eee F — folg gekrönt ſeien. 1 Temps, doch ſtellt das Blatt ſchon ſopiele„Aber“ in Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk etnſchl. 50 Pfa. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1 Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d. kolgend. Monat erfolgen. Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: K J,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590 — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernmündlich erteilte Aufträge. Einzelpreis 710 Pf. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 m breite Textmillimeterzeile 50 Pfennta. Für Familien und Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. Bei Zwangsveraletchen oder Konkurſen wird keinerlef Nachlaß gewährt Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und Gerſchtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe Au. B Mittwoch, 2. März 1038 140. Jahrgang— Nr. oo Kommt London mit Nom zu einer Einigung? Optimismus in Lond on Aber denkt man nicht in Paris Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 2. März. Ein engerer Kabinettsausſchuß beſchäftigte ſich ge⸗ ſtern mit den engliſch⸗italieniſchen Verhandlungen. Der britiſche Botſchafter in Rom Lord Perth, er⸗ ſtättete den Miniſtern Bericht. Lord Perth ſoll ſich ſehr optimiſtiſch über die Ausſichten der Ver⸗ handlungen geäußert haben. Nach offiziöſen Berichten ſind auch dem Kabinett auf anderem Wege Berichte zugegangen, die einen Erfolg der Verhandlungen verſprechen. Die Miniſter drückten lediglich einige Zweifel aus, ob ſich die ſpaniſche Frage zu allgemei⸗ ner Befriedigung regeln laſſen werde. Ueber die Ausſichten etwaiger deutſch⸗ engliſcher Verhandlungen äußert ſich der„Daily Telegraph“ dahin, daß die Miniſter in dieſer Hinſicht weniger hoffnungsvoll ſeien. Die Miniſter zweifelten, ob es möglich ſein werde, ein ähnliches Abkommen mit Deutſchland zu erreichen, wie es mit Italien in Ausſicht ſtehe. Sie hätten zur Kenntnis genommen, daß nach der Führerrede Deutſchland der Anſicht iſt, zwiſchen Deutſchland und England gebe es nur eine Frage, die Rückkehr der Kolonien. Nach Her geſtrigen Rede Görings betrachten ſie alle Verſuche für ein Luftwaffen⸗Begrenzungsabkommen für wenig aus⸗ ſichtsreich. Nach britiſcher Anſicht ſei aber ein Luft⸗ pakt zwiſchen England, Frankreich, Italien und Deutſchland ein weſentlicher Beſtandteil eines end⸗ gültigen Abkommens. Treibt Paris das Spiel Edens? Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters b— Paris, 2. März. Wenn ſchon die Kammerausſprache der letzten Woche über die Außenpolitik keinen eindeutigen Schluß auf das franzöſiſche Vorhaben auf dieſem Ge⸗ biet zuließ, dann taten das die folgenden Tage noch weniger. Hinter den Kuliſſen wird aber eifrig ge⸗ arbeitet, wobei der engliſche Botſchafter Sir Erie Phipps eine Rolle zu ſpielen ſcheint. Betont wird nach außen immer wieder, Frankreich wünſche„glü⸗ hend“, daß die Beſtrebungen Chamberlains von Er⸗ Dieſe Theſe vertritt auch der den Weg, daß die tiefe Ueberzeugung, ein Ausgleich mit Italien ſei unmöglich, durchſcheint. Die„Liberté“ meint dazu ſehr offen:„Sagt man nicht in gut unterrichteten politiſchen Kreiſen, der Quai d' Orſay habe in keiner Weiſe ſeine Meinung über das Problem der Beziehungen zu Italien ge⸗ ändert? Sagt man nicht, der Quat d Orſay ſei ent⸗ ſchloſſen, ſchon jetzt die Karte des Scheiterns der engliſch⸗italieniſchen Verhandlungen zu ſpielen? Das heißt alſo, nicht einmal die wohlwollende Neutralität gegenüber Herrn Chamberlain zu üben, ſondern das Spiel Edens zu treiben? Muß man daran erinnern, daß der Quai d' Orſay ſich immer bezüglich Italiens geirrt hat, daß er zunächſt Italien bereits an Sabolierut sverſuche? als einen völlig unwichtigen Faktor anſah, woraus ſich die Aufgabe der Annäherungspolitik Lavals er⸗ gab, daß er oͤann nicht an die Möglichkeit einer italieniſch⸗deutſchen Annäherung glaubte und ſich auch inſofern täuſchte? Daß er die Wirkſamkeit der Achſe Berlin—Rom abſolut abſtritt, nachdem ſie ent⸗ gegen ſeiner Vorausſage zuſtandegekommen war, und daß die Ereigniſſe, insbeſondere die öſterreichiſche Affäre, ſeinen Irrtum offenkundig machten? Will der Quai'Orſay wirklich auf dieſem Wege be⸗ harren? Es iſt höchſte Zeit, dieſe Frage zu ſtellen.“ Heimaturlaub ohne beſondere Bedeutung dnb Rom, 1. März. Wie zuverläſſig verlautet, iſt in der letzten Zeit einer großen Anzahl italieniſcher Soldaten in Libyen Heimaturlaub gewährt worden. Von unterrichteter Seite wird es in Abrede geſtellt, daß dieſen Maß⸗ nahmen etwa im Hinblick auf die geplanten italie⸗ niſch⸗engliſchen Beſprechungen eine beſondere Be⸗ deutung zukomme, da auch die Bewilligung von Hei⸗ maturlaub für die in Libyen ſtehenden italieniſchen Truppen durchaus normal ſei. Miniſterpräſident Criſtea fährt ind März nach Warſchau. Wie die polniſche Preſſe aus Bukareſt meldet, iſt für Ende März der Beſuch des rumäni⸗ ſchen Miniſterpräſidenten Criſtea in Ausſicht genom⸗ men Generalfelòmarſchall Göring über Werden und „Die ſtolzeſte Wehr, die Deutſchland ſich geſchaffen hat, und allen Gegnern zum Trotz unüberwindlich“ adnb Berlin, 1. März. 1 Der 1. März wurde als„Tag der Luftwaffe“ in Erinnerung an den Jahrestag der Freiheit der deut⸗ ſchen Luftwaffe in allen Standorten durch Flaggen⸗ paraden und Appelle feierlich begangen. Das ganze deutſche Volk nahm teil an dieſem ſtolzen Erinne⸗ rungstag. Im Mittelpunkt der Veranſtaltungen ſtand mit⸗ tags eine Feier im Reichs luftfahrtminiſterium, bei der der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generalfeld⸗ marſchall Göring ſprach. Er führte dabei u. a. aus: Als der Vertrag von Verſailles dem deutſchen Volke als ein Schmachfrieden aufgezwungen wurde, da zerbrach die Wehrmacht, bezwungen durch den Feind nicht auf dem Schlachtfeld, ſondern durch eine Reihe von Umſtänden, die im Innern wie „«&wm.—————— die innenpolitiſche Entwitklung in deſterreith „Disziplin halten!“ Mahnung der„Vefriedungs“⸗Referenten- Vorerſt lein„Deutſcher Tag“ in Linz dnb Wien, 1. März. Die„Linzer Tagespoſt“ bringt unter dem Titel „Diſziplin halten“ einen Aufruf des volkspolitiſchen . der Landesleitung der Vaterländi⸗ ſchen Front Oberöſterxeichs, in dem darauf hingewie⸗ ſen wird, daß geſetzlich verankerte Verbote von jedem Nationalſoztaliſten ſtrengſtens reſpektiert werden müßten. f 5 Nur ſo werde es möglich ſein, Provokatören das Handwerk zu legen und die zu leiſtende gewaltige Aufbauarbeit ruhig durchzuführen, Der volkspoli⸗ tiſche Referent und die Führer der Nationalſozia⸗ liſten ſeien, wie es in dem Aufruf weiter heißt, überzeugt, daß von heute an kein Grund mehr vor⸗ liegen würde, ſich mit Schwierigkeiten befaſſen zu müffen, die vielleicht durch die Mißachtung ihrer Wünſche entſtehen könnten. Angriffe auf ſeine Ge⸗ ſinnung brauche indeſſen niemand zu dulden; ſie würden die ſchärfſte Zurückweiſung erfahren. Dieſen Aufruf des volkspolitiſchen Referenten weröffentlichen auch die„amtliche“„Wiener Zeitung“, die„Wiener Neueſten Nachrichten“ und die„Neue Freie Preſſe“. Der„Deutſche Tag“ abgeſagt . a dub. Wien, 1. März. Wie von maßgebender Stelle verlautet, findet die am 6. März in Linz unter dem Motto„Deut⸗ ſcher Tag“ angeſetzte Kundgebung nicht ſtatt. In den dem Unterrichtsminiſterium unterſtehen⸗ den Mittelſchulen in Steiermark wurde am Diens⸗ tag der Unterricht wieder aufgenommen. Geſchloſ⸗ ſen ſind noch die Schulen, die vom Lande Steiermark verwaltet werden. Der Bundespräſident hat den am Sonntag zum Stellvertreter des Volkspolitiſchen Referenten beim Amt der Frontführung beſtellten Dr. Hugo Jury zum Staatsrat ernannt. Dr. Jury entſtammt nationalſoziali⸗ ſtiſchen Kreiſen und gehörte dem Siebener⸗ Ausſchuß für nationale Befriedung an. Deukſchland beging den Tag der Luftwaffe Der 1. März, der Tag, an dem zum erſtenmal vor drei Jahren ein Geſchwader der neugeſchaffenen Luftwaffe über der Reichshouptſtadt erſchien, iſt für immer zum„Tag der Luftwaffe“ beſtimmt worden, der in allen Standorten feierlich begangen wird. Im Mittelpunkt ſtand die Feier im Reichsluft⸗ fahrtminiſterium, als deren Abſchluß der Vorbei marſch der Fliegertruppen vor Generalfeldmarſchall Göring(unſer Bild) ſtattfand.(Weltbild, Zander⸗M.) Wert der deulſchen Auntwaffe im Außeren lagen. Es zerbrach vor allem aber durch den Frieden von Verſailles die deutſche Luft⸗ waffe. Ruhmreich wie kaum eine Waffe hat ſie in weni⸗ gen Jahren Unſagbares geleiſtet und Heldenhaftes vollbracht. Leuchtende Namen ſtiegen gleich Meteoren in ihr auf Nun lag die Waffe als ſolche zertrümmert. Im Innern unſerer Heimat aber herrſchte ein Geiſt, der auch keine Luftwaffe gebrauchen konnte. Feiger Pazi⸗ fismus oder ohnmächtiger Parlamentarismus zer⸗ ſtörte alles, was an Wehrkraft und Wehrgeiſt noch im deutſchen Volke lebte. Das deutſche Volk wurde in ſeinem Charakter, in ſeinem Wehrwillen, in ſeiner Geiſteshaltung abgerüſtet, nunmehr nicht mehr durch den Feind, ſondern durch eigene Feigheit und innere Zerriſſenheit. Mit Mühe und Not, durch ein Ausnutzen aber auch der letzten Möglichkeiten entſtand in Deutſch⸗ land ein einziger Hort, in dem noch die Luftfahrt leben konnte: die Deutſche Lufthanſa. Aus ihr her⸗ aus entwickelte ſich dann, langſam immer ſtärker werdend, der deutſche Luftverkehr Bald überflügelte er an Sicherheit und Tatkraft, an Maſchinenleiſtung und an Bodenorganiſation den Luftverkehr der ganzen Erde. Ueberall zeichnete man die deutſchen Verkehrsflug⸗ zeuge aus, im Süden ebenſo wie im Norden, in Aſien, Afrika und in Europa. Wieder war beſte deutſche Wertarbeit zum Siege gekommen. s war ungefähr der Stand bei der Macht⸗ übernahme. Militäriſch aber war es nicht nur die Klauſel von Verſailles, die das Entſtehen einer deutſchen Luftwaffe verhinderte, ſondern es war ja auch jener feige Pazifismus des Parlaments, das der jungen deutſchen Reichswehr keine Mittel und Mög⸗ lichkeiten gab, ſich fliegeriſch zu betätigen. Bei den Schweſterwaffen, Heer und Marine, war es verhält⸗ nismäßig leichter. Sie beide waren— wenn auch nur in kleinen Kadres— vorhanden und eine Ver⸗ größerung, Ausbreitung konnte hier zunächſt faſt unbemerkt vor ſich gehen. Schwieriger war es aber bei der Juftwaffe. Noch war Deutſchland zu ſchwach, noch ſahen eifrige Augen von außen auf alles, was im Innern geſchah. i Und doch erinnere ich mich, wie wenige Tage nach der Machtergreifung der Führer, der mich damals gerufen hatte, in Preußen Ordnung zu ſchaffen, mir erklärte, weit wichtiger ſei es, dem dentſchen Volke eine neue Luftwaffe zu ſchafſen. Es galt zunächſt eine Luftflotte aufzubauen— eine Riſiko⸗Flotte, unter deren Schutz dann die geſamte Aufrüſtung durchgeführt werden konnte. Schwer war dieſer getarnte Aufbau. Viel verlangte er von den Mitarbeitern. Nach außen mußten ſie das Ehrenkleid des Offiziers ablegen, aber im Innern blieben ſie um ſo mehr und ſtärker Soldat. Wie Deutſchlaud immer bereit war, in A b⸗ rü ſtungsverhandlungen einzutreten und darauf einzugehen, ſo war Deutſchland auch da⸗ mals bereit, auch auf die vielen anderen Ab⸗ rütſtungsvorſchläge einzugehen, aber immer unter der einen Bedingung, daß ein gewiſſes Mindeſt⸗ maß gewährleiſtet wurde. Wie es bei den aude⸗ ren Verhandlungen über die Abrüſtung war, ſo zerſchlugen ſich auch dieſe Verhandlungen. Dieſes Deutſchland war nun gezwungen und ver⸗ pflichtet, wie es auch die anderen taten, ſich eine Luftwaffe zu ſchaffen, die allein die Sicherheit bot, deutſches Volk und deutſches Land gegen feindliche Angriffe zu ſichern; und wir waren daher gezwun⸗ gen, ſofort an einen großen Aufbau der Luftwaffe heranzugehen. Ein weitſchauender Erlaß des Führers zur Schaf⸗ fung der dentſchen Luftwaffe lag vor, und endlich kam der Tag, da wir auf Anfrage:„Gibt es eine deutſche Luftwaffe?“ erklären konnten:„Jawohl, die deutſche Luftwaffe ſteht.“ In den Märztagen 1935 brauſten zum erſtenmal deutſche Geſchwader ütber Berlin hiuweg und gaben der Welt Kunde: Auch die deutſche Luftwaffe iſt wieder auferſtan⸗ den. Denn eine Tarnung war bei dem großen Ausbau nicht länger mehr möglich. Die Riſtko⸗ Flotte ſtand, und nun ging es mit friſcher Arbeit an das große Werk. Am 15. März 1935 erfolgte die Freimachung der geſamten Wehrmacht jener Tag, an dem Deutſchland nun wieder den harten Aufſtieg zur Großmacht begann. Zwei Wurzeln der Kraft waren es, aus denen nun der Neuaufbau einer großen Luftwaffe möglich war: zuterſt jener Fliegergeiſt des Weltkrieges. Die andere Wurzel der Kraft war jene geiſtige Aufrüſtung des Volkes, die in den Jahren allmäh⸗ lich erfolgt war durch die Arbeit unſerer national⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung. Wenn wir nun dieſe bei⸗ den Kraftquellen bedenken, aus denen letztens die ge⸗ ſamte neue deutſche Wehrmacht entſtehen konnte, dann müſſen wir in der Luftwaffe beſonders jener Toten des Weltkrieges gedenken, die mit ihrem Blut die Seite Nummer 100 Tradition unſerer jungen Waffe begründet haben; aber auch das Gedenken an alle diejenigen ſoll wach bleiben, die in den Jahren des raſtloſen Aufbaues ihr junges Leben einſetzten. Ein wirklich beiſpiel⸗ loſer Ausbau der Forſchungs⸗ und Entwicklungsſtät⸗ ten, eine gewaltige Induſtrialiſierung der Luftfahrt ſetzte nun ein. Ich glaube, wenn ſpäter die Geſchichte dieſes neuen Deutſchland geſchrieben wird, dann werden die, die nach uns kommen, immer wieder das Haupt ſchütteln und ſich fragen: wie konnte das geſchaffen werden? Wie war ſolch eine ungeheure Ausweitung auch in materiellen Dingen überhaupt möglich? Das ſtolzeſte Ruhmesblatt der deutſchen Luftfahrt wird ſtets bleiben: die Aufrüſtung der Luftwaffe des Dritten, des nationalſozialiſtiſchen Reiches. Es war eine wundervolle Zeit, eine wundervolle Aufgabe, die uns allen, die wir berufen waren, dieſe Luftwaffe zu ſchaffen, anſpannte zur höchſten Leiſtung. Jung iſt unſere Waffe, und ich wünſche, daß ſie ewig jung bleiben möge, denn nur ſolange die Luftwaffe jung iſt, wird ſie über jenen kühnen Geiſt verfügen, den nun einmal ein Flieger haben muß. Und ein zweites wünſche ich unſerer Waffe für ewig: Möge ſie immer verbunden bleiben bis in die letzte Veräſtelung mit dem deutſchen Volk, möge ſie wirklich eine Waffe des deutſchen Volkes ſein. Möge die Kameradſchaft in unſerer Waffe imme vorbildlich ſein. So, in dieſer Haltung, wird die Waffe einen Garanten des deutſchen Friedens bilden. Aber ich geſtehe es offen, ſurchtbar, wenn der Einſatz be⸗ fohlen wird. Daun wollen wir dem Volk es ſchwören, dann wollen wir zum Schrecken unſe⸗ rer Angreifer werden, dann wird es nichts mehr geben, wos uns vor einem rückhaltloſen Drauf⸗ gängertum zurückſchreckt. Alle Hinderniſſe wer⸗ den überwunden werden, wo wir ſie finden. Aber neben der Truppe und ihrer Haltung, der Kühnheit und ihrem Draufgängertum muß ich ver⸗ langen: auch höchſte Leiſtung der Forſchung! Die deutſchen Arbeiter rufe ich auf, unermüd⸗ lich in den Fabriken tätig zu ſein. Ich weiß, daß ich viel von ihnen verlange, Ueberſtunden auf Ueberſtunden, aber ſie ſchaffen ja an dem Schwerte der Nation. Das allein ſchon iſt innere Befriedigung. Die Luftwaffe muß ſich aber auch allezeit bewußt ſein, daß ſie eine Einheit zu bilden hat, eine Ein⸗ heit mit den beiden anderen Schweſter⸗ waffen, und daß nie Ueberheblichkeit in ihr aufkommen darf, daß ſie ſtets erkennen muß: Auch du biſt nur ein Teil des Ganzen. Aber auch in ſich hat ſie eine Einheit zu bilden. Flieger, Nachrichten und Flabartillerie— eine Einheit, der ihr euch im⸗ mer bewußt ſein müßt. Darüber hinaus muß ſich jeder einzelne klar und hewußt ſein, daß in dieſer neuen dentſchen Luftwaffe nicht ein Friedensparadeinſtrument geſchaffen wurde, ſon⸗ dern das ſtärkſte Kriegsinſtrument, das wir aus⸗ zubilden vermochten. Und wenn der Führer in ſeiner Reichstagsrede jene ſtolze Abrechnung vorlegte und jenes ſtolze Worte gebrauchte, daß wir nicht mehr länger dulden werden, daß zehn Millionen deutſche Volksgenoſſen jenſeitg der Grenze unterdrückt werden, daun wißt ihr, Soldaten der Luftwaffe, daß, wenn es ſein muß, ihr für dieſes Wort des Führers einſtehen müßt bis zum Letzten. Wenn wir auch als Deutſche, wenn wir als Men⸗ ſchen leidenſchaftlich den Frieden wünſchen, ſo ſind wir als Soldaten der jüngſten Waffe jederzeit bereit, dem Führer und dem Volke zu beweiſen, daß ſeine Luftwaffe allen Gegnern zum Trotz un⸗ überwindlich iſt. Der Führer an die ausgeſchiedenen Generale anb. Berlin, 1. März. Der Führer und Reichskanzler hat den auf Grund der Anordnungen vom 4. Februar am 28. Februar ausgeſchiedenen Generalen in herzlich gehaltenen Dankſchreiben noch einmal ſeine Anerkennung für die der Wehrmacht geleiſteten hervorragenden Dienſte gusgeſprochen. Gleichzeitig hat er ihnen ſein Bild mit eigenhändiger Unterſchrift überreichen laſſen. Eine vielſeitige Fran Drahtber. unſ. Pariſ. Korreſondenten — Paris, 2 März. Die Fortſetzung der Unterſuchung über die Ent⸗ führung des Generals Miller aus Paris verdient Beachtung. Es erhellt immer mehr, daß die Ple⸗ vitzkaja, die Frau Skoblins, das böſe Gewiſſen des verräteriſchen Generals Skoblin war. Schon bei der Niederlage der Armee Wrangel ſoll ſie eine dunkle Rolle geſpielt haben. Nun ſteht nach den Verneh⸗ mungen der letzten zwei Tage in Paris eindeutig feſt, daß ſie an allen, aber auch ſämtlichen Verhandlungen, Beſprechungen und Treffen Skoblins teilgenommen hat. Auch kannte ſie ſämtliche Briefe der überaus geheimnisvollen und vielſeitigen Korreſpondenz koblins. Auf Befragen will ſie all das mit ihrer iferſucht erklären. Dieſelbe Elferſucht muß des Ueberwachungsdienſtes der ruſſiſchen Frontkämp⸗ er kannte, ein Kode, der in der berühmten„Grünen Bibel“ von der franzöſiſchen Polizei entdeckt wurde. Sicher iſt nunmehr, daß Skoblin und die Plevitz⸗ kaja nicht nur an der Entführung Millers, ſon⸗ dern auch noch an vielen anderen moskowitiſchen Verbrechen auf franzöſiſchem Boden beteiligt war* 5 5 5 5 7 0 Die Liberts ſetzt in dieſem Zuſammenhang den m p egen den JInnenminiſter Marx dann auch daran ſchuld ſein, daß ſie den Geheimkode Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 2. März 1938 Die Hintergründe des neuen Moskauer Schauprozeſſes: riegspropaganda gegen Berlin und Tokio!? Der Zweck der wahnwitzigen Veſchuldigungen gegen die 21 Angeklagten ùanb Moskau, 1. Mirz. Sämtliche Moskauer Blätter beſchäftigen ſich in ihren Leitartikeln mit dem am Mittwoch beginnen⸗ den neuen Schauprozeß gegen Bucharin, Rykow und Jagoda und die übrigen angeklagten ehemaligen Sowjetgewaltigen.„Vernichtet die Trotzki⸗Spionen⸗ bande!— Vertilgen wir die ſcheußlichen Volks⸗ feinde! Tod den verdächtigen Landesverrätern, den dreimal verfluchten Schlangen und ſchändlichen Mör⸗ dern!“— ſo lauten die Schlagzeilen der Zeitungen. Im Zentrum des kommenden Prozeſſes werde, ſo ſchreibt die„Isweſtija“, wiederum„der alte Spion und Baudit, der langjährige Agent ausländiſcher Nachrichtendienſte und Volksfeind Trotzki“ ſtehen. Als hauptſächlichen Inſpirator der neuen„Verſchwö⸗ rung“ zwar werde man Trotzki nicht auf der An⸗ klagebank vorführen können, aber ſeine Verbrechen würden ebenſo vollſtändig aufgedeckt werden, wie die Miſſetaten der 21 Angeklagten. Weiter wird aus den Kommentaren der Sowfet⸗ blätter deutlich, daß ſich die ungeheuerlichen Unter⸗ ſtellungen, die bereits die erſte Verlautbarung an die Adreſſe auswärtiger Mächte richtete, in erſter Linie auf Japan und Deutſchland be⸗ ziehen dürften. Wie dieſe geradezu wahnwitzig klingenden Behaup⸗ tungen aufgefaßt ſein wollen, zeigen einige charakte⸗ riſtiſche Bemerkungen der parteiamtlichen„Prawda“. Die Sowjetunion, ſo ſchreibt das Blatt, müſſe ſich „im Zuſtand ſtändiger Mobiliſationsbereitſchaft hal⸗ ten.“ Die Kommentare der Blätter klingen aus in der Forderung nach einer exemplariſchen Beſtrafung der Angeklagten. Mit Loſungen wie„Tod den toll ge⸗ wordenen Hunden!“,„Schlagt der trotzkiſtiſchen Schlange den Kopf ab!“,„Vernichtet die Spione und Verräter ſo, oöͤaß von ihren unflätigen Ueberreſten auch keine Spur mehr bleibt!“ uſw., verſuchen die Blätter, einander förmlich zu übertreffen. „Moskau ſteuert auf einen Krieg los!