— 1 ö ö ö 825 5 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk und 62 Pig Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl 60 Pia Poſtbef⸗Geb Hterzu 72 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen Wald⸗ hofſtr 12 Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44 Meerfeldſtr 18 Ne Fiſcherſtr 1 Fe Hauptſtr 63 W Oppauer Str 8 Se Lutſenſtr. 1 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25 fd folgend Monat erfolgen Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590 Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R J,-0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 2495 imel — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Einzelpreis 10 Pf. 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In einem Ge⸗ ſamthaushalt von etwa elf Milliarden Mark be⸗ tragen die Rüſtungsausgaben in dieſem Jahr 4,3 Milliarden. Gegenüber dem Vorjahr bedeu⸗ tet das eine Vermehrung um 830 Mill. Mark. Man kann für das nächſte Jahr eine weitere Er⸗ höhung erwarten, ſo daß die Geſamtſumme für das britiſche Fünfjahres⸗Rüſtungsprogramm, die auf 18 Milliarden Mark angegeben war, weit überſchritten werden wird. Beſonderes Intereſſe findet hier der Haus⸗ halt für die Luftwaffe, der geſtern gleichzeitig mit dem Weißbuch veröffentlicht wurde, während die Haushalte für Armee und Marine in den nächſten Tagen folgen werden. Der Haushalt für die Luft⸗ waffe iſt noch höher als angenommen. Er beträgt 1,4 Milliarden. 5 i Dag bedeutet gegenüber einem Normaljahr vor dem neuen Rüſtungsprogramm eine Verſechs⸗ fachung. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet ſie eine Vermeh⸗ rung von 280 Mill. Mark. Die Luftaufrüſtung ſoll beſonders beſchleunigt werden, ſo daß innerhalb der nächſten zwölf Monate die geſamte Luftwaffe mit neuen hochwertigen Typen ausgeſtattet ſein wird. Die Zahl der ſogenannten Frontflugzeuge wird auf 123 Schwadronen angegeben. Von den 123 Schwa⸗ dronen ſind 68 Bombenflugzeug⸗, 30 Kampfflugzeug⸗, 15 Aufklärungsflugzeug⸗ und 10 Armeeflugzeug⸗ Schwadronen. Das dürfte etwa 1200 bis 1500 Front⸗ flugzeugen entſprechen. Doch kommen dazu noch die Reſerve⸗ und Ueberſeeflugzeuge, die etwa das Drei⸗ fache an Zahl betragen. Die Regierung hat 59 neue Flugplätze er⸗ worben, von denen 30 bereits in Betrieb genommen worden ſind. Die Zahl der Fliegerſchulen iſt von vier auf elf erhöht worden. Die Zahl der freiwilli⸗ gen Piloten und der neuen Freiwilligen⸗Reſerve wird auf über 1000 angegeben und wird im nächſten Jahr ſich noch weiter erhöhen. Das Perſonal der Luftwaffe iſt um 1500 Mann vermehrt worden. Im nächſten Jahr werden weitere 11300 neue Mannſchaften eintreten. IJInsgeſamt fordert das Aufrüſtungsprogramm 40 000 Mann und 4500 Piloten mehr als die britiſche Luftwaffe vorher hatte. i Ueber die anderen beiden Wehrmachtsteile werden nur ſummariſche Angaben gemacht. Daraus iſt er⸗ wähnenswert, daß das Perſonal der Marine ſich in den fünf Jahren um ein Viertel vermehren wird Am ihre Köpfe geht es im Moskauer Schauprozeß Gegenwärtig befinden ſich 547000 Tonnen neuer Schiffsraum in Bau. Ende des Jahres werden 60 neue Schiffe vom Stapel gelaſſen. Neu auf Stapel gelegt werden im nächſten Haushaltsjahr zwei Schlachtſchifſe, ein Flugzeugträger, vier große und kleine Kreu⸗ zer, drei Unterſeebobte, drei Minenleger, ver⸗ ſchiedene Spezialſchiffe. Die Preſſe bringt ihre große Befriedigung über Englands Rüſtungsanſtrengungen zum Ausdruck. Auch die Fortſchritte der Luftwaffe werden aner⸗ kannt, wenngleich man mit ihnen nicht immer zu⸗ frieden iſt. Bei Vergleichen mit anderen Ländern ſoll England angeblich immer noch zurückſtehen. Die„Times“ ſchreibt, daß aus den geſamten Ver⸗ öffentlichungen hervorgehe, daß zwiſchen Krieg und Wahrheit grundſätzliche Unvereinbarkeit beſtehe, viele Einzelheiten müßten geheim bleiben. Das Rüſtungs⸗ programm biete jedoch dem engliſchen Volk ein Ge⸗ fühl von Sicherheit, das noch durch die Erfahrungen der letzten Zeit erhöht werde. Z. B. habe ſich ge⸗ zeigt, daß die Luftangriffe wenigen raſche Entſcheidungen brächten, als vielfach an⸗ genommen werde. Die Verteidigung zu Lande ſei immer ſchwerer zu überwinden. Ihre Wirkſamkeit hänge nicht allein von der zahlenmäßigen Stärke, ſondern vor allem vom Ausbau aller techniſchen Neuerungen ab. e Munilion für Singapur Ein Bild aus dem indiſchen Hafen Singapur, dem neuerdings ſtark ausgebauten Hauptſtützpunkt der engliſchen Flotte und Luftſtreitkräfte, wo 37/5 ⸗om⸗Granaten für die großen Verteidigungsübungen eingetroffen ſind. (Weltbild. Zander⸗M.) Der erſte Tag des Moskauer Schauprozeſſes: Die blutige Groteske beginnt abzurollen! Angeheuerliche Spionage-Anſchuldigungen Eine Panne des Staalsanwalts: Kreſtinſki widerruſt — Moskau, 3. März. Punkt zwölf Uhr geſtern mittag begann in Mos⸗ kau unter dem Vorſitz des Oberſten Richters beim Militärtribunal, Ulrich, der Rieſenprozeß gegen 21 Angeklagte, die teils bis vor kurzem hohe Poſten in der Sowjetverwaltung innehatten. Die Anklage wird von Generalſtaatsanwalt Wiſchinſky vertreten. Sie wirft den Angeklagten, die unter Führung von Bucharin, dem früheren Vorſitzenden der Kommu⸗ niſtiſchen Internationale, den Gerichtsſaal betraten, unter anderem Betätigung im Dienſtedeutſcher und eng⸗ liſcher Spionage vor. Trotzki, ſo heißt es in der Anklageſchrift, habe ſeit dem Jahre 1921 mit dem deutſchen und ſeit 1926 mit dem britiſchen Geheimdienſt in Verbindung geſtanden, und er habe auch andere Angeklagte in dieſe Tätigkeit mit hineingezogen. So ſei der ange⸗ klagte ehemalige Vizekommiſſar für das Aus⸗ wärtige, Kreſtinſky, ſeit 1921 deutſcher Spion geweſen, und der frühere Kommiſſar für Außenhandel, Roſenholtz, habe ſeit 1923 für Deutſchland und ſeit 1926 für England Spionage getrieben. Die Angeklagten Dr. Lewin, Profeſſor Pletnew und Kaſakow haben Verteidiger angenommen, während die übrigen Angeklagten dies ablehnten. Die Anklageſchrift erhebt u. a. auch den Vorwurf, Gorki ſei ermordet worden wegen ſeines Ein⸗ fluſſes in der Sowjetunion und ſeines Anſehens bei Stalin, mit dem er eng verbunden geweſen ſei. Die übrigen Anklagepunkte ſind— abgeſehen von Spio⸗ nage— Hochverrat und Verſchwörung zur Auftei⸗ lung der Sowjetunion und Abtrennung ihrer Grens⸗ republiken. Dieſe Beſchuldigungen, ſo wird in der Anklageſchrift erklärt, ſeien nicht nur durch die Vor⸗ unterſuchung als richtig erwieſen worden, ſondern auch die Unterſuchung in früheren Prozeſſen, vor Von links nach rechts: Angeklagter Bucharin. Der Freund- enins und viele Jahre hindurch der bekaunteſte Theoretiker des e(Erich Zander, Archiv,.)— Angeklagter Rykow. Der Vorgänger Molotows guf dem Poſten des ſowfetiſchen Miniſterpräſſdenten. der bereits vor längerer Zeit verhaftet wurde, iſt unter den Angeklagten.(Weltbild, Archäp, (Weltbild, Zander⸗M.)— 8 Zonder⸗Multiplex⸗.)— Im Mai noch zur Krönung in London: Im Zu⸗ chel Jagoda, der frühere Gpll⸗Chef, fammenhana mit den Nachrichten über den Prozeß wurde zum erſtenmal zugeſtonden, daß Großadmiral Orlow, der noch FFC in England der offizielle Delegierte der Sowfetunion war, bereits hingerichtet worden iſt. Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) allem dem Tuchatſchewſki⸗Prozeß und dem Prozeß gegen den georgiſchen Prinzen Mdivani, hätten klare Beweiſe für ihre Richtigkeit gebracht. Der„Verſchwörerblock“ habe ſich aus Angehöri⸗ gen aller oppoſitionellen Richtungen zuſammengeſetzt, die ihre Hoffnung auf bewaffnete ausländiſche Un⸗ terſtützung für ihre Umſturzpläne geſetzt hätten und als Gegenleiſtung bereit geweſen ſeien, die Ukraine, Weißrußland, die baltiſche Provinz, Georgien und ſelbſt Zentralaſien an die ausländiſchen Hilfsmächte abzutreten. Der Spionage werden außer Trotzki, Kreſtinſki und Roſenholtz noch eine ganze Reihe weiterer An⸗ geklagter beſchuldigt. Von Rakowſki, dem ehe⸗ maligen Sowjetbotſchafter in London, wird in der Anklageſchrift behauptet, daß er ſeit 1921 Agent des engliſchen und ſeit 1934 Agent des japaniſchen Geheimdienſtes geweſen ſei. Grinko, der frühere Volkskommiſſar für das Finanzweſen, ſei ſeit 1933 deutſcher und polniſcher Spion geweſen. Bucharin, einſt Präſident der Komintern, und Ryk o w, vormals Vorſitzender des Rats der Volks⸗ kommiſſare, hätten um dieſe Spionagetätigkeit der übrigen gewußt, Subarew, Selenſky und Jwanow ſeien vor der bolſchewiſtiſchen Revolution zariſtiſche Agenten geweſen. Die Spionagebeſchuldigungen gegen Kreſtinſki werden mit der Behauptung illu⸗ ſtriert, daß der frühere Vizekommiſſar des Auswär⸗ tigen im Jahre 1933 auf Anweiſung Trotzkis engere Beziehungen zum fapaniſchen Geheimdienſt au⸗ gebahnt und die ihm übergebenen Inſtruktionen auch an Piatakow weitergeleitet habe, der im Jahre 1934 in Japan geweilt habe und von Kreſtinſki aufgefor⸗ dert worden ſei, mit der japaniſchen Regierung wegen eventueller militäriſcher Unterſtützung für die regierungsfeindliche Verſchwörung in Sowjetruß⸗ land in Verbindung zu treten. Von Deutſchland habe Kreſtinſki für Spionage⸗ dieuſte 250 000 Reichsmark erhalten. Rakowſki habe in der Vorunterſuchung das Geſtänd⸗ nis abgelegt:„Ich wurde durch Vermittlung von ., einem der Führer des japaniſchen Geheim⸗ dienſtes, japaniſcher Spion.“ Grinko wiederum habe bereits geſtanden, daß er mit der polniſchen Regie⸗ rung wegen Leiſtung bewaffneter polniſcher Hilfe Verbindung aufgenommen habe. Ikranow, der frühere Präſident des Rates der Volkskommiſſare der Ta⸗ 1 4 1 2 nur och bemerken 25 Seite Nummer 102 Neue Mauuheimer Zeitung) N kittag⸗Ausgabe Donnerstag, 3. März 1938 habe In der Vorn nterſuchung mußten uns auf die Hilfe der ſtarken europäiſchen Mächte verlaſſen, und England erſchien uns am zuverläſſigſten, weil es ſo ſtark iſt.“ Rykows Geſtändnis enthalte den„Ich wußte von der Verbindung der anderen mit der faſchiſtiſchen Spio⸗ nage und beſchloß, Weißrußland vom Sowjetgebiet abzutrennen und an Polen auszuliefern.“ taren Sowie republik, erklärt:„Wir Satz: Trotzki, ſo habe Rykom weiter erklärt, habe . im Jahre 1933 mitgeteilt, daß ſich bei der Organiſierung von Sabotage gut mit den Deutſchen e ten laſſe; einer der ſo zuſtandegekom⸗ menen Sabotageakte habe das Eiſenbahnunglück von Wolotſchajewſka in Sibirien herbeigeführt, bei dem 21 Perſonen ums Leben gekommen und 40 verletzt worden ſeien. Bucharin ſoll durch eine Ausſage des Angeklagten Chodzayew ſchwer belaſtet worden ſein; dieſer habe erklärt, daß Bucharin nicht nur den Plan der Abtrennung Sowjet⸗Zentralaſiens Hekannt, ſon⸗ dern ſelbſt den Rat gegeben habe, zur Durchführung des Plans mit England in Verbindung zu treten. Der frühere Außenhandelskommiſſar Roſenholtz, ſo heißt es in der Anklageſchrift weiter, habe bei ſei⸗ ner Spionagetätigkeit im Dienſte Deutſchlands mit einem gewiſſen Botſchafter N. zuſammengearbeitet. Der ehemalige Landwirtſchaftskommiſſar Tſchernom ſoll geſtanden haben, daß er auf Weiſung des deut⸗ Sabotage ſchen Geheimdienst an der ſowjetruſſi⸗ ſchen Landwirtſchaft getrieben habe.(11) Grinko habe e an den Sowjetfinanzen und Chodzayew Mi twirkung bei der Errichtung von„Kaders für eine im Kriegsfall durchzuführende Rebellion“ eingeſtau⸗ den haben. Die erſte Senſalion: Kreſtinſki widerruft! Nach Verleſung dieſes ungeheuerlichen Au⸗ klage⸗Dokuments befragt der Verhandlungs⸗ leiter die Angeklagten einzeln, ob ſie ſich ent⸗ ſprecheud dem Material der Vorunterſuchung als ſchuldig bekennen. 19 der Angeklagten antworten darauf bejahend. Bucharin erklärt ſich gleichfalls für ſchuldig, jedoch lediglich„nach Maßgabe ſei⸗ ner ſpäteren Erklärungen“. Der frühere ſtell⸗ vertretende Außen kommiſſar Kreſtinſki erklärt jedoch als einziger mit leichenblaſſem Geſicht, aber entſchieden:„Ich bin kein Trotzkiſt, ich bin kein Verbrecher, ich habe niemals etwas mit den Nachrichtendienſten auswärtiger Mächte zu tun gehabt. Ich widerrufe meine ſämtlichen während der Vorunterſuchung protokollierten Angaben.“ Kreſtinſki erklärte, er habe ſeine Geſtänd⸗ niſſe„unfreiwillig“ abgelegt. Nach kurzer Pauſe wird dann mit dem Verhör der Angeklagten begonnee. Als erſter tritt der frühere Botſchaftsrat der Sowjetbotſchaft in Ber⸗ lin, Beſſonow, aus Mikrophon. Beſſonow, deſſen Geſtändnis nichts zu wünſchen übrig läßt, beginnt mit einer ausführlichen Darlegung ſeiner„Ver⸗ brechen“. Beſſonom hat ſich ſelbſt als den hauptſäch⸗ lichſten Verbindungsmann z wiſchen Trotzki einerſeits und deſſen Anhängern in der Sowjetunion, Pjatakow und Kreſtinſki andererſeits darzuſtellen. Beſonders will er von dem ſchon vor Jahresfriſt hingerichteten Piatakow bereits ſeit 1932 beträchtliche, aus ſowjetiſchen Staatsmitteln entwen⸗ dete Geldſummen erhalten haben, die er an Trotzki und deſſen Sohn Sedow zu Agitationszwecken über⸗ geben habe. Ferner behauptet Beſſonow, im Herbſt 1933 eine Zuſammenkunft zwiſchen Kreſtinſki und Trotzki in Meran vermittelt zu haben. An dieſer Stelle kann der Staatsanwalt nicht umhin, Kreſtinſki zu fragen, ob Beſſonows Angaben richtig ſeien. Darauf erklärt Kreſtinſki mit feſter Stimme:„Beſſon o ws Be⸗ hauptungen ſind falſch!“ Auf die Frage des Staaksanwalts, warum Kreſtinſki denn während der Vorunter eſuchung„Geſtändniſſe“ gemacht habe, die mit den Erklärungen Beſſonows übexeinſtimmten, ſchweigt Kreſtinſki bedeutungsvoll, ſo daß der Staats⸗ anwalt Wiſchinſki rot vor Zorn und Vexlegenheit kann:„Da ich keine Antwort höre,. ich auch keine Frage mehr an den Ange⸗ klagten 5 kreſtinſki zu richten e fährt daraliſhin mit ſeinem Redeſchwall fort. Kreſtinſki, ſo behauptet er weiter, habe ihm im Jahre 1934 die Direktive gegeben, die„normalen diplomatiſchen Beziehungen zwi⸗ ſchen Deutſchland und der Sowjetunion zu ſabo⸗ tieren“, dagegen in ſeiner Eigenſchaft als Ver⸗ treter des antiſowjetiſchen Blocks der Trotzkiſten geheime Beziehungen mit den nationalſozialiſti⸗ ſchen Parteiſtellen aufzunehmen(1! Auch das beſtreitet Kreſtinfki ganz energiſch. Der Muſterangeklagte Beſſonow verfällt darauf gleich in die Rolle des Staatsanwalts und bezichtigt Kreſtinſki immer wieder von neuem. Kreſtinſki, vom Staatsanwalt ſcharf über den Wandel zwiſchen ſeiner jetzigen Haltung und ſeinen „Geſtändniſſen“ während der Vorunterſuchung be⸗ fragt, gibt darauf die programmatiſche Erklärung, die das ganze Konzept dieſes Prozeſſes durcheinan⸗ derbringen dürfte: „Meine Geſtändniſſe während der Vorunter⸗ ſuchung habe ich unfreiwillig gemacht. Ich habe unrichtige Ausſagen abgegeben, um überhaupt auf dieſe Anklagebank zu kommen und um daun die Wahrheit ſagen zu können!“ Jetzt muß der Staatsanwalt in äußerſter Verwir⸗ rung auch andere Angeklagte gegen Kreſtinſki aus⸗ ſpielen: Roſenholz und Grinko müſſen auf Drängen Wiſchinſkis beſtätigen, daß Kreſtinſki Trotzkiſt und Landesverräter ſei. Kreſtinſki beſtreitet beharrlich alles weiter, und als Beſſonow Einzelheiten der an⸗ geblichen Begegnung Kreſtinſfkis mit Trotzki in Meran zum Beſten gibt, erklärt Kreſtinſki biſſig, Beſ⸗ ſonow gebe da nur ſeine, Kreſtinſkis,„falſche Ge⸗ ſtändniſſe“ wieder. Beſſonow wird daraufhin wieder aufgefordert, ſeine Erklärungen fortzuſetzen. Genau nach be⸗ kannten früheren Beiſpielen behauptet er— mit einem vielſagenden Lächeln—, bereits im Jahre 1933 auf Verlaugen des trotzkiſtiſchen Blocks mit nationalſozia⸗ liſtiſchen Politikern(i) in Fühlung getreten zy ſein, denen er als Gegenmaß⸗ nahme für die Unterſtützung der trotzkiſtiſchen Oppoſition in der Sowjetunion die Sowjet⸗ ukraine angeboten haben will! Ein„Abkommen“ der trotzkiſtiſchen Oppoſition mit Deutſchlaud zwecks Beſchleunigung des Krieges gegen die Sowjetunion müſſe, ſo hätten Trotzki und Kreſtinſki immer wieder erklärt,„forciert“ wer⸗ den. Dieſelbe Anſicht hätten die militäriſchen Hochverräter um Tuchatſchewſki vertreten. Im übrigen: 5 Geſtändniſſe über Geſtändniſſe! Daun beginnt das Verhör des früheren Finanz⸗ mmiſſars Grin k o. Dieſer zeigt ſich ſo willfährig, daß der Staatsanwalt dem Strom ſeiner„Geſtänd⸗ ſſe“ während zweier Stunden freien Lauf laſſen kann Grinko verweilt mit beſonderem Nachdruck lange ei der angeblich von ihm im Auftrag des Leiters des Oppoſitionsblocks geleiteten Sabotagearbeit. Er iſt 8 e in 8 ec, daß ihn bald der Staatsanwalt, bald der Gerichts⸗ vorſitzende zur Kürze mahnen muß! Alle die noto⸗ riſchen Mißſtände der ſowjetruſſiſchen Finanzwirt⸗ ſchaft nimmt Grinko bereitwillig auf ſein Schuld⸗ konto. Weiter bleibt es Grinko überlaſſen, den Zuſam⸗ menhang des trotzkiſtiſchen Verſchwörerblocks mit der militäriſchen„Hochverrätergruppe“ Tuchatſchew⸗ ſki, Gamarnik uſw. näher zu ſchildern. Er behauptet, daß Rykow, Bucharin, Roſenolz und„vermutlich auch Jagoda über die„Verſchwörung“ der Generäle informiert geweſen ſeien, mit denen ſie ſich im weſentlichen einig gewußt hätten Auf ein Stichwort des Staate Sanwalts hin hatte dann Grinko mit lauter Stimme zu erklären, daß der trotzkiſtiſche„Block“ ſich ſeit 1934 ſcharf ablehnend zu dem ſowjetiſchen Pakt mit Frank⸗ reich verhalten habe. Die Trotzkiſten hätten mit Euttäuſchung erkannt, daß dieſer Pakt eine wich⸗ tige Etappe in der„Friedenspolitik“ der Sow⸗ jetunion bedeute, und daß ihre Pläne der Be⸗ ſchleunigung der Jutervention auswärtiger Mächte gegen die Sowjetunion beeinträchtigt wer⸗ den könnten. 5 Als nächſter Angeklagter kommt noch ein weiterer muſtergültiger„Verbrecher“ zu Wort: der frühere Volkskommiſſar für Landwirtſchaft Tſchernow, der den Eindruck eines völlig willenloſen Opfers macht. Er„geſtehl“ mit derſelben Bereitwilligkeit die ungeheuren„Sabotageakte“, insbeſondere auf dem Gebiet der Landwirtſchaft, die angeblichen Koa⸗ litionsverhandlungen des trotzkiſtiſchen„Blocks“ mit menſchewiſtiſchen Emigrantengruppen uſw. Er weiß ferner insbeſondere über ſeine Spionagetätigkeit förmliche Kriminalromane zu erzählen und bezeich⸗ net ſich ſelöſt bereitwillig als käuflichen Spion. Aus den„Geſtändniſſen“ Grinkos und Tſchernows iſt im übrigen zu entnehmen, daß noch zahlreiche weitere frühere führende Sowjethäuptlinge, die ſich im gegenwärtigen Prozeß noch nicht unter den An⸗ geklagten befinden, einem ähnlichen Schickſal wie dieſe entgegenſehen. Grinko nannte ſo die ſeit eini⸗ gen Monaten verſchwundenen Volkskommiſſare An⸗ lipow(Volkskommiſſar für Sowfetkontrolle), Rud⸗ ſutak(ehemals ſtellvertretender Vorſitzender des Volkskommiſſarenrates) ſowie den Leiter des Komi⸗ tees für Landwirtſchaftsfragen beim Zentralausſchuß der bolſchewiſtiſchen Partei, Jakowlew, als Mitglie⸗ der der„Verſchwörung“, während Tſchernow den ukrainiſchen Volkskommiſſar Satonſki ſowie Hen ehe maligen Volkskommiſſar für Leichtinduſtrie Ljubi⸗ mow erwähnte und in dieſem Zuſammenhang ſo⸗ gar von einem„Reſervezentrum“ der Ver⸗ ſſchwöxrung ſprach. Daraus kann man mit Recht ſchließen, daß auch der gegenwärtige Prozeß nicht der letzte ſeiner Art ſein wird. Die nächſte Gerichtsſitzung findet am Donnerstag um 11 Uhr Moskauer Zeit ſtatt. Die Politik der öſterreichiſchen Nationaljozialiſten Treu zum Führer und treu 0 0 eſterrei eee e u. Bekenntniſſe des ler, e ee 1 Wien, 3. März. Der eee Bundesleiter des Volks⸗ itiſ Referats im Amt des Frontführers, Dr. Hugo Jury, ſprach Mittwochabend im öſterreichiſchen Rundfunk. Er führte u. a. aus: Wenn ich heute als Nationalſozialiſt über die Sender Oeſterreichs ſpreche, ſo geſchieht dies im Zeichen des deutſchen Friedens von Berchtesgaden. Uns öſterreichiſchen Nationa Koctaliſten ſteht nun die volle Mitarbeit in Oeſterreich frei. Ohne Opfer an unf 1 Geſinnung werden wir in allen verſaf fungsmäßigen Einrichtungen Gelegenheit zu fried⸗ licher Aufbauarbeit finden. Wir werden an dem Geſchick unſeres Vaterlandes, an ſeiner politiſchen Willensbildung im Rahmen der Geſetze mitwirken. In Kenntnis dieſer Tatſache, im Bewußtſein ber Staatsrat vom Bundeskanzler und Frontführer bekräftigten und verkündeten deutſchen Sendung unſerer Heimat und des geſamtdeutſchen Weges unſeres ſelbſtändi⸗ gen Vaterlandes, bekennen wir uns feierlich zu einem deut⸗ ſchen Oeſterreich, das ſeine deutſche Sen⸗ dung als Oſtmark des deutſchen Geſamtvolkes erfüllt; zu einem chriſtlichen Oeſterr e ich, das nicht im alten Sinne parteigebunden oder einer Koufeſſion ausſchließlich verpflichtet iſt, ſondern zu einem Chriſtentum der Tat, Geſin⸗ nung und Haltung verpflichtet, zu einem ſtän⸗ diſch gegliederten unter autpritärer Füh⸗ rung ſtehenden Oeſterreich. Unſere große Aufgabe beſteht nicht oder doch nicht in erſter Linie in der Tagespolitik. Entſcheidend iſt treue und nimmermüde Arbeit, die Diſsiplin, die Haltung und der Einſatz im grauen Kampf der All⸗ tagsarbeit. An Stelle geheimer Zuſammenkünfte tritt nun das volle offene mannhafte Bekenntnis zu unſerer Idee und das politiſche Wirken im Rahmen des verfaſſungsmäßigen ſtaatlichen Willensträgers, der„Vate rländiſchen Front. Die Aufgabe der volkspolitiſchen Referenten wird darin beſtehen, alle Volksgenoſſen, die durch die neue Wendung in das volle Licht der politiſchen Gleich⸗ berechtigung getreten ſind, zu gleichberechtigter Mit⸗ beſtimmung und Mitarbeit zu führen. Der deutſche Friede, ſo ſchloß Dr. Jury, iſt ein Friede der Ehre und der Freiheit. Sein Nutzen ſoll dem ganzen Volk gehören. „Heil-Hitler“-Gruß freigegeben Anb. Wien, 2. Mirz. Am Dienstag und Mittwoch weilte Bundes⸗ miniſter für Inneres und Sicherheitsweſen, Dr. Seyß⸗Inquart, in Graz. Durch das Volkspolitiſche Referat für Steiermark wurde darüber folgendes Kommuniqus ausgegeben: „Anläßlich der Anweſenheit in Graz hatte Bun⸗ desminiſter Seyß⸗Inguart am Dienstagabend und Mittwochvormittag Beſprechungen mit Vertretern des Volkspolitiſchen Referats und führenden Mitgliedern der nationalſozialiſtiſchen Bewegung. In dieſen Aus⸗ ſprachen wurde der Weg für die nächſte Zukunft klar, eindeutig und zufriedenſtellend ſeſtgeſetzt. Beſon⸗ ders wurde das Gebiet des freien weltanſchaulichen Bekenntniſſes beſprochen. Es wurde ſeſtgeſetzt, daß das Tragen von Hakenkreuzabzeichen und der Gruß„Heil Hitler“ im privaten Leben jedem einzelnen freigegeben iſt.