ff 0 14 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pig. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfa. Poſtbef.⸗Geb Hterzu 72 Pfa Beſtellaeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44, Meerfeidſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗ Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 annheimer Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R I,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 — Drahtanſchrift: Nemazeit Manuheim für 7 Einzelpreis 10 Pf. ung Anzeigenpreise: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 7d mam breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe. Allgemein aültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. Konkurſen wird keinerlet Nachlaß gewährt Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, fernmündlich erteilte Für Familien und Bet Zwangsveraleichen oder Keine Gewähr kür an beſonderen Plätzen und Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe A Mittwoch, 23. Februar 1938 149. Jahrgang— Nr. 90 Wohin ſteuert Frankreichs Außenpolitik? Miſter Eden gehl Flandin oder Thorez Gewinnt die friedliche“ oder die„kriegeriſche“ Richtung die Oberhand? Orahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 23. Februar. Die außenpolitiſche Ausſprache in der Nammer wird auf Drängen der Abgeordneten nun am Freitag beginnen und ſie ſoll bis Samstag zu Ende geführt werden. Außenminiſter Delbos wird wohl erſt am Samstag die Tribüne beſteigen, um den Interpellanten zu antworten. Ihm würde dann Miniſterpräſtdent Chautemps folgen, um zur Tagesordnung zu ſprechen. Man erwartet eine ſtürmiſche Sitzung, und doch glaubt niemand daran, daß ſie eine Löſung bringen könnte. Denn auch im Parlament gibt es, wie Delbos ſagte, zwei Tendenzen: die nachgiebige und die ſtürmiſche. Als Führer der nachgiebigen Tendenz gilt der frühere Miniſterpräſident Flandin, der ſich auch geſtern wieder in den Wandelgängen der Kammer über ſeine politiſchen Abſichten freimütig ausließ. Wenn Chamberlain nach Rom ginge, ſo ſei es der ꝓpſychologiſche Moment für Frankreich, ihm zu folgen, ja noch mehr, um die Selbſtändigkeit der franzöſiſchen Außenpolitik zu beweiſen, müſſe Frankreich nach Berlin gehen, wohin England wiederum Frankreich folgen würde. Flandin weiß, daß zu einer neuen Politik auch eine Aenderung der bisherigen Grundlagen der franzöſiſchen Außenpolitik nötig iſt, und er erklärt ſich bereit, dazu nicht nur die völlige Abkehr von dem franzöſiſchen Bündnisſyſtem allgemeiner Art, ſondern er wäre auch bereit, gewiſſe Freundſchaften aufzu⸗ klindigen. Vor allem iſt er für eine völlige Moskau und, was im franzöſiſchen ſehr überraſcht hat, ſogar von Prag. Gerade deshalb hat Delbos ſoviel Wert auf die Feſt⸗ ſtellung gelegt, daß Frankreich ſein Wort in jeder Weiſe halten werde.. Die zweite Tendenz, die unnachgiebige, die nach Aktionen drängt, wird von vielen als die „Kriegspartei“ bezeichnet. Sie ſoll von Mandel und Reynand bis zu Thorez reichen und in allen Gruppen Anhänger haben. Jedenfalls ſte⸗ hen dieſe Vertreter heute alle hinter Eden, wie die„Liberte“ ſo anſchaulich ſagt:„Alle Anhänger einer Einmiſchung in Spanien, ſowohl die engliſchen wie die franzöſiſchen, ſtehen heute hinter Eden. Alle Kriegsſchürer, ob im Mittelmeer oder an den deut⸗ ſchen Grenzen, folgen ihm, und age Ideologen der Genfer Liga, die durch ihre juriſtiſche Starrheit und ihre Redeprovokationen zum Kriege treiben, machen aus ihm ihren internationalen Führer. Herr Eden mag einſt den wildeſten der Leute, die zum Kriege in Spanien trieben, widerſtanden haben, heute iſt er Abkehr von Parlament nen dieſe Kreiſe, könne beruhigt ihr Heros und ihr Champion geworden. Heute haben ſie ihn auf ihre Fahne geſchrieben.“ Bezeichnend iſt, daß ſich heute eine Volksfront⸗ abordnung zum Miniſterpräſidenten Chautemps be⸗ gibt, um einen Druck auf ihn im Sinne der ſtürmi⸗ ſchen Tendenz auszuüben. Die Regierung wird ſich wohl bemühen, den Mittelweg einzuſchlagen. Sie will zu ihren Bündniſſen halten, ohne ſie irgendwie zu ver⸗ ſtärken oder auch nur aufzufriſchen. Man weiß allerdings in Paris nicht, wie lange ſich ein der⸗ artiges Ausweichen vor jeder Entſcheidung ermög⸗ lichen laſſen wird. Viele Abgeordnete waren geſtern ſchon der Meinung, daß man doch einmal den alten Frontkämpfern, die gerade zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich ſeit jeher ſo freundſchaftliche Beziehungen gepflogen hätten, das Wort geben könne, denn nunmehr ſei es klar, daß die Politiker nicht mehr recht weiter kämen. Gerade die Front⸗ kämpfer hätten immer wieder betont, daß es not⸗ wendig ſei, hervorzuheben, was die drei Völker eini⸗ gen würde und nicht das zu unterſtreichen, was ſie entzweien könnte. So ſei es auch richtiger, aus der Rede Hitlers nicht nur„Aggreſſives“ herauszu⸗ leſen, man müſſe vielmehr die Erklärung unterſtrei⸗ chen, daß Deutſchland keinerlei territorialen An⸗ ſprüche gegen Frankreich habe. Frankreich, ſo mei⸗ das hbeſchauliche Leben einer Schweiz führen, wenn es ſich nur gu einer entſprechenden Politik aufraffen könne. Nicht nur in dieſen, ſondern auch in anderen Kreiſen gewinnt deshalb der Wunſch, daß die eng⸗ liſch⸗ftalteniſchen Beſprechungen Erfolg haben mö⸗ gen, immer mehr Geſtalt, denn man glaubt, daß damit ein wirklicher Akt zur Herſtellung des Frie⸗ dens vollzogen ſei. Chautemps wird vielleicht nach Beendigung aller außenpolitiſchen Ausſprachen nichts anderes übrig bleiben, als zunächſt noch einmal einen großen Aufruf an das Volk zu erlaſſen, um zur Ruhe und Einheit zu mahnen. Dann wird man wohl in Frankreich dem alten engliſchen Grundſatz folgen: „Abwarten und zuſehen“. Abſchiedsgruß in der Downing⸗Street.— Mr. Eden begibt ſich nach ſeinem Rücktritt ins Unter⸗ haus, um ſeine„Rechtfertigungsrede“ zu halten. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) FCC aaAaaaaadaddbVTdVbTTGGGTGTbß„FböböbGbTb'''''.'..!...............bwbwbwbwbGbGwGvbVGTGbPbGVGTbTbVTbVbGvbGbTbVTbVbTbVbVTbVbVTVTVTGGTTTTTTTwTTTTVWTWTWTVTVTVTVWTwVTwTwTTWTW1WTwW1WwWWwWw..WWWWw 0 16 Schulkreuzer„Emden“ beſucht Frankreich (Funkmeldung der N MZ.) Eine Einladung des franzöſiſchen Kriegsminiſteriums f E Paris, 23. Februar. In Erwiderung eines Beſuches des Schulſchiffes der franzöſiſchen Kriegsmarine„Jeanne d' Are“, das im Juni 1937 in Kiel empfangen wurde, hat das franzöſiſche Kriegsmarineminiſterium im Einver⸗ nehmen mit dem Außenminiſterjium den deutſchen Schulkreuzer„Emden“ für 1938 zu einem Beſuch in einem franzöſiſchen Kriegshafen eingeladen. „Wilrdig, unabhängig und realiſtiſch Aufrichtige Willkommgrüße der roͤmiſchen Preſſe für den polniſchen Außenminiſter Drahtbericht unſ. röm. Vertreters — Rom, 23. Februar. Die italieniſche Preſſe begleitet die Mitteilung, daß der polniſche Außenminiſter Anfang März zum Beſuch des Duce und des Grafen CEiano nach Rom kommen wird, mit Kommentaren, die außerordent⸗ lich herzlich die Verdienſte des Oberſten Beck um Forſt⸗Weſſel Lid vor Wiener Antverſitüt Vor der Wiener Univerſität verſammelten ſich meh rere tauſend Studenten, um ihrer Freude über die Entſpannung zwiſchen Deutſchlond und Oeſter reich Ausdruck zu geben. Unſer Bild wurde während des Singens des Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Liedes aufgenommen. 5 (Preſſephoto, Zander⸗Multiplex⸗.) die polniſche Politik würdigen. Das halbamtliche „Giornale d Italia“ arbeitet beſonders deutlich die Geſichtspunkte heraus, durch die Becks Außenpolitik ein herzliches Einvernehmen zwiſchen Rom und Warſchau hergeſtellt hat. Sie laſſen ſich wie folgt zuſammenfaſſen: 1. Der energiſche Verteidigungskampf Polens gegen den Bolſchewismus und das daraus erfließende Verſtändnis Polens für den Befreiungs⸗ kampf Spaniens. 2. Die polniſche Skepſis gegen die Genfer Liga, wobei der Vorſtoß des polniſchen Delegier⸗ ten für Genf Kormanicki für die Anerkennung des Imperiums und die Erklärung Becks vor dem par⸗ lameutariſch⸗außenpolitiſchen Ausſchuß über die ent⸗ ſcheidende Bedeutung des Austritt Deutſchlands und Italiens aus der Genfer Liga zu erwähnen ſind. 3. Die engen Beziehungen, die Oberſt Beck mit dem Marſchall Pilſudſki verbanden und die ihn da⸗ zu veranlaßten, Polen aus der engen Bin dung an Frankreich zu löſen und durch den Nicht⸗ angriffspakt mit Deutſchland ſeinem Lande die Rolle einer wirklichen, d. h. unabhängigen Großmacht und eines Friedensfaktors im europäiſchen Mächtekon⸗ zert zu geben.: Alle Zeitungen geben der Politik Becks die Bei⸗ worte„würdig, unabhängig und reali⸗ ſtiſſch“, und man kann ſagen, daß ſelten ein aus⸗ ländiſcher Staatsmann in Italien eine ſo günſtige Preſſe gehabt hat wie der polniſche Außenminiſter vor ſeiner Romreiſe. Dem römiſchen Aufenthalt Becks kommt gerade jetzt, wo durch die engliſche Kabinettskriſe der Au⸗ genblick einer von den europäiſchen Großmächten ge⸗ tragenen Neuordnung in den Bereich der Möglichkei⸗ ten gerückt iſt, beſondere Bedeutung zu Denn Ita⸗ lien hat Polen ſtets einen Platz in dem eingeräumt, was die faſchiſtiſche Terminologie„die Hierarchie der Großmächte“ nennt. Das heißt praktiſch geſprochen: Italien hat ſtets verlangt, daß bei einer even⸗ tuellen Neuordnung Europas, Polen als fünfte Großmacht in den Kreis der eutſcheidenden Staa⸗ ten aufgenommen werden müßte 1 Nie Geerüſtung des Sowjeljtaates Das Programm des erſten Marinekommiſſars (Von unſerem Sonderberichterſtatter für die Sowjetunion) O.., 20. Februar. Als am 30. Dezember des vergangenen Jahres das Dekret über die Schaffung eines ſelbſtändigen Kommiſſariates für die Kriegsmarine veröffentlicht und zu deſſen Leiter Smirnow ernannt wurde, war es klar, daß die Machthaber im Kreml nunmehr ge⸗ willt waren, den weiteren Ausbau der Roten Flotte mit beſonderem Nachdoͤruck zu betreiben. Daß die beſtehenden Flottenaufrüſtungspläme durchaus rea⸗ ler Natur ſind, daß die Sowjetunion mit allen Mit⸗ teln danach ſtrebt, ſo ſchnell als möglich zu einer Seemacht erſten Ranges aufzurücken, und daß man die Inangriffnahme von Neubauten keineswegs hinauszögert und auf die lange Bank ſchiebt, geht aus einem programmatiſchen Artikel hervor, den der erſte Marinekommiſſar dieſer Tage im Parteiblatt„Prawda“ veröffentlicht hat und in dem Smirnow klipp und klar ankündigt, daß der Somwetſtaat beabſichtigt, eine Hochſeeflotte zu ſchaffen, die ſich ohne weiteres mit derjenigen anderer See⸗ mächte wird meſſen können. Da die Sowfetunion bereits fetzt über die mächtigſte und zahlreichſte U⸗ Bootwaffe der Welt verfügt, wird ſie nach Durch⸗ führung des Flottenbauprogramms zu einem keineswegs zu unterſchätzenden Gegner werden. Wie ernſt es der Sowjetregierung mit den Flot⸗ tenbauplänen iſt, geht daraus hervor, daß jetzt ſchon die notwendigen Maßnahmen ergiffen werden, um einen ausgebildeten Mannſchaftsſtand zu ſchaffen. So haben erſt dieſer Tage die Unteroffiziere des Schlacht⸗ ſchiffes„Marat“ einen zweifelsohne von oben her inſpirierten Aufruf erlaſſen, in welchem ſie die Un⸗ teroffiziere der Roten Flotte auffordern, Kapitulan⸗ ten zu werden und ſich zu lebenslänglichem Dienſt zu verpflichten. Andererſeits weiſt Smirnow ausdrück⸗ lich darauf hin, daß die großen Werften in Lenin⸗ grad, Odeſſa, Nikolafew und anderen Städten der Somwjetregierung bedeutend erweitert werden ſollen, damit ſie nach ihrer Moderniſierung in der Lage ſein können, auch Großkampfſchiffe im eigenen Lande zu bauen. Schon dieſe Angaben Smirnows ſind geeignet, den Schleier, welcher über dem Ausmaß der See⸗ rüſtungen der Sowjetunion liegt, etwas zu lüften. Aus allem, was bisher bekannt geworden iſt, geht hervor, daß man in Moskau die Aufſtapellegung von mindeſtens neun Großkampfſchiffen beabſichtigt. Drei dieſer Schiffe werden Schlacht⸗ ſchiffe mit einer Waſſerverdrängung von je 35 000 Tonnen ſein, die mit 40,6⸗Ztm.⸗Geſchützen beſtückt werden ſollen. Da die Sowjetunion zur Zeit ſchon über drei Linienſchiffe, nämlich die„Oktjabrſkaja Rewoluzia“,„Marat“ und„Pariſhſkaja Kommung“, die eine Waſſerverdrängung von je rund 23 500 To. haben, verfügt, von denen zwei in der Oſtſee und eines im Schwarzen Meer ſtationiert ſind, wird die Schlachtſchiff⸗Flotte eine Geſamttonnage von 174900 Tonnen haben und ſomit nur um 28 000 To. hinter derjenigen Frankreichs zurückbleiben. An ſchwe⸗ ren Kreuzern ſind ſechs zur Zeit im Bau, teils 2. Seite Nummer 90 erſt geplant, während zwei weitere mit einer Waſ⸗ ſerverdrängung von 8000 und 8030 To. bereits vor⸗ handen ſind. Zu dieſen gehört der ſchwere Kreuzer „Kirow“, welcher erſt 1936 fertiggeſtellt worden iſt, eine Geſchwindigkeit von 33 Knoten entwickelt und mit 18⸗Ztm.⸗Geſchützen beſtückt iſt. Schließlich iſt im Oktober des vorigen Jahres auf der Werft in Nikolajew der Flugzeugträger„Stalin“ vom Sta⸗ pel gelaufen, welcher 22 Waſſerflugzeuge und eine größere Anzahl von Landflugzeugen transportieren kann. Wie bereits eingangs erwähnt worden iſt, hat die Sowjetunion mit min deſtens 160 U⸗ Booten ſchon heute die ſtärkſte U⸗Bootwaffe. Von den U⸗ Boten ſind allein 72 in der Oſtſee und im Nörd⸗ lichen Eismeer ſtationiert, während ſich 30 in den Häfen des Schwarzen Meeres und mindeſtens 58 -Boote in den Fernoſtgewäſſern befinden. Außer dieſen befindet ſich noch eine größere Anzahl im Bau. Bei den im Fernen Oſten befindlichen Booten han⸗ delt es ſich faſt durchweg um kleinere und mittlere Typen mit einer Waſſerverdrängung von 200 bis 600 Tonnen, die alle in den Kirow⸗Werken in Lenin⸗ grad gebaut und in zerlegtem Zuſtande auf dem Landwege nach Wladiwoſtok und Komſomolſk trans⸗ portiert worden ſind. Hand in Hand mit dem Ausbau der Flotte iſt auch eine ſtarke Erweiterung der Küſten⸗ befeſtigungen erfolgt. Insbeſondere ſind das Leningrad vorgelagerte Kronſtadt ſowie Wladiwoſtok zu mächtigen Seefeſtungen ausgebaut worden. Die Forts ſind durchweg moderniſiert und mit weittra⸗ gender ſchwerer Küſtenartillerie beſtückt worden. Vor allem hervorgehoben zu werden verdient, daß auch motoriſtierte Küſtenbatterien geſchaffen worden ſind, die im Notfall ſofort an beſonders gefährdeten Punkten zum Einſatz gelangen können. Die Anzahl der beſonders ſtark befeſtigten Küſtenplätze iſt im Valufe der letzten fünf Jahre nach den Mitteilungen des Volkskommiſſars um das Dreifache vergrößert worden, während die Beſtückung mit Artillerie um mehr als das Anderthalbfache zugenommen hat. Aus den Angaben, die Smirnow über den Per⸗ ſonalbeſtand der Roten Flotte macht, geht ſchließlich hervor, daß auch hier die Säuberungsaktion noch immer nicht abgeſchloſſen iſt. Ihr ſcheint der bis⸗ herige Kommandierende der Fernoſtflotte Kirejew zum Opfer gefallen zu ſein. Das geht daraus her⸗ vor, daß der Volkskommiſſar ausdrücklich Kuſnezom als den Befehlshaber dieſer Geſchwaders bezeichnet. Kufnezow iſt ein verhältnismäßig junger Offizier, der erſt im Jahre 1936 die Marinekriegsſchule be⸗ endet und dann ſehr ſchnell Karriere gemacht hat. Im Zuſammenhang mit den geſchilderten Flotten⸗ bhauplänen wendet ſich Smirnow beſonders nach⸗ drücklich an die Arbeiter der Rüſtungsinduſtrie, denen er es zur Pflicht macht, die Bauzeiten nach Möglichkeit zu beſchleunigen und vor allen Dingen dafür Sorge zu tragen, daß der Bau der Kampf⸗ ſchiffe mit großer Tonnage in noch größerem Maß⸗ ſtabe in Angriff genommen werden kann. Heer ohne Führung London, 23. Februar. Der Rigaer Korreſpondent der„Times“ wertet in einem längeren Artikel anläßlich des Moskauer Jubiläums die Schlagkraft der Roten Armee und ſtellt dabei u. a. feſt, daßihre größte Schwäche in der Gtappe liege. Könne eine Etappe, ſo fragt der Korreſpondent, ſtabil und vertrauenswür⸗ dig ſein in einem Lande, in dem während der letzten neun Monate 31 Volkskommiſſare und mehr als 300 ſonſtige führende Partei⸗ und Regierungsbeamte als Verräter und Saboteure gebrandmarkt ſeien, wo mehr als 500 Direktoren der größten Truſts und Fabriken verhaftet und ungefähr ein Drittel der Direktoren und Leiter von Eiſenbahnen als „Volksfeinde“ verhaftet worden ſeien? Abgeſehen davon ergebe ſich aber die Frage, ob en Krieg von einer Armee gewagt werden könne, die im Laufe der letzten neun Monate ihrer fähigſten Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe —— Der Todestag Horſt Weſſels Wallfahrt nach dem Grabe auf dem Mitolai-Friedhof (Funkmeldung der NM.) . Berlin, 23. Februar. Der Nicolai⸗Friedhof im Oſten Berlins, auf dem die ſterbliche Hülle des Freiheitshelden der Be⸗ wegung, des unvergeßlichen Sturmführers Horſt Weſſel, die letzte Ruheſtätte gefunden hat, war heute, an ſeinem Todestage, das Ziel vieler Tauſend Volksgenoſſen. Mit Tagesanbruch zog am Fried⸗ hofseingang ein Doppelpoſten der Standarte 5„Horſt Weſſel“ auf. Am Grabe ſelbſt hielten ſechs SA⸗ Männer die Ehrenwacht. 8 Ueber dem Grabe wehte das verſchliſſene Haken⸗ kreuzbanner, die Sturmfahne, die Horſt Weſſel in manchem hartem Kampf in der Zeit tiefſter deutſcher Hand gehalten Erniedrigung in ſeiner hatte, um die Idee Adolf Hitlers in die breiteſten Maſſen der Berliner Bevölkerung zu tragen. Volksgenoſſen aus allen Schichten, Frauen und Männer und ganze Schulklaſſen zogen am Grabe vorüber und grüßten den Mann, deſſen Freiheitslied zum Lied der deut⸗ ſchen Nation geworden iſt. Um 10 Uhr erſchien der Führer der Motor⸗ gruppe Berlin, Oberführer von Aulock, mit einem Lorbeerkranz des Korpsführers Hüßhnlein. Kurz darauf legte SS-Oberführer Röſener vom Oberab⸗ ſchnitt Oſt einen Kranz des Reichsführers Ss nie⸗ der. Auch eine Abordnung des Schulſchiffes„Horſt Weffel“ verweilte am Grabe. Um 11 Uhr legte Stabschef Lutze einen rieſigen Lorbeerkranz am Grabe Horſt Weſſels im Namen der SA nieder. Dieſe Gedenktafel für Horſt Weſſel wird heute am Haus Große Frankfurter Straße 62 in Berlin, wo ihn die Kommuniſten in ſeiner Manſardenſtube überfallen und niedergeſchoſſen hoben, eine Ge⸗ denktafel angebracht. Die Tafel in rötlicher Bronze, die von dem bekannten Bildhauer Kowalezewfki ausgeführt wurde, zeigt in der Mitte ein gutgelungenes Reliefbild Horſt Weſſels. Zu beiden Seiten des Bildes lieſt man:„In dieſem Hauſe wurde Horſt Weſſel am 14. Januar 1990 von kommuniſtiſcher Mörderhand niedergeſchoſſen“. Unter dem Bild ſtehen die Worte, die einſt Dr. Goebbels dem großen Freiheitshelden nachrief:„Wo immer Deutſchland iſt, da biſt auch du, Horſt Weſſel!