5 Einzelpreis 10 PI. Erſcheinungsweiſe: Täglich mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: 2 2 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm Frei Haus monatlich.08 Mk und 62 Pfa. Trägerlohn in unſeren N breite Textmillimeterzeile 50 Pfennta. Für Familien und Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk einſchl. Kletnanzelgen ermäßtate Grundpreiſe. Allgemein aültig .. 72 Pia Beſtellaeld Abholſtellen Wald⸗ iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. Bei Zwanasveraleichen oder ofſtr. 12, Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str. 44. Meerſeldſtr. 18, Konkurſ d keinerlei Nachlaß gewährt Keine Gewähr für Je fyiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str 8 Se Lutſenſtr. 1. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1.-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 e Ane 255 beſonderen Plätzen und Abbeſtellunaen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: RNemazeit Mannheim für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim, Abend- Ausgabe A Dienstag. 8. Februar 1938 140. Jahrgang- Nr. 64 9 4 Mallorta abgeſperrt Uebergabe des Wirkſchaftsminiſteriums Scharfe Anterſtreichung der engliſchen Maßnahmen durch die Londoner Preſſe dnb. London, 8. Februar. Bedingungen vom letzten Sommer im Mittel⸗ 5 2 meer nicht länger dulden. Edens Unterhauserklärung zum engliſchen Pro⸗ Dail 75 18 15 ſchreibt, General Franco werd teſt bei General Franco wegen des Verluſtes von klug in 1 5 1 1 5 1 Poren 18 17 Ane engkiſchen Frachtſchiffen fteht im Vordergrund werde ebenfalls klug daran 111 Kenntnis davon zu des Intereſſes der Londoner Blätter. Faſt ſämtliche nehmen, daß des W die 111 Nane Groß⸗ Zeitungen ſprechen von einer„Warnung“ an itt e e gef 190 en 0 5 ſei Fönch. 9 General Franco und heben Edens ſcharfe Sprache Fränkreich kerſtütg 19521 1 0 beſonders hervor. 8 ee eee eee 5 5. 1„Daily Herald“ berichtet in großer Auf⸗ So ſchreibt die„Times“, man könne nur machung, daß durch die Verſtärkung der Mittel⸗ hoffen, daß die Salamanca⸗Regierung eiuſehe, meerpatrouille Francos U⸗Bootſtützvunkt Mal⸗ N daß den Piratereien()) ihrer U⸗Bootskomman⸗ lorca ſeit Montag abend durch einen Ring eng⸗ 220 danten und Flieger jetzt ein Ende geſetzt werde. liſcher und frauzöſiſcher Zerſtörer völlig abge⸗ Englaud werde auch ein Wiederaufleben der ſperrt worden ſei. Die neuen Kümpfe um Teruel Enerpiſche Verſuche der Nationalen zur Vereinigung der Nord- und Südarmee — Franzöſiſch⸗ſpaniſche Grenze, 8. Febr.(U..) Der großangelegte Vorſtoß der nationalen Trup⸗ pen im Norden Teruels bedeutet eine völlige Neu⸗ ordnung der Fronten in dieſem Abſchnitt. Die natio⸗ nalen Streitkräfte ⸗heſitzen jetzt die Kontrolle über das Alfambra⸗Tal, das wegen ſeiner ſtrategiſch aus⸗ CCT 5„,,. NN.. 6, c 2 e e, 8 lone, 752 A 6 1 cls. 42 Miß X und die Spione Der Prozeß gegen die Londoner Sowjetagenten Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 8. Februar. Im Spionageprozeß wegen des Verrats von eng⸗ liſchen Rüſtungsgeheimniſſen an Sowjetagenten, über den wir kürzlich berichteten, ſagte geſtern Miß X. aus. Sie hat im Auftrage des britiſchen Geheim⸗ dienſtes jahrelang mit den Angeklagten in Beziehun⸗ gen geſtanden und deren Ueberführung ermöglicht. Ferner wurden zwei andere männliche Angehörige des Geheimdienſtes vernommen, deren Namen eben⸗ falls geheimgehalten werden. Bei den Ausſagen drehte es ſich im weſentlichen um techniſche Einzelheiten. Miß& kam und ging durch eine Geheimtür. nicht beobachten, woher ſie kam und wohin ſie ging. Sie hat nach der Vernehmung ſofort London ver⸗ laſſen und lebt zur Zeit unter ſtarkem Schutz auf dem Lande, mehrere hundert Kilometer von London entfernt. Angeſichts der ungeheuerlichen Taten ſowjetruſſi⸗ ſcher Rachegeiſter in anderen Ländern dürfte dieſer Schutz ſehr angebracht ſein. Man erinnert ſich hier, daß beſonders in Frankreich, aber auch in England, die Gpu⸗Agenten außerordentlich tätig ſind, und daß bereits Perſonen ermordet wurden oder auf ge⸗ heimnisvolle Weiſe verſchwunden ſind. Das griechiſche Kronprinzenpaar in Luzern. Das griechiſche Kronprinzenpaar iſt am Montag in Luzern eingetroffen. Die Oeffentlichkeit konnte Budenko ſchlaggebenden Bedeutung ſeit Wochen heiß umkämpft wird. Ihre neue Front, die ſowohl nach Süden— alſo in Richtung Teruel— wie nach Norden gegen die Zaragoza bedrohenden Barcelona ⸗Stellungen im Belchite⸗Gebiet ſtändig weiter vorgeſchoben wird, zieht ſich jetzt in einer ununterbrochenen Linie von den füdweſtlichen Ausläufern der Sierra Palomera bis dicht an den Montalban hin. Den letzten Mel⸗ dungen zufolge iſt die Sierra Palomera nach zwei⸗ tägigen Kämpfen jetzt vollſtändig in Händen der Franco⸗Truppen. Der Widerſtand der Milizen gerade in dieſen Bergzügen ſoll ſehr heftig geweſen ſein, ihnen aber auch ungewöhnlich hohe Verluſte eingebracht haben. Blutige Gefechte ſpielten ſich auch am Ufer des Alfambra⸗Fluſſes ſelbſt ab, wo die gleich⸗ namige Stadt von den Nationaltruppen erobert wurde, obgleich die Milizen noch verſuchten, durch den Einſatz von Verſtärkungen ihre Stellungen am rechten Flußufer zu halten. Man erwartet, daß ſie auch in den nächſten Tagen alles daranſetzen wer⸗ den, ein weiteres Vordringen der Fvanco⸗Truppen nach Süden und eine Vereinigung mit den am Nordrand Teruels ſtehenden Streitkräften zu ver⸗ hindern. Im Norden wird die Offenſive ſtetig weiter vor⸗ getragen. Nach der Einnahme von Perales und Rillo ſtehen die Nationaliſten jetzt am Fuße des Montal⸗ ban. Trotz der großen Breite dieſer Angriffsfront, die ſich nach Oſten bis zu dem geſtern eingenomme⸗ nen Viſiedo hinzieht, konnte der Angriff hier un⸗ gewöhnlich raſch vorgetragen werden, da die Barece⸗ lona⸗Truppen offenſichtlich nicht mit einer Offenſive gerechnet hatten und wenig Widerſtand leiſteten. Am Montagmittag bergab Miniſterpräſtdent Gene ralfeldmarſchall Göring die Leitung des Reichswirt⸗ ſchoftsminiſteriums an Reichsminiſter Funk(in der Mitte). denten Göring und Reichsorganiſotionsleiter Dr. Ley. Getürmt! Ein Sowjetdampfer flieht vor dem Gerichts⸗ vollzieher i Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 8. Februar. Der ſowjetruſſiſche Dampfer„Prokowſky“ iſt geſtern vormittag heimlich aus dem Hafen von Tou⸗ lon geflohen. Der Dampfer war mit einer Ladung Kohlen für die Städtiſchen Elektrizitätswerke ein⸗ getroffen. Weil die Reederei aber aus dem Jahre 1934 noch eine Reihe unbezahlter Schulden in Frankreich hatte, war der Gerichtsvollzieher an Bord erſchienen, um dieſe Schulden einzutreiben. Der ſowjetruſſiſche Kapitän hielt es daraufhin für beſſer zu fliehen, wodurch er natürlich die Schulden der ſowjetruſſiſchen Reederei noch weiter erhöht hat. Die Kohlenladung war nämlich von der Stadt Tou⸗ lon bereits im voraus voll bezahlt worden, während jetzt der Dampfer mit mindeſtens der Hälfte der bezahlten Kohlen wieder verſchwunden A Wieder ein Opfer der GPA? Ruſſiſcher Diplomat ſpurlos verſchwunden Der myſteriöſe Fall des ſowjetruſſiſchen Geſchäftsträgers in Bukareſt (Funkmeldung der NM.) + Bukareſt, 8. Februar. Der ſowjetruſſiſche Geſchäftsträger in Buka⸗ reſt, Legationsrat Budenko, iſt, wie erſt heute bekannt wird, ſeit Sonntagnacht ver⸗ ſchwunden. Die Augelegenheit hat größtes Aufſehen hervorgerufen, und die rumäniſchen Behörden ſetzen die größten Anſtrengungen daran, das Geheimnis zu lüſten. Budenko war am Sonntag nach Mitternacht von einer Geſelligkeit aufgebrochen und hatte ſich mit dem ſowjetruſſiſchen Geſandtſchaftswagen in eine Wohnung fahren laſſen, die er mit anderen Mit⸗ gliedern der Geſandtſchaft teilt. Nach Ausſagen des Chauffeurs, der Ruſſe iſt, iſt Budenko ins Haus eingetreten. Weder die übrigen Bewohner noch die Angeſtellten wollen aber etwas von ſeiner Heimkehr gehört haben. Am anderen Morgen wurden Spuren auf der Treppe gefunden, die angeblich Blut⸗ flecken ſein ſollten. Die chemiſche Unterſuchung hat jedoch ſpäter ergeben, daß es ſich nicht um Blut handelt. Aus Kreiſen der ſowjetruſſtſchen Geſandt⸗ ſchaft wird nun auffälligerweiſe das in Bukareſt als lächerlich bezeichnete Gerücht verbreitet, daß von nationaler rumäniſcher Seite verſchleppt worden ſeil Viel wahrſcheinlicher iſt es, daß man es mit einem neuen Terrorakt der GPU zu tun hat, die jetzt beſtrebt iſt, jeden Verdacht von vornherein zu beſeitigen. 5 Die Zahl der Rätſel wird dadurch vermehrt, daß Budenko mehrere Wohnungen hatte, u. a. noch eine in der Geſandtſchaft. Budenko, der Frau und Kin⸗ der in Sowjetrußland hat, war übrigens als ein großer Lebemann bekannt, der zahlreiche Frauen⸗ bekanntſchaften hatte. N 5 Die Betriebsunterſuchungen 1038 ſollen weitere drei Gaue unterſucht werden dz. Berlin, 8. Februar. Die im vorigen Jahre vom Hauptamt für Volks⸗ geſundheit begonnenen Betriebsunterſuchungen, von denen zunächſt nur die vier Gaue Hamburg, Köln⸗ Aachen, Kurheſſen und Bayeriſche Oſtmark erfaßt wurden, werden in dieſem Jahre einen weiteren Ausbau erfahren. Drei weitere Gaue ſollen im Jahre 1938 für dieſe Arbeit eingeſetzt werden. Da⸗ bei iſt an die Gaue Sachſen, Oſtpreußen und Saarpfalz gedacht. Das Endziel iſt Ausdehnung auf das ganze Reichsgebiet. Vorw erkennt man den Miniſterpräſi⸗ (Preſſe⸗Hoffmaun, Zander⸗M.) Der gereſcher der Mandſthurei Von H. O. Thompſon II — Tokio, 2. Februar. Der mächtige Leiter der japaniſchen Induſtrie⸗ und Handelsexpanſion auf dem oſtaſtatiſchen Feſt⸗ land iſt Noſuke Matſuoka, Präſident der Süd⸗ mandſchuriſchen Eiſenbahn. Er bewältigt ſeine Auf⸗ gabe in einer Weiſe, die manche Beobachter zu der Vermutung bringen, daß er Mandſchukuv als Ver⸗ ſuchsfeld für eine ſpätere Uebernahme weitgehender Kontrollfunktionen in Japan ſelbſt betrachte. Die Grundſätze, denen Matſuoka folgt, ſind die des totalitären Staates; man fragt ſich nur, ob es ſeine ureigenen Grundſätze ſind oder ob er etwa nur in zweifellos eindrucksvollem Stil die Anweiſungen der japaniſchen Heerführer in Manoſchukuo durch⸗ führt. Der ſtarke Eindruck, den Matſuokas Per⸗ ſönlichkeit auf andere Menſchen macht, ſcheint aber eher für die erſte Annahme zu ſprechen. Der 35⸗ jährige, deſſen Haar ſchon graumeliert iſt, verfügt ütber einen ſo eindringlichen Blick und eine ſo ge⸗ radezu exploſive Art des Sprechens, daß man ihn ſich kaum als ein bloßes Ausführungsorgan, einen bloßen Strohmann der Militärs vorſtellen kann. Allerdings hat ſeine Laufbahn bewieſen, daß er— was für einen japaniſchen Stgatsmann ſehr wichtig iſt— mit den Militärs zuſammenzuarbeiten ver⸗ ſteht. Er war es, der Japans Sache 1933 im mand⸗ ſchuriſchen Konflikt mit dem Völkerbund zum Erfolg verhalf, er trägt die Verantwortung für das Er⸗ ſchließungswerk Japans in Mandſchukuo, und er iſt auch der Planer und Leiter der jetzt in Angriff ge⸗ nommenen japaniſchen Wirtſchafts⸗Unternehmungen in Nordchina. Matſuoka iſt ein Mann der ſtarken Me⸗ thoden.„Japan“, ſo ſagte er mir in einer Unter⸗ redung,„kann der liſtigen Schläue und der Propa⸗ ganda der Chineſen nichts Gleichwertiges entgegen⸗ ſetzen, darum bedient es ſich des Mittels, das es am beſten zu handhaben weiß: der Macht.“ Voller Einſatz der vorhandenen Machtmittel war denn auch kennzeichnend für das unter dem entſcheidenden Ein⸗ fluß Matſuokas ſtehende Vorgehen der Japaner in Mandſchukuo während der letzten Jahre, und ſorg⸗ fältige ausländiſche Beobachter der dortigen Entwick⸗ lung erklären, daß in dieſem Vorgehen tatſächlich auch die einzige Hoffnung der Japaner auf einen ſchließlichen Erfolg in Mandſchukuo liege, denn an geſchäftlicher und diplomatiſcher Gewandtheit ſeien 19 55 die Chineſen des Landes auch heute noch über⸗ legen. i Mit ſtarker Hand hat Japan durch Matſuoka die Wirtſchaft Mandſchukuos im Sinne des to⸗ talitären Staates zuſammengefaßt und geregelt. Schon 1933 wurde die Verſtaatlichung der Induſtrie angekündigt, und ſeither iſt dieſer Ankündigung nach und nach in immer größerem Umfang die Tat ge⸗ folgt. Staatsmonopole und große verſtaatlichte Ge⸗ ſellſchaften betreiben den Handel, unter entſcheiden⸗ 2. Seite/ Nummer 64 Nene Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Dienstag, 8. Februar 1938 dem ſtaatlichem Einfluß ſtehende Unternehmungen haben die Elektrizitätswirtſchaft in Händen. Die ge⸗ ſamte Wirtſchaft erhält ihre Weiſungen von einer zentralen Oberleitung. Private Unternehmer fin⸗ den nur noch im Einzelhandel, im Gaſthausgewerbe und in ſehr geringem Umfang im Exporthandel eine gewiſſe Bewegungsfreiheit. Die Einfuhr darf nur über Japan erfolgen, und zwar auf Grund von ſtaatlichen Lizenzen, für deren Erteilung es keine feſtſtehenden Richtlinien gibt. Auch für den Filmvertrieb iſt vor kurzem ein Monppol geſchaffen worden, in deſſen Leitung drei japaniſche Heeresof⸗ fiziere ſitzen und das dem japaniſchen Film bei wei⸗ tem den Vorzug vor der ausländiſchen Filmein⸗ fuhr gibt. Unter all dieſen Maßnahmen iſt keine, auf die Matſuoka nicht einen bedeutenden Einfluß gehabt hat. Aber Matſuokas Rolle greift noch weiter, über die Grenzen Mandſchukuos hinaus. Er iſt der Ver⸗ bindungsmann zwiſchen Mandſchukuo und der japa⸗ niſchen Finanzwelt und zwiſchen der Kwantung⸗ Armee und der Tokioter Regierung. Sein Wort hat auch in Japan ſelbſt Gewicht, was ſchon daraus her⸗ vorgeht, daß er als jüngſtes Mitglied in den vor einigen Monaten gebildeten japaniſchen Kriegsrat aufgenommen wurde und daß man ihn ſchon ver⸗ ſchiedentlich als künftigen Miniſterpräſidenten Ja⸗ pans bezeichnet hat. Mit einiger Spannung fragt man ſich, ob er— falls dieſes Amt ihm tatſächlich einmal anvertraut werden ſollte— in Japan ein ähnliches totalitäres Regime errichten würde, wie er das in Zuſammen⸗ arbeit mit der Armee in Mandſchukuo getan hat. Aus⸗ geſchloſſen wäre das nicht, denn den auf dieſes Ziel gerichteten Beſtrebungen unter den japaniſchen Mili⸗ tärs würden dann wohl auch entſprechende Neigun⸗ gen der energiſchen Führernatur Matſuokas ent⸗ gegenkommen. „Anmaßung und Einmiſchung 66 9 Hält Tokio ſein Marineprogramm geheim? Japaniſche Entrüſtung wegen der engliſch-amerikaniſchen Forderung — Tokio, 8. Februar. IU..) Zahlreiche politiſche Organiſationen haben Eutſchließungen gefaßt, in denen die Regierung aufgefordert wird, den Wünſchen Englands, Amerikas und Frankreichs nach Angaben über die japaniſchen Flottenbauten nicht nachzu⸗ kommen. In den verſchiedenen Entſchließungen werden die Forderungen der drei genannten Mächte als Anmaßung bezeichnet. Die„Meirinkai“, eine einflußreiche Organiſation ehemaliger Regierungsbeamten, nahm eine Ent⸗ ſchließung an, in der es heißt, Japan ſollte ſein Marineprogramm nicht bekannt geben, weil es dazu nicht verpflichtet ſei. Japan ſei durchaus berechtigt, ſeine Verteidigungsmaßnahmen zur See geheim zu halten, weil es den Londoner Flottenvertrag von 1936 nicht unterzeichnete. Die Noten der drei Mächte werden als eine Ein miſchung in die jlapaniſche Souveränität bezeichnet. Die AS A⸗Flottenpolitik — Waſhington, 8. Febr.(U..) Für den Fall, daß Japan ablehnt, auf die Forde⸗ rungen Englands, Frankreichs und der Vereinigten Staaten hin Einzelheiten über ſein Marinebaupro⸗ gramm mitzuteilen, iſt zu erwarten, daß Präſident Rooſepelt eine neue Botſchaft an den Kongreß rich⸗ ten wird, die ſich mit den Flottenprogrammen ande⸗ rer Mächte beſchäftigen wird. Ueber die Beſprechun⸗ Worüber man ſich in Frankreich unterhält: Dürfen Beamte ſtreiken? Auseinanderſetzung auf dem Kongreß der franzöſiſchen Veamtengewerkſchaflen Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 8. Febr. In Paris iſt geſtern der Jahreskongreß der Be⸗ amtengewerkſchaft zuſammengetreten. Aus dem Geſchäftsbericht erfuhr man zunächſt, daß jetzt 315 000 Beamte dem kommuniſtiſch⸗mar⸗ xiſtiſchen Gewerkſchaften der Cr augehören. Im Anſchluß an dieſen Bericht kam es gleich zu einem Zwiſchenfall. Einer der Delegierten proteſtierte nämlich gegen die Gewerkſchaftspolitik. Man habe ſogar mit einem Beamtenſtreik gedroht und zwar wegen des Konfliktes um die Teuerungs⸗ zulage von 50 Franken. Ein Beamtenſtreik um 50 Franken aber ſei eine völlige Unmöglichkeit, ſchloß der Delegierte ſeine Proteſtrede. Der Leiter der Beamtengewerkſchaft Laurent gab Dem Opponenten durchaus recht!“ Er betonte, daß trotz gewiſſer Interventionen der Beamtenſtreik nicht erklärt worden ſei; man müſſe ſich nämlich Rechen⸗ ſchaft darwber ablegen, welche Wirkung ein Beamten⸗ ſtreik ſofort hervorrufen könnte. Praktiſch wäre er nämlich nichts anderes als eine Revolution, und eine Revolution hat nur Zweck, wenn man an die Stelle einer Regierung eine andere Regierung und an die Stelle eines Regimes ein anderes Regime ſetzen will. Abend gefreut hatte. 50 925 den Mann, der ihn ſeik zwanzi „War aber die franzöſiſche Arbeiterſchaft jetzt etwa bereit für eine ſolche Eventualität?“ Der Gewerkſchaftsſekretär Jou haux vertrat eine etwas andere Anſchauung.„Eine neue Finanz⸗ politik iſt nötig, da bisher alle Kriſen der Volks⸗ frontregierung aus finanziellen Gründen entſtanden ſeten und man vorausſehen könne, daß auch die neue dritte Kriſe aus finanziellen Gründen kommen werde.“ Das Programm der Volksfront müſſe bis zum letzten durchgeführt werden, Immer wieder Streiks (JFJunkmeldung der NM.) + Paris, 8. Februar. Die Arbeiter der chemiſchen und Petroleumindu⸗ ſtrie des Gebietes von Dünkirchen haben den Gene⸗ valſtreik beſchloſſen, ſofern ein Schiedsſpruch über die geforderte Gehaltserhöhung und eine neue Ar⸗ beitsordnung bis Mittwoch nicht erfolgt iſt. Für die Liller Markthalle ſteht für kom⸗ menden Samstag ebenfalls ein Streik bevor. Die Stadt iſt zu einer 100 v. H. Erhöhung der Miets⸗ gebühren geſchritten, während ſich die Markthändler nur mit einer 35 v. H. einverſtanden erklären. Sie Haben deshalb beſchloſſen, wenn im Laufe der Woche keine Klärung erfolgt, in den Streik zu treten. Faſt wäre der König beſtreikt worden Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 8. Februar. Der König von Schweden iſt geſtern an der franzöſiſchen Riviera eingetroffen und in Nis a im Hotel d' Angleterre abgeſtiegen. Die Polizei hatte wegen der Ankunft des königlichen Beſuchers eine rieſige Tätigkeit zu entfalten. Gerade geſtern iſt nämlich in Nizza ein neuer Streik der Hotelangeſtellten ausgebrochen, der natür⸗ lich wie ſtets von einer Beſetzung durch die Strei⸗ kenden begleitet war. Erſt eine halbe Stunde vor der Ankunft des Königs konnte das Hotel gewalt⸗ ſam geräumt und dann mit einer neuen Belegſchaft arbeitswilliger Angeſtellter verſehen werden, ſonſt hätte der König keine Unterkunft gefunden. gen zwiſchen den Vereinigten Staaten und anderen Mächten über die Marinerüſtungen, herrſcht hier keine völlige Klarheit, und Rooſevelt hat bisher keine Anſtalten gemacht, das Land davon zu unterrichten. Seine entſchiedenſten Gegner auf dem Gebiet der Außenpolitik ſind die Senatoren Johnſon(Kali⸗ fornien) und Borah(Idaho), die vor 20 Jahren den Eintritt Amerikas in den Völkerbund verhin⸗ dert haben. Jedoch ſtimmt der größte Teil des Lan⸗ des und auch ein beträchtlicher Teil der Oppoſition Rooſevelts außenpolitiſchen Plänen zu. Zur Stützung der Flottenvorlage wird jetzt auch die Monroe⸗Doktrin herangezogen, mit der Motivie⸗ rung, daß die Vereinigten Staaten als mächtigſter Staat des Kontinents gleichzeitig für die Sicherheit aller anderen amerikaniſchen Staaten mitverantwort⸗ lich ſind. Im Marineausſchuß des Repräſentanten⸗ hauſes erklärte Admiral Leahy geſtern,„die Flotte der Vereinigten Staaten erwartet, daß ſie bei der Verteidigung der nationalen Sicherheit wird auf den eigenen Füßen ſtehen müſſen.