“ Italien trauert um den imperialen Seher“ 2 5 5 Muſſolini an der Bahre D Annunzios — Mailand, 2. März. Muſſolini traf in Begleitung der Miniſter Ciano, Starace, Alfieri und Benni mit dem Sonderzug in Deſenzano am Gardaſee ein, wo er vom Präfek⸗ ten der Provinz und einer Ehrenkompanie, die schweigend das Gewehr präſentierte, empfangen wurde. Er begab ſich unmittelbar darauf nach dem Vittoriale in Gardone, wo'Annunzio in einem mit den ruhmreichen Zeichen ſeiner kriegeriſchen Taten ausgeſchmückten Raum aufgebahrt liegt. Muſſolini verweilte eine Zeitlang ſchweigend an der Bahre des großen italieniſchen Dichters. Die beiden in Rom lebenden Söhne des Dichters und ſeine Tochter erfuhren von dem Ableben ihres Vaters erſt durch die Preſſe. Ein dritter Sohn Ugo lebt in Neuyork. Die einzige Tochter Renata des verſtorbenen Dichters kann aus geſundheitlichen Gründen an der Beiſetzung nicht teilnehmen, da ſie in Kürze ein Kinde erwartet. Sie iſt bereits Mutter von acht Kindern; ihr Gatte, ein früherer U⸗Bvotkomman⸗ dant, befindet ſich zur Zeit in Abeſſinien. Drei Stunden nach dem Ableben des Dichters nahm der Bildhauer Arrigo Minerbi einen Gips⸗ abdruck der Hände'Annunzios vor, die wegen ihrer Der Widerſinn der„Geſtündniſſe“ Selbſt die Pariſer Linkspreſſe nimmt kein Blatt mehr vor den Mund! Pariſer Vertreters — Paris, 3. März. Die Senſation des Moskauer Mordprozeſſes für Frankreich iſt die Unſchuldsbeteuerung Kreſtinſkis. Das ſei zum erſtenmal in der ſowjetruſſiſchen Ge⸗ ſchichte zu verzeichnen, daß ein Angeklagter nicht geſtehe oder ſein ſchriftliches Geſtändnis ſogar vor dem Plenum widerrufe. Ebenſo einzigartig und neu ſei, daß dieſes Mal zum erſtenmal England in die angebliche Spionageaktion ausländiſcher Staaten einbezogen worden ſei. Natürlich wird die Anklageſchrift hier eingehend erörtert und als das hingeſtellt, was ſie iſt: ein tra⸗ giſches blutiges Schauſpiel. Beſonders ſcharf iſt wie⸗ der einmal das Parteiblatt der Sozialdemokraten, der„Populaire“. Er unterſucht ganz eingehend die Anklageſchrift und die angeblichen Eingeſtändniſſe der Angeklagten. Das. meint, dieſe Beteue⸗ rungen kenne man aus der Vergangenheit. Das ſei in Moskau immer ſo geweſen. Beachtlich ſei nur, daß die Angeklagten völlig unmögliche Sachen eingeſtehen würden. Dieſer Nachweis ſei leicht zu führen. Das Blatt gibt in der Tat eine ganze Liſte von ähnlich unmög⸗ lichen Beteuerungen. Zum Beiſpiel ſei in dem In⸗ duſtrie⸗Prozeß 1929 behauptet worden, Briand habe einen Krieg gegen Sowjetrußland führen wollen; 1936, um nur einige Beiſpiele herauszugreifen, habe ein Angeklagter zugegeben, ſich mit dem Sohn Trotz⸗ kis in einem beſtimmten Hotel in Kopenhagen ge⸗ troffen zu haben, in einem Hotel, das ſchon ſeit 1912 abgeriſſen iſt und lediglich noch, wie das Blatt aus⸗ drücklich ſagt, in alten Baedekern beſteht. Heute ge⸗ ſtehe nun der Angeklagte Tſcher ny w, er habe 1928 auf Auregung des Führers der ruſſiſchen Sozial⸗ demokraten(Menſchewiki) Dan, ſich in den deutſchen Spionagedienſt begeben. Dan habe heute ſchon im „Populaire“ ein kategoriſches Dementi erlaſſen, daß er weder früher noch ſpäter Tſchernow je geſehen nuch gekannt, noch numittelbare noch mittelbare Beziehungen zu ihm gehabt hat. Der„Populaire“ meint, gerade ein ſolches Dementi werfe ein ſehr bezeichnendes Licht auf die Vorgänge im Moskauer Prozeß. Kreſtinſki ſei der einzige geweſen, der noch gewiſſe Reflexe bewahrt babe, die andere ſchon lange 8 mehr hätten. 8 Drahtbericht unſ. Der ſtändige Verwaltungsrat der ſozialdemokra⸗ tiſchen Partei nahm geſtern einſtimmig eine Tages⸗ ordnung an, in der er den„Populaire“ zu ſeiner energiſchen Haltung gegenüber dem Moskauer Pro⸗ geß beglückwünſcht. Der Verwaltungsrat ſpricht dann ſchließlich den Wunſch aus, daß„kein Todes⸗ urteil verhängt werden möge“. Das klingt überaus naiv, iſt aber immerhin be⸗ achtlich für die Auseinanderſetzung in der franzöſi⸗ ſchen Linken. Der„Matin“ meldet, daß man die Dauer des Prozeſſes auf eine Woche veranſchlagen müſſe. Die Zeugenvernehmung bezüglich der Spionage auslän⸗ diſcher Mächte würde unter Ausſchluß der Oeffent⸗ lichkeit vor ſich gehen, und man rechne auch mit einer geheimen Sitzung. Sogar die ſonſt immer ſo ſowjetfreundliche „Ordre“, deren Herausgeber Burs ſogar als ein Ab⸗ geſandter der Sowjets gilt, wendet ſich ſcharf gegen den Prozeß. Buré, ein perſönlicher Freund Ra⸗ kowſkis, möchte auf die Milde Stalins für ſeinen Freund hoffen. Aber läßt der Name Stalin über⸗ haupt ſolche Hoffnung zu?, ſo fragt er ganz richtig. Das„Echo de Paris“ meint, daß die ziviliſterte Welt voll Abſcheu gegen den verbrecheriſchen Wahnſinn Stalins erfüllt ſei Mau verſtünde künftig, daß Sowjetrußland unter das Joch eines Irren geſperrt ſei, und daß es nur die flawiſche Sklaveuſeele möglich mache, ſich ihm einſach zu unterwerfen. Das Blatt ſtellt die Frage, wohin Stalins Wahnſinn wohl noch führen wird und ob und wann dieſem verbrecheriſchen Morden ein Ende geſetzt wird? Eines Tages, ſo meint das„Echo de Paris“, komme auch die Reihe an Stalin. Im Kreml eingeſperrt, würde er dann dieſelbe traurige Komödie erwarten, die er nunmehr ſo vielen anderen bereite und er würde ebenſo auf den Henkerskarreu ſteigen müſſen. Schließen wir die Betrachtung mit einem ſelt⸗ ſamen Artikel des franzöſiſchen kommuniſtiſchen Se⸗ nators Cachin in der„Humanité“, der darin einge⸗ ſteht, daß der neue Moskauer Prozeß gegen die Trotzkiſten und die Rechte die antiſowjetruſſiſche Pro⸗ paganda in Frankreich wieder habe aufleben laſſen in einer ſehr viel ſtärkeren und„ſehr viel gehäſſige⸗ ren Form“ als es früher je der Fall geweſen ſei. Dieſer Feſtſtellung des Kommuniſten kann man ſich in dieſem Fall ruhig anſchließen 18 Ein Beileidstelegramm des Führers Feingliedrigkeit berühmt waren. Am Fuße der Bahre liegt die Flagge, die d' Annunzio bei ſeinem Handſtreich auf Fiume auf dem dortigen Regierungs⸗ gebäude hißte. Eine andere italieniſche Flagge be⸗ deckt den Sarg. Heute früh traf eine Abteilung Faſchiſten aus Brescia mit einer Flagge Fiumes, begleitet von einer bewaffneten Abteilung, hier ein. Die Ehrenwache nahm dann am Sarge Aufſtellung. Nachrufe der römiſchen Preſſe anb. Rom, 2. März. Ganz Italien ſteht im Zeichen des Todes von d' Annunzio, den der Akademiſche Rat der Königlich Italieniſchen Akademie in einer Botſchoſtz als den „Seher der imperialen Größe Italiens“ und als „einen Meiſter der revolutionären Tat auf allen Gebieten“ verherrlicht. In Rom tragen nicht nur die öffentlichen Gebäude, ſondern auch ſehr viele Pri⸗ vathäuſer die Fahnen auf halbmaſt. Die Hefen italieniſche Preſſe verherrlicht den verſtorbenen D 3 und ſein Werk als e des Faſchismus. d' Annunzio habe als erſter Dichter dem italieniſchen Volk wieder den Traum ſeiner Be⸗ rufung zu neuer nationaler Größe erweckt und da⸗ mit, wie„Giornale'Italia“ betont, ſeine alten Tu⸗ genden wieder wachgerufen, damit es wieder zu dem Ruhm des antiken Rom emporſteige. d Annunzio habe die Italiener dazu aufgerufen, ſich wieder auf das Mittelmeer zu beſinnen und die Vorherrſchaft in dieſem Meer zu errichten. Des Führers Veileid dub. Berlin, 2. März. 8 Der Führer und Reichskanzler hat anläßlich des Todes Gabriele'Annunzios dem n Regierungschef Muſſolini telegraphiſch ſein Beileid ausgeſprochen. Das Arteil gegen Niemöller Sieben Monate Sande und 2000 Mark Geldſtrafe anb. Berlin, 2. März. Am 7. Februar begann vor dem Berliner Son⸗ dergericht ein Prozeß gegen den Pfarrer Martin Niemöller aus Berlin⸗Dahlem wegen Gefährdung des öffentlichen Friedens, Kanzelmißbrauchs und Aufforderung zu Zuwiderhandlungen gegen Anord⸗ nungen der Reichsregierung. Der Angeklagte wurde heute wegen fortgeſetzten Vergehens gegen§ 130a, Abſatz 1, des StGB. z u ſieben Monaten Feſkungs haft und wegen eines Vergehens gegen 8 4 der Verordnung vom 28. Februar 1933 zu einer Geldſtrafe von 500 Mk. ſowie wegen eines weiteren gleichen Vergehens, teil⸗ weiſe in Tateinheit mit Vergehen gegen§ 180, Ab⸗ ſatz 2, des StGB. zu einer Goldſtrafe von 1500 Mk. im Nichtbeitreibungsfalle zu einer Wengen ſtrafk von drei Monaten, verurteilt, D K ttt.— Haupt ſchriftleiter und berantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer. Stellvertreter des Haupkſchriftleiters und verantworkli 1 ſeaker, Wiſſenſchaft und N Carl Onno Eiſen 5 2 5. 5 delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes. — Sport: Wily Müller.— Südweſtdeutſche Umſchan, Gericht und Bilderdtenſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr. Rückſendung nur bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitn 8 Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, N 1, 46. 5 Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Miktektungen Jakob Faude, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mittag erſcheinen. 1 85 zeitig in der Ausgabe B Ausgabe Mittag über 11 000 Ausgabe A Abend über 10 000 Ausgabe B über 10 500 Scdanted Monat N lber 21 500 des hen eid Domuerstag, 3. Mä Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 102 Mannheim, 3. März. Adolf Hitler hilft ſeiner Jugend Ein Appell des Führers an Partei und Staat Der Führer und Reichskanzler richtet aus Anlaß der Eröffnung einer neuen Aktion zur weiteren Be⸗ ſchaffung von Heimen für die nationalſozialiſtiſche Jugendbewegung einen Appell an Partei und Staat. Es heißt darin: „Die Heime der Hitlerjugend ſind Erzie⸗ hungsſtätten einer Generation, die dazu aus⸗ erſehen iſt, die Zukunft des Reiches zu ſichern. Staat und Partei ſind darum verpflichtet, unſere Jugend beim Bau ihrer Heime tatkräftig zu unterſtützen. gez. Adolf Hitler.“ des Deutſchen Hierzu erläßt der Jugendführer Reiches, Baldur von Schirach, folgenden Tages⸗ befehl: „Pimpfe! BDM⸗Mädel und Jungmädel! Hitlerjungen! Der Führer hat ſoeben einen Aufruf erlaſſen, der die neue große Werbeaktion für die Heimbeſchaffung ſeiner Jugendbewegung einleitet. Wieder gibt Adolf Hitler ſeinen Jungen und Mädeln ein Zeichen ſeiner ſtändigen tiefen Anteil⸗ nahme an ihren Freuden und Sorgen. Tief bewegt danken wir ihm, daß er immer Zeit für uns hat, wenn wir ſeiner Hilfe bedürfen. Daß wir unter ſeiner un⸗ mittelbaren Führung ſtehen dürfen, iſt unſer höchſter Stolz und unſere größte Verantwortung, daß er aber die Arbeit ſeiner HJ das Jahr hindurch mah⸗ nend und anſpornend, helfend und immer begeiſtert verfolgt und miterlebt, das würde ihn unſer aller Herzen gewinnen, wenn er ſie nicht längſt ſchon hätte. So bedeutet ſeine liebende Sorge für die Ju⸗ gend eine ſtets wachſende Verpflichtung für uns. Und ſo will ich unſevem Führer immer wieder in eurem Namen, meine Kameraden und Kameradin⸗ nen, ſagen: Wir wollen Dir Freude machen! Halte Deine Hand auch in Zukunft über Deiner Jugend, denn ſo und nicht anders fühlen wir uns geſegnet. gez. Baldur von Schirach.“ Johanna BAll-Bradfisch Schule für Ges ellschafts tanz Schulhofstraße 4 am Rosengarten— Sprechzeit von—7 Uhr. Kursbeginn Anfang März Zirkel. Anmeldung sofort erbeten Weibliche Arbeitsdienſtplätze zum 1. April beſetzt Anmeldungen nur noch für 1. Juli Die Reichsleitung des Reichsarbeitsdienſtes teilt mit: Auf Grund der Bekanntmachung, daß die Ab⸗ leiſtung des weiblichen Arbeitsdienſtes auf das Pflichtjahr angerechnet wird, ſind in dieſen Tagen überaus zahlreiche Meldungen bei den Meldeſtellen der 5 eingelaufen. Da die vorhan⸗ denen Plätze zum 1. April, bis auf wenige für Führeranwärterinnen freigehaltene, ſchou beſetzt find, mußten dieſe Meldungen zum 1. Juli zurück⸗ geſtellt werden. Alle weiteren Meldungen ſind da⸗ her nur noch zum 1. Juli zu beantragen. BVeratungsſtelle für bäuerliche Wohnkultur in Mannheim Die Kreishandwerkerſchaft Mannheim wird auf Grund eines ſoeben zwiſchen dem Reichsbauern⸗ führer und dem Reichshandwerksmeiſter getroffenen Abkommens eine Beratungsſtelle für bäuer⸗ liche Wohnkultur errichten. Mit der Leitung der Mannheimer Beratungsſtelle wird der Kreis⸗ handwerksmeiſter einen geeigneten Handwerksmei⸗ ſter beauftragen. Die Mannheimer Beratungsſtelle für bäuerliche Wohnkultur iſt zuſtändig für den Be⸗ girk der Kreishandwerkerſchaft Mannheim. Der Kreisbauernführer wirbt für die Inanſpruchnahme der Beratungsſtelle durch die Bauernſchaft. Der Kreisbauernſithrer kann einen Vertrauensmann be⸗ auftragen, der die Verbindung mit der Beratungs⸗ ſtelle aufrechterhält. Die Beratung durch die Bera⸗ tungsſtelle iſt koſtenlos. Landesbauernſchaft und Landeshandwerksmeiſter überwachen und fördern die Maßnahmen in ihrem Bereich. Auf einem Merkblatt ſind gute und ſchlechte Bauernmöbel in Wort und Bild einander gegenüber⸗ geſtellt worden. An allen Anſchlagtafeln der Orts⸗ baumernführer hat dieſes Merkblatt inzwiſchen einen Platz gefunden. Auf dem Lande trägt alles den Wunſch nach Unvergänglichkeit in ſich. Dem ſollen ſich auch die Möbelſtücke anpaſſen in Art und Form. G. Wam. Der Aufmarſch des Zehn kleine Porzellanſoldaten bei der Reichsſtraßenſammlung am Am Samstag und Sonntag, 5. und 6. März, wird die 5. Reichsſtraßenſammlung für das Winter hi ilfswerk durchgeführt. Es ſammeln SA, SS, NSgK, NSF. Außerdem beteiligen ſich an der Sammlung NSK OV und der Reichsbund der Kinderreichen. letzten Winterhilfs⸗ Nun bringt das Die Trachtenfiguren des werkes haben viel Beifall gefunden. WoHW kAnſteckabzeichen aus Porzellan, die Offiziere und Soldaten der deutſchen Wehrmacht darſtellen. Der Führer ſelbſt hat den Wunſch ausgeſprochen, daß dieſe Abzeichen hergeſtellt werden ſollen. Etwa vierzig Porzellaufabriken im ganzen Reich erhielten durch die Anfertigung von rund 20 Mil ⸗ lionen ſolcher Wehrmachtsabzeichen zuſätzliche Be⸗ ſchäftigung, an der beſonders die Heimarbeiter einen großen Anteil haben. Nachdem die zehn Modellfiguren in ihrer Geſtal⸗ tung und Ausführung zur Zufriedenheit ausgefallen waren, hat das Reichskriegsminiſterium die Bema⸗ lung der einzelnen Uniformſtücke geprüft. Die zehn verſchiedenen Typen, die während des Winterhilfswerkes 1937—38 auf den Straßen zum Verkauf angeboten werden, ſind: Ein Matroſe, ein See⸗Offizier, ein Flieger im Ausgeh⸗ anzug, ein Flieger⸗Offizier, ein Flieger im 20. illionen⸗Heeres 5./ 6. März ein Infanterie⸗ ⸗Regiments, und ein Sites zhelm, ein J uf a nteriſt, Offizier, ein Schütze eines Panzer ein Soldat der Gebirgstruppe Hor niſt. Wie entſteht eigentlich ſo ein Porzellanfigürchen? Alle dieſe zehn Figuren werden in einem einzi⸗ gen Arbeitsprozeß hergeſtellt. Nach den zehn Model⸗ len wird aus Gips eine einzige Form hergettellt, die mit dem dickflüſſigen Porzellanbrei ausgefüllt wird. Nach einiger Zeit erſtarrt der Brei und die kleinen Figuren, die dann aus der Form genom⸗ men werden, ſind ſchon feſt; allerdings bedürfen ſie noch einer zarten und vorſichtigen Hand, denn ſie ſind ſehr zerbrechlich. Sie trocknen aber bald völlig und werden nach dem erſten Brand für die Bema⸗ lung zurechtgemacht. Die Bemalung erfolgt zum großen Teil durch Handarbeiter, die die Abzeichen in der Fabrik ab⸗ holen. Zu Hauſe arbeiten Mann und Frau und oft auch die Kinder, miſchen die verſchiedenen Farber für die Uniformſtücke und tragen ſie mit bleiſtift⸗ dünnem Pinſel auf die kleinen etwa viereinhalb Zentimeter hohen Figuren auf. Es iſt eine Arbeit, die größte Sorgfalt und Genauigkeit erfordert. In hohen Brennöfen, in denen die Hitze bis auf 1200 Grad anſteigt, erfahren ſie ihre letzte Erhär⸗ tung. Die Farben brennen ſich dabei ganz fſeſt ein und erhalten jetzt erſt den richtigen Ton und Glanz. Nach zwei bis drei Tagen iſt die Temperatur im Brennofen ſoweit zurückgegangen, daß die kleinen Soldaten richtig ausgebacken herausgenommen wer⸗ den können.. Zu zehn Stück in Kartons verpackt, treten ſie ihre Reiſe in die deutſchen Gaue an. Dieſe Reiſe führt ſie nicht gleich in die Oeffentlichkeit, denn ſie ſollen erſt in der Reichsſtraßenſammlung am 5. und 6. März dem deutſchen Volke vorgeſtellt und angeboten werden. Es iſt zu erwarten, daß alle deutſchen Vo olk S. genoſſen unſere zehn Wehrmachtsabzeichen ans 5 ſchließen werden— im wahren Sinne des Wortes, denn jedes Porzellanſigürchen hat auf der Rückſeite eine Nadel, mit der es am Rockaufſchlag oder an der Bluſe befeſtigt werden kann. Jeder, der ein ſolches Abzeichen trägt, bekundet damit, daß er den gleichen Geiſt der Einſatz⸗ bereitſchaft in ſich trägt wie unſer junges ſtolzes Volksheer. 27 Schaufenſter-Diplome Prämerung der Veſten im Schaufenſterwellbewerb Den feierlichen Abſchluß des Schaufenſter⸗ wettbewerbs in Mannheim bildete geſtern abend ein Schlußappell aller Teilnehmer und Teilnehmerinnen im„Deutſchen Haus“. Dabei konnten 27 für beſonders gute Leiſtungen mit Ehrenurkunden ausgezeichnet werden, während weiteren 29 Anerkennungen ausgeſprochen wurden. Kreisfachgruppenwalter Seubert eröffnete als Beauftragter der Fachabteilung„Der deutſche Han⸗ del“ in der DAcß den Appell mit einer Anſprache, in der er ſeiner beſonderen Freude über die gegen⸗ über dem vergangenen Jahr eingetretene Verdoppe⸗ lung der Teilnehmerzahl Ausdruck gab. Dennoch ſei zu wünſchen, daß die Beteiligung im nächſten Jahr noch größer ſein werde. Vor allem ſei zu hoffen, daß ſich künftig mehr als bisher auch die Abſch hies vom Faſching Beim Heringseſſen im Habereckl ging es wieder ſehr luſtig zu Wer geglaubt hatte, die Mannheimer Narren, ſoweit ſie das Habereckl beſuchen, würden mit melan⸗ choliſcher Leichenbittermiene Abſchied vom Karneval 1938 nehmen, wurde eines andern belehrt, als er am Mittwochabend die Feuerio⸗Stammburg betrat. Da das Hauptlokal nicht ausreichte, wurde auch das Nebenzimmer in Anſpruch genommen. Die Späterkommenden mußten, wenn ſie nicht wieder umkehren wollten, mit einem Sitzplatz vorlieb neh⸗ men, der nur noch ein halber war. Bei ſo enger Tuchfühlung mußte die Stimmung ſchnell höchſte närriſche Grade erreichen. Kapellmeiſter Mayer der den Schellenbaum mitgebracht hatte, ſpielte wie⸗ der ſo wacker auf, daß beim von Leonhard Schramm dem Feueribo gewiömeten Mannheimer Lied ſogar kräftig geſchunkelt wurde. Aber allzu lange hielt der Eindruck, in einer rieſigen Heringstonne zu ſchwitzen— verſchiedene ſaßen in Hemdsärmeln— nicht vor. Als alle Heringe an den Mann und die Frau gebracht waren, lichtete ſich merklich der Kreis, von deſſen Enge man ſich eine Vorſtellung machen kann, wenn wir als Beiſpiel anführen, daß an dem bekannten erhöhten Tiſch gegenüber vom Ausſchank mit Präſident Theo Schuler, Intendant Brandenburg und dem Prinzen nicht weniger als 16 Perſonen ſaßen. Man darf wohl ſagen, daß man um den Verlauf des Karne⸗ vals 1939 nicht beſorgt zu ſein braucht, wenn ſich auf ihn die Stimmung überträgt, die beim Heringseſſen im Habereckl herrſchte. Sch. .. und in der Stammburg „Liederhalle“ nicht minder Die„Fröhlich Pfalz“ war am Aſchermitt⸗ wochabend in ihrer Stammburg, der„Lieder⸗ halle“, zu finden. Schon frühzeitig begann man mit dem Heringsvertilgen und in Anweſenheit ihrer Extollität Prinzeſſin Lucia, die die Heringe und einige Bierlein ihrem Volke ſtiftete, entwickelte ſich nun ein heiterer ungezwungener Abend. So ganz ohne jedes Programm und ohne jede Darbietungen konnte es natürlich nicht abgehen. Das Dr. Riehl⸗ ſche Quintett gab einige Lieder zum beſten, darunter auch den„Bubi“, ihren Hauptſchlager. Hier ſpticht die NS D 2 Die Verſammlungswelle der NS DAN im Winterhalbjahr 1937/38 geht weiter Monat März finden wieder mehrere Im öffentliche Kundgebungen ſtatt, die von folgenden Ortsgruppen durchgeführt werden: Lindenhof: 3. März, 20.15 Uhr.