“ Drahtberichtunſ. Londoner Vertreters — London, 2. März. Der Rieſenſchauprozeß in Moskau findet weiter in England ſtarkes Intereſſe. Die„Times“ ſchreibt Generalfelòmarſchall Göring über die Frage: Warum Luftfahrtjorſchung? Im Dienſte des internationalen Friedens wie der nationalen Sicherheit! dub. Berlin, 1. März. Die Deutſche Akademie der Luftfahrtforſchung, die trotz ihres knapp zweijährigen Beſtehens bereits große Erfolge auf ihrem Arbeitsgebiet, Luftfahrt- wiſſenſchaft und-technik zu vertiefen, verzeichnen kann, gedachte in einer Feſtſitzung am Dienstagabend, ebenſo wie es am Mittag bereits die Luftwaffe ge⸗ tan hatte, des Jahrestages der Freiheit der deut⸗ ſchen Luftfahrt. Dabei wahm Generalfeldmarſchall Göring als Präſtdent der Akademie das Wort. Er erklärte unter anderem: Wir feiern heute den Tag der neuen deutſchen Luftfahrt. Der heutige Vormittag war der Grinnerung an jenen 1. März des Jahres 1935 geweiht, an dem die deutſche Luftwaffe, die der Kriegsausgang zerſchlug, zur Wiederauferſtehung gelangte. Aber wir gedenken dieſes 1. März 1935 auch in Dankbarkeit als eines Ausgangspunktes für die in⸗ nere Erneuerung aller anderen Zweige unſerer neuen Luftfahrt. Für die Neugeſtaltung unſerer Luftfahrttechnik fehlten uns bei der Machtübernahme die notwendi⸗ gen Ausgangspunkte. Nur Ungenügendes war in Forſchung und Lehre hier vorhanden. In fünf Jahren haben wir eine Induſtrie ge⸗ ſchaffen, die an Leiſtungsfähigkeit gleichberechtigt neben die deutſche Luftwaffe getreten iſt und die heute durch ihre ſchöpferiſchen Leiſtungen die Achtung und Bewunderung der ganzen Welt beſitzt. Eine große und moderne Luftfahrtforſchung be⸗ findet ſich heute im Aufbau, eine in ſich geſchloſſene Luftfahrtwiſſenſchaft, die in verhältnismäßig kurzer Zeit entſtanden, den Stand der hierin führenden großen Mächte eingeholt nd mit ihr auf allen wich⸗ tigen Gebieten den Kampf um die beſte Leiſtung auf⸗ genommen hat. Dieſe außerordentlichen materiellen Verbeſſerun⸗ gen des techniſchen Werkzeuges allein konnten nicht genügen, um die im Zeitpunkt der Machtergreifung beſtehende furchtbare Unterlegenheit der Luftfahrt ſchnell auszugleichen. Es galt im Intereſſe des all⸗ gemeinen Fortſchritts auch, die Luftfahrttechnik und die Wiſſenſchaft in geiſtigem Sinn zu unterbauen. Frau Plevitzkaja und Millers Entführung Intereſſante Feſiſtellungen der Pariſer Polizei Ein Teilgeſtändnis rung Millers nach Le Havre fuhr, bewußt verwiſcht. Auch habe Dormoy verhindert, daß das Haus, vor dem Miller verſchwand, rechtzeitig bekannt gewor⸗ den ſei, ſo daß die Verbrecher genügend Zeit gehabt hätten, jegliche Spuren zu verwiſchen. Uebrigens Free dieſes Haus der ſowjetruſſiſchen Botſchaft in Paris. Das franzöſiſche Gericht, der Rechtsanwalt der Frau des Generals Miller, ja ſogar der Verteidiger der Plevitzkaja verſuchten geſtern durch eindring⸗ liche Ermahnungen die Angeklagte zum Reden zu bringen. Die ſchwerbelaſtete Frau ſchwieg ſich aber wiederum über alles Weſentliche aus, was zu einer Aufklärung der Entführung beitragen könnte. Die Angeklagte ſchwor lediglich „vor Gott und den Menſchen“, daß ſie nichts von der ganzen Affäre wiſſe. Kurz darauf machte die Plevitzkaja jedoch einen ſelt⸗ ſamen Vorſchlag. Nach Nachrichten, die ſie erreicht hätten— wie mögen Nachrichten ſie wohl im Ge⸗ fängnis erreicht haben?— ſollen ſich General Miller und General Skoblin in Sowjetrußland befinden. Sie ſchlug dem Gericht vor, ſie in Freiheit zu ſetzen. Sie würde ſich dann nach Sowfetrußland begeben und die beiden Männer nach Paris zurückſchicken. Durch dieſen ſeltſamen Vorſchlag hat die Angeklagte zum erſten Male zugegeben, daß Skoblin an der Entführung beteiligt war. Jedoch denkt das Gericht nicht mehr daran, in die beantragte Haftentlaſſung der Plevitzkafa, auch gegen Stellung einer Kaution, i einzuwilligen. det im kommenden Juni ſtatt. Durch die Bildung der Deutſchen Akademie für Luftfahrtforſchung, die durch den Führer, vor nun⸗ mehr anderthalb Jahren, vorgenommen wurde, ſoll das Führertum unſerer geſamten Luftfahrtwiſſen⸗ ſchaft und ⸗technik gemeinſam mit dem Führertum der Luftwaffe zu geiſtiger Gemeinſchaftsarbeit an den weitreichenden Problemen der Bezwingung des Luftmeeres zuſammengeführt werden. Dem Weſen der Dinge entſpricht es, wenn die Aufgabenſtellung an die Luftfahrttechnik in ihrer Geſamtheit zunächſt als nationale Aufgabe angeſehen wird. Doch gibt es auch noch viele Gebiete in der moder⸗ nen Luftfahrt, die weit über das Intereſſe des ein⸗ zelnen Staates hinaus für das Leben der Kultur⸗ ſtaaten als Gemeinſamkeit große Bedeutung beſttzen. Ich begrüße deshalb mit Freude und Genng⸗ tuung, daß dieſer Akademie, aber auch der Lilien⸗ thal⸗Geſellſchaft für Luftfahrtforſchung, auslän⸗ diſche Wiſſenſchaftler und Konſtrukteure von hohem Ruf als korreſpondierende Mitglieder beigetreten ſind. Ich gebe an dieſem für die Akademie bedeutſamen Tage der Hoffnung Ausdruck, daß ſich noch weiter⸗ hin bedeutende Männer der ausländiſchen Wiſſen⸗ ſchaft und Technik zu gemeinſamer Arbeit im Rah⸗ men dieſer Akademie zur Verfügung ſtellen mögen. Als ich mich dazu entſchloß, dem Führer die Bil⸗ dung dieſer Akademie vorzuſchlagen, war ich mir darüber klar, einen neuartigen Weg auf dem Gebiet des Wiſſenſchaftslebens zu gehen. Auf dem Gebiet der Luftfahrt darf die Entwick⸗ lung zum Spezialiſtentum niemals in gleichem Maße zugelaſſen werden, wie ſie bei den allge⸗ meinen Wiſſenſchaften heute als Tatſache vorliegt. In der jungen Luftfahrt bedarf es— neben der Ausgeſtaltung der ſpeziellen Kenntniſſe für jeden Sonderzweig— des intenſiven Austauſches der Er⸗ fahrungen auf dem Geſamtgebiet. Das mit dem heutigen Tage beginnende zweite Arbeitsjahr wird neben dem weiteren Ablauf der allgemeinen und grundſätzlichen Erörterungen die In angriffnahme beſonderer For⸗ ſchungsprobleme im Gefolge haben. Mit der Stiftung einer beſonderen Denkmünze der Akademie, die für Verdienſte um grundlegende und umwälzende Fortſchritte auf dem Gebiet der Luftfahrt an In⸗ und Ausländer ver⸗ liehen werden ſoll, und deren Satzung in das Jahr⸗ buch der Ahademie aufgenommen wurde, iſt ein wich⸗ tiger Schritt für die Ehrung um die Luftfahrt hoch⸗ verdienter Männer getan worden. Die nächſte öffentliche Sitzung der Akademie fin⸗ Sie wird dem Ge⸗ denken des 100. Geburtstages des Grafen Zeppelin gewidmet ſein, alſo dem Gedächtnis an jenen Mann, der die Grundlagen für den Langſtrecken⸗Luftver⸗ kehr mit Luftſchiffen geſchaffen hat. Wir ſtehen an der Wende dieſes Geſchehens. Wir miüſſen uns glücklich fühlen und einem gütigen Ge⸗ ſchick danken, daß gerade dieſe Generation der Sol⸗ daten jenes erſten, ſo unglücklichen Weltkrieges am Beginn einer Zeit lebt, die den Stempel des flie⸗ genden Menſchen als weſentliches Merkmal tragen wird, immer in der Hoffnung, daß dieſer neue Aus⸗ druck menſchlichen Lebens willens in erſter Linie berufen ſein ſoll, der Menſchheit die Güter der Kultur zu vermitteln und den Frieden. Nicht zuletzt ſoll die Arbeit unſerer deutſchen Mit⸗ glieder auch den beſonderen Zielen dienen, unſerer deutſchen Luftfahrt die Achtung der ganzen Welt vor ihren Wiſſenſchaftsleiſtungen zu ſichern. Vor allem aber haben die deutſchen Mitglieder der Akademie die verpflichtende Aufgabe, ihre ganze Kraft innerhalb der Forſchung herzugeben für die ſieghafte Ueberlegenheit unſerer Luft⸗ waffe, die Sicherheit unſeres Volkes und die glanzvolle Größe der deutſchen Nation. Mit den heißen Wünſchen unſeres Führers Adolf Hitler um das Geſchick unſeres geliebten Volkes ver⸗ binden auch wir uns in dieſer feierlichen Stunde. Wir geloben unſerem Führer, treue Gefolgſchaft auf ſeinen weiteren Wegen für allezeit, für die Größe unf kes und den Glanz der Natſon. Gieſamt⸗ Den. Monat Jannar über 21 500 heute in einem Leitartikel dazu, daß die Männer, die dieſes Mal vor Gericht ſtänden, eine wichtigere Rolle geſpielt hätten als alle früheren Opfer und daß ihre politiſche Karriere kraſſere Unterſchiede aufweiſe als die früheren Angeklagten. Aus dem Leitartikel geht hervor, daß nach Meldung aus Moskau Jagoda, als er verhaftet wurde, gerade damit beſchäftigt geweſen iſt, den Prozeß gegen Bucharin und Rykow vor; zubereiten. Die„Times“ ſchätzt die Geſamtzahl der Toten im letzten Jahre nach vorſichtigen Angaben auf über 4000 und ſagt, das Wichtige daran ſei, daß Stalin nicht nur öͤie Gegner des Kommunismus umbringe, ſondern vor allen die Männer und Kreiſe, die ihn ſelbſt zur Macht gebracht hätten. Das Blatt kritiſiert auch ſchärfſtens dann die Be⸗ mühungen der engliſchen Oppoſition, neuerdings Pro⸗ paganda für eine Zuſammenarbeit Englands mit Sowfetrußland„im Namen von Demokratie und Frieden“ zu machen. Das Blatt ſchreibt, daß ange⸗ ſichts der Vorgänge in Sowjetrußland eine ſolche Propaganda einfach unverſtändlich ſei Insbeſondere iſt bemerkenswert, daß die„Times“ nach der letzten Proklamation Stalins davon über⸗ zeugt iſt, daß Sowjetrußland auf einen Krieg losſteuers. Angeſichts der bisher noch vorhandenen Tendenzen in England, mit Sowjetrußland außenpolitiſch unter Umſtänden zuſammenzugehen, iſt dieſe Stellung⸗ nahme der„Times“ bemerkenswert, denn aus ihr geht hervor, daß heute in maßgeblichen engliſchen Kreiſen nicht mehr die Anſicht herrſcht, daß man mit Sowjetrußland außenpolitiſch irgendwelche Verbin⸗ dungen eingehen könne. .„Morden aus Angſt!“ Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreter? — Paris, 2. März. Am Tage des Beginns des großen Schauprozeſ⸗ ſes in Moskau kommt die geſamte Pariſer Morgen⸗ preſſe wieder auf das ſowjetruſſiſche Mordſyſtem zu⸗ rück. Die Angrifffe ſind diesmal ſchärfer denn je und reichen bis weit in die Reihen der franzöſiſchen Linken hinein. Um„alleiniger Chef der Weltrevolu⸗ tion“ zu bleiben, eröffne Stalin den neuen Mord⸗ prozeß, ſchreibt der„Matin“. Die Propaganda, die in Sowjetrußland dem Prozeß vorausgegangen ſei, laſſe klar erkennen, daß es ſich um einen demonſtra⸗ tiven Prozeß in der unabreißbaren Reihe der Sta⸗ linſchen Morde handle. a Im Gegenſatz dazu gebe es noch die Kategorie der Schnellprozeſſe, bei denen nachher die Exekutionen legaliſiert würden. Das ſei der Fall bei! Marſchall Tuchatſchewſki und den ſieben übrigen Generälen ge⸗ weſen. Auch ſeien inzwiſchen Hunderter Offiziere der Roten Armee und Tauſende von anderen auf ähn⸗ liche Weiſe beiſeite geſchafft worden. Bei den Ange⸗ klagten von heute handle es ſich aber um Menſchen, die lange ſchon in ſowjetruſſiſchen Gefängniſſen vege⸗ tiert hätten und die Stalin nur hätte auszuſuchen brauchen, um den großen Haufen abzuſchlachten. Er verfüge nämlich über eine große Reſerve an Opfern. Das Endziel Stalins ſei durchaus dasſelbe wie das Trotzkis, die Weltrevolution, aber der Georgier wolle alleiniger Beherrſcher dieſer Weltrevolution ſein. Seit einiger Zeit hätten die Extremiſten in Sow⸗ jetrußland Stalin angeklagt, er befaſſe ſich nur noch mit innerpolitiſchen Fragen und vernachläſſige die Aktionen der Dritten Internationale in der Welt. Darin ſeien ſie von den Komintern und Dimitrow unterſtützt worden. Stalin, immer von der Angſt bedroht, beiſeite gedrückt zu werden, habe ſofort gehandelt. So ſei der Brief vom 15. Februar an Iwanow zu erklären, und der neue Prozeß ſei die weitere unmittelbare Folge dieſes Spieles. Sta⸗ lin glaube, er könne nun endgültig Trotzki kompro⸗ mittieren als einen Agenten des Faſchismus und als einen Spion. Gabriele d' Annunzio geſtorben dnb. Rom, 1. März. Der bekannte italieniſche Dichter Gabriele 'Aununzio iſt im Alter von 75 Jahren in Gar⸗ done am Garda ⸗See, wo er in den letzten 15 Jah⸗ ren in Zurückgezogenheit gelebt und gearbeitet hat, am Dienstagabend an einem Gehirnſchlag geſtorben. 2 Der Dichter wurde zam Dienstag gegen 18 Uhn in ſeinem Arbeitszimmer von einem Unwohlſeim befallen, das jedoch ſchnell vorbeizugehen ſchien, ſo daß er ſich wieder an ſeinen Schreibtiſch begab und mit ſeiner Arbeit fortfahren wollte. Kurz nach 20 Uhr trat daun jedoch ein Gehirnſchlag ein, der ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte. Die Leiche des Dich⸗ ters iſt in der Uniform eines Generals der Luft⸗ waffe in ſeiner Villa aufgebahrt worden. Die Nachricht von dem Tode des Dichter⸗Soldaten hat in ganz Italien allgemeine Trauer hervor⸗ gerufen. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortli für ker, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Onno e. delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: De. Fritz Hammes — Sport: i. VB. C. W. Fennel.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilbelm Fennel, ſämtliche in hei Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Süͤdweſtkorſe 60. 5 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nur f bei Rückporto. 5 Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeſtun 8 Dr. Frig Bode& Cee, Mannbelm, R 1,—6. 1 Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteltungen im. Jakob Faude, Ntannhe Zur Zeit Preisliſte Ne, 8 güleig. 5 Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mittag erſchel 1 3 8 13 zeitig in der Ausgabe B e Ausgabe A Mittag über 11 000. Ausgabe A Abend über 10 000 Ausgabe 8 über 10 500 8 0 Mittwoch, 2. März 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Seite Nummer 100 2 Mannheim, 1. März. Aſchermittwoch Alles hat einmal ein Ende, und jetzt ſteht Prinz Karneval ſchaurig frierend im Gelände, und er ſeufzt: Es war einmal. Wo ſind ſeine Legionen in der Narrheit buntem Tand? Wo ſind die papiernen Kronen? Wo blieb aller Unverſtand? Warf nicht eine Stambuldame alle Herzen aus dem Takt? Ach, ſie ſitzt und macht Reklame für'nen neuen Fleiſchextrakt! Und die Fee mit blonden Locken, des Vergnügens hellſter Stern? Frierend ſteht ſie bei den Socken und verkauft ſie an die Herrn! Und der ſchmucke Japaneſe, drin ſich manche Maid verſchaut? Er wiegt Zwiebeln ab und Käſe, Gurken, Mehl und Sauerkraut! Und die Anni und die Betti und die Lieſe und die Lo werfen nicht mehr mit Konfetti, ſtreng umgibt ſie das Büro. Ach, der Faſching iſt geweſen, und des Feſts zerknautſchten Krüll ſegt nunmehr der Scheuerbeſen ohne Ehrfurcht in den Müll. Und die letzte leere Flaſche fällt vom umgeſtülpten Tiſch, und am grauen Tag der Aſche fühlt ſich nur der Kater friſch.. 1 ããũũ r Die Volksgasmaske dient der Sicherheit jedes ein⸗ zelnen Volksgenoſſen und da⸗ mit der Selbſterhaltung der Nation! um Arbeitsbuchanzeigen und Kraukenkaſſenmel⸗ dungen. Durch wiederholte Veröffentlichungen wurde darauf hingewieſen, daß die Arbeitsbuchanzeigen als Zweitſchriften der An⸗ und Abmeldungen an die Orts⸗, Land⸗ und Innungskrankenkaſſen weiter⸗ zuleiten ſind. Für Mitglieder anderer Kaſſen, wie 3. B. Erſatz⸗ und Betriebskrankenkaſſen, und für Ge⸗ folgſchaftsmitglieder, die keiner Krankenkaſſe ange⸗ hören, ſind die vorkommenden anzeigepflichtigen Ver⸗ änderungen nach wie vor auf den vorgeſchriebenen Vordrucken an das zuſtändige Arbeitsamt zu melden. an Friſtverlängerung für Wohnungsumbauarbei⸗ ten. Bekanntlich hat der Reichsarbeitsminiſter im vorigen Jahr zur Förderung der Schaffung von Wohnungen durch Umbauten Reichs zuſchüſſe in Höhe von mehr als 7 Millionen Mark zur Verfügung geſtellt. Da die Umbauarbeiten in vielen Fällen nicht innerhalb der urſprünglich feſtgeſetzten Friſt vom 31. März ausgeführt werden können, hat der Reichs⸗ arbeitsminiſter die Friſt bis zum 30. Juni ver⸗ längert. Zen 10 dex Na Der Faſching auf dem Höhepunkt— Ein ganz närriſcher Tag und eine tolle Nacht Prinz Bert IJ. von Modeſien und Prinzeſſin Lu⸗ cie J. von Singſangtonien haben ausregiert. Heute verzehren die Tollitäten ſamt ihren ernüchterten Würdenträgern und Untertanen Rollmöpſe und He⸗ ringe und gedenken dabei, von behutſamer Sorge um die Reſtauration ihrer ramponierten Magenwände und Stimmbänder erfüllt, der vergangenen närri⸗ ſchen Pracht. Die Tollitäten können am heutigen erſten Tage ihres Exils beglückt zurückſchauen auf die kurzen Tage ihres Syſtems. Die närriſche Herr⸗ lichkeit iſt zu Ende, aber ſie wird den hoheitlichen Obernarren ſicherlich in angenehmſter Erinnerung bleiben. Mannheim hat im Jubiläumsjahr der Narretei Faſching gefeiert wie ſchon lange nicht mehr. Die Gunſt des Kalenders gab uns die Mög⸗ lichkeit, uns bedächtig in die rechte Stimmung hinein⸗ zuſteigern. Als Jungen ſprachen wir gerne davon, daß ein Schnellzug zwar langſam anfahre, dann aber ein deſto größeres Tempo entwickle. Die hinter uns liegende Karnevalszeit war mit ſolch einem-Zug zu vergleichen, und geſtern und in der vergangenen Nacht erreichte er ein Spitzentempo, das ſelbſt vom „Fliegenden Hamburger“ nicht mehr überboten wer⸗ den konnte. Die ganze Stadt war närriſch, daß es nur ſo„flutſchte“. Die Zentren der überſchäumenden Narretei waren dabei in althergebrachter Weiſe die Planken zwiſchen Waſſerturm und Paradeplatz und die Breite Straße zwiſchen Paradeplatz und Fried⸗ richsbrücke. Die Polizei hatte einen weiſen Ent⸗ ſchluß gefaßt, als ſie für dieſe beiden Straßenzüge auch für geſtern nachmittag und abend ein Verbot ſeglichen motoriſierten Verkehrs erließ. So konnte ſich das närriſche Treiben ungehemmt durch Verkehrsregeln entfalten und die Straßen⸗ dahner waren eine große Sorge los. In früheren Jahren, als es eine derartige Regelung nicht gab, koſtete gerade der Fasnachtsdienstag die Straßen⸗ zahnführer viel Nervenmark. Manche Narren be⸗ nahmen ſich damals ſo närriſch, daß ihr Verhalten ſchon nichts mehr mit Narretei zu tun hatte. Man »rinnert ſich daran, daß man den Führern das Leben, will ſagen: das Fahren, zur Qual machte; im letzten Jahr mußte ja auch trotz aller Vorſicht des Straßenbahnperſonals ein Allzuübermütiger ſein Tun mit dem Leben bezahlen. Die halbwüchſige, und noch mehr die erſt viertelwüchſige Jugend, gefiel ſich damals beſonders darin, ſich an die linksſeitigen Trittbretter zu klammern. Durch die bekannte An⸗ ordnung der Polizei wurde zu ſolchem Unfug in die⸗ ſem Jahre für die genannten Strecken der beiden Hauptſtraßen der Altſtadt jede Möglichkeit genom⸗ men. Aber an anderen Stellen traf man auch dies⸗ wal Jugendliche beim gefährlichen Spiel mit der Straßenbahn an. Vielleicht könnte man in künftigen Jahren dazu übergehen, die polizeiliche Anordnung dahingehend zu erweitern, daß jeder Polizeibeamte 1 Faſchings-Beerdigung mit Schwung und Humor Koͤß⸗Kehraus im Roſengarten Ein Abſchied iſt im allgemeinen mit Wehmut ver⸗ bunden— auch der vom Faſching. Dieſes Jahr war das aber etwas anders als ſonſt. Acht Wochen Nar⸗ renregiment hält ſelbſt der ſtärkſte Mann kaum aus, eher noch eine Frau, wie man feſtſtellen konnte. Im Roſengarten beim Kö F⸗Kehraus war deshalb auch nichts von irgendwelchem Abſchiedsſchmerz zu verſpüren. Mit Schwung und Humor wurde dort die Narrenzeit zu Grabe getragen Alles was nur Anſpruch darauf erhebt, zur rechten Zeit als rechter Narr zu gelten, war dort eingetrudelt. Man ſagt nicht zuviel, wenn man dieſen Abend als den beſten Beweis für die„Faſchingsbegabung“ der Mannheimer bezeichnet. Hoch ſchlugen die Wellen der Faſchingslaune. Es bedurfte nicht der Ankurbe⸗ lung, alle fühlten ſich merklich in ihrem Element und nützten die Narrenfreiheit unter dem Zepter des Gottes Jokus noch einmal nach Herzensluſt aus. Es gehört zu den Vorzügen unſeres Roſengar⸗ lens, daß er ſelbſt recht erhebliche Menſchenmaſſen zufzunehmen imſtande iſt, ohne daß man dadurch dem lieben Nachbarn gleich auf die Füße tritt. Trotz Tauſender von Narren hatte man ſelbſt auf den Tanzflächen noch genügend Bewegungsfreiheit, um mit der Auserwählten ſo richtig einen aufs Parkett legen zu können und davon wurde denn auch reich⸗ lich Gebrauch gemacht. Faſt hätte man meinen kön⸗ nen, daß bis zur nächſten Faſchingszeit Tanzverbot beſtehe, ſo fleißig war man allgemein beim Schwin⸗ gen des Tanzbeines, das doch wahrhaftig in den ver⸗ gangenen Wochen ſchon reichlich in Schwung gebracht wurde. Im Nibelungenſaal ſpielten aber auch gleich zwei Kapellen auf. Wenn auch die Blaskapelle mit ihren Rheinländern und Walzern in der Laut⸗ ſtärke nicht ganz den Anſprüchen, die ein vielſeitig abgelenktes Publikum verlangte, entſprach, sb herrſchte dort doch der meiſte Tanzbetrieb. Aber auch in der Wandelhalle, wo die Kapelle Ruppert zum Tanz aufſpielte, ging es faſt pauſenlos weiter. Nun zu den Masken, die es zu bewundern gab. Natürlich waren wieder alle denkbaren National⸗ trachten vertreten, und es ſei anerkannt, daß die holde Weiblichkeit nicht ohne Phantaſie zu Werke ging. Es gab tatſächlich vieles zu bewundern und bei der Preisverteilung ſtellte ſich auch heraus, daß es ſchwer war, hier eine klare Entſchei⸗ dung zu fällen. Zweifellos ſtimmte man aber dem Urteil zu, das den ruſſiſchen Bäuerinnen den erſten Preis zuſprach und dem Pärchen „Kampf dem Verderb“ den zweiten. Darüber hinaus wurden noch zahlreiche Troſtpreiſe ver⸗ teilt. Da die erſten zwei Preisträger längere Koͤc⸗ Urlaubsreiſen als Preis erhielten und auch die Troſtpreiſe in Kößß⸗Wochenendfahrten beſtanden, hatte es ſich für die Glücklichen ſchon gelohnt, ſich in entſprechende„Schale“ zu werfen. Der Preisverteilung ging noch ein beſonders feierlicher Akt voraus. Ihre„Tollitäten“ die Prin⸗ zeſſin Lucie J. und Prinz Bert J. waren zuſammen mit den Elferräten der Fröhlich Pfalz und des Feuerio und mit der Ranzen⸗ und Prinzengarde un⸗ ter dem lauten Jubel der großen Narrenzahl ein⸗ marſchiert. Ihre Tollitäten nahmen die letzte Ge⸗ legenheit beim Schopfe, ihrer äußerſt untertänigen Narrengemeinde für die rege Teilnahme am Mann⸗ heimer Volksfaſching zu danken und ſich gleichzeitig zu verabſchieden. 8 Mitternacht war längſt vorüber, als man an den richtigen Kehraus dachte, ſo lange hatte das Preis⸗ gericht getagt. Aber man machte ſich nichts daraus und tanzte bis in den frühen Morgen hinein den Faſching 1938 in Grund und Boden, auf daß er im nächſten Jahr mit der gleichen Stimmung und Be⸗ geiſterung wieder auferſtehe. g. 8 ſolche Flegeleien durch klatſchende Backpfeifen beloh⸗ nen dürfte. Wir verſprächen uns davon eine heil⸗ ſame Wirkung. 