februar. Tagesgeld 7 v. H. leichter mit 2% v. H. —— Die Preisentwicklung der wichtigſten Welthandelsortikel jeht aus nachſtehender Tabelle hervor lin der betreffenden Landeswährung): 0 9 Dez 32 Dez.38 Juli 34 Dez. 88 18188 jetzt Weizen Chicago 49,50 81.50 8/787 1010 976 983,00 Roggen Chicago 3000 38. 62.63 4988 75.0 78 E Mats Chieago 2,(.3, 57/5 9/25 69.12 89.00 Schmalz Chicago.30 4540.90 11.15.5 8,07 ucker Magdeburg 5,10 385.25 3.55 4,2 ucker Neuyork 68.00 11000 17000 21400 113 109 autſchuk London 9.40 771.31 7512.00 n Baumwolle Neuyor. 7 0. London 20,60 82.19 29,63 34.75 43,84 88 64 Kupfer Zucker⸗Notierung für Kontrakt 4. * Frankfurter Maſchinenbaun Ach vorm. Pokorny u. Wittekind.— 8(6) v. H. Dividende. Das Geſchäſtsjahr 1337 bat gegenüber dem bereits günſtigen Geſchäftsjahr 1936 mit feiner erhöhten Ausſchüttung von 8(6) v. H. abermals eine weſentliche Beſſerung gebracht. Insgeſamt liegt eine beachtliche Umſatzſteigerung vor, die ſich in einer erhöhten Ertragskraft und inneren Stärkung des Unternehmens auswirkte. Wie der Dodd erfährt, wird das Ergebnis die Ausſchüttung von mindeſtens der gleichen Dividende wie im Vorjahr(8 v.) geſtatten, die diesmal voll zur Aus⸗ zahlung gelangt. Dazu tritt die bisherige Stockanſamm⸗ lung von 2 v. 15 Das Unternehmen arbeitet nach Abtra⸗ ung aller Bankverpflichtungen heute im weſentlichen wie⸗ Her mit eigenen Mitteln. el Kühnle, Kopp u. Kauſch in Frankenthal. Die in der letztjährigen HW beſchloſſene Erhöhung des Grund⸗ kapitals von nom. 720 000 4 um bis zu 360 000„ auf nom. 1080 000„ durch Ausgabe von auf den Inhaber lautender Stammaktien zu je 1000/ iſt inzwiſchen um den Betrag von 280 000 4 erfolgt. Das Grundkapital der Geſellſchaft beträgt demnach nunmehr 1 Mill. J. Die neuen Aktien wurden zu pari von der Geſellſchaft naheſtehenden Kreiſen übernommen.— Das am 30. September 1937 abgelgufene Geſchäftsjahr brachte der Geſellſchaft bet gutem Geſchäfts⸗ gang eine weitere Umſatzſteigerung gegenüber dem Vor⸗ jahr, ſo daß ein entſprechendes Ergebnis zu erwarten iſt. Im Vorfahr ergab ſich ein Rohgewinn von 265 864 /, der zur inneren Stärkung des Unternehmens voll zu Ab⸗ ſchreibungen verwendet wurde. Nachdem der aus 19 beſtehende Berluſtvortrag von 106 440/ auf neue Rech⸗ nung genommen wurde, dürfte das A für 1936/37 noch⸗ mals diyidendenlos bleiben. * Rekordziffer der luxemburgiſchen Erzförderung. Nach den bisher vorliegenden Schätzungen läßt ſich bereits die Erzförderung Luxemburgs für das Jahr 1937 überſehen. Sie wird auf 7754 000 To. veranſchlagt. Im Jahre 1936 wurden demgegenüber 4 896 000 To. und im Jahre 1929 rund 7571 200 To. gefördert. Die Rekordzahl bei der Erz⸗ bd Höhe. Runkelfaaten fanden laufend guten Abzug, für Hülſenfrüchte und auch Saatmais nach wie vor nur förderung des Jahres 1929 wurde alſo im letzten Johr noch um 2,5 v. H. übertroffen, während die Eiſen⸗ und Stahlerzaugung infolge der rückläufigen Konjunktur der letzten