„Rheinpark“, Pg. 1 Ebner, München. Rheintor: 4 März, 20.15 Uhr,„Wartburg⸗Hoſpiz“, ö Pg. Hanns Ebner, München. Neckarau⸗Nord: 7 März, 20.00 Uhr,„Gemeinde⸗ haus“, Pg. Walter Franke, Bez. Bremen. Neckarſpitze: 10. März, 20.15 Uhr,„Wartburg⸗ Hoſpiz“, Pg. Peter Carſten, Hamburg. Bismarckplatz: 11. März, 20.15 Uhr,„Zähringer Löwen“, Pg. Fritz Löſche, Leipzig. Neckarau⸗Süd: 11. März, 20.15 Uhr,„Volkschor“, Pg. Joh. Böttcher, Mannheim. Altlußheim: 11. März, 20.00 Uhr,„Zum Stern“, Pg. Cöleſtin Becker, Mannheim. März, 20.15 Uhr,„Ballhaus“, Pg. Fritz Voßler, Berlin. Friedrichspark: 12. Schriesheim: 12. März, 20.00 Uhr,„Zur Roſe“, Pg. Joh. Böttcher, Mannheim Rippenweier: 12. März, 20.00 Uhr,„Jäger Andres“, Pg. b Becker, Mannheim. Kreisprnbagandaamt * Govenfloßh zeigte ſich wieder einmal in der Bütt und hielt die Grabrede, als Paſtor, dieſem un⸗ vergeßlichen Faſching und erregte bet ſeinen ver⸗ floſſenen Narren damit entſprechende„Trauer⸗ gefühle“. Eugen Schleich ſang einige Tenorſoli, von der Prinzeſſin begleitet, und auch die„Vier Harmoniſts“ ließen ſich vernehmen. Zwiſchen⸗ hinein gaben Generalfeldmarſchall Seeger von der Ranzengarde und Carl Blepp die Prinzeſſin wieder frei, nicht ohne einen Abſchiedskuß und das Ver⸗ ſprechen, ſie in treueſtem Andenken zu bewahren. Mitternacht war wieder einmal längſt vorüber, als das närriſche Katereſſen ſein Ende fand. * Die Grokageliker Hatten natürlich auch ihr Katereſſen. Aber ſie waren für uns mit dem beſten Willen unauffindbar. Sie müſſen ſich mit ihren Heringen bis in den letzten Winkel des Lin⸗ denhofs verzogen haben. Nun, auch bei ihnen wird es nicht„trocken“ hergegangen ſein— wie man wenigſtens den verfloſſenen Sitzungen nach ſchließen dapf. g. Eine zünftige Beerdigung des Prinzen Karneval Karneval war geſtern noch nicht zu Ende, weder unten im Habereckl mit dem koſtenloſen Katereſſen noch im Parkhotel, wo ein Häuflein„Auserwählter“ die Tradition eines zünftigen Begräbniſſes hochhält. Da ſind die Tiſche ſchwarz gedeckt, Damen und Her⸗ ren ſchwarz gekleidet, die Männer tragen Zylinder, die Damen ſpielwürfelähnliche Kappen, flackernder Kerzenſchimmer nur in der Runde. Nach etlichen Reden, die ſich mit dem trübſeligen Motto„Weniger Fleiſch und weniger Blutdruck“ be⸗ ſaſſen, und wo all der Verhinderer und Verſauerer eines fröhlichen Faſchingslebens Erwähnung getan wird, kommt man zur eigentlichen Hauptzeremonie, Da wird ein Prinz, der aus Gummiblaſen, Neſſel und Stanniol beſteht, auf der Bahre hereingetragen, eine düſtere Leichenrede mißt ihm alle Schuld für die jetzige Katerſtimmung bei. Furchtbares Wehgeheule der Begleiter, die wie der amtierende Ehef des Hauſes in alte Bademän⸗ tel gehüllt ſind. Eine Fahne ſteht zu ſeiner Rechten, auf der der Hering und allerhand Embleme der Ver⸗ katerung appliziert, und dann ſingt man im ſchlep⸗ penden Andante„O Mädchen weine nicht“ und„O ſei geprieſen du lauſchige Nacht“. Hart dröhnt die Trommel durch den ſtillen Saal, klingeln hell und doch verderblich die Glocken und wird mit langem Schlachtmeſſer der Prinz Karneval zum Tode beför⸗ dert, die lebenſpendende Luft entweicht aus ihm, auf 805 er nächſten Vorfrühling zu um ſo intenſiverem Leben erwachen möge. Das geiſterhafte Wehewehe weicht 1 bald mit Hilfe kräftigen Bieres guter Tanzſtimmung, der vergnügliche Höiner Franz läßt, ſich ſchlagfertig vernehmen im improvpiſierten Zwiegeſpräch zwiſchen Junggeſelle und Ehemann, der berühmte Stim⸗ mungskanonier Fiſcher von der Beobachtungsabtei⸗ lung 33— jetzt ſchon ein hochgeehrter Feuerioaner — läßt ſich auch vernehmen, und dann walzt man noch lange dahin, zumal der leibhaftige Prinz Bert noch ſein Kommen zugeſagt hat. Und erſt mit ſeiner herzhaften Begrüßung und Degradierung in den Zivilſtand iſt Schluß— und nun auch wirklich..! Hr. kleinen Einzelhandelsgeſchäfte zum Wettbewerb mel⸗ den möchten. Handelsſchulaſſeſſor Dr. Eiermann ſprach an⸗ ſchließend in grundſätzlichen Ausführungen über die Ergebniſſe des diesjährigen Schaufenſterwettbewe bs. Ganz allgemein konnte er von 8 weiteren Stei⸗ gerung der Leiſtungen künden Die Zahl der wirk⸗ lich guten Schaufenſter ſei derart groß geweſen, daß die gerechte Beurteilung Schwierigkeiten bereitet habe, zumal es ſich nicht nur um Leiſtungen von Ver⸗ käufern und Verkäuferinnen, ſondern auch von Be⸗ rufsdekorateuren handelte. Die Schlußbewertirng durch die Endkommiſſion habe allein mehrere Tage in Anſpruch genommen. Dr. Eiermann bedauerte, daß nicht ſo viele Diplome verteilt werden könnten, wie man gerne ausgeben möchte; aber die Zahl der für Mannheim zur Verfügung ſtehenden Diplome ſei von Berlin aus genau vorgeſchrieben. Jedoch ſollten ſich jene, die diesmal trotz guter Leiſtung keine Urkunde erhalten könnten, nun nicht in den Schmoll⸗ winkel zurückziehen, ſondern im nächſten Jahre wie⸗ derum zur Stelle ſein. Kreisfachgruppenwalter Seubert nahm ſodann die Auszeichnung der 27 Beſten vor. Vorher verlas er jedoch die Namen der 29 Teilnehmer, denen bein Diplom übergeben werden konnte, obgleich auch ſie ſehr gut abgeſchnitten haben; irgendeine Auszeich⸗ nung werde aber wohl auch ihnen noch zuteil wek⸗ den. Ehrenurkunden erhielten folgende 27 Teilneh⸗ mer und Teilnehmerinnen: a) Verkäufer und Verkäuferinnen: Leiſtungsklaſſe J: Adalbert Reißner, Herta Singer, Helmut Bürger und Irma Raqué.— Lei⸗ ſtungsklaſſe II: Karl Kampp, Hilde Brock, Ma⸗ rianne Kohlruß und Erika Berg.— Leiſt ungs⸗ klaſſe III: Edgar Lacher, L. Roßbach⸗Emden, Herta Geiſt, Elfriede Beiſel, Ruth Bohnert, Paula Straub, Marta Hachenberger und Margarete Schmelcher.— Leiſtungsklaſſe V: Auguſt Winter und Helene Seipp.— Leiſtungsklaſſe VI: Chriſtian Geiger und Helmut Jekel. b) Gebrauchswerber: Leiſtungsklaſſe 1: Erhard Gerber. ei⸗ ſtungsklaſſe II: W. Stündebeek.— Leiſt. g s⸗ klaſſe III: R. Kretzler und R. Scharpf.— Lei⸗ ſtungsklaſſe V: Erich Holler.— Leiſtungs⸗ klaſſe VI: H. Born, W. Müller und Kobecke. Der Appell klang aus mit dem Anruf des Führers. W. Kk. Anfall während eines Velriebsausfluges iſt zu entſchädigen Ein Unfall, der ſich bei Ausübung eines Spiels anläßlich eines Betriebsausfluges ereignet, iſt als Betriebsunfall anzuſehen und zu entſchädigen. Ka⸗ meradſchaftsabende, Betriebsausflüge uſw. ſind zu einem feſten Beſtandteil des betrieblichen Gemein⸗ ſchaftserlebens geworden. Da wir unter„Betrieb“ nicht mehr die ſtandortgebundene, rein materielle Abwicklung wirtſchaftlicher Verrichtungen verſtehen, hat auch der, verſicherungsrechtliche Begriff„Be⸗ triebsunfal!“ eine Fortentwicklung erfahren, ſo daß die Berufsgenoſſenſchaft für den Einzelhandel unter gewiſſen Vorausſetzungen für Unfälle bei Ge⸗ meinſchaftsveranſtaltungen verſicherter Betriebe ge⸗ nau ſo eintritt, wie für Unfälle auf der Arbeitsſtätte ſelbſt. i Unklarheiten ſcheinen inſofern noch zu beſtehen, als verſchiedentlich Unfälle angezeigt wurden, die ſich erſt längere Zeit nach dem offiziellen Schluß der Veranſtaltung ereigneten und deshalb keine Lei⸗ ſtungspflicht begründeten. Zur Vermeidung von Unzuträglichkeiten wird den Betriebsführern und ihren Stellvertretern empfohlen, den offiziellen Ab⸗ ſchluß der Veranſtaltung deutlich zu bekunden. ** 70. Geburtstag. In körperlicher und geiſtiger Friſche feiert Herr Friedrich Carbin, Mannheim, K 3, 28, am heutigen Donnerstag, 3. März, ſeinen 70. Geburtstag. Der Jubilar iſt immer noch einer der eifrigſten Männerturner des Turnvereins Maunn⸗ heim von 1846, dem er bereits 50 Jahre als Mit⸗ glied angehört. Herzlichen Glückwunſch!— Frau Franziska Bittiger, Goeggſtraße 15, feierte bei beſtem Wohlbefinden ihren 82. Geburtstag. Die Jubilarin iſt heute noch eine treue ee der N.; unſeren herzlichen e 4. Seite Nummer 102 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 3. März 1938 Was man bei der Mahl der höheren Schulen auch wiſſen muß Von befreundeter Seite wird uns geſchrieben: Die Neuordnung des höheren Schulweſens, deren Grundzüge kürzlich in allen Zeitungen erläu⸗ tert wurden, bringt den großen Fortſchritt, daß wir eine„Hauptſorm“ der höheren Schule haben, die ſowohl die Vorbereitung für alle praktiſchen Berufe leiſtet, die eine Reifeprüfung verlangen, als auch zu allen Hochſchulſtudien führt ohne die Bürde der Ergänzungsprüfungen. An jedem Orte, wo über⸗ haupt eine höhere Schule vorhanden iſt, ſoll ſie in der Regel vertreten ſein. Durch die faſt lückenloſe Durchführung Grundſatzes und das weithin ausgeſpannte Netz der Zubringerſchulen, die weniger als 8 Klaſſen und Oberſchullehrplan haben, kann ſie faſt überall ohne zu große Schwierigkeiten er⸗ reicht werden. Das trifft für die„Sonderform“, die Gymnaſien, keineswegs zu, weil ihre Zahl ſeit Oſtern 1937 weſentlich verringert wurde und einer weiteren Verkleinerung entgegenſteht. Wer ge⸗ zwungen iſt, mitunter den Wohnort zu wechſeln, wird faſt immer wieder eine Oberschule vorfinden, aber meiſtens kein Gymnaſium. Gerade die Größe des Ausmaßes dieſer Umſtellung iſt von erheblicher Bedeutung, aber wenig in der Oeffentlichkeit bekannt und ſoll daher nun durch einige kennzeichnende Zahlen verdeutlicht werden: Baden hat 37 zur Reifeprüfung führende Ober⸗ ſchulen mit nahezu ebenſovielen Zubringeranſtalten, daneben nur 13 Gymnaſien.(Entnommen dem Jahrbuch des NSOB, Gau Baden, Fachſchaft höhere Schule.] Damit gehört es immer noch zu den deut⸗ ſchen Ländern, die verhältnismäßig reich mit Gym⸗ naſien ausgeſtattet ſind. Wie die Sache anderwärts ſteht, erſehen wir aus dem Artikel„Zur Lage des humaniſtiſchen Gymnaſiums“ in der Zeitſchrift„Das Gymnaſium“.(6. Heft von 1937.) Es wird dort u. a. folgendes mitgeteilt: In Preußen beträgt der Anteil der Gymnaſien am Geſamtbeſtand der höh. Schulen noch etwa 14,5 v. H. Die Zahl der bis jetzt beſtehengebliebenen Anſtalten dieſer Art iſt in Oſtpreußen 6, Branden⸗ burg 6, Pommern 5, Schleſien 16, Sachſen 11, Schles⸗ wig⸗Holſtein 3, Hannvper 9, Weſtfalen 14, Heſſen⸗ Naſſau 7, Rheinland 15, Württemberg 2 oder 3, Thüringen 7, Heſſen ungefähr 6, Hamburg 2. Bayern fehlt in dem Bericht, weil dort die Aenderungen erſt bevorſtehen. Aeberſtunden zugunſten des MW HW nicht verſicherungspflichtig In Abänderung ſeiner früheren Auffaſſung hat das Reichsverſicherungsamt entſchieden, daß die Ver⸗ gütung für Ueberſtunden, die von der geſamten Ge⸗ folgſchaft eines Betriebs zugunſten des Winterhilfs⸗ werkes geleiſtet werden, nicht mehr als ver⸗ di eſes ſicherungspflichtiges Entgelt angeſehen werden. Die vom Betriebsführer an das WSHW̃ abzführenden Entgelte für Ueberſtunden bleiben alſo für die Berechnung der Beiträge der Reichs⸗ verſicherung gußer Betracht. Dieſe Ueberſtunden⸗ arbeit ſtellt eine im Intereſſe der Volksgemeinſchaft. vom geſamten Betrieb dargebrachte Spende dar, bei der jedes Gefolgſchaftsmitglied durch unentgeltliche Arbeitsleiſtung von vornherein zum Ausdruck bringt, daß die Vergütung dafür nicht ihm, ſondern nur * dem WoW eeinen wirtſchaftlichen Vorteil bringen ſoll. f e Gewinnauszug 5. Klaſſe 50. Preußiſch-Süddeutſche (276. Preuß.) Klaſſen-Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verbolen Auf jede gezogene Nummer ſind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Loſe gleicher Nummer in ben beiden Ableilungen J und II 19. Ziehungstag 1. März 1938 In der heutigen Vormſttagsziehung wurden gezogen 2 Gewinne zu 75000 RR. 86132 2 Gewinne zu 10000 RM. 63716 2 Gewinne zu 5000 RM. 399766 8 Gewinne zu 3000 RM. 87179 153354 188040 21455 20 Gewinne zu 2000 RR. 149818 190265 192207 262665 289997 277036 2796871 1899929 250786 3887223 8 Gewinne zu 1000 RR. 24062 64064 64947 56233 86554 103673 108481 112189 140840 142453 162320 1842790 208718 218118 249071 249991 248999 281588 293758 304163 317756 331149 331852 331448 340670 15 357619 363455 366665 369082 371429 320490 331085 90 Gewinne zu 500 RM. 20520 23860 243174 2681049 265188 294578 299555 300718 325442 326903 385843 393527 8943038 7 178 Gewinne zu 300 RM 2101 6303 10190 18341 16528 24199 24629 25843 32858 36637 38142 41484 47718 80214 51718 57037 85208 77984 78178. 79970 82834 84431 90681 8474 99504 7 110154 110749 118167 129081 133983 3 1335628 137869 1414486 152893 154393 181136 172083 172436 174414 198579 201638 2908570 221653 225142 228110 272889 278064 276991 305982 397257 311467 335683 338817 3499054 376597 377876 382489 In der heutigen Nachmittagszlehung wurden gezogen 8 Hewinne zu 5000 RM. 23810 66525 109688 140337 a 104308 324424 397215 5 Gewinne zu Zoo RM. 18 Gewinne zu 2000 R. 55390 66720 153388 213500 240711 a6 Gewinne zu 1000 RM 8141, 14268 15728 17172 22455 25875 53405 63019 88841 93656 104499 111704 117772 1841890 197289 207328 1 260827 307858 320142 349423 358683 384 Gewinne zu 500 RM 2378 2497 13393 18707 32441 34472 35883 41816 42526 43322 58513 50085 76224 76894 92428 93546 127892 139598 154983 172444 342658 358369 360888 364562 391020 397588 148 Gewinne zu 300 Rm 21858 2777 17758 20803 39930 44721 48712 56754 60044 64304 64638 68518 84822 85549 89582 94731 96577 87793 99289 103180 106037 11124 121232 135418 137831 138898 148791 188948 170299 173351 179253 187497 188834 199749 201085 203582 2057 232257 238787 237743 240861 24633 50514 253811 257886 264988 266873 271445 81091 292841 284878 3947090 815789 217885 22968 324092 331036 338029 339824 343380 47849 347559 348580 381713 363045 366838 asd 379887 383783 389567 390795 391539 393916 394386 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu ſe 500000, 2 zu je 50000, 10 zu ſe 20000, 34 zu je 10000, 58 zu je 5000, 126 zu ſe 3000, 406 zu je 2000, 938 zu je 1000, 1706 zu ſe 500, 3452 zu je 300, 81264 zu je 150 RM. Akt e F zur Arbeit am deutſchen Boden Ein Mahnwort des Reichsbauernführers Der Reichsbauernführer veröffentlicht im Zuſammenhaug mit dem Bemühen, ein Abſtop⸗ pen der Landflucht herbeizuführen, folgenden Anſruf zur Arbeit am deutſchen Boden: Der Führer hat in ſeiner großen Rede vor dem Reichstag am 20. Februar 1938 eindeutig die Not⸗ wendigkeit herausgeſtellt, dafür zu ſorgen, daß das flache Land, alſo die Landwirtſchaft, nicht von Ar⸗ beitskräften entblößt wird. Wenn auch, wie der Füh⸗ rer ſagte, das Abſtoppen der Landflucht ein Pro⸗ gramm darſtellt, das nicht in wenigen Jahren ver⸗ wirklicht werden könne, ſo hat doch die nationalſozia⸗ liſtiſche Regierung unverzüglich damit begonnen, dieſe Aufgabe anzufaſſen. Bereits am nächſten Tage wurde die Anordnung des Beauftragten für den Vierjahresplan, Generalfeldmarſchall Göring, über die Einführung des weiblichen Pflichtjahres ver⸗ öffentlicht. Das Landvolk möge dies als Zeichen dafür nehmen, wie aus klarer Erkenntnis über die Nöte der Landbevölkerung und mit letzter Energie von höchſter Stelle des Reiches darangegangen wird, die notwendige Entlaſtung im landwirtſchaftlichen Arbeits⸗ einſatz herbeizuführen. Unter dem Leitwort„Pflüg' mit, Kamerad!“ hat der Reichsjugendführer HZ und BDM zu einer großzügigen Werbung für die Rückführung Jugend⸗ licher auf das Land angeſetzt. Dieſer Schritt des Reichsjugendführers wird dereinſt einmal als Wende⸗ punkt und Markſtein in der Entwicklungsgeſchichte des deutſchen Volkes vermerkt werden. Dankbar erkennt das deutſche Landvolk an, daß es in ſeinem Ringen und Schaffen, dem deutſchen Volk das tägliche Brot bereitzuſtellen, nicht allein gelaſſen wird, ſondern der Führer und Reichskanz⸗ ler, die Reichsregierung und die geſamte Nation bereit ſind, ihm zu helfen. An euch, deutſche Bauern und Landwirte, iſt es nun, durch Abſchluß von Lehrverträgen den Jugend⸗ lichen aus den Städten, die den Willen zur Arbeit an der deutſchen Scholle, zur Landarbeit haben, die Möglichkeit zu einer gründlichen, ordnungsgemäßen Ausbildung im landwirtſchaftlichen Beruf zu geben. Am euch, ihr Eltern auf dem Lande, wende ich mich, nehmt die jungen Menſchen, die zu euch kommen, mit offenen Armen, aber auch in dem Gefühl der großen Verantwortung auf, daß euch das Werk⸗ vollſte, was Deutſchland beſitzt, deutſche Jugend, an⸗ vertraut wird. Zum Schluß noch ein ernſtes Wort au dich, deutſche Landjugend. Du ſiehſt, daß Jungen und Mädel aus der Stadt, deren Vorfahren vor Generationen das Land ver⸗ ließen und in die Stadt abwanderten, heute wieder den Weg zur Scholle zurückfinden. Willſt du da dem Pflug der Väter untreu werden? Deine Ahnen kannten ſeit undenklichen Zeiten nur eines: Dienſt am Hof, Arbeit an der Scholle! Dir erwächſt daraus die ſittliche Verpflichtung, in dem gewaltigen Ringen um Deutſchlands Größe, Ehre und Freiheit dort deine Pflicht voll und ganz zu tun, wohin die Vor⸗ ſehung dich geſtellt hat: Auf den deutſchen Boden im deutſchen Dorf! Deutſche Landjugend! Deutſchland erwartet, daß ihr der deutſchen Scholle die Treue haltet und im Ringen um Deutſchlands Nahrungsfreiheit Pflicht tut! D D eure 22 600 000 Zähler für die Volkszählung Rund 600 000 ehrenamtliche Zähler werden in den 50 000 deutſchen Gemeinden zur Durchführung der Volkszählung im Mai benötigt. Nach der Durchfüh⸗ rungs verordnung beſtellt der Bürgermeiſter die not⸗ wendigen Zähler nach den Vorſchriften der Deutſchen Gemeindevroͤnung. Für das Zähleramt ſind nur ſollche Perſonen heranzuziehen, von denen zu exwarten iſt, daß ſie ihre Aufgabe zuverläſſig erfül⸗ len. Insbeſondere ſind mit dem Zähleramt die Be⸗ amten einſchließlich der Lehrperſonen, die bei Behör⸗ den in Privatdienſtvertrag beſchäftigten Angeſtellten und Studierende zu betrauen. Die Reichsregierung trifft noch nähere Beſtimmungen über den Ausfall des Schulunterrichts, über Dienſtbefreiung oder Sonntagsdienſt bei Behörden. In der„Land⸗ gemeinde“ wird darauf hingewieſen, daß das Amt des Zählers ein Ehrenamt iſt. Abgelehnt wer⸗ den kann eine ſolche ehrenamtliche Tätigkeit nur aus wichtigen Gründen, die in der Deut⸗ ſchen Gemeindeordnung ausdrücklich angeführt ſind. Als ſolcher wichtiger Ablehnungsgrund gilt es na⸗ mentlich, wenn der Bürger ein geiſtliches Amt ver⸗ waltet, wenn er ein öffentliches Amt verwaltet und die Anſtellungsbehörde feſtſtellt, daß die ehrenamt⸗ liche Tätigkeit mit ſeinen dienſtlichen Pflichten nicht 5 alle ein har iſt, wenn er ſchon ſechs Jahre ein öffent⸗ liches Ehrenamt verwaltet hat, wenn er mindeſtens vier minderjährige Kinder hat, wenn er mindeſtens zwei Vormundſchaften oder Pflegſchaften führt, wenn er häufig oder langdauernd von der Gemeinde ge⸗ ſchäftlich abweſend iſt, wenn er anhaltend krank oder mehr als als 60 Jahre alt iſt. Ob ein wichtiger Ab⸗ lehnungsgrund vorliegt, entſcheidet die Gemeinde. Bei unberechtigter Ablehnung können Bußen bis zu 1000 Mark verhängt und kann ſogar das Bürgerrecht bis zur Dauer von ſechs Jahren aberkannt werden. Da das Zähleramt zu den ehrenamtlichen Tätigkei⸗ ten gehört, zu deren Uebernahme jeder Bürger der Gemeinde verpflichtet iſt, beſteht ein Anſpruch auf eine beſondere Entſchädigung nicht. Dagegen wird die Gemeinde etwa notwendige bare Auslagen der Zähler zu erſtatten haben. NSDAP-Miffeilungen Aus pbertetamilichen Behauntmachangem entnommen Anordnungen der Kreisleitung An alle Ortsgruppen! Wir bitten um umgehende Erledigung der fälligen Monatsberichte ſowie um Meldung der„Parole der Woche!“, Letzter Termin: 3. März 19381 Kreispropagandaamt. Ortsgruppen der NS Delp Almenhof. Zur Schulung in Neckarau am 6. 3. treten nicht nur die Politiſchen Leiter und Politiſchen Leiter⸗ anwärter, ſondern auch die Walter und Warte der Daß und der NSW um.50 Uhr an der Ecke Niederfſeldſtraße und Steubenſtraße(vorjähriger Feſtplatz) an. Ziviliſten mit Armbinde. Teilnahme iſt Pflicht. Deutſches Eck. 4. 3. 20 Uhr, Antreten ſämtlicher Po⸗ litiſchen Leiter, Walter und Warte auf dem U⸗Schulplatz zum Dienſtappell im Caſino. Dienſtanzug. Humboldt. Am 4.., 20.15 Uhr, Dienſtappell der Poli⸗ tiſchen Leiter, Politiſchen Leiterauwörter, Walter und Warte der Gliederungen im Saale der„Flora“, Lortzing⸗ ſtraße 1719. Dienſtanzug: Zivil mit Armbinde. Ilvesheim. Am 4.., pünktlich 20 Uhr, Appell der Py⸗ litiſchen Leiter, Walter und Warte der Partei und ihrer Gliederungen im Gaſthaus„Zum Schiff“. Erſcheinen eines jeden unbedingt Pflicht. Vorausſichtlich wird Kreisleiter Pg. Schneider zugegen ſein. Neckarau⸗Nord. Am 4.., 20.30 Uhr, im Vereinshaus Volkschor, Rheingoldſtraße, Elternabend.(Werbung der J für die Beſchaffung von Heimen). Die Politiſchen Leiter, Walter und Warte der DAß und NSW eſypwie die Mitglieder der NS⸗Frauenſchaft nehmen hieran geſchloſſen teil. Anzug für Uniformträger: Dienſtanzug; Zivil mit Armbinde. Neckarau⸗Süd. 6..,.15 Uhr, Antreten der Politiſchen Leiter, der Walter der DA und NSW zur Schulung im „Volkschor“. Dienſtbluſe oder Armbinde. i Neckarau⸗Süd. 4.., 20.30 Uhr, Dienſtappell im„Volks⸗ chor“. Es nehmen daran teil: Ortsgruppen⸗Stab, Zellen⸗ leiter, Blockleiter und die Walter der Daß und NS. Anzug: Anzug: Dienſthluſe oder Armbinde. 5 Neuoſtheim. 4.., 20.30 Uhr, Neuoſtheimſchule, Dienſt⸗ appell ſämtlicher Politiſchen Leiter, Waltes und Warte.— 6..,.15 Uhr, Antreten vor dem Rennwieſenreſtaurant zum Schulungs vortrag. Sämtliche Politiſchen Leiter Walter und Worte haben in Uniform, Zivil mit Armbinde, zu erſcheinen. 5 Erleuhof. 