* Chautemps und Delbos in den alten Bahnen Verſtändigung mit Deutſchland und Italien, aber Feſhalten an Moskau und Genf adnb Paris, 26. Februar. Die Kammer ſetzte am Samstagvormittag um 10.30 Uhr ME ihre außenpolitiſche Ausſprache fort. Zunächſt befragte der Abgeordnete Gérard (Linksdemokrat) den Außenminiſter, welche Maß⸗ nahmen er zu ergreifen gedenke, um durch Wieder⸗ herſtellung normaler Beziehungen zu den Nachbarn für die Wahrung der franzöſiſchen Intereſſen zu ſorgen. Er bemängelte, daß Frankreich in Rom keinen Botſchafter habe und daß es in Salamanca nicht vertreten ſei. Ferner kritiſierte er die Tatſache, daß die Re⸗ gierung die wiederholten Meldungen über Waf⸗ fenlieferungen nach Sowfjetſpanien nicht energiſch dementieren laſſe. Der Abgeoroͤnete Dupont(Republikaniſch⸗ Soziale Vereini. ig) widmete ſich dem gleichen Thema und ſprach die Befürchtung aus, daß die Regierung, indem ſie ſich auf die Kommuniſten ſtütze, das Land den größten Gefahren eutgegenführe. Die ſpaniſche Freundſchaft ſei für die franzöſiſche Sicherheit weſentlich. Zwölf Mächte hätten die Re⸗ gierung von Salamanca anerkannt, und neun Mächte hätten Vertreter hingeſchickt. Frankreich je⸗ doch ſei ablehnend. Nach belangloſen Ausführungen des radikal⸗ ſozialiſtiſchen Abgeoroöͤneten Albert ergriff Außen⸗ miniſter Delbos das Wort zu einer längeren Rede. Kein neuer Geiſt in der Außenpolitik Frankreichs Außenminister glaubt an eine Politik der„Entſpannung“ trotz dem Bündnis mit den Moskauer Weitzerſtörern Außenminiſter Delbos erklärte in ſeiner Rede vor der Kammer, in der gegenwärtigen Lage Euro⸗ pas ſei es die erſte Pflicht Frankreichs,„ſeine mate⸗ riellen Kräfte auf ein Höchſtmaß zu entwickeln“. In dieſem Sinne habe die Regierung eine neue An⸗ ſtrengung für die Landesverteidigung beſchloſſen. Die von den Rednern behandelten Ereigniſſe ſeien ſchwerwiegend, aber Frankreich ſei nicht iſsliert, „noch ſei die Genfer Liga unwiderruflich zur Schwäche verurteilt“. Der Krieg ſei keineswegs un⸗ vermeidlich. Einige ſpiegelten eine Politik der Zurückhaltung aus dem Weſten vor; das hieße ver⸗ geſſen, daß Frankreich außer ſeinem materiellen Ver⸗ mögen auch ein moraliſches zu verteidigen habe. Die Regierung lehne eine ſolche Politik entſchieden ab. Frankreich müſſe auf dem erſten Platz der Kämpfer bleiben, die den Frieden organiſteren wollten. i In dieſem Zuſammenhang wandte ſich Delbos gegen die von den Kommuniſten Péri und ſeinen Freunden vertretene Auffaſſung, daß Frankreich der Gendarm der Welt ſein müſſe. Die Regierung lehne die Iſolierung in der Paſ⸗ ſivität, aber ebenſo die Iſolierung in der Ak⸗ tion ab. Warum ſollte man hier und da Unterſtützungen ankündigen, die Frankreich wicht gewähren könne? Die Zurückhaltung, die er— Delbos— hinſichtlich der engliſchen Kriſe beobachten müſſe, hindere ihn nicht, ſeinem zurückgetretenen Kollegen Eden Worte der Hochachtung zu widmen. Er vergeſſe im übrigen nicht die voll ſtändige Uebereinſtimmung, die ſtets zwiſchen Chamberlain und der franzöſiſchen Regierung geherrſcht habe. Die Frage der Beziehungen zu Italien ſei mit den engliſchen Miniſtern ausführlich behandelt worden. 5 Es ſei wünſchenswert, daß den Streitigkei⸗ ten in Spanien ein Ende geſetzt werde. Wenn die Entſendung von Menſchen und Waffen enigeſtellt würde, werde eine allgemeine Liquidation möglich werden, in die die abeſſiniſche Angelegenheit eingeſchloſſen werden könnte und die von Genf ge⸗ billigt werden würde. Nachdem Delbos ſodann ſein Vertrauen in die Solidarttät zwiſchen Eng⸗ land und Frautreich bekundet hatte, erinnerte er an die Freundſchaft Frankreichs gegenüber Polen und der Kleinen Entente. Weiter erklärte Delbos, er vertraue auf die„Friedfertigkeit des franzöſiſch⸗ ſowjetruſſiſchen Paktes“. Die Regierung ſei entſchloſſen, ihn loyal anzu⸗ wenden. Die Regierung werde nach wie vor die Genfer Liga verteidigen, deren Schwäche man Rechnung tragen müſſe. Einige Großmächte ſeien gegen Genf. Die franzöſiſche Regierung ſchließe daraus nicht, daß eine Verſtändigung mit dieſen Staaten unmöglich ſei, aber eine Verſtändigung ſetze einen gemeinſamen Wällen voraus, Europa vor dem Zuſammenbruch zu retten, von dem es bedroht ſei. Delbos ging dann auf die Donaufrage ein und bekräftigte aufs neue die Freundſchaft Frank⸗ reichs zur Tſchechoſlowakei. Er erklärte, daß die Verpflichtung Frankreichs gegenüber der Tſchechoſlowakei 540 tren eingehalten wer. Die Beſtrebungen der Regung würden darauf gerichtet ſein, loyal Möglichkeiten der Entſpaunung zu ſuchen. Sie habe jedoch den Willen, um dieſer Eutſpannung willen nichts preiszugeben. Aufſenpolitik des Möglichen Im Anſchluß an die Rede des Außenminiſters ſprach der Abgeordnete Montigny(Linksdemokrat und Unabhängiger Radikaler). Er erklärte, er habe eine undankbare Rolle zu erfüllen. Sie beſtände in der Feſtſtellung, daß Frankreich nicht nur die Rolle ſeiner Vorliebe ſpielen könne, ſondern die der Not⸗ wendigkeiten führen müſſe. Montigny glaubt, daß große Worte das ſchlimmſte ſeien. Was aber ſoll man ſonſt tun? Wirtſchaftliche Sühnemaßnahmen? Das abeſſiniſche Abenteuer habe ihre Nutzloſigkeit er⸗ wieſen. Eine Mobiliſierung? Die Zeit des Rheinlands und des Brenners ſei vor⸗ it ber. Es ſei für Frankreich heute unmöglich, über Belgien zu marſchieren. Weiter ſei die deutſche In⸗ duſtrie ſtärker als die franzöſiſche, und der Erzeuger⸗ vhythmus in Deutſchland ſei ſchneller als in Frank⸗ reich, das ſich gegenwärtig in ſchwerer Kriſe befinde. Unter dieſen Umſtänden müſſe man die Außenpolitik den militäriſchen Möglichkeiten angleichen. Der Ab⸗ geordnete machte öͤann den Vorſchlag einer Abſtim⸗ mung in Oeſterreich, die von Neutralen kontrolliert werden könne und tadelte die Politik der Regierung gegenüber Italien Schließlich ſtellte der Rosner die Frage, ob die Regierung überhaupt di, geit habe, eine„Poli⸗ tik der Würde“ zu führen. „Man muß neue Wege gehen“ Flandin kennzeichnet Irrtümer der Volksfront⸗ Außenpolitik In der Ausſprache der Kammer ergriff am Nach⸗ mittag der ehemalige Miniſterpräſident Flandin das Wort. Er übte ſcharfe Kritik an der Außenpolitik der Volksfront, die ſich auf wertloſe Garantien der Genfer Liga ſtütze. Als Flandin erklärte, er ſei der einzige, der mit Recht auf ſolche Irrtümer hinweiſen könne, da er die Kammer zeitig genug gewarnt habe, kam es zu einer Auseinanderſetzung mit Leon Blum der verſuchte, die Schuld für die damaligen Fehler Flandin zuzu⸗ ſchieben. Flandin bemerkte anſchließend, daß das Syſtem der„kollektiven Sicherheit“ überall platze Der Genfer Verein habe ſo oft verſagt, daß man ſich nicht auf ihn ſtützen könne. Zum Schluß trat Flandin für Verhandlungen mit Ita⸗ lien und Deutſchland ein. Diejenigen, die von Unterhandlungen mit Deutſchland abrieten. hätten die Jugend beider Länder nicht befragt. Der weitaus überwiegende Teil der Jugend ſei für eine Verſtändigung. Auf neue Ereigniſſe könne man eben nicht mit alten Formeln ant worten. Wenn die Regierung eine Entſcheidung noch länger hinausſchiebe, könnte es zu ſpät ſein. Ein Kriegshetzer ſpricht Im Verlauf der Kammerſttzung ergriff auch der Abgeordnete Paul Reynaud das Wort, um unter phraſenhaften Friedensbeteuerungen zu einem Kriege gegen Deutſchland zu hetzen, wo infolge des kurzen Beſtehens der Wehrpflicht noch nicht genügend Re⸗ ſerven vorhanden ſeien; auch Rohſtoffe fehlten den Deutſchen glücklicherweiſe. Der Abgeordnete ſtellte dann die dreiſte Behauptung auf, daß ſich Deutſch⸗ land nie auf die Fragen der Politik geäußert habe! Der Miniſterpräſident ſagt nichts Neues Chautemps Rede in der Nachiſitzung der Kammer dnb. Paris, 27. Februar. Die Nachtſitzung der franzöſiſchen Kam⸗ mer ſtand im Zeichen der Rede des Miniſter⸗ präſidenten Chautemps, der einleitend den Vorwurf der Schwäche zurückwies, den ihm der ehemalige Miniſterpräſident Flandin gemacht hatte. Es ſei ungerecht, Fraukreich für Schwie⸗ rigkeiten verantwortlich machen zu wollen, die es nicht verſchuldet habe. Es ſei notwendig, unter den Franzoſen eine Einigung über klare Auf⸗ faſſungen herbeizuführen, die man ſich daun aber auch zu verteidigen entſchließe. Die Regierung lehne ſchon jetzt gewiſſe Forderungen ab wie beiſpielsweiſe den Verzicht auf die kollek⸗ tive Sicherheit, der zur Folge haben würde, daß die kleinen Staaten den Großmächten aus⸗ geliefert würden. Was die Verſtändigung mit den totalitären Staaten angehe, ſo erlaube es weder die Sorge um die franzöſiſche Sicherheit noch diejenige um die Würde Frankreichs, eine Verzichtspolitik zu betrei⸗ ben. Mit deutlicher Anſpielung auf die kommuni⸗ ſtiſchen Forderungen erklärte Chautemps dann, daß die Regierung andererſeits aber auch eine ſogenannte Aktivierungspolitik ablehne, da ſie für den Frieden gefährlich ſei Der franz ö⸗ ſiſch⸗ſowjetruſſiſche Pakt ſei für Frankreich kein ideologiſches Abkommen. Er ſtehe allen offen und bedrohe niemanden. Er ſei ein Frie⸗ dens⸗ und kein Kriegsinſtrument, man müſſe ſich aber davor hüten, den Zweck dieſes Paktes zu än⸗ dern, um nicht bei den Nachbarn Frankreichs ge⸗ wiſſe Beſorgniſſe auszulöſen. 5 Das Ziel Frankreichs ſei nicht, zwei ſich gegen⸗ überſtehende Blocks zu bilden, ſondern alle fried⸗ liebenden Nationen zu ſammeln, um den Krieg zu verhindern. Er glaube, daß Frank⸗ reich, ohne die Freundſchaft zu England, die die Grundlage der franzöſiſchen Politik darſtelle, irgend⸗ wie zu trüben, ſeine überlieferungsgemäße Politik fortſetzen könne. Die Genfer Liga ſei die beſte Ga⸗ rantie des Friedens und der Ziviliſation. Auf die engliſch⸗italieniſchen Beſprechungen eingehend, gab Chautemps dem Wunſche Ausdruck, daß ſie im Intereſſe des Friedens erfolgreich abge⸗ ſchloſſen würden. Frankreich hege gegenüber dem italieniſchen Volke Gefühle ſchaftlicher Sympathie. Es wäre glücklich geweſen, mit der italieniſchen Regierung neue Ab⸗ kommen zu treffen. Aber es ſeien Konflikte ausge⸗ brochen, die die franzöſiſche Regierung aufrichtig be⸗ endet ſehen möchte. Wenn Frankreich genügende Garantien für die Nichteinmiſchung in die ſpaniſchen Angelegenheiten und die Aufrechterhaltung der Lage im Mittel⸗ meererhalte, würde es ſich außerordentlich glück⸗ lich ſchätzen, die Beziehungen zu Italien enger zu geſtalten. Der Miniſterpräſident ging ſodann auf die deutſch⸗franzöſiſchen Beziehungen ein. So friedliebend Frankreich auch ſei, und ſo ſehr man eine Annäherung wünſche, ſo müſſe man doch zugeben, daß die letzten Ereigniſſe und Erklärungen nicht geignet ſeien, dieſe Annäherung zu erleichtern(?). „Ich beſtätige nach Delbos“, ſo betonte Chautemps, „daß Frankreich ſich nicht ſeiner Pflicht entziehen (Fortſetzung auf Seite 2) freund. 5 1 2 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: 2 2 Anzeige Llennig. 79 mm Frei Haus monatlich.08 Mk und 62 Pig Trägerlohn in unſeren 2 breit amt li en⸗ und Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl. Klet. 5 geiſe Allgemein gültig 60 Pia Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfa Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ iſt die Sei ee e e 8 hofſtr. 12. Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 13, 2 3 8 8 2 Konkur! a gewährt Keine Gewähr für Ne Fiſcherſtr 1. Fe Hauptitr 63, W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Verlag, Schriftleitung u. 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Niemand in Japan ſpricht den Namen des Kaiſers im Alltagsleben aus, ja dieſer Name iſt vielen Japanern ſogar unbekannt. Aber jeder Ja⸗ paner bis zum Kind herab verehrt die gottähnliche Perſon des Teuſhi oder Shufo, des„Sohnes des Himmels“ und„Oberſten Gebieters“, auch Tenno oder„Himmliſcher Kaiſer“ genannt. Verfaſſungs⸗ mäßig ſind dem Kaiſer eine Reihe wichtiger Staats⸗ geſchäſte und anderer Verwaltungsangelegenheiter vorbehalten, So iſt auch die Frage, wie ſtark Japan wirtſchaft⸗ lich beanſprucht iſt, nicht von der Frage nach dem Stand des kaiſerlichen Haushaltes zu trennen. Denn hoch über dem Reichtum der Mitſuis und Mitſubiſhis, der Finanzgrafen und Induſtriebarone Japans, ſteht der Reichtum des Tenno, ein in Jahrtauſenden an⸗ geſammeltes Rieſenvermögen, das von einem be⸗ ſonderen, parteiloſen Kabinett verwaltet wird. Der Tenno beſitzt beiſpielsweiſe große Anteilspakete der Bank von Japan, der Yokohama⸗Speeie⸗Bank, der Hypothekenbank von Japan und der Induſtriebank von Japan. Er iſt an der weltumſpannenden japa⸗ niſchen Schiffahrtslinie Nippon Nuſen Kaiſha betei⸗ ligt, ebenſo wie am Kaiſer⸗Hotel in Tokio. Kauf⸗ häuſer und Stahlwerke, Bergwerke und Fabriken werden unmittelbar vom kaiſerlichen Haushalt kon⸗ trolliert. Und kein japaniſcher Geſchäftsmann würde ſich je unterfangen, auf einer Generalverſammlung gegen den Vertreter des kaiſerlichen Haushalts zu ſtimmen, ſo daß der Einfluß des Tenno noch weit über den Umfang ſeiner tatſächlichen Beteiligungen hinausreicht. Daneben iſt der Kaiſer von Japan der größte Grundbeſitzer ſeines Landes. Außer dem Kaiſerpalaſt in Tokio beſitzt er noch 23 Paläſte und Villen in allen Teilen der Inſeln, wenn er auch in den letzten Jahren einige Landhäuſer an Stadtge⸗ meinden verſchenkte oder aufgab. Sein Eigentum iſt der Kioto⸗Palaſt, in dem die altertümlichen Krö⸗ nungszeremonien ſtattfinden; der Shinjuka⸗Kaiſer⸗ garten, der Schauplatz der glanzvollen Gartenfeſte im Frühling und Herbſt; der Akaſaka⸗Palaſt in Tokio, in dem königliche und fürſtliche Gäſte des Kaiſers untergebracht werden; der Hama⸗Palaſt in Tſukiji, von dem aus der Hof der Entenjagd nach⸗ geht; Jagoͤhäuſer am Jedo— ein ideales Revier ſür die Jagd auf Waſſerhühner, Wildgänſe oder Fa⸗ ſanen— und an dem lachs⸗ und forellenreichen Jiutſu. Außerdem beſitzt der Kaiſer den größten Teil des Geſchäftsviertels von Tokio. Seit alters her iſt der Grundbeſitz des Tenno von der Grund⸗ ſteuer ausgenommen, ſo daß viele Geſchäftshäuſer kaiſerliche Grundſtücke pachteten und ſich darauf nie⸗ derließen. Am größten iſt aber der Waldbeſitz des Kaiſers von Japan. Alles in allem beſitzt der Kai⸗ ſer von Japan 1 302 062„cho“ Landes, was ungefähr ebenſoviel Hektar entſpricht. Die Fläche ganz Ja⸗ pans beträgt nur 382074 Quadratkilometer, von denen der Kaiſer alſo drei Hundertteile beſitzt. Der Wert allein des Grundeigentums des Tenno wird, eher zu niedrig als zu hoch, auf 1 Milliarde Mark geſchätzt. Der Geldwert der Wirtſchaftsbeteiligungen iſt überhaupt nicht abzuſchätzen. 5 Die Zivilliſte, die für den kaiſerlichen Haushalt jährlich 4,5 Millionen Jen vorſieht, ſpielt neben den Einkünften aus dem Eigenvermögen eine verſchwindend geringe Rolle. Die Summe von 4 Millionen Jen reicht auch zur Deckung der Koſten des kaiſerlichen Haushalts nicht aus: aber der weit⸗ aus größte Teil der Einkünfte aus dem kaiſerlichen Beſitz kommt in Form von Wohlfahrtsſtiftungen, Spenden an die Armee und ſonſtigen freiwilligen Abgaben dem Staate zugute. Dieſe gewaltige Wirtſchaftsmacht muß man ken⸗ nen, um darüber urteilen zu können, ob die jüngſte Entwicklung Japans Kraft nicht übermäßig in An⸗ ſpruch nimmt. Hier ſteht ein einheitlicher Block. Un⸗ berührt von den Wirren der Zeit geht das Leben am Kaiſerhofe von Japan ſeinen gewohnten Gang, ſchon durch die eigene Sprache, das Vamato, hoch über alles Alltagsleben erhaben. Man ſpricht davon, daß Präſident Rooſevelt nach dem„Panay“⸗Zwiſchenfall die Abſicht gehabt habe, ſeine Proteſtnote unter Umgehung aller diplomati⸗ ſchen Inſtanzen unmittelbar an den Kaiſer zu rich⸗ ten. Vermutlich haben ihn aber ſeine Berater noch rechtzeitig dahin unterrichtet, daß der Kaiſer von Japan verfaſſungsmäßig unfehlbar iſt, daß auch ein 2. Seite/ Nummer 97 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 28. Februar 1938 ſolcher Schritt kein„Eingreifen“ des Tenno zur Be⸗ ſtrafung der verantwortlichen Seeoffiziere, ſondern nur das Harakiri der von Rooſevelt üübergangenen Diplomaten und Miniſter zur Folge haben würde. Deshalb wählte Rooſevelt den Ausweg, die japa⸗ niſche Regierung zu„erſuchen“, ſeinen Proteſt dem Kaiſer mitzuteilen. Vom Kaiſer Japans wird man einen Tadel an ſeine Untergebenen vergeblich er⸗ warten— wenn ein Japaner fühlt, daß er den Zorn hes Tenno wirklich verdient habe, beeilt er ſich, ſeiner Strafe zuvorzukommen. So begehen noch jetzt die japaniſchen Soldaten Selbſtmord, wenn ſie ihr Ge⸗ wehr, gleichfalls Eigentum des Kaiſers, verlieren. So iſt der Kaiſer auch in der Verwaltung ſeines Vermögens unfehlbar. Seine drei Berater in Ver⸗ mögensangelegenheiten, der uralte Prinz Saionji, Baron Ikki und Graf Makino, haben mit ihrem Amt eine ſchwere Verantwortung übernommen, wahrſcheinlich wird ihnen die Fürſorge für verwun⸗ dete Soldaten und Kriegerwitwen, der Ankauf von Waffen für das Heer im weiteren Verlauf des Strei⸗ tes noch ſchwere Sorgen machen. Bis jetzt aber kann kein noch ſo findiger europäiſcher Beobachter von einer Vernachläſſigung der Kaiſerpaläſte, von einer ſtärkeren Abholzung in den kaiſerlichen Wäl⸗ dern oder von einer Pachtſteigerung auf den kaiſer⸗ lichen Grundſtücken berichten. (Fortſetzung von Seite 1) kann, die mitteleuropäiſchen Staaten und die Tſche⸗ tchoſlowakei zu beſchützen“. Frankreich könne auch nicht die Einmiſchung aus⸗ ländiſcher Mächte in Spanien dulden. Es werde nicht unter dem Druck von Drohungen auf eine Politik verzichten, die ihm zur Ehre gereiche. EChautemps gab ſodann der Hoffnung Ausdruck, daß es ihm gelingen werde, deutſch⸗franzöſiſche An⸗ mäherungsverhandlungen zu einem glücklichen Ab⸗ ſchluß zu führen. Auf„gewiſſe Drohungen“ habe die franzöſiſche Regierung durch die Verſtärkung der Lan⸗ des verteidigung und die Beſchleunigung der Herſtellung des Rüſtungsmaterials geantwortet. Das franzöſiſche Volk müſſe ſich darüber klar werden, daß man in eine„Periode der Energie“ eintrete. Die franzöſiſche Republik werde im Frieden und nicht im Kriege die Hinderniſſe überwinden, die ſich ihr entgegenſtellten. Die Ausführungen des Miniſterpräſidenten wur⸗ den auf der Linken und einem Teil der Mitte mit langanhaltendem Beifall aufgenommen. Weilerführung der traditionellen Politik Frankreichs In einer Sitzungspauſe trat der ſogenannte Linksausſchuß der Kammer zu einer Sitzung zuſammen und billigte einſtimmig den vom Präſiden⸗ ten der radikalſozialen Kammergruppen vorgelegten Entſchließungsentwurf, der die Regierunaserklärung gutheißt, und der Regierung das Vertrauen aus⸗ ſpricht, daß ſie die traditionelle Politik Frankreichs weiter durchführen wird. „„ Verlrauensentſchließung für die Regierung i dub. Paris, 27. Februar. Um Mitternacht franzöſiſcher Zeit fand die außen⸗ politiſche Ausſprache in der Kammer mit der Be⸗ kauntgabe des Abſtimmungsergebniſſes über die Bertrauensentſchließung für die Regie⸗ rung ihren Abſchluß. Für die Regierung haben 439, gegen die Regierung 2 Abgeordnete geſtimmt, der Reſt von etwa 160 Abgeordueten hat ſich der Stimme enthalten. Die Regierung hatte die Vertrauens⸗ frage geſtellt. „Die Zweideutigkeit dauert an“ anb. Paris, 27. Februar. In der Pariſer Sonntagspreſſe findet die große außenpolitiſche Ausſprache in der Kammer und vor allem die Rede des Miniſterpräſidenten eine ſehr ge⸗ teilte Aufnahme. Man iſt im allgemeinen der Anſicht, daß ſich nichts geändert hat. Dieſe Anſicht kommt vor allem in der Rechtspreſſe zum Ausdruck. Die links eingeſtelsten Blätter unterſtreichen beſonders, daß die angebliche Verzichtspolitik, die Flandin vorge⸗ ſchlagen habe, von Chautemps zurückgewieſen wurde. Im übrigen ſind die Kommentare der Blätter aber ebenſo farblos wie der Verlauf der Kammer⸗Aus⸗ ſprache.. „Die Zweideutigkeit dauert an“, ſo ſchrefbt das„Echo de Paris“, und alle anderen Rechtsblätter geben in mehr oder weniger umſchrie⸗ bener Form der gleichen Anſicht Ausdruck. Die Ver⸗ trauensentſchließung, ſo ſtellt das„Journal“ feſt, ſei ſehr ungenau formuliert und laſſe allen Auslegungen die Tür offen. Das„Petit Journal“ vermißt eben⸗ falls genügende Aufklärung über gewiſſe wichtige Fragen. Mie man die Ziele Chamberlains ſieht Wiedergutmachung gewiſſer Fehler des Verſailler Vertrages dnb. Neuyork, 26. Febr. Viscvunt Aſtor, der ſich auf ſeiner zweimonati⸗ gen Reiſe durch die Vereinigten Staaten bei meh⸗ reren Anläſſen freundlich über das Dritte Reich ge⸗ äußert und für eine deutſch⸗engliſche Berſtändigung ausgeſprochen hatte, gab vor ſeiner Rückkehr mit dem Schnelldampfſer„Europa“ am Samstagmorgen Preſſevertretern eine Unterredung, in der er er⸗ klärte, Chamberlains Ziel ſei es, gewiſſe Fehler des Verſailler Vertrages wieder gut zu machen. Aſtor richtete dabei an die Preſſevertreter die Frage: „Glauben Sie, daß es der Mühe wert iſt, dagegen zu kämpfen, daß ſich das deutſche Volk Oeſterreich dem deutſchen Volk Deutſchland anſchließt?