Einzelpreis 10.. 5 Neue Mannheimer Zeit Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: 2 2 Anzeige ienntg, 79 mm Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren N breit gamilien⸗ und Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. Klei.„eiſe. Allgemein gültig 80 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ iſt die Hei Zwangs vergleichen, oder hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 13, Konkurs s gewährt. Keine Gewähr für Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W. Oppauer Str 9. Se Luiſenſtr. 1. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R I. 46. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Anzeigen gaben, an beſonderen Plätzen und Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt, 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernn e Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. 7* C 0 8 6— Morgen- Ausgabe A u. B Montag. 7. Februar 1938 140. Jahrgang Nr. 61 „Das Deutſchland Hitlers en ungeheurer Granitblock Der Glückwunſch des Dute an den Führer Der Führer amwortet mit einer Bekräftigung der deutſch⸗italieniſchen Freundſchaft dub. Rom, 5. Februar. Anläßlich der Uebernahme des Oberbefehls über die Wehrmacht des Reiches hat der Duce an den Führer folgendes Telegramm gerichtet: „In meiner Eigenſchaft als Miniſter der ita⸗ lieniſchen Wehrmacht ſowie perſönlich möchte ich Eurer Exzellenz meine Freude und die des italieniſchen Volkes anläßlich der Uebernahme des unmittelbaren Oberbefehls über die geſamte Wehrmacht des Reiches durch Eure Exzellenz ausdrücken. Ich betrachte dieſes Ereignis als geeignet, die Kameradſchaft zwiſchen unſe⸗ ren Streitkräften und unſeren Regimen zu ver⸗ ſtärken. ö Mit den freundſchaftlichſten Grüßen Muſſolini.“ Der Duce hat ferner Generalfeldmarſchall Göring, Reichsaußenminiſter von Ribbentrop und Reichsminiſter von Neurath telegraphiſch ſeine Glückwünſche zukommen laſſen. Anläßlich der Regierungsumbildung hat der italieniſche Außenminiſter Graf Ciano Glück, wunſchtelegramme an Außenminiſter von Ribben⸗ trop ſowie an Generalfeldmarſchall Göring und Reichsaußenminiſter von Neurath geſandt. Die Antwort des Führers an den Dute dnb. Berlin, 5. Februar. Der Führer und Reichskanzler hat an den italie⸗ niſchen Regierungschef Benito Muſſolini folgen⸗ des Antworttelegramm gerichtet: „Eurer Exzellenz danke ich herzlich ſür das mir anläßlich der Uebernahme des Oberbefehls über die Wehrmacht des Reiches in Ihrem Tele⸗ gramm zum Ausdruck gebrachte freund echaftliche Gedenken. Ich werde es auch in Zukunft als meine Aufgabe anſehen, die politiſchen und weltanſchaulichen Beziehungen, die z wiſchen Deutſchland und Italien jetzt ſchon beſtehen, noch weiter zu feſtigen, um damit der Erhaltung bes Frie⸗ dens und der Kultur der Welt zu dienen. Indem ich Ihre Grüße in aufrichtigſter Freundſchaft erwidere, verbleibe ich Euerer Exzellenz ſtets ergebener . Adolf Hitler.“ Flalieniſche Zeitungen zu den Berliner Ereigniſſen dnb. Mailand, 6. Februar. Die norditalieniſche Sonntagspreſſe ſteht völlig im Zeichen der großen Ereigniſſe in Deutſchland. „Popolod'gtalia“, der ſeine erſte Seite faſt aus⸗ ſchließlich Deutſchland und dem deutſch⸗italieniſchen Verhältnis widmet, ſpricht von einer Vereinheit⸗ lichung des Kommandos und erklärt, die Maßnahmen Adolf Hitlers bezeichneten einen Abſchnitt in der Ge⸗ ſchichte des neuen Deutſchland. Die Energien ſeien zuſammengefaßt, die Straße vorgezeichnet, ein neuerund kräftiger Antrieb ſei dem Marſch des neuen Deutſchland gegeben worden. Um die Geſtalt des Führers, der das Volk auf dem Marſch der Befreiung angeführt habe, ſchare ſich ein or⸗ ganiſcher, harmoniſcher und einheitlicher Generalſtab. Die Neuerungen ſeien das Werk eines weit⸗ blickenden politiſchen Führers. Junge bereits erprobte Kräfte ſeien zur Leitung der öffent⸗ lichen Angelegenheiten berufen worden. Die natio⸗ nalſozialiſtiſche Revolution, die Kraft der deutſchen Wiedergeburt, feſtige und vergrößere ihre Macht, all dieſes laſſe die lächerlichen Hoffnungen des Anti⸗ faſchismus, der von Träumereien, Irrealitäten und falſchen Prophezeiungen lebe, zuſammenbrechen, wäh⸗ rend die machtvolle Linie des neuen Europa aufſtrebe. „Corriere della Sera“ ſchreibt, durch die logiſche„Wacheablöſung“ wollte der Führer des natio⸗ nalſozialiſtiſchen Deutſchland den einheitlichen und totalitären Charakter ſeines Regimes verſtärkt zum Ausdruck bringen, womit er die be⸗ geiſterte Zuſtimmung des italieniſchen Volkes finde. In der heutigen Lage Europas ſei es Aufgabe der jungen Völker, ſich ſo zu organiſteren, daß ſie jedem Verſuch einer Bedrückung, einer Erdroſſelung wider⸗ ſtehen und ſich mit der ganzen Eigenart ihres natio⸗ nalen Geiſtes behaupten können. „Stampa“ erklärt, daß das deutſche Volk ſtolz darauf ſein müſſe, die militäriſchen Aemter unter der direkten Leitung des Führers vereinigt zu ſehen, auch wichtigen Akt des Führers Italien zolle dieſem Beifall. 5. Das Deutſchland Hitlers erweiſe ſich immer mehr als ein ungeheurer Gra⸗ nitblock unter der Führung eines ein⸗ zigen Mannes, der jedem Ereignis gewachſen ſet. Rom begrüße die Maßnahme als den Schritt für eine noch fruchtbringendere Zukunft der befreun⸗ deten Nationen für die Ruhe Europas und für das gemeinſame Handeln gegen den Umſturz, den Demo⸗ kratien und Kommunismus angezettelt hätten. „Gazzetta del Popolo“ ſtellt feſt, daß die gewaltige Macht des Nationalſozialismus noch wei⸗ ter an Feſtigkeit gewonnen habe. Reichsbeamtenführer Neef bei Muſſolini dnb. Rom, 5. Februar. Am Samstagmittag empfing der italieniſche Re⸗ gierungschef Reichsbeamtenführer Hermann Neef zur Entgegennahme der künſtleriſch ausgeführten Urkunde über die von der deutſchen Beamtenſchaft für italieniſche Beamte geſtifteten 100 Stu⸗ dienfreiplätze an deutſchen Verwal⸗ tungsakademien. Muſſolini gab ſeiner Freude über dieſen Schritt der deutſchen Beamtenſchaft Aus⸗ druck. Im Verlauf der Unterredung zeigte ſich der Duce an den deutſchen Beamtenorganiſationsver⸗ hältniſſen ſowie an der Einrichtung der deutſchen Verwaltungsakademien lebhaft intereſſiert. Vor dem Empfang bei Muſſolini hatte eine Be⸗ ſprechung beim Unterſtaatsſekretär im Innenmini⸗ ſterium Buffarini über die Pflege der der Stif⸗ tung zugrunde liegenden engeren Fühlungnahme der Beamtenſchaften der beiden Länder ſtattgefunden. Am Nachmittag begab ſich Reichsbeamtenführer Neef zum Sekretär der Faſchiſtiſchen Partei, Miniſter Starace. Sitzung des Reichskabinelts dnb. Berlin, 5. Februar. Das Reichskabinett trat heute abend zu einer Sitzung zuſammen und nahm einen Bericht des Führers und Reichskanzlers über die politiſche Lage entgegen. Das Reichskabinett gab ſeiner tieſen Befrie⸗ digung Ausdruck über die durch die jüngſten Ent⸗ ſcheidungen des Führers erfolgte Konzentration und Stärkung der politiſchen, militäriſchen und wirt⸗ ſchaftlichen Kräfte des Reiches. Japan ſoll keine Schiffe über 35000 Tonnen bauen Eine Dreimächte-Vorſtellung in Tokio- Antwort bis 20. Februar erbelen anb. London, 5. Febr. In London wird amtlich mitgeteilt, daß der engliſche und amerikaniſche Botſchafter im Lauſe des Samstagvormittags in Tokio„Vorſtellungen“ in der Schlachtſchifffrage erhoben haben. Die beiden Botſchafter haben gleichlautende Noten der Regierun⸗ gen überreicht, die im Laufe des Samstagnachmit⸗ tags veröffentlicht werden. Wie wir hören, verlaugen England und Amerika eine bindende Erklärung der japaniſchen Regierung, daß Japan keine Schiffe über 35 000 Tonnen baut, und zwar wird die Abgabe einer derartigen Ver⸗ ſicherung— wie wir hören— bis zum 20. Februar verlangt. Sollte die japaniſche Zuſage nicht gegeben werden, ſo behalten ſich die Mächte den Bau größerer Schiffe als 35 000 Tonnen vor. Die Manöver bei Singapore beendet Die Verteidigungsanlagen- ſo heißt es nichtamtlich- haben ſich bewährt — Singapore, 5. Februar. Die großen Manöver bei Singapore ſind heute früh beendet worden. Wie amtlich erklärt wird, hätten ſich die Verteidigungsanlagen, ſo⸗ weit ſie bei den Manövern erprobt worden ſeien, bewährt. ö Die Kriegsſchiffe kehren jetzt zum Stützpunkt und die Flugzeuge zu den Lufthäfen und zum Flug⸗ zeugträger„Eagle“ zurück, während die 20 000 Mann, die an den Manövern teilnahmen, paar Tage Ruhe erhalten.. Vor der Herausgabe des amtlichen Berichtes wurde von nichtamtlichen Stellen erklärt, daß die Verteidigungsanlagen ſich bewährt hätten. Beſonders ſeien die den Eingang zu der Straße von Johore ſichernden Befeſtigungen ſo weit fertiggeſtellt, daß ſie imſtande ſeien, eine angreifende Flotte zu rück⸗ zuſchlagen. Es wurde aber angedeutet, daß ſüd lich der Straße von Johore ſehr bald wei⸗ tere Befeſtigungsanlagen durchgeführt würden. Die Luftmandver hätten gezeigt, daß die Stärke der Luftwaffe in Singapore erhöht werden müſſe, da von den zehn Geſchwadern, die an den Manövern teilnahmen, nur vier in Singapore ſta⸗ tioniert ſeien. Die Verſtärkung werde innerhalb des nächſten halben Jahres erfolgen und zwei Flug⸗ zeug⸗ ſowie ein Waſſerflugzeuggeſchwader umfaſſen. Die Truppenſtärke werde zwar als genügend angeſehen, doch wurde der Wunſch geäußert, daß ſie auf eine volle Brigade erhöht werde. Deshalb werde ſobald wie möglich ein viertes Infanteriebataillon in Singapore ſtationiert werden. Die Manöver hät⸗ ten gezeigt, daß keine angreifende Flotte dem Stützpunkt gefährlich werden könne, es ſei denn, daß ſie ſich ſelbſt vorher einen Stützpunkt in einer Umgebung von etwa 2500 Kilometer ſchaffe. Neuer Stützpunkt der AS im Siillen Ozean adnb Honolulu, 6. Februar. Nach zuverlüſſigen Mitteilungen beabſichtigt das Marineminiſterium der USA das in Honolulu ſtationierte aus 15 Langſtreckenbomben⸗ flugbooten beſtehende Geſchwader nach der bis⸗ her noch unbefeſtigten Inſel Guam zu ſenden. Das Geſchwader ſoll dort vorläufig mindeſtens ein Jahr bleiben. Nach der Gewährung der vollen Umabhängigkeit an die Philippinen würde ſomit die 1728 Meilen öſtlich von Manila gelegene Inſel Guam der weſentlichſte amerikaniſche Vorpoſten im Stillen Ozean fein. „Hermann⸗Göring⸗Meiſterſchule“ Generalſelomarſchall Göring eröffnet eine Berliner Kunſtausſtellung — Berlin, 5. Februar. Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Hermann Göring eröffnete am Samstagmittag in der Preu⸗ ßiſchen Akademie der Künſte die unter ſeiner Schirm⸗ herrſchaft ſtehende Ausſtellung der Werke von Frau Paraskewe Bereskine und Profeſſor Wer⸗ ner Peiner. Der feierlichen Eröffnung wohnten zahlreiche hervorragende Perſönlichkeiten des poli⸗ tiſchen und künſtleriſchen Lebens bei. a Reichserziehungsminiſter Ruſt nahm die Er⸗ öffnung dieſer bedeutungsvollen Ausſtellung zum Anlaß für einige grundſätzliche Bemerkungen über die nationalſozialiſtiſche Auffaſſung vom künſtleri⸗ ſchen Schaffen. Er ſtellte an den Künſtler die For⸗ derung, die Natur ſo zu nehmen, wie ſie vor ihm ſtehe, denn nicht aus den Nachtgeſpenſtern einer wilden Phantaſie komme eine neue Kunſt, ſondern aus der Wirklichkeit. Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Gör ing legte in ſeiner Anſprache ein ſtarkes Bekenntnis zu den Werken der beiden Künſtler ab. Er ſei er⸗ griffen geweſen von der Schönheit ihrer Bilder und habe ſich verpflichtet gefühlt, dieſe Schönheit auch der breiten Oeffentlichkeit zugänglich zu machen. Der Miniſterpräſident teilte mit, daß er Profeſſor Pei⸗ ner die Leitung der„Hermann⸗Göring⸗ Meiſterſchule“ übertragen habe. beſonderen Dankes wandte er ſich an Profeſſor Peiner und erklärte abſchließend:„Ich weiß, daß die deutſchen Künſtler und Künſtlerinnen ſich heute wieder glücklich fühlen. Sie werden vom ganzen Volk geachtet, und wir alle ſind ebenſo glücklich, wieder großer Künſtler, Maler, Bildhauer und Architekten zu beſitzen. Es iſt eine Verpflichtung der führenden Männer, dem Führer zu folgen, der ſich faſt täglich einſetzt für die deut⸗ ſche Kunſt und für den deutſchen Künſtler. Das hat auch mich bewegt, dieſe Ausſtellung unter meinen Schutz zu nehmen und den beiden Künſtlern mei⸗ nen Dank abzuſtatten für das Wunderbare und Schöne, das ſie uns gegeben haben.“ 1 Mit dieſen Worten erklärte Miniſterpräſident Generalfeldmarſchall Göring die„Ausſtellung zweier wahrer Künſtler“ für eröffne Mit Worten innere Auch Frankreich erhob Vorſtellungen f dnb. London, 5 Febr. Wie verlautet, hat außer der britiſchen und der amerikaniſchen auch die franzöſiſche Regierung in Tokio einen Schritt in der Schlachtſchifffrage unter⸗ nommen. Sämtliche drei Hauptmächte des Londoner Flottenvertrages ſind alſo bei Japan wegen der Tonnagebegrenzung vorſtellig geworden. Aus dem Wortlaut der Note Wie United Preß meldet, war der amerikaniſche Botſchafter in Tokio, Gre w, angewieſen worden, die japaniſche Regierung darüber zu unterrichten, daß die Vereinigten Staaten die„Kletter⸗ Klauſel“ des Londoner Flottenvertra⸗ ges, die unter gewiſſen Umſtänden den Bau grö⸗ ßerer Schiffe geſtattet, zur Anwendung bringen werden, wenn die japaniſche Regierung die Ver⸗ einigten Staaten nicht bis zum 20. Februar davon in Kenntnis ſetzt, daß in Japan keine Kriegsſchiffe über 35,000 Tonnen gebaut werden, und daß au ch für die Zukunft nicht beabſichtigkt Üiſt, dieſe Grenze zu überſchreiten. In der amerikaniſchen Note wird erklärt, daß die Vereinigten Staaten bereit ſeien, mit Japau eine Vereinbarung über die in Zukunft innezu⸗ haltende Größe der Tonnage und der Geſchütze zu treffen, doch müſſe eine ſolche Vereinbarung bis zum 1. Mai abgeſchloſſen ſein. In der Note wird die japaniſche Regierung dar⸗ um erſucht, in ihrer Antwort die Größe und Be⸗ waffnung derjenigen in Bau befindlichen oder pro⸗ jektierten Schlachtſchiffe und Kreuzer anzugeben, die die in London feſtgeſetz⸗ ten Grenzen überſchreiten. In dieſem Zuſammenhang wird darauf Bezug genommen, daß hartnäckig Gerüchte verbreitet würden, wonach in Japan bereits Schiffe im Bau ſeien, die über die Grenzen des Londoner Flottenabkommens hinaus⸗ gingen und daß die japaniſche Regierung auch wei⸗ terhin beabſichtige, ſolche Schiffe auf Kiel zu legen. Dieſe Gerüchte müßten, da keine gegenteilige Er⸗ klärung der japaniſchen Regierung vorliege, als zu⸗ treffend betrachtet werden. Weiter heißt es in der Note, die japaniſche Regierung ſei leide'r dem Londoner Flottenabkommen nicht beigetreten und habe bisher auch keine Ver⸗ ſicherung abgegeben, daß ſie ſich praktiſch an die dort feſtgelegten Begrenzungen halten werde.„Daher hat ſich die Regierung der Vereinigten Staaten genötigt geſehen, die„Kletter⸗Klauſel“ zur Anwendung zu bringen, falls die japaniſche Regierung die erbetenen Zuſiche rungen nicht abgeben ſollte.“ Sollte die japa⸗ niſche Antwort nicht bis zum 20. Februar erfolgen, ſo würden die Vereinigten Staaten den anderen Vertragsmächten mitteilen müſſen, daß ſie wieder ihre volle Handlungsfreiheit für ſich in Anſpruch nähmen. Sollte hingegen die japaniſche Regierung in ihrer Antwort Angaben über diefeni⸗ gen in Bau befindlichen und weiterhin geplanten Kriegsſchiffe machen, die die Londoner Begrenzung überſchreiten, dann ſeien die Vereinigten Staaten bereit, mit Japan in Beſprechungen über die Fragen der Tonnage und der Bewaffnung einzutreten unter der Vorausſetzung, daß Japan ſich jetzt mit einer Beten einverſtanden erkläre. Die ſogenannte„Kletter⸗Klauſel“ im Londoner Flottenabkommen ſieht vor, daß die Vertragsmächte nicht mehr an die Vereinbarungen gebunden ſind, falls eine Macht, die den Vertrag nicht unterzeichnet hat, Schiffe baut, die die in dem Abkommen feſt⸗ gelegten Begrenzungen überſchritten. 2. Seite/ Nummer 61 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 7. Februar 1938 Das Echo im Ausland Weilere Preſſeſtimmen zu den Berliner Veſchlüſſen Angarn: Wendepunkt von ſchickſal⸗ hafter Tragweite“ Die in den Nachtſtunden bekanntgewordene Um⸗ bildung der Reichsregierung hat in Budapeſter politiſchen Kreiſen und in der breiten Oef⸗ fentlichkeit größtes Aufſehen erregt. Beſon⸗ ders tiefen Eindruck hat die Tatſache hervorgerufen, daß nunmehr der Führer perſönlich die Befehlsge⸗ walt über die geſamte Wehrmacht übernommen hat. Die Blätter veröffentlichen die amtliche Mitteilung in größter Aufmachung. Der dem Außenminiſterium naheſtehende„Peſter Lloyd“ ſchreibt, man könne ſich des Eindrucks nicht erwehren, daß jetzt eine bedeu⸗ tende Konzentration der Kräfte erſolgt ſei. Eine Großmacht wie Deutſchland müſſe vorbereitet ſein, um ſeinen Frieden und ſeine Stellung ſchützen zu können. Die Wachablöſung in der Reichsleitung müſſe vom weltpolitiſchen Standpunkt aus in dieſem Sinne gedeutet werden. Das vom Führer geſteckte Ziel, die Partei möge den Staat durchdringen, dürfte durch dieſe Umwandlung nunmehr erreicht ſein. Der klerikale„Nemzeti Ujſfag“, der die Berliner Meldung in beſonders ſenſationeller Aufmachung bringt, ſchreibt, der geſtrige Tag ſei eine ſchickſal⸗ entſcheidende Wendung im Leben Deutſchlands ge⸗ weſen. Es liege eine Umgrupplerung der Kräfte vor, deren außen⸗ und innenpolitiſche Aus⸗ wirkungen heute noch nicht zu überblicken ſeien. Das Regierungsblatt„Vudapeſti Hirlap“ ſpricht ebenfalls von einem Wendepunkt von ſchickſalhafter Tragweite. Holland:„Konzentration der Kräfte“ Die Entſcheidungen des Führers haben in der holländiſchen Preſſe ſehr ſtarken Widerhall gefunden. Der„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ nennt ſie einen einzigartigen Vorgang in der Geſchichte des nationalſozialiſtiſchen Deutſchlands. Der Führer habe ſeine Maß⸗ nahmen nach reichlicher Ueberlegung getroffen. Am richtigſten laſſe ſich die Neuordnung mit dem Wort „Konzentration der Kräfte“ zuſammenfaſſen und charakteriſieren. An einer Reihe Beiſpiele zeigt das Blatt dann das Streben der deutſchen Staatsfüh⸗ rung nach organiſcher Entwicklung auf. Belgien: Die Konzentratlon iſt vollkommen“ Die belgiſchen Sonntagsblätter bringen einge⸗ hende Berichte über die Ereigniſſe in Deutſchland, wobei ſie im allgemeinen die Bedeutung der Entſchei⸗ dungen des Führers richtig ſehen. Der„Soir“ ſchreibt in einem Berliner Sonder⸗ bericht, daß die Konzentration jetzt vollkommen ſei. Die Armee, die Diplomatie und die Wirtſchaft eien jetzt unmittelbar mit der Paärtet verknüpft, und der Wille des Führers könne ſich ohne Verzögerung und Abſchwächung auf alle Gebiete erſtrecken. Die„Libre Belgique“ meint, daß es ſich um eine durchgreifende Reform der geſamten Struktur des deutſchen Re⸗ gimes handele. Wie immer, habe ſich der Führer nicht mit halben Maßnahmen begnügt. Schweden:„Vereinheitlichung der Heeresleitung“ Die Regierungsumbildung in Berlin ſteht auch in Schweden im Vordergrund des öffentlichen Intereſ⸗ ſes. Die Preſſe ſteht völlig überraſcht unter dem überwältigenden Eindruck der Berliner Meldungen. In Leitartikeln und beſonderen Aufſät⸗ zen nehmen die militäriſchen Mitarbeiter hierzu Stellung. So weiſt u. a. das konſervative„Spenska Dagbladet“ unter der Ueberſchrift„Umwälzung in der deutſchen Reichsleitung“ auf die ſtraffere Verein⸗ heitlichung der Heeresleitung unter der unmittel⸗ baren Führung Adolf Hitlers hin. Amerika: Deutſchlands Platz an der Sonne“ Die geſamte amerikaniſche Preſſe verzeichnet aus⸗ führlich die Berliner Greigniſſe. Die allgemeine Auf⸗ faſſung geht dahin, daß durch die Entſcheidungen des Führers das nationalſozialiſtiſche Deutſchland eine weitere Feſtigung erfahren hat. Die„Neuyork Times“ veröffentlicht eine umfang⸗ reiche Lebensbeſchreibung des neuen Außenminiſters und betont, daß von Ribbentrop einer der eng⸗ ſten Mitarbeiter des Führers und Reichskanzlers iſt. Gerade aus dieſem Grund wurde ſeinerzeit ſeine Entſendung als deutſcher Botſchafter nach London in England warm begrüßt. Das Blatt erinnert auch an den Abſchluß des deutſch⸗engliſchen Flottenabkom⸗ mens und ſtellt ſchließlich feſt, daß der neue deutſche Außenminiſter den Ruf genießt, einer der klügſten und tüchtigſten Diplomaten Europas zu ſein. Der Berliner Berichterſtatter der Aſſociated Preß vertritt die Anſicht, daß durch die Berliner Entſchei⸗ dungen die völlige Verſchmelzung von Partei und Staat beſchleunigt werde. Die neuen Maß⸗ nahmen bedeuteten darüber hinaus, daß alle Kräfte Deutſchlands zu dem Zwecke vereinigt worden ſeien, um nach dem Willen Adolf Hitlers dem Reiche einen Platz an der Sonne wiederzugewinnen. Braſiltien: Das Schwergewicht der politiſchen Führung bei der Partei“ Die Neuordnung im Oberbefehl der deutſchen Wehrmacht und die Uebernahme des Auswärtigen Amtes durch den bisherigen deutſchen Botſchafter in London wird von der Preſſe Braſiliens eingehend behandelt.„Correio da Manha“ betont, daß das Schwergewicht der politiſchen Führung des Reiches bei der nationalſozialiſtiſchen Bewegung und ihrem Führer liege. Ein franzöſiſcher Politiker über Ribbentrop dnb. Paris, 5. Februar. Der ehemalige Marineminiſter Pié tri äußerte ſich zu der Ernennung von Ribbentrops zum Reichs⸗ außenminiſter:„Ribbentrop, den ich perſönlich kenne, iſt ein Mann von großem Scharfſinn und europäiſchem Geiſt. Ich bin gewiß, daß ſein Wirken in Berlin den Stand der deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen fördert und zu einer Abſchleifung man⸗ cher Ecken beitragen wird.“ Aenderungen des Einkommenſteuergeſetzes: Nürnberger Gesetze im Steuerrecht Berückſichtigung der Wirtſchaſtsverhältniſſe Raſſenpolitiſche Maßnahmen dnb. Berlin, 5. Februar. Die Reichsregierung hat ein Geſetz zur Aenderung des Einkommenſtenergeſetzes verabſchiedet, das meh⸗ rere weſentliche Aenderungen bringt. Zunächſt erfolgt eine Einſchränkung des Kirchenſteuerabzuges vom einkommen⸗ ſteuerpflichtigen Einkommen. Während bisher die Kirchenſteuern unbeſchränkt abgeſetzt werden konn⸗ ten, darf der Abzug nunmehr 2 v. H. des Geſamt⸗ betrages der Einkünfte(nach Ausgleich mit Ver⸗ luſten) nicht mehr überſteigen. Dieſe Aenderung iſt erfolgt, weil gewiſſe Kirchengemeinden beſonders er⸗ höhte Kirchenſteuern erhoben und den Ertrag für ihre kirchlichen Wohlfahrtseinrichtungen verwen⸗ deten, ſo daß nach der alten Regelung gewiſſer⸗ maßen das Reich dieſen Aufwand tragen mußte. Weiter iſt hervorzuheben die Wiedereinfüh⸗ rung des Verluſtvortrages. Als ein Aequi⸗ valent für die ſchon längere Zeit angekündigte Be⸗ ſeitigung der Bewertungsfreiheit bei kurzlebigen Gütern des Anlagevermögens wird es buchführen⸗ den Land⸗ und Forſtwirten ſowie Gewerbetreiben⸗ den, die Güter nach den Vorſchriften des Handels⸗ geſetzes führen, geſtattet, wiederum die in den bei⸗ den vergangenen Wirtſchaftsjahren entſtandenen Verluſte abzuſetzen, wie es bis 1934 ſchon der Fall war. Während aber alle übrigen Neuerungen be⸗ reits bei der Veranlagung für das Kalenderjahr 1937 anzuwenden find, wird der Vexrluſtvortrag erſt⸗ maälig bei der Veranlagung für das Kalenderjahr 1938 ermöglicht. Für Wirtſchaftsgüter des Anlage⸗ vermögens, deren Anſchaffung die Herſtellungskoſten von 200 Mark nicht überſteigen, bleibt die Bewer⸗ tungsfreiheit ohne Rückſicht auf den Zeitpunkt der Beſtellung beſtehen. Von ganz beſonderer grundſätzlicher Bedeutung iſt der raſſiſche Ausbau unſeres Steuerrechts. Steuervergünſtigungen, die für Kinder beſtehen, finden keine Anwendung mehr als Kinder, die Juden im Sinne der Nürnberger Geſetze ſind. Es wird alſo insbeſondere für Kinder, die Juden ſind, Kinderermäßigung nicht mehr gewährt. Dies gilt nicht nur für die Einkommenſteuer, ſondern analog auch für die Lohnſteuer. Ferner iſt eine Erneuerung der Vorauszah⸗ lungen erfolgt. Die Aenderung der Vorauszah⸗ lungshöhe bei der Einkommenſteuer iſt von nun an nicht mehr abhängig von der Aenderung des Einkom⸗ mens, ſondern von der Aenderung der Einkommen⸗ ſteuer. Dieſe Regelung hat ſich als zweckmäßiger erwieſen, weil ſich ja die Steuer auch ändern kann, ohne daß das Einkommen ſich ändert, insbeſondere durch Familienzuwachs. Endlich ſei noch die ſozialere Beſteuerung der niedrigſten Löhne hervorgehoben, die durch eine Anpaſſung an die unterſte Stufe der Ein⸗ kommenſteuertabelle erreicht wird. Bisher betrug die unterſte Lohnſtufe der Lohnſteuertabelle 80,08 Mark bis 91 Mark Monatslohn, ſie beträgt jetzt „utehr als 84,50 bis 91 Mark“, ſo daß nunmehr der monatliche Arbeitslohn bis 84,50 Mark lohnſteuerfrei iſt. 5. Neuer Menſchenſchmuggel für Sowjelſpanien Füdiſch⸗kommuniſtiſche Schmugglerorganiſation aufgedeckt nb Wien, 5. Februar. Ein Mitteilungsblatt der Vaterländiſchen Front in Vorarlberg meldet die Aufdeckung eines neuen umfangreichen kommuniſtiſchen Meuſchenſchmuggels zugunſten Rot⸗ ſpaniens an der öſterreichiſch⸗ſchweizeriſchen Grenze. Beſonders bemerkenswert an dieſen neuen Euthüllungen iſt die Tatſache, daß dies⸗ mal durchweg militäriſch vorzüglich ausgebildete Leute tſchechoſflawaki⸗ ſcher und polniſcher Staatsbürger⸗ ſchaft, und zwor hauptſächlich Kraftfahrer, Flieger und Minenwerſer, nach Spanien ge⸗ ſchafft wurden. Bei dem im Sommer aufgedeck⸗ ten Menſchenſchmuggel, der, wie ſich zeigt, durch Wiesner beim polniſchen Miniſterprüſidenten Vorſtellungen wegen des Grenzzonengeſetzes— Interpellation im Senat dnb Warſchau, 5. Februar. Der deutſche Senator Rudolf Wiesner wurde am Freitag vom polniſchen Miniſterprä⸗ ſidenten empfangen, dem er durch die Ueber⸗ reichung einer Denkſchrift die Wünſche der deut⸗ ſchen Volksgruppe in der Frage des ſogenannten Greunzzonengeſetzes und ſeiner Anwen⸗ dung in den Weſtgebieten vortrug. Bekanntlich wurden durch das Grenzzonengeſetz Beſtimmungen eingeführt, die mit wenigen Ausnah⸗ men ſämtliche Arten des Erwerbs von Grund⸗ ſtücken in den Grenzgebieten von der vorherigen Genehmigung des zuſtändigen Woiwoden abhängig machen. Von dieſen Beſtimmungen werden 80 vom Hundert des in den weſtlichen Woiwodſchaften woh⸗ nenden Teils der deutſchen Minderheit betrof⸗ fen. Die Denkſchrift enthält eine Zuſammenſtellung zahlreicher, beſonders kraſſer Fälle, die zeigen, daß durch die unterſchiedliche Handhabung des Grenz⸗ zonengeſetzes die deutſche Minderheit in ihrem Beſitzſtand bedroht iſt. Der Mini⸗ ſterpräſident verſprach, ſich mit der Eingabe des deut⸗ ſchen Vertreters zu beſchäftigen. 