4.., 20 Uhr, Kaiſergarten, Zehntſtruße 30, Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter, Anwärter, Walter und Warte zum Dienſtappell. Uniform: Dienſtbluſe; Zivil mit Armbinde.. Schlachthof. J.., 20.15 Uhr, Gaſtſtätte Schlachthof, Dienſt⸗ appell für ſämtliche Politiſchen Leiter und Anwärter. Zivil mit Armbinde. Schlachthof. 6.., 8 Uhr, Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter vor der Ortsgruppe zum Schulungsvortrag in der Haſtſtätte Schlachthof. Seckenheim 4.., 20.15 Uhr, Turnhalle 1898, Antreten zum Dienſtappell. Pflicht für Politiſche Leiter, Walter und Warte der DAßß und NSW. Uniform: Zivil mit Armbinde. Wallſtadt. 4.., 20 Uhr, Appell auf dem Rathausplatz. Anzutreten haben ſämtliche Politiſchen Leiter und An⸗ wärter ſowie Walter und Warte der Gliederungen in Uniform, Ziwil mit Armbinde. Waſſerturm. Am 6,.,.15 Uhr, Antreten der Politiſchen Leiter, Walter und Warte der Gliederungen vor dem Rennwieſenreſtaurant. Schulung der Politiſchen Leiter. Zur Teilnahme ſind nicht nur verpflichtet der Hoheits⸗ träger, Block⸗ und Zellenleiter, ſondern auch die Water und Warte der Gliederungen. Dienſtanzug; Zivil mit Armbinde. Rheinau. 4.., 20.15 Uhr, im Gemeinſchafts raum der Firma Stahlwerk; Dienſtanzug. Erſcheinen aller Politiſchen Leiter, Walter und Warte der Gliederungen iſt Pflicht. NS⸗Frauenſchaft Erlenhof. Am 3.., 15.45 Uhr, treſſen ſich die Frauen am Friedrichspark(Eingang). Der Heimabend fällt aus. Humboldt. 3. 3. treſſen ſich die Frauen um 14.45 Uhr, nicht 15.45 Uhr, am Meßplatz zum Beſuch der Veranſtal⸗ tung im Friedrichspark. Achtung! Mitglieder der NS⸗Frauenſchaft und des Deutſchen Frauenwerks: Am 3.., 16 Uhr, beſuchen die Frauen im Friedrichspark die öffentliche Veranſtaltung der Abteilung Volks⸗ und Hauswirtſchaft über das haus⸗ wirtſchaftliche Jahr. Neckarſtadt⸗Oſt. Am g. 3. nehmen die Frauen an der Be⸗ erdigung von Frau Huth teil. Treffpunkt 13.15 Uhr vor der Leichenhalle. Humboldt. 4.., 20 Uhr, Zellenfrauenbeiterinnenbeſpre⸗ chung, Langſtr. 14. Mappen mitbringen. Erſcheinen iſt Pflicht. Platz des 30. Januar. 4.., 20 Uhr, Arbeitsabend in der Wärmehalle. 1 Neckarau⸗Süd. 3.., 20 Uhr, Singprobe im Volkschor. Jugendgruppe iſt eingeladen. Abteilung Jugendgruppe. J.., 20.90 Uhr, Schulungs⸗ abend für alle Jugendgruppenmitglieder in I 9, 7. 20 Uhr: Führerinnenbeſprechung in I. 9, 7. Bleiſtift und Papier mitbringen. Alle Gruppenheimabende fallen aus. 5 Bann 171, Kulturſtelle, Baunorcheſter. Außer den an⸗ geſetzten Proben ſpielt das Bannorcheſter am 4.., abends, bei der Heimbeſchaffungsaktion. Antreten mit Inſtrumenten pünktlich 20 Uhr, Schlageterhaus. TB⸗Nachrichtengefolgſchaft Dienſtplan bis 6. 3. Donnerstag: Gefolgſchaftsappell .55 Uhr in Mu 6. Freitag: Sport, O⸗6⸗Turnhalle, 19.30 bis 21.30 Uhr. Samstag, 5.., Schießen der Schießmann⸗ ſchaft; 19 Uhr: Führerbeſprechung einſchließl. Rottenführer, M 6, Lauergarten. Sonntag, 6..,.40 Uhr, Reichsſchieß⸗ wettkampf, Schießſtand Feudenheimer Allee. JM JM⸗Sanitätsdienſt Dr. Zimmermann. 49.45 Uhr auf dem Untergau, N 2. 4. Jungmädeluntergau 171. Am 3. 3. um 20 Uhr: Erſter⸗ Hilſe⸗Kurſus für JIM⸗Führerinnen. 5 IM Untergau 171. Am 3. 3. um 20 Uhr: Führer⸗ Am 3. 3. Gruppen⸗ Am 3. 8. um ſchulungswerk. Erſcheinen Pflicht. Gruppe 8/171, Schwetzingerſtadt 2. heimabend in L 2. ga. Gruppeuführerinnen. der Am 5. 3. um 20 Uhr in Jugendherberge zur Schulung antreten. a N. Deutſche Arbeitsfront KRflreiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 Berufserziehungswerk der Daß Am Sams tog, 5. März, 20 Uhr, in G 1, 10, Sao 1, Vortrag mit Lichtbildern über„Die Entwicklung des Kraf'⸗ fahrzeuges in den letzten 40 Jahren“. Alle Intereſſeuten ſind zu dieſer Veranſtaltung eingeladen. Am Freitag, 4. März, beginnt um 17.30 Uhr in O 1, 10, Maſchinenſgal, ein neuer Lehrgaug für Maſchinenſchreiben. Alle Teilnehmer, die ſich bereits gemeldet haben, bitten wir, zu erſcheinen, da nur eine beſchränkte Anzahl von Plätzen noch frei iſt. Am Freitog, 4. Mürz, beginnt um 20.30 Uhr in L 7, 1, der Buchführungslehrgang für Anfänger. Wir bitten die Teilnehmer, die ſich gemeldet haben, dort zu exſcheinen. Weiterhin beginnt um 19 Uhr in L 7, 1, ein Kurzſchrift⸗ lehrgang für Anfänger. NS„Kraft durch Freude“ Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub Sonderzug nach Karlsruhe! Am Sonntag, 6. 3. führen wir aus Anlaß der Deutſchen Geräteturnmeiſterſchaften einen Sonderzug nach Karlsruhe. Der Fahrpreis beträgt 1,60 l. Die Teilnehmer, die die Wanderungen mitmachen, erhalten dazu Karten für ermäßigte Bahnfahrt zu 0,90/ ebenfalls bei den Geſchüftsſtellen. Abfahrt des Zuges ab Maunheim .20 Uhr, ab Neckarau 726 Uhr, ab Rheinau⸗Hafen.31 Uhr, ab Schwetzingen.42 Uhr, ab Hockenheim.52 Uhr, Korls⸗ ruhe an.30 Uhr. Rückfahrt: Karlsruhe ob 21.10 Uhr mit Halten wie oben, Mannheim an 22.21 Uhr. g Nachmittagswanderung am kommenden Sonntag. Treff⸗ punkt: Endſtation der Straßenbahn in Käfertal, 15[ihr. Von dort: Karlſtern mit Beſichtigung des Tiergartens, Gar⸗ tenſtadt, Kuhbuckel, Herzogenriedpark, Adolf⸗Hitlex⸗Brücke. 8 Was hören wir? Freitag, 4. März Reichsſender .30: Frühkonzert.—.30: 2 Schweſter, wiſſen doc 10.30: Die Dorſſchule zu r 13.00: Mittagskonzert.— 14.00: platten).— 14.15: Zur Unterh Nachmittag.— 18.00: Franz Heute.— 19.15: Wunſchkonze Jahrhunderten.— 22.00 in Amerika ſpricht. Wir packen aus( Deutſchlandſender .00: Aufnahmen.—( Fr bunte Mi 12.00: g von zwei bis i.— 15.15: Jungmädel erzählen.— 16.00: 18.00: Die Seldwyler 0 dem Trautonium. 5 — 19.10: Tauzmuſik. Ich mache Karriere. H — 23.00: Die beliebteſ nahme). Sageshale cles Donnerstag, 3. März Nationaltheater:„Verſprich mir nichts“, Luſtſpiel von Char⸗ lotte Rißmann, 20 Uhr. Kunſthalle: 20.15 Uhr Lichtbildervortrag v über„Kunſt und Kunſthandwerk am Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprofjektors. Tanz: Paloſthotel, Parkhotel, Libelle, Kaffee Belbe. Lichtſpiele: Univerſum:„Gewitter im Mai“.— Alhambra:„Der 9 Rahmelow Dr. Bau“. der nicht nein ſagen kann“.— Schauburg: — Palaſt:„Wie der Haſe läuft“.— Gloria: N ſeltſame Wege“.— Capitol und Scala:„Das Geheimnis um Betty Bonn“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 12.30 und von 14.30 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtaodt. Theatermuſeum B 7, 20: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schwetzingen und ſein Theater. Sternwarte: Geöffnet von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr, Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Gemälde und Zeichnungen von Toni Stadler. Leſeſoal geöffnet von 10 bis 13, 15 30 Uhr. bis 17 und 19.30 bis 21. 6 3. 9. 6 7, J. Bahnhof Neckar- Tack. Friedrichzbrücke Wartehalle Bellenttraße 43, 0. F..-Hahnhot Weick-Zigarfe? Mannheimer Kunſtverein, D 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Ausſtellung: Schinnerer und von Houwald. Städtiſche Volksbücherei: Buchausgabe von 10.30 bis 12 Uhr und von 16 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet von 10.30 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Leſehalle Neckarſtadt: Buchausgabe von 15 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 11 bis 19 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 343 21. Wetterkarte der Reichswetterdienſtſtelle Frankfurt/ M. 5 5 S. MB. 2. 408 Geh- N * W. ne N eee sf 3 5 e D e Vorausſage für Freitag, 4. März Veränderlich mit zeitweiſer Aufheiterung und höchſtens vereinzelten leichten Nieder⸗ ſchlägen, Temperaturen wenig verändert, Winde um Weſt. 15 Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 3. März: Während Nord⸗ und Mitteldeutſchland ſehr unbeſtändiges Wetter mit Regenfällen zeigen, liegt der Weſten und Süden des Reiches nur im äußerſten Einflußbereich der über Skandinavien hinwegführenden Wirbeltätigkeit. Eine durchgreifende Verſchlechterung iſt hier au ch nicht zu erwarten. Höchſttemperatur in Mannheim am 2. März A 9,8 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht gum 3. März 6,0 Grad; heute früh halb 8 Uhr 60 Grad. g 1* Waſſerſtaudsbevbachtungen im Monat März Nbein- Pegel 27 28 1 2 3. Nbein- Lege 28 1 2. 3. Abeinſelden.81 1931.80 1962 12 Kendb 177 77 80307 Breiſach.590 610.710,89 117 Kön.85.87.992,10 gel. 187 1 188 1 0 Neckar- Pegel 1 warn 8 5 8 00, eee a Mannheim— 23 20.00 Raunheim 5 5 In Berlin ſtarb dieſer Tage tm Alter von 69 Jahren der bekannte Schulreiter, Pferdedreſſeur und Reitlehrer Carl Reinſch. Das Schickſal dieſes Mannes, einmal Bismarcks peſchewreiter und Leibſtallmeiſter des Zaren war, gleicht einem ſpannenden Abenteurerroman Berlin, im Februar. Der„König der Schulreiter“, wie Carl Reinſch in früheren Jahren ganz allgemein genannt wurde, kam in Rathenow bei Berlin zur Welt und ver⸗ brachte ſeine Jugend auf den väterlichen Gütern an der Neiße und in der Niederlauſitz. Schon damals galt ſeine ganze Liebe den Pferden, mit denen er ſich der De⸗ von Kindesbeinen an verwachſen fühlte Seiner Mi⸗ e 9 litärpflicht genügte Reinſch als Kavalleriſt bei den Fürſtenwalder Ulanen. Eines Tages wurde er von Kronprinz Friedrich Wilhelm, dem ſpäteren Kaiſer Friedrich III., dabei beobachtet, wie er auf dem Tempelhofer Feld bei Berlin ein ſtörriſches Pferd zuritt.„Der Mann ſitzt gut zu Pferde“ bemerkte der Kronprinz und behielt Reinſch auch weiterhin im Auge. Das Schickſal des ſchneidigen Ulanen war damit entſchieden. Er wurde Zureiter und Pferdepfleger im Marſtall des alten Kaiſers Wilhelm., wurde mit Pferdekäufen im In⸗ und Ausland betraut und gab den kaiſerlichen Prinzeſſinnen Reitunterricht. Schließlich war man mit ſeinen Dienſten ſo zufrie⸗ den, daß er auch als Depeſchen reiter verwandt wurde, der wichtige Schriftſtücke vom Charlottenbur⸗ ger Schloß zum Reichskanzler Bismarck zu brin⸗ gen hatte. In dieſer Eigenſchaft iſt er mit vielen berühmten Perſönlichkeiten bekannt geworden, ſo daß er dadurch im Laufe der Jahre gleichſam eine lebende Geſchichtschronik wurde. eee eee. Trojaniſcher Krieg 1938 Zwei griechiſche Ortſchaften kämpfen um eine Dorfſchöne Athen, im Februar. So wie einſt die Myrmidonen und Achäer zum Kampf gegen Troja auszogen, um den frechen Raub der ſchönen Helena, der Frau des Spartanerkönigs Menelaus, zu rächen, ſo zogen jüngſt die Burſchen von Traganesei, einem griechiſchen Dorf im Pelo⸗ popnes, zum Kampf gegen den Ort Dimitzana, weil ihnen ein Jüngling aus dieſem Ort das ſchönſte Mädchen von Traganesei weggeholt hatte. Und wieder kam es um einer begehrenswerten Frau willen zu einem erbitterten Kampf, nur daß diesmal die Poliziſten eingriffen und die trojaniſchen Krie⸗ ger von heute ſchuöderweiſe in den Arreſt ſchlepp⸗ ten, ehe ſie gleich ihren homeriſchen Vorgängern un⸗ ſterbliche Heldentaten ausführen konnten. Und ſtatt eines Homers beſchreibt heute den„männermorden⸗ den Krieg“ ganz ohne Poeſie der Bericht eines ein⸗ fachen Gendarmeriekommandanten. Die ſchöne Helena von 1938 heißt: Rengin a Tringamali. Sie iſt die Witwe des reichſten Bauern von Traganesei. Sie iſt aber nicht nur ſehr reich, ſondern auch ſehr hübſch. Trotz ihrer 30 Jahre galt ſie noch immer als die ſchönſte Frau der ganzen Gegend. Vielen Bewerbern hätte der ſtatt⸗ liche Bauernhof und die ſchöne Witwe gar gut ge⸗ fallen. Aber Frau Rengina wies alle ab, denn ſie hatte bereits ihr Herz an einen Jüngling aus Di⸗ mitzana verloren, der bald täglicher Gaſt in ihrem morgens u. abends!— bringt oſt überraschend schnell Gewlehts abnahme. Bbus- fee 4.50 u..50 A. Apoth. u. Drog. Auch in Tableſten als Istobletten 4 Eine asse e Friedrich Schnack Bei Gemünden, zwiſchen Würzburg und Wert⸗ heim, dem Speſſart ſo nahe wie der Rhön, dort iſt's, wo dem Gerichtsvollzieher Schnack im alten Reſidenzſtädtchen der früheren Reichsgrafen von Rieneck zwei Söhne geboren wurden, Friedrich und Anton, deren Aelterer Heiterkeit, Innigkeit und Ewigkeitsglanz jener geſegneten Gefilde rühmen ſollte wie es ſeit Dauthendey niemand mehr ver⸗ mochte. Nach unvergeßlichen Kindheitsjahren„zwi⸗ ſchen Wald, Wein und Obſt“ gerät Friedrich Schnack „in ſtaubige und enge Berufe“, wird Bankbeamter und Induſtrieangeſtellter. Es tut ihm nichts an. Stärker als die Eindrücke in Büros und Fabriken iſt das Erbe der Ahnen, die Weinbauern, Bild⸗ ſchnitzer, Spielleute und Muſtker waren. Im erſten Abſchnitt ſeines Inſel⸗Büchleins„Geſchichten aus Heimat und Welt“ hat er von ihnen erzählt. 8 Friedrich Schnacks ganzes Schaffen iſt ein Hymnus auf Franken,„Beatus und Sabine“,„Sebaſtian im Wald“ und„Orgel des Himmels“, drei„Entfaltungs⸗ romane“, ſind jetzt umgeſchmolzen zu dem einen Bande„Die brennende Liebe“. Dieſes bisherige epiſche Hauptwerk Schnacks(wie das meiſte im Inſel⸗Verlag) iſt ein Roman der drei Lebensalter und der Landſchaft: um den Neckar, wo der Dichter lange in Stift Neuburg wohnte, um die fränkiſche Scale, jenes„reizende Flüßchen“, mit deſſen Waſſer er getauft iſt, um den Main, wo er aufwuchs und zur Schule ging. Gleichwohl handelt es ſich um nichts weniger als um noch ſo gehobene„Heimatliteratur“. Wenn Schnack ſelber einmal bekannte, er habe darin — wie auch in den„Goldgräbern in Franken“ und immer— den„Verſuch gemacht, die Landſchaft als Spiegel des Seeliſchen aufzubauen, nicht als Ku⸗ liſſe“ kann man nichts Schöneres ſagen als: es iſt lungen! 5 1 55 Schnacks Vorfahren waren auch„Bota⸗ niker und Zoologen, Pflanzengärtner und Tier⸗ freunde“: wer ſpürte es nicht in Schnacks Romanen. Allein die Naturverwobenheit in ihnen genügte ſei⸗ e smancks J epescſienxeitex staꝝl. Carl Reinsch, der„König der Schulreiter“ Später ließ ſich dann Carl Reinſch als Univerſi⸗ täts⸗Stallmeiſter in Halle nieder, wo ihn die Leiden⸗ ſchaft ergriff, Pferde für die„Hohe Schule“ zu dreſ⸗ ſieren. Er hat es auf dieſem Gebiet zu ganz außer⸗ gewöhnlichen Erfolgen gebracht. Mit ſeinem präch⸗ tigen Fuchs„Eulenſpiegel“ trat er jahrzehntelang auf den großen europäiſchen Varietébühnen auf, gründete dann ſelbſt einen Zirkus und wurde ſchließ⸗ lich als Leiter der ruſſiſchen Militär⸗Reitakademie nach Riga berufen. Reinſch ſollte dieſes Amt jedoch zum Verhängnis werden. Er war gerade zum Leibſtallmeiſter Zaren ernannt wor⸗ den und ſah eine glänzende Zukunft vor ſich liegen, als der Weltkrieg ausbrach. Der deutſche Schul⸗ reiter verzichtete daraufhin auf die ihm angetragene ruſſiſche Staatsbürgerſchaft und ging lieber nach Si⸗ birien, als ſeinem Vaterlande untreu zu werden. Er wurde ſpäter über Schweden ausgeliefert und ſtellte ſich, obwohl bereits 45 Jahre alt, ſofort als Soldat oer deutſchen Armee zur Verfügung. Ein ſchweres Ohrenleiden machte es jedoch Reinſch un⸗ möglich, an die Front zu gehen. Er betätigte ſich daher beim Oberkommando, wandte ſich als das Völkerringen zu Ende war, nach Paris und trat dort als erſter dͤeutſcher Reiter nach dem Kriege auf. Bis ins hohe Alter hinein blieb der warmherzige Tierfreund ſeiner großen Leidenſchaft, den Pferden, treu. Inhaber höchſter internationaler Auszeich⸗ nungen, darunter die Rettungsmedaille am Bande, mehrte Carl Reinſch das deutſche Anſehen in aller Welt und trug insbeſondere nach dem Weltkrieg dazu bei, abgebrochene Brücken zwiſchen den Völkern neu aufzubauen. Erſt vor einiger Zeit zwang ihn ſein Hepzleiden, dem er nun erlegen iſt, aus dem Sattel. Der füngeren Reitergeneration aber bleibt Carl Reinſch ein leuchtendes Vorbild. des Hauſe wurde. Die Burſchen von Traganesci ſahen mit ſcheelen Augen der Liebesidylle zu. Einem von ihnen, dem Alexander Zarganis, wurde endlich die Sache zu bunt, und als er wieder den glücklichen Ri⸗ valen den Hof der Rengina betreten ſah, lief er in die Kirche und begann die Sturmglocke zu läuten. Im Nu war der Platz vor der Kirche voller Menſchen, und Zarganis hielt eine leidenſchaftliche Rede, in der er ſeinen Landsleuten die fürchterliche Schmach vor Augen hielt, wenn ihnen ein Fremder den größten Hof und die ſchönſte Frau ihres Ortes vor der Naſe wegſchnappen ſollte. Vielen ſeiner Zu⸗ hörer war es gerade ſo wie ihm ergangen und auch ſie hatten ſich einen Korb von Frau Rengina geholt. Darum ſtimmten ſie ihm eifrig zu und bald ſetzte ſich ein mit Stöcken und Prügeln bewaffneter Hau⸗ fen gegen das Haus der Frau Rengina in Be⸗ wegung. Eine Magd hatte jedoch die Frau und ihren Liebhaber rechtzeitig gewarnt. Und während die Leute noch auf dem Kirchplatz lärmten, fuhr die Witwe mit ihrem Freund in einer Kutſche zur Hin⸗ tertür des Hofes hinaus, um im Nachbardorf Zu⸗ flucht zu ſuchen. Als die Hüter der Ehre von Traganesei an⸗ kamen, waren Haus und Hof leer. Entſchloſſen rück⸗ ten ſie gegen Dimitzang aus, um die„geraubte He⸗ lena“ zurückzuholen. Ihr„Paris“ hatte aber inzwi⸗ ſchen ſchon die Burſchen ſeines Dorfes alarmiert, denn er kannte ja ſeine Landsleute, und ſo kam es zu einer erbitterten Schlacht wiſchen dei beiden Heer⸗ lagern. Bald gab es viele blutige Köpfe, aber an Stelle der Götter des Olymps mengten ſich diesmal die Poliziſten in den Kampf und brachten„Achäer“ wie„Trojaner“ nach Lankadia, wo ſie der Polizei⸗ richter ſamt und ſonders kurzerhand zu acht Tagen Arreſt verdonnerte. Damit war der Trojaniſche Krieg von 1938 raſch und unrühmlich beendet Eine Blumenſchlacht zur See Im Hafen von Villefranche an der Cöte'Azur wurde eine„Seeſchlacht“ zwiſchen blumengeſchmück⸗ ten Schiffen ausgetragen. (Weltbtlö, Zander⸗M.) Marſchall Graziani wieder in der Heimat Marſchall Graziani, der Eroberer und bisherige Vizekönig von Aethivppien, kehrte ſetzt wieder in die Heimat zurück und wurde in Rom unter allen militäriſchen Ehren vom Duce perſönlich empfangen. (Preſſe⸗Hoffmonn, Zander⸗Multiplex⸗K.) Diagnoſe Portal, der bedeutende franzöſiſche Arzt, hatte einem Patienten eine beſondere Diät vorgeſchrieben, die dieſem keineswegs behagte. Als eines Tages Portal ſeinen Patienten be⸗ ſuchte, fühlte er ihm den Puls und ſagte unwillig: „Sie haben trotz meiner Anoroͤnung ein weiches Ei gegeſſen?“ „Donnerwetter!“ rief der Patient,„das merken Sie an meinem Puls?“ „Aber natürlich! Das Ei enthält Schwefel, Phos⸗ phor und albuminöſe Beſtandteile, welche die Ma⸗ 7 Zu ſeinem 30. Geburtstag am 5. März ner Naturliebe noch nicht. So kam er zu Natur⸗ dichtungen wie dem„Leben der Schmetterlinge“ und den Legenden„Der Lichübogen“. Es iſt gewiß kein Zufall, daß es unter allen Geſchöpfen der Schmetter⸗ linge, eins der farbigſten, holdeſten und beſchwing⸗ teſten, war, deſſen Schickſalen er nachſann: „Die ſo kühn an mir vorüberſtreichen, Selig reiſend durch der Lüfte Hauch Meine Seele möchte ihnen gleichen: Ach, ſie ſchlägt mit bunten Flügeln auch.“ Und es drängte Schnack noch einmal, ſeine„Er⸗ lebniſſe und Abenteuer in dieſem Wunderreich“ des „ſeltſamſten Tierlebens“ darzuſtellen, in einem Buche, dem„Zuverläſſigkeit der Beobachtungen und biologiſchen Kenntniſſe ſelbſtverſtändlich“ ſind, das aber wiſſenſchaftliche Genauigkeit mit dichteriſcher Weſensſchau aufs vollkommenſte verbindet. Es iſt das ebenſo gelehrte wie anmutige Buch„Im Wun⸗ derreich der Falter“(Verlag Dietrich Reimer, Ber⸗ lin). Forſcher und Dichter iſt Schnack auch in ſeinen Vorworten zu den kleinen Inſelbüchern der Tag⸗ und Nachtfalter, Meereswunder, Kräuter. Gben waren Schnacks eyſte glühende, echt⸗lyriſche Gedichte erſchienen, als der Krieg ihn ins Morgen⸗ land führte, zum Bosporus und Marmarameer, wo er„neue Bilder, Klänge, Strophen fand“. Nach dem Kriege erfüllte ſich ihm überdies der Traum, ſeine „Wunſchinſel“ zu ſehen, und ſeine Zeit in Madagas⸗ kar ſchenkte uns eins der ergreifendſten, andächtig⸗ ſten und ſprachmächtigſten Reiſebücher:„Auf ferner Inſel“(Reimer). Wie Dauthendey lebt Schnack in der ſtändigen Spannung zwiſchen Fernweh und Heimweh; doch er zerbricht nicht daran: „Am Waſſer ſchattet der Umbrabaum, Ergrünend von Liebesgedanken: Ich ſchau im Tropen⸗Mittagstraum Das glückliche, ferne Franken.