Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfa Trägerlohn in unſeren eſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44. Meerſeldſtr 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d folgend. Monat erfolgen. 0 Pig. Poſtbef.⸗Geb Sterzu 72 Pfa Beſtellgeld Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590 le Mannheimer Jeitung Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 249 51 — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim Einzelpreis 10 E Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 am breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig Kleinanzeigen ermäßiate Grundpreiſe Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr 8. Konkurſen wird Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, für fernmündlich erteilte Für Familien ⸗ und Bet Zwangsveraleichen oder keinerlei Nachlaß gewährt Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen und Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗ Ausgabe A Dienstag. 8. Februar 1038 Aeußerſt scharfe Noten an Valentia und Salamanta Einſeitige und unbewieſene Beſchuldigungen des nationalen Spaniens durch den engliſchen Außenminiſter Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — Lou don, 8. Februar. Außenminiſter Eden gab geſtern im Unter⸗ haus die Note bekannt, die die engliſche Regie⸗ rung an die beiden ſpaniſchen Parteien gerichtet hat. Darin machte ſie Mitteilung von den be⸗ reits mitgeteilten verſchärften Maßnahmen gegen die ſogenannten Piraten des Mittelmeeres. Für den Fall, daß dieſe Maßnahmen noch nicht aus⸗ reichen ſollten, werden weitere Maßnahmen an⸗ gekündigt. Ferner hat der britiſche Agent bei der National⸗ regierung Hodgeſon bei General Franevd Scha⸗ denerſatzanſprüche wegen der Beſchädigung des britiſchen Zerſtörers„Hunter“ im Mai vorigen Jahres geltend gemacht und für den Fall der Nicht⸗ erfüllung der Anſprüche die Beſchlagnahm e von nationalſpaniſchem Eigentum an⸗ gedroht. Die Note an die beiden Parteien iſt zwar äußerſt ſcharf gehalten, kann aber als Beſtäti⸗ gung dafür dienen, daß die Urheber der Verſenkung der beiden britiſchen Dampfer in der vorigen Woche nicht feſtgeſtellt worden ſind. Damit iſt der einſeitig gegen Franco gerichteten Stimmungsmache, die hier an England in letzter Zeit zu beobachten war, der Boden entzogen worden. g. Parlamentariſch und innenpolitiſch war die Erklärung Edens ein großer Erfolg. Der Außenminiſter erntete großen Beifall auf den Regierungs⸗ und Oppoſitionsbänken wie ſelten in den letzten Jahren ein engliſcher Außen⸗ miniſter. Im einzelnen erklärte Eden: Angeſichts der kürzlich wieder erfolgten Angriffe auf Kauffahrteiſchiffe im weſtlichen Mittelmeer ſei allen Intereſſierten folgende Stellungnahme der bri⸗ tiſchen Regierung mitgeteilt worden: Die letzten Er⸗ fahrungen hätten bewieſen, daß die auf Grund des Abkommens von Nyon gegenwärtig angewandten Maßnahmen nicht ausreichten, um die Schiffahrt gegen ungerechtfertigte Angriffe zu ſchützen. Unter dieſen Umſtänden wolle die britiſche Regierung da⸗ her Valencia und Salamanca davon unterrichten, daß von jetzt ab von jedem in der weſtlichen Mittel⸗ meerzone getauchten U Boot angenommen werde, daß es einen Angriff auf Kauffahrteiſchiffe vorhabe. Die britiſche Regierung werde nicht zulaſſen, daß -Boote in dieſer Zone tauchen. Daher hätten die britiſchen Kriegsſchiffe Befehl erhalten, je des U⸗ Boot, das untergetaucht fahre, in Zu⸗ kunft anzugreifen. Die franzöſiſche und die italteniſche Regierung ſeien von der vorgeſchlagenen Aktion unterrichtet worden. Sie hätten zugeſtimmt, eine ähnliche Aktion in dieſem Gebiet zu ergreifen. Auch die anderen Beteiligten des Abkommens von Nyon ſeien unterrichtet worden ſowie auch die Ver⸗ einigten Staaten, Deutſchland und Portugal. Hinſichtlich der Verſenkung der„Alcira“ ſei je⸗ der Grund für die Annahme vorhanden, daß es ſich bei dem Angriff um Flugzeuge gehandelt habe, die im Dienſt General Francos. ſtan⸗ den. Der britiſche Agent in Salamanca ſei daher an⸗ gewieſen worden, darauf zu verweiſen, wie ernſt die britiſche Regierung dieſen Zwiſchenfall anſehe. Er ſei ferner angewieſen worden, mitzuteilen, daß die britiſche Regierung dieſe nicht zu rechtfertigenden Angriſfe auf die britiſche Schiffahrt in der Vergan⸗ genheit mit äußerſter Geduld angeſehen habe. Die britiſche Geduld ſei jedoch nicht unerſchöpflich. Die britiſche Regierung habe beſchloſſen, daß nun⸗ mehr die Zeit gekommen ſei, es ein für allemal wiſſen zu laſſen, daß ſte auf dieſe Angriffe nicht mehr aus⸗ ſchließlich durch Proteſte und Entſchädigungsforde⸗ rungen antworten werde. Sie habe daher General Franco wiſſen laſſen, daß ſie ſich das Recht vorbehalte, in Zuknuft ohne jede weitere Ankündigung im Fall einer Wieder⸗ holung dieſer Angriffe Vergeltungsmaßnahmen zu ergreifen, und zwar in einem Ausmaß, wie ſie es für erforderlich oder in dem beſonderen Fall für angemeſſen ien würde. n Juzwiſchen wird bekannt, daß um die Balearen eine Sperre von engliſchen und franzöſiſchen Zerſtörern gelegt wurde, um etwaige U⸗Boote beim Auslaufen bereits zu beobachten. Salamantas Antwort an London (Funkmeldung der N M.) i + Bilbao, 8. Februar. Die nationalſpaniſchen Behörden in Salamanca nahmen zu der Erklärung des engliſchen Außen⸗ miniſters Eden und der darin enthaltenen Drohung, daß England angeſichts der letzten Angriffe gegen ſeine Handelsſchiffe im Wiederholungsfalle Repreſ⸗ ſalien anwenden würde, Stellung. national⸗ ſpaniſche Erklärung betont, es ſei keinesfalls erwie⸗ ſen, daß die Angriffe von nationalſpaniſcher Seite verübt worden ſeien, ſondern ſehr wahrſcheinlich ſeien die Täter im bolſchewiſtiſchen Lager zu ſuchen, wo man den Krieg verloren ſehe und in letzter Mi⸗ Die nute einen internationalen Konflikt heraufbeſchwö⸗ ren möchte. Zu den angedrohten etwaigen Repreſſalien ſei feſtzuſtellen, daß Nationalſpanien Englands See⸗ machtſtellung durchaus achte, die es während der Operationen in Nordſpauien hinreichend zu fühlen bekommen habe. Es ſei aber zu berückſichtigen, daß es ſich gegenwärtig in Spanien nicht um einen Ko⸗ lontalkrieg handle, ſondern um eine rein ſpaniſche Angelegenheit. zurückrufung der Freiwilligen? Engliſch-italieniſche Einigung Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 8. Februar. Am Freitag wird eine Sitzung des Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes ſtattfinden, der hier inſofern große Bedeutung zugeſprochen wird, als man von ihr endgültige Maßnahmen zur Zurückziehung der ausländiſchen Teilnehmer an den Kämpfen in Spa⸗ nien erwartet. Um die Bedeutung zu unterſtreichen, wird wahrscheinlich Außenminiſter Eden ſelbſt den Vorſitz führen. Ob der Nichteinmiſchungsausſchuß noch die Kraft hat, die Einmiſchung in Spanten wirkſam zu liquidieren, iſt jedoch Fraglich. Hier wird zur Zeit jedes Anzeichen, das neue Momente einer engliſch⸗italieniſchen An⸗ näherung erkennen läßt, mit Intereſſe vermerkt. Man ſpricht von italieniſchen Geſten, die einen faſt noch größeren Eindruck gemacht hätten als die Zu⸗ ſtimmung Italiens zu dem verſchärften Kampf gegen die Mittelmeerpiraten. Es wird 3. B. u. a. hier auch feſtgeſtellt, daß die arabiſchen Sendungen des italieniſchen Senders Bari neuerdings weſentlich freundlicher geſtimmt ſeien. Die engliſche Regierung hat, wie wir bereits berichteten, über ihre Verhand⸗ lungsbereitſchaft keinen Zweifel gelaſſen, Das neue iſt, daß die engliſche Regierung die Einſtellung der italieniſchen Rundfunkſendungen in arabiſcher Sprache nicht mehr als eine Voraus ſetzung für Verhandlungen betrachtet, ſondern ſie in die Verhandlungen einzubeziehen bereit iſt. Ueber den engliſch⸗italieniſchen Fragenbereich haben in der vorigen Woche mehrere vorbereitende Beſprechungen zwiſchen Außen miniſter Eden und dem italieniſchen Botſchafter Graf Grandi ſtattgefunden, die in dieſer Woche durch eine neue umfaſſende Ausſprache ſort⸗ über dieſen wichtigen Punkt? geſetzt werden ſollen. Die Ausſprache wird noch vor der Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſſes ſtatt⸗ finden. Eines der erſten Ergebniſſe dieſes engliſch⸗ italieniſchen Meinungsaustauſches wird nach den Erwartungen hieſiger politiſcher Kreiſe eine ziemlich vollſtändige Uebereinſtimmung der An⸗ ſichten in der Freitagsſitzung des Nichtein⸗ miſchungsausſchuſſes ſein, ſo daß der Durchfüh⸗ rung des engliſchen Planes zur Liquidierung der Einmiſchung in Spanien, der bereits grund⸗ ſätzlich von allen Teilnehmern angenommen iſt, keine Schwierigkeiten mehr im Wege ſtehen dürften. Rom will nichts überſtürzen Drahtber. un ſ. röm. Korreſpondenten — Rom, 8. Februar. Der Londoner Korreſpondent der„Tribuna“ ſpricht in einem ausführlichen Bericht die Anſicht aus, daß nach der ſchnellen Zuſtimmung Italiens zu dem engliſchen Vorſchlag einer Verſtärkung der Mittelmeerkontrolle in London ganz offenſichtlich der Wunſch aufgekommen ſei, die Beziehungen zwi⸗ ſchen England und Italien zu beſſern. Amtlicherſeits wird in Rom dazu erklärt, daß man von dieſer Meldung Kenntnis genommen habe. Es dürfe aber nichts überſtürzt werden, wenn man Enttäuſchungen vermeiden wolle. Auch die britiſche Botſchaft in Rom nimmt zu der Meldung des Korreſpondenten der„Tribuna“ eine ähnlich zurückhaltende Stellung ein. Der Durchbruch im Alfambra-Tal Große nationale Beute— Maſſendeſertionen auf ſeiten der Volſchewiſten (Funkmeldung der NM.) Salamanca, 8. Februar. Wie der nationale Heeresbericht meldet, wurde der Vormarſch im Abſchnitt Alfambra fortgeſetzt, wobei der feindliche Widerſtand überall ſchnell und energiſch gebrochen und der in Maſſen fliehende Gegner ohne Unterbrechung verfolgt wurde. f Die nationalen Truppen beſetzten Perales de Al⸗ fambra, ferner die Poſitionen Canaremada, Höhe 1170 Cabezo, Agudo, Santa Quiteria ſowie die Para⸗ lejos beherrſchenden Höhen und Täler und die Brük⸗ ken von Billalba Baha und Alfambra. Andere Trup⸗ penteile ſäuberten das eroberte Terrain, das von feindlichen Toten bedeckt iſt. Zwei rote Batail⸗ lone, die in Sierra Palomera eingeſchloſſen waren, wurden vollſtändig aufgerieben, andere feindliche Streitkräfte in Stärke von rund 2000 Mann ergaben ſich im Dorfe Torre la Carcel. Die Verluſte der Nationalen ſind gering. Die Zahl der Gefangenen ſteigt fortgeſetzt. So wurden am Montag wiederum über 3000 Bolſchewiſten, oͤarunter ein„Brigadecheſ“, 280„Offiziere“ und 30 „Unteroffiziere“ gefangengenommen. Die Material⸗ beute iſt außerordentlich umfangreich und konnte bisher noch nicht geſichtet werden. U. a. wurden 13 Munitions⸗ und Lebensmitteldepots, welche bis jetzt 25 Laſtwagen füllten, ſowie zwei Benzin ⸗ tanks mit 27000 Liter Inhalt erbeutet. Die nationalen Flieger verfolgten den Feind, ver⸗ nichteten ganze Laſtwagenzüge und verurſachten große Menſchenverluſte. Sieben bolſchewiſtiſche Mar⸗ tin⸗Bomber und eine Curtis⸗Maſchine wurden ab⸗ geſchoſſen. Die Bolſchewiſten verſuchten, vom Oſtufer des Alſambra⸗Fluſſes durch heftiges Artillerie- und Tankgeſchützfeuer ihren noch am Weſtufer befind⸗ lichen Leuten den Rückzug zu decken. Die nationalen Flieger und die Artillerie brachten aber die roten Geſchützſtellungen ſofort zum Schweigen. Als zwölf rote Bomber in Begleitung von 40 Jagdflugzeugen die nationalen Linien anzugreifen verſuchten, ent⸗ ſpannen ſich einige Luftkämpfe, aus denen die Natio⸗ nalen mit elf Abſchüſſen als Sieger hervorgingen. Die nationale Luftabwehr arbeitete ſo gut, daß dem Gegner nicht einmal das Ueberfliegen der natio⸗ nalen Linien gelang. Manöver in Lybien 100 000 Mann italieniſcher Truppen ſollen daran a teilnehmen — Rom, 8. Februar.(U..) Wie aus verläßlicher Quelle bekannt wurde, wer⸗ den Ende Mai dieſes Jahres große italieniſche Ma⸗ növer in Lybien an der tuneſiſchen Grenze abgehal⸗ ten werden. Volle vier Armeekorps, von denen zwei aus Italien kommen, während die an⸗ dern beiden in Lybien ſtationiert ſind, werden an den Manövern teilnehmen. Man ſchätzt, daß ein⸗ ſchließlich der eingeborenen Truppenteile über 100000 Mann eingeſetzt ſein werden. Es wird erwartet, daß der König, Kronprinz Umberto und Marſchall Badoglio bei dieſen beiden großen Trup⸗ penübungen zugegen ſein werden. 140. Jahrgang— Nr. 63 Edens Kriegserklärung groen das- Pirgtenunweſen“ Der„humaniſierte“ Krieg * Mannheim, 8. Februar. England hat ſeine Humanitätsgefühle entdeckt! So etwas iſt immer erfreulich und ſoll mit Genug⸗ tuung verzeichnet werden. Nur ein paar kleine Anmerkungen ſind dazu vielleicht notwendig: England will den ſpaniſchen Bürgerkrieg humani⸗ ſieren. Es entſetzt ſich über die Bombenangriffe auf un verteidigte Städte und über die furchtbaren Opfer, die ſolche Bombardements unter Frauen und Kindern verlangen. Es will beiden Parteien nahelegen, auf ſolche Bombardements zu verzichten und ihren Bürgerkrieg lediglich an den militärſichen Fronten auszutragen. Hier iſt ſchon die erſte Anmerkung fällig: beginnt im modernen Krieg die Front und wo hört ſie auf? Was iſt kriegswichtig und was dient lediglich dem Bedarf der Zivilbevöl⸗ kerung? Welche Städte ſind wirklich„zivil“ und welche ſind, wenn nicht militäriſche ſo doch wirt⸗ ſchaftliche Stützpunkte der kämpfenden Truppe? Ja, wer zählt überhaupt zu dieſer kämpfenden Truppe und wer nicht? Es gibt eine Theorie— ſie iſt nicht von Deutſchen aufgeſtellt worden!—, die als Theorie des„totalen Krieg“ in die militärpolitiſche Diskuſſion der Zeit eingegangen iſt. Nach dieſer Theorie gibt es eine Abgrenzung des militäriſchen Kampfgebietes überhaupt nicht. Der Angriff richtet ſich nicht bloß gegen die kämpfende Front, ſondern gegen das ganze Volk. Der Krieg ſoll wie ein Ge⸗ witter auf das ganze Land herniederhageln, mit Entſetzen und Grauen ſeinen Widerſtand lähmen und es möglichſt raſch zum Frieden bereitmachen. In dieſer Theorie ſpielen gerade Luftangriffe auf das ſogenannte Hinterland eine entſcheidende Rolle. Das Ziel dieſer Luftangriffe haben nicht nur be⸗ feſtigte Plätze im bisherigen militäriſchen Sinne, ſondern vor allem wirtſchaftliche Zentren zu ſein, Dort ſoll das militäriſche und moraliſche Rückgrat des Feindes gebrochen werden. Die Hauptwaffen dieſer Kriegstheorie ſind die Tanks auf der Erde und die Bombengeſchwader in der Luft. Die einen ſollen die Front zerbrechen, die anderen das Volk zermürben. Dieſe Theorie iſt gewiß umkämpft; ja ſie hat in letzter Zeit an Geltung und Gewicht ſogar verloren. Sie kam aus der Ueberſchätzung einer Waffe, die man eben erſt entdeckt, deren Großeinſatz und Tie⸗ fenwirkung man aber noch nicht erprobt hatte: der Weltkrieg hatte der Luftwaffe nur die Erfahrungen eines beſchränkten Einſatzes in untergeordnetem Rahmen gelaſſen. Es war ebenſo begreiflich, daß nach dem Kriege die Theorie ſich mit verdoppeltem Eifer mit den zukünftigen Möglichkeiten beſchäftigte, die in dieſer Waffe ſtecken, wie es jetzt, nachdem die Technik die Theorie eingeholt hat, begreiflich iſt, daß dieſe Möglichkeiten kritiſcher eingeſchätzt werden. Aber ſoviel dürfte ſicher ſein: die Bedeutung der Luft⸗ waffe im künftigen Krieg wird ungeheuer und eine Abgrenzung ihres ihr„zuſtehenden“ Kampfgebietes außerordentlich ſchwer ſein. Von dieſem Geſichtspunkt aus darf man den Verſuch, den England heute zur Ab⸗ grenzung des ſpaniſchen Luftkrieges unternimmt, mit Intereſſe verfolgen— trotzdem auch in dieſer Be⸗ ziehung, wie in jeder anderen militäriſchen Be⸗ ziehung, die Tatſache gilt, daß der ſpaniſche Bürger⸗ krieg nur einen höchſt unzuläſſigen Vergleichsmaß⸗ ſtab für einen künftigen weltpolitiſchen Konflikt ab⸗ gibt. Dabei iſt bei der ganzen Diskuſſion von einer entſcheidenden Tatſache ganz abgeſehen: daß nämlich England dieſen Abgrenzungsverſuch erſt unternimmt, nachdem die nationale Luftflotte zu energiſchen Ge⸗ genaktionen gegen die roten Luftangrifſe auf fried⸗ liche Städte geſchritten iſt, es alſo für England nicht um die Verhinderung von unzuläſſigen Bombarde⸗ ments„an ſich“, ſondern in erſter Linie um die Ver⸗ hinderung der nationalen Gegenwirkung gegen ſolche Bombardements geht. Dieſe, Feſtſtellung führt uns gleich zur zweiten Anmerkung: England iſt ſehr böſe auf das, was in Spanien geſchieht. Es betrachtet das Bombenwerfen auf ſpaniſche Städte und Dörfer als eine verab⸗ ſcheuungswürdige Tat. Aber entweder iſt das Bom⸗ benwerfen nicht nur in Spanien, ſondern überall verabſcheuungswürdig oder man geſteht es überall, auch in Spanien, zu. Wie aber ſteht es mit der engliſchen Praxis z. B. in Paläſties oder in Indien? England wird nicht gut a⸗ gen können und vor allem ſagen wollen, daß die Wo 2. Seite Nummer 63 7 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 8. Februar 1938 Verhältniſſe in Paläſtina oder in Indien kriegsmäßi⸗ ger ſind als in Spanien Hat aber nicht z. B. die eug⸗ liſche Luftflotte die einheimiſchen Dörfer in Wazr⸗ riſtan ſyſtematiſch zerſtört ohne lange zu fragen, ob ſie militäriſche Bedeutung hatten oder nicht, ſondern nur zu dem Zweck den Widerſtandswillen der auf⸗ ſtändiſchen Eingeborenen zu brechen? Sind nicht in Pgläſting arabiſche Dörfer von der engliſchen Luft⸗ waffe ſyſtematiſch zerſtört worden, bloß auf den Verdacht hin, die Heimat arabiſcher Terroriſten zu ſein? Man kann aber nicht auf der einen Seite ein Bergprediger der Humanität ſein und auf der ande⸗ ren Seite, daun nämlich, wenn ſeine eigenen Inter⸗ eſſen auf dem Spiele ſtehen, nach Kräften gegen dieſe Humanitätspflicht ſündigen! Das erweckt zum min⸗ deſten den Verdacht, daß man es grundſätzlich mit ſeiner Predigt nicht ganz ernſt meint, jedenfalls nicht ſo ernſt, daß die Zuſchauer dieſes doppelſinni⸗ gen Schauſpiels überzeugt ſein könnten, ſolche Hu⸗ manität würde, wenn es einmal zur Auseinander⸗ ſetzung im großen käme, wirklich Grundſatz briti⸗ ſcher Kriegsführung ſein! Das iſt die zweite Anmerkung, die zum engliſchen Vörſchlag auf Humaniſierung des ſpaniſchen Bürger⸗ krieges gemacht werden muß. Die dritte ſchließt ſich daran unmittelbar an. Man geht wohl überhaupt fehl, wenn man das gewiß große und dringende Problem einer Humaniſirung des Krieges mit einer bloßen Humaniſierung der Kriegs⸗ technik zu löſen verſucht. Die Kriegstechnik läßt ſich nicht binden. Das haben die Erfah⸗ rungen aller Kriege gelehrt. Im Gegenteil: ſie hat für ſich ſelbſt ja ein Humanitätsmäntelchen bereit⸗ gelegt: Je ausgebildeter die Kriegstechnik, ſo läßt ſie argumentieren, deſto kürzer der Krieg, deſto kür⸗ ger auch die Schrecken, deſto größer alſo die Chance für die„Humanität“. Dieſe Argumentation hat ge⸗ wiß den Charakter einer unbewieſenen und auch un⸗ beweisbaren Hypotheſe. Aber ſie iſt inſoweit wahr, daß die Kriegstechnik auch die Kriegsführung beſtimmt. a Ein kommender Krieg wird Luftbombardements bringen und dieſe Luftbombardements werden nicht mur Feſtungen und Schützengräben treffen, ſondern auch Städte, in denen Menſchen wohnen, die nicht Träger, ſondern nur Opfer des Krieges ſind. Es iſt ſchwer einzuſehen, wie das perhindert werden könnte. Und kein Militärflieger, und hätte er den beſten Willen, kann die Gewähr übernehmen, daß ſeine Bomben dann nur auf militäriſch wichtigen Objekten landen. Angreifende Flugzeuge werden durch die bertejdigenden Flaks in eine Höhe gezwungen wer⸗ den, in der das Zufallsmoment für die einzelnen Treffer eine ſehr große Rolle ſpielt. Verhindern läßt ſich aber freilich zweierlei: ein⸗ mal, daß aus dem Bombenabwurf auf kriegswirt⸗ ſchaftlich bedeutſame Städte mit ſeinen unvermeid⸗ lichen Folgen für die Zivilbevölkerung ein kaltblü⸗ tiges Maſſenmorden wird, das die nichtkämpfende Bevöllexung eines Landes ſchlechthin zum Ziele hat. e daß das Entſetzen des Krieges gußer⸗ halb der reinen Kampfhandlungen Ager wird. Wix haben au dieſer Stelle vor einigen Tagen auf das Belſpiel von Schänghaf verwieſen, wo Zehnkälk⸗ ſende von chineſiſchen Frauen und Kindern und alten Männern verhungern mußten, weil die ſogenannte ziviliſierte Welt nicht ſo viel Organiſationstalent oder ſo viel Rettungswillen aufgebracht hat, um ihnen das bißchen Eſſen zu geben, das ſie für ihr Leben brauchten. ö Auf dieſen Gebieten eröffnet ſich nicht nur der nationalen Gemeinſchaftsarbeit der einzelnen Län⸗ der, ſondern auch der humanitären Arbeit der Na⸗ tiönengemeinſchaft in der Tat noch ein ſehr weites Feld für eine fruchtbare Tätigkeit. Sich ſeiner anzunehmen, erſcheint uns mindeſtens ebenſo wertvoll als für ſpaniſche Bombenflieger an ſich ſicher ganz lobenswerte Reglements aufzu⸗ ſtellen, deren nicht nur zeit⸗, ſondern auch politiſch bedingter Charakter aber doch allzu ſichtbar iſt. Dr.&. W. Propagandaminiſter Vanſittart Schaffung eines britiſchen Propagandaamtes 8 dub, London, 7. Februar. Der Premierminiſter kündigte am Montag im Unterhaus an, daß Sir Robert Vanſittart, der diplomatiſche Hauptberater der Regierung, zum Vor⸗ ſitzenden eines Ausſchuſſes ernannt worden ſei, der zur Durchführung einer ſtändigen britiſchen Werbe⸗ altion im Ausland gebildet worden iſt. Der Ausſchuß wird zweifellos das geſamte Nach⸗ richtenweſen zu bearbeiten haben, das Großbritan⸗ nien berührt. Daher wird im Ausſchuß außer dem britiſchen Rundfunk auch der ſogenannte Britiſh Cun⸗ eil vertreten ſein, der eine Vereinigung zur Verbrei⸗ tung„richtiger Anſichten“ über Großbritannien im Ausland iſt. Schließlich gehört auch die Travel Aſſo⸗ eigtion, die Geſellſchaft zur Förderung des Reiſever⸗ kehrs, dem Ausſchuß an. Die Ankündigung Chamberlains hat in Lon⸗ doner politiſchen Kreiſen, wie nicht anders zu er⸗ warten war, größte Beachtung gefunden. Die meiſten Blätter ſprechen ganz offen von einem Propagandaapparat der britiſchen Regierung, der vom Staat und vom Schatzamt finanziert werden ſoll und in dem die Auslandswerbung der bisher getreunt arbeitenden Stellen— insbeſondere Nach⸗ richtendienſt, Rundfunk und Film zuſammen⸗ gefaßt werden ſollen⸗ Die liberale„News Chronicle“ ſchreibt, in vielen Teilen der Welt ſeien die„Gemüter gegen England vergiftet“ worden. Die Aufgabe Vanſittarts werde es fein, ein„entſprechendes Gegengift“ einzuträu⸗ feln. Mau könne nur hoffen, daß das engliſche Schatzamt dem neuen Amt ausreichende Mittel zur Verfügung ſtelle, damit es Erfolg habe. ö Brünner Polizei verbietet einen deutſchen Vor⸗ trag. Die Brünner Polizeidirektion hat einen Vor⸗ trag des Generalintendanten des Münchener Thea⸗ ters, Oskar Walleck, der über die Organiſation der reichsdeutſchen Theater ſprechen wollte, verboten. Einführung des neuen Reichswirtſchaftsminiſters: „Der Vlerjahresplan iſt die deulſche Wirkſchaft Generalfelomarſchall Göring und Reichsminiſter Funk über die Aufgaben und Ziele deutſcher Wirtſchaftsführung dnb., Berlin, 7. Februar. Am Montagmittag führte der Beauftragte für den Vierjahresplan, Miniſterpräſident General⸗ felldmarſchalll Göring den Reichsminiſter Funk in das Amt des Reichs⸗ und Ppeußiſchen Wirt⸗ ſchaftsminiſters ein. In ſeiner Einführungsanſprache ging Generalfeldmarſchall Göring zunächſt auf die Bedeutung des ihm vom Führer erteilten Auf⸗ trags ein, das Reichs⸗ und Preußiſche Wirtſchaftsminiſte⸗ rium organiſatoriſch ſo neuzuordnen, daß es in jeder Hinſicht befähigt wird, den Vierjahresplan in ſeinem Arbeitsbereich bis zur letzten Kouſe⸗ quenz durchzuführen. Die bisherige Struktur des Miniſteriums habe dies nicht ermöglicht. Die andere Aufgabe ſei die geweſen, das Mini⸗ ſterium perſonell ſo zu beſetzen, daß bei all ſeinen Mitarbeitern zu den Problemen und Zielen des Vierjahresplans eine klare Einſtellung be⸗ ſteht und darüber hinaus eine kameradſchaftliche und vertrauensvolle Zuſammenarbeit mit ihm als vom Führer Beauftragten gewährleiſtet iſt. Sodann begrüßte der Miniſterpräſident oͤen neuen Reichswirtſchaftsminiſter in ſeinem Arbeitsgebiet mit herzlichen Worten:„Der Mann, den der Füh⸗ rer an die Spitze dieſes Miniſteriums geſtellt hat, iſt ein alter und kampferprobter Natio⸗ nalſogzialiſt, ein Mann, mit dem mich enge Bande der Kameraoſchaft verknüpfen, der in der Materie zu Hauſe iſt und die Aufgabe der deutſchen Wirtſchaft zu löſen weiß. Das iſt für mich die beſte Gewähr enger und erfolgreicher Zuſammenarbeit, und ich bin glücklich, daß mir nun in den beiden michtigſten Miniſterien für die Durchführung des Vierjahresplans, im Wirtſchaftsminiſterium und Er⸗ nährungsminiſterium, bewährte Mitarbeiter und Kameraden zur Seite ſtehen.“ Auf der anderen Seite bezeichnete es der Gene⸗ ralfeldmarſchall als vollkommen irrig, wenn in einem Teile der Auslandspreſſe die Auffaſſung vertreten worden iſt, mit der neuen Organiſation des Wirtſchaftsminiſteriums hätte er nunmehr die Führung des Vierjahres⸗ planes aus der Hand gegeben. Das ſei in keiner Weiſe der Fall. ſtunmehr bilden die Organe des Vierjahresplaues mit dem neugeſtalteten Reichswirtſchaftsminiſterium und alle anderen in Frage kommenden Reſſorts ein unter der oberſten Leitung des Beauftragten für den Vierjahresplan ſtehendes einheitliches Ganzes.„Ge⸗ rade in Zeiten, in denen ein Volk zur höchſten Lei⸗ ſtung und zum höchſten Einſatz berufen iſt, um ſich nach oben durchzuarbeiten, iſt eine ſolche Zuſammen⸗ faſſung von entſcheidender Wichtigkeit. Aus Ohnmacht, Elend und Not hat der Führer Volk Und Reich wieder empörgeführt. Zux Vollendung dieſes Aufſtiegs gehört die wirt⸗ ſchäftliche Wieberaufrſtſtung. Auch die Tatſache, daß aktive Soldaten in dieſes Miniſterium ein⸗ getreten ſind, zeigt der Welt, daß Deutſchland alle ſeine Kräfte reſtlos zu dem einen Ziel zu⸗ ſammenfaßt, auf allen Gebieten unabhängig, ſtark und frei zu werden Ich werde nicht ruhen und raſten, um die höchſte Entfaltung aller Kräfte und Möglichkeiten zu er⸗ reichen und ſicherzuſtellen.“ Der neue Wirtſchaftsminiſter über ſeine Politik: Nach der Anſprache von Generalfeldmarſchall Gö⸗ ring nahm der neue Reichswirtſchaftsminiſter Funk das Wort:„Mit dem heutigen Tage ſtehen wir vor einem neuen Abſchnitt in der Entwicklung dieſes Hauſes. Ihr Auftrag, Herr Generalfeldmarſchall Göring, hat dem Wirtſchaftsminiſterium neben den alten Gebieten, die ſeit Jahren zu betreuen waren, ein neues Tätigkeitsfeld erſchloſſen, deſſen Bedeu⸗ tung über das, was früher geſchafft werden mußte, weit hinausgeht. Ein wahrhaft großes Ziel ſteht vor uns: Die Freiheit der deutſchen Wirtſchaft zu erringen und die Lebensgrundlagen des deutſchen Volkes zu ſichern. Die Wirtſchaft ſoll der Wohlfahrt der deutſchen Volks⸗ genoſſen dienen. 0 Die Anforderungen, die an uns geſtellt werden, werden immer größer werden. Dabei haben wir das Glück, auf den bereits vollbrachten großen Leiſtun⸗ gen, die der Vierjahresplan ſchon bis heute aufzu⸗ weiſen hat, weiter aufbauen zu können. Dieſe erfreuliche erfolgverheißende Entwicklung weiter vorwärts zu treiben, iſt unſere Aufgabe. Es darf niemand unter uns geben, der nicht alle ſeine Kräfte für die Erreichung des gemeinſamen großen Zieles einſetzt. Es kaun jetzt niemand mehr auf zwei Kla⸗ vieren ſpielen. Den Ton aber gibt die Füh⸗ rung an. Nach dem Führerprinzip liegt die letzte Verantwortung bei der Spitze. Dabei wird aber niemand die Verantwortung abge⸗ nommen. Schwierigkeiten, die nicht anders ge⸗ löſt werden können, müſſen ſchließlich durch Be⸗ fehl entſchieden werden. Ich erwarte von Ihnen, meine Mitarbeiter, ſtärkſte Einſatzbereitſchaft und letzte Pflichterfüllung. Ich wende mich mit dieſem Appell aber auch an alle Träger der Arbeit im deutſchen Volke, an alle ſchaf⸗ fenden Volksgenoſſen. Die Politik des Vierjahresplaus iſt heute die deutſche, d h. die nationalſozialiſtiſche Wirt⸗ ſchaftspolitik ſchlechthin.. Der Vierjahresplan erfordert den geballten Ein⸗ ſatz aller Kräfte in der Hand des vom Führer Be⸗ auftragten. Das Deutſchland mit den großen zu⸗ kunftweiſenden Aufgaben, die der Führer uns ge⸗ ſtellt hat, braucht auch im Wirtſchaftsleben Männer, die nicht allein hervorragende Fachleute ſein, ſon⸗ dern auch die nötigen Initiativkräften beſitzen müſſen, um die Dinge vorwärts zu treiben. Männer ſolchen Schlages haben als Unternehmer gerade im Vier⸗ jahresplanes eine beſonders wichtige Funktion. Es iſt nicht damit getan, wenn Unternehmer ſich heute damit begnügen, für ihr Werk ſich eine heſtimmte Beſchäftigung zu ſichern, beſonders wenn es ſich da⸗ bei um öffentliche Aufträge handelt. Wir müſſen heute von jedem Unternehmer verlangen, daß er tagtäglich nach neuen Arbeitsmöglichkeiten Ausſchau hält, daß er die Produktion ſteigert, wo er nur im⸗ mer kann und unentwegt, nach neuen Aufträgen im Inland und beſonders im Ausland Umſchau hält. Dabei muß die ſtaatliche Wirtſchaftsführung dem Unternehmer helfen, damit er ſeine Iniative unbe⸗ hindert durch überflüſſige behördliche Feſſeln und bürokratiſche Schikanen entfalten kann. Die ſchlimmſten Feinde der Wirtſchaft ſind die Ignorauten, die Denunzianten und— es er⸗ ſcheint vielleicht frevelhaft oder paradox, dies in einem Miniſterium auszuſprechen— die Büro⸗ kraten. Im Kampf gegen dieſe Feinde müſſen wir der Wirt⸗ ſchaft beiſtehen. Unter den Wirtſchaftlern muß der Wirtſchaftsminiſter der Erſte ſein. Er muß den Geiſt in der Wirtſchaft und die Ordnung des Wirtſchafts⸗ lebens ſo geſtalten, daß beide den nationalſozialiſti⸗ ſchen Grundſätzen und den durch dieſe bedingten Forderungen der Partei entſprechen. Von dieſer Seite aus darf die Wirtſchaft in der Zukunft keine Angriffsflächen bieten. Dafür hat der nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsmini⸗ ſter zu ſorgen, hierfür muß er die letzte Verantwor⸗ tung tragen. Wear die Wirtſchaft angreift, greift den Wirtſchaftsminiſter an. Die⸗ ſer Grundſatz muß nach Durchführung der notwen⸗ digen Gewinnung und Skrukturwandlung unbedingt Geltung haben. Dabei müſſen Wirtſchaft und Arbeit Weltanſchauung aufgefaßt werden. Ich werde dar⸗ auf achten, daß Betriebsführer und Gefolgſchaft, Wirtſchaftsorganiſation und Arbeitsfront nicht ge⸗ geneinander, ſondern zueinander ſtehen in der uns alle verpflichtenden Idee der nationalſozialiſtiſchen Volksgemeinſchaft und Schickſalsverbundenheit. Mit den beſten Wünſchen für die Geſundheit und die Arbeitskraft des Generalfeldmarſchalls Göring und„Sieg Heil!“ auf den Führer ſchloß Reichswirt⸗ ſchaftsminiſter Funk ſeine Anſprache. Auslandslügen zum 4. Februar: Die Reichsregierung verbietet den Temps“ „Wegen frecher und verantwortungsloſer Brunnenvergiſtung“ dnb. Berlin, 7. Februar. Die vom Führer vorgenommene noch ſtraffere Konzentration der Kräfte auf militäriſchem, wirt⸗ ſchaftlichem und außenpolitiſchem Gebiet wird von gewiſſen Auslandszeitungen zum Anlaß genommen, wieder einmal der Führung des Deutſchen Reiches die unglaublichſten Abſichten zu unter⸗ ſchieben und im übrigen phautaſtiſche Geſchichten über angebliche Vorgänge zu erfinden, die ſich da⸗ bei in Berlin abgeſpielt haben ſollen. Den Auftrag⸗ gebern dieſer neuen Hetzkampagne iſt allerdings da⸗ durch die Rechnung verdorben, daß die Phantaſie ihrer jüdiſchen Schreiberlinge die der Auftraggeber noch bei weitem übertroffen hat und ſo faſt jeder dieſer Lügenberichte einem anderen widerſpricht. Wollte man allen dieſen dreiſten und erloge⸗ nen und frechen Meldungen Glauben ſcheuken, ſo hätten ſich in dieſen Tagen ſämtliche führen⸗ den Männer Deutſchlands gegenſeitig verhaftet, erſchoſſen, eingeſperrt, ſei ein Krieg aller gegen alle ausgebrochen und eigentlich heute ſchon nie⸗ wmand mehr am Leben 105 Den Vogel in dieſer Hetzkampagne ſchießt de Pariſer„Temps“ ab. Dieſes Blatt, das immerhin der franzöſiſchen Regierung naheſteht, bekommt es fertig, einen aus Baſel ſtammenden Bericht eines angeblich aus Deutſchland kommenden Reiſenden zu veröffentlichen, der von unerhörten und unglaub⸗ lichen Lügen nur ſo ſtrotzt. Dieſer Bericht, der ganz ohne Zweifel in der Pariſer Redaktion des„Temps“ entſtanden iſt, iſt eine freche und verantwor⸗ tuugsloſe Brunnen vergiftung und ſtellt eine ſchwere Belaſtung für die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen dar. Der„Temps“ iſt heute für das geſamte deutſche Reichsgebiet verboten worden. Graf Weltzeck bei Deilbos Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 8. Februar. Der deutſche Botſchafter in Paris Graf von Welczeck ſtattete geſtern dem Außenminiſter Delbos einen Beſuch ab. Ueber den Inhalt der Ausſprache wurde weder von amtlicher deutſcher noch von fran⸗ zöſiſcher Seite eine Mitteilung gemacht. Der„Petit Pariſien“, der dem Quai'Orſay oft genug als offiziöſes Sprachrohr zur Verfügning ſteht, veröffentlicht aber heute in großer Aufmachung und. in ſenſationeller Form Sie Mitteilung, daß„die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen, weit davon ent⸗ fernt, durch die Perſonal veränderungen in, der. Oberleitung der deutſchen Diplomatie berührt zu werden, ſich vielmehr klärend und im Gaeiſte der Verbeſſerung, die in letzter Zeit feſtgeſtellt wor⸗ den war, weiter entwickeln könnten“. Die Luftangriffe auf Kanton: 5000 Vomben auf die Hankau-Bahn And doch keine weſeniliche Störung der chineſiſchen Kriegsmaterialtransporie — Kanton, 8. Febr.(U..) Nach fünf Monaten mehr oder weniger intenſiver Tätigkeit der japaniſchen Luftſtreitkräfte in Süd⸗ china ſind die ausländiſchen militäriſchen Beobachter zu der Ueberzeugung gekommen, daß durch Luft⸗ angriffe allein, ohne Unterſtützung von Landtrup⸗ pen, entſcheidende militäriſche Erfolge nicht er⸗ zielt werden können. Die Hauptziele der japaniſchen Luftangriffe in Südchina ſind die Eiſenbahnlinien geweſen, beſon⸗ ders die Linie Hongkong— Kanton, auf der die Chineſen einen großen Teil ihres Kriegsmate⸗ rials erhalten haben. Gerade dieſe Linie wurde bei verſchiedenen Luftangriffen ſchwer beſchädigt, jedoch immer wieder ſehr ſchnell hergeſtellt und immer noch wird über ſie eine große Menge von Waffen und Mu⸗ nition in das Innere Chinas befördert. Die aus⸗ ländiſchen Beobachter ſchätzen, daß von den Japanern in über hundert An⸗ griſſen mehr als 5000 Bomben abgeworfen wur⸗ den. Lange Strecken der Bahn, Brücken und Bahnhöfe wurden zerſtört, ohne daß dadurch die Verſorgung Südchinas über dieſe Linie ernſt⸗ lich gefährdet worden wäre. Man ſchätzt, daß im Verlaufe dieſer Luftangriffe etwa 4000 Menſchen getötet und noch weſentlich mehr verwundet wurden. Tſchangkaiſchek an der Lunghai-Front — Schanghai, 8 Febr.(U..) Ganz China ſieht mit größter Spannung auf die Kämpfe an der Lunghai⸗Eiſenbahn, deren Ausgang von weittragender militäriſcher und letzten Endes auch politiſcher Bedeutung ſein dürften, da die Hankau⸗Regierung ihre beſten militäriſchen Kräfte an dieſem Punkt konzentriert. Nach chineſiſchen Be⸗ richten hat Marſchall Tſchangkaiſchek die Vexteidi⸗ gung der Lunghai⸗Front perſönlich übernommen, die von dem Hauptquartier in Hſinying in der Pro⸗ vinz Honan aus geleitet wird. Nach dieſen Berich⸗ ten ſind 100 000 Mann chineſiſcher Truppen in Eil⸗ märſchen zu weiteren Verſtärkungen an die Front gebracht worden. Die militäriſche Lage iſt augen⸗ blicklich ſo, daß die japaniſchen Truppen nach der Einnahme von Pengpu und Fengyau, weſtlich des Südabſchnittes der Tientſin—Pukau⸗Eiſenbahn, von hier aus nach Norden vorſtoßen, wo die Chineſen ſich auf ihre Stellungen nördlich des Hwei⸗Fluſſes zurückgezogen haben.. Zwangsrekrutierung im Pekinger Regierungsbereich — Peking, 8. Februar.(U..) Die proviſoriſche Regierung in Peking hat in einem Teil ihres neuen Verwaltungsgebietes eine ſtrengere Erfaſſung der männlichen Bevölkerung für den Kriegsdienſt angeordnet. Die hierbei zur Anwendung gekommenen Methoden entſprechen den in Mandſchukuo üblichen. In Wangtuhſien, ſüdweſtlich von Paoting haben die Behörden verfügt, daß alle männlichen Einwohner im Alter von 15 bis 50 Jah⸗ ren ihre militäriſchen Ausweise bei ſich zu tragen haben, andernfalls ſie als Banditen hingerichtet werden. Eine ähnliche Verfügung wird für das geſamte der proviſoriſchen Regierung unterſtellte Verwaltungsgebiet erwartet. f Die propiſoriſche Regierung hat des weiteren einen Japaner mit der Ueberwachung der Heraus⸗ gabe und des Inhalts der nordchineſiſchen Schul⸗ bücher beauftragt. Das Ergebnis des Jauuareintopfes. Das vor⸗ läufige Ergebnis des vierten Eintopfſonntag am 9. Januar 1938 beläuft ſich, wie NS meldet, auf 5 593 566,91 Mk. Das Ergebnis des Eintopfſonn⸗ tages im Monat Januar des Vorjahres betrug 5 534 211,86 Mark. a Hauptſchriſtleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win baue N ee Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich filr ter, Wiſſen schaft u. Unterhaltung: Carl Onno Gi ſend 75— e 520 Bode ⸗ Lokaler Teil: Dr Kriz Hammes Sport: Willy Müller ⸗Süd⸗ weſtdeutſche Umſchan, Gericht u. Bilderdienſt. Curt Wilhelm Fennel. 5 ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berkim Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗ Friedenau. 8 Südweſtkorſo 60 8 5 Für 3 Beiträge keine Gewähr- Rückſendung nur bei Rückporto rausgeger, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer eltung 5 Dr. Friß Bode& Eb, Manndeſm R 124—9 955 Verantwortlich für Anzeigen und geschäftliche Mitteilungen Jakob Faude, Mannheim. A1 6 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig. e Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mitt, ein i in der Ausgade 8. glaschzei ls Ausgabe& Mittag über 11000 gabe A Abend über 10000 Ausgabe 8 über 10500 Geſamt⸗D. A. Monat Jannar uber 21 500. i 0 09 19 Dienstag, 8. Februar 1938 Nene Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe g. Seite/ Nummer 63 Die Stadtseite Maunheim, 8. Februar. Vom Mannheimer Schloßkeller Den Mannheimer Schloßkellern läßt ſich nicht nachſagen, daß ſie ſich romantiſch gebärden wollen, im Gegenſatz zu anderen Schloßkellern, die geheim⸗ nisvoll über ihre einſtige Rolle plaudern. Jeden⸗ falls ſind die Memoiren der Mannheimer Schloß⸗ keller ſehr ſchweigſam, vielleicht ſind ſie auch nicht lange genug unter fürſtlicher Obhut geſtanden, um des Geheimnisvollen viel zu erleben, das in das Reich des Sagenhaften hätte eingehen können. Nicht in allen ſeinen einzelnen Baugliedern iſt das Schloß unterkellert. Die unterkellerten Teile machen ſich nach außen hin dadurch bemerkbar, daß ſie große ellipſenförmige Oeffnungen haben. Die größten Kellerräume befinden ſich in dem rechten Bibliotheks⸗ flügel und im linken Gerichtsflügel. Außerdem ſind noch andere Keller vorhanden, die jedoch viel kleiner ſind und, ſoweit ſie nicht als Lagerräume für die Hinterlaſſenſchaft vergangener Herrlichkeit verwendet werden, den Schloßbewohnern zur Verfügung ſtehen. In der kurfürſtlichen Zeit diente der ſogenannte Hofkeller im rechten Flügel als Weinkeller und dieſer Beſtimmung iſt er auch bis in die letzten Jahre hinein treu geblieben. Er war einer der größten Weinkeller Deutſchlands, der mit ſeinen dicken Wänden und den auf zwei Säulen⸗ reihen ruhenden Gewölben eine immer ſich gleich⸗ bleibende Temperatur beſitzt. Dieſer Keller war ſeit dem Jahre 1840 bis in die füngſte Zeit hinein von der Staatsdomäne an eine hieſige Weingroßhand⸗ lung verpachtet. Für die Größe dieſes Kellers ſpricht, daß hier einſt, den Wänden entlang, einige hundert Fäſſer lagen, die ein Faſſungsvermögen von über einer Million Liter hatten. Einige der Fäſſer konn⸗ ten bis zehntauſend Liter faſſen. Ein ganz großes Faß konnte ſogar über zwanzigtauſend Liter in ſich aufnehmen. Unter dieſen Fäſſern befand ſich eine Anzahl Geſellen⸗ und Meiſterſtücke des Küferhand⸗ werks von großer Schönheit. Die Fäſſer ſind ab⸗ gewandert, zumeiſt in die Pfalz, wo ſie in einer ver⸗ änderten Umgebung ihren Lebeuszweck weiter er⸗ füllen werden. Das größte Faß ſoll ſich noch auf Mannheimer Boden befinden. Die Hochblüte des Mannheimer Weinhandels iſt vorüber. Von hier aus wurde einſt die Welt mit Wein beliefert. In den tiefen Kellern iſt es jetzt ſtill geworden und der Rhythmus der Küferhämmer verſtummt. Zwiſchenhinein ſahen die Schloßkeller auch andere Zeiten. Da ſie bombenſicher waren, dienten ſie in der Feſtungszeit bei Belagerung der Stadt der Bevölkerung öfters als Zufluchtsſtätte. Das war auch im Jahre 1795 bei der Belagerung durch die Oeſterreicher der Fall. Zeitgenöſſiſche Schilde⸗ rungen geben ein anſchauliches Bild vom Leben der hier unten Verſammelten in jenen Schreckenstagen. Hier hatten ſich viele zwiſchen den Weinfäſſern häus⸗ lich niedergelaſſen, Betten waren aufgeſchlagen, Kranke lagen hier, Menſchen wurden geboren und ſind hier auch geſtorben. Alſo ohne Geſchichte ſind unſere Schloßkeller nicht, wenn ſte auch nicht viel von Romantik zu erzählen wiſſen. n. * Das 40jährige Arbeitsjubiläum konnten Ge⸗ folgsſchaftsmitglied Tobias Guckert und die Ge⸗ folgſchaftsmitglteder Karl Veith, Friedrich Baier, Johann Hartmann das 25jährige Arbeitsjubi⸗ käum bei der Zellſtoff⸗Fabrik Waldhof feiern. ze Eine beſondere Anerkennung wurde dem Ver⸗ einsführer des Turnvereins 1887 in Sandhofen, K. J. Winkler, zuteil. Er wurde für ſeine Ver⸗ dienſte um den Turnſport vom Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen mit dem Ehrenbrief des Gaues XIV Baden ausgezeichnet. Der ſo Geehrte iſt 30 Jahre Vorſitzender des Turnvereins und hat in dieſer Zeitſpanne uneigennützig der deutſchen Turnerei treu gedient. Auftakt zum Reichsberufswettkampf Appell im Muſenſaal. Es ſpricht der Kreisleiter Am kommenden Freitag, dem 11. Februar, 18 Uhr, findet im Muſenſaal des Roſengartens die feier ⸗ iche Eröffnung des Reichsberufswett⸗ kampfes ſtatt. Der Kreisleiter Pg. Hermann Schneider wird das Wort ergreifen und die Mannheimer Werkſcharen werden das Rahmenpro⸗ gramm durchführen. Die Betriebsführer und Betriebsobmänner wer⸗ den aufgefordert, dafür zu ſorgen, daß ſich ſämtliche Arbeitskameraden und Arbeitskameradinnen, die ſich zum friedlichen Wettkampf gemeldet haben, an dieſem Appell beteiligen. Karten zu 10 Pfg. ſind bei ſämtlichen Ortswal⸗ tungen erhältlich. Die erſte Handwerkerkundgebung in Sandhofen Der Pflugſaal war Stätte der erſten Hand⸗ werker⸗Kundgebung der Ortsgruppe Sand⸗ hofen. Vor ſehr zahlreich anweſenden Meiſtern, Ge⸗ ſellen und Lehrlingen ſprach nach herzlicher Begrü⸗ ßung durch den Ortshandwerkswalter Pg. Heinrich Winkenbach der Kreisamtswalter Pg Rau. Er ging in ſeinem Referat von dem Grundſatz aus, daß Arbeit höchſtes Glück bedeute. Dieſes Glück wurde dem Deutſchen Handwerk im neuen Reiche zuteil. Darüber hinaus erhielt das Handwerk durch den Führer wieder ſein altes Anſehen zurück, neue große Aufgaben wurden ihm geſtellt. Es gelte mutig ans Werk zu gehen und ſich zur Selbſtbehauptung durch Leiſtung durchzuringen. Auch der junge Nachwuchs erfordere alle Sorgfalt und eine Erziehung im Sinne des Führers. Hier ſtehe der Reichsberufs⸗ wettkampf weit auf Vorpoſten. Ein weiteres Referat behandelte die Aufgabe des deutſchen Handwerks in der deutſchen Arbeitsfront. Es ſprach Ortswalter der Dy Pg. A. Wegerle. Mit dem Dank an den Führer endete die erſte Handwerker⸗Kundgebung in Sandhofen. Die Deulſche Weinſtraße im Lichtbild Die„Photographiſche Geſellſchaft Mannheim“ hatte ſich am Freitagabend im Hotel National einer ange⸗ nehmen Aufgabe zu unterziehen. Es galt, dem Nachbarverein Ludwigshafen durch Beurteilung einer Lichtbildreihe einen Dienſt zu tun, wie dies in glei⸗ cher Weiſe vor einem Jahre umgekehrt geſchehen war. So zog denn Bild um Bild von der„Wein⸗ ſt ra ße und zugehörigen Nachbargebieten“ an der Lein⸗ wand herauf, den Beſchauer und Beurteiler an teils wohlbekannte und beliebte Plätze weiſend, wo Fleiß und Fröhlichkeit zu Hauſe ſind. Die Bildreihe zeugte von dem Eiſer und hohen Können des Ludwigshafener Photovereins, der ſein Ziel, die Pflege der Heimatphotographie, ernſt er⸗ faßt und treu verfolgt. f. ak Eine Rundfunkausſtellung iſt für Mannheim für die Tage vom 8. bis 23. Oktober vorgeſehen. Dieſe findet in der Rhein⸗Neckar⸗Halle ſtatt. Nach ihrer Beendigung wird man mit dem Umbau der Halle beginnen. 0 u Der Umbau des Telegrammaunahmeraumes in unſerer Hauptpoſt geht ſeinem Ende entgegen. Dieſer Tage wurden nun auch die vier Fernſprech⸗ zellen, oͤie Geſprächen nach auswärts vorbehalten ſind, fertiggeſtellt. u Ueber„die Lebensgemeinſchaft der Pflanzen in Flußniederung und Sanddüne“ ſprach im Volks⸗ bildungswerk der NSch„Kraft durch Freude“ Hauptlehrer Sachs in anſchaulicher und keines⸗ wegs trocken belehrender Weiſe, ſo daß man den ſchwachen Beſuch des Abends bedauern muß, um ſo mehr, als der Sprecher an die unmittelbare Um⸗ gegend Mannheims anknüpfte. Er ſtellte die Ver⸗ ſchiedenheit der Altrheinniederungen und der Dünen am Hochgeſtade einander gegenüber, entwickelte dar⸗ aus die verſchiedenen Lebensbedingungen für die Vegetation und zeigte in ausgezeichneten Lichtbil⸗ dern, auch farbigen des Apothekers Felödhofen⸗Lam⸗ pertheim viele Pflanzen und Gräſer. Einleuchtend legte er dar, wie Vegetation und Klima auch das Tierleben, der Säugetiere, Vögel und Inſekten, be⸗ dingen. Zum Schluß ſah man Sepp Starks präch⸗ tigen Film von der Reißinſel. reer Slaatstechnikum am Gockelsmarkt Mit dem Abbruch der Ingenieurſchule und des Grundbuchamtes ſowie einiger weiterer Gebäude in N 6 ſoll im Jull begonnen werden Seitdem Mannheim zugunſten von Heidelberg auf ſeine Handelshochſchule verzichtet hat, wird die Frage der teilweiſen Verlegung des Badiſchen Staatstechnikums von Karlsruhe nach Mann⸗ heim erörtert. Vorausſetzung dieſer Ueberſiedlung (es handelt ſich um die Abteilungen Maſchinen⸗ bau und Elektrotechnik) iſt ein Gebäude, das zur Aufnahme geeignet iſt. Es iſt bekannt, daß man verſchledene Pläne zur Löſung dieſer Frage erwogen hat. Man dachte ſchon an einen Neubau am Adolf⸗ Hitler⸗Ufer. Dann trat die Abſicht in den Vorder⸗ grund, den Karl⸗Reiß⸗Platz für dieſes Vorhaben in Anſpruch zu nehmen. Später befaßte man ſich mit dem Gedanken, das Anweſen auszubauen, in dem die Rheiniſche Ingenieurſchule untergebracht iſt, zu⸗ mal dieſe ſelbſt in die Mannheimer Staatstechni⸗ kums⸗Abteilungen übergehen ſoll. Alle dieſe Pläne wurden gewiſſenhaft überprüft. Man kann daraus erſehen, welche umfangreiche und für die breite Oeffentlichkeit überhaupt nicht ſichtbare Vorarbeit zu leiſten iſt, bis die Stadtverwaltung bei einem Bau⸗ vorhaben eine in jeder Hinſicht brauchbare Löſung gefunden hat. Nunmehr hat man ſich endgültig entſchloſſen: Das Gebäude unſerer Ingenieurſchule wird abgeriſſen, dazu einige weitere Amweſen im Quadrat N 6, u. a. das Grundbuchamt. An der Zähringerſtraße— das iſt die Straße zwiſchen N 5 und N 6— wird die ganze Häuſerflucht bis zum alten Spritzenhaus hin verſchwinden. Mit dem Ab⸗ bruch hofft man noch im Juli beginnen zu kön⸗ nen. Und im Herbſt will man ſchon den Neubau in Angriff nehmen. Mannheims Stgatstechnikum wird alſo an den Gockelsmarkt zu ſtehen kommen, und zwar ver⸗ ſpricht es zur neuzeitlichſten derartigen Einrichtung in ganz Deutſchland zu werden. Das Hauptgebäude wird vier Stockwerke zähben, nach der Zähringer⸗ ſtraße hin wird ſich ein zweiſtöckiger Flügelbau für Laboratorien anſchließen. Die Hauptfront am Gockelsmarkt wird übrigens etwa vier Meter hinter die jetzige Flucht zurückgeſetzt, das heißt alſo, daß die Kunſtſtraße vor N 6 nun auf die gleiche Breite wie beim Univerſum gebracht wird. Der Neubau wird als Putzbau aufgeführt, wobei man nur für die architektoniſchen Gliederungen Naturſtein heran⸗ ziehen wird. Das Gebäude wird Raum enthalten für die Aus⸗ bildung von 300 Schülern in fünf Semeſtern lin zehn Unterrichtsklaſſen), außerdem für je eine Vor⸗ ſemeſterklaſſe für die elektrotechniſche und für die maſchinentechniſche Abteilung. Da bei einem Tech⸗ nikum die Ausbildung in den Laboratorien und Werkſtätten eine beſondere Bedeutung hat, werden ſolche Räume in ausreichendem Maße bereitgeſtellt werden. Es iſt erfreulich, daß die Frage der teilweiſen Verlegung des Badiſchen Staatstechnikums nun ſo⸗ weit gediehen iſt, daß man noch im laufenden Jahre an die Ausführung der Baupläne gehen kann. Auch dieſer Neubau wird ſich einreihen in das große Mannheimer Auſbauprogramm, das ſichtbaver Aus⸗ druck des energiegeladenen ſchöpferiſchen Werkens im Dritten Reich iſt. dr. W. th. Do hasst got reden, ich kann aber nicht arbeiten ohne sine rich. ige Cigarette. 1 5. 8 leh wWercle unge nn ich nicht Wer ols 60 rs got . Die iclecile chmecker, und wenn Wenn SGe schi Wenns c Ich rauche nicht bekõm Auch Ihnen wird die„Astra helfen. Sie schmeckt so gut, daß man kaum glauben will, sie sei nikotinarm. Dabei ist ein Nikotingehalt von weniger als 1% beglaubigt. Die„Astra“ ist eine echte Kyriazi, vollmundig im Aroma und von hoher Bekömmlichkeit. Ihre Nikotinarmut ist eine gewachsene Eigenschaft der Tabakblätter, die zu ihrer Herstellung Verwendung finden. Kein künstlicher Nikotin- entzug, keine chemische Behandlung. Darum: Für alle Fälle— Astral KVN IAZ 1 NTT UND OHNE MUND STOCKER Reich an Aroma— Arm an Nikotin 4. Seite/ Nummer 63 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 8. Jebruar 1938 Ein unerhörter Vorfall Am Samstagabend, kurz nach ſechs Uhr, ereignete ſich am Friedrichsring bei T ein Vorfall, der einer weiteren Oeffentlichkeit nicht vorenthalten ſei. Ein Botenjunge, der Beſorgungen zu erledigen hatte, war mit ſeinem Fahrrad zu Fall gekommen, wobei ſich eine etwa 5⸗Kilo⸗ Packung Back⸗ mehl auf dem Boden entleerte. Sofort ſammelte ſich eine Anzahl Vorübergehender um den jungen Mann und man ſah ihnen an, daß alle von dem einen Beſtreben erfüllt waren, von dem verſchütteten Mehl zu retten, was noch zu retten war. Das Mehl ſtand Unter dem Schutz der Umſtehenden, während der Junge in ein nahegelegenes Geſchäft ging, um eine neue Tüte zu holen. Man gab Zeichen, ſo daß ein Wagen der Straßenbahn ſeine Fahrt verminderte und auch ein nachkommendes Auto auswich. Anders machte es leider ein gleich darauf folgender Ra d⸗ fahrer, der unbekümmert um alle Abwehr rück⸗ ſichtslos mitten durch das Mehl hin dur ch⸗ fuhr und noch die Unverſchämtheit beſaß, grinſend umzuſchauen und ſich offenſichtlich ſeiner traurigen Tat zu freuen. Im erſten Augenblick waren die Umſtehenden von dieſem verwerflichen Verhalten ſprachlos. Erſt als ein eben gerade dazugekommener Herr, der den Vorfall beobachtet hatte, ihm ein kräftiges Wort nachrief, da brach auch bei den Um⸗ ſtehenden die laute Entrüſtung durch. Als der Rad⸗ fahrer das merkte, fand er es ratſam, in beſchleu⸗ nigtem Tempo davonzufahren. f Iſt es leider auch verabſäumt worden, den fri⸗ volen Burſchen zu ſtellen, ſo ſoll ſeine Handlungs⸗ weiſe wenigſtens hier angeprangert und der öffent⸗ lichen Mißbillignug preisgegeben ſein. Das Jubiläum des Fahrrads In den Monat Februar fällt ein Jubiläumstag in der Geſchichte des Fahrrades. Vor 120 Jahren, im Februar 1818, hatte der damalige Forſtmeiſter Freiherr Drais von Sauerbronn für die von ihm erfundene Laufmaſchine, aus der ſich ſpä⸗ ter das Velboeiped und dann das Fahrrad entwickelt hat, ein Erfindungspatent auf zehn Jahre erhalten. Am 28. Januar 1818 war dem Erfinder der Maſchine der Titel eines Profeſſors der Mechanik verliehen worden. Freiherr von Drais hatte mit ſeinen Er⸗ findungen wie auch ſo manch anderer Erfinder nicht viel Glück. Sie koſteten ihm ſein Vermögen. Drais lebte lange Jahre in Mannheim und verbrachte ſeine letzten Lebensjahre in Karlsruhe. Er wurde Hort im Dezember 1851 zu Grabe getragen. Sein Name iſt verbunden mit der noch bis in unſere Zeit bei der VI. Reichsbahn verwendeten Draiſine, einem vier⸗ rädrigen leichten Schienenfahrzeug, auf dem ſich zwei bis vier Perſonen mit Handbetrieb auf den Schienen fortbewegen konnten und die, ſpäter zur Dampfdraiſine ausgebaut, eine hohe Geſchwindigkeit entwickelte. Eintritt des Jahrganges 1928 in das Jungvolk Nach einer Anweiſung der Reichsjugendführung ſoll in dieſem Jahre der Jahrgang 1928, das ſind die Jungen, die zwiſchen dem 1. Juli 1927 und dem 30. Junz 1028, geboren ſind, in das Jungyolk der Hitlerjugend eingegliedert werden. Alle Jungen des erſten Halbjahres ſind im weſentlichen bereits Mit⸗ glieder des Deutſchen Jungvolks geworden, weil im vergangenen Jahre nicht der Schuljahrgang, ſondern der Geburtsjahrgang 1927 aufgenommen wurde, ſo daß für dieſes Jahre nur ein halber Jahrgang für Neuaufnahmen in Frage kommt. Bereits im Februar ſollen die notwendigen Fragebogen für das Ge⸗ ſundheitsſtammbuch in der Schule unter Aufſicht der Lehrer ausgefüllt werden e Von der Volksbildungsſtätte. Wegen Verhin⸗ derung des Reduers wird der Vortrag von Prof. Dr. Schultze, Jena, über:„Der Kampf der Großmächte um Lebensraum“ vom 10. Fe⸗ bruar auf J. März verlegt. Die nächſte Veran⸗ ſtaltung iſt der Vortrag von Prof. Dr. Künzig am 16. Februar über„Deutſches Bauerntum im Banat“. Narrentag auf dem Lindenhof: zu Füßen der Waſſergrüfin von Bellekrappien Die Grokageli in voller Fahrt— Amzug und Große Herren- und Damen- FIremden-Sitzung „.. Menſch, hawe mir am Sundag e Freed ghabt und vor allem— ſoo e Prinzeſſin uff' m Purpurthron.“ Das war ſo ungefähr der Schlußrefrain aller Linden⸗ höfer, die ſich am Sonntag lange nach Mitternacht auf den Heimweg machten. Der Sonntag war denn auch der größte Tag in der nunmehr 30 jährigen Geſchichte der Großen Karnevalgeſellſchaft Lindenhof. Das fing ſchon nachmittags, ſo kurz nach 5 Uhr, auf dem Lindenhofplatz an. Mau erwartete die Kar⸗ nevalsgeſellſchaft Speyer dort. Was machten die Spaziergänger plötzlich für Augen, als da eine kleine zackige Garde aufmarſchierte, als ein ganzer Elferrat ſich in Poſttur ſtellte und erſt recht, als kurz darauf in einem großen Omnibus eine Schar von Narxenfürſten, an ihrer Spitze eine hold⸗ ſelig lächelnde Prinzeſſin, ankam. Im Nu war Le⸗ ben auf dem Lindenhofplatz. Vorneweg die Jugend, die ſich nicht ſattſehen konnte an dieſer närriſchen Pracht, die ſich allmählich zu einem Zug formierte und durch die Straßen des Lindenhofs zog, überall mit„Liho“ begrüßt und von Jugend umſchwärmt.“ Kein Wunder, daß ſich am Abend der große Saal des Rhein parks beängſtigend füllte. Bei einem ſolchen Aufgebot von närriſchen Honoratioren konnte man ſchließlich auch etwas er⸗ warten von der großen Damen⸗ und Herren⸗ Fremdenſitzung, die dort Schlag 19.11 Uhr ihven Anfang nahm, und zwar in einem Saal, der großartig ausgeſchmückt worden war. Vor allem der lange Präſidententiſch für zwei Elferräte, mit dem großen Purpurſeſſel für die Prinzeſſin in der Mitte, war auf das würdigſte hergerichtet. Nach einem prunkvollen Einmarſch unter den Klängen des Narrhalleſenmarſches durch das Spa⸗ lier der ſtrammen Garden von Speyer und vom Lindenhof ließen ſich die Hohen Räte auf ihren Plät⸗ zen nieder. Friedrich Körner verlas einen begei⸗ ſterten Willkommgruß an die Prinzeſſin El⸗ friede J. von Speyer und ernannte ſie gleichzeitig im Namen des Präſtdiums zur„Mark⸗ und Waſſer⸗ gräfin von Bellekrappien“. Mit fürſtlicher Würde oͤankte die ſchöne Tochter der Pfalz für dieſe Ehrung. Der neue Präſident der Grokageli, Joſ. Holz, ſchloß ſich mit begrüßenden Worten an und dankte den Speyerer Narren für ihr Erſcheinen, worauf Rat Hornbach in launigen Reimen antwortete. Unter NSDAP-Mifſeilungen Aus pertelamtlichen Behanntmachangem enmommen Drtsgruppen der NS Delp Humboldt. Am 8. und 9. 2. findet im„Kafſergarten“, Zehntſtraße 30, ein Lichtbildervortrag der Deutſchen Kriegs⸗ gräberfürſorge ſtatt. Der Beſuch wird den Parteigenoſſen und Anwärtern dringend empfohlen. Waſſerturm. 10.., 20.15 Uhr, öffentliche Kundgebung im Planetarium. Für Parteigenoſſen, Parteigenoſſinnen, Parteianwärter, Walter und Wartei der DA, NS und NS⸗Frauenſchaft, ſowie die Mitglieder der Gliederungen und Formationen iſt Teilnahme Pflicht. Die Bevölkerung iſt eingeladen. Amt für Technik(NSB Det) Fachgruppe Daf. 9.., 20.15 Uhr, findet in der Han⸗ delshochſchule, A 4, 1, ein Vortrag über„Luftſchutzinge⸗ nieure und Architekten“ ſtatt. Anſchließend Tonfilm über „Bauſtahlgewebe(Eiſenſparende Bauweiſe)“. NSs⸗ſbrauenſchaft Neueſchwald. 8.., 20 Uhr, Singſtunde im Heim. Neckarſtadt⸗Oſt. 8.., 20 Uhr, Heimabend bei Bode. Er⸗ ſcheinen aller Frauen iſt Pflicht. Waldhof. 8.., 20 Uhr, Beſprechung der Stab⸗ und Zel⸗ lenfrauenleiterinnen in der Geſchäftsſtelle. Humboldt. 9.., 20 Uhr, Heimabend in der Langſtr. 14. Der vorgeſehene Nachmittag mußte wegen Platzmangel ver⸗ legt werden. Nach der Jubiläums-Damen-Iremden-Sitzung: Zwei fidele Nachſitzungen Ausgedehnter Frühſchoppen im Habereck!— Die Kölner und Stuttgarter konnten ſich nicht trennen Zwei Nachſitzungen ſchloſſen ſich an die Jubi⸗ läums⸗Damen⸗Fremden⸗Sitzung. Die erſte ver⸗ einigte den Elferrat des„Feuerio“ mit den Gaſt⸗ Elferräten, den Senatoren, den Prinzengardeoffi⸗ zieren und einer Anzahl ſonſtiger nächſten Angehöri⸗ gen mit ihren Damen im Weinzimmer des Roſen⸗ gartens, das noch einmal ſo groß hätte ſein müſſen, um alle aufzunehmen, die ſich eine Zutrittskarte verſchafft hatten. Hier wurden weitere Orden ver⸗ liehen und Anſprachen gehalten, die das zum Aus⸗ bruck brachten, was man ſich während der Sitzung nicht ſagen konnte, weil die Sprecher der ſieben Karuevalsgeſellſchaften, wie erwähnt, nur zwei Mi⸗ nuten Redezeit hatten. In dieſem Zuſammenhang muß noch erwähnt werden, daß der Präſident der Wertheimer Karnevalsgeſellſchaft früher in Mannheim anſäſſig war. Er iſt im Beſitz einer Gründungs⸗ Urkunde des„Feuerio“, die Präſident Schuler in dem Jubiläumsfenſter des Verkehrsvereins im Planken⸗ hof ausſtellen wird. Der Wertheimer Präſident hat auch die Wertheimer Karnevalsgeſellſchaft nach Mannheimer Muſter ins Leben gerufen. Frühſchoppen im Habereckl N Unverwüſtlich find die Karnevaliſten. Das muß man ſchon ſagen. Trafen ſie ſich doch bereits wieder N am Montagvormittag um 11 Uhr im Habereckl⸗Ne⸗ benzimmer, in dem man noch enger als bei den Haberecklſitzungen zuſammenrücken mußte. Wenn man glaubt, daß man abgekämpft ſich lediglich auf „Brandlöſchung“ beſchränkte, befindet man ſich ſtark auf dem Holzwege, denn das Beiſammenſein wuchs ſich zu einer zünftigen Sitzung mit humoriſti⸗ ſchen und muſikaliſchen Vorträgen aus. So hörten wir die Nachwuchs⸗Feuerivaner Eichinger und Liſt, Fritz Weinreich und Lene Kamuff, die mit zündenden Schlagern aufwarteten. Vor allem gefiel Fritz Weinreich mit ausgezeichnetem„Hausge⸗ machtem“. Von den Vertretern der auswärtigen Karnevals⸗ geſellſchaften hatten die der Großen Kölner Karne⸗ valsgeſellſchaft von 1823 und der Erſten Stuttgarter Karnevalsgeſellſchaft„Möbelwagen“ noch nicht die Heimreiſe angetreten. Der jüngſte der drei Kölner, brokuriſt Wagner, führte aus, daß er mit ſeinen Kollegen auf das angenehmſte überraſcht geweſen ſei. Er habe gemeint, zu der Jubiläumsſitzung wür⸗ den ſich höchſtens 600 Perſonen einfinden. In Wirk⸗ lichkeit waren es etwa 4000. Woraus geſchloſſen werden kann, daß die Achtung der Kölner vor den Leiſtungen des„Feuerio“ gewaltig geſtiegen iſt. Das Kölner Kleeblatt, das von dem Vizepräſidenten, Ge⸗ neraldirektor Hölſcher, angeführt wurde, verließ gegen 4 Uhr mit dem Schnellzug wieder unſere Stadt. Als die drei das Habereckl verließen, wur⸗ den ſie von einer großen Menſchenmenge, die ſich vor dem Habereckl angeſammelt hatte, ſtürmiſch be⸗ grüßt. 5 Die Stuttgarter haben erſt gegen Abend Mann⸗ heim verlaſſen, ſo gut hat es ihnen hier gefallen. Während der Frühſchoppenſitzung verſetzte ihre Prinzeſſin Gerda l. von Arragon und Kaſtilien, die an der Fahrt nach Mannheim teilnahm, mit dem bekannten Tonfilmſchlager in den ſiehenten Himmel. Dreimal ſind die Stuttgarter in ihren Autobus, der in der Nähe des Habereckl ſtand, ein⸗ und auf der anderen Seite wieder ausgeſtiegen, bis ſie gegen Abend endgültig Abſchied nahmen. Auch ſie werden in der ſchwäbiſchen Hauptſtadt das Lob des„Feuerio“ ſingen und gern wiederkommen, wenn ſie Einladung erhalten. dem Leitwort„Sei luſchdig und froh, dann geht dir's aach ſo!“ konnte nun die eigentliche Sitzung mit einem allgemeinen Lied beginnen, damit die Narrenfamilie das nötige Zuſammengehörigkeitsgefühl bekomme. „Ruck⸗zuck“ war die Parole für die Abwicklung des Programms. Wenn es trotzdem Mitternacht weit überſchritt, ſo lag das nur an dem Wunſch der Gro⸗ kageli, zu zeigen, was ſie alles an einem Abend auf die Beine ſtellen kann. Als neue Büttengröße ſtellte ſich gleich Körner vor, der zunächſt die Verkehrsfragen auf dem Lin⸗ denhof gloſſierte und dabei die Straßenbahn nicht vergaß. Später widmete er ſich den ſportlichen Lei⸗ denſchaften der Lindenhöfer. Aus Speyer vernahm man Fries, der bewies, daß es in der Pfalz auch zündende Büttenredner gibt. Zum erſtenmal ließ ſich in närriſcher Runde das„Harmonie⸗ Quartett“ Lindenhof hören und ernteten verdienten Beifall. Die Frau des Vize⸗ der Grokageliker, Frau Wolf, erzählte von er⸗ ſchröcklichen Erlebniſſen als Köchin, Frau Schnei⸗ der brachte mit ihrem ſchönen Sopran Liedvor⸗ träge. Den Vogel auf muſikaliſchem Gebiet ſchoſſen aber die zwei Nachtigallen von Altrip ab, die man nicht mehr von der Bühne laſſen wollte. Der Kölſche Jung Mürſch mit ſeiner Tochter brachte zündende Verſe über alles, was ſo das Herz bewegt, Schumann von Ludwigshafen als Gas⸗ mann wußte auch allerhand aus ſeinem Berufsleben zu erzählen, ganz toll trieb es Jungfer Son⸗ nenſchein(Aubach, Speyer), die keinen Mann be⸗ kommen konnte. Faſt alle traten zweimal auf. Präſident Holz wurde der Narren kaum mehr Herr. Immerhin vergaß er die Ehrungen, verbun⸗ den mit einem wahren Ordensregen nicht und auch nicht die Lieder, die zum großen Teil von Fr. Kör⸗ ner gedichtet worden waren und ihm viel Beifall brachten. Ehrenpräſident Dorſtel(Anauff) brachte der Prinzeſſin eine beſondere Huldigung dar, die Präsidenten und Vize der Brudervereine überbrach⸗ ten Wünſche, Orden und Geſchenke und beſonders begrüßenswert war die Ehrung derjenigen, die für das leibliche Wohl der Narren ſorgten, der Be⸗ dienung. Wie ſchon geſagt, es war ſehr ſpät, als die Lin⸗ denhöfer Narren den Heimweg ſuchten, aber bereuen wird das keiner: Klor war's! g. 777. yd Sandhofen. 9.., 20.30 Uhr, Pflichtabend mit dem Frauenwerk im„Adler“. 20 Uhr, Zellenfrauenleiterinnen⸗ Beſprechung im Geſchäftszimmer Hintergaſſe 3. Feudenheim. 9. 2. 20.15 Uhr, Heimabend im Heim. Neckaran⸗Nord. 9.., 20 Uhr, Heimabend im Ge⸗ meindehaus. 8 Deutſches Eck. 9.., 15 Uhr, findet in den Germania⸗ ſälen,§ 6, Koſtproben nachmittag über die Verwendung der Kartoffel ſtatt. Alle Mitglieder der NS und des Frauenwerks ſind dazu eingeladen. Achtung, Propaganda⸗Ortsabteilungsleiterinnen! Sämt⸗ liche noch nicht abgerechneten Karten ſind umgehend auf der Kreisfrauenſchaftsleitung abzurechnen. Abt. Jugendgruppe Waldhof. 8.., 20 Uhr, Heimabend in der Geſchäftsſtelle der NSDAP, Sandſtraße. Jugendgruppe Erlenhof. 8.., 20 Uhr, Heimabend in der Zeppelinſtraße 36. Greuz⸗ und Auslandſtelle 171 Die franzöſiſche Arbeitsgemeinſchaft findet am Diens⸗ tag, 8.., um 20 Uhr, im Verſammlungsſaal des Schla⸗ geterhauſes ſtatt. Kameraden, die ſich hierzu noch nicht gemeldet haben, aber Intereſſe daran haben, erſcheinen ebenfalls. Es wird nochmals darauf hingewieſen daß die Teilnahme an der Arbeitsgemeinſchaft Dienſt iſt und jeden anderen 5J⸗Dienſt lt. Bannbefehl entſchuldigt. Geſolgſchaft 19/171(Humboldt). Am Mittwoch, 9.., tritt die ganze Gefolgſchaft um 20 Uhr in tadelloſer Uni⸗ form auf dem Neckarmarktplatz an. BDM Gruppe 21/171 Neuoſtheim. 3. 2. Gruppenheimabend in der Mädchenberufsſchule um 20 Uhr. Ausweis und Turn⸗ ſchuhe mitbrugen. Führerſchulungswerk. Am 10. 2. Teilnahme alter Gruppenführerinnen iſt Pflicht. Führeranwärterinnen! 10. 2. um 19.45 Uhr, Antreten auf dem Untergau. Schreibzeug iſt mitzubringen. Gruppe 12/171 Humboldt 2. Die Heimabende fallen dieſe Woche aus. 9. 2. treten die Schaften um 20 Uhr vor der Humboldtſchule zum Gruppenappell an. Beitrag mit⸗ bringen. Gruppenführerinnen! Meldungen zum Muſikkure in Mosbach vom 15. 2. bis 21. 2. Wir weiſen auf den Dichter⸗ abend 9. 2. mit Heinrich Zerkaulen hin. Einlaßkarten ſind gegen Vorzeigen des BDM⸗Ausweiſes für 30 Rpf. an der Abendkaſſe zu erhalten. Fächer leeren! Gruppe 3/171 Friedrichspark. 9.., 20 Uhr, ſind die Mädel der Mädelſchaften A. Schäffner, A. Hartmann, M. Herweck, J. Gimfeld zum Heimabend in der Neckarſchule. Deutſche Arbeitsfront Rreiswaltung Mannheim, Nheinſtr. 3 Propaganda 5 An die Propagandaleiter fämtlicher Ortsgruppen Betr. Feierliche Eröffnung des Reichsberufswettkampfes. Die Karten für den Appell am Freitag, 11. Februar, 18 Uhr im Muſenſaal, wobei der Kreisleiter pg. Schneider ſprechen wird, find ſofort auf der Kreiswaltung abzuholen. Abteilung Propaganda. Berufserziehungswerk der Dax Die Arbeitsgemeinſchaft für Betriebsführung wird om Dienstag, 8. Februar, 20.15 Uhr, ſortgeſetzt. Es ſpricht der Kreiswirtſchaftsbergter Pg. Prof. Dr. Thoms über den nationalſozieliſtiſchen Muſterbetrieb. Wir bitten um pünkt⸗ liches Erſcheinen. Zu dem jeweils montags und donnerstags von 19 bis bis 20.30 Uhr ſtattfindenden Lehrgang für Kurzſchrift, Stufe 2, werden noch Anmeldungen entgegengenommen. Die Ortswaltungen Bäckerweg, Horſt⸗Weſſeln Platz, Käfertal, Neuoſtheim, Rheintor und Strohmarkt haben ſo⸗ ſort wichtiges Material in C 1, 10, Zimmer 12, abzuholen. Der Lehrgang Nr. 306, Textilwaren und Verkaufskunde, fällt am Dienstag, 8. Februar, aus. Der nächſte Unter⸗ richtsabend iſt am 15. Februar.: Am Mittwoch, 9. Februar, werden die Leiſtungsbeſchei⸗ nigungen für die Silbenzahlen 160, 180, 200, 220 und 240 verteilt. Wir bitten pünktlich um 19.15 Uhr auweſend zu ſein. Oriswaltungen a Ortswaltung Neckarſpitze. Donnerstag, 10.., Verſomm⸗ lung im„Schwarzen Lamm“, 20 Uhr. haben zu er⸗ ſcheinen ſämtliche Betrfebsobmänner und ſämtliche Zellen⸗ und Blockwalter. 5 5 a Frauenabteilung Am Dienstag, 8.., 20 Uhr, Schulungsabend den Frauenabteilung im Leihamt, Platz des 30. Januar, Nr. 1. NS„Kraft durch Freude“ Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub Achtung, Winterurlauber! Folgende Urlaubsfahrten ſind ausverkauft: Ocß 1023 vom 13. bis 20.., Walſertal; Oc 1026 vom 20. bis 27.., Walſertal; Oß 1028 vom 20. 2. bis 7.., Hallthurm.; Oß 1031 vom 27. 2. bis 13.., Walſertal: OF 1032 vom 27. 2. bis 6.., Walſertal; OF 1041 vom 13. 3. big 27.., Walſertal. Für folgende Winterurlaubsfahrten meldungen entgegengenommen: UF 5/38 vom 13. bis 20. Februar, Winterurlaubsfahrt nach dem Allgän(Pfronten und Umgebung). Geſamtkoſten nur 31,50%(Schilehrgang 5/ mehr]. U 7/38 vom 20. bis 27. März nach Oberbayern(Reit im Winkel und Umgebung). Geſamtkoſten 35,40 Reichsmark(mit Schilehrgang 5 Reichsmark mehr). Wanderung am kommenden Sonntag, 13. 2. Weinheim — Birkenau— Juhöhe— Jägerraſt— Lindenſtein— Heppenheim. Wanderzeit etwa 5 Stunden. Abfahrt ab Ocec Meßylatz, 8 Uhr. Fahrkarten zu 70 Pfg. ſind am Bahnſchalter zu löſen. Zum Winterſporxt in den Schwarzwald. Am kommenden Sonntag, 13. Februar, Omnibusfahrt nach dem Ruheſtein. Abfahrt ab Paradeplotz.30 Uhr, Karten zu.—/ ſind erhältlich bei öͤer Geſchäftsſtelle Plankenhof P 6 und Omni⸗ busgeſellſchaft Klingler, 0 6, 5. Es wird gebeten, um.15 Uhr an der Abfahrtsſtelle ein⸗ zutreffen, Rückkunft Mannheim an gegen 21.30 Uhr. Auf Grund des Reichstagszuſammentritts am 20. 2. 1998 wird der für dieſen Tag vorgeſehene Sonderzug nach Bod Dürkheim mit Wanderungen und karnevaliſtiſchem Nachmittag nicht durchgeführt. Abteilung Mannheimer Kulturgemeinde Kammermuſik⸗Zyklus des Kergl⸗Quartetts in der„Har⸗ monie“, D 2, 6, jeweils 20.15 Uhr. Erſter Abend am Diens⸗ tag, 8. Februar:„Slawiſche Kammermuſik“. Zweiter Abend um Freitag, 18. Februor:„Schubert⸗Abend“. Dritter Abend um Dienstag, 29. März:„Beethoven⸗Abend“. Preiſe: Dauer⸗ karten für die drei Abende.—,.—,.— J. Einzel⸗ karten für Mitglieder der Mäc.60,.90,.10,.50 l. Einzelkarten für Nichtmitglieder.—,.30,.50,.70 4. Vorverkauf in ſämtlichen Koßß⸗Vorverkaufsſtellen. Ferner Verkauf an der Abendkaſſe der„Harmonie“. Großer bunter Abend mit Theo Lingen und Guſtau Jakoby am Sonntag, 13.., im Nibekungenſaal um 20.15 Uhr. Preiſe:.50,.20,.70 J. Vorverkauf bei den Koͤß⸗ Betriebswarten und Vorverkaufsſtellen. Wichtig für Ortswarte! Die Plakate für den bunten Abend am 13. 2. im Nibelungenſaal ſind ab heute mittag auf dem Kreisamt„Kraft durch Freude“, Rheinſtroße 3, abzuholen. werden noch An⸗ Abt. Volksbildungswerk Am Mittwoch, 9. Februar, lieſt in der„Harmonie“, D 2, 6, um 20.15 Uhr Heinrich Zerkau ken(Dres⸗ den] aus eigenen Werken. Preiſe: Mitglieder der Merch und Inhaber der Hörerkarte.80 /, Nichtmitglieder.10 ,. Vorverkauf bei den Koͤß⸗Betriebswarten und Koͤßß⸗Vorver⸗ kaufsſtellen. Wegen dringender Verhinderung des Reöͤners wird der Vortrag von Prof. Dr. Schultze, Jena„Der Kampf dor Großmächte um Lebensraum“ vom 10. 2. auf 4. 3. verlegt. — Die nächſte Veranſtaltung iſt der Vortrag von Prof Dr. Künzig, Karlsruhe, am 16. 2. 38 über„Deutſches Bauern⸗ tum im Banat“, mit Lichtbildern. Beide Vorträge finden in der„Harmonie“, D 2, 6, ſtatt. Einzelkarten 40 Pf., für Inhaber der Hörerkarte 20 Pf Achtung, Briefmarkenſammler! Tauſchabend der Dentſchen Sammlergemeinſchaft am Mittwoch, 9.., 20 Uhr, im Haus der Deutſchen Arbeit, p 4, 4/5. Der Beitrag für 1938 iſt fällig und kann an dieſem Abend entrichtet werden. Desgleichen ſind die Aufnahme⸗ erklärungen reſtlos abzuliefern.— Gleichzeitig werden Be⸗ ſtellungen auf Päckchenware d. Reichspoſtminiſteriums entge⸗ gengenommen. Die Zuteilung dieſer Päckchen erfolgt in Zukunft nur durch die Vermittlung der Deutſchen Samm⸗ zergemeinſchaft. Die Tauſchabende finden auch in dieſem Jahre regelmäßig am 2. Mittwoch jeden Monats ſtatt. TDageobaleacles Dienstag, 8. Februar Nationaltheater:„Ein Maskenball“ Oper von G. Verdt, 14 Uhr.—„Begegnung mit Ulrike“, Komödie von Sig⸗ mund Graff, 20 Uhr. Libelle: 16.11 Uhr Kindermaskenball; 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprofektors. Harmonie: 20.15 Uhr Kammermuſikzyklus des Kergl⸗ Quartetts. Tanz: Parkhotel, Palaſthotel, Kabarett Libelle, Palaſtkaffee Rheingold. Lichtſpiele: Unfverſum:„Urlaub auf Ehrenwort“.— Alhambra und Schauburg:„Das indiſche Grabmal“.— Palaſt und Gloria: „Abenteuer in Warſchau“. Capitol und Scala:„Lo Habanero“. 9 Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10 bis 12.30 und von 14.30 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garntſonſtadt. Theatermuſenm E 7, 20: Geöffnet ⸗von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr Sonderſchau: Schwetzingen und ſein Theater. Sternwarte: Geöffnet von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Ubr Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr Sonderausſtellung: Arnold Balweé. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Teleſon 343 21. Was hören wir? Mittwoch, 9. Februar Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Muſik am Morgen.— 10.00 Beowulfs Kampf mit dem Drachen. Nordlandſage.— 11.30: Volksmuſtk.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Aus Mann⸗ heim: Muſikaliſches Allerlei. Ausführende: Das Melo⸗ Trio, Chriſtian und Berta Kilgus(Zitherdud), Elſe Flohr (Sopran), Rudolf Borupka(Klavier),— 16.00: Fidel und bunt zur Kaffeeſtund.— 18.00: Aus Mannheim: Kleine Muſtik zum Feierobend. Ausführende: Bauernkapelle Claus Schmitt, Claire Beierlein(Violoncello), Hermann Eckert (Klavier).— 18.30: Griff ins Heute.— 19.15: Von deut⸗ ſchem Fliegergeiſt.— 19.45: Wunſchkonzert.— 21.00: Reichs⸗ ſendung: Stunde der jungen Nation. Wißt ihr, worin der Spaß des Lebens liegt? Luſtige Sendung mit heiteren Er⸗ zählungen und Liedern.— 21.30: Fortfetzung des Wunſch⸗ konzerts.— 22.00: Nachrichten.— 22.20: Programmaus⸗ tauſch Deutſchland— Portugal.— 23.00; Fortſetzung des Wunſchkonzerts.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchiandſender .00: Schallplatten.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Heim⸗ kehr aus Frankreich. Hörſpiel um R. Wagner.— 10.302 Fröhlicher Kindergarten.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Mittagsmuſik.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei, 15.15: Mit Geſang und Tanz quer durch Polen.— 15.45 Männer helfen Frauen beim Kochen. Hörbericht.— 16.00: Muſtk am Nachmittag.— 18.00: H. H. Niſſen ſingt Strauß. — 18.20: Der Dichter ſpricht: Kilian Holl.— 18.40: Aus vier Jahrzehnten Forſcherarbeit Sven Hedins.— 19.10: Feierabend⸗ Unterhaltung.— 20.10: Heitere Klänge.— 21.30: Aus deutſchen Opern.— 22.30: Kleine Nachtmuſik. — 23.00: Unterhaltungskonzert.. Hinweis Heute abend Kergl⸗Quartett in der„Harmonie“ Heute abend wird die Mannheimer Kulturgemeinde oͤte öret Kammermuſtk⸗Abende des Kergl⸗Quartetts mit einem Slawiſchen Abend in der„Harmo⸗ nie“ um 20.15 Uhr beginnen. * 1111 ˙ A ˙ N Ein Wahnsinniger terrorisiert eine Luxusjacht: Se. Jcſeckens gala dle„dage- Tragödie in der Südsee- Die„Vergnügungsreise“ eines Milionàrs Von einer furchtbaren Schreckensfahrt in den ſütdlichen Meeren iſt die Privatjacht„Aafge“ des amerikaniſchen Großinduſtriellen H. R. Foul ⸗ ding in den Hafen von San Pedro zurückgekehrt. Eine Geſellſchaft von jungen Leuten war tagelang dem Terror eines Wahnſinnigen ausgebhiefert, Mr. Foulding und die Führung des Schiffes an ſich geriſſen hatte. der ermordet — San Franzisko, im Februar. Vor etwa drei Wochen ſtartete im Hafen von San Pedro die weiße Luxusjacht des bekannten amerika⸗ niſchen Großinduſtriellen H. R. Foulding aus San Franzisko zu einer fröhlichen Kreuzfahrt in die Südſee. Die Vergnſigungsreiſe hatte Mr. Foul⸗ ding zu Ehren eines Herrn Jack Morgan veran⸗ ſtaltet, den er kurz zuvor kennen gelernt hatte und der ſich ihm gegenüber als ein wohlhabender Schaf⸗ züchter ausgegeben hatte. Des weiteren befanden ſich an Bord die junge hübſche Frau des Herrn Jack Morgan ſowie mehrere lebensluſtige Leute aus der Welt, in der man ſich nicht langweilt, unter ihnen. die Hotelbeſitzerin Frau Turner mit ihrem Sohn, der Juwelier Horne und der bekannte amerikaniſche Preſſephotograph Georges Spernack. Man hatte ab⸗ ſichtlich darauf verzichtet, Bedienungsperſonal mit⸗ zunehmen; jedem der Gäſte ſollte auf der Reiſe ir⸗ gendeine Tätigkeit zufallen, während Mr. Foulding ſelbſt, der ebenſo wie Jack Morgan ein begeiſterter Seefahrer war, die Führung der Jacht innehatte. Mr. Foulding, der das Steuer des Schiffes bediente, wurde plötzlich und ohne jeden Anlaß von Jack Morgan angefallen. Der junge Mann bedrohte ſeinen Gaſtgeber mit einem Revolver und richtete die Aufforderung an ihn, er ſolle ihm augen⸗ blicklich die Führung des Schiffes übergeben.„Jetzt bin ich der Kapitän“, ſchrie Jack Morgan,„und wenn du dich wehrſt, werde ich dir das Hirn aus⸗ blaſen!“ Mr. Foulding erkannte, daß er einen Irr⸗ ſinnigen vor ſich hatte. Ein wilder Kampf begann zwiſchen den beiden Männern, der damit endete, daß der Wahnſinnige Mr. Fvulding mit mehreren Schüſ⸗ ſen zu Boden ſtreckte. Der Großinduſtrielle ſt arb nach wenigen Minuten. Ein Irrſiuniger an Bord! Die Schüſſe hatten mehrere Gäſte alarmiert; als ſie an Deck kamen, wurden ſie von dem Revolver Morgans bedroht. Er verſicherte ihnen, daß er jetzt der Herr des Schiffes ſei, womit ſich ein alter Soee⸗ räubertraum von ihm erfüllt habe. Er zwang die zitternden Paſſagiere, ihre Kabinen auſzuſuchen und ſchloß ſie dort ein. Im übrigen verbot er ſtreng, daß man ſich um die Leiche Mr. Fouldings kümmere, über die er ein Tuch gebreitet hatte. Eingeſchüch⸗ tert folgte man den Weiſungen Morgans. Es iſt bis heute nicht bekannt, welche Rolle ſeine Frau bei den ganzen Vorgängen geſpielt hat, die ſich gegen⸗ wärtig in Unterſuchungshaft in San Franzisko be⸗ findet und vorläufig jegliche Ausſage verweigert, Hatte ſie mit ihm gemeinſame Sache gemacht, war ſie von ihm von vornherein in die Pläne Morgans eingeweiht, oder wurde ſie genau ſo von den Geſcheh⸗ niſſen überraſcht wie die übrigen Paſſagiere? Die Gerichtsverhandlung wird das entſcheiden. Auf alle Fälle bekunden die Zeugen, daß Morgan auch ſeine Frau, die ſich völlig paſſiv verhielt, in ihre Kabine Der ſchwimmende „Ich kann Ihnen ſagen, daß ich vor Schiffbrüchen nie ſonderlich Angſt hatte“, ſagte Stake,— wir ſaßen im„Alten Nordpol“, und es hatte abends gebackenen Flußfiſch gegeben—„ich fand ſie immer eher irgend⸗ wie komiſch, wenn auch oft grauſig. Dieſe Rennerei, wiſſen Sie, dieſe völlige Abweſenheit von Vernunft, das gibt es ſelten. Es macht ſich eben niemand vor⸗ her die Mühe, darüber nachzudenken, denn mit Ret⸗ tungsbooten iſt es noch lange nicht getan. Ich hatte zum Beiſpiel auf jedem Schiff einen Koffer mit, der eigens für einen Schiffbruch ange⸗ fertigt war. Sie lachen, aber er war recht praktiſch. Er war nämlich luftdicht verſchloſſen und ſchwamm, es waren Werkzeuge darin, Trinkwaſſer, Konſerven, Tabak, Feuerzeug, ein zuſammenſetzbares Gewehr, Munition und Verbandszeug. Am Griff befand ſich ein ſtarkes Seil mit einer Schlinge das man ſich be⸗ quem umwerfen konnte. Sie ſehen, daß ich mich vorſorgte, ſonſt wäre ich vielleicht heute längſt bei den Fiſchen. Nun, ſolange ich auf ordentlichen Schiffen fuhr, paſſierte ſelten etwas. Und ich habe nichts gegen die Griechen. Nur ſind ihre Schiffe oft ſehr alt. Vielleicht reizte mich das, nachdem ich ſo lange auf neuen Schiffen gefah⸗ ren war. g a Ich fuhr alſo eines Tages mit einem Griechen. Er hieß„Kenophon“, hatte in Rio gelöſcht, war um Kap Horn herum und wollte hinüber nach Auſtralien. Es war herrliches Wetter. Wir ſchwammen im Stillen Ozean, und es waren noch ein paar Tage bis Wellington, Neu⸗Seeland, als ſie plötzlich das Leck bekamen. i 8 Wie ſie es bekamen, weiß niemand. Wahrſchein⸗ lich iſt aus dem alten Kaſten ein Stück Schiffswand herausgebrochen. Nun, ſie alarmierten weder die Paſſagiere, noch hielten ſie Reden wegen Ruhe und Disziplin, es ging alles viel zu ſchnell. Sie ſchuf⸗ teten nur wie verrückt an dem Leck herum, und dabei begann der„Tenophon“ ſich ſchon etwas zu F g Ich war ſofort bei meinem Koffer. Ich verſtaute ihn ſtets auf dem Heckbord zwiſchen Tauwerk und Segeltuch, denn mit einem Koffer können Sie dann nicht mehr aus der Kabine bei dem fürchterlichen Tumult. Es war Nachmittag, die Sonne brannte glühend, niemand beobachtete mich, und ich war ſperrte und nicht anders behandelte als die übrigen Reiſenden. An Bord der„Aafge“ herrſchte nun ein unbe⸗ ſchreiblicher Terror. Kein Paſſagier durfte mehr die Kabine verlaſſen, Morgan kümmerte ſich allein um die Führung des Schiffes und war der unumſchränkte Herr an Bord. Er verſorgte die ein⸗ geſperrten Mitreifenden, die ihm willenlos gehorch⸗ ten, notdürftig mit Nahrung und Trinkwaſſer, das er, ſtets den Revolver in der Hand, in ihre Kabinen ſchob, und kündigte ſchließlich an, er werde ſie alle auf einer Südſeeinſel ausſetzen, um dann auf der„Aafge“ ein ungeſtörtes Seeräuberdaſein führen zu können. Es war kein Zweifel, daß der Irre gewillt war, ſeine Drohung wahrzumachen. Zwei Tage dauerte die furchtbare Fahrt, während der Morgan allein die Segel bediente. Eine unbe⸗ ſchreibliche Atmoſphäre des Grauens herrſchte auf der„Aafge“, auf deren Deck noch immer die Leiche Mr. Fouldings lag. In der nächſten Nacht begann das Meer unruhig zu werden. Morgan war der Arbeit nicht mehr ge⸗ wachſen; ſo mußte er zwei männliche Paffagiere aus ihren Kabinen holen, um ſie zu Hilfedienſten heranzuziehen. Seine Wahl fiel auf Horne und den Photographen Spernack. Die beiden Männer benützten ihre Freiheit, um dem Regime des Wahn⸗ ſinnigen ein Ende zu machen. In einem unbe⸗ wachten Augenblick fielen ſie über Morgan her, überwältigten ihn mit vereinten Kräften nach kur⸗ zem Kämpf und feſſelten ihn. Sie verſchnürten ihn wie ein Paket und warfen dann den rer fin⸗ nigen nach kurzer Rückſprache mit den übrigen Paſſagieren über Bord. Selbſt Frau Morgan, die ebenfalls von dem Vorfall benachrichtigt wurde, gab durch ein kurzes Kopfnicken ihre Zuſtimmung. Nun aber begann erſt eine Höllenfahrt, die alles bisherige an Schreckniſſen weit übertraf. Mr. Foulding war tot. Morgan war tot— alle üb⸗ rigen Paſſagiere hatten von Navigation keine Ahnung. Sie verſtanden weder mit dem Kom⸗ paß noch mit dem Sextanten umzugehen, hilflos trieb die„Aafge“ in dem ſtürmiſchen Meer einem unbe⸗ kannten Schickſal entgegen. Man verſuchte, ſo gut es ging, einen Kurs einzuhalten. Zehn Tage dauerte diefe Fahrt des Grauens und faſt während der gan⸗ zen Zeit war das Meer ſehr bewegt. Frau Turner bekam Schreikrämpfe, niemand wollte der Verant⸗ wortung für das Schiff übernehmen. Nur die Frau Jack Morgans blieb ruhig. Sie verließ während der ganzen Zeit ihre Kabine nicht. Da endlich nahte in höchſter Not, und als die Lebensmittel bereits auszugehen drohten, die Ret⸗ tung in Geſtalt eines Waſſerflugseuges der amerikaniſchen Marine. Das Flugzeug holte Hilfe herbei— zum Glück befand ſich die„Aafge“ nicht weit von der kaliforniſchen Küſte entfernt. Man ſchleppte die Unglücksjacht mit ihren völlig zuſam⸗ mengebrochenen und entkräfteten Paſſagieren wieder in den Hafen von San Pedro zurück. Mit fröhlichen Leuten war die„Aafge“ weggefahren, nun kehrte ſie zurück mit einem Toten an Bord, und ein Paſſagier — Jack Morgan— fehlte. Man hat die Paſſagiere zunächſt in ein Sanatorium gebracht, während Frau Morgan bis zur weiteren Klärung in Polizeigewahr⸗ ſam genommen wurde. Koffer 7 Von ern reuter niemand im Wege, und da weder Frauen noch Kinder an Bord waren, brauchte ich mich um nie⸗ mand zu kümmern. Ich war ganz ruhig. Zuerſt warf ich einen großen Balken über Bord, dann ſprang ich mit dem Koffer ins Meer. Es war ein brauchbarer Balken, und ich war nur verloren, wenn es Sturm gab. Aber es ging nicht das leiſeſte Lüftchen.„SOS hatten ſie ſchon vor einer halben Stunde gefunkt, vielleicht war ein Dampfer in der Nähe und hatte ſchon Kurs auf uns genommen. Ich konnte jetzt warten. Später, wenn das Schiff untergegangen war, konnte ich mir dann aus einigen Holzplanken ein Floß machen, Beil und Nägel waren ja im Koffer. Nun, es waren gerade zwei Rettungsboote auf dem Waſſer, als der„Xenophon“ ſich plötzlich um⸗ legte, und nach einer Viertelſtunde war nichts mehr von ihm zu ſehen. Mir kam es jetzt ſo vor, als ſei ich in eine Strömung geraten, denn ich trieb immer weiter ab. Von einem Dampfer war noch nichts zu ſehen. Plötzlich entdeckte ich etwas, und nun bekam ich zum erſten Male Angſt. Am Him⸗ mel zeigte ſich ein kleines weißes Wölkchen, die Rettungsboote waren ſchon außer Sicht. Nach kur⸗ ger Zeit hatte ſich der Himmel mit eigentümlich braunen Wolken überzogen, und dann brach der Sturm los. Jetzt hätte mir auch ein Floß nicht mehr viel genützt. „Ich hatte mich ſo an dem ſchweren Balken feſt⸗ gebunden, daß mein Kopf auf dem Holz lag. In dem losbrechenden, wütenden Sturm wurde ich von einer Woge in die Höhe geſchleudert, dann ſchoß ich wie ein Pfeil unter Waſſer, ich kam noch einmal hoch, der Himmel war dunkel, und das Meer raſte und brüllte, Berge von Giſcht rollten heran, dann ſtürzte eine jagende Wand über mich, und ich verlor das Bewußtſein. Damals trug ich noch die dicke Genfer Uhr, ſie lief ſieben Tage, wenn ſie aufgezogen war, und hatte ein Zifferblatt für eine Woche. Nun, ich hatte mein Leben dieſer Meeresſtrömung zu verdanken, deun der Sturm allein hätte nicht ausgereicht, mich an die kleine Inſel zu bringen, auf der ich nach lan⸗ ger Zeit zu mir kam. Ich lag noch mit den Füßen im Waſſer, und mit der Bruſt lag ich auf dem Balken, und der Balken lag im Uferſand. Eine Ausfahrt der holländiſchen Königin Bei der Ausfahrt wurden die holländiſche Königin und Prinz Bernhar d, der wartenden Bevölkerung aufs herzlichſte begrüßt. Staatsmänner bei herzlicher Begrüßung Staatspräſident Juſto und der braſilioniſch tspräſident Vargas trafen ſich in Urugugyana und fanden ſich zu einer herzlichen Ausſprache zuſammen.(Preſſephoto, Zander⸗M.) Der argent der glückliche Vater, non (Preſſephoto, Zander⸗M.) Rieſenfeuer wütete auf der Adriainſel Rab Die Hauptſtadt der jugoſlawiſchen Adriainſel Rab, die auch zahlreichen ausländiſchen Sommerreiſenden durch ihre ſchöne Lage bekannt iſt, wurde bekannt⸗ lich von einer ſchweren Feuersbrunſt heimgeſucht. Das Schloß wurde in wenigen Stunden zerſtört, und die Bevölkerung räumte das ganze Inſelſtädt⸗ chen, da die Flammen die geſamte Stadt bedrohten. (Preſſe⸗Hoffmann, Zonder⸗M.) Ich fühlte mich verdammt ſchwach und hatte einen wahnſinnigen Durſt. Ich brachte kaum den Strick los, der Koffer war fort, am Ende des Strickes hing allein noch ſein maſſiver Griff. Ich zog die Uhr aus der Taſche, ſie war waſſerdicht und ging noch, es war Sonntagmorgen gegen zehn Uhr. Am Freitag war der„Renophon“ untergegangen. Mühſam ſtand ich auf und bahnte mir einen Weg durch den tropi⸗ ſchen Pflanzenwuchs der Inſel. 1 Ich entdeckte einen kleinen, bewaldeten Hügel vor mir, und plötzlich ſtolperte ich und fiel mit dem Ge⸗ ſicht in das mannshohe Gras. Dann merkte ich, daß war unbewohnt, man konnte in annähernd fünf Stunden um ſie herumgehen. Es gab Quellwaſſer, ich ſchoß mit dem zuſammengeſetzten Gewehr große Vögel und fing gelegentlich Fiſche. Ich hatte mir eine Hütte gebaut und brannte Tag und Nacht zwei große Signalfeuer, am Strand und auf dem Hügel. Es gab ja genug Holz. 0 Eines Nachts wachte ich von dem Heulen einer Schiffsſirene auf. Ich rannte zum Strand, die Feuer brannten gut, und dann ſah ich auf dem Meer ein Topplicht. Es war ein Holländer. Er ſchickte, als es hell wurde, ein Boot und holte mich ich auf meinem Koffer lag. Das Meer hatte ihn ab. Da war ich wieder auf einem Schiff. Mein ins Gebüſch geworfen. Es war der endgültige Sieg alter Koffer war unbrauchbar, aber diesmal paſ⸗ meiner Theorie. Ich hieb mit einem Stein das ſierte nichts, und als ich in Sydney ankam, ließ Schloß auf und trank den Waſſervorrat, er war ich mir wieder einen neuen anfertigen.