Vollständiger Wertlaut der Führerrede! eue Mannheimer Zeit Mannheimer General-Anzeiger Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfa Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R I,-0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗tonto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim 50 Pia. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfa Beſtellaeld Abholſtellen: Wald⸗ Montag. 21 Februar 1038 Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: 23 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 9 mm breite Lextmillimeterzetle 50 Pfennta Für Famtilieu⸗ und Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr 8. Bei Zwanasveraleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß aewährt Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. 149. Jahrgang Nr. 85 hofſtr. 12. Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44. Meerſeldſtr 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr 63. w Oppauer Strg 8e Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25 fd folgend Monat erfolgen. Morgen⸗Ausgabe Au. B Der große Tag im Reichstag Von hier aus sprach der Führer Stolz auf die Vergangenheit, Feſtigkeit in der Gegenwart, Vertrauen auf die Zukunft (Funkmeldung der N MZ.) f * Berlin, 20. Februar. Die ganze Welt hatte am Sonntag ihren Blick und ihr Ohr auf Deutſchland gerichtet. Auf einer denkwürdigen Tagung des dentſchen Reichstages gab der Führer und Reichskanzler die N mit höchſter Spannung erwartete weltpolitiſch bedeutſame Erklärung der Reichsregierung ab. 0 2 In aller Welt war in dieſer Stunde ein Aufhor chen auf die große Rede Adolf Hitlers, die durch die Aetherwellen in viele Länder der Erde getragen wurde. Das ganze deutſche Volk erlebte dieſe geſchichtliche Stunde am Rundfunk mit. Damit wurde die Tagung des deutſchen Reichs⸗ tags zu einer einzigartigen Feierſtunde der geſamten Nation. 3 11.30 Ahr: Generalfeldmarſchall Göring, dem Stellvertreter Die Tore zum Reichstag öffnen ſich; ſofort ſetzt des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, dem ein lebhaftes Kommen ein. Die Vorhalle und die Führer der Reichstagsfraktion der Ns DA, Reichs⸗ Umgänge ſind mit Blumen geſchmückt. An kleinen ene Frick, und ſeiner ſtändigen Beglei⸗ Pulten tragen ſich die Abgeordneten in die Anweſen⸗ kung. Die Männer des deutſchen Reichstages und J heitsliſte für dieſe zweite Tagung des am 29. März die Volksgenoſſen auf den Rängen grüßen den Füh⸗ 1936 gewählten Reichstages ein.(Die erſte Tagung ker mit erhobener Rechten. 5 a wurde am 30. Januar 1937 abgehalten). Der Führer ſchreitet durch die Reihen und grüßt Der Sitzungsſaal bietet ein glänzendes, würdiges ſodann von ſeinem Platz aus die Anweſenden. Bild. Reichsbühnenbildner Prof. Benno Arent hat ihm eine neue feſtliche Form gegeben. Der ganze Die Sitzung beginnt: Hintergrund der Regierungstribüne iſt hellſeiden Zu Beginn führte Reichstagspräſtdent General⸗ 5 5 und leuchtet einer Sonne gleich in den feldmarſchall Göring taus: 8 — 890„Die Sitzung iſteröffnet! Blick in den für die Sitzung nach etnem Entwurf von Profeſſor Benno von Arent hergerichteten 12.45 Ahr: Meine Herren Abgeordneten! Bevor wir in die e,, reſerdeifmann Zander Maltolen⸗ 8 Der Sitzungsſaal iſt faſt vollzählig beſetzt. Die Tagesordnung eintreten, wollen wir derjenigen ge⸗ Mehrzahl der Abgeordneten trägt die Uniform der denken, die ſeit der letzten Reichstagsſitzung ver⸗ Bewegung. Auch der Rang iſt dicht beſetzt. Hier hat ſtorben ſind. Wir gedenken der Abgeordneten Hoen⸗ Der Tag, an dem ich als Chef der größten deut. der Machtübernahme und einer ſolchen nach der 5 auch die Preſſe ihre Plätze, unter der allein die aus⸗ ſcher, Rompel, Holdinghauſen, Homann, Schmid⸗ ſchen Oppoſitionspartei in das Haus am Wilhelmplatz Machtübernahme ſpricht. 8 a f 0 i W p r 1 18 1 N 9 8 Augsburg und Kling. ging und als Führer und Kanzler der Nation her⸗ Es iſt nicht meine Abſicht, Ihnen, meine Abgeord⸗ ao ros ſaſt vollzahlig der bedeutungsvollen Ta.. Sie haßen ſich zum ehrenden Angedenken der Ber- aus ktrat Haien, eee e end de een, 5 9 5 52 g 809 i 5 ſtorbenen von den Sitzen erhoben. Ich danke Ihnen. war ein Wendetag in der Geſchichte unſeres 1 8 vor der Machtübernahme zu entwerfen. Sie iſt a Um 13 Uhr betritt der Führer und Reichskanzler D a8 Wort Ha jetzt der Führer und Volkes, damals, jetzt und für alle Zeiten. e e ee e e den Sitzungsſaal, gefolgt von Reichstagspräſident Rei chs kanzler! Alle ſind ſich darüber im klaren: trotz einer ſolchen Schilderung das damalige Deutſch⸗ 1 Der 30. Januar 1933 wurde zum Abſchluß land kaum begreifen. Nur wenige allgemeinere Aus⸗ 9 einer Zeit und zum Begin neiner neuen. führungen will ich zur Kennzeichnung dieſer zurück⸗ f 5 So unbeſtritten, ja ſelbſtverſtändlich iſt dieſe Tatſache, liegenden tragiſchen Epoche der Geſchichte unſeres f daß man ſchon jetzt von einer deutſchen Geſchichte vor Volkes machen. Meine Abgeordneten! Männer des deutſchen Reichstages! Ich weiß, daß Sie und mit Ihnen das deutſche Volk es erwarteten, zur Feier des fünften über die epochale Bedeutung der damaligen Stunde oder ſind ſie nur eine Beſtätigung jener Auffaſſung unſerer Gegner, die damals meinten, die Unzahl bis⸗ heriger deutſcher Reichskabinette einfach durch ein weiteres vermehrt zu ſehen? Ein Blick in Deutſchlands„tiefſte Erniedrigung“: Nach dem Zuſammenbruch des alten Deutſchen berger Buchhändler Palm herausgegeben, eine ein⸗ 7⁵ 8 1 1 ſt. e enden 1 0 115 15 0 e Auch unſere Gegner von damals, ſie werden es Reiches und inſonderheit Preußens zu Beginn des dringliche und bemerkenswerte Schrift:„Deutſch⸗ e des eite 7755 1175 dieſen für 1115 Natio⸗ kaum mehr beſtreiten: vergangenen Jahrhunderts erſchien, von d Nürn⸗ land in ſeiner tiefſten Erniedrigung“. 8 8*— 7 1 6, nalſozialiſten erinnerungsſchweren Beginn eines 9 70 kleine Heft hatte einſt ſo aufrüttelnd 91 1. 5 geſchichtlichen Aufſtieges unſeres Volkes zu 91 1 8 i ˖ E N 52 e eee de e e 55 5 egierungskriſe in Englan 10 10 8 2. a 4 ießen zu laſſen. Nach dem Abklingen des großen ö Die Feſtſetzung der Einberufung des Reichs 0 9 15 9 Völkergeſchehens verfielen Buch und Verfaſſer mehr 2 tages auf den heutigen Tag erklärt ſich aus zwei i oder weniger einer förmlichen Vergeſſenheit Ein 20 Gründen: E ge I en neues Deutſches Reich war entſtanden. Siegumwoben 1 Erſteus hielt ich es für 1 5 eine 7 flatterten ſeine Fahnen über zahlreiche Felder der 10 verſoneller Veränderungen nicht vor, ſondern i Ehre und des Ruhmes! Als ferne Erinnerung ver⸗ . nach dem 30. Jannar vorzunehmen und Schwere Meinungsverſchiedenheſten zwiſchen Eden und Chamberlain blich der große Befreiungskrieg gegenüber den ſtrah⸗ zweitens ſchien es mir nötig, auf einem be⸗ in der ilalleniſchen Frage lenden Taten einer ſo großen und ſelbſtbewußten ſtimmten Gebiet unſerer auswärtigen Beziehun⸗ nen vorher noch eine dringend notwendige Klä⸗ (Funkmeldung der NM.) Eden werde niemals einer Anerkennung der abeſſi⸗ Gegenwart. Und dann kam am Ende eines gewaltigen und 5 rung herbeizuführen. + London, 20 Februar. Ae e es 5 175 95 der heroiſchen Ringens jener unfaßbare Zuſammenbruch, 5 Denn Si lle mit Recht, daß an Die Sonntagsblätter befaſſen ſich in größter Auf⸗ und das e ide. werde ſogar behaup⸗ der nun mit einem Schlag das vor über hundert ü einem 1 e 1 15 ein Ae 15 die machung mit den Beratungen des britiſchen Kabi⸗ tet, ſo ſchreibt das Blatt, daß Eden in Gegenwart Jahren in der tiefſten Not des Vaterlandes ge⸗ 15 Vergangenheit, ſondern auch ein Ausblick in die Zu⸗ netts. 5 den Vorſchlag Chamberlains prote⸗ ſchriebene Werk auch unſerer Zeit verſtändlich machte: F* 1 8 5 8 3 3 zar 1 77 1 kunft gegeben wird. Der„Obferver“ ſpricht davon, daß es im 5 e 1 ee ee 5 — i N Sams Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen en den en 9 N 5 Beides ſoll denn auch Aufgabe und Inhalt meiner am Samstag zu nungsverſch 0 5 Nom und die Londoner Veſprechungen keuntniſſes ſeit dem November 4918 alle ſelbſt erleb. 4 . heutigen Rede zu Ihnen ſein. Der Wendetag vor 5 Jahren: Als mich am 30. Januar vor fünf Jahren der Herr Reichspräſident Generalfeldmarſchall von Hin⸗ denburg um die Mittagsſtunde mit der Kanzlerſchaft und damit mit der Führung des Reiches betraute, war in den Augen von uns Nationalſoztaliſten eine Wende des deutſchen Schickſals angebrochen. Unſeren Gegnern erſchien dieſer Vorgang viel⸗ leicht gleich den zahlreichen ähnlichen anderen, in denen ebenſalls ein Mann zum Reichskanzler ernannt worden war, der dann wenige Wochen oder Monate ſpäter ſeinem ungeduldigen Nachfolger Platz machen durfte. f 8 Wer hat nun, meine abgeoroͤneten Männer, die Bedeutung dieſer Stunde richtig erkannt? Fünf Jahre ind ſeitdem vergangen. Ermächtigen uns die Erlebniſſe dieſer Zeit, ein Urteil abzugeben Eden und Chamberlain über die Methode gekommen ſei, die die britiſche Diplomatie gegenüber Italien anwenden ſolle. Das Blatt behauptet, die Anſichten in der Regierung gingen zum Teil bereits ſo weit, daß dieſe unter Umſtänden die Eroberung Abeſſinens anerkennen würde. „Sunday Poſt“ verſieht ſeine Meldungen mit ſenſationellen Ueberſchriften und betont, daß die Sonutagsbeſprechungen vielleicht entſcheiden wer⸗ den, ob Anthony Eden Außenminiſter bleibt. Eine Einigung ſei ſchwierig geworden. Das Blatt behauptet daun weiter, doß der Premier⸗ miuiſter dem jtalieniſchen Botſchafter einen Plan zur Verständigung vorgelegt habe, gegen den ſich Eden gewandt habe. Der„Sunday Expreß“ will ſogar davon wiſſen, daß Eden ſein Rücktritts⸗ geſuch eingereicht habe. 8 Neville Chamberlain ſetze ſich für eine ſchnelle Ver⸗ ſtändigung mit Italien ein, er ſei ſogar bereit, die italteniſche Oberhoheit über Abeſſinien anzuerkennen. anb. Rom, 19. Februar. Die im Zuſammenhang mit den Beſprechungen Chamberlain⸗Eden⸗Grandi veröffentlichten Kom⸗ mentare der engliſchen und der franzöſiſchen Preſſe werden von den römiſchen Blättern ausführlich wiedergegeben. Die aus der engliſchen Preſſe zu entnehmende optimiſtiſche Stimmung wird hierbei ohne eigene Stellungnahme verzeichnet. Die An⸗ ſpielungen, die in der franzöſiſchen Preſſe aus die⸗ ſem Anlaß auf die Streſa⸗Front gemacht wer⸗ den, bezeichnet der Pariſer Korreſpondent der„Tri⸗ buna“ als politiſchen Geiſterſpuk, der einer längſt vergangenen Zeit angehöre, bie nichts mehr mit den heutigen Realitäten zu tun habe. In Paris wolle man trotz der kalten Duſche, die die Haltung Eng⸗ lands für Frankreich war, die Illuſſion nicht auf⸗ geben, daß die jüngſten Ereigniſſe in Wien einer Sprengung der Achſe Rom— Berlin dienlich ſein könnten. f Anderthalb Jahrzehnte lang lag über unſerem Volk jene dumpfe Bebrückung der Folgen des größten Zuſammenbruches in unſerer Geſchichte. Nicht des Zuſammenbruches unſerer Heere und auch nicht desjenigen unſerer Wirtſchaft, ſondern des Zuſammenbruches unſerer Haltung, unſerer Ehre und unſeres Stolzes, und damit end⸗ lich unſerer Freiheit. 15 Jahre lang waren wir das willen. und hilf⸗ loſe Objekt einer internationalen Vergewaltigung, die, während ſie im Namen demokratiſcher Ideale von Humanität redete, die unbarmherzigſte Zucht⸗ rute eines wahrhaft ſadtſtiſchen Egois⸗ mus auf unſer Volk niederſchlagen ließ. In dieſer Zeit unſerer Erniedrigung und unſe⸗ rer Not begann ſich der forſchende Geiſt mit den Ur⸗ ſachen dieſes Geſchehens zu beſchäftigen. Eine tiefernſte Prüfung der Grundlagen unſeres geſchichtlichen Seins, der Geſetze unſerer Entſtebung und unſerer Entwicklung, der Urſachen unſeres Auf⸗ 2. Seite Nummer 85 Nele Mannheimer Zeitung Mortzen⸗Ausgabe 2 Moukag, 21. Februar 1938 ſtiegs und unſeres Verfalls und damit der Voraus⸗ ſetzungen für eine neue deutſche Erhebung ſetzte ein. Es kam zur Scheidung der Geiſter in un⸗ ſerem Volke. Denn wie immer zog der politiſche Zuſammenbruch einen wirtſchaftlichen nach ſich. In⸗ dem aber der nur wirtſchaftlich orientierte Bürger in ihm das Weſen unſeres Unglückes an ſich ſah, ent⸗ fernte er ſich immer mehr von jenen Kämpfern, die über die wirtſchaftliche Not hinweg die größere po⸗ litiſche und moraliſche empfanden. Aus ihren Reihen aber allein kounte bie Rettung Deutſchlands kommen Sie ſtellten einer be⸗ ſchränkten bürgerlichen Parole der Staatsrettung durch die Wirtſchaft die Staats⸗ und Wirtſchafts⸗ rettung durch die innere und äußere Erhebung des Volkes entgegen. Vielleicht zum erſten Male in der Geſchichte Deutſchlands fiel in dieſer Zeit der Blick ſehender Deutſcher nicht mehr auf den Staat oder gar auf die Wirtſchaft als den weſentlichſten Erſchei⸗ nungen und Funktionen menſchlichen Daſeins, ſon⸗ dern auf das Sein und Weſen der ewigen Suübſtan z, die der Träger des Staates und damit ſelbſtverſtändlich auch der Wirtſchaft iſt. Ueber die politiſchen und wirtſchaftlichen Ideale vergangener Zeiten erhob ſich damit beſtimmend ein neues: Das völkiſche! Zum erſten Male ergab ſich nun die Voraus⸗ ſetzung für eine wahrhaft unabhängige ſouveräne Prüfung der wirklichen Urſachen unſeres Verfalls ſowohl als auch des tatſächlichen Zuſtandes unſerer Lage. Die Arſache unſeres Zuſammenbruchs: Alle jene Bindungen, die in früheren Zeiten ben ſicheren Blick in die nationalen Notwendigkei⸗ ten zu trüben, verwirren und zu lähmen vermoch⸗ ten, verloren von jetzt ab ihren Einfluß und damit ihre Bedeutung. Dynaſtiſche, konfeſſionelle, partei⸗ mäßige ſowohl als ſtaatlich⸗formaliſtiſche Vorſtel⸗ lungen verblaßten angeſichts der Erkenntnis des Weſens der blutbeſtimmten und blutge⸗ bundenen Subſtanz als dem Träger alles völkiſchen Lebens. Was auch im einzelnen als letzte äußerliche Ur⸗ fache des Zuſammenbruches gelten konnte, das un⸗ beſtreitbare Verſagen der oberſten Führung beſon⸗ ders in der Stunde der größten Not, und damit ſtärbſter Anforderungen, die erſichtliche Schwäche der inneren Organiſation unſeres ſtaatlichen Lebens, die ſeelenloſe Verbürokratiſterung unſerer Verwal⸗ tung, der behauptete Zuſammenbruch der Nerven einzelner Männer oder die wahnſinnige Verblen⸗ dung breiter Maſſen— es trat dies alles zurück gegenüber der tieferen Erkenntnis, daß dieſe Schwä⸗ chen höchſtens äußere Symptome waren. Denn ihnen ſtand gegenüber die erſchütternde Tatſache, daß 1. das deutſche Volk als ſolches überhaupt un⸗ fertig und daß 2. auch ſein Staat unvollendet geblieben waren. Während ſich Bismarck mühte, aus deutſchen Stäm⸗ men und Ländern ein Reich zu formen, verfiel das tragende Staatsvolk in Klaſſen und damit am Ende wieder in die großen Grundelemente ſeiner Volks⸗ werdung. Während ſich über die deutſchen Stämme eine theoretiſche Reichsgewalt erhob, wurde dieſe ſelbſt der Büttel von örtlich, klaſſen⸗ oder konfeſſtons⸗ bedingten Intereſſengruppen. So böſe war dieſer innere Verfall, daß in der Zeit der größten Gefährdung des Reiches aus ſtaat⸗ lich und klaſſenmäßig ſowohl wie konfeſſionell ge⸗ bundenen Auffaſſungen ganz offen der Gedanke pro⸗ pagtert werden konnte, für die Nation und das Reich wäre die Niederlage ein größeres Glück als der Sieg. Ein überalterte, wohl äußerlich und geſell⸗ schaftlich oft hochgezüchtete, aber blut⸗ und volks⸗ mäßig entwurzelte Führerſchicht fand weber die Einſicht noch die Kraft, einem ſolcken Verrat mit der notwendigen harten Entſchloſſenheit ent⸗ gegenzutreten. „Nach mir befand ſich höchſtens das Che os“: Es erſchelnt mir deshalb doch notwendig, am heutigen Tage dem deutſchen Volk eine Tatſache wie⸗ der in Erinnerung zu bringen: Als ich am 30. Januar 1933 die Reichskanzlei be⸗ trat, war ich nicht der erſte, der berufen wurde, das deutſche Volk zu retten, ſondern der letzte, das heißt, nach mir befand ſich niemand mehr, als höchſtens das Chaos!(Stürmiſcher Beifall.) Denn vor mir hatten ſich alle jene ſchon erprobt, die ſich ſeit Jahrzehnten als berufen erklärten, Führer und Retter des deutſchen Volkes zu ſein. Und nicht einmal, ſondern zwei⸗ und dreimal und noch öfter durften ſich die Träger dieſer Parteien infolge des geringen Erinnerungsvermögens des Volkes immer von neuem als Kanzler und Miniſter zur Rettung aus einer Lage anpreiſen, die ſie ſelbſt verſchuldet hatten. Sozialdemokratiſche und Zentrumsführer löſten einander in fortgeſetztem Wechſel ab, liberale und demokratiſche Politiker leiſteten Hilfsdienſte, bürgerliche Reform⸗ und Wirtſchaftsparteien betei⸗ ligten ſich ebenſo an dieſen parlamentariſchen Ret⸗ kungsaktionen wie die Vertreter ſogenannter„Rechts⸗ kreiſe“, Bis zu dem Tag, da General von Schleicher die Reichskanzlei verließ, hatten alle ſogenannten „Prominenten“ unſerer marxiſtiſchen, Zentrums⸗ und bürgerlichen Parteien ſelbſt das deutſche Leid theorettiſch bekämpft und durch ihre Regierungstätig⸗ keit praktiſch vergrößert. Nach den Regeln der ſo oft geprieſenen parlamen⸗ tariſchen Demokratie hätte die Nationalſozialiſttſche Partei ſchon im Jahre 1930 zur Regierung heran⸗ gezogen werden müſſen. Allein infolge der inneren Verlogenheit dieſer demokratiſchen Parteiwelf war es begreiflich, daß man der Bewegung dleſes Recht und der deutſchen Nation damit die Rettung bis zur letzten Stunde vorenthielt. Als mir dann endlich doch die Führung des Rei⸗ ches gegeben wurde, geſchah es zu einem Zeitpunkt, da aber auch der allerletzte Verſuch einer anders⸗ gearteten Rettung des Reiches mißlungen und die Partei als einzig denkbarer Faktor für eine ſolche Mufgabe allein noch übrig geblieben war. i Dieſes überlange Zögern hatte allerdings eine erſt ſpäter erkennbaren Nutzen für die Bewegung Ernſte Weltreichsſorgen: Kampfansage Indiens an England Eröffnung des Kongreſſes: Nur volle Freiheit für Indien dnb. London, 19. Februar. In Haripur wurde Samstag die 51. Jahrestagung des Indiſchen Nationalkongreſſes eröffnet, dem im Hinblick auf die vor wenigen Tagen ausgebrochene Verfaſſungskriſe erhöhte Bedeutung beigemeſſen wird. Beſondere Beachtung verdient auch die Tat⸗ ſache, daß der radikale indiſche Freiheits⸗ Kämpfer Subhas Boſe, der feinerzeit von England in Acht und Bann erklärt wurde und eng⸗ liſchen Boden bis vor kurzem nicht betreten duyfte, der neue Präſident des Allindiſchen Kongreſſes iſt. Boſe eröffnete den Nationalkongreß mit einer großen Rede, in der er ſich leidenſchaftlich für ein freies Indien einſetzte. „Das Endziel unſeres Vormarſches“, ſo erklärte er,„wird die Loslöſung aus dem Britiſchen Reich ſein. Wenn ſich dieſe Trennung vollzieht und keine Spur von britiſcher Vorherrſchaft mehr übrig geblieben iſt, dann werden wir uns vielleicht in der Lage ſehen, unſere zukünftigen Beziehungen mit Großbritannien durch ein von beiden Seiten freiwillig eingegangenes Bündnis nenzugeſtalten.“ Die Entwicklung der Beziehungen werde aber zu einem großen Teil vom britiſchen Volke ſelbſt ab⸗ hängen. Er ſei ſehr von der Haltung de Valeras beeindruckt. Mit dem Präſtidenten von Irland wünſche er auch zu ſagen, daß Indien keine feind⸗ lichen Gefühle gegen das engliſche Volk ſelbſt hege. Indien bekämpfe aber Großbritannien als Weltmacht. Im britiſchen Empire herrſche zur Zeit an vielen Stellen Hochſpannung. Im äußerſten Weſten gäre es in Irland, im Oſten in Indien, Paläſtina und Aegypten. Im Hintergrund dieſer Unruheherde ſtehe Sowjetrußland. Wie lange könne Großbritannien noch all dieſem Druck widerſtehen? Es könne ſich kaum die Beherrſcherin der Meere nennen. Der Ab⸗ ſtieg Großbritanniens als Empire werde durch einen neuen hervorſtechenden Faktor der Weltgeſchichte her⸗ beigeführt werden, nämlich durch die Luftwaffe. Der Präſident ſchloß mit einem Aufruf an die Kongreßmitglieder, nach Zuſammenfaſſung aller Kräfte in einem Maſſenangriff für die in⸗ diſche Unabhängigkeit und die Freiheit der politiſchen Gefangenen zu kämpfen. Der Nationalkongreß hat der Stadt Haripur ein völlig neues Geſicht gegeben. Um die aus ganz In⸗ dien herbeiſtrömenden Menſchenmengen unterbrin⸗ gen zu können, iſt eine neue Stadt, die„Bambus City“, gebaut worden, die 300 000 Menſchen beher⸗ bergen kann. Zur Verſorgung der Maſſen wurden ganze landwirtſchaftliche Betriebe an Ort und Stelle geſchaffen, ſo eine Muſterfarm mit 500 Kühen. Speiſe⸗ hallen wurden errichtet, Quellen gebohrt und Licht⸗ leitungen von Surat her gelegt, das rund 50 Kilo⸗ meter von der„Bambus City“ entfernt iſt. Für Gandhi, der von dem indiſchen Volk faſt als Heiliger verehrt wird, wurde eine eigene Hütte am Waſſer errichtet. Gondhi wird ſich aber, wie man an⸗ nimmt, an den Kongreßdebatten nicht beteiligen. J fTfVfddfdddFFFFGGGfGGGGõããããͤã ydddddGdõdbdãããã ã ã ãõVV o und damit für Deutſchland mit ſich gebracht. Denn in den fünfzehn Jahren des Kampfes um die Macht inmitten einer fortgeſetzten Verfolgung und Unter⸗ drückung durch unſere Gegner wuchs nicht nur die innere ſittliche Kraft der Partet, ſondern damit auch vor allem ihre äußere Widerſtandsfähigkeit. Anſer Weg zur Macht: Dadurch gelang es uns, im Laufe von anderthalb Jahrzehnten, aus kleinſten Anfängen beginnend, eine politiſche Organiſation auſtzubauen, wie Deutſch⸗ land bis dorthin etwas Aehnliches noch nicht geſehen hatte. Dadurch wurde es aber auch mir erſt mög ⸗ lich, die Ergebniſſe des durch den jahrelangen Kampf bedingten Ausleſeprozeſſes in der Beſetzung der lei⸗ tenden Stellen der Partei zu berückſichtigen. Und damit konnte der Nationalſozialismus an die Machtübernahme ſchreiten nicht nur als ſeſtgefügte Organiſation, ſondern auch als ein reiches Reſervoir befähigter Perſönlichkeiten. Was mich in den Jahren des Kampfes und auch hente ſo oft mit aufrichtiger Zufriedenheit er⸗ füllt, iſt die Erkenntnis, daß dieſes mein Werk nicht auf zwei Augen geſtellt iſt. Was den Geg⸗ nern ganz verborgen blieb, iſt die Tatſache, daß zu keiner Zeit in unſerer Geſchichte eine ſolche Fülle fähigſter und vor allem tatkräftigſter Per⸗ ſönlichkeiten auf politiſchem Gebiet vorhanden war, wie in der Zeit der nationalſozialiſtiſchen Eroberung des Deutſchen Reiches. Es entſprach ganz dem kleinen Horizont und der Einſichtsloſigkeit früherer bürgerlicher Kritiker, es ſich gegenſeitig nachzuplappern, daß die Bewegung wohl Maſſen, aber keine Köpfe beſitze. Tatſächlich aber hatte dieſe Bewegung die Maſſen nur gefunden, g weil dieſe in ihr inſtinktin die Köpfe wit⸗ terten und erkannten. Es iſt nicht der wahre Beweis für das Vorhanden⸗ ſein eines politiſchen Kopfes, keine Anhänger zu haben(Heiterkeit), ſondern es iſt eher der Beweis dafür, daß infolge des Fehlens der Maſſe vermut⸗ lich auch gar kein Kopf vorhanden war.(Heiter⸗ keit.) Fünfzehn Jahre lang hat dieſe Partei nur Menſchen geſammelt, organiſtert und formiert, ſo daß ſie, als endlich die Stunde der Machtübernahme kam, ſogar nach dem Geſetz der Demokratie in ſtrengſter Legalität zur Regierung kommen konnte. Das Programm unſerer Bewegung bedeutete eine Revolution auf den meiſten Gebieten bisher gelten⸗ der geſellſchaftlicher, politiſcher und wirtſchaftlicher Auffaſſungen und Erkenntniſſe. Der Machtantritt ſelbſt war eine Revolution in der Ueberwindung vorhandener Erscheinungen. Wie immer beſtand nun hier die Gefahr, daß die durch viele Jahre unterdrückte Bewegung wohl die ihr auferlegten Ketten ſprengen, aber keinen vernünftigen Gebrauch von der gewonnenen Freiheit würde machen kön⸗ nen. Es iſt für uns alle ein ſtolzes Bewußtſein, daß wir die Begeiſterung miterleben durften, mit der unſere Bewegung die Revolution des Jahres 1035 verwirklichte. 25 N Allein es iſt für uns auch eine ebenſo tiefe Ge⸗ Rugtuung, feſtſtellen zu können, daß in dieſer gan⸗ zen Zeit das eiſerne Gefüge unſerer Organiſation und vor allem die Diſziplin der national⸗ ſozialiſtiſchen Sturmbewegung als ſolche nie gelitten haben. Wann iſt jemals ein Staat unter ſolchen Umſtänden und mit einer ſolchen inneren Sicherheit und Ruhe erobert worden? Die größte Umwälzung in der Geſchichte unſeres Volkes, ein Vorgang, deſſen Bedeutung ſogar der anderen Welt fetzt allmählich aufzudämmern beginnt, fand ſtatt ohne die geringſte Zerſtörung ſachlicher Güter und ohne jene blutigen Ex⸗ zeſſe, die bei lächerlich geringeren Erſchütterungen anderer Länder ſo oft an der Tagesordnung waren und ſind. Welche Revolution war jemals unblutiger? Dieſes iſt nicht etwa geſchehen, weil die national⸗ ſozialiſtiſchen Führer kein Blut hätten ſehen können! Nein! Wir alle ſind Frontſoldaten geweſen, haben den furchtbarſten Krieg erlebt und zahlloſe Tote geſehen und ſelbſt zu oft dem Tode ins Auge geſehen und ihn erwartet. 5 Die beutſche Revolution verlief unblutig, weil wir alle entſchloſſen waren, auch im Ablauf dieſer Revolution unſeren deutſchen germaniſchen Charakter zu betonen. Wir wollten mit einem Minimum an Leid ein Maximum an Wirkung erzielen. Wenn ich heute abſchließend die erſten fünf Jahre der nationalſozialiſtiſchen Revolution über⸗ blicke, dann kann ich feſtſtellen, daß die Zahl der Toten unſerer Gegner noch nicht einmal der Hälfte der vorher von ihnen ermordeten Natio⸗ nalſozialiſten gleichkommt. Und daß dieſe Toten ſelbſt aber wieder nur die Opfer eigener neuer Angriffe gegen die nationalſozialiſtiſche Revolu⸗ tion waren. Im übrigen haben wir allerdings den Staat durch andere Methoden vor denen in Schutz zu nehmen ge⸗ wußt, die glaubten, die nationalſozialiſtiſche Erhe⸗ bung teils aus verbrecheriſchen Inſtinkten, teils aus einer beſtimmten wirtſchaftlichen oder politiſchen Intereſſiertheit heraus ſabotieren zu müſſen. Trotz dieſer wahrhaft beiſpielloſen Diſziplin und Zurückhaltung, die die nattonalſozialiſtiſche Bewe⸗ gung in der Durchführung ihrer Revolution be⸗ wahrte, haben wir es erleben können, daß eine ge⸗ wiſſe Auslandspreſſe das neue Reich mit einer förmlſchen Flut von Lügen und Verleumdun⸗ gen übergoß. Beſonders in den Jahren 1933 und 1934 konnten wir es immer wieder ſehen, daß Staatsmänner, Politiker oder Journaliſten in un⸗ ſeren ſogenannten„demokratiſchen“ Ländern ſich be⸗ müßigt fühlten, Methoden und Maßnahmen der nattonalſozialiſtiſchen Revolution zu kritiſieren. Es war eine ſeltene Miſchung von Arroganz und be⸗ klagenswerter Unwiſſenheit, die ſich hier öfter als einmal anmaßte, f Richter über die Geſchehniſſe in einem Volke zu ſein, die gerade dieſen demokratiſchen Apoſteln höchſtens als„ hätten dienen i zunen. 5 Denn wann iſt jemals in dieſen Ländern eine ſolche innere Umwälzung unter ähnlichen Begleitumſtän⸗ den verlaufen? Soll ich Sie etwa an das große Vorbild aller Revolutionen erinnern, da die Guillotine ein halbes Jahrzehnt lang ihre blutigen Orgien feierte? Gerade ſo lange, als nun der deutſche Aufbau dauert. Oder gar an jene bolſchewiſtiſche Revolution, die Mil⸗ lionen und abermals Millionen von Menſchen hin⸗ ſchlachtete, deren blutbefleckte Mörder aber im Rat der demokratiſchen Inſtitutionen hochangeſehene Plätze einnehmen?(Stürmiſcher Beifall.) Soll ich erinnern an das Gemetzel des marxiſtiſchen Mobs in Spanien, deſſen Opfer nach den Schätzungen vor⸗ ſichtiger Männer, die ſelber aus den Ländern der Demokratien ſtammen, mit einer halben Million eher zu niedrig als zu hoch anzuſehen ſind? Wir wiſſen, daß dieſe Schlächtereien die braven demo⸗ kratiſchen Gemüter unſerer Weltpazifiſten bisher noch nicht im geringſten erregt haben. Wir begrei⸗ fen dies auch. Denn hinter ihrer heuchleriſchen Maske verbirgt ſich ja meiſt ſelbſt nur der Welle zur brutalſten Gewalt. Ich erwähne dies daher auch nicht in der Meinung, gewiſſe notoriſche jüdiſch⸗ internationale Lügner und Verleumder irgendwie bekehren zu können. Ich erwähne es nur, um dem deutſchen Volk zu zeigen, mit welch beiſpielloſer Schonung die national⸗ ſozialiſtiſche Revolution in Deutſchland verfahren iſt und mit welch beiſpielloſer Verlogenheit über ſie geredet und geſchrieben wurde und auch heute noch wird. Der beſte Beweis für die Lügenhaftigkeit all dieſen Behauptungen liegt aber in dem nicht beſtreitharen Erfolg. Anſer Erfolg ſpeicht für ſich ſelbſt: Denn wenn wir in dieſen fünf Jahren etwa ähn⸗ lich gehauſt hätten wie die braven demokratiſchen Weltbürger ſowfetruſſiſcher oder ſowjetſpaniſcher Herkunft, ö. h. alſo jüdiſcher Raſſe, dann wäre es uns nicht gelungen, aus dem Deutſchland des tiefſten materiellen Zuſammenbruches ein Land der ma⸗ tertiellen Ordnung und des allgemei⸗ nen Wie deraufblühens zu machen. Allein gerade weil das ſo iſt und ſo ſein ſollte, nahmen wir das Recht für uns in Anſpruch, unſere Arbeit mit ſenem Schutz zu umgeben, der es verbrecheriſchen Naturen oder Verrückten unmöglich machen ſoll, ſie ſtören zu können.(Lebhafter Beifall.) i Und wenn ich heute vor Ihnen, meine Abgeord⸗ neten, Männer des deutſchen Reichstages, und vor dem ganzen deutſchen Volk dieſe Rechenſchaft ablege, dann kann ich auf ſo ungeheuere und einmalige Dei⸗ ſtungen hinweiſen, daß in ihnen allein ſchon die höchſte Rechtfertigung für die Methoden unſeres Handelns und damit aber auch für die Sicherung die⸗ ſer Leiſtungen liegt. Zunächſt die Wirtſchaft: Als mir am 30. Januar der verewigte Reichs⸗ präſident die Kanzlerſchaft übertrug, war ſchon allein nach der wirtſchaftlichen Seite hin geſehen die Lage des Reiches eine faſt völlig ausſichtsloſe. Die beſten Köpfe waren bei dem Verſuch, zu helfen, geſcheitert. Alle überlieferten wirtſchaftlichen Methoden hatten ſich hierbei als nutzlos erwieſen. Ein böſer Fatalis⸗ mus hatte unſer Volk ergriffen. Immer mehr ſchie⸗ nen ſich diejenigen durchzuſetzen, die predigten, daß erſt alles und jedes zerſtört werden müſſe, ehe an eine Wiederaufrichtung gedacht werden könnte. Eine verhängnisvolle Lehre, denn die Rettung der Nation war, nach aller menſchlichen Einſicht überhaupt nur ſolange möglich, als noch der Wunſch nach einem beſſeren Lebensſtandard bei den einzelnen Mitbür⸗ gern vorhanden war. Jeder Abſturz in ein Chaos mußte aber zu einer Vernichtung des letzten Reſtes eines vernünftigen Lebensſtandardes führen und da⸗ mit gerade zum Erlöſchen einer Sehnſucht, die von einer noch vorhandenen materiellen Grundlage aus⸗ gehend die Verbeſſerung derſelben anſtrebt. Der Primitivitätskult des Bolſchewismus ner⸗ nichtet mit tödlicher Sicherheit die in den Menſchen ſchlummernden Kräfte des Strebens nach einer Ver⸗ beſſerung des Lebensniveaus und als Vorausſetzung hierzu die Erhöhung ihrer Arbeitsleiſtung. Dieſen verderblichen Apoſteln des Chaos ſtanden jene bürgerlichen Egoiſten gegenüber, für die die wirtſchaftliche Rettung der Nation nichts anderes war als die Sicherung eines billigen Gewinns ohne Rückſicht auf die Intereſſen der Geſamtheit. Wie in allen Notzeiten ſuchte auch hier ein gemeine s Spekulantentum den allgemeinen Mangel in einen perſönlichen Gewinn zu verwandeln, d. h. die Not zu erpreſſeriſchen Manipulationen und betrüge⸗ riſchen Handlungen auszunützen. Das Volk ſelbſt hatte keine klare Vorſtellung von dem möglichen Weg einer Rettung, ſondern nur die dumpfe Empfindung einer mehr oder weniger ſchick⸗ ſalhaft bedingten Verelendung. Es war daher ebenſo leicht geneigt, jenen zuzuſtimmen, die dies als das Ergebnis einer unabänderlichen Entwicklung bezeich⸗ neten, wie umgekehrt jedem nachzulaufen, der durch irgendwelche ſchwindelhafte Anpreiſung einen mög⸗ lichſt einfachen und vor allem müheloſen Weg aus der unerträglich gewordenen Situation verſprach. Dabei drängte die Zeit, um ſo mehr, als nicht nur das Einkommen der einzelnen Menſchen in Unordnung geraten war, ſondern vor allem auch die Finanzen der Körperſchaften des privaten und öffentlichen Lebens vor dem reſtloſen Zuſammen⸗ bruch ſtanden. In dieſem Augenblick alſo übernahm ich als Kanzler die Führung und damit die Verant⸗ wortung für das Deutſche Reich. a Es war augeſichts einer ſolchen kataſtrophalen Situation notwendig, 1. mit ganzen Maßnahmen zu beginnen und 2. augenblicklich zu handeln. Es war weder Zeit zu verlieren, noch konnte man hoffen, durch eine Fortſetzung jener halben Hand⸗ lungen zu einem anderen Ergebnis als dem ſchon vorliegenden gelangen zu können. Das Volk verlangt nicht Schwätzerei ſondern Tat! Was die Nation, wenn ſie überhaupt gerettet werben ſollte, in dieſer Stunde erhoffen durfte, war der Mut zur Tat und nicht der Mut zum Reden oder zum Kritiſieren Wenn in einem Lande Hunderttauſende von Bau⸗ ern vor dem Verluſt ihrer Höfe und Ländereien ſtehen, wenn Hunderttauſende gewerbliche Arbeiter ihr Brot verlieren, wenn Zehntauſende von Unter⸗ nehmungen die Tore ſchließen müſſen, Angeſtellte und Arbeiter zur Entlaſſung kommen, wenn eine Armee von über ſechs Millionen Erwerbsloſen, die ſich dauernd noch vermehrt, immer drückender auf den Finanzen des Reiches, der Länder und der Kommu- nen laſtet, im übrigen aber trotz aller Unterſtützung kaum das Nötigſte zum Leben kaufen kann, wenn ein geiſtiges Proletariat entſteht, dem die erworbene Bildung zum Fluch ſtatt zum Segen gereicht, wenn alte blühende Induſtrieſtädte veröden, große Ge⸗ biete mangels Abſatzes ihrer Produktionen förmlich auszuſterben beginnen, wenn in anderen wieder die Kinder mit drei und vier Jahren keine Zähne be⸗ kommen infolge einer grauenerregenden Armut und der daraus folgenden Unterernährung, wenn weder Brot noch Milch für ſie beſchafft werden kann, wenn das Wort eines hartherzigen Feindes, daß in unſe⸗ rem deutſchen Volke 20 Millionen Menſchen zu viel — elantz dea, Monet denne Ghee 2l 300 lebten, auf dieſe Weiſe allmählich faſt durch die furcht⸗ bare Wirklichkeit ihre Beſtätigung findet, dann ſchreit ein ſolches Volk nicht nach journaliſtiſchen Skriben⸗ ten oder parlamentariſchen Schwätzern, es ſchreit nicht nach Unterſuchungskommiſſionen, nach inter⸗ nationalen Debatten, nach lächerlichen Abſtimmungen oder nach ſeichten Redensarten in⸗ oder ausländiſcher ſogenannter„Staatsmänner!“, nein es ſchreit nach jener Tat, die über Schwätzen und blöden Hauptſchriftlelt 3 derantwortlich für Politik: 95 Ales Win bauer. 0 bertreter des Hauptſchriftleit, Theater, Wiſſenſchaft und Wee Carl e 9 175 88 Han. delstell: Sie Bode.— Lokaler Tell: Dr. Feitz Hamme 6. —. Sport: Wiunr Maler.— Südweſtdeukſche Um Gericht und Bilderdienst: dure Wübeim 7 e du Nies e Schriftleitung in Berlin: Or. E. F. Schaffer, Berlin ⸗Frledenau, Südweſtkorſo 60. 7 Sur unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Nückſendung ur 5 bei Rückporto. 8 Herausgeber, ucker und B N Mannheimer Zeitung N Feig Bode d Ge,, Nita unbele, K l.. f erantwortlich für Anzeigen und iche lungen e ee Zur Zeit Prelsliſte Nr. 8 gültig. 8 die Anzelgen der Ausgabe A Abend zeitig in der A. Ausgabe A Mittag über 11 00 Ausgabe 8 Abend Abet 10 0 Ausgabe 8 and 4 Mittag erscheinen gleiß“ usgabe B 8 2 8 Montag, 21. Februar 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite„Nummer 85 Zeitungsartikeln hinweg die Rettung bringt!(Stärkſter Beifall.) Es hat kein Intereſſe an den literariſchen Ab⸗ Handlungen ſalonbolſchewiſtiſcher Literaten, ſondern es hat nur ein Intereſſe an jener Hilfe, die es vor dem Aeußerſten zurückreißt. Und vor allem: Wer ſich der Aufgabe verpflichtet fühlt, in einer ſolchen Stunde die Führung eines Volkes zu übernehmen, iſt nicht den Geſetzen parlamentari⸗ ſcher Gepflogenheiten verantwortlich oder einer beſtimmten demokratiſchen Auffaſſung verpflich⸗ tet, ſondern ausſchließlich der ihm auferlegten Miſſion. Und wer dieſe Miſſion dann ſtört, iſt ein Feind des Volkes, gleichgültig, ob er dieſe Störung als Bolſchewiſt, als Demokrat, als revolutionärer Terroriſt oder als reaktionärer Phantaſt verſucht. In einer ſolchen Notzeit, da handelt auch im Namen Gottes nicht der, der mit Bibelſprüchen faulenzend durch das Land zieht und den lieben Tag teils im Nichtstun, teils in der Kritik am Handeln au⸗ derer vollbringt, ſondern der, der ſeinem Gebet die höchſte Form verleiht, die einen Menſchen mit ſeinem Gott verbindet: Die Form der Ar⸗ beit!(Langanhaltender ſtürmiſcher Beifall.) Und wenn ich heute vor dem deutſchen Volke dieſen Rechenſchaftsbericht ablege, dann kann ich all jenen Hunderttauſenden und Millionen, die ſich ſelbſt in Stadt und Land unter dem Schweiß ihrer eigenen Arbeit ihr redliches Brot verdienten, mit offenem Auge ſtolz entgegentreten. In dieſen fünf Jahren bin auch ich ein Arbeiter geweſen! Nur waren meine perſönlichen Sorgen vermehrt durch die Sorgen für das Sein und für die Zukunft von 68 Millionen anderen.((Brauſender Beifall.) Und ſo, wie dieſe anderen ſich es mit Recht ver⸗ Bitten, in ihrer Arbeit von Nichtskönnern oder Fau⸗ lenzern geſtört zu werden, ſo habe ich es mir ver⸗ beten, in meiner Arbeit von Nichtskönnern, Tunicht⸗ guten oder böswilligen oder trägen Elementen be⸗ hindert zu ſein. Ich hatte ein Recht, mich hier gegen jeden zu wenden, der, ſtatt mitzuhelfen, ſeine Miſſion nur in einer kritiſchen Betrachtung und Beurteilung unſerer Arbeit ſah. Auch der Glaube entbindet nicht von der Ver⸗ pflichtung, ſich der Arbeit jener gleichzuſchalten, die die Rettung einer Nation vollziehen. Daß ich aber ein Recht hatte, dieſe, meine und unſer aller Arbeit vor ſolchen öffentlichen Störenfrieden in Schutz zu nehmen, möchte ich nun erweiſen an den Ergebniſſen dieſer Arbeit. Sie ſind unbeſtreitbar, und vor allem aber: ſie ſind um ſo bemerkenswerter, als mir in den meiſten Fällen nicht ſo ſehr die Vor⸗ bilder bisheriger Leiſtungen als Beiſpiele zur Ver⸗ fügung ſtanden, als nur der eigene geſunde Men⸗ ſchenverſtand und der aufrichtige Wille, niemals por Hinderniſſen zu kapitulieren, ſon⸗ dern ihnen mutig und tapfer zu trotzen. Ich möchte dabei auch gleich an dieſer Stelle noch eine weitere Feſtſtellung treffen: Deutſchland verdankt ſeine Rettung ſich ſelbſt! Wenn Deutſchland heute wirtſchaftlich gerettet iſt, daun verdankt dies das deutſche Volk nur ſei⸗ ner eigenen Führung und ſeiner eigenen Ar⸗ beit. Das Ausland hat dazu gar nichts beige⸗ tragen.(Stürmiſche Beifallskundgebungen.) Außer hart erfüllter Ablehnung oder beſchränkter Beſſerwiſſerei iſt uns nichts bekannt, was auch nur als poſitives Intereſſe für Deutſchland ge⸗ wertet werden könnte, von Hilfe ganz zu ſchweigen. Ich habe auch nie etwas anderes erwartet. Für uns Nationalſozialiſten gehörte es zum ABC unſe⸗ res politiſchen und wirtſchaftlichen Glaubensbekennt⸗ niſſes, die Rettung nicht in irgendeiner fremden Hilfe, ſet ſie politiſcher, wirtſchaftlicher oder finan⸗ gieller Herkunft zu erhoffen, ſondern dieſe Hilfe aus⸗ schließlich im Bannkreis der eigenen Einſicht und der eigenen Kraft zu ſuchen. Maßgebend dabei war die Erkenntnis, daß der Lebensſtandard der Nation nur das ausſchließliche Ergebnis einer Geſamtproduktion an lebensfähigen Gütern ſein kann, das heißt alſo, daß jede ausbe⸗ zahlte Lohnſumme und jedes ausbezahlte Gehalt in Deutſchland nur jenen realen Wert beſitzen, der ihnen durch die geleiſtete Arbeit als produzierte Ware gegenübertritt. Eine ſehr unpopuläre Lehre in jener Zeit, die widerhallte von dem Geſchrei: „Mehr Lohn und weniger Arbeit!“ s Als ich die Führung des Reiches ſübernahm, war bie Zahl der Erwerbslosen auf weit über ſechs Millionen geſtiegen, und die Zahl der dadurch be⸗ troffenen Familienmitglieder auf über 15,5 Millio⸗ nen Menſchen. Daher hieß alſo die Löſung dieſes Problems nicht nur 15 Millionen Menſchen das Geld zum Leben auszubezahlen, ſondern vor allem jene Güter zu produzieren, die für dieſes Geld gekauft werden konnten. Der GPu zuvorgekommen: Selbstmord eines Cowielgeneralkonſuls Als Freund Vudenkos ſollte er deſſen geplantes Schickſal teilen dnb. Bilbao, 19. Febr. Nach einer aus Barcelona eingetroffenen Mit⸗ teilung hat der ſowjetruſſiſche Generalkonſul in Tar⸗ ragoua, Kogan, Selbſtmord verübt. Kogan war von Agenten der GPu aufgeſucht worden, die ihm die Aufforderung überbrachten, umgehend„in beſonderer Miſſion“ nach Moskau abzureiſen. Für die Abreiſe war ihm nur eine kurze Friſt geſetzt worden. Der Abtransport Kogans ſollte auf einem ſowjetruſſiſchen Schiff vorgenommen werden. Kogan, der offenſicht⸗ lich befürchtete, daß er in Moskau für ſeine gute Bekanntſchaft mit dem bisherigen ſowjetruſſiſchen Geſchäftsträger in Bukareſt, Budenko, büßen ſollte, wollte zunächſt die kurze Friſt bis zur Abreiſe zur Flucht benutzen. Als er dazu keine Möglichkeit ſah, erſchoß er ſich, um dem ihn erwartenden Schuß ins Genick zuvorzukommen. Neue Erklärungen Budenkos dnb. Rom, 20. Februar. Budenko hat am Samstagabend nochmals einige Vertreter der in⸗ und ausländiſchen Preſſe empfap⸗ gen, um auf ihre Fragen zu antworten. Was den Nachweis ſeiner Identität an⸗ gehe, ſo ſtänden ihm dazu alle Wege offen. Falls es unbedingt notwendig werden ſollte ſo könnte er eine Art öffentlicher Jurie ins Auge faſſen, der er in einer weſteuropäiſchen Hauptſtadt ſeiner Wahl ſein geſamtes Material vorlegen würde. Auf die Frage, ob er im Beſitz ſeines Sow⸗ jetpaſſes ſei, antwortete Budenko mit„Nein“, da nach den Vorſchriften in den Sowjetmiſſionen im Ausland der Sowjetpaß abgegeben und im Geheim⸗ archiv aufbewahrt werden müſſe. Die Abgabe des gaſſes müſſe ſofort erfolgen, wenn der neu zuge⸗ reiſte Diplomat vom Außenminiſterium des frem⸗ den Landes die übliche diplomatiſche Identitätskarte erhält. Hätte er ſich, ſo ſagte Budenko, in ſeiner Eigenſchaft als Geſchäftsträger und Leiter der Ge⸗ ſandtſchaft den Sowfetpaß aushändigen laſſen, ſo hätte er damit nur Verdacht erregt. Auf weitere Fragen erklärte Budenko, es ſei richtig, daß der zweite Sekretär der Sowfetbotſchaft in Rom, Kulafenkow, ein Studienfreund von ihm ſei, daß ſie gemeinſam den abſchließenden diplomati⸗ ſchen Kurſus voriges Jahr in Moskau beſuchten. Auch den Sowjetgeneralkonſul in Motland, Seyheew, kenne er perſönlich. Kulajenkow habe ſich tatſächlich bei ihm anmelden laſſen. Er habe ihn aber nicht empfangen, da er die Methoden der GPII nur zu gut kenne und ſeines Lebens ſicher bleiben wolle. In Paris ſei er, ſo ſagte er, volle ſechs Monate als Angeſtellter im Saal des ſowjetruſſiſchen Pa⸗ villons tätig geweſen. Von dieſer ſeiner Tätigkeit her kennten ihn die Ausſtellungsbeſucher. Er habe an der großen Karte in dieſem Saal mit einem Zeigeſtock Erläuterungen gegeben. Schließlich erzählte er, wie er im Sommer in Paris und jetzt wieder in Bukareſt vergeblich auf ſeine Frau und ſein Töchterlein gewartet habe. In Moskau ſelbſt ſage man in ſolchen Fällen ganz ein⸗ fach, das Verfahren über den Ausreiſeantrag ſei im Gange Das lange Hinauszögern des Verfahrens zeige dann dem Kundigen, wohin der Haſe laufe. In Bukareſt habe er ſich ſchwer mit der Frage herumgeſchlagen, welchen Weg er mit Rückſicht auf ſeine Familie gehen ſoll. Die Nacht nach der An⸗ kunft des GPul⸗Agenten in der Bukareſter Sowjet⸗ geſandtſchaft ſei für ihn geradezu entſetzlich gewe⸗ ſen. Er habe ſich geſagt, ſeine ohnehin ſchon kranke Frau werde verhaftet und das Los ſeines Kindes ſei völlig unbeſtimmt. Das gleiche Schickſal aber hät⸗ ten beide zu erdulden, ſo habe er ſich weiter geſagt, wenn die GPu ihn beſeitigt haben werde. Er hoffe, daß ſeine Frau für dieſe Lage Verſtändnis zeige. Engliſche„Neutralität' anb London, 19. Februar. Die Vorgänge um Budenko ſind von der engli⸗ ſchen Preſſe, nachdem ſie zunächſt die erſten Meldun⸗ gen der Sowjets verzeichnet hatten. mit ſtarker Re⸗ ſerve behandelt worden. Die Preſſe hat wohl die Berichte über das Eintreffen Budenkos in Rom ge⸗ bracht, und auch ſeine dortigen Erklärungen ſehr knapp wiedergegeben, hat aber keineswegs ſehr viel mehr als kurze Notizen gebracht, die zumeiſt„neu⸗ tral“ gehalten waren. Budenko werden meiſt unauffällig und in„neutraler Form“ gebracht, indem Sowjetmeldungen und rö⸗ miſche Meldungen nebeneinander geſtellt werden. Der Mordanſchlag auf Soboleff nb Brüſſel, 19. Februar. Mehrere belgiſche Zeitungen weiſen darauf hin, daß es ſich bei dem mißglückten Mordanſchlag auf den früheren ſowjetruſſiſchen Marineattaché Vize⸗ admiral Soboleff um einen neuen Gewaltakt der GPu handelt.. Wie die„Laatſte Nieuws“ enthüllt, war der An⸗ ſchlag auf Soboleff genau vorbereitet. Der Atten⸗ täter, der ſich als Tſchechoſlowake ausgab, war erſt wenige Tage vorher in das Haus eingezogen, in dem Soboleff wohnte. Er hatte an dem Abend, an dem er ſeinen Mordanſchlag ausführte, die Beleuchtung im Treppenhaus außer Betrieb geſetzt. Als Sobo⸗ leff heimkehrte, fiel er im Dunkeln mit einem ſchwe⸗ ren Hammer über ihn her, um ihm den Schädel zu zerſchmettern. Nur ſeiner Geiſtesgegenwart hat es Soboleff zu verdanken, daß er mit leichten Ver⸗ letzungen davonkam. Er verteidigte ſich ſofort wach⸗ drücklichſt gegen den Angreifer, der aber entkommen konnte. Das Blatt betont, es ſei wahrſcheinlich, daß die GPu das Todesurteil, das in Moskau gegen Sobo⸗ leff gefällt worden war, auf dieſe Weiſe vollſtrecken wollte. Soboleff habe verſchiedene Bücher geſchrie⸗ ben, in denen er die wahren Zuſtände im Sowiet⸗ paradies ſchildere. 5 Die„Nation Belge“ warnt in einem Leitaufſatz dervor,es der GPU zu ermöglichen, die gleichen Ver⸗ brechen, die ſie in anderen Ländern begehen könne, auch nach Belgien zu verpflanzen. Wenn der Ver⸗ dacht, daß es ſich bei dem Attentat gegen Soboleff um einen Mordanſchlag der GPU handele, beſtätigt werde, dann ſtehe die belgiſche Regierung vor einer ernſten Entſcheidung. !!!!õãͤĩVvy“ꝙ dßdßdßdßßßßß dd d Es iſt daher das nationalſozialiſtiſche Wirt⸗ ſchaftsprogramm überhaupt kein Geld⸗ ſondern hauptſächlich ein Produktionsprogramm. Je größer die Geſamtſumme der Produktion iſt, um ſo größer wird der Genußanteil ſein, der auf den einzelnen entfällt. Das Geld ſelbſt iſt nur ein Behelfsmittel im Dienſt der Verteilung der Produktionsgüter. Dabei aber mußte, um der Nation jene Stellung in der Welt zu geben, die ſie zur ungehinderten Durchführung ihrer Lebensaufgaben bentötigt, außerdem jene zuſätzliche Produktion geleiſtet werden, die als nationale Rüſtung nicht direkt, ſondern nur indirekt dem Volksgenoſſen zugutekommt. Damit aber verbot es ſich von ſelbſt, die deutſche Rettung mit ſchwindelhaften Währungsmanipula⸗ tionen zu identifizieren, das heißt alſo auf dem Weg gleitender Lohn⸗ und damit Preisſkalen unſere Mit⸗ bürger zu betrügen. Laſſen Sie mich nun in einem kurzen Auszug aus unſerem wirtſchaftlichen Leben durch nüchterne Zahlen belegen, ob und inwieweit der National⸗ ſozialismus dieſe Aufgaben gelöſt hat. 5 Zahlen, die für ſich ſelber ſprechen: Im Jahre 1932, alſo vor der Machtübernahme, betrug das deutſche Volkseinkommen 45ů—2 Milliarden Reichsmark. Schon 1933 ſtieg es auf 45,6 Milliarden RM., um im Jahre 1937 die runde Summe von 68 Milliarden RM. zu erreichen. Die⸗ ſer Steigerung des Einkommens ſtand gegenüber die faft vollkommen gleichbleibende Höhe des allgemeinen Lebensindexes. Er betrug im Jahre 1932: 120,6 und 1937: 125,1, d..: während ſich alſo das nationale Volkseinkommen um nahezu 50 v. H. erhöhte, betrug die Steigerung des allge⸗ meinen Lebensindexes nur 4 v. H. Die Urſachen da⸗ für liegen im Wachstum unſerer Geſamtproduktion. Es betvug der Wert der gewerblichen Erzeu⸗ gung im Jahre 1932 37,8 Milliarden, 1933 39,9 Mil⸗ liarden, aber 1937 ſchon über 75 Milliarden. Dem entſprechen im einzelnen auch die Umſatzziſfern 3. B. im Handwerk, die 1932 9,5 Milliarden, 1938 10,1 Mil⸗ liarden und 1937 bereits 22 Milliarden RM. betru⸗ gen. Zum Vergleich möchte ich hier auch noch heran⸗ ziehen die Umfatzzahlen des Einzelhandels, die 1933 21,8 Milliarden Mark und 1937 31 Milliarden Mark erreichten. Aber auch die landwirtſchaftliche Produktion weiſt trotz einer an ſich ſchon höch⸗ ſten Bodenkultur ſteigende Ergebniſſe auf. Sie be⸗ ting im Jahre 1932 8,7 Milliarden RM. und im Lahve 1937 über 12 Milliarden RW. 8 Daß es ſich bier nicht nur um ein Problem der Preisbildung, ſondern um ein folches der Mehrerzeugung handelt, wird dadurch bewie⸗ ſen, daß es gelungen iſt, trotz der erhöhten Kaufkraft des deutſchen Volkes und dem damit verbundenen er⸗ höhten Anſturm beſonders auf dem Lebensmittel⸗ markt die Selbſtverſorgung, die im Jahre 1932 zu 75 v. H. aus der Eigenerzeugung gedeckt wurde, im Jahre 1936 ſchon auf 81 v. H. zu ſteigern. Wenn der Wert der gewerblichen Produktion nun von 37,8 Milliarden auf über 75 Milliarden ſtieg, dann kann dies durch einzelne Beispiele noch im be⸗ ſonderen erläutert werden. In den fünf Jahren nationalſozialiſtiſcher Wirtſchaftsführung hat ſich die Papierfabrikation um 50 v. H. erhöht, die Fabrikation des Dieſelöls um 66 v.., die Produktion der Steinkohle um 68 v.., die Produktion an Heizöl um 80 v.., die Produktion an Erdöl um 90 v.., die Produktion an Kunſtſeide um 100 v.., die Produktion an Leuchtöl um 110 v.., die Produktion an Stahl um 167 v. H, die Produktton an Schmieröl um 190 v. H, die Produktion an Benzin und ſonſtigen Kraft⸗ e ten im ,, 8 die Produktion an Aluminium um 570 v.., die Produktion an Zellwolle um 2500 v. H. uſw. „ Dieſe gigantisch gefteigerten nationalen Proe duktionen haben jene Werte geſchaſſen, die der c. deutſchen Mark die Kaufkraft und damit ihre Stabilität ſicherten, trotzdem in derſelben Zeit — eutſprechend dieſer geſteigerten Produktion— die Zahl der Erwerbsloſen von über 6,5 Mil⸗ lionen anläßlich der Machtübernahme auf rund 470 000 anfangs Oktober 1937 zurückſank. Die Zahl der Neueingegliederten in den Pro⸗ duktionsprozeß iſt aber noch um rund zwei Millio⸗ nen Menſchen höher. Dieſe enorme Wirtſchaftsbetätigung findet ihren Ausdruck auch in den Zahlen des Außen han⸗ dels. Ohne uns an Weltwirtſchaftskonferenzen zu beteiligen, ohne im Beſitz jener gigantiſchen wirt⸗ ſchaftlichen Möglichkeiten anderer Weltmächte zu ſein, iſt es uns gelungen, unſeren Außenhandel in der Einfuhr von 4,2 auf 5,5 Milliarden und in der Ausfuhr von 4 Milliarden 1933 auf 5, Milliarden 1937 zu ſteigern. Die Geſundung unſerer Finanzwiriſchaft Dem entſpricht auch das Vertrauen des deutſchen Volkes in ſeine Wirtſchaftspolitik, die ihren Ausdruck findet in der Zunghme der Spareinlagen. Bet den öffentlichen Sparkaſſen ſteigerten ſich die Ein⸗ lagen vom Jahre 1932 mit 11 Milliarden im Jahre 1933 auf 12,1 Milliarden, im Jahre 1936 auf 14,6 Milliarden und im Jahre 1937 auf 16,1 Milliarden Reichsmark. Eine Begleiterſcheinung dieſer planvollen Nativo⸗ nalwirtſchaft war die organiſche Zinsſen⸗ kung, die für kurzfriſtige Kredite von 6,23 v. H. im Jahre 1932 a auf 2,93 v. H. im Jahre 1987 ſank und auch für langfriſtige Kredite, die von 88 v. H. im Jahre 1932 auf 4,5 v. H. im Jahre 1937 heruntergingen. g 1 Die Reichsein nahmen ſelbſt betrugen: 1932 6,6 Milliarden 1933„ 1934 98,2 75 1935 9,6 3 1936 11,5 905 1937 14.0 80 All 5 Anſere Kohlen- und Eiſenproduknon: Sie werden 1938 über 17 Milliarden betragen! Es betrug nun die Förderung an Steinkohle 45 im Jahre 1932 104,7 Millionent 8%% PPÄPœM˖MHt 5„ ß i, „ 1087 F „„ Auch die letzten Berichte über Auch die Förderung der Braunkohle gibt ein ähnliches Bild: 1932 122,65 Millionen Tonnen 1933 126,79** 1934 137,27 5 7 1935 147 1* 1936 161,37 155— 1937 184,7 5 2 Ein nicht minder imponierendes Bild ergibt der Blick auf die deutſche Stahl⸗ und Guß⸗Er⸗ zeugung ſowie auf die deutſche Eiſenförderung. 1953 betrug die deutſche Stahlerzeugung 9,660 Mill. Tonnen, 1934 13,555 Mill. Tonnen, 1935 16,010 Mill. Tonnen, 1936 18,614 Mill. Tonnen, 1937 19,207 Mill. Tonnen und ſie wird im Jahre 1938 rund 21 Mill. Tonnen erreichen. In derſelben Zeit ſtieg die Gußerzeugung von 1,4 Millionen Tonnen auf 3,7 Millionen Tonnen. Dies ſind die Ergebniſſe eines Produktionsprozeſſes, deſſen äußere Merkmale die Zehntauſende nunmehr wieder rauchenden Schlote und Kamine ſind, die Tau⸗ ſende und abermals Tauſende von Fabriken und Werkſtätten, in denen jene Millionenzahl deutſcher Menſchen wieder Arbeit und Brot findet, die der Nationalſozialismus der Erwerbsloſigkeit entriſſen hat. Nach der amexikaniſchen Union iſt Deutſch⸗ land heute wieder weitaus das größte Stahlland der Welt geworden.(Starker Beifall.) Die deutſche Eiſenerzförderung be⸗ trug 1932 1,3 Millionen Tonnen. Sie ſtieg 1933 ſchon auf 2,6 Millionen Tonnen, 1934 auf.3 Millionen Tonnen, 1935, auf 6 Mill. Tonnen, 1936 auf 7,5 Mill. Tonnen, 1937 auf 9,6 Mill. Tonnen. Sie wird bis zum Jahre 1940 durch die ſchon früher eingeletteten Maßnahmen auf 20 Millionen Tonnen geſteigert werden, und dazu kommt dann die in Ausführung des Vierjahresplanes durch Pg. Gö⸗ ring begründete zuſfätzliche Förderung, bei der allein die Reichswerke Hermann Göring in einer Höhe in Erſcheinung treten werden, die 1940 über 21 Millio⸗ nen Tonnen betragen wird. Die deutſche Eiſenerz⸗ förderung erreicht mithin im Jahre 1940 gegenüber 13 Millionen Tonnen im Jahre 1932 alles in allem mindeſtens 41—45 Millionen Tonnen. Daraus mag das deutſche Volk erſehen, daß ſeine Not nicht durch Schwätzen, ſondern durch einmalige gigantiſche Maßnahmen behoben wird. Aehnlich liegt der Aufſtieg unſerer deutſchen. Eigenproduktion auf einer Reihe weiterer Gebiete, Es ſtieg beiſpielsweiſe die Förderung von Bau⸗ xit von 1360 Tonnen 1932 auf 73 280 Tonnen im Jahre 1937. Die Förderung von Magneſit 21000 Tonnen. von nichts auf Die Förderung von Flußſpat von 36 000 auf 127000 Tonnen, von Schwerſpat von 110 000 auf 423 000 Tonnen, von Graphit von 21 000 auf 24000 Tonnen, von Aſphaltkalk von 33 000 auf 109 000 Ton⸗ nen, von Arſen⸗Erz von 2800 auf 26 400 Tonnen, von Schwefelkies von 165 000 auf 420009 Tonnen, von Nickelerz von nichts auf rund 87000 Tonnen, von Blei⸗ und Zinkerz von 1,18 auf 2,4 Millionen Tonnen. Die Gewinnung von Kalirohſalz ſtieg von 6,415 Millionen Tonnen 1932 auf 14,460 Millionen Tonnen. g Die Erdölge winnung ſtieg von 238 000 Ton⸗ nen im Jahre 1933 auf 453000 Tonnen 1937. Die Erzeugung leichter Kraftſtoffe, alſo Benzin uſw., ſtieg von 386 000 Tonnen 1933 auf 1480 000 Tonnen 1937 und wird heuer bereits 1700 000 Tonnen überſteigen, obwohl die Großwerke des Vierjahresplanes dabei noch nicht in Erſchei⸗ nung treten. g Die Produktion von Dieſelöl ſtieg von 60 000 Tonnen auf 120 000 Tonnen, von Schmieröl von 45 000 Tonnen auf 140 000 Tonnen, von Heizöl von 167 000 auf 320000 Tonnen, von Leuchtöl von 19 000 auf 40 000 Tonnen. a Die Produktion an Wolle ſtieg von 4700 Ton⸗ nen auf 7500 Tonnen 1937, von Flachs von 3100 auf 24000 Tonnen, bei Hanf von 210 auf 6000 Tonnen, bei Zellwolle von 4090 auf über 100 000 Tonnen, bei Kunſtſeide von 28 000 auf über 57 000 Tonnen. Ich könnte dieſe Reihenfolge noch durch zahlreiche weitere Beiſpiele belegen. Sie ſind alle der doku⸗ mentariſche Nachweis für eine Arbeit, wie ſie ähnlich in unſerem Volk noch nicht geleiſtet worden iſt. Zu dieſen Erfolgen aber wird in wenigen Jahren das gigantiſche zuſätzliche Reſultat des Vierjahresplanes treten. Was wollen gegenüber einer ſolchen Weltleiſtung die dummen Blödeleien in⸗ und ausländiſcher Kritikaſter, das Geſchreibſel beſchränkter oder böswilliger Journaliſten oder parlamentaxiſcher Nichts könner? 17 Iſt es endlich nicht ein Witz der Weltgeſchichte, wenn man gerade in ſolchen anderen Ländern, die ſelbſt nur Kriſen haben, glaubt, uns kritiſieren zu ſollen und weiſe Ratſchläge geben zu müſſen? Wir haben ohwe Rat und vor allem ohne Hilfe der anderen ver⸗ ſucht, mit einer Not ſertig zu werden, der manche Sbaaten der Umwelt bisher hilflos gegenüberſtehen. „Ich möchte nun die Ergebniſſe auf einigen ande⸗ ren Gebieten unſerer Arbeit dem deutſchen Volk vorlegen.. Im Jahre 1932 hatte die deutſche Maſchinen⸗ induſtrite einen Umſatz von 37,1 Mill. Mk., 1934 von 55,8 Mill. Mk., 1935 von 73,3 Mill. Mk., 1936 von 88,7 Mill. Mk. und 1937 in den erſten drei Vierteljahren von 111 Mill. Mk.„ An Kraftwagen ſind 1932 zugelaſſen worden 56 400 Krafträder, 1937 234 000, 1932 41 100 Perſonen⸗ wagen, 1937 216 000 Perſonenwagen, 1932 7000 Laſt⸗ kraftwagen, 1937 59 600 Laſtkraftwagen. Insgeſamt hatte Deutſchland vor 5 Jahren 1½ Millionen und heute rund 3 Millionen Kraftfahrzeuge. Der Volkswagen wird aber hier ſchon in wenigen Jah⸗ ren noch mit ganz anderen Zahlen aufwarten. Wenn im Jahre 1937 rund ömal ſoviele Kraft⸗ fahrzeuge zugelaſſen werden konnten wie 1932, dann hat ſich die Ausfuhr von Automobilen aber beinage um das Achtfache gegenüber 1932 erhöht. N Steigerung des Verkehrs: 5 Dieſer Steigerung des Kraftverkehrs ſteht aber zur Seite eine allgemeine Verkehrsſteige⸗ rung.„ 5** Die deutſche Binnenſchiffahrt beförderte 1932 78.5 Millionen Tonnen, 1937 130 Millionen Tonnen VVVHHVVVVVVV 4. Seite/ Nummer 85 Neue Mannheimer Zeitung Morgen ⸗Ausgabe Die großen neuen Stromregultierungen und Kanalbauten werden das ſchon heute gewaltige Netz unſerer Binnenſchiffahrtswege ergänzen und zu wei⸗ teren Verkehrsſteigerungen führen. Die deutſche Seeſchiffahrt beförderte 1932 36,0 Mil⸗ lionen Tonnen, 1937 61, Millionen Tonnen. Die Schiffsfriedhöfe an der Elbe und an der Weſer aus dem Jahre 1932 und an allen anderen deutſchen Küſtengebieten ſind verſchwunden. Dem entſprechen auch die Neubauten in un⸗ ſeren Schiffswerften. 1932 hatten die deut⸗ ſchen Schiffswerften 22000 Tonnen Schiffsbauauf⸗ träge, und zwar nur aus dem Inland, Auslandsauf⸗ träge lagen ſo gut wie nicht vor. Ende 1937 ergibt ſich folgendes Bild: Auf dem Stapel liegen 370 000 Tonnen Inlands⸗ auftrag, 350000 Tonnen Auslandsauftrag. Noch nicht auf Stapel gelegt werden konnten weitere rund 400 000 Tonnen. Dies iſt ein Geſamtauftrag von 1120 000 Tonnen. Die Neubauten der Kriegsmarine ſind dabei nicht eingerechnet. Das heißt alſo: die deutſchen Schiffs⸗ bauwerften, die im Jahre 1932 einen Bauauftrag von 22 000 Tonnen beſaßen, arbeiten zur Zeit an einem Bauauftrag von 1 120 000 Tonnen allein für die zi⸗ vile Schiffahrt. Die deutſchen Reichsbahnen lagen in ihren Wagengeſtellungszahlen im Reichsbahngüter⸗ verkehr im Jahre 1937 im arbeitstäglichen Durch⸗ ſchnitt um 47 v. H. höher als 1932. Dem entſprechen die Einnahmen des Güterverkehrs. Das Jahr 1937 brachte gegen 1932 70 v. H. Mehreinnahmen, 78 v. H. mehrbeförderte Tonnen und 83 v H. mehrgeleiſtete Tonnen⸗Kilometer. Der Güterkraftwagenbeſtand der Reichsbahn ſtieg von 1932 mit 217 Wagen bis zum Jahre 1937 auf 3137 Wagen, die Zahl der Kraftwagenlinien von 53 auf 1131 und die Länge der Linien von 1321 Kilo⸗ meter auf 46715 Kilometer. Im ſelben Ausmaß ſtei⸗ gerte ſich der Verkehr mit Schnellreiſewagen. Die Geſamtzahl der in Reichsbahn⸗Omnibuſſen beförder⸗ ten Perſonen iſt von 480 000 im Jahre 1932 auf heute 2,5 Millionen geſtiegen. Die Leiſtungen der Reichsbahn zeigt auch die Zahl der geſteigerten Betriebs⸗Tonnen⸗Kilometer. Sie ſtieg von 178 Milliarden auf 274 Milliarden, mithin um 54 v. H. Auf allen anderen Gebieten des Verkehrs unſerer Reichsbahn zeigt ſich eine ähn⸗ liche Steigerung: Sie findet ihren letzten Beleg in den Einnahmen. 1932 betrugen die Einnahmen 2,234 Milliarden, 1937 ſtiegen ſie bereits auf 4,480 Milliarden Mark. Die Steigerung des Reichspoſtverkehrs beſtätigt dieſen gewaltigen allgemeinen Aufſtieg unſeres deutſchen wirtſchaftlichen Lebens. Die Zahl der Briefe ſtieg von 1932 von 5,6 Milliarden auf 6, Milliarden im Jahre 1937. 5 Die Zahl der Pakete von 227 Millionen auf 29 Millionen. Die Zahl der Poſtſcheckkonten von 1021819 auf 1119 372. Die Guthaben im Jahres⸗ durchſchnitt von 461 Millionen auf 729 Millionen Mark. Die Poſtſcheckbuchungen von 703 Millionen auf 904 Millionen. Der Umſatz im Poſtſcheckverkehr von 103 Milliarden auf 161 Milliarden. Die Zahl der Fernſprechſtellen von 2960 000 auf 3 578 000. Die Zahl der Luftpoſtſendungen von 135 000 Kg. auf 3 600 000 Kg. Die Geſamteinnahmen von 1658 Millionen auf 1940 Millionen. Die Kraft⸗ poſtlinien der Poſt beförderten 1933 60 Millionen, 1937 über 80 Millionen Menſchen. Die Länge der Luftpoſtlinien ſtieg von 31000 Kilometer auf 62 000 Kilometer. Die Jahres⸗ leiſtung von 9 Millionen auf 18 Millionen Kilo⸗ meter. Die Zahl der Fluggäſte von 100 000 auf 326 000. Die Zahl der Flugplätze ſtieg ſeit 1933 um über 100, wozu weitere 62 Landeplätze für Verkehr und induſtrielle Zwecke kommen. i Seit 1933 umfaßt der Deutſche Flugſportverband 600 000 Mitglieder. 1937 zählt das NS⸗Flieger⸗ korps 3 Millionen Mitglieder, davon 50 000 Aktive, mit 6 Motor- und 22 Segelflugſchulen und 400 Mo⸗ tor⸗ und 4600 Segelflugzeugen. Die Entwicklung des Straßenbaus: Ungeheuer iſt die Entwicklung des deutſchen Straßen baues. Es ſind für die Unterhaltung und den Ausbau der deutſchen Straßen einſchließ⸗ lich der Reichsautobahnen ausgegeben worden: 1932: 440 Millionen Mark, 1933: 708 Millionen Mark, 1935: 1325 Millionen Mark, 1937: 1450 Millionen Mark. 2300 Kilometer konnten zum Bau freigegeben werden. Das Reichsautobahnnetz iſt das größte Bauwerk der Welt und übertrifft ſchon fetzt mit 240 Millionen Kubikmeter Erdbewegung bei weitem die Bauleiſtungen des Panamakanals. An Reichsſtraßen wurden von 1934 bis 1937 rund 10 000 Kilometer auf 6 Meter Fahrbahn und—10 Meter Kronenbreite verbreitert, 7500 Kilometer mit ſchweren, bzw. mittelſchweren Decken verſehen, 344 Brücken wurden erneuert, bzw. neu gebaut, Hun⸗ derte ſchienengleiche Bahnübergänge beſeitigt und Ortsumgehungen ausgeführt. In derſelben Zeit wurden 6000 Kilometer Land⸗ ſtraßen erſter und zweiter Ordnung verbreitert, 5000 Kilometer mit ſchweren bzw. mittelſchweren Decken verſehen, 600 Brücken für dieſe Straßen er⸗ neuert bzw. neu gebaut und ebenfalls zahlreiche Bahnübergänge beſeitigt und Ortsumgehungen aus⸗ geführt. An großen Brücken wurden gebaut: 8 Rheinbrücken, 4 Elbebrücken, 2 Oderbrücken, 3 Donaubrücken, 1 Weſerbrücke, 1 Pregelbrücke, im Zuge der Reichsautobahn außerdem rund 3400 weitere Brücken gebaut. Der ungeheuren Steigerung der Leiſtung auf die⸗ ſem und anderen Gebieten entſpricht die Steigerung unſerer Wohnungsbautätigkeit. Sie führte im Jahre 1937 ſchon zum Bau von 340 000 Wohnungen, das ſind mehr als die doppelte Zahl des Jahres 1992. Insgeſamt wurden ſeit der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus über 1 400 000 Wohnungen dem Wohnungsmarkt neu zugeführt. In der Sozialpolitik wurde ebenso Gewaltiges geleistet! Ich ntöchte dies noch ergänzen durch einige Aus⸗ führungen über große Organiſationen und über un⸗ ſere ſoziale Fürſorgetätigkeit. Der Mitgliederbeſtand der Deutſchen Ar⸗ beitsfront beträgt 1937 17973 000 Einzel mitglie⸗ der. Mit den korporativen Mitgliedſchaften erhöht ſich die Zahl auf über 20 Millionen. Hierbei ſind die Mitglieder der Reichskulturkammer und des Reichsnährſtandes nicht mit inbegriffen. Und dies ſind nun die Leiſtungen zugunſten der Wohlfahrt der Schaffenden: f Die Tarifgeſtaltung vor der Machtüber⸗ nahme kann in kurzen Schlagworten folgender⸗ maßen umriſſen werden: 13000 Tarifverträge, Kuh⸗ handel zwiſchen Intereſſentengruppen, Tarifſchema⸗ tismus, Nivellierung der Arbeitsbedingungen, unter⸗ tarifliche Entlohnung, Machtkämpfe: Streik und Ausſperrungen, allgemeine Unzufriedenheit. Nach 5 Jahren nationalſozialiſtiſcher Aufbauarbeit: 7000 Tarifordnungen, klare Rechtsverhältniſſe, kein Tariſſchematismus, ſondern Mindeſtleiſtungen, Aufbau von Leiſtungslöhnen, kein Klaſſenkampf durch Streik und Ausſperrung, keine untertarifliche Entlohnung, wirkſamer Schutz aller ſozialen Be⸗ lange, ſozialer Ausgleich durch die Deutſche Arbeits⸗ front, ſozialer Friede im geſamten!(Stürmiſcher Beifall!) Der Urlaub vor der Machtübernahme: Urlaub meiſt auf Koſten des Arbeiters, kein geſetz⸗ licher Anſpruch, lange Wartezeiten bis zur erſtmali⸗ gen Gewährung, unzulängliche Urlaubsdauer bis höchſtens fünf Tage. Nach fünf Jahren nationalſozialiſtiſcher Aufbau⸗ arbeit: l Jedem ſchaffenden Volksgenoſſen ein Anſpruch auf bezahlten Urlaub, ſtatt Höchſturlaub— Mindeſt⸗ Urlaub, Staffelung des Urlaubs nach Betriebszuge⸗ hörigkeit, Lebensalter, Berufsalter, Arbeitsſchwere, kurze Wartezeit: In der Regel nur ſechs Monate bis zur erſtmaligen Gewährung, erhöhte Urlaubs⸗ dauer für Jugendliche bis 18 Tage, Urlaub auch für Saiſonarbeiter, geſunde Erholung durch billige Kdc⸗ Reiſen. Die Lohnpolitik vor der Machtübernahme: Lohn gleich Preis für die Ware„Arbeit“, ſchema⸗ tiſche Höchſtlöhne, Lohnbeeinfluſſung durch Arbeits⸗ loſigkeit, untertarifliche Entlohnung, Akkoroſchere und Leiſtungspaſſivität, keine Stetigkeit des Ein⸗ kommens, Verdienſtausfall durch Feiertage. Nach fünf Jahren nationalſozialiſtiſcher Anſban⸗ arbeit: Sicherung des Rechts auf Arbeit, Sicherung eines Mindeſteinkommens, Lohnerhöhung bei Steigerung der Produktion, Lohnbindung an die Leiſtung, Ste⸗ tigkeit des Einkommens, geſunde und ehrliche Ak⸗ N kordſchere, Maßnahmen zum Familienlaſtenaus⸗ gleich, Bezahlung der Feiertage Die Sorge für die Volksgeſundheit: In der Erkenntnis, daß die Erhaltung der Ge⸗ flundheit des ſchaffenden Menſchen von größter Be⸗ deutung für Volk und Reich iſt, wurde von der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront gerade dieſer Frage eine beſon⸗ dere Aufmevkſamkeit gewidmet. Dia.e folgenden Zahlen zeigen es: 1937: Unter⸗ ſuchungen von Betrieben und Betriebsbegehungen * rund 17000. Geſundheitliche Unterſuchung von Gefolgſchaftsmitgliedern mit eingeleiteter Behand⸗ lung im Krankheitsfalle rund 620 000. Rund 36 000 Betriebsbeſichtigungen wurden durchgeführt. Die von den Betrieben vorgenommenen Verbeſſerungen ſozialer Art überſtiegen ſeit 1933 die Summe von 600 Millionen Mk. Das alles wurde früher oͤͤurch Streik und durch Ausſperrungen vertan. Im einzelnen wurden nun an Verbeſſerungen durchgeführt oder neu er⸗ richtet: 23000 Arbeitsräume 6000 Werkhöfe, 17000 Speiſe⸗ und Aufenthaltsräume, 13 000 Waſch⸗ und Umkleideräume, 800 Kameradſchaftshäuſer, 1200 Sportanlagen. Ferner Verbeſſerungen in der Unterbringung der Mannſchaften auf 3600 Schiffen. An der Dorfver⸗ ſchönerung beteiligten ſich heute ſchon über 5000 Dörfer. ö Das Deutſche Volksbildungswerk er⸗ möglichte dem deutſchen Arbeiter den Beſuch von rund 62 000 Veranſtaltungen: Einzelvorträgen, Vor⸗ tragsreihen, Volksbildungsarbeiten in Betrieben, Städten und Dörfern, Arbeitsgemeinſchaften, Füh⸗ rungen, Lehrwanderungen, Ausſtellungen uſw. Dieſe Veranſtaltungen wurden 1936 von über 10 Millionen Teilnehmern beſucht. 48 000 Theaterver⸗ anſtaltungen hatten rund 22,1 Millionen Beſucher. Dazu: rund 47000 Filmveranſtaltungen mit über 18,6 Millionen Beſuchern, rund 11000 Konzertver⸗ anſtaltungen mit 5,6 Millionen Beſuchern, rund 1300 Fabrikausſtellungen mit rund 3,3 Millionen Beſu⸗ chern, rund 121000 ſonſtige kulturelle Veranſtaltun⸗ gen mit zuſammen mehr als 50 Millionen Be⸗ ſuchern. Daneben wurden rund 600 Arbeitergemeinſchafts⸗ lager(Reichsautobahnlager, Alpenſtraßenlager, Wehrmachtsbaulager uſw.) mit über 180 000 Mann Belegſchaftsſtärke betreut. In über 300 Sonderver⸗ anſtaltungen wurde 190 000 Angehörigen der Wehr⸗ macht und des Reichsarbeitsdienſtes eine freizeit⸗ liche Erholung zuteil. 74000 Männer nahmen an Land- und Seereiſen uſw. teil. Zwiſchen Wehrmacht und Reichsarbeitsdienſt fanden über 30 Gemein⸗ ſchaftsveranſtaltungen mit 225 000 Teilnehmern ſtatt. 480 Betriebskonzerte von Militär⸗ dienſtkapellen erbrachten eine Beſucherzahl von etwa 500 000 Volksgenoſſen. Insgeſamt wurde über zwei Millionen Perſonen die Möglichkeit einer Freizeit gewährt. Auf dem Gebiete des Sportes beteiligten ſich ſeit 1934 rund 21 Millionen Beſucher an über 1 Million Uebungsſtunden. In den Seebädern wur⸗ den ca. 350 000 Volksgenoſſen ſportlich betreut. Die Leitung des Sportes liegt in den Händen von über 4500 Sportlehrkräften. Wann iſt jemals für den deutſchen Arbeiter mehr geſorgt worden!(Beifall.) Reiſen, Wandern und Urlaubsgeſtal⸗ tung nahmen einen großen Aufſchwung. Die See⸗ fahrten erſtreckten ſich nach Norwegen, Madeira, Azoren und Italien, folgende Zahlen geben eine Ueberſicht: i 5 Seit 1934 wurden insgeſamt 384 Seefahrten mit 490 000 Teilnehmern, über 60 000 Landfahrten mit iber 19 Millionen Teilnehmern, 113000 Wanderun⸗ gen mit rd. 3 Millionen Teilnehmern durchgeführt. Der Deutſchen Arbeitsfront ſtehen 9 große Ueber⸗ ſeedampfer zur Verfügung, darunter 4 eigene. Die bisherigen Aufwendungen für die Köſß⸗Flotte allein betrugen über 21 Millionen Reichsmark. und Arbeits- Montag, 21. Februar 1938 Die geſamten Aufwendungen für„dez“ ohne Juveſtierungen und Schiffsbauten haben ſeit 1934 rund 77 Millionen Reichsmark betragen. Seit der Gründung von„Kd“ im Jahre 1934 ſind insgeſamt 155 Millionen Veranſtaltungs⸗ teilnehmer gezählt worden. Der Arbeitsdienſt wartet auf: Eine gänzlich neue, rein nationalſozialiſtiſche Ein⸗ richtung ſtellt der Arbeitsdienſt dar. 1933 gab es im Freiwilligen Arbeitsdienſt etwa ein Dutzend größere und 100 kleine Arbeitsdienſtvereine. Nach eineinhalb⸗ jährigem Uebergang war im weſentlichen der Auf⸗ bau des neuen Arbeitsdienſtes geſichert. Er umfaßt zur Zeit in zwei ſechsmonatigen Dienſtzeiten je rund 200 000 Mann. Der weibliche Arbeitsdienſt be⸗ trägt 25000 Arbeitsmaiden. Seit 1933 ſind 1850 000 deutſche junge Männer und 120 000 Mädchen durch die Schule des Arbeitsdienſtes gegangen. Das Bild der§: Auch das Bild der deutſchen Jugendführung iſt ein imponierendes. Vor der Machtübernahme gab es eine vollkommene Auſſplitterung der deutſchen Jugend in zahlreiche Verbände. Heute im ganzen Reichsgebiet nur noch eine Jugendorganiſation, HJ und BDM. Sie umfaßt 1937 über 7 Millionen Mitglieder, 59 Gebiets⸗ und Obergebietsführer, 1365 Bann⸗, Jungbann⸗ und Untergauführerinnen, 9000 Unterbann⸗ und Ringführerinnen, 550 500 untere Führer und Führerinnen ſtehen im Dienſte dieſer gewaltigſten modernen Jugendbewegung. Die Zahl der Teilnehmer am Reichs berufs⸗ wettkampf betrug 1934 500 000, 1935 750 000, 1936 1036 000 und 1937 1 800 000 Jugendliche. Ein ähnliches Bild bietet der Reichs⸗Sport⸗ wettkampf: 1932 1,6 Mill., 1934 2,5 Mill., 1935 3,7 Mill., 1936 5,8 Mill. und 1937 6,1 Mill. Teil⸗ nehmer. Die Marine⸗HJ umfaßt 45 000 Jungen. Die Motor⸗HJ umfaßt 60000 Jungen. Im Dienſte der Flugertüchtigung wurden 55000 Angehörige des deutſchen Jungvolks im Segelflugweſen zu Gemein⸗ ſchaftsarbeiten ausgebildet. 74000 Hitlerjungen ſind in den Fliegereinheiten der HJ organiſiert. 15 000 Jungen beſtanden allein im Jahre 1937 ihre Gleit⸗ und Segelflugprüfung. Im Kleinkaliberſchießen erhalten heute 1200 000 Hitlerjungen regelmäßigen Unterricht, der von 7000 Schießwarten geleitet wird. Zur Zeit ſind allein für die Hitlerjugend 1400 Heime im Bau be⸗ griffen und eine große Anzahl von Schulen. Das Jugendherbergswerk verfügt über 2000 Jugendherbergen mit rund 8 Millionen Ueber⸗ nachtungen im Jahre 1937. Dies ſind mehr als acht⸗ mal ſo viele Uebernachtungen als ſämtliche anderen Jugendherbergen der ganzen Welt zuſammen be⸗ ſitzen.(Starker Beifall.) Für die Geſundheit dieſer Jugend ſind in der HJ über 4000 Aerzte tätig, 800 Zahnärzte und ⸗Aerztinnen, rund 500 Apotheker, denen 40 000 funge Feldſchere und 35000 Unfalldienſtmädel Hilfsdienſt leiſten. Die Betreuung der einzelnen Jungen und Mädel erledigen über 30000 Aerzte, die vom Amt für Volksgeſundheit dafür zur Verfügung ſtehen. Jährlich findet ein Geſundheitsappell de. ganzen deutſchen Jugend ſtatt. Die Zahl der ärztlich Unter⸗ ſuchten überſteigt zur Zeit jährlich eine Million. Die großartige Leiſtung des WoW: An großen ſozialen Einrichtungen ſteht an der Spitze das deutſche Winterhilfswerk. Sein Auf⸗ kommen betrug 1933 1934/35 350 Millionen Reichsmark 360 Millionen Reichsmark 1935/36 371 Millionen Reichsmark 1937/37 408 Millionen Reichsmark insgeſamt alſo rund 1490 000 000 ſeit 1934. Das ſind um über 300 Millionen mehr an frei⸗ willigen Spenden, als in den Jahren 1912/13 der be⸗ rühmte Wehrbeitrag ausmachte Dieſes gewaltige ſoziale Hilfswerk wird ergänzt durch die Stiftung „Opfer der Arbeit“ mit Spenden von ſiber 10 Mil⸗ lionen Reichsmark. Durch die Spende des Künſtlerdankes mit über 3½ Millionen Reichsmark und durch die Goebbels⸗ ſtiftung mit über einer Million Reichsmark. Vor der Machtübernahme durch den Nattonal⸗ ſozialismus exiſtierte nichts, was ſich mit dieſen ge⸗ waltigen Leiſtungen überhaupt auch nur vergleichen ließe. And ſchließlich der kulturelle Aufſtieg: Die ungeheure Teilnahme des deukſchen Volkes an ſeinem Geſamtaufſtieg ergibt ſich aus den ſtetig ſteigenden Beſucherzahlen öffentlicher Veranſtaltun⸗ gen der Theater, der Filme, ſowie aus der ungeheuren Steigerung der Rundfunkhörerzahl. Allein im Jahre 1937 fanden 15 politiſche Aus⸗ ſtellungen mit über 18 Millionen Beſuchern ſtatt. Die Zahl der Rundfunkhörer ſtieg von 42 Mil⸗ lionen im Jahre 1932 auf 9087000 im Jahre 1937 Die Höhe der Einnahmen von 93 Millionen auf 204 Millionen. d Mir haben der Natzon die Waſſen gegeben, die ſie bruch: Und vor allem: Wir haben dieſer deutſchen Nation jene Waſſen gegeben, die uns die Gewähr dafür bieten, daß die uns bekannte Abſicht der bösartigen Hetze einer internationalen Jour⸗ naliſtik an der Grenze des deutſchen Reiches das eiſerne Halt findet.(Stürmiſcher Beifall!) Die Produktion von Rundfunkempfangs⸗ geräten betrug 1932 1011 000 Stück, 1937 1681000 Stück plus 475 000 Volksempfänger. Insgeſamt wurden ſeit der Machtübernahme über 10½ Millionen Empfänger abgegeben. Die Zahl der ſpielenden deutſchen Theater be⸗ trug 1932 199 und 1937 263. Die Anzahl der be⸗ ſchäftigten Bühnenſchaffenden ſtieg von 22000 auf 90 730. Ich erwähne dies, um jene Behauptungen einer böswilligen Auslandsjournaliſtik zu widerlegen, die vorgibt, in Deutſchland würde das Kultur⸗ leben ſeit unſerer Machtübernahme darnieder⸗ liegen. Das geſamte Bild der deutſchen Kulturentwick⸗ lung ergibt ſich am beſten auch aus der Wertung durch die übrige Welt. Zahlreiche große Preiſe, Ehrendiplome und Gold⸗ Medaillen verſuchen dieſer Wertung äußerlich Ausdruck zu verleihen. Die Ge⸗ ſamtauflage der illuſtrierten Zeitungen ſtieg von 9,5 Millionen bis 1937 auf 15 Millionen. Sogar die Zahl der Auslandsjournaliſten, die Deutſchland be⸗ ſuchten, ſtieg von 872 im Jahre 1932 allein auf 2973 im Jahre 1937. Der Fremdenverkehr überhaupt beſaß 1932 14 305 000 Meldungen und 49 Millionen Ueber⸗ nachtungen. Er ſtieg bis 1937 auf 27 Millionen Mel⸗ oͤungen und 103 Millionen Uebernachtungen. Die Zahl der Ausländer im Jahre 1932 von 1114 000 Meldungen bis zum Jahre 1937 auf 2 400 000 Mel⸗ dungen, die Zahl ihrer Uebernachtungen von 2 673 000 auf über 7 Millionen. Es würde intereſſant ſein, vielleicht aus engliſchem Munde die Zahl der Rei⸗ ſenden in Sowjetrußland zu vernehmen. Das Schönſte: Mehr Kinder! Wenn ich nun dieſes Bild eines Aufſchwungs des deutſchen Lebens, das ich nur durch ganz wenige aus einer Rieſenzahl herausgegriffener Belege und Daten aufzeichnen will, beende, dann kann ich keinen ſchöne⸗ ren Abſchluß finden als den, der ſich aus dem Auf⸗ ſtieg unſerer Geburtenzahl ergibt. Denn im Jahre 1932 wurden in Deutſchland 970 000 Kinder geboren. Dieſe Zahl ſtieg nun jährlich an und erreichte 1937 1270 000(Beifall). Insgeſamt ſind dem deutſchen Volk ſeit der Machtübernahme durch den Nationalſozialismus rund 1 160 000 Kinder mehr geſchenkt worden! (Starker Beifall.) ö Sie ſind nicht nur ein Grund des Stolzes auf unſere deutſchen Frauen, ſondern auch ein Grund zur Dank⸗ barkeit gegenüber unſerer Vorſehung Zu ihrer friedlichen Arbeit ohnegleichen wurden der Nation in fünf Jahren 1 160 000 funge Volksge⸗ noſſen und ⸗genoſſinnen geſchenkt, die ein lebender Beweis für die gewaltige Arbeit der nationalſozia⸗ liſtiſchen Erhebung unſeres Volkes und des Segens unſeres Herrgotts ſind. Meine Abgeordneten, Männer des Reichstages! Ich habe mich hier bemüht, in einem ganz kurzen Auszug durch das Vorbringen trockener nüchterner Zahlen Ihnen und dem deutſchen Volke den doku⸗ mentariſchen Beweis für eine Aufbauarbeit zu unter breiten, die in dieſen Ausmaßen und in einer ſol⸗ chen Wirkung einzigartig iſt. W Ich und alle meine Mitarbeiter und mit uns das ganze deutſche Volk, wir können ſtölz ſein auf fünf Jahre, in denen auf allen Gebieten unſeres wirt⸗ ſchaftlichen Lebens ſo gigantiſche Leiſtungen erzielt worden ſind. Wie lächerlich iſt demgegenüber die Kritik all jener, die der nationalſozialiſtiſchen Arbeit des Aufbaues nichts entgegenzuſetzen haben als das Geſtammel ihrer Dummheit oder ihrer Bosheit, Wir wiſſen auch, daß abgeſehen von berufsmäßi⸗ gen Nichtstuern und Stänkerern das ganze deut⸗ ſche Volk ſich zu dieſer Arbeit bekennt. Soweit es ſich aber um eine wahrhaft krankhaft ver⸗ logene Auslandsjournaliſtik handelt, könnte es uns Deutſchen gänzlich gleichbleiben, was ſie ihrem gläubigen Leſerpublikum vorzuſetzen be⸗ liebt, wenn nicht durch dieſe dauernde Hetze der Friede der Völker bedroht würde. 185 Denn unſere Leiſtungen an ſich werden dadurch nicht geſchmälert, ſie bleiben, ſie können weder weg⸗ geredet noch weggelogen werden.(Stürmiſcher Bei⸗ fall). Daß aber dieſen internationalen Hetzern und Brunnenvergiftern auch in anderer Hinſicht der Er⸗ folg verſagt bleiben möge, iſt von uns vorbebacht und ſichergeſtellt worden. 55 Denn ich habe Ihnen, meine Abgeordneten, fetzt ein Bild der deutſchen wirtſchaftlichen, ſozialen und kulturellen Entwicklung gegeben. Ich weiß, es hat auf Sie und die in dieſer Stunde zuhörenden unzäh⸗ ligen Millionen unſeres Volkes ſeinen Eindruck nicht verfehlt. Ich muß dieſe Arbeit aber nun er⸗ gänzen durch jene Leiſtungen, die von der Geſchichte einſt eine noch höhere Bewertung er⸗ fahren werden. 3 „Denn in dieſen gleichen fünf Jahren haben wir aus dem gedemütigten und ohnmächtigen, weil innerlich zerriſſenen und unſicheren Volk einen politiſch geeinten von ſtärkſtem Selbſtvertrauen und von ſtolzer Zuverſicht er⸗ füllten nationalen Körper taltet. ter Beifall.). 1 Ich halte dieſe Leiſtung für noch größer, als die auf wirtſchaftlichem Gebiet erzielte, weil die Vor⸗ urteile, die hier ſo oft zu überwinden waren, noch viel eingefreſſener zu ſein ſchienen als alle wirt⸗ ſchaftlichen Hemmungen oder Hinderniſſe. 8 Das Gerede um den 4. Jebruar: Wie groß die Leiſtung der nationalſozialiſtiſchen Erziehung und Formung unſeres Volkskörpers iſt, mögen Sie am eheſten ermeſſen aus der Tatſache, daß gerade dieſem Phänomen der größte Teil unſerer ausländiſchen Beurteiler und Kritiker verſtändnislos gegenüberſteht. N 5 Sie werden in dieſen letzten Wochen das für ung einfach nuverſtändliche Gerede gewiſſer Aus⸗ landsjournaliſten vernommen haben, die im Jahre 1938 davon ſprechen, daß der Einfluß des 885 Nationalſozialismus ſoeben das Auswärtige Amt ergriffen habe oder daß augenblicklich ein Ringen ſtattfände zwiſchen der Reichswehr— daß es unterdes eine deutſche Wehrmacht gibt, haben dieſe armſeligen Tröpfe verſchlafen— und der Partei, oder daß der nationalſozialiſtiſche Flügel“ ſoeben im Begriffe ſtehe, die Wirtſchaft in ſeinen Bannkreis Unſinn mehr. Wie wenig begreifen ſie doch das Weſen un⸗ ſerer nationalſozialiſtiſchen 1900 At n u. Als ich vor fünf Jahren die Macht übernahm, wa zu ziehen, und ähnlichen 5 e . 2 4 Montag, 21. Februar 1938 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 85 ich ſchun der Führer der weitaus ſtärkſten Partei. Es gibt auch heute keine politiſche Bewe⸗ gung in irgendeiner der ſogenannten Demokratien, die über jene Wählerzahl verfügt, die ich damals bereits heſaß, und zwar trotz dem fortgeſetzten Terror und der Unterdrückung durch ein uns tödlich haſſendes feindliches Regime. Es war nun nicht die Aufgabe, öieſe unſere Ge⸗ dankenwelt dem deutſchen Volke aufzuzwingen, ſon⸗ dern es war unſere Abſicht, in dieſer Gedankenwelt das ganze deutſche Volk zu einen, d. h. alle jene Einrichtungen früherer Zeiten zu beſeitigen, die nur als Träger oder Symbole deutſcher Zerriſſenheit und damit deutſcher Ohnmacht gewertet werden konnten. „Ebenbürtig und gleichberechtigt“: Trägheit und Unvernunft auf der einen Seite and böſe Abſicht auf der andeven, ſie wetteiferten urfteinander, es dem deutſchen Volke einzureden, daß ſein vielgeſtaltiges innerpolitiſches Leben, d. h. ſeine politiſche jammervolle Zerriſſenheit ein Merkmal deutſcher Haltung und wahrhaft deutſcher Geſinnung wären. Für ſie war ein demokratiſch zerriſſenes und vor der Welt in Ohnmacht darniederliegendes Deutſchland ein würdigerer Repräſentant des deut⸗ chen Volkes und des deutſchen Geiſtes als ein unter einer Führung und unter einem Willen ſtolz geein⸗ tes und bewehrtes deutſches Volk. Sie redeten vom politiſchen und kulturellen„Eigenleben“ und ver⸗ ewigten damit nur die Spaltung der deutſchen Na⸗ tion, die Hilfloſigkeit unſeres Reiches und damit die Rechtloſigkeit aller Deutſchen. Gegen dieſe Ver⸗ ſchwörung anzukämpfen und das neue Ideal einer nationalſozialiſtiſchen Gemeinſchaftshaltung durchzu⸗ ſetzen, war vielleicht das ſchwerſte Unternehmen. Ich glaube micht, daß jemand den Erfolg dieſes größten Beginnens zu beſtreiten vermag. Es war notwendig, gegen jenen Geiſt anzukämp⸗ ſen, der von den vor uns am Ruder befindlichen Regierungen planmäßig gefördert worden war und der nicht nur zu einem militäriſchen, ſondern vor allem zu einem willensmäßigen Defaitis⸗ mus führte. Wie oft konnten wir in dieſen Jahren nicht immer wieder hören, daß das deutſche Volk an ſich ein hochachtbares ſei, allein natürlich in ſeiner Veranlagung und vor allem auch in der Größe ſei⸗ ner Werte nicht gemeſſen werden könnte mit den Völkern unſerer ſogenännten großen Demokratien! Es war unſerem Volk ſo oft geſagt worden, daß es ſeine Zukunft mehr in einer ſtillen, beſchaulichen Verehrung der Leiſtungen anderer ſehen ſollte, als ſich ſelbſt an ſolchen Werken zu erproben. Man appellierte an die Trägheit des Geiſtes und des Körpers, um die eigene geiſtige und körperliche Trägheit der damaligen Führung zu entſchuldigen. Man beſchränkte die Lebensziele der Nation, weil man ſelbſt zu ſchwach fie ihre Erkämpfung war, und man zerſtörte den Glauben des Volkes an ſich ſelbſt, damit es ſich mit dieſer ihm künſtlich beſchränkten Lebensaufgabe am Ende abzufinden verſtand. Dem⸗ gegenüber hielt ich es für meine erſte und wichtigſte Aufgabe, auf jedem ſich mir bietenden Felde und bei jeder ſich bietenden Gelegenheit das deutſche Volk wieder zu ſeinem Selbſtbewußtſein zurückzuführen, ihm den verdammten Zweifel an ſeiner Tſtchtigkeit auszutreiben und es wieder zu einem ſtolzen und ſelbſtbewußten Volk zu machen. Deshalb habe ich ſo oft Forderungen geſtellt, die zu ihrer Er⸗ füllung Höchſtleiſtungen verlangten. Ich wollte und will auch in Zukunft, daß das deutſche Volk an dem praktiſchen Beiſpiel ſeiner Leiſtungsfähigkeit, an den Ergebniſſen ſeiner Arbeit ermeſſen kann, daß es gegenüber den anderen Völkern der Welt nicht zweit⸗ klaſſig oder gar minderwertig iſt, ſondern daß es dieſen an allen wirklichen Werten unbedingt gleich kommt, im höchſten Sinne des Wortes alſo eben⸗ bürtig und damit gleichberechtigt iſt. (Stürmiſcher Beifall.) Ein Volk, ein Reich: Ich habe daher auch alle jene Juſtitutionen ge⸗ haßt und deshalb beſeitigt, die das deutſche Volk zu einer ſolchen Kleinheit des Denkens mit er⸗ ziehen halſen. Nur unſere kleinen Geiſter brauchten die kleinen Einzelſtaaten! Nur ſie haben die ſogenaunten„Werte“ dieſer damaligen Länder erfunden, damit ſich ihre eigene Begren⸗ zung nicht an größeren Aufgaben zu verraten brauchte! Jene furchtbare Auffaſſung, daß es beſſer ſei, der Erſte in ſeinem Dorf zu bleiben, als der Zweite in einem großen Reich, iſt zum Glaubensbekenntnis für all jene geworden, die zu begrenzt ſind, um die erſte Rolle in einer großen Gemeinſchaft ſpielen zu können, aber zu ehrgeizig oder zu verdorben, um ſich mit einer zweiten voͤer dritten zu begnügen, und die deshalb die Nation am liebſten in kleinſte Frag⸗ mente zerriſſen hätten, damit die Vielzahl ihrer eigenen Erſcheinungen dann doch noch führend hätte aufzutreten vermocht. f Die nationalſozialiſtiſche Revolution wäre etwas Halbes geblieben, wenn ſie nicht über die früheren Länder und vor allem über deren ſogenannte eigene ſouveräne Wurzeln das Intereſſe der Nation als Geſamtheit geſtellt hätte. Nicht nur die Parteien mußten verſchwinden, nein, ſondern auch die Parlamente unſerer Länder waren längſt überfällig. Es kann nur eine Souveränität im Deutſchen Reiche geben. Sie geht aus von dem Ganzen des beutſchen Volkes und nicht von einem Teil desſelben. Indem wir dieſe Länder als ſeldſtherrliche Erſcheinungen und ihre Parlamente als Träger ihrer eigenen Souveränität aufhoben, ſchuſen wir die Vorausſetzung zu einer wahren Son⸗ veränität des deutſchen Volkes im geſamten. Die Zukunft des Deutſchen Reiches iſt erſt ſeit dem Augenblick ſichergeſtellt, ſeitdem das Reich zur ſouveränen und ausſchließlichen Repräſentantin der deutſchen Nation wurde. Auf allen Gebieten unſeres nationalen Daſeins iſt es erſt jetzt gelungen, jene wahrhaft großen Auf⸗ gaben zu ſtellen und vor allem aber auch jene mate⸗ riellen Mittel zu ſichern, die für die Verwirklichung großer ſchöpferiſcher Pläne die Vorausſetzung ſind. So hat der Nationalſozialismus in wenigen Jahren nachgeholt, was Jahrhunderte vor ihm ver⸗ fäumten, und wieder gutgemacht, was zahlreiche Generationen vor ihm geſündigt hatten. So wurde es uns durch dieſe Beſeitigung der inneren ſtam⸗ mesmäßigen und parteipolitiſchen Zerſplitterungen möglich, gerade jene gewaltigen Aufgaben zu ſtellen und auch zum Teil zu löſen, die ſchon heute ein Grund für den Stolz und damit für die Selßs achtung des ganzen deutſchen Volkes ſind. Großartige Verkehrswege, gigantiſche Induſtrie⸗ bauten, einzigartige Stadtpläne und Bauwerke, rie⸗ ſenhafte Brücken erleben heute ihre Planung, ſtehen vor ihrem Bau oder ſind zum Teil auch bereits vollendet! Wenn das nächſte halbe Dezenium vergangen ſein wird, werden die Deutſchen in ihrem Bewußt⸗ ſein die Bilder von Leiſtungen tragen, die geeignet ſind, das ganze Volk mit höchſtem Stolze zu erfüllen. (Beifall!) Zu dieſen Leiſtuugen gehört aber vor allem auch die Konſtruktion einer Volks⸗ und Staatsfüh⸗ rung, die ebenſo weit entfernt iſt von parlamen⸗ tariſcher Demokratie wie von militäriſcher Diktatur. Im Nationalſozialismus hat das deutſche Volk jene Führung erhalten, die als Partei die Nation nicht nur mobiliſiert, ſondern vor allem or⸗ ganiſiert hat, und zwar ſo organiſtert, daß auf Grund des natürlichſten Prinzips der Ausleſe die Fortdauer einer ſicheren politiſchen Führung für immer gewährleistet erſcheint. Und dies iſt vielleicht eines der ſtolzeſten Kapitel der Geſchichte der letzten fünf Jahre. Der Nationalſozialismus hat nicht, wie ein klu⸗ ger internationaler Skribent vielleicht glaubt, am 4. Februar das Außen miniſterium in Deutſch⸗ land erobert, ſondern er beſitzt ganz Deutſchland ſeit dem Tag, an dem ich als Reichskanzler vor fünf Jahren das Haus am Wilhelmsplatz ver⸗ ließ, und zwar reſtlos und ausſchließlich. Es gibt keine Inſtitution in dieſem Staat, die nicht nattonalſozialiſtiſch iſt. Vor allem aber hat die na⸗ tionalſozialiſtiſche Partei in dieſen fünf Jahren nicht nur die Nation nationalſozialiſtiſch gemacht, ſondern ſich auch ſelbſt jene vollendete Organiſation gegeben, die für alle Zukunft die Selbſt⸗ und Forterhaltung gewährleiſtet. Die größte Sicherung dieſer nationalſozialiſti⸗ ſchen Revolution liegt führungsmäßig nach innen und außen in der reſtloſen Erfaſſung des Reiches und all ſeiner Einrichtungen und Juſtitutjonen durch die nationalſozialiſtiſche Partei. Sein Schutz der Welt gegenüber aber liegt in der neuen nationalſozialiſtiſchen Wehrmacht.(Leb⸗ hafter Beifall.) Es gibt kein Problem hie Wehrmacht, hie Partei Parteigenoſſen! In dieſen Tagen vor 18 Jahren habe ich zum erſtenmal das Programm der Partei verkündet. Damals in der Zeit der tiefſten deut⸗ ſchen Erniedrigung, der größten Ohnmacht und eines unvorſtellbaren Jammers proklamierte ich als Ziel der Nationalſozialiſtiſchen Partei u. a. die Beſeiti⸗ gung des uns durch den Verſailler Vertrag aufge⸗ zwungenen Söldnerheeres und die Errichtung eines großen ſtarken deutſchen Volks⸗ heeres. Als unbekannter deutſcher Frontſoldat habe ich dieſes kühne Programm aufgeſtellt, 14 Jahre lang in der Oppoſition gegen eine Welt von inneren Fein⸗ den und äußeren Haſſern dafür gekämpft und in fünf Jahren habe ich es jetzt verwirklicht!(Bravo⸗ rufe, ſtürmiſche Zuſtimmung.) Ich brauche gerade bei dieſer größten Leiſtung des neuen Reiches nicht in Details einzugehen. Nur folgendes will ich bekanntgeben: Das deutſche Friedensheer iſt aufgeſtellt! Eine gewaltige deutſche Luftwaffe ſchützt unſere Heimat! Eine neue Macht zur See unſere Küſten! Inmitten der gigantiſchen Steigerung unſerer allgemeinen Produktion wurde es möglich, eine Aufrüſtung ohnegleichen durch⸗ zuführen.(Sehr ſtürmiſcher Bei Ul) Wenn es heute ausländiſchen Weiſen zur inneren Beruhigung dient, dann mögen ſie unſertwegen auch ruhig glauben, daß in Deutſchland zwiſchen Wehrmacht und National⸗ ſozialismus weiß Gott was für Differenzen beſtehen. Wir gönnen ihnen dieſe einer inneren Selbſtbefriedigung ohne weiteres. Weun ſie aber daraus jemals zu anderen Schlüſſen kommen wollten, dann mag ihnen folgendes hier geſagt ſein: Es gibt in Deutſchland kein Problem nationalſozialiſtiſcher Staat und nationalſoziali⸗ ſtiſche Partei, und kein Problem nationalſozialiſtiſche Partei und nationalſozialiſtiſche Wehrmacht. In dieſem Reſch iſt jeder Nationalſozialiſt, der an irgendeiner verantwortlichen Stelle ſteht! Jeder Mann trägt das nationalſozialiſtiſche Ho⸗ heitszeichen auf ſeinem Haupt(Stärkſter Bei⸗ fall.) Jede Junſtitution dieſes Reiches ſteht unter dem Befehl der oberſten politiſchen Führung, und alle Inſtitutionen dieſes Reiches ſind ver⸗ ſchworen und einig in dem Willen und Eutſchluß, dieſes nationalſozialiſtiſche Deutſchland zu ver⸗ treten und wenn notwendig, zu verteidigen bis zum letzten Atemzug.(Stärkſte begeiſterte Zu⸗ rufe.) Man möge ſich ja nicht durch jene Ele⸗ mente eines anderen belehren laſſen, die ſchon in Deutſchland die ſchlechteſten Propheten geweſen find. Die Partei führt das Reich politiſch, und die Wehrmacht verteidigt dieſes Reich militäriſch. Jede Juſtitution in dieſem hat ihre Aufgabe, und es gibt niemand au einer verantwortlichen Stelle in dieſem Staat, der daran zweifelt, daß der autoriſterte Führer dieſes Reiches ich bin, und laroßer Beifall und leidenſchaftliche Zuſtim⸗ mung) daß mir die Nation durch ihr Vertrauen das Mandat gegeben hat, ſie überall und an jeder Stelle zu vertreten. Und ſo wie die deutſche Wehrmacht dieſem Staat des Nationalſoztialismus in blinder Treue und blin⸗ dem Gehorſam ergeben iſt, ſo ſind dieſer national⸗ ſozialiſtiſche Staat und ſeine führende Partei ſtolz und glücklich über unſere Wehrmacht. In ihr ſehen wir die Bekrönung einer den deut⸗ ſchen Menſchen von Jugend auf in Bann haltenden nationalſozialiſtiſchen Erziehung. Was er in den politiſchen Organiſationen in ſeiner politiſchen und geiſtigen Haltung bekommt, wird hier ergänzt durch die Ausbildung und Erziehung zum Soldaten. Ich kann in dieſer Stunde nicht anders, als jener Männer gedenken, die als Treuhänder der Wehr⸗ machl, des Heeres, der Marine und der Luftwaffe mir geholfen haben, dieſes wunderbare Inſtrument aufzubauen. Dank an v. Blomberg und v. Fritſch: Ich mußte den Wunſch des Generalfeldmarſchalls von Blomberg, nach der Vollendung der erſten großen Aufbauarbeit ſeine angegriffene Geſundheit nunmehr nach all den Aufregungen in einem pri⸗ vaten Leben zu ſchonen, reſpektieren. Ich möchte aber an dieſer Stelle meinen und des deutſchen Vol⸗ kes Dank ausſprechen für die ſo unendlich treue und loyale Arbeit dieſes Soldaten für das neue Reich und ſeine Wehrmacht(Starker Beifall.) Sie wird als ſolche von der Geſchichte der Gründung dieſes Reiches hiſtoriſch niemals mehr getrennt wer⸗ den können. Dasſelbe gilt von der Tätigkeit und dem hervor⸗ ragenden Wirken des Generaloberſten v. Fritſch, und von all jenen, die im Zuge der Verjüngung un⸗ ſeres politiſchen und militäriſchen Führerkorps jün⸗ geren politiſchen umd militäriſchen Kräften ihre Plätze in vornehmſter Geſinnung zur Verfügung ſtellten.(Starker Beifall.). „Verjüngung und Zuſammenfaſſung“: Wir wiſſen, was das Hunderttauſendmann⸗Heer der früheren Reichswehr an Vorausſetzungen für die ſo ſchnelle Wiederaufrüſtung der deutſchen Wehr⸗ macht geſchaffen hat. Wir wiſſen aber auch, daß die neuen gewaltigen Aufgaben zu ihrer Bewältigung eines fortgeſetzten Nachſtroms junger Kräfte bedürfen. Und wir wiſſen vor allem, daß die Auf⸗ gaben der Zukunft eine ſtärkere Zuſammenfaſſung der politiſchen und militäriſchen Machte des Reiches erfordern, als dies vielleicht früher nötig war. Wenn ich mich daher nach dem Weggang des Generalfeld⸗ marſchalls von Blomberg entſchloß, nunmehr meine Befehlsgewalt über die drei Wehrmachtteile direkt auszuüben und das Wehrmachtsamt als Oberkom⸗ mando der Wehrmacht mit perſönlich zu unterſtellen, dann hoffe ich, daß wir dadurch zu jener Verſtärkung unſerer militäriſchen Machtmittel in kürzeſter Zeit kommen werden, die die allgemeinen Zeitumſtände heute angezeigt ſein laſſen.(Stürmiſcher, anhaltender Beifall). Eine Verſicherung möchte ich vor dem deut⸗ ſchen Volk als ſein von ihm gewählter Führer an dieſem Tage abgeben: So ſehr wir am Frieden hängen, ſo ſehr hängen wir an unſerer Ehre und an den unveräußerlichen Rechten unſeres Volkes So ſehr ich für den Frie⸗ den eintrete, ſo ſehr aber werde ich auch dafür ſorgen, daß unſerem Volke niemals mehr da's Inſtrument geſchwächt oder gar genom⸗ men wird, das meiner Ueberzeugung nach allein geeignet iſt, in ſo unruhigen Zeitläuften den Frieden am ſicherſten und am erfolgreichſten zu bewahren! Anſere Friedensliebe iſt nicht ſchwacher Verzicht: Und ſo ſehr ich der Welt die Verſicherung von der aufrichtigen und tiefen Friedensliebe des deutſchen Volkes übermitteln kann, ebeuſowenig aber möchte ich einen Zweifel daran laſſen, daß dieſe riedensliebe weder mit ſchmächlichem Verzicht noch gar mit ehrloſer Feigheit etwas tun hat. Sollte jemals internationale Hetze und„ den Frieden unſeres 1 Reiches brechen, werden Stahl und Eiſen das deutſche Volk und die ihren Schutz nehmen! utſche Heimat unter Und die Welt würde daun blitzſchnell 1 8 wie ſehr dieſes Reich, Volk, Partei und Wehr⸗ macht von einem Geiſt erfüllt und in einem mungskundgebungen.) Im übrigen iſt es nicht meine Abſicht, das ehren⸗ hafte deutſche Offizierkorps vor den Verleumdungen einer internationalen Journaliſtik beſonders in Schutz zu nehmen. Dies iſt auch nicht notwendig. Denn es gibt nun einmal unter den Journaliſten zwei Sorten von Menſchen: Wahrheitsliebende und andererſeits verlogene, minderwertige Schwindler, illen fanatiſtert ſind! (Leidenſchaftliche Zuſtim⸗ Völkerbetrüger u. Kriegshetzer. Es gibt aber nur eine Sorte von deutſchen Offizieren!(Stärkſter Oetfall.) Sie haben, meine Parteigenoſſen, das Bild eines gewaltigen geſchichtlichen Aufſchwunges ſoeben ge⸗ ſehen, der Deutſchland durch die nationalſozialiſtiſche Revolution und durch die Führung der Partei zuteil wurde. Die Größe dieſer Leiſtung zwingt aber auch zur Sorge für die Zukunft. Anſere Wirtſchaftsparole für die Zukunft: Arbeit! Das wirtſchaftliche Programm dieſer Zukunft iſt Ihnen bekannt. Es gibt für uns kei⸗ nen anderen Weg, als den einer größten Steigerung unſerer Arbeit und damit ihrer Erträgniſſe. Das deutſche Volk iſt ein Volk mit einem hohen Lebens⸗ anſpruch. Wenn die übrige Welt ſtatt von Jour⸗ naliſten nur von überragenden Staatsmännern be⸗ einflußt würde, müßte ſie für dieſe Tatſache dankbar ſein. Denn je größer die Lebens⸗ und Kultur⸗ anſprüche eines Volkes ſind, deſto größer wird ſeine Sehnſucht nach Frieden ſein. Er allein gibt die Mög⸗ lichkeit, jene Leiſtungen zu vollbringen, die den An⸗ forderungen eines ſo hohen Lebensſtandards zu ge⸗ nügen vermögen. 5 Unſere wirtſchaftliche Lage iſt ſchwer. Allein nicht, weil in Deutſchland der Nationalſozia⸗ lismus regiert, ſondern weil 140 Menſchen auf dem Quadratkilometer leben, weil uns nicht jene großer Natur⸗ und Bodenſchätze gegeben ſind wie anderen Völkern, weil wir vor allem einen Mangel an fruchtbarer Erde beſitzen. Würde ſich heute Groß⸗ britannien plötzlich auflöſen und England nur auf ſeinen eigenen Lebensraum angewieſen ſein, dann hätte man vielleicht dort ſofort mehr Verſtändnis für die Schwere der wirtſchaftlichen Aufgaben, die uns geſtellt ſind(Beifall). Daß und wie Deutſchland mit dieſen Problemen fertig wurde, iſt an ſich ein Wun⸗ der und ein Grund für uns alle, darauf wahrhaft ſtolz zut ſein. Wenn ein Volk, das über keinerlei Goldreſerven und Deviſen verfügt, und zwar nicht deshalb, weil hier der Nationalſozialismus regiert, ſondern weil der nicht nationalſozialiſtiſche, demokra⸗ tiſch⸗parlamentariſche Staat vorher 15 Jahre lang von einer beutegierigen Welt ausgeplündert wurde. Wenn alſo ein Volk, das 140 Menſchen auf dem Quadratkilometer zu ernähren hat und keinerlei ko⸗ loniale Ergänzung beſitzt, wenn ein Volk, dem es an zahlreichen Rohſtoffen fehlt und das weder die Möglichkeit beſitzt noch willens iſt, durch Kredite ein Schwindeldaſein zu führen, wenn ein ſolches Volk in fünf Jahren ſeine Arbeitsloſenzahl auf nichts vermindert, ſeinen Lebensſtandard nicht nur hält, ſondern ſogar verbeſſert und dies alles aus eige⸗ ner Kraft, wenn ein Volk ein ſolches Wunder zuwege bringt, daun ſollten wenigſtens alle jene ſchweigen, die es trotz größter wirtſchaftlicher Vorausſetzungen kaum ſertigbringen, ihre eige⸗ nen Erwerbsloſenprobleme zu löſen.(Große Beifallskundgebungen.) Es wird auch in der Zukunft unſere Aufgabe ſein, das deutſche Volk vor allen Illuſionen zu bewahren. Die ſchlimmſte Illuſion iſt aber immer die, zu glauben, daß man etwas verleben kann, was vorher nicht oͤurch Arbeit geſchaffen und produziert wurde. Mit anderen Worten: Es wird auch in der Zukunft unſere Pflicht ſein, jedem einzelnen Deut⸗ ſchen in Stadt und Land klar zu machen, daß der Wert ſeiner Arbeit ſtets gleich ſein muß ſeinem Lohn. Das heißt: Der Bauer kann für ſeine Land⸗ produkte nur das bekommen, was der Städter vor⸗ her erarbeitet hat, und der Städter kann nur erhal⸗ ten, was der Bauer ſeinem Boden abrang, und alle untereinander können nur austauſchen, was ſie pro⸗ duzieren, und das Geld kann dabei nur die Mittler⸗ rolle ſpielen. Es trägt keinen eigenen Gebrauchswert in ſich. Jede Mark, die in Deutſchland mehr bezahlt wird, ſetzt voraus, daß um eine Mark mehr gearbeitet wurde. Anſonſten iſt dieſe Mark ein leeres Stück Papier, das keine Kaufkraft beſitzt. Wir aber wollen, daß unſere deutſche Reichsmark ein ehrlicher Schein bleibt, eine ehrliche Auwei⸗ ſung für das Produkt einer von einem anderen ebenſo ehrlich geleiſteten Arbeit. Dies iſt die wahre, weil einzige und wirkliche Dek⸗ kung einer Währung. Dadurch haben wir es er⸗ möglicht, ohne Gold und ohne Deviſen den Wert der oͤeutſchen Mark zu erhalten und deen damit auch den Wert unſerer Sparguthaben ſichergeſtellt, zu einer Zeit, da jene Länder, die von Gold und Deviſen überlaufen, ihre Währungen ſelbſt ent⸗ werten mußten! Die neue Phaſe der Produktion: Schon der Geburtsſegen wird uns zwingen, durch Erhöhung unſerer Produktion das erhöhte Aufkom⸗ men für die Geſamtheit ſicherzuſtellen. Wir haben uns nun in den Jahren 1933/34 gezwungen geſehen, die deutſche Arbeitskraft, um ſie überhaupt erſt ein⸗ mal zur Wirkung zu bringen, nicht ſelten in primi⸗ tivſter Form anzuſetzen. Spaten und Schaufel waren in dieſen Jahren die Werkzeuge für viele Hundert⸗ tauſende deutſcher Männer. Mit der ſteigenden In⸗ betriebſetzung unſeres wirtſchaftlichen Lebens erfolgte eine langſame Umſtellung auch in unſeren Arbeits⸗ methoden. Heute leidet Deutſchland an einem Mangel an gelernten Arbeitskräften. Die Arbeits⸗ loſigkeit als ſolche iſt ſo gut wie reſtlos beſeitigt. Wir treten nunmehr in eine neue Phaſe uuſerer nationalen Produktion. Jetzt iſt es die Aufgabe, die primitiven Arbeitsmethoden langſam zu er⸗ ſetzen durch verbeſſerte, vor allem techniſch ver⸗ vollkommnete. Es muß unſer Ziel ſein, den hochwertigen deutſchen Arbeiter immer mehr von der primitiven Arbeit wegzuziehen und einer hochwertigen Tätigkeit zuzu⸗ führen. Die primitivſte Arbeit aber wollen wir dann der durch die hochwertige Arbeit geſchaffenen Ma⸗ ſchine überlaſſen! Es iſt dabei aber notwendig, dafür zu ſorgen, daß unſer flaches Land, bei dem dieſe Umſtellung zur Maſchine nur bedingt und allmählich möglich iſt, nicht von Arbeitskräften entblößt wird. Allein auch dies wird am eheſten dadurch erreicht, daß durch die allgemeine Vervollkommnung unſerer Arbeitsmetho⸗ den dem Mangel der Arbeitskraft im Geſamten auf natürliche Weiſe begegnet wird und damit das Ab⸗ fließen primitivſter Arbeitskräfte vom flachen Land mit Recht geſtyppt werden kann. In wenigen Sätzen ein Programm, das aller⸗ dings Jahre zur Verwirklichung benötigt. Allein wie alle nattonalſozialiſtiſchen Vorhaben am Ende auch ſeine Verwirklichung erfahren wird. Anſer Kolonialanſpruch bleib! unaboin bar: Was immer wir aber auch durch eine ſolche Steigerung der deutſchen Produktion erreichen, es kaun die Unmöglichkeit der deutſchen Raum⸗ zumeſſung dadurch nicht beſeitigt werden. Es wird daher von Jahr zu Jahr ſtärker die Forde⸗ rung nach jenem kolonfalen Beſitz ertönen, den Deutſchland einſt nicht anderen Mächten weg⸗ genommen hat, und der für dieſe Machte heute ſachlich ſo gut als wertlos iſt, für unſer eigenes 5 1 85 unentbehrlich erſcheint.(Brauſender eifa Ich möchte mich hier gegen die Hoffnung wen⸗ den, einen ſolchen Anſpruch uns etwa durch Kredite abdin gen zu können. Wir wün⸗ 1 nicht Kredite, ſondern Lebensgrundlagen, die es uns ermöglichen, durch eigenen Fleiß die Exiſtenz der Nation ſicherzuſtellen.(Beifall.) Wir wänſchen vor allem nicht naive Zuſicherungen, daß es uns geſtattet ſein ſoll, zu kaufen, was wir 6. Seite/ Nummer 85 —— Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 21. Februar 1938 brauchen. Wär lehnen ſolche in unſerem Lande nur als Hohn empfundene Erklärungen einmal für immer ah. Es gibt kein weltwirtſchaftliches Rezept, das einen vollen Erſatz für die Möglich⸗ keit einer intenſiven Wirtſchaft im eigenen Wäh⸗ rungsbereich bieten kann. Sie werden, meine Abgeordneten, von mir nicht er⸗ warten, daß ich zu einzelnen internationalen Plä⸗ nen Stellung nehme, die augenblicklich das mehr oder weniger große Intereſſe verſchiedener Regierungen zu erregen ſcheinen. Sie ſind zu ungewiß und zu unklar, als daß ich mich dazu äußern könnte. Keine Konferenz und kein Einkritt in den Völkerbund: Vor allem aber nehmen Sie mein tiefwurzeln⸗ des Mißtrauen gegenüber allen ſoge⸗ nannten Konferenzen entgegen, die für ihre Teilnehmer vielleicht anregende Stunden interef⸗ ſanter Geſpräche ſind, für die hoffende Menſchheit aber meiſtens nur zu Enttäuſchungen führen. (Stürmiſcher Beifall). Sie werden mir zugeben, daß wenn mein Pro⸗ gramm im Jahre 1933 etwa gelautet hätte, ab⸗ zuwarten, bis durch eine internationale Weltwirt⸗ ſchaftskonferenz die Hilfe kommt, Deutſchland heute vermutlich 15 Millionen Erwerbsloſe haben würde, ſofern wir nicht ſchon überhaupt im bolſchewiſtiſchen Chaos untergegangen wären! Ich kann auch nicht natürliche Forderungen verknüpft zugeben, daß beſtimmte mit politiſchen Geſchäften werden, die damit nichts zu tun haben. Es tauchen in letzter Zeit immer wieder Mel⸗ dungen auf, Deutſchland ſtehe im Begriff, ſeine Anſchauung über einen eventuellen Wieder⸗ eiutritt in den Völkerbund einer Re⸗ viſion zu unterziehen.(Heiterkeit.) Auch guf die Gefahr hin, daß der ebenſo begriffs⸗ ſtutzige wie indolente Journalismus unſerer demo⸗ kratiſchen Weltpreſſe dies bis morgen wieder ver⸗ geſſen haben wird, möchte ich doch noch einmal fol⸗ gendes erklären(erneute Heiterkeitsausbrüche): Im Jahre 1919 wurde einigen Völkern ein Friedens⸗ vertrag aufgezwungen, der die gewalttätigſten Ein⸗ griffe in. Volksgemeinſchaften und Beſitzrechte mit ſich brachte, die bisher denkbar erſchienen. Dieſe Vergewaltigung nationaler und wirtſchaftlicher Lebensſchickſale und Lebensgemeinſchaften der Völ⸗ ler fand ſtatt unter einem Dunſt moraliſierender Phraſen, die vielleicht geeignet waren, das ſchlechte Gewiſſen der Täter zu beruhigen, auf die Betroffe⸗ nen aber nur wie ein ſchlechter Witz wirken konnte. (Beifall). Nachdem durch einen ſolchen Gewaltakt eine ebenſo gründliche wie einſchneidende Verände⸗ rung der Weltkarte in territorialer und bevölke⸗ rungspolitiſcher Hinſicht vorgenommen worden war, wurde ein Völkerbund begründet, deſſen Aufgabe es nun ſein ſollte, dieſe wahnwitzigen unvernünf⸗ tigen Handlungen als einen endgültigen Abſchluß der politiſchen und wirtſchaftlichen Entwicklung der Völker feſtzulegen und ſeine Ergebniſſe als die ewige und unveränderliche Grundlage des Lebens und der Grenzen der menſchlichen Gemeinſchaften auf dieſem Planeten zu fixieren. In Zukunft ſollte es verboten ſein, durch Gewalt an dem zu rütteln, was in der Vergangenheit durch Gewalt entſtanden war. Um aber das Unſinnige einer ſolchen haarſträu⸗ henden Vergewaltigung der Menſchheit etwas zu mildern, wurde wenigſtens noch offen gelaſſen, daß Korrekturen dieſes durch die Gewalt von Jahrtau⸗ ſenden entſtandenen Zuſtandes in Zukunft auf dem Wege des Rechtes, alſo der Einſicht, erfolhen füllten. Diefe etwas ſchwierige Aufgabe wurde Völkerbund ſo nebenbei zugewieſen! Deutſchland ſelbſt hatte zunächſt überhaupt kein Recht, in dieſe erhabene Gemeinſchaft der mora⸗ liſchen Verteidigung früherer Gewalttaten ein⸗ Warum gehen wir nicht Und ich muß mich dagegen verwahren, daß daraus gefolgert wird, daß wir nicht für die Grundſätze des Rechts einzutreten bereit waren, weil wir nicht im Völkerbund ſeien! Im Gegenteil: wir ſind nicht im Völkerbund, weil wir glauben, daß er nicht eine Inſtitution des Rechts, ſondern eher noch eine Einrichtung zur Verteidigung des Verſailler Unrechts iſt(langanhaltende ſtürmiſche Zuſtimmung). Es kommt dazu aber auch noch eine Reihe wei⸗ terer ſachlicher Erwägungen. 1. Wir ſind aus dem Völkerbund einſt ausgetreten, weil er uns, getreu ſeiner ganzen Gehurt und Verpflichtung, das Recht auf gleiche Rü⸗ ſtung und damit gleiche Sicherheit verweigerte. Wir würden niemals mehr in ihn eintreten, weil wir nicht die Abſicht haben, uns an irgendeiner Stelle der Welt durch einen Mehrheitsbeſchluß des Völkerbundes für die Verteidigung des Un⸗ rechtes einſpannen zu laſſen. Und glauben wir damit allen jenen Völkern einen Gefallen zu erweiſen, die das Unglück verleitet, auf den Völkerbund als einen Faktor wirklicher Hilfe bauen und vertrauen zu dürfen. Denn wir hätten es für richtiger gehalten, im Falle des Abeſſinienkrieges z. B. 1. mehr Ver⸗ ſtänduis für die italteniſchen Lebensnotwendig⸗ keiten aufzubringen und 2. weniger Hoffnungen und vor allem weniger Verſprechungen an die Abeſſinier zu geben. Es würde dies vielleicht eine einfachere und ver⸗ ultuftigere Löſung des ganzen Problems ermög⸗ licht haben. 5 4. Wir denken aber überhaupt im Eruſtfall nicht daran, die deutſche Nation in Konflikte verwickeln zu laſſen, au deuen ſie nicht ſelbſt intereſſiert iſt. Wir ſind nicht gewillt, für terri⸗ toriale oder Wirtſchaftsintereſſen anderer ein⸗ zutreten, ohne daß dabei auch nur der geringſte Nutzen für Deutſchland erſichtlich wäre. Im übrigen erwarten wir ſelbſt auch nicht von an⸗ deren Völkern eine ſolche Unterſtützung. Deutſch⸗ land iſt entſchloſſen, ſich in ſeinen Intereſſen und in ſeinen Auſprüchen eine weiſe Beſchränkung aufzuerlegen. Sollten aber irgendwo deutſche Jntereſſen ernſtlich auf dem Spiele ſtehen, ſo werden wir nicht erwarten, von einem Völker⸗ hund jemals eine praktiſche Unterſtützung erhal⸗ ten zu können, ſoudern wir nehmen von vorn⸗ herein au, daß wir uns der daraus entſtehenden Aufgaben ſelbſt zu unterziehen haben. Und es iſt gut, ſich darüber im klaren zu ſein, denn dies wird unſeren Wüuſchen und Hoffnungen immer jene Mäßigung auferlegen, die wir auf ſeiten der kollektin Beſchützten leider uur zu vft vermiſſen müſſen.(Langanhaltende ſtürmiſche Zuſtim⸗ mungskundgebungen). 5 s dann dem 8 * zutreten, ſondern erhielt dieſe gnädige Erlaub⸗ nis erſt unter dem unvergeßlichen Reichskanz⸗ ler Guſtar Streſemaun. Sie wiſſen, meine Abgeordneten, wie ſehr nun dieſe Inſtitution verſagt hat. Sie war weder ein Völ⸗ kerbund, denn es fehlten ihr von Anfang und durch ſpäteren Austritt zwei der gewaltigſten Weltmächte, noch war ſie eine Inſtitution des Rechtes, oder, wie man heute immer mit eiſerner Stirn behaupten will, der Prinzipien des Rechts, ſie war eine Inſtitution zur Aufrechterhaltung eines aus tauſendjährigem Unrecht entſtandenen Zuſtandes Denn: Entweder iſt Gewalt Recht oder Gewalt iſt Unrecht. Wenn Gewalt aber heute Unrecht iſt, dann war Gewalt auch früher Unrecht. Wenn alſo der bis⸗ herige Zuſtand der Welt aber ohne Zweifel durch Aktionen der Gewalt entſtanden iſt, dann iſt dieſer Zuſtand mithin ein Zuſtand, der durch Unrecht wurde. Es verteidigt daher der Völkerbund auch keineswegs einen Zuſtand des Rechts, ſondern einen aus tau⸗ ſendjährigem Unrecht geborenen Zuſtand. Wir hören nun allerdings, daß dies anders werden ſoll. Wir vernehmen ſehr häufig, daß z. B. engliſche Politiker uns mit Freuden unſeren kolonialen Befitz zurückzugeben wünſchten, wenn ſie nur dabei nicht ſo ſehr unter dem Gedanken an das Unrecht und an die Gewalt, die dabei den Eingeborenen zugefügt werden würden, litten. Nachdem im Jahre 1918 der Völkerbund noch nicht beſtand, konnte man da⸗ mals ja dieſe Gebiete ohne Einwilligung der Ein⸗ geborenen den neuen Herren praktiſch überantwor⸗ ten und ſich dieſe Uebereignung durch den Völker⸗ bund ſpäter moraliſch atteſtieren laſſen. Allerdings wollte man den edlen Grundſatz, daß eine Kolonie nur dann jemanden gehören darf, wenn die Eingeborenen ihren ausdrücklichen Wunſch in dieſer Hinſicht äußerten, auf die Ver⸗ gangenheit der kolonialen Erwerbungen aus⸗ dehnen, daun würden die kolonialen Beſitze un⸗ ſerer Weltmächte vermutlich bedenklich zu⸗ ſammenſchrumpfen. f Alle dieſe kolonialen Reiche ſind eben nicht durch Abſtimmungen, vor allem nicht durch demo⸗ kratiſche Abſtimmungen der dort lebenden Völ⸗ ker entſtanden, ſoudern durch nackte und brutale Gewalt. Sie ſind heute ſelbſtverſtändlich unlösbare Beſtand⸗ teile der in Frage kommenden Staaten und bilden als ſolche einen Teil jener Weltordnung, die uns be⸗ ſonders von demokratiſchen Politikern immer als die „Weltordnung des Rechts“ bezeichnet wird. Jenes „Rechts“, das nun der Völkerbund in ſeiyen Schutz zu nehmen beauftragt iſt. Ich habe tiefes Verſtändnis dafür, daß die In⸗ tereſſenten au dieſer Rechtsordnung im Völker⸗ bund ein angenehmes moraliſches Forum ſehen für die. Aufrechterhaltung und, wenn möglie für die Verteidigung ihrer früher durch Gewal „zuſammengebrgchten Beſitztümer. Ich habe uur kein Verſtändnis dafür, daß der ſoeben ſelbſt durch einen Gewaltakt Beraubte ſeinerſeits an einer ſolchen illuſtren Geſellſchaft teilnehmen ſoll. (Heiterkeit und lebhafte Beifalls rufe.) mehr nach Genf? 5. Haben wir nicht die Abſicht, nus in Zu⸗ kunft von irgendeiner internationalen Einrich⸗ tung eine Haltung vorſchreiben zu laſſen, die, in⸗ dem ſie die offizielle Auerkennung uubeſtreit⸗ barer Tatſachen ausſchließt, wenig Aehulichkeit mit den Handlungen überlegter Menſchen als vielmehr mit den Gepflogenheiten eines bekaun⸗ ten großen Vogels beſitzt. Ein hundertjähriger Be⸗ ſtand des Völkerbundes würde, da er ſelbſt er⸗ ſichtlich unfähig iſt, geſchichtliche oder wirtſchaft⸗ liche Notwendigkeiten zu begreiſen und die dor⸗ aus reſultierenden Forderungen zu erfüllen, umgekehrt aber die Intereſſen der Völker am Ende, ſoweit es ſich um ihr Sein oder Nichtſein handelt, ſtärker ſind als formaliſtiſche Erwägun⸗ gen, zu einer komiſchen Weltlage führen. Denn im Jahre 2086 würden ſehr leicht neue Staaten entſtanden oder andere vergangen ſein, ohne daß eine Regiſtrierung dieſer neu eingetre⸗ tenen Sachlage in Genf hätte ſtattfinden können. (Gelächter und Beifall.) Deutſchland erkennt Mandſchukuo an! Deutſchland hat einmal durch ſeine Mitgliedſchaft im Völkerbund ſich an einer ſolchen unvernünftigen Handlung beteiligen müſſen, es hat Gott ſei Lob und Dank infolge feines Austritts aus ihm in einem drohenden z eiten Fall der Vernunft und der Bil⸗ ligkeit entſprechend handeln können Ich will Ihnen aber, meine Herren Abgeordneten, heute bekannt⸗ beben, daß ich mich nunmehr outſchloſſen habe, auch im erſten Fall die notwendige, geſchichtlich bedingte Korrektur vorzunehmen: Deutſchland wird Mandſchukno anerkennen. (Beifall.) Wenn ich mich zu dieſem Schritt entſchließe, dann weſchieht es, um euch hier einen endgültigen Strich zu ziehen zwiſchen einer Politik phantaſtiſcher Unver⸗ ſtändlichkeiten und einer ſolchen der nüchternen Reſpektierung realer Tatſachen 5 Ich will zuſammenfaſſend alſo noch einmal er⸗ klären, daß Deutſchland, und erſt recht nach dem Austritt Italiens aus dem Völkerbund, über⸗ haupt nicht mehr daran denkt, jemals in dieſe In⸗ ſtitution zurückzukeh en! Dies bedeutet nicht die Ablehnung einer Zu⸗ ſammenarbeit mit anderen Müchten, im Gegen⸗ teil. Dies bedeutet nur die Ablehnung von Ver⸗ yflichtungen, die unüberſehbar und in den meiſten (Leideuſchaftliche N Fällen auch unerfüllbar ſind. Zuſtimmung.] Für die Zuſammenarbeit mit anderen Mächten hat Deutſchland viele, und wie wir glauben, wert volle Beiträge geleiſtet. weder wirtſchaftlich noch politiſch als iſolſert anzu⸗ Das Reich iſt auch beute ehen. Ich habe mich im Gegenteil bemüht, ſeit der Uebernahme der Macht im Reiche zu den meiſten Staaten das möglich beſte Verhältnis zu finden. Zu einem Lande allerdings haben wir ein engeres Verhältnis nicht geſucht und wünſchen auch, zu ihm in kein engeres Verhältnis zu treten: Sowjet⸗ Rußland.(Beifall.) Wir ſehen im Bolſchewis⸗ mus mehr noch als früher die Inkarnation des menſchlichen Zerſtörungstriebs. Wir machen für dieſe grauenhafte Ideologie der Vernichtung auch nicht das ruſſiſche Volk als ſolches verantwortlich. Wir wiſſen: Es iſt eine kleine füdiſch⸗ intellektuelle Oberſchicht, die ein großes Volk in den Zuſtand dieſes Wahnwitzes gebracht hat. Wenn ſich dieſe Lehre nun territorial auf Rußland begrenzen würde, ließe ſich auch dar⸗ über am Ende noch reden, denn Deutſchland hat nicht die Abſicht, dem ruſſiſchen Volk etwa Auffaſſun⸗ gen unſeres Lebens aufzuzwingen. Leider aber verſucht der jitdiſch⸗internationale Bolſchewismus von ſeiner ſowjetiſtiſchen Zen⸗ trale aus die Völker der Welt innerlich aus⸗ zuhöhlen, die Geſellſchaftsordnunugen zum Ein⸗ ſturz zu bringen und das Chaos an die Stelle der Kultur zu ſetzen. Nicht wir ſuchen eine Berührung mit dem Bol⸗ ſchewismus, ſondern er verſucht fortgeſetzt, die andere Menſchheit mit ſeinen Gedanken und Ideen zu ver⸗ ſeuchen und ſie damit in ein Unglück ungeheuerſten Ausmaßes zu ſtürzen. Und hier ſind wir unerbitt⸗ liche Feinde. So wie wir im Innern in Deutſch⸗ land ſelbſt die kommuniſtiſchen moskowitiſchen Ver⸗ ſuche erledigten, ſo werden wir auch nicht von außen her Deutſchland durch die materielle Gewalt des Bolſchewismus vernichten laſſen Wenn nun Großbritannien ſehr oft durch den Mund ſeiner verantwortlichen Staatsmänner ver⸗ ſichern läßt, daß es an der Aufrechterhaltung des Status quo in der Welt intereſſiert ſei, dann ſollte dies auch hier gelten. Jede Bolſchewiſierung eines enropäiſchen Lan⸗ des bedeutet eine Verſchiebung dieſes Zuſtaudes. Denn dieſe bolſchewiſierten Gebiete ſind daun nicht mehr ſelbſtherrliche Staaten mit einem nativnalen Eigenleben, ſondern Sektionen der Moskauer Revolutionszentrale. Mir iſt es be⸗ kannt, daß Miſter Eden dieſe Auffaſſung nicht teilt. Herr Stalin teilt ſie und gibt das offen zu, und in meinen Augen iſt zur Zeit noch immer Herr Stalin perſönlich ein glaubwürdigerer Kenner und Juterpret bolſchewiſtiſcher Auffaſ⸗ ſungen und Abſichten als ein britiſcher Miniſter! (Langanhalteuder Beifall.) Wir ſtehen daher je⸗ dem Verſuch einer Ausbreitung des Bolſchewis⸗ mus, ganz gleich, wo er auch ſtattfindet, mit Ab⸗ ſchen und dort, wo er uns ſelbſt bedroht, in Feindſchaft gegenüber! Anſere Stellung zum oſlaſiatiſchen Konflikt: Daraus ergibt ſich auch unſer Verhältnis zu Japan. Ich kann mich nicht der Auffaſſung jener Politiker anſchließen, die glauben, der euro⸗ päiſchen Welt einen Dienſt durch eine Schädigung Japans erweiſen zu können.. Ich befürchte, daß eine japauiſche Niederlage in Oſtaſien niemals Europa oder Amerika zu⸗ gute käme, ſondern ausſchließlich dem bolſche⸗ miſtiſchen Sowjetrußland. Ich halte China nicht für ſeeliſch oder materiell gekräſtigt geung, um aus eigenem einem bolſchewiſtiſchen Auſturm ſtandhalten zu können. Ich glaube aber, daß ſelbſt der größte Sieg Japans für die Kultur und den allgemeinen Frieden der Welt unendlich weniger gefährlich iſt, als es ein Sieg des Bolſchewismus ſein würde. Deutſchlaud hat mit Japan einen Vertrag zur Bekämpfung der Komintern⸗Beſtrebungen. Es beſaß zu China im⸗ mer freundſchaftliche Beziehungen. Ich glaube, daß wir vielleicht am eheſten als wirklich neutrale Zuſchauer dieſes Dramas gelten können. Ich brauche uicht zu verſichern, daß wir alle den Wunſch haben und hat⸗ ten, daß zwiſchen den beiden großen Oſtaſiatiſchen Völkern wieder ein Zuſtand der Beruhigung und endlich des Friedens eintreten möge. Allein wir glauben, daß es zu einem Frieden vielleicht längſt gekommen wäre, wenn nicht gewiſſe Kräfte, genau ſo wie im Falle von Abeſſinien auch in Oſtaſien ihren Rat und vielleicht das Verſprechen moraliſcher Hilfeleiſtung zu ſehr in die Waagſchale der einen Seite gelegt hätten. Dieſer Stellung⸗ nahme konnte— wie die Dinge liegen— nur eine rein platoniſche Bedeutung zukommen. Wer jedoch am Ertrinken iſt, greift nach jedem Strohhalm. Es wäre beſſer geweſen, China auf den vollen Ernſt ſeiner Lage aufmerkſam zu machen, ſtatt, wie ſo oft, den Völkerbund als den ſicheren Garanten des Frie⸗ dens und der Sicherheit zu zitieren! Ganz gleichgültig, in welcher Zeit und wie die Ereigniſſe in Oſtaſien ihre endgültige Löſung finden werden, Deutſchlaud wird in ſeiner Ab⸗ wehrſtellung gegen den Kommunismus Japan ſtets als ein Element der Sicherheit betrachten und werten, und zwar der Sicherung der menſch⸗ lichen Kultur. Denn es gibt für uns keinen Zweifel, daß ſelbſt der größte japaniſche Sieg die Kulturen der weißen Völker nicht im ge⸗ ringſten berühren wird, ebenſo aber auch keinen Zweifel darüber, daß etwa ein Sieg des Bolſche⸗ wismus gerade der heutigen 1000 jährigen Kultur der weißen Raſſen ein Ende bereiten würde! (Stürmiſche Zuſtimmung.) Ich möchte mich hierbei ſchärfſtens verwahren gegen jene geiſtloſen Angriffe, die gegen Deutſch⸗ land den Vorwurf erheben, wir würden durch uuſere Haltung im Oſtaſiatiſchen Konflikt gegen die Intereſſen der weißen Raſſen verſtoßen. Sy etwas in franzöſiſchen oder engliſchen Zeitungen leſen zu müſſen, regt uns wahrhaftig nur zum Staunen an. Daß ausgerechnet der wegen ſeines Raſſenſtand⸗ punktes ſo heftig bekämpfte nationalſozialiſtiſche Staat nun plötzlich die Ehre erhalten ſolle, für Raſ⸗ ſenideale, ſprich beſſer Raſſenintereſſen, vom Leder zu ziehen, iſt auch ein Witz der Weltgeſchichte.(Hei ⸗ terkeit.) Deutſchland hat in Oſtaſien keinerlei ter⸗ ritoriale Intereſſen. Es hat den begreiflichen Wunſch, Handel und Geſchäfte zu betreiben. Dies verpflichtet uns nicht, für die eine oder andere Seite Partei zu ergreifen, wohl aber verpflichtet, dies uns, zu erken⸗ nen, daß ein Sieg des Bolſchewismus auch hier die letzten Möglichkeiten vernichten würde. Im übrigen hatte Deutſchland einſt ſelbſt in Oſtaſien Beſitzungen. Es verhinderte dies gewiſſe Mächte nicht, durch eine Koalition von Völkern weißer und gelber Raſſe das Deutſche Reich von dort zu vertreiben. Wir wünſchen heute wirklich nicht mehr eine Einladung zu erhalten, etwa nach Oſtaſien zurückzukehren! Ebenſo beſitzt Deutſchland keinerlei den furchtbaren Bürgerkrieg, der z. Z. in Spanien tobt. Die Lage iſt dort ähnlich, wie wir ſie in Deutſch⸗ lang ſelbſt einmal erlebten. Der von Moskau aus perſonell und materiell inſpirierte und durchgeführte Angriff gegen einen laſſen wollenden nationalen Bevölkerung. Und ge⸗ nau wie in Deutſchland ſteht auch in dieſem Falle die demokratiſche Internationale auf ſeiten der bol⸗ ſchewiſtiſchen Brandſtifter. Die deutſche Regierung würde in einer Bolſchewiſterung Spaniens nicht nur ein Element der Beunruhigung Europas, ſondern eine Störung des europäiſchen Gleichgewichts er⸗ blicken, denn ſo wie erſt dieſes Land zu einer Sektion der Moskauer Zentrale werden würde, be⸗ ſtände die Gefahr einer weiteren Ausbreitung dieſer Seuche der Zerſtörung und Vernichtung mit Folgen, denen wir dann unter keinen Umſtänden gleichgültig gegenüberſtehen könnten. Wir ſind daher glücklich, daß unſere antibolſchewiſtiſche Einſtellung auch von einem dritten Staat noch geteilt wird. Muſſolini eine Erſcheinung ſäkularen Ausmaßes: Das deutſch⸗italieniſche Verhältnis baſtert auf dem Vorhandenſein gemeinſamer Lebens⸗ und Staatsauffaſſungen ſowie auf einer gemeinſamen Abwehr der uns bedrohenden internationalen Ge⸗ fahren. Wie ſehr dieſe Empfindung in Deutſchland Gemeingut des Volkes geworden iſt, wurde am ſchlagendſten erwieſen durch die freudige Begeiſterung, mit der der Schöpfer des faſchiſtiſchen Staates im Reiche begrüßt wurde. Eine Erkenntnis müßte allen europäiſchen Staatsmännern zu eigen ſein. Hätte Muſſolini im Jahre 1922 nicht durch den Sieg ſeiner faſchiſtiſchen Bewegung Italien erobert, dann würde dieſes Land vermutlich dem Bol ſche⸗ wis mus verfallen ſein. Die Folgen eines ſolchen Zuſammenbruches wären für die abendländiſche Kultur überhaupt nicht vorſtellbar. Schon der bloße Gedanke an eine ſolche Möglichkeit wirkt auf einen Maun mit hiſtoriſchem Blick und geſchichtlichem Verant⸗ wortungsbewußtſein grauenhaft! Die Sympathie, die Benito Muſſolini in Deutſchland genießt, ge⸗ hört daher einer Erſcheinung von ſäkularem Ansmaß. Die Preſſehetze in den weſtlichen Demokratien: Es wurde in den letzten Jahren ſehr oft von Gegenſätzen zwiſchen Frankreich und England einerſeits und Deutſchland andererſeits geredet und noch mehr geſchrieben. Es iſt mir im einzelnen nicht klar, worin dieſe Gegenſätze genauer ſubſtantiiert liegen ſollen. Deutſchland hat in Eurvppa, wie ich ſchon öfter als einmal betonte, an Frankreich keine terri⸗ torialen Forderungen mehr zu ſtellen. Mit der Rückkehr des Saargebiets hoffen wir, iſt die Periode franzöſiſch⸗dentſcher territorialer Aus⸗ einanderſetzungen endgültig abgeſchloſſen. Deutſchland hat mit England keinerlei Streitig⸗ zeiten, es ſeien denn unſere kolonialen Wünſche. Es fehlt ſedoch feder Anhaltspunkt für einen auch nur ir denkbar möglichen Konflikt. Daz einzige, was das Zuſammenleben dieſer Staaten vergiftet 1 Die Lage, in der ſich Italien befindet, iſt in man⸗ cher Hinſicht ähnlich der Deutſchen. Es war unter ſolchen Umſtänden ſelbſtverſtändlich, daß wir, die wir unter einer gleichen Uebervölkerung zu leiden haben, Verſtändnis aufbringen für die Handlung eines Mannes und ſeines Regimes, die nicht gewillt waren, ein Volk den phantaſtiſchen Idealen des Völ⸗ kerbundes zuliebe zugrunde gehen zu laſſen, ſondern territoriale Intereſſen, die irgendwie Bezug haben könnten auf K 0 nattonalungbhängigen Stagt. führt zum Widerſtand, der ſich nicht abſchlachten vielmehr entſchloſſen waren, es zu retten. Dies um ſo mehr, da ohne Zweifel dieſe ſcheinbaren Ideale des Völkerbundes ſich ohnehin zu ſehr decken mit den außerordentlich realiſtiſchen Intereſſen feiner Hauptmächte. Auch im Spanienkouflikt haben Deutſchlaud und Italien gleiche Auffaſſungen und daher auch eine gleiche Stellungnahme bezogen. Ihr Ziel iſt es, ein nationales Spanien in vollkommener Unab⸗ hängigkeit ſicherzuſtellen. Die deutſch⸗italieniſche Freundſchaft hat ſich aus be⸗ ſtimmten Urſachen heraus allmählich zu einem Ele⸗ ment der Stabiliſierung des europätſchen Friedens entwickelt. Die Verbindung beider Staaten mit Ja⸗ pan ſtellt das gewaltigſte Hindernis für ein weiteres Vordringen der ruſſiſch⸗bolſchewiſtiſchen Gewalt dar. und damit belaſtet, iſt eine geradezu unerträg⸗ liche Preſſehetze, die in dieſen Ländern unter dem Motto:„Freiheit der perſönlichen Meinungsäuße⸗ rung“ getrieben wird. Ich habe kein Verſtändnis dafür, aus dem Munde ausländiſcher Staatsmän⸗ ner und Diplomaten immer wieder zu vernehmen, daß in dieſen Ländern keine geſetzlichen Möglichkeiten boſtünden, der Lüge und der Verleumdung ein Ende zu bereiten. Denn es handelt ſich hier nicht um Pri⸗ vatangelegenheiten, ſondern um Probleme des Zu⸗ ſammenlebens von Völkern und von Staaten. Und wir ſind nicht in der Lage, dieſe Vorgänge auf die Dauer auf die leichte Schulter zu N Wir können auch nicht vor den Folgen dieſer Hetze die Augen verſchließen. Denn es könnte 1 zu leicht ſein, daß in gewiſſen Ländern durch nieder⸗ trächtige internationale Lügenfabrikanten ein ſo ſtar⸗ 2 ene 2 — 2 K„„ eee ieren AE en 2 4. Montag, 21. Februar 1938 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 85 2 ber Haß gegen unſer Land entwickelt wird, daß dort allmählich eine offene feindſelige Stimmung gegen uns entſteht, der vom deutſchen Volk dann nicht mit der notwendigen Widerſtandskraft begegnet werden könnte, weil ihm ſelbſt durch die Art unſerer Preſſe⸗ politik jede Feindſeligkeit gegenüber dieſen Völkern fehlt. Und dies iſt eine Gefahr. Und zwar eine Ge⸗ fahr für den Frieden. Ich bin deshalb auch nicht mehr gewillt, die zügelloſe Methode einer fortgeſetzten Begeiferung und Beſchimpfung unſeres Landes und unſeres Volkes unwiderſprochen hinzunehmen. Wir wer⸗ den von jetzt ab antworten, und zwar mit nativ⸗ nalſozialiſtiſcher Gründlichkeit antworten. Was allein in den letzten Wochen an geradezu irrſinnigen, dummen und dreiſten Behauptungen über Deutſchland ausgeſtreut wurde, iſt einfach empörend. Was ſoll man dazu ſagen, wenn Reuter Angriffe auf mein Leben erfindet und in engliſchen Zei⸗ tungen von ungeheuren Verhaftungen in Deutſchland geredet wird, von Schließung von deutſchen Grenzen gegenüber der Schweiz, Belgien, Frankreich uſw., wenn wieder andere Zeitungen berichten, daß der Kronprinz aus Deutſchland geflohen ſei, oder daß * ein militäriſcher Putſch in Deutſchland geweſen wäre, daß man deutſche Generäle gefangengenommen hätte und umgekehrt wieder deutſche Generäle mit Regi⸗ mentern vor die Reichskanzlei gezogen ſeien, daß zwiſchen Himmler und Göring ein Streit über die Judenfrage ausgebrochen ſei und ich mich deshalb in einer ſchwierigen Lage befände, oder daß ein deut⸗ ſcher General durch Vertrauensleute Fühlung mit Daladier genommen habe, daß in Stolp ein Regi⸗ ment gemeutert hätte, daß 2000 Offiziere aus der Armee ausgeſtoßen worden ſind, daß die geſamte deutſche Induſtrie ſoeben ihre Mobilmachungsordre für den Krieg erhielt, daß zwiſchen der Regierung und der Privatinduſtrie ſchärfſte Gegenſätze beſtehen, daß 20 deutſche Offiziere und örei Generäle nach Salzburg geflohen wären, daß 14 Generäle mit der Leiche Ludendorffs nach Prag geflüchtet ſeien(ſchal⸗ lende Heiterkeit) und daß ich keine Stimme mehr be⸗ ſäße, oder daß der umſichtige Goebbels ſoeben Um⸗ ſchau halte nach einem Mann, der meine Stimme zu imitieren in der Lage ſei lerneut ſtürmiſche Heiter⸗ keit), um mich in Zukunft von Platten ſprechen zu laſſen. Ich nehme an, daß dieſer jvurnaliſtiſche Wahrheitsfanatiker morgen entweder die Identität meiner Perſon am heutigen Tage beſtreiten wird, oder behaupten wird, ich hätte nur Geſten gemacht, während hinter mir der Herr Reichspropagandamini⸗ ſter das Grammophon bediente. Miſter Eden hat neulich in einer Rede von den verſchiedenen Freiheiten ſeines Landes geſchwärmt. Es iſt nur eine beſondere Freiheit darunter ver⸗ geſſen worden, die Freiheit nämlich für Journa⸗ liſten, unbeanuſtandet und unbegrenzt andere Völker, ihre Einrichtungen, Männer und Re⸗ gierungen beſchimpfen und verleumden zu dürfen! Allerdings könnte man ſagen: Das iſt ja alles zu dumm, um ernſt genommen zu werden. Denn end⸗ lich ſehen es doch Millionen von Ausländern in Deutſchland, daß daran kein wahres Wort iſt. Denn gut Unterſchied des ſowjetruſſiſchen Völkerbunds⸗ mitgliedes, das in ſeinem Lande alle Fremden ent⸗ fernt und ſogar die Konſulate ſchließt, bann in Deutſchland jeder in voller Freiheit an Ort und Stelle ſeine Erfahrungen ſammeln. Allein auf die Dauer iſt dies doch eine ſchwere Belaſtung internationaler Beziehungen. Ich will gerne feſtſtellen, daß ein Teil der ausländiſchen Preſſe ſich an dieſen niederträchtigen Angriffen gegen die Ehre anderer Völker nicht beteiligt. Allein der Schaden, der durch eine ſolche Hetz⸗ kampagne angerichtet wird, iſt trotzdem ſo groß, daß wir von jetzt ab nicht mehr gewillt ſind, dies ohne ſtärkſten Widerſpruch noch länger hinzu⸗ nehmen. Beſonders ſchlimm wird dieſes Ver⸗ brechen aber dann, wenn es ſich erſichtlich das Ziel geſetzt hat, die Völker in einen Krieg zu treiben. Und ich darf hier nur auf ein paar Tat⸗ ſachen hinweiſen. Ich erinnere Sie, meine Abgeordneten, wie im vergangenen Jahre plötzlich gelogen wurde, Deutſch⸗ land hätte 20000 Mann in Marokko gelandet. Es war ein Glück, daß dieſe infamſte Fälſchung ſofort widerlegt werden konnte. Allein, was würde wohl geſchehen, wenn einmal eine ſolche Widerlegung in der notwendigen kurzen Zeit nicht gelingen könnte? In die Reihe dieſer Kapitalverbrechen gehören auch die Behauptungen, daß Deutſchland und Italien ſich geeinigt hätten, Spanien aufzuteilen oder eine ganz junge niederträchtige Fälſchung, das Deutſchland und Japan eine Abmachung getroffen hätten, den niederländiſchen Kolonialbeſitz ſich ge⸗ meinſam anzueignen. Kann man hier noch von einem ehrbaren Gewerbe ſprechen voͤer kann man noch von Freiheit reden, die es ſolchen inter⸗ nationalen Verbrechern ermöglichen, die Welt fort⸗ geſetzt in Unruhe zu verſetzen? Sind dies nicht Kriegsanſtifter und Kriegs⸗ hetzer ſchlimmſter Art? Die britiſche Regierung wünſcht Rüſtungsbegrenzungen oder ein Verbot des Bombenabwurfes. Ich habe das einſt ſelbſt vorgeſchlagen. Allein ich ſchlug damals auch ſchon vor, daß es das Wichtigſte ſei, die Vergiftung der öffentlichen Meinung der Welt durch nieder⸗ trächtige Preſſeartikel zu verhindern. Was unſere Sympathie— wenn es irgend mög⸗ lich wäre— für Italien noch verſtärkt hat, iſt die Tatſache daß dort Staatsführung und Preſſepolitik einen Weg beſchreiten, daß nicht öͤͤie Staatsführung von Verſtändigung redet und die Preſſe eine ent⸗ gegengeſetzte Hetze betreibt! In dieſes Kapitel der Störung der internatio⸗ nalen Beziehungen gehört auch die Anmaßung, Briefe an ein fremdes Staatsoberhaupt zu ſchrei⸗ ben mit dem Erſuchen um Auskünfte über Ge⸗ richtsurteile. Ich empfehle den Abgeordneten des engliſchen Unterhauſes, ſich um die Urteile britiſcher Kriegsgerichte in Jeruſalem zu küm⸗ mern und nicht um die Urteile deutſcher Volks⸗ gerichtshöſe.(Starker Beifall.) Das Intereſſe für deutſche Landesverräter kann uns vielleicht verſtändlich ſein, allein es hilft nicht mit, die Beziehungen zwiſchen England und Deutſchland zu verbeſſern. Im übrigen möge ſich niemand einbilden, durch ſo taktloſe Einmiſchungen auf deutſche Gerichte oder auf den deutſchen Strafvollzug eine Wirkung aus⸗ üben zu können. Ich würde jedenfalls nicht er⸗ lauben, daß ſich Abgeordnete des Deutſchen Reichs⸗ tags um Angelegenheiten der engliſchen Juſtiz bekümmern. Die Intereſſen des britiſchen Weltreichs ſind ſicherlich ſehr groß und ſie werden von uns als ſolche auch anerkannt. Ueber die Belange des deutſchen Volkes und Reiches entſcheidet aber der Deutſche Reichstag und als der Beauftragte des Reichstages ich und nicht eine Delegation engliſcher Briefſchreiber!(Stürmiſche Bravorufe.) Ich glaube, daß es ein verdienſtvolles Werk ſein würde, wenn es gelingen könnte, nicht nur den Ab⸗ wurf von Gift⸗, Brand⸗ und Sprengbomben auf die Bevölkerung international zu verhindern, ſondern vor allem den Vertrieb von Zeitungen zu beſeitigen, die auf die Beziehungen der Staa⸗ ten ſchlimmer wirken, als es Gift⸗ oder Brand⸗ bomben je zu tun vermöchten. Die Wehrmacht wird weiter verſtärkt: Da dieſe internationale Preſſehetze natürlich nicht als ein Element der Beruhigung, ſondern als ein ſolches der Gefährdung des Völkerfriedens aufgefaßt werden muß, habe ich mich auch entſchloſſen, jene Verſtärkungen der deutſchen Wehrmacht durchzuführen, die uns die Sicher⸗ heit geben werden, daß ſich dieſe wilde Kriegsdrohung gegen Deutſchland nicht eines Tages in eine blutige Gewalt verwandelt. Dieſe Maßnahmen ſind ſeit dem 4. Februar d. J. im Gange und werden ſchnell und entſchloſſen durchgeführt.(Starker und langanhaltender Beifall.) Deutſchland ſelbſt hat jedenfalls den aufrichtigen Wunſch, mit allen europäiſchen Großmächten ſowohl als oͤen übrigen Staaten ein vertrauensvolles Ver⸗ hältnis herzuſtellen. Wenn dies nicht gelingen ſollte, wird es nicht an uns gelegen ſein. Wir glauben dabei allerdings, daß angeſichts die⸗ ſer Preſſehaltung von Konferenzen und Einzel⸗ beſprechungen zur Zeit wenig erwartet werden darf. Denn es geht nicht an, ſich über folgende Tatſachen einer Selbſttäuſchung hinzugeben. Dieſe internatio⸗ nale Preſſekampagne gegen den Frieden wird jeden Verſuch, zu einer Völkerverſtändigung zu kommen, ſofort zu ſabotieren wiſſen. Sie wird jede Beſpre⸗ chung ſofort mißdeuten oder in das Gegenteil ver⸗ drehen. Sie wird jede Abmachung ſofort umfälſchen. Und es iſt daher unter dieſen Umſtänden nicht ein⸗ zuſehen, welcher Nutzen aus ſolchen Beſprechun⸗ gen oder Zuſammenkünften eutſtehen ſoll, ſo⸗ lauge die Regierungen im allgemeinen nicht in der Lage ſind, ohne Rückſicht auf ihre öffentliche Meinung entſcheidende Schritte zu vollziehen. Wir glauben daher, daß bis auf weiteres der Weg eines normalen diplomatiſchen Notenaus⸗ tauſches der einzig gangbare iſt, um wenigſtens den allzu groben Fälſchungen dieſer internatio⸗ nalen Preſſe die Vorausſetzung zu nehmen. Wenn Deutſchland nun ſelbſt eine Begrenzung ſeiner Intereſſen vornimmt, dann ſoll es nicht hei⸗ ßen, daß wir an allem, was um uns vorgeht, des⸗ intereſſiert ſind. Wir ſind glücklich, mit den meiſten Staaten, die an Deutſchland angrenzen, nor⸗ male und zum Teil auch fveundſchaftliche Beziehun⸗ gen unterhalten zu können. Wir haben die Empfin⸗ dung, daß ſich hier überall ein Gefühl der Entſpan⸗ nung auslöſt. Das ſtarke Streben nach einer wirk lichen Neutralität, das wir in einer Reihe europäi⸗ ſcher Staaten beobachten können, erfüllt uns mit tie⸗ fer und aufrichtiger Befriedigung. Wir glauben, darin ein Element ſteigender Beruhigung und damit ſteigender Sicherheit erblicken zu dürfen. Wir ſehen aber umgekehrt auch die ſchmerzlichen Folgen der durch den Verſailler Wahnſinnsakt durcheinander⸗ gebrachten europäiſchen Landkarte der wirtſchaftlichen und bevölkerungspolitiſchen Lage. Das Verſtändigungswerk von Berchtesgaden: Allein zwei der an unſeren Grenzen liegenden Staaten umſchließen eine Maſſe von über 10 Mil⸗ lionen Deutſchen. Sie waren bis 1866 mit dem deutſchen Geſamtvolk noch in einem ſtaatsrechtlichen Bund vereinigt. Sie kämpften bis 1918 im großen Krieg Schulter an Schulter mit den deutſchen Soldaten des Reiches. Sie ſind gegen ihren eigenen Willen durch die Friedensverträge an einer Vereinigung mit dem Reiche verhindert worden. Dies iſt au ſich ſchmerzlich genug. Ueber eines aber darf in unſeren Augen kein Zweifel beſtehen. Die ſtaatsrechtliche Trennung vom Reich kann nicht zu einer volkspolitiſchen Rechtlosmachung führen, d. h. die allgemeinen Rechte einer völkiſchen Selbſtbeſtimmung, die übrigens in den 14 Punk⸗ ten Wilſons als Vorausſetzung zum Waffenſtill⸗ ſtand feierlich uns zugeſichert worden ſind, kön⸗ nen nicht einfach mißachtet werden deshalb, weil es ſich hier um Deutſche handelt! Es iſt auf die Dauer für eine Weltmacht von Selbſtbewußt⸗ ſein unerträglich, an ihrer Seite Volksgenoſſen zu wiſſen, denen aus ihrer Sympathie oder ihrer Verbundenheit mit dem Geſamtvolk, ſeinem Schickſal und ſeiner Weltauffaſſung fortgeſetzt ſchwerſtes Leid zugefügt wird!(Brauſende Zu⸗ ſtimmungskundgebungen.) Wir wiſſen genau, daß es eine alle befriedigende Grenzziehung in Europa kaum gibt. Allein um ſo wichtiger wäre es, unnötige Quälereien von natio⸗ malen Minoritäten zu vermeiden, um nicht zum Leid des politiſchen Getrenntſeins auch noch das Leid der Verfolgung wegen der Zugehörigkeit zu einem be⸗ ſtimmten Volkstum hinzuzufügen. Daß es möglich iſt, bei einem guten Willen hier Wege des Aus⸗ gleichs bzw. der Entſpannung zu finden, iſt erwieſen worden. Wer aber eine ſolche Entſpannung durch einen Ausgleich in Europa mit Gewalt zu verhindern verſucht, der wird eines Tages die Gewalt zwangsläufig unter die Völker rufen! Denn es ſoll nicht beſtritten werden, daß, ſolange Deutſchland ſelbſt ohnmächtig und wehrlos war, es viele dieſer fortgeſetzten Verfolgungen der deutſchen Menſchen an unſeren Grenzen einfach hinnehmen mußte. Allein ſo wie England ſeine Jutereſſen über einen ganzen Erdkreis hin vertritt, ſo wird auch das heutige Deutſchland ſeine wenn auch um ſo viel begrenzteren Iutereſſen zu vertreten und zu wahren wiſſen.(Sehr ſtarker Beifall.) Und zu dieſen Intereſſen des Deutſchen Reiches ge⸗ hört auch der Schutz jener deutſchen Volks⸗ geuoſſen, die aus eigenem nicht in der Lage ſind, ſich an unſeren Grenzen das Recht einer all⸗ gemeinen menſchlichen, politiſchen und welt⸗ anſchaulichen Freiheit zu ſichern!(Langanhal⸗ tende, ſtürmiſche Zuſtimmung.) Anſer Verhältnis zu Polen: Es erfüllt uns im fünften Jahr nach der erſten großen außenpolitiſchen Abmachung des Reiches mit aufrichtiger Befriedigung, feſtſtellen zu können, daß gerade in unſerem Verhältnis zu dem Staat, mit dem wir vielleicht die größten Gegenſätze hatten, nicht nur eine Entſpannung eingetreten iſt, ſondern im Laufe dieſer Jahre eine immer freundſchaftlichere Annähe⸗ rung. Ich weiß ganz genau, daß dies in erſter Linie dem Umſtand zu verdanken war, daß ſich damals in Warſchau kein weſtlicher Parlamentarismus, ſon⸗ dern ein polniſcher Marſchall befand, der als überragende Perſönlichkeit die europäiſch wichtige Bedeutung einer ſolchen deutſch⸗polniſchen Entſpannung empfand. Das damals von vielen an⸗ gezweifelte Werk hat unterdes ſeine Probe beſtan⸗ den, und ich darf wohl ſagen, daß ſeit der Völkerbund ſeine fortgeſetzten Störungs⸗ verſuche in Danzig endlich aufgab und durch einen neuen Kommiſſar auch einen Mann von perfön⸗ lichem Format ſtellte, gerade dieſer gefährlichſte Platz für den europäiſchen Frieden ſeine be⸗ drohende Bedeutung vollkommen verlor. Der polniſche Staat reſpektiert die nationalen Verhältniſſe in dieſem Staat, und dieſe Stadt und Deutſchland reſpektieren die polniſchen Rechte. So gelang es, den Weg für eine Verſtändigung zu eb⸗ nen, die, von Danzig ausgehend, heute trotz des Verſuchs mancher Störenfriede das Verhältnis zwi⸗ ſchen Deutſchland und Polen endgültig zu ent⸗ giften und in ein aufrichtig freund⸗ ſchaftliches Zuſammenarbeiten zu ver⸗ wandeln vermochte. Die Neuordnung in Oeſterreich: Ich bin glücklich, Ihnen, meine Abgeordneten, mitteilen zu können, daß in den letzten Tagen eine weitere Verſtändigung mit dem Lande erzielt wurde, das uns aus vielerlei Gründen beſonders naheſteht. Es iſt nicht nur das gleiche Volk, ſondern vor allem iſt es eine lange gleiche Geſchichte und eine gemein⸗ ſame Kultur, die das Reich und Deutſch⸗Oeſterreich verbinden. Die Schwierigkeiten, die ſich im Vollzug des Abkommens pom 11. Juli ergeben hatten, zwan⸗ gen dazu, einen Verſuch zu unternehmen, Miß⸗ verſtändniſſe und Hinderniſſe für eine endgültige Ausſöhnung beiſeite zu räumen. Denn es war klar, daß eine an ſich unerträglich gewordene Lage eines Tages gewollt oder unge⸗ wollt die Vorausſetzungen für eine ſehr ſchwere Kataſtrophe hätten entwickeln können Es liegt daun meiſt nicht mehr in der Macht der Meu⸗ ſchen, einem Schickſal Einhalt zu gebieten, das durch Nachläſſigkeit oder Unklugheit erſt einmal in Rollen gekommen iſt! Ich bin glücklich, feſtſtellen zu können, daß dieſe Erkenntnis auch den Auffaſſungen des öſterreichi⸗ ſchen Bundeskanzlers, den ich um einen Beſuch bat, entſprach. Der Gedanke und die Abſicht waren du⸗ bei, eine Entſpannung unſerer Beziehungen dadurch herbeizuführen, daß dem nach ſeiner Auf⸗ faſſung und Weltanſchauung nationalſozialiſtiſch den⸗ kenden Teil des deutſch⸗öſterreichiſchen Volkes im Rahmen der ſonſt gültigen Geſetze die gleichen Rechte gegeben werden, wie ſie auch den anderen Staats⸗ bürgern zuſtehen.(Beifall.) In Verbindung damit ſollte eine große Befrie⸗ dungsaktion eintreten durch eine Gener a lamue⸗ ſtie und eine beſſere Verſtändigung der beiden Staaten durch ein nunmehr engeres freundſchaftliches Verhältnis auf den verſchiedenen Gebieten einer politiſchen, perſonellen und ſachlich wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit. Dies alles iſt eine Ergänzung im Rahmen des Abkommens vom 11. Juli. Ich möchte an dieſer Stelle vor dem deutſchen Volk dem öſterreichiſchen Bundeskanzler meinen aufrichtigen Dank ausſprechen für das große Verſtändnis und die warmherzige Bereitwillig⸗ keit, mit der er meine Einladung annahm und ſich bemühte, gemeinſam mit mir einen Weg zu finden, der ebenſoſehr im Intereſſe der beiden Länder wie im Intereſſe des geſamten deutſchen Volkes liegt, jenes geſamten deutſchen Volkes, deſſen Söhne wir alle ſind, ganz gleich, wo die Wiege unſerer Heimat ſtand.(Nicht endenwollen⸗ der Beifall und ſtürmiſche Beifalls⸗ und Bravo⸗ rufe.] Ich glaube, daß wir damit auch einen Beitrag zum europäiſchen Frieden geleiſtet haben. Der ſicherſte Beweis für die Richtigkeit dieſer Annahme liegt in der empörten Wut jener demokratiſchen Weltbürger, die, indem ſie ſonſt immer vom Frieden reden, keine Gelegenheit vorbeigehen laſſen, um zum Kriege zu hetzen. Sie ſind erboſt und erzürnt über dieſes Verſtändigungs⸗ werk. Es kann daher mit Recht angenommen wer⸗ den, daß es gut und richtig iſt. Anſer Wille iſt der Friede: Vielleicht wird dieſes Beiſpiel mithelfen, in einem weiteren Ausmaß eine allmähliche Entſpannung in Europa herbeizuführen. Deutſchland wird jedenfalls, geſtittzt auf ſeine Freundſchaften, nichts unverſucht laſſen, um jenes Gut zu retten, das die Voraus⸗ ſetzung für jene Arbeiten auch in der Zukunft ab⸗ gibt, die uns vorſchweben, den Frieden. Ich darf Ihnen hier, meine Parteigenoſſen, noch verſichern, daß unſere Beziehungen zu den übrigen europäiſchen und auch außereuropäiſchen Staaten ent⸗ weder gute und normale oder auch ſehr freundliche ſind. Ich brauche nur hinzuweiſen auf unſere überaus herzliche Freundſchaft, die uns zum Beiſpiel mit Ungarn, Bulgarien, Jugoſlawien und vielen anderen Staaten verbindet. Ueber das Aus⸗ maß unſerer wirtſchaftlichen Zuſammenarbeit mit den anderen Völkern hat Ihnen die Bilanz unſeres Außenhandels ein eindringliches Bild gegeben. Ueber allem aber ſteht die Zuſammenarbeit mit jenen beiden Großmächten, die ſo wie Deutſch⸗ land im Bolſchewismus eine Weltgefahr erkaunt haben und daher entſchloſſen ſind, der Komintern⸗ bewegung in gemeinſamer Abwehr eutgegen⸗ zutreten. Daß ſich dieſe Zuſammenarbeit mit Italien und Japan immer mehr vertiefen möge, iſt mein aufrichtigſter Wunſch. Im übrigen ſind wir glücklich für jede Entſpannung, die ſich in der allgemeinen politiſchen Lage ergeben kaun. Denn wie groß auch die Leiſtungen unſeres Vol⸗ kes ſind, ſo ſind wir uns darüber nicht im Zweifel, daß der Nutzen für das Geſamtwohl ſich noch ſtei⸗ gern ließe, dann, wenn ſich eine Vertiefung der internationalen Zuſammenarbeit ergeben könnte. Das deutſche Volk iſt ſeinem ganzen Weſen nach kein kriegeriſches, ſondern ein ſoldatiſches, d. h. es wünſcht keinen Krieg, es fürchtet ihn nur nicht. Es liebt den Frieden, aber genau ſo auch ſeine Ehre und ſeine Freiheit. 15 entſetzliche Jahre, die hinter uns liegen, ſind eine Warnung und eine Belehrung, die, das glaube ich, die deutſche Nation immer be⸗ herzigen und niemals mehr vergeſſen wird. Mit Vertrauen in die Zukunft! Meine Parteigenoſſen, Abgevroͤnete, Männer des Reichstages! Ich habe Ihnen, die Sie mir einſt durch die An⸗ nahme der Ermächtigungsgeſetze die Vorausſetzung für mein Wirken gaben, einen Rechenſchaftsbericht abgelegt über fünf geſchichtliche Jahre im Leben des deutſchen Volkes. Ich kann ihn nicht abſchließen, ohne Ihnen zu verſichern, wie groß mein Ver⸗ trauen in die Zukunft des von uns allen ſo heiß geliebten Volkes und des Reiches iſt. Was mich einſt als unbekannten Soldaten bewog, einen Kampf für die deutſche Wiederauferſtehung aufzunehmen, war im tiefſten Grund der Glaube an das deutſche Volk. Nicht an ſeine Einrichtungen, nicht an ſeine Geſellſchaftsorönung und Geſellſchaftsſchichten, an ſeine Parteien, an ſeine ſtaatlichen und politiſchen Machtmittel, ſondern der Glaube an die ewigen inneren Werte dieſes Volkes. Und vor allem der Glaube an jene Millionenzahl einzelner Männer und Frauen, die ſelbſt wie einſt auch ich nur namen⸗ loſe Träger uuſerer Lebens⸗ und Volksgemeinſchaft ſind.. Für ſie mühte ich mich auch, dieſes neue Reich aufzubauen. Es ſoll keiner Klaſſe und ſoll kei⸗ nem Stand gehören, ſondern nur dem deutſchen Volk zu eigen ſein. Es ſoll ihm helfen, ſeinen Lebensweg auf dieſer Erde leichter zu finden und ſein Daſein ſchöner geſtalten zu können. Was ich in dieſer Zeit ins Leben rief, hat keinen Selbſtzweck zu beanſpruchen. Alles kann und wird vergänglich ſein. Das Bleibende für uns iſt jene Subſtanz aus Fleiſch und Blut, die deutſches Volk heißt. Partei, Staat, Wehrmacht, Wirtſchaft ſind Einrichtungen und Funktionen, denen nur der Sinn eines Mittels zum Zweck zukommen kann. Sie werden vor der Geſchichte gewogen nach den Dienſten, die ſie dem Zwecke leiſten. Ihr Zweck iſt immer wieder das Volk. Sie ſind zeitbedingte Erſcheinungen gegenüber der einzigen zeitloſen. Ihr mit meinen ganzen Kräften zu dienen, war und iſt das Glück meines Lebens. Den vielen meiner hervorragenden Mitarbeiter, ohne die mir dieſes Werk nie hätte gelingen können, zu danken, iſt mir eine glückliche Pflicht. Ich möchte in dieſer Stunde nur den Herr⸗ gott bitten, daß er auch in den folgenden Jahren unſerer Arbeit und unſerem Handeln, un⸗ ſerer Einſicht und nunſerer Entſchlußkraft ſeinen Segen geben möge, daß er uns ebenſo vor jedem falſchen Hochmut, wie vor jeder feigen Unterwürfigkeit bewahre, daß er uns den geraden Weg finden laſſen möge, den ſeine Vorſehung dem deutſchen Volke zugedacht hat, und daß er uns ſtets den Mut gebe, das Rechte zu tun und niemals zu wanken und zu weichen vor keiner Gewalt und vor keiner Gefahr. Es lebe die nationalſozialiſtiſche Be⸗ wegung, es lebe die nationalſozialiſtiſche Armee, eg lebe unſer Deutſches Reich! Minutenlange Jubelkundgebungen für den Führer (Funkmeldung der NM.) ++ Berlin, 20. Februar. Die Männer des Deutſchen Reichstages bereiten dem Führer nach ſeiner dreiſtündigen grandioſen Rede minutenlange, unbeſchreibliche toſende Kund⸗ gebungen. Die Abgeordneten find von ihren Plätzen auſgeſprungen und jubeln dem Führer begeiſtert zu. Die tiefe Ergriffenheit und die innere Spannung, die ſie während der ganzen Rede beſeelt hatte, löſt ſich in dieſem Augenblick nach den unvergeßlichen Schlußworten des Führers in einen gewal⸗ tigen Ausbruch der Begeiſterung und den Freude, wie ſie mit dieſer elementaren Wucht auch der Reichstagsſttzungsſaal in der Krolloper wohl noch nicht erlebt hat. Die Heilrufe ſchwellen erneut an, als der Füh⸗ rer von ſeinem Platze aus die Männer des deutſchen Reichstages mit erhobener Rechten grüßt. Reichstagspräſident Generalfeldmarſchall Göring gibt ſodann dem Empfinden aller Anweſenden, den Gefühlen des deutſchen Volkes in dieſem denkwür⸗ digen Augenblick Ausdruck, Er führte aus:„Mein Führer! In dieſem Augen⸗ blick, in dieſen Stunden, da Sie uns in ergreifenden Worten den grandioſeſten Rechenſchaftsbericht ableg⸗ ten, der wohl je von einem Führer oder Staats⸗ mann eines Volkes abgelegt wurde, ergreift es nicht nur die Männer des Reichstages, ſondern draußen im ganzen Reich die Millionen deutſcher Männer und Frauen, über die engeren Grenzen hinaus das deutſche Volk, dem Sie jetzt zum Schluß dieſe herr⸗ lichen Worte gewidmet haben. Sie haben aber nicht nur eine gewaltige Schau unerhörter Leiſtungen 8. Seite Nummer 85 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Oeſterreich hörte den Führer! Große Begeiſterung überall— Hakenkreuzfahnen in den Wiener Straßen (Funkmeldung der N M3.) Wien, 20. Februar. Nachdem bereits am Samstagabend in Graz aus Freude über die von freundſchaftlichem Geiſt getra⸗ gene Verſtändigung der Leiter der beiden deutſchen Staaten und unter Anteilnahme der geſamten Be⸗ völkerung ein Fackelzug ſtattgefunden hatte, er⸗ reichte die erwartungsvolle Spannung, mit der man in ganz Oeſterreich der Rede des Führers und Reichskanzlers entgegengeſehen hatte, heute mittag auch in Wien ihren Höhepunkt. Nicht nur in den Familien, ſondern auch in den Gaſtſtätten und Kaf⸗ feehäuſern ſammelten ſich die öſterreichiſchen Volks⸗ genoſſen um die Lautſprecher. Die Straßen der Stadt waren trotz ſtrahlendem Sonnenſchein wie ausgeſtorben. Aus den Fenſtern der Häuſer, in denen Reichs⸗ deutſche wohnen, grüßten Hakenkreuzfahnen zuſam⸗ men mit der öſterreichiſchen Flagge, nachdem vom .. 0 ¶yd d y aufgezeigt, die wohl vom deutſchen Volk in ſeiner Geſamtheit vollbracht wurden, aber nur möglich waren unter Ihrer einzigartigen, genialen, ſtarken und zielbewußten Führung. Sie haben auch weiter eine klare Zielſetzung dem deutſchen Volke gegeben. Fünf Jahre der Vergangenheit haben Sie uns aufgezeigt, eine weitere Zukunft uns gewieſen. Unſere Antwort darauf, die Antwort des ganzen Volkes, mein Führer, kann nur ſein eine wei⸗ tere Hingabe äußerſter Leideuſchaft, weiteres Vertrauen in Sie und Ihr Werk. Dieſen Dank aber des ganzen deutſchen Volkes darf ich Ihnen, mein Führer, noch einmal in dieſer für uns feierlichen und heiligen Stunde, da Sie uns die Größe unſeres Volkes und noch einmal vor Augen geſtellt haben, bekunden, in⸗ dem ich die Männer des Deutſchen Reichstages auf⸗ ſeinen Ewigkeitswert fordere, unſerem Führer ihre innere Verpflichtung danzubringen in dem Rufe: Unſer heißgelieb⸗ ter Führer Sieg Heill Sieg Heil! Sieg Heil! Der Reichstag iſt geſchloſſen.“ Begeiſtert ſtimmen die Teilnehmer dieſer Stunde in das„Sieg Heil!“ auf den Führer ein, und ſpontan werden aus der Mitte des Reichstages das Deutſch⸗ land⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied angeſtimmt! Noch einmal grüßt der Führer ſeine Mitarbeiter und die Reichstagsabgeordneten und verläßt ſodann, geleitet vom Reichstagspräſidenten Generalfeldmar⸗ ſchall Göring und ſeinem Stellvertreter Reichs⸗ miniſter Rudolf Heß, den Reichstagsſitzungsſaal. Er ſchreitet aus dem Saal durch ein Spalier der Abge⸗ ordneten, die ihm mit erhobener Rechten auch jetzt wieder ununterbrochen zujubeln. Eine komplizierte Geſchichte Frankreichs neues Sozialgeſetz 31500— Paris, 19 Februar. Nach einer mehrſtündigen Kammerſitzung, in der es zeitweilig recht ſtürmiſch zuging, konnte Miniſter⸗ präſtdent Chautemps für ſeinen Kompromißvorſchlag des Geſetzes zur Herſtellung des ſozialen Friedens eine Mehrheit von 360 gegen 226 Stimmen finden. Die von den roten Gewerkſchaften verlangte glei⸗ tende Lohnſtaffel wurde gegen eine Beſtimmung, wo⸗ nach die Löhne bei einer Steigerung des Lebens⸗ haltungsindexes um einen feſten Hundertſatz von 5 v. H. erhöht werden, ausgetauſcht. Staatlich beſtellte Schiedsrichter ſollen verbindlich darüber entſcheiden. Falls die Induſtrie aber nack⸗ weiſen könne, daß eine Lohnerhöhung im Einzelfall nicht tragbar ſei, ſolle darauf Rückſicht genommen werden. Nun iſt kaum anzunehmen, daß der Senat, an den der Geſetzesvorſchlag nunmehr geht, dem Ent⸗ wurf zuſtimmt. So muß man erneut eine Kammer⸗ ſitzung abwarten, in der Chautemps dann ebenſo wie anſchließend im Senat die Vertrauensfrage ſtellen wird. Vorher ſoll dann noch die mit Spannung erwartete große außenpolitiſche Ausſprache in der franzöſiſchen Kammer ſtattfinden. Monroedoktrin und Militärabkommen Hull:„Zur Verteidigung der Monroedoktrin bedarf es keines Militärabkommens“ anb. Waſhington, 19. Februar. Zu der von„Neuyork Times“ aus Buenos Aires gemeldeten angeblichen Abſicht einiger ſüdamerika⸗ niſcher Staaten, der Regierung der Vereinigten Staaten ein Militär- und Flottenbündnis aller amerikaniſchen Länder als gemeinſame Schutzmaß⸗ nahme gegen„etwaige Angriffe aus Aſien oder Europa“ vorzuſchlagen, erklärte Staatsſekretär Hull, daß ihm panamerikaniſche Pläne oder Vorſchläge dieſer Art nicht bekannt ſeien. Hull erklärte abſchließend, es bedürfe zur Ver⸗ teidigung der Mouroe⸗Doktrin keines panamerika⸗ . niſchen Bündniſſes. Gottloſenkongreß in London? Die Sowjetruſſen wollen ihn finauzieren — London, 18. Februar.(U..) f Während die Kirche in England zur Zeit eine Aktion zur Neubelebung des religiöſen Lebens durch⸗ führt, die im vergangenen Jahr mit dem berühmten „Weckruf zur Religion“ des Erzbiſchofs von Canter⸗ bury eingeleitet wurde, entfalten atheiſtiſche Kreiſe, die in der Häuptſache außerhalb Großbritanniens ſitzen, eine lebhafte Propaganda in der entgegen⸗ geſetzten Richtung. Während bisher die Atheiſten unauffällig im Ver⸗ N borgenen arbeiteten, haben ſie jetzt zu einem„Kon⸗ greß der Gottloſen“ aufgerufen, der in London im April dieſes Jahres ſtattfinden ſoll. Mitglieder des Parlaments brachten dieſe Tatſache dem engliſchen Innenminiſter zur Kenntnis und teilten gleichzeitig mit, daß dieſer Kongreß von der ſowfjetruſſi⸗ ſchen Organiſation der Gottloſen mit einem Betrag von 150 000 Rubel finanziert würde. Sir Samuel Hoare, der Innenminiſter, konnte dieſe Informationen nicht beſtätigen, aber er hatte bereits Bundeskanzleramt die Genehmigung dazu aus An⸗ laß der beſonderen Bedeutung des Tages erteilt worden war. Gleichzeitig wurde auch das Flaggen⸗ hiſſen für kommenden Donnerstag erlaubt, an dem Bundeskanzler Schuſchnigg in einer Rede zu den ſchickſalsreichen Ereigniſſen der letzten Wochen das Wort nehmen wird. Mit ſpürbarer innerer Anteilnahme verfolgte man den eindrucksvollen Rechenſchaftsbericht des Führers über die ungeheuren Leiſtungen der erſten fünf Jahre unter dem Hakenkreuz. Als dann zum Schluß der Reichskanzler dem Bundeskanzler Schuſchnigg für den Beſuch auf dem Oberſalzberg ſeinen Dank ausſprach und dabei auf die Gemein⸗ ſamkeit des geſamtdeutſchen Schickſals diesſeits und jenſeits der deutſchen Grenzen hinwies, ſetzte allent⸗ halben ſpontaner Beifall ein. Mit ſichtlicher Bewegung wurden zum Schluß die beiden Hymnen angehört, die damit zum erſten Male in Oeſterreich in aller Oeffentlichkeit erklangen. von anderer Seite erfahren, daß ein gemeinſames Kommuniqus von vier engliſchen Geſellſchaften den Internationalen Verband der Freidenker eingeladen hätte, ſeine alle 5 Jahre ſtattfindende internatio⸗ nale Konferenz im September dieſes Jahres in Lon⸗ don abzuhalten. Ob die Zuſammenkunft nun im April oder im September ſtattfindet, und ob ein Unterſchied zwiſchen „Freidenkern“ und„Gottloſen“ beſteht(worüber man ſich im Unterhaus offenbar nicht ganz klar war), es ſteht feſt, daß man in England ſehr daran inter⸗ eſſiert iſt, über die Ziele dieſer atheiſtiſchen Propa⸗ ganda genaueres zu erfahren, beſonders ob ſich die aktiven Kreiſe dieſer Richtung ſehr ſtark mit der Ju⸗ gend beſchäftigen. Auch London baut um! Große Umbaupläne für die Londoner City — London, 18. Febr.(U..) Die großen Baupläne zur Umgeſtaltung Berlins innerhalb der nächſten zehn Jahre haben in den an Verkehrsfragen intereſſierten engliſchen Kreiſen nicht weniger Beachtung gefunden als die Autobahnen. Für London iſt der Berliner Plan von ganz beſon⸗ derem Intereſſe, weil in Kürze die Veröffentlichung eines Berichtes erwartet wird, der weitreichende, re⸗ volutionierende Vorſchläge zur Verbeſſerung der Londoner Verkehrsverhältniſſe enthalten ſoll. Der Bericht, den der Verkehrsminiſter ſchon in Händen hat, wurde verfaßt von Sir Charles Breſſey, der früher in leitender Stellung im Verkehrsmini⸗ ſterium tätig war. Breſſey hat zur Abfaſſung ſeines Berichtes, zu dem er von dem damaligen Verkehrs⸗ miniſter Hore⸗Beliſha beauftragt war, drei Jahre gebraucht. Einzelheiten über den Londoner Plan werden noch geheimgehalten, doch wird behauptet, daß er bemerkenswerte Aehnlichkeiten mit dem Ber⸗ liner Entwurf aufweiſt. So glaubt man z.., daß auch London Nord⸗Siid⸗ und Oſt⸗Weſt⸗Achſen erhalten wird, und daß verſchie⸗ dene Ringſtraßen den Verkehr von den überlaſteten Straßen der Eity übernehmen ſollen. In den Vor⸗ ſchlägen Breſſeys ſcheint auch den mit der Neu⸗ planung verbundenen architektoniſchen Problemen beſonderes Intereſſe zugewendet zu ſein. Man ſchließt das jedenfalls daraus, daß Sir Edwin Lu⸗ tyens, einer der berühmteſten engliſchen Architekten, von Breſſey zur Mitarbeit herangezogen worden iſt. Lebertraunſpende für das Winterhilfswerk. Die Deutſche Apothekerſchaft hat dem Winterhilfswerk 10000 Gutſcheine über je eine Flaſche Lebertran⸗ emulſion zur Verfügung geſtellt. Reichsaußenminiſter von Ribbentrop dankt für die Glückwünſche. Die überaus zahlreichen Glück⸗ wünſche, die Reichsaußenminiſter won Ribbentrop anläßlich ſeiner Ernennung durch den Führer und Reichskanzler aus dem In⸗ und Auslande erhalten hat, machen es ihm unmöglich, ſie alle perſönlich zu beantworten. Reichsaußenminiſter von Ribbentrop ſpricht daher auf dieſem Wege allen denen, die ſeiner ſo freundlich gedachten, ſeinen herzlichen Dank aus. Der Vorſitzende des Roten Kreuzes in USA ge⸗ ſtorben. Der Vorſitzende des Roten Kreuzes der Vereinigten Staaten von Amerika, Cary Grayſon, iſt im Alter ſtorben. Muſſolini und ſeine Leibgarde Vizeadmiral von 509 Jahren ge⸗ Anläßlich des 16, Jahrestages der Gründung der Leibgarde Muſſolinis nahm der Duce die Parade ſeiner im neuen römiſchen Paradeſchritt marſchie⸗ renden Leibgarde aß.[Weltbild, Zander⸗M.) Montag, 21. Februar 1938 Vor dem Schöffengericht: Die Manſatdeneinbrücht au dem Undenhof Zuchthausſtrafe für den Täter Vor dem Mannheimer Schöffengericht hatten ſich in ſeiner letzten Sitzung drei Angeklagte zu ver⸗ antworten, die jeder ehrlichen Arbeit aus dem Wege gehen. Bei einem Alter von 28 Jahren iſt der An⸗ geklagte Heinrich Fillinger aus Mannheim be⸗ reits zehnmal mit dem Strafgeſetz in Konflikt ge⸗ kommen; Diebſtahls⸗ und Betrugsſtrafen von zu⸗ ſammen drei Jahren hat er letztmals von 1934—36 abgebüßt. Im Spätjahr 1937 ging er, ausgerüſtet mit Einbruchswerkzeug und Nachſchlüſſeln, im Stadtteil Lindenhof auf Manſardeneinbrüche. Das Einbruchsgut, Kleidungsſtücke, Uhren u. dgl., verſchleuderte er. Das Gericht verhängte über den Angeklagten 27 Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrverluſt. Die Unterſuchungshaft wurde mit elf Wochen angerechnet. 21 Anguſt ſprach im Pfarrhaus vor Siebenmal vorbeſtraft iſt der 1904 in Schweix geb. Auguſt Straſſel. Diesmal iſt er des Unter ⸗ ſt ü tzungsbetruges klagt. in mehreren Fällen ange⸗ Hauptſächlich ſuchte er die Pfarrhäuſer beider chriſtlichen Konfeſſionen auf. Mantel, ferner Das Gericht ver⸗ Einem Geiſtlichen üahl er einen führte er zweimal falſche Namen. urteilte ihn zu einem Jahr Gefängnis. Die billige Benzinquelle 600 Liter Benzin und mehrere Liter Oel ſtahl der 1909 geborene und in Ilvesheim wohn⸗ hafte Heinrich W. während ſeiner Beſchäftigung bei der Flughafen verwaltung zuſan men, um damit Vergnügungsfahrten in die nähere und weitere Umgebung zu machen. Der Einzelrichter verurteilte ihn zu ſechs Monaten Gefängnis abzüglich eg der Unterſuchungshaft. Zwei Mitangeklagte kamen mit geringfügigen Gefängnis⸗ und Geloſtrafen davon. ——* Einem Verleumder wird das Handwerk gelegt Allerlei Sünder vor dem Einzelrichter ö Streitigkeiten mit ſeinem Schwager fäbrten den 36 Jahre alten Wilhelm Kl. aus Neckarau zu verab⸗ ſcheuungswürdigen Handlungen. Er ſagte dem Schwager nach, daß„in deſſen Wohnung kommu⸗ niſtiſche Verſammlungen abgehalten“ würden. Er hatte ſogar die Stirne, zu behaupten, daß ein Pro⸗ feſſor aus Oſtpreußen an einer dieſer geheimen Zu⸗ ſammenkünfte über den Kommunismus ſprechen würde. Er, der Angeklagte, ſei auch mehrmals auf⸗ gefordert worden, an dieſen Zuſammenkünften teil⸗ zunehmen Wie nun die Beweisaufnahme beſtätigte, war an all dieſen Behauptungen kein wahres Wort. Wie aus den Strafakten feſtgeſtellt wurde, hat der Angeklagte ſchon einmal ſeinen Schwager gröblichſt verleumdet. Er ging zu dem Dienſtvorſteher und brachte ähnliche Dinge zur Sprache. Das Gericht entſprach dem Antrag des Staatsanwaltes und ſprach eine Strafe von 4 Monaten Gefängnis aus. Ein Arbeitsſcheuer wandert ins Arbeitshaus Schon 42 Vorſtrafen hat der 1895 geborene Gott⸗ fried H. 30 mal iſt er ſchon wegen Bettelei beſtraft worden. Aber immer wieder begibt ſich dieſer ar⸗ beitsſcheue Menſch auf die alte Tour. Der Einzel⸗ richter verhängte über den Unverbeſſexlichen ſechs Wochen Haft und ordnete die Einweiſung in ein Arbeitshaus an. * Das Zeigen von ſchamloſen Bildern wird beſtraft Aus Amerika kehrte 1936 der 32 Jahre alte Egon G. aus Ludwigshafen zurück. Was er mit nach Deutſſchland brachte, das war eine Serie obzöner g Bilder. Am 22. September war er auf dem Weg nach der Suche einer Arbeitsſtelle. Auf dem Klein⸗ feldſteg ſprach dieſer Angeklagte vier Schulmädel an, zeigte ihnen die ſchmutzigen Bilder. Die Mädel glaubten, der Mann wolle ſie verführen. Auf ihre Veranlaſſung wurde der Mann feſtgenommen. Für dieſen„Spaß“ wandert er 3 Monate ins Ge⸗ fängnis. tsch. ::!!! ̃ ͤoVvl ¹iʃuiʃ zs. Am Faſchingsſamstag: Zweiter großer ſtädliſcher Maskenball! Von neuem ladet an den Plakatſäulen der Frauenkopf mit dem ſpitzen Hütchen und dem Halb⸗ ſchleier zum„Großen“ ein, der für Samstag, dem 26. Februar, fröhliche Stunden im Roſengarten ver⸗ spricht. Damit wird gleichzeitig der Irrtum berich⸗ tigt, daß der volkstümliche Maskenball, der heute vor acht Tagen im Nibelungenſaal veranſtaltet wurde, ein Erſatz für den zweiten ſtädtiſchen Maskenball geweſen ſei. Für dieſe närriſche Zuſam⸗ menkunft zeichnete die Stadtverwaltung nicht ver⸗ antwortlich. Wie beim erſten iſt wieder Geſellſchafts⸗ kleidung oder Koſtüm vorgeſchrieben. Um die Stim⸗ mung anzufeuern, wird ſich wieder ein Ballonregen von der Galerie in den Saal ergießen. Da außer⸗ dem ein genügender Vorrat von Wurfſchlangen und Bällchen bereitgehalten wird, kann das närriſche Ge⸗ fecht wieder heftige Formen annehmen. Da dieſer zweite ſtädtiſche Maskenball den Auftakt für die Hauptfaſchingstage bildet, iſt damit zu rechnen, daß diejenigen, die ſich zu einem Beſuch des Roſengartens entſchließen, ſchon die Stimmung mit⸗ bringen, oͤie die Vorausſetzung für einige ſorgen⸗ befreiende Stunden iſt. Für den Faſchingsſamstag ſollte die allgemeine Loſung lauten: Auf zum zwei⸗ ten ſtädtiſchen Maskenball im Roſengarten! Geſchwulſt und Wucherung Auch dieſer faſt hauptſächlich von Frauen beſuchte Vortrag des Prießnitz⸗Vereins war wieder über⸗ füllt, ſo daß manche Beſucherin den Caſinoſaal ver⸗ laſſen mußte, ohne Dr. med. Bachem ⸗Frankfurt a. Main gehört zu haben. Der Redner gab zuerſt ein Bild der nichtbösartigen Geſchwülſte und kam dann auf die Blaſengeſchwülſte zu ſprechen, die im Innern des menſchlichen Körpers, auftreten und im. Anfang gut zu behandeln ſind, z. B. durch Wärme⸗ zufuhr, Sitzbäder, Kompreſſen, naturgemäße Ernäh⸗ rung bei fleiſcharmer Koſt, die aber ſehr groß wer⸗ den und dann nur operativ entfernt werden können. Gefährlicher ſind die Muskelgeſchwülſte. Die weite⸗ ren Ausführungen Dr. Bachems galten dem Kropf. Der Redner warnte vor Anwendung jodhaltiger Mittel ohne ärztliche Ueberwachung und wies dar⸗ auf hin, daß durch Aufenthalt am Meer und durch 3 Ernährung gute Erfolge erzielt worden ſind. Auf das Hauptthema des Abends, die Krebs⸗ bekämpfung, übergehend, ſtellte der Redner feſt, die Anſicht der Naturheilkunde, daß es zuerſt zur Säfte⸗ verſchlechterung und erſt ſpäter zur Geſchwulſtbil⸗ dung komme, habe als wiſſenſchaftlich bewieſen zu gelten. Haupterfordernis iſt, den Organismus ſo zu beeinfluſſen, daß er geſund bleibt. Ernährungs⸗ techniſch kann der Krebs bekämpft werden durch ſtarke Kalkzufuhr, Mineralmagneſium, Genuß von Blatt⸗ grün(Salate uſw.), von ſtark ausgemahlenem Brot. Von tieriſchen Beſtandteilen wirken krebsbekämpfend beſonders die Milz, das Hirn, der Magen und das Knochenmark. Eine Vererbung von Krebs wird von der Wiſſenſchaft verneint, auch eine Anſteckung gibt es nicht. Dr. Bachem ſchloß mit der Mahnung an die Frauen, auf Geſchwulſtbildungen jeglicher Art ge⸗ nau zu achten und ſich ſofort in ärztliche Behandlung zu begeben. 5 Faſching in Ludwigshafen h. Ludwigshafen, 20. Februar. Auf vergnügteſte Art hilft zu dieſem(und zum nächſten) Wochenende„Kraft durch Freude“ die Werkskameraden der JG über die Höhepunkte des diesjährigen Karnevals hinwegſchunkeln. Hatte ſie 1937 die„Rheinſchanze“ ſamt Elferrat, Hofſtaak und Büttenkanonen zur freundlichen fachmänniſchen Mit⸗ wirkung herangezogen, ſo war diesmal die Reihe an der„Eule“. Sie niſtet bekanntlich in Frie⸗ ſenheim und zählt zu den ausgemachten Nacht⸗ vögeln. Die meiſten Mitglieder dieſer Vogel⸗ familie ſuchen und finden ihre Nahrung in der J, und ſo fühlten ſie ſich im JG⸗Feierabendhaus auch ganz wie im eignen Neſt. 11 Glockenſchläge kündeten um.11 Uhr feierlichſt den Beginn der großen Kdcß⸗ Sitzung mit Narhalleſenmarſch, Einzug der Fanfa⸗ ren und Fahnenſchwenker. Die„Eule“ erſchien mit Prinzengarde der Größ⸗ ten und der Kleinſten. Die ſchmucken Uniformen ſind in dieſem Jahr noch geliehen, aber im nächſten Jahr iſt es eigene Ausſtattung mit Mützen nach Art der bayeriſchen Poſtillone, aber beſetzt mit ſchwar⸗ zem Pelz und Verſchnürungen. Als ſich nun der Vorhang teilte, präſentierte ſich den 2400 Augen⸗ paaren die Bühne in herrlichſtem Schmuck von Blu⸗ men, Palmen und Immergrün aus den JG.⸗Treib⸗ häuſern. Eine Säulenhalle ſchloß die Eulenburg im Hintergrund ab. Knoch Hugle leitete die Ab⸗ wicklung der großen Vortragsfolge mit Schwung, Witz und Humor. In die Bütt ſtiegen zunächſt Schumann und die Firma Vollkamer& Gie⸗ riſch. Theo Fiſcher ſtellte ſich vor mit Proben aus dem„Vogelhändler“ und der„Liebe in der Ler⸗ chengaß““. Mit rieſigem Heiterkeitserſolg ahmte er Schlager oͤer Lilian Harvey nach und ſogar den Ko⸗ loraturſopran der„deutſchen Nachtigall“ Erna Sack. Bitzer und Hofſtätter brachten im Zwie⸗ geſpräch allerhand Gloſſen an den Mann in recht lebendiger Anknüpfung an Erlebniſſe„im Werk“ ſelbſt. Unter den Klängen des wurden die Gaſtgeber gebührend geehrt. Veilchen⸗ ſträußchen regnete es beim Einmarſch nach der Pauſe. Dann ſetzte Mina Schwebler als Ge⸗ müſefrau die Büttenergüſſe fort. Das Floraquar⸗ tett ſteuerte Stimmungslieder bei. Als auch Hein⸗ rich Ruckteſchler zu Wort gekommen war, ehrte man Heinrich Ruſter als Sendeleiter des Re. Saarbrücken, der zum erſtenmal dieſe karnevaliſtiſche Sitzung aufnehmen ließ. Der Vertreter der Stadt, Karl Weinmann, der„Dr. Weiß“ der pfülziſchen Befreiungskampf⸗Geſchichte, wurde beſonders liebe⸗ voll ausgezeichnet. Bitzer und Hochſtätter ſchloſſen den fröhlichen Reigen der Büttenredner mit einer recht tief blickenlaſſenden ehelichen Auseinander⸗ ſetzung. Dann ſpielten vier Kapellen in ſämtlichen Räumen fleißigſt zum Tanz auf. Man blieb ſolange, pie es ſich ſütr die Nachtvögel gehört. I. Sinsheim, 16. Febr. Der Erweiterungs- bau der Bezirksſparkaſſe Sinsheim, der 16 Verbandsgemeinden angeſchloſſen ſind, und die im letzten Jahre bei einem Umſatz von 19 Millionen Mark einen Einlagenbeſtand von 2887 000 aufweiſen konnte, iſt nun ſoweit fertiggeſtellt, daß in feierlicher Weiſe das Richtfeſt abgehalten werden konnte. Der Erweiterungsbau, der im Juli 1937 begonnen wurde, dürfte in einigen Wochen bezugsfertig ſein. 2 Narrhalleſenmarſches 4 l. Ae 8 4 rung der Zenta Zizlerſchen Dekorationen. Es wegt ſich faſt alles in dem letzthin durch den Schützen⸗ Montag, 21. Februar 1938 Nummer 85 —— Mannheim, 21. Februar. 7 Verkehrsunfälle 6 Fahrzeuge beſchädigt Polizeibericht vom 20. Februar Infolge Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften ereigneten ſich am Samstag ſieben Verkehrs⸗ unfälle, wobei vier Perſonen verletzt und ſechs Fahrzeuge beſchädigt wurden. Zwei der Verletzten fanden Aufnahme im Städtiſchen Kranken⸗ haus. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs gelang⸗ ten ſieben Perſonen zur Anzeige. Vorbilöliche Auslagen Der Schaufenſter⸗Wettbewerb iſt zu Ende Der Schaufenſter⸗Wettbewerb iſt zu Ende. Die zwanzig aus zwei oder drei Mitgliedern beſtehenden Kommiſſionen haben in mehrtägiger Ar⸗ beit die Leiſtungen bewertet. Die ihnen geſtellte Aufgabe war nicht leicht, und zwar einmal wegen der großen Zahl der Teilnehmer und zum anderen wegen der Güte der Dekorationen. Die ſtärkſte Be⸗ teiligung wieſen die Leiſtungsklaſſen 2 und 3(zwei⸗ tes und drittes Lehrjahr) auf, aber auch die Lei⸗ ſtungsklaſſen 5 und 6, die die erſtmals am Berufs⸗ wettkampf teilnehmenden Erwachſenen umfaßten, waren ſehr ſtark beſetzt. Es verdient Beachtung, daß zum Beiſpiel auch faſt ſämtliche hieſigen Chefdeko⸗ rateure am Wettkampf beteiligt waren Am heutigen Montag werden nun die Wettbewerbs ⸗Schaufenſter wieder ausgeräumt und ihrer üblichen Zweckbeſtim⸗ mung wieder zugeführt werden. Die Sieger des Schau⸗ fenſterwettbewerbs in Maunheim werden in den näch⸗ ſten Tagen bekannt gegeben.—m. Geiſhas und Seeräuber Die Geſangvereine„Liederhainu“ und„Säugerheim“ hatten Maskeuball Es war ſchon ein richtiger Maskenbetrieb, der ſich da am Samstag nachts im Kolpinghaus aufgetan hatte. Schon in früher Abendſtunde herrſchte Hoch⸗ ſtimmung, tanzte man, was das Zeug hielt. Die Geſangvereine„Liederha in“ heim“ hatten ſich nicht zuviel verſprochen, wenn ſie mit einem überfüllten Haus rechneten, es kam früher als vielen lieb war. Erſtaunlich die große Zahl net⸗ ter Mädels. Wehe dem ſogenannten„einſamen Herrn“, der auf allen Maskenbällen ein unbeliebter Zeitgenoſſe iſt, weil er eine Leichenbittermiene auf⸗ ſetzt und bei den hübſcheſten„Sächelchen“ noch be⸗ hwuptet,„es is ja nix'ſcheids da“. Dieſen Ver⸗ tretern ging es ſchlecht. Vor Klatſchen und anderen Neckereien hatten ſie keine„Ruhe“. Sie wurden bald in den Wirbel mit hineingezogen. Sie waren ſchon richtig, die Mädchen! 5 Dafür ſollten ſie auch' belohnt werden. Unter dem Narrhalleſenmarſch marſchierte um die Geiſter⸗ ſtunde ein Preis richterkollegium in den Saal. Eine Prämiierung wurde geſtartet und es ſtellte ſich ihm vom ſchönen Geſchlecht ſo ungefähr alles, was maskiert war. Den Dameneinzelpreis erhielt eine niedliche Geiſha in Form einer„Fahrt ins Rheinland“ zugeſprochen und ein Spanier den Her⸗ reneinzelpreis. Er darf ſie auf der Fahrt begleiten. Unter den Paaren und Gruppen hielt man auch Um⸗ ſchau und holte ſich unter den Paaren zwei verwe⸗ gene Seeräuber, dazu ein Winzerpaar und ein Spa⸗ nierpaar heraus, von den Gruppen waren es drei feurige Italiener die den Preis errangen. Sie be⸗ kamen alle etwas Trinkbares. Nun ging eigentlich der Betrieb erſt richtig los, da die Masken gefallen waren. Bis zum frühen Morgen hatte die Kapelle Schönig alle Mühe, die Tanzbegeiſterten zu befriedigen. g. un Es braunte im Keller! Ein Kellerbrand ent⸗ ſtand am Samstagvormittag in einem Anweſen in IJ 5. Die Berufsfeuerwehr, die 10.21 Uhr alarmiert wurde, ſetzte eine Schlauchleitung und auch kleines Gasſchutzgerät ein. Das Feuer war kurz nach 10.45 Uhr aus. Der Löſchzug rückte gegen 10.30 Uhr wie⸗ der ein. 5 und„Sänger⸗ Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Der Sonntag im Zeichen der Rede Adolf Hitlers Mannheim hörte den Führer Die ganze Bevölkerung war an den Laulſprechern verſammelt- Gemeinſchafts⸗ empfang in den Parteiorisgeuppen und in den Kaſernen Der vergangene Sonntag war einer jener Tage, an denen ein überragendes ſtaatspolitiſches Ereignis das ganze deutſche Volk in ſeinen Bann zu ziehen pflegt. An ſolchen Tagen erweiſt ſich immer wieder die gewaltige Bedeutung, die dem Rundfunk in un⸗ ſeren Tagen zukommt. Die Technik hat im Rund⸗ funk ein Mittel geſchaſſen, durch das die Staatsfüh⸗ vung ſich in eindringlichſter Form an das Volk wen⸗ den kann, ſo daß ſich jeder Volksgenoſſe angeſpro⸗ chen weiß. Wir erinnern uns daran, wie wir erſtmals am 30. Januar 1933 bei der Uebertragung des großen Fackelzuges, der damals vor dem greiſen General⸗ feldmarſchall und dem Führer vorüberzog, ein ſol⸗ ches überwältigendes Geſchehen erlebten: der Rund⸗ funk wurde damals zum erſten Male als gemein⸗ ſchaftsbildendes Inſtrument in den Dienſt des Heut⸗ ſchen Volkes geſtellt, ſo daß jeder in Stadt und Land an der Größe jener Stunden Anteil haben konnte. Inzwiſchen iſt uns der Einſatz des Rundfunks bei allen Auläſſen von nationaler Bedeutung eine Selbſtverſtändlichkeit geworden. Wenn der Führer über den Rundfunk ſpricht, dann hört ihn das ganze deutſche Volk. In allen Gauen unſeres Vaterlandes ſitzen dann die Volks⸗ genoſſen vor den Lautſprechern, um ſeine Worte zu vernehmen. Darin dokumentiert ſich aber nachhal⸗ tigſt die Volksverbundenheit der nationalſozialiſti⸗ ſchen Staatsführung und der Charakter des Dritten Reiches als der modernſten Demokratie der Welt. Auch an dieſem 20. Februar lauſchte das ganze deuk⸗ ſche Volk den Worten Adolf Hitlers, der vor dem Reichstag zu den Abgeordneten und über die Wel⸗ len des Aethers zu jedem einzelnen Volksgenoſſen ſprach. Wie überall im deutſchen Vaterland, ſo war es auch in Mannheim. Wo ein Rundfunkempfänger ſtand, verſam⸗ melten ſich gegen 13 Uhr die Menſchen davor. Die Lichtſpielhäuſer öffneten ihre Pforten, um auch jenen, die ſelber noch nicht über einen Emp⸗ fünger verfügen, die Möglichkeit, den Führer zu hören, zu geben. Auch in den Gaſthäuſern und Kaffees verkündeten Lautſprecher des Führers Wort. Die Ortsgruppen der Partei fanden ſich zu Gemeinſchaftsempfängen zuſammen. Gemeinſchaftsempfänge gab es auch in den Kaſernen unſerer Stadt, wo ſich die Bataillone und Abteilun⸗ gen um große Lautſprecher verſammelten. Auch vor den Türen aller Mannheimer Radio⸗ geſchäfte, die außen einen Lautſprecher aufge⸗ ſtellt hatten, verſammelten ſich am Sonntagmittag große Gruppen von Volksgenoſſen, um im ſtrahlen⸗ den Sonnenſchein, mit geſpanntem Intereſſe die Worte des Führers zu vernehmen. Ganz Mannheim hörte Adolf Hitler! Man achtete an dieſem Frühnachmittag nicht des herrlichen den nahenden Frühling kündenden Wetters. Von wolken⸗ loſem blauem Himmel lachte zwar eine wonnige Sonne und verbreitete beglückende Wärme, aber der Glanz der Natur lockte nicht mehr, als die Stunde des Beginns der Reichstagsſitzung nahte. Die Sportler legten— trotz mancher Terminſchwie⸗ rigkeiten— Sonntagsruhe ein. Leer waren die Parkanlagen am Rhein und am Neckar. Das Faſchingstreiben, das am Vorabend das Feld be⸗ herrſcht hatte, verſtummte und die große Prunk⸗ ſitzung der Narren am Sonntagabend im Nibelun⸗ genſaal begann ſpäter als üblich. So ordnete ſich alles dem überragenden national⸗ politiſchen Ereignis unter. Am Lautſprecher aber erlebten wir eine der großen Stunden des deutſchen Volkes, das machtvoll und gläubig ſein Schickſal formt. Dr en ———— Hinein in Frohsinn und Freude! Die Loſung des Familienabends des Mannheimer Hauptwerkſchargebietes II Sehr zahlreich hatten am Samstag die Män⸗ ner des Maun heimer Hauptwerkſchar⸗ gebietes II mit ihren Angehörigen der Ein⸗ ladung zu einem Familienabend im Ver⸗ einshaus„Volkschor“ in Neckarau Folge geleiſtet. Hauptwerkſcharführer Lampe konnte auch zahl⸗ reiche Ehrengäſte, u. a. Vertreter der Partei und ihrer Gliederungen 0 ſchargebiet gehörigen Firmen Hch. Lanz AG., Joſ. Vögele AG., Mohr n. Federhaff AG., Eſch u. Co., Johann Schreiber, Badiſche Aſſecuranz⸗Geſellſchaft AG., Mannheimer Milchzentrale, Telegraphenbau⸗ amt und Baubetrieb Perſonenbahnhof, begrüßen. Auf den Zweck des Zuſammenſeins eingehend, be⸗ tonte der Redner, daß es nach der gewiſſenhaften Pflichterfüllung der Werkſcharmänner im Dienſt und bei Veranſtaltungen der Organiſation angebracht ſei, einmal im Jahre zu geſelliger Unterhaltung ſich zuſammenzufinden. Das ſei man auch den Frauen ſchuldig, die ſo oft allein gelaſſen werden müßten. Das Zuſammenſein ſolle auch dazu benutzt werden, das Kameradſchaftsband ſo feſt zu ſchmieden, daß es allen Viderſtänden trotze. Indem der Reoͤner dem Füh⸗ rer für die Großtat der Schaffung der Volksgemein⸗ ſchaft dankte, wies er darauf hin, daß es früher un⸗ möglich geweſen ſei, eine Kameradſchaft zu ſchaffen, die wie in der DA alle Hand⸗ und Kopfarbeiter verbinde. Der Dank für dieſes geniale Werk ſei treue Gefolgſchaft. Der Redner ließ ſeine Ausfüh⸗ rungen in der Bemerkung, daß die Unterhaltungs⸗ folge nur von Werkſcharmännern und ihren Ange⸗ hörigen beſtritten werde und in der Loſung gipfeln: „Hinein in Frohſinn und Freude!“ Abwechſlungsreiche und gediegene Darbietungen Man kann den abwechflungsreichen Darbietun⸗ gen, die nunmehr folgten, das Zeugnis ausſtellen, eee eee eee. Rikter vom Steuer- einmal närriſch Der große DDAC⸗ Maskenball im Palaſthotel Gleich am Eingang vor dem Silberſaal(der jetzt „Schwetzinger Schloßgarten“ iſt) ſtehen die drei DTankwarte in weißer Leinenjacke, ſchenken den pfälziſchen Naturtankwein aus der Tankbar, begrü⸗ ßen alte Klubkameraden mit äußerſt perſönlichen Witzworten, für originelle Masken gibt es extra Willkommensgeheul, und wenn man alſo kraft⸗ geladen ſchon leichter, beſchwingter in Schritt und Auftreten iſt, dann erſt wird man mit der eigent⸗ lichen Zutrittsmarke am Knopfloch ausgeſtattet. Mit ſolch feſt⸗herzlichem Spendergriff ins Ankur⸗ belungszentrum konnte es an guter Stimmung nicht fehlen. Ueberhaupt halten die Autoklubler von alters her auf Pünktlichkeit und Kameradſchaft, ganz beſonders im Faſching. Da kommt man nicht erſt um zehne mit müder Beſſerwiſſermiene angewankt; ſondern ſchon lange vor 9 Uhr iſt der Laden voll, bdrängelt es an den Tiſchen und im Handumdrehen war man ſchon auf 500 Perſonen, und erwartete dazu noch allerhand Nachſchub vom Faſchingskabarett. Der kam denn auch noch, und man mußte ſich nach links und rechts, in die Bar zum Jupp und hinüber in die noch undekorierte Halle er⸗ weitern, um überhaupt genügend Sitzplatz zu haben. Die Hauptſache war natürlich einmal 1 8 be⸗ hall eingeweihten Silberſaalſchloßgarten auch noch weiter in der amduröſen Rokokoſphäre. Da ver⸗ beugen ſich die graziöſen Kavaliere vor den lieb⸗ reizenden Damen in Schwarz auf gelbem Grunde, und da die Chinviſerie nicht weit ab liegt, werden auch allerlei bläuliche Pagodengebilde und Drachen auf Orange oder Terrakotta gezaubert. Aber im Frühſtückszimmer wurde es wieder ganz hell, damit man auch an lebensgroßem Pappmachéporzellan, das in ſeiner Lackierung glänzt wie echt, ſeine beſondere Freude haben kann. Im übrigen flutſchte alles ſo mit Rohr ⸗Muſik von ſelber in die frühen Stunden hinein. Ortsgrup⸗ penführer Dr. Brunn brauchte nur einmal ſeine Stimme zu erheben; das war, als das Karneval⸗ WoHW Abzeichen abgegeben wurde, und bald klap⸗ perten Hunderte von Groſchen als Antwort. Die motorverſtändigen Freunde aus Flieger⸗„ NSKc⸗, SA⸗, SS⸗Kreiſen waren überall in j der Runde ver⸗ teilt, ſo gut wie alle Damen maskiert, auch die Aelteren machten feſte mit, die Herren doch zum größten Teil, eine Jägerin aus Kurpfalz, zwei Spanierinnen, ein Koſak mit echten Exerzierpatro⸗ nen gefielen mir am beſten. Aber das iſt ein zufäl⸗ lig⸗perſönliches Urteil, das keineswegs den Anſpruch macht, ungetrübt zu ſein; denn hiergegen wirkte ſchon der Tankzwang am Anfang, der doch die Ge⸗ neralſtimmungsidee und damit aller Gemütlichkeit Aufang und Grundlegung war. b ö 8 a r Ar a . und der zu dem Hauptwerk“ daß kein einziger Verſager darunter war, ein neuer Beweis dafür, daß, wie ſich ſchon oft bei den Ka⸗ meradſchaftsabenden zeigte, die Gefolgſchaften Kräfte beſitzen, mit denen ſich eine Unterhaltungsfolge zu⸗ ſammenſtellen läßt, die ſelbſt verwöhntere Anſprüche befriedigt, So ſang der Werkchor der Lanz⸗ werke unter Munkays Leitung klangſchön und fein abgeſtimmt mehrere Lieder, Fritz Janeck zeigte, daß er ſich mit ſeinem kräftigen, gut geſchulten und wohlklingenden Bariton an ſchwierige Aufgaben, wie den Vortrag von„Blick ich umher“ und des Liedes an den Abendſtern aus„Tannhäuſer“ heranwagen darf, und die Werkſcharen der Lanzwerke und der Milchzentrale bewieſen mit Soldaten⸗ und Volksliedern, daß in ihren Reihen auch der Geſang eine ſorgfältige Pflege findet. Die Tanzkunſt war hervorragend durch die Berglerburſchen aus Neckarau vertreten, die nach einem Reigen vor allem mit dem Schuhplattler (7 Burſchen) und dem Hakeln und dem Watſchentanz zu Zweien ſtürmiſchen Beifall ernteten. Frl. Clau⸗ dia Walter und Frl. Ruth Witte tanzten an⸗ mutig einen Walzer und exerzierten ſtramm unter den Klängen eines Militärmarſches. Emil Biundo und Frau ſpendeten als Großvater und Enkelin einen gemütvollen ernſten Vortrag, die Geſchwiſter Benz bdrei feſche Mädchen) zeigten mit Hand⸗ harmonikavorträgen, daß ſie ihr Inſtrument ſo be⸗ herrſchen, daß ſie viel zu der Erhöhung der Stim⸗ mung beitragen können, und die Kapelle des Te⸗ legraphen⸗Bauamtes, die ſpäter auch zum Tanz auf⸗ ſpielte, bereicherte die Unterhaltungsfolge mit meh⸗ reren vorzüglichen Muſikſtücken. Gegen Schluß erſchien Rottenführer Haas (Lanzwerke) auf der Bühne, um mit einem umfang⸗ reichen gereimten Vortrag, der vor allem die füh⸗ renden Perſönlichkeiten der in dem Hauptwerkſchar⸗ gebiet II zuſammengefaßten Werkſcharen unter die kritiſche Lupe nahm, ſein dichteriſches Talent unter Beweis zu ſtellen. Als wir ſchieden, hatte längſt die familiäre Stimmung Platz gegriffen, die von Hauptwerkſcharführer Lampe bei ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache als Vorausſetzung für das Gelingen des Abends bezeichnet worden war. Sch. 9. Seite Auch Stimmung kann gezaubert werden Wieder ein fideles Programm in der„Libelle“ Auch eine fidele Stimmung kann gezau bert werden! Das beweiſt uns Oberhexenmeiſter Bal⸗ ton, der mit ſeinen ebenſo verblüffenden wie ulki⸗ gen Kartenkunſtſtücken dafür ſorgt, daß das Libelle⸗ publikum den richtigen Schwung erhält. Seine Tricks find großartig wie immer und es dürfte keiner im Parkett geſeſſen haben, der ſagen könnte, er wüßte, wie Balton das gedreht hat. In Collette und Collett lernen wir ein Tanzpaar kennen, das die Geſetze der Exzentrik gut beherrſcht. Beſonders die gertenſchlanke, hübſche Tän⸗ zerin iſt eine angenehme Augenweide.— Die beiden, Woklings ſtellen ſich nebſt Schrebergartenvilla⸗ kuliſſe in ihrem„klingenden Wochenende“ vor. Es iſt alles Ton, was dieſe beiden komiſchen Figuren anfaſſen, ſelbſt die Hecke aus Pappmacheé gibt bei der leiſeſten Berührung Melodien von ſich, und mit den Backſteinen der Gartenmauer vermögen ſie ſogar das Lied„Freut euch des Lebens“ zu ſpielen — Emmy Ritz iſt noch immer ſo furios und luſtig wie im erſten Februar⸗Programm, beſonders ihr Song vom Eugen hat es der meiſt ziemlich närriſch veranlagten Zuſchauergemeinde angetan. Auch Dora Dorette, die es mit ihrer dunklen Zarah⸗Lean⸗ der⸗Stimme amüfante Parodien und ein ſächſiſch ge⸗ impftes Ferienlied vorträgt, erfrent ſich nach wie vor der Gunſt der Maunheimer. Ein ſcharmantes Wiederſehen können wir daun mit einer der beſten deutſchen Tanzhumoriſtinnen feiern: mit der jungen, blonden, witzigen Ma⸗ Die talentierte Marianne rianne Piquaröt. hat ſeit ihrem letzten Engagement in der„Libelle“ allerhand dazugelernt und Neues, Originelles ein⸗ ſtudiert, was mächtig gefällt. Ihr Jungmüßhlen⸗ Scherz iſt zweifellos etwas ganz Famoſes. Daß ihr drolliges Mundwerk niemals ſtille ſteht, ob ſie tanzt oder ſich„entblättert“, trägt beſtens dazu bei, den Spaß an ihrem Auftritt zu erhöhen.— Die muskel⸗ ſtarken drei Orfatis, die ſich ſehr maleriſch orien⸗ taliſch koſtümiert haben, finden mit ihrer ausgezeich⸗ neten ſchwierigen Körper⸗Equilibriſtik hellen Beifall, wie auch das„Schlußlicht“ des netten Programms, Kurt J ur iſch, die luſtige Type als„Stabstrom⸗ peter bei der Heilsarmee“ die ergötzlichſten Dinge zu ſingen und zu blaſen verſteht. Um dieſes bunte, leicht beſchwingte Programm legt Max Eberty, deſſen Lob wir bereits Anfang des Monats geſungen haben, einen fröhlichen Rahmen. Er iſt ein Anſager comme il faut, der es großartig verſteht, die einzel⸗ nen Darbietungen luſtig zu verbinden. Die Kapelle Seeger, die am Monatsende wie⸗ der Abſchied von der„Libelle“ nimmt, wird ihrer Aufgabe wiederum vollauf gerecht. Ihrer Tan z⸗ muſük kann kein Bein widerſtehen und ihre Kunſt, die Darbietungen zu illuſtrieren, iſt auf beachtlicher Höhe. C. W. Fennel Mord? Wer kann Auskunft geben? Seit dem 8. 9. 1936 iſt die 28fährige Ehefrau des Bergmanns Heinrich te Fries, Maria, geb. Brau⸗ ner, zuletzt in Ahlen i. W. wohnhaft, vermißt. Sie wurde am Abend dieſes Tages von ihrem damals ſteckbrieflich geſuchten Ehemann unter falſchem Anga⸗ ben aus ihrer Wohnung und aus Ahlen gelockt. Seit dieſem Zeitpunkt fehlt von ihr jedes Lebenszeichen, ſo daß mit einem Verbrechen gerechnet werden muß. Der Ehemann ſteht unter Mordverdacht. 5 Beſchreibung der Frau te Fries: 1,60—1,62 Meter groß, ſchmal, ſchwarze kurze Haare, gebräuntes rundes Geſicht, braune Augen, an der linken Wade eine—4 Zentimeter lange Narbe. Bei ihrem Verſchwinden war ſie mit dun⸗ kelblauem Seidenkleid mit weißen Punkten, kunſt⸗ ſeidener Hemoͤhoſe und braunledernen Handſchuhen bekleidet. In Intereſſe der reſtloſen Aufklärung des ver⸗ mutlichen Verbrechens ergeht an unſere Leſer die dringende Bitte um Mitarbeit. Wer kann Auskunft über den Aufenthalt der Vermißten geben?? Wer hat ſie nach dem 8. 9. 1936 allein oder in Begleitung anderer Perſonen geſehen? Nachrichten an die Kriminalpolizeiſtelle Reck⸗ linghauſen ver jede Polizeidienſtſtelle. Sie die Schõubeit weil Aerger häßlich macht! Und wie oft ärgert ſich die Hausfrau über all die alten Sachen, die irgendwo herumſtehen, nicht mehr gebraucht werden. Aber niemand denkt daran, daß gebrauchte Gegenſtände durch eine Kleinanzeige in der Zeitung leicht in Geld umgewandelt werden können. 8 5 leinauzeigen in der Neuen Maun⸗ heimer Zeitung ſind billig und er⸗ jolgreich.. 5 0 Ide Kraust Berlin Togal raſche Hilfe. Es befreit von den quälenden Schmerzen, wirkt entzündungshemmend und beruhigend. Selbſt bei veralteten und hart⸗ näckigen Fällen wurden oft überraſchende Erfolge erzielt! Bei Er⸗ kältungskrankheiten, Influenza und Grippe bekämpft Togal die Krank. heitserreger, wirkt bakterientötend und beſeſtigt damit dieſe Uebel in der Wurzel. Keine ſchädlichen Nebenerſcheinungen! Die hervorra⸗ gende Wirkung des Togal iſt von Aerzten und Kliniken ſeit Jahren beſtätigt. Haben auch Sie Vertrauen und machen Sie noch heute ein Verſuch— aber nehmen Sie nur Togal! In allen Apotheken Mk..24. Das aufklärende Buch„Der Kampf gegen den Schmerz“, welches ſo⸗ wohl für Kranke wie für Geſunde von größtem Intereſſe iſt, erha Ste auf Wunſch koſtenlos vom Togalwerk München 27 Nervenſchmerzen und Muskelrheuma. „Konnte keine Nacht richtig ſchlafen.“ „Ich litt ſchon bald 71 Jahre an Nervenſchmerzen und Muskelrheuma und war ſchon ſo verzweifelt,“ ſchreibt Frau Ida Krauſe, Prenzlauer Allee 237, am 12. November 1937.„Ich konnte mir immer nur auf kurze Momente Linderung verſchaffen und konnte keine Nacht richtig ſchlafen. Da las ich von Togal, wovon ich ſchon viel gehört habe, das ich aber noch nie verſu hatte. Ich kaufte mir Togal als letzte Hilfe und nahm zweimal 2 Tabletten in kurzen Abſtänden. Ich glaubte nicht an Wunder. Meine großen Schmerzen ließen nach einer Viertelſtunde ſchon nach, ich nahm Togal dann weiter und kann nun meine Arbeit wieder allein machen und die Schmerzen ſind unbedeutend. Ich kann Togal nur empfehlen: Togal bleibt Togal.“. Unzähligen, die von Rheuma, Gicht, Ischias, Hexenſchuß ſowie Nerben⸗ und Kopfſchmerzen geplagt wurden, brachte wunde Jaenecke nach 10. Seite/ Nummer 85 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 21. Februar 1938 Baden/ Württemberg ſiegen auch im Rlickſpiel Baden/ Würſtemberg gewinnen 3 Minuten vor Schluß:3— Vor 10 000 Zuſchauern, Torſchützen: Seitz 3, Siffling 1 Straßburg, 20. Februar(Eig. Drahtber.) Der Sieg fiel an die glücklichere Mannſchaft, denn ſchon dreimal ſtond das Spiel unentſchieden, bis etwa fünf Minuten vor Schluß der Mittelſtürmer Seitz der badiſch⸗ württembergiſchen Auswahlelf den Sieg verſchaffte. Das Ergebnis entſpricht nicht ganz dem Spielverlauf, da zum größten Teil die Elſäſſer tonangebend waren und auch nur durch den Umſtand, daß ſie während 50 Minuten mit ſuzuſagen nur 10 Monn ſpielten, do infolge Verletzung Schwartz in der zweiten Halbzeit nur noch als Statiſt am linken Flügel herumhumpelte. Bei den Siegern gefiel vor allem die Entſchloſſenheit des Torſchuſſes und die beſſere Verwertung der Tor⸗ gelegenheiten. Dabei zeichneten ſich insbeſondere Siff⸗ ling, der Nationalſpieler, und der Mittelſtürmer Seitz aus. Nach der Pauſe ſchuf auch der jugendliche Kling ⸗ ler von Doxlanden ſchöne Angriffsaktionen. Die Flügel waren weniger ſchnell, aber dennoch gefährlich. Sie ſpiel⸗ ten ungefähr wie Keller— Fritz in der elſäſſiſchen Mann⸗ ſchaft. Ausgezeichnet arbeitete der Mittelläufer Frey aus Stuttgart. Glänzend in der Abwehr, half er vielfach dem etwas hart und konfus ſpielenden Zehnter in der Verteidigung aus. Keller Freiburg, der rechte Ver⸗ teidiger, war eine der Stützen der badiſchen Elf. Im Tor hielt Müller einige ſchwere Sachen ſehr gut, leiſtete ſich aber gleich zu Beginn nach der Pauſe einen groben Fehler, der verhängnisvoll hätte werden können. An den drei Toren war er aber ſchuldlos Bei den Elſäſſern war die Läuferrethe der her⸗ Voxrogendſte Mannſchaftsteil, in der Mitte Hummenberger, Gall und Halter auf den Flügeln. Der Mittelläufer der elſäſſiſchen Mannſchaft arbeitete taktiſch einwandfrei. Stel⸗ lungsfehler und ſchlechte Sicht beim Strafſtoß durch Seitz ſind auf das Konto von Collet im Tor zu buchen. Gardet, der rechte Verteidiger, hat ein weiteres Tor auf dem Ge⸗ wiſſen, ſpielte aber ſonſt einwandfrei. Der Sturm hatte eigentlich nur drei gefährliche Leute, das war der rechte Flügel mit Keller, Telletche und dem Mittelſtürmer Rohr. Der linke Flügel, in dem Wächter auf Linksaußen total verſagte, an Schnelligkeit abfiel. Ohne Rohr und Keller hätten die Elſäſſer wohl kaum Tore gebucht. Die deutſche Mannſchaft traf bereits am Samstag⸗ abend um 6 Uhr in Straßburg ein und war im Hotel Carlton tadellos aufgehoben. Als Betreuer der Mann⸗ ſchaft begegnete man dem Reichstrainer Herberger. Sonntag früh glänzte Straßburg im hellſten Sonnen⸗ ſchein. Eine wichtige Vorbedingung zum Gelingen des kleinen Länderſpiels wor damit gegeben. Schon um 2 Uhr ſetzte der Anmarſch nach der Meinau ein. Um 3 Uhr betraten folgende Mannſchaften unter Führung des ſchwei⸗ zeriſchen Spielleiters Spengler das Spielſeld, lebhaft beklatſcht die deutſche Mannſchaft, die den Deutſchen Gruß entbot. Baden⸗ Württemberg: Müller; Keller, Zehnter(olle drei Ie Freiburg): Henninger(Bin Monnheim), Frey(Se Stuttgart), Feth[VfR Mannheim]; Herbold(SB Wald⸗ hof), Siffling(SB Waldhof), Seitz(Kornweſtheim), Kling⸗ ler(Daxlanden), Biehle(Phönix Korlsruhe). Elſaß: Collet(Colmar]; Gardet(Colmar), Schwartz (Raeing Straßburg); Halter, Hummenberger(Racing Straßburg), Gall(Mülhauſen); Keller(Raeing Straßburg), Telletche(Colmar), Rohr, Heiſerer und Wächter(alle Ra⸗ eing Straßburg). Baden hat Anſtoß, der von Elſaß abgefangen wird, aber ſchon iſt der rechte Flügel wieder vor Collets Dor gekommen. Doch der Angriff geht knapp am Pfoſten vor⸗ bei. Nach 5 Minuten ſchafft ſich Siffling durch und ſetzt aus etwa 25 Meter Entfernung zum Torſchuß an, der von Collet gemeiſtert wird. Dann bekommt auch Müller Ar⸗ beit. Hummenberger ſchießt, Müller wirft ſich und hält ſicher. Der elſäſſiſche Sturm greift dann energiſch an und in der 14. Minute gelingt es Oſſi Rohr, einen Stellungsfehler von Zehntere geſchickt ausnutzend, den erſten Treffer durch Schrägſchuß für Müller unhaltbar zu buchen. 10. Doch die Gäſte laſſen ſich nicht entmutigen. Die Gbſäſſer ſimd durchweg ſchneller am Ball und ſtändig füttert der Mitktelläufer Hummenberger ſeinen Sturm mit präziſen Vorlagen. Dobei läßt der Linksaußen Wächter heiten aus. 21. Minute:: Ungedeckt zieht Herbold los, flankt in die Mitte vorg Tor, wo Seitz den erſten Gegon⸗ treffer bei Collet einſenden kann. Der Ausgleich kommt ganz unerwartet. Die Elſäſſer reagieren aber ſoſort. Einen Scharfſchuß von Telletſche öreht Müller zur erſten Ecke ab, die abgewehrt wird. Kurz darauf entſcheidet der Schiedsrichter etwas zwei Gelegen⸗ ſtreng, aber gerecht, auf Strafſtoß gegen Elſaß, nahe der 16⸗Meter⸗Linie. Seitz jagt die Bombe über ein halbes Dutzend Köpfe hinweg ins Tor. Baden⸗Württemberg führt :1, Collet war die Sicht verſperrt. Telletche wird nun verletzt, tritt einen Augenblick ab, kehrt aber bald wieder. Dann notiert man einen raſanten Sprint von Keller, der in der Mitte zu Rohr gibt, deſſen Schuß aber daneben geht. In der 28. Minute ſpielt Tel⸗ letche ſich nach rechts durch, gibt zum freiſtehenden Mittel⸗ ſtürmer Rohr, der in vorbildlicher Manier den Ball mit dem rechten Fuß abſtoppt und mit dem linken Fuß ſcharf zum Ausgleich:2 einſchießt. Dann wird Schwartz am Schenkel verletzt und Heiſerer geht in die Verteidigung. Es bleiben noch 5 Minuten bis Halbzeit zu ſpielen. Siffling läßt wieder eine Bombe vom Stapel, aber Collet hält ſicher, und mit:2 geht es in die Pauſe. Nach Wiederbeginn tritt Schwartz als Linksaußen an. Baden wird nun ſtark bedrängt. Beinahe hätte Müller ein Selbſttor verwirkt, als er einen Ball zur Ecke ab⸗ wehrt. Noch eine 4. und 5. Ecke erzwinat Elſaß, Collet wehrt zur Ecke, dieſe gibt Herbold gut herein, ein Kopfball von Siffling und an dem verdutzten Torwart vorbei landet der Ball im Netz. Baden führt wiederum:2. Aber nicht lange, denn ſchon drei Minuten ſpäter ſchießt Telletch einen Eckball unmittelbar ins Tor und wiederum ſteht es:3. Das Spiel wird dann etwas härter, aber immer hält es ſich in erlaubten Grenzen. Trotzdem die Elſäſſer ſozu⸗ ſagen nur mit 10 Mann ſpielen, kommen ſie nun mächtig in Fahrt und drängen Baden in die Verteidigung zurück. Hier hat Frey großes Verdienſt als Drittverteidiger an der Abwehr der ſtürmiſchen Angriffe der Elfäſſer. Endlich vermag ſich Baden wieder Luft zu ſchaffen. Biehle hat Siffling ſchön vorgelegt, ein Schuß aus 12 Meter Ent⸗ fernung, den Collet zur Ecke fauſtet. Nach etwa 20 Minuten ſind die Badener wieder etwas in Bedrängnis. Rohr jagt eine Bombe über die Torlatte. 5 Minuten vor Schluß gehen die badiſchen Stürmer dann noch einmal zum Gene⸗ raulangriff über, wobei Seitz die Verwirrung der elſäſſiſchen Verteidigung ausnutzt und den Siegestreffer bucht. Zwei Siege der SA in Oberhof S A-Gruppe Hochland gewinnt Wanderpreis des Führers Zum dritten Male kämpften am Samstag die Shi⸗ patrouillen der Formationen um den 1936 vom Führer ge⸗ ſtifteten Wanderpreis. Nachdem im olmypiſchen Jahr in Schreiberhau die S A⸗Gruppe Hochland den Sieg errang, war 1937 in Rottach⸗Egern der SS⸗Oberabſchnitt Süd er⸗ folgreich, und die SS hätte den Preis endgültia gewomien, wäre ſie am Samstag in Oberhof erneut als ſchnellſte Patrouille durchs Ziel gelangt. Aber die mit Steinhauſer, Mittermeier, Zeller, Wagner und Mathias Wörndle an⸗ tretende Patrouille der SA⸗ Gruppe Hochland lief ein ganz hervorragendes Rennen und, was für die Be⸗ wertung äußerſt wichtig war, ſchoß auch ausgezeichnet. Hier kam die Ss nicht mit, zwei Ballons blieben ſtehen, und dafür gab es Strafminuten. So aing unter dem Jubel ihrer Kameraden aus allen Lagern und unter den Augen des Stabschef ſowie des Chefs des Hauptamtes Kampf⸗ ſpiele, SA⸗Obergruppenführers von Tſchammer und Eſten, die SA⸗Gruppe Hochland als beſte Patrouille durchs Ziel. Nebelſchwaden lagen im Tal, als am frühen Morgen zunächſt die 56 Patrouillen der Klaſſe B(Hoch⸗ und Mit⸗ telgebirge) auf den 18 Km. langen Wega geſchickt wurden. Dann folgten die 8 Mannſchaften der Gruppe O(Flach⸗ land), und nach einer achtminutigen Pauſe wurden die 19 Patrouillen der Klaſſe A, die um den Wanderpreis des Führers kämpften, zu den 18 Km. geſtartet. Hier war es der Vorfahresſieger SS⸗Oberabſchnitt Süd, der ſich als Erſter auf den Weg machte. Die Strecke führte zunächſt in ſüdweſtliche Richtung am Rennſteig entlang, wobei An⸗ ſtieg und Abfohrt belebend abwechſeften. ohne allzu große Schwierigkeiten zu bringen. Ueber die Schmitterſtraße ging es dann zurück, und nach leichtem Nnſtieg wurde der Gelſplatz erreicht, wobei, nach 145 Km. langer Strecke die Schießübung zu erledigen war. Nach einer kleinen Ab⸗ fahrt ging es dann quer durch den Wald zum Ziel. Schon am Steinbach, nachdem etwo ein Viertel des Weges zurück⸗ gelegt war. hatte die SA⸗Gruppe Hochland ziel Boden gutgemacht. Auf der nun folgenden ziemlich ſteilen Ab⸗ fahrt, die recht hohe Anforderungen an das Können der Läufer ſtellte, gelangten die Hochländer bereits an dritte Stelle, nur noch SS⸗Oberabſchnitt Süd 9 und SA⸗Gruppe Schleſien lagen noch vor ihnen. Die Schleſier lagen hier der Zeit nach aut im Rennen, Leupold„zog“ ſeine Mannen kräftig nach vorn. Aber wenig ſpäter führte ein zer⸗ ſplitternder Schi ſtarken Zeitverluſt herbei, der die Mann⸗ ſchaft dann gänzlich aus dem Reunen warf Die Ent⸗ ſcheidung war bereits gefallen, als die SA⸗Gruppe Hoch⸗ lond als erſte Patrouille auf dem Schießplatz erſchien, alſo ſämtliche vor ihr geſtarteten Mannſchaften überholt hatte. Aber ſichergeſtellt wurde der Sieg doch erſt an dieſer Stelle. In 26 Sekunden vier Schuß und vier Treffer Hier brachten die SA⸗Männer das Kunſtſtück fertig, in 26 Sekunden mit vier Schüſſen die vier Ballons weg⸗ zuputzen, während der SS⸗Oberabſchnitt Süd 1 mit u. a. Willy Bogner. Schertelm, Haberle zwei Ballons ſtehen loſſen mußte und dafür Strafminuten erhielt. Der Zeit nach lagen die NSͤce⸗Obergruppe Süd ef und das SA⸗ Hilfswerk 1 mit u. a. Hechenberger uno Lantſchner auf den nächſten Plätzen, hieran änderte ſich dann auch nichts mehr, und die SA⸗Gruppe Hochland ging als pielbefubel⸗ ter Sieger durch das Ziel. In der Klaſſe B fochte die SA⸗Gruvpe Boyriſche Oſt⸗ mark mit den Schleſiern einen harten Strauß aus, den die Eishockey-Weltmeiſterſchaft Deulſchland war ebenbürtig—:0⸗Niederlage gegen die Kanadier Ueber 10 000 Zuſchauer waren am Spaätnachmittag in das Prager Eisſtadion gekommen, witterte man doch in dem Vorſchlußrundentreffen zwiſchen dem Weltmeiſter Kanada und Deutſchland eine neue Ueberraſchung. Die Mannſchaft der Sudbury Wolvers wußte ſehr wohl, wie dieſer Gegner einzuſchätzen war, denn das Zwiſchen⸗ rundenſpiel hatte gezeigt, daß unſere Nationalmannſchaft nur unter Aufbietung aller Kräfte zu bezwingen war. Die Unterſchiede, die vor Jahren einmal zwiſchen Ueber⸗ ſee und Europa beſtanden, ſind nicht mehr Nur einmal konnten die Kanadier Deutſchlands Torhüter überwinden und ſich mit 110(:0,:0,:0) die Teilnahme am Endſpiel ſichern, während Deutſchland mit dem Verlierer aus Eng⸗ land— Tſchechoſlowakei um den dritten Platz kämpfen wird. Nur der echtkanadiſchen Kampfes weiſe haben die Träger des Ahornblattes dieſen Sieg zu verdanken denn dem mehr als körperlich zu bezeichnenden Einſatz ſtanden die Deutſchen meiſtens machtles gegenüber. Aus einer ungefährlich ſcheinenden Situation berous erzielte Bruce in der achten Minute des letzten Drittels den ſiegbringenden Treffer. Die deutſche Mannſchaft lfeſerte mit Hfmann; Tobien— 55 Jaenecke; Lang— Dr. Strobl— Schenk; Schmiedinger— Ball— Schibukat und Wiedemann als Auswechſelſpfeler . eine vollkommen ebenbürtige Partie. Vom erſten bis zum letzten Augenblick war der Kampf oſſen, gab es doch auf beiden Seiten keinen Deckungsfehler. Im letzten Drittel einem Regelverſtoß an Herimer Minuten herausgeſtellt, und kaum hatte er ſeinen Poeſten wieder eingenommen als das Tor fiel. Hoffmann hatte die Scheibe bei einem kanodiſchen Vorſtoß genommen, aber nicht auf Bruce geachtet, der vorſtieß, ſich der Scheibe be⸗ mächtigte und einſchoß. Ohne Rückſicht auf Deckung ver⸗ uchten die Deutſchen. wenigſtens zum Ausgleich zu kom⸗ men, aber unter Aufbietung der ſetzten Kräfte überſtand „ kanadiſche Hintermannſchaft alle bangen Augenblicke. Es blieb beim:0⸗Sieg der Kanadier. Schweden Fünfter vor Schweiz überraſchend mit 210(:0,:0, 10) und wurde damit Fünf⸗ ter in der Weltmeiſterſchaft. Der ſchweizeriſche Erſatztorhüter verſchuldete den erſten Treffer, den der Schwede Engberg einſchoß. Kurz darauf kamen die Eidgenoſſen zwor zu einem ausgleichenden Tref⸗ fer, der ſedoch vom Schiedsrichter nicht anerkannt wurde. Im Schlußdrittel war dann S. Andersſon noch einmal für die Schweden erfolgreich und ſtellte den Sieg ſicher. England wieder Europameiſter Im Prager Eisſtadion wurde am Samstagabend vor mehr als 10 000 Zuſchauern der zweite Vorſchlußrunden⸗ kampf zur Eishockey⸗Weltmeiſterſchaft zwiſchen E ngland und der Tſchechoſlawatei ausgetragen. Die Eng⸗ länder ſtegten in einem ſpannenden und abwechflungs⸗ reichen Treffen knapp mit 10(:0,:0, 120) und verteidig⸗ ten damit ihre im Vorfahre in London gewonnene Eurv⸗ pameiſterſchaſt wit Erfolg. England und Kanada beſtreiten nunmehr das Ensſpiel zur Weltmeiſterſchaft, während Deutſchland und die Tſchechoſlowakei im Kampf um den dritten Platz einander gegenüberſtehen Das einzige Tor ſiel erſt im Schlußdrittel, als Stinchcombe in der fünften Minute zum erfolgreichen Torſchuß kam. Deutſchland Vierter eber 100090 Zuſchauer hatten ſich am Sonntognach⸗ mittag im Prager Eisſtadion eingefunden, wo zwiſchen der Tſchechoſlowakei und eutſchland der Kampf um den dritten und vierten Platz in der Eis⸗ hockey⸗Weltmeiſterſchaft ausgetragen wurde. Von den Maſſen bis aufs Aeußerſte angefeuert, ſiegten die Tſchecho⸗ ſlowaken mit:0(:0,:0, 000 Toren, ſo daß Deutſchland damit Vierter wurde. Ohne Jaenecke und Hoffmann trat die deutſche Mann⸗ ſchaſt gegen die ſtarke Tſchechoſlowakei an. Das erſte Driete! verlief Furchous offen, nur durch einen Fehler von Wild kamen die Tſchechoſlowaken durch Cetkpyfkf zum Führungs⸗ tor. Die leichte Ueberlegenheit der Einheimiſchen reichte im zweiten Drittel aus, um durch Malecek der damit ſein erſtes Tor im ganzen Weltmeiſterſchaltsturnier erzielte, und Kucera das Ergebnis auff 30 zu erhöhen. Im Schlußdrittel drängten die Deutſchen ſehr ſtark, ohne aller⸗ dings das Ergebnis verbeſſern zu können. 9 Oſtmärker ſchließlich knapp für ſich entſchieden. Von den 56 geſtarteten Mannſchaften erreichten nur ganze drei das Ziel nicht ein Zeichen für die glänzende körperliche Durch⸗ bildung, worauf auch Stobschef Lutze nach Abſchluß des Patrouillenlaufes hinzuweiſen nicht veraaß. In Klaſſe O gab es einen NScK⸗Sieg durch die Oberaruppe Oſt. Ueber⸗ raſchend kam hier das glänzende Laufen der SA⸗Gruppe Berlin⸗Brandenburg, die überlegen den zweiten Platz vor der NS5K⸗Gruppe Niederrhein hielt. Die Ergebniſſe: 18⸗Km.⸗Patrouilleulauf: Klaſſe A: 1. S A⸗ Gruppe Hochland 1:83:09; 2. NSKK⸗Obergruppe Süd 1:88:37; 3. SA⸗ Hilfswerk Nordweſt 1:41:30; 4. SA⸗Gruppe Hoch⸗ land 2:42:15; 5. SS⸗Oberabſchnitt Süd 1:42:25; 6. SS⸗ Oberabſchnitt Süd 2:44:58; 7 SsS⸗Oberabſchnitt Südweſt :46:46; 8. NSKK⸗Obergruppe Süd 2:48:52; 9. S A⸗Hilfs⸗ werk Südweſt 2:52:52; 10. SS⸗Oberabſchnitt Süd 3 :53:39; 11. SD München:53:53; 12. NScK⸗Obergruppe Süd 3:56:22. S A⸗Gruppe Schleſien ausgefallen. Klaſſe B(12 Am.]: 1. S A⸗ Gruppe Bayriſche Oſtmark 2:08:33; 2. SA⸗Gruppe Schleſien 3:10:82; 3. SA⸗Gruppe Südweſt 1:10:57; 4. SS⸗Oberabſchnitt Süd 4:11:34; 5. NSKK⸗Obergruppe Süd:11:38; 6. SA⸗ Hilfswerk Nordweſt:11:42; 7. SA⸗Gruppe Weſtfalen :11:48: 8. SA⸗Gruppe Bayeriſche Oſtmark 4:12:49; 9. SS⸗ Oberabſchnitt Südoſt 1:13:05; 10. SS⸗Oberabſchnitt Mitte! :13:45. 56 geſtartet, 53 am Ziel. Klaſſe O(12 Km.]: 1. NRSKGA⸗ Obergruppe Oſt 1226:15; 2. SA⸗Gruppe Berlin⸗Brandenburg:30:48; 3. MSc K⸗Gruppe Niederrhein:33:40; 4. SA⸗Gruppe Oſt⸗ mark:84:38 5. SA⸗Gruppe Hanſa:40:03, 6. SA⸗Gruppe Niederrhein:43:49; 7. SA⸗Gruppe Oſtland:48:50, 8. NScyK⸗Gruppe Oſtſee:51:40. 8 geſtartet, 8 am Ziel. Der Stabschef dankt Nach Beendigung des Patrouillenlauſes äußerte ſich Stabschef Lutze lobend über die während der Kämpfe gezeigte vorbildliche Kameradſchaft ſowie über die treffliche Organiſation des Hauptamtes Kampfſpiele. Beſonders er⸗ freut war er natürlich über das hervorragende Abſchneiden der SA, die erneut ihre ſtete Einſotzbereitſchoft bewieſen und gleichzeitig damit dargelegt habe, auf welch hohen Stand ſie die wehrhafte Leibeserziehung gebracht hat. Die HJ beim Sprunglauf Den Abſchluß des erſten ſo kampfreich verlaufenen Tages der Nes⸗Winterkampfſpiele in Oberhof bildete dos Speziolſpringen der HJ, dem ſich dann das Ausſcheidungs⸗ ſpringen zum Spezialſprunglauf für SA, SS, NS und NS anſchloß. Geſprungen wurde auf der Hindenburg⸗ Schanze bei ſehr ſchnellem Schnee, ſo daß bei der HJ der Anlauf zunächſt verkürzt wurde. Im zweiten Durchgang gab es donn viele, jeoͤoch durchweg glimpflich verlauſene Stürze. Die Leiſtungen waren ausgezeichnet. So ſtand der Sieger der Klaſſe 1(16⸗ bis 18jährigeſ, Walter Koch (Bayeriſche Oſtmark), 46 und 52 Meter in guter Haltung, und auch der Sieger der Klaſſe 2, Leonhardt(Sachſen), machte mit ſeinen 36 und 46 Metern gute Figur. Die Ergebniſſe: HJ ⸗Spezialſpringen: Klaſſe 1: 1. Walter Koch(Bay⸗ riſche Oſtmark) 46 u. 52- 98 Meter; 2. K. Eichhorn(Thü⸗ ringen] 41 u. 50= 91 Meter; 3. Finger(Schleſienf 40 u. 45= 85 Meter; Friedler(Sachſen] 37 u. 47= 84 Meter; 4. E. Gramms(Thüringen) 36 u. 48= 84 Meter. Klaſſe 2: 1. Leonhardt(Sachſen) 36 u. 46= 82 Meter; 2. Wackerle(Hochland 34 u. 47= 81 Meter; 3. Acker(Schleſien] 34 u. 46 80 Meter; 4. Eberhard(Hoch⸗ land] 36 u. 43- 79 Meter; 5. Riederer(Hochland) 20 u. 40= 69 Meter 5 Ausſcheidung zum Spezialſpringen Beim Ausſcheidungsſpringen für SA, SS, NSͤc und NS wurden beide Gänge mit verkürztem Anlauf durch⸗ geführt. Toni Eisgru ber(SA Hochland) kam auf 49 und 48 Meter, Stoll(NSäKK⸗Obergr. Süd)] erreichte 46 und 47 Meter, und Ludeſcher(SS⸗Sammelſtelle) ſetzte bei 46 Meter auf. Ein Teil der Springer wurde aus⸗ geſchieden, und nur die beſten zur Entſcheidung am Sonn⸗ tag zugelaſſen. Glanzvoller Schlußtag in Oberhof SA⸗ Hochland auch Meldeſtaffel— Sieger Die SA⸗Gruppe Hochland hat das Unwahrſcheinliche fertiggebracht, ihrem Triumph im Kampf um den Wander⸗ preis des Führers einen neuen hinzuzufügen: Sie gewann am Schlußtag der NS⸗Winterkampfſpiele, am Sonntag, auch den mal 8 Kilometer⸗Meldeſtaffellauf. Mit der verbiſſen um den Sieg kämpfendn Mannſchaft Höltl, Toni Eisgru⸗ ber, Mittermaier, Matthias Wörndle und Zeller belegte ſie in:07,11 Sto, den erſten Platz vor dem SS⸗Ober⸗ ahſchnitt Süd 6(:09,48), die auf der Schlußſtrecke faſt noch von der zweiten Mannſchaft der SA⸗Gruppe Hochlaud (:11,51) geholt worden wäre. Erbitterter Kampf auf ſchwerer Strecke 0 N Trotz ſonntäglicher Frühe— ſchon um 7 Uhr wurde geſtartet— waren Start und Ziel von vielen Schauluſti⸗ gen umlagert. Vom klarblauen Himmel ſchien eine wär⸗ mende Sonne, und als die erſten Wechſel auf der Golf⸗ wieſe vollzogen wurden, war ſofort die richtige Stimmung da. Der ſtarken Beteiligung wegen wurde das Rennen in zwei Abteilungen geſtartet, und in einem Abſtand von 30 Minuten gingen je 19 Mannſchaften auf die lange Reiſe. Es wurde auf drei Schleifen gelaufen, von denen die erſte und die Schlußſtrecke, teilweiſe über die 18⸗Kilo⸗ meter⸗Patrouillenſtrecke führend, vecht ſchwer waren. CCC Vb Deutſcher Ringerſieg Deutſchland gewann in Königshütte den Ning⸗Länder⸗ kampf gegen Polen überlegen mit 70. Der Wechſel war jeweils auf der Oberhofer Golfwieſe, wo in einem Kreis von 30 Meter Durchmeſſer die Melde⸗ taſche zu übergeben war. Schon beim erſten Wechſel hatte ſich die SA⸗Gruppe Hochland in Front gearbeitet, und Mittermaier erhielt die Taſche bereits mit anſprechendem Vorſprung vor der SA⸗Gruppe Bayeriſche Oſtmark, wäh⸗ rend in der zweiten Abteilung gleichfalls die Hochländer (2. Mannſchaft) durch Guſtl Müller die Spitze vor NSe⸗ Obergruppe Süd gewonnen hatten, die dann durch den hervorragenden Lauf Gumpolds ihre Stellung noch weiter verſtärkten. Erbittert kämpften die anderen 86 Mannſchaf⸗ ten den Hochländern die Führung wieder zu nehmen, und in der Hitze des Gefechts ſchlug die SA⸗Gruppe Weſtfalen ſogor einen falſchen Weg ein und gab auf. Nach dem drit⸗ ten Wechſel gelang es dem in der erſten Abteilung laufen⸗ den SS⸗Oberabſchnitt Süd 6 der Zeit nach die zweite Mannſchaft der Hochländer zu überholen, und mit vier Minuten Vorſprung ging der letzte SS⸗Mann ins Rennen. Ein toller Kampf brach noch einmal an, während vorn die S A⸗Gruppe Hochland 1 unangefochten dem Siege zuſtrebte. Zwei Minuten konnten die Hochländer noch aufholen, aber zum Siege reichte es nicht mehr. Der große Kampf, der on den Wechſeln von den Tauſenden von Zuſchauern lei⸗ denſchaftlich miterlebt wurde, hatte ſein Ende gefunden. Das Ergebnis: B⸗mal⸗s⸗Km.⸗Meldeſtaffel: 1 SA⸗Gruppe Hochland 1 :07:11 Std.; 2. SS⸗Oberabſchnitt Süd 6:09:48; 3. SA⸗ Gruppe Hochland 2 3111:51; 4. SA⸗Gruppe Bayeriſche Oſt⸗ mark 2:13:22; 5. NSgK⸗Obergruppe Süd 1:18:40 Std. Wieder Felir Kaſpar Kunſt,auf-Weltmeiſterſchaft der Männer Selbſt ein guter Regiſſeur hätte den Ablauf der Welt⸗ meiſterſchaft im Eiskunſtlaufen der Männer nicht beſſer aufziehen können, ſo ſpannend rollten die Ereigniſſe am Samstagabend im wieder ausverkauften Sportpalaſt zu Berlin ob. Zunächſt die kurze Feſtſtellung, daß— könnte man die Leiſtungen der Paarläufer mit denen der Männer vergleichen— die Paarläufer den kürzeren ziehen würden. Faſt dramatiſch der Ablauf der Geſchehniſſe: Zwei ganz grobe Geſchütze, Graham Sharp und Fred Tomlins, ſchie⸗ nen onfänglich die ganze Wertung zu zerſchlagen, da die Richter von den Engländern ſo ſtark beeindruckt wurden, daß man nachher für Felix Kaſpar kaum das richtige Maß fand. Aber Kaſpar lief die Kür ſeines Lebens, und an ſeinem Sieg war ſchon nach den erſten Minuten nicht mehr zu zweifeln. Graham Sharp der als Erſter der zehn Bewerber ſeine Kür zu laufen hatte, ſicherte ſich überlegen den zweiten Platz, dagegen war der Unterſchied des jungen Münchners Horſt Faber und des Oeſterreichers Alward äußerſt gering. Nur mit knappem Vorſprung kam Herbert Alward auf den dritten Platz vor Faber, während Günther Lorenz über den achten Platz nicht hinauskam. Unter ungeheurem Jubel nahm kurz nach Mitternach: Felix Koſpar den von Reichsminiſter Dr. Goebbels geſtif⸗ teten Ehrenpreis für die Weltmeiſterſchaft in Empfong und großer Beifall zwang die neue Weltmeiſteriw Megan Tay⸗ lor(England) zu fünf Zugoben und immer noch wollten ſich die Zuſchauer nicht zufriedenoeben. Die Ergebniſſe: Eiskunſtlauf⸗Weltmeiſterſchaft der Männer: 1. Felix Kaſpar(Oeſterreich] Platzziffex 9/943 Punkte; 2. Gro⸗ ham Sharp(England) 12/391,2; g. Herbert Alward(Oeſter⸗ reich) 32/368,6; 4. Horſt Faber(Deutſchlond) 33/368,1; 5. Fred Tomlins(England) 35/356, 47 6. Elemer von Tertak (Ungarn) 37/8660, 7. Edi Rado(Oeſterreich) 47/359,3; 8. Günther Lorenz(Deutſchland] 47/357,7;9 Robert van Zee⸗ brpek(Belgien) 65/336,6; 10. Cock⸗Clauſen(Dänemark) 68/28, Oeſterreichs Nachwuchs in Front Vor der Entſcheidung um die Weltmeiſterſchaft der Männer wurde das internationole Junioren⸗Kunſtlaufen für Frauen mit der Kür beendet. Der öſterreichiſche Nach⸗ wuchs ſeierte hier ganz überlegene Erfolge, ſetzten ſich doch drei Vertreterinnen der Wiener Schule an die Spitze der Wertung. Die Nürnbergerin Lucie Merz, die ſich ſchon bei den BDM⸗Kämpfen in Garmiſch⸗Partenkirchen auszeich nete, beſetzte den vierten Platz, aber auch die übrigen Deutſchen hielten ſich recht gut. Deulſcher Radballſieg in Chemnitz Im Rahmen eines internativnolen Turnters gelangte am Samstag in Chemnitz der Radball⸗Länderkampf gemeldet. Deutſchland— Schweiz zum Austrag, der mit:2 Punkten einen klaren deutſchen Sieg ergab. Die zweite deutſche Vertretung, der Erſatzmann Rudolp und Schu Iz vom Re Diamant Chemnitz, gewann ihre beiden Spiele gegen die Schweizer Oſterwalder⸗Gabler mit:2(270) und Brei⸗ tenmoſer⸗Mächler mit 64(50). Dagegen mußten ſich die deutſchen Weltmeiſter Schreiber⸗Blerſch nach ihrem Siege über Breitenmoſer⸗Mächler mit 98(:1) erneut eine Nie⸗ derlage durch ihre Rivalen Oſterwalder⸗Gablex mit 125 (122) ge allen loſſen. Schulz⸗Rudelph konnten die Frauk⸗ furter ebenfalls mit:8(:9) beſtegen und belegten ſo in der Geſamtwertung des Turniers den erſten Platz. In den umrahmenden Kunſtſahr⸗Wettbewerben blieben im Einer Europameiſter Frey und im Zweier die deutſchen Meiſter Gebr. Beſchooten erfolgreich. Endſtand des Rad⸗ ballturniers:: 1. Schulz⸗Rudolph(Diamant Chemnitz) 670.; 2. Oſter⸗ walder⸗Gabler(St. Gallen⸗St. Georgen]:2.; 3. Schrei⸗ ber⸗Blerſch(Wanderluſt Frankfurt a..) 214.; 4. Breitenmoſer⸗Mächler(Winterthur) 076 P. Deutſcher Ringerſieg in Krakau Brendel und Schweickert Fallſieger Am Vorabend des erſten offiziellen Länderkampfes im griechiſch⸗römiſchen Ringkampf zwiſchen Polen und Deutſch⸗ land ſtellte ſich die deutſche Staffel in Krakau einer zweiten polniſchen Auswahl zum Feundſchafts kampf. Vor internationalem Kampfgericht, das von dem Tſchecho⸗ ſlowaken Menſik als Mattenrichter. Steputat(Deutſchland) und Galufzka(Polen) als Punktrichter gebildet wurde, er⸗ rangen die Deutſchen einen überaus eindrucksvollen 710⸗ Sieg. Nicht ein 1 ging für uns verloren, der Nürn⸗ berger Jakob Brendel und Uoff. Ludw. Schweickert (Berlin] kamen ſogar zu Fallſiegen. 18 Am Samstagnachmittag hatte die deutſche Mannſchaft 15 5 von Marſchall Pilſudſki einen Kranz nieder⸗ gelegt. 2 Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Adam Müller(Deutſchland) beſiegt Erich Kuchta(Polen) n. P. Federgewicht: Jakob Brendel() beſiegt Karl Marcok(P] nach:00 entſch. Leichtgewicht: Wolfgang Ehrl(D) beſiegt Oskar Kſza(Pl n..; Welter⸗ gewicht: Fritz Schäfer(D) beſiegt Piekorz(P) n..: Mittel⸗ gewicht: Schröder(D) beſiegt Baforek(u) n..; Halb⸗ ſchwergewicht: Ludwig Schweickert(D) beſiegt Masuy(P) nach:00 entſch.: Schwergewicht: Karl Ehret(D) beſiegt Nigrin(P) n. P. 5 8 Schröder und Wallen wurden vom Schwediſchen Ten⸗ nis⸗Verband zu den deutſchen Hallentennis⸗Meiſterſchaften, 1 die am Montag, 21. Februar, in Bremen, beginnen, nach⸗ 2 798 8 * . * * Montag, 21. Februar Neue Mannheimer Zeitung) Morgen⸗Ausgabe 11. Seite/ Nummer 88 8. Großkundgebung des Kraftfahrſports Korpsführer Hühnlein gibt die Parole und ehrt die Meiſter— Deulſche Rennwagen in Front“ uraufgeführt Im Filmtheater„Juxor⸗Palaſt“ am Kurfürſtendamm ſand am Samstag in Berlin aus Anlaß der Automobil⸗ ausſtellung eine Großkundgebung des deutſchen Kraftfahr⸗ ſports ſtatt, während der Korpsführer Huhnlein die Pa⸗ role für 1938 gab, die deutſchen Meiſterfahrer ehrte und der Film„Deutſche Rennwagen in Front“ uraufgeführt wurde. In dem vollbeſetzten Zuſchauerraum bemerkte man führende Vertreter vieler Zweige des deutſchen'fentlichen Lebens, u. a. Reichspoſtminiſter Dr. Ohneſorge, Vertreter der Autoinduſtrie, Rennfahrer uſw., ferner die Präſiden⸗ ten der Automobil⸗Clubs von Deutſchlamd, Italien und Polen. Der Vorraum des Lichtſpieltheaters war prächtig aus⸗ geſchmückt. Große Tafeln kündeten von den Erfolgen der herühmteſten deutſchen Rennfahrer im Inland und Aus⸗ land. Der Ehrenplatz war in Wort und Bild unſerem un⸗ vergeßlichen Bernd Roſemeyer gewidmet. Nach einem Hörner⸗Marſch ergriff der Führer des deutſchen Kraftfahrſports das Wort. In ſeiner Rede um⸗ riß Korpsführer General Hühnlein die ganzen Schwierig⸗ keiten, die ſich dem deutſchen Motorſport in der Zeitſpanne zwiſchen den Vorkriegserfolgen und dem Heute in den Weg ſtellten, wie ſich die Verhältniſſe mit der Machtergrei⸗ fung durch den Führer änderten, und wie die Welt auf⸗ horchte, als ſich Erfolge über Erfolge einſtellten. 1997 war das Jahr, das dieſe Erfolge vorläufig kronte durch Siege in Sſtdafrika USA, Nordafrika und in ganz Europa. Auch im Kampf der Renn motorräder kann Deutſchland voll Stolz auf das vergangene Jahr zurückblicken, zwei Euro⸗ pameiſterſchaften waren hier die Ausbeute, uns auch die deutſchen Meiſtertitel wurden auf deutſchen Maſchinen er⸗ rungen. Beachtlich waren die Erfolge in Sportwagenren⸗ nen und Zuverläſſigkeitsfahrten, vor allem bei der Inter⸗ nationalen Sechstage fahrt. Einen würdigen Abſchluß bil⸗ deten die Rekordwoche bei Frankfurt⸗M. und die Jugo⸗ flawienfohrt. An dieſe rückſchauenden Gedanken fügte der Korpsführer einen Ausblick auf das Kraftfahrſportjahr 1938 an. Der Rennwagenſport wird im Zeichen der neuen Rennwagenformel ſtehen. Neben den Italienern werden unſeren Werken auch die Franzoſen und Engländer endlich wieder als Gegner erſtehen. Von den vierzehn Formelrennen gelangen das Eifelrennen und der Große Preis auf dem Nürburgring in Deutſchland zum Austrag. Für die Sportwagen bietet der internatindale Spork⸗ kalender Beteiligunas möglichkeiten in großer Zahl.„Mein alter Wunſch“, fuhr der Korpsführer fort,„an die Indu⸗ ſtrie, dem deutſchen Kraftfahrſpopt den raſſigen Sport⸗ wagen zu ſchafſen, hat in der erfolgreichen Konſtruktion von BMW zu meiner Freude bisher das erſte poſitive Er⸗ gebnis gefunden“. Im Motorradrennſport hat Deutſchland den Antrag geſtellt, den Eurovameiſtertitel von dem Ergebnis von neun Großen Preiſen anhängig zu machen, und nicht mehr allein vom Großen Preis von Europa. Erſtmals wird im kemmenden Herbſt die Lang⸗ ſtreckenfahrt Berlin— Rom— hier verbeſſerte ſich der Korpsführer und meinte lächelnd:„Ich darf wohl heute ſagen Berlin— Innsbruck— Rom!— durchgeführt, und zwar in der Art unſerer 2000 Kilometer⸗Fahrt. Hö ſch⸗ ſter GEinſatz im Ausland iſt die Parole für 1938 Stolze Arbeit des NSack Wenn heute der Kraftfahrgeländeſvart Gemeingut des Volkes geworden iſt, ſo hat das NS größten Anteil daran. In einem einzigen Jahr haben ſich zu den 60 Großveranſtaltungen Kieſer Art 12000 Teilnehmer geſtelkt, mehr als die Hälfte von ihnen führten die Wimpel des NS. Getreu der Parole, ſtets opferwillia und einſatz⸗ bereit zu ſein, ſparen ſich die Männer mühſam die Grocchen zufammen, um auf ihrem eigenen Fahrzeug kämpfen zu können. Niemand gibt ihnen etwas, wenn die Maſchine zu Bruch geht, ihre Maſchine, der Quell der Alltags reuden, ihre Maſchinen, ihr Stolz, ihr Alles. Dabei gedachte der orpsführer auch der Männer, ohne deren freiwilligen Einſatz auch als nicht akive Fahrer die reibungsloſe Durchführung der vielen Veranſtaltungen garnicht hätte gewährleiſtet werden küunen. Der Dank des Korpsführers galt allen denen, die als Zeitnehmer, als Sportwarte, im Sanitätsdienſt, als Abſperrungspoſten oder an Kontroll⸗ ſtationen Stunden um Stunden ausharrten, ohne danach zu fragen, wer den Lohnauszall erſetzen würde. Sie ſollen weiter mitmarſchieren! Der Korpsführer dankte auch der Induſtrie, deren Ar⸗ beit die Vorausſetzung für die Erfolge war, und fuhr dann fort:„Wenn ich fetzt mit beſcͤſderem Stolz dazu übergehe, die deutſchen Meiſter des Jahres 1937 durch Ueberreichung der Meiſternadeln und die Europameiſter durch Uebergabe ihrer Meiſterembleme zu ehren. ſo glaube ich, dieſe feierliche Handlung in keiner erhebenderen Weiſe einleiten zu können, als wenn ich in dieſem Augenblick jener Männer gedenke, die im Kampf für Deutſchland ihr Leben ließen: Karl Braun— Erxuſt von Delius— Bernd Roſemener Sie ſollen weiter mitmarſchieren, im Geiſte, in unſeren Reihen! Und Sie meine Meiſterfahrer, ſind mir die ſichere Gewähr dafür daß nicht ausſtirbt der Wille, der fangtiſche Wille, der Welt zu beweiſen, daß der deutſche Kraftfahr⸗ ſport ſtets an vorderſter Front ſteht“ Zu der vom Führer geſchaffenen neuen Auszeichnung erklärte Korpsführer Hühnlein:„Das Deutſche Motor⸗ ſport⸗Abzeichen iſt ein Leiſtungsabzeichen, welches nur für wirkliche, unter beſonders ſchwierigen Bedingungen voll⸗ hrachte Spitzenleiſtungen verliehen wird. Dieſes Ehren⸗ zeichen wird künftig der Stolz des deutſchen Kraftfahr⸗ ſports und der höchſte Anſporn für den Nachwuchs fein.“ Anſchließend überreichte der Korpsführer den deutſchen Meiſtern und den Europameiſtern aus den Reihen der deutſchen Fahrer die deutſchen Meiſterſchaftsnadeln und die Ehrenzeichen für die Enropameiſterſchaft. Mit großem Bei⸗ fall wurden die NSKK⸗Oberſcharführer Heiner Fleiſch⸗ mann, Karl Gall, Haus Kahr mann und NSͤ⸗ Obertruppführer H. Schumann begrüßt; der Beifall ver⸗ ſtärkte ſich für den Europameiſter Rudolf Caracciola, oͤer die Goldplakette der Ag Ac R erhielt. „Deutſche Rennwagen in Front“ In packenden Bildern und hinreißenden Kompfſzenen von den berühmteſten Rennſtrecken Europos, Afrikas und Amerikas ließ der unter dem Protektorat von Korpsführer Hühnlein geſchaffene Tobis⸗Film„Deutſche Rennwagen in Front“ noch einmal den unvergleichlichen Siegeszug unſerer Silberpfeile von Mercedes⸗Benz und der Auto⸗ Union erſtehen. Unter atemloſer Stille verfolgte man die verwegenen Fahrer. Auf offener Szene brach heller Jubel los, wenn die deutſchen Sieger am Ziel waren und die Glückwünſche entgegennahmen. Unter den Palmen pon Tripolis, dem Berliner Funkturm. im Anblick der trutzt⸗ gen Nürburg, mit den fachlichen Wolkenkratzern im Hin⸗ tergrund, in ſtiller belgiſcher Landſchaft, dem Freiburger Münſter, durch die tollen Windungen von Monte Carlo, Pescara und Livorno, dem Maſarykring und dem ruhigen Doningtonpark ſtieg das Hakenkreuz am Siegesmaſt empor. Kleine Sport-Nachrichten Weſtbeutſcher Schimeiſter in der alpinen Kombination (Abfahrts⸗Torlauf) wurde in Willingen der Einheimiſche Ludwig Wolke vor Gefr. Wimmer und ſeinem engeren Jandsmann Wilke(Willingen). Den Titer der Frauen holte ſich die Dortmunderin Schulze. ö Die Studentenſchaft Danzig gewann am Samstag die Tußball⸗Hochſchulmeiſterſchaft Oſtpreußens durch einen 221⸗ Steg über die Univ. Königsberg. Den gleichen Titel im Handball gewann die Univ. Königsberg mit 98 Toren gegen die Hf Elbing. Breslaus Hochſchulſchwimmer gewannen den Stäste⸗ kampf gegen die Deutſche Univerſität Prag mit 24:20 mit und gegen die Deutſche Techniſche Hochſchule Brünn Bres⸗ 24:12 Punkten. Das Waſſerballſpiel gewannen die lauer gegen die Kombination Prag⸗Brünn mit 12:2. Grabjanſki Agram wurde im Hinblick auf das am 20. März in Paris zum Austrag kommende Fußball⸗Länder⸗ ſpiel Frankreich— Oeſterreich vom Oeſterreichiſchen Fuß⸗ Hall⸗Verband als Trainingspartner verpflichtet. Am 27. Februar ſpielen die Jugoſlawen in Wien gegen eine öſterreichiſche Auswahlelf. Die Gewichtheber⸗Weltmeiſterſchaften werden endgültig in den Tagen vom 2. bis 4. September im Wiener Zirkus Renz abgewickelt. Am 2. September findet der Kongreß des Internationalen Schwerathletik⸗Verbandes ſtatt. ln Länderturnier für Hockeymannſchaften führt der Niederländiſche Hockey⸗Bund aus Anlaß ſeines 25jährigen Beſtehens im Oktober in Amſterdam durch. Deutſchlond, Belgien, Frankreich und Holland ſtehen bereits als Teil⸗ nehmer feſt. Der IOg⸗Amateur⸗Ausſchuß wird vor Beginn der Ta⸗ gung des Internationalen Leichtathletik⸗Verbandes in Pa⸗ ris am 26. Februar zu einer Sitzung zuſammentreten, um den Bericht für den Olympiſchen Kongreß in Kairo auszuarbeiten. Der Italiener Locatelli hat den neuen JBu⸗Welt⸗ und Europameiſter Felix Wouters um beide Titel heraus⸗ gefordert und gleichzeitig bie übliche Kaution bei der Jil hinterlegt. Locatellt wird jedoch bis nach dem Rückkampf Eder— Wouters am 15. April in Berlin warten müſſen, da er ſowohl von Wouters als auch von Eder beſiegt wurde. Das Handball⸗Gauſpiel der Jugendlichen von Baden und Württemberg, das urſprünglich am 27. Februar aus⸗ getragen werden ſollte, findet am 6. März auf dem Lud⸗ wigsburger BfB⸗Platz ſtatt. Die Kölner Stadionbahn beabſichtiat im kommenden Sommer an folgenden Tagen Radrennen zu vexranſtalten: 8. Mat. 15. Mai, 12. Juni, 3. Juli, 24. Juli, 21. Auguſt und 18. September. In Köln⸗Hürth werden am 17. April, 20. Mai, 10. Juli, 14. Auguſt und 25. September Rennen durchgeführt. Die beiden letzten Tage ſollen den Dauer⸗ fahrern gehören. v. d. Vijver, Hollands vorjähriger Amateur⸗Flieger⸗ weltmeiſter, hat ſich entſchloſſen, ins Lager der Berufs⸗ fahrer überzutreten. Vorher will er ſich aber als Amateur noch an den„Großen Preiſen“ von Paris und Kopenhagen beteiligen. Oeſterreich und Ungarn haben für den 17. April zwei Handball⸗Länderkämpfe nach Budapeſt vereinbort. Neben dem Spiel der Männermannſchaften kommt noch eine Begegnung zwiſchen einer öſterreichiſchen und einer unga⸗ riſchen Frauenelf zum Austrag. Die BMW werden ſich beſtimmt an dem am 3. April in Brescia ſtattfindenden 12. Tauſendmellen⸗Rennen be⸗ teiligen. Das Werk hat bereits Verſuchsfahrten auf Teilen der 1630 Meter langen Rennſtrecke unternommen, auch Delahaune wor ſchon auf der Strecke. Italiens Fußball⸗Verband legte in Rom ſeinen inter⸗ notionalen Spielplan ſeſt. Danach werden am 15. Mai in Neapel vorausſichtlich die Studenten von Deutſchland und Italien zuſammentreffen, während der offizielle Länder⸗ kompf erſt in der Spielzeit 1988/9 ſtattfindet. Arſeual nud Breutford, die beiden ſtarken Londoner Ligomaunſchaften, wurden vom Oeſterreichiſchen Fußball⸗ Verband zu Vorbereitungsſpielen auf die Weltmeiſterſchaft nach Wien eingeladen. Herbert Nürnberg und Richard Vogt werden an den deutſchen Amateurbox⸗Meiſterſchoften in Frankfurt a. M. (8. bis 9. April) infolge Verletzung nicht teilnehmen können. 5 Olympiaſieger Ferbert Runge wurde von Thüringens Gauleiter Sauckel zu einem koſtenloſen Ferien⸗Aufenthalt in Thüringens Wälder eingeladen.. Das„Eisbären⸗Sprisgen“ auf der Praßbergſchanze in Wangen im Allgäu finder am Sonntag, 6. März, ſtatt. Die Oberſtdorſer Springergarde mit Friedl Wanger, Klopfer, Weiler und Heini Wiedemann an der Spitze wird voll⸗ zählig vertreten ſein. Bayerns Ganmeiſterſchaften im Gewichtheben beginnen am 1. März. Teilnehmer ſind TS 1860 München, Spög Freiſing Sc Auguſta Augsburg Ren Würzburg, NSW Neuaubing, Spͤg Sandod druberg und S Roland München. Weſtfäliſche Ringer konnten auf ihrer Schwedenretſe einen ſchönen Erſolg davontragen. Bei ihrem zweiten Start in Aasdorp blieben die Weſtfalen im eſamt⸗ ergebnis über eine Auswahl von Nordweſtſchweden mit :2 erfolgreich. Einen Dreiklubkampf im Schwimmen herben Göppin⸗ gen 04, Nikar Heidelberg und Schwaben Stuttgart für den 2. April nach Stuttgart berein bart! Heidelberg und Stutt⸗ gart treffen außerdem noch mit ihren Frauen⸗Vertretungen zuſammen. Bayerns Meiſterſchaften im Fauſt⸗ und Korbball finden am 15. Auguſt in Regensburg ſtatt. Der Gaumeiſter ver⸗ tritt Bayern bei den Gaugruppenſpielen der Gruppe 6 am 21. Auguſt in Schweinfurt. Golden Miller, Englands berühmter Steepler, wurde in der Hampton Court Optional Selling Chaſe ftber 4925 Mtr. von Macaulay geſchlagen und auf den zweiten Platz ver⸗ wieſen. Stuttgart gewann im Stuttgarter Wulleſaal vor 1300 Zuſchauern den Städteboxkampf gegen München mit 10:6 Punkten und kam damit endgültig in den Beſitz des Won⸗ derpreiſes des Oberbürgermeiſters der Hauptſtadt der Be⸗ wegung. Gefr. Wimmer(Arnsberg) wurde bei den in Villingen ausgetragenen weſtdeutſchen Schimeiſterſchaften Langlauf⸗ meiſter über 18 Km., er hat damit gute Ausſichten, ſeinen Titel in der Kombination erfolgreich zu verteidigen. Die deutſchen Rodel⸗Meiſterſchaften für Skeleton und Lenkſchlitten werden trotz der angeordneten Sportruhe am Sonntag, 20. Februor, beſtimmt durchgeführt. Mit der Abwicklung der Rennen wird bereits um 8 Uhr morgens begonnen. Austragungsort iſt Friedrichsroda. Lev Freiſinger, der amerikaniſche Eisſchnelläufer, er⸗ reichte in Notodden(Nordnorwegen) in einem 500⸗Meter⸗ Rennen die ausgezeichnete Zeit von genau 42 Sekunden. Sein Landsmann Swanſon wurde in 42,9 Zweiter vor Horry Haraldſen(Norwegen)] mit 8,2. Jußball Schleſien: Breslau 2— Breslau 06 ausgef.; Städte⸗ ſpiel Gleiwitz— Königshütte:5. Nordmark: Fc St. Pauli— Eimsbüttel Hamburg:3 Hamburger SV— Polizei⸗SV Hamburg:1; Fc 93 Altona— Komet Hamburg:4; Victoria Hämburg— Wil⸗ helmsburg 09:1. Weſtfalen: Fc 01 Schalke— Germanta Bochum:0; Borufſig Dortmund— Arminia Marten:0; Sp Herten gegen Weſtfalla Herne 272; SV Höntrop— S Rotthauſen :20) Spg Röhlinghauſen— Hüſten 00 411. Niederrhein: Fortuna Düſſeldorf— Vfè Benrath:0: Schwarz⸗Weiß Eſſen— Turu Düſſeldorf 21; BV Alten⸗ eſſen— Rot⸗Weiß Oberhauſen 212; Hamborn 7— Union Hamborn 211. Die neuen Termine Bezirksklaſſe, Staffel 1 6. März: 07 Mannheim— Neulußheim; Feuden heim— Käfertal; Heddesheim— Weinheim; Seckenheim— Phtzix Mannheim; Hockenheim— Friedrichsfeld) O8 Mannheim — Ilvesheim. 13. März: 1 9 5— Phönix Mannheim; Neulußheim — 68 Mannheim; Friedrichsfeld— Heddesheim; 07 Monn⸗ heim— Seckenheim; Feudenheim— Viernheim. 20. März: 07 Mannheim— Ilvesheim; Viernheim— Neulußheim; Hockenheim— Phönix Mannheim; Secken⸗ heim— Feudenheim; Käfertal— Heddesheim; Friedrichs⸗ feld— 8 Mannheim. 27. März: Viernheim— Hockenheim; Neulußheim— 07 Mannheim; Ilvesheim— Weinheim; s Mannheim Seckenheim; Feudenheim— Friedrichsfeld. 3. April: Seckenheim— Heddesheim; Friedrichsfeld— 7 Mannheim; Hockenheim— 08 Mannheim; Ilvesheim— Käfertal; Feudenheim— Phönix Mannheim. g 10. April: Käfertal— Hockenheim Feudenheim— Hed⸗ desheim; Friedrichsfeld— Seckenheim; 08 Mannheim Neulußheim. 0 5 17. April: Feudenheim— Hockenheim: Käfertal— Phönix Mannheim; Friedrichsfeld— Weinheim; Neuluß⸗ heim— Ilvesheim. 8. 5 24. April: 07 Mannheim— Friedrichsfeld; Feudenheim — Neulußheim; Käfertal— Seckenheim; Hockenheim Heddesheim. 2 3 8. Mal: Feudenheim— Friedrichsfeld; os Mannheim — Hockenheim; Neulußheim— Hebdesheim. 7 15. Mai: Ilvesheim— Hockenheim; Phönix Mannheim — Frieorichsfeld. 5 De 8. Deulſchen Gerätmeiſterſthaften in Badens Gauhaupiſtadt 60 beutſche Meiſterturner in Karlsruhe Große Ereigniſſe werfen ihre Schatten voraus, das kann man mit Fug und Recht auch von den 8. Deutſchen Gerätmeiſterſchaften behaupten. die in dieſem Jahre im Badnerland zum Austrag kommen. Dort rüſtet die ſchöne Stadt Karlsruhe ſchon ſeit Wochen auf dieſes größte turneriſche Jahresereignis, das am 6. März 60 deutſche Meiſterturner in der 10000 Beſucher foſſenden Markthalle im unvergleichlichen Kompf um den Titel„Deutſcher Gerät⸗ meiſter 1938“ ſehen wird. Aus allen deutſchen Gauen, und beſonders aus der Südweſtecke des Reiches, ſtrömen zu dieſen einzigartigen Gerätmeiſterſchaften immer wieder begeiſterte Turner und Sportler, um an einem unvergeßlichen kämpferiſch wie künſtleriſch gleich erlebnisſtarken Ereignis teilzunehmen, das eben in ſeiner Art einmalig iſt und wohl die ſchönſte und herrlichſte Meiſterſchaft iſt, die zum Austrag kommen kann. Was muß ich als Beſucher wiſſen? Da dürfte zunächſt einmal von Wichtigkeit ſein, daß Karlsruhe alles tun wird, um den Gäſten den Aufenthalt ſo angenehm wie möglich zu geſtalten. Weiter ſoll auch dar⸗ auf hingewieſen werden. daß erfreulicherweiſe die Gerät⸗ meiſterſchaften an einem Tag durchgeführt werden, ſo daß der Veronſtaltungsplan folgendermaßen ausſieht: Vormittags:—10 Uhr Turnen der Pflichtübungen; 10.80— 12.80 Uhr Turnen der Kürübungen(ohne die 12 Beſtert). Nachmittags: 15.80— 18.90 Uhr Endkampf der 12 Beſten um die Deutſche Gerätmeiſterſchaft. Durch volkstümliche Eintrittspreiſe iſt dafür Sorge ge⸗ tragen, daß der Beſuch der Veranſtaltuna jedem Turner und Sportler möglich iſt. Karten⸗ und Quartierbeſtellung ſofort erledigen Die Kaxtennachfrage hat gus dem ganzen Reich und ſogar aus dem benachbarten Auslande überaus ſtark ein⸗ geſetzt. Es ſind fetzt ſchon über die Hälfte der Karten ver⸗ griffen und 3. Sitzplatzkarten uur noch bei den Kdſf⸗ Dienſtſtellen zu haben; ein ganz hervorragender Beweis dafür, welch ente Bedeutung den 8. Deutſchen Gerät⸗ meiſterſchaften in Karlsruhe beigemeſſen wird. Beſtel⸗ lungen und Anfragen ſeder Art ſind daher umgehend an die Geſchäftsſtelle: Karlsruhe, Kreuzſtr. 15. Telefon 8111. Poſtſcheckkonte 2259, zu richten. Großer Preis der Reichshauptſtadt Internationaler Frauenkunſtlauf im Sportpalaſt Am Samstag wurde im Rahmen der Kunſtlauf⸗Welt⸗ meiſterſchaften im Berliner Sportpalaſt der Internattonale Wettbewerb der Frauen um den Großen Preis der Reichs⸗ hauptſtadt, der nun alljährlich ausgeſchrieben wird, in An⸗ 10 genommen. Unter den acht Bewerberinnen ſind mit us nahme der engliſchen Weltmeiſterin Megan Taylor und der früheren Titelinhaberin Cecilia Colledge alle Läu⸗ ferinnen der Extraklaſſe vertreten. Nach der Pflicht führt die junge Oeſterreicherin Hanne Niern berger mit knappem Vorſprung vor der öſterreichiſchen Landesmei⸗ ſterin Emmy Puzinger, der für USA ſtartenden dritten Wienerin Hedy Stenuf und der deutſchen Meiſterin Lydia Veicht. Die Punktunterſchtede zwiſchen den erſten Fünf ſind jedoch ſo gering, daß die nachſtehende Reihenfolge beim Kürlauſen am Sonntag noch eine grundlegende Anderung erfahren konn. 1. Hanne Niernberger(Oeſterreich) 212,2.; 2. Emmy Puzinger(Oeſterreich) 211,6; 3. Hedy Stenuf(USA) 211.; 4. Lydia Veicht(Deutſchland) 210.; 5. Gladys Jagger(England) 200,6 P. 6. Angela Anders(Schweiz) 206,4.; 7. Nadine von Szilaſſy(Ungarn) 202,8.; 8. Anita Wögeler(Oeſterreich) 199,6 P. 93 . Zeller führt vor Kuhn ae Im Internationalen Wettbewerb der Junioren liegt nach dem Pflichtlaufen der Augsburger Erich Zeller vor dem Berliner Ulrich Kuhn an der Spitze Die Reihen ⸗ folge lautet: 1. Erich Zeller(Deutſchland) 104.; 2. Ulrich Kuhn(Deutſchland) 103,3.; 3. Arthur Bres⸗ lauer(Polens 103,2.; 4. Alexander Baliſch(Oeſterrej““ 98,9 Punkte. 14 Nationen nehmen keil Schi⸗Weltmeiſterſchaften in Engelberg Die Beteiligung an den Abfahrts⸗ und Torlauf⸗Welt⸗ meiſterſchaften vom 5. bis 7. März in Engelberg in der Schweiz iſt ganz hervorragend ausgefallen. Aus 14 Na⸗ tionen gingen tber 100 Nennungen ein, da die Zahl der Teilnehmer jedoch beſchränkt iſt, werden noch einige Strei⸗ chungen vorgenommen werden. Neben der Schweiz ſtellten Deutſchland und Oeſterreich die ſtärkſten Mannſchaften. Die Nennungen verteilen ſich auf folgende Nationen: Griechenland: P. Embricos, G. Embiricos, D. Negroponte. Japan: K. Fuſiyama, S. Saguwara, S. Tſugui. Frankreich: L. Agnel, E. Allais J. Couttet, R. und M. Lafforgue, L. Seigneur. Polen: J. Biela⸗ towfki, J. Bochenek, Cſech, J. Lipowſki. J. Schindler, J. Zafae. Tan ada: Frauen: Edwing Chamier, M. Mil⸗ ler, W. Robinſon, Männer: L. Robinſun. Norwegen: Frauen: St. Dabwad, G. Klem, M. Meinſtad, Laila im Reich 22. Mai: Friedrichsfeld— Neulußheim; Heddesheim Hockenheim. Brentford fällt ab Britiſcher Fußball In der erſten engliſchen Liga fiel am Samstag Brent⸗ ford London, das ſo lange die Tabelle geführt hatte, dem Anſturm der Verfolger zum Opfer. Auf eigenem Platze, unter großer Anteilnahme der Zuſchauer, ging das Treffen gegen Derby County in einem erbitterten Ringen 228 ver⸗ loren. Mit dieſer zweiten Niederlage innerhalb von vier Tagen war der 5 für die„Wölfe“— Wolverhampton atke allerdings in Liverpool zu tun, um Everton:0 zu ezwingen— mit Arſenal im Gefolge frei. Arſenal hatte irbrigens im Lokal kampf gegen Chelſea in Highbury glatt 210 gewonnen. Zwei wichtige Punkte ſicherte ſich in der zweiten Liga Aſton Villa. Die Birminghamer, mit zwei ſchweren Pokolkämpfen in acht Tagen in den Knochen, konnten in Cheſterfield mit einem Tor die Punkte ein⸗ heimſen und damit eine gefährliche Klippe umſchiffen. Da auch Sheffteld United gewann, ändert ſich an der Tabellen⸗ ſpitze nichts. In der ſchottiſchen Fußball⸗Liga gab es Siege von Celtic und Hearts, während Rangers durch ein Unentſchieden weiter abfiel. Die Ergebniſſe: England: 1. Liga: Arſenal— Chelſeg:0; Birmingham — Leeds United:2; Bluckpool— Mancheſter City:1; HBolkon Wanderers— Sunderland:1: Brentford Derby County:83; Everton— Wolverhampton Wanderers 01; Huddersfteld Town— Leieeſter City:0: Middles⸗ brough— Grimsby Town:0; Portsmouth— Charlton Athletic:1; Stoke City— Preſton Northend:1; Weſt⸗ bromwich Albion— Liverpool:1. 2. Liga: Barnsley— Bury:2; Blackburn Rovers— Sheffield United 218; Eheſterfield— Aſton Villa it; Fulham— Weſthom Uni⸗ ted:1; Luton Town— Coventry City 114; Mancheſter United— Tottenham Hoſpurs:1; Neweoſtle United— Nottingham Foreſt:1; Plymouth Argyle— Bradford:03 Sheffield Wednesday— Southampton:0; Stockport County— Burnley:1; Swanſea Town— Norwich City:0.. Schottlaud: Aberdeen— Morton.1; Clyde— Hearts 1·8; Falkirt— Motherwell:1; Hamilton Academicals— Rnagers:2; Hibernian— Third Lanark:2; Partick Thiſtle— Dundee:0: Queen of the South— Arbroath :1; Bueen's Park— Kilmarnock:1; St. Johnſtone Celtic:2; St. Mirren Ayr United 112. Schou⸗Nilſen, N. Strömſtadt, Mönner: P Foſſum, J. Kvernberg Per Larſen, K. Stormoen, A. Wyller. Höl⸗ lan d: J. Boon, C. Kerdel. Tſchechoſlowakei (HDW: Ruth Eichmann, Walter Hollmann Jtali V. Chierroni, A. und R. Lacedelli, G. Nogler, G. ſelli, F. Paſſet, R. Zanni. Deutſchland: Fre Criſtel Cranz, Käthe Grasegger, Hildeſuſe Gärtner, ſabteh Hoferer, Liſa Reſch, Liſl Schwarz, Männer: Bader, H. Cranz, H. Kemſer H. Lantſchner, F. P Pfnür, R. Wörndl. Oeſterreich: Frauen: Gödl, Gerda Nißl, Hilde Walter, Männer: E. K Matt, F. Pfeiffer, T. Schwabl, A. Seelos. Ameriko: Frauen: D. Hoyt, M. Me Kean, 5 N. Reynolds, E. Woolſer, Männer: J. Laughin, G. S. Powel, C. und R. Schwarzenbach. Eng la Frauen: H. Blane, R. de Coſſon, B. Duthte, Ph. Harri J. Keßler, J. Roe, Männer: pP M. Alitchinſon, Boumphrey, W. Keßler, J. A. Palmer⸗Tomkinſon, Ch. Tapver, P. M. Waddel. Schweiz: Frauen: E. Steuri, D. Künzli, E. Oſirnig N. v. Arx⸗Zogg, L. Boulaz, M. Schaad, B. Bon, Männer: R. Rominger, Wö Steuri, v. Allmen, A. Glatthard, H. Schlunegger, P. Francioli, Zogg, E. Reinalter, W. Bernath, M. Robbi. Ausloſung für Lahti Olumpiaſieger Viklund als letzter Mann Nach Eingang der namentlichen Neunungen Deutſch⸗ lands, Schwedens, Polaus uſw. konnte der Finniſche Schi⸗ Verband nunmehr auch das genaue Ergebnis der Aus⸗ loſungen mitteilen. Im 18 Km.⸗ Langlauf am 28 Februar ſtartete der on Garmiſch⸗ Partenkirchen her be kante Norweger Oscar Fredrikſen um 12,00 Uhr 30 S als Erſter. Franz Stein hauſer(SA⸗Gruppe Hoch⸗ land) erhielt Startnummer 5, Oberfäger Albert Burk Nr. 9, Hermann Schertel München) geht als Kappa Kalle““ KaeppeFabfikate Tel. 31992 0 5 SS Dreiundzwanziaſter 30 Sekunden vor Willy Bogner (Nr. 24) ab. Chriſtl Merz hat Nr. 55(vor dem HDW⸗er Lahr), Hermann Hochbihler(Sonthofen) Nr. 69 mit dem Italiener Gerardi auf den Ferſan, Günther Meer⸗ gans(Nr. 117) und Herbert Leupold(Nr. 128). Für Ernſt Haberle, der in Neuſtadt, ſein Startverſäumnis ab⸗ gerechnet, ſchnellſter Mann war, wurde 201 offen gehalten. Als letzter Mann ſtartet mit Nr. 211 der Schwede John Weſtberg. Das Springen am 77. Februar eröffnet der Nyr⸗ weger Skinnarland. Joſef Weiler(Oberſtdorf) ſpring als Achtunddreißigſter vor dem füngſten der Ruuds, 2 biörn. Hans Marr hat Nr. 51, Oberiäger Franz Haſel⸗ berger Nr. 60, Paul Schneidenbach Nr. 72, Gün⸗ ther Meergans Nr. 94 vor Spen Exiksſon wid Paul Kraus. Als einer der letzten geht Loifl Kratzer mit Nr. 120 ſtber die Schanze. Bei den 50 Km. am 28 Februar wird es ſo ſein, daß das Rennen tatſächlich erſt dann entſchieden iſt, wenn der als Letzter mit Nr. 186 geſtartete Olumviaſieger von Gar⸗ miſch⸗ Partenkirchen, der Schwede Elis Viklund, das Ziel erreicht hat Hier hat der Finne Vankofa die ö gabe, das Rennen um 10,01 Uhr zu eröffnen. Herbert Leupold ſtartet mit Nr. 88 eine Minute vor dem ber⸗ vorragenden Schweden Herbert Nenzen. Es folgt eit Franzoſe und Einundneunzigſter iſt dann unſer neuer Marathonmeiſter Hermann Scher tel. Die Oeſterreicher in Lali Oeſterreichs Vertretung auf den Schi⸗Weltmeiſter⸗ ſchaften in Lahti beſteht aus den Spezialſpringern Joſef Bradl, Dellekartb und Rieger, dem Kombinationsläufer Köſtinger und den Langläufern Jamnig, n Söfnnweber und Woeß. i Adamitk ſchlug Thomas Durch den herzhaften Widerſtand, den Harry Tho vor wenigen Wochen dem deutſchen Meiſter als 1 Mar Schmeling leiſtete, beſtand für den Kampf Thomas Adamick ein unerwartet großes Intereſſe. Der Madiſon Square Garden in Neuyork war mit 20 000 Zuſchauern reſtlos ausverkauft. Thomas erfüllte allerdings die in ihn geſetztan Erwortungeri nicht, er hatte ſeine k..⸗Niederlage durch Schmeling noch nicht ganz überwunden, war nicht ſo friſch wie ſonſt und verlor nach zehn öramatiſchen Runden knapp nach Punkten. Harry Thomas hat ſich durch diefe Niederlage die aroße Chance verſcherst. am 8. i April in Chikago gegen„Weltmeiſter“ Joe Louis zu boxen, der am 23. Februar auf Nathie Mann trifft. Guſtav Eder erhält am 13. April(Karfreitag) in Berlin Gelegenheit, das Ergebnis des Brüſſeler Kampfes gegen Wouters zu berichtigen. Felix Wounters, der junge Welt⸗ und Europameiſter, hat ſein Wort gehalten und tritt er⸗ neut gegen Eder an. Unterzeichnet wurden die Kampfverträge für die Haupt⸗ kämpfe am 16. April(Oſterſamstag) in Hamburg. Max Schmeling hat Dudas als Gegner und Neuſel trifft auf Ben Foord. Fageshalencles Montag, 21. Februar Nationaltheater:„Der Reiter“, Schauſpiel von Heturich Zerkoulen, 20 Uhr. Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Plauetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenproſektors⸗ Roſengarten: 20 Uhr 7. Akademiekonzert des National⸗ theaterorcheſters. Gaſtöirigent: Bernardino Molinari. Odeon⸗Kafſee: Konzert(Verlängerung). Tanz: Libelle. Lichtspiele: Univerſum:„Petermann iſt dagegen“.— Alhambra: „Immer, wenn ich glücklich bin“.— Schanburg:„Die verſchwundene Frau“.— Palaſt und Gloria:„Der Mann mit dem Kuckuck“,— Capitol und Scala:„Gafparone“, Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Gehfinet von 10 bis 12.30 und von 14.90 bis 16 Uhr. Prunkräume in Neuordnung. Theatermuſeum E 7. 20: Gebifner von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schwetzingen und ſein eater Sternwarte: Geöffnet von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr Leſeſäle geöſſnet 9 bis 13 und 15 bis 1g. Uhr⸗ e Uf, 1: Leſeſagl geöffnet von 10.30 bis 13 Uhr. a Leſehalle Neckarſtadt: Leſehalle geöffnet von 11 bis 19 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 94g 21. Was hoͤren wir? Dienstag, 22. Februar Reichsſender Stuttgar! 5 .0: e—.30: Morgenmuſik.— 10.15: Schopenhauer⸗Reichsſeier.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Bunte Stunde(Schallpl. 10.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Frauenfunk. 18.90: Griff ins Heute.— 19.15: Neck⸗, Scherz⸗ und Liebes⸗ lieder.— 20.00: Märſche und Tänze.— 21.00: Vom Leben und Leiden des Sängers Hugo Wolf. Hörbild.— 22.00: Nachrichten.— 22.20: Politiſche Zeitungsſchau.— 22.35: Tanz und Unterhaltung(Schallpl.).— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender 5 .00: Schallplatten.—.30: Frühkonzert.— 12.00: Mit⸗ tagskonzert.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Beliebte Sängerinnen(Schallpl.).— 16.40: Buchbeſpre⸗ chung.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Hugo Wolf zum Gedächtnis.— 18.35: In Lappland.— 18.35: Ahnen ⸗ tafel.— 19.10: Muſik zur Unterhaltung.—.15: Chopin⸗ Konzert.— 22.30: Kleine Nachtmuſtk.— 23.00: Unterhal⸗ tungsmuſik. 5 Jagdabenteuer in jugoslavischen Wäldern: Ewe amp auiscllen d uncl Clien Tierdrama in undurchdringlichem Forst Belgrad, im Februar. Wir alle kannten die kle ine Bärin, die oben 5 dem Morawa⸗Paß ihr Lager hatte und jede Woche inmal herablam, um nach Honig zu ſuchen. Wenn man in einem Revier aufwächſt, kennt man die Tiere des des ſo genau wie ſeine eigenen Hausgenoſ⸗ ſen. Die kleine Bärin war ſehr zart und ſchwach, und ihr Junges ein dicker, grunzender, ewig hung⸗ riger Kerl. Wir beobachteten manchmal Mutter und Sohn von der Kanzel, wenn der Wind günſtig war und die Vögel mit ihrem Gekoller den Wald erfüll⸗ ten. Thorps, der Eigentümer des Reviers, machte einmal die Bemerkung, die kleine Bärin wäre keine gute Mutter. Er wies dabei auf das Junge, das ge⸗ rade jaulend einen kleinen Abhang herabkugelte. „Wenn er einem Eber in die Quere kommt, iſt er verloren. Die Mutter kommt viel zu ſpät. Ganz ab⸗ geſehen davon, daß ich nicht glaube, daß ſie einen ausgewachſenen Eber angehen würde.“ Vier Tage ſpäter regnete es in Strömen und ein unangenehmer Nebel hüllte den Wald ein. Wir er⸗ reichten die Kanzel und ſetzten uns unter das Laub⸗ dach. Eine Stunde mochte vergangen ſein, und Thorps wurde ungeduldig. Er war heraufgekommen, um Im Winterhilfswerk hat Deuiſchland ſeinen 0 größten Beitrag zum ſozialen Frieden. der Welt gegenüber geleiſtet. nach ſeinen Säuen zu ſehen, das Wetter ſchien aber ſelbſt dieſen Tieren zu ſchlecht zu ſein. Und wir woll⸗ ten eben wieder von der Kanzel ſteigen, als ein lei⸗ ſes Grunzen uns aufhorchen ließ. Gleich darauf kam die kleine Bärin aus dem Gebüſch. Das Junge ging neben ihr. Plötzlich verſetzte mir Thorps einen leichten Stoß und ich horchte auf. Von irgendwoher kam ein Trappeln. Dürre Aeſte brachen. Und dann das ſcharfe, charakteriſtiſche Grunzen eines Ebers! Der Mutterbär hatte gleichfale die Wildſchweine gehört. Er hob ſich auf die Hinterpranken und äugte ſcharf nach Weſten. Jeder Nerv ſchien in dem Tier geſpannt zu ſein. Die Zweige flogen beiſeite. Drei⸗ ßig Schritte vor ihm ſtand ein ſtarker ausgewachſe⸗ ner Eber. Die kleinen Augen funkelten bösartig, und. die Kinnladen klappten auf und zu! Es klang, als hiebe jemand mit einem Hammer gegen ein hartes Holz. „Der Eber ſprang wie ein raſender Teufel Minutenlang ſtanden die beiden Tiere einander gegenüber. Die kleine Bärin zitterte vor Aufregung, während der Keiler ganz ruhig ſtand, halb von den Blättern des Baumes bedeckt, den ſchweren Kopf etwas geſenkt. Vielleicht wären die beiden auch noch jetzt ruhig auseinander gegangen, aber das Bären⸗ Tind, unter einem Baumſtamm liegend, erhob ſein klägliches Stimmchen, und der Eber kam, vorſichtig witternd, näher, Schritt für Schritt. Ich glaube nicht, daß er in dem Augenblick böſe Abſichten hatte, ob⸗ wohl ein Eber im Walde unberechenbar iſt, aber die Bärin ſchien es als Herausforderung anzuſehen. Noch einen Schritt machte der Eber, dann, gleichſam aus Verlegenheit, begann er mit ſeinem mächtigen, rechten Hauer den Baumſtamm zu zerfetzen. Viel⸗ leicht ängſtigte er den jungen Bären, denn der Kleine, vergraben im feuchten Laub, begann jäm⸗ merlich zu winſeln. Da tat die kleine Bärin etwas, was ich ihr niemals zugetraut hätte. Mit einem Satz war ſie auf dem Stamm, ſchoß auf den Eber zu und verſetzte ihm, von oben herab, einen wüten den Prankenhieb über die Ohren. Dabei brummte ſie dumpf und tief. Der Eber ſprang ſofort zurück. Er war ſicher ein harter, erfahrener Kämp⸗ fer. Seine kleinen Augen waren halb geſchloſſen. Der Rücken glich einem einzigen Stachel. Der Eber war ein mächtiger Kerl, mit ungehen⸗ rer Bruſt. Er war faſt ſo groß wie die kleine Bärin, aber ſicher zehnmal ſo ſtark. Und jetzt ſprang er vor. Wie ein raſender Teufel. Die Bärin ſtellte ſich auf die Hinterpranken und wich aus. Der Eber rannte gegen den Stamm und das Holz krachte und ſplitterte. Der Kleine begann wieder zu winſeln und nun ſenkte der Eber den Schädel. Sicher wollte er ſeinen Zorn an dem Kleinen auslaſſen! Unhör⸗ bar, wie ein brauner Schatten, ſprang die Bärin auf den Stamm, glitt ihn entlang, und ehe der Eber noch ausweichen konnte, hatte er einen neuen, furchtbaren Hieb bekommen, der ihn nie⸗ derwarf. Er flog auf die Seite und überkugelte ſich, war aber ſofort wieder auf und ging nun zum An⸗ griff über. Mit einem langen Satz war er über den Stamm geſprungen und rannte die kleine Bärin von der Seite an. Sie wollte ausweichen, glitt aber aus und der Hauer riß ihr ein breites Stück Fell los. Dabei fiel ſie auf den Rücken und ſchon war der raſende Eber über ihr. „.„ und die Bärin krallte ſich in ihm feſt“ l Ich ſah, wie Thorps das Gewehr hob— er liebte die kleine Bärin heiß— aber er kam nicht zum Schuß. Geſchickt rollte die Bärin beiſeite, ſprang auf, der Eber fiel auf die Vorderfüße und die Bärin krallte ſich in ihm feſt. Jetzt war ſie, die zarte und kleine Bärin, raſend. Mit den Pranken und den Fangzähnen hieb ſie auf ihn ein— zweimal verſuchte er, ſie abzuſchütteln, umſonſt. Als ſich der Eber zu⸗ ſammenkrümmte und wie verrückt nach rückwärts hieb, kam er los. Er zog ſich an den Rand des Ge⸗ büſches zurück und begann, ſeine Wunden zu lecken. Die Bärin blieb einen Augenblick auf den Hinter⸗ pranken, dann ſank ſie vornüber und blieb, heftig atmend, liegen. Langſam und vorſichtig kam dann das Junge aus ſeinem Verſteck heraus und ſchmiegte ſich an die Mut⸗ ter, und jetzt kam erſt Leben in die kleine Bärin. Die Hauer des Ebers hatten ihr tiefe Punden ins Fell geriſſen, aber ſie war ungebrochen. Langſam er⸗ hob ſie ſich, nahm ihr Junges zwiſchen die Zähne und trottete davon. Knapp am Eber vorbei, der, un⸗ intereſſiert, ſeine Wunden leckte. Es war ein pracht⸗ volles Bild. Die Büſche verſchlangen ſte. Mit einem zornigen Ruf ſcheuchte Thorps den Eber auf. „Ich könnte dieſes kleine Bieſt verprügeln“, ſagte Thorps am Nachhauſeweg.„So ein Unſinn. Sie hat zehnmal Gelegenheit gehabt, ſich aus dem Staub zu machen, aber nein, ſie mußte den Eber angehen“. Am nächſten Morgen meinte Thorps, er würde nicht ins Revier gehen. So ging ich allein. Bei dem Mo⸗ BILDER VGH TAGE Da werden Autos zu Motorbooten! Ein Bild von der Ueberſchwemmung in Boſton. in den Straßen ſteht. Der neue Marinedolch Für den Knopf des Marinedolches iſt dieſes neue Muſter geſchaffen worden.—(Freigegeben vom Oberkommando der Kriegsmarine.) (Preſſe⸗ Hoffmann. Zauder⸗M.) Die Automobile pflügen ſich durch das Waſſer, Sas (Preſſephoto, Zonder⸗M.) „Ki ſua heli“ mit Koringa In der gleichnamigen Revue, die Autvausſtellung in der Deutſchlandhalle zu Berlin während der zur Aufführung gelangt, tritt auch wieder bekannte weibliche Fakir Koringa auf. (Preſſe⸗Hoffmann, 8070 5 der g— rawa⸗Paß blieb ich lange ſitzen. Da kam ein Mann leiſe durch den Wald. Es war Thorps. Vorſichtig blieb er ſtehen und nahm vom Rücken ein Bündel. Dem Bündel entnahm er einen Klumpen Ho⸗ nig und legte ihn vorſichtig neben den e Baumſtamm. Für die kleine Bärin Mit Vo-Po-Po“ um die Welt/ w Kehle hee eren Unter dem Schlachtruf„Vo⸗Po⸗Po“(Von Pol zu Pol) ſegelte am Samstagabend das bis auf die letzte Kabine beſetzte, ganz in Rot⸗Weiß erſtrahlende Nar⸗ renſchiff der Reederei Brandenburg mit Hallo und Ahoi rund um den Globus. Kapitän Hans Becker, der Teufelskerl, jagte das luſtig bewimpelte Fahr⸗ zeug, für das er eine unübertreffliche Beſatzung an⸗ geheuert hatte, in der unglaublichen Rekordzeit von knapp drei Stunden über Land und Meer, was eben auch nur ein Narrenſchiff fertigbringt. Die bunt⸗ bemützte Bordkapelle unter Steuermann Karl Klauß ſchmetterte närriſche Weiſen und machte uns den Abſchied von Mannem leicht. Unter den lebhaf⸗ ten Wiederſehenswünſchen der Narren und Närrin⸗ nen einer großen Mannheimer Prunkſitzung trudelten wir los, und das große Globushüpfen begann. Erſtes Halt im ſchönen Tirol, wo uns ein Blä⸗ ſerguartett mit einem Poſaunenengel empfing, wie ihn noch keiner je geſehen. Man lachte ſich bis nach Italien durch, ließ ſich dort— Funieuli, Funicula! — vom Serenadenmiller eins zur Laute drällern, und fand ſich im nächſten Augenblick am Strand der Themiſe wieder, um den fabelhaften Attrak⸗ tionen der„Sechs Artisdrahtis“ am ſchwebenden Seil ſtaunend beizuwohnen. Ein Hupſer über den Kanal, und der Eiffelturm grüßt uns. Und zu ſei⸗ nen Füßen tangot und foxt es mondän pariſeriſch. Düſter glutende Tanzdomänie in Blutrot und Schwarz. — den Farben des Fliegenden Holländers, dem wir uns wohl vergleichen können, denn mit einem Wupp⸗ dich befinden wir uns ſchon wieder in den böhmi⸗ ſchen Wäldern, allwo uns Tſchechenbruder treu⸗ herziges mit ganzer Sippſchaft Herrn Schillers Räu⸗ ber in neuer Faſſung des uns ſolchermaßen fürch⸗ terlich werdenden Knaben Karl(Marx) ſo erſchüt⸗ ternd vorſpielt, daß wir uns mit Grauſen wenden, um uns in Kamerun unter Kokospalmen wieder⸗ zukreffen, wo Bimbo und Bumbo, ein herziges kohl⸗ ſchwarzes Negerehepaar uns mit einem verliebten Afrika⸗Song in Entzücken verſetzt, das ſich zur Ek⸗ ſtaſe ſteigert, als aus ſchwarzem Mund ein Sehn⸗ ſuchtsruf nach dem guten deutſchen weißen Mann erklingt ne 9757 und drängender wird die Fülle der Erſcheinungen. Einmal thronen wir ſogar über den Wolken bei Petrus inmitten ſeiner vom Faſchingszauber ebenfalls ergriffenen ſingenden und ſchunkelnden Engeln. Aber das, war nur ein Ab⸗ ſtecher. Es geht zur Erde zurück, wo uns die wilden „Flügelmänner“, das Dioskurenpaar Semmelſchick und Beckle, taſtenſtürmend empfangen, wo wir uns ferner im Tokayerland an einer ſcharmanten Damenkapelle vriginellſter Zuſammenſetzung unga⸗ riſch verluſtieren, dann einen Gewalthupfer ins Mexikaniſche unternehmen, und zuſehen, wie wild dreinſchauende, ſombrero⸗beſchattete Prärie⸗ Mannen aus kindhafter Freude am Knall Löcher in die Luft ſchießen. Tut uns Abkühlung not? Gut, ſauſen wir halt nach Alaska, wo die„Alaskaſaken“ ſingen, eine imponierende Bardenriege bärtiger Männer, die den Leuten vom Don ernſtlich Kon⸗ kurrenz machen. Aber wir haben keine Zeit zum Verweilen. In Holland erleben wir mit großem Vergnügen das ſehr ſonderbare Abenteuer eines Mynheer vor einem zerbrochenen Spiegel, flitzen noch einmal nach USA aufden Broadway, um uns dort an der ameri⸗ kaniſch entfeſſelten Sprache der Beine, Hüften und Arme zu ergötzen, ſtürzen uns kopfüber in das Ge⸗ triebe des„Tempo⸗Blitz⸗ Kabaretts“ mit ſeinem Wirbel von alten und neuen Zwei⸗Minuten⸗ Ueberraſchungen und landen endlich, mitgenommen und erſchöpft, wieder im lieben Mannheim, wo wir gerade wieder in eine große Karnevalsfitzung von zünftiger Stimmung hineingeraten. Joſef Of⸗ ſenbach, Mannheims Obernarr, der in Alaska verſchütt gegangen war, taucht plötzlich in der Man⸗ nemer Bütt als zündender Witzfeuerwerker Sr. Tol⸗ lität des Prinzen Karneval wieder auf, deſſen Ein⸗ zug wir zum guten Schluß unter den Klängen des heldentenoral angeſtimmten„Freut euch Ne Le⸗ bens“ jubelnd miterleben. Es gab nur eine Stimme des Lobes: mer Hot's gefalle! Alles, aber auch alles war auf den Beinen, dieſem bunten Faſchingsreigen Glanz, Farbe und Witz zu geben. Vo⸗Po⸗Po⸗Direktor Haus Becker feierte als Erfinder, Einpeitſcher und Lenker des Ganzen wieder einen großen Triumph. Unmöglich und für die, die nach uns kommen werden, nicht einmal ratſam, weitere Einzelheiten auszuplaudern. Deshalb zuſammenfaſſend im Knapp⸗ und Kurzſtil des Programmheftes nur dieſes: Es ſpielte das Nationaltheaterorcheſter unter Karl Klauß. Es traten auf: Das geſamte Perſonal aus Oper, Schauſpiel, Singchor und Tanzgruppe. Es beſorgte die muſikaliſche Einrichtung: Guſtav Semmelbeck. Es leitete die Tänze: Wera Donalies. Es ſorgten für die Ausſtattung: Friedrich Kalbfuß, Ernſt Bekker, Fritz Thomas. Es brachte die glänzendſte Laune mit: das geſamte Publikum. Was hiermit bezeugt Carl Ouno Fiſen bart. Uraufführung in Königsberg: Foachim von der Goltz:„Das Meiſtermädchen' Joachim von der Goltz hat in ſeiner neuen, vom Königsberger Schauſpielhaus uraufgeführten Komö⸗ die„Das Meiſtermädchen“ den Weg in das mittelalterliche Augsburg gefunden, in die patriziſche Welt der Fugger, deren Oberhaupt, Jacob Fugger, genannt„der Reiche“, eine der Hauptfiguren des Goltzſchen Stückes iſt. Es geht im eigentlichen Sinn um ein volkswirt⸗ ſchaftliches Problem: auf der einen Seite induſtrie⸗ artige Herſtellung von Webſtoffen durch ſchlecht be⸗ zahlte Handarbeiter, auf der andern das zünftige ſtädtiſche Handwerk, dem jene Maſſenproduktion und ihr Abſatz zu billigen Preiſen ſchwer ſchaden muß. Vertreter der einen Richtung als„Unternehmer“ der reiche Fugger, Vertreter der andern der junge Webermeiſter Jobſt, der das Patriziers ſchönes Pflegetöchterchen Ulla, das„Meiſtermädchen“, liebt und ſchließlich auch gewinnt. Die Löſung des Kon⸗ fltktes geſchieht durch eine Geſinnungswandlung im alten Fugger. Fugger, dem„Gewinnen Lebensluft iſt“, verzichtet ſchließlich auf ſeinen Plan, und zwar unter dem Einfluß ſeiner Ulla, des an Kindes Statt angenommenen Mädchens aus dem ſtädtiſchen Hand⸗ werk, dem es auch verbunden bleibt, wenn es wieder von einem Weber heimgeführt wird. Eine Menge von draſtiſch⸗komiſch gezeichneten, ausgezeichnet geſehenen Figuren belebt die knappe, klare und eindeutige Handlung, in deren Durchfüh⸗ rung man wohltätig die Ahnherrnſchaft Shakespeares ſpürt und durch die auch etwas vom„Meiſterſinger“⸗ Geiſt weht. Bunt und lebhaft gegeneinander abge⸗ ſetzt die Welt der verſchiedenen handelnden Perſonen, hier der reiche Fugger mit ſeinem kühlen, katſer⸗ lichen Gaſt Karl., dort das Idyll der beiden Lie⸗ benden, hier das ewige Landsknechtstum des Söld⸗ ners, der ſein Leben lang„hinter dem Kalbfell her⸗ getrottet iſt“, dort die ruhig⸗ſichere Welt der Wirtin vom„Blauen Engel“, bei der der Landfahrende ſchließlich landet, trotz aller Abneigung gegen dis Behaglichkeit kleinbürgerlich⸗perſönlicher Freuden und Sorgen. Oberregiſſeur Hans Tügel hatte eine äußerſt lebendige und farbige Aufführung vorbereitet, die den großen Erfolg des Werkes verbürgte. Unter den Darſtellern ſtanden mit ausgezeichneten Leiſtun⸗ gen in erſter Reihe Werner Rafael als Jacob Fugger, Vera Spies als Meiſtermädchen Ulla, Otto Michael Bruckner als Weber Jobſt, Max Lindner als junger Kaiſer, Hilde Willer als Wirtin vom„Blauen Engel“ und Rudolf Wittgen als ihr treulos⸗treuer Landsknecht, Heinz Schacht als dummſchlauer, immer hungriger Reiterjunge. Der Erfolg der Uraufführung war eindeutig und ſtark. Der Dichter konnte ſich am Schluß im Kreiſe der Hauptdarſteller immer wieder zeigen. Guſtaf Gruber. Ein zeitgenöſſiſches Gemälde der Schlacht bei Kolin wiederentdeckt. Dem öſterreichiſchen Heeres⸗ muſeum iſt es gelungen, im Vorjahre ein überaus wertvolles Stück zu erwerben: das einzige zeit⸗ genöſſiſche Gemälde der Schlacht von Kolin. Das Bild wurde vollſtändig verwahrlost unter altem Gerümpel zufällig gefunden und hat nachweisbar zum Beſitz des Feldmarſchalls Graf Daun, des Siegers in jener Schlacht, gehört. Bei der Wiederherſtellung des Gemäldes entdeckte man die Bezeichnung„Querfurth pinx“, das Bild ſtammt alſo von dem 1761 in Wien verſtorbenen Schlachtenmaler Auguſt Querfurth. Das Bild bot dem Feldmarſchall die Möglichkeit, an ſeinem Le⸗ bensabend vor ſeinen Gäſten die ſiegreiche Schlacht am 18. Juni 1757 an Hand des Bildes zu beſprechen, jene Schlacht, die Maria Thereſia als den Geburts⸗ tag der Monarchie bezeichnet hatte und ihr den An⸗ laß zur Gründung des Militär⸗ Maria ⸗Thereſia⸗ Ordens gab, deſſen erſter Großmeiſter eben Feld⸗ marſchall Daun wurde. 9 2 * 2 7 F 7 KIK aA. K free u e n. N 9 e umgebracht! Stationsbrand vermieden worden, R O MAN VON HE IN RIH 4 Nummer 85 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 21. Februar 1938 In der Steiermark hat man für das tödlich wirkende Gift Arſenik den volkstümlichen Ausdruck Hüttrach“. Sprechen die Leute von einem Giftmord oder ähnlichen Dingen, ſo heißt es: Mit Hüttrach Franz Gſchiel war ein unverbeſſer⸗ licher Taugenichts. Sein ganzes Anweſen in Scha⸗ chen hatte er vertrunken. Da aber ſein Vater der Gemeindevorſteher öͤes Ortes war, ſo ſetzte ſich die Gemeinde dafür ein, daß Gſchiel mit ſeiner Fami⸗ lie auf ſeinem früheren Beſitztum verbleiben konnte. Der jetzige Beſitzer, Michael Pichler, war ſogar be⸗ reit, die Familie Gſchiel zu unterhalten, wenn ſie entſprechend arbeiten wollte. Für Franz Gſchiel war es gewiß bitter, dort Knecht zu ſein, wo er vordem der Beſitzer war. Gſchiel trank aus Kummer und Wut nur noch mehr und kannte ſchließlich lediglich das eine Lebensziel, die Familie Pichler auszurot⸗ ten. Sein böſer Plan, die ihm verhaßten Menſchen durch Hüttrach, alſo durch Arſenik, zu beſeitigen, er⸗ ſchien ihm um ſo leichter, als die Familien Gſchiel und Pichler zuſammen das Eſſen einnahmen. Am 12. November 1937 führte Franz Gſchiel ſein Vor⸗ haben aus. Michael Pichler erkrankte heftig. Nur die ſofortige Auspumpung des Magens rettete ihn vor dem Tode. Franz Gſchiel hatte ihm eine ſolche Menge Arſenik ins Eſſen geſtreut, daß ſeine eigene Tochter ſchwer vergiftet wurde und ebenfalls dem Tode nahe war, obſchon ſie vor dem Abwaſchen des Geſchirrs nur ein Reſtchen von der Speiſe, die Michael Pichler zu ſich genommen hatte, naſchte. Franz Gſchiel wurde verhaftet, aber der Beweis ſei⸗ ner Schuld war ſchwer zu erbringen. Da der Häft⸗ ling Selbſtmordabſichten äußerte, ſtellte man ihm des Nachts einen Gendarm als Wache. Dieſer hörte, wie Franz Gſchiel im Schlafe ſchrecklich ſtöhnte und voller Angſt immer wieder dieſelben Worte ſprach: „Hüttrach, Hüttrach!“ Der Beamte weckte Franz Gſchiel, wiederholte deſſen„Geſtändnis im Schlafe“ und erreichte, daß der völlig überraſchte Attentäter zugab, dem Pichler Arſenik ins Eſſen gegeben zu haben, keineswegs aber ſeinen Arbeitgeber töten wollte, ſondern er gedachte ihm nur einen Denkzet⸗ tel zu erteilen. Franz Gſchiel hat nämlich eine ver⸗ krüppelte Hand und behauptet, von Michael Pich⸗ ler ſtets geſcholten worden zu ſein, weil er zu ſchlecht gearbeitet habe. Das Grazer Schwurgericht hatte ſich jetzt mit dieſem Fall zu befaſſen. Franz Gſchiel er⸗ hielt wegen verſuchten Giftmordes 8 Jahre ſchweren verſchärften Kerker. 8 — Der Blitzzug der Stromlinien⸗Schnellbahnen Nordamerikas hielt, als er durch Maine raſte, plötz⸗ lich an. Die Reiſenden waren erſchreckt, dann er⸗ ſtaunt, denn der Train hielt an einer kleinen Sta⸗ tion, ohne daß fahrplanmäßig der Haltepunkt vor⸗ gemerkt war. Auch in den Staaten ſind die Leute neugierig. Die Reiſenden entdeckten, wie Zugführer und Beamte von den Wagen kletterten und einen kleinen Trupp bildeten. Voran ging der Maſchiniſt, der, zur Verwunderung aller Zuſchauenden, ein Paar funkelnggelnene Schier auf ſeinen Schultern trug. Der Prupp bewegte ſich auf einen Jungen zu, der neben dem Stationsvorſteher ſtand und zunächſt einmal gar nicht wußte, was ihm bevorſtand. Dann aber konnte ſich der Junge vor Freude kaum noch faſſen. Ihm galt der„Ehrenzug“ aus dem Blitztrain; der Maſchiniſt nahm feierlich die Schier von ſeinen Schultern und überreichte ſie dem Burſchen als Ge⸗ ſchenk des Direktors der Schnellbahnen. Warum dies geſchah, ſprach ſich natürlich ſchnell herum. Im Zuge wurde für den 15jährigen, der alles andere als mit Glücksgütern geſegnet iſt, geſammelt, ſo daß für ihn auch noch einige 20 Dollar zuſammenkamen. Der junge Burſche hat die ihm gewordene Ehrung nicht unverdient erhalten. Durch ſeine Umſicht iſt ein deſſen Folgen verheerend geweſen wären. Der Junge entdeckte das Feuer früh genug und lief auf ſeinen Schiern in Der Bauernaſtronom Palitzſch Vor 150 Jahren, am 21. Februar 1788, ſtarb der Dresdner Bauer und Gelehrte Johann Georg Palitz ſch. Durch die Entdeckung des Halleyſchen Kometen(1758) hat er ſich neben anderen Arbeiten auf dem Gebiete der Aſtronomie einen Namen als Wiſſenſchaftler geſchaffen.(Weltbild, Zander⸗M.) * aller Eile davon, um die Feuerwehr zu alarmieren, die auch rechtzeitig eintraf. Bei der raſenden Fahrt zur Feuerwehr zerbrach der Junge ſeine Schier. Das war das Geheimnis einer gewiß nicht alltäg⸗ lichen Ehrung und Belohnung für bewieſene Pflicht⸗ erfüllung gegenüber der Gemeinſchaft. Auf Befehl des Direktors der Geſellſchaft mußte der Blitzzug ausnahmsweiſe einmal an der kleinen Station hal⸗ ten, die der 15jährige Burſche durch ſeine Beſonnen⸗ heit vor der Vernichtung gerettet hat. 2 — Marxconis geiſtige Erbſchaft. Wie Muſſolini in ſeiner Gedenkrede für Marconi im Senat mitteilte, hat ſich der Erfinder in ſeinem letzten Lebensjahr hauptſächlich der Nutzbarmachung der Meeresfluten And der Entwicklung der Ultrakurzwellen gewidmet. Die brei Gebrüder Ducati in Bologna, die mit Mar⸗ coni in enger Verbindung ſtanden, werden in ge⸗ wiſſer Hinſicht heute als die Fortſetzer der Studien des großen Wiſſenſchaftlers betrachtet. Sie erwarten als Endergebnis der Erfindungen Marconis eine genaue Verbindung zwiſchen allen Punkten der Erde, automatiſche Leitung der See⸗ und Luftſchiffahrt und wirkungsvolle Heilmittel für die Menſchheit. Außer⸗ dem ſei eine beſſere Ausnutzung der Naturkräfte und der öͤrahtloſe Ferntransport des Stromes zu erwar⸗ ten. Dieſe Aufgaben der Beherrſchung des Aethers durch den Menſchen werden in nächſter Zukunft die Fachleute am meiſten beſchäftigen. * — Vierzehn Meilen lang iſt der Broadway, Neu⸗ horks längſte und bekannteſte Straße, das erſte Ziel jedes Beſuchers, der zum erſtenmal die Rieſenſtadt betritt. Dieſe geräuſchvolle, unruhige, menſchenüber⸗ laufene Straße, die glitzert und funkelt, wenn die übrige Welt ſchläft, iſt gleichſam die Apotheoſe der Wolkenkratzerſtadt, und wenn mau vom Times Square bis zum Columbus Eirele wandert, vorbei an zahlloſen Theatern, Tanz⸗ und Filmpaläſten und Reſtaurants, dann ſpürt man, daß dieſer von Mil⸗ lionen Glühbirnen erleuchtete Broadway nicht ein zweites Mal seinesgleichen auf der Welt hat. Aber der Fremde erlebt bei ſeinem erſten Bummel über den Broadway auch ſo manche Ueberraſchung. Wer hätte gedacht, daß Neuyorks repräſentativſte Straße überſät mit verſchmutzten Zetteln und Papieren iſt, daß man inmitten eines luxuriöſen Vergnügungs⸗ viertels von einem armſeligen Schiebekarren für einen Nickel eine Tafel Schokolade kaufen kann, daß hier zahlloſe Buden ſind, an denen man für ein paar Pfennige zwiſchen tropiſchen Papierblumen einen Fruchtſaft trinkt, ähnlich wie auf einem europäiſchen Jahrmarkt, daß zwiſchen den Kavalieren im Frack und den Damen in Silberfüchſen Träger von Re⸗ uu i uill d vu llt loru Winter in Noröitalien dnb. Mailand, 19. Februar. Auch in den Gebirgsgegenden Norditaliens iſt nach dem milden Wetter der letzten Wochen wieder der Winter eingekehrt. In den Bergen von Oſſolauo liegt mehr als ein halber Meter Neuſchnee. Im An⸗ zasca⸗Tal und Valſeſia⸗Tal hat es ſtark geſchneit. In den Apennin⸗Tälern ſind die Telephonleitungen ſtellenweiſe unterbrochen worden. Selbſt auf den Bergen an der Riviera in der Umgebung von Genua iſt Schnee gefallen. Dammbruch auf Neuſeelans 8 Tole + London, 19. Februar. Wie aus Wellington(Neuſeeland) gemeldet wird, brach auf der Halbinſel Mahia(Hawkes Bay] der Damm eines Fluſſes. Man befürchtet, daß dabei 8 Arbeiter den Tod gefunden haben. 19 Arbeiter wer⸗ den vermißt. Die Rettungsarbeiten ſind in aller Eile aufgenommen worden. Barackenlager in den Abgrund geſtürzt — Wellington(Neuſeeland), 20. Febr.(U..) Durch einen Wolkenbruch wurden die Fundamente eines Barackenlagers für Eiſenbahnarbeiter am Nordufer der Hawke⸗Bay unterwaſchen. Das ganze Lager ſtürzte mit ſeinen ſchlafenden Inſaſſen in einen Abgrund. Bisher konnten 9g Todesopfer geborgen werden, 11 Mann werden noch vermißt. Man hat keine Hoffnung, noch Lebende unter den Trümmern zu finden. Hochwaſſerkataſtrophe in ASA — Dallas(Texas), 20. Febr.(U..) Weite Gebiete in Texas, Arkanſas, Oklahoma und Miſſouri ſind vom Hochwafſfer überflutet. Die Bevölkerung hat großenteils ihre Wohnungen räu⸗ men müſſen und flieht in bitterſter Kälte ſüdwärts. Vielfach kam der Einbruch des Hochwaſſers ſo über⸗ raſchend, daß die Bewohner der gefährdeten Gebiete ſich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten und Zuflucht auf hohen Bäumen und den Haus⸗ dächern ſuchen mußten. Die Regierung hat VNaſſer⸗ flugzeuge zur Hilſeleiſtung eingeſetzt. Ueber 10 000 Mann ſind damit beſchäftigt, die gebrochenen Deiche wieder inſtandzuſetzen. Tauſende Hektar Acker⸗ land ſtehen unter Waſſer. Bisher konnten fünf Tote geborgen werden. Abwehr und Hilfe bei An' steckung und Erkältung, z. B. Grippe, die desinflzierenden Chinosol-Gurgeltabletten RM. 48, RM I. 10 Unterwegs: Chinomiat⸗Tableſten RM. 54, KN. 90 ciudοοαt Ein Orygen-Werk flog in die Luft — Jarrow(Northumberland), 20. Februar.(U..) Durch Feuer und Exploſionen wurde heute das Werk der Britiſh Oxygen Company in Jarrom bei Newceaſtle zerſtört. Die alten Kriegsteilnehmer glaubten ſich wieder in das Trommelfeuer des Welt⸗ kriegs perſetzt, als zwei Stunden lang in ununter⸗ brochener Reihenfolge Stahlflaſchen mit Sauerctoff explodierten. Etwa 100 Häuſer in der Nach⸗ barſchaft des Werkes wurden ſchwer be⸗ ſchädigt. Die Bevölkerung ſtürzte entſetzt auf die Straßen und ſuchte in den Kellern Zuflucht vor den umher⸗ fliegenden Sprengſtücken. Einzelne Trümmer des Werks wurden Hunderte von Metern weit von der Unglücksſtätte aufgefunden. Sechs Feuerlöſchzüge trafen ein und ſetzten nahegelegene Oeltanks unter Waſſer, da man fürchtete, daß! das Feuer auf ſte übergreifen würde. Infolge glücklicher Umſtände gelang es der ganzen Belegſchaft des Werks, ſich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Es wurden nur einige Perſonen leicht verletzt. CbC(((CbCbCbCͤ ˙ wꝓꝓVꝓVꝓVꝓVVTVTCGCTCCTCTCCCTCTCTCTPTPTPTGTVTbTCTPTCTGTGTCTGTbTCTPTVTPTGTGC(TGTFTbTbVTwTbTVTwbPwVTFVTVVVVVTTVTVTVTVTVFVFbTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTVTTTTTTTTTTWTTTTTT klametafeln, ſogenannte„Sandwichmänner“ umher⸗ laufen, deren abgeriſſene und durchlöcherte Kleider einen ſtarken Kontraſt zu den gepflegten Nacht⸗ bummlern bilden? Zunächſt macht es dem Beſucher noch Spaß, wenn er innerhalb von zwei Häuferblocks, ob er will oder nicht, dreimal photographiert wird. Wenn er aber von den aufdringlichen Kameramän⸗ nern zwanzigmal geknipſt worden iſt, wird ihm die Sache langweilig. Aergerlich knüllt er den Zettel, den ihm der Photograph in die Hand gedrückt hat, zuſammen und wirft ihn auf die Straße. Und weil das vor ihm ſchon Tauſende gemacht haben und Tauſende es auch noch tun werden, darum iſt der Broadway eine ſchmutzige Straße. Das ſoll nun an⸗ ders werden. Mit Unterstützung der Stadtbehörden Hat ſich vor kurzem die„Broadway Aſſoeiation“ ge⸗ gründet, die es ſich zum Ziel geſetzt hat, den Broadway zu einer in feder Beziehung glanzvollen Weltſtadtſtraße zu machen, die ſich ganz beſonders durch Sauberkeit auszeichnet. Es ſoll in Zukunft auf dem Broadway weder Schmutz noch Berge von Pa⸗ pier geben, die ſtimmgewaltigen Händler, die in ihren Buden einen Höllenlärm vollführen, ſollen ebenſo verſchwinden wie alle anderen geräuſchvollen Verunzierungen und ganz beſonders die Armeen von Zettelverteilern und Photographen, die zu einer wahren Landplage geworden ſind. . — Ein merkwürdiges und ebeuſo aufregendes wie gefährliches Erlebnis hatten die acht Paſſagiere und die Beſatzung eines Flugzeuges der Südafrika⸗ niſchen Luftverkehrslinie, das in ein ſchweres Ge⸗ witter geraten war. Ein Blitz von außergewöhn⸗ licher Helligkeit zerſtört die Funkanlage des Flug⸗ zeuges, kohlte die drei Propeller an und ſchlug dann durch die Kabine von einem Ende bis zum anderen. Wunderbarerweiſe kam niemand dabei zu Schaden und auch das Flugzeug ſelbſt wurde nicht weiter be⸗ ſchädigt. * — Die Gefängnisverwaltung des„Grauen Hau⸗ ess, der größten Strafanſtalt von Wien, hat 5000 Mark opfern müſſen, um ſo ſchnell wie möglich ſämt⸗ liche Schlöſſer der Anſtalt abändern zu laſſen. Die Schuld an dieſer unerwarteten Ausgabe trägt ein 43jähriger Bürſtenmacher namens Joſeph Swoboda, der ſich einer ſtiebenjährigen Gefängnisſtrafe durch die Flucht entzog. Er ſchlüpfte in die blaue Dienſt⸗ jacke eines Wärters, in deſſen Taſche er alle wichtigen Schlüſſel des„Grauen Hauſes“ fand. Auf dieſe Weiſe gelangte er in die Freiheit, wurde allerdings am nächſten Morgen wieder feſtgenommen. Er erklärte, er habe die Gefängnisſchlüſſel in die Donau gewor⸗ fen. Obgleich das eine befriedigende Löſung des Zwiſchenfalles geweſen wäre, mochten die Behörden oͤpch nicht das Riſiko auf ſich nehmen, den Worten des Ausbrechers zu glauben. Sie zogen es daher, wenn auch ſchweren Herzens, vor, durch ſchleunigſt herbeigerufene Schloſſer ſämtliche wichtigen Schlöſſer abändern zu laſſen. N G 1 „Zum Kuckuck!“ ſchrie Ralph Hutſchins, nachdem eine Viertelſtunde vergangen war, ohne daß man ärgend etwas im Dunſt der winterlichen Waſſerfläche hatte entdecken können.„Es kommt nicht darauf an, daß wir hier wie auf einer Regatta geradeaus fah⸗ ren! Wir müſſen ſuchen, Fräulein Roderick! Wir müſſen in Kontakt bleiben mit den Booten der Waſß⸗ ſerpolizei!“ „Allright!“ lachte Mabel und legte den spitzen Kiel ihres Bootes in eine Kurve, daß das Waſſer giſchend über die linke Bordkante flutete und Hut⸗ chins ſowohl wie ſeine beiden Beamten ſich krampf⸗ haft irgendwo feſthalten mußten. Hutchins' Geſicht ſtraffte ſich. Aber er ſagte nichts, und man jagte wieder eine Weile ſchweigend über das Waſſer. Bis einer der Poliziſten hinter Mabel aufſchrie: „Achtung! Steuerbord voraus ein Schiff!“ In der Tat tauchte ein zweiſtöckiger, ungefüger Dampfer aus dem Nebel auf, mit hoher Decklaſt ſich voranſchaufelnd. „Wir werden ihn ſtoppen!“ ſagte Hutchins, und Mabels Boot ſchoß auf den herankommenden Damp⸗ fer zu. ſtehend, gab Hutchins ein Aufrecht Signal. „Polizei! Stoppen! Beidrehen!“ Man verſtand ſogleich Klingelzeichen klingelten, und der Dampfer verlangſamte ſeine Fahrt. Das Megaphon am Mund, ſchrie Ralph Hutchins zu der Kommandobrücke hinüber:„Polizei von Chi⸗ kago! Wurde eine Dampfbarkaſſe mit Namen Mary⸗ land' geſichtet?“ Einige Sekunden lang war Schweigen an Bord des Dampfers. Dann kam der Beſcheid. im Boot „Wir ſichteten nichts als einen kleinen Dampfer von weitem. Weiß mit ſchwarzem Schornstein. Name nicht erkennbar!“ „Damned!“ Hutchins Lippen verzerrten ſich.„Ich habe keine Ahnung, wie der Kaſten ausſteht. Wer von Ihnen weiß es?“ herrſchte er ſeine Beamten an. Aber auch die konnten keinen Beſcheid geben. Und Mabel Roderick gab lachend von neuem Gaſolin auf den Motor. „Herrlich!“ rief ſie, während ihr Boot mit neuen Sätzen über die Waſſerfläche zu ſpringen begann. Im Hintergrund verſchwand der Dampfer. Aber zwei Minuten ſpäter ſchrie es plötzlich wie⸗ der hinter Mabel auf: a „Backbord voraus ein weißes Boot mit ſchwar⸗ zem Schornſtein!“ Und ohne daß Hutchins etwas zu ſagen brauchte, warf Mabel das Steuer herum. Mit äußerſter Kraft ſtieß das jagende Boot auf das neu geſichtete Fahr⸗ zeug zu. Das Glas an den Augen, ſaß Ralph Hutchins regungslos. Schweigen war in dem ſpringenden Rennboot Mabel Rodericks. Schweigen und atem⸗ loſe Spannung. Und immer mehr verringerte ſich der Abſtand von dem kleinen Dampfer, deſſen ſchmut⸗ zig weißer Rumpf ſich langſam durch die bleifarbenen Wellen furchte, von einer dicken, ſchwärzlichgelben, qualmenden Rauchfahne bisweilen völlig eingehüllt. „Gebt Signale!“ befahl fetzt Hutchins.„Wir wol⸗ len uns die Leute etwas genauer anſehen. Sie ſol⸗ len ſtoppen!“ Und einer der Beamten trat vor die Kajüte, um auf ſeiner Trillerpfeife einen langgezogenen Signal⸗ pfiff über das Waſſer zu ſchicken. Doch man ſchien nicht beſonders hellhörig zu ſein an Bord des qualmenden kleinen Dampfers. Kein Menſch ließ ſich blicken. Als ſei nicht das geringſte geſchehen, fuhr das Fahrzeug fort, durch die immer höher werdende Dünung zu ſtampfen. Immer näher aber kam Mabel Rodericks Boot herangeſchoſſen. 8 „Seltſam!“ ſagte Hutchins, das Glas an den Au⸗ gen.„Ich kann keinen Schiffsnamen an dem Kaſten ausmachen. Vorne am Bug hängt etwas wie ein altes Netz oder eine Segeltuchdecke, gerade da, wo der Name zu ſtehen pflegt i 8 Und wieder ſchrillte Herrn Butlers Pfeiſe über das Waſſer. „Die Herrſchaften ſcheinen inkognito reiſen zu wollen!“ lachte Mabel voll Uebermut.„Spüren Sie als geborener Poliziſt nicht ein Kribbeln in den Fin⸗ gerſpitzen, Herr Hutchins, ein Kribbeln, das Ihnen verrät, ob wir auf der rechten Fährte ſind oder nicht?“ Hutchins lachte kurz auf.„Wir werden ſpäter miteinander abrechnen für Ihren Spott, Fräulein Mabel!“ ſagte er. Da war das Boyt der jungen Lady auf Rufnähe an den Dampfer herangelangt. „He! Holla!“ ſchrien die beiden Begleiter Hut⸗ chins'. Aber nicht die mindeſte Antwort wurde ihnen. „Zum Henker!“ fluchte der Polizeichef.„Wir wer⸗ den deutlicher werden müſſen! Ich ſehe keinen Men⸗ ſchen auf der Brücke. Man hat ſie nach hinten ver⸗ hängt!“ „Einen Augenblick!“ lachte Mabel.„Wir werden uns die Sache mal von vorne anſchauen!“ Und ihr Boot ſchoß längs des Dampfers hin bis zum Bug. Jetzt ſah man wirklich einen Mann auf der Kom⸗ mandobrücke ſtehen, das Steuerrad bedienend. Ein Burſche in zerſchliſſener Lederjacke war es, der den Kragen bis zu den Wangen hochgeſchlagen hatte. Eine kurze Tabakspfeife ragte aus ſeinem Mund. „Hallo!“ ſchrie Hutchins die regloſe Geſtalt an. „Polizei! Beidrehen! Euren Namen, Herr!“ Keine Antwort kam. Dagegen ſchob ſich plötzlich der Bug des kleinen Dampfers mit einer harten Wendung nach Steuerbord und ſchoß geradeswegs auf Mabels Boot zu. Blitzſchnell, bis in die Lippen er⸗ bleichend, riß das Mädchen das Lenkrad herum und gab Vollgas. Haarſcharf an der ſchäumenden Bug⸗ welle des Dampfers vorbei jagte das Motorboot aus der Gefahrenlinie davon. „Das war deutlich!“ ſagte Hutchins. Auch er war etwas bleich geworden. Nun wiſſen wir, woran wir ſind! Einen Bogen, Fräulein Mabel!“ Die bisher ſo luſtige junge Millionärin ſchwieg. Sie war merklich einſilbiger, und die Augen ſtanden ihr groß und geweitet im Geſicht. Hutchins bemerkte es und lächelte.„Merken Sie nun auch, daß der Spaß zu Ende iſt, Fräulein Mabel?“ fragte er leiſe. Er bekam keine Antwort. In weitem Halbkreis, wie ein Falke um ſeine Beute, jagte Mabels Renn⸗ boot um den Dampfer. Dann fegte es gerade auf die Mitte des Fahrzeugs zu. „Stop oder wir ſchießen!“ ſchrie Hutchins mit Stentorſtimme durch das Megaphon. b Aber wieder regte ſich nichts auf dem Dampfer, der unvermindert in großer Fahrt dahinſchäumte. Butler und Billings ſahen auf ihren Herrn. Es war Zeit, Ernſt zu machen, und Hutchins nickte den beiden Beamten ſchweigend zu. Die verſtanden auch ohne Worte. f „Die Maſchinenpiſtolen klarmachen!“ lautete der ſtumme Befehl des Polizeichefs. Der aber beugte ſich jetzt zu Mabel Roderick hinab. „Fräulein Mabel, es wird gut ſein, wenn Sie das Steuer jetzt mir überlaſſen! Wir müſſen die Bande da oben ſtellen. Und es iſt anzunehmen, daß wir einen etwas lebhaften Empfang bekommen. Duk⸗ ken Sie ſich in der Kajüte unter die Sitzbänke, wenn ich bitten darf!“ Aufrecht, den blonden Kopf ein wenig im Nacken, ſaß Mabel an ihrem Steuerrad.„Ich— bleibe!“ ſagte ſie. Aber ſie war ſehr blaß, und ihre Augen waren unnatürlich geweitet. „Wir bürfen Sie nicht gefährden, Mabel!“ rief Hutchins eindringlich. Etwas wie ein heißes Bitten war plötzlich in ſeinen Augen. 5 Mabel Roderick aber gab ohne weitere Antwort volles Gas. Wie ein ſpringender Delphin ſchoß ihr Bopt auf den Dampfer zu. Hinter dem Mädchen riß Butler ein Kajütfenſter auf. Das Rohr ſeiner Ma⸗ ſchinenpiſtole ſchob ſich drohend hinaus, und Billings, ſein Kollege, ſchwang aufrecht ſtehend die Mütze. „He, Hallo! Stoppen! Letzte Aufforderung!“ Da geſchah es. 7 Ein Schuß peitſchte heran. Ein zweiter und örit⸗ ter folgte, und mit einem heftigen Knall ſplitterte vor Mabels Geſicht das dicke Glas der Windſchutz⸗ ſcheibe am Führerſitz, während zugleich hinter ihr das Mahagoniholz des Rahmens der Kajüttür von einſchlagenden Geſchoſſen zerfetzt wurde. Dies alles geſchah in Bruchteilen von Sekunden. Mit dumpfem Getacke fing Butlers Maſchinen⸗ piſtole zu feuern an. Drüben auf dem Dampfer zer⸗ knallte Glas und rieſelten Holzſplitter. Ohne ein Wort aber warf ſich Ralph Hutchins zugleich über Mabel Roderick. Er deckte ſie mit ſei⸗ nem Körper, während er mit der Rechten in die Speichen des Steuerrads griff und das Boot herum⸗ warf. Mit dem Fuße ſuchte er den Gaſolinhebel, und ntit äußerſter Fahrt ſchoß das Boot los, raſch auf großen Abſtand von der Barkaſſe kommend. .(Fortſetzung folgt) Seite Nummer 85 dSehin gs 12 6 im Kino* 0 21. Februar 1938 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 2 e Volksheil e U 00 5. 1 87 ucerteldsrage 36 felefon 244 07 Pprlvatkftankenkasse Freie Wahl 5 5 10 7 Ia zwischen Aerzten und Heilkundigen. Bei- e Der Fim der grogen Lustzpieldarzteller kin lustiger Film noch dem Bühnenstück von August Hinrichs mit: Errast Waldow Flta Benkhoff, H. Schneider Berth. Ebbecke Regie: Frank Wysbar Köstlich, köstlich ist Ernst Waldow als Erz- und Ober- meckerer Petermann Vorher: Ven Zeppein I big 3 330— Kulturfiim Uta-Tonwoche Un- PRHLAST UNIVERNSUN tragsrückvergütung bei Nichterkrankung- Mäßige Monatsbeiträge. Nur Arler. Verlangen Sie Prospekt.(S6. 15 Arbeitsvergebung. 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