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Für Familien ⸗ und Bei Zwangsveraleichen oder Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen und Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗ Ausgabe K Donnerstag, 10. Februar 1938 140. Jahrgang= Nr. 67 Frankreichs neue Rüſtungspolitik arum vereinheitlicht Frankreich den Oberbefehl? Aufſchlußreiche Erklärungen Daladiers— And eine Frage dazu: Warum regt man ſich über Deutſchland auf? Drahtbe richt unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 10. Februar. Vor der vereinigten Parlamentskommiſſion von Heer, Marine und Luftfahrt hielt der Kriegsminiſter Daladier geſtern einen grundſätzlichen Vortrag über die neue Organiſation der Landesverteidigung, die Zuſammenfaſſung der bisherigen drei Miniſterien, die Vereinheitlichung des Oberbefehls und die neue Rüſtungspolitik Frankreichs. a Die neue Organiſation der Landesverteidigung rechtfertigte Daladier damit, daß es nur ſo und nicht anders möglich wäre,„die totale Verteidi⸗ gung Frankreichs zu ſichern“. Auch ſei es beſſer, Marine und Luftfahrt dem Land⸗ heer zu unterſtellen, denn ſonſt hätte man einen meuen Generalſtab bilden müſſen, der aus dem Per⸗ ſonal der ſchon beſtehenden Generalſtäbe hätte ge⸗ nommen werden müſſen und der daher dann die be⸗ ſtehenden Generalſtäbe diskreditiert und geſchwächt hätte. Die Hauptſache ſei ja nicht, daß das Heer das Oberkommando führe und nicht egoiſtiſch„das ganze Deckbett an ſich ziehe“, ſondern daß eine dauernde Zuſammenarbeit zwiſchen den drei Waffen einge⸗ richtet würde. 5 ö Weiter betonte Daladier, daß neue Rüſtungs⸗ kredite nicht nötig ſeien, da es bei dem augen⸗ blicklichen Stand der franzöſiſchen Produktion ſchon gar nicht mehr möglich wäre, neue Gelder überhaupt zu verwenden. Dabei ſei erwähnt, daß nach den Aeußerungen der franzöſiſchen Sachverſtändigen die Rüſtungskredite ſich augenblicklich auf einen Betrag von 29—27 Milliarden belaufen. In dieſem Zuſammen⸗ hang verwies Daladier nachdrücklich auf die Notwen⸗ digkeit, den Goldbeſtand der Bank von Frankreich vor jeder neuen Schwächung zu bewahren, denn die Goldreſerven des zentralen Noteninſtituts ſeien für die Landesverteidigung genau ſo wichtig wie Kanonen, Tanks oder Flugzeuge Endlich kam Daladier auf das Induſtrie⸗ problem zu ſprechen. Obwohl er ſich mit aller nur wünſchenswerten Zurückhaltung ausdrückte, wa⸗ ren in dieſem Punkte ſeine Ausführungen nichts an⸗ deres als eine einzige Anklage gegen die 40 Stundenwoche. In der Rüſtungsinduſtrie ſelbſt, namentlich in den ſtaatlichen Fabriken, würden ja Ueberſtunden ge⸗ leiſtet, gab Daladier zu, aber in der Privatindu⸗ ſtrie, die die Rohſtoffe oder das halbfertige Material zu liefern habe, arbeite man nur 37 Stunden in der Woche. Daher kämen rieſige Verſpätungen, die ſich namentlich beim Schiffbau übel bemerkbar machten. So ſei beiſpielsweiſe der Bau des Großkampf⸗ ſchiffes„Richelieu“ um dreizehn Monate, der des Großdampfers„Jean Bart“ um elf Monate im Rück⸗ ſtand. Das müßte unbedingt geändert werden. Es gehe nicht an, daß Frankreich, wie geſagt, nur 37 Stunden in der Woche arbeite. Noch ſchlimmer als bei den Werften ſtehe es in der Flugzeuginduſtrie. Hier leide man unter einem Mangel an Facharbei⸗ tern. Frankreich zähle nur 40 000 Facharbeiter. Die franzöſiſche Flugzeuginduſtrie ſei eigentlich gar keine Induſtrie, ſondern nur ein handwerkliches Unter⸗ nehmen. Dazu käme, daß das Luftfahrtminiſterium ſelbſt bisher keine techniſche Führung beſeſſen habe. Man habe wohl über 400 Ingenieure und Sachver⸗ ſtändige, aber keinen einzigen Verantwortlichen. So komme es zu ewigen Diskuſſionen und Ver⸗ ſuchen, die den Bau neuer Serien einfach unmöglich machten. Der„Amiot“⸗Apparat, auf dem Roſſi die⸗ ſer Tage einen neuen Rekord aufgeſtellt habe, ſei ſchon vor einem Jahr erbaut worden, aber ſeitdem noch niemals aus dem Stadium der Verſuche heraus⸗ gekommen. Der„Morane“⸗Apparat, Modell 405, be⸗ ſtehe ſchon zwei Jahre, aber man habe ſich bisher nicht darüber einigen können, ob er nun in der Serie hergeſtellt und in der franzöſiſchen Luftflotte einge⸗ führt werden ſolle. An dem neueſten„Breguet“⸗ Apparat ſeien im letzten Jahre nicht weniger als 125 Abänderungen aller Art vorgenommen worden. So ſei auch hier eine Serienfabrikation nicht möglich ge⸗ weſen.. 5 Frankreich leide vor allem, ſo betonte Daladier, unter einem erdrückenden Mangel an Kampf⸗ Fflugzeugen. Das müſſe unbedingt geändert werden. f Wie um auf die Rede des Kriegsminiſters Dala⸗ dier eine Antwort zu geben, haben heute die Beleg⸗ ſchaften der Flugzeugfabriken in der Gegend von Toulvuſe den Generalſtreik beſchloſſen. Es handelt ſich dabei um einen kleinen Konflikt über die Bewilligung eines Schiedsſpruches, der den Arbei⸗ tern eine neue Lohnerhöhung bewilligt hatte. Hoare Bellſha künftiger Luftfahrimmiſter? Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters London, 10. Februar. Neuerdings tauchen hier Gerüchte auf, daß ber einer etwaigen Umbildung des engliſchen Kabinetts der jetzige Kriegsminiſter Hpare Beliſha das Luftfahrtminiſterium übernehmen werde. Er gelte als der einzige Mann, der in der Lage ſei, den Män⸗ geln in der britiſchen Luftausrüſtung abzuhelfen. Ferner hört man in dieſem Zuſammenhang, daß der Handelsminiſter Stanley, der früher einmal als künftiger engliſcher Miniſterpräſident galt, ein Opfer einer derartigen Kabinettsumbildung ſein werde. Auch die Stellung des gegenwärtigen Marinemini⸗ ſters, Duff Cooper, gilt als gefährdet. Keine Vorratswietſchaft in England! Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 10. Februar. Der Verteidigungsminiſter Sir Thomas Inſkip machte geſtern im Unterhaus wichtige Ausführungen über, die Frage der Lebens mittelverſor⸗ gung Englands im Kriege, ein Problem, das hier großes öffentliches Intereſſe findet. Dabei äußerte er ſtarke Bedenken gegen eine Vorratsſpeicherung. Er führte aus, daß das Anſammeln und die Lagerung von Vorväten für zwei Jahre, wie es vorgeſchlagen ſei, unmöglich ſei. Erſtens würde allein der Bau von Silos und Spei⸗ chern uſw. phantaſtiſche Gelder koſten, nach ſeiner Schätzung etwa 400 Mill. Mark und große Mengen Stahl verbrauchen, die für andere Zwecke benötigt würden. Außerdem ſeien ſolche Speicher gegen Luft⸗ angriffe außerordentlich empfindlich. Zweitens würde der Ankauf von Vorräten die Preiſe in die Höhe treiben und die Lebenshaltungskoſten uner⸗ träglich ſteigern und damit eine in England ohnehin heikle Frage noch ſchwieriger geſtalten. Inſkip betonte demgegenüber die Notwendigkeit, die Erzeugung der heimiſchen Landwirtſchaft zu ſteigern und äußerte ſich hierin ſehr im Gegenſatz zu dem Urteil von landwirtſchaftlichen Fachleuten ſehr optimiſtiſch. Im übrigen ſtellte er die Reihenfolge auf, daß die militäriſche Aufrüſtung, vor allem die Luftrüſtung und der Bau von neuen Rüſtungswerken, den Vorraug vor dem An⸗ kauf und der Lagerung von Lebens mittel⸗ f vorräten haben müſſe. Das einzige, was die Regierung tun könne, ſei geheim, alſo ohne die Preiſe zu beeinfluſſen, gelegent⸗ lich Vorratskäufe zu tätigen, um wenigſtens ein paar Monatsvorräte anzuſammeln. Paris und der englische Königsbeſuch Starke Anterſtreichung der politiſchen Bedeutung durch die Pariſer Preſſe Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 10. Februar. Das ganze Intereſſe der Pariſer Politiker und der Pariſer Preſſe gilt dem bevorſtehenden Beſuch des engliſchen Königspaares in Paris. Mit allen Mitteln der Propaganda wird die Bedeutung dieſes Beſuches unterſtrichen und betont. Das Ereignis gibt darüber hinaus Anlaß, die ganze Geſchichte der Entente cordiale noch einmal aufzufriſchen. Man er⸗ innert an den Beſuch Eduards VII. im Jahre 1903, wo der„Vater der Entente cordiale“ mit Hochrufen auf die Buren und ſonſtigen feindſeligen Kundgebun⸗ gen empfangen wurde. Man erinnert an die Be⸗ ſuche Georgs V. im Jahre 1914 und im Jahre 1919. Der Temps greift in ſeinen hiſtoriſchen Erinne⸗ rungen bis zum Staatsbeſuch der Königin Viktoria im Jahre 1855 zurück und der„Paris Soir“ ſogar bis zum Beſuch Heinrichs VIII. bei König Franz J. im Jahre 1520. Alle dieſe Erinnerungen dienen nur dazu, die unverbrüchliche Freundſchaft und Zuſam menarbeit zwiſchen England und Frankreich gebührend zu feiern.„Es iſt eher eine Vernunftehe als eine Liebesheirat“, meint dabei der„Temps“ beſcheiden, denn die Unterſchiede des Temperaments und der Denkweiſe ſeien zu groß. Aber der gemeinſame Wille, den Frieden gegen jede Abenteuerpolitik(!) zu ſchützen, ſei unerſchütterlich. Die Diplomaten des Foreign Office und des Quai'Orſay ſind bereits eifrig damit beſchäftigt, den großen Rahmen und die Einzelheiten des Kö⸗ nigsbeſuches genau feſtzulegen. Man weiß noch nicht, ob die königlichen Gäſte in der engliſchen Botſchaft oder in der Fürſtenwohnung des Quai d' Orſay ab⸗ ſteigen werden. Urſprünglich hatte man in Paris gehofft, daß die Prinzeſſinen Elizabeth und Margret Roſe die Pariſer Reiſe mitmachen werden. Aber dieſe Hoffnung dürfte enttäuſcht werden. Das„Echo de Paris“ benutzt die Ankündigung des bevorſtehenden Staatsbeſuches des engliſchen Kö⸗ nigspaares in Paris, um daraus Propagandama⸗ terial zu ziehen für die franzöſiſche Sozial⸗ politik. Das Blatt verweiſt darauf, daß der Kö⸗ nigsbeſuch in Paris„eine Kundgebung des Ver⸗ trauens in die Vernunft und in die Stabilität in Frankreich“ ſei Er ſei alſo ein Dementi gegen alle diejenigen Gerüchte, die von neuen ſozialen Unord⸗ nungen und neuer ſozialer Zerſetzung in Frank⸗ reich ſprächen. Es ſei daher zu hoffen, daß das fran⸗ zöſiſche Volk und die franzöſiſche Arbeiterſchaft allein ſchon mit Rückſicht auf den bevorſtehenden Königs⸗ beſuch alle ſozialen Konflikte bis in den Sommer hinein vertagen werden. Die neuen Schwierigkeiten in der Freiwilligenfrage: England ſucht nach einem Kompromiß Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 10. Februar. Außenminiſter Eden empfing geſtern den fran⸗ zöſiſchen Botſchafter Corbin, den Unterſtaatsſekre⸗ tär Lord Plymouth, der gleichzeitig Vorſitzender des Nichteinmiſchungsausſchuſſes iſt, und den deut⸗ ſchen Geſchäftsträger, Geſandten Woermann, zu einer Ausſprache über die Nichteinmiſchungs⸗ frage. Angeſichts des ſowjetruſſiſchen Widerſtandes gegen eine Einigung im Nichteinmiſchungsausſchuß werden gegenwärtig fieberhaft von engliſcher Seite Kompromiſſe erdacht, um den toten Punkt zu über⸗ winden. Es wird daran gedacht, die Frage, in wel⸗ chem Augenblick den beiden Parteien die Kriegs⸗ rechte zuerkannt werden ſollen, von den nach Spa⸗ nien zu entſendenden Kommiſſionen behandeln zu laſſen. Ein anderer Kompromißvorſchlag geht dahin, zunächſt die ausländiſchen Freiwilligen in Konzen⸗ trationslagern hinter der Front zu ſammeln und dann nach der Feſtſtellung gewiſſer Zahlen die Zu⸗ erkennung der Kriegsrechte auszuſprechen. Praktiſch läuft das ganze darauf hinaus, die Frage, wieviel Prozent Freiwilliger zurückgezogen weroͤen müßten, um die Zuerkennung der Kriegs⸗ rechte zu ermöglichen, zu vertagen. Dieſe Frage bildet die Hauptſchwierigkeit in den gegenwärtigen Verhandlungen. Die engliſche Regierung iſt ve⸗ müht, keinesfalls die Ausſichten auf eine neue An⸗ näherung an Italien durch übergroße Rückſichtnayhme auf Sowjetrußland zu gefährden. Die für Freitag vorgeſehene Sitzung des Nichteinmiſchungsausſchuſ⸗ ſes wird wahrſcheinlich nächſte Woche ſtattfinden. In⸗ zwiſchen berichten die hieſigen Vertretern ihren Re⸗ gierungen. 5 einer zentralen Ausgleichsſtelle iſt in Frankreich General Gamelin. Keitel- Gamelin— Inſkip * Mannheim, 10. Februar. Die ausländiſchen Kommentatoren der Berliner Vorgänge vom 4. Februar haben ſich beſonders über die Gründe und den Zweck des Revirements an den militäriſchen Kommandoſtellen die Köpfe zerbrochen. Das diplomatiſche Revirement intereſſierte ſich ſicht⸗ lich weniger— begreiflich, wenn man ſich erinnert, welche Rolle in den Vorſtellungen, und vielleicht auch in den Erwartungen, des Auslandes gerade die deutſche Armee ſeit Beginn des Dritten Reiches ge⸗ ſpielt hat. Und ſchließlich iſt es ja eine alte Erfah⸗ rung, daß das Mili äriſche das Intereſſe immer mehr kitzelt als das Zivile— beſonders in einer Zeit wie der heutigen, die ſich in einer faſt gefährlichen Weiſe an die Vorſtellung gewöhnt hat, daß aus den Be⸗ zirken des Militäriſchen die Entſcheidung über ihr Schickſal kommen wird! Was bei dieſen ausländiſchen Kommentaren herauskam, verriet im allgemeinen mehr Unſinn als Verſtand und verriet vor allem die alte Krankheit, an der das europäiſche Gemeinſchaftsleben mehr leidet, als man gemeinhin annimmt: die Sucht nach Senſation um jeden Preis. Insbeſondere war es die Stellung des Gene⸗ rals Keitel, die nach allen Seiten hin und her gewendet wurde. Man hatte mit Recht feſtgeſtellt, daß die Funktion, die General Keitel übertragen wurde, in der deutſchen Heeresorganiſation der Nach⸗ kriegszeit erſtmalig und einmalig iſt. General Keitel iſt zum„Chef des Oberkommandos der Wehrmacht“ beſtellt worden— ein neues Amt, das es bisher nicht gab, eine Axt Koordinationsamt mit doppeltem Zweck, einmal mit dem Zweck, die un⸗ mittelbare Verbindung zwiſchen der Wehrmacht und ihrem Oberſten Befehlshaber herzuſtellen, zum ande⸗ ren mit dem Zweck, die drei Wehrmachtsteile Heer, Marine und Luftwaffe in ihrem Intereſſen⸗ und Auf⸗ gabengebiet in einer übergeoroͤneten Stelle zuſam⸗ menzufaſſen. Gerade unter ſolchem Geſichtspunkte müßte aber die Ernennung und die Stellung des neuen Chefs des Oberkommandos der Wehrmacht den Engländern und Franzoſen beſonders verſtänd⸗ lich und einleuchtend erſcheinen. Denn was in Deutſchland geſchehen iſt, iſt in ſeinem Weſen nichts anders, als was England und Frankreich uns vorgemacht haben. In allen Län⸗ dern der Welt iſt die Tendenz zu einer ſtrafferen Zuſammenfaſſung der militäriſchen Organiſation feſtzuſtellen: höchſt begreiflich in einer Zeit, in der die Aufrüſtung bei ſo vielen Staaten zum weſentlichen Inhalt ihrer nationalen Politik geworden iſt! Je weiter der Umkreis der militäriſchen Aufgaben wird, deſto größer wird auch der Zwang zu einer richtigen Leitung dieſer Aufgaben und zu einem richtigen Ein⸗ ſatz der für ihre Erfüllung beſtimmten Mittel; deſto größer wird vor allem die Notwendigkeit der Abſtim⸗ mung der Einzelintereſſen auf die große leitende Be⸗ ſtimmung des Ganzen. Dieſen Ueberlegungen hat man in England wie in Frankreich ſeit geraumer Zeit durch Schaffung der verſchiedenen Wehrmachtsteile Rechnung getragen: in England durch die Beſtellung Inſkips zum Verteidigungs⸗ mitniſter mit der ausdrücklichen Aufgabe, die Fragen der allgemeinen Reichsverteidigung zu betreuen, die Aufrüſtungswünſche der einzelnen Wehrmachtstetle aufeinander abzuſtimmen und die Rüſtungspolitik im großen zu lenken. Inſkips Miniſterium hat die Stelle und die Rolle eines richtigen Clearinghauſes zwiſchen den verſchiedenen Wehrmachtsminiſterien: es hat allerdings keinerlei übergeordnete Stellung. Londoner Anſtrengungen zur Aeberwindung der ſowjelruſſiſchen Sabotagepolitik Die Entſcheidung liegt in Streitfragen beim Kabinett, für das freilich: die Anſicht des Verteidigungsmini⸗ ſters ſtarke meinungsbildende Bedeutung haben dürfte. J Sichtbarer herausgeſtellt als Sir Thomas Inſkip General Gamelin iſt zugleich Generalſtabschef des Heeres und oberſter Generalſtabschef der geſamten franzöſiſchen Wehrmacht. In dieſer Eigenſchaft hat er auch An⸗ weiſungsbefugnis gegenüber den Generalſtabschefs der beiden anderen Wehrmachtsteile. In dieſer Doppelfunktion als Generalſtabschef des Heeres und Generalſtabschef der geſamten Wehr⸗ macht iſt die Stellung Gamelins nicht ganz klar und einfach. Auch in der franzöſiſchen Preſſe iſt mit Recht darauf hingewieſen worden, daß dabei die theoretiſche Gleichſtellung ber drei Wehrmachtsteile Gefahr läuft, praktiſch zugunſten einer Bevorzugung der Armee 2. Seite/ Nummer 67 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 10. Februar 1938 Hurchbrochen zu werden. um ſo bedeutſamer und auffälliger, als Frankreich ſeit mehr als hundert Jahren eine ſolche Zuſammenfaſ⸗ ſung der oberſten imlitäriſchen Macht in einer Hand nicht mehr gekannt hat: der letzte, der ſo ſpuverän über die geſamte franzöſiſche Wehrmacht verfügt hat, iſt niemand anders geweſen als der große Korſe ſelber! Vor allem aber ſah es die letzte franzöſiſche Republik in ihrem angeborenen Mißtrauen gegen die Militärs geradezu als einen Lebensgrundſatz an, niemals den militäriſchen Oberbefehl in einer Hand zu vereinen! Wenn ausgerechnet die Regierung der bisher ſo ausgeſprochen militärfeindlichen Volks⸗ frontparteien mit dieſem Grundſatz gebrochen hat, ſo iſt zum mindeſten das eine daraus zu erſehen, wie überragend man in Frankreich den Zwang militäri⸗ ſcher Notwendigkeiten gegenüber allen politiſchen Bedenken einſchätzt! Die Stellung Keitels iſt verſchieden von der Stellung Inſkips wie von der Stellung Game⸗ lins. Sie entſpricht den beſonderen Gegebenheiten des deutſchen Staates und ſeines autoritären Füh⸗ rerprinzips. Keitel iſt weder wie Sir Thomas Inſkip ein beratender und ausgleichender Helfer eines parlamentariſchen Kabinetts, ſondern das un⸗ mittelbare beratende und ausführende Organ des mit autoritärer Anweiſungsbefugnis ausgeſtatteten Oberſten Befehlshabers; noch iſt General Keitel wie General Gamelin etwa ſelbſt Oberbefehlshaber des Heeres, ſondern ſteht als Chef der Oberkommandos der Wehrmacht außerhalb der unmittelbaren perſön⸗ lichen Verantwortung für einen der drei Wehr⸗ machtsteile. Seine Aufgabe, die Intereſſen der ge⸗ ſamten Wehrmacht zu betreuen, läuft alſo nicht Ge⸗ fahr, mit den Intereſſen der Fürſorge für den ihm beſonders unterſtehenden Wehrmachtsteil zu kolli⸗ dieren. Das ſind die einzigen Unterſchiede in der Stel⸗ lung General Keitels gegenüber der Stellung In⸗ ſkips und Gamelins. In ihrem Weſen aber deckt ſich die Neuſchaffung ſeines Poſtens durchaus mit den gleichartigen Neuorganiſationen in England und Frankreich. Es iſt aber keinem Menſchen in Deutſchland ein⸗ gefallen, bei der Beſtellung Sir Thomas Inſkips oder bei der Rangerhöhung Gamelins hintergrün⸗ dige Betrachtungen der Art anzuſtellen, wie ſie ein Teil der Pariſer und Londoner Preſſe gegenüber der Ernennung Keitels anzuſtellen beliebt. Wir denken: jedes Land muß ſelber wiſſen, wie es am beſten ſein politiſches Schickſal und ſeine militäriſche Kraft ver⸗ waltet. Notwendig iſt nur, daß alle da⸗ von überzeugt ſind, daß keines des an⸗ deren Feiud ſein will. Und was das anlangt, ſo können die Gemüter jenſeits der Grenzen bezüg⸗ lich der deutſchen Abſichten wohl beruhigt ſein Es wäre deprimierend, das nochmals beſonders be⸗ tonen zu müſſen. 5 2 Dr. A. W. Abgeſagter Staatsbeſuch? Khuig Carol kommt nicht nach London? Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 10. Februar. Hier laufen Gerüchte um, wonach der Staats⸗ beſuch des rumäniſchen Königs Ca rol, der für den März vorgeſehen iſt, vielleicht auf unbeſtimmte Zeit abgeſagt wird. Der Grund hierfür ſollen die Wider⸗ ſtände engliſcher politiſcher Kreiſe gegen die gegen⸗ wärtige Innen⸗ und Außenpolitik des rumäniſchen Miniſterpräſidenten Goga ſein. Paradies und Zuflucht: Szelſchuan- die letzte und ste Solange ſie noch in den Händen Tſchangkaiſcheks iſt, gibt China die Hoffnung nicht verloren Nachdem Schanghai und Nanking für die Zen⸗ tralregierung verloren gegangen ſind, entſchloß ſich die chineſiſche Regierung, ihren neuen Sitz in Chungking, der Hauptſtadt von Szetſchuan, auf⸗ zuſchlagen. Dieſe Entſcheidung, den Zentralpunkt des Reiches ſo tief in das Land zu verlegen, iſt zwei⸗ felsohne unter ſehr wichtigen Geſichtspunkten er⸗ folgt. Sie ſind vor allem ſtrategiſcher Natur und ſtützen ſich auf die Lage der Provinz Szetſchuan, die dieſes zu den fruchtbarſten Teilen Chinas gehörende Land im Laufe der Jahrtauſende alten chineſiſchen Geſchichte immer wieder zu großer politiſcher Be⸗ deutung brachte. Denn hier haben ſich oft große Führer des alten Ching von Niederlagen und Fehl⸗ ſchlägen erholt und ſich zu einem„come⸗back“ vorbe⸗ reitet. ö Die Provinz Szetſchuan liegt etwa 2000 Km. weſt⸗ lich Schanghais am Oberlauf des Yangtſe, der den Hauptverbindungsweg mit der„Außenwelt“ darſtellt. Von diefer„Außenwelt“ wird das Land nahezu voll⸗ ſtändig öͤurch große Gebirgszüge abgegrenzt, wie bei einem Amphitheater, bei dem die das Land umgeben⸗ Berge als Zuſchauertribüne und das fruchtbare Hoch⸗ plateau Szetſchuans als die Bühne gelten kann. Szetſchuan wird von den Chineſen allgemein als „das Paradies auf Erden“ bezeichnet, das von der Natur wie kein anderer irdiſcher Fleck geſegnet wor⸗ den iſt. Den Namen— Szetſchuan bedeutet„die vier Flüſſe“— hat es von vier Waſſeradern, die es— außer dem NYangtſe— durchfließen und denen als Handelswege nach den verſchiedenen Provinzen Chinas große Bedeutung zukomme. Es ſind das der Chuenkiang, der Kahlingkiang, der Taokiang und der Minkiang, die alle vier mit ihren Waſſern dazu beitragen, daß Szetſchuan einer rieſigen grünenden Wieſe gleicht. Noch mehr Bedeutung aber kommt in dieſer Be⸗ ziehung den die Provinz nach außen abſchließenden Gebirgszügen zu, beſonders dem Tearſhan, d. h. dem hellhörigen Gebirge— im Oſten; dem King⸗ foſhan, d. h. dem Gebirge des goldenen Buddhas— im Süden; dem Ohmeiſhan, d. h. dem Gebirge des buödhiſtiſchen Geſangs— im Weſten; und dem Mo⸗ tienling, d. h. dem Gebirge, von wo aus man in den Himmel ſteigen kann— im Norden. Dieſe Gebirge bieten nach allen Richtungen hin natürliche Barrieren, die Szetſchuan nicht allein für fremde Heere ſchwer angreifbar machen, ſondern auch die ungünſtigen Einflüſſe der kalten wie der heißen Zonen ſo ſtark herabmindern, daß das Klima trotz feiner Lage, die es ſonſt beiden Einwirkungen aus⸗ ſetzen würde, ſo mild iſt, wie wan es wohl nur an ganz wenigen Orten der Erde noch findet. So hal⸗ ten die nördlichen Gebirgszüge die Kältewellen, die aus Zentral⸗Aſien nach Weſten ſtrömen, ab und ver⸗ hindern die Gebirge im Süden die Einwirkung der tropiſchen Hitze von Yunnan und Kweichau her. Da⸗ durch hat Szetſchuan ſelbſt mitten im Winter ein äußerſt mildes Klima, während es im Sommer nie einer Trockenheit oder übermäßigen Hitze ähnlich den ſüdlich von ihm gelegenen Provinzen ausgeſetzt iſt. Das Land iſt von den zwölf Monaten des Jahres einzig zwei Monate lang während des Winters einer kleinen Temperaturſchwankung unterworfen, leidet aber in der übrigen Zeit weder an Trockenheit noch an zu ſtarken Niederſchlägen. Das führt dazu, daß der Bauer hier nicht zweimal im Jahre zur Ernte auszieht, ſondern dreimal ſeine Felder beſtellen und abernten kann. Die augenblicklichen Kämpfe in Hſütſchau werden, wie von chineſiſcher Seite erklärt wird, in keiner — Schanghai, 9. Februar.(U..) Neuer eſtniſch-ſowjetruſſiſcher Zwiſchenfall: Cowjelwache erschießt 3 eſtniſche Wüchter Auf ſowjetruſſiſches Gebiet verſchleypt?- Entrüſtung in Eſtland nb. Reval, 9. Febr. Auf dem Eiſe des Peipus⸗Sees hat ſich ein neuer eſtuiſch⸗ſowjetruſſiſcher Greuzzwiſchenfall ereignet, der diesmal auf eſtniſcher Seite drei Todesopfer gefordert hat. Nach einer hierüber veröffentlichten Meldung von eſtuiſcher Seite waren am Dienstag früh zwei eſt⸗ niſche Grenzwächter mit einem Kutſcher zu der üb⸗ lichen Patrouille längs der abgeſteckten inneren Grenzlinie ausgefahren, die bekanntlich 500 Meter von der eigentlichen Grenze entfernt liegt. Bis zum Abend kehrten ſie jedoch von ihrer Fahrt nicht zurück. In der Nacht zum Mittwoch teilten dann die ſow⸗ jetruſſiſchen Grenzbehörden in Dow der eſtniſchen Grenzwache mit, daß die vermißten Grenzwächter bei einem Feuergefecht den Tod gefunden hätten. Die Sowjetruſſen behaupteten, daß die eſtniſchen Grenz⸗ wächter ſowjetruſſiſches Gebiet betreten hätten in der Abſicht, ſowjetruſſiſche Fiſcher feſtzunehmen. Die eſt⸗ niſchen Grenzbehörden wurden gleichzeitig aufgefor⸗ dert, die Leichen der Grenzwächter an der Grenze abzuholen.. In ihren Kommentaren weiſen fämtliche Blätter die verlogenen ſowfetruſſiſchen Behauptungen ener⸗ giſch zurück, daß die beiden eſtländiſchen Grenzwäch⸗ ter den Verſuch gemacht hätten, ſowjetruſſiſche Fiſcher von ſowjetruſſiſchem Gebiet nach Eſtland zu ver⸗ schleppen. Die Blätter rufen die wiederholten Fälle in die Erinnerung, daß ſowjetruſſiſche Grenzwächter eſtländiſche Fiſcher nach Sowjetrußland verſchleppt haben, während auf eſtniſcher Seite niemals ein folcher Verſuch unternommen worden ſei. Da zur Zeit des Zwiſchenfalles, der ſich nach ſowjetruſſiſchen Angaben am Dienstag um 16 Uhr abgeſpielt haben ſoll, klares Wetter und Sonnenſchein herrſchten, wird es als unwahrſcheinlich bezeichnet, daß die Grenz⸗ wächter ſich verirrt haben könnten. Die eſtländiſchen Zeitungen kommen daher zu dem Schluß, daß die Vermutung nahe liege, die eſt⸗ ländiſchen Greuzwächter ſeien mit Gewalt von ſow⸗ jetruſſiſchen Grenzwächtern auf ſowjetruſſi⸗ ſches Gebiet verſchleppt worden, um ſich an ihnen für die kürzliche Erſchießung von zwei den eſtni⸗ ſchen Wachtpoſten Widerſtand leiſtenden ſowjetruſſi⸗ ſchen Grenzwächtern auf eſtniſchem Hoheitsgebiet zu rächen. Weiſe ausſchlaggebend ſein für den Ausgang des Krieges. Die Chineſen rechnen damit, daß ſie auch Hfütſchau eines Tages aufgeben müſſen, obwohl ſie mit allen Mitteln verſuchen, den Japanern hier nur einen Pyrrhus⸗Sieg zu überlaſſen. Ja— ſie halten es für möglich, daß ſelbſt Hankau im Laufe des Krieges von den Japanern genommen werden wird, ſchreiben aber auch einer ſolchen Eroberung nicht all⸗ zu großen Wert zu. Solange die Provinz Szetſchuan noch in ihren Händen iſt, fühlen ſie ſich nicht geſchlagen. Von hier aus, ſo erklären ſte, habe ſich ſchon manchesmal das Geſchick ganz Chinas ändern laſſen; von hier aus — und das iſt ihr feſter Glaube, der nahezu das ganze Volk erfüllt— wird es auch Tſchangkaiſchek gelingen, den japaniſchen Angriff abzuweiſen und Chinas Exiſtenz zu retten. Japaniſche Luftangriffe auf Hankau — Schanghai, 10. Februar.(U..) Eine Reihe von Städten am Jangtſe wurden Dienstag wieder von japaniſchen Flugzeugen bom⸗ bardiert. 30 japaniſche Flugzeuge griffen Hankau an und zerſtörten einen Bomber auf dem dortigen Flugplatz, während einige Mannſchaftsunterkünfte in Brand geſetzt wurden. Bei einem Luftangriff auf Hanyang wurden zwei Arſenalgebäude vernichtet und eines der zur Verteidigung aufgeſtiegenen chi⸗ neſiſchen Flugzeuge abgeſchoſſen. Beſonders ſchwer wurde der Flugplatz von Itſchang mitgenommen, auf dem zwei Bombenflugzeuge und drei Jagdflugzeuge von Bomben getroffen wurden. Ebenfalls wurden hier mehrere Gebäude zerſtört. Tokios abſchlägige Antwort an London: Warum ſoll ausgerechnet Japan... Tokio gegen die Londoner und Waſhingtoner„Heuchelei in der Rüſtungsfrage dnb Tokio, 9. Februar. Die japaniſche Regierung will ſchon am Dou⸗ nerstog ihre Autwort auf die Flottennoten an die Botſchafter Englands, Amerikas und Frauk⸗ reichs überreichen, in der aus den bereits mit⸗ geteilten Gründen eine Erklärung über die japa⸗ niſchen Baupläne abgelehnt wird. Gleichzeitig wird Japan in einer beſonderen Ver⸗ lautbarung zu der befremdenden Taktik der drei Mächte Stellung nehmen, die tendenziöſe Ge⸗ rüchte über die japaniſche Flottenrüſtung und die durchaus begründete und daher vorauszuſehendee ab⸗ lehnende Antwort Japans als Vorwand für die eigene Aufrüſtung nehmen wollten. Das Kräftever⸗ hältnis Japans zu Amerika oder England zeige ſchon heute eine ſo deutliche Ueberlegenheit dieſer Staaten, daß Japan es dem Urteil der übrigen Welt über⸗ laſſen könne, ob eine weitere Aufrüſtung der ſchon hochgerüſteten Flottenmächte oder die von Japan unverändert geforderte Abrüſtung im Intereſſe der Erhaltung des Weltfriedens liege. Japan ſei ſofort bereit, über die Abrüſtung und beſonders über die Beſeitigung der Angriffswaffen zu verhandeln. Hull proteſtiert Kein Geheimabkommen mit England über den Fernen Oſten Drahtbericht unf. Londoner Vertreters — London, 10. Februar. Der Vorſitzende der britiſchen Völkerbundsgeſell⸗ ſchaft, Prof. Murray, teilte geſtern in einer Rede mit, er habe Grund zu der Annahme, daß zwiſchen England und den Vereinigten Staaten ein Ge⸗ heimabkommen beſtände, wonach Englband der amerikaniſchen Regierung die Verſicherung gehe, ihr jede Unterſtützung in einem zukünftigen Konflikts⸗ falle zuteil werden zu laſſen. Das Geheimabkom⸗ men ſoll ſich angeblich vor allem auf den Fernen Oſten beziehen. Der amerikaniſche Staatsſekretär Hull hat, als er von dieſer Rede hörte, ſofort ſehr energiſch gegen dieſe Andeutung proteſtiert und ſie als unrich⸗ tig bezeichnet. In hieſigen zuſtändigen politiſchen Kreiſen wird das Beſtehen eines derartigen gehei⸗ men Abkommens für völlig ausgeſchloſſen gehalten. Vor allem lehnen die Vereinigten Staa⸗ ten jede Bindung an die engliſche Politik ab. Prof. Murray ſchränkte nach Hulls Dementt geſtern nach⸗ mittag ſeine Ausführungen etwas ein. Oeſterreichiſche Sportpolitik Maßregelung der oberſten öſterreichiſchen Schibehörde dnb. Wten, 9. Febr. Die Kundgebungen, die ſich am vergangenen Sonntag anläßlich der Teilnahme reichsdeutſcher Sportler am Kärntner Internationalen Schiſpringen bon Horihy bei der Slaatsjagd in Polen Der zur Zeit in Polen weilende ungariſche Reichs verweſer, Admiral von Horthy, als Gaſt des polniſchen Präſtdenten an einer Staatsfagd im Bialowiezer Forſt teil.— Aömtral von Horthy und der polniſche Staatspräſident Moscickt bei der Fahrt zum Bialowiezer Forſt. (Weltbild, Zander⸗M.) nahm dieſer Toge 7 bei und in Klagenfurt ereignet hatten, haben nun⸗ mehr zu einer ſcharfen Maßnahme des Leiters der oberſten öſterreichiſchen Sportbehörde, Starhemberg, geführt. Er hat den geſamten Hauptvorſtand des Schiverbandes, der oberſten öſterreichiſchen Schi⸗ behörde, abberufen und an ſeiner Stelle einen neuen Vorſtand ernannt, der ſich aus einem Rechtsanwalt, einem Gendarmerieoberſt ſowie einigen anderen im aktiven Sportleben nur wenig bekannten Männern zuſammenſetzt. Das am Montag als Saktion erlaſſene Verbot des Internationalen Schiſpringens in der ſteiriſchen Stadt Murau wurde auf Intervention der örtlichen Behörden, die auf die großen Uukoſten für die Vor⸗ bereitung der Veranſtaltung hinwieſen und außer⸗ dem für einen reibungsloſen Verlauf garantierten, wieder zurückgenommen. Entführt oder freiwillig verſchwunden? Die Angelegenheit Budenko wird immer rätſelhafter dub. Bukareſt, 9. Februar. Die Abendblätter beſchäftigen ſich weiter mit dem Verſchwinden Budenkos. Das Regierungsblatt „Tara Nvaſtra“ läßt zwei Möglichbeiten offen: Ver⸗ brechen oder Entführung. Die zweite An⸗ nahme ſei wahrſcheinlicher. Budenko müſſe betäubt worden ſein.„Porunca Vremii“ ſtellt die Wahl zwi⸗ ſchen Eutführung und freiwilligem Ver⸗ ſchwinden. Das Blatt weiſt darauf hin, daß der Chäuffeur des Geſandtſchaftswagen mehr wiſſe, als er bisher ausgeſagt habe, und daß ſeine Ausſage mit denen anderer Perſonen im Widerſpruch ſtehe. Hierzu verlautet aus unterrichteten Kreiſen, daß die Rolle des Chauffeurs mehr als dunkel iſt. Der Chauffeur, der Budenko weggefahren haben will, heißt Iwan Kondraſchow und iſt vor eineinhalb Jahren aus Moskau nach Bukareſt gekommen. Als der Sowjetgeſandte Oſtrowſki am Freitag vergange⸗ ner Woche abreiſte, hatte er ſich von ihm in auffallend herzlicher Weiſe verabſchiedet. Er habe ihn auf dem Bahnſteig dreimal umarmt und geküßt, während zwi⸗ ſchen Oſtrowſki und dem Taß⸗Vertreter, Bod row, eine ſichtbare Spannung beſtand. Bodrow iſt einer jener Kommuniſten, die unter dem Deckmantel des Journalismus als GPU⸗Spigzel arbeiten. Er hatte Oſtrowſki zu beaufſichtigen. Bu⸗ denko kam erſt kürzlich noch Bukareſt. Budenko wohnte mit anderen Sowfetdiplomaten zuſammen. Als die Polizei Montag nacht mit ihren Nachforſchun⸗ gen begann, waren alle Papiere, die irgendeinen Auſſchluß über ſeine Perſon hätten geben können, verſchwunden. Sie dürften von Kuboliew und Bo⸗ drow beſeitigt worden ſein, bevor ſie ihre Anzeige Epſtatteten. 5 Die rumäniſchen Grenzbehörden haben Budenko nicht bemerkt. Er kann aber einen falſchen Paß be⸗ nutzt oder den Grenzübergang an einer nicht beauf⸗ ſichtigten Stelle, vielleicht auf dem Wege über die Donau nach Bulgarien, vollzogen haben. 7 Reichs-Lautſprecherſäulen Eine neue Uebertragungsmethode für politiſche Kundgebungen nb. Berlin, 10. Febpuar. Zum ſyſtematiſchen Erfaſſen der Volksgenoſſen für politiſche Uebertragungen und Durchſprüche wird eine Organiſatjon von Reichs⸗Lautſprecher⸗ ſäulen geſchafſen, die von den Rundfunkſtellen⸗ der NS DA betreut werden wird. f Die Reichszentvalen dieſer Organisation liegen in Berlin und München. Sie ſind mit den Gauzen⸗ tralen und dieſe wieder ſind mit den Kreis zentralen 1 0 1 5 Kreis wiederum hat N Rei„Lautſprecherſäu N ini Nebenanſchlütſſe. e. 70 1 8 e gelangen politiſche Am⸗ en des Führers und feiner. 8 ſeiner Beauf Die Säulen werden durch zwei Typen dargeſtellt. Die große, eigentliche Laub recher⸗Werbesauke die im ganzen Reich nur in einer Anzahl von etwa 606 Stück in den Großſtädten und größeren Kreis⸗ ſtädten aufgeſtellt werden ſoll, iſt eine architektonisch 9 e Leuchtſäule. Sie wird an Wirt⸗ ſchaf ternehmen vermietet und dient. hacer ient ſo der Um⸗ er zweite Tay iſt eine kleinere Säule und ohne Werbeflächen in Form eines Lautſprecherpilzes, nur architektoniſch ſchöner und kompakter. Dieſe zweite Säule findet in kleinen Ortſchaften und dort Ver⸗ wendung, wo in großen Stästen Verkehrsrückſichten die Auſſtellung der großen Säulen verbieten. In ſechs Jahren wird ganz Deutſchland mit die⸗ ſem Nachrichten inſtrument verſehen ſein. * illte deſtung Ehinns 0 „Für die Mitglieder Donnerstag, 10. Februar 1938 Neue Maunheimer Zeitung Mittag ⸗Ausgabe 3. Seite„Nummer 67 6 0 Die Siadiseiie Mannheim, 10. Februar. Am Freitagabend: Appell zum Reichsberufsweltkampf Der Kreisleiter ſpricht Bei dem Auftakt zum Reichsberufswettkampf, wozu ſich in Mannheim insgeſamt 16 000 Teilnehmer gemeldet haben, wird der Kreisleiter Pg. Hermann Schneider ſprechen. Es findet außerdem ein Aufmarſch der Werkſcharen ſtatt, die das Rahmen⸗ programm geſtalten werden, während die Kapelle der Maunheimer Motorenwerke, vorm. Benz AG., den muſikaliſchen Teil beſtreitet. Karten ſind bei den Ortswaltungen erhältlich. 80 Jahre alt. Fräulein Liſette Schlappert im Katholiſchen Bürgerhoſpital, E 6, 1, feiert heute bei beſter Geſundheit ihren 80. Geburtstag. Herz⸗ lichen Glückwunſch!— 65 Jahre alt iſt heute ein be⸗ ltebter Mitbürger, Herr Jakob Schweitzer, In⸗ Haber der Treibriemenfabrik, R 4, 7. Herr Schweitzer, ſeit über 40 Jahren Bezieher unſeres Blattes, iſt noch mit großer Rüſtigkeit in ſeinem Unternehmen, das er als Spezialiſt aus kleinen Anfängen zu ſei⸗ ner heutigen Bedeutung entwickelt hat, unermüdlich tätig. Unſere herzlichen Glückwünſche! Bel Schlaflosigkeit das wirkſame, unſchädliche und preiswerte Solarum. Schlechter Schlaf zermürbt. Quälen Sie ſich nicht länger 997 Keine Nachwirkungen. Packung 18 Tabl. M..26 i. d. Apotheke * Vom Noten Kreuz. Im Zuge der Neuordnung des geſamten deutſchen Roten Kreuzes wurde jetzt der bisherige„Bezirk Mannheim“ in„Kreis⸗ ſtelle Mannheim“ umbenannt. Bis zur end⸗ gültigen Ernennung des DRg.⸗Kreisführers wurde Profeſſor Karl Drös mit der Führung der Geſchäfte der Kreisſtelle Mannheim beauftragt. an Zu dem Kolonialfilm„Unſer Kamerun“ ſchreibt uns der Reichskolonialbund: Dieſer am letzten Sonntag im„Alhambra“ gezeigte Film hat einen ſſehr ſtarken Beſuch gehabt und großen Anklang ge⸗ funden, gewiß ein Beweis, daß das Verſtändnis für die Kolonialfrage auch bei der Mannheimer Bevöl⸗ kerung immer ſtärker wird. Der Film gibt ein packendes Bild vom Schaffen unſerer deutſchen den wiedererworbenen Pflan⸗ zungen und vom Leben und den Sitten der Ein⸗ geborenen. Um nun noch eine Gelegenheit zu bieten, dieſen Film zu ſehen, wird er am Sonntag, dem 13. März, 11.30 Uhr vormittags, im„Alhambra“ nochmals gezeigt werden. Der Reichskolonialbund empfiehlt allen Mitgliedern und Volksgenoſſen den Beſuch dieſes lehrreichen Filmes auf das wärmſte. des Reichskolonialbundes iſt wieder Vorverkauf in der Geſchäftsſtelle D 4, 7. Kolonialpioniere auf Zwei nüchtliche Einbrüche Wertvolle Pelze und goldene Ahren geſtohlen— Mit dem Auto vorgefahren Und die Schaufenſter eingeſchlagen In der vergangenen Nacht wurden in Mann⸗ heim zwei verwegene Einbrüche aus⸗ geführt, und zwar wird vermutet, daß es ſich bei den Einbrechern um dieſelben handelt, die kürz⸗ lich auch in Frankfurt ihr Unweſen getrieben haben. Zumindeſt läßt die Art der Ausfüh⸗ rung der Taten dieſe Vermutung berechtigt erſcheinen. Eingebrochen wurde heute nacht zunächſt im Pelzwaren haus Guido Pfeifer in C1. Wie wir hören, fuhren die Täter in einem Kraft⸗ wagen vor, ſchlugen eine Schaufenſter⸗ ſcheibe ein, räumten die Auslage faſt ganz aus und trugen die Beute raſch in ihr Fahrzeug, um dann ſo ſchnell, wie ſie gekommen waren, auch wieder zu verſchwinden. Die Tat iſt in der erſten Morgen⸗ frühe des heutigen Tages ausgeführt worden, ſo ge⸗ gen.30 Uhr, das heißt alſo zu einer Zeit, wo ſich erfahrungsweiſe nur noch ganz wenige Leute auf der Straße befinden. Für die Verwegenheit der Täter ſpricht, daß ſie ſich ausgerechnet eines der in der Breiten Str aße gegenüber dem Rathaus gelegenen Schau⸗ fenſter ausſuchten. Es fielen ihnen zahlreiche Pelze in die Hände, von der geſamten Schaufenſterauslage ſind nur noch ein Pelz und ein Pelzmantel übrig⸗ geblieben; dieſe wurden offenbar in der Eile ver⸗ geſſen. Der andere Einbruch wurde im Uhren haus Wenthe in P 3(gegenüber dem Haus der deut⸗ ſchen Arbeit) verübt. Auch dort wurde die Scheibe eines Schaufenſters eingeſchlagen. Die⸗ ſer Einbruch ſoll ungefähr zur gleichen Zeit wie jener bei Pfeifer ausgeführt worden ſein und höchſt⸗ wahrſcheinlich von denſelben Tätern. Den Dieben fielen in dieſem Falle goldene Uhren im Werte von etwa 600 Mark in die Hände. Für die ſorgfäl⸗ tige Vorbereitung der Tat ſpricht der Umſtand, daß die Täter die Scheibe gerade an der Stelle, an der die wertvollſten Uhren lagen, einſchlugen. Wer hat Beobachtungen gemacht? Im Intereſſe der möglichſt raſchen Ermitt⸗ lung der Täter ergeht an alle die Aufforderung, jegliche Angaben, die zur Klärung des Falles dienen können, raſcheſtens bei der Kriminalpolizei (Polizeipräſidium) zu machen. Beſonders wichtig ſind Angaben über das Ausſehen des bei der Tat benützten Kraftwagens, da zu vermuten ſteht, daß auch bei den Mannheimer Einbrüchen— genau mie bei denen in Frankfurt— ein geſtohlenes Auto verwendet wurde. eee e bee Ein Mahnwort des Volksbundes deutſche Kriegsgräberfürſorge: Vergeßt die deutſchen Helden nicht! Eindrucksvolle Werbeaktion der Ortsgruppe Mannheim In den Parteiortsgruppen hat eine großzügige Werbung für den„Volksbund Deutſche Kriegsgrä⸗ berfürſorge“ begonnen. Am Dienstag und Mittwoch wurden Verſammlungen für die Ortsgruppe Hum⸗ boldt im Kaiſergarten in der Zehntſtraße abgehalten. Leider war der erſte Abend, dem wir beiwohnten, ſehr ſchlecht beſucht, wozu der ungünſtige Zeitpunkt viel beigetragen haben mag. Wir halten die Wochen zwiſchen Aſchermittwoch und Oſtern für derartige tiefernſte Veranſtaltungen für viel geeigneter. Nach einem Muſikſtück einer Abteilung des Muſik⸗ korps des 2. Bataillons des Inf.⸗Rgts. 110 gab der Bühnenvorhang den Blick auf einen Infanteriſten frei, der in Mantel und Stahlhelm auf einer Erhö⸗ hung wie aus Erz gegoſſen ſtand. Nach einem weh⸗ mütigen Lied, von einem Kameraden einer Gruppe der 8. Komp. der 110er am Lagerfeuer auf der Zieh⸗ harmonika geſpielt— welcher Frontſoldat wird nicht unwillkürlich an derartige Szenen im Unterſtand oder in der Ruheſtellung erinnert— ſprach der Infanteriſt Die Kunſtſchule in der Sternwarte Ein Beſuch bei ihrem Leiter dem Bildhauer Trummer— ſuſtigen Abend Willy Birgel mit dem Kellner verwechſelt— Wenn man an einem Lichtbildervorträge als Kunſterziehungsmittel Die Künſtler haben meiſt bei aller neuzeitlichen Kunſtgeſinnung eine Liebe für alte Möbel und altes Gemäuer. So ſieht man ihre Ateliers und Schulen nicht nur im Schloß, ſondern ſeit einiger Zeit auch wieder in der Sternwarte. Dorthin hat ſich nämlich (nachdem der Bildhauer Taglang früher ſchon dort war) vor etwa anderthalb Jahren die„Freie Akade⸗ mie“ verzogen, als ſie vor der Gendarmerie aus dem wackligen Wachhäuschen am Schloß weichen mußte. Vor einem Jahr tauchte dort der kleine Trummer, der lebendige Münchener mit den glänzenden blauen Augen hinter ſcharfen Brillengläſern auf. Er hatte die Schule übernommen. Derſelbe Trummer, der durch die ſchönen ſchwarzen Augen einer blaſſen Dame auf dem Plakat des erſten Städtiſchen Mas⸗ kenballs auffiel— das hatte er gemacht. Nun iſt Trummer kein Neuer in Mannheim. Vor Jahren, das WH W⸗Plakat mit den emporgeſtreckten Händen„Helft uns helfen“— das war von ihm, und an der Dekoration zum„Weißen Röß'l“ war er maß⸗ gebend beteiligt. Von daher datiert auch die ſchöne Geſchichte mit Willy Birgel. Spät in der Nacht des gemütlichen Nachſpiels zur„Weißen⸗Röß'l⸗Erſt⸗ aufführung“ will Trummer noch etwas zu eſſen und einen Kaffee haben. Er winkt einen langen Men⸗ ſchen im Frack von ausgezeichnet diſtinguierten Ma⸗ nieren an den Tiſch, der verbeugt ſich und bringt alles, was gewünſcht wird, mit geſchwungener Ser⸗ viette und wallenden Frackſchößen. Beim Bezahlen ſtellt ſich heraus, daß es Willy Birgel iſt; natürlich werden ſie gute Freunde und verlaſſen Arm in Arm das Palaſthotel. 5 So iſt Trummer, aber er hat nun die Sch u le, und nun iſt er ernſter Lehrer für etwa 20 Abend⸗ ſchüler. Das iſt ein gemütlicher Betrieb in dem gro⸗ ßen Raum der ehemaligen Sternwartebibliothek. Da hängen Masken, Madonnen, ausgeſtopfte Vögel, Schmetterlinge in Glasſchachteln an der Wand: allerlei Stilleben werden arrangiert, und fleißig wird geſchafft mit Kohle, Blei, Waſſerfarbe und Oel, in Holz und Stein, beim Herausmeißeln und beim Punktieren. Die Schüler ſind Dekorateure, Ge⸗ brauchsgraphiker, Kaufleute, Angeſtellte, Lehrer und Lehrerinnen; alles berufstätige Leute, die enk⸗ weder aus Liebhaberei oder zur Weiterbildung etwas lernen wollen, ſogar ein Artilleriſt von der Beob⸗ achtungsabteilung 33 iſt dabei, denn in der Bat⸗ terie ſcheint es an Kunſttalenten keinen Mangel zu haben. f Und wenn nun jeder ſeine Korrekturen erhalten hat, und Fortſchritte in dieſer und jener Richtung feſtgeſtellt werden konnten, dann kommt als Roſine im Kuchen der Lichtbildervortrag. Trummer ſagt ſich, daß durch die Vergrößerung die Technik eines Auftrags, einer Modellierung, einer Malweiſe ſo nah an das Auge herangebracht werden kann, daß man das ausnutzen muß. Und neben rein techni⸗ ſchen Erklärungen an dieſen Ausſchnitten kommt dann als weſentlich hinzu die Niveauvergleichung über alle Stile hinweg, um den Schülern erſt einmal die Au⸗ gen dafür zu öffnen, was als große Kunſt, was als Geſtaltung aus tragiſchem Ringen und aus Kampf mit Objekt und Materie heraus innerlich gewachſen iſt. Er reißt zu dieſem Zweck ſeine ganzen Kunſt⸗ bücher auseinander. ſchont ſeine ſchönſten Prachtwerke nicht, und zeigt auf, was bloß ſüßlich glatte Schön⸗ heit iſt. Da marſchieren die älteſten Aegypter auf und treffen ſich mit der Sintenis vder Kolbe, da iſt Holbein, Joos von Cleve, Slevogt, Renoir ſinnwoll ausgewählt und gegenübergeſtellt, geordnet nach üb⸗ licher Einteilung, Porträt, Landſchaft, Gruppe uſw., und in ſeiner friſchen bayeriſchen Art erklärt er etwa, wie hier an einer äußerlich ſo feinen Büſte einer ſchönen Frau„nur ſo an der Haut entlanggerutſcht iſt“, wo der Bluff aufhört und die Achtung vor dem Leben anfängt— eine ſehr lehrreiche halbe Stunde. Erklären kann man dieſe Verwandtſchaft des ge⸗ nial Geglückten über die Jahrhunderte hinweg wohl nicht, aber Trummer ſchafft mit ſeiner Methode dem Kunſtempfindenden ein ſicheres Gefühl dafür, — und das iſt ja für den ausübenden Gebrauchs⸗ künſtler die Hauptſache. Denn das Handwerkliche, die glatte, nur ſchöne Nachbildung iſt immer mit etwas Geduld erlernbar; aber auf das Leben, auf die wachsende, geſtaltende, ringende Idee, die d a⸗ hinter liegt, darauf kommt es an. ſoll es wiſſen und lernen, zur kämpferiſchen⸗ Leiden⸗ ſchaft der großen Künſtler emporzuſchauen. Trummer iſt nun auch ſelber Künſtler von For⸗ mat. Er war Schüler der Münchner Aka⸗ demie bei den Profeſſoren Hofer, Rott, Stuck und v. Marr. Später hat er in einer Reihe von Abe⸗ liers von Wien bis Amſterdam gearbeitet, war auch ein halbes Jahr in der Provence bei Maillol, und die letzten vier Jahre vor Mannheim lebte er in Saarbrücken, wo ihm Hermann Röchling in ſeiner Villa, inmitten des wunderſchönen Parks ein Atelier zur Verfügung ſtellte, das ihm jetzt auch noch offenſteht. Im VDa und der volksdeutſchen Front hat er dann ſeine wevbetechniſchen und künſtleriſchen Fähigkeiten für die Rückkehr zum Reich eingeſetzt. Einmal mußte er, von Gaukulturwart Kölſch mit⸗ genommen, in Königsberg in drei Tagen einen rie⸗ ſigen Saarbergmann modellieren und nachher das Held für den Gips zuſammenkratzen, wies halt ſo gehen kann 5 5:. Jedenfalls ein richtiger Künſtler, der Trummer, er kann alles, aber ſeine Liebe gehört der Bildhauerei, und wer ſeinen„Torſo“ in der Weihnachtsausſtellung geſehen hat, der weiß auch, daß es eine leidenſchaftliche, eine kämpfende Viebe ist!. 5 Dr. Hr. Wer es dar⸗ ſtellen will, bekommt es nicht geſchenkt, der Schüler ausdrucksvoll ein Gedicht. Der Vertrauensmann des Volksbundes für die Ortsgruppe Humboldt, Pg. Helmer, wies kurz auf die bereits geleiſtete Ar⸗ beit und auf die Ziele und Aufgaben des Volksbun⸗ des im allgemeinen hin. Von neuem zeigte die Bühne ein ergreifendes Bild: ein mit Tannenreiſig bedecktes Grab, flankiert von zwei Infanteriſten mit geſchultertem Gewehr. Ein Quartett der„Concordia“, hinter Lorbeerbäu⸗ men verborgen, ſang„Heilig iſt der Herr“. Mit dem von den Muſikern geſpielten Lied vom guten Kame⸗ raden, das von den Verſammelten mit erhobenem rechten Arm ſtehend angehört wurde, ſchloß oͤie To⸗ tenehrung, die in der eindrucksreichſten Weiſe zu dem Lichtbildervortrag des Leiters der Ortsgruppe Mannheim des Volksbundes Deutſche Kriegs⸗ gräberfürſorge, Pg. Haberkorn, über„Deutſche Heldengräber in fremder Erde“ 5 überleitete. Bei einer Schilderung der ſegensreichen Arbeit des Volksbundes wies der Redner darauf hin, daß eines der Ziele die Pflege des Gedenkens an die im Weltkriege und für die Freiheitsbewegung gefallenen Helden und das Wachrufen der heldiſchen Lebensauffaſſung im deutſchen Volke iſt. Die Haupt⸗ aufgabe iſt die Ausgeſtaltung der Ehren⸗ ſtätten, die mit ihren nahezu zwei Millionen ſchwarzen Kreuzen wie ein gewaltiger Wall Deutſch⸗ land umgeben. Viele Hinterbliebene möchten gern wiſſen, wo und wie der Mann, Vater oder Bruder nach der Umbettung aus dem Einzel⸗ in das Ge⸗ meinſchaftsgrab die endgüllige Ruheſtätte gefunden hat. Die wenigſten wiſſen, daß der Volksbund alle Kriegsgräberſtätten in treue Obhut genommen hat. Viel iſt in der würdigen Ausgeſtaltung der Kame⸗ radengräber ſchon getan worden, viel bleibt noch zu tun übrig. Die Lichtbilder, die den Vortrag erläuterten, ſind in ihrer Farbigkeit die eindrucksvollſten, die wir bis jetzt zu ſehen bekommen haben. Man erhält durch dieſe Farbigkeit erſt den richtigen Begriff, wie ſich die deutſchen Heldenfriedhöfe in die Landſchaft ein⸗ fügen. Vergleiche mit den franzöſiſchen und eng⸗ liſchen zeigen am augenfälligſten die Unterſchiede. Es entſpricht nicht der deutſchen Einſtellung, daß ſich dieſe letzten Ruheſtätten mit hohen Mauern von der Umgebung abſchließen, daß die Kreuze aus Holz oder Beton weiß geſtrichen ſind oder gar wie auf dem amerikaniſchen Prunkfriedhof von Romagne bei Ver⸗ dun aus karariſchem Marmor beſtehen. Die Um⸗ vahmung der deutſchen Heldenfriedhöfe beſteht mei⸗ ſtens aus Baumreihen, die der Eigenart der Land⸗ ſchaft entſprechen. Deshalb nehmen ſich die den Mit⸗ telpunkt bildenden Ehrenmale im Gebirge wie trutzige Ritterburgen aus, ſo die bedeutendſte jugoſlawiſche Gedenkſtätte von Bitolj(früher Monaſtir) und das bei Tolmein zwiſchen hochragenden Felſen auf einem Bergkegel errichtete Ehrenmal. Wo Blumen ge⸗ pflanzt werden können, nehmen ſich der hellblaue Lavendel oder wie bei Langemarck der rote Mohn keineswegs zu farbenfreudig zwiſchen den ſchwarzen Kreuzen aus. Werdet Mitglied des Volksbundes! Soll der Volksbund ſeiner wichtigen Aufgabe— die würdige Herrichtung und Pflege der Helden⸗ friedhöfe iſt eine bedeutende kulturelle Aufgabe, weil das Ausland auch hier gern Vergleiche zieht voll gerecht werden, dann genügt nicht die an ſich begrüßenswerte Patenſchaft von Gliederungen der Partei, der Wehrmacht, der Gemeinden und Ver⸗ bände. Jeder Volksgenoſſe ſollte vielmehr durch ſeine Mitgliedſchaft ſein Scherflein beiſteuern. Der monatliche Mindeſtbeitrag von 25 Pfg. iſt nicht un⸗ erſchwinglich. Deshalb ergeht der Ruf an alle Volks⸗ genoſſen, vor allem an diejenigen, die einen Angehö⸗ rigen betrauern, der in fremder Erde ruht: Werdet Mitglied des Volksbundes Deutſche Kriegsgräber⸗ fürſorge! b N Dieſen Appell richtete auch der Leiter der Orts⸗ gruppe Humboldt, Pg. Dö nch, eindringlichſt an die Verſammelten, die nach dem Anruf des Führers die Nationallteder ſangen.. Sch. N ochανπ⁹.. LI Die Kartoffel als Trägerin unſerer Ernährung Hausfraneunachmittag der NS⸗Frauenſchaft in den Germaniaſälen Das Nützliche, mit dem Angenehmen verbunden, wirkt bekanntlich ſtets beſonders nachhaltig auf den Menſchen ein. So hatten denn die beiden Ortsgrup⸗ pen Lindenhof und Deutſches Eck den Ver⸗ ſuch unternommen, die ernſte Sache dringlicher Wer⸗ bung für geſteigerten Kartoffelverbrauch durch eine unterhaltende Vortragsfolge aufzulockern. In der Großküche der Abteilung Volks⸗ wirtſchaft— Hauswirtſchaft der N S. ⸗ Frauenſchaft waven außerdem in den letzten Ta⸗ gen von vielen fleißigen Frauenhänden wahre Berge leckeren Backwerks hergeſtellt worden, das man bei einer guten Taſſe Kaffee gleich an Ort und Stelle verſuchen konnte: Kartoffel⸗Streuſelkuchen, gefüllte Kartoffelhörnchen, Kartoffel⸗Napfkuchen von ſo vor⸗ züglicher Beſchaffenheit, daß jede neue Kostprobe den wackeren Erdäpfeln und ihrer vielſeitigen Verwend⸗ Ge echte an e 1 5 f 1 2 5 55 0 Heise net E 5 U Ust 55 0 77 Gegel. Hüste barkeit größere Hochachtung eintrug. Eine große Tafel voll ſorgfältig zubereiteter und hübſch aufge⸗ tragener Schaugerichte zeigte weitere Möglichkeiten, die Rekordernte des Jahres 1937 mit noch mehr Nach⸗ druck als bisher zu ſinnvoller Entlaſtung des Lebens⸗ mittelmarktes einzuſetzen, insbeſondere aber an Sbelle des leider viel zu ſehr in Mode gekommenen „kalten Abendbrotes“ wieder mehr gute warme Mahlzeiten zu geben. Zur Sache ſprachen die Ortsgruppenleiterin und die Referentin für Volks⸗ und Hauswirtſchaft der Ortsgruppe Deutſches Eck. Frau Egle von der Gaufrauenſchaftsleitung in Karlsruhe, die in Be⸗ gleitung eines Mitgliedes der Reichsleitung uner⸗ wartet erſchienen war, äußerte ſich ſehr anerkennend über die von der Mannheimer Abteilung Volkswirt⸗ ſchaft/ Hauswirtſchaft geleiſtete Arbeit. In ihrer Schlußanſprache wies Kreisfrauenwalterin Drös noch einmal darauf hin, daß volle Einſatzbereitſchaft jeder einzelnen Hausfrau notwendig ſei, um das große Werk des Führers vollenden zu helfen. V . „Singendes Volk“! Palaſt und Gloria werben für das deutſche Lied Ein Kulturfilm, der gegenwärtig im Palaſt⸗ und Gloria⸗Theater läuft, verdient beſondere Beachtung, weil er in neuartiger Weiſe für das deutſche Lied wirbt. Der mit Unterſtützung des Deutſchen Sän⸗ gerbundes hergeſtellte Film, der ſich„Singendes Volk“ betitelt, illuſtriert die Lieder, die vom Berli⸗ ner Sängerbund geſungen werden, z. B. die Arbeit des Landmannes vom Pflügen bis zum Ernten, Meeres⸗ und Fiſcherbilder, oder das Lied der indu⸗ ſtriellen Arbeit dargeſtellt durch hochragende Schorn⸗ ſteine, gewaltige Fabrikanlagen, Arbeitsvorgänge in der Gießerei, Schmiede, Dreherei und Schloſſerei. Dazu geſellen ſich Ausſchnitte aus dem Wiener Sängerfeſt 1928, dem Frankfurter 1932 und dem Breslauer 1937. Man ſieht z. B. Teile des Wiener Feſtzuges, z. B. den Vorbeimarſch der Saarländer an den Ehrentribünen auf dem Ring und den von einer Schar reizender Wienerinnen umgebenen Wa⸗ gen mit der Weltkugel, die die weltumſpannende Bedeutung des deutſchen Liedes ſo ſinnig verſinn⸗ bildlichte. An das Frankfurter Sängerfeſt erinnert das damals zum erſten Male mit großem Erfolge durchgeführte Singen auf öffentlichen Plätzen. Und ſchließlich ſind vom Breslauer Sängerbundesfeſt Szenen aus dem Feſtzug wiedergegeben, vor allem der ſtramme Vorbeimarſch der Sängergaublöcke an dem Führer und der Feſtwagen mit dem Bundes⸗ banner. Die tiefen Eindrücke, die wir von dieſem Kultur⸗ film, der in ſo erhebender Weiſe zeigt, wie harmo⸗ niſch ſich Mänergeſang und lebendes Bild ergänzen können, empfingen, berechtigen zu der Hoffnung, daß die geſamte deutſche Sängerſchaft dieſe hervorragende Werbung für das deutſche Lied mit großer Genug⸗ tuung begrüßen wird. . Richard Schönfelder * Was muß man bei der Berufswahl wiſſen? In wenigen Wochen gehen 537433 Jungen und 510 808 Mädchen von den Schulen ins Berufsleben über. Zu den Fragen der beruflichen Nachwuchs⸗ lenkung ſpricht am heutigen Donnerstag, dem 10. Februar, 21 Uhr, im Deutſchlandſender der Sachbearbeiter für den beruflichen Einſatz der Jugendlichen bei der Reichsanſtalt für Arbeits ver⸗ mittlung und Arbeits loſenverſicherung, Oberregie⸗ rungs rat Handrick.„„ 75 2 1 80 ändert werden. 4. Seite/ Nummer 67 Nene Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 10. Februar 1938 Die Int. Automobilausſtellung Berlin im Aufbau Werkſtoſſſchau zeugt von den großen Erfolgen des Vierfahresplanes In den beiden Vierjahresplänen ſtehen als Eckpfeiler die Erſolge der Automobilinduſtrie, der der Führer als einer weitverzweigten Schlüſſelinsuſtrie mit dem erſten öffentlichen Staatsakt im Jahre 1933 bet der Eröffnung der Internationalen Automobil⸗Ausſtellung einen Impuls gab, der den Beſtand an Kraftfahrzeugen von Jahr zu Jahr in ſteiler Kurve aufwärts ſteigen ließ. Wie weit die Kraft⸗ fahrinduſtrie ſich in die Durchführung des zwetten Vier⸗ jahresplanes eingeſchaltet hat, zeigt auf der kommenden Juteruationalen Automobilausſtellung die vielſeitige Werk⸗ ſtoffſchau, die ihrer Wichtigkeit wegen einen hervorragen⸗ den Platz in der neuen Halle an der Maſuren⸗Allee er⸗ halten hat. Es iſt das Erfreuliche und Erſtaunliche an dieſem für das deutſche Volk ſo unbedingten, zunächſt hart erſcheinenden Muß, daß die deutſche Induſtrie den alten Werkſtoſſen nicht nur etwas Ebenbürtiges gegenüberſtel⸗ len, ſondern— was die Praxis ſchon vielfach bewieſen hat— weit Beſſeres an ihre Stelle ſetzen konnte. Nur noch zehn Tage trennen uns von der Eröffnung Sieſer Spezial⸗Induſtrie⸗Schau, kein Wunder alſo, daß ſich in den neun Hallen und auf dem Freigelände ſchon jetzt viele hundert Hände regen, um die Vorarbeiten zu bewäl⸗ tigen. Aus dem Gewirr von elektriſchen und Telephon⸗ kabeln wachſen bereits hier und da die einzelnen Kojen der Fabriken heraus, ſchon ſchaffen emſige Hände an der Ehrenhalle, an Bildern, an der Ausſchmückung und an Mo⸗ dellen. Im rechten Flügel der Maſurenhalle werden die neuen Werkſtoffe im deutſchen Kraftfahrzeug veranſchau⸗ licht, während auf den beiden Seitenſtänden neue Werk⸗ ſtoſſe in der Forſchung und Entwicklung gezeigt werden. Der Mittelſtand iſt derart ausgebaut, daß um ein im Schnitt gezeigtes Fahrzeug auf kunſtförmigen Tiſchen die einzelnen Exzeugniſſe ausgeſtellt find, und zwar in der Gegenüberſtellung der früher verwendeten und den heute zum Einbau verwendeten Werkſtoffen. 75 verſchiedene Er⸗ zeugniſſe werden auf dieſen Tiſchen zu ſehen ſein, Werk⸗ ſtücke, die früher lediglich aus hoch deviſenbelaſteten Roh⸗ ſtoffen hergeſtellt wurden und heute meiſtens aus deviſen⸗ freiem Material entſtehen. Aus der Aufſtellung um das Schnittmodell herum kön⸗ nen aus der Fülle der Erzeugniſſe hier nur einige weſent⸗ liche angeführt werden, die im Zuge der Umſtellung auf wenig deviſenbelaſtete Materialten werkſtoffmäßig umge⸗ ſtellt wurden, z. B. Kurbelbrüche, Zier⸗ und Abſteckleiſten, Dichtungen, Brems⸗ und Kuppelungsbelege, Textilien für Ausſchlag⸗ und Beſpannungszwecke uſw. Auch Photos wer⸗ den anſchaulich die Beſtrebungen zur Erfüllung des Vier⸗ jahresplanes aufzeigen. Die Forſchungs inſtitute des For⸗ ſchungs rates, der vom Reichs⸗ und Preußiſchen Verkehrs⸗ miniſterium betreut wird, zeigen Arbeiten aus ihren Ge⸗ bieten, wobei u. a. auch eine Reihe von intereſſanten Prüf⸗ geräten zur Aufſtellung gelangen werden. Zur rechten Seite der Maſurenhalle wird die Heutſche Autoinduſtrie eine Auswahl der Spitzenerzeugniſſe auf dem Gebiet des Motoren- und Getriebebaues zeigen. Beim Eintritt in dieſen Weſtflügel ſieht der Beſucher als erſtes ein großes Modell der Fabrik für den deutſchen Volkswa⸗ gen, für die noch in dieſem Jahr der Grundſtein gelegt werden ſoll. Dieſes Bauwerk wird ſich in ſeiner Architektur würdig in die Reihe der bereits verwirklichten Bauprojekte des Dritten Reiches einfügen. Auch hier wird der harmoniſche Aufbau des Werkes die ſicher fundierte geiſtige Haltung des neuen Deutſchland offenbaren. Die ausgeſtellten, zum Teil im Schnitt gezeigten Spitzen⸗ leiſtungen der Autoinduſtrie dürften erheblich dazu beitra⸗ gen, dem Laien ſo manchen unverſtändlichen Vorgang im Motor verſtändlich zu machen. Die Amateurfrage im Schiſport Stellungnahme des 388-Präſidenten Im Hinblick auf den om 21. Februar in Helſinki ſtatt⸗ findenden Kongreß gibt der Präſident des Internationalen Schi⸗Verbandes(iS), Major N. R. Oeſtgaard(Nor⸗ wegen) in einem Rundſchreiben den Vorſtandsmitgliedern und den angeſchloſſenen Landesverbänden ſeine perſönliche Stellungnahme in der vielumſtrittenen Amateurfrage bekannt. Pröſident Oeſtgaard legt in einem kurzen geſchicht⸗ lichen Abriß die Teilnahme des Schiſports an den Olym⸗ piſchen Spielen dar und führt aus daß laut Kongreß⸗ Beſchluß 1923 in Prag die 8 S⸗Rennen 1924 nur aus Aulaß der 8. Olympiade im gleichen Jahr nach Chamonix vergeben wurden, wobei Frankreich ausdrücklich verſicherte, Haß es ſich in Chamonix um keine Olympiade handelt, ſondern um Winterſport⸗Wettbewerbe aus Anlaß der Olympiſchen Spiele 1924 in Paris. Der Kongreß hat ohne weiteres vorausgeſetzt, daß die Schiwettkämpfe in Cha⸗ monix nach den Beſtimmungen der Internatlonglen Wett⸗ louf⸗Ordnung veranſtaltet werden. Später ſind die Wettbewerbe in Chamonix als die„1. Olympiſchen Win⸗ terſpiele“ bezeichnet worden. Der ſchon in Prag geſaßie Beſchluß wurde 1926 in Lahti für die 2. Olympiſchen Win⸗ terſpiele 1928 in St. Moritz erneut angenommen, mit dem Zuſatz allerdings, daß die Amateurbeſtimmungen der F für die Veranſtaltung maßgeblich find. Dieſe Entſcheidung wurde 1030 auf dem Kongreß in Oslo auch für die 3. Win⸗ terſpiele in Les Angeles beibehalten. Zwei Jahre ſpäter wurde in Sollekftea 1934 beſchloſſen, die J S⸗Rennen 1936 mit den 4. Olympiſchen Winterſpielen in Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen zuſammenfallen zu laſſen. Es wurde hierbei keine Bedingung für die Beteiligung der Fs an den Spielen aufgeſtellt; es war aber zweifellos die Abſicht des Kon⸗ greſſes, daß die 1926 in Lahti geſtellten Forderungen auch in Garmiſch⸗Partenkirchen eingehalten werden ſollten. Nachdem das IOnx dem Internationalen Schi⸗Verband mitteilte, daß die Berufsſchilehrer nicht berechtigt ſind, an den olympiſchen Schiwetthewerben teilzunehmen, wurde auf dem Kongreß 1936 in Garmiſch⸗Partenkirchen einſtim⸗ mig beſchloſſen, daß die 8d ſich an den Olympiſchen Win⸗ terſpielen 1940 in Sapporb nur unter der Bedingung be⸗ teiligt, daß die von ihr vorgeſchriebenen Beſtimmungen der Internatlonalen Wettlauf⸗Ordnung zur Geltung kommen. Dagegen hat das IOcn auf ſeinem Warſchauer Kongreß entſchleden, daß die Berufsſchilehrer bei den Olympiſchen Spielen nicht ſtarten dürfen und dadurch zugleich die Ama⸗ teurbeſtimmungen der Ji nicht anerkannt. In Helſinki hat die F JS nun über den deutſchen An⸗ trag zur Internationalen Wettlauf⸗Ordnung zu be⸗ ſchließen, daß in Zukunft für die Teilnahme an den Olym⸗ piſchen Winterſpielen die Amateurbeſtimmungen des IOg elten. 5 Präſident Oeſtgaard lehnt den ͤeutſchen Antrag ab und führt dazu u. a. zus:„So wie bie Amateurbeſtimmungen der in lauten, ſind die Schilehrer geſetzmäßig Mitolieder des Internationalen Verbandes. Wenn ſich die 70S ent⸗ ſchließen ſollte, an den Olympiſchen Spielen teilzuneßmen daun müſſen ſämtliche Mitglieder der Jens zu⸗ gelaſſen werden, denn es darf nicht eine beſtimmte Ka⸗ tegorie Mitglieder von einzelnen internationalen Rennen Ausgeſchloſſen werden. l Wenn die Beteiligung der 8s an den Olympiſchen Winterſpielen nur durch eine Aenderung der jetzigen Wettlauf⸗Ordnung möglich ſein ſollte, dann bin ich gegen eine ſolche Beteiligung; eine Abänderung der JW mit einer nicht ausſchließlich fachlichen Zugrundelegung wird wieder zu neuen Streitigkeiten unter den Mitgliedern der Is führen“. Zum Schluß weiſt Oeſtgaard dorauf hin, daß er eine Wiederwahl als Präſident nur annehmen wird. menn in Helſinkt„der Olympia⸗Beſchluß von Garmiſch⸗Parten⸗ kirchen ohne fraensdwelche Aenderungen der Anter⸗ nationalen Wettlauf Ordnung der 88 aufrecht⸗ erhalten wird“. Spielausfälſe in Anterbaden⸗Weſt In Unterbaden⸗Weſt fallen folgende Spiele aus: S Käfertal— Phünir Mannheim Mannheim— Ilvesheim Friedrichsfeld— Weinheim Feudenheim— Hockenheim Neue Termine der Handball- Gauliga Aus verſchiedenen Gründen mußte der Spielplan der Handball⸗Gauligo in Baden für die nächſten Sonntage ge⸗ Nunmehr ſind folgende Spiele angeſetzt worden: 13. Februar: I Hockenheim— SV Waldhof; Ketſch— TS Sheim: TV Seckenheim— V 20. Febrn Freiburg— TS Oftersheim. Februar: Te Oftersheim— SB Waldhof; T eheim— Tade Ketſch; Vfl Mannheim— TV Hocken⸗ In Hamburg und Dresden Vorſchlußrunde um deu Reichsbundpokal Das Reichsfachamt Fußball hat am Mittwoch die beiden Tade Rot. Paarungen zur Vorſchlußrunde um den Reichsbundpokal anach müſſen die bei⸗ am 20. Februar bekanntgegebe den einzigen noch übriggebliebenen ſüddeutſchen Gaumann⸗ ſchaften ihre Spiele auswärts austragen, was man für den Gau Südweſt erwartet hatte, nachdem er in der Zwiſchen⸗ runde in Saarbrücken die Niederſachſen beſiegt hatte, was aber für ben Gau Baden überraſchend kommt. Die Badener, die ſich im Wiederholungsſpiel gegen Bayern die Teil⸗ nahme an der Vorſchlußrunde ſicherten, hätten das Recht gehabt, im eigenen Gau die Vorentſcheidung durchzuführen, ein Recht, das aber auch der Gau Nordmark für ſich in Anſpruch nahm, nachdem er vorher in Duisburg den Titel⸗ verteidiger Niederrhein ausgeſchaltet hatte. Nun, die Ent⸗ ſcheidung iſt gefallen, und Südweſt und Baden müſſen ſich auswärts den ſchweren Weg zum Endſpiel ebnen. Die Paarungen lauten: In Hamburg: Nordmark— Baden(Schiedsrichter Goll⸗ Hannover). In Dresden: Sachſen— Südweſt(Schiedsrichter Büttner⸗ Beuthen) Nach der ausgezeichneten Leiſtung gegen Bayern in Karlsruhe haben die Badener reelle Ausſichten, auch auf dem Hamßurger Bictorio Platz den Sieg davonzutragen. In Dresden brennt der Gau Sücweſt auf Revanche für die vor zwei Jahren erlittene ſchwere:0⸗Endſpiel⸗Niederlage. Aus dieſem Grunde wurde das für dieſen Tag angeſetzte Favoriteuſpiel Boxuſſia Neunkirchen— Eintracht Frank⸗ furt auf den 27. Februar verlegt. ee 5 4 — eee Streiflichter Frankreichs Erziehungsminiſter über ſeine Aufgaben Mit der 103. Regierung verſchwand auch Frankreichs bisheriger Unterſtaatsſekretär für körperliche Erziehung, Leo Lagrange, in der Verſenkung. Der neue Er⸗ ziehungsminiſter im Kabinett Chautemps äußerte ſich jetzt im„L' Auto“ über ſeine Aufgaben. M. Jean Zay fragt, ob es irgendein Hindernis finanzieller Art geben könne, wenn es um die körperliche und moraliſche Geſundung der franzöſiſchen Jugend gehe. Hiermit hat er das heikelſte Kapitel der franzöſtſchen ſportlichen Erziehung und der Unterſtützung für Leibesübungen durch den Senat ange⸗ ſchnitten. M. Zay betont, daß es ſein Ziel ſein werde, die nötigen materiellen Mittel auch für die kleinſte fran⸗ zöſiſche Gemeinde bewilligt zu bekommen.— Der Erfolg bleibt abzuwarten, denn ſeitdem im November 1928 das franzöſiſche Miniſterium Poincaré in der Perſon des Henry Path den erſten„Sportminiſtex“ einſetzte, ſind viele Ankündigungen von großen Plänen erfolgt, doch ſtand das Erreichte in keinem Verhältnis zu der Zahl der Perſön⸗ lichkeiten, Nie ſich in den vergangenen zehn Jahren für ihre Sache einſetzten. Aus dieſem Grunde iſt es auch verſtändlich, daß man ſelbſt in Frankreich nicht den allber⸗ roſigſten Optimismus hegt. Die Befähigtſten waren die Turner Kürzlich hat die pennſylvaniſche Staatsuniverſität unterſucht, ob der Sport der geiſtigen Ausbildung ſchadet und welchen Grad von geiſtigen Fähigkeiten die Sportler erreichen. Es wurden Turner, Schwimmer, Fechter, Bo⸗ xer, Ringer und Basketballſpieler überprüft. Dabei zeigte es ſich, daß die Anhänger des Sports dem Nichtſportler in geiſtiger Hinſicht überlegen waren. Ueberraſchende Unter⸗ ſchiede ergaben ſich auch in den geiſtigen Fähigkeiten der Außübenden der einzelnen Sportarten. Die Befähigtſten waren die Turner, an letztere Stelle ſtanden die Boxer und etwa die Mitte zwiſchen beiden nahmen die Ringer ein. Beſitzer zweier Autos— aber Radfahrer J Jahve alt iſt Mr. Revell Reynolds aus Lon⸗ don. Täglich macht er mit dem Fahrrad Ausflüge über etwa 20 Km., obwohl er Beſitzer zweier Kraftwagen iſt. Das dat er ſchon vor zehn Jahren, als ſeine Frau bereits 75 Jahre zählte. Damals machten ſie zuſammen eine Wanderfahrt über 1500 Km. Insgeſamt hat Mr. Reynolds mehr als eine Million Kilometer auf dem Rade zurück⸗ gelegt. Achtmal fuhr er mit ſeiner Frau von England zu Rad an die franzöſiſche Riviera. Wenn man ihn fragt, warum er auch heute noch trotz ſeines Beſitzes zweier Kraftwagen bei jeder ſich bietenden Gelegenheit das Fahr⸗ rad bevorzugt, antwortet er, daß er etwas von dem Lande ſehen wolle, das er bereiſt. Und er kommt doch zurück! Das Wort„They never ſome back“ iſt in der letzten Zeit im Hinblick auf die Kämpfe der Schwergewichts⸗ Weltmeiſterſchaft im Boxen häufig zitiert worden. gewiſſe Berechtigung liegt in der Behaupkung, daß ein Meiſter nie zum zweiten Male Weltmeiſter geworden iſt. Im Schwergewicht iſt das jedenfalls bisher noch nicht der Fall geweſen. Wird Schmeling dieſes Geſetz durchbrechen? Das iſt die Frage diesfeits und fewſeits des Ozeuns Wir glauben daran, wir glauben, daß es Schmeling gelingen wird, ſich, den Titel im Sommer dieſes Jahres zurückzu⸗ holen. Dieſer Meinung iſt auch der bekannte Bopek⸗ experte Sparrow Robertſon von der„Newyork Herald Tribune“, der die Frage, ob Max Schmeling der erſte Schwergewichtsboxer ſein werde, der ſeinen Titel ver⸗ loren habe und ihn wiedergewinnen werde, bejaht. Er Kleine Sport-⸗Nachrichten Im Gan Südweſt werden die Ausſcheidungskämpfe zur Bildung einer Hockey⸗Gauliga in den Monaten Mai und Junt ausgetragen. Geſpielt wird in ſechs Gruppen, deren Sieger die neue Gauliga bilden. Um 50 000 Mark haben die beiden Hamburger Trab⸗ rennvereine die Preiſe für ihre diesjährigen Zuchtrennen erhöht. Die Sübweſt⸗Meiſterſchaften im Einzelſechten werden am 19. und 20. März in der Darmſtädter Woogturnhalle durchgeführt. Mit dem Radländerkampf Deutſchland—Fraukreich am 20. Februar in der Weſtfalenhalle erreicht die dieswinter⸗ liche Radſportſaiſon in Dortmund ihren Höhepunkt. Der Kampf wird auf beiden Seiten mit den beſten Fliegern und Stehern beſtritten. Cecilia Colledge, die Europameiſterin und Zweite in der Weltmeiſterſchaft im Eiskunſtlaufen, iſt erkrankt, ſo daß die für den kommenden Sonntag nach Dortmund vor⸗ geſehene Eisſportveranſtaltung abgeſagt wurde. Die nächſte Veranſtaltung wird am 27. Februar mit Herber/ Baier im Mittelpunkt gufgezogen. Germania Fulda wurde wegen des Verſuches, Spieler zu ziehen, für einen Sonntag geſperrt. Heſſen Hersfeld als nächſter Gegner der Germania kommen damit kampflos zu zwei Punkten. 5 Die Fußball⸗Sommerſperre wurde vom Reichsfachamt vom 1. Juli bis einſchließlich 13. Auguſt feſtgeſetzt. a Kaſſeler Amateurboxer konnten auf ihrer Polenreiſe in Janowa Dolina im Kampf gegen die dortige Schützenge⸗ ſellſchaft mit:2 P. einen eindrucksvollen Sieg davon⸗ tragen. l Bob van Klaveren, der holländiſche Mittelgewichtler, ſiegte in Rotterdam über den franzöſiſchen Neger Kid Tu⸗ nero überlegen nach Punkten. Stehermeiſter Adolf Schön hot ſich bei ſeinem Sturz in Dortmund zum Glück nur geringfügige Verletzungen zu⸗ gezogen, ſo daß der Wiesbadener bald ſeine Tätigkeit wie⸗ der aufnehmen kaun. Bautz⸗Wengler ſtarten am kommenden Sonntag wieder in Paris und treffen in der„Weltmeiſterſchaft im Mann⸗ ſchaftsfahren“ auf ſtärkſte internationale Konkurrenz. In Brüſſel und Antwerpen gehen am Samstag mit Hoffmann⸗Pützfeld bzw. Zims⸗Küſter ebenfalls deutſche Renunfohrer an den Start. Eine ſudetendentſche Eishockeyauswahl aus Troppau und Olmütz blieb auch in ihrem dritten Spiel ohne Erfolg und wurde in der Reichshauptſtadt im ausverkauften Sport⸗ palaſt von einer Berliner Auswahl mit:2(:0,:2,:0) geſchlagen. enator Dr. Großmann wurde vom Senat der Freien Stadt Danzig zum Staatskommiſſar für das Reun⸗ und Turnierweſen ernannt. Fortuna Ditſſeldorf, der zweimalige rheiniſche Meiſter und Teilnehmer an den deutſchen Endſpielen, hat die Rugby⸗Abteilung aufgelöſt. a Das Kopenhagener Nachtrennen wurde non den Bel⸗ tern Buyſſe⸗Billiet vor Chriſtenſen⸗Dekuyſcher und gnat⸗Diot gewonnen. Reichsbundlehrer Sommer in Mannheim Kaum fünf Wochen ſind ins Land gegangen, ſeit Reichs⸗ bundlehrer Sommer das letztemal in Maunheim weilte, um hier ein reichhaltiges, international erprobtes Können den Schwimmern und Schwimmerinnen des Kreiſes Mann⸗ heim zu vermitteln. Behandelte er das letztema! unter reger Anteilnahme eingehend alle Sparten des Sport⸗ ſchwimmens und den Aufbau des Trainings, ſo hatte er ſich anläßlich ſeines plötzlichen Beſuches auf Waſſerball⸗ ſchulung verlegt, ein Gebiet, das den Mannheimern ſicher⸗ lich ebenſoviel Neues wie Intereſſantes offenbartte, Ne⸗ ben der notwendigen Ballbehandlung machte Sommer als gewiegter Pädagoge zu Waſſer ſeine Neptunsjünger mit der Technik und Taktik des modernen Waſſerballſpiels ver⸗ traut. Aufmerkſam und fleißig bemühten ſich die Mann⸗ heimer, den an ſie geſtellten mannigfachen Anforderungen gerecht zu werden. Ein Uebungsſpiel beſchloß den lehr⸗ reichen Abend. All das am Vortag Gezeigte erhärtete Sommer am fol⸗ genden Abend durch ſeinen ſelbſtverfaßten Waſſerball⸗ Lehrfilm, der auf Veranlaſſung des Reichsſportführers ge⸗ dreht und von dieſem auch auf ſeiner letzten Nordlandreiſe gezeigt wurde. Von—3 ſind hier alle Phaſen der Waf⸗ ſerballtechnik ganz hervorragend ſeſtgeharten, die klar zei⸗ gen, wie weit der Weg zum vollendeten Waſſerballſpieler iſt. Eine willkommene Ergänzung brachten die Filme über die Länderkämpfe Deutſchland gegen Frankreich, Holland gegen Oeſterreich ſowie nicht zuletzt der Kampf Deutſchland gegen Ungarn. Beſonders in dieſem letzten Film war die Vollkommen⸗ heit des ungaxiſchen Waſſerballſpiels, des Nattonalſports der Magyaren, klar feſtgehalten. Der Film über die deutſchen Schwimmeiſterſchaften brachte auch ſchwimmeriſch ſpannende und intereſſante Aufſchlüſſe. Anſchließend ſprach Sommer über ſeine Ziele als Wanderlehrer des Das in fünf Gauen. Neben den geſchaffenen Trainingsgemeinſchaften hat er für Baden ſchon verſchiedene Städtekämpfe inner⸗ halb des Gaues angebahnt, von denen Mannheim dem⸗ nächſt gegen Pforzheim und ſpäter Konſtanz antreten wird. Aus dieſen Städtekämpfen gehen die Beſten als Gauvertre⸗ tung hervor, ſo daß ſpäter die einzelnen Gaue gegenſeitig kämpfen werden. In einer allgemeinen Ausſprache über Trainingsmöglichkeiten betonte Sommer den ausdrücklichen Wunſch des Reichsſportführers, den Sportſchwimmern durch verbilligten Eintritt die tägliche Uebungsmög⸗ lichkeit zu ſchaffen, da nur tägliches Training die ge⸗ wünſchte Leiſtungsſteigerung bringt. Meiſterſchaſten in den Gauen Die erſte Station auf dem Wege zur deutſchen Box⸗ Meiſterſchoft, die in der Zeit vom 5. bis 9. April in Frank⸗ 1 55 a. M. entſchieden wird, bilden die Titelkämpfe in den auen. die Termine jür die Schlußrunden bereits bekannt ge⸗ geben, ſo daß ſich folgender Zeitplan ergibt: Pommern: 12. März in Stettin Brandenburg: 18. März in Berlin Schleſien: 12. März in Oberſchleſien Sachſen: 4. März in Chemnitz Mitte: 11. März in Erfurt Norbmark: 11. März in Hamburg Niederſachſen: 4. März in Bremen Weſtfalen: 20, März in Dortmund(2) Niederrhein: 18. März in Duisburg Mittelrhein: 18. März in Köln 8 Heſſen:. 12. März in Hanau Si t: 6. März in Ludwigshafen Baden: g 6. März in e 8 Württemberg: 11. März in Stuttgark Bayern: 12. Mürz in Nürnberg Eine Auftreten 1497, Bis auf Oſtpreußen haben alle übrigen Gebiete wiederum Schreiber⸗Blerſch mit Haaſe⸗ S L(ben nitzh ols deutſche Vertreter auſgeſtellt sind. 15 0 5 müſſe deshalb Joe Louis ſchlagen, den er vor 18 Mo⸗ naten ſchon einmal entſcheidend beſiegt habe. Viele hiel⸗ ten in Ameriha Louis für den Weltmeiſter, weil er Jimmy Braddock, den Titelhalter, geſchlagen habe. Den gleichen Braddock, ſo fügt Robertſon farkaſtiſch hinzu, der vor Schmeling ausgeriſſen und vertragsbrüchig geworden ſei. Raguhild Hveger an erſter Stelle Nachdem kürzlich die Schweden ihren beliebteſten Sport⸗ ler durch die von einer Zeitung veranſtaltete Rundfrage in dem bebannten Tennisſpieler„Kalle“ Schröder feſtge⸗ ſtellt hatten, haben jetzt die Dänen ebenfalls auf Grund einer Rundfrage der Zeitung„Berlingske Tidende“ die Frage nach dem beſten däniſchen Sportsmann des Jahres 1937 beantwortet. Es wurden mehr als 25 000 Stimmen abgegeben, und erwartungsgemäß„ſiegte“ die bekannte Weltrekordſchwimmerin Ragnhild Hveger mit 8474 Stim⸗ men. Die Beliebtheit des Radſports geht aus der Tat⸗ ſuche hervor, daß an die zweite Stelle Frode Sörenſen, der Zweite der vorjährigen Straßenweltmeiſterſchaft, mit Stimmen geſtellt wurde. An dritter Stelle liegt der Fußballſpieler Ernſt Nilſſon(2981), an vierter die Schwimmerin Inge Sörenſen(2872). Eine„Extrafußballwoche“ in England Vor dem Beginn der Ligaſpiele am 27. Auguſt wird im engliſchen Fußballſport eine„Extraſußballwoche“ durch⸗ geführt. Es wird am 20. Auguſt ein volles Splelpro⸗ gramm abgewickelt, bei dem alle Ligavereine antreten. Die Einnahmen aus dieſen Kämpfen werden dem neuen 5797 100 000⸗Pfund⸗Unterſtützungsfonds zugeführt, einer ſozia⸗ len Einrichtung für die engliſchen Fußballſpieler. Lazar war Schuld daran :4 unterlag Ferencvaros gegen Ujpeſt im großen Budapeſter Lokalderby, ein Kampf, der für den Ausgang der Meiſterſchaft von großer Bedeutung war. Da jede Niederlage eine Urſache hat, wurde ſofort nach dem Kampf der Schuldige geſucht. Man hat ihn auch ſchon gefunden, nämlich in der Perſon des Ferenevarosſpielers Lazar, von dem feſtgeſtellt wurde, daß er in der Woche vor dem Spiel ein paar Abende in einer Cfarda im vergnüglichen Bei⸗ ſammenſein mit Ujpeſt⸗Spielern verbracht hatte. Erſtens wirft man ihm den längeren Aufenthalt in dem Ver⸗ gnügungslokal vor, was ſeiner Form gewiß nicht zu⸗ träglich war, zweitens— und das iſt ſehr ſaunft ausge⸗ drückt— die enge Verbundenheit mit den Ujpeſt⸗Spie⸗ lern. Lazar hat nun am Sonntag tatſächlich verſagt, auf jeden Fall hat ihn die Vereinsleitung bis auf weiteres kaltgeſtellt. Perry und Vines verdienen gut 125 Tage waren Perry und Vines, die beiden Tennis⸗ proſis, auf ihrer erſten amerikaniſchen Rundreiſe unter⸗ wegs. Sie haben gut verdient, ſehr gut ſogar. In den 61 Spielen wurde eine Zuſchauerzahl von 306 718 Per⸗ ſonen erreicht, die an Eintrittsgeldern 412 181 Dollar auf⸗ brachten. Da an Steuern 37 471 Dollar abgeführt wurden, verblieb eine Bruttoeinnahme von 374 410 Dollar. Perrys Gewinn abetwig 1858,54 Dollar, während Viness fich mit 34 195,20 Dollar begnügen mußte, obwohl er von den 61 Spielen 32 gewinnen konnte. Perry verdiente mit jedem Vines dagegen nur 360 Dollar. Dit größte Beſucherzahl wurde am Eröffnungstage im Ma⸗ diſon Square Garden mit 17 630 Perſonen erzielt; durch⸗ ſchnittlich waren 5078 Zuſchauer anweſend, mit einem Eintrittsgeldmittel von 1,33 Dollar pro Perſon. Leider gibt die Rechnungslegung keine Auskunft über den Verdienſt, den die Unternehmer baſſieren konnten. Die Geſchichte einer„Karriere“ Es war einige Tage vor dem Kampf Hamborn 07— Fortuna Düſſeldorf, ein Treffen, das für die Meiſterſchaft von großer Bedeutung war. Hamborns Torhüter der Gauligamaunſchaft iſt verletzt, er wird nicht ſpielen kön⸗ nen. Der Erſatztormann hat einen Betriebsunfall er⸗ litten, der Torwächter der Jungligamannſchaft iſt im Ar⸗ beitsdienſt und zu einer mehrwöchigen Uebung komman⸗ diert, ein anderer Torwächter iſt wenige Tage vorher zum Militär eingezogen, ein weiterer Torwächter iſt von einem unterklaſſigen Verein gekommen und hat epſt die vorge⸗ ſchriebene Wartezeit einzuhalten. Die Vereinsführung iſt ratlos. Man berät him und her, kommt zu keinem Er⸗ gebnis. Plötzlich erinnert ſich jemand, daß irgendeln Spieler aus der Jungligaelf vor Jahren einmal im Tor geſtanden hat. Man ſucht und findet ihn. Jodzewſki, ſo heißt der junge Mann, iſt überraſcht, er ſträubt ſich mit Händen und Füßen gegen den Plan, ihn gegen den Nie⸗ derrheinmeiſter, die zweitbeſte Mannſchaft Deutſchlands, Torwächter ſpielen zu laſſen. Alles Sträuben hilft michts. Alle malen ſich ſchon ein Dutzend Gegentreffer aus. Ginen Tag vor dem Kampf ſchießt man ihm einige Fälle aufs Tor und man ſieht, daß er wenigſtens fangen und fauſten kann. Und dann ſteht der neue Mann in Düſſeldorf vor 8000 Zuſchauern, hält die unmöglichſten Bülle, er wirft ſich tollkühn in das Getümmel hinein, fängt leichte und ſchwere Bälle mit verblüffender Sicherheit, läßt nur ein Tor durch. Und ihm iſt es zu verdanken, daß das Spiel am Schluß 11 ſteht. Ein Spiel, das man in Hamborn mit gaprozentiger Sicherheit als haushoch verloren glaubte. So wurde ein neuer Torwart entdeckt. Hans Schönrath verlor an Briſlol Nach längerer Ringpauſe ſtellte ſich der Krefelder Schwergewichtler H. Schönrath in Briſtol gegen den Eng⸗ länder Jack London vor. Der Brite war als jüngerer Boxer etwas ſchneller und genauer im Schlag und errang über zehn Runden trotz einer Verwarnung wegen Haltens einen verdienten Punktſieg. Schönrath hatte ſeine beſten Momente in der zweiten und ſiebenten Runde. 5 Deutſchlands Radball-Länderkämpfe 1938 Ein umfangreiches Länderſpiel⸗Progromm haben die deutſchen Rad ballſpieler in der erſten Hälfte des neuen Jahres zu erledigen. Gegen fünf Nationen wurden Län⸗ derkämpfe abgeſchloſſen und terminlich feſtgelegt; außerdem wird zum Abſchluß des erſten Halbjahres noch ein großes 1 Lünderturnier in München unter Beteiligung von Deutſch⸗ land, Frankreich, Oeſterreich und der Schweiz am 14. Mai ſtattfinden. Unſer erſter Gegner iſt om 13. Februar in Breslau die Tſcchechoflowakei. Scholz ⸗Blelſti (Breslau) und Mais Menge(Dresden; vertreten die deutſchen Farben gegen Cap⸗Salaquarda und Matonohz⸗ Peiger. Schon eine Woche ſpäter, am 19. Februor, geht es in Chemnitz mit Schreiber⸗Blerſch und Haaſe⸗Schulz gegen die Schweiz, die mit Oſter⸗ walder⸗Gabler und Mächler⸗Breitemoſer antritt. en Belgien am 3. April in Darmſtadt werden Schreiber ⸗Bler ſch und Leicher⸗Rohn(Zeils⸗ heim) eingeſetzt und am gleichen Tage beſtreiten in Görlitz Gebrüder Simelh(Leipzig) und Hei⸗ mann⸗Scholz(Görlis) den Länderkampf gegen Oesterreich. Das Zuſammentrefſen mit Frankreich erfolgt am 9. April in Schwäbiſch⸗ Gmünd, wo 2 — . půp— ů——ͤĩ—— Amerikas originellster Kaufmann: „Meine Leclensanten macßen ic Aegalilt Wie Elmer Wheeler Wäscheklammern und Fliegenklatschen verkauft Baltimore, im Februar. „Lou know the newest Wueeler-sentence?“— Kennen Sie die neueſte Wheeler⸗Redensart?— dieſe Frage iſt heute in den USA. nahezu ſo geläufig ge⸗ worden wie in anderen Ländern die Frage nach dem neueſten Witz. Denn ganz Amerika lacht heute nicht nur über neue Wheeler⸗Redensarten. In Pennſyl⸗ vanien wie im Staate Neuyork, in Nebraska wie in Florida macht heute der tüchtige Amerikaner ſein Geſchäft mit einer„Wheeler⸗Sentence“. Der Mann, der in jähem Aufſtieg zum Idol des modernen Buſineß⸗Mann geworden iſt, gehörte vor wenigen Jahren noch wie tauſend andere zum ano⸗ nymen Stab der Inſeratenabteilung einer amerika⸗ niſchen Provinzzeitung. Eines Tages kam der Be⸗ ſitzer eines Konfektionsgeſchäftes zu ihm und ſetzte ihm auseinander, daß auf Grund der letzten ganz⸗ ſeitigen Inſerate zwar eine große Zahl von neuen Käufern in den Laden gekommen ſei, viele aber das Geſchäft verlaſſen hätten, ohne etwas zu kaufen. Und damit begann Wheelers Karriere. Die Knöpfe ſind verankert! Er begleitete den Inſerenten in ſein Geſchäft und ſtrich dort ein paar Tage um die Ladentiſche. Er hörte, was die Verkäufer ſagten, beobachtete die Kunden dabei Und dann prägte er ſeine erſte „Sentence“— heute ſind es über 100 000 geworden. Den Hemdenverkäufern ſagte er:„Die Knöpfe, die an dieſen Hemden hier ſind, ſind doch beſonders feſt angenäht. Sagen Sie den Kunden einmal:„Die Knöpfe ſind verankert!“ und laſſen Sie ſie gleich⸗ zeitig an den Knöpfen zerren.“ Dieſe Sentence mag primitiv wirken und auch die Verkäufer ſchüttelten zunächſt den Kopf. Aber ſte folgten dem Wink. Innerhalb von 14 Tagen ver⸗ dreifachte ſich dank dieſes Wörtchens„verankert“ der Umſatz der Hemdenabteilung!— Seitdem ſind eine Reihe von Jahren verfloſſen und für Amerika iſt heute Wheeler der„Mann mit den selling sentences“. Auf die Form der Aupreiſung kommt es an. Eine ſeiner berühmteſten Kampagnen galt der Durchſetzung eines neuartigen Raſiermittels — wie die meiſten dieſer Präparate empfahl es ſich damit, daß es das Raſieren angenehmer und leichter mache. Nachdem Wheeler wochenlange Beobachtun⸗ gen bei dem Verkauf dieſes Mittels angeſtellt hatte, gab er folgende„Verkaufsredensart“ an:„Möchten Sie beim Rasieren 6 Minuten ſparen?“ — Der Erfolg war, daß der Umſatz des Präparates ſich verdoppelte Doch damit ſchien„Amerikas origi⸗ nellſter Kaufmann“ noch nicht zufrieden. Nach einigen weiteren Wochen Beobachtung gab er An⸗ weifung, in Zukunft den Verkauf mit folgender neuen Sentenz einzuleiten:„Wie würde es Ihnen gefallen, ſich in der halben Zeit zu raſie⸗ ren?“— Wie die Firma mitteilt, konnte ſie darauf⸗ hin den Umſatz verdreifachen! Die Methode, mit der Wheeler vorgeht, um ſolche Sentenzen zu finden, iſt ſtets die gleiche. Dieſe oder jene Firma bittet ihn um Vorſchläge. Daraufhin beobachtet er— heute umgeben von einem Stab ge⸗ ſchulter Mitarbeiter— alle Stadien des Verkaufs⸗ vorgangs. Jede Redewedung, die von den Verkäu⸗ fern gebracht wird, notiert er(ſo konnte er im Fall des Raſiermittels 146 verſchie⸗ dene Anpreiſungsformen feſtſtellen.) Nicht ſelten findet er ſchon hierbei die Sentenz, die am erfolgverſprechendſten erſcheint; manchmal ergibt ſie ſich auch aus einer Kombination. Dieſe wird dann zunächſt— immer unter unauffälliger Beobachtung der Verkäufer und des Publikums—„durchgeprobt“ und erſt, wenn ſich die Formel auch hierbei bewährt, wird ſie als das Werbe ⸗Schlagwort herausgeſtellt, das von da an von allen Verkäufern zu gebrau⸗ chen iſt. Die„wiſſenſchaftliche“ Zabnbürſte. „Hiermit erwiſcht man ſie auch in den Ecken!“ war eine„Wheeler⸗Sentence“ für Flie⸗ genklatſchen, und ſein Schlagwort„Haben Sie ſchon einmal eine wiſſenſchaftliche Zahn⸗ bürrſte benutzt?“ machte die ſo angeprieſene Bürſte zu einem der größten Geſchäftserfolge. Es gibt kaum ein Gebiet, auf dem Wheeler ſich noch nicht betätigt hat. Ein beſonders verzweifelter Fall waren kantige Wäſcheklammern, die im Dutzend 3 Cent teurer waren als runde. Auf die Frage des Kunden, was der Unterſchied zwiſchen den kantigen und den runden ſei, konnten die Verkäufer beim beſten Willen nichts anderes antworten als: „Sie ſind drei Cent teurer“. Der Geſchäftsbeſitzer, der ſich mit einem großen Poſten kantiger Klammern eingedeckt hatte, rief in ſeiner Not ſchließlich Wheeler. Nach dreitägigem Studium hatte er die„Selling Sentence“ gefunden. Auf die Frage„Was iſt der Unterſchied?“ bekam der Kunde nun die Antwort: „Die eckigen können nicht fortrollen“. Wenige Wochen ſpäter waren dieſe Klammern aus⸗ verkauft— der Geſchäftsbeſitzer war in Sorge, was er mit den billigen runden anfangen ſolle. „Meine Redensarten machen ſich bezahlt“. Aber nicht nur auf die reine Verkaufstechnik hat ſich Wheeler beſchränkt Ein Hotel klagte über den Rückgang der Gäſte. Wheelers erſte Maßnahme war, daß er die Ankündigung„Zimmer von 3,50 aufwärts“ in„Zimmer von 6 Dollar abwärts“ ändern ließ. Zu den vielen anderen von ihm in dieſem Hotel eingeführten Maßnahmen gehört auch ſeine Anweiſung an den Barkeeper, den Gäſten Gelegen⸗ heit zu geben, ſich ihre Gläſer ſelber einzuſchen⸗ ken. Durch dieſe Maßnahme erhöhte ſich der Ge⸗ winn des Hotels an feder ausgeſchenkten Flaſche um etwa 2 Dollar. Denn die ungeübten Hände der Gäſte können die Gläſer nicht ſo ſicher vollfüllen, wie dies vom Barkeeper verlangt wird.— Als beſonders wir⸗ kungsvoll erwies ſich auch der Rat, den Wheeler einer großen Speditionsfirma gab. Die Packer erhielten Anweiſung, jeden neuen Kunden mit— Handtuch und Seife ausgerüſtet aufsu⸗ ſuchen! Ehe ſie ein Möbelſtück anfaßten, hatten ſie ſich zu erkundigen, wo man ſich die Hände waſchen könne. Wie erfolgreich Wheeler⸗Sentenzen ſind, das hat er jedoch nicht zuletzt an ſich ſelber bewieſen und nicht zuletzt auf ihn trifft die Deviſe zu„Meine Redensarten machen ſich bezahlt!“. Denn dank ihrer iſt er nicht nur der originellſte, ſondern auch einer der beſtverdienenden amerikaniſchen Bu⸗ ſineß⸗men geworden. Er iſt großzügig mit ſeinen Ideen— ruft man ihn, ſo wird er ſich bemühen, den Auftrag ſo gut wie möglich auszuführen, und die Preiſe, die man heute ihm und ſeinem Stab zahlt, können ſich neben ſo mancher anderen„Star⸗Gage“, blicken laſſen. Aber ſeine beſte Werbung beſteht in der geradezu verſchwenderiſch anmutenden Groß⸗ zügigkeit, mit der er in Vorträgen, die er wöchent⸗ lich ein⸗, zweimal vor Handelskammern und kauf⸗ männiſchen Klubs hält, ſeine Sentenzen„verſchenkt“. Von hier aus iſt einmal ſein Rat an die Gepäckträger der ganzen Welt gedrungen, einem dem Zuge zu⸗ eilenden Gaſt nicht mehr mit der Frage„Träger ge⸗ BILDER VOM TAGE Londoner Ausſtellung, in der alles aus Glas iſt! Auf der großen Londoner Glasausſtellung iſt u. o. eine Bar zu ſehen, die die Ausſtellungsbeſucher beſonders anzieht. Fußboden, die Decke ſowie der Bartiſch, ja ſogar auch die Stühle ſind aus Glus. Die Glocke für die Kapelle von Küßnacht die zum Gedächtnis an die dort vor mehreren Jahren tödlich verunglückte belgiſche Königin Aſtrid errichtet wird, iſt nunmehr in Belgien gegoſſen worden. Sie iſt mit einer Inſchrift und der Königskrone verſehen. (Pveſſephoto, Zander⸗M.) wünſcht?“ in den Weg zu treten, ſondern ihn mit den Worten„Welchen Zug möchten Sie erreichen?“ anzuſprechen.— Und nicht minder populär geworden iſt jene Sentenz, die Wheeler an einem ſchönen Maientag einem Bettler zum Geſchenk machte:„Sa⸗ gen Sie nicht mehr: Ich bin hungrig“, riet er ihm. „Sagen Sie: Es iſt Frühling und ich bin blind. B. L KI (Preſſephoto, Zander⸗M.) So wurde die Niagarabrücke vom Eis zerdrückt Ein Ueberſichtsbild von der ſtählernen Brücke, die über die Niagarafälle führte und die Vereinigten Staaten mit Kanada verband. Von 30 Meter hohen Eisſchollen wurden die gewaltigen Stahlträger Streichhölzern gleich zerbrochen, bis die Brücke mit mächtigem Getöſe in die Tiefe ſtürzte. (Acme, Zander⸗Multiplex⸗K.) eee—,%——̃̃̃ä——öiͤͤ̃ K uckucksgedanken. 5 Werner Bergengruen Es iſt nicht die Jahreszeit des Kuckucksrufes. Al⸗ lein ich habe eben jetzt des öfteren Anlaß, mit einem Bekannten Eigentümer einer Kuckucksuhr, zu tele⸗ phonieren. Dieſe Uhr regiſtriert auffallenderweiſe mit ihrem Kuckucksruf ſogar die halben und Viertel⸗ ſtunden und unterbricht mithin häufig unſere Ge⸗ ſpräche durch angenehme Cäſuren. In Wirdigung dieſer Eigentümlichkeit wird man mir erlauben, einige Gedanken über den Kuckuck zu äußern. Dieſer Vogel bewohnt ein ſchwer durchdringliches Dickicht von unerwieſenen Behauptungen und vor⸗ ſchnellen Werturteilen. Ich denke mir ſeinen Dank zu verdienen, wenn ich einigen Wahrheiten die Gaſſe durch dieſen Urwald zu bahnen ſuche. Man wirft dem Kuckuck Immoralität vor. Man bezichtigt ihn einer leichtfertigen Unordnung des Fa⸗ milienlebens und ſtützt ſich dabei auf ſeine angebliche Gleichgültigkeit gegen die eigene Nachkommenſchaft. Aber gerade hier hat ſein Verhalten viel des Lobens⸗ werten. Der eigenen Elterntugend demütig miß⸗ trauend, überläßt der Kuckuck ſeine Kinder nur den allerzuverläſſigſten und wirklich mit prima Referen⸗ zen ausgeſtatteten Pflegeeltern. Das Kuckucksweib⸗ chen liebt es, den Fink, das Rotkehlchen, die Bach⸗ ſtelze, den Häher ungeſehen beim Neſtbau zu beob⸗ achten; ſie will ſich mit eigenen Augen überzeugen, daß ihre Jungen es gut haben werden. Nie legt ſie mehr als ein Ei in das gleiche Neſt, ſonſt könnte ja der warme Raum für den Nachwuchs zu knapp ſein. Nie legt ſie ein Ei in ein Neſt, in dem ſich nicht ſchon Eier der präſumtiven Pflegefamilie be⸗ finden, denn der kleine Kuckuck ſoll ja in einem kin⸗ derlieben Hauſe aufwachſen. Findet ſie das Neſt ſchon überlegt, ſo bedenkt ſte ſich nicht, eine kurze Ab⸗ weſenheit der Hausmutter zum Hinauswerfen eini⸗ ger Eier auszunutzen. Wahrhaftig, es iſt eine lei⸗ denſchaftliche Energie, mit welcher der Kuckuck dafür ſorgt, daß ſein Geſchlecht nicht ausſtirbt, ein Ge⸗ ſchlecht vagantiſcher Taugenichtſe, die kein gerechtes Neſt zu bauen und niemand als ſich ſelber zu nähren wiſſen. Und für alle Fälle, weil man ſich auf Pflege⸗ eltern nicht blindlings verlaſſen kann, legt er ſeine Eier in ſo erſtaunlichen Mengen In der Beſorgtheit der Eltern um die Erhaltung ihrer Art ſchaltet ſich der junge Kuckuck tatkräftig ein. Oft genug wirft er, ſeinen Lebensraum zu er⸗ weitern, noch in zarteſtem Alter die Ziehgeſchwiſter aus dem Neſt. Verwundernswert bleibt es, wie ſehr die Pflegeeltern ihm trotzdem ihre Neigung und Für⸗ ſorge zuwenden; aber die Liebe iſt ja frei und fragt nicht nach der Würdigkeit. Unermüdlich tragen ſie dem gefräßigſten aller Jungen die Nahrung zu, ſelbſt auf Koſten der eigenen Kinder. Hütend begleiten ſie ihn noch nach dem Flüggewerden, obwohl er von ihren verzweifelten Warnungen, ihren flehentlichen Ratſchlägen nicht die geringſte Notiz nimmt. Er fliegt hin, wo es ihm Spaß macht, und eines Tages iſt er ohne Dank und Abſchied verſchwunden. Wenn der Kuckuck andere Vögel zu ſeiner Stell⸗ vertretung nötigt, ſo unternimmt es der Menſch, die Natur zu rächen, indem er nun wieder den Kuckuck zum Platzhalter für andere Vögel macht, nämlich für den Geier und den Adler. Man ſagt:„Hol's der Kuckuck!“ ſtatt„Hol's der Geier!“(hinter welchem ſich liſtig der Teufel verbirgt). Und erinnern wir uns, daß das Adlerſiegel des Gerichtsvollziehers ſeit alters als Kuckuck bezeichnet wird und daß in der preußiſchen Armee die in Schwedt garniſonierenden ſchwarzen Dragoner nicht nur unter dem undeut⸗ lichen Namen„Wieſenpiepers“ bekannt waren, ſon⸗ dern wegen des kleinen Adlers, den ſie an der Mütze trugen, Kuckucksdragoner genannt wurden. Warum aber der ſchlecht riechende Wiedehopf als des Kuckucks Küſter gilt, das will ſich nicht herausbringen laſſen. Man traut dem Kuckuck ein höheres, vielleicht mit nicht ganz rechten Dingen erworbenes Wiſſen zu. Er gilt als Zukunftskünder, und auch die Redewenonng: „Weiß der Kuckuck!“ deutet auf dergleichen hin. Ein ſonderbares und ſagenhaftes Spiel wurde in der alten ruſſiſchen Armee„Kukuſchka“, das heißt Kuckuck, genannt. Man ſpielt es zu ſpäter Stunde in entlegenen kaukaſiſchen und ſibiriſchen Garniſonen, und es hängt eng mit jenem merkwürdigen ruſſiſchen Offiziers⸗Byronismus zuſammen, den Lermontow im„Helden unſerer Zeit“ unſterblich gemacht hat. Zwei verbundene Zimmer wurden verdunkelt und der eine Spieler mit einer geladenen Piſtole ausge⸗ rüſtet. Aufgabe des anderen war es, über die Schwelle der offenſtehenden Tür ins Nachbarzimmer zu gelangen. Beim Paſſieren der Schwelle mußte er „Kukuſchka!“ rufen, und hier ſcheint etwas von der düſteren, dem Kuckuck als prophetiſchem Schickſals⸗ herold zugeſchriebenen Würde durchzuſchimmern. Im gleichen Augenblick hatte der Partner das Recht zum Schuß. Man konnte die Schwelle an der linken oder rechten Türſeite, aufgerichtet oder geduckt, kriechend oder ſpringend paſſieren. Dem Schützen lag es ab, im Laufe einer Sekunde aus der Art des Rufes Stellung und genauen Ort des anderen zu erraten und danach den Schuß einzurichten. Die an Geiſtes⸗ gegenwart und Entſchlußkraft geſtellten Forderun⸗ gen ſind um ſo höher zu bewerten, als dieſes Spiel nur nach ausgedehnten Zechereien geſpielt wurde. Uebrigens hat es nicht viel Unglück hervorgerufen. Man zeiht den Kuckuck einer eitlen Selbſtbe⸗ rauſchtheit und begründet das mit der Behauptung, er rufe unausgeſetzt nur den eigenen Namen. In einemfort von ſich ſelber zu reden, zeugt gewiß nicht von Erziehung oder Geſchmack, doch erſcheint dem Kuckuck gegenüber ein ſolcher Vorwurf zum we⸗ nigſten leichtfertig. Gemeinhin tritt der Kuckuck ja lediglich als akuſtiſches Geſchehnis in die Erſchei⸗ nung; wenige dürfen ſich rühmen, ihn geſehen zu haben. Aber wer von dieſen wenigen hat ihn im Augenblick des Rufens beobachtet? Nur dieſer dürfte mit Sicherheit behaupten, daß jener wohlbekannte Ruf nun auch wirklich vom Kuckuck herrühre. Glaub⸗ licher ſcheint es einſtweilen, es werde nicht von dem Kuckuck, ſondern nach dem Kuckuck gerufen. Handelt es ſich nämlich um den Naturlaut des Kuckucks, ſo müßte er, man wird mir das zugeben, allenthalben identiſch ſein. Dies iſt jedoch nicht der Fall, viel⸗ mehr wird der Kuckuck überall mit ſeinem Namen gerufen, ſo wie er in der Sprache des betreffenden Landes eben lautet. In England wird cuckvo, in Frankreich coucou, in Schweden gök, gök, in Ita⸗ lien eucev und in Eſtland käggo gerufen Vielleicht iſt der Kuckuck gar der Stumme unter den Vögeln. Wer aber ruft ihn? Sind es Pflegemütter der Kuckuckskinderchen, die Alimente, Ratſchläge, Aus⸗ künfte verlangen? Will die Grasmücke wiſſen, ob das Kleine den Gefiederſcheitel rechts oder links kra⸗ gen ſoll? Möchte die Blaumeiſe fragen, ob ſie dem Ziehkind nicht wenigſtens die Schwanzfederchen blau färben ſolle, damit es doch nach etwas ausſieht? Oder verlangt die Zaunkönigin nach dem Kuckuck, um ihm ängſtlich zu ſagen, das Kind habe den Keuchhuſten und ob der Papa nicht ſelber einmal zuſchauen wolle? Ach nein, das alles wird es nicht ſein. Gher denke ich an einen uralten, gefiederten Vogelgott, der den Kuckuck immer wieder anruft, um darzutun, daß er den Unſorgſamen, den Schweifenden und Nichtsnutzi⸗ gen ebenſo kennt und liebt wie die emſige Gras⸗ mücke, die lobſingende Lerche und die wohlſchmeckende Schnepſe. O Deutſche Fasnacht. In der Reihe der Ar⸗ beitshefte der NSG„Kraft durch Freude“ für die praktiſche Volkstumsarbeit hat das Amt Feierabend in dieſen Tagen unter dem Titel „Deutſche Fasnacht“ das dritte Heft erſcheinen laſſen, dem je ein Heft zum 1. Mai und zum Ernte⸗ dankfeſt vorausgegangen ſind. Das Heft iſt in der Zuſammenarbeit mit dem Kulturamt der Reichs⸗ jugendführung, dem Reichsnährſtand und der Ar⸗ beitsgemeinſchaft für Deutſche Volkskunde heraus⸗ gegeben. Es gibt eine kulturgeſchichtliche und welt⸗ anſchauliche Betrachtung des Fasnachtsfeſtes und praktiſche Richtlinien für ſeine Ausführung, die an die erhaltenen und überlieferten Bräuche der Fas⸗ nachtszeit anknüpfen und ſie für die Gegenwart prak⸗ tiſch verwendbar geſtalten. 5 6. Seite/ Nummer 67 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 10. Februar 1938 — Als der Schriftſteller Arbuthnot vor 200 Jah⸗ ren in ſatiriſcher Form den durchſchnittlichen und charakteriſtiſchen Engländer beſchreiben wollte, nannte er ihn„John Bull“ und zeichnete ihn als einen handfeſten nüchternen Tuchhändler, der, rund⸗ lich, unterſetzt und mit einem maſſigen Schädel be⸗ haftet, nicht eben ſchön anzuſehen war, aber dafür genau wußte, worauf es im Leben ankommt. Seit⸗ dem iſt„John Bull“ der Scherzname des Englän⸗ ders geblieben. Wie aber ſieht John Bull, der charak⸗ teriſtiſche Durchſchniltsengländer, im Jahre 1938 aus? Man hat ſich bemüht, das möglichſt genau auf Grund der Statiſtik feſtzuſtellen, und nun ſucht man den Engländer, der ſeinem Aeußeren und ſeinen Lebensgewohnheiten nach dieſer errechneten Figur am ähnlichſten iſt. Natürlich ſieht„John Bull 1938“ anders aus, als vor 200 Jahren. Er iſt größer und ſchlanker geworden— nicht zuletzt durch den Sport. Er iſt 1,74 Meter groß und wiegt 71 Kilogramm, er trägt die Hutnummer 6% bis 7 und die Schuhgröße d, ſeine Haare und Augen ſind braun. Er arbeitet im Handel oder in Finanzgeſchäften. Er iſt 33 Jahre alt, hat mit 27 Jahren und vier Monaten eine Frau geheiratet, die 25 Jahre und 6 Monate alt war. Er hat nur ein Kind und lebt in einer Stadt mit mehr als 50000 Einwohnern. Der Durchſchnittsengländer gibt jährlich genau für ſich und ſeine Familie 330 Pfund aus(1 Pfund= 12,50 Reichsmark), wovon er ein Zehntel als Steuer bezahlt. Dabei wendet er wöchentlich 1 Pfund und 17 Schillinge für Lebens⸗ mittel, 19 Schillinge für ſeine Wohnung, 10 Schil⸗ linge für Kleider und Wäſche, 9 Schillinge für Rei⸗ ſen, 7 Schillinge für Alkohol, 4 Schillinge für Ta⸗ bak, 2½ Schillinge für Unterhaltung, 2 Schillinge für Zeitungen und Bücher, und 3,3 Schillinge für Verſicherungen und Arztkoſten auf. Im übrigen hat er drei Anzüge, zwei davon für jeden Tag, und einen für den Sport oder das Wochenende. Sogar das weiß man, daß ein Anzug des Durchſchnittseng⸗ länders beſtimmt grau iſt, während der zweite blau oder braun iſt. Der Ueberzieher iſt blau oder ſchwarz. Der Durchſchnittsengländer kauft ſich jähr⸗ lich zwei Paar Schuhe, wobei er für ein Paar etwa 10 Schillinge bezahlt. Die Lebensdauer der Sohlen dieſer Schuhe beträgt laut Statiſtik nur zwei Mo⸗ nate. Als Hut trägt er entweder eine Glocke oder einen dunlbraunen weichen Hut. Im übrigen leidet er an Rheumatismus, dem Nationalleiden des bri⸗ tiſchen Volkes. Er geht alle zehn Tage ins Kino und zweimal im Jahr ins Theater. Er lieſt täglich zwei Zeitungen, hat einen Radioapparat und einen Brotröſter. Er trägt eine geſtreifte Krawatte und gönnt ſich 14 Tage Urlaub im Jahr. Das ſind die weſentlichen Punkte, die die Statiſtik über den Durchſchnittsengländer anzuführen weiß. * — Pootſiak, die Neunzehnjährige mit den nacht⸗ ſchwarzen Haaren und den ſanften Rehaugen, iſt ſo⸗ zuſagen die„Schönheitskönigin“ der Eskimos, ob⸗ gleich man natürlich auf Grönland keine Schönheits⸗ konkurrenzen nach amerikaniſchem Muſter abhält. Sie gilt in Nordͤgrönland als ein ungewöhnlich ſchö⸗ nes Mädchen. Aber Pootſtak iſt nicht nur eine Es⸗ kimoſchönheit, ſie kennt die 75 verſchiedenen Arten, nach denen man das Seehunöfleiſch geſchmackvoll und abwechſlungsreich zubereiten kann, ſie beſitzt auch alle Rezepte, nach denen man Polarbären⸗ und Walroßfleiſch kocht, und weiß ſogar, wie man aus Moosblättern einen vortrefflichen Salat macht. Nie⸗ mand kann zierlichere Taſchen aus Seehundfellen anfertigen als Pootſiak, die in dieſen Tagen von Toogartoogoo, dem„König der Eskimojäger“, in Kangerdlugſouatſtak heimgeführt wurde. Toogar⸗ toogoo iſt nicht weniger berühmt als Pootſiak. Hat er doch im vergangenen Winter zum Staunen ſei⸗ ner Mitbürger nicht weniger als ſechzehn rieſige Po⸗ larbären mit ſeinem nieverſagenden Speer zur Strecke gebracht. Da wundert man ſich nicht, daß dieſe Hochzeit, die nach altem Brauch gefeiert wurde, ein wirkliches Ereignis war. Die Zeremonie ſelbſt war kurz und für weſtliche Begriffe etwas eigen⸗ artig. Der Jäger Toogartoogoo trat nämlich, um⸗ ringt von den Jamilienmitgliedern und Freunden, vor ſeine Braut Pootſiak und fragte ſie in der Ein⸗ geborenenſprache:„Willſt du mir gehören?“, und die Eskimoſchönheit beantwortete dieſen Antrag ſtatt jeder Rede mit einer ſchallenden Ohrfeige, die ſie dem Bräutigam auf die rechte Wange gab. Das be⸗ deutet nach alter Tradition das Jawort, und alle Anweſenden jubelten dem ſtattlichen jungen Paar zu. Dann begann der Feſtſchmaus, der drei Tage währte und ungeheure Mengen von Seehund⸗, Eis⸗ bären⸗ und Walroßfleiſch erforderte, denn es waren zahlloſe Gäſte erſchienen, die zum Teil viele Meilen weit zu Fuß gehen mußten, um der Vermählung in Kangerdlugſouatſiak beizuwohnen. Unter ihnen be⸗ fand ſich auch der däniſche Arktisforſcher Paul⸗Emil Viktor, der ein Adoptivbruder der Braut iſt und von den Eskimos, deren Stamm er angehört,„Sanimoo⸗ katak“(Breitſchultriger) genannt wird. Als junger elternloſer Mann iſt Viktor von den Eltern Poot⸗ ſtaks adoptiert worden, da er große Liebe zu den Eskimos zeigte, unter denen er viele Jahre gelebt hat. Und da er auch ein tüchtiger Schütze war, wurde er Toogartoogdos Blutsbruder, mit dem ihn lang⸗ jährige innige Freundſchaft verbindet. So hat er als einziger, der nicht von Geburt Eskimo war, dieſer eigenartigen Zeremonie beiwohnen dürfen. * — Aus dem Hafen Toulon iſt der ſowjetruſſiſche Dampfer„Prokowſky“ unter recht eigenartigen Um⸗ ſtänden plötzlich verſchwunden. Der Dampfer hatte für Rechnung des Touloner Gaswerks 5000 Tonnen Kohle von Hull nach Toulon gebracht, wovon etwa die Hälfte ausgeladen war. Am Freitag erſchien ein Gerichtsvollzieher an Bord des Dampfers, um dieſen auf Grund eines Urteils eines Pariſer Ge⸗ richts aus dem Jahre 1934 mit Beſchlag zu belegen. Der Kapitän zog es jedoch vor, bei Nacht und Nebel mit den noch nicht ausgeladenen etwa 2500 Tonnen Kohle, die dem Touloner Gaswerk gehören, aus dem Hafen zu verſchwinden und das Weite zu ſuchen. — Die Gasgeſellſchaft hat jetzt eine Klage beim Ge⸗ richt eingebracht. N — In Oeſtra Grevie. Skone(Schweden) wurde unter einer drei Meter dicken Torfſchicht ein Hirſch⸗ geweih gefunden, deſſen Abſtand zwiſchen den ober⸗ ſten Geweihzacken drei Meter mißt. Nach den erſten Unterſuchungen von Dr. Herved Berlin am Zoolo⸗ giſchen Inſtitut in Lund ſtammt das Geweih von einem Rieſenhirſch und iſt mindeſtens 20 000 Jahre alt. Der Fundort wird eingehend unterſucht, beſon⸗ ders auch vom geologiſchen Geſichtspunkt aus. Es iſt das erſte Exemplar eines Rieſenhirſches auf ſchwe⸗ diſcher Erde und der nördlichſte Fund dieſer Art. Holland und Dänemark beſitzen ebenfalls einen ſol⸗ chen Rieſenhirſch, während aus dem Rheinland und Irland bereits mehrere ſolche Funde bekannt ſind. At — In dem Dorf Hankelow in der Landſchaft Che⸗ ſhire(England) lebt ein Schmied, der es zu einer ge⸗ wiſſen Berühmtheit gebracht hat. Nicht wie der zu Gretna Green, deſſen Romantik langſam, aber ſicher verblaſſen will, ſondern ein Handwerksmeiſter, der ſeinen einzigen Stolz in ſeiner„kleinen“ Eva er⸗ blickt. Eva Malkin iſt allerdings bereits zweiund⸗ zwanzig Jahre, aber dem Vater bleibt ſie ein Kind! erſtens ſoll ſich das ſo gehören und zweitens iſt Eva von höchſt zierlicher Geſtalt und wiegt ſo wenig, daß man mit ihr wie mit einem Spielball in der Luft herumzuwirbeln vermag. Aber Miß Eva ſteht mit beiden Beinen feſt auf der Erde. In ihrem Kopfe iſt ſehr viel Verſtand, in ihrem Herzen Gemüt und in ihrem zierlichen Körper ſteckt eine Energie ſonder⸗ gleichen. Eva Malkin hat praktiſchen Sinn, und da ſie in der Schmiede ihres Vaters aufwuchs, ſo ent⸗ ſchloß ſie ſich, das Handwerk des Grobſchmiedes zu erlernen. Der Vater hat ſeine„Kleine“ immer wie⸗ der aufs neue betrachten müſſen, um dann lachend W Zuſammenſtoß zwiſchen Lastwagen und Straßenbahn Ein Toter, mehrere Verletzte dnb Düfſeldor f, 9. Februar. Am Mittwoch ſtieß in Neuß ein Laſt wagen mit Anhänger, der einen vor ihm fahrenden Stra⸗ ßenbahnwagen, entgegen den Verkehrsvorſchriften, links überholen wollte, mit einem ihm entgegenkom⸗ menden Straßenbahn zug zuſammen. Die Längsſeite des Triebwagens wurde dabei aufgeriſ⸗ ſen. Von den Inſaſſen wurde ein Fahr gaſt ge⸗ tötet, außerdem wurden mehrere Fahrgäſte erheb⸗ lich verletzt. Das Flugzeugunglück bei Marſeille Acht Menſchen ertrunken dub. Paris, 9. Februar. Es beſtätigt ſich, daß bei den Flug zengun⸗ glück bei Marignaue in der Nähe von Marſeille acht Perſonen ums Leben gekommen ſind. Das Waſſerflugzeng lief beim Start gegen eine Katmauer. An Bord befanden ſich 11 Fluggäſte und drei Mann Beſatzung. Das Flugzeug ging ſofort unter. Sechs Perſonen konnten aus dem Waſſer gezogen werden, die acht übrigen verſchwau⸗ den mit dem Flugzeug unter Waſſer und konnten bisher noch nicht geborgen werden. Es handelt ſich um ſechs Fluggäſte, den Flugzeugführer und den Funker. Zu dem Unglück werden noch folgende Einzel⸗ heiten bekannt: Das viermotorige Waſſerflugzeug raſte mit 90 Kilometer Geſchwindigkeit in gerader Richtung über die Startwaſſerfläche, als es plötzlich aus bisher unbekannten Gründen eine Schwenkung nach rechts machte und auf einen Schutzdamm zu⸗ ſteuerte. Das Flugzeug zerſchellte an dem Damm, hohe Flammengarben ſchoſſen aus dem vor⸗ deren Rumpfteil, dann verſank es im Waſſer, Die an dem Schutzdamm beſchäftigten Arbeiter eilten herbei und konnten ſechs der Inſaſſen mit leichten Ver⸗ letzungen und Verbrennungen retten und in ein Marſeiller Krankenhaus überführen. Von den acht Todesopfern konnten bisher nur drei geborgen wer⸗ den. Ozeanrieſe Manhattan“ auf Grund geraten anb Hamburg, 9. Febr. Der 24000 Tonnen große Fahrgaſtdampfer der United States Lines„Manhattan“, der am Mittwochmorgen die planmäßige Ausreiſe von Ham⸗ burg nach Neuyork antrat, geriet in den Mit⸗ tagsſtunden auf der Elbe, ungefähr auf halbem Wege nach Cuxhaven, bei Brunshauſen auf Grund. Der Unfall iſt vermutlich auf Nebel oder auf be⸗ ſondere Waſſerverhältniſſe zurückzuführen, denn der Oſtwind hatte vier Tiden lang lungefähr 24 Stun⸗ den) das Waſſer auf dem Strom in die Nordſee ge⸗ blaſen. Mehrere Stunden lang war der Ozeanrieſe ma⸗ növrierunfähig, ſo daß er mit eigener Kraft nicht flottkommen konnte. Zur Hilfſeleiſtung eilten drei Hamburger Bergungs⸗ und Schleppdampfer herbei, um das amerikaniſche Schiff abzubringen. Erſt nach zweiſtündiger Arbeit gelang es, den Dampfer flott zu machen und in tieferes Fahrwaſſer zu bringen. Mit mehreren Stunden Verſpätung ſetzte die„Man⸗ hattan“ die Reiſe nach Neuyork fort. „nein“ zu ſagen. Dann aber blieb ihm nichts anderes übrig, als den Wunſch ſeiner Tochter zu erfüllen, wobei er nicht unterließ, ſtreng und ernſt zu bemerken, daß ſie wie ein richtiger Lehrling ge⸗ halten würde und keinerlei Ausnahmeſtellung be⸗ anſpruchen dürfe. Das Experiment gelang ganz ausgezeichnet. Heute ſteht Eva Malkin mit ihrem Schurzfell vor dem Amboß und ſchwingt den Ham⸗ mer mit Kunſt und Luſt, mag es auch der ſchwerſte in der Werkſtatt ſein. Auch die ſtarken Ackerpferde des Dorfes beſchlägt Eva ſelbſtändig, wie ſie auch die Hufeiſen zurechthämmert. Dabei iſt ihre Geſtalt geblieben wie ſie war: Zierlich, anmutig! Doch die Maskeln! * — Amerikaniſche Archäologen erlebten beim Aus⸗ graben von vorſintflutlichen Tieren in der Nähe von Cvalinga(Kalifornien) eine Ueberraſchung. Im Grabe eines, Maſtodon fanden ſie einen— Billard⸗ ball. Da nicht anzunehmen war. daß die rieſigen, ſchwerfälligen vorſintflutlichen Maſtodons mit einem Billaroͤball geſpielt haben ſollten, der übrigens die Nummernbezeichnung 14 trug, mußten alle etwai⸗ gen Theorien, daß Billardbälle bereits in prähiſto⸗ riſchen Zeiten zum Unterhaltungsrequiſit gehört haben ſollten, verworfen werden. Spätere Unter⸗ ſuchungen ergaben, daß der Ball der erſten Billard⸗ geſellſchaft von Coalinga gehörte, die vor der Jahr⸗ hundertwende beſtand. Wie der Ball jedoch in das Maſtodon⸗Grab geraten iſt, konnte bisher nicht auf⸗ geklärt werden. ** — Raffiniert war ein„Raubüberfall“ angelegt worden, der ſich in einem Bürohaus im Weſten Ber⸗ lins abgeſpielt haben ſollte. In den Mittagsſtunden fand man dort auf der Treppe die Kaſſiererin einer im gleichen Hauſe befindlichen Firma mit einem Knebel im Mund und zerfetztem Kleid bewußtlos auf. Ihre Handtaſche war gewaltſam aufgeriſſen und die darin befindlichen 400 Mark, die die Kaſſiererin ſoeben von einer Bank abgeholt hatte, waren ſpurlos verſchwunden. Alles deutete zunächſt oͤarauf hin, daß oͤſe Frau überfallen und niedergeſchlagen worden war, zumal von einem Arzt ein Nervenſchock feſtge⸗ ſtellt wurde. Hinzu kam, daß die Kaſſiererin ſchon an den vorhergehenden Tagen in ihrem Büro erzählt hatte, daß ſie ſchon mehrfach von einem Mann auf dem Rückwege von der Bank verfolgt worden ſei. Gewiſſe Feſtſtellungen ließen bei den Beamten des Raubdezernates jedoch den Verdacht aufkommen, daß es bei dem angeblichen Ueberfall nicht ganz mit rech⸗ ten Dingen zugegangen war. Umfangreiche Nach⸗ forſchungen beſtätigten den Verdacht, und mehr und mehr in die Enge getrieben, bequemte ſich ſchließlich die„Ueberfallene“ zu dem Eingeſtändnis, daß ſie den Raub vorgetänſcht hatte. Um drückende Schulden abdecken zu können, hatte ſie oͤte von der Bank abge⸗ holten 400 Mark unterſchlagen und verſteckt. Das Geld konnte aufgefunden und der Firma ausgehän⸗ digt werden. I besonders ausgiebig doher spatsom und billig Norfnoſdose 18 pt. Doppeldose 32 pl. e ROMAN VON MNEIN RICH LANG 34 „Ich kenne keine Sekretärin eines Herrn Hut⸗ chins!“ hatte der erſtaunte Eugen geantwortet und dann die Frage daran geknüpft, was er denn nun bei den bevorſtehenden Greigniſſen tun ſolle, worauf Mabel die„unausſtehliche Sekretärin“ wieder ver⸗ geſſen zu haben ſchien und mit wortreicher Strenge ihrem Schützling anbefahl, an ſeine Arbeit zu gehen wie alle Tage und zu warten, bis man ihn rufen werde, denn es gäbe ja auch ſeinetwegen noch aller⸗ lei zu orönen, nachdem er unter falſchem Namen und ohne Aufenthaltsberechtigung im Lande weile. Und ſo trabte Eugen Waſſung jetzt, den Kopf noch etwas wirbelig von all den gehörten Neuigkeiten, den Regen wie eine labende Kühlung auf den hei⸗ ßen Wangen fühlend, ſeiner Arbeitsſtätte zu, wie er dies alle Tage tat. Schon war er dicht am Portal, ſchon wollte er die Hand ausſtrecken, um nach ſeiner Kontrollkarte zu greifen, da war plötzlich jemand an ſeiner Seite. Eine Geſtalt ſtreifte ihn, eine Hand lag auf ſei⸗ nem Aermel. Eine Mädchenhand. Und Eugen Waſſung ſah voll Verblüffung in ein Geſicht, das er noch nicht vergeſſen hatte und wohl auch niemals vergeſſen würde, in das blaſſe Geſicht Ellen Gardners. Aber ehe er noch ein Wort oder eine Frage her⸗ vorbringen konnte, drang ſchon eine Stimme an ſein i die wie ein Schrei in tauſend Aengſten klang. kiſter Waſſung“, rief Ellen,„hören Sie mich an!“ Eugen blieb ſtehen. Vergeſſen war für einen Augenblick alles, was um ihn war. Vergeſſen war die Fabrik, die da vor ihm mit hellen Fenſtern ſeiner harrte, vergeſſen wa⸗ ren die ſchickſalsſchweren Entſcheidungen, die noch im Schuße des aben heraufzte a vergeſſen war Mabel Roderick ſtraße in Arkanſas meinte der heimatloſe Tramp Eugen Waſſung wieder zu ſtehen, hungrig und blu⸗ tend und durchfroren von langer Nacht auf offenem Güterwagen, endlos, unabſehbar lag vor ihm der Weg nach Texas, dem Ziele ſeiner Verzweiflung—, und eine braune Mäschenlocke ſtahl ſich neckiſch her⸗ vor unter lederner Autokappe. „Ellen!“ ſchrie er da auf und griff nach den naſſen, kalten Händen, die auf ſeinem Arme lagen.„Ellen! Wie fanden Sie mich? Wie kommen Sie hierher?“ Aber das Mädchen blickte nur um ſich wie eine Verfolgte. Sie gab keine Antwort auf des Mannes Fragen.„Herr Waſſung!“ ſtammelte ſie.„Sagen Sie mir, Herr Waſſung, ſind Sie wirklich.. Herrn Erneſt Risleys Neffe, ſind Sie der junge Deutſche, den Risley in ſein Haus aufnahm?“ Der Regen rann. Er floß von Eugens Hutkrempe herab auf Ellen Gardners zuckende Hände. Aber weder er noch das Mädchen achteten darauf Eugen Waſſung lachte, noch immer Ellens Hände feſt⸗ haltend. „Warum fragen Sie?“ ſcherzte er.„Sie wiſſen doch meinen Namen!“ Und dabei ſchaute er tief und erfüllt von einem Glück, das ihm die Bruſt weit machte, hinein in die verängſtigten Mädchenaugen, die da zu ihm aufblickten. Und Ellen Gardner flüſterte, abermals wie ge⸗ hetzt im Kreiſe herumblickend, als erwarte ſie jeden Augenblick, in einem Ringe von Häſchern zu ſtehen: „Hören Sie mich an, Herr Waſſung! Sie müſſen ſich in acht nehmen! Sie haben Feinde! Vielleicht auch Feindinnen! Man hat Sie angezeigt! Man verdächtigt Sie eines ungeheuerlichen Verbrechens! Seien Sie vorbereitet! Bringen Sie ſich in Sicher⸗ heit! Nehmen Sie ſich einen Anwalt! Ich dürfte Ihnen das alles nicht ſagen! Es kann mich meine Stelle koſten, was ich ſoeben hier tue! Aber es iſt mir gleich! Denn ich weiß ja, daß Sie unſchuldig ſind, daß Sie niemals etwas Derartiges tun kön⸗ nen, was dieſe Menſchen Ihnen nachſagen! Ich kenne Sie doch! Ich weiß, das.“ f Und jetzt brach Ellen Gardners Stimme. Dicht vor dem jungen Manne ſtehend, keine drei Schritte von dem Pförtnerhäuschen der hellerleuchteten Fa⸗ brik, im ſtrömenden Regen dieſes Winter morgens, fing Ellen Gardner zu weinen an, rannen ihr große Tränen aus den dunkelbraunen Augen. Da war Eugen Waſſung mit einem Male alles nebenſächlich, was ſich rund um ihn auf der Welt ereignete, nebenſächlich war ihm das Geſchehen, in deſſen Mittelpunkt ſein Name ſtand, nebenſächlich die wartende Arbeit und das erſtaunte Geſicht des aus ſeinem Schalterfenſterchen lugenden Pförtners. Nur eines noch ſchien es zu geben, ſo weit der Himmel ſich dehnte— dieſes Mädchen da, das vor ihm im Regen ſtand, nahe an ſeine Bruſt geſchmiegt, die blaſſen Wangen von Tränen überronnen Raſch entſchloſſen nahm Eugen jetzt Ellens Arm, die Weinende mit ſich fortziehend. Einige Schritte weiter kam glücklicherweiſe ein freies Mietauto durch den Regen herangeglitten. Schnell hielt Eugen den Wagen an, die vor Näſſe und Aufregung zitternde Ellen darin zu verſtauen. „California 288!“ ſagte er und lachte Ellen an, weil er die Adreſſe ſo genau noch im Kopfe hatte. Ellen aber, ſchon im Auto ſitzend, ſtreckte plötzlich beide Hände zu Eugen Waſſung heraus. Ihre Augen bettelten. „Herr Waſſung!“ ſagte ſie, und ihre Stimme war ſo leiſe, daß er ſich ganz dicht an des Mädchens Mund neigen mußte, um ihre Worte zu verſtehen.„Eine Bitte habe ich noch! Wollen Sie mit mir fahren? Mit mir nach Hauſe? Es wäre mir eine ſo große Beruhigung. Und ich werde alsbald mit Herrn Hutchins telephonieren!“ „Mit Herrn Hutchins?“ wunderte ſich Eugen, und Mabels haſtiger Bericht fiel ihm ein, den ſie ihm vor noch keiner Stunde in die Ohren geſprudelt hatte.„Mit Herrn Hutchins, dem Polizeichef von Chikago?“ Und als Ellen Gardner bejahend nickte, wußte Eugen plötzlich auch, wer die rätſelhafte„Sekretärin“ ſei, dieſe„arrogante Perſon“, dieſe„Gans“, der die entrüſtete Mabel Roderick ſo energiſch den„Schna⸗ bel“ zu ſtopfen gedachte. „Wenn es ſo iſt“, ſagte da Eugen Waſſung und lächelte eigenartig,„dann werde ich allerdings gut daran tun, zunächſt einmal in Ihrer Nähe zu blei⸗ ben, Fräulein Ellen!“ N 5 Und raſch zu der Geliebten in den Wagen ſchlüp⸗ fend, ſetzte er ſich an ihrer Seite nieder, ihre beiden Hände feſt in die ſeinen nehmend.* f 8 14. 5. Stanley Twell fror, als er, ein ſeltſames Gefühl von bleierner Schwere in den Kniekehlen, die Stu⸗ ſen hinaufſtieg, die zum Eingang des Kontorhauſes der Michigan Copper Compauy führten. Der Regen wehte ihm kalte Näſſe ins Geſicht. Aber es war nicht die Kälte dieſes naſſen Wintermorgens, was Stanley Twell frieren machte. Jetzt trat er ein in die Vorhalle, ſah den Pförtner grüßend den grauen Kopf neigen, ſab die Geſichter, die er an jedem der vorhergegangenen Morgen ge⸗ ſehen hatte, ſeit er in der Michigan Copper„volon⸗ tierte“. Es roch nach Näſſe und nach dem heißen Dunſt der Zentralheizung und nach dem Bodenwachs, von dem der blanke Linoleumbelag der Korridore glänzte. Alles war wie alle Tage. Alles war in Ordnung. 9. Kein Menſch ahnte etwas— kein Menſch brachte Herrn Risleys Neffen in Zuſammenhang mit dem rätſelhaften Mord an der Sekretärin des Induſtriellen. Mit ſchmalen Lippen, kühle Gelaſſenheit im blaſ⸗ ſen Geſicht, einen Finger grüßend an der Hutkrempe, ging Stanley Twell zum nächſten Lift, ſich hinauf⸗ ſchnellen zu laſſen in das oͤritte Stockwerk, in dem er tags zuvor gearbeitet hatte. Der Niggerboy, der in blauer Uniform den Auf⸗ zug bediente, zeigte die weißen Zähne, die blank und ſtark waren wie die eines Raubtieres. Auch das war wie alle Tage. Freundlich— und ahnungslos war der kleine ſchwarze Affe da in ſeiner blauen Uniform. Jetzt ſchob der Boy die Tür des Aufzugs zu und drückte auf den Fahrknopf. Aber gerade, als ſich die kleine Kabine in Be⸗ wegung ſetzte, trafen Stanley Twells Augen drau⸗ ßen auf dem ſoeben in die Tieſe ſinkenden Korridor in das Geſicht eines Mannes, der ihm fremd war. Und er ſah, wie die Augen des Unbekannten ihm folgten auf ſeinem Wege nach oben.. Im Grunde war das gewiß nichts Merkwürdi⸗ ges. Es war eine Unmöglichkeit, in ein paar kurzen Tagen all die Menſchen zu kennen, die bei der Mi⸗ chigan Copper arbeiteten. Und daß man ihm, dem Neffen des allmächtigen Präſtdenten, nachſtarrte, war erſt recht nichts Merkwürdiges. Daran war Stan⸗ ley ſchon gewöhnt. Aber dennoch meinte er etwas wie eine Unruhe in ſich zu fühlen, als er, am Ziel ſeiner Fahrt ange⸗ langt, wieder auf den blanken Korridor hinaustrak. Er ſah das Geſicht des Unbekannten noch vor ſich. Er vergegenwärtigte ſich noch einmal die ſeltſame Art, wie dieſer Menſch die Augen weggewandt hatte, als er ſich von Stanleys Blick getroffen ſah. Und wieder meinte Stanley, Blei in den Gliedern zu haben. Er glaubte, oͤen Kragen um ſeinen Hals enger werden zu fühlen. FFortſetzung folgt) 1 Donnerstag, 10. Februar 1938 Aus Baden Brief aus Ladenburg Tr. Ladenburg, 9. Febr. Vorgeſtern reiſte eine treue Ladenburger Tochter, die vor 12 Jahren nach Amerika fuhr und ſeit Mai l. J. in der Schweſtern⸗ familie hier zu Beſuch weilte, Frau Roſa Borbet⸗ Palmert, nach Chikago zurück. Sie hofft, in ab⸗ ſehbarer Zeit mit ihrem Gatten wieder hier⸗ her zu kommen, um wieder mit der treuen Schwe⸗ ſternfamilie Keller zuſammen ganz in Ladenburg zu bleiben. Der Faſching ſchwingt auch hier ſein Zepter. Die über vier Jahrzehnte beſtehende Narrengeſell⸗ ſchaft„Fidelio“ tagte bereits im„Badiſchen Hof“ und im„Stern“ fanden Kappenabende ſtatt, die gut beſucht waren. Der aus alter Ladenburger Familie ſtammende Straßenwart a. D. Eiſenhuth, der viele Jahr⸗ zehnte hier tätig war und nun ſeinen Lebensabend im Kreisaltersheim verbringt, konnte rüſtig und friſch ſeinen 70. Geburtstag feiern. Hier wurde die 78jährige Landwirtsehefrau Marie Ott, geb. Gutfleiſch, die im Vorjahre ihre goldene Hochzeit feiern konnte, zur letzten Ruhe ge⸗ leitet. Dienſt am deutſchen Lied 30 Jahre Männergeſangverein Sandhauſen J Sandhauſen, 9. Febr. Der Männergeſang⸗ verein Sandhauſen feierte im Rahmen eines großen Jubiläumskonzertes ſein 30jähriges Be⸗ ſtehen. Unter der Leitung des tüchtigen Dirigen⸗ ten Albert Saur legte der Chor mit einer Fülle von Darbietungen Proben ſeines reifen Könnens ab. Im ſoliſtiſchen Teil erntete Konzertſänger Eugen Eiſinger, Heidelberg⸗Kirchheim, und ſeine Be⸗ gleiterin am Klavier, Erika Eiſinger, verdien⸗ ten Beifall. Dr. Rauſch, Wiesloch, zeigte am Kla⸗ vier ein vollendetes Können. Vereinsführer Georg Ranzenberger hieß in ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache beſonders die Abordnungen von Sandhauſen, St. Ilgen, Kirchheim und Wieſental willkommen. Recht eindrucksvoll ver⸗ lief ſodann die Ehrung des verdienſtvollen Kompo⸗ niſten Wilhelm Jung, der Chorleiter des Männer⸗ geſangvereins Wjeſental iſt. Wertheim, 8. Febr. Bürgermeiſter Bender hat in der letzten Ratsherrenſitzung mitgeteilt, daß er vorausſichtlich als Bürgermeiſter der Stadt Gerns⸗ bach(Murg) berufen wird. Der hieſige Bürger⸗ meiſterpoſten wurde zur Neubeſetzung ausgeſchrieben. etzt Blick auf die Spargelſtadt Ein Schwetzinger ſchwer verunglückt * Schwetzingen, 9. Februar. Der 43 Jahre alte Landwirt Jakob Dehouſt erlitt, wie bereits gemeldet, in Seckenheim mit ſei⸗ nem Auto einen Zuſammenſtoß mit einem OéG⸗Zug. Dabei wurde der Kraftwagen zertrüm⸗ mert. Dehouſt wurde in ſchwerverletztem Zuſtande in das Krankenhaus eingeliefert. Im verunglückten Fahrzeug befanden ſich ferner noch ſeine verheiratete Schweſter und deren Kind aus Friedrichsfeld. Wäh⸗ rend das Kind unverletzt blieb, erlitt die Mutter leichte Verletzungen. Eine große Wohltäterin geſtorben Nach einem ſchönen ausgefüllten Leben iſt am letz⸗ ten Montag Frau Sophie Baſſermann, geb. Frey, im hohen Alter von 85 Jahren geſtorben. Mit der verſtorbenen Frau Baſſermann verſchied eine insbeſondere auf charitativem Gebiete verdiente Perſönlichkeit, die namentlich in der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit durch ihr ſpendenreiches Wirken viel Segen ſtiftete. Bauernverſammlung in Reilingen * Reilingen, 10. Februar. Die Ortsbauern⸗ ſchaft hielt im„Hirſch“ nach langer Pauſe eine gut beſuchte Bauernverſammlung ab, die von Ortsbauernführer Pg. Baumann geleitet wurde. Dann ſprach Dr. Benz von der Kreislandwirt⸗ ſchaftsſchule in Hockenheim u. a. über die Vernichtung der Hybriden. Der Ortsbauernführer behandelte noch dringende landwirtſchaftliche Angelegenheiten wie Tabakdüngung, Saatgutbeſchaffung uſw. Durch die 9. Durchführungsverordnung zum Entſchuldungs⸗ gefetz beſteht noch die Möglichkeit, daß bereits ab⸗ gelehnte Entſchuldungsverſahren erneut wieder auf⸗ genommen werden können. Der Termin der An⸗ tragſtellung iſt bis zum 28. Februar befriſtet. An⸗ träge ſind an das Entſchuldungsamt Heidelberg zu richten. Plankſtadter Allerlei * Plaukſtadt, 10. Febr. Am Sonntag fand im Sängerheim die gut beſuchte Jahreshauptver⸗ ſammlung des Männergeſang vereins Amieitia ſtatt. Nach einem einleitenden Chorv⸗ eee Närriſche Delegation in Sicht Die Krefelder kommen zum Heidelberger Karneval Ru. Heidelberg, 10. Februar. Wenn ſich bis jetzt die Wellen des Heidelberger Karnevals erſt leicht kräuſeln, ſo werden ſie in den nächſten Tagen ordentlich in Bewegung kommen, ſtehen doch für den nächſten Samstag das Künſtlerfeſt im Haus der Kunſt„Mit der Palette ins Märchen⸗ reich“ und dann am Sonntag die große Frem⸗ denſitzung bevor. In beiden närriſchen Veranſtal⸗ tungen werden die Abgeſandten der Stadt Krefeld an⸗ weſend ſein, die mit einer ſtattlichen Delegation von 16 Perſonen die bewährte Karnevalsehe erneuert. Dieſe trifft am Samstagnachmittag hier ein, geführt von Bürgermeiſter Dr. Helm und dem Leiter der Stäbtiſchen Nachrichtenſtelle Ad. Scherer. Auch Kre⸗ felds Karnevalsprinzenpaar von 1937, Vertreter der Blick auf Ludwigshafen Ein fragwürdiger Reklamefachmann' Er ſchädigte Sportvereine und Geſchäftsleute Ueber ein Jahr lebte der 29 Jahre alte verhei⸗ ratete Friedrich Zöſch aus Worms von Betrüge⸗ reien. Er nannte ſich„Reklamefachmann“ und grün⸗ dete die Firma„Rheingold Werbeverlag Gmb..“, deren alleiniger Inhaber er war. Anfänglich er⸗ nährte das Geſchäft ſeinen Mann. 1936 kam der Niedergang. Löſch lebte von da an nur von Schwin⸗ deleien. Im Laufe der Ermittlungen ſtellte ſich her⸗ aus, daß der Angeklagte in der näheren und weite⸗ ren Umgebung verſchiedene Sportvereine un Geſchäftsleute um einen Geſamtbetrag von 2900 Mark geſchädigt hatte. Der Einzelrichter verurteilte ihn zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr neun Monaten. Volksliederabend des Veeihoven⸗Chors Einen Querſchnitt durch die Entwicklung des deutſchen Volksliedes bot das jüngſte von Prof Fritz Schmidt geleitete Konzert des Kleinen Beethoven⸗ chors im Großen Saal des Städtiſchen Geſellſchafts⸗ Hauſes. Selbſtverſtändlich brachte der Abend Johan⸗ nes Brahms zu ganz großen Ehren als den genia⸗ len Wiederentdecker und Bearbeiter der herrlichen, schlichten und tiefbeſeelten Weiſen. Auch in der Be⸗ arbeitung als Zwiegeſänge erklangen ſolche Lieder wie„Mein Mädel hat einen Roſenmund“ und„Dort in den Weiden ſteht ein Haus“. Erna Poſtel(So⸗ pran) und Thea Belle(Alt) verdienten ſich damit und mit der vorbildlichen Wiedergabe Robert Schu⸗ mannſcher Duette ganz beſonders ſtarke und herz⸗ liche Zuſtimmung. Humorvoll ſang der Kleine Beethoven⸗Chor auch zwei Bearbeitungen von A. v. Othegraven:„Käferhochzeit“ und„Von den zwei Haſen“, einem ſchleſiſchen Volkslied; daraus machte der Chor eine hübſche tonmaleriſche Studie. Zum Schluß hörten wir einige Soldatenlieder wie das„Grenadierlied“ in der Bearbeitung von F. Woyrſch, und den„Fridericus Rex“, bearbeitet von G. Schumann mit geſchickter Verteilung der Frauen⸗ und der Männerſtimmen.„Soldaten im Städtchen“ hat Ph. Wolfrum bearbeitet und in dieſem ſehr hüb⸗ ſchen Satz den Marſch⸗Rhythmus in den Männer⸗ ſtimmen ſehr ſpaßig zur Geltung gebracht; ganz leiſe verklingt zum Schluß die fröhliche Weiſe, als ob die Soldaten aus der Stadt herausmarſchierten. Der Abend war den Freunden deutſcher Volks⸗ und volkstümlicher Lieder eine echte Herzerfriſchung. Dr. Fritz Han bold Verkommene Menſchen. Ein 26jähriger lediger Mann von hier wurde angezeigt, weil er eine im ſelben Haus wohnende verheiratete Frau in ſeine Wohnung gelockt und an ihr einen Notzuchts⸗ verſuch begangen hatte.— Ebenfalls angezeigt wurde wegen Kuppelet ein verheirateter hieſiger Ar⸗ beiter, weil er geduldet hatte, daß ſeine Ehefrau in der ehelichen Wohnung der Unzucht nachging. Der närriſche Pfalzbau. Den glanzvollen Masken⸗ feſten der„Rheinſchanze“, des Verkehrsvereins und zuletzt der heimiſchen Schwimmer folgt am kommen⸗ den Samstag ein weiterer Höhepunkt des karne⸗ naliſtiſchen Treibens wieder in ſämtlichen Räumen des Pfalzbaues. Die„Aurora“ hat nicht weniger als fünf Tanzkapellen für die lange fröhliche Nacht verpflichtet. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Halle des Hindenburgparks: Ausſtellung„Der Weltkrieg“. Leſefaal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet 15 bis 20 Uhr. Pfalzban⸗ Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau: Gaſtſpiel des Nationaltheaters. Union⸗Theater:„Wolgaſchiffer“.— Ufa⸗Rheingold:„Der Tiger von Eſchnapur“.— Palaſt: Meine Frou die Perle“. Atlantik:„Helene“.— Alhambra Mundenheim:„Meiſeken“. Wiederſehensſeier alter Trainſoldaten in Durlach * Durlach, 9. Febr. Am 21. und 22. Maj findet in Durlach eine Wiederſehensfeier der Ka⸗ meraden der ehemaligen Trainabteilung 14 ſtatt. Auskünfte und Anmeldungen in Dur lach bei Kamerad Oswald Kirchner, Ettlinger Straße 13, und in Mannheim bei Kamerad M. Roſzak, Brahms⸗ ſtraße 7. a MAS OI Fleischbri Prinzengarde, Krefeld⸗Uerdinger Stadtgarde, der Strippenzieher, Weſtgarde, der Garde der Ge 1878 wird man begrüßen können. Am Samstagabend werden die Gäſte zuſammen mit dem Heidelberger Elferrat auf dem Künſtlerfeſt erſcheinen, am Sonntagvormittag findet nach der A b⸗ holung im Hotel„Reichspo ſt“ und Auffahrt durch die Stadt im Kurpfälziſchen Muſeum ein Empfang durch die Stadt Heidelberg mit Re⸗ den von Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus und Bür⸗ germeiſter Dr. Helm ſtatt. Eine Ausfahrt am Nach⸗ mittag führt die Krefelder Abordnung ins Neckar⸗ lal und auf die Molkenkur, dann aber zütr größen Fremdenſitzung in die Stadthalle, wo ſie ihre ge⸗ wandkeſten Büttenredner ins Gefecht führen wird, zu⸗ fſammen mit unſerm Perkeo, der Baas, Peter Krauſe, Lilo Lehmann u. a. Im geſamten wird mit einem großen Programm, worüber noch des näheren zu be⸗ richten ſein wird, die Heidelberger Fasnacht in dieſer Fremdenſttzung einen Höhepunkt erreichen. Neues von der Gedok. In der Ortsgruppe Hei⸗ delberg der Gedok hält Frau A. Schäfer(Gedok München) am Freitag einen Vortrag über„Iſolde Kurz ſchreibt ihr großes Bekenntnisbuch: Die Pilger⸗ fahrt nach dem Unerreichlichen““ Am 18. Februar findet ein Tanz⸗Tee im Faſching„Mit der Gedok im ſiebenten Himmel“ im Stadtgarten⸗Caſino(16 Uhr) ſtatt. Die ordentliche Mitgliederverſammlung der Ortsgruppe iſt auf 8. März im Muſtkſaal Pfeiffer an⸗ geſetzt. „Mit der Palette im Märchenreich“. So lautet der Titel des großen Künſtlerfeſtes, das am kommenden Samstag zum erſtenmal in ſämt⸗ lichen Räumen des Hauſes der Kunſt in der Sophien⸗ ſtraße abgehalten wird. Die drei Stockwerke ſind von den Heidelberger Künſtlern aufs prächtigſte ge⸗ ſchmückt worden, ſo daß man ſchon allein beim An⸗ blick der Räume in die beſte Stimmung kommt. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Städtiſches Theater:„Lelio, der Lugner“(Stammplotzmiete B 21, Preisgruppe), 20 bis 22 Uhr. Neue Üiniverſität— Aula: Dichterabend Heinrich Anacker, 20.15 Uhr. Aus den Kinos: Schloß⸗Filmtheater:„Der zerbrochene Krug“.— Gloria: „Das indiſche Grabmal“.— Kammer:„Wolgaſchiffer“. Capitol:„Gewitterflug zu Claudia“. Odeon:„Patrtoten“. U Lützelſachſen, 10. Februar. Johann Kall⸗ ſchmit feierte ſeinen 74. Geburtstag. Im Gaſthauſe„Zum goldenen Stern“ wurde die 70. Generalverſammlung des Männerge⸗ ſang vereins Lützelſachſen abgehalten. Der lang⸗ jährige verdiente Vereinsführer Bitzel blieb ebenſo wie der Vorſtands⸗ und Verwaltungsrat in ſeinem Amt, Die Reihe der Veranſtaltungen ſoll am 20. Februar mit dem traditionellen Sänger masken⸗ ball eröffnet werden. Weinheim, 9. Febr. Am 6. Februar feierten Herr Leonhard Kunkel und ſeine Ehefrau Bar⸗ bava, geb. Emig, das Feſt der ſülbernen Hoch⸗ zeit.— Am 7. Februar feierte Herr Michael Wet⸗ zell ſeinen 73. Geburtstag.— Rudolf Bet⸗ tinger und ſeine Ehefrau ſeierten ihre ſilberne Hochzeit. a 3 würfel 9 pf. 78tange e Er 7. Seite/ Nummer 67 trag hielt der Vereinsführer Adam Wolf die Be⸗ grüßungsanſprache. Der bisherige Vereinsführer wurde dann einſtimmig wiedergewählt, auch ſein bisheriger Mitarbeiterſtab blieb im Amt. Am Sonntag fand im evanngeliſchen Gemeinde⸗ haus ein gut beſuchter Familienabend der evangeliſchen Gemeinde ſtatt. Der Kirchen⸗ chor bot den Anweſenden ein ſchönes und unterhalt⸗ ſames Programm, das aus Liedervorträgen und Theateraufführung beſtand. Die Soldatenkame⸗ radſchaft hielt in der„Sonne“ einen gut beſuch⸗ ten Kameradſchaſtsabend ab, in deſſen Mittelpunkt ein Vortrag von Kreispropagandaleiter Volk ſtand. Anſchließend wurden verdiente Mitglieder geehrt. Eine beſondere Ehrung erfuhr der Balti⸗ kumkämpfer Philipp Weik, der die vom Führer ge⸗ ſtiftete Ehrenurkunde überreicht erhielt. Für 50⸗ jährige Mitgliedſchaft wurden geehrt: die Kamera⸗ den Georg Röſch, Georg Berlinghof, Ludwig Kolb. Die Ehrung für 40 jährige Mitgliedſchaft erhielten: Joh. Nik. Auguſtin, Adolf Walldecker, Jakob Gund, Heinrich Bauſt, Valentin Seßler und Peter Engel⸗ hardt. Für 25 Jahre: Franz Klein, Georg Fackel, Gg. Jak. Röſch, Jakob Engelhardt und Peter Gaa, * Oftersheim, 10. Februar. Der Männer⸗ geſangverein„Germania“ hielt im Sänger⸗ heim ſeine Winterfeier ab. Vereinsführer Rehm begrüßte herzlich die Anweſenden. * Hockenheim, 10. Febr. Ein hieſiger Einwohner bewohnte ſeit einigen Wochen an der Stadtgrenze ein Gartenhaus, in dem mit der Zeit ſich eine bunte Geſellſchaft von Freunden und Freundinnen einfand. Da dort ſtttliche Verfehlungen vorgekom⸗ men ſein ſollen, wurde der Beſitzer des Hauſes pflegen, des mecht die Haut i- derstendstahig u. geschmeiclig. unter dem Verdacht der Kuppelei feſtge⸗ nommen.— Wegen Uebertretung des Viehfſeuchen⸗ geſetzes gelangte ein Landwirt aus der Umgebung zur Anzeige, da er verſucht hatte, in Hockenheim eine Kuh zu laufen und aus Hockenheim aus zu⸗ führen, obwohl Hockenheim noch zum Sperrbezirk erklärt it. 111 N 147 Wer hat ihn geſehen? 27jähriger aus Oggersheim vermißt * Oggersheim, 10. Febr. Der 27 Jahre alte Willi Schöffel von Oggersheim wird ſeit 21. Ja⸗ nuar vermißt. Wer über ſeinen jetzigen Aufenthalt Angaben machen kann, wolle ſich bei der nächſten Po⸗ lizeiſtelle melden. Viernheimer Notizen U Viernheim, 10. Febr. Ein Kameradſchaftsabend der Krieger⸗ und Soldatenkamerad⸗ ſchaft fand im überfüllten Saale des„Freiſchütz“ ſtatt. Im Mittelpunkt des Abends ſtanden die Eh⸗ rungen verdienter Kameraden, für 25⸗ und 50 fäh⸗ rige Mitgliedſchaft, durch Kreisverbandsführer Becker. Polizeihauptwachtmeiſter Kraus wurde als altem Soldaten die„Ehrenurkunde für Freikorps⸗ kämpfer“ überreicht. Für aktive Tätigkeit der Kame⸗ radſchaft erhielten verſchiedene Kameraden, darunter Kamerad Gg. Auguſt Dölcher, einer der älteſten Ka⸗ meraden, die Schützenehrennadel überreicht. Hier ſtarb im Alter von 79 Jahren der ſehr bekannte und allgemein beliebte Mitbürger Johann Winkenbach 4, wohnhaft in der Blauehutſtraße. — In Gernsheim bei ſeinen Angehörigen ſtarb nach langer Krankheit Gemeinderechner i. R. Andreas Kindhäuſer, im 77. Lebensjahre. U Hohenſachſen, 9. Febr. Das Anweſen der beim Steinbruch erbauten Turnhalle mit Wohnhaus ging durch Kauf auf Daniel Eberlein, Lampertheim, über. Die Turnhalle ſoll abgebrochen werden, um auf deren Gelände eine Gartenanlage zu errichten. Heddesheim, 9. Febr. In der Generalver⸗ ſammlung des Männergeſangvereins 1862 gab Vereinsführer Gaber den Jahresbericht be⸗ kannt. An Stelle des aus beruflichen Gründen zu⸗ rückgetretenen Vereinsführers wurde Georg Heck⸗ mann einſtimmig berufen. Zum ſtellv. Vereins⸗ führer wurde Fritz Menz beſtimmt.— Ihre ſil⸗ berne Hochzeit ſeierten am 9. Februar die Ehe⸗ leute Martin Joſt und Franziska, geb. Dluzak. DI Weinheim, 10. Febr. Das Dr. Dünowſche Amweſen in der Bahnhofſtraße ging durch Kauf in den Beſitz des Architekten Hördt über.— Bei beſter Geſundheit feierte der Bezirksbaumeiſter i. R. Architekt Julhus Barié ſeinen 70. Geburtstag. (6würkeh pf. Donnerstag. 10. Februar 1938 der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag- Ausgabe Fr. 67 Durchschlagende Erfolge des Vierjahresplanes Die Ansichi der Berliner Indusirie- und Handelskammer— Gebesserie Eisen- versorgung— Aluminium wichfigsies NE-NMeiall Texlilrohsfoff- Einfuhr Der Vierjahresplan iſt, wie Reichswirtſchaftsminiſter Funk in ſeiner Antrittsrede unterſtrich, nicht außenhandels⸗ feindlich. Der Vierjahresplan hat ſeine beſondere Auf⸗ gabenſtellung für das Reich, und dieſe heißt es zu erfüllen. Welche Wirkungen vom Vierjahresplan ausgehen und welche Erſolge bereits erzielt worden ſind, darüber äußert ſich die Berliner Jnduſtrie⸗ und Handelskammer in dem ſpeben erſchienenen Jahresbericht für 1937. Es heißt dort u..: Im Vergleich zu 1936 ſino in der deutſchen Rohſtoff⸗ verſorgung auf einzelnen Gebieten Verſchiebungen und Erleichterungen in Erſcheinung getreten. Grundſätzlich kann feſtgeſtellt werden, daß ſich in den immer ſtärker fühlbar werdenden Wandlungen im Bereiche der deutſchen Rohſtoff⸗ verſorgung bereits deutlich die erſten tiefgreifenden Erfolge des Vierjahresplans abgezeichnet haben. Verhältnismäßig überraſchend traten gegen Ende 1936 Schwierigkeiten in der Eiſenverſorgung ein, deren Gründe weniger in dem Bedarfsumfang für unmittelbare Zwecke der Wiederwehrhaftmachung als in dem Anwachſen des mittelbaren Bedarfs(3. B. für Fabrikneubauten Sied⸗ lungen, Motoriſterung uſw.) zu ſuchen iſt. Trotz der un⸗ verändert lebhaften Nachfrage iſt die Produktionszunahme von Roheiſen und Rohſtahl nicht in dem gleichen Tempo vor ſich gegangen wie 1936, wobei die hochwertigen ſchwe⸗ diſchen Erze gegenüber den franzöſiſchen mehr in den Vordergrund getreten ſind. Gerade 1937 hat ſich nach allem der Ausbau der deutſchen Eiſeninduſtrie als eine ſtaats⸗ politiſche Notwendigkeit erwieſen, ohne daß hierin für den Fall eines Rückganges in der Nachfrage nach Eiſen viel⸗ leicht die Gefahr einer zu großen Kapazität zu erblicken iſt. Im Zuſammenhang hiermit ſteht als vordringliche Aufgabe, die vorhandenen nutzbaren Bodenſchätze ſyſtema⸗ tiſch zu erforſchen und zu erſchürfen. Die Verbreiterung der Eiſenverſorgungsgrundlage iſt bereits durch eine Reihe von Neugründungen oder Erweiterungen in das Stadium der Verwirklichung getreten. Gegen Ende 1937! hat ſich die Verſorgungslage mit Eiſen gebeſſert. U. a. ſind Maßnahmen ergriffen und eingeleitet worden, die zum Ziele haben, der mittleren und kleinen Induſtrie ſowie dem Handwerk zu helfen. Im übrigen haben ſich auch die Bemühungen erfolgreich auf eine ſtärkere Auffüllung der Handelslager erſtreckt. Darüber hinaus hat die Ueberwachungsſtelle für Eiſen und Stahl ab 1. Ja⸗ nuar 1938 die Verwendung von Eiſen und Stahl zur Her⸗ ſtellung ſolcher Gegenſtände verboten, die aus anderen heimiſchen Werkſtoffen hergeſtellt werden können. Es be⸗ darf abſchließend der Erwähnung, daß die tatkräftig in die Wege geleitete Verbreiterung der deutſchen Eiſenverſor⸗ gungsgrundlage ebenſo wie die ſeit längerer Zeit ein⸗ geleiteten großzügigen Maßnahmen auf dem Gebiete der Mineralölgewinnung aus Kohle keineswegs vorüber⸗ gehender Natur ſind, ſondern die Beſtimmung haben, der Volkswirtſchaft auf die Dauer erhöhte Widerſtandsfähigkeit zu verleihen. In der Verſorgung mit Nichteiſeumetallen konnte eben⸗ ſalls eine Beſſerung erzielt werden, indem ſowohl die Eigenerzeugung(Blei und Zink) als auch die Einfuhr (3. B. Kupfer) erhöht worden ſind. Volumenmäßig iſt Aru⸗ minium das wichtigſte Nichteiſenmetall geworden, und es wird damit gerechnet, daß 1938 die Aluminiumerzeugung gegenüber 1936 verdoppelt werden kann. Von größter Be⸗ deutung iſt ferner das Vordringen von Magneſium und ſeinen Legierungen.— Als Austauſchſtoffe für Metalle ſpielen daneben die Kunſtharzpreßſtoffe eine wichtige Rolle. Es darf hervorgehoben werden, daß bei der Entwicklung von Preßſtoffen die elektrotechniſche Induſtrie maßgeblich beteiligt war. Grundſätzlich kommt es darauf an, den Austauſch nur in ſolchen Fällen vorzunehmen, bei denen ſich gleichzeitig ein techniſcher Fortſchritt erzielen läßt. Die bisherige Entwicklung liefert in dieſer Beziehung ſo zahl⸗ reiche Beiſpiele, daß bereits heute überall dort, wo die Kunſtpreßſtoffe an Stelle von Metallen Eingang geſunden haben, ganz allgemein von Qualitätsverbeſſerungen ge⸗ ſprochen werden kann. Als ein geeigneter Austauſchſtoff für Metalle hat ſich mehr und mehr auch das Glas erwie⸗ ſen; ſo hat die Praxis z. B. bereits Rohrleitungen aus Glas mit Erſolg erprobt. Daneben haben als füngſte Glaserzeugniſſe Glaswolle und Glaswatte als Iſolier⸗ material Verwendung gefunden. Die Verſorgungsloge mit Kautſchuk war 8 N 1937 durch weſentlich erhöhte Einfuhren gekennzeichnet. So iſt die — Erhöhie Kauischuk- und Kautſchuk⸗, Guttapercha⸗ und Balata⸗Einſuhr in der Zeit von Januar bis Oktober 1937 um 90 v. H. gegenüber 1936 geſtiegen. Es kommt hinzu, daß erhebliche Fortſchritte auf dem Gebiete der gummi⸗ und lederartigen Inlauds⸗ erzeugniſſe, der ſogen. Polymeriſationskunſtſtofſe, gemacht worden ſind, die nicht nur als Austauſchſtoffe dienen, ſon⸗ dern teilweiſe völlig neue Verwendungszwecke eröffnen. Hervorzuheben iſt hierbei, daß die Erzeugungsſtätten für künſtlichen Kautſchuk(Buna) mit ſeinen überlegenen Güte⸗ eigenſchaften weiter ſortentwickelt worden ſind. Was die Textilverſorgung anbelangt, ſo war auf dem Gebiete der Einfuhr der Bezug von Wolle und Baumwolle etwas höher als 1936, jedoch iſt der Anteil der Abfälle bei der Baum⸗ wolleinfuhr ſtork geſtiegen. Die Exotenbaumwolle hatte 1937 nicht mehr die Bedeutung wie in den Vorjahren, denn es ſtanden nunmehr wieder die Bezüge aus den US A an erſter Stelle. Im großen und ganzen konnten die vor⸗ handenen Lücken in der Einfuhr durch te vermehrte Her⸗ anziehung inländiſcher Textilrohſtoffe geſchloſſen werden. War die deutſche Textilwirtſchaft 1933 noch zu etwa 90 v. H. vom Auslande abhängig, ſo iſt hierin ein erheblicher Wan⸗ del eingetreten. Das geht ſchon allein aus der wachſenden Bedeutung der Zellwolle hervor, deren Erzeugung ſich 1937 auf 1d. 100 Mill. Kilo belief und bei der für 1938 mit einer Steigerung auf 145 Mill. Kilo gerechnet wird. Hierbei iſt zu beachten, daß durch ſtändige Verbeſſerun⸗ gen der Maſchinen und laufende Produkttonserfahrungen nunmehr mit der Zellwolle ein Spiunſtoff herausgebracht wird, der allen an ihn geſtellten Anforderungen entſpricht. Bemerkenswert iſt die Tatſache, daß namentlich engliſche Fachkreiſe die Bedeutung der deutſchen Zellwolle einzu⸗ ſehen beginnen, nachdem man bis vor kurzem dort die Auffaſſung vertrat, daß die deutſche Zellwolle niemals weder hinſichtlich des Preiſes noch der Qualität ernſthaft mit der Naturwolle in Wettbewerb treten könnte. Neuer⸗ dings wird in Erwägung gezogen, auch die Kaſeinwolle (Lanital) ſtärker in gewiſſen Teilen der Textilinduſtrie(3. B. in der Hutinduſtrie) zu verwenden; jedoch war 1937 der Bau von Erzeugungsanlagen für Lanital noch nicht ſo weit fortgeſchritten, daß mit der Produktion begonnen werden konnte. Eutſprechend der anſteigenden Schafhaltung(von 4,34 Mill. Stück am 3. Dezember 1936 auf 4,68 Mill. am 3. De⸗ zember 1937) hat ſich daneben die Verſorgung mit inlän⸗ diſcher Wolle weiter gebeſſert. 1937 dürfte der Wollbedarf zu 8 bis 9 v. H. aus dem inlöndiſchen Wollanfall(ohne Gerberwollen) gedeckt worden ſein. Neben der Vermehrung ſteht die Qualitätsverbeſſerung der deutſchen Wolle. Die Verſorgungslage auf dem Gebiete der vom Auslande ein⸗ geführten Neu- und Altlumpen zur Herſtellung von Reiß⸗ wollen hat gegenüber 1936 eine Erleichterung erfahren. Die Reißwollerzeugung iſt erhöht worden. Die Anbau⸗ fläche ür Flachs ſtieg von 44000 Hektar 1936(womit der Bedarf an Flachs zu 61 v. H. gedeckt werden konnte) auf 60 000 Hektar in 1937. Weitere Fortſchritte ſind im Aus⸗ bau der Flachsröſtereien erzielt worden. Darüber hinaus iſt die Anbaufläche für Hanf erneut vergrößert worden, nachdem 1936 bereits 12,4 v. H. des Bedarfs aus eigener Erzeugung gedeckt werden konnte. Schließlich iſt der Seldenraupenzucht ebenfalls erhöhte Aufmerkſamkeit zuteil geworden. Der Erfolg auf dieſem Gebiete kommt darin zum Ausdruck, daß ſich die in Deutſchlaud 1934 vorhan⸗ den geweſenen Pflanzenbeſtände nach Abſchluß der Früh⸗ jahrspflanzzeit 1937 um das Dreiundzwanzigfache ver⸗ mehrt haben. Auf dem Gebiet der Lederverſorgung hat ſich gegen⸗ über 1936 infolge höherer inländiſcher Erzeugung und ver⸗ mehrter Einfuhr(auf die 50 bis 60 v H. entfallen) eine Beſſerung der Geſamtlage gezeigt. Allerdings konnte die Häuteeinfuhr nur zu ſtark erhöhten Preiſen erfolgen. Bezügl. der Verſorgung mit Nutzholz iſt eine fühlbare Er⸗ leichterung in mehreren Sorten durch Hiebſatzverſtärkung eingetreten. Günſtige Auswirkungen ſind daneben durch beſſere Lenkung des Holzanfalls zu verzeichnen geweſen (3. B. Chemieholz ſtatt Brennholz). Die Beiſpiele bewei⸗ ſen, daß es gelungen iſt, die Rohſtoffverſorgungslage 1937 weitgehend zu verbeſſern. Daß nicht auf allen Gebieten ein entſcheidender Wandel eingetreten iſt, bedarf keiner weiteren Erklärung. Man denke an die Verſorgung niit Oelen und Fetten. Umſomehr gewinnt die Kolonialforde⸗ rung an Bedeutung. * Neue Geſchäftsbedangungen der Reichs bauk für Lom⸗ barddarlehen. Vom Reichsbankdirektorium werden im Deutſchen Reichsanzeiger vom 10. Februar 1938 neue Ge⸗ ſchäftsbedingungen für die Gewährung von Lombarddar⸗ lehen(Lombardbedingungen) veröffentlicht, die gemäߧ 14 der bisherigen Bedingungen am Tage nach der Veröffent⸗ lichung— auch für die bereits gewährten Darlehen— in Kraft treten. Dieſe Bedingungen ſind inhaltlich im we⸗ ſentlichen nur eine infolge neuerer Rechtsentwicklung oder Zur Beſeitigung von Unklarheiten vorgenommene Neu⸗ ſaſſung der bisherigen Geſchöfts bedingungen. Die neue Faſſung iſt bei jeder Reichsbankanſtalt erhältlich. * Die Neuzulaſſungen von Kraftfahrzeugen. Das Zu⸗ loſſungsgeſchäft ſtand im Januar unter dem Einfluß der bevorſtehenden Automobilausſtellung. Wie in den Vor⸗ jahren war erwartungsgemäß die Zuloſſungsziſſer mit ins⸗ geſamt 24548 neu zugelaſſenen Kraftfahrzeugen, darunter 42 049 Perſonenkraftwagen, 39992 Laſtkraftwogen und 7774 Kräfträdern, wieder niedriger als im Vormonat, und zwar um 16 v. H. Im Vergleich zum Januar 1937 lag aber die Geſamtzahl der Neuzulaſſungen um 10 v. H. höher. * Förderung des Kleinwohnungsbaues. Zur Förderung des Kleinwohnungsbaues hat die Badiſche Landestreditan⸗ ſtalt für Wohnungsbau das bisherige Darlehen von 1500 4 je Wohnung auf 2000/ erhöht und die Beleihungsgrenze auf 75 v. H. des geſchätzten Bau⸗ und Bodenwertes hinauf⸗ geſetzt. Der Zinsfuß der Darlehen beträgt 4 v. H. Kinder⸗ reiche und Schwerbeſchädigte, die im Jahre 1938 Bau⸗ vorhaben durchführen wollen, erhalten die Darlehen auf die Dauer von fünf Jahren zu einem Zinsſatz von 3 v..; die Tilgung wird bei ihnen auf 1 v. H. ermäßigt. Außer⸗ dem können Kinderreiche und Schwerbeſchädigte neben dem allgemeinen Darlehen ein Zuſatzdarlehen von 500/ je Wohnung erhalten. Für die gemeinnützigen Wohnungs⸗ Unternehmen ſind beſondere Vergünſtigungen vorgeſehen. * 12,471 Mill. Tonnen Geſamtumſatz 1937 der Zement⸗ induſtrie. Die ſeit dem Umbruch einſetzende Stärkung der deutſchen Zementinduſtrie hat ſich auch 1937 fortgeſetzt. Es konnte ein Geſamtumſatz von 12,471 Mill. Tonnen erreicht werden. Damit hielt die von dem tiefſten Stande 1932 mit einem Jahresverſand von 2,80 Mill. Tonnen begonnene Wandlung in der Aufwärtsbewegung an. Die Abſatzzif⸗ fern der letzten 3 Jahre ſtellten ſich auf 8,63 Mill. Ton⸗ nen 1935, davon 8,10 Mill. Tonnen im Inland und 0,53 Mill. Tonnen im Auslande, 1936 auf 11,53 Mill. Tonnen insgeſamt, davon 10,87 Mill. Tonnen im Inlande und 9,66 Mill. Tonnen im Ausland, und ſchließlich 1937 auf 12,471 Mill. Tonnen insgeſamt, davon 1161 Mill. Tonnen im Inlande und 0,86 Mill. Tonnen im Ausland. Es liegt demnach für 1937 eine Geſamterhöhung um 8 v. H. vor, der eine weſentliche Erhöhung von 1935 und 1936 voran⸗ gegangen war. Der Inlandsumſatz konnte ſich dabei um rund 7 v.., das Ausfuhrgeſchäft um rund ein Drittel Fünftel) verſtärken. Die deutſche Zementinduſtrie iſt wohl im Süden als auch im Norden in ihre optimale Be⸗ jäftigungs möglichkeit hineingewachſen, während die Fa⸗ briken des weſtdeutſchen Gebietes mit annähernd der Hälfte ihrer Leiſtungsfähigkeit, alſo ebenfalls beſſer als in den vergangenen Jahren äftigt ſind. Ueber die Neuord⸗ nung des Verband deutſchen Zementinduſtrie erfährt man, daß die da nge. webe 5 handlungen ſowohl wegen der dr r Verb ſelbſt als auch wegen der zw liche nur 1850 am,. f gewachſen war, das iſt eine Vergrößerung um 360 v. über den bisher bekannten Stand nicht hinausgekommen ſind. * Zeiß Ikon AG, Dresden.— 7(6) v. H. Dividende. Der Aufſichtsrat beſchloß, der HV am 18. März eine Divi⸗ dende von 7(6) v. H. für das mit dem 30. September 1937 abgelaufene Geſchäftsjahr vorzuſchlagen. Der Geſchäfts⸗ gang der Geſellſchaft iſt befriedigend. . C. FF. Ploucquet, Heidenheim, übernimmt Augsburger Weberei. Die C. F. Ploucquet, Baumwollweberei, Fär⸗ berei und Appreturanſtalt, Heidenheim, hat die M. S. Landauer, Baumwollrohweberei in Augsburg erworben. Das Heidenheimer Werk hat eine Beleaſchaft von 600 und die Augsburger Firma eine ſolche von 400 Mann. Ploue⸗ quet hat durch dieſen Erwerb, der dem eigenen Unter⸗ nehmen angegliedert werden ſoll. die Möglichkeit, die für die Fabrikation benötigten Rohgewebe in eigener Fer⸗ tigung herzuſtellen. * Volksbank Neckarbiſchofsheim. Die Bilanzſumme er⸗ höhte ſich im Jahre 1937 um 75 000/ auf 820 000 l. Die offenen Reſerven betragen nunmehr 98 000 4. Der Reingewinn beträgt 9300„. Es werden wieder 6 v. H. Dividende zur Verteilung vorgeſchlagen. Die GW ſoll Mitte März abgehalten werden. * Allianz und Stuttgarter Lebensverſicherungsbank AG. Im Januar wurden in der Großlebensverſicherung 25 Mill. // Verſicherungsſumme beantragt, in der Kleinlebens⸗ verſicherung und Gruppenverſicherung 10 Mill.„ Ver⸗ ſicherungsſumme, ſo daß der Antragszugang des Monats insgeſamt 35 Mill., Verſicherungsſumme beträgt. * Tuchfabrik Rheydt Ac, Rheydt. Unter dieſer Firma wurde eine Aktiengeſellſchaft mit einem voll eingezahlten Kapital von 1500 060, errichtet, die den Betrieb und die Geſchöfte der ſeit 1872 in Rheydt beſtehenden bedeutenden Tuchfabrik Herz u. Stern Kommanditgeſellſchaft ab 1. Oktober 1987 übernahm. Als Vorſtand wurde der lang⸗ jährige Betriebsleiter der Firma Theodor Neuenhoſer, Rheydt, beſtellt. Der erſte Aufſichto rut ſetzt ſich zuſammen aus Bankdirektor Joſeph Friſch, Stuttgart(Vorſitzender), Bankdirektor Stiehl(Hardy u. Co. Gmb), Berlin, Bank⸗ direktor Scheuen(Dresdner Bank), Rheydt, und Profeſſor Brenger,.⸗Gladbach. * Gebeſſerter Auslaudsabſatz der feuerfeſten In⸗ duſtrie. Der Abſatz ſeuerfeſter Steine in das Aus⸗ land konnte im vergangenen Jahr trotz ſtarker Be⸗ anſpruchung der Werke für das Inland beachtlich ge⸗ ſteigert werden. Gegenüber 1936 weiſt die Ausfuhr der Menge nach eine Zunahme um ſtark 22 v. H. auf. Die wertmäßige Steigerung deckt ſich faſt genau mit der mengenmäßigen Zunahme. Die günſtige Ge⸗ ſchäftslage im Inlandsgeſchäft hält unvermindert an. * Baumaſchinen auf der Leipziger Meſſe ſeit 1933 faſt verfünffacht. Die deutſche Baumaſchinen⸗Induſtrie wird auf der kommenden Leipziger Frühjahrsmeſſe vom 6. bis 14. März eindrucksvoll vertreten ſein. Die gewaltigen Hoch⸗ und Tiefbauten, die von den Auſbauplänen des ritten Reiches künden, haben die Leiſtungsfähigkeit der Baumaſchineninduſtrie geſteigert und zur Entwicklung von Geräten geführt, die allen Anforderungen des ſchweren Baubetriebes genügen. Aus den Zahlen der Ausſteller, die ſich on den Frühjahrsmeſſen 1933 und 1937 beteiligt haben, läßt ſich die wachſende Bedeutung der Meſſe am beſten erkennen. Die belegte Ausſtellungsfläche betrug 1933 während ſie 1937 ſchon auf 6700 55 115 Die Zahl der Ausſteller ſtieg in der gleichen Zeit auf das Zweieinhalbfache. Für 1938 ſtehen 8400 am zur Verfügung, die bereits voll belegt ſind. »Das Kunſthandwerk auf der Kölner Frühjahrsmeſſe. Im Einvernehmen und mit Unterſtützung der Reichs kam⸗ mer der bildenden Künſte wird auf der kemmenden Früh⸗ jahrsmeſſe in Köln vom 20. bis 27. März eine Schau „Kunſthandwerk“ durchgeführt. Auf Grund des guten Erfolges dieſer Gruppe auf den vorfjährigen Meſſen ent⸗ ſchloſſen ſich bisher ſchon zahlreiche Kunſthandwerker aus den verſchiedenſten Gebieten des Reiches zur Deilnahme Neben Einzelausſtellern tritt das Kunſthandwerk durch Gemeinſchaftsſtände auf der Frühjahrsmeſſe hervor, an der die einzelnen Zweige des Kunſthandwerks, wie Keramik veredelte Gläſer, Glasmalereien, handgeklöppelte Spitzen, künſtleriſche Buchbinderarbeiten, Stickereien, Lederkunſt, Handwebereien, Holz⸗ und Schmiedekunſt, künſtleriſche Spielzeuge, Drechſlerarbeiten und Holzſchnitzereien, betei⸗ ligt ſind. Innerhalb der Gruppe„Kunſthandwerk zeigt eine Sonderſchau unter maßgeblicher Beteiligung des Vereins„Kunſt⸗ und Heimarbeitspflege“ e.., Düſſeldorf, bodenſtändiges Kunſthandwerk und Heimarbeiten aus dem Rheinland. Dieſer Verein, deſſen Vorſitzender der Lan⸗ deshauptmann der Rheinprovinz iſt, hat die beſondere Aufgabe, die Heimarbeit in den rheiniſchen Gauen zu pflegen. * Die franzöſiſche Großhandelskeunziffer wenig ver⸗ ändert. Die franzöſiſche Großhandelskennzifſer belief ſich am 5. Februar auf 610 v. H. gegen 612 v. H. am 29. Ja⸗ nuar. Dieſer leichte Rückgang iſt ouf eine geringe Ver⸗ billigung der Nahrungsmittel und Rohſtoffe zurückzuführen. * Peugeot Paris.— Verminderter Reingewinn. Die Autofabrik Peugeot hat im Geſchäftsjahr 1937 einen Ge⸗ ſamtumſatz von 952 Mill. Frs. gegen 781 Mill. Frs. im Vorfahre erzielt. Der Gewinn ſtellt ſich auf 12 787 672 Frs. gegenüber 17 699 803 Frs. * Amerikas Flugzeugausfuhr im Januar. An Ausfuhr⸗ bewilligungen wurden im Laufe des Jonuar exteilt. Für China Kriegsflugzeuge im Werte von 329 600 Dollar; für Japan Fahrgaſtflugzeuge im Werte von 493 400 Dollar; für Argentinien Kriegsf Sflugzeuge für 236 200 Dollar; für Sowfetrußland Fahrgaſtflugzeuge im Werte von 396 000 Dollar; für Holland Flugzeuge im Werte von 508 800 Dollar; für Niederländiſch⸗Oſtindien Flugzeuge im Werte von 45000 Dollar; für Rumänien Fahrgaſtflugzeuge im Werte von 514000 Dollar und für Polen Fahrgaſtflugzeuge im Werte von 540 500 Dollar. Waren und Märkte Rotterdamer Getreidekurſe vom 9. Febr.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilp) März, Mai 7,5272 Juli 7,42%; Sept. 7,0% Br.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo März 107; Mai 1074; Juli, Sept. je 106,50. Liverpooler Baumwollkurſe vom 9. Febr.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſol Stand. Micdl.(Schluß Februar 138) 488; März 492; April 4953; Mai 497; Juni 500; Juli 502; Auguſt 504; Sept. 506; Okt. 508; Nov. 509; Dez. 510; Jan. (29) 513; Febr. 514; März 516; Mai 518; Juli 519; Okt. 521; Dez. 529; Tendenz ſtetig. D Leinölnotierungen vom 9. Febr.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Febr. 1256; Leinſaat Klk. per Febr. 14%; Bombay per Febr. 14,75; Leinſagtöl loko 27,9; dtv. Febr. 26,10%; dlo. Mai⸗Auguſt 27,0: Baumwoll⸗Oel ägypt. per Febr. 556.— Neuyork: Terp. 32,0.— Savan⸗ nah: Terp. 27,0. * Großmarkthalle Handſchuhsheim. Gelbe Rüben—6; Wirſing—9; Lauch 16—20; Sellerie 12—14, 711; Spinat 810, Feldſalet 15—28, 11—13; Winterkohl 6; Zwiebeln —9. Anſuhr gut, Nachfrage mittel. Geld- und Devisenmarki Paris, 9. Februar.(Schluß amtlich). London Italien 152.67 160,35 Stockholm 785575 Neuyork 3047. Schweiz 706,37 Wien 8 Belgien 516,25 Kopenhagen 682,50 Berlin 1230,— Spanien Holland 1702,— Watſchan 558,— London, 9. Februar.(Schluß amtlich), Neuyork 501,12 Liſſabon 110,13 Buenos Aires] 1600,— Montreal 500,93 Helſingfors 225,20 Rio de Jan. 412.— Amſterdam 896,70 rag 437 Hongkong.300 Paris 152,71 Budapeſt 2500, Sch anghal 1/1. Vrüſſel 2953,25 Belgrad 214,.— okohama 28 Italien 9520, Sofia 403, uſtrallen 125,— Berlin 1241,25[ Moskau 2039, Mexiko 1800,.— Schweiz 2160,87][ Rumänien 676,.— Montevideo 2675,— Spanien 8 Konſtantin 621.— Valparaiſo 124,0 Kopenbagen 2240, Athen 546,50 Buenos Stockholm 1939,87] Wien 2637, auf London 1660, Oslo 1996,25 l Warſchau 2631,— Südafrika 100,12 8 Melalle Hamburger Mekallnotierungen vom 9. Februar Banca- u. Brief Geld Kupfer Straits zinn Brieff Geld BriefſGeld Heider(p. 100 kg) 19,— 19, Januar„„ Feinſilber(RM per Kg). 42,50 39,50 ebruar 50, 2550, 25248,0248,0 l Feingold(RM per g).84 2,79 Arz 50,25 50,25/248,0248,0 J Alt⸗Platin(Abfäne) April 50,25 50, 25248,0 248,0 Cireapr.(RM per 9) 2,10 2,30 Mai 50,2550, 25248, 0 248,0 Techn. reines Platin Juni 50,29 50,25248,0 248,0] Detailpr. R per 9). 3,10 3,5 Juli 50,2550, 25248,0248,0 Auguſt„ee Loco] Abt. September....... I Antimon Regules chineſ. Oktober„„ per i) 2, 60, November.. Aueckſilber(Eper Flaſche) 14,78 14,75 Dezember....... I Wolframerz chineſ. tin).. 72,50 * Der Londoner Goldpreis betrug am 9. Februar 1988 für eine Unze Feingold 139 ſh 8 d= 86,7679, für ein Gromm Feingold demnach 53,8846 Pence=.78965 * Neue Metallkurspreiſe. Laut Bekanntmachung K P 482 werden ab 10. Februar die Kurspreiſe für Zink um 0,25 /, Blei, Meſſing⸗ und Neuſilberleg. um 0,50 J, Kupfer und Rotgußleg. um 0,75 /, Bronzeleg. um 1, ſowie Zinn um 2 J, je 100 Kilo ermäßigt. 110 5 +* ad 0 15 5 in Kraft ab in Kraft ab E525 2 1401 E Alum. n. leg.] 133-137 183—137 Branzeleg. 7992%%% 8I, do. Legier. 58 5861 Neuſilberleg. 32—84¼ͤ 51/84 Blei nichtleg. 18/20/ 1820[Nickel n. leg.] 25—248 288—248 Hartblei. 24% 2% 22% Zink fein 2/281. 21—23 Kupfer n. leg. 55 38% 888 501 do roh. 1% 19%] 1219 Meſſingleg.. 404% 89—41½ Zinn n. leg. 22288 278288 Rotguß leg. 55—57½% 58 50% Banka⸗Zinnl 28248 288 248 Rückgang der amerikaniſchen Börſenumſätze. Nach Er⸗ mittlungen des ſtaatlichen Börſenüberwachungsausſchuſſes in Waſhington gingen die Aktienumſätze der 22 offiziellen Wertpapierbörſen der Vereinigten Staaten im Jahre 1937 um 11 v.., die Rentenumſätze um 26 v. H. zurück, ſo daß die Bondsumſätze im vergangenen Jahr nur noch 11 v. H. des Geſamtumſatzes ausmachten gegen 13 v. H. 1936 und ſogar 20 v. H. 1935, während die Aktienumſätze anteilig dafür im gleichen Verhältnis zugenommen haben. Es be⸗ trugen(in Mill. Dollar): 1935 1936 1937 Aktienumſatz. 15375 23 622,6 21 004,4 Rentenumſatz 2 3 661, 2 698,9 Geſamtumſatz. 19 111,8 27 289,9 28 708,38 Ungefähr 96 v. H. der geſamten Börſenumſätze Amerikas entfallen auf die beiden Neuyorker Fondsbörſen, wobei die Neuyorker Stock Exchauge mit 84 v. H. und die Neu⸗ horker 5855 Exchange mit 12 v. H. am Geſamtumſatz be⸗ teiligt ſind. 8 3. krachfenmarki Duisburg- NRuhrort Die Nachfrage nach Kahnraum in kleinerer und mittlerer Größe für Reiſen bergwärts war an der heutigen Börſe ziemlich rege. Die Bergfrachten blieben unverändert. Für talwärts wurde mehr als an den Bortagen angenommen. Auch hier blieben die Frachten unverändert. Die Schlepp⸗ löhne tal⸗ wie bergwärts notierten mit dem geſtrigen Satz. Nhein-Mainische Abendbörse Behaupfiel Frankfurt, 9. Februar. An der Abendbörſe war die Umſatztätigkeit nicht be⸗ ſonders lebhaft, es zeigte ſich aber aus der Börſe heraus etwas Kaufintereſſe, das durch kleine Nachfrage aus dem Publikum unterſtützt wurde. Abgaben waren dagegen kaum zu beobachten. Die Kurſe zeigten allerdings gegen den Mittagsſchluß nur wenig Veränderung. Gtwas höher notierten J Farben mit 159% bis 160(159,50), Voͤler⸗ werke Kleyer lagen mit 119 unverändert, ebenſo u. a. Deutſche Erdöl mit 141, wogegen Klöcknerwerke v. H. nachgaben auf 118,50. Verein. Stahlwerke waren in einigen Betrögen zu 112,50 geſucht. Etwas mehr Umſätze hatten Großbankaktien zu den erhöhten Mittagskurken. An den Reutenmärkten herrſchte weiteſtgehend Stille, man hörte unveränderte Kurſe, Kommunal⸗Umſchuldung 95,25 bis 95 30, 4proz. Rentenbank⸗Ablöſung mit 94,15 bis 94,20, Städte⸗Altbeſitz mit 135,6. Am Eiunheitsmarkt ſetzten Schramm gung unv. 4 v. H. auf 141,25 fort, Brauerei gewannen 1 v. H. auf 90. * Snia Viscoſa.— Kapitalerhöhung. Der Verwaltungs⸗ rat beſchloß, der HV am 26. März eine Erhöhung des Kapitals vorzuſchlagen. Einzelheiten ſollen noch bekannt⸗ gegeben werden. Wie gemeldet, lautet der Dividenden⸗ 1 für das verfloſſene Geſchäftsjahr auf 30(22) Lire je Aktie. 5 * Zürcher Kantonalbank, Zürich.— Erhöhter Rein⸗ gewinn. Der Jahresgewinn beträgt nach Vornahme an⸗ gemeſſener Abſchreibungen und Rückſtellungen 6,7(6/2) Mill. ſfr. Auf das im April 1937 auf 90 Mill. ſfr. erhöhte Grundkapitol wird eine Dividende von 3,8(4,2) v. H. aus⸗ geſchüttet, ferner werden 1,3 Mill. ſfr. der Eidgenöſſiſchen Staatskaſſe als weiterer Gewinnanteil überwieſen. * International Nickel Co. of Canada Ltd. Die Geſell⸗ ſchaft ſchüttet auf ihre Stammaktien eine Vierteljahrs⸗ dividende von wieder(,50 Dollar je Aktie aus. Im vor⸗ hergehenden Quartal kom noch eine Sonderausſchüttung von 25 Cents hinzu. * General Motors Corporation. Die Geſellſchaft bringt auf ihre Stammaktien eine Dividende von 0,25 Dollar zur Ausſchüttung. Im Jahr 1937 wurden an Stammaktien⸗ dividenden gezahlt: 0,25 Dollar im Februar, 1 Dollar im Auguſt, 1,50 Dollar im November, das macht 3,75 Dollar gegenüber 4,50 Dollar im Jahre 1936. Lack ihre Befeſti⸗ Mainzer Aktien⸗ Aussicht Inn. 9. Febr. 10 nat 1 Ran— . e 0 ,, Tullluht, , Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 10. Februar. Der Ein⸗ fluß der vom Atlantik ausgehenden Wirbeltätigkeit auf unſere Witterung hat ſich raſch weiter verſtärkt. Die Zufuhr milder Meeresluft brachte in der ver⸗ gangenen Nacht ausgedehnte und meiſt ergiebige Niederſchläge, die nur in größeren Höhen als Schnee fielen. Die Temperaturen ſteigen zunächſt weiter an. Das Wetter bleibt weiter unbeſtändig. Vorausſage für Freitag 11. Jebruar Veränderlich, doch meiſt bewölkt und seitweiſe Niederſchlag, bei lebhaften weſtlichen Winden mild. Höchſttemperatur in Mannheim am 9. Februar + 7,55 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 10. Februar + 4,1 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 5, Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 9,3 Millimeter = 033 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jauuar Abein- Bede! 6. 7. 8. 9. 10 Nb Legel 7. 8. 9. 10. Rheinfelden.23.22 152.10 2,11] Kaub. 2742.82 48285 Breiſach.. 128.18 091 09/108 Kön. 358.28.05.83 Nehl!l.61.59.80.30 239 Neckar⸗Pegel Maxau 4408,28.18 410400 Nannbeim 85 3,49.37.7 3 I(annheim 57341 327.13 —e ee,———..ñññ—.——— ͤ ͤ— a Hauptſchriftleiter. und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Onno Eiſen bart.— Han⸗ delsteil: Dr. Fritz Bo de.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes. — Sport: Willy Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in nhein chriftleitung in Berlin: Or. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nur 5 bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitun 5 Or. Fritz Bode e R I, 6. 3. Verantwortlich G0 Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen 8 ſakob Faude, Mannheim. 8 Zur Zeit Preiskiſte Nr. 8 güleig. ie Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mittag erſcheinen glei Jeltig in der Ausgabe B e 8 Ausgabe A Mittag über 11 000 Ausgabe à Abend über 10 000 Ausgabe B über 10 500 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Januar über 21 500 HANDELS- h WIR TSCHATTS-ZHTrU NG 8 1 1 . 2 12 Donnerstag, 1 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe SGBewinnauszug 5. Klaſſe 50. Preußiſch⸗Süddeutſche (276. Preuß.] Klaſſen-Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboken hohe Gewinne gefallen, Auf ſede gezogene Nummer ſind zwei gleich 5 und zwar auf die Loſe gleicher Nummer in ben beiden Abteilungen IJ und II je einer 1. Ziehungstag 4 Gewinne zu 5000 RM. 12 Gewinne zu 3000 RM. 291265 354166 358561 12 Gewinne zu 2000 RM. 56617 146059 218220 259812 313182 351980 52 Gewinne zu 1000 RM. 15088 20768 37076 81679 64158 7 222915 1319 90276 104 228550 233691 258598 281257 270787 31441 8. Februar 1938 In der heutigen Vormittagsziehung wurden gezogen 142818 218875 18986 91838 217818 131 329135 333403 363695 378925 145710 154623 239979 315075 NSDAP-Miffeilungen Aus partelamtlichen Behanntmechungen entnommen Ortsgruppen der NS DA Waſſerturm. 10.., 20.15 Uhr, öffentliche Kundgebung im Planetarium. Für Parteigenoſſen, Parteigenoſſinnen, Parteianwärter, Walter und Warte der Dä, NSV und NS⸗Frauenſchaft und Formationen iſt Teilr iſt eingeladen. Wallſtadt. Anwärter ſowie Walter nahme Pflicht. und Warte der ſowie die Mitglieder der Gliederungen Die Bevölkerung 11. 2. Appell ſämtlicher Politiſchen Leiter und Gliederungen. Antreten 20 Uhr auf dem Rathausplatz in Uniform, Zivil mit Armbinde. Humboldt. 10.., 20 Uhr, Dienſtappell der Politiſchen Leiter, Pol.⸗Leiter⸗Anwärter, Walter und Warte der Glie⸗ derungen in der„Flora“, Lortzingſtraße 17/19. Dienſtanzug, Zivil mit Armbinde. Rheintor. 12.., deutſche Wehrn Strohmar 20.1 10.2 5 Uhr, Lichtbildervortrag acht“, Geſellſchaftshaus, F 3. 13a. 20.30 Uhr, Dienſtapnell im Hauſe der „Die Ortsgruppe für alle Politiſchen Leiter und Leiter⸗Anwärter 11. 2. Kundgebung der DAßß und NSW. inde. in der Beginn 20.15 Uhr. Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter 19.45 Uhr vor der Anzug: „Flora“, Sämtliche Walter treten um 19.45 Uhr vor der Ühlandſchule(auch Fußkrankel zur Teilnahme ſämtliche zur„Flora“. igung. NS⸗Wranuenſchaft 0.., 20 Uhr, Pflichtheimabend im Schulhaus. 2, 20 Uhr Heimabend im„Durlacher Sämtliche Mitalteder haben Stoffreſte, Nadel, Faden und Schere ſind 88889 8880 40809 277 116388 131189 4 11277 1 ſowie W. 1 W̃ 148820 188847 188311 168489 188219 292827 e beit 80 55 205381 207839 208881 218147 218882 232234 ieee e 241876 344247 258358 2581385 288784 304879 Neckarſtadt⸗Oſt. 11. 5 312460 319583 324288 324838 328798 338919 Lortzingſtraße(nicht im Planetarium). 338848 352232 355531 365878 378327 385049 387984 Ühlandſchule. 1 fad 202 Gewinne zu 300 RM. 4950 5439 8428 9089 NS Neckarſtadt⸗Oſt. 11309 15098 18741 19842 21558 21788 24278 27881 31214 48884 48585 57281 87725 87898 83034 68438 77221 78481 78787 81203 90830 helferinnen gehen direkt 85538 88410 104628 124822 128588 127558 ſorgen für reſtloſe Beteil 131532 132003 138752 14086 142778 148445 5 158549 156283 158512 159248 181282 182480 185804 187539 187988 177222 178188 183908 Wallſtadt. 1 183314 181843 194918 188818 188878 158388 Ran: 2 205579 205743 207593 208288 212292 217888 Wohlgelegen. 10. 2. 218128 2238828 2285787 233589 288157 237200 Hof“, Käfertaler Straße 168. 238810 242187 246886 258141 258570 288881 zu erſcheinen. 23072 267289 288882 270882 272148 278844 Min bringen 278374 283013 2858598 288861 304708 307872. 385182 338068 349458 358121 380429 382275 Seckeuheim. 384988 373444 378745 379808 881033 383385 11.., 20 Uhr, nehmen 390148 392345 393165 398278 Frauenſchaft und des Frauenwerks an In der heutigen Nachmittagsziehung wurden gezogen des VDA in der Turnhalle teil. 2 Gewinne zu 30000 RM. 282280 4 Gewinne zu 10000 RM. 190419 227604 24419 2 Gewinne zu 5000 RM. 3244 Friedrichspark. 10.., 20 Uhr, Mitglieder der Kundgebung Nähabend an der Mitgliederverſammlung der NS DA an. Die Zellen⸗ Die Zellenwalter Armbinde iſt anzulegen. Der Heimabend föllt dieſe Woche aus. Am NS- der und Chor⸗ probe, ſowie Beſprechung ſämtlicher Stab⸗, Zellen⸗ und Blockfrauenleiterinnen in B 4. Erſcheinen iſt Pflicht. 4 Gewinne zu 3000 RM. 09876 304671 Erleuhof. 10.., 20 Uhr, Heimabend bei Krämer, Wald⸗ eee 2000 R. 318868 207809 251684 hofſtraße. Erſcheinen aller Zellen⸗ und Blockfrauenlet⸗ 85 ewinne zu 1000 RM. 4616 14768 88883 88889 terinnen iſt unbedingte Pflicht. 5 5 819863 88992 18732 132893 137028 139271 Ilvesheim. 10.., 20 Uhr, Heimabend im„Schiff. e 2 8 2 5 2392 2 7 9 ur 5. 2 9„ Nflüchtßei 1. 859480 88884 895570 309885 320588 388856 5 10.., 20 Uhr, Pflichtheimabend in Her 105 Beige zu 580 A 38127 d089 22847 87894 Neckarſtabt⸗Oſt. Sämtliche Mitglieder der Frauen- 982057 9 8 9521493850 P 172875 ſchaft und des Frauenwerks ſind verpflichtet, die am 11.., 8 3998 8 5 20.15 j ſtattfindende Mitgliederverſ der 188090 188481 189839 299877 218707 217005 e„ 254459 270781 275939 2894888 39 300444 ND in der„Flora“, Fortzinaſtraße 1 au belüuchen.. 2 1 88 323 27202 Die Sprechſtunden der Ortsfrauenſchoftsſeiterin findet 302120 308071 8127 23904 324881 3 f 5 en Irtsfrau⸗ 8 364826 59986 0 579329 391881 381875 mittwochs von 15—16 Uhr Schafweide 59 ſtatt. 3848 50 7 8 382878 388595 387104 39575 5 5 18873 8 58 5 Standortbefehl. Am 11. 2. findet im Muſenſaal des 3 Gewinne zu 3 Roſengartens die Eröffnungsfeier des Reichsberufswett⸗ 3 57835 23 52835 1 5 57812 9 5 0 kampfes ſtatt. H, Da und BDM⸗Angehörige nehmen in 4034985 119339 121129 21880 123088 133831 Uniform teil. Einlaßkaxten ſind rechtzeitig bei dem Be⸗ 133871 137567 138497 141437 142212 142829 triebszellenobmann anzufordern. 177448 1723 18285 188 88813 330885 DM 1 1 515 BDe 91900 205989 208887 209549 227888 257171 Rührer 1 2 Pfli ler Mädel⸗ 288487 288134 241884 248579 248334 248743 Führerſchulungswerk. 10. 2. Pflicht aller Mäde 282889 268663 268529 268455 288887 289 gruppenführerinnen. 8 e e e e ee n e,, 2719515 352203 350282 370990 370888 372682 tergan kommen. Schreibzeug iſt mitzubringen. 373504 374735 383080 390470 90 394262 Gruppenführeriunen. Wochenendſchulung am 12. u. 13. 2. 395207 Treffpunkt 1930 Uhr in der Juhe. Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu ſe 500000, 2 zu je 300000. 2 zu ſe 200000, 2 zu je 100000, 2 zu je 75000, 4 zu je 50000, 8 zu ſe 30000, 20 zu je 20000, 96 zu je 10000, 194 zu je 5000, 384 zu ſe 3000, 978 zu je 2000, 2884 zu je 1000, 4802 zu je 500, 9832 zu ſe 300, 233788 zu ſe 150 RM. 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Infolge der ſtarken Nachfrage nach Karten werden die Ortsobmänner exſucht, eventuell noch nicht verkaufte Karten im Laufe des Tages auf der Kreiswaltung, Zimmer 18, abzuliefern. Abteilung Propaganda. Frauenabteilung Werkfranengruppenführeriunen! Am Freitag, 11.., 20 Uhr. Arbeitsbeſprechung der Werkfrauengruppenführe⸗ rinnen in P 4, 12, 1. Stock. Hausgehilfen Ortsſozialwalterinnen! Am Donnerstag, 10. 2. um 20.30 im 20.15 Uhr, ihren nächſten Kameradſchaſtsabend, verbunden mit Faſchingsüberraſchungen! Angehörigen willkommen. Sageskaleucles Nationaltheater: Zerk Libelle Kabarett Harmo Kunſth Lindner(Berlin) über„Das ſchöne deutſche Donner „Der aulen, 20 Uhr. : 16.11 Uhr Kräppelkaffee des„Feuerio“. und Tanz. nie, alle: Alle Kameraden mit ihren Stag, 10. Februar Reiter“, Schauſpiel von Heinrich 20.90 Uhr 5D 2, 6: 20 Uhr Klavierabend Jula Kaufmann. 20.15 Uhr Lichtbildervortrag von Dr. Werner Dorf“. Gambrinus, U 1, 5: 10.11 Uhr Karnevalſitzung der„Fröhlich Pfal 4 83* Plano-U. Ffügeffabrik Scharf& Nauk Erstklassige Fabrikate O 4. 4 38903 Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternprolektors. Tanz: Palaſthotel Parkhotel, Libelle, Kaffee Belbe. — Alhambra und und Scala:„Lo Uhr, Arbeitsbeſprechung der Ortsſozialwalterinnen Lichtſpiele: Sitzungszimmer in der Rheinſtraße 3. 3. e»Oriswaltungen Univerſum:„Urlaub auf Ehrenwort“. 5 1 2. een ae 0 Neckarſpitze. Donnerstag, 10. 2, 20 Uhr, Verſammlung N e ee bad anette 5 1 3 122 3 Abe 2 au“.— im„Schwarzen Lamm, Hlerau haben zu erscheinen fmt⸗»Abentener n aks hanero“. liche Betriebsobmänner und ſämtliche Zellen⸗ und Block⸗ walter. NS„Kraft durch Freude“ Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub Für folgende Winterurlaubsfahrten werden noch Aun⸗ meldungen entgegengenommen:: U 5/38 vom 13. bis 20 Februar, Winterurlaubsfahrt nach dem Allgän(Pfronten und Umgebung! Geſomtkoſten nur 31,50„(Schilehrgang 5/ mehr). uß 7/38 vom 20. bis 27. März nach Oberbayern(Reit im Winkel und Umgebung). 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Vorverkauf bei den Koͤß⸗ Betriebswarten und ⸗Vorverkaufsſtellen. Abt. Volksbildungswerk Wegen dringender Verhinderung des Reöners wird der Vortrag von Prof Dr. Schultze, Jena„Der Kampf der Großmächte um Lebensraum“ vom 10. 2, auf 4. 3. verlegt. — Die nächſte Veranſtaltung iſt der Vortrag von Prof Dr. Künzig, Karlsruhe, am 16. 2. 38 über„Deutſches Bauern⸗ Städtiſches Schloßmuſeum: von 14.30 bis 16 Uhr. Ständige Darbietungen Geöffnet von Sonderſchau: Feſtung und Garntſonſtodt. Theatermuſenm E 7. 15 6 is 17 Uhr Sond Theater Sternwarte: Geöffnet von 10 bis 12 und von 13 bis 16 Uhr. Städtiſche Kunsthalle: Geöffnet von 10 bis 18 und von 14 b Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: C und von 14 bis 16 Uhr Sonderausſtellung: Arnold is 16 Uhr. erſchau: Geöffn 10 bis 12.30 und Mannheim als 20: Gebifnet von 10 bis 18 und von Schwetzingen und ſein et von 10 bis 13 Balwsé. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Berein, Telefon 349 21. Was hoͤren wir? Freitag. 11. 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