Monate des vergangenen Jahres um 7 vi H. unter den Ergebniſſen des Jahres 1929 bleibt. Der zukünftigen Entwicklung ſieht mon infolge der undurchſichtigen Lage auf dem Eiſenmarkt weniger optimtiſtiſch entgegen. * Die amerikaniſche Eiſenausfuhr. Im Jahre 1937 be⸗ lief ſich die amerttantiſche Eiſen⸗ und Stahlausfuhr auf 9,47(i. V. 1,22) Mill. Tonnen. Der Ausſuhrwert betrug 223(88) Mill. Dollar. Bemerkenswert iſt der Rekordſtand, der in der Roheiſen⸗ und Weißblechausfuhr erzielt wurde; es wurden 872 000 To. Roheiſen und 354 000 To. Weißblech ausgeführt. Die Ausfuhr von Stahlbarren erreichte mit 335 000 To. den höchſten Stand ſeit 1918. die Ausfuhr von Stahlſchienen war mit 148 000 To. die höchſte ſeit 1928. Von Schwarzblech und Röhren wurden 286 000 und 180 000 To. ausgeführt. Die Stahlblechausfuhr bewegte ſich mit 412 000 Tonnen ungefähr auf dem Stand des Jahres 1917. Von der Geſamtmenge übernahm der Ferne Oſten 1,41 Mill. To. (gegenüber 266 000 To. im Vorjahr). Auf Europa ent⸗ fielen 0,79(0,19) Mill. To. Die Schrottausfuhr des Jahres 1937 wird mit 4,10(1,94) Mill. To. angegeben. Hlervon übernahmen Japan 1,00(1,06), England 0,85(0,36) und Italien 0,38(0,28) Mill. Tonnen. * Schweizer Bankabſchlüſſe. Für 1937 verzeichnet die St. Galliſche Kantonalbank nach Vornahme der Abſchrei⸗ bungen und Rückſtellungen einen Reingewinn von 1,618 Mill. fr. Der Staat erhält über die Verzinſung des Dotationskapitals hinaus noch einen Betrag von 1,1(1) Mill. fr. Der Reinertrag des Geſchäftsjahres 1937 der Solothurner Kantonalbank ſtellt ſich nach angemeſſenen Abſchrekbungen und Rückſtellungen auf 2,322(2,464) Mill. fir. Das Dotationskapital wird mit 4,58(7,47) v. H. ver⸗ zinſt, ferner werden der Staatskaſſe noch geſondert 63000 ſfr. überwieſen. 5 * Der Saatenmarkt in Süddeutſchland. Das Geſchüäft in landwirtſchaftlichen Feldſgaten hat ſich ſtetig gehoben. Die Nachfrage erweiterte ſich, einer natürlichen Entwicklung folgend, auf eine zunehmende Zahl von Arten. In der Hauptſache blieben Rotklee und Luzerne verlangt, die in bewährten in⸗ und gusländiſchen Herkünften reichlich zur Verfügung ſtanden, Rotkleezufubren aus ſüsddeutſchen An⸗ bangebieten hielten ſich ebenfalls weiterhin auf beachtlicher Höhe. Sofortigen Lieferanſprüchen in Luzerne konnte lei⸗ der nicht immer in vollem Umfange genügt werden, da zur Ergänzung der leilweiſe gelichteten Logervorräte erſt wieder Neuzufuhren erwartet werden. Ueber Weiß⸗, Schweden⸗, Gelb⸗ und Hornſchotenklee iſt nichts Neues zu berichten. Der weſentlichen Zunahme in der Nachfrage nach Gras⸗ ſaaten konnte aus vorhandenen Beſtänden unſchwer ent⸗ werden. Die Preiſe lagen durchweg auf 37 090 W. beſchränktes Intereſſe feſtzuſtellen iſt. Waren und Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 3. Februar. Berliner Getreideverkehr haben ſich die Einkaufsmög keiten wenig geändert. Während Roggen über Bedarf Verfügung ſteht, und in Anbetracht der beträchtlicher