8 Kehren wir nach dieſem profanen Rück⸗ und Seitenblick zurück zu den motorloſen Planken und der Breiten Straße, ſo iſt zu allererſt zu vermerken, daß geſtern nachmittag dieſe beiden Straßenzüge kaum ausreichten, dem närriſchen Trei⸗ ben den nötigen Raum zu geben. Das gilt vor allem von den Nachmittagsſtunden, als die Jugend in wahrlich rauhen Mengen das Feld beherrſchte und die Aelteren an dem jugendlichen Uebermut auch ihre Freude hatten. Komplette Masken ſah man da zwar verhältnismäßig wenige, aber kaum einen Backfiſch ohne Rouge auf den Lippen oder Schminke im Geſicht. Jedoch alle Maskierten und Bemalten varen von einem anſcheinend unſtillbaren närriſchen Tatendrang erfüllt. Unzählbar waren die Gruppen, die johlend und ſingend einherzogen. Zwiſchen den einzelnen Gruppen ſchien ein Lautſtärkewettbewerb ausgetragen zu werden. Der Tatendrang äußerte ich auch in der Handhabung der Pritſchen, wobei das ſchwächere Geſchlecht ebenfalls nicht hinter dem Berge zurückhielt. Da die meiſten Betriebefrüherals üb⸗ lich ſchloſſen, hatten die faſt und die ganz Er⸗ wachſenen Muße, dem Treiben der Jugend und der Kappenfahrt der von den Garden mit Tſchingtarata⸗ bum geleiteten Tollitäten und Obernarren zuzusehen. Abends ſpielten ſie dann ſelber die erſte Geige: War ſchon nachmittags in Kaffees und Gaſtſtätten kaum ein Platz zu kriegen, ſo am Abend noch viel weniger. Wohin wir auch unſere Schritte lenkten, überall war es zum Berſten voll. Allenthalben wurde muſiziert, geſungen, geſchunkelt, getanzt. Die ganze Stadt fürwahr war närriſch! Das war ſo in der Alt⸗ ſtadt, nicht anders war es aber auch in den Vor⸗ orten, wo in den Tanzſälen zumeiſt„Lumpenbälle“ abgehalten wurden. Ganz groß war der Andrang natürlich zum Kö F⸗Kehraus im Roſengarten. Es war eine tolle Nacht überſchäumender Narre⸗ tei. Man dachte nicht ans Schlafengehen, man machke durch. Ganz Unentwegte hielten bis in das Morgen⸗ grauen des heutigen Tages aus In der Frühe noch konnte man einigen Geſtrigen begegnen; ihr när⸗ riſcher Glanz hatte allerdings ſtark unter der Nüch⸗ ternheit öes Aſchermittwochs gelitten und die heim⸗ wärtstreibenden Geſtalten trugen auch nicht mehr den Kopf ſo hoch wie geſtern, als ſie lebenſprühend ausgezogen waren. d Der nüchterne Alltag hält uns alſo jetzt wieder umfangen. Bert J. und Lucie J. haben ausregiert und greifen nun wieder zum Schneiderſtab und No⸗ tenblatt Und ſie machen wohl nun auch Bilanz, addieren Zahlen und ſtellen den Kaſſenſtand feſt. Mit ihnen gibt ſich das ganze vordem närriſche Volk ſolchen betriebswirtſchaftlichen Problemen hin und iſt froh, wenn es noch zu einem Hering oder Roll⸗ mops langt. Aber das kann ſie uns nicht verdrießen, denn: Schön war's doch! dr. W. tl. Die Kappenfahrt An der Kappenfahrt, die nachmittags um halb 1 Uhr am Habereckl begann, nahmen die Elferräte des„Feuerio“, der„Fröhlich Pfalz“ und der„Großen Karnevalgeſellſchaft Lindenhof“ mit der Prinzen⸗ und Ranzengaroͤe, dem Prinzenpaar und einer An⸗ zahl Ehrengäſte teil. Der Zug wandte ſich zunächſt den Planken zu. Am Ende der Heidelberger Straße wurde zurück bis zur Börſe gezogen. Am Pfälzer Hof ging es in die Breite Straße und am Rathaus in die Kunſtſtraße. Am Friedrichsring bog der Zug zwiſchen Q und R in die Unterſtadt ein, um ſchließ⸗ OVERSTOLZ ohne Mundstück hat noch immer dieselbe Maze donen- Oualitdt wie vor einem Jahrzehnt, als sie dem maze- donischen Tabak überhaupt DER MAZEDONEN-· 21GARETTE erst Anerkennung in Deutschland ver- scheffte. Geschützt wie eine Rostbetrkeit liegt diese Zigarette heute in einer fugen- dichten Packung, die ihren bewährten Ta- beck frisch und sein Aroma gefangen hält. J. Seite Nummer 100 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe lich auf dem Marktplatz zu landen, wo die Wagen an der Paradeaufſtellung der Prinzengarde vorbei⸗ fuhren. Zwiſchen Q und R wurde dann der Reſt des Weges, der etwa 1 Stunden in Anſpruch nahm, bis zum Ausgangspunkt zurückgelegt. Ueberall, beſonders auf den Planken, in der Hei⸗ delberger und Breiten Straße, bildete eine große Menſchenmenge Spalier, die die Narrenſchar auf das lebhafteſte begrüßte. Sehr begehrt waren wie am Sonntag die Gutſel, die ſo bereitwillig herge⸗ geben wurden, daß in manchem Wagen die Munition hei weitem nicht ausreichte. Der allgemeine Ein⸗ oͤruck der Zuſchauer läßt ſich wohl dahin zuſammen⸗ faſſen, daß die Kappenfahrt, die auch diesmal ein farbenprächtiges Bild bot, ein feſter Beſtandteil des Straßenkarnevals am Fasnachtsdienstag bleiben muß. Sch. Kehraus im Nationaltheater Der Elferrat des„Feueribo“ auf der Bühne Bis zum letzten Platz war auch am Fasnachts⸗ dienstagabend das Nationaltheater wieder von einer fröhlich geſtimmen Menge gefüllt, die gicht nur Papierſchlangen und bunte Bällchen, Geſellſchafts⸗ kleider, luſtige Kopfbedeckungen, ſondern vor allem beſte Laune mitgebracht hatte. Und dieſe ausgezeich⸗ nete Stimmung hielt über die ganze abwechflungs⸗ reiche Folge der Darbietungen an, die von herzlichem Beifall begleitet wurden. Als dann zuletzt der Präſident des neuen„Karne⸗ valsvereins Schillerplatz“ Hans Becker dem uner⸗ müdlichen Anſager Joſef Offenbach als Dank für ſeine Arbeit wie im Märchen einen Wunſch freigab, wünſchte ſich der verdiente Vergnügungskommiſſar des Feueribo, es möchte plötzlich der ganze Elferrat auf der⸗Bühne erſcheinen. Und ſiehe da: das Haus blendet auf, der Narhalleſenmarſch erklingt und herein marſchieren: die Prinzengarde und der hohe Elferrat mit Theo Schuler an der Spitze. Das gab ein begeiſtertes Hallo. Und zum erſten Male in der Geſchichte des ehrwürdigen Hauſes am Schiller⸗ platz nahmen die Elferräte, von Haus Becker herz⸗ lichſt und kameradſchaftlichſt begrüßt, auf der Bühne Platz. Dann erhielt Präſident Schuler das Wort und in aunerkennenden Worten dankte er dem Theater für die enge Verbundenheit mit dem Feuerio und ver⸗ ſprach ſeinerſeits, daß die ganze große Narrenge⸗ meinde Mannheims dem Theater in Treue verbun⸗ den ſei. Und ſo verlieh er dem Intendanten Brandenburg den höchſten goldenen Orden des Jubiläumsjahres, dem Kollegen des theatraliſchen Elferrats Becker eine hohe Auszeichnung und dann marſchierten ein reizender Page und Joſef Offenbach in die oberbürgermeiſterliche Loge, ww Frau Renninger eine Auszeichnung überreicht wurde. Der Intendant dankte und dann ſchlugen Narhalleſen⸗ marſch, Händeklatſchen und das vom Prinzen des Nationaltheaters Hallſtroem angeſtimmte Lied: Freut euch des Lebens in hochgehenden Wogen über das farbenbunte Bild zuſammen. Feudenheim— ganz närriſch Der Jubiläumszug— Groß⸗Feudenheim auf den i Beinen 5 In Feudenheim herrſchte am Dienstagnachmittag Hochbetrieb auf ſämtlichen Straßen, und wie ſehr ſich der Feudenheimer mit dem Faſching ver⸗ bunden fühlt, das konnte man an dieſem Tage feſt⸗ stellen, wo auf der Straße kaum ein„Zivilmenſch“ zu entdecken war, faſt jeder hatte ſich irgendwie„zu⸗ rechtgemacht“ und vor allem die holde Weiblichkeit ſparte erſichtlich nicht mit Schminke. Die Radler hatten Papier durch die Speichen geflochten, die Autos waren von unzähligen Luftſchlangen umflat⸗ tert und jedermann hatte ſich ein närriſches Hütchen auf den Kopf gedrückt. Kein Wunder, daß bei einem ſolchen Narrenvölkchen ein Fas nachts zug alles aus dem Häuschen bringt, in jeder Hinſicht. Man muß aber auch auerkennen, daß ſich der Kar⸗ nevalverein„Heiterkeit“ mächtig angeſtrengt hat, um im Zubiläumsjahre einen außerordentlich ge⸗ lungenen Zug auf die Beine zu ſtellen. Ueber 30 Wagen und Gruppen waren es, die ſich da gegen halb vier Uhr in der Neckarſtraße in Be⸗ wegung ſetzten. Vorneweg der Herold und die Groß⸗ kopfeten, gefolgt von dem Jubiläums wagen, der von luſtigen Jungen bevölkert war, wohl dem Nachwuchs der Heiterkeit. Viel belacht von den dicht die Straßen umſäumenden Feudenheimern kamen nun eine ganze Anzahl von Wagen, die zu lokalen Ereigniſſen in närriſch⸗gebührender Form „Stellung“ nahmen. Da ſah man die„Felöſtraß in Dreck und Speck“ beſonders dvaſtiſch dar⸗ geſtellt, aber auch mit dem troſtreichen Spruchband „Das wär gelacht, die Straß wird gemacht“, gez. Oberbürgermeiſter Renninger. Von ſolchen Wunſch⸗ träumen ſcheinen die Schöpfer der Wagen überhaupt befallen geweſen zu ſein. Da ſah man das Feilener Rekordhuhn, das in einemfort Kalkeier legte. Der Wunſch, in die Gauliga zu kommen, ward für dieſen Tag Wahrheit geworden, wie ein Wagen be⸗ wies. Bevölkerungspolitiſch ſcheint man in Feuden⸗ heim beſondere Sorgen zu haben, der Nachwuchs Mittwoch, 2. März 198 Zur 5. Neichsſtraßenſammlung Im 5. und 6. Mörz 1038. dem Kampf für das Leben unſeres volkes öſent der freiwillige Einſatz des Sammlers bei der Reichsſtraßenſammlung. Als mahnende Feugen dieſes Kampfes ſtehen wir Angehörigen der., SS., des NSRk., Sc., der KSkchv. und des Rd.(Reichsbund der Kinderreichen) auch diesmal wieder auf der Straße und fordern von jedem deutſchen volksgenoſſen Pflichterfüllung durch Opfer für das ewige Deutſchland! Ke: Ke ben, Der Stabschef der SR. Korpsführer SARA. Reichsführer 77 „ Korpsführer Nes. Reichskriegsopferführer. Reichsbundesleiter des Rd. Die Raſtanlagen an den Aulobahnen: Alle 150 km eine größere Gaſtſtätte Zwiſchen Mannheim und Karlsruhe ein Raſihaus Außer den in Bau befindlichen Anlagen bei Magdeburg und am Chiem⸗See ſollen in dieſem Jahr weitere Groß⸗Raſtanlagen an den Autobahn⸗ ſtrecken in Angriff genommen werden. Während zu⸗ nächſt die Tankſtellen im Vordergrund ſtanden, ſoll jetzt durch den Bau von Raſt anlagen, die Ein⸗ richtungen für längere Fahrt aufweiſen, aller Bedarf für den Langſtreckenverkehr befriedigt werden. Für den Güterfern verkehr handelt es ſich beſonders um den Bau von Raſthäuſern mit Gaſtſtättenbetrieb und Uebernachtungs möglichkeiten, denen nach Bedarf zuſätzliche Anlagen für Repara⸗ turen uſw. angegliedert werden. Die erſte Groß⸗ anlage dieſer Art iſt das Raſthaus in Olverſtedt öſtlich von Magdeburg, das noch im Laufe dieſes Sommers dem Verkehr übergeben wird. Wie die „Straße“ mitteilt, ſind für dieſes Jahr zahlreiche weitere Anlagen dieſer Art geplant, insbeſondere an den Strecken mit großem Güterkraftverkehr. So wird ein Raſthaus errichtet an der Kreuzung der Strecke Dresden Thüringen—Weſtdeutſchland mit der Strecke Leipzig— Nürnberg, ebenſo an der Kreu⸗ zung der gleichen Oſt⸗Weſtſtrecke mit der Strecke Kaſſel- Stuttgart. In Weſtdeutſchland ſind Raſthäuſer bei Kamen im Ruhrgebiet und zwiſchen Mannheim und Karlsruhe vorgeſehen, weitere in der Schwäbiſchen Alb und bei Lichtenwaldau in Schleſien. 0 Ebenſo ſind für den Erholungsverkehr Auio⸗ bahngaſtſtätten in größerem Umfang geplant. Die erſte Gaſtſtätte dieſer Art am Chiem⸗See Dird ebenfalls noch in dieſem Sommer eröffnet. Weitere Groß⸗Gaſthäuſer für den Erholungsverkehr entſtehen bei Jena, am Elb⸗Uebergang der Strecke Berlin Leipzig, bei Siegburg ſüdlich von Köln und bei Trot⸗ tau ſüdlich von Bayreuth. Weiterhin ſind Gaſt⸗ ſtätten an Badeplätzen geplant, die neben der Reichsautobahn angelegt werden, ſo an einem neuen Badeweiher zwiſchen Hamburg und Bremen und am Dehm⸗See zwiſchen Berlin und Frankfurt a. O. Die Durchbildung dieſer Raſthäuſer und Gaſtſtätten erfolgt nicht nach einheitlichem Plan, ſondern ſie werden je nach ihren Aufgaben in Umfang und Aus⸗ ſtattung verſchieden geſtaltet. Es ſoll erreicht werden, daß in abſehbarer Zeit an allen Strecken in Abſtänden von un⸗ gefähr 150 Km. ein größerer Gaſtſtätten⸗ betrieb unmitetlbar an der Reichsautobahn vor⸗ handen iſt. Um allen Bedürfniſſen gerecht werden zu können, werden darüber hinaus weitere Betriebs⸗ ſtützpunkte einfacher Art eingerichtet, bei denen nicht das Raſthaus, ſondern die Tankſtelle den Kern der Anlage bildet. Bei einer großen Anzahl neuer Tankanlagen wird der Gaſtraum entſprechend größer ausgebildet und gleichzeitig ein Parkplatz geſchaffen. 5 f wurde durch ein Fernrohr am Firmament geſucht. So könnte man noch viele recht amüſante und gute Witzwagen nennen, die auch alleſamt ſehr ge⸗ ſchickt und auch geſchmackvoll ausgeſtattet worden waren. Natürlich mußte Feudenheim einen Prinzen und eine Prinzeſſin mitführen, die ſich durch ere Munterkeit und vor allem durch die ausgeworfenen „Guzzel“ raſch das Herz ihrer Untertanen eroberten. Der Elferrat hatte in einem Schiff Platz genommen. Den Abſchluß machten der„Volkswagen“, ſprich Kinderwagen, und der Kaſperle aus Stuttgart, der ja überall dabei ſein muß, wo es närriſch zugeht. Was in Mannheim noch nicht möglich war, daß nämlich alles mitmacht und Ahoi oder Aha oder ſonſt einen Schlachtruf ausſtößt, das iſt in Feudenheim längſt Sitte. Die Muſik des Zuges war kaum zu hören, ſo legten ſich die Feudenheimer ins Zeug, um ihren Heiterkeitsmännern für ihre wirk⸗ lich außerordentliche Leiſtung zu danken. g. Jagd und Fiſcherei im März Der Monat März dürfte für die Hege der wichtig ſte Monat des ganzen Jahres ſein. Die jagdliche Betätigung des Jägers tritt vollkommen in den Hintergrund und die Hegepflichten ſtehen an erſter Stelle. Der Schnepfenſtrich, die Poeſie des Weidwerks, bringt eine angenehme Abwechflung in den Alltag der Hegearbeit. Was gibt es da nicht alles zu tun in einem Revier, das den Anſpruch er⸗ heben will, pfleglich behandelt zu werden. Zunächſt wird es gut ſein, wenn dem Wild nach wie vor an den Fütterungen noch etwas gereicht wird. Die Uebergangszeit zu der Grünäſung birgt nämlich eine Reihe Gefahren für unſer Wild in ſich. Die Salz⸗ lecken müſſen in Ordnung gebracht werden. Jetzt iſt es auch an der Zeit, alle jagdlichen Einrichtungen, wie Hochſitze, Pirſchwege, Wildäcker und ⸗wieſen nach⸗ zuſehen, wo es nötig iſt, auszubeſſern, neu anzu⸗ legen oder zu beſtellen. Dann muß der Jagdſchutz im Monat März ſtrengſtens ausgeübt werden. Im Niederwildrevier hat jetzt unbedingte Ruhe zu herrſchen. Dann wird es auch nötig ſein, daß der Jäger ſein Wild genau beobachtet, damit er in der Lage iſt, die Abſchuß⸗ pläne und die Wildſtandsmeldung gewiſſenhaft aus⸗ zufüllen. Auch für die bevorſtehende Birkhahnbalz ſind jetzt bereits die Schirme auszubeſſern oder neu anzulegen. Wie wir dem„Deutſchen Jäger“ Mün⸗ chen, entnehmen, haben jetzt die Ringeltaube, die Schnepfe(mit Ausnahme der Sumpfſchnepfen und Brachvögel), Gänſe(mit Ausnahme der Brandgans), Sauen, Füchſe und Iltiſſe(mit Ausnahme führender weiblicher Stücke, die vom 16. März bis 15. Juni Schonzeit haben) Schußzeit. 5 Im März geht eine große Zahl der verſchiedenſten Fiſche der Laichreife entgegen. Mit Beginn des März genießen ſchon viele Schuppenträger geſetz⸗ lichen Schutz. Regenbogenforellen in Württemberg, Baden, Heſſen vom 1 März bis 30. April; Zander in Bayern, Württemberg, Baden vom 1. März bis 30. April. k Am 12. März Schulgedenkfeier für die Toten des Weltkrieges. Reichserziehungsminiſter Ruſt hat die infolge des Staatsjugendtages auf den Tag nach Reminiſzere verlegte Gedenkfeier für die Toten des Weltkrieges infolge anderer Regelung über den Staatsjugendtag wieder auf den vorausgehen⸗ den Samstag gelegt. Die Gedenkſtunde der Schulen kann damit als Vorbereitung der allgemei⸗ nen Volksfeier eindrucksvoller geſtaltet werden. In dieſem Jahre erfolgt das Schulgedenken für die Toten des Weltkrieges am Samstag, dem 12. März. NSDAP-Miffeilungen Aus partetamtlichen Behenntmachungen eunmommen Ortsgruppen der NSDAP Feudenheim⸗Oſt. Dienſtappell am 4.., 21 Uhr, für ſämtliche Politiſchen Leiter und Anwärter ſowie für die Walter und Warte der Gliederusgen im Saale des Gaſt⸗ hauſes„Zum Pflug“. Liederbücher mitbringen. 5 Horſt⸗Weſſel⸗Platz. J.., 20.15 Uhr, Vienſtappell iw Sitzungsſaal der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe. Zu er⸗ ſcheinen haben ſämtliche Politiſchen Leiter und Warte der Ortsgruppe. Uniform; Zivil mit Armbinde. Jungbuſch. Am 4.., 20.15 Uhr, Politiſcher⸗Leiter⸗Appell. Sämtliche Politiſchen Leiter. Walter und Warte der Glie⸗ derungen haben zu erſcheinen. Lokal: Unterer Saal der Liedertafel, K 2. 31. Uniform; Zivil: Armbinde. Jungbuſch. Am 6.., 20.15 Uhr, Schulung der Politiſchen Leiter, Walter und Warte der Gliederungen. Lokal: Lieder⸗ tafel, K 2. 31. Reſtloſes Erſcheinen iſt Pflicht. Uniform; Zivil Armbinde. Lindenhof. Am 3.., 20.15 Uhr, findet im„Rheinpark“ eine öffentliche Kundgebung ſtatt. Redner: Pg. Ebner aus München. Thema:„Stärkung der Nation“. Die Mit⸗ glieder der Gliederungen haben zu erſcheinen. Betr. Anordnung der P. L. Ortsgruppe Neckarau⸗Nord. Am 3.., 20.30 Uhr, findet im Gaſthaus„Zur Krone“ ein Dienſtappell ſtatt. An dem Appell haben teilzunehmen: fämtliche Amtsleiter, Zellenleiter, Blockleiter ſowie die Zellen⸗ und Blockwalter der Dä und NSW. ferner ſämt⸗ liche Betriebsobleute. Dienſtanzug; Zivil mit Armbinde. Strohmarkt. 3. 3. Großer Dienſtappell für alle Politiſchen Leiter, Walter und Warte der Gliederungen, 20.30 Uhr im Ortsgruppenheim. Uniform; Zivil mit Armbinde. NS⸗Frauenſchaft 3.., 16.30 Uhr, nehmen die Frauen un Friedrichspark teil. Treffpunkt Neu⸗Eichwald. der Veranſtaltung im 15.15 Uhr am Freyaplatz. 2 ee h J 90— 2 o Humboldt. 2.., 20 Uhr, Handarbeitsabend in der Hildaſchule.— 3. 3. treffen ſich die Frauen um 15.45 Uhr am Meßplatz zum Beſuch der Veranſtaltung im Friedrichs⸗ park. Lindenhof. 3. 3. 20.15 Uhr, nehmen und Frouenwerksmitglieder an der gebung der NSDAP im Rheinpark teil Neckarau⸗Nord. 2.., 20 Uhr, Heimabend im Gemeinde⸗ haus. Die Zellenfrauenleiterinnen kommen am 2. 3. zwi⸗ ſchen 9g und 12 Uhr zu Frau Erlewein. Platz des 30. Januar. 3. 3. treffen ſich die Frauen um 15.30 Uhr am Eingang des Friedrichsparks zum Beſuch der Veranſtaltung. die Frauenſchafts⸗ öffentlichen Kund⸗ Abteilung Jugendgruppe. Alle Gruppenheimabende fallen aus. Großfahrt der Hitler⸗Jugend Achtung! Ausſchneiden! Es finden ſtatt: Nordmark⸗Großfahrt 13. bis 26. Auguſt; Harz⸗Großfahrt 13. bis 26. Auguſt; Bayeriſche Oſturark⸗ Großfahrt 28. Juli bis 6. Auguſt; Hochland⸗Großfahrt 6. bis 20. Auguſt. 3 13 u g i Mädelgruppe 7/171, Lindenhof 2. Am 2. 3. pünktlich 20 Uhr kommen alle Mädel, auch die Beurlaubten, in die Turnhalle der Dieſterwegſchule zum Gruppenheimabend. Erſcheinen in Kluft Pflicht. Mädelgruppe 5/171, Oſtſtadt. Sport in der Peſtalozziſchule. unbedingt Pflicht. 9/717, Schwetzingerſtadt 2. Am 2. 3. iſt Gruppenheim⸗ abend in der Mädchenberufsſchule, wir treffen uns um 20 Uhr am Eingang. Schaftheimabende fallen in dieſer Woche aus. Am 3. 3. um 19.30 Uhr Erſcheinen, aller Mädel NSch„Kraft durch Freude“ Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub Achtung! Fahrzeiten nach Berlin heute 2. März! Braune Fahrkarten. Abfahrt ab Mannheim Hbf. 20.28 Uhr, Berlin an.44 Uhr. Berlin ab am 6. März um 18.34 Uhr, Mannheim an am 7. März um.52 Uhr. Blaue Fahrkarten. Abkahrt ab Mannheim 21.12 Uhr, Ankunft in Berlin 10.03 Uhr. Abfahrt ab Berlin am 6. März um 16.20 Uhr, Mannheim an am 7. März um .22 Uhr. Sonderzug nach Karlsruhe am 6. März. Fahrpreis .60 Reichsmark. Die Nachfrage iſt ſehr ſtark, beſorgen Sie ſich daher ſofort Ihre Karten. Teilnehmer an der Uß 5/38 Pfronten vom 13. bis 20. Februor treffen ſich am kommenden Samstag um 20.15 Uhr zum Bilderaustauſch im Lokal„Haus der Deutſchen Ar⸗ beit“, P 4, 4/5. Abteilung Volksbildungswerk Vortrag:„Der Kampf der Großmächte um Lebensraum“, Am Freitag, 4. März, 20.15 Uhr, ſpricht in der„Harmonie“, D 2, 6, Univerſitätsprofeſſor Dr. J. H. Schultze⸗ Jena über das Thema:„Der Kampf der Großmächte um Lebens⸗ raum“. Profeſſor Schultze iſt ein bekannter Geopolitiker und ausgezeichneter Redner. Karten zu 40 Pfennig, für Inhaber der Hörerkarte 20 Pfennig, bei der Köcß⸗Geſchäfts⸗ ſtelle im Plankenhof, P 6, und an der Abendkaſſe. 8 Lehrwanderung. Am Sonntag, 6. März, 9 Uhr, wird unter Leitung von Fritz Sachs die erſte Lehrwanderung in den Waldpark durchgeführt. Beobachtet werden: Knoſpen der Bäume und Sträucher, Vogelarten. Treffpunkt: End⸗ ſtation Waldpark. Karten zu 10 Pfennig zu Beginn der Wanderung und bei der Kößß⸗Geſchäftsſtelle im Plankenhof. unser Atbeitskamerad Herr Dr. organischen Arbeiten beschäftigt. leistete er uns sehr wertvolle Dienste. bewahrten. Am Sonntag, dem 27. Februar 1938, ist infolge eines Herzschlages Paul Huppert gestorben. Herr Dr. Huppert gehörte unserer Firma seit dem 1. Aptil 1929 an und war in unserem Ammoniak-Laboratorium Oppau mit an- Durch seine großen Fachkenntnisse Wir werden dem Verstorbenen stets ein ehrendes Andenken I. C. Farbenindustrie Alctiengesellschalt 5 Werle Ludvigshalen und Oppau 9 Sten Kerlen Die Geburt urzserer zweien Tocher Zelger derber urid freudig en Z. Zl. Prlvefgrenkenheus Ludwigsbefen /h, Petksfr. 50 RlS&re Pargerf Heirwꝝ Perdgertf werden den 28. Februer 1858 — TTundlorfüm Hcbenvaſdab 5 Ern 8 Werzen und tteberflecien ent Clin fur rns un Pede zug bieigt Avec lernt mittels Platnermie. Leit Dr. med. Friedr. Kat(Arler geolclilellaase Drucksschen Drucketel bt Haes I. 486 8 Lindenhof gemäß den Vorſchriften des badiſchen Ortsſtraßengeſetzes und den für die Stadt Mannheim geltenden allgemeinen Grundſätzen a) die Liſte der beitragspflichtigen Grundbeſitzer ſamt dem Anſchlag des Aufwandes, zu dem ſie bei⸗ gezogen werden ſollen, und den vorgeſchriebenen ſonſtigen An⸗ aben, je Straßenpläne, die Lage der Grundſtücke zu er⸗ ſehen iſt, während 14 Tagen vom 7. März 5 halb einer vierwöchigen Friſt, die am 7. März 1933 beginnt, bei Meidung des Ausſchluſſes beim Oberbürgermeiſter hier geltend ge⸗ macht werden. St? Mannheim, den 25. Februar 1938. IIAmtl. Bekanntmachungen Odawara⸗ Zum Zwecke der Beiziehung der ö 2 Angrenzer zu den Koſten der 1 5 Herſtellung der Schwarzwaldſtraße g 9 125 fertigen Teil und der 5 ornisgrindeſtraße im Stadtteil Kr. Erkältet! Denk an die Heilwirkung des echten Mauenbanlas Honig- Reinmuth 10. 10d 100 dall N A4, 13 kellüne Reparaturen. Um- arbeiten. Verstärk. aus denen 1938 ab im Rathaus N 1 bier, dem e beschu. Stelnwand, P 5, 13 ft Vermeſn nas. und Lienen k 4. 1(Borse) den eee 25 Jahre am Platre.. Tel. 280 13 1 5 0. Tel. 24587 l bufig en Preisen.“ zur Einſicht öffentlich aufgeleg Einwendungen müſſen iuner⸗ Heitmann Abfallstelleſſprantmgtr.