“ Er beſtritt in dieſem Zuſammenhange, daß irgendein Abkom⸗ men mit einer ausländiſchen Flotte beſtehe.„Die amerikaniſche Flotte wird bei der Durchführung ihrer Aufgaben von keiner anderen Flotte unterſtützt wer⸗ den und auch ihrerſeits nicht in die Angelegenheiten anderer Flotten eingreifen“, erklärte der Admiral. Seine Feſtſtellungen ſind, wie in politiſchen Krei⸗ ſen verlautet, dazu beſtimmt, den Gerüchten über ein Flottenabkommen mit England entgegenzutreten. „Sieg Heil!“ in Oeſterreich Die Zwiſchenfälle beim Internationalen Schiſpringen bei Klagenfurt dnb Wien, 7. Februar. Die Kundgebungen beim Länderſchiſpringen am Sonntag in Klagenfurt haben ſich nach einer Mel⸗ dung des„Wiener Montagblattes“ in den Abend⸗ ſtunden auch in der Stadt ſelbſt fortgeſetzt. An ver⸗ ſchiedenen Stellen kam es zu Zuſammenſtößen zwiſchen Publikum und Gendarmerie, wobei ein Gendarmeriebeamter erheblich und mehrere andere Perſonen leicht verletzt wurden. Ueber die Zwiſchenfälle bei der Veranſtaltung ſelbſt berichtet das gleiche Organ, daß noch während der Veranſtaltung der Anſager, der durch die Art ſeines Sprechens angeblich die etwa 6000 Perſonen zählende Zuſchauermenge aufgereizt habe, verhaftet wurde. Trotzoͤem erreichten nach Beendigung der Wettkämpfe die Kundgebungen ihren Höhepunkt. Die Menge brachte nicht endenwollende„Sieg⸗ Heil!“⸗Rufe aus, ſang verbotene Kampflieder und konnte erſt nach Eingreifen der Gendarmerie zerſtreut werden. Die Blätter fordern in ſchärfſtem Tone ge⸗ eignete Vorkehrungen zur Vermeidung ſolcher Zwi⸗ ſchenfälle. Es ſei überhaupt fraglich, ſo ſchreibt z. B. der„Morgen“, wie man unter ſolchen Umſtänden noch imſtande ſein ſoll, von öſterreichiſcher Seite das Prinzip der Trennung von Sport und Politik auf⸗ recht zu erhalten und wie man in Zukunft reichs⸗ deutſche Sportler zu Veranſtaltungen nach Oeſter⸗ reich einladen ſoll können. * Lettow⸗Vorbeck 50 Jahre Soldat Ein Ehrentag des Siegers von Oſtafrika anb Bremen, 8. Febrwar. Dem Sieger von Deutſch⸗Oſtafrika, General von Lettow⸗Vorbeck, wurden am Tage ſeines 50fährigen Soldatenjubiläums aus dem ganzen Reich zahlreiche Glückwünſche zugeſandt. Im Auftrag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe Generalfeldmarſchall Göring überbrachte der Kom⸗ mandeur des Luftgaues General Mohr die beſten Wünſche. Im Auftrage des Oberbefehlshabers des Kriegsmarine Generaladmiral Dr. h. c. Raeder er⸗ ſchten Korvettenkapitän Prueſſen von marine, Dienſtſtelle Bremen. Von den zahlreich ein⸗ gelaufenen Telegrammen ſind ferner zu nennen die Glückwünſche des Stellvertreters des Führers Reichsminiſter Rudolf Heß, des Oberbefehlshabers des Heeres Generaloberſt von Brauchitſch, des Ge⸗ neralfeldmarſchalls von Mackenſen und des Reichs⸗ kriegsopferführers Oberlindober. Senator Flohr und Senator Bernhard über⸗ brachten die Grüße des Bürgermeiſters, SA⸗Grup⸗ penführer Boehmckers und des Senats der Hanſe⸗ ſtadt Bremen. b Herzlich beglückwünſchte auch der engliſche Pre⸗ mier Wilnran den ſiegreichen Gegner ſeines Landes. Verſtändigunge bereite Wiſſenſchaft Ein Empfang für Dr. Filchner im Auswärtigen Amt (Funkmeldung der NM.) f Berlin, 8. Februar. Der Leiter der Kulturpolitiſchen Abteilung des Auswärtigen Amtes, Geſandter Dr. Stieve, gab am 7. Februar einen Empfang zu Ehren des For⸗ ſchungsreiſenden und Nationalpreisträgers Dr. Filchner. Außer dem Gelehrten und ſeiner Tochter hatten der Einladung Folge geleiſtet: Der Bot⸗ ſchafts rat der engliſchen Botſchaft Sir George Ogil⸗ vie⸗Forbes, der engliſche Militärattachs Mac Far⸗ land ſowie der erſte Sekretär der engliſchen Botſchaft Miſter Kirkpatrick. 5 Nachdem Geſandter Dr. Stieve die Anweſenden begrüßt hatte, ergriff Dr. Filchner das Wort, um gegenüber den Mitgliedern der engliſchen Botſchaft ſeiner aufrichtigen Dankbarkeit für die vielfältige und erfolgreiche Hilfe Ausdruck zu verleihen, die ihm im Verlauf ſeiner Expedition durch die britiſchen und britiſch⸗indiſchen Behörden zuteil geworden war. Dr. Filchner erwähnte beſonders die zu ſeiner Be⸗ freiung unternommenen Mußnahmen des britiſchen Generalkonſuls in Kaſchgar, Major Packmann, ſowie in lebhafter Dankbarkeit die freundͤſchaftliche Hilfe⸗ leiſtung des engliſchen Vizekonſuls Gillette, der ſelbſt die Anſtrengungen einer beſchwerlichen Reiſe nicht geſcheut hatte, um den Forſcher während ſeiner Haft in Chotan zu beſuchen. Im Anſchluß an Dr. Filchner ergriff Sir George Ogilvie⸗Jorbes das Wort zu einer in verbindlichſtem Geiſte gehaltenen Anſprache. Der poluiſche Außenminiſter bei polniſche Außenminiſter, Oberſt Beck, wurde am Montag in Bialowie vom ungariſchen Reichsver⸗ weſer Horthy in Privataudienz empfangen. Horthy. Der 13 Tote beim Abſturz eines Sowetluftſchiffes dnb. Moskau, 8. Febr. Unweit von Bjeloje Morje im Norden der Kare⸗ liſchen Küſte des Weißen Meeres ſtürzte auf einem Probeflug das Luftſchiſf„uss meg 6“ ab. Bei der „ Kataſtrophe kamen 13 Perſonen umz Leben, während drei verletzt wurden. n———— KK—————— Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer. Stellvertreter des Hauptſchrlftlelters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl ODuno Elſen bart.— Han⸗ delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes. — Sport: Willy Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdlenſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleſtung in Berlin: Dr, E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nur bel Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1, 46. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jalob Faude, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig. 5 Ausgabe& Abend und& Mittag erſcheinen gleiche zeitig in der Ausgabe B Ausgabe A Alttag über 11 000 Ausgabe& Abend über 10 000 Ausgabe B über 10 500 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Jaunar über 21 500 Die Anzeigen der Rechtſch affenheit 7 Von Grate Walding „Ich erſuche Sie, den Akt über den Fall Lovell zu bearbeiten und heute abend in meine Wohnung zu kommen, um ihn fertigzumachen, Hardy.“ James Hardy blickte entſetzt von ſeiner Arbeit auf, als die harte Stimme ſeines Dienſtgebers an ſein Ohr ſchlug. Heute war der Geburtstag ſeiner Frau, und er hatte ihr verſprochen, ſie abends aus⸗ zuführen. Wie enttäuſcht würde ſie ſein. Es wäre jedoch vergeblich, Robert Travers, ſeinen Chef, um etwas zu bitten, dies wußte er aus Erfahrung. Er begann Travers zu haſſen. Seit zwanzig Jahren arbeitete er für ihn. Arbeitete wie ein Sklave für geringen Lohn, erhielt nie ein Wort der Anerkennung, nie einen Penny für Ueberſtunden, wenn er gezwungen war, halbe Nächte bei Travers zu arbeiten. Travers war ein alter Geißzkragen, und er gab faſt nichts von dem Geld aus; das er perdiente. Als einzige Anerkennung hatte der alte Mann ihn einmal einen rechtſchaffenen Sekretär genannt. Hardy hatte ſich oft auflehnen wollen, aber er wußte, daß Sekretärſtellen ſchwer zu bekommen waren, und ſo durfte er es nicht wagen, da er eine Frau und Kinder zu unterhalten hatte. Rechtſchaffen⸗ heit genügte heutzutage nicht. Man mußte Initiative haben und das Talent, andere zu verdrängen, um Erfolg im Leben zu haben. 8 Er dachte an Mary und wie ſte ſich auf dieſen Sie hatten beabſichtigt, in Weſtend zu Abend zu eſſen und dann in ein Theater zu gehen— dies war ein großes Ereignis bei ihnen. ardy wollte, daß jeder Penny zur Seite gelegt erde für die Zukunft, obwohl es ihm weh tat, daß Mary kein vergnügtes Leben bieten konnte. Mary gegen war ſehr einſichts voll und wußte, ſie würde Enttäuſchung nicht zeigen, wenn er ihr ſa⸗ en würde, daß er zu arbeiten habe. f Er beugte ſich wieder über ſeine Arbeit und ſchrieb mit raſender Eile. Bis zu dieſem Augenblick hatte er ja nicht gewußt, wie er Robert Travers, ig Jahren tyranniſch beherrſchte, verabſcheule. Er war ein Junge gewe⸗ ſen, als er in Travers Dienſte getreten war, und heute war er ein enttäuſchter Mann mittleren Alters. * Hardy aß ſchnell ſein Abendbrot zu Hauſe und he⸗ eilte ſich, in dieſer Nacht Travers Wohnung aufzu⸗ ſuchen. Er fühlte ſich ſo müde und ſehnte ſich nach dem einwöchigen Urlaub, den er jedes Jahr erhielt. Travers ſelbſt war ſeit zwanzig Jahren nie von ſeinem Büro fortgeweſen, ſein einziges Inter⸗ eſſe beſtand darin, Geld zuſammenzuraffen. „Er muß unendlich reich ſein“, dachte Hardy, als er die Stiegen zu Travers hinaufging, „Sie haben ſich reichlich Zeit gelaſſen, nicht wahr?“ fuhr Travers ihn an, als er das Zimmer betrat. „Es tut mir leid, wenn ich mich etwas verſpätet habe, aber heute iſt der Geburtstag meiner Frau.“ „Was geht mich der Geburtstag Ihrer Frau an? Jedenfalls werden wir heute bis tief in die Nacht hinein arbeiten müſſen.“ Hardy knirſchte mit den Zähnen, als er ſich ſei⸗ nem Chef an einen mit Papieren und Büchern be⸗ deckten Tiſch gegenüberſetzte. Die Hitze in dem klei⸗ nen Zimmer war drückend, kein Fenſter offen, und er hatte das Gefühl, ohnmächtig zu werden. Sein Blick fiel auf den geöffneten Geloſchrank, und er ſah dicke Bündel Banknoten darin liegen, während aus dem oberſten Fach ein großes norwe⸗ giſches Jagdmeſſer hervorblitzte, das der alte Mann dort immer bereit hielt für den Fall, daß er von Einbrechern überraſcht würde. Nochmals blickte Hardy auf das viele Geld und dachte, wie leicht es wäre, Travers umzubringen und das Geld an ſich zu nehmen. 8 Er nahm, beſchämt über dieſen Gedanken, ſeine Arbeit wieder auf, aber der Dämon der Verſuchung verließ ihn nicht, und er überlegle, ob er Gefahr laufen würde, entdeckt zu werden. Soweit er denken konnte, war keine Möglichkeit dafür. Bloß ſeine Frau wußte, daß er heute bei Travers ſei, und ſie würde ihn nie verdächtigen. Ueberdies konnte er den Selbſtmord vortäuſchen, den Geldſchrank zuſperren, und die Polizei konnte nicht wiſſen, wieviel Geld Travers zu Hauſe aufbewahrte. Er würde einige Zeit vergehen laſſen, bis die Sache in Vergeſſenheit geriet und dann Mary ſagen, daß er ein Darlehen von ſeinem reichen Onkel in Süd⸗ afrika erhalten habe. Er ſtrengte ſich an, um aufmerkſam zu arbeiten, dennoch fiel ihm alles Schlechte ein, das der alte Mann ihm in dieſen Jahren zugefügt hatte. Drau⸗ ßen donnerte es, es wurde immer ſchwüler. „Dauf ich ein Fenſter aufmachen, Herr?“ wagte er zu ſagen. „Ein Fenſter aufmachen? Nein, gewiß nicht! Wollen Sie mich töten? Sie wiſſen, Nachtluft iſt ſchlecht für meine Lunge.“ Wut erfüllte Hardy und abermals überdachte er, wie der Mord vor ſich gehen könnte. Er würde unter dem Vorwand, ein Buch vom Regal zu holen, aufſtehen, das Meſſer ergreifen, mit der linken Hand Travers Kehle umfaſſen und ihm die Waffe in die Bruſt ſtoßen. Er würde dann das Meſſer neben den Toten legen, damit es nach Selbſtmord ausſehe, und durch den rückwärtigen Ausgang aus dem Haus ſchlüpfen. Grelle Blitze erleuchteten das Zimmer, Donner rollte. Der alte Mann arbeitete immer weiter. „Jetzt oder nie“, ſagte ſich Hardy und ſtand auf. „Wo iſt das Geſetzbuch, Herr?“ hörte er ſich plötz⸗ lich ſagen. „Am Regal, wo es immer iſt.“ Schon ſtand er hinter Travers, hielt das Meſſer in der Hand und beugte ſich zu dem ſchreibenden Mann nieder. Plötzlich hielt ihn eine ſeltſame Angſt zurück. Ein Schatten an der Wand! Ein Schatten, mit einem Meſſer in der Hand wie ein Mörder! Es dauerte einige Zeit, bis er ſich bewußt wurde, daß es ſein eigener Schatten war. Er zuckte zuſammen, als er zur Beſinnung kam. Er, James Hardy, der ehrliche Sekretär, ein Mör⸗ der! Der Schweiß brach ihm aus, und die mit dem Meſſer erhobene Hand fiel ſchlaff herab, Er dachte an ſeine Frau und ihr Entſetzen, wenn ſie je ſeine Schuld erfahren hätte. Er mußte plötzlich wahn⸗ ſinnig geworden ſein, an ſo etwas gedacht zu haben. 1 darmoperation geſtorben. Zitternd legte er das Meſſer an ſeinen Platz und ging zurück. Plötzlich blickte er auf und ſah, daß die Augen des alten Mannes geſchloſſen waren. Das Gewitter hatte aufgehört und tiefe Stille herrſchte im Zimmer. N Hardy beugte ſich vor, legte zaghaft die Hand auf die Schulter ſeines Chefs, worauf der Kopf des alten Mannes auf den Tiſch auffiel. Einen Augenblick lang war Hardy vor Angſt gelähmt. Travers konnte doch nicht geſtorben ſein, während er, Hardy, daran dachte, ihn zu töten! Er ſtand auf, legte ſein Ohr an das Herz des alten Mannes, vernahm aber keinen Laut. Von wahnſinniger Angſt getrieben, ſtürzte Hardy zur Tür die Stiegen hinunter und lief im Regen zum in der Nähe wohnenden Arzt. ö Bald darauf kehrte er mit dem Arzt zurück. Er zit⸗ terte vor Angſt, während der Arzt die Unterſuchung vornahm. Ja, es war das Herz, Ueberanſtrengung — wahrſcheinlich überarbeitet, wie ſo viele dieſer alten Herren es taten. Wer war der nächſte Ver⸗ wandte des Verſtorbenen? Wohne jemand in der Nähe, den man verſtändigen konnte? * James Hardy dankte Gott, daß Vernunft und Anſtändigkeit in ihm rechtzeitig wieder erwacht wa⸗ ren und ihn davor behütet hatten, ein Mörder zu werden. Beſonders, als Travers Teſtament eröffnet wurde, in dem zu leſen war:„Ich hinterlaſſe die Summe von fünfzehntauſend Pfund meinem recht⸗ ſchaffenen Sekretär, James Hardy, für zwanzig Jahre treu geleiſtete Dienſte.“ Hardys einziges Gebet war, daß, falls Tote alles wiſſen, Robert Travers noch unter den Lebenden weilte, als Hardy Gedanken hatte, die nichts weni⸗ ger als„rechtſchaffen“ waren. 5 Eva Seidmann 7. Die bekannte Journaliſtin und Schriftſtellern Eva Seidmann, die ſich durch ihre Bücher, insbeſondere den Roman„Ein Mä d chen geht an Land“ ſowie als Drehbuch⸗ nerfaſſerin für Ufa⸗Filme einen Namen gemacht hat, iſt, kaum fünfziglährig, an den Folgen einer Blind⸗ der Kriegs⸗ . 4 * 1K d 5 8 e n N. u t cr„. R 3 000 Dienstag, 8. Februar 1938 Neue Maunheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 64 Maunheim, 8. Februar. Was iſt das für ein Denkmal? Wie in den letzten Tagen bekanntgegeben wurde, werden ſich einſt das eben im Bau befindliche neue Techniſche Rathaus und das alte Zeughaus gegenſei⸗ tig betrachten können, was dadurch erreicht wird, daß der jetzt noch dazwiſchenliegen Häuſerblock des D⸗5⸗ Quadrates niedergelegt werden ſoll. So wird zu dem bereits vorhandenen Zeughausplatz noch ein zweiter, faſt gleich großer Platz hinzukommen, welch beide Plätze durch die ſogenannten Kleinen Planken von einander getrennt ſind und von einander ge⸗ trennt bleiben werden müſſen, ſchon um den Stra⸗ ßendurchgangsverkehr aufrecht erhalten zu können. Dieſe Kleinen Planken wurden einſt wohl nur des⸗ halb angelegt, um genügend Platz zu haben für die Ausbildung der Soldaten. Solange die Infanterie⸗ kaſerne noch da ſtand, wo ſich jetzt die Kurfürſten⸗ ſchule erhebt, wurden die Soldaten hier auch aus⸗ gebildet, wo es, wie die älteren Mannheimer noch wiſſen, an Zuſchauern nie fehlte, namentlich dann nicht, wenn Bajonettierübungen ſtattfanden. Auf dieſen Kleinen Planken ſteht das älteſte Denkmal Mannheims. Es iſt aber nicht nur das älteſte, es iſt ſicherlich auch das unbeachtetſte von allen hieſigen Denkmälern. In dieſem Jahre wird es 90 Jahre alt, da es am 15. November 1848 errich⸗ tet wurde. Es mag an dieſen Gedenktag erinnert werden, da ſeinen hundertſten Geburtstag es kaum ſehr lange überleben wird. Dieſes Denkmal iſt immer ein Stiefkind geweſen, und es ſind wohl nicht wenige in unſerer Stadt, die gar nicht wiſſen, wem zu Ehren es einſt errichtet wurde. Schon bei ſeiner Enthüllung ging es ſehr beſcheiden zu. Die wenigen Beſucher, die damals erſchienen ſind, ſollen zudem nur aus Neugierigen beſtanden haben. Das Denkmal gilt als Veteranen⸗Denkmal, weil Veteranen es ihren Kameraden errichten ließen, die als„Großh. Badiſche Krieger“ unter Napoleon mit⸗ gekämpft haben. Der Künſtler, der den Entwurf zu dem Denkmal lieferte, beging inſofern einen ſchweren Mißgriff, als er dieſer Tatſache in einer Weiſe in Stein Ausdruck geben wollte, die die Ent⸗ rüſtung der vaterländiſchen Kreiſe inner⸗ und außer⸗ halb Mannheims hervorrufen mußte. Großherzog Leopold griff in den Denkmalſtreit ein und auf ihn iſt es auch zurückzuführen, daß das Denkmal schließlich in der jetzigen Form errichtet wurde. Die gotiſche Stiliſierung des Denkmals entſprach dem damaligen Zeitgeſchmack.— Nundfunkgeräte für 27 Bedirfkige Wieder wurden arme Volksgenoſſen aus der Dr. Goebbels-Spende bedacht Kurz vor Weihnachten erſt hatte die Kreisleitung Mannheim eine Anzahl Volksgenoſſen mit Rund⸗ funkgeräten aus der Dr.⸗Goebbels⸗Spende be⸗ ſchenken können, und dennoch konnten bereits geſtern weitere bedürftige Volksgenoſſen, die nicht in der Lage ſind, ſich aus eigenen Mitteln einen Empfänger anzuſchaffen, mit Geräten bedacht werden. Es han⸗ delte ſich um 27 Apparate, die man kinderreichen Familien und alleinſtehenden alten Leuten zum Ge⸗ ſchenk machte. Die Ausgabe dieſer Spende ſand am Montag⸗ abend in der„Harmonie“ ſtatt. In dem kleinen Saal, an deſſen Kopfende vor einer Hakenkreuzfahne eine Büſte des Führers aufgeſtellt war, fanden ſich die Empfänger und die Funkſtellenleiter zu einer vom Kammerorcheſter Feudenheim einge⸗ leiteten kurzen Feier ein. Voll Freude kamen die 27 bedürftigen Volksgenoſſen, die nunmehr auch über den Rundfunk am geiſtigen, kulturellen und politi⸗ ſchen Leben unſeres Volkes teilhaben können. Von ihren Augen konnte man das Gefühl der Dankbar⸗ keit albleſen, daß man ſich ihrer erinnert hatte. Kreispropagandaleiter Fiſcher überbrachte die Grüße des Kreisleiters, der infolge dienſtlicher Verhinderung an der Feier nicht teil⸗ nehmen konnte. Er erinnerte daran, daß bei der letzten Verteilung von Rundfunkgeräten nicht ge⸗ nügend Apparate vorhanden waren, um alle Vorge⸗ merkten zu beſchenken. Nunmehr ſei es gelungen, weitere Geräte zu beſchaffen. Es handle ſich um Ge⸗ räte, die von Volksgenoſſen, die ſich neue Geräte an⸗ geſchafft haben, zur Verfügung geſtellt wurden. Da dieſe Apparate mancher Ergänzung oder Erneuerung bedurften, habe man erſt zahlreiche Erſatzteile be⸗ ſchaffen und ſachgemäß einbauen müſſen, denn man wolle natürlich nur betriebsfertige Geräte verteilen. Pg. Fiſcher wies darauf hin, daß die Partei nicht in der Lage iſt, neue Apparate zu verſchenken. An⸗ dererſeits wolle man auch nicht neue Geräte ver⸗ ſcherken. Die Partei verfolge bei der Dr.