6 Gleichzeitig brachte Senator Wiesner im Senat eine Interpellation die ſich mit den Beſtimmun⸗ gen über Sachgarantien und Krediterteilung an Grundſtücke, die in der Grenzzone liegen, befaßt. Dieſe Beſtimmungen verlangen vom Kreditinſtitut eine Genehmigung des Woiwoden zur Kreditertei⸗ lung in den Fällen, in denen auch nur ein einziger Anteil oder eine einzige Aktie eines Kreditunterneh⸗ mens in Händen eines Ausländers liegt. Der deut⸗ ſche Vertreter weiſt darauf hin, daß die Anwendung dieſer Beſtimmungen jegliche Kredittätigkeit in den Grenzgebieten unmöglich mache und die Entwick⸗ lung des Wirtſchaftslebens ernſthaft gefährde, und fordert in ſeiner Interpellation ent⸗ ſprechende Ausführungsbeſtimmungen, die dieſer Gefahr entgegenwirken ſollen. Der polniſche Haushaltsplan dub. Warſchau, 3. Februar. Der Haushaltsausſchuß des Sejm beriet geſtern den Haushalt des Finanzminiſters für das Jahr 1938/39. Dieſer Haushalt ſieht eine Einnahmeziffer von 1893 708 000 Zloty vor. Er bringt im Verhält⸗ nis zum gegenwärtigen Haushalt eine Erhöhung um 29 Mill. Zloty Die Einnahmen aus öffentlichen Ab⸗ gaben betragen jetzt 1210 011000 Zloty. Sie liegen um 106 Millionen Zloty höher als im laufenden Haushaltsjahr. die Verhaftung der jüdiſchen Kommuniſtin Me⸗ lanie Eruſt nur für kurze Zeit unterbunden wer⸗ den konnte, war eine ſo beſondere Auswahl des Menſchen materials noch nicht feſtzuſtellen geweſen. Ueber die Durchführung dieſer neuen kommuni⸗ ſtiſchen Hilfsaktion für Rot⸗Spanien werden fol⸗ gende Einzelheiten berichtet: Anfang Dezember vorigen Jahres tauchten im öſterreichiſch⸗ſchweizeriſchen Grenzgebiet die füdi⸗ ſche Wiener Kommuniſtin Tilly Spie⸗ gel, ihr Geliebter David Cohn und der Wiener Kommuniſt Joſeph Forſch auf, die in Oeſterreich bereits ſchwere Kerkerſtrafen wegen ihrer zerſetzen⸗ den Tätigkeit verbüßt haben. Tilly Spiegel war ebenſo wie Melanie Ernſt zuletzt Beamtin der ſow⸗ jetruſſiſchen Handelsvertretung in Wien. Forſch ge⸗ hört, ein neuer Beweis für die kriegshetzeriſche Tä⸗ tigkeit der marxiſtiſchen Schwindelorganiſationen, dem verbotenen öſterreichiſchen„Komitee gegen den Krieg“ an. Dieſes jüdiſch⸗kommuniſtiſche Kleeblatt organiſierte den Menſchenſchmuggel über zwei Ver⸗ bindungswege. Der eine führte über die Grenze bei Altach, von wo aus der Transport mit Auto⸗ mobilen nach Baſel weiterging. Bei der zweiten Verbindungslinie wurden auch ſchon auf öſterreichiſcher Seite Kraftwagen eingeſetzt. Die Erhebungen ergaben, daß es ſich um ein ausgezeichnet organiſiertes internationales kommuniſtiſches Unternehmen gehandelt hat. Die Anweiſungen an die in Vorarlberg eintreffenden Gruppen wurden in Prag ausgeſtellt. Das Vorarlberger Organ der Vaterländiſchen Front ſtellt ſchließlich feſt, daß es nicht möglich ſei, dieſen kommuniſtiſchen Menſchenſchmugael im ſchwei⸗ zeriſchen Grenzbezirk endgültig zu unterdrücken. Die Aktionen der Behörden würden nur daun einen pol⸗ len Erfolg haben, wenn es gelänge, die Uebernahme⸗ ſtelle an der öſterreichiſch⸗tſchechoſlowakiſchen Grenze ſowie die Verbindungsmänner in Wien und in der Schweiz unſchädlich zu machen. Tilly Spiegel, David Cohn und Forſch wurden verhaftet und im ſogenannten Polizeiſtrafner⸗ fahren zu mehrmonatigen Kerkerſtrafen verurteilt. Außerdem werden ſie ſich noch vor dem ordentlichen Gericht zu verantworten haben. Neuer Befriedungsakt des Danziger Senats. Am Donnerstagvormittag wurde aus der Strafanſtalt eine Reihe von Kommuniſten entlaſſen, die im ver⸗ gangenen Jahre zu längeren Freiheitsſtrafen verur⸗ teilt worden ſind.. Sitzung des Großen Faſchiſtiſchen Rales am 3. März dnb. Rom, 5. Febr. Die Tagesordnung des zum 3. März einberufe⸗ nen Großen Faſchiſtiſchen Rates umfaßt nach einer amtlichen Mitteilung fünf Punkte und betrifft die Berichterſtattung über 1, die internationale Lage, 2. die Tätig⸗ keit der Partei und der Liktoren⸗Jugendorganiſation, 3. die wirtſchaftliche und finanzielle Lage, 4, die innere und bevölkerungspolitiſche Lage und 5. den Bericht des Ausſchuſſes für die Bildung der faſchiſti⸗ ſchen und korporativen Kammer. Erfolgreicher Norſtoß an der Teruelfront Fluchtartiger Rückzug der Bolſchewiſten anb San Sebaſtian, 6. Februar. Nach dem nationalſpaniſchen Heeresbericht vom Samstog haben die nationalen Truppen an der Te⸗ ruelfront im Abſchnitt von Alfambra die bolſche⸗ wiſtiſche Front an mehreren Stellen durchbrochen und dem Gegner ſchwere Verluſte zugefügt. Im Heeresbericht heißt es über dieſen erfolgreichen Vorſtoß: Unſeren Truppen gelang es, die feindliche Front im Abſchnitt von Alfambra(nördlich von Teruel) an verſchiedenen Punkten zu durchſtoßen, nachdem der Widerſtand der Bolſchewiſten gebrochen war. Unſere Truppen drangen in einer Tiefe von zehn Kilometern vor. Der Feind hatte große Verluſte, bei dem Augriff einer unſerer Formatio⸗ nen allein über 1000 Tote. Der nationalſpaniſche Kriegsberichterſtatter mel⸗ det ergänzend: Nach Artillerie⸗ und Fliegervorbe⸗ reitung gingen Tanks und Infanterie zum Angriff im Abſchnitt zwiſchen Celada und Valle Alfambra vor. Nachdem der Gegner in den erſten Stunden ſtarken Widerſtand leiſtete, mußte er ſich am Nach⸗ mittag fluchtartig zurückziehen und ſeine Stel⸗ lungen aufgeben. Der nationalſpaniſche Angriff wurde von drei Gruppen durchgeführt: Die erſte Gruppe ſtieß im nördlichen Abſchmitt zwölf Kilometer bis in die Nähe der Ortſchaft Alfambra vor. Die weiter ſüdlich operierende Gruppe drang acht Kilo⸗ meter vor, Die ſüdlichſte dritte Gruppe, die von Ge⸗ neral Aranda angeführt wurde, konnte ihre Stel⸗ lungen um zehn Kilometer vorverlegen. Insge⸗ ſamt wurden 16 Dörfer ſowie 40 ſeit Kriegs⸗ ausbruch von den Roten beſetzte und ſtark befeſtigte Stellungen erobert. Durch dieſe bedeutende militäriſche Operation ſind die Palomera⸗Berge, von wo aus die Bolſchewiſten die wichtige Verbindungsſtraße von Saragoſſa und Teruel bedrohten, umgangen und der Gegner nach Oſten abgedrängt. Japaniſcher Erfolg an der Süsdfront (Funkmeldung der NM.) E Peiping, 6. Februar. Die japaniſchen Truppen haben an der Südfront den Whaiho weſtlich der großen Brücke in der Nätßs von Pengpu überſchritten und Hmaimat a un ew bbert. Bei dem weiteren japaniſchen Vormarſch auf, Sutſchau ſteht den Chineſeng munmehr keine natürliche Vertefdigungslinie mehr zur Verfügung. Japaniſcherſeits wird es für fraglich gehalten, ob die Chineſen genügend Truppen zur Verfügung haben, um ihre Stellungen wirkſam gegen die motoriſierten japaniſchen Einheiten zu halten. Chineſiſcherſeits werden die letzten japaniſchen Operationen mit ſtar⸗ ker Nervoſität erwartet. Man hält es für möglich, daß die Japaner jetzt zu einem direkten Vor ſt o ß auf Hankau übergehen. Wieder Ruhe in Kanton — Kanton, 5 Febr.(U..) Die Ruhe in Kanton iſt wieder hergeſtellt, wenn auch der Kriegszuſtand weiterhin aufrecht erhalten bleibt. Die Verwaltung der Millionenſtadt hat nach Unterdrückung aller regierungsfeindlichen Ele⸗ mente die Oberhand. Die Vertreter Tſchang⸗ kaiſcheks konnten ſich in jeder Weiſe durchſetzen und genießen das Vertrauen der Bevölkerung. Die Po⸗ lizei nahm insgeſamt 100 Verhaftungen vor. Nur wenige Schüſſe wurden zwiſchen widerſtrebenden Ele⸗ menten und der Polizei gewechſelt, da die Verhän⸗ gung des Kriegsrechtes irgendwelche größeren Stö⸗ rungen der öffentlichen Sicherheit und Oroͤnung ver⸗ hinderte. Preſſeball wie noch nie Das repräſentative Feſt der Reichshauptſtadt 5 dnb Berlin, 6. Februar. Auf Einladung des Reichsverbandes der Deut⸗ ſchen Preſſe vereinten ſich am Samstagabend in dem völlig umgewandelten, mit erleſenem Geſchmack her⸗ gerichteten, in feſtlichem Glanz und faſt überwäl⸗ tigender Farbenpracht ſchimmernden Feſtſälen des Zoo nahezu alle führenden Perſönlichkei⸗ ten des öffentlichen Lebens mit den Männern der Feder zum Pveſſeball 1938, der ſich noch weit mehr als in früheren Johren zu dem größten geſell⸗ e Were der Berliner Ball⸗ alſon, zu dem wirklich repräſen; f Reichshauptſtadt geſtaltete. e eee Die Ausſprache über die außenpolitiſchen Aufta⸗ gen in der franzöſiſchen Kammer wird am 11. und 18. Februar ſtattfinden. Rücksendung nur bei Rückporto Herausgeber, Drucker und Verleger N. M 0 9 Fritz Bode& K n W 4 A e erantwortlich für Anzeigen und geſchäfel a Jakob Faude. Mannheim. 3 gur geln Preisliſte Nr. 8 gültig. 858 e Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mitt 9 in der Ausgabe 8 e deich ee Ausgabe A Mittag über 11000. Ausgabe A Abend über 10000 i Ausgabe 8 über 10500 f Geſamt⸗ DA. Monat Januar über 21 500. 15 fe⸗ ie g⸗ n, hie en ti⸗ ig Montag, 7. Februar 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 61 Die Sfadiseitfe Mannheim, 7. Februar. Swiſchen Ernſt und Narretei Mounheim am erſten Sonntag im Februar Die Faſchingszeit iſt diesmal ungewöhnlich lang, aber das hat ſich bisher dahin ausgewirkt, daß wäh⸗ rend der erſten Wochen die karnevaliſtiſchen Tupfen im Gefüge des Zeitablaufes verhältnismäßig ſpär⸗ lich in Erſcheinung traten. Nun, oͤa uns vom Aſcher⸗ mittwoch nur noch gut drei Wochen trennen, kommt der Narrenbetrieb allmählich auf Hochtouren. Am vergangenen Wochenende drängelten ſich erſtmals die karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen. Am Samstag gab es nicht weniger als drei große Maskenbälle. Die„Fröhlich Pfalz“ lud in die Reichsautobahn⸗Gaſtſtätte ein, die geſangsbe⸗ fliſſenen Jünger der ſchwarzen Kunſt ins Kolping⸗ haus, und im Roſengarten wurde der erſte ſtädtiſche Maskenball geſtartet. Am Sonntag hatte der „Feuerio“ bei ſeiner Jubiläums⸗Fremdenſitzung im Nibelungenſaal ein volles Haus, und die Linden⸗ Höfer Narren hielten ihrerſeits auch eine Fremdoen⸗ ſitzung ab. Dazu kam noch eine Reihe kleinerer Ver⸗ anſtaltungen. Prinz Karneval hat alſo jetzt in der Tat mit Energie ſein närriſches Zepter in die Hand genommen, um es nun vor Aſchermittwoch nicht mehr loszulaſſen. Beweis: Bis zum Fasnachtsdiens⸗ tag ſind es noch 22 Tage und davon weiſen nur 7 Tage beine Faſchingsveranſtaltungen auf. Es bleibt uns alſo noch hinreichend Gelegenheit, när⸗ riſch zu ſein und zu tun. Aber Prinz Karneval herrſchte am vergangenen Wochenende doch auch wieder nicht unumſchränkt, ſon⸗ dern er mußte auch ernſtem Tun Raum laſſen. Die Männer der SA, SS, des NS und NS ſam⸗ melten an beiden Tagen für das Winterhilfswerk. Die Politiſchen Leiter der 29 Mannheimer Stadt⸗ ortsgruppen traten am Sonntag gegen 10 Uhr auf dem Exerzierplatz zu einem wichtigen Appell, bei dem der Kreisleiter ſprach, an und marſchierten im Anſchluß daran durch die Stadt über die Friedrichs⸗ brücke, durch die Breite Straße, Planken und Sek⸗ kenheimer Straße zur Rhein⸗Neckar⸗Halle. Kreis⸗ leiter Schneider marſchierte dabei an der Spitze der langen Marſchkolonne, die nach den Weiſen des Spielmanns⸗ und Muſikzuges der Pe hinter ihren Fahnen ſchritt. Schließlich iſt auch eines Propa⸗ gandamarſches der Kolonialkrieger zu gedenken, die vom Kolonialheim in der Käfertaler Straße aus zur„Alhambra“ zogen, wo der Kame⸗ runfilm gezeigt wurde. Es iſt Chroniſtenpflicht, zu vermerken, daß der Sonntag winterliches Gepräge hatte. Es ſchneite zwar nicht wie acht Tage zuvor, aber allenthalben ſah man Rauhreif. Und dazu war es am frühen Vormittag noch recht neblig. Nur langſam wurde der Nebel Furchſichtiger und erſt gegen Mittag hatte er ſo an Kraft verloren, daß man die unſeren Waſſer⸗ turm krönende Plaſtik in Umriſſen wieder erkennen konnte. Um die gleiche Zeit zeigte die Queckſilber⸗ ſäule am Kaiſerring einen Kältegrad an. Wer ſo neugierig war, am Thermograph des Wetter⸗ häuschens beim Waſſerturm den Temperaturverlauf während der Nacht ableſen zu wollen, mußte aller⸗ dings die Feſtſtellung machen, daß es damit Eſſig war, denn der Schreiber ſtreikte. Ihm ſcheint die Narretei in den Tintentopf geſtiegen zu ſein. Aber dieſe Extratouren wird man ihm ſicherlich ſehr ſchnell abgewöhnen. Dr. W Th * Flammen im Laden. Ein Ladenbrand entſtand am Freitagnachmittag gegen 17.45 Uhr im Hauſe H 4, 29. Dort waren in einem Nebenraum ver⸗ mutlich durch den Zimmerofen Farben und Lacke in Brand geraten. Die Berufsfeuerwehr beſeitigte die Gefahr unter Einſatz kleinen Löſchgerätes. VNdhlscle Nacht in Ha m Der Samstagabend ſtand ganz im Zeichen des Karnevals— Maskenballfreuben überall Angariſche Inflation auf Mannheims Maskeubällen In der Schönheit gibt es keine Inflation, von ihr können wir nicht genug kriegen, und durch die Maſ⸗ ſenhaftigkeit der ſchönen Beine brachte ja jüngſt die „Wiener Spielzeugſchachtel“ noch ganz Mannheim aus dem Häuschen. Aber ob es nun ſelbige Schach⸗ tel oder der Pußta⸗Paprika⸗Cſardasfilm iſt, der es bewirkt, Modeſchnitte oder ſchöne Schaufenſterdeko⸗ ration,— geſtern gab es faſt zu viel Weiblichkeit à la Hongroiſe. Kleine und große, rundliche, ſchlanke, blau⸗grün⸗ und braunäugige, feurige, verträumte, ſeelenvoll liſpelnde und temperamentvoll⸗zackig angebende, dunkle und helle,— nun ja, das gibt es ja auch ſonſt. Aber die Verkleidung! Ungarinnen mit Gummi⸗ ſtiefelchen und richtigem Saffianleder, einige aus Lack und andere aus mattem Leder, die meiſten rot, aber auch einige ſchwarz, und dann die raffinierten mit dem Wachstuch⸗Ueberzug wie beim Theaterchor. Es iſt allerhand und die Läſterer kriegen ſich faſt in die Haare vor lauter mangelhafter Stiefelſtilkunde. Doch man ſoll nicht an den Beinen kleben. Die Hauptſache bleibe nach wie vor der Kopf, und auch hier unendliche Variation. Ein diademartiges Auf⸗ ſatzſtück ſcheint das Vornehmſte zu ſein, es wird mit Stickereiverzierung gezeigt oder einem Kranz von Aehren und Mohn nebſt Kornblumen. Andere machen es einfacher und liefern eine geflochtene mehr oder weniger wallende lange Schleife, aber ganz richtig ſind natürlich die zahlloſen Bänder, die einem beim Tanzen ins Geſicht fliegen, und die man ſo gerne einzeln herausziehen möchte,— als Andenken natürlich. Es gibt Ungarinnen mit dunklen und mit hellen Kleidern, mit Pelzverbrämung und mit Puffärmeln, mit Halstuch und ohne, und ſogar mit einzelnen Ggldmünzen, aber die ſind nicht zum Wegzupfen. Auf dem Großen Städtiſchen Maskenball Clowns Cowboys Hula⸗Hulga-Müdchen Luſtiges Maskentreiben im Nibelungenſaal— Auch ein Preisgericht weiß einen Kuß zu ſchätzen Nun hat auch der ſturmerprobte liebe alte Ni⸗ belungenſaal, der Schauplatz ſo manchen fröh⸗ lichen Geſchehens, ſeine diesjährige karnevaliſtiſche Weihe erhalten. Am Samstagabend wurde dort der erſte große Maskenball der diesjährigen langlebigen Faſchingsſaiſon geſtartet. Mit Pauken und Trompeten verſteht ſich, und in Anweſenheit einer erfreulich großen Anzahl teils reizender, teils origineller Masken. Da dieſer Ball des närriſchen Vergnügens ein ſtädtiſcher war, war ihm ein präch⸗ tiger Rahmen geſichert. Ein farbenfrohes Land, in dem die ſonſt ſo peinlich hellen Geſtirne angenehm verdunkelt waren, da man um ihre vielhundertkerzi⸗ gen Lichtkugeln bunte Tücher geſchlungen hatte, emp⸗ fing ſein luſtiges Völkchen. Eine Maßnahme, die dem Auge des verſierten Faſchingsjüngers und ſeiner Jüngerin wohl tat und auf die Stimmung nicht ohne günſtigen Einfluß war. Auch die zahlreichen grü⸗ nen und roten Lichter, die in Geſtalt von Lampions in der fernen Stratoſphäre der oberſten Galerien funkelten, taten im Verein mit den heiteren, faſchingsgerechten Bilderbuchgeſtalten, die in Rieſen⸗ größe von der Stirnſeite des Saales und den Wäu⸗ den der Emporen herabblickten, ein übriges, uns ein Reich der unbeſchwerten und ſehr beſchwingten Hei⸗ terkeit vorzugaukeln. Unter den traditionellen Klängen des Narhalla⸗ marſches und unter dem Kommando eines befezten Zeremonienmeiſters zog man gegen.30 Uhr in die Gefilde karnevaliſtiſcher Seligkeit ein: Kleine Chi⸗ neſinnen, niedliche Pußtakinder, die in hellen Scha⸗ ren daherkamen, bayeriſche Deanderln, Jägerinnen mit Hifthorn und Kavalier am Arm, Senoritas aus dem ſchönen Argentinien(es kann auch Uruguay ge⸗ weſen ſein), Herz⸗ und andere pikfeine Damen aus allen Zonen und mit verſchiedenen Temperamenten geladen. Dazu kamen die närriſchen Herren der Schöpfung, von denen heuer erfreulich viele in origi⸗ neller Gewandung unter Verzicht auf Smoking und erſchröcklich feierlichem Frack erſchienen waren. Es gab da Cow⸗ und einige Liftboys letztere jedoch weiblicher Provenienz), Clowns, Dominos und Tiroler Buan. —..—— Schwere Verkehrsunfälle am Wochenende: dE, zug mit Perſonenguto zuſammengeſtoßen K e ſchwer-, zwei weitere Inſaſſen leichter verletzt— Dei 95 eee We Radfahrer lebensgefährlich verletzt Am Samstag gegen 14 Uhr ereignete ſich, wie der Polizeibericht mitteilt, in Seckenheim an der Straßeneinmündung der Raſtatter in die Haupt⸗ ſtraße ein ſchwerer Verkehrsunfall. Ein Zug der OGG Mannheim Heidelberg ſtieß an Seit 40 Jahren för Mund und Rachen, besonders bei Erksltungswetter und Ansteckungs- gefahr[Grippe, Katarrhe usw.] die desinflzierenden Chinosol-Gurgeltabletten EN. 48, RM 1. 10 beo chINOSO¹ 5 dieſer Ecke mit einem aus der Raſtatter Straße kom⸗ menden Perſonenkraftwagen zuſammen und ſchleifte dieſen 9 Meter weit mit. Der Führer des Perſonenautos wurde in ſchwerverletztem Zuſtand durch einen Sani⸗ tätskraftwagen der Feuerlöſchpolizei in das Städtiſche Krankenhaus eingeliefert. Zwei weitere Inſaſſen kamen mit leichteren Ver⸗ a letzungen davon. 5 Die Erhebungen ſind noch nicht abgeſchloſſen, da der Führer des Perſonenkraftwagens noch nicht ver⸗ Sfühig iſt. . ſchwerer Verkehrsun⸗ all ereignete ſich am gleichen Tage gegen 22 Uhr an der Kreuzung Seckenheimer Straße—Auauſta⸗ Anlage. Ein in Richtung Nenoſtheim fahrender Per⸗ ſonenkraftwagen ſtieß mit einem Radfah⸗ rer zuſammen, der aus entgegengeſetzter Richtung kam und plötzlich nach links abbog. Der ſchwer ver⸗ letzte Radfahrer, bei dem Lebensgefahr beſteht, wurde ebenfalls mittels Krankenwagen in das Städtiſche Krankenhaus gebracht. Bei weiteren ſieben Verkehrsunfällen, die ſich am geſtrigen Tag im hieſigen Stadtgebiet ereigneten, wurden zwei Perſonen verletzt und neun Fahrzeuge beſchädigt. ee rene, Schwerer Junge feſigenommen! Ein guter Fang in Rheinau Einen guten Fang machte die Polizei am Sonntag um.30 Uhr in Rheinau, wo ein Mann in verdächtiger Weiſe aus einem Hofe in der Re⸗ laisſtraße kam. Da er ſich nicht einwandfrei aus⸗ weiſen konnte, wurde er von einem Polizeibeamten zwecks Feſtſtellung ſeiner Perſonalien vorläufig feſt⸗ genommen. Die verdächtige Perſon griff darauf⸗ hin den Polizeibeamten tätlich au. Nach zwei ver⸗ eitelten Fluchtverſuchen gelang es mit Hilfe eines weiteren hinzugekommenen Polizeibeamten, den Widerſpenſtigen zur Polizeiwache zu bringen. Nach eingehenden Feſtſtellungen handelt es ſich um einen ſchon lauge geſuchten Einbrecher, der eine ganze Anzahl von Diebſtählen in Darmſtadt ausgeführt hat. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs mußten zwei Perſonen zur Anzeige gebracht werben. Nach der erſten großen Polonaiſe, die gleich ſo etwas wie„Leben in die Bude“ brachte, begannen die beiden wackeren Kapellen ihr Tage⸗ oder beſſer Nachtwerk und ſtießen ſo wacker in die Hörner und Saxophone, daß ſich wahrlich niemand beklagen konnte, er habe ſeiner Tanzleidenſchaft nicht in ge⸗ nügendem Maße frönen können. Auf der Bühne hatte ſich unſere Pionierkapelle aufgebaut, deren Muſici ebenſo im Smoking ſteckten wie die ihr benachbart auf einem Eiland im wogenden Meer des Parketts angeſiedelte Kapelle Ruppert. Eine be⸗ ſondere Freude bereitete es den Tanzenden, auch unſer Stadtoberhaupt, Oberbürgermeiſter Ren⸗ ninger, Landeskommiſſar Dr. Scheffelmeier, ferner den Leiter unſeres Nationaltheaters, Inten⸗ dant Brandenburg, und Generalmuſikdirektor Elmendorff im Saal bei eifrigem Tanz zu er⸗ blicken. Dieweil in den lauſchigen Seitengängen Sekt⸗ niſchen einluden, eine Schießbude winkte und man ſein photographiſches Konterfei im grellen Schein der Blitzlampen anfertigen laſſen konnte, rieſelten zur Erhöhung der Freuden auf der Tanzfläche viele lila und roſa Ballons von den Galerien in die Tiefe hinab, was zu kleinen aber unblutigen Schlachten um den Beſitz eines ſolchen beſonders von den Frauen heftig begehrten Gegenſtandes führte. Eine halbe Stunde vor Mitternacht ſtieg der Clou des fröhlichen Feſtes: der Aufmarſch der ſcharmanten Anwärterinnen und der teilweiſe ſehr amüſant ausſchauenden Anwärter auf die Preiſe, die für die ſchönſten und luſtigſten Maskenkoſtüme ausgeſetzt waren. Da ſchwebten ſte graziös üuer den Bühnenſteg, die niedlichen Kulis und Geiſhas aus dem Fernen Oſten, die Töchter der Pampas und der Pußta, dann nahten erheblich wuchtiger die Clowns à la Fratellini und Grock, Männer aus dem Zillertal, Tſcherkeſſen, Andaluſier und Old Shatterhands. Lange tagte das hohe Preisgericht, in dem man u. a. Intendant Bran⸗ denburg und Stadtrat Hofmann bemerkte, ehe es unter Pauken⸗, Klarinetten⸗ und Trompetenſchall ſeine Entſcheidung bekanntgaß.. 5 Unter den Damen⸗Einzelmasken fiel der erſt e Preis auf ein nettes ſchwarzgelocktes Mädel, bas unter dem Motto„Kd“ dahertänzelte. 40 blanke Reichsmark waren ſein Preis und dazu gabs einen zünftigen Kuß, den der Präſident des närriſchen Tribunals verabreichte. Den 2. Preis(30 Mk.) errang eine blonde Bajadere, den., der mit 20 Mark dotiert war, eine wahrhaft waſchecht aus⸗ ſchauende Fidſchiinſulaner in, ein dunkelhaa⸗ riges herziges Kind mit luſtigem Hula⸗Hula⸗Binſen⸗ röckchen. Jeweils zur klingenden Prämie kam der preisrichterliche Kuß, den auch die kleine ruſſtſche Tänzerin, Nummero vier, die Jägerin aus Kur⸗ pfalz und eine niedliche Japanerin erhielten. Von den Herren der Schöpfung wurde mit dem 1. Preis ein ſehr origineller Clown ausgezeichnet. Den zweiten erhielt ein Kollege von der gleichen Fakultät. Und beide erfreute ein herzhafter Kuß der liebens⸗ würdigen Dame, die als einzige Frau im richter⸗ lichen Kollegium ſaß. Dann kamen die Gruppen⸗ masken unter dem Jubel des närriſchen Volkes an die Reihe: Zwei aparte Herzdamen landeten hier auf dem erſten Platz und gleichzeitig kurz in den Armen der fidelen Richter, die jeder der beiden hübſchen Mannemerinnen einen Kuß auf den him⸗ beerroten Mund drückten. ö 5 (Was in den Herzen manchen männlichen Zu⸗ ſchauers im Parkett ſichtliche Anwandlungen von Neid erregte.) Während die beiden erſten wiederum 40/ erhielten, bekamen die beiden Kartenſpielerin⸗ nen neben dem bereits obligaten Kuß des geſamten Tribunals(mit Ausnahme ſeines weiblichen Mit⸗ glieds natürlich) einen 20⸗/-⸗Schein und die beiden Kulis weiblichen Geſchlechts Troſtpreiſe in Sekt⸗ flaſchengeſtalt. Bei ihnen nahm der Kuß des Richter⸗ kollegiums die fernöſtliche Form des Naſenreibens an Nach der fidelen Zeremonie der Maskenprä⸗ miierung trat der Tanz wieder in ſeine Rechte. Im tiefen Keller aber ſchäumte edler Gerſtenſaft in dick⸗ bauchigen Krügen, gab es Weißwürſte und auch Muſik für müde und matt gewordene Lebensgeiſter. Bis tief in die Morgenſtunden währte Mann⸗ heims erſter großer Maskenball im heiter geklei⸗ deten Nibelungenſaal, der rund zwölf Stunden ſpä⸗ ter am Sonntagnachmittag unter den Lachorkanen der Großen karnevaliſtiſchen Frembenſitzung erneut erbebte N i e Das einzige, was einigermaßen bei allen vorzufin⸗ den iſt, ſind bunte grün⸗rot⸗gelbe Querbänder am unteren Teil des Rocks, und ein rotes Weſtchen, ein winziges Minimum von einem Wettelchen. Es gibt alſo bei einiger Beobachtungsgabe doch genug Unterſchiede, und der Vorwurf der Männer über die Inflation der Eintönigkeit trifft doch nicht zu. Und gänzlich unnötig iſt der Vorſchlag jener Kavaliere, die wie der Prinz im Märchen ein Stück vom Gewand oder den einen Schuh haben wollten, um die Geliebte auch wiederzuerkennen. Es geht ſchon an den aufgezählten Merkmalen, und eines da⸗ von iſt ſogar ganz beſonders wichtig: Die mit den Gum miſtiefelchen ſind vielfach beim Tanzen nicht ſo leicht rumzukriegen,— merkt euch dies, Mas⸗ ken⸗ und Narrenkameraden! 1 Und nun ſoll es allen ein Tip und gutgemeinter Ratſchlag ſein, öͤieſe Mannheimer Ungarninflation, die ſicher aus heißer Liebe zum trefflichen Nachbar⸗ land entſtand, dadurch poſitiv umzubiegen, daß die männlichen ungariſchen Reiter, Huſaren, Hirten, Edelleute, Zigeuner ſich aufmachen, Paare bilden, Preiſe holen und als ein Muſter aun Geſchmack und Einmütigkeit durch die Wandelhalle ſchreiten. Dr. Hr. Maskenball der„Fröhlich Pfalz“ In der Reichsautobahn⸗Gaſtſtätte Im Nebel vor dem Rhein⸗Neckar⸗Hallen⸗Reſtau⸗ rant zwei Poſten der Ranzengarde und ein Koſak, der die Zigarette entzündet, das iſt das Willkom⸗ mensbild an der Reichsautobahn. Wenn der Elfer⸗ rat ruft, folgt die Narrenmannſchaft auch in dieſe nebeldunſtigen feuchten Gefilde am Rande der Stadt, und im Innern iſt dafür die Stimmung haushoch. Ambulante Quetſchkommodenſymphoniker machten Muſik, in dem dämmerig⸗gemütlichen Verbindungs⸗ raum zwiſchen Reſtaurant und Ballſaal ſehen die 8 Abe nos wohlig 15 morgens fehtig Chioredont herumſitzenden Gardiſten direkt romantiſch⸗ſpitzwege⸗ riſch aus, und weiter im hellen Saal, der ja ſowieſo durch dekorativ⸗ſtiliſierte Pfälzer Heimat an den Wänden für Faſchingszwecke geeignet erſcheint, da ſchmettert die Kapelle Claus Schmitt die beine⸗ bewegenden Schlager ins Volk, und der Kaſt ner ſetzt ſich eine gefährlich⸗aggreſſive Naſe ins Geſicht und ſingt und ſingt von blonden Matroſen im Hof⸗ bräuhaus, vom Kümmel des Seemanns, von der Liebe im Weſterwald, vom Schunkeln im Dunkeln und Schlafen im Hafen oder ſo ähnlich. Masken gibt's in Hülle und Fülle, Bayeriſches und Neapo li⸗ taniſches, Ungariſches und Spaniſches verträgt ſich glänzend miteinander, und zur Bekräftigung und Beſiegelung ganz großer Verträglichkeit ſtehen da die Sektlauben aus den Sperrholzplatten früherer Ausſtellungskojen, zwar mit Reben dekoriert, aber doch außen noch was von ihrem ehemals amtlichen Charakter wahrend, indem das Verbot, Feuerwerks⸗ körper zur Entzündung zu bringen, zu ſehen iſt. Allmählich waren dann auch gegen 12 Uhr alle Mitglieder des Hohen Elferrats beiſammen, die 3. T. noch Repräſentationspflichten zu erfüllen ge⸗ habt hatten. Es gab Begrüßungsumzug und viel „Aha!“. Präſident Philipp Reicher hielt eine Rede an die Masken, alles defilierte mit freundlichem Lächeln und hoheitsvollem Gruße, Dutzende und Dutzende von tüchtig und geſchmackvoll Verkleideten. Mit ernſter Amtsmiene wurde ge⸗ punktet, und nach der Beratung erhielten erſten Damenpreis der Glückspilz, eine niedliche meck⸗ lenburgiſche Blondine, die ſich zum erſten Male im ſüddeutſchen Faſching verſuchte. Der erſte Herren⸗ preis war ein Gala⸗Koſak(vom Stamme der Galans), der wirklich alles aufgeboten hatte, um die richtige Stilechtheit zu erzielen mit Umhängemantel, Mütze, Bärtchen, Dolch und allen Schikanen; ein Maskenmacher, dem ich in den letzten Jahren ſchon öfter begegnet bin—, ſeine Inſpiration bezieht er aus dem Film. Ein hübſches Spanierpärchen holte auch mit Recht einen Preis und ebenſo die große Gruppe der Seeräuber, die in Gala ⸗Seeräuber⸗ uniform ſich vorſtellten, ſpäter aber ihr wahres Inneres an geſtreifſten Hemden und Totenköpfen darauf entdeckten. Ein Damentroſtpreis ging an einen orginellen Puderquaſt. Und dann ging die Gemütlichkeit erſt richtig 1 Dr. Hr. Diesmal waren die Damen an der Reihe! Fidele Damen⸗Bierprobe der Mannheimer Liedertafel Einmal im Jahre werden die herkömmlichen Herrenabende der Mannheimer Liedertafel durch eine Damen ⸗Bierprobe abgelöſt. Das kön⸗ nen die Damen, die bei dieſen ſehr ausgedehnten feuchtfröhlichen Herrenzuſammenkünften daheim bleiben oder, wenn ſte ſich zum Abholen entſchließen, manchmal lange warten müſſen, verlangen. Die meiſten revanchierten ſich aber nicht dadurch, daß ſie, ſoweit ſie verheiratet ſind, den Ehegemahl allein lie⸗ ßen, weil ſie den gewiß nicht unberechtigten Ver⸗ dacht hegten, daß er doch nicht gelangweilt die vier Wände ſeiner Behauſung anſtarren würde— es war am Samstag in Mannheim zuviel Gelegenheit zum Närriſchſein gegeben—. Und ſo entſchloſſen ſie ſich mehr oder minder freudig, den Mann mitzunehmen. Es ſollen auch verſchiedene Bräutigämmer erſchienen ſein. Aber durch dieſes paarweiſe Auftreten füllte ſich der große Saal des Geſellſchaftsheimes der⸗ 5 Vereinsführer S. 4. Seite/ Nummer 61 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 7. Februar 1938 8 maßen, daß auch der Nebenraum in Anſpruch genom⸗ men werden mußte. Am Eingang wurde jedem Gaſt ein Miniatur⸗Strohhut und jeder Bierpröblerin ein Dirolerhütchen übergeben. Und ſchon ſtand auch das erſte Glas Bier vor uns, denn diesmal bedienten nicht funge Liedertäfler in Hemdsärmeln und wei⸗ ßer Schürze, ſondern Liedertäflerinnen, die ſich in ſeſche Dirndl verwandelt hatten. Als Vereinsführer Voigt nach herzlichen Be⸗ grüßungsworten die Leitung des Abends dem be⸗ währten Vergnügungsleiter Hans Ma r Xx übergeben hatte, folgten in bunter Reihe Darbietungen, bei denen man den Eindruck gewann, daß ſich Marx ge⸗ ſagt hatte: Ich muß diesmal eine Unterhaltungs⸗ folge zuſammenſtellen, bei der keine Nummer ein BVerſager iſt. Der Erſolg war denn auch, wie der ſich bis zur Begeiſterung ſteigernde Beifall zeigte, Hurchſchlagend. Nach mehreren flotten Muſikſtücken der Hauskapelle, die unter Lauterbachs an⸗ feuernder Leitung wieder bewies, daß ſie ſich auch an ſchwierige Ouvertüren heranwagen darf, ſang der Frauenchor unter Muſikdirektor Max Adams Leitung zwei dem Abend gut angepaßte Lieder. Das gleiche tat ſpäter der Männerchor, der u. a. das zeitgemäße Lied„Narren ſind an allen Ecken“ vor⸗ trug. Die Sopraniſtin Charlotte Dörfler zeigte mit zwei Arien, daß ſie mit ihrer kräftigen. gutge⸗ ſchulten Stimme ausdrucksreich vorzutragen ver⸗ ſteht. Daß Seppl Götz, der das ganze Jahr über den Schalk im Nacken ſitzen hat, diesmal beſonders gefiel, iſt ſelbſtverſtändlich. Große Heiterkeit er⸗ zielten vor allem ſeine vier Fakultäten, mit denen er bewies, daß man ein ſchon oft humoriſtiſch behan⸗ deltes Thema immer wieder neu variieren kann. Von den durchweg vorzüglichen artiſtiſchen Kräf⸗ ten iſt an erſter Stelle Bob Weel zu nennen, der auf dem Drahtſeil ſchon mit ſeinem Vorwärts⸗Salto in Holzſchuhen Bewunderung erregte. Als er aber gar noch den Salto nach rückwärts ſchlug, war der Eindruck dieſer Prachtleiſtung wohl dahin zuſammen⸗ zufaſſen: das iſt wirkliche Senſation! Die Drei Kettners krönten ihre vorzügliche Parterreakro⸗ batik damit, daß der Untermann ſeine beiden ſchlan⸗ ken Partnerinnen in einem Zahnkraftakt herum⸗ wirbelte. Aus ſchwierigen parterreakrobattſchen Tricks, die mit großer Sicherheit ausgeführt werden, heſtehen auch die Darbietungen der Original 2 Brillons. Die 2 Arminsvs ſind ſo gut auf⸗ einander eingeſpielt, daß man gar nicht merkt, wie⸗ viel Kraft und Gewandtheit ihr komiſches Herum⸗ purzeln erfordert. Und ſchließlich ſind noch die reizenden Schweſtern Caſpari zu erwähnen, die drei Tänze mit Anmut und beachtlichem techni⸗ ſchen Können ausführten. Mannheim wieder im Zeichen der Sammelbüchſe Erfolgreicher Appell an die Opferfreudigkeit Die Sammelaktion der Formationen der Bewegung Die großen Straßenſammlungen des Winter⸗ hilfswerkes des deutſchen Volkes ſind zu einer für jeden Volksgenoſſen ſchon ſelbſtverſtändlichen Ein⸗ richtung geworden. Welche Organiſationen ſich im Einzelfall auch in den Dienſt der großen Sache ſtel⸗ len, immer iſt das finanzielle Ergebnis hervor⸗ ragend. Die Opferfreudigkeit des deutſchen Volkes läßt nicht nach, ſondern ſie wird mit jedem Jahr größer, und das kommt auch zahlenmäßig zum Aus⸗ druck, weil die zunehmende Beſſerung der Lebens⸗ haltung aller Schaffenden höhere Spenden er⸗ möglicht. Die Durchführung der vorgeſtern und geſtern ſtattgefundenen Straßenſammlung oblag den Männern der Sa, SS, des Nen und NScgt, aber man ſah auch Angehörige des Reichskriegerbundes mit der Sammelbüchſe in der Hand. Am Samstag um 15 Uhr ſetzte der Angriff der Sammler ſchlagartig ein. Im Laufe des Nachmit⸗ tags ſchon gingen die ſchmucken Abzeichen— eine Sammlung der geſchichtlichen Uniformen unſeres Volkes— in großen Mengen gleich ab. Jedermann konnte ſich da noch ausſuchen, was ihm am beſten gefiel. Bereits am Sonntagvormittag begegnete man kaum mehr einem Volksgenoſſen, der nicht das Zeichen erfüllter nationaler Pflicht am Mantel trug. Die wenigen Nachzügler waren bald erfaßt und ſo war es für die Sammler am Sonntagnachmittag nicht leicht, den Reſt ihrer Abzeichen noch abzuſetzen. Das Nationalſozialiſtiſche Kraftfahrer⸗Korps tat um die Mittagsſtunde im Intereſſe der Straßenſamm⸗ lung noch ein übriges. Es ſandte eine ſtattliche Zahl Fahrzeuge aus. Die Motorräder und Autos fuhren in lauger Reihe durch die Straßen unſerer Stadt und ihre Boſchhörner lenkten nachdrücklichſt die Aufmerkſamkeit auf die WHW⸗ Plakate, die an den Kraftwagen befeſtigt waren. Das Nationalſozialiſtiſche Flieger⸗Korps hatte beab⸗ ſichtigt, die Werbung für die Sammlung durch einen Start des Freiballons„Baden⸗ Pfalz“ zu unterſtreichen, aber man mußte dann von dieſem Vorhaben Abſtand nehmen, weil der Ballon wegen des Nebels, der über unſerer Stadt lag, von unten nicht zu ſehen geweſen wäre. dr. W. th. Die Krawwelſäcke, die in der Pauſe ge⸗ ſtürmt wurden, riefen die freudigſte Ueberraſchung hervor, weil die Kartons, die man herausfiſchte, vor allem nette Schmuckſtücke, aber auch Scherzartikel und eß⸗ und trinkbare Dinge enthielten. Ja ſo ein Krawwelſack! Da muß ſich die beſte Tombola ver⸗ ſtecken. Daß alle von der Narretei ſchon heftig be⸗ fallen waren, beweiſt die Tatſache, daß Hans Marx ſchon zu Beginn ſeine große Glocke heftig ſchwingen mußte, um ſich Gehör zu verſchaffen. Aber auch die Hauskapelle ſtellte ſich von ernſten zu heiteren Wei⸗ ſen ſo geſchickt um, daß ein Liedertäfler das Richtige traf, wenn er angeſichts der allgemeinen Schunkelei meinte: Wenn morgen der„Feuerio“ im Roſen⸗ garten die gleiche Stimmung erzielt, dann darf er zufrieden ſein! Sch. Auch in Ludwigshafen ging es fidel zu 2700 auf dem traditionellen Schwimmermaskenball h Ludwigshafen, 6. Februar. Der jüngſte Monatswechſel bewirkte begreiflichen Umſchwung der geſamten ſtrategiſchen Lage auch im hieſigen Karnevals⸗ Großbetrieb. Mindeſtens alle Gehaltsempfäuger verfügen in dieſen beglückenden Tüigen über verlockend friſch und erfreulich prall ge⸗ füllten Geldbeutel, Die klugen Finanzpolitiker des Ludwigshafener Schwimm ⸗ Vereins haben in der Erkenntnis dieſer ſo wichtigen Zuſammenhänge von jeher den erſten Samstag im Februar für den Hier traditionellen„Großen“ reſerviert. Auch heuer hielt der Große Schwimmer⸗Masken⸗ Pall das, was er aus ſeligen Erinnerungen früherer Jahre verſprach, ja er übertraf ſich womöglich ſelbſt. Auf 1 2700 Narren und Närrinnen ſchätzt das Statiſtiſche Amt der Schwimmermannſchaft die Kopfzahl ihrer geſtrigen Gemeinde, die bis zum Sonntagmorgen nicht wankte und wich. In weißer Vo rausſicht dieſes Rieſenaufgebots hatte man wieder einfach ſämtliche Räume des Pfalzbaus beſchlag⸗ nahmt ſamt Eingangshalle und Foyer des ſtolzen Ufa⸗Palaſtes. 7 Kapellen waren verpflichtet, vielfach eigens zuſammengeſtellt aus den äußerſt ver⸗ fügbaren Reſerven; ſo ſah man hier und da ſogar fortgeſchrittene Muſikſtudenten der nachbarlichen Hochſchule in dieſem ungewohnten„Probeſaal“ am⸗ tieren. Es ging wahrlich vergnügt und übermütig zu im Konzertſaal und Kaffehaus, in der„Paſſage“ und im Bierkeller, und die Wach⸗ u. Schließ⸗Geſellſchaft hatte alle Hände voll zu tun, um die Zu⸗, Ab-, Auf⸗ und Durchgänge vor Verſtopfung zu bewahren. Die Gäſte des Balles ſtammten zu erheblichen Teilen auch aus der lieben großen Schweſterſtadt, aus Franken⸗ thal, Speyer, ja ſogar aus Worms und noch weiter her! Höhepunkt des feſtlichen Treibens wurde na⸗ türlich wieder a 2 a die große Maskenprämiierung, die Vereinsleiter Schleichert mit militäriſcher Pünchtlichkeit Schlag Mitternacht beginnen ließ. Im Schweiße ſeines Angeſichts und vollbewußt ſeiner großen Verantwortungslaſt, ſtellte das Preisgericht einſtimmig feſt, daß eigentlich Hunderte von Preiſen recht wohlverdient wurden, denn das Angebot an hübſchen, geſchmackvollen, ja oft entzückenden Mas⸗ ken war geſtern abend ſo groß wie bisher noch bei keiner ähnlichen Veranſtaltung. Geſtern wurden preis gekrönt: von Damen⸗ Einzelmasken: 1. Lotte Hirſchmann(Ruſſiſche Zarin), 2. Luiſe Retting(Rokoko⸗Dame), 3. Elſe Balbach (Schwarzer Huſar); in der 1. Abteilung: 1. Alice Lebender(„Aus Franco⸗Spanien ins freie Deutſch⸗ land“), 2. Lilo Scheurer(Chineſin), 3. Elſe Barth (Japanerin); in der 2. Abteilung. Herren⸗Einzel⸗ masken: 1. Wilhelm Biedenbender aus Worms(In⸗ dtaner), 2. Jakob Weigel(Pfälziſcher Bauer). Paar⸗Preiſe: 1. Maria Bauer und Helmut Wolf(Koſaken), 2. Weber und Stampfelmeier(Anda⸗ luſterinnen). Gruppen⸗Preiſe: 1. John Ket⸗ ting und Frau Luiſe, geb. Deibert nebſt Fräulein Boening(Rokoko⸗Terzett), 2. Kröck und 2 Linden⸗ berger vom SSV Worms(als 3 luſtige Schiffsjun⸗ gen) und 3. Friedel Handwerker, Hedwig Meckel und Annelieſe Rech(2 Blumen und 1 Schnitterin). FBFFFFUUUUUUUUCCwCC VTVDCTVTVTDCDbDTDCDCVDVDVDVDVDVDVDVDVDVDVUVUVVVVVVVVVVVVVUUVUUVUVVVVV www.... ue Sonderzüge ſtarteten in Mannheim. Mehrere Sonderzüge verkehrten bei der Reichsbahn am ver⸗ gangenen Sonntag. Der.42 Uhr von Mannheim abgefahrene Winterſportzug nach dem Feldberg war mit 450 Perſonen beſetzt, während der Winterſportzug nach Mittelbaden(Mannheim ab .08 Uhr) 650 Fahrgäſte entführte. Gin Ko F ⸗ Sonderzug(ab.15 Uhr) brachte 900 Perſonen nach Baden⸗Baden. Der Odenwaldklub fuhr um 8 Uhr mit 550 Perſonen nach Edenkoben. Im Durch⸗ lauf berührte ein mit 850 Perſonen beſetzter Koͤcß⸗ Zug Karlsruhe Köln den Mannheimer Hauptbahn⸗ hof. Außerdem iſt noch zu erwähnen, daß der D 44 Berlin—Baſel(Mannheim ab 105 Uhr)] doppelt ge⸗ fahren wurde. Sowohl am Samstag wie am Sonn⸗ tag wurde ein reger Stadtbeſuchsverkehr verzeichnet. un Grober Unſug wurde in der Nacht auf Sonn⸗ tag dadurch verübt, daß ein verantwortungsloſer Menſch den Feuermelder in 8 5, 6 einſchlug und da⸗ mit die Feuerlöſchpolizei mutwillig alarmierte. Der Täter konnte eyfreulicherweiſe ermittelt werden, und die exemplariſche Strafe wird alſo nicht lange auf ſich warten laſſen. Brief aus Neckargemünd L. Neckargemünd, 5. Febr. Unter der Leitung von Bereinsführer W. Dreßler hielt der Obſthau⸗ verein ſeine Hauptverſammlung ab, in deſſen Ver⸗ Landwirtſchaftsrat Brucker und Bezirksführer enz zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden. Land⸗ wirtſchaftsaſſeſſor Sutter(Neckargemünd) ſprach ſich über die geleiſtete Arebit des Obſtbauvereins ſehr anerkennend aus. ehr Schreiner- eiſter Berthold Schür kee gewäblt. — Die Prüfung als Baumwarte haben be⸗ ſtanden: Friedrich Seifert und Otto Brenner. Graf zu Caſtell⸗Rüdenhauſen in Baden⸗Baden * Badeu⸗Baden, 4. Febr. Im Alter von 75 Jah⸗ ren ſtarb in Baden⸗Baden der ehem, Kgl. Preuß. Obenſt à la ſuite d.., Graf zu Caſtell⸗Rüden⸗ hauſen, Ritter hoher Orden. Einer ehemaligen vreichsſtändiſchen Familie baltiſchen Urſprungs ent⸗ ſtammend, hatte er ſeine Jugendjahre in Peters⸗ burg verlebt, wo er auch ſeine Erziehung genoſſen hatte. In Baden⸗Baden, wo er lange Jah ve ver⸗ Bpachte, wioͤmete er ſich mit ganzer Kraft und per⸗ ſönlicher Initiative dem kirchlichen Leben der evan⸗ geliſch⸗lutherxiſchen Gemeinde, deren ſtellvertretender Vorſitzender er war. Keine Milde bei Blutſchande „ Waldshut, 3. Febr. In außerordentlicher Sitzung verhandelhe die Große Strafkammer des Landgerichts Waldshut gegen den 61 Jabre alten Franz Xaver Stadler und feine Tochter aus Wehr, die beide der Blutſchande bezichtigt waren. Der Vater wurde zu einer Zuchthausſtrafe von zwei Jahren und einen Monat, da er geſtändig war ab⸗ züglich drei Monate Unterſuchungshaft, und zu drei Jahren Ehrverluſt verurteilt. Das Mädchen, in⸗ folge ſeines leichten Schwachſinns nur begrenzt ver⸗ antwortlich, kam mit einer Geſängnisſtrafe von fünf Monaten davon. I Edingen, 4. Febr. In guter Geſundheit konnte hier Altbürgermeiſter Johann Georg Ding II ſeinen 83. Gechurtstag begehen.— In der Haupt⸗ verſammlung des Turnvereins wurde der ſeitherige Vereinsführer Reimold einſtimmig wiederge⸗ wählt. Der Verein hält am 12. Februar einen gro⸗ ßen Maskenball ab. An dem Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau nimmt der Verein mit einer ſtarken Abordnung teil. a 5 3 NSDAP-Miffeilungen Aus vartetamtlichen Behanntmechangan enmommen Ortsgruppen der NS DA p Almenhof. Alle Blockhelfer(Hausleiter] der Ortsgruppe treten am 7.., 20.30 Uhr, zu einer Besprechung in der Schillerſchule an. Reſtloſes Erſcheinen iſt Pflicht. Ilvesheim. 7.., 20 Uhr. Beſprechung der Pol. Leiter im Parteiheim. Erſcheinen iſt Pflicht. NS⸗Frauenſchaft Neueichwalb. 7.., 14,15 Uhr, treffen ſich oͤie Frauen, die für den Fiſchkurs beſtimmt ſind, am Freyaplatz.— 8.., 20 Uhr. Sinaſtunde im Heim, Abt. Jugendgruppe Neckarau⸗Nord. 7. 2, 20 Uhr, Heim⸗ abend im„Euge“. Waldhof. 8.., 20 Uhr, Heimabend bei Brückl. Waldpark. 7.., 16 Uhr, Singen in der Dieſterweaſchule. 20.15 Uhr Pflichtheimabend im Rheinvark. Neckarſtadt⸗Oſt. 8.., 20 Uhr, Heimabend bei Bode. Erſcheinen aller Frauen iſt Pflicht. BDM 11/171 Humboldt. 7. 2. Heimabend der Schaften J. Vols⸗ winkler, Ruth Gärtner, Antreten 20 Uhr in Kluft. Beitrag mitbringen, Sy ort FJungmädel⸗Führerinnen. 7. 2. 19.30—21 Uhr, Turnen in der U⸗Schule. Erſcheinen Pflicht. Donnerstag, 10. Februar Allgemeine Körperſchule Offener Kurſus für Frauen und Männer: 20 bis 21.30 Uhr Schillerſchule, Neckarauer Uebergang. Betriebsſportkurſe: 17.30 bis 19 Uhr Stadion, Gym naſtik⸗ halle. 18 bis 19.30 Uhr Eliſabethſchule. 19 bis 21 Uhr Schillerſchule A. 16 bis 18 Uhr Bad. Hof Rheinou. 18 bis 20 Uhr Peſtalozziſchule B. 20 bes 21.30 Uhr Dleſterweg⸗ ſchule. 18 bis 10 Uhr Schillerſchule. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 20 bis 21.30 Uhr ſeweils Humboldtſchule. Jeudenheimſchule, Wohl⸗ gelegewſchule und 20 bis 21 Uhr Schwetzingen, Lokal„Zur Backmulde“. Betriebsſportkurſe: 18.90 bis 20 Uhr Humbolbtſchule. 18 bis 19.30 Uhr Dieſterweaſchule. 20 bis 21.30 Uhr Ühland⸗ ſchule. 18 bis 19.30 Uhr Uhlandſchule. Kinbergymnaſtik 17 bis 17.5 Uhr und 17.45 bis 18.30 Uhr ſeweils in der Humboldtſchule. 14 bis 15 Uhr Feudenheimſchule. 17 bis 18 Uhr Dieſterwegſchule. chwimmen Betriebsſportkurſus: 21.30 bis 23 Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 2. Schi⸗Gymnaſtik Offener Kurſus für Frauen und Männer: 20 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule, ee g eiten Offene Kurſe für Frauen und Männer: 14 bis 16 ußr, 17 bis 18 Uhr, 21 bis 22 und 22 bis 23 Uhr Reithalle Städtiſcher Schlacht⸗ und Viehhof. Koſtenloſe ſportliche und ſportärztliche Beratungsſienet 17.90 bis 18.30 Uhr Geſundheitsamt, Haus der Allgemeines Ortskrankenkaſſe, Haupteingang. Zimmer 121. Freitag, 11. Februar * Allgemeine Körperſchule Offener Kurſus für Frauen und Männer: 20 bis 21.80 Uhr Peſtalozziſchule B. Betriebsſportkurſe: 17 bis 18.30 Uhr, 18.80 bis 20 und 20 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule 4. 17.30 bis 19.30 Uhr Peſtalozziſchule B. 20 bis 21.30 Uhr Wohlgelegenſchule. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 17 bis 18.30 Uhr Uhlandſchule Jeweils 20 bis 21.30 Uhr in der Friedrich⸗ ſchule, Seckenheimſchule und Mädchenberufsſchule. Betriebsſportkurſe: 20 bis 21.90 Uhr Ühlondſchule. Kindergymnaſtik 14 bis 15 Uhr Feudenheinſſchule. Deutſche Gymnaſtik Offener Kurſus für Frauen und Mädchen; 19 bis 20 Uhr Goetheſtraße 8. Schwimmen Offener Kurſus für Hausfrauen: 9 bis 10.80 Uhr Stäbdti⸗ ſches Hallenbad, Halle 2 Offener Kurſus für Männer und Frauen: 21.30 bis 28 Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 2. Betriebsſportkurſe: 18.30 bis 20 Uhr Halle 3, 20 bis 21.30 Uhr Halle 2 des Städtiſchen Hallenbades. Rollſchuhlauf Oſſener Kurſus für Frauen und Männer: 18.90 bis 19.30 Uhr und 20 bis 21 30 Uhr Karl⸗Friedrich⸗Gymnaſium. Reiten 8 Offene Kurſe für Frauen und Männer: 18 bis 14 Uhr, 14 bis 15 Uhr, 21 bis 22 Uhr, 22 bis 23 Uhr Reithalle. Städtiſcher Schlacht⸗ und Viehhof. Samstag, 12. Februar Neichsſportabzeichen Offener Kurſus für Frauen und Männer: 18 bis 16.30 Uhr Stadion, Feld 2, bei ſchlechter Witterung Gymnaſtik⸗ halle. Schwimmen Offene Kurſe für Frauen und Männer: 20 bis 21.90 Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 1. Betriebsſportkurſe: 20 bis 21.30 Uhr Hallen 2 und 3 des Städtiſchen Hallenbades. 85 Reiten 5 Ausreiten in den Waldpark(für Frauen und Männer): Anmeldungen nimmt das Sportamt entgegen. Sageshaleucles Montag, 7. Februar Nationaltheater:„Wollenſtein“, dromatiſches Gedicht von Schiller, 19 Uhr. Libelle: 20.80 Uhr Kobarett und Tanz. Planetarium: Experimentolvortrag von Prof. Fröhner über„Chemiſche Wirkungen und Wärmewirkungen des elektriſchen Stromes“, 20.15 Uhr. Odeon⸗Kafſee: Konzert(Verlängerung!). Tanz: Libelle. Lichtfpiele: Univerſum:„Urlaub gouf Ehrenwort“.— Alhambra und Schauburg:„Der Tiger von Eſchnapur“.— Palaſt und Gloria:„Zwei gute Kameraden“— Capitol und Scala: „La Habanera“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 12.30 und von 14.30 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garntſonſtodt. Theatermuſeum E 7, 20: Gebifnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schwetzingen und ſein Theater. Sternwarte: Geöffnet von 10 bis 12 und von 14 big 16 Uhr, Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 und 17 bis 190 Uhr Leieſäle geöffnet 9 bis 18 und 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Volksbücherei. UI g. 1: Leſeſaol geöffnet von 10.30 9918 S Leſehalle geöffnet von 11 bis 19 Uhr. His 1. 3 4 Was hoͤren wir? Dienstag, 8. Februar Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Aus Mannheim: Muſik am Morgen. Ausführende: Muſikkorps des IR 110, das Melo. Trio.— 10.00: Hörfolge aus dem Deutſchen Auslands⸗ inſtitut.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Muſikaliſche Kurzweil(Schallpl.).— 16.00: Muſtik am Nachmittag.— 18.00; Frauen um Künſtler.— 18,30: Griff ins Heute.— 19.15: Alte liebe Weiſen(Schallpl.).— 20.00: Aus Mannheim: Der Herrenfahrer. Luſtiges Ver⸗ kehrsbilderbuch von Tüdel Weller. Es wirken mit: Die Funkſprecher und Die fünf Hotters. Spielleitung: Erich Henninger.— 21.00: Konzert.— 22.900: Nachrichten.— — 22.20: Politiſche Zeitungsſchau.— 22.35; Tanz und Unterhaltung(Schallplatten).— 24.00: Nachtkonzerk. Deutichlandſender 5 .00: Schallplatten.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Dith⸗ marſchen..— 10.30: Fröhlicher Kindergarten.— 11.90: 20 bunte Minuten.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Werke großer Meiſter Schallplatten).— 15.40: Die Wehrmacht im Buch.— 18,00: Zeitgenöſſiſche Kammermuſik.— 18.30: Mufik auf de Trautonjium.— 18.55: Ahnentafel.— 19.10: Feierabend⸗ Unterhaltung,— 20.00; Unterhaltungsmuſik.—. 18: Deutſcher Kalender: Februor.