räte der Mühlen am Platze kaum Aufnahme findet, i Weizen nach wie vor zu kaufen geſucht. Abgeſehen von wenigen Ausnahmen, handelt es ſich bei den Zufuhren in Weizen lediglich um Waggonladungen, die zwar genügen, um den täglichen Bedarf zu befriedigen, eine Ergänzung der Läger aber nicht ermöglichen. Das Mehlgeſchäſt bewegt ſich in dem bisherigen Rahmen, namentlich Roggenmehl wird nur zögernd abgerufen. Braugerſten liegen ſtill, am Platze zeigt ſich kaum Intereſſe. Futtergetreide wird, ſoweit am Markte, louſend aufgenommen, jedoch ſtehen nur in Futtergerſte vereinzelt kleine Partien zum Verkauf. 2 Magdeburger Zuckernotierungen vom 3. Febr.(Eig⸗ Im Dr.] Febr., März, April, Mai je 4,40 B 4,25 G; Juni, Juli, Auguſt 4,40 B 4,30 G; Tendenz ruhig. Bemahl: Melis prompt per 10 Tage 31,50, Febr—745—.4772 bzw. Raf⸗ Tendenz Febr.⸗März 31,42, 45,50 2 finerie⸗Melaſſe 3,06; Rohzucker ruhig; Wetter Regen. Hamburger Schmalznotierungen vom 3. Dr.) American Steamlard American Purelard raff., verſchiedene Standoardmarken 100 Kilo) 23755 —,50, Febr.(Eig. Originalhüttenweichblei 0 Standardblei je 21,00 nom.: Originalhüttenrohzink ab norddeutſche Stationen und Standardzink je 21,00 nom.; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 1388: desal. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99proz. 137 4. Fein⸗Silber ſe Kilo 89.20—42,20 l. * Großmarkthalle Handſchuhsheim. Gelberüben—53 Wirſing—8; Weißkraut—5; Lauch 15—16; Sellerie 10 bis 13,—8; Spinat 8; Feldſolat 18—25, 18—16; Zwiebeln 8 Pf. Anfuhr gut, Nachfrage mittel, in Feldſolat und Roſenkohl Ueberſtand. * Süddeutſcher Kartoffelmarkt lebhafter. faſt im ganzen Reichsgebiet herrſchende offene Wetter hotte eine etwas lebhaftere Umſatztätigkeit on den Speiſekartofſel⸗ märkten zur Felge. Die Abgabeneigung der Land wirtſchaft reichte überall aus, um die vielfach geſteigerten Anſprüche der Verteiler zur Ergänzung ihrer Lagerbeſtände zu er⸗ füllen. Ab 1. Febrnar tritt der vorgeſebene Zuſchlag von 0,15 4 je 50 Kilo zu den amtlichen Erzeugerfeſtpreiſen in Kraft. Während an der etwas lebhafteren Stimmung des Speiſekartoffelmarktes nahezu alle Gebiete des Reiches Anteil hotten, war die Lage bei Futterkartoffeln uneinheit⸗ licher. Eine lebhafte Umſatztätigkeit ſetzte ſich auch bei Fabrikkartoffeln durch, nochdem das anhaltend offene Wet⸗ ter die Landwirtſchaft in die Lage verſetzt hat, ihren Mie⸗ ten einen Teil der Beſtände zu entnehmen. Verhältuſs⸗ mäßig flott wurden auch Futterkartoffeln umgeſetzt. Pflanz⸗ kortoffeln wurden, vorwiegend in frühen Sorten, zur zur Frühjahrslieferung, wobei Sorten mit hohem Stärke⸗ gehalt und Speiſekartoſſeln in bewährten Züchtungen im Vordergrund des Intereſſes ſtonden. Die Bevorzugung dieſer Qualitäten kam in einer entſprechenden Pretsſtellung im Rahmen der vorgeſchriebenen Spannen zum Ausdruck. Die Speiſekartoffelmärkte der Saarpfalz nahmen einen unverändert ruhigen Verlauf. In Fabrikkaxtoffeln erfolg⸗ ten weſentliche Abſchlüſſe nach Braunſchweig. Verhältnis⸗ mäßig flott wurden, vorwiegend in frühen Sorten, zur Frühjahrslieferung gekauft. In Baden haben ſich die Speiſekartoffelverladungen in der letzten Woche etwas ver⸗ ſtärkt. Die Verteiler beginnen offenbar allmählich wieder ihre Beſtände aufzufüllen. Auch am Futtermittelkartoffel⸗ markte zeigte ſich ein lebhafteres Bild. Ebenſo wurden erhöhte Lieferungen von Fabrikkartoffeln durchgeführt. Zu nennenswerten Umſätzen am Pflanzkortoffelmorkt iſt es dagegen noch nicht gekommen. E * Milch⸗ und Molkereiprodukte. Die Milchanlieferüng an die Molkereien iſt in der abgelauſenen Woche geſtiegen, ſo daß auch die Buttererzeugung eine Erhöhung erfahren hat. Die Butterverſorgung wurde wie bisher im Rahmen der vorgeſchriebenen Kentingente durchgeführt. Entſprechend der Erfahrung früherer Jahre dürfte der Butterbedarf in den kommenden Monaten wieder zunehmen, ſo daß die in den letzten Wochen geſammelten Reſerven hierbei Ver⸗ wendung finden werden. Die im Weſten Deutſchlands abflauende Maul⸗ und Klauenſeuche läßt allmählich beſſere Milchanlieferung auch in dieſen Gebieten erwarten. Auf dem Limburger Markt beſtand in der letzten Woche keine arößere Kaufluſt. Käſereien und Handel baben in allen Käſeſorten reichhaltige Loger. Die Quarkerzeugung iſt im Steigen begriffen. Soweit Quark in den Sanermilch⸗ käſereien keine Verwendung findet, wird er den Kaſein⸗ werken zugeführt. * Verwenduugszwang für Wein deutſcher Herkunft vei der Herſtellung von Wermutwein. Eine Anordnung der deutſchen Weinbauwirtſchaft, die am 7. Februar 198 in Kra't tritt, beſtimmt, daß bei der Herſtellung von Wer⸗ mutwein bis auf weiteres mindeſtens 15 v. H. der Roaum⸗ menge Wein deutſcher Herkunft zu verorbeiten ſind. * Verwendungszwang für Weine deutſcher Herkunft bei der Herſtellung von Weineſſig. Eine Anordnung der deut⸗ ſchen Gartenbauwirtſchaft beſtimmt, daß bei der Herſtellung von Weineſſia bis auf weiteres Weine deutſcher Herhunft in einem Umfange von mindeſtens 20 v. H. der verzollten Mengen Auslandsweine zu verarbeiten ſind. Dieſe Ber⸗ pflichtung gilt rückwirkend vom 1. September 1937 ab. * Wieder fesfere Grundsſimmung am Rauchwarenmarki Aus Leipzig wird uns geſchrieben: Die rückläufige Preisbewegung, die an den internationalen Rauchwaren⸗ märkten in den letzten Monaten das Geſchäft allgemein abflauen ließ, iſt in der zweiten Hälfte des Januars zum Stillſtand gekommen. Da auch aus Amerika gemesdet wurde, daß ſich wieder Anzeichen für eine Befeſtigung der Preiſe, z. B. in Biſam und Nerz, bemerkbar machen, und auf den Londoner Rauchwaren⸗Verſteigerungen ebenfalls die Rohware ſich widerſtandsfähig gegen neue Abſchläge er⸗ wies, teilweiſe ſogar Preisauſbeſſerungen erfuhr, iſt man in der Rauchwarenbranche der Ueberzeugung, daß ſich nun⸗ mehr die Umſatztätigkeit wieder beleben wird. Das Ge⸗ ſchäft am Brühl in Leipzig war keineswegs ſchlecht. Es konnten zwar zahlenmäßig