“ warm, aber ſtillte den Durſt. Stake ſpülte den Bratfiſch hinuntor und meinte, Ich hauſte drei Monate auf dieſer Inſel; ſie daß gewiß nicht jeder Koffer ein Glückskoffer ſei. eee. Neue Kammermuſik in Berlin — Berlin, im Februar. Auf dem Gebiet der Kammermuſik hörte man jüngſt in Berlin eine Reihe neuer Kompoſttionen. Der eigenwertige Charakter der Kammermuſik ver⸗ langt nach einem beſonderen äußeren Ausdruck ihres Weſens. Eine Erhöhung der künſtleriſchen Wirkung läßt ſich ſchon dadurch gewinnen, daß man im Rah⸗ men der Darſtellung den hausmuſikaliſchen Charak⸗ ter der Kammermuſik ſtärker zur Geltung bringt. Ein Kammermuſikabend der Preußiſchen Akademie der Künſte zeigte das anheimelnde Bild eines völlig verdunkelten Saales mit einer abgeſchirmten Steh⸗ lampe zwiſchen den Quartettſpielern. Zu einer be⸗ ſonderen Pflegeſtätte der Kammermuſik iſt neuer⸗ dings der Eoſanderſaal des Charlottenburger Schloſ⸗ ſes geworden, wo die Staatl. Hochſchule fü r Muſiker ziehung und Kirchen muſik neu eingerichtete„Muſtknachmittage“ durchführt. Bemerkenswert war die ſtiliſtiſche Gegenſätzlich⸗ keit beider Vortragsfolgen: In der Akademie ein erſtaunlich fortſchrittlicher Geiſt jüngeren Nachwuchſes, in der Hochſchule achtbare Arbeiten einer gemäßigt modernen Richtung. Man hörte in der Akademie ein Streich⸗ quartett des begabten, vielverſprechenden Hans Schaeuble, Sopranlieder mit Streichquartett von Adolf Pfanner, der in„Bitte“ die verinnerlichle Kraft eines verſchloſſenen, muſtkerfüllten Herzens offenbart, und das Quintett op. 2 von Heinz Tieſ⸗ ſen, der hinter gewagten gedanklichen Kombinativ⸗ nen Sinn für dramatiſche Geſtaltung erkennen läßt. In der Hochſchule nahm man ein romantiſch erfühl⸗ tes, kurzes fantaſieartiges Klarinettentrio von Her⸗ mann Lilge als Uraufführung entgegen, ein noch nicht recht abgeklärtes, lebendiges Trio von C. H. Grovermann, ein melodiſch reizvolles Diver⸗ timento von Kurt Schubert und eine mit leichter Hand hingeworfene Cello⸗Suite von Edmund Schröder, in der dieſer ernſthafte Tonſetzer eine auffallende Neigung zum Unterhaltungsſtil erkennen läßt. An der Ausführung waren beſonders das Dahlke⸗Trio und das Lutz⸗Quartett mit Henny Wolff in dankenswerter Weiſe beteiligt. i . Dr. F. Stege Abſchluß der Wagner⸗Aufführungen in Monte Carlo. Als Abſchiedsvorſtellung der deutſchen Wagner⸗Aufführungen an der Oper von Monte Carlo wurde jeweils der 3. Akt aus der „Wallütre“, Siegfried“ und„Götterdämmerung“ ge⸗ geben. Dieſe nicht alltägliche Zuſammenſtellung war trotzdem ein großer Erfolg, und das wieder ausver⸗ kaufte Haus bereitete den Künſtlern zum Abſchied Ovationen ehrlicher Begeiſterung. f 6. Seite/ Nummer 63 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 8. Februar 1938 Vaumlscſtæ. — Heinrich Friedrich, der letzte Markgraf von Brandenburg⸗Schwedt, war ein kerndeutſcher Mann von rechtlichem Sinn. Er pflegte auch die Kunſt auf ſeine Weiſe und wollte auf der Bühne kein Unrecht ſehen. So beauftragte er den Leiter ſeines Theaters, Schillers„Räuber“ mit einem Schluß zu verſehen, der fühlende Seelen zufrieden ſtellt. Und zwar ver⸗ langte er wörtlich:„Der olle Moor muß leben blei⸗ ben und Karl muß ſeine Male kriegen!“ Bei dieſem Bemühen, die„Räuber“ auf Gemüt umzubügeln, ging der Herr Intendant aber etwas reichlich weit. Selbſt der recht zweifelhafte Hermann wurde in einen Tugendbold umgearbeitet und blieb auch zum Erſtaunen der heutigen Leſer am Leben. Denn am Schluß ſagte der gleichfalls nicht getötete Graf zu ihm:„Dir, Hermann, ſei hiermit eines meiner Gü⸗ ter geſchenkt; lebe darauf ſtill und redlich. Ich war dir das Koſtgeld vom Turm her noch ſchuldig, damit ku ichs ab. Schon wird der Schenkungsbrief verfaßt!“ (Hermann bezeigt Freude und Dank.)— Da der wackere Intendant aber auch den Vater Moor und Amalie von Edelreich zur Zufriedenſtellung des Markgrafen notwendig hatte, erweckte er ſte gleich falls wieder zu fröhlichem Leben. Er ließ den„ollen Moor“ am Hungerturm nicht ſterben, ſondern nur ohnmächtig werden, und Amalie wurde von Karls Degen nicht getötet, ſondern nur derart verwundet, daß auch ſie in eine wohltuende Ohnmacht ſank. Nur die beiden Biedermänner Spiegelberg und die Ka⸗ naille Franz mußten ſterben. Das konnte man nach ihren Schandtaten verlangen, denn man hätte ſie mit dem beſten Willen nicht zur Tugend zurückfüh⸗ ren können. Herrlich aber war der Schluß! Der Graf Taxot ſtößt das harte, gegen die Mordbrenner ge⸗ fällte Urteil um und ſchenkt ihnen das Leben und die Freiheit! Karl Moor aber braucht ſich nicht dem Richter zu ſtellen! Der Graf gibt ihm eine penſions⸗ berechtigte Staatsſtellung mit folgenden ſchönen Worten:„Seine Majeſtäl haben eine vorzügliche Neigung für Gerechtigkeit und einen ebenſo ſtarken Widerwillen gegen Unrecht und Bedrückung bei Euch bemerkt, da Sie Eure Geſchichte vernahmen. Sie legen Euch demnach als Beruf und Pflicht auf, ſo lange Ihr lebt, jährlich eine Reiſe durch Ihre Lande zu tun und zu erforſchen, wie es in Ihren Aemtern und Gerichtshöfen hergeht! Denn Fürſten bedürfen gerader und wahrheitsliebender Leute, welche Ihnen die Klagen Ihrer Untertanen zu Ohren bringen!“ — Man kann ſich denken, welcher Jubel das Schwed⸗ ter Hoftheater durchbrauſte, als dieſes happy end allen Druck von den Seelen nahm. Man erkennt aber daran auch, was für ein prachtvoller Kerl der Markgraf geweſen ſein muß, der dem Karl Moor neben der Male eine ſolche Aufgabe zuteille! * — Dieſer Tage iſt in Iſtanbul im Alter von 358 Jahren der ägyptiſche Prinz Achmed Eddin geſtor⸗ ben. Prinz Achmed Eddin war um die Jahrhundert⸗ wende ein beliebtes Mitglied des ägyptiſchen Herr⸗ Itherhauſes. Sein Einfluß war trotz ſeines jugend⸗ lichen Alters nicht gering, hatte doch der damalige „Vizekönig des Pyramidenlandes, Fund Paſcha, die Schweſter des Prinzen geheiratet, Achmed Eöoͤdin hing mit großer Liebe an ſeiner Schweſter und ge⸗ riet daher ſehr in Zorn, als er eines Tages hörte, daß der Paſcha ſeine junge Frau brutal behandle. In ſeiner Erregung faßte er ſchließlich den Entſchluß, ſeinen Schwager zu töten. Bei einem Feſt im Mo⸗ hammed⸗Ali⸗Klub, dem„Königsklub“ von Kairo, an dem auch der Vizekönig teilnahm, gab er gegen ſei⸗ nen Schwager einige Revolverſchüſſe ab, die jeboch keine tödlichen Verletzungen verurſachten. Damals ſtand der Anſchlag im Mittelpunkt des Weltinter⸗ eſſes. Der Prinz, der zu jener Zeit erſt 18 Jahre alt war, wurde zu ſieben Jahren ſchweren Kerkers verurteilt. Vier Jahre verbrachte er auch tatſüch⸗ lich in einem ägyptiſchen Strafgefängnis; im Jahre 1901 gelang es endlich ſeiner Mutter. die engliſche Regierung für ihren Sohn zu intereſſteren, zumal ſie ärztliche Zeugniſſe vorlegen konnte, die eine gei⸗ ſtige Abnormität an dem jungen Prinzen feſtſtellten. Der Vizekönig mußte ſeinen Vetter und Schwager den engliſchen Behörden ausliefern, die ihn in einer Privatirrenanſtalt in England in der Grafſchaft Suffex unterbrachten. Dort blieb er volle 25 Jahre lang interniert. Wie es ihm 1926 gelungen iſt, aus dieſer Anſtalt zu entfliehen, iſt heute noch rätſelhaft. Aber eines Tages war er trotz der ſtrengen Aufſicht aus der Anſtalt verſchwunden und traf ſich mit ſei⸗ ner Mutter in Paris, von wo ſie ſich nach Konſtan⸗ tinopel begaben. Die Mutter Prinz Achmed Eddins war reich und hinterließ ihrem Sohn bei ihrem Tode ein Vermögen, das ihm eine jährliche Rente von faſt zwei Millionen Pfund abwarf. Von Konſtanti⸗ nopel aus ſtrengte er einen Schadenerſatzprozeß gegen die engliſche Regierung an, weil ex, wie er behauptete, 25 Jahre zu Unrecht interniert gehalten worden ſei. Er verlangte eine Buße von zehn Mil⸗ lionen Pfund Sterling, ſeine Klage wurde aber von verſchiedenen engliſchen Gerichten abgewieſen. Im Jahre 1932 wollte er eine türkiſche Frau heiraten, doch iſt Mitgliedern des ägyptiſchen Königshauſes die Eheſchließung nur mit Zuſtimmung des Herr⸗ ſchers möglich. Achmed Ebdins Kinder hätten, da der König von Aegypten ſeine Einwilligung zur Hoch⸗ zeit nicht erteilte, alle Anſprüche auf die rieſigen Liegenſchaften in Aegypten, die noch von der Hinter⸗ laſſenſchaft der Mutter des Prinzen ſtammten, ver⸗ loren. So ſcheiterten ſeine Heiratspläne und Nch⸗ med Eddin ſtarb jetzt ganz einſam in ſeinem Schloß am Goldenen Horn. * — Das berühmte Sankt⸗Bernhard⸗Kloſter war vor einigen Tagen in Gefahr, durch eine Lawine gänzlich zerſtört zu werden. Die Mönche, die be⸗ kammtlich verpflichtet ſind, alle Durchreiſende zu be⸗ herbergen, ohne nach Glauben und Stand fragen, die ihre treuen Hunde nach Menſchen ausſchicken, die in Berg⸗ und Eisnot geraten, ſind ſelbſt nur mit knapper Not dem Tode und der Vernichtung ent⸗ ronnen. Das Kloſter neben dem kleinen düſteren Bergſee auf einer Höhe von ſaſt 2500 Meter iſt bei⸗ nahe tauſend Jahre alt und hat viele Stürme über⸗ ſtanden. Noch im Jahre 1913 wurde es von einer niederſtürzenden Lawine ſchwer beſchädigt. Ueber die Gefahr befragt, äußerte ſich ein Ordensmann, daß es ſich die Mönche längſt abgewöhnt hätten, Ge⸗ fahren zu fürchten, was auch ihrem religiöſen Ideal entſpräche. Lawinen ſei man auf dem Sankt Bern⸗ hard gewöhnt. Die letzte allerdings, ſo berichtet der Auguſtinermönch, ſei von ganz außerordentlichem Umfange geweſen; ſie hätte unweigerlich das ganze Kloſter unter ſich begraben müſſen, wenn nicht die Lawine im letzten Augenblick aus ihrer Bahn abge⸗ lenkt worden wäre. Die Brüder und Chorherren des Ordens waren innerhalb des Kloſters, als ſie plötz⸗ lich ein ſurchlbares Donnergetöſe vernahmen. Die Lawine ſchnellbe mit einer ſolchen Kraft an einem Seitengebäude des Kloſters vorbei, daß zwei Außen⸗ tore aufſprangen und Berge von Eis und Schnee in das Innere ſtürzten. Zum Glück war dieſer Seiten⸗ flügel zur Zeit des Lawinenſturzes nicht bewohnt. n erſchienen für einen Augenblick die Bau⸗ lichkeiten bedroht, die die Ställe der Bernhardiner⸗ hunde enthielten. Später wurde feſtgeſtellt, daß kei⸗ nes der Tiere eine Verletzung erlitten hatte, ob⸗ ſchon die Schneemaſſen durch die geſprengten Tore biss an die Stülle gedrungen waren. Die treuen und tapferen Hunde zeigten auch keine beſonders große Furcht, aber ſie waren zunächſt nicht zu bewegen, ihre Behauſung zu verlaſſen. Die Mönche riefen und riefen, aber die Tiere kamen nicht. Erſt als ſich die Mönche mühſelig durch den Schnee zu den Stäl⸗ len arbeiteten, wurde die erfreuliche Feſtſtellung ge⸗ macht, daß auch hier alles in beſter Oroͤnung war. 5* — Vor einiger Zeit rief eine Meldung Aufſehen hervor, wonach ein Schrebergärtnuer am Fuße des Hamburger Rundfunk⸗Senders koſtenlos Lichtſtrom aus der Luft bezogen hatte. Die anfangs kaum ernſt genommene Mitteilung erwies ſich aber doch als rich⸗ big. Irgendein Baſtler unter den Schreebrgärtnern wurde durch Hinweiſe in einer techniſchen Zeitſchrift angeregt, Verſuche anzuſtellen, um in nächſter Nähe N 6 2 Schienenomnibuſſe stießen zufſammen dnb. Paris, 7. Februar. Infolge Verſagens der Bremſen ſtießen am Sonntagabend auf dem Bahnhof von Mortagne, un⸗ weit von Rouen, zwei Schienenautobuſſe zuſammen. Drei Fahrgäſte wurden auf der Stelle getötet, 15 weitere erlitten mehr oder weniger ſchwere Verletzungen. ** Der ſchwere Eiſenbahnunfall in der Nähe von Mortagne unweit Rouen hat mehr Ver⸗ letzte gefordert als zunächſt gemeldet wurde. Man zählt nach den letzten Feſtſtellungen außer 5 Toten 15 Schwer⸗ und 10 Leichtverletzte. Der Zuſammenſtoß der beiden Schienenom⸗ nibuſſe ereignete ſich unmittelbar in dem kleinen Bahnhof Randon nai. Der nach Mortagne fah⸗ rende Wagen fuhr mit 50 bis 60 Km. Stundenge⸗ ſchwindigkeit auf den von dort kommenden, langſam in den Bahnhof Randonnai einfahrenden Schienen⸗ omnibus auf. Deſſen Vorderteil wurde durch den Amprall vollkommen zerſtört. Hier gab es daher auch die meiſten Toten und Verwundeten. Eigen⸗ artigerweiſe wurden die beiden Triebwagenführer nur leicht verletzt. Das Unglück wird darauf zurück⸗ geführt, daß bei dem ausfahrenden Schienenomni⸗ bus, der ebenfalls auf dem Bahnhof Randonnai hal⸗ ten ſollte, die Bremſen verſagten. Im Kampf mit dem naſſen Tod Zwei Dampfer zuſammengeſtoßen— Die Beſatzung geht von Bord anb Warnemünde, 8. Februar. Beim Feuerſchiff„Adlersgrund“, ſüdlich von Bornholm, ſtieß am Montagabend der engliſche Dampfer„Pluto“ mit dem griechiſchen Dampfer „Catharina“ im dichten Nebel zuſammen. Die Bergungsdampfer„Seeteufel“ und„Fairplay&“ ſind von Warnemünde gegen ½10 Uhr abends zur Un⸗ fallſtelle ausgelaufen. Hierzu wird aus Kopenhagen gemeldet: Gegen 22 Uhr erhielt das Kopenhagener Radio von Rügen ein Notſignal, daß ein griechtſcher und ein engliſcher Dampfer nordweſtlich von Adlersgrund im Sinken begriffen ſeien. Ein engliſcher Dampfer, der 38 Mei⸗ len von der Unglücksſtelle entfernt war, erhielt dar⸗ aufhin von Rügen den Standort des Unglücks an⸗ gegeben und nahm ſofort Kurs, um Hilfe zu leiſten. Später erhielt das Marineminiſterium in Kopen⸗ hagen die Meldung, daß das däniſche Motorrettungs⸗ boot aus Rönne nach Adlersgrund ausgelaufen ſei. In einer ſpäteren Meldung heißt es, daß die Beſatzungen beider Schiffe mit Ausnahme der Kapitäne und der Steuerleute von Bord gehen. Der engliſche Dampfer„Pluto“ liege be⸗ reits halb unter Waſſer. Ein Hamburger Dampfer überfällig 18 Seeleute werden vermißt dnb Hamburg, 7. Februar. Die Suche nach dem überfällig gemeldeten Ham⸗ burger Dampfer„Richardt Borchardt“ iſt in ſtarkem Umfange aufgenommen worden. Die Ree⸗ derei hat die Hoffnung auf Rettung der 18köpfigen Beſatzung noch nicht aufgegeben und außer Hilfs⸗ ſchiffen auch ein Flugzeug eingeſetzt, die das Meer bei Helgoland nach den Vermißten abfuchen. Dauerregen verurſachen Hochwaſſer dnb Neuyork, 7. Februar. Wie aus Detroit gemeldet wird, traten infolge ſchweren Dauerregens zahlreiche Flüſſe in den nördlichen Zentralamerikaſtaaten und in Weſt⸗On⸗ tario über die Ufer und überſchwemmten weite Ge⸗ biete. Viele Brücken, Dämme und Gebäude wurden von den Waſſermaſſen fortgeriſſen. In vielen Or⸗ ten mußten die Einwohner die Wohnungen räumen. Der Schaden beläuft ſich bisher auf etwa eine Mil⸗ lion Dollar. des Senders aus den Rundfunkwellen Strom zu ent⸗ nehmen. Dieſe Verſuche waren aber nur in der un⸗ mittelbaren Umgebung des Sendehauſes möglich und erfolgreich. Sozuſagen aus dem Handgelenk brachte der Baſtler eine Taſchenlampe ohne Batterie zum Leuchten, und an die Stelle der Taſchenlampe trat bald eine richtige Tiſchlampe. Auch ſie brannte, um⸗ ſonſt und ohne Zähler. Bald entſtand eine Hoch⸗ antenne nach der anderen in dem Gelände. Die Reichspoſt deckte zunächſt den Mantel der Nächſten⸗ liebe über die Dinge. Sie ſchenkte der Angelegenheit keine beſondere Bedeutung. Allmählich ſchwoll die Zahl der„Schwarzbrenner“ und koſtenloſen Licht⸗ betzieher auf 400 an, ſo daß die Reichspoſt nun ein⸗ griff und geltend machte, daß die Benutzung der aus⸗ geſtrahlten Sendeenergie eine Schwächung der Sende⸗ leiſtung des Großſenders bedeute. Jetzt ſtanden drei der Stromverbraucher vor Gericht, wo ſie verurteilt wurden. * — Vor kurzem wurde in Godmanſtone in der engliſchen Grafſchaft Dorcheſter das„kleinſte Gaſt⸗ haus der Welt“ verſteigert, das ſich ſeit Jahrhunder⸗ ten im Beſitze derſelben Familie befindet und ge⸗ radezu eine engliſche Sehenswürdigkeit iſt. Es führt den Namen„Zur Schmiede“, wurde im Jahre 1527 erbaut und iſt ſo klein, daß ein normaler Menſch bequem mit ausgeſtrecktem Arm das Dach erreichen kann. Die Schankſtube iſt 4,5 Meter lang und 3,5 Meter breit und bietet etwa 12 Gäſten Raum. Das baufällige Häuschen wird nur durch den mächtigen Stamm einer Weide geſtützt und vor dem Einſturz bewahrt. Verſteigerung einen Preis von 20 000 Schillingen, ein Beweis, wie ſehr ſich auch der moderne Englän⸗ der den Sinn für die Romantik vergangener Zeiten bewahrt hat. E — Vor wenigen Tagen iſt das letzte Stummfilm⸗ kino in Europa, das zu Reyton in England, geſchloſ⸗ ſen worden, da die alten Stummfilme völlig ab⸗ geſpielt waren und es neue nicht mehr gab. Dabei erfuhr man, daß es überhaupt nur noch 35 Stumm⸗ filmkinos auf der Welt gibt, und die befinden ſich in kleineren Ortſchaften Aſiens und Afrikgs. —— e ———— . Zwiſchen krank und geſund gibt es einen Zuſtand der Schwäche und Erſchöpfung, der keine rechte Lebensfreude aufkommen läßt. Appetitloſigkeit, blaſſes Ausſehen und Ermüdbarkeit ſind die deutlichen Merkmale. Erwachſene und Kinder ſollten bei dieſen Erſchei⸗ nungen Bioferrin nehmen, welches eine vorzügliche Wirkung auf den Allgemeinzuſtand hat. Bioferrin enthält ſämtliche Nährſtoffe oͤes Blutes. Es iſt in allen Apotheken zu haben. 2 r E ROMAN VON HEIN RIS 4 Herr Waſſung war bereits auf, viel früher als ſonſt, obwohl er erſt mitten in der Nacht nach Hauſe gekommen war, gerade, als Herr Fox, der„Mar⸗ schall“, die ſchreckliche Nachricht am Telephon ent⸗ gegengenommen hatte. Blaß und wortlos hatte er die aufgeregte Meldung Herrn Fox' mit angehört. Hatte die breiten Schultern bedauernd gehoben— und war zu Bett gegangen. Nun freilich, für ihn war die arme Amelia ja ſchließlich nur eine fremde Frau. Man konnte dem jungen Manne ſeine Teilnahmloſigkeit nicht weiter verübeln. Sonderlich gut geſchlafen ſchien er aber nicht zu haben. Früher als jemals kam er, ſchon fertig zur Abfahrt nach der Stadt, in das Früßhſtückszimmer herunter, wo er lange am Fenſter ſtand und über die breiten Raſenflächen hinausſtarrte nach dem fernen Eiſentore des hohen Gitlers, das das Grunoſtück umfriedete. Es ſah ſaſt aus, als warte er darauf, dort jemanden Einlaß begehren zu ſehen. Und in der Tat, mit dem Glockenſchlag ſieben, zu einer ganz und gar außergewöhnlichen Zeit alſo, er⸗ ſchien vor dem Portal ein Automobil. Florence, die gerade im Frühſtückszimmer den Tiſch deckte, ſah, wie Herr Waſſung die Fäuſte um das Kreuz des Fenſters klammerte, vor dem er ſtand, und die Zähne in das Fleiſch ſeiner Finger grub. Verwundert ſah die Kleine auf den jungen Mann hin, der ihrer gar nicht achtete. l Dann aber ſchien ſich plötzlich der Krampf zu löſen, der den jungen Herrn in Bann geſchlagen. In dem gleichen Augenblick, in dem unten an der Auffahrt der ſchlohweiße Kopf Herrn Houſton Rodericks dem haltenden Automobil enttauchte und der hagere Mil⸗ 5 4 lionär mit kleinen, ſeltſam unſicheren Schritten die Halle betrat. Mit einem Aufatmen, das faſt ein Stöhnen war, wandte ſich der junge Mann jetzt vom Fenſter weg, fuhr deutlich erſchreckend zuſammen, als er ſah, daß er nicht allein geweſen, und fragte dann Florence mit einem grimaſſenhaften Lächeln, wie ſie geſchla⸗ ſen habe. 5 Mit einem Knicks verſchwand das Mädchen, um draußen auf dem Korridor verwundert den Kopf zu ſchütteln. In der Halle aber wurde Herr Roderick von Fox, dem„Marſchall“, empfangen. Der hob ſich ein wenig auf die Spitzen ſeiner Lackſchuhe und flüſterte dem Freund des Hauſes mit leiſer Stimme ins Ohr: „Herr Risley weiß es noch nicht! Er hat ſich ſo⸗ eben erſt erhoben. Niemand von uns hat bis jetzt gewagt, es ihm zu ſagen. Wir wollten gerade Herrn Waſſung bitten, dieſe böſe Aufgabe zu übernehmen. Aber nun ſind Sie ja da, Herr Roderick. Ich nehme doch an, daß Sie als naher Freund unſeres Hau⸗ . Houſton Roderick ſtand unter den Säulen der Halle und ließ fahrigen Blicks ſeine Augen über die mächtigen Oelgemälde gleiten, die von den Wän⸗ den herabſahhen. Er ſtand, den Hut noch in den hageven Händen, mit hängenden Schultern ziemlich vatlos da. „Herr Waſſung— iſt wohl noch hier im Hauſe?“ fpagte er endlich, ſeine Stimme zu einem ſeltſamen Geflüster dämpfend. „Gewiß! Es iſt ja gerade erſt ſieben Uhr ge⸗ weſen. Vor acht pflegt Herr Waſſung nicht ins Büvo zu fahren,“ erwiderte Fox. „Hm!“ Houſton Roderick ſtand noch immer un⸗ ſchlüſſig. Er ſchien durchaus nicht zu wiſſen, was er tun und was er laſſen ſollte.„Hm!“ machte er ein zweites Mal, und jetzt nahm ihm Fox endlich Hut und Mantel ab.„Ich werde Sie— hinauf⸗ führen, Herr Roderick. Der Herr iſt noch im Bade.“ „Einen Augenblick, Herr Fox!“ ſagte Houſton Roderick, wobei er eine Hand auf des Hofmarſchalls Schulter legte. Der ſah mit Erſtaunen, daß die gbatten Lippen des alten Hervn zitterten, während er weiterſprach.„Iſt es ſicher, daß Herr Waſſung um acht Uhr ins Büro fährt wie alle Tage?“ nch zweifle nicht daran,“ erwiderte Fox.„Schließ⸗ lich hat Herr Waſſung mit öieſer Sache ja eigentlich nichts zu tun!“ „Hm“ machte jetzt Houſton Roderick abermals, und Fox wußte immer weniger, was er von dem ſeltſamen Weſen des Alten halten ſollte. „Dann melden Sie mich bitte Herrn Risley!“ be⸗ fahl Houſton Roderick nun, als beſänne er ſich end⸗ lich auf ſich ſelbſt. Fox ging ihm, ein wenig aufatmend, voran zum Lift, der alsbald mit dem frühen Beſucher hinauf⸗ ſchnurrte in das Stockwerk, in dem des Hausherrn private Gemächer lagen. 5 Erneſt Risley ſtand gerade vor dem Spiegel eines der mächtigen Schränke ſeines Ankleidezimmers, als es an die Tür klopfte. Und in dieſem Spiegel ſah der Millionär, wie die Tür ſich öffnete und Houſton Roderick zögernd über die Schwelle trat. Risley drehte ſich nicht um. Er wußte auf der Stelle, daß es kein Zufall war, der den alten Freund zu einer ſo ungewöhnlichen Stunde zu ihm führte. Noch ehe Roderick den Mund geöffnet hatte, ſah er der unſicher freundlichen Miene ſeines Beſuchers die heikle Aufgabe an, mit der dieſer gekommen war. Und zugleich ſah er ſein eigenes Geſicht im Spiegel jäh erblaſſen. Sein Herz ſetzte eine Sekunde aus, um dann mit dumpfen, harten Stößen wieder mit Klopfen zu be⸗ ginnen. Er war heftig erſchrocken. „Roderick?“ fragte er, ſich jetzt raſch umd rehend und dem Freunde entgegentretend.„Es iſt— etwas geſchehen?“ Houſton Roderick lächelte.„Du brauchſt nicht zu erſchrecken, mein Lieber! Guten Morgen! Haſt du gut geſchlafen?“ Aber auf Risleys Stirne erſchien eine Falte des Unmuts.„Wozu die Umſchweife? Bin ich ein klei⸗ nes Kind? Wo brennt es? Sag es mir gleich! Iſt es geſchäftlich? Iſt es privat?“ Houſton Roderick zeigte noch immer ſein Lächeln. „Ich ſagte dir, mein Lieber, daß du dich nicht er⸗ regen ſollteſt! Es iſt etwas geſchehen, gewiß. Aber nichts, was geſchäftlich oder privat eruſtere Folgen für dich haben könnte!“ „Damned!“ Erneſt Risley ſtieß, eine Sekunde alle Beherrſchung verlierend, mit dem Fuße auf. „Willſt du jetzt ſprechen oder nicht, Roderick? Willſt du mir jetzt endlich ſagen, weshalb du mitten in der Nacht hierherkommſt?“ Houſton Roderick war ſtark in ſeinem Lächeln. Er zeigte unentwegt die gleiche freundliche Maske. „Es iſt halb acht Uhr in der Frühe, mein Lieber“, ſagte er.„Aber ich will es dir ſagen. Ich komme we⸗ gen deines Neffen, Erneſt!“ „Wegen... Dem Induſtriellen verſchlug es die Sprache. Dann atmete er tief.„Ich dachte es mir!“ kam es murmelnd von ſeinen Lippen.„Noch keine Minute habe ich mich dieſem Menſchen nahe fühlen können. Was iſt mit ihm? Hat er Dummheiten ge⸗ macht? Dummheiten mit Geld vermutlich?“ Erneſt Risleys Augen funkelten Roderick an. „Nichts von dem!“ erwiderte dieſer.„So einfach iſt die Sache nicht! Aber ich ſprach im Laufe dieſer Nacht mit Leuten, die daran zweifeln, ob dein Neffe überhaupt dein Neffe iſt!“ Wie eine Bildſäule ſtand Erneſt Risley, das ſurchige Geſicht von kalkiger Bläſſe überronnen. „Roderick!“ ſagte er endlich, aus tiefer Bruſt Atem holend.„Das würde mir vieles erklären, was ich bisher nicht begreifen konnte. Wie kommſt du darauf?“ „Es iſt noch nicht erwieſen, Erneſt!“ ſagte Hou⸗ ſton Roderick, erſchrocken die Bläſſe im Geſicht des Freundes beobachtend und bemüht, die Wirkung ſei⸗ ner Worte abzuſchwächen. „Bitte, ſage mir Näheres!“ röchelte Erneſt Ris⸗ ley heiſer. Er hielt eine Stuhllehne umklammert und ſtützte ſich ſchwer auf dieſe. „Ich kann dir nicht viel Näheres ſagen“, erwi⸗ derte Houſton.„Das einzige, was ich weiß, iſt, daß meine Tochter Mabel behauptet, den Mann zu ken⸗ nen, der in Wirklichkeit dein Neffe iſt. Der Herr aber, den du uns als deinen Neffen vorſtellteſt, muß irgendein Hochſtapler ſein, den intereſſterte Kreiſe deiner Umgebung vorgeſchoben haben.“ Jetzt ſchwieg Erneſt Risley. Tiefe Stille ſank in das Zimmer. Und in dieſe Stille hinein drang das ſurrende Anſpringen eines Automobilmotors unten vor dem Hauſe. Erneſt Risley machte einen Schritt und trat ans Fenſter. „Mein— Neffe fährt eben weg!“ ſagte er tonlos. (Fortſetzung folgt) Dennoch erzielte es bei der 4 l ee 3 W * C * ü . 5 ü * * . 2 7 5 D 45 Dienstag, 8. Februar 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 63 Wie Emilie Bauer gefunden wurde In einer Ackerfurche im freien Feld lag die Leiche des Kindes, das 5 Tage lang vergeblich geſucht worden war (Eig. Bericht.) Sonntag nachmittag gegen 5 Uhr wurde, wie bereits im Abendblatt mitgeteilt, die vermißte Schwetzingen, 8. Febr. zweijährige Emilie Bauer durch Feldhüter Steil bei einer Streife auf dem freien Felde tot aufgefunden. Die Fundſtelle liegt auf Schwetzinger Gemarkung, 20 Minuten vom Feld⸗ hüterhaus entfernt Die Sezie rung der Leiche der kleinen Emmi Bauer ergab Tod durch Erfrierenßz keinerlei Zeichen äußerer Gewalt iſt zu finden, und die Feſt⸗ ſtellung der Todesurſache in der Schwetzinger Leichenhalle war völlig eindeutig. Die kleine emaillierte Kehrichtſchaufel, die ſie auf ihrem Spaziergang in den Tod mitgenommen hatte, wurde auch inzwiſchen einen Meter weit nur von der Ackerfurche entfernt, wo die Kleine gefunden wurde, entdeckt. Damit hat ein Rätſel ſeine Aufklärung und Löſung gefunden, das faſt eine Woche lang die Ge⸗ müter von Schwetzingen und den umliegen⸗ den Ortſchaften bewegte, der Gendarmerie, den Feldhütern, dem Mannheimer Erkennungsdienſt uſw. viel Arbeit brachte, aber auch oͤte erfreuliche Einſatzbereitſchaft der Formationen der NSDAP zeigte, die bei Tag und Nacht unter⸗ wegs waren. Man bedenke, an die 1000 Mann freiwilliger Sucher, eine Suchkette von meh⸗ reren Kilometern Ausdehnung Allerdings ſieht man jetzt ein, daß man bei der Suche ſich, den Angaben der Eltern entſprechend, zu viel an den Wald gehalten hat; nicht bedenkend, daß Kinder in der Dämmerung inſtinktiv das Dunkel und die Unheimlichkeit des Waldes ſcheuen, und nach Möglichkeit dort bleiben, wo noch Licht und Hümmel iſt. So hat es denn Feldhüter Steil Feld gefunden, nachdem er tags zuvor an dieſer Stelle ſchon mal vorbeigegangen und den gelblichen Fleck(die Kleine trug ein gelbes Strickkleid mit braunkarierter Schürze) für einen der liegengelaſſenen Papier⸗ ſäcke der Düngemittelfabriken gehalten hatte. Er war immer wieder unterwegs geweſen, er hatte ſeine eigene Anſicht über den Verbleib des Kindes, und aun mußte es ihm nach der Auffindung noch paſſie⸗ auch im freien Tei, daß der Vater, der Siedler Rudolf Bauer, der erſte war, der ihm begegnete. Die Ackerfurche, in der man das tote Kind auffand, liegt ziemlich genau weſtlich einige Minuten weit von dem Feldhüter⸗ Haus, das man etwa 25 Km. ſüdlich von Schwetzin⸗ gen auf der Straße nach Hockenheim begegnet, alſo ungefähr mittwegs zwiſchen dem Hauſe und Ketſch. Geſpräch mit der Mutter Das Haus des Siedlers Rudolf Bauer liegt un⸗ weit der neuen, noch nicht ganz fertigen Straße Heidelberg-Speyer, einſam am Waldrand, als näch⸗ ſter Nachbar ſind im Nebel die Umriſſe der Station Talhaus zu ſehen. Ein ſchmuckes weißes Häuschen, das der Speyerer Siedler ſich vor 5 Jahren ſelber erbaute. An jenem Dienstag abend war der Vater gerade mit dem Abladen von Pfählen am Bienen⸗ haus beſchäftigt, ſo erzählt die Mutter. Die NSV⸗ Schweſter war gerade im Hauſe; denn es gibt noch ein kleineres Kind zu betreuen. Die Emmi wollte nun unbedingt hinaus zum Vater, und da es um halbfünf herum gerade noch ſchön hell und nicht eigentlich kalt war, ſo ließ man ſie auch hinaus. Als man aber nach einer Viertelſtunde nichts mehr hörte, wurde man unruhig, ging hinaus, rief, fing an zu ſuchen, es wurde friſch und kühl in der Luft, es dunkelte langſam, und alsbald wurde Alarm geſchlagen. „Hat die Kleine ſchon früher ſolche ſelbſtändigen Spaziergänge gemacht?“—„Nein, es war wohl ein eigenartiges Kind, das viel für ſich ſpielte, ganz anders als die ältere vierjährige Schweſter, die ſchon die Bücher liebt und gern mit dem Bleiſtift zeichnet, aber weg vom Haus iſt es noch nie geweſen, es iſt eigentlich auch das erſtemal im Winter, daß wir merkten: ſie will unbedingt hinaus an die Luft. Ich kann es mir nur ſo erklären, daß es zur neuen Straße mit der Kehrichtſchaufel wollte, um dort in dem vielen aufgeſchütteten Sand zu ſpielen. Nun iſt es losgegangen, hat für kurze Zeit hinter Gebüſch oder Wald unſer Haus aus dem Auge verloren, iſt dann aber ruhig weitergegangen, denn es iſt ein kräftiges Kind für feine Jahre les wäre erſt im April zwei Jahre alt geweſen), dann wird es mit der Dämmerung müde geworden ſein, hat ſich hingelegt und iſt eingeſchlafen. Die NSV⸗Schweſter beſtätigt dies, die Großmutter, die die Allerkleinſte auf dem Schoß hat, nickt. Wenn man bedenkt, wie die Kinder von Gebirgs⸗ bauern oder von Fiſchern ſich im Gelände auskennen, und immer wieder heimfinden, kommt einem daß noch immer rätſelhaft vor. Aber die Rudolf Bauers ſind eben Siedler, erſt fünf Jahre in dieſer Abgeſchieden⸗ heit daheim, der Sicherheitsinſtinkt von echten Bauernkindern iſt in Generationen erworben. Tapfer iſt es jedenfalls, ſo abſeits auszuhalten, gefaßt trägt die junge Frau ihr ſchweres Schickſal. Kinder ſind doch die einzige Freude auf einſamem Hof. Aber zwei ſind ihr ja noch zum Glück geblieben. Dr. Hr. Slick auf Ludwigshafen Die Stadt am Wochenende Aeber 3000 auf dem Koſtümfeſt der Anilin-Sänger h. Ludwigshafen, 7. Februar. 5 Gleichzeitig mit den Schwimmern ſtartete der Ge⸗ fangverein der BA SF. ſeinen großen Mas⸗ benhall in ſämtlichen Räumen des J..⸗Feierabend⸗ hauſes. Für den Bombenerfolg auch des diesjähri⸗ gen Mummenſchanzes zeugt hinreichend ſchon eine einzige Zahl: mehr als 3000 Einlaß karten waren allein ſchon im Vorverkauf abgeſetzt worden, und Hunderte bamen an der Abendkaſſe noch dazu. Die Kapelle Holzwarth ſorgte für rhythmiſche und melodiſche Fundierung des ausgelaſſenen Trei⸗ bens. Auf der Bühne des Feſtſaales ſorgte die Kapelle L. Ottuſſh abwechſelnd mit dem Werkſchar⸗ Orcheſter Funk für ununterbrochene Tanzmuſik. In den unteken Gaſt räumen ſorgte die Pfälziſche Bauernkapelle(Mayer) für Stimmung und Betrieb. Ganz hervorragend abgeſtimmt auf Karneval war der große Saal. Von Künſtlerhand waren u. g. die Brüstungen der Balkons liebe⸗ und geſchmackvoll mit luſtigen Figuren bemalt. Schon gegen 22.30 Uhr hieß es Antreten zur großen Polonäſe. Voraus zog der buntbemützte Elferrat mit einer Bläſerkapelle, dann Vater Neptun mit langwallendem Vollbart, und dann viele Hunderte ſchöner und ſchönſter Mas⸗ ken. Sehr ſpaßig aufgetan das„Polizeiliche Halte⸗ zeichen“. Sehr hübſch waren namentlich die großen Gruppen, wie fünf ganz gleich gekleidete Sennerin⸗ nen, ſechs weibliche Matroſen mit Schifferklavier uſw. Mit der Sammelbüchſe an der Arbeit Sehr fleißig waren am Samstag und Sonntag wieder die Kameraden der SA, SS, des NS. und Was der Tag der Wehrmacht“ bringt Heidelbergs„Tag der Wehrmacht“ zugunſten des Winterhilfswerkes bringt am kommenden Samstag⸗ abend ein von drei Muſikkorps ausgeführtes Kon⸗ zert, ſportliche Vorführungen und Tanz in allen Räumen der Stadthalle. Am Sonntag findet(ab 11 Uhr) in den Kaſernen Soldaten⸗Eintopf für jeder⸗ mann ſtatt, außerdem für alt und jung Gefechts⸗ und ſportliche Vorführungen der Truppe, Kaſernen⸗ beſichtigung, Hand⸗ und Fuß ballſptel, Muſtikreiten, für Kinder Reiten, Fahren, Telephonieren Uſw. Nach Ziegelhauſen und Schlierbach kommen Feld⸗ küchen. eee Verſammlung der Beamtenſchaft. In der Aula der neuen Univerſität findet am heutigen Dienstag⸗ abend eine Beamtenkreisverſammlung ſtatt. Bei derſelben ſpricht Pg. E. Welſch⸗Mannheim über das Thema„Das Amt: Ein Auftrag des Volkes“. Neuinſzenierung im Städtiſchen Theater. Fried⸗ rich Hebbels Trauerſpiel„Maria Mag dale n a“ wird neuinſzeniert und gelangt am kommenden Freitag zur Aufführung. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Städtiſches Theater:„Die Fledermaus“(Stammplatzmiete A 20, Preisgruppe 2, 20 bis 23 Uhr. Aus den Kinos:— Schloß⸗Filmtheater:„Der zerbrochene Krug“.— Gloria: „Das indiſche Grabmal“.— Kammer:„Wolgaſchiffer“.— Capitol:„Gewitterflug zu Claudia“.— Odeon:„Patrioten“. * Plankſtadt, 8. Febr. Bei der hieſigen Neben⸗ ſtelle des Poſtamtes Schwetzingen iſt nun eine lang⸗ gewünſchte Verbeſſerung im Poſtverkehr eingetreten. Die Poſtpakete gelangen nun bereits morgens um 7 Uhr mit dem Poſtauto direkt nach Heidelberg. Ferner bringt das Poſtauto Briefe und Pakete um 3 Uhr nachmittags zum hieſigen Poſtamt und nimmt gleichzeitig die hier aufgegebenen Poſt⸗ ſachen mit. Bisher gingen dieſe Sachen erſt abends um 7 Uhr weg. Es iſt nun noch zu wünſchen, daß in Bälde ein öffentlicher Fernſprecher außer⸗ halb des Poſtamtes aufgeſtellt wird. Im Schutz des Motorenlärms Fünf Schaufenſtereinbrüche in Frankfurt Für insgeſamt 9000 Mark Pelze und Photo⸗ apparate erbeutet * Frankfurt a.., 8 Febr. In der Nacht zum Donnerstag ſchlugen Einbrecher die Schaufenſter eines Pelzwaren⸗ und eines Photogeſchäftes ein und raubten aus den Auslagen Pelze und Photoapparate im Werte von 6000 Mark.— In der letzten Nacht ſind wiederum an drei verſchiedenen Stellen der Innen⸗ ſtadt drei derartige Einbrüche ausgeführt worden, wobei den Tätern Pelze und Photoapparate im Werte von 3000 Mark in die Hände fielen. In allen Fällen fuhren die Verbrecher in einem Auto vor, ließen den Motor laufen und unter dem Schutze des Geräuſches ſchlugen ſie mit Gewalt die Schaufenſter⸗ ſcheiben ein. In den erſtgenannten beiden Fällen konnte feſtgeſtellt werden, daß ſich in dem Auto drei junge Burſchen befanden, die das Auto in Mainz ge⸗ ſtohlen hatten. Wahrſcheinlich handelt es ſich in den neuen Fällen um die gleichen Täter, die zur Tat wiederum ein geſtohlenes Auto benutzten. Für die Ergreifung der Banditen iſt eine namhafte Beloh⸗ nung ausgeſetzt worden. des N Siek, ſowie des Reichskriegerbundes auch bei uns mit ihren Sammelbüchſen für das 'oH W. am Werk. Die niedlichen Seidenbilder der deutſchen Soldaten allerälteſten und neueren Jahr⸗ gangs fanden leichten Abſatz, bis alle Stvaßenbe⸗ nutzer veſtlos ſichtbar eingedeckt waren. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Halle des Hindenburgparks: Ausſtellung„Der Weltkrieg“. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Gehffnet 15 bis 20 Uhr, i Dilettantenabend und Kleinkunſt⸗ ithne. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau und Ufa⸗Rheingold:„Der Tiger von Eſchnapur“.— Palaſt⸗Theater:„Der luſtige Witwen⸗ ball“.— Union⸗Theater:„Eine Frau ohne Bedeutung“.— Atlantik:„Die Stunde der Verſuchung“.— Alhambra Mundenheim:„Zauber der Boheme“. Auf der Heimfahrt dom Masfenbalt Unheilvoller Sturz vom Motorrad * Schwetzingen, 8. Febr. Ein Mannhei⸗ mer Motorradfahrer, der mit einem 18jäh⸗ rigen Mädchen von einem Maskenball heimkehrte, fuhr am Sonntag in aller Frühe auf der Straße Ketſch—Brühl gegen einen Prellſtein. Das auf dem Sozius ſitzende Mädchen wurde vom Rad geſchleudert und erlitt lebensgefährliche Verletzungen, die ſeine Ueberführung in das Mannheimer Krankenhaus notwendig machten. Der Lenker des Motorrades wurde vorläufig feſtge⸗ 5 und mußte ſich einer Blutprobe unter⸗ ziehen. Mit einer Türklinke im Rücken aufgefunden! Gräßliches Ende eines Radfahrers * Forchheim bei Karlsruhe, 7. Febr. Ecke der Adolf⸗Hitler⸗ und Robert⸗Wagner⸗Straße wurde der in der 50er Jahren ſtehende Küfer Adolf Rim⸗ melſpacher von einem Kraftwagen angefahren und ſchwer verletzt. Rimmelſpacher befand ſich auf ſeinem Fahrrad, und es iſt nicht feſtgeſtellt, aus welchen Gründen der Zuſammenſtoß mit dem Kraft⸗ wagen erfolgte. Rimmelſpacher hatte außer Kopf⸗ verletzungen noch eine Rückenverletzung erlitten, und zwar wurde bei der ärztlichen Unterſuchung eine der Türklinken des Kraftwagens im Rücken des Verunglückten gefunden. Den ſchweren Ver⸗ letzungen iſt Rimmelſpacher erlegen. Faſching in der Spargelſtadt Erſte närriſche Herrenſitzung des Sportvereins Schwetzingen, 8. Februar. Der hieſige Sportvevein veranſtaltete am letzten Samstagabend im„Weißen Schwan“ zur Eröffnung der diesjährigen Faſchingszeit eine wohlgelungene Herrenſitzung, die nun alljährlich den Faſching in Schwetzingen einleiten ſoll. Bei gutbeſetztem Saale eröffnete die Kapelle Bremer die karnevaliiſtſche Sitzung und Obernarr Philipp Sams ſpvach Be⸗ grüßungsworte und hielt auch die erſte Bütten rede, der ſich die Herren Heinrich Lipp, Peter Rey und Heinrich Schweitzer anſchloſſen. Die Büttenreden, vor allem aber die Ordensverleihung, löſten bei den An⸗ weſenden wahre Lachſtürme. Für alle kam viel zu früh das Ende, doch blieb der Troſt, daß es erſt der Anfang war, denn am kommenden Samstag ſteigt in den Zirkelſälen der große Maskenball des Sport⸗ we reins.— * Altlußheim, 8. Febr. Im Gaſthaus„Zur Rhein⸗ luſt“ fand eine gut beſuchte Gründungsver⸗ ſammlung des Reichskolonialbundes ſtatt, der auch der ſtellvertretende Ortsgruppenleiter Pg. Schneider beiwohnte. Zum Ortsverbands⸗ leiter wurde Pg. Schreinermeiſter Karl Zahn ver⸗ pflichtet. * Grünſtadt, 8. Febr. Am Schienenübergang der Kirchheimer Straße wurde am Sonntagvormittag der 27jährige Küfer Georg Pehl, als er infolge dichten Nebels das Herannahmen des fahrplanmäßig einlaufenden Zuges nicht merkte, ſamt ſeinem Mo⸗ torrad vom Zuge erfaßt, mitgeriſſen und getötet. Die Maſchine geriet in Brand. Zweimal goldene Hochzeit Zwei Brüder und zwei Schweſtern feiern * Seckach, 7. Febr. Am geſtrigen Sonntag be⸗ gingen hier zwei Paare, beide Brüder bzw. Schwe⸗ ſtern, die goldene Hochzeit. Es ſind dies der 77 Jahre alte Altbürgermeiſter Leopold Aumüller und Frau ſowie der 74jährige Wagnermeiſter Julius Aumüller und Frau. Beide Jubelpaare ſind noch rüſtig. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 8. Februar. Das eurvo⸗ päiſche Hochdruckgebiet hat ſich gehalten und ſeinen Einflußbereich noch erweitert. Dabei hat in unſerem Gebiet die Neigung zu Nebel⸗ und Hochnebelbildung nachgelaſſen, ſo daß im allgemeinen heiteres Wetter überwiegt. Eine durchgreifende Umgeſtaltung iſt vorerſt noch unwahrſcheinlich. Vorausſage für Mittwoch 9. Februar In den Niederungen beſonders morgens ſtellen⸗ weiſe Nebel oder auch Hochnebel, ſonſt heiter bis wolkig, trocken, nachts vielerorts Froſt, mittags mild, ſchwache Luftbewegung. Höchſttemperatur in Mannheim am 7. Februar + 3,1 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 8. Februar— 1,0 Grad; heute früh halb 8 Uhr — 0,8 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar ne 5 6. 7. 8. Weeze 5. 5. 7, 8. 7 heinfelden 20.29.28.22 16 Kaub.1092 22.82 Breiſach. 1178 1.10 50 Köln.17 3089 95.20 Hehl. 232% 201 25.0 Negar⸗ Pegel Maxau 29752 140.7818 manndeim 85,383 69.40.37 Mannheim 390 370 86704 Schneebericht vom Dienstag, 8. Februar Taunus, Rhön, Vogelsberg, Speſſart, Odenwald, Pfälzer Bergland, Heſſiſches Bergland, Weſterwald und Hunsrück keine Schneeſportmöglichkeiten. Schwarz wald: Feldberg: heiter,— 2 Grad, Schneehöhe 130 em, ver⸗ harſcht, Sport ſehr gut. Schauinsland: bewölkt,— 3 Grad, Schneehöhe 90 em, Firuſchnee, Sport ſehr gut. Todtnauberg⸗Muggenbrunn: heiter— 1 Grad, Schnee⸗ höhe 80 em, verharſcht, Schi ſehr gut. Bärental⸗Altglashütten: heiter, O0 Grod, Schneehöhe 70 em, verharſcht, Sport ſehr gut. Hinterzarten⸗Kitiſee: heiter,— 8 Grad, Schneehöhe 40 em, verharſcht, Schi, Rodel und Eislauf ſehr gut. Brend⸗Furtwangen⸗Gütenbach: heiter,. 2 Schneehöhe 80 em, Alpenſicht, Sport ſehr gut. Schönwald⸗Schonach: heiter,— 7 Grad, Schueeßöhe 15 em verharſcht, Sport gut. rad, Hornisgrinde: heiter, + Grad, Schneehöhe 60 em, Firnſchnee, Sport gut. wrbese age heiter,— 3 Grad, Schneehöhe 80 em, Firnſchnee, Schi und Rodel gut. Kniebis⸗ Zuflucht: verharſcht, Sport gut. Sand⸗Bühlerhöhe: heiter, 0 Grad, Schneehöhe 20 em, verharſcht, Sport gut. Kaltenbronn⸗Hohloh: heiter,— 6 Grad Schneehöhe 40 em, Sport gut. Alpen: Garmiſch⸗Partenkirchen: heiter,— 4 Grad, Schneehöhe 39 em, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. Berchtesgaden: heiter,— 5 Grad, Schneehöhe 14 em, vereiſt Schi und Rodel mößig. Predigtſtuhl: heiter, 0 Grad, Schneehöhe 235 em, vor⸗ harſcht, Schi gut.. Oberſtdorf: heiter,— 7 Grad, Schneehöhe 39 em, Firn⸗ ſchnee, Schi und Rodel gut. eiter,— 1 Grad, Schneehöhe 40 em, Zugſpitze: heiter,— 5 Grad, Schneehöhe 600 em, ver⸗ harſcht, Schi gut. Thüringerwald Oberhof: bewölkt,— 1 Grad, Schneehöhe 38 em, ver⸗ harſcht, Schi und Rodel gut. Inſelsberg: bewölkt— 1 Grad, verharſcht, Schi und Rodel mäßig. N Schmücke: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe 40 em, ver⸗ harſcht, Schi und Rodel gut. Harz: Braunlage: bewölkt, 1 Grad, Schneehöhe 56 em, ver⸗ bare Schi und Rodel gut.. terke: bewölkt,— 1 Grad, Schneehöhe 80 em, ver⸗ harſcht, Schi und Rodel ſehr gut. rocken: bewölkt,— 3 Grad, Schneehthe 175 em ver⸗ harſcht, Schi und Rodel gut. Eine Anderung iſt vorerſt nicht zu erwarten. Schneehöhe 35 em, — ä———̃äää Hilfe gegen Gicht und Rheumatismus Wer dieſe Plagegeiſter am eigenen Körper ſpüren mußte, wird ſich freuen, ein altbewährtes Mittel zu wiſſen, das ſchon vielen Tau⸗ heumatismus litten. Ich empfehle Ihnen ſolch ein Mittel, das ſeit mehr als fünfundzwanzig Jahren erprobt iſt und Sie ſollen es ſelbſt verſuchen, ohne daß es Aber ehe ich Ihnen über die wohltätige Wirkung des Gichtoſint mehr ſage, leſen Sie folgende Briefe: N Gelnhauſen. Obermarkt 12, den 28. Februar 1937. Packungen Gichtoſint genommen habe, bin ich non meinem ſchrecklichen Leiden Rheuma, Iſchias und Gicht, was mich über ö ſenden geholfen hat, die an Gicht oder Sie etwas koſtet. Nachdem ich 3 Gichtoſint wieder geſund fühle. kur benutzt. Kann 39 616 10 Jahre geplagt hat, gänzlich geheilt. Ich war ſchon ganz verzwei⸗ be ich 74 Jahre alt bin. Nun nehme ich noch als Nachkur eine ackung. Sollten ſich wieder Schmerzen einſtellen, ſo greife ich ſofort wieder zu Gichtoſint. Jedenfalls werde ich das Mittel allen Leidenden empfehlen und ſage ich Ihnen meinen beſten Dank. Brachſtedt über Halle/ Saale, den 29. 4. 36. Teile Ihnen mit, daß ich 0 9 regelmäßigem Nehmen Ihres Ich 0 55 1 5 5 N nur beſtens empfehlen. Sage Ihnen hiermit meinen beſten Dank. 5 ö 85 5 15 Blralter Klingſporn, Schmiedemeiſter. holfen hat. natürli Frau Eliſabeth Hannes. abe die letzte Sendung als Nach⸗ Nr. E Solche Briefe beſitze ich in überaus gr druck der Anerkennung und Dankbarkeit dafür, daß Gichtoſint ge⸗ Da Gichtoſint die r Heilbrunnen enthält, die ſich bei Gicht und Rheumatismus bewähren, behebt es nicht nur vorübergehe i es bekämpft die Krankheiten von innen heraus und hat keinerlei ſchüb⸗ liche Nebenwirkungen. f Sie können ko 0 weiteren Aufklärungen und genauer Gebrauchsanweiſung erhalten, wenn Sie Ihre Adreſſe ſenden an Max Dultz. Abt. Gichtoſint, Berlin 267, Friedrichſtra 5 5. roßer Zahl und alle ſind Aus⸗ hauptſächlichſten Beſtandteile bekannter nd die Schmerzen ſondern enlos und portofret eine Probe Gichtoſtnt mit 19. . —Icherhauſes. Sein Einfluß war trotz ſeine 6. Seite/ Nummer 63 Neue Manuheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Dienstag, 8. Februar 1938 Vaunlscfitæs — Heinrich Friedrich, der letzte Markgraf von Brandenburg ⸗Schwedt, war ein kerndeutſcher Mann von rechtlichem Sinn. Er pflegte auch die Kunſt auf ſeine Weiſe und wollte auf der Bühne kein Unrecht ſehen. So beauftragte er den Leiter ſeines Theaters, Schillers„Räuber“ mit einem Schluß zu verſehen, der fühlende Seelen zufrieden ſtellt. Und zwar ver⸗ langte er wörtlich:„Der olle Moor muß leben blei⸗ ben und Karl muß ſeine Male kriegen!“ Bei dieſem Bemühen, die„Räuber“ auf Gemüt umzuhügeln, ging der Herr Intendant aber etwas reichlich weit. Selbſt der recht zweifelhafte Hermann wurde in einen Tugendͤbold umgearbeitet und blieb auch zum Erſtaunen der heutigen Leſer am Leben. Denn am Schluß ſagte der gleichfalls nicht getötete Graf zu ihm:„Dir, Hermann, ſei hiermit eines meiner Gü⸗ ter geſchenkt; lebe darauf ſtill und redlich. Ich war dir das Koſtgeld vom Turm her noch ſchuldig, damit lu ichs ab. Schon wird oͤer Schenkungsbrief verfaßt!“ (Hermann bezeigt Freude und Dank.)— Da der wackere Intendant aber auch den Vater Moor und Amalie von Edelreich zur Zufriedenſtellung des Markgrafen notwendig hatte, erweckte er ſie gleich falls wieder zu fröhlichem Leben. Er ließ den„ollen Moor“ am Hungerturm nicht ſterben, ſondern nur ohnmächtig werden, und Amalie wurde von Karls Degen nicht getötet, ſondern nur derart verwundet, daß auch ſie in eine wohltuende Ohnmacht ſank. Nur die beiden Biedermänner Spiegelberg und die Ka⸗ naille Franz mußten ſterben. Das konnte man nach ihren Schandkaten verlangen, denn man hätte ſie mit dem beſten Willen nicht zur Tugend zurückfüh⸗ ren können. Herrlich aber war der Schluß! Der Graf Taxot ſtößt das harte, gegen die Mordbrenner ge⸗ fällte Urteil um und ſchenkt ihnen das Leben und die Freiheit! Karl Moor aber braucht ſich nicht dem Richter zu ſtellen! Der Graf gibt ihm eine penſions⸗ berechtigte Staatsſtellung mit folgenden ſchönen Worten:„Seine Majeſtäl haben eine vorzügliche Neigung für Gerechtigkeit und einen ebenſo ſtarken Widerwillen gegen Unrecht und Bedrückung bei Euch bemerkt, da Sie Eure Geſchichte vernahmen. Sie legen Euch demnach als Beruf und Pflicht auf, ſo lange Ihr lebt, jährlich eine Reiſe öurch Ihre Lande zu tun und zu erforſchen, wie es in Ihren Aemtern und Gerichtshöfen hergeht! Denn Fürſten bedürfen gerader und wahrheitsliebender Leute, welche Ihnen die Klagen Ihrer Untertanen zu Ohren bringen!“ — Man kann ſich denken, welcher Jubel das Schwed⸗ ter Hoftheater durchbrauſte, als dieſes happy end allen Druck von den Seelen nahm. Man erkennt aber daran auch, was für ein prachtvoller Kerl der Markgraf geweſen ſein muß, der dem Karl Moor neben der Male eine ſolche Aufgabe zuteille! 5 — Dieſer Tage iſt in Iſtanbul im Alter von 58 Jahren der ägyptiſche Prinz Achmed Eddin geſtor⸗ ben. Prinz Achmed Eddin war um die Jahrhundert⸗ wende ein beliebtes Mitglied des ägyptiſchen Herr⸗ 8 jugend⸗ lichen Alters nicht gering, hatte doch der damalige Vizekönig des Pyramidenlandes, Fuad Paſcha, die Schweſter des Prinzen geheiratet, Achmed Co din hing mit großer Liebe an ſeiner Schweſter und ge⸗ riet daher ſehr in Zorn, als er eines Tages hörte, daß der Paſcha ſeine junge Frau brutal behandle. In ſeiner Erregung faßte er ſchließlich den Entschluß, ſeinen Schwager zu töten. Bei einem Feſt im Mo⸗ hammed⸗Ali⸗Klub, dem„Königsklub“ von Kairo, an dem auch der Vizekönig teilnahm, gab er gegen ſei⸗ nen Schwager einige Revolverſchüſſe ab, die jeboch keine tödlichen Verletzungen verurſachten. Damals ſtand der Anſchlag im Mittelpunkt des Weltinter⸗ eſſes. Der Prinz, der zu jener Zeit erſt 18 Jahre alt war, wurde zu ſieben Jahren ſchweren Kerkers verurteilt. Vier Jahre verbrachte er auch tatſüch⸗ lich in einem ägyptiſchen Strafgefängnis; im Jahre 1901 gelang es endlich ſeiner Mutter. die engliſche Regierung für ihren Sohn zu intereſſteren, zumal ſte ärztliche Zeugniſſe vorlegen konnte, die eine gei⸗ ſtige Abnormität an dem jungen Prinzen feſtſtellten. Der Vizekönig mußte ſeinen Vetter und Schwager den engliſchen Behörden ausliefern, die ihn in einer Privatirrenanſtalt in England in der Grafſchaft Suffex unterbrachten. Dort blieb er volle 25 Jahre lang interniert. Wie es ihm 1926 gelungen iſt, aus dieſer Anſtalt zu entfliehen, iſt heute noch rätſelhaft. Aber eines Tages war er trotz der ſtrengen Auſſicht aus der Anſtalt verſchwunden und traf ſich mit ſei⸗ ner Mutter in Paris, von wo ſie ſich nach Konſtan⸗ tinopel begaben. Die Mutter Prinz Achmed Eddins war reich und hinterließ ihrem Sohn bei ihrem Tode ein Vermögen, das ihm eine jährliche Rente von faſt zwei Millionen Pfund abwarf. Von Konſtanti⸗ nopel aus ſtrengte er einen Schadenerſatzprozeß gegen die engliſche Regierung an, weil er, wie er behauptete, 25 Jahre zu Unrecht interniert gehalten worden ſei. Er verlangte eine Buße von zehn Mil⸗ lionen Pfund Sterling, ſeine Klage wurde aber von verſchiedenen engliſchen Gerichten abgewieſen. Im Jahre 1932 wollte er eine türkiſche Frau heiraten, doch iſt Mitgliedern des ägyptiſchen Königshauſes die Gheſchließung nur mit Zuſtimmung des Herr⸗ ſchers möglich. Achmed Ebddins Kinder hätten, da der König von Aegypten ſeine Einwilligung zur Hoch⸗ zeit nicht erteilte, alle Anſprüche auf die rieſigen Liegenſchaften in Aegypten, die noch von der Hinter⸗ laſſenſchaft der Mutter des Prinzen ſtammten, ver⸗ loren. So ſcheiterten ſeine Heiratspläne und Ach⸗ med Eddin ſtarb jetzt ganz einſam in ſeinem Schloß am Goldenen Horn. E — Das berühmte Sankt⸗Bernhard⸗Kloſter war vor einigen Tagen in Gefahr, durch eine Lawine gänzlich zerſtört zu werden. Die Mönche, die be⸗ kammtlich verpflichtet ſind, alle Durchreiſende zu be⸗ herbergen, ohne nach Glauben und Stand fragen, die ihre treuen Hunde nach Menſchen ausſchicken, die in Berg⸗ und Eisnot geraten, ſind ſelbſt nur mit knapper Not dem Tode und der Vernichtung ent⸗ ronnen. Das Kloſter neben dem kleinen düſteren Bergſee auf einer Höhe von faſt 2500 Meter iſt bei⸗ nahe tauſend Jahre alt und hat viele Stürme über⸗ ſtanden. Noch im Jahre 1913 wurde es von einer niederſtürzenden Lawine ſchwer beſchädigt. Ueber die Gefahr befragt, äußerte ſich ein Ordensmann, daß es ſich die Mönche längſt abgewöhnt hätten, Ge⸗ fahren zu fürchten, was auch ihrem veligiöſen Ideal entſpräche. Lawinen ſei man auf dem Sankt Bern⸗ hard gewöhnt. Die letzte allerdings, ſo berichtet der Auguſtinermönch, ſei von ganz außerordentlichem Umfange geweſen; ſie hätte unweigerlich das ganze Kloſter unter ſich begraben müſſen, wenn nicht die Lawine im letzten Augenblick aus ihrer Bahn abge⸗ lenkt worden wäre. Die Brüder und Chorherren des Ordens waren innerhalb des Kloſters, als ſie plötz⸗ lich ein furchlbares Donnergetöſe vernahmen. Die Lawine ſchnellbe mit einer ſolchen Kraft an einem Seitengebäude des Kloſters vorbei, daß zwei Außen⸗ tore aufſprangen und Berge von Eis und Schnee in das Innere ſtürzten. Zum Glück war dieſer Seiten⸗ flügel zur Zeit des Lawinenſturzes nicht bewohnt. n erſchienen für einen Augenblick die Bau⸗ lichkeiten bedroht, die die Ställe der Bernhardiner⸗ hunde enthielten. Später wurde feſtgeſtellt, daß kei⸗ nes der Tiere eine Verletzung erlitten hatte, vob⸗ ſchon die Schneemaſſen durch die geſprengten Tore bis“an die Stülle geörungen waren. Die treuen und tapferen Hunde zeigten auch keine beſonders große Furcht, aber ſie waren zunächſt nicht zu bewegen, ihre Behauſung zu verlaſſen. Die Mönche riefen und riefen, aber die Tiere kamen nicht. Erſt als ſich die Mönche mühſelig durch den Schnee zu den Stäl⸗ len arbeiteten, wurde die erfreuliche Feſtſtellung ge⸗ macht, daß auch hier alles in beſter Ordnung war. 5* — Vor einiger Zeit rief eine Meldung Aufſehen hervor, wonach ein Schrebergärtner am Fuße des Hamburger Rundfunk⸗Senders koſtenlos Lichtſtrom aus der Luft bezogen hatte. Die anfangs kaum ernſt genommene Mitteilung erwies ſich aber doch als rich⸗ lig. Irgendein Baſtler unter den Schreebrgärtnern wurde durch Hinweiſe in einer techniſchen Zeitſchrift angeregt, Verſuche anzuſtellen, um in nächſter Nähe 5 4 en dan 0 2 Schienenomnibuſſe ſtießen zuſammen dnb. Paris, 7. Februar. Jufolge Verſagens der Bremſen ſtießen am Sountagabend auf dem Bahnhof von Mortagne, un⸗ weit von Rouen, zwei Schienenautobuſſe zuſammen. Drei Fahrgäſte wurden auf der Stelle getötet, 15 weitere erlitten mehr oder weniger ſchwere Verletzungen. * Der ſchwere Eiſenbahnunfall in der Nähe von Mortagne unweit Rouen hat mehr Ver⸗ letzte gefordert als zunächſt gemeldet wurde. Man zählt nach den letzten Feſtſtellungen außer 5 Toten 15 Schwer⸗ und 10 Leichtverletzte. Der Zuſammenſtoß der beiden Schienenom⸗ nibuſſe ereignete ſich unmittelbar in dem kleinen Bahnhof Randon nai. Der nach Mortagne fah⸗ rende Wagen fuhr mit 50 bis 60 Km. Stundenge⸗ ſchwindigkeit auf den von dort kommenden, langſam in den Bahnhof Randonnat einfahrenden Schienen⸗ omnibus auf. Deſſen Vorderteil wurde durch den Amprall vollkommen zerſtört. Hier gab es daher auch die meiſten Toten und Verwundeten. Eigen⸗ artigerweiſe wurden die beiden Triebwagenfſfthrer nur leicht verletzt. Das Unglück wird darauf zurück⸗ geführt, daß bei dem ausfahrenden Schienenomni⸗ bus, der ebenfalls auf dem Bahnhof Randonnai hal⸗ ten ſollte, die Bremſen verſagten. Im Kampf mit oem naſſen Tod Zwei Dampfer zuſammengeſtoßen— Die Beſatzung geht von Bord anb Warnemünde, 8. Februar. Beim Feuerſchiff„Adlersgrund“, ſüdlich von Bornholm, ſtieß am Montagabend der engliſche Dampfer„Pluto“ mit dem griechiſchen Dampfer „Catharina“ im dichten Nebel zuſammen. Die Bergungsdampfer„Seeteufel“ und„Fairplay&“ ſind von Warnemünde gegen ½0 Uhr abends zur Un⸗ fallſtelle ausgelaufen. Hierzu wird aus Kopenhagen gemeldet: Gegen 22 Uhr erhielt das Kopenhagener Radio von Rügen ein Notſignal, daß ein griechiſcher und ein engliſcher Dampfer nordweſtlich von Adlersgrund im Sinken begriffen ſeien. Ein engliſcher Dampfer, der 38 Mei⸗ len von der Unglücksſtelle entfernt war, erhielt dar⸗ aufhin von Rügen den Standort des Unglücks an⸗ gegeben und nahm ſofort Kurs, um Hilfe zu leiſten. Später erhielt das Marineminiſterium in Kopen⸗ hagen die Meldung, daß das däniſche Motorrettungs⸗ boot aus Rönne nach Adlersgrund ausgelaufen ſei. In einer ſpäteren Meldung heißt es, daß die Beſatzungen beider Schiffe mit Ausnahme der Kapitäne und der Steuerleute von Bord gehen. Der engliſche Dampfer„Pluto“ liege be⸗ reits halb unter Waſſer. Ein Hamburger Dampfer überfällig 18 Seeleute werden vermißt dnb Hamburg, 7. Februar. Die Suche nach dem überfällig gemeldeten Ham⸗ burger Dampfer„Richardt Borchardt“ iſt in ſtarkem Umfange aufgenommen worden, Die Ree⸗ derei hat die Hoffnung auf Rettung der 18köpfigen Beſatzung noch nicht aufgegeben und außer Hilfs⸗ ſchiffen auch ein Flugzeug eingeſetzt, die das Meer bei Helgoland nach den Vermißten abfuchen. Dauerregen verurſachen Hochwaſſer anb Neuyork, 7. Februar. Wie aus Detroit gemeldet wird, traten infolge ſchweren Dauerregens zahlreiche Flüſſe in den nördlichen Zentralamerikaſtaaten und in Weſt⸗On⸗ taribo über die Ufer und überſchwemmten weite Ge⸗ biete. Viele Brücken, Dämme und Gebäude wurden von den Waſſermaſſen fortgeriſſen. In vielen Or⸗ ten mußten die Einwohner die Wohnungen räumen, Der Schaden beläuft ſich bisher auf etwa eine Mil⸗ lion Dollar. des Senders aus den Rundfunkwellen Strom zu ent⸗ nehmen. Dieſe Verſuche waren aber nur in der un⸗ mittelbaren Umgebung des Sendehauſes möglich und erfolgreich. Sozuſagen aus dem Handgelenk brachte der Baſtler eine Taſchenlampe ohne Batterie zum Leuchten, und an die Stelle der Taſchenlampe trat bald eine richtige Tiſchlampe. Auch ſie brannte, um⸗ ſonſt und ohne Zähler. Bald entſtand eine Hoch⸗ antenne nach der anderen in dem Gelände. Die Reichspoſt deckte zunächſt den Mantel der Nächſten⸗ liebe über die Dinge. Sie ſchenkte der Angelegenheit keine beſondere Bedeutung. Allmählich ſchwoll die Zahl der„Schwarzbrenner“ und koſtenloſen Licht⸗ bezieher auf 400 an, ſo daß die Reichspoſt nun ein⸗ griff und geltend machte, daß die Benutzung der aus⸗ geſtrahlten Sendeenergie eine Schwächung der Sende⸗ leiſtung des Großſenders bedeute. Jetzt ſtanden drei der Stromverbraucher vor Gericht, wo ſie verurteilt wurden. * — Vor kurzem wurde in Godmanſtone in der engliſchen Grafſchaft Dorcheſter das„kleinſte Gaſt⸗ haus der Welt“ verſteigert, das ſich ſeit Jahrhunder⸗ ten im Beſttze derſelben Familie befindet und ge⸗ radezu eine engliſche Sehenswürdigkeit iſt. Es führt den Namen„Zur Schmiede“, wurde im Jahre 1527 erbaut und iſt ſo klein, daß ein normaler Menſch bequem mit ausgeſtrecktem Arm das Dach erreichen kann. Die Schankſtube iſt 4,5 Meter lang und 3,5 Meter breit und bietet etwa 12 Gäſten Raum. Das baufällige Häuschen wird nur durch den mächtigen Stamm einer Weide geſtützt und vor dem Einſturz bewahrt. Dennoch erzielte es bei der Verſteigerung einen Preis von 20 000 Schillingen, ein Beweis, wie ſehr ſich auch der moderne Englän⸗ der den Sinn für die Romantik vergangener Zeiten bewahrt hat. E — Vor wenigen Tagen iſt das letzte Stummfilm⸗ kino in Europe, das zu Reyton in England, geſchloſ⸗ ſen worden, da die alten Stummfilme völlig ab⸗ geſpielt waren und es neue nicht mehr gab. Dabei erfuhr man, daß es überhaupt nur noch 35 Stumm⸗ filmkinos auf der Welt gibt, und die befinden ſich in kleineren Ortſchaften Aſiens und Afrikas. 0 Zwiſchen krank und geſund gibt es einen Zuſtand der Schwäche und Erſchöpfung, der keine rechte Lebensfreude aufkommen läßt. Appetjtloſigkeit, blaſſes Ausſehen und Ermüdbarkeit ſind die deutlichen Merkmale. J Erwachſene und Kinder ſollten bei dieſen Erſchei⸗ nungen Bioferrin nehmen, welches eine vorzügliche Wirkung auf den Allgemeinzuſtand hat. Vioferrin enthält ſämtliche Nährſtoffe des Blutes, Es iſt in allen Apotheken zu haben. E 2 SANYER — E ROMAN VON MEINRARI en 4 Herr Waſſung war bereits auf, viel früher als ſonſt, obwohl er erſt mitten in der Nacht nach Hauſe gekommen war, gerade, als Herr Fox, der„Mar⸗ ſchall“, die ſchreckliche Nachricht am Telephon ent⸗ gegengenommen hatte. Blaß und wortlos hatte er die aufgeregte Meldung Herrn Fox' mit angehört. Hatte die breiten Schultern bedauernd gehoben— und war zu Bett gegangen. Nun freilich, für ihn war die arme Amelia ja ſchließlich nur eine fremde Frau. Man konnte dem jungen Manne ſeine Teilnahmloſigkeit nicht weiter verübeln. Sonderlich gut geſchlafen ſchien er aber nicht zu haben. Früher als jemals kam er, ſchon fertig zur Abfahrt nach der Stadt, in das Frühſtückszimmer herunter, wo er lange am Fenſter ſtand und über die breiten Raſenflächen hinausſtarrte nach dem fernen Eiſentore des hohen Gitters, das das Grundſtück umfriedete. Es ſah ſaſt aus, als warte er darauf, dort jemanden Einlaß begehren zu ſehen. Und in der Tat, mit dem Glockenſchlag ſieben, zu einer ganz und gar außergewöhnlichen Zeit alſo, er⸗ ſchien vor dem Portal ein Automobil. Florence, die gerade im Frühſtückszimmer den Tiſch deckte, ſah, wie Herr Waſſung die Fäuſte um das Kreuz des Fenſters klammerte, vor dem er ſtand, und die Zähne in das Fleiſch ſeiner Finger grub. Verwundert ſah die Kleine auf den jungen Mann hin, der ihrer gar nicht achtete. 1 Dann aber ſchien ſich plötzlich der Krampf zu löſen, der den jungen Herrn in Bann geſchlagen. In dem gleichen Augenblick, in dem unten an der Auffahrt der ſchlohweiße Kopf Herrn Houſton Rodericks dem haltenden Automobil enttauchte und der hagere Mil⸗ . lionär mit kleinen, ſeltſam unſicheren Schritten die Halle betrat. Mit einem Aufatmen, das faſt ein Stöhnen war, wandte ſich der junge Mann jetzt vom Fenſter weg, fuhr deutlich erſchreckend zuſammen, als er ſah, daß er nicht allein geweſen, und fragte dann Florence mit einem grimaſſenhaften Lächeln, wie ſie geſchla⸗ ſen gabe.. ö Mit einem Knicks verſchwand das Mädchen, um draußen auf dem Korridor verwundert den Kopf zu ſchütteln. In der Halle aber wurde Herr Roderick von Fox, dem„Marſchall“, empfangen. Der hob ſich ein wenig auf die Spitzen ſeiner Lackſchuhe und flüſterte dem Freund des Hauſes mit leiſer Stimme ins Ohr: „Herr Risley weiß es noch nicht! Er hat ſich ſo⸗ eben erſt erhoben. Niemand von uns hat bis jetzt gewagt, es ihm zu ſagen. Wir wollten gerade Herrn Waſſung bitten, dieſe böſe Aufgabe zu übernehmen. Aber nun ſind Sie ja da, Herr Roderick. Ich nehme doch an, daß Sie als naher Freund unſeres Hau⸗ . Hvuſton Roderick ſtand unter den Säulen der Halle und ließ fahrigen Blicks ſeine Augen über die mächtigen Oelgemälde gleiten, die von den Wän⸗ den herabſahhen. Er ſtand, den Hut noch in den hageren Händen, mit hängenden Schultern ziemlich vatlos da. „Herr Waſſung— iſt wohl noch hier im Hauſe?“ fragte er endlich, ſeine Stimme zu einem ſeltſamen Geflüſter dämpfend. „Gewiß! Es iſt ja gerade erſt ſieben Uhr ge⸗ weſen. Vor acht pflegt Herr Waſſung nicht ins Büvo zu fahren,“ erwiderte Fox. „Hm!“ Houſton Roderick ſtand noch immer un⸗ ſchlüſſig. Er ſchien durchaus nicht zu wiſſen, was er tun und was er laſſen ſollte.„Hm!“ machte er ein zweites Mal, und jetzt nahm ihm Fox endlich Hut und Mantel ab.„Ich werde Sie— hinauf⸗ führen, Herr Roderick. Der Herr iſt noch im Bade.“ „Einen Augenblick, Herr Fox!“ ſagte Houſton Roderick, wobei er eine Hand auf des Hofmarſchalls Schulter legte. Der ſah mit Erſtaunen, daß die glatten Lippen des alten Hervn zitterten, während er weiterſprach.„Iſt es ſicher, daß Herr Waſſung um acht Uhr ins Bitro fährt wie alle Tage?“ „ch zweifle nicht daran,“ erwiderte Fox.„Schließ⸗ lich hat Herr Waſſung mit dieſer Sache ja eigentlich nichts zu tun!“ „Hm!“ machte jetzt Houſton Roderick abermals, und Fox wußte immer weniger, was er von dem ſeltſannen Weſen des Alten halten ſollte. „Dann melden Sie mich bitte Herrn Risley!“ be⸗ fahl Houſton Roderick nun, als beſänne er ſich end⸗ lich auf ſich ſelbſt. Fox ging ihm, ein wenig aufatmend, voran zum Lift, der alsbald mit dem frühen Beſucher hinauf⸗ ſchnurrte in das Stockwerk, in dem des Hausherrn private Gemächer lagen. d Erneſt Risley ſtand gerade vor dem Spiegel eines der mächtigen Schränke ſeines Ankleidezimmers, als es an die Tür klopfte. Und in dieſem Spiegel ſah der Millionär, wie die Tür ſich öffnete und Houſton Roderick zögernd über die Schwelle trat. Risley drehte ſich nicht um. Er wußte auf der Stelle, daß es kein Zufall war, der den alten Freund zu eimer ſo ungewühnlichen Stunde zu ihm führte. Noch ehe Roderick den Mund geöffnet hatte, ſah er der unſicher freundlichen Miene ſeines Beſuchers die heikle Aufgabe an, mit der dieſer gekommen war. Und zugleich ſah er ſein eigenes Geſicht im Spiegel jäh erblaſſen. Sein Herz ſetzte eine Sekunde aus, um dann mit dumpfen, harten Stößen wieder mit Klopfen zu be⸗ grnnen. Er war heftig erſchrocken. „Roderick?“ fragte er, ſich jetzt raſch umd rehend und dem Freunde entgegentretend.„Es iſt— etwas geſchehen?“ Houſton Roderick lächelte.„Du brauchſt nicht zu erſchrecken, mein Lieber! Guten Morgen! Haſt du gut geſchlafen?“ Aber auf Risleys Stirne erſchien eine Falte des Unmuts.„Wozu die Umſchweife? Bin ich ein klei⸗ nes Kind? Wo brennt es? Sag es mir gleich! Iſt es geſchäftlich? Iſt es privat?“ Houſton Roderick zeigte noch immer ſein Lächeln. „Ich ſagte dir, mein Lieber, daß du dich nicht er⸗ regen ſollteſt! Es iſt etwas geſchehen, gewiß. Aber nichts, was geſchäftlich oder privat eruſtere Folgen für dich haben könnte!“ „Damneb!“ Erneſt Risley ſtieß, eine Sekunde alle Beherrſchung verlierend, mit dem Juße auf. „Willſt oͤu jetzt ſprechen oder nicht, Roderick? Willſt du mir jetzt endlich ſagen, weshalb du mitten in der Nacht hierherkommſt?“ Houſton Roderick war ſtark in ſeinem Lächeln. Er zeigte unentwegt die gleiche freundliche Maske. „Es iſt halb acht Uhr in der Frühe, mein Lieber“, ſagte er.„Aber ich will es dir ſagen. Ich komme we⸗ gen deines Neffen, Erneſt!“ „Wegen... Dem Induſtriellen verſchlug es die Sprache. Dann atmete er tief.„Ich dachte es mir!“ kam es murmelnd von ſeinen Lippen.„Noch keine Minute habe ich mich dieſem Menſchen nahe fühlen können. Was iſt mit ihm? Hat er Dummheiten ge⸗ macht? Dummheiten mit Geld vermutlich?“ Erneſt Risleys Augen funkelten Roderick an. „Nichts von dem!“ erwiderte dieſer.„Sy einfach iſt die Sache nicht! Aber ich ſprach im Laufe dieſer ſtacht mit Leuten, die daran zweifeln, ob dein Neffe überhaupt dein Neffe iſt!“ Wie eine Bildſäule ſtand Erneſt Risley, das furchige Geſicht von kalkiger Bläſſe überronnen. „Roderick!“ ſagte er endlich, aus tiefer Bruſt Atem holend.„Das würde mir vieles erklären, was ich bisher nicht begreifen konnte. Wie kommſt du darauf?“ „Es iſt noch nicht erwieſen, Erneſt!“ ſagte Hou⸗ ſton Roderick, erſchrocken die Bläſſe im Geſicht des Freundes beobachtend und bemüht, die Wirkung ſei⸗ ner Worte abzuſchwächen. „Bitte, ſage mir Näheres!“ röchelte Erneſt Ris⸗ ley heiſer. Er hielt eine Stuhllehne umklammert und ſtützte ſich ſchwer auf dieſe. „Ich kann dir nicht viel Näheres ſagen“, erwi⸗ derte Houſton.„Das einzige, was ich weiß, iſt, daß meine Tochter Mabel behauptet, den Mann zu ken⸗ nen, der in Wirklichkeit dein Neffe iſt. Der Herr aber, den du uns als deinen Neffen vorſtellteſt, muß irgendein Hochſtapler ſein, den intereſſierte Kreiſe deiner Umgebung vorgeſchoben haben.“ Jetzt ſchwieg Erneſt Risley. Tiefe Stille ſank in das Zimmer. Und in dieſe Stille hinein drang das ſurrende Anſpringen eines Auiomobilmotors unten vor dem Hauſe. Erneſt Risley machte einen Schritt und trat ans Fenſter. „Mein— Neffe fährt eben weg!“ ſagte er tonlos. Gortſetzung folgt) * „„ n * 4 1 f 3 1 Dienstag, 8. Februar 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 63 Das vermißte Siedlerkind war erfroren! Wie Emilie Bauer gefunden wurde In einer Ackerfurche im freien Feld lag die Leiche des Kindes, das 5 Tage lang vergeblich geſucht worden war Schwetzingen, 8. Febr.(Eig. Bericht.) Sonntag nachmittag gegen 5 Uhr wurde, wie bereits im Abendblatt mitgeteilt, die vermißte zweijährige Emilie Bauer durch Feldhüter Steil bei einer Streife auf dem freien Felde tot aufgefunden. Die Fundſtelle liegt auf Schwetzinger Gemarkung, 20 Minuten vom Feld⸗ hüterhaus entfernt Die Sezie rung der Leiche der kleinen Emmi Bauer ergab Tod durch Erfrierenz; keinerlei Zeichen äußerer Gewalt iſt zu finden, und die Feſt⸗ ſtellung der Todesurſache in der Schwetzinger Leichenhalle war völlig eindeutig. Die kleine emaillierte Kehrichtſchaufel, die ſie auf ihrem Spaziergang in den Tod mitgenommen hatte, wurde auch inzwiſchen einen Meter weit nur von der Ackerfurche entfernt, wo die Kleine gefunden wurde, entdeckt. Damit hat ein Rätſel ſeine Aufklärung und Löſung gefunden, das faſt eine Woche lang die Ge⸗ müter von Schwetzingen und den umliegen⸗ den Ortſchaften bewegte, der Gendarmerie, den Feldhütern, dem Mannheimer Erkennungsdienſt uſw. viel Arbeit brachte, aber auch die erfveuliche Einſatzbeveitſchaft der Formationen der NS Daß zeigte, die bei Tag und Nacht unter⸗ wegs waren. Man bedenke, an die 1000 Mann freiwilliger Sucher, eine Suchkette von meh⸗ reren Kilometern Ausdehnung Allerdings ſieht man jetzt ein, daß man bei der Suche ſich, den Angaben der Eltern entſprechend, zu viel an den Wald gehalten hat; nicht bedenkend, daß Kinder in der Dämmerung inſtinktiv das Dunkel und die Unheimlichkeit des Waldes ſcheuen, und nach Möglichkeit dort bleiben, wo noch Licht und Himmel iſt. So hat es denn Feldhüter Steil auch im freien Feld gefunden, nachdem er tags zuvor an dieſer vorbeigegangen und den gelblichen trug ein gelbes Strickkleid mit braunkarierter Schürze) für einen der liegengelaſſenen Papier⸗ ſäche der Düngemittelfabrüken gehalten hatte. Er var immer wieder unterwegs geweſen, er hatte ſeine eigene Anſicht über den Verbleib des Kindes, und nun mußte es ihm nach der Auffindung noch paſſie⸗ Tett, daß der Vater, der Siedler Rudolf Bauer, der epſte war, der ihm begegnete. Die Ackerfurche, in der man das tote Kind auffand, liegt ziemlich genau weſtlich einige Minuten weit von dem Feldhüter⸗ Haus, das man etwa 2,5 Km. füdlich von Schwetzin⸗ gen auf der Straße nach Hockenheim begegnet, alſo ungefähr mittwegs zwiſchen dem Hauſe und Ketſch. Geſpräch mit der Mutter Das Haus des Siedlers Rudolf Bauer liegt un⸗ weit der neuen, noch nicht ganz fertigen Straße Heidelberg Speyer, einſam am Waldrand, als näch⸗ Stelle ſchon mal Fleck(die Kleine ſter Nachbar ſind im Nebel die Umriſſe der Station Talhaus zu ſehen. Ein ſchmuckes weißes Häuschen, das der Speyerer Siedler ſich vor 5 Jahren ſelber erbaute. An jenem Dienstag abend war der Vater gerade mit dem Abladen von Pfählen am Bienen⸗ haus beſchäftigt, ſo erzählt die Mutter. Die NSV⸗ Schweſter war gerade im Hauſe; denn es gibt noch ein kleineres Kind zu betreuen. Die Emmi wollte nun unbedingt hinaus zum Vater, und da es um halbfünf herum gerade noch ſchön hell und nicht eigentlich kalt war, ſo ließ man ſie auch hinaus. Als man aber nach einer Viertelſtunde nichts mehr hörte, wurde man unruhig, ging hinaus, rief, fing an zu ſuchen, es wurde friſch und kühl in der Luft, es dunkelte langſam, und alsbald wurde Alarm geſchlagen. „Hat die Kleine ſchon früher ſolche ſelbſtändigen Spaziergänge gemacht?“—„Nein, es war wohl ein eigenartiges Kind, das viel für ſich ſpielte, ganz anders als die ältere vierjährige Schweſter, die ſchon die Bücher liebt und gern mit dem Bleiſtift zeichnet, aber weg vom Haus iſt es noch nie geweſen, es iſt eigentlich auch das erſtemal im Winter, daß wir merkten: ſie will unbedingt hinaus an die Luft. Ich kann es mir nur ſo erklären, daß es zur neuen Straße mit der Kehrichtſchaufel wollte, um dort in dem vielen aufgeſchütteten Sand zu ſpielen. Nun iſt es losgegangen, hat für kurze Zeit hinter Gebüſch oder Wald unſer Haus aus dem Auge verloren, iſt dann aber ruhig weitergegangen, denn es iſt ein kräftiges Kind für feine Jahre les wäre erſt im April zwei Jahre alt geweſen), dann wird es mit der Dämmerung müde geworden ſein, hat ſich hingelegt und iſt eingeſchlafen. Die NSV⸗Schweſter beſtätigt dies, die Großmutter, die die Allerkleinſte auf dem Schoß hat, nickt. Wenn man bedenkt, wie die Kinder von Gebirgs⸗ bauern oder von Fiſchern ſich im Gelände auskennen, und immer wieder heimfinden, kommt einem das noch immer rätſelhaft vor. Aber die Rudolf Bauers ſind eben Siedler, erſt fünf Jahre in dieſer Abgeſchieden⸗ heit daheim, der Sicherheitsinſtinkt von echten Bauernkindern iſt in Generationen erworben. Tapfer iſt es jedenfalls, ſo abſeits auszuhalten, gefaßt trägt oͤie junge Frau ihr ſchweres Schickſal. Kinder ſind doch die einzige Freude auf einſamem Hof. Aber zwei ſind ihr ja noch zum Glück geblieben. Dr. Hr. ick auf Eudwigshafen Die Stadt am Wochenende Aeber 3000 auf dem Koſtümfeſt der Anilin-Sänger h. Ludwigshafen, 7. Februar. Gleichzeitig mit oͤen Schwimmern ſtartete der Ge⸗ fangverein der BA S F. ſeinen großen Mas⸗ kenball in ſämtlichen Räumen des J..⸗Feierabend⸗ hauſes. Für den Bombenerfolg auch des diesjähri⸗ gen Mummenſchanzes zeugt hinreichend ſchon eine einzige Zahl: mehr als 3000 Einlaßkarten waren allein ſchon im Vorverkauf abgeſetzt worden, und Hunderte kamen an der Abenokaſſe noch dazu. Die Kapelle Holzwarth ſorgte für rhythmiſche und melodiſche Fundierung des ausgelaſſenen Trei⸗ bens. Auf der Bühne des Feſtſaales ſorgte die Kapelle L. Ottuſch abwechſelnd mit dem Werkſchar⸗ Orcheſter Funk für ununterbrochene Tanzmuſik. In den unteken Gaſträumen ſorgte die Pfälziſche Bauernkapelle(Mayer) für Stimmung und Betrieb. Ganz hervorragend abgeſtimmt auf Karneval war der große Saal. Von Künſtlerhand waren u. g. die Brüſtungen der Balkons liebe⸗ und geſchmackvoll mit luſtigen Figuren bemalt. Schon gegen.30 Uhr hieß es Antreten zur großen Polonäſe. Voraus zog der buntbemützte Elferrat mit einer Bläſerkapelle, dann Vater Neptun mit langwallendem Vollbart, und dann viele Hunderte ſchöner und ſchönſter Mas⸗ ken. Sehr ſpaßig aufgetan das„Polizeiliche Halte⸗ zeichen“, Sehr hübſch waren namentlich die großen Gruppen, wie fünf ganz gleich gekleidete Sennerin⸗ nen, ſechs weibliche Matroſen mit Schifferklavier uſw. Mit der Sammelbüchſe an der Arbeit Sehr fleißig waren am Samstag und Sonntag wieder die Kameraden der SA, SS, des NS. und Was der„Tag der Wehrmacht“ bringt Heidelbergs„Tag der Wehrmacht“ zugunſten des Winterhilfswerkes bringt am kommenden Samstag⸗ abend ein von drei Muſikkorps ausgeführtes Kon⸗ zert, ſportliche Vorführungen und Tanz in allen Räumen der Stadthalle. Am Sonntag findet(ab 11 Uhr) in den Kaſernen Soldaten⸗Eintopf für jeder⸗ mann ſtatt, außerdem für alt und jung Gefechts⸗ und ſportliche Vorführungen der Truppe, Kaſernen⸗ beſichtigung, Hand⸗ und Fußballſpiel, Muſikreiten, für Kinder Reiten, Fahren, Telephonieren uſw. Nach Ziegelhauſen und Schlierbach kommen Feld⸗ küchen, -e Verſammlung der Beamtenſchaft. In der Aula der neuen Univerſttät findet am heutigen Dienstag⸗ abend eine Beamtenkreisverſammlung ſtatt. Bei derſelben ſpricht Pg. E. Welſch⸗Mannheim über das Thema„Das Amt: Ein Auftrag des Volkes“. Neuinſzenierung im Städtiſchen Theater. Fried⸗ rich Hebbels Trauerſpiel Maria Mag dale n a“ wird neuinſzeniert und gelangt am kommenden Freitag zur Aufführung. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Städtiſches Theater:„Die Fledermaus“(Stammplatzmiete A 20, Preisgruppe 2, 20 bis 23 Uhr. Aus den Kinos:— Schloß⸗Filmthegter:„Der zerbrochene Krug“.— Gloria: „Das indiſche Grabmal“.— Kammer:„Wolgaſchiffer“.— Capitol:„Gewitterflug zu Claudia“.— Odeon:„Patrioten“. Plankſtadt, 8. Febr. Bei der hieſigen Neben⸗ ſtelle des Poſtamtes Schwetzingen iſt nun eine lang⸗ gewünſchte Verbeſſerung im Poſtverkehr eingetreten. Die Poſtpakete gelangen nun bereits morgens um 7 Uhr mit dem Poſtauto direkt nach Heidelberg. Ferner bringt das Poſtauto Briefe und Pakete um 3 Uhr nachmittags zum hieſigen Poſtamt und nimmt gleichzeitig die hier aufgegebenen Poſt⸗ ſachen mit. Bisher gingen dieſe Sachen erſt abends um 7 Uhr weg. Es iſt nun noch zu wünſchen, daß in Bälde ein öffentlicher Fernſprecher außer⸗ Halb des Poſtamtes aufgeſtellt wind. Im Schutz des Motorenlärms Fünf Schaufenſtereinbrüche in Frankfurt Für insgeſamt 9000 Mark Pelze und Photo⸗ apparate erbeutet * Frankfurt a.., 8 Febr. In der Nacht zum Donnerstag ſchlugen Einbrecher die Schaufenſter eines Pelzwaren⸗ und eines Photogeſchäftes ein und raubten aus den Auslagen Pelze und Photoapparate im Werte von 6000 Mark.— In der letzten Nacht ſind wiederum an drei verſchiedenen Stellen der Innen⸗ ſtaoͤt drei derartige Einbrüche ausgeführt worden, wobei den Tätern Pelze und Photoapparate im Werte von 3000 Mark in die Hände fielen. In allen Fällen fuhren die Verbrecher in einem Auto vor, ließen den Motor laufen und unter dem Schutze des eräuſches ſchlugen ſie mit Gewalt die Schaufenſter⸗ ſcheiben ein. In den erſtgenannten beiden Fällen konnte feſtgeſtellt werden, daß ſich in dem Auto drei junge Burſchen befanden, die das Auto in Mainz ge⸗ ſtohlen hatten. Wahrſcheinlich handelt es ſich in den neuen Fällen um die gleichen Täter, die zur Tat wiederum ein geſtohlenes Auto benutzten. Für die Ergreifung der Banditen iſt eine namhafte Beloh⸗ nung ausgeſetzt worden. des NScek., ſowie des Reichskriegerbundes auch bei uns mit ihren Sammelbüchſen für das 'H W. am Werk. Die niedlichen Seidenbilder der deutſchen Soldaten allerälteſten und neueren Jahr⸗ gangs fanden leichten Abſatz, bis alle Stvaßenbe⸗ nutzer veſtlos ſichtbar eingedeckt waren. Ludwigshafener Verauſtaltungen Heute Halle des Hindenburgparks: Ausſtellung„Der Weltkrieg“. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet 15 bis 20 Uhr. i Dilettantenabend und Kleinkunſt⸗ ibhne. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau und ÜUfa⸗Rheingold:„Der Tiger von Eſchnapur“.— Palaſt⸗Theater:„Der luſtige Witwen⸗ ball“.— Union⸗Theater:„Eine Frau ohne Bedeutung“.— Atlantik:„Die Stunde der Verſuchung“. Alhambra Mundenheim:„Zauber der Boheme“. Auf der Heimfahrt dom Maskenball Unheilvoller Sturz vom Motorrad * Schwetzingen, 8. Jebr. Ein Mannhei⸗ mer Motorradfahrer, der mit einem 18jäh⸗ rigen Mädchen von einem Maskenball heimkehrte, fuhr am Sonntag in aller Frühe auf der Straße Ketſch—Brühl gegen einen Prellſtein. Das auf dem Sozius ſitzende Mädchen wurde vom Rad geſchleudert und erlitt lebeusgefährliche Verletzungen, die ſeine Ueberführung in das Maunheimer Krankenhaus notwendig machten. Der Lenker des Motorrades wurde vorläufig feſtge⸗ ee und mußte ſich einer Blutprobe unter⸗ ziehen. Mit einer Türklinke im Rücken aufgefunden! Gräßliches Ende eines Radfahrers * Forchheim bei Karlsruhe, 7. Jebr. Ecke der Adolf⸗Hitler⸗ und Robert⸗Wagner⸗Straße wurde der in der 50er Jahren ſtehende Küfer Adolf Rim⸗ melſpacher von einem Kraftwagen angefahren und ſchwer verletzt. Rimmelſpacher befand ſich auf ſeinem Fahrrad, und es iſt nicht feſtgeſtellt, aus welchen Gründen der Zuſammenſtoß mit dem Kraft⸗ wagen erfolgte. Rimmelſpacher hatte außer Kopf⸗ verletzungen noch eine Rücken verletzung erlitten, und zwar wurde bei der ärztlichen Unterſuchung eine der Türklinken des Kraftwagens im Rücken des Verunglückten gefunden. Den ſchweren Ver⸗ letzungen iſt Rimmelſpacher erlegen. Faſching in der Spargelſtadt Erſte närriſche Herreuſitzung des Sportvereins Schwetzingen, 8. Februar. Der hieſige Sportverein veranſtaltete am letzten Samstagabend im„Weißen Schwan“ zur Eröffnung der diesjährigen Faſchingszeit eine wohlgelungene Herrenſitzung, die nun alljährlich den Faſching in Schwetzingen einleiten ſoll. Bei gutbeſetztem Saale eröffnete die Kapelle Bremer die karnevaliiſtſche Sitzung und Obernarr Philipp Sams ſprach Be⸗ grüßungsworte und hielt auch die erſte Bütten rede, der ſich die Herren Heinrich Lipp, Peter Rey und Heinrich Schweitzer anſchloſſen. Die Büttenreden, vor allem aber die Ordensverleihung, löſten bei den An⸗ weſenden wahre Lachſtüvme. Für alle kam viel zu früh das Ende, doch blieb der Troſt, daß es erſt der Anfang war, denn am kommenden Samstag ſteigt in den Zirkelſälen der große Maskenball des Sport⸗ vereins. Altlußheim, 8. Febr. Im Gaſthaus„Zur Rheim⸗ luſt“ fand eine gut beſuchte Gründungsver⸗ ſammlung des Reichskolonialbundes ſtatt, der auch der ſtellvertretende Ortsgruppenleiter Pg. Schneider beiwohnte. Zum Ortsverbands⸗ leiter wurde Pg. Schreinermeiſter Karl Zahn ver⸗ pflichtet. * Grünſtadt, 8. Febr. Kirchheimer Straße wurde am der 27jährige Küfer Georg Pehl, als er Am Schienenübergang der Sonntagvormittag infolge dichten Nebels das Herannahmen des fahrplanmäßig einlaufenden Zuges nicht merkte, ſamt ſeinem Mo⸗ torrad vom Zuge erfaßt, mitgeriſſen und getötet. Die Maſchine geriet in Brand. Zweimal goldene Hochzeit Zwei Brüder und zwei Schweſtern feiern * Seckach, 7. Febr. Am geſtrigen Sonntag be⸗ gingen hier zwei Paare, beide Brüder bzw. Schwe⸗ ſtern, die goldene Hochzeit. Es ſind dies der 77 Jahre alte Altbürgermeiſter Leopold Aumüller und Frau ſowie der 74jährige Wagnermeiſter Julius Aumüller und Frau. Beide Jubelpaare ſind noch rüſtig. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 8. Februar. Das euro⸗ päiſche Hochdruckgebiet hat ſich gehalten und ſeinen Einflußbereich noch erweitert. Dabei hat in unſerem Gebiet die Neigung zu Nebel⸗ und Hochnebelbildung nachgelaſſen, ſo daß im allgemeinen heiteres Wetter überwiegt. Eine durchgreifende Umgeſtaltung iſt vorerſt noch unwahrſcheinlich. Vorausſage für Mittwoch 9. Februar In den Niederungen beſonders morgens ſtellen⸗ weiſe Nebel oder auch Hochnebel, ſonſt heiter bis wolkig, trocken, nachts vielerorts Froſt, mittags mild, ſchwache Luftbewegung. Höchſttemperatur in Mannheim am 7. Februar + 3,1 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 8. Februar— 1,0 Grad; heute früh halb 8 Uhr — 0,8 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar 1 N 40 7 1 1 1 Mane Bee 4. 5 6. 7. 8. Abel z edel 5. 6. 2.(8. 97 Kheinfelden 297 2,29.29.2 Ku. 3,0892.%.82 8 6% e585 988.2 5 2. 89.5 8 Meran. 29 2 440 4 0 Leer- bene Mannheim 205.64,65 9498487 Mannheim 3900870 8,873.41 Schneebericht vom Dienstag, 8. Februar Taunus, Rhön, Vogelsberg, Speſſart, Odenwald, Pfälzer Bergland, Heſſiſches Bergland, Weſterwald und Hunsrück keine Schneeſportmöglichkeiten. Schwarzwald: Feldberg: heiter,— 2 Grad, Schneehöhe 130 em, ver⸗ harſcht, Sport ſehr gut. Schauinsland: bewölkt,— 3 Grad, Schneehöhe 90 em, Firuſchnee, Sport ſehr gut. 0 Todtnauberg⸗Muggenbrunn: heiter— 1 Grad, Schnee⸗ höhe 80 em, verharſcht, Schi ſehr gut. Bärental⸗Altglashütten: heiter, 0 Grad, Schneehöhe 70 em, verharſcht, Sport ſehr gut. Hinterzarten⸗Titiſee: heiter,— 8 Grad, Schneehöhe 40 em, verharſcht, Schi, Rodel und Eislauf ſehr gut. Brenb⸗Furtwangen⸗Gütenbach: heiter, E 2 Schneehbhe 80 em, Alpenſicht, Sport ſehr gut. Schönwald⸗Schonach: heiter,— 7 Grad, Schneehöhe 15 em verharſcht, Sport gut. rad, Hornisgrinde: heiter, 4 Grad, Schneehöhe 60 em, Firnſchnee, Sport gut. Ruheſtein⸗Hundseck: heiter,— 3 Grad, Schneehöhe 80 em, Firnſchnee, Scht und Rodel gut. Kuiebis⸗ Zuflucht: heiter,— 1 Grad, Schneehöhe 40 em, verharſcht, Sport gut. Sand⸗Bühlerhöhe: verharſcht, Sport gut. Kaltenbronn⸗Hohloh: em, Sport gut. Alpen: Garmiſch⸗ Partenkirchen: heiter,— 4 Grad, Schneehöhe 99 em, Pulverſchnee, Schi und Rodel ſehr gut. Berchtesgaden: heiter,— 5 Grad, Schneehöhe 14 em, vereiſt Schi und Redel mäßig. heiter, 0 Grad, Schneehöhe 20 em, heiter,— 6 Grad Schneehöhe 40 Predigtſtuhl: heiter, 0 Grad, Schneehöhe 235 em, ver⸗ harſcht, Schi gut. Oberſtdorf: heiter,— 7 Grad, Schneehöhe 39 em, Firn⸗ ſchnee, Schi und Rodel gut. Zugſpitze: heiter,— 5 Grad, Schneehöhe 600 em, ver⸗ harſcht, Schi gut. Thüringerwald Oberhof: bewölkt,— 1 Grad, Schuoehöhe 38 em, ver⸗ harſcht, Schi und Rodel gut. Juſelsberg: bewölkt— 1 Grad, Schneehöhe 35 em, verharſcht, Schi und Rodel mäßig.. Schmücke: bewölkt,— 2 Grad, Schneehöhe 40 em, ver⸗ harſcht, Schi und Rodel gut. Harz: Braunlage: bewölkt, 1 Grad, Schneehöhe 56 em, ver⸗ berge Schi und Rodel gut.. terke: bewölkt,— 1 Grod, Schneehöhe 80 em, ver⸗ harſcht, Schi und Rodel ſehr gut. rocken: bewölkt,— 3 Grad, Schneehöhe 175 em ver⸗ harſcht, Schi und Rodel gut. Eine Anderung iſt vorerſt nicht zu erwarten. Hilfe gegen Gicht und Rheumatismus Wer dieſe Plagegeiſter am eigenen Körper ſpüren mußte, wird ſich freuen, ein altbewährtes Mittel zu wiſſen, das ſchon vielen Tau⸗ „„. empfehle Ihnen ſolch ein Mittel, das ſeit mehr als fünfundzwanzig 2 5 1 Sie ſollen es ſelbſt verſuchen, ohne d Aber ehe ich 8 5 über die wohltätige Wirkung ſenden geholfen hat, oͤie an Gicht oder Jahren erprobt iſt und den ichen n hr ſage, leſen S s Gichtoſint mehr ſage, leſen Gelnhauſen. Obermarkt e folgende Briefe: 3 12, den 5 Februar 1937. Nachdem ich 3 Packungen Gichtoſint genommen ha meinem schrecklichen Leiden Rheuma, Iſchias und Gicht, Ich daß es kur benutzt. Kann be, bin ich von was mich über! f 5 10 Jahre geplagt hat, gänzlich geheilt. Ich war ſchon ganz verzwei⸗ 25 da ich 74 Jahre alt bin. Nun nehme ich noch als Nachkur eine ackung. Sollten ſich wieder Schmerzen einſtellen, ſo greiſe ich ſofort wieder zu Gichtoſint. Jedenfalls werde ich das Mittel allen Leidenden empfehlen und ſage ich Ihnen meinen beſten Dank. Brachſtedt über Halle/Saale, den 29. 4. 36. Teile Ihnen mit, daß ich mich nach regelmäßigem Nehmen Ihres Gichtoſint wieder ig 8 17 dug re G oſint⸗ Sage Ihnen hiermit meinen beſten Dank. f 5. 5 5 8. Walter Klingſporn, Schmiedemeiſter. holfen hat. Frau Eliſabeth Hannes. es bekü abe die letzte Sendung als Nach⸗ abletten nur beſtens empfehlen. Solche Briefe beſitze ich in überaus großer Zahl und alle ſind Aus⸗ druck der Anerkennung und Dankbarkeit dafür, daß Gichtoſint ge⸗ Da Gichtoſint die hauptſächlichſten Beſtandteile bekannter natürlicher Heilbrunnen enthält, die ſich bei Gicht und Rheumatismus bewähren behebt es nicht nur vorübergehend die Schmerzen ſondern ft die Krankheiten von innen heraus und hat keinerlei ſchäb⸗ liche Nebenwirkungen. 55 Sie können koſtenlos und portofrei eine Probe Gichtoſint mit weiteren Aufklärungen und wenn Sie Ihre Adreſſe ſenden an Nr. 267, Friedrichſtraße 19, Gi Glenn! 12. Aen. A Potbeken u haben. Ne zum erm EIg Len Are 5 genauer Gebrauchsanweiſung erhalten, Mar Dult, Abt. Gichtoſint, Berlin 15 1 .... der Weltkrieg zweiten in höherem Maß als bei der erſten. 4 Dienstag. S. Februar 1938 ELS- TSCHAF TS der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag-Ausgabe Nr. 63 Die„Schere“ des Welſhandels Produkſion und Außenhandel— Teures Gold Der Geldwert der Welthandelsumſätze iſt für das Jahr 1937 auf 134 Mrd./ zu ſchätzen. Im Jahr vorher, 1936, betrug dieſer Wert erſt 105,2 Milliarden. Seinen niedrig⸗ ſten Stand hatte er nicht auf dem Tieſpunkt der Weltkriſe, ſondern etwo zwei Jahre ſpäter, 1934: damals waren es 25,5 Mrd.„. Wo log aber der Ausgangspunkt. von dem aus der Abſtieg und Wiederaufſtieg in den Grenzen des letzten Jahrzehnts gerechnet werden muß, alſo der Stand des Welthandels im Konfunkturfahr 1929? Damals be⸗ trug der Geſamtumſotz, dem Geldwert nach, nicht weiniger als Milliarden. Alſo hat die Welt, trotz der verhält⸗ Utismäßig günſtigen Lage im letztvergangenen Jahr, bei weitem noch nicht die Hälfte der Außenhandelsumſätze er⸗ zeicht, auf die ſie es ſcho⸗ acht Jahre vorher gebracht hatte? In dieſen acht Jahren hat, von techniſchen Fortſchritten ab⸗ geſehen, die Erdbevölkerung allein an Zahl um ſchätzungs⸗ weiſe 170 Millionen zugenommen, d. h. um 872 Proz. oder um das Zweieinhalbfache der heutigen deutſchen Volkszahl. Nach dem Maßſtab dieſes Zuwachſes aun Menſchenzahl hätte, unter ſonſt gleichen Bedingungen, der Außenhandelsumſatz der Welt um reichlich 24 Milliarden zunehmen müſſen, auf 303 Mrd„ Bei einem Zuwachs, wie er in den Jahr⸗ zehnten der Vorkriegszeit als aleichſam naturgegeben galt, wäre man ſogar auf ungefähr Milliarden gekommen. Dieſe Zahl iſt genau zweieinholbmal ſo groß wie die tat⸗ ſächlich im vorigen Jahr erreichte. Ol Hier ſcheint ſich ein Widerſpruch aufzutun. Der Gegen⸗ ſatz der Zahlen hätte nichts beſonders Auffälliges, wenn man bei her Nebeneinanderſtellung der Jahre 1929 und 1937 ein Konjunkturhoch mit einem Kriſentief vergliche. Aber es iſt ja nicht an dem: die Vergleichung ſtellt Kon⸗ junktur neben Konjunktur, Hochſtand nehen Hochſtand. War wirklich die Welthandelslage oder gar die allgemeine Wirtſchaftslage, im Jahre 1937 um 60 v. H. ſchlechter als acht Jahre vorher? Mißt man den Welthandel in beiden Fällen nach der Warenmenge anſtatt nach dem Geldwert (genauer: Goldwert), ſo wird der Widerſpruch um einen neuen bereichert, eben dadurch aber, wenigſtens teilweiſe, gelöſt. Der Menge nach iſt nämlich der Umſatz, verglichen mit dem von 1929, auch im ſchlechteſten Jahr(1932) nicht ſtärker zurückgegangen als auf drei Viertel des Höchſt⸗ ſtandes. Im Jahre 1936 hatte er bereits bis auf 85 v. H. aufgeholt. 1937 muß er den vorigen Höchſtſtand ſo ziemlich erreicht haben. Daß dieſe Wiederherſtellung der Umſatzmenge bei kaum halbem Geldwert nicht weſentlich aus einer weitgehend anderen Zuſammenſetzung der gehandelten Waren oder gar aus einer durchweg verringerten Güte zu erklären iſt, be⸗ weiſt ein Vergleich mit der Produktion. Die Hervorbringung an induſtriellen Erzeugniſſen der Welt war im vorigen Jahre mengenmäßig um etwa 30 v. H. höher, dem Geld⸗ wert nach kaum niedriger als um 1929. Auf dem Tiefpunkt war ſie, an Menge, bis zu 70 v. H. des Höchſtſtandes ge⸗ ſunken. Sie nahm ſomit, abſolut und verhältnismäßig, raſcher wieder zu als der Handel. Vergleicht man den Außenhandel der Welt mit ihrer Produktion, ſo ergibt ſich, daß, an der Zunahme der Erzeugung gemeſſen, die Han⸗ delsumſütze mengenmäßig nur drei Viertel bis höchſtens vier Fünftel dieſer Zunahme erreichten— geldmäßig aber kaum die Hälfte. Hier öffnet ſich aberma's eine„Schere“ beſonderer Art. Um mit der Produktion Schritt zu halten, hätte der Welt⸗ handel, der Menge nach, um 30 v. H. mehr Waren um⸗ ſetzen müſſen, als er im Jahre 1937 tatſächlich umſetzte. Dem Geldwert nach aber hätte ſein Umſatz doppelt ſo hoch ſein müſſen. Der Welthandel iſt ſomit nicht nur hin⸗ ter der Entwicklung, die man, unter ſonſt gleichen Bedin⸗ gungen, auf Grund der wachſenden Menſchenzahl und ver⸗ beſſerten Technik der Erde hätte erwarten können,(um ein Weniges) zurückgeblieben; er blieb nicht nur, um ein Beträchtlicheres, hinter der geſamten Gütererzeugung zu⸗ rück: er war auch, Menge und Geld verglichen, im Durch⸗ ſchnitt nicht unweſentlich— billiger als die Produktion, Bringt man beide auf denſelben Nenner, den Staand des Jahres 1929, ſo verhält ſich im Jahre 1937 die Menge der erzeugten Güter zum Geldwert etwa wie:3, der Durch⸗ ſchnittspreis von jetzt und damals alſo wie:4. Beim Außenhandel aber beträgt der entſprechende Preisunter⸗ ſchied:2. Mit andern Worten: im Verhältnis zu den insgeſamt erzeugten Gütern iſt der Durchſchnittspreis der im Welthandel umgeſetzten um ein volles Drittel niedriger. Es wird ſeit dem Wiederaufſtieg aus der Kriſe mehr her⸗ vorgebracht als umgeſetzt; der Antei! des Handels an der Produktion iſt weiter geſunken. Außerdem aber iſt die umgeſetzte Ware im Vergleich zur nicht umgeſetzten billiger geworden. Wie ſind dieſe Verlogerungen zu erklären? Daß der Welthandel, verglichen mit dem Stande von 1929, auch der Gütermenge nach, nicht ganz wieder aufholte, iſt leicht zu werſtehen. Abſolut genommen, hat er ja die Mengengröße von 1929 ungefähr erreicht; und wenn er mit der Zunahme der Erdbevölkerung und ihren techniſchen Möglichkeiten nicht ganz Schritt hielt, ſo gehörten ſchon außergewöhnliche Auſtrengungen dazu, um trotz aller Erſchwerniſſe, wie ſie im Gefolge der Kriſe ſich einſtellten, wenigſtens ſoviel zu erreichen. Zeigt doch ſelbſt das Spitzenjahr 1929, daß im Verhältnis zur Produktion der Außenhandel zurückbleibt. Denn vergleicht man dies Jahr wiederum mit 191g, ſo er⸗ giht ſich zwar an ſich eine Zunahme der umgeſetzten Güter⸗ menge um annähernd 30 p..; aber das gleicht nur un⸗ gefähr die Zunahme der Erdbevölkerung im Verein mit der lechniſchen Entwicklung aus— und es erſcheint beinohe als Rückgang, wenn man erwägt, wievier neue Ländergrenzen ſchuf, wieviel früheren Binnenhandel er damit in die Außenhandelsſtatiſtik hineinbrachte. Weniger einfach zu veranſchaulichen iſt ſchon die Ur⸗ ſache der ungleichen Clitwicklung, die ſeit 1929 die Güter⸗ mengen und die Geldwerte nahmen; und zwar bei der Ge⸗ ſamtproduktion wie bei der umgeſetzten, wenn auch bei der Beide ſind, ouch koch dem jetzigen Stande noch, weit„billiger“ ge⸗ worden. Da kein anderer allgemeingültiger Maäßſtab zur Verfügung ſteht, als das Gold, bedeutet das aber: das Gold iſt entſprechend„teurer“ geworden. Es kauft mehr Ware als gor einem Jahrzehnt. Weil es knapper geworden, auch nicht verhältnismäßig. Es wurde nur eingeſperrt oder ſehlgeleitet; das Ergebnis iſt dann freilich das gleiche wie das eines Mangels.— Aber wie kommt es, daß innerhalb dieſer Preisbewegung die Außenhandelsgüter dürchſchnittlich wohlfeiler ſind als die anderen? Die Tatſache beweiſt, daß die Entwicklung, die den Au⸗ teil 8er Handelsumſätze an der Geſamterzeugung verhält⸗ Nismäßig verringert, zwar unverkennber und wohl einſt⸗ weilen auch unaufhaltbax, aber, auf das Weltganze geſehen, durchaus unfreiwillig iſt. Denn der vergleichsweiſe nied⸗ rige Preis der Außenhandelsgüter bezeugt ja nichts an⸗ deres als eben die Anſtrengungen, die ſeit der Kriſe gemacht wurden und werden, um die Ausfuhren zu erhöhen und die notwendigen Einfuhren zu verbilligen. Der Wett⸗ bewerb iſt nicht nur ſchärfer als bei den im Inland ver⸗ brauchten Gütern, er iſt auch ſchärſer als vor der Kriſe. Solange die beſonderen Erſchwerniſſe anhalten, ſchließt auch die Schere zwiſchen Produktion und Außenhandel ſich nicht. —— * Vogtländiſche Tüllfabrit AG, Plauen i. B. Ju der Bilauzſitzung wurde beſchloſſen, der HV om 8. März für 1037 eine Dividende von 7 v. H.(6 v..) bei reichlichen Abſchreibungen vorzuſchlagen. * Werner u. Mertz Ach Mainz.— Wieder 6 v. H. Divi⸗ dende. Die Geſellſchaft, die u. g. Herſtellerin des„Erdal“⸗ Schuhputzes iſt, erzielte im Geſchäftsfahr 1937 einen Brut⸗ togewinn abzüglich der Roh Hilfs⸗ und Betrieksſtofſe bn 2,46(2,0) Mill.“, ſerner Beteiligungserträge von 04%% und Zinſenüberſchüſſe von 0,06(0,06) Mill.. gen beanſpruchten Löhne und Gehälter 1½3(200, 1 0,3(0,32) und übrige Aufwendungen 0,12% Abſchreibungen auf Anlagen ſind mit 9,32(0,25 andere Abſchreibungen mit 0,05(0 28) Mill./ be⸗ 8 8 ſteht ein Reingewinn von Die bereits abgehal⸗ eine Divi⸗ 5 Die Reichs-Kredif-Gesellschaff AG, Berlin Merkliche Zunahme des Geschäfisumfanges namenflich im Zahlungsverkehr, Wechseldiskoni und Emmissionsgeschäff Erzeugung, Beſchäftigung und volkswirtſchaftliche Umſätze haben, wie im Bericht der Reichs⸗Kredit⸗ Geſellſchaft AG, Berlin, über das Geſchäftsjahr 1937 einleitend ausgeführt wird, im Jahre 1937 in Deutſchland einen neuen Hochſtand erreicht. Inner⸗ halb der Geſamterzeugung beeinfluſſen die Herſtellung von Produktionsmitteln und die Inveſtitionstätig⸗ keit das Beſchäftigungsbild in höherem Maße als die eigentliche Verbrauchsgüterwirtſchaft. Der durch die erhöhte Erzeugung bedingte Mehrverbrauch an Vorräten hat das allgemeine Beſtreben zur Selbſt⸗ finanzierung weiter gefördert. Die Umſchichtungen im Außenhandel und die Veränderungen in ſeiner Handhabung hatten ſtarke Rückwirkungen auf alle Zweige der Wirtſchaft. Aus dieſen Vorgängen ergibt ſich ein Wandel im Aufbau der Bankbilanzen, der vor allem in dem Rückgang der Nachfrage nach Kontokorrentkrediten, der Erhöhung des Wechſelkredits, der Zunahme der öffentlichen Anleihen im Wertpapierbeſtand der Banken und dem verminderten Umfang des Aus⸗ landsgeſchäfts, insbeſondere des Rembourskredit⸗ volumens, ſeinen Ausdruck findet. 1937 waren An⸗ ſätze für eine verſtärkte Einſchaltung der Kreditban⸗ ken zum reibungsloſen Ablauf der volkswirtſchaft⸗ lichen Kreditmarkt⸗ und Umſchlagsvorgänge zu be⸗ obachten. Die Neueinräumung laufender Konto⸗ korrentkredite hat bei einer Anzahl von Kredithan⸗ ken, ſo auch bei der Reichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft AG, erſtmals erheblich zugenommen. Wenn auch die Schuldner bisher nur unbedeutend geſtiegen ſind, ſo hat ſich jedenfalls die volkswirtſchaftliche Wirkung und Umſchlagsgeſchwindigkeit der eingeräumten Kre⸗ dite in erfreulichem Maße belebt. In der Binnenwirtſchaft ſtand naturgemäß die Mitwirkung bei den großen finanziellen Aufgaben, die auf Grund der ſtaatlichen Wirtſchaftspolitik ge⸗ ſtellt wurden, unverändert im Vordergrund. Beſon⸗ deres Gewicht kam dabei der Unterbringung der im Jahr 1937 aufgelegten großen 4, 5prozentigen Reichs⸗ anleihen in der Höhe von rund 2,5 Milliarden 1 zu. Das günſtige Zeichnungsergebnis beleuchtet die ver⸗ beſſerte Liquidität und Kapitalbildungskraft der ge⸗ ſamten Volkswirtſchaft, die um ſo bemerkenswerter iſt, als ſich während der letzten 4 Jahre auch die Steuerleiſtung mehr als verdoppelt hat. Daß neben den Reichsanleihen noch ein weiteres Anlagebedürf⸗ nis vorhanden iſt, hat der günſtige Erfolg der Aus⸗ gabe einer Anzahl von Induſtrieobligationen, die vorwiegend der Finanzierung des Vierjahresplaues dienen, bewieſen. In der Zunahme der Gläubiger kommt die zum Teil durch die verringerte Ein⸗ deckungsmöglichkeit an Vorräten bewirkte Flüſſig⸗ keit der Unternehmungswirtſchaft eindringlich zum Ausdruck. Beſondere Schwierigkeiten brachte die bankmäßige Betreuung des Außenhandels mit ſich. Die ſchwer zu be phlickende Vielfalt der Kontrollmaßnahmen und Abwicklungsvorſchriften der deutſchen Deviſen⸗ bewirtſchaftung, die verſchiedenartigen Verfahren der zahlreichen Zahlungs⸗, Verrechnungs⸗ und Clea⸗ ringabkommen uſw. ſetzen die Mitarbeit der Ban⸗ .(ͤãͤĩ ͤ wvdddßddßdßdbdßbßbßbßßbTbbTTbbbbe 0,14(0 16), Konzernſorderungen 3/11(2,71), 0,10(0,18) und flüſſige Mittel 0,14(0,14). ſtehen mit 0,93(0,36) zu Buch. mit 1,55(1,24) bewertet. * Bayeriſche Brauerei Schuck⸗Jaeniſch AG, Kaiſerslau⸗ tern. Die HV genehmigte den Abſchluß für 1936/37 mit 6 (i. V. 5) v. H. Dividende. Die ſatzungsgemäß ausſcheiden⸗ den AR⸗Mitglieder wurden wiedergewählt. An Stelle des bisherigen AR⸗Vorſitzers, Direktor Heſſe(Mannheim), der ſein Amt niedergelegt hat, tritt Direktor W. Beck(Deutſche Bank, Filiale Koiſerslouternſ neu in den AR, deſſen Vor⸗ ſitz in der auſchließenden AR⸗Sitzung Bankdirektor Hein⸗ rich Klöckers(Mannheim) übertragen wurde. * Bibundi AG, Hamburg.— Kapftalerhöhung beantragt. Auf der Tagesordnung einer zum 26. Febr. einberufenen ao B ſteht als einziger Punkt: Beſchlußfaſfung über Er⸗ höhung des Grundkapitals von 48 000„ auf 700 000% durch Ausgabe neuer auf den Inhaber lautender Stomm⸗ oktien im Nennbetrage von 242 000 /, die unter Aus⸗ ſchluß des Bezugsrechts der Aktionäre von Gläubigern der Geſellſchaft gegen Verrechnung langfriſtiger Forde⸗ rungen zum Kurſe von 110 v. H. übernommen werden. * Erleichterungen bei der Neuanſchafſung von weiblichen Schafen. Um die zur Erweiterung unſerer Rohſtoffgvand⸗ lage ſo notwendige Schafhaltung und Wollerzeugung weiter zu fördern, ſind vom Reichsminiſter der Finanzen weitere Garantien bis zur Höhe von 12 Mill./ übernommen worden. Wie ein Runderlaß des Reichsminiſters für Er⸗ nährung mitteilt, ſind hiervon zunächſt dem Reichsverband deutſcher Schaſzüchter 6 Mill.„/ für die Gewährung von zins verbilligten Krediten zur Neuanſchaffung von weiblichen Schafen zur Verfügung geſtellt worden. Der Reichsver⸗ band gewährte an Reichsbürgerrechtberechtigte Kredite zu einem Zinsſatz von 2,7 v. H. einſchließlich der Unkoſten. Die Kredite werden nur für neuerrichtete oder durch Zu⸗ kauf erweiterte Schafhaltungen bewilligt, und zwar wer⸗ den gewährt zum Ankauf von weiblichen Schafen im Alter von einem Tag bis zu ſechs Monaten bis zu 30/ je Stück, von weiblichen Schafen im Alter von über 6 Mo⸗ naten bis zu 5 Jahren bis zu 45/ je Stück, * Stand der Maul⸗ und Klauenſeuche. Nach einer im Reichsanzeiger veröffentlichten Zuſammenſtellung des Reichsgeſundheitsamtes auf Grund von Berichten der be⸗ amteten Tierärzte waren am 1. Februar von der Maul⸗ und Klauenſeuche im Reichsgebiet 298 Kreiſe mit 2702 Ge⸗ meinden und 17074 Gehöften betroffen gegenüber 264 Krei⸗ ſen, 2447 Gemeinden und 19570 Gehöften am 15. Januar. In dieſen Zahlen iſt bei den Gemeinden ein Neuzugang von 799(641) und bei den Gehöften von 8746(9829) ent⸗ halten. Für Preußen ergibt ſich ein Befall von 169 Kreiſen, 1606 Gemeinden und 5946 Gebaften(davon neu 482 Ge⸗ meinden und 9990 Gehöfte. Für Bayern ſind die ent⸗ ſorechenden Zahlen 52— 495— 4625(188 22707), für Sachſen 3— 6— 8(3—), für Württemberg 13— 32 7(20— 59), für Baden 1 306 3388(32 1705), für Thüringen 3— 11— 22(11— 22), für Heſſen 16 1729— 2475(42—1020), für Saarland 6— 17— 20(11 17), für Mecklenburg 2— 2— 2(2—), für Oldenburg 9— 47— 343(6— 209), für Braunſchweig 1— 1— 4(0 — Y, für Bremen 1— 1— 1(i— 1) und für Lippe 2— 6— 12(1—). Frei von der Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche waren Hamburg, Anhalt und Schaumburg⸗Lippe. In Preußen weiſen den ſtärkſten Befall auf: der Regie⸗ rungsbezirk Düſſeldorf mit 20— 253— 1215(35— 484), der Regierungsbezirk Oppeln mit 13— 288— 1116(103— 572) und der Regierungsbezirk Münſter mit 14— 150— 661(27— 390) ſowie Köln mit 8— 134— 672(37— 348). Von den bayeriſchen Bezirken ſind Unterfranken mit 23— 810— 3609(126— 2150 und die Pfalz mit 13— 119— 721(21— 325) am ſtärkſten betroffen. l. 4 Thurgauiſche Kantonalbank. Die Gewinn⸗ und Ver⸗ luſtrechnung für 1937 verzeichnet einen Jahresgewinn von Wertpapiere Beteiligungen Das Anlagevermögen iſt ken bei der Finanzierung des Außenhandels voraus, für deven Durchführung Spezialabteilungen unter⸗ halten werden müſſen. In dieſes Aufgabengebiet fällt auch die Verwaltung und laufende Abwicklung der reſtlichen deutſchen Auslands verſchuldung. Der Umfang der Stillhaltekredite konnte im vergangenen Jahr weiter abgebaut werden. Bedauevrlich iſt dabei die fortſchreitende Schrumpfung der Rembourslinien, die dem Umfang der Ausfuhr von faſt 6 Milliarden Mark nicht mehr entſprechen, um ſo mehr, als mit einer großen Ausfuhr zwangsläufig gewiſſe Inveſti⸗ tionen im Auslande verbunden ſind. Die gekenn⸗ zeichneten Schwierigkeiten in der Bearbeitung des Auslandsgeſchäfts bedeuten naturgemäß eine ſtarke koſtenmäßige Belaſtung. Dazu kommen die in ihrem Gewicht verſtärkten Steuerleiſtungen. Dem ſteht auf der anderen Seite eine ſich verringernde Zinsſpanne gegenüber. Die Folge iſt, daß zum Ausgleich der Ertragsrechnung, der normalerweiſe durch Zinsſanne erzielt wurde, heute z. T. auch die übrigen Bereiche der bankge⸗ ſchäftlichen Betätigung beizutragen haben. Das be⸗ deutet eine Schmälerung der für die Reſervebildung verfügbaren Beträge und gleichzeitig einen bemer⸗ kenswerten Wandel des Ertragsbildes. Um ſo größe⸗ res Gewicht kommt den Möglichkeiten einer Aus⸗ weitung des geſamten Bankgeſchäftes zu. Das abge⸗ laufene Jahr hat nun eine merkliche Zunahme des Geſchäftsumfanges gebracht. Dies gilt insbeſondere für die Umſätze im Zahlungsverkehr, für das Wech⸗ ſeldiskontgeſchäft und für das Emiſſionsgeſchäft. Auch die Umſätze im Außenhandelsgeſchäft haben ſich erhöht. Die geſamten Umſätze der Reichs⸗Kredit ſtie⸗ gen im Jahre 1987 gegenüber dem Vorjahre um rd. 15 v. H. Die Zahl der Kunden erhöhte ſich von 8869 auf 9326, die Zahl der Konten von 12018 auf 12 235. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung zum 31. De⸗ zember 1937 werden Zinſen und Diskont⸗Erträg⸗ niſſe mit 9,66(9,48), Proviſionen und Gebühren mit 5,80(4,62) und Dividenden auf Beteiligungen mit 0,50(—) Mill.„ ausgewieſen. Die den letztgenann⸗ ten runden Betrag überſchießenden Beträge ſowie Erträge aus Wertpapieren, Deviſen uſw. und alle ſonſtigen Einnahmen und Buchgewinne wurden, wie bisher, vorweg zu Abſchreibungen, zu Rückſtellungen und zur Bildung ſtiller Reſerven verwandt. An⸗ dererſeits werden Perſonalaufwendungen mit 5,63 (8,32), ſonſtige Handlungskoſten mit 1,90(1,58), Steuern und ähnliche Abgaben mit 4,87(3,58)— die beträchtliche Zunahme erklärt ſich aus der Erhöhung des Körperſchaftsſteuerſatzes und aus der Neuberech⸗ nung der Gewerbeſteuer ſowie ferner daraus, daß im Berichtsjahr freigewordene Rückſtellungen als Gewinn verſteuert werden mußten,— und ſchließlich eine Zuweiſung an den Wohlfahrts⸗ und Verſor⸗ gungsfonds mit 0,50(—) Mill./ ausgewieſen. Un⸗ ter Berückſichtigung des Vortrags von 1,4(1,43) Mill./ ergibt ſich ein Reingewinn von 4,04(4,64) Mill. /, aus dem wieder 6,5 v. H. Dividende ver⸗ teilt und 1,44 Mill. J auf neue Rechnung vorgetra⸗ gen werden. 2,462(2,505) Mill. ſfr. Das Dotationskapital von 35 Mill. ſfr. wird mit 4,4 v. H. verzinſt. Ferner werden dem Staat noch 400 000 ſfr. gemäß Statuten überwieſen. Der Zins⸗ fuß für 1. und 2. Hypotheken ſowie für Darlehen wird ab 1. Auguſt d. J. um 0,25 v. H. geſenkt, dementſprechend der Sparkaſſenzinsfuß ab 1. April d. M. auf 2,75 bzw. 2,5 v. H. herabgeſetzt. Waren und Märkte Mannheimer Geireidegroßmarki Mannheim, 7. Febr. In Weizen wurde das laufende Angebot, das nicht groß war, ſchlank aus dem Markt ge⸗ nommen. Verſchiedentlich hat auch die Ri. Umtauſch⸗ aktionen vorgenommen, beſonders in ſolchem Weizen, der im Januar nicht oder nicht rechtzeitig abgeladen werden konnte. Soweit man bisher überſehen kann, werden bis Ende Februar die Ablieferungen der Erzeuger ihren Höchſt⸗ ſtand erreichen.— Roggen war zum Feſtpreis R 19 mit 6% Handelsſpanne angeboten; die geringe Nachfrage konnte voll befriedigt werden.— Braugerſte wurde letzt⸗ hin verſchiedentlich von Mälzereien aufgenommen.— Der Mehlmarkt blieb weiter ſehr ſtill.— Futterartikel waren weiter reichlich zu haben; auch in Malzkeimen iſt das An⸗ gebot etwas größer geworden. Heu wurde reichlich ange⸗ liefert, dagegen iſt das Stroh⸗Angebot weiterhin nur klein. Badische Obsigroßmärkie Mannheim, 6. Februar, Auf den badiſchen Erzeuger⸗ größmärkten war die Anſuhr von Aepfeln weiter fahres⸗ zeitlich gut. Der Abſatz ging flott vonſtatten. Für die Zeit vom 5. bis 12. Februar wurden folgende Erzeuger⸗ feſtpreiſe feſtgeſetzt(in 1 je 50 Kilo) in Klammern die Preiſe der Vorwoche: Aubaubezirk Odenwald und Bergſtraße: Aepfel A 12—18 (1219); B—12(13).— Aubaubezirk Mittelbaden: Aepfel A 1116(10—15); B—11(-11).— Aubaubezirk Rench⸗ und Kinzigtal: Aepfel 4 12—19(10—18); B-12 (713),— Anbaubezirk Markgrafſchaft: Aepfel A 12—20 (1220); B—12(—14).— Anbaubezirk Bodenſee: Aepfel K 12—18(1218); B—13(-14). * * 1,8 Mill./ Jahresumſatz beim Weinheimer Groß⸗ markt. Die Jahresverſommlung der Obſt⸗ und Gemüſe⸗ Abſatzgenoſſenſchaft Weinheim⸗Beraſtr. genehmigte Bilanz ſowie Gewinn⸗ und Verluſtrechnunga für 1937. Aus 128 384% Einnahmen verbleiht nach Abzug der Ausgaben ein Reingewinn von rd. 837„. Blürgermeiſter Dr. Mei⸗ ſerr erſtattete den Jahresbericht. Danach erhöhte ſich die Mitgliederzahl im Johre 1937, mitbedingt durch die Ge⸗ bietszuteilunga aus dem vorderen und heſſiſchen Odenwald, von 373 auf 949. Die Jahl der Sammelſtellen ſtieg um 21 auf 53. Der Jahresumſatz erreichte erſtmals die Summe von rund 1,8 Mill.“ und mon hofft, im Jahre 1938 die zweite Million im Umſatz erreichen zu können. Als künſ⸗ tige Hauptaufgabengebiete der Marktleitung werden die Erfaſſung der Spargeler eie in der Rheinebene, des Früh⸗ obſtanfalls der Bergſtraße und der Spätobſternte des be⸗ nachbarten Odenwaldes angeſehean. An Stelle des infolge Wegzugs aus dem Aufſichtsrat ausſcheidenden Kreis⸗ bauernführers Bechtold wurde als Vertreter der heſſiſchen Anlieſerer Ortsbauernführer Schütz(Zotzenbach! gewählt. Schließlich wurde noch die Erhöhung der Amlehensgrenze auf 100 000 4 gebilligt. 5 Rotterdamer Getreidekurſe vom 7. Febr.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo] März 7,47 Mai 7,45; Juli 7,32%; Sept. 6,97.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) März 108; Mai 106,50; Juli 105,50; Sept. 16. 5 Nhein-Mainische Abendbörse Ruhig Frankfurt, 7. Februar. Die Abendbörſe eröffnete ungewöhnlich ſtill, da jede Anregung von außenher fehlte. Auch ſpäterhin konnte ſich das Geſchäft nicht beleben, man übte inſolge der Order⸗ loſigkeit weiteſtgehende Zurückhaltung. Die Haltung war gegen den Berliner Schluß ziemlich behauptet, ebenſo wie⸗ ſen die meiſten Kurſe nur geringe nominelle Abweichungen auf. Der Rentenmarkt lag ruhig. Kleine Abſchlüſſe erfolg⸗ ten in Kommunal⸗Umſchuldung zu unv. 95,25. Reichs⸗ anleihe⸗Altbeſitz waren nahe dem erhöhten Berliner Schluß etwas gefragt. * * Londoner Börſe vom 7. Jebruar. Die Wertpapier⸗ börſe eröffnete ausgeſprochen unſicher; Transatlantic Cables lagen allerdings leicht gebefſert nach einem gün⸗ ſtigeren Wochenendvorſchlag aus Neuyork. Britiſche Re⸗ gierungspapiere hielten ſich gleich; Kriegsanleihe blieb auf 103,25. Heimiſche Induſtriewerte ſowie Bergwerks⸗ und Oelpapiere zeigten keine beſonderen Veränderungen. Houng⸗Anleihe notierte mit 42,50. Dawesanleihe wurde in großem Umfange angeboten und gab um 1½ Punkte auf 55,50 nach. Angebote in deutſcher Reichsmark, die am Samstaa um 37 Pfennig bei unfreundlichem Markt auf 12,44% nachgegeben hatte, eröffneten unter beſſeren Be⸗ dingungen mit 12,42 verglichen mit 12,41 vor dem 4. Fe⸗ bruar. Das engliſche Pfund gab in ähnlicher Weiſe gegen alle übrigen Währungen nach; der Dollar eröffnete mit 5004 ä0 verglichen mit 5015/6, der franzöſiſchen Fronken mit 1521½, verglichen mit 1521¼, der argentiniſche Peſo mit 19,05 verglichen mit 19,10. Liverpooler Baumwollkurſe vom 7. Febr.(Eig. Dr.] Amerik. Univerſoal Stand. Middl.(Schluß) Februar(38) 481; März 482; April 486; Mai 489; Juni 400, Juli 494: Auguſt 496; Sept. 409; Okt. 501: Nov. 502; Dez. 503; Jan. (39) 506; Febr. 507; März 509; Mai 511; Juli 512; Okt. 515; Dez. 517; Tendenz ruhig, ſtetig. n Leinölnotierungen vom 7. Febr.(Eig. Dr.) Lon ⸗ don: Leinſaat Pl. per Febr. 1274, Leinſaat Klk. per Febr. 1476; Bombay per Febr. 15,0; Leinſaatöl lokv 28,0; Febr. 27,0; Mai⸗Auguſt 27,1%; Baumwollöl ägypt. 18,0; Baum⸗ woll⸗St. ägypt. per Febr. 571. Neuyork: Terp. 33,0. Savannah: Terp. 28,0. * Altes Baumwoll⸗„Feuchtigkeitsabkommen“ bleibt vor⸗ läufig doch in Kraft. In dem Beſtreben, einen vertrags⸗ loſen Zuſtand, der durch die verſchiedenen Auffaſſungen über die Geſtaltung des Feuchtigkeitsabkommens eingetre⸗ ten wäre, zu vermeiden, traten am Samstag trotz dem am Tag zuvor erfolgten offiziellen Schluß des Baumwollkon⸗ greſſes in Kairo nochmals maßgebende Mitglieder aller Delegationen zuſammen. Sie einigten ſich darauf, daß Las alte Abkommen von 1931 bis 14 Tage nach der im Juli für Berlin vorgeſehenen Sitzung des gemeinſamen Ausſchuſſes für ägyptiſche Baumwolle in Kraft bleiben ſoll. Berliner amſliche Noflerungen Weiren märk. Wintergerste Hafer märk. Berlin 7577 212 2zeil. fr. Berl. Berl. 45/9 32 Tutterwz. Bl 800 märk. Stat.... Erzeugpr. 5 4 158 Rogeen märk. 194 zeil. fr Berl... Weixenmehſ 10 20.00 Braugerste mürk. Stat.... Erzeugerpr. 12 29.0 neu frei Ber. 14.70 märk. Stat. Ind'gerst ir Bl. Roggenmehl] 22.2 gute, frei Berl märk. Stat., Erzeugerpr. 12 22. märk. Stat—.— Futterg. 59/560 167 131 228 Biktoria⸗Erbſen 34.88.—[Serade lla 3 Kleine Erbſen„85 Leinkuchen ab Hambgſ 18, B incl. 4,60 Futter⸗Erbſen. 24,28. Erdnußkuchen ab Hog 18.88 Peluſchken.../, Erdnußkuchenmet“ 17.88 Ackerbohnen. 2 ½4.50 Trockenſchnitzel 8 Wicken deutſch.„ 28, Soyabohnſchrot aßbgſ 18,58.80 Futter— ab Stetiin 15,98„.50 Lupinen blau 16/75 Kartoffelflocken Stolpe i. Leihſück gelb, 24. /½5,— ab Berlin 7 Hamburger Kaffee- Termin- Noſlerungen Amtliche Notierung für 5 Kg. netto in Reichspfennig, unver zollt 88 Prime Santos(Kontrakt 1) 2 10 Uhr 7. 2 12.80 Uhr . Brief Geld bezahlt Brief Geld bezahlt März 3¹— 8 31— Mai 82 8⁰— 22 30— „„ 3⁰—— 82 80—— September 32 80— 32 80— Dezember 82 2⁰— 82 3⁰— Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter ds Stand. 25. frei Seeſchiffsſ Hamburg, für 50 leg einſchl Sack. Taine 7 2— J Uhr 30 5. 2.— 2 Uhr 15 Brief Geld] bez. Brief] Geld] bez. Januar 4,40.25*.40.255 Februar.40.25. 4,0 4,5 März..40.25. 440 4 April. 4,40.80 2 9..30„ Mat..454,25 3.45.39 2 Juni.50 4,85.50 4 888% Juli- 220.5„% Auguſt.50.40 50 4,0 Sept..55 4,40.55.40* Okt..55 4,40.55 4% 000% Nov..60.50.560.50 Dez. 4,65.55.65.55 s Geld- und Devisenmarki Paris, 7. Februar.(Schluß amtlich). 5 577 notierte mit 80 bzw. 90 Pf. nach Mainz London 152.57 Italien 160,30 Stockholm 788,28 Neunork 3045,— Schweiz 706,62 Wien 0 Belgten 515,75 Kopenhagen 684, Berlin 1228, Spanienn. Holland 1701,25 Watſchau 358,— London, 7. Februar.(Schluß amtlich). 8 Neuyork 501,20 Liſſabon 110,13 Buenos lires] 1600,— Montreal 501,— Helſingfors 226,20 Rio de Jan. 412,.— Amſterdam 896, 75 rag 143, Hongkong 1750⁰0 Paris 52,53 Budapeſt 00, Schanghai 1/15 Brüſſel 2955,50 Belgrad 214,— Dokohama 2 talien 9522, Sofia 403,— uſtralien 125, erlin 124,50[ Moskau 2639,— Mexiko 1800, Schweiz 2159,87] Rumänien 676,— Montevideo— Spanien— Konſtantin 621,— Valparaiſo 124, Kopenbagen 2240, Athen 540,50 Buenos Stockholm 1939,87 Wien 2637,— auf London 1660,— Oslo 1996,25 J Warſchau 2631,— J Südafrika 100,12 Melalle ö Hamburger Mekallnolierungen vom T. Februar 5 Banca- u. 5 Bris 05 0 Stel eld it hzink(p. 100 kg) 19,— 19, rieff Geld Briefſcheld Hüttenrohzink(p. 9 19.18. Jannu Feiner(RM per kg) 42,3039, 0 ebrnar 50,2550, 25248,0248,0[Feingold(Reh per g) 2,84 2,79 ärz 50,2550, 25248,0 248,0 Alt⸗Platin(Abfälle) 1 April 50,2550, 25248,0 248,0] Eircapr.(RM per g) 2,10 2,30 Mai 50,2550, 25248,0 248,0 Techn. reines Platin Juni 50,29 50, 25248, 0248,00] Detailpr.(RM per g). 3,10 3,88 Juli 50,25 50,25248, 0 248,0 Auguſt. September.... Antimon Regules chineſ. Oktober„ Piri 1 i November.. Queckſilber(per Flaſche) 24,76 14, Dezember....„. Wolframerz chineſ.(in ü). 72,30 *Der Londoner Goldpreis betrug am 7. Februar 19389 für eine Unze Feingold 189 ſh 9 d= 86,8197 /, für ein Gramm Feingold demnach 53,9168 Pence= 279132. krachienmarki Duisburg · Ruhrori „Das Berggeſchäft war an der heutigen Börſe äußerſt ſtill. Die Frachten bergwärts blieben mit 1% ab Ruhr⸗ ort und 120„ ab Kanal Baſis Mainz⸗Mannheim unver⸗ ändert. Auch die Talfrachten erfuhren keine Aenderung. Der Talſchlepplohn beträgt nach wie vor 10 Pf. für größere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. Der 5 2 8 Pf. bw. 4 1 nach Mannheim. ZETI TUNG n N . Dienstag, 8„Februar 1938 Reue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 9. Seite“ Nummer 63 Fußball in TS 61 nimmt ſchwere Hürde— Be Homburg überraſchend beſiegt Die Verbandsſpiele in der Pfalz brachten am vergenge⸗ nen Sonntag in Abteilung O ſt folgende Ergebniſſe: Germ. 94 Ludwigshafen— J 03 Ludwigshafen 411 TS Rheingönheim— Sc Neuſtadt 414 Spyg Mundenheim— TS 61 Ludwigshafen:2 FV. Speyer— Pf. Frieſenheim 41 TS 89 Oppau— F 08 Mutterstadt 211 Das Lokalſpiel 04— 03, das in früheren Jahren den Ludwigshafener Norden reſtlos mobiliſierte, war das letzte ſeiner Art, nachdem ſich die beiden Vereine dazu gefunden haben, mit den Männerturnern gmeinſam einen Großverein zu bilden. In einem für die die S N Abſtiegsfrage wichtigen Spiel führte euſtadt in Rheingönheim bis in die letzte Viertelſtunde eines harten Ringens mit:2. Nur zwei großen Einzelleiſtungen von Frey und Diemert hat es der Gaſtgeber zu danken, daß es noch zu einem Zähler reichte. Sicherer als erwartet vermochte die TS G 61 den wich⸗ tigen Gang in Mun denheim zu entſcheiden, das ſich wöhl mächtig zur Wehr ſetzte, aber techniſch und taktiſch duch um eine Länge hinter dem Altmeiſter blieb. Bis Zit 19905 8 der zweiten Spielhälfte vermochten ſich die Frie ſen heimer in Speyer ſehr gut zu halten und ſogar 785:0 zu führen. Das mangelnde Stehver⸗ mögen der Elf trug aber daun dazu bei, daß Speyer ſtark überlegen wurde und vier Tore erzielen konnte. Mutterſtadt wußte bei ſeinem Abſtecher nach Oppau zu gefallen; man ſetzte dem techniſch beſſeren Platzbeſitzer einen ſchweren Widerſtand entgegen, den die⸗ ſer nur unter Aufbietung all ſeines Könnens zu brechen vermochte. In der Weſtpfolz gab es wieder eine ganz nette Ueberraſchung, denn der Meiſterſchaftsfavorit Vid Homburg vürlor beim Abſtiegskandidaten Pfalz Pirmaſens: Reichsb. Kaiſerslautern— Sc 05 Pirmaſens 9075 Pfalz Pirmaſens— Ve Hombura 10 Sc Kaiſerslautern— MSW Kaiſerslautern 411 Homburg⸗Nord FC Rodalben 24 SV Niederauerbach— Fe Kindsbach 311 VfR Kaiſerslautern— Kammg. Kaiſerskautert 10. Eine ungemein ſchwache Vorſtellung der Stürmer der Reichsbahnelf führte zu einer Ueberlaſtung der Dek⸗ küngsreihen, die guf die Dauer den ſchwungvollen An⸗ griffen von 05 5 Pirmaſens, das immer beſſer in Fahrt gerät, nicht ſtaudpalten konnten. Daß ausgerechnet Pfalz Pirmaſens gegen den Spitzenreiter Vys Homburg den erſten Sieg landete, zeigt wiederum, daß im Fußballſport kein Ding unmöglich iſt. Für die bebrängte Pfalzmonnſchaft wird dieſer nicht unverdiente Erfolg ein gewaltiger Anſporn ſein. der Pfalz Das Lokaltrefſen des Sportelubs gegen die Männerturner ſtand ag im Zeichen des Gaſtgebers, der mit einem raumgreifenden und ſchnellen Angriffsſpiel die gegneriſche Deckung durcheinanderwirbelte und ſchließ⸗ lich ſchachmatt ſetzte. Homburg⸗ Nord verſtond in einem etwas ſchwa⸗ chen Spiel den Siegeszug von Rodalben etwas glück⸗ lich und nicht ganz verdient zu ſtoppen. Den Ausſchlag hierfür gab lediglich die größere Schlägkraft der Nord⸗ Verteidigung. Das Treffen gegen den Tabellenletzten Kin os bach benützte Niederauerbach zu einer Probe herangereif⸗ ter Erſatzſpieler, die mit ihrem Spiel auch jederzeit ge⸗ fallen konnten und faſt dauernd überlegen blieben. Im zweiten Lokälkempf in Kaiserslautern kam der Vf R nach hartem Ringen eine 2 Viertelſtunde vor Schluß zu einem heißerkämpften Sieg, der ebenſo gut buch der Kammgarn Elf hätte zufollen können, die ein völlig gleichwertiger Gegner war. ie Tabellen beider Abteilungen zeigen jetzt folgendes Bild: Pfalz⸗Oſt Vereine Spiele Punkte TS Ludwigshaſen 15 25 Bft Frankenthal 14 23 Spa Mundenheim 13 18 89 Oppau 14 18 FV Speyer 14 15 94 Ludwigshafen 15 12 Vis Frieſenheim 13 11 3 Ludwigshafen 14 10 0 Mutterſtadt 13 18 23 9 SG Neuſtadt 12 8 6 TS Rheingönheim 15 21•47 4 Pfalz⸗Weſt Vis Homburg 16 68.15 27 Niederauerbach 15 46:24 24 BR Ktatſerslantern 14 32˙20 19 FC Rodalben 15 28121 17 Reichsbahn Kaiſersfautern 16 36:36 16 Homburg⸗Nord 13 3314 15 5 Pirmaſens 15 29ꝛ 83 15 Kammgarn Katſerslautern 16 32:35 14 SC Kaiſerslautern 15 31:28 11 Mic Kaiſerslautern 15 1630 11 Pfalz Pirmaſens 16 19246 9 FC Kindsbach 14 18:81 2 zwifchenrunde um die Gaumannſchafts⸗ Meiſterſchaft im Ningen „Eiche Sandhofen beſiegt KS Wieſental 13:3 Zu den weiteren Kämpfen um die Gaumannſchafts⸗ Meiſterſchaft im Ringen haben ſich von den unter⸗, mittel⸗ und oberbadiſchen Kreiſen je 2 Mannſchaften qualiftziert. In der Gruppe Nord kommen nun„Eiche“ Sang⸗ höſen und KSV Wieſental; ſowie VfTugt Feuden⸗ heim und Germania Bruchſal zuſammen, die im Vor und Ritckkampf ſiiegenden Mannſchaften kämpfen dann mit den Siegern der Gruppe Süd. Das erſte Treffen zwiſchen dem Titelverkecdiger„Eiche“ Sandhofen und KS e ar wurde bereits am Sonntagabend in Sandhofen durchge⸗ führt. Dabei kamen die Einheimtiſchen zu einem zahlen⸗ mäßig ſehr hohen 15:3⸗Steg, der aber weit härter er⸗ kämpft werden mußte, als erwartet wurde. Die Wieſen⸗ taler Staffel gab ſich erſt nach tapferſter Gegenwehr geſchla⸗ gen. Sehr gut geftelen von den Gäſten der Bantam⸗ und Halbſchwergewichtler. 5 Kampfverlauf: Bantamgewicht: Albraum Sandhofen gegen Schweikert ⸗Wieſental. Der Gaſt wurde in der 2. Mi⸗ nute mit ſchönem Kopfzug aus dem Stand in die Brücke geworfen. Durch Armdurchzug wurde der Gaſt ſpäter wie⸗ derum in die Brücke gedrängt, aber dieſe konnte Allraum nicht eindrücken. Daun wurde ihm eine ungerechte Schul⸗ terniederlage zudiktiert. Der Kampfleiter Siebig pfiff auf einen Hüftzug beſtimmt zu früh, denn Schweikert ſah man nur auf einer Schulter zu Fall kommen. Zeit.55 Minuten. Federgewicht: Dreck ⸗ Sandhofen gegen Wieſental. Dieſes Treffen fiel etwas ab. runde 1 81 ſich der Gaſt beſſer zurecht. Scheuring kam in der 7. Minute zu einem entſcheidenden Sieg, aber die Punkte fielen an Sandhofen, da der Gaſt mit einem Uebergewicht kam. Scheuring ⸗ In der Boden⸗ Leichtgewicht: Sommer Sandhofen gegen Hampſch⸗ Wieſental. Hier ſtanden ſich zwei kraftvolle Ringer ge⸗ genüber, die auf techniſche Feinheiten wenig Wert legten. Auch die Bodenrunden wurden ſehr zerfahren geführt. Som⸗ mer legte einen mörderiſchen Endſpurt vor und konnte als itherlegener Punktſiegerl die Matte verlaſſen. Weltergewicht: Metz Sandhofen gegen Heilig Wieſental, Der Erfatzmann Metz verteidigt ſich gegen ſei⸗ nen jüngeren und temperamentpollen Gegner ſehr„ge⸗ ſchickt. Aber in der erſten Bodenrunde ſchon half ſeine Ver⸗ teidigung nicht mehr, er wurde durch Eindrücken der Brücke nach.30 Minuten entſcheidend geſchlagen. Mittelgewicht: Ignor⸗ Sandhofen gegen Rothardi⸗ Wieſental. Ignor ging ſtürmiſch zum Angriff über, aber der Gaſt verteidigte mit großer Ruhe. Der Sandhöfer be⸗ ſaß die größere Kraft und Ausdauer und kam auch, nach⸗ dem Rothardt in den letzten 3 Minuten ſtark abfiel, zu einem verdienten Arbeitsſieg. Halbſchwergewicht: H. Rupp Sandhofen gegen Gro ßz⸗ Wieſental. Rupp reißt ſeinen Gegner ſofort zu Boden. Es folgt Griff auf Griff, aber keiner der Ringer kann ſich Vorteile verſchaffen. Nachdem der Standkampf keine Aenderung brachte, entſchied ſich der Kampfleiter für Rupp. Dies war eine Entſcheidung, die auch nicht falſch geweſen wäre, wenn ſie an Groß gefallen wäre. Schwergewicht: R. Rupp ⸗ Sandhofen gegen Maſer⸗ Wieſental. Rupp bekam diesma“! das Siegen nicht leicht gemacht. Bis zur zweiten Halbzeit zeigten die beiden Mattenfüchſe einen ſeſſelnden Kampf. Die Spannung Sie⸗ ſer Begegnung ſteigerte ſich in der erſten Bodenrunde. Auf die zweite Bodenrunde, in der der Gaſt hätte Zwangs⸗ hocke einnehmen müſſen, verzichtete er. So kam Rupp in der 9. Minute zu einem Aufgabeſieg. Vorrunde der unterbadiſchen Boxmeiſterſchaften Guter Sport ohne Aeberraſchungen— Schöne Leiſtung von Trober- Bf wurden am Sonntagnachmittag vor gutem Beſuch die erſten Kämpfe zu den unterbadiſchen Boxmeiſterſchaften geſtartet. Bei dieſen Vorrundentrefſen kom außer der Weltergewichtsklaſſe nur der Nachwuchs zu Wort, der ſich aber überraſchend gut ſchlug. Jugend⸗ Leichtgewicht: Wetterich⸗ Bft 86 Mannheim gegen Frank⸗AC 92 Weinheim. Neben ſeinem techniſch beſſeren Können weiſt der Mannheimer auch eine körper⸗ liche Ueberlegenheit auf, ſo daß er zu einem ſicheren Punktſieg kam.— Jugend ⸗ Weltergewicht: Schmitt ⸗Vfgk 86 Manheim gegen Fröhlich⸗Vfn Mannheim. Schmitt boxt ſehr verhalten, er wartete nur auf Gelegenheiten, um ſeine Konterſtöße anzubringen. Wegen wiederholtem Tiefſchlag mußte Fröhlich verwornt werden, wodurch er an Punktgewinn einbüßte. Das gegebene Unentſchieden entſprach dem Kampfverlauf.— Bantamgewicht: Geis ler⸗Ifn Mannheim gegen Koch ⸗Vſck 86. Da beide Kämpfer noch nicht in die Vorrunde eingreifen, legten ſie in dieſer Beranſtaktung nur Zeugnis ihres Könnens ab. Geisler iſt im Fliegengewicht nicht nur ausſichtsreichſter Bewerber auf den Kreismeiſter-, ſondern auch auf den Gaumeiſtertitel, dies trifft ebenſo für Koch zu, der ſeine Meldung für die Bautamgewichtsklaſſe abgegeben hat. Geisler nützt ſeine größere Reichweite gut aus, er liegt mehr im Angriff und iſt ſchneller im Schlagwechſel. Der techniſch hervorragende Kampf endete mit einem knappen, aber verdienten Punktſieg von Geisler. Vorrunde zur Kreismeiſterſchaft: Bautamgewicht: Weber ⸗AC 92 Weinheim In Weinheim gegen Hiltl⸗VfR Mannheim. Der VfR⸗Maun wirkt in ſeiner Beinarbeit ziemlich ſteif, daher quch nollkommen unzweck⸗ mäßig. In der Schlußrunde kann Hiltl durch gut pla⸗ cierten rechten Haken aufholen, konnte aber ſeine Punkt⸗ miederlage nicht mehr vereiteln. Federgewicht: Nord ⸗Vfnt Mannbeim gegen Hein⸗ zelbecker⸗ AC 92 Weinheim. Nord war ſeinem Gegner an Können und Körperkräfte überlegen. Der Weinheimer u nur dauk ſeiner Härte im Nehmen und feiner großen Tapferkeit über die volle Kampfdauer. Nord wurde hoher Punk tſieger.— Wacker ⸗ Vin Mannheim gegen Reine⸗ muüt hs AC 92 Weinheim. Der noch nicht ringfertige Reinemuth wurde in der 2. Runde wegen zu aroßer Ueberlegenheit ſeines Gegners aus dem Ring genommen. Leich gewicht: Rot h⸗Vick 86 Mannheim gegen Napp⸗ VfR Mannheim. Beide eröffneten diſes Treffen ſehr leb⸗ haſt. Die Genauigkeit im Schlagwechſef läßt viel zu wünſchen übrig, hauptſächlich bei dem 8er. Der Sieg viel an den techniſch beſſeren Rapp. Im Ausſcheidungskampf der Leichtgewichtsklaſſe ſtiegen Treber⸗ Bft Mannheim und Klein ⸗ Bf 86 Mann⸗ heim in den Ring. Anfänglich ſtellt ſich der Nachwuchs⸗ boxer Klein ſehr gut an. dann lief aber Treber ganz groß auf. Er landet aus allen Lagen blitzſchnell mit ver⸗ blüffend genauer Schlagſicherheit. Mit einem prächtig ge⸗ ſchlagenen Aufwärts haken wird der tapfere Klein in der Mittelrunde über die Zeit zu Boden geſchlagen. Treber k..⸗Sieger in der 2. Runde. Weltergewicht: Mühlum 2. gegen Müller ⸗Vfg Mannheim. l einen ſauberen Diſtanzkampf zu ſehen, den Gefreiter Mſthlum nach der erſten Runde leicht führt. In der Schlußrunde erbitterter Schlagaustauſch, aber Mühlum zieht doch immer wieder dos beſſere Ende. Klarer Punkt⸗ ſiener Mühlum.— Würth gegen Korn(beide Bek 86 Mannheim]. Zu dieſem M eiſterſchaftsgus sſcheidungskampf kam Gaumeiſter Wurth mit einer beſſeren Form in 1 705 25585 als bei ſeinem letzten Start in Saarbrücken. Die⸗ ſes Treffen wurde ſehr hart geführt. Korn ſchlug öfters ins Genick, wofür er mit zwei Verwarnungen beſtraft werden mußte. Korn ſuchte nun mit ſeiner Rechten wirkungsvoll am Körper zu treffen, da aber dieſe Schläge immer wieder mit Handkante ausgeführt wurden, mußte er nach einer dritten Verwarnung disqualifiziert werden. Da Würth mit etwas Mehrgewicht im Rug erſchien, ſoll dieſe Be⸗ geanung für die Zwiſchenrundenkämpfe, die om kommen⸗ den Sonntag in Heidelberg durchgeführt werden, nochmals angeſetzt werden. Mittelgewicht: Sartorius⸗Vick 86 gegen Pfeiſer⸗ AC 92 Weinheim. Ueber die erſte Runde kam der Wein⸗ heimer noch ganz aut, dann wurde er aber in der Mittel⸗ runde von dem eren Sartorius mit Schlagſerien ſchwer eingedeckt. Dieſes Treffen mußte wegen zu großer Ueberlegenheit zugunſten ven Sartorius abgebrochen werden. J. ⸗R. 110 Heidelberg Hier bekam man Deutjche und Wehrmachts⸗Sthimeifterſchaften in Neuſtadt Die ſchwere Dauerlauf-Prüfung über die 50⸗Kilometer⸗Strecke— Schertel-München Deutſcher Dauerlaufmeiſter— Leupold zweiter Poppa 1. Jäger) 31 10 Wehrmachtsmeiſter Neuſtadt(Schwarzwald), 7. Februar, Es iſt beinahe ſchon ein tragiſches Geſchick, daß die jchwere Prüfung im Dauerlauf auf Schi über die Strecke von 50 Kilometern viel zu wenig gewürdigt wird und ouft⸗ mals durch die Aufmerkſamkeit der Zuſchauer nicht ſo ge⸗ lohnt wird, wie ſie es eigentlich verdient. Die Wetter⸗ und Schneeverhältniſſe waren bei Nachtfroſt und Tageserwär⸗ mung mäßiger Art gleich günſtig geblieben, ſo daß das un⸗ gemein ſtarke Feld für dieſe Konkurrenz ſich zu Zeiten ſtei⸗ gern konnte, die zu den beſten gehören, die ſich erzielen kaſſen. Es iſt ſchon etwas, daß ſich 81 Teilnehmer gemeldet hatten und davon nur 14 ausfielen, ſo daß insgeſamt 67 den Kampf beſtritten. Von den abgelaufenen 67 Teilneh⸗ mern gingen 61 durch das Ziel. Die erzielten Zeiten laſſen nicht nur abſolut, ſondern auch in den teilweiſe kleinen Abſtänden einen Rückſchluß auf den hohen Leiſtungsſtand zu, liegen doch die erſten 25 nur eben rund 30 Minuten auseinander, die erſten zehn eben nur zehn Minuten, die erſten fünfzehn nur 20 Mi⸗ nuten. Mit Einrechnung der Wehrmachtsleiſtungen ſtellt ſich dieſer Vergleich noch günſtiger, da der Wehrmachts⸗ meiſter ſich mit ſeiner Zeit an die fünfte Stelle der Ge⸗ ſamtwertung geſetzt hat. e Unterwegs gab es mehrfach intereſſante Verſchiebungen, im Felö, die dadurch gewürzt wurden, als ſich der Kampf zwiſchen Leupold, dem Verteidiger vom Vorfahr, und dem Münchner Schertel zuſpitzte. Leupold, der be⸗ währte lange Schleſier, lag vorerſt vorn und hatte bei hal⸗ ber Strecke in ſechs Minuten Abſtand hinter ſich Leonhardt, Mühlleiten und Söhmiſch⸗Breslau, in neun Minuten Ab⸗ ſtand Mathias Wörndle⸗ Partenkirchen, und Karl Lenze⸗ Oberkochen, in elf Minuten Abſtand den Oberjäger Poppa. Auf dem Abſchnitt von 38 Kilometer bag Leupold immer noch vorn, in einer Minute Abſtand nach ihm der auf⸗ holende Schertel⸗München, danach Söhmiſch, in drei Minu⸗ ten Abſtand Leonhardt, der Obergefreite Solgadi und Kauf⸗ hold⸗Tambach. Das Endbild wurde zu einem reinen Kampf zwiſchen Leupold und Scherte!. Der Schleſier mußte den Bayern an ſich vorbeiziehen laſſen und ihm mit einem kleinen Vorrang von rund dreiviertel Minuten, einem für die Dauerſtrecke minimalen Abſtand, den Meiſtertitel Laſ⸗ ſen.(Schertel.28.32, Leupold.29.15 Stunden). Hinter Leupold teiften ſich ein: Leonhardt, Hans, Mühlleiten mit .31.37, Helmut Söhmiſch⸗Breslau mit.35.19, Kurt Poppa (Jäger Inf.⸗Regt. 10) mit.37.00. Als erſter Schwarz⸗ wälder ſicherte ſich Paul Benitz⸗Saig mit.48.14 einen ehrenvollen 13. Platz, hinter ihm der württembergiſche Schwarzwälder Fritz Gaiſer⸗Baiersbronn mit.48.40 einen 14. Platz. Der Oberkochener Dauerläufer Lenze, der Sie⸗ ger von 1938, kam mit.59.26 auf Platz ſtädter Reyher mit.11.95 auf Platz 42. Den deutſchen Meiſtertitel hat ſich mithin München geholl. Bei der Wehrmacht iſt der Oberjäger Kurt Pop pa (J. Jäger⸗Inf.⸗Regt. 10) Meiſter gewurden mit 386,03. Hinter ihm liegen Obergefr. Solgadi 1/0 IR 9s mit:39,14, Gefr. Karl Wöhrle /G ii 98 mit:41,51, Oberjäger Franz Punz III/ GIR 100:44,33, ein Folgebild, das guch unter⸗ wegs kaum eine Veränderung zeigte. Die Leiſtungen der Wehrmacht ſtehen als ganz ausgezeichnet zu werten im Wen e des Jutereſſes. Die Organiſotion und Durchführung dieſes großen Lau⸗ fes, der auch für die Vorbereitung und„Vollziehung graße Anforderungen ſtellt, wurde von den Oberleitungen voll anerkannt und hoch eingeſchätzt in der Geräuſchloſigkeit der ganzen Maßnahmen. Dem Abkauf des Rennens wohnte vom Reichswehrminiſterium Oberſtleutnant Runge bet, ferner Brigadeführer Neufville⸗ Berlin. Vom Reichs⸗ 29, der Freuden⸗ Schertel⸗ fachamt für Schilauf waren der Leiter Roether⸗Erfurt, der Sportwart Baron Le Fort und ihre Mitarbeiter, ebenſo die leitenden Herren vom Gaufachamt anweſend. J dem Rennablauf trat Montagabend eine Pauſe ein, der Dienstag iſt der Preſſefa hrt gewidmet, die zum Fe böberg ins Fahler Loch gelegt iſt und au die ſich einge Begküßung mit dem Landes id ee Baden im Feldberger Hof anſchließt, In Neuſtodt wirkt die NS⸗ Gemeinſchaßt„Kvaft durch Freude“ durch Feierabendgeſtak⸗ kung mit, wobei auch der Preſſerefſerent vom Reichspro⸗ pogandaamt Baden, Paxteigenoſſe Bretz, Karlsruhe, au⸗ weſend iſt. So ergänzen ſich Sportkampf und Kamerad⸗ ſchaft in glücklicher Form. Die Ergebniſſe: J. und deutſcher Meiſter: (SS⸗Sportgem. München):28,92 Std.; 2. Herbert Leu⸗ pold(Breslau):29:15; 3. Hans Leonhardt(Mühlleiten) .3197; 4. Helmuth Söhmiſch(Breslau):35719; 5. Ober⸗ jäger Poppa(Dresden) W 6. Matthias Kern(SS⸗ Sportgem. München) 3 0; 7. Alfred Thomas(SS. Sportgem. München]:37:53; 8. Obergefr. Solgadi(Geb.⸗ Jög.⸗Regt. 98 Gormiſch) 9214; 9. Karl Kaufhold(Taunn⸗ bach⸗Dietharz):89:32, 10. Matthias Wörndle(Parten⸗ kirchen]:39:53, Hermann Scher tel Wehrmacht: 1. und Meiſter: Oberjäger Poppa (/Zäg.⸗IR 10).3605; 2. Obergefr Solgadi(Geb. JR 98):39:14; 3. Gefr. Wöhrle(1/Geb. 0 5 98) 3141:51 4. Oberjäger Punz(/ Geb.⸗IR 100):44:83; f. Oberjäger Hofbauer 1% eb. R 99).49707 6. Felöwebel Holzuer (/ Geb.⸗IR 100) 3: Abgeſagt wurde das Ringer⸗Gauturnjer, das am kom⸗ menden Wochenende in Saarbrücken ſtattfinden ſollte. Hier ſollten die Weltergewichtler die Teilnehmer für die deut⸗ ſchen Meiſteyſchaften ermitteln. Johann Jacobi jahres. Waldfrieden 8. Nach kurzer, schwerer Krankheit verschied Sonntag abend 5½ Uhr mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater und Großvater, lerr wenige Tage nach Vollendung seines 74. Lebens- Mannheim Gartenstadt, den 7. Febr. 1938. Die irauernden Hinterbliebenen 19383 zimmer, stürig. N F7CCCCCCC0C0C TVT0TTTTTTTT0T00T0(T0TT 6. reed ie 122 5 38 75 9 15 5 155 5 5 er im Laufe dez ona au 5 arm. u. Au . Grund der zugeſtellten Steuer⸗ Reine Waſch⸗ ö 2 Bett., 2 Nachtt. 2 0 Ilumzuge 1 1 1 en end faul Ein altes Seusmütelaber, das durch em. 5* Essen n ig 5. 75 Fdher K le 1 4. II II 2 kernumzüge u. zahlungen“ erinnert. dle 1 8 5 23 7 19 8 1 98 Pitchpine⸗ Wann Sie Ihren Belladungen Eine Einzelmahnung der oben 9 niche e ee 11 8 1— 5 Küche„schüchre“ auch 1 1 1. D E 6 e!. F übernimmt aufgeführten Steuern erfolgt nicht beit! ür nur J3 Pfennig baben Sie bei 2 Schränk 5 5e u. 6⸗m⸗Auto⸗ mehr. Wer eine Zahlung verſäumt, 1 Paket Benko 50 bis 60 Liter Einweichkraft 914 2 5 e ee Spesialgeschäff für arstkl Damenkleidung 1 hat ohne weiteres die gebühren⸗„%%% ˙ u. Stühle bekémmlich.- Schlichte „ nutz= aun 1. binch Kachnghme ao der deu faßten umſtaͤndliche Borwaſchen und das an⸗ M. 7 5. int een Schlichte! . a a Fernſpr. 287 76. pflichtigen Einzug im Wege der ſtrengende Reiben und Buͤrſten 95 e295. yinket ihn mäßig, 2 5 Ses Beitreibung zu ekwarten. der Waͤſche uͤber⸗— preis aber regelmaßi9l- * f a Wird eine Zahlung nicht recht⸗ flüſſig macht. Ja Ii üb 8 AM AI Dad T Pelz- zeltig geleistet, ſo iſt mit dem Ab⸗ 66/88. 0 man L. 15 N 50 1 fe Pelz. dee, e See ge Ter 7 N 8 ‚ er Vorſchr in einmalig 2 2. 8 e. eparaturen, Um- fetzt billaaſt Säumnkszuſchlag von 277 des rück⸗ S 8 zus Konkurs- 8 N Jen) 5 lien. Verstürk. Schirin. M 6 16 ffändigen Belrages verwirkt. 70— 8 barantlert ddde fad und narbentref 9 Mannheim, den 8. Februar 1038. 5—ů— Neiaten ie Stelnnäger d Greil Stoll bee Wesel ee Tuncher- Finanzamt Mannheim ⸗ Stadt.—— verkevfen Nun Nd A422 J.ag u 225 1 bieter Presen. zeschäft 5 Karl 11 0 1. 1400, ber alles Ses dei zn we, 1 a arzülch geprüfte Kosme xe rin He Ann empf. ich t. fämtl. 175 1 e 115735. t ſchtig 5 8 es Bes 8. e 1 3 1 5 9* ach Vokelſg d Manner. heild durch des — dullsht, 19— fert 444 d malten, Tüſcherarbelten Voftſcheckkonfo Ke f 5 V/ lies deshalb die ee ch. 3 72 00 Familien Drucksachen. e Mucker Dr. Haas, f 1, 40 1 von hier u. Umg. Die Beisetzung findet am Mittwoch, dem 9. Febr., ½2 Uhr. von der Friedhofkapelle Mannheim aus statt b. billaſt 69. Jost, S724 Amtl. Bekanntmachungen Oeffentliche Erinnerung! Hierdurch wird an die Zahlung folgender Steuern erinnert: 1. Lohnſteuer, einbehalten im Mo⸗ mat Januar 1938, fällig am 5. 2. 387 2. Umſatzſteuer 105 Januar 1938, fällig am 10. e ene 4. Rechnungs⸗ vierteljahr 1937, fällig am 10. 2. 1988 4. Aufbringungsumlage 2. Rate Rechnungsjahr 1937, fällig am 10. 2. 38: 5. Verſicherungsſteuer, Abſchlags⸗ zahlung der Vierteljahreszahler für Januar 1938, fällig am 10. 2. KLEINAScHREIB- N ASCHINE Das moderne Schreibgerät Günstige Fate. OL YVMFPIA-LADEN. Mannheim P 4, 13— Anruf 28728 Zu besichtigen im Guterhaltgebr Wohnung! Eichen. Schlaf⸗ nanzamt wetzingen, 1 bene 1 Nr. 8 1433, fFyinanzamt Weinheim,. .. Nr. ae. 2 — — —— unt. „Reue Nannheimer Zeitung. d. Geſchſt. d. Bl. 2033 hergest. pröparet„M HOTA 78 an c ga blöd, Scha bide 9225 9 Au Abs. 1 e Neue Mannheimer Zeitung/ Dienstag, 8. Februar 1938 Mittag⸗ Ausgabe celine Aieller Ing. Kregeloh „Der Wind hat mir ein Lied erzählt, von sInem Glück, unsagbar schön. D 3. 8 1 Planken 5 Hannheimer pobbllder billigst die den ersten der 2 großen ludienſilme 6 Postkarten K 5 Richard Bichbergs Mk..50 an BSehna pur“ von seinem Tempo und seiner sensa- onellen Handlung mitgerissen wurden, warten gespannt auf den 2. Teil dieses gigentischen Filmwerkes, der Vieles ver stehen macht, was der nicht ver- raten durſte. Der 2. Teil ist ein in sich abgeschlossenes Ganges; die abenteuer- uche Handlung wird fortgeführt und die dvamatischen Geschehnisse steigern sich zu fassinierenden Höhepunkten! ſindilche mit land- Ailty aantzen Der gesehen Figer von haben und LIEANDER erste Beſſere Zähne Weniger Belag und Zahnſtein, er- friſchenden Frucht- geschmack durch die zitronenssure Zahncreme Slorol 95 Pf. u. Mundwaſ- ler Sloroſ M 125 HAL Mannheim Der große G Iſa Frfoſg mit Karl Mariell Ferdinand Marian Julia Serda Letzter Fa! Ein Ufa-Großfilm nach einer wahren Begebenheit mit Ingeborg Theek, 1 f in dus ti gar klum, in dem en Fritz Kampers, Rolf Moebius, um das Eheglück der berühmtesten Fernspreche Zu gleicher Zeit in 2 Theatern: neidelberg B. Drews, R. Deltgen, H. Welzel H N 2 1 Herstellungsg ind Spielleitung 400.10.20 445.20.30 e 205 Warschauer Opereiten zängerin geht 5 plelleitung 1 1 Ludi lede Anzeige 5 Ja Necla Urlaub ouf Fhrenwor is Rein Hnægsſiim mii 1 05 75 die durch Rundfunk und Schallplatten Schlachlendonner und Hanonengebrüll. ES Is, ein Fim, der im letalen Hriegsſahr Igls spiel, und die NReſchsfauptsſadi Berlin zum Schauplatz haf ſfienschen aus dem beben gegriffen, aus unserer alllaglihen Umgebung, wie wir sie Kennen, Menschen mit und ohne Uniſorm stehen Im tillelpunki dieses Flims/ Meerfeldstr. 56 Meßplatz international bekannt gewordene polnische Söngerin, spielt die weibliche Heuptrolle femet witet ein Ensemble bekannter Komiker mit: Gg. Alexander, Richard Romanowski, Rud. Carl NN Z pfalzbau-Kaffee Mittwoch 330 Uhr Vorher- Wir erobern Land, Ufa-Kulturfilm— Ufa- Ton woche Täglich:.00.30.30.30 Für Jugendl. unter 14 Jahren nicht zugelassen UFA-PALIAST ONIVE RS UM Im vorptr.: Wochenschau u. Kulturfilmm:„Singendes volk“, ein Film von deutschem HNännergeseng Hof gen, Wadenmasten-Aiäpacen mit vielen Ueberraschungen Jugendnicht zugelessen! Ab heute bis Donnerstag.00 6. 10.20 pls Glünld Eintrltt frei! Gedeck Hk. 75 5 Ineater Breite Str. palast Seckenh Sti. Fritz van Dongen, Alexander Golling ee eee eee ona fag 5 12. 1.33 Uhr Gust. Diess, Theo Lingen, H. Stuwe ing l f f ia 0 5 Mannheim osengarten ee eee Eine Wiederholung Inrer Anzeige vewieſtacht die WITkung. Dienstag, den 8. Pebrner 188 Mibeiasgens nat Vorstellung Nr. 205 Schülermiete C Nr. 3 Nachmittags-Vorstellung Ein Maskenball Oper in 3 Akten— 5 Bildern von F. M. Piave Musik von Giuseppe Verdi Anf. 14 Uhr Ende 16.45 Uhr Dienstag, den 8. Februar 1938 Vorstellung Nr. 200 Miete GNr. 15 J. Sondermiete& Nr. 8 sprechen wird. Ein Film, dessen Aussiaiſung und Forma in abseh- barer Zeli kaum von einem an- deren erreicht werden wird! Neueste Wochenschau und kultur- Nur in der Schauburg! Iuch erhalten Sie von 3 Aufnahmen an Naehlah. 7 Famstag dwber Maskenball Großer 4 Kapellen film:„Es leuchten die Sterne“ 6000 Beine tanzen durch die Nacht! 1 1 8 Begegnung mit Ulrike] alien- N be enge Schmeling-Ben Foord e e egegnung ma Urne] eie Verrückte In allen R umen der Turnhalle, vrinz- winelm Straße 4 Kapellen Sigmund Graff Anf. 20 Uhr Uber alle 12 Runden. Ende Ws he Gesichtshaare etc. entf.(-900 Haare pro Std.) L Nachit.. Offene Weine Bierkeller Sehtban 25 Arne f ANS Zeiten: 38.00 430.30.30.50.20.285.35 Kaffee- und Weinstube Bierkeller Eintritt im 511 5 U hnelle Er- 2 überraschend sc 1 l 1. 50 5. Eintritt RM 1. 20„** Beginn ½ 9 Unr iolge, garant. narbenfrel Vorverkauf RM. U Speisen und Getränke ohne Preisaufschlag! 1016 durch Kutz wellen. Maste oder närrische W 5 Vorverkauf; Verkehrsverein, Plankenhof; For berkal Pain: Wine schwester H. Ohl aus frankfurt M. Zigattenkiosk Schleicher(Tattersall) usik- p 7, 23 Vorverkauf an der Tageskatsg l. unter Fernrut 289 22 K 1, 3 ee ee eee 2 Staats Examen. i haus Heckel. O 3, 10: AMustih. Planken O 7, 183 Sprechst, In Mannhelm. 0 5, 9/11, 1 fr Papier warenhaus Schenk, Mittelstraße 17; e 37 9 12 13.19 Ludwigshafen: Verkehrs- Kiosk Kohler 8 ee ee Gebr. Büfett.——— 5 8 3 i Sofa, 2 Polſter⸗ f 5[Anfang Lange⸗ Sehr gut möbl.] Naturlieb. Fräulein zw. 2030 J. Offene Stellen Bäcker Stellengesuche Gh 1 Immobilen e e und ZIMMER kann ſich 2 155 6 Perſ.) gur . mgebung: ſof. zu vermiet. ſpiegel m. Konf., 0* fung 7 1 N 3. 135. 2 Tr. I. Italienreise N 815 als baldigen Eintritt And, Kauimann 13 ek. Ae Heiteber Verloren 70 1 am fl. 1 5—2¹³ mit Privatauto anſchließen, Ende einen 5 5 Sul: rſtklaſſig evtl. Werkſtätte od. groß. leeres Mai 27 fen⸗ n Ait Konditor 30., firm im Innen⸗ u. Außen⸗ v.—3 U.(ausg. 3 1 N in Stadtmitte, z. ZIM Lindenhof. eelktgn e g. unt. 0 012 dienſt, mit Führerſchein Kl. 3, in Freitagſ u. Sonn⸗ Metzgerei 1. März 1938 v. alleinſt. Frau Sehr aut möbl. an die Geſchäftsſt. d. Bl. 2019 liro ungekünd. Stellg., ſucht ſich zu ver⸗ tags 111 Uhr. 5 zu miet. geſucht. zu miet. geſucht. Zim. m. Schrbt. e Geſch d. Bl. 5 in Dauerſtellg. ändern,. Gefl. Zuſchrift. unt. N P 6g 7 8 1 8 18 Ang. u. N V 75 Ang. u. 0 D 8 ſof. od. hei 38 9 an die Geſchäftsſt. d. 2 2022 ſtraße 7, 1 Tr. m. Haus, modern 8 Beſchäf 1„zu vm. in⸗ get in n 1 l. Sof. gesucht 5 tele. N. 8* 2? 044 N 0 1 Platin gefaßt, 3 Brillanten, an⸗ elle 0 1 N bange 15 ut. r. eiten bewandert iſt.„ 5 3—— Verkehrslage hängend ein Tropfe ben 1 8 energiſche Kraft hat gute Ent⸗ dull. auch später. Jung. Kolonialwarenhändler ſlobr. Nähmaschine(Saupfſtr.)„weg. Mee d der ante d Berufst. Fräu⸗ S 2 wickkungsmbglichkeiten,„ tadelloſe Erſcheinung cewandtes ln Mete 885000 be. Bodens kohnang. Abzugeben: 1056 een c re lee N* 5 debens L et! g, Cewe 8, erf 57 5 ie 38 5 5 3 f 3 e e Bäckerel Krämer ſicheres Auftreten, mit eig. Wagen, W 99 1 1 1 Dr. Gert, Kaiſerring 30. Zim. u. Küche ut möbl. Zim. 1 e 1 251 G Ralsebüre% anſprüchen erbeten an 1036 Schönauſiedlung. ſucht Stelle als 48 Angeb. u. 3 1 0 0 5 U b.. Sans. 1 1255 en R Fazer 806 un 258 g Münchener. Geſch.] Alleinbeauftragt. eluverkehr em Hans z. vg r un 5 12 0 8 f April. 2 Angebot ter Lebensversicherungs- Anstalt.-G. 9 5 Tolsonder ll. onlholor, ul. Sinner Kaufgesuche An bh Pian Peu age Mol Ame Gesens nnen Bezirls-Dlrektlon Mannheim Tuchtiges 941 Les 1 155 Al! Heidelberg, Suche ür sofort 3, Geſchäſtsſt, d. Geſchäftsſtelle d. m. beilw, möbl. I Aer: Leden auntae 680 5905 Rosengartenstraße 22 l. 1036 8 5 f 8 0, Angebote unter 0 B 81 an die 8 1 Bienenſtr. Nr. 3. 1 f 7„ein Darlehen v. Blattes.* 2064] Blattes. 937 Küche a. Ehep. 0. Malser Heide Eyier fräulein Geſchäftsſtelle d. Bl. 2060 l. Hollasanbe 17 200. 5 Einzelverſ. z. 15. ltallen a 5 5 für Caſé 212 f 55* Vermiet* el 2. zu vermieten. ganz hervorragendes Ski 1 5 1 N Woch Mk. S8. Einige jüngere, tüchtige tfert ae ach Jun ber Mann Immobilien Speisezummer eee i ungen F 2 Wochen den dir 88. an 5 Näh. i. d. Geſch. zu kauf. geſucht. gegen Sicherheit 9³3³ ul, Fahrt und allen Abgaben 3 27 Jahre. ſucht zum 1. März oder 2 2 Angeb. u. N* 8 8 baldige Rück⸗ 2 5 2 2 Devisen für den ganzen Winter Ormer Erfahrenes ſpäter Stelle auf Bürv oder Lager. Kleines II Ust 91 au d. Geſchäfts⸗ zahlg m Zinsen. l Il 10 e bet nd Arbeitspaß vorhanden. Angebote 1 ſtelle.* 2047 Juſchriften unt. Ur 0 5 0 en 0 5 Auskunft und Anmeldung v173 für mittlere Stücke für ſo fort Tdbezmadchen unter N R 71 an die Geſchäfts⸗ für Holzbearbeitung geeignet, mit 0 W. 78 an 955 8 5 mit u. oh. Penſ. rleyd-Reilsebüre geſucht. B340 ſtelle dieſes Blattes. B81 Bahnanſchluß, in Mannheim oder Gia 3 Räume mit Zentralheizung, zu verm. 42040 NHannhelm, Heidelberger Strafle. Deeg& Knittel, oder Frau Junge Frau(früher Konloriſtin) Umgebung zu kaufen geſucht. Gut erhaltene Blattes. 2039 in D 2 zum 1. April od. früher P 7. 14, 3. Stock. 37.9— Fernsprecher 2825182 5 e. ee 5 1 3 R i 15 Rechen- 11 51 zu vermieten. S60 f Stuttgart⸗Feu. ung 27 2 2 2 e 8 mmobilien⸗ un ff m ückzahlg. T h. J a old& Co., B 2. 1 f. ſofort geſucht. Schrift Heimarbeit Wpohezen⸗ Geſchäft— gegr. 1877,. geg. Zins u. Si⸗ 5 ee 287 22. a 25 Adr. in der Ge⸗ 0 L 4. 1. Fernſprecher 208 76. 1 kauf. 1 Herheit ſof. ges. ehrlin ichäftsſt. d. Blatt.. vorhanden.— Zu⸗ S558 1 5 elch 2 0 5 105 1 75 O ſt ſta dt, Beethovenſtraße 22: 0 2320 iten unter J 9 123 an die 7 88 67 a. d. Gsichäfts 0 U Jun Hotela, Geſchäftsſtelle d. l. 1030 5 tene. 06] 1% 3 Ammer. Mennungen 60 mit cuten Vorkenntniſſen im Eug⸗ 1 wird br! 5 Automor 7 3. 1 15 35 mit net e l liſchen und Franzöſiſchen, möglichſt ein junges, ehrl. 24 a2 zum pril zu vermieten Räh. Vöturient, ftr ſofort oder ſpäter M i 0 U h En Verkäufe I 1 10 Mietgesuche bei R. Fuchs, 3. Stock. 32005—— 7 Ion Augen handels-Frma Issuctl. aße ge era Side at aan ge n Selbstfahrer Id Aubing. B 4, Nr. SJ) Hobungen 5 als Beihilfe an zu verkf.: r. Herrn. fern. einw.* 12 17 5 . F 12⁵ 9 1 Büfett 1 8 vice u. 0 In Voelckel Selen rene Grog 5. A debe, e J 1 UnS eſchüiftsſtelle(Anfängerin) 20 U. 25%, gebr. 2 6 1 0 0 5 geſucht. 1 Glas Service. Nähmaschine 20, aandd er tene der 8 1* 0 ee e keien 85 7 171 g U n Näh, in der Ge⸗ 1 ar. Anz. Meck⸗ zu verk. H 4, 24, Selhstfahrer- Unlonpreiswert 4 mieten gesucht Näher, durch die Nachw. fleusver walt. E 77 S1 i b de Deutschland W T.. Nobert Schneider 7 0 Beethovenſtr. 12, 72071 eutschlands 25 igtra 41 Angebote unter R Y 168 an die Zilles, I. 4, 1, Schwetzinger Str 158 Kraft tür kur in Dauer⸗ 1 1 rechts. 8 Mannheim Tl. 27812 Stam 7 14. Geſchäftsſtelle d. Bl. S28 Fernſpr. 208 76 Nr. 39 929 wenn Ste etwas kaufen oder 5 20042 3 3 ſtellung gef u cht. Angebote mit Saub., ordeutl.. 2 7 Ira Stanplatz-.18.17 S52 12 Küche e 6 ent ge.——— Hie Geschieht 5 5 8 92008 Monatsfrau ee der e elgadwagen Junge Engländerin Sonnige kleine if. U. suchen: wenn Sie eine Woh- .(Neckarſt.⸗Oſt) 21 ½ Geige m.., 4,20 Mtr., N. P. Goliath. Vorder⸗ſucht Unterkunft u. Verpflegung II U 1 Mi tes. nung mieten, lauschen oder ö Tüchlige E111! bis 3 Std. vorm. 2 hölzerne Flur⸗ Nr. 22, zu ver⸗ Mader. billig ab⸗ in gut. Hauſe, mit Familienanſchl. J.. 0 ung Zu 185 NI 4 vermieten wollen; wenn Ste 8 Tuchti geſucht. Angeb. briefkaſten alles kaufen. 2053 zugeben. 2059 Angebote erb. unter N 2 70 an 8 5 ach. Teilhaber, Barmittel oder Hu- nehtiges u. 0 A 80 an§. gut erh., bill, zu R 6, 3. Meffert, die Geſchäftsſtelle d. Bl. 2050 Balkon. Zubeh., 5 0 1 Annen 143 Geſchſt. 42057 verk., auch Tauſch een ee Automobile. 1 Anfang Ac e e e Mädchen gegen Fahrrad.] kraße Nr.. Autos ehildeter I Nautmaunn 4 Einf, möbl. 2 einen verlorenen Gegenst. für den Verkauf gie Fe. e d S 55 e 1 1„ 955 Mohl. LI. wieder erlangen wollen eines chem. Ar⸗ d. etwas kochen zucken r. 175, 5. Sto 55 f ſu per ſofort in nur erſtklaſſ. alan Frl. zu vm. ö N ikels an Pri- kann, f. einige 2046 Inez Old Auto Schwind gepflegtem ar. Haushalt l A N Wizuſeh, abends celine ele deelge de vate jof, geſucht. Wochen z. 975 Flellun 7. p 7. 18, planken 2145: 9 cl nach f uber. Leden Hfannbelimer Zalſung Sehr hohe Pro- bille 710 1 10 ſaſt neu, Roß⸗ Tel 28474. 8881 7 5(Oriain.), 0 191 98 Immel 2 5— 2.2 N viſtonn ofort enucl Eine kleine ö fel In me 0 haarfüllg., preis⸗ 5 17 To., in gut. 8 öbl 2 Möbl 2 Zuſchriften unte Unze ige in mit Nachttiſch wert zu verkauf. Zuſtande bill. ab⸗ 1 mit voller Peuſion. Fl. w. u. El. fn. f. Limmer U h 124 an die Alter 2580 Ihr. diefer Zellung Lichen zu perkt. Haußer. Anzeigen zugeben. 2058 k. Waſſer erwünſcht, Oſtſtadtlage bes ſofort an Herrn ſepor., ſofort zu Geſchäßtsſtelle d. Adr. in der Ge⸗ ö u Lenz, Zehntſtr. 41 D 7, 12, parterre delte 1 6, 3. Meffert, vorzugt. Angeb. erb. unt. N 8 72 zu vermieten. dermiet. 2032 5 Blattes. 9311 ſchäftsſtelle d. Bl. hilft Idnen“*ꝶ 2088* 2066 oten verkau en Automobile an die Geſchäftsſt. d. Bl. 20307 885 M 3, 7. U 4. 11, part. r. U *