— 22.30: Kleine Nachtmuſik. — 23.00: Unterhaltungsmuſik. — Vetufdithulen—„Berüſsſachſchulen—„Fothſchulen⸗ Neue Einheitsbezeichnungen für das ganze Reich Die bisherige Buntſcheckigkeit und Vielgeſtaltig⸗ keit der Benennungen im deutſchen Beruf s⸗ und Fachſchulweſen war auf die Dauer ſo verwir⸗ rend, daß der Reichserziehungsminiſter ſich genötigt geſehen hat, eine Vereinheitlichung der Be⸗ zeichnung durchzuführen. Künftig tragen alſo überall in Deutſchland die gleichen Schulen auch die gleiche Bezeichnung. Gleichzeitig gibt der Miniſter eine nähere Begriffsbeſtimmung der Schulen, die unter die betreffende Bezeichnung fallen. Berufsſchulen ſind danach alle Schulen, die pflicht mäßig von gleichzeitig in der praktiſchen Ausbildung(in Lehr⸗ bider Anlernverhältnis) ſtehenden oder in Arbeit be⸗ findlichen fungen Menſchen ſowie von erwerbs⸗ loſen Jugendlichen beſucht werden. Dazu ſind auch ſämtliche als Exſatzberufsſchulen anerkannten„Werk⸗ ſchulen“,„Innungsfachſchulen“ uſw. zu rechnen. Die Berufsſchule umfaßt alle die Schulen, die in ihrem fachlichen Teil die Aufgabe haben, dem jungen Nach⸗ wuchs auf dem Gebiet der Landwirtſchaft und des Gartenbaues, des Bergbaues, des Gewerbes und Handwerks, der Verkehrswirtſchaft und des Handels ſowie der Frauenberufe und Frauenarbeit und ähn⸗ licher Berufe die notwendige tbeoretiſche Unterbau⸗ ung und Ergänzung der praktiſchen Ausbildung mitzugeben. Ihre Unterweiſung findet zuſätz lich zur praktiſchen Tätigkeit ſtatt. Die Be⸗ fucher ſind Jugendliche, die ſich im Stadium der Lehr. lingsausbildung oder in einem gleichzuachtenden Anlernverhältnis befinden. Berufsfachſchulen i ſind alle Schulen, die, ohne eine praktiſche Berufs⸗ vortildung voraus zuſetzen, freiwillig in ganz⸗ 5 * tägigem Unterricht, der mindeſtens ein Jahr um⸗ faßt, zur Vorbereitung auf einen handwerklichen, kaufmänniſchen oder hauswirtſchaftlichen Beruf be⸗ ſucht werden. Dieſe Anſtalten übernehmen alſo im Vergleich zur Gruppe der Berufsſchulen nicht nur die zuſätzliche ſchuliſche, ſondern auch die ſonſt von der Wirtſchaft zu leiſtende und auch geleiſtete prak⸗ tiſche Vorbereitung auf den Beruf. Sie erſetzen daher in einer Reihe von Fällen die prak⸗ tiſche Lehre. Die Notwendigkeit ihres Beſtehens iſt auf werklichem Gebiete da gegeben, wo in der Praxis zur Zeit keine oder keine ausreichende Ausbildungs⸗ möglichkeit vorhanden iſt(z. B. Keramik, Glasver⸗ edelung, Weberei, Schnitzerei, Stickerei u..) Fachſchulen 5 ſind die der landwirtſchaftlichen, gartenbaulichen, techniſchen, bergmänniſchen, gewerblichen, handwerk⸗ lichen, kunſthandwerklichen, kaufmännischen, verkehrs⸗ wirtſchaftlichen, frauenberuflichen, ſportlichen oder einer verwandten Ausbildung dienenden Schulen, die freiwillig, und zwar nur mit ausrei⸗ chender praktiſchex Berufs vor bildung, beſucht werden können, deren Lehrgang mindeſtens einen Halbjahreskurſus mit Ganztagsunterricht oder in der Regel insgeſamt 600 Unterrichtsſtunden um⸗ faßt, und die nicht als Hochſchulen anerkannt ſind. „In Durchführung der einheitlichen Bezeichnung für die vorgenannten Gruppen beſtimmt der Mi⸗ niſter weiter, daß mit ſofortiger Wirkung ſämtliche zu den genannten Gruppen gehörenden Schulen öffentlicher und privater Trägerſchaft zuſätzlich ihre Gruppenbezeichnung(Berufsſchule, Berufsſachſchule oder Fachſchule) führen, ſofern dieſe Gruppenbezeich⸗ nung nicht ſchon im Namen der Anſtalt enthalten i. Dies alt nicht für Lendwiafſheſtsſcnler ö —— Deutſchland-S. Schweiz ſpielen in Köln vor 80000 Zuſchauern unentſchieden:1(:1)— Die ſchweizer Deutſchland und die Köln, 6. Februor(Eig. Drahtber.) Der Sonntag brachte mit Nebel in der Morgenfrühe die Gewißheit ſpäteren Sonnenſcheins. Ein emſiges Leben und Treiben herrſchte in den Straßen Kölns, teils durch die einlaufenden Sonderzüge, teils oͤurch die von den unzähligen Faſchingsveranſtaltungen Heimkehren⸗ den. Die Schweizer wollen nun doch erſt auf dem Platz nach Inaugenſcheinnahme der Bodenverhält⸗ niſſe oe Entſcheidung über die endgültige Aufſtellung ihrer Mannſchaft treffen. Bizzozzero und Monar ſollen nun eventuell doch ſpielen. Im Lager der Deutſchen iſt alles in beſter Ordnung. Hier gibt es keine Unklarheit in der Frage der Mannſchaftsbeſet⸗ zung. Der Allgemeineindruck iſt oer, oͤaß die Schwei⸗ zer tapfer kämpfen, aber keine Erfolgsausſichten halben. Man vechnet mit einem ſicheren Sieg unſerer Nationalelf im ausverkauften Stadion. Hoffentlich trifft dies auch alles ein. Im Stadion Sehr zeitig ſchon ſetzen ſich oͤie Maſſen in Rich⸗ tung Müngersdorf in Bewegung. Um halb 2 Uhr war das rieſige Oval ſchon faſt reſtlos beſetzt. Prächtiger Sonnenſchein. Ein flottes Spiel von Jugend mannſchaften und ſchneidige Militärmuſik ſchaffen Stimmung für den Länderkampf. Herrlich wie immer der impoſante Anblick der zum Himmel anſteigenden Menſchenmaſſen. Die Jugendmann⸗ ſchaften haben ihr Spiel lebhaft beendet. Die Er⸗ vegung im Publikum wächſt. Langſam nähert ſich der Uhrzeiger dem auf halb 3 Uhr angeſetzten Spiel⸗ beginn. Heiterkeit erregt ein Zuſchauer, der an der glatten Wand des Haupteinganges hinaufzuklettern verſucht, um ſo einen ethöhten Sitzplatz zu gewin⸗ nen. Nach viertelſtündigem Kampf gibt er oͤas Ren⸗ nen auf. Da brauſt ſtürmiſcher Beifall auf. Die Mannſchaften kommen Voran die Schweiz, dann Deutſchland. Erhebend wie immer die Nationalhymnen beider Mannſchaf⸗ ten. Dann ruft der engliſche Schiedsrichter Rous öde Mannſchaften zur Platzwahl. Die Schweiz, nun oͤbch mit der zuerſt genannten Elf antretend, ſpielt mit Sonne und Wind. Die Ehrengäſte Vor Beginn des großen Spiels bemerkte man auf der Ehrentribüne Gauleiter Staatsrat Grohe, Regierungspräſident Reeder, SA⸗Oberführer Kiel, Polizeipräſident Hövel, als Vertreter des Reichsfachamtes und des Reichsſportführers Artur Stenzel, und Rechtsanwalt Dr. Schmidt und neben dem Präſidenten des Schweizer Fußballver⸗ bandes, Otto Eichler, noch den Schweizer Konſul in Köln, von Weiß, u. a. m. Aus der Schneeland⸗ ſchaft des Werdenfelſer Landes hatte Reichsſport⸗ führer von Tſchammer und Oſten folgenden telegra⸗ phiſchen Gruß an die deutſche Mannſchaft gerichtet: „Dem vom deutſchen Sport mit großem Intereſſe erwarteten Länderkampf Deutſchland— Schweiz wünſcht mit herzlichen und kameradſchaftlichen Grü⸗ ßen an die Gäſte aus der benachbarten Schweizer Nation und an unſere Nationalmannſchaft einen guten ritterlichen Kampf.(gez.) Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten.“ 5 Deutſchland: e Jüriſſen (Rot⸗Weiß Oberhauſen) Jaues Münzeuberg (Fortung Düſſeldorf)(Alemannio Aachen) Kupfer old Gelleſch (F 05 Schweinfurt)(JV Saarbrücken)(Schalke 04) Lehner Urbau Siffling Szepan Striebinger (Augsburg)(Schalke)(Waldhof)(Schalke)(fn Mannheim) N 8 Walacek G. Aebi (beide Servette) Lörtſcher Amado (Lugano) Vernati (Graßhoppers) Bickel Wagner (beide Graßhoppers) Springer (Graßhoppers)(Servette Genf) Minelli Lehmann (beide Graßhoppers Zürich) Hu ber (Graßhoppers) Schweiz: Siffling führt zuerſt den Ball zum Anſtoß, der aber von den Schweizern ſofort abgefangen wird. Hervorragend war das Zuſammenſpiel der Deutſchen nicht, wobei aber nicht unberückſichtigt bleiben ſoll, daß die grelle Sonne den Deutſchen ſehr in die Au⸗ gen ſticht und daher anfänglich auch ſchwerlich eine genaue Aktion zuſtandekommt. Nach einigen wilden und kurzmaſchigen Verſuchen der Schweizer bringt Szepan endlich Leben und Schwung in die deutſche Fünferreihe. Ein feines Zuſpiel Szepans an Leh⸗ ner verſchießt dieſer weit darüber. Die deutſchen Angriffe gewinnen nun mehr und mehr Schwung und Genauigkeit. ö Beſonders Urban und Lehner, wobei erſterer durch wunderbare techniſche Leiſtungen hervorſticht, über⸗ ſpielen immer wieder die äußerſt ſchnelle Schweizer Deckung, ohne jedoch vorerſt, teils durch ungenaues Schießen, teils durch Ballverzögerung gegen die ſich verzweifelt wehrenden Schweizer zu Erfolgen zu kommen. Ein feiner Schuß Urbans von der(ö6⸗ Meter⸗Grenze ſtreicht haarſcharf über das linke Torkreuz. Ebenſo bleibt ein ſchon im Tor geglaub⸗ Mo A8 7. Feb a 1938 R Verteidigung ſehr ſtark und ſicher ter Bombenſchuß Szepaus an den Beinen der Schweizer Verteidigung hängen. Unaufhörlich drän⸗ gen die Deutſchen weiter. Durch verzweifelte Gegen⸗ wehr werden die zahlreichen Angrifſe von der wuch⸗ tigen und ſchnellen Schweizer Verteidigung abge⸗ ſchlagen. Während die Deutſchen weiter drängen, erfolgt in der 38. Minute ein blitzſchneller Vorſtoß des lin⸗ ken Schweizer Flügels. Bickel gibt hoch in die Mitte zu Amadom, der kurz entſchloſſen in das entſtehende Gedränge ſpriugt und zur Enttäuſchung, man kann es wohl ſagen der 80 000, zum Führugstreffer einſchießt, nachdem Jüriſſen ſich um den Bruchteil einer Sekunde zu ſpät geworfen hatte. Dieſer Erfolg kam zweifellos ſehr überraſchend und brachte etwas Verwirrung in die deutſche Mann⸗ ſchaft. Gleich darauf erfolgt wieder ein ſchneller Vorſtoß der Schweizer, aber Bickel verpaßt die große Chance, indem er freiſtehend den Ball hoch darüber knallt. Das hätte die:0⸗Führung für die Schweiz ſein müſſen. Gegen Schluß der erſten Hälfte jagt der Halbrechte Wagner einen Bombenſchuß gegen das deutſche Tor, doch Jüriſſen hält den Ball her⸗ vorragend. Gleich darauf pfeift der bis jetzt vor⸗ züglich amtierende Engländer Rous in die Halbzeit. Kurze Kritik der erſten Hälfte Kommen wir zur Kritik der Leiſtungen beider Mannſchaften im der erſten Spielhälfte, ſo kann man ein leichtes Unbehagen und eine leichte Verſtimmung über das Spiel unſever deutſchen Elf nicht verbergen. Es war recht überraſchend, daß unſere Mannſchaft von Beginn an ſich nur augenblicksweiſe zu hübſchen Kombinationszügen zuſammenfand, im übrigen aber ſehr viel Leerlauf, ſchlechtes Zuſammenſpiel und ein abſolut unverſtändliches Ballhalten ſich mehr und mehr in der Mannſchaft breit machte. In den rück⸗ wärtigen Reihen war ſchon nicht alles zum beſten, da Janes ſich verſchiedene Fehler leiſtete und auch im übrigen nicht der ſonſt ſo überaus ausgeklügelte und berechnende Verteidiger war. Jüriſſen im Tor war vor kaum einer ernſten Aufgabe geſtellt. Bei dem erſten Treffer der Schweiz wie auch un⸗ mittelbar nachher, als unſere Gäſte ſehr gut auf 20 erhöhen konnten, war ſein Eingreifen beide Male um Sekundenbruchteile zu langſam. Münzen⸗ berg ſtand von Anfang an in gewohnter Sicherheit ruhig und umſichtig. An den Leiſtungen der Läufer⸗ reihe war grundſätzlich nichts auszuſetzen. Kupfer war von Beginn an in hervorragender Verfaſſung, auch Gelleſch auf der anderen Seite wirkte, wie man es von ihm gewohnt war, mit abſoluter Sicher⸗ heit und Ueberlegung. Auch Bubi Sold in der Mitte beging kaum einen Fehler. Das Zuſpiel der Läuferreihe zum Sturm ließ hin und wieder hinſicht⸗ lich der Genauigkeit Wünſche offen. Am meiſten aber enttäuſchte ooch der Sturm, wo Urban und Szepan von Aufang an ſich prächtig verſtanden, die übrigen Spieler aber, vor allem Siffling, gar nicht ins Spiel kommen wollten Striebinger auf Linksaußen hatte Pech, da kaum eine verwert⸗ bare Vorlage den Weg zu ihm fand. Am meiſten zu dem ſchlechten Spiel des Sturmes trug aber die un⸗ nötige Pendelei vor dem Schweizer Tor, das ewige Ballhalten und auch ein zeitweiſe erſchreckend unſiche⸗ res Zuſpiel bei. Die zweite Spielhälfte Begeiſtert werden die Schweizer bei ihrem Wiedereintreten begrüßt, aber auch die Deutſchen, die, ehrlich gefagt, bis jetzt ein ſehr unglückliches Spiel geliefert haben, ernten dankbare Anerkennung. Unter ſtürmiſcher Anfeuerung der Maſſen inſzeniert Szepan gleich einen wunderbaren Breitenangriff, den jedoch Striebinger durch Verzögerung zum Schei⸗ tern bringt. Es iſt nicht zu verkennen, daß inzwi⸗ ſchen die deutſche Mannſchaft bedeutend mehr vom Spiel hat, aber durch geradezu übertriebenes Innen⸗ durchſpiel den in der Zerſtörung außerordentlich ſchnellen und wuchtigen Schweizer Verteidigern im⸗ mer wieder Gelegenheit zum Eingreifen gab. Zwi⸗ ſchendurch tragen die Schweizer wieder einen ihrer eminent gefährlichen Durchbrüche vor. Janes gibt in der Bedrängnis ſehr ſcharf zurück, aber Jüriſſen fängt den Ball ſicher ab. Auf der Gegenſeite brandet wieder ein deutſcher Angriff gegen die Schweizer Deckung. Siffling übernimmt den Ball freiſtehend, kwallt jedoch, anſtatt ins lange Ecke zu ſchießen, an das Außennetz. Die Minuten verſtreichen, das Publikum wird ungeduldig, antwortet einmal ſogar mit lautem Pfeifkonzert, weil das verſchnörkelte Angriffs⸗ ſpiel zu zeitvaubend iſt und zu keinen Erfolgen führt. Nachdem zwei Ecken, übrigens die beiden einzigen des Spieles, für die Deutſchen auch ergebnislos ver⸗ ſtrichen waren, wird das deutſche Spiel nun doch zielſtrebiger und erfolgverſprechender. Eigenartig miſcht ſich nun auch noch ein gewaltiges Pech in die deutſchen Handlungen. Sifflings ſcharfer Kopfball prallt von der Querlatte zurück und auch der Nachköpfler Lehners überſteigt das Tor. Mit ungeheurer Wucht branden die deutſchen An⸗ griffe weitmaſchig, präziſe, wie ſie ſchon lange hät⸗ ten kommen müſſen, gegen die Schweizer Deckung, die mit zuſammengebiſſenen Zähnen gegen die nun endlich auf volle Tourenzahl gekommene Angriffs⸗ art der Deutſchen kämpfen. Hubert im Schweizer Tor meiſtert einen Scharfſchuß ganz ausgezeichnet. Die Deutſchen kämpfen nun wie noch nie. Die 30. Miunte ſollte daun den doch mehr als nerdtenten Gleichſtand bringen. Lehners prächtige Hereingabe erfaßt Szepan und jagt unter toſendem Beifall der Maſſen einen wundervollen unhaltbaren Schuß in die Schweizer Maſchen 11:1 Die Schweizer, die ſich bis jetzt als wahrhaft rit⸗ terliche, aufopfernde und große Kämpfer erwieſen hatten, ſcheinen nun doch allmählich unter der Wucht der mehr und mehr ins Spiel kommenden Deutſchen zuſammenzubrechen. Aber fabelhaft iſt, wie dieſe Abwehr von allen Schweizer Leuten unter Einſatz und Hergabe des Letzten befeſtigt wird. Siffling hat eine wunderbare Chance zu einem Torſchuß, doch wirft ſich ihm in der letzten Minute der brave und unverwüſtliche Minelli in die Schußbahn und rettet. Und zwei Minuten vor Spielende ſieht es erneut nach einem Siegestor der Deutſchen aus, als Leh⸗ ner aus vollem Lauf einen Gewaltſchuß auf das Schweizer Tor abläßt, öder aber diesmal von Huber im Tor in fabelhafter Weiſe gerettet wird. Es bleibt beim:1, das die Schweizer, dies ſei feſtgeſtellt, red⸗ lich verdient haben. Das Spiel der deutſchen Mannſchaft in der zweiten Hälfte war wohl flüſſiger und zielſtrebi⸗ E 140. Jahrgang Nr. 61 eiz:1 ger; aber die Schweizer Hintermannſchaft verſtand es in einer wundervollen Art, in der Deckung immer wieder in die Kombinations⸗ und Schachzüge der Deutſchen zerſtörend hineinzufahren. Die Ueber⸗ legenheit unſerer Mannſchaft war offenſichtlich, wenn auch nicht verkannt werden ſoll, daß die Schweizer immer wieder mit gefährlichen Angriffen aufwar⸗ teten, die alle Aufmerkſamkeit unſerer geſamten Ab⸗ wehr beanſpruchten, um es nicht noch zu einem Ueberraſchungstreffer zu bringen. Die Schweizer Mannſchaft hat eine ganz große Leiſtung vollbracht. Wir gönnen ihr das:1 von Herzen, Huber im Tor hielt ſich ganz hervorragend und war weitaus mehr und gefährlicher beſchäftigt als im deutſchen Tor Jüriſſen, der ſelten einmal in verzwickte Situationen einzugreifen hatte. Ganz hervorragend, einfach wun⸗ dervoll der alte Kämpe Minelli, der wie in ſeinen füngſten Jahren ein Verteidigungsſpiel mit der ent⸗ ſprechenden Härte und abſoluten Sicherheit hinlegte. Auch ſein Partner Lehmann ſtand ihm nichts nach und wußte unſeren rechten Flügel immer wieder in ſeinen Aktionen zu ſtören. Die geſamte Läufer⸗ reihe der Schweiz fiel durch ein peinlich genaues Deckungs⸗ und Stellungsſpiel auf. Neben Vernati in der Mitte war es beſonders der rechte Läufer Springer, der ein wundervolles Läufer⸗ ſpiel hinlegte. Im Sturm der Schweizer lief die Zuſammenarbeit ſehr gut. Vor allem wies der Schweizer Angriff den Deutſchen gegenüber den Vorteil eines ſofortigen und raſchen Abſpiels auf, das auch noch durch ſeine Präziſion die Gefährlich⸗ keit aller Aktionen erhöhte. Es war kein ausge⸗ ſprochen ſchwacher Punkt im Angriff der Schweizer zu entdecken. Vielleicht enttäuſchte nach den Erwar⸗ tungen, die man auf ihn geſetzt hatte, der Halblinke Walacek etwas. Beide Flügel, Bickel und G. Aebi, waren äußerſt ſchnell und genau in ihren Herein⸗ gaben und Flanken, und Amado in der Mitte war ein geriſſener Mittelſtürmer, der ſeine Nebenleute vorteilhaft einzuſetzen verſtand und ſelbſt ein uner⸗ müdlicher Kämpfer war. Auch der Halbrechte Wag⸗ ner verſtand ſich mit ſeinem rechten Nebenmann aufs beſte. Die Geſamtleiſtung der Schweizer hat unge⸗ heuer übervaſcht, um ſo mehr, als die Enttäuschung über die im ganzen betrachtete Leiſtung der deut⸗ ſchen Elf eine ſehr große war. In unſerem deutſchen Angriff hätte Striebinger leider eine ſehr ſchwache Partie geliefert. Zweifellos litt er darunter, daß er in der ganzen erſten Hälfte nur ſchlecht eingeſetzt wurde, was ihm vielleicht eini⸗ ges Selbſtvertrauen genommen hatte. Dazu kam aber noch, daß er in Minelli und Springer zwei Gegen⸗ ſpieler hatte, die öͤurch den wuchtigen Einſatz ihres Körpers ihm von vornherein überlegen waren. Auth Siffling war bei weitem nicht in bewohnter Form, ſo daß man in unſerem Angriff eigentlich nur von Szepan, Urban und Lehner als den Leuten ſprechen kann, die ihre Normalform nahezu erreichten. An unſerer Läuferreihe war nichts auszuſetzen. Sie ſpielte überaus aufopfernd, zerſtörte ſehr gut und ließ auch hinſichtlich Aufbau nichts zu wünſchen übrig. Ueberragender Spieler auch in der zweiten Hälfte war wiederum der Schweinfurter Kupfer. In der Verteidigung lieferte Münzenberg das beſſere Spiel gegenüber dem zeitweiſe ſchnitzermachenden Janes. Da Jüriſſen im Tor, wie geſagt, ſehr wenig beſchäf⸗ tigt war, kann man über ihn ein abſchließendes Ur⸗ teil nicht fällen. W. Ernſt⸗ Karlsruhe. Im Wiederholungsſpiel ſiegt Baden Baden gewinnt das Wiederholungsſpiel im Veichsbundpokal in Karlseuhe gegen Bayern:2(:1) Karlsruhe, 6. Februar(Eig. Drahtber) Bayern: Köhl(1. Fc Nürnberg); Haaringer (Wacker München), Billmann(1. FC Nürnberg); Streb(Wacker München), Uebelein(1. FC Nürn⸗ berg), Luber(1. FC Nürnberg); Kornzucker, Itko⸗ viac, Gäßler(alle drei 1860 München), Schmitt(1. Fc Nürnberg), Siemetsreiter(Bayern München). Baden: Drayß(Waldhof); Konrad(If Mann⸗ heim), Bolz(K); Heermann(Walohof), Lorenzer (Phönir Karlsruhe), Leupold(Waldhof); Brecht (KFV), Fiſcher 1(8c Pforzheim), Langenbein(BfR Mannheim), Föry, Biehle(Phönix Karlsruhe). Dieſes außerordentlich ſportliche Ereignis hatte ſeit langer Zeit wieder einmal das Phönix⸗Stadion bis auf den letzten Platz gefüllt. Ueber 10 000 Sport⸗ begeiſterte waren Zuſchauer eines ebenſo ritterlichen wie ſchönen und intereſſanten Spieles. Zwar hatte man ſich von den Bayern mehr verſprochen, zumal die Mannſchaft der Papierform und dem Klange der Namen nach den Badenern durchaus einigen Reſpekt einzuflößen in der Lage war. Die tatſächlichen Lei⸗ ſtungen dieſer Elf blieben aber hinter den Erwar⸗ tungen ſtark zurück. Wohl war in der erſten Spiel⸗ hälfte das Zuſammenſpiel methodiſcher und plan⸗ voller und führte auch zu einer zeitweiſe drücken⸗ den Ueberlegenheit, aber es fehlte, wie insbeſondere in der zweiten Spielhälfte, der kämpferiſche letzte Einſatz, das volle Ausſichherausgehen, um ein un⸗ günſtiges Schickſal evtl. noch abzuwenden. Als die Bayern ſchon geſchlagen waren und mit zwei Toren im Rückſtand lagen, da erwartete man allenthalben das Erwachen des grimmigen Löwen. Aber nichts, was nur löwenähnlich anmuten konnte, war bei den Bayern zu ſehen. Sie ſpielten ein feines und aus⸗ geklügeltes Kombinativnsſpiel, vergaßen aber im Sturm den letzten Einſatz und zeigten auch in der Genauigkeit der Schüſſe recht beachtliche Mängel. Das Beſte, was ſie zur Stelle hatten, war noch die National verteidigung Haaringer und Billmann. Als dieſe Leute warm geworden waren, hatten es die Badner außerordentlich ſchwer, ſich durchzuſetzen. In der Läuferveihe war Uebelein ein unentwegter Schaffer, während die Seitenläufer ſich mehr der Aufbautätigkeit widmeten. Im Sturm ſtach vor allem der blonde Linksaußen Siemetsveiter hervor, der auffallend ſtark bedient wurde, deſſen Flanken jedoch viel zu flach und zu ſammetweich waren, als oͤaß ſie bei der Bombenverteidigung der Badner hätten Wirkung zeigen können. Recht gut war auch der rechte Flügel mit dem wieſelflinken Itkoviac, der wohl ein wahrer Satanskerl in bezug auf Drib⸗ beleien iſt, durch öeſe Spielart jedoch ſeine Mitkame⸗ raden zu bedienen vergißt. Gäßler war der von früheren Spielen her bekannte umſichtige Sturm⸗ führer, der natürlich allein im Angriff die Sache nicht meiſtern konnte. Der badiſchen Vertretung gebührt für ihr auf⸗ opferndes Spiel und für ihre tadelloſen Leiſtungen ein ehrliches Geſamtlob. Drayß im Tor hatte nicht viel zu erledigen. Was an Schwierigkeiten in ſei⸗ nen Bereich kam, das meiſterte er oftmals mit wag⸗ halſiger Verwegenheit. Vor ihm ſtand eine bom⸗ benſichere und ſtahlharte Verteidigung, in der nur der Linke geraume Zeit brauchte, bis er ſich warm⸗ gelaufen hatte und in Form gekommen war. In der Läuferreihe wirkte Lorenzer mit glänzendem Er⸗ folg als Stopper und dritter Verteidiger. Die Sei⸗ tenläufer Leupold und Heermann dagegen ſahen ihre Aufgabe nicht nur in der Unterſtützung des Sturmes, ſondern auch in der tatkräftigen Aushilfe im eige⸗ nen Gefahrenbereich. Der Sturm ſtand unter der klugen und bewährten Führung des Mannheimer Langenbein. Er ſpielte prächtig und bildete insbe⸗ ſondere in Zuſammenarbeit mit dem rechten Flügel S0 Gefahrenquelle für Bayerns Hintermann⸗ ſchaft. f Brecht auf Rechtsaußen hat vollauf gehalten, was man von dieſem ſtürmiſchen Dränger und ausge⸗ zeichneten Schützen erwartet hatte. Er ſchoß zwei herrliche Tore nud zeigte auch ſonſt viel Klugheit und taktiſches Verſtändnis für die jeweilige Ge⸗ fechtslage. Fiſcher aus Pforzheim hielt ſich etwas zurück und wirkte mehr als Aufbauſtürmer. Später verſtieg er ſich mehr in das Stürmen und hier gelang es ihm auch, eine ganz hervorragende Rolle im Angriff zu ſpielen. Auch der linke Flügel Föry und Biehle, die man ja in Karlsruhe in ihrer Spielweiſe kennt, haben ſich tapfer geſchlagen. Die Bayern wußten, daß man dieſem Flügel be⸗ ſondere Aufmerkſamkeit ſchenken muß und ſo wurde auch ein beſonderer Mann gerade zur Bewachung dieſes Flügels eingeſetzt. Trotzdem gelang es den beiden Phönixſpielern immer wieder durchzukom⸗ men und durch allerlei Finten und Spitzfindigkeiten den Gegner zu überliſten. Somit brachte der von ſchwerem Nebel behangene Februar⸗Sonntag für die Fußballbegeiſterten ein. wirklich ſehenswertes, ritterlich und anſtändig durch⸗ geführtes Ringen, das zudem noch zur Freube der r 1 1 5 50 unc dex a Verteid 5 treſſer erzielen, 211. 6. Seite/ Nummer 61 meiſten Zuſchauer mit einem Siege der Badener endete. Spielverlauf. Dörbecker⸗Stuttgart war der Schiedsrichter dieſes Kampfes. Von einigen Fehlern abgeſehen, konnten beide Parteien mit ihm zufrieden ſein. Gleich in der erſten Minute erzwangen die Bad⸗ ner eine allerdings ergebnisloſe Ecke. Dann ſind die Bayern im Anſturm, ſcheitern jedoch an der Ver⸗ teidigung. Völlig gleichwertig verſtreichen die An⸗ fangsminuten. Wiederholt geraten die Bayern in die raffiniert aufgezogene Abſeitsfalle der Badner. In der 8. Minute erhält Brecht von der Mitte aus eine laufgerechte Durchlage. Er brach auf eigene Koſten und Gefahr durch und ſchoß aus vollem Lauf den ſtark bejubelten erſten Treffer.:0. Vier Minuten ſpäter ſpielt ſich der Bayern⸗Mit⸗ telſtürmer vor dem Tor elegant frei und ſchießt un⸗ haltbar den Ausgleichstreffer. Hier war der Beifall weſentlich dünner. Ritter⸗ lich und hochanſtändig wird weitergekämpft. Nach weiteren acht Minuten ſpielten ſich Langenbein und Bpecht gut durch die feindlichen Reihen und Brecht erzielt mit ſattem Schuß den zweiten Treffer. Die Bayern ſtpengen ſich nun mächtig an, aber Badens Verteidigung iſt nicht zu erſchüttern. Lorenzer ſtoppt hier die gefährlichſten Sachen glänzend ab. Herrlich iſt dieſes Spiel. Auf und ab raſt der Ball, raſen die Spieler. Ein Bombenſtrafſtoß Fiſchers landet knapp neben dem Pfoſten. Trotz zahlenmäßig geringerer Vorſtöße bleiben die Bayernſtürmer durchaus ſehr gefährlich. Ein Solodurchbruch von Langenbein wird mit Müte abgeſtoppt. Gegen Ende der erſten Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗ Ausgabe Montag, 7. Februar 1938 Spielhälfte drängen die Gäſte nochmals gewaltig, aber die Badner machen noch ein Tor. Langenbein und Brecht gehen gemeinſam durch, und diesmal iſt es Langenbein, der das Leder noch herrlich ins Tor verlängert.:1. Der Schiedsrichter entſcheidet manchmal recht ſelt⸗ ſam, wodurch, allerdings ungewollt, Baden benach⸗ teiligt wird. Auch im Badner Strafraum ſieht es einmal ſehr elfmeterverdächtig aus. Dann geht es in die Pauſe. Kaum iſt das Spiel wieder im Gange, da ſetzt Fiſcher aus etwa 25 Mtr. zu einem Weitſchuß an, der prompt im Netz der Bay⸗ ern landet.:1. Wohl drängen die Bayern wiederum, aber vor dem Tor ſind ſie oft geradezu hilflos, Gut aufein⸗ ander eingeſpielt und ſehr gefährlich dagegen iſt die linke Sturmſeite der Badner. Da wird Fiſcher bei einem Alleingang im Strafraum regelwidrig gelegt; der Schiedsrichter entſcheidet Elfmeter und Fiſcher ſelbſt vollſtreckt das gerechte Urteil und ſchießt den Elfer unhaltbar in den Kaſten, 511. Badens Elf iſt in prächtiger Spiellaune. Die Bayern dagegen machen finſtere Mienen. In der 35. Minute der zweiten Halbzeit ſetzt ſich der Linksaußen Biehle glänzend durch und nach Ueber⸗ windung von zwei Verteidigern ſchießt er unter Ju⸗ bel den 6. Treffer. Die Bayern ſind geknickt. Gleich darauf brauſt Gäßler gegen das badiſche Tor. Schon glaubt man, die Bayern würden einen Erfolg einheimſen können, da lenkt der geiſtesgegenwärtige Torwart den ſchar⸗ fen Schuß noch knapp über die Latte. Sechs Minuten vor Schluß holt Seppl Schmitt durch einen Weitſchuß, der glatt im Tor landet, für Bayern den zweiten und letzten Treffer. Ein wertvoller Sieg für Neckarau Gau XIII Südweſt Wormatia Worms— Eintracht Frankfurt:0 FS Frankfurt— Boruſſia Neunkirchen 311 SV Wiesbaden— Kickers Offenbach:0 F 03 Pirmaſens— 1. FC Kaiſerslautern 211 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Bunkte Eintracht Frankfurt 14 10 2 2 22¹⁰ Boruſſio Neunkircher 8 4 2 20˙8 Kickers Offenbach 14 7 4 3 18.10 Wormatia Worms 15 8 2 5 18:12 SW Wiesbaden 16 6 4 6 1616 FSW Frankfurt 13 5 2 6 12.14 I. FC Katſerslautern 6 3 5 8 1121 FV Saarbrücken 11 4 1 6.13 J Pirmaſens 3 2 4 7.18 Opel Rüſſelsheim 12 1 2 9.20 Gau XIV Baden Vis Neckarau— Freiburger FC:1 F Kehl— Spög Sandhofen 91 Vereine Spiele gew unentſch. verl. Tore Punkte 1. FC Pforzheim 15 10 4 1 4015 22426 VfR Mannheim 14 10 1 3 32˙19 21˙7 S Waldhof 13 8 2 3 35:18„ 18.8 Vis Neckarau 15 3 5 2618 178 Freiburg 14 6 5 2619 18715 Phönix Karlsruhe 14 5 U 5 24:20 15:13 8 20:80 14:18 8 23.27 18.17 11 13˙41 5˙23 12 14˙46 226 Spa Sandhofen 16 BfB Mühlburg 15 IV Kehl 1 Germania Brötzingenl!