“. [Atlantie, Zander⸗Multiplex⸗K.) Generale beraubt worden ſei, die unter der unwahr⸗ ſcheinlichen Beſchuldigung des Verrats erſchoſſen wurden. Nicht nur die Gruppe vom Mai 1937 mit General Tuchatſchewſki an der Spitze, ſondern auch eine große Zahl anderer ſei durch Selbſtmord oder im Feuer der Hinrichtungskommandos geſtorben. Hunderte und Tauſende älterer Offiziere ſeien ſeitdem verhaf⸗ tet und aus dem aktiven Dienſt entfernt worden. Die Kommandierenden aller„Militärdiſtrikte“ ſeien von ihren Poſten enthoben worden, ebenſo wie alle die Offiziere, die die Garniſonen Moskau, Kiew und im Kaukaſus kommandiert hätten. Als Ergebnis dteſer draſtiſchen Reinigungsaktion habe die Rote Armee mehr als ein Drittel ihrer älteren Offiztere verloren. Velgien und das Imperium (Funkmeldung der N M.) + Brüſſel, 23. Febr. Außenminiſter Spaak beſtätigte in ſeiner vor dem außenpolitiſchen Senatsausſchuß gehaltenen Rede, daß die belgiſche Regierung bereit ſei, das italieniſche Imperium anzuerkennen. Er fügte jedoch hinzu, daß man einen„günſtigen Augenblick“ ab⸗ Jakob und die Neunte 4 Von Wolfgang Goetz Die Neunte iſt für jedermann ein Begriff. Leider kaun ich nicht das gleiche von meinem Jakob er⸗ warten. Jakob iſt keineswegs mein Sohn, ſondern ein Kater. Ohne mich lokalpatriotiſch ergehen zu wollen, muß ich feſtſtellen, daß er ein Muſter an Schönheit, Weisheit und Zärtlichkeit iſt. Sämtliche goldenen Medaillen würde er auf ſein Haupt ſam⸗ meln, ſofern es mir einfiele, ihn auf einer Aus⸗ ſtellung darzubieten. Selbſtverſtändlich denke ich nicht daran, Wie käme ich dazu. Bin ich doch ſelbſt zu Jakob gekommen, wie die Magd zum Kinde. Der prächtige Walter Harlan hat mir ihn einſt geſchenkt und der Dichter ſprach die prophetiſchen Worte:„Das iſt das ſeltſamſte Katzenvieh, das mir je vorgekom⸗ men iſt.“ Er mußte es wiſſen, denn ſein ſchönes Haus wimmelte von miauendem Getier. Veit, der Sohn, wird es beſtätigen können. Nun wollen wir nicht weiter Spaß machen, denn die alten Aegypter hatten wohl recht, als ſte die Katzen göttlicher Ehren würdig hielten. Jakob, der Kater, gibt ihnen recht. Neben der erhabenen Hal⸗ tung dieſer Welt gegenüber kann er auch kindlich ſein, wie Zeus, und lebhaften Anteil nehmen an dieſer Welt, was Hera verdrießt— Hera wäre in dieſem Falle meine Frau, die beſagten Zeus⸗Jakob abgöttiſch liebt und inſolgedeſſen an ſeinen leichten Verfehlungen maßlos leidet. An meinen leichten Verfehlungen leidet ſie nicht, Sie wird nur böſe. Das Problem Hera iſt groß und ich weiß nicht, ob die Grökologen es je löſen werden. Denn Homer hat uns hier ungewöhnliche Schwierigkeiten in den Weg gelegt. Dem ſei, wie ihm wolle. Ich habe verſprochen, ernſt zu werden. Ein Verſprechen muß man unter allen Umſtänden halten, wenn es auch noch ſo ſchwer wird, ja ſogar, wenn man über ſich ſelbſt lachen muß trotz des großen goetheſchen Troſtes: Wer ſich nicht ſelbſt zum beſten halten kann, Der iſt gewiß nicht einer von den Beſten, wird es manchmal ein bißchen ſchwer. Wir wenden uns infolgedeſſen zu unſerm Helden Jakob und werden trotz Hera durchaus eruſt, ganz richtig ernſt. d 8 Jakob iſt muſikaliſch. Nein, bitte, nein, ich bin ganz ernſt, mehr als ernſt, ich bin nachdenklich. Ich muß die Sache darſtellen: Vor unſerem Radibapparat ſteht der Blüthner⸗ Flügel, auf dem ſchon Generationen ſich ergötzten. Auf dieſem Inſtrument ſitzt Jakob des Abends. Die Taſtatur iſt demsRadioapparat zugewandt. Nun dre⸗ hen wir an, wahl⸗ und ſinnlos, denn das iſt ja das Hübſche am Rundfunk, daß man ſich über raſchen laſſen lann. Wenn das Getön keine Freude macht, dreht man ein bißchen weiter und da kommt plötzlich— ſagen wir— ein Chriſtian Bach, der Londoner Bach, der mit dem winzigen Mozart auf dem Klavierzembalo ſeine Späßchen machte und ſo der Welt ein größtes Genie ſchenkte. Gleichviel. Katerprinz Jakob äußert ſein Vergnügen oder Mißbehagen deutlich. Wenn ihm das Getöne gefällt, ſitzt er dicht über der Taſta⸗ tur, die, wie geſagt, dem Radioapparat zugewandt iſt, gefällt ihm etwas nicht, wie die Jazzmuſik, emp⸗ ſiehlt er ſich an den rückwärtigen Zipfel des Flügels und dreht dem Getön ſein wolliges Hinterteilchen zu, eine Haltung, die kein Menſch in einem Konzert einnehmen dürfte. Dieſe Aeußerungen einer Katzenſeele erregen zu⸗ nächſt große Heiterkeit, aber dann wird man auf⸗ merkſam, ſehr aufmerkſam. Denn: von irgendwoher klingt Jazzmuſtk. Jakob, bis dahin ſchläfrig, entfernt ſich mit dem Anſtand, den er hat, auf den Flügelzipfel. Er iſt nicht be⸗ leidigt, ſondern wünſcht nur keine weitere Annähe⸗ rung an dieſe Künſte. Nun gefällt uns das luſtige Gequäk auch nicht mehr. Wir drehen alſo um, denn, ſagen wir Köln, ſendet eine Brahmsſymphonie. Es dauert gar nicht lange, darauf ſtellt Jakob ſeine Oehrchen hoch, macht Buckel und ſchreitet gemächlich dem Apparat zu, läßt ſich nieder und lauſcht. i Es iſt feſtzuſtellen, daß Jakob für Brahms eine große Neigung hat. Er wird unfroh, wenn man ihn von ſeinem Platz wegholt, ſobald Meiſter Johannes wirkt. Er ſtrampelt ſich von Frauchens Schoß weg und bezieht wieder ſeinen Poſten, hockt ſich und lauſcht. Wagner und Strauß kann er nicht leiden, hingegen ſchenkt er Schumann ſeine Gunſt, jedoch nicht Lehär. Nun kam neulich aus Wien die Neunte, eine recht ſchöne Aufführung, ein wenig doziert, aber gut, 8 bezog Horchpoſten dicht über der Taſtatur. Alles lief in Ordnung, bis zum vierten Satz, jawohl: Satz— denn als verkündet wurde, daß der Cherub vor Gott ſtehe, ſprang Jakob mit e lem Satz auf warten wolle, um die Ernennung eines neuen belgiſchen Botſchafters beim„König von Italien und Kaiſer von Aethiopien“ vorzunehmen. Dieſe Aeußerung von Spaak wird dahin ausge⸗ legt, daß die Regierung nicht nur die endgültige Stellungnahme der belgiſchen Sozialdemokraten, ſondern auch insbeſondere den Ausgang der engliſch⸗ italieniſchen Verhandlungen abwarten will. Hinſichtlich der Beziehungen zur ſpaniſchen Nationalregierung gab Spaak der Theſe ſeiner ſozialdemokratiſchen Parteikollegen nach, in⸗ dem er mitteilte, daß vorläufig die Entſendung eines belgiſchen Geſchäftsträgers oder Handelsvertreters nach Burgos nicht beabſichtigt ſei Beſchlagnahmte Zeitungen Prag greift gegen Verächtlichmachung des Führers ein — Prag, 23. Februar.(U..) Die Prager Behörden beſchlagnahmten eine ganze Reihe von tſchechoſlowakiſchen Zeitungen, die un⸗ ſächliche Kritik an Adolf Hitlers Reichstagsrede ge⸗ übt hakten. Dieſe Aktion zeigt, daß die tſchechoſlowakiſche Re⸗ gierung ſich in der gegenwärtigen Situation äußerſte Frauchens Schoß die Entfernung beträgt ſchätzungsweiſe zwei und einen halben Meter. Dort ſaß er und ſtarrte mit ſeinen Rieſenaugen auf das wilde Gebrauſe und nur hin und wieder ſandte er uns erſchrocken fragende Blicke. Vns ging da vor in dieſer Tierſeele? Den liebenswürdigen Witz einer reizenden Frau, er ſei von der Behauptung, alle Menſchen würden Brüder, alſo betroffen entwichen, erwähnen wir nur eben des Scherzes halber. Die Rationaliſten werden ſagen: das war der Lärm, der das Tier erſchreckte. Ich muß ſie ent⸗ täuſchen. Jakob hat anderem Donnern ſtandgehalten. Außerdem war die Sendung ziemlich gedämpft. Eine Laune? Nein. Jakob iſt launiſch, aber ſein Mißfallen äußert ſich akuſtiſch, ſein Schrecken eher durch Spannung als durch Leidenſchaft. Er iſt Manns genug, Schutz nicht bei den Menſchen zu ſuchen,— bei denen ſucht er nur Wohlbehagen und er behandelt ſie— mit einem gewiſſen Recht— als ſeine Knechte. Hier aber ſuchte er Schutz. Sprang nicht doch vielleicht der rieſige Tiger Ludwig den armen kleinen Katzerich Jakob an? Bis zum Gegenbeweis verharre ich auf dieſer Meinung, man mag mich für einen Irren oder Dummkopf oder lächerlichen Burſchen nehmen. Was wiſſen wir denn von Bruder Tier? Gar nichts. Selbſt ein ſo grundgeſcheiter Freund der Hunde wie Scho⸗ penhauer konnte noch behaupten, den Tieren fehlte der Begriff; ein vollkommener Unſinn. Es iſt über⸗ haupt gar nicht einzuſehen, warum die Tiere nicht eines Tages ſprechen ſollten. Verſtehen iſt ihnen ſchon ein leichtes. Wie lange hat es gedauert, bis der Wolf zum Hunde wurde! Warum ſoll er nicht in einigen hunderttauſend Jahren ſprechen, läßt er doch ſchon durch Töne oder Zeichen ſeine Wünſche auf das deutlichſte erkennen. Auch der Menſch hat ſich erſt durch Gebärde verſtändigt. Sei dem nun, wie ihm wolle. Für meinen Teil fähe ich ganz gern Menſchen, die vor der blitzenden Gewalt eines gottentſprungenen Werkes Schutz ſuchen würden, am beſten in ſich ſelbſt, ſobald ſie Kerls dazu ſind. Wann erleben wir einen Menſchen, der— ſagen wir bei dem angeblich ſo heiteren Mo⸗ zart— weint? Noch ſchlimmer, wann lacht einmal einer leiſe vor ſich hin. Nein, es ſind ſtets die glei⸗ chen, todernſten Geſichter, ob nun Beethovens Marcia funebre klagt oder der Schubert den Prater im Sonnenſchein über dem Blättergerauſche erſtehen läßt. Da ſitzen ſie mit gramdurchfurchten Geſichtern. Mittwoch, 23. Februar 1938 Zurückhaltung auferlegen will, und beſonders alle Reibungen mit Deutſchland, die aus einer Preſſe⸗ fehde entſtehen könnten, vermeiden möchte. Unter den beſchlagnahmten Zeitungen befinden ſich der linksbürgerliche„Telegraph“, das Zentralorgan der tſchechoſlowakiſchen Nattonalſozialiſtiſchen Partei— die mit den deutſchen Nationalſozialiſten natürlich nichts zu tun hat!—, der„Ceske Slowo“, der einſt das Sprachrohr des Staatspräſidenten Beneſch war; die beiden kommuniſtiſchen Zeitungen„Rude Pravo“ und„Narod“; das Rechtsblatt„Narodni Noviny“ und das Organ der deutſchen Sozialiſten in der Tſchechoſlowakei„Der Sozialdemokrat“. „Gazzetta del Popolo“ für Tunis verboten. Die in Rom erſcheinende Zeitung„Gazzetta del Popolo“ iſt im franzöſiſchen Schutzgebiet Tuneſten verboten worden. Offizieller Beſuch Becks in Rom. polniſche Außenminiſter Beck wird— einer amtlichen italie⸗ niſchen Verlautbarung zufolge auf Einladung der italieniſchen Regierung Anfang März zu einem offiziellen Beſuch in die italieniſche Hauptſtaoͤt kom⸗ men. Der Sanoſturm in Aegyplen— 13 Tote + Kairo, 23. Februar. Unter⸗Aegypten wurde am Dienstagabend pon einem überaus heftigen Sandſturm heimgeſucht. In den Städten wurde ſchwerer Materialſchaden ange⸗ richtet, zumal von zahlreichen Häuſern die Dächer abgedeckt wurden. Vom Lande wird der Einſturz von 1000 Häuſern, die meiſt allerdings nur aus Lehm errichtet waren, gemeldet. Trotzdem beträgt die Zahl der Toten bereits 15. Meh⸗ rere Dörfer ſind auch abgebrannt. Die Schiffahr im Suezkanal iſt vorläufig unter bunden. 7 0 200 ſowietruſſiſche Fiſcher abgetrieben — Moskau, 23. Februar,(Uu. p) Im Kaſpiſchen Meer ſind etwa zweihundert ſom⸗ jet ruſſiſche Fiſcher auf Eisſchollen vom Ufer abge⸗ trieben worden und ſeit mehreren Tagen von aller Verbindung mit dem Lande abgeſchnitten. Von Fort Alexandrowſky aus wurden zwei Eisbrecher und mehrere Flugzeuge zur Suche nach ihnen ausgeſandt. Sie entdeckten am 19. Februar eine Gruppe der Fiſcher hundert Kilometer von den Dolgi⸗Juſeln ent⸗ fernt und— durch neunzig Kilometer von Treibeis bedeckter Seefläche von ihnen getrennt— eine andere Gruppe von 34 Fiſchern, die einen Fang von 7000 Seehunden bei ſich hatten. Schließlich wurde auch noch eine dritte Fiſchergruppe mit 35 Pferden ge⸗ funden, und weiter nördlich ſollen weitere 81 Fiſcher auf einer Eisſcholle im offenen Meer treiben. Ueber den Verbleib anderer Fiſcher fehlt vorläufig noch jede Nachricht. Die Eisbrecher„Poliarnik“ und„Caſpfian“ ſind jetzt unterwegs, um die entdeckten Fiſchergruppen aufzunehmen. 4 ASS... t TTT... t Saupe ſcheiftleitendilcht gang und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Onno Eiſen bart. Han⸗ delsteil: Dr. Frig Bode.— Lokaler Teil: Dr. Frig Hammes. — Sport: i. V. C. W. Fennel.— Sildweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilbelm Fennel, ſämtliche in Mannbeim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedennu, Südweſtkorſo 60. Für unperlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nun bel Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbelmer Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1, 46. Verantwortlich für Anzeigen und geschäftliche Mittellungen Jakob Faude, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Ne. 8 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und& Mittag erſcheinen gleich; N zeitig in der Ausgabe B Zeitung f Ausgabe A Mittag über 11 000 Ausgabe A Abend über 10 000 Ausgabe B über 10 500 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Jauuar über 21500 Zum g. Todestage Horſt Weſſels ute, am 28. Februar, jährte ſich der Todestag 770 1. i. „ 1 gatspreisträge rnſt l i 5 dey ſchuf dieſes Fps legen baron Lorß. Wesel Epitaph für Weiheſtätten und gab damit der alt⸗ überlieferten deutſchen Bronzekunſt Peter Viſchers wieder Leben.(Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) Nein, der Herr Jakob vom Geſchlechte der Angora hat mich gelehrt, wie man Muſik leidenſchaftlich emp⸗ findet. Wohlverſtanden, nicht in dem Sinne, daß. ich nun zwei und einen halben Meter zitternd auf Frauchens Schoß ſpringe— es würde mir zu ſchwer — aber daß ich in mir zehntauſend Meter wefter⸗ ſpringe, wenn der Cherub ſein Flammenſchwert in den Himmelsboden ſtampft. V 1 1 1 N ein, mit deren Hilfe man die Katze befreite.. Mittwoch, 23. Februar 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Auß abe 3. Seite/ Nummer 90 Die Sta diseiſe Mannheim, 32. Februar. Leiſtungskampf und Betriebswiriſchaft Im Rahmen der Vorträge der Arbeitsgemein⸗ ſchaft für Betriebsführung ſprach am Dienstagabend Betriebsführer Gulden, Thema„Leiſtungskampf und Betriebswirtſchaft“. Betriebsführer Gulden, der auch Leiter einer der Arbeiskreiſe iſt, hob hervor, was der Leiſtungskampf überhaupt will. Gerade der letzte Sonntag hätte aus dem Munde des Führers darüber genügend Aufſchluß gegeben. Man ſollte nicht allzu ſtark auf die Verkoppelung von Leiſtungskampf und Vierjahres⸗ Mannheim. über das plan abheben. Der Leiſtungskampf könne zeitlich nicht auf einige Jahre beſchränkt werden. Er ſei aus der Notwendigkeit heraus geſchaffen worden, der Wirtſchaft einen gewaltigen Auftrieb zu geben. Aeußere Dinge ſeien nicht unbedingt das Kennzei⸗ chen des Leiſtungskampfes. Er ſei auch nicht Vor⸗ ſtufe 3 Gehaltsaufbeſſerung, wie viele gerne glaub⸗ ten. Die Lohnſteigerung könne nur eintreten, wenn Erzeugungsſteigerung eintrete. Entſcheidend ſet immer wieder, wie lohnintenſiv ein Betrieb iſt; es komme darauf an, wie groß der Lohnanteil am Ge⸗ ſamtbudget iſt, was bei der Bewertung innerhalb des Leiſtungskampfes viel ſtärker noch berückſichtigt werden ſollte, als dies bis jetzt geſchehe. Der Redner, der aus der Textilinduſtrie kommt, gab nun an Hand zahlreicher Beiſpiele aus ſeinem eigenen und ähnlichen Betrieben einen Ueberblick über die Möglichkeiten, die rein prakiſch dem Be⸗ triebsführer in die Hand gegeben ſind, um ſeine Gefolgſchaft auch ſeeliſch zu einer Einſtellung zur Arbeit zu bringen, wie ſie der Na⸗ tionalſozialismus verlangt und dringend benötigt, um ſeine großen wirtſchaftlichen Aufgaben zu er⸗ füllen. In Betrieben mit vielen im Stundenlohn oder Akkord arbeitenden Frauen ſei hier noch die Hauptarbeit zu leiſten. Es ſei nichts Ungewöhnliches, daß an manchen Tagen 20 v. H. der Frauen einfach fehlten, die weder krank noch ſonſtwie einen anderen Grund anzugeben wüßten, als den, daß ſie zur Er⸗ ledigung ihrer Hausfrauenarbeit hätten zu Hauſe bleiben müſſen. Hier fehle das Gefühl für Be⸗ triebsverbundenheit und die Pflichten, die ſich daraus ergeben. Man habe deshalb wiederholt den Verſuch gemacht, in der Textilinduſtrie auf Männerarbeit überzugehen. Die Verſuche ſeien aber geſcheitert. Als allgemeine Erfahrung ſtellte der Redner her⸗ aus, daß das Verhältnis zwiſchen dem Betriebsfüh⸗ rer und der Gefolgſchaft in erſter Linie von dem Grad des freundſchaftlichen Verhältniſſes zwiſchen Betriebsführer und Betriebsobmann abhänge. Denn in ihm ſtecke ein Großteil der Löſung des ganzen Erziehungsproblems. Zum Schluß ging er noch auf das Verhältnis zur Deutſchen Arbeitsfront ein und forderte ſchlleßlich auf, über Kleinigkeiten hinweg⸗ zuſehen, um das große Ziel zu erreichen, das uns Aeſeockk ſei.. Dr. Amelounx, der zu Anfang in ſeiner Be⸗ grüßung anerkennend über Beſuch und Arbeit der Arbeitskreiſe ſprach, dankte dem Redner für ſeinen inhaltsreichen Vortrag. g. Pfalzwanderung des Schwarz- waloͤvereins „Ein ſtrahlend ſchöner Sonnentag hatte eine große Zahl von„Schwarzwäldern“ zu einer herrlichen Wanderung durch Bad Dürkheims wunderbare Um⸗ gebung hinausgelockt. Durch Grethen und Harden⸗ burg führte zunächſt die Wanderung, vorbei an den im ſchönſten Morgenſonnenſchein liegenden Ruinen der Limburg und der Hardenburg. Auf verſchneiten Wegen ging es aufwärts zu dem ſagenumwobenen Nonnenfels über Heidenfels bis zu dem ſchöngele⸗ genen Forſthaus Lindemannsruhe. Hier wurde am Radio die Uebertragung aus dem Reichstag gehört und im Anſchluß daran auf zum Teil tief verſchnei⸗ ten, immer ſehr ausſichtsreichen Wegen über den Peterskopf mit dem Bismarckturm zum Brunholdis⸗ ſtuhl und nach Bad Dürkheim gewandert. Eine herrliche Wanderung mit eitel Sonnenſchein bis zum Schluß! Dem Wanderfreund Hermann Wenchel⸗ Mannheim, der dieſe Wanderung mit größter Um⸗ ſicht geführt hat, gebührt Dank für den vermittelten Genuß. Bei der Schlußeinkehr in Dürkheim erwieſen ſich die ſämtlichen Räume von Bachmeiers Weinſtube beinahe als zu klein, um die große Zahl der fröh⸗ lichen Wanderer ganz zu faſſen. Mit etwas„Verſpä⸗ tung“ wurde dieſer herrliche Tag beendet. * Hohes Alter. Am 24 Februar feiert die Witwe Anng Heidenreich, U 3, 9, ihren 86. Ge⸗ burtstag in voller geiſtiger Friſche. Am gleichen Tag wird Frau Marie Kraft, Elfenſtraße 47a, 70 Jahre alt. Den beiden Altersjubilarinnen wünſchen wir einen ungetrübten Lebensabend. n Die erſten Wagen für die Fasnachtsmeſſe ſind auf dem Meßplatz in der Neckarſtadt eingetroffen. Mit dem Aufbau wurde noch nicht begonnen, aber das hat ja auch noch Zeit, denn die Meſſe beginnt ja erſt am Samstagnachmittag. Jusgeſamt werden ſich etwa fünfzig Schauſteller auf dem Meßplatz zu⸗ ſammenfinden, und zwar Fahrgeſchäfte, Schieß⸗ und Verkaufsbuden. Die Meſſe wird am Abend des Fas⸗ nachtsdienstags wieder zu Ende gehen. An dieſer Stelle ſei auch vermerkt, daß ebenfalls am Samstag⸗ nachmittag mit dem Verkauf von Scherzartikeln in den Straßen begonnen wird. ai Die hilfsbereite Feuerwehr. Dienstag⸗ vormittag vergnügte ſich eine Katze damit, in den Rebenranken, die ſich an der Seitenwand eines Hauſes in der Schulſtraße in Neckarau hochziehen, herumzuturnen. Bei dieſem Beginnen geriet ſie aber unverſehens in große Bedrängnis, denn plötzlich war ſie feſtgeklemmt und konnte nicht mehr vor⸗ wärts noch rückwärts. Da ſich das Tierchen in be⸗ trächtlicher Höhe befand, rief man die Berufsfeuer⸗ wehr zur Hilfeleiſtung an. Von der Wache in Neckarau traf denn auch bald eine Maſchinenleiter 5 wenn er„ e 1 gemacht 1 Ein zeitgemäßes Zwiegſpräch: Was gedenken Euer Toll itt. Eine tiefgründige Anterhaltung mit Prinz Vert von Modeſien Ich kannte den Prinzen ſchon, als er noch nicht in den Fürſtenſtand erhoben und nur ein ſchlichter Edelmann vom Tennisklub war. Frohgemut betrat ich darum ſeinen Palaſt am Friedrichsplatz, als ſich ſeine Erwählung herumgeflüſtert hatte, und ließ mich zur Gratulationscour melden. Seine Hoheit wäre gerade bei der Uniform⸗Anprobe, hieß es beim Dienſt⸗ tuenden. Aber da ſtand er ja privat, und ſchon kam er ſelber auf mich zu und beſtätigte die Meldung, er ſei gar nicht anweſend, vielmehr oben im Atelier; und ſo unterhielten wir uns noch lange über das Be⸗ finden Seiner Hoheit. Bert zivil freundlichen Auskünfte über ſein zweites Ich, den fürſtlichen Bert. Das iſt es, was man 8 In⸗ kognito nennt. Bei einem netten 4 des Schwarz⸗ Weiß⸗Klubs im Palaſthotel trafen wir uns wieder. Seine Tollität, nunmehr in vollem Ornat, geruhte, mich huldvollſt zu begrüßen, ganz beſonders zeichnete er aber mit ſeiner Aufmerkſamkeit aus ſeinen neben mir ſitzenden Miniſter Dr Omny Bus dem er auch ſeinen Hausorden verlieh. Als geborener Kaiſer⸗ ſtühler bevorzugt ſeine Tollität oberbadiſche Weine. Nachdem der Bickenſohler gewirkt hatte, gerieten wir gemütlich ins Geſpräch über dieſes und jenes. „Wie ſteht es mit den Finanzen?“ haben wir vor allem einmal den weſentlichen Punkt zu ergrün⸗ den geſucht. „Tja“ bemerkte hierzu Seine Tollität geduldig lächelnd,„wir haben ja eigentlich nur Ausgaben, rein bilanztechniſch iſt das gar kein Problem. Den Vorſchlag, die Orden nur durch Diplome oder in Pappmaché überreichen zu laſſen, ſo daß der echte bei meinem Amtsvorgänger nachbeſtellt werden kann, weiſe ich weit von mir. Aber eine prinzliche Einlaß⸗ karte mit doppeltem Aufſchlag, wenn Ihre Tollität zugegen, wäre natürlich zu erwägen. Auch für über⸗ flüſſige Telephonanrufe wollten meine Räte ſchon eine Steuer anſetzen. Damit wäre der Durſt der Garde einigermaßen zu befriedigen. Vorläufig ſind aber alle Finanzberatungen auf den 2. März ver⸗ tagt.“ 5 „Vielleicht könnte man die Garde einmal ein⸗ ſetzen?“ „Ich achte die Geſetze, aber man könnte vielleicht doch einiges für das allgemeine Beſte unternehmen. Zum Beiſpiel eine Razzia auf geliehene Bücher, wo⸗ durch viel Verſchnupfung aus der Welt geſchafft gab mir die würde. Die hübſchen Schihaſerln wollten wir ſams⸗ tags am Bahnhof ſchon einmal feſtnehmen. Aber ſie haben meine Gardiſtinnen mitgenommen, und die ſind in ihrer Uniform auf dem Dobel noch nicht einmal aufgefallen. Wenn es wieder wärmer wird, käme eine Umzingelung des Luiſenparks in Frage, um die Gefangenen dem Standesamt zuzuführen. Selbſtverſtändlich behalte ich mir das Recht vor, auf allen privaten Faſchingsbällen unangemeldet zu er⸗ ſcheinen und Kontributionen in Natur aufzulegen.“ „Haben Hoheit keine Baupläne, einen kleinen Durchbruch oder dergleichen?“ „Hochhäuſer hab ich furchtbar gern. So in einem Elevator zu zweit rauf und runter zu fahren, unten tſt Bier und oben iſt friſche Luft, das iſt wahrhaft angenehm, durſtmachend und geſund Aber ich fürchte meine Finanzen..„ Durchbrüche übers Knie zu brechen, iſt nicht meine Art, es iſt ja auch nur noch das Schloß übrig geblieben, und da gehe ich nicht dran. Ich wäre zufrieden, wenn der neuen In⸗ genieurſchule eine Abteilung für Technik des Jokus und der wiſſenſchaftlichen Humoriſtik nebſt Lachlabo⸗ ratorium angegliedert werden könnte. Die Mann⸗ heimer laufen doch bekanntlich ſo ſchwer an und kom⸗ men meiſt auf Touren, wenn normale Menſchen zu Bett gehen wollen. Das muß nach der alkoholiſch⸗ pharmakologiſchen wie der pfychologiſch⸗terpſichori⸗ ſchen Seite einmal gründlich unterſucht, und die ent⸗ ſprechenden Wein⸗ und ſpirituöſen Cocktailheilmit⸗ tel dagegen gefunden werden.“ „Haben Sie eigentlich am 6. Februar eine Wahl⸗ kapitulation beſchwören müſſen?“ „Nein, ich hab' von vornherein geſagt, daß ich mir alles gefallen laſſ', was die Herren Räte aus⸗ hecken. Nur müſſen ſie ſich wiederum gefallen laſ⸗ ſen, daß ich ſie damit aufziehe und ſie ſolange aus⸗ lache, bis ſie's aufgeben. „Was bevorzugen Modes?“ „Von Sport oder Mode allein kann man nicht leben. Aber ein moderner Sportsmann mit Ten⸗ nis und Leichtathletik zu ſein macht Spaß, und die ſportlichen Moden nähren den Mann.“ „Haben Hoheit noch irgendwelche Reformpläue?“ „Ich hoffe, meine Räte zu einer Verlängerung des Karnevals auf 30. April überreden zu können. Dann iſt der Frühling da, wir könner auf Aſcher⸗ mittwoch gleich ins Waſſer gehen und am Strand⸗ bad auf beſſere Farbe trainieren Dr. Hr. Hoheit: Svort oder Mehr Intereſſe für die Gemeindeſührung Ein Appell nicht nur an die Dürgerſchaft Das Grundgeſetz für die Gemeindeverwaltungs⸗ führung, die Deut ſche Gemein deor on ung, befaßt ſich an mehreren Stellen mit der Frage der Oeffentlichkeit in der Gemeindeverwaltung. So ſind die Haushaltsſatzungen öffentlich bekanntzumachen. Der Haushaltsplan iſt eine Woche lang öffent⸗ lich auszulegen. Stellen für leitende Beamte wer⸗ den öffentlich ausgeſchrieben, und ſchließlich können die Beratungen mit den Gemeinderäten öffentlich durchgeführt werden. l Im Zentralblatt der NSDAp für Gemeinde⸗ politik beklagt Oberverwaltungsdirektor Emrich⸗ Frankfurt a.., daß dieſe Oeffentlichkeit der Ge⸗ meindeverwaltung bisher häufig an dem mangeln⸗ den Intereſſe der Bürgerſchaft ſcheitert. Es müſſe einmal mit aller Deutlichkeit geſagt werden, daß. die Anteilnahme der Bürger an dem Geſchehen ihrer Gemeinde leider auch jetzt noch ſehr gering iſt. Nur wenige deutſche Gemeinden würden feſt⸗ ſtellen können, daß Bürger den öffentlich ausgeleg⸗ ten Haushaltsplan eingeſehen und darauf Vorſchläge und Anregungen zu Ergänzungen und Beſſerung gemacht hätten. Wer teilnahmslos dieſen Dingen der Gemeindeverwaltung gegenüberſtehe, habe um ſo weniger das Recht, auch nur ein Wort des Vorwur⸗ fes gegenüber der Gemeindeführung in bezug auf Haushaltsplan, Steuern, Gebühren und Tarife zu erheben. Auch die öffentlichen Sitzungen mit den Gemeinderäten ſeien im allgemeinen von der Bürgerſchaft ſehr ſchwüch beſucht. Das Grund⸗ geſetz für die Gemeindeverwaltung verlange in wichtigen Dingen die Oeffentlichkeit und lehne Geheimniskrämerei hinter verſchloſſepen Türen ausdrücklich ab. Darüber hinaus liege es in der Hand des Gemeindeleiters, die Verwaltung, ihre Pläne und Erfolge der Bürgerſchaft näherzubringen. Auch hier könne aber einſeitiges Bemühen der Verwaltung nicht zum Erfolg führen, es müſſe ihr eine aufgeſchl oſſene Bürgerſchaft gegenübertreten. In der Regel ſeien es hier die Gemeinderäte, deren ſich der Hen eller bedienen müſſe. Es ſei die Aufgabe der Ratsherren, die Wünſche der Bürgerſchaft zu erfahren und dem Gemeindeleiter zur Kenntnis zu bringen. Es dürfe grundſätzlich nicht ſein, daß wichtige Vorlagen ohne eine kurze inhaltvolle Ausſprache über die Bühne rauſchen. Die Auffaſſung, daß die nationalſozia⸗ liſtiſche Gemeindeverwaltungsführung kraft des Führergrundſatzes ſtets gut und richtig iſt und jede Erörterung nur Meckerei darſtellt, ſei verfehlt. Viel könne zur Erreichung der angedeuteten Ziele auch die Preſſe beitragen, die ſich laufend mit den Fragen der Ge⸗ meindeverwaltung befaſſen müſſe. Es gebe die ver⸗ ſchiedenſten Möglichkeiten für eine enge Verbindung der Bürgerſchaft mit der Gemeinde. Es dürfe unter gar keinen Umſtänden vorkom⸗ men, daß ein Bürgermeiſter in öffentlicher Sitzung den Haushaltsplan vorlegt, ohne daß ein Bürger zugegen iſt, ebenſowenig, daß ein Haushaltsplan vor⸗ gelegt wird und kein Ratsherr das Wort zu einer Er⸗ klärung findet. . dddddddddddã/ã ͤ dd ꝓdcdcGdcccCcccccccccc/c(c/ccccccc((ccccccß(ccccccccccccpcccfcccccc Letzte Haberetkl- Sitzung des Feuerio“ Am Donnerstag, dem 24. Februar, abends.11 Uhr, findet die letzte Habereckl⸗Sitzung ſtatt. Ein neues Programm iſt dazu auserſehen, allen Teilnehmern gemütliche, humorvolle Stunden zu ge⸗ währleiſten. Gerade die letzte Sitzung in der Stammburg erfreut ſich immer beſonderer Beliebt⸗ heit, ſo daß es ſich empfiehlt, die Plätze rechtzeitig einzunehmen. Dieſer Sitzung folgt nur noch eine Veranſtaltung in der„Libelle“ am Roſenmontag.“ u„Unſere Vögel— Vogelſchutz“. Am Freitag, dem 25. Februar, 20.15 Uhr, ſpricht Hauptlehrer Fr. Sachs in der Aula, K 4, 1, über obiges Thema. Am 6. März wird der Genannte wieder mit den„Lehr⸗ wanderungen in die Heimatnatur“ beginnen. Dieſer erſte Morgenſpaziergang in den Waldpark ſoll die Kenntnis der Vogelwelt und Knoſpenbilder der Bäume und Sträucher vermitteln. Dem Lichtbilder⸗ vortrag folgt Sepp Starks e Film von den Wanderfalken. . Paßbewerber müſſen Apres ung belen ben Zur Behebung von Schwierigkeiten, die bei der Aus⸗ ſtellung von Reiſepäſſen an deutſche Staatsangehörige im Inland entſtanden ſind, hat der Reichs⸗ und Preußiſche Innenminiſter angeordnet, daß von Paß⸗ bewerbern, die angeben, daß ſie nicht Juden im Sinne des Reichsbürgergeſetzes ſind, die Paßbehörde künftig die Unterzeichnung einer entſprechenden Erklärung zu fordern hat. In der Erklärung wird er gleich⸗ zeitig darauf hingewieſen, daß er ſich ſtrafbar macht, Trübe Sittenzuſtände Verhandlungen vor der Mannheimer Strafkammer Ein Ehepaar hatte ſich vor dem Gericht wegen Kuppelei zu verantworten. Der 61 Jahre alte Guſtav 3 und ſeine 56 Jahre alte Ehefrau Marga⸗ rethe aus Sandhofen. Ihr 18 Jahre altes Töchter⸗ chen Gretchen verliebte ſich in einen 19jährigen. Dieſer junge Mann kam ſehr viel in das elterliche Haus ſeiner Geliebten, wo ihm auch Gelegenheit zum Uebernachten gegeben wurde. Un verantwortlich war es, daß auch das kleine Schweſterchen im glei⸗ chen Zimmer ſchlafen mußte. Die Folgen der ver⸗ traulichen Beziehungen blieben nicht aus. Nun er⸗ klärte ſich der Jüngling, der ſeiner Militärpflicht ge⸗ nügen foll, bereit, die Tochter zu heiraten, obwohl er keine Exiſtenz hat. Die verantwortungsloſen Eltern müſſen nun büßen, was dieſe beiden leichtſinnigen jungen Menſchen auf ihr Schuldkonto geſchrieben haben. Drei Monate Gefängnis bei Zubil⸗ ligung mildernder Umſtände für beide Angeklagte er⸗ ſchienen dem Gericht als eee Im zweiten Fall 13 55 es ſich um die 47 Jahre alte Luiſe Pf. aus Wertheim. Sie hat eine 24jährige Tochter, die ſchon geſchieden iſt. Der Tochter wurde ein Zimmer in der elterlichen Wohnung überlaſſen. Hätte die Mutter wachſame Augen gehabt, müßte nach Schilderung eines Hausbewohners, der als un vereidigter Zeuge auftrat, das eindeutige Treiben ihrer Tochter ihr unbedingt aufgefallen ſein. Die Mutter wurde verantwortlich gemacht und erhielt oͤrei Monate Gefängnis von der Strafkammer zuge⸗ ſprochen. Der e 8 ſechs Monate be⸗ 7 5 tsch.“ Faiaden madit lalug . 1 Der Reifen platzte. Das hat er nun davon. Hätte er vorher „Kampf der Gefahr!“ geleſen, wie man Rei⸗ fen pflegt. wäre dieſer nicht ausgerechnet in der Kurve geplatzt. Zeichnung: Ras⸗Preſſearchiv(Krommer). Ja, wenn ſie lieber„Kampf der Gefahr!“ ge leſen hätte, wäre ihr das nicht paſſtert! Zeichnung: Ras⸗Preſſearchiv(Krommer). Warum ſind ſie neidiſch? Hätten ſie auch rechtzeitig„Kampf der Gefahr!“ geleſen. Zeichnung: Ras⸗Preſſearchiv(Krommer! un Die Staatsprüfung für das Höhere Sehne an Handelsſchulen wird in der Zeit vom 21 bis 24. März durchgeführt. Geſuche um Zulaſſung zu dieſer Prüfung ſind bis ſpäteſtens 28. Februar beim Mini⸗ ſterium des Kultus und Unterrichts einzureichen. u Zivilanwärter für den gehobenen mittleren Dieuſt der badiſchen inneren Staats verwaltung wer⸗ den im April aufgenommen werden. Die Zivpil⸗ anwärter ſollen das 20. Lebensjahr oder, ſoweit ſie bereits ihrer Arbeits und Wehrdienſtpflicht genügt haben, das 23. Lebensjahr nicht überſchritten haben, und mindeſtens die Reife für Unterprima einer höheren Lehranſtalt mit guten Schulzeugniſſen be⸗ ſitzen. Die Bewerber haben ihre Geſuche bis ſpäte⸗ ſtens 25. März bei dem Bezirksamt, dem Polizei⸗ präſidium oder der Polizeidirektion einzureichen, wo ſie zum Vorbereftungsdienſt einzutreten wünſchen Nähere Auskunft erteilen die Bezirksämter, Poltzei⸗ präſidien oder Polizeidirektionen. Hinweis Lichtbildervortrag„Muſik und Raum“ in ber gunfbale 8 Maunheim. Donnerstag und Freitag, 20.15 Uhr, ſpricht Prof. Dr. h. e. Ottvo Bart nein g⸗Berlin über das Thema „Mufik und Rau m“ Ju dem Vortrag ſollen zunächft die praktiſchen Beziehungen zwiſchen dieſen beiden Ge⸗ bieten erörtert werden. Das Problem der Hörſamkeit Toll aus der praktiſchen Erfahrung des Architekten heraus dar⸗ 5 zwi. ſchen muſikaliſcher Bewegungs form und eee geſtellt werden. Von da aus ſoll die Wechſelwirku Bauform verfolgt und durch Bilder 8 dee der. erläutert. werden. 5 i 5 —— 5 1 1 4. Seite/ Nummer 90 Aus Baden Oberbürgermeiſter Neinhaus auf weilere 12 Jahre verpflichtet * Heidelberg, 23. Febr. Reichsſtatthalter Robert Wagner hat Pg. Dr. Neinhaus auf weitere 12 Jahre als Oberbürgermeiſter an die Spitze der Stadt Heidelberg berufen. 1 N 1 5 1 a 775 N 95 778 2 4 . 90 * Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus kam, wie wir der„Volksgemeinſchaft“ entnehmen, im Dezember 1928 nach Heidelberg; der durch die Stadt Heidelberg mit ihm damals abgeſchloſſene Dienſtvertrag lau⸗ tete auf 10 Jahre. Nach Ablauf dieſer Friſt iſt er nun durch das Vertrauen des Reichsſtatthalters Ro⸗ bert Wagner erneut, und zwar diesmal auf 12 Jahre auf dem verantwortungsvollen Poſten beſtätigt wor⸗ den. Pg. Dr. Neinhaus gilt über den engeren Hei⸗ matkreis hinaus als ausgezeichneter Fachmann auf köommunalpolitiſchem Gebiet. Sein reiches Wiſſen und ſeine großen anerkannten Fähigkeiten wird er nun auf weitere 12 Jahre in den Dienſt unſerer Stadt ſtellen. Wertungsſingen des Karlsruher Sängerkreiſes * Karlsruhe, 23. Febr. Der Karlsruher Sänger⸗ kreis mit 5448 Sängern und 10 759 unterſtützenden Mitgliedern und einer Gliederung in fünf Gruppen: Karlsruher Sängervereinigung, Karlsruher Ring, Allbtal, Pfinztal und Hardt wird am 8. und 22. Mai in Karlsruhe zwei große Wertungsſingen geben, fer⸗ ner eines in Gggenſtein am 29. Mai und eines in Weingarten am 19. Juni. An dieſen Wertungsſin⸗ gen, die an Stelle der Preisſingen mit ihren oft üb⸗ len Folgeerſcheinungen getreten ſind, werden ſich je zwölf bis fünfzehn Chöre mit je drei Liedern betei⸗ ligen. Dieſe Wertungsſingen ſind dazu angetan, die Vereine freundſchaftlich und doch im Sinne eines eoͤlen Wettbewerbs nebeneinander wirken zu laſſen. An eines der Singen wird ein Kreiskonzert ange⸗ ſchloſſen ſein, bei dem die in Karlsruhe ſtattfindenden Gruppen des Karlsruher Sängerkreiſes, etwa 5000 Sänger, die bei früheren Wertungsſingen aufgegebe⸗ nen Geſamtchöre zu Vortrag bringen. Dazu wer⸗ den einzelne Männerchöre zeitgenöſſiſche Lieder ver⸗ mitteln, die als hervorragendſte Leiſtungen boͤer als vorbildliche Liedwahl ausgezeichnet wurden. Pionfertag 1938 in Villingen Eine Beſprechung in Philippsburg Philippsburg, 23. Febr. Am Sonntag traten in der alten Feſte die Vertreter der ehemaligen Pioniere des Landesverbandsvereins für Nord⸗ baden(Baden⸗Baden bis Weinheim) zu einer Ta⸗ gung zuſammen, die unter der Leitung von Lan⸗ desführer Emil Biedermann(Karlsruhe) ſtand. Dieſer gab die Richtlinien für die Aufgaben des laufenden Jahres bekannt und hob den großen Er⸗ folg des Bruchſaler Pioniertages hervor. Der Landes⸗ verband zählt zur Zeit 4150 Kameraden, von denen die Bruchſaler Blaſchel, Reichert und Eßlinger beim Reichsſchießen die höchſte Ringzahl erreicht hatten und damit dieſen der Wanderpreis für Pioniere des Deutſchen Waffenrings übergeben wurde mit dem Ehrenbuch deutſcher Pioniere. Nach dem Kaſſenbericht ſind dem Denkmalfonds der badiſchen Pioniere wieder 1000 Mark überwieſen worden. Nach längerer Ausſprache wurde der dies⸗ jährige badiſche Pioniertag nach Villingen ge⸗ legt; er iſt für den 31. Juli vorgeſehen. Der Feſt⸗ beitrag iſt von 1 Mark auf 50 Pfg. ermäßigt wor⸗ den.— Zum Schluß wurden verdiente Vereine mit Ehrengaben bedacht. Ein kameradſchaftliches Beiſam⸗ menſein beſchloß die Tagung. II — Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Das Familiendrama in Altenglan Das grauenvolle Erlebnis eines Mädchens— Sie iſt Zeuge der furchtbaren Bluttat ihres Vaters Kuſel, 23. Februar. Zu dem Familiendrama, deſſen grau⸗ ſige Kunde am Dienstag früh den Ort Altenglau durchlief, erfahren wir zuverläſſig noch folgende Einzelheiten: Der unglückliche Bruſt war kriegsbeſchä⸗ digt. Er hatte einen Schuß am Fuß, an deſſen Folgen allmählich das ganze Bein erkrankte. An⸗ ſcheinend hat er ſich Gedanken über drohende völlige Arbeitsunfähigkeit gemacht und fiel einer Schwer⸗ mut anheim, in der er ſich mehr und mehr mit Mord⸗ und Selbſtmordgedanken beſchäftigte. Dieſen Vorſatz ſetzte der unglückliche Mann am Dienstag⸗ morgen in die Tat um. Die im oberen Stock ſchla⸗ fende Tochter hörte etwa um 6 Uhr plötzlich die Stimme der Mutter.. Als ſie ſofort ins elterliche Schlafzimmer eilte, ſah ſie den Vater über die Mutter ge⸗ beugt, mit einem Taſchenmeſſer in der Hand. In dieſem Augenblick war der Aufang der Tat ſchon geſchehen. Die Mutter konnte dem Mädchen noch zurufen, ſie ſolle ſich in Sicherheit bringen; ihr(der Mutter) ſet nicht mehr zu helfen. Die Tochter alarmierte nun die Nachbarſchaft. Als dieſel am Tatort erſchien, fand man beide Eheleute mit durchſchnittenen Kehlen tot auf. Beide waren angezogen. Vielleicht hatte die Frau den ruheloſen Mann, wie ſchon öfters, auf einem Spaziergang begleiten wollen. Die Finger der Frau wieſen Schnitte auf, wohl von der Abwehr herrührend; ſie konnte ſich aber gewiß des kräftigen Mannes nicht erwehren. Der nebenan ſchlafende, zur Zeit erkrankte 13jäh⸗ rige Sohn blieb unbehelligt. Die verſtorbene Ehe⸗ fvau Bruſt ſtammte aus Nußbach und ſtand im Alter von 38 Jahren, der Ehemann wäre binnen kurzem 46 Jahre alt geworden. Daß die zwei Kinder auf Durch die Begleitumſtände ſo ſchreckliche Weiſe der Eltern beraubt wurden, iſt zweifellos auf einen völligen Nervenzuſammenbruch des unglücklichen Vaters zurückzuführen. Rettender Sprung aus dem 2. Stock Zimmerbrand gegenüber dem Pfalzban l. Ludwigshafen, 23. Februar. Geſtern abend zwiſchen 19.30 und 19.45 Uhr brach in der Ludwigſtraße 29, im Hauſe des Fleiſch⸗ und Wurſtwarengeſchäfts Carl Gebhard, am Fuße des Brückenaufgangs, ein Zimmerbrand aus, der unnd den augerichteten Sachſchaden aus dem Rahmen des Alltäglichen herausfällt. Als Brandurſache vermutet der Polizei⸗ bericht Ueberhitzung eines Zimmerofens. Der eut⸗ ſtandene Schaden wird auf rund 1000 Mark bezif⸗ fert. Nach unſeren Erkundigungen am Schauplatz, der noch heute morgen verödete Feuſter und rauch⸗ geſchwärzte Straßenwand zeigt, handelt es ſich um das Zimmer der vier weiblichen Angeſtellten der Metzgerei, worin Kleider, Schrauk und ſonſtige Möbel den Flammen zum Opfer fielen. Die Meiſtersgattin alarmierte ſogleich die Feuerwehr, die unmittelbar darnach am Brandort eintraf. Der Sohn des Hauſes drang während des Brandes noch einmal in das Zimmer ein, vermutlich um zu retten, was noch zu retten war und riß die Fenſterflügel auf. Als er den Rückweg verſperrt ſah, ſchwang er ſich zum Feuſter hinaus, trat auf die obere Verzie⸗ rungsleiſte des zweiten Stocks und ſprang in einen Mantel, den beherzte Mäuner auf dem belebten Bürgerſteig hielten. So kam Herr Geßhard jr. ohne Schaden davon, abgeſehen von Brandwunden der oberen Kopfhaut. Der Braud wurde dann alsbald von der Feuerlöſchpolizei gelöſcht. eee, Brief aus Frankſurt: Modeſchöpfer am Main Die Frankfurter Reichsmodezentrale zeigt neue Modelle— Verſchönerung der Mamufer— Eine Vogelſchutzwarte 15. Schloß— Zeppelinheim wird größer 5 Von unſerem Korreſpondenten * Frankfurt a.., 22. Februar. In dieſen winterlichen Wochen, in denen es drau⸗ ßen noch ſtürmt und ſchneit, wurden in den Werk⸗ ſtätten der deutſchen Modeſchöpfer die neuen Früh⸗ jahrs⸗ und Sommermodelle vollendet. Ueber 340 Modelle aus allen Gauen Deutſch⸗ lands trafen in der Reichsmodezentrale in Frankfurt ein. Unter dem Vorſitz der Reichsinnungs⸗ meiſterin Agnes Schulz und der Leiterin der Modezentrale, Wanda Sehrwald, tagte eine Prüfungskommiſſtion, in der ſich führende deutſche Modellſchöpfer zuſammenfanden. Eine große Anzabl der eingeſandten Modelle wurde in die neuen Kollektionen aufgenommen. Prachtvolles Stoffmate⸗ rbal, wunderſchöne Spitzen und Garnierungen zeigen die hohen Leiſtungen der deutſchen Textilinduſtrie. Künſtleriſches Empfinden und handwerkliches Kön⸗ nen offenbaren ſich in der Farbenzuſammenſtellung, im Schnitt und in der Verarbeitung der ſchönen Frühjahrs⸗ und Sommerkleider. Sieben Kollektivnen werden nun durch 28 Vorführdamen in den Mode⸗ ee eee Es war nichts mit dem zweiten Gaſtſpiel“ Das Nordlicht blieb unſichtbar! Zwei Nächte lang wartete man in der Sternwarte des Königsſtubls vergeblich g auf die arkliſche Himmels erſcheinung i * Heidelberg, 23. Febr. i In den beiden letzten Nächten wurde auf den deut⸗ ſchen Sternwarten der nördliche Teil des Sternen⸗ himmels auf das genaueſte mit den Teleſkopen der Aſtronomen beobachtet. Auch auf der Heidelberger Sternwarte auf dem Königſtuhl herrſchte bei aller Skepſis, die man der Möglichkeit des Wieder⸗ erſcheinens des Nordlichtes, das vor einiger Zeit bekanntlich ganz Europa in Erſtaunen verſetzt hatte, entgegenbrachte, eine gewiſſe Spannung. Die Be⸗ fliſſenen der Aſtronomie lagen ſozuſagen auf der Lauer. Die Witterungsverhältniſſe waren bereits in der Nacht zum Dienstag ſehr günſtig. Eine ſelten klare Sternennacht lag über dem Obſervatorium. Die Beobachtungsverhältniſſe nach Norden in Richtung es Heiligenberges und der Bergſtraße hätten die Feſtſtellung einer auch nur ſehr ſchwachen Lichterſchei⸗ ung geſtattet. Die Telephone auf der Sternwarte und beim ernwarte⸗Zeitdienſt waren zur Entgegennahme Meldungen ſtändig beſetzt. Wiederholt mußten Montagnacht die Aſtrvnomen die Wißbegie⸗ en, die am Fernſprecher ſich nach dem Nordlicht Sterne ſchwanden auch die Ausſichten auf ein Er⸗ ſcheinen dieſes Lichtwunders, das eigentlich nur in den Bereichen der Arktis erlebt wird, dahin. Als gegen 2 Uhr der gute alte Mond ſich beſonders hell und prägnant gegen die Sternenſchar und den dunk⸗ len Himmel abhob, waren die Hoffnungen faſt auf dem Nullpunkt angekommen. l Die Aſtronomen erklärten vorgeſtern nacht einem Journaliſten, der ſie aufgeſucht hatte, daß ſie zwar mit der Möglichkeit des Auftretens des Nordlichtes immer noch rechneten und daß möglicherweiſe in der Nacht zum Mittwoch das Licht noch kommen könne. Dies wäre jedoch ein großer und ſeltener Glücksfall; ſelbſt wenn das Licht aufträte, würde es mit großer Wahrſcheinlichkeit bis zum Vordringen in unſere Breiten an Kraft eingebüßt haben. Wie wir weiter erfahren, haben die Heidelberger Aſtro⸗ nomen auch in der vergangenen Nacht den Nord⸗ himmel auf ihrer Station ſcharf„unter die Lupe“ genommen. Trotz anfangs ſehr günſtiger atmoſphä⸗ riſcher Vorausſetzungen— erſt ſpäter wurde es etwas trüber— gelang es jedoch wicht, das Nord⸗ licht zu erblicken. Es war alſo nichts mit dem zau⸗ berhaften Gaſtſpiel dieſes„Stars“ aus dem höchſten Norden. ſchauer der großen deutſchen Städte gezeigt. Eine beſondere Koͤllektton bietet man in den Bade⸗ orten zur Schau, um auch dem ausländiſchen Pu⸗ blikum ein lebendiges Bild von der Vielſeitigkeit und dem hohen Stand des deutſchen Modeſchaffens zu geben. Die Verſchönerungsarbeiten auf dem linken Mainufer ſind in den letzten Monaten ein großes Stück weiter gekommen. Oberhalb des Schlachthofes iſt aus dem Mainwaſen eine faſt parkähnliche Anlage geſchaffen worden, die ſich bis zu der Gerbermühle, alſo bis an die Offenbacher Grenze erſtreckt. Die durch Goethe und ſeine„Suleika“, Marianne von Willemer ge⸗ weihte Stätte wirkt nun beſonders anſprechend. Wo früher Sand und Steine lagerten und ſich wenig gepflegte Wege dehnten, erfreuen heute ſchöne Raſen⸗ flächen und ordentlich angelegte Pfade das Auge. Die ganze Uferſtrecke wurde ſauber befeſtigt, beſät und mit Bäumen und Stauden bepflanzt. Auch mainabwärts, vor Sachſenhauſen, ſchmücken Stau⸗ denxabatten und Blumen die Spazierwege am Ufer. Zwiſchen dem Eiſernen Steg und der Adolf⸗Hitler⸗ Brücke warten noch weitere Bauarbeiten ihrer Voll⸗ endung. Dieſer Uferweg, der hinter der Wilhelms⸗ brücke vom Tiefkai zum Hochkati übergeht, wird jetzt in Radfahr⸗ und Fußweg geteilt und neu bebaut. Nicht lange mehr und die Frankfurter haben einen reizvollen Uferſpaziergang, der ſich von der Gerber⸗ mühle bis nach Schwanheim erſtreckt und Abzwei⸗ gungen nach Niederrad, der Stadtrandſiedlung Gold⸗ ſtein und dem Schwanheimer Wald beſitzt. Auf dem rechten Mainufer ſſt eine Weiterführung des Nizzas geplant, bis hinab zur Wilhelmsbrücke. Das un⸗ ſchöne Gleisgewirr der Hafenbahn ſoll beſeitigt wer⸗ den. Es ſind Arbeiten, die eine längere Bauzeit erfordern, aber das Uferbild weſentlich bereinigen und verbeſſern. Frankfurt liegt am Main und mit ſeinen weſt⸗ lichen Vororten auch noch an der Nidda. Das iſt den meiſten bekannt. Daß es aber in Fraukfurt noch eine ganze Anzahl von kleineren und größeren Bächen gibt, die unterirdiſch fließen, wiſſen nur wenige. Am bekannteſten iſt noch die Braubach, ein alter Mainarm, der ſich in vielen Verzweigungen unter der Altſtadt ergießt und ſich durch Grundwaſ⸗ ſer in manchen Altſtadthäuſern auch heute noch manchmal, namentlich in Hochwaſſerzeiten, wenig an⸗ genehm bemerkbar macht. a Auch im Norden gibt es noch einen ſtarken unter⸗ irdiſchen Bach, die Marbach, nach der der Marbach⸗ weg ſeinen Namen hat. Die Marbach entſpringt auf dem Gelände des alten Kühornshofes, einer der älte⸗ ſten Frankfurter Waſſerburgen. Die Quelle wurde im vergangenen Jahre vom Städtiſchen Gartenamt ſehr hübſch hergerichtet. Große Raſenflächen breiten ſich fetzt unter den Kaſtanien der Brunnenkammer, die man eine Zeitlang für eine alte Thingſtätte gehal⸗ ten hat. Die Marbach ſpeiſt die Waſſergräben des Kühornshofes und liefert den Bewohnern des Ho⸗ 12. 5 Mittwoch, 23. Februar 1938 fes das nötige Trinkwaſſer. Dann fließt ſie unter⸗ irdiſch mit ſtarkem Rauſchen, das man an beſtimmten Stellen deutlich hört, weſtwärts nach dem Niddatal, Man hat die Marbach nutzbringend in das Kanalt⸗ ſationsnetz einbezogen. Verſchwunden iſt der Röderſpieß, der das weite Wieſengelände des heutigen Oſtparkes und des Oſt⸗ bahnhofes bewäſſerte, bevor die Neuanlagen errichtet wurden. Nun fließt der Bach ebenſo unterirdiſch, wie ſtellenweiſe der Luderbach in Sachſenhauſen, der aber nur kurze Strecken verſchwindet, keineswegs freiwillig, ſondern aus ſtädtebaulichen Gründen in ein Röhrennetz gepreßt. Mit der intereſſanteſte Bach der Frankfurter Umgebung iſt der Hengſtbach in der Dreieich, der plötzlich in der Erde verſickert, um weit davon entfernt wieder als Quelle hervor⸗ zubrechen. 4 Die gemeinſame Arbeit der Zweigberingungsſtelle Untermain der ſtaatlichen Vogelwarte Helgoland und der Vereinigung für Vogel⸗ und Naturſchutz in Frankfurt⸗Fechenheim hat eine ſtaatliche Anerken⸗ nung gefunden, denn der Reichsforſtmeiſter hat big Genehmigung zur Schaffung einer vogelkundlichen Beobachtungsſtation der ſtaatlichen Vogelwarte Hel⸗ goland in Frankfurt erteilt. Die neue Vogelſchutzwarte wird am 1. April ihre Arbeit aufnehmen und ſoll im Rödel⸗ heimer Schloß untergebracht werden. Dr. Banzaff in Stettin wurde die Leitung übertra⸗ gen. Neben der Erforſchung der heimiſchen Vogel⸗ melt wird auch in Zukunft an der Feſtſtellung des Vogelzuges mitgearbeitet. Seit dem Beſtehen der Zweigberingungsſtelle Untermain wurden 44 200 Be⸗ ringungen vorgenommen. 1517 Vögel bekam man wieder in die Hand und die Berichte über die Wie⸗ derfunde erbrachten wertvolle Erfahrungen über dis Züge unſerer heimiſchen Vögel und deren Treus zum Neſt. *. Schwerverletzte, die einen großen Blutverluſt er⸗ leiden, können oftmals nur durch eine Blutüber⸗ tragung gerettet werden. Frankfurt beſitzt ſeit eini⸗ gen Jahren eine Blutſpenderzeutrale, durch die in den Krankenhäuſern der Stadt auf tele⸗ phoniſchen Anruf mehr als 100 Blutſpender herau⸗ geholt werden können. Durchſchnittlich werden mo⸗ natlich etwa 70 Blutübertragungen vorgenommen. In der Blutſpenderzentrale, die der chirurgiſchen Klinik des Städtiſchen Krankenhauſes angegliedert iſt, wird über jeden einzelnen Blutſpender Buch ge⸗ führt. 5 ** Zeppelinheim, das jüngſte Dorf Deutſchlands, wird ſich noch im Laufe dieſes Jahres vergrö⸗ zern. Neunzig Häuſer ſind bis jetzt erbaut. Im März wird man mit dem Bau eines neuen Teiles der Siedlung beginnen. So hofft man nach und nach eine Gemeinde mit 300 Häuſern zu ſchaffen, in denen die im Dienſt der Lufthanſa tätigen Ange⸗ ſtellten und die Familien der Zollbeamten des Luft⸗ ſchiffhafens Rhein⸗Main ihre Heime finden. Robert Möſinger. Der Erforſcher des Nibelungen-Liedes Karl Bartſch, 50 Jahre tot Am 20. Februar waren es 50 Jahre her, daß der Erforſcher des Nibelungenliedes und der Geſänge Wolfram von Eſchenbachs, der Germaniſt Dr. Karl Bartſch in Heidelberg im Alter von 56 Jah⸗ ren das Zeitliche geſegnet hat. Er ſtammte aus der niederſchleſiſchen Kreisſtadt Sprottau, ſtudierte in Breslau und wurde nach vorübergehendem Auſent⸗ halt in Berlin, London. Paris und Oxford Kuſtos des Germaniſchen Muſeums in Nürnberg, kam 1858 als Profeſſor an die Univerſität Roſtock und ging 1871 in gleicher Eigenſchaft an die Univerſität Hei⸗ delberg. Karl Bartſch, der in kritiſch verbeſſertem Text die Gudrun⸗ und die Parzifal⸗Sage heraus⸗ gegeben hat, iſt auch der Begründer der Sammlung „Deutſche Dichtungen des Mittelalters“. Seine Va⸗ terſtadt Sprottau hat eine Straße nach ihrem bedeu⸗ tenden Sohn benannt. 5 g WHW- Spenden im Gau Baden Dem Winterhilfswerk 1937/38 gingen aus dem Gau Baden weiter folgende Spenden zu: Strebel⸗ werk Gmb, Mannheim, weitere 10 000%;„Rhe⸗ mania“ Schiffahrts⸗ und Speditions⸗Geſ. m. b.., Mannheim, weitere 700; Süddeutſcher Zement⸗ verband Gmb, Heidelberg, 13 000; Kaſſenärztliche Vereinigung Heidelberg 4451; Bezirksſparkaſſe Ettenheim(Baden) 1200 /; Bezirksſparkaſſe Dur⸗ lach 1000%; Bezirksſparkaſſe Emmendingen 1000/ Städtiſche Sparkaſſe Pforzheim 1000% Bezirksſpar⸗ kaſſe Weinheim 700%; Kraftfahrzeughandwerks⸗ Innung, Mannheim, 556 ,; Bezirksſparkaſſe Sins⸗ heim 500; Bezirksſparkaſſe Gottmadingen 500. za⸗ Laudenbach, 22. Febr. Der bei einem Rodel⸗ unfall verunglückte Ferd. Döhling iſt nunmehr im Weinheimer Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen. Die Aerzte ſtellten einen Leberriß feſt. * Leimen bei Heidelberg, 22. Febr. Die Veran⸗ ſtaltung des diesjährigen Leimener Früh⸗ lings⸗, Volks⸗ und Heimatfeſtes findet in üblicher Weiſe am Sonntag, dem 8. Mai, ſtatt. — Vergangenes Jahr wurde unſer Ausflugsort überaus gut beſucht, was den hieſigen Verkehrs⸗ Verein veranlaßt hat, den Beſuchern Leimens vier ſchöne Frühlings⸗Wanderwege Heidelberg— Leimen) zu empfehlen: 1. den unteren Naturpfad, 2.„Blau⸗Weiß“ über Bierhelderhof, 3. Schießſtände—Geigenbogen und 4. den oberen Na⸗ turpfad. 5 5„ 5 9 (Richtung: . N N * 2 * Zuchthausſtrafe und Heute 42 Jahre alt, hat die vor der Strafkammer wegen Diebſtahls im wiederholten Rückfall ſtehende Angeklagte Carola Daubmann aus Mannheim Herbſt Sicherungsverwahrung für raffinierte Speyer verladen. Samenhanf von Carola war Narenbem Epen 110 fin e Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe das Hanfwerk Oberachern übernommen. Im andere Straßenſeite, prallte an einen Stein und 5. dere eee als O Seite Nummer Heimgegangen 10 hal die Mühlenbauanſtalt Hardheim Ea 5 5 5 inab aus kleinen Anfängen zu einem hochangeſehenen Un Laſtauto fährt Vöſchung 0 f ternehmen ausgebaut. Er war in der ganzen Ge⸗ Zwei Mitfahrende konnten ſich rechtzeitig retten. gend eine wohlbekannte Perſönlichkeit. Pirmaſenus, 23. Februar. Auf der Land⸗ Ei d; 0 3 g 8 28 5 2 zine„Odenwaldſchule“ in Buchen 5 ausdi ſtraße RumbachFiſchbach ſtreifte ein Laſtkraftwagen 5% e Schark⸗ Warenhausdiebin einen entgegenkommenden Perſoneuwagen, deſſen r 120 Weg a e 8 5 5* 2 5 181 f 5 ahres 1938⸗39 wird die bisherige erſchule Den in der Gemeinde gebauten 8 ee.. 3 1 525 e Buchen⸗Walldſürn anderen An ihre i He 5 7. ührer ſtenerte infolge des Zuſammenſtoßes auf die Jun F aufg A einem Hektar hatte vergangenen füh f 8 Stelle tritt die bisherige Aufbauoberſchule in Tau⸗ Oberſchule für Jungen in Auf⸗ wegen elf in der vergangenen Zeit verübter Straf⸗ ganzen ergab ſich ein Ertrag 18 6480 Kilogramm. konnte nicht mehr verhindern, daß das mit Holz be⸗ bauform. Die neue Schule trägt die Bezeichnung taten bereits 13 Jahre Gefängnis im Vor⸗ Die Ortsbauernſchaft Otterstadt, die mit dem Ertvag ladene Fahrzeug die Böschung hinablürzte. Fuß:„den waldſchulesn a ſtrafenregiſter ſtehen. Keine Strafe machte ſehr zufrieden war, wird in 0 Jahr ganz zum rer und Beif ahrer ſprangen rechtzeitig ab und 8 5 0 5. 5 8 Eindruck auf ſie, und immer wieder ſuchte ſie in den Hanfbau übergehen. retteten ſich das Leben. Ein dritter Mitfahrer, der 8585 Ladenburg, 23. Febr. Am D n ſeiert Zeiten der Freiheit größere Städte(ſo u. a. Köln.———— verheiratete Kraſtwagenführer Wilhelm aus ein treuer Leſer der RM 3, Herr Andreas Refſert. Hamburg, München„ Ludwigshafen und Schönau, erlitt in den Trümmern des Lauſtautos Rangiermeiſter a.., Ladenburg, Hauptſtr. 55, fenen Mannheim) auf, um in Kaufhäuſern Stoffe* Altheim(Amt Buchen), 28. Febr. Einer lebens gefährliche Verletzungen durch 70. Geburkstas. Herzlichen Glückwunſch und andere Bekleidungsſtücke unrechtmäßig in ihren eigentümlichen Operation mußte ſich der Onetſchungen am ganzen Körper.* Wertheim, 22. Febr. Die Eltern des Stadtpfar⸗ Beſitz zu bringen. Verſchiedentlich beteiligte ſie ſich früher auch an Bandendiebſtählen. 1937 wurde ſie erneut gefaßt, als ſie gerade ein Kleid ge⸗ ſtohlen hatte. Wenn das Gericht auch berückſichtigte, daß die An⸗ geklagte an einem unheilbaren Nierenleiden— das ſte ſich vor oͤrei Jahren zuzog— ſchwer zu tragen habe, ſo konnte es andererſeits oͤoch nicht umhin, die Frage der geiſtigen Verantwortlichkeit zu bejahen und im Gegenſatz zu früheren Verurteilungen mil⸗ dernde Umſtände abzulehnen. Das Urteil lautete demgemäß auf ein Jahr und zehn Monate Zuchthaus, drei Jahre Ehrverluſt und Anoröd⸗ nung der Sicherungsverwahrung. Die Angeklagte iſt mach Ueberzeugung der Strafkammer zu den gewohn⸗ heitsmäßigen und gefährlichen Verbrechern zu zäh⸗ len, die unverbeſſerlich ſind und aus der Volks⸗ gemeinſchaft zu verſchwinden haben. Der haltloſe und ſittlich verkümmerte Charakter der Angeklagten läßt den Schluß zu, daß ſie immer wieder vor den Gerichten erſcheinen wird, und daß aus Gründen der Schutzmaßnahmen gegenüber der Allgemeinheit der 5 2 und 20a zur Anwendung kommen muß, wonach die Angeklagte dauernd in Verwahrung zu nehmen iſt. Bor dem Maunheimer Schöffengericht: Ein iypiſcher Zuhälter Ehrliche Arbeit war ihm ein Greuel Als typiſche Zuhälternatur wurde in der Straf⸗ kammerverhandlung vom Montag der 1901 in Mann⸗ heim geb. Philipp Lenz erkennbar, deſſen aus zwei Ehen ſtammenden fünf Kinder von der Großmutter aufgezogen werden müſſen, weil ſich der Vater kaum um ſie kümmert. Kennzeichnend für den Angeklagten iſt, daß er in Deutſchland wegen Fahnenflucht beſtraft wurde und ſich dann, Frau und Kinder im Stiche laſſend, der Fremdenlegion zuwandte, um auch dort durchzubrennen und ſich dann in Dirnen⸗ kreiſen einzuführen. In Mannheim und Frank⸗ furt ließ er ſich 99 8 zweien.„Damen“ aus⸗ halten. Das Gericht verurteilte Lenz in Anbetracht ſeiner ſtark kriminellen Vergangenheit zu 17 Ja h⸗ ren Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt. Viehfeiertag in nordpfälziſchen Dörfern Alſenborn, 21. Febr. Für die Gemeinden Al⸗ ſenborn, Enkel bach und Neukirchen jährte ſich am Dienstag, dem 22. Februar, ein denkwürdiger Tag. Im Jahre 1896 wurden dieſe Gemeinden von einer furchtbaren Viehſeuche heimgeſucht, die am 22. Februar 1897 zurückging. Seither wird dieſer Tag als Gedenktag gefeiert. Die Schulen bleiben ge⸗ ſchloſſen und in den Kirchen beider Konfeſſionen finden Gpttesdienſte ſtatt. * Speyer, 17. Febr. Die ſchöne Summe von 75 Zentnern in Otterſtadt gepflanzten Flachſes wurde 49 jährige drang. Di fernt werd Landwirt en. Ichann Im Jahr 1916 wurde er im Weltkrieg wundet, daß ihm ein Granatſplitter Dieſer konnte Hauck in die jetzt auf operativem Weg ent⸗ unterziehen. Eirich, Adolf Eirich Zweimal Maneval iſt im Alter von 85 Jahren geſtorben. Der rers Bär, die ſich zur Zeit hier aufhalten, ko ſtigen Friſche. 88 & Co., Leipzig. Von dieſer hochintereſſauten rei derten Luftſahrt⸗Zeitſchrift erſchien ſoeben das Heft. Es berichtet auf den erſten Selten vom 30. 1988 durch einen ſehr hafenbau. 6. Fortſetzung NKugzeugſeite „Leipziger Veröffentl Werk und Menſch⸗ und die Würdigung Dr. kels anläßlich ſeines 50. Geburtstages. iſt der bebilderte in motoren. tikel richt von meinem Gleitflugzeug“ den unten dadurch ver⸗ das ſeltene Feſt des diamantenen Ehefubi Zunge* Buchen, 22. Febr. Der Seniorchef der Mühlen⸗ läums feiern. Die Jubilare erfreuen ſich noch bauwerke Gebr. Eirich in Hardheim, Adolf einer verhältnismäßig guten körperlichen und gei⸗ Literaſur „Der Deutſche Sportflieger“. dem 3. Nationalſozialismus intereſfanten Artikel Berlin. e über weitere Ve Lerche“. Von allſei lichung aus dem Buch Bericht über Jahrestag der Machterg Hauptſchriftleiter Karl tber ſeine Amertikareiſe und auf der Verlag Edgar Herfur und bringt anſchlt über neuzeitliche Senbotßh berichtet Vol rſuchsergebniſſe mit der tigem Intereſſe iſt eine „Hermann Göring, Ernſt Hein Sehr 0 nete ausländiſche Flug in 2 Segelflieger werden ſich beſonders für die Are „Lo 105, und„Klein aber meim“ Günter Arndt„Die intereſſieren. ſowie für den Be⸗ Flugverſuche mit Abſchließend folgen erſten die regelmäßig erſcheinenden Rubriken„Modellbau⸗ Ecke“ „Luftfahrt⸗Patentſchau“,„Induſtrie und Technik“ und „Was gibt's Neues?“ Meiſterwerke deutſcher Malerei aus ſiebhen Jahrhunderten, mit einer Einleitung von Fritz Klein. Verlag, Berlin. 6,60 9 Nemisz. Woldemar tark. 5 Vox mehr als einem Jahr begann der Verlag mit ber Herausgabe der„Deutſchen Farbblötter“, liche Werte der deutſchen Malerei in ausgezeichneter dergabe feſthielten. Stocken— was wir hier nun geſchenkt bekommen, iſt eln Das Werk die unverg äng⸗ 78 7 geriet anſcheinend Wiederaufnahme des Gedankeus in etwas anderer Form. Es iſt ſozuſagen ein Abriß deutſcher Kunſtgeſchi Y te geſehen von der Farbe her Ein Verſuch, der Zn Nizza: Prinz Karneval der Sechzigſte zieht ein Auf der Place Maſſena in Nizza wurde unſere Aufnahme gemacht,(Weltbild, Zander⸗M.) Ein Prachtexemplar auf der Mainzer Haubenſitzung Wohl die originellſte Karnevalsverauſtaltung iſt die Mainzer Haubenſitzung. Wer ein richtiger Narr ſein will, der nimmt unter allen Umſtänden am Schlafhaubenwettbewerb tell. Und wer den Anſpruch erhebt, ein rechter Urnarr zu ſein, erſcheint nie ⸗ malsohne Schlafjockeoder Nachthemd. (Weltbild, Zander⸗M.) hier erſtmals gemacht wird, und der kluge, kenntnisreiche und einleuchtende Einleitung von Nemitz ſehr wohl zu begründen weiß. Man hat die Malerei von den verſchie⸗ denſten Seiten her, von der Form, vom Inhalt, man hat ſie ſtilkritiſch, bildkritiſch, geiſtesgeſchichtlich betrachtet, aber man hat ſie niemals von ihrer natürlichen Quelle von der Farbe her betrachtet. Das Geſchichtliche und das Perſönliche war oft wichtiger. Nur ausnahmsweiſe und nur beim einzelnen Künſtler hat man der Farbe ihre ihre tragende Rolle in der Betrachtung zugewieſen. Die Geſchichte der deutſchen Malerei von der Farbe her iſt noch nicht geſchrieben. Sie wäre zweifellos ungemein aufſchlußreich und gewiß nicht arm an Ueberraſchungen. Und ſte würde ein neuer Weg ſein zum Verſtändnis der Malerei, deren Ausdrucksmittel in erſter Linie die Farbe iſt. Nemitz gibt die Kurzſaſſung einer ſolchen neuen Be⸗ trachtungsweiſe der deutſchen Malerei und führt Stefan Lochner, bei dem ſich der erſte Durchbruch Maleriſchen vollzieht, bis hin zu Leibl, Thoma, Trübner und Slevogt. Es iſt ein Vergnügen die klare Darſtel⸗ lung zu leſen und dann den Gang an Hand von 18 far bigen Taſeln noch einmal zu machen Die Wieder⸗ gaben ſind ſehr ſchön und wohl geeignet, das Wort zu ſtittzen. Darſtber hinaus hat aber jede Bildtoſel foren einführenden Text. Er ſtellt das Bild in ſeine hiſtoriſchen Zuſammenhänge, ſkizziert die Perfönlichkeit 1 5 Schöpfers und ſeiner Art, die in dem Bild offenbar wir und geleitet den Betrachter ehne Schulmeiſterei zu 5 beſonderen Schönheiten der Geſtaltung und der Farbe hin. So wird eine er zie heriſche Aufgabe unaufdringlich gelöſt: Kunſtverſtändnis zu wecken und zu fördern, 5 der Kunſt unſerer Tage den Weg ins Volk zu bereit Die Silbernen Bücher verdienen Dank für dieſe anrege 90 Veröffentlichung. durch die Ludwigshafener Hauptgenoſſenſchaft in Fritz Hammes 2 22 2 22 2. 22 2 2. 22„ 23. 22 3 f 1 F KF 1 Anleihen d. Kom.-Verb.% Br. Lb. Pfbrf. Goldhyp.⸗ Pfandbriefe% Rh. Hyp.⸗Bk. Nadi Maſch. 355 400,0 Sroßkraft. Mhm denw, Harkſtein 143,5 143,5[yürttemb. Elektr, 104, 10,7 Verkehrs-Aktien f. Mann 24 100,0 100,0 l 73,— Grün& Bilft. N. 8 ran Ur oberzeſl he. An. f 19.. 100. V. Hypothekenbankenſ 4% bo. l 35 38 1000 1000 han. Been e ö 5 düſt. welbhef 140,0 150, be le. dein. er Ainsl. werte stadtanleihen 8 e An 12.„Geb, Left 101 s 101,3(% beh. 50g t e 08. Jula Werde 1 905 aſenmußle. 133.) 163.9 Pftg Wudhen. 15070 10.0 5„ 0 do..⸗ Kom i 9 Urz— 7„Hyp-Bk. Julius Berger% 5 4 ühlen. 5 lestver zins 4% Augsburg 26 99.30 99,50 435 Töügtt. ohn 4% Oahr. Landwe⸗.⸗Kom' Eili 100,0 100,0 Sean ae 1140 1140 505 u. Aeg h 19 100 0B. Preßh. ⸗Sorii„„ Sank-Aktien Vl. Reichsb. Vor⸗ 130,8 130,8 8 4„Haden 26 99,50 90,50] 20 R U„„ 100,3 100,7 dank R 32 102,2 102,2 5% Südd Boder. 27 Bronce Schlenk. Safer Hefe. 22 5 Badische Bank Dtsch. Staatsanleihen 4½ Berlinchold24 102.6 102,5 4½ Berl. Hy. Bl. Ag. Gpfbr. 8 1 Bremn. Bever!:. 188.Harenerr en e. ben draunkerl. 250.8 700 Come Piinath 187 12.5 Versloherungen 4½ Darmſtadt 26 99,30 90,25 d nz: 8 6 von 28. 100,0 100,00 und I b. A... 102,6 102,5 ener 120 14570 Ubeinekektra St.„ 120,0 5 u. rina 23.5 8 18s 23. 22. 40½ Dresben 29. 90,28 00,25 Kandes- und Prorinz- u, 01245 8% 4½ Württ H. emtent Heldelbg. 194.8 104,50 Barimann 4 Br. 1280 12/0 do. Vorz. 1240 1240 Teuiche Suk. 1227 1280 Had. Aſßeturang⸗ 5.., nl. 27 102,0 102,0 4% 0) Front. 2 0,2 88.12 banken, kom. Giroverd f EA. 1000 100 0] Gofbe. 1..... lem aßen„ 1380 140 een Neff Sas 258 4. Pane 1148 4%„anch, Mor, 31.80 3155 4½ Schatz D. 4½ Hanau 26. 99,25 99,26% Bad. K. db 695 75 Lig. P 4½ 5b. EIdtv. 1 J 1010 101,0 5 b f 25 127% 127,* Mannheim. Mer. 806 88 f. 1/8 59,80 90 80 2% Peibelderg 6.37 0,37 Fang. 29. f 100 0 4,. K J. wl. 10277 10260. a 1 5 wean U. 0d., Rosder. Och.. 114,0 14,0, el, op. ⸗Bank. iis Würe Trensgert 47 44, 476 do. v. 38 2. F. 99, 99, 4½ Ludwigs. 28 99, 90, do. Gold A 99,78 99,75 ue. Velbon. 1 Schuldverschrefbung. Di. Gold. u. Süber 255,0 255,5/ Fagbant„„„122% kalzwebeipronn 275,0 275,0 Reichsbaut... 230,7 2110 ½ do v 37 3. F. 99.75 99,75 4½ Mainz 26 K. 99,37 99,37 4% Kaſſelddkr. 28 R 2. 00.0 100,0 Tr 5 Dt. Steinzeug dealing& Co.. 130,0 130,0 Rbein. 5 8 0 103,7 103,7 zeug 5 5 Hyp.⸗Bank 158,0 1 7. 99.— 99. 55 5 Krupp reibſtoff 3,7 103, 9 39,0 4% Laben 27.„ 99,75 90,75 4% Mannheims 99, 95 RI u 2. 100,2 100,2 4½ do. Pfbr. k. ele Brau 20 Dürrwerljʒte„ lein, Schanzlin 145,0 145,00 Schrift. Stem,gel 113,0 113,0 Württög. Bank, 4½ Havern 27.. 100,2 100,2 4½ do. 27 90,— 99, 4½ Odskom.⸗ Bk. Gpfor. emlil u. 1 100,0 100,0 821 755 00 102.0 102,00 Surlacher Hef 2..[laset Feitörenm 24810 2460 Schwach Ster.. 1288 5 40% Heſſen 28 A. 90,. 90, 4% Pirmafens 20 90,— 50.28 Greg. f. Feſſen 5% da. Pia. k 108,0 102.5 c gern rucgg 5 a. Schüle. 130,0 1300 Seilind. Wol 227 Fr. e— 4* 5 Röchling, Eiſen 102,7 102,7 70 Kolb u. Schüle 8 Seilind,(Wolff) 122, 122, 44 Pr. St.⸗Anl.28 9 19778 e neee f 2 90 9955003 8 J de Nam kn 1000 10970 F 1050 19910 fonſerven Uraun 99,75 98,30 Siemens⸗Reinig. 150,0 150,2 6 1 855 5 075 Manndeſm. Anal. 130,0 13857 4% 555 315 5 0 e 102,6 102.5„in Aktten umwandeldar Eichwellervergs. Kraftw. Altwülrtt. Sinalco.. 138,0 138,0 Amtlieh ment noflerte Werte „ 5— 0 5 1 2 7 11 23 S 5 5 55 708 Pfandbriefe u. Schulg- 2% fend 0 680 e d 10 e 2 3051 12055. 1215 15515 18 5 0 9 120 Saanggel, Hebe. 5 19 55 Umtausch. Oblleatlonen %.. Bahn 35 100,6 109,. N- 4% Naffangsdabk. pfbr k Ii, U, A 1000 100,0 e ee 370 1000 wende Wind.. Süd. Zucker— wer 4% dv. v. 28 f. 1 100,0 100,0 verschrelbungen Gpfbr. 25, K 1 1 1002 4% Pfälz. Hyp. Bk. ohne Zins verrechnung tportmalz„„ 163,0 160,0 Ludwigsh. At. Br. 1500 1500 4% R poſt 34.„ 90.5 100,5 Kroecltanstslten der Ländet 4b, Kom.20 81 99787 99,87 24/5/ Nli- IX.. 101,0 s ReckarStutts. 21 102,0 102,00 paber u. Schleich. 113,2 114,7 bt. 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Für den Fachmann dagegen oder für den In⸗ Huſtriellen, für den Unternehmer oder die Behörden, da iſt gerade dieſes Gebiet beſonders wert durchforſcht zu werden, denn hier unter den Giganten der Landſtraße, unter der umfangreichen Skalo der großen und kleinen Vaſter, der Lieferwagen, Anhänger, Zugmaſchinen, der ſchweren Omnibuſſe und der kleinen ſchnellen Flitzer iſt es konſtruktiv beſonders intereſſant. Hier ſtreiten die ver⸗ ſchiedenſten Entwicklungen untereinander, Benzinantrieb und Dieſelmotor, Gas⸗ und Holzgasantrieb und weitere Motorenarten. Gerade der ausländiſche Beſucher wird hier in der Laſtkraftwagenſchau beſonders intereſſiert verweilen, denn Deutſchlands Laſtkraftwagenbau, vor allem unſere Dieſelfahrzeuge ſind weltbekannt und weltbegehrt. Auch hier im Laſtkraftwagendau im übrigen Beſchrän⸗ kung der Typenzohl, die zur Leiſtungsſteigerung bei den übriggebliebenen Typen führt. Auch hier im großen ganzen Feſthalten am Bewährten und immer weiterer Ausbau und Aufbau der einzelnen Modelle. Die Frage Dieſel⸗ Eder Benzinantrieb wird zumeiſt dadurch gelöſt, daß vor allem die leichten Nutzkraftwagen wahlweiſe mit Dieſel⸗ oder Benzinantrieb gusgerüſtet werden können. Schließlich tft natürlich gerade im Nußfahrtban der verſchiebenartige Ein⸗ fluß der Behörden, der Wehrmacht, der Reichsbahn und der Reichspoſt zu bemerken. Abgeſehen davon wirken ſich natürlich auch gerade im Fern⸗ laſttransport die Autobahnen auf Motoren und Fahr⸗ geſtele aus. Omnibuſſe ſind nicht nur windſchnittig in ihrem Aeußeren, ſondern haben auch Motoren unter der Haube, die ihnen ganz erſtaunliche Geſchwindigkeiten ge⸗ statten. Und während hier auf den Autobahnen das Tempo Trumpf iſt, fordert das Gelände Einſtellung der Getriebe und Ueberſetzungen ſowie der Fahrgeſtellkonſtruktionen auf Geländegängigkeit. aft jede große deutſche Nutzwagenfabrik hat im übrigen in ihrem Programm Holzgasbetrieb und andere Treibgasantriebe vorgeſehen, doch kann man ſeſtſtellen, daß die ſtürmiſche Entwicklung, die noch vor zwei Jahren auf der Autoſchan zu Generator⸗ antrieben, Holzgas und ſonſtigen Gasfahrzengen zu bemerken war, einem langſameren Tempo Platz hat. Schließlich und endlich hat unſere Nutzfahrzeugproduk⸗ tion auch in mancher Beizehung guf den Export und ſeine Bedürfniſſe Rückſicht zu nehmen. Unſere Nutzkraftwageninduſtrie iſt natür⸗ lich wieder geſchloſſen auf der Autoſchau aufmarſchlert. Uumgßlich leider, auf ihr Rieſenproaramm im einzelnen einzugehen. Die großen Werke. die Büſſing AG, Doimler⸗Benz⸗ Hanomag, Hanſa⸗Llond. Henſchel, Hum⸗ Holdt⸗DDeutz, Krupp, Lanz, MAN, Phänomen und Vomag bieten ſchwere, leichte und ſchwerſte Laſtkraftwagen. Mo⸗ toren, Omnibuſſe und Omnibus⸗Fahrgeſtelle ſowie Schlep⸗ per. Die Autvo⸗lmion, Bleichert. Ford, Framo, Opel, Standard und Vidol zeigen vom leichteren Laſtkraftwagen bis zum Kleinlieſerwagen und zahlreichen Spezialfahr⸗ zeugen ſozuſagen das Leichtgeblet des Nutzſahrzeugbaues und manches Neue; vieles Fortſchrittliche kann man auf ihren Ständen ſehen. Bleiſchert ſetzt ſich für die Wieder⸗ geburt des Celektrowagens mit Leichtbauſtromwagen ein und zeigt eine neue Einzel⸗Radpaaraufhängung mit Allaſt⸗Stoßreduktionsfeder, deren beſonderes Merkmal darin liegt, daß bei allen Bodenunebenheiten die Belaſtung und freie Beweglichkeit der Radpaare gleich bleibt. Büſſing tritt zum erſtenmal in dieſem Jahr mit Omnibus und Trombus⸗Aufbauten eigener Fabrikation an die Oef⸗ fentlichkeit, und im Gaggenauer Werk von Dai m⸗ ler⸗Benz wurden im Laufe des Jahres 37 die Mo⸗ toren und Fahrgeſtelle des- umfangreichen Nutzwagen⸗ programms immer weiter verbeſſert. Die Ausſtellung zeigt zudem, in welchem Umfang Mereedes⸗Benz Fahr⸗ geſtelle für Kommunalfahrzeuge aller Art liefert. Ford bringt einen neuen.S⸗Kombinationswagen für Gewerbe und Landwirtſchaft zur Perſonen⸗ und Warenlieferung heraus, und unter Verwendung des Eifel⸗Fahrgeſtells würde gleichfalls neu ein Stadtlieſerwagen geſchafſen. Fuan entwickelte aus dem bisherigen Dreiachſer einen neuen Diſeltyp, den„L 1500 D“ mit 200 PS als vier⸗ achſigen Laſtkraftwagen und der Typ L 500 PD“ wurde aus dem bisherigen 5⸗To.⸗Laſttkraftwagen entwickelt. Bei Hanomag hat man den 100⸗PS⸗Dieſelſchnelltrans⸗ porter, den Gigant, nun mit längerem Radſtand heraus⸗ gebracht. Beim 55⸗PS⸗Hanomag⸗Dieſel⸗Schnelltransporter wurde die Hinterachſe durch eine auf Stahlblech gepreßte mit geringerem Gewicht erſetzt, und die Maſchine erhielt größere Bodenfreiheit. Im Zuge zu immer beſſerem Schuß für den Fahrer hat Hanomag den Straßenrad⸗ ſchlepyer mit einem von unten und von der Seite verklei⸗ deten Fahrerſitz herausgebracht. Die 50⸗PS⸗Hanomag⸗ Dieſelraupe kann im übrigen jetzt auch mit Gummiſchuhen auf der Straße gefahren werden. Schließlich entſpricht Hanomag der Nachfrage auf dieſem Gebiet mit einer neuen Moſaik der Gute Beſetzung für Hohenneuendorf In Hohen neuendorf, der Geburtsſtätte des Wald⸗ laufes, wird am kommenden Sonntag, 27. Februar, ein reichsöſſener Waldlauf veranſtaltet, der eine ſamoſe Be⸗ ſetzung erfahren hat. Nicht weniger als 700 Läufer und Läuferinnen aus Berlin und dem Reich haben ihre Mel⸗ dungen abgegeben. Die Mannſchaftskämpfe der einzelnen Klaſſen werden u. a. vom Hamburger AK, Polizei S Berlin, Berliner SC, KTW Wittenberg. Reichsbahn Stutt⸗ gart, Sé Charlottenburg und Schöneberger TS beſtritten. Der Lauf der Hauptklaſſe über 3000 Meter ſieht u. a. den deutſchen Meiſter und Rekordmann Rudolf Harbig (Dresden) am Start. In dem etwa 90 Läufer ſtarken Felde trifft er auf allerbeſte deutſche Klaſſe. Die Hamburger Könia und Körting, dazu Fink(Stuttgart), Teu⸗ ber, Mayr und Mahr(Halle) ſind ſeine Gegner. In der Langſtreckenprüfung über 8000 Meter befinden ſich u. a. Schön rock und Böttcher(Wittenberg, Kelm Hamm i. Weſtf.), die Brüder Helber(Stuttgart), der deutſche Marathonmeiſter Gnädig(Berlin) und deſſen Landsmann Klos ſowie der Stralſunder Selke. Hürden⸗Elite in der Deutſchlandhalle Die Arbeitsgemeinſchaft Deutſcher Se, Berliner SC und Sc Charlottenburg, führt am 19. März in der Ber⸗ finer Deutſchlandhalle ein Hallenſportſeſt durch, für das nun die Beſetzung des 60⸗Meter⸗Hürdenlaufes feſtſteht. Beſte internationale Klaſſe erſcheint am Ablauf, ſo der Schwede Erik Lid man, der Ungar Joſef Kovacs und die Deutſchen Erwin Wegener, Gra m pp, Gl a w und Beſchetzuſk u. a.— Für das Hallenſportfeſt am 12. März in der Frankfurter Feſthalle hat der ausgezeichnete Stuttgarter Mittelſtrecken⸗ läufer Wolfgang Deſſecker für den 800 ⸗Meter⸗Lauf offenen Straßenzugmaſchine mit einem 0⸗PS⸗Dieſelmotor. Hanſa⸗Lloyd kommt mit einem neuen 3⸗Tonner heraus, der Fünfganggetriebe hat und mit 3800 Kilo Tragfähigkeit als beſonders robuſt angeſprochen werden kann. Henſchel, das Kaſſeler Werk, bringt ein neue Omnibus⸗Fahrgeſtell, den„Henſchel-Tramtyp 4 G 7“ mit Führerſitz vorn links neben dem Motor und ſeitlich verlegter Hinterachſe. Neu ſind auch Einzelheiten an dem 6⸗To.⸗Fahrgeſtell, Typ 6 U 2, ſtatt des normal vorgeſehenen 125⸗PS⸗Motors einen PS⸗Motor erhalten hat. Krupp zeigt einen Omnibus⸗ bau mit Holzgasgenerator und eine Kehrmaſchine mit Deurag⸗Treibgas, neben manchen anderen Typen. Lanz zeigt einen neuen 55⸗PS⸗Eil⸗Bulldogg, der in zwei Aus⸗ führungen als offene Maſchine mit ſeitlichen Türen und als Führerhausmaſchine geliefert wird. Miag bringt erſt⸗ malig den neuen 22⸗PS⸗Dieſel⸗Univerſalackerſchlepper auf den AMrkt. Opel kommt neu mit einem 1½⸗To.⸗Blitz⸗ Schnellaſtwagen als Pritſchenwagen mit einem 2,5⸗Liter⸗ Sechszyl er⸗Motor heraus der das Schnelllaſtwagenpro⸗ gramm dieſes Werkes vorteilhaft ergnzt, da äder 2⸗Ton⸗ ner fortgefallen iſt. Magirus hat ſein Typenprogramm durch Aufnahme eines 6½ ⸗To.⸗Dieſellaſtkraftwagens mit 150⸗PS⸗Deutzmotor erweitert, und iſt im übrigen gerade wieder auf dem Feuerwehrſpezialfahrzeuggebiet vertreten. Motoriſierter Mammut! Ein moderner Eine Kraſtprobe für oͤen Süden: a. einen neuen von 155⸗Liter⸗Zylinder⸗ Phänomen hat manches neue zu bieten, u. Bopyermotor, einen Zweizylinder inhalt, der für ſtationére Zwecke gedacht iſt. Im übrigen wurde bei den„Granit“⸗Motoren noch eine Vorrichtung geſchaffen, durch die ſich die Kühlung der Maſchine mittelſt eimes ſicherwirkenden Thermoſtaten entſprechend der je⸗ weiligen Arbeitstemperatur abſtuft. Für den kleinen Lieferwagen hat die neue Kraft⸗ verkehrsgeſetzgebung einſchneidende Veränderungen gebracht, als die durch die Führerſcheinfreihett bedingte Grenze bis zu 200 cem Motorinhalt nach Einführung des Führer⸗ ſcheins 4 auf 250 cem erhöht wurde. Standard und andere Herſteller von Kleinlieferwagen verſprechen ſich weiterhin drum günſtige Abſotzmöglichkeiten. Das wäre wohl in großen Zügen das Programm unſe⸗ rer Laſtkraftwagenfabriken, und wenn man durch ihre Stände geht, dann drücken die kühnen Geſichter der Omni⸗ busgufbauten und die auf ihre Kraft trauende Schwere der Laſtkraftwagen die Hauptmerkmale unſeres deutſchen Nutzfahrzegbaues aus: Fortſchrittlichkeit und Zuverläſſig⸗ keit! K. G. von Stackel berg. ſteklamelaſtwagen auf der großen deutſchen Automobilausſtellung. (Weltbild, Zander⸗M.) Die Vorſchlußrunde um den Reichsbund⸗Pokal In Dresden und Hamburg Die Beantwortung der Frage, wer ins Endſpiel um den Reichsbundpokal gelangt, iſt um acht Tage hinausge⸗ ſchoben worden. Die Ausſichten für ein rein ſüd⸗ deutſches Endſpiel ſind etwas geringer geworden, nachdem der Gau Südweſt mit Rückſicht auf die Terminnot auf die Spieler von Eintracht Frankfurt und Boruſſia Neunkirchen verzichtet, die am Sonntag in Neunkirchen zumindeſt das vorentſcheidende Spiel um die Südweſt⸗ Meiſterſchaft austragen. Sachſen wird ſich aber dennoch in Dresden keiner leichten Arbeit zu erfreuen haben; denn auch die neue Beſetzung garantiert für einen großen Kampf, den ſie in der Höhle des Löwen zu beſtreiten hat. Die Sachſen haben an der urſprünglich genannten Aufſtellung feſtgehalten, ein Zeichen, daß ſie in der Wahl der Nomi⸗ nierung der Spieler ſehr vorſichtig und gründlich vor⸗ gegangen ſind und zu ihrer Maunſchaft reſtloſes Vertrauen haben. Das alles kann aber an der Tatſache nichts ändern, daß der Gau Südweſt ſich nach wie vor eine gute Ausſicht auf ein erfolgreiches Abſchneiden in dieſem ſchweren Vor⸗ ſchlußrundenkampf ausrechnen kann. wenn auch die Mög⸗ lichkeit eines Sieges nicht mehr ganz ſo groß erſcheint, wie ſie vorher geweſen iſt. Auch Badens Gegner, der Gan Nordmark, hat ſeine Mannſchaft nicht mehr geändert und tritt in Hamburg mit zwei Ausnahmen in der gleichen Beſetzung an, die in der Zwiſchenrunde in Duisburg den ohne Janes ſpielenden Titelverteidiger Niederrhein ver⸗ Leichtathletik ſeine Meldung abgegeben. Deſſecker trifft hier auf ſtärkſte deutſche Gegnerſchaft. Finniſche Weltrekorde zur Anerkennung Bei dem vom 25. Februar bis 1 März in Paris ſtatt⸗ findenden Kongreß des Internationalen Leichtathletik⸗ Verbandes wird der finniſche Verband nicht weniger als zehu Weltrekorde zur Genehmigung vorlegen. Die Beſt⸗ leiſtungen werden von der Regel- und Rekordkommiſſion am 26. Februar geprüft und dann der JAA zur Geneh⸗ migung vorgelegt. Es handelt ſich um folgende finniſche Weltrekorde: Speer: 773 Meter, Matti Järvinen; 3000 Meter: :14,8, G. Höckert; 2 engl. Meilen::57,, G. Höckert; 6 engl. Meilen: 29:08,4, J. Salminen, 10 Km.: 30:05,6; 34:46,8, Iſohollo; 8 engl. J. Salminen; 7 engl. Meilen: Meilen: 40:00,2, Iſohollo; 9 engl. Meilen: 15:13,0, Iſo⸗ hullo; 15 Km.: 46:45, 4; Iſohollo; 15 engl. Meilen: 11948, 6 E. Tamila. Gute Leiſtungen in Melbourne Ein Großteil der an den Britiſchen Weltſpielen in Sydney beteiligt geweſenen Leichtathleten machte vor An⸗ tritt der Heimreiſe einen Abſtecher nach Melbourne. Bei den Leichtathletik⸗Meiſterſchaften des Staates Victoria gab es einen aufregenden Zwiſchenſall. Beim Stabhochſprung brach dem engliſchen Meiſter F. R. Webſter der Stab, als er im Begriff war, die auf 3,82 Meter liegende Latte zu überſpringen. Webſter ſtürzte zu Boden, kam aber ohne eruſte Verletzungen davon. Sieger wurde F. Wondhauſe (Melbourne) mit 4,13 Meter. Auch die übrigen Leiſtungen waren ſehr gut. So gewann Holmes(England] die 100 Nards in 9,8, Shore(Südafrika) die 440 Nards in 48,2 und Backhouſe(Auſtralien) die Meile in:1½6. Ueber 120 ards Hürden erzielte Lavery(Südafrika) die famoſe Zeit von 14,5 Sekunden. dient mit:2 ſchlug und aus dem weiteren Wettbewerb ausſchaltete. Baden dagegen hat, wie bereits gemeldet, noch eine Umſtellung vorgenommen und den Bföt⸗ Spieler Lutz gegen den Waldhöfer Siffling auf dem linken Verbinderpoſten ausgewechſelt. Sehr wahrſcheinlich wird der Angriff durch die Hereinnahme des National⸗ ſpielers an Wert gewinnen. Mit Brecht. der ſich in Karlsruhe als Scharfſchütze auszeichnete und ſich mit Langenbein ſehr gut verſtand, Fiſcher und Strie⸗ 2 53 2 binger ſind genügend Vollſtrecker vorhanden, wenn ſte von Siffling entſprechend eingeſetzt werden. Da mag Nord⸗ mark eine noch ſo gute Hintermannſchaft haben, gegen den Badener Kombinations⸗ und ſchußkräftigen Angriff wird ſie ihre liebe Laſt haben. Auf der anderen Seite hat ſich Lorenzer ganz der Aufmerkſamkeit des immer beſſer wer⸗ denden Höffmann zu widmen, während Heermann die ver⸗ antwortungsvolle Aufgabe hat, den Spielregiſſeur Rudi Noack in ſeinem taktiſchen Plan zu ſtören. Wie dem auch ſei: ſowohl in Hamburg auf dem Victoriaplatz als auch in Dresden auf dem DSC⸗Platz im Oſtragehege wird es jeweils zu einer großen Aus⸗ einanderſetzung kommen. Die Südweſt⸗Elf will das bittere 029 auslöſchen, der Gau Baden die HSV⸗Eimsbüttel⸗Kette ſprengen. Wie ſie ſpieſen werden: In Dresden: Sachſen: Croy(Tura Leipzig): Reuther (BC Hartha)— Brembach(Tura Leipzig); Köckeritz (Dresdner SC)— Schubert(Sc Planitz)— Roſe(SpVg Leipzig); Breidenbach(VfB Leipzig)— Helmchen(Polizei Chemnitz) Männer— Hänel(beide BE Hartha)— Kund(DS). Südweſt: Remmert(Reichsb. R/W Franb⸗ furt): Hohmann(Kickers Offenbach)— Kern(Wormatia Worms); Dietſch(FS Frankfurt)— Sold(FV Saar⸗ brücken!— Kiefer(Wormatia Worms): Armbruſter— Schuchardt(beide FSW)— Staab(Kickers)— Eckert— Fath(beide Wormatia). In Hamburg: Nordmark: Warning; Dörfel 1(beide HSV)— Miller St. Pauli): Rohde(Eimsbüttel) Reinhardt(HSV)— Seeler(Victoria Hamburg): Ahlers Panſe(beide Eimsbüttel)— Höffmann— Noack— Carſtens⸗ falle HSV). Baden: Drayß(Waldhof); Conrad(BfR Mannheim)— Bolz(Karlsruher FV): Heermann(Wald⸗ hof)— Lorenzer(Phönix)— Leupold(Waldhof); Brecht (KJ)— Fiſcher(1. JC Pforzheim)— Langenbein(Bft) — Siffling(Waldhof)— Striebinger(VfR). Polizeiſchiſportler ſtartbereit Im Allgäuer Oberjochgebiet Das Oberjochgebiet im Allgäu ſteht ſeit Tagen unter dem Eindruck ſorgfältigſter Vorbereitungen zu den Polizei⸗Schimeiſterſchaften 1938. Die Anfahrtswege, beſonders die große Reichsſtraße Sonthofen— Hindelang— Oberjoch, ſind dank des vor⸗ bildlichen Einſotzes des Reichsarbeitsdienſtes bis in die höchſten Lagen befahrbar, ſo daß die zohlreichen hohen Ver⸗ treter vom Staat und Partei und die Zuſchauer mühelos in das von einer herrlichen Winterſonne überflutetes Ge⸗ lände hinaufgelangen. Die zum erſten Male in Gegen⸗ wart des Reichsführers SS und Chefs der deutſchen Poli⸗ zei, Heinrich Himmler, durchgeführten Schimeiſter⸗ ſchaften der Reichs polizei werden durch den erwarteten Beſuch des Stellvertreters des Führers, Reichs⸗ miniſter Rudolf Heß, ihre beſondere Weihe erhalten. Die Bedeutung dieſer großen Leiſtungsſchau des deutſchen Polizeiſports wird unterſtrichen durch die Tatſache, daß Generalſeldmorſchall Hermann Göring für die ſiegende Mannſchaft des Polizei⸗Schiſtreifenlaufs einen Ehrenpreis geſtiftet hat. 5 Der Chef der Oroͤnungspolizei, SA⸗Obergruppenführer General Daluege, iſt bereits am Oberjoch eingetroffen und wird am Mittwoch, 23. Februar, um 12.30 Uhr die Meiſterſchaften feierlich eröffnen. Der erſte Tag bringt den 18⸗Km.⸗Langlauf, zu dem die 140 beſten Schiläufer der Polizei ous allen Gauen des Reiches am Start erſcheinen. 5 Schilehrer ſtartberechtigt! Winterſpiele 1940 noch nicht vergeben Nach der ſeſerlichen Eröffnungsſitzung des erſten Tages wurde der 15. F J S⸗ Kongreß am Dienstag in Hel⸗ ſinki mit Beratungen fortgeſetzt, die zu wichtigen Beſchlüſſen führten. Der Vorſchlag Deutſchlands zur Satzungsänderung, daß kein Schilehrer an den Olym⸗ piſchen Spielen teilnehmen dürfe, wurde mit:6 Stimmen abgelehnt. Für den Antrag hatten Deutſchland, Japam, Italien, Finnland, Ungarn und Schweden geſtimmt. Da⸗ gegen waren Norwegen, Oeſterreich, Eſtland die Tſchecho⸗ ſlowakei, Jugoflawien, Frankreich, Polen, England und die Schweiz. Die Vergebung der Internationalen Spiele 1940 wurde als noch nicht akut bezeichnet und das Weitere zunächſt dem Präſidenten der FS überlaſſen. Als Be⸗ werber für die Spiele 1940 haben ſich bereits Norwegen, Oeſterreich und Japan angemeldet. Der nächſte Kongreß ſoll 1940 in Budapeſt im Zuſammenhaug mit dem jährigen Jubiläum des Ungariſchen Schi⸗Verbandes ab⸗ gehalten werden. Der Antrag Finnlonds, daß nur je ein nationaler Verband eines Landes Mitglied der Fs ſein ſoll, wurde einem Sonderausſchuß zugewieſen, der den finniſchen Antrag annahm. Der endgültige Beſchluß hierüber wurde jedoch bis 1940 zurückgeſtellt. Kleine Sport Nachrichten„ Gradjanſki Agram, Jugoſlawiens Fußballmeiſter, ſpielte im Rückſpiel gegen den Belgrader SK um den Winter⸗ pokal:3, wurde damit aber, da das erſte Spiel mit:1 Toren gewonnen wurde, Pokalſieger. Auf der großen Olympiaſchanze im Schiſtadion am Gudiberg veranſtaltet der SCE Partenkirchen am kommen⸗ den Sonntag, 27. Februar, einen internationalen Sprung⸗ lauf, bei dem ſich die deutſche Spitzenklaſſe mit den beſten Oeſterreichern meſſen wird. Simone Mathien, Frankreichs bekannte Tennisſpie⸗ lerin, wurde beim internationalen Tennisturnier in Nizza in der erſten Runde überraſchend mit 614,:6, 13:11 durch die junge Chineſin Hoahing von der weiteren Teil⸗ nahme ausgeſchaltet. Erich Metze ſtartet am kommenden Sonntag, 27. Fe⸗ bruar, auf der Pariſer Winterbohn. Lacquehay, A. Wambſt, G. Wambſt, Paillard Terreau, Gabard, Minardi und Se⸗ vergnini u. a. ſind ſeine Gegner. Griechenland gewann das zweite Ausſcheidungsſpiel zur Fußball⸗Weltmeiſterſchaft gegen Paläſtina in Athen wieder mit:0 und qualifizierte ſich damit für das End⸗ ſpiel der Gruppe 5 gegen Ungarn. Dieſes Spiel wird am 25. März in Budapeſt ausgetragen. Die Stuttgarter Kickers tragen zur Vorbereitung auf den großen Lokalkampf gegen BfB Stuttgart, der bekannt⸗ lich die Meiſterſchafts⸗Entſcheidung in Württemberg bringt, am kommenden Sonntag, 27. Februar. in Leipzig ein Freundſchaftsſpiel gegen den ViL aus. Japan wird zum Olympiſchen Kongreß im März in Kairo eine achtköpfige Abordnung entſenden ein Beweis für die Bedeutung, die Japan dieſem Kongreß beimißt. Toni Eisgruber ſiegte beim Schiſpringen auf der Guchav⸗Räther⸗Schanze in Bad Liebenſtein und ſtellte dabei mit 60 Meter einen neuen Schanzenrekord auf. Hinter Gehring(Ss Fulda) wurde O. Weisheit Dritter. Gaufachwart Heinz Mooſen, der Trainer des Kölner RV 1877, hat den ehrenvollen Antrag des Däniſchen Ruder⸗Verbandes erhalten, in Kopenhagen einen Lehr⸗ gang für woderne Rudertechnik zu leiten. In Schweinfurt wird am 25. September die ſüd⸗ deutſche Gruppen⸗Meiſterſchaft im Radball entſchieden. Titelträger im Zweierradball ſind Weltmeiſter Schreiber⸗ Blerſch(Frankfurt a..) Larry Gains, der nicht mehr junge kanadiſche Mulatte, beſiegte in Cheffield den franzöſiſchen Schwergewichtsboxer Di Meglio in 68 Sekunden()) durch k. o. 5 Ungarns Borſtaffel wurde nach der Niederlage in Aol⸗ borg von einer neuen däniſchen Amateurauswahl in Ros⸗ kilde mit 816 Punkten in ſieben Kämpfen beſtegt. Eſſen umjnbelt die Pauſinus Auf der Eſſener Kunſteisbahn traten am Dienstagabend die Wiener Geſchwiſter Pauſin vor vollbeſetzten Rängen zum Schaulaufen an. Rieſiger Beifall belohnte ihre pracht⸗ volle Kür. Auch unſer Weltmeiſterſchafts⸗Vierter Horſt Fa⸗ ber wurde mit reichem Beifall bedacht. Im Eishockeykampf beſiegte der EV Krefeld in einem ſpannenden Kampf Weſt⸗ falen Dortmund:0(:0,:0,:). USA erneut geſchlagen N Die erſte Köc§⸗Veranſtaltung im Berliner Sportpalaſt nach den Eiskunſtlauf⸗Weltmeiſterſchaften am Dienstag⸗ abend wurde gleich zu einem vollen Erfolg. Im Eis⸗ hockeykampf ſtand eine verſtärkte Mannſchaft des Berliner Schl.⸗El. der Nationalmannſchaft von USA gegenüber und ſiegte mit:1(:1,:0, 10) Toren. Im Schaulaufen zeig⸗ ten ſich Emmy Puzinger, Hanne Niernberger, Martha Muſilek und das Tanzpaar Stör⸗Hackl, die ebenſo wie die Schweizerin Angels Anderes, Ehepaar Cliff und Lydia Veicht reichen Beifall erhielten. b Die Schweden griffen ein Hallentennismeiſterſchaften in Bremen Am Dienstagnachmittag grifſen in die Wettbewerbe zur Internationalen Hallentennis⸗Metſterſchaft von Deukſchland in Bremen bereits die beiden Schweden Schröder und Wallen ein. Schröder gewann ſeinen Kampf gegen Dr. von Gündell, dagegen unterlag Wollen dem Ungarn Romhanyi. Auch Beuthner wurde durch den Ungarn Czicos aus⸗ geſchaltet. Mit einigen Spielen in den Doppelwettbewer⸗ ben wurde der zweite Meiſterſchaftstag programmäßig ab⸗ geſchloſſen. Die Ergebniſſe: Männer⸗Einzel: Gerſtel— Graßhoff:0, 426:3; Bekke⸗ vold— Göttſche:6, 64,:2; Bſurſtedt— G. Becker 678, :0; Cſicos—. Beuthner:1, 6˙0; Romhanyi— Wallen 672,:2; Schröder— v. Gündell:0, 613. Frauen⸗Einzel: Frl. Friſch— Frl. Hamel:1,:6,.5; Fr. Wolff— Fr. Ramſtedter:0,:1; Fr. Fablan— Fr. Förſter:3,:3) Fräulein Kraus— Fräulein Häpp :6,:5,:2; Frl. Gentzſch— Fr. Vier 612,:2; Frl. Heidt⸗ mann— Frl. Karſtedt:5, 60. Mänuerdoppel: Gerſtel⸗ Meyer⸗Kulenkampff— Graßhoff⸗Dr. Schubert 613, 126,:3; Göttſche⸗Bartkowiak— Becker⸗von Gündel 674,:4; Bekke⸗ nold⸗Holſt— Bornemann⸗Meyer 816, 614. Gemiſchtes Dop⸗ pel: Frl. Rollet⸗Romhanyi— Fr. Fabtan⸗Dr. Schubert:8, 6˙4; Frl. Zehden⸗Göpfert— Fr. Häpp⸗Großhoff:1. gig, :6; Frl. Kraus⸗Bekkevold— Fr. Ramſtedter⸗Meyer 816, 614. Frauen⸗Doppel: Fr. Wolff⸗Frl. Kraus— Fr. Marx⸗ Frl. Kolaczkowſki:1,:0. N 1 * Welt. 12— Mittwoch. 23. Februar 1938 „HANDELS- U WIRTSCHAFTS-ZHITUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Abend- Ausgabe Nr. 90 Frauenarbeii Die Frauenarbeit hat nicht aufgehört, die Verantwort⸗ ichen zu beſchäftigen, in Deutſchland und in der ganzen Hier wie überall betrifft die Auseinanderſetzung über das Ausmaß der zuläſſigen, wünſchenswerten oder überſteigerten weiblichen Berufstätigkeit, über Recht oder Pflicht des Staates, in dieſem Bereich regelnd einzugreifen, eine Frage von grundſätzlicher Weite und Tiefe. Praktiſch und in der unmittelbaren deutſchen Gegenwart hat indeſſen die Frauenarbeit als ſolche aufgehört, ein Problem zu ſein. Zahz und Maß der Arbeitsaufgaben ſind größer als die der Arbeitskräfte. Von den jungen Männern werden 27 Jahrgänge durch die Wehrmacht und den Arbeitsdieuſt in Anſpruch genommen, von dem Menſchenbedarf der waltungen in Staat, Partei und Gemeinden, dem bedarf der vielerlei Schulungen und Umſchulungen ganz abgeſehen. Die Knappheit an Facharbeitern zieht jeden Gelernten oder Neugeſchulten heran, ſowie einen entſpre⸗ chende großen Teil des ohnehin in den Kriegs⸗ und Nach⸗ kriegsfahrgängen ſpärlichen Nachwuchſes. In der Land⸗ wirtſchaft beſonders iſt ein abfoluter Fehlbetrag feſtzu⸗ ſtellen; er entſpricht, mit etwa einer Viertelmillion, un⸗ gefähr dem Ausfall der früher auf den Gütern be ſchäftigten etwa 300 000 fremden Wanderarbeiter. Spielraum bleibt eigentlich nur nach einer Seite: der Frauenarbeit. Der weibliche Teil der erwachſenen deutſchen Bevölkerung, ein⸗ ſchließlich der Ehefrauen, bildet zur Zeit die faſt einzige „Reſerve“ an Arbeitskräften. Ver⸗ Zeit⸗ Sie ſoll jetzt nutzbar gemacht werden. Natürlich haben die Anordnungen, die Miniſterpräſident Generalfeldmar⸗ ſchall Göring als Beauftragter des Vierjahresplanes und in Sinne dieſes Planes erließ, haben die Durchführungs⸗ norſchriften des Präſidenten der Reichsanſtalt für Arbeits⸗ ermittlung, hat ſelbſt das durchzuführende weibliche Pflichtjahr nicht den Sinn, etwa die Berufsarbeit der Ehe⸗ frauen grundsſätzlich wieder zu vermehren. Es ſoll nicht einmal die Frauenarbeit in ihrer Geſamtheit über das ohnehin ſich entwickelnde Maß erweitert werden. Es mag fein, daß aus den erwähnten Urſachen die Geſamtzahl der weiblichen Erwerbstätigen zunächſt noch weiter anwächſt; in der Abſicht der Anordnungen liegt das nicht. Ihr Zweck iſt, die weiblichen Arbeitskräfte dorthin zu ziehen, wo ſte entbehrt werden, und von dort her, wo ſie ſonſt weder im Beruf noch mit den Aufgaben der Hausfrau beſchäftigt find, Es handelt ſich ſomit um die Ledigen unter 25, und auch um die nur, ſoweit ſie noch keinen Beruf ausgeübt haben. Ihnen allerdings wird ein Nachweis einer minde⸗ ſtens einjährigen Tätigkeit in der Land⸗ oder Hauswirt⸗ ſchafſt zur Pflicht und zur Vorbedingung des Zutritts zu einex Berufsſtellung gemacht. Vorläufig beſchränken die vom Präſidenten der Reichsanſtalt erlaſſenen Durchſüh⸗ rungsbeſtimmungen dieſe Vorbedingung auf die Arbeite⸗ rinnen und Augeſtellten des Bekleidungsgewerbes, der Textilinduſtrie, der Tabakinduſtrie ſowie auf die kaufmän⸗ niſchen und Bſtrvarbeiten. Das Pflichtjahr, deſſen Beſtäbl⸗ gung durch das Arbeitsbuch künftig die Einlaßkarte für ode eigentliche Berufstätigkeit der jugendlichen weiblichen Ledigen werden ſoll, wird alſo allmählich und ſtufenweiſe aufgebaut. Weſentlich iſt die Beſtimmung, wonach die weib⸗ lichen Arbeitſuchenden, die vom Lande ſtammen, das Pflicht⸗ jahr auch auf dem Lande abgeleiſtet haben müſſen. Bei all dem bleibt naturgemäß die Frage nach dem Weſen und dem wünſchenswerten Ausmaß der Frauen⸗ arbeit grundſätzlich beſtehen. Selbſt nach ſeiner vollen Durchführung wirs ja das weibliche Pflichtſahr weder dem Zwecke nach, wenigſtens als ſolches, der Wirkung nach, den Anteil der Frauen an der Geſamtzahl der Erwerbstätigen erhöhen. Die Ueberweiſung fugendlicher weiblicher Arbeits⸗ kräfte auf das Land ſoll der Bauersfrau wirtſchaften hel⸗ fen und damit einen ganz beſtimmten, zeitlich bedingten Notſtand mildern. Die Tätigkeit in der Hauswirtſchaft iſt ihrer Natur nach die Vorbereitung nicht auf einen Erwerbs⸗ beruf, ſondern auf den der Hausfrau. Das Pflichtjahr be⸗ deutet ſomit keinesfalls eine grundſätzliche Umkehr auf dem Wege, der in den erſten Jahren des Nationalſozialismus dahin führen ſollte, die Frau ins Haus, die jugendliche Ledige in die Vorbereitung zum Hausfrauenberuf zurück⸗ zuhringen. Wenn tatſächlich die Zahl der weiblichen Er⸗ werbstätigen zugenommen hat und wenn auch die Berufs⸗ tätigkeit der Ehefrau weniger einſchräukenden Beſtimmun⸗ gen unterworfen wird, ſo iſt das eben ein notwendiges Jugeſtändnis an eine durch die bekannten Umſtände be⸗ dingte Arbeitslage. Niemals kann es die Abſicht ſein, den Fortgang einer jahrzehntelangen, im Dritten Reich mit vollem Bewußtſein aufgehaltenen Entwicklung jetzt wieder gutzuheißen oder gar zu fördern. Dieſe Entwicklung iſt an den Berufszählungen des Deutſchen Reiches deutlich abzuleſen. Seit der Zählung vnn 1882 iſt die Zahl der weiblichen„Erwerbsperſonen“ dauernd geſtiegen: abſolut und erſt recht anteilsmäßig. Die ahſolute Zunahme wäre, mändeſtens bis zur Berufszäh⸗ lung von 1925, ziemlich ſeebſtverſtändlich erſchienen, wenn ſie lediglich der Zunahme der Erwerbstätigen überhaupt entſprochen hätte. Die deutſche Volkszahl war in raſchem Wachstum begriffen. Zweitens änderte ſich die Altersſchich⸗ tung zugunſten der erwachſenen, arbeitsrüſtigen Jahrgänge. Drittens zog die wachſende Wirtſchaftsintenſität immer mehr Menſchen heran, die ſonſt beim Zählungsergebnis unter„Angehörige“ aufgeführt wurden. Gleichzeitig aber nahm auch der Anteil der Frauenabeit zu.. Die tatfächliche Zahl der weiblichen Erwerbstätigen(oder Erwerbſuchenden) betrug 1882 erſt 495 Millionen, 1895 ſchon 5,90, im Jahre 1907 bereits.5. im Nachkriegsfahr 1925 aber 11,5 Mill. Ein Stillſtand dieſer Zunahme war erſt bei der Zählung von 1933 ſeſtzuſtellen: die Zahl der weiblichen Erwerbs⸗ perſonen war. mit wieder 11,5 Millionen, faſt unverändert. Die Urſache wird man in der Bevölkerungsbewegung nach 1925 ſuchen müſſen, vor allem in dem Hineinwachſen der im Kriege geborenen, menſchenarmen Jahrgänge ins er⸗ werbsfähige Alter. Denn auch die Geſamtzahl der Be⸗ ruſstätigen batte nicht zugenommen, der weibliche Anteis war der gleiche geblieben wie 1925. Vorher war dieſer An⸗ teil ſtändig gewach en: von 290 v. H. im Jahr 1882 auf 85 96 v. H. in den Jahren 1925 oder 1933. Heute dürfte die Zahl der weiblichen„Erwerbsperſonen“ um die 12 Mil⸗ Iipnen betragen. Freilich iſt die Zahl mit der entſprechenden der Männer nur bedingt zu vergleichen. Nicht minder gilt dieſe Be⸗ dingtheit der Vergleichsgrundlagen für den weiblichen Au⸗ teil an der nationalen Arbeitsleiſtung, dem nationalen Arbeitsertrag überhaupt. Man braucht nur an die Tätſg⸗ keit der Hausfrau zu erinnern, um die Berechtigung dieſes Vorbehalts klarzumachen. Die Hausfrau als ſolche erſcheint ja weder in der Arbelts⸗ noch in der Einkommensſtatiſtik. Darſüber hinaus aber erbebt ſich die Frage: wie grenzt itberhaupt die„Erwerbstätigkeit“ ſich ab? Im deutſchen Geſamtdurchſchnitt gelten rund 50 v.., in der Landwirk⸗ ſchaft aber 77 v. H. aller Berufsangehörigen als„Erwerbs⸗ perſonen“. Gleichtalls in der Landwirtschaft ſtellen die Frauen gut die Hälfte aller dort Erwerbstätigen, in allen übrigen Berufsgruppen zuſammengenommen wur 30 v. H. Dos beweiſt natürlich nicht eine vorwiegende Neigung ge⸗ zade der weiblichen Arbeitstätigen für den ländlichen Beruf. Es erklärt ſich ganz einſach daraus, daß in Her Landwirtſchaft die Grenze zwiſchen„Haupterwerbstätigen“ und„mithelfenden Angelörigen“, hausfraulicher und be⸗ ruflicher Arbeit viel ſchwerer zu ziehen iſt und anders liegt als in den ſtädtiſchen Berufen. i Stille Akfienmärkie Großbankakſien bevorzugi/ Renien ſesſ Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Still u. uneinheitlich Frankfurt, 23. Februar. Auch heute fehlten der Börſe beſondere Anregungen, vor allem blieb der Auftragseingang aus der Kundſchaft ſehr klein. Verſchiedene Dividendenerklärungen und andere günſtige Mitteilungen aus der Wirtſchaft wurden wohl be⸗ achtet, ebenſo die feſte Verfaſſung der Auslandsbörſen. Im ganzen blieben ſie aber faſt ohne Einfluß. Bei kleinen Umſätzen war der Aktienmarkt uneinheitlich und wenig verändert. JG. Farben konnten ſich um 7 v. H. erhöhen auf 161. Montanwerte ſchwankten nach beiden Seiten bis 0,50 v.., ebenſo lagen Maſchtnen⸗ und Elektrowerte ſaſt unverändert. Von Zellſtoffaktien notierten Aſchaffenburger gegen den geſtrigen Einheitskurs 1,25 v. H. ſchwächer mit 140,50. Im einzelnen lagen Reichsbank 0,50 v. H. niedriger, Verein. Deutſche Metall mit 173 und AG. für Verkehr mit 134,75 unverändert. Am Rentenmarkt war die Haltung unverändert feſt, in den variablen Werten war das Geſchäft aber ruhiger als bisher. Dies gilt beſonders von der Kommunak⸗Umſchul⸗ dungsanleihe, die mit 95,80 um 5 Pfg. niedriger lag. Auch Reichsaltbeſitz ermäßigten ſich um 5 Pig. auf 132.95, während 4proz. Rentenbankablöfung mit 91,80 behauptet blieben. Am Pfandbriefmarkt hielt die Materialknapp⸗ heit an, ſo daß bei unveränderten Kurſen die meiſten Goldpfondbriefe nux bei ſcharfer Repartierung zur Notiz kamen. Erhöhtes Intereſſe beſtand nach Liquidations⸗ pfandbrieſen. Hier ergaben ſich durchweg Erhöhungen von s bis„ v. H. Stadtanleihen zeigten wenig Verönderun⸗ gen, auch Staatspapiere wichen kaum ab. Induſtrie⸗ — ligationen lagen uneinheitlich bei Schwankungen bis 1 v. H. Im Verlaufe blieb der Aktienmarkt ſehr ſtill. Montan⸗ werte neigten eher leicht zur Schwäche, Angebot beſtand in Mannesmann. Die ſpäter notierten Werte lagen ebenfalls uneinheitlich, wobei aber Rückgänge von etwa 4 bis v. H. in der Mehrzahl waren. Zellſtoffaktien lagen durch⸗ weg 1 v. H. niedriger. Etwas ſeſter notierten Schuckert mit 179(178), Ac mit 11974 bis 119,75(118,75], Buderus Eiſen mit 123,50(122/56) und Mönus Maſchinen mit 13378 (133J. Großbankaktien waren weiter erhöht, die Umſätze waren klein. Commerzbank 128,75(128,50), Deuiſche Bank 28,25(128], Dresdner Bank 1147(114,75). Neu eingeführt wurden Saorbrücker Hyp.⸗Bank⸗Aktien mit 125. Im Freiverkehr lagen einige Werte feſt. So Schuh Berneis mit 78—79(70), Verein. Pinſel Nürnberg mit 82 bis 84(78) und Brennabor auf die Dividendenerhöhung mit 134(131,50). Berliner Börſe: Renten gefragt Berlin, 23. Februar. Die Marktlage der Dividendenwexte hat ſich dem Vor⸗ tag gegenüber nicht verändert. Bei nur ſehr kleinem Kauf⸗ intereſſe des Publikums konnte auch der berufsmäßige Börſenhandel keine Initiative entwickeln, ſo daß Kurs⸗ veränderungen nach beiden Seiten ſchon auf kleinſte Order zurückgingen. Eine bemerkenswerte Verſchiebung, deren Anſätze bereits in den letzten Tagen zu beobachten waren, iſt inſofern eingetreten, als mangels ausreichender Be⸗ friedigung des Anlagebedarfs am Rentenmarkt zunehmen⸗ des Intereſſe für ſolche Aktien vorhanden iſt, die wegen ſtabiler Dividende als rentenähnlich augeſehen werden. In dieſem Kreis werden neuerdings vor allen Dingen Großbankaktien einbezogen, für die namentlich im Hin⸗ blick auf zu erwartende höhere Ausſchüttungen reges Intereſſe beſteht. Am Montanmarkt waren Harpenex auf eine Zufallsorder um 3, Mannesmann um 7 und Stkok⸗ berger Zink ½ y. H. ſchwächer. Verein. Stahlwerke, Laurahfttte und Klöckner dagegen um ſe z v. He gebeoſſerk. Braunkohlenaktien waren bis auf einige unverändert notierte Papiere geſtrichen; eine Ausnahme bildeten Ilſe Genußſcheine mit plus 1,25 v. H. auf einen Bedarf von 4000. Von chemiſchen Papieren befeſtigten ſich Farben zunöchſt um, gaben dann aber wfeder um 1 v. H. auf 161 nach. Chem. Heyden und Geldſchmidt lagen ebenfalls etwa ½ v. H. höher. Von den übrigen Marktgebieten ſind dann nur noch Elektrowerte zu erwähnen, von denen Acc und Schuckert 1 v. H. gewannen, während Deutſche Atlanten um 1 v. H. zurückgingen, Ferner bei den Kabel⸗ und Drahtaktien Felten mit plus 17 ſowie bei den Bau⸗ werten Holzmann mit minus 1,25 v. H.— Im variablen Renten verkehr wurde die Reichsaltbeſibanleihe wieder um 10 Pfg. auf den bereits geſtern vorübergehend erreichten Kurs von 133 heraufgeſetzt. Zinsveroßtungsſcheine ſtießen weiter um 5 Pig., die Gemeindeumſchuldungsanleihe no⸗ tierte unn. 95,80. Im Verlaufe war die Kursentwicklung on den Aktien⸗ märkten weiter unregelmäßig. In der Mehrzahl waren den erſten Kurſen gegenfiber geringe Abſchwächungen zu beobachten. Farben gaben bis auf 166,75, Orenſtein um * y. H. nach. Feſt lagen nur Chemiſche von Heyden, die die Anfangsnotiz um 14 v. H. überſchritten. Am Kaſſareutenmarkt war in einzelnen Werten etwas Ware zur Verfügung geſtellt worden. Im allgemeinen konnte der Bedarf aber wieder nur zu einem geringen Teil befriediat werden. Die Umſätze blieben daher eng begrenzt. Kursveränderungen von Belang waren im allgemeinen nicht zu verzeichnen. Zu erwähnen ſind Weſtpreußen Rit⸗ terſchaftliche mit plus, Schleſiſche Londſchaftliche Liqui⸗ dationspfandbriefe mit minus 4 v. H. Altbeſitzonleißen blieben weiter begehrt und wurden etwa i n H. höher bezahlt. Feſt lagen nach wie vor Teltower Kreis⸗Ausloſung, die nochmals 1 v. H. gewannen und mit 20 v. H. repar⸗ tiert werden mußte. Erwähnenswert iſt die Ermäßigung von Dekoſama Neubeſitz um 1 v. H. auf 28,25, ſo daß alſo erſtmals der Einlöſungskurs zuſtande gekommen iſt. Von Induſtrieobligationen ermäßigten ſich Farbenbonds und Aſchinger um je 58 v. H. Am Einheitsmarkt wurden wieder lebhafte Umſätze in Großbankattien beobachtet, von denen Commerzbank und Deutſche Bank um je 4, Handelsgeſellſchaft und Dresdener Bank um je ½ v. H. anzogen. Von Hypothekenbanken ſind Bayeriſche und Meininger mit je plus, Deutſche Zentralboden und Hamburger mit ſe plus 2“ und Weſt⸗ boden mit plus 1 v. H. zu erwähnen. Von Induſtriewerten ſttegen Knorr bei Repartierung um 4, Zeitzer Maſchinen um 3 und Mundlos um 2½½ v.., während Glauziger Zucker 2 v. H. hergaben. Kolonialpapiere waren nur wenig verändert. Steuergutſcheine, die wieder durchweg notiert wurden, lagen bis auf lgsser(plus 4 v..] unverändert. Reichsſchulsbuchforderungen, Ausgabe 1: 1938er 99.62 G 100,7 B; ſosger 10012 G 100,87 B; 1940er 100, G 100,75 B; G 100.5 B; 1918er 99.02 G 109,37 B; 194ger 100,27 1945er bis 1947er 99,37 G B.— Ausgabe 2: 1989er 0,37 G 194er 99,7 und 1944er 99,5 G 100,12 B; 1048er 99,37 G 100.2 100 12 G 100,87 B; loser 99,37 G 100,12 B; 1936er 100,12 B. Wiederauſbauanleihe: 1946/48er 83,75 G 84,5 B. Aproz. Umſchuld.⸗Verb. 95,425 G 96,175 B. Bei größerer Geſchäftsſttlle konnten am Börſenſchluß nur noch wenige Notierungen erfolgen; dabei kraten ge⸗ ringe Veränderungen nach beiden Seiten ein. Auffälliger verändert waren gegen den Verlauf Salzdethfurt mit—1 und Reichsbank mit— 93 v. H. Feſt waren Reichsbahn⸗ vorzüge, die um 4 v. H. auf 131 anſtiegen. Nachbörslich war es ſtill. Geld- und Devisenmarkf Berlin, 23. Febr. Am Geldmarkt war heute, offenbar im Zuſammenhang mit der Vorbereitung von Lohnzahlun⸗ gen, im weſentlichen aber auch im Hinblick auf die für den Ultimo bereitzuſtellenden Mittel eine leichte Anſpannung zu beobachten. Für Blankotagesgeld wurden zwar noch un⸗ veränderte Sätze von 295—2, v. H. genannt, doch war nicht mehr darunter anzukommen. In Privatdiskonten zeigte ſich eher kleines Angebot. Im übrigen lag das An⸗ dagegeſchäft ruhig. Der Privatdiskontſatz blieb mit 276 v. H. unverändert. Im internationalen Deviſenverkehr erlitt der franzöſiſche Franken heute wieder eine kräftige Abſchwächung, ins⸗ beſondere in London, wo er ſich zuletzt auf 153,68 nach 153,21 ſtellte. Gegen Zürich gab er auf 14,07(14,12), gegen Amſterdam auf 5 83(5,857) nach. Der Dollar zeigte eben⸗ falls rückläufige Tendenz und wurde aus den drei genann⸗ ten Plätzen mit 5,0182(.01, 178,75(1,78%) oder 4,30 (530%) gemeldet. Das engliſche Pfund hielt ſich auf geſtri⸗ ger Baſis, der Gulden und der Schweizer Franken blieben nahezu unverändert. Später ſchwächte ſich der fran zöſiſche Franken in den Mittagsſtunde weiter ab. Gegen London wurde ein neuer Höchſtkurs von 15981 erreicht, ſpäter ſtellte ſich die Notiz aber auf 153,78. Ebenfalls nachgebend dag der Dollar. 1944/ 5er 83,75 G 84,62 B; Diskont: Reichsbank 4, Lombard 3, Privat 8 v. H. e Dis⸗ 23 Februar 22 Februar 8 Rim. don 25 780 Bec Aegypten käggpz pid. 12.50 12,725 12,730 Megentinſen Aa eb.653 0,657.657 Belgien ovelga] 2 41.94 42.02 42,10 Braſilion 1 Mitreis 0,143 9,145 9,145 Bulgarten, 100 Leva 6 3,047] 3,053.053 Dänemark 100 tronen 55,34 35,46 5548 Danzig 100 Gulden 4 47.— 47,0 47,10 England... 1 fd5 2 12.305 12,425 9 tl Heß 47 68,13 68,27 Eſtland 2 Weftn cr. 85 8480 3400 8105 Finnlandioofinn. Mk. J 480 5„ J ankreſch.. 100 Fr. 3% 58,902 8978.105 Griechenland 100 dr 5.35 2857 25557 Holl ind 10 Gulden] 2 138,24 138,50 138,57 Fran(Teheran) spa an. 15,40 15%½4 15794 sland. 100 isl. Kr.% 55,½4 55,50 55,58 Italien„„ 100 Lire 413,0 3,1] 13,11 Japan 1den 320 9,7 99725.725 „ Jugoflavlenioo ding 5694 10 25 onada tan Dollar z 27785 15 Lettland 100 Latts] 5,490 4020 40.20 Litauen 100 Sttas, 5% 41 4202 42702 Norwegen 100 Kronen 45 62,30 62,42 244 Deſterreſch 100 Schill] 3¼] 48,05 49,05 49,05 Polen 100 glotyu 47.— 47,10 47,10 Portugal 100 Eskude 4 11,260 11,280 11,285 Rumänen. 10ʃ( Le. 3 855 353 258 Schmeden 100 ftr. 25 63,80 99.98 645901 Schweiz 100 Franken. 1“ 57,1 57,53 57,54 Spanien 100 Peſeten— 2. 5 Ticheckelewa 3.o:.700 8,700 Tü keb. l b.%.578 1982.682 Ungarn„ 1 0 Peng 92 3 25 Uruguay, lGoldpeſo f 151490 1,151 1,151 Ber Staaſen 18 17 24% 274[ 24% 2,78 * Frankfurt, 29. Februar. Tagesgeld unverändert 2,50 v. H. * Faſchingsdienstag keine Abendbörſe. Am Dienstag, dem 1. März 1938(Faſching), fällt die Frankfurter Abend⸗ börſe aus. 5 bb... VVV. Einheitliche ſtaatliche Wirtſchaftsführung. Zu der kürzlich erfolgten Neuordnung und Vereinheitlichung der ſtgatlichen Wirtſchaftsführung macht Staatsſekretär Körner in der neueſten Folge des„Vierfahresplan“ grundlegende und erläuternde Ausführungen. Ueber eine Kennzeichnung der bereits bekannten Maßnahmen hingus entwirft er ein Bild von der nunmehr endgültig geſicherten eugen Zu⸗ ſammenarbeit aller im Rahmen der Geſamtorganiſation des Vierjahresplaus und der ſtaatlichen Wirtſchaftsführung zuſammengehörigen und zuſammengefaßten Reſſorts und Dienſtſtellen. Mit der Verwirklichung der einheitlichen ſtaatlichen Wirtſchaftsführung ſei zugleich auf die Grund⸗ lage für eine zweckentſprechende, vereinfachte und ſtraffe Organiſation der Wirtſchaft bis in ihre unterſte Gliede⸗ rungen geſchaffen.„Je mehr die Wirtſchaft und die Orga⸗ niſationen in der Wirtſchaft erkennen, daß es um mehr und um Höheres geht als um die Wahrnehmung eigener Intereſſen, daß es vielmehr darauf ankommt, in ſinnvoller und praktiſch wirkſamer Zuſammenarbeit die national⸗ politiſchen und geſamtwirtſchaftlichen Aufgaben einer Löſung entgegenzuführen, um ſo mehr wird es den wirk⸗ ſchaftlichen Organtſationen möglich ſein, die volle Verant⸗ wortung für die Erfüllung der ihnen vom Staate geſtellten großen Aufgaben zu übernehmen und daßei gleichzeitig den gegebenen Eigenheiten und Sacherforderniſſen ihres ſe⸗ weiligen Wirtſchaftsbereiches oder Wirtſchaftszweiges ge⸗ bührend Rechnung zu tragen.“ * Niederländiſche Handelskammer für Dentſchland. Dem monatlichen Tätigkeitsbericht der Niederländiſchen Han⸗ delskammer für Deutſchland, Hauptſekretariot den Hag, tber den Jauuar, entnehmen wir: Wie immer, war auh in dieſem Monat ein großer Teil der Arbeit dem Zah⸗ lungsverkehr gewidmet. Insbeſondere gab der neue Clearingvertrag noch weiterhin Veronlaſſung 75 zahl⸗ reichen Anfragen. Den Mitgliedern in den Niederlanden konnte hie Kammer als Handleſtung eine kleine Broſchüre, einen Sonderdruck aus der Zeltſchrift„Economikche Voor⸗ lichting? des Wirtſchaſtsnachrichtendienſtes des Niederlön⸗ diſchen Wiptſchaftsminiſterlums, in dem die Beſtimmungen des neuen Vertrages ausführlich beſprochen und dargeſtellt waren, anbieten. Auch trat die Kammer u. a. verſchieden en für Befreſung zur Zahlung auf Clearing ein, wenn Roh⸗ ſtoffe 125 in den Niederlanden zu errichtende Betriebe Filial 5 8. ä. nach den Niederlanden gebracht wur⸗ den, Da der neue Clearingvertrag auch neue Beſttmmur⸗ gen ſber den Tranfitoverkehr enthält, tauchten zahlrelche Probleme für Mitglieder auf, welche geſchäft. Anteil hatte. eine Beratung und Februar.) Unterſtützung ſeitens der Kammer notwendig machten. Auch die Konſeguenzen der neuen Clegringbeſtimmungen itber Zahlung von Transportverſicherungs⸗ und ähnlichen Prämien wurde unterſucht. Wiederum wurden eine Reihe von Handelsdifſerenzen zwiſchen deutſchen und nieder⸗ ländiſchen Firmen auf dem Schlichtungswege behandelt. Hierunter war einer der typiſchen Falle, daß auf Grund von Lieſerungsbe dingungen verkauft wurde, welche dem Käuſer unbekannt waren, und er fufolgedeſſen auch nicht entſprechend dieſen Bedingungen gehandelt hat. In der Frage der Teilnahme an der Leipziger Meſſe waren noch einige kleine Angelegenheiten zu erledigen. Mit der Lei⸗ tung der Köluer Meſſe fanden Beſprechungen über even⸗ tuelle niederländiſche Teilnahme ſtatt. Die Kammer unter⸗ ſucht zur Zeit mit Hilfe von Sachverſtöndigen die Brauch⸗ barkeit eines Verfahrens für Kunſtdüngerherſtellung und das Intereſſe, das niederländiſcherſeits für die Herſtellung beſteht. Die Anzahl der Geſuche um Vermittlung einer Vertretung war wiederum recht bedeutſam. * Der Kanalhafen Heilbronn. Der Schiffsverkehr auf dem Neckar hatte im Januar empfindlich unter Eisgang und Hochwaſſer zu leiden. Trotzdem wurden zu Berg 47 934,6 To., zu Tol 10 080,5 To., zuſammen alſo 58 614, Tonnen umgeſchlagen. Ein Vergleich mit den vorher⸗ gehenden Monaten iſt wegen der erwähnten Störungen nicht angöngig. Immerhin kann geſagt werden, daß in den für 1 5 Umſchlag ausnutzbaren Arbeitstagen der Ver⸗ kehr zufriedenſtellend war. * Triumph⸗Werke Nürnberg AG, Nürnberg.— Wieder 7 v. H. Dividende. Das Berichtsjahr 1936/37 verzeichnete eine weitere Umſatzſteigerung, an der auch das Export⸗ n Dank der unter⸗ nommenen Bemühungen wor abermals eine wertmäßige Erhöhung des Aus londsabſatzes um rund 57 v. H. möglich. Der Warenerlös wird mit 7,89(6,38 Mill.„ ausgewieſen, außerordentliche Erträge erbrochten 0,10(0,07) Mill.. Infolge der erhöhten Umſatzziffern ſtiegen auch die Auk⸗ wendungen für Löhne und Gehälter von 3,08 auf.2 Mill.. Zu Abſchreibungen wurden insgeſamt 0,65(0,74 Mill. verwendet. Durch Zuweiſung von 500 000 4 wird die Sonderrücklage auf 600 000/ erhöht. Nach Abzug der übrigen Aufwendungen wird unter Einrechnung von 50 195 (51462)/ ein Geſamtreingewinn von 168 719(161 782)/ ausgewieſen, der Lie Beibehaltung der 5 ie hat von 7 y. am 28. n 7 v. H, geſtattet. Im neuen Geſchüäfts ja befriedigende utwicklung bisher angehalten. ohne größere Bed Die Deuische Reichsposf Erhöhte Leiſtungen Die Deutſche Reichspoſt veröf entlicht den Viertel⸗ jahresbericht über die Monate Oktober Dezember 1937. Danach ſind die Vorfjahrsleiſtungen in ſaſt allen Dienſt⸗ zweigen überſchritten worden. So betrug die Zunahme bei den Briefſendungen 111, Mill. Stück, bei den Ein⸗ und Auszahlungen 4, bei den Poſtſcheckbuchungen 12 und bei den Ferngeſpröchen rund 35 Mill. Stück. Von den Verbeſſerungen, über die im einzelnen berichtet wird, ſind zu erwähnen: Die weſentliche Kürzung der Uebermittlungsdauer für Brieſſendungen nach Argen⸗ tinien Bolivien, Braſillen, Chile, Paraguay und Uruguay, ferner die Verbeſſerung der Luftpoſtverbindungen mit vielen fremden Ländern, die Ermäßigung der Luftpoſt⸗ zuſchläge bei den über Neuyork zu leitenden Sendungen ſowie nach allen Ländern Südamerikas während der Weih⸗ nachts⸗ und Neujahrszeit, die Einführung von 8 neuen Telegrammſchmuckblättern und die Nusdehnung des Schmuckblatt⸗Telegrammaustauſchs auf Ungarn, die Ein⸗ führung des Teilnehmer⸗Fernſchreibdienſtes mit Oeſter⸗ reich und die Wiederaufnahme des Bildtelegraphendienſtes mit Amſterdam. Weiter ſei angeführt die Inbetriebnahme einer ſelbſttätigen Einrichtung zur Uebermittlung der Wettervorherſage durch Feruſprecher in München, die Auf⸗ nahme des Fernſprechdienſtes mit Malaya, die Zulaſſung von Kouferenzgeſprächen mit Schweden und den Nieder⸗ landen und ſchließlich eine Gebührenermößigung im Fern⸗ ſprechdienſt mit zahlreichen fremden Länder. Die Zahl der Poſtſcheckkonten ſtieg um rund 25 000 auf 1119372. Durch faſt 244 Mill. Buchungen wu den rund 45 Milltarden, davon mehr als 38 Millarden„ oder 85,4 v. H. bargeldlos beglichen. Im Sccnellnachrichten⸗ dienſt wurden bei einer Zunahme der Spypechſtellen um rund 188 000 mehr als 704 Mill. Geſpräche vermittelt gegenüber 669 Mill. in dem gleichen Zeitraum des Vor⸗ jahres, dogegen lag die Zahl der übermittelten Teles gramme mit 5,2 Mill. Stück etwas unter dem Vorfahrs⸗ ſtand. Im Funkauslandsdienſt kamen 451600 Tele⸗ gramme auf und beim Seefunk 56552 Telegramme ſowie 1457 Funkgeſpräche. 