“ Mußte ein im mäunlichſten Sinne ſo kindlich Menſch nicht den Kindern Bücher geben wie den Noman„Klick aus dem Spielzeugladen“, die Weih⸗ nachtsdichtung„Der Sternenbaum“, oder die Bilder⸗ bogengeſchichte„Das Lamd ohne Tränen“? Und muß⸗ ten ſie nicht alle Bücher„für das große und kleine Volk“ werden? Schnack iſt märchenzart und welt⸗ fromm. Er hat die Augen eines Verzauberten und eines Zauberers. Darin liegt die Kraftſpendende Wirkung ſeiner Stille. Herbert Günther. Schwäbiſch. Von Sebaftian Blau. R. Piper u. Co., Verlag, München. Als Band 6 der Sammlung„Was nicht im Wörterbuch ſteht“ iſt dieſe ausgezeichnete Zuſammenſtellung des Schwä⸗ biſchen erſchienen. Sie iſt von einem Mann verfaßt, der mit ſchwäbiſcher Gründlichkeit, im Stift zu Tübingen wohl entwickelt, der Sache zu Leibe rückt, der aber ſchmackhaft macht, daß ſie eingeht wie Rauchfleiſch mit Spätzle und Linſen. Und ſo erfährt der Nichtſchwabe wie der Schwabe, woher es kommt, daß gerade dieſer Stamm, der einmal die Reichsſturmfahne vorantrug, und in der Stauferzeit ſchon begann, in eigenbrötleriſcher Abkapſelung ein wenig zum Geſpött der anderen zu werden, das im 16. Jahrhun⸗ dert ſo allgemein wurde, daß Schwabe und komiſche Figur eins wurden. Erſt im 19. Jahrhundert beſann man ſi darauf, daß ja Schiller ein Schwabe war und Hegel un Uhland und Mörike und viele andere. Und die tapferen Diviſionen des Weltkriegs haben dieſem tüchtigen, rauhen Stamm die höchſte Achtung erſtritten. Aber ſo ernſt geht es nicht zu in dem Buch, das uns mit den Feinheiten und Grobheiten ſchwäbiſcher Sprache und Art, Sitte und Geiſteshaltung auf das ergötzlichſte und zugleich doch ſo vertraut macht, daß wir ein überaus lebendiges Bild unverfälſchten Schwabentums vor uns erſtehen ſehen. Und der hätte das Buch, das auch ſehr hübſch illuſtriert iſt, ohne Gewinn geleſen, der nur an ſeinen götziſchen Kraftworten hängen bliebe, die halt eben zum Schwabentum gehören wie's Kraut und die Knöpfle. Sie runden ein Charakterbild ab, das gewiß nicht ohne Kanuten und Ecken iſt— aber viel Urgeſundes über Jahr⸗ hunderte rein bewahrt we Fritz Hammes. Das Februarheft der Weſtmark iſt in ſeinen größeren Aufſätzen vorwiegend der Volkskunde gewidmet, ganz beſonders der mit der Fasnacht zuſammenhängenden. Ernſt Heiß ſchreibt Grundſätzliches über die Sache ſelbſt und ihre Geſtalter Möſer und Riehl Linkenbach über„Vom Thyrſusſtab zur Narxenpritſche“, H. E. Schröder über Quellen. Brunnen, Waſſerkünſte in Dichtung, Feier und Glaube des Volkes Fridolin Allemann legt im„Trifels“ Fragen der deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigu dar. Werbelow ſchildert Werk und Werden des Banater Dichters Karl von Möller, Kurt Kölſch beſyricht funge Erzähler wie de Brentani, Helke. Brockmeier, Bürkle, Saile u. a. Die genwände reizen. Puls.“ Der ertappte Patient verſprach reumütig Beſ⸗ ſevung. 5 Beim Verlaſſen des Hauſes wurde Portal von ſeinem Aſſiſtenten ehrfurchtsvoll gefragt:„Sie haben am Pulsſchlag erkennen können, daß er ein weiches Ei gegeſſen hat?“ Portal blieb einen Augenblick ſtehen, lächelte ſei⸗ nen Aſſiſtenten an, ſchüttelte den Kopf und ſagte im Weitergehen:„Er hatte Eigelb auf dem Hemd.“ O. W. Das merke ich dann ſofort am Das neue Großſiegel von Euglaud n der Londoner Königlichen Münze iſt das neue roße Siegel für die Regierung König Georgs VI. hergeſtellt worden. Es iſt in maſſivem Silber ge⸗ arbeitet und beſteht aus zwei Teilen, deren feder acht Pfund wiegt. Dieſes Siegel wird auf alle amtlichen Staatsdokumente gegeben, und zwar ſtatt in Wachs in einer Art Bakelit, die ihm faſt un⸗ begrenzte Haltbarkeit gibt.(Weltbild, Zonder⸗M.) Bildbeilagen beſtehen aus Rheinbildern von Albert Wenk, u denen Fritz Droop den Text ſchrieb, außerdem iſt einiges Fasnachtliche von den beiden Breughels zu ſehen. linter den Gedichten entzücken wieder Weinhebers„Saar“ und Burtes„Markgräfler Landſchaft“. Dr. Hr. 65. Sefte/ Nummer 102 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Donnerstag, 3. März 1938 — Die Polizeiſtation der wurde am Telephonauruf überraſcht, dem Glauben ſchenken wollte. nahm man eine ruhige Frauenſtimme, die mitteilte: „Ich habe meinen Mann erſchoſſen. Senden Sie ſofort Pariſer Innenſtadt frühen Morgen durch einen ſeltſamen man zuerſt nicht Am andern Apparat ver⸗ einen Polizeiwagen nach dem Boulevard St. Mar⸗ tin!“ Man entſchloß ſich ſchließlich doch, dem Rufe nachzugehen, obſchon die Frauenſtimme lediglich dieſe kurze Mitteilung gemacht hatte, worauf der Hörer am andern Ende ſofort eingehängt wurde. Als die Polizei in der Wohnung der Anrufenden auf dem Boulevard St. Martin ankam, fand ſie im Wohn⸗ zimmer, auf dem Diwan liegend, einen Toten vor. Es handelte ſich um Roger Reytinat, einen 34jähri⸗ gen früheren Offizier. Der Mann hatte Schußwun⸗ den an Stirn und Schläfe. Ein Kind von 20 Mo⸗ naten lag ſchreiend an ſeiner Seite. Die Feſtſtellun⸗ gen der Polizei offenbarten eine entſetzliche Fami⸗ lientragödie. Martha Reytinat, die Gattenmörderin, bekundete vor der Polizei, daß ihr Mann ſie und das Kind ſchon ſeit Monaten terroriſiert habe. Roger habe ſtets einen geladenen Revolver bei ſich getra⸗ gen, mit dem er ſeine Frau angeblich ſtändig bedroht hatte. Insbeſondere verlangte er von ihr, daß ſie mit dem Kinde das Haus verlaſſen ſolle, um ſeiner Geliebten Platz zu machen. In ihrer Not habe ſie ihren Mann erſchoſſen, nachdem er den Revolver einen Augenblick hatte unachtſam liegen laſſen. * — Spinnweben, wie ſie beſonders im Spätſommer in der Luft herumfliegen oder als Verunreinigung in Mauer⸗ und Zimmerwinkeln ſich finden, ſind der Schrecken der Hausfrau. Und doch können ſie— aber das iſt nur wenig bekannt— recht nützlichen Zwek⸗ ken dienen, nämlich der Herſtellung wiſſenſchaftlicher Inſtrumente. Nur daß ſich zu dieſem Zwecke alte, ab⸗ gekehrte Spinnweben nicht eignen und die Spinnen eigens in Schachteln eine Zeitlang gefangen gehal⸗ ten werden, ehe man ſie ausläßt, damit ſie ihr ſed⸗ diges Gewebe anfertigen. Den Tierchen werden hierzu eigene Leitern in Geſtalt länglicher Hölzchen gegeben, an denen ſie auf und ab klettern. Um ſich auf den Boden zu laſſen, ſpinnen ſie ihre feinen Fäden, die raſch um einen bleinen Drahtrahmen ge⸗ wunden werden. Meiſt genügt eine einzige Spinne, um auf 20 ſolcher Rahmen Fäden aufzuwickeln. Natürlich erweiſt man ſich an den Tieren für ihre Uitzliche Arbeit dankbar und läßt ſie wieder in Frei⸗ heit. Das geſchieht aber erſt, bis ſie zu ſpinnen auf⸗ hört und daun hat eine einzige Spinne ſchon etwa 100 Meter Gewebe geliefert. Ein Dutzend Spinnen, auf ſolche Art beſchäftigt, genügen dem Mechaniker, um ihm auf ein Jahr Spinngewebe zu liefern. Die Spinnfäden ſind zur Herſtellung feinmechaniſcher optiſcher Inſtrumente wie Fernrohre und Mikroſkrche deswegen ſo geeignet weil ſie von allen Einwirkun⸗ gen von Hitze, Dampf, Kälte uſw. unbeeinflußt blei⸗ ben. Die ſeidigen Fäden ſind daher für die ſeinſten Meſſungen zu verwenden. * — Spiel und Wirklichkeit vermengten ſich wäh⸗ rend einer Vorführung des Edward⸗Robinſon⸗Films „Leichter Mordfall“ in Warners Lichtſpielhaus in der Unterſtädt von Los Angeles in ſeltſamer Weiſe. Während von der Filmleinwand her Schüſſe ertön⸗ ten, die allerdings aus dem Film kamen, vernahm man gleichzeitig Schüſſe von den Rängen her, wo ein Polizeibeamter den Banditen Harold Williams mit der Piſtole niederſtreckte, als Williams eben mit 4000 Dollar Kinogeldern flüchten wollte. Der Vor⸗ fall wurde indes nur von den wenigſten bemerkt, da ſie annahmen, daß die Schüſſe ebenfalls von der Lein⸗ wand ſtammten. f* 3 — In Trier wurde ein ſchon 17mal vorbeſtrafter Mann namens P. Fuchs verhaftet, weil er ſich er⸗ neut verbrecheriſch betätigt hat. In der Nachkriegs⸗ zeit hatte er ſich die Berufsbezeichnung des Privat⸗ detektivs zugelegt, um unter dieſem Deckmantel alle möglichen Schwindeleien zu begehen. Abgeſehen von Mord und Branoͤſtiftung gibt es wohl keinen Para⸗ gvaphen des Strafgeſetzbuches mehr, gegen den er ſich nicht vergangen hätte. Erſt vor kurzer Zeit war er nach Verbüßung einer Freiheitsſtrafe entlaſſen wor⸗ den. Eines Tages erſchien er bei einer Frau in Trier, die von ihrem Manne getrennt lebt, ſtellte ſich als Privatdetektiv vor und behauptete, der Ehemann habe ihn geſchickt, um den Ehezwiſt zu ſchlichten. In Wirklichkeit war es ihm darum zu tun, ſich ſelbſt die Frau gefügig zu machen. Er wurde an die Luft ge⸗ ſetzt. Zwei Tage ſpäter kam er wieder, klopfte ans Fenſter und ſagte zu dem 12jährigen Sohn, der allein in der Wohnung war:„Der Papa iſt da, mach ſchnell das Fenſter auf!“ Der Junge tat das, und der Gau⸗ ner kletterte in die Wohnung. Dort entledigte er ſich ſchnell ſeiner Sachen, zog eine Nachtjacke der Frau an und maskierte ſich mit einer Fasnachtsnaſe. Dann legte er ſich in das Bett der Frau und wartete. Der Schrecken der Frau war nicht gering, als ſie beim Betreten ihres Zimmers den maskierten Mann im Bett ſah. Als er aus dem Bett ſprang und ſich an ihr vergreifen wollte, erkannte ſie den Gauner wie⸗ der. Dieſer mußte einſechen, daß er an die Unrechte gekommen war und nahm ſchleunigſt Reißaus. In einem anderen Falle ſprach der Betrüger bei einer Familie vor, um in angeblich amtlicher Eigenſchaft Gelder einzuziehen. Auch hier hatte er Pech. mal wird dem Verbrecher wohl nun endgültig ſein Handwerk gelegt werden. Dies⸗ — Seit Monaten haben ſich die engliſchen Gerichte mit einem Prozeß zu befaſſen, den die beiden Nach⸗ barſtädte Tottenham und Edmonton in der engliſchen Grafſchaft Middleſex gegeneinander führen. Es han⸗ delt ſich bei öͤieſem Rechtsſtreit um Fahnenwimpel, die die Stadt Tottenham ihrer Nachbarin Edmonton anläßlich einer Jubiläumsfeier borgte. Edmonton beſitzt keine eigenen Fahnenwimpel zum Ausſchmük⸗ ken der Straßen, und da es der Stadtſäckel nicht ge⸗ ſtattete, die Fahnenwimpel neu anzuſchaffen, wandte man ſich an Tottenham. Der dortige Stadtrat war gerne bereit, die Fahnenwimpel leihweiſe zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Und wie es ſich gehört, wenn man etwas zu leihen nimmt, ließ der Stadtrat von Ed⸗ monton die Wimpel nach Gebrauch waſchen, ehe ſie zurückerſtattet wurden. Bei dieſer Gelegenheit aber wurden ſie offenbar unſachgemäß behandelt, denn die ſchönen Farben floſſen ineinander, und die Fahnen⸗ wimpel ſahen gar jämmerlich aus. Folge: Tottenham verklagt Edmonton auf Schadenerſatz. Edmonton lehnt Haftung ab, da Schaden durch die ſchlechte Qualität der Wimpel verurſacht wurde. Bisher ſind in dieſer welterſchütternden Frage nicht weniger als 45 Sachverſtändige vernommen worden. — In deu verlaſſenen Kohlenminen in der Um⸗ gebung des Ohiofluſſes ſind in den letzten Monaten 47 000 alte Stollenmündungen ſorgfältig zugemauert worden. Es hat ſich nämlich gezeigt, daß dieſe Koh⸗ lenminen auf recht merkwürdige Weiſe einen Schaden verurſachten, der auf zehn Millionen Dollar jährlich beziffert wird. Die Geſteine der verlaſſenen Minen enthalten Schwefeleiſen, das unter oͤem Einfluß des Grundwaſſers und des durch die Stollenmündungen eindringenden Luftſauerſtoffes verwittert und große Mengen von Schwefelſäure abſondert. Die Schwefel⸗ ſäure wird durch die abfließenden Gewäſſer dem Ohiofluß zugeführt und greift die Metallflächen von Brücken und Schiffen an, dadurch erhebliche Zer⸗ ſtörungen verurſachend. Erſt nach Jahren hat man die Schadenquelle erkannt und nun alle Stollen⸗ eingänge vermauert, um dem Luftſauerſtoff den Zu⸗ tritt zu verwehren und damit die Bildung von Schwefelſäure zu unterbinden — Der kleine Junge, der das folgende, aus Knet⸗ terheide bei Salzuflen berichtete„Erlebnis“ hatte, wird ſich nie wieder an fahrende Kraftfahrzeuge an⸗ hängen. Den Jungen reizte ein langes Tan, das von einem fahrenden Laſtzug herabhing. Er packte es und ließ ſich mitſchleppen. Der Wagen beſchleunigte aber nun fein Tempo und der Junge getraute ſich nicht, bei dieſer Geſchwindigkeit das Tau loszulaſ⸗ Ein amerikaniſches Verkehrsflugzeug überfällig . Los Angeles, 2. März. Ein Verkehrsflugzeug der Transcontineutal We⸗ ſtern Air⸗Lines, das mit neun Perſonen an Bord von San Franzisko nach Los Angeles unterwegs wor und Dienstag nacht wegen ſchlechten Wetters umkehren mußte, iſt überfällig. Die Befürchtung wächſt, daß das Flugzeug abgeſtürzt iſt, da zuletzt gegen Mitternacht eine Funknachricht eintraf, daß das Flugzeug wegen Eisbildung auf den Flü⸗ geln notlanden müſſe. Von San Franzisko und Los Angeles wurden beim erſten Morgengranen Flug⸗ zeuge auf die Suche geſchickt. Der Höhepunkt der Fahrläſſigkeit 0 dnb Teheran, 2. März. Der Fahrer eines Reiſeomujbuſſes kontrollierte in Luriſtan am Malavi⸗Paß den Benzinſtand ſeines Wagens mit einem ofſenen Licht. Durch dieſe Fahr⸗ läſſigkeit fing der Treibſtoff plötzlich Feuer und ex⸗ plodierte. Im Nu ſtand der ganze Wagen in Flam⸗ men und verbrannte völlig. Von den Fahr⸗ gäſten kamen fünf in den Flam men um, während ſieben Reiſende ſchwer verletzt wurden. Straßenbahnzuſammenftoß in München anb München, 2. März. Bei einem Straßen bahnzuſammenſtoß in München wurden 13 Perſonen leicht verletzt. Das Unglück iſt darauf zurückzuführen, daß der eine Triebwagen die Halteſtelle überfahren hatte, wobei er gegen einen Anhänger der anderen Linie ſtieß. Beide Wagen entgleiſten und wurden ſtark beſchädigt. Rellung aus Schiffbruch anb. Bremen, 2. März. Wie die Station Schwarzort(Kuriſche Neh⸗ rung) der Deutſchen Geſellſchaft zur Rettung Schiff⸗ brüchiger mitteilt, gelang es dem Ruderrettungs⸗ boot der Station, ſechs Mann der Beſatzung des in der Nähe von Schwarzort geſtrandeten litauiſchen Dampfers„Neringa“(Kapitän Bertins) bei ſtürmiſchem Nordweſt zu bergen. Acht Mann der Beſatzung des Dampfers konnten mit dem Schiffs⸗ boot die Küſte erreichen. Drei Mann ertranken. Dampfer„Neringa“(1128 Bruttoregiſtertonnen— Eigentum der Reederei Sandeles in Memel) hatte in Bremen 1548 Tonnen Kali geladen und war ſeit dem 24. Februar auf der Reiſe nach Memel. Die neunſchwänzige Katze“ in Ballimore — Baltimore, 1. März.(U..) Nach langer Zeit fand im hieſigen ſtädtiſchen Gefängnis die Prügelſtrafe wieder einmal An⸗ wendung bei dem 37jährigen Clive Miller, der zu ſechs Monaten Gefängnis und 20 Schlägen mit der„neunſchwänzigen Katze“ verur⸗ teilt worden war, weil er ſeine Frau ſo lange ge⸗ ſchlagen hatte, bis ſie bewußtlos zuſammengebrochen ſen. Er wurde eine erhebliche Strecke mitgeſchleiſt, wobei bald der Hoſenboden die Straße berührte. Ein Radfahrer konnte ſchließlich den Kraftfahrer verſtändigen, der ſofort anhielt. Der Junge hielt ſich den rauchenden Hoſenboden. Mit dem Sitzen wird es einige Tage ſeine Schwierigkeiten haben. war. Der Durchführung der Prügelſtrafe wohnten 60 Journaliſten bei, die den Blättern lange Berichte zugeſtellt haben. Nach dem Vollzug mußte Miller bewußtlos in ſeine Zelle gebracht werden, wo er nun ſeine Gefängnisſtrafe angetreten hat.— Seiner Frau, die der Durchführung der Prügelſtrafe beiwohnen wollte, wurde von den Behörden der Zutritt zum Gefängnis unterſagt. Anfall des Simplon⸗Expreß Auf einen Nachtſchnellzug aufgefahren adnb. Belgrad, 2. März. Der Simplon ⸗Expreß iſt einige Stationen hinter Agram auf den Nachtſchnellzug Lai⸗ bach— Agram— Belgrad aufgefahren. Perſonen kamen dabei nicht ums Leben. Das Unglück ereignete ſich bei der Station Iwa⸗ nitſchgrad zwiſchen Agram und Slawoniſch⸗Brod. Der Nachtſchnellzug war nach Mitternacht mit ein⸗ ſtündiger Verſpätung von Agram abgefahren, da ſich ein Kur swagen heißgelaufen hatte. Der Wagen lief bald darauf erneut heiß, ſo daß der Zug zunächſt die Fahrt verlangſamen und dann auf freier Strecke halten mußte. Einige Eiſenbahnbeamte lie⸗ fen de Strecke zurück, um den Lokomotivführer des Simplon⸗Expreß zu warnen. Ihre Signale wurden zwar nicht beobachtet, doch bremſte der Simplon⸗ Expreß von ſelbſt ab, da an dieſer Stelle eine ſcharfe Kurve iſt. So fuhr er mit verminderter Schnellig⸗ keit auf den haltenden Nachtſchnellzug auf. Durch den Zuſammenſtoß wurden deſſen beide Perſonen⸗ und der Poſtwagen aus den Gleiſen ge⸗ hoben. Der Tender der Lokomotive des Simplon⸗ Expreß wurde leicht beſchädigt. Zahlreiche Perſonen wurden durch herabſtürzende Gepäckſtücke und zer⸗ ſprungene Fenſterſcheiben leicht verletzt. Der Sim⸗ plon⸗Expreß traf mit ſechsſtündiger Verſpätung in Belgrad ein. Raſende Stürme im amerikaniſchen Iſten — Neuyork, 2. März.(U..) Mit raſenden Nordſtürmen, die mit einer Geſchwindigkeit von achtzig Stundenkilometern über das Land raſen, iſt der Winter erneut über den amerikaniſchen Oſten hexeingebrochen. Der Orkan tobt auch in Neuyork mit ſolcher Wucht, daß eine ganze Anzahl Wohnhäuſer von ihm zum Einſturz gebracht und viele Fußgänger in den Straßen von Windͤſtößen zu Boden geworfen wurden; in den oberen Stockwerken der Wolken⸗ kratzer ſpürt man ein deutliches Schwanken dieſer Rieſenbauten. Von den hochgehenden Wellen erfaßt ſanken im Neuyorker Hafen mehrere Fahrzeuge. In Longbranch(New Jerſey) kämpfen 150 Feuer⸗ wehrleute verzweifelt gegen die Flammen eines großen Brandes an, die ſchon vier Wohnhäuſer vernichtet haben und vom Sturm noch immer weiter⸗ getragen werden. Das Rieſenſeuer bedroht einen Wohnbezirk von faſt einem halben Quadratkilometer Ausdehnung. Bisher iſt von einem Abflauen des eiſigen Orkans noch nichts zu ſpüren, und gleichzeitig ſinkt die Temperatur, die ſchon bei minus 12 Grad Celſius ſteht, noch weiter. Spare, indem Du nicht ſparſt! Das iſt kein Widerſpruch! Schuhe ſpart, wer an Erdal nicht ſpart. Denn Erdal macht Schuhe nicht nur glänzend, ſondern es pflegt auch das Leder. Gepflegte Schuhe aber halten länger und bleiben länger ſchön. Spare durch Erdal! Copyright 1 R O M A N VO N Aber er bereute es ſogleich. Er erſchrak, als er die Wirkung ſeiner Worte beobachten mußte. Renate war doch, und er hatte das gewußt, des vertrauten Umgangs völlig anderer Begriffe teilhaftig, und nun ſah ſie— es gab kein milderes Wort dafür— einen Abgrund vor ſich; ſte war ſchonungslos aus allen Himmeln geriſſen, und er ſelbſt hatte den An⸗ blick eines Menſchen, eines geliebten Menſchen ſo⸗ gar, heraufbeſchworen, der gezwungen war, in Se⸗ kunden, Minuten, faſt das ganze eingeborene Wiſ⸗ ſen von der Gerechtigkeit des Herzens— einfältiges Wiſſen vielleicht, aber was änderte das?— aufzu⸗ geben und gegen eine neue bitterböſe Erfahrung einzutauſchen. g Er hatte ſie dann auf eine primitiv männliche Art zu tröſten, zu überreden verſucht, ſie mit raſchen heftigen Worten ſeiner Neigung verſtchert, trotz je⸗ ner gelegentlichen Abirrungen, doch ſie hatte all dem nur eine leidenſchaftliche Starrheit entgegenzuſetzen gewußt und den plötzlichen Willen, ſich von ihm zu trennen. Er befand ſich nun vielleicht in der paradoxen Lage eines Mannes, dem ein Herzenswunſch erfüllt worden war, und der dieſen Wunſch nicht mehr als ſein Eigeutum anerkennen mag. 5 Er ſchrieb ihr viele Briefe, und ſie antwortete nur flüchtig. Als er ſie zwei Monate ſpäter wieder aufſuchte, erkannte er, daß der Verſuch, ſie aus ihrer Fremdheit herauszulöſen und wieder in ſein Land und in ſeine Vorſtellungen hinüberzuziehen, für lange Zeit ausſichtslos war Sie ſchien merkwür⸗ dig verwandelt. Sie war freundlich, gar nicht ſehr traurig, ſie hatte plötzlich wieder den alten großen Freundinnen⸗ und Freundeskreis, und ſie nahm ſaſt gleichgültig davon Kenntnis, daß er kam. Sie gin⸗ gen zuſammen ins Theater, in die Oper, ſie aßen gemeinſam im Reſtaurant zu Abend, aber in ihren perſönlichen Beziehungen war eine vollkommene Stille eingetreten. Er überlegte alles. Er glaubte nicht mehr, daß es zu ſeinem Glück notwendig war, ungebunden zu ſein. Er ſchloß Freundſchaft mit dem Kunſthändler, dem Onkel Renates, und an einem Wochenende mach⸗ ten ſie einen Beſuch bei ſeinen Eltern, in dem klei⸗ nen Paſtorat in der Nähe Bremens. Etwas ſpäter willigte Renate ohne beſondere Freude darin ein, ihn ihrer Mutter vorzuſtellen, die in Hannover lebte. Ihm ſchien, er habe nun alles getan, was aus familiären Gründen notwendig war. Renate jedoch tat nichts. Sie erlernte den Umgang mit einer neuen komplizierten Buchhaltungsmaſchine, und ſie ge⸗ langte zu einer ihn faſt beängſtigenden Kenntnis der Steuergeſetzgebung. Sie wurde, nach den Lobſprü⸗ chen ihres Onkels, eine außerordentlich tüchtige Kraft bezüglich der kaufmänniſchen Seite des Kunſt⸗ handels. Erſt nach Monaten verſöhnten ſie ſich wieder, ob⸗ gleich ihm ihr Zögern und ihre Unſicherheit nicht entgingen. Nach und nach ſtellte ſich auch der frühere Zuſtand wieder her, und er begann, über Möbel zu ſprechen, die ſich von allen anderen Möbeln der Welt dadurch unterſcheiden ſollten, daß es ihre gemeinſame eigene Wohnungseinrichtung ſein würde. Renate war bei Gerds Plänen merkwürdig er⸗ ſchrocken.„Noch nicht..., und er nahm dieſe bei⸗ den Worte ſchweigend entgegen, weil er ſie für einen Beweis dafür anſah, daß ſie ihm trotz ihrer neuen Vertrautheit kein völliges Vertrauen ſchenkte. Als er dann über ſeine Treue ſprach— es kam ihm läppiſch vor, dies zu ſagen, aber vielleicht ſehnte ſie ſich nach einer ſolchen Verſicherung—, wehrte ſie ab, faſt heftig:„Du brauchſt nie mehr darüber zu ſpre⸗ chen!“ und er wußte nicht, welche Gedanken ſie ſich über ihn machte. 0 Nun, nach zehn Minuten der Verſöhnung hatten ihre Beziehungen immer noch den unbeſtimmten, ebwas rätſelhaften und vorausſetzungsloſen Charak⸗ ter eines Spiels. Wünſchte ſie, daß er ginge? Es war trotz der ſcheinbar wieder erwachten Liebe keine gute Zeit für ihn. Vielleicht wollte er nur aus Eigenliebe nicht ſehen, daß ſie nur launenhaft und unentſchloſſen war? 5 Er dachte nicht immer gut über ſich und über ſie. 4 Die Oſtſee dehnte ſich funkelnd und glatt in der Halbhelle des weichenden Tages vor ihnen, als ſie das Haus Morgenfrieden erreichten. Sie waren faſt vier Stunden im warmen Sommerlicht durch das ebene Land gefahren, vorbei an Wieſen und Fel⸗ dern, die ſich erdfarben, grün und getreidegelb vor ihren Augen würfelten und ſchichteten. Renate war zu Beginn des Sommers ſchon ein⸗ mal hier geweſen. Sie kannte Inventar und Beſon⸗ derheiten des Hauſes, und ſie kannte Fräulein Hulle und Frau Dieſterkampf, zu welch letzterer Gerd, übernommener Anredebeſitz aus ſeinen Knaben⸗ tagen, Tante Betty ſagte, weil Paſtor Egge auf eine weitläufige Art mit ihr verwandt war. Neben ver⸗ ſchiedenen Einzelzimmern barg das Fremdenheim lauter kleine, abgeſchloſſene Wohnungen in ſich, und alles war in Hellgrün oder Silber gehalten. Tep⸗ piche, Kacheln, Wände, Möbel; ſogar die Zimmer⸗ mädchen trugen Kleider von der Farbe junger Bir⸗ kenblätter. Renate war nach oben gegangen, um ſich umzu⸗ ziehen.