-Fabrik des deutschen Waldhofstraße 18 unkerbundes, Tel. 52066 8670 . Orößte 8988 1 Der Oberbürgermeiſter. i * 12 d..... ö 2 — 22 1 2 „Jah weiß nicht wer ich bin Das Rätsel um den„Unbekannten von Bremen“ teilweise gelöst zb Bremen, im Februar. Am 6. Oktober 1937 wurde im Schnellzug Köln Hamburg vor Osnabrück ein Mann bewußt⸗ los aufgefunden, der weder Gepäck noch Pa⸗ piere bei ſich führte. Man ſchaffte den Unbekannten in ein Bremer Krankenhaus, wo er tagelang in einem Zuſtand völliger Lethargie lag. Dank der ſorg⸗ ſamen Pflege, die ihm zuteil wurde, beſſerte ſich aber ſein Befinden bald, doch ſo ſehr ſich auch die Krimi⸗ nalpolizei, die mit dieſem Fall betraut wurde, dar⸗ um bemühte, die Perſonalien des Patienten zu er⸗ fahren, bekam ſie von dieſem immer wieder die Ant⸗ 174 wort:„Ich weiß nicht, wer ich bin! Da man zunächſt annehmen mußte, es mit einem Simulanten zu tun zu haben, der Grund hatte, Na⸗ men und Herkunft zu verſchweigen, wurde der Un⸗ bekannte in Poltzeigewahrſam übergeführt, wo er ſeitdem einer ſtändigen Beobachtung unterzogen wurde. Inzwiſchen ſtellte die Bremer Polizei um⸗ fangreiche Nachforſchungen nach der Perſönlichkeit dieſes Mannes an, ein gewaltiger Organiſations⸗ apparat ſetzte ſich in Bewegung und ſelbſt der Inter⸗ nationale Fahndungsdienſt bemühte ſich um die Lö⸗ ſung dieſes Rätſels. Bald war man ſich klar dar⸗ über, daß es ſich hier um keinen Verbrecher handeln konnte, und auch der Gefängnisarzt ſtellte feſt, daß hier einer der ſeltenen Fälle von Am⸗ neſie vorliege, der vielleicht durch Verab⸗ reichung ſtarker narkotiſcher Mittel hervor⸗ gerufen worden ſein könnte. Der ſchwarzhaarige Mann mit dem hageren, blei⸗ chen Geſicht wußte wohl, in welcher Lage er ſich be⸗ fand und ſehnte ſich nach ſeiner Freiheit. Wenn man ihn aber fragte, wohin er dann reiſen wolle, ſchüt⸗ kelte er verzweifelt den Kopf, Heimat, Eltern, Be⸗ kannte, Verwandte? Nein, davon hatte er nicht die geringſte Ahnung. Um ihm die Langeweile zu ver⸗ treiben, gab man ihm kleine Arbeiten, die er mit Geſchick erledigt; er begann zu komponieren und ſchrieb Noten, am liebſten aber beſchäftigte er ſich mit Kreuzworträtſeln, die er mit er⸗ ſtaunlicher Sicherheit zu löſen vermochte. Er nahm an allen Tagesereigniſſen Anteil, las Zeitungen und machte dabei öfters Andeutungen, die ſich auf beſon⸗ dere rheinländiſche Verhältniſſe bezogen. Damit war ſchon ein Fingerzeig gegeben. Es wurden ſchließlich Wiſſenſchaftler heran⸗ gezogen, die den„Maun ohne Gedächtnis“ mehrmals in den Zuſtand hypnotiſchen Tief⸗ ſchlafs verſetzten. In dieſen Minuten machte er wohl viele wiſſens⸗ werte Angaben, die ſich aber nur zum Teil als rich⸗ tig herausſtellten. Im allgemeinen kann man ſich aber mit ihm nur über die Zeit nach ſeiner Auffin⸗ dung im Hamburger D⸗Zug unterhalten— was vorher um ihn geſchah, wie ſich ſein Leben bis dort⸗ hin abſpielte, ſcheint aus ſeinem Erinerungsvermö⸗ gen vollſtändig ausgelöſcht zu ſein. In den letzen Tagen wurden nochmals in vier rheiniſchen Tageszeitungen Aufrufe und Bilder über den Unbekannten veröffentlicht, mit dem Erfolg, daß ſich viele Perſonen meldeten, die in dem Geſuchten einen Bergarbeiter erkennen wollten. Schließlich lief auch eine Zuſchrift aus dem Dorfe Höngen im Landkreis Aachen ein.„Es iſt unſer Sohn!“ heißt es darin. Die ſoſort an⸗ geſtellten Ermittlungen ergaben die volle Richtigkeit der gemachten Angaben. Darnach handelt es ſich um den 30jährigen Berg⸗ mann Joſef Mauri aus Höngen, der im Sommer vorigen Jahres die Heimat verlaſſen hatte, um an⸗ geblich eine Reiſe nach Italien anzutreten. Seit dieſer Zeit hatten ſeine Eltern nichts mehr von ihm gehört. Wohl iſt nun der„Unbekannte von Bremen“ kein Namen⸗ und Heimatloſer mehr, aber der Schleier des Geheimniſſes, der ſich um jenen Oktobertag, da Mauri bewußtlos im Schnellzug aufgefunden wurde, webt, iſt noch nicht gelüftet. Wird es den Aerzten gelingen, vielleicht doch Licht in das Dunkel ſeines Erinnerns zu bringen? eee Gobelin, Manſarde, Tatterſall? Menſchen, die Begriffe wurden Wir gebrauchen ſtändig eine große Anzahl Be⸗ griffe, ohne dabei zu ahnen, daß ſie auf Familien⸗ namen von Männern zurückzuführen ſind, die ein⸗ mal tatſächlich gelebt haben. Merkwürdig iſt bei⸗ ſpielsweiſe die Entſtehung des Wortes„Golf“. Ur⸗ ſprünglich hieß es Kolf, nach dem holländiſchen Arzt Dr. Miguel Kolf, der gegen Ende des 17. Jahr⸗ hunderts nach England auswanderte und dort das von ihm erfundene Spiel eifrig propagierte. Erſt im vorigen Jahrhundert jedoch wurde es von den Engländern auf dem Kontinent unter dem Namen Golf bekannt gemacht. Das Morſe⸗Alphabet geht auf den amerikaniſchen Kunſtmaler Morſe zurück, der nach vielen Fehl⸗ ſchlägen den erſten Schreibtelegraphen baute und die Punkt⸗Strich⸗Telegraphie erdachte. Er ſtarb in ho⸗ hem Alter als reicher Mann, der die Früchte ſeiner Erfindung noch bei Lebzeiten genoſſen hatte. Go⸗ belins ſind Webkunſtwerke, die nach den Arbeiten der Färber⸗ und Weberfamilie Gobelin in Frank⸗ reich benannt ſind. Der franzöſiſche Baumeiſter Manſard erfand die Ausnutzung des Dachgeſchoſ⸗ ſes zu Wohnzwecken und ſchuf ſo die Manſarde, wäh⸗ rend ſein Landsmann Chauvin nach Napoleons Sturz den Kaiſer gegen alle Anwürfe leidenſchaft⸗ lich verteidigte; Chauvin war nur ein einfacher Sol⸗ dat, und der Begriff des Chauvinismus erhielt erſt ſpäter einen herabwürdigenden Sinn, als die Eng⸗ länder den Franzoſen ihren blindwütigen Egois⸗ mus vorwarfen. Der franzöſiſche Finanzminiſter Etienne de Silhouette war ein beſonderer Freund von Schattenriſſen, weshalb er für die könig⸗ lichen Schlöſſer dieſen Wandſchmuck herſtellen ließ. Der engliſche Trainer Philipp Tatterſall er⸗ öffnete vor faſt 200 Jahren in London die erſte öffentliche Reitſchule. Der virginiſche Farmer Lynch griff in den Zeiten öffentlicher Unſicherheit in Ame⸗ rika zur Selbſtjuſtiz, indem er die auf friſcher Tat in ſeinem Wohnkreis ertappten Uebeltäter kurzer⸗ hand am nächſten Baum aufknüpfte. Um 1880 weigerte ſich James Boycott, ein iriſcher Gutsbeſitzer, der Landliga beizutreten und den Pachtzins zu zahlen. Seine Nachbarn brachen deshalb alle Beziehungen zu ihm ab und veranlaß⸗ ten ſeine Arbeiter, die Arbeit einzuſtellen, um den Widerſtand des Auſfſäſſigen zu brechen. Es war der erſte„Boykott“, und er endete mit dem Sieg der Landliga. John Montague, Graf von Sandwich, war um 1765 erſter Admirallord der engliſchen Flotte und als ausgezeichneter Seemann bekannt. Er hatte nur die Angewohnheit, mit größter Leidenſchaft und Ausdauer Karten zu ſpielen, ſo daß er ſich nicht ein⸗ mal Zeit zum Dinner gönnte. Er ließ ſich daher 1 „Götz anders zitiert. Von Peter Eſten Es wird die Privatklage des Hausbeſitzers und Rentners Kulicke gegen den Geſangslehrer Hänf⸗ lein verhandelt. Hänflein hat bis vor kurzem eine Etage bei Kulickes bewohnt. Dann bekam man Dif⸗ ferenzen, weil der unmuſikaliſche Herr Kulicke an dem mit Herrn Hänfleins Unterricht zwangsläufig verbundenen ſtimmlichen Aufwand keinen Gefallen mehr fand. Und dann ging man in Unfrieden aus⸗ einander. So etwas kann vorkommen. Unſtatthaft aber iſt es nach Herrn Kulickes Anſicht, daß ein Mie⸗ ter ſich mit ſeinem Hausherrn mit einem Hinweis auf ein bekanntes Wort in Goethes„Götz“ verab⸗ ſchiedet. Das ſei, ſo meint Herr Kulicke, eine um ſo ruchloſere Beleidigung, wenn, wie im Falle Häuflein, der Beleidiger das ominöſe Wort nicht choleriſch hervorſprudele, ſondern den zu beanſtandenden Rat mit einer aufreizenden Freundlichkeit erteile. Ge⸗ rade in dieſer ſcheinheiligen Herzlichkeit, mit der Hänflein ſich verabſchiedet habe, erblickt Kulicke den Tatbeſtand überlegter Beleidigung. Und nun bittet er das hohe Gericht, mit einer dem Delikt angemeſ⸗ ſenen Strenge zu verfahren. Die Höhe des Straf⸗ maßes vorzuſchlagen iſt leider und natürlich nicht die Aufgabe des Herrn Kulicke. Ginge es nach ihm, ſo käme Herr Hänflein freilich nicht ohne Zuchthaus danon Der Richter hat Verſtändnis für den Zorn des Herrn Kulicke, aber trotzdem dämpft er mit einer geradezu froſtigen Verhandlungstaktik deſſen ſithliche Entrüſtung. Schließlich— wenn jeder Deutſche, der ſich in ſeinem Leben einmal auf„Götz“ bezieht, hin⸗ terher eingeſperrt werden ſoll: wieviel Unbeſtrafte bleiben da zu guter Letzt überhaupt noch übrig? Das denkt zwar der Richter nicht laut, aber er knurrt, als Antwort auf Kulickes flammende Anklagerede, ver⸗ ſchiedentlich etwas in den Bart, was man als einen Milderungsgrund für Herrn Hänflein gelten laſſen möchte. Kann ja auch ſein, daß dem Herrn Richter ſelber gelegentlich ieinmal in ſeinem privaten Leben das zur Debatte ſtehende Wort unbedacht ent⸗ ſchlüpft iſt Nach Kulicke, der ſich jetzt, vor Aufregung ſchnau⸗ bend, auf der Wartebank aus ruht, hat der Beklagte das Wort. Der Richter erſucht ihn mit beinahe väterlicher Milde, kurzerhand die ihm zur Laſt ge⸗ legte Entgleiſung zuzugeben. Womit er ſich fraglos günſtigere Situation ſichern werde. Aber Herr Hänf⸗ lein beteuert ebenſo höflich wie beſtimmt, daß er gar nicht daran denke, ein belaſtendes Geſtändnis abzu⸗ legen. Hat man Worte für ſo viel Verſtocktheit?— Alſo werden nunmehr die beiden Zeugen aufgerufen. Zunächſt das Fräulein Adelheid Schmidtlein, das neben Hänflein auf demſelben Flur gewohnt und die Abſchiedsſzene belauſcht hat. Die Dame iſt, obwohl ſchon jenſeits der Fünfziger, noch nicht ganz über das gefährliche Alter hinaus. Und da ſie Herrn Hänflein lange und hartnäckig— leider ohne Er⸗ folg!— den Hof gemacht hat, fühlt ſte ſich jetzt natür⸗ lich nicht ganz wohl in ihrer Haut. Aber ſtie ſagt nach beſtem Wiſſen und Gewiſſen aus und ſchließt errötend mit der Verſicherung, ſie ſei damals drauf und dran geweſen, ohnmächtig zu werden. Auch die Ausſage des zweiten Wohnungsnach⸗ barn und Zeugen, des Kellners Kunze, ergibt haar⸗ genau dasſelbe Bild: Herr Häuflein hat Kulicke auf die Schulter geklopft und mit jopialer Freundlich⸗ keit das bekannte Wort an ihn gerichtet. Und nun hat wieder der Beklagte das Wort. Der gibt zunächſt ſeiner Genugtuung darüber Aus⸗ druck, daß ſeinerzeit nicht auch der bekanntlich ſehr zart beſaitete Herr Kunze in Ohnmacht gefallen ſei. Dann erſuch er ſehr gelaſſen, die Zeugen doch end⸗ lich die beanſtandete angebliche Beleidigung wort⸗ wörtlich wiederholen zu laſſen. Ja— und da ſtellt es ſich denn zur allgemeinen Ueberraſchung heraus, daß Herr Hänflein das berüchtigte Wort eigentlich gar nicht wörtlich in den Mund genommen hat. Son⸗ dern, daß er Herrn Kulicke lediglich nahegelegt hat, „das ſchöne Wort“ im öͤritten Aufzug der Gvetheſchen Dichtung nachzuleſen. Aber Kläger und Zeugen ſind ſich einig, daß dieſer Aufforderung an Deutlichkeit nichts gefehlt habe. Jetzt aber muckt der Beklagte gewaltig auf. Wie Zeugen und Kläger eigentlich zu dieſer eigenartigen Auffaſſung kümen? Seines Wiſſens beſtehe der dritte Aufzug des Götz doch nicht nur aus der über Gebühr bekannten und leider viel zu häufig nach⸗ geplapperten Aufforderung Götzens an den Kaiſer BILDER VON TAGE Hoover beſuchte Präſtdent Lebrun Der frühere ameri Lebrun einen Beſu Zuflucht auf den Wegweiſer! Ein kleiner kaliforniſcher Farmerjunge, der ſich on der Rettung obdachloſer Familien beteiligt hatte, muß nun ſelber vor den ſteigenden Fluten auf einem Wegweiſer Zuflucht ſuchen. (Weltbild, Zander⸗M.) iſche Staatspräſident Herbert Hoover ſtattete dem franzöſiſchen Staotspräſtdenlen ab. Unſer Bild zeigt ihn beim Verlaſſen des Elyſées. (Preſſephoto, Zander⸗M.) Franzöſiſcher Kriegsveteran wird geehrt Der franzöſiſche General Délögue ehrte den Kriegs⸗ veteran Jean Schmitt durch die Verleihung eines Jean Schmitt iſt Kriegsteilnehmer von Ordens.. (Preſſephoto, Zander⸗M.) 1870/71. CCCCCCTCbCCCbCbCTCbCbCbCbCbCbCbCTCTGTPTbTbTGTGTGTGTGTGTbTbVTVTVTVTVbVTVTVDVDVVDVUVUVUVCVVPV—VV—Vw——VV——VVœV—œwV——wV——wV——————VV VV belegte Brote herrichten und gab ſich damit zufrieden, um nur weiterſpielen zu können. Durch ihn wurde der Sandwich zum Begriff, fortgeführt in dem der Sandwichmänner, der Plakatträger, die wie der Belag zwiſchen zwei Brotſcheiben zwiſchen ihren Pla⸗ faten eingeklemmt waren. Maximilian. Sei denn nun ausgerechnet er, der Beklagte, vielleicht für eine ſolche mißbräuchliche Be⸗ nutzung eines Dichterwortes einerſeits und die ge⸗ radezu beſchämende Unkenntnis weiter Volkskreiſe andererſeits auf dem Gebiete der vaterländiſchen Dichtung verantwortlich zu machen? Worauf Herr Hänflein eine Ausgabe des„Götz“ aus der Taſche zieht und die Stelle vorlieſt, die er beim Abſchied von Herrn Kulicke einzig und allein im Auge gehabt habe. Die aber lautet, von Götz in dem genannten Aufzug des Schauſpiels an Frau Eliſabeth gerichtet, ſchlicht und herzlich ſo und nicht anders:„Gott ſegne euch, geb euch glückliche Tage, und behalte die, die er euch abzieht, für eure Kin⸗ der.“ Das von Herrn Hänflein ausgegrabene Zitat er⸗ regt ungeheures Aufſehen. Sowohl bei Herrn Ku⸗ licke, der es erſt gar nicht glauben mag, daß im „Götz“ nicht nur die ihm bekannte ruppige Wendung zu finden ſein ſoll, die man in wirklicher oder ver⸗ meintlicher Notwehr unſympathiſchen Meuſchen an den Kopf wirft, als auch bei den Zeugen, die nun plötzlich ſehr lange Geſichter machen. Kulicke wagt Aus dem Nationaltheater. Heute Mittwoch: „Mazeppa“, Oper von Tſchaikowſky. Dirigent: Elmendorff. Regie: Becker⸗Huert.—„Verſprich mir nichts“ iſt die nächſte Erſtaufführung des Schauſpiels, die morgen Donnerstag im National⸗ theater ſtattfindet. Die Inszenierung leitet Rudolf Hammacher. Das Bühnenbild entwarf Friedrich Kalbfuß. Es ſpielen die Damen Decarli und Mayer⸗ hofer und die Herren Bleckmann, Friedrich Hölzlin, Krauſe, Linder, Offenbach, Renkert und Ullmer.— Die 3. Morgenfeier des Nationaltheaters findet am 6. März ſtatt und iſt Friedrich Hebbel zur Feier ſeines 125. Geburtstags gewidmet. Im Mittel⸗ punkt des Programms ſteht das dramatiſche Frag⸗ ment„Moloch“, das zu den wichtigſten Arbeiten des Dichters gehört. Es wird von Mitgliedern des Schauſpiels geleſen. . Karnepalskomödie in Mainz Das Stadtthea⸗ ter hob eine neue Karnevalskomödie aus der Taufe, die eine Ausnahmeſtellung unter den herkömmlichen, an den lokalen Rahmen gebundenen Narrenſtücke in⸗ ſofern einnimmt, als ſie über den üblichen Ulk weit zwar japſend noch den Einwurf, daß Hänflein un⸗ möglich das eben verleſene ſchöne Wort für ihn übrig gehabt haben könne; aber da wirft der Richter lächelnd ein, ob er, Herr Kulicke, ſich denn für einen ſo miſerablen Zeitgenoſſen halte, der ein ſolches Se⸗ genswort nicht verdiene? Ob er denn vielleicht Herrn Hänflein ein ſo unangenehmer Mietsherr geweſen ſei? Und da Herr Kulicke dieſe Frage nicht gut mit „ja“ beantworten kann, iſt der Fall ſehr fix erledigt. Das heißt: die Klage iſt abgewieſen, und ihre Koſten fallen dem Herrn Kulicke zur Laſt. Der verduftet hierauf ſo flink, wie es ihm ſein Aſthma erlaubt. Und auch das Fräulein Schmidtlein und Herr Kunze kommen ſich, während ſie ſich zur Gerichtskaſſe bemühen, um ihre ſauer verdienten Zeugengebühren zu kaſſieren, reichlich ungemütlich vor. Herr Hänflein aber ſteckt von dem Richter den wohlwollenden und freundlichen Rat ein, demnächſt aus„Götz“ nur noch wörtlich zu zitieren. Zur Ver⸗ meidung von peinlichen Mißverſtändniſſen Das ge⸗ lobt Herr Hänflein feierlich. Und wir wollen hoffen, daß er ein für allemal ſein Verſprechen hält. eee eee hinausgeht.„Die Rache der Narrheit“, oder wie der mundartliche Uebertitel lautet:„Wen's hot, den hot'“, iſt die Geſchichte von dem biederen Rent⸗ ner Rickes Kurzbiegler, der in einem Villenvorort wohnend, zur Fasnachtszeit Heimweh nach der Stadt mit einem närriſchen Treiben bekommt, und auf⸗ grund des böſen Mundwerks ſeiner Frau auf die Idee kommt, ſich Fasnachtsferien zu verſchaffen, in⸗ dem er ſeine Inhaftierung als Meckerer vortäuſcht, iſt von Joſeph TLambinet ſo überaus luſtig aus⸗ geſponnen worden, daß das feſtlich geſtimmte Haus immer wieder von lautem Lachen widerhallte. Georg Zimmer⸗Emden hatte die ſchlagkräftigen Ge⸗ ſangstexte und die ſchmiſſige Muſik zu dem übermüti⸗ gen Dreiakter beigeſtesuert. Die muſikaliſche Leitung lag in den Händen von Franz Müller, die Tanz⸗ leitung in denen von Ballettmeiſter Heinz Denis. Die Regie führte Heinrich Hub; das Bühnenbild hatte Ernſt Preußer entworfen. In die Dar⸗ ſtellung teilten ſich bewährte Narrhalleſen mit einzel⸗ nen Mitgliedern des Stadttheaters. Die Hauptrolle ſpielte mit prächtiger Komik Heinrich Hilſen 5 eck. E 6. Seite Nummer 100 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 2. März 1938 — Auf der italieniſchen Beſchluß die romantiſche Juſel Capri im Thyrrheniſchen Meer, Regierung iſt einſt der Lieblingsaufenthalt der altrömiſchen Kaiſer Auguſtus und Tiberius, unter Denkmalsſchutz ge ſtellt worden. Schon vor zwei Jahrtauſenden war Capri, die Märcheninſel am Golf von Neapel, ein gern beſuchter Kur⸗ und Erholungsort. Die altrömi⸗ ſchen Kaiſer Auguſtus und Tiberius hatten hier ihre Sommervillen und fuhren mit goldgeſchmückten Na⸗ chen in die Grotta azzura, die weltberühmte Blaue Grotte hinein, um, gleichſam unter dem Meeresſpie⸗ gel, das magiſche laſurblaue Licht zu genießen, das durch das klare Waſſer in das Innere ſtrömt und alles überglänzt. Da die Inſel faſt gar kein Quell⸗ waſſer hat, haben ſchon die alten Römer hier kunſt⸗ volle Ziſternen gebaut, die neuerdings wieder frei⸗ gelegt werden ſollen. Um die harmoniſche Geſchloſ⸗ ſenheit der Inſel zu wahren und ihren romantiſchen Zauber nicht zu zerſtören, hat nunmehr die italieni⸗ ſche Regierung Capri unter Natur⸗ und Denkmals⸗ ſchutz geſtellt und ein vorläufiges Bauverbot er⸗ laſſen. Zwei Männern gebührt das Verdienſt um die Wiedererweckung Capris; der eine iſt der ſchwe⸗ diſche Arzt Axel Munthe, deſſen berühmte Villa „San Michele“ heute eine der größten Sehenswür⸗ digkeiten Süditaliens iſt. Iſt ſie doch die Rekon⸗ ſtruktion einer antiken Imperatorenvilla, mit herr⸗ lichen, Jahrtauſende alten Kunſtwerken geſchmückt. Axel Munthe erzählt ſelbſt in ſeinem„Buch von San Michele“, daß er in letzter Minute dieſen klaſſiſchen Palaſt, aus deſſen Säulen und Skulpturenfragmen⸗ ten ſich die Weinbauern von Capri ahnungslos ihre Mauern bauten, vor der vollſtändigen Zerſtörung bewahrt hat. Der zweite und noch verdienſtpvollere Erwecker Capris iſt der junge italieniſche Archäploge Amedeo Mairuri, der den an Pracht einzigartigen Palaſt des Tiberius ausgegraben hat. Gegenwärtig iſt Mairuri, der auf Capri ein vergangenes Jahr⸗ tauſend wieder auferſtehen ließ, damit beſchäftigt, das Geheimnis der Blauen Grotte zu löſen. Bis heute weiß man nämlich nicht, ob dieſes Naturwun⸗ der nicht bei den alten Römern eine religiöſe Kult⸗ ſtätte war. Der italieniſche Forſcher vertritt die An⸗ ſicht, daß der kleine Hafen in der Grotte von den Römern angelegt wurde, und daß es vermutlich einen geheimen Felſengang vom Innern der Blauen Grotte aus zu einer der römiſchen Imperatoren⸗ villen geben muß, den er zu entdecken hofft. Die römiſchen Schriftſteller Tazitus und Spetonius deu⸗ ten mehrfach an, daß Kaiſer Tiberius in öͤͤer Blauen Grotte phantaſtiſche Orgien und Gelage gefeiert hat. * — Der amerikaniſche Farmer Jack Jefferſon hat ſeit vielen Jahren ſeine Schweine mit den Abfällen ernährt, die er von den Tiſchen der Städter ſam⸗ melte. Er hatte einen beſonderen Sammeldienſt organiſiert und ſtand ſich wohl dabei. Als er kürz⸗ lich heiratete, konnte er ſeiner Braut ein wunder⸗ volles, unerwartetes und doch koſtenloſes Hochzeits⸗ geſchenk machen. Es beſtand aus 400 Einzelſtücken ſilbernen Tiſchgerätes— alles Stücke, die die Haus⸗ frauen unachtſam mit dem Abfall in den großen Kübel geſchüttet hatten, aus dem Jack Jefferſon das Silber vorſichtig herauslas, ehe er ſeinen Schwei⸗ nen das Futter vorwarf! * . Von dem ſeltſamen Fehlſchuß eines Hahbichts wird aus Grünberg in Oberheſſen gemeldet: Der Habicht nahm ſich die gackernde Hühnerſchar im Hofe eines Hauſes am Stadtrand Grünbergs aufs Korn und ſchoß blitzſchnell aus der Höhe herab. Dabei hatte er jedoch das Pech, anſtatt in die Hühnerſchar durch das Fenſter der dicht neben dem Hühnerhof gelegenen Küche des Hauſes zu ſchießen. Die ent⸗ ſſetzte Hausfrau trug bei dem plötzlichen ungebetenen Beſuch einige Schrammen am Kopf davon. Der raſch herbeigeeilte Haus herr nahm den Kampf mit dem gefiederten Räuber in der Küche auf und konnte ihn auch nach kurzem Gel balge überwälkigen und töten. — Vor einiger Zeit erhielt ein Budapeſter Mittel⸗ ſchulproſeſſor einen Drohbrief, er möge, wenn ihm ſein Leben lieb iſt, Samstag zwiſchen 11 und 1 Uhr an einem beſtimmten Ort 500 Pengb perſönlich hin⸗ terlegen. Unterzeichnet war der Brief mit„Schwarze Brigade“ Nachdem der Profeſſor ſich daraufhin nicht rührte, rief der„Kapitän“ der Schwarzen Brigade höchſtperſönlich an und forderte ihn auf, Montag zwiſchen 11 und 1 der Forderung nachzukommen. Als auch dies nicht geſchah, forderte eine Poſtkarte„zum allerletzten Male“ auf, Mittwoch zwiſchen 11 und 1 Uhr dem Wunſch zu entſprechen, widrigenfalls ſich Schlimmes ereignen werde. Der Profeſſor ſah ſich die Zeiten näher an und entdeckte, daß er zur an⸗ gegebenen Zeit immer in einer beſtimmten Klaſſe ſeiner Lehranſtalt Unterricht hatte. Sein Argwohn, daß Schüler dieſer Klaſſe eine freie Stunde haben wollten und auf dieſe etwas ungewöhnliche Art ſie zu erhalten hofften, erwies ſich als begründet. Eine überraſchende ſtrenge Unterſuchung brachte ein Ge⸗ ſtändnis der Schüler, die nun eine gebührende Be⸗ ſtrafung zu erwarten haben. — — Das ſeltene Glück, ſchon mit 36 Jahren Groß⸗ vater zu werden, hatte der ſerbiſche Bauer Alexan⸗ der Gjorgjewitſch aus einem Dorfe unweit von Bel⸗ grad. Im Jahre 1901 geboren, heiratete Alexander während des Krieges, im Jahre 1917, als Männer im beſetzten Serbien eine Seltenheit waren, tm Al⸗ ter von 16 Jahren. Als er 17 Jahre alt war, hatte er bereits einen Sohn. Dieſer heiratete im Jahre 1986, als er 18 Jahre alt geworden war, ebenfalls und hat nun von ſeiner Frau einen Sohn bekom⸗ men,. Dieſes Ereignis hat in den Dörfern der Um⸗ gebung von Belgrad großes Aufſehen erregt, und zu der Taufe des Kindes kamen die Bauern aus der ganzen Umgebung, um den jugendlichen Großvater zu beglückwünſchen. Taufpate war der Abgeordnete dieſes Wahlkreiſes, der dem jungen Großvater auch die Glückwünſche der Waerans überbrachte. — Eine wilde Panik 95 dieſer Tage in einem Irrenhaus der ungariſchen Stadt Szekſzard. Durch eiſerne Oefen, die ſeit dem Weltkrieg zum Anhei⸗ zen der Zentralheizung benutzt wurden, wurden einige Ballen im Erdgeſchoß des Gebäudes in Brand geſetzt. Dadurch ſtürzte in einer abgeſchloſ⸗ ſenen Abteilung die Kalkdecke herab. Die Irren ge⸗ rieten in furchtbare Aufregung, die noch geſteigert wurde, als ſich der Rauch der brennenden Balken durch die Anſtalt verbreitete. Erſt als die Feuer⸗ wehr eintraf, gelang es, oͤie Irren zu beruhigen und in Zwangsjacken aus der Abteilung zu retten. * — Einem 46jährigen Mann wurde im Juni 1935 infolge eines Unfalls im Betriebe ein Fuß verletzt. Nach 5 Monaten, in denen er Krankengeld bezog, war er wieder arbeitsfähig. Da ſich aber keine Hei⸗ lung zeigen wollte und der Mann anſcheinend in ſei⸗ ner vollen Arbeitskraft behindert war, wurde ihm eine Rente zugebilligt. Zwei Jahre ſpäter ſuchte er wieder einen Arzt auf, der ſchwere Entzündungen am Fuß feſtſtellte. Eine genaue Unterſuchung ergab, daß das Bein oberhalb des Knies durch ein Gummi⸗ band eingeſchnürt worden war. Damit war der Be⸗ weis erbracht, daß der Mann durch einen Akt der Selbſtverſtümmelung jeden Heilungsprozeß verhin⸗ dert hatte, Während der Zeit ſeiner ſelbſtverſchulde⸗ ten Krankheit waren dem Erkrankten, der ſich jetzt vor dem Strafrichter in Cuxhaven zu verantworten hatte, von der Allgemeinen Ortskrankenkaſſe 1233 Mark vergütet worden. Er erhielt oͤrei Monate Ge⸗ fängnis. de — Die Bubapeſter Polizei nahm in der Gemeinde Alſonemedi einen Müllergehilſen in Haft, dem zur Laſt gelegt wird, 13 Menſchen, darunter ſeine näch⸗ ſten Familienangehörigen, mit Arſeuik vergiftet zu haben. Drei Menſchen ſind bereits der Vergiftung er⸗ K Heth ünchen laclex ellen nit Nenate Copyrioht 5 1 5 N. eee NR S M NN O N KA T E B EI. * Er war übermütig, aufgeräumt, guter Laune. Sie merkte es an ſeinen Worten. Er ſchien mit dem heutigen Tag zufrieden zu ſein und auch mit dem, was er noch bringen ſollte. „Das Lied von den Königskindern, die nicht zu⸗ ſammenkommen konnten, weil das Waſſer zu tief war, hat mich früher immer furchtbar erbittert“, ſagte ſie nachdenklich.„Sollten ſie doch ſchwimmen! Statl deſſen dieſes unſportliche Gejammer zu bei⸗ den Seiten. Das wichtigſte für Königskinder, die von der großen Liebe befallen waren, ſchien mir da⸗ mals: hingehen und Schwimmunterricht nehmen!“ Und ſie ſchloß mit einem kleinen Lachen:„Als ich neun Jahre alt war, hatte ich eben noch keinen Sinn für die Poeſie des Lebens!“ „Der Sinn für die Poeſie des Lebens fehlt dir auch heute noch!“ ſagte Gerd.„Du biſt nämlich etwas zu klug. Das iſt in dieſem Fall keine Steigerung von klug. Es iſt etwas weniger als klug— „Niemand auf der Welt ſagt mir ſo e wie du, Gerd!“ „Niemand auf der Welt ſteht Fir auch ſo nahe wie ich!“ antwortete er raſch.„Uebrigens: was tun Leute, die non der großen Liebe befallen ſind, und die ſchwimmen können?— Wie ich zum Beiſpiel, oder du— 2“ „Ich weiß es nicht, Gerd leiſe. „Weun du etwas mehr Sinn für Poeſie hätteſt, würdeſt du meine Anhänglichkeit an dich beſſer zu würdigen verstehen—“, ſagte er leichthin und pfiff Pluto zurück, der aufmerkſam ſchnuppernd hinter diem Fuchs herlief, den eine Dame a tern ſpazierentrug. antwortete Renate 5 Renate erwiderte zwei. lang den Glas⸗ blick des Pelztieres, das ſich raſch von ihnen en ihren l Eine Ziegelei in Flammen dnb. Bremen, 1. März. In der Hemelinger Dampfziegelei G. m. b.., Bremen⸗ Hemelingen, entſtand in den frühen Morgenſtunden des Dienstag ein Großfeuer, das die geſamte Fabrikanlage faſt bis auf die Grundmauern einäſcherte. Zur Bekämpfung des Großfeuers waren insgeſamt 25 Schlauchleitungen eingeſetzt. Da es ſich um eine modern eingerichtete Ziegelei handelt, wird der eutſtandene Schaden auf 200 000 Reichsmark geſchätzt. Menſchen ſind bei dem Brandunglück nicht zu Schaden gekommen. Drei Todesopfer bei einem e dnb. Kopenhagen, 1. März. In den frühen Morgenſtunden des Dienstags brach in einem Hotel im Hafen von Helſin⸗ gör Feuer aus, dem drei Menſchen zum Opfer fielen. Das Feuer wurde von einer Frau entdeckt, die ſich im erſten Schreck aus den Fenſtern ihres im zweiten Stock gelegenen Zimmers auf die Straße ſtürzte, wo ſie tödlich verletzt liegen blieb. Die übrigen Hotelgäſte mußten ſich, da die Treppen bereits vom Feuer erfaßt waren, über die Brandleitern der Feuerwehr retten. Bei dem N ſich in ein Sprungtuch fallen zu laſſen, verfehlte ein zweiter Gaſt das Tuch und ſtürzte aus dem zweiten Stockwerk auf das Pflaſter Während ſich der Wirt und die übrigen Angeſtellten über eine Hintertreppe retten konnten, erſtickte der Koch des Hotels im Rauch und verbrannte. Ein Stubenmädchen trug ſchwere Brand⸗ wunden davon. Das Feuer, das in kurzer Zeit auf das ganze Haus übergriff, konnte erſt in den Mittagsſtunden gelöſcht werden. Wegen der Gefahr eines Ueber⸗ greifens mußten mehrere angrenzende Gebäude ge⸗ räumt werden. Der Brand, der rund eine Million Kronen Schaden 33 hat, iſt vermutlich auf einen weggeworfenen, noch glühenden Zigarettenreſt oder ein noch brennendes Streichholz zurückzu⸗ führen. Der Münchener Brand niedergekämpft anb. München, 1. März. Das Schadenſeuer, das in der Nacht zum 15 tag die frühere Zentralwerkſtätte der Reichsbahn heimſuchte, hat einen Schaden von etwa 50 000 Mr. verurſacht. Der Brand wurde mit einem Aufgebof von 27 Rohren unter Einſchaltung von 10 Motor ſpritzen bekämpft. Die Brandbekämpfung war durch die verſchiedentlich auftretende Einſturzgefahr er⸗ ſchwert. Die Entſtehungsurſache des Großfeuers iſt noch nicht geklärt. Der ſtädtiſche Rettungsdienſt lei⸗ ſtete bei einigen Leichtverletzten erſte Hilfe. Zuſammenſtoß im Nebel dub Mailaud, 1. März. Bei einem Zuſammenſtoß zwiſchen einem Elektrobus und einem Zug der Dampf⸗ ſtraßenbahn in Parma waren 13 Verletzte, dar unter ſechs Schwerverletzte, zu beklagen. Die Urſache des Unfalls iſt auf dichten Nebel zurückzuführen, der die Sicht außerordentlich erſchwerte. 37000 Maſernfälle in AS dnb Neuyork, 1. März. Laut Mitteilung des Geſundheitsamtes in Wa⸗ ſhington werden die Vereinigten Staaten augenblick⸗ lich von einer der ſchwerſten Maſernepidemien heim⸗ geſucht, die in den letzten Jahrzehnten zu verzeich⸗ nen waren. Allein in der zweiten Februarwoche wurden 37 711 Fälle gemeldet. legen, während die übrigen Erkrankten mit ſchweren Lähmungserſcheinungen in Krankenhauspflege ge⸗ bracht wurden. Im Laufe der Unterſuchung der myſteriöſen Maſſenvergiftung konnte feſtgeſtellt wer⸗ den, daß der Mehlvorrat im Hauſe der Erkrankten große Spuren von Arſenik enthält. Nach dieſer Feſt⸗ ſtellung war es ein leichtes, den Täter zu ermitteln, der vorgibt, ſeine ruchloſe Tat auf Anſtiftung anderer Familienmitglieder begangen zu haben, um ſich in den Beſitz des anſehnlichen Erbes ſeiner Verwandten zu ſetzen. Auch die Helfer des Giftmiſchers konnten feſtgenommen werden. — Amerikas Herrenwelt blickt einer farbenfrohen Zukunft entgegen. Der Verband der amerikaniſchen Modezeichner empfiehlt den Männern für dieſen Sommer eine Mode, die an Buntheit und Farben⸗ pracht mit der duftigen Palette der Damenkleider durchaus wetteifern kann. Nach den jetzt veröffent⸗ lichten modiſchen Richtlinien dieſes Verbandes wird der elegant gekleidete Amerikaner roſarote Flanell⸗ jacketts bevorzugen, zu denen er beigeſarbene Hoſen je nach Wahl mit blauen oder roſtbraunen Streifen tragen ſoll. Sogar der ehrwürdige Smoking ſoll revolutioniert werden. Zu ſeinen feierlich ſchwar⸗ zen Hoſen ſollen hellblaue und burgunderfarbene Jacken erlaubt werden. Als die„beherrſchenden“ Modefarben für die Herrenwelt haben die Mode⸗ zeichner für den Sommer 1938 Himbeerrot, Burgun⸗ der und Hellblau proklamiert. * — In der Ortſchaft Cobham in der Graſſchaft Surrey in England war die 32 Jahre alte Frau Lodge in der Küche beſchäftigt, als ſie ſich verſehent⸗ lich zu ſtark dem offenen Feuer näherte, worauf ihre Kleider zu brennen anfingen. Die Frau rannte ſchreiend hin und her und warf ſich ſchließlich auf den Boden, wo ſte vergeblich die Flammen zu er⸗ ſticken verſuchte. Ihr kleiner Sohn, der vier Jahre alte Michael, kam auf die Angſtſchreie der Mutter herbeigelaufen. Während ſeine Mutter in Flammen gehüllt auf dem Küchenflur lag, ſchob er entſchloſſen einen Stuhl gegen die Anrichte, ſtieg darauf und holte vom Brett eine Kanne, die er mit Waſſer füllte und über der brennenden Frau ausgoß. Dies wie⸗ derholte er mehrmals. Tatſächlich gelang es dem kleinen tapferen Burſchen, die Flammen zu löſchen. Durch die Flammen hatte die Frau ſtarke Brand⸗ wunden erlitten, die ihr ein fremdes und ſchreckhaf⸗ tes Ausſehen gaben. Das erſchrockene Kind lief dar⸗ auf ins Nachbarhaus und holte Hilfe. Als die Nach⸗ barn zurückkamen, ſtand das Haus litten, doch wird ſie durch die Rettungstat ihres kleinen Sohnes am Leben bleiben, n I N V N J fernte.„Aber du haſt doch——“, es war nicht deut⸗ lich, wie ſie dieſen Satz zu beenden gedachte, und da ſie in Schweigen verfiel, tat er es auf ſeine Weiſe. „— alles von dir“, ſagte er,„wir gelten ja auch als verlobt!— Wenn jemand fragt, wann wir hei⸗ raten, ſo perſehe ich ihn automatiſch mit der Ant⸗ wort, daß dies davon abhängig iſt, wann ich einen feſten Wohnſitz haben kann.— Aber in Wirklichkeit kann ich jeden Tag in das Konſtruktionsbüro ein⸗ treten, das weißt du ſo gut wie ich.—— Wahrſchein⸗ lich weißt oͤu indeſſen nicht, was du willſt.— Oder iſt es etwas anderes?— Etwas, das mehr in mei⸗ ner Art begründet liegt?— Aber ich kann wirklich nicht dauernd vor einer Frau auf den Knien liegen. Vielleicht hielte ich das phyſiſch eine Weile aus— aber gewiß nicht in übertragenem Sinne. Er lachte flüchtig, ſelbſt von dem Bild beluſtigt, das ſeine Worte entworfen hatten.„Seit einem Jahr haben wir uns nach dieſer Entfremdung wieder voll⸗ kommen verſöhnt, Renate, aber ſo wie im Anfang iſt es eigentlich nicht mehr geworden!“ „Wir ſprechen immer das gleiche!“ ſagte ſie un⸗ mutig. „Wir tun das, und alle anderen tun das auch. Jeder in ſeiner Art immer wieder in ſeiner Art— — was willſt du eigentlich?— Und jetzt kehren wir um—— Das Treppenhaus lag leer und wie ausgeſtor⸗ ben da, als ſie zurückkamen. Trotz der vielen Woh⸗ nungen war es ſtill wie eine Ruine. Gerd ließ den Fahrſtuhl gläſern herabſinken, und dann ſtrebte der winzige Raum mit ihnen in die Höhe. Er ſah ſie nicht an, vielleicht hatte er ſie vergeſ⸗ ſen Sein Profil wirkte in dieſem Augenblick eigentümlich fremd, mit feſt zuſammengepreßten Lippen. Eine heftige Stille, die wie heiße Luft über ſie herfiel, war plötzlich zwiſchen ihnen. Er wandte ſich um und ſie lächelte, aber ſie löſchte dieſes Lächeln, das ihr unbegreiflich erſchien, ſofort aus, als der kleine Spiegel es ihr wahrheitsliebend zurückgab. Sie gingen in die Wohnung, und wie die Tür ſich hinter ihnen ſchloß, und Renate kaum Zeit ge⸗ funden hatte, Hut und Handſchuhe fortzulegen, be⸗ gann Gerd ſie in einer jähen Freude zu küſſen, mit einer Zärtlichkeit, die von ſeiner völligen Ueberzeu⸗ gung getragen wurde, daß jedes Fäſerchen ihrer Seele und ihrer Perſon ſein gewiſſer Beſitz war, an dem er nicht zu zweifeln brauchte. Sie ſagte ein Wort e e aber ſie ſagte es 88 mehr zu den goldenen Vögeln, die ſich auf der chineſiſchen Sei⸗ dendecke aufhielten, welche über die Wand geſpannt war. 2 8. Paul⸗Gerhard Egge hatte das vielfältige Hin und Her, das ihm ſein Beruf aufzwang, nie als läſtig empfunden, im Gegenteil: es verſchaffte ihm das er⸗ wünſchte Gefühl von Ungebundenheit, das er nicht entbehren zu können glaubte. Inmitten aller Art von angeſtrengter Arbeit, die er für die Flugzeugwerke leiſtete, zwiſchen Plänen, Begutachtungen und eigenen techniſchen Inlereſſen, hatte er ſich immer für die Feierabendſtunden die Fähigkeit bereit gehalten, ſich zu verlieben, weil er dies zu einem ausgeglichenen Leben als notwendig empfand. Er machte ſich nie allzu viele Gedanken darüber, uneingeſtanden von der Vorſtellung gelei⸗ tet, daß es einem Manne wenig Nutzen brächte, etwas meiſt völlig Unberechenbares wie eine Frau in ihren Handlungen und Gedanken vorherbeſtimmen zu wollen. Renate war einundzwanzig Jahre alt, als er ihr in der Kunſthandlung— er hatte eine kleine Holz⸗ plaſtik für eine Freundin gekauft— zuerſt begeg⸗ nete. Langſam war er dann in eine Verſtrickung hin⸗ eingeraten, in der er ſich, nach des Tages Laſt und Mühen ſozuſagen, ſehr wohl befand. Renate wirkte zugleich entſchloſſen und ſanft, verſpielt und ernſt⸗ haft, ſte war launiſch und ſachlich, lebhaft und ſchweig⸗ ſam, und hatte viele Eigenſchaften, die ſie mit an⸗ deren Frauen teilte und manches ganz und gar Ueberraſchende. Angenehm wie reines kühles Waſ⸗ ſer ſchien ſie ihm, eine Quelle von heller Klarheit. Dann aber, als das Nur⸗Freundſchaftliche zwi⸗ ſchen ihnen verlorengegangen und eine entſcheidende Wandlung eingetreten war, gab es Stunden, in de⸗ nen er wünſchte, nie in den Kreis dieſer mädchen⸗ haften Unerfahrenheit hineingeraten zu ſein. Mit⸗ unter kam es ihm vor, als ſpräche ſie überhaupt nicht ſeine Sprache. Er ſah mit Unbehagen und Mit⸗ leid, daß ſie ſich von ihm, beiſpielsweiſe von ſeiner Treue, Vorſtellungen machte, die mit der Wirklich⸗ keit nicht übereinſtimmten. Sie würde unter allen Umſtänden durch ihn eine Enttäuſchung erleben, ſelbſt wenn er den Entſchluß einer entſcheidenden Bindung faſſen ſollte. Einem ſolchen Entſchluß war er bisher in allen anderen Fällen ausgewichen. Er hatte es immer verſtanden, ſich auf vorſichtige und kluge Weiſe im * 1 Guten zu trennen, vielleicht unter Zuhilſenahme einer Art von Logik, die er in der großen Kamerad⸗ ſchaftlichkeit aller Männer untereinander nicht an⸗ gewandt hätte, weil er ſie als fadenſcheinig und un⸗ zureichend empfunden haben würde. Zu ſeiner Auffaſſung von Ritterlichkeit gehörte es, keine Frau für ſo köricht ooͤer ſchwach zu hal⸗ ten, daß ſie etwa nicht imſtande ſei, die Verantwor⸗ tung für ihre Empfindungen ſelbſt zu tragen. Sie verlebten eine leuchtend herrliche Zeit, einige Monate lang, und Renate ahnte nichts von ſeinen Gedanken und nichts davon, daß er ſich erſt nach einiger Mühe mit der Vorſtellung vertraut machte, ſie zu heiraten. Sie hatte das von allem Anſang an für ſelöſtverſtändlich gehalten. Immerhin litt er unter einer gewiſſen Nervoſttt Es war auf die Dauer unerträglich, angebetet zu werden. Halbgott ſein war eine Rolle, die nicht jeden Tag ſtrapaziert werden durfte. Man mußte ſich nicht täuſchen. Später würde ſich die reſtloſe Banaliſie⸗ rung ihrer Ehe ergeben, oder ſie würde ſein Leben mit den traurigen Ranken halber Vorwürfe um⸗ winden, die um ſo ausgeſprochener wurden, je we⸗ niger ſie über ſie ſprach. Ueber dieſe Dinge mußte Klarheit geſchaffen wer⸗ den. Er wollte ſie heiraten, ſeßhaft werden, ein Heim und Kinder haben, aber es war nicht nur ſeine Auf⸗ gabe, Liebender zu ſein, er hatte außerdem noch einen Beruf, an dem er hing und der den größeren Teil ſeiner Gedanken beanſpruchte. Er ſprach mit ihr über dieſes Moment, und er mußte ſehen, daß ſie ihn begriff. Aber er war nur halb zufrieden. Dieſe Liebe von gläſerner Anmut, die ſich ſo ſicher und vernünftig geben konnte, und die vielleicht nicht das geringſte von dem verſtand, was er ihr hatte erklären wol⸗ len, dachte er mißtrauiſch. Immerhin löſte er nun einige ältere unverbind⸗ liche Beziehungen; er tat das in aller Freunsſchaft. So entſchloſſen er ſich von Bindungen löſte, die er löſen wollte, ebenſo entſchloſſen blieb er taktvoll. Die Art, in der ſich ein Mann von Frauen trennte, galt ihm als Gradmeſſer für ſeinen Wert und ſeine Ver⸗ trauenswürdigkeit. Als er nach einigen Wochen zu Renate zurück⸗ kehrte, ſchien ihm nur noch eine Notwendigkeit un⸗ erfüllt zu ſein, diejenige, mit ihr über dieſe kleinen Trennungen von anderen zu ſprechen. Es war an einem Januuartag, als er einiges ſagte, nur eine Kleinigkeit, ein paar Worte über ein ge⸗ ringfügiges Erlebnis, abſichtlich gewichtlos ae Gertebuns F 8 8 böller Rauch' Frau Lodge hat zwar erhebliche Brandwunden er⸗ W Mittwoch, 2. März 1938 Aufbau eines Waldarbeiter⸗ berufsſtandes Oſtern werden erſtmalig Waldarbeiterlehrlinge eingeſtellt Ndz Berlin, 1. März. Die Aufgaben der Forſtwirtſchaft im Dritten Reich können nur mit einer Gefolgſchaft gemeiſtert werden, die weltanſchaulich feſt auf unſerem Boden ſteht, mit dem Wald und Betrieb verwachſen iſt und ihre Aufgaben wirklich beherrſcht und meiſtert. Der Reichsforſtmeiſter hat daher angeordnet, daß im gan⸗ zen Reich der Aufbau eines Waldarbeiterberufs⸗ ſtandes in Angriff genommen wird. Für dieſen Aufbau ſind erſtmalig Oſtern 1938 überall Wald⸗ arbeiterlehrlinge einzuſtellen. Es iſt eine zwei⸗ jährige Waldarbeiterlehrzeit und eine zweijährige Waldarbeitergehilfenzeit und koſtenloſer Beſuch einer Waldarbeiterſchule vorgeſehen. Aufſtiegsmög⸗ lichkeiten ſollen geſchaffen werden. Nähere Beſtim⸗ mungen werden ſpäter getroffen. Der Schulentlaſſene wird beim zuſtändigen ſtaatlichen Forſtamt angemel⸗ det, das koſtenloſe Unterſuchung der Geſundheitsver⸗ hältniſſe veranlaßt und über die Einſtellung ent⸗ ſcheidet. Der Lehrling muß völlig geſund und ohne körperliche Fehler ſein. Söhne von Waldarbeitern werden bevorzugt. Die jährliche Zahl der Lehrlinge richtet ſich wach Zahl und Altersgliederung der in den Bezirken ſtändig erforderlichen Waldarbeiter. In dieſem Jahr können zwei Jahrgänge eingeſtellt werden. Li Neckargemünd, 1. März. Der MGV„Lie⸗ derkranz“ brachte ſeinem langjährigen Mitglied Sattlermeiſter Friedrich Strauß ein Ständchen dar. Im Anſchluß daran übermittelte Vereinsführer Stumpf die beſten Glückwünſche des Vereins. * Buchen, 2. März. In Altheim vollendete der zweitälteſte Einwohner, Peter Theodor Mül⸗ ler, das 90. Lebensjahr. Der Jubilar hat das Leben gemeiſtert wie ſelten einer. In ſeinen jun⸗ gen Jahren hat er das Schuhmacherhandwerk erlernt und das Wanderleben führte ihn hinaus in die weite Welt. Zweimal ſchloß er den Ehebund und iſt Vater von 13 Kindern, von denen fünf Söhne im Welt⸗ kriege im Felde ſtanden und zwei verwundet wur⸗ den. Der Jubilar verrichtet noch alle landwirt⸗ ſchaftlichen Arbeiten. aid ul buy Oui ſaſu id Schöner Erfolg des Heidelberger ß.⸗Baſars. Dem Veuterhilfswerk konnte als Ergebnis des WH.⸗Baſars in der Stadthalle vom 30.—31. Jan. 1938 von der Kreiskaſſenleitung der NSDAP eine Summe von 5960,23/ überwieſen werden. Auch dieſe Summe wird dazu beitragen, vielen unſerer Volksgenoſſen zu helfen und Freude ins Haus zu tragen. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Städtiſches Theater: Keine Vorſtellung. Aus den Kinos: Capitol:„Die Auſternlilli“.— Schloß⸗Filmtheater:„Muſik für dich“.— Gloria:„Zaubei der Boheme“.— Kammer: „Goſparone“.— Odeon: Neues Programm. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ansgabe Aeberall: Abſchied von der Narretei! Letzter Aeberbluck über fröhliche Tage im Südweſten Finale in Ludwigshafen h. Ludwigshafen, 2. März. Im Pfalzbau gaben die Ludwigshafener Schwimmer ihrem ſo wohlgeratenen„Großen“ den ſtilvollen Nachklang mit dem geſtrigen Faſchings⸗ kehraus. Während im Vorjahre hierfür nur der Konzertſaal zur Verfügung ſtand, hatte man in dieſem Jahre ſämtliche Räume mit einbezogen. So verteilte ſich der Tanz beſſer auf die verſchiedenen Tanzböden, und das Gedränge wurde nirgends gar zu arg. Auf der Bühne des Konzertſaales ſpielten die Kapelle Zecherle und eine Abteilung des Muſik⸗ zuges der SA ⸗Standarte 17 abwechſelnd, ſo daß pauſenlos durchgetanzt werden konnte. Uebernom⸗ men war die hübſche Dekoration der Säle vom gro⸗ ßen„Kdß“⸗Maskenball„Freut Euch des Lebens“ und nach dieſem Schlagwort richtete man ſich auch in den letzten Stunden des Karnevals 1938 Im JG⸗Feierabendhaus war auch am Schlußtag wieder gewaltiger Betrieb. Die Tanz⸗ kapelle Ottuſch waltete blitzſauber ihres Amtes. Unten ſpielte das Funkorcheſter 3000 bis 4000 gaben ſich das letzte Stelldichein der närriſchen Saiſon. * Recht vergnügt ging es auch beim traditionellen „Eulen“ ⸗Lumpenball in Frieſenheim zu und beim Faſchingsausklang unſerer Turner im„Jahn“⸗ Haus auf der Gart eninſel. Jeſie der Volksgemeinſchaft: Muckertum und Griesgram wurden beſiegt Wie die Breisganhauptſtadt feierte * Freiburg, 2. März. Funkenartillerie, Bürger⸗ korps und Ranzengarde haben am Roſenmontag in der Breisgauhauptſtadt eine erfolgreiche Schlacht gegen Muckertum und Griesgram geſchlagen. Als um 10.30 Uhr die närriſchen Truppen vor dem Nat⸗ haus Paradeaufſtellung genommen hatten, konnte der Bürgermajor dem Zunftmeiſter einen vollkom⸗ menen Sieg und den Einzug von Humor und när⸗ riſcher Fröhlichkeit in die Schwarzwaldſtadt melden. Nach der Parade wurde in der Löwenbräußhalle die traditionelle Ratsſuppe eingenommen, gewürzt mit zahlreichen Reden und dem bei dieſem Anlaß obliga⸗ toriſchen Ordensſegen. Den Höhepunkt des Tages bildete der Feſtzug am Nachmittag, der in rund 50 Gruppen ein bunt⸗ bewegtes, farbenprächtiges Bild in die Straßen zau⸗ berte, dem die herrliche Vorfrühlingsſonne den letz⸗ ten Glanz verlieh. Mainzer Rekoröòzahlen Rund 400 000 auswärtige Beſucher am Roſenmontag * Mainz, 1. März. Der Jubiläumsroſenmontags⸗ zug brachte eine ungeheure Verkehrswelle über Mainz und war nur durch die außerordentlichen Verkehrsmaßnahmen und den ganzen angeſpannten Einſatz der Behörden und ihrer Organe reibungslos zu bewältigen. Die Kreistage des Jahres 1935 nsg. Karlsruhe, 2. März. War der Kreistag der NS DDA bisher in der Regel eine interne Veranſtaltung der Partei mit einer Anzahl Arbeitstagungen der Gliederungen, ſo wird er künftig nach dem Willen des Stell⸗ pertreters des Führers alljährlich zum größten Feſt der Volksgemeinſchaſt im Kreis ausgeſtaltet. Stadt und Land vereinigen ſich in der Kreis⸗ hauptſtadt zur Rückahrt auf gemeinſame Arbeit und Leiſtung, zur Willenskundgebung für die Zukunft und zu gemeinſamer Lebensfreude. Die altherge⸗ brachten Volksfeſte werden nach Möglichkeit mit ein⸗ bezogen. Im Lauf der Jahre ſoll der Kreistag eine ebenſo klare Ausprägung erhalten wie der Reichs⸗ parteitag. Im kommenden Frühjahr und Sommer werden die Kreistage zum erſten Male in dieſem großen Rahmen durchgeführt. In der Auswahl der Ter⸗ mine wird Rückſicht auf die Hauptarbeitszeiten in der Landwirtſchaft genommen. 5 Um die Kreistage in allen 27 Kreiſen innerhalb der verhältnismäßig kurzen Friſt ſtattfinden zu laſ⸗ eee. Verufserziehung und Leiſtungskampf Gauarbeitstagung der Fachabteilung Chemie im Geſellſchaftshaus Ludwigshafen :: Ludwigshafen, 1 März. Die Fachabteilung„Chemie“ der Gauwaltung Saarpfalz hielt im Stästiſchen Geſellſchaftshaus Ludwigshafen ihre Gauarbeitstagung ab, auf der Fachabteilungswalter Pg. Blaſius einen ausführ⸗ lichen Tätigkeitsbericht über die Arbeit im letzten Jahre gab. Zunächſt berührte er den„Hundert⸗ Tage⸗ Kampf“, deſſen Erfolg nicht ausgeblieben ſei. Durch die Schaffung der Urlaubsordnung ſei ein Mindeſtſatz von Urlaub garantiert. Die neuen Kün⸗ digungsbeſtimmungen ſeien zwar nicht geſetzlich ver⸗ ankert, aber es dürfte wohl keinen Betriebsführer geben, der ihre Notwendigkeit nicht einſehe und ſie anerkenne. Anſchließend berührte der Redner eine Frage, die auf der Arbeitstagung immer wieder angeſchnitten wurde: die Schaffung einer Berufserziehung für Ar⸗ beiter der chemiſchen Induſtrie Weun die chemiſche Induſtrie nicht Gefahr laufen wolle, eines Tages ohne Nachwuchs dazuſtehen und überaltert zu ſein, müſſe man eine Grundlage ſchaffen, auf der ſich auch in der chemiſchen Induſtrie Lehrlinge ausbilden ließen. Darauf müßten die Betriebsführer im engſten Zu⸗ ſammenarbeiten mit den Waltern der DA hinzie⸗ len. Zu dem Begriff der ſozialen Selbſtverantwor⸗ tung führte der Redner aus, daß man eines Tages dort hinkommen müſſe, daß notwendige Forderun⸗ gen nicht mehr durch Geſetze durchgedrückt werden müßten. Gauobmann Pg. Stahl nahm im Anſchluß daran die Einführung des ſtellvertretenden Fachabtei⸗ lungswalters, Direktor Dr. Wurſter(gBetriebs⸗ führer der JG⸗Farbeninduſtrie Ach, Werk Ober⸗ rhein) vor, der darauf über „Die Aufgaben des Betriebsführers der chemiſchen Induſtrie“ ſprach. Der ſozjalen Leiſtungsfähigkeit ſeines Be⸗ triebes müſſe ſein beſonderes Augenmerk gelten. Die zweſentlichſten Punkte der ſoziglen Aufgaben ſeien die Nachwuchsfrage und die Frage der Geſundheitsfüh⸗ rung im Betrieb. Ganz weſentlich für die Technik der chemi⸗ ſchen Betriebe ſei die große Vielſeitigkeit der Arbeitsmethoden, wie ſie durch die unendliche Mannigfaltigkeit der durchgeführten Prozeſſe bedingt ſei und ebenſo charak⸗ teriſtiſch ſei die ſtändige, oft ganz ſprunghaft ver⸗ laufende Weiterentwicklung dieſer Arbeitsverfahren. Eine Lehre ſetzte voraus, daß ein mehr oder weniger umſchloſſener und begrenzter Bereich fachlichen Kön⸗ nens vorliege. Die chemiſche Induſtrie vermöge eine ſolch klaſſiſche„Lehre“ nicht zu geben. Betriebs⸗ meiſter und Laboranten, Arbeiter in Betrieben und Laboratorien wüchſen im allgemeinen nach einer ge⸗ wiſſen Anlernzeit und Vorbildung in ihre Tätigkeit hinein Zu der Geſundheitsführung im Betriebe gab er der Ueberzeugung Ausdruck, daß die nunmehr auch im Gau Saarpfalz einſetzenden Betriebsunterſuchungen ſegens⸗ reich wirken würden. In ausführlichen Worten wandte ſich nun der Lei⸗ ter des Amtes Geſundheit, Pg. Dr. Ramm, an die Verſammelten und zeigte ihnen die ungeheure Be⸗ deutung der Erhaltung und Förderung der Volks⸗ geſundheit auf. Alle Anſtrengungen eines Vier⸗ jahresplanes ſeien vergeblich, wenn es nicht gelinge, die Menſchen raſſiſch und geſundheitlich höher zu entwickeln. Im Verlauf ſeiner längeren Ausfüh⸗ rungen gab er einige Richtlinien, wie es möglich ſei, den deutſchen Menſchen auf einen Geſundheits⸗ ſtandard zu bringen, der ihn befähige, den geſtellten wirtſchaftlichen wie auch wehrpolitiſchen Anforde⸗ rungen gerecht zu werden Es ſprachen ferner Pg. Hartig⸗Berlin über Be⸗ rufserziehung in der chemiſchen Induſtrie und Pg. Caxius⸗Berlin, der Leiter des Fachamtes„Chemie“, über das Thema„Die chemiſche Induſtrie im Lei⸗ ſtungskampf“. ſen, feiern jeweils die benachbarten Kreiſe am ſelben Tag, jeder aber für ſich. Bisher ſind folgende Termine vorgeſehen: am 14. und 15. Mai in Wertheim, Mosbach und Buchen; am 21. und 22. Mai in Bühl, Offenburg, Raſtatt und Kehl; am 28 und 29. Mai in Heidelberg un d Mannheim; am 11. und 12. Juni in Neuſtadt, Villingen, Donaueſchingen und Wolfach; am 18. und 19. Juni in Karlsruhe und Pforzheim; am 25. und 26. Juni in Sinsheim und Bruchſal: am 2 und 3. Juli in Emmendingen, Freiburg und Lahr; am 9. und 10. Juli in Müllheim, Lörrach und Säckingen; am 16. und 17. Juli in Konſtanz und Stockach; am 6. und 7. Auguſt in Ueberlingen; am 27 und 28. Auguſt in Waloshut. Der Kreistag ſoll einmal einen umfaſſenden Ueberblick über die Arbeit des Kreiſes im allgemei⸗ nen und der Parteigliederungen im beſonderen ge⸗ währen. Es iſt daher in Ausſicht genommen, ihn je⸗ weils am Samstagvormittag mit einer Leiſtungs⸗ ſchau zu eröffnen, in der das kulturelle und wirt⸗ ſchaftliche Schaffen in volkstümlich⸗bildhafter Form dargeſtellt wird. Am Samstagnachmittag findet die Führertagung des Kreiſes ſtatt. Der Abend ſchließt mit einer Feierſtunde oder Theateraufführung. Der Sonntagvormittag bringt Arbeits⸗ tagungen der Aemter und einen Appell der Po⸗ litiſchen Leiter. Den Höhepunkt des Kreistages bildet die Großkundgebung am frühen Nachmittag des Sonntag, auf der ein bekannter Redner aus dem Gau oder Reich ſpricht; der traditionelle Vorbei⸗ marſch folgt. Den Abſchluß des Kreistages bildet ein großes Volksfeſt mit hervorragenden Schauvor⸗ führungen und geſelliger Fröhlichkeit. Einige Zahlen mögen den Umfang der Arbett, dis in verkehrstechniſchem Sinne zu erledigen war, kenn⸗ zeichnen. 5 Die Reichsbahn beförderte am Roſenmontag bis 17 Uhr zum Mainzer Bahnhof 140 000 Reiſende. Zur Bewältigung dieſes Verkehrs ſtanden 121 fahr⸗ planmäßige Züge zur Verfügung, außerdem wurden 53 Sonderzüge eingelegt. Für den Rücktransport der Beſucher wurden bis 24 Uhr außer 48 plan⸗ mäßigen Zügen 46 Sonderzüge gefahren. Die Mainzer Straßenbahnen beförderten am Roſenmontag etwa 90 000 bis 100 000 Fahrgäſte. Der Kraftwagen verkehr hatte gleichfalls eine Steigerung ins Ungeheure erfahren. Man hatte mit etwa 20000 von auswärts kommenden Kraftwagen gerechnet, nach vorſichtiger Schätzung der zuſtändigen Stellen dürfte ihre Zahl aber 3000 0 erreicht haben. Außerdem liefen 500 Omnibuſſe ein. Nach polizeilicher Schätzung betrug die Zahl den Fußgänger am Roſenmontag das Dreifache der Zahl an früheren Roſenmontagen. Bei vorſichtiger Schätzung kann man die Zahl der Fremden, die am Roſenmon⸗ tag in Mainz weilten, mit 350 000 bis 400 000 auneh⸗ men, alſo mehr als das Doppelte der Einwohnerzahl (145 000) von Mainz. * Auch Pforzheim war närriſch * Pforzheim. 2. März. Pforzheim hat aufgedreht. Zehntauſende aus der Stadt und ſeiner Umgehung bildeten eine undurchdringliche Menſchenmauer, als der große Fasnachtszug die Straßen der Stadt paf⸗ ſierte. In Fuß⸗ und Wagengruppen, flankiert von reitenden Herolden, von Blechmuſik, Trommlern und Pfeifern, zeigten Alt⸗, Mittel⸗ und Nordſtadt in hu⸗ morvollen Bildern die Eigenheiten ihres„Stam⸗ mes“. Pforzheimer Gold und Silber, Schmuck und Uhren waren ſinnfällig und wirkungsvoll heraus⸗ geſtellt. Großfiguren in allen erdenklichen Geſtalten prägten ein Bild der Zeit. Der ganze Zug war auf lokale Ereigniſſe eingeſtellt und endete unter feier⸗ lichen Zeremonien auf dem SA⸗Platz mit dem Vep⸗ brennen des Gekrätzwurmes. Die Eisdecke brach! Drei Kinder ertrunken * Maulbronn, 1. März. Ein furchtbares Unglück ereignete ſich am Sonntagnachmittag auf dem Kraichſee bei Sternenfeld. Sechs Jungen aus Derdingen im Alter von neun bis zwölf Jahren waren an den See gegangen, Einer der Knaben brach auf der dünnen Eisdecke ein; zwei ſeiner Ka⸗ meraden wollten ihn herausziehen, brachen jedoch ebenfalls ein. Alle drei ſind ertrunken. Was hören wir? Donnerstag, 3. März Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Ohne Sorgen jeder Morgen. — 10.00: Volksliedſingen.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Neue Wiener Lieder(Schallpl.). — 14.15: Zur Unterhaltung(Aufnahmen).— 16.00: Mufſik am Nachmittag.— 18.00: Die Führerin im Arbeitsdienſt. — 18.30: Griff ins Heute.— 19.15: Allerhand aus dem Badnerland.— 20.00: Bunte Abendmuſik.— 21.30: Kam⸗ mermuſik.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Volks⸗ und Unterhaltungsmuſik.— 24.00: Nachtkonzert: Engliſche Or⸗ cheſtermuſik. Deuiſchlandſender .00: Aufnahmen.—.90: Frühkonzert.— 10.00: Molks⸗ lledſingen.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.152 Kleine Hauskonzerte im alten Stil.— 15.40: Der Weg zum Schweſternberuf.— 16.00: Muſik am Nachmittag. 18.00: Klaviermuſik.— 18.30: Kleines Unterhaltungskon⸗ zert.— 18.40: Der deutſche Schützen verband.— 19.10: Feierabend⸗ Unterhaltung.— 20.00: Aus bekannten Opern. — 22.30: Kleine Nachtmuſtk.— 23.00: Nachtmuſik, uncl um cſu- Blick auf die Spargelſtadt * Schwetzingen, 2. März. Zur Jahreshauptverſammlung des Gaſtſſtätten⸗ und Beherbergungsgewerbes, die im„Weißen Schwan“ ſtattgefunden hat, war auch der Geſchäftsführer der Gruppe Gaſtſtätten und Beherbergungsgewerbe, Adolf Knodel⸗ Karlsruhe, ſowie die Herren Dr. Ger⸗ ber und Frey von der Kreisgruppenleitung er⸗ ſchlienen. Ortsgruppenwalter Gaube gab einen um⸗ fangreichen Geſchäftsbericht. An der Schloßgarten⸗ kaſſe wird zur Orientierung eine Werbungstafel an⸗ gebracht, auf der ſämtliche Schwetzinger Gaſtſtätten verzeichnet ſind. Zur Auskunfterteilung in Berufs⸗ fragen und juriſtiſchen Angelegenheiten wurden zwei Beratungsſtellen eingerichtet. Verkehrsdirektor Völ⸗ ker ſtellte feſt, daß alle Gaſtwirte dem Schwetzinger Verkehrsverein angehören und eine gute Zuſammen⸗ arbeit gewährleiſten. Was gibt es Neues in Hockenheim? * Hockenheim, 2 März. Im„Löwen“ hielt die Pioniervereinigung Hockenheim einen gut beſuchten Kameradſchaftsabend ab. Ein ſtimmungsvolles Pro⸗ gramm, ausgeſtaltet von der Stadtkapelle, dem Baſ⸗ ſiſten Mitſch und dem Humoriſten Klein, ſtellte bald einen frohen Kontakt her. Schöne Stunden verleb⸗ ten auch die Beſucher des Abends der ehemaligen Artilleriſten im Saale„Zur Krone“. Nach der Be⸗ grüßungsanſprache von Kameradſchaftsführer Baſtel wurde die Ehrung zwei verdienter alter Kameraden durch Ueberreichung eines Ehrendiploms vorgenom⸗ men; Mich. Löſch und Mich. Schleicher haben 38 Jahre lang der Kameradſchaft die Treue gehalten. * Plankſtabt, 2. März. Alljährlich werden die bei dem örtlichen Pferde verſicherungsverein verſicher⸗ ten Pferde durch Stadttierarzt Dr. Stoffel neu eingeſchätzt. Dieſe Einſchätzung ſand am letzten Samstag auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz ſtatt. * Oftersheim, 2. März. Seinen 75 Geburts⸗ tag konnte Georg Pfiſterer, Gartenſtraße 17, in friſcher Geſundheit feiern. Herzliche Glückwünſche! Die NS⸗Frauenſchaft hielt im Saale„Zur Roſe“ einen großen Unterhaltungsabend ab. Seite/ Nummer 100 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 2. März 1938 Alles klar für die kommende Sportſaiſon! Anſere deutſchen Molorrad- und Autorennſtälle ſind gerüſtet 35 Am 10. April eröffnet das Internationale Eilenriede⸗ Rennen in Hannover die Motorradrennſaiſon, und am 8. Mai fällt beim Großen Preis von Tunis der erſte Start⸗ ſchuß zum neuen Rennjahr der Wagen. In einer kurzen Zeitſpanne geht es los auf den Rennbahnen, beginnt die Sportſaiſon dieſes Jahres. Unſere deutſchen Rennſtälle haben ſich nunmehr im Hinblick auf ihre Fahrer und Maſchinen feſtgelegt, jedenfalls die Motorradſtälle; denn die Wagenmannſchaften, die von Mercedes und der Auto ⸗ Union, gehen jetzt erſt einmal in dieſen Tagen herunter nach Monza zum erſten Training. Allerdings, was die Fahrerfrage anbelangt, ſo ſind ſowohl bei der Auto⸗Union als auch bei Mercedes die Eutſcheidungen gleichfalls mehr oder weniger gefallen. Mercedes verfügt ja bekanntlich über Caracctola, Brauchitſch und Lang als Spitzenfahrer und hat dann noch eine ganze Reihe von guten Nachwuchs⸗ fahrern im Treffen, die ſich Neubauer bereits im ver⸗ gangenen Jahr auswählte. Die Auto ⸗Union iſt ſeit dem Todesſturz Bernd Roſemeyers weit weniger glücklich daran. Auch Hans Stuck wird vorausſichtlich in der kom⸗ menden Saiſon für die Auto⸗Union nicht am Start ſein. So hat das ſächſiſche Werk vorläufig nur Haſſe und Müller, zwei Fahrer alſo, die gewiß nicht ſchlecht ſind, gegen die Mereedes⸗Dreiſchaft aber wohl kaum etwas auszurichten haben werden. Man darf geſpannt ſein, wen die Auto⸗ Union noch engagiert. In dieſen Tagen wird man jeden⸗ falls in Monza einige Nachwuchsleute erproben. Hinter dem Namen Stuck ſteht nach wie vor ein großes Fragezeichen. Was iſt los mit Stuck? Gewiß, wir wiſſen von großen Plänen, die er im Hintergrund hat und über die man noch nicht berichten kann. Aber das würde ihn ja nicht hindern, in dieſem Jahr gleichfalls auf den Rennbahnen dabei zu ſein. Für die Auto⸗Union jeden⸗ falls wäre Stuck jetzt doch der gegebene Mann. Die Situation wäre zu grotesk, wenn auf der einen Seite einer der beſten deutſchen Fahrer die Hände im Schoß das Jahr über daſitzen würde, auf der anderen Seite aber eine deutſche Fabrik dringend einen guten Fahrer braucht. Nun, man wird ſehen, wie das wird. Und die Motorradrennſtälle? Unſere deutſchen Motorradrennſtälle werden ihre Kräfte in der kommenden Saiſon in weiſer Konzentration einſetzen. Da W konzentriert ſich in erſter Linie auf die 250 ⸗cem⸗Klaſſe, NStt auf die 350er Maſchinen und BMW auf die Halbliterklaſſe. Mancherlei an neuen Maſchinen iſt dabei in Vorbereitung. DW verſucht es mit einer aaher Verſuchsmaſchine und wird in der 500er Klaſſe nur noch ab und zu zu Vergleichszwecken am Start ſein, bis man eine neue 500er entwickelt hat, die kampfſtark iſt.— Bei NS rechnet man damit, daß eine neue Rennmaſchine, natürlich eine 35her, bis zur Mitte diefes Jahres auf der Bahn iſt. Bis dahin wird man mit dem bisherigen Modell, das freilich in der Winterruhe noch etwas ſchneller gemacht worden iſt, antreten.— BMW ſchließlich iſt ja mit ſeiner 30ber Maſchine ganz groß auf dem Plan und hat ſicherlich dieſen ſchnellen Renner im Winter noch hier und da ver⸗ beſſern können. Fahreriſch ſieht es in den Rennſtällen ſo aus: für De W ſtarten Winkler, Kluge. Wünſche, Petruſchke und Hamelehle, wobef Winkler in einigen Fällen die 350er und Hamelehle — wir ſaagten es ſchon: zu Verſuchsgwecken— die ßer ſteuern wird, während die anderen Fahrer auf her Ma⸗ ſchinen eingeſetzt werden. Für NSu werden Fleiſchmann, Bodmer und Hentze am Start ſein und für BMW eweiter⸗ hin Gall und Ley ſowie als Nachwuchsmann Maier. Das wäre der Stand der Rüſtungen für das kommende Sportfahr, und wir wiſſen, daß der Einſatz noch ſtärker und wenn möglich noch erfolgreicher werden wird als im Jahre 1937! V. St. g Wieder in Monza! Alfa Romeo erprobt den neuen Rennwagen Die letzten Wochen und Monate vor Beginn einer neuen Automobil⸗Rennzeit werden ſeit Jahren ſchon von den großen Rennfirmen gerne dazu benutzt, ihr Material— ſowohl Fahrer ols auch Wagen— zu überprüfen. Es iſt klar, daß es in dieſem Frühjahr nicht anders ſein wird. Jo, der Anfang wurde bereits gemacht. Die Mailänder Monza⸗Bahn iſt infolge der klimati⸗ ſchen Verhältniſſe Oberitaliens in das Blickfeld der eurv⸗ päiſchen Rennſtälle gerückt. Das Intereſſe wird heuer weit größer ſein als ſonſt, denn jetzt ſollen auch die nach der am 1. Januar 1938 in Kraft getretenen neuen Formel gebauten Wagen ihre Fähigkeiten nachweiſen. Die erſten Proben veranſtaltete in dieſen Tagen ſchon Italiens großer Rennſtall„Alfa Corſe“. Unter der Führung von E. Ferrari erſchien ein gonzer Troß von Rennfahrern und Mechani⸗ kern mit den neuen Grand⸗-Prix⸗Alfa⸗Romeo. Unter den Fahrern bemerkte man Brivio, Siena, Biondetti, Tadini, Marinoni u. a. Marinoni ſaß am erſten Tage am Steuer des Wagens, der allerdings noch nicht voll ausgefahren wurde. Da die Probefahrten außerdem ſozuſagen unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit vonſtatten gingen, muß man ſich darauf beſchränken, die Tatſache der ſtattgefundenen Fahrten wiederzugeben. Wie es heißt, ſollen auch die deutſchen Werke demnächſt mit ihren Verſuchsfahrten in Monza beginnen. Sowohl Mercedes⸗Benz als auch die Auto⸗Union wollen ihre Mo⸗ delle und Fahrer überprüfen, um die letzten Vorbereitun⸗ gen für die kommende Rennzeit treffen zu können. Italiens Rennfahrer ehren Roſemeyer Auf dem Waldfriedhof Berlin⸗Dahlem, der letzten Ruheſtätte unſeres großen Rennfahrers Bernd Roſemeyer, ſanmd eine feierliche Ehrung durch die italieniſchen Renn⸗ fahrer ſtatt. Ihr Sprecher war Nazzarro, einer der älte⸗ ſten Rennfahrer, der im Jahre 1907 den Kaiſerpreis im Taunus gewonnen hatte und in jener Vorzeit des Auto⸗ rennſports einer der berühmteſten Fahrer war. In Be⸗ gleitung einer Abordnung des italieniſchen Faſeio in Ber⸗ lin legte Nazzarro am Grabe Roſemeyers einen Kranz nieder mit der Widmung:„Dem toten Kameraden Bernd Roſemeyer— die italieniſchen Reunfahrer“. Führende Perfönlichkeiten des Sports und der Induſtrie, darunter auch Dr. Porſche, eine Abordnung der SS und des NS wohnten der ſchlichten Feier bei. Im Auftrage von Korps⸗ führer Hühnlein dankte Stabsführer von Bayer⸗Ehren⸗ berg den Italienern. 295 Galopprenntage genehmigt Jahresverſammlung der Rennvereine in Berlin Später als ſonſt fand, wie bereits kurz berichtet, in Berlin die Jahresverſammlung der Rennvereine ſtatt, die in der Hauptſache der Zuteilung der neuen Renntermine für das laufende Jahr dient. Gegenüber 1937 wird das neue Renn⸗ jahr eine kleine Steigerung aufweiſen, insgeſamt wurden, ohne die Rennen der Klaſſe B. 295 Renn⸗ tage genehmigt, wobei das Plus von neun Renn⸗ tagen ausſchließlich den Provinzbahnen zugute ge⸗ kommen iſt. An beſonderen Zuwendungen vergab die hörde wieder drei Rennen, Breslau wurden 6000 Mark für beſondere Unterſtützung des Amateurſports zugeſpro⸗ chen, Mülheim⸗Duisburg erhielt den 10 600⸗Mark⸗Preis für die am beſten ausgebaute Hindernisbahn, während der Preis der Jährlingsauktionen im Werte von 10 000 Mark für Zweijährige, die als Jährlinge auf öffent⸗ lichen Verſteigerungen erworben wurden auf dem Wege der Verloſung ali Leipzig fiel. Mülheim gab als Termin für das neue Rennen bereits den 8. Juli bekannt. Er⸗ freulich iſt der Ausbau der Querſeldeinrennen. zu denen ſich nach Trakehnen mit dem traditionellen v. d. Goltz⸗ Rennen neuerdings auch Hoppegarten. Maadeburg, Frank⸗ furt a.., Danzig⸗Zoppot und Kaſtrop entſchloſſen haben. Insgeſamt werden neun dieſer ſchweren Rennen im lau⸗ fenden Jahre durchgeführt, davon je zwei in Hoppe⸗ garten, Magdebura und Frankfurt a. M. Der Terminkalender hat folgendes Ausſehen: Hoppegarten: 24., 30. April;.,., 15., 29. Mai:., 6. Juni;.,., 17. 21. Juli;., 13. Auguſt;.,., II., 20. Oktober. 2 8. September:.,., 16., 5 Karlshorſt: 10., 18., 27. April:., 12., 22. Mai; 4. 16. 10 Auauſt: Oberſte Be⸗ —— 23., 30. Juni; 10., 24., 31. Juli; 7. 17. 21. 27. ., 15., B. September;., 13., 22. Oktober: 11. Novbr. Strausberg: 20.,;., 16. April:. Ok⸗ tober: 2.., 13., 16., 19 November: 3. Dezember. Auauſt. Baden⸗Baden: 21. e September. Bielefeld: 18. April; 24. Breslan: 15. Mai: 5. Juni: 3. Juli; 14. Auauſt;., 25. September; 23. Oktober.. Danzig⸗Zoppot:.,., 10., 17. Juli. Auguſt.. 1 S April: 22. 26. Mai:., 6. Juli;., Oktober;., 6. November. Bad Doberan: Dortmund: 24., 27 September:., 12. 1 Kleine Sport- Nachrichten „Das Ortsbuch für das Deutſche Reich“ ein wichtiges Nachſchlagewerk, herausgegeben in Verbindung mit der Deutſchen Reichspoſt und der Deutſchem Reichsbahn. er⸗ ſcheint in Kürze im Verlage der Deutſchen Verlaasgeſell⸗ ſchaft m. b.., Berlin SW 11, Deſſauer Str. 38. Dieſe neue achte Auflage iſt vollſtänd ig neu bearbeitet. nach den neueſten amtlichen Unterlagen auf den heutigen Stand gebracht und erheblich erweitert. Auf ca. 2000 Seiten in vergrößertem Format führt das Ortsbuch jetzt rund 140 000 Ortſchaften auf. Subſkriptionspreis in Leinen 47.,. (ſpäter 55.), in Halbleder 52 R./(ſpäter 60 R.). Im Gau Süſtweſt wird am kommenden Sonntag, dem 6. März, nur ein Handball⸗Meiſterſchaftsſpiel ausgetragen. In Darmſtadt ſtehen ſich bereits am Vormittag die Mannſchaften des SV 98 Darmſtadt und des führenden Das Haßloch gegenüber. Nordmark⸗Meiſter im Hockey wurde der Uhlenhorſter Hé Hamburg. Die Zahl der zu den Meiſterſchafts⸗End⸗ ſpielen bereit ſtehenden Mannſchaften har ſich damit auf ſieben erhöht. Ein internationales Hockeyturnier wird an den Oſter⸗ feiertagen in Düſſeldorf vom Deutſchen Sc veranſtaltet. Man erwartet eine ſehr gute Beſetzung. Aus dem Aus⸗ lande liegen bereits einige Zuſagen vor. Der JAA ⸗Kongreß wurde am Montag in Paris er⸗ öffnet. 17 Länder waren vertreten. Insgeſamt wurden 45 neue Weltrekorde genehmigt, darunter auch die im 100⸗ Meter⸗Lauf von Jeſſe Owens mit 10,2 und 110 Meter Hür⸗ denlauf von Forreſt Towns mit 13,7 Sekunden erzielten ſehr umſtrittenen Leiſtungen. a Owens 10,2 ſind Weltrekord! Leichtathletik-Kongreß in Paris tach den vorbereitenden Tagungen der Regel⸗ und Rekordkommiſſion wurde am Montag in Paris der Kon⸗ greß des Internationalen Leichkathletik⸗Verbandes(JAA) eröffnet. Der Kongreß iſt von 87 Vertretern aus 17 Län⸗ dern— Belgien, Dänemark Deutſchland, England, Finn⸗ land, Frankreich, Holland, Irland, Italien, Japan, Nor⸗ wegen, Oeſterreich, Polen, Schweden, Schweiz, Ungarn und US— beſucht. Den Willkommensworten des frau⸗ zöſiſchen Sportführers Maſſard dankte der Vorſitzende S. Edſtröm(Schweden) im Namen der JAA. Nach einer Gedenkminute für den verſtorbenen Ehrenpräſidenten des Ii Baron Coubertin, dem der Weltverband durch die Wiedererweckung der Olympiſchen Spiele ſein Entſtehen verdankt, begann die Tagung. Die Aufnahme der neu ge⸗ gründeten Amateur⸗Athlettk⸗Union of Eire(Irland) und des Leichtathletik⸗Verbandes von Ceylon wurde beſtätigt, daß nunmehr der JAA 54 Landesverbände angehören. Die Beſtimmungen über die Auslandsreiſen der Aktiven wurden dahingehend erweitert daß die 21 Starttage erſt zu zählen beginnen, wenn der Athlet ſein Reiſeziel erreicht hat; die Fahrttage werden alſo nicht nde Das im Vorfahr ſo großes Aufſehen erregende Startverbot amerikaniſcher Leichtathleten in Deutſchland gab Ver⸗ anlaſſung, der Regel 2 der Satzungen folgenden neuen Wortlaut zu geben:„Zweck der Federation iſt eine freund⸗ liche und loyale Zuſammenarbeit aller Mitglieder zum Wohle der Leichtathletik in der ganzen Welt.“ Aus der langen Liſte der neu genehmigten Weltrekorde (insgeſamt 451) iſt bemerkenswert, daß der 100⸗Meter⸗Lauf des Olympiaſiegers Jeſſe Owens mit 10,2(Sekunden und der 110⸗Meter⸗Hürdenlauf ſeines Landsmannes Foreſt Towns mit 13,7 Sekunden trotz aller Bedenken doch noch Anerkennung gefunden haben. Deutſchland iſt mur ein⸗ mal durch Dora Ratjen vertreten, die nunmehr den Hochſprung⸗Weltrekord der Frauen mit 1,65 Meter gemein⸗ ſam mit den Amerikanerinnen Didrickſon und Shirley teilt. Auf der Nachmittagsſitzung des Internationalen Leicht⸗ athletik⸗Verbandes am Montag in Paris wurden einige wichtige Beſchlüſſe Einer der bedeutendſten war der, der die Ver⸗ gefaßt. a Rekordliſte zum Ziele hat. einfachung der Danach werden Höchſtleiſtung über verſchtedene engliſchen Laufſtrecken nicht mehr geführt und bei Wurf⸗ und Stoß⸗ übungen ſoll nur die mit der beſten Hand erzielte Lei⸗ ſtung noch gewertet werden. Angenommen wurde der Antrog des amerikaniſchen Sportführers Avery Brundage, nach dem die Länge für den Anlauf bei Weit⸗, Drei⸗ und Stabhochſprung nicht mehr als 40 Meter, bei Hochſprung J Meter und beim Speerwurf 25 Meter betragen darf. Der ſchwoediſche. eine Staffelmannſchaft wegen Ueberſchreitung der Wechſelmarke nicht mehr zu disquali⸗ fizieren, verfiel der Ablehnung. Deutſchland, Japan, Italien uſw. ſtimmten mit 10:7 gegen Finnland, England, die Schweiz und andere Staaten. 5 An die Regel und Rekordkommiſſion wurde der Vor⸗ ſchlag, die Anerkennung von Weltrekorden von einer pro⸗ zentualen Verbeſſerung der alten Höchſtleiſtungen ab⸗ hängig zu machen, zurückverwieſen. 5 5 Die in Paris feſtgelegte vereinfachte Rekord⸗ liſt e hat folgendes Ausſehen: Männer: Lauf(Meterſtrecken): 100, 200, 400, 800, 1000, 1500, 2000, 3000, 5000, 10 000. 20 000, 25 000, 30 000 und eine Stunde.(Yardsſtrecken): 100, 220, 440. 880, 1 Meile, 2 Meilen, 3 Meilen, 6 Meilen, 10 Meilen und 15 Meilen. Staffeln(Meterſtrecken): 4 mal 100, 4 mal 200, 4 mal 400, 4 mal 800, 4 mal 1500.(Pardsſtrecken): 4 mal 110, 4 mal 220, 4 mal 440, 4 mal 880, 4 mal 1 Meile. Hürdenlauf: 110, 200 und 400 Meter, 120, 220 und 440 Nards. Sprung: Hoch⸗, Weit⸗, Drei⸗ und Stabhochſprung. Wurf und Stoß: Diskus⸗ Speer⸗, Hammerwurf und Kugelſtoßen mit der beſten Hand. Zehnkampf. Gehen auf der Bahn: 3000, 5000, 10000, 20 000, 30 000, 50 000, 1 Stunde. 2 Stunden. Frauen: Lauf(Meterſtrecken): 60. 100, 200, 800,(Pards⸗ ſtrecken): 100, 220, 880. Staffeln(Meterſtrecken): 4 mal 100, 4 mal 200, 3 mal 800.(Hardsſtrecken): 4 mal 110. 4 mal 220, 3 mal 880. Hürdenlauf: 80 Meter. Sprung: Hoch⸗ und Weitſprung. Wurf und Stoß: Diskus- Speerwurf und Kugelſtoß. Fünfkampf. Japan betont Olympia⸗Willen Am letzten Kongreßtage der JA Act in Paris wurden die Olympiſchen Spiele 1940 in Tokio beſprochen. Die Wortführer waren der ehrenamtliche Geſchäfts führer des Internationalen Leichtathletik⸗Verbandes, B. Ekelund⸗ Schweden, und der Generalſekretär des Organiſations⸗ komitees für die 12. Olympiſchen Spiele, Matſuko Nagai. Der vom Präſidenten der JA AF. S. Eödſtröm⸗Schweden, eingebrachte Vorſchlag, die Spiele erſt Ende September oder Anfang Oktober in Tokio zu veranſtalten, blieb gegen die Stimmen von England und USA zur endgültigen Entſcheidung dem IOs⸗Kongreß in Kairo vorbehalten. Da in Tokio im Auguſt große Sitze herrſcht, können die Wettkämpfe erſt nachmittags um 3 Uhr beginnen und ſollen ſich bis zur Dunkelheit hinſtrecken. Aus dieſem Grunde wurde Japan nahegelegt, fürn eine ausreichende künſtliche Beleuchtung Sorge zu tragen. Dem japaniſchen Kampfgericht werden 15 inter⸗ nationale Kampfrichter für die Olympiſchen Spiele beigegeben. Die Wettkämpfe ſollen um einen Wettbewerb im 10⸗Km.⸗ Bahngehen bereichert werden, doch muß Hierfür dem Kongreß in Kairo ein entſprechender Vorſchlag gemacht werden. Nagai, der frühere japaniſche Botſchafter in Ber⸗ lin, berichtete ausführlich über den Stand d Vorberei⸗ tungen und trat den Gerüchten, daß Japan au die Durch⸗ führung der Olympiade verzichte, energiſch entgegen. Er erklärte, daß alles getan würde, um das große Feſt in einem würdigen Rahmen zu veranſtalten. Weiterhin wurden einige Vorſchläge als gut geheißen. Beim Hochſprung gilt ein Teilnehmer nach oͤrei vergeb⸗ ichen Verſuchen bei ſeiner zuvor erreichten Höhe als aus⸗ geschieden. Die Neigung von Aſchenbahnen darf auf einer Länge von 100 Meter nur 0,10 Meter betragen. Dresden: 10., 17., 19. April; 21., 22. Mai:., 7. Juni; ., 7. Auguſt: 24., 25. September; 16., 30., 31. Oktober; Vier Punkteſpiele führt am kommenden Sonntag, 6. März, der Fußballgau Baden durch und zwar Vin Mann⸗ heim— V Mühlburg, SV Waldhof— Vis Neckarau, Germania Brötzingen— FV Kehl und Freiburger FC— SpVg Sandhofen. 1 a Eiche Sandhofen, der badiſche Meiſter im Mannſchafts⸗ ringen, trägt am kommenden Samstag, 5. März, einen Freundſchaftskampf gegen den deutſchen Meiſter Sieg ⸗ fried Ludwigshafen aus. In Ludwigshafen wurde Sandhofen kürzlich bekanntlich hoch geſchlagen. Badens Handball⸗Pokalelf Für das am kommenden Sountag in Bam ⸗ berg ſtattfindende Vorrundeuſpiel um den Adler⸗ preis des Reichsſportführers hat der Gau Baden folgende Handball⸗Mannſchaft aufgeſtellt: Tor: Trippmacher(SV Waldhof); Verteidigung: Müller— Schmidt(beide SV Waldhof); Läuferreihe: Rutſchmann(SV Waldhof)— Gehr(TV Seckenheim)— Zimmermann(SV Etzel(TV 62 Weinheim)— Angriff: f Spengler(S Waldhof)— Montag(Tgd Ketſch)— Waldhof)— Lades(fett Mannheim!— Kemeter(S Waldhof); Erſatz: Meerwarth(Reichsbahn Mannheim). * 7 Neue Handball⸗Termine Das Gaufachamt Handball hat für die badiſche Gauliga für die beiden nächſten Spieltage folgende Meiſterſchafts⸗ ſpiele angeſetzt: 6. März: TS Oftersheim— TV Hockenheim. 13. März: Freiburger FC— Tgde Ketſch, TV Hocken⸗ heim— S Waldhof, TV Seckenheim— VfR Mannheim, TSV Oftersheim— TV 62 Weinheim. Fußball in Südheſſen Es war wieder einmal nichts mit einem ganzen Pro⸗ gramm, die Wogen des Karnevals ſchlugen auch auf die Sportler über. So wurden in Worms alle Spiele ab⸗ geblaſen. In Lampertheim ſtand man ſich ſchon früher gegenüber um am Nachmittag ja nichts zu verſäumen. Vorſch hätte eigentlich zu Hauſe gegen Oberroden ſpielen ſollen. Da aber deren beſter Spieler, Gärtner repräſen⸗ tativen Pflichten nachkommen mußte(Nachwuchsſpiel), ſo hat Lorſch um die Verlegung dieſes Spieles nachgeſucht. Zwei Treffen kamen daher nur zum Austrag, und zwar: Lampertheim— SpVg 98 Darmſtadt:0 MSW Darmſtadt— Arheilgen:1 In Lampertheim waren die Gäſte zuerſt in Front, was aber darauf zurückzuführen war, daß Lampertheim mit nur 9 Mann das Spiel eröffnete. Erſt als ſich die Platzherren vervollſtändigt hatten klappte die Sache beſſer und die Darmſtödter hatten nichts mehr zu beſtellen. Jedenfalls hat ſich Lampertheim ein ſchönes Stück nach vorn geſchoben. Die Darmſtädter Soldaten hatten weit mehr und härter zu kämpfen als etwa das Ergebnis beſagt. Arheilgen ließ nicht locker und ein Unentſchieden log mehr als einmal im Bereich der Möglichkeit. Erſt der Schlußgalopp ſicherte Darmſtadt den Sieg. Die Kreisklaſſe ſah einige Pokalſpiele. Bensheim mußte in Erzhauſen an⸗ treten und verlor dort mit:2. Heppenheim beſiegte Zwin⸗ genberg mit:0, während Biblis ſeinen Nachbar aus Bob⸗ ſtadt:2 abfertigte. Die Spiele der Bezirksklaſſe am nächſten Sonntag: Lampertheim— Lorſch; Bürſtadt— 98 Darmſtadt; Blau⸗ weiß— Pfiffligheim; Alemannia— Oberroden. Neuer Gauſportlehrer für Baden Fußballlehrer Holſtein, der bisher den Niederſachſen⸗ meiſter Werder Bremen betreute, iſt in die Dienſte des DR getreten und übernimmt am 1. April den Poſten eines Reichsbund⸗Sportlehrers für Fußball im Gau Baden. Gau⸗ ſportlehrer Fobra, der bislang die Gaue Baden und Württemberg gemeinſam betreute, verlegt ſein Arbeits⸗ gebiet ganz nach Württemberg. E. Weiß und G. Daumerlang Reichsſieger im Kunſtſpringen vom 1⸗Meter⸗Brett Im Goſeridebad in Hannover beherrſchten am Sonntag die beſten deutſchen Kunſtſpringer und ⸗ſpringerinnen das Feld. Für Männer und Frauen war ein Wettbewerb zur Feſtſtellung der Reichsſieger im Kunſtſpringen vom lem⸗ Brett ausgeſchrieben, den die Favoriten Erhard Weiß und Gerda Daumerlang gewannen, die ſich ſchon in den Pflicht⸗ übungen an die Spitze geſetzt hatten und dann in der Kür ihren Vorſprung noch ausbauten. Von den Männern wur⸗ den 10, von den Frauen 8 Sprünge verlangt. Die Ergebniſſe: Männer: 1. und Reichsſieger Erhard Weiß⸗Dresden 154,31 Punkte, 2. Aderholt⸗Osnabrück 133,03, 3. Volk⸗ Mannheim 124,6.— Frauen: 1. Gerda Daumerlang⸗Char⸗ lottenburg 100,44, 2. Suſe Heinze⸗Berlin 98,77, 3. Harten⸗ ſtein⸗Chemnitz 83,48 Punkte. 8 —4— 6. November. Düſſeldorf: 30. April;., 8. Mai: 19., 22. 27. Juli;., 5. Okober; 10., 13. November. Fraukfurt a..:., 10. April: 29. Mai; 12. Juni: 14., 16. Auguſt;., 10. Oktober. Gotha:., 10., 14. Auguſt. Halle/ Saale: 6. Juni; 21. Oktober. Hamburg⸗Horn: 24. April; 1. Mai; 19., 22., 24., 26. Juni (Derby⸗Woche);., 9. Oktober. Juni; 24., Auguſt; 11. September; 9. Hannover: 3. April;., 22. Mai: 12. Juni;., 14. Auguſt;., 25. September. Bad Harzburg: 10., 12., 15., 17. Juli. Haßloch: 26. Mai: 10. Juli. Horſt⸗Emſcher: 12., 16. Juni: 14., Auauſt: 11., 14. 17. November. September; 30. Oktober;., 20., 28. Köln: 10., 13. April; 11., 15. Mai:., 6. Juni;., 10. Auguſt; 25. 28. September. Kolberg: 1 24. Juli. Königsberg:., 15., 22. Mai;., 12. Juni: 21., 28. Auguſt; 11., 18. September;.,., 16. Oktober. Krefeld: 20. März; 17., 18. April: 10., 13. Juli: 18. 21. September; 23., 26. Oktober; 27. November. Bad Kreuznach: 18., 19. Juni: 24. Juli. Leipzig: 24. April:., 26. Mai; 12., 25., 26. Juni; 28. Auguſt;.,., 18. September; 23. Oktober: 13. November. Magdeburg: 10. April; 29. Mai; 31. Juli: 28. Auguſt; 18. September; 16. Oktober. Mannheim:., 10., 15. Mai. Mülheim⸗Duisburg: 13., 27. März: 18. Mai: 8. Juni: 17., 20. Juli: 21., 24., 28., 31. Auguſt; 16. Novewber: 4. 11., 18., 26. Dezember. München⸗Riem: 20., 24., 27. 10% April; 10., 22., 26., 28. Mai;.,., 11., 16., 19. Juni: 14., 16., 20., 21., 24., 26., 28, 31. Juli(Braunes Band⸗Mee⸗ ting); 11., 15., 18., 24., 26., 28. September:.,.,., 9. 20., 23. Oktober.. Neuß:., 6. April: 29. Mai;., 28., 29. Juni: 31. Juliz 3. Auguſt: 16., 19. Oktober.. 5 Neuruppin: 26. Juni; Roſtock: 3. Jult: 28. Auguſt; Tilſit: 24. April; 1. Mai: Trakehnen: 14. Auguſt; Trave ⸗ münde: 20., 31. Juli; Zweibrücken: 26. Juni. Sport im Reichsberufswettkampf Achtung für alle Teilnehmer! Sämtlichen Berufswettkampfteilnehmern, denen es am Sonntag, 27. Februar 1938, nicht möglich war, an der zum Berufswettkampf gehörigen ſportlichen Leiſtungsprüfung teilzunehmen, wird hiermit nochmals Gelegenheit gegeben, an den nachſtehenden Tagen auf den genannten Sport⸗ plätzen ihre ſportliche Leiſtungsprüſung abzulegen: Für Mannheim und Umgebung: Donnerstag, 3. März, im 14.30 Uhr. Für Schwetzingen und Umgebung: Donnerstag, 3. März, auf dem Platz des Turnvereins 1867 Schwetzingen ab 17 Uhr. Für Ladenburg und Umgebung: Sonntag, 6. März, auf dem ſtädtiſchen Sportplatz am Waſſerturm vormittags 9 Uhr. Für Weinheim und Umgebung: Donnerstag, 3. März, auf dem Platz der TG heim nachmittags 14.30 Uhr. Carl Diem 25 Jahre Generalſekretär Vor 25 Jahren am 1. März 1913, wurde Carl Diem zum Generalſekretär des damaligen„Reichsausſchuſſes für die Olympiſchen Spiele 1916 in Berlin“ beſtellt. Nach dem Kriege bekleidete er dann den gleichen Poſten beim „Deutſchen Reichsausſchuß für Leibesübungen“, um 1932 wieder Generalſekretär für die 12. Olympiade 1936 Berlin zu werden, in welcher Eigenſchaft er ſehr viel dazu bei⸗ getragen hat, daß die Spiele 1986 zu den größten ihrer Art wurden. Dr. Diem, jetzt Direktor des Reichsſportſeldes, heute noch aktiv im Berliner SC, iſt auch Shövfer der deutſchen Hallenſportfeſte und des größten Stafſfellaufs der Welt, Potsdam— Berlin Italiener ſiegen beim Sahara Ilug Der unter der Schirmherrſchaſt von Luftmarſchall Balbo durchgeführte dritte Internationale Wüſtenfaug durch dig Sahara hat mit dem erwarteten überlegenen Sieg der Ita⸗ liener geendet, die auch die erſten ſechs Plätze belegten. Der., 10. und 12. Platz fiel an deutſche Flieger.— Die genaue Reihenfolge war: 1. de Vittembeſchi⸗Italten 1484,8., 2. Maddazeng⸗ Italten 1423., 3. Parodi⸗Italien 1139., 4. Crainz⸗ Italien 1025., 5. Fougier⸗Italien, 6. Chierigini⸗Italien⸗ 7.'Hoore⸗Belgien, 8. Pepin⸗Frankreich, 9. Roſenthal⸗ Deutſchland, 10. Geiß le r⸗Deutſchland, 11. Garrie⸗Frank⸗ reich, 12. v. Richthofen⸗Deutſchland, 13. Troſſi⸗Italien⸗ Mittwoch, 2. März Nationaltheater:„Mazeppa“, Oper von Peter Tſchaikowſky, 19.30 Uhr. Libelle: 16.11 Uhr Karnevols⸗Kehraus der Hausfrauen mit dem neuen Progromm; 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Habereckl: Großes Heringseſſen des„Feuerio“ mit Konzert. „Liederhalle“: Großes Heringseſſen der„Fröhlich Pfalz“, Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprofektors. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Tanz: Polaſthotel, Parkhotel, Libelle, Flughafengaſtſtätte. Lichtlpiele: Univerſum:„Gewitter im Mai“.— Alhambra:„Der Mann, der nicht nein ſagen kann“.— Schauburg:„Wolgaſchiffer“. — Palaſt:„Wie der Haſe läuft“.— Gloria:„Liebe geht ſeltſame Wege“.— Capitol und Scala:„Das Geheimnis g um Betty Bonn“. Stadion Mannheim ab 78 Wein⸗ Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 12.30 und von 14.30 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Theatermuſeum E 7. 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 11 111 17 Uhr. Sonderſchau: Schwetzingen und ſein Theater. Sternwarte: Geöffnet von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: 14 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Gemälde und Zeichnungen von Toni Stadler. Leſeſaal geöffnet von 10 bis 13, 15 bis 17 und 19.30 bis 21.30 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Ausſtellung: Schinnerer und von Houwald. 5 Städtiſche Volksbücherei, II 3, 1: Ausleihe: 16 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von bis 21 Uhr Ane Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 343 21. 1 Geöffnet von 10 bis 13 und von .30 bis 13 Uhr und von 16.30 Leſehalle Neckarſtadt: Leſehalle geöffnet von 11 bis 19 Uhr. am in⸗ * 1 Mittwoch, 2. März 1938 HANDELS- u WIRTSCHAFTS.-ZHIT U der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag- Ausgabe Nr. 100 Wandlungen im Auskunfis wesen Der ſoeben erſchienene Tätigkeitsbericht der Ver⸗ eine Creditreform beſchränkt ſich nicht auf eine Be⸗ handlung von Fragen rein fachlicher Art, ſondern gewinnt an Bedeutung durch die Erörtevung der Zu⸗ ſammenhänge zwiſchen dem Auskunftgewerbe und der übrigen Wirtſchaft. Wenn im Jahre 1931 bei etwa 28 000 Zahlungseinſtellungen die Kreditverluſte nahezu 125 Milliarden/ betragen haben, ſo ſind die Verluſte im letzten Jahre bei 4900 Zahlungseinſtel⸗ lungen auf 300 Mill.„ zurückgegangen. Immerhin konnten im Durchſchnitt von den Forderungen nur 10 v. H. gerettet werden. Da in der Hälfte aller Fälle die Konkursanträge mangels Maſſe abgelehnt werden mußten, ſo ſind die Gläubiger ſogar vielfach leer ausgegangen. Die Sorge vor der Vernichtung der wirtſchaftlichen Exiſtenz veranlaßt viele Schuld⸗ mer, die Zahlungseinſtellung möglichſt lange hinaus⸗ Fuſchieben. Trotz der gewaltigen Steigerung der Kreditſicherheit iſt daher die Jnanſpruchnahme von Auskunfteien für die Wirtſchaft nicht überflüſſig ge⸗ worden. Eine gut geleitete Aufkunftei iſt eine ummelſtelle, in der die Beobachtungen von vielen Seiten zuſammenſchließen. Das Auskunftsgewerbe hat eine große kredit⸗ regulierende Aufgabe zu erfüllen. Da das Gewerbe leider überſetzt iſt, iſt eine Ppeisſchleuderei einge⸗ riſſen; an der Wiederherſtellung geordneter Zuſtände und der Säuberung des Auskunftsgewerbes von un⸗ lauteren Glementen hat die Allgemeinheit ein gro⸗ ßes Intereſſe. Die Leiſtungsfähigkeit eines Aus⸗ kunftsunternehmens hängt von den Auskunfts⸗ preiſen ab. Der Rückgang in der Inanſpruchnahme des Auskunftsgewerbes iſt teilweiſe nur vorüber⸗ gehender Natur, da die Rohſtoff⸗ und Warenknapp⸗ heit in abſehbarer Zeit hehoben ſein wird. Die Um⸗ ſtellung der Wirtſchaft zu neuen Werkſtoffen hat zu gahlreſchen Verſchiebungen in den einzelnen Ge⸗ ſchäftsverbindungen geführt. Dieſe Aenderungen be⸗ einfluſſen in mancherlei Hinſicht auch die Aufgaben der Auskunfteien. So müſſen Erfahrungen darüber geſammelt werden, wie die Lieferanten ihre Zuſagen über Lieferfriſten einhalten. Lieferant und Kunde, Gläubiger und Schuldner ſind Mitglieder einer Ge⸗ meinſchaft, die durch Verſtöße eines einzelnen nicht geſchädigt werden darf. Gewandelt hat ſich auch die Auskunftserteilung über ſolche Betriebe, die Aufträge von öffentlicher Hand erhalten. Wenn mit Rückſicht auf die Belange des Staates Zurſtckhaltung in der Berichterſtattung geübt werden muß, dann muß das Krediturteil dop⸗ pelt ſtberlegt werden. Die Einholung von Auskünf⸗ ten iſt nicht nur bei der Anknüpfung neuer Geſchäfts⸗ werbindungen, ſondern auch zur Ueberprüfung be⸗ ſtehender Verbindungen nötig, da die Umſtellung auf neue Waven ſchnell Aenderungen in der Lage eines Unternehmens zur Folge haben kann. Für die Sammlung der Erfahrungen iſt die Vereinsſorm der Vereine Creditreform beſonders geeignet, da dieſe Organisation von vornherein auf dem Gedan⸗ ken des Erfahrungsaustauſches mit den Mitgliedern aufgebaut öſt. Auskunftserteilung iſt Gemeinſchafts⸗ Arbeit, das Urteil der Auskunftei iſt um ſo zuver⸗ läſſiger, je mehr Erfahrungen geſammelt werden. In der Entwicklung des Auskunftsdienſtes im Ausland ſpiegelt ſich die Entfaltung der deutſchen Wirtſchaft wider, da dieſe Entwicklung durchaus Her Steigerung des Außenhandels entſpricht. * Die Umſatzſteuerumrechnungsſätze auf Reichsmark für die Umſätze im Februar werden wie fogt feſtgeſetzt: Aegypten 1 Pfund= 12,72 In, Argentinien 100 Papier⸗ peſos(= 44 Goldpeſos)= 66,05 N, Belgien 100 Belga (S 500 belg. Fres.)= 42,02 N, Braſilien 100 Milreis 1483 Nu, Bulgarien 100 Lewa= 3,5 In, Kanada 1 Dollar 2,8 i, Dänemark 100 Kronen 55,45 N, Danzig 100 Gulden 47,05 Nl, Eſtland 100 Kronen= 68,20 N, Finnland 100 Mark= 5,49 N, Frankreich 100 Franks 8,183 J, Griechenland 100 Drachmen= 2,36 Kn, Groß⸗ britannien 1 Pfund Sterling= 12,42 An, Holland 100 Gulden= 138,50, Jran 100 Rials= 15,43 AM, Island 100 Kronen= 55,56 J, Italien 100 Lire- I 13,10 n, Japan 100 Yen 72,0 I, Jugoflawien 100 Dinar 5,70 Nn, Lettkand 100 Dat= 49,15 FN, Litauen 100 Litas 41,908%, Luxemburg 500 Franks= 52,59 Nu, Nor⸗ wegen 100 Kronen 62,42 N, Oeſterreich 100 Schilling 49 N, Polen 100 Zloty= 47,05 Ju, Portugal 100 Eskudos— 11,28%, Rumänien 100 Lei= 2,50 Y. Schweden 100 Kronen= 64 In, Schweiz 100 Franken 57% N, Spanien 100 Peſeten= 14,50 Jul, Tſchecho⸗ flowakei 100 Kronen= 8,70 n, Türkei 1 Pfund 4/8 N, uungarn 100 Pengö(bei Ausfuhr nach Ungarn) 61,4 N, Uruguay 1 Peſo= 1,14 u, Vereinigte Staaten von Amerika 1 Dollar= 2,48 A. Die Feſt⸗ ſetzung der utmrechnungsſätze für die nicht in Berlin 8 auslöndiſchen Zahlungsmittel erfolgt etwa am . d. M. * Iſolation Ach Mannheim. Heinrich Hohagen, Mann⸗ heim, iſt zum ſtellvertretenden Vorſtands mitglied beſtellt. Bruns bey Rhein Zigarrenfabriken Ac, Maunheim. Dr. Hans Witteler iſt aus dem Vorſtand ausgeſchteden. * Volksbank Ladenburg eczmb h. Die Geſellſchaft ver⸗ zeichnet im abgelaufenen 69. Geſchäftsjahr eine Umſatzſtei⸗ gerung um rund 2 Mill. J auf 20 Mill. J. Die Bi⸗ lanzſumme erhöhte ſich um rd. 175 000 /, die Geſamtein⸗ nahmen ſtiegen um 187000“. Die Bank konnte ſämtliche Kreditwünſche der Mitglieder erfüllen und außerdem Reichsanleihen zeichnen. An neuen Krediten wurden ins⸗ geſamt 337 900/ bewilligt. Die Geſamtauslethungen haben ſich um rund 10 000% nuf 871 000, verringert. Aus dem Reingewinn von 12 397/ ſollen die Geſchäfts⸗ anteile mit 45 v. H. verzinſt werden. Der verbleibende Reſthetrag wird zum größten Teil der geſetzlichen Reſerve zugeführt. Die Zahl Ler Mitglieder erhöhte ſich im Jahre 1987 von 748 mit 794 Geſchöftsanteilen auf 756 mit 801 Geſchäftsanteilen. * Große Kaſſeler Straßenbahn Ac, Kaſſel. Der auf den 30. März einberufenen HW ſoll für 1936/37 die Ver⸗ teilung von 7 v. H. Dividende auf die Vorzugsaktien und 3 v. H. auf die Stammaktien wie im Vorfahre vorge⸗ ſchlagen werden. * Braunkohle⸗Benzin Ach.