5 5 Die Zahl der Rundfunkempfaugsanlagen erhöhte ſich um 919 407 auf 9087 454. Im Vierteljahr Juli bis Sep⸗ tember 1937 ſind 164 Schwarzhörer verurteilt worden. Die Geſamteinnahmen betrugen 518, die Geſamtaus⸗ gaben 486,3 Mill.„ gegenüber 486, und 449,7 Mill.„ in dem gleichen Zeitraum 1936. Berg⸗ und Hüttenprrömkte Gmbh, Ludwigshafen am Rhein. Emanuel Silbermann Kaufmann in Maunn⸗ heim, iſt nicht mehr Geſchäitsfüührer. Zu weiteren Ge⸗ ſchäftsführern wurden beſtellt die Kaufleute Otto Köhler, Walter Kaemyfert und Berthold Schlicht, alle in Frank⸗ furt a. M. Der Sitz der Geſellſchat iſt nach Frankfurt a. M. verlegt. * Malzfabriken Langenſalza und Wolff Söhne Erfurt AG,— Jahresverluſt aus Gewinnvortrag gedeckt. Die Geſellſchaft erzielte in dem am 31. Auguſt 1937 obgelaufenen Geſchäftsjahr einen Brutto⸗Betriebsertrag von 0,77(0,83) Mill. /. Auf der anderen Seite wurden die Anlogegb⸗ ſchreihungen auf.25(0,15) Mill./ erhöht, ſo daß ſich nach Verrechnung aller Aufwendungen und nach einer Ent⸗ nahme von 15 000 aus der Sonderrückſtellung ein Jahres⸗ verluſt von 43173 ergibt. Der am 23. Februar ſtattfin⸗ denden HV wird vorgeſchlogen, den Verluſt aus dem 46 542 betragenden Gewinnvortrag zu decken und den Gewinn⸗ reſt von 3369/ weiter vorzutragen. Mengenmäßig war ein leichter Rückgang im Malzverſond zu verzeichnen. Trotz⸗ dem waren die Betrlebsſtätten der Geſellſchaft in Erfurt und Langenſalza zufriedenſtellend ausgenutzt. Die der Produktion nicht dienenden Anlagen konnten durch Ber⸗ mietung und durch Einlagerung verwertet werden. Ju Laufe des Berichtsfahres hat die Geſellſchaft einen Teil der Gebäude der früheren Thüringer Malzfabrik in Langen⸗ ſalza verkauft. Der Erlös betrug 195 416 ,. Zur Bo rich tigung der Buchwerte machten ſich neben den ordentlichen Abſchreibungen noch weitere Abſchreibungen in Höhe von 159 01% erforderlich. Der Kaufpreis für die veräßßer⸗ ten Grundſtücke wurde zum Teil in Aktien der Geſellſchaft angelegt, und zwar wurden nom. 100 000 ½ Aktien zum Kurs von 80 v. H. gekauft. Der HV wird die Einziehung diefer Aktien vorgeſchlagen, ſo daß das Ag nunmehr mit 1,4 Mill.„ in der Bilanz erſcheint, nachdem im Vorfahr durch die Einzlehung eines gleichen Betrags eine Kapital⸗ herabſetzung von 1,6 auf 1,5 Mill.„erfolgt war. Der bei der Einziehung entſtandene Buchgewinn in Höße von 20 000% iſt wieder der geſetzlichen Rücklage 2 zugeführt wor⸗ den. Dos neue Geſchäftsjahr hat ſich verhältnismäßig gut angelaſſen, ſo daß mit einer guten Ausnuntzung der Be⸗ i in Erfurt und Langenſalza gerechnet werden ann. * Schweizeriſche Milchpreis⸗Stützungsaktion. Der Schweizeriſche Bundesrat bewilligte zur weiteren Preis⸗ ſtittzuna für Miſch einen Kreödſt von 15 Mill. ſfr., der für das Milchfahr 1938/9 zur Verteilung kommen ſoll. Das Volkswirtſchaftsdepartement hatte 10 Mill. vorgeſchlagen, während die Milchverbände 20 Mill. forderten. Man einigte ſich auf der mittleren Line. Nachdem das Milchahr 1987/8 eine Verminderung der Miſchproduktion und beſſere Abfſatz⸗ möglichketten auf dem Weltmarkte für Milchprodukte er⸗ gab, iſt nunmehr bereits wieder eine ſoſche Miſchſchwemme gleichzeitig mit Abſatzrückgang eingetreten, daß die Zoll⸗ erhöhungen auf Futtermittel nicht ausreſchen, ſondern noch eine weitgehende Stützungsaktion verlangt wird. Die Miſchyroduzenten verzichten dafür auf die beaßſichtſate Er⸗ hößung des Milchpreiſes, müſſen ſich aber verſchörfte Maß⸗ nahmen zur Produkfſonsbeſchröänkunn gefallen laſſen. Zur Förderung des Nutteraßſatzes bat der Bundesrat bereits die Preiszuſchläge für Oel und Fett wieder eingeführt.“ Waren une Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 23. Februar. Der Berliner Getreideverkehr bot am Mittwoch im Vergleich zu den Vortagen ein ziemlich unverändertes Bild. Die Abgabeneiaung der Landwirtſchaft hat keine Verſtärkung erſahren. Infolgedeſſen beſchränkten ſich die Eipkaufsmög⸗ lichkeiten auf den bisherigen Rahmen. Der Bedarf der Mühlen konnte ſedoch weiterhin in jedem Falle befriedigt werden, zumol ſich neben den kleinen Zufuhren nach wie vor Rückgriſſs möglichkeiten auf die vorhandenen Beſtände boten. Rüggen fand am Platze wiederum nur wenig Be⸗ achtung. Weizen bliebe hingegen unvermindert rege begehrt, ſo daß die herauskommenden kleinen Mengen in jedent Falle unterzubringen waren. Am Futtergetreidemorkt kam es gelegentlich zu kleinen Abſchlüſſen in Gerſte, während Hafer kaum zur Verfügung ſtand. Braugerſten lagen wei⸗ terhin ſtill. Am Mehlmarkte trat keine Geſchäftsbelebung ein. 2 Magdeburger Zuckernotierungen vom 23. Febr. 105 Dr.] Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mel! per Febr. und Febr.⸗März je 31,45—31,50; Tendenz ruhig; Wetter heiter. 5. Bremer Baumwolle vom 23. Febr.[Eig. Dr.) Amertkl, Univerſal Stand, Micodl.(Schluß loko 11.20.. Hamburger Schmalzuotierungen vom 23. Febr.[Eig. Dr.] Unverändert Marktlage ſtetig. 3 Berliner Metallnotierungen vom 23. Febr.(Eig. Dr.) Je 100 Kilo noͤtterten: Elektrolytkupfer(wirebarsſ 57%: Standardkupſer 52,00 nom.: Originalhüttenweichblef und Standardblel je 20,50 nom.; Ortiginolhüttenrohsink ab norddeutſche Stationen und Standardzink ſe 9,25 nom.; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—99proz. in Blöcken 133 desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99proz. 137 l. Fein⸗Silber ſe Kilo 9942, N * Die Lage am Kartoffelmarkt. Die Umfatztätigkeit in Speiſekartoffeln in der Saarpfalz kam infolge des Frrſt⸗ wetters ziemlich zum Stillſtand. Der geringe Bed wurde jedoch leicht gedeckt. Auch Futterbartoſſeln wur nur in unbedeutenden Mengen umgeſetzt. Die 826 Kartoffelverladungen nach Sachſen⸗Anhalt und Brau; ſchweig hielten an, wenn ſie infolge der Schnee älle etwas kleiner geworden ſind. Mflenz karkoffefg hier und da dune Anfang Mörz verkauft. N Speiſekartoffelumſätze in Baden gingen wieder zurück. Die ſtarken Schneefälle behinderten die Verſad tätigkeit, ſtellten jedoch eine ausreichende Verſorgung in Frage. Fabrikkortefſeln wurden zunächſt weſe reichlicher nach Sachſen⸗Anhalt geliefert, bis auch hien e eine größere Verladetätigkeit unterbande! N ſchlüſfe 1 Und Pflanzkartoffelmark, eutung. 5 3 4 — Seite/ Nummer 90 Neue Mannheimer Zeitung/ Abeud⸗ Ausgabe ... Die groge französische Militär- Revolte von 1917/ Ein Erlebnis- und Augenzeugenbericht von P. C. Ettighoffer 25 Völliges Verſagen des Santitätsweſens Innerhalb weniger Niederlage. eine zweite Die Stunden erleidet erſte Niederlag Frankreich Copyright by C. Bertelsmann Verlag Gütersloh. oder Abblaſen e war der Schlacht wendet ſich der Oberbefehlshaber zu ſeinen Offizieren geht jetzt um überhaupt. Verwundeten nicht kümmern, denn er ſteht vor gro⸗ ßen Eutſcheidungen. Es Fortſetzung Mißmutig oben auf den Höhen, war das Mißlingen des er⸗ hin, zeigt mit der flachen Hand hinaus auf die blut⸗ 1 gigantiſchen Durchbruchs und des friſch⸗ verkruſtete, lehmgraue Elendsmaſſe, die am Fenſter fröhlichen Vormarſches bis zum Rhein. Die zweite vorbeizieht, und ſagt: Niederlage iſt das Verſagen auf de In * des Sanitä ſträflichen Unterſchätzung ſolche Verluſte nicht für möglich gehalten und dem⸗ entſprechend auch nur geringe Sanitätskräfte bereit⸗ gehalten. ts weſens des der Gegners hatte m Gebiet ſorgloſen und das würdig? man reich geblutet hat, ſo behandelt „Meine Herren, bitte, ſehen Sie ſich das an! Iſt Kann Frankreich ſolches verantwor⸗ ten? Iſt es möglich, daß ein Soldat, der für Frank⸗ wird? ſtreuge Maßnahmen ergreifen, meine Herren, ſtrenge Ich werde e 5. Maßnahmen———1“ Die Leichtverwundeten marſchieren in langen, Draußen zieht der Heerbann der Verwundeten endloſen Kolonnen hinkend und ſchimpfend durch vorbei. Einer der, Offiziere aus Nivelles Umgebung Dörfer und Weiler und Städtchen. Beim Morgen⸗ ſchreibt einen Befehl an den O Ortskommandanten von grauen ſind ſie in Jere⸗en⸗Tardenbis, dann unten Dormans: an der Marne.„Sie haben ſtreng darauf zu achten, daß Züge Gegen Mittag des 17. April kommt die Spitze von Rückläufern, aber auch von Verwundeten, die der Kolonne ſchon nach Chateau Thierry. Im Laufe zu Fuß ins Hinterland gehen, nicht mehr durch: des Tages wanken auch zwei⸗ bis dreitauſend Ver⸗ Dormans kommen. Alle dieſe Transporte müſſen wundete durch das Hauptquartier des Generals vor dem Städtchen abgefangen und umgeleitet Nivelle, ziehen vorbei, finſteren Blicks, Naſe am werden———-1“ 5 5 Boden, ohne zu grüßen, ohne einen der zahlreichen General Nivelle darf die Wahrheit nicht er⸗ hier anweſenden Stabsoffiziere zu beachten. fahren. Niyelle ſteht am Fenſter ſeines Quartiers und blickt hinaus, ſieht die armen Poilus vorbeigehen, die blutige Beu den, die ſtillen halt, ohne die te der S Dulder Möglichkeit, ir chlacht, die namenloſen Hel⸗ ohne Bleibe, ohne Aufent⸗ Glieder gendwo die auszuruhen, ja ſogar noch ohne Verpflegung. erſt verſteht er, daß irgendwo große gen wurden, daß nicht alles ſo iſt, wie es ſein Fehler began⸗ mittag dieſes Jetzt fall im Bannmeilenba ſollte. Paris in Aufregung Durch Paris geiſtert, wie ein hnhof. Lauffeuer, am Nach⸗ 16. April die Nachricht vom Zwiſchen⸗ Von Mund zu Mund, von Gaſſe zu Gaſſe, von Stadtviertel zu tel wird die Nachricht weitergegeben, mit Kommen⸗ Stadtvier⸗ Er hat auch für den kleinen Ppilu ein Herz und kann es nicht zugeben, daß ein verwundeter Soldat, der für das Vaterland ſein Blut vergoß, nicht einmal Hilfe finden kann oder ſie auf eigene Fauſt ſuchen muß. Eine Schmach, daß ſolches gerade in ſeiner Angriffsarmee möglich iſt. General Nivelle nimmt ſich vor, dieſen unerhörten Fall genaueſtens zu un⸗ terſuchen. Er wird jeden zur Rechenſchaft ziehen, der beim Sanitätsdienſt vorne verſagt hat. Aber er wird nicht mehr dazu kommen, denn ihn, nur ihn allein wird man für all dieſe Fehler ver⸗ tarxen verſehen, ja, noch erbittert ausgeſchmückt. Nur wenige Menſchen haben ſeit Kriegsbeginn einen un⸗ gebrochenen Optimismus bewahrt, einen Eigenmut, der ſich auch in den ſchlimmen Tagen der Marne⸗ ſchlacht bewährt hat und ſeine Feuerprobe beſtehen konnte, als Galieni, mit Hilfe der Pariſer Auto⸗ droſchken, einen Ausfall gegen Norden wagte und den letzten Poilu und das letzte Gewehr nach vorne in die Waagſchale warf. Ueber dieſe ausgezeichne⸗ ten Patrioten iſt nichts zu ſagen. Sie ſchweigen auch jetzt und tragen ſie ſtill, dieſe Wucht einer Erkennt⸗ antwortlich machen. bürden und alle S Ihm allein wird man alles auf⸗ chuld beimeſſen und niemals zu⸗ Die geben wollen, daß er nur das Beſte gewollt hat. Im Augenblick kann ſich General Nivelle um die Maſſe der Lauen, nis, die düſter vom Damenweg herüberdämmert. der leicht Begeiſterten und deſto leichter Entmutigten, dieſe Maſſe aber läßt den Kopf hängen und gerät in Aufregung. Einige 1938 Mittwoch, 23. Februar Stimmen ſchreien ſchon wieder Verrat wie damals zu der Väter Zeiten, als die Preußen die kaiſerlich franzöſiſche Armee bei Sedan in die Zange ihrer Kanonade nahmen, oder wie neulich, nach den Ge⸗ fechten um Charleroi, als die ſranzöſiſchen Grenz⸗ korps kopfüber einen mehr als ungeordneten Rück⸗ zug antreten mußten, auf den Ferſen die deutſchen Ulanen. 8 Ja, dieſe Menſchen haben jetzt wieder Oberwaſſer und fühlen ſich in ihrem Recht. Seht, da oben ſcheint's nicht zu ſtimmen. An der Front ereignen ſich geheimnisvolle Dinge. Was iſt überhaupt los an der Front? Der Heeresbericht dieſes erſten Kampftages klingt ſeltſam, man möchte faſt ſagen, reſigniert und trau⸗ rig. Wo bleibt die Erwähnung des lang angekün⸗ digten und oftmals verſprochenen Durchbruchs? Wo bleibt die Flucht der Deutſchen, eine regelloſe Flucht über den Aisnekanal hinweg, ja ſogar über die Maas, über den Rhein? „Wiederholte heftige Gegenangriffe Ville-aux⸗Bois brachen mit beträchtlichen nördlich von Verluſten für den Feind in unſerem Feuer zuſammen“, ſo heißt der Schlußſatz des Heeresberichtes. Klingt ſo ein Bericht, der ſiegesfroh ſein will? Nein, ein Feind, der zum Gegenangriff ſchreitet, iſt weder er⸗ ſchlagen, noch auf der Flucht, noch ohnmächtig, noch beſie beſiegt. Die Zenſur we e Am ſpäten Abend des 16. April ein Schriftleiter der großen Zeitung„Le Temps“ auf dem Büro der Militärzenſur und legt, wie alltäg⸗ lich, den noch feuchten Bürſtenabzug der Morgenaus⸗ gabe zur Durchſicht vor. Im Laufe der letzten Mo⸗ nate hat man bei den Redaktionen die beſten Erfah⸗ rungen geſammelt über das, was gebracht werden darf, und das, was eigentlich gefährlich iſt und von der Zenſur ſowieſo geſtrichen wird. Es lohnt ſich wirklich nicht, Dinge zu verſuchen, die vor dem ge⸗ ſtrengen Auge der Zenſuroffiziere nicht ſtandhalten werden. Die Zeitungen wiſſen genau, wie ſie auch die bitlerſten Pillen und auch die troſtloſeſten Nach⸗ richten in geſund erſcheinenden Optimismus zu klei⸗ den haben. Und ſo will der Schriftleiter des„Temps“ den unhaltbaren Gerüchten, dieſem in allen Straßen und Häuſern herrſchenden„Defaitismus“, Halt ge⸗ bieten durch einen kurzen aufklärenden Axtikel. Er iſt geradezu ein Meiſterwerk, dieſer Aufſatz, vom Hauptſchriftleiter perſönlich verfaßt, gleich nach den Vorfällen im Baunmeilenbahnhof und angeſichts der Gerüchte in der Stadt. Der Artikel iſt ein kurzes Stück, das die volle Wahrheit ſagt, unge⸗ ſchminkt, faſt grob und grauſam, wenn auch noch ſcheinbar verſteckt: „Unſere Heeresleitung war von der Gewißheit durchdrungen, daß ein Vormarſch ſtattfinden würde. Deshalb hat man auch jene Vorſorge auf ſanitärem Gebiet nicht getroffen, die notwendig wird, wenn die angreifende Armee ſich in relativer Oroͤnung zurück⸗ zieht. Die Einheiten, die ſich nach rückwärts wen⸗ deten, wurden keineswegs durch Kavallerieabſper⸗ rungen aufgehalten Deshalb geſchah es, daß zahl⸗ reiche Soldaten, vielleicht nur übermüdet, oder ſtark Dagegen der deutſche Heeresbericht, deſſen Schluß⸗ ſatz lautel:„Die Truppe ſieht den komm enden ſchwe⸗ ren Kämpfen voll Vertrauen entgegen.“ Die deutſchen Regimenter ſchreiten zum Gegen⸗ ſtoß und brechen aus ihren zertrümmerten, einge⸗ ebneten Stellungen vor, nach zehntägigem Trommel⸗ feuer, finden nach dieſer Zeit des Enkſetzens und der Furchtbarkeit noch den Mut und die Diſziplin zum Gegenſtoß. Nicht nur das. Sie ſehen den kommen⸗ den ſchweren Kämpfen voll Vertrauen entgegen. Herr General Nivelle, wer hat geſiegt an dieſem 16. April 1917? Herr General Nivelle! Es iſt Ihre Tragik, Ihre ganz große Tragik, daß Ihre Gegner deutſche Soldaten ſind. Die Feldgrauen jagt man nicht vor ſich her. Es mag in den Zeitungen noch ſo glühend und bunt darüber berichtet worden ſein. Ihr Plan iſt groß,„General Durchbruch“, Ihr Plan iſt würdig des Gegners, aber auch dieſer Gegner iſt groß und würdig Ihrer Taktik. Niemand von der Gegenſeite, kein einziger deutſcher Soldat wird je einen Stein auf Sie werfen, General Nivelle. Nie⸗ mals wird man Ihnen von uns aus den Vorwurf der Unfähigkeit entgegenſchleudern, wie es vielleicht Ihre Untergebenen und perſönlichen Feinde tun werden. Sie haben nur einen einzigen Fehler begangen, Herr General, Sie haben uns, die Feldgrauen, unterſchätzt!! die Wahrheit erregt, oder leicht verwundet, die Feldlazarette füll⸗ ten, ſehr zum Nachteil der Schwerverwundeten—“ Weiter lieſt der Zenſor nicht. Er wiſcht ſich über die Augen, er glaubt zu träumen, er blickt den ſchein⸗ bar teilnahmslos daſtehenden Schriftleiter an, ſchlägt auf den Tiſch und ſchreit: „Mein Herr! Das iſt Verrat! Wiſſen Sie, was das heißt in Kriegszeiten? Wiſſen Sie, was darauf ſteht! ſagt und nehme das Wort nicht ſchrieben ſteht. iſt furchtbar, iſt „Aber die Wahrheit, Herr Oberſt, leider nur die Wahrheit, eine beſchönigte, überzuckerte Wahrheit ſogar noch. Wir müſſen Frankreich be⸗ ruhigen, wir müſſen ſorgen, daß die Panik nicht auch noch in der Heimat ausbricht. Wir müſſen——— Verrat habe ich ge⸗ zurück. Was hier ge⸗ entſetzlich.“ „Was müſſen wir? men Sie überhaupt diefen Nichts müſſen wir! Wie köom⸗ zu dieſen Unterlagen und zu Veröffentlichungen?“ Und der Schriftleiter ganz ruhig: iſt nur das, was man in Paris an allen Straßenecken hört. Aber man hört's dort anders. Herr Oberſt, bemühen Sie ſich doch bitte mal auf die Straße und vernehmen Sie die Mei⸗ nung des franzöſiſchen Volkes und hören Sie, wie ſtark die Panik ſchon durchgedrungen iſt. Sie wer⸗ den entſetzt ſein und Sie werden dann finden, daß dieſer Artikel kein Defaitismus iſt, ſondern ein lo⸗ benswerter Verſuch, die öffentliche Meinung zu be⸗ ruhigen. Warum hat man wochenlang, monatelang die franzöſiſche Meinung mit Vorſchußlorbeeren ge⸗ füttert? (Fortſetzung folgt Elnspaltige Kleinanzelgen bis zu inet Höhe von 100 mm je mm ßig. Stelſengesuche je mm fig. Kleine Anzeigen Aunahmeschlub für dle Mlutag. Ausgabe vorm. 8 Uh, für die Hypotheken Abend Ausgabe nachm. 2 Uh: Offene Stellen Stellengesuche Neue Existenz! Für unſere ſeit nahezu 100 Jahren beſtehende Rrankengeld-Zuschußkasse (auch für männl. und weibl. Verſicherungs pflichtige) 1 ſuchen wir noch Dis 3 Mitarbeiter. 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Wir werden be⸗ ſtimmt zu Land und in der Luft noch einige Kilometer ſchneller werden, auch ſonſt wird der Sport nach Ueberraſchungen bringen. Als Kaufleute intereſſiert uns aber zuerſt unſer Geſchäftsrekord. Den wollen wir durch ge⸗ ſchickte und dauernde Anzeigenwerbung in der Neuen Mannheimer 1 wirklich ſichtbar ſteigern. Wenn Sie einen Rat brauchen, wir ſind jederzeit zu ſprechen. Rufen Sie nur Nr. 249 51 an. —