„Ich werde mich demnächſt offiziell mit Fräu⸗ lein Wendelin verloben!“ ſagte Gerd Egge. „Ein reizendes Mädchen“, entgegnete Tante Betty freundlich,„aber ſie könnte etwas mitteilſamer ſein, findet du nicht, Gerhard?“ Er ſand das auch. Aber er durfte es Tante Betty kaum ſagen. Wartend ging er im grünſilbernen Vor⸗ raum auf und ab und betrachtete die Dampferfahr⸗ pläne ohne große Hingabe. Dann blätterte er das Gäſtebuch auf, und trug Renates Namen ein, direkt unter die klaren, ſachlichen Buchſtaben einer frem⸗ den Männerhandſchrift. Ehe er die grünſtlberne Mappe zuklappte, las er dieſe letzte Eintragung: Dr. Klaus Duwenſee, Rechts⸗ anwalt, Hamburg, mit Frau und Sohn.— Leute, die ihm unbekannt waren, und unbekannt bleiben würden 5 Bald darauf erſchien oben auf der Treppe bern⸗ ſteinblond, etwas fremd in einem unbekannten Kleid, Renate, Fräulein Renate Wendelin, die er noch vor ſiaben Stunden in ihrer eigenen Wohnung geküßt hatte. Er ſah ihr entgegen, während Tante Betty nach ihrem Gäſtebuch griff und ſich an Renate wandte:„Fräulein Wendelin, wenn Sie ſich bitte eintragen wollten——“ Gerd Egge ſchüttelte den Kopf.„Schon geſchehen, Tante. Ich habe mir erlaubt, Renate, in deinem Namen——“ Draußen ſtand das ſchwelgeriſche Theater der hellſilbernen Mondſcheibe glanzvoll über den finſte⸗ ren Silhouetten einiger Pappeln und Nadelbäume, und gegen die kalkweißen Fronten der Hotels und Fremdenheime, die eines gewiſſen Anſtrichs des Pompöſen nicht ermangelten, ſummte leiſe, hinweg über einen breiten Wall von Strandkörben, das un⸗ abläſſige Geräuſch der Brandung. Der Wald hinter den Dünen hatte noch etwas von oͤer Wärme des Tages feſtgehalten. „Eigentlich hätte ich jetzt wieder fahren müſſen. Aber ich wollte doch morgen noch mit Hir baden. Der Sommer iſt ſo kurz... Vor einem Dutzend Jahren, da habe ich oft nachts gebadet, die See iſt dann eine merkwürdige, geiſterhafte Badewanne, aber dazu haſt du ſicher keine Luſt?“ Gerd ſah Renate fragend an. „Gewiß nicht“, ſagte ſie herzlich,„deine Einfälle —1 Ich glaube, wir kehren jetzt lieber um. Ich möchte zur Mole. Hier können wir ſpazierengehen, wenn es hell iſt!“ 5 „Die vielen Menſchen auf der Mole“, ſagte er un⸗ luſtig,„aber wie du willſt!“ Auf der Promenade zogen hoch über ihnen die Lichtbänder vom Leuchtturm auf die Reiſe in die Nacht. Durch die Fenſter der Hotels und Tanz⸗ reſtaurants ſah man lauter kleine, gelb oder orange⸗ farben abgeſchirmte Tiſchlampen. 5 Das Waſſer glänzte öligblank, als ſie auf die vierhundert Meter lange Steinmauer gelangten, die ſich in die See hinausſchob. Kühler Wind ſummte und fing ſich in den Ohrmuſcheln. Am Molenkopf drängten ſich die Menſchen, es herrſchte murmelndes Reden und Lachen. Man war⸗ tete fröſtelnd auf eine große Segeljacht, die heute abend noch einkommen mußte. Im Augenblick gab es nichts zu ſehen außer den ſchwer heranrollenden breiten Wellen, die ſich an der Mauer mit einem dumpfen Aufprallen brachen; immer neue waren da, und jede einzelne fing etwas Licht auf, von irgend⸗ wo, vom Mond oder vom Leuchtturm, deſſen ſchmalt Strahlenbänder die Dunkelheit durchſchnitten. (Fortſetzung folgt) 82 3 u cn * u 2 Donnerstag, 3. März n Aus Baden 45 Sack Harrar-Kaffee für Baden Muſſolinis Kaffeeſpende wird verteilt 80 NSG. Karlsruhe, 3. März. Der Duce ſpendete bekanntlich für das Deutſche Winterhilfswerk 1000 Doppelzentner Kaffee aus der öſtlich von Addis Abeba gelegenen Provinz Harrar in Aethiopien. Nun iſt vor kurzem auf dem Seeweg der verſprochene Rohkaffee in Hamburg eingetroffen und an die ein⸗ zelnen Gaue durch die Zweigſtelle der Auslands⸗ organiſation der NSDa p zur Weiterverteilung entſandt worden. Dabei entfallen auf unſeren Gau 45 Sack Rohkaffee. Jeder Sack enthält 80 Kg. netto. Die Sonderſpende wird vom Gaubeauftrag⸗ ten des WHW wieder den Kreisbeauftragten zur endgültigen Verteilung an die einzelnen kinder⸗ reichen Familien weitergeleitet. Am 3. März: Die Schwarzwälder im engliſchen Rundfunk * Karlsruhe, 3. März. Die Hauptveranſtaltung der Schwarzwald⸗Trachtenfahrt nach England wird am Samstag, 5. März, 19.30 bis 20 Uhr, durch den engliſchen Nationalſender aus der Albert Hall in London übertragen werden. Der Stauſee nicht völlig ausgelaufen * Reutlingen, 3. März. Wie zu dem Dammbruch am Stauſee des Kraftwerks Reutlingen—Kirchen⸗ tellinsfurt noch gemeldet wird, iſt der Stauſee nicht völlig ausgelaufen. Von dem Geſamtinhalt des Stauſees von etwa 365 000 Kubikmeter ſind ungefähr 225 000 Kubikmeter ausgelaufen. Der noch vorhan⸗ dene Waſſerſtand reicht für einen normalen Betrieb des Kraftwerks aus. Der durch die Waſſermaſſen entſtandene Flurſchaden dürfte nicht ſo erheblich ſein, Bei Schlaflosigkeit 80¹ das wirkſame, unſchädliche und preiswerte Olarum. Schlechter Schlaf zermürbt. Quälen Sſe ſich nicht länger v7 Keine Nachwirkungen. Packung 18 Tabl. M..26 f. d. Apotheke wie urſprünglich angenommen worden war, da die Felder noch nicht angeſät waren. Die Wiederherſtel⸗ Aungsarbeiten an dem durchbrochenen Damm dürf⸗ ten längere Zeit in Anſpruch nehmen. Diamantene Hochzeit in Großſachſen za- Großſachſen, 3. März. Das dorfälteſte Ehe⸗ paar Johannes Hauck 1, beging das ſeltene Feſt der diamantenen Hochzeit. Beide Ehegatten zählen zuſammen 169 Jahre! zus Weinheim, 3. März. Unter den Erſtblühern hat im Hindenburgpark der Seidelbaſt ſeine Blütenpracht entfaltet. Der kleine Strauch iſt vor einigen Jahren von der Weinheimer Naturſchutz⸗ ſtelle gepflanzt worden. nung kömmen können. N N Neue Mannhe 85 eee imer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe D Haushaltungsſchulen wurden eingerichtet: Das neue Sonderſcharen werden gebildet bld. Karlsruhe, 3. März. Während die politiſche und weltauſchauliche Schulung im BDM ſelbſtverſtändlich die gleiche iſt wie in der HJ, geht die praktiſche Arbeit andere Wege. Nicht mehr ſingende und marſchierende Gruppen ſind das Charakterzeichen des BDM, ſeine Erziehung wird immer mehr und mehr der hauswirtſchaftlichen Ertüchtigung zugewendet. So iſt die Einrichtung von Haushaltungsſchulen bereits erfolgt oder in die Wege geleitet. In Karlsruhe wird am 1. Mai die neue Haushaltungsſchule des BDM mit Unterſtützung des Roten Kreuzes eröffnet. 64 Mädel werden in ihr erfaßt, die im Verlauf von einem Jahr gründlichen Unterricht erfahren. Die Schule iſt bereits heute beſetzt. In der Laufen⸗ burger Schule werden jetzt die Abſchlußprüfungen (ſtaatliche Prüfung) vorgenommen, dann wird dieſe Schule nach Bühl verlegt, woſelbſt die Obergau⸗ führerinnenſchule beſteht. In Laufenburg wird eine Jungmädelführerinnenſchule eingerichtet. zeſicht des Mit der vormilitäriſchen Erziehung der Jungen läuft eine ähnliche für das Mädel, denn dieſes muß im Ernſtfall ebenfalls zur Stelle ſein. Während die Luftſchutzausbildung des Mädels ſchon ſeit längerer Zeit durchgeführt iſt, kommen jetzt neu hinzu die Unterweiſungen im Unfalldienſt(erſte Hilfe) und in der Geſundheitsfüh rung. Zum erſten Male werden in dieſem Jahre Sonderſcharen gebildet, die ſich in einjähriger Ausbildung mit geſundheitlichen Fragen be⸗ ſchäftigen. Der BDM wird künftighin ſeine beſondere Auf⸗ merkſamkeit aber auch der gründlichen Sprachſchu⸗ lung zuwenden. Es werden nicht allein Sprach⸗ gemeinſchaften geſchloſſen, dem Mädel wird auch Gelegenheit gegeben werden, ins Ausland zu kommen, um Land, Sprache und Sitte kennenzu⸗ lernen. Neben der hauswirtſchaftlichen Ertüchtigung, von der wir oben ſchon ſprachen, wird ſich das Mä⸗ del in beſonderem Maße auch mit der Raumgeſtal⸗ tung, mit der muſikaliſchen Betätigung zu befreun⸗ den haben. Daß der Sport hierbei nicht fehlt, iſt eine Sebbſtverſtändlichkeit. Neckargemünd rüſtet zum Frühlingsfeſt Am 20. und 21. März Neckargemünd, 2. März. An Stelle des ſeit unvordenklichen Zeiten in Neckargemünd üblichen und jeweils mit großer Begeiſterung von nah und fern aufgenommenen Katherinenmarktes, der im Herbſt 1937 aus veterinärpolizeilichen Gründen nicht ſtattfinden konnte, veranſtalten Stadtverwal⸗ tung und Verkehrsverein und mit ihnen die geſamte Bevölkerung des freundlichen Städtchens am 20. und 21. März 1938 ein Frühlingsfeſt. Der Hauptteil desſelben wird in einem Feſtzug beſtehen, in wel⸗ chen der ſonſt alljährlich durchgeführte Sommertags⸗ zug ſinngemäß eingebaut iſt. Auf ſorgfältig vorbe⸗ reiteten Wagen werden einzelne Gruppen die vier Jahreszeiten ſymboliſch darſtellen. Ein Vergnügungs⸗ park bedeutenden Umfanges ſteht für groß und klein zur Verfügung. Die Inhaber der gemütlichen Gaſt⸗ häuſer und Weinſtuben werden mit Speiſe und Trank aufwarten. Jedermann wird auf ſeine Rech⸗ Für die nähere und weitere Umgebung des freundlichen Neckarſtädtchens muß deshalb am 20. und 21. März die Parole lauten: „Groß und klein kommt zum Frühlingsfeſt nach Neckargemünd.“ Bienenſeuchen müſſen bekämpft werden Imker tagten in Wiesloch * Wiesloch, 3. März. Im Hinblick auf das Ziel des Vierjahresplanes wandte die vom Vorſitzer Hauptlehrer Hildenbrand geleitete Tagung der Im⸗ liek auf Ludwigshafen Ludwigshafener Mantelmarder verhaftet * Ludwigshafen, 3. März. Der Dieb, der in letz⸗ ter Zeit in hieſigen Cafés und Wirtſchaften die Mantkeldiebſtähle ausgeführt hat, konnte am 28. Februar durch die Kriminalpolizei Mannheim feſtgenommen und ins Gefängnis eingeliefert wer⸗ den. Er hatte kurz vor ſeiner Feſtnahme wiederum in einer Wirtſchaft in Mannheim verſucht, einen Mantel zu ſtehlen. Es dreht ſich um den geſchiedenen Tapezierer Arthur Rupp, geb. am 11. April 1905 in Ludwigshafen a. Rh., zur Zeit ohne feſte Woh⸗ nung. Er gibt zu, hier in Ludwigshafen in der letz⸗ ten Zeit mehrere Mäntel geſtohlen, zwei davon an fremde Perſonen wieder verkauft und einen im Mannheimer Leihamt verpfändet zu haben. Einen weiteren geſtohlenen Mantel will er hier, weil ihm zu groß, wieder vertauſcht haben. Vorboten der Eingemeindungs⸗ feierlichkeiten Im Hindenburgpark werden ſchon Vorbereitungen getroffen Die„Fudwigshafener Feſtwoche“, die anläßlich der Eingemeindung durchgeführt wird, hat die Leitung des Hindenburgparkes, in dem bekannt⸗ lich ein großer Teil der Veranſtaltungen ſtattfindet, veranlaßt, ſchon ſeit Jahren immer wieder hinaus⸗ geſchobene Verſchönerungs arbeiten nunmehr ausfüh⸗ ren zu laſſen. Die rieſige Hindenburghalle wird dadurch endlich einen neuen Anſt rich er⸗ halten. Langfinger trieben ihr Unweſen. Aus dem Ge⸗ ſchäftszimmer eines Kaffeehauſes in der Ludwig⸗ ſtraße wurde in der Nacht zum Fasnachtdienstag zum Schaden einer dort beſchäftigten Servierfrau aus Mannheim ein faſt neuer, hellgelber Fuchs⸗ pelz mit bräunlichem Futter im Wert von 90 Mk. durch einen unbekannten Täter geſtohlen.— Im Waſchraum eines Kaffeehauſes in der Ludwigſtraße wurde am Fasnachtdienstag einer Ehefrau von 5 5 1 Zweibrücken der goldene Fingerring mit drei Brillanten im Wert von 200 Mk., den ſie beim Händewaſchen abgelegt und dann mitzunehmen ver⸗ geſſen hatte, von einer bisher unbekannten Perſon, die ihn fand, unterſchlagen. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet 15 bis 20 Uhr. Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Lichtlpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzban:„Das Geheimnis um Betty Bonn“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Die verſchwundene Frau“. — Ufa⸗Rheingold:„Daphne und der Diplomat“.— Unione Theater:„. Vater ſein dagegen ſehr“.— Atlantik:„Ein kleiner goldner Ring“.— Alhambra Mundenheim:„Wolga 75 5 in Flammen“. Nu nu, Ti noulgiuiun Blick auf die Spargelſtadt Diplomatenbeſuch in Schwetzingen * Schwetzingen, 3. März. In Begleitung von Landeskommiſſar Dr. Scheffel⸗ meier weilte dieſer Tage der ägyptiſche Ge⸗ ſandte in Berlin, Haſſan Nachat Paſcha, in Schwet⸗ zingen. Dabei ſtattete der hohe Gaſt der Moſchee und dem neu errichteten Schloßtheater einen Beſuch ab. Bürgermeiſter Stober, Oberbaurat Groß und Vekehrsditrektor Völker zeigten dem Geſandten die Sehenswürdigkeiten des Schloßgartens. a Plankſtadt, 3. März. Im Saale„Zum Löwen“ hielt die Soldatenkameradſchaft den diesjährigen Jahresappell ab. 5 * Hockenheim, 3. März. Unter großer Beteiligung wurde hier ein alter Kämpfer für die Bewegung, Pg. Jakob Biſchof, zur letzten Ruhe getragen. L. Ziegelhauſen, 1. März. Am Sonntag konnte als einer der älteſten Einwohner Schuhmacher⸗ meiſter Nikolaus Hufnagel ſeinen 8 4. Ge⸗ burtstag begehen.. 5 0 ker des Bezirkes Wiesloch der Bekämpfung der Bienenſeuchen ihre beſondere Aufmerkſamkeit zu. Der Seuchenwart der Ortsfachgruppe, Fortbildungs⸗ ſchulhauptlehrer Füälſinger aus Wiesloch, hob unter den drei anzeigepflichtigen Bienenſeuchen Faulbrut, Noſema und Milbenſeuche beſonders die Noſema hervor, da die beiden andern Krankheiten glücklicherweiſe im Bezirk Wiesloch noch micht her⸗ vorgetreten ſind. Das beſte Vorbeugungsmittel gegen die Noſema iſt gute Auffüttevung im Spüt⸗ jahr, Zucht leiſtungsfähiger Königinnen und Warm⸗ haltung im Frühjahr. Auf alle Fälle muß bei jedem Verdacht ſofort dem Bürgermeiſteramt oder dem Seuchenwart Anzeige erſtattet werden. Der Rech⸗ ner und Schriftführer Jakob Steinbrenner aus Wiesloch kündigte an, daß in den Jahren 1938, 1939 und 1940 Standbegehungen durchgeführt wer⸗ den mit dem Ziele, die alten Waben und leerſtehen⸗ den Kaſten einer Entrümpelung zu unterziehen und damit gefährliche Bazillenherde zu beſeitigen. Vor⸗ ſitzer Hildenbrand konnte ſodann die Imker Ludwig Menges und Joſef Weber aus Rotenberg, Ja⸗ Tol Stein brenner und Chriſtian Haaf aus Wiesloch und Emil Kempf aus Walldorf für 25⸗ jährige Treue im Dienſte der Bienenzucht und damit auch des Obſtbaues mit der ſilbernen Imlernadel auszeichnen. iu b ν,,uν“u Brahmswerke im muſikaliſchen Märzprogramm. Im fünften Symphoniekonzert des Städtiſchen Or⸗ cheſters am 7. März gelangt unter Leitung von Ge⸗ neralmuſikdirektor K. Overhoff auch Brahms Vierte Symphonie in e⸗Moll Op. 98 zur Aufführung. Sie wird außerdem in einer Muſikaliſchen Morgenſtunde am 6. März erklingen. Im dritten Konzert— zu⸗ gleich zweites Chorkonzert— des Heidelberger Bach⸗ vereins am 13. März gelangt unter Leitung von Univerſitätsmuſikdirektor Prof. Dr. H. M. Poppen das„Deutſche Requiem“ von Brahms zur Auffüh⸗ rung. Johannes Brahms Beziehungen zu Heidelberg werden durch ſeinen Aufentalt im Jahre 1875 im benachbarten Ziegelhauſen unterſtrichen. Dort ver⸗ lebte er einen ſchaffensfrohen Frühling, Sommer und Herbſt. Das fünfte Symphoniekonzert des verſtärkten Städtiſchen Orcheſters unter Leitung von General⸗ muſikdirektor K. Overhoff bringt am kommenden Montag Werke von Fortner, Tſchaikowſky und Brahms. Des letzteren Symphonie Nr. 4 e⸗Moll Op. 98 gelangt ſchon tags zu vor in der 5. Muſika⸗ ſchen Morgenſtunde zu Gehör Heidelberger Veranſtaltungen Heute Städtiſches Theater:„Carmen“(Stammplatzmiete B 24, Preisgruppe), 20 bis 23 Uhr. Aus den Kinos: Capitol:„Die Auſternlilli“.— Schloß⸗ Filmtheater:„Muſik für dich“.— Gloria:„Zauber der Bohöme“.— Kammer: „Gaſparone“.— Odeon:„Drei tolle Tage“. Gäſte beim Schönauer Feuerrad“ ru. Schönau b. Heidelberg, 3. März. Schönau ſah am Dienstag zahlreiche Gäſte, die zum„Feuer⸗ rad“ gekommen waren. Anſchließend fand ein alter, jüngſt wiedey aufgenommener Odenwälder Feier⸗ abendbrauch, die„Spinnſtube“, mit gemeinſamen Ge⸗ ſang und Spiel ſtatt. Unter den Veranſtaltungsteil⸗ nehmern befanden ſich auch die nordbadiſchen Ver⸗ kehrswerber, die ihre Märztagung in Schönau abgehalten hatten. Neben einer Beſichtigung der hiſtvriſchen Baudenkmäler fand nach einer Filmvor⸗ führung über handgedrucktes Bauernleinen die Be⸗ ſichtigung einer Ausſtellung Steinachtaler Heimar⸗ beiten ſtatt. Unter ihnen befinden ſich auch nach altem Brauch von den Schulkindern hergeſtellte Bin⸗ ſen⸗Eier, die ausgeblaſen mit Binſenmark beklebt und buntbemalt werden— und auch für eine Ver⸗ wendung an den Heidelberger Sommertagsſtecken in Frage kommen i Korbmacher Jakob Weiß, wagen erfaßt und ſo ſchwer verletzt, daß d . 7. Seite/ Nummer 102 . Brief qus Oggersheim * Oggersheim, 3. März. Im Bierkeller der Brauerei Gebrüder Mayer hielt kürzlich die hieſige Kameradͤſchaft des Kyffhäuſerbundes ihren Gene⸗ ralappell ab, der einen harmoniſchen Verlauf nahm. Kameradſchaftsführer Otto Kreiſelmeier ehrte zuerſt den durch Tod geſchiedenen Kameraden Alwin Klein. Der Kameraoͤſchaftsführer kam zu der Feſtſtellung, daß echter Soldatengeiſt die Kame⸗ radſchaft geſund erhalten habe. Es ſolgte zunächſt der Jahresbericht des Kameradſchafts⸗Führerſtellver⸗ treters Weidig. Der Mitgliederſtand iſt mit 161 ziemlich konſtant geblieben. Als günſtig bezeichnete man auch die Kaſſenverhältniſſe. Der Ehren mal⸗ fonds beträgt heute einſchl. der Zollzinſen ins⸗ geſamt 1488,44 Mark und ſoll bei Verwirklichung des Vorhabens der Staoͤtverwaltung reſtlos zur Ver⸗ fügung geſtellt werden. Im Kriegererholungsheim „Villa Ludwigshöhe“ iſt der Kameradſchaft wiederum ein Freiplatz gewährt worden. Intereſſante Ausführungen machte man auch hin⸗ ſichtlich der durch die früheren Zeitverhältniſſe ziem⸗ lich ſchwer gewordenen Feſtſtellung des Gründungs⸗ Denn wird men Ihren Handen die Jegesatbeit nicht ensehen. Mit Nives- Creme gepflegte Haut Wird Widerstendsfähig u. geschmeidig. 111 tages des ehemaligen Kriegervereins. Da ſich bei der Inventuraufnahme noch eine alte Fahnenſchleife von 1899 vom 25, Stiftungsfeſt des Kriegervereins vor⸗ fand, beſtand die Kamerasſchaft mit Beſtimmtheit bereits im Jahre 1874. Der Kaſſenbericht wurde von Kamerad Boh⸗ land erſtattet. Die Wohlfahrtskaſſe ſchließt mit einem Ueberſchuß ab. Das Fechtweſen darf als das rührigſte im ganzen Kreiſe bezeichnet werden. Das Schießen ſteht zeitgemäß auf beſter Stufe. Das Wehrſport⸗ ſchießen wird innerhalb der Kameradſchaft eifrigſt ge⸗ pflegt. Schießwart Heizmann gab eine beachtens⸗ werte Bilanz. Beim Bundesſchießen reihte ſich die Kameradſchaft durch ihre Mannſchaftsleiſtung unter 38 Schützenabteilungen mit der 1. Mannſchaft an die neunte Stelle. Beim Wanderpreisſchießen zugunſten des Kriegererholungsheimes errang ſich die 1. Mann⸗ ſcbaft den, ſechſten Platz. 1 11 5 Bei der während des Generalappells bürgen m⸗ menen Siegerehrung zum Kameradſchgftspreisſchie⸗ ßen konnte Schießwart Heizmann Otto als„König der Kameradſchaftsſchützen“ feſtgeſtellt werden. Bei den Pflichtübungen ging er mit der Geſamtleiſtung von 500 Ringen als Beſter hervor. Heizmann er⸗ warb ſich außerdem die vom Kreisſchießwart Wirth⸗ Ludwigshafen geſtiftete Ehrenſcheibe. Außerdem wurden mit ſchönen Wertpreiſen bedacht: Klaſſe J: 22 2. Wiezoreck Hans 455 Ringe; 3. Weiß Ludwig 439 Ringe, Hoffmann Nikolaus 439 Ringe; 5. Brunner Karl 431 Ringe und Reinhardt Ludwig 412 Ringe. Klaſſe II: 1. Kreiſelmeier Otto 444 Ringe; Mann Wilhelm 426 Ringe; Keck Franz 373 Ringe; Grab Johann 363 Ringe; Bohland Ludwig 356 Ringe; 6. Jakob Karl 326 Ringe und Neff Heinrich 297 Ringe Dem Appell ſchloß ſich ein kameradſchaftlicher Teil an. Aus Angſt vor Strafe nichts erzählt! Zu dem Unglück auf dem Eis * Maulbronn, 2. März. Zu dem tragiſchen Un⸗ glück bei Der dingen, bei dem, wie gemeldet, drei Knaben ertranken, wird noch berichtet, daß die drei geretteten Knaben aus Angſt vor Strafe zu Hauſe von dem Unglück nichts berichteten. Sie hatten mit⸗ einander verabredet, von dem Unfall nichts zu er⸗ zählen. Erſt als man ſich abends nach dem Verbleib der vermißten Knaben erkundigte, rückte einer mit der Sprache heraus; eine Rettung war aber nicht mehr möglich. Die drei Knaben konnten nur als Leichen geborgen werden. Lampertheim, 2. März. Laut amtstierärztlicher Feſtſtellung ſind hierorts jetzt nur noch drei Fälle von Maul⸗ und Klauenſeuche zu verzeichnen. Mit dem Montag, 28. Februar, iſt Lampertheim als Sperrgebiet aufgehoben und nur noch folgende Ge⸗ höfte als geſperrt zu betrachten: Jakob Kärcher, Viernheimer Straße; Phil. Friedr. Schmidt Witwe, Kaiſerſtraße 9; Arthur Heß, Neuſchloßſtraße 10.— Jetzt kann mit Ausnahme der noch befallenen Ge⸗ höfte wieder der Landwirtſchaftsbetrieb in vollem Umfange aufgenommen werden. Auch der Faſel⸗ ſtall iſt wieder in Betrieb genommen worden.— Ernſt⸗Ludwig⸗Straße, beging ſeinen 72. Geburtstag.— Landwirt Jakob Grünewald wurde 84 Jahre alt.— Sodawaſſer⸗ fabrikant Jakob Maurer konnte ſeinen 70. Ge⸗ burtstag feiern.