— Sau XV Mürttemberg Stuttgarter SC— Bfg Schwenningen:2 Stuttgarter Kickers— Sportfreunde Stuttgart:2 Sportfreunde Eßlingen— 3 Zuffenhanſen:2 Vf Stuttgart— 1. SSW Ulm 211 Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte Stuttgarter Kickers 16 12 6218 2656 B Stuttgart I 4942 25175 Se Stuttgart 15 8 28.20 20.10 Union Böckingen 14 8 27190 1. SSV Ulm 17 6 22.21 16.18 2184 1418 2020 13•17 1388 10.22 W uſſenhouſen 16 8 inder 15 ortfr. ingen 5 5 1 5 V 94 13 13.381.20 Bs Schwenningen 15 12 15448 5225 Be Neckarau— Freiburger FC:1(:0) Nachdem ein ſtarker Teil der einheimiſchen Spieler nach Karlsruhe und Köln beordert war, blieb für Mannheim in den Gaurunden nur das Spiel an der Altriper Fähre, das aber in Anbetracht der letzten Ergebniſſe der beſden Part⸗ ner vorweg guten Sport verſprach. Wohl kamen beide Vereine für den Spitzenbewerb nicht mehr in Frage, aber ez Fleibt immer der Ehrgeiz der Ausgeſchtedenen, den = N Ken S Annen d Y D beſten Plotz in der Mittellage der Tabelle zu erkämpfen. Be Neckarau: Dieringer; Größle, Klamm; Benner, e Schmidt; Lutz, Hack, Heſſenaner, Wahl, mon, 8 Freiburger FC: Müller; Keller, Zeltner; Pfaff, De mann, Büchner; Roſer, Flöhl, Scherer, Möller, Reich. Bei Neckarau fehlt alſo Gönner, der einen ſchweren Betriebsunfall erlitten hat und deſſen Augenlicht gefährdet iſt. Jeder Sportfreund wird dem ſtets einſatzbereiten Spieler boldige und vollſtöndige Geneſung wünſchen. Das Spiel ſelbſt beginnt bei annehmbgrem Beſuch mit ſofort einſetzenden flotten Angriffen der Platzelf, Hie vom Anſtoß weg durch Lutz zu einer ganz klaren Schußgelegen⸗ heit kommt, die aber durch unſicheres Verhalten im ent⸗ ſcheidenden Moment verſandet. Das tempogetragene Spiel ſteht auch weiterhin mehr im Zeichen Neckaraus, aber noch fehlt vorne die letzte Konzentration, um das Poſitive herauszuholen. Die Freiburger Deckung und Abwehr exmeiſt ſich immor wieder als ſehr ſchnell und man hat daß Gefühl, daß nur ſehr gewandte Zuſommenarbeit nehſt rechtzeitigem, ſicheren Schuß, hier den Erfolg zu zwingen vermag. Ein wirklich gutgemeinter Schuß von Wahl ver⸗ fehlt knapp das Spiel. Freiburg kommt nur zu periodi⸗ ſchen Vorſtößen, die aber im Strafraum faſt regelmüßig ge⸗ ſtöppt werden. Da kommt auch der erſte ſchöne Schuß non Freiburg, doch Dieringer empfängt ihn ſicher. Ein herr⸗ licher Fernſchuß von Wahl findet unter der Latte ſein Ende in Müllers Händen. Benner, der vorübergehend ausgeſchieden, erſcheint wieder und das Tempo wird noch wefker geſteigert. Eine Dauerkopfballſgene vor dem Netz überſteht Freiburg neben wirklich glänzender Abwehrlei⸗ ſtung aber auch mit Glück, wie bereits ſchon vorher, als eine Serie von Schußanfätzen, die Neckarauer um den be⸗ kannten„Bruchtell der Sekunde“ zu langſam, oder zahl⸗ reiche Beine die Schußbahn verſperren. Unter dem Zeichen Jes Felser egen gel der Einheſmiſchen erfolgt auch der Panſenpfiff. Ueber der Fortſetzung liegt die ſtändige Bedrohung durch den Nebel, der durch die Nähe des Rheins ſeine ſtän⸗ dige Nahrung erhält, Auch nach Wiederanſtaß hehauptet Neckarau die Initiative, alleroinas hat Simon mit ſeinen wiederholten Schüſfen kein Glück, ſie landen an der Netz⸗ ſeite. Ein reichlich ſcharf entſchiedener Elfmeter— wegen robuſten aber ungefährlichen Abdrängens— bringt Rek⸗ N res Verwondeln non ſeiten Wenzel⸗ 120. Ein wirklich ſchwerxes Faul ung führt zum zweiten Elfmeter, den wiederum W.. allerdings erſt mit ent⸗ 1 9 85 Nach uß, zum 220 0 J Durch 1b ſcheide z fe! eckaxau mit nur un, 192 e 90 0 ech es och einen ſchönen Schuß von Hack, der über die Latte tanzt. zebra kaun unter dem Nachlaſſen des Gegners a J 195 e geſtalten, doch vergibt die Sturm⸗ mitte durch direkten Schuß auf den nicht gerade 839 88 0. die 3 3 5 5 el der Breisgauer pendelt nun ſtark um den Gegen⸗ treffer, doch iſt die N uc Neckaraus nicht aus der Ruhe 1 Tera liges Berfagen läßt aber 80 die Frei Lin 10 burger 2 W W 10 e 1 in Gert e er die weitere Bedrohung Nun er karau entwickelt wieder ſchärferen Druck. Eine tadelloſe Streildurchlage von Simon verbockt dann Wahl. Neckarau findet die Spielweiſe wie vor der Pauſe nicht mehr; auch das Schlußtrivo wird angeſteckt, ſo daß der doppelte Punkt⸗ gewinn bis zum Schluß bedroht bleibt. Die Breisgauer, die für Koßmann auf dem linken Flügel Erſatz geſtellt hatten, kamen auch dieſesmal— trotz der Niederlage— zu einer techniſch ſehr guten Geſamtleiſtung, die ihren übrigen Mannheimer Beſuchen kaum nachſtand. Müller im Tor, wie auch vor allem wieder Keller als rechter Verteidiger, gaben den Haupthalt der Mannſchaft ab, wo⸗ bei auch Lehmann als dritter Verteidiger ſeine Wirk⸗ ſamkeit herausſtellte. Als ſein Spiel nach der Pauſe offenſioer wurde, bekam auch der Angriff mehr Druck, was ſich auch ſchließlich in dem Gegentreffer auswirkte. Die Fünſerreihe allerdings mit den körperlich etwas kleinen und ſchwächeren Leuten ermangelte aber doch des letzten Durchſchlags. Reich auf Linksaußen ließ verſtändlicher⸗ weiſe die größere Routine noch vermiſſen. Im allgemeinen war die Mannſchaft ſchneller als Neckarau und beſtach mit⸗ unter durch die brillant beherrſchte direkte Ballabgabe. Der Vfe vollbrachte— von der etwas rütſelhaften Schlußphaſe des ſonſt ſehr ſchönen und ſpannenden Kampfes abgeſehen— gleichfalls wieder eine ſehr gute Geſamtleiſtung. Das Hintertrio gab dem der Freiburger nichts nach, und be⸗ ſonders Klamm an Stelle des, wie bereits erwähnt, durch einen bedauerlichen ſchweren Betriebsunfall ver⸗ hinderten Gönner erwies wieder erneut die früher ſchon öfters vertretene Anſchauung, daß er als Verteidiger weit wirkſamer denn als Stürmer iſt. Er arbeitete faſt ohne Tadel. Ueber Größle kann man nur ſagen, daß er der gleichbleibendſte Spieler der Mannſchaft in ſeiner Leiſtun iſt— einfach noch immer unentbehrlich. Benner ung Schmidt verſahen ihren Poſten der Stützung nach hinten wie nach vorne in gewohnter Weiſe, und Wenzel⸗ burger in der Plazierung zwiſchen den beiden Ver⸗ teidigern bleibt deren beſter Aſſiſtent. Lediglich im Sturm zeigten ſich noch Unebenheiten in der zeitweiſen Langſam⸗ keit des ſonſt ſo drängeriſchen Lutz, deſſen vorübergehen⸗ des Ausſcheiden ſich in dieſem Sinne ſofort fühlbar machte. Simon wie Wahl— auch Heſſenauer— gelangen die Unternehmungen nicht ganz in dem Ausmaß der vorher⸗ gegangenen Wochen, aber wenn die Mannſchaft beiſammen⸗ bleiht, dürfte ſie im kommenden Spieljahr einen Gegner abgeben, der auch in den Führungskämpfen ein ſehr ſtarkes Wort mitſpricht. Schüle⸗ Würm als Spielleiter konnte im Ganzen ge⸗ ſehen durchaus befriedigen. A. M. Der knappe Sieg von Sandhofen JV Kehl— SpVg Saubhofen 90:1 ö Kehl, 6. Februar(Gig. Drohtber.) Das für den Abſtieg ſo äußerſt wichtige Spiel nahm einen Verlauf, den man nicht erwartet hatte. Gleich von Anfang an muß feſtgeſtellt werden, daß daran die mehr als ſchlechte Leiſtung des Schieds⸗ richters Gehm⸗Durlach ſchuld war. Während er in der erſten Hälfte beide Parteien ſo ziemlich gleich⸗ mäßig benachteiligte und das Spiel gar nicht in der Hand hatte, ging ſeine Tätigkeit nach der Pauſe meiſt gegen die Einheimiſchen. Eine halbe Stunde vor Schluß ſtellte er dann noch zwei Spieler von Kehl vom Feld. Den Grund konnte ſich der Außenſtehende nicht denken. Der Schiedsrichter brachte das Spiel nur über die Strecke, weil die Spieler vernünftig waren. Beide Mannſchaften ſpielten wohl hart, wie es ſich aus einem ſolchen Spiel ergibt. Aber immer wurde ſportlich anſtändig geſpielt. Das Spiel ſelbſt war in der erſten Hälfte ausgeglichen. Stellten die Gäſte beim Vorſpiel den Sieg in den letzten Minu⸗ ten feſt, ſo taten ſie dieſes heute in der erſten Minute. Kaum war angeſpielt, gab es einen Strafſtoß, ungefär 30 Meter vor dem Tor der Einheimiſchen. Dem Torwächter war die Ausſicht verſperrt und der Schuß von Pfluder landete in der rechten Tor⸗ ecke. Die Gäſte ſpielten nun ſelbſtverſtändlich auf Sicherheit. Bis Halbzeit gab es dann keine beſon⸗ deren Momente mehr. Keine der beiden Parteien hatte eigentlich irgendeine Gelegenheit, um ein Tor zu erzielen. In der zweiten Hälfte gingen die Ein⸗ heimiſchen aufs Ganze und drängten die Gäſte perio⸗ denweiſe ganz in ihre Hälfte zurück. Die verſtärkte Verteidigung machte aber alle Angriſfe zunſchte. Selbſt mit neun Mann ſpielten die Einheimiſchen die letzte halbe Stunde überlegen— und hätten gerade in dieſer Zeit beinahe den Ausgleich erzielt. Zu dieſem ſehr wichtigen Spiel mußten die Einhei⸗ miſchen ohne ihren Sturmführer Roß antreten, der krank war. Hierdurch konnte im Sturm kein zuſam⸗ menhängendes Spiel zuſtandekommen, da die Füh⸗ rung fehlte. Die Läufer und Verteidiger warfen wohl immer wieder den Sturm nach vorn, aber der letzte Druck vor dem Tor fehlte. 5 Bei den Gäſten war die Hintermannſchaft der beſte Teil. Es war ſehr ſchwer, an dieſen Leuten vopbei zu kommen, dagegen enttäuschte der Sturm, der nicht in der Lage war, außer dem Strafſtoß ein Tor zu erzielen, auch dann nicht, als die Einheimi⸗ ſchen mit zwei Mann weniger das Sviel durchffh⸗ ren mußten. Es iſt ſchade, daß Kehl gerade das wichtigſte Spiel erfatzgeſchwächt hat durchführen müſſen, denn nach dem Gezeigten wären die Punkte 3 hier in Kehl geblieben. i Deutſche und Wehrmachts⸗Schimeiſterſchaſten Chriſtl Cranz und Helmuth Lantſchner Meiſter im Abfahrtslauf Neuſtadt. 6. Februar(Eig. Drahtber.) Ueber dem Schwarzwald zog zum erſten Wettkampftag um die deutſchen und Wehrmachtsſchimeiſterſchaften, der den RMbfahrtslauf für Frauen und Mönner anging, ein Wetter herauf, wie es nicht ſchöner ſein konnte, Nach klarer Nacht mit leichtem Froſt, der die Schneedecke günſtig, bei ſtrichweiſe leichtem Nachtnebel auch mit Rauh⸗ reifanſatz geſtaltet hatte, lachte den ganzen Tag über die helle Sonne und der ſchneegepanzerte Feldoͤberg leuchtete ſcharf und weit in dem klaren Himmel, ein Bild, das vor allem den gebietsfremden Beſuchern unverlöſchliche Ein⸗ drücke auf den Weg gab. Die Strecke für den Abfahrtslauf lag auf der neuen alpinen Linie in der Nordweſtflanke des Feldbergs hinab zum Zaſtler Loch, hatte einen Höhen⸗ unterſchied von rund 550 Meter, eine Länge von rund drei Kilometern und mußte zweimal gefohren werden. Der Ablauf der Rennen war denn auch ſo, daß ernſte Unfälle nicht zu verzeichnen waren. In den Nennungen gab es, wie meiſtens ja, einige Ausfälle, oͤbch waren die„Großen“ bei Frauen und Männern zur Stelle und lieferten ſich ein hartes Gefecht. Bei den Frauen taten elf mit, drei in Klaſſe 1, acht in Klaſſe 2, in dieſer gaben zwei auf. Bei den Männern ſah man 36 am Start, davon elf in Klaſſe 1 und 25 in Klaſſe 2, bei dieſer gaben ſieben auf. Zunächſt liefen die Frauen ihre Aufgabe durch. Chriſtel Cranz hatte durch den Wegfall von Vorder⸗ leuten als Erſte die Strecke zu durchmeſſen und legte ſie in beſtechender Form zurück. Sie gab ſchon im erſten Lauf mit nur:09,4 Min. eine ſolche Zeit zu ihren Gunſten, daß es nur durch ein Mißgeſchick zu einem Verluſt des Sie⸗ ges hätte kommen können. Im zweiten Lauf fuhr ſie lang⸗ ſamer und gefährdete nicht, ſie benötigte hier:15,2 Min., ſo daß ſich die Ganzzeit für ſie auf:24,36 Minuten ſtellt. In Abſtand folgten die beiden bekannten Bayerinnen Liſa Reſch und Käthe Grasegger aus Partenkirchen, die erſte mit:28 und:22 in den Läuſen und:50 Min. Geſamtzeit, die zweite entſprechend mit:33,8 und 284,6, zuſammen:08,4 Min. In der Klaſſe 2 holte ſich Hilde⸗ ſuſe Gärtner ⸗ Freiburg mit:54,8 u.:48,8 den erſten Platz mit:43,6 Min. Geſamtzeit ganz überlegen vor Liſa Roth ⸗ Partenkirchen. Bei den Männern ſtanden Hellmut Lantſchner⸗Frei⸗ burg und Harro Cranz⸗Freiburg hart gegeneinander, ihrerſeits bedrängt durch Läufer wie Roman Wörndle, Bierprigel, Hans Pfnür, Kemſer, Franz Pfnür, Ton: Bader, alle aus Oberbayern. Lantſchner und Cranz konn⸗ ten ſich durch beſtechendes Fahren und Nehmen der Schwie⸗ rigkeiten erheblich wichtige Vorſprungſekunden vor den Bayern ſchon im erſten Gang ſichern und hielten auch im zweiten Gang dieſes Plus durch, ſo daß die Bayern nicht an ſie heran konnten. Der Abſtand zwiſchen Lantſchner und Cranz war indeſſen ſo gering, ſowohl im erſten wie im zweiten Gang, daß es ſehr ſcharf zum Kampf kam, in dem dann Lantſchner im zweiten Gang alles auf eine Kaxte ſetzte. Er konnte im zweiten Gang den Vorteil für ſich weiter vergrößern, wobei er von ſeiner größeren Renn⸗ erfahrung ſicherlich auch begünſtigt war. Die beiden Lei⸗ ſtungen waren unbedingt Spitzenleiſtungen. Lantſchner er⸗ oberte ſeimen erſten Platz in Klaſſe 1 mit den Teilzeiten :42 und:48, total:30 Minuten, Harro Cxanz als Zwei⸗ 32.4 ter:42,8 und:49,88, zuſammen Minuten. Die Bayern gaben die Platzgruppe drei bis ſieben her. Beſter unter den Wehrmachtsangehörigen wurde Ro⸗ minger⸗Schizunft Feldberg, Inf.⸗Reg. 99 mit der Zeit :12,65 Minuten. Die Ergebniſſe: Abfahrtslauf, Frauen, Klaſſe 1: 1. und deutſche Mei⸗ ſterin Chriſtl Tranz(Freiburg) 424,6(2709,4 u. 215,2); 2. Liſa Reſch(Partenkirchen.507 3. Köthe Gras⸗ Ger(Partenkirchen):08,4.— Klaſſe 2: 1. Hilde⸗Suſe N ärtner(Freiburg) 543,6(:54,8 u.:48,88; 2. Liſfl Roth(Partenkirchen) 7714; 3. Lope Haff fronten):88,6. äuner, Klaſſe 1: 1. und deutſcher Meiſter Helmuth Lantſchner(Freiburg⸗SA Hilfswerk) :48) 2. Harro Cranz(Freiburg):33,6 3. Roman Wörndle(Partenkirchen) 396,8; 4. Joſef Bierprigl.(Ober⸗ ammergau):54,6; 3. Hans Pfnür(Schellenberg):57,4; 6. Haus Kemſer(Partenkirchen):58,2; 7. Franz Pfuür (Schellenberg):01, und Toni Bader(Partenkirchen) :01,2; 9. Dr. Stober(Freiburg):28,8; 10. Stangaſſinger (Schellenberg):44,8.— Klaſſe 2: 1. Pertſch(Bad Rei⸗ chen hall) 354,8(:57, u.:57,4); 2. Gantner(Bad Wiesſee) :02,6; 8. Romminger(S3 Feldberg⸗Lengrieſer Jäger) :12,(Wehrmachtsſieger!; 4. Dietmaier(Oberammergau) :16,86; 5. Koch(Feldberg):25,4.— Altersklaſſe: 1. Boch (Feldberg):03; 2. Moſer(Emmendingen):14. Meiſterſchaſt in der Kombination aus Abfahrts⸗ und Torlauf Vom Feldberg, 6. Febr.(Eia. Drahtber) Bei einem ausgezeichneten ſonnigen Wetter mit prachtvollen Schneeverhältniſſen und einer herrlichen Alpenſicht iſt heute der zweite Tag der Deutſchen und Wehrmachts⸗Schimeiſterſchaften mit den Wett⸗ kämpfen um den Torlauf erfolgreich und ohne Un⸗ fall abgewickelt worden. Bei den günſtigen Ver⸗ hältniſſen war der Zulauf an Zuſchauern ganz un⸗ geheuer groß. Reichsbahn und Reichspoſt ſowie die Straßen verwaltung und die Polizeiorgane einſchließ⸗ lich der Hilfsmannſchaften von den Gliederungen der Partei uſw. haben eine Rieſenaufgabe zu bewäl⸗ tigen gehabt, da ungefähr 15000 Perſonen am Sonn⸗ tag nach der Höhe ſtrebten und abends wieder zurück⸗ befördert werden mußten. Aus allen Richtungen konnten die Sonderzüge ſtark beſetzt gefahren werden. Die Poſt ſelbſt hatte lange Ketten von Poſtautos zuſammengezogen, ſo daß Fahrkolonnen bis zu 50 Wagen hintereinander Die Spiele in Pa Pirmaſeus— 1. Fc Kaiſerslautern 21(:0) Zu einem äußerſt dramatiſchen Kampf geſtaltete ſich das pfäkziſche„Derby“ auf dem Klub⸗Platz in Pirmaſens. Mehr als 4000 Zuſchauer hatten ſich bei Soeinenſchein und zuten Platzverhältniſſen eingefunden. Der Kampf war hat, doch blieb er ſtets in den Grenzen des Erlaubten. Der Sieg der Pirmaſenſex iſt verdient, denn ſie waren doch die etwas beſſere Maunſchaft, die in dem rechten Vertetbiger Müller und dem rechten Läufer Soffel ihre beſten Krafte hatte. Bei Kaiſerslautern war Gebhard ein ſicherer und mutiger Torſteher. Der beſte Spieler der Gäſte war der rechte Läufer Müller.— Schiedsrichter Freutag⸗Mainz traf viele Fehlentſcheidungen FS Frankfurt— Boruſſia Neunkirchen:1(:0) 8000 Zuſchauer erlebten am Bornheimer Hang in Frankfurt einen aufregenden, aber ſportlich fairen Kampf, in dem der FSW Frankfurt den Gaſt aus Neunkirchen ſicher mit:1(210) bezwang. Es mag der Boruſſia ein Troſt ſein, daß zur gleichen Zeit auch Eintracht beſiegt wurde. Immerhin, dieſe Portie war in zehn Minuten entſchieden, als Schuchardt zweimal hintereinonder„ins Schwarze“ getroffen hatte. Ludwigshaſen. Schiedsrichter Herrmann ⸗ VB Stuttgart SSW Ulm 221(1: 700% Zuſchauer mußten in Stuttgart lange um den Sieg des württembergiſchen Titelverteidigers BfB 1 gart bongen i 1. SS Ulm lieferte eine nahezu gleichwertige Partie, ſo daß die Stuttgarter nur zu einem Han e aber dennoch verdienten 2˙1(:1) Sieg kamen. Der Sieg konnte überdies erſt in der vorletzten Minnte ſichergeſtellt werden. VfB zeigte zwar die techniſch reiſere Spielweiſe, auf dem ſchweren Boden konnte ſich ſein a.. entfalten, 15 daß die Ulmer ihr phes Spiel durchdrücken konnten. Bei Ulm ſpielte vor allem die Hintermannſchaft gut, während 18 150 ger linke Verteidigen Weidner Schwächen aufwies. Beſter Stuttgarter war der rechte Läufer Kraft, der immer wieder ſeinen Sturm nach vorn warf. * :80(:42 t. die Inſaſſen der Sonderzüge in die Höhe führten. Die Poſt hatte Wagen ſogar bis aus dem Rheinland angefordert ſowie aus der Pfalz, aus Saarbrücken uſw., um den Anforderungen gerecht zu werden. In der Tat konnte auch durch die ausgezeichnete Ver⸗ kehrsorganiſation eine völlig Reibungsloſigkeit der großen Aufgabe erzielt werden. In ſportlicher Hinſicht ſind im ganzen gegen 40 der Teilnehmer aus den geſtrigen Abfahrtsläufen in den engeren Wettbewerb des Torlaufes gekommen, darunter vier Frauen. Die Kämpfe waren ſportlich außerordentlich intereſſant und qualitativ hochſtehend, da diesmal tatſächlich nur eine einzige Güteklaſſe an Läuferinnen und Läufern vorhanden war. Die Strecke ſelbſt war im Fahler Loch im Be⸗ reich des neuen Schiſtadions ausgeſteckt und hatte bei einem Höhenunterſchied von rund 200 Meter 31 außerordentlich knifflig angelegte Tore. Die Rennen begannen mit den Frauen, unter denen Chriſtel Cranz⸗ Freiburg, die bisherige deutſche Meiſterin, in einer überragenden Weiſe wiederum abſolut ſicher die beiden Läufe in einer Zeit von 62,3 Sek. und 64,5 Sek. zurücklegte. Ihr am nächſten kam die Partenkirchnerin Käthe Gras⸗ egger mit der Zeit von 64,9 und 66,4 Sekunden, während die Partenkirchnerin Liſa Reſch die Zeiten Noppe Cale N bppel. Fabre S0 70,8 und 69,7 Sek. benötigte. Es ergibt ſich hiermit die Reihenfolge: rang, Bolsengen und Reſch für den Torlauf. In der füngeren Klaſſe benötigte die Frei⸗ burgerin Hilde Suſe Gärtner die Zeiten 74,6 und 75,4 Sekunden. Bei den Männern gab es große Ueberraſchun⸗ gen nicht mehr zu erwarten. Der Kampf ging, wie voraus zu ſehen war, in härteſter Weiſe zwiſchen den beiden Abfahrtserſten Helmut Lantſchner und Harro Cranz⸗Freiburg. Harro Cranz hatte das Pech, daß er bei dem erſten Lauf ſtürzte und außerdem mit zwei Straſpunkten belaſtet war. Dadurch und wei⸗ terhin auch durch die ungemein ſcharfe Fahrweiſe von Lantſchner gelang es Harro Cranz nicht, an Lantſchner heranzukommen, welcher zeitlich mit 7 Sekunden Vorſprung bereits im erſten Lauf vorweg war. In weiterer Reihenfolge iſt alsdann an zweiter Stelle zu nennen: Toni Bader aus Partenkirchen, an dritter Stelle Pertſch⸗Reichenhall, an vierter Stelle Gantner⸗Bad Wieſee, an fünfter Stelle Hans Pfnür, Schellenberg, während Harro Cranz durch ſeinen Sturz und Straftpunkt erſt an die 6. Stelle gelangte. Dieſes Spiel aus dem erſten Lauf geſtaltete ſich im zweiten Ablauf dadurch anders, als der Ober⸗ ammergauer Bierprigl ſeine erſte Zeit ungemein verbeſſerte und mit 53,7 Sek. die beſte Zeit über⸗ haupt heraus holte. An zweiter Stelle ſtand Lantſch⸗ ner mit 56,8 Sek., nachdem er im erſten Lauf 55,1 Sekunden gefahren war. An dritter Stelle erſcheint Franz Pflür aus Schellenberg, an vierter Toni Ba⸗ der⸗Partenkirchen, an fünfter Stelle Pertſch⸗Reichen⸗ hall und an ſechſter Stelle wieder Harro Cranz⸗ Im übrigen wurden im zweiten Lauf die Tore mit erheblich größerer Sicherheit und viel ſturz⸗ freier genommen, als im erſten Gang. Im Geſamtergebnis für den Torlauf ergibt ſich folgende Reihenfolge: Frauen: 1. Criſtel Cranz 206,8: 2. Käte Grasegger⸗Partenkirchen:11,3 3. Liſa Reſch⸗Parten⸗ kirchen:20,35. Bei den Männern liegt an erſter Stelle Helmut Hantſchner(SA⸗Hilfswerk), 151,9; an zweiter Stelle Bierprigl⸗Oberammergau,:58,0; an öritter Stelle Toni Bader⸗ Partenkirchen,:58,6; an vierter Stelle Pertſch⸗Bad Reichenhall mit:00, an fünfter Stelle Gantner Bad Wiesſee,:01,7; an ſechſter Stelle Haro Cranz⸗Freiburg, 202,6 und an ſiebenter Stelle Roman Wörndle⸗Partenkirchen,:03,38. In dem Geſamtergebnis aus der Kombination von Anfahrtslauf und Torlauf, alſo für den Mei⸗ ſtertitel, ergibt ſich folgende Reihenfolge: Frauen: 1. Chriſtel Cranz, mithin wiederum deutſche Meiſterin in Abfahrts⸗ und Torlauf, 2. Liſa Reſch⸗Partenkirchen, 3. Käte Grasegger⸗Parten⸗ kirchen. Männer: 1. Helmut Lantſchner, 2. Roman Wörndle⸗Partenkirchen, 3. Harro Cranz⸗Freiburg, 4. Pertſch⸗Bad Reichenhall, 5. Toni Bader⸗Parten⸗ kirchen, 6. Bierprigl⸗Oberammergau, 7. Gantner⸗ Wiesſee. anderen Gauen Stuttgarter Kickers Sportfr. Stuttgart:2(:1) In dem Rückſpiel der beiden Degerlocher Plotznachbarn zeigten die Sportfreunde weit größeren Widerſtand als im Vorrundenſpiel. Trotzdem ſiegten die Kickers verdient mit •2(21). Ausſchlaggebend war hierfür eine gute holbe Stunde nach der Pauſe, in der die Kickers zur Beſtform aufliefen, während die Elf vorher nicht hatte überzeugen können. Die Platzherren mußten diesmal auf ihren Sturmführer Merz verzichten, für den Voſſeler, der frühere Mittelläufer, ſpielte, ohne beſonders gefollen zu können. Schiedsrichter Läſt(Stuttgart) leitete gut. Sportfr Eßlingen— F Zuffenhauſen:2(:1) Etwa 2000 Zuſchauer erlebten auf den Sirnauer Wieſen trotz der entſcheidungsvollen Bedeutung des Treffens einen ziemlich matten Punktekompf. Die Platzherren konnten ihre Anhänger nicht überzeugen und mußten den Gäſten einen verdienten 21.0 Sieg überlaſſen, die ſich damit die Gauliga auf ein weiteres Jahr geſichert haben. Für Eß⸗ lingen iſt dagegen die Lage nun ſehr ernſt geworden. Zuf⸗ ſenhauſen holte in der erſten Halbzeit durch den Halb⸗ linken Mögel einen 1 0⸗Vorſorung heraus. Nach dem W ſel drängte Eßlingen zeitweiſe ſehr ſtark, ahne fedoch Zähl bares zu erreichen. Als kurz vor Schluß Eufarih Eßlingen den Ball unnßhligerweiſe an ſeinen Torhüter zurückgab, während dieſer herausgelaufen war, kam Zuffenhauſen zu einem billigen Treffer, der das Spiel endgültig e der Gäſte entſchied. Heß(Stuttgart) leitete fehlerlos. Stuttgarter Se— VfR Schwenningen 32(:1) Zum erſten Male in dieſem Jahr fand in der ſchwäbi⸗ ſchen Londeshauptſtadt eine ſporkliche eee ſtatt. Nahezu 4000 Zuſchauer hatten ſich zum erſten K auf dem V. Plotz in Cannſtatt zwiſckan dem Stuttgarfer SC, dem Tabellendritten, und dem Bf Schwenningen, dem Tabellenletzten, eingefunden. Die Gäſte mußten erneut eine 512⸗Niederlatze hinnehmen, die in dieſer Höhe nicht 99 2 Se 8 Nh 50 in 1 55 e er de erſte ahſtei Verein in der württembergiſchen Gauliga ſeſt. Schiedsrichter 8 14 16(Stuttgart). i N * Montag, 7. Februar 1938 Neue Mannheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe 7. Seite(Nummer 61 Viernheim büßt weitere Punkte ein Abteilung 1 SpVg 97 Mannheim— Fe 08 Mannheim 220 SC 03 Käfertal— Olympia Neulußheim:2 Germania Friedrichsfeld— Alem. Ilvesheim:0 Fortuna Heddesheim— SV 98 Seckenheſm 019 F os Hockenheim— Amicitia Biernheſm:8 FV 09 Weinheim— VfTugt Feudenheim 30 Vereine Punkte 9 53 23 28.8 Spiele gew. unentſch. verl, Tore Amieitia Viernheim 18 13 do Vf Tun Feudenheim 15 9 2 5 3781 20.10 SC Käfertal 17 8 4 5 40•95 20˙14 FV Weinheim 19 9 2 8 g 20718 98 Seckenheim 15 8 3 4 19:11 Germ. Friedrichsfeld! 6 2 5 14112 Fortuna Heddesheim 5 6 2 7 14˙16 Alemann Ilvesheim 16 5 4 15 14˙18 07 Mannheim 17 6 1 10 18ʃ21 Phönix Mannheim 17 4 4 9 1222 Olympia Neulußhein!2 4 2 6 1014 08 Hockenheim 12 4 2 6 10 14 08 Mannheim 16 8 2 11 24252.24 Verdienter Sieg 07 Mannheim— 08 Maunheim:0 Einen ſchweren und harten Gang, diktiert von der gemeinſamen Sorge um den Klaſſenverbleib, lieferten ſich an der Reichsautobahn die alten Lokalrivalen 07 und 08 Maunheim. 07 hatte zu Beginn infolge ſeiner beſſeren Zuſammen⸗ arbeit klare Vorteile. Die Angriſſe wurden oft ſchön vors Tor getragen, aber es reichte vorerſt nur zu Eckbällen. Später wurde die Feldüberlegenheit des Gaſtgebers zeit⸗ meiſe ſogar drückend, immer wieder brandeten die beer⸗ Sturmwellen in den Gäſteſtrafraum, ohne jedoch die zahl⸗ reiche 08⸗Abwehr ſchlagen zu können, ſo daß mon torlos in die Pauſe ging. Nach Wiederanſpiel ſetzte 07 ſofort wieder mit neuen Angriffen ein, minutenlang kam der Ball nicht aus dem 8⸗Strafraum, und was in einer ganzen Halbzeit nicht klappte, gelang in wenigen Minuten, bald lag man durch zwei aus kürzeſter Entfernung von Jung und Grönert abgegebenen Schüſſe mit zwei Toren in Führung. Der weitere Spielverlauf erbrachte dasſelbe Bild wie vor der Pauſe, ſtarkes Drängen der Gäſtemannſchaft ohne die mög⸗ lichen Erfolge. 07 Monnheim wußte, was auf dem Spiel ſtand und hat es an Eifer und Einſatzbereitſchaft nicht ſehlen lagen. Ueber längere Perioden wurde im Felde ein total über⸗ legene Partie vorgeführt, die allerdinos in dem ſchuß⸗ ſchwachen Sturm nicht die mögliche Auswertung erfuhr. Die übrigen Mannſchaftsteile waren durch die Bank recht gut ouf dem Damm. Leiter des Spieles war Schiedsrichter Karlsruhe. Verdienter Punkt für Neulußheim Sc Käfertal— Olympia Neulußheim 22 Vom Anſpiel weg übernahm Neulußheim das Kom⸗ mando und holte ſich in der 9. Minute auf eine Flanke von Ballreich durch einen Köpfler von Scheck das Füh⸗ rungstor, dem der kleine Mittelſtürmer Langlotz in der 21. Minute mit einem pfundigen Weitſchuß den 2. Treſ⸗ ſer anfügte. Käfertal ſetzte nun hinter ſein techniſch gutes Spiel etwos mehr Schwung und holte auch vier Minuten ſpäter durch Maler das erſte Gegentor heraus. Nach Wiederbeginn ſchoß Hering ein herrlich ſchönes Ausgleichstor, das ſehr zur Steigerung des an und für ſich ſchon ſchnellen Tempos beitrug. Im Ringen um das ſiegbringende Tor ſchuf Neulußheims beſter Stürmer Wein einige großartige Erfolgs möglichkeiten, die aber vergeben wurden. Käfertal ſtellte um und nahm Lacher guf ſeinen ongeſtammten Platz; eine reichlich verſpätete Maßnahme, die wohl noch ſcharfen Druck, aber nicht mehr die erhoffte Revanche brachte. Det SE Käfertal wurde ſich des Ernſteg u erſt be⸗ mußt, als die Sache 210 für den Gegner ſtand. Bis dahin geſel ſich der Sturm, in dem erſtmals Hertel als Mittel⸗ ſtürmer ſtand und natürlich für dieſen Poſten noch nicht über die Routine eines Lacher verfügte, in einem etwas weichen Angriffsſpiel, das bei der Härte der geaneriſchen Abwehr erfolglos ölteb. Sehr gut waren wieder Rube und Hering. In der Läuſerreihe zeigte Dreßler die beſte Deckung, aber nicht die ſchnellſte Ballabgabe. Die Tor⸗ deckung mit Rutz— Rihm und Olp exfüllte eine nicht leichte Aufgabe völlig zufriedenſtellend. Die Olympia hat mit Eifer geſpielt und durch einen prächtigen Kampfgeiſt imponiert. Pfahler⸗Nußloch war ein Schiedsrichter. Ein klarer Sieg von Seckenheim Heddesheim— Seckenheim 913 In Heddesheim wurde am Sonntag erbittert um die Punkte gekämpft, wobei die Gäſte zu einem 320 ⸗Siege kamen. Die erſten 20 Minuten entſchieden ſchan über das anze Spiel. Seckenheim kommt durch Walz, der eine orlage direkt einſchießt, zur Führung, und bald darauf heißt es, wieder durch Walz,:3. Ein Bomhenſtraſſtoß iſt es, der den Weg ius Heddesheimer Tor findet. Die Einheimiſchen laſſen ſich aber nicht den Schneid abkaufen und machen ihrem Gegner das Leben ſauer, Beſonders nach der Pauſe, als ſich Seckenheim verſtändlicherweiſe auf die Abwehr beſchränkt, iſt nur eine Mannſchaft da, und das iſt Heddesheim. Aber alles bleibt vergebens, denn die Gäſte verteldigen mit 8 Spielern, ſo daß immer wieder ein neuer Verteidiger auftaucht und abſchlagen konn. Dazu kommt noch, daß die Heddesheimer auf den verletzten Göla verzichten müſſen und dadurch der Angriff ſehr an Schlag⸗ kroft eingebüßt hat. Ueberraſchend ſtoßen die Seckenheimer manchmal durch, ohne jedoch mit drei Stürmern etwas ausrichten zu kön⸗ nen. Das dritte Tor iſt wieder ein Strafſtoß, den Walz lat überzeugender Art ins Tor knallt. Die Seckenheimer haben ihrem hervorragenden Torwart Wohlfahrt zu verdanken, daß keine Gegentreffer fielen. Auch beide Verteidiger ſehr gut. Die Läuferreihe wurde meiſt durch die Halbſtürmer unterſtützt und hatte nag der Paufe alle Hände voll zu tun. Im Sturm überragte Walz. Bei Heddesheim war die Hintermannſchaft gut, auch die Mittelreihe konnte ſich ſehen laſſen. Der Angriff fand ſich nie richtla zuſammen. ſonſt hätten bei den vielen Chancen Tore fallen müſſen.— Als Unparteiiſcher amtierte Her⸗ dog Eppelheim aut. Eine feine Leiſtung von Friedrichsfeld Friebrichsſeld— Ilvesheim 320(120) Zu einem ſchönen:0⸗Siege komen am Sonntag die . Germanen, welche Ilvesheim zu ſt hatten und trotz vierfachen Erſatzes einen nerdienten Er⸗ ſolg buchen konnten. Friedrichsfeld mußte für Graf. Zſyf, Mary und Rockſitz neue Leute einſtellen, jedoch fand ſich der Erfatz in der Mannſchaft ſo gut zurecht, daß man wirklt erſtaunt wor. Vor allem vor der Pauſe zeigte zie El ausgezeichnete Kombinationen, hielt den Ball flach am Boden und verſtand es nur nicht, die verſchiedenen heraus⸗ karbeiteten Torchancen zahlenmäßig zu verwerten. Der Falblinke hatte bis dahin für eine 110 Führung. welche nach Seitenwechſel durch zwei weitere ſchöne Treffer des rechten Flügelſtürmers zum Siege ausgebaut wurde. Ilvesheim konnte erſt in der letzten Viertelſtunde eine leichte Ueberlegenheit herousgrbeiten, ſcheiterte dann aber immer wieder an der hervorragenden Abwehr von Ehret und dem guten Können von Hollerbach im Frledrichsfelder Tor, der wieder glänzend auf dem Poſten war. Heil, der für Rockſitz als Mittelläuſer ſpielte, hielt ſich gut,— 55 im Sturm Bechtold die treibende Kraft war. Ueberheupt gielt ſich die Angriffsreihe überraſchend aut und brachte die ſtarke 1 Abwehr in ſchwere Bedrängnis. Ilvesheim zelate eine ſchwache Leiſtung und vermochte nur ſtellenweiſe gleſchwertig zu erſcheinen. Vor allem der Sturm fiel ſtark ab und konnte kaum einen Ball halten. Allerdinas waren die au derne aden tee ſehr energſſch und für eine Hintermonnſchaft, die nicht ſo ſicher Höferer⸗ ſicherer und gewandter wie die der Friedrichsfelder ist, auch geführlich. Daß das * Spiel gegen Schluß leider etwas hart war und ein Fried⸗ richsfelder Spieler durch Platzverweis, ſowie ein Ilves⸗ heimer durch Verletzung vom Felde mußte, war unnötig 8 beeinträchtigte nur dos bis dahin ordentliche Geſamt⸗ ild. Jeudenheim gibt wertvolle Punkte ab 09 Weinheim— Feudenheim:0(:0) Etwa tauſend Zuſchauer ſahen einen äußerſt ſpan⸗ nenden Kampf, der leider zeitweiſe etwas zu hart durchgeführt wurde, woran der Schiedsrichter nicht ganz ohne Schuld war, da er nicht rechtzeitig durch⸗ zugreifen verſtand. Bis zur Pauſe konnte man noch lange nicht dieſes glatte Ergebnis erwarten, da Feudenheim zeitweiſe mehr drängte. Bei Weinheim war Gärtner wieder einmal linker Läufer. Durch eine Verletzung war er längere Zeit behindert, was in der Hintermannſchaft bisweilen Unſicherheit hervorrief. Nach der Pauſe riß Weinheim das Spiel an ſich. Die Feudenheimer hatten ſich zu ſtark verausgabt. Nun war 09 auch die beſſere Mannſchaftseinheit, während beim Gegner ſich die Einzelſpieler, die ohne Zweifel etwas Gutes können, nicht recht zuſammen⸗ fanden. Das erſte Tor ſchoß Knapp in der Mitte der zweiten Halbzeit, nachdem er ſich mit einer Vor⸗ lage von rechts entſchloſſen durchgeſetzt hatte. In der 75 Minute lief Linksaußen Vollmer, als die gegneriſche Deckung nicht eingriff, am Flügel durch. Seine Flanke konnte der Halbrechte Vollmer 2 mit hohem Schuß verwandeln. Wenige Minuten ſpäter hatte ſich Knapp wieder einmal durchgeſpielt. Er wurde im Strafraum von hinten genommen und verwandelte den Elfmeter zum dritten Tor. Einige Torgelegenheiten für Weinheim wurden glatt aus⸗ gelaſſen. Kurz vor Schluß hatten die Gäſte Gelegen⸗ heit, das Ehrentor zu erzielen, da ein Stürmer von hinten vom Ball abgedrängt worden war. Doch der Halbrechte ſchoß den Elfeter nicht ſcharf genug, ſo daß Kriz ſicher halten konnte. Schiedsrichter war Gund⸗Plankſtadt. Eine Energieleistung der Hockenheimer 98 Hockenheim— Amicitia Viernheim 33 Die Leiſtung des Tabellenführers, in deſſen leitenden Spielen, war alles andere denn überzeugend, und nament⸗ lich der Angriff machte einen ermüdeten Eindruck, wie man ihn von den Heſſen bisher nicht gewohnt war. Die Sperre von Koob hat nun das übrige getan, daß die tech⸗ niſche Geſchliffenheit noch mehr abfläutes, und ſo ergab ſich denn für den nüchternen Beobachter die Tatſache, daß die Heſſen in Hockenheim ſchon einen beſonders en Tag einlegen mußten, wenn ſie ihre Spitzenpoſttion eolgreich verteidigen wollten. So hatten zwar die Heſſen eine 0 Leiſtung bereits gehalten, aber wie ſo oft verlieh die Abſtiegsgefahr auf die Spielbahn wohlgeahnte Kräfte, an deuen ſich der Tabellenführer ſchon mächtig den Zahn aus⸗ ebiſſen hatte. Es boten beide Mannſchaften dem Anblick er Zuſchauer einen ſeſſelnden Kampf, der eigentlich erſt mit dem Schlußpfiff entſchieden war. Das beiderſeitige Können erhoffte Zweifel in den Abwehrſormationen, während die beiden Stürmerlinien neben guten Momenten auch reichlich viel ſchwache Aktionen zeigten. Beſonders gute Leiſtungen erreichte bel Hockenhelm Ernſt Hoffmann in der Verteidigung und der Torwart Weber, wahrend bei Viernheim Kiß 1 und Mittelläufer Anton Müller in guter Fahrt waren. So ſehr ſich bei Viernheim das Fehlen von Koob bemerkbar machte, in erhöhterem Maße noch wurde bei Hockenheim der tempe⸗ ramentvolle Bechtel vermißt. Der Kampfyerlauf ſah zu⸗ letzt eine gih⸗Führung der Hockenheilmer, die durch Walter Hoffmann(2) und Ganthner zu Toren gekommen waren. Noch vor dem Wechſel ſollten aber auch die Bemühungen der Heſſen belohnt werden, als zunächſt Joſeph Müller einen Handelfmeter machte, dem Kiß 4 das zweite Tor der Heſſen folgen ließ. Nach dem Wechſel war es Kiß J, der mit einer ſchönen Leiſtung den Spielſtand auf 918 brachte. Der Spielcharafter war bei der Bedeutung des Treſſens begrelflicherweiſe etwas rauh, ohne ſedoch be⸗ ſonders über die Stränge zu ſchlagen. Als Spielleiter amtierte Duchard⸗ Heidelberg recht aufmerkſam. 8 —— Pfalz⸗Weſt: Reichsb. Kaiſerslautern— SC 9 Pirmaſens 975 1 Pirmgſens— Ve Homburg:0 Kaiſerslautern— Meg Kaiſerslautern 41 Homburg⸗Nord— ß Rodalben 211 5 SV Niederanerbach— FC Kindsbach 91 Bic Kaiſerslautern— Lammg. Kaiſerslautern:0. Pfalz⸗Oſt: Germ. 04 Ludwigshafen— ß 03 Ludwigshafen 41 Tech Mbeingönheim— S Neuſtadt:4 Syng Mundenheim— TS 61 Ludwigshafen 92 Speyer— Bf frrieſenheim 31 Tech 89 Oppau— F 08 Mutterſtabt 211 Fußball Stäbteſpiel In Berlin: Berlin— Prag: 471 * In Kattowitz: Oſtoberſchleſien— Schleſien:1 5 Oſtpreußen: Pruſſia Samland Königsberg— Gedania Donzig ausgefallen; MSB v. d. Goltz Tilſit— Bu Danzig 116.. Pommern; Stettiner SE— Biktorio Stoly 50 M Pommerensdorf— Graf Schwerin Greifswold:1; Macken⸗ ſen Neuſtettin— Polizei Stettin 40; Greifswalder SC — Pfeil Lauenburg 211. Brandenburg: 1, Fe Neukölln— 1, dc Guben 110; Spandauer SV— Norden Nordweſt(Geſ.⸗Sp.]:0. Schleſten: Sch Klettendorf— Vorwärts Breslau 221: Hertha Breslou— Preußen Hindenburg 316; Beuthen 00 — Sportfreunde Klausberg 11. Sachſen; Tura Leipzig— B Has tha 975; Polizei Chem⸗ nitz— Bſch Leipzig 71 Sc Plonitz— SpVg Leipzig 511; Guts Muts 49 0 4 Dresdener SC:1; SC Grüna— Vn Bayreuth(Geſ.⸗Sp.] 614. Mitte: Bs 96 Halle— S 05 Deſſau 171; Cricket Bik⸗ toria Magdeburg— Fe Thüringen Weidg 41; Spyg Er⸗ furt— 1. S Jena:2; S 99 Merſeburg— 1. FC Lauſcha 211. f Nordmark: Holſtein Kiel— Eimsbüttel:3; Wilhelms⸗ burg 09— Hamburger S 126; Vietoxia Hamburg— ol, Hamburg 374; F 93 Altona— ße St. Pauli 472; Kowe: Hamburg— Boruſſia Harburg 22 Niederſachſen! Eintr. Braunſchweia— Werder Bremen 511 Hannover 06— Axmütria Hannoner:1; Germanig Wolfenbüttel— Vſch Peine:0; AS Blumenthal— Bs Osnabrück 11:2 8 Niederrhein: 3 3 155 8 7 Benrath Oro; amborn 07 warz⸗We en 01. littelrhein: Bonner F— VfR Köln 412, ommern: Reichsbahn Stettin— Ki Stettin 518 Preußen Boruſſia Stettin— Men Greifenberg 12:6, Ted 94 Stettin— Luftwaſſen⸗ Zw Stettin 5713, Polizei Stettin gegen Richthofen Anklam 316. Die Spiele der Bezirksklaſſe retten 40 nöberg ausgefallen Abteilung 3 Kar üppurr Wiesloch verliert in Eppelheim Abteilung 2 F Kirchheim— Sn Sandhauſen 111 Bf Wiesloch— Fg Eppelheim 91 Union Heidelberg— S 98 Schwetzingen 22 TS Plankſtadt— Heidelberg 05 411 Vin Mergentheim— SpVg Eberbach:0 Verein, Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkt, Union Heidelberg 14 6 3 3 17111 Wiesloch„ 12 7 2 3 16:8 T Sch Plankſtadt 11 6 2 2 1416 Sandhauſen 3 5 3 2 197 Mergentheim„10 5 1 4 11·10 Se 05 Heidelberg 11 5 1 5 11111 Walldürn 123 3 4 5 10.14 einn, 4 1 1 9 9 Schwetzinaen„11 2 4 5.14 Eppelheim 0 2 3 5.13 Eberbach„13 2 2 9 6 20 Union Heidelberg— Spy 98 Schwetzingen 212 Unter der Leitung von Schiedsrichter Schmetzer⸗ Waldhof trafen ſich obige Mannſchaften zum fälligen Punktekampf. Die Gäſte zeigten gegenüber ihren beiden letzten Spielen eine beachtliche Formverbeſſe⸗ rung und eine ziemlich flüſſige Spielweiſe Der ſtarke Nebel, der ſich auf dem Spielfeld ausbreitete, ſtellte große Anforderungen an die Spieler beider Mannſchaften. Obwohl die Platzelf in der erſten Halbzeit mehr vom Spiel hatte, gelang es den Gäſten, einen groben Schnitzer der Verteidigung auszunutzen und durch ihren Halbrechten Brixner in Führung zu gehen. Die Gäſte werden nun in der Ballbehandlung etwas ſchneller, und mitunter entſtehen ganz gefährliche Situationen vor dem Tor der Platzelf, die auf die Unſicherheit der Verteidi⸗ gung zurückzuführen ſind. Die Platzelf kommt bis zur Halbzeit zu verſchiedenen Ecken, die aber nichts einbringen. In der zweiten Halbzeit iſt das Spiel anfänglich verteilt, doch gelingt es den Platzherren, eine vor⸗ iüübergehende Feldüberlegenheit herauszuarbeiten. Bei der Drangperiode der Platzherren wird bei einem der vielen Angriffe der Rechtsaußen Fauß regelwidrig durch den rechten Verteidiger Rave im Strafraum unfair gelegt. Der verhängte Elfmeter bringt den Platzherren durch Peter den längſt ver⸗ dienten Ausgleich. Kurze Zeit danach können die Platzherren wiederum durch Peter bei einem Ge⸗ dränge vor dem Gäſtetor die Führung an ſich reißen. Die Gäſte geben ſich noch nicht geſchlagen und ver⸗ ſuchen nun mit allen Mitteln, den Ausgleich herzu⸗ ſtellen, was auch durch Scholl im Alleingang kurz vor Spielende gelingt. Die Schlußminuten ſind ziemlich verteilt. Zuſchauer zirka 800. Schiedsrichter Schmetzer, Waldhof, leitete das Treffen einwandfrei. TSch Plankſtadt— 05 Heidelberg:1(:0) Der letztſonntägige Bezwinger von Kirchheim— Heidel⸗ bera 05— hatte zum„Neuling“ in Plankſtadt einen ſchwe⸗ ren Gang zu tun. Mit Spannuna ſahen die nahezu 800 Zuſchauer dem Beginn entgegen, denn durch die Sperr⸗ maßnahmen der Viehſeuche iſt dieſes Treffen noch als Vor⸗ ſpiel zu werten. Andererſeits weiß man. daß guf dem Plankſtadter Gelände die Punkte für die Wäſte ſehr hoch bigen, was auch Heidelberg erfahren mußte. Plankſtadt erſchien heute in veränderter Aufſtellung. Es ſpielte erſt⸗ mals Benkler, der frühere Schütze, als Tormann und Brir⸗ ner als neuer Läufer gefiel gut, Heidelberg hatte Stärke in dem aufmerkſamen Hitter Rößling, und die beiden Flügelleute Rupp und Moſer waren durch die kräftige Unterſtützung von Mauz ſtets auf der Höhe. Ein leichter Nebel lag auf dem Platz, der ſich im Lauſe des Spfielgeſchehens noch verdichtete, als Schiedsrichter Dietz⸗Durlach mit einigen Minuten Verſpätung das ſchöne und ſtets fair durchgeführte Trefſen eröſſrrete. Die Gäſte haben Anſpiel, doch wird der Ball von dem Mittel⸗ läuſer abgefangen und blitzſchnell kommt Mehrer or das Gäſtetor, doch im letzten Augenßlick kann die Verteidiay na noch klären. Heidelberg ſchickt ſeine Flügelſtſtrmer Rupp und Moſer ſtets zum Angriff, ſie können aber nur einen Eckball herausſpielen. Noch iſt das Spiel vollſtändig offen, bis Heſter durch Hereingabe von Mehrer das erſte Tor von Plankſtadt ſchießen konnte, Plaenkſtadt iſt nun in Fahrt und kurze Zeit ſpäter kann Müller einen Eckball kuapp gegen die Latte köpfen. Die Platzherren bleiben in der Gäſtehälfte ſitzen und Heſterx kann eine ſchöne Flanke zum :0 einköpfen. Kurz darnach erhöht Knopf auf:0. Bis 221 nahen Halbzeit hat Heidelberg nicht mehr viel zu be⸗ ſtellen. Zu Beginn des Wiederanſpiels hat ſich Heidelberg ſoſort in der Plabikſtädter Hälfte feſtgeſetzt. Eine ſtarke Drang⸗ periode ſetzt ein, doch vorerſt können nur einige Eckbälle erzielt werden, die Benkler im Tor im Verein mit der Verteidigung aut parieren konnte. Auch hatte Heidelberg ein gewaltiges Schußpech. trotzdem es alles auf eine Karte ſetzte. Es lag auch ein Gegentor in der Luft. Der Links⸗ außen Rupp, der Torbſtter Heidelbergs, hatte nun das Leder und kann durch Täuſchung zum einzigen Gegentor einſchießen. Nun hatte ſich Plankſtadt wieder gefunden, das Drängen der Heidelberger wurde abgeſtoppt und wenige Minuten vor dem Schlußpfiff kann Heſter auf:1 erhöhen. Der Endſpurt ſah noch ein ſchönes Spiel, doch blieb es bei dieſem Ergebnis. Schiedsrichter Dietz⸗Durlach hatte bei dem Nebel eine ſchwere Aufgabe zu erfüllen, doch leitete er korrekt und ſtets zufriedenſtellend. im Reich Bin Pforzheim— Söllingen 912 Grötzingen— Birkenſeld 470 Abteilung 4 Raſtatt— Daxlanden:1 Weingarten— Durmersheim:2 Baden⸗Baden— Frankonia Karlsruhe ausgeſ. Abteilung 5 Endingen— Offenburg 116 Waldkirch— Achern 971 Elgersweier— Lahr 172 Emmendingen— Gutach 211 Abteilung 6 Schopfheim— Lörrach 972 Kickers Freiburg— Fahrnau 171 Rheinfelden— Sc Freiburg 11 Wehr— Tumringen 272 Abteilung 7 Gottmadingen— 56 Konſtanz:2 Kaboltzel en Nonſtan 250 Bezirksklaſſe Württemberg Unterland: Spß Feuerbach— Bſg Heilbronn 810; SpVg Aſperg— B Sontheim ausgefallen; F Neckar⸗ gartach— Spog Heilbronn ausgefallen; F Kornweſtheim — Bfh Ludwigsburg 311: Neckarſulm— Spög Prag 121. Stuttgart: Spßg Bad Caunſtott— TV Wangen 771: Vie Sindelfingen— VfR Gaisburg:3: Te Münſter— Vi Obereßlingen 4,1; SpVaa Vaihingen— PS Stutt- gart 270. V Obertürkheim— SpVag Untertürkheim 117. Hohenzollern: Big Metzingen— tc Taiflingen 112; Seite Tübingen 5 0; 8 Mine enen auge * ngen di; F rtinge n ausgef. 8 arzwald: S Ferendenſtadt— Pf Nagold 918; N 1— Spaa Oberndorf 311; Spraa Sulgen n — 828. gen:2. odenſee: Eintr. Neu⸗uülm— Vſß Friedrichshafen 21 So Weingarten. 5 Gberach 211 Fe Wangen— ers Vöhringen 215: F Senden— ß Mengen 412. Alb: Fc Eislingen— Fc Uhingen 3/1: d Ulm 80 — Spe Schorndorf 114 Fc Urbach— e Geislinac 110; Te Mergelſtetten— Normannſa Gmünd 91t. 5 Vn Mergentheim— SpVg Eberbach:0(81:0) Prächtiges Fußballwetter lockte eine große Anzahl Zu⸗ ſchauer bei, und unter der ausgezeichneten Leitung des Schiedsrichters Nagel aus Mannheim begann obiges Punttetrefſen. Die Eberbacher Mannſchaft lieferte ein aufopferndes Spiel, beſonders gefiel bei ihnen die faire Spielweiſe. Leider mußten ſie mit drei Mann Erſatz an⸗ treten. Anfänglich ſpielte Mergentheim etwas verhalten und Eberbach findet ſich ſchneller. Jedoch in der zehnten Minute verwandelt Mittelſtürmer Durchdenwald ſicher einen Händelfmeter. In der 15. Minute, im Anſchluß einer Ecke, fiſcht ſich der Halblinke Beurer den Ball und ſchiebt zum 210 ein. Eine ſichere Sache vergibt Eberbachs Mittelſtürmer im Gegenangriff. In der 20 Minute erhöht Durchdenwald auf Vorlage des Linksaußens zum 30. Jedoch Eberbach läßt ſich nicht entmutigen und ſchafft ſich durch raumgreifende Schläge Luft. Sie erzwingen einige Ecken, welche nichts einbringen. Eine ſichere Sache ner⸗ gibt Eberbachs Halblinker knapp neben das leere Tor, Mit :0 geht es in die Pauſe. Mergentheim drückt jetzt auf Tempo und dirigiert das Spielgeſchehen bis zum Schluß. Im Anſchluß einer Ecke von rechts erfaßt der Linksaußen Mergentheims den Ball, gibt leicht in die Mitte und ein Selbſtior von Eber⸗ bach iſt fertig.:0. Mergentheim drängt immer mehr. Eberbach iſt in die Verteidigung gedröngt. Die ſchönſten Gelegenheiten werden herausgeſpielt und eine dieſer Ge⸗ legenheiten benützt der Halblinke mii raffiniertem Flach⸗ ſchuß zum:0. Mittelſtürmer Durchdenwalo erhöhte nach Vorlage auf:0. Eberbach ſtellte eine äußerſt kräftige, flinke Mannſchaft, bei ee beſonders der große Mittel⸗ läufer Frey hervortrat. Mergentheim hatte heute einen großen Tag und zeigte ſeine Formverbeſſerung. Zum erſten Male konnte ſie in glatter Nufſtellung antreten, und hier einen Mann herauszuheben, wäre verfehlt. FVg Eppelheim— VfB Wiesloch 10 Durch die über Wiesloch verhängte Platzſperre war die Elf des Meiſterſchaftsanwärters gezwungen, auf des Gegners Platz zum bedeutungsvollen Mei⸗ ſtepſchaftspunkteſplel anzutreten. Der ſtarke Nebel behinderte die Sicht außerordentlich. Man konnte von einem Tor aus baum das andere erkennen. Schiedsrichter Pennig⸗Waldhof, der einwandfrei lei⸗ tete, hatte kaum den Ball durch Anpfiff freigegeben, als Wiesloch ſich in der Eppelheimer Spielhälfte feſtlegt und demnach gewillt zu ſein ſchien, den Sieg an ſeine Fahnen zu heften. Die Eppelheimer aber kamen über dieſe Drang⸗ periode der Gäſte gut hinweg, zumal die Verteidi⸗ gung nicht Willens war, ſo ohne weiteres zu kapitn⸗ lieren. Langſam kamen die Eppelheimer auf. Nach einigen vergeblichen Bemühungen zum Erfolg zu kommen, gelingt es etwa in der 30. Minute dem Sturmführer Rühle, zum erſten und einzigen Tref⸗ fer des Tages einzuſenden. Die Wieslocher bemühen ſich vergebens, um das ſtarke Bollwerk der Einheimiſchen zu durchbrechen, ſo daß bis zur Pauſe ſie mit:1 ins Hintertreffen geraten waren. Die Gäſte gaben die Partie natür⸗ lich noch nicht verloren, denn ein Vorſprung von einem Tor iſt noch ganz gut aufzuholen. Wiesloch war aber im Angriff nicht durchſchlagskräftig genug, um die ſchlagſichere einheimiſche Verteidigung Holz⸗ mann—Fiſcher wit dem unerſchütterlichen Torwart Muth überwinden zu können. Da auch die Eppel⸗ heimer den zahlreichen Angriffen keinen erfolgrei- chen Abſchluß zu verleihen vermochten, ſo verlief der zweite Spielabſchnitt torlos. F Kirchheim— Sp Sandhauſen 11 Ein Spiel voll Spannkraft und Tempo, auf dem Kirchheim trotz der großen Ueberlegenheit nicht zum Zuge kam. Sandhauſen hat Anſpiel und ſofort nimmt Kirchheim das Spielgeſchehen in die Hand. Angriff auf Angriff rollt vor das Tor der Gäſte, doch es dauert trotz der drückenden Ueberlegenheit von Kirchheim wohl 25 Minuten, bis die einheimiſchen durch den Linksaußen Lauer zum erſten Tore kom⸗ men. Der heute in der Läuferreihe ſpielende Vogel legt einen Strafſtoß ſchön auf die linke Flanke, die Lauer ſchön aufnimmt und einſchießt. Doch nun iſt es vorerſt mit der Spielkunſt Kirchheims vorbei. Sandhauſen geſtaltet das Spiel offener und bei einem Vorſtoß gibt es einen Strafſtoß, den der Mit⸗ telläufer Eberhard unmittelbar einſchießt. Der Reſt der erſten Spielzeit gehört Sandhauſen. Nach der Pauſe iſt Kirchheim durchweg wieder beſſer und bedrängt das Sandhauſer Tor. Der ſtarke Nebel macht ſich unangenehm bemerkbar. Der Ball iſt auf 20 Meter Entfernung kaum zu ſehen. Infolgedeſſen überſieht der Schiedsrichter zwei Latte⸗ Elfmeter, die er zugunſten von Kirchheim hätte ver⸗ hängen müſſen. Auch in der Folge hat Kirchheim das Heft in der Hand. Die Läuferreihe jagt den Sturm immer wieder nach vorn. Oft hat Sand⸗ hauſen Glück, daß das Schußglück den Platzherren nicht zu weiteren Erfolgen verhlelf. Außer einigen gefährlichen Durchbrüchen der Gäſte iſt von Sand⸗ hauſen nicht mehr viel zu ſehen; abgeſehen von der Hintermannſchaft, die ſtets auf dem Poſten war und die Angriſſe des gut aufgelegten Kirchheimer Stur⸗ mes ſtets mit Ruhe und Sicherheit ſtoppte. Auch ein Elfmeter bringt Kirchheim nicht den verdienten Er⸗ folg. Lortz ſchießt denſelben zu ſchwach. ſo daß der gegneriſche Tormann auch dieſe Chance vereiteln kann. Der Schiedsrichter hatte es infolge des Ne⸗ bels ſehr ſchwer. Er war bemüht, immer bet dem Ball zu ſein. Zirka 800 Zuſchauer ſahen ein ſchönes Spiel, das wohl hart, aber immer fair war, Britiſcher Fußball Die Ergebniſſe: a England, 1. Liga: Arſenal— Derby Fountry:0, Bir⸗ mingham— Preſton Northend 012, Blackpool— Sunder⸗ land:0, Botton Wanderers— Wolverhampton Wan⸗ derers:2, Brentford— Leteeſter City:1, Huddersfield Tonw— Everton 118, Liverpool— Leeds United 111, Mancheſter Elty— Portsmouth:1, Miödlesbrough— Charloton Athletie:1, Stoke City— Chelſea 21t, Weſt⸗ bromwich Albion— Grimsby Town 21. 2. Liga: Barnsley— Tottenham Hotſpur 111, Black⸗ * burn Rovers— Weſtham United:1, Cheſterfied Tom — Svpanſea Town:1, Fulham— Aſton Villa:1, Luton Town— Burnley 31, Neweaſtle United— Bury:0, Nottingham Foxreſt— Coventry Eity 211, Plymouth Ar⸗ gyle— Norwich City 111 Sheffield Wednesday— Brasd⸗ ford 120, Southampton— Mancheſter United 378, Stockport City— Sheffield Unkted 111. Schottlanb: Ayr Unkted— Hearts of M 24, Cellie Erbroath 410, Dundee— Glasgow Rangers 671, Faalkirk — Hamilton Academieals:5, Htberian— Aberdeen 111, Motherwell Queen's Park 310, Partick Thiſtle— Queen of the South 172, St. Zohnſtone— Clyde 271, St. Mirren — Morton 770, Tolrd Lauark— Kilmarnock 244. 1 an Ballagrud(Norwegen) liegt bei den Weltmei⸗ ſterſchaften im Eisſchnellaufen in Davos nach den beſden erſten Läufen an der Spitze vor dem Oeſterreicher Wazulek und dem Amerikaner Freiſinger. Ueber 500 Meter wurde der Weltrekord zweimal verbeſſert. Er wird jetzt von Haus Eugneſtangen mit 41, Sekunden gehalten. e 8. Seite/ Nummer 61 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 7. Februar 193 5 „Breslau ruft!“ 3000 Badener jetzt ſchon für die Teilnahme in Breslau gemeldet In knapp ſechs Monaten gehört das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt in Schleſiens Gauhauptſtadt Breslau bereits der Vergangenheit an. Fieberhaft wird nicht nur in der Breslauer Geſchäftsſtelle, in der, wie wir bereits mitge⸗ teilt haben, alles wie am Schnürchen läuft, ſondern auch in den Gauen und Kreiſen, vor allem aber in den Ver⸗ einen gearbeitet. Nachdem am 15. und 16. Januar in einem großangeleg⸗ ten Lehrgang in Karlsruhe, ſoweit es ſich um die all⸗ gemeinen Uebungen und die Mehrkämpfe handelt, für deren Vorbereitungen das Fachamt Turnen verantwort- lich zeichnet, mit den Kreisſportwarten die Kretsfachwarte Turnen zuſammen mit ihren ſämtlichen Obleuten in ihr bevorzugtes Arbeitsgebiet eingeführt worden waren, ſtieg vor einer Woche, am letzten Januarſonntag, die erſte allgemeine Breslau⸗Uebungsſtunde für Män⸗ ner und Frauen in den elf badiſchen Kreiſen. Dieſer erſte umfaſſende Auftakt für die fachliche Arbeit hat uns Veranlaſſung gegeben, einmal beim Gauamt in Karlsruhe, in dem die Fäden für den Gau Baden zuſam⸗ menlaufen, Rückſprache zu halten nach dem Widerhall, den Breslau in unſerer Südweſtmarkt gefunden hat. Auch dort herrſcht zur Zeit Hochbetrieb. Da waren die letzten Vorbereitungen für den zweiten Pokal kampf Baden— Bayern zu treffen. Die nunmehr in Neu⸗ ſtadt ſich im Gange befindlichen Deutſchen und Wehr⸗ machtſchimeiſterſchaften nehmen die Kräfte in Anſpruch, und gleichzeitig weilten am Freitag und Sams⸗ tag Reichsmännerturnwart Schneider und Reichsfachamts⸗ preſſewart Huleck in Karlsruhe, um die letzten Vorberei⸗ tungen für die 8. Deutſchen Gerätmeiſterſchaften am 6. März in der Gauhauptſtadt zu treffen. Wir erreichten glücklicherweiſe Gauamtmann Groth bei unſerem Anruf am Samstag, nachdem Gauführer Miniſterialrat Kraft in Garmiſch⸗Partenkirchen bei den Schiwettkämpfen der HJ weilte, und ſtellv. Gauführer Linnebach den Gau bei den Schimeiſterſchaften in Neu⸗ ſtadt vertrat. Trotz der knappen zur Verfügung ſtehenden Zeit gab uns Gauamtmann Groth bereitwilligſt einen Ueberblick tber den Stand der Breslau⸗Vorbereitungen. Als feſt⸗ ſtehende Tatſache konnten wir vernehmen, daß wir überall im Reich und über deſſen Grenzen hinaus, auch in Ba⸗ den die Parole„Breslau ruft“ gezündet hat. Das Intereſſe iſt nicht nur in den Reihen der Turner und Sportler überraſchend und ein Beweis für die Bedeutung diefer reichswichtigen und vom Führer angeordneten volkspolitiſchen Kundgebung. 566 männliche und 521 weibliche Vereinsſchulungs⸗ lleiter ſtanden am 30. Januar in Reih und Glied, um in der edlen gemeinſamen Uebungsſtunde mit Begei⸗ ſterung ſich das Rüſtzeug für ihre Arbeit in den Vereinen zu holen. Beſonders hervorzuheben iſt dabei, daß es nicht nur die Turnvereine geweſen ſind, die dem Rufe gefolgt waren. So waren beiſpielsweiſe im Kreis 7 in Offen⸗ burg 17 und im Kreis 3 in Mannheim 15 Sportvereine beteiligt. An der Spitze marſchieren natürlich die großen Kreiſe mit anſehnlichen Beteiligungsziffern. Wir erfahren weiter, daß bis zum Feſt jeweils der letzte Sonntag im Monat im Gau Baden dem allgemeinen Ue⸗ bungstaa für Breslau vorbehalten ſein wird. Mir ſtarkem Intereſſe und mit Ueberraſchung haben wir das Er⸗ gebnis der bis zum 30. Januar fällig geweſenen Vor⸗ aumeldung vernommen. Die Zahl 3000 wird in der Zwiſchenzeit wohl über⸗ ſchritten ſein. du) wie Ganamtmonn Groth uns verſichert, bis fetzt nur ein geringer Teil der Vereine gemeldet hat und täglich Neueingänge zu verzeichnen ſind. An dieſem Teilergebnis ſind die Kreiſe wie folgt beteiliat: Kreis 3(Mannheim) 40 Vereine mit 903 Teilnehmern Kreis 4(Karlsruhe 22 Vereine mit 372 Teilriehmern Kreis 2([Heidelberaſ 23 Vereine mit 316 Teilnehmern Kreis 8(Freiburg) 20 Vereine mit 227 Teilnehmern Kreis 11[Hegau] 22 Vereine mit 104 Teilnehmern Kreis 10(Schwarzwald) 14 Vereine mit 189 Teilnehmern Kreis 7(Ortenau 15 Vereine mit 158 Teilnehmern Kreis 6(Mittelbaden) 17 Vereine mit 145 Teilnehmern Kreis 5(Pforzheim) 10 Vereine mit 134 Teilnehmern Kreis 9(Markgräfler) 10 Vereine mit 10 Teilnehmern Kreis 1(Bauland) 7 Vereine mit 79 Teilnehmem Das ſind fürwahr erkreuliche Zahlen, ſo daß es ſchon am Platze iſt, zur Anerkennung einerſeits und zur Nach⸗ eiferung ondererſeits die Spitzengrupve der Vereine be⸗ kanntzugeben. Darnach führt zur Zeit mit weitem Vor⸗ ſporung der TW 46 Mannheim vor dem TV Villingen und Karlsruher T 46. Recht weit vorme ſind auch der Vi und Amieitia Mannheim zu finden. Im üßrigen iſt die augenblickliche Folge: TV 46 Mannheim 146 Erwachſene, 12 Jugendliche, zuſammen 158. TV Villingen 62 Erwachſene, 22 Jugendliche, zuſ. 84; KTV 46 Karlsruhe 60, 15, zuſ. 75; Freiburger Turner⸗ ſchaft 62, 6. zuſ. 68; MTV Karlsruhe 40, 20, zuſ. 60; Vffk Mannheim 50,—, zuſ. 50; Mannheimer Ruderverein Amicitia 31, 17, zuf. 48; TV 46 Heidelberg 40, 5, zuſ. 45; Stadt⸗TV Singen 35, 5, zuſ. 40; RbTuSpV Karlsruhe 30, 10, zuſ. 40; RbTuSpB Mannheim 40,—. zuſ. 40; Vfe Mannheim⸗Neckarau 35, 5, zuſ. 40; TV Jahn 1884 Mann⸗ heim 37, 3, zuſ. 40; TV 34 Pforzheim 25, 15, zuſ. 40; TV 80 Pforzheim⸗Brötzingen 31, 7, zuſ. 38; Kehler Tur⸗ nerſchaft 1845 20, 16. zuſ. 36; Tgde Offenburg 1846 25, 7, zuſ. 32; Tb Jahn Mannheim ⸗Seckenheim 25, 5, zuſ. 30; Tb Bruchſal 20, 10. zuſ. 30; TV Weinheim 22, 8. zuſ. 30; TV 87 Mannheim⸗Sandhofen 26, 3, zuſ. 29) TV Mann⸗ heim⸗Rheinau 25, 3, zuſ. 28; TV Badenia Mannheim⸗ Feudenheim 17. 10, zuſ. 27; Turnerſchaft Käfertal 25, 2, zuſ. 27; TV 49 Gernsbach 26, 1, zuſ. 27; TV Waldshut 21, 5, zuſ. 26; TV 46 Mosbach 18, 8, zuſ. 26; Tu Spgde Rohrbach 20, 5, zuſ. 25; Tb Germania Mannheim 21, 4, zuſ. 25; Turngeſellſchaft Mannheim 25,—, zuſ. 25; Polizel Karlsruhe 25,—, zuſ. 25; TV 85 Wiesloch 18, 7, zuſ. 25; TV 62 Konſtanz 25,—, zuſ. 25; RbTu Sp Jahn Offenburg 22, 3, zuſ. 25; TV Eppingen 20, 4, zuſ. 24; Mannheimer Kanugeſellſchaft 1922 14, 10, zuſ. 24 TV Emmendingen 19, 4, zuſ. 23; TV Wertheim 23,—, zuſ. 23; Tb 1889 Heiderberg 21,—, zuſ. 21; TV Walskirch 14, 6, zuſ. 20; TV Karlsruhe⸗Rintheim 18, 2, zuſ. 20; TW 1893 Viernheim 20,—, zuſ. 20; Tb Baden⸗Baden 18, 2, zuſ. 20; Mannheimer Ruderklub 10, 10, zuſ. 20; Tgde Jahn 1878 Weinheim 18, 2, zuſ. 20? Poſt⸗Spvyv Mannheim 20,—, zu. 20; TV 64 Schwetzingen 13, 7, zuſ. 20; Tade Doſſen⸗ heim 16, 4, zuſ. 20) TV Karlsruhe⸗Knielingen 15, 4, zuſ. 19 TV 1860 Triberg 16, 2, zuſ. 18; TV Neuſtadt 18,— zu. 8; RNingteuntsklus Ronſtang 18. 8, auf. 17; Tode. Laudenbach 11, 6, zuſ. 17; TV Bammental⸗Reilsheim e. V. 15, 2, zuſ. 17; Tu Sp 1861 Sinsheim 9, 8, zuſ. 17; Tade Stockach 16,—, zuſ. 16; Tb Hockenheim 16,—, zuſ. 16; Tb Germania Neulußheim 10, 6, zuſ. 16 TV 64 Donau⸗ eſchingen 10, 6, zuſ. 16; Polizei Heidelberg 14, 2, zuſ. 16. Unſere heutigen Ausführungen über die Breslan⸗ Vorbereitungen des Gaues möchten wir ſchließen mit l Wunſche und der Bitte des Gauamtes an die Vereine: meldet raſcheſtens und wendet euch in allen Fragen an den Gau; denn es iſt keine leichte Aufgabe, bei der Kürze der Zeit alle Fragen zur Zufriedenheit zu löſen. Die badiſche Handball-Gauliga Freiburger FC— TV Seckenheim:4 TSV Oftersheim— S Waldhof ausgef. TV Rot— TV 62 Weinheim 516 Tade Ketſch— TW Hockenheim 10:3 Ketſch— Waldhof:3 bleibt beſtehen Nun wurde auch über das Spiel der TG Ketſch gegen den Sp Waldhof das letzte Wort geſprochen. Der Proteſt der T Ketſch wegen zu kurzer zweiter Spielhälfte wurde abgelehnt. Maßgebend war dabei die Entſcheidung des Schiedsrichters, der darauf beſtand, daß auch in der zweiten Hälfte 30 Minuten geſpielt worden wäre. Von privater Seite waren verſchiedentlich nur 27 Min. gemeſſen worden, weswegen Ketſch dann auch gleich nach dem Schlußpfiff proteſtiert hatte. Ketſch will allerdings ſich auch mit dieſem Urteil noch nicht zufrieden geben und kämpft nun auch noch um die verfallenen Preteſtgebühren. Daneben hegt man immer noch die Hoffnung, doch noch eine Wiederholung des Spieles zu erreichen, welche aller⸗ dings nach Lage der Dinge ausgeſchloſſen erſcheint. TV Rot— TW Weinheim 516(:2) Das plötzliche Erwachen der Hockenheimer, das am Vor⸗ ſonntag mit dem erſten Sieg, der gleich kräftig ausgefallen war, zum Ausdruck kam, hat die Lage am Tabellenende mit einem Schlag geändert, ſo daß auch die weiteren Spiele von größerem Intereſſe waren. Von dieſem Stand⸗ punkt aus geſehen kam auch dem Spiel in Rot, das den T Weinheim am Werk ſah, beſonderes Intereſſe zu. Denn nun galt es beizeiten Punkte zu ſammeln und ſich zu ſicher n. In Rot ſelbſt ſah man ruhigen Gewiſſens dieſem Spiel entgegen, da ja die letzten Ergebniſſe gezeigt hatten, daß es wieder aufwärts ging und die Mannſchaft ſich wieder gefunden hatte. So war denn auch ein guter Beſuch zu⸗ ſtande gekommen. Als Hilger(Karlsruhe) den Ball zum Spiel freigab, waren beide Mannſchaften mit ihrer augen⸗ blicklich beſten Vertretung zur Stelle. Das Spiel begann Aleich intereſſant, do beide Hintermannſchaften nur mit Mühe die erſten Angriffe der Gegenſeite meiſtern konnten. So gab es denn in der erſten Hälfte ein durchaus offenes Spiel, bei dem es ſchon frühzeitig zum Vorſchein kam, daß einmal nicht allzuviel Tore fallen würden, da die Deckung hüben wie drüben auf der Höhe war, und zum andern erſt mit dem Schlußpfiff die Entſcheidung fallen Hallenhandball-Weltmeiſterſchaft Deutſchland beſiegt Dänemark 11:3(:3)— Oeſterreich Schweden:4(:2) Das erſte Turnier um die Weltmeiſterſchaft im Hallen⸗ handball begann am Samstagabend vor rund 8000 Zu⸗ ſchauern in der Berliner Deutſchlandhalle. Zur Eröffnung marſchierten die Mannſchaften mit ihren Fahnen in die ge⸗ räumige Halle ein. Dr. Karl Ritter von Halt, der Präſident des Internationalen Handball- Verbandes, be⸗ grüßte die Teilnehmer und erinnerte ſie daran, daß ſie auf olympiſchem Boden kämpften und ſich einer ſportlich ein⸗ wandfreien Spielweiſe befleißigen ſollen. Das nationale Städteturnier wurde mit dem Kampf zwiſchen München und Frank⸗ furt a. M. eingeleitet. Die Bayern blieben knapp mit :5 ſiegreich, nachdem die Mainſtädter bei der Pauſe noch mit:2 in Führung gelegen hatten. Das zweite Spiel wurde von Berlin und Königs⸗ berg beſtritten. Berlin ſiegte mit 11:7(:). Den Höhepunkt des Abends 1 bildete dann das erſte Treffen um die Weltmeiſterſchaft zwiſchen Deutſchland und Dänemark, das die deultſche Mannſchaft überlegen mit 11:3(:8) zu ihren Gunſten entſcheiden konnte. Sie hatte einen glän⸗ zenden Start und legte durch Theilig⸗ Hamburg(8) und Schauer ⸗Hamburg(1) gleich vier Tore vor. Do dann kamen die Dänen ſtark auf und erzielten durch S. Madſen, W. Madſen und Nils ſon drei Gegen⸗ treffer, ſo daß mit 419 für Deutſchland die Seiten gewechſelt wurden. Nach der Pauſe war die Vereinsmannſchaft von Ajax Kopenhagen, die Dänemarks Farben vertritt, den deutſchen Nationalſpielern auf die Dauer nicht gewachſen. Die Dänen zeigten wohl ſchönes Zuſammenſpiel, ließen aber den harten Torwurf vermiſſen. Die Deutſchen hatten das Spiel jederzeit klar in der Hand und führten es ge⸗ fahrlos zu einem erfolgreichen Ende. Mahnkopf⸗Frank⸗ furt⸗Rödelheim(), Obermark⸗Frankfurt(), Theilig und Ortmann ⸗ Breslau(je 1) warfen noch ſieben Tore, 1 die Dänen keinen Treffer mehr entgegenſetzen onnten. Oeſterreich— Schweden 514 Einen ſchönen Kampf lieferten ſich anſchließend im zweiten Weltmeiſterſchaftsſpiel die Nationalmannſchaften von Oeſterreich und Schweden. Die Wiener blieben nach hartem Kampf knapp, aber verdient mit 514(:2) ſiegreich. Die Schweden zeigten vor der Pauſe ein gutes . ließen es aber an dem nötigen Druck ehlen. Frankfurt noch ohne Sieg Den Abſchluß der Kämpfe des erſten Tages dex Hallen⸗ handball⸗Veranſtaltung bildeten zwei weitere Spiele des nationalen Städteturniers. Königsberg, das ſchon gegen Berlin ausgezeichnet gefallen hatte, trug über Frankfurt a. M. einen verdienten 81:6⸗(:4⸗) Sieg da⸗ von. Das beſſere Zuſammenſpiel gab den Ausſchlag für den Erfolg der Oſtpreußen. Zum letzten Treffen des Samstags traten Berlin und München an. Die Reichshauptſtädter blieben auch hier mit 10:6(:56) ſiegreich und ſind damit noch ohne Niederlage. würde, da immer nur ein Tor die Mannſchaften vonein⸗ ander trennte. Mit:2 werden die Seiten gewechſelt. Die zweite Hälfte ergab das gleiche Bild, wobei nun aber Weinheim leicht im Vorteil war, da ſein Angriff energiſcher und auch etwas weitmaſchiger ſpielte. Aber dennoch hätte auch Rot beſſer zur Geltung kommen können, wenn dort die Fünferreihe in ihren Spielhondlungen ruhi⸗ ger gearbeitet hätte. So aber blieb Weinheim mit 5˙6 Toren im Vorteil und holte ſich zwei äußerſt wichtige Punkte. Fc Freiburg— TV Seckenheim:4(:1) Bei gutem Spielbeſuch entwickelten beide Mannſchaften im Freiburger FC⸗Stadion einen bis zur letzten Minute raſſigen Handballlampf. In der erſten Halbzeit war das Spiel vollkommen ausgeglichen. Der Freiburger Fußball⸗ club hatte die zahlreicheren Torgelegenheiten. Seckenheim überraſchte durch ſeine ſchnelle Spielweiſe, und vor allem hat hier die Hintermannſchaft ein ganz großes Spiel ge⸗ liefert, ſo daß die Freiburger Angriffe zu keinem Erfolg führen konnten, während auf der Gegenſeite nach etwa einer Viertelſtunde der erſte Trefſer erzielt werden konnte. Freiburg drängte nach wie vor leicht, mitunter ſogar etwas drückend. Ein ſchneller Angriff wird von der linken Seite vorgetragen und Hecker auf Linksaußen ſchießt in vollem Lauf das Leder in linke Ecke. Freiburg hat ausgeglichen. Es ſind ungefähr noch ſechs Minuten bis zur Halbzeit zu ſpielen. In dieſem Abſchnitt gelingt es keiner Mannſchaft mehr, zu Erfolgen zu kommen. Mit dem nicht alltägigen:1 geht es in die Pauſe. Nach der Halbzeit ſpielt Freiburg gegen die Sonne und trotzdem können ſie binnen weniger Minuten das Spiel auf 311 zu ihren Gunſten ſtellen. Aber Seckenheim gibt ſich noch nicht geſchlagen. Die Mannheimer gehen voll aus ſich heraus, und vor allen Dingen der repräſentative Mittel⸗ löufer Gehr taucht wiederholt im Sturm auf und unter⸗ ſtüttzt ſomit die Aktionen ſeiner Mannſchaft ſehr wertvoll. Seckenheim kommt zum zweiten Ter und wenige Minuten darauf haben die Mannheimer Vorſtädter auch ſchon aus⸗ geglichen.:3 ſteht der Kampf. Die Gäſte können ſo dann das vierte Tor erringen. Jetzt ſieht es ganz und gar nach einer Niederlage aus, aber Freiburg beſinnt ſich noch einmal auf ſich ſelbſt und der Strofwurf Kellers führt zum :4⸗Ausgleich. Und wenige Minuten ſpäter kann Weiner, der Freiburcer Halbrechte, zum Siegestor einſchießen. Die reſtlichen Minuten verlaufen ausgeglichen. Dem Frei⸗ burger Halblinken bietet ſich nochmals freiſtehend eine ganz große Erfolgsmßolichkeit, die er aber ausläßt. Schiedsrichter Maurer⸗Lörrach leitete den raſſigen Hans⸗ Fallkampf, der den zahlreichen Zuſchauern ſehr gut gefallen konnte, mit Umſicht und Sicherheit. Turngemeinde Ketſch— TV Hockenheim 10:8 Ju Ketſch bedernn das Spiel ses Tabellenzweiten gegen den Letzten der Klaſſe mit reichlicher Verſpätung. Der Be⸗ ſuch des Spieles war ein guter, das Spiel ſelbſt bot ſchöne Leiſtungen und fairen Sport. Gehalten hat es aber nicht ganz das, was man ſich von ihm verſprach. Daran war aber nicht die Leiſtung der Einßeimiſchen ſchuld, ſondern der Gegner. Von den Hockenheimern hatte man doch ſtär⸗ keren Widerſtand erwartet und nicht dieſes frühzeitige Reſignieren gegen einen wirklich nicht übermächtigen Gegner. Die Ketſcher waren ſchon bald nach dem Anpfiff in des Gegners Hälfte vorgeſtoßen und ſetzten ſich darin für die erſten Minuten feſt. Harte Arbeit hat der Gaſt zu ver⸗ richten. die er ober nicht immer mit Geſchick zu erledigen verſteht. So konnten auch die Ketſcher ſchon im Verlauf der erſſen Hälfte fünſmal ins Volle treffen, während dem Tabellenletzten nur ein eütziger Treffer gelang. Nachdem Hockenheim in der erſten Hälfte ſo garnichts in Schwung gekommen war, gab man ihnen auch für den weiteren Ner⸗ lauf des Spieles keine Chancen. Aber inch hierin wurde man wieder enttäuſcht. Allerdings diesmal in gutem Sinne, da nun der Gaſt ſich mächtiger zur Wehr ſetzte und auch für Minuten einen vollauf gleichwertigern Gegner ab⸗ gab. Wohl kommen auch in dieſer Spielhälfte die Ketſcher zu 5 Treffern, aber auch die Gegenſeite kommt zweimal zum Zug. Mit 10:3 holte ſich Ketſch einen weiteren Sieg und iſt damit alleiniger Tabellenzweiter geworden. Hockenheim be⸗ hält weiter das Schlußlicht, doch braucht die Mannſchaft noch nicht verzagen, beſonders dann nicht, wenn die Elf ſo kämpft. wie ſie es diesmal nach der Pauſe tat. Muſikalijcher Komödienabend im Nationaltheater Weis mann: Tanzphantasiet Wolf.-Ferrati: H Susannens Geheimnis“ Strawinsky:„ Petruschika““ Der Muſikaliſche Komödienabend, mit deſſen freundlich⸗heiteren Schlaglichtern das Natio- naltheater am Samstagabend auf ſeine Weiſe der aufgeſchloſſenen Faſchingsſtimmung der Bevölkerung entgegenkam, war in der Hauptſache der Kunſt der Tanzgruppe gewidmet, die ſich damit zum erſten⸗ mal unter der Leitung von Wera Donalies in größeren gemeinſamen Aufgaben zeigen konnle, und zwar in Aufgaben von ſtärkſter künſtleriſcher Gegenſätzlichkeit. Als ſtimmungsvolle Einleitung er⸗ lebte man eine Aufführung von Julius Weis ⸗ manns, des badiſchen Komponiſten, wohltemperier⸗ ter„Tanzphantaſie“, einer Reihe von elf kur⸗ zen, aus der reinen und poetiſchen Klangwelt dieſes liebenswerten Muſikers erblühten Tanzſätzen ſinfo⸗ niſchen Charakters. Der ſtillen und weichen Natur Weismanns ent⸗ ſprechend, verlaſſen die Stücke ſeiner Tanzphantaſie kaum die lyriſchen Bezirke des Anmutigen und Gra⸗ ziöſen. Schon die Bezeichnungen„Wiegender Tanz“, „Mädchentanz“,„Spielerei“,„Erinnerung“, Schel⸗ merei“ zeigen deutlich den Hang zur Idylle, und dem entſprach es auch, wenn insbeſondere der jugend⸗ liche Nachwuchs der Tanzgrupee in Weismanns Muſik hübſche, durch keinerlei Problematik be⸗ ſchwerte Aufgaben fand. Die Phantaſie der Tan⸗ zenden braucht nur dem Ruf der Töne zu gehor⸗ chen, um ihre Stimmung in den leichten Fluß be⸗ ſchwingter Gebärde umzuwandeln. Marga Eilen⸗ ſtein, Herta Bolle, Tutti Schier und Annelieſe Waelde gaben ſoliſtiſch und gemeinſchaftlich Pro⸗ ben ſolchen anmutigen Stimmungstanzes. Einige der Weismann⸗Phantaſien, wie„Auf⸗ ſchwung“ oder„Slawiſche Weiſe“, kommen dem nach⸗ ſchaffenden Künſtler in ſeinem Beſtreben, gegen⸗ ſtändlich zu deuten, einigermaßen entgegen, ohne gerade zur Programmuſik zu werden. Der begabte Irmfried Wilimzig, wohl überhaupt der perſön⸗ lichſte Geſtalter innerhalb der Tanzgruppe, gab den beiden genannten Stücken Stil und Charakter. Ga⸗ briele Loibl offenbarte in„Erinnerung“ gereifte tänzeriſche Auffaſſung und Wera Donalies ver⸗ riet in zwei rhythmiſch geſtrafften Tanzweiſen („Spaniſches Straßenlied“ und„Spannung“) Selb⸗ ständigkeit und Eigenart der Geſtaltung. Guſtav Semmelbeck war der Tanzphantaſie ein verſtänd⸗ nisvoller muſikaliſcher Leiter. Unter ſeinen Hän⸗ den erblühte im Orcheſter die feinſinnige Lyrik Weis⸗ manns in ihrem ganzen 3 5 Welch eine andere Welt ſchaut uns aus der phan⸗ taſtiſch bildhaften und kühnen Behandlung des Klangmaterials in Strawinſkys bekannter Tanzpantomime„Petruſchka“ an! Was den Hö⸗ rer bei dieſem Meiſter der dekorativen, grotesk⸗ ironiſterenden Muſik immer wieder feſſelt, iſt die Urgewalt der Rhythmik, deren unbändige Kraft den raffinierten, artiſtiſh kaum zu übertreffenden Klangexperimenten Strawinſkys etwas durchaus Elementares beimiſcht. Die Verblüffung des Ohres gegenüber dieſer Muſik bleibt zunächſt immer wie⸗ der feſtzuſtellen. Man fühlt ſich bis an die Grenzen geſunder klanglicher Möglichkeiten geſchleudert, um dann aber doch wieder von dem Genialiſchen des bei aller ſcheinbaren Ungebärdigkeit unheimlich gebän⸗ digten Künſtlertemperaments in Bann geſchlagen zu werden. Eine bezwingende Naturkraft trägt in Unterſtrömung das Werk und ſie machte ihre Stärke mehr geltend als die noch ſo blendende Ar⸗ tiſtik des gewiegten Orcheſtertechnikers. Zur Darbietung der ironiſch⸗tragiſchen Liebes⸗ geſchichte des armen Marionetten⸗Harlekins Pe⸗ truſchka, der ſich in ſeiner Liebe zur Ballerina ſo grau⸗ ſam getäuſcht ſieht und unter dem Dolchſtich des bö⸗ ſen mauriſchen Nebenbuhlers ſeine Puppenſeele aus⸗ haucht, war alles aufgeboten, was zum Bilde des buntſcheckigen Gewimmels eines altruſſiſchen Jahr⸗ marktgetriebes notwendig iſt. Guſtav Semmel⸗ beck hatte die Sache muſikaliſch einſtudiert, Wera Donalies zeichnete verantwortlich für die choreo⸗ graphiſche Anordnung und die Tanzregie, und vom Pult aus geführt und meiſterlich interpretiert wurde das Ganze von Karl Elmendorff. Das Or⸗ cheſter ſpielte wahrhaft virtuos, Rhythmus regierte die Stunde, und ſo wurde die Kompoſition mit unge⸗ wöhnlicher Verve abgefeuert und muſtkaliſch und ſze⸗ niſch in all ihrer Farbigkeit vermittelt. Groteske Jahrmarktsbilder(Friedrich Kalb⸗ fuß) gaben der Szene den ihr gemäßen Charakter, und das einzige, was man bedauern mochte, war die Raumenge, die den Maſſenſzenen nicht immer genügende Möglichkeit zur Entfaltung gab. Daran mochte es auch liegen, daß der Geſamteindruck dieſer großen choreographiſchen Gemeinſchaftsſzenen nicht überall künſtleriſch zwingend war, obſchon man ſich ollſeitig nach Kräften bemühte. Irmfried Wilim⸗ zigs fabelhaft gelenkiger Petruſchka, Gabriele Lofbls zierliche Ballerina und der finſter drohende Maure der Wera Donalies feſſelten durch ſcharf konturierte tänzeriſche Darſtellungsart, und ſo wurde die Aufführung zu einem ſtarken Erfolg, wenngleich ſich ein Teil der Zuhörer ſichtlich be⸗ frepdet zeigte. Nicht vergeſſen ſei der charakteri⸗ ſtiſche„Charlatan“ Fritz Bartlings und, im Muſtikaliſchen, die ausgezeichnete Bewältigung des ſchwierigen Klavierparts durch Rolf Schickle. * In der Mitte zwiſchen den beiden Tanzſpielen ſtand Wolf⸗Ferraris entzückender kleiner Ein⸗ akter„Suſannens Geheimnis“, von Theo Lienhard, Käthe Dietrich und Fritz Bart ⸗ ling mit viel kapriziöſer Laune darſtelleriſch und geſanglich beſtritten, von Dr. Cremer mit großer Beſchwingtheit dirigiert. Die wie ein einziges be⸗ freiendes Gelächter wirkende Ouvertüre ſchlug wie eine Bombe ein und entfachte mit Recht frenetiſchen Sonderapplaus. An der herrlichen„Salon“ ⸗Inſze⸗ nierung Becker⸗Huerts aus der Zeit der neunziger Jahre, wo das Zigarettenrauchen der Frau(und dies iſt bekanntlich Suſannens Geheimnis) in den Tod verpönt war, hatte das Publikum ſein helles Vergnügen. Carl Ouns Eiſen bart. —— Wege deutſcher Kunſtpolitik Reichsleiter Alfred Roſenberg ſchreibt im Januarheft der„Kunſt im Dritten Reich“ über die Aufgaben deutſcher Kunſtpolitik u..: Der Nationalſozialismus ſtand von Anbeginn an auch auf kulturellem Gebiet in eindeutiger Abwehr gegenüber der geſamten kunſtbolſchewiſtiſchen Bewe⸗ gung als der Begleiterſcheinung des politiſchen Mar⸗ xismus, ebenſoſehr mußte er aber darauf bedacht ſein, überlebte Formen geiſtloſer Nachahmung der Vergangenheit nicht als für ſich bindend anzuerken⸗ nen. Dieſe Auseinanderſetzungen ſind nach der po⸗ litiſchen Seite in das Stadium unmittelbarer partei⸗ amtlicher und ſtaatlicher Betätigung getreten. Es zeigte ſich bei dieſer Betätigung nunmehr eine Rand⸗ erſcheinung unſeres Lebens, die aber bisweilen die kulturelle Haltung mancherorts verwirren konnte: die Tatſache nämlich, daß ſo mancher tüchtige Na⸗ tionalſozialiſt, der tapfer auf ſozialem und politi⸗ ſchem Gebiet gegen den Marxismus gekämpft hatte, in der Bewertung vieler, einem Kunſtnihilismus zu⸗ ſtrebender Künſtler in ſeiner Haltung unſicher war. Nun iſt ohne weiteres zuzugeben, daß gerade hier ſicher ein großes Zwiſchengebiet beſtand und beſteht, und daß das künſtleriſche Temperament nicht ſelten einzelne Aeußerungen aufweiſt, die einmal ins ſtark Problematiſche hinüberreichen, ohne daß die Ge⸗ ſamthaltung des Künſtlers damit entſchieden getrof⸗ fen würde. Umgekehrt hat mancher Künſtler, deſſen allgemeine Tätigkeit zweifellos als ſchönheitszerſtö⸗ rend empfunden werden muß, auch Werke geſchaffen, die als Einzelprodukte poſitiv bewertet werden kön⸗ nen. Dieſe Tatſachen können einiges in der ſchwan⸗ kenden Bewegung ſeitens ſonſt tüchtiger Perſönlich⸗ keiten erklären, und es ſollen ja die Unterſchiede des Temperaments auch in keiner Weiſe gewaltſam aus⸗ geglichen, ſondern nur eine allgemeine feſte ſtilbildende Grundlage geſchaffen wer⸗ den, von der ſie ſich organiſch einſt um ſo reicher entfalten können. Dieſes Fundament, das für die bildende Kunſt des Nationalſozialiſten entſcheidend iſt, mag man wohl folgendermaßen umſchreiben: Für die Baukunſt einfache monumentale For⸗ men, die ſtets von den ſtruktiven Notwendigkeiten ausgehen und ſomit jene innere bauliche Logik ent⸗ wickeln, die noch immer, wo ein ſtarker Impuls ſich ihrer bemächtigte, zu einer faßbaren Schönheit wur⸗ den. Anerkennung, daß einige Formlinien, die Laſt und Spitze kennzeichnend, ewigen Charakter beſitzen und nicht in rein techniſch vielleicht mögliche, der inneren Geſetzlichkeit zwiſchen Schwerkraft und Widerſtand aber zuwiderlaufende Spielereien aus⸗ arten dürfen. Für Malerel und Skulptur wird daß Schönheitsideal, das nun einmal die Vorſtel⸗ lung des germaniſchen Menſchen ausmacht, wieder zur Herrſchaft aufrücken. Nicht der Entartete, Breite und Verquälte wird im Zentrum national⸗ ſozialiſtiſcher Geſtaltung ſtehen, ſondern der Starke, Geſunde, in dem ſich ſchöpferiſcher Wille mit innerer Kraft und charaktervoller Harmonie paart. Dieſes Schönheitsideal ſchließt die Mannigfaltigkeit perſön⸗ liſter Temperamente in keiner Weiſe aus; hier wird ein ſtarker Wille jede Kleinlichkeit zu vermeiden haben. Das deutſche Naturgefühl, wie es ſich in der Liebe zu Tier und Landſchaft immer wie⸗ der gezeigt hat, iſt in den letzten Jahren wieder ſtark hervorgetreten; eine nationalſozialiſtiſche Kunſtpflege wird dieſe Entwicklung mit allen Mit⸗ teln fördern, iſt ſie doch nur ein Ausdruck des all⸗ gemeinen deutſchen Weſens, das ſich in weltanſchau⸗ lichen Bekenntniſſen durch alle Zeiten ebenſo deut⸗ lich ausgeſprochen hat wie in der biologiſch⸗raſſen⸗ kundlichen Geſetzgebung des Dritten Reiches. Wie der Nationalſozialismus die Leiſtung einer ſtarken Perſönlichkeit anzuerkennen gewillt iſt, ſo ſetzt er auch beim Genie ſtets Arbeit voraus und wird eine ſtrenge Arbeitsdiſziplin auch bei einem Künſtler zu fordern haben, der vor die Oeffentlichkeit tritt mit dem Anſpruch auf Pflege und Anerkennung. 4 Mit allen dieſen Abgrenzungen und dem ehrlich fordernden Willen wird der Nationalſozialismus ſich alſo fernzuhalten haben ron allen miß⸗ gebürtigen Auswüchſen. Aber dieſe Haltung wird ihn auch bewahren müſſen vor jedem Spie ß⸗ bürgertum, das vielleicht unter dem Vorwand der Bekämpfung des Kunſtbolſchewismus mühſelige Erzeugniſſe kleinlicher Pedanterie als Denkmäler großer Kunſt einzuführen ſich bemühen könnte. 1 1 0 Montag, 7. Februar 1938 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 614 Vunlschtæs — Nicht immer finden die verzweifelten Bemü⸗ hungen eines guten Familienvaters, die Verſor⸗ gung ſeiner Familie ſicherzuſtellen, den verdienten Lohn oder die verdiente Anerkennung. Dies beweiſt die tragikomiſche Geſchichte eines Steuerkontrolleurs aus Südfrankreich. Da ſein Gehalt zur Ernährung von Frau und vier Kindern nicht ausreichte, ſollte ſeine Frau an einer Pariſer ſtaatlichen Prüfung zur Einſtellung in die ſtaatlichen öffentlichen Wohlfahrts⸗ dienſte teilnehmen. Die Frau Steuerkontrolleur war ſehr nervös und hatte große Prüfungsangſt. Des⸗ halb kam ihr Mann auf den raffinierten Einfall, als ſeine Frau verkleidet an dem Wettbewerb ſelbſt teil⸗ zunehmen. Das Ehepaar fuhr nach Paris, und in der Toilette des Schnellzuges ging die ſeltſame Ver⸗ wandlung vor ſich. An Stelle des Steuereinnehmers erſchien eine elegante Dame aus der Provinz mit feſchem Hütchen, üppiger blonder Perücke und mit Schuhen einer allerdings reſpektablen Größe, aber doch mit hohen Abſätzen. In Paris unterzog ſich zunächſt die wirkliche Frau der vorgeſchriebenen ärztlichen Unterſuchung, am nächſten Tage aber ſetzte ſich in die Prüfungsbank ihr verkleideter Mann, und ohne jedes Prüfungsfieber erledigte er in Blitzes⸗ ſchnelle die geſtellten ſchriftlichen Aufgaben. Der Unglückliche, ſeines Erfolges bereits ſicher, hatte aber nicht mit der boshaften Neugier der erregten Konkurrenz gerechnet. Seine Mitbewerberinnen fixierten mit lebhafter Aufdringlichkeit ſeine elegan⸗ ten Schuhchen Nummer 44, die Prüfungskommiſſion bat die„Kandidatin“ zu einer Ausſprache und nun verwickelte ſich die Sache ſchnell. Alle Selbſtſicherheit verließ den Steuerkontrolleur, er brach in Tränen aus. Mit der Androhung eines Strafverfahrens aus dem Saal geworfen, ſah ſich der unglückliche Mann am Ende ſeiner Träume und Hoffnungen. Er nahm ſich oͤtie Sache ſo zu Herzen, daß er ſeinem Leben in den Fluten der Seine ein Ende ſetzen wollte. Rechtzeitig herausgezogen und auf die Wachſtube ge⸗ bracht, verſuchte er hier, ſich zu erhängen, Soviel Kummer rührte die Richter, ſo daß man hoffen kann, daß der unglückliche Familienvater, den die bitterſte Not auf den mißglückten Einfall gebracht hat, mit einem blauen Auge davonkommt. 8* — Die Herrenhuthändler Großbritaunieng haben einen Verbandsvorſitzenden, der nicht nur ſeine Geſchäfte gut verſteht, ſondern auch ein außerordent⸗ lich ſcharfer Beobachter zu ſein ſcheint. Oder ein Mann, der es verſteht, die Werbetrommel zu rüh⸗ ren, denn nicht alle Männer wollen leider„behütet“ heute ſein. Der Herr Verbandsvorſitzende, L. C. Flincher, will herausgefunden haben, daß Hut und Charakter nicht ohne Beziehungen zu einauder ſind. Iſt ein Mann ſelbſtbewußt, ſo trägt er beſtimmt ſeinen Hut über das rechte Auge gekippt. Wer das linke Auge kippend bevorzugt, iſt gerade und vor⸗ urteilslos. Als Angeſtellten, zumal, wenn man einen verläßlichen braucht, nehme man nur einen Mann, der ſeinen Hut kerzengerade aufſetzt. Nun aber, heiratsluſtige Mädchen und Frauen, herhören: pocheiratsſchwindler zieht ſeinen Hut ganz tief Aber das e wohlverſtanden— linke Ohr, Das oll unwiderſtehlich wirken. Aber gerade deshalb iſt der Heiratsſchwindler ſehr ſchwer von einem Manne zu Unterſcheiden, der ſonſt anſtändig, doch ein Don Juan iſt. Denn auch dieſer Frauenfreund bedient ſich desſelben unwiderſtehlichen Hut⸗Mittels. Der Frauenſchlager aber iſt ein Hut, der ganz weich ge⸗ arbeitet und tieſſchwarz iſt. Hier vermuten die Frauen einen anpaſſungsfähigen Mann mit geſun⸗ dem Verſtande, aber hohen Idealen. Das alles hat Miſter Fincher auf Grund langfähriger Erfahrun⸗ gen ausgeplaudert. Wird der engliſche Mann nun mehr Hüte kaufen? Und welche!? Oder läßt ſich denken, daß die Briten nun überhaupt Angſt haben, einen Hut auf den Kopf zu ſetzen, denn niemand kann wiſſen, wie Frauen es auslegen, falls durch reinen Zufall an der richtigen Lage ein paar Milli⸗ meter fehlen. — Ein ſeltſames Erlebnis hatte vor kurzem Dr. S. C. Carpenter, ein in England ſehr bekannter Würdenträger der anglikaniſchen Kirche und Dekan der Stadt Exeter. Er beſand ſich nach einem Beſuch in Amerika an Bord eines großen Ozeandampfers, um die Rückreiſe nach England anzutreten. Ohne es eigentlich zu wollen, beteiligte er ſich an einem Koſtümfeſt, das kurz vor der Landung in Southamp⸗ ton an Bord veranſtaltet wurde. Er wollte ſich nur die Masken betrachten, ſelbſt trug er den normalen Abendanzug eines Dekans der anglikaniſchen Kirche, der aus Breecheshoſen, ſeidenen Strümpfen und einem ſcharlachroten Doktorenmantel beſteht. Dr. Carpenter ſchaute etwas erſtaunt drein, als man ihm freudeſtrahlend mitteilte, er habe auf dem Mas⸗ kenfeſt den erſten Preis für das beſte Koſtüm gewon⸗ nen. Der Geiſtliche verſicherte bei ſeiner Landung in Southampton, er habe niemals in ſeinem Leben herzlicher gelacht, als an dieſem Abend, und er habe den Ehrenpreis, der aus einer ſilbernen Zigaretten⸗ doſe beſtand, mit Vergnügen angenommen. * — Die Herren im amerikaniſchen Filmparadies Hollywood, die dafür zu ſorgen haben, daß die Oef⸗ fentlichkeit nicht aus dem Staunen herauskommt, haben ſich wieder einmal eine höchſt ungewöhnliche Geſchichte ausgedacht. Es geſchah nämlich dieſer Tage zum erſtenmal, daß ein noch gar nicht gebore⸗ ner„Filmſtar“ durch einen regelrechten Vertrag für eine Rolle verpflichtet wurde. Für den neuen Film „Marie Antoinette“, zu dem die Aufnahmen in eini⸗ gen Wochen begonnen werden ſollen, benötigt der Regiſſeur ein nur wenige Stunden altes Baby, weil in einer Szene der ſoeben geborene Dauphin von Frankreich in einer goldenen Wiege gezeigt wird. Die Filmgewaltigen wollten dieſer Bildfolge nicht wie üblich mit einer Puppe drehen, weshalb ſie auf den Gedanken verfielen, ſich nach einer werdenden Mutter umzzuſehen, die in nächſter Zeit einem Sprößling das Leben ſchenken wird. Da aber die weltbewegende Frage„Knabe oder Mädchen?“ ſelbſt von einem Hollywooder Produktionsleiter nicht vor⸗ ausgeſagt werden kann, und da man den Thron⸗ erben von Frankreich entgegen der geſchichtlichen Tat⸗ ſache nicht von einem Mädchen„darſtellen“ laſſen kann, hat man gleich vier Frauen verpflichtet, die ihrer baldigen Niederkunft entgegenſehen. Eine davon wird ſchon einen Sohn bekommen, der dann zum füngſten aller Filmſterne wird. *. — In Albanien herrſcht heute noch vielfach die Sitte des Brautkaufes. Der glückliche Bräutigam bezahlt den Eltern des Mädchens ſeiner Wahl eine gewiſſe Summe, in der Regel meiſt 500 Goldfranken, und damit iſt die Ehe eigentlich auch ſchon rechts⸗ gültig abgeſchloſſen. In Blakafj, einem Städtchen weſtlich von Skutari, iſt nun die ſunge Albanerin Alija Beljulipitſch gleich an vier Männer als Frau verkauft worden. Das ſchöne Mädchen war eine Waiſe und lebte im Hauſe der beiden Brüder ihrer nerſtorbenen Mutter. Dank ihrer äußeren Vorzüge fehlte es nicht an Männern, die ſie zur Frau begehr⸗ ten. Ihre Oheime hatten es nun verſtanden, das Mädchen innerhalb weniger Tage an vier Männer zu verkaufen. Mit dem erzielten Erlös von 2000 Goldfranken, einem für albaniſche Landleute kaum vorſtellbaren Reichtum, hatte das ſaubere Onkelpaar das Weite geſucht. Nach dem Verſchwinden der bei⸗ den tauchten die vier Verlobten der hübſchen Alija guf und machten ihre Rechte geltend. Einer der Werber, ein reicher Grundbeſitzer, wollte den ande⸗ ren drei Rivalen ihr Geld zurückgeben, aber davon wollten dieſe wiederum nichts wiſſen. Jeder beſteht darauf, die Braut zu bekommen, für die er bezahlt hat. Nun liegt der Fall zur Entſcheidung vor einem Kollegium der oberſten mohammedaniſchen Geiſtli⸗ chen in Tirana, die ſich bisher vergeblich den Kopf zerbrechen, wem ſie von den vier Männern die ſchöne Alija zuſprechen ſollen. * — Ein frecher Raubüberfall wurde nachts auf einen Tankſtellenwärter der Reichsantobahn Berlin⸗ München an der Auffahrt Leipzig⸗Merſeburg verübt. In der Nähe der Ortſchaft Möhritzſch fragte gegen 23.30 Uhr ein etwa 35jähriger Mann, der mit ſeinem * 0 ei dun 0 Eiſenbahnunglück in Braſilien 15 Tote, 100 Verletzte dnb. London, 3. Februar. Einer Meldung aus Rio de Jaueiro zufolge ſind bei einem Eiſenbahnunglück in der Nähe von Goyaz im Junern Braſiliens 15 Perſonen getötet und etwa 100 verletzt worden. Ein Hamburger Dampfer überfällig dnb. Hamburg, 5. Februar. Der Hamburger Dampfer„Richard Bor⸗ chardt“ der Fair⸗Play⸗Schleppdampfſchiffahrts⸗Ree⸗ derei iſt ſeit einigen Tagen überfällig. Der 1555 Bruttoregiſtertonnen große Dampfer verließ Ham⸗ burg am 25. Januar, um Nordenham anzulauſen, wo eine Ladung von 2000 Tonnen Kohlen für den noröſpaniſchen Hafen Paſajes übernommen wurde. Als Zwiſchenhafen ſollte noch Dover angelaufen werden. Nach der Ausreiſe von Nordenham fehlen von dem Schiff jegliche Nachrichten. Alle Nachfor⸗ ſchungen nach dem Verbleib des Schiffes brachten kein Ergebnis. Wie DNB auf Nachfrage bei der Reederei erfährt, ſind bei Helgoland Trümmer an⸗ getrieben worden, die von der„Richard Borchardt“ ſtammen, es handelt ſich um Rettungsringe ſowie Teile der Deckaufhauten. Es iſt leider damit zu rechnen, daß das Schiff ein Opfer der letzten ſchweren Stürme geworden iſt. Irgendwelche drahtloſen Hilferufe konnten von dem Schiff nicht ausgeſandt weden, da ſich an Bord keine Sendeeinrichtung be⸗ fand. Die Beſatzung beſtand aus 18 Mann. Das Ende des Dampfers„Vaterland“ — London, 5. Februar. Der Dampfer„Leviathank“, der frühere deutſche Dampfer„Vaterland“, hat ſeine letzte Reiſe beendet. Er ankerte geſtern im Firth of Forth und wird nun verſchrottet. Die Verſchrottung wird etwa zwei Jahre dauern. Das tragiſche Schickſal des Schiffes findet ein tragiſches Ende. Es war ein Stolz der deutſchen Handelsmarine. Es wurde im Krieg von den Vereinigten Staaten beſchlagnahmt und als Truppentransportdampfer benutzt. Nach ſeinem Um⸗ bau verroſtete es ſeit drei Jahren im Hafen von Neuyork. Seine Beſtandteile wandern nun im Zeichen des großen Eiſenbedarfs in die engliſchen Rüſtungs werke. Auto unweit der dortigen Tankſtelle hielt, den Wär⸗ ter nach der Entfernung nach Berlin und ob er allein den Nachtdtenſt verſehe. Im nächſten Augenblick fiel der Räuber über den Mann her und ſchlug ihn zu Boden. Der Ueberfallene ſetzte ſich jedoch energiſch zur Wehr, ſo daß der Bandit von ſeinem Vorhaben abließ, wieder in ſeinen Wagen ſprang und in Rich⸗ tung Berlin davonraſte. * — Die Neuyorker Polizei fagt zur Zeit einer Gaungſterbande nach, die aus— Frauen beſteht. Dieſe weiblichen Verbrecher tauchten zuletzt bei einem Ueberfall auf eine Autoreparaturwerkſtätte auf. Eines Nachmittags fuhr ein Kraftwagen vor, in dem ſich fünf hübſche junge Damen befanden. Der Be⸗ ſitzer der Werkſtätte kam ſofort an den Wagenſchlag, um ſich nach den Befehlen der Damen zu erkundi⸗ gen. Seine Dienſtfertigkeit wandelte ſich jedoch ſo⸗ fort in Schrecken, als er plötzlich die Mündungen von fünf Revolvern auf ſich gerichtet ſah. Schließ⸗ lich forderte ihn eine der„Damen“ auf, alles Geld herauszugeben. Angeſichts der eiſernen Läufe blieb dem Armen nichts anderes übrig, als den Befeh⸗ len der hübſchen Autoſahrerinnen nachzukommen, die dann das Weite ſuchten. * — Ein griechiſcher Gelehrter veröffentlicht ſoeben eine intereſſante Abhandlung, in der er ausführt, daß die Sitte der Stierkämpfe, die ſich bis heute er⸗ halten hat, auf griechiſchem Boden entſtanden iſt⸗ Schon neun Jahrhunderte v. Chr. hat es danach in Griechenland Stierkämpfe gegeben. Dex Wiſſenſchaft⸗ lex zitiert viele Stellen aus den Werken alter grie⸗ chtſcher Schriftſteller, die davon zu berichten wiſfen daß der Stierkampf ſchon im Altertum in Griechen⸗ land und beſonders in Theſſalien eine ſehr beliebte Volksunterhaltung war. Damals wurde allerdings nicht wie heute nur ein Stier in die Arena getrie⸗ ben, ſondern immer gleich eine ganze Herde. Bei beſonders feſtlichen Anläſſen traten die Stierkämp⸗ fer gleichzeitig gegen ein Rudel von fünfzehn Stück an. Natürlich zeigten ſich bei dieſen Maſſenkämpfen die Stiere noch wilder wie im Einzelgang, ſo daß der griechiſche Gelehrte zu dem Schluß kommt, daß die Stierkämpfe in jenen Zeiten ſich viel blutiger abwickelten als heute. . 1 — Die kleine Shirlen Temple hat eine größere Zahl von Würden und Ehrenſtellungen als an Jah⸗ ren ihres berühmten Daſeins. Sie iſt bekanntlich neben allem andern auch Oberſt der amerikaniſchen Armee. Daß ſie eine millionenſchwerxe junge Künſt⸗ lerin iſt, hat ſich inzwiſchen auch herumgeſprochen. Der ſchönſte Reiz der Kleinen ſoll aber der ſein, daß ſie in ihrem privaten Leben in nichts von andern kleinen Mädchen unterſchieden werden kann, weil ihre Urnatur unverdorben ſei. Shirley Temple trägt ihre Würden alſo ohne Schaden für ihre Kindlich⸗ keit. Jetzt hat man die Kleine gar zum Polizei⸗Offi⸗ zier der Hollywooder Polizei⸗Reſerve⸗Formation er⸗ nannt. Shirley Temple hat ſomit das Recht, zu ver⸗ haften, wenn ihr Pflichtgeſühl das verlangt. Hoffen wir, daß dieſe„Verhaftung“ ſich lediglich auf das Publikum beſchränkt, wenn der kleine Filmſtar auf der Leinwand der Welt erſcheint. Das iſt nämlich das Wichtigſte für einen amerikaniſchen Star. * — In Schöneberg bei Berlin ereignete ſich ein un⸗ gewöhnlicher Verkehrsunfall, bei dem zwei Perſonen erheblich verletzt wurden. Von einem in voller Fahrt befindlichen Laſtkraftwagen platzte plötzlich der Felgeuring eines Hinterradeg ab. Die einzelnen Stücke wirbelten in der Luft umher und trafen zwei mehrere Meter entfernt auf dem Bürgerſteig ſte⸗ hende Paſſanten. Die jährige Irene Starke wurde ſo unglücklich getroffen, daß ſie mit einer ſchweren Kopfverletzung beſinnungslos liegen blieb. Der zehn⸗ jährige Werner Zacharias wurde von den fliegenden Eiſenteilen am rechten Fuß erheblich verletzt. * A Daß Oberlaydesgericht in Breslau hatte ſich grundſätzlich darüber klar zu werden, ob Stadtwap⸗ ben irgendeinen geſetzlichen Schutz genießen und wie weit dieſer geht. Mit Rückſicht auf die heutige Wertung der Gemeinſchaftsſymbole kam das Gericht zu dem Ergebnis, daß jede Art der Benutzung eines Stadtwappeng durch Privatperſonen unzuläſſig ſei, bei der die Benutzung auf einen Gebrauch des Wap⸗ pens zur Herkunfts bezeichnung für gewerbliche Zwecke verwandt werde, da ein ſolcher Gebrauch nur dem wahren Wappenträger, alſo der Stadt, zuſtände. Wappen ſind, ſo ſagt das Urteil, keine Freizeichen, mit denen jeder machen kann, was er will. Auch eine einfache Wiedergabe des Wappens, z. B. auf An⸗ ſichtspoſtkarten ohne weiteren Inhalt braucht ſich der berechtigte Wappenträger nicht gefallen zu laſ⸗ ſen, wenn dadurch kukturelle Intereſſen verletzt wer⸗ den, 3. B. die Abbildung erheblich gegen den guten Geſchmack verſtößt. NRO MAN VON MEI N RICA 7 8 Hier unterbrach Mabel Roderick für einen Au⸗ genblick die Flut ihrer haſtig hervorgeſprudelten Worte. Sie ſah mit einem kurzen Seitenblick auf die junge, braunlockige Sekretärin, die noch immer neben ihr am Schreibtiſch lehnte. War es nicht, als habe dieſe ſoeben etwas wie einen unterdrückten Aufſchrei laut werden laſſen? Auch Houſton Roderick ſah auf Ellen. Dieſe aber hatte ſich ſchon wieder gefaßk. Sie preßte die Lippen ſchmal zuſammen. Nur ſehr bleich war ſie, und ihre Finger, die mit einem Lineal ſpiel⸗ ten, ſchienen zu zittern. Mabel Roderick aber fuhr in Berichte fort: f „Mit dieſem Neffen nun, Herr Hutchins, hat es eine eigene Bewandtnis! Er iſt nämlich gar nicht Herrn Risleys Neffe! Er iſt nichts als ein abge⸗ ſeimter Betrüger und vermutlich noch Schlimmeres. Den richtigen Neffen kenne ich perſönlich. Ich habe alle Beweiſe für die Richtigkeit meiner Behauptun⸗ gen in Händen. f 2 Ein 11860 und Poltern unterbrach Mabel. Das metallene Lineal war Ellens Händen entglitten und auf die Schreibtiſchplatte gefallen, ziemlich viel Lärm dabei verurſachend. Enkrüſtet und tadelnd ſah Mabel Roderick auf die Sekretärin. Dieſe aber ſchien ſich auf die Tiſch⸗ kante ſtützen zu müſſen. In ihrem Geſicht ſtanden die Augen groß und wie von ſchweigendem Entſetzen ſeweitet. g Hoch Mabel nahm ſich nicht Zeit, darauf zu ach⸗ 5 Sie war ſchon wieder in ihr Geſpräch mit Herrn utchins verwickelt. 5 1 „Aber ſelb'etverſtändlich, Sir! Denken Sie, ich träume oder ich phantaſtere? Freilich, ob dieſer Neffe ihrem haſtenden beſtimmt auch der Täter iſt, dieſe Vermutung iſt nur eine Kombination von mir. Aber es iſt höchſtwahr⸗ ſcheinlich! Offenbar, ſo denke ich mir, hat die Tote irgendwie von der Sache erfahren, und die Ver⸗ brechereligue um Erneſt Risley hat die unbequem gewordene junge Dame kurzerhand beſeitigt!— Wie bitte?— Sie wollen nun doch ſelbſt kommen? Oh, das wäre mir äußerſt lieb!— Sie kommen gleich?— Um so beſſer! Ich erwarte Sie hier in Ihrem Büro! Aber ſpannen Sie meine Geduld nicht zu ſehr auf die Folter!— In zwanzig Minuten? Gut! Ich werde dieſe zwanzig Minuten warten!“ l Gerade hatte Mabel Roderick den Hörer wieder auf die Gabel des Fernſprechers gelegt, als ſie plötz⸗ lich höchſt betroffen zuſammenſchrak. Denn vor ihr, ganz dicht, ſaſt bedrohlich dicht ſo⸗ gar, ſtand die junge Sekretärin des abweſenden Po⸗ lizeichefs. Und was dieſe junge Dame zu der nur wenig Widerſpruch gewöhnten Dollarprinzeß ſagte, war in der Tat ganz dazu angetan, Grund zu eini⸗ ger Betroffenheit zu geben. Geradezu kriegeriſch ſah die braunlockige Ellen Gardner in dieſem Augenblicke aus, während ſie Stirne an Stirne der helläugigen Millionärin ge⸗ genſüberſtand. Ihre Stimme aber war eine ſeltſame Miſchung von trotzigem Aufbegehren und ſchmerz⸗ erſticktem Schluchzen. „Was Sie da eben geſagt haben, Fräulein Rode⸗ rick, was Sie da ſoeben von Herrn Eugen Waſſung ſagten, das würden Sie nicht behaupten, wenn Sie ihn perſönlich kennten!“ Mabel blieb der Mund für eine Sekunde offen. „Kennen Sie denn Herrn Waſſung etwa auch?“ ſchrie ſte dann, nach der Braunen Schulter greifend. „Jawohl!“ Auch Ellen ſchrie plötzlich, und es hatte mit einem Schlage den Auſchein, als ſei zwiſchen den beiden Mädchen der hellſte Streit im Gange, „Und ob ich ihn kenne!“ f „Mabel!“ hörte man Houſton Roderick ſagen, der beſorgt väher trat. N f Aber Mabel machte nur eine abwehrende Hand⸗ bewegung nach ihm hin. Sie hatte ſich mit einem Ruck auf die Schreihtiſchplatte geſchwungen, wo ſie nun mit überſchlagenen Beinen ſaß.„Ste kennen Eugen Waſſung? Aber das iſt ja höchſt intereſſant! Das iſt ja über die Maßen intereſſant! Nun wird es ſich am Ende gar noch herausſtellen, daß die Be⸗ ziehungen dieſes falſchen Neffen bis in das Vor⸗ zimmer des Polizeichefs reichen!“ Dunkelrote Glut ſchoß in Ellen Gardners Stirne, die auch jetzt noch ein wenig von der Sonnenbräune ihrer ſommerlichen Ferienfahrten krug. Stolz hob ſie den Kopf.„Sie werden ſich vergeblich bemühen, mich kränken zu wollen!“ ſagte ſie beherrſcht.„Der Mann, den ich kenne, iſt niemals ein Betrüger ge⸗ weſen und wird nie einer werden! Dafür lege ich dieſe meine Hand ins Feuer, Fräulein Roderick! Ich fand ihn drunten in Arkanſas als armen Tramp auf der Straße. Er war zu beſcheiden, mich nur zu bitten, daß ich ihn mitnähme, obwohl er mit bluten⸗ dem Knie im Graben ſaß. Ein ſolcher Mann iſt kein Verbrecher! Uebrigens hal er mich ſpäter auch noch hier in Chikago aufgeſucht!“ „Er hat Sie beſucht?“ ſchrie Mabel Roderick, für einen Augenblick mit dem aufgeregten Strampeln ihrer vom Schreibtiſch herabbaumelnden ſchlanken Beine einhaltend. „Ja!“ beteuerte Ellen.„Er kam, mich zu ſehen. Aber— er war etwas ungeſchickt— er benahm ſich ein wenig auffällig!“ Wieder ſchoß neue Röte in Ellens Stirne.„Vielleicht war es die erſte Freude des Wiederſehens, vielleicht auch der jähe Wechſel in ſeinem Leben. Kurzum, wir verſtanden uns nicht. Mama zankte. Und Herr Waſſung ging im Böſen von mir fort.“ Faſt klang es wie ein Schluchzen, während Ellen dieſe Worte hervorſtieß. Dann nahm ſie ſich wieder zuſammen. „Später erfuhr ich dann, was inzwiſchen aus ihm geworden war. Ich las ſeinen Namen im Vereins⸗ bericht unſeres Klubs. Ich bin Rudererin, Fräu⸗ lein Roderick, und Herr Risley iſt unſer Ehrenprä⸗ ſident. Da las ich denn auch dieſe Geſchichte von ſei⸗ nem Neffen. Und ich war herzlich froh darum, daß der arme Junge jetzt ſein Glück gemacht hat.“ „Hahaha!“ Mabel Roderick ſchien ſich auf ihrem erhöhten Sitz vor Lachen biegen zu wollen.„Haſt du gehört, Daddy? Dieſe junge Dame da, ſie bricht eine Lanze für dieſen Burſchen, für dieſen Betrü⸗ ger, den ich gerade im Begriffe bin, zur Strecke zu bringen.— Nun, warten wir, bis Herr Hutchins kommt. Er wird ſich für dieſen Fall fetzt gleich in doppelter Hinſicht intereſſieren müſſen“ „Jai“ ſagte Ellen Gardner, und ihre braunen Augen waren dunkel von zornigem Trotz. Mit ver⸗ ſchränkten Armen ſtand ſie an die Wand gelehnt. „Warten wir, bis Herr Hutchins kommt!“ Ratlos und mit aufgeregten Bewegungen aber ging Houſton Roderick im Büro des Polizeichefs auf und ab. Er dachte darüber nach, wie viele Nächte 955 ſeine Tochter Mabel ſchon um den Schlaf gebracht atte. Auch dies ſchien wieder eine von ſolchen Nächten werden zu ſollen. Einer der wenigen Menſchen, die am folgenden Morgen noch nicht das mindeſte von dem aufſehen⸗ erregenden Mord an Fräulein Amelia Gilbert wuß⸗ ten, war ſeltſamerweiſe der ſehr ehrenwerte Herr Erneſt Risley ſelber. Kein Extrablatt war in die Stille der Räume gedrungen, in denen der reiche Einſiedler ſeine ein⸗ ſamen Nächte verbrachte, kein Telephonruf hatte die Ruhe ſeines Schlummers geſtört, keine Seele des Perſonals hatte den Mut aufgebracht, dem Herrn des Hauſes die ſchreckliche Nachricht zu überbringen. Der Tag ſtieg herauf, und Erneſt Risley erhob ſich wie alle Tage, um aus dem Schlafzimmer hin⸗ überzugehen in ſein Badekabinett, wo in marmor⸗ nem Baſſin bereits das genau temperierte Waſſer mit den ärztlich verordneten Zuſätzen ſeiner harrte. „Er wacht“, flüſterte Florence, das Kammermäd⸗ chen, dem„Hofmarſchall“ Fox zu.„Bill hat es mir geſagt. Sie müſſen jetzt zu ihm hineingehen, Herr Fox, und ihn ſchonend vorbereiten!“ a „Den Teufel werde ich tun!“ wehrte der Marſchall ab.„Derlei Dinge ſind in meinem Kontrakt nicht vorgeſehen!“ i „Nun, wie Sie wollen!“ rief Florence ſchnippiſch und lief, mit ihren hohen Abſätzen klappernd, davon, als müſſe ſie vor etwas flüchten. „Wird er es ertragen?“ jammerte in der Küche Betſh, die alte Köchin.„Es wird ihn ein weiteres Stück ſeiner Geſundheit koſten. Nein, welch ein Un⸗ glück!“ a „Es gibt nur eins“, riet die Frau des Gärtners, „der junge Herr muß es ihm ſagen!“ 5 Der junge Herr! Freilich! Natürlich! Daß man nicht früher darauf gekommen war! Das war doch das Gegebene, Das einzig Richtige. Herr Waſſung, der Neffe aus Germany, war der Mann, der ſeinen Onkel von der fürchterlichen Begebenheit dieſer Nacht in Kenntnis ſetzen mußte.(FJortſetzung folgt) 8 10. Seite/ Nummer 61 ——— Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 7. Februar 1938 Richard Eichbergs Millionen Film der Tobis: Jad Ulel.-⸗Kachnapur: Uadaadammmomon mit La Jana/ Kitty Jantzen Frltr van Dongen— gusta Dlessl— Aexander golllng— Hans Stuwe— hes Lingen deginn:.33.10.20.33 0 Heuie leizier Tag! Richerd Eichbergs Millionen-Flim der Tobis: Jau Ligel.⸗ahnapn In allen Vorstellungen! Boxkampf Smeling- Ben Foort Alle 12 Runden in dem ersten technisch vollkommenen Box- film. Jede wichtige Kampfphase in Zeitlupe.- Keine Wochen- schau-Autnahmen sondern ein Spezial Film! deginn:.35 4. 10.20.33 777i 2 2. 5 Ile Hannbeimer warten gespannt auf das Erscheinen des z Welten ſeils des grogen fichard Eichberg- Millionenfilms: *— 80 Forsa. g. welnstrage Libelle * e Mein Gutsausschank Ist ab Täglich 20.11 Unt: ber grobe Erlolg der Ufa: Wannen n nen 4 mit Aus nehme der sonntege 8 Zara 5 25 0 1 er e wieder geöffnet 12 1 9 Lad Habanera Weingut Relnrich Spindler. 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N e 0 Möglichkeiten, e Eta fl. 90. Prlvat krankenkasse. FPfeſe Wan! Der Für den Monat Februar 1938 wurden durch bie kommen. Einarbeit erfolgt.— Vorzuſtellen von y. berufst. Pers. zuischen Aergten und fleilkundisen. Bei- zuſtändigen Stellen für die Stadt Mannheim far 8— V Küruberg l! e VV Herren- Speiſekartoffeln folgende Verbraucherhöchſtpreiſe ſeſt⸗ 90 . zu leihen geſucht. 1 21 8 geſetzt: 0 V. V. a. G. gegr. 1843. ter Nur Arier. Verlangen Sie Prospekt.(s; 1 0 i Orgauiſationsbüro: Mannheim. D 1. 78 N e e o Sctmeider Bei Ar dabente n Eintenerung 0 (Hanſahaus). Geſchäftsſt. 2006 letrt SS 5 S 5 SSA SSE 1 3 Inmaobilien⸗ ue 5 lupusts⸗Aulage fs 8 257 82 2. — 5 Orthopädie- Hecd- Heister 810 1 1 2 382 S 8 88 2 E 7 D 1. 11 Tel. 219 32 Ecke VWerdeſſtiabe 8 S8 828 e 8 2 2 Anerkannte Meistererbeit in 8 338 8 3 5 8 2 8 82 8 5 00 ö 0 munsloliedern, orinop Anparaten 5 5 JT 1 a 3 pie a— f. 50 Kg f. 50 Kg f. 50 kg 5 K* NN eibbinden, Bandagen. bieſeren 7 5 8. ld. Art sucht laufend ss mil. 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