“ Wenn man kämpfe, müſſe man um eine Sache kämpfen, die der Mühe wert ſei. Aſtor erklärte weiter, Wilſon habe in den Verſailler Vertrag eine Klauſel eingefügt, wonach Fehler durch friedliche Mittel berichtigt wer⸗ den könnten. Dieſe Klauſel ſei aber nie in Wir⸗ kung getreten. Chamberlain müſſe gegen jene an⸗ kämpfen, die ſelbſt auf die Gefahr eines Krieges hin den Status quo beibehalten wollten. Die Genfer Liga ſei zur Ohnmächtigkeit verurteilt, Ausgleichs möglichkeiten wenn den Preſſehetzern das Haudwerk gelegt wird dnb. Geuf, 26. Februar. Die gegenwärtigen Beſprechungen der europäi⸗ ſchen Mächte eröffnen nach Meinung des„Journal de Geneve erfreuliche Ausgleichsmög⸗ lichkeiten. Der Ausſpruch„engliſch⸗italieniſche Verhandlungen“, ſchreibt das Blatt u.., ſei bereits itberholt. Das Vorgehen Chamberlains führe raſch zu einer allgemeinen Bereinigung der Politik. Ein Geſpräch zu führen zwiſchen London— Rom Berlin— Paris unmittelbar bahne ſich an. Darüber hinaus bereite ſich ein Meinungsaus⸗ tauſch vor, der ſich nicht nur auf ganz Europa, ſon⸗ dern auch auf Afrika erſtrecke. Deshalb dürfe man wohl ſchon heute mit der Möglichkeit einer Art neuer Friedenskonferenz rechnen, der niemand die Marke„Diktat“ aufkleben könne. Das Blatt weiſt in dieſem Zuſammenhang auf die Verantwortung der Preſſe hin, die in dieſen erregten Zeiten ſehr groß ſei. Die Preſſe habe mehr denn je die Pflicht zur Sachlichkeit. Eine Selbſtdiſziplin der Preſſe fordert auch die „Tribune de Geneve“. Das Blatt ſchreibt u..: Wir wollen nicht, daß unſere Preſſe auf ihr Recht zur freien Kritik in der internationalen Politik verzichtet und die Beſprechung der Vorgänge im Auslande unterläßt. Ganz im Gegenteil iſt es die Pflicht der Zeitungen, die Ereigniſſe 8 u 1 klären und ſie dem Leſer ſo verſtändlich als möglich zumachen. Aber es kommt darauf an, in welcher Art das geſchieht. Wir glauben nicht, daß unſer Anſehen erhöht wird, wenn Staatsmänner, deren Methoden man nicht billigt, Tag für Tag be⸗ ſchimpft werden, und wenn man ihnen ohne den Schatten eines Beweiſes materialiſtiſche Abſichten gegenüber der Schweiz und ſchreibt. ihrer Neutralität zu⸗ Der britiſche Botſchafter in Rom erneut bei Halifax dub. London, 26. Februar. Der zur Zeit in London weilende britiſche Bot⸗ ſchafter in Rom, der Earl of Perth, hatte Sams⸗ tag eine Unterredung mit dem neuen britiſchen Außenminiſter Lord Halifax. Es wird beſtätigt, daß der Earl of Perth voraus⸗ ſichtlich bis Ende nächſter Woche in London bleiben wird. England unterrichtet Frankreich dnb. London, 26. Februar. Wie verlautet, diente die Beſprechung zwiſchen dem britiſchen Botſchafter in Paris, Sir Frie Phipps, mit den franzöſiſchen Miniſtern dem Zweck, die franzöſiſche Regierung über die von der britiſchen Regierung geplanten engliſch⸗ita⸗ lieniſchen Beſprechungen zu unter⸗ richten. Hetzkampagne aus demokratiſchen Landen Feſtſtellung des„Giornale'Italia“ dub. Rom, 26. Februar. Der Verleumdungsfeldzug gegen Faſchismus und Nationalſozjialismus, der kürzlich durch Gehäſſig⸗ keiten des Staatsſekretärs im amerikaniſchen In⸗ nenminiſterium, Jchets, eine Neuauflage gefun⸗ den hat, veranlaßt den Direktor des„Giornale 'Italia“ zu einer ſcharfen Erwiderung. Dieſe ewige Hetze gegen beſtimmte Länder erwecke ge⸗ fährliche Vorſtellungen innerhalb der öffentlichen Meinung und ſchaffe damit eine Kriegspſychoſe. Man müſſe vor allem, erklärt das Blatt u.., ein⸗ mal ganz klar ſeſtſtellen, daß dieſe feindſelige Hetz⸗ kampagne von den demokratiſchenLändern aus⸗ geht, wobei zu betonen ſei, daß die Vereinigten Staaten am allerwenigſten die autoritären Staaten zu bekritteln das Recht hätten. pk p Die zerfallskunſt der Eyſtemzeit Eröffnung der Ausſtellung„Entartete Kunſt“ in Berlin anb. Berlin, 26. Februar. In Gegenwart zahlreicher Vertreter der Partei, des Staates und des kulturellen Lebens ſowie der ausländiſchen Preſſe wurde am Samstagnachmittag die von München nach Berlin gebnete Ausſtellung „Eutartete Kunſt“ eröffnet. Die au dieſer Mach⸗ werke, die eiuſt von Juden und Judenfreunden als Kunſt betrieben wurden, iſt im„Haus der Kunſt“ am Königsplatz untergebracht; ſie hat gegenüber der Ausſtellung in München noch eine Erweiterung durch früher in Berliner Galerien gezeigte Scheußlichkei⸗ ten erfahren. Die Eröffnung der Ausſtellung fand im Reichstagsgebäude ſtatt. Reichskulturwalter Franz Moraller zeigte in ſeiner Anſprache, wie notwendig es ſei, das Gedächtnis der Menſchen und Völker, das die Eigen⸗ ſchaft hat, unangenehme Erlebniſſe und Eindrücke mit wachſender zeitlicher Entfernung in einem mil⸗ der werdenden Licht zu beurteilen, wachzuhalten und immer wieder zu wecken. Während Her Auswirkungen des politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Zerfalls der Syſtemzeit hatten breite Schichten des Volkes überhaupt keinen Einblick in den vollen Umfang des kulturellen Zuſammenbruches in Deutſchland. Des⸗ wegen konnten auch die Vertreter und Verteidiger der Zerfallskunſt, ſoweit ſie es nicht vorgezogen hat⸗ ten, unter Zurücklaſſung ihrer„Werke“ aus Deutſch⸗ land zu verſchwinden, ſehr bald nach der Machtüber⸗ nahme durch den Nationalſozialismus und nach Ueberwindung ihrer erſten Befürchtung wieder auf den Plan treten, um, zunächſt noch getarnt, den Ver⸗ ſuch zu machen, ihre„Kunſt“ weiter an den Mann alten Südbayern gewann den 20⸗Kk m ⸗Streckenlauf „Gekümpft haben alle für Deutſchland“ Anſprache des Reichsführers SS Himmler an die Polizeimannſchaft der Schimeiſterſchaft 1938 anb Oberjoch(Bayr. Allgäu), 26. Februar. Zu einem Höhepunkt der Erſten Deutſchen Po⸗ ligeiſchimeiſterſchaften am Oberjoch in Hindelang ge⸗ ſtaltete ſich am Samstag der 20⸗-Kilometer⸗ Streckenlauf für Zehnermannſchaften. Die ſiegende Mannſchaft der Ordnungspolizei Bayern⸗Süd gewann mit der zweitbeſten Lauf⸗ zeit auf Grund des beſſeren Schießergebniſſes vor dem SS⸗Oberabſchnitt Süd und wurde am Ziel von Reichsminiſter Dr. Frick, Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei Himmler, vom Chef der Ordnungspolizei General Daluege und vom Chef der Sicherheitspolizei SS⸗Gruppenführer Heydrich empfangen. Die vom Torlaufſieger Ss⸗Oberſturmführer Chriſtmann geführte Mannſchaft des Sicherheitsdien⸗ ſtes SS⸗Oberabſchnitt Süd büßte durch 13 Fehlſchüſſe ſo viel ein, daß auch das überragende Laufen nicht mehr zum Siege reichte. Dieſer fiel an die rund 1 Minuten langſamere, aber beſſer ſchießende Mannſchaft der OP. Bayern⸗Süd. Aufſchlußreicher Prozeß in Luxemburg Entlarole Hetze au gefülſchten Dokumenten So iſt die Auslandsorganiſation der NS DA verleumdet worden dub. Luxemburg, 26. Februar. Vor dem Polizeigericht in Luxemburg wird augen⸗ blicklich ein Prozeß verhandelt, der einen aufſchluß⸗ reichen Einblick in die Praktiken der inter⸗ mationalen Brunnenvergifter geſtattet, die durch ihre ſchamloſe Hetze gegen das neue Deutſch⸗ land immer wieder eine wirkliche Befriedung der Welt verhindern. Angeklagt ſind ein gewiſſer, mehr⸗ fach vorbeſtrafter Roſſelet und ein Journaliſt Molling, die mit Hilfe gefälſchter Dokumente die Uunglaublichſten Verleumdungen gegen die AO der NSDAP verbreitet haben. N Die luxemburgiſche Monatsſchrift„Die neue Zeit“ hatte im Sommer vorigen Jahres auf Grund angeblich echter Urkunden behauptet, die AO in Lu⸗ kremburg ſei eine Spionage⸗ und Beſtechungszentrale, die„ungeheuere Summen“ an die„Faſchiſten“ Lu⸗ vemburgs, Belgiens, Frankreichs und Englands bahle(). Vor allem habe auch der Führer der Re⸗ viſten Degrelle große Summen erhalten. Die deut⸗ ſche Geſandtſchaft hatte ſich ſofort gegen dieſe un verantwortliche Hetze verwahrt, und die in den Sudeleien mit voller Namensnennung angegriffenen Perſonen hatten Verleumdungsklage eingereicht, der ſich der Staatsanwalt auf Veranlaſſung der luxem⸗ burgiſchen Regierung angeſchloſſen hatte. Die ſofort eingeleiteten Ermittlungen des Staats⸗ anwaltes ergaben, daß die angeblichen„Urkunden“ ſämtlich gefälſcht waren, und zwar Hurch Roſſelet, der ſein Verbrechen auch bereits eingeſtan⸗ den hat. Dabei konnte u. a. ſeſtgeſtellt werden, daß Roſſelet den alten Stempel eines Sportvereins in einen Stempel der AO umgefälſcht hatte Der Jour⸗ naliſt Molling behauptete zunächſt,„gutgläubig“ ge⸗ handelt zu haben, mußte aber im Verlaufe der Ver⸗ handlung zugeben, daß er von der Fälſchung der Do⸗ kumente gewußt hat. g Das Urteil gegen die beiden Hetzer dürfte in Kürze zu erwarten ſein. Der Staatsanwalt, der in ſeiner Anklagerede betonte, daß die Angeklagten offenſichtlich böswillig gehandelt haben, hat ge⸗ gen beide Fälſcher Gefängnis beantragt. Die Siegerehrung Der Reichsführer Ss und Chef der deutſchen Po⸗ ligei richtete zum Abſchluß der Polizeiſchimeiſterſchaft 1938 an die im Vorhof der Polizeiſchiſchule am Ober⸗ joch zur Siegerehrung angetretenen Mannſchaf⸗ ten der Ordnungspolizei und Sicherheitspolizei eine Anſprache, in der er allen, die zum Gelingen der Wettkämpfe beigetragen haben, wie auch der Bevöl⸗ kerung herzlichſten Dank ſagte. Anerken nung ſprach er beſonders für die Leiſtungen der zwei Altersklaſſen aus.„Das aber iſt/ für uns die Hauptſache und ſteht am Anfang, im Sport, im Le⸗ ben wie in der Politik“, fuhr der Reichsführer fort: „Wie im Kampf für Denutſchlaud nicht die Leiſtung eines einzelnen etwas bedeutet, ſondern die Leiſtung der Geſamtheit, ſo iſt es hier nicht wichtig, daß eine Formation den einen oder anderen Spitzenkönner herausbringt. Entſcheidend vielmehr für die Güte und die Geſamtleiſtung einer Truppe oder einer Furmation iſt allein die Leiſtung der Maunſchaft und das, was dieſe Maunſchaft für Deutſchland vollbringt. Das war und iſt auch die Forderung und die Auf⸗ gabe für unſeren geſamten Sport und unſere Wett⸗ kämpfe.“ N Dieſer Grundſatz komme beſonders zum Ausdruck im Patrouillenlauf. Denn ausſchlaggebend ſei, daß der Führer jede Leiſtung und jede Anſtren⸗ gung feiner Mannſchaft mitmacht. Wichtig für die Mannſchaft ſei, daß ſie in ſich den Geiſt der Ka⸗ meradſchaft trage, denn aus ihm wachſe die kör⸗ perliche und willensmäßige Kraft Letzten Endes komme die Leiſtung aus dem Herzen, aus dem Charakter und aus dem Willen, für die Gemeinſchaft etwas zu leiſten. Die ſportlichen Leiſtungen— ſo fuhr Reichsführer SS Himmler fort— würden ſich von Jahr zu Jahr ſteigern. Aber auch die Anforde rungen, die der Führer an die deutſche Polizei und an das geſamte deutſche Volk ſtelle, würden von Jahr zu Jahr größer. Und ebenſo wird unſer Können wachſen, um dieſe Forderungen des Führers zu er⸗ füllen. Dann ſprach er den Siegern, aber auch all den anderen Mannſchaften, die mitkämpften, ſeine Anerkennung aus Es liege nicht im Sinne dieſes Wettkampfes, Nichtskönner und Aengſtliche zu unter⸗ ſcheiden. Gekämpft hätten alle für Deutſchland. Zum Abſchluß der Polizeiſchtmeiſterſchaft 1938 ſandte Reichsführer SS an Generalfeldmarſchall Miniſterpräſident Göring, der einen Ehrenpreis ge⸗ ſtiftet hatte, ein Grußtelegramm. zu bringen, bis der Führer am Tag der deutſchen Kunſt in München ein für allemal reinen Tiſch machte. Mit überzeugenden Worten und unwiderleglichen Beweiſen zeigte Morallber, wieweit die nur durch ihre Frechheit noch übertroffene In⸗ ſtinktloſigkeit jener kulturellen Halbwelt gegangen iſt, wie eindeutig die Tendenz der ſetzung und Zerſtörung aller Werte war, wie ver⸗ heerend die Ergebniſſe dieſer Verfallsperiode für unſer kulturelles Leben waren. Nur in der reſt⸗ loſen Entlarvung liege die Gewähr, daß niemals wieder auf deutſchem Boden der Verſuch einer Wiederholung mit Ausſicht auf Erfolg unter⸗ nommen werden könne. Wer jemals einen Blick in dieſe Ausſtellung geworfen habe. wiſſe, daß ſie keiner Erläuterung bedürfe. Das Volk ſelbſt ſolle ſich in dieſer Ausſtellung, die nach dem Willen des Führers in allen größeren Städten des Reiches ge⸗ zeigt werde, ſein Urteil bilden über die vielgeſtalti⸗ gen Arten des bolſchewiſtiſchen Chaos, die von Bür⸗ gerkriegsfabrikation, ſexueller Perverſttät, Zynis⸗ mus in religiöſem Gewande, pazifiſtiſcher Harmloſig⸗ keit und bapbariſcher Primitivität bis zum kalten Wahnſinn hinüberwechſeln. Auch aus den ſchier unerſchöpflichen gedruckten jüdiſchen Bekenntniſſen gab Moraller zahl⸗ reiche Beiſpiele harmloſer und unverhüllter Ver⸗ nichtungswut, des Wahnſinns und der Verbrechen, die von Fremdraſſigen an der Seele der deutſchen Nation begaugen worden ſind. 3 Das nationalſozialiſtiſche Deutſchland wolle nicht die Kunſt reglementieren, es rufe das Volk ſelbſt zum Richter auf, in der Ge⸗ wißheit, daß ſein geſundes Fühlen und Empfinden der entarteten Kunſt mit der gleichen Unfehlbarkeit das Urteil ſprechen werde, mit der es die ſeinem deutſchen Weſen gemäße Kunſt heute ſchon erkannt habe als den wahren Ausdruck der ewigen deutſchen Seele. Marſchall Graziani in Rom freudig empfangen dub. Rom, 26. Februar. Marſchall Graziani, dem früheren Vizekönig von Aethiopien, wurde am Samstag, wie bereits in Neapel, ſo auch in der italieniſchen Hauptſtadt ein überaus herzlicher Willkomm zuteil. Auf dem reich mit Flaggen geſchmückten Bahnſteig hatten ſich zu ſeinem Empfang der Duce mit den Mitgliedern der Regierung, Parteiſekretär Miniſter Stargee ſowie die übrigen Spitzen von Partei, Staat und Wehrmacht eingefunden. Marſchall Graziani wurden auf ſeinem Wege zum Haus der Faſchiſtiſchen Par⸗ tei von einer nach vielen Tauſenden zählenden Menge begeiſterte Kundgebungen bereitet. Die Preisſchraube im Volksfront⸗Frankreich Zeitungen wieder teurer— Papierkoſten in einem Jahr verdoppelt anb Paris, 26. Februar. Der Nationalverband franzöſiſcher Zeitungen, der die meiſten und bedeutendſten Intereſſenverbände der franzöſiſchen Preſſe vereinigt, hat die erneute Heraufſetzung des Einzelverkaufsprei⸗ ſes für Zeitungen beſchloſſen. Mit Wirkung vom 1. März 1938 ab werden die Tages⸗ und Wo⸗ chenzeitungen ihren Verkaufspreis um weitere 10 Centimes erhöhen. Auch die Abonnementsgebüh⸗ ren werden erhöht. In einer Verlautbarung weiſt der Nationalverband franzöſiſcher Zeitungen darauf hin, daß dieſer Beſchluß durch die neuen Belaſtungen unvermeidlich geworden ſei. Der Zeitungspapier⸗ preis habe ſich ſeit einem Jahr verdoppelt, und die Preiſe der anderen Rohſtoffe des Zeitungs⸗ gewerbes, die neuen Transportkoſten uſw. ſeien ebenfalls derart geſtiegen, daß die Erhöhung dringend notwendig wurde. Zer⸗ Haupeſchrifelelter und berantwortlich für Polftik: Or. Akofs Win bauer. i. V. Dr. Fritz Hammes Slellvertreter des Hauptſchriftleiters und 9 tworkli f Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Gee 55 15 ä delsteil; Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Or. Fritz Hammes. —. Sport: Wind Müller.— Südweſtdeulſche Umſchan, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mrannbeinn. Schriftleltung in Berlin: Dr. G. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Südweſtkorſo 60. 0 Für unberlangte Beiträge kelne Gewähr.— Rückſendung nur 8 g bel Rückporto. rausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer Zeitun⸗ 7 Dr. Frits Bode& Co.. Mannbeim, N 1. 46. 1 erantwortlich für Anzeigen und geſchöftliche Mitteilungen Jakob Faude, Mannbeim. 5 5 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig. ie Anzeigen der Ausgabe K Abend und A Mittag erſcheinen lei zbeltig in der Ausgabe B 5 5 8 J Mittag über 11 000 Abend über 10 000 über 10 500 iat Januar über 21 500 H. 2* 1 1 . 2 1 Montag, 28. Februar 1938 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 97 Mannheim, 28. Februar. Narretei iſt Trumpf! Mannheim am Fasnachtsſonntag Stadt ſteht mitten im karnevaliſtiſchen Feſtestaumel. Den geprängehaften Höhepunkt bil⸗ det der Fasnachtsſonntag. Zum Entſetzen aller Narren ſchlug in der Frühe des Sonntags das Wetter um und vormittags begann es vom grauen Himmel, der zehn Tage lang beglückende Vorfrüh⸗ lingsſonne gezeigt hatte, zu regnen. Glücklicher⸗ weiſe ließen die Niederſchläge noch im Laufe des Vormittags nach, ſo daß ſchon der Empfang der Tollitäten ohne Regenſpritzer vor ſich gehen konnte. Am Vorabend holten die närriſchen Garden ihre Rekruten in feſtlichem Marſch zu den Gardekaſernen ein. Unterdeſſen eilten ſchon die Masken zu den zahlreichen Faſchingsveranſtal⸗ tungen, deren größte der zweite ſtädtiſche Masken⸗ ball im Roſengarten war. Allenthalben war in der Stadt großer Narrenbetrieb. Nicht nur die prunk⸗ haft dekorierten Hotels hatten volle Häuſer, ſon⸗ dern auch alle Reſtaurants und Kaffees. In dieſer Nacht bummelten Tauſende, und mancher kehrte erſt heim, als die Pioniere und Artilleriſten ſchon dabei waren, am Paradeplatz und am Waſſer⸗ turm die Zuſchauertribünen für den Jubiläumszug aufzuſchlagen. Am Nachmittag war dann ganz Mannheim auf den Beinen. Schon frühe ſtauten ſich in den Straßen, durch die der Zug kommen ſollte, die Unſere Eine asse Ebus- Tee morgens u. abends!— bringt oſt überraschend schnell Gewiebhts abnahme. EBbus- Tee 4.50 u..50 5 1. Apoth. u. Drog. Auch in Tabletten als Istobletten 4 Maſſen, unter denen man auch viele Auswär⸗ tige bemerkte. Insgeſamt dürfte aber das un⸗ günſtige Wetter den Zuzug von auswärts etwas beeinträchtigt haben. Der Jubiläums zug ſelbſt hielt das, was man ſich von ihm verſprochen hatte. Unſere Narrenväter konnten ſich damit wirklich ſehen laſſen! Auch die Fasnachtsmeſſe, die am Samstag⸗ mittag begonnen hatte und diesmal größer als in früheren Jahren iſt, konnte über mangelndes In⸗ tereſſe nicht klagen. Am Sonntag kam ihr beſon⸗ ders zugute, daß ſich in nächſter Nähe des Meßplatzes der Fasnachtszug aufſtellte. Auch die Straßenhänd⸗ ler fanden mit ihren Scherzartikeln viele Käufer. dr. W. th. Lebhafter Zuſtrom von auswärts Der Bahnverkehr am Fasnachtsſonutag Der Verkehr bei der Reichsbahn ſtand am Sonn⸗ tag im Zeichen eines ſtarken Zuſtroms von aus⸗ wärts der auf den Fasnachtszug zurückzuführen war. Zur Bewältigung dieſes Verkehrs, der ſich vor allem auf die frühen Nachmittagsſtunden erſtreckte, wurden von Heidelberg und Graben⸗Neudorf zwei Sonder⸗ züge als Vorzüge gefahren, die zuſammen 4000 Per⸗ ſonen beförderten. Der Ausflugsverkehr am Sonn⸗ tag war nur ſchwach, dagegen war der Fernverkehr recht lebhaft. Zum D 108 Köln⸗Oberſtdorf wurde ein Vorzug eingelegt, der zahlreiche Reiſegeſellſchaften nach dem Allgäu brachte. Der Winterſportſonderzug nach Offenburg hatte 150 Paſſagiere. Auch am Samstag herrſchte ein recht lebhafter Fernverkehr, dagegen bewegte ſich der übrige Samstagsverkehr im üblichen Rahmen. Die täglichen Verkehrsunfälle Was der Polizeibericht mitteilt Im Laufe des Samstags ereigneten ſich hier drei Zuſammenſtöße zwiſchen Kraftfahrzeugen ver⸗ ſchiedener Art, wobei eine Perſon leicht verletzt und vier Kraftfahrzeuge zum Teil erheblich beſchädigt wurden. Sämtliche Zuſammenſtöße ſind auf Nicht⸗ beachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. Warum Volksgasmaske? Zu Hauſe und an der Arbeitsſtätte fin⸗ deſt du im Schutzraum Zuflucht vor Kampfſtoffen. Im Freien, auf der Straße ſchützt dich allein die Volksgas⸗ maske! i FBFFEEECC Vb zen Goldene Hochzeit feierte am Samstag der ehe⸗ malige Büro⸗Pförtner der Firma Heinrich Lanz AG., Johann Müller, mit ſeiner Frau Babette, geb. Trautwein, Meerfeldſtraße 48, in guter Rüſtigkeit. Noch nachträglich unſere herzlichſten Glückwünſche für die treuen Leſer der NM. *. Ihren 65. Geburtstag begeht am Montag, dem 28. Februar, Frau Anna Regner, Böckſtr. 7, bei voller Geſundheit. Der langjährigen Leſerin unſerer Zeitung unſeren herzlichen Glückwunſch. zen Ihr 25jähriges Berufsjubiläum als Hebamme begeht morgen Fräulein K. Zorn, Brentanoſtr. 56, nachdem ſie vorher viele Jahre als Kranken⸗ und Hebammenſchweſter des Roten Kreuzes tätig war. Während ihrer Tätigkeit in Mannheim hat Frl. Zorn mehr als 2000 Kindern ins Leben verholfen. * Mannheimer im Rundfunk. In der Sendung „Muſikaliſches Konfetti“ am Roſen mon tag in der Zeit von 19.15 bis 20 Uhr werden zum erſtenmal über den Reichsſender Stuttgart die Maunheimer „5 Harmoniſten“ vom Nationaltheater(Haag, Karaſek, Strubel, Effelberger) ſingen. Die Leitung hat der Mannheimer Komponiſt Kurt M erkel, von dem auch ſämtliche Liedbearbeitungen, die zum Vor⸗ trag kommen werden, ſtammen.. Ganz groß im Fahre ſeines Jubiläums! Zwei Kilometer lang war die Parade der Masken und Wagen— Ahoi“, Aha“ und„Li-Ho“! waren die Schlachtrufe Viele Zehntauſende umſäumten die Straßen Die Narren hatten geſtern vormittag, als es vom graubedeckten Himmel regnete, allen Grund, ihre Stirn in Falten zu legen. Aber glücklicherweiſe hatte der Himmel dann doch noch ein Einſehen, und als es Mittag wurde, lachte gar wieder die Sonne. konnte ſich der Jubiläumszug in voller Pracht ent⸗ falten, und die Mannheimer und ihre auswärtigen So Gäſte hatten ungehindert Gelegenheit, zu ſchauen, was die Obernarren ausgeheckt hatten. Sicherlich konnte jeder Zuſchauer, der da in den dichten Reihen, die alle Straßen umſäumten, ſtand, mit dem Geſehe⸗ nen zufrieden ſein. Unſer dies jähriger Zug hat ſichſeheu laſſen können! Es wurde viel des Reizvollen geboten. Nur eine Feſtſtellung mußte man auch dieſes Jahr wieder machen: Viele Zuſchauer gaben ihrer Zufriedenheit nicht hinreichend lauten Ausdruck, ſondern begnügten ſich mit höchſtperſön⸗ lichem Schmunzeln, anſtatt zu ſchunkeln. Das war ſchade! So ſah er aus: Der Zug war in drei Abteilungen geglie⸗ dert: 1. den Eröffnungsteil, der unter dem Motto„So voll Fröhlichkeit“ ſtand und deſſen Schluß die Große Karneval⸗Geſellſchaft Lindenhof bildete; 2. das unter dem Leitſpruch„Geſund⸗ brunnen Frohſinn“ ſtehende Mittelſtück, das mehr als die Hälfte aller Zugnummern zählte und von der„Fröhlich Pfalz“ geſchloſſen wurde, und 3. den Jubiläumsteil des„Feuerio“. Der Zug war etwa 2 Kilometer lang und übertraf damit an Ausdehnung den des Vor⸗ jahres um rund ein Viertel. Aber was noch weſentlicher war: die Mühe, die ſich ſeine Väter gegeben hatten, ihn qualitativ auf ein überdurchſchnittliches Nive au zu bringen, wurde nicht vergebens vertan. Zweifellos hat unſer diesjähriger Fasnachtszug die Anforderungen, die man an einen Jubiläumszug ſtellen muß, voll und ganz erfüllt. Dieſes Kompliment muß man dem aus Verkehrsdirektor Böttcher, Herrn Jäger, Oberbaurat Müller, Architekt Baumüller, Kunſtmaler Barchfeld und den Vereinsführern der Karnevalgeſellſchaften Schuler, Lerch und Holz beſtehenden Karnevalausſchuß machen. Beſonders große Mühe hatte man ſich mit den Wagen gegeben, wobei man zum Teil ganz köſtliche Darſtellungen für witzig⸗kritiſche Ideen fand. Sozuſagen als Eisbrecher der Stimmung mußte der Rundfunk her⸗ halten, deſſen„Allerlei von zwei bis drei“ um 12 Stunden verlegt war. Der am frühen Morgen heimkehrende teure Ehegatte bekam da gehörig heim⸗ gefunkt. Das bekannte Hafenkonzert erfuhr eine draſtiſche Abwandlung in ein„Mannheimer Hafenkonzert“, wobei der Hafen durch eines kaffeetaſſeähnlichen Behälter von eindeutiger Zweck⸗ beſtimmung dargeſtellt war. Die im zweiten Teil des Zuges mitgeführten Wagen befaßten ſich in der Mehrzahl mit Themen lokaler Natur. Die Sportler vor allem hatten einen Heiden⸗ ſpaß an der„Vergrößerung des Mannemer Olympia⸗Stadions“ um zwee Sitzplätz“. Köſtlich war die Darſtellung des Kontraſtes zwiſchen der bekannten, allzu breitſchultrigen Athletengeſtalt und dem ſo winzig geratenen Holzverſchlag, der offi⸗ ziell den ſtolzen Namen Tribüne führt. Der ſolgende Wagen gab unſerer Stadtreklame allerlei närriſche Anregungen, indem er zeigte, daß man auch noch die Straßenbäume als Anſchlagſäulen be⸗ nützen könnte. Die Straßenbahn bekam dabei gleich auch noch einen Schlag ab von wegen ihrer Eigenwerbung„Wer hier hängt, wird bekannt!“ Die Uebertragung dieſer Parole auf die Straßenbäume eröffnet vielſagende Perſpektiven. Bald danach rollte ein Rieſenſchwein heran „Kampf dem Verderb!“ Man ſah das Bor⸗ ſtentier allerlei Hobelſpäne freſſen und achtern kamen aus ſeinem Unausſprechlichen dann fix und fertig gleich die abgebundenen Würſte zum Vorſchein. Ein Wunſchbild, zwar unappetitlich, aber ideal. Wie man ſich die Schaltung auf verſchiedene Wurſtſorten denkt, war nicht verraten; übrigens auch nichts über die Stellungnahme der Fleiſcherinnung zu dieſem närriſchen Plan. Die Straßenbahner zeigten Humor und kamen mit einem von einer ſchmetternden Kapelle beſetzten Wagen, in dem allerdings für Fahrgäſte kein Platz mehr geweſen wäre. „Vorbildliche Tarifſenkung“ nauute ſich ein Wagen, der unſere ſtädtiſchen Werke in ihrer Finanzgebarung ironiſierte. Der Rücken des armen Bürgers wurde vom Preis⸗ hebel mächtig mitgenommen. Daß die Idee für die⸗ ſen Wagen von einem maßgeblichen Mann des Hoch⸗ bauamtes ſtammte, gab zu erkennen, daß man bei unſerer Stadtverwaltung Humor hat. „Hammelburg, du biſt mei Freid“ hieß der folgende Wagen. Die„Landſer“ ſahen da ein Prachtexemplar vor ſich in Uniform. Daß der Spitz⸗ oder auch Rundkühler und auch die rückwär⸗ tige Partie mancherlei Schwierigkeiten bereiten kön⸗ nen, war im Bilde für jene zu ſehen, die das noch nicht aus eigener Erfahrung wußten. Von köſtlicher Ironie erfüllt war „Maunewer Bu we, Jahrgang 1875 bis 1888 im Buchführungs kurſus“, eine ſati⸗ riſche Gloſſe zur Verordnung über die Buch⸗ führungspflicht des Handwerks. Den in Schulbänken ſitzenden„Buwe“ wurde an Hand eines großen vor ihnen ſtehenden aufgeſchlagenen Haupt⸗ buches für 1938 klar gemacht, was ſie dem Finanzamt Tollitäten rücken an Neben dieſen von beißender Ironie getragenen Fahrzeugen ſind die Prunkwagen der Tolli⸗ täten und Elferräte zu nennen. Im erſten Teil des Zuges ſah man die Lindenhöfer Erznarren. Zum Schluß des mittleren Teils des närriſchen Ge⸗ pränges erſchienen Prinzeſſin Lucie J. auf einem herrlichen Thronwagen in den Mannheimer Stadt⸗ der Wagen farben. Der Tollität folgte der Prunkwagen des großen Elferrates der„Fröhlich Pfalz“. Das Schlußſtück des Umzugs war ganz dem jubilie⸗ renden„Feuerio“ vorbehalten. Erfreulicherweiſe hatten ſich auch Gratulationsgäſte„vun üwerm Rhei“ eingefunden; man ſah einen Elferratswagen der Frieſenheimer„Eule“ und der Ludwigshafener „Rheinſchanze“. Von einem ſchmucken Prunkwagen (Pfau in ſilber und blau) aus grüßte Prinz Bert J. das närriſche Volk, das nicht müde wurde, ihm zu⸗ zujubeln. Es ſchloſſen ſich der Wagen des„Jung⸗ Feuerio“ und der Prunkwagen mit dem hohen Elfer⸗ rat des„Feuerio“ an. Den Schluß bildete ein Wa⸗ Der närriſche Aufgalopp: Die Rekruten wurden eingeholt Gemäß alter Ueberlieferung wurden am Vor⸗ abend des Fasnachtsſonntags die närriſchen Rekruten der karnevaliſtiſchen Garden vom Bahnhof eingeholt und nach den närriſchen Garde⸗ kaſernen gebracht, auf daß ſie vier Tage lang unter dem Narrenregiment Dienſt leiſten. Das Abhol⸗ kommando ſetzte ſich um 19.33 Uhr am„Habereckl“ in Marſch und ſtrebte mit Muſik und Fackel⸗ und Lam⸗ pionſchein über Heidelberger Straße und Kaiſerring dem Hauptbahnhof zu. Auf Wehrminiſter Wöllners Befehl holten Gardefeldwebel die Rekruten aus der Kellerwirt⸗ ſchaft heraus. Es war eine wahrlich bunte Geſell⸗ ſchaft! Sie hatte ſich dem närriſchen Anlaß ent⸗ ſprechend koſtümiert und geſchminkt und benahm ſich demgemäß. Feſche Gardiſten brachten nach und nach Ordnung in die Reihen, und dann ging's mit viel Hallo ab zum Marſch durch die abendliche Stadt. Die Anteilnahme der Bevölkerung an dem närriſchen Gepränge war ungemein rege. Ueberall, wohin der Zug kam, ob im Straßenzug zwiſchen L und M, ob in der öſt⸗ lichen Kunſtſtraße, ob am Waſſerturm, ob zwiſchen P und Q, ob in der öſtlichen Unterſtadt oder in der Breiten Straße, allüberall hörte man vieltauſendmal das Ahoi! Aha! oder Li⸗Ho! Mancherorts ſteigerte ſich das Gejohle zu ohrenbetäubender Stärke. Das war ſo recht die Stimmung, die man ſich für Fas⸗ nacht wünſchte. Da gingen die Mannheimer aus ihrer Reſerve heraus. Als die Rekruten in der närriſchen Kaſerne ab⸗ geliefert waren, löſte ſich der Zug, in dem natürlich auch die Elferräte der drei Karnevalgeſellſchafte n mitmarſchierten, auf. Der Emzug der Tollitäten Ihre Ankunft am Rheinufer Zu einem feſtlichen Ereignis geſtaltete ſich der Einzug der Tollitäten. Am Sonntagvormit⸗ tag trafen ſie auf dem Schiff, das von Ruderboo⸗ ten begleitet wurde, am Rheinufer ein. Als das Boot ſich dem Landeſteg näherte, wurden Böller ab⸗ geſchoſſen und das nach vielen Hunderten zählende närriſche Volk, das ſich am Ufer angeſammelt hatte, brach in lauten Jubel aus. Punkt 11.11 Uhr beſtiegen Prinz Bert l. von Modeſien und Prinzeſſin Lucie l. von Singſangtonien den Landeſteg, wo ſte von den in vollem Ornat erſchienenen Elferräten herzlichſt begrüßt wurden und der Prinzeſſin Karneval ein großes Blumengebinde überreicht wurde. Se. Tol⸗ lität gab in einer Anſprache ſeiner Freude über den närriſchen Empfang Ausdruck und verſprach ſeinen Untertanen ein von allen Steuern freies dreitägi⸗ ges Regiment. Sein dreifaches Ahoi auf die Narre⸗ tei fand ein mächtiges Echo. Die Tollitäten ſchritten ſodann, geführt von Marſchall Wöllner und gefolgt vom Garde⸗ mariechen, dem Hofnarr und den Elferräten, die Front der Garden ab, um ſich anſchließend zu den Fahrzeugen zu begeben. Nun ſetzte ſich der ſtolze närriſche Zug in Be⸗ wegung. Es war eine wahrhaft allein ſchon in ihrer Länge ſtattliche Kolonne, in der zwei Kapellen für den Marſchrhythmus ſorgten. Der Prinzengarde folgte Bert., der Ranzengarde Lucie I. Beide Tol⸗ litäten wurden allüberall kräftigſt mit Ahoi⸗ und Aha⸗Rufen begrüßt, und auch dem Fußvolk und den hohen Miniſterien wurde großer Applaus gezollt. So ging es mit närriſchem Gepränge zu den kar⸗ nevaliſtiſchen Hochburgen„Habereckl“ und„Lieder⸗ halle“, wo ſich die ganze närriſche Geſellſchaft an Speiſe und Trank auf die Strapazen des Nachmit⸗ tags vorbereitete. a zu geben und an ſonſtigen Steuern und Ausgaben zu entrichten haben. Wenig ſpäter folgte eine Verulkung des ins Waſſer gefallenen„Mannemer Lichtfeſchts“. Hinter dem Tor der Rheinbrücke ſah man das von Helligkeit überſchäumende Ludwigshafen, nach dem ſich die dunklen Geſtalten zur„Einkaafsrees“ be⸗ gaben. 49 vnd nicht nur pufzen dos leder Ihrer Schuhe fest und douerhaft erh Emöhren Sie das leder . 55 mussen pflegen ond polieren, Wenn Sie geschmeidig Wefler⸗ alten wollen. dorch täglicbe pflege Allgemein kritiſch, alſo nicht lokal gefärbt, war die Geſbalt des geldſchweren Spießers, der an lan⸗ ger Kette einen zottigen Vierbeiner mitführte und jedem WH W⸗ Sammler gegenüber erklärt: „Dankeſchön, ich habe ſchon“. Dabei baumelte ihm eine mächtige Zigarre im Mund. Politiſch⸗ſatiriſch waren die Themen der drei fol⸗ genden Wagen. Da wurde zunächſt die„Lügentante der Weltpreſſe“ dargeſtellt, ein keifendes Weib, das allenthalben in Deutſchland Juden baumeln ſieht und mit ſolchen Schauermärchen die„News“ füttert. Dann ſah man den zu Tode kurierten Völkerbund auf dem Sterbebett liegen, eine unförmige Maſſe mit mächtigen Waſſerkopf, an der die im Hintergrund als Zuſchauer ſichtbaren drei Geſtalten des Deutſchen, des Italieners und des Japaners keinerlei Anteil mehr haben wollen. Der folgende Wagen„Im Oſten nichts Neues“ behandelte die Ausein⸗ anderſetzung in Oſtaſien. Auf dem von den Ver⸗ tretern der„Demokratien“ gehaltenen Zopf des Chi⸗ neſen ſtand Ordnung ſchaffend ein Japaner. 0 gen mit den närriſchen Ghrengäſten und Bütten⸗ rednern. „Zwiſchen all dieſe Wagen miſchten ſich die vielen Fußgruppen bei denen man nicht minder reizvolle Ideen entwickelt hatte. Man kann ſte nicht alle einzeln anführen, es waren deren auch zuviele. Hingewieſen ſei deshalb nur auf einige. Dem als Zugeröffner fungierenden wandelnden Waſſerturm folgten Fanfarenbläſer zu Pferd und Standartenxeiter. Als erſte Kapelle mar⸗ ſchierte die Kapelle Becker in Zartroſa gekleidet, und gab den Ton an. Eine Fußgruppe„Die in der Nar⸗ retei Glücklichen“ leitete über zur Rieſenfahne in Karnevalsfarben, die von einem Schwinger meiſter⸗ lich gehandhabt wurde. Nach den zur Schau getra⸗ genen„Weck, Worſcht und Woi“ kam die Klep⸗ pergarde, die nach den Klängen der Kapelle Krug marſchierte. Neu waven die 13 die Kleppergarde an⸗ führenden Steckenreiter. Kommandeur Wolfert ſelber ritt auf einem mächtigen Schockelgaul, der allerdings aus eines Zimmermannes Hand hervor⸗ gegangen war und auf einer Rolle fuhr. Die Frau des Kleppergardenkommandeurs war von ſchmucken Marketenderinnen umgeben. An weiteren Fußgrup⸗ pen folgten„Spielmöpfe“(Spielmannszug Lucas), Exzentriker, Mitglieder des Vereins der Bettſcho⸗ ner, ein Chor der antippen, Schwarzhörer, begei⸗ ſterte Rund funkhörer. Den Schlußabſchnitt des erſten Zugteils eröffneten Marſchmuſik(SS), ein Herold zu Pferd und Stan⸗ dartenreiter. Dem Elferratswagen des Lin⸗ denhofes gingen Fahnenſchwinger und die Lin⸗ denhofgarde voran. Es reihte ſich dann eine ſehr ſtattliche Reitergruppe, die„Hyazinthengarde“, in weiß⸗roter Uniform mit blau⸗weiß⸗roten Lanzen ein, Den zweiten Zugteil führte die närriſch ge⸗ wordene Kapelle von BBC an. Dann kumen Nar⸗ rentänzer und„ewig Geſtrigel. Hinter dem Stadionwagen ſchritten närriſche Hoch⸗ und Tiefbauer und wandelnde, tanzende und tönende Plakatſäulen. Hinter dem Stadtreklamewagen ſah man„iwerzwerche Plakatanſchläger“. Für den Rhythmus ſorgten an dieſer Stelle die Trommler und Pfeifer der Werkſcharmuſik von Heinrich Lanz. Vermummte Geſtalten betätigten ſich als„In⸗der⸗ Luft⸗Rumfuchtler“. Vor dem Kampf⸗dem⸗Verderb⸗ Wagen ſchritten närriſche Metzger, dahinter Abfall⸗ ſammler, Radaumacher(Kapelle des NS), Uffbaſ⸗ ſer. Recht originell waren die Brötchen austragen⸗ den Briefträger und die Schildträger„Wir wollen an jeder Ecke einen Schutzmann“. Uebervorſichtige Rad⸗ fahrer waren auch da und ſogar„Rückſtrahlerei⸗ beſitzer“. 5 Ironiſiert wurde in der folgenden Gruppe die wieder rückgängig gemachte Verordnung, daß Aut o⸗ nummernſchilder ſchwarz, die Ziffern aber weiß ſein ſollten. Mit dem gleichen Thema be⸗ ſchäftigte ſich nebenbei auch der nachfolgende 8⸗Zylin⸗ der⸗Volkswagen, bei dem die Inſaſſen ſelber den Antrieb ſtellen mußten. Sehr luſtig benahm ſich eine große Fußgruppe der Straßen bahuer, in den Stadtfarben gekleidete bunte Reihen, die ſich tanzend bewegten. Um den Tarifſenkungswagen ſah man närriſche Gas⸗, Strom⸗ und Waſſerverbraucher und dahinter eine Abteilung„Betreibung, Gasabſte ler und Gerichtsvollzieher mit Kuckuck“ Dem Ham⸗ melburger„Landſer“ voraus gingen Fanfarenblä⸗ ö Nummer 97 „Hammelburg, Hammelburger Se m⸗ und ie Mitglieder der Kapelle Ho⸗ a1 igten ſich als„Blech⸗Symphoniker.“ ſtattlich war Fußgruppe biſt mei S die reitende Gruppe der blau⸗ roten Stadtreiter. Gar klein waren die als enheime gekennzeichneten Bretterbuden.„ABC⸗ en 5 eker Jahrgang“ ſah man vor dem Buch⸗ füthr Hintendrein ſchritten närriſche Ste berater Buchhalter und Pfändungsbeamte. Dann kam wieder eine Kapelle(Kreismuſikzug), ge⸗ folgt von einer Fußgruppe„Schlafender Waſſer⸗ turm“. Weiter ſah man„zufriedene Kunden“. Ein Laternenträger ging unter dem Motto„Der Stadt Mannem geht e Licht uff“. Im politiſchen Abſchnitt bemerkte man Dreck⸗ und Schmierfinken und Emi⸗ granten, Aerzte und„Ifleger des Völkerbundes und „Chineſiſche i An dieſer Stelle trommelte und pfiff der Spier manns gag. i Ein Schildträger mit dem Schlachtruf„Ahal“ eitete den Zug der„Fröhlich Pfalz“ ein. Einmächtiger Daumen, auf einem Dreirad auf⸗ gebaut, war als„närriſcher Wegweiſer“ eingeſetzt. Es folgten Standartenträger zu Pferd, Fanfarenblä⸗ Fahnenſchwenker, der Spielmannszug und die ſer, 7 Kapelle der Ranzengarde(Schönig), der General feldmarſchall der Ranzengarde mit ſeinen Stabs⸗ zieren. Eine Fahnengruppe und Marketenderin nen ſchritten der ſtattlichen Ranzengarde voran. Den närriſchen Hofſtaat der Karnevalprinzeſſin führte Till mit ſeinen närriſchen Trabanten an. Den Schluß der Artillerie“ Gäſten. „Fröhlich Pfalz“ bildeten die„ſchwere und ein Wagen mit Büttenreoͤnern und iſt ſelbſtverſtändlich, daß der Jubiläum ſeiernde„Feuerio“ auf eine ſehr gute Ausgeſtaltung der ihm vorbehal⸗ tenen Nummern bedacht war. Der Jubiläumsteil des Zuges nahm denn auch nicht weniger als 27 Num⸗ mern in Anſpruch. Man ſah darin neben den ſchon eingangs genannten Wagen das Gründungsbanner „Jeueriv, löſchender Verein“, Fahnenſchwinger, internationale Gratulanten,„närriſches Geſtänge“ und vieles andere mehr. An Zahl groß und an Ausſehen gut zeigte ſich wiederum die Prinzengarde. Kapelle ſtellte dabei das JR. 110. Vor der Gardefahne ritt ſtolz der närriſche Generalfeldmarſchall. Es folgte das Gardemariechen mit dann kam die Prinzengarde ſelbſt. Emblemeträger, Sr. Tollität närriſche Hofkapelle(Meyer⸗Meyer), Ordensträger, des Prinzen närriſcher Sekretär und Leibwache geleiteten den Prunkwagen Berts J. Dann kam der„Fung⸗Feuerio“ mit ſeinem Spielmannszug, mit den Funken und ihrer Fahne. Vor dem Elferratswagen des„Feuerio“ ritt eine große Huſarengruppe. Dann bekam man noch vom Aſchermittwoch einen Vorgeſchmack, und alsbald zeigte ein Reiter den Schluß des närriſchen Ge⸗ pränges an. Gefolge, und 7 Kilometer waren zurütkzulegen Der guüß machte einen langen Weg, er hatte ſtichl weniger als ſieben Kilometer zurückzulegen Ess ging ſchon gegen ſechs, als man ſich am Neckar⸗ Ufer auflöſte. Zum Schluß möchten wir der Mitwir⸗ kung der Wehrmacht noch beſonders anerkennend gedenken. Allgemein fiel die große Zahl der Reiter⸗ gruppen und die gute Haltung der Reiter auf, man merkte da die gute Schule der Wehrmacht. Aber auch allen übrigen Mitwirkenden muß man reſtlos Anerkennung zollen. Es war ſchön! Dr. W. Th. e Mäünheimer Kartteväl Der zweite große Erfreu kädtiſche biele Nene Mannheimer 3 Zeitung 7 Morgen⸗Au⸗ Sgabe t briginelf K Die Tollttäten und Mannheims Oberbürgermeiſter auf dem Faſchingsball im Roſengarten Zum zweiten Maske nba ll 1905 großen S man recht früh 10 tanzfreu⸗ dig angetreten, ſo d vor neune ſchon in der Wandelhalle Großbetrieb herrſchte! Die Polonaiſe in dem Nibelungenſaal ging ganz von ſelber in echtes Ringelreihfaſchingstreiben über, und es ſah nur ein⸗ mal ein wenig gefährlich aus, wenn der Kreis riß und die Mädchen an den Flügeln zu ſehr über's Parkett geſchlenkert wurden. Die Tanzerei funktio⸗ nierte dann im Saal recht gut zu abwechſelnder Muſik von Rupperts und Homann⸗Webaus Mannen. Die Wandelhalle mußte ſich freilich t Lautſprecher begnügen, aber es 7 5 und damit für die Tänzer mit den ausgeklügelten Figuren und dem ganzen großen Gefühl auch Platz vorhanden ſei, wurde der Verſammlungsſaal noch zum Tanz geöffnet mit Homann⸗Webau perſönlich am Klavier. Und ſo wie ſich das erſt einmal herumgeſprochen hatte, wurden da viele größere und kleinere Ertundungs⸗ vorſtöße in die oberen Regi Dnen geſtartet. In der Maskierung ſtellten wir weiterhin erfreuliche Fortſchritte feſt: reine Abend⸗ kleider der Damen ſchon ſelten, mindeſtens iſt etwas Kopfputz da, und auch die Männer kommen langſam nach mit Naſe und Kinnbart, etwas braunem Puder oder jedenfalls einem farbigen Hemd, einer ſchwung⸗ vollen Schärpe ſportlicher oder bajuvariſch⸗tiroleri⸗ ſcher Volkstümlichkeit. Eine ſehr erfreuliche Ent⸗ wicklung; denn die gute Stimmung eines Maskeuballs hängt nun einmal ab von dem Verſchwinden allzu feiner Schleppen und allzu ſteiſer Kragen und Hemdenbrüſte! Allmählich, ſo um halb zwölfe herum, kamen daun der Prinz und die Prinzeſſin an und wurden ſtür⸗ miſch begrüßt. Seine Tollität machte ſich ſelber die Mühe, ſeine beiden Haus miniſter v Karlemann und Hofrat v. Raverle ſowie ſechs Offiziere vor⸗ zuſtellen, kam alsbald in wohlgeſetzten Worten dar⸗ auf zu ſprechen, wie ihm zu Ohren gekommen iſt, daß unſer allverehrtes Stadtoberhaupt zugegen ſei, ſpen⸗ dete ihm huldreiches Lob für ſeine Büttenredͤner⸗ tätigkeit und verlieh ihm wegen karnevaliſtiſcher Verdienſte und vorbildlicher Faſchingsfreudigkeit den allerhöchſten Hausorden allexrerſter Klaſſe. Der Oberbürgermeiſter dankte und erzählte, wie er ſo dieſer Tage in Mainz gewe⸗ ſen, um Vergleiche anzuſtellen, weil es doch immer hieße, der Mannemer Karneval und ſo na ja Aber er könne nun nach genauer Beobachtung 13 0 Karnevals der hundertjährigen Tradition feſtſtellen: iſt vollkoömmen auf der Höhe! Was doppelt wiegt; denn unſer O. B. iſt doch ein ge⸗ borener Määnzer. Es ſei ihm hoch angerech⸗ net und für alle Zeiten vermerkt,— damit man ſich nächſtes Jahr auch mit Kraft St berufen kann. Nach Weiterführung der Tanztätigkeit durch aller höchſten Befehl ſowie Beiſpiel zogen ſich die hohen Herrſchaften wieder eine Zeitlang zurück, bis dann Faſchingszauber in Aeberall Tanz Der alten vielgeübten närriſchen Tradition ent⸗ ſprechend haben ſich auch die großen Mannheimer Hotels in dieſen vier tollen Tagen, da Gott Mor⸗ pheus vom Dienſt dispenſiert worden iſt. ganz in das Zeichen des Prinzen Jokus geſtellt. Das Pa la ſt⸗ Hotel war bereits am Samstagabend gegen 9 Uhr von luſtigen Narren und Närrinnen übervölkert. In all den feſtlichen, lichtüberfluteten Räumen, die von den Dekorationskünſten Zenta Zizlers geſchaffen worden ſind, und die galante Stimmung des 18. Jahrhunderts atmen, gaben ſich zahlreiche ſchöne und originelle Masken, als da waren Bafaderen, glut⸗ augen rollende Pußta⸗Kinder, ſüße kleine Krabben aus Tahiti, Bojarinnen, Mädels aus dem Zillertal und anderen luſtigen Landſtrichen mit Cowboys, Ruſſenkittelträgern und feierlichen, aber wenig be⸗ neideten Frack⸗ und Smoking⸗Rittern ein luſtiges Stelldichein. In allen Sälen erklangen die Schlager der heuri⸗ gen oder der verfloſſenen Saiſon, wiegte man ſich mit ihr„in den Himmel hinein“ oder war man im reizvoll amouröſen„Schwetzinger Schloßgarten“ ſehr „beſwingt“ bei der Sache. Daß die Bar mit ihrem venezianiſch⸗blauroten gedämpftem Licht und dem netten Zauber ihrer Canale⸗grande⸗Dekoration auf zahlreiche heftig verliebte Gemüter eine ſtarke An⸗ ziehung ausübte, bedarf wohl keiner beſonderen Er⸗ wähnung. In der Unterwelt aber dampften Weiß⸗ würſte auf blanken Tellern und ſchüumte der Ger⸗ ſteuſaft in bauchigen Krügen. In der Pfalsſtube wie immer und allezeit Schrammelmuſik und ſtür⸗ miſches Geſchunkel. Nicht weit davon im Park⸗Hotel, in der japa⸗ niſch ſtimmungsvoll angehauchten Atmoſphäre, hat⸗ ten ſich an dieſem Samstag ebenſoviele beſchwingte Gäſte verſammell, die zu den Klängen der fleißigen und ſchmiſſig aufſpielenden Kapellen ſich dem Tanz mit ebenſoylel Hingabe widmeten wie den Mixge⸗ tränken der Bar und dem ſpritzigen Inhalt vieler wackerer Flaſchen. Beſonders der Große Saal mit ſeinem Pfirſich⸗ blüten⸗Feſtzauber hatte es dem fröhlichen Völkchen angetan, das ſich hier in der idylliſchen Landſchaft der Inſel Nippon außerordentlich wohlfühlte. Daß es auch hier Mädels aus dem Schwarzen Wald, aus Ungarn und dem Polenland gab und daß ſo mancher Kavalier ſeinen Smoking abgelegt und dafür ſich in den Domino oder die Koſakenbluſe ge⸗ worfen hatte, ſei lobend vermerkt. Zur Ankurbelung der Stimmung war von der bewährken Weilſchen Mannheims Hotels und Stimmung Regie zu den übrigen Muſieis kapelle eingeſetzt worden, die recht erfolgreich wirkte. Vom Tucherkeller wäre zu melden, daß dort Gott Gambrinus uneingeſchränkt über fidele Zecher und ihre holde Weiblichkeit herrſchte und daß auch dort Weißwürſte die frühen Morgenſtunden beherrſchten. Auch die Hotels im Schatten des Bahnhofs, das „National“ und das„Union“ haben ſich wie jedes Jahr unter das Narrenzepter begeben. Wäh⸗ rend im„National“ bunte Wimpel in der Vorhalle grüßten, grüne und karminrote Lichteffekte die fröh⸗ lich Tanzenden umgaben, herrſchte im Hauſe neben⸗ an, im„Union⸗Hotel“ ein ähnlich fideler Trubel. Hier ſpielten drei Kapellen auf, gab es eine Sektbar und einen gemütlichen Bierkeller. Becherlupf und Tanz auf der ganzen Linie! Die Faſchingslaune ſchlug alſo in den Bezirken Gaunymeds nette Wellen. Der Faſchingsbazillus raffte ganze Völkerſtämme dahin, die erſt morgens, als die Hähne ſich zum Krähen erhoben, wieder in den normalen Zuſtand zurückfanden. Der Aufgalopp zur Mannemer Fasnacht war alſo auch in den großen Hotels durchaus wohlgeglückt. cwWk. noch eine Clown⸗ e Mannheims Vogelwelt, das wiſſen wir aus der aufklärenden Tätigkeit des Vereins für Natur⸗ kunde iſt nicht minder reich als ſeine Pflanzenwelt ringsum. Dieſe Tatſachen erneut herausgeſtellt und mit ſchönen Lichtbildern der vielen Vogelarten un⸗ ſerer Umgebung erläutert zu haben, iſt ein Verdienſt des Hauptlehrers Fritz Sachs, der in einer Vor⸗ tragsreihe des Volksbildungswerks dieſesmal über den Vogelſchutz und unſere einheimiſchen Vögel ſprach. Er erweiterte ſeinen Vortrag nach der wiſſen⸗ ſchaftlichen Seite, indem er über die Anatomie der Vögel, ihre Entwicklung ſeit der Urzeit, ihre Lebens⸗ gewohnheiten, ihre Fluggeſchwindigkeit und Flug⸗ höhe, über den Vogelzug und ähnliches ſehr auf⸗ ſchlußreiche Angaben machte. In Mannheims Innen⸗ ſtadt, wozu man den Luiſenpark und Waldpark rech⸗ nen darf, leben etwa 60 Vogelarten, im Bezirk des weiteren Stadtgebietes etwa 120 Arten, und dazu kommen noch viele Vögel, die nicht als Standvögel, ſondern als Gäſte zu bezeichnen ſind. Herr Sachs machte ſeinen Vortrag durch Schilderungen eigener Beobachtungen im Mannheimer Gebiet ſehr lebendig und durch die Verſchiedenheit der Feſtſtellungen an⸗ regend. Als Abſchluß des ſchönen Abends ſah man Sepp Starks Film von den Wanderfalken im Neckartal. tädtiſchen die* reismasker pol onaiſe hrer hren von Tanz gehalten nehmen konnte. Preisgericht geworfen, ein kleines mit ſchwarz und ei manch er bekannte Kenner und Fe Frl. Stieler, der Talare gelb 2 Das ſchwarze Intendaut Polizze eipräſident l aber führte den Vorf Beleh⸗ rung für nerv de 50 ee und war die Ruhe ſelb Er würzte den Verlauf netten 55 erheben der Vorſtellllung mit tröſtenden, lobenden, Späßchen und hielt mit den, würzigen Worten die Sache in Schwung, ſo daß manche rauhen Pfiffe und 9 Rufe aus dem Volke nicht gar zu hart trafen, und vielfach war alſo den groben Parkett kritikaſtern dadurch auch ſchon der Wind aus den Segeln genommen. Eine lange Reihe von durchweg guten Damenmasken, wohl an die vierzig en Männermasken wa cht 19 onnten ſich Gruppen laſſe wenn ſie auch weniger luſtig als kolo edankenträgeriſch waren Nach intenſiver Bera wo natürlich der alte Ber trteilung von Koſtüm und Form oder Verpackung auf⸗ Zwieſpalt zwiſchen der Schönheit, Inhalt und tauchte(aber nicht ſchlimmer, als daß er nicht mit Wein zu überbrücken geweſen wäre), hatte man's raus, und Stadtrat Hofmann teilte mit: 1. Preis Tambourmajfor, ein entzückendes Fi faſt ganz in Stanniol und Lametta, rot und ſilber, gepackt mit ſicher dreiviertel Meter hohen Tſchako(Preis: Opernglas); Zweite war eine Japanerin, die er⸗ ſtaunlich echt ausſah, ein hübſches Koſtüm auhatte und wie der Unterzeichnete f uch mit echtem eigenem Haar friſiert war(Handtaſche). Dann kam die temperamen tvolle Slowakin(Vaſe) Vierte wurde eine Indianerin, die aber ein Indianer war, vielmehr ein weiblicher und ſomit hübſcher In⸗ dianer(Obſtſchale). Schließlich noch eine Roſalinde und eine Menge verdiente Troſtpreiſe; denn gerade der Durchſchnitt war ſehr erfreulich. Den ein zigen Männerpreis holte der aktuelle, aber nur ent⸗ fernt ähnliche Miſter Eden mit allerhand ſchriftung. Die Gruppen l fünf Kamerun mädchen, IJ drei deutſchdenkende Kolonialneger mit Bananen ſtauden, III zwei Grünleichtgeſchürzte mit den vor⸗ bildlichſten Beinen und dem vieldeutigen Namen „Phantaſie“. Alle konnten mit gewaltigen Früh⸗ ſtückskörben abziehen. Die Beſucher zahl mag um 1700 bis 1800 herum liegen, vieles kommt ja nach halbzwei noch dazu, als der Unterzeichnete nach Beſuch im Bier⸗ keller(Muſtk: Städtiſche Werke) die gaſtliche Stätte verließ“— Es war ein hübſch⸗gleichartig zuſammen geſetztes Maskenvolk, das in guten Grenzen gut⸗ bürgerlich⸗närriſch war, mit viel bekannten Namen aus Stadt, Staat, Partei und Wirtſchaft, mit großem Eifer dem Tanze und der aupflaumenden Rede er⸗ geben, und alſo alles wohlgelungen und beſtens wei⸗ ter zu empfehlen. Dr. Hr. Uürchen, N Be⸗ Gehen ſie bummeln? Februar 1938 3000 Verk mabger Ein aufklärendes Wort an alle Hundebeſitzer Es iſt SA⸗Gruppe Tatſache, daß die der ung anvertrauten Hunde bei ranſtaltungen im Reich bisher ennungen ausge⸗ tden waren nicht zeichnet wu * 1 r als 95 e Um irrtümliche Mein! der Hundebeſitzer zu ige wieſen, daß die Leihl im Gewahrſam der 2 den Uebung abgeholt werden und weitere Anfra⸗ eiden, wird darauf e ſelbſtverſtändlich en und lediglich zu den Meldehundeführern Bedeutung und SA⸗Meldehundewe⸗ rstechniſche Geſichts⸗ wer Im Jahre 1936 ſind allein mehr als 5000 Verkehrsunfälle durch unab⸗ gerichtete Hunde verurſacht worden. Die Abrichtung ſoll dazu beitragen, ſolche Vorkommniſſe zu ver⸗ hindern. Die Arbeit der Mel tndeführer⸗Ein⸗ heiten iſt jedoch nur Mittel zum Zweck, ebenſo wie die auf breiter Grundlage abgehaltenen und der Leiſtungsſteigerung dienenden Meldehundeführer⸗ Bei der Würdi Wichtigkeit der ſens darf auch punkt nicht überſehen gung der Förderung Des der verke de 91 Prüfungen. Sie ſtellt ſich bewußt in Gegenſatz zu allen Formzuchtbeſtrebungen, denn nur 8 Form kann ſchön ſein, leich zweckmäßig iſt. Die nach dieſen Geſichts geeigneten und erfolg⸗ reichen, in der Anlage einwandfreien Hunde werden deshalb als Zuchttiere verwendet. Ausſchließlich Formzucht muß als widerſinnig und unnütz bezeichnet werden. Nicht Hundebeſitzer, ſon⸗ dern Meldehundebeſitzer und Züchter zu ſein, muß als Ziel angeſtrebt werden. Tüchtigen Gebrauchshundeführern iſt bis 15. März Gelegenheit gegeben, in die Reihen der SA de wo ſie neben den großen Aufgaben der SA als Meldehundeführer ausgebildet werden Auch n e end bis zu dieſem Zeitpunkt noch an⸗ genommen werden, und zwar bei den Führern der örtlichen SA⸗Einheiten. ages bal eucles Montag, 28. Nationaltheater: 20 Uhr Libelle: 16.11 Uhr 20.11 Uhr Große Fremdenſitz Palaſthotel Mannheimer Hof: Roſenmontagsball. Hotel Union: 5 „Liederhalle“: Gr 05 Kaffee Köbingen: „Lindenhoſ“ 14.33 Uhr Großer Kinder⸗Maskeuzug. Meßplatz: Fasnachtsmeſſe. Närriſcher Betrieb in allen Lol Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verla Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Koſſenhaſchen. Februar kabareit. helkoffee Faſchi Dritter Krä 0„Feuerio“; a mit Ball und Kabarctt Kindermaskenball. Abends des ſtaltung mit Tonz. 5 lich Mig 155 Karneval⸗ Beſellſchaft Krä ppelkaffee der alen der Stadt. gerung). Hotel Union, Kaffee Libelle, Lichtſpiele: baus Univerſum:„Zweimal zwei im Himmelbett“. Alhambra: „Der Mann, Jer nicht nein ſagen kann“.— Schauburg: un Palaſt und Gloria:„Der Scheid ungs⸗ — Capitol:„Die Zauberf„— Scala:„Gewit⸗ terflug zu Claudia“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 12.30 und von 14.30 bis 16 Uhr. Prunkräume in Neuordnung. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 343 21. grund Carl Raddatz, Brigitte Horney und Willy Birgel im neuen Ufafllm„Verklungene Melodie“ (Photo: Ufa) . 