⸗Goebbels⸗ Spende wie beim Winterhilfswerk den Grunoſatz, daß die Schichten unſeres Volkes, die Opfer zu brin⸗ gen in der Lage ſind, ſolche Opfer auch bringen müßten, um damit den armen Volksgenoſſen das Ge⸗ fühl zu geben, daß ihnen tatſächlich von der Gemein⸗ ſchaft aller Deutſchen geholfen wird. Mit der neuen Ausgabe komme man wieder ein Stück dem Ziel näher, das da heißt: Wir werden nicht eher ruhen, als bis alle Volksgenoſſen, die nicht in der Lage ſind, aus eigener Kraft ein Rund⸗ ſütugerät zu erwerben, ein Gerät erhalten haben! Für dieſe Arbeit brauche man Jahre, aber eines Tages werde man die Erfüllung dieſes Zieles er⸗ eee Die Ueberraſthung nach dem Maskenball oder das entichwundene Aulo Ein Auko iſt ein Gegenſtand, das ſeinem Beſitzer koſtbar iſt. Sein Vorhandenſein beſtärkt ihn im Ge⸗ fühl ſeiner Daſeinsberechtigung. Und es iſt auch ohne Berückſichtigung des materiellen Schadens nicht gerade ein Vergnügen, wenn einem ein ſo vielſeitig förderliches Gefährt eines Tages abhanden kommt — oder, wie in unſerem Fall, eines frühen Mor⸗ gens, wenn man eine ganze Maskenballnacht hin⸗ durch ſeiner Heißumſchwärmten von der annehm⸗ lichen Heimfahrt geflüſtert hat. Ein kleiner Tob⸗ ſuchtsanfall wird dann begreiflicherweiſe fällig, auch wenn man ſelbſt vielleicht nicht unſchuldig daran iſt. Es ſoll nämlich vorkommen, daß man ſeinen Wagen abzuſchließen vergißt. Gegen Vergeßlichkeit iſt aber kein Kraut gewachſen, und man muß ſie, wenn es gut geht, mit einem größeren Scheck für den verbeult zurückgekehrten Wagen bezahlen. Immerhin ſollte man in dieſer wilobewegten Faſchingszeit dieſer Krankheit beſondere Aufmerkſamkeit ſchenken. Denn gerade in dieſer Zeit ſind am frühen Morgen die Lebensgeiſter jener, die zwar fahren können, aber ein ſolch angenehmes Heimbeförderungsmittel nicht gur Hand haben, beſonders wenig von Hemmungen FCC ãVVVVVVPVVVTPbPVPPVGVGPVTTVTVPGTGTGCTGTGTGTVTVTVTVTVTVTVTT————————T Der Filmſchauſpieler Theo Lingen wird am 13 Februar bei einem großen heiteren Abend im Nibelungenſaal mitwirken, deſſen Pro⸗ gramm ferner Guſtav Jacoby, Wilhelm Strienz, das Tanzpaar Blacker, Erwin Hoffmann, Kurt Engel und Elſe Kau beſtreiten werden. beſchwert und probieren es auch einmal mit fremden Wagen. Ausgeſprochenes Pech haben aber diejenigen, die ihren wohlverſchloſſenen Wagen nach heiß durchtanz⸗ tem Maskenball vergeblich an ſeinem Platze ſuchen, weil er nicht mehr da iſt, wo ſie ihn parkten. Klar, der iſt geſtohlen worden. Wer ſollte ſich auch ſonſt an einem wohlgeſicherten Wagen vergriffen haben, wenn nicht einer von dieſen vermaledeiten Auto⸗ mardern, die mit Geſchick und verblüffender Ge⸗ wand theit des Wagens Schloß auſh achten? Und doch, lieber Zeitgenoſſe, der du da im Morgengrauen vor einem leeren Platz ſtehſt, auf dem nur noch ein klei⸗ ner Oelfleck von deinem einſt vorhandenen Wägel⸗ chen kündet, es gibt eine andere Urſache für das Verſchwinden deines bitter vermißten Fahrzeuges. Das Schönſte aber, du ſelbſt biſt an dem VBrſchwin⸗ den nicht ganz unſchuldig. Und wenn du hörſt, war⸗ aum, wirſt du dir augenblicklich und an Ort und Stelle die Haare raufen, auch wenn du in einem noch ſo tadellos ſitzenden Frack vor dem Polizeibeamten ſtehſt, der dir als Retter in der Not erſchien und nun einen knappen, aber aufſchlußreichen Aufklä⸗ rungsvortrag hält. Die erſte Frage lautet nämlich: War Ihr Wa⸗ gen beleuchtet?“—„Was heißt beleuchtet? Na⸗ türlich habe ich ihn unter eine Laterne geſtellt—, ſonſt könnte ich ja vor und nach einem Maskenball jedesmal die Batterie aufladen laſſen, Faſching iſt doch nur einmal im Jahr.“ So ungefähr wirſt du antworten und haſt ſogar recht. Doch nun kommt es: „Aber hat denn die Laterne die ganze Nacht ge⸗ brannt?“ fragt der Beamte geduldig weiter?— Au⸗ wehl— du haſt das„Ringelchen“ an der Laterne ver⸗ geſſen. Nun erſt geht dir ein Licht auf, was? Schade, dein Wagen hätte es nötiger gehabt. Auf der Nor⸗ maluhr, deren genaues Studium dir jetzt von Po⸗ lizeibeamten empfohlen wird, ſtellſt du feſt, es iſt bereits halb ſieben Uhr. Und nun paß auf und freu dich nicht zu früh!„Ihr Wagen iſt in Sicherheit“, meint der Beamte. Aber wenn die allzeit pünktliche Poltzei einen Wagen um 5 Uhr des Morgens in der Früh noch unbeleuchtet ſtehen ſieht, nachdem die Nummer bereits nach dem Ausgehen der Laternen freundlichſt notiert wurde, dann kann ſie ihn ab⸗ ſchleppen laſſen— für Ihr Geld! Runde 50 Märk⸗ lein kann das unter Umſtänden machen. Haben Sie noch ſo viel bei ſich?“ O Graus, denkſt du, woher nach ſov einer Nacht. Aber auch die Polizei hat in der Faſchingszeit ein Herz für zünftige Narren. Wie der Beamte freundlich erklärt, hat man, wohlgemerkt ausnahmsweise, den Vermißten in einen in der Nähe befindlichen Lof abſchleppen laſſen—„das koſtet nur zehn Mark“ ſagt der Beamte, zückt ſchon ſein Buch, ſchreibt ſich den Namen des allerdings nur noch halbglücklichen Sünders auf— und ent⸗ fernt ſich. Man merke ſich dieſes koſtſpielige Ge⸗ ſchichtchen. Ordnung muß ſein, bei aller Tollität. . Es dürfe— ſo führte der Kreispropa⸗ auf die Dauer reicht haben. gandaleiter weiter aus— keinen Deutſchen mehr geben, der nicht in der Lage wäre, durch den Rundfunk am gei⸗ ſtigen, kulturellen und politiſchen Leben der deutſchen Nation teilzunehmen. Die diesmal mit Geräten Bedachten ſollten aber nie vergeſſen, daß auch dieſe Ausgabe nur möglich war, weil das deutſche Volk durch den Nationalſozialis⸗ mus und durch öde Arbeit des Führers zu einer wahven Schickſalsgemeinſchaft zuſammengeſchweißt wurde. Kreispropagandaleiter Fiſcher verteilte ſodann an die 27 Volksgenoſſen Gutſcheine, mit denen ſie ſich im Laufe des kommenden Donnerstags die Rundfunkgeräte bei der Kreisleitung abholen kön⸗ nen. Die von auswärts Gekommenen konnten gleich am Abend ihre Geräte in Empfang nehmen. Der Redner wies die Beſchenkten davauf hin, daß die Funkſtellenleiter der Partei angewieſen ſind, die Geräte aufzuſtellen und anzuſchließen und auch die notwendigen Unterweiſungen über den Gebrauch zu geben. Er wünſchte den Beſchenkten beim Rund⸗ funkempfang viel Freude und bat ſie, die Geräte auch fleißig zu benützen, beſonders bei öͤen die ganze Na⸗ tion angehenden Sendungen. Pg. Fiſcher gedachte zum Schluß des Führers. Dann beglückwünſchte er jeden einzelnen, womit die ſchöne Feier ihr Ende fand. dr. W. th. Geſtohlen und verloren Polizeibericht vom 7. Februar Im Roſengarten wurde eine wertvolle rote aus Ziegenleder gearbeitete Handtaſche geſtohlen, arabiſche Handarbeit mit reichlichem Meſſingbeſchlag auf der Vorderſeite, Druckknopfverſchluß, div. In⸗ halt, darunter kleiner japaniſcher bunter Geld⸗ beutel mit Reißverſchluß, kleines japaniſches bunt⸗ bedrucktes Taſchentuch, eine Puderdoſe in Zungen⸗ form, eine engliſche Puderquaſte auf Stoff He⸗ feſtigt, drei große Schlüſſel, ein Briefkaſtenſchlüſſel und ein weißer Kamm mit Futteral. Verloren ging in der Nacht zum 1. Februar von K 1 bis F 5 hier oder auch in einem Kaffee in der Breiten Straße hier eine braune Saffian⸗ leder⸗Brieftaſche mit Papieren, Ausweiſen und einem Führerſchein; am 1. Februar von 8 1 über Breite Straße— Planken, O 3 und O 4 bis M 6 hier ein ältere, ſchwarzlederne Damen⸗ handtaſche ohne Henkel mit einem Fach und Druckverſchluß, enthaltend einen größeren Geld⸗ betrag in kleinem ſchwarzen Lacktäſchchen mik weißem Knopf; am 29. Januar eine Broſche aus Rotgold, zwei ineinandergeſchloſſene, ſchmale Ehe⸗ ringe mit zwei kleinen Perlen in der Mitte, einem Rubin und einem Saphir als Blüte. eee Vor der Mannheimer Strafkammer: Der Freund der„Fofopernfüngerin Agnes rächte ſich— Ihr Exgellebter wandert wegen Zuhälterei ins Gefängnis Künſtlerinnen erfreuen ſich bei Männern eigent⸗ lich immer beſonderer Beliebtheit. Kein Wunder, daß ſich der 1914 in Mannheim geborene Reinhold Molitor von der ihm durch einen Freund als „Hofopernſängerin“ vorgeſtellten Agnes beſonders beeindruckt fühlte. Nur ſeltſam, daß es ihm, der an ſich ein ganz aufgeweckter Junge zu ſein ſcheint, nicht gleich am Benehmen auffiel, daß es mit der„Hof⸗ opernſängerin“ nicht ganz ſtimmen konnte. Aller⸗ dings: die„kölſche“ Sprach des Mädchens mag mit zur Sinnesverwirrung beigetragen haben. Jeden⸗ falls freundete er ſich mit Agnes ſehr raſch an, als ihn ſein Freund eines Tages mit ihr auf ſeiner Bude aufſuchte. Am gleichen Abend ging man noch zuſammen auf die Neckarauer Kerwe. Das war im Jahre 1936 geweſen, und von dieſer Zeit an kam Reinhold nicht mehr von dem Mädchen los, ſondern hegte, wie viele, den originellen Wunſch, ſie„ſolid zu machen“, wie das in der„Fachſprache“ heißt und ſie zu heiraten. Daß ſie nämlich eine Dirne war, hatte ſie ſchon nach einigen Tagen geſtanden. Da hatte ihn dieſe Agnes aber ſchon ſicher in ihrem Netz gefangen. Reinhold konnte ihr nicht mehr wider⸗ ſtehen und ſcheint ſich auch gar keinerlei Mühe mehr dazu gegeben zu haben. Wenigſtens iſt ſein weiteres Verhältnis das eines richtigen Zuhälters geweſen, wobei man ihm allerdings zugute halten muß, daß ſein Täubchen es großartig verſtand, ihn mit kleinen Drohungen dauernd an der Strippe zu halten. Trotz dieſer Abhängigkeit, die ſich auch bald auf der pekuniären Linie einſtellte, denn Reinhold ver⸗ diente nicht viel, kann man ihm ſchon glauben, daß er ernſte Abſichten mit ihr hatte, zumal ſie zugeben mußte, daß ſie ihm ab und zu vorjammerte, daß ſie aus dieſem Luderleben herauswolle. Sie ging ſogar ſo weit, daß ſie, als Reinhold zu Hauſe wegen dieſes verwerflichen Verhältniſſes vor die Tür geſetzt wurde, ſich bereit erklärte, Mannheim zu verlaſſen und nach Hauſe zu fahren. Reinhold durfte zur Her⸗ beiſchaffung des Fahrgeldes ſogar ſeinen Photoappa⸗ rat verſetzen. Sie ſchrieb ihm nun auch zärtlichs Briefe mit„Lieber Vati“ als Anrede, und er er⸗ widerte mit„Liebe Mutti“, denn ſie hatte zwei Kin⸗ der, und Reinhold fühlte ſich anſcheinend ſchon als „glücklicher“ Familienvater. Länger als vierzehn Tage hielt ſie aber die Trennung nicht aus, da war ſie ſchon wieder da und Reinhold mußte ſie unter⸗ bringen. Ein halbes Jahr lang, das durch einen not⸗ wendig gewordenen Krankenhausbeſuch ihrerſeits verkürzt wurde, ſpielte ſie nun die Rolle der„Geueſenen“, N aber als Reinhold ebenfalls krank wurde, ſah ex ein, daß er ſich hier ſchwer in die Tinte geſetzt hatte. Zu ſpäft. Als er ſeiner Agnes mitteilte, daß es beſſer ſei, jeder ginge ſeiner Wege, zeigte das Kammerkätz⸗ chen ſeine Krallen. So ſaß er nun wegen Zuhälterei auf der An⸗ klagebank. In der ganzen Zeit ſeiner„Liebe“ hatte er ſchon ziemlich viel Geld, Zigaretten und anderes von ihr bekommen und auch ſein ſonſtiges Verhalten, das er im übrigen rückhaltlos zugab, als er merkte, das Leugnen keinen Zweck hatte, trug die Kennzeichen eines typiſchen Zuhälters, ſo daß das Gericht ihn, allerdings unter Zubilligung mil⸗ dernder Umſtände, wegen Zuhältenef zu einer Ge⸗ fängnisſtrafe von 1 Jah onaten ver⸗ urteilte. 84. * Die eigene Frau verkuppelt! Zuchthausſtrafe für einen moraliſch verkommenen Ehemann Auf der Anklagebank vor der Mannheimer Strafkammer ſaß der 1901 in Mannheim geborene Robert Falkner und mußte ſich wegen Kuppelei verantworten. F. iſt kein unbeſchriebenes Blatt mehr und ſeine Straftaten laſſen einen Menſchen erkennen, der ſich wenig Gewiſſensbiſſe macht und nichts mehr ſcheut als Arbeit. Von ſeinen Vor⸗ ſtrafen war die letzte wegen ausbeuteriſcher Zuhäl⸗ terei die ſchwerſte geweſen. Er hatte es ſchon da⸗ mals nicht nur geduldet, daß ſeine Frau der Un⸗ zucht nachging, ſondern ihr ſogar gedroht, wenn ſie ſich ſeinen Wünſchen nicht fügte. Diesmal war er nicht weit davon entfernt, wegen des gleichen Verbrechens vor dem Richter zu ſtehen. Ihn rettete lediglich die Tatſache, daß man ihm den Eigennutz bei der Kuppelei nicht genügend nach⸗ weiſen konnte. Er war mit ſeiner Frau in eine Wirtſchaft gegangen und hatte ſie dort einem Be⸗ kannten vorgeſtellt, dabei verſchweigend, daß es ſeine Frau war. Nachdem man zuſammen einige Glas Bier getrunken hatte, nahm er den Mann mit in ſeine Wohnung und verhinderte dort nicht, daß es zwiſchen dieſem und ſeiner Frau zu einem intimen Beiſammenſein kam. Er forderte ihn geradezu auf. Das Gericht verurteilte F. zu einer Zucht ⸗ hausſtraßſe von zwei Jahren und drei Jahren Ehrverluſt. ba FPPPPPUUUUUUCbCCCbCbFbCTCTFCTGTbTGTGT(TbT(TbTbTVT(TbTͤTVTVTbVTbTVTVTbvͤT'ͤV'ͤpkͤp....!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!'!.!;!;.:.;..... v Natur- und Kulturlandſchaften Algeriens Lichtbildervortrag von Prof. Dr. Fritz Jäger(Baſel) Prof. Dr. Jäger, der geſtern auf Einladung der Geſellſchaft für Erd⸗ und Völkerkunde in der Kunſthalle ſprach, hat Anfang 1935 monate⸗ lang mit Auto und Zelt Algerien bereiſt, und dabei wiſſenſchaftliche wertvolle Beobachtungen über den Verlauf der ſog. Penckſchen Trockengrenze und der Trockengrenze des Ackerbaus gemacht. Algerien ver⸗ dient nämlich darum das beſondere Intereſſe der geographiſchen Wiſſenſchaft, weil ſeine Landſchaften teils im Bereich des feuchten Mittelmeerklimas, teils im Bereich des Wüſtenklimas der Sahara liegen. Man unterſcheidet trockenes und feuchtes Klima, je nachdem ob die Verdunſtung die Niederſchlagsmenge oder umgekehrt überwiegt, und dort, wo ſich beide die Waage halten, befindet ſich die Penckſche Trocken⸗ grenze, die nun durch Prof. Jäger eindeutig feſtge⸗ legt werden konnte. Die zweite Grenze des Acker⸗ baus ohne künſtliche Bewäſſerung, die er an dem ſichtbaren Verlauf der Gehöfte und der wieder auf⸗ gegebenen Ackerbauverſuche feſtſtellte, iſt von Ver⸗ ſalzung, Kalkkruſten des Bodens, Meereshöhe und Nachtfröſte, Unregelmäßigkeit der Niederſchläge be⸗ ſtimmt. Neben dieſen rein wiſſenſchaftlichen Unterſuchun⸗ gen hat aber Prof. Dr. Jäger auch unmittelbar in⸗ tereſſante Beobachtungen mit heimgebracht. So hör⸗ ten und ſahen wir Beiſpiele der ſog. Trocken⸗ landkultur, eine Bearbeitung des brachliegen⸗ den Landes, die es wieder aufnahme⸗ und konſervie⸗ rungsfähig für Regen macht. Die breiten Zwiſchen⸗ räume zwiſchen Luzerne⸗ oder Weinpflanzungen(die alſo auch Feuchtigkeitsreſervoire darſtellen), Durch⸗ brechung der Kalkkruſte durch Traktoren, die einen tiefeindringenden Dorn durch die Erde ziehen,— eine Meliorationsmaßnahme, die ſich trotz der Ko⸗ ſten durchaus bewähren ſoll; die bekannten Früh⸗ gemüſekulturen an der Küſte uſw. Sehr lehrreich auch die übertriebene Rodung, die den Wald auch dort vertilgte, wo er nützlich war, dem Boden Halt ge⸗ währte, und wo fetzt die Wildbäche zu Tal ſtürzen, und alle Ackerkrumen mit ſich nehmen. Auch wald⸗ ruinierende Ziegen wurden vermerkt. Im übrigen gab es Völkerkunde und auch etwas Geſchichte, unter Berückſichtigung der Rolle der Rö⸗ mer, Byzantiner, Araber, Türken, Franzoſen; anzu⸗ merken die Tüchtigkeit der mit der Megalithkultur zuſammenhängenden Berber, die auf 1200 Meter noch dicht ſiedeln. Daß die Franzoſen auf bie moderne Kultivierung des Landes ſtolz ſein können, wurde an Beiſpielen aus der Großſtadt Algier wie aus den Siedlungen und Oaſen dargetan. Daß ſie auf den Umfang ihres Kolonialreiches ſtolz ſind, kommt in merkwürdiger Weiſe zum Ausdruck in den Straßen⸗Kilometertafeln am Rande der Sahara, auf denen zu leſen ſteht: Nach Timbuktu 2840 Kilo⸗ meter, nach Namey 3090 Kilometer uſw. Das ſind Kolonialmaßſtäbe! Dr ze Ein frecher Einbruch wurde dieſer Tage in einer Grabſteinbildhauerei am Krematoriumsweg verübt. Als der Beſitzer Joſef Springer am Mor⸗ gen des Sonntags ins Geſchäft kam, fand er das Fenſter zum Büroraum offenſtehen. Der Einbrecher war von außen auf einen Grabſteinſockel geſtiegen, der übrigens beim Umfallen einen Marmorgrabſtein beſchädigte, hatte von außen eine Scheibe eingeſchla⸗ gen und dann das Fenſter geöffnet und war ein⸗ geſtiegen. Alle Schubladen ſtanden durchwühlt auf dem Tiſch, auch der Kleiderſchrank und ein Regal waren in Unordnung. Der Einbrecher nahm außer einer Kleiderbürſte, einem Säckchen mit Kupfer⸗ münzen auch einen Kaſten mit Blattgold für In⸗ ſchriften im Werte von etwa 10 Mark mit. 7 4„7 L Til 4. Seite Nummer 64 Aus Vaden Direktor Harden-Rauch verunglückt Mit dem ſchleudernden Motorrad geſtürzt * Freiburg, 8. Febr. Der Leiter der Frei⸗ burger Volksbücherei, Direktor Harden⸗Rauch, befand ſich mit ſeinem Kraftfahrrad auf der Fahrt ſtadteinwärts und wollte einen Perſonenkraftwagen überholen. Dabei wurde er geſtreift, die Maſchine geriet ins Schleudern und der Fahrer ſtürzte ſchwer. Ein ſofort an der Unfallſtelle erſchienener Arzt ſtellte Schulter⸗ und Schädelbruch feſt und ver⸗ aulaßte die Ueberführung des erheblich Verletzten in die Chirurgiſche Klinik. Tragiſcher Tod durch Flobertſchuß Beim Schießen auf eine Blechbüchſe * Lahr, 8. Febr. In Nonnenweier wurde am Sonntagabend der im 17. Lebensjahr ſtehende Richard Mol! im väterlichen Garten durch einen Flo⸗ bertſchuß in die Schläfe getroffen und auf der Stelle getötet. Das Unglück mit ſeinem tragi⸗ ſchen Ausgang ereignete ſich beim Schießen auf eine Blechbüchſe. Der Unglücksſchütze war der im glei⸗ chen Alter ſtehende Richard Auguſt Killgus aus Non⸗ nenweier. Die Gemſen aus Steiermark ſind angekommen Sie bevölkern jetzt das Feldbergrevier * Freiburg, 8 Febr. Nachts nach 11 Uhr kamen wie die„Freib. Ztg.“ ſchreibt, von Leoben in Steiermark die vom badiſchen Landesjägeramt beſtellten Gemſen mit dem Zug an, wurden nach Ge⸗ ſunderklärung durch den Bezirksführer ſoſort auf einen Laſtkraftwagen verladen und ins Feldberg⸗ gebiet geführt, wo ſie in Freiheit geſetzt wurden. Es waren vier Geißen von 4 bis 8 Jahren, zwei Böcke von 5 bis 7 Jahren und zwei diesfährige Kitzen, die, in ſauberen Kiſten mit reichlich Streu und Kleeheu verſehen, trotz der zweitägigen Eiſen⸗ bahnfahrt ein munteres Ausſehen zeigten. Die Ki⸗ ſten wurden an einer Steilhalde in einer Reihe auf⸗ geſtellt und die Schieber geöffnet. Zuerſt wurden die Kitzen freigelaſſen, nachher die führende Geiß Und dann raſch nacheinander alle anderen Tiere, die nacheinander den Berg hinauf ins Dunkel verſchwan⸗ den. Die Ausſetzung war um 1 Uhr nachts beendet. Dem Wald⸗, Forſt⸗ und Jagdmeiſter wurde der Dank ausgeſprochen, daß er die vor zwei Jahren mit un⸗ genügenden Mitteln begonnene Gemſeneinführung pier Böcke und eine Geiß) nun zu einem hoffent⸗ lich guten Ende geführt hat. Von den fünf vor zwei Jahren ausgeſetzten Gemſen ſtehen noch drei in dem Ausſetzungsgebiet, dazu noch eine in dieſem Jahr geſetzte Kitz. Man hofft nun, daß die Gemſen im Feldberggebiet eine Dauererſcheinung werden und die Schifahrer ſo vernünftig ſind, ſie nicht zu ſcheuchen. * Karlsruhe, 8. Febr. Vor einigen Tagen iſt ein 3% Jahre alter Junge in der Küche der elterlichen Wohnung in Anweſenheit der Eltern rückwärts in eine mit kochender Wäſche am Boden ſtehende Kin⸗ derbadewanne gefallen. Das Kind zog ſich am Rücken und an beiden Armen ſtarke Verbrennungen zu und ſtarb an den Folgen der Verletzungen. 1 2* J D ILL Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 2 Auch die Narretei hat ihre Tradition: Mit dem Narrenbaum durch Neberlingen Das ſchwäbiſch-alemanniſche Narrentreffen ln der allen Vodenſee-Stadt * Ueberlingen, 8. Februar. Die alte freie Reichsſtadt Ueberlingen hatte über das Wochenende die Narrenzünfte des ſchwä⸗ biſch alemanniſchen Narrenverbandes in ihren Mauern zu Gaſt. Unter ungeheurem Jubel der Be⸗ völkerung, die die Straßen der Stadt dicht umſäumte, 4 Allzu karnepaliſtiſch! Originelle Fasnachtsmaske aus der Schweiz (Archiv NMz3) bewegte ſich der Zug mit dem etwa 30 Meter langen Narren baum, dem Stammbaum aller Narren, durch die Stadt nach der Hofſtatt, wo unter den üb⸗ lichen Zeremonien und Umſtänden die Stockacher Baumknechte das Setzen des Baumes vornahmen, der ruckweiſe unter den Klängen des Narrenmarſches höher ſtieg, bis ein brauſendes„Narro“ verkündete, daß der Baum aufgerichtet war. Tauſende von Men⸗ ſchen wohnten dem fröhlichen Akt bei. Luſtig wiegte ſich der Baum, verkündend, daß die Fasnacht eröffnet iſt und ihr Szepter ſchwingt. Ben Anteness ante Fall GE RIC HTS BERICHTE AUS NAH UND FER N Eingebildeter Kranker-aus Liebe Der tod unglückliche Patient“ Skandalſzenen im Wartezimmer Wien, 8. Februar. Mit einer ungewöhnlichen Klage beſchäftigte ſich Hieſer Dage das Wiener Zivillandesgericht. Eine bekannte Aerztin hatte einen ihrer Patien⸗ ten wegen Berufsſchädigung angezeigt. Bei einem Aufenthalt in einem Krankenhaus hatte ſich der Ingenieur G. in die dort tätige Aerztin Ma⸗ pianne T. verliebt. Aus dieſem Grunde war er tod⸗ unglücklich, als er das Hoſpital geheilt verlaſſen mußte. Er beſchloß, auch weiterhin den Kranken zu spielen, um die Beziehungen, die natürlich von ſei⸗ ten der Aerztin rein ſachlicher Natur waren, nicht ganz abzubrechen. Immer wieder erſchtlen der Mann in der Sprechſtunde und klagte über geheimnisvolle Schmerzen, obgleich er vollſtändig geſund war. Schließlich ſagte ihm die Aerztin auf den Kopf zu, daß die Leiden, über die er ſich beſchwere, nur in ſeiner Einbildung exiſtierten. Sie ſehe keinen Gvund mehr, einen völlig Geſunden weiterzubehan⸗ deln. Das hielt den hartnäckigen„Patienten“ jedoch nicht ab, täglich aufs neue die Sprechſtunde zu be⸗ ſuchen, er ließ ſich weder im guten noch im böſen ab⸗ weiſen und machte, wenn es die Aerztin ablehnte, ihn zu empfangen, im Wartezimmer Skandal⸗ szenen. 5 Schließlich konnte ſich Fräulein Doktor T. nicht mehr anders helfen, als das Gericht anzurufen, das den eingebildeten Kranken zu 500 Schillingen Geldſtraſe verurteilte und ihm jeden weiteren Beſuch in der Praxis der Aerztin unterſagte, widrigenfalls eine erneute Buße von 500 Schillingen zu bezahlen ſei. Verklungene Welt Eine Geſchichte vom ruſſiſchen Zarenhof * Neuyork, 8. Febr. Eine baltiſche Gräfin No⸗ ſtig hatte vor kurzer Zeit in Amerika ihre Memot⸗ ren veröffentlicht, die einen ſehr großen Erfolg hat⸗ ten. Gräfin Noſtiz erzählt in dieſen Memoiren auch die romantiſche Geſchichte des Hoffräuleins Heyden und des Garderittmeiſters Graf Man⸗ teuffel. Ihre Hochzeit war eines der größten 0—— 8 5 or 4 1 kriegszeit uno ebenſo wurde auch das Schickſal des jungen Ehepaares in der Folgzeit zum allgemeinen Geſprächsthema. Schon kurz nach der Verlobung, er⸗ zählt die Gräfin Noſtiz, lernte die Braut den Fürſten Nikolaus Juſſupow, den Bruder des Raſputin⸗Mör⸗ ders Felix Juſſupow, kennen. Er entbrannte in glühender Leidenſchaft zu ihr und kurz nach der Hoch⸗ zeit habe die junge Frau ihren Mann verlaſſen und ſei zu Juſſupow gegangen. Bei einem Duell ſei dann Juſſupow von Manteuffel erſchoſſen worden. Die Gräfin Heyden erblickt in dieſer Erzählung eine Verunglimpfung ihrer Ehre und ver⸗ langt als Schadenerſatz in Neuyork fünfzehn Millionen Francs, vor dem Pariſer Gericht eine Million. Altes ſasnachtliches Brauchtum entfaltet ſich; durch die Straßen ſchritten in Begleitung von Muſikkapel⸗ len die bereits angekommenen Narrenzünfte. In der Turnhalle erfolgte der Aufzug der Zünfte. In über vier Stunden erlebten die Beſucher altes, tief in der Volksſeele verwurzeltes Brauchtum. Das närriſche Treiben hielt die ganze Nacht über an. Es ſetzte in den frühen Morgenſtunden des Sonntags in noch verſtärkterem Maße ein. Als ſich am Nachmittag der hiſtoriſche Zug mit ſeinen 50 Gruppen und ge⸗ folgt von den Zünften zahlreicher oberbadiſcher Städte in Bewegung ſetzte, war die ganze Stadt eine undurchdringliche Men⸗ ſcheumauer, die von den Abſperrmannſchaften kaum mehr zu hal⸗ ten war. Ein unbeſchreiblicher Jubel begleitete den Zug durch die Straßen der Stadt, der ſich auf der Hofſtatt auflöſte. In den Straßen und Gaſtſtätten aber ging das frohe närriſche Treiben weiter bis in die ſpäten Abendſtunden hinein. Seit Menſchenge⸗ denken hatte die Stadt Ueberlingen kein derartiges Ereignis zu verzeichnen. Die Stadt Ueberlingen mit ihrem ehrſamen Rat hat bewieſen, daß ſie eine Nar⸗ renſtadt iſt, die auf eine gute alte Tradition zurück⸗ blicken kann. . 8. Februar 1938 3 Dienstag, Gondrell kam, ſah und ſiegte Anſage Ludwigshafen, 8. Februar. Vor jedesmal reſtlos beſetztem Haus gaſtierte in dieſen Tagen im Feſtſaal des JG.⸗Feierabendhauſes Adolf Gondrell aus München, ein Anſager und Künſtler des geſprochenen Worts, des Geiſtesblitzes und der humor⸗ und geiſtig an⸗ ſpruchsvollen Unterhaltung. Bisher war er, wie er ſelbſt uns berichtete, ausſchließlich auf deutſchen Varieté⸗ und Kabarett⸗Bühnen tätig. Erſtmalig hat er ſich jetzt der großen NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ verpflichtet. Darin begegne er einer Hörer⸗ und Zuſchauerſchaft, die für ihn ganz neu ſei. Wie er ſehr bald herausfühlte, ſind auch die Werks⸗ kameraden unſerer JG⸗Farbeninduſtrie durch die große Reihe künſtleriſch bedeutſamſter und hochwer⸗ tiger Veranſtaltungen bereits wundervoll auf⸗ nahmefähig geworden, gerade auch für geiſtig an⸗ ſpruchsvollere Anſagen und Pointen. Das bewies allein ſchon der Jubel, womit Adolf Gondrell ſtets entlaſſen und wieder empfangen wurde. Bei ihm folgt wahrlich ein Geiſtesblitz Schlag auf Schlag dem andern, und jeder Einſchlag zündet. Dieſer Künſtler überragt noch um Haupteslänge das an ſich vorzügliche Programm, das er anzu⸗ ſagen hatte, mit Namen von Rang wie Ilſe Meudt⸗ ner, Nati Morales, Angel Ferrera, Grete Deditſch, Ludwig Bobula, die fünf Belcantos und Willy En⸗ gels, den Flügeladjutanten. Den Anilinern gefiel ſeine geiſtvolle Dr. Fritz Haubold. —,,,r::: ꝶ cm ð x x. „Sei auch ou ein Träger dieſer deutſchen Tat!“ Erſte große Morgenfeier der badiſchen Hitlerjugend in der Gauhauptſtadt * Karlsruhe, 8. Februar. Die Hitlerjugend des Gebietes Baden führte am Sonntag als erſte große Kultur⸗Veranſtaltung für das Jahr 1938 eine Morgenfeier durch, die auch vom Reichsſender Stuttgart von der Karlsruher Sende⸗ ſtelle aus übertragen wurde. Der Leitgedanke, der das Thema dieſer Feierſtunde bildete, war einem Gedicht des Reichsjugendführers Baldur von Schi⸗ rach entnommen, deſſen Eingangsverſe über dieſer Gauſendung ſtanden: „Sei auch du ein Träger dieſer deutſchen Tat, die größer iſt als alles, was da war.“ Den Mittelpunkt dieſer Feierſtunde bildete die An⸗ ſprache des Führers der badiſchen Hitlerjugend, Obergebietsführers Friedhelm Kemper, der folgender Gedanke zugrunde gelegt war: In dieſer Stunde innerer Beſinnung wurde ſich der Führer des tiefen Zuſammenhanges von Leben, Schickſal und Schaffen mit den großen Aufgaben des Volkes bewußt. Den muftkaliſchen Teil der Feierſtunde beſtritten das Bannorcheſter 109 und die Reichs rundfunkſpielſchar, unter der Geſamtleitung des Bannführers Pg. Wöhrlin. Nach dem Vorſpiel zu„Iphigenie in Aulis“ folgte ein Werk von Händel und dann eine Kompoſition„Feierliche Muſik“ von Wöhrlin. Den Abſchluß der Feierſtunde bildete der macht⸗ polle, zu himmliſcher Wucht aufragende Chor von Georg Blu menſaat„Lobet der Berge leuchtende Firne“, Die Folge der Feierſtunde ſtellte Berthold Weiß von der Gebtetsführung 21 zuſammen. Spre⸗ cher war Paul Hierl vom Badiſchen Staatstheater. Der Erfinder der Gulaſchkanone 80 Fahre alt NRG Ulm a. d.., 8. Februar. Fabrikant Otto Magirus iſt 80 Jahre alt geworden. Nach dem Studium auf dem Polgytechni⸗ kum in Stuttgart übernahm er die techniſche Lei⸗ tung der väterlichen Fabrik in Ulm. 1891 erhielt Otto Magirus den Auftrag, den erſten fahrbaren Turm für einen großen Scheinwerfer zu militäri⸗ ſchen Zwecken zu konſtruieren. Von da ab erhielt er regelmäßig militäriſche Aufträge. Vor allem aber iſt der Name Otto Magirus mit einem Militärgerät verknüpft, das raſch große Volkstümlichkeit erlangte. Bei einem Wettbewerb im Jahre 1905 für eine Ar⸗ meefeldküche hatte er unter 40 Teilnehmern als Ein⸗ ziger Erfolg. Seine„Gulaſchkanone“, die er durch einen mit Glyzerin gefüllten Ueberkeſſel zu einem Selbſtkocher ausgeſtaltet hatte, fand raſch Eingang beim deutſchen Heer. Lange Zeit hindurch war die Ulmer Firma der einzige Lieferant für Heeresfeld⸗ küchen. Nach dem Tod ſeiner beiden Brüder war Otto Magirus noch bis 1914 in der Fabrik tätig. Bis vor 2 Jahren gehörte er noch dem Auſſichts rat der Magirus⸗Werke an, die bekanntlich inzwiſchen 8 Humboldt⸗Deutz⸗Motoren⸗A.⸗G, übergegangen ſind. 5 Deviſen in der Krawatte Der verdächtige junge Mann * Trier, 8. Febr. Raffiniert angelegt ſind die Verſtecke, die von Schmugglern und Deviſenſchiebern ausfindig gemacht werden, aber die Zollbeamten ſind mindeſtens ebenſo ſchlau und noch ſchlauer. Das be⸗ weiſt ein Fall, der ſich auf der Bahnſtrecke bei Trier zugetragen hat. In einem Abteil eines Luxemburger Zuges wurde ein junger Mann gefragt, ob er mehr Geld bei ſich hätte, als er mitnehmen durfte. Er zeigt ſeine Geldbörſe und in ihr war nicht mehr. als zuläſſig. Bei einer Kleiderunterſuchung jedoch hatte die Krawatte des jungen Mannes etwas Verdächtiges an ſich. Ein Zehnmarkſchein war darin verſteckt. In einem anderen Fall hatte ein junger Schieber ausländiſches Silbergeld in die genoſſenſchaft, geſtorben. Schuhe gelegt und verſuchte, über die Grenze zu kommen. Auch er wurde gefaßt. Emil kaſſierte Unverbeſſerlicher Betrüger wandert ins Gefängnis * Frankenthal, 7. Febr. Das Schöffengericht ver⸗ urteilte den 35 Jahre alten„Vertreter“ Emil Panzer aus Schifferſtadt wegen fortgeſetzter Be⸗ trügereien zu einem Jahr Gefängnis. Panzer hatte in vielen Fällen Wein handlungen und Winzer in Bad Dürkheim, Freinsheim. Letſtabt uſw. dadurch geſchädigt, daß er Beträge für Wein, deſſen Verkauf er vermittelt hatte, kaſſierte und unterſchlug. Außerdem erſchwindelte er ſich Vermittlungsgelder für fingierte Lieferungen. Schließlich nahm er noch angeblich im Auftrage der Lieferanten Weine zurück, die er für ſich verkaufte, ohne daß natürlich ein Erſatz geliefert wurde. Der Staatsanwalt hatte für eine recht umfangreiche Serie von Straftaten, die der unverbeſſerliche Betrüger im großen und ganzen zugab, eine Geſamtgefängnis⸗ ſtrafe von 377 Jahren beantragt. Der Rieſe von Friedrichshafen „L3 130“ vor der Vollendung Seit anderthalb Jahren iſt in der rieſigen Montage⸗ halle des Luftſchiffbaues in Friedrichshafen der neue deutſche Luftrieſe„L 180“ im Bau, der nach dem vorläufigen Fohrtenprogramm der Deutſchen 14 8 e reederei noch in dieſem Jahre mehrere Reiſen von 5 nach Neuyork und zurück antreten wird. Oben: Außenanſicht der nahezu fertiggeſtellten Führergondel. unten: Blick in das Innere des Luftſchiffes mit den gewaltigen Oeltanks. 5 (Preſſ ffmann 2, Zander⸗Multiplex⸗K.) Altbürgermeiſter Jakob Funk 7 Sambach, 8. Febr. Hier iſt Altbürgermeiſter Jakob Funk, Mitbegründer und langjähriger erſter Vorſtand ſowie Ehrenvorſitzender der Winzer⸗ Um das Genoſſenſchafts⸗ weſen und das Gemeindewohl hat ſich der Verſtor⸗ bene bleibende Verdienſte erworben. des Wortſpiels, e . 9 B e * D n eee 5 00 * Dienstag, 8. Februar 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 64 Die groge französische Militär- Revolte von 1917/ Ein Erlebnis- und Augenzeugenbericht von P. C. Ettighoffer 13 Hann er, der Oberbefehlshaber, es nun wagen, dies alles aufzuhalten, nur weil den Deutſchen viel⸗ leicht Kenntnis eines Armeebefehls wurde? Viel⸗ leicht? Nein, unmöglich! Die Schlacht wird und muß ſtattfinden. Ueber den Verluſt der wichtigen Meldung darf nicht mehr geſprochen werden. Ueber⸗ haupt, was wollen die Deutſchen jetzt noch, wenige Tage vor Beginn des Unternehmens? Ihre noch möglichen Abwehrmaßnahmen können nur gering ſein. Man wird ſie überwalzen, unter dem Mate⸗ rial erſticken. Die Schlacht wird ſtattfinden. Und dann iſt eine andere Nachricht da und Hält ganz Frankreich und damit die ganze Welt in Atem: Amerika hat die diplomatiſchen Be⸗ ziehungen zu Deutſchland abgebrochen und den Kriegszuſtand erklärt. Amerika iſt Trumpf. Alles andere wird null und gering für dieſen Dag. Amerika wird marſchieren. Aber wann? Der Feuerorkan wächſt Währenddͤeſſen rollen die deutſchen Erſatzdiviſio⸗ nen heran. Es iſt nicht viel, was die Oberſte Heeres⸗ leitung hinter die bedrohte Frontlinie werfen kann. Nur über 14 Diviſionen verfügt ſie im Augenblick. Man beordert die Truppe in Ortsunterkünfte, mög⸗ lichſt dicht hinter der Kampflinie. Unabläſſig rollt die deutſche Artillerie heran, begübt ſich in Feuer⸗ ſbellung, ſchanzt ſich ein. Zug hinter Zug wird Mu⸗ nition herangefahren. Unſere Tpuppe iſt in beſter Stimmung. Eine Zeitlang geüſtert bei der Oberſten Heeresleitung ſogar der Gedanke, durch einen Groß⸗ angriff dem franzöſiſchen Durchbruchsverſuch zuvor⸗ zukommen. Der Plan wird aber ſofort wieder ver⸗ worfen. Auch zu einer Geländeaufgabe, wie ſie Ge⸗ neral der Artillerie von Höhn vorſchlägt, kann man ſich nicht entſchließen. Er hat den Plan eimer be⸗ weglichen Abwehrfront aufgeſtellt. Danach ſoll die vorderſte Linje nur dünn beſetzt bleiben, ſo daß die Maſſe des zu erwartenden franzöſiſchen Trommel⸗ feuers ins Leere ſchlägt. Nach Eindringen in die deutſchen Linien müßte der Gegner ſofort wieder durch einen kräftigen Gegenſtoß, aus der Tiefe ge⸗ führt, zurückgeworfen werden. Die Oberſte Heeves⸗ leitung ſcheut vorerſt das Wagnis eines ſolchen Ge⸗ genangriffs und fordert, daß jede Truppe das ihr anvertraute Gelände reſtlos in der Hand behält, allerdings mit der Möglichkeit der beweglichen Ver⸗ 1 Langſam w ch ſt die brüllende Schlacht. Es iſt bein plötzliches Losſchlagen, bein über⸗ vaſchendes Niederpraſſeln unzähliger Granaten, wie der Blitz aus heiterem Himmel, nein, das ſeit Wochen ſchon Lebhaftere Feuer wird von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde ſtärker, brüllender, tobender. Und jeder Soldat hüben und oͤrüben weiß, daß die ganz große Schlacht begonnen hat. Der letzte feloͤg raue Musketier, der faſt irrſinnig vom zunehmenden To⸗ hen und Krachen im halberdrückten Stolleneingang ſitzt, weiß genau, daß dies Feuer nun tagelang nicht Copyright by C. Bertelsmann Verlag Gütersloh. mehr abbrechen ſoll und daß es aus ihm nur eine Er⸗ löſung geben kann, nur ein Ende— das Vorbrechen der franzöſiſchen Sturmwellen. Und der letzte Kanonier, der das Glück hat, ſich betäuben zu können, da er nicht untätig liegen muß wie der Infanteriſt vorne, weil er ſchießen und ſich wehren darf, und Granate um Granate hinüber⸗ jagen kann in die franzöſiſchen Batterien, dieſer Ka⸗ nonier weiß, worum es jetzt geht. Jeder Offizier, jeder Schanzarbeiter, jeder, der da lebt und atmet im Raume der drüben, weiß, worum es geht. Eine Rieſenſchlacht wird es ſein, getragen vom Opfermut und von der Vaterlandsliebe feldgrauer und horizontblauer Män⸗ ner. Eine Schlacht ohne Weichheit und Schonung, dies nach dem Willen Nivelles letzte, große Treffen im weit und breiten Feld. 22 deutſche Diviſionen in Abwehr Zwiſchen La Fére und Brimont ſteht die deutſche Verteidigung in dieſen erſten Apriltagen bereit. Es iſt aber kein ſtarrer Gürtel aus Menſchenleibern, Stahl und Beton, ſondern ein bewegliches und ela⸗ ſtiſches Band, das ſich, je nach Lage und Feindes⸗ taktik, ausdehnen kann, das ſich zurückdrängen läßt, um gleich oͤarauf wieder mit Wucht vorzuſchnellen, das Ergebnis einer neuen Taktik, die nun ihre Feuer⸗ taufe erhalten ſoll. Locker ſoll die Verteidigung ſein und dennoch im ganzen geſehen unnachgiebig, feſt und hart. Am linken Flügel liegen zwei nen des 13. Reſerve⸗Korps in vorderſter Linie. Im Rahmen des XI. Armeekorps hat die Gruppe Vailly vier Stellungs⸗Diviſionen eingeſetzt. Daran an⸗ ſchließend, von Cerny bis Craonme, liegen drei Front⸗Diwviſionen vorne, und bei Berry⸗au⸗Bac, bis zum Knie der Aisne ſind's wiederum drei Front⸗ Diviſionen des 15. bayriſchen Armeekorps. Am lin⸗ ken Armeeflügel bis nördlich Reims ſoll die Gruppe Brimont, das heißt das 10. Reſeriekorps, mit drei Divisionen die Stellung halten. Das ſind 165 deutſche Diviſionen in vorderſter Linie, keine völlig unverſehrten Truppenteile mehr, ſondern Formationen, die ſchon in den vorbereiten⸗ den Stellungs⸗ und Patrouillenkämpfen herbe Ver⸗ luſte erlitten haben. Die Mannſchaften ſind ſchwer mitgenommen durch das ſtete Schanzen 95 Arbeiten und Herrichten von Stellungen in Kälte, Näſſe und Schneegeſtöber. Noch in den erſten Apriltagen, als man den losbrechenden Angriff für die nüchſten Tage erwartet, werden ſieben deutſche Eingreif⸗Diviſionen herangezogen und hinter der ganzen Frontlinie an den beſonders gefährdeten Stellungen verteilt. Zweiundzwanzig deutſche Diviſionen werden nun die gewaltige Schlacht über ſich ergehen laſſen müſſen. Und von ihrer Tapferkeit wird es abhängen, ob die Verfolgungs⸗ armee des Generals Duchesne, die Kavalleriemaſſe, den Säbel in der Fauſt, die deutſchen Bagagen weit Infanterie⸗Diviſio⸗ Fronten, hüben und über Siſſonne hinweg bis an die Maas verfolgen bann. In die ſchwieligen Hände der braven, namen⸗ loſen Musketiere, Kanoniere und Grenadiere dieſer 22 Diviſionen hat das Vaterland ſein Schickſal gelegt. Am 13. April, wähvend das Trommelfeuer ſich zur höchſten Wucht ſteigern wird, ſoll noch das General⸗ kommando des Gardekorps unter General der In⸗ fanterie von Quaſt zwiſchen die Armeegruppen Siſ⸗ ſonne und Brimont eingeſchoben werden. Die links anſchließende III. Armee hat auf ihrem rechten Flü⸗ gel das 7. Reſerve⸗Korps mit drei Stellungs⸗Divi⸗ ſionen, anſchließend das 14. Korps mit ebenfalls ͤͤrei Diviſionen. Je eine Eingveif⸗Diviſion ſtehht hinter Alle Schrecken der Hölle Am 6. April läßt das Schneegeſtöber mit trübem undurchſichtigem Wetter nach. Starker Wind erhebt ſich und treibt die Wolken fort. Beſte Fernſicht für Flieger und Artilleriebeobachtung herrſcht, ein großer Tag auch für die Männer in den Feſſelballonen. Der deutſche Frontfoldat ſieht plötzlich eine über⸗ raſchend große Zahl dieſer Feſſelballone drüben beim Gegner auſſteigen. Für die Bewohner der alten Stadt Laon iſt es ein Erlebnis, dieſe zahlreichen gelben Rieſenwürſte fern am Horizont über den Höhen ſchaukeln zu ſehen, Dicht nebeneinander ſtehen die Ballone in der klargefegten Aprilluft und blicken weithin über den Damenweg hinweg ins deutſch⸗ beſetzte Hinterland. Für den Einwohner der Stadt Laon ſind ſie wie ein ferner Gruß aus Frankreich. Und für den Landmann, der ſeinen Acker pflügt, mit geliehenen deutſchen Truppenpferden, weitab vom verderbenbringenden Bereich des Krieges, ſind dieſe ſchaukelnden Feſſelballone da drüben wie ein Wink zum Ausharren und zum Hoffen. Denn auch die Zivilbevölkerung im abgetrennten Frankreich weiß ſchon, daß ſich etwas Großes vorbereitet und daß die Befreier bald nahen werden. Es kommen aber inzwiſchen andere Grüße aus dem fernen Vaterland. Es ſind Grüße aus Stahl. Sie bringen den Tod. Sie heulen heran, ſie zer⸗ berſten an den Bahnlinin, ſie platzen und flammen dort, wo deutſche Truppentransporte ausgeladen wer⸗ den. Sie heulen hinüber auf den Hügel der Zita⸗ delle von Laon. Am Karfreitag dieſes Jahres 1917 wuchtet ein ſchweres Geſchoß durch die gotiſchen Mauern des herrlichen Domes und reißt eine tiefe Breſche in das kunſtvoll verſchlungene Steinfiligran, zer⸗ trümmert Scheiben, Säulen und Decken, ſät Tod, Verderben und Entſetzen. Die Ziviliſten, die ſich am Fuß der Kathedrale eingefunden hatten, um aus der Ferne dieſe beginnende Rieſenſchlacht am ſüdlichen Horizont zu ſehen und vielleicht die Ankunft der Befreier zu erſpähen, weichen jäh und laufen hin⸗ unter in die Tiefſtadt. Sie haben wieder einmal die harte Fauſt des Krieges geſpürt, jene Fauſt, die rückſichtslos zuſchlägt und alles zermalmt, ob Freund oder Feind, weil es im Kriege nicht um den einzel⸗ nen Menſchen gehen kann und darf, ſondern um ein ganz großes und ganz umfaſſendes Ziel. Zehn Tage ſtärkſtes Trommelfeuer Aber was ſind dieſe Schrecken, von franzöſiſchen Laugrohrgeſchützen Dutzende von Kilometern weit in die deutſche Etappe getragen, was ſind ſie ſchon gegen die Schrecken ohne Ende, die nun für alle deutſchen Stellungs⸗Diviſionen angebrochen ſind und zehn Tage lang dauern werden! Zwiſchen Vauxaillon und Moronvilliers liegt die Landſchaft unter Qualm und Flammen. Die franzöſiſche Artillerie muß doch ſchießen, um das ihr aufgegebene Penſum zu erledi⸗ gen. Jede Batterie hat in der Stunde ihre beſtimmte Zahl Granaten abzufeuern. Das weiß ſie. Und der jedem Korps bereit. Weiterhin links anſchließend folgt das 12. Korps mit vier Front⸗Diviſionen. Die ganze Wucht des entſcheidenden großen Durch⸗ bruchsangriffs ſoll nach dem Plan Nivelles in erſter Linie der VII. Deutſchen Armee gelten, alſo den oben angeführten 22 Diviſionen. Die III. Armee wird erſt ſpäter, beim Aufrollen der Flügel, in den Großkampf verwickelt ſein. Dieſe Armee wird ſich in der Hauptſache Pétain vornehmen müſſen. Front an In dieſer Auſſtellung wird die deutſche Trommel⸗ der Einbruchsſtelle von der Gewalt des ſeuers erfaßt. ſind los Tag hat 24 Stunden, und man wird noch fünf oder ſechs oder ſieben oder vielleicht noch mehr Tage feuern, immerzu. Sollte ein Geſchütz dabei ſpringen, ſollten die Rohre berſten vor Hitze und Ueberbeanſpruchung— einerlei! Man wird neue Geſchütze in die Batterieſtellungen fahren. Es braucht nicht geſpart zu werden. Munition iſt da, ſopiel eine Schlacht je geſehen hat, ſoviel ein Menſchenhirn überhaupt zuſammenrechnen kann. zer⸗ Die deutſchen Batterien wehren ſich Schuß um Schuß. Wollen keine Antwort ſchuldig bleiben. Am hellen Tag, im neugierigen Glotzen der hundert und mehr Feſſelballone, umſchwärmt und argwöhniſch be⸗ obachtet von franzöſiſchen Fliegern, brauſt ein deut⸗ ſches Eiſenbahngeſchütz auf glatter Schienenbahn im Höllentempo nach vorne, gezogen und gedrückt von zwei ſtarken D⸗Zug⸗ Lokomotiven. Gelangt trotz ſchwerſter Beſchießung ungehemmt bis in den Feuer⸗ bereich der franzöſiſchen Feldbatterien. Mag es fahren, das Geſchütz! Es wird da vorne ſeinem Schick⸗ ſal nicht entgehen. Es fährt den franzöſiſchen Bat⸗ terien ſozuſagen in den Schlund, denn ſein Ziel iſt weit. Ein Schuß aus einem deutſchen Langrohr Irgendwo im großen Wald von Pinon, wo es ſich jetzt in einem Dickicht verborgen hält auf einer Gleis⸗ abzweigung bei Anizy, will der Feind es aufſtöbern und zuſammenſchießen. Das Geſchütz aber ſteht nicht untätig, nein, ſein langes Rohr richtet ſich drohend empor. Zahlen ſchwirren, werden wiederholt, weiter⸗ gegeben. Kommandos hallen durch den Wald. Be⸗ fehle hin und her. Nur wenige tauſend Meter hin⸗ ter dem vorderſten Graben ſteht das Geſchütz. Aus der ſicheren deutſchen Hinterfront würde ſeine Reichweite nicht genügen, denn die Granate ſoll eine gewaltige Strecke bezwingen. Ein großes Ziel lockt, das Ziel aller Ziele Genau haben die Offi⸗ ziere am Geſchütz die Entfernung ausgemeſſen, haben Wind, Wetter und alle anderen Luftverhältniſſe be⸗ rückſichtigt. Nur ein Schuß darf es ſein, ein ein⸗ ziger Schuß, denn nicht länger als fünf Minuten darf das koſtbare Eiſenbahngeſchütz vorne im gefährdeten Feuerbereich der Fronbatterien bleiben. Und genau am vorberechneten Bahnkilometer ſteht das Rieſen⸗ rohr drohend gereckt. Jetzt heißt es:„Feuer!“ Sekundenlang überdröhnt ein gemeiner, nieder⸗ trächtiger, urgewaltiger Ton das Brüllen der nahen Schlacht, und eine Stichflamme leckt haushoch über 5 höchſten Bäume hinweg. Der Gluthauch dieser Rieſenflamme läßt die Baumkronen aufkniſtern. Praſſelnd ſchlägt der Brand hoch. Doch, das Werk iſt vollbracht, denn ein Geſchoß, ein Rieſenge⸗ ſchonß aus dieſem noch lebenden, zitternden und wie eine Glocke ſingenden Geſchützrohr heult und johlt mit einer Geſchwindigke it von tauſend Meter in der Sekunde in flachem Bogen einem gut errechneten Ziel entgegen——— (Fortſetzung folgt) 55 Anleihen d. Kom. Verb. Oberheſſ.Pr.⸗Anl. 137,7 137,7 Stadtanleſhen 957 Augsburg 26 4½% 0 Baden 26 4½ᷓBerlincold24 4% Darmſtadt 26 4½%½è Dresden 28. 4½(7) Frankf. 26 4½ Hanau 26. 4½ Heidelberg 26 4½ Fudwigsh. 26 99,— 4½ Mainz 26 A. 4½ Mannheim26 98,75 98,75 „„ 49 Pirmaſens 28 5 Ulm 26 A- 5 Mannheim. Aus, Pfandbriefe u. Schuld- verschreibungen Kredltenstelten der Länder Frankfurt Deutsche testverzinsl. Werle do Dtsch. Staatsanleihen 1988 8. 7. 5 Dt..⸗Anl. 27 101% 4½ Schatz D. R. von 85 f. 41/5 475 do, b. 36 2. F. 99, 9075 %½ do v 37 3.. 4% Laden 27. 4½% Hanern 27 4½ Heſſen 289 A- 41% Pr. St.⸗Anl.28 % Thüringen 26 4% do. 27-B 4% 475 4 do. R do. R do, ke 4% Ot. B. bahn 35 4 do. v. 86 b. 1 9 84. o. 4% Pr. Od.⸗Pfbrf. Anſt..⸗Pfbrf. R 1 17 9 do. G. ⸗ſtom fe 99,50 4% Württ, Wohn. S RN Landes- und Provinz- banken, kom. Giroverb. 4½%d ͤad..⸗Abbk. Mannh. 29, k 2 do- Goldsd Al 4½ Kaſſelgdkr. 26 2 0 R 2 4½ Odskom.⸗ Bk. Glroz. f. N 4% Naſſanddsbk. Gpfbr. 28, 4½ do, Rom. 26 81 1 5 Goldhyp. Pfandbriefe% Rb. Hyp., Bt. v. Hypothekenbanken 4 Mann 836 4½ do. R 35,386,389 4½ BayrBodener. 5½ do, Lig. Gfbr. Würzb. J-U. 4½ Rh.-Hyp Bk. 4½ Bayr. Landw⸗.⸗ Kom. Rl-IIi 99,5 bank R 32 102,0 102,0 5% Südd Boder. 27 4% Berl. Hyp. ⸗Bk. Sig. Gpfbr. 8 6 von 25 100,0 100,0 4 2 55 1. A. * tr Bk.„Württ Hyp⸗ Feb 100 0 10000, Gpfbr. 1 5 5 5 Pf. 100,0 A. R 5. 90,50 10„Gold Rom. 100,0 100 100% 100,0 100, 100%—ę. 102,3 1025 101,3 101,3 5 „100,1 100,1 pfbr. 1, 2. 4½dü D. Erdtv.!-0 102,2 102,3 99,50 99,50 100,0 100,0 10272 1024 00,30 99,50 100,0 1 90,30 Schuldvetschreibung. 100,0 100,0 4% do,. Pfbr.⸗Bk. Gpfbr. km il u. 5½ do. Lig. k J 4½ do. Kom. E 6 Lindner Brau 28 5 Neckar Stuttg 28 101,7 2 99,25 0 0 2 99,50 102,5 102,5 100,0 100,0 5 KruppTreibſtoff 103,7 103,5 5 Röchling, Elfen 102.2 1155 9 99,75 10 99,25 12 90,50 279 3180 Grder.⸗ 1 4% Nein. Hyp. Bk. Gpfbr.k, 12 5 in Aktien umwandelbar JG. Farben iſtun⸗ Anl. v. 28 102, 102,1 130, 120,7 100,0 100,0 1 100,2 ohne Zinsverrechnung 4½ Pfät 99900 455 3. Hyp, 24/8/26 1 25 101,0 101,0 e 27 u. 28. R 1, 2, 7, d und 9 4ſ½ do. Gold⸗ Schuldv. 28 K 2 5¼ peſſ..⸗Hypht, Lig. 0. Ant.-24 . 1934. do. 8 188 100,0 . 5E 99,25 40²7 100,0 1866 8 1900 8 99,25 115 1938 119,0 Ailbeſitz Dt. Reich 130, 8 Dt. Kom. S. Abl. 3 1 Landschaften 4½Oſtpr, Landſch. Lig. k.. C. Bu. AF 1927ʒꝝ 5 do. Lig. 26.28 o. A,-. h Gold gtom. u. 88 5½ Preuß. 136,0 f 1 32 1517 Industrie-Aktien 1 Gebrüder. W Noris Aſchaff. Buntpap. 9. do, Zellſtoff „ 102,2 102,2 99,50 99,50 Bo der. old VII, 4— Lit.. Uu. o. A. 55 94.— 102,2 102,1 5Neckarstuttg. 21 101,7 101,0 Feinmech.(Jetter) 73,.— 73, 117,0 160,0 130, 7 8 7. 8 7 Großkraft. Mhm. 13 e Maſch. Grün& Bilfinger aur. Br. Pforzb. 74,— 72,50 Bayr. Motorenw. 152,5 152, Bemberg, J. B. 139,2 138,0 Julius Berger 152, 152,0 Brauer Kleinlein 114.0 114,0 Bronce Schlenk. 106,5 100,5 Brown. Boveri 138,0 140,0 15 Heidelbg. hem. Albert e 0 ag Di. Gold. u. Silber Dt. Steinzeug Dürrwerke Durlacher Hof Renee d nzinger-Union Eſchweiterdergw. Eßlinger Maſch. Ettlinger Spinn. Exportmalz aber u. Schleich. ahr, Gebr. J Farben afenmühle ald u. Neu 4 Hanauer Hofbr. Hanfwerke Füſſen Harpener 164,5. Hartmann ck Br. 137,0 13/0 Henninger Brauer 143,1 1412 ohen 5 Holzmann. Ph. 144,0 144,0 5 5 2515 283,5 f 150 do. lein, Schanzlin 15 e olb u.* Konserven Braun 99,50 Rraftw. Allwürtt. ech, Elektrizitat öwenbr. Münch Ludwigsh. Ak. Br. dto. alzmühle atnkraftw ert ainzer 3 Mez.⸗G. 5 Moenus. Motoren Darmſt. b er d 5 Seil 107% i, 1 Seilind. Sinalco, 5 inner, 120558 1202 108, 0 108,0 100,0 1000 114,0 114,0 160.0 161% 160,5 160,2 104% Feldmühle papier 135,0 Friedrichshütte ee 149% 18975 ritzner ⸗Kayſer. 50, E Hartſtein arl⸗u. Bürgerbr. fälz. Mühlen Pf. Preßh.⸗Sprit hein. Braunkohl. heinelektra St. Vorz. Rheinmetall Roeder, Gebr.. Fahen VVV alen chlinck K Co Schriftg. S Stem,“ Schwartz Storch. (Wolff) Slemens⸗heinig⸗ Grünw. Stuttgart. Hofbr. Südd. Zucker Ila Vergbau ereindt.Oelfab. do. Glanzſtoff do. Gothania do. Strohſtoff do. Ultramarin Voigt& Haeffner Volthom, Seil 8 7. 8 4 8 7 ürttemb. Elektr. 103,5 Verkehrs-Aktien ute, Brauerei 0750 Bod lG. f. Rhein⸗ 1 Waldhof, 148,0 ſchiff, d transport M hm Bank-Aktien l. Reichsb. Vor⸗ 130,0 129.8 Badiſche Bank Com. u. Privatb DDd⸗Bank Dresdner Bank. Frankfurter Bank do, Hyp.⸗Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Klichsbanz⸗ 5 Rein. Hyp.„Bank Württbg. Bank. 122,7 122,2 14 120,5 114,2 114,2 103,0 103,0 124,7 110,5 2100 208,5 157,5 1575 113,5 113,5 Versicherungen Bad. Aſſekuranz⸗ .-G, Mhm. 31, 85 Mannheim. Verſ. Württ. Transport, 425— 4252— 120,6 — — — 8 2 114.0 275,0 150,0 124,5 120,0 1600 Amtlich nichi notierte Werte Umtausch- Obligationen e e e ee 6%%% Berliner Städtiſche Elektr.⸗Werke] aid.. Nebrugr ul. von 1926 5 5% Gioßkeaft Mannheim u. Pfalzwerke 4½% Nh.⸗Weſtf. Elektr. Anl. von 10 5 400% 5 8 1930 1100 208,2 130,0 130,0 138,5 5 5 142,7 99% Ruhrwohnungsbau 75 50% Ver, Stahlwerke(Rheinelbe infor 414% 5 4½ Raſſel Bz. Verb Oſtpreuß. Alibeſ. Pommern Altß. 1 Abeinprop utbef .-Holſt. Altbeſ. Weſtfalen Altbeſ. 4½ Aachen v. 29 4½% Berlinch⸗S. 88 4 ůõ55 Bochum 29. 4½ Braünſchw. 20 62 4½ Breslau 28 1 4½ Duisburg 28. 457 F 20 4½ Eſſen 28 109,0 4% Kaſſel 29. * 4½ Hang 28. 99,75 4½ Man abel 100,0 71 855 4 do. 27 100, 1% München 29 3 4½ Pforzheim 26 100,7 4½ Wiesbaden 8 2% Sachſen 1927 99.50 70 5 5 5 100.7 150 7 Mannheimelltbeſ 4% do. 35 F. 1 100,8 4½ Pr. Edsrtbk. Gd. Rentbr. f, 2 575 do. Lid. Gdrtör Diſch. Anl. Ausl. Anhalt Alibeſitz. n Altbeſ. hüring.⸗Altbeſitz Di. Schutzgeb.⸗ Anleihe. 1908 do.. 1014 Anleihen: Provinz, Bezirks⸗, Zweckver⸗ bände, Kreiſe und Städte 4% Brandenbg. 30 1 65. 4½ Hannover 1 99,25 4½ Pommern 30 99,— 4½ Sachſen A. 18 90,50 4 S5 1 14 90,25 Berlin Deutsdie lestverzinsl. Werte Anleihen! Relch, Länder, Reichspoſt, Rentenbriefe, Schutzgebiete 1888 8 7. 5 Pt. Sant. 22 101,7 10 5 anl. 2 5 95 90,25 108,1 109,0 4 1 7 Zentra 4 ů— dy. 996„ 47 3 5 27 400 Bay ern 27. %, Ser, Anl. 31 ene. 29 4½ Heſſen 1929 4½ Bayr n. Hyp. 1 1 1 br, 3 100,0 105,7 99,87 105,7 130,3 13172 120, 129, 130, 130,1 Pfandbr. und Schuld öffentl. Kredit-Anstalt. 4½ örſchwst 2 L 5 47 5 1. 15 4 %½8 Old. St. R. A. 20 4½ Propfbr. A. 19 4% Württ. Wer. 1* 4% ad 0 100 100,0 4% Kaff. der 14,0 100,0 4½ Mitteld Lk. 30 100,0 1 cn 4 10 4½ Rheinpr.&: 1010 4% Be ee l 99,37 ... A. 2641 99,25 4½ Dt, Rom, 25,20 99,87 90,87 —2 100, . 100 oldpfbr. k 56 9 1 5 5 vp. k 10 155 om k e Stadischaften 3. oldpf 8 Stadtſch. R.7 Hypothek. dbk.-6 4½ BayrVereins⸗ baut 33651 5¼½ Verl. Lig. 8. 4½ Braunſchwg⸗ 4% Centrbkr. ke th.-Bt. 37 8 uſtät.⸗ 5 0 1e 255 246 4*7— Gotha Grbdkr. 9 9 Aha p. 1775 5 7 55 bkr. ann. Bodkr. Goldhyp. f 18 100,0 80 1 Bdt. „ Bodentt. N 5% 2 115 25 5 5. Bk. 5 achm. Ladewig alcke, Maſchinen Baſalt.⸗G.. 66,— Bayr. El. Olef. Gef. do, Elektr.⸗We. Bergmann Elekt. Berl. Kindl Br.. do. St.⸗Pr. do. Kraft u, L. Beton⸗u.Monier. Brauh, Nürnberg 5 u. Brikett Brem. Wollkäm. Brown, Bov.& C. Buderus, Eiſenw Buſch, Opt. artonn. Dresden harl. Waſſerw. Them. Buckau do Grünau do, v. Heyden do, Ind. Gelſkt. Chillingwortbv. 138,0 Chriſtobh eck Unm. Concordia Bergb. Conti. Gummi — 4 5 1 9% 175 Rall. 4½ bp. Kom. f 58 74701 % A0, 1 Bdkred. 16 4% Schleſ. Bdkred, Goldpf. km. 22 4½ Südd. Bdkred. f 9, 10 100,0 100,0 100,0 100,0 101, 100,0 100,0 101,5 100,0 100,0 100,0 09,15 90,5 100,0 100, 0% Thür, Sandes⸗ Hyp.⸗Bk..21 4½ Weſtd. Boden⸗ krebit. km. 6 2½%Württ. bk. 810 Bank Werte 101,8 102,0 100,0 102,0 102,5 102,5 100,0 100,0 100,0 100.0 1107 12 8 5 1 Industrie- Obligationen 6 Bk j. Brauind. 5 Großkr.'heim veſch v. 1926 103, 2 103, 2 100,0 51 ittelſtahl 86 103, 0 103, 0 6 Natronzellſtof. 105,% 100,05 Rh-M⸗Don. G. 102,7 100,0 6 Zucker Kr.⸗Bk. 103,0 103,0 Zinsberech. 3 ohne Zinsberechnung 100,0 b nag, 6 Aſchinger 28. 93,7 9475 ö 5 5 rel 100,0(4½ 67251 Vergb. 1 25,2 125,1 50, oel 6805 6 Siem. K Halske. 189,2 5. 15 100,0 100,0 20 38 100,0 100,0 100,0 100,0 do. Erdöl „Kabelwerke Allen Industrie- Aktien Linoleum. 167,0 „Splegeigl. 100,0 Ea„Fabr. 220,0 .65 Baugeſ. Lenz 17 2 131,5 100,0 A. Steinzeug Tel u. Kab. „Ton u. Stzg. 1775 117.5 do. Waffen 102,1 Alſen, Portl, em. 1 80 Ammendorf, Pap. 110,2 119.0 100,0 Amperwerke 1 12572 85 Anhalt Koblenw. 130.0 129,7 100,0 90,50 120,2 100,0 21 100,0 100,0 102,1 100,0 100,0 99,50 Dierig, Chriſtian 172,5 Dortill. Akl,⸗ Br. do. Unionbr.. Dresdner Gardin 5⁰ 2⁰ 8 do Eiſenhand. Ace 8 140, 7 Didier⸗Werke Augsb.⸗N. Maſch. 129,7 115, Engelhardt Brau 5 Erlang⸗Baumw. [Guano⸗Werke Schnellpreſſen offm.⸗Stärke eckarwerke. Düren. Metallw, hil Holzmann Düſſeld. Hoefelbr. Hotelbetrieb 25 Dunam. A. Nobel intracht Braunk. Aſenb.⸗Verkroem Elektr Lleferung Elektr. Licht u. Kr. Dresdner⸗Leipz. 115 öln Bgw 1 83,0 83,87 175,8 178,5 Huiſchenreuter,. 96,50 90, lſe Bergbau 15800 do, Genußſch. mmob. Münch, 14270 N i 83.87 84, Induſtrietßlauen 140,0 555 acobſen, W. 124,8 hönix, Honarth Brau. 8 ongs& Zahn 1 e Enzinger ⸗Union Erdmaännsd. Spi. ohn, J. A 5 5 4 80 7 ali⸗ . 1 5 eg 118,6 Knorr, C. G5 Koksw. u. hem. Kollmar& Jourd. Rötitzer Leder Rra 9 Thür. trefft, W. Krollpr, Metall Rüppersbnſch, F. 8& Co. 121,2 urahütt, Lelpz. Zr. Riebech Zeopoldgrube Landes ismaſch. Zindner, Gottfe. eingner⸗ Werke. Lokom. Krauß annesmann ausſeld, Bergb. Markt⸗ u. Kühlh. Maſchinenduckau Mech. Web. Sorau Mercur Wollw Metallgeſellſchaft Miag Müglenbau 140,0 Fan 779550 arbenind., elbiſch, 3. 8 f ein⸗Jllte⸗Spiun Felten& Guill. rauſtadt. Zucker roebein, Zuckerf. ebhardt& Co. ehe& TIA. Gexrreshm. Glash Geſ. f. el. Untern. Glas Schalte Glauzig. Zuckerf. Goedhart, Gebr. 138,0 Goldſchmidt, Th. 141,0 Grün c Bilfinger 256,0 G. 160,7 133,2 137.3 134,0 133.0 Rhein. Braunk. 8 Roſenthale⸗ 5 Roddergrube. aberm.& Guckes 107,8 ackethal, Draht 146,7 Hal geda. 126,0 alleſche Maſch. 118,0 Hamburg. Eletir. 154,0 Harburg. Gummt 193,0 Harpen. Bergbau 167, 167,2 Heidenau Pap ß. 1 r Porfl. 217,0 eſſ. u. Herkul ge. N Mithl. indrichs⸗Auff. Sarotti Schoko Schöfferhof? Br. 150,7 Mu eee, Scheel. Mühle iülningen lrſchberg. Led 8. Lene 26 162,1 Mülheim. Bergw. 114,1 114,1 e 5 Niederl. Kohle Nordd. Kabelwk. do, Steingutfb. renſteins Koppel snabrück. Kupfer Braunk. ittler. Werkzeug Bomm. Eiſengieß. 1 5 n 10,7 asquin Farbwtk „ Beicheltmetallſch. 5 J. E. Reinecker Rheinfelden Kraft 230,7 do. Elektrizität bo. Spiegelglas do. Stahlwerke My.⸗Weſtf. Elektr. A Riebeck Montan Riedel de Han. Porz. Roſitzer Zucker erd. Rückforth. ütgerswerke 2 achſenwerk 15055 1 1.⸗G. Salzdetfurth Kali Sangerh. Maſch⸗ 1. Schieß⸗Defries. Schl. Bgw. Beuth. do. Elektr. u. Gas do. Bortl.⸗Zem. Schubert& Salzer Schuckert«c Co. %%CÜͤ% Sauce 5 . Seid Naumann Siemens Glasind. 121,2 8. 1 8. 75 8. 0 140,0 139,7 Siemens& Halske 5 211,7 Berl. Handelsgeſ. 135,5 135,7 57%, Stader vederfabr. 127, Com, ⸗ u. Privatb. 122, 1223 174,0 175,0 Steatit⸗Magneſia 167,5 Deutſche Bank 126% „ Stettin, Porti.⸗Z. 125,0 Dt Centralb.⸗Kr. 144,5 Stock& Cie. Dt. Eff.⸗ uu..⸗Bk. 108,5 107,5 Stöhr Kammgarn 137,0 Di. Golddtsc.⸗Bkf 5... Stolberger Zink.„Dt. Hypoth.⸗Ban 114,0 114,2 Gebr. Stollwerk 124,7 Dt.lleberſee⸗Ban 205,0 204,0 Südd, Zucker— 815 0 Feld 89,25 89,12 hür, Elektr. ul. 0 Triumph. Werke Tucher, Brauerei Tuchfabr. Aachen 1070 nion, chem. Brod. Dresdner Bank! Meining Hyp. Bk Reichsbank Ny. PDyp. Bt. Mhim. Rh Weſt. Boder, Sächſiſche Bank Südd. Bodenerdb, Vereinsbk. Hamb. Wſtd. Bodenkredit 123,2 Verkehrs- Aktien Aachen kleinbahn Af Verkehrsw 125,0 Allg. Lokb. u Rrw. Dt. Eiſenb.⸗Betr. 5 Reichb. 7½ W Ul Hapag 5 alnbg. Hoch boah Fan Slldain. Nordd. Lloyd 7 er, Spielkarten 0 Chem. Ch arl. do, Gumb Maſch. do, dt. Nickelwerke 0 do, Stahlwerke do. Trik. Vollm. do Ultramarin Biktoria⸗Werke Vogel, Tel.⸗Draht anderer⸗Werke. arſtein, Elſen 107,0 Waſſerwk 250 8 8 5 13750 120,0 128,0 141,3 120,8 115,5 9925 167.0 5 1370 80.50 80,78 Versicherungs- Aktlen Aach. u. M. Feuer 1048s 1040 do. Rückvber. Alltanz u. Sttg. B. 269, 7 200,0 do. Lebensbot. 2200 71 5 Berlin. Feuerverf, Colonia⸗Feuerobobd. Hermes⸗ Kredit. Magdebg. Feuen Thuringia. Kolonial-Werte Otſch.⸗Oſtafrita. 130, Kamerun Eiſend⸗ Neu⸗Gul nean o Stavi⸗Minen Schantung⸗H. 0 0 raht al„ Wiſſner Metall. Kis Ikon 110 1270 Helen dae 5 e„l. Wanzl. 141,7 5 Bank- Akiſen Allg. Dt. Cr.⸗Anſt. Badiſche Bank Bank. Brauind. Bayr. 5„ u. Wb. dp. ereinsbk. 106,1 133,5 105% 107,0 1115 i · B. Seite Nummer 64 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Die Spiele der Handball-Bezirksklaſſe Staffel 1: TV Leutershauſen dicht vor dem Ziel TV Leutershauſen— TB Viernheim 514(:2) Wie im Vorſpiel, ſo hatte auch in der Rückrunde in Leutershauſen der Tabellenführer einen ſchweren Stand, um gegen den TV Viernheim einen knappen aber doch verdienten Sieg zu erringen. Faſt wäre es aber heute ſchief gegangen, da man ſich zu früh ſicher fühlte. Dabei hötte man aus dem Vorſpiel genug gewarnt ſein ſollen, denn genau wie damals, hatte Leutershauſen ſchon drei Tore Vorſprung bis Mitte der zweiten Hälfte, der aber dann, weil man zu ſorglos geworden war, bis auf eines von den eifrig ſpielenden Heſſen aufgeholt werden konnte. Die Bergſträßler haben ſich mit dieſem Sieg, der Furch die Niederlage Handſchuhsheim auf eigenem Platze noch an Gewicht gewinnt, um ein ſchönes Stück dem Endſieg näher gebracht. Unparteiiſcher Brecht⸗Seckenheim, leitete zur vollen Zufriedenheit. 2 Ziegelhauſen— Sp 98 Schwetzingen 14:8(:4) Der Sportverein Schwetzingen wird nach dieſer neuer⸗ lichen Niederlage in dieſer Staffel doch nicht die Rolle ſpielen können, die man ihm zu Beginn derſelben zu⸗ getraut hatte. Allerdings muß der Elf zugute gehalten werden, daß die lange Sperre ſich doch nachteilig bemerk⸗ bar macht. 4 Die Nuseinanderſetzung mit der T Ziegelhauſen Prachte auf dem Platz der Turner zunächſt einen eben⸗ bürtigen Kampf, bei dem abwechſelnd beide Parteien im Vorteil waren. Nach der Pauſe aber, in die es beim Staude non:4 ging, änderte ſich das Bild zu Gunſten der Platz⸗ herren, die auf Grund ihrer beſſeren Stürmerleiſtung nun dem Gaſt davonzogen und mit 14:8 einen verdienten Sieg errangen. TW Laudenbach— TW Friedrichsfeld:11(:4) 8 2 Die Friedrichsfelder Turner weilten bei der TG Lau⸗ benbach an der Bergſtraße, wo ſie eine blendende Partie spielten und einen durchaus verdienten Sieg davontrugen. Die Leute aus der Mannheimer Vorſtadt waren dabei von der erſten Minute an tonangebend und lieferten ein überlegenes Spiel. TV 46 Mannheim— Tſchaft Käfertal, kampflos für Käfertal Der Maunheimer Turnvevein hat mit ſeiner Abteilung eine Kriſe durchzumachen. Spielerxabwanderungen Dienſt für das Vaterland im Heer und Arbeitsdienſt, ließen die Abteilung immer kleiner werden, ſo daß für dieſen Sonn⸗ tag die 6er gar gezwungen waren, auf die Austragung dieſes Spieles zu Gunſten des Gaſtgebers zu verzichten. Es iſt zu hoffen, daß dieſe Schwierigkeiten bald behoben werden, denn es wäre zu bedauern, wenn die Mannſchaft ganz aus der Runde genommen würde, gehört doch der TV zu den Vereinen, die als eine der erſten das Hand ballſpiel in ihren Reihen pflegten. Staffel 2: Ein Spiel für die Reichsbahn und vier Punkte Reichsbahn⸗Sp 219(:5) Nachdem die Kronauer TSch noch geſperrt iſt und Reichsbahn kampflos zu den beiden Punkten gekommen war, ſetzte der Spielleiter dieſer Staffel ein weiteres Spiel an und paarte die Reichsbahner mit dem VfB Kurpfalz. Obwohl dieſes Spiel nur wenig bekannt war, hatten ſich dennoch in Neckarau eine zahlreiche Zuſchauermenge ein⸗ gefunden. Kurpfalz hatte nicht die letzte Hoffnung auf⸗ gegeben und hoffte noch ein Wörtchen in der Vergebung des Staffelſieges mitreden zu können. Mit:2 blieb Kur⸗ pfalz etwas zu hoch im geſchlagenen Feld Reichsbahn kann nun mit Ruhe den kommenden Spielen entgegenſehen um ſo mehr als in Handſchuhsheim mit dem Spiel TV Haudſchuhsheim— TG St. Leon:7(:3) eine halbe Ueberraſchung föllig war. Unter Mergen⸗ thaler⸗Oftersheim kamen die St. Leoner mit ihrer beſten Vertretung, die zu dem noch in guter Verſaſſung war. Die erſte Hälfte brachte mit dem unentſchiedenen 313 ein dem Spielverlauf entſprechendes Ergebnis. Nach der Pauſe werden dann die Gäſte, die allerdings etwas hart ſpielen, leicht überlegen und ſtegen knapp mit zwei Toren Vorſprung:7, nachdem ſie zuvor noch einen Mann auf Geheiß des Unparteitiſchen verloren hatten. Dieſe Nieder⸗ lage bedeutet für die Platzherren einen Rückſchlag, während der Sieg dem Gaſt nichts mehr nützt. TG Jahn Weinheim— TBd Hockenheim Wie wir es in unſerer Vorſchau andeuteten, kam es auch. Der TB Hockenheim trat zu ſeinem Spiel in Wein⸗ heim nicht an. Wir kennen die Gründe des Ausbleibens der Hockenheimer nicht aber es iſt unbedingt zu verwerfen, daß Mannſchaften, die nicht antreten können, einfach weg⸗ bleiben und nicht einmal dem Gaſtgeber eine Nachricht zu⸗ kommen laſſen. Poſt⸗Spy— TB Neulußheim 315(:2 Dieſes Ergebnis ſollte eigentlich als eine Ueber⸗ raſchung gewertet werden. Betrachtet man aber die Spiele des Gaſtes etwas näher, dann ſieht man, daß die Mann⸗ ſchaft bisher ſehr unglücklich gekämpft hat. Nachdem aber die Frage des Erhalts der Klaſſe immer akuter wurde, fand ſich auch dieſe Elf wieder und gibt nun den Gegner ab, oͤen man in ihr vermutet hatte. Die Poſtler waren nicht gerade ſchlechter als ihr glücklicherer Gegner, aber die Mannſchaft vergißt das Schießen und beſonders das genaue Schießen. Mit dieſem Sieg haben ſi chdie Neulußheimer zunächſt vom letzten Tabellenplatz weggebracht und Hürften ſich auch den Erhalt der Klaſſe geſichert haben. VfB Kurpfalz Zuverläſſige Kraftfahrzeuge- geſchulte Fahrer Kraftfahrzeug-Winterprüſung ſchloß mit günſtigem Ergebnis Mit der Siegerehrung durch Korpsführer Hühn⸗ lein fand am Sonntag die diesjährige Kraftfahrzeug⸗ Winterprüfung in Altenberg ihren Abſchluß. Von 312 geſtarteten Laſtkraftwagen, Perſonenkraſtwagen⸗ und Kraftradfahrern haben 259 die Prüfung beendet— 53 haben Hie Waffen ſtrecken müſſen. 69 Einzelfahrer und 28 Mann⸗ ſchaften erhielten die goldene Höchſtauszeichnung, 37 Ein⸗ zelfahrer und 14 Mannſchaften ſilberne Plaketten und 11 Einzelfahrer, 4 Mannſchaften eiſerne Auszeichnungen. Das iſt ein außerordentlich günſtiges Er⸗ gebnis, mit dem hier die diesjährige Herz⸗ und Nieren⸗ Prüfung der Kraftfahrzeuge abſchloß. Gewiß trägt zu dieſer guten Bilanz das wenig winterliche Wetter bei, das ausgerechnet in den Tagen der Winterfahrt über dem Erz⸗ gebirge woltete, doch möge der Leſer nur ja nicht denken, daß nun die Teilnehmer des Winterwettbewerbs hier eine Frühlingsfahrt abſolviert haben. Wenn es nuch keinen hohen Schnee und keinen kuackenden Froſt— wie wir es eigentlich erwartet hatten, im Erzgebirge gegeben hat, ſo haben Fahrer und Fahrzeuge doch noch allerhand an Eis und Matſch, Schnee und Glätte vorgefunden Nein, eine (Spazierfahrt, war das nicht, und der Fachmann ſagt in dieſem Fall„es war leicht“ wenn der Laie noch bewun⸗ dernd die Anforderungen beſtaunen würde. Freilich, gegen⸗ über einem Kampf mit erdrückenden Schneemaſſen, wie wir ihn vor drei Jahren in Rottach⸗Egern erlebten, war dieſe Wintepfahrt einfach, und da wir härteſte, bis an die Gren⸗ zen des Möglichen gehende Winterübungen unſerer Kraft⸗ fahrt brauchen, kündigte der Korpsführer für das nächſte Jahr an, daß er für den Termin der nächſten Winterfahrt einen Spielraum laſſen wolle, um ſie dann abzuhalten, wenn wirklich die Witterung ſchwerſte Vorausſetzungen biete. Trotz alledem iſt auch dieſe Kraftfahrzeug⸗Winterprü⸗ fung dürchaus wiederum ein Gradmeſſer für die Winter⸗ fahrbarkeit unſerer Fahrzeuge und das Können ihrer Fahrer geweſen, und das Leiſtungsbild ſpricht durchaus für die Zuverläſſigkeit unſerer Maſchinen und ſtellt der geländeſportlichen Schulung unſerer Fahrer, der des Nec, der Wehrmacht, der SS, der Induſtrie, der Reichs⸗ poſt und der Reichsbahn ein günſtiges Zeugnis aus. Wenn 63 v. H. aller Teilnehmer in dieſer Fahrt eine goldene Auszeichnung davontrugen, ſo will das ſchon etwas heißen! Eine ins einzelne gehende Betrachtung des Ergebniſſes iſt in unſerem Rahmen wegen der großen Zahl der Star⸗ ter und Preiströger ja leider nicht möglich. Eine Tatſache, die wir bei den großen Spitzenwettbewerben unſeres Kraftfahrſports ja immer wieder bedauern, doch fallen einige Ergebniſſe beſonders ins Auge. Da iſt vor allem das äußerſte günſtige Ergebnis der ſerienmäßigen Per⸗ ſonenkraftwagen, das vor allem für die Winterzuver⸗ läſſigkeit unſerer Kraftfahrzeuge ſpricht. Von 19 geſtar⸗ teten Serienwagen ſind 18 am Ziel angelangt— nur einer fiel durch das Pech, daß ihm Steinſchlag den Kühler lädierte, aus—, 17 von ihnen errangen die 50 8 Wus⸗ zeichnung. Ein e Ergebnis, in das ſich Opel, Ford und Stöwer teilen können. Opel kann dabei mit Genugtuung vermerken, daß ſich der neue„Olympia“, der erſt kürzlich herauskam und hier ſeine Feuerprobe beſtand, ausgezeichnet gehalten hat. Ueberhaupt hoben ſich die neuen Maſchinen, die erſtmals in dieſer Winterſahrt in einen ſolchen Wettbewerb gingen, ſehr gut gehalten. Die neue BMWeber⸗Seitenwagen⸗Maſchine, wie auch das 750er Solorad, holten ſich unter Kraus und von Falkenhauſen goldene Medaillen. Genau ſo die neue her Zündapp, deren Fahrer Weiß und Heimbucher gleichfalls goldene Preisträger wurden. Auch die neue 250er Triumph holte ſich mit Leipold im Sattel eine goldene, wie auch die neuen Dit We mit Beſtauszeichnungen abſchnitten. Auch von den neuen Wagen⸗Verſuchsmodellen kann ein ausgezeichnetes Ergebnis gemeldet werden Der neue vierradangetriebene und vierradgelenkte Mercedes hat eine goldene Auszeichnung davongetragen, desgleichen die ver⸗ ſtärkten Sportwagen des Typs 1,7 Liter. Hang mag brachte feinen Perſonenwagen⸗Dieſel aus Ziel und Büſſing ſeinen Sechs rod⸗ LK W. Schade, daß im übrigen die ſerienmäßigen Perſonen⸗ kraftwagen gegenüber den Geländeſportmodellen ſo ſehr in der Minderzahl waren. Wie das Ergebnis zeigt, brauchen unſere ſerienmäßigen Fahrzeuge ſolche Wettbewerbe weiß der Himmel nicht zu ſcheuen, für die Allgemeinheit aber iſt gerade ihre Winter ⸗Prüfung von beſonderer Wichtiakeit. Und da wir gerade bei Wünſchen für das nächſtemal ſind, wo wir hoffen, mehr Serienwagen im Wettbewerb zu ſehen ſo ſei auch 1 5 der Vorſchlag angebracht auch bei der Kraftfahrzeug⸗Winterprüfung beim nächſten Male eine Zuſtondsprüſung der Fahrzeuge am Schluß zu veranſtal⸗ ten. Wäre diesmal eine ſolche Zuſtandsprüfung abgehalten worden ſo hätte ſicherlich mancher Fahrer, der zu ſcharf ins Zeug gegangen war— es gab manchen, der dieſe Winter⸗ fahrt mit einem Rennen verwechſelte— noch Strafpunkte erhalten. Stürze gab es genug— zum Glück verliefen ſie alle glimpflich. Freilich waren es nicht alles Unfälle, die allein auf Unvorſichtigkeit zurückzuführen waren, denn es liegt ja in der Natur einer Winterfahrt, daß ſie über glatte Strecken führt, auf denen man nur allzuſchnell wegrutſcht. Und übrigens offenbarte ſich mancher ſchlichte Mann als wahrer Held. Der NSc⸗Obertruppführer Schäfer von der Inſpektion der Motorſportſchulen zum Beiſpiel ſtürzte, brach ſich ein Schlüſſelbein und fuhr trotzdem bis zum Ziel um ſeine Mannſchaft nicht zu ſprengen. Dann mußte er ſchleunigſt ins Krankenhaus. Das iſt ſtilles Heldentum. Und gleich heldenhaft verhielt ſich der Hitlerjunge Wad⸗ linger, der trotz eines gebrochenen Fußknöchels bis zum Tagesziel durchhielt! Zum Schluß unſeres Berichtes ſei nicht vergeſſen der NSnK⸗Motorgruppe Sachſen und dem Fahrtleiter der ON, Staffelführer Rühling, Lob und Anerkennung für die reibungsloſe Durchführung des großen Wettbewerbs zu ſagen. Im übrigen ſagten wir ja bereits mit Bedauern, daß eine Anerkennung der Leiſtungen im einzelnen bei der großen Zahl der Beteiligten nicht möglich iſt. Mögen ſich die„goldenen“ Sieger dieſer Fahrt und die ſilbernen Zweiten mit einem Geſamtlob begnügen, daß ihren Lei⸗ ſtungen, den Leiſtungen der in ihrer Geſamtheit beteilig⸗ ten deutſchen Kraftfahrzeuginduſtrie und der guten Vor⸗ bereitung der beteiligten Organiſationen gilt! K. G. von Stackelberg. Frankreich ehrt deutſche Atlethen Durch den Vorſitzenden des Franzöſiſchen Leichtathletik⸗ Verbandes Paul Méricamp empfing der Fachamtsleiter Dr. Ritter von Halt die Mitteilung, daß dem Geſchäfts⸗ führer des Fachamtes Leichtathletik Fritz Haßler ſowie dem Sprintermeiſter Erich Borchmeyer für ſich und als Ehrung für alle aktiven Kameraden die ſilberne Medaille für körperliche Ertüchtigung vom franzöſiſchen Erziehungs⸗ miniſter verliehen wurde. Dieſe Ehrung deutſcher Leicht⸗ athleten erfolgt für ihre Verdienſte um die Vertiefung der deutſch⸗franzöſiſchen Sportfreundſchaft, in der die Tradi⸗ tion des Länderkompfes Deutſchland— Frankreich eine bedeutende Rolle ſpielt. Süsddeutſche Mannſchaftskämpfe im Ringen ds wurden am erſten ſterſchaftskämpfe im Mannſchafts⸗ meiſten Bezirken die In allen vier Gaue Februgr⸗Wochenende M ringen etragen, obwohl un den Sieger ſchon ermittelt ſind. Im Gau Südweſt, der die ſeine Teilnehmer für die de ſonderen Turnieren ermittelte, wurden die kämpfe nur im Bezirk al z fortgeſetzt. es nur ein Treffen, und zwar ſchlug der Deutſche Meiſter Siegfried Ludwigshafen, erſtmals wieder mit Gg. Gehring im Schwergewicht, im Lokalkampf den Ves Frieſenheim klar mit 11:4 Punkten. i Die Ludwiashaſoner haben ihre 8 5 8. 05. 0 Führung auf 12:0 Punkte gegenüber:2 Punkte des Vf. Schifferſtadt ausgedehnt. In Baden wurde der erſte K ausgetragen In der Gruppe Nord beſiegte Altmeiſter Eiche Sandhofen auf eigener Matte den KSW Wieſental mit 14:3 Punkten und ſollte auch den am Sonntag in Wieſental vor ſich gehenden Rückkampf gewinnen. Sonſt gab es noch zwei Nachhutgeſechte. In Unter baden er⸗ rang der KS Ketſch nach längerer Wettkampfpauſe mit 13:16 gegen den ASW Ladenburg ſeinen erſten Kampf. Falls ſich die Ketſcher Ringer in den drei noch ausſtehended Kämpfen— zweimal gegen SVag 84 Mannheim und ein⸗ mal gegen Via 86 Mannheim— noch vier Punkte ſichern, muß an ihrer Stelle Ladenburg abſteigen. In Mittel⸗ boden ſtanden ſich Germania Weingarten und Eiche zal in drei Gewichtsklaſſen üutſchen Meiſterſchaften in be Mannſchafts⸗ Auch hier gab pf der Gaumeiſterſchobt Oeſtringen gegenüber. Weingarten ſiegte 12:8. Der Kampf hatte keinerl Bedeutung. da Meiſterfrage und Abſtieg bereits geklärt ſind. es wieder e wichtige Kämpfe. Untertürkheim, die beiden Mannſchaften, die aus der Gruppe 1 an der Vierer⸗ Endrunde um die Gaumeiſterſchaft teilnehmen, kamen zu neuen Sies Stuttgart ſiegte in Cannſtatt 12:6 und Untertürkhe uttgart⸗Oſt mit 14:5 Punkten. Der wichtigſte Kompf war wohl der zwiſchen TS Heidenheim und KV Zuffenhauſen. Als die mit dem Abſtieg kämpfen⸗ den Zuffenhauſener Punkten in Führung lagen, brach Heidenheim p d den Kampf Spartania Schorndorf war im vierten Kampf dieſer be mit 11:8 über Herwortſtein Königsbronn erfolgreich.— In der Gruppe 2 bees im Kampf u den zweiten Platz hinter dem T Münſter, der( gardia Stuttgart mit 190 ganz überlegen ſiegte, eine t Der AS Feuerbach beſiegte nämlich den As Wangen auf eigener Matte mit 10:7 Punkten und ſchob ſich damit vorerſt auf den zweiten Platz, der ihm noch von Botnang und Wangen ſtreitig gemacht werden kann. In Württemberg gab KV 95 Stuttgart und KV 6 Im Gau Bayern wurde der eutſcheidende Kampf um den Abſtieg in der Gruppe Südbayern zwiſchen Ar⸗ min München unnd SVa München durchgeführt. Die Ar⸗ minen ſiegten mit 12:8 Punkten knapp. ſicherten ſich aber den Verbleib in der erſten Klaſſe. Kleine Sport-Nachrichten Italieus Regierungschef Benito Muſſolini hat auch in dieſem Jahre wieder für das 1000 ⸗Metlen⸗Rennen des Automobil⸗Clubs von Brescia, das am 3. April über 1630 Kilometer gefahren wird, als Ehrenpreis eine wertvolle Silberſchale zur Verfügung geſtellt, die der ſchwellſte Fah⸗ rer des Abſchnittes Brescia—Rom erhält. Der Holländer van der Vijver, dem der UCg⸗Kongreß den Titel eines Amateur⸗Fliegerweltmeiſters abgeſprochen hatte, darf ſich wieder feiner Würde freuen, denn das ÜUCg⸗Büro hat den Beſchluß wieder rückgängig gemacht, nachdem ſich herausgeſtellt hat, daß der Holländer doch die Ziellinie überfahren hatte. In Breslau wird am 13. Februar ein Radball⸗Länder⸗ kampf Tſchechoflowakei— Deutſchland ausgetragen. Sa⸗ quarda⸗Cap(Prag und Matonoha⸗Peiger(Brünn) vertre⸗ ten die Farben der Tſchechoſlowakei, während die Schbe⸗ ſier Scholz⸗Bilfki und Mais⸗Menge für Deutſchland kämpfen. Jußball in der Bezirksklaſſe Südweſt Südheſſen: SV Darmſtadt— Normannia Pfiffligheim :2; SV Horchheim— MSW Darmſtadt:6; Sg Arheil⸗ gen— Olympia Lorſch 31; VfR Bürſtadt— Alemannio Worms:0; Blau⸗Weiß Worms— Germania Oberroden ausgefallen: Olympia Lampertheim— Union Wixhauſen 871. Rheinheſſen: 8 05 Mainz— FW Biebrich:4; SV Koſtheim— SpVg Weiſenau:0; FVg Mombach— Fon⸗ tana Finthen:3; SV Flörsheim— Haſſia Bingen 074; F Geiſenheim— Viktoria Walldorf 111. Nordmain: Reichsbahn Rot⸗Weiß Frankſurt— Germa⸗ nia Enkheim:1; Union Niederrad— BfB Unterlieder⸗ bach:3; Viktoria Griesheim— Wacker Rödelheim 2: Viktoria Eckenheim— Sportfreunde Frankfurt:3; Al mannig Nied— SV Fechenheim:3; Germania Schwan⸗ heim— VfB Riederwald 210. Südmain: FV Sprendlingen— Vfe Neu⸗Iſenburg:2; Teutonia Hauſen— FS Heuſenſtamm:3; VfR Offen⸗ bach— SV 02 Offenbach:3; Fc Egelsbach— Kickers⸗ Viktorig Mühlheim:5; Germanig Bieber— Kickers Obertshauſen 211; SV Neu⸗Iſenburg— Blau⸗Weiß Bür⸗ gel:0. Saar: Sc Saarbrücken— F Schaffhouſen:1; VfB Dillingen— Soar 05 Saarbrücken:2; Sulzbach— Bße Güdingen:2; Diefflen Püttlingen— Saar Saarlautern:1; F — St. Ingbert:3. Hand ball-Kreisklaſſe Luftwaffenſportverein ſiegt zweiſtellig Luftwaffenſportverein— VfL Neckarau 10:1 Mic— TW Schwetzingen:5 TV Edingen— TV Jahn Neckarau 516 TV Brühl— Polizei⸗SpB:12 Jahn Seckenheim— TV Rheinau 818 TV Oberflockenbach— F 09 Weinheim:7 abgebr. In der Mannheimer Staffel der Kreisklaſſe ſiegten MT und Luftwaffenſportverein programmgemäß, wobei allerdings die Flieger einen ſtärkeren Eindruck hinter⸗ ließen, als die MT. Jahn Neckarau konnte in Edingen wie erwartet, ſiegen. 516 iſt zwar knapp, aber es genügte für die beiden Punkte. Die Mannheimer Poliziſten zeig⸗ ten ſich auch in Brühl von der beſten Seite und buchten trotz der guten Abwehrarbeit des Gaſtgebers einen ſchönen Großkampf im Sport Links oben: Deutſchland— Schweiz:1 in Köln. Bevor Urban in den Beſitz des Balles kommt, iſt ſchon ein Schweizer dazwiſchen und klärt durch Kopfabwehr. Rechts: Deutſchlands Handballspieler Stockholm Weltmeiſterin im Eiskunſtlauf. Mitte: Megon Taylor wurde in haben die erſte Hallenweltmeiſterſchaft in der Deutſchlandhalle gewonnen. Deutſchland ſchlug Dänemark überraſchend 11:3. Strafwurf auf das däniſche Tor. Unten: Mit dem Torlauf auf dem Feloͤberg wurde bei den deutſchen Schi⸗Meiſterſchaften die alpine Kombination entſchieden. El 8 Helmut Lantſchner(rechts) holte ſich zu ſeinem Abfahrtsmeiſtertitel noch den Titel zu ſchlagen. u 0 des deutſchen Meiſters im Torlauf. Chriſtl Cranz(links] war nicht (Schirner 4, Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) Sieg. Einen Achtungserfolg errang der TV Rheinau mit ſeinem Unentſchieden bei Jahn Seckenheim. ö An der Bergſtraße gab es einen Spielabbruch von ſeiten des gaſtgebenden Vereins, der ſich von dem Unpar⸗ teiiſchen, deſſen Zugehörigkeit zu einem Weinheimer Klub bei Oberflockenbach ſchon Befremden erregt hatte, benach⸗ teiligt fühlte. Das Spiel der SA⸗Mönner gegen Hohen⸗ ſachſen wurde abgeſetzt. Frauen⸗Handball Poſt⸗ Sp— J Ludwigshafen:0 Nachdem das Verbandsſpiel gegen MT abgeſetzt wor⸗ den war, holte ſich Poſt die Mannſchaft der Ich Ludwigs⸗ hafen als Gegner. Die Ludwigshafener Mädels zeigten ein achtbares Können und gaben ſich nur knapp geſch agen; ja wenn man ſo gut geworfen hätte, wie kombiniert wurde, wäre das Ergebnis noch knapper geworden. Der Boden des Spielfeldes war ſehr ſchwer und rutſchig, ſo daß vorher das Spiel Poſt⸗Spy 2.— Tod Germania nicht zum Austrag gelangt war. Die weitere Begegnung der Frauenkreisklaſſe zwiſchen Jahn Peckarxau und Kur⸗ pfalz, alſo einem kleinen Neckarauer Derby der Frauen, endete unentſchieden 414. Schon ſieben Meiſter ermittelt Wie ſteht's in den füddeutſchen Bezirksklaſſen? Die Meiſterſchaftsſpiele der zweiten ſüddeutſchen Fuß⸗ ballklaſſe ſtehen in den meiſten Gauen kurz vor dem Ab⸗ ſchluß. Nach den Spielen des erſten Februgr⸗Sonntags ſtehen bereits ſieben Vereine feſt, die ſich als Meiſter ihrer Bezirke an den Aufſtiegsſpielen zur Gauliga beteiligen. Sie gehören ausſchließlich den Gauen Württemberg und Bayern an. Es ſind dies: SB Gßbppingen in der Stafſel Alb ſowie Kicker Vöhringen in der Staffel Bodenſee des Gaues Württemberg ſowie Bayern ⸗ Kickers Nürnberg in Gruppe Mittelfranken 1, AS V Nürnberg in Gruppe Mittelfranken 2. Po ſt München in Oberbayern⸗Weſt, SV Sendling in Oberbayern⸗Oſt und VfB Kobura in Gruppe Ober⸗ main des Gaues Baye. Daneben gibt es eine Reihe von Mannſchaften, die nur noch einen oder zwei Punkte brauchen, um endgültig Meiſter zu ſein. Im Gau Südweſt braucht Reichsbahn⸗ Rot) Weiß Frankfurt aus ſechs noch ausſtehenden Spielen zwei Punkte, um in der Gruppe Nordmain auf Grund ſeines auten Torverhältniſſes Sieger dieſer Staffel zu werden. In Baden braucht der Bf Pforzheim zur Mei⸗ ſterſchaft in der Staffel Mittelbaden⸗Nord ebenfalls nur noch zwei Punkte, die allerdings im letzten Spiel er⸗ rungen werden müſſen. In Württemberg ſteht der Nürtingen in der Gruppe Hohenzollern kurz vor der Titelerringung, die Wirklichkeit wird, wenn aus drei ausſtehenden Spielen zwei Punkte gewonnen werden. Im Bezirk Schwarzwald braucht die SpVa Schramberg nur noch einen Punkt aus zwei Spielen. Union Augs⸗ burg iſt in der bayeriſchen Bezirksklaſſe Schwaben nicht mehr einzuholen, wenn aus drei noch zu erledigenden Spielen zwei Punkte geholt werden. Ivar Vallangrud Weltmeiſter Eisſchnelläufer kämpften in Davos(Schweiz] Die Weltmeiſterſchaften im Eisſchnellaufen wurden am Sonntaa in dem ſchweizeriſchen Winterſvortort Davos zu⸗ gunſten des norwegiſchen Olympiaſiegers Jvar Bal lan⸗ arud entſchieden. Mit einem zweiten Platz über 1500 Meter und einem erſten über 10000 Meter, in dem er den Weltrekord auf 17:14,4 Minuten ſtellte und die ſeit 10 Jahren beſtehende Höchſtleiſtung ſeines Landsmannes Karlſen um 3 Sek. verbeſſerte, ſetzte ſich Ballongrud an die Spitze. Ballangrud war in ſeinem Lauf über 10 000 Meter mit ſeinem Landsmann Matbieſen, dem Europa⸗ meiſter, gepaart, und in dem ſcharfen Rennen wurde Mothieſen nur um Bruſtbreite geſchlagen, hatte alſo eben⸗ falls großen Anteik an dem Weltrekord. Den zweiten Platz in der Geſamtwertung belegte der Oeſterreicher Karb Wazulek vor Mathieſen. Beſter deutſcher ufer war der Mündmer Franz Bieſer au 16. Stelle vor David Barwa (Berlin) on 17. Stelle. während Meiſter Sandner zurück⸗ gefallen war. Die Ergebniſſe: 1500 Meter: 4. Enaneſtangen(N) 215,9: 2. Ballangrud (N) 228,4; 20. Barwa()] 228,4; 21. Sandner(D] 229,5; 23. Bieſer(D):31,41.— 10 000 Meter: 1. Ballangrud 17:14,4(Weltrekord); 2. Mathieſen(N) gleiche Zeit; 16. Bieſer 1847.1, 17. Barwa 19:01. Geſamtwertung(vier Läufe: 1. Ivar Ballongrud (Norwegen) 190,907 Punkte; 2. Karl Wazulek(Oeſterreich) 192,233.; 3. Charles Mathieſen(Norwegen! 192.660 P. Deutſchland-Polen ausverkauft Das Intereſſe für den Amateurbox⸗Länderkampf zwi⸗ ſchen den beiden ſtärkſten Nationen Europas, Deutſchlond und Polen, iſt überaus groß. In zahlreichen Sonderzügen werden die polniſchen Boxfreunde am kommenden Sonn⸗ tag aus Warſchau, Lodz, Kattowitz und Krakau nach Poſen kammen, um dieſem Großkampf beizuwohnen. So nimmt es kein Wunder, daß die große Poſener Ausſtellungshalle mit einem Faſſungsvermögen von 6500 Zuſchauern ausver⸗ kauft iſt. Die deutſchen Boxer, die von Berlin aus gemein⸗ ſam am Samstagmorgen die Reiſe antreten, werden in Poſen ſicherlich einen ſchweren Stand haben, zumal Polens Monnſchaft in einem vierzehntägigen Lehrgang auf den Kampf vorbereitet wurde. Neutrales Kampfgericht Sehr zu begrüßen iſt es, daß dieſer Kampf in Poſen ein neutrales Kampfgericht erhält. Als Ringrichter amtiert der ausgezeichnete Schweizer Ritzi, ihm zur Seſte ſtehen ols Punktrichter Oskar Sänger(Breslauſ und der Pole Bielewic z. Im Gegenſatz zum letzten deutſch⸗ oplniſchen Länderkampf, der in Dortmund einen 1175⸗Sieg unſerer Boxer brachte, gibt es diesmal in den einzelnen nur Sieg oder Niederlage und keine Unent⸗ ſchieden. * 0 1 HA Dienstag. 8. Februar 1938 der Neuen Mannheimer Zeitung Abend- Ausgabe Nr. 64 2 Die inſernaſionale Wirischafislage im Spiegel der Bankbilanzen Von Gilbert E. Layton. Direktor des„Economiſt“, London Wer die internationale Wirtſchaftslage kennen will der kut gut daran, die alljährlichen Hauptverſammkungsreden der Präſidenten der fünf engliſchen Großbanken, der ſoge⸗ mannten„Big Five“, genau zu leſen. Ihr Gewicht iſt nur wenig geringer als das amtlicher Aeußerungen der briti⸗ ſchen Regierung, und dabei ſind ſie weniger durch amt⸗ liche Rückſichtnahme gehemmt, was beſonders wichtig iſt, wenn man Freunden einige unangenehme Wahrheiten zu ſagen hat. In dieſem Jahr hatten die Reden nun eine Bedeutung, die weit über das britiſche Gebiet hinaus⸗ reicht. Denn im jetzigen Zeitpunkt gewaltiger Ausgaben für Rüſtungszwecke beginnt ſich die Welt zu fragen, ob der Bogen nicht zu ſtraff geſpannt iſt und ob die Rüſtungspläne 15 heute britiſcher Rüſtungsvorſchlag von 350 Millionen Pfund, morgen amerikaniſche Flottenbauankündigung im Geſamtbetrage von 800 Millionen Dollar— nicht auf Koſten anderer lebenswichtiger Wirtſchaftsintereſſen der beiden Länder gehen. e Dabei iſt das, was die britiſchen Großbankpräſidenten in dieſem Jahre ſagten, nicht ſo intereſſant wie das, was ſie nicht ſagten, was ſich aber aus ihren Reden heraus⸗ Hören läßt. Natürlich wird dadurch gebührend hervorge⸗ hoben, daß die Gewinne der Induſtrie im Jahre 1937 noch eine anſteigende Tendenz aufwieſen und daß die Wleder⸗ bezebung der Wirtſchaft im großen ganzen anhielt. Aber es ließ ſich ſchon nicht mehr verſchweigen, daß in den letz⸗ ten Monaten eine gewiſſe Unſicherheit bei einigen engli⸗ ſchen Induſtrien, ein tatſächlicher Rückgang bei anderen zu ſpüren war. Zum mindeſten geht daraus hervor, daß die Wirtſchaftsgeneſung ſich nicht im bisherigen Maße ſort⸗ letzen wird. Auch über den Ausgongspunkt der niedergedrückten Stimmung iſt man ſich klar— er liegt in den Vereinigten Staaten! Die Frage iſt nun: Soll England weiter Amerika duf dem bisherigen Wege der immer neuen Vertrauens- Friſen und ihrer zeitweiligen Behebung durch ſtets höhere Rüſtungsausgaben folgen, oder ſoll es verſuchen, aus eige⸗ ner Kraft eine andere Löſung zu finden? Hier beginnen ſich die Meinungen zu ſcheiden. Aber wenn auch in bri⸗ tiſchen Wirtſchaftskreiſen niemand dieſe Frage, die für die Politik und die Wirtſchaft der ganzen Welt höchſt bedeut⸗ ſam iſt, eindeutig in dem einen oder anderen Sinne beont⸗ wortet, ſo weiſt doch vieles darauf hin, daß man nach größerer Selbſtändigkeit ſtrebt und daß man beiſpielsweiſe nicht gewillt iſt, die britiſchen Ausfuhrintereſſen hinter die Aufrüſtung zurückzuſtellen. war gibt es, wie einer der Bankpräſidenten— Mr. Beckett von der Weſtminſter⸗Bank— bemerkte, noch keinen Zolltarif, der dos Ueberſpringen des Peſſimismus von einem Lond auf das andere verhindert; aber auch dieſer Beobachter des engliſchen Wirtſchaftslebens glaubt, daß der bisherige Wirtſchaftsaufſchwung der britiſchen wie über⸗ Haupt der europäiſchen Wirtſchaft genügend eigene innere Stärke für die Zukunft gegeben hat. Der frühere Schatz⸗ konzler und fetzige Präſident der Midland⸗Bank, Meskenno, ging ſogar ſo weit, zu behaupten,„daß der niederdrückende Einfluß des Aufhörens amerikaniſcher Inveſtitionskäufe ſeine Wirkung bereits verloren hat“. Gerade in den Tagen, als die engliſchen Bankpräſibenten dos Wort an die Aktionäre ihrer Unternehmen richteten, erklärte Präſident Rooſevelt einer Gruppe von Journa⸗ liſten, daß die Preiſe der Induſtriewaren zwar zu hoch ſeien, daß aber ihre Senkung Furch eine allgemeine Lohn⸗ Herabſetzung für ihn nicht in Frage käme. Aus dieſem Dilemma gibt es für die Wirtſchaft der UÜSel nur den Aus⸗ weg immer erneuter Ausgaben für Rüſtungen; und in der Zwiſchenzeit iſt ju guch Rooſevelts Botſchaft an den Kon greß gegangen, worin er die Ermächtigung zu einem Flot⸗ tenbauprogramm nachſuchte, deſſen Geſamtkoſten mit 800 Millionen Dollar ſicher nicht zu hoch geſchätzt werden. Alle engliſchen Bankpräſidenten ſtimmten nun in ihren Reden dorin überein, daß ſie eine weitere Belebung der engliſchen Binnenwirtſchaft durch Verſtärkung der Rüſtun⸗ gen für ausgeſchloſſen halten. Die Ankündigung vom Fe⸗ bruor 1037, daß bis 1942 ein Rüſtungsaufwand von 1500 Millionen Pfund vorgeſehen ſei, hatte ſeinerzeit ihre Wir⸗ kung getan; und die anfeuernde Wirkung der Tatſache, daß dieſer Voronſchlag vorausſichtlich bei 278 Millionen Pfund Rüſtungsausgaben im Haushaltsfſohr 1987/8 und 350 Millionen im Voranſchlag für 1938/30— überſchritten wird, hat ſich ſchnell verbraucht, Alles in allem nimmt die Rüſtung doch nur weniger als ein Zwanzigſtel der britiſchen Güterproduktion in Anſpruch, und während ſie gewiſſen Teilgebieten der britiſchen Wirtſchaft Beſchäfti⸗ gung ſichert, verhindert ſie die Konzentrotion aller Anſtren⸗ gungen auf die Ausfuhr, deren Notwendigkeit immer ein⸗ dringlicher betont wird. Hier in der Lage des Außenhandels, liegt das Keru⸗ problem der britiſchen Wirtſchaft. Der Anſtieg der Roh⸗ ſtoffpreiſe zu Beginn des vergangenen Johres hat die Roh⸗ ſtoffländer kaufkräftig gemacht, und dieſe Kaufkraft wird ſich erſt in der kommenden Zeit wirklich ſpürbor machen. Auch inſoweit iſt Großbritannien alſo nicht unmittelbar von der Lage in den Vereinigten Staaten abhängig. Ob die Zahlungsbilanz Großbritanniens bisher einen Ueber⸗ ſchuß ergab, wie Megdenna behauptet, oder mit einem Defizit obſchloß, wie es die Meinung aller anderen Män⸗ ner der„Big Five“ iſt— das iſt verhältnismäßig unwichti gegenüber der auch von Mettenna geteilten Meinung, da in einer verſtärkten Ausfuhr die beſte Stütze für Groß⸗ Dritanniens Wirtſchaft und Währung liege. Alles in allem laſſen ſich olſo die Anſichten der wirk⸗ lich maßgebenden Männer der Londoner City dahin kenn⸗ zeichnen, daß ſie zwar die Bedeutung der Wirtſchaftslage Amerikas für Welthandel und Weltwirtſchaft anerkennen, aber ſich durchaus vorbehalten, ihren Weg in dem Augen⸗ blick ſelbſtändig zu beſtimmen, in dem das Wirtſchafts⸗ barometer der USA eindeutig auf Sturm zeigt. * 5,70(i. B. 5,17) v. H. Durchſchnittsdividende der Aktien im Jahre 1937. Die Vorſchriften über den An⸗ leiheſtyck haben das Ergebnis gehabt, übermäßige Aus⸗ ſchüttungen zu verhüten und die Dividenden in einer Höhe zu halten, die den Erforderniſſen der Zeit entſpricht. Dieſe Hemmungen haben nicht vermocht, die Hebung der Durchſchnittsdividende im ahre 1937 zu vethindern. Denn mit dem Anhalten der induſtrielen Vollbeſchäf⸗ tigung hat eine weitere Zahl von Geſellſchaften die bisher unterbliebene Dividendenausſchüttung wieder aufgenom⸗ men oder bisher niedrigere Dividenden auf das 5 115 als volkswirtſchaftlich angemeſſen angeſehene Maß erhöht. An der Berliner Börſe hat ſich dadurch die Zahl der dividen⸗ denloſen Aktien von 92 auf 74 verringerk Weniger als 5 v. H. Dividende tragen nur noch 80 Aktien gegenüber 92 vor Jahresfriſt. Durch dieſes Nachrücken von bisher extragloſen oder ertragſchwachen Aktien hat ſich die Durch⸗ ſchnittsdividende der Aktien der Berliner Börſe von 5,17 v. H. auf 5,70 v. H. erhöht. Die erhöhte Ausſchüttung reflektierte ſelbſtverſtändlich auch in den Kurſen, zumal das Beſtreben des anlageſuchenden Publikums, eine Ein⸗ förmigkeit ſeines Wertpapierbeſitzes zu vermeiden, auch 4087 dem Aktienmarkt beträchtliche Mittel zuführte. * Die Papier⸗, Pappen⸗, Zellſtoff⸗ und Holzſtoffindu⸗ ſtrie. Nach dem Lagebericht dieſer Wirtſchaftsgruppe für Januar war die Lage auf dem deutſchen Papier⸗ und Pap⸗ penmarkt im Berichtsmonat unverändert. Durch den ſtarken Froſt in der erſten Hälfte des Monats waren die Waſſerſchleifereien in ihrer Erzeugung eingeſchränkt, wäh⸗ rend in der zweiten Monatshälfte die Betriebswaſſerver⸗ hältniſſe gut waren, ſo daß die Erzeugung erfreulicher weiſe erheblich geſtiegen iſt. Die Nachfrage nach Holzſtoff war unverändert lebhaft.. „ Speiſeeis überflügelt Mineralwaſſer. Das Speiſeeis, erfolgreicher Konkurrent des Minerolwaſſers ſo muß man eine Unterſuchung überſchreiben, die das Inſtiint für Kon⸗ junkturforſchung über b und Wettbewerbslage der beuiſchen Mineralwaßferi, duſtrie angeſtellt hot. Der Pro⸗ Fesfere Grundhalſung Nachlassen der Auswandererabgaben/ Renſen wenig veränderi Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Freundlich Frankfurt a.., 8. Februar. Die Börſe war am Aktienmarkt leicht befeſtigt. Der leine Anlagebedarf der Kunsſchaft ſtieß auf recht leere Märkte, da auch heute keine Abgaben aus nichtariſchen Kreiſen vorgenommen wurden. Da auch die Kultſſe in kleinem Maße Käufe tätigte, ergaben ſich bei allerdings noch ſehr kleinen Umſätzen vorwiegend Erhöhungen von durchſchnittlich 1 v. H. Stärker gefragt blieben Mönus Maſchinen mit 134,5(132,75), Geſfüre“ erholten ſich um 1,75 v. H. auf 145,25 und Bemberg um 1,25 v. H. auf 139,25. Von chemiſchen Werten ſtiegen JG. Farben auf 160,75(159,75), Scheideanſtalt auf 254,5(253,5) und Gold⸗ ſchmidt auf 141,5(140,25), Am Montanmarkt zogen Hoeſch, Mannesmann, Rheinſtahl und Verein. Stahl bis 7 v. H. an. Motorenwerte waren leicht erhöht, Daimler auf 142 (141,75), Adlerwerke auf 118,75(11876). Im einzelnen notierten Reichsbank 0,5 v.., AG. für Verkehrsweſen 1 v.., Deutſche Erdöl 1 v. H. höher. Nicht ganz behauptet lagen Rheinmetall mit 141(141,5), Hanfwerke Füſſen mit 132,5(188) und Holzmann mit 159 74(160). Nach den er⸗ ſten Kurſen ergaben ſich für verſchiedene Papiere weitere Beſſerungen um Prozentbruchteile. Am Rentenmarkt hatten Reichsaltbeſitz bei etwas größe⸗ ren Umſätzen feſte Haltung mit 13058(130.30), Reichsbahn⸗ VA gewannen i v. H. auf 180. Kommunal⸗Umſchuldung lagen mit 95.25 unverändert, ebenſo 4proz. Rentenbank⸗ Ablöſungsſcheine mit 94½ bis 94.25. Am Pfandbriefmarkt wurden Rhein. Hyp. Gold bei unverändert 100 mit 30 v. H. rationiert, Meininger Hyp. geſtrichen. Liquidationspfand⸗ briefe zeigten Abweichungen bis/ v.., Kommunal- Obligationen blieben unverändert. Unverändert lagen ferner Stadtanleihen und die meiſten Staatspapiere, nied⸗ riger jedoch 5 proz. Vounganleihe und die meiſten Moung⸗ anleihen. Induſtrie⸗ Obligationen zeigten die üblichen leichten Schwankungen. Kommunal⸗Umſchuldung im Ver⸗ laufe 5 3 höher mit 95.30, Reichsbahn⸗VA unter Schwan⸗ kungen 12976 nach 130. Am Aktienmarkt konnten ſich im Verlauf die ſpäter ver⸗ einzelt eingetretenen Erhöhungen nicht immer voll behaup⸗ ten, und teilweiſe ergaben ſich Rückgänge noch unter den Anfangsſtand. So bei Verein. Stahl auf 112,50 nach 11276 und zeitweiſe 112,75. Weiter erhöht waren Mönus Ma⸗ ſchinen mit 135 nach 134,50 und Deutſche Erdol mit 141,5 nach 140,75. Die ſpäter notierten Werte kamen zumeiſt bis 1 v. H. feſter an, Rheinſtohl plus 1,25 v. H. auf 141 Aſchaffenburger Zellſtoff plus 1,50 auf 141,50, Conti Gummi plus 1,50 v. H. auf 192,50, dagegen Nord, Lloyd 80,75 81,25). Von Großbankaktien Deutſche Bank 129,50(126,75), Commerzbank 122,25(122), Dresôner Bank unv. 114,25. Im Freiverkehr nannte man: Dingler 88,25, Katz und Klumpp 108, Raſtatter Waggon 56, Frankfurter Maſchinen 163.165, Elfäſſ.⸗Bad. Wolle 87, Schuh Berneis 78,50, Ver⸗ einigte Pinſel 76, Ufa 69,75. Berliner Börſe: Aktien freundlich Berlin, 8. Februar. Nachdem ſchon geſtern auf Grund von Rücklöufen eine freundlichere Grundtendenz zum Durchbruch kam, ſetzten ſich heute auf ſaſt allen Marktgebieten weitere Kurs⸗ beſſerungen durch. Sie waren in der Hauptſache dadurch bedingt, daß die ſtörenden Auswanderer⸗ und Auslands⸗ abgaben faſt völlig aufgehört haben und ſich das als bei⸗ nahe ſchon latent zu bezeichnende Anlagebedürfnis an einen Markt wandte, an dem vielſach nur ungenügendes Material vorhanden war. Die Kaufluſt des Publikums iſt naturgemäß durch die letzthin bekaunt gewordenen Jahres⸗ berichte der führenden Geſellſchaften erer worden— ſo fanden der ſoeben veröffentlichte Bericht der Reichs⸗ kreditgeſellſchaft ſowie die aus Anlaß ſeiner Uebergabe ge⸗ machten Außführungen eines Vorſtandsmitgliedes all⸗ 8 Beachtung. Der Geſchäftsumfang erfuhr aller⸗ ings noch keine beſondere Ausweitung. Am Montan⸗ markt ſetzten Harpener auf Grund der günſtigen Probuk⸗ ttonsziffern ihren Anſtieg weiter um 1 v. H. fort, Klöckner waren um 77, Mannesmann und Rheinſtahl um je 7 v. H. gebeſſert. Weiter kräftig erholt waren bei den Braun⸗ kohlenwerten insbeſondere Deutſche Erdöl die um 174 v. H. anſttegen. Auch die chemiſche Gruppe konnte heacht⸗ liche Steigerungen aufweiſen. Forben gewannen 24, von Heyden 1 und Golöſchmidt 1,25 v. H. Bei den Elekkro⸗ werten ſtbernahmen Lichtkraft und Geſfürel mit plus 1,25 bzw. 1,75 v. H. die Führung, aber auch Siemens und Schuckert waren in Nachwirkung der günſtigen Abſchluß⸗ ziffern nochmals um je 4 v. H. feſter. Schließlich ſind mit beſonderen Steigerungen noch hervorzuheben Berger und Ac für Verkehr(ie plus), Feldmühle(plus 114), Aſchaf⸗ ene(plus 1,25) und Stöhr(plus 1,50 v..).— Im variablen Rentenverkehr wurde die Reichsaltbeſitzanlethe, die bereits geſtern bis auf 130,50 angeſttegen war, nochmals 7 v. H. höher mit 190,75 gehandelt. Die Gemeinde⸗ umſchuldungsanleihe ſtellte ſich bei ziemlich großem Umſatz auf unverändert 95,20. Im Verlauf konnte ſich der freundliche Grundton am Aktienmarkt behaupten, vereinzelt traten weitere kleine Steigerungen ein. Farben zogen bis auf 161 an, gaben ſpäter allerdings wieder 0,25 v. H. her, Rheinſtahl er⸗ höhten ihren Anfangsgewinn ſpäter um 1% v. H. Sonſt beſtand noch Intereſſe für Deutſche Erdöl. In der zwei⸗ ten Börſenſtunde erfolgten dann vereinzelte Glattſtellungen, die zu leichten Einbußen führten. Im allgemeinen blieb das Kursniveau aber gut widerſtandsfähig. Am Kaſſarentenmarkt zeigte ſich auch heute wieder Be⸗ darf in Kommunalobligationen auf bisheriger Kursbaſis. Nur ſolche Hypotheken wurden noch 0,25 v. H. höher be⸗ zahlt. Schatzanleihen und landſchaftliche Golöpfanobriefe lagen ziemlich ruhig, 1. und 2. Dekoſama büßten je 0,25 v. H. ein. Geſucht waren Länderaltbeſitz, ſo Hamburger und Thüringer(le plus 76) ſowie Lübecker(plus 0,25 v. .) Von Länderanleihen fielen 33er Bayern um 20 Pf. Bei den Induſtrieobligationen wurden Farbenbonds 76, Lelp⸗ ziger und Lüdenſcheid je 0,5 v. H. höher gewertet. Von den zu Einheitskurſen gehandelten Großbank⸗ auktien wurden Deutſche Bank 4 und Commerzbank 70 v. H. höher, Handelsgeſellſchaft dagegen 4 v. H. niedriger bewertet. Bet den Hypothekenbanken fielen Bayeriſche Hypotheken mit einer Abſchwächung um.50 p. H. auf, ſeſter lagen Weſtdeutſche Boden um g und Meininger Hypotheken um 4 v. H. Von Induſtriewerten ſind ledig⸗ lich Bergmann mit einer gegen letzte Notiz erlittenen Ein⸗ buße von 3. Goedhardt mit— 2,50 und Huta Hoch⸗Tiefbau mit plus 2 v. H. zu erwähnen. Kolonialwerte blieben bis auf Otavi, die um 12,5 Pfg. zurückgingen, geſtrichen. Steuergutſcheine blieben, ſoweit Notiz erfolgte, verändert. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: logger 100,12 G 100,87 B; 194ber 100 G 100,75 B; lo nter 99,87 G 100,62 B; 194der 99,62 G 100,87 B; 194ger 99,37 G 100,12 B; 1048er 99,12 G 99,87 B; 1946er 99 G 99,87 B. Wieberaufbauanleihe, 1944/4 5er und 1946/4 8er je 83,37 G 84,12 B. Aproz. Umſchuld.⸗Verb. 94,825 G 95,575 B. Gegen Börſenſchluß, an dem nur eine geringe Anzahl vartabler Werte eine Notiz erhielt, wurde das Geſchäft ehr ruhig, die Kurſe konnten ſich aber im allgemeinen behaup⸗ un⸗ ten. Siemens büßten allerdings 71 und Aſchaffenburger 1% v. H. ein, dagegen zogen Harpener nochmals um 1 v. H. an. Nachbörslich blieb es ſtill. Geld- und Devisenmarki * Berlin, 8. Februar. Am Geldmarkt waren für Blanko⸗ tagesgeld unveränderte Sätze von 27274 v. H. anzulegen. Doch konnten erſte Nehmer auch darunter ankommen. Aller⸗ dings hat die Kauftätigkeit ſchon etwas nachgelaſſen. Inter⸗ eſſe beſtand nur noch für die längerfriſtigen Serien un⸗ verzinslicher Reichsſchatzanwelſungen. Solawechſel wur⸗ den im Rahmen der fällig werdenden Beträge neu gekauft. Der Privatdiskontſatz ſtellte ſich ouf unverändert 275 v. H. Im internationalen Deviſenverkehr vermochte ſich der franzöſiſche Frane heute früh weiter zu erholen, und zwar ſtellte ſich die zunächſt aus London gemeldete Notiz auf 152,53 nach 152,84. Gegen Mittag trot aber wieder eine Verſchlechterung auf 152,71 ein. Aus den aus Amſterdam und Zürich vorliegenden Notierungen von 5,87%(5,87) bzw. 14,15%(14,184) geht dieſe ſpätere Ermäßigung noch nicht hervor. Das Pfund war mit 8,9676 in Amſterdam und 21,59% in Zürich, der Dollar an den genannten Plätzen mit 1,787 bzw. 4,80% kaum verändert. Auch beim Schwei⸗ zer Franken und beim holländiſchen Gulden hielten ſich die Schwankungen in allerengſten Grenzen. Später hielten ſich die Schwankungen den Frühkurſen gegenüber weiter in engen Grenzen. Der Franc, deſſen gegen Mittag ein⸗ getretene ſchwächere Holtung in London bereits verzeichnet wurde, gab ſpäüter auch in Amſterdam und Zürich fach Diskont: Reichs bank 4, Lombard 3, Privat 9 v., 2 Dis⸗ 8. Februar 7. Februar amtlich in km, kon] Geld rie. ce, Prien Aegnoten läggpt Pf.. 12.715 1275 12770 12.740 Argentinien Aebeſe 7 65 9850 9. 9555 Belglen.„100 Beilga 2 4792 210 21.97 42.05 Braſilten: 1 Milreis]...0] 962 i de Bulgarien, 100 beva 8 30% 8058.047 8053 Dänemark 100 Kronen 58.2 55 30 552 Danzig 100 Wulben 47. 470 47.— 47.10 England.. 105 2 12415 125 12.410 120 Estland. 100eſtn Kr. 6848 275 68.18 68.27 ünnland100finn. MI. 3.499 585090 585 845 Flanken„„ 100 fr.%.08. Sd.182] 8. Griechenland 100 Pr. 3 2888 2835/ 258 23857 ollund 100 Gulden 2 1885 138¼/ 188.4 18869 Fenn stan 182 1845 15,41.5 Island„ 100 11 Kr.%] 5558 55.55 31 55.53 Italien„„ 100 ire 4 18.09. 13. 13.090 13 II gern, ien 220 97 9% 3 9755 Augoflavſen 90 Pina 5 3896] 57083094.705 Ranada 1 lan. Dollar z 2% 2483 2478 2482 Lettland 100 Latts 6 49.10 49.20 49.10 49.20 Litauen„ 100 ditas% 44 42.0% 4494 42.02 Norwegen 100 flronen]. 620 62.2 6237 62.49 Oesterreich 100 Schill 3/] 48.95 4905 95 49 05 Polen„„„ 100 flety 5 47.— 47.10 47.— 47.10 Portugal 100 Eskude 75 11.280 11.300 J 11.278 11 295 Rumänien 100 75 2 227 9. Schweden. 100 fr 276 83. 63.12 63.97 63.00 Schweig Lcoffranten] 1½% 5/7.50 57 57.50 Spanjen, 100 Peſeten 5 14491351 1449 15.51 Tſchechoſlowalelibon 3.591.709 8691] 8/09 Türkei.. itil. fd 5½½.978.982 1978.982 Ungarn„ 100 Pengü] 4 25 1 2 75 22 Uruguay, 1Goldpeſob.139].141.119 1,121 Ver Slanlen Dollar[I%.4/ J.81 2.481 * Frankfurt, 8. Februar. Tagesgeld 1 v. H. leichter mit 2/4 v. H. —, pp, p ꝗ yy). pp ß ß duktlonswert der Mineralwaſſerinduſtrie wird auf 70 bis 90 Mill./ jährlich veranſchlagt. Die Entwicklung entſpricht nicht den Erwartungen. Der Mineralwoſſerverbrauch iſt ſeit 1939 nur langſam geſtiegen; er erreicht jetzt nur 60 v. H. des Vorkriegsſtondes. Der Hauptgrund dürfte wohl darin liegen, daß andere Wettbewerber gufgetreten ſind, die mit beſſerem Erfolg die Deckung des Mehrbedorfs an küh⸗ lender Flüſſigkeit an ſich geriſſen haben. Bekonnt iſt die Konkurrenz des Süßmoſtes; ein wichtiger Wettbewerber, bisher aber wenig beachtet, iſt das Speiſeeis. Bor dem Kriege gab es in Deutſchland überhaupt noch kein Speiſe⸗ eisgewerbe im heutigen Sinne. Das Eis war im allgemei⸗ nen eine Luxusſpeiſe; nur in den Städten gab es Speiſe⸗ eisverkäufer. Das hat ſich nach dem Krege grundlegend geändert. In der Inflationszeit und ſpäter in der Zeit der großen Arbeitsloſigkeit bot der Straßenverkauf von Speiſeeis vielen Tauſenden die Möglichkeit, ihren Lebens⸗ Unterhalt zu gewinnen. Viele Unternehmer ließen bis zu 40 und mehr Speiſeeiswogen laufen. Zahlreiche Eis⸗ dielen entſtanden und zogen neue Käuferſchichten an. Viel⸗ fach wurde durch Verbindung mit einem Wintergeſchäft das Riſiko, das im Saſſoncharakter des Speiſeeisgewerbes liegt, erfolgreich vermindert. Zugleich machte die Herſtellung von Speiſeeis beträchtliche Fortſchritte: Allgemein hob ſich die Güte der Erzeugniſſe, die aufblühende Eispulver⸗ und Eisbindemittelinduſtrie vereinfachte und erleichterte die ſachgemäße Herſtellung von Speiſeeis. Einen Anhalt für die Bedeutung des Speiſeeisgewerbes geben zunächſt die Umſätze der Eispulver⸗ und Elsbindemittelherſteller. Sie beliefen ſich 1937 auf 400 000 bis 480 000 Kilo Eispulver und etwo 60 000 Kilo Bindemittel. Der Zuſatz je Liter Eismaſſe beträgt etwa 15 Gramm Eispulver oder 4 Gramm Bindemittel. Unter Berückſichtigung der Ausdehnung des Volumens durch die Verorbeltung um 50 v. H. ergibt ſich damit für 1987 eine Erzeugung von ſchätzungsweiſe 50 bis 60 Mill. Liter Eis. Dleſer Betrag iſt aber noch zu niedrig, da ſich eine Reihe von Speiſeeisherſtellern ihre Zutaten ſelber miſchte, darunter die Firmen, die ſich mit der Her⸗ ſtellung von Eis in Packungen— ſog. Briketteis und Eis am Stiel— beſchäftigen, und eine Anzahl von Kondi⸗ toreien und Reſtaurants, die beſonders hochwertiges Eis erzeugen. Dieſe Schätzung läßt ſich an Hand der Erzeu⸗ gung von Eiswaffeln nachprüfen. Zwor wird eine große Anzahl kleiner Eiswaffelherſteller ſtatiſtiſch nicht erfaßt, man kann aber die geſamte Jahresmenge auf ungefähr 500 Mill. Stück Waffelhohlkörver und 100 Stück Waſſelböden anſetzen. Dazu kommen noch Eisbecher aus Pappe, die freilich gegenüber den Wafſelkörpern an Bedeutung ſtark 5 5 zurücktreten. Rechnen wir auf jeden Liter Speiſeeis 15 Hohlkörper oder Waffeln, ſo kommen wir auf eine Geſamt⸗ menge von 40 Mill. Liter Eis außer den Eis packungen. Ein Liter Speiſeeis wird mit 1,201,/ verkauft. Man kann ſchätzungsweiſe annehmen, daß jährlich für 50 bis 70 Mill. 4 Speiſeeis umgeſetzt wird. Das Speiſeeis iſt daher ein Wettbewerber, der in den wenigen Jahren ſeines Auf⸗ baues den Umfatz an künſtlichem Mineralwaſſer dem Wert nach ſchon erreicht oder übertroffen hat und ſich offenbar noch weiter in kräftigem Auſſchwung befindet. „ Rheiniſch⸗Weſtfäliſches Kohlen⸗Syndikat.— Abſatzſtei⸗ gerung. Der arbeitstégliche Geſamtabſatz des Rheiniſch⸗ Weſtfäliſchen Kohlen⸗Syndikats war im Januar etwas höher als im Vormonat. Von den Ruhrzechen wurden für Rechnung des Syndikats nach den vorläufigen Ermittlun⸗ gen arbeitstäglich 286 000 To. gegen 279 000 To. im De⸗ zember verſandt. Der Abſatz in das unbeſtrittene Gebet ſtieg auf arbeitstäglich 150 000 To.(140 000 To. im De⸗ ember), während der 9 1 85 in das beſtrittene Gebiet eine gerringerung auf 190 000 To. auſweiſt(189 000 To. im Dezember). Einſchließlich der Aachener Zechen und Saar⸗ gruben belief ſich der Geſamtabſatz für Rechnung des Syn⸗ dikats im Januar auf arbeitstäglich 331000 To. gegen 326 000 To. im Dezember. Der N Außenhandel.— Erhöhte Umſätze im Januar. Der Wert der franzöſiſchen Einfuhr im Januar belief ſich auf 4 221777 To. im Werte von 3892 815 00⁰ Franben, was gegenüber dem Berichtsmonat des Vorjahres einem Mehreinfuhrwert von 559 811000 Franken bzw. einer Abnahme der Tonnenzahl um 539 147 gleichkommt. Der Ausfuhrwert im Januar erreichte 2 451 631 000 Fron⸗ ken bzw. 2 794 400 To., was einen Mehrausfuhrwert gegen⸗ tber Januar 1937 pon 682 842 000 Franken und eine Stei⸗ erung der Ausfuhrtonnenzahl um 376 910 darſtellt. Der infuhrüberſchuß im Januar 1938 beläuft ſich auf 1 440 684 000 Franken. S. Firestone. In ſeinem Landhaus Miami Beach (uSA.) ſtarb im Atter von 70 Jahren Harvey S. Fire⸗ ſtone, einer der bekannteſten und größten amerikaniſchen Induſtriellen. Er war der Präſident der Fireſtone Tire u. Rubber Co. in Akron, die im Gründungsjahr, 1900, 17 Arbeiter und Angeſtellte zählte und heute über 40 000 Per⸗ ſonen beſchäftigt. Zur Firma gehören außerdem eine ganze folgt. Reihe von Tochtergeſellſchaften.%%% 5 werden. „ Courtaulds auch Kuuſtſeide⸗Verarbeiter. Wie die„Fi⸗ nancial News“ melden, ſoll die Geſellſchaft, die der größte engliſche Kunſtfeidenkonzern iſt und die ſich bisher auf die Herſtellung von Kunſtſeidengarn beſchränkte, ſeit Oktober vorigen Jahres die Herſtellung von Kunſtſeideartikeln, ins⸗ beſondere von Hemden, Pyjamas und Hauskleidern durch eine neue Tochtergeſellſchaft, die Luvisca Limited aufgenom⸗ men haben. * Kantonalbank Schaffhauſen. Nach Vornahme angemeſ⸗ ſener Abſchreibungen ergibt ſich ein Reingewinn von 0,678 (0,693) Mill. fr. Dos Dotatiouskapital von 8 Mill. ffr. wird mit 4 v. H. verzinſt, ferner werden dem Kanton 161 607 ffr. und der Stadt Stein am Rhein 10 357 ffr. überwieſen. Enischeidungen Der Kraftwagen des Zahnarztes Sind bei einem praktiſchen Zahnarzt Aufwendungen für die Kraftwagenhaltung Betriebsausgaben, wenn der Kraftwagen hauptſächlich für die Fahrten zwiſchen der Wohnung und den Räumen ſeiner Praxis verwendet wird? Dieſe Frage hat der Reichsfinanzhof in ſeiner Entſcheidung vom 11. November 1937(IV 121/37) behandelt und für den vorgelegten Streitfall verneint. i Nach Paragr. 9 Ziff 4 des Einkommenſteuergeſetzes gelten als Werbungskoſten nur die notwendigen Aufwen⸗ dungen des Steuerpflichtigen für die Fahrten zwiſchen Wohnung und Arbeitsſtätte. Es kiegt nach Auffaſſung des Rü zwar kein Grund vor, dieſe Beſtimmung nicht entſprechend auch auf die Betriebsausgaben der freien Be⸗ rufe auszudehnen. In Betracht kommen aber nur die not⸗ wendigen Ausgaben. Eine Entfernung von 80 bis 40 Fahr⸗ minuten zur Arbeitsſtätte ſei in einer Großſtadt nicht un⸗ gewöhnlich. Die öffentlichen Verkehrsmittel reichen für ſolche Entfernung aus. Der Mehraufwand, der durch Be⸗ nutzung eines Kraftwagens zur Zurücklegung dieſer Strecke erforderlich ſei, könne nicht als Betriebsausgabe anerkannt Der Kraftwagen diene hier nicht zur Ausübung der eigentlichen Praxis, ſondern lediglich zur ſchnelleren Beförderung zur Arbeitsſtätte. Waren und Märkte Mannheimer Großviehmerkf Amtlicher Preis für ſe 50 ue Lebendgewicht 107 Kühne 40 40 65 lber 2907 Sehweine junge vollfl 40 3 A Sonderklaſſe ad 300 Pfd. ſonſtige„8 329 beſte Maſt. flelſchige. 20 33 f Andere Kälber 131 Fürsen beſte Maſt 60 65 200240„ junge vollfta0 43 ausgemäftet 41 44 mittlere.. 88 59 ſonſtige„ 35 30 vollfleiſchig 30 40 geringe. 41 50 flelſchig.. 28 84 fleiſchig.. 29 35 geringſte 30 40 Am heutigen Mannheimer Großviehmarkt waren auf⸗ getrieben: 54 Ochſen, 124 Bullen, 107 Kühe, 131 Rinder, zuſammen 416 Stück Großvieh. Die Zufuhr iſt gegenüber oer Vorwoche mit 418 Tieren kaum verändert, Die Zu⸗ teilung erfolgte im Rahmen der Kontingente, bei unveräu⸗ derten Höchſtuotizen. Ochſen 42—45, Bullen 4043, Kühe 40—43, Rinder 41—44 Pf. Der Kälbermarkt war mit 656 Tieren(in der Vorwoche 781] beſchickt. In Anbetracht des eringen Auftriebs nahm der Maxkt einen flotten Verlauf. Die Höchſtnotizen blieben unverändert 60—65 Pf. 2907 Schweine waren zum Markt dieſer Gattung aufgetrieben (in der Vorwoche 3590). Der Marktauftrieb iſt begründet durch vorzunehmende Reichsſchlachtungen von Vertrags- ſchweinen. Im übrigen erfolgte an die Fleiſcher kontin⸗ gentmäßige Zuteilung bei einer unveränderten Höchſt⸗ notiz von 56,5 Pf. 5. „ Berliner Getreidegroßmark“ vom§. Februar, De Berliner Getreidevetkehr bot am Dienstag im Vece zun Vortage ein gabezu unverändertes Bild. Währe ſich die Abſotzmöglichkeiten nach wie vor üfklerſchiedlſch ge ſtalten, erfuhren die Anlieſerungen in keinem Falle eine Verſtärkung. Die Umſatztätigkeit hielt ſich infolgedeſſey wiederum in verhältnismäßig engem Rahmen. Das Haupt⸗ augenmerk richtete ſich erneut auf Weizen und Futter⸗ getreide, die, ſoweit Ware herauskam, gut unterzubringen waren. Roggen fand am Platze hingegen kaum Beachtung und war lediglich in der Provinz etwas heſſer abzuſetzen, In Braugerſten vermochte ſich kein Geſchäft zu entwickeln, Für Mehle blieb die Stimmung ruhig. Magdeburger Zuckernotierungen vom 8. Febr. 19 65 Dr.] Unverändert; Tendenz ruhig. Gemahl. Mel prompt per 10 Tage und Febr.⸗März je 31,50; Tendenz ruhig; Wetter trübe. Hamburger Schmalznotierungen vom 8. Febr.(Eig. Dr.) American Steamlard tranſito ab Kai 23,5 Dollar. American Purelard raff., per vier Kiſten ſe 25 Kilo netto, verſchledene Standordmorken, tranſtto ab Noi(Preiſe je 100 Kilo) 2424,25 Dollar. 5 Berliner Metallnotierungen vom 8. Febr.(Eig. Dr. Je 100 Kilo notierten: Elektrolytkupſer(wirebars]! 56,007 Standardkupfer 50,26 nom.; Originalhüttenweichblei und Standordblei je 20,50 nom.; Originalhüttenrohzink ab norddeutſche Stationen und Stand ardzink je 19,00 nom.; Oriainal⸗Hütten⸗Alumintum 98—99proz. in Blöcken 103; desgl. in Walz oder Drahtbarren 99proz. 137„. Fein⸗Silber le Kilo 39,40— 42,40 /.. 5 * Der Verkehr in den Duisburg⸗Ruhrorter Häfen. Im Januar wurden 1686 190 To. umgeſchlagen. Mit 31 185 To. wurde der gleiche Monat des Voriahres überſchritten⸗ Die arbeitstägliche Leiſtung betrug rund 68 000 To. Gegen⸗ über Dezember 1937 blieb der Geſamtverkehr um 12 v. H. zurück. Bei den Hauptgüterarten iſt die Kohlenſgbfuh zu Tal um 23 v. H. zurückgegangen, während die Abfu zu Berg um 15 v. H. geſtiegen iſt. Inſolge der durch den niedrigen Waſſerſtand in den letzten Vorjahrsmongten entſtandenen Schiffahrtsſchwierigkeiten hatte ſich der Koh⸗ lenbedarf am Oberrhein aufgeſtaut. In der Erz⸗ und Getreideanfuhr ſind ebenfalls Zunahmen zu verzeichnen, und zwar um 16 v. H. bzw. B v. H. Alle übrigear Güter ſind zurückgeblieben. Die Geſamtanfuhr betrug 415 829 To. und die Geſamtabſuhr 1 270 867 To.. 5 * Der Stand der Maisſgaaten in Argentinien. Nach einer Mitteilung des Landwirtſchaftsminiſteriums von Buenos Aires an das Internationale Landwirtſchafts⸗ Inſtitut in Rom hat ſich der Stand von Spätmais in der zweiten Jannarhälfte gebeſſert. In der Provinz Buenos Aires iſt bunte ger infolge des Fehlens ven Niederſchlägen im Wachstum der Frühſaaten eine Verſchlechterung ein⸗ getreten. Im Durchſchnſtt des bangen Landes wird der Stand der Maisfelder als mittel bezeichnet. Im Durch⸗ ſchnitt des Ness ch Landes wird der Stand der Mailsfelder als mittel bezeichnet, Im gleichen Telegramm wird mit⸗ geteilt, daß der Druſch der anderen Getreidearten ſo gut wie beendet iſt. b 3 8 5 54 Oehsen ausgemäſte 42 45 vollfleiſchig 37 41 ſonſtige.. 30 80 124 Bullen ** Sauen Schweiz.— Ein Entwurf des Volkswirtſchaftsdepartements Bereits im Oktober 1937 hatte der Zentralverband Schwei⸗ zeriſcher e bei den zuſtändigen amtlichen Stellen eine neue Milchpreisſtützung beantragt, da die urſprünglich auf 2 1 berechneten Stützungsmitt ſchon durch die Bedürfniſſe des Jahres 1987 zur Sicherung des Milchpreiſes(Erzeugerpreiſe) von 20 Pfg. je Liter zu Ende gingen. Jetzt hat das Volkswirtſchaftsdepartement den Entwurf einer Botſchaft zur Gewährung eines zuſötz⸗ lichen Kredits zur Milchpreisſtützung 10 07 Das Volkswirtſchaftsdepartement will weitere 10 Mill. sfr. zur Milchpreisſtützung bereitgeſtellt haben.. * Deutſch⸗litauiſche Verhandlungen über Waren⸗ u Zahlungsverkehr abgeſchloſſen. In der vergangenen Woche e auiſchen Regierungsausſchuſſes für die deu auiſch⸗ Wirtſchafts beziehungen ſtattgeſunden, die am 5. d. 9 geſchloſſen werden konnten. Bei den Verhandlunge konnte eine Reihe von Fragen des Waren⸗ und Zahlung verkehrs zwiſchen Deutſchland und Litauen geregelt we den. Von den getroffenen Maßnahmen iſt zu erwart daß die litauiſche Ausfuhr nach Deutſchland ſich in zweiten Hälfte des laufenden Vertraasjahres ſtärker ent⸗ ickeln wird, ſo daß ein Ausgleich der Handelsbilau 0 5 „10 Mill. ſir. für neue Milchpreisſtützung in den Seite/ 8. Nummer 64 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 8. Februar 1938 Einspaltige Kleinanzeigen bis zu Annahmeschlub für dle Mittag. Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uh- einer Hehe von ioo mm je mm . Abetemarkt Pfg. Stellengesuche je mm pig. N Offene Stellen Meine Anzeigen NMoftgen Seltene Gelegenheit! Wanderer Iimous..3 Ltr. Oatsber 35 neu geliefert. In selten gepflegtem Tustind, gebe zum amfl. 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Die Prokura vo Unser lieber Vater, Schwiegervater, Urgroß- preise in groß. 5 Beamter, Dauermieter, ſucht beide Kaufleute in Nordhauſen, geſellſchaft vorm. Fendel, Mann⸗ Alfons Blum iſt erloſchen. ter und Onkel 8 5 1 Auswahl die Schnauzer f und zwar derart, daß dieſelben ge⸗ heim(Rheinkaiſtr.). Dr. Robert B 57. Deutſche Hochdruck⸗Econo⸗ N prachtvollen 2 3 2 meinſam oder jeder von ihnen in Weber iſt aus dem Vorſtand aus⸗ miſer⸗Geſellſchaft mit beſchränkter Qualitsten Rüde ſchwarz Gemeinſchaft mit einem der Kauf⸗ geſchieden. Erich Schuth in Mark⸗ Haftung, Mannheim( Tattexſall⸗ —— 2 eulen Mittelſchlag. in mit ob f leute Willy Düringer, Alfons kleeberg bei Leipzig iſt zum Vor⸗ ſtraße J. Das Regiſtergericht hat Elan Fan gute Hände ab- mit oder ohne Heizung, Gegend: Hagen, Hermann Pfeffer. alle in ſtandsmitglied und gleichzeitig zum in analoger Anwendung der 88 22, g 5 zugeben. 005 Jaſſerturm— Nenuoſtheim, Maunheim, Carl Brandenberger Vorſitzer des Vorſtandes beſtellt 29 BGB. den Kaufmann Georg Bäckermeister I. R. 8052 Meerfeldſtr. 96, Anruf Nr. 421 98. in Heidelberg und Heinrich Wente worden. Folgende Prokuren ſind Scherf in Mannheim zum Ge⸗ i 1715 Leiden fü 1 Treppe rechts i. 5 erloſchen: Anton 05 Joſef ſchäftsführer beſtellt. ist im 88. Lebensjahr nac utzem Leiden für r zeichnungsberechtigt ſind. Geſamt⸗ Lorge, Otto Müßig, Johannes B 54. Mannheimer Maſchinen⸗ immer von uns gegangen. belegenh.-Kauf Heute Schlachtfest prokura derart, daß jeder nur in Jörg, Hermann Ernſt Hirſch und fabrik Mohr& Federhaff Aktien⸗ Formſchön., pol 194 Gemeinſchaft mit einem der beiden Ferdinand Kopp. geſellſchaft, Mannheim(Friedrichs⸗ f.. 8 im Prokuriſten Otto Strube und Hugo B 20. Mannheimer Lagerhaus⸗ felder Straße—13). Adolf Klein Mannheim(K 1. 20), 8. Februar 1938. 80 Lieder vertretungs⸗ und zeich⸗ Geſellſchaft, Mannheim(Rheinkai⸗ in Mannheim iſt zum weiteren 5 1175 C Ars ran nungsberechtigt ſind, haben er⸗ ſtraße). Dr. Robert Weber iſt Vorſtanbsmitalieb beſtellt : pli in Birnbaum 175 15155 a Im Namen aller Hinterbliebenen: jowie in Eiche Meßplalz 1 Olmann balten: Willy Düringer, Alfons aus dem Vorſtand ausgeſchieden. B 55. J. Münch& Co. Fern⸗ F K bill, i ern Hagen, Hermann Pfeffer, alle Erich Schuth in Markkleeberg bei verkehr Geſellſchaft mit beſchränkter Anna Fran Weitgeh. Zaß⸗ Fast 05 e 5 105 ang 10 5 e Haftung, Mannheim(Prinz⸗Wil⸗ lungserleichterg. r lahti ö Zar randenberger, Kaufmann, und gleichzeitig zum Vorſitzer des helm⸗Straße 10). Oskar Wild iſt Ihre N. Tuohtiger Transportarbeſter Heidelberg, und Heinrich Wente, Vorſtandes beſtellt worden. nicht mehr Geſchäftsführer. Kauf⸗ Beerdigung: Donnerstag, den 10. Februar, nachmittags/ 8 Uhr. del werden in Pe mit 4 To. Lieferwagen übernimmt Kaufmann. Hannover. Zu Einzel B 52. Badiſche Actiengeſellſchaft mann Joſeph Heitger in Mann⸗ Zohlung genom. sie baut noch einige Aufträge.— Angebote prokuriſten unter Beſchränkung auf für Rheinſchiffahrt und Seetraus⸗ heim iſt zum Geſchäftsführer be⸗ N Möbelſchreinerei unter O M1 an die Geſchäftsſtelle die Zweigniederlaſſung Berlin ſind port, Mannheim(Rheinkaiſtr. Y. ſtellt. 2 —.— Will Florſchütz ENI eder Fernſprecher 439 93. 2086 beſtellt: Otto Strube und Hugo] Dr. Robert Weber iſt aus dem! Amtsgericht d 3b. Mannheim. anni rt Amtl. Bekanntmachungen Handelsregiſtereinträge a) vom 2. Februar 1988: (Für die Angaben in() keine Käukpesuche soeben neu erschlenen! Gewähr!) Gestern früh entschlief sanft im Alter von 80 Jahr i Veränderungen: . 0 Jahten mei B 88. Anker Kaufſtätte Geſell⸗ lieber, herzensguter Mann, unser treusorgender Vater, Bruder, ſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim(T 1.). Zum weiteren Geſchäftsführer wurde der Kauf⸗ mann Karl Mänz in Mannheim beſtellt. 5 B 40. Raab Karcher⸗Thyſſen Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim(I. 19. 12). Robert Wittke in Düſſeldorf hat derart Geſamtprokura, daß er in Gemein⸗ ſchaft mit einem Geſchäftsführer oder mit einem anderen Proku⸗ riſten zeichnungs berechtigt! iſt. Die Prokura von Michael Schmitt iſt erloſchen. A 111. Fr. Hoffſtaetter. Mann⸗ heim(Kohlengroßhandlung, Neckar⸗ vorlandſtraße). Das Geſchäſt ging mit der Firma durch Erbfolge über auf Amalie Hoffſtaetter geb. Brurein, Witwe des Kaufmanns Chriſtian Wilhelm Hoffſtaetter in Mannheim. Die Prokura der Frau Amalie Hoffſtaetter iſt erloſchen, dieſenige von Hans Notti beſteht 5. Ferdinand Gramlich Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim(Werkzeug⸗ und Werk⸗ zeugmaſchinen⸗Vertrieb, Lindenhof⸗ ſtraße ga). Die Geſellſchaft iſt auf⸗ gelöſt, ſie wird durch einen Ab⸗ wickler vertreten. Kaufmann Carl Seeber, Ludwigshafen a. Rh., iſt Abwickler. A. 240. Mannheim Schwager und Onkel Johannes Mriebitzsch Mannheim(Rennershofstr. 14), Kiel, den 8. Februar 1938. Altgold, Altsilber, Friedensmark reelle Bedienung Lazar fesenmeyer F I. f. (Nr. IV 6556) In tiefer Trauer: Anna Kriebiizsch, geb. Horlohe Heriha Kriebiizsch Werner Krieblizsch, Dipl.-Ing. Die volkstümliche Darstellung dreihunderfjährigen Stadtschickscils in nebem Geweinde Die Feuerbestattung findet Mittwoch, den 9. Februar, mittags 12 Uhr, statt. Von Beileidsbesuchen bitten wir abzusehen. Färdlnen reinigt 11 „auf Neu“ färbersiRramer Lelesken ert: 444 77 „ lte 402 40 Zum vierten Male in verhältnismäßig kurzer Zeit hat das rege Interesse weitester Kreise eine Neuauflage der be- liebten Mannheimer Erzählungen von Gustav Wieder- kehr notwendig gemacht. In wesentlich bereicherter Aus- stattung, dabei seinem Preise nach als ein rechtes Volks- buch, hat dieses immer noch einzige derartige Quellen- Werk über Werden und Wachsen unserer Stadt nunmehr seinen Weg in die Oeffentlichkeit Für die liebevolle Anteilnahme beim Heimgang unseres lieben Verstorbenen, Herrn 5 Ludwig Nickel& Seitz, (Straßenbauunterneh⸗ mung und Straßenwalzenbetrieb, 9 5 angetreten. Krieg N). e Kl und Frieden, Sturmtage und ruhiges Gedeihen, kulturelle Hauptſitz: Freiburg i. Br. Die übte 8 5 0 N 5 Prokura des Karl Nuß iſt er⸗ Blüte und künstlerische Hochleistungen ſinden hier in loſchen. Exloſchen: 811 lebensnah sönlich i istori Ose 1e Er„Sally Strauß, Mannheim. Die Stimmen 5 er, persönlicher Gestaltung ihren historischen 1„ 1938: erſtkl. u eee Niederschlag, während viele ganzseitige und im Text ein- 1 2„ IN 8 7 2 3 sprechen wir unseren herzlichen Dank aus., Neneintragungen: 1 1 11 gestreute Bildbeigaben der gemütvollen Schilderung Alt- 4 21. Müller& Braun, Mann. Fernf 409 24. Wanne 1 5 a heim(Verarbeitung von Marmor 8 80- unhelimer Lebens besondere Anschaulichkeit verleihen. und ſonſtigen Steinen und Handel damit, Lenauſtraße 37). Offene Handelsgeſellſchaft ſeit 1. Januar 1935 mit Johann Müller und Gottlob Braun, beide Kaufleute und Marmorhauer in Mannheim, als perſönlich haftenden Geſell⸗ ſchaftern. Mannheim(G 7, 15), den 8. Februar 1938. Preis gebunden RM..60 . rr Zu haben in allen Buchhandlungen und im Wer nimmt Beiladurg mit? (Möbel) Strecke Mannh.—Offen⸗ Die trauernden Hinterbliebenen A 242. Dr. Hans Friedmann, burg.— Angeb. Mannheim(Herſtellung von und unt. O0 Q 5 an Verlag Druckerei Dr. Naas, Mannheim, R 1. 4. 6 0 Handel mit chem⸗techniſchen Er⸗ d. Geſchäftsſtelle 1 5 N W zeugniſſen, Im Lohr). Inhaber] d. Blatt. 2096. 2 5