die hohen Verkehrsziffern nicht erreicht werden, da es aber gelang, mit dem Ausland teil⸗ weiſe recht anſehnliche Abſchlüſſe zuſtande zu bringen, dürften die Erwartungen des Brühl überwiegend erfüllt worden ſein. Der Leipziger Platz hatte inſofern beſon⸗ dere Chancen, als die während des Januars abgehalte⸗ nen Tranſit⸗Verſteigerungen von Silberfüchſen und SW⸗ Perſianern viel dazu beitrugen, daß aus den verſchieden⸗ ſten Ländern Käufer erſchienen, die auch die Läger des Brühl beſuchten und dort Eindeckungen vornahmen. So konnten ſich ſehr anſehnliche Lieferungen mit Südamerika in Silberfüchſen, Indiſch⸗Lamm und Perſianern abgeſchloſ⸗ ſen werden. Aufträge wurden auch von Italien, Oeſter⸗ reich, dem Balkan und den nordiſchen Ländern übernommen. Das Inlandsgeſchäft hielt ſich in engen Grenzen. Die Kürſchner bezogen abwartende Stellung, und die Beklei⸗ dungsinduſtrie konnte ſich aus Saiſongründen noch nicht für Beſätze entſcheiden. Da mit neuen Lieferungen aus Ame⸗ rika und vor allem auch aus den Londoner Verſteigerun⸗ gen zu rechnen iſt, ſind in abſehbarer Zeit wieder ausge⸗ zeichnete Sortimente im Rauchwaren⸗Großhandel zu er⸗ warten. Zu den favoriſierten Artikeln gehörten im Ja⸗ nuar Perſtaner, Silber⸗ und Blaufüchſe, ferner Nerze und Katzen. Fohlen und Kalbfelle waren ruhig. In den übri⸗ gen Artikeln waren die Umſätze normal. 5 5 5 London meldet feſte Perſianerpreiſe. Das mit großem Intereſſe im Verlaufe der Londoner Rauchwaxenverſteige⸗ rung erwartete Angebot in Süddweſt⸗Perſianern, die von der Firma Anning& Comp. gezeigt wurden, fand zu au⸗ ziehenden Preiſen reſtloſe Aufnahme. Es handelt ſich um etwa 116 000 rohe Südweſtware, die eine durchſchnittliche Preiserhöhung von 10 v. H. erfuhr. Hauptintereſſent war Amerika, f Standardtupfer 51,00 nom.; as Das 6 36 Nummer; Die groge französische Militär- fevolte von 1917/ Ein Erlebnis- und Augenzeugenbericht von P. C. Ettighoffer 10 Dem Poilu gilt die„Heeresgruppe Kronprinz“ ſozuſagen als rotes Tuch. Die Kron⸗ prinzenarmee iſt ſeit den Tagen von Douaumont Vaux und Fleury ein Begriff in Frankreich gewor⸗ den. Und nun ſoll der Poilu gerade dieſe gefürchtete Heeresgruppe anpacken, ihr den Todesſtoß verſetzen, Rache nehmen für die Tage und Wochen und Monate im Trichterfeld beiderſeits der Maas Jeder Soldat Frankreichs wird ſein Letztes an Kraft und Opfermut hergeben, um die Kronprinzenarmee endlich zu ſchlagen, damit rechnet Nivelle, und dieſe Rechnung war auch entſcheidend für die Wahl der Angriffs⸗ front. Die härteſten Soldaten, die kampferprobteſten Krieger und die beſten Führerköpfe der beiden Na⸗ tionen ſtehen ſich an der Aisne und in der Cham⸗ pagne erzbereit gegenüber. Konferenz beim franzöſiſchen Kriegsminiſter Jene alarmierenden Berichte der Parlamentarier, die vom Beſuch der Armeeſtäbe zurückkehren, bleiben nicht ohne Einfluß auf die Regierung. Der Kriegs⸗ miniſter Painlevé beſchließt, hier Klarheit zu ſchaffen, und lädt die am Angriff beteiligten Generäle zu einer Konferenz auf den 3. April. Die Zuſammen⸗ kunft findet im Kriegsminiſterium zu Paris ſtatt. Anweſend ſind General Nivelle, dann Miniſter⸗ präſident Ribot, dann die drei Miniſter der nationa⸗ len Verteidigung, Aöͤmiral Lacaze, der Munitions⸗ miniſter Albert Thomas und der Kriegsminiſter Painlevé. Es iſt ferner anweſend der Kolonial⸗ miniſter Maginspt. Der Kriegsminiſter hat vorerſt von einer Ladung der einzelnen Armeeführer abgeſehen. Er verſucht jetzt ein letztes Mal, Klarheit zu ſchaffen. Er will auch Zuſammenſtöße vermeiden. Der Kriegsminiſter verheimlicht Nivelle gegenüber keineswegs jene Be⸗ denken, die anläßlich des Beſuchs der Par! amentarier bei den Stäben wach geworden ſind. Das iſt für den Oberbefehlshaber gerade das richtige Thema. Dar⸗ auf ſcheint er gewartet zu haben. Er ſpringt auf, er ſchlägt mit der Fauſt auf den Tiſch und ſchreit: „Meine Herren! Das iſt eine bodenloſe Feigheit. Was haben überhaupt dieſe Ziviliſten in meinem Deutſcher Copyright by C. Bertelsmann Verlag Gütersloh. Armeegebiet verloren! Noch habe ich zu befehlen. ich laſſe mich nicht von ſenſationslüſternen Kammer⸗ abgeordneten beſchnüffeln. Ich dulde nicht, daß meine Maßnahmen hinterliſtig durchkreuzt werden. Ich verbitte mir ein für allemal dieſe Reiſen von Männern, die beſſer daran täten, als Armierungs⸗ ſoldaten mit der Schippe in der Hand vorne zu ſchanzen, als Unfrieden und Mißtrauen zu ſäen. Ich werde ſofort Anweiſung geben, daß jeder Ziviliſt, der ſich im Bereich der Angriffsarmee ſehen läßt, unverzüglich feſtgenommen und wegen verſuchter Spionage vor ein Kriegsgericht geſtellt wird.“ Dieſen Ausbruch nehmen die Anweſenden keines⸗ wegs tragiſch. Sie kennen den leicht erregbaren Charaker des Oberbefehlshabers. „Ich würde nicht dulden, daß in Ihrem Dienſt⸗ bereich jemand gegen Sie konſpiriert oder ſpioniert, Herr General,“ ſagt der Kriegsminiſter ruhig und ſachlich.„Aber ich bitte Sie, mir zu glauben, daß nur die Sorge um das Wohl der Armee dieſe Männer zu ihrer Rundreiſe veranlaßt hat. Herr General, das Leben des franzöſiſchen Poilus ſteht auf dem Spiel. Das koſtbarſte Gut, das Frankreich augenblicklich beſitzt, ſind ſeine Soldaten. Deshalb werden Sie die Sorge der Parlamentarier verſtehen können. Ihre untergebenen Generäle ſind nicht voll und ganz vom Gelingen des großen Angriffsplanes überzeugt. Man ſpricht viel von der ſtark ausge⸗ bauten Hindenburg⸗Linie. Wie es heißt, ſoll Quentin von den Deutſchen uneinnehmbar ausge⸗ baut worden ſein. Der Durchbruch zwiſchen Reims und Soiſſons wird als ſtärkſtes Unternehmen be⸗ zeichnet, weil die Deutſchen gerade in dieſem Ab⸗ ſchnitt in letzter Zeit ſtarke Befeſtigungen anlegen und Tag und Nacht ſchanzen. Und dann befürchten Ihre Generäle die Ungunſt der Witterung——“ Nivelles unverwüſtlicher Optimismus General Nivelle wehrt ungeduldig ab:„Haben Sie mich deswegen kommen laſſen, Herr Miniſter? Wurde dieſe Konferenz wegen ſolcher Kleinlichkeiten angeſetzt? Ich erkläre Ihnen und den andern ver⸗ ſammelten Herren hiermit, daß dies alles für mich kein Hindernis bedeutet. Die angeblich uneinnehm⸗ St. Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Donnerstag, 3. Februar 1938 bar befeſtigte Hindenburgſtellung iſt eine Attrappe, weiter nichts, ein Blendwerk, mit dem unſere leichte und mittlere Artillerie ſchnell fertig werden. Für die Infanterie bedeutet dieſe Hindenburglinie nur ein Graben mehr auf dem Weg nach vorne, wobei doch ſo mannigfaltige Gräben weggenommen werden müſſen. Was die Stadt St. Quentin anbetrifft, ſo kann ich Ihnen verraten, daß dieſe Verteidigungsanlage nur in der Phantaſie unſeres Nachrichtendienſtes exiſtiert. Werfen Sie bitte einen Blick auf die Karte. Sie werden ſehen, daß St. Quentin eigentlich ſchon in der Zange der Armee des Generals Franchet 'Eſperey liegt. Sie haben Bedenken wegen des Durchbruchs zwiſchen Reims und Syiſſons? Dieſe Bedenken teile ich nicht. Ich ſage es zum letzten Male: unſere Durchbruchsarmee wird die erſten bei⸗ den Stellungen mit geringen Eigenverluſten weg⸗ nehmen. Ich weiß genau, daß man dieſe beiden erſten Stellungsſyſteme erſt wegnehmen muß, will man die dritte und vierte Linie unſchädlich machen. Keine Aufregung darüber! Ich weiß fernerhin, daß ich nur bei gutem Wet⸗ ter den Befehl zum Angriff erteilen werde. Die Sonne des Sieges, meine Herren, die alte Sonne von Auſterlitz wird den„Tag 3“ beſcheinen. Unſere Nordarmee wird ſich ſpäteſtens drei Tage nach dem Vorbrechen unſerer Sturmkolonnen nördlich des Serrefluſſes mit der Aisne⸗Armee vereinigen und ihr die Hand zur großen beginnenden Verfolgungs⸗ ſchlacht reichen. Was befürchtet man eigentlich, meine Herren? Ich verſtehe Ihre Bedenken nicht. Ich habe es be⸗ reits geſagt und ſchon einige Male in Befehlen un Anordnungen wiederholt, daß nur Schnelligkeit um Brutalität zum Ziel führen werden. Ich ſetze mie ſelbſt eine Friſt von 24, ſagen wir mal 48 Stunden. Sollte innerhalb dieſer Zeit der beabſichtigle Durchbruch nicht erreicht ſein, dann hat es keinen Zweck mehr, noch darauf zu drängen, denn ich möchte keine zweite Sommeſchlacht beginnen, ein zermür⸗ bendes Langſamtreten auf engem Raum mit unge⸗ zählten Verluſten und unerhörtem Materialver⸗ brauch. Nein, ich will den raſchen Durchbruch. Und ich werde ihn erreichen!“ Nach ſtundenlangen Geſprächen und Beratungen kommt man zu folgendem Ergebnis: „Der Oberbefehlshaber wird den Beginn der Offenſive zum Zeitpunkt der günſtigſten moraliſchen, phyſiſchen und meteorologiſchen Bedingungen für die franzöſiſche Armee feſtſetzen. Er 10 11 vor einem zu frühen und unnützen Opfer an Menf ſchen und Material hüten und die Infanterie erſt nach der reſtloſen und gründlichen Zerſtörung der beiden vorderſten feindlichen Stellungen aus den eigenen Gräben ſchicken.“ General Nivelle reiſt ins Große Hauptquartier zurück. Wieder einmal hat er dieſen blaſſen Zivili⸗ ſten da hinten die ſoldatiſche Stirn geboten und ihnen unverblümt ſeine herzhafte Meinung geſagl. Er freut ſich, er fühlt ſich ſtegesbewußt und im vol⸗ len Recht ſeines Tuns. Dieſe Auseinanderſetzung, ſo glaubt er, war beſtimmt die letzte. Jetzt haben dieſe wehleidigen Federn da hinten zu ſchweigen, jetzt muß die Tinte aufhören zu fließen; denn das Schwert will ſprechen. Die Offenſiv-Gegner alarmieren Pointaré Am gleichen Tag, dem 3. April, melden ſich die von der Front zurückgekehrten Parlamentarier beim Präſidenten der Republik Raymond Poincarés. Sie beſchwören das Staatsoberhaupt, noch einmal ſeinen perſönlichen Einfluß einzuſetzen, um dieſe Ofſenſive, die ſicher zu einer Maſſenſchlächterei franzöſiſcher Soldaten ausarten wird, vor Beginn in letzter Stunde zu verhindern. „General Micheler, der Führer der Durchbruchs⸗ gruppe“, ſo ſagen ſie,„hat uns gegenüber die er⸗ ſchütternde Erklärung abgegeben, daß es höchſtens zu der Wegnahme eines ſchmalen Geländeſtreifens in 10 bis 12 Kilometer Tiefe kommen Hürfte, alſo ein Ergebnis, das in keiner Weiſe den Vorbereitun⸗ gen und dem gewaltigen Einſatz von Menſchen und Material gerecht ſein wird. Das ſchlechte und naß⸗ kalte Wetter wird nicht nur die Manövrierfähigkeit der Durchbruchsarmee herabmindern, ſondern auch dem Poilu am zweiten oder dritten Tag jede Luſt am weiteren Kampf nehmen.“ Die Parlamentarier bitten den Präſidenten der Republik, ſeinen ganzen Einfluß einſetzen zu wol⸗ len, um dieſe Offenſive zu verhindern oder wenig⸗ ſtens ihren Beginn bis zur ſchönen und wärmeren Jahreszeit hinauszuzögern. Poincaré möchte ſich Klarheit verſchaffen. Was wird nun eigentlich geſpielt? Frankreich iſt der Ver⸗ nichtung preisgegeben, wenn ſeine Generäle nicht einig ſind. Das iſt ja beginnende Meuterei, aber von oben herab. Sofort wird für den 6. April in Compiegne eine Beſprechung anberaumt. Im alonwagen fährt Poincaré hin. Es iſt derſelbe Wagen, in dem 19 Monate ſpäter Marſchall Joch nach Compisgne fahren ſoll, um hier die deutſche Waffenſtillſtands⸗ kommiſſion zu empfangen, ihr die ſchmachvollſten Bedingungen zu überreichen, die je ein Heerführer ſeinem tapferen Gegner zu überreichen wagte. Beſprechung im Wald von Compiegne Der Sonderzug des Präſidenten der Republik wird im Walde von Compiegne auf ein Nebengleis geſchoben und ſteht etwa dort, wo er im November 1918 durch Zufall oder mit Abſicht ſtehen wird. Zwei⸗ mal ſieht jener düſtere, von Granatfeuer gelichtete Wald die Schickſalsſtunde der Welt, ſieht Leben oder Tod der beiden Völker. Diesmal, am 6. April 1917 will Frankreichs ſchwerſte Stunde gerade beginnen. (Fortſetzung folgt) fHunderttauſende ſelſer ehen freiwillig in der Front des Waw. Selbfserſtöndlich iſt innen Dieſes Opfer! ist weit unct breit bekennt. Unsere Verkaufs- Ausstellung ist überaus relchhaſtig und trägt jedem Ge- Schmock Rechnung. 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