— 77 Jahre alt wurde Frau Kath. Steffan, geb. Zuhl. Allen unſere beſten Glückwünſche! * Kollnau(bei Waldkirch), 3. März. Beim Aus⸗ ſteigen aus dem noch fahrenden Zug geriet die 67⸗ jährige Ehefrau Thereſia Vögtle von hier unter die Räder eines Eiſenbahnwagens. Die Frau, der beide Beine abgefahren worden waren, iſt bald nach dem Unfall geſtorben. 8 5 * Freiburg, 8. März. Hier wurde der 14 Jahre alte Hansjörg Friedrich Wanner an einer Straßen kreuzung in der Waldſeegegend von einem Kraft⸗ Tod bald darauf eintrat. 2 — 8. Seite Nummer 102 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Kampf der beſten Turner 8. Deutſche Gerätmeiſterſchaften in Karlsruhe Am kommenden Sonntag treten nach den Ausſcheidun⸗ gen in den vier Gaugruppen in Karlsruhe die ermittelten 74 beſten deutſchen Gerätturner zur 8. Deutſchen Meiſter⸗ ſchaft an. Mit Ausuahme des Titelverteidigers Konrad Frey(Bad Kreuznach), Innocenz Stangl und Willi Stadel iſt alles dabei, was auf die Meiſterſchaft Anſpruch erheben ann. Die Gaue Baden und Süddweſt ſind mit je acht Tur⸗ nern am ſtärkſten vertreten, dann folgen der Gau Mitte mit ſteben, die Gaue Brandenburg und Sachſen, ſowie die Wehrmacht mit je ſechs, die Gaue Bayern, Weſtfalen und Heſſen mit je fünf Turnern. Mit Ausnahme Pom⸗ merus ſind alle deutſchen Gaue in Karlsruhe vertreten. Die rund 10 000 Perſonen faſſende Markthalle in Karls⸗ ruhe iſt Schauplatz des Kampfes unſerer Meiſterturner. Am Sonntagvormittag beginnt dort der Meiſterſchaft kampf mit den Pflichtübungen aller Teilnehmer. An⸗ ſchließend erledigen die ermittelten zwölf Beſten die Pferd⸗ kürſprünge, während die übrigen Teilnehmer ihre Kür⸗ übungen beenden. Die Entſcheidung fällt am Nachmittag mit dem Kürturnen der zwölf Beſten In der badiſchen Landeshauptſtadt werden ſechs Meiſter⸗ titel vergeben, und zwar am Reck, Barren, Seitpferd, an den Ringen, im Pferdſprung und in der Freiübung. Die erſtew Anwärter guf die Titel ſind Alfred Schwarz⸗ mann(Wünsdorf), Ernſt Winter(Frankfurt a..), Walter Steffens(Grünewald) Heinz Sandrock (Langenfeld), Matthias Volz(Schwabach Karl Stadel (Wünsdorf, Kurt Krötzſch(Leuna), Alfred Müller (Leung), Guſtl Schmelcher(München) und Franz Kindermann(München). Den ſtolzen und begehrten Titel wird der erringen, der in dem vorgeſchriebenen und ungeheure Anforderungen ſtellenden rein turneriſchen Zwölfkampf die höchſte Punktzahl in je ſechs Pflicht⸗ und Kürübungen erhält. Ein Höchſtmaß an Ausdauer, Kraft, Mut, Können und Konzentration verlangt dieſer Zwölf⸗ kampf. Daneben werden— wie ſchon oben erwähnt— die Meiſter an den einzelnen Geräten ermittelt. Karls⸗ ruhe erlebt ein Hochfeſt turneriſchen Könnens. Neue Art der Wertung Beim Endkampf der zwölf beſten deutſchen Turner wurden zur Wertung erſtmals je vier Kampfrichter ein⸗ geſetzt, gegenüber zwei Kampfrichtern früherer Jahre. Man legt die Entſcheidung und damit die Verantwortung aus dem Grunde auf vier Schultern, um jedes Mißtrauen und Mißbehagen auszuſchalten ſowie die Garantie dafür zu geben, daß jede Uebung einwandfrei bewertet wird. Es wird dabei ſo verfahren: Jeder Kampfrichter wertet für ſich. Zur Ermittlung der Punktzahl für jede Uebung werden nur die beiden mittleren Noten in Anrechnung gebracht, d. h. von den vier Kampfrichtern fällt der mit der höchſten und der mit der niedrigſten Wertung aus. Dieſe neue Art der Bewertung wurde ſchon bei den Grup⸗ penausſcheidungen probeweiſe eingeführt und gilt auch für Karlsruhe als Verſuch. Bewährt ſie ſich, dann ſoll ſie zu einer dauernden Einrichtung bei allen hochwertigen Kämpfen im Gerätturnen werden. Jlalien ſehr ſtark Zum Rugby-Länderkampf am 6. März in Stuttgart Suttgart die Stadt der Auslanssdeutſchen, wird am kommenden Sonntog, 6. Mörz, den erſten Rugby⸗Länder⸗ kampf erleben: in der Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn ſtehen ſich die Nationalmannſchaften von Deutſchland und Italien zum vierten Male gegenüber. Der deutſche Rugbyſport ſieht dieſem Treffen mit einiger Erwartung entgegen, werden doch hier die inter⸗ nationalen Begegnungen des neuen Jahres eingeleitet. Und das Zuſammentrefſen mit Italien wird uns ſicherlich manchen wertvollen Fingerzeig geben. Italien, vor Jahren noch das„Baby“ im Rugbyſport, iſt, gewiſſermaßen über Nacht, zu einem gefährlichen und ſtarken Gegner geworden. Das geht eindeutig aus den Ergebniſſen der bisherigen Heutſch⸗jtalieniſchen Länderkämpfſe hervor. Beim Vier⸗ länder⸗Turnier 1936 in Berlin wurde Italien noch ſicher mit 1918 abgetan, im Rückkampf im Januar 1937 in Mai⸗ land mußte ſich Deutſchland gewaltig ſtrecken, um mit 61:8 einen knappen Erfolg an ſich zu reißen und beim Welt⸗ ausſtellungsturnier in Paris, wenige Mongte ſpäter, da wunde Deutſchland:7 eigentlich vollkommen unerwar⸗ tet— beſiegt. Beide Mauuſchaften haben ſich ſorgfältig vorbereitet. Italien hat ſtarken Spielverkehr mit guten franzöſiſchen Mannſchaften gepflegt, die Italiener kommen mit ihrer beſten Fünfzehn, kommen mit dem ſeſten Vor⸗ ſatz, einen weiteren Sieg zu erringen. Unſere Vertretung wird es ſicherlich nicht leicht haben, die kampfesfreudigen und einſatzbereiten Südländer zu beſiegen. Wenn über⸗ haupt, dann erſt nach hartem Kampf wird Deutſchland knapp ſiegreich bleiben. Die beiden Mannſchaften ſtellen ſich Dem franzöſiſchen Schiedsrichter Godillot in folgenden Aufſtellungen: Deutſchland: Iſenberg; Hübſch— Bukowfki— Dün⸗ Haupt— Hohberg; Richter— Dr. Lors; Amelung— Thieſts— Aue; Pfiſterer 3— Döpke; Schroers— Wehr⸗ monn— Bönecke. a „Italien: Zoffolt; Cova— Cavpagna— Becca— DeAleſſio; Piana— Pinardi; Garbagnati— Viſentin— Sgorbati; Bevilaequo— Stenta; Albonico— Teſtoni. Am den Hockey-Silberſchild Auftakt in Breslau Der Wettbewerb um den Hockey⸗Silberſchild wird be⸗ kauntlich in dieſem Jahr erweitet, da neben den Gau⸗ mannſchoften auch die Nachwuchsmannſchaften an dieſer Konkurrenz teilnehmen werden. Die 16 deutſchen Gaue ſind mit ihren Gau⸗ und Nachwuchsmannſchaften in fünf Gruppen eingeteilt worden. Baden und Württem⸗ Berg ſind unter ſich, der Gau Südweſt befindet ſich wit Mittel⸗, Niederrhein und Heſſen in einer Gruppe, wüh⸗ rend der Gau Bayern in die Gruppe A eingereiht wurde, 70 5 Weſtſalen, Schleſien und Sachſen vervollſtändigt Wird. Die Gruppe A trägt ihre Rundenſvpiele bereits am 28., 29. und 30. Juli im Rahmen des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes in Breslau aus. Gegner ſind Schleſien und Sachſen, ſowie Weſtfalen und Bayern jeweils mit ihren Gau⸗ und Nachwuchsmanuſchafen. Um die Spielſtärke zu heben, wurde jeweils eine Gau⸗ mit einer Nachwuchs⸗ mannſchaft gepaart. Der Breslauer Sieger hat ſich be⸗ reits die Teilnahmeberechtigung an der Vorſchlußrunde geſichert, die om 6. November durchgeführt wird, während das Endſpiel für den 20. November vorgeſehen iſt Die übrigen vier Gruppen, die nach dem gleichen Spielmodus verfahren, tragen die dritte Runde am 2. Oktober mit ſechs Mannſchaften aus. Der weitere Spielplan lautet: Gruppe B in Berlin: Mitte— Brandenburg und Oſtpreußen— Niederſachſen am 17. September: die Sieger gegeneinander am 18. September. Gruppe C in Stettin: Pommern— Nordmark am 24. September, zweite Runde am W. September. Gruppe D in Köln: 1. Runde zwiſchen Mittelrhein— Süd⸗ eſt und Heſſen— Niederrhein am 17. September, zweite funde am 18. September. Gruppe E in Stuttgart: Wört⸗ temberg— Boden am 24. September die erſte Runde und am 25. September die zweite Runde. Gaumeiſterſchaften der Amaleurborer 41 Badener in Freiburg Am kommenden Wochenende werden Lie erſten Gaumei⸗ ex der Amateurboxer des Jahres 1938 ermittelt, und zwar n den Gauen Sachſen und Niederſachſen bereits am Freitag und in den beiden ſüddeutſchen Gauen Süd⸗ wet und Boden am Sonntag. Der Gau Südweſt wickelt ſeine Titelkämpfe im JG⸗Vereinshaus Ludwigshaſen unter Beteiligung von 32 Kämpfern ab. Die Meiſterſchaf⸗ ten des Gaues Baden werden in Freiburg vergeben. Die Gaumeiſterſchaften bilden die erſte Station auf dem Wege zur deutſchen Meiſterſchaft vom 5. bis 9. April in Frankfurt o. M. 5 Für die acht Gewichtskloſſen der badiſchen Meiſterſchaften liegen insgeſamt 41 Nennungen vor. Die Weltergewichts⸗ laſſe iſt mit ſieben Boxern am ſtärkſten beſetzt. Die Vor⸗ krundenkämpfe werden am Samstag in Emmendingen aus⸗ getragen und die hier ſiegreichen Boxer beſtreiten am Sonn⸗ an die Zwiſchenrunden⸗ bzw. Schlußkämpfe im Geſell⸗ ſchaftshaus zu Freiburg. In den einzelnen Gewichtsklaſſen, reten folgende Boxer an:. 5 Fliegengewicht: Geisler(Mannheim), Allgeier. Herbſt (beide Freiburg). Bantamgewicht: Koch(Mannheim), Reu⸗ cher(Karlsruhe), Benzinger(Singen), Hock(Freiburg). gewicht: Baiker(Mannheim), Müller(Karlsruhe), (Singen), Tritſchler(Lörrach). Leichtgewicht: Pio⸗ trowſki(Mannheim), Hettel(Karlsruhe), Dietrich(Sin⸗ en), Dreher(Freiburg). Weltergewicht: Mühlum(Mann⸗ eim), Weißert(Raſtatt) Ott(Singen), Heitzmonn(Frei⸗ burgſ. Mittelgewicht: Sartorius(Mannheim), Pfiſterer (Brötzingen), Weirich(Konſtanz). Halbſchwergewicht: Bolz (Mannheim), Mathes(Raſtatt), Schwarzwälder(Radolfzell), Schlatter(Freiburg). Schwergewicht: Wagner(Mannheim), Grieſel(Karlsruhe), Schmid(Singen), Schmieder(Lahr). Außer dieſen Kreismeiſtern erhielten noch Sondergeneh⸗ migung zur Teilnahme: Weltergewicht: Wurth, Weiß(beide Mannheim), Müller(Freiburg). Mittelgewicht: Zloteki (Mannheim). Halbſchwergewicht: Keller(Mannheim), Vogt (Freiburg), Kaiſer(Lörrach). Zwiſchen den Seilen Titelkampf Beſſelmann— Tenet in Berlin Der Welt⸗ und Europameiſterſchaftskampf im Mittel⸗ gewichtsboxen zwiſchen dem deutſchen Meiſter Joſef Beſſel⸗ mann(Köln) und dem Franzoſen Edouard Tenet nimmt immer greifbarere Formen an. Nachdem der Dringlich⸗ keits⸗Ausſchuß der JBu entſchieden hat, daß die Be⸗ gegnung bis zum 8. Mai ausgetragen werden muß, hat ſich eine Berliner Veranſtaltergruppe dieſen Kampf geſichert. Der genaue Austragungstag ſteht noch nicht feſt, doch wird dieſer Kampf vierzehn Tage nach der Weltmeiſter⸗ ſchaft Eder— Wouters im Berliner Sportpalaſt ſtatt⸗ finden, ſo daß die Reichshauptſtadt in kürzeſter Zeit zwei Großkämpfe erleben wird. Erſt am 2. Juli Der Länderkampf der Amateurborer don Deutſchland und England ſoll nach den neueſten Diſpoſttionen nicht am 16. Juni, ſondern erſt am 2. Juli in Berlin. und zwar als Freiluftveranſtaltung, ausgetragen werden. Die Eng⸗ länder werden anſchließend noch einen zweiten Kampf auf Heutſchem Boden austragen. Einen Länderkampf mit Polen haben ſie wegen Terminſchwierigkeiten abgeſagt. Der erſte Länderkampf Deutſchland— Enaland fand Ende 1937 in London ſtatt und ging mit:8 unentſchieden aus. Miner im Leichtgewicht beſiegt Eine große Ueberraſchung gab es bei den Breslauer Kreisweiſterſchaften der Amateurborer, Der deutſche Federgewichtsmeiſter und Olympia⸗Dritte, Miner, der in dieſem Jahre im Leichtgewicht kämpft, wurde von Büttner ei knapp nach Punkten beſieat. Im übrigen brachten die Kreismeiſterſchaften dem Reichsbahn⸗S Breslau einen einzig daſtehenden Erfolg, ſäwtliche Titel wurden von den Eiſenbahnern gewonnen., drei davon von den tüchtigen Brüdern Büttner. Auf der Eilenriede Auftakt der Motorrad⸗Reunzeit In alt hergebrachter Weiſe wird das Internationale Eikenriede⸗Moforradrennen auf der bekannten 4,8 Km. langen Rundſtrecke durch den Stadtwald von Hannover die deutſche Motorrad⸗Rennzeit am 10. April eröffnen. Gleich⸗ zeitg werden mit dieſer Veranſtaltung auch die einzelnen Läufe zur deutſchen Meiſterſchaft begonnen. Auf der ver⸗ beſſerten Rennſtrecke werden die beſten Fahrer des In⸗ und Auslandes ſtarten. Nach dem Fortfall der Seiten⸗ wagenrennen ſind diesmal nur die Prüfungen für Solo⸗ maſchinen in den Frei Klaſſen bis 250, bis 350 und bis 500 cem ausgeſchrieben. Zu jedem dieſer drei Rennen werden höchſtens nur 35 Fahrer zugelaſſen. Die Länge der Rennen iſt verdoppelt worden, ſo daß nicht mehr nur 30 Runden, ſondern jetzt 60 Runden gleich 288 Km. zurück⸗ zulegen ſimd, was den deutſchen Fahrern nur recht ſein kann, da ſie damit Gelegenheit erhalten, ſich und ihr Ma⸗ ſchinenmateriol auf die langen Rennen im Auslande vor⸗ zubereiten. Das offizielle Training iſt laut Ausſchreibung für den., 8. und 9. April angeſetzt. Die Teilnahme am Rennen hängt von den zu erzielenden Mindeſtgeſchwindig⸗ Felöͤwebel Niederberger Torlaufmeiſter Ende der Wehrmacht-Schimeiſterſchaften Mit dem Rieſentorlauf vom Kreuzeckgebiet zum Haus⸗ berg wurden am Mittwoch bei föhnigem Wetter, das den Schnee naß, aber doch nicht langſamer als am Vortage ge⸗ macht hatte, die Wehrmachtſchimeiſterſchaften beendet, Den Tite! eines Heeresmeiſters im Rieſentorlauf errang Feld⸗ webel Niederberger von der 6. Komp. Geb.⸗J.⸗R. 98 Lenggries vor Gefr. Hoffmann(3. Bat. Geb.⸗J.⸗R Reichen⸗ hall) und Gefr⸗ Kaiſer(10. Komp. Geb.⸗J.⸗R. 99 Sont⸗ hofen). In der Mittelgebirgs⸗ und Flachlandklaſſe erwies ſich Unteroff. Wiedeck(2. Bat..⸗R. 38 Glatz) als der ſchnellſte. 150 Mann durch 45 Flagagentore Die verantwortlichen Sportleiter der Wehrmacht haben ſchon ſeit langem die Vorzüge des Rieſentorlaufes er⸗ kannt, und die ſtarke Beteiligung von 150 Mann bewies, daß ſie auf dem richtigen Wege ſind. Der Rieſentorläufer muß ſowohl Abfahrt als auch Torlauf beherrſchen, alſo Kühnheit mit Umſicht vereinen— eine Forderung, der ſo gut wie alle Wettbewerber am Mittwoch auf der 6 Kilo⸗ meter langen und einen Höhenunterſchied von 600 Meter aufweiſenden Strecke gerecht wurden. Es wurde außer⸗ ordentlich ſchneidig gefahren, und die Zeiten beſonders der Erſten legten Zeugnis von großem Können ab. Der Start befand ſich an der Neuner Hütte in 1350 Meter Höhe, von wo aus mit je einer Minute Abſtand die Wettbewerber auf die über die Horn⸗Abfahrt führen⸗ den Strecke zum Ziel am Hausberg geſchickt wurden. Fünf Wärmegrade hatten den Schnee zwar noch weicher als am Vortage, keineswegs jedoch langſamer gemacht. Der Frei⸗ burger Dr. Vetter, der augenblicklich eine Militärdienſt⸗ übung erledigt, erzielte die gute Zeit von 3132, die jedoch ſpäter dreimal unterboten wurde, ein Zeichen für die große Klaſſe unſerer Wehrmachtsangehörigen. Feldwebel Niederberger überholte im Seelosſchlupf ſeinen Vorder⸗ mann und verlor damit ein paar Sekunden. Gefreiter Romminger, der am Feldberg ſchnellſter Wehrmachtsange⸗ höriger war, wurde mit:87 nur 6. Der Vorfahrsſieger, Unteroffizier Steiner, trat wegen einer Verletzung nicht an. In der Klaſſe B gab es zwei Disgqualifikationen. Beim Dresdner Funker Fricke, der mit:44,6 die zweit⸗ beſte Zeit herausfuhr, ſtellte ſich heraus, daß er wegen noch nicht einjähriger Dienſtzeit den Wettkampfbeſtimmun⸗ gen nicht entſprach, und Oberjäger Poppa⸗Dresden mußte ausgeſchieden werden, da er ein Tor verfehlte. Mit:02 wäre er auf den 7. Rang gekommen. Am Abend nahm dann der Kommandeur des 7. Armeekorps, General der Infanterie Ritter von Schobert, in der Olympfiafeſthalle die Preisverteilung vor. Die Ergebuſſſe: Nieſentorlauf⸗Meiſterſchaft: 1. Feldw. Nieder ber⸗ er(./ Gek.⸗In 9s Lenggries) 324,4; 2 Gefr. Hoffmonn (III. Geb.⸗IR 100 Rei henhall):28,2; 3. Gefr. Kaiſer (10./ Geb.⸗IR 99 Sonthofen 98; 4. Uffz. Springl (I/ Geb.-AR 79 Reichenhall) 5. Uffz. Seidel(I. Geb. Ar. 79 Reichenhall] 332,2; Ger Romminger(./Geb.⸗ JR 98 Lenggries):37,0. 85 Teilnehmer— Klaſſe B: (Mittelgebirgs⸗ und Flachlaudtruppen): 1 Uſfz. Wiedeck (II./ IR 38 Glatz):41,6; 2. Uffz. Lochbtehler Komp. Landsberg):52; 3. Gefr. Künnecke(5. naueſchingen):54,14; 4. Uffz. Rainer(I1.“/Ké :57,2; 5. Obj. Knappe(III.(%/ N 6. Gefr. Günther Adolph(III.(J/ IR Klaſſe B: 1. III/ IR 20 Deggendorf(2 Weinberger, Gefr. Süß! 6 emel, Gefr. Süß! 75 Donaueſchingen:09:44,0; 3. I/ 4. III/ IR 83 Hirſchberg:17:37 :18:12,8; 6. III/ JR 91 Lindau:18:22. Die Ausführungsbeſtimmungen zum Abkommen zwiſchen Oberſter SA⸗Führung und dem DR. Die vor einigen Tagen getroffenen Feſtlegungen zwiſchen der Oberſten SA⸗Führung und dem Deut⸗ ſchen Reichsbund für Leibesübungen zum Zwecke der genauen Abgrenzung der Aufgaben, deren Ziel es iſt,„ein Volk in Leibesübungen“ zu ſchaffen ſind in 11 16 Ausführungsbeſtimmungen erläutert worden: 1. Zum Wehrwettkampf rechnen alle Formen der in Nürnberg bei den NS⸗Kampfſpielen zugelaſſaſen Mann⸗ ſchaftskämpfe und Einzelkämpfſe die Wehrwettkampf⸗ Charakter tragen: z. B. Gepäckmarſch, Potrouillenlauf, Hindernislauf, Handgranatenwerfen, Schwimmen in vol⸗ ler Ausrüſtung und die Zuſammenſetzungen dieſer Einzel⸗ kämpfe zu Mehrkämpfen, auch unter Einbeziehung von Lauf, Wur; und Sprung, ſowie das Schießen. 2. Außer den von der Oberſten Sa ⸗ Führung feſt⸗ gelegten Sportwettkämpfen findet ein reihen⸗ oder auſbau⸗ mäßiger Wettkampfverkehr innerhalb der SA nicht ſtatt. 3. Die Bildung von Kampfgemeinſchaften in der SA erfolgt nach den örtlichen Bedürfniſſen und unter Berück⸗ ſichtigung des gegebenen Ausbildungsſtandes. Hierbei ſind die in den Verfügungen der Oberſten SA⸗Führung vom 17. 8. und 19. 5. 1987 aufgeführten allgemeinen Grundſätze zu beachten. Die Kampfſpielgeweinſchaften ſind arundſätz⸗ lich ſtandortgebunden. Als Standort ailt der Stadtbezirk. auf dem Lande der Sturmbann⸗ oder Standartenbereich. Die Aufſtellung von Kampfſpielgemeinſche i jedem Falle der Genehmigung der Oberſten SA⸗fführung und iſt daher vorher zu beantragen. Die Meldung der SA⸗Kampfſpielgeweinſchaften an den Deutſchen Reichs⸗ bund für Leibesübungen erfolgt nicht mehr durch die Gruppe, ſondern durch die Oberſte SA⸗Führung. Das Ab⸗ kommen über Hampfſpielgemein ſten vom 13. 4. 1937 tritt außer Kraft. 4. SA⸗Führer und Männer, die hauptamtlich in der SA tätig ſind, ſtarten unabhängig von ihrer Zugehörig⸗ keit zum Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen für die SA. Kleine Sport-Nachrichten Zum Reichsbundpokalendſpiel gegen den Gau Südweſt am Sonntag, 6. März, in Erfurt hat der Gau Nordmark die gleiche Mannſchaft aufgeſtellt, die Baden in Hamburg in der Vorſchlußrunde mit 30 ausſchaltete. Es spielen: Warning; Dörfel 1, Lüdecke; Rohde, Reinhardt, Seeler; Ahlers, Panſe, Höffmann, Noack, Carſtens. Ein Handballänderſpiel Hollaud— Deutſchland wird vom Kgl. Niederländiſchen Gymnaſtikverband für dieſe Jahreszeit vorbereitet. Auch die Frauenmannſchaften bei⸗ der Nationen ſollen einen Kampf austragen. Bei den Kanuweltmeiſterſchaften, die am 6. und 7. Aug. bei Waxholm ſtattfinden, werden Vertreter von 18 Na⸗ tionen an den Start gehen. Auch Deutſchland hat zu dieſen Titelkämpfen gemeldet. Der Endkampf der Sonderklaſſe der deutſchen Vereins⸗ meiſterſchaften in der Leichtathletik wird am 17. und 18. September in München ausgetragen werden. Von der Pariſer Polizei verhaftet wurde der flüchtige Boxverauſtalter, der mit den Einnahmen des Genfer Welt⸗ meiſterſchaftskampfes Dubois— Holtzer das Weite geſucht Hatte. Bis zum 8. Mai muß der Europa⸗ und Weltmeiſter⸗ ſchaftskampf im Mittelgewicht zwiſchen dem Franzoſen Ed. Tenet und dem Kölner Joſeph Beſſetmann ausgetraagen ſein, wie der Dringlichkeitsausſchuß der JBu in Paris beſtimmt hat. Man nennt als Termin bereits den 14. April und als Austragungsort Berlin. Deutſche Fechtmeiſterſchaſten Die deutſche Meiſterſchaft im Einzelfechten wird bekanntlich vom 21. bis 24. April in Hannover keiten im Training ab. Nennungsſchluß iſt am 22. März. entſchieden. Nach den ſoeben veröffentlichten Ausſchreibungen Aus dem Mannheimer Schachleben Das Winterturnier iſt nunmehr auf ſeinem Höhepunkt angelangt— wir werden unten darüber berichten—, aber auch die Mannſchafts kämpfe innerhalb des Bezirks ſind in vollem Gange, und ab und zu findet ſich ein auswärti⸗ ger Verein als Gaſt in Mannheim ein, um mit den Mann⸗ heimern im Freundſchaftskampf die Klinge zu kreuzen. So war der 13. Februar ein Großkampftag. Morgens hieß es an zwei Fronten zu den Bezirksſpielen antreten und nachmittags war der Schachklub Hanau in Mann⸗ heim zu Gaſt. Leider mußten die Mannheimer mit mehr⸗ fachem Erſatz antreten und ſo veichte es nur zu einem mageren Unentſchieden. Heinrich remiſierte am erſten Brett mit Frühauf, Leonhard am vierten mit Otto, Mühl am 7. mit Münch, Beck gewann am dritten gegen Dillmann, H. Ott aam ſechſten gegen Winter und Lüt⸗ zen bürger am achten gegen Ohler. Drei Mannheimer verloren, ſo daß das Ergebnis 4,5:4,5 als ein Erfolg für Hanau gegen die ſtarken Mannheimer zu werten iſt. Beſondere Bedeutung kommt ſolchen Mannſchaftskämpfen dieſes Jahr deshalb zu, weil erſtmals eine deutſche Vereinsmeiſterſchaft ausgetrgen wird. Es ſoll dabei in drei Klaſſen geſpielt werden, und es iſt recht ouſſchlußreich, die Spielſtärke vor allem Norddeutſchlands einmal mit der ſüddeutſchen vergleichen zu können. Ge⸗ wiſſermaßen die Vorgefechte zu der deutſchen Vereins⸗ meiſterſchaft ſind die Bezirks meiſterſchaften. Sie ſind dieſes Jahr erfreulich gut beſetzt, ſo daß in örei Grup⸗ pen(A, B 1, B) ausgeloſt werden konnte, In der A⸗ Klaſſe, wo es um die Bezirksmeiſterſchaft geht, ſpielen: Feudenheim, Mannheim 1, Waldhof, Pfingſtberg je Vor⸗ und Rückſpiel, alſo ſechs Runden. In Klaſſe B 1 heißen die Teilnehmer: Weinheim, Käfertal, Viernheim, Neckarau und Mannheim 2. In B 2: Friedrichsfeld, Pfingſtberg 2, 5 1 5 3 5 4 Seckenheim⸗Ilvesheim, Mannheim 3 und Waldhof 2. In der B⸗Klaſſe ſind in zehn Runden je acht Partien zu er⸗ ledigen. Die Kämpfe haben am 13. Februar bgonnen und werden ſich bis in den Sommer hinziehen, eine willkom⸗ mene Trainingsmöglichkeit für alle Turnierſpieler! Die 1. Mannſchaft von Mannheim buchte bereits einen über⸗ legenen Sieg von 9,5:0,5 gegen Feudenheim. Eine weitere über die Grenzen Mannheims hinaus Beachtung findende Veranſtaltung ſteht im Mai bevor: der elſäſſiſche Schachverband hat die nordbadiſchen Spieler zu einem Freundſchaftskampf nach Straßburg eingeladen. Als Termin iſt bereits der 15. Mai feſtgeſetzt. Nun das Winterturnier! Die Würfel im Kampf um die Klubmeiſterſchaft ſind inzwiſchen gefallen. Wie nicht anders zu erwarten war, hat ſich Heinrich über⸗ legen den Titel geſichert. Er gewann nuch ſeine beiden letzten Partien gegen Weinacht und Fleißner; damit hat er nach ſeinem einzigen Unentſchieden in der 1. Runde gegen Leonhard keinen Punkt mehr abgegeben und 8,5 Zähler aus 9 Partien erreicht. 