6 1 2 ö 5 * r 1 0 10 2 285 49 000 Betten 6„ 6 1 Havalier und Dame in Zahlen Jeder Menſch ſucht ſich manchmal aus dem Einerlei des Alltags hervorzuheben, indem er ausrechnet, wieviel Geld er eigentlich im Laufe ſeines Lebens ſchon verdient und ausgegeben hat. Es ſtärkt das Selbſtbewußtſein, wenn man ſich ſagen kann, daß man ſo, wie man ſteht und geht, einen Umſatz von Zehntauſenden von Mark verkörpert. Steigt man aber einmal in die Einzelheiten dieſer Zuſammen⸗ zählung der Alltage hinab, ſo kommt man zu Ergeb⸗ niſſen, die ebenſo verblüffend wie beſtürzend ſind. Sechsmal ſein eigenes Gewicht verraucht. * Der mittelmäßig ſchwere Raucher zum Beiſpiel, der„Zwanzig⸗am⸗Tag“⸗Mann, verbraucht in zwölf Monaten 7300 Zigaretten. Wenn er ſiebzig Kilo⸗ gramm wiegt, ſo bläßt er in ſieben Jahren eine Tabakmenge in die Luft, die ſo ſchwer iſt wie er ſelbſt. Und im Laufe ſeines Rau⸗ cherlebens— wobei die Jahre der heimlich von Va⸗ ters Schreibtiſch gemopſten Tabakwaren nicht einmal mitgerechnet ſind— arbeitet er ſich durch einen Ta⸗ bakberg, der das Sechsfache ſeines eigenen Gewichtes wiegt. 5 Mädchen wiegen weniger, ſie können ſchon in fünf Jahren ihr Gewicht in Tabak verrauchen, wenn ſie auch meiſtens bei weitem nicht ſo heftige Raucherin⸗ nen ſind. Haben ſie dabei das Pech, daß niemand ſo nett iſt, ihnen Zigaretten anzubieten, ſo müſſen ſte dafür rund 1100 Mark ausgeben, während der männliche Raucher für das Vergnügen, eine Tabak⸗ ſäule von ſiebzig Kilogramm Gewicht anzuzünden, ſchon 1600 Mark aufwenden muß. Die Liebe iſt auch eine Erdenmacht Durch Umfragen bei Fremden und Bekannten haben ſich einige Statiſtiker kürzlich das Vergnügen gemacht, zu berechnen, was die Freundſchaft z wiſchen Kavalier und Dame in verſchiede⸗ nen Ländern durchſchnittlich koſtet. Der junge Eng⸗ länder gibt danach für ſeine Freundin jährlich rund 750 bis 850 Mark für Theater⸗ und Kino⸗ beſuche, Fahrgelder, Mahlzeiten, Süßigkeiten und Gelegenheitsgeſchenke aus, alſo im Monat 60 bis 70 Mark. Aehnliche Zahlen werden nur von dem Franzoſen erreicht, der— obwohl er es ſich meiſt eigentlich nicht leiſten kann— monatlich in ſeiner Jugendzeit 55 bis 60 Mark für die gleichen Ausgaben davangibt. In Deutſchland rechnet man mit Durchſchnittsumſätzen von etwa 30 Mark monatlich aus gleichem Anlaß, während der reiche, aber auch praktiſche und nüchterne Amerikaner ſogar noch darunter bleibt. Dieſe Aufſtellung iſt vielfach an⸗ gegriffen worden, weil die angegebenen Zahlen reichlich hoch erſcheinen. Jedenfalls braucht ſich nie⸗ mand zu ſchämen, wenn er perſönlich unterhalb die⸗ ſes Ausgabendurchſchnitts bleiben muß, denn der „Durchſchnitt“ errechnet ſich aus wenigen hohen und einer großen Menge niedrigerer Beträge. Ziemlich ſicher kann man aber feſtſtellen, daß Mädchen und Frau im Durchſchnitt 12 Mark im Monat aufwenden, um ſich mit Dauer⸗ wellen, Puder, Salben und ſo weiter zu „hübſchen“. Ein boshafter Statiſtiker will berechnet haben, daß die Frau in ihrem Leben ſoviel Haut⸗ pflegemittel verbraucht, daß das dazu verwendete Oel hinreichen würde, um einen normalen D⸗Zug auf der Fahrt von Berlin nach Königsberg und zu⸗ rück zu ſchmieren! Auf die Liebe folgt die Ehe. Mit Zahlen läßt es ſich auch— und in vollem Ernſt— nachweisen, wie ungerecht der Ghemann iſt, der nach acht, wenn auch epmüdenden Stunden hin⸗ ter Maſchine oder Schreibtiſch nach Hauſe zurück⸗ kommt und im Tone eines Märtyrers klagt:„Ich halbe den ganzen Tag arbeiten müſſen— und du ſtellſt mir nicht einmal das Eſſen pünktlich auf den Diſch!“ Die Hausfrau hat wirklich und wahrhaftig mehr zu tun, als auf dem Sofa Romane zu leſen oder mit den Nachbarinnen zu plaudern, wie ſich das mancher Mann wohl noch vorſtellt. Zwölf Mo⸗ nate Arbeit heißt für die Frau: das Ab⸗ waſchen von 4046,7 Quadratmeter ſchmut⸗ ziger Teller und Schüſſeln, das Spülen und Abtrocknen von Gläſern, die ein laufendes Band von anderthalb Kilometer Länge bedecken würden, das Waſchen von rund 1200 Quadratmeter Kleidern und Wäſche. Wenn ſie mit fünfundzwanzig Jahren heiratet, ſo kann die Ehefrau am Tage ihres Todes im Durchſchnitt auf 685 Zentner geputzten Geſchirrs und 455 Quadratkilometer geſcheuerter, aufgewaſchener ooͤer gekehrter Fußböden zurückſehen. In der gleichen Zeit hat ſie 35000 Quad vatmeter Möbel abgeſtaubt und nicht weniger als 49000 Betten gemacht! Arbeit, aber auch Ruhe Wir wollen nicht mehr ausrechnen, wieviel Tinte der Buchhalter und wieviel Metall der Schloſſer in einer vierzigjährigen Dienſtzeit verbraucht— man⸗ chem möchte ſonſt vor der Bergelaſt von Arbeit, die vor oder hinter ihm liegt, angſt und bange werden! Zur Beruhigung ſoll nur darauf hingewieſen wer⸗ den, daß man bis zum 50. Geburtstag Ge⸗ legenheit hat, ſiebzehn bis achtzehn Jahre im Bett auszuruhen, einſchließlich allerdings des erſten Lebensjahres, das man ja durchweg im Bett verbringt. Das Raſieren koſtet dem Mann ungefähr vier volle Monate, außerdem aber auch 2500 bis 3000 Raſierklingen zum Preiſe von faſt 750 Mk. Wenn man täglich badet, verbringt man in einem fünf⸗ zigjährigen Leben rund 190 volle Tage von je 24 Stunden im Badewaſſer— eine Tatſache, die dem Samstag⸗Bader einen Vorſprung von nicht weniger als 163 Lebenstagen gibt. Eine Anekdote erzählt, daß eine Hofdame der Königin Viktoria Selbſtmord beging, weil ſie nach zwei Hofbällen zu dem Schluß gekommen war, das Leben beſtünde bloß noch aus Zuknöpfen und Auf⸗ knöpfen und lohne ſich deshalb überhaupt nicht mehr: Stiefel zuknöpfen und aufknöpfen, Korſett zuknöpfen und aufknöpfen, Kleid zuknöpfen und aufknöpfen, Mantel und Schal und Wagendecke und Handtaſche zuknöpfen und aufknöpfen— es muß ſchon wirklich eine Plage geweſen ſein! Im Zeitalter des Reiß⸗ verſchluſſes hat man es inſofern etwas leichter. Den⸗ noch braucht man bis zum Alter von 70 Jahren nahezu zwei volle Jahre zum An⸗ und Ausziehen. Dann gehen vier Jahre auf das Eſſen darauf, eine Zeit, in der man ſich wie im Schlaraffenland durch wahre Reisbreiberge hindurcheſſen kann. Aber hinter dieſem rieſigen Motor, der da in den Menſchen arbeitet und ißt und ſchläft, ſteckt doch ein lebendiger Geiſt, der uns die rein mechaniſchen Verrichtungen vergeſſen läßt und uns zu dem Be⸗ wußtſein bringt: Das Leben iſt doch ſchön! B. M. Engel gegen Heiligen Geiſt und Teufel In Frankfurt a. M. hing am Aushang des Amtsgerichtes folgender Anſchlag:„Engel gegen Heiligen Geiſt und Teufel.“ Das war keineswegs vor 200 Jahren, ſondern im Jahre 1935. Die Sache ging auch ganz in Ord⸗ nung. Denn ein Mann namens Engel klagte im „Parlez moi'amour!“ Das iſt das Chanſon, das Lucienne Bpyers Ruhm begründen half. Von ihr eſungen, iſt das Dles auf Schallplatben um die ganze Welt gewandert. Die berühmte franzöſiſche Künſtlerin befindet ſich zur Zeit auf einer Europa⸗Tournee. Neuer engliſcher Kommiſſar für Paläſtina reiſt ab Der neue Kommiſſar für Paläſtina, Sir Harold Macichael, war bisher der Gouverneur von Tanganfika und wird in Paläſtina die Nachfolge des bisherigen Kommiſſars Sir Arthur Wauchope antreten. Auf unſerem Bilde rechts: ſeine Tochter. (Preſſephoto, Zander⸗M.) Zivilprozeß gegen das Heilige⸗Geiſt⸗Kran⸗ kenhaus und einen darin angeſtellten Kranken⸗ wärter namens Teufel. Der Engel, der ſich oͤurch die Behandlung durch den Teufel in ſeiner Geſund⸗ heit geſchädigt gefühlt hatte, wurde abgewieſen. (Preſſephoto, Zander⸗M.) N Zum erſten Male„Huckepack“ Zum erſtenmal wurde die neue engliſche Doppel⸗ maſchine einer größeren Schar von Zuſchauern in der Grafſchaft Kent vorgeführt. Das große Mutter⸗ flugboot trägt noch einen kleineren, aber ebenfalls ſtarkmotorigen Apparat auf dem Rücken, der ſich dann in der Luft löſt und allein ſeinem Ziel zu⸗ fliegt, während das Mutterflugboot zu ſeinem Aus⸗ gangspunkt wieder zurückkehrt. (Preſſephoto, Zander⸗Multiplex⸗K.) „Mufik und Raum“/ pprich im der Kunſthall Wenn Profeſſor Bartning kommt, iſt der Vor⸗ tragsſaal der Kunſthalle zwei Abende lang„ausver⸗ kauft“. Das kennen wir nun ſchon ſeit dem letzten, — dem vorletzten Winter, und auch diesmal war es trotz aller Lockungen des Faſchings nicht anders. Nun iſt zwar Publikumsbeliebtheit als ſolche noch kein eindeutiger Wertmeſſer für überragende Leiſtungen; wohl aber darf im beſonderen Falle die meiſt in vie⸗ len Wintern geſchulte Kunſthallengemeinde für ſich in Anſpruch nehmen, daß ſie etwa mit Begrü⸗ ßungsbeifall ſehr ſparſam iſt, und ihn nur ſpendet, wo das Bedürfnis nach gehaltvoller geiſtiger Koſt in beſonders einprägſamer Weiſe befriedigt wurde. Umgekehrt ſteht dieſe Hörerſchaft der Mann⸗ heimer Kunſthalle dafür auch weit und breit bei den Vortragenden in dem Rufe, daß man ihr ſchon„etwas zumuten“ dürfte, und dieſe, für uns recht ſchmeichel⸗ hafte Vorausſetzung war es denn auch, die dem Vor⸗ trag Profeſſor Bartnings über„Muſik und Raum“ ſeinen ſelbſt in dieſem Rahmen ungewöhn⸗ lichen Rang ſicherte. Mit den verhältnismäßig noch einfachen Fragen architektonfſcher Durchbildung beſtimmter Schall⸗ erforderniſſe fing es an, um von den ſichtbaren bau⸗ lichen Zeugniſſen ſolcher raumformenden Kraft der Muſik weiterzuſchreiten bis zu ſchwieriaſten meta⸗ phyſiſch⸗philoſophiſchen Betrachtungen über die Wech⸗ ſelbeziehung zwiſchen der feſt und unverrückbar im Raum ſtehenden Architektur und der unſichſbax in der Zeit ſich bewegenden Muſik. Selbſt eine ſo ab⸗ gegriffene Wendung wie jene von der Baukunſt als einer„ſteingewordenen Muſik“ fand dabei an Hand ausgezeichneten Vergleichsmaterials ihre ebenſo kühne wie überzeugende Deutung. Denn im gleichen Maße, wie wir ganz ſelbſtverſtändlich vom Rhyth⸗ mus“ eines Bauwerks ſprechen und damit ſchon ein Bewegungsmoment in das räumlich begrenzte Sichtbare hineintragen, läßt ſich ein überraſchende⸗ Gleichklang zwiſchen Grundriß⸗ und Ornamentbildun⸗ gen der verſchiedenſten Stilepochen mit den Tan; und Bewegungsformen jener Zeitabſchnitte feſtſtel len. Vom gregorianiſchen Kirchengeſang bis zum disziplinierten Aufmarſch der in mächtigen Recht⸗ ecken formierten Kolonnen des Dritten Reiches von der herrlich geſchwungenen Spaniſchen Treppe vor Santa Trinita in Rom bis zu den klar gegliederten, von Säulenreihen flankierten Baukörpern unſerer Gegenwart ſtimmt die Sache Und mag die Einbeziehung der pythagoräiſchen Lehre von der Tonzahlharmonie in den Bezirk moderner ſpekulativer Wiſſenſchaft, wie die neueſten Forſchungen über das Weſen der Kriſtalle ſie dar⸗ ſtellen, auch ſchon faſt an die Grenze des geiſtvollen Eſſays heranreichen.— das Ganze wurde wieder ſo ungemein lebendig vorgetragen, daß man um viele intereſſante Anregungen bereichert aus dieſem Vor⸗ trag nach Hauſe ging Wobei denn ſchließlich nicht un⸗ erwähnt bleiben ſoll, wie vortreffliche Dienſte auch diesmal die ſchwarze Wandtafel tat, auf der Profeſ⸗ ſor Bartning mit Kreide und Schulſchwamm manchen entſcheidenden Gedanken erſt ſo recht anſchaulich zu entwickeln wußte. Bleibt außer dem Dank für dieſen Abend alſo nur noch die Frage: Was wird der künſtleriſch wie als ſelbſtändiger Denker und Forſcher offenſichtlich gleich ſtark begabte Redner uns im nächſten Winter brin⸗ gen? Margot Schubert. eee e Ein geglücktes Wagnis: Mozarts Zauberflöte“ Opern⸗Aufführung der Muſik⸗Hochſchule Die Städtiſche Hochſchule für Muſtk und Theater krönte die große Reihe öffentlicher Veranſtaltungen dieſes Winters mit einer Aufführung von Mozarts „Zauberflöte“ im Neuen Theater. Seit dem Jahre 1904, da der Leiter der damaligen Mannhei⸗ mer Muſikhochſchule, Profeſſor Bopp, Mozarts„Fi⸗ garo“ als Studienaufführung herausbrachte, iſt der Verſuch, ein ganzes Opernwerk von Studierenden darſtellen zu laſſen, in Mannheim nicht wieder un⸗ ternommen worden. Die Muſikhochſchule errang ſich unter Rasbergers zielklarer muſikaliſcher Leitung einen richtigen„Premieren⸗Erfolg“. Im Orcheſter namentlich fand ſich alles zu ſchöner hochwertiger Gemeinſchaftsleiſtung zuſammen, was zur Zeit an fortgeſchrittenen Inſtrumentaliſten hier ſtudiert, ein⸗ ſchließlich einer Anzahl Militär⸗Muſtkkorps⸗Mit⸗ glieder und der Celliſtinnen, unter denen ſich auch eine American Lady befindet. Direseor Rasberger erntete für die beachtliche künſtleriſche Orcheſterlei⸗ tung der blitzſauber und eindringlich wiedergege⸗ genen Ouvertüre herzlichen Beifall. Die Bühne zeigte, in kluger Anpaſſung an die jegebenen techniſchen Möglichkeiten, ſtiliſierte, far⸗ henprächtige Bilder. In der Eingangsſzene 8. B. blieb die Rieſenſchlange unſichtbar, und den Damen der Königin(Berger, Ofenloch, Frie ſe), die prächtige Stimmittel einzuſetzen wußten, blieb der von Schikaneder vorgeſchriebene Schaukampf erſpart. Ihr ausgeglichenes Terzett war das erſte Beiſpiel muſterhafter Enſemblearbeit. Naiv⸗luſtig und famos beweglich geſtaltete Nohe ſein Auftrittslied als Papageno. Er blieb auch muſtkaliſch der dankbaren Rolle nichts ſchuldig. Dann folgte die Bilönis⸗Arie, geſungen von Willy Treffer, dem einzigen Gaſt, vom Opernhaus Frankfurt, der glänzend disponiert war und für den urſprünglich vorgeſehenen Win⸗ gertszahn einſprang. Der ſternenflammenden Köni⸗ gin der Nacht Hilde Ehrlachers(Schülerin von Max Schöttl) traut man bei ihrer Jugend zunächſt kaum eine Pamina als erwachſene Tochter zu. An⸗ fangs hinderte ſie offenſichtlich Lampenfieber, aber dann wuchs ſie immer überzeugender in ihre Auf⸗ gabe hinein Mit beweglichem Koloratur⸗Sopran ge⸗ ſtaltete ſie die„rachſüchtige Beherrſcherin des Reichs der Finſternis“ nach. Unheimlich„echt“ wirkten zum allgemeinen Gaudium im nächſten Bild die verſchie⸗ denen Mohren. Dann lauſchte alles entzückt den wohlvertrauten Klängen des Pamina⸗Papageno⸗Duetts, mit dem ſich Maria Corbe berückend einführte. Der Spre⸗ cher(Karl Benz) in Saraſtros Tempel ſprach vor⸗ bildlich klar und ausdrucksvoll. Guſtav Hillers Sa⸗ raſtero hat die verlangte ungewöhnliche Tiefe, und ſicherlich wird ſie an Trag⸗ und Durchſchlagskraft auch noch gewinnen. Einwandfrei und reizvoll er⸗ klang der Schlußchor des erſten Aufzugs. Beifall gab es hier wie nach allen Glanznummern. Eine würdige Partnerin hatte Papageno in Lotte Krons Papagena. Das Finale beſcherte noch ein impoſan⸗ tes Bühnenbild(Ernſt Bekker) mit leuchtendem Sonnenkranz im Hintergrund. Alle Sänger und Sängerinnen ſind Studierende der Geſangsklaſſen König und Gattin an der Muſik⸗ hochſchule, auch beide Benz, Behr, Berger, Frieſe, Iſolde Kurz, Carola Stemmler, Hans⸗Ulrich Schrö⸗ der, Ludwig Koch und Ernſt Schuler, der Zweite Knabe, Elſe Spatz, iſt Schülerin von Margarete Brandes. Becker⸗Huert ſorgte für flüſſigen Spielablauf. Summa ſummarum: die Muſik⸗Hoch⸗ ſchule darf ſtolz ſein auf dieſe bedeutſame Leiſtung wohldiſziplinierter künſtleriſcher Kameradſchafts⸗ arbeit. Dr. Fritz Haubold. Gaſtſpielreiſe des Berliner Schiller⸗Theaters im In⸗ und Ausland. Das Berliner Schiller⸗Theg⸗ ter tritt mit ſeinem Enſemble eine Gaſtſpiel⸗ rei ſe durch das In⸗ und Ausland an. Es iſt ſeit vielen Jahren das erſtemal, daß ein deutſches Theater mit ſeinem Enſemble, mit ſämtlichen Deko⸗ rationen, Koſtümen und Requiſiten eine europäiſche Gaſtſpielreiſe unternimmt Das Schiller⸗Theater wird aus ſeiner vorfährigen Spielzeit das Schau⸗ ſpiel„Der Richter von Zalamea“ von Cal⸗ deron, in der Nachdichtung von Wilhelm v. Scholz, in folgenden Ländern aufführen: Tſchechoflowakei, Litauen, Lettland, Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark, Holland, Oeſterreich und Ungarn. Dem Enſemble gehören an außer Heinrich George, der die Titelrolle ſpielt, die Damen Edwards, Helmke, Uhlig und die Herren Legal, Stahl⸗Nachbaur, Süßenguth, v. Cleve, Braun, Meixner, Meyer⸗Hanno u. a Das Stück wurde neueinſtudiert von Ernſt Legal und für die Gaſtſpielreiſe mit neuen Dekorationen von Joſef Fenneker ausgeſtattet. O Höchſte Prädikate für den Film„Kampf um den Himalaja“. Der Film„Kampf um den Hima⸗ laja“ von der deutſchen Nanga⸗Parbat⸗Expedition 1937 wurde von der Filmprüfſtelle zenſiert und mit den höchſten Prädikaten ausgezeichnet. Dieſe Filmchronik Peter Müllritters, die im Ein⸗ vernehmen mit der Deutſchen Himalajo⸗Stiftung von der Degeto am 4 März im Ufa⸗Palaſt München zur Uraufführung gebracht wird, wurde als ſtaatspolitiſch wertvoll, künſtleriſch wertvoll, volksbildend, Lehrfilm und jugendfrei anerkannt und zur Vorführung an allen Feiertagen zugelaſſen. Der Film, deſſen Muſtk Bernd Scholz ſchrieb, iſt das Vermächtnis der ſieben Helden, die zuſammen mit ihren neun treuen Trä⸗ gern im Gipfelſturm um den unbetretenen Scheitel der Erde im vorigen Jahr ihr Leben gelaſſen haben. 6. Seite/ Nummer 97 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 28. Februar 1938 — Nach 3000 Jahren hat man die Todesurſache einer altägyptiſchen Prinzeſſin feſtgeſtellt! Das iſt gewiß ein Meiſterſtück der Wiſſenſchaft. Zugleich ver⸗ danken wir aber auch dieſer verblüffenden Feſtſtel⸗ lung, über die ſich das Organ der engliſchen Aerzte, das„Britiſh Medical Journal“, ausführlich ver⸗ breitet, die völlig neue Erkenntnis, daß eine Krank⸗ heit, die man ſtets als ein„Leiden der modernen Zeit“ betrachtete, nämlich die Blinddarmentzündung, ſchon im früheſten Altertum aufgetreten iſt. Man hat in London eine ganze Reihe von ägyptiſchen Mumien, darunter auch die einer jungen Prinzeſſin, einer ärztlichen Unterſuchung unterzogen. Der Be⸗ fund des Körpers, der ſich dank der antiken Balſa⸗ mierungskünſte durch Jahrtauſende erhalten hat, er⸗ gab, daß die Prinzeſſin an einem„akut entzündeten und mehrfach durchbrochenen Wurmfortſatz“ geſtor⸗ ben iſt. Aber auch eine Anzahl von anderen ägyp⸗ tiſchen Mumien zeigten unverkennbare Merkmale von ſchroniſcher Appendizitis, dem Folgezuſtand einer akuten Blinddarmentzündung. Freilich haben die Aerzte oͤer damaligen Zeit dieſe Krankheit nicht er⸗ kannt, denn wenn auch die Symptome dieſes Leidens nicht unbekannt waren, iſt die Blinddarmentzün⸗ dung als ſolche erſt im Jahre 1759 zum erſten Male entdeckt worden, und es dauerte dann noch volle 100 Jahre, ehe die Lehre von der wahren Rolle des Wurmfortſatzes im menſchlichen Körper in der Me⸗ dizin allgemeine Anerkennung fand. Und immer war man der Meinung geweſen, Appendizitis ſei ein „modernes“ Leiden, das in früheren Jahrhunderten nicht auftrat. Um ſo intereſſanter iſt der ärztliche Befund an den ägyptiſchen Mumien, der dieſe An⸗ ſicht eindeutig widerlegt. Daß im übrigen die heute ſo verbreitete Blinddarmentzündung mit der euro⸗ päiſchen Ernährungsweiſe zuſammenhängt, erſcheint außer Zweifel. Zahlloſe Verſuche haben gezeigt, daß Eingeborene Afrikas, Aſiens und Auſtraliens nie⸗ mals an Appendizitis leiden, ehe ſie nicht mit Eu⸗ ropäern in Berührung kommen und die europäiſche Ernährungsweiſe annehmen. Desgleichen ſind wilde Tiere in der Freiheit gegen Blindoͤarmentzündung völlig immun, während ſie in der Gefangenſchaft häufig davon befallen werden. * „— Der alte„Häuptling“ der Küchen des eng⸗ liſchen Hofes, der berühmte Tonpart, iſt von dem franzöſiſchen Koch Reus Pouſſin abgelöſt worden. Wieder iſt ein Franzoſe als Herr über alle Küchen am engliſchen Hof eingezogen. Es ſcheint ſich zu einer Tradition entwickelt zu haben, daß immer ein Franzoſe in London als König der Köche und gleich⸗ zeitig als Koch. der Könige regiert. Einer der be⸗ rühmteſten dieſer franzöſiſchen Köche, die in England arbeiteten, war Caréme, von dem ein bekannter eng⸗ liſcher Schriftſteller ſagt, daß man in der Küche ſel⸗ ten ſo viel Gehirn mit umfaſſendem Wiſſen erlebt habe wie bei Caréme. Dafür zog er allerdings auch nacheinander durch die Küchen der Herrſcher von England, Rußland und Oeſterreich. Man behauptete, er ſei ein Sproß aus der Familie jenes Riquette geweſen, der erſt als Küchenchef bei Napoleon tätig war. Aber nach Tilſit trat Napoleon den Küchenchef an Zar Alexander ab, der ſpäter von Riquette ſagte: „Wir verdanken Bonaparte viel. Denn er hat uns einen Mann geſchickt, der uns die Kunſt des Eſſens beibrachte!“ E — Seit einigen Wochen mehrten ſich in Berlin die Anzeigen über Wohnungseinbrüche, die faſt aus⸗ ſchließlich in den weſtlichen Bezirken Berlins ver⸗ übt wurden. Die Täter gingen äußerſt raffiniert zu Werke und drangen ſtets dann mit Nachſchlüſſeln in Wohnungen ein, wenn in den Räumen eine grö⸗ ßere geſellſchaftliche Veranſtaltung ſtattfand und das Stimmengewirr ſowie Radiomuſik jedes ver⸗ dächtige Geräuſch übertönten. Aus den Korridoren ſtahlen dann die Diebe blitzſchnell Pelze, Mäntel, Handtaſchen, Schmuckſachen und Bargeld, um dann ungeſehen wieder das Weite zu ſuchen. Durch die Aufmerkſamkeit einer Hausangeſtellten konnte jetzt ſchließlich einer der Täter auf friſcher Tat ertappt und feſtgenommen werden. Nach längerem Leugnen bequemte ſich der Burſche zu dem Geſtändnis, daß er in den letzten Wochen an Wohnungseinbrüchen beteiligt geweſen ſei, Er hätte allerdings ſtets nur Schmiere geſtanden, während ſein Komplice, den er nur unter dem Spitznamen„Baggi“ kennen will, die Diebſtähle ſelbſt ausführte. Die geſtohlenen Sachen wurden dann regelmäßig verſchleudert oder ver⸗ pfändet und der Erlös geteilt.„Baggi“ hätte üb⸗ rigens ſtets beſonderes Intereſſe für Handtaſchen und die darin befindlichen Puderdoſen und Lippenſtifte gehabt, die er dann ſeinen zahlreichen Freundinnen zum Geſchenk machte. Der größte Teil der von F. weiterveräußerten Sachen konnte bei inzwiſchen ebenfalls ermittelten Hehlern beſchlagnahmt werden und den Geſchädigten zugeſtellt werden. Trotz um⸗ fangreicher Fahndungen iſt es der Kriminalpolizei bisher nicht gelungen, des Komplicen„Baggi“ hab⸗ haft zu werden. * — Unbekannte Briefe der Kaiſerin Auguſta ver⸗ öffentlicht Geh. Archivrat Dr. Georg Schüſter zum 50. Todestag des alten Kaiſers im Märzheft von Velhagen& Klaſings Monatsheften. Der Beitrag bietet wertvolle und neue Beiträge zur Charakteriſtik Wülhelms I. und vor allem Auguſtas, deren Bild weit bedeutender und anziehender erſcheint, als wir es bisher, namentlich unter dem Einfluß des Bis⸗ marckſchen Urteils und Vorurteils, geſehen haben. Beſonders deutlich wird, wie ſich die weimariſche Prinzeſſin aus der Welt Goethes zur Preußin ge⸗ wandelt hat. Ein hübſches Bild dafür bietet ein Brief Auguſtas aus Koblenz, der eine militäriſche Kritik darſtellt. In ihm heißt es:„Heute(20. Sep⸗ tember 1852) war ein ſehr gelungenes Manöver auf dem Karthäuſer Exerzierplatz, dem ich mit Wiwi (Prinzeſſin Luiſe) beiwohnte. Wir brachten gutes Wettere mit... Die Dispoſition war folgende: Der Feind wird von der Seite des Kuhkopfes an⸗ ſichtig und attackiert ein ſchwach armiertes Fort. Man hat Truppen von außerhalb herangezogen, die in zwei Kolonnen.. debouchieren, während die Beſatzung in der Mitte ihren Verteidigungsausfall macht. Dieſes oͤreifache Deplacieren gelang vortreßf⸗ lich Das Treffen bildete ſich in kurzer Zeit, und der markierte Feind wurde auf die waldige Anhöhe des Berges zurückgetrieben, wobei es in dere Wirklich⸗ keit wohl noch einen harten Kampf geſetzt haben witrde. Dann erfolgte Honneursmachen der Trup⸗ pen für mich und Vorbeimarſch kompanieweiſe und in Kolonnen. Das 25. Regiment war vortrefflich ſicher und degagiert, 30. und 28. etwas ſteifer, aber auch aut. Artillerie und Jäger ſehr gut, Küraſſiere den Garde⸗Havallerie⸗Regimentern gleichzuſtellen, zumal im Schritt, beim Trabe war die öritte Schwa⸗ dron etwas locker und unruhig. Das Ganze gelang ſehr gut und wurde nur Deine Anweſenheit ſchmerz⸗ lich vermißt. Nimm mit dieſem ſehr ungeſchickten Rapport vorlieb.“ Wilhelm war von dem Be⸗ richt ſehr befriedigt; er beſtätigte ſeine Richtigkeit und lobte ihn. Und es war durchaus in ſeinem Sinne, daß Auguſta am folgenden Tage das Offi⸗ zierskorps im Schloſſe mit einer kurzen Anſprache begrüßte und es zur Tafel zog, während den Unter⸗ offisjeren und Mannſchaften ein Gartenfeſt bereitet wurde. * — Der Elftauſend⸗Tonnen⸗Dampfer„Llanſtephan Caſtle“ wird in der nächſten Woche in ſeinem briti⸗ ſchen Heimathafen einlaufen. Er kommt von einer Afrikafahrt und wird mit großer Spannung erwar⸗ tet. Der Kapitän, der Schiffsarzt und verſchiedene Mitglieder der Beſatzung ſollen nähere Einzelhei⸗ ten berichten über eine ſehr ernſte und recht geheim⸗ nisvolle Krankheit, die an Bord des Dampfers wäh⸗ rend der Fahrt ausgebrochen iſt, und von der über das Radio Mitteilungen an die Oeffentlichkeit ge⸗ langten. Die rätſelhafte Krankheit hat bisher vier Todesvppfer gefordert. Ein Paſſagier, der krank von einem Landaufenkthalt zurück kam, ſtarb an Bord und mußte ſein Grab im Meer finden. Drei andere Paſſagiere ſind ausgebvotet worden und ſtarben im Krankenhauſe von Port Sudan. Ein genauer Be⸗ richt über die Urſache der Erkrankungen und der Todesfälle iſt noch nicht erſtattet worden. Zuerſt Regen unter 1000 Meter Ende der Schönwetter⸗Periode im Schwarzwald— Aber Neuſchnee in den höheren Lagen (Eigener Drahtbericht) Ro. Vom Feldberg, 27. Februar. Der letzte Wochenwechſel im Februar hat im Schwarzwald und in der Oberrheiniſchen Tief⸗ ebene ein Ende der langen, über 2 Wochen dauern⸗ den Schönwetter⸗Periode und des ſtrengen Froſtes bis zu 13 Grad gebracht. Infolge der Einſtrömung von Warmluft hat ſich unerwartet am Sonntag in den frühen Morgenſtunden eine dichte Wolkendecke gebildet und haben ſich Niederſchläge ein⸗ geſtellt. Infolge der Warmlufteinſtrömung hat ſich die Froſtgrenze bis auf rund 1000 Meter im Schwarzwald hinaufgeſchoben. Unter 1000 Me⸗ ter hates geregnet, während in höheren Lagen eine Neuſchneedecke von rund 10 Ztm. gefallen iſt und damit eine erhebliche Verbeſſerung des hart gewordenen Altſchnees gebracht hat. Die Schneehöhen Seit 40 Jahren för Mund und Rachen, besonders bei Erkältungswetter und Ansteckungs- gefahr(Grippe, Katarrhe usw.] die desinflzierenden Chinosol-Gurgeltabletten EM. 48, RM J. 10 haben ſich, da bis jetzt von einer Schmelzerſcheinung nicht geſprochen werden kann, kaum verändert. Die Temperaturen liegen in den Hochlagen mit kleinen Schwankungen bei mäßigem Froſt von 1 bis 2 Grad. Der Winterſportverkehr war ſtark. ſprach man von Ruhr und dann dtellte der Schiffs⸗ arzt feſt, daß Paſſagiere und Beſatzung bei Land⸗ ausflügen Moskitoſtichen ausgeſetzt worden ſeien. und die Malaria mit an Bord gebracht hätten. Dieſe Symptome hätten ſich insbeſondere nach dem Beſuch der Kanariſchen Inſeln eingeſtellt. Man würde die Krankheit nicht ſo rätſelhaft finden und die Diagnoſe als Malaria für richtig erachten, wenn nicht ein Paſſagier, Mr. J. Edmonds, nach einer plötzlichen Herz⸗Attacke geſtorben wäre. Der Schiffsarzt hat deſſenungeachtet nach London gefunkt, daß er die geheimnisvolle Krankheit als eine beſonders gefähr⸗ liche Form der Malaria anſieht. * — Die Stadt Hamm iſt ſchon nach den letztjähri⸗ gen Statiſtiken die geburtenreichſte Mittelſtadt Weſt⸗ deutſchlands geweſen. Im Jahre 1937 hat ſie die Stellung noch erhärten können, denn das Jahr 1937 war nach dem jetzt vorliegenden Ergebnis das weit⸗ aus geburtenreichſte in der bisherigen Geſchichte der Stadt. 1321 Kinder wurden 1937 lebend geboren, und zwar bei einer Einwohnerzahl von 55 200. Ueber⸗ aus aufſchlußreich iſt ein Vergleich mit den Gebur⸗ tenziffern von 1933. Noch im Jahre 1933 belief ſich in Hamm die Zahl der Lebendgeborenen auf 792. Sie iſt alſo unter der nationalſozialiſtiſchen Regierung bei der zielbewußten Förderung der deutſchen Fa⸗ milie um rund 80 v. H. geſtiegen. 4 — Zwiſchen San Franzisko und Chikago iſt ein neuer Stromlinienzug in Betrieb geſetzt worden, der ſowohl hinſichtlich ſeiner Länge, als auch ſeiner Schnelligkeit alle Rekorde ſchlagen ſoll. Der Zug hat 17 Salonwagen und 3 Autriebswagen. Dieſer neue und größte Strom⸗Linienzug iſt der ſchönſte und luxuriöſeſte, den die amerikaniſchen Bahnen bisher in Betrieb ſetzten. Er wurde„City of San Fran⸗ zisko“ getauft und durchraſt die Strecke von Chikago zur kaliforniſchen Küſte in 30 Stunden. Somit iſt der„City of San Franzisko“ der ſchnellſte Zug in den Vereinigten Staaten. 2 — Der Lokomotivführer des FD⸗Zuges Hannover — Berlin hatte vor einigen Tagen kurz hinter Han⸗ nover beobachtet, wie ein von mehreren hundert Krä⸗ hen verfolgter Raubvogel, ein Mäuſebuſſard, plötzlich auf den Vorbau der Schnellzugsmaſchine zuflog. Der Beamte nahm an, daß der Vogel durch den Anprall gegen die Maſchine getötet worden war. Zur allge⸗ meinen Verwunderung ſaß der Buſſard nach dem erſten Halten am Bahnhof Zoo noch auf der Loko⸗ motive und muſterte erſtaunt die neue Welt, in die er gekommen war. Er machte aber keine Miene „auszuſteigen“ und fuhr noch mit zum Lehrter Bahnhof, wohin der Zug umgeleitet wurde. Hier hob man ſchließlich den Raubvogel von der Maſchine, da ja die Reiſe zu Ende war. Widerſtandslos ließ er ſich von ſeinem Platze nehmen, und Beamte tru⸗ gen das durch den Fahrtwind erſtarrte Tier in einen Dienſtraum. Der ungewöhnliche„Reiſende“ erholte ſich im warmen Zimmer bald wieder, und es zeigte ſich, daß er keinerlei Verletzungen erlitten hatte. Er blieb ruhig auf einem Tiſch ſitzen und harrte der Dinge, die nun kommen ſollten. Die Reichsbahn ver⸗ ſtändigte den Berliner Zoo, der den Buſſard ab⸗ holen ließ. Die Flucht nach Berlin war gelungen, wenn ſie auch in einem Käfig des Zoo endete. — Ein Student der Theologie, Sohn eines Geiſt⸗ lichen, mit Namen John Stanley Philipps und im Alter von 21 Jahren, ſteht unter Mordauklage vor dem Polizeigericht von Oxford. Sein Opfer cvar ein Burſche von 16 Jahren, Harold Matthews, deſſen unbekleidete Leiche auf dem Dach der Univerſität gefunden wurde. Während der Vater des Getöteten ſeine Ausſage macht, birgt der Angeklagte ſein Haupt in oͤſe Hände. Der Vater des Mörders, der Geiſt⸗ liche Philipps, wartet im Vorraum des Gerichts⸗ ſgales auf ſeinen Zeugenaufruf. Die Umſtände der Untat, ihr möglicher beſonderer Untergrund, laſſen den Zuſchauerraum als ein„Theater“ erſcheinen, deſſen Plätze begehrt ſind. Das„Auditorium“ beſteht in der Hauptſache aus Frauen. Das paßt dem Rich⸗ ter ganz und gar nicht. Die Art der Verhandlung gibt ihm keine Handhabe, die Oeffentlichkeit auszu⸗ ſchließen. Mit höflichen Worten wendet ſich der Richter an die anweſenden Frauen, appelliert an ihr Schamgefühl und bittet ſie, den Gerichtsſaal zu ver⸗ laſſen. Tatſächlich ſtehen einige der eleganten Da⸗ men auf, um der mittelbaren Weiſung des Richters zu folgen. Die meiſten der Frauen aber bleibe ſitzen, denn der Richter hat ja ausdrücklich betont, daß Dinge verhandelt würden, die für Frauenohren zu delökat ſeien. * — An Bord des amerikaniſchen Handelsdampfers „Sauthern Croß“ fand vor kurzem eine höchſt nterk““ würdige Zeremonie ſtatt.„Dickie“, der Kanarienvogel der Us A⸗Haudelsmarine, erhielt ein Seemanns⸗ begräbnis. Sieben Jahre lang hatte Dickie in den Büros des Handelsmarineamtes luſtig gezwitſchert, nachdem ihn einſt ein Matroſe aus Port⸗au⸗Spain mitgebracht hatte. Nun iſt er in ſeinem Käfig an Altersſchwäche geſtorben. Man hat es ſich nicht neh⸗ men laſſen, Dickies ſterbliche Ueberreſte dem Ozean zu übergeben. Sie befanden ſich in einer Zigarren⸗ kiſte, um die man ein rotes Bändchen gebunden hatte, ein Briefbeſchwerer diente als Gewicht, damit die Kiſte mit dem toten Vogel auch unterging. Ka⸗ pitän Sadler von der„Southern Croß“ nahm per⸗ ſönlich die Beiſetzung vor. Er warf den kleinen Sarg in die Fluten, während die Schiffsoffiziere ſalutierten, und ſagte:„Fahr wohl, Dickie! Du be⸗ findeſt dich nun auf dem Wege zu manch anderem bravem Seemann!“ Copyright 5 N 8 Hieth m R O M AN Abends um elf, als Renate inmitten lavendel⸗ duftenden Waſſers in der Badewanne ſaß, ſchrillte das Telephon und ſie eilte, von einem freudigen Schreck überflutet, ohne ſich weiter um die naſſen Fußſtapfen zu kümmern, mit dem halbgerafften und über den Boden ſchleifenden gelben Frotteemantel in das Schlafzimmer. „Ja.., ſagte ſie,„Gerd..“ Alle Unruhe ſank non ihr ab, als ſie ſeine Stimme hörte, dieſe geliebte Stimme.„Gleich... Einen Augenblick—“ Sie legte den Hörer langſam auf das Tiſchchen, zog ein Nachthemd über die feuchtwarme Haut, und riß im Badezimmer den Stöpſel aus der Wanne. Das Waſſer begann mit komiſchem Gurgeln abzu⸗ ſtrömen. Dann öffnete ſie das Fenſter, knipſte das Licht aus, blickte in die Küche, ſah nach dem Hund, der auf dem Flur auf einer Matte ſchlief, ſchloß die Haustür ab, überzeugte ſich, ob überall die Lampen augeſchaltet waren, und kehrle dann— Frieden, Frieden, und alles iſt in Ordnung— in das Schlaf⸗ zimmer zurück, wo in dem Hörer die Stimme Gerds mit unübertrefflicher Sicherheit gefangenſaß. Sie legte ſich in das Bett, das mit zartem Krachen gegen ihr beſchwingtes Niederſinken proteſtierte, ſchaltete die Deckenbeleuchtung aus und die Nachttiſchlampe ein und wandte ſich wieder dem Telephon zu. i Sie glaubte, ſich bei all dieſen Handlungen nicht beeilt zu haben, aber ſie hatte ſich ſehr beeilt. Während Gerd ſprach, wanderten ihre Augen langſam durch den Raum. Sie betrachtete ihre Hände und den linken Fuß mit den roſigglänzenden Nä⸗ geln. Ein warmer, lebendigmachender Strom ging H. München von der Stimme aus, die aus der Muſchel kam, faſt war es weniger wichtig, was dieſe Stimme ſprach, als daß ſie überhaupt ſprach. „Du haſt mich noch viel länger warten laſſen“, ſagte ſie, ſanft und zufrieden. „Ich konnte nicht eher kommen, weil ich bei dei⸗ nem Onkel geweſen bin“, ſagte er,„du haſt drei Wochen Urlaub— morgen abend fährſt du an die Oſtſee—— zu Frau Dieſterkampf, ich habe ſchon mit ihr telephoniert— du bekommſt das obere Eck⸗ zimmer Nummer zwölf— und morgen nachmittag um vier kommt die Dame Mertens und holt Pluto ab— und anſchließend fahren wir dann los— tags⸗ über will ich noch den Frieden deines Heims genie⸗ ßen, nicht wahr? So, das wäre alles, was ich dir heute zu ſagen hätte—“ „Lauter Neuigkeiten“, ſagt ſie überraſcht,„ich will doch gar nicht an die Oſtſee—“ „Es iſt aber alles ſo beſchloſſen!— Ich komme morgen früh um acht zu dir—“ Um acht?— Sie würde nicht ausſchlafen können, und dann mußte ſie den ganzen Sonntag packen und ſich um Gerd kümmern, und er würde fragen und ſte in Anſpruch nehmen— und außerdem hatte ſie 5 Mitte Auguſt und an die Nordſee reiſen wol⸗ en—— Er ſprach ſchon weiter: „Gute Nacht. Und ſchlaf gut.— Und träume von mir— aber das iſt wohl wieder banal?— Und außerdem könnte die Telephoniſtin in der Hotelzen⸗ trale zuhören?— Ich kenne deine Bedenken.— Je⸗ denfalls freuſt du dich ſehr, daß ich morgen kommen will, denn ohne mich iſt die ganze Welt für dich lang⸗ weilig——“ Er hatte eingehängt. Mit einem Suggeſtivpſatz hatte er ſie in den Traum hinein entlaſſen. Er war klug.— Aus dem Schrägſpiegel kam ihr Lächeln zu⸗ rück. Das Haar hing in einer feuchten Strähne über das linke Ohr. Der Kreis des ſanften Lichts ſtand unbeweglich im Raum. Weil es in ihrer Seele über alle Unruhe hinweg jetzt ſo aufgeräumt ausſah, ſtellte ſie die gelben Seidenpantoffel ſehr ordentlich ausge⸗ richtet nebeneinander, und knipſte dann erſt das Licht aus. Schwärze rann herbei und ſchluckte alle Gegenſtände in ſich ein. i Vielleicht liebte ſie Gerd doch, und es ſtand nichts als dieſe eine Tatſache zwiſchen ihnen, daß ſie mit ihren Erinnerungen an Klaus Duwenſee nicht zu⸗ rechtkam? Sie gehörte nicht zu den Frauen, die unbeküm⸗ mert ihr Leben mit Erlebniſſen vollzuſtellen ver⸗ mochten, wie ein Zimmer mit Möbeln— die phyſi⸗ kaliſchen und die pfychiſchen Geſetze ermöglichten dann auch nur kleine Gegenſtände und kleine Er⸗ lebniſſe— ſie brauchte eine gewiſſe Bewegungs⸗ freiheit, in ihren Räumen ſowohl wie in ihren Er⸗ innerungen, um aufrecht und ungeſtört herumgehen zu können. Mitunter Hachte ſie an Klaus Duwenſee, und wenn ſie dieſen Gedanken auch von ſich fortzuſchie⸗ ben ſuchte, ſo gelang das doch nicht in einer Weiſe, die das Vergeſſen ermöglichte. Es war Unordnung da, und es ſtörte ſie ſehr, daß ſie nicht ſouverän dar⸗ über denken konnte, daß ſie etwas verſteckte— vor ſich und auch vor Gerd. Und hier begann ſchon wie⸗ der ein neues Geſtrüpp: denn Gerd hatte kein Recht, von dieſem Erlebnis zu wiſſen. Es war gut, daß ſie ein berufstätiges Mädchen war, daß es Mitmenſchen, Freundinnen, Verwandte gab, den Kunſthandel, die Wohnung, Bücher und Schäferhund, Zeitungen, Filme, Gardinen; gutes, vernünftiges Alltagsdaſein, wie es andere auch führ⸗ ten oder doch zu führen verſuchten, mit kleinen Fröh⸗ lichkeiten und kleinen Sorgen; ein Daſein, das ſchon durch ſeinen gierigen Zeitverbrauch verhütete, daß man ſich allzuviel mit den Differenzen abgab, die man mit ſeinem eigenen Gewiſſen hatte. Durch die Vorhänge ſchimmerte die ſilberne Scheibe des Mondes, wie mit Drahtſtiften am Him⸗ mel befeſtigt. i Damals hatte auch ein Mond an der Decke ge⸗ ſchwebt, und nebenan hing eine dicke goldgelbe Sonne, und allerlei buntes Fabelgetier ordnete ſich um einen japaniſch ſtiliſierten glitzernden roſa Drachen, und Klaus Duwenſee— Aber morgen früh kam Gerd. 2 Es war genau acht Uhr, als auf der Straße un⸗ ten der Motor des Autos wie eine rieſige gutwillige Katze ſchnurrte; wenige Augenblicke ſpäter klingelte es an Renates Wohnungstür, und Gerd ſtand da, größer als ſte, ausgeſchlafen, fröhlich und voller Be⸗ reitſchaft zu handeln. „Guten Morgen“, ſagte er,„iſt der Kaffee ſchon fertig?“ Pluto, der ſchon auf dem Küchenbalkon ſeinen ge⸗ wohnten Sonnenfleck liegend bedeckt hatte, ſtürmte in Begrüßungsſätzen herbei. „Noch nicht...“, ſagte ſie und blickte in Gerds Augen, die im Dämmer der goldbraunen Diele dunkler wirkten als ſie waren,„erſt mußt du den Hund hinunterführen—“ Er lachte; es klang heiter, offen und etwas männ⸗ lich roh.„Der erſte Liebesdienſt, den ich dir heute erweiſen muß, iſt nun dieſes—“ ſagte er. Ehe die Tür wieder hinter ihm zuklappte, be⸗ rührte ſie flüchtig mit den Lippen ſeine Wange und ſpürte den leiſen Duft von Raſierereme. Die Gardinen wehten. Renate rannte etwas zwecklos aufgeſcheucht hin und her, zum Kaffeewaſ⸗ ſer, in das Badezimmer, an die Puderdoſe und an den Kühlſchrank. Als Gerd Egge zurückkam, geriet er erſt wahr⸗ haft in ihr Geſichtsfeld. Er warf ſeinen Mantel un⸗ ordentlich auf einen Stuhl, ſeine Handſchuhe, ſeinen Koffer, und tat die Nelken, die er mitgebracht hatte, raſch in eine Rieſenſchüſſel und ſtellte ſie, mitten in den Morgenſonnenſchein, auf den Küchenkiſch.„Zur Verzierung unſerer Freundſchaft eben unten im Blumenladen gekauft— übrigens iſt da ein ſehr hübſches Mädchen!“ Und er zog Renate an ſich und küßte ihren Mund, ihre Stirn und ihren Hals in zärtlicher ruhiger Verliebtheit. Seine hellen grauen Augen betrachteten ſie dabei aufmerkſam; er nahm von ihr Kenntnis: von ihren Brauen, ihrer Haut, ihren Händen, ihren Wimpern, ihrem Haar. Ueber ſeine Schulter hinweg ſah ſie, daß das Kaffeewaſſer zu kochen begann. Halb inſtinktiv, halb abſichtlich be⸗ gann ſie ihre Aufmerkſamkeit dem Gasherd zuzu⸗ wenden, und Gerd ließ ſie auch ſofort frei und ſtreifte den Seidenpantoffel, den ſie verloren hatte, in einer raſchen weichen Bewegung über ihren nackten Fuß. „Hoffentlich haſt du Pfirſichmarmelade das“ fragte er. 5 Sie nickte. Der Fuß brannte nun etwas, aber nach einigen Minuten hatte ſie es vergeſſen. Fortſetzung folgt) 2 4 Aue 3 Oleo— 2 . 2 D Morgen- Ausgabe Die Niederlage von Februar(Eig. Drahtber.)] Hamburg, 27. Das pokal. d Kampf Ranges. a ſchauern einen ſtarken Platz, der im Treffeu geſehen Vorſchlußrunde um den Reichsbund⸗ ordmark gegen den Gau Baden im burg ein Großereianis erſten uch mit 22 000 Zu⸗ Beſuch aufzuweiſen. Der Viktorig⸗ Laufe der Jahrzehnte ſo viele bedeutende zeigte das Bild eines großen Tages. Nach der guten Leiſtung der Nordwark⸗Mannſchaft gegen den Gau Niederrhein ſah mon dieſem Treffen mit hoch⸗ geſpannten Erwartungen entgegen. Die Auſſtellung der beiden Mannſchaften war wie vorgeſehen, nur daß bei dem Gau Nordmark Lüdecke⸗Eimsbüttel als linker Verteidiger für Müller⸗St. Pauli eingeſetzt wurde. Nordmark: Warning (SSV) Dörfel 1 Lüdecke (HSV)(Eimsbüttel) Rohde Neinhardt Seeler (Eimsbüttel)(SV)(Victoria Hamburg) Ahlers Panſe Höffmann Noack Carſtens (Eimsbüttel)(SSV) * Striebinger Siffling Langenbein Fiſcher Brecht (Vg)(Waldhof)(VfR)(Pforzheim)(KF Leupold Lorenzer Heermann (Waldhof)(Phönix Karlsruhe)(Waldhof) Bolz Conrad (KB)(BfR) Drayß S Waldohof) Baden: Halbzeit:0 für Nordmark Die erſte Hölfte des Treffeus ſtand vorwiegend im Zeichen der Nordmark⸗Mannſchaft, obwohl Baden mit dem Wind in Rücken ſpielte. Die Gäſte konnten ſich mit dem ſchnellen und beweglichen Angriffsſpiel der Nordmark nicht recht abfinden und wieſen auch in der Deckungsarbeit Lücken auf. Auf der anderen Seite arbeitete die Hinter⸗ mannſchaft der Nordmark zielbewußter. Baden wurde eigentlich nur durch die Flügel Striebinger und Brecht gefährlich. Der Innenſturm zeigte ſich nicht von beſter Seite und auch Siffling vermochte ſich nicht überzeugend durchzuſetzen. Im Verlaufe der geſamten erſten 45 Miunten war die, Nordmark⸗Mannſchaft meiſtens tonaugebend. Baden hatte ſehr viele kritiſche Augenblicke zu überſtehen. Die:.0⸗Führung der Nordmark bei der Pauſe war reich⸗ lich verdient. Von den Angriff. Der rechte Flügel Carſten Vorſtöße ein, die aber vorläufig ohne Eine zeitlang mußte Baden allerdings auch uur mit 10 Mann ſpielen, da der Verteidiger Conrad für etwa 10 Minuten verletzt ausſchied. Vor dem Tor fehlte es dem Nordmark⸗Angriff an Schuß⸗ ſicherheit. Der ſchnelle Flügelwechſel brachte die Hinter⸗ mannſchaft von Baden wiederholt aus dem Konzept und zwiſchen der 20. und B. Minute gab es eine ſtarke Druck⸗ veriode vor dem Tor don Baden. Die Gegenangrifſe waren nicht ſonderlich wirkungsvoll. Zwei Gelegen ⸗ heiten wurden von Sifflina ausgelaſſen. Nach einem Eckball ſchoß der Mannheimer zu ſchwoch und nach einem Strafſtoß von Lorenzer lenkte Siffling deny Ball daneben. Vor dem Badentor hatte Höffmamn kein Glück mit ſeinen Torſchüſſen Einmal lenkte er nach einer Flanke von Noack den Ball mit Kouvfſtoß über das Tor, dann knollte er nach einem Strafſtoß wegen Hand den Ball über die Latte. Obwohl das Spiel viel in der Hälfte von Baden lag, blieb der Kampf weiterhin torlos und erſt in der 39. Minute gab es den Führungstreffer. Nach einer Flanke von rechts lief Drays aus dem erſten Minulen ab war Nordmark gleich im 8— Noack leitete gute Erfolg blieben. nark und Südr Baden verliert in Hamburg gegen Nordmark:3(:1) Baden in Hamburg Tor. Der nach innen gerückte Nordmark⸗Linksaußen Carſtens lenkte den Ball über den badiſchen Tor⸗ wächter hinweg ins leere Tor. Der Reſt der Spielzeit gehörte dann bis zur Pauſe weiter der Nordmark. In der 42. Minute fie noch ein weiterer Torerfolg für die Nordmark, der aber vom Schiedsrichter Goll ⸗Hannover wegen Abſeits nicht gegeben wurde. Der Gau Nordmark hat das Vorrundenſpiel um den Reichsbundpokal mit:0(:0) klar und verdient gewonnen Nach dem Ende der erſten Halbzeit war an einem Erfolg eigentlich ſchon kaum mehr zu zweifeln. Einmal hatte die Nordmarkmannſchaft einen ausgezeichneten Tag, zum an⸗ deren konnte Badens Elf keine Einſtellung auf das Spiel⸗ ſyſtem der Nordmark finden. Das ſchnelle und forſche Stürmerſpiel ließ den badiſchen Angriff niemals zur Ent⸗ wicklung kommen. So ward die Ueberlegenheit der Nord⸗ mark in der zweiten Halbzeit noch größer als vor der Pauſe. Die Niederlage iſt daun auch dem Spielverlauf entſprechend mit 310 noch glimpflich ausgefallen. Es war lediglich das Verdienſt von Drayß im Tor, daß die Torzahl nicht noch höher geworden iſt. Der Waldhöfer Torwächter lieferte in der zweiten Halb⸗ zeit ein ganz hervorragendes Spiel und meiſterte die ſchwerſten Bälle. Der Spielverlauf war in der lich einſebtig. Die Nordmarl konnte bereits in der 53. Minute den Staud auf 210 erhöhen. Nach einer Flanke von Ahlers brachte Höfmann dicht vor dem Tor ſtehend einen gefährlichen Kopfball an, den Drayß zwar noch fangen konnte, doch entfiel der Ball wieder ſeinen Händen und ging über die Torlinie. Angriff auf Angriff ging nun gegen Badens Tor, Die Hintermann⸗ ſchaft von Baden hatte einen harten bwehrkampf zu lei⸗ ſten. Namentlich Droyß im Tox konnte hier ſein Können zeigen. Die Vorſtöße von Baden waren nur vereinzelt und wurden kaum gefährlich. In der 69 Minute hatte der gute Rechtsaußen Brecht eine Torgelegenheit, doch wurde er von Lüdecke anſcheinend nicht ganz einwandfrei behin⸗ dert. Dann lag das Spiel zumeiſt wieder vor dem Tor von Baden. Drayuß konute ſich wiederholt, auch bei der Abwehr von Eckbällen auszeichnen. Zwei Minuten vor dem Ablauf der Spielzett fiel dann der dritte Erfolg für die Nordmark. Nach einem von Carſtens eingeleiteten Vorſtoß kam der Ball an Noack, der einen für Drayß nicht haltbaren 20⸗Mtr.⸗ Schuß anbrachte. zweiten Halbzeit ziem⸗ Baden hat enttäuſcht Die Mannſchaft von Baden hat in Hamburg enttäuſcht und nicht den Erwartungen entſprochen. Wohl verfügten die Gäſte über ein techniſch gut durchgebildetes Können, doch war ihr Deckungsſpiel techniſch unzulänglich. Die Außenläufer machten viele Schnitzer, und Lorenzer als Mittelläufer war als Stopper nicht in der Lage. den HSV⸗Mittelſtürmer Höfmann zu halten. In der Ver⸗ teidigung war Conrad durch ſeine Verletzung behindert, ſo daß Bolz die Hauptlaſt zu tragen hatte. Außer Drayß können eigentlich nur noch die Außenſtürmer Striebinger und Siffling lobend erwähnt werden, die beide zügig und ſchneidig ſpielten aber vom Innenſturm unzulänglich un⸗ terſtützt wurden. Siffling ſpielte ausgeſprochen ſchwach und war ein Verſager. Im Gegenſatz zu Badens Elf lieferte die Nordmark⸗ mannſchaft ein zielbewußtes und erfolgreiches Spiel ohne unnütze Künſteleien mit ſtarkem Einſatz und einer über⸗ legenen Schnelligkeit. Man hat die Vertretung der Nord⸗ mark lange nicht in einer ſo guten Form geſehen. Es war kein ſchwacher Punkt in den Reihen. Jeder einzelne Spie⸗ ler war voll und ganz auf dem Poſten. Das Angriffsſpiel, daß von Noack aufgebaut wurde, war bedeutend wirkungs⸗ voller als die Stürmerleiſtung von Baden. Die Leiſtun⸗ gen konnten denn auch außerordentlich befriedigen und nach dieſem Spiel ſieht man in der Nordmark dem End⸗ ſpiel um den Reichsbundpokal mit großen Hoffnungen entgegen. Die badiſche Handball-Gauliga Waldhof fſaſt am Ziel TSV Oftersheim— SW Waldhof:8 TV Seckenheim— Tgde Ketſch 514 VfR Mannheim— TV Hockenheim:3 VfR— TV Hockenheim 813 68:0) Als die Raſenſpieler vor wenigen Wochen nach Hocken⸗ heim gefahren waren, hatte man die beiden Punkte ſchon dem Konto der Raſenſpieler gutgeſchrieben, um ſpäter eine Korrektur vornehmen zu müſſen. Diesmal kamen die Hockenheimer nach Mannheim in der ſicheren Hoffnung, für die Rettung der Gauklaſſe zwei weitere Punkte zu erringen. Aber auch hier weit gefehlt. Auf dem Platz bei den Brauereien gab es für den Gaſt gar nichts zu erben, obwohl dieſer ſeinen repräſentativen Stürmer Lades er⸗ ſetzen mußte. Das Vorſpiel der Reſerven brachte wenig Aufmun⸗ terndes. Ein Hockenheimer wideyſetzte ſich den Anorduun⸗ gen des Unparteiiſchen, ſo daß dieſer zum Spielabbruch beim Stande:1 für VfR ſchreiten mußte. Das Hauptſpiel ſenbſt verlief anſtändig und in Ordnung. Daß Hockenheim ſo hoch und klar geſchlagen wurde, liegt in erſter Linie am Gaſt ſelbſt. Was dieſe Stürmer in Strafraumnähe verpaßten und vermaſſelten, geht nicht auf die bekannte Kuhhaut. Dieſe fünf Mann waren mehr als harmlos. Immer wieder Innenſpiel dazu keine Abgaben, geworfen wurde erſt in nächſter Nähe des Vorraumes, daß da kein Sieg herausſpringen konnte, war nicht weiter verwunder⸗ lich. Die Hintermannſchaft der Gäſte gab ſich redeich Mithe und tat ihr Beſtes Der Vorwart kann nicht reſtlos gelobt werden, da er zweimal untätig im Tor ſtand, als ſeine Vordermänner nicht richtig gedeckt hatten. Die Raſeuſpieler befriedigten trotz ihres Sieges nicht reſtlos. Ihr Spiel iſt zu unausgeglichen. Eben raſche, ſichere Abgaben, wobei der Ball nicht auf den Boden kommt, und gleich darauf konfuſes Zufammenſpie“ und Alleingänge. Es ſteckt Können in der Mannſchaft, das wurde diesmal wieder offenſichtlich, aber der Mannſchaft fehlt der richtige Führer und vielleicht auch etwas das Vertrauen zueinander. Schneider im Tor war bis in die Schlußminuten ſehr gut, dann ließ er aber zwei für ihn haltbare Bälle paſſieren. Buſch und Heck, auch Langel, Überragten in der Hintermannſchaft. Der Angriff mit Hüttenberger auf Rechtsaußen hatte zu unterſchiedliche Momente, um ihn richtig beurteilen zu können. Fiſcher hatte mit ſeinen Würfen wieder einmal Glück, Morgen war wohl der eifrigſte, ſollte aber bei den Freiwürfen auch ſeinen Nebenmännern mehr zutrauen. TV Seckenheim überraſcht gegen Ketſch Trotz des Faſchingstreffens in der Innenſtadt waren zu dem wichtigen Spiel, in dem beſonders für Ketſch alles auf dem Spiel ſtand, gegen 200 Zuſchauer erſchienen, die nicht nur ein ſpannendes Spiel, ſondern auch eine große Ueberraſchung erlebten. So brachte wie im Vorjahr der Fasnachtsſonntag die frühzeitige Entſcheidung im Gau. Hatte im Vorjahr Ketſch die Roter auf eigenem Gelände aus dem engeren Wettbewerb ausgeſchaltet, ſo wurden ſie diesmal ſelbſt in Seckenheim ausgeſchaltet. Der Faſchings⸗ ſonntag hat es anſcheinend doch in ſich. Wenn auch der Sieg Seckenheims als verdient bezeich⸗ net werden muß, weil die Mannſchaft einmal in Gropp im Tor und Gehr als Mittelläuſer zwei überragende Leute in ihren Reihen hatte, ſo muß aber auch die Niederlage Ketſchs als vermeidbar angeſehen werden, weil Rohr im Tor nicht in Fahrt war und wie gegen Waldhof zwei halt⸗ bare Bälle paſſieren ließ. Unter der guten Leitung von Kaußs⸗Plankſtadt be⸗ ginnt Seckenheim gleich mit feinen Angriſſen und kann ſich auch eine überraſchende:0⸗Führung holen, die der Mannſchaft den nötigen Rückhalt gab. Ketſch ließ ſich aber auch nicht ganz ſeis Hintertreffen bringen. Die Mann⸗ ſchaft ſtewmt ſich den Angriffen Seckenheims mit Macht entgegen und ſetzt ſelbſt zur Gegenofſenſive an, mit dem Erfolg, daß aus dem:0⸗Rückſtand bald eine:2⸗Führung war. So ging es ſchon frühzeitig heiß zu. Bis zur Pauſe ſchaffen die Seckenheimer noch den Ausgleich. Mit dem Panſenſtand von 33 war der Ausgana dieſes Spieles noch völlig offen. Allerdings waren die Seckenheimer An⸗ griffe überlegter vorgetragen worden, auch war der Kampf⸗ geiſt der Mannſchaft ſtärker, vielleicht war dabei der Um⸗ ſtand waßgebend, daß man nicht mit dem Sieg über den ſtarken Gegner gerechnet hatte Die zweite Hälfte bringt dasſelbe Bild wie vor der Pauſe. Wieder können ſich die Einheimiſchen einen Vor⸗ ſprung von zwei Toren holen, der dies mal aber beſſer ge⸗ halten wurde. Daß dies gelang, war das alleinige Ver⸗ Montag 28. Beba 1938 2 5 149. Jahrgang Nr. 97 Südweſt gewinnt in Dresden gegen Sachſen:2(:2) dienſt von Gropp im Tor, der die ſchwierigſten Bälle ſicher meiſterte. Auch Gehr war in di Spielz anz auf dem Damm und zeigte eines ſeiner beſten le. Mitte der zweiten Hälfte holen die Gäſte einen Treffer auf, aber alle Anſtpengungen für den Ausgleich waren vergebens Seckenheim hält den kleinen Vorſprung unter Aufbietung aller Kräfte und erringt den ſchönſten Sieg der über einen Gegner, der im bisherigen Verlauf der Spiele erſt zweimal geſchlagen wurde. 917 leer Saiſon Spy Waldhof überwindet Oftersheim Nun haben die Waldhöfer auch die Klippe Oftersheim hinter ſich. Dabei ſiegten ſie in Oftersheim in einem Stil, der an die beſten Tage des Sportvereins erinnerte, ob⸗ wohl Spengler nicht einmal mit von der Partie war. Die Mannheimer hatten dafür erſtmals Kemeter in ihren Reihen, der rechtsaußen ſtürmte; da auch Lang nicht wit von der Partie war, ſtand Rutſchmann im Innenſturm, für den Zimmermann 2 verteidigte. Nach der Pauſe ging Rutſchmann in die Läuferreihe, Kemeter ſtürmte im Innentrio und Zimmermann auf außen. Mit dieſer Auf⸗ ſtellung lief dann auch das Waldhofſpiel beſſer. Die Einheimiſchen hatten ſich gegen den Meiſter keine Ausſicht errechnet, aber innerlich doch mit einem gerechnet. Das Spiel war als Großkampf angekündigt worden. Daß es auch zu einem ſolchen wurde, iſt aller⸗ dings nur den Gäſten zu verdanken, die TSch war heute gar nicht in guter Fahrt. Beſonders der Sturm und hier Hillengaß enttäuſchten. Es gab diesmal wenig Flügelſpiel zu ſehen, dazu wurde zu wenig oder zu weit geworfen. le Läuferreihe gab ſich redlich Mühe, aber ſie ſtand gegen ie guten Angriffe der Blauweißen auf verlorenem Poſten. Die Verteidigung war hart, ſehr hart ſogar, zum mindeſten vor der Pauſe griffen beide oft reichlich hart zu. Nach dem Wechſel wurde dies beſſer, und dann wurden dieſe Reihen auch erfolgreicher. Der Torwart ſtand voll ſeinen Mann, hätte allerdings den ſechſten Treffer verhindern müſſen. Im Geſamten betrachtet, haben die Oftersheimer nicht die erwartete Rolle geſpielt, einmal war die Mann⸗ ſchaft nicht in beſter Verfaſſung, und dann waren eben die Waldhöfer klar beſſer und beſtimmten den Werdegang des Spieles ſelbſt. zwar 52 —. 2 Der Sieg von Südweſt in Dresden Sachſen— Südweſt 223(:1) Dresden, 27. Februar(Eig. Drahtber.) Zwei Gaue kämpften in Dresden vor mehr als 15 000 Zuſchauern um den Weg des Pokalendſpiess, den der eine dem anderen energiſch zu verlegen verfuchte. Beide Mann⸗ ſchaften galten in ihrem Heimatgau als Favoriten und nun hatte ſich erwieſen, daß die Hoffnungen der ſüsweſt⸗ deutſchen Gäſte, wieder einmal im Endſpiel zu ſtehen, berechtigter geweſen ſind als die der Sachſen. Der Sieg iſt verdient, wenn er auch erſt in der zweiten Halbzeit und nach zweimaliger Führung des Gegners errungen wurde. Die Südweſt⸗Mannſchaft wurde bis zum Tage der Ab⸗ reiſe mehrfach umgeſtellt. In dieſer Beziehung hatten es die Sachſen ſicher leichter, die nur einma? disponierten und dann durch die Verſchiebung des Kampfes um 8 Tage ihre Elf noch verſtärken konnten. Schließlich ſtellten ſich dem Schiedsrichter Büttner⸗ Beuthen der ſehr ſicher leitete, die Mannſchaften in folgen⸗ der Aufſtellung: Sachſen: Croy(Tura Leipzig!; Reuther(Be Hartha), Brembach(Tura Leipzig): Köckeritz(Dresdner SC), Schu⸗ bert(Se Planitz), Roſe(Spg Leipzig), Breidenbach(VfB Leipzig), Helmchen(PS Chemnitz], Hänel(BC Hartha), Munkelt(PS Chemnitz), Kund(DSC). Südweſt: Remmert(Rot⸗Weiß Frankfurt!; Hohmann (Kickers Offenbach), Kern(Wormotia); Kiefer(Wormatig, : 10tig Sold(F Saarbrücken), Lindemann(Einträcht Fränkfürkt): Röll(Eintracht Frankfurt), Eckert(Wormatia), Staab (Offenbach), Schmitt(Eintracht Frankfurt). Fath(Wor⸗ matia]. Was die Gäſte beabſichtigten, merkten die 15 000 Zu⸗ ſchauer bereits von der erſten Minnte an. Sie gingen ſo⸗ fort aufs Ganze und zeigten die ganze erſte Halbzeit hin⸗ durch ſchon die größere Einſatzbereitſchaft und den größe⸗ ren Eifer. In Führung allerdings gingen nicht die Gäſte, ſondern die Sachſen, denen in der 4. Minute ein Strafſtoß zugeſprochen wurde. Breidenbach erfaßte dieſe Gelegen⸗ heit und zog energiſch aufs Tor zu. Sein Schuß war für Remmert unhaltbar. Der Ausgleich der Gäſte in der 18. Minute war mehr als verdient. Zwar war der Schuß. den Staab aus 15 Meter Entfernung aufs Tor anbrachte, haltbar, er kam aber unvorbereitet und überhaupt war dieſer Treffer von den Gäſten gut vorgearbeitet. Schon einigemal bot ſich dem Südweſtſturm Gelegenheiten, di aber nicht verwertet werden konuten. Bis dahin zeigte Croy als Meiſter, während er ſich in der 18. Minute ziem⸗ lich leicht überwinden ließ. Immer noch liegt Südweſt im Angriff; die Sachſen⸗Hintermannſchaft iſt aber auf dem Poſten. Für die Sachſen iſt nach der ganzen Feldſpiel⸗ Verteilung das:1⸗Unentſchieden ſchmeichelhaft, in noch viel ſtärkerem Maße aber die:1⸗Führung, die in der 27. Minute errungen wurde. Der Torſchütze Helmchen, der nach einigem Zögern von Kund dem Frankfurter Linde⸗ mann den Ball vor die Füße ſtößt. Auch dieſer Treffer iſt für Remmert unhaltbar. Jetzt haben die Sachſen ſogar gen Auftrieb, auch noch das:1 herauszuholen. Es gelingt zwar nicht, und nach ein paar Minuten fällt ihr Anſturm wieder in ſich zuſammen. Südweſt kommt wieder auf und der Pauſenſtand iſt keine gerechte Löſung. Nach der Pauſe verſuchen es die Sachſen mit umgeſtell⸗ tem Syſtem. Es gibt keine zwei zurückgezogenen Ver⸗ teidiger mehr wie vorher(Helmchen⸗Munkelt), ſie rennen jetzt mit vier Mann an und laſſen Hänel hinter dieſem Sturm einherpendeln. Die Gäſte laſſen ſich aber durch dieſe Maßnahme nicht aus der Ruhe bringen, nehmen ſo⸗ fort das Spiel wieder feſt in die Hand, und tatſächlich gelingt es ihnen bereits in den erſten zehn Minuten der zweiten Halbzeit, die Entſcheidung zu erzwingen. Im An⸗ ſchluß an eine Ecke, die Röll vorzüglich zur Mitte gibt, köpft Staab aus nächſter Nähe, diesmal für Croy unhalt⸗ bar, ein. Der Schütze des entſcheidenden Trefſers fünf Minuten ſpäter iſt Schmitt, der den wundervollen Allein⸗ gang einbringt und ſich durch die geſamte ſächſiſche Deckung durchſpielt— eine Prachtleiſtung, der die Gäſte ihren End⸗ ſieg verdanken. Zwar nehmen die Sachſen vor allem in Viertelſtunde noch einmal tapfer den Kompf auf. verſtärkt aber die Deckung und ſo prallt alles ab. Gewonnen hat zweifellos die einheitlicher zufſammen⸗ geſetzte Mannſchaft. Beſonders ragten aus der Hintermann⸗ ſchaft Tormonn Remmert und die Läuferreihe hervor. Bis auf den Schnitzer Lindemanns, der zum 2. Führungstor der Sachſen führte, gelang es ihnen, den Anſtur 81 Sachſen immer wieder abzufangen Zwar war das Spiel ſehr defenſiv eingeſtellt, bei der guten Verteidigerarbeit, die aber die beiden zurückgezogenen Halbſpieler Eckert und Schmitt leiſteten, fiel dos nicht auf. Röll trat wirkungs⸗ voller als Außen in Erſcheinung als der gut abgedeckte Fath. Die Neulinge in der Mannſchaft, die beiden Offen⸗ bacher Staab und Hohmann haben ſich gut eingeführt, Die Kritik der Sachſen⸗Monnſchaft erſchöpft ſich in der Feſtſtellung, eine genügende Abwehr— ein ungenügender Sturm. Hier waren Munkelt und Hänel glatte Ausfälle. Der beſte Mannt war Rechtsaußen Breitenbach, iin der Hintermannſchaft überragte Mittelläufer Schubert und Vextei digen Brembach. In der Abwehr lag es, nicht, daß das Spiel verlorenging. Der Sturm ließ es an Einfät⸗ bereitſchaft fehlen. Die Gäſte dagegen ſetzten ſich voll⸗ ſtändig ein. Torſegen in Rotterdam Fußballänderſpief Holland. Belgien 712 Vor 4 000 Zuſchauern wurde am Sonntag im Feijenvord⸗Stadion zu Rotterdam der Fußball⸗ länderkampf zwiſchen Holland und Belgien ausgetra⸗ gen. Auf dem ſchweren Boden ſpielten beide Mann⸗ ſchaften zunächſt wenig befriedigend und machten viele Fehler. Erſt in der zweiten Hälfte der erſten Halb⸗ zeit wurde/ das Spiel beſſer und Holland allmählich überlegen. Vier Minuten vor der Pauſe ſchoß Smit die Führung für die Holländer heraus. Ein für die holländiſchen Zuſchauer begeiſtern⸗ des Spiel ſah man in der zweiten Halbzeit, in der die Belgier mehr und mehr nachließen. In der ach⸗ ten Minute ſchoß Smit zum:0 ein, aber eine Mi⸗ nute ſpäter holte Belgten durch Raymond Braine ein Tor auf. In der 13. Minute zog Holland durch den Rechtsaußen Wels auf:1 davon, und in der 20. Minute war Smit zum viertenmal für Holland erfolgreich. Dann waren die Belgier noch einmal an der Reihe, die in der 25. Minute durch Voorhoof zum zweiten Gegentreffer kamen. Nun aber wurden die Gäſte glatt überſpielt, und die Holländer ſchoſſen noch drei weitere Tore und holten einen ganz glatten:2⸗Sieg heraus. Smit, Mittelſtürmer Vente und der Halbrechte Spaendonck waren die Torſchützen. Die Belgier boten eine über⸗ raſchend ſchwache Leiſtung. Man hatte ſich von dieſer Mannſchaft mehr vorgeſtellt, aber Holland hatte Ge⸗ legenheit, ſich mit der Zeit ſo in Fahrt zu bringen, daß der hohe Sieg nicht unverdient war. der letzten Südweſt Padens Nachwuchs unterliegt in Wiesbaden Die Südweſt⸗Nachwuchself beſiegt in Wiesbaden Baden.1 Der Kampf der Fußball⸗Nachwuchsmannſchaften der Gaue Südweſt und Baden hatte am Sonntag in Wies⸗ baden nur etwa 3000 Zuſchauer angelockt, die einen nicht ganz verdienten:1(:)⸗Stieg der Südweſt⸗Elf mit⸗ erlebten. In der Ballbehandlung und in der Mannſchaſts⸗ arbeit hatte die badiſche Mannſchaft klare Vorteile, aber Eigenbrodt(Kickers Offenbach) im Süsweſt⸗Tor war ein ganz ausgezeichneter Könner ſeines Fachs und verhinderte im Verein mit den Verteidigern einen möglichen Sieg der Gäſte. Die Südweſt⸗Läuferreihe war äußerſt ſchwach und auch im Sturm gab es außer Jakob keinen über⸗ ragenden Mann. Die Stützen des badiſchen Nachwuchſes waren der linke Verteidiger Streib(Sandhofen), Mittel⸗ läufer Neuweiler(1. Fc Pforzheim] und der rechte Flügel Raſtetter[(VfB Mühlburg)— Rohr(Ui Mannheim). Die badiſche Elf kam ſehr ſchnell ins Spiel und erzielte bereits in der 14. Minute durch Rohr nach einem Fehler des linken Südweſt⸗ Verteidigers Müller(Pirmaſens] den erſten und einzigen Treffer. In der 8. Minute glich Jakob nach einer ſchönen Vorlage von Gärtner(Olympia Lorſch)! aus, und ganz überraſchend fiel kurz darauf durch den Wiesbadener Fuchs der Südweſt⸗Siegestrefſer. Ob⸗ wohl die Badener auch während der ganzen übrigen Spiel⸗ zeit klar überlegen waren, gelang ihnen der verdiente Ausgleich nicht. Schiedsrichter Weingärtner(Offenbach). Werder Bremen hat aufgeräumt Beim Fußballmeiſter des Gaues Niederſachſen, Wer⸗ der Bremen, hat es in den letzten Wochen innerholb der Ligamannſchaft einige Reibereien gegeben, die ſogar in Tütlichkeiten ausarteten. Die„Sündenböcke“ waren die „Eingewanderten“ Hundt(früher Schwarz⸗Weiß Eſſen), Mayer(früher BfTudt Feudenheim), Heidemann(früher Bonner FV] und Tibulſki(früher Schalke 04). Wie zu erwarten wor, hot die Vereinsleitung von„Werder“ die Vorkommniſſe nicht ungeſtraſt gelaſſen. Mit harter Hand wurde durchgegriffen. Hundt wurde wegen grober Schä⸗ digung der Vereinsintereſſen bis zum 1. Auguſt 1999 ge⸗ ſperrt, während es Mayer vorzog, ſich abzumelden. Die übrigen Quertreiber kamen mit ſtrengen Verweiſen davon. Zu dieſem Schritt, der eine Schwächung der Maunſchaft be⸗ deutet und vielleicht die Meiſterſchaft koſtet, muß man die Leitung des Bremer Vereins im Intereſſe eines ſauberen deutſchen Sports beglückwünſchen. Deutſchland-Oeſterreich-Spiel kommt! Austragung vielleicht noch im Juni nach der Weltmeiſterſchaft? Mit der Wiederaufnohme der Fußball⸗Länderſpiele Deutſchland— Oeſterreich kann nach den vorliegenden Stimmen aus Wien beſtimmt gerechnet werden. Von öſter⸗ reichiſcher Seite iſt der Vorſchlag aufgetaucht, ein Länder⸗ ſpiel auf deutſchem Boden noch im Juni dieſes Jahres iu Anſchluß an die Spiele um die Fußball⸗Weltmeiſterſchaft auszutragen. Dieſem Plon ſtehen allerdings verſchiedene Schwierigkeiten im Wege, iſt doch auch das Endſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft auf den 28. Juni augeſetzt. Die Verhandlungen Fer zuſtändigen Stellen dürften bald zu einer Klärung über die Feſtlegung und Austragung des von Oeſterreich noch nochzuholenden Rückſpiels auf deui⸗ ſchem Boden führen. Seite Nummer 97 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 28. Jebruar 1938 Viernheim ſtrauchelt in Neulußheim Abteilung 1 Olympia Neulußheim— Amicitia Viernheim 311 FB 08 Hockenheim— Alem. Ilvesheim:2 Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte Amicitia Viernheim 19 13 2 4 54 26 28:10 Vf Tu Feudenheim 15 9 2 4 37.31 20: Sc Käfertal 17 8 4 5 40:85 FV Weinheim 19 9 2 8 48.8. 98 Seckenheim 16 8 3 5 37.27 Alemann. Ilvesheim 17 6 4 7 30:86 Germ. Friedrichsfeld 13 6 2 5 Olympia Neulußhein!4 6 2 6 Fortuna Heddesheim ls 6 2 7 07 Mannheim 17 6 1 10 Phönix Mannheim 17 4 4 9 08 Hockenheim 13 4 2 7 08 Mannheim 16 3 2 11 Die 4. Niederlage von Viernheim Olymp. Neulußheim— Amicitia Viernheim:1(:0) Der Tabellenführer Viernheim weilte bei der Olympia Neulußheim zum fälligen Punktekampf. Auch dieſes Tref⸗ fen wurde dem alten Meiſter wieder zum Verhängnis, denn Neulußheim beweiſt wieder einmal, daß es auf eige⸗ nem Gelände kaum zu ſchlagen iſt. Vielverſprechend und verheißungsvoll iſt der Anfang. Gentner ſchießt den Ball vom Anſtoß weg in weitem Bogen in den Sturm. C. Langklotz gibt zu Scheck, deſſen Bombe ſpritzt am Bein des rechten Verteidigers Kitz beinahe in die Torecke, aber Krug konnte dieſe gefährliche Situation noch verhindern Die Neulußheimer retten ſich vor das Tor der Viern⸗ heimer und ſuchen durch ſchnelles Spiel die Ueberrumpe⸗ lung auszunützen. Die Viernheimer Verteidigung, ſichtlich nervös, hat Mühe, die Bälle wegzubringen, A. Langklotz nimmt eine Ecke von Wein mit dem Kopf und ein Tor für Neulußheim war fertig. Aber der Schiedsrichter kam mit dem Abſeitspfiff zuvor. Schüſſe von Wein und Scheck prallen zunächſt an der Viernheimer Verteidigungsmauer ab. Doch kommen auch die Viernheimer zu Beginn mit einigen hübſchen Gegen⸗ ſchüſſen vor das Neulußheimer Tor und K. Langklotz muß ſeine ganze Kraft aufwenden, einen halbhohen Schuß von Winkler unſchädlich zu machen. Der Neulußheimer Mittel⸗ ſtürmer E. Langklotz ſcheint übrigens einer der beſten deute der Neulußheimer zu ſein, den er fällt durch ſeine Ballbehandlung auf und verteilt die Bälle ſehr überlegt und ſauber an ſeine Nebenleute. In der 43. Minute nimmt Mohr die von Wein ſauber getretene Ecke mit dem Kopf und ſchickt das Leder in die äußerſte Torecke. Krug konnte aber noch im Fallen abwehren. Ueberlegenes Feld⸗ ſpiel der Neulußheimer ſchließt die erſte Hälfte. Ueberraſchend iſt der gelingt Neulußheim ein Angriff von der rechten Wiederbeginn. Vom Anſtoß weg flach und ſchnell vorgetragener Sturmſeite. Der Ball wandert zu dem freiſtebenden Scheck, der Pfoſten iſt ein Hindernis. Was Kiß in dieſen Minuten leiſtete, iſt unbeſchreiblich. Er war wieder der Retter, wie ſchon ſo oft in manchen großen Schlachten. Den Gäſten wird es allmählich zu viel, denn ſie areifen zum alt⸗ bewährten Mittel, zur Abſeitsfalle. Es gelingt ihnen auch eine Zeitlang, die Angriffe der Neulußheimer zum Steppen zu bringen. Aber ein Tor ſcheint doch fällig. Und ſchon hat ſich auch Wein prächtig durchgeſchlängelt. Allein vor dem Tor täuſcht er Krug, und das erſte Tor für Neuluß⸗ heim war ſertig. Auf der anderen Seite gibt es große Aufregung. Gentner macht im Strafraum Hände und den fälligen Elfmeter verwandelt Müller zum Ausgleich. Drei⸗ mal hält Krug Schüſſe von Wagner, Wein und E. Langlotz prächtig, Im Gedränge erhält Wagner den Ball vor die Füſſe und ein Prachtſchuß brachte den Neulußheimern das zweite Tor, Zwei Minuten ſpäter war es der eifrige E Langlotz der das Reſultat auf 31 ſtellt. Viernheims Spiel war in dieſen Minuten nur auf Abwehr eitigeſtellt. Neu⸗ lußheims Verteidigung arbeitet ſamos, wobei Gentner ſeinen Nebenmann überragte, Das Spiel hat ſeinen Döhepunkt, wenn nur nicht immer der ſchwächer werdende Schiedsrichter wäre. Das Spiel neigt ſich zu Ende und an der Niederlage der Viernheimer iſt nicht mehr zu rütteln. Zum Schluß krante Mohr noch einen Pfundsſchuß an⸗ bringen, aber es ändert ſich nichts mehr. Schiedsrichter Schmidt ⸗Karlsruhe ſtellend. Schwache Leiſtung von Hockenheim Hockenheim Ilvesheim 9022 Ilvesheim war mit ziemlich vollſtändiger Mannſchaft zur Stelle, was allein ſchon durch die Tatſache geboten war, daß Ilvesheim in den früheren Spielen in Hocken⸗ leitete zufrieden⸗ heim ſtets den Kürzeren zog. Man hatte ſo ziemlich die alte Mannſchaft zur Stelle, die, wie der Spielverlauf deutlich zeigte, imer noch eine ſchlägt. Die Ilvesheimer merkt ſei. Alles in allem war der Sieg der alten Garde ver⸗ dient. wor es doch ein Erfolg der größeren Entſchloſſen⸗ heit und ungebrochener Energie. Die Hockenheimer Mann⸗ ſchaft mußte außer auf den geſperrten Bechtel noch auf ihren Stondardmittelläufer Birkenmeyer Zerzichten, für den Itſchner kein Erſatz bedeuten konnte. So fehlte der Elf ſichtlich das Rückgrat und eine Verbindung, wie ſie Birkemmeyer ſtets zwiſchen Stuem und Deckung hält, war unte und nimmer feſtzuſtellen. Unter dieſem Ausfall litt das Spiel der Hockenheimer merklich und da überdies wieder einige Stürmer abſolut nicht den Faden finden konnten, zum Tel anſcheinend auch nicht finden wollten, ſo war für die Hockenheimer in dieſem wichtigen Spiel einfach nichts drin. Wenn etwas Lob verdient, ſo iſt es die Hockenheimer Abwehr, in der man den Kampf bis in die Schlußminuten nicht verloren gab. Das Spiel ſelbſt war über die ganze Dauer betont hart, ſo daß techniſche Feinheiten überhaupt nicht oder nur wenig zur Geltung kommen konnten. Die Tore für Ilvesheim Weber in erzielten Anton der 5. und Hermann Schwarz in der 60. Spielminute, während Hockenheim ſelbſt bei denkbar beſten Gelegen⸗ heiten zu Beginn des Spiels leer ausgehen mußte. Wiesloch wieder in Führung Abteilung 2 VB Wiesloch— Kickers Walldürn:1 TSch Plankſtadt— SV 98 Schwetzingen:0 SV Sandhauſen— BfB Mergentheim:2 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Sies loch 138 8 2 3 32.16 1818 Union Heidelberg 14 6 5 8 31:26 17:11 TS Plankſtadt 11 2 2 36.18 16:6 Sandhauſen 11 5 4 2 21:17 14:8 Mergentheim.„12 6 2 4 34:20 14:10 SC 05 Hetdelberg 12 5 1 6 236•27 1113 e,, 4 6 2228 10.16 Kirchheim 9 4 1 4 17.15 99 Schwetzingen. 12 2 4 6 23 34.16 Eppelheim 10 2 3 5 14:23.13 Eberbach 4213 2 2 9 18:41 6˙2⁰0 TuSp Plaukſtadt— SV Schwetzingen 30(:0) Endlich fand auf dem Gelände der Sportgemeinde Plonkſtadt der bereits im Oktober vorigen Jahres angeſetzt geweſene große Lokalkampf zwiſchen den Nachbarmannſchaf⸗ ten Plankſtadt und Schwetzingen ſtatt. Dieſe Treffen ſtan⸗ den ſchon immer auf einer ſehr beachtlichen Stufe. Auch heute ließ das Spiel an Spannung nichts zu wünſchen übrig. Für Plankſtadt galt es die Favoritenſtellung zu behaupten, während die Spargelſtädter beſtrebt waren, ihren derzeitig ungünſtigen Tabellenſtand zu verbeſſern. Für beide Parteien war eine enorme Nernenkraft nötig, denn jede Monnſchaft war ernſthaft beſtrebt dieſen Lokalkampf ſtegreich zu beendigen. Im Verlauf des Kampfes bewies die Plankſtadter Elf die ſtärkeren Nerven und die ſtärkere Kampfkraft und zeigte vor allem im Sturm ein ſehr gutes Schußvermögen. Schwetzingen hatte Anſpiel, mußte jedoch auf dem ſehr aufgeweichten Boden den Ball an die Platzherren abgeben. Doch kann Schwetzingen anfänglich etwas drängen und ver⸗ mag vor dem Plankſtadter Tor gefährliche Momente zu geſtalten. Plankſtadt kommt bald in Fahrt und die Schwetzinger Verteidigung kann mit viel Glück gerade noch einen präzi⸗ ſen Strafftoß abwehren. Schon haben die Plankſtädter Stürmer wieder den Ball, er geht knapp über die Latte und im raſchen Lauf lenkt Müller dieſer wiederum knapp daneben. Hier zeigt die Schwetzinger Abwehr, vor allem der junge Torwort Philipp gute Arbeit und durch geſchickte Abſeitsſtellung können wiederholte Angriffe der Plankſtod⸗ ter unterbunden werden, Schwetzingen führt auch ſchnelle Angriffe vor, welche die Plankſtädter Verteidigung ſehr ſtark zur Abwehr zwingen und durch ſtarke Rückgabe erzielt Schwetzingen den erſten Eckball. Endlich findet Mehrer aus dem Gedränge heraus Gelegenheit, zum fälligen erſten Tor einzuſenden. Der Bann iſt gebrochen, und Müller erhöht kurz darauf zum :0. Leider mußte nun Mehrer infolge Verletzung vor⸗ übergehend ausſcheiden, und auf der Schwetzinger Seite wird Kirchſtätter wegen Beleidigung des Schiedsrichters vom Platz gewieſen. Zum Wiederanſpiel erſcheint Mehrer wieder, Schwetzin⸗ gen nur mit 10 Spieler, deſtomehr ſetzten ſich dieſe ein; ſie vermögen ſogar noch zu drängen. Hier ſteht Haas frei vor dem Plankſtadter Tor, ſchießt in der Aufregung jedoch da⸗ neben. Plaukſtadt ſchüttelt nun den Druck ab und in präzi⸗ ſen Vorlagen wird die Mannſchoft den Gäſten ſehr gefähr⸗ lich. Engelhardt konn durch einen Strafſſtoß aus ca. 30 Meter Entfernung auf:0 erhöhen. Plankſtadt ſetzt ſich nun in der Gäſtehälfte feſt, kann jedoch infolge der fabel⸗ haften Arbeit des Torhüters kein Tor mehr erzielen, trotz⸗ dem Eckball auf Eckball folgte. 5 Der Schiedsrichter Grether⸗Neureuth hatte einen ſchweren typiſchen Lokalkampf zu leiten. Wiesloch— Walldürn:1 Zum feſtgeſetzton Spielbeginn war Walldürn nicht an⸗ weſend, weshab der Schiedsrichter Eitler ⸗Weinheim wie⸗ der das Spiel nach dem Antritt von Wiesloch abgepfiffen hatte. Eine Viertelſtunde ſpäter kam Walldürn, ſo daß das Spiel doch noch durchgeführt werden konnte, aber ſicherlich von vornherein für Walldürn als verloren er⸗ klärt werden wird. 5 5 Beide Mannſchaften beginnen mit ſcharſem Tempo, das 10 Minuten anhält, bis Walldürn längere Zeit in ſeine Spielhälfte zurückgedrängt wird. Wieslochs Sturm kann die vielen gebotenen Torchancen nicht ausnützen. Sein Sturm iſt auch durch das Fehlen von Voll nicht durch⸗ ſchlagskräftig. Wolldürn verlegt ſich auf Einzeldurchbrüche die oft gefährlich werden. Während Wiesloch 3 Eckbälle erhalten hatte, die nichts einbrachten. gelinat es Wall⸗ dürn, ein Tor zu ſchießen. 3 Trotz weiterer Vorteile des Platzvereins kann bis zur Halbzeit kein Tor mehr erzielt werden. 55 In der zweiten Spielhälfte hat Wiesloch umgeſtellt und es hat den Anſchein, daß ſich die Mannſchaft beſſer zufam⸗ menfindet. Nach den erſten 5 Minuten ſteht das Spiel ſchon:1. Aber Walldürn iſt eine Kampfmannſchaft, die die ſchönſten Angriffe zerſtören kann, wozu auch noch die gute Leiſtung des Gäſtetorwarts jeden Erfolg verhindert. Erſt 5 Minuten vor dem Schlußpfiff gelingt es dem Platz⸗ verein, das ſiegbringende Tor zu erzielen. Saudhauſen— Mergentheim:2 Zum obigen Punktekampf traten beide Porteien in ſtarker Beſetzung an. Den Einheimiſchen iſt die Revanche für die im Vorſpiel in Mergentheim erlittene:4⸗Nieder⸗ lage mißglückt. Die Gäſte trotzten den Einheimiſchen ein beachtenswertes und verdientes Unentſchieden ab. Dabei zeigte die Soldatenelf bei weitem nicht die ſonſt ſo gute Spielform, insbeſonders die Stürmerreihe hatte nicht den beſten Tag. Mergentheim ließ ſich in der erſten Spiel⸗ hälfte einſchnüren, ſo daß Sandhauſen eitie klare Feld⸗ überlegenheit für ſich in Anſpruch nehmen konnte. Den⸗ noch gelang es den Platzherren nicht, dieſer Feldüberlegen⸗ heit durch Tore Ausdruck zu verleihen obwohl Gelegen⸗ heit genügend vorhanden war. Somit verlief der erſte Spielabſchnitt torlos. Nach der Pauſe kommen die Gäſte überraſchend in Führung. Rechtsaußen Eiſele verwandelt einen direkten Freiſtoß zwar micht unhaltbar, aber ſicher zum Führungs⸗ treffer. Sandhauſen übernimmt alsdann wieder das Kommando. um bald darauf einen zugeſprochenen Hand⸗ elfmeter zum Ausgleich zu verwerten; Mittelſtürmer Beil⸗ harz war der Schütze. Im weiteren Spielherlauf hat Sand⸗ hauſen wiederum mehr vom Spiel; ein Feulelfmeter bringt dem Gaſtgeber einen:1⸗Vorſprung. Schon glaubt man an einen knappen Sieg Sandhauſens, als ein Gegen⸗ angriff der Mergentheimer durch ihren Mittelſtürmer Durchdemwald blitzſchnell zum ausgleichenden Treffer verhilft. Schiedsrichter Pennig⸗Waldhof leitete korrekt. Briliſcher Fußball Eine Woche vor der Austragung des Viertelfinals um den„Cup“ gab es auf dem britiſchen Inſelreich ein volles Meiſterſchaftsprogramm. Der Fc Arſenal London, der be⸗ kanntlich im Pokal⸗Wettbewerb nicht mehr vertreten iſt und ſich nun ganz auf die Meiſterſchaft konzentrierte, ſieht auch hier ſeine Ausſichten immer mehr ſchwinden. Die„Gun⸗ ners“ ſpielten in Portsmouth nur torlos und büßten da⸗ mit wiederum einen wertvollen Punkt ein, während die Wolverhampton Wanderers ſich in Liverpool mit:0 be⸗ haupten und die Führung in der Tabelle übernehmen konn⸗ ten. Auch Brentford fällt ganz ab, die Londoner Elf wurde auf dem Platz von Charlton Athletie mit:0 geſchlagen und hat jetzt nur noch ſehr geringe Ausſichten, entſcheidend in den Spitzenkampf einzugrelfen. In der zweiten Liga war man beſonders auf das wei⸗ tere Abſchneiden von Aſton Villa geſpannt. Die Mann⸗ ſchaft aus Birmingham, die in füngſter Zeit durch eine Reihe ſchwerer Pokalkämpfe gehen mußte und noch am letzten Mittwoch ein Meiſterſchaftsſpiel ſiegreich beſtritt, zeigte ſich am Samstag den großen Anforderungen nicht mehr gewachſen und wurde in Newcaſtle von der dortigen United mit:0 geſchlagen. Sheffield United dagegen ſetzte ſich gegen Sheffield Wednesday mit 221 erfolgreich durch, ſo daß ſie zuſammen mit Aſton Villg mit gleicher Punktzahl an der Spitze liegt. Auch Coventry City, die Swanſea Town mit:0 ſchlug, kann ſich noch berechtigte Hoffnungen auf den Aufſtieg machen. Die Ergebniſſe: England: 1. Liga: Birmingham— Sunderland 212; Charlton Athletie— Brentford:0: Chelſea— Blackpool :3; Grimsby Town— Huddersfield Town:2; Leeds United— Everton:4; Liverpool— Wolverhampton Wan⸗ derers:1; Middlesbrough— Derby County:2, Ports⸗ mouth— Arſenal:0; Preſton Northend— Bolton Wan⸗ derers:2; Stoke City— Mancheſter City:2; Weſtbrom⸗ wich Albion— Leiceſter City 113. 2. Liga: Barnsley— Weſtham United:0; Burnley— Plymouth Argyle:2; Bury— Cheſterſield:0; Coventry City— Swanſea Town:0: Luton Town— Bradford:2; Maucheſter United— Blackburn Rovers:1; Newcaſtle United— Aſton Ville:0; Nottingham Foreſts— Norwich City:2; Sheffield United— Sheffield Wednesday 211; Stockport City— Southampton:0: Tottenham Hotſpur— Fulham 111. U Schottland: Arbroath— Morton:2; Celtie— St. Mirren:1; Dundee— St. Johnſtone 611; Falkirk— Partick Tiſtle:1; Hearts of M.— Hamilton Academicals :1; Kilmarnock— Clyde:1; Motherwell— Hibernian 1107 Queen of the South— Queens Park:3; Glasgow Rangers — Aberdeen:2: Third Lanark— Ayr United 222. Pfalz⸗Oſt: TSch Rheingönheim— Pf Frieſeuheim 210 NfR Frankenthal— SpVa Mundenheim 814 FV s Mutterſtadt— S Neuſtadt:2 Germania 04 Ludwigshafen— F Speyer 021 Pfalz⸗Weſt: Sc Kaiſerslauteru— Sc 05 Pirmaſens 210 SV Niederauerbach— BfR Kaiſerslautern ausgef⸗ I Kindsbach— fd Homburg ausgef. Reichsb. Kaiſerslautern— MTS Klautern 110 Pfalz Pirmaſens— Homburg⸗Nord:2 Mitteleuropa hatte nichts zu beſtellen Erdrückende nordiſche Aeberlegenheit— Pauli Pitkaenen-Finnland Weilmeiſter im 18-Kilometer-Langlauf Mitteleuropa hatte am Samstag bei der 18⸗-Km.⸗Lang⸗ lauf⸗Schi⸗Weltmeiſterſchaft in Lahti abſolut nichts zu be⸗ ſtellen. Unter den erſten zwanzig gab es nur zehn Fin⸗ nen, neun Schweden und einen(1) Norweger— das kenn⸗ zeichnet wohl am beſten die Ueberlegenheit der Nordländer in dieſem Rennen, das im übrigen, wie ſchon am Tage vorher die Staffel, zu einem finniſchen Triumph wurde: Pauli Pitkaenen ſiegte in der unwahrſcheinlich guten Zeit von:09:37 vor dem Schweden A. Dahlquiſt in:10:02 und Kalle Jalkanen⸗Finnland in:10:56, deſſen wundervoller Lauf in der Staffel 1936 in Garmiſch⸗Partenkirchen als eine Großtat in die Schigeſchichte der Welt eingegangen iſt. Die Deutſchen ſpielten, wie in dieſem Elitefeld gar nicht anders zu erwarten war, keine Rolle. Sie ſchlugen ſich tapfer, aber ſelbſt Herbert Leupold, wieder einmal ſchnell⸗ ſter Deutſcher, kam mit ſeinen:18:01 nur etwa auf den 60. Platz! Erſtaunlich, wie knapp die Zeitunterſchiede waren. Der ſchwediſche Olympfaſieger Erik Larſſon bei⸗ ſpielsweiſe, der mit:12:25 den 12. Platz belegte, war von ſeinem Landsmann Sven Hanſſon, der Fünfzehnter wurde, nur durch ganze 24 Sekunden getrennt, und Leupold war nur vier Sekunden vor Lochbihler, 19 Sekunden vor Bogner und 28 Sekunden vor Burk. 200 Mann auf ſchwerſter Strecke Wenn die Norweger vor dem Rennen als ſtärkſte Mannſchaft bezeichnet wurden, daun war dies die ſchlech⸗ teſte Vorausſage, die je gegeben worden iſt. Denn Nor⸗ wegen erlitt im 18⸗Km.⸗Langlauf von Lahti ſeine bisher vernichtendſte Niederlage. Sein Hauptfavorit Lars Ber⸗ gendahl kam mit:13:58 erſt auf den 23. Platz. Was aber für die Norweger noch viel deprimierender iſt; ſie haben unter den erſten 20 Mann nur einen einzigen: ausgerech⸗ net den Kombinierten Olaf Hoffsbakken, an achter Stelle. Das Rennen war ſehr ſchwer, ebenſo wie die von Veli Saarinen, dem einſtigen Amateurtrainer der Deutſchen, abgeſteckte Strecke. Die Sportfreudigkeit des ſinniſchen Volkes iſt kaum zu übertreffen. Als am Mittag Oskar Fredrikſen als erſter Mann ſtartete, hatte ſich erneut eine rieſige Menſchenmenge im Schiſtadion eingefunden, und die erſten Kilometer waren wieder von einem dichten Spa⸗ lier umrahmt. Der Himmel zeigte keine freundliches Ge⸗ ſicht, und das Thermometer ſtand auf etwa 1 Wärmegrad. Die Nacht hatte Rauhreif gebracht, und die ganze Land⸗ ſchaft, die beiden Rieſen⸗Antennentürme des zweitſtärkſten europäiſchen Funkſenders Lahti einbegriffen, präſentier⸗ ten ſich in zauberhaftem Weiß. Rund 200 Mann, darunter alle Deutſchen mit Ausnahme Hechenbergers, der für das Springen geſchont wird, meldeten ſich am Start. Als nach einer Stunde das Eintreffen der erſten Läufer zu erwar⸗ ten war, wanderten die meiſt mit Lammſellmützen und ⸗Mänteln ausgerüſteten Zuſchauern zum Ziel. Schon unter den erſten zwölf befand ſich der Sieger: Pauli Pitkaenen, deſſen Fabelzeit von:09:37 von keinem der ſpäter ein⸗ treffenden Läufer mehr unterboten wurde Vincenz Demetz beſter Mitteleuropäer Ein großes Rennen lief wieder Kalle Jalkanen, der für Finnland 1936 die Staſſel rettete. Bis zur Hälfte der Strecke, noch bei der Verpflegungskonrrolle bei Km..8, lag er mit der Zeit noch ziemlich weit zurück. In einem tollen Endſpurt, der ſich über mehrere Kilometer erſtreckte, holte der zähe Finne dann aber noch ſo viel heraus, daß er den dritten Platz eroberte. Genau umgekehrt erging es Willy Bogner, der bis zur Kontrolle eine außerordent⸗ lich gute Zeit aufzuweiſen hatte, dann aber nachließ. Im allgemeinen muß geſagt werden, daß die Lahtier Strecke für uns reichlich ſchwer war. erſehen, daß Vincenz Demetz⸗Italien als beſter Mittel⸗ europäer mit ſeinen gewitz nicht ſchlechten:14:30 Min. erſt zwiſchen dem 30. und 40. Plotz liegen dürfte. Solche großen Rennen bekommen den Favoriten meiſteris ſchlecht. Auch Sven Eriksſon war vor Garmiſch⸗Partenkirchen haushoher Favorit, und Sieger wurde Birger Ruud Genau ſo erging es in Lahti Lars Bergendahl, Ver⸗ folgte man die nordiſchen Blätter, nicht nur die nor⸗ wegiſchen, ſo konnte eigentlich nur ein Mann die 18 Km. gewinnen: Lars Bergendahl! Welchen Platz aber belegte dieſer Norweger? Mit 11358 den 28. Willy Bogner Neunter Kombinierter Eu Lichthlick für uns iſt Willy Boaners neunter Platz in der Kombination. Hat der Traunſteiner einen guten Tag, dann kann er im Springen noch etwas nach vorn kommen. Das wäre ein großer Erfolg für uns. Der vor ihm liegende Finne Eino Hyyrplaeinen müßte zu ſchlagen ſein, allerdings iſt der ihm folgende Arne Balkama ſtark zu beachten. Die Ergebniſſe: Schi⸗Weltmeiſterſchaft, 18⸗Km.⸗Lauglauf: 1. und Welt⸗ meiſter Pauli Pitkoenen⸗Füinland 1209737; 2. A. Dahlguiſt⸗Schweden:10:02; 3. Kalle Jalkenen⸗Finnland :10:56, 4. M. Matsbo⸗Schweden:11:03; 5. Martti Lau⸗ ronen⸗Finnland 111::197 6. Juho Kurikkala⸗Finnland 111:26, 7. Korl Pallin⸗Schweden 1111233; 8. Olaf Hoffs⸗ bakken⸗Norwegen 1711:36;: 9. Lars Back⸗Schweden:12:01; 10. Pekka Niemi⸗ Finnland:12:07; 11. Guſtaf Jonsfon⸗ Schweden:12:17; 12. Erik Larsſon⸗Schweden:12:25: 13. John⸗Berger⸗Schweden:12:39; 14. Klaus Karppinen⸗ Finnland:12:43, 15. Spen Hansſon⸗Schweden:12:49 16. Matti Laehde⸗Finnland:13:00; 17. Oskar Rouvinen⸗ Finnland:13:20; 18. Neſtor Huupponen⸗Finnland 12:13:28; 19. Ouni Hahkonen⸗ Finnland:13:20: 20 Holmfrid Ols⸗ ſon⸗Scheeden:13:34. Die Deutſchen: Herbert Leupold :18:01; Hermann Lochbihler:18:05? Willy Bogner 1218:20; Albert Burk:18:29; Hermann Schertel 1719720 Franz Steinhauſer:20:41; Chriſtl. Merz 1220.42; Fidl Wagner 1720:48; Günther Meergans 1121 259 Ernſt Haberle 1128.49: Hecherrberger nicht am Start. 5 Kombination: I. Hoffsbakken⸗Rorwegen 11:11:36; 2. John Weſtberg⸗Schweden 12:14:13: 3. M. Foſſeide⸗Nor⸗ Jußball Brandenburg: Hertha⸗BSC— Berliner Sportperei „Dra— irg: a- BSC Sportverein von 1895:1; Union Oberſchöneweide— Tennis⸗Boruſſig 221; Viktoria 89— Bewag 11:4; Wacker 04— Brandenburger Das mag man auch daraus SC 325. Oſtpreußen: Bucc Danzig— Hork Juſt 5 5 Oſtpreußen: EB 5 ſterburg:2; Pruſſia Samland Königsberg— Gebania Danzig 122 Niederſachſen: Eintracht Braunſchweig— AS Blumen⸗ thal:0; Werder Bremen— Hannover 93 4215 Arminia 1 8— Algermiſſen 1911:2; VfB Peine— Linden Schleſien: Breslau 06— Vorwärts Raſenſport Glei⸗ witz 2747 SB Klettendorf— Reichsbahn Glelwig:0 Vor⸗ wärts Breslau— Preußen Hindenburg:2; MS Glogau gegen Breslau 02(Geſ.⸗Sp.) 316. Pommern: Pfeil Lauenburg— Polizei Stettin 310. 5 5. zei Stettin:0, Ger⸗ mania Stolp— MT Pommerensdorf:0; Stettiner SC gegen Mackenſen Neuſtettin 910. Sachſen: Zeiß Ikon Dresden— Guts Muts Dresden 2516, MS Frankenberg— MS Leipzig 1075: Tus Werdau— SpBga Leipzig 778. 5 Mitte: S8 05 Deſſau— 1. SW Jena:1; Cricket Vik⸗ toria Magdeburg— 1. Fc Lauſcha 425 Sportfreunde Halle i Weida:9; Se Erfurt— Sp Erfurt aus⸗ efollen. Nordmark: St. Georg Homburg— Me Roſtock:4; Lübecker Tſchaft— T Haſſe Wüterbeck 423 f Hamburg— Eimsbüttel Hamburg 724. 5 Niederſachſen: Tura Gröckelingen— MT. ſchweig 13:5; Poſt⸗SV Hannover— Germania Lift 1206, MSc JR 73 Hannover— Tier Hannover:2; Ter Limmer — MSW 28 Lüneburg:6; PS Gneiſenau Münden— Hannover 87:6. Weſtfalen: SpVg Röhlinghauſen— Fc 04 Schalke 921; SV Rotthauſen— Arminia Marten:5; S 911500 8 SpVg Herten 513.. Niederrhein: Fortuna Düſſeldorf— Rot⸗Weiß Ober⸗ haufen:2; SS Wuppertal— Duisburg 99 921. Mittelrhein: Bonner TB— Tura Bonn 112. wegen:14:43; 4. Backen⸗Norwegen:16:45; 5. Hedjersſon⸗ Schweden:17:11; 6. Gamma⸗Schweiz:17:18; 7. Trygve Brodahl⸗Norwegen:17:31 8. Eino Hyyryrlaeinen⸗ Finnland 111 F 9. Willy Boaner ⸗Deutſchland :18:20 10. Arne Valkama⸗Finnland:18:50. Hunderttauſend ſahen Hoffsbakkens Kombinationsſieg Sonntag kam nun auch Norwegen zum Olaf Hoffsbakken hätte zwar bequem von ſeinen drei Minuten Vorſprung aus dem Langlauf zehren können, dennoch ſprang er kühn in tadelloſer Haltung 50 und 51 Meter und damit war ihm der Sieg nicht zu nehmen. Willi Bog⸗ ner ſprang 52 und 49,5 Meter weit, womit er den kunde vor ihm liegenden Finnen E. Hyyryläinen, der auf 51 und 54 Meter kam, nicht erreicht haben dürfte. Be⸗ dauerlicherweiſe kam Günther Meergans im zweiten Durchgang, nach 4 Meter im erſten, zu Fall, ohne ſich jedoch Schaden zuzufügen. Chriſt! Merz erreichte 48,5 und 52,5 Meter, Burk 41,5 und 48 und Fidel Wagner 48 und 51,5 Meter. Wort. Se Se⸗ Maruſarz und die Norweger i Für die Nordländer war Stephan Maruſarz(Polen) in Lahti eine große Ueberraſchung. Wir, die wir ihn in Garmiſch⸗Partenkirchen im Januar ſiegen ſahen, verzeich⸗ neten lediglich die Beſtätigung unſerer damals vertretenen Anſicht, daß ſich der Pole nunmehr in die Spitze der Wellt⸗ klaſſe vorgearbeitet hat. Maxuſarz ſprang in beſter Hal⸗ tung 66 und 67 Meter, und ſeine weiten Flüge fanden begeiſtertar Widerhall bei dem Rieſenheer der Zuſchauer. Reidar Anderſen, anſcheinend ganz wiederhergeſtellt, kom auf 63 und 65,5 Meter. Beſte Haltung und beſten Stil zeigte der füngſte der Ruuds, Asbjörn, mit 63,5 und 64 Meter. Japans Olympiamann Jauro erreichte 61 und 64,5 Meter. Zwei ſchöne Sprünge erzielte der Norweger Gulbrandſen mit 65 und 64,5 Meter. Beſter Deutſcher war Hans Marr mit 63 und 61 Meter. Unſere Landsleute machten einen nervöſen Eindruck und erreichten leider nicht ihre beſten Leiſtungen. Paavo Vierto (Finnland!) überraſchte mit 64 und 63 Meter in ſchöner Haltung, wie denn überhaupt das Vordringen Finnlands im Springen das Kennzeichen des Sonntags war. Der berühmte Norweger Myrha kam auf 66 und 64,5 Meter, Wepper Kale e pel-Fablitate 7. 24 rel. 31992 Paul Schneidenbach auf 57 und 56 Meter. Mit beſonderer Spannung erwartete man das Abſchneiden des Salzburgers Joſef Bradl, der zuerſt in ſchönem Stil, aber nicht ganz korrekt 65 Meter ſprang und im zweiten Durchgang bei 65,5 Meter ſehr ſauber auffam Der Japaner Tomizu Ki⸗ kuchi ſprang zweimal 60,5 Meter, Dellekarth(Oeſterreich) 61 und 59,5 Meter. Sven Eriksſon(Schweden) hatte mit 61,5 und 63,5 Meter keine beſonders guten Weiten, auch ſein Stil war nicht der beſte. Schade, daß Paul Kraus im erſten Durchgang bei 65 Meter ſtürzte, er verlor dadurch ſein Selbſtvertrauen völlig und kam dann nur noch auf 59 Meter. Arnold Kongsgard (Norwegen) gefiel mit 63 und 64,5 Meter. Tithonen (Finnland) wies mit 61,5 und 63,5 Meter gute Haltung auf. Rudolf Kojan(Norwegen) überraſchte durch zwei ſaubere Sprünge von 64 und 64,5 Meter. Göſta Berggren (Schweden) hinterließ mit 64 und 63 Meter den beſten Ein⸗ druck von allen Schweden. Der Schweizer Kaufmann ſtürzte und trat dann nicht mehr an. Letzter Mann der 103 Spezialſpringer war der Deutſche Joſef Kratzer mit 56,5 und 54,5 Meter. 5 Lahtis großer Tag Lahtis bisher größter Tag war der Sonntag. Aus allen Gegenden ſchienen die Zuſchauer herbeigeeilt zu ſein, und als am Mittag zunächſt mit dem Kombinations⸗ ſpringen begonnen wurde, vermochten die weiten Hänge die vieltauſendköpfige Menge kaum zu faſſen. Die Anteil⸗ nahme des kühlen Nordländers wär überraſchend ſtark. Schon bei den Favoriten gab es ſtürmiſche Beifallsäuße⸗ rungen, wenn dann jedoch einer der Ihren ſprang, erbebte die Luft vom Jubel. Wie 1936 in Garmiſch⸗Partenkirchen, wurde in der Nacht zum Sonntag jedes irgendwie noch freie Zimmer, ſelbſt in Privathäuſern,„beſchlagnahmt“. Alles wollte dabei ſein, wenn Finnland ſeinen größ⸗ ten bisherigen Schitag feierte. Bis dicht an die Schanze heran waren einige Schlafwagenzüge gefahren und in ihnen übernachtete gleichfalls ein Teil der Menge, die, als das Springen in vollem Gange war, auf rund 100 000 Köpfe anſchwoll, alſo faſt die Zahl des letzten Olympia⸗ tages von Garmiſch⸗Partenkirchen erreichte. Die Organi⸗ ſation klappte ganz ausgezeichnet und das Springen war verhältuismäßig ſchnell abgewickelt, obwohl dichter Nebel hin und wieder eine Unterbrechung erzwang. Wie ſport⸗ lich das Publikum eingeſtellt war, mag man aus dem Intereſſe erſehen, wie es den Zweikampf zwischen Hoffs⸗ bakken und dem Schweden Weſtberg in der Kombination verfolgte. Der Schwede kam auf 51 und 53 Meter. Bei zedem ſeiner Sprünge wurde ebenſo ſtark geklatſcht, als wenn es ein Finne geweſen wäre. Magnar Foſſeide(Nor⸗ wegen), der im Langlauf als dritter Kombinierter ran⸗ gierte, verdarb ſich ſeine Ausſichten durch einen Sturz, nachdem er im erſten Durchgang auf 51,5 Meter gekommen war. Für die Mitteleuropäer bildeten die guten ſinni⸗ ſchen Kombinationsſpringer eine der größten Ueber⸗ raſchungen. So gefiel Murama mit ſeinen 61,5()) Meter, S. Pälli mit 60,5 Meter und Nikkunen mit 50 ufd 58 Meter. 5 im Reich Die Spiele der Bezirksklaſſe Abteilung 3 Grötziugen— Rüppurr:3 Enzberg— Niefern verlegt Abteilung 4 Neureut— Beiertheim:2 K— Baden-Baden 11:0 Durmersheim— Weingarten 90:2 Raſtatt— Kuppenheim 41 . Hochſtetten— Daxlanden 10 Abteilung 5 Spielfrei! Abteilung 6 Rheinfelden— Spfr Freiburg 50 Sc Freiburg Wehr 521 5 Abteilung 7 g Spielfrei! Vezirksklaſſe Württemberg Unterland: Vic Heilbronn— Heilbronner SpVg 01:1; Spa Prag— F Kornweſtheim 124; SpVg Aſperg— Sp Neckarſulm:1; F Neckargartach— VfB Sont⸗ heim ausgefollen. 5 Stuttgart: Bfk Gaisburg— SpVg Untertürkheim 318; SpVg Vaihingen— VfB Obereßlingen 321; VB Obertürk⸗ heim— Te Münſter 276, Vf Böblingen— SpVg Bad Cannſtatt ausgefallen; TV Wangen— Pfse Sindelfingen Zollern: FC Tailfingen— SSV Reutlingen 111; Spo Tübingen— Bf Metzingen:2; JV Nürtingen— 80 Ebingen 52. 5 Schwarzwald: Sc Schwenningen— SpVg Oberudor 20 SpVg Troſſingen— I Tuttlingen 322. f Bodenſee: Wacker Biberach— VfB Friedrichshafen aus⸗ gefallen. Alb: Sps Göppingen— Fc Eislingen 573; Vfs Hei⸗ der heim— Spg Ulm 89 10:1; Sp Schorndorf— 2888 Mergelſtetten:4. 5 5 A ſtatt. Montag, 28. Februar 1938 Neue Maunheimer Zeitung Morgen ⸗Ausgabe 9. Seite“ Nummer 97 Der großen Entſcheidung entgegen Der Endkampf der 60 beſten deutſchen Gerätturner in Karlsruhe Nur noch wenige Tage trennen uns von einem Ereignis, das ſchon mehrere Wochen nicht nur Karlsruhe ſelbſt und das Badner Land in ſeinen Baun zu ziehen vermochte, ſondern auch in allen deutſchen Gauen und ſogar im benachbarten Ausland größtes Intereſſe ſchon ſeit langem begegnet: das ſind die 8. Deutſchen Gerätemeiſterſchaften am 6. März in der großen Karlsruher Markthalle, die an dieſem Tage mit annähernd 10 000 Beſuchern dieſem turneriſchen Höhepunkt des Jahres einen würdigen Rahmen geben wird. Die badiſche Gau⸗ hauptſtadt kann mit Recht darauf ſtolz ſein, in ihren Mauern dieſen Hochtag turneriſcher Leiſtungskunſt geſtalten zu dürfen, an dem ſich unſere beſten Geräte⸗ turner im Reich in einem ebenſo ritterlichen wie ſpannenden Kampf begegnen, um die große Schlacht zu ſchlagen, aus der dann der Deutſche Meiſter im Geräteturnen 1938 hervorgehen wird. Dieſen ſtolzen und begehrten Titel wird ſich der erringen, der in dem vorgeſchrie⸗ benen und ungeheuere Anforderungen ſtellenden rein turneriſchen Zwölfkampf(im Gegenſatz zu dem gemiſchten Zwölfkampf für Breslau) die höchſte Punktzahl in je ſechs Pflicht⸗ und Kürübungen er⸗ hält. Ein Höchſtmaß an Ausdauer, Kraft, Mut, Kön⸗ nen und Konzentration verlangt ödieſer Zwölfkampf um den Meiſtertitel, der wirklich jedem alle Achtung abnötigen muß. Gleichzeitig werden auch dieſes Jahr die Meiſter an den einzelnen Geräten ermittelt. Deutſche Turumeiſterſchaften einſt und jetzt Im Zuſammenhang mit den 8. Deutſchen Geräte⸗ meiſterſchaften in Karlsruhe dürfte auch ein kurzer Rückblick auf die Turnmeiſterſchaften allgemein in⸗ tereſſieren. So wurden die erſten Deutſchen Mei⸗ ſterſchaften im Geräteturnen erſt nach dem Kriege 1921 in Leipzig durchgeführt, verbunden mit den Deutſchen Frauenmeiſterſchaften. Der erſte Deutſche Meiſter im Geräteturnen war Rudolf Kobs⸗Bres⸗ lau. Damit war der Grundſtein gelegt für den Neuaufbau des unter den Kriegswirkungen darnie⸗ derliegenden Geräteturnens. Erſt nach vier Jahren wurden trotz des Leipziger Erfolges die Meiſter⸗ ſchaften in Frankfurt a. M. fortgeſetzt. Der Münch⸗ ner Fritz Kurz war damals der überragende Kön⸗ ner und mehrfache Meiſter. Die dritten Meiſterſchaften folgten dann 1931 in Eſſen, die eine neue Durchführungsform brachten und aus der Vielzahl der früheren Meiſterſchaften eine Deutſche Meiſterſchaft im Zehnkampf feſtlegten. In Eſſen wurde auch zum erſten Male getrennt die Durchführung der Pflichtübungen als Ausſcheidung für den Endkampf in Auwendung gebracht, eine Einrichtung, die ſich bis heute bewährt hat. Sieger in Eſſen wurde Kurt Krötzſch vor Eruſt Winter. Im Jahre holte ſich in Berlin vor 10 000 Zuſchauern jetzige Meiſter Konrgd Frey, Bad Kreuznach, den Titel und Winter kam zum zweiten Male auf den 2. Platz. Seit dieſem Zeitpunkt hat er ſich den Titel„ewiger Zweiter“ errungen. In der ausverkauften Weſtfalenhalle in Dortmund wurde 1934 Alfred Schwarzmann Deutſcher Meiſter vor Ernſt Winter, Frankfurt. Zum zweiten Male holte ſich dann Konrad Frey 1935 in Frankfurt am Main den Titel und verteidigte ihn auch bet den letz⸗ ten Meiſterſchaften im vergangenen Jahr in der Stuttgarter Stadthalle erfolgreich. Damit wurde Konrad Frey zum dritten Male Deutſcher Gerät⸗ meiſter und hat ſeinen Titel auch wieder am 6. März in Karlsruhe zu verteidigen. Die letzten Ausſcheidungen für Karlsruhe Im ganzen Reich ſtehen unſere Turner ſchon ſeit Wochen in härteſter Einſatzbereitſchaft und eiſerner Vorbereitungsarbeit für die 8. Deutſchen Gerät⸗ meiſterſchaften in Karlsruhe. Nach den ſchweren Kämpfen in den einzelnen Gauen haben nun auch die Gruppenausſcheidungen in Bremen, Stettin und Hersfeld als letzte Siebung für Karls⸗ ruhe darüber Klarheit gegeben, wer in Karlsruhe unter den 60 beſten deutſchen Turnern ſein wird. Es bleibt jetzt noch die Ausſcheidung der Gau⸗ gruppe 4 in München abzuwarten, wo die beſten der Gaue Baden, Württemberg, Bayern und Schle⸗ ſten aufeinandertreffen, um die letzten fünfzehn Teil⸗ nahmeberechtigten zu ermitteln. Das eine ſteht jedenfalls heute ſchon feſt, daß neben unſeren be⸗ kannten Olympiaturnern und den Turnern der Deutſchlandriegen auch aufſtrebender und zu größ⸗ ten Hoffnungen berechtigender Nachwuchs in Karls⸗ ruhe dabei ſein wird. Deutſchlands 60 beſte Geräteturner werden zu den Deutſchen Meiſterſchaften in einer geradezu blendenden Form antreten und dieſen gewaltigen Endkampf zu einem unerhörten Höhepunkt geſtalten. Es ſteht wohl ohne jeden Zweifel feſt, daß die kom⸗ mende Meiſterſchaft am 6. März in Karlsruhe härter denn je umſtritten ſein wird. Kartennachfrage äußerſt ſtark Die Beſtellungen und Nachfragen nach Karten zu dieſem einzigartigen Ereignis mehren ſich von Stunde zu Stunde. Noch einmal rufen wir daher die Turner und Sportler auf, ihren Bedarf an Kar⸗ ten ſofort zu decken, und ſich nicht der irrigen Nei⸗ gung hinzugeben, am letzten Tag noch rechtzeitig genug zu kommen. Weit über die Hälfte aller Kar⸗ ten ſind vergriffen und es beſteht größte Hoffnung, den 8. Deutſchen Gerätemeiſterſchaften ein ausver⸗ kauftes Haus beſcheren zu können. Wer hier noch länger zögert und ſeine Entſcheidung noch nicht ge⸗ troffen hat, bringt ſich um den Genuß eines künſt⸗ leriſchen und kämpferiſchen Erlebniſſes, das erneut beweiſen wird, daß Deutſchland zu Recht als der Welt beſte Turnunation bezeichnet werden kann. Deutſches Turn- und Die Vorbereitungen für das Deutſche Turn⸗ und Sport⸗ feſt Breslau 1938 bedingen ein rieſiges Maß an Arbeit, die nur dann reibungslos bewöltigt werden kann, wenn alle am Aufbau des großen Feſtes eiligten Stellen ihre ganze Kraft zur Erreichung des hochgeſteckten Zieles ein⸗ ſetzen. Ein bedeutender Abſchnitt auf dem Wege der Durchführung des portfeſtes aller Deutſchen iſt der Ein⸗ ſatz von zwei Arbeitsausſchüſſen. Dem Vorſtand d Großen Ausſchuſſes gehören unter dem Vorſitz des Reichs⸗ ſportführers der ſchleſiſche Oberpräſident und Gauleiter Wagner, General der Infanterie Buſch und Breslaus Oberbürgermeiſter Dr. Frid rich an. Die Führung der Geſchäfte, der organiſatoriſchen und propagandiſtiſchen Vorbereitung des Feſtes im Einzelnen iſt Aufgabe des ebenfalls dem Reichsſportführer unmittel⸗ bar unterſt den Kleinen Ausſchuſſes Mit der Leitung dieſes Ausſchuſſes hat der Reichsſportführer ſeinen Stell⸗ vertreter, SA⸗Standartenführer Arno Breitmeyer, beauf⸗ tragt. Ihm gehören weiter an: Der Generalreſerent des Dai, Guido von Mengden, der Leiter der Auslandsabtei⸗ lung des Das, Graf von Shulenburg, der Leiter der Wirtſchafts ilung des Dae, Arthur Stenzel, der Reichs⸗ ſportwart ian Buſch, der Reichsdietwart Georg Münch der Leiter der Preſſe— und Propagandaabteilung, Werner Gärtner, der mit der techniſchen Ausrichtung des Feſtes beauftragte Leiter des Fachamt es Turnen, Carl Ste ing, der Führer des Gaues ſi Do S Schleſien im Dans, emann, und der Geſchäftsführer des Turn⸗ ſcheidung durch den unter Aufteilung der einzelnen Aufgabengebiete beitet alle organiſatoriſchen, kechniſchen, ſportſachlichen und pro⸗ pagandiſtiſchen Fragen in Zuſammenarbeit mit den zu⸗ ſtändigen Stellen der Partei, des Staates, den Fachämtern und Verbönden des Deutſchen 9 sbundes für Leibes⸗ übungen. Dem Kleinen Ausſchuß d die Leiter aller Sonderausſchüſſe unterſtellt. Für die Bearbeitung einzelner Sondergebiete mußten folgende weitere Ausſchüſſe eingeſetzt werden; der Kul⸗ turausſchuß(Leiter von Menugden), der Wirtſchafts⸗ ausſchuß(Stenzel), der Bau⸗Ausſchuß(Stadtoberbau⸗ rat Kon wiar), der Fahrtenausſchuß(München) und der Ausſtellungsausſchuß(Hoffman n⸗Berlin). Die Schießleiſtung entſchies Bayern⸗Süd gewaun den Polizei⸗Schiſtreifenlauf Zu einem wirklichen Höhepunkt der 1. deutſchen Poli⸗ zei⸗Schimeiſterſchaften am Oberjoch in Hindelang geſtaltete ſich., am Samstag der 20⸗Km.⸗Streifenlauf für Zehner⸗ Joe Louis in amerikaniſcher Kritik Wieder Lobeshymnen für den Gegner von Max Schmeling Wie das amerikaniſche Geſchäftsleben, ſo iſt auch der amerikaniſche Sport reich an ſchnellen Wechſelfällen, ein⸗ mal unten, eimmal oben, ſo geht es in bunter Folge. Wer nach unten abgefallen iſt, hat immer wieder eine Chance, auch wieder nach oben zu kommen, auch ein geſchlagener Boxer, dem man bereitwilligſt eine Brücke baut, um einen Wiederaufſtieg zu ermöglichen. Es gibt dafür Bei⸗ ſpiele in Hülle und Fülle, aber kein anderes iſt ſo charak⸗ teriſtiſch, wie das der ſportlichen Laufbahn des Neger⸗ boxers Joe Louis. Dieſer junge, jetzt 23 Jahre alte Boxer iſt in Amerika nach ſeinen ſchnellen Erfolgen mit dem überſchwenglichſten Lob überſchüttet worden. Noch der Niederlage von Louis gegen Max Schmeling im Jahre 1936 war man zwar anfangs in USA ſtark ent⸗ täuſcht, doch iſt die Stimmung jetzt wieder ganz zugunſten des. Farbigen umgeſchlagen. Nach dem k..⸗Erfolg von Louis in der Fritten Ründe gegen Nattie Monn wartet die amerikaniſche Preſſe wieder mit neuem Lobesymnen auf und Joe Louis wird wieder als„Bomber“ geſeiert. Schon ſagt man, nach dieſem einen Kampf, wieder einen k..⸗Sieg von Louis gegen Max Schmeling goraus.(5) An den üblichen Uebertreibungen fehlt es dabei nicht. Man zieht die ſonderbarſten Veraleiche und ſo heißt es beiſpielsweiſe, daß Louis gegen Mann nicht wirkungs⸗ voller habe kämpfen können. wenm er in der einen Hand eine Axt und in der anderen ein Schlachtmeſſer gehabt haben würde.(!) Louis wird wieder als die große Trumpfkarte des amerikaniſchen Borſports bezeichnet. Zum erſten Mal in ſeiner Boxkarriere habe der Neger, ſo heißt es, nicht gleichgültig und kolt, „Killer, Inſtinkt“ gelämpft und gegen die von Louis ge⸗ zeigte Schlagkraft würde auch Max Schmeling nicht be⸗ ſtehen können. Vor dem Kampf wurde Louis ausgepfiffen, nach ſeinem Siege wurde er ſtürmiſch bejubelt. Hier zeigte es ſich wie⸗ der, wie wandelbar die Gunſt der Maſſen iſt. Der ſchnelle .⸗0.⸗Erſolg hat das Vertrauen zu Louis, der für dieſen Kampf übrigens rund 95 000 Reichsmark bekam, wieder Süddeutſche Gauliga im Kampf Gau XIII Südweſt Boruſſia Neunkirchen— An 03 Pirmaſens ausgeſ. 1. FG Kaiſerslautern— Poel Rüſſelsheim:1 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Bunkte Eintracht Fronkfurt 15 11 2 2 446.19 24.6 Boruſſia Neunkirchents 9 4 2 34˙18 22.8 Kickers Offenbach 15 8 4 3 44.21 20•10 Wormatia Worms 16 8 3 5 38:29 19113 SWV Wiesbaden 17 6 4 7 28254 1648 FSW Fronkſurt 14 5 2 7 2725 126 1. JC Kaiserslautern!) 3 6 9 24.49 1224 K Pirmaſens 14 3 4 7 16.22 10:18 V' Saarbrücken 12 1 1 7 26.33.15 Opel Rüſſelsheim 14 5 5 9 9739 6˙22 1. Ic Kaiſerslautern— Opel Rüſſelsheim 111:0) Nur etwo 1000 Zuſchauer hatten ſich zum Abſchiedskampf auf dem Betzenberg eingefunden. Sowohl der 1. FC Kai⸗ ſerslautern als auch Opel Rüſſelsheim ſind dem Abſtieg verfallen, nachdem ſie erſt im Vorfahr in die Gauliga auf⸗ gerückt waren. Beide Mannſchaften zeigten ein außer⸗ ordentlich ſchwaches Spiel und ſo iſt das Unentſchieden als gerecht zu bezeichnen. Kaiſerslautern ſpielte in der erſten Halbzeit mit dem Wind im Rücken vermochte aber trotz zahlreicher Torgelegenheiten die ausgezeichnete Hinter⸗ mannſchaft der Rüſſelsheimer nicht zu überwinden. Nach dem Wechſel ſpielben die Platzherren überlegen, doch gingen die Gäſte um die Mitte der zweiten Halbzeit durch den Rechtsaußen Bitter in Führung Schon glaubte man an einen knappen Sieg der Rüſſelsheimer, als zehn Minuten vor Schluß der eiuheimiſche Linksaußen Meier — übrigens der ſchwächſte Spieler auf dem Felde— bei einem Alleingang den Ausgleich erzielte. Schi Srichter Rotaug⸗Frankfurk leitete etwas kleinlich. Gau XVI Bauern Wacker München— 36 Augsburg(Sa] 221 1. Fe Nürnberg— Schwaben Augsburg 512 Ic 05 Schweinfurt— Jahn Regensburg 914 Vereine Spiele gew unentſch. verl Tore Punkte 1. FC Nürnberg 15 9 8 29.13 23.7 85885 Fürth 17 9 4 3761 22412 1860 München 16 8 4 1 38:25 20˙12 ahn Regensburg 17 8 4 5 32.28 2014 ern München 15 7 1 7 9113515 Be Augsbura 15 5 5 5 1819 15.15 C05 Schweinfurt 17 6 8 8 28.39 16519 acker München 15 4 2 9 23.25 10.20 BfB Rinaſee 16 4 2 10 13.30 10.22 Schwaben Augsbura 17 3 4 10 2944 1023 Wacker München— Be Augsburg 21 Eins der drei Gauligaſpiele in Boyern fand bereits am Samstag zwiſchen Wacker München und Be Augsburg Die Münchner erſchienen in ſtärkſter Aufſtellung, während die Gäſte auf die Teilnahme von Ritter 2 und Marquardt verzichten mußten. Vor 6000 Zuſchauern gab es einen äußerſt ſpannenden Kampf, in dem Wacker leicht ſtberlogen war und in der zweiten Minute der zweiten Halbzeit durch Müller das entſcheidende Tor erzielte. Bei der Pauſe ſtand der Kampf:1. Augsburg hatte durch ſeinen Linksaußen Brecheiſen die Führung erzielt, doch konnte München kurz darauf im Anſchluß an die zweite Ecke durch Kopp 2 den Ausgleich erzielen. Wacker München iſt durch dieſen Sieg vom letzten auf den achten Platz vor⸗ gerückt und hat noch eine gute Chance, ſich vor dem Abſtieg zu retten. 1. Fe Nürnberg— Schwaben Augsburg:2(:1) Der Meiſterſchaftskampf zwiſchen dem 1. Fe Nürn⸗ berg und Schwaben Augsburg wurde bereits am Sonntag⸗ vormittag ausgetragen. Vor 3000 Zuſchauern landete der „Club“ einen glatten:2(:1) ⸗Sieg und benötigt jetzt aus drei Spielen nur noch einen Punkt, um die bayeriſche Meiſterſchaft abermals zu ſeinen Gunſten zu entſcheiden. In der erſten Halbzeit führten die Nürnberger ein über⸗ legenes Feldſpiel vor, das auch zahlenmäßig in vier Toren zum Ausdruck kam. Die Auasburger, die Lehner auf Linksinnen aufgeſtellt hatten, gingen in der 6 Minute nach einem Abwehrfehler Lubers durch Lechner über⸗ raſchend in Führung. Aber ſchon fünf Minuten ſpäter glich Spieß aus. Nun war der„Club“ tonangebend und kam vor der Pauſe durch Schmitt, Uebelein und Friedel noch zu drei weiteren Toren. Nach der Pauſe floute der Kampf ab. Die Augsburger waren nun ein gleichwertiger Gegner, ohne aber den Sieg der Nürnberger gefährden zu können Durch Elfmeter wegen Faulſpiels von Kreißel im Strafraum kamen die Gäſte durch Lechner zum zweiten Gegentreffer, mußten aber auch ihrerſeits noch ein Tor hinnehmen. das der ſehr ſchußfreudige Spieß in der 28. Minute erzielte.— Schiedsrichter Grabler ⸗Regensburag. d Schweinfurt 05— Jahn Regeusburg 0˙4(:2) Der Schweinfurter F 05 mußte am Sonntag eine wei⸗ tere Punkteinbuße quittieren, auf eigenem Platze verloren die„Kugelſtädter“ gegen Jahn Regensburg 04(:). Und dabei ging dieſer Sieg durchaus in Orönung. Während die Gäſte in der Hintermonnſchaft ſchier unſiberwindlich waren— beſonders Jakob im Tor hatte wieder einen Glanztag— zeigten ſich bei Schweinfurt bedenkliche Schwächen. Der Torhüter Link war außerordentlich un⸗ ſicher, und auch die Verteidigung konnte nicht gefallen. Zahlreiche Fehlſchläge von Fuchs beſchworen größte Ver⸗ wirrung herauf. Der Schweinfurter Sturm verlor ſich in Ueberkombination, ſo daß die Niederlage nicht aufzuhalten war. 4000 Zuſchauer waren mit den Leiſtungen nicht zu⸗ frieden. Schon in der 6. Minute führte Regensburg durch Be⸗ f dahl:0 und in der 44. Minute brachte Kirch das:0 zu⸗ ſtande. Im Anſchluß an eine Ecke ſchoß Niederwald das dritte Tor. Als in der 86. Minute der Schweinfurter Baier noch ein Selbſttor fertig brachte, war die Niederlage endgültig. Schiedsrichter Sackenreuther(Nürnberg), für die gleichen ſondern mit befeſtigt und zweifellos auch, was nicht überſehen werden darf, das Selbſtvertrauen von Louis neu geſtärkt. Immer⸗ hin gibt es auch unter den Stimmen über den Kampf von Louis einige Aeußerungen die kritiſcher eingeſtellt ſind. So wird auch darauf hingewieſen daß der einzige zu be⸗ anſtandende Punkt in der Kampfführung von Louis der war, daß er ziemlich offen für rechte Kontertreffer blieb, f Schläge, die Max Schmeling vor zwei Jahren den Sieg brachten. Das iſt eine Feſtſtellung, die auch einige Bedeutung hat! a Der Kampf von Joe Louis gegen Harry Thomas wird vielleicht noch einige weitere Anhalstpunkte geben, wie das Stärkeverhältnis Schmeling— Louis einzuſchätzen iſt. Allem Anſchein nach hat Louis die Schlagkraft wieder ge⸗ funden. Etwas anderes iſt es aber mit der Komöfmoral und geiſtigen Konzentration. In dieſer Hinſicht hat Max Schmeling ſich ſeinem Gegner vor zwei Jahren klar über⸗ legen gezeigt, und das dürfte auch bei ſammentreffen nicht anders ſein! Am die badiſche Hockeymeiſterſchaft TV 1846 Mannheim— HC Heidelberg 9011(:0) Die dramatiſchen Kämpfe um die letztjährige badiſche Hockeymeiſterſchaft zwiſchen dem TV 46 Mannheim und dem Heß fanden am Sonntagvormittag auf dem Germonia⸗ Platze ihre Fortſetzung mit der neuerlichen Begegnung der beiden hartnäckigen Rivalen. Konnten ſich die Heidelberger jedoch vor einem Jahre nur mit reichlich Glück über den TVM hinwegſetzen, ſo kamen ſie diesmal zu einem durch⸗ aus verdienten Siege, den die Mannheimer den Gäſten allerdings reichlich ſchwer machten. Unter der ſicheren Leftung der beiden Unparteiiſchen Hochadel 1(TB Germa⸗ nia Mannheim) und Glaunſinger(TG 78 Heidelberg) tra⸗ ten folgende Mannſchaften an: TVM: Höhl; Greulich, Keller; Lutz 1, Schenk, Schlicker; Lutz 2, Seidel, Mintrop, Henſolt, Horn. H: Benkert; Weyrauch, Kerzinger 1: Eiſen, Kerzin⸗ ger 2, Schollmeyer; Stieg. Grimm, Peter 2, Peter 1, Düring. 2 a 5. Die 1. Halbzeit brachte einen ziemlich ausgeglichenen Kampf ohne eigentliche Höhepunkte, da die beiderſeitigen Deckungsreihen die Situationen klar beherrſchten. Dra⸗ matiſcher war dagegen die Partie nach dem Seitenwechſel, da die Mannheimer langſam Schwächen aufzuweiſen hatten. Vor allem die beiden Nußenläufer fielen langſam ab und konnten die ſchnellen gegneriſchen Außen nicht mehr halten. Auch Henſolt tat ſich auf dem überaus tiefen Boden ſehr ſchwer. Zwar dominierte der TV 46 immer noch donk der zurückgezogenen Halbſtürmer in der Abwehr, der Drei⸗ mannſturm war aber gegen die überlegenen Heidelberger faſt machtlos, ſo daß ſich die wenigen Vorſtöße erfolglos verliefen. Vor dem Mannheimer Tor häuften ſich dagegen die brenzlichen Situatienen immer mehr und zweimal mußte Höhl in gefährlicher Lage durch letzten Einſatz klären, was ihm aber durch hervorragende Paraden gelang. Zweimal verfehlte auch Peter 2, der jetzt mit Grimm den Platz getauſcht hatte, freiſtehend den Ball, als endlich 10 Minuten vor Schluß Grimm anſchließens an eine Hei⸗ delberger Drangperivde den Siegestrefſer ſyoß. Mann⸗ heim riß ſich noch einmal zuſammen, hatte auch zwei große Gelegenheiten zum Ausgleich, aber jedesmal ermies ſich Benkert im Heidelberger Tor als Meiſter. Höhl, Greulich und Schenk(TVM) und Weyrauch, Eiſen und Düring ([HEß) waren die beſten Leute. Weinheim— 03 Ludwigshafen:1(:1 Ein Privatſpiel, zumal wenn es in die Faſchings⸗ zeit fällt, wird immer etwas ſchwächer ſein als ein Punktekampf. Trotzdem waren die Leiſtungen zu Beginn und in der Mitte der zweiten Halbzeit ſehr anſprechend. Hervorzuheben iſt das faire Verhalten der beiden Mannſchaften. Nachdem der Platzverein mit dem Halblinken Knapp nach einem Verteidi⸗ gungsfehler in Führung gegangen war, glich Lud⸗ wigshafen kurz darnach durch Mittelſtürmer Hoff⸗ mann, der eine Flanke des Rechtsaußen Faulſtich verwandelte, aus. In der zweiten Halbzeit ging bei Weinheim Gumb in die Verteidigung, Neff wurde rechter Läufer und Moſer Mittelſtürmer. In der 70. Minute legte Moſer zwiſchen den Verteidigern durch, und der Halbrechte Vollmer hob den Ball über den herausgelaufenen Torwart hin⸗ weg. Bald darnach zog Knapp einen Ball kurz vor der Linie herein, ſo daß Rechtsaußen Schmitt ein⸗ ſchießen konnte. In den letzten Minuten gelang es Knapp, das Endergebnis herzustellen. Bei 03 gefiel beſonders der linke Verteidiger Bauer und der Mit⸗ telſtürmer Panter; im Sturm war die rechte Seite ſehr gefährlich. In der erſten Halbzeit wurde mehr durchſchoſſen, bei Weinheim konnte ſich Gölz gut ein⸗ führen. Im Sturm kam die linke Seite in der zweiten Halbzeit mehr zur Geltung. Schiedsrichter Hördt⸗o9 Weinheim leitete einwandfrei. Weiſchedel(Württemberg) 220,8.; 9. Geiſtbeck(Ba Sportfeſt in Breslau mannſchaften. Die ſiegende Mannſchaft der Opdnn poligei Bayern⸗Süd gewann mit der zweitbeſten Lan auf Grund des befferen Schießergebniſſes vor dem Ss Oberabſchnitt Süd. Die ſiegende Mannſchaft wurde am Ziel von Reichsminiſter Dr. Frick, Reichsführer Ss und Chef der deutſchen Polizei Himmler, vom Chef der Ord⸗ nungspolizei General Daluege und vom Chef der Sicherheitspolizei SS⸗Gruppenführer Heydrich emp⸗ fangen. Trotz der Schwierigkeit dieſer Prüfung gab es bei den elf geſtarteten Mannſchaften nicht einen einzigen Ausfall, ja, in drei Fällen kam ſogar noch der nicht gewertete elfte Mann mit ſeiner Streife durchs Ziel. Wie bei der hohen Zahl von abzugebenden Schüſſen— zehn Mann hatten je dreimal auf 100 Meter ſcharf zu ſchießen, wobei jeder Fehlſchuß 30 Strafſekunden eintrug— nicht anders zu er⸗ warten war, fiel die Entſcheidung auf den Schießſtänden bei Unterjoch. Die vom Torlaufſieger SS⸗Oberſturm⸗ führer Chriſtmann geführte Mannſchaft des Sicherheits⸗ dienſts SS⸗Oberabſchnitt d brauchte hier lange Zett zum Sammeln. Hierbei büßte ſie außer Straf⸗ minuten für 13 Fehlſchüſſe ſoviel Boden ein, daß auch das überragende Laufen nicht mehr zum Siege reichte. Die⸗ ſer Sieg fiel vielmehr an die rund 177 Minuten langſa⸗ mere, aber beſſer ſchießende Mannſchaft der Op Bayern⸗ Süd. den 6ʃ½ Die Ergebniſſe: 1. Oß Bayern ⸗Süd 1. Führer Pol.⸗Obwm. Mayer :39:00 Std. leinſchl. 3 Strafminuten); 2. SS⸗Oberabſchnitt Süd, SS⸗Oſtuf. Chriſtmann:41:08(:30 Strafminuten); 3. OP Land Sachſen, Gendm. Zimmermann:44:36(3 Strafminuten); 4. OP Schleſien, Lt. Häusler:46:24(:30 Stpafminuten); 5. OP Bayern⸗Süd 2, Et. Lunzer 12:48:12 (430 Strafminuten); 6. Op Bayern⸗Nord 124909(3130 Strafminuten); 7. OP Berlin:51:46(:30 Straf min.); 8. SS⸗Oberabſchnitt Oſt:54:10(8 Strafmin.); 9. OP Baden⸗Württemberg:57:06(:30 Strafmin.); 10. Provinz Hannover Land Braunſchweig:05:04(:30 Straf min.); 11. Provinz Sachſen:09:49(:30 Strafminuten). Spähtrupplauf der Wehrmacht Wehrmachts⸗Schimeiſterſchaften in Garmiſch Zum dritten Male in dieſem Jahr ſteht nun der Olympigort Garmiſch⸗ Partenkirchen im Zeichen großer Meiſterſchaften. Mit dem Schiſpähtrupplauf über 25 Km. mit 10 Kg. Gepäck wurde am Sonntag der zweite Teil der Deutſchen Wehrmochts⸗Schimeiſterſchoften 1038 in An⸗ griff genommen. In der Klaſſe 1 kam die Garniſon Reichenhall zu einem großartigen Erfolg. Die Gebirgs⸗ jäger vom Regiment 100 gewannen überlegen in 2236:38,2 Stunden vor den ebenfalls in Reichenhall ſtatipnierten Gebirgsartilleriſten des Regiments 79, die:44:45 Std. benötigten. Elf Mannſchaften nahmen pünktlich um 9 Uhr morgens mit einem Offizier, einem Unteroffizier und vier Mann den Kampf auf, der nach einer 3,5 Km. langen Abfahrt vom Höchſtpunkt in 1104 Meter Höhe zum Schießplatz Kaltenbrunn die Läufer noch einmal in einem kurzen mörderiſchen Anſtieg bis dicht unter den Höchſtpunkt die Strecke hinauf und dann ins Ziel führte. Die letzte Mann⸗ ſchaft war gerade vom Start abgelaſſen worden— drei Minuten Abſtand trennten die Einheiten—, als die Füſſener Jäger den erſten Kontrollpunkt nach 30 Minuten paſſierten. Im nun folgenden Auſtieg führte Lt. Gaum von den Gebirgsjägern Reichenhall ſeine Mannſchoft bis guf eine Minute an die Jäger in Garmiſch heran und auf der Ab⸗ fahrt zum Schießplatz gingen die Reichenhaller an ihrem Gegner vorbei. Beim Schießen ließen beide Mannſchaften je einen Ballon aus und bezogen dafür je drei Straf⸗ minuten. Durch die Ueberholung wurden dier Gerpaſcher Jäger vollſtändig zermürbt; ſie fielen mehr und mehr aus⸗ einander, verloren beim Anſtieg die halbe Mannſchaft und gaben aufs I insp a0. Die Ergebniſſe Spähtrupplauf, Klaſſe A, 25 Km., 10 Kg. Gepäck:. 3. Bat l. Geb. ⸗Jäg.⸗Reg 100 Reichenhall :36:38,8 Sto leinſchl. 3 Strafmin.): 2. 1. Botl.⸗Geb.⸗Art. 30 Reichenhall:44:45(plus); 3. 2. Botl. Geb.⸗Jäg.⸗Reg. 99 Füſſen:46:14,8(plus); 4. 2. Batl. Geb.⸗Jäg.⸗Reg. 98 Lenggries:47:15,8(plus)); 5. Geb.⸗Jäg.⸗Reg. 98 Mit⸗ tenwald:49:49,6(plus); 6. Geb.„Batl. 84 Mitten⸗ wald:52:11,(plus); 7. Geb.⸗Nachr.⸗Abt 54 Oberammer⸗ gau:53:48(plus); 8. 1. Geb.⸗Inf.⸗Reg. 100 Rannenburg 54:16,6(plus); 9. 2. Ahtl. Geb.⸗Art.⸗Reg, 79 Garmiſch 50,(plus 9) 10. 33. Batl. Geb.⸗Jäg.⸗Reg. 99 Sonthofen :04:44(plus); 11. Geb⸗Inf.⸗Reg. Garmiſch gu'gegeben. Zu den Schlußſpielen bereit Deutſche Hallentennis⸗Meiſterſchaften Bei den internationolen Hallentennis⸗Meiſterſchaften von Deutſchland in Bremen wurden om Samstag ſäwt⸗ liche noch ausſtehenden Vorſchlußrundenſpiele erledigt, Im Mäner⸗Doppel blieben Rohlsſon⸗Bjurſtedt über⸗ raſchend über das ſtarke ſchwediſche Paar Schröder⸗Wallen ſiegreich. In einem harten Fünfſatzkamſp behielt die ſchwediſch⸗norwegiſche Kombintion wit:83,:4,:6,:6, :5 die Oberhand. Im Männer⸗Einzel ſchaltete der Ber⸗ liner Göpfert den Ungar Romhonyi in drei Sätzen 618, :2,:2 aus. Ju der Vorſchlußrunde des Frauen⸗Ein⸗ zels gab Frl. Totti Zehden Frau Friſch mit 10:8, 674 das Nachſehen, dagegen war Frl. Heidtmann der Oeſterreichexin Frau Wolff nicht gewachſen und unterlag:7, 216. Im Gemiſchten Doppel qualifizierten ſich Zehden⸗Göpfert durch einen:1,:6⸗Sieg über Hamel⸗Bartkowigk für die Schlußrunde, in der ſie auf Frau Wolſſ⸗Cſikos(Oeſter⸗ reich⸗nUarn] trefſen werden, die ihrerſeits über Forſell⸗ Rohlsſon 673,:4 erfolgreich waren. Die Schlußſpiele om Sonntag beſtreiten: Männer⸗Ein⸗ zel: Göpfert— Schröder; Frauen⸗Einzel: Zehden— Wolff; Männer⸗Doppel: Göpfert⸗Beuthner— Rohlsſon⸗ Biurſtedt; Frauen⸗Dopepl: Zheden⸗Rollet— Hamel⸗Heidt⸗ mann; Gemiſchtes Doppel: Zehden⸗Göpſert— Wolff⸗ Cſikos. 5 Beckert vor Schmelcher Gaugruppenturnen in München Die letzte Gaugruppen⸗Ausſcheidung der Gerätturner aus den Gauen Bayern, Württemberg. Baden und Schleſten war mitten in den Münchener Faſching gelegt, der mit ſeinem großen Umzug bereits am Sonntag ſeinen Höhe⸗ punkt erreichte. Unter ſolchen Vorbedingungen wies die Halle des TS München 1860 am Sonntagvormittag große Lücken im Zuſchauerraum auf. Nur einige hundert Sport⸗ begeiſterte verfolgten die Uebungen an den fünf Geräten. Die 40 Turner nahmen in ſechs Riegen den Kampf auf, Nach der Pflicht hatte ſich eine Spitzengruppe bereits von dem übrigen Feld klar abgeſondert. Der Schwarzwälder Beckert(Neuſtadt) hatte einen ſchwachen Start, wurde aber immer beſſer und bot als Höhepunkt eine glänzend auf⸗ gebaute und elegant ausgeführte Uebung am Pferd, die denn auch als einzige Leiſtung des Tages mit der höchſt⸗ erreichbaren Punktzahl von 20 bewertet wurde. Schmelcher (München] hatte in der Kür jede Wertung zwiſchen 19.3 und 19.8, doch kam er mit dieſer ſchönen, ausgeglichener Leiſtung nur bis auf zwei Zehntelpunkte an Beckert heran Göggel(Württembergs behauptete ſicher den dritten Platz vor Volz(Schwabach. 7 Nach Abſchluß der reibungslos und ſchnell abgewickel⸗ ten Kämpfe verkündete Gaufachwart Eichinger nach ſeinem Dank an die Turner das Schlußergebnis. Für Korlsruh haben ſich ſechs Badener, fünf Bayern, drei Württemberger und ein Schleſier qualifiziert, und zwar in dieſer R. henfolge: i f 5 Beckert(Baden) 230,1.; 2. Schmelcher(Bay 2290.; 3. Göggl(Württemberg) 227,.; 5 (Bayern] 220,6.; 5. Kippert(Baden] 221.; i (Bayern) 221.3.; 7. Kindermann(Banern) Fr 2215 220,.; 10. Jſele(Baden] 219,;: 11. Walter N 12. Pludra(Baden] 219,0.; 13. Kipper .; 14. Mohr(Baden) 213,.; 1 215 P. e i 01 10. Nummer 97 IIIILIIIII Aal ludgig bed mal ganz anders! Seite Montag, 28. Februar 1938 Libeſſe Heute 16.11 Uhr: Letzter Kräppel kaffee., Feuerio“ Heute 20.11 Uhr: gubilsums Fremden- Sitzung des „Feuerio“ mit Ball Neue Mannheimer Zeitung/ Sonntags⸗Ausgabe ie, omi uu Ji, Söll. 90 Sparsame ae 1 udãlileas Se Rin i dolland Exprah geld 5 HIIIIIIIA Ein spannender Tonfilm desen Geschehnisse von der schwermütigen Nelodie des be- rühmten Wolgelſedes umrahmt als charmanter Gesell Werden. 0 0 5 5 l 8 i schafter, Frauenliebling, FASNA(eHNHT DIENSTAG: 250 f T3 bc. Reute letzter rag! leichtsinnig und stets 2 15 Aolland-Exprag süd. g verliebt in; Vollständiger Programmwechse 92 10 Das lustige tiesblet ſſſpaappappaacae pe T fg 5 115 f 1 Sal N 7 1 uddera Nrll Hr. 30 au Orbiger lulius Kienzle confenert 8 neue Attrektionen: 00 9 30 P Jack 3 ach 4. f— ni 1 Roa e de ede Ela, este M k. M„ en absenden Berens: fun 00 gr g. N 5 Der Scheidungs- grund Anny Ondra— Paul Hörbiger ñwei zauberer guter Laune! abends.11 Uhr: Karnevals-Kehraus 2 Tenzorchester 2 Eintritt.50 nur Flaschenweine Aschermittwoch nachm..11 Uhr: Karnevals Kehraus der Hausftauen mit dem neuen Programm! Eintritt 30 Pfennig. Kleiner Konsum nach Wahl Libelle- Kasse O 7. 8 Größte Aus wah. ir sömtl. gengbster Marken-Jabaker Sonder- Ahtellung Wiederverkäufer Elgarrep. Keften im Votverkeuf: Karin Hardt Werner Finck .. Diens fa 1 Unerschöpflich an lustigen Einfällen! Lee Slezak Ein Fim aus dem gublend der 2 Vorkriegszeit den 1. 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