— Erſter Anleſheabſchnitt von 40 Mill. J. Die Braunkohle⸗Benzin⸗Ach beabſichtigt, zur Teilfinanzierung des weiteren Ausbaues ihrer im weſenklichen bereits fertiggeſtellten Werke eine mit 4½ v. H. verzinsliche Anleihe von 40 Mill./ aufzunehmen, die den erſten Abſchnitt einer Anleihe von insgeſamt bis zu 120 Mill./ bildet. Der Zeichnungspreis Her Anleihe, die jetzt durch eine unter Führung der Dresdner Bank ſtehende Bonkengemeinſchaft angeboten wird, beträgt 98,25 v. H. Die Tilgung wird, beginnend am 1. Februar 1943, zum Nenn⸗ wert durch Ausloſung von jährlich einer Serie von 5 Mill. vorgenommen, die Laufzeit beträgt 12 Jahre. Verſtärkte Tilgung und Geſamtkündigung ſind ab 1. Februar 1943 zu⸗ läſſig, ausgeſchloſſen iſt die Tilgung durch freihändigen Ankauf. Die Zeichnungsfriſt läuft vom 2. bis 5. März 1938 einſchließlich, früherer Schluß bleibt vorbehalten. Für ſämtliche Anſprüche aus der Anleihe übernimmt die Pflicht⸗ gemeinſchaft der Braunkohlenfnduſtrie, der ſämtliche deul⸗ ſchen Brounkohlenunternehmungen mit einer jeweiligen Jahresproduktion von über 400000 To. angehören, die Ausfallbüraſchaft. Dieſe kann drei Monate nach Fälligkeit elwa geſchuldeter Beträge in Auſpruch genommen werden. Die Einführung der Anleihe an den Börſen Berlin, Frankfurt a.., Düſſeldorf und Leipzig wird alsbald beontragt werden. Die Geſamterzeugung der Braunkohle Benzin⸗Ach, die eine Erhöhung des Aßt um 25 Mill. 4 anf 125 Mill./ in Ausſicht genommen hal, betrug 1927 rund 320000 To. Für das abgelauſene Jahr wird nach — ongemeſſenen Abſchreibungen ein befriedigendes Ergebnis erwartet. Die Grundlage für die Wirtſchaftlichkeit der Braunkohle⸗Benzin⸗AcG iſt durch langfriſtige Verträge ge⸗ ſichert. * Fränkiſche Nährmittelfabrik AG, Hardheim[Nord⸗ baden]. Dieſe mit 50 000„ Act ausgeſtattete Geſellſchaft veröffentlicht nunmehr ihre Abſchlüſſe für 1932,33, 1993⸗34, 193435, 1935⸗36 und 1936⸗37. In dieſem Zeitraum iſt ein Geſamtverluſt von 423 aufgelaufen. Der Waren⸗ bruttogewinn betrug 1932-33 87 264 /, 1933-34 99 991, 1984⸗95 125 098, 198 5 123 867 J und 1936⸗97 151 054. In der Bilanz zum 30. Juni 1937 ſtehen den 0,22(0,21) Mill./ Verbindlichleiten, darunter unverändert 0,15 Mill. /, Hypotheken, 0,14(0,15) Mill./ Anlagen und ein Umlaufsvermögen von 90,10(0,07) Mill./ darunter 0,04 (0,8) Vorräte und 0,05(0,04) Will.% Forderungen gegenüber. * Cranzer Fiſchdampfer AG, Cranz a. d. Elbe. Der auf den 26. Mörz d. J. einberufenen HW wird die Verteilung einer Dividende von wieder 8 v. H. für das abgelaufene Geſchäftsjohr vorgeſchlagen. AK 1 Mill.. Fahlberg⸗Liſt Ach Chemiſche Fabriken, Magdeburg. Der am 3. Mai ſtattfindenden HV wird die Ausſchſttung einer Dividende von 8 v. H. wie im Vorfahre vorgeſchla⸗ gen. Aus den Erträgniſſen des Berichtsjahres ſind nach normalen Abſchreibungen dem Werkerhaltungs⸗ und Er⸗ neuerungsfonds 275 000(250 000)% zugeführt worden. * Mechaniſche Weberei zu Linden. Hannover⸗Linden. Dieſe Weberei, die für 1937 ihre Dividende um 2 auf 8 v. H. erhöht, berichtet für 1937 non einem befriedigenden Fabrikattons⸗ und Verkaufsgeſchäft, insbeſondere in dem Qualitätserzeugnis„Andener Samt“. Es gelang,. den Auslandsmarkt um 50 v. H. weiterhin zu ſteigern. Ein⸗ heimiſche Rohſtoffe wurde in zunehmendem Umfange verarbeitet. Der ausweispflichtige Rohüberſchuß wird mit 3, Mill. I/ ausgewieſen. Nach Abzug aller Unkoſten und nach Vornahme von 0,21 Mill. 4 Abſchreibungen li. V. insgeſamt 0,26) und 0,04 Mill. Rückſtellungen beträgt der Reingewinn 180 188(210 582) L. * Börſenkeunziffern. Die vom Statiſtiſchen Reichsamt errechneten Börſenkennziffern ſtellen ſich für die Woche vom 21. bis 26. Februar im Vergleich zur Vorwoche wie folgt: Wochenburchſchnitt Dezember⸗ 142192. 21.—26 2. Durchſchnitt UAktienkurſe(Inder 1924/1926. 1000 Bergbau und Schwerinduſtrie 119.16 119,40 120,23 Verarbeitende Induſt tete..„ 107.21 107.76 107,95 Handel und Verke r 118.93 119,49 118,60 Ma.. 113.41 113.91 113,84 6½% Wertpapiere Pfandbriefe der Hyp.⸗Akt.⸗Banken 100,20 100,21 100,17 Pfdbr. öff.⸗xechtl. Kreditanſtalten 909.88 99,01 99.81 Kommunalobligationen. 99,68 209.83 90.30 Anleihen der Länder u. Gemeinden 99.51 99,63 99,23 Durchſchnitt 99,95 100,00 99,81 Außerdem 5% Induſtrieobligationen..„ 103,10 103,18 103,03 4% Gemeinde⸗Umſchuldungsanl. 95,50 95.86 95,07 * Konkurſe und eröffnete Vergleichs verfahren. Nach Mitteilung des Statiſtiſchen Reichsamts wurden im Fe⸗ bruar durch den„Reichsanzeiger“ 183 neue Konkurſe— ohne die wegen Maſſemangels abgelehnten Anträge auf Konkurseröffnung— und 28 eröffnete Vergleichsverfahren bekanntgegeben. Die entſprechenden Zahlen für den Vor⸗ monat ſtellten ſich auf 179 oder 25. kation“ zuläßt, wenn die Ware des betreffenden Unter⸗ nehmens auf eigene Rechnung, unter eigener Leitung und eigenem Fabrikationsriſiko hergeſtellt wird. Weiterhin iſt Vorſchrift, daß das Unternehmen, das dieſes Wort ver⸗ wendet, über den Rahmen eines Handwerksbetriebes hinausgehen muß. N * Ausbreitung der Manl⸗ und Klauenſeuche in ber Tſche⸗ choſlowakei.— Ein- und Durchfuhrverbot in Oeſterreich. Wegen der Ausbreitung der Maul⸗ und Klauenſeuche auf weitere Gebiete der Tſchechoſlowakei hat das öſterreichiſthe Landwirtſchaftsminiſterium Verbote für die Ein⸗ und Durchfuhr von Vieh auch an der tſchechoſlowakiſchen Grenze erlaſſen. * Snia Visecoſa— Noch keine endgültigen Beſchlüſſe über die Kapitaltransaktion. Die Verwaltung gibt bekannt, daß über das Ausmaß und die Art der Kapitalerhöhung, die der kommenden HV. vorgeſchlagen werden foll, noch keinerlei feſte Beſchlüſſe gefaßt worden ſind. Die in verſchiedenen italieniſchen und auslnäidſchen Zeitungen erſchienenen Veröffentlichungen ſeien willkürliche Angaben, die der Grundlage entbehren. n Schweizeriſche Nationalbank. Der Ausweis zum 28. Februar verzeichnet keine Aenderungen von Bedeutung. Der Goldbeſtand ſtellt ſich faſt wie in der Vorwoche auf 2889 Mill. ſfr., der Beſtand an Deviſen auf 490(491) Mill. ſſr. Der Notenumlauf weiſt bei einer Zunahme um 60 Mill. auf 1470(1410) Mill, ffr. die übliche Ultimoausweitung auf. Täglich fällige Verbindlichkeiten ſind im Zuſammenhang mit der Notenzunahme um 62 Mill. auf 1968(2031) Mill. ſfr. zurückgegangen. Am 28. Februar waren Notenumlauf und täglich fällige Verbindlichkeiten zu 84,02(88,98) v. H. durch Gold gedeckt. * Bank Guverzeller AG, Zürich. Der Geſchäftsbericht für 1937 führt aus, daß die Lage im Fremdenverkehr überall dort, wo unwirtſchaftliche Preis nachläſſe eintraten, ernſt ſei. Die der Bank naheſtehenden Bergbahnen zogen aus der Konjunkturverbeſſerung Nutzen. Bei der Jungfraubahn erhöhte ſich der Betriebsüberſchuß auf 90,670(0,329) Mill., bei der Wengernalp⸗Bahn auf 0,575(0,259) Mill. und bei der Arth⸗Rigi⸗Bahn auf 0,066(0,059) Mill. ſfr. Erſtere wird vorausſichtlich in der Lage ſein, eine Dividende von 4,5(8) v. H. auszuſchütten. Auch bei der Wengernalp⸗Bahn iſt mit einer Dividendenausſchüttung zu rechnen. Ueber den Geſchäftsbetrieb der Bank ſelbſt heißt es, daß infolge der Verzögerung der rechtskräftigen Genehmigung des Reorganiſationsplanes bis in den Juli 1937 hinein die Ge⸗ ſchäftstätigkeit vollkommen lahmgelegt war. Der Betriehs⸗ ertrag von 0,094(0,097) Mill. ffr. ſoll zu weiteren Rück⸗ ſtellungen verwendet werben. * Preiserhöhung für Kraftwagen in Frankreich. Die franzöſtſchen Automobilgeſellſchaften nehmen mit wenigen Ausnahmen eine Erhöhung ihrer Verkaufspreiſe vor, die ſeit längerer Zeit keine neue Anpaſſung erfahren hatten. Die Umſatztätigkeit war in den vergangenen Monaten nicht ſehr günſtig, man hofft aber wohl auf eine Belebung in den kommenden Monaten. Aihproz. Fahrpreisermäßigung für Touriſten in Frank⸗ reich. In der Art der für Ausländer anläßlich der Pariſer Weltausſtellung 1937 ausgegebenen Legitimationskarte ſoll nunmehr eine entſprechende Karte den Ausländern zur Verfügung geſtellt werden, die Frankveich als Touriſten beſuchen wollen. Die Karte berechtigt zur Inanſpruchnahme einer Fahrpreisermäßigung auf den franzöſiſchen Eiſen⸗ bahnen von 40 v. H. Da die Eiſenbahngeſellſchaft gehalten iſt, einen Ausgleich zwiſchen ihren Einnahmen und Aus⸗ gaben zu finden, wird der Staat den aus den Vergünſti⸗ gungen emtſtehenden Einnahmeausfall bis zu einem Be⸗ trage von 20 Mill. Frks. tragen. In Kürze ſoll in dieſem Sinne dem Parlament ein entſprechender Geſetzentwurf vorgelegt werden. g * Engliſches Intereſſe an der Induſtrialiſierung der Türkei. Bei einem Empfang, der z. Z. in London weilen⸗ den türkiſchen Bankiers durch die United Africa Comp. wies D' Arey Cooper auf die ſtarken Fortſchritte in der Induſtrialiſierung der Türfei hin und bedauerte, daß Großbritannien mit Ausnahme der Belieferung der Tür⸗ kei mit Woll⸗Spinnerei⸗Maſchinen und ſchwerinduſtriellen Anlagen daran bisher keinen Anteil hatte. Künftig aber werde der Ausbau des türkiſchen Bergbaues und der Han⸗ delsflotte, der Bau non 6 oder 7 neuen Häfen, von neuen Spinnereien und Webreien, chemiſchen Werken und die Beſchaffung neuen Materials für die Eiſenbahnen der Türkei ſo große Geſchäfts möglichkeiten bieten, wie der Ausbau des Bewäfferungs⸗Suſtems und er hoffe, daß die britiſchen Exvorteure einen angemeſſenen Anteil daran be⸗ lommen werden. Lilerafur * Die Umſatzſteuer. Was jeder davon wiſſen muß. Vo Steuerinſpektor Dr. W. Sinzig, 7. Auflage. Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. Preis 1,25 J. In leicht verſtändlicher und übersichtlicher Form, insbeſondere durch Einfügung prak⸗ tiſcher Beiſpiele, erläutert der ſachkundige Verfaſſer den Willen des Geſetzgebers, ſo daß man an Hand dieſer Schrift beſtehende Zweifel leicht beſeitigen kann. Wer gut unter⸗ richtet ſein will nur Nachteile vermeiden möchte, beſchaffe ſich dieſe Schrift, die wieder zur rechten Zeit erſchienen iſt. * Die Lohnſtener. Was Arbeitgeber und Arbeitnehmer von der Lohnſteuer ſowie der vom Arbeitslohn zu verech⸗ nenden Weßſrlohnſteuer, Bürgerſteuer und Kirchenſteuer wiſſen müſſen. Mit ausführlichen Lohn⸗ und Wehrlohn⸗ ſteuertabellen. Von Ober⸗Steuerinſpektor P. Heep. 2. Auf⸗ lage. Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. Preis 1,5 J. Dieſe Schrift behandelt die Pflichten, die Arbeitnehmer und ⸗geber obliegen und die Rechte, die ſie geltend machen können. Wer kann und wann kann man z. B. Anträge auf Lohn ſteuerermäßigung geltend machen? Auf dieſe und andere Fragen findet man Antwort. * Ermäßigung und Niederſchlagung der preuß. Haus⸗ zinsſtener. Was der Vermieter und Mieter davon wiſſen 0 muß. Von H. Schulz. Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. .— J. Die verſchiedenen Möglichkeiten der Steuerermäßi⸗ gung uſw. werden in dieſer Schrift kurz und fachlich er⸗ örtert und durch Antragsentwürfe wird die Darſtellung anſchaulicher und leicht verſtändlich. In den Antragsent⸗ würfen, die es dem Laien ermöglichen, Anträge ohne fremde Hilfe zu ſtellen, iſt auch ein ſolcher aufgenommen worden, der neben Ermäßigung der Hauszinsſteuer eine Ermäßi⸗ gung der Grundvermögensſteuer beantragt. n Wie habe ich meine Voranmeldungen und meine Um⸗ ſatzſteuer⸗Erklärung abzugeben? Von Dieter Merk. Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. Preis.—. Unter Berückſich⸗ tigung der Beſtimmungen des Umſatzſteuer⸗Geſetzes hat der Verfaſſer in 10 Abſchnitten alles dargelegt, was ſteuer⸗ pflichtig und was ſteuerfrei iſt; wer die Steuer ſchuldet, wonach der Umſatz bemeſſen wird und wie hoch der Steuer⸗ ſatz iſt. Sodann ſind die wichtigen Beſtimmungen über den Binnengroßhandel überſichtlich dorgeſtellt. Steuerbefreiungen und Vergünſtigungen bei der Ein⸗ kommenſtener. Von Dr. jur. Paul Apfelbaum. Verlag Wilh. Stollfuß, Bonn. 1,25 Mark. Der Untertitel dieſes kleinen Bändchens,„die zuläſſigen Abſetzungen an Aus⸗ gaben und Werbungskoſten bei der Einkommenſteuer“ Feutet es bereits an, daß dieſe Schriſt ſich eingehend nur mit den Möglichkeiten, unnötige Beſteuerung zu vermei⸗ den, zugelaſſene Ermäßigungen und Vergünſtigungen auszunutzen und zuläſſige Steuererſparniſſe wahr⸗ zunehmen, befaßt. Auf alle Punkte und Erſcheinungen ſelnes geſchäftlichen und privaten Lebens, in denen ſolche Stewerermäßigungs möglichkeiten ruhen können, wird der Steuerpflichtige hingewieſen. Darnach kann er dann die Steuererklärung ſo abgeben, daß keiner jener zuläſſigen Vorteile verloren geht und er kann den Steuerbeſcheid daraufhin nachprüfen, ob ihm alle vom Geſetz gebotenen oder zugelaſſenen Vorteile zuteil gewerden ſind. Willy Müller. Waren und Märkte Mannheimer Großviehmarkt Amtlicher Preis für je 30 ag Lebendgewicht 200 Kühe 730 Kälber 3219 Schweine junge vollfl 40 43& Sonderklaſſe us 300 f lonſtige, 34 30 beſte Maſt 20 0075 fleiſchige 25 33 f Andere Kälber 240270„ 145 Färsen beſte Maſt 60 65 ausgemäſtet 41 44 mittlere.. 53 39 ſonſtige„ 35 39 vollfleiſchig 36 40 geringe„4150 5 fleiſchig.. 28 34 fleiſchig.. 29 35 geringſte 30 40 Sauen Marktverlauf: Großvieh zugeteilt, Kälber flott, Schweine zugeteilt, 66 Schafe(31—35) flott. Hamburger Schmalgnotjerungen vom 1. März.(Eig. Dr.] Unverändert. Marktlage ſtetig. Berliner amſliche Noflerungen Wintergerste Hafer märk. 2z;eil. fr. Berl. Berl. 46,49 2 ae„ Erzeugpr. 5 4 150 76 Ochsen ausgemäſtet 42 45 vollfleiſchig 3741 ſonſtige. 30 36 140 Bullen junge vollf 40 43 2 — — Mn 288825 ND Weiren mürk. Berlin 75½¼77 212 Futierwz. Bl 80 Roggen märk. 194 Azeil. ir Berl... Weizenmehl 10 209, 10 Fraugerste ö märk. Stat. Erzeugerpr. 12 29.50 14 20,80 „„ Roggenmehl11 22,25 neu, frei Berl. märk. Stat. 575 Ind'gerat fr. Bl. gute, frei Berl märk. Stat. Erzeugerpr. 12 22.35 märk. Stat Futterg. 59/0 168 13 22.45 Uiktoria⸗Erbſen 7 34. /38,.—[Serade lla 55 Kleine Erbſen 33.5— Leinkuchen ab Hambg 16,38 incl. 4 60 Jutter⸗Erbſen. 24, ½6,— Erdnußkuchen ab Hog 15.38.30 Peluſchkten— 34.736. Erdnußkuchenmehl 1738 Ackerbohnen.24.50 Trockenſchnitzel. 888 5 Wicken deutſch.„26, ½8.— Soyabohnſchrot acßbgſ 15,58„.60 Futter 85 ab Stetiin 15,98.50 Lupinen blau 16,—/17. Kartoffelflocken Stolp..Leihſäc gelb 22. /3.— ab Berlin 902 2 Rotterdamer Getreidekurſe vom 1. März.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) März 6,977; Mai 7,15; Juli 7,05; Sept. 6,75.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Ktlo) März 103,75; Mat 103,25; Juli 103; Sept. 104,25. Magdeburger Zuckernotierungen vom 1. März.(Eig. Dr. März, April 4,10 B 4,00 G; Mai 4,20 B 4,10 G; Juni .25 B 4,15 G; Juli 4,30 B 4,20 G; Auguſt 4,35 B 4,25 G; Okt. 4,45 B.35 G; Dez. 4,55 B 4,45 8; Tendenz ruhig. — Gemahl. Melis per März und März⸗April 31,4550 Tendenz ruhig; Wetter unbeſtändig. 2 Liverppoler Baumwollkurſe vom 1. März.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) März(38) 501 April 505; Mai 510; Juni 513; Juli 516; Auguſt 518; Sept. 520; Okt., Nov. 523; Dez. 524; Jan.(39) 527; Febr. 528; März 590; Mai 531; Juli 532; Okt. 535; Dez. 537: Tendenz ſtetig. Großmarkthalle Handſchuhsheim. Kreſſe 28—31, Gelbe Rüben 5, Wirſing—7, Lauch 20—24, Sellerie 10—14, Spinat—10, Feldſalat 30—45, Roſenkohl 16—20, 10—15 3. Anfuhr und Nachfrage gut. Leinölnotierungen vom 1. März.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per März 129/18; Leinſaat Klk. per März 14%; Bombay per März 146; Leinfaatöl loko 28,6; März und Mai⸗Auguſt 27,6; Baumwoll⸗Oel ägypt. 18.9; Baumwoll⸗St. ägypt. per März 67/6. Neuyork: Terp. 29,50. Savan noh: Terp. 24,50. Geld- und Devisenmark! London, 1. März.(Schluß amtlich). Neunork 501,77 Liſſabon 110,13 Buenos Aires 1600,— Montreal 501,81 Helſingfors 226,20 Rio de Jan. 412,— Amſterdam 806,71 ag 143,— Hongkong 1 300 Paris 153,75 Budapeſt 2500, Schanghai 17 Prüſßel 2955,50 Belgrad 214,— Vokohama 25 Italien 9530, Sofia 403,— Auſtralien 125,— Berlin 1240,25 Moskau 2639, Mexiko 1800,— Schweiz 2160,62] Rumänien 676,— Montevideo 2675,— Spanien 7800,—] Konſtantin 621.— Valparalſo 124,0 Hopenbagen 2240, Atben 540.50 Buenos Stockholm 1041,62 Wien 2637, auf London 1660, Oslo 1996,25 1 Warſchau 2631.— Südafrika 100,12 f Meialle Hamburger Metallnotierungen vom 1. mörz anca- u. Brief Geld Kupfer ait inn Brieff Geld Briefſfcheld. p. 100 Kk) 20,25 20,25 Januar 2 Feinſilber(RM per kg/. 41,038,900 Februar. Feangold(Reh per 9).84 2,79 März 51,755, 15258,0255,0 Alt⸗Platin(Abfälle) 5 April 51,755J,750255,0255,0[, Circapr.(Rom per g) 2,40 2,60 Mat 51,75051,75/255,0 255,0 Techn. reines Platin 91 31,75051,75255,0 255,0] Detailpr.(RM per g) 3,40 3,65 Juli 51775 2 5850 255,0 Auguſt 51ʃ,755.75(255, 255,0 Docg Uf Septembe Antimon Regules chines. Oktober 1 ier„ 60, November... ueckſilber(Eper Flaſche) 14,714.75 Dezember„ Wolframterz chineſe in 70,50 Berliner Metallnotierungen vom 1. März.(Eig. Dr.) Je 100 Kilo notierten: Elektrolytkupſer(wirebarsſ 57,50; Stondardkupfer 51,75 nom. Originalhüntenweſchblet und Standarödblei je 20,25 nom.; Originalhüttenrohzink ab norddeutſche Stationen und Standardzink je 19,75 nom. Driginal⸗Hütten⸗Aluminium 68—99proz. in Blöcken 138, desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren 99proz. 137 1. Fein⸗Silber je 1 Kilo 38,90—41,90 l. „ Der Londoner Goldpreis betrug am 1. März für eine Unze Feingold 1390 sh 9½% d 86,7737„/, für ein Gramm Feingold demnach 53,9329 d= 2,78990 l. Werbeumsäße im Jahre 1937 um 9,4% gesſiegen Die erfreuliche Entwicklung der vom Werberat ſchen Wirtſchaft beobachteten Werbeumſätze, die b November einen ſehr günſtigen Verlauf aufzuweiſen hat⸗ ten, ſetzten ſich zum Jahresſchluß weiter fort. Die ziffer der erfaßten Geſamtwerbeumſätze erreichte im zember mit 150,5(1934: 100) eine Spitze, wie ſie in lauf der ſetzten Jahre noch nicht erzielt worden iſt Faßt man die Geſamtergebniſſe des Jahres 1937 zuſam⸗ men, ſo ergibt ſich eine Steigerung der Werbeumſätze um 9,4 v. H. gegenüber 1936. Im einzelnen kann werden, daß nicht eine grundlegende Verlagerr Umſätzen einzelner Werbemittel erfolgte, ſor vom Werberat beobachteten Werbemittel faſt Aufwärtsentwicklung teilgenommen haben. V Kennziffern einen Vergleich der Werbemit der nicht zulaſſen, ſo zeigen ſich de 5 1 Entwicklungs richtungen der einzelnen Werbemittel. Auf dem Gebiete des Anzeigenweſens iſt die Umſatz⸗ mehrung ſowohl bei den Zeitungen und Zeitſchrifte auch bei den Anſchriftenbüchern und Kalendern recht be⸗ deutend. Die außergewöhnliche Beanſpruchung An⸗ ſchriftenbücher und Kalender, die ſich in einem Zuwachs von rund 58 v. H. gegenüber 1934 ausdrückt, erklärt ſich zu einem erheblichen Teile a dem 1, d mit der Regelung dieſer Anzeigengattung gewachſen iſt. Ferner hängt die Umſatzmehrung auch damit zuſammen, daß viele „ruhende“ Anſchriftenbücher in den letzten Jahren wieder aufgelebt ſind. Von den beobachteten Werbemitteln geſtaltete ſich nur die Verkehrsmittelwerbung ſchwächer als im Vorfahre. Die rückgängige Entwicklung beruht zum Teil darauf, daß der deut⸗ Kenn⸗ feſtgeſtellt der Vertrau deren Organiſation und Preisaufbau mit mehrjährigen Vertragsabiſchlüſſen zu arbeiten pflegt. Derartig lang⸗ fpiſtige Anordnungen können ſich aber viele Unternehmun⸗ gen noch nicht wieder leiſten. Frachfenmarki Duisburg-Ruhrorf An der heutigen Börſe war die Nachfrage nach Kahn⸗ raum fitr Reiſen bergwärts etwas reger. Es konnte ver⸗ ſchiedentlich Kahnraum zu unveränderten Frachten von 1„ ab Ruhrhäfen und.20/ ab Kanal Baſis Mannheim abgegeben werden. Auch für talwärts war die Nachfrage reger als an den Vortagen, doch blieben auch hier die Frachten mit 1/ ab Ruhrhäſen und.20/ ab Kanal nach Rotterdam und.30/ ab Ruhrhäfen und.50% ab Kanal nach Antwerpen⸗Gent unverändert. Der Bergſchlepp⸗ lohn notiert mit 80 und 90„ nach Mainz und 90 3 und 1% nach Mannheim. Der Talſchlepplohn beträgt 8 J für größere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam. —.—. 1. M f 2 Sr 1958, Gch— 8 5 7 e 5 5 g Men 020 ö 90 Al ſZM E ec menus e aurgſefmom . iamſmmmg. Hnbruchont Herne, Viss? cee fun in ohr le % Oe tun e hebe, NG Vehed Ouuſfen t Goll o Hegen Sprühregen OHecrer N beer, Schnee f. Schneerreſßben Gebete ni 5 ee. e xneben f 5 40, len, Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 2. März: Die vom Atlan⸗ tik ausgehende lebhafte Wirbeltätigkeit ſetzt ſich ſort. Ein ausgedehnter Vorſtoß kalter Meeresluft an der Rückſeite eines Wirbels brachte jedoch eine Verſtär⸗ kung des ſich von den Azoren auf das Feſtland er⸗ ſtreckenden Hochdruckgebietes, ſo daß gerade für Snd⸗ deutſchland der Tiefdruckeinfluß nachgelaſſen hat. Durchaus beſtändiges Wetter iſt jedoch nicht zu erwarten. Vorausſage für Donnerstag, 3. Mörz Zunächſt zeitweiſe heiter und trocken, nachts ſtellenweiſe leichter Froſt, ſpäterhin wieder aufkommende Unbeſtändigkeit, Winde nach Weſt zurückdrehend. Höchſttemperatur in Mannheim am 1. März + 13,5 Grad, tieſſte Temperatur in der Nacht zum 2. März 7 2,6 Grad, heute früh halb 8 Uhr. 32 Grad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März 17 0 1 1 1 Abein- Pegel 0 27 2 1 2. Abein⸗Mege 27. 2. —— Dee 1 Rheinfelden 1 86 181 193 189 196 Kaub 178 17 185 Breiſach. 0 760 59 0 610.710,89 85 187/199 Kehl..07 197 102 195212 Moran 350 35335.50.60 Mannheim 250 262 2492758275 —— 55 4. 13 1 73 1 80 Unser heutiges IIBEILE Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Morgen letzter Tag 4000, 6. 10,.20 4 Filmprogramm Valeen fester Tag! 0 Karl Ludw. Diehl] in seinem neuen Füm Derhhann, der nich Mater an absades Progrann Julius Rienzle bonteriert 8 für Mannheim vollständig eneue Nummern! Heute, 16.11 Uhr: Namevals- Rebraus der Hausfrauen mit dem neuen Schlagerprogramm! 0 lein zagen kann! mit Karin Hardt. Leo ö Slezak, Werner Fink EEE ˙ XQ Numerierte Plätze: National Theater Manmem Mittwoch, den 2. März 1938 Libelle Hasse fie Holgen leteter Jag! 8 Straße — Anfangszeiten: .00, .25, l Mesrieldstraße 56 CAplrb! Meß platz .30, .30 Beginn Scala: .00,.15,.30 Beg. Capltol: 1466..20..30 5 Vorstellung Nr. 232 Miete MNr. 17 Wolga Schiffer Musik von Peter Tschajkowsky 5 ach 22 7255 Ein Film a. d. Eugland Ende nach 22.30 Uh. der Vorkriegszeit Horgen letzter Tag! Marie Andergast heodor Loos in ſeheimnis 0 Betty Bonn I. Sondermi ext nach der Dich Anf. 19.30 Uhr Mazeppa Oper in drei Akten(6 Bildern) ete M Nr. 9 tung von Puschkin Städt. Hochschule f. Musik u. Theater Samstag. Das im Neuen Theater, 19.30 Uhr Wiederholung der Stugienaufführung: „Die Zauberflöte“ 5. März von W. A. Der Karten-Vetka steht unsere Ha 1 Grohe Oper in zwel Akten MOZART uf hat begonnen. S117 lest us marke Für die uns in den zahlreich FEUERUO tenen Jubiläums- Wochen so übe aus bewiesene Unterstützung manigtachster Art, sagen wir unseren Tasche Telefon 220 00 ehpdochen günstig wie immer vom Herstelle E. Rihm. Käfertal Fernruf Nr. 512 96 Otto Ifa-Film nach dem gleichnamigen Bühnenstück mit Heli Finkenzeller Rudolf Platte Fritz Genschow Großes Vorprogramm! 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Ersalz und Haullose in allen Teilen zu haben Stürmer, 0 J, I 2 . . „„ 18 1 22 8888 0 E i 1 1 909 20 Sn s S SS SDS