17 die Konkurrenz um den 2. Platz dürfte entſchieden ſein, da Fleißner gegen den mächtig nach vorn drängenden Weinacht verlor(wie auch gegen Heinrich), iſt Leonhard der lachende Dritte und mit ſeinen 1,5 Punkten Vorſprung vor Weinacht kaum mehr einzuholen. An 3. Stelle hat ſich nunmehr endgültg Wei⸗ nacht vorgeſchoben mit einem Verluſtpunft weniger als Fleißner. Dr. Stipanſki, der inzwiſchen leider von Mann⸗ heim verſetzt wurde, mußte auch die letzte Partie gegen Lützenbürger verloren geſchrieben werden. Ebenſo dem zurückgetretenen Dr. Sawatzki ſeine Partien gegen Mühl, Schnepf und Beck. 5 Damit iſt der Stand kurz vor Abſchluß des Turniers: 1. Heinrich.5: 2. Leonhard 5,5( 2) Es folgen in noch nicht endgültig feſtſtehender Reihenfolge: Fleiſiner 5; Mühl 45(4.); Weinacht 4(.); Schnepf 3,5(): Lützenbürger 3,5(. H) Dr. Stipauſki 3; Beck 1,5(. 4); Dr. Sawatzki 0 Punkte. 5 Dr. W. L. 2 Fußball⸗England. ſind dle Endrundenteilnehmer der Meiſterſchaft 1937 und die Mitglieder der Ländermannſchaften ohne weiteres ſtart⸗ berechtigt. Außerdem können die Gaue Oſtpreußen. Pom⸗ mern, Schleſien, Weſtfalen, Heſſen und Baden je drei Fechter und eine Fechterin, die Gaue Brandenburg und Süd weſt je zehn Fechter und acht Fechterinnen, die üb⸗ rigen Gaue je fünf Fechter und drei Fechterinnen melden. Die Vertreter der Wehrmacht und Studentenſchaft, ſofern ſie nicht der Sondergruppe angehören, müſſen an den Gau⸗ ausſcheidungen teilnehmen. Der Zeitplan hat folgendes Ausſehen: 21. April: Florettfechten der Frauen: 22. April; Florett⸗ fechten der Männer; 23. April: Degenfechten und Vorrunde zum Säbelſechten; 24. April: Säbelfechten und Sieger⸗ ehrung. Fachamtsleiter SS Oberführer Dr. Behrends⸗ Berlin, Hermann Rau⸗Berlin und W. Blumenthal⸗Ham⸗ burg bilden das Oberſte Kampfgericht. Die Rundenkämpfe der Fechter Der vergangene Freitag ſah die zweite Mannſchaft des TV 46 und die Viernheimer Fechter im Kampf. TW 46 trat an mit: Merkle, Hünerfauth, Bühler und Spatz. Viernheim hatte keine komplette Mannſchaft zur Stelle, ein Mann fehlte, der zweite war verletzt, ſo daß Viernheim mit Erſatz und nur drei Mann den Kampf im Florett auf⸗ nahm. Sie verloren im Geſamtergebnis mit:15. Vier Gefechte verloren ſie knapp mit:5 Treffern. Im Säbel⸗ fechten fehlte den Viernheimern ebenfalls der vierte Mann, ſo daß auch hier wieder nur drei Mann den Kampf auf⸗ nahmen. Hier haben die Viernheimer erneut unter Be⸗ weis geſtellt, daß ſie im Säbelfechten Ausſichten hatten. Die drei Mann konnten ein Ergebnis von 418 herausholen, wobei die anderen Gefechte knapp:5 zu Gunſten der 46er gingen bei einem Trefferverhältnis von 49:43. Das End⸗ ergebnis lautete hier:12 Siege für TV 46, da vier Ge⸗ fechte kampflos an den TV gingen. Der Tabellenſtand iſt folgender: Florett: Kämpfe Siege Einzel Punkte Mannheimer Fechtelub 2 2 19 4 TW 46 2. Mannſchaft 2 + 22 2 FC Viernheim 2 0 7 0 Säbel: Mannheimer Fechtelub 2 2 19 4 T 46 2. Mannſchaft 2 1 18 2 Fc Viernheim 2 0 1¹ 0 TV Weinheim 0 TW 46 1. Mannſchaft 0 Tad. Heidelberg 0 Alles ſchaut auf Aſton Villa Wer kommt in die„Cup“⸗Vorſchlußrunde? Englands Fußballbegeiſterung wird am kommenden Samstag, 5. März, neue Triumphe feiern: die ſechſte Pokal⸗ Hauptrunde ſteht zur Entſcheidung, geſucht werden die vier Teilnehmer an der Vorſchlußrunde. Die Paarungen für das Viertelfinale lauten: Brentford— Preſton Northend; Aſton Villa— Mancheſter City; Totten⸗ ham Hotſpur— Sunderland; York City— Huddersfield Town. Am ſchwerſten hatte es Aſton Villa, ſich die weitere Teil⸗ nahmeberechtigung am Pokal Wettbewerb zu erkämpfen. Dreimal mußte die„Villa“ antreten, um die zähe Charlton Athletie ſchließlich mit:1 niederzuringen. Ihre Spiele werden in Deutſchland fetzt natürlich mit außerordentlich großem Intereſſe verfolgt. Diesmal geht es gegen Eng⸗ lands Meiſter Mancheſter City, der augenblicklich nicht in beſter Form iſt und in Birmingham geſchlagen werden müßte. Auch Brentford iſt außer Tritt gekommen, ſo daß die Londoner gegen einen ſo alten und routinierten Pokal⸗ kämpfer wie Preſton Northend leicht den Kürzeren ziehen könnten. Die zweitklaſſigen Tottenham Hotſpurs haben auf eigenem Platz eine durchaus reelle Chance, den Pokal⸗ verteidiger Sunderland auszuſchalten, wozu auch der ein⸗ zige im Wettbewerb noch befindliche drittklaſſige Vertreter, Nork City. im Kampf gegen Huddersſield Town fähig ſein könnte. Vork Eitu wie im Vorfahr Millwall in der Vor⸗ i ſchlußrunde des„Cup“, das wäre die große Senſation in 15 1 3 N 1 8 8 8 * Donnerstag, 2— N ELS- um WI der Neuen Mannheimer 2 TSCHAF T itung LETTTLUNOG Mittag-Ausgabe Nr. 102 Der Kraflwagen-Güferfernverkehr im Bezirk Mannheim- Ludwigshafen Infolge des ſtändig zunehmenden Güterverkehrs mit Laſtkraftwagen wird ſeit 1. Oktober 1996 auf Anordnung des Reichs⸗ und Preußiſchen Verkehrsminiſters eine Stati⸗ ſtik des Güterfernverkehrs mit Kraftfahrzeugen durchge⸗ führt, von der der geſamte Güterverkehr erfaßt wid, ſo⸗ weit er Transporte über 50 Kilometer(Güterfernverkehr) betrifft. Die erſten abgeſchloſſenen Ergebniſſe werden ſo⸗ eben für das erſte Vierteljahr 1937 veröffentlicht. Der Güterfernverkehr umfaßte danach in dem gekenn⸗ hneten Zeitraum insgeſamt 3,3 Mill. Tonnen. Er dürfte ſich nach den amtlichen Schätzungen im Jahre 1937 auf mindeſtens 13 Mill. Tonnen belaufen. Die wichtigſten Verkehrsbeziehungen des Güterfernverkehrs entfallen auf Berlin, Hamburg und das Ruhrgebiet; doch nehmen auch die anderen Bezirke ſtändig ſteigenden Anteil. So betrug der Geſamtverſand im Güterfernverkehr mit Kraftfahrzeugen des Verkehrsbezirkes Mannheim und Lud⸗ wigshaſen im erſten Vierteljahr 1937: 88 400 Tonnen, der Geſamtempfang 40 800 Tonnen. Der Verſand verteilt ſich im weſentlichen auf folgende Städte und Bezirke: an erſter Stelle ſteht der Neckarkreis(Württemberg), wohin 13 100 Tonnen Güter aus dem Bezirk Mannheim⸗Ludwigshafen befördert wurden, an zweiter Stelle Berlin, wohin 4700 Tonnen verſandt wurden. Es folgen dann der Regierungs⸗ bezirk Köln⸗Aachen mit 2300 Tonnen, Hamburg mit 1900 Tonnen, das Ruhrgebiet und die Kreishauptmannſchaft Leipzig mit je 1800 Tonnen, der Regierungsbezirk Han⸗ nover mit 1300 Tonnen und der Regierungsbezirk Merſe⸗ burg mit 1200 Tonnen. Unter den Bezirken, aus denen die„Einfuhr“ in den Bezirk Mannheim und Ludwigshafen ſtammt, ſteht der Nachbarbezirk Neckarkreis(Württemberg) mit 4700 Tonnen an erſter Stelle. Den zweiten Platz nimmt das Ruhrgebiet mit 2200 Tonnen ein. Es führten weiter in den Bezirk Mannheim und Ludwigshafen ein: der Regierungsbezirk Köln⸗Aachen 1600 Tonnen, Hamburg 800 Tonnen, der Re⸗ gierungsbezirk Hannover und Merſeburag je 700 Tonnen ſowie Berlin 600 Tonnen. Betrachtet man die Gliederung nach Güterarten bei den Hauptverkehrszweigen, ſo überwiegen die Transporte land⸗ wirtſchaftlicher Güter und Nahrungsmittel, vor allem von Mehl, Bier und Oelen, ferner treten hervor Eiſenerzeug⸗ niſſe, Papier und Pappe, Schnittholz und chemiſche Er⸗ zeugniſſe. * Braunkohle⸗Beuzin⸗Auleihe ſchon am erſten Tag über⸗ zeichnet. Die Zeichnung guf die 4 proz. Teilſchuldverſchrei⸗ bungsanleihe der Braunkohle⸗Benzin Ac mußte wegen mehrfacher Ueberzeichnung vorzeitig geſchloſſen werden. * Rheiniſche Hypothekenbank, Mannheim.— Der Pfandbriefumlauf. Zur Frankfurter Börſe ſind zugelaſſen worden 10 Mill./ 4 proz. Hypotheken⸗Pfandbrieſe Reihe 41, 10 Mill./ 4, 5proz. Kommunal⸗Schuldverſchreibungen Reihe 9; 6 Mill./ 4, proz.(Sproz.) Hypotheken⸗Pfand⸗ briefe von 1926 Serie 5 10 Mill./ 4, proz.(Iproz.) Hypo⸗ theken⸗Pfandbrieſe von 1926 Serie 7; 10 Mill., 4 proz. (proz.) Hypothekenpfandbrieſe von 1927 Serie 10; 10 Mill. Mark 4, 5proz.(Sproz.) Pfandbriefe von 1927 Serie 12; 10 Mill., 4, proz.(8) proz. Pfandbriefe von 1928 Serie 13 20 Mill./ J, proz.(Sproz.) Pfandbriefe von 1929 Serie 15; 10 Mill./ 4, proz.(Sproz.) Pfandbrieſe von 1930 Serie 16 ſowie 64 Mill./ 4, proz.(Sproz.) Pfandbriefe von 1931 Serie 17 und ſchließlich 68 Mill./ 4, öproz. Kommunal⸗ Schuldverſchreibungen Reihe—6. Darunter befinden ſich Ausgaben der ehem. Berliner Hypothekenbank. Nach der Börſenkundmachung ſind am 31. Dezember 1937 406,18 (404,26) Mill./ Pfandbrieſe und 77/17(64,41) Mill. Kommunal⸗Schuldverſchreibungen in Umlauf geweſen. Die Deckung für die Pfandbriefe beſtand aus 407,15 (95,56) Mill. Hypotheken und 7,84(11% Mill.„ Wert⸗ papieren, für die Kommunal⸗ Obligationen aus 71.42(67,17) Mill. ctommunl⸗Darlehen und 7,54(0,0 Kommunal⸗ Umſchuldungsanleihe. Württembergiſche Hypothekeubauk in Stuttgart.— 51%(5) v. H. Dividende. Die Württembergiſche Hypotheken⸗ bank in Stuttgart, deren Aktienmehrheit im Beſitz der Bayeriſchen Hypotheken- und Wechſelbank iſt, ſchlteßt das Geſchäftsjahr 1937 mit einem erhöhten Reingewinn lein⸗ schließlich Vortrag) von 608 491(565 109) /, woraus eine Dividende von 5½(5) v. H. auf unv. 8,59 Mill./ in Umlauf befindliche Aktien bei insgeſamt 9 Mill. I Ad verteilt werden. Vor Ausweiſung des Reingewinns ſind 40000% an die Rücklage zur Sicherung der Pfandbrief⸗ gläubiger zugewieſen worden. Der höhere Ertrag des ab⸗ gelaufenen Jahres erklärt ſich vor allem daraus, daß Ab⸗ ſchrelbungen nur in Höhe von 0,79(0,89) Mill./ not⸗ wendig wurden. Hierunter fehlt eine Abſchreibung auf riückſtändige Zinſen, da die Eingänge die Geſamtrückſtände ſogar um 0,12 Mill./ überſteigen. * Nordddentſche Kreditbank Als, Bremen. Der Jahres⸗ abſchluß zum 31. Dezember 1937 weiſt eine Steigerung der Bilanzſumme gegenüber Ende 1936 um rund 11½ Mill.. und einen Gewinn von 1062571/ aus, nachdem in den „ſonſtigen Erträgen“ ein bereits im Jahre 1936 verſteuer⸗ ter Teilbetrag früher gebildeter ſtiller Rücklagen verein⸗ nahmt und andererſeits 3,6 Mill./ den ſonſtigen(freien) Rücklagen zugeführt worden ſind. Die gusgewieſenen Rücklagen ſteigen damit auf 7, Mill.„ gleich 60 v. H. des Aktienkapitals. Es wurde beſchloſſen, der auf den 25. März nach Bremen einzuberufenden O die Verteilung einer Dividende von 6(gegenüber 5 v. H. im Vorjahre) vor⸗ zuſchlagen. Es bleib dann ein Gewinnvortrag auf 1938 von 342571 /. Der Geſchäftsgang im laufenden Jahre wurde vom Vorſtand als weiter befriedigend bezeichnet. * Bankhaus S. Merzbach.— Deutſche Effeeten⸗ und Wechſel⸗Bank. Die ſeit einiger Zeit zwiſchen dieſen beiden Firmen ſchwebenden Verhandlungen ſind jetzt zum Abſchluß gelangt. Aus der Firma S. Merzbach ſcheiden die Mit⸗ glieder der Familie Merzbach aus. Die Firma wird von dem bisherigen Mitinhaber Friedrich Hengſt unter ihrem alten Namen weitergeführt. Die Deutſche Effecten⸗ und Wechſel⸗Bank beteiligt ſich bei der Firma mit einer größe⸗ ren Kommanditeinlage. Die Geſchäfte der bereits in Offen⸗ bach am Main beſtehenden Niederlaſſung der Deutſchen Effecten⸗ und Wechſel⸗Bank werden auf die Firma S. Merz⸗ bach übergeführt. * Neuausgabe von Schiffspfandbrieſen bei der Deutſchen Schiffsbeleihungsbauk Als, Hamburg. Die Deutſche Schiffs⸗ beleihungsbank Ach, Hamburg, der ebenſo wie den beiden anderen Inſtituten in Berlin und Duisburg die Geneh⸗ migung zur Ausgabe neuer Schiffspfandbrieſe erteilt iſt, wird die ihr aus der Emiſſion zufließenden Mittel in der Hauptſache für die Binnen⸗ und Küſtenſchiffahrt verwenden. Von den auf die drei Inſtitute entfallenden je 3 Mill. 1. iusgefamt alſo 9 Mill. /, ſind zunächſt je 1 Mill.„ frei⸗ gegeben worden, die demnächſt bei einem Zinsfuß von 4 v. H. zur Ausgabe gelangen. * Brunsviga⸗Maſchinenwerke Grimme, Natalis u. Co. Acc, Braunſchweig. Die auf den 23. März einberufene HV der Geſellſchaft, die bekanntlich eine Dividende von un⸗ verändert 10 v. H. ausſchüttet, hat u. a. auch die Erhöhung des Grundkapitals um 0,22 auf 1,32 Mill. 1 zu geneh⸗ migen. Die neuen Aktien werden unter Ausſchluß des gefetzlichen Bezugsrechts von einem Bankenkonſortium übernommen und den Aktionären im Verhältnis:5 zum Kurſe von 120 v. H. angeboten. a * Metall⸗Induſtrie Schönebeck AG, Schönebeck⸗Elbe. Dos Berichtsjahr vom 1. Okteber 1990 bis 30. September 1987 brachte bei allen Erzeugniſſen einen erhöhten Auf⸗ tragseingang, ſo daß eine genügende Beſchäftigung auch über die Salſonmonate hinaus geſichert war. Ein Mehr⸗ aufwand an Betriebskoſten hat das Bilanzergebnis ent⸗ sprechend beeinflußt. Auch die Einrichtung einer neuen Fabrikationsabteilung ergab weitere Auſwendun en. Durch die Schaffung neuer Modelle erſtklaſſiger Marken⸗ fahrräder ſoll dem Fahrradgeſchäft weiterer Auftrieb ge⸗ geben werden. Der Umſotz in Kinderwagen und Kinder⸗ öreirädern konnte trotz des ſcharſen Preiskampfes geſtei⸗ gert werden. Obwohl der Umſatz im Ausfuhrgeſchöft höher lag als im Vorjahr und neue Geſchäfts verbindungen an⸗ geknüpft werden konnten, entſprach er nicht voll den Erwar⸗ tungen. Am Ende des Geſchäſtsjahres war noch ein be⸗ 8 deutender Nuftragsbeſtand vorhanden. Der Betriebs⸗ ertrag wird mit 1,24(1,30) Mill.„ gusgewieſen und ſon⸗ ſtige Erträge mit 0,03(0,20) Mill. J. Unter Berückſich⸗ tigung aller Unkoſten, und nach Abſchreibungen von 0,09 (0,09) Mill., ergibt ſich ein Jahresverluſt von 59 244 ,, der ſich um den Verluſtvortrag auf 93 242/ erhöht und vorgetragen wird.(Im Vorjahre wurde der noch vorhan⸗ dene Verluſtvortrag von 209 538/ durch den Gewinn von 14.333/ ſowie durch Auflöſung des Reſervefonds von 161 206/ verringert). * Nürnberger Hereules⸗Werke A, Nürnberg. Der HV am 31. März wird vorgeſchlagen von dem nach an⸗ gemeſſenen Abſchreibungen verbleibenden Ueberſchuß des Geſchäftsjahres 1936⸗37 von 9414(8226)/ einchließlich des vorjährigen Gewinnvortröges die ſatzungsmäßige Divi⸗ dende von 6 v. H. auf die 20000% Vorzugsaktien aus zuſchütten und den verbleibenden Reſtbetrag von 8214, (7026 /) auf neue Rechnung vorzutragen. * Braunſchweiger Ach für Induſtriebeteiligungen, Braunſchweig. Die Beteiligungen der Braunſchweiget Ach für Induſtriebeteiligungen, Braunſchweig, deren Aktienmehrheit bei der Siemens& Halske AG liegt, haben im Geſchäftsfſahr vom 1. Oktober 1936 bis 30. September 1937 im allgemeinen befriedigend georbeitet. Die geſamten Erträge ſind durch einige Sondereinnahmen etwas höher als im Vorfahr. Im einzelnen erbrachten Beteiligungs⸗ erträge 691(0,87). Zinſen 0,19(0,19). Miet⸗ und Pacht⸗ erträge 0,20(0,30) und außerordeutliche Erträge 0,1(0,04) Mill.. Andererpſeits wurden vorſoralich auf eine aus⸗ ländiſche Beteiligung 100 000/ abgeſchrieben(i V. 0,095 Mill.%). Anlageabſchreibungen ſtellen ſich auf 0,16 0,19) Mill.. Für Beſitzſteuern wurden 0,23(0,22) und für ſoziale Leiſtungen und Abgaben 0,21(0,19) Mill. aufgewendet. Es verbleibt zuzüglich Vortraa ein wenig veränderter Reingewinn von 69( 733(699 212), aus dem der HV am 15. März die Au sſchüttung einer unverän⸗ derten Dividende von 67 v. H. vorgeſchlagen wird.— In der Bilanz iſt das Anlagevermögen mit.57(2,65 Mill. bewertet. Ein Zugang auf dem Grundſtückskpsſo betrifft den Kauf eines Grundſtückes von der Stodt Bre unſchweig zur Vergrößerung der Fabrikanlagen und zur Abrundung des Grundbeſitzes. Dagegen wurde ein der Geſellſchaft ge⸗ hörendes Wohnhausgrundſtück in Köln zum Buchwert ver⸗ äußert. Beteiligungen zeigen mit 5,06(5,16) Mill./ keine weſentliche Aenderung. „ Arn. Georg Ac, Neuwied. Der HV am 209. März dieſer Eiſenkonſtruktivnen und Verzinkereien, wird eine Dividende von 6 v. H. wie im Vorjahr vorgeſchlagen. werden. * Verſteuerte und ſteuerfrei abgelaſſene Biermengen. Nach den vom Statiſtiſchen Reichsamt veröffentlichten An⸗ gaben der Bierſteuergegenbücher ſind im Januar ſteuerfrot abgelaſſen wud verſteuert worden 2,75 Mill. bl Bier gegen 3,44 Mill. hl im Dezember 1937 und 2,54 Mill. hl im Januar 1937. Davon entfielen auf Einfachbier 36 O44 hl, hiervon 2929 hl untergärig, auf Schankbier 7618(3910 unter⸗ gärig) hl, auf Vollbier 2592 558(2 478 719 untergärig) und auf Starkbier 109 807(109 283 untergärig) hl. Von der geſamten Biermenge wurden 52 435 hl ſteuerfrei als Haus⸗ trunk abgelaſſen, 28 612 hl ſteuerfrei ausgeführt und 2669 980 hl verſteuert. „ Der öſterreichiſche Handelsminiſter über die Außen⸗ haudelslage. Der neue Handelsminiſter, Ingenieur Raab, hielt am Montag in einer Verſammlung des Bei⸗ rates für Handelsſtatiſtik eine Rede, in der er in kurzen Zügen ein Bild des oſterreichiſchen Außenhandels ente warf. Er erklärte, daß im Jahre 1937 das Paſſivum der öſterreichiſchen Handelsbilanz auf 210 Mill. Schilling ge ſunken ſei, was die niebrigſte Ziffer ſeit dem Kriegsende darſtelle. Als beſonders erfreulich müſſe hervorgehoben werden, daß dieſes Paſſivum nicht aus einer Schrumpfung des Außenhandels zu erklären ſei. ſondern daß ſich die Einfuhr und in noch viel höherem Maße die Ausfuhr ge⸗ ſteigert hätte. Der Redner kam dann auf den Handel mit den ſogenannten Clearing⸗Staaten zu ſprechen und er⸗ klärte, daß die Geſamtelearing⸗Spitze zu Gunſten Oeſter⸗ reichs augenblicklich 150 Mill. Schilling betrage. Man habe mit Rückſicht auf dieſe Tatſache eine Steigerung des Ex⸗ ports nach den Ländern mit freier Deviſenbewirtſchaftung erfolgreich eingeleitet. Selbſtverſtändlich werde nicht im entfernteſten daran gedacht, den Handel mit den Elearing⸗ Ländern, die mit zwei Dritteln an der öſterreichiſchen Aus⸗ fuhr beteiligt ſeien, durch neue Märkte zu erſetzen. Es ſolle ſich nur um eine Korrektur in beſchränktem Ausmaß handeln. Des weiteren gab der Miniſter der Hoffnung auf eine bedeutende Intenſivierung der deutſe 5 öſterreichiſchen Wirtſchaftsbeziehungen Ausdruck. Die Grundlagen für wirlſchaftliche Beziehungen mit Ungarn und Italien bil⸗ deten die bewährten Römer⸗ Protokolle. Mit der Tſchecho⸗ flowakei ſtänden Handelsvertragsverhandlungen bevor. Der Miniſter gab ſchließlich ſeiner Zuverſicht Ausdruck, daß ſich die Lage Oeſterreichs auch im Jahre 1998 beſſern werde, falls nicht unvorhergeſehene Ereigniſſe die Wirt⸗ ſchaft ſtören ſollten. „ Einführung einer Kapitalertragſteuer in der Schwei. Die vom Schweizeriſchen Bundesrat zuſammenberufene Eidgenöſſiſche Finanzfachverſtändigen⸗Kommiſſton, die über die Wege zur Ausbalancierung des Staatshaushalts zu beraten hat, befaßte ſich am Dienstag ausſchließlich mit der Frage der Einführung einer Kapitalertragsſteuer. Durch dieſe Steuer ſoll es möglich werden, auch diejenigen Kapftalerträge zu erfaſſen, die ſich bisher der Beſteuerung entziehen konnten. Man ſpricht von einem Betrag von etwa 18 Milliarden Franken. Gedacht wird an eine Kapf⸗ talertragsabgabe von 10—12 v.., die neben die Coupon⸗ und Stempelſteuer von—56 v. H. zu treten hat. Es ſoll ſich jedoch nur um eine zuſätzliche Abgabe handeln, indem die Steuerzahler berechtigt werden, den als Kapitalertrags⸗ ſteuer zu zahlenden Betrag an ihren kantonalen Steuern abzuziehen. Trotz verſchiedener Bedenken, die vor allem in der Richtung einer Abwanderung des Kapitals gingen, ſtimmten die Sachverſtändigen mit 16 Ja gegen 1 Nein bei ſechs Enthaltungen für die Einführung einer derartigen Steuer. * Pfandbriefbank ſchweizeriſcher Hypothekeninſtitnte. Bei 112 Mill. ffr. Bruttoeinkommen(i. B. 10,5 Mill. tr.) beläuft ſich der Reingewinn für 1937 auf 0,768(0,789) Mill. fr. Es wird wieder eine Dividende von 4% v. H. auf das AK von 15 Mill. ſfr. verteilt. * Migros Ach, Zürich. Laut Geſchäftsbericht ſtieg 1937 der Abfatz um 3,10 auf 66.67 Mill. fr. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung verzeichnet bei einem Bruttoertrag von 5,31(4,68) Mill. ffr. nach Vornahme der Abſchreibungen und nach Abzug der Unkosten einen Reingewinn von 0/029 (0,108) Mill. ffr., der auf das Konlo„Fonds für Wirtſchafts⸗ förderung und Zuwendungen“ übertragen wird. Im Jah⸗ resbericht wird ausgeführt, daß im allgemeinen die Um⸗ ſätze des Einzelhandels ſeit der erſten großen Einkaufs⸗ bewegung nach der Abwertung ſtagniexen oder ſogar rück⸗ läufig ſind. Das Einkommen der breiten Schichten habe nur z. T. mit der Teuerