2 2 N * 12 1 ö - f — Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.8 Met und 62 fa Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mt einſchl 60 Pia Poſtbef⸗Geb Hterzu 72 Pfa Beſtellaeld Abholſtellen Wald⸗ l Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44 Meerfeldſtr 18, Ne Fiſcherſtr 1. Fe Hauptſtr 63. W Oppauer Str 8 Se vutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25 f. d folgend Monat erfolgen. hofſtr. 12 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 40. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Einzelpreis 10 Pf. 15 Anzeigenpreise: 23 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Tertmillimeterzeile 50 Pfennig Kletnanzetigen ermäßtate Grundpreiſe iſt die Anzetgen ⸗ Pretsliſte Nr 8. Konkurſen wird ketnerlen Nachlaß gewährt Anzeigen in beſtimmten Ausgaben fernmündlich Für Famtlien⸗ und Allgemein aültig Bet Zwangsveraletchen oder Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. erteilte Aufträge Mittag⸗ Ausgabe A Donnerstag, 17. Februar 1938 140. Jahrgang— Nr. 70 Die Aufklärung des Falles Budenko Budenko nicht von faſchiſtiſchen Häſchern entführt, ſondern vor der GP nach Rom geflohen Budenko erzählt ſeine Flucht Die GP wollte ihn verſchleppen, da ging er über die Grenze ins faſchiſliſche Jlalien dnb. Rom, 16. Febr. Der frühere ſowjetruſſiſche Geſchäftsträger in Bukareſt, Budenko, der vor einiger Zeit über⸗ raſchend aus der rumäniſchen Hauptſtadt ver⸗ ſchwunden war, und von dem allgemein ange⸗ nommen wurde, daß er mit den üblichen Metho⸗ den der Gpu nach Sowjetrußland verſchleppt und ermordet worden ſei, iſt in Wirklichkeit aus Rumänien geflohen, um den Zugriffen Moskaus zu entgehen. Budenko hat Zuflucht in Rom ge⸗ funden. Budenko ſchildert in einem Interview im„Gior⸗ nale'Italia“, wie er den GPU⸗Häſchern, die ſich bereits in der Bukareſter Sowjetgeſandtſchaft ein⸗ geniſtet hatten, entflohen iſt. In dem Interview teilt er mit, daß er von Anfang an in Bubareſt das Gefühl hatte, aufs ſchärfſte von Agenten der Gp überwacht zu werden. Auch habe er bald erfahren, daß man in Moskau über ſeine Vergangenheit Nach⸗ ſorſchungen angeſtellt und entdeckt hatte, daß er im Alter von 14 Jahren an einer nationaliſtiſchen Er⸗ hebung teilgenommen hatte, als die Wrangel⸗Armee ihren Vormarſch in Südrußland unternahm. Ver⸗ geblich habe er in Bukareſt auf ſeine Frau und ſein ſechs fähriges Töchterchen gewartet. Nun habe er erfahren, daß man ſie in Leningrad zurück⸗ halte und nicht abreiſen laſſe. Heute ſeien ſie ſicherlich verhaftet. Er habe den beſtimmten Ein⸗ druck gehabt, daß ſein Leben in Gefahr ſei. Am 4. Februar. dem Tag vor der Abreiſe des ſowjet⸗ ruſfiſchen Geſandten Oſtrowſki aus Bukareſt, ſei aus Gdingen ein verdächtiges Subfekt in Buka⸗ reſt eingetroffen, das in der Sowjetgeſandtſchaft Wohnung nahm und ſich im dritten Stock völlig ab⸗ ſchloß. Niemand habe ihm ſagen können, warum dieſes Subjekt nach Bukareſt gekommen ſei. Am 5. Februar habe dieſes Subjekt, offenbar ein ſowjetruſſiſcher Agent, zuſammen mit zwei weiteren Agenten der GPU, die ohnehin bereits in der Ge⸗ ſandtſchaft wohnten, ihn gerufen und dreimal von ihm verlangt, daß er in Begleitung der Agenten Bukareſt verlaſſe und ſich nach Sinaja begebe. Die⸗ ſes Anſinnen habe er abgelehnt mit der Begrün⸗ dung, daß er ſich nicht wohl fühle. Die Agenten be⸗ ſtanden jedoch dringend auf der Befolgung ihrer Forderung. Daraufhin habe er das Geſpräch auf ſeinen Chauffeur gebracht. Man habe ihm jedoch geſagt, daß dieſer nicht nötig ſei, da der Mann, der aus Gdingen gekommen ſei, ein ſehr guter Kraft⸗ fahrer ſei.„Aus all dem entnahm ich, daß man mir eine Falle ſtellen wollte, um mich zu ermorden oder zu verſchleppen. Daraufhin habe ich am 6. Februar die Sowjetgeſandtſchaft verlaſſen; aber erſt am 10. Februar bin ich von Bukareſt abgereiſt, wo ich mich vier Tage lang verborgen hielt, bis ich dann ſchließ⸗ lich die Grenze überſchreiten konnte.“ Der Cohn Trotzkis von der GP ermordet? In einem Pariſer Krankenhaus unter (Funkmeldung der NM.) + Paris, 17. Febr. In einer Pariſer Klinik iſt der Sohn Trotz⸗ kis, Leon Sedow Trotzki, nach einer Operation unter geheimnisvollen Umſtänden geſtorben. Nach allgemeiner Auſicht ſprechen alle Anzeichen dafür, daß Paris erneut der Schauplatz eines Ver⸗ brechens der GPu geworden iſt. Der Sohn Trotzkis hatte die Operation gut über⸗ ſtanden und der Heilungsprozeß hatte einen nor⸗ malen Verlauf genommen. Um ſo größer war die Beſtürzung im Freundeskreiſe Trotzkis, als am Mittwochabend von der Klinik plötzlich eine kurze Mitteilung ausgegeben wurde, daß der Tod einge⸗ treten ſei. Die Freunde des Verſtorbenen dringen Co ſicht es in Sowjetrußland aus Budenko berichtet von ſeinen Beobachtungen und Erfahrungen in Stalins Reich dnb. Rom, 16. Februar. Budenko gibt in einem ausführlichen Artikel im halbamtlichen„Giornale'Italia“ ein eingehen⸗ des Bild von den wahren Zuſtänden in Sowjetruß⸗ land und die entſetzliche und kataſtrophale Lage im ſogen.„Arbeiterparadies“. Einleitend betont Bu⸗ denko, daß trotz der Mängel des Regimes das Leben im alten zariſtiſchen Rußland in jeder Hinſicht beſſer geweſen ſei.. Budenke berichtet dann ausführlich über die heutigen Mißſtände in Sow⸗ jetrußland: Der Bolſchewismus hat nicht nur ſeine Ver⸗ ſprechungen nicht gehalten, ſondern auch das Land „in die ſchlimmſte Knechtſchaft geführt, die die Geſchichte der Menſchheit je gekannt hat.“ Der Bolſchewismus habe jegliche Eigentumsrechte an Grund und Boden abgeſchafft, jede perſönliche Initiative aufgehoben. Die Bolſchewiſten haben den Arbeitern versprochen, ihnen die Fabriken und Werke auszulie ern und ſie zu den Herren der Lage zu machen.„In Wirklichleit hat der ruſſiſche Ar⸗ beiterſtand noch niemals ſolche Entbehrungen erdul⸗ den müſſen wie jetzt in der ſogenannten Epoche der Sozialisierung.“ An Stelle der„Kapitaliſten“ wurde eine neue Bourgeoiſie gebildet, die faſt zu 100 Pro⸗ gent aus Juden beſteht und die ſich der beſonderen Protektion des engſten Beraters von Stalin, des Juden Lazarus Kaganowitſch, erfreut. Alle großen Fabriken, die Kriegsinduſtrie, Handel und Klein⸗ handel, ſind völlig in jüdiſchen Händen, während der Arbeiterſtand nur in der theoretiſchen Abſtraktion als„Herr der Wirtſchaft“ vorhanden iſt. Nach einer Darlegung der ungemein ſchlechten Einkommens verhältniſſe der Arbeitermaſſen ſchildert Budenko dann die Lage der unterdrückten Nationalitäten in Sowfetrußland, insbeſon⸗ dere in der Ukraine, die ein blühender, fruchtbarer Garten ſei, in dem aber heute faſt ununterbrochen Hungersnot herrſche. Die arbeitſamen Bauern der Ukraine wurden zu Zehntauſenden hingemordet oder überfüllen die Gefängniſſe.„Das ukrainiſche Volk iſt von einem maßloſen Haß gegen die Bolſchewiſten erfüllt, weil die ganze Ukraine unter dem Joch eines entſetzlichen Belagerungszuſtandes jener Bri⸗ ganten lebt, die das Volk unterdrücken und foltern.“ Die gleiche üble Lage beſteht in Georgien, in Ar⸗ menien, in Weißrußland und in Ruſſiſch⸗Aſten. Es ſei eine grauſame und verlogene Ironie, wenn die Bolſchewiſten behaupten, das ſowjetruſſiſche Regime ſei das Vorbild der idealſten Demokratie. Zu den Preſſeverhältniſſen in Sowjet⸗ rußland betont Budenko, es gebe nicht eine einzige Zeitung, die nicht kommuniſtiſch ſei, keine einzige, die auch nur neutral ſei oder die nicht parteigebun⸗ den wäre. Schon allein der Verdacht, die Stimme gegen Stalin erhoben zu haben, gelte als der ſchlimmſte Hochverrat und werde mit jahrelangem Zuchthaus, wenn nicht gar mit Erſchießen beſtraft. So ſei in Sowjetrußland ein geradezu unerträg⸗ liches Regime entſtanden, das mit ſeinen Greueln weder vor der Wiſſenſchaft noch vor verdienten Offi⸗ zieren, Diplomaten, Beamten und alten Parteiſekre⸗ tären haltmache.„Hunderte, nein Tauſende von Ge⸗ lehrten, Profeſſoren und Ingenieuren haben bereits dieſes Los erlitten oder werden es noch erleiden. Die Prozeſſe, die dabei inſzeniert werden, ſeien eine reine Farce, ſo daß unweigerlich alle ſchließlich „vollkommen ihre Schuld und ihren Hochverrat ein⸗ geſtanden und damit ihr eigenes Todesurteil unter⸗ ſchrieben haben.“ Ich habe ſelbſt dieſen Prozeſſen in Sowjetrußland beigewohnt und kenne beſſer als jeder andere dieſen„ganzen furchtbaren Hexenkeſſel der Zerſtörung, in dem zahlloſe hochverdiente und vollkommen unſchuldige Perſonen ihr Leben laſſen mußten. So habe ich mich entſchloſſen, ein für allemal mit dem Bolſchewismus zu brechen, der auf mir immer wie der ſchlimmſte Alpdruck gelaſtet hat.“ Bei ſeinen Reiſen in Europa habe er ſich ein klares und genaues Bild von dem grenzenloſen Sturz machen können, den das Rußland der Gegen⸗ wart erlitt.„Ich habe eingeſehen, daß es nicht mehr länger möglich iſt, auch nur noch einen einzigen Augenblick Zeit zu verlieren, in dem ich im Bann⸗ kreis des trügeriſchen Sozialismus des Bolſchewis⸗ mus verbleibe, der die eigenen angeblichen Ideale ins Gegenteil verkehrt und entwertet und es ſich herausnimmt, das Reich der Barbarei, des Krieges und der gegenſeitigen Vernichtung auf die ganze Welt zu übertragen. Die Kenntnis der bolſchewiſtiſchen Revolution in Rußland, die ich 25 Jahre verfolgt und beobachtet habe, hat mich von der Vergänglich⸗ keit und Falſchheit der bolſchewiſtiſchen Ideologien überzeugt, wenn ſie auf das praktiſche tägliche Leben angewandt werden. Ich bin übergegangen zu der Welt der wahren Kultur, der Ziviliſation und der Gerechtigkeit, die entſchloſſen iſt, alle ihre Kräfte zur Verteidigung des Fortſchritts der Menſchheit ein⸗ zuſetzen.“ geheimnisvollen Amſtänden geſtorben nunmehr auf eine genaue Unterſuchung der Leiche mit der Begründung, der Sohn Trotzkis ſei nach der Operation in der Klinik durchaus wohlauf geweſen, ſo daß man in Anbetracht der zahlreichen Attentats⸗, Entführungs⸗ und Vergiftungsverſuche, denen er zu Lebzeiten ausgeſetzt war, unter allen Umſtänden die wahren Urſachen ſeines, unter normalen Umſtänden niemals erwarteten Todes feſtſtellen müſſe. Im Zuſammenhang mit dem Tode des Sohnes Trotzkis hat in Paris die Meldung beſondere Be⸗ achtung gefunden, daß der frühere Privatſekretär Trotzkis, der Jude Erwin Wolf, von Agenten der GpPll aus Sowjetſpanien nach Moskau entführt und dort ermordet worden iſt. Wolf war der Sohn eines jüdiſchen Großkauf⸗ manns aus Reichenberg in Böhmen. Er hatte wäh⸗ rend des Aufenthaltes Trotzkis in Norwegen lange Zeit als deſſen Sekretär gearbeitet. Später fuhr er als Berichterſtatter der„News Chronicle“ nach Sowjetſpanien, wo er im Herbſt vorigen Jahres auf geheimnisvolle Weiſe verſchwand. Nachforſchungen des tſchechoſlowakiſchen Konſulats hatten damals nur das Ergebnis, daß Wolf im Gefängnis Coventp de Santa Urſula von der Gpu feſtgehalten wurde. Von hier aus iſt er nach übereinſtimmenden Mel⸗ dungen nach Moskau gebracht und erſchoſſen worden. Es bleibt keiner verſchont Der Befehlshaber der Sowjet⸗Luftſtreitkräfte abgeſetzt Moskau, 16. Februar.(U..) Der ſtellvertretende Verteidigungskommiſſar und Befehlshaber der ſowjetruſſiſchen Luftſtreitkräfte, Gankow Alknis, iſt ſeines Poſtens enthoben worden. Dieſe Tatſache iſt hier bisher nicht amtlich bekannt gegeben worden. Man erfuhr ſie vielmehr erſt durch einen Bericht der„Isweſtia“ über die Beiſetzung der Opfer der Luftſchiffkataſtrophe. Dabei erwähnte das Blatt ganz nebenbei, daß an den Feierlichkeiten auch der neue Befehlshaber der Luftwaffe, General Loktionow, teilgenommen habe. Alknis war eines der älleſten Parteimitglieder. Er hat die ſowjetruſſiſche Luftwaffe aufgebaut und galt als rechte Hand des Kriegskommiſſars Woro⸗ ſchilow. Rumäniens Außenpolitik Achtung der Verträge und Bündniſſe dnb. Bukareſt, 16. Februar. Der vorläufige Außenminiſter Tatareseu gab am Mittwoch vor der Preſſe eine Erklärung ab, in der er betonte, daß die Verträge und Bündniſſe geachtet ſowie die freundſchaftlichen Beziehungen zu allen Nationen ohne Ausnahme aufgenommen würden. Die Bande zwiſchen Rumänien und den anderen Mitgliedsſtaaten der Kleinen Entente ſowie dez Balkan⸗Entente würden feſter geknüpft. Neben der Pflege freundſchaftlicher Beziehungen zu den weſtlichen Demokratien, ſowie zu Großbritannien werde Rumänien auch weiterhin ſeine freundſchaft⸗ liche Entwicklung zu Deutſchland immer zufrie⸗ dener geſtalten. Empfang beim Reichsaußenminiſter. Der Reichs⸗ miniſter des Auswärtigen und Frau von Ribbentrop empfingen im Hotel Kaiſerhof die Chefs der hieſigen auswärtigen Miſſionen mit ihren Damen. Was ſagt Europa dazu? 7* Maunheim, 17. Februar. Vor einiger Zeit wurde die Welt dͤurch eine ſelt⸗ ſame Nachricht überraſcht: der ruſſiſche Geſchäftsträ⸗ ger in Bukareſt Budenko war plötzlich verſchwun⸗ den. So ſeltſam war an ſich nun freilich das Ver⸗ ſchwinden eines ruſſiſchen Diplomaten nicht, es ge⸗ hörte vielmehr ſozuſagen zu den Normalerſcheinun⸗ gen der ſo anormalen ſowjetruſſiſchen Diplomatie. Seltſam am Falle Budenko war nur, daß diesmal über das Verſchwinden Moskau ſich mehr erregte, als die übrige Welt. Daß aus Moskau ein langes Gezeter losging, das bereitwillig auch in allen an⸗ deren Ländern angenommen wurde, in denen man der Moskauer Stimmungsmache zugänglich ist: Budenko ſei von„Faſchiſten“ entführt worden. Um was für Faſchiſten es ſich dabei han⸗ deln ſollte, darüber war man ſich noch nicht ganz klar geworden. Nach der einen Lesart ſollten es die Faſchiſten der Eiſernen Garde Codreanus gewesen ſein, nach der anderen Lesart, intereſſanterweiſe nach der, die am meiſten in den weſtlichen Demokratien Anklang fand, ſollte ſogar die d eutſche Geſtapo ihre Hand im Spiele gehabt haben. So las man es die ganze Zeit über, ſo konnte man es bis geſtern noch leſen. Heute muß man ſich auf eine andere Lesart um⸗ ſtellen: Budenko iſt nicht entführt worden, aus⸗ nahmsweiſe diesmal auch nicht von der GPU, ſchon gar nicht aber von den Faſchiſten. Er iſt einfach ausgeriſſen. Er iſt der Entführung zuvor⸗ gekommen, die nach ſeinen dramatiſchen Schilderun⸗ gen im„Giornale'Italia“ von Moskauer Seite aus zweifellos gegen ihn geplant geweſen iſt. Er hat ſich ausgerechnet in das Land geflüchtet, das nächſt Deutſchland ſeinem kommuniſtiſchen Auftrag und ſeinen bisherigen kommuniſtiſchen Auftraggebern am fremdeſten und feindſeligſten gegenüberſteht, nach Italien. Dort ſcheint er ſich vor dem Moskauer Zu⸗ griff am ſicherſten zu fühlen. Dort packt er nun auch in einem hemmungsloſen Freimut aus, der durch eine imerhin auf 25 Jahre zurückgehende Erfah⸗ rung ja reichlich Mitteilungsſtoff zur Verfügung hat: über ſein perſönliches Schickſal, über die Zuſtände im Stalin⸗Reich, über die grundſätzlichen Denk⸗ und Arbeitsmethoden des Bolſchewismus. Lauter inter⸗ eſſante Beiträge zu einer Diskuſſion, die ja ſchon ſeit Jahr und Tag geführt wird, ohne daß man freilich den Eindruck hätte, daß die Welt außerhalb der deut⸗ ſchen Grenzen ihr mit mehr als einem halben Ohre zuhörte. Soweit der Fall Budenko an ſich. Es bleiben aber einige Anmerkungen dazu übrig: Erſtens in der Welt draußen hat man den Fall Budenko— wie jeden zunächſt ungeklärten Fall — zum Anlaß einer ausgiebigen antideutſchen und antifaſchiſtiſchen Hetze genommen. Man hat Deutſch⸗ land direkt der Mitſchuld an der Entführung oder Ermordung Budenkos beſchuldigt. Wird man fetzt wenigſtens der Wahrheit die Ehre geben? Es iſt in der letzten Zeit, auch von offi⸗ zieller Seite, viel über gegenſeitige Preſſepolitik ge⸗ ſprochen worden. Man ſah ein, daß die Hemmungs⸗ loſigkeit, mit der die Preſſe ſich auf jedes Gerücht ſtürzt, ſich jeder, auch der dunkelſten und unwahr⸗ ſcheinlichſten Kombination annimmt, wenn ſie nur in ihr ebenfalls mehr oder weniger dunkles Intereſſe paßt, mehr als alles andere dazu beiträgt, die Atmo⸗ ſphäre zwiſchen den Ländern und den Völkern zu vergiften. Man hat eingeſehen, daß die Preſſepolitik von zu wenig Wahrheit und zuviel Abſicht beherrſcht wird. Daß der Wille, mit Hilfe der Lüge ſeinem parteipolitiſchen Gegner zu ſchaden, größer iſt als das Beſtreben, mit Hilfe der Wahrheit dem Frieden aller zu dienen. Jetzt hat man wenigſtens eine Wiedergutmachungsgelegenheit. Nützt man ſie aus, ſo hat man im Dienſt des Friedens gewiß noch keinen poſitiven Fortſchritt erzielt, aber man hat n ens eine Gelegenheit zum guten Vorſatz erhalten. Und bei der Sündigkeit der politiſchen Welt ſind wir be⸗ ſcheidenen Leute ſchon zufrieden, wenn man dieſe Gelegenheit ausnützt! Das iſt die eine Anmerkung. Die andere richtet ſich an eine Inſtanz höher. Der Fall Budenko iſt kein Fall, das hat ſich nun herausgeſtellt, kein Fall faſchiſtiſcher Geheimdiplomatie und dunkler deutſcher Pläne. Er iſt ein Fall des bolſchewiſti⸗ ſchen Grauens und der dekadenten ſowfet⸗ Nummer 79 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 1k. Er iſt ja nicht der erſte Fall auf di hem Gebiet, der die allgemeine Aufmerkſamkeit erregn. Ruſſiſche Diplomaten ſind⸗ heute billig wie ruſſiſche Generäle. Sie haben alle mehr oder weniger dasſelhe Schickſal. Hinter ihnen allen drohen die Revolver mündungen der GPU. Budenko iſt dieſer Bedrohung noch entronnen. Andere waren nicht ſo glücklich: der Sowfetgeſandte Pofdolki in Kowno fiel untzer den Kugeln der Hen⸗ ker, Botſchafter Dawian in Warſchau und ſeinem Botſchaftsrat Winogradow ging es wahrſcheinlich nicht beſſer, der Geſchäftstriiger in Athen, der Bot⸗ ſchaftsrat in Paris ſind verſchwunden und niemand weiß, wohin, eine ganze Reihe andere Diplomaten ſind nach Rußland zurückberufen worden und nie⸗ mand weiß, welches Schickſal dort ihrer gewartet hat. Das iſt die Diplomatie Stalins. Muß ein ſolches Regime nicht zutiefſt zerſetzt ſein? Muß es nicht von Gründ auf faul ſein, wenn es die Leute, die es ſelbſt zu ſeiner eigenen Repräſentation ausgewählt hat, entweder aus einem hyſteriſchen Mißtrauen oder aus einem unbegreiflichen Blutwahn heraus verhaften, verbannen und ermorden läßt? Welchen politiſchen Wert können Abmachungen mit einem Syſtem und ſeiner Regierung noch haben, die vor aller Welt dv⸗ kumentieren, daß ſie ſelbſt ihren unmittelbarſten Mit⸗ arbeitern und Vertretern nicht trauen— vtelleicht wirklich nicht trauen dürfen? Wie bündnisfühig muß ein Staat ſein, der die, die dieſe Bündniſſe ſchließen, der die, die er ſelbſt beſtellt hat darüber zu wachen, einfach erſchießen läßt? Es iſt eine der merkwürdigſten Anomalien der heutigen Zeit, daß dieſes Rußland Stalins in wei⸗ ten Kveiſen der Welt immer noch als„Staat“ und Macht im landläufigen europäiſchen Sinne angeſehen wirs eine Anomalie, die nur zu erklären iſt einerſeits durch den reinen Formalismus des Den⸗ kenns, in den man ſich aus Scheu vor der ſachlichen Ergründung geflüchtet hat und andererſeits nur durch die Spekulation, auch ein ſchlechtes Prinzip ließe ſich vertreten, wenn man es nur zum eigenen Vor⸗ teil ausnütze. Der Vorhang vor der ruſſiſchen Diplomatie und ihrem Staat war längſt vor dem Fall Budenko zer⸗ riſſenn Aber dieſer Fall geſtattet einen beſonders tiefen Blick in das Dunkel und das Grauen dieſer Politik. Er müßte eigentlich Europa er⸗ ſchrecken. Er müßte es aufwecken aus einer Le⸗ thargie, mit der man einerſeits ſo tut, als ob man weitweg von jedem Anſteckungsbereich des bolſche⸗ wiſtiſchen Geſchwürs ſitze, und in dor man gleich⸗ zeitig mit dem ſowjetruſſiſchen Staat auf oͤu und du verhandelt. Wer mit dem Bolſchewismus ſich einläßt, der wird daran ſterben. Vorerſt ſind es nur die ruſſi⸗ ſchen Generäle und Diplomaten ſelbſt, die das er⸗ fahren. Sorgen wir dafür, daß nicht einmal die eulropäfſchen Völker ſelber dieſe Erfahrung machen müſſen! Dr. A. W. 490 Ein neuer Verſuch Wiederaufnahme der engliſch⸗iriſchen Verhandlungen Drahtberichtunſ. Londoner Vertreters — London, 17. Februar. Am Samstag wird der iriſche Miniſterpräſtdent de Valeva wieder in London eintreffen. Am Mon⸗ lag werden in der Wohnung des engliſchen Miniſter⸗ präſidenten Chamberlain die am 19. Januar unter⸗ brochenen engliſch⸗ſriſchen Verhandlungen fortgeſetzt. Dieſe Wiederaufnahme der Verhandlungen ge⸗ schieht früher als notwendig, zum min⸗ Heſten auffallend pünktlich. Die Vorbereitung eines Handelsvertrages durch die Sachverſtändigen hat in den letzten Wochen genügend Fortſchritte gemacht, um mbſchließend Regierungsverhandlungen über die wirlſchaftlichen und finanziellen Fragen zu recht⸗ fertigen. Folgende Fragen, wie Englands militäriſche Wünſche an Irland ſowie Irlands Wunſch, auf itgend eine Art zu engerer Verbindung mit Nord⸗ irland zit gelangen oder die Anerkennung des Grund⸗ ſetzes eines ungeteilten Irlands durch England, werden ebenfalls erörtert werden. Die offiziöſe „Dimes“ meint, man werde zu einer endgültigen Entſcheidung darüber kommen, ob in dieſen Fragen anüberbrückbare Meinungsverſchiedenheiten beſtehen oder ob ein ſpäteres Abkommen als möglich er⸗ ſcheine. Eine weitere Vertagung dieſer Fragen ſei Umvahrſcheinlich. Der Bizekönigbeiden Koloniſatoren der Herzog von Asſta, unternimmt zur Zeit größere Reiſen durch Nethiopien, um ſich von dem Fortſchritt der Aufbou⸗ Der Vizekönig von Aethiopien, arbeiten in der neuen italieniſchen Kolonie zu überzeugen.— Der Vizekönin von Aethiopien in Unterhaltung mit italieniſchen Koloniſatoren in Olekta.(Weltbild, Jander⸗M.) Donnerstag, 17. Februar 1938 Die Regierungsumbildung in Oeſterreich und ihre Auswirkung: 2 Politik des neuen oſterreichiſchen Innenminiſters „Anbelngſame Geſetzlichkeit, ſrengſte Objeklvität und möglichſte Menſchlichkeit“-Noch weitere Aenderungen bevorſtehend? dnb. Wien, 17. Februar. Bei Uebernahme ſeines Amtes hielt der neue Innenmimiſter Seyß⸗Inquart eine Anſprache an die Beamten des Miniſterium. Daß es nunmehr im Zuſammemhang mit der Ausſprache der Lenker der beiden delttſchen Staaten möglich ſei, zur organiſa⸗ toriſchen Einheit der inneren Verwaltung zurück⸗ zukehren, ſagte er, ſei als ein freudiges Zeichen zu betrachtem dafür, daß der Weg zum inneren Frieden erfolgreuh beſchritten worden ſei, und feſtige den Entſchlufft, mit äußerſter Einſatzbereit⸗ ſchaft dieſem Ziele zu dienen Der Miniſter richtete dann an jene, die den Sicherheiſtsdienſt ausüben, die Mahnung, den Staats⸗ bürger von der Wichtigkeit und Notwendigkeit der Machtausübung des Staates zu überzeugen und un⸗ beugſame Geſetzlichkeit wie ſtrengſte Objektivität mit möglichſter Menſchlichkeit zu verbinden. „Für eine audere Auffaſſung der Dieunſtpflichten, insbeſondere zur Berückſichtigung politiſcher Ein⸗ ſtellungen, werde ich bei der Exekutive nie Ver⸗ ſtäudnis haben. Die Beſtimmung der politiſchen Haltung iſt Sache der verfaffungsmäßig zu be⸗ rufenden Organe, und ich räume zur Zeit nie⸗ manden in Oeſterreich das Recht ein, jeweils ge⸗ nauer und ſorgſamer auf die Wahrung nationa⸗ ler Intereſſen bedacht zu ſein, als ich es bin.“ Dr. Schuſchnigg vor der Valerländiſchen Front dnb Wien, 17. Februar. Bundeskanzler Dr. Schuſchnigg erſchien am Mitt⸗ woch in einer Sitzung der führenden Funktionäre des Sturmkorps der Vaterländiſchen Front und machte dort längere Ausführungen. Er gab vor allem eine eingehende Darſtellung der Ereigniſſe der letzten Tage. Die durch die Veröffentlichung des Kommuni⸗ qués über die Berchtesgadener Begegnung und die Regierungsumbildung angebahnte neue innerpoli⸗ tiſche Entwicklung wird in der nächſten Zeit noch zu einer Reihe bedeutungsvoller Maßnahmen führen. So dürften auch bei den ſtändiſchen und geſetzgeben⸗ den Körperſchaften einſchneidende Veränderungen eintreten, desgleichen in den Führerräten der Va⸗ terländiſchen Front. Ferner heißt es, daß nächſte Woche der Bundesrat einberufen und Bundeskanzler Schuſchnigg Erklärungen über die durch den 12. FJe⸗ bruar neu geſchaffene Lage abgeben werde. Eine endgültige Entſcheidung ſei allerdings noch nicht gefällt. Nach der„Reichspoſt“ beginnen nun auch die übrigen Blätter zu der innerpolitiſchen Neuordnung Stellung zu nehmen. Das„Neuigkeitsweltblatt“ er⸗ klärt:„Wer die Liſte der neuen Regierungsmit⸗ glieder durchmuſtert, wird finden, daß in ihr alle wichtigen in Oeſterreich vorhandenen politiſchen An⸗ ſchauungen vertreten ſind. Die Männer, die der Bundeskanzler zur Mitarbeit herangezogen hat, ſind Perſonen ſeines Vertrauens. Beſonderes Gewicht wurde bei der Zuſam⸗ meuſetzung des neuen Kabinetts auf eine aus⸗ giebige Vertretung der Arbeiterinter⸗ eſſen gelegt. Der Ruf zur Sammlung, der von der Regierung ergeht, richtet ſich nicht nur an die ſogenannten nationalen Kreiſe der Be⸗ völkerung, ſondern insbeſondere an die noch ab⸗ ſeits ſtehenden Kreiſe der Arbeiterſchaft.“ Die„Neue Freie Preſſe“ ſchreibt: „Unſer Land hat ſich in allen Epochen als deutſcher Staat gefühlt und ſtets die deutſchen Geſamtinter⸗ eſſen geachtet. Das lehren die Bücher der Geſchichte, das liegt im Empfinden, in der Ueberlieferung, im Wollen begründet. Wer Oeſterreich nur einiger⸗ maßen kennt, wer ſeine geographiſche Lage berückſich⸗ tigt, der kann auch darüber nicht im Zweifel ſein, daß neben dem aufrichtigen Wunſch, der deutſchen Sendung gerecht werden zu können, das aufrichtige Verlangen beſteht, mit allen Ländern beſte Bezie⸗ hungen zu pflegen und alle tauglichen Verſuche, den Frieden zu fördern, nach Kräften zu unterſtützen.“ Abſchließend bemerkt das Blatt, daß man überall in der Welt den guten Willen Oeſterreichs voll be⸗ greifen möge und keine Mißverſtändniſſe mehr vor⸗ walten ließe. In Oeſterreich begleiten alle Schichten der Bevölkerung, beſonders aber die Arbetterſchaft, die Vorgänge mit geſpannteſter Aufmerkſamkeit und Intereſſe Die Auswirkung der Amneſtie anb. Wien, 16. Febr. Ueber die Auswirkung des Amneſtieerlaſſes der öſterreichiſchen Regierung werden jetzt nähere Ein⸗ zelheiten bekannt. Unter den vermutlich ſchon in dieſen Tagen zur Entlaſſung kommenden Perſonen befinden ſich auch zahlreiche Verurteilte aus den großen Prozeſſen nach den Julitagen 19394. erwartet man jetzt die Freilaſſung des ehemaligen Miniſters Rinte⸗ len, der Polizeioffiziere Gotzmann und Seeligmann und mehrere Fachbeamte. Unter den Glücklichen wird ſich ferner der Ingenieur Woitſche, der im Juni 1937 So zu 12 Jahren Kerker verurteilt wurde und gegen den dann noch ein geſondertes Verfahren wegen Hoch⸗ verrats eingeleitet wurde, befinden. Auch der kürz⸗ lich verhaftete Dr Tavs wird in Freiheit geſetzt werden. Aus dem Konzentrationslager Wöllersdorf ſtehen etwas 40 Perſonen vor ihrer Entlaſſung. Aufſtän⸗ diſche der Julitage 1934 befinden ſich nicht mehr dort. An eine Auflöſung des Konzentrationslagers wird nach Blättermeldungen nicht gedacht. Aus Graz wird berichtet, daß ſich im dortigen Landesgericht 150 politiſche Häftlinge befinden. Die Zahl der Perſonen in den dortigen Polizeiarreſten beträgt zur Zeit rund 40. Flalien dementiert — Rom, 17. Februar. Von zuſtändiger italieniſcher Seite werden die im Auslande von neuem in Umlauf geſetzten Gerüchte, wonach Italien zwei Diviſionen au die italieniſch⸗öſterreichiſche Grenze verlegt habe, in aller Form dementiert und als grobe Fäl⸗ ſchung bezeichnet. Allmählich ſieht man auch in London ein Zunehmende Erkenntnis von der politiſchen Selbſtverſtändlichkeit der Ereigniſſe Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 17. Februar. Die engliſche Preſſe berichtet weiterhin über die Beziehungen zwiſchen den beiden deutſchen Staaten. Es ſind Berichte, die ſich durch eine anormale Länge und Aufmachung ebenſo auszeichnen, aber gleichzeitig nicht mehr ſo alarmierend wirken wie geſtern und vorgeſtern. In den Kommen⸗ taren bemühen ſich die Blätter, offenbar auf höhere Weiſung, eine Feſtlegung zu vermeiden und in ihren Stimmungsausbrüchen die Greuzen eines unver⸗ bindlichen kritiſchen Tones nicht zu überſchreiten. Maßgebend dafür dürfte vor allem die Tatſache ſein, daß erſtens in England eine weitgehende Abneigung gegen Verpflichtungen in Mitteleuropa beſteht, und zweitens, daß Italien als ein an Oeſterreich inter⸗ eſſterter Staat keinerlei Zeichen von Beunruhigung zeigt. Der engliſchen Preſſe bleibt deshalb nichts an⸗ deres übrig, als die Sache hinzunehmen und nur ge⸗ legentlich Mißtrauen gegen angeb⸗ liche Methoden der deutſchen Außen⸗ politikzzu äußern r Die„Times“ ſpöttelt über die engliſche Senſa⸗ tionspreſſe, die am Montag geſchrieben habe, Hitler habe eine Niederlage erlitten und die heute ſchreibe, Oeſterreich habe ſich ergeben. Keins von beiden ſei richtig. Die„Times“ führt dann weiter aus, einer der unvernünftigſten, verbrecheriſchſten und heraus⸗ forderndſten Paragraphen des Verſgiller Diktats ſei das Verbot des Zuſammenſchluſſes zwiſchen dem Reich und Oeſterreich und einer der größten Miß⸗ griffe der Nachkriegspolitik ſei die Verhinderung der deutſch⸗öſterreichiſchen Zollunion geweſen Kein Vertrag könne die Deutſchen in den beiden Staaten von einander trennen. Wenn Deutſchlaud auf friedlichem Wege ſeinen wirtſchaftlichen Einfluß in Mitteleuropa aus⸗ dehne, könne es nicht Gegenſtand britiſcher Außenpolitik ſein, das zu verhindern Eine Ver⸗ urteilung des Krieges als Mittel der Politik be⸗ deute nicht, daß alles in Europa unverändert bleiben ſolle. Andere Zeitungen zeigen ſich weniger verſtändig. Doch diefenige Preſſe, die gegen zu weitgehende Feſt⸗ legung Englands in Europa eingeſtellt iſt und tradi⸗ tionsgemäß eine Imperiumspolitik vertritt, bemüht ſich, Abſtand von der aufgeregten Sprache der kol⸗ Englands Schickſalsfrage: Kollektive Sicherheit oder Jſolierung? Eine hochpolnnſche Ausſprache im Oberhaus— Heftige Angriffe gegen Eden Drahtbericht un. Londoner Vertreters — London, 17 Febr. Im engliſchen Oberhaus kam es geſtern zu einer bemerkenswerten Ausſprache über grunoſfätzliche Fragen der britiſchen Außenpolitik. Der parlamen⸗ tariſche Unterſtaatsſekretär des Auswärtigen Amtes, Lord Plymouth, ſtellte als Regierungsſprecher ſeſt, daß die engliſche Regierung eine Politik der Iſolierung ablehne, zu ihren Verpflichtungen gegenüber Frankreich und Belgien ſtehe und au einer Politik der kollektiven Sicherheit im Rah⸗ men einer reformierten Geufer Liga feſthalte. Die Beſtätigung der Verpflichtungen gegenüber Frankreich ſchränkte Lord Plymouth dahin ein, daß England, falls Frankreich in einen Krieg verwickelt werden würde, die Entſtehungsurſachen des Krieges unterſuchen werde, bevor es zu irgendwelchen Maß⸗ nahmen ſchrette. ö Dieſe Aeußerung von Plymouth wird hier dahin ausgelegt, daß England nicht ohne weiteres auf Grund des franzöſiſch⸗ſowjetrufſiſchen Bündniſſes Frankreich zu Hilfe eilen werde. Verſchiedene Lords kritiſieren die Regierungshal⸗ tung ſehr ſcharf. Lord Arnold befürwortete eine Politik der Iſolierung. Die Genfer Liga, ſo führte er aus, ſei nichts anderes als ein engliſch⸗franzöſiſches Bündnis zum Zwecke des gegenſeitigen Beiſtandes, aus dem Fteukreich mehr Nutzen als Großbritannien ziehe, England habe in Europa, vor allem in Mitteleuropa, keine lebenswichtigen Jutereſſen zu verteidigen. Lord Plymouth ſtellte feſt, daß Vanſittark nur zur Beratung des Außenminiſters da ſei und daß dieſer für die Ratſchläge, falls ſie angenommen wür⸗ den, die Verantwortung trage. Lord Ponſonby fragte, weſſen Rat den Vorrang habe, der des ſtärn⸗ digen Unterſtaatsſekretärs Cadogan oder der Van⸗ ſittarts, falls ſie entgegengeſetzt ſelen. Lord Plymouth konnte nur erwidern, beide arbeiteten gut zuſam⸗ men. Das Haus nahm dieſe Erklärung mit Heiter⸗ keit auf. Der Erzbiſchof von Canterbury führte aus, man müſſe heute in der Außenpolitik die Tatſachen ins Auge faäſſen. Eine der Tatſachen ſei, daß die Gen⸗ ſer Liga einem Bündnis einer Gruppe von Staaten immer ähnlicher ſehe, die in Gegenſatz zu einer an⸗ deren Gruppe von Staalen ſtünden. Eine andere Tatfache ſei, daß infolgedeſſen viele Mitglieder der Genfer Liga ſich weigerten, ihre Mit⸗ gliedsverpflichtungen auf ſich zu nehmen, Eine dritte Tatſache ſei das Verſagen des Sanktionsparagraphen. Lord Crew ſtellte zur Kolonialfrage feſt, daß, obwohl England andere Methoden der Kolo⸗ nialverwaltung bevorzuge als Deutſchland, es doch ein großer Irrtum ſei, zu glauben, daß die deutſche Kolynialverwaltung verſagt habe. Lord Crew be⸗ fürwortete zwar nicht eine Rückgabe der deutſchen Kolonien in ihrer Geſamtheit, aber eine ernſtliche Prüfung der Frage, ob den deutſchen Anſprüchen teilweiſe Genüge getan werden köune. Lord Halifax wird heute die außenpolitiſche Ausſprache im Ober haus abſchließen. 5 lektiven Sicherheitspolitiker einzuhalten.„Daily Mail“ ſchreibt, die deutſch⸗öſterreichiſchen Abmachun⸗ gen kennzeichneten eine natürliche Entwicklung, die durch friedliche Verhandlungen erreicht ſei, beide Staaten hätten eine lange gemeinſame Geſchichte auftzuweiſen innerhalb des heiligen römiſchen Reiches deutſcher Nation. Die neuen Abmachungen dienten der Konſolidierung Mitteleuropas. „Evening Standard“ macht ſich luſtig über Sir John Simon, der vor vier Jahren erklärt habe, daß die öſterreichiſche Unabhängigkeit Gegenſtand der britiſchen Außenpolitik ſei. „Daily Expreß“, der das Thema aufgreift, fragt an, was England tun ſolle, wenn die Beteiligten ſelbſt andere Wege gehen als England ſeiner Zeit vorausgeſehen habe? Zum Teil haben die deutſch⸗öſterreichiſchen Ab⸗ mathungen merkwürdige Nebenwirkungen. Blätter, die ſonſt keineswegs italienfreundlich eingeſtellt ſind, glauben, auf einmal eine Art Mitleid gegen⸗ über Italien an den Tag legen zu müſſen. „Mancheſter Guardian“ z.., der die engliſch⸗italie⸗ niſchen Verhandlungen mit äußerſtem Mißtrauen wopfolgt hat, ſchreibt jetzt plötzlich, 0 England müſſe die Gelegenßeit benutzen. ſich ſo ſchnell wie möglich mit Italien zu verſtändigen. Der vorſichtine Eden 55 dnb London, 16. Februar. Auf Anfrage des Labour⸗Abgeordneten Bellen⸗ gers gab Eden heute im Unterhaus zu der füng⸗ ſten politiſchen Entwicklung in Oeſterreich eine Er⸗ klärung ab. Er ſagte:„Soweit ich weiß, iſt das Arbeiten des öſterreichiſch⸗deutſchen Abkommens vom Juli 1936 ſeit einiger Zeit von den Regierungen Deutſchlands und Oeſterreichs geprüft worden. Schließlich hat in Berchtesgaden eine Sitzung zwi⸗ ſchen den Kanzlern Deutſchlands und Oeſterreichs ſtattgefunden, und als deren Ergebnis iſt ein neues Uebereinkommen zwiſchen der öſterreichiſchen und der deutſchen Regierung erzielt worden. Dieſes neue Uebereinkommen iſt noch nicht veröffentlicht worden. Aber heute früh wurde eine Kommunigé ver⸗ öffentlicht, das u. a. die Reorganiſation der öſter⸗ reichiſchen Regierung in Uebereinſtimmung ſo verſtehe ich das— mit den Verpflichtungen gebracht hat, die man in Berchtesgaden eingegangen iſt. Es liegt Grund zu der Annahme vor, daß die anderen Punkte des Uebereinkommens Verpflichkungen bei⸗ der Regierungen in einer Reihe von Fragen ent⸗ halten. Bevor jedoch der authentiſche Text des Uebereinkommens nicht veröffentlicht iſt, bin ich nicht in der Lage, eine weitere Erklärung abzu⸗ geben. Die engliſche Regierung verfolgt inzwiſchen die weiteren Entwicklungen mit Aufmer ſamkeit.“ Bellingers fragte hierauf den Außenminiſter, ob er eine Verſicherung abgeben könne, daß die Politik der engliſchen Regierung hinſichtlich der Unantaſt⸗ barkeit und Unabhängigkeit Oeſterreichs noch die ſei, wie ſie Eden bei der letzten Gelegenheit im Un⸗ terhaus geſchildert habe. Eden antwortete:„Soweit ich mich erinnere, was ich geſagt habe, war es das, daß die engliſche Regierung in Zentraleuropa wie überall Frieden und gutes Verſtehen wünſcht.“ Der Labour⸗Abgeordnete Henderſon fragte dann, ob die engliſche Regierung noch zu der gemeinſamen Erklärung vom Februar 1934 ſtehe, in der England ſein völliges Intereſſe an der völligen Unabhängig⸗ keit Oeſterreichs erneut verſichert habe. Edens Antwort lautete:„Ich nehme an, daß Hen⸗ öͤerſon ſich auf die Streſa⸗Erklärung bezieht. Das war eine Erklärung von drei Regierungen, der Eng⸗ lands, Frankreichs und Italiens. Im übrigen iſt bis jetzt in dieſer Angelegenheit aber noch nicht an die engliſche Regierung herangetreten worden.“ Haupt ſchrifeleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer. Stellvertreter des uptſchriftleiters und verantwortlich für Thea ker, Wiſſenſchaft und 8 Cark Dune Eifen bart.— Ban delsteil; Dr Fei Bode.— Lokaler Teil: Dr —. Sport; Wiuv Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Ger und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Manheim. celtteſtung in Berlin: Or E. F. Schaffe, Berlin⸗Friedenau, Südweſtlorſo 60. Für ünbverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rück ſendung nur bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger! eue Mannheimer Zeitung Dr. Fries Bode& Co., Iigenbe n R 1. 46.. Verontwortlich für Anzeigen und geschäftliche Mitteilungen Jakob ends annbeim. a Zur Zeit Peeistiſte Nr 8 gültig. Die Anzeigen det Ausgabe A Abend und à Mittag erſcheinen gleich zeitig n der Ausgabe 8 Ausgabe)ittag übet 11 000 Ausgabe J Abend äber 10 000 Ausgabe B über 10 500 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Jaunar über 21500 — Friss Hammes. 41 Donnerstag, 17. Februar 1938 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 79 Maunheim, 17. Februar. Zum 20. Februar: In jedes Haus ein Rundfunkgerät Am 20. Februar, mittags 13 Uhr, ſpricht der Führer im Reichstag. Der Rundfunk ver⸗ mittelt dieſe hiſtoriſchen Stunden dem ganzen deutſchen Volk. In Stadt und Land können die Volksgenoſſen durch ihn teilnehmen an einem Ereignis, auf das nicht nur Deutſchland, ſondern die Welt voll Erwartung blickt. Der Rundfunk verbindet wiederum Führer und Volk zu einer Gemeiunſamkeit des Wollens und Handelns. Damit jeder Volksgenoſſe den Führer hören kann, werden am 20. Februar in allen Gauen die Laut⸗ ſprecher auf Straßen und großen Plätzen und in den Gaſtſtätten eingeſchaltet ſein. Auch die Wohngemein⸗ ſchaft der Familie iſt zuſammen mit Freunden und Bekannten zum Anhören der Rede des Führers an Lautſprechern verſammelt. Die große politiſche Miſ⸗ ſibn des Rundfunks wird bei dieſem Empfang am 20. Februar dem Volk wieder in das Bewußtſein gerückt. Wer möchte in ſolchen Stunden den Rund⸗ funk, der das Wort des Führers bis in den entfern⸗ teſten Winkel deutſcher Erde trägt, entbehren? Die Notwendigkeit des regelmäßigen Rundfunkhörens tritt mit neuer Eindringlichkeit in Erſcheinung. Diejenigen Volksgenoſſen, die noch nicht Rund⸗ ſunkteilnehmer ſind, ſollten die kommende Reichs⸗ tagsſitzung zum Anlaß nehmen, ſich der Millio⸗ nenarmee der Rundfunkteilnehmer auzuſchließen. Sie ſind dann in allen Schickſalsſtunden unſeres Volkes jederzeit und unmittelbar mit dem Füh⸗ rer verbunden. Das Gerät der politiſchen Rundfunkführung, der Volksempfänger, ſteht ihnen für einen zuverläſſigen Rundfunkempfang zur Verfügung. Den Volksempfänger kann ſich jeoͤer Volksgenoſſe, auch wenn er nur ein kleines Einkommen hat, bei ganz niedrigen monatlichen Ratenzahlungen in je⸗ dem Rundfunkgeſchäft erwerben. Im Rundfunk kündet ſich das Leben der Nation am umfaſſendſten. Darum gehört in jedes deutſche Haus ein Rundfunkempfänger, denn Rundfunkhören heißt Miterleben. Der 20. Februar ſtellt die Richtig⸗ keit dieſer Parole wieder unter Beweis. Oberverwaltungsrat Dr. Karl Zeiler 7 Nach achttägigem Krankenlager iſt am Mittwoch⸗ nachmittag Oberverwaltungsrat Dr. Karl Zeller völlig unerwartet aus dem Leben geſchieden. Um die Mittagszeit hatte er noch ein Telephongeſpräch geführt. Bald darauf erlag er einem Herzſchlag. Der Heimgegangene, der mit der Witwe einen er⸗ wachſenen Sohn, der den Kaufmannsberuf ergriffen hat, hinterläßt, wurde am 8. September 1877 geboren als Sohn des Bankdirektors Wilhelm Zeiler, der zu den leitenden Perſönlichkeiten der damaligen Rhei⸗ niſchen Creditbank gehörte und im politiſchen Leben eine große Rolle ſpielte. Nach dem Beſuch des Mannheimer Gymnaſiums ſtudierte er an den Uni⸗ verſitäten Freiburg, Berlin und Heidelberg Jura. 1897/98 diente er als Einjähriger bei den Dragonern. Von 1901 ab war er an verſchiedenen badiſchen Be⸗ zirksämtern tätig. Bei Ausbruch des Weltkrieges wirkte er als Regierungsrat am Mannheimer Be⸗ zirksamt. Als Rittmeiſter der Reſerve wurde er ſofort eingezogen. Erſt mit dem Friedensſchluß kehrte er wieder hierher zurück. Außer dem Eiſer⸗ nen Kreuz 2. und 1. Klaſſe wurden ihm das Ritter⸗ kreuz 2. Klaſſe des Ordens vom Zähringer Löwen mit Eichenlaub, der Bayeriſche Militärverdienſt⸗ orden mit Schwertern und das Hanſeatenkreuz ver⸗ liehen. 55 1. September 1920 trat Zeiler in ſtädtiſche Dienſte. Als Abteilungsleiter bei der Hauptverwal⸗ tung unterſtanden ihm wichtige Zweige der Stadt⸗ verwaltung. So war er Referent für das Feuer⸗ löſch⸗ und Geſundheitsweſen, für Leibesübungen und Sport, für Meſſen und Märkte, für das Plakat⸗ und Reklameweſen, für Bäder, Leihamt, Krankenfür⸗ ſorge, Beſtattungsweſen, Roſengarten und Schlacht⸗ und Viehhof. Schon dieſe Aufzählung beweiſt, daß Zeiler ſich in der vielſeitigſten Weiſe betätigte. Bis zu ſeinem Tode entwickelte er eine unermüdliche Schaffenskraft. Sch. e 70. Geburtstag. Herr Martin Größ le, Mannheim, Langſtraße 74—76, feiert am heutigen Tage in ſchöner geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 70. Geburtstag. Dem langjährigen Bezieher unſerer Zeitung unſeren herzlichen Glückwunſch! 5 an die e hungernden 8 5 N* 1 8 . 8 5 1 85 32* 8 73 . 7 E 1 5 1 g 2 N 8 8 3 8 2 15* 5 1 0 N 455 85 . 8 3 8 5 5 4 3* N Vom Rhein zum Lech: Zwei Feuerio-Elferräte nahmen an den Haupttagen der 400 jährigen Augsburger Fasnacht teil Auch das ſchneidige vorjährige Gardemariechen war dabei Unter der Parole„Lach am Lech“ begeht Augsburg das 400 jährige Jubiläum der Fasnacht. Vor uns liegt ein buntfarbiger Proſpekt, der eines Tages dem„Feuerio“ ins Haus flatterte. In ihm iſt zu leſen, daß Anno 1538 zum erſten Male eine ganz große, von den Geſchlechtern und der Bürgerſchaft mit Elferrat und allem ſonſtigen Drum und Dran in Szene geſetzte Fasnacht die Stadt durchtobte, daher alſo 400 Jahre Au burger Fasnacht. Der Fahrplan ſetzte bereits am 8. Januar mit Haus⸗, Köcß⸗, Vereins⸗ und ſonſtigen Bällen ein. Nur wenige Tage wurden überſprungen. Am größten war die Auswahl an den Samstagen. Hervorzuheben ſind die Inthroniſation des Prinzen„Jo der 400. von Perlachien“ und der Prin⸗ zeſſin Rita mit nachfolgendem Prinzentee und Hof⸗ ball am 22. Januar und das Preſſefeſt„Der goldene Stern“ am 5. Februar. Höhepunkte waren die Feſtſitzung anläßlich der 400⸗Jahrfeier der Augsburger Fasnacht am 11. und das Feſt der Stadt Augsburg„Die entfeſſelte Zir⸗ belnuß“ am 12. Februar. Der Elferrat des„Feuerio“ hatte den Beſchluß gefaßt, zu dieſen beiden Haupt⸗ veranſtaltungen als Vertreter die Räte Philipp Krumm und Albert Picker zu entſenden, die am Freitagvormittag die Reiſe nach Augsburg mit dem Schnellzug antraten. Als ſie in Augsburg das Hotel„Drei Mohren“, wo ſie als Gäſte der Stadt Augsburg wohnten, betraten, wurden ſie von Rats⸗ herr Dr. Wegerle, dem Präſidenten der Augs⸗ burger Karnevalsgeſellſchaft„Perlachia“, herzlich willkommen geheißen. Auch das vorjährige Garde⸗ mariechen, die Tochter des Rates Krumm, die in der Nähe von Augsburg eine Haushaltsſchule be⸗ ſucht, hatte ſich, der Einladung des Vaters folgend, eingefunden. Um 645 Uhr erfolgte vom Hotel im Omnibus die Abfahrt zum Ludwigsbau, der Augsburger Stadthalle, zu einem im kleinen Saal von der Stadt Augsburg dargebotenen Abendeſſen. An der hufeiſen⸗ förmigen Tafel präſidierten das Augsburger, Mün⸗ chener und Nürnberger Prinzenpaar. Das Mann⸗ heimer Gardemariechen, das in ſeiner ſchneidigen Uniform wieder bildhübſch ausſah, ſaß zwiſchen dem erſten und zweiten Präſtdenten der Augsburger Kar⸗ nevalgeſellſchaft. Daran ſchloſſen ſich in bunter Reihe die vollzählig erſchienenen Elferräte von München, Nürnberg, Würzburg und Ulm an. Um.30 Uhr zogen die Elferräte unter Vorantritt der Augsbur⸗ ger feierlich in den großen Saal der Stadthalle ein, in dem die Feſtſitzung begann, die bis lange nach Mitternacht dauerte. Der erſte Teil der Un⸗ terhaltungsfolge brachte eine Reihe lokalhiſtoriſcher Begebenheiten aus der reichen 2000jährigen Ge⸗ ſchichte der Stadt Augsburg, u. a. die Szene des Verbrennens des kaiſerlichen Schuldſcheines durch den reichen Kaufherrn Fugger. Höhepunkt des zweiten Teiles, in dem das Bal⸗ lett des Augsburger Stadttheaters ſein hervorragen⸗ des Können zeigte, waren die Glückwünſche, die die Sprecher der Gaſt⸗Elferräte zum Ausdruck brachten. Als letzter, weil er die weiteſte Reiſe unternommen hatte, ſprach im Namen des„Feuerio“ Rat Albert Picker, der die künſtleriſche Ausſchmückung der Stadthalle und die prunkvolle Aufmachung der Feſt⸗ ſitzung gebührend lobte und betonte, daß der „Feuerio“ ſich mit 10 v. H. der Jahre zufrieden gebe, die die Augsburger Fasnacht hinter ſich habe. Die mit großem Beifall aufgenommene Anſprache ſchloß mit der Ueberreichung des Feuerio⸗Jubiläums⸗ ordens an Oberbürgermeiſter Mayr, an das Augs⸗ burger Prinzenpaar und an den erſten und zweiten Präſidenten der Augsburger„Perlachia“. Später wurden auch mit anderen Elferräten Orden ausge⸗ tauſcht. Die Nachſitzung im kleinen Kreis in der Bar des Hotels„Drei Mohren“ dauerte bis zum Morgen. Am Samstag. dem 12. Februar, wurde das Mit⸗ tageſſen— auch die Verköſtigung der auswärtigen Gäſte erfolgte auf ſtädtiſche Koſten— in der St. Leonharoͤskapelle, einem hiſtoriſchen Bauwerk, ein⸗ genommen. Einer Stadtführung, die mit den Haupt⸗ ſehenswürdigkeiten Augsburgs bekannt machte, folg⸗ ten das gemeinſame Abendeſſen in der Weiberſchule und der Beſuch des Ballfeſtes der Stadt Augsburg in den überaus geſchmackvoll ausge⸗ ſchmückten Räumen des Hotels„Drei Mohren“, Auch dieſes Feſt, das ſämtliche Räume des althiſtoriſchen Hotels bis auf den letzten Platz füllte, dauerte bis zum frühen Morgen. Am Sonnkagnachmittag traten die beiden Manüheimer Elferräte, die von der gaſt⸗ freundlichen Aufnahme in Augsburg auf das ange⸗ nehmſte überraſcht waren, die Heimreiſe an. Die Würzburger Elferräte wollten unter allen Umſtänden durchſetzen, daß die Mannheimer, die die „Neue Augsburger Zeitung“ in einem Bericht über die Feſtſitzung als„flotte Burſchen vom Rhein“ he⸗ zeichnet, auf der Rückfahrt noch einmal in Würzburg Sbation machten, um an einer Sitzung am Sonntag⸗ abend teilnehmen zu können. Aus beruflichen Grün⸗ den mußte die Einladung abgelehnt werden. Hoch⸗ befriedigt iſt auch das Gardemariechen wieder in ihre Schule zurückgekehrt. Frl. Krumm kann dort, ohne zu übertreiben, von einem geradezu triumpha⸗ len Erfolg erzählen, der ſogar den der anweſenden Prinzeſſinnen in den Schatten ſtellte. Soviel iſt ſicher, daß ſich die Augsburger herzlich darüber ge⸗ freut haben, daß von ſämtlichen rheiniſchen Karne⸗ valſtädten Mannheim vertreten war. Die beiden Feuerio⸗Elferräte werden die in Augsburg verlebten Stunden zu den erinnerungsreichſten in ihrem närri⸗ ſchen Tun zählen. Sch. Direklor Dr. Dr. Marguerre 60 Jahre alt Heute vollendet der Vorſtand der Großkraftwerk Mannheim AG, Direktor Dr. Dr Fritz Mar⸗ guerre, das 60. Lebensjahr. Dr. Marguerre, der in Fachkreiſen weit über Deutſchlands Grenzen hinaus hohes Anſehen genießt, iſt mit dem Groß⸗ kraftwerk innig verbunden, da er ſeit Gründung des Unternehmens an deſſen Spitze ſteht. An der günſti⸗ gen Entwicklung des Werkes hat er hervorragenden Anteil, ſeinem Können und ſeiner Tatkraft iſt es zu verdanken, daß das Großkraftwerk Mannheim heute mit an der Spitze der deutſchen Dampfkraft⸗ werke ſteht. Es war das erſte Stromerzeugungs⸗ werk Europas, das zum 100⸗Atmoſphären⸗Druck überging; die Einführung des 100⸗Atmoſphären⸗ Drucks iſt ein ausſchließliches Verdienſt Dr. Mar⸗ guerres, oer damit auf dem Gebiet der Elektrizitäts⸗ wirtſchaft wertvolle Pionierarbeit geleiſtet hat Dr. Marguerre hat es auch verſtanden, zu ſeinen Gefolgſchaftsangehörigen ein vertrauensvolles Ver⸗ hältnis herzuſtellen. Wir wünſchen Herrn Dr. Mar⸗ guerre noch recht viele Jahre in Geſundheit und Schaffenskraft! Vortrag über Braſilien Das Muſeum für Naturkunde veranſtal⸗ tet in Gemeinſchaft mit dem Verein für Naturkunde am Freitag, dem 18. Februar, 20.15 Uhr, in der Aula A 4, 1, einen Vortragsabend, auf dem Profeſſor Dr. Viktor Lein z⸗Rio de Janeiro über„Braſilien, Landſchaft und Bodenſchätze“ mit zahlreichen Licht⸗ bildern ſprechen wird. Der Eintritt iſt frei. An der Erforſchung Südamerikas haben ſich von jeher deutſche Gelehrte in hervorragendem Maße be⸗ teiligt; zu dieſen gehört auch der Vortragende. Viele deutſche Siedler leben teils einzeln, teils in geſchloſ⸗ ſenen Kolonien über den ganzen Eroͤteil verſtreut, viele andere Deutſche ſind in den verſchiedenſten Städten des Landes in anderen Berufen tätig. Alle hält ihr Deutſchtum in enger Gemeinſchaft zuſam⸗ men. Dadurch ſind die wirtſchaftlichen und auch die kulturellen Beziehungen zwi⸗ ſchen Deutſchland und Südamerika und beſonders Braſilien ſehr rege. Was deutſcher For⸗ ſchergeiſt dort ſchafft, werden viele deutſche Volks⸗ genoſſen gerne aus berufenem Munde hören wollen, um dadurch ihr Intereſſe an der Pioniertätigkeit der deutſchen Wiſſenſchaft und des Auslandsdeutſch⸗ tums kundzutun.. Der Vortrag wird ſich nicht auf rein geologiſche Dinge beſchränken, ſondern auch die herrliche Landſchaft ebenſo wie das Leben unſerer Aus⸗ landsdeutſchen zum Gegenſtand haben. r 70. Geburtstag. Am Freitag, dem 18. Februar, feiert ein langjähriger treuer Leſer der NM, Herr Jean Nicolai, Hofopernſänger a.., U 5, 11, ſeinen 70. Geburtstag. Zu Koblenz a. Rh. ge⸗ boren, begann Herr Nicolai als Chortenor am dortigen Stadttheater ſeine Laufbahn. Am Fürſtl. Hoftheater Schwarzburg⸗Sondershauſen fiel er durch ſeine ſchöne Stimme auf und erhielt eine Freiſtelle am Fürſtl. Konſervatorium. Nach beendetem Studium wurde er ans Fürſtl. Theater als lyriſcher Tenor verpflichtet, um dann ſeine Laufbahn an mehreren Hoftheatern und vielen größeren und kleineren Bühnen mit großem Erfolg zu machen. Seine glän⸗ zendſten Partien waren: Lohengrin, Fauſt, Lionel, Almaviva, Poſtillon, Max uſw. Herr Nicolai, weit über Mannheims Grenze noch heute durch ſeinen unverwüſtlichen rheiniſchen Humor bekannt und be⸗ liebt, hat hier auch die Schützengeſellſchaft „Diana“ ins Leben gerufen. Wir wünſchen Herrn Nicolai einen ſchönen, ſorgenfreien Lebensabend. en Kilometerwahrheit im Gebrauchtwagenhandel. Der Korpsführer des NSͤc Hühnlein wendet ſich in einem Schreiben an die„Reichsſtelle für Wirt⸗ ſchaftsmoral“ gegen die Unſitte, die Tachometer der zum Verkauf ſtehenden gebrauchten Wagen auf Null zurückzuſtellen. Er führt u. a. aus:„Ich kann mich nicht damit einverſtanden erklären, daß die Herſtel⸗ lerfirmen oder Händler bei Verkauf von gebrauch⸗ ten Kraftfahrzeugen den Kilometerzähler auf Null zurückſtellen, da der Käufer berechtigten Anſpruch darauf hat, die Anzahl der zurückgelegten Kilometer als Maßſtab für deſſen Gebrauchswert mit heranzu⸗ ziehen. Wenn die Wirtſchaftsgruppe Einzelhandel, Fach⸗ gruppe Kraſtfahrzeuge und Kraftfahrzeugbed arf be⸗ hauptet, im Handel mit gebrauchten Kraftfahrzeugen 827 „Warmes Eſſen im Betrieb“ Die große Aufklärungsarbeit des Amtes Schönheit der Arbeit, die jedem ſchaffenden Menſchen die Möglichkeit geben ſoll, während der Mittagspauſe im Betrieb ein war⸗ mes Eſſen einzunehmen, hat begonnen. (Atlantie, Zander⸗Multiplex⸗K.) ſei es üblich, den Kilometerzähler vor der Weiter⸗ veräußerung auf Null zurückzuſtellen, ſo ſtelle ich ausdrücklich feſt, daß ich dieſen Standpunkt auf das ſchärfſte ablehne. Ich bin im Gegenteil der Auffaſſung, daß der Verkäufer eines gabrauchten Kraftfahrzeuges dem Käufer den Originalſtand des Kilometerzählers ohne Umſtellung zu übergeben und dieſem nachzuweiſen hat, welche Laufzeit das ge⸗ brauchte Fahrzeug ungefähr auch bei vorgenomme⸗ nem Wechſel von Kilometerzählern hat.“ Der Roſenſtock“ umgebaut Die ſeit Jahrzehnten in Mannheim beſtehende Weinſtube„Zum Roſenſtock“ in N 3, 5, die ſeit einigen Monaten geſchloſſen war, iſt durch einen Um⸗ bau weſentlich umgeſtaltet und erneuert worden. Bisher ſtand im großen Gaſtraum des Lokals ein ziemlich ſperriger Kachelofen. Dieſer Ofen wurde jetzt beſeitigt und durch Zentralheizung erſetzt. Ge⸗ blieben iſt jedoch die in der Mitte ſtehende Säule. Man hat aber dieſen Eiſenträger derart mit einer Holzumkleidung verſehen, daß er jetzt geradezu ſchmückend wirkt. In den Umbau einbezogen wurde auch die Türe des Hauptgaſtraumes; ſie wurde ſeit⸗ lich verſetzt, wodurch für das Büfett Raum gewon⸗ nen wurde. Das Büfett ſelbſt wurde erneuert, es iſt — wie auch die Türe— aus ſchön gemaſertem Fichtenholz geſtaltet. Im übrigen hat man das Holz⸗ werk des großen Gaſtraumes von allen entbehrlichen Verzierungen entlaſtet und hell geſtrichen. Man hat alſo darauf geſehen, das„trauliche Däm⸗ merlicht“ durch betonte Helligkeit zu erſetzen. Zu dieſem Zweck hat man auch den vom Büfett nach dem Hof gehenden Durchblick zu einem geräumigen Rund⸗ bogenfenſter umgeformt. Erhalten wurden die von Krapp ſtammenden Oelbilder, die nach den bekann⸗ ten Stahlſtichen„Altmannheim von der Rheinſchanze aus“,„Altmannheim von der Käfertaler Straße aus“ und das leider verſchwundene„Mühlauſchlößchen“ zeigen. Auch das von dem gleichen Künſtler gemalte Haardt⸗Motiv iſt noch vorhanden. Dieſe vier Bilder wurden jedoch gründlich geſäubert, ſo daß ihre Far⸗ ben nun wieder friſch leuchten. Dieſen vier Bildern heimatlicher Erinnerungen reiht ſich ein Bild des Führers an. Erhebliche Umgeſtaltungen erfuhr das Neben⸗ zimmer. In ſeinem rückwärtigen Teil hat man neu⸗ zeitlichen Anforderungen genügende Toiletten und auch eine Fernſprechzelle eingebaut. Der dadurch verlorengegangene Raum wurde zum Teil erſetzt, indem man einen in das Nebenzimmer ragenden Kellerzugang ganz beſeitigt hat. In beſonderem Maße hat man auch beim Nebenzimmer, das nun⸗ mehr quadratiſch iſt, auf reichlichen Lichteinlaß Wert gelegt; die Wand nach dem Hof ſtellt jetzt ein ein⸗ ziges großes Fenſter dar. Durch den Umbau, der in den Händen der Mannheimer Architekten Eſſch und Anke lag, iſt eine moderne Gaſtſtätte geworden, die unter dem neuen Pächter Friedrich Hagedorn eine gute Tradition fortzuführen beſtrebt iſt. W. kh. — Friſtloſe Entlaſſung war nicht berechtigt Entſcheidungen des Mannheimer Arbeitsgerichts Der Geſchäftsführer hatte in den Bekrieb eine Einlage von mehreren tauſend Mark gemacht, die für die Renovierung benützt wurden. Er war als Geſchäftsführer mit weitgehenden Vollmachten beſtellt, es war weiter ein Monatsgehalt mit Ge⸗ winnbeteiligung und eine längere Vertragsdauer ausgemacht worden. Bevor dieſe Vereinbarungen ſchriftlich fixiert wurden, gab es Auseinander⸗ ſetzungen und der Geſchäftsführer wurde friſt⸗ los entlaſſen. Er focht dieſe Entlaſſung an und verwies darauf, daß beſtimmte Vorausſetzungen für ſeine Tätigkeit von Seiten der Beklagten nicht ein⸗ gehalten wurden. Die Gegenſeite führte Beleidi⸗ gungen ins Feld, die der Kläger durch Aeußerungen veranlaßt habe. Die Klageforderung ging vorläufig um 474 Mk. Weitere Anſprüche behielt ſich der Klä⸗ ger vor. 5 Die Beklagte wurde zur Zahlung der geforder⸗ ten 474 Mk. verurteilt. Das Gericht ſah keinen ausreichenden Grund zur friſtloſen Entlaſ⸗ ſung. Sachlich ſei begründeter Anlaß zu derartigen Bemerkungen(wie ſie der Kläger gemacht und wie ſte von der Beklagten als Beleidigung gewertet wur⸗ den) gegeben. Es ſei begreiflich und verzeihlich, daß der Kläger unter den feſtgeſtellten Umſtänden grob und energiſch wurde. Der Streit, ob das erſte Monatsgehalt, das der Kläger aus zwingenden Gründen zu ſeinem Be⸗ triebskapital ſchlagen ließ, fällig war, entſchied das Gericht zugunſten des Klägers. Dem Geiſt der zwi⸗ ſchen den Parteien beſtehenden Vereinbarung wider⸗ ſpreche es, wenn das Gehalt zurückbehalten werde, das der Kläger nur im Vertrauen auf die Fortdauer ſeines Angeſtelltenverhältniſſes bei der Beklagten habe ſtehen laſſen. Die Kündigung erfolgte rechtzeitig Der Muſiklehrer klagte beim Arbeitsgericht auf Zahlung der Vergütung für ſechs Monate Kün⸗ digungsfriſt. Die Frau hatte dem Lehrer Mitte Fe⸗ bruar geſagt, daß ſie jedenfalls den Unterricht auf⸗ geben müßten, und ſie hatte den Grund datzu genannt, Der Kläger aber erklärte, es ſei keine Rede von einer Aufgabe des Unterrichts geweſen, und er verlange die vertraglich ausgemachte Vergütung für die Zeit bis zu der nächſten Kündigung, die ſich nach ſeiner Auffaſſung erſt am 30 September auswirke. Die Klage wurde abgewieſen. Das Gericht glaubte aus Zeugenausſagen, daß Mitte Februar von der Frau des Beklagten dem Kläger gegenüber von der Auf⸗ gabe des Unterrichts geſprochen wurde. Es ſei nicht nötig, daß das Wort„Kündigung“ klar zum Aus⸗ druck gekommen iſt. Es genüge, daß das Dienſt⸗ verhältnis nicht fortgeſetzt, ſondern beendet werden ſollte. Der Klageanſpruch ſei ſomit nicht begründet. 4. Seite/ Nummer 79 Neue Maunhei lt eee Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 17. Februar 1938 Auf dem Wege des Laſters Zwei Angeklagte vor der Mannheimer Jugend⸗ ſchutzlammer Eine bewegte Vergangenheit hat der 50jährige, aus Germersheim ſtammende und heute in Schwetzingen wohnhafte Angeklagte Heinrich Waldſchmidt, der ſchon in der Vorkriegszeit we⸗ gen ſittlicher Verſehlungen zu Gefängnisſtraſen ver⸗ urteilt werden mußte. In der Beſatzungszeit zeigte ſich die moraliſche Verkommenheit dieſes Menſchen am deutlichſten durch die traurige Tatſache, daß er ſeine Stieftochter an einen Marokkaner verkuppelte und damit der Unzucht Vorſchub leiſtete. Im Auguſt 1937 verhängte die Mannheimer Strafkammer zwei Jahre vier Monate Zuchthaus über W. wegen Sittlichkeitsverbrechens an ſeinen beiden Stieftöchtern, welche Strafe der Angeklagte gegenwärtig abbüßt. In der Zwi⸗ ſchenzeit ſind nun weitere Verbrechen des Ange⸗ klagten aufgedeckt worden, deren Begehung zeitlich vor den Straftaten an den Stieftöchtern liegt. Es handelt ſich um Unzuchtverbrechen an einem minderjährigen Jungen, der dadurch ſyſte⸗ matiſch verdorben wurde. In einem anderer Falle blieb es beim Verſuch. g Unter Einbeziehung der letztjährigen Strafe ver⸗ urteilte die Jugendſchutzlammer den Angeklagten zu drei Jahren drei Monaten Zuchthaus und rechnete die bereits verbüßte Strafzeit an. Der 30 Jahre alte Auguſt Plattner aus Lud⸗ wigshafen, wohnhaft in Mannheim, hatte ſich an ihm anvertrauten Jugendlichen vergangen und dieſe Laſter teilweiſe ſeit 1932 betrieben. Die Jugend⸗ ſchutzlammer verhängte über den bisher unbeſtraften Angeklagten ein Jahr ſieben Monate Gefängnis und rechnete drei Monate Unterſuchungshaft an. P. nahm die Strafe an. Die werdende Mutter in den Betrieben Kündigungsſchutz bis zwölf Wochen nach der Niederkunft Die Arbeitsausſchüſſe ſämtlicher Fachämter ſind angewieſen worden, bis zum 30. April darüber zu be⸗ raten, wie die beſondere Betreuung der Schwangeren in den Betrieben durchgeführt werden kann. Als Unterlage dienen Richtlinien, die Dr. Miltrup von der Abteilung Arbeitsausſchüſſe in der„Soztalen Selbſtverantwortung“ bekanntgibt. Die werdende Mutter ſoll durch Beſcheinigung eines zur Kranken⸗ kaſſe zugelaſſenen Arztes dem Betriebsfüthrer von ihrem Zuſtand Mitteilung machen Vom Tage der Kenntnisnahme durch den Be⸗ ktriebsführer, ſpäteſtens nach Ablauf von drei Mo⸗ naten der Schwangerſchaft, beſteht, abgeſehen von den geſetzlichen Beſtimmungen über friſtloſe Kün⸗ digung, ein Kündigungsſchutz bis zu zwölf Wochen nach der Niederkunft. Die hoffende Mutter läßt ſich ſpäteſtens ſechs Wochen vor der Nie⸗ derkunft auf ihre Arbeitsfähigkeit ärztlich unter⸗ ſuchen. Der Arzt entſcheidet hier, ob die Arbeit ſo⸗ fort niederzulegen iſt oder ob noch eine Beſchäfti⸗ gung nit der gleichen oder einer en Ar heit empſphfen wird.. Bei Juweifung einer leichteren d e bis eri Lohn gezahlt. Im Falle 1 1. legung wird bei bisheriger Akkordarbeit der volle Durchſchnittsgkkordlohn der letzten zwölf Wochen bis zum Eintritt der Leiſtung der Krankenkaſſe ge⸗ zahlt und bei bisherigem Stundenlohn entſprechend vorfaßren. Vom Eintritt der geſetzlichen Leiſtungen der Krankenkaſſe ab wird vom Betrieb die Diſſerenz „Gilt für die Lohnſteuer als verheiratet“ Wenere ſoz ale Erleichterungen beim Lohnſteuerabzug Der Begriff ledig und verheiratet, der für die Lohnſteuer wegen der höheren Sätze für Ledige eine beſondere Bedeutung beſitzt, iſt durch die jüngſte ſteuerliche Neuregelung ſozialer ge⸗ ſtaltet worden. Der Reichsfinanzmin ſter hebt dies in einem Runderlaß hervor. Wihrend bisher von Männern und Frauen, die weder verwitwet noch geſchieden ſind und auch kein Kind haben, erſt vom vollendeten 65. Lebensjahr an die ermäßigten Lohnſteuerſätze für Verheiratete zu zahlen waren, gelten ledige Frauen dieſer Ka⸗ tegorie ſteuerlich nunmehr bereits mit dem 50. Le⸗ bensjahr als„verheiratet“. Es iſt hier alſo eine Herabſetzung um 15 Jahre zugunſten der ermäßigten Steuerſätze erfolgt. Bei Männern dieſer Kategorie bleibt es beim 65. Lebensjahr. Bisher wurden ferner verwitwete und geſchledene Frauen, auch wenn aus ihrer Ehe kein Kind hervorgegangen war, lohnſteuerlich als verheiratet betrachtet, wenn ſie das 55. Lebensjahr vollendet hatten. Dieſe Altersgrenze iſt nunmehr auf das 50. Lebensjahr herabgeſetzt worden. Ver⸗ witwete oder geſchiedene Frauen oder Männer, aus deren Ehe ein Kind hervorgegangen iſt, das nicht Jude iſt, gelten, ungthängig vom Le⸗ bensalter, immer als verheiratet im Lohnſteuerſinn. Bei Frauen gilt dies, wie jetzt neubeſtimmt wurde, auch wenn ſie nicht verwitwet oder geſchieden waren. wenn ſie alſo als Ledige ein Kind geboren haben. Voraus ſetzung iſt, daß die Gemeind behörde gemüß dieſen Vorſchriften auf der Steuerkarte ver⸗ merkt:„Gilt für die Lohnſteuer als ver⸗ heäratet“. Schließlich werden von nun an ver⸗ witwete und geſchiedene Männer lohnſteuerlich im⸗ mer als verheiratet behandelt, wenn ſie das 50. Le⸗ bensjahr vollendet haben. Auch hier war bisher das 58. Lebensfahr maßgebend. Wie ſchon berichtet wurde, wird für Kin der, die Juden ſind, keine Kinderermäßigung mehr gewährt. Der Miniſter beſtimmt hierzu wie Gas Noz weiter meldet, daß Arbeitnehmer, auf deren Steuerkarte ſolche Kinder vermerkt ſind, verpflichtet ſind, ohne beſondere Aufforderung ihre Steuer⸗ karte bei der Gemeindebehörde ihres Wohnſttzes zur Berichtigung, alſo zur Streichung der Kin⸗ der einzureichen. Kommt ein Arbeitnehmer dieſer Verpflichtung nicht nach, ſo iſt die Berichtigung von Amts wegen vorzunehmen. Für die Lohnſteuer, die deshalb zu wenig einbehalten worden iſt, weil der Arbeitnehmer ſeiner Verpflichtung nicht nachkam, haftet nur der Arbeitnehmer, nicht auch der Arbeitgeber. Die Haftung beſteht an ſich auch für die Lohn⸗ ſteuer, die in der Zeit zwiſchen dem 1. Januar 1938 und der Berichtigung der Steuerkarte zu wenig ein⸗ behalten wurde. Von einer Nacherhebung iſt aber abzuſehen, wenn der Arbeitnehmer die Berichtigung ſpäteſtens bis zum 28. Februar 1938 beantragt. Der Miniſter regelt noch die Berichtigung der Steuerkarten auch für die Fälle, wo nun⸗ mehr eine geringere Steuer zu entrichten iſt. Solche nach der Neuregelung ſeit dem 1. Januar 19 8 etwa ſchon zuviel einbehaltene Steuern werden auf An⸗ trag erſtattet. Nähere Auskünfte können hier die Finanzämter geben. CC. ãã ĩ vdddddddddddßßßßßdßßdßꝓßßßßwßwã www ⁊ ͤãVVpbwcwwPPfwPwPwGPGGGwGGGGGTGbGTGbGPGPGbGGGGPGbGGGTPTGVPTPTPTPTPTVTPTPTPTPTPTPTPTGTGTGbùTr'''''':'':''''''' ccc zum Durchſchnittsverdienſt der letzten zwölf Wochen gezahlt.. Bei Wiederaufnahme der Arbeit, ſechs Wochen nach der Niederkunft, ſoll das weibliche Gefolg⸗ ſchaftsmitglied bis zu ſechs Wochen mit leichter Ar⸗ beit unter den bisherigen Lohnbedingungen beſchäf⸗ (igt werden. Wird von den geſetzlichen Stillpaufen Gebrauch gemacht, ſo werden dieſe als Arbeitszeit entlohnt. Die Arbeitsausſchüſſe ſollen auch feſtſtel⸗ len, ob nach ärztlicher Beſcheinigung von der zu er⸗ wartenden Niederkunft ſechs Wochen vorher die Ar⸗ beit grundſätzlich eingeſtellt werden muß. Ueberreichung des Reichsſparpreiſes * Huttenheim(bei Bruchſal), 16. Febr. Am Sonn⸗ tagnachmittag wurde im Rahmen einer Gemeinde⸗ feier der Reichsſparpreis aus dem Schulſparwett⸗ kampf in Höhe einer Spende von 900 Mark durch den Vertreter des Reichsverbandes der Spar⸗ und Dar⸗ lehenskaſſenvereine überreicht, was bei Jugend und Eltern große Freude hervorrief. i ., Wiesloch, 16. Febr. Außerordentlich groß war die Antellnahme an der Beiſetzung des im Alter von 65 Jahren verſtorbenen Erbhofbauern Auguſt Sch wih äm Stadtteil Altwies loch. Der Verſtorbene war Aufſichtsratsvorſitzender des land⸗ wirtſchgitlichen Iggerhauſes Wiesloch und Ehrenmit⸗ glied 2 V„Ilederkafel“ Allwiesloch. In zähl⸗ reichen Nachrufen wurden ſeine Verötenſte entſpre⸗ chend gewürdigt. Dem Biteckermeiſter Herrn Joſ⸗ ſef Becker und Frau Katharina, geb. Miltner, übermittelte Bürgermeiſter Bender die Glückwünſthe des badiſchen Miniſterpräſtdenten anläßlich der gol⸗ denen Hochzeit. IMsdien nied und Bergstraße Eamperiheimer Nolzen Maul⸗ und Klauenſeuche ſaſt erloſchen In Lampertheim und Hüttenfeld hatte die Maul⸗ und Klauenſeuche ſaſt 100 Fälle erreicht. In den letzten Wochen war ein rapider Rückgang feſtzuſtellen. Jetzt wurden alle Gehöfte beſichtigt und ſeſtgeſtellt, daß Lampertheim nur noch acht und Hüttenfeld ſo⸗ gar nur noch zwei Fälle zu verzeichnen hat. * Dieſer Tage beging der älteſte Ortsbürger der Gemeinde Hüttenfeld, Valentin Ehret, ſeinen 80. Geburtstag. Am gleichen Tage konnte der frühere Lehrer an der hieſigen kath. Schule, Herr Friedrich Ib ſt, der ſeit Jahren in Höchſt im Odenwald lebt, ſeinen 76. Geburtstag feiern. 0 1980 85 Am Montag beging Frau Eliſabetha Strubel, geb. Zilles, ihren 87. Geburtstag. Frau Chriſtine Selinger, geb. Seelinger, wurde 70 Jahre alt. Ebenfalls 70 Jahre alt wurde Herr Ludwig Han ⸗ ne wald. 5 Doſſenheimer Allerlei Doſſenheim, 16, Febr. In einer Sitzung der Arbeitsgemeinſchaft des Heimatver⸗ eins ſprach Bürgermeiſter Merkel über die Be⸗ wirtſchaftung der gemeindeeigenen Waldungen. Die Wald wirtſchaft iſt trotz aller gemachten Anſtrengun⸗ gen immer noch ein Zuſchußbetrieb. Gemäß den Be⸗ ſtimmungen über die Förderung der Nutzholzge. winnung kommen dieſes Jahr nur 210 Ster und 58 290 Wellen zum Verkauf als Brennholz, alles übrige gibt Nutzholz. Das Bürgergabholz kommt däher nicht zur Verteilung und das Brennholz wird nicht verſteigert, ſondern freihändig verkauft, um möglichſt eine gerechte Vertetlung zu ermöglichen. Durch den Schneebruch des Jahres 1936 konnte b. rigens das Bürgergabholz im voraus abgegeben worden. 5 Der Heimatverein, deſſen Mitgliederzahl von 80 noch weſentlich gehoben werden muß, hat die Vor⸗ bereitungen für folgende Veranſtaltungen aufgeno men: Dureßtäßrung eines Sommer⸗ üg szu ges: Verse tung ene en Volks⸗ feſtes vom 9 bis Jull. fverſchö⸗ merung ſoll durch umenſch lich beige⸗ tragen werden. Die vorßzendene Fachwerk⸗ häuſer dienen dem gleich Zweck. In der Hauptverſan 0 konnte mitgeteilt werden, daß in der neuerſtellten Markthalle über 17000 Zentner Obſt und Gemüſe „o des Obſtbauvereins zur Anlieferung kamen, womit ſich die Zweckmäßig⸗ keit der Halle aufs beſte erwieſen hat. * Hemsbach(Bergſtvaße), 17. Febr., Die Krie⸗ gereltern Heinrich Würth⸗Hemsbach begingen am geſtrigen Mittwoch das Feſt der goldenen Hochzeit. Unter den Gratulanten befindet ſich auch der Reichs⸗ kriegsopferführer Oberlindober, der gleichzeitig eine Spende übermitteln ließ. Auch ſeitens der Kame⸗ radſchaft Weinheim der NS OV. wurden dem grei⸗ ſen Paar beſondere Ehrungen zuteil. Viernheim, 16. Febr. Der bekannte Mithbür⸗ ger, Wegaufſeher i. R. Michael Burkert 1, wohn⸗ haft in der Hansſtraße, beging in Rüſtigkeit ſeinen 83. Geburtstag.— In Bürſtadt ſtarb eine ge⸗ bürtige Viernheimerin, Fräulein M. Buſalt.— Wegen völlig verſchneiter Waldwege mußte das Winterhilfsſchießen der Viernheimer Schllt⸗ zen, das am Sandhöfer Weg abgehalten werden ſollte, verſchoben werden. Aus demſelben Grunde fielen auch die angeſetzten Hand⸗ und Fuß⸗ ballſpiele ſowie der Rundgang des Gartenbauver⸗ eins durch die Obſtanlagen aus. Veränderungen in der badiſchen Anmerricht verwa tung * Karlsruhe, 17. Febr. Verſetzt in gleicher Eigen⸗ ſchaft: Profeſſor Theodor Grießhaber von der Kraichgau⸗Schule— Oberſchule für Jungen— in Sinsheim an die Höldevlin⸗Schule— Oberſchule für Mädchen— in Heidelberg. Kreisoberſchulrat Jo⸗ hannes Curth in Lörrach nach Bruchſal. Auf An⸗ trag in den Rußeſtand verſetzt: Studien vat Friedrich Bollinger an der Friedrich⸗Schule— Oberſchule für Jungen— in Pforzheim. Wegen Erreichens der Altersgrenze in den Ruheſtand getreten: Schulrat Friedrich Seyfarth beim Kreisſchulamt Freiburg. Auf Antrag in den Ruheſtand verſetzt: Studienrat Hermann Kern am Grimmelshauſen⸗Gymnaſium in Offenburg.. 5 Staatsſekretär Dr. Freisler in Karlsruhe und Freiburg 8. * Karlsruhe, 17. Febr. Der Staatsſekretär im Reichsjuſtiaminiſterium Dr. jur. Roland Freis⸗ lex, M. d.., ſtattete dem Oberlandesgerichtsbe zirk Harlsruhe am Donnerstag und Freitag einer dienſtlichen Beſuch ab. Der Staatsſekretär wird dies Gelegenheit benützen am Abend des Donnerstag um 20.15 Uhr, in der Univerſität Freiburg vor der Juriſtiſchen Fakultät und geladenen Gäſten einer Vortrag über das Thema„Rechtsſyſtem oder völ⸗ kiſche Lebensordnung“ halten. l ungsſonderzug der Rhein⸗Haardt⸗Bahn.35 Uhr. 8 NSDAP-Miffeilungen Aus bertetomtlichen Bet mech Ortsgruppen der NS DA Ilvesheim. Den Volksgenoſſen, die keix Rundfunk⸗ gerät haben, iſt Gelegenheit geboten, den Verlauf der am 20. dieſes Monats ſtattfindenden Reichstagsſitzung im Arbeitsſgal der Volksſchule(2. Stock) anzuhören. Jungbuſch. Am 20..: Piſtolenſchteßen für Pol. Leiter und Pol, Leiter⸗Anwärter auf dem Schießſtand: Neues Schützenhaus, Feudenheim(Halteſtelle Neckarplatte). Be⸗ ginn des Schießens 9 Uhr. Erſcheinen iſt cflicht.(Uni⸗ form). NS⸗Frauenſchaft Wallſtadt. 17. 2. 20 Uhr, Heimabend im Schulhaus. Erlenhof. 17.., 20 Uhr, Heimabend bei Krämer, Waldhofſtraße. Beiträge und Hefte müſſen abgerechnet werden. Liederbücher und das beſprochene Material nicht vergeſſen. eckenheim. 17.., 20.15 Uhr, Schloß(Nebenzimmer). Rheinau. 17.., 2015 Uhr, Heimabend im„Badiſchen Hof“. Frauenwerk iſt eingeladen. Jugendgruppe Deutſches Eck und Jnnenſtadt. 17. 2 20 Uhr, Pfächtheimabend in L 9, 7. gen ont Pflichtheimabend im * 8 Bann⸗Muſikſchar. 17.., 20 Uhr, Probe, Beitrag mit⸗ bringen, 7 Gruppe 9/171 Schwetzingerſtadt. Die Schaft J. Stahl hat 18.., um 20 Uhr, Heimabend in L. 2, 9. JM IM Sonderdienſt Hockey. 17. 2. auf dem Hockeyplatz des VfR am Flugplatz von 16.45—18 Uhr. IM ⸗Sonderdienſt Turnen. 18.., Gruppe 12. 21, 31, 32, 35, 36, 87, 88 von 16—17 Uhr in der Turnhalle 1846. JI M⸗Führerinnen. 17. 2. Führerſchulungswerk. Deutſ⸗ che Arbei sfront Are swaltung Mannhe m, Rheinſtr. 3 Berufserziehungswerk der DA Der Anmeldeſchluß für die Lehrgänge des Berufs⸗ erziehungswerkes iſt auf den 20. Februar 1938 feſtgeſetzt. Wir bitten die Betriebsobmänner, uns die Sammelmel⸗ dungen umgehend nach O 1, 10 zu geben. Zu dem jeweils montags und donnerstags um 20.80 Uhr ſtattfindenden Lehrgang für Buchführung, Stufe 2, werden noch Anmeldungen entgegengenommen. Dieſelben ſind umgehend in O 1, 10 abzugeben. Zu dem feweils dienstags und frettags von 17.80 bis 19 Uhr ſtattfindenden Lehrgang für Maſchtwenſchreihen werden noch Anmeldungen entgegengenommen. Wtr bit⸗ ten, dieſolben umgehend in 0 1, 10, Zimmer 12, abzugeben. Dentſches Eck. Freitag, 18. Februar, 20 Uhr, iſt im Lokal„Friedrichshof“, S 2, 1, eine Sitzung für alle Be⸗ triebsobmänner, Betriebswalter, Straßenzellenwalter und Straßenblockwalter. Frauenabtetlung Humboldt. Die Sprechſtunden ſind ab jetzt jeden Don⸗ nerstag von 2022 Uhr. NSG„Kraft durch Freude“ Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub Achtung! Aus verkaufte Fahrten! Oß 1026 vom 20 bis 27. Februar: Walſertal.— Oc 1028 vom 20, Febrnar bis 7. März: Oberbayern.— Oß 1091 vom 27. Februar bis 13. März: Walſertal.— Oß 1032 vom 27. Februar bis 6. März: Walſertal.— Oc 1041 vom 13. bis 27. März: Walſertal. Oy 1027 vom 20. bis 27. Februar nach dem Schwarz⸗ wald mit Untertunft in Menzenſchwand. Geſamttoſten für Fahrt, Verpflegung und Unterkunft 86 Reichsmark(mit Schilehrgong]. Für dieſe Fahrt werden noch einige Anmel⸗ dungen angenommen. Uſy 7/38 vom 20. bis 27. März nach Oberbayern(Reit im Winkel und Umgebung! Geſamtkoſten 35,40 Reichsmork(mit Schilehroang 5 Reichsmark mehr!). ö Nach Berlin vom 2. bis 7. 3. 38 zur Automobilaus⸗ ſtellung, Koſten für Fahrt und drei Uebernachtungen mit Frühſtück 26,500. Nur Fahrt[Verwandtenbeſuchf 17 K. e Anmeldung bei den Köch⸗Geſchäftsſtellen wirb empfohlen. Wes Beſuch Münchens, der Hauptſtadt der Be⸗ wegung. Vom 20, bis 22. Februar Omnibusfahrt na München Koſten 14.50 Reichsmark. Abfahrt erfolgt berelt am 19. Februar ab Mannheim, 18.30 Uhr, Waſſerturm. Ankunft in München am 20. Februar um 10.07 Uhr; Rück⸗ fahrt am 22. Februar ab München 10 Uhr. Ankunft in Mannheim gegen 20.30 Uhr. Anmledungen nehmen alle Köy⸗Geſchäftsſtellen entgegen. Achtung, bitte vormerken! Am Sonntag, 6. 3, führen wir aus Anlaß der Deutſchen Geräteturnmeiſterſchaften einen Sonderzug noch Karlsruhe. Der Fahrpreis beträgt 1,60 4. une genügende Anzahl Eintrittskarten iſt angefordert. Fahr⸗ und Eintrittskarten werden in den nächſten Tagen urch die KößF⸗Geſchäftsſtellen ausgegeben. 5 Am 20. Februar Wanderung ab Bad Dürkheim in die errliche Umgebung. Dürkheim— Saupferch— Prachen⸗ els— Lambertskreuz— Kehroͤichonnichts— Dürkheim Vanderzett zirka 5 bis 6 Stunden. Abfahrt mit Verwal 1· zreis 1,10 Reichsmark. Es iſt zu beachten, daß die 79 5 karten im Vorverkauf, Colliniſtraße 1, gelöſt werden. Ge. legenheit zum Anhören der Führerrede im Reichstog it gegeben. a —— Tages baleucles Donnerstag, 17. Februar Nationaltheater:„Richter— nicht Rächer“, Trauerſpiel von Lope de Vega, 20 Uhr. Libelle: 16.11 Uhr Kinder⸗Maskenball. Buben⸗Ball. Palaſtkaffee Rheingold: ſchaft„Heiterteit“. Kunſthalle: 20.15 Uhr Lichtbildervortrag von Univ.⸗Prof. Dr. Niſſen über„Das deutſche Bühnenbild der Gegen⸗ wart“. Planeta ium: 16 Uhr Tanz: Paloſthotel 20.11 Uhr Böſer⸗ Prunkſitzung der Kornevalgeſell⸗ Vorführung des Sternprofektors. Parkhotel, Libelle, Kaffee Belbe. Lichtſplele: Univerſum:„Der Schimmelkrieg von Holledau“. Alhambra und Schauburg:„Das indiſche Grabmal“— Palaſt und Gloria:„Andere Welt“.— Capitol und Scala:„Monika“ Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 12.30 und von 14.30 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Festung und Garntionſtadt Theatermuſeum K 7, 20: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr Sonderſchau: Schwetzingen und ſein Theater Sternwarte: Geöffnet von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗ Verein. Telefon 348 21. 5 8 1 * e 0 e, 2 . 8 N** Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 17. Februar: Aus dem Mittelmeergebiet um die Oſtalpen herum nach Deutſchland eingedrungene milde Meeresluft gab in der vergangenen Nacht, vor allem auch in unſerem Gebiet, Anlaß zu verbreiteten Schneefällen. Die Temperaturen haben ſich dabei vorübergehend etwas gemildert. Hinterher ſetzt zunächſt wieder Aufhei⸗ terung ein, ſo daß vor allem die kommende Nacht wieder ſtärkeren Froſt bringen wird. Eine durchgreifende Aenderung der Geſamtlage iſt zwnächſt noch unwahrſcheinlich. Vorausſage für Freitag 18. Februar Zunächſt zeitweiſe heiter und nachts kräftiger Froſt, tagsüber wieder etwas unbeſtändiger mit Neigung zu vereinzelten Schneefällen, öſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 16. Februar + 0,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 85 5 2,3 Grad; heute früh halb 8 Uhr— 1/7 760 i g Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 2,8 Millimeter 2,8 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Ln vz 13. 1 1 15 f/ eee 14 15 15.). Rheinfelden 4221/02. 200.08[[ aub 19 ch. 200 705 295 905 e i 3.„41.de 288 el 7 5 2. 5 75 Ba, 3 4 30 3 Mannhe* 4 324 8¼ 17 3,0 annheim 262.2628 O 4 5/88.0 f. n A Ich d dn n 1 o 9 9 2* 5 Auf Feuerpatrouille in Argentiniens Steppen „Ole Nampas Mennt!- 90000 Tiere rasen in den Flammentod— Erlebnisbericht von.Villars Wir gehörten der 18. Feuerpatrouille an, Kom⸗ mandant Sergeant Condene. Argentinien iſt groß und über die endloſe Weite reiten die Feuer⸗ patrouillen und hüten das Vermögen des Lan⸗ des, die ungeheueren Rinderherden. Es iſt ſtreng verboten, in den Pampas in den Monaten der Dürre ohne Vorſichtsmaßregeln Feuer anzubrennen. Aber zwiſchen Santa Roſa und dem träge dahinfließenden Rio Quinto lagerten um die Zeit mehr als zwei Millionen Tiere, bewacht von wilden und unbotmäßi⸗ gen Hirten, den Vaqueros, die ſich den Teufel um Geſetz und Vorſchriften ſcherten. Wer ein Feuer an⸗ brennt, ſoll vorher in einem Umkreis von mindeſtens zehn Metern das Gras entfernen. Neben dem Feuer müſſen feuchte Tücher oder Felle liegen. Wir fanden in drei Tagen vier Feuer— keinem Menſchen war es eingefallen, auch nur einen dürren Grashalm vor⸗ her auszurupfen. Wir löſchten in drei Tagen ſieben kleine Brände Wir ritten Tag und Nacht und wit⸗ terten wie Raubtiere. Am 18. Dezember gegen Mittag, trafen wir auf eine große Herde. Am Abend lagen wir mit den Vaqueros im Gras, rauchten und ſpielten Karten, als plötzlich dumpfe Hufſchläge zu hören waren. Gleich darauf ſtürmte ein triefnaſſes Pferd in den Feuerſchein, auf dem ein älterer Hirte ſaß. Er hob den Arm und wies in die Ferne.„Die Pampas brennt!“ ſchrie er keuchend.„Dort drüben. Bei den Terro⸗Leuten hat's begonnen. Sind 125 Kilo⸗ meter— aber der Wind macht 25 in der Stunde.“ Einem Reiter, der ein einigermaßen gutes Pferd hat, kann das Feuer nichts anhaben Eine Rinder⸗ herde muß man aber treiben. Ohne zu zögern ſpran⸗ gen wir alle zu unſeren Pferden. Durch Schüſſe wurden die nächſten Vaqueros alarmiert. Minuten ſpäter ſaß alles im Sattel. Die Lage war ernſt ge⸗ worden, bitter ernſt. In einer Tiefe von 8000 Meter und einer Breite von 3000 Meter lagerte die Rie⸗ ſenherde. Die langen Peitſchen knallten, Schüſſe krachten. Die zunächſtliegenden Rinder erhoben ſich ſchwerfällig, aber die Maſſe, die rieſige Maſſe blieb liegen. Panik unter den 60 000 Rindern Es war eine furchtbare und unmenſchliche Arbeit, die Tiere aufzubringen. Wir raſten durch die Herde, wir ſchoſſen, brüllten, johlten, dann erhob ſich doch ein Trupp Ochſen und ſetzte ſich in Bewegung, ein zweiter folgte, natürlich nach Weſten! Alſo Pferde herum und den Tieren nach! Man kann eher eine dampfende Lokomotive zum Stehen bringen als eine ſchwenfällige Rinderherde⸗ ſchließlich drei Fackeln an und raſte der herankom⸗ menden Herde entgegen. Die Tiere bogen erſchreckt ab, ſchlugen einen Haken, kamen in Fluß. Ungefähr 5000 Tiere rannten jetzt dahin— der Reſt lag noch am Boden. Wieder hinein! Wieder das gleiche Ma⸗ növer! Der Sergeant hatte eine lange Stange ge⸗ funden, an die er zwei Fakeln band und damit die Rinder aufſcheuchte. Von der anderen Seite kamen zwei Vaqueros und ſchleiften hinter ſich, an den Laſ⸗ ſos, ſchwere Blechgefäße, die einen Höllenlärm machten. Um neun Uhr früh rannten enblich 60.000 Rinder über die Ebene. Auf jeder Seite der Herde ritten Leute. Rechts die Vaqueros, links wir Die Kara⸗ biner ſchußbereit. Es war eine Panik, aber eine or⸗ ganiſterte Panik— denn es ging um Leben oder Tod. Plötzlich— war es ein Spuk?— erhob ſich in der Flanke eine rollende Staubwolke und gleich Der Sergeant brannte darauf hörte man das Donnern von Hufen. Es waren halbwilde Pferde, die, vom Feuer erſchreckt, gerade in die Flanke unſerer Herde zu brechen drohten. Jetzt gab es kein Ueberlegen mehr. Minuten ſpäter krachten Schüſſe den anſtürmenden Pferden entgegen. Acht Leithengſte ſtürzten nieder, der Reſt ſtutzte, bog ab und verſchwand in einer Staubwolke. Scheußlich, auf wehrloſe Tiere zu ſchie⸗ ßen, aber wir mußten es tun, denn die einbrechenden Pferde hätten unſere ganze Arbeit zunichte gemacht. Zu Mittag verlangſamte ſich das Tempo der Maſſe — immer wieder mußten wir anreiten. Ein Va⸗ quero, ſelbſt halb toll, ritt gegen die Herde an Er geriet zwiſchen zwei Haufen. Als wir ihn fanden, war es zu ſpät. Flugzeuge bekämpfen den Feuerorkau Wilde Schreie brauſten über die Ebene. Ver⸗ mengten ſich mit dem Donnern der Herde. Es war umſonſt— die Tiere konnten nicht mehr. Es gab keine Panik mehr. Noch drei Stunden und von der Rieſenherde würde nichts übrig ſein als ein Haufen rauchenden Fleiſches. Der Sergeant wandte ſich im Sattel um, ſein Geſicht war weiß und verzerrt. Er war am Ende ſeiner Kraft. Aber in dieſem Augen blick zeigte jemand gegen den Himmel: weit drüben ſtanden vier kleine Punkte. Flieger Militär⸗ flieger, die aufgeſtiegen waren, um uns zu helfen. Bald kamen ſie heran, in einer Linie. Hinter uns ſanken ſie herab, immer tiefer, auf ſechzig, vierzig Meter. Und in dieſer Höhe preſchten ſie dahin, wie eine Phalanx. Die Schrauben zerriſſen die Luft, die Motoren knatterten. Es war ſchrecklich und wun⸗ derbar. Zweimal brauſten die Flieger über die Herde dahin— und die Herde wurde wild. Ein dumpfes Brüllen ſtieg auf und die Spitze begann zu rennen. Die Flieger verließen uns. Sie raſten dem Feuer entgegen. An den Tragflächen hingen Kohlenſäure⸗ bomben. Sie konnten das Feuer nicht löſchen, ſie konnten es aber aufhalten und das war ihr Ziel. Jetzt begannen die Rinder erſt den Rauch und das Feuer zu riechen. Das Tempo verſtärkte ſich. Ganz vorne ritten zwei funge Vaqueros. Jeder hatte einen Leitſtier am Laſſo und zerrte ihn in raſendem Lauf hinter ſich her. Es war das letzte Mittel. Fünf Uhr. Der Staub und die Hitze waren unerträglich. Drei Kilometer links ſtand bereits das Feuer. Ueber dem Feuer ſtanden die Flieger. Plötzlich ein Wind⸗ ſtoß und ein Regen von Funken ſtob einher. Die Funken zerfloſſen im Staub. Man ſah nichts mehr. Gar nichts. Und dann verſchwanden auf einmal die erſten Tiere und vor uns lag ein breiter, ſeichter Fluß. Wir ritten zurück und ſchrien weiter. Die Flieger kamen immer wieder und trieben die Tiere an. Nur fetzt nicht ſtehen bleiben. 24 Stunden hatte die tolle Flucht gedauert. 5000 Tiere gingen verloren— 55 000 wurden gerettet. Am 2. Januar erſt kam der Feuerorkan zum Stehen Regierungstruppen hiel⸗ ten ihn auf. In der Zwiſchenzeit waren mehr als 90 000 Tiere und 11 Menſchen dem Feuer zum Opfer gefallen. Und das alles nur, weil ein verkommener Vaquero ungchtſam ein Feuer angebrannt hatte. Marum macht Kälte hungrig? Es iſt bekannt, daß man im Winter viel mehr eſſen kann als im Sommer—„Kälte macht hungrig,“ ſagt der Volksmund. In der Tat konnte 2 D— 4 N Die letzte Fahrt des verſtorbenen Prinzen von Griechenland durch die Straßen Athens Dem Sarg Prinz Nikolaus! von Griechenland, der auf der Lofette ruht, folgen(von links nach rechts) Prinzregent Paul von Herzog von Kent. Jugoſlawien, König Georg von Griechenland und der (Weltbild, Zander⸗M.) Als Verlobte empfehlen ſich: Brund Muſſolini (Weltbild, Zander⸗M.) fetzt mit Hilfe der Röntgendurchleuchtung an Hun⸗ den feſtgeſtellt werden, daß ſich der Magen bei nie⸗ derer Umgebungstemperatur bedeutend raſcher ent⸗ leert als bei höherer. Dieſe Beſchleunigung beträgt 17 v. H gegenüber der normalen Verdauungsge⸗ „„ und Gina Ruberti (Weltbild, Zander⸗M.) ſchwindigkeit! Eine Außentemperatur von 32 Grad veruxſacht dagegen eine Verdauungsverzöge⸗ rung von 10 v. H. gegenüber der Normaldauer. Wieder einmal ein Beweis dafür, wie recht oft der Volksmund hat. Was iſt ein Dramaturg?/ Von Wolfgang Drews Bevor ich ſelber Dramaturg wurde, hatte ich ſchon viele Dramaturgen perſönlich kennengelernt. Sie unterſchieden ſich wenig von anderen Menſchen. Der eine, es war ſogar eine Art Exemplar⸗ und Muſterdramaturg, hatte einen langen Bart, der andere wirkte dick und ſorgenvoll, und ein dritter war klein und zerfurcht wie E. Th. A. Hoffmann. Und die anderen, die anderen waren eben auch Bür⸗ ger oder Bohemiens, Künſtler oder Gelehrte, Li⸗ teraten oder Dichter. Damals hatte ich noch wenig Intereſſe für die Männer dieſer Spezies, damals lebte ich noch in einem ſüßen Frühling, der von 8 durchzogen war und nach Erfüllung duf⸗ ete. Bis ich eines Tages vor der Bühne eines Va⸗ rietés ſaß und mir unverſehens bewußt wurde, welchen gemeinſamen Ausdruck ich in den Augen die⸗ ſer verſchiedenen Dramaturgen bemerkt hatte. Zwei liprierte Männer liefen auf die Bühne, ſpannten ein derbes Drahtſeil, immer von lieblicher Orcheſter⸗ muſik begleitet, von einem Ende zum anderen. Dann ſprang der Tänzer auf das Seil, den bunten Schirm in den Händen, er ſetzte den einen Fuß kräftig vor⸗ an und zog den anderen vorſichtig nach. Er ſprang, er wendete ſich, er warf den Schirm in die Luft, er ſah in das Publikum, und da bemerkte ich in ſeinen Augen— den dramaturgiſchen Ausdruck. Was es mit dieſem Ausdruck für eine Bewandt⸗ nis hat, war mir an jenem Abend nicht klar. Dazu mußte ich wieder einmal in dem aufſchlußreichen Buche von„Gullivers Reiſen“ leſen, nicht in einer jener kaſtrierten Ausgaben, mit denen man die Kin⸗ der zu amüſteren trachtet, ſondern in dem ſatiriſchen und weiſen Original. Der alte Jonathan Swift teilt mit, wie am kaiſerlichen Hof zu Liliput die Mi⸗ niſter(wohlgemerkt: die Miniſter einer autokrati⸗ ſchen Monarchie) ihre Eignung nur dadurch erwei⸗ ſen konnten, daß ſie auf dem Seile tanzten, Caprio⸗ len vollführten und Saltos schlugen. Der beſte Seil⸗ tänzer war der beſte Miniſter— in Liliput, deſſen Kaiſer noch abſolut abſolut war. Jetzt wurde alles klar.— maturg iſt der Miniſter des Theaters, er wird beru⸗ Von den Seiltänzern braucht nicht weiter geſprochen zu werden. Der Dra⸗ fen und eingeſetzt von dem aufgeklärten Deſpoten, der allein dieſes einzigartige Kunſtwerk, das ſelt⸗ ſamerweiſe durch das gemeinſame Schafſen vieler Menſchen entſteht, zu leiten vermag. Ein Deſpot muß der Leiter ſein, weil ſonſt jeder einzelne ein Spezialkunſtwerk produzieren will. Und aufge⸗ klärt, das heißt klug, gebildet, erfahren, weiſe, ge⸗ recht und begabt muß er ſein, weil er ſonſt ſeine Macht über die Individualitäten mißbrauchen würde. Dieſer aufgeklärte Deſpot ſucht ſich einen Dra⸗ maturgen. Wenn der Dramaturg geholt wird, wird ihm geſagt, er ſei der Kopf des Theaters. Wenn der Dramaturg wieder geht, iſt er ungefihr alles geweſen, nur niemals Kopf. Er war das Herz, das für die Bühne immer ſchneller ſchlug, er war die Hand, die aus der Maſſe der Dichter und Schau⸗ ſpieler manchen herauszog, er war der Magen, der vielerlei verdauen mußte, alles iſt er geweſen, Auge, Ohr, Naſe und vieles mehr, aber der Kopf nie und nimmer. Woher das kommt, läßt ſich ſchwer ergründen. Vielleicht liegts daran, daß ein Deſpot, der ein rich⸗ tiger Vertreter ſeiner Gattung iſt, partout ſeinen eigenen Kopf auf den Schultern trägt. Vielleicht liegts daran, daß weder der Dramaturg noch ſonſt jemand im Theater genau weiß, wo dies inkrimi⸗ nierte Weſen hingehört. Bei ſeiner Tätigkeit fängt der Zwieſpalt an. Er muß die Stücke, die leider zahlreich einlaufen, leſen, aber er ſtellt nicht den Spielplan auf. Er ſoll die Schauſpieler, die ſich engagemenflos zu ihm drän⸗ gen, abhören, aber er hat keine Möglichkeit, die Un⸗ begabten zu allen Teufeln zu jagen und die Be⸗ gabten unter die Engel einzureihen. Er vertrit! den Direktor, wenn es ſich um gewiſſe Pflichten han delt, und hat kein Recht, wenn es ſich um Rechte handelt. So gibt es noch viele Arbeiten und viel, Situationen, die undurchſichtig ſind und ſich wider⸗ ſprechen. Der Dramaturg muß in ſtändiger Beziehung mit der Bühne leben und im Bürv ſitzen. Er ſoll Initia⸗ tive haben, alſo ein Mann von geiſtiger Freiheit, eine Perſönlichkeit und ſelbſtbewußt ſein. Das Büro verlangt von ihm die Abſolvierung genau fixierter Dienſtſtunden, und der Anſpruch, den die Bühne an ihn ſtellt, unterwirft ihn den pedantiſchen Straf⸗ geſetzen, die die Deſpoten ſich zur Bändigung ihrer Künſtlerſcharen ſeit alten Zeit ausgedacht haben. Der Dramaturg iſt an den Mißerfolgen ſchuld, aber an den Erfolgen hat er keinen Anteil. Er muß den falſchen Autoren die Wahrheit ſagen und muß die echten, die den Weg verfehlten, freundlich an die Hand nehmen. Wenn er einen Irrenden in den Graben ſtößt, muß er ihm ſogleich wieder heraus⸗ helfen. Dem Intendanten hat er einen kritiſchen Bericht zu liefern und gleichzeitig bei ihm das Wohl⸗ wollen für das allzu oft unglückliche Häuflein Ta⸗ lent zu wecken.. Das Drahtſeil iſt geſpannt, an dem einen Ende hält es der aufgeklärte Herrſcher, an dem anderen verſuchen die Hände von Dichtern und Verlegern, jungen Schauſpielern und ſtrebenden Regiſſeuren, Malern und Muſtkern danach zu greifen. In der Mitte, auf dem Seile, ja, nur dort iſt der Platz für den Mann mit dem eigenartigen Blick, der Mann, der viel lieber mit eigenen Füßen auf die Bretter unter ihm ſpringen möchte und doch immer wieder in fremder Sache den Tanzſchritt wagen muß. Was ihn dazu treibt, iſt das Stück Glaube, das er in ſich trägt, der Wille, am Geſamtwerk mitzu⸗ wirken und ſeine eingeborene Miſſion, die ſich des Kopfes bedienen muß und doch eine Miſſion des Herzens itt. 8 * Vielleicht hat der Leſer ein allzu trübes Bild von dem geſchilderten Mann und ſeiner Tätigkeit bekom⸗ men, darum ſei aufklärend noch hinzugefügt, das der Umriß, den wir zeichneten, ebenſo paradigmatiſch wie willkürlich gemeint iſt. Daß wir ſelber am Sinn der dramaturgiſchen Exiſtenz verzweifeln würden, wenn uns nicht eines Tages der aufgeklärte Deſpo im idealen Sinne begegnet wäre, der ſeinen Draa maturgen genau das ſein läßt, was Goethe meinte als er Schiller bat, an ſeinem Theater betrachtend und deutend, eher lenkend als leitend mitzuwirken Denn, meinte Goethe, das Beiſpiel und das Geſpräch des gebildeten Liebhabers könnten auf die eigenwilli⸗ gen Künſtler ſtärker und klarer wirken als die be⸗ fehlende Gewalt. 5„„ 5 Reichsfeſtſpiele im Schloßhof Wie Gullivers Erzählung nur ein Gleichnis iſt, das die ſchlechten Miniſter eines ſchlechten Kaiſers in längſt abgelebten Zeiten trifft, ſo ſoll auch dieſer Bericht nur ein Gleichnis ſein, das eine Inſtitution meint und nicht die Menſchen, die ſich über ſie er⸗ heben. Ein Gleichnis, das eine oft erhobene Frage zt beantworten verſucht. 5 „Ihr Gatte iſt Dramaturg, gnädige Frau? Was iſt ein Dramaturg?“ „Dasſelbe wie Logenſchließer.“ Aus dem Nationaltheater. Heute Donners⸗ tag:„Richter— nicht Rächer!“, das Trauer⸗ ſpiel von Lope de Vega, das bei ſeiner Uraufführung ſtärkſten Beifall fand.— Hans Becker leitet das Faſchings⸗ Kabarett, das unter dem Titel „Von Pol zu Pol“ eine karnevaliſtiſche Weltreise bringt. Die muſikaliſche Bearbeitung ſtammt von Guſtav Semmelbeck. Da die Veranſtaltungen vom 26. Februar bis 1. März ſo gut wie ausverkauft ſind, empfiehlt es ſich dringend, ſich Karten für die beiden erſten Abende am Samstag, 19., und Sonntag, 20. Februar, zu ſichern.— In Charlotte Rißmanns Luſtſpiel„Verſprich mir nichts“, das in der Infzenierung von Rudolf Hammacher Anfang März im Nationaltheater zur Erſtaufführung kommt, ſind beſchäftigt die Damen Decarli und Mayerhofer und die Herren Bleckmann, Friedrich Hölzlin, Krauſe, Linder, n Renkert und Ullmer. O Winifred Wagner kommt nach Heidelberg. In der Heidelberger Stadthalle findet im Rahmen des Richard⸗Wagner⸗Verbandes Deutſcher Frauen, Orts⸗ gruppe Heidelberg, am 23. Februar ein feſtliches Konzert in Anweſenheit von Frau Winifred Wagner unter dem Protektorat des Heern Ober⸗ bürgermeiſters Dr. Nein haus ſtatt. Unter Lei⸗ tung von Generalmuſikdirektor K. Overhoff bringt das Städtiſche Orcheſter Werke von Richard und Siegfried Wagner zu Gehör. Als Soliſten wurden für deſen Abend Frau Margarete Celas⸗Schurr (Volksoper Berlin) und Adolf Berg(FLeidelberg) tewon nenn 5 Wie ſchon gemeldet worden iſt, wird im Rahmen der 8 zu Heidel ber zum erſten Male der erſte Teil von Goethes„ au ſt“ aufe .„Dabei werden Marianne Hoppe das eichen, Werner Krauß den Mephiſto und Wer⸗ u er Hinz den Fauſt ſpielen. a 2 8 . 6. Seite/ Nummer 79 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 17. Februar 1938 Heumi chte⸗ — Die„Stagma“(Staatlich genehmigte Geſell⸗ ſchaft zur Verwertung muſikaliſcher Urheberrechte) legt ſoeben ihren Geſchäftsbericht vor, aus dem er⸗ ſichtlich iſt, daß im vergangenen Jahr an 2931 Kom⸗ ppuiſten und Textdichter ein Geſamtbetrag von 8 630 000 Mark für Aufführungshonorare abgeführt wurde. Nux eine bis ins kleinſte gehende Organiſa⸗ tion kann die Rieſenarbeit dieſes„Detektivinſtituts der Melodien“ bewältigen. In einem Hochhaus am Adolf⸗Hitler⸗Platz in Berlin, in dem die Zentrale der Stagma ihren Sitz hat, klappern Hunderte von Schreibmaſchinen, ertönt das Klingeln zahlreicher Te⸗ lephone und ſpielt ſich das haſtige Hin und Her eines quirlenden Geſchäftsverkehrs ab. Ständig geben ſich hier viele Komponiſten aus dem In⸗ und Ausland, weltberühmte und unbekannte, ein Stelldichein! Man bleibt ſtaunend vor den hohen Wänden der Kartotheken ſtehen, in denen Tauſende von Namen verzeichnet ſind, die von der Stagma betreut wer⸗ den. Aber auch ſämtliche muſikaltichen Werke ſind in dieſen Karteien aufgeführt, die hier Hunderttau⸗ ſende von Karten ausfüllen. Allein im vergangenen Jahr wurden über 50 000 Muſikſtücke zur Wahrung der Intereſſen angemeldet. Man erhält aber erſt einen Begriff von der überwältigenden organiſalo⸗ riſchen Arbeit, die in dieſem Hauſe geleiſtet wird, wenn man hört, daß die Stagma etwa 70 000 laufende Jahresverträge mit einzelnen Konzert⸗ und Muſik⸗ veranſtaltern zu bearbeiten hat.„Wir ſind dazu übergegangen“, erzäßlt uns Direktor Ritter, der Lei⸗ ter der„Stagma“,„Pauſchalſummen für die Veran⸗ ſtalter feſtzulenen. Um einen Ueberblick zu haben, wie oft das Muſtkſtück eines Komponiſten öffentlich geſpielt wird, iſt jeder Kapellmeiſter verpflichtet, die Programme der aufgeführten Darbietungen an uns einzuſenden, auf Grund deren dann die Aufführungs⸗ Häufigkeit der Kompoſitionen nach einem Punktſyſtem feſtgeſtellt und die Höhe der Anſprüche nach Art der Werke geſtaffelt werden. So erhält ein Foxtrott 12 Punkte, ein längerer Walzer 24 Punkte, ein Orche⸗ ſterſatz, der bis zu 5 Minuten dauert, 180 Punkte. Je ſchwieriger und länger ein muſikaliſches Werk, deſto größer iſt ſeine Punktzahl. Die Zahl der Auf⸗ führungen multipliziert mit der Punktzahl eines Werkes ergibt dann die Erfolgs⸗ und Bewertungs⸗ ziffer eines jeden Muſikwerkes, nach der die zur Verfügung ſtehende Geldſumme verteilt wird.“ 0 — Zum erſten Male hat man kürzlich in den eng⸗ liſchen Kirchen den Film herangezogen, der einen Beſtandteil des Gottesdienſtes bilden ſoll So er⸗ ſtaunlich es iſt, daß man gerade in dem ſonſt ſo konſervativen England zuerſt an dieſes Experiment herangeht, läßt es ſich nicht leugnen, daß der Ent⸗ ſchluß der anglikaniſchen Kirche, Filmprogramme für den Gottesdienſt zu ſchaffen, in der Oeffentlichkeit ein lebhaftes Echo findet. Freilich iſt das Urteil über kirchliche Filmvorführungen geteilt. Erſt in dieſen Tagen veröffentlichte Dr. Cyril Carbett, der Biſchof der anglikaniſchen Kirche in Wincheſter, einen offe⸗ nen Brief, in dem er ſeiner Befürchtung Ausdruck verleiht, die Filmvorführungen bei den kirchlichen „Gottesdienſten könnten Beſucher anlocken, die nicht alis Frömmigkeit, ſondern aus reinem Unterhal⸗ tungstrieb die Gotteshäuſer aufſuchen. Auf eine derartige Vermehrung der„Gläubigen“ lege man keinen Wert. Es iſt ein eigenartiger und beinahe paradoxer Eindruck, den man empfängt, wenn man jetzt eine der altehrwürdigen engliſchen Kathedralen betritt und über dem Chorgeſtühl am Hochaltar eine mächtige weiße Leinwand entdeckt, auf der ein Ton⸗ film abrollt. Natürlich drängen ſich die Beſucher zu Tauſenden, um dieſe dem 20. Jahrhundert vor⸗ behaltene Neuerung zu erleben, ſo daß die Kirchen, in denen man bisher verſuchsweiſe die Filmvorfüh⸗ rungen durchführt, meiſt ſchon lange vor dem Be⸗ ginn des Gottesdienſtes polizeilich geſchloſſen wer⸗ den müſſen. Zum Teil ſoll der Film in der Kirche an Stelle der Predigt treten—„Die Menſchen ler⸗ Dann ſchloß der älteſte Sohn nen viel mehr durch ihre Augen als durch ihre Ohren“, ſo lautet die Begründung hierfür— zum Teil ſoll er die Predigt, beziehungsweiſe Stellen der Heiligen Schrift, auf das tägliche Leben angewandt, illuſtrieren. Zum Teil ſoll der kirchliche Film auch nur Texte von Gebeten und religiöſen Liedern zei⸗ gen, die er zugleich bildlich darſtellt. Die notwendige Folge dieſer den Gottesdienſt der anglikaniſchen Kirche grundlegend verändernden Neuerung wird ſein, daß eine eigene religiöſe Filmproduktion ent⸗ ſteht. Denn es eignen ſich ja nur ſehr wenige von der Induſtrie geſchaffene Filme für eine Vorführung in der Kirche Wie mögen die jugendlichen Beſuche⸗ rinnen eines Gottesdienſtes in der St. Katharinen⸗ Kirche in Liverpol geſtaunt haben, als ſie unlängſt auf der Leinwand gar Robert Taylor, den Welt⸗ liebling und Herzensbrecher, erblickten! Man führte einen, ein religiöſes Problem behandelnden Teil eines älteren Robert⸗Taylor⸗Filmes mit dem Titel „Wunderbare Heimſuchung“ vor. *. — William Robb aus Kelty in der ſchottiſchen Grafſchaft Fife iſt— ſein eigener Vetter. Sein Vater iſt zugleich ſein Onkel, und ſeine Mutter iſt zugleich ſeine Tante. Freilich macht ſich der kleine William über dieſe komplizierten Familienverhält⸗ niſſe vorerſt noch kein Kopfzerbrechen, denn er iſt erſt wenige Tage alt. Immerhin gehört er einer Familie an, deren verwandtſchaftliche Beziehungen wohl die verwirrteſten in ganz Großbritannien ſind. Der Fall begann damit, daß ein Bewohner von Kelty, Mr. Alex Fotheringham, Witwer mit vier erwachſenen Kindern, eine Mrs. Robb, ebenfalls eine Witwe mit erwachſenen Kindern, heiratete. William der Mrs. Robb, mit Agnes, der Tochter von Mr. Fothering⸗ ham, die Ehe, während Mr. Fotheringhams Sohn Andrew Mrs. Robbs Tochter Beſſie zum Traualtar führte. Ein wahrer Wirrwarr aber ſtellte ſich ein, als faſt gleichzeitig Alex Fotheringham ſen. und ſeine Ehefrau, vormals Witwe Robb, ſowie William Robb und ſeine Gattin Agnes, die Tochter von Mr. Fo⸗ theringham ſen., Nachwuchs bekamen. Alex Fothe⸗ vingham jun. erblickte das Licht der Welt als Halb⸗ bruder der ſieben aus den erſten Ehen der Eltern ſtammenden Kinder und zu gleicher Zeit als Schwa⸗ ger von zweien dieſer Kinder. Ueberdies iſt er dop⸗ pelter Onkel des kleinen, oben erwähnten William Robb jun., der ſeinerſeits, wie bereits angeführt, ſein eigener Vetter iſt. Wir bitten unſere Leſer, die weiteren Rätſel in den verwandtſchaftlichen Be⸗ ziehungen der Familien Robb und Fotheringham ſelbſt zu entwirren. * — Ein ſeltſames Erlebnis hatte vor kurzem Dr. S. C. Carpenter, ein in England ſehr bekannter Würdenträger der anglikaniſchen Kirche und Dekan der Stadt Exeter. Er befand ſich nach einem Beſuch in Amerika an Bord eines großen Ozeandampfers, um die Rückreiſe nach England anzutreten. Ohne es eigentlich zu wollen, beteiligte er ſich an einem Koſtümfeſt, das kurz vor der Landung in South⸗ ampton an Bord veranſtaltet wurde. Er wollte ſich nur die Masken betrachten, ſelbſt trug er den normalen Abendanzug eines Dekans der anglikani⸗ ſchen Kirche, der aus Breecheshoſen, ſeidenen Strümpfen und einem ſcharlachroten Doktorenman⸗ tel beſteht. Dr Carpenter ſchaute etwas erſtaunt drein, als man ihm freudeſtrahlend mitteilte, er habe auf dem Maskenfeſt den erſten Preis für das beſte Koſtüm gewonnen. Der Geiſtliche verſicherte bei ſei⸗ ner Landung in Southampton, er habe niemals in ſeinem Leben herzlicher gelacht als an dieſem Abend, und den Ehrenpreis, der aus einer filbernen Zigarettendoſe beſtand, mit Vergnügen angenom⸗ men. ** — Wenn man die Rinde eines lebenden Baumes abſchält, ſo unterbündet man damit nicht nur das Aufſteigen des Waſſers in den Gefäßen des Splints, ſondern auch den Rückſtrom der in der Baumkrone verarbeiteten organiſchen Nährſtoffe. Der Baum ſtirbt langſam ab, verbraucht aber zuvor das aufge⸗ ſpeicherte Waſſer und die in den Zellen abgelagerten Reſerveſtoſſe. Er verwandelt ſich in eine Mumie, ſein Holz wird zu einem toten Gevippe aus Ligno⸗ Großfeuer in einem Südtiroler Dorf dnb. Mailand, 16. Februar In einer bei Waidbruck in Südlirol gelegenen Ortſchaft vernichtete ein Großfeuer in der Nacht zum 15. Februar die Kirche mit dem Turm, das Pfarr⸗ haus und drei Bauernhäuſer. Der Brand ſcheint ſeinen Ausgang in der Sakriſtei genommen zu haben. Zwei weitere Häuſer, auf die der Brand bereits übergegriffen hatte, konnten durch die tat⸗ krä tige Arbeit der Feuerwehr und der Dorfbewoh⸗ ner gerettet werden. Mit falſchen Päſſen über die Grenze adnb Wien, 16. Februar. Die öſterreichiſchen Polizeibehörden hatten ſchon ſeit längerer Zeit Kenntnis davon, daß ein großer Teil der in den letzten Monaten erfolgten Zu wan⸗ derung von Oſtjuden mit Hilfe falſcher Päſſe bewerkſtelligt worden war Die Fälſchungen der Ausweiſe waren jedoch ſo geſchickt durchgeführt, daß ſie zum Teil kaum erkennbar waren. Da ſich die Fälſcherwerkſtätten im Ausland befanden— eine der größten vermutlich in Brünn—, war die Arbeit der Polizei außerordentlich erſchwert. Jetzt gelang es in der Perſon des Oſtjuden Jſaac Bit⸗ terfeld aus Wiſziez in Polen einen Mann zu verhaften, der anſcheinend eine führende Rolle bei der Verſorgung ſeiner Raſſegenoſſen mit falſchen Papieren ſpielte. Es ſteht feſt, daß Bitterfeld, der ebenfalls einen falſchen Paß beſaß, zahlreiche Aus⸗ landsreiſen unternommen hat, die in Zuſammen⸗ hang mit ſeiner verbrecheriſchen Tätigkeit ſtanden. Der ganze Umfang der Tätigkeit des Verhafteten wird erſt klargeſtellt werden müſſen. ee? MAfigA ruent: Familientra ödie in Stettin Drei Tote dnb. Stettin, 17. Februar. In einer Wohnung im Hauſe Große Domſtraße 1 wurden am Mittwochnachmittag zwei Männer und ein Kind durch Gas vergiftet tot aufgefunden. Wie aus mehreren Abſchiedsbrie⸗ fen hervorgeht, hat der Inhaber der Wohnung die Tat aus Gram über den vor kurzem erfolgtem Tod ſeiner Frau begangen. zelluloſe. Die Mumifizierung des Holzes kann, wie „Wiſſen und Fortſchritt“, Frankfurt a.., berichtet, ausgenutzt werden, um das Holz widerſtandsfähig gegen Fäulnis und Zerſtörung zu machen. Die Bäume werden nach dieſem Verfahren auf der Wur⸗ zel geſchält und ſolange ſtehengelaſſen, bis die Krone abgeſtorben iſt. Zur Einſparung der Lagerkoſten wird ein ſolcher Baum erſt dann gefällt, wenn er als Nutzholz abgeliefert werden ſoll. Durch das lang⸗ ſame Abſterben erwirbt ſein Holz wertvolle Eigen⸗ ſchaften, die es auch ſpäterhin beibehält. Zunächſt iſt das Holz trocken, außerdem enthalten ſeine Splint⸗ gellen keine opganiſchen Reſerveſtoffe. Solches Holz kann ohne beſondere Maßnahme jahrzehntelang dem Angriff von holzfreſſenden Inſekten, als auch von die Holzfäule verurſachenden Pilzen widerſtehen. Genquer geſagt, dieſe Angriffe bleiben aus. Infekten und Schimmelpilze baſſen dieſes Holz unbehelligt, weil eben die organiſchen Stoffe in den Holzzellen, auf die es den Schädlingen ankommt, in oem mumi⸗ fizierten Holze fehlen. Telegraphenmaſten aus mumifiziertem Holze haben ein Dienſtalter von über 20 Jahren erreicht, d. h. eine Zeit überdauert, wie ſte ſonſt nur bei imprägnierten Hölzern bekannt iſt. E — Sonja Henie, die Exweltmeiſterin im Eis⸗ kunſtlaufen, beabſichtſgt, wie aus Neuyork berichtet wird, an einem Transatlantikflug teilzunehmen. Sie äußerte dieſen Gedanken auf einem Fluge von Neu⸗ vhork nach Miami dem Piloten Dick Merrill gegen⸗ über, der auch gleich die Ausführung dieſes Planes zuſagte. In Miami wird Sonja zunächſt einmal auf dem dortigen Eiskarneval auftreten und ihre Kunſt zeigen. Im Sommer möchte ſie dann gern, wie ſie ſagte, nach Norwegen fliegen. Mike Jacobs, der Neuyorker Boxveranſtalter, der an dem Fluge nach Miami ebenfalls teilnahm, erklärte ſich zur Arran⸗ gierung des Transatlantikfluges bereit, an dem auch die Mutter von Sonja teilzunehmen gedenkt. Wie Merrill ſagte, könne er ein Flugzeug bekommen, das den Atlantik in 14 Stunden überqueren würde. Er beabſichtige, die Neufundland⸗Strecke für ſeinen Flug zu wählen, und in Neufundland eine Zwiſchenlan⸗ dung vorzunehmen. — Die bekannte amerikaniſche Filmſchauſpielerin Marion Davies war nicht wenig erſtaunt, als ſie unlängſt erfuhr, daß ſie die Univerſalerbin eines Mannes geworden war, den ſie niemals in ihrem köndenſierker Milch und Zwiebackmehl. Leben geſehen hat und der auch ſie nur von der tö⸗ nenden Leinwand her kannte. Mr. Clark Alvord, Poſtmeiſter und Warenhausbeſitzer in der kleinen Stadt Las Vegas im Staate Nevada hat bereits im Jahre 1930 die teſtamentariſche Beſtimmung getrof⸗ fen, daß er ſein geſamtes Vermögen einſchließlich ſeiner Anteilſcheine an verſchiedenen Bergwerks⸗ geſellſchaften in Nevada in Höhe von über 200 000 Dollar ſeiner Lieblingsſchauſpielerin Marion Da⸗ vies vermache, deren Filme er ſtets mit großer Be⸗ geiſterung vier⸗ und fünfmal angeſehen habe und deren Kunſt dazu beigetragen habe, ihm das Klein⸗ ſtadtleben zu erleichtern. Obgleich Mr. Alvord Ma⸗ rion Davies niemals perſönlich ſah und nicht einmal an ſie geſchrieben hat, hielt er an dieſem eigenarti⸗ gen, ſelbſt in den USA ohne Vorbild daſtehenden Teſtament ſeſt, das nun, nachdem der ſtille Anbeter der Schauſpielerin geſtorben iſt, Rechtskraft erlangt hat. Das Teſtament enthält nur einen einzigen Satz, in dem Marion Davies als Univerſalerbin des filmbegeiſterten Sonderlings bezeichnet wird. 8 — Mr. A. B. Anderſon erhielt von der Schotti⸗ ſchen Vogelſchau den erſten Preis für den beſten Beitrag zu einer unlängſt eröffneten Kleinvogel⸗ Ausſtellung. Anderſon kann ſich rühmen, den kleinſten Vogel der Welt, den man bisher noch nie in Gefangenſchaft halten konnte, zu beſitzen. Es han⸗ delt ſich um einen Smaragd⸗Kolibri, der weniger als 11 Gramm wiegt und nur zweieinhalb Zentimeter groß iſt. Der Vogel lebt in einem elektriſch geheizten Käfig, in dem ſtets eine unveränderte, ſehr warme Temperatur herrſcht. Er wird gefüttert mit Honig, Wenn der Smaragd⸗Kolibri nur zwei Stunden ohne Futter wäre, müßte er ſterben. Alle fünf Minuten nippt dieſes ſeltſame Tierchen ein winziges Tröpfchen der flüſſig gemachten Nahrung aus einem röhrenförmigen Gefäß. Wenn es einmal ſeinen ſechs Meter langen Käfig überquert hat, muß es ſich zu einer kurzen Ruhepauſe niederſetzen. Die Spannweite der Flügel dieſes kleinen Geſchöpfes iſt kaum größer als die einer Biene. Fgitansatz im Winter 1 dekämpit man wirksam durck Ebus-Tee Man triukt ſhn 35 Zeitlang statt Haflee u. Tee. Kbus Tee(.50% wirkt onerkannt ſettsehrend und schmeckt dabei vorsüglich! Ii Apotheken jetst auch in Tabletten als Istobletten! ROMAN VON HS INRI Ce a e „Laſſen Sie ihn Bentley!“ flüſterte er dem Be⸗ dienten zu.„Laſſen Sie ihn gewähren. Vielleicht iſt es am beſten, wenn wir dieſem allem ſeinen Lauf laſſen!“ Und langſam, unwillkürlich mit den Zehenspitzen auftretend, ſchlich der mächtige Herr Vizepräſident des Risley⸗Truſtes leiſe hinter dem unbekümmer⸗ ten jungen Manne her, für den die wohlbehütete Schwelle des unnahbaren Erneſt Risley nicht das geringſte Hemmnis zu ein ſchien. „Herr Risley!“ ſprach eine Stimme in die Stille des weiten Zimmers hinein, in dem Präſtdent Ris⸗ ley noch immer an ſeinem Schreibtiſch ſtand, die hagere Fauſt auf die Tiſchkante ſtützend. Jetzt fuhr er auf und wandte den Kopf. Sah mit ſeinen ſcharfen grauen Augen, die ſich ein wenig wei⸗ leten, dem jungen Menſchen ins Geſicht, der nahe der Tür ſtand und mit einem halben Lächeln auf ihn herblickte. Und noch ehe er das barſche„Was wollen Sie?“ über die Lippen brachte. das Erneſt Risley an den unbekannten Eindringling richten wollte, ſprach der junge Fremde an der Tür ſchon weiter: „Ich heiße Eugen Waſſung, Herr Risley! Ihre ner torbene Frau war meines Vaters Schweſter!“ Dann wu'de es ganz ſtill in dem Zimmer, ſo ſtill, daß jeder der beiden Männer, der alte und ber junge, das Pochen ihrer Herzen hören zu können meinte.. „Aber als dieſes Schweigen lange Sekunden währte und noch immer keine Silbe von des alten Millionärs Mund kam, raffte ſich Eugen Waſſung abermals auf. „Ich komme ungerufen“, begann er.„ich weiß es, Herr Risleyl Und ich wäre auch nie gekommen, wenn mich nicht die beſonderen Umſtände dazu veranlaßt hätten. Ich bin für gewöhnlich keiner von denen, die ſich aufdrängen, glauben Sie mir das bitte, lie⸗ ber Onkel! Aber ich dachte, es ſei Ihnen vielleicht lieb und wichtig, den richtigen Eugen Waſſung ken⸗ nenzulernen, nachdem Sie den falſchen ſo lange in Ihrer Nähe hatten.“ Stumm ſtand Erneſt Risley. Nichts als ein wort⸗ armer, nach Faſſung ringender, faſt hilfsbedürftiger alter Mann war er in dieſem Augenblick, derſelbe Mann, auf deſſen Wort Tauſende zu hören gewöhnt waren. In ſeinem bleichen, faltigen Geſicht ſtanden ratlos fragende Augen, und ein ſeltſames Zucken lief ihm über die ſchlaffen Wangen. So deutlich aber waren Leid und Trauer in die⸗ ſem grauen Geſicht geſchrieben, daß Eugen Waſſung eine Welle heißen Mitleiöds, liebevollen Verſtehens in ſeiner Bruſt fühlte. Zum erſten Male ſtand er dieſem fremden alten Manne gegenüber, und doch meinte er, ihn ſeit langer Zeit ſchon zu kennen, ſo nahe, ſo zu ihm hingezogen fühlte er ſich. Er wußte, dieſer Mann war nicht der kaltherzige, eigenbröt⸗ leriſche Kröſus, als der er bei einer verſtändnis⸗ loſen Umwelt galt; er wußte, daß dieſer Einſame freudlos und unglücklich war hinter den Schranken und Wällen, mit denen er ſich argwöhniſch umgab; er ſah durch all die Froſtigkeit dieſes mit abwehren⸗ der Strenge gepanzerten Sonderlings ein an heim⸗ lich getragenem Leid krankendes, gütig gebliebenes Herz. Und da tat Eugen Waſſung etwas, was eine Un⸗ geheuerlichkeit ſein mochte in dieſem Raum, der nie etwas anderes geſehen hatte als wohltemperierte, küthl korrekte, reſpektvoll gedämpfte Höflichkeit und ſchweigendes Gehorchen. Mit ein paar Schritten die Arme halb erhoben, ging er auf den einſam an ſeinem Schreibtiſch ſtehenden alten Mann zu, griff, ohne ſich lange zu beſinnen, nach deſſen beiden Hän⸗ den, bückte ſich darüber und preßte mit überſtrömen⸗ der Herzlichkeit ſeine Lippen darauf. 5 1 „Laſſen Sie mich Ihnen guten Tag ſagen, lieber Onkel! Sie waren der Mann meiner guten Tante Marthe! Wir in Deutſchland haben Sie immer von ferne bewundert und geliebt und haben mit Ihnen den frühen Tod der lieben Tante betrauert. Was Sie dem Betrüger an Gutem erwieſen haben, haben Sie mir erweiſen wollen. Ich danke Ihnen dafür und bitte Ihnen ab, was ich Uebles von Ihnen dachte, als ich Ihren gefälſchten Abſagebrief emp⸗ fing. Geben Sie mir Gelegenheit, es Ihnen zu ver⸗ gelten!“ Eugen Waſſung ſchwieg. Seine Augen hatten ſich ein wenig umflort. mit bleichem Geſicht und ſchmalen Lippen, ohne zu ſprechen. An der Türe war leiſe Bewegung und kurzes Geräuſper Ceeil Grey, der Vizepräſident, und der blaugoldene Diener ſtanden dort. Und was dem ſtei⸗ fen Ceeil Grey noch niemals in ſeinem leidenſchafts⸗ armen Leben geſchehen war, geſchah ihm jetzt in die⸗ ſer Minute: er hatte plötzlich die Augen ganz voll Waſſer. Mit einer raſchen, eckigen Bewegung ſtrich er mit den Fingern über die Lider. Er kam ſich unſagbar lächerlich und albern vor. Erneſt Risley aber ſchien jetzt plötzlich wie aus einem Traume zu erwachen. Sein Geſicht ſtraffte ſich. Seine Augen faßten das Geſicht Eugen Waſſungs. Aber nichts als kühle, fremde Strenge ſchien in die⸗ ſen befehlenden Augen. „Nehmen Sie Platz. Herr!“ ſagte er knapp.„Ich werde mir erlauben, die Richtigkeit Ihrer Angaben einer Nachprüfung zu unterziehen!“ Da lachte Eugen Waſſung auf. Er lachte dem Onkel ebenſo beluſtigt ins Geſicht wie zuvor auf dem Korridor dem Herrn Vizepräſidenten und dem Bürodiener.„Gewiß. Herr Risley! Sie werden als vorſichtiger Mann gut daran tun, meine Angaben nachzuprüfen. Es iſt Ihre abſoſute Pflicht und Schul⸗ digkeit, das zu kun, nachdem Sie es leider gerade da unterlaſſen haben, wo es äußerſt nötig geweſen wäre Aber damit Sie ſich nicht zu lange mit Ihrer Nachprüfung aufzuhalten brauchen. habe ich Ihnen hier gleich einen ganzen Pack von Briefen und Bil⸗ dern und Urkunden mitgebracht, angefangen bei der Photographie des Geburtshauſes Ihrer guten Frau und endend mit der Originalpoſtkarte auf der Sie mir nach Neuyork mitteiften, daß Ste nichts für mich tun könnten! Es wird Ihnen ein leichtes ſein, feſtzuſtellen, daß Sie nunmehr den echten Eugen Waſſuna vor ſich haben. Im übrigen aber wird es mir wohl nicht allzulange vergönnt ſein, bei Ihnen meinen Beſuch zu machen. verehrter Onkel. Ich werde, nachdem ich nun Ihnen zuliebe mein Inko⸗ Noch immer aber ſtand Erneſt gnito gelüftet und den guten Jonny Walker abge⸗ ſtreift habe, als der ich durch die gütige Vermittlung des Fräuleins Mabel Roderick in Ihrer Firma Mi⸗ chigan Copper arbeiten durfte, wohl in aller Bälde einen unliebſamen Weg machen müſſen, in das nächſt⸗ beſte Polizeigefängnis von Chikago!“ „In— das Gefängnis?“ ſchrie Erneſt Risley, zum erſten Male ſeine kühle Ruhe für eine Sekunde verlierend. Man ſah es ſeinem lang werdenden Ge⸗ ſicht deutlich an, daß er glaubte, nicht recht gehört zu haben. Und aus dem Hintergrund des Zimmers kam Cecil Grey herangeſtelzt, eine Hand am linken Ohr. „Ins Gefängnis ſagten Sie?“ fragte er mit offe⸗ nem Munde.„Wollen Ste uns das bitte genauer er⸗ läutern?“ Und drei Augenpaare, die der beiden Lenker des Risley⸗Truſtes und die des Bürodieners, hingen an dem Geſicht dieſes rätſelhaften jungen Menſchen, der mit ſo lächelnder Miene einem ſo zweifelhaften Schick⸗ fal entgegenblickte. Erneſt Risley aber war mit einem Schlage wie⸗ der der energiſche, zielbewußte Mann geworden, als der er in hartem Daſeinskampf von Sproſſe zu Sproſſe emporgeklettert war auf der Leiter geſchäft⸗ licher Erfolge. „Bitte, laſſen Sie die Klärung dieſer Frage meine Angelegenheit ſein!“ befahl er ſchneidend dem mit bekümmertem Geſicht daſtehenden Cecil Grey. Und ſich Eugen Waſſung zuwendend, begann er mit knap⸗ pen Sätzen ein raſches Examen. „Sie ſagten, daß Sie bei der Michigan Copper gearbeitet hätten?“ „Jawohl, Herr Risley!“ 8 „Und daß Sie dort auf eine Empfehlung Fräu⸗ lein Mabel Rodericks Arbeit bekommen hätten?“ „Jawohl! Auf Ihren direkten Befehl ſogar, lie⸗ ber Onkel!“ Noch immer zuckte es ein wenig um Erneſt Ris⸗ leys Lider, wenn er den ungewohnten Titel aus des fungen Mannes Mund hörte. Aber er bezwang ſich. „Demnach ſind Sie derſelbe Mann, der Fräulein Mabel damals aus großer Gefahr rettete, als ihr Wagen von zwei Gangſtern angehalten wurde?“ „Eben der bin ich!“ lächelte Eugen.„Eine beſon⸗ ders große Heldentat iſt es aber nicht geweſen. Ich konnte von hinten kommen. Es war eine Spielereil“ FCortſetzung folgt) 8 f 2 22 2 Donnerstag, 17. Februar 1938 Aus Baden Mißgeſchick im Schwarzwald: Drei Omnibuſſe— Gefangene des Winters Zehn Stunden im Schnee ſtecken geblieben! ab Freiburg i. Br., 17. Febr. Wie jetzt erſt be⸗ kannt wird, ſind am Samstagabend drei Omni⸗ buſſe, die ihre Inſaſſen von Freiburg über Kirch⸗ zarten, Oberried, Notſchrei nach Todtnau zur Ab⸗ ſchlußveranſtaltung der Deutſchen und Wehrmacht⸗ ſchimeiſterſchaften bringen ſollten, eineinhalb Kilo⸗ meter vor der höchſten Erhebung(Notſchrei) zehn Stunden lang im Schnee ſtecken geblie⸗ ben. Der erſte der drei Omnibuſſe wühlte ſich bei ſeinen Bemühungen, aus dem Schneegebiet wieder herauszukommen, immer tiefer in den Schnee ein, alles Schaufeln und Schieben durch hundert„Men⸗ ſchenkräfte“ half nicht. Während deſſen ſchneite es heftig weiter und die mannshohen Schneewände zu beiden Seiten der ſchmalen Höhenſtraße wuchſen immer mehr und der Schnee auf der Fahrſtraße ſelbſt wurde immer noch tiefer. Als der Morgen graute, waren Ochſengeſpanne aus Muggenbrunn angekommen und zogen die Omnibuſſe zur Höhe hinauf. Perſonenauto von einem Winoſtoß erfaßt * Scherzingen(Amt Freiburg), 17. Febr. Am rerißtag ereignete ſich auf der Landſtraße Scher⸗ ngen—Freiburg ein eigenartiger Unfall. Ein mit zwei Perſonen beſetztes Perſonenauto, das ſich auf der Fahrt von Lörrach nach Freiburg befand, wurde plötzlich von einem Windſtoß erfaßt und gegen einen Baum geſchleudert. Der Fahrer wurde Zei Schlaflosigkeit das wirkſame, unſchädliche und preiswerte Solsrum. Schlechter Schlaf zermürbt. Quälen Sie ſich nicht 1 700 eke g/ Keine Nachwirkungen. Packung 18 Tabl. M..26 i. d. Apot mit ſchweren Verletzungen in die Chirurgiſche Klinik nach Freiburg eingeliefert. Eine mitfahrende Frau kam mit leichteren Verletzungen davon. * Schwetzingen, 17. Febr. Ein hieſiger Land⸗ Aswiöx t, hatte ſich vor dem Amtsgericht zu Schwetzin⸗ gen zu verantworten, da er nicht rechtzeitig das Vorhandenſein der Maul⸗ und Klauen⸗ fe che: in ſeinem Viehbeſtand anmeldete. Der An⸗ geklagte gab an, daß ſein Vieh durch einen Hilfs⸗ arbeiter betreut wurde und er ſeltbſt tagsüber mit ſeinem Pferdegeſpann unterwegs ſei. Das Gericht konnte die angeführte Verteidigung nicht gutheißen und verurteilte den Beklagten zu einer Geld⸗ ſtrafe von 60 M. * Plankſtadt, 17. Febr. Am 26. uns 27. Februar wird auf behördliche Anweiſung in hieſiger Ge⸗ meinde die Bekämpfung der Rattenplage ſyſtema⸗ tiſch durchgeführt. Im Intereſſe der Lebensmittel⸗ verſorgung iſt es von erheblicher Bedeutung, daß ſämtliches Ungeziefer vernichtet wird. Die Haushal⸗ tungen erhalten eine ſchriftliche Aufforderung zuge⸗ ſtellt, welche genau zu beachten iſt. Für jede abge⸗ lieferte Ratte wird eine Gebühr von 5 Pfennig be⸗ zahlt. f . 1 1 Süd 5 5— 2 N 2 Lan weftd E E Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe „Mul iſt Dienst an der Gemelnſchaflk Obergebietsführer Kemper eröffnet das BDM-Muſiklager In Mosbach * Mosbach, 17. Februar. In der Zeit vom 15. bis 21. Februar führt, wie bereits gemeldet, der Obergau Baden des Bundes Deutſcher Mädel in Mosbach ein Muſik⸗ lager zur Schulung der Singwartinnen durch. Die Eröffnung des Muſiklagers fand am Dienstagabend in Anweſenheit zahlreicher Gäſte und Vertreter der HJ und des BDM durch Obergebietsführer Kemper im Bürgerſaal des Mosbacher Rathauſes ſtatt. Die Leiterin des Lagers, Muſikreferentin Anne⸗ lieſe Römer, hielt nach einem einleitenden Muſik⸗ vortrag eines HJ⸗Quartetts die Beſucher willkom⸗ men und betonte, daß das Lager für die Singarbeit im Obergau Baden Kraft und Anſporn geben ſolle. Obergebietsführer Kemper wies darauf hin, daß unſere Jugend an allen Gebieten des kulturel⸗ len Lebens teilnehmen müſſe. Gerade die Muſik und das deutſche Lied werden von ihr freudig be⸗ jaht. Darum ſolle das Muſiklager die propagan⸗ diſtiſchen und arbeitsmäßigen Vorausſetzungen geben, um dieſe Kulturgüter in den Dienſt des gan⸗ zen Volkes zu ſtellen, denn „Muſik iſt Dienſt an der Gemeinſchaft“, wie Baldur von Schirach der Muſikarbeit der HJ als Leitwort mit auf den Weg gab. In der ewigen Ge⸗ walt der Töne drängt ſich das Suchen deutſcher Men⸗ ſchen hervor, deshalb muß Muſik Sache des ganzen Volkes werden. Auch der deutſche Arbeiter und der deutſche Bauer ſollen freudig ihr Lied ſingen, und auch ein Konzert hören. Muſik darf nicht mehr in feudale Konzertſäle gedrängt werden. Wenn auch Fanfare und Laudsknechttrom⸗ mel der Ausdruck einer jungen marſchieren⸗ den Generation ſind, ſo ſollen doch auch die großen Werke unſerer Meiſter der Töne der Jugend zugänglich gemacht werden. Dem Muſiklager wünſchte der Obergebietsführer einen ſchönen Verlauf und praktiſchen Erfolg. Mit dem Gruß an den Führer und dem Kampf⸗ lied der deutſchen Jugend ſchloß die Eröffnung des Muſiklagers, deſſen Höhepunkt ein Konzert des Bann⸗Orcheſters 109 Karlsruhe am kommenden Samstag bilden wird. eee, Milten im Verufswellkampf Leder, Druck, Papier * Karlsruhe, 16. Februar. Zwei weitere Wettkampfgruppen, Leder, Druck und Papier, begannen am Dienstag den Wett⸗ kampf. Die Beteiligung in der Gruppe Leder iſt gegenüber dem Vorjahre genau ſo wie in allen Be⸗ rufsgruppen geſtiegen. Etwa 15 v. H. der Teilneh⸗ mer in dieſer Wettkampfgruppe ſind Erwachſene. In vielen Induſtriebetrieben beteiligen ſich die Werk⸗ ſcharen geſchloſſen am Berufswettkampf. Im übrigen ſind die Schuhmacher 100 v. H. beim Wettkampf. Zum friedlichen Wettſtreit waren am letzten Dienstag angetreten die Sattlerhandwerker, die Ta⸗ pezierer, Schuhmacher, Gerber uſw., auch die Mäd⸗ chen der Fachſchaften Feintäſchnergewerbe, Hand⸗ ſchuhgewerbe u. dergl. In jeder Fachſchaft ſind wieder zehn Leiſtungsklaſſen feſtgeſetzt für Lehrlinge, Ge⸗ ſellen, Angelernte und Ungelernte. Die Wettkampfgruppe Druck und Papier hat in dieſem Jahre eine doppelte Zunahme der Teilnehmer gegenüber dem Vorjahre auf⸗ zuweiſen. Auch hier kann die erfreuliche Feſtſtellung gemacht werden, daß zwei Teilnehmer aus dem Kreis Hei⸗ delberg über 60 Jahre alt ſind. Beſonders in der Papierinduſtrie ſind ſehr viele An⸗ und Ungelernte. Die Leiſtungen, die von dieſen gezeigt werden, laſſen erkennen, daß ſie einem ordnungsgemäßen Lehr⸗ und Berufsverhältnis zu⸗ geführt werden müſſen. In den letzten Jahren konn⸗ ten verſchiedene Jungarbeiter auf die Papiermacher⸗ Bliek auf Ludwigshafen Wieder ein Schaufenſtereinbruch! Zwei Klein⸗Kameras aus Photogeſchäft geſtohlen In der Nacht zum 15. Februar ſchlugen bis jetzt noch unbekannte Täter an einem Photogeſchäft in der Ludwigſtraße die Schaufenſterſcheibe ein und entwendeten zwei Klein⸗Kameras im Werte von 500 Mark. Bei den Apparaten handelt es ſich um eine„Kine⸗Exakta“ Optik:1,9, Nr. 405 844 und um eine„Kine⸗Standard⸗Exakta“ Optik 13,5, Nr. 488 789, verchromt. Sachdienliche Angaben an die Kriminal- polizei. Zum Studienrat ernannt. Der Führer und Reichskanzler hat den Studienaſſeſſor und nichtetat⸗ mäßigen Beamten Ludwig Seybold am humani⸗ ſtiſchen Gymnaſium und Realgymnaſtum Ludwigs⸗ hafen zum Studienrat ernannt. Dichterabend Georg Stamler. Am Samstagabend lieſt der Dichter Georg Stamler auf Einladung des Deutſchen Frauenwerks Ludwigshafen im Saal des Kaſinos der JG⸗Farbeninduſtrie, Wöhlerſtraße, aus eigenen Werken. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Halle des Hindenburgparks: Ausſtellung„Der Weltkrieg“. Leſeſaal des Geſellſchaftshanſes: Geöffnet 15 bis 20 Uhr. Pialzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau und Ufa⸗Rheingold:„Das indiſche .— Palaſt: 16 ohne 15 8 5 55 8. nion⸗Theater:„Wolgaſchiffer“— antik:„Spru den Abgrund“.— e„Her Muſter⸗ gatte“. 8000 im Reichsberufswettkampf. Am Berufßs⸗ wettkampf— der hier am Dienstag feierlich eröff⸗ net wurde— beteiligen ſich im Kreis Heidel⸗ berg insgeſamt 8000 Schaffende aller Berufe. Vom Volksbildungswerk, in der Arbeitsgemein⸗ ſchaft Kulturgemeinde veranſtaltet, hält Frau Aindo v. Schenk⸗Mannheim am Freitag(Hörſaal 1 der neuen Univerſität, 20.15 Uhr) einen Lichtbildervor⸗ trag„Meine ſchwediſche Heimat“. 5 Nochmals„Mit der Palette ins Märcheureich“. Wie uns mitgeteilt wird, findet eine Wiederholung des Künſtlerfeſtes nicht am 19. Februar, ſondern am 26. Februar und am 1. März ſtatt. Edwin Fiſcher in Heidelberg. Edevin Fiſcher wird mit dem Heidelberger Kammerorcheſter unter Leitung von Wolfgang Fortner am Samstag, den 19. Februar, 20 Uhr, in der Stadthalle in Heidelberg einen Abend mit Werken von W. A. Mozart veranſtalten. Das 4. Symphoniekonzert des verſtärkten Städti⸗ ſchen Orcheſters unter Leitung von Generalmuſik⸗ direktor K. Overhoff findet am kommenden Montag ſtatt und bringt Werke von Joh. Seb. Bach, R. Katt⸗ nigg und M. Trapp. Als Soliſtin wirkt Lubka Ko⸗ leſſa mit. Abend mit Mozart⸗Werken. Mit dem Heidelber⸗ ger Kammerorcheſter unter Leitung von Wolfgang Fortner wird Edwin Fiſcher⸗Berlin am kommenden Samstag in der Stadthalle einen Abend mit Werken von W. A. Mozart geben. Auf dem Programm ſte⸗ hen Sinfonie-Dur, Klavierkonzert Es⸗Dur, Fan⸗ taſie e⸗Moll, Romanze As⸗Dur, Menuett G⸗Dur für Klavier allein und Serenade nolturno für zwei kleine Orcheſter. Heidelberger Veranſtaltungen i Heute Stäbtiſches Theater:„Der Troubadour“(Stammplatzmiete B 22, Preisgruppe), 20 bis 22.45 Uhr. 5 Stadthalle: 20 Uhr Großer heiterer Abend„Triumph der Heiterkeit“. Schluß⸗Filmtheat 8 705 71 0 lücklich bi 4 Schloß⸗Filmtheater:„Immer, wenn ich g n.— Capitol:„Zweimal zwei im Himmelbett“— Kammer: „Der verkonnte Lebemann“.— Gloria:„Der Berg ruft“. Odeon:„Rekrut Willi Winkie“, 705 ſchule und auf Kunſtgewerbeſchulen gebracht werden. Auch die Betriebe ſelbſt bemühen ſich um deren Förderung. Freie Berufe Hausgehilfen Stellt man die Teilnehmerzahlen der erſten Jahre des Reichsberufswettkampfes den Zahlen des heu⸗ tigen Berufswettkampfes aller ſchaffenden Deutſchen gegenüber, ſo iſt die Teilnahmefreudigkeit weitaus größer. Und gerade in den oben angeführten Wett⸗ kampfgruppen iſt dies der Fall. Wenn heute die Berufsgruppe„Freie Berufe“ ihre Teilnehmer⸗ zahl verdreifachen und im Gau Baden insgeſamt 1800 Teilnehmer melden konnte, davon allein 320 Erwachſene, und die Teilnehmerzahl der Woöttkampf⸗ gruppe Hausgehilfen von 4000 im vergangenen „Jahre auf 7800 in dieſem Jahrs ſtiegn dunn wird jeder einzelne die große Bedeutung des Berufswett⸗ kampfes für das geſamte ſoziale und wirtſchaftliche Leben des deutſchen Volkes erkennen. Bei der Wettkampfgruppe„Freie Berufe“ iſt der Wettkampf in dieſem Jahre auf ziemlich viel neue Fachſchaften erweitert worden, ſo z. B. auf die Wirt⸗ ſchaftsprüfer, Filmkopierer uſw. Bemerkenswert iſt vor allem auch, daß das geſamte techniſche Büro von Daimler⸗Benz in Gaggenau geſchloſſen am Wett⸗ kampf teilnimmt,. .. und die Hausgehilfinnen Auch die Hausgehilfinnen ſind mit großem Eifer an ihrer Arbeit geweſen. Sie wurden vor die Lö⸗ ſung berufskundlicher Fragen geſtellt, die ſich vor allem mit den Fragen des Vierjahresplanes befaß⸗ ten. Reſteverwertung, völlige Ausnützung aller Nahrungsmittel bilden einen weſentlichen Beſtand⸗ teil der geforderten Kenntniſſe. Am Nachmittag ſahen wir ſie bei der Löſung der praktiſchen Auf⸗ gaben an ihrer Arbeitsſtätte, wo ſie einfache und ſchwerere Gerichte zu bereiten hatten, bei denen es insbeſondere auf die Sorgfalt für die Verwendung der verſchiedenen Zutaten ankam. Karlsruhe ſtiftet zwei Reiſen zur Olympiade in Tokio * Karlsruhe, 17. Febr. Um dem ſportlichen Le⸗ ben und den Leibesübungen in Karlsruhe einen wei⸗ teren Auftrieb zu verleihen, ſtiftet die Stadt zwei KöcF.⸗Reiſen zu den Olympiſchen Spielen in Tokio 1940. Die Freifahrten werden als Preiſe an die in den Jahren 1938/39 und 19390 durch eine Prü⸗ fungskommiſſion zu ermittelnden Karlsruher Sport⸗ ler oder Sportlerinnen ausgegeben. 5 1 Schwerer Anfall beim Einholen des Narrenbaumes * Furtwangen, 17. Febr. Beim Einholen des Narrenbaumes ereignete ſich am Sonntagvormittag ein ſchwerer Unfall. Als in der Nähe der Poſt der Zug des Elferrats mit der Muſikkapelle vorbei kam, ſcheute plötzlich ein Pferd und vaſte mit dem angehängten Schlitten in den Zug hinein. Dabei wurden mehrere Perſonen ſchwer und etwa ſieben weitere Perſonen leichter verletzt. Ein zehnjähriger Knabe erlitt einen Schädelbruch, Der raſende Stier Er fällt einen Landwirt an und tötet ihn :: Schopfheim, 16. Febr. In der Kandertal⸗ gemeinde Binzin wurde der 56 Jahre alte Land⸗ wirt und Farrenhalter Wilhelm Waid von einem Farren überfallen. Waid ſtürzte und wurde von dem wild gewordenen Tier ſo bearbeitet, daß er mit ſchweren Kopfverletzungen und Rippenbrüchen in das hieſige Krankenhaus gebracht wurde, wo er alsbald ſtarb. f V' 2 e N E 7. Seite/ Nummer 79 Aus der Pfalz Ein Kiesſchlepper geſunken Die Beſatzung kounte ſich rechtzeitig retten * Speyer, 17. Febr. Bei Kilometer 55(Ge⸗ markung Otterſtadt) ſank an den Waldwieſen der vollbeladene Kiesſchlepper„Sophie von Eberbach“, der einem Schiffer namens Seibert gehört. Von einem größeren Schweizer Motorſchiff war der Kies⸗ ſchlepper gerammt worden und verſank raſch in den Fluten. Die Beſatzung hatte ſich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Er ſpielte den Moralapoſtel Beleidigende„Handzettel“ auf die Straße geſtreut * Landau, 16. Febr. Der 1874 zu Billigheim ge⸗ borene und in Edesheim wohnende Heinrich Hauck hat geglaubt, Dorſklatſch feſtere Form dadurch geben zu können, daß er„Handzettel“ mit beleidigendem Inhalt, der insbeſondere gegen den 1. Beigeordne⸗ ten gerichtet war, anfertigte und ſie auf die Straße warf. Sein eigenes ſträfliches Tun(Vergehen an minderjährigen Mädchen) zeigte aber, daß er am berufen war. Die 2 wenigſten zum Moralapoſtel Strafkammer verurteilte den Angeklagten wegen fünf Vergehen der Beleidigungen und drei Vergehen der Verleumdung, ferner wegen drei Unzuchtver⸗ brechen mit Kindern zu einem Jahr Gefäng⸗ nis. Dem vermindert Zurechnungsfähigen wurden neun Monate Unterſuchungshaft angerechnet 25000 RN unterſchlagen und verjubeit Die Verbrechen eines Kaſſeuverwalters * Zweibrücken, 16. Febr. Der 50 Jahre alte Anton Menges aus Homburg(Saar) mußte ſich ee ee Abe, Allabendlich mit Nives-Creme die . Haut geschmeidig machen. Dann 7 5 trotmt sie Wuad und Wetter, ohne . tissſg odet spröde zu Werden. am Dienstag vor der hieſigen Großen Strafkammer wegen Unterſchlagung und Urkundenfälſchung ver⸗ antworten. Der Angeklagte war von 1931 bis 1937 Kaſſenverwalter einer Tabak⸗ und Zigaretten⸗ fabrik z des Saarlandes. In dieſer Eigenſchaft unter⸗ ſchlug er nach und nach insgeſamt 25000 Mark, die er nach Fälſchung zahlreicher Quittungen ſür ſich verwendete. M. gab ſich als typiſcher Lebemann. Durch eine Spielſchuld zur erſten Unterſchlagung ge⸗ drängt, verſtrickte er ſich immer mehr in Verbrechen, um weiterhin ein flottes Leben führen zu können. Jetzt endete ſeine Laufbahn mit der Verurteilung zu drei Jahren Zuchthaus und 2000 Mark Geldſtrafe ſowie Aberkennung der Ehrenrechte auf fünf Jahre. Tragödie um 900 v. Chr. Neue vorgeſchichtliche Funde in der Pfalz d Grünſtadt(Pfalz), 16. Febr. Wie andernorts wurden zwiſchen der hieſigen Gemarkung und Kirch⸗ heim am Eck bei den Arbeiten an der Reichsauto⸗ bahn Spuren einer vorgeſchichtlichen Siedlung an⸗ getroffen. Die Unterſuchung durch das Hiſtoriſche Muſeum der Pfalz mit Unterſtützung von Arbeits⸗ dienſtmännern aus dem hieſigen Lager ergab eine große Menge zerbrochener Tongefäße, die ſich in einer mit ſchwarzer Erde gefüllten Grube vor⸗ fanden. Von dem Holzhaus, das ſich hier früher er⸗ hoben hatte, konnten keine weiteren Spuren mehr feſtgeſtellt werden. Unmittelbar unter der Acker⸗ erde aber lag auf der Grube in nordſüdlicher Rich⸗ tung ein menſchliches Skelett. Hier ſcheint ſich bei der damaligen Zerſtörung des Hauſes eine Tragödie zugetragen zu haben, wobei dieſer Be⸗ wohner ums Leben gekommen und an Ort und Stelle liegen geblieben ſein muß. Aus dem Beginn der Eiſenzeit(2. Stufe der Hallſtattzeit) etwa um 900 v. Chr. ſtammen die Geſäßreſte. Damals ſcheint in der Bevöllerung Europas ein Klimawechſel große Unruhe hervorgerufen zu haben. Es war jene Zeit, in der z. B. die Waſſerburg Buchau im Federſee zer⸗ ſtört und die Schweizer Pfahlbauten gufgegeben wor⸗ den ſind. L. Edingen, 16. Febr. Der MG„Frohſinn“ wählte in ſeiner Hauptverſammlung den bisherigen Vereinsführer Alfred Kraus einſtimmig wieder. Dieſem ſtehen zur Seite: Paul Fiedler als Stellver⸗ treter, Heinrich Berlinghof als Kaſſierer, Martin Bohrer als Schriftführer. Die Entwicklung des Vereins im letzten Jahre war durchaus befriedigend. J Ziegelhauſen, 17. Febr. Der langjährige Vor⸗ ſtand des Muſikvereins, Fritz Biber, hat unſere Gemeinde jetzt verlaſſen, um als Dienſtvorſtand der Station Mannheim⸗Waloͤhhof einen neuen Wirkungs⸗ kreis anzutreten. i L. Sandhauſen, 16. Febr. Auf ſeiner Arbeits⸗ ſtätte im Zementwerk Leimen verunglückte der Zementarbeiter Joſef Grimm ſo ſchwer, daß er trotz ſeiner Einlieferung in das Heidelberger Krau⸗ kenhaus den erlittenen Verletzungen bald darauf erlag. Frau und zwei unmündige Kinder trauern um den Ernährer. Der ſchreckliche Unfall hat all⸗ gemeine Anteilnahme ausgelöſt. * Bruchſal, 17. Febr. Die Verlegung der Saalbach im Ort Heidelsheim iſt nunmehr in An⸗ griff genommen und bedingt eine Reihe von Stra⸗ ßen⸗ und Grundſtücksveränderungen, wodurch zahl⸗ reiche Volksgenoſſen Beſchäftigung finden. Endlich wird der Ort Hurch die gerade Bachfüh rung von den ſeitherigen üblichen Hochwaſſerſchäden befreit. 8. Seite Nummer 79 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 17. Februar 1938 Durch falſche Taktik verloren Kanada ſchlägt Deutſchland nach mühevollem Kampf:2 nach Verlängerung Gleich das erſte Spiel der Zwiſchen runde zur Eishockey⸗ Weltmeiſterſchaft in Prag hätte beinahe zu einer Senſa⸗ tion geführt. Vor 8000 Zuſchauern lieferten ſich die Mann⸗ ſchaften von Deuſchland und Kanada einen auf⸗ regenden Kampf, den die Sudbury Wolves als Vertreter Kanadas erſt in der Verlängerung mit:2(:1,:1,:0, 170) gegen die ſich tapfer wehrende deutſche Mannſchaft zu ihren Gunſten entſcheiden konnten. Bis 30 Sekunden vor Schluß der regulären Spielzeit führten die Deutſchen noch mit:1, um aber ſchließlich doch noch dem verzweifelt kämpfenden Gegner das zweite Gegentor und damit das Unentſchieden zu geſtatten. In der nun notwendig ge⸗ wordenen Verlängerung riſſen die Kanadier durch Godfrey dann doch noch den außerordentlich ſchwer erkämpften 312⸗ Sieg an ſich. Die Niederlage der deutſchen Mannſchaft hätte verhin⸗ bert werden können. Der Sieg wurde durch falſche Tak⸗ k vergeben. Die Spieler haben zwar ihr möglichſtes getan, aber die Führung der deutſchen Mannſchaft hatte im Glauben an die Unbeſiegbarkeit der Kanadier auf un⸗ ſepe beſten Spieler Jänecke und Egginger verzichtet. Mit Hieſen beiden großen Könnern des Eishockeyſports wäre der greifbar nahe Sieg in den letzten Sekunden ſichevlich wicht mehr aus der Hand gegeben worden. Die deutſche Mannſchaft ſpielte in der Aufſtellung: Hoffmann; Tobien, Wild; Ball, Schibukat, Keßler; Schenk, Dr. Strobl, Lang mit Wiedemann als Aus wechſelſpieler. Das herrliche Zuſammenſpiel der Deutſchen verblüffte nicht nur die Zuſchauer, ſondern in erſter Linie die Ka⸗ nadier, die ſich durch das unbekümmerte deutſche Spiel verwirren ließen. Eine feine Kombination zwiſchen Keßler und Tobien führte durch den Düſſeldorfer in der 11. Minute zum deutſchen Führungstreffer, dem die Kanadier aber noch im gleichen Drittel nach einem Alleingang durch Alben den Ausgleich folgen ließen. Vorbildlicher Eifer unſerer Mannſchaft brachte den unentwegt kämpfenden Deutſchen aber bereits in der zweiten Minute des zweiten Drittels durch Ball auf Vorlage von Schibukat erneut die Führung ein. Bei einem Zuſammenprall der wild angreifenden Kanadier wurde der deutſche Torſteher Hoffmann verletzt und ſchied für kurze Zeit aus. Immer aufregender wurde der Kampf, turbulente Sze⸗ nen vor beiden Toren ſpielten ſich ab. Noch 0 Sekunden! Die deutſche Mannſchaft kämpfte bis zum Umfallen Aber dann geſchoh das Unglück doch noch. Nochmols rofften ſich die Kanadier zu einem Generalangriff auf den Bruce mit dem Ausgleichstor abſchloß. In der Verlängerung waren die Kanadier wieder vom Glück begünſtigt und er⸗ zielten durch Godfrey den dritten und ſiegbringenden Treffer. 5 Wer kommt in die Schlußrunde? Die Neueinteilung der Zwiſchenrunde von acht auf neun Mannſchaften, die in drei Gruppen zu ſe drei Monnſchaf⸗ len spielen, hatte eine Aenderung für den Spielplan der Schluß runde zur Folge. Danach kommen die Sieger der drei Gruppen— drei Mannſchaften— in die Schlußrunde. Der vierte Teilnehmer wird im.⸗o.⸗Syſtem exmittelt, und zwar nehmen an dieſen Ausſcheidungsſpielen jeweils die Zweiten einer jeden Gruppe teil. Waldhof erhebt Proteſt Der badiſche Gaumeiſter SV Waldhof hat gegen das unentſchieden,:2, verlauſene Meiſterſchaftsſpiel gegen Bf Maunheim Proteſt eingelegt mit der Begründung, daß auf dem nicht einwandfreien Boden ein reguläres Spiel nicht en geweſen ſei und daß der Schieds⸗ richter nicht in der Lage war, ein derart wichtiges Spiel einwandfrei zu leiten. Sportruhe am Sonntag Die Reichsbund⸗Preſſeſtelle teilt mit, daß für Sonntag, 20. Februar, Sportruhe angeordnet iſt. In der Zeit von 11.45 Uhr bis 17 Uhr dürfen keine ſportlichen Veranſtal⸗ tungen durchgeführt werden. Dadurch iſt der geſamten deutſchen Turn⸗ und Sportgemeinde Gelegenheit gegeben, die große Rede des Führers anläßlich der Eröffnung des dentſchen Reichstages zu hören. Reichsbund⸗Pokalſpiele verlegt Das Reichsfachamt Fußball hat die beiden Vorſchluß⸗ runden⸗Begegnungen um den Reichsbundpokal, die am Sonntag in Hamburg und Dresden ſtattſinden ſollten, ab⸗ geſetzt. Ein neuer Termin für die Treffen Nordmark— Baden und Sachſen— Südweſt wird in Kürze bekannt⸗ gegeben. Wieder unentſchieden Aſton Villa— Charlton Athletic:2 An den Pokal⸗ und Meiſterſchaftsſpielen der Aſton Villa nimmt Deutſchlands Fußbollgemeinde immer mehr Anteil. So erwartete man mit rieſigen Spannung das Abſchneiden des Trainingspartners der deutſchen Fuß⸗ baller im engliſchen Pokal⸗Wiederholungskampf am Mitt⸗ woch gegen Charlton Athletie auf dem berühmten Platz der „Villa“ in Birmingham. Erneut kam es vor einer großen Zuſchauermenge zu einem dramatiſchen Kampf dieſer beiden zähen Mannſchaften, die ſich bekanntlich in der erſten Begegnung am letzten Samstag unentſchieden, 111, getrennt hatten. Auf dem Villa⸗Platz ſtiegen die Chancen der Birminghamer, diesmal den Steg davonzutragen, nicht unerheblich. Aber Charlton Athletie, dieſe außerordentlich hart ſpielende Monnſchaft, ſetzte ſich energiſch zur Wehr und rang unſerem kommenden Sparringspartner aber⸗ mals ein Unentſchieden ab. Bei regulärem Schluß ſtand der ſpannende Kampf 22, aber auch in der Verlängerung gelang keiner Mannſchaft ein weiterer Treffer, ſo daß nun zwiſchen Aſton Villa und Charlton Athletie ein drittes Spiel notwendig geworden iſt. Im zweiten Wiederholungsſpiel zwiſchen Tottenham Hotſpur und Cheſterfield blieben die„Heißporne“ mit 221 ſiegreich und ſtehen damit ebenfalls unter den„letzten Acht“. Tottenham trifft nun im Viertelfinale am 5. März muf den Pokalperteidiger Sunderland. Amordônung im deutſchen Radſport Der Reichsſportführer hat entſchieden, boß die Radfohrer⸗ vereine des Deutſchen Radfahrer⸗Verbandes künftig in einem beſonderen Fachamt„Radſport“ des Deutſchen Reichsbun⸗ des für Leibesübungen zuſammengefaßt werden. Damit werden die Radfahrer⸗Vereine noch einem oft geäußerten Wunſch zu Reichsbund⸗Vereinen der Gruppe 1. Die Berufs⸗ fahrer, Schrittmacher und Veranſtalter werden in einen beſonderen Berufsverband des deutſchen Radſports ein⸗ gegliedert, der als ſolcher die amtliche Anerkennung auf Grund der Anordnung über die Organiſation des deut⸗ ſchen Berufsſports vom 31. Januor 1938 erbalten wird. Dem Deutſchen Radfahrer⸗Verband obliegt wie bisher die Intereſſen⸗ Vertretung des deutſchen Radſports in den internationolen Verbänden ſowie die Bearbeitung aller Fragen des Radfahrweſens im allgemeinen Verkehr, hier⸗ her gehört u. a, auch der Verſicherungsſizutz ſowie die Aus⸗ gabe der Grenzkarten und Tryptiks. Aus dieſem Grund kann der Deutſche Radfahrer⸗Verband nach wie vor Ein⸗ zelmitglieder aufnehmen, während die Mitglieder der DRe⸗ Vereine und des Berufsverbandes ihm korporgtip ohne Mehrbelaſtung angehören. Die Führung des Da ſowie des Reichsſochamtes ſoll grundſätzlich in den Händen des Reichsfachamtsleiters liegen. Die Umgliederung wird ſchon am 1. April 1938 beendet ſein. Dieſe Neugliederung bedeutet nicht etwa eine Zerſplit⸗ terung, ſondern vielmehr eine Konzentration der Kräfte des deutſchen Radſports. Dem Amateurſport in den Ver⸗ einen wird in Zukunft unter der Obhut des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen eine noch größere Förde⸗ rung zuteil werden, während die Berufsfahrer, Schritt⸗ macher, Helfer und auch die Veranſtalter in dem einzig autoriſierten Berufsverbond des Rodſports Aufnahme ſin⸗ den, ähnlich wie es bisher bei den Boxern und Ringern der Fall war. Die Satzungen des Berufsverbandes werden ſich daher auch engſtens an die der beiden genannten Ver⸗ bände anlehnen, ſo daß der Berufsſport in Deutſchland unter Auſſicht des Reichsſportamtes eine gleichmäßige Aus⸗ richtung erfährt. Die wirtſchoftlichen Belange der deutſchen Radfahrer vertritt wie bisher der Deutſche Radfahrer⸗ Verband, der zugleich auch die Einzelmitglieder betreut, die dem Ds nicht angehören können. Durch die korporative Migliedſchaft der Das⸗Vereine und der Angehörigen des Berufsverbandes genießen dieſe gleichfalls alle Vorzüge des DR, wobei beſonders an den Verſicherungsſchutz gedacht iſt. Kleine Sport Nachrichten Der Amateurbox⸗Länderkampf Italien— Polen iſt jetzt als Rückkampf für den 6. Auguſt nach Venedig verein⸗ Fart worden. In Warſchau blieben ſeinerzeit die Polen mit 11:5 erfolgreich. Braudenburgs Handballelf gegen Oſtpreußen am Sonn⸗ tag in Forſt hat folgendes Ausſehen: Schmidt; Teege— Mfennig; Brinkmann— Schwiegk— Steinig; Stüttgen— Pörner— Herrmann— Baumann— Pfitzner. Württemberg entſendet zum Gaugruppenturnen am Sonntag folgende neun Turner nach München: Göggel, Weiſchedel Kammerbauer, Hermann, Renner, Leipziger, Strobel, Mack und Single. 5000 Aumelbungen für das Deutſche Turn⸗ und Sport⸗ feſt Breslau 1938 liegen bereits bei der Gauführung des Gaues Südweſt vor. Im Davispokalkampf wird Deutſchland vorausſichtlich in den Tagen vom 27. bis 29. Mai gegen Ungarn in Budapeſt das Spiel der dritten Runde beſtreiten. Vor⸗ ausſetzung iſt natürlich der Sieg über Norwegen eine Woche vorher auf deutſchem Boden. Das Stuttgarter Reitturnier als Hallenveranſtaltung in der Stadthalle wird beſtimmt in den Tagen vom A. bis . März stattfinden. An Gelöpreiſen wurden 16 000 Mk. ausgeworfen. Ungarn und Griechenland werden ihr e ſpiel zur Fußball⸗Weltmeiſterſchaft am 25. März in Buda⸗ peſt austragen. Zwei Tage ſpäter tragen die Griechen noch einen zweiten Kampf auf ungariſchem Boden aus. Zwei eugliſche Fußballvereine 0 8 Vie 18 hat Civil Service Stores weilen an Oſtern in verpflichtet, Aſſveiation zu Gaſt hat. m Gau Württemberg der Fußball⸗Gauligg bekannt. wurden einige Terminönderun⸗ 0 SSW Ulm— Stutt- während der Poſt⸗SW Köln die Paddington Poſtal Sports garter SG und Spfr Eßlingen— Ulmer F 93 finden em 20. März ſtatt. Am 7. März kommt die Begegnung zwi⸗ ſchen Union Böckingen und Ulmer 5 94 zum Austrag. Bayerns Eiskunſtlauf⸗Meiſterſchaften, die für Ende ebruar vorgeſehen waren, mußten auf den 5. und 6. ärz verlegt werden. Sie werden in Oberammergau durchgeführt. Wouters wurde Weltmeiſter Guſtav Eder glückte der große Wurf nicht Guſtav Eder, der deutſche Weltergewichts⸗Boxmeiſter, erhielt nach jahrelangem Warten am Mittwochabend im Brüſſeler Sportpalaſt die große Chance, endlich um die Weltmeiſterſchaft zu kämpfen. Felix Wouters, Eu ropa⸗ meiſter im Weltergewicht, noch vor zwei Jahren von dem Deutſchen in der 9. Runde entſcheidend bezwungen, er⸗ hielt nach 15 harten Runden einen Punktſieg, der ihm zwar die Weltmeiſterſchaft einbrachte, aber Eders Leiſtung nicht ganz gerecht wurde. Eder hatte gegen den erſt 22jährigen belgiſchen„Ring⸗ künſtler“ einen ſchweren Stand. Mit ſeiner betont defen⸗ ſiven Kampfeseinſtellung ließ ſich der Belgier durch den Ring treiben, bis er in der letzten Runde in einem ſchwe⸗ ren Schlaghagel mit einer Rechten bis„vier“ zu Boden geriſſen wurde. Wouters überſtand diefe gefährliche Situa⸗ tion, angefeuert von den 15 000 Zuſchauern. Die Art, wie Eder ſeinen Gegner vor ſich hertrieb, wie er ihn um jeden Preis niederzukämpfen ſuchte, zeigte, daß er nach einer großartig geführten Schlußrunde wenigſtens ein Unent⸗ ſchieden verdient hatte. Hoffen wir, daß Wauters bald zu einem Rückkampf auf deutſchem Boden bereit ſein wird. Eder ſelbſt dürfte jeden Tag bereit ſein, aufs neue gegen den Belgier in den Ring zu ſteigen. Das Intereſſe, mit dem man in Belgien dem erſten Kampf des deutſchen Meiſters entgegenſah, war rieſengroß, hatte doch Eder in ſeiner großartigen Laufbahn alle bel⸗ giſchen Spitzenkönner, wie Adrien Anneet, Neſtor Charlier, Felix Wouters, Al Baker, Angel Cliville und Guſtave Roth, beſiegen können. Der Deutſche, der in Brüſſel allgemein als„Belgienſchreck“ galt, ſtellte ſich nun am Mittwochabend in der Höhle des Löwen vor. Mit 15000 Zuſchauern war der Sportpalaſt faſt reſtlos ausverkauft. Unter den zahl⸗ reichen deutſchen Schlachtenbummlern bemerkte man u. a. auch den deutſchen Geſandten in der belgiſchen Hauptſtadt, FIrhr. Herbert von Richthofen. Bis zur 5. Runde ließ ſich Wouters von dem energiſch angreifenden deutſchen Meiſter ſtändig treiben. Er hatte noch allzu ſtark jenen 11. November 1935 in Erinnerung, wo ihm eine krachende Rechte Eders die erſte ko.⸗Nieder⸗ lage beibrachte. Nur hin und wieder wagte ſich der Belgier mit langen Linken heraus, denen allerdings jede Wirkung fehlte. Auch während des zweiten Drittels des Kampfes gab ſich Woutbers keine Blöße. Immer wieder ging er mit ſeinen ſchnellen Beinen auf Diſtanz, ſich nur mit feinen florettartigen Linken verteidigend. Wenn Eder einen taktiſchen Fehler machte, dann war es der, daß er dieſe Linke unterſchätzte. Gewiß, ſie tat ihm nichts, aber Wouters ſteuerte mit ihr einem Punktſieg entgegen. Von der 10. Runde ab verſchärfte Eder ſeine Bemühungen, den Belgier zum Kampf zu locken. Vergeblich, Wouters flitzte durch den Ring, aber in der 13. und letzten Runde mußte er doch noch unter einer ſchweren Rechten Eders, auf die Bretter. Jetzt war es zu ſpät. Wouters erholte ſich und ging wieder auf Diſtanz. Sein Punktſieg war wenig einwandfrei. Wieder Herber Baier und Felix Kaſpar? Die Weitmeiſterſchaften im Eiskunſtlauf in Berlin Vom 18. bis 21. Februar erlebt die Reichs hauptſtadt wieder große Tage im Eislunſtlaufen, denn die Eislauf⸗ Weltmeiſterſchaften des Jahre 1938 für Männer und Paare ſtehen auf dem Programm. Der Berliner Sportpalaſt wird neben dieſen Wettbewerben noch wertvolle Rahmenveran⸗ ſtaltungen, darunter auch an jedem Tage ein internatio⸗ nales Eishockeyſpiel, ſehen. Die Wettbewerbe haben eine ommende oroßartige Beſetzune erfahren, ſo daß dos Wochenende einen Höhepunkt im Eiskunſtlaufen bilden wird. Wieder Herber⸗Baier? Gegen zwölf Paare haben unſere Olympiaſieger Maxi Herber— Ernſt Baier ihre Meiſterſchaft zu verteidigen. Schon heute kann geſagt werden, daß es zu einem Zwei⸗ kampf des deutſchen Paares mit ſeinen ewigen Verfolgern, dem öſterreichiſchen Geſchwiſterpaar Ilſe und Erie Pauſin, kommen wird. Damit erlebt dieſer ſtändige Zweikampf eine Neuauflage, deſſen Ausgang noch nicht vorauszuſehen iſt, wenn wir auch an einen Sieg des deutſchen Paares glauben. Denn unſer Meiſterpaar iſt durch Maxi Herbers Heranreifen zum Beſten geworden, was man je im Paar⸗ lauf geſehen hat. Die Schwierigleitsſerie der Vorführung beſticht durch die Leichtigkeit und den tänzeriſchen Rhythmus. Heiß wird auch der Kampf um die weiteren Plätze ſein. Das deutſche Paar Inge Koch— Günther Noack, die Dritten der diesfährigen Europameiſterſchaft und Sieger des Gro⸗ ßen Preiſes von St. Moritz, werden in dem engliſchen Meiſterpaar, dem Ehepaar Cliff, ihre ſchwerſten Gegner haben. Wir hoffen, daß ſich die Deutſchen den bei den Europameiſterſchaften eroberten dritten Platz auch bei den Weltmeiſterſchaften wieder erobern werden. Die weiteren Teilnehmer des Paarlau'⸗Wettbewerbes ſind: Grätz— Weiß, Roth. Walter(beide Deutſchland). Faulhaber— Dr. Eigl, Kianek—Roſtol(alle Oeſterreich), Geſchwiſter Szekrenfeſſy (Ungarn), Geſchwiſter Dubois(Schweiz), Geſchw. Kaluſz (Polen]. Wechter—Lesk(Tſchechoſlowakei), Ehepaar Cat⸗ taneo(Italien). Für den nächſten Platz haben die Geſchwiſter Szekren⸗ jeſſy(Ungarn) die beſten Ausſichten, während ſich auf den weiteren Plätzen die Geſchwiſter Kalus(Polen), Wechter⸗ Lesk(Tſchechoſlowakei) uſw. plazieren ſollten. Wieder Felix Kaſpar? Eben ſo gut beſetzt wie der Paarlauf⸗Wettbewerb iſt die Meiſterſchaft der Männer. Elf Meldungen ſind abgegeben worden. Weltmeiſter Felix Kaſpar“⸗ Oeſterreich wird ſeinen Titel verteidigen. Es dürfte hier zu einem ſcharfen Zweikampf mit dem Engländer Graham Sharp kommen, von dem es bereits hieß, er ſei in das Lager der Berufs⸗ läufer übergetreten. Der lange Engländer brennt darauf, ſeine in St. Moritz bei den Europameiſterſchaften erlittene Niederlage wieder wettzumachen. In der Pflicht lag Sharp bekanntlich einige Punkte vor dem Oeſterreicher. Auf jeden Fall wird hier ein überaus ſcharfer Kampf entbrennen. Eben ſo heiß wie um die Spitze wird auch um die Plätze gerungen werden, denn es haben eine Reihe von Läuſern gemeldet, die ſich in ihrem Können untereinander nur ſehr wenig nachſtehen. Sehr gute Ausſichten haben unſere beiden deutſchen Vertreter Günther Lorenz ⸗ Berlin und Horſt Faber ⸗ München, die in der letzten Zeit ſehr ſtark nach vorn gekommen ſind. Der 16fährige Münchener iſt beſon⸗ ders in der Kür ganz hervorragend. Die Oeſterreſcher Edi Rada und Herbert Alward dürften ihre ſchärfſten Gegner ſein. Freddy Tomlins⸗England Elemer von Tertak⸗ Ungarn ſowie der Däne Cock⸗Clauſen, der Belgier Robert van Zeebroek und der Tſcheche Jarolaw Sadilek ſind die weiteren Teilnefmer. Er⸗ gänzend kann für das Laufen der Männer geſagt werden, daß hier die Nachwuchsfrage einer baldigen Löſung bedarf. Nun unſere Ringer gegen Polen Nach den Boxern tragen nun unſere Ringer gegen Polen einen Länderkampf aus. Er findet am Sonntag in Kattowitz ſtatt, und zwar im griechiſch⸗römiſchen Stil. Polen iſt unſeres Wiſſens zum erſten Male ein Gegner Deulſchlands auf dieſem Sportgebiet, nachdem wir unſere bisherigen Länderkämpfe hauptſächlich gegen die nordiſchen Staaten, Ungarn, die Tſchechoſlowakei und Oeſterreich aus⸗ getragen haben. Das heißt natürlich nicht, daß Polen ein Neuling im Ringen ſei und deshalb von uns„im Kanter“ niedergekämpft werden kann. Daß dies nicht der Fall ſein wird, obwohl ein ſicherer Sieg der deutſchen Mannſchaft vorausgeſagt werden kann, dafür haben die Polen ſchon durch ſorgfältigſte Vorbereitung geſorgt, und ſie ſind auch ehrgeizig genug, wenigeens zu einer ehrenvollen Nieder⸗ lage zu kommen. l Die deutſche Mannſchafts⸗Aufſtellung war diesmal nicht ganz einfach, weil wir auf verſchiedene ſtorke Kräfte verzichten müſſen. Das gilt hauptſächlich für die beiden ſchweren Gewichtsklanen. Im Halbſchwergewicht ſtehen Seelenbinder und Paul Böhmer infolge Krankheit nicht zur Verfügung, infolgedeſſen mußte Unteroffizier Schweickert eine„Stuſe“ aufrücken und uns vertreten. Wir glauben, daß er trotz Gewichtsnachteils ſeine Aufgabe löſen wird. Auch im Schwergewicht müſſen wir unſere beiden beſten Vertreter Kurt Hornfiſcher, der verletzt iſt, und den Ludwigshafener Georg Gehring, der längere Zeit ausgeſetzt hat, erſetzen. Feldwebel Ehret⸗Ludwigshaſen ſpringt dafür ein, obwohl er bisher meiſt als Halbſchwergewichtler kämpfte. Schielßlich mußte auch die Leichtgewichtsklaſſe noch in letzter Minute eine Aenderung erfahren. Hier haben wir allerdings ſoviel gleichwertige Kräfte, daß wir uns keine Sorge machen brauchen. An Stelle von Weikart⸗ Hörde, der mit einer Weſtfalen⸗Mannſchaft nach Schweden unterwegs iſt, wird der vielbewährte Münchner Wolfgang Ehrl dafür ſorgen, daß der Sieg im Leichtgewicht ein deut⸗ ſcher Sieg wird. Ebenſo ſicher iſt ein erfolgreiches Ahſchnei⸗ den des deutſchen Bantamgewichtsmeiſters Adam Müller ſowie in der Federgewichtsklaſſe des alten Mattenſuchſes Jakob Brendel. Es müßte ſchon mit dem Teufel zugehen, wenn der Olympiaſieger von 1932, der vielfache deutſche Meiſter zwiſchen 1929 und 1937, der Europameiſter 1937 im freien Stil und der Sieger unzähliger internationaler Begegnungen verlieren würde. Daß im Weltergewicht gegen den derzeitigen Doppel⸗Europameiſter im griechiſch⸗ tömiſchen und im freien Stil, Fritz Schäfer, kein Kraut gewachſen iſt, iſt ſicher, Schäfer hat z. Z. in der Welt nur einen einzigen gleichwertigen Gegner, und das iſt ſein deutſcher Landsmann Paar⸗Bad Reichenhall. Im Mittel⸗ gewicht ſchließlich iſt der Berliner Kurt Schröder„unſer Mann“, ſo daß ſich alſo unſere Staffel für den Länder⸗ kampf wie folgt zuſammenſetzt: Bautamgewicht: Müller⸗ Lampertheim.— Federgewicht: Brendel⸗Nürnberg.— Leichtgewicht: Eörl⸗ Aachen. 5 Weltergewicht. Schäfer Ludwigshafen.— Mittelgewicht: Schröder⸗Berlin.— Halbſchwergewicht: Unteroſf. Schweik⸗ kert⸗Berlin. Schwergewicht: Feldwebel Ehret⸗Ludwigshafen. Der Kampf findet, wie ſchon erwähnt, am Sonntag in Kattowitz ſtatt. Tags zuvor tritt aber unſere Länder⸗ mannſchaft ſchon in Krakau in einem Freundſchaftskompf gegen eine andere polniſche Staffel an. Das zuſammen mit der Reiſe von Krakau nach Kottowitz iſt natürlich ein gewiſſes Handicap für uns, ſollte aher den ſicheren Sieg nicht vereiteln. Die Polen, die auf den Freundſchafts⸗ kampf großen Wert legen, erklären, anſchließend au Katto⸗ witz ſei er nicht möglich, da an einem Montag oder Diens⸗ tag ſportliche Veranſtaltungen öteſer Art nicht aufgezogen werden könnten. Eruſt Baier Bei den Deutſchen Meiſterſchaften in Köln wurde Ernſt Baier überlegener Sieger im Einzel der Männer. Man hat ihn mehr als einmal gefragt, warum ſowohl er als auch ſeine Partnerin Maxi Herber nicht ſtärker den Einzel⸗ lauf auch im Wettbewerb pflegten. Ernſt Baier betont, daß die Anforderungen des Paarlaufs auf der Spitze. die das Meiſterpaar erreicht hat, gewaltig ſind und daß es faſt unmöglich ſei, in beiden Diſziplinen vollwertig, oder beſſer geſagt höchſtwertig zu ſein. Im kommneden Jahre ſoll je⸗ doch auch der Einzellauf wieder ſtärker gepflegt werden, da die Spitzenſtellung des deutſchen Paares immer wieder aufs neue bewieſen worden iſt. Ein Kampf Ernſt Baiers mit dem Weltmeiſter Felix Kaſpar wäre nicht ohne Reis. Das Rahmenprogramm Neben den beiden Weltmeiſterſchafts ⸗ Wettbewerben kommen noch mehrere Eishockey⸗Treffen erſtklaſſiger Mann⸗ ſchaften ſowie Eislauf ⸗ Wettbewerbe zum Austrag. Mit Ausnahme der engliſchen Weltmeiſterin Megan Taylor, die erſt vor wenigen Tagen Cecilia Colledge in Stockholm entthronte und die in Berlin im Schaulaufen auftritt, ſind die übrigen alle wettbewerbsmäßig verpflichtet worden. Eine ſehr gute Beſetzung haben das Frauenlaufen um den Großen Preis der Reichshauptſtadt, der Internationale Kampfwettbewerb ſowie das Juniorlauſen für beide Ge⸗ 85 ſchlechter gefunden. Beſonders der Internationale Janz⸗ wettbewerb, der N Veranſtaltung zum Austrag gelangt, dürfte der Sympäthien der Zuſchauer gewiß ſein. Drei Titel für Käthe Grafegger Die franzöſiſchen Schimeiſterſchaften in den Seealpen in der Nähe von Nizza wurden am Mittwoch erfolgreich zu Ende geführt. Auch am Schlußtag ſchnitten die deutſchen Vertreter und Vertreterinnen wieder ganz ausgezeichnet ab. Käthe Grasegger eroberte allein drei Meiſter⸗ titel. Nach ihrer Meiſterſchaft im Abfahrtslauf ſiegte die Deutſche auch im Torlauf und ſicherte ſich damit auch den Titel in der alpinen Kombination, jeweils vor der zwei⸗ ten Deutſchen, Liſo Reſch. Nicht ganz ſo glücklich waren unſere Männer. Nach einer großartigen Leiſtung kam Roman Wörndle im Torlauf hinter dem frütheren FJS⸗ Weltmeiſter Rudolf Rominger(Schweiz) auf den zweiten tein anſtöndiger Deuiſcher kann ſich dem Ruf des Wiw.-Sammlees ent- nenen, denn er ſient im Dienſte der Volksgemeinſchaſt. Platz und wurde damit hinter Rominger und Emile Allais(Frankreich) in der Kombination noch Drikter. Hans Kemſer. im Torlauf den elften Platz und kam da⸗ mit in der Kombination auf den 12. Rang. Bader hatte zwei Tore überfahren und verlor dadurch ſehr vier Zeit, ſo daß er im Torlauf nur Dreiundzwanzigſter werden konnte, während er in der Kombination 5 den 19. Platz erhielt. Sieger der Viererkombingtion wurde der Schwei⸗ zer Heinz von Allmen. Die Ergebniſſe: Frauen: Torlauf: 1. Köthe Grasegger(Deutſchland) 61, u. 68,0= 124,8; 2. Liſa Reſch(Deutſchland) 62,1 u. 64,5— 126.67 3. Erna Steuri(Schweiz) 129,8.— Kom⸗ bination: 1. K. Grasegger 273,4; 2. L. Reſch 282,1; 3. E. Steuri 289, 4. Männer: Torlauf: 1. R. Rominger(Schweiz) 53,6 u. 53,7— 107,3; 2. R. Wörndle(Deutſchland) 55,3 u. 56,0 111,37 3. Lafforgue(Frankreich) 113,2; 11. H. Kemſer (Deutſchland] 122,7; 23. T. Bader(Deutſchland] 149,6.— Kombination: 1. R. Rominger 247,2; 2 E. Allais 25753: 3. Wörndle 281,5; 12. H. Kemſer 27987 19. T. Bader 300.— V 1— Sprunglauf— Abfahrt — uf): b men(Schwei 894,46; 2. H. Schlunegger(Schweiz] 877,10. e 5 5 Bei acht Grad minus und bewölktem Himmel wurde der Torlauf in Angriff genommen. Unterhalb des Gipfels des Las Donnal in 2800 Meter Höhe hatte Roßner Schweiz) mit 36 Flaggenpaaren eine 600 Meter lange Strecke abgeſteckt, die 200 Meter Höhenunterſchied aufwies, Die Strecke war nicht allzu ſchwer, dafür ober ſteil und mit zahlreichen Vertikaltoren ausgeſtattet. Bei den Frauen waren die beiden Deutſchen Graſegger und Reſch, wie ſchon tags zuvor im Abfahrtslauf, mit 61,8 und 63 bzw. 62,2 und 64,5 Sekunden allen anderen überlegen. Erſt mit Abſtand folgte die elegante Schweizerin Erna Steuri. Dra⸗ matiſch verlief das Rennen der Männer. Der 2 5 Allais büßte durch zwei Stürze koſtbare Zeit ein und Agnel überfuhr ein Tor. Schnellſter war wieder Rominger mit 53,6 Sekunden, und ihm am nächſten kom Wörndle mit 55,3. Bader ſtürzte zweimal und verlor dabei 30 Sekunden. Im zweiten Lauf ſuhr Wörndle ganz auf Sicherheit und erreichte glatt 56 Sekunden, die aber nicht ausreichten, Allais den zweiten Platz in der Kombination zu entreißen. Die deutſche Mannſchaft reiſt nunmehr von Nigga, wo ſie noch einige Tage verbleiben wird, weiter zu Ven 59. Rennen noch Engelberg und wird an Ort und Stelle ihr Schlußtroining durchführen. erſtmalig im Rahmen einer dergrtigen, 8 enn S 5 f f 1 a 1 ö 9 r e — — 2„.=.„ — 68. S 5„„e ere 1 „HANDELS- d WIRTSCHAFT-ZETITTLNG 2 ö ö 1 ö Donnerstag, 17. Februar 1938 der Neuen Mannheimer Zeitung Die neue Umdrehung der Ankurbelungswelle in USA Die Milderung der Goldeinsperi ung Schwacher Dollar Rooſevelt hat es ſich zur Aufgabe gemacht, ein blühen⸗ des Amerika zu hinterlaſſen, wenn er Anfang 1941 aus dem Weißen Hauſe in Waſhington ſcheidet. Unter einer blühenden Union verſteht der Präſident eine angemeſſene Proſperity der Wirtſchaft, ein verbeſſertes Lohnniveau, ein rütſtungsmäßig ſtarkes Amerlka und Friede in der Welt. Die Pläne Rooſevelts ſind, ſelbſt an amerikaniſchen Be⸗ griffen gemeſſen, gigantiſch; denn in der Gegenwart ſteht er vor Schwierigkeiten, wie ſie auch die Unton bisher nur ſelten erlebte. Es kriſelt an allen Ecken und Enden. Wenn an einer Stelle der Brand gelöſcht iſt, ſchlagen helle Flammen an einer anderen empor. Selbſt das gewaltigſte Rüſtungsprogramm, das die Welt jemals zu ſehen bekam, von 5 Milliarden Dollar, vermag keine zündende Wirkung auszuüben. Im Gegenteil: die Vereinigten Staaten ſtellten ſoeben feſt, daß ſie trotz ihrem unermeßlichen Reichtum an Bodenſchätzen und an Gold innerhalb von 20 Jahren fünf ſchwere Kriſen durchgemacht haben, deren eine immer ſtärker als die andere war. In dieſem Zuſammenhang gebührt den Anſtrengungen, die die Verwaltung anwendet, um der Lage Herr zu wer⸗ den, größte Aufmerkſamkeit. Verſuch reiht ſich an Verſuch. Gewaltige Summen werden der Wirtſchaft zugeführt. Trotzdem will es nicht gelingen, über den toten Punkt hinwegzukommen. Die auf das Frühjahr geſetzten Hoff⸗ nungen beginnen bereits zu ſchwinden und man vertagt ſte auf den Herbſt. Woran kranken die U. S..? Gebiete⸗ riſch, ja ſogar drohend, ſteigt auch im Lande des Dollars das ſoziale Problem auf, und ein Weg zu ſeiner Löſung iſt noch nicht gefunden. Er muß offenbar ſehr dornenvoll ſein; denn Rooſevelt gab vor wenigen Tagen ohne Be⸗ ſchönigungsverſuche zu, die Zah! der Beſchäftigungsloſen habe ſich in den letzten drei Monaten um 3 Millionen er⸗ höht. Sie werde wahrſcheinlich an die 14 Millionen rei⸗ chen, d. ſ. 10 v. H. der Geſamtbevölkerung der Union oder faſt 25 v. H. der arbeitenden Bevölkerung. Rooſevelt hat ſich oft genug als Gegner neuer Wäh⸗ rungsexpertmente und als Gegner einer Inflation bekannt. Selbſtverſtändlich muß er auf die darntederliegende Wirt⸗ ſchaft Rückſicht nehmen, er darf alſo die Steuerſchraube nicht über Gebühr anziehen, weil ſie ſonſt deflatloniſtiſch wirkt, und er kann den Staatshaushalt nicht ausgleichen in einem Augenblick, in dem er ſich auſchickt, allein die Kriegsflottenbeſtände um 20 v. H. zu erhöhen. Gleich⸗ wohl wird man in Waſhington alles daranſetzen, nicht ins Uferloſe zu gleiten, wofür ſchon die Rooſeveltſche Preis⸗ politik ſpricht, die Auswüchſe nach beiden Seiten unter⸗ binden will. An einem großen Plan, mittels deſſen man alle Maßnahmen aufeinander abſtimmt, ſcheint es indes noch zu fehlen. Deshalb behilft man ſich einſtweilen mit Flickwerk, bis der große Plan nach dem Muſter des Wäh⸗ rungspakes, ein Wirtſchaftsabkommen zwiſchen den .S.., England und Frankreich abzuſchlfeßen, Wirklich⸗ keit wird. Ihm könnte der nordiſche Block beitreten, und er ſoll aber auch offen ſein für alle, die an ihm mltbauen wollen. Vielleicht bildet ein derartiger Vertrag die Keim⸗ zelle für die neue Weltwirtſchaft und damit auch für die amerikaniſche. Die reziprokalen Handelsverträge haben in dieſer Hinſicht gute Vorarbeit geleiſtet, und wenn alle wil⸗ lens ſind, ganze Arbeit zu vollbringen, kann auch etwas erveicht werden. Freilich nur dann, wenn man die ein⸗ zelnen Vösker nicht klaſſifiziert, ſondern ſämtlichen die Hand zum Frieden bietet, Bis dahin behilft ſich die Union mit Notmitteln, öle ihre Wirtſchaft wieder beſſer in Gang bringen ſollen. Hierher gehört in erſter Linte die ſreben ausgeſprochene Milderung der Goldanſammlung oder auch„Goloſteriliſie⸗ rung“ genannt, in U. S A. Nach den Erklärungen des Finanzminiſters Morgenthau wird man die Golöſterilſa⸗ tion auf Summen beſchränken, die über 100 Mill. Dollar neuerworbenen Goldes je Vierteljahr hinausgehen. Was darunter iſt, fließt den Bundesbankreſerven zu und ſoll dort befruchtend auf den Gold⸗ und Kapitalmarkt wirken. Man ſetzt alſo in verſtärktem Umfange die Politik des flüſſigen Geldes fort und ſchafft durch die jetzt ausgeſpro⸗ chene Milderung der Goloſteriltſation ein Kreöttangebot, das der Wirtſchaft die Möglichkeit gibt. neue Inveſtittonen großen Ausmaßes durchzuführen. Zu den Privatinveſtltio⸗ nen geſellen ſich dann die des Staates in Form erhöhter Rüſtungen und die öffentlichen Notſtands arbeiten, die ja gleichfalls auch ihrerſeits dazu beitragen, den Volksmaſſen Arbeit und Brot zu geben. Auf alle dieſe Maßnahmen reagiert der Dollar mit Schwäche. Die Mattigkeit hat zwieſache Gründe: einmal ziehen ſich die in der neuen Welt Gaſtfreundſchaft gefun⸗ denen Kapitalfluchtgelder auf ſchleunigſtem Wege in ihre Heimat zurück, zum andern ſchaffen die Amerikaner ſelbſt ihr Geld fort, indem ſie ihre Dollar in London verkaufen und ſich dafür Gold beſchaffen, das zu kaufen in der Heimat verboten iſt. Dieſe doppelte Beanſpruchung des internatfonalen Depiſenmarktes führt zu ſtarken Manipu⸗ lationen des amerikaniſchen Währungsfonds, denn die Milliardenwanderungen in Gold ſind weder aus den Aus⸗ welſen der Bundes reſervebanken noch aus denen des Schatz⸗ amtes zu erſehen. de Die engliſch⸗amerikaniſchen Handelsbe ziehungen — Vertragsabſchluß vielleicht bis Spätherbſt Aus einer amerikaniſchen Veröffentlichung über den Stand der engliſch⸗amerikaniſchen Haudelsbeziehungen im Johre ſgg7 ergibt ſich eine Vermehrung der omerikonſſchen Ausfuhr nach England um 21 v. H. und eine Zunahme der amertkaniſchen Einfuhr aus England um 1 v Der ameriraniſche Wirtſchaftsmigiſter Roper erklärte dazu, die enoliſch⸗amerf'anſſchen Hanselenertrges⸗Nerßenßd⸗ 1 könnten vielleicht bis zum Spätherbſt abgeſchloſſen en. * Hüttenzement⸗Verband bis Ende 1998 verlängert. Im Rahmen der Erneuerung der Zementverbände, von denen der Norddeuſche Zementverband auf unbeſtimmte Zeit, der Süddeutſche Zementverband um fünf Jaßre und die „Weſtzement“ Verkaufsgemeinſchaft weſtbeulſcher Zement⸗ werfe um drei Jahre verlängert wurden, iſt auch der Hüttenzement⸗Rerband. der ebenfalls 1987 ablief, erneuert worden. Der Vertrag des Hüftenzement⸗Nerbandes Gmbh, Düſſeldorf. iſt auf der bisßerigen Grundlage durch frei⸗ willigen Besten Faller Mitalfedstirmne bis Ende Dezem⸗ ber 1988 verlängert worden. Wößrend bei den reafonalen Portlandzementverbhänden in dieſem Jahre erſtmalig eine langfriſtiae Reoekung getroffen wurde. moßei allerdings beim meſtdeutſchen Verband ein Zwanassuſammenſchluß notmendig war, bat man ſich alſo beim Hüttenzement⸗Ver⸗ band mit einer Verlängerung um ein Jahr begnügt. Günſtige Ausfuhrergebuſſſe der Fahrrad⸗ und Fahr⸗ radteilinduſtrie. Die Ausfuhr fertiger Fahrräder, die nach einem Höchſtſtand im Jahre 1928 mit 205 500 Stiick in ſtetigem Rückgaug ihren Tiefſtand im Jahre 1984 mit nur 10060 Stück erreichte, hat ſich ſeitdem ſprunghaft gebeſſert und weiſt im vergandenen Jahre mit 166 834 Stück gegen 87 777 Stück im Jahre 199 eine erneute Steigerung um rund 90 v. H. auf. Dem Werte nach ergibt ſich ſogar eine Ausfuhrzunahme um 185 v.., und zwar auf 6,6 gegen 2,99 Mill.„, ein Beweis dafür Laß auch die Durchſchnitts⸗ exlöſe eine Aufbeſſerung erfahren haben. Die ſeit dem tiefſten Stand im Jahre 1992 anhaltende Aufwärtsentwick⸗ lung der Fahrradketlausfuhr hat ſich in 1997 beschleunigt fertgefetzt. Gegenüber 1936 eroibt ſich eine Steigerung der Menge nach um 36 v.., und zwar auf 225,460 Di, gegen Damit iſt die Höchſtausfuhr von 1920 mit bereits erheblich überſchritten. Die Dz. mäßige 2 wicklung eine noch ſtörkere Zunahme auf 32,2 gegen 2 Mill., alſo um ſaſt 41 v. H. Im Jahre 1996 ergab ſich noch eine Spanne von etwa 5 v. H. zu ungunſten der wert⸗ mäßigen Ausfuhr. Während bei den fertigen Fahrrädern der größte Teil der Ausfuhr nach Ueberſee ging, ſtehen bei der Ausfuhr von Fahrradteilen die europäiſchen Länder an der Spitze. * Gotthard Allweiler Pumpenfabrik Ac, Radolfzell. mit 1,2 Mill./ arbitende Pumpenfabrik erzielte 36/37 das Vorjahr übertreffende Umſätze, wobei als be⸗ ſonders erfreulich bezeichnet wird, daß die Ausfuhrſteige⸗ rung mit der Zunahme des Inlandsumſatzes Schritt hielt. Es war eine nicht immer leichte Aufgabe, Facharbeiter in genügender Zahl und Leiſtungsfähigkeit für die verfeinerte Produktion des Unternehmens zu erhalten. Aus der hler⸗ bei gemachten Erfahrung heraus wurde beſonderes Augen⸗ merk der Ausbildung des Nachwuchſes durch Schaffung und Ausbau einer Lehrlingswerkſtätte gewidmet. Das finanzielle Ergebnis des Geſchäftsjahres war durchaus befriedigend. Da es galt, in den langen Jahren der Wirt⸗ ſchaſtskriſe zurückgeſtellte Abſchreibungen und Anſchaffun⸗ gen vorzunehmen, was bei der bisherigen Auſpannung aller Mittel noch nicht bis zum letzten möglich war, und weäl weitere erhebliche Aufwendungen und Aufgaben be⸗ vorſtehen, konnte die Ausſchüttung einer höheren Divi⸗ dewde als vorgeſchlagen— 5 v. H.— nicht verantwortet werden. Bei 3,15(2,44) Mill./ Rohertrag, m u. a. 1,69(1,0) Mill.„ Löhne und Gehälter und 0,33(0,17) Mill./ Abſchreibungen gegenüberſbanden, errechnet ſich ein geringfügig erhöhter Reingewinn einſchl. Vortrag von 89 918(86 828) l. „ Bavaria Filmkunſt Gmbh gegründet. Die Kunſt⸗ ſtadt München erhält wieber eine eigene Filmproduktion. Nach Ueberwindung gewiſſere Schwierigkeiten wurde nun⸗ mehr die Bavaria Filmkunſt Gmb mit einem Stamm⸗ kapital von 1 500 000„ gegründet. Ste wird die N ber⸗ anlagen und die Kopieranſtalt in Geiſelgaſteig er. ben und weiter ausbauen. Im erſten Produktionsjahr wird mit 5 bis 6 Filmen gerechnet. Der Vertrieb der Filme wird durch die beſtehenden großen Organiſationen erfolgen. Der Auſſichtsrat beſteht aus Generaldirektor Döhlemann, als Vorſitzemden, Präſident Albert Pietzſch und Direktor Ratsherr Max Reinhard, die den Wirtſchaftsausſchuß bil⸗ den. Der Kunſtausſchuß des Aufſichtsrates beſteht aus Schauſpieler Golling, als Vorſitzenden, Direktor Otto Falckenberg, Direktor Fritz Fiſcher und Frau Prof. Troyſt. In der Geſchäftsführung liegt die fünſtleriſche Oberlei⸗ tung dem Oberſpielleiter Schweikart ob, während die pro⸗ dußtionstechniſche Seite von Fritz Klotzſch betpeut wird und die allgemeine kaufmännſſche Leitung und Verwaltung in den Händen von Erich Walter Herbell liegt. * Landesgewerbebank für Südweſtdeutſchland AG, Karls⸗ ruhe.— Starke Zunahme der Geſchäftstätigkeit. Der Ge⸗ ſamtumſatz der Landesgewerbebank, deren Geſchäftsbezirk die Gebiete Baden, Saar⸗Pfalz und Heſſen⸗Wittelrhein umfaßt, iſt im Geſchäftsfahr 1937 weiter ſtark auf 2,182 Milliarden(i. V..476 Milliarden]& geſtiegen. Er hat ſich nunmehr gegenüber 1932 mehr als verdreifacht. Auch die Bilanzſumme hat ſich wit 20,7(t. V. 17) Mill./ feit 1992 verdoppelt. Der Reingewinn erhöhte ſich von 62 400 auf 70 900. Vie im Vorfahr ſoll wieder eine Dividende von 3 v. H. ausgeſchüttet werden.(SV 5. März.) * Vogtländiſche Tüllfabrik AG, Plauen i. V. Die Tüll⸗ fabrik berichtet über 1937, daß in der Abterlung Gar⸗ dinentülle das ganze Jahr hindurch eine übervolle Beſchöf⸗ tigung vorhanden war, ſo daß es infolge Kontingentierung der Rohſtofſe nicht möglich war, der ſtarken Nachfrage ge⸗ recht zu werden. Der Umſatz hat ſich gegenüber dem Vör⸗ jahr wiederum erhöht. Die Beſchäftigung in der Abtei⸗ lung feinerer Tüll für Spitzen und verſchiedene andere Zwecke war im Berichtsjahr durch günſtigere Modeaus⸗ ſichten ebenfalls beſſer, ſo daß auch hier eine Umſatz⸗ erhöhung eintrat. Der Export wurde nach Kräften geſör⸗ dert, ſo daß auch hier eine langſame, aber beſtändige Stei⸗ gerung zu verzeichnen war. Bei 0,79(0,60) Mill. Waren⸗Rohertrag, dem u. a. Löhne und Gehälter mit 0,33 (0,27) und Anlageabſchreibungen mit 0,09(60,06) Mill. J gegenüberſtehen, ergibt ſich für 1937 ein Reingewinn zu⸗ züglich Vortrag von 94 040(81610), aus dem 7 v. H. (6 p..) Dividende auf 1,25 Mill./ Stammaktien aus⸗ geſchüttet werden ſollen. Ueber die Ausſichten des neuen Geſchäftsjahres können beſtimmte Angaben noch nicht ge⸗ macht werden; die Verwaltung ſieht der Zukunft zuver⸗ ſichtlich entgegen. * Fertigſtellungsfriſt für Bauten in Grenzgebieten ver⸗ längert. Der Reichsarbeitsminiſter hatte, wie bereits mit⸗ geteilt, zur Gewährung von Reichszuſchüſſen für die Schaf⸗ fung von Wohnungen durch Umbauten und für die In⸗ ſtandſetzng von i ie in Grenzgebieten Mittel zur Verfügung geſtellt. Die durchgeführt ſein. Der Reichsarbeitsminiſter hat nunmehr die Friſt bis zum 30. Juni 1938 verlängert. * Ausban der franzöſiſchen Elektrizitätswirtſchaft.(s der größten franzöſtſchen Elektrizttätswerke haben im Jahre 1997 12 554,65 Mill. kWh Strom erzeugt gegen 11 439,9 Mill, kWö im Jahre 1936, d. h. es wurde eine Steigerung von 9,8 v. H. erzielt. Im Rahmen des Programms zur Förderung der elektriſchen Stromerzeugung durch Nutzbar⸗ machung der Waſſerkräfte ſoll eine Milliarde Francs für die Anlegung neuer Elektrizitätswerke ausgeworfen wer⸗ den. * Schweizeriſche Nationalbank. Der Ausweis zum 15. Februar zeigt gegenüber der Vorwoche ein Anſteigen des Goldbeſtandes um 7 Mill. auf 2887,82(2880 82) Mill. sfr., während die Deviſen mit 492,74 Mill. ſſr. ſo gut wie unverändert blieben. Das Diskont⸗ und Lombaroͤgeſchäft ſchwächte ſich weiter um 0/01 auf 36,60(37,2) Mill. ffr. ab. Der Notenumlauf erfuhr eine weitere Entlaſtung um 20% Mill. ffr. auf 1404,53(1425) Mill. fir. Gleichzeitig nahmen die täglich fälligen Verbindlichkeſten um 29,61 Mill. auf 2086,01(2007) Mill. ſfr. zu. Notenumlauf und Girogut⸗ haben waren am 15. Februar zu 83,86(83,93) v. H. durch Gold gedeckt. „ Milliarden⸗Emiſſion franzöſiſcher Schatzſcheine. Ge⸗ rüchte, die von einer bevorſtehenden Aufnahme einer fünf⸗ prozentigen Anleihe mit Währungsgarantte im Betrage von 5 Mrd. Franken für die Landes verteidigung wiſſen wollten, haben ſich nicht beſtätigt. Dagegen veröffentlicht das franzöſiſche Amtsblatt vom 16. Februar, alſo unmtt⸗ telbar nach Schließung der Milliardenanleihe des Crédit National, eine Bekanntmachung über die Ausgabe von 5 0 prozentigen Schatzſcheinen mit 4, 8⸗ und 12jähriger Laufzeit bei einem Rückzahlungsſatz von 100 v. H. am. Februar 1942, von 109 v. H. am 20. Februar 1946 und von 118 v. H. am 20. Februar 1950 und bei einem Emiffions⸗ kurs von 940 Franken für 1000 Franken Nennwert. Der Staat hat die Möglichkeit der vorzeitigen Tilgung unter entſprechenden Aufſchlügen. Barzeichnungen auf die neue Gmiſſion werden bis zu einem Geſamtbetrage von drei Mrd. Franken angenommen. Im übrigen beſteht die Mög⸗ lichkeit des Umtauſches von zur Rückzahlung angeme!⸗ deten Jprozentigen Kaſſenſcheinen 1935 und der Aprozenti⸗ gen, im Auguſt 1938 fällig werdenden Kaſſenſcheine 1037 in die neuen Kaſſenſcheine. Die Emiſſton hat in oleſer Begtehung alſo gleichzeitig einen Konſolidierungscharakter. Wie bei der Schatzſcheinemiſſion vom September und De⸗ zember 1937 find auch die neuen Schatzſcheine hinſichtlich der Belethungs möglichkeiten wettgehend den Bonds der Nationalen Vertetdigung gleichgeſtellt. Bei einem Zinsſatz von 56 v.., einem Gmiſſionskurs von 94 v H. und beträchteichen Tilgungsaufſchlägen bei 8⸗ und 12jähriger Laufzeit dürfen die Bedingungen für die Anleihenehmer recht günſtige genannt werden. beiten ſollten bis 31. März 1938 31 Milliarden NM Einzelhandels- umsätze im Jahre 1937 10% ige Sleigerung gegen das Vorjahr Der Jom Inſtitut für Konfunkturſorſchung und der Forſchungsſtelle für den Handel beim Reichskuratortum für Wirtſchaftlichkeit vorgelegte gemennſame Bericht über die Entwicklung der Einzelhandelsumſätze beſagt, ß das Jahr 1937 dem deutſchen Einzelhandel ein ſehr günſtiges Geſchäft gebracht hat. Die Ergebniſſe für das geſamte Jahr 1937 beſtätigen von neuem das gleichmäßige und ſtetige Anſteigen der Einzelhandelsumſätze, auf das in die⸗ ſen Berichten ſchon ſeit geraumer Zeit hingewieſen worden iſt. Im Jahre 1937 lagen die Umſätze abermals um 10 v. H. über Vorjahrshöhe; im vorangegangenen Jahr war 3 eichnen. Im ganzen den tiefſten Stand von 1933 um 45 v. H. überſchritten und damit nach den oorläuſigen Berechnungen— den Betrag von faſt 91 Mrd. „erreicht gegenüber 21,2 Mrd.„um Jahre 1993 und 27,9 Mrd.„ im Jahre 1 Mit einem Umſatz von ſaſt 31 Mrd.„ iſt der Einzelhandel freilich von ſeinem früheren Höchſtſtand im Jahre 1929 noch um 10 bis 15 v. H. ent⸗ fernt wobei aber berückſichtigt werden muß. daß die Um⸗ ſatzmenge— infolge des im ganzen niedrigeren Standes der Einzelhandelspreiſe— an den frfheren Höchſtſtand ſchon viel näher herangerückt ſind, als die Umſatzwerte er⸗ kennen laſſen. Auf Teilgebieten ſogar(z. B. Möbel] haben die Umſatzmengen den günſtigen Stand der Jahre 1928/0 bereits überſchritten. Die verſchtedenen Handelszweige weiſen folgende Ent⸗ wicklung auf: Die Umſätze der Lebeusmittelfachgeſchüfte (vorwiegend Betriebe ohne Friſchaßſt und Friſchgemüſe) waren 1937 um 6,1 v. H. höher als t. V. Gegenüber 1933 ergibt ſich eine Steigerung um 29,4 v. H. Dieſe Zunahme erſcheint vergleichsweiſe ſchwach; doch iſt zu bedenken, daß die Umſätze in dieſen Waren, sie dem„ſtarren Bedarf“ zuzurechnen ſind, in den zurückliegenden Krifenjahren nicht ſo ſtark zurückgegangen waren wie bei Waren des ſo⸗ genannten„elaſtiſchen Bedarfs“. Dementſprechend tritt nun auch der Aufſtieg nicht ſo ſtark in Erſcheinung. Ein intereſſantes Gegenſtück ſtellon die Umſütze der Schoko⸗ laden⸗ und Süßwarengeſchäfte dar, die 1937 um 13 3. H. itber Vorfahrshöhe lagen und damit den Stand von 1993 um 38 v. H. überſchritten. Auch die vorwiegend Lebens⸗ mittel führenden ländlichen Gemiſchtwarengeſchäfte haben in den letzten Jahren eine recht günſtige Entwicklung ge⸗ nommen: Gegenüber 1936 waren die Umſätze um 7,2 v. H. höher, womit ſie um rund 48 v. H. über 1933 lagen, ein Ergebnis, das auf die Erſtarkung der landwirtſchaftlichen Kaufkraft und die ſonſtige wirtſchaftliche Belebung des flachen Landes zurückzuführen iſt. Die verſchiedenen Zweige des Textil⸗ und Bekleidungseinzelhandels haben ſich in den letzten Jahren nicht gleichmäßig entwickelt. Im ganzen lagen die Uutſätze der Fachgeſchäfte 1937 um 14,7 v. H. Über Vorfahrshöhe und um rund 51 v H. über 1933. Am ſtärkſten war die Zunahme bei Textilhausrat und bei Herrenkleidung. Dieſe Entwicklung iſt entſcheidend auf allgemeine wirtſchaftliche unnd ſoziale Tatheſtände zurück⸗ zuführen; auf die ſtarke Zunahme der Eheſchließungen (Haushaltsgründungen und die Förderung des Woh⸗ nungsbaus ſowie auf die reſtloſe Wiedereingliederung männlicher Kräfte in den Arbeitsprozeßt. Die Umſütze der Wäſchefachgeſchäſte Lagen 1937 um 23, v. H. über Vorjahrshöhe und damit um 61 v. H. über dem Stand von 1933. Bel den Fachgeſchäften für Bettwaren find Steigerungen um 20,6 v. H. und 81, v. H. zu ver⸗ zeichnen, bei den Fachgeſchäften für Teppiche, Möbelſtoffe und Gardinen um 15,1 vp. H. umd 78,4 v. H. Die Umfätze der Fachgeſchäfte für Herren⸗ und Knabenkleidung waren um 15,3 v. H. höher als im Jahr vorher und 66,7 v. H. höher als im Jahr 1933. Faſt ebenſo ſtark— um 58,1 v. H. — haben die Umfätze der Herrenausſtattungsgeſchäfte gegenüber 1983 zugenommen. Schwächer war dagegen die Belebung in den anderen Gruppen des Dextil⸗ und Be⸗ kleildungshandels. In den Schuhgeſchäften beiſpielsweiſe lagen die Umſätze 1937 um 17, H. über Votführshöhe und nur um 34 v. H. über dem Stand von 1933. Beſon⸗ ders günſtig haben— wie bisher— die Möbelſachgeſchäfte abgeſchnitten, deren Umſätze 1937 um rund 20 v. H. höher waren als im Vorjahr und ſich ſeit 1933 mehr als ver⸗ doppelt haben. Hier kommen die ſtarken Impulſe durth die Zunahme der Eheſchließungen und die Förderung des Wohnungsbaues am ſtärkſten zum Ausdruck, In den deutſchen Großſtädten wurden in der Zeit von Januar bis November 1037 189 959 Ehen geſchloſſen, d. ſ. 3,4 v. H. mehr als im Jahr vorher. Ferner iſt in dieſem Zuſammenhang zu erwähnen, daß 1937 in den Groß⸗ und Mittelſtädten 144 244 Wohnungen fertiggeſtellt wurden, wo⸗ mit die hohe Bauleiſtung von 1936 noch um 2,8 v. H. über⸗ troffen worden iſt. Unter weiteren Einzelhandelszweigen füllt vor allem die gegenüber 1933 ſehr günſtige Umſotz⸗ entwicklung der Geſchäfte für Photo⸗, Kino⸗ und Röntgen⸗ bedarf auf(Zunahme um 75 v..). In dieſem Zeitraum ſind ſerner die Umſätze der Büromaſchinen⸗ und Organi⸗ ſationsmittelgeſchäfte, der Kraftfahrzeug⸗ und der Land⸗ maſchinenhandlungen auf mehr als das Doppelte geſtiegen. Die Dezemberumſätze waren noch den vorläufigen Be⸗ rechnungen im ganzen um 11 v. H. höher als im Jahr vor⸗ her. Sie lagen damit um 44 v. H. über dem Stand von 1933. Da damals bereits die erſten belebenden Wirkungen des Wiederaufbaus der deutſchen Wirtſchaft im Einzelhan⸗ delsumſatz zu ſpüren waren, ergibt ſich gegenüber dem Kriſentief von 1932 eine noch ſtärkere Zunahme. Die im letzten Weihnachtsgeſchäft erzielten ſehr guten Umſütze des Einzelhandels waren um etwas über die Hälfte höher als 1932, ein beachtliches Ergebnis innerhalb eines Zeitraumes von nur fünf Jahren. Von der günſtigen Entwicklung ſind alle Zweige des Einzelhandels mehr oder weniger ſtark erfaßt worden. Am ſtärkſten wor die Zunahme bei den Sportartikel⸗ und Sportbekleidungsgeſchäften(34,8 v..). r — Waren und Märkte * Neue Metallkurspreiſe. Laut Bekanntmachung K P 485 ſind ab 17. Februar die Kurspreiſe für Zinn um 2/ heraufgeſetzt worden. Jerßffeniſſcht am Veröffentlicht am NM 16.2 112 16. 2(11. 2 8 775 i Kraft ab, in Kraft ab in Kraft a Eee e Alum. n. leg.] 133137 188187 Brenzeleg. 80 ½ i- 80, 8 5 1 5 7925 8 4 5 1 310 51 1 lei nichtleg. 17 19% 17%- 19 ¼ Nickel n. leg.— 286— Hartblei 2017— 120 220 Zink fein 20595 20 22%. Kupfer neleg. 53 56½ 5850[do roh 16% 18,18% 48%ö Meſſingleg. 84, 321% ginn n. leg. 2 275 Roiguß leg. 53% 56/5/30 Banka ⸗Zinnl 239249 2% 247 Induſtrie⸗ und Handelsbörſe Stuttgart vom 16. Februar Verkaufs bedingungen: für Garne: Ab Fabrtk, zahlbar 0 Tage netto oder 30 Tage ab Rechnungsdatum mit 2 v. G. Skonto; für Gewebe: Canheitsbedingungen der deutſchen Textilinduſtrie vom 2. April 1936. Baumwollgarne(beſte ſüdd Qualität) Nt 0 engt. Troſſel, Warp⸗ und Mm. das Kg letzte Börſe geutigetörſe incops. 1,81 575 0 Nr 50 engl. Troſſel Warp⸗ und Pincops.54 15 87 1. Nr 86 engl. Troſſel, Warp⸗ und Pincoßs. 1868 1881. Nr 4% Pincops„„ mne en 10 5 1 75 1 5 Pfg. das Meter em, Cretonnes 16/16 per oll au 0 Perser 10 r b 10 1 1 2/0%.278 em, Renſorces per ½ frz. Zoll aus 1 2 3; 6 em, glatte Kaktune oder Erviſes 10/18 per 3 % frz. Zoll aus 56/1 err. 22424, 224.9 Obigen Preiſen liegen die Notterungen kür Devlſen⸗ Baumwolle zu Grunde Garne und Gewebe aus fReichs⸗ mork⸗ bzw Exoten⸗Boumwolle mit Zellwollebeimiſchung, die faſt ausſchließlich gehandelt werden, bedingen höhere Preiſe. Nächſte Börſe am 2. März 1938. Mittag- Ausgabe Nr. 79 Nhein-Mainische Abendbörse Behaupfei f Frankfurt, 16. weiterhin geringen dbörſe am Aktienmarkt Farben zu dannesmann Februar. ruhigem cha ftsbeteiligung behauptet. Kleine Umſätze en in JG 160,75, in Vereinigte Stahlwerke z 8, in Y zu 113,75 und in Adlerwerke Kleyer zi ſchinen gingen weiter zurück auf 13 gen Marktgebieten waren die Notierungen zume und wenig verändert. Kleine Abweichungen nach Seiten betrugen kaum mehr als- v. H. Kundſe den übri nominell beiden g mit 95,50 mit 130. Von Reuten blieben Kommunal⸗Umſchr geſucht, auch 6proz. ben* v höher Altbeſitzanleihe des Reiches err n mi den hohen Berliner Schlußkurs. Intereſſe verbli für Stadtanleihen. Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) März.277% Mai 72 Juli 7,15; Sept. 6,80.— Mais lin Hfl. per Laſt 200 Kilo) März 105,25; Mai 105; Juli 104/25, Sept. 105 Liverpooler Baumwollkurſe vom 16. Febr.(Eig. Dr.) Stand. Micdl.(Schluß) Februar(38) Mat 488; Junt 500; Jult 508; ; Nov. 511; Dez., 512; Jan. 519, Juli 521, Okt. Amerik Univerſal 4887 März 492, 2 Auguſt 505; (39) k. per 9%, 127/16 14/16: Lei! „ Baumwo ſaatöl lo llöl ägypt Mal⸗Auguſt 26, ägypt. per! Terp. . Unbefriedigende Lage im ſchweizeriſchen Gastgewerbe. Die Abwertung des ſchwelzeriſchen Frankens im Sep⸗ tember 1936 brachte der ſchweizeriſchen Fremdeninduſtrie zunächſt einen großen Aufſchwung. Dieſe Entwicklung ſcheint nun bereits abzuflauen, denn ſchon wieder ertönen Hilferufe aus dem Lager der Hotellerie. Dr. M. Rieſen, Direktor des Schweizeriſchen Hoteliervereins, veröffenz⸗ licht in der Preſſe eine Darſtellung der ſchwierigen Lage der Hotellerie. Er ſchreibt, die gegenwärtige Winterſaiſon, ber oe an die große Hoffnungen geknüpft wurden, habe einen ſutempfindlichen Rückſchlag gebracht. Ohne die engliſche und die holländiſche Kundſchaft— gerade die letztere bekundet ſeit einiger Zeit große Vorliebe für die Schweiz— wäre die Winterſaiſon zu einem vollſtändigen Mißerfolg ge⸗ worden. Er unterſucht die Urſachen dieſes Rückſchlages und weiſt auf die beſonders zahlreichen Abſagen aus Frankreich hin, die durch die Unſicherheit der politiſchen Lage und vor allem durch den Rückgang der Kaufkraft in Frankreich bedingt geweſen ſeien. In der Schweiz ſeien ebenfalls Symptome eines Rückgangs der Kaufkraft wahr⸗ nehmbar. Am ſchlimmſten ſtehe es mit dem Beſuch aus Deutſchland. Im vergangenen Sommer und in dieſem Winter hätten ſich die Auswirkungen des Reiſevertrages mit Deutſchland zum erſtenmal in vollem Maße gezeigt. Die Hotels, die ehedem zu 90 v. H. deutſcher Kund⸗ ſchaft rechneten, wieſen heute nur noch 10 v. H. dieſer Kunoſchaft auf, ein Erſatz durch andere Gäſte ſei in den wenigſten Fällen denkbar, Gelinge es nicht, mit Deutſch⸗ land ein beſſeres Reiſeabkommen zu vereinbaren, ſo ſei auf die Dauer mit der Unwirtſchaftlichkeit von vielen hundert Hotelbetrieben zu rechnen. Zu den Reiſen aus Italien und aus dem Oſten ſeien ähnliche Bemerkungen anzubringen, obſchon die Gäſte dieſer Länder nicht die Rolle ſpielten wie die Deutſchen. Rieſen fordert die„Zu⸗ ſammenfaſſung aller Kräfte“, ſtellt eine Reihe von Forde⸗ rungen auf und ſchließt:„Von drei Seiten her ſind wir von ſtark nationalen Fronten gefaßt, welche die Konzen⸗ tration ihres Fremdenverkehrs und der Verkehrswerbung in ausgeprägteſter Form beſitzen. Die Maßnahmen dieſer Länder wirken ſich uns gegenüber im unvorteichafteſten Sinne aus. Sehen wir weiterhin zu, ohne uns unſerſeits mit, anderen oder ähnlichen Waffen zur Wehr zu ſetzen, ſo treiben wir den Fremdenverkehr und die Hotellerte un⸗ ſehlbar dem Bankrott zu.“ Geld- und Devisenmarkl Paris, 16, Februar.(Schluß amtlich), London 152.92 Italien 161.— Stockholm 788. Neuyork 3040, Schweiz 708,25 Wien 5 Belgien 317,50 Kopenhagen 683,— Berlin 1234,50 Spanien Holland 1709,50 J War ſchau 358, London, 16 Februar.(Schluß amllich). Neuyork 503,67 Liſſabon 110,13 Buenosdlires 1600, Montreal 303,31 Helſingfors 220,20 Alo de Fan. 412, Amſterdam 896,84 rag 143, Hongkong 1300 Paris 32778 Budapeſt 2500, Schanghai 1 lt Brüſſel 2957,25 Belgrad 214,— Vokohama 125 Italien 9565, Sofia 403, Auſtralten 125— Berlin 124 Moskau 2030, Mexiko 1800,— Schwelz 2160,87][ Rumänſen 676, Montevideo 2673. Spanien 7800, Konſtantiu 621, Balparalſo 124,0 Kopenbagen 2240, Atben„50 Buenos Stockholm 1030,87 Wien 2637, auf London 1650, Oslo 1996,25 J Warſchau 2631,— J Südafrika 160,12 Melalle Hamburger Melallnotierungen vom 16. gebruar Bana⸗- u. Brief Geld Kupfer traltg inn Brief Geld BrieffGeld Fee. 100 leg) 18, 25,18,25 i einſilber(Ram per kg) 42,— 39, ehruar 59,5059, 300247,0247,0 We(Rah ver 9.84 2,70 März— 5 50, 9770 2470 Alt⸗Platin(Mofälle) i April 50,50247,0 247,0[. Elreapr. Rm per 9) 2,40 2,60 Mai 59,5059, 7,0470[Techn reines Platin Juni 59,5059,50ʃ247,024½0 etatlpr.(RM per g) 3,40 3,65 Juli 50,50 59.502470 2470 Auguſt„VE Loco Abl, Septembei..... Antimon Regules chineſ. 5 Ser(Eper to). 462, 60, November...... ucckſißer(Eper Flasche) 14,75 14,75 Dezember..„ e, Volframerz chineſ in) 4, 78, * Der Londoner Goldpreis betrug am 16. Februar für eine Unze 190 5 90 189 ſh 9 0 86,8346 für ein Gromm Feingold demnach 53,9108 Pence l. Frachilenmarkt Duisburg-Ruhrort An der heutigen Börſe erfuhr das Geſchäft gegen geſtern leine Aenderung. Die Frachten und Schlepplöhne blieben ebenfalls unverändert. Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung Vorſckau auf öſterlicke Familienfeste Wie man sich praktisch und preiswert einrichtet * Maunheim, den 16. Febr. 1938. Sehr geehrte Frau K! Vor einigen Tagen fragten Sie bei uns um Rat, wie Sie den Konfirmationstag Ihres Jungen unter Berückſichtigung Ihrer nur kleinen Rente feſtlich ge⸗ ſtalten könnten und baten um eine Speiſefolge mit Rezepten, die es Ihnen erlaubt, an der kirchlichen Feier teilzunehmen und ſich Ihren Gäſten zu wid⸗ men, ohne dabei dauernd an die Küche gebunden zu ſein. Da wir glauben, daß noch manche Mutter ſich in der gleichen Lage befindet wie Sie, hoffen wir mit unſeren Ratſchlägen gleichzeitig noch vielen helfen zu können. Weſeutlich iſt, daß alles Putzen und Rein⸗ machen ſchon Freitag abends beendet iſt, da⸗ mit der Samstag ganz für die Vorbereitun⸗ gen zum Sonntag frei bleibt. Vielerorts iſt es zwar Sitte, daß die Familiengäſte erſt am Abend kommen; wir wollen jedoch von dieſen Fällen abſehen, da wir Ihrer Anfrage entnehmen, daß ſich das kleine Feſtmahl an den morgendlichen Kirchgang anſchließen ſoll. Zu deſſen Vorbereitung, die ſich in erſter Linie auf das Eſſen bezieht, gehört aber auch, daß die Feſt⸗ tafel bereits am Samstagabend gedeckt wird. Je ſchlichter ihr Schmuck, deſto hübſcher der Eindruck! So empfehlen wir Ihnen, in die Mitte der Tafel eine flache Schale oder Vaſe mit Frühlingsblumen zu ſtellen— da es bis dahin ſchon allerlei bei uns gibt, wird das nicht zu teuer. Von dieſer Schale aus läßt man je zwei Ranken Aſparagus nach bei⸗ den Endſeiten des Tiſches laufen. Am oberen Tiſch⸗ ende ſitzt, als Ehrengaſt des Tages, der Konfirmand, deſſen Platz man durch eine zarte Umrahmung von Aſparagus, in die man ein paar Blüten gelegt hat, beſonders kennzeichnet.(Blumen und Ranken kühl halten und erſt am Morgen den Tiſch damit ſchmük⸗ ken.) Als Getränk kommt ein mittlerer Tiſchwein in Frage; es genügt eine Sorte, aber die ſoll gut, doch nicht zu ſchwer ſein. Später gibt es Kaffee. Und nun zur Speiſeufolge ſelbſt Mittags: Grünkernſuppe mit Eierſtich, 3 oder Fleiſchbrüße mit Schwämmchen Glückspilze oder pikanter Fiſchſalat oder gefügte Gurke Kalbszungenragout mit Nudeln oder Kalbsgulaſch mit Nudeln oder ponierte Kalbsſchnitzel mit Kartoffelſalat und Gemüſeſalaten 8 oder panierte Kalbsſchnitzel mit gebratenen Kartoffeln und gemiſchten Gemüſen Vanilegeremſpeiſe Kaffee mit Linzer Torte, Kuchen Abends: Kaltes bemooſtes Ochſenfleiſch mit Kräuterbeiguß, Brat⸗ kartoffeln. Obſtſolot oder Käſeplatte. Gebäck. Selbſtverſtändlich kann man die Vorſpeilen weg⸗ laſſen und dafür das Hauptgericht recht ausgiebig machen. Lieber am anderen Tage noch Reſte haben als zu knapp kochen! * Glückspilze: Eier werden hartgekocht, etwa 8 bis 10 Minuten Kochzeit, und nach dem Kochen ſofort in kaltes Waſſer gelegt. Nach dem Schälen wird an der ſpitzen Seite ein Stückchen abgeſchnitten, damit das Ei feſt ſtehen kann. Sehr rote Tomaten halbiert man, höhlt ſie ous und ſtülpt die Hälften wie ein Hütchen auf die Eier und ſetzt auf die roten Hütchen von dem weggeſchnittenen Eiweiß kleine Punkte auf. Die Glückspilze ſtellt man auf eine Platte, in die man erſt eine Mayonngiſe eingefüllt hat und gar⸗ niert mit Endivien oder Kopfſolat.(Eier am Samstag kochen; Mayonngiſe am Samstag rühren. Fertigmachen Sonntag früh vor der Kirche.) oder pikanter Fiſchſalat: Man kocht freitags Seelachs oder z. B. Kabelſau und läßt den Fiſch bis Samstag im Sud liegen, den man recht kaltſtellen muß. Dann miſcht man ſamstags den zerpflückten kalten Fiſch mit geräucher⸗ tem Seelachs oder einer Doſe Krabben, Gewürzgurken und Mayonnaiſe und ſetzt Sonntag früh auf gewaſchene, recht friſche Kopfſalatblätter etwa 2 Eßlöffel pro Perſon dieſes Salotes und gibt dies als Vorſpeiſe. oder gefüllte Gurke: Gewürzgurke halbiert, ausgehöhlt und mit pikantem Salat, z. B. Aepfel, Sellerie, Bananen mit Mayonnaiſe angemacht oder Heringsſalat füllen. Kann bis aufs Durchſchneiden und Einfüllen der Gurken eben⸗ falls ſamstags vorbereitet werden. * Kalbszungenragout(für 3 Perſonen je 1 Zunge rechnen): Die Kalbszungen werden mit Salzwaſſer kalt beigeſtellt und langſam kochen geloſſen, bis ſie weich ſind. Aus der Brühe nehmen und alles Geſchling entfernen, ſo daß man nur das glatte Zungenſtück hat. Aus dem Geſchling entſernt man die Knorpelſtückchen und das Zungenbein, verwiegt es und macht am Samstag⸗ obend ein pikantes Haſchee daraus oder bereitet daraus gebackene Zungenſchnitten. Aus der Zungenbrühe ſtellt man einen ſchönen brau⸗ nen Beiguß her, den man mit Zwiebeln, Lorbeerblatt, Paprika, Tropfen Maggi, 1 Kaffeelöffel Zucker, 1 Löffel Tomatenpüree(man kann auch das Ausgehöhlte aus den Glückspilzen benutzen), etwas Eſſig, einer halben Taſſe Wein etwa“ Stunden kochen läßt, ohne daß er anhängt. Die Tunke wird durchgeſchlagen. Sie muß reichlich und pikant ſein. Am Sonntag ſchneidet man die Züngel in möglichſt ſchräge Scheiben, erwärmt die Tunke vorſichtig, damit es keine Knollen gibt, legt die Zungenſcheiben und ebenſo kleine Klöße ein, die man ſchon ſamstags aus Bratwurſt⸗ maſſe in Salzwaſſer abgekocht und aufbewahrt hat, und gibt noch eine Doſe Champignon dazu, die man in Scheiben geſchnitten hat. Statt Zunge kann man auch nur Kalbfleiſch nehmen. 200 Gramm auf den Kopf rechnen und als Gulaſch genau ſo zubereiten. Die Nudeln hat man ſchon am An⸗ fang der Woche hergeſtellt. ſeagen nicht vergeſſen! Bei Kalbsſchuitzeln rechnet man zwei dünne lange oder zwei dickere kurze ſe Kopf. Man nimmt hierzu beſtes Schnitzel ſt ück und läßt ſie ſich vom Metzger recht gleich⸗ mäßig ſchneiden. Sie werden vorſichtig gehäutet, damit ſie nicht zuſammenſchnurren, und über Nacht in einer Por⸗ zellanſchünek aufbewahrt. Am Sonntagmorgen werden ſie leicht mit dem Handrücken geklopft, geſolzen und gepfef⸗ fert, in verkleppertem Ei und in Panierbrot gedreht(vor der Kirche). In reichlich Fett werden ſie etwa eine Viertel⸗ ſtunde gebraten, d. h in der Zei“ die mon braucht, um die Suppe auſfzuwärmen, anzurichten und auszuteilen. Bis die Suppe gegeſſen iſt und vielleicht noch die Vorſpeiſe, ſtellt man ſie in der Ofenröhre heiß. Man garniert mit Zitro⸗ nenſchnitzen und Peterſilie. Als Zugabe gibt man Kartoffelſalat, den mon am Tage zuvor angemacht hat. Man hat ihn am Morgen bereits etwas warmgeſtellt und rührt kurz vor dem Anrichten zur Auffriſchung ein Eigelb darunter, was ihn ſehr ver⸗ ſchönt. Man kann aber auch Bratkartoffeln dazu geben, die man tags zuvor abgekocht und bereits geſchnitten hat. Während die Schnitzel braten, brät man auch die Kar⸗ toffeln und gibt verſchiedene Doſen⸗Gemüſe dazu, die man nur heiß gemacht und in zerlaſſener Butter geſchwenkt bat, z. B. Erbſen und Karotten, Blumenkobl, Bohnen, oder gibt man grünen Salat(Feldſalot, Kopfſalat, Kreſſe, vorſichtig untereinandergemiſcht) dazu. Dieſe Salate kön⸗ nen morgens gewaſchen werden, dann läßt man ſie auf dem Sieb abtropfen. Die Salattunke wird eben⸗ falls morgens fertig gemacht, ſo daß nur ein kurzes An⸗ machen vor dem Anrichten nötig wird. * Die Linzer Torte ſchmeckt am beſten, wenn ſie 8 bis 10 Tage alt iſt. Rezepte in jedem Kochbuch. ** Kremſpeiſe: In eine große Schale gibt man ein Glas eingemachtes Obſt(Pfirſiche, Aprikoſen, Kirſchen oder Erd⸗ beeren), läßt den Saft vorſichtig abtropfen, do man ihn noch zum Obſtſalat verwenden kann. Zunächſt nimmt man nur die Hälfte Frucht als unterſte Schicht, dann legt man eine Schicht Löffelbiskuit oder zerbröckelte Makronen dar⸗ auf und füllt eine Vanillekrem(aus Puddingpulver] etwa 2 Zentimeter hoch darauf. Auf dieſe gibt man die reſtlichen Früchte, wieder Biskuit oder Makronen, dann Vanillepud⸗ ding und ſtellt das Ganze ſehr kalt. Zur Garnierung ſetzt man rote Geleepunkte auf oder ſtreut Schokoladeſtreuſel darüber. Die Garnierung, die ſehr einfach iſt, darf man erſt am Morgen machen. Die Speiſe wird in der Schale gereicht. Man kann aber auch Früchte., Makrönchen auf Glasteller geben, die Vanillekrem darüber gießen und kultſtellen. Das kann man ebenſogut bereits am Sams⸗ tag fertigſtellen. oder Obſtſalat ous Aepfeln, Orangen, Bananen, Haſel⸗ nüſſen, Zucker, etwas Apfelwein. * Wir hoffen, daß Sie unter unſern Vorſchlägen etwas Paſſendes herausfinden; vielleicht haben Sie unter Ihren Gäſten auch ein junges Madel oder eine freundliche Nachbarin, die Ihnen am Feſttag beim Anrichten und Auftragen behilflich iſt. Wenn Sie alles früh genug eingekauft und vorgerichtet haben, werden Sie beſtimmt rechtzeitig fertig ſein und genug perſönliche Bewegungsfreiheit haben, um ſich Ihren Modiſches im Film Sabine Peters, im Film wie auch auf der Bühne gleich bekannt und beliebt, in einem entzückenden Abendkleid aus ſchwerem Spitzenſtoff. Die Künſtlerin trägt dieſes Kleid in ihrem neueſten Film„Rätſel um Beate“, der von der Märkiſchen Film⸗Geſellſchaft herausgebracht wird.(Atlantik, Zander⸗Multiplex⸗K.) PFEFEPECPCPCCCCPCCCT————PTd i ̃̃——— Lieben widmen zu können. Wir wünſchen Ihnen gutes Gelingen und eine frohe Feier. Ihre N...(E..) P. S. Einige weitere Rezepte folgen in der- nächſten „Mannheimer Frauenzeitung“. — And der„gute Ton“ von heute? Was zwei neue Handbücher der Geſelligkeit über ihn ſagen Natürlich lächeln wir überlegen, natürlich findet jeder, wir hätten es inzwiſchen ſo herrlich weit ge⸗ bracht, daß Knigges„Umgang mit Menſchen“ eine höchſt langbärtige Angelegenheit gewor⸗ den iſt. Aber es muß doch immer noch allerlei Leute geben, die ſich gern anders belehren laſſen. Jedenfalls vergeht kaum ein Jahr, ohne dem auf. horchenden Publikum Neuerſcheinungen auf dieſem in Wahrheit ganz unerſchöpflichen Gebiete zu be⸗ ſcheren. Es ſind glücklicherwpeiſe meiſt keine Prunk⸗ werke in Halbfranz mit Goldſchnitt mehr, ſondern Bücher ſo handlichen Formates, daß beſonders Kun⸗ dige ſogar ihre dauernde Mitnahme als Taſchenrat⸗ geber empfehlen. Man kann ja nie wiſſen, was einem etwa in der Elektriſchen oder womöglich mit⸗ ten auf den Planken alles begegnet Wie geſagt: jeder hat hier ſeine Achillesferſe (und manchmal mögen es, zum Unterſchied vom Singular unſerer Groß⸗ oder Urgroßeltern auch deren zwo oder noch mehr ſein!). Da iſt für beſchei⸗ dene Anſprüche an gutes Benehmen, um ſo mehr aber zur Unterrichtung über einen netten, wirklich anſprechenden Umgangston das ſehr unterhaltſame 80⸗Pfennig⸗Heft„Wir haben Beſuch“ von Irmgard von Stein Scherl⸗Verlag, Berlin) warm zu empfehlen. Es ſteht wirklich alles darin, was man eigentlich wiſſen ſollte— aber oft trotz allem guten Willen dann doch verkehrt macht—, und zwar weniger nach der leeren Form, als nach dem inneren Sinne ausgerichtet. Selbſt der„unerwar⸗ tete Gaſt“ und der„Wochenendgaſt“ erhalten die nötigen Mahnungen mit auf dem Weg. Ein wenig umfänglicher als dieſer ſchlanke und witzige Leitfaden des geſellſchaftlichen Taktes kommt dann„Das Bu ch der guten Lebensart“ von Hans Martin daher. Es heißt mit ſeinem Haupttitel „Darf ich mir erlauben?“, iſt mit vielen Bildern und praktiſchen Beiſpielen ausgeſtattet und koſtet in Geſchenkleinen 3,50 Mk. (Süddeutſches Verlagshaus Stuttgart). Seine Vor⸗ züge haben ſich bewährt, denn uns liegt bereits das 21.—25. Tauſend vor, deſſen Anhang„Deine Privat⸗ druckſachen, wie ſie ſein ſollen“ die vielſeitige Ver⸗ wemdbarkeit des flott geſchriebenen Laienbreviers vom guten Ton in allen Lebenslagen beſonders deut⸗ lich macht. Wir können uns denken, daß es ſich zum Beiſpiel auch auf dem Gabentiſch eines Konfirman⸗ den gar vortrefflich ausnehmen müßte Margot Schubert. F———KBBBKK—K̃̃c„„%ęꝗZm Joachim Lange: „Ein Alleinſein der Verlobten iſt thunlichſt zu vermeiden.“ Der gute Ton vor fünfzig Jahren 5 Ein Denkmal aus der Etikettenzeit Der gute Ton war vor fünfzig Jahren weſent⸗ lich anders als heute, nämlich teils beſſer, teils komi⸗ ſcher— vorausgeſetzt, daß unſere Großeltern tatſächlich jede Vorſchrift der Anſtandsbücher jener Tage, der ſogenannten Etikettenzeit,— genau be⸗ achtet haben. vorſtellen kann. Eines der auflagen⸗ und erfolgreichſten Bücher dieſer Art haben wir neulich in einer Bodenecke aufgeſtöbert und uns für eine müßige halbe Stunde mit nach unten an den Rauchtiſch genommen. Es heißt„Der gute Ton in allen Lebens⸗ lagen“, nennt ſich ein„Handbuch für den Verkehr in der Familie, in der Geſellſchaft und im öffent⸗ lichen Leben“ und iſt—„unter Mitwirkung erfah⸗ rener Freunde“— herausgegeben von einem kennt⸗ nisreichen Mann namens Franz Ebhardt. Der Einband zeigt eine ebenſo ſtilvolle wie verwirrende Zeichnung von allerlei ſeltſamen Pflanzen, die wohl noch keines Menſchen Aug' geſehen, es fehlt nicht an zahlreichen Vignetten und Initialen, Zweifar⸗ bendruck und Goldſchnitt verſtehen ſich von ſelbſt— mit einem Wort: es handelt ſich um ein Prachtwerk, würdig des Ehrenplatzes in der Einrichtung, Ver⸗ zeihung oder vielmehr Pardon: im Ameuble⸗ ment jeder guten Stube, Verzeihung: jedes Sa⸗ lons. Laßt uns ein wenig blättern! Es ſind zwar 800 Seiten, und auf jeder liegt, obwohl wir gut gewiſcht haben, der Staub fingerdick; aber die Mühe wird belohnt durch das ausgiebige Vergnügen, in eine Zeit zurückzuſchauen, die uns ferner zu ſein ſcheint als das graue Altertum. Auch Handwerker ſind Menſchen i Unſer ſo reich ausgeſtattetes Prachtwerk ver⸗ dammt zwar einerſeits den Kaſtengeiſt, teilt jedoch andererſeits die Meuſchheit ein in die hochariſto⸗ kratiſchen Kreiſe, die beſſere Geſellſchaft, die ute Geſellſchaft, die gewöhnlichen bürger⸗ lichen Kreiſe und die niedere Sphäre. Für letz⸗ tere iſt es überhaupt nicht, für vorletztere nur zum Was man ſich eigentlich nicht recht Teil geſchrieben. Das Buch gibt einige beachtens⸗ werte Winke, wie ſich die höheren Kreiſe gegenüber den niederen einzuſtellen haben, theoretiſch wie prak⸗ tiſch. So ſollen ſich Perſonen von hohem geſellſchaft⸗ lichen Rang nicht beleidigt oder zurückgeſetzt fühlen, wenn ſie bei einer Liebhabertheateraufführung nur die Rolle einer Nebenperſon, etwa einer Dienerin, bekommen. Auch werden die verehrlichen Leſer des Anſtandsbuches darauf hingewieſen, daß ſie die freien Handwerker, wie Schneider, Schuhmacher, Bäcker, Metzger, durchaus nicht zu ihren Untergebenen rech⸗ nen dürften, wenn ſie auch im Range nicht auf glei⸗ cher Stufe mit ihnen ſtänden. Vielmehr:„Man hat ſie artig und höflich zu empfangen und redet ſie nie anders als„Frau.. oder Herr... mit ihrem Familiennamen an.“ Kaun ungeleitet nach Hauſe gehn? Eine„ſich zur guten Geſellſchaft zählende Dame“ aus den achtziger Jahren begibt ſich überhaupt faſt niemals ohne Begleitung in die Oeffentlichkeit. Höch⸗ ſtens tagsüber, vorausgeſetzt, daß ſie verheiratet iſt; äber dann iſt es ihr wiederum verwehrt, vor den Läden ſtillezuſtehen. Was die Beſuche, Verzeihung: Viſiten von Damen, auch verheirateten, bei Her⸗ ren betrifft, ſo ſind folgende zwei Ausnahmen er⸗ laubt:„Geſtattet iſt natürlich: der Beſuch bei einem Arzte während deſſen Sprechſtunde, und wenn möglich in Begleitung einer andern Dame“; ferner der Beſuch bei einem Rechtsanwalt: auch hier„wird die Begleitung eines Verwandten oder einer Dame ſchicklich ſein“. Wenn der Arzt nun Her ihn unter ſolch ſicherem Schutz beſuchenden Dame vier Wochen Erholung verordnet hat? Eine Dame, die ohne ihren Mann, Verzeihung: ihren Gatten, ins Bad reiſt,„hat ſich von den Ausflügen und ſonſtigen Vergnügungen der Geſellſchaft möglichſt forn zuhalten“. Wes⸗ halb ſie dann wohl beſſer gleich zu Hauſe bleibt. Dem Arzt zahlt man nur in Gold Ueberhaupt: was iſt nicht alles unſchicklich und 17 und unpaſſend, verpönt und verboten!„Spricht man von Körperteilen des Menſchen, ſo wird der Sin⸗ gular gebraucht.“(Weshalb eigentlich, erfahren wir leider nicht.)„Man ſagt alſo nicht:„Fräulein B. hat ſchöne Haare, kleine Füße, uſw., ſondern: „Fräulein B. hat prachtvolle Haare, einen reizen⸗ den Fuß, eine kleine Hand, ein zierliches Ohr'.“ Wir wollen hoffen, daß Fräulein B. trotzdem zwei Füße, zwei Hände und zwei Ohren hat. Daß Fräulein., wenn ſie tatſächlich ſchöne Haare, Verzeihung: prachtvolles Haar hat, dieſes nicht zu einer„turmhohen Friſur“ aufſtecken und dem Publikum die Ausſicht auf die Bühne verſper⸗ ren darf, wollen wir auch heute noch gelten laſſen. Dagegen verſtehen wir nicht recht, weshalb ſie einen Brief nicht mit Ich beginnen darf, das ſei zwar nicht falſch, aber nicht artig. Fräulein B. darf auch den Walzer nicht linksherum tanzen, das iſt kein guter Ton. Fräulein B. hat beim Schlitt⸗ ſchuhlaufen Schleppkleider zu vermeiden oder ſie doch„fußfrei aufzuſchürzen“. Fräulein B darf nicht rückwärts Schlittſchuh laufen oder ſonſtige„Häſeken“⸗ Kunſtſtücke machen;„einer Dame iſt nur erlaubt, gleichmäßig den Raum auf und nieder zu laufen, ruhige Kreiſe zu ziehen, Ketten zu bilden oder in Begleitung mehrerer Bekannten ein der Polonäſe ähnliches Tourenlaufen auszuführen.“ Und wie ſteht es mit dem Schwimmen? Unſer Prachtwerk ſchweigt ſich darüber aus: vielleicht iſt dieſer Sport nicht geſellſchaftsfähig. Vielleicht iſt er auch zu gefähr⸗ lich, und man wäre gezwungen, den Arzt in An⸗ ſpruch zu nehmen. Ein Arzt aber koſtet Geld. Oder vielmehr Gold: Man zahlt dem Hausarzt nur in Gold, böch⸗ ſtens mit neuen hübſchen Scheinen, welche man mit der Karte ſauber in ein Kouvert ſchließt und am Neujahrstage durch Boten in das Haus des Arztes ſendet.“ Ein Arzt darf auch nicht alles machen, was ihm beliebt:„Der Arzt ſchnupfe und rauche nicht.“ Er hat ſtets„blendende Wäſche“ und einen„feinen ſchwarzen Rock“ zu tragen. Hoffenk⸗ lich nicht bei Operationen! Inbegriff der peinlichſten Sorgen: der Brautſtand . Verlobung und Brautſtand ſind, wie etwas um⸗ ſtändlich, aber ſehr ſchicklich ausgedrückt wird,„die Sehnſucht und der Traum aller jungen Mädchen, in deren Herzen das„Gefühl lebendig wird“ Das Gefühl der Liebe? Der erwachenden Weib⸗ 8 5 lichkeit? Nein, ſondern:„Das Gefühl, daß ſie die Kinderſchuhe auszutreten beginnen“. Verlobung und Brautſtand ſind ferner„der In⸗ begriff der höchſten Wonnen und peinlichſten Sorgen“. Der peinlichſten Sorgen? Jawohl, denn wie leicht kann es geſchehen—„was leider nicht ſelten iſt“— daß die Verlobung auseinandergeht. Und warum geht ſie auseinander? Etwa weil die Brautleute zu der Ueberzeugung kommen, daß ihre Herzen doch nicht zueinander paſſen? Nein, ſondern:„Wie oft iſt es die Unterlaſſung einer Form geweſen, die, von den doppelt ſcharf wachenden Augen einer Freundin, eines Freundes bemerkt, deren geſchwät⸗ zigem Munde Anlaß gab, alles, was ſich infolge notwendiger Entſagung an Gift und Galle in ihren Herzen angeſammelt hatte, auf die erblühte Knoſpe des gehäſſig beneideten Glückes zu ergießen und dieſelbe mit ſchaden⸗ froher Hand zu knicken!“ Trotz ſolcher Rückſicht auf die Form iſt es dem Bräutigam immerhin geſtattet, täglich einige Stun⸗ den bei ſeiner Verlobten zu verbringen.„Hier darf er ſich ihr, natürlich nicht ohne ihre Er⸗ laubnis, mit einem Kuſſe nahen.. Fehlt es ihm an Zurückhaltung, ſo ſoll ſte mit freundlichem Ernſte ſeine Liebkoſungen zurückweiſen. Gin Alleinſein der Verlobten iſt khunlichſt zu vermeiden. Es gilt als Gebot, daß die Mut⸗ ter bei den Beſuchen des Bräutigams anweſend iſt, oder wenn ſich das nicht ermöglichen läßt, ſo wird eine ältere Verwandte oder eine jün⸗ gere Schweſter ihre Stelle vertrelben.“ (Letztere bekam in ſolchem Fall wohl, wenn wir recht unterrichtet ſind, vom zukünftigen Schwager einen Groſchen, ſowie den Befehl, ſich„der Entfer⸗ nung preiszugeben“.) a 8 N „Auch bei Ausgängen, auf der Promenade, in Konzerten, im Theater uſw., ſollen di nicht ohne Begleitung erſcheinen. 5 8 99 Hochzeitstag in nächſter Nähe iſt, darf ſich in dem Umgange beider eine etwas größere Freiheit ent⸗ wickeln, es wird in ihrem alleinigen Beiſammenſein R mehr etwas Unpaſſendes er⸗ Wieſo eigentlich dann? Verantwortlich: Margot Schubert, Mannheim. . 5 1 a W rf e t 1— 2 9 805 Dr A Ie 2 2 Donnerstag, 17. Februar 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag Ausgabe 11. Seite/ Nummer 79 Maßkorseltfabrik ſucht einige redegew., fleißige Reisedamen bei ſofort. gutem Verdienſt. Meld. Freitag, den 18. 2. v. 10—16 Uhr, Bahnhofshotel„National“ V327 bei Fr. Brämer. abap geſucht. 1356 Färberei Kramer Meldung erb. Bismarckplatz 15/17. Zum 1. März wird ein zu⸗ verläſſiges, im Kochen und Backen Perfektes 1202 zeſucht. Jahreszeugniſſe. Zim⸗ mermädchen vorhanden.— Vorzu⸗ ſtellen täglich von—3 Uhr Leibnizſtraße Nr. 10. Aaämgeman(auf- von Auskunftel madchen ſofort aeſuch t. Beſond. geeignet(Radfahrerin) ſchulfrei, geſucht. f. penſ. Beamten. Ang. m. genauen Lameyſtraße 22. 1150 Ang. u. L F 124 5 8 üchenmadchen 11 2 5 7 3 77 3 l- 22543 UU 1, 5 Hlablen Stellengesuche f. Weinhaus Beſſereg gesucht fräulein * 262 G 5, 7. ſucht Stelle als Temäachen Empfangsdame oder . kleinen gepfl. Sprechſtwnden⸗ Haushalt(Zen, hilfe tralhzc.] geſucht. z. 1. März 38. Klein Juſchr. u. W 5 Auguſta⸗Anl. A. Nr. 1157 Besen cherg ki 82 gans werden an unseref Be. 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Sandgewann in Mann⸗ heim⸗Waldhof gemäß den Vor⸗ ſchriften des bad Ortsſtraßen⸗ geſetzes und den für die Stadt Mannheim geltenden allgemeinen Grund ſätzen werden Ste Sep. e a) die Liſte der beitragspflichtigen eingeladen. 8 59 0 nen Grunoöbeſitzer ſamt dem An⸗ Tagesordnung: 5 5150% ſchleg des Nufwandes, zu dem 1 Vorlage des Geſchäftsberichtes und des für das e 1137 dieſe beigezogeg werden ſollen Geſchäftsjahr 1937 feſtgeſtellten Jahresabſchluſſes; of. n. und den vorgeſchriebenen ſon⸗ 2. Beſchlußfaffung über die Gewinn verteilung; 8 ſtigen Angaben. 3. Beſchlußfaſſung über die Entlaſtung des Vor⸗ ) die Straßenplone, aus denen ſtandes und des Aufſichts rates; Möbl Zimmer di, Lage der Grunoſtücke zu 4. Beſchlußfaſfung über die Neufaſſund der Satzung 0 erfehen iſt, 85 in Anpaſſung an die Beſtimmungen des Akkien⸗ m. 1 od. 2 Bett., während 14 Tagen vom 21. JFe⸗ geſetzes; er m. Pen, zu bruar 1938 ab, im Rathaus, 3. Wahlen zum Aufſichts rat; verm. Waldhof⸗ N I, hier, ſtädtiſches Vermeſ⸗ 6. Wahl des Abſchlußprüfers ſungs⸗ und Liegenſchaftsamt, Etnlaßfarten können bis 10. März 1938 bei der tr. 37, 5. St. 1. n 142551. 10 Moöbl. Zimmer zu verm. 2544 Oststadt 2 elegant möbl. % 2. Stock. Zimmer 4, zur Ein⸗ Oberbürgermeiſter Stoc. Deutſchen Bank, Filialen Heilbronn. Stuttgart, ſicht öſſentlich aufgelegt. Mannheim, Einwendungen müſſen inner⸗[Handels⸗ u. Gewerbebank Heilbronn As, Heilbronn, halb einer wöchigen Friſt, die Deutſchen Effekten⸗ und Wechſelbauk, Frankfurt/., om 21. Februar 1999 beginnt, bet Mitteldentſchen Ereditbauk, Niederlaſſung der Com⸗ Meidung des Ausſchluſſes beim merz⸗ und Privatbank AG, Frankfurt a.., hier geltend Staats hauptkaſſe, Stnttgart und in dem Büro der Geſellſchaft, Salzgrund in Heilbronn erhoben werden. 121 Heilbronn, den 15. Februar 1938. macht werden. annheim, den 11 Februar 1938. Der Oberbürgermeiſter. Wohn- u. Schiafz. fl. Waſſ., Bad., a. on ruh. Ehepaar 7 Vermiefen. Zuſchriften unt. 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J, nicht Rächer Trauerspiel ip drei Aufzügen von Lope de Vega Zum ersten Male aus dem Spanischen übersetzt,— Deutsche Dichtung von Hans Schlege Antang 19.30 Uhr Ende 22 Uhr eus Theates fosengarten Donnerstag, den 17. Februar 1938 Vorstellung Nr. 41 Kd F. Kulturgemeinde Mannheim Die Fledermaus Operette in 3 Akten nach Meilhac und Haléèvy Musik von johann Strauß PALAST F ten rss Marta Eggerthl Sie Lou, oingt dad aiegl in dem neuen Terra-Stoßfim: Heute letzter Tag: Käthe Gold Kari Ludw. Diehl in dem Tobis Film: Andere Welt lichkeit Ein Film, der das dramatische Schicksal einer jungen Euro päerin in einer englisch Kolonie im Fernen Osten schildert Anfang:.00. 6. 10..20 Uhr MORGENI Ein Film det echten Lebensfreude: voller Humor, Frische und Natür- in den Hauptrollen: Ernst Waldow/ Fita Benkhoftf H. Schneider/ Zerth. Ebbecke Walter Groß 7 Beppo Brem Hugo fischer Köppe 7 Ein Fim det Terts: Filmkunst nach dem Bühnenstùck von Anf. 20 Uhr Ende gegen 28 Uhr Voranzelge 5 reiehste Srese Sensatienen s einer Meinen Stadt! MHaskenkosfüme ADLER& BINGE Mannheim. P 3, 11 und im Laden. O 7, 28 gegenüber Universum Kunststr Ab morgen: jean Harlow, Robert Taylor in dem Metro-Film: „Der Mann mil dem Ruckutk“ Auswahl nur von Tel. 226 38 5 Detln sind vewylckelt: Paul Kemp flans Moser II nkaut Theo Lingen- Lucie Englisch Jupp Hussels- Trude Marlen Das Schicksel einer jungen Revuesöngetin. die zy schen Bühne und Lebe schwert Marta Ege ertha enn. zauber der boheme- hinreißend im Spiel, bezaubernd im Gesang Dezu des gtoße Komikertetzett: Hörbiger, Moser, Lingen Ab morgen ALHANBRA Aufert. 8 N 5 N 9 Nasen Bertele 2 e u. Berk. Bill Pr. 8 155 Uhl. 8 6, 21. 0 Fernruf 216 66. 2 3107 indische Grabmal Nlcherd-Fichberęs Hillionen Füm der Tobis e N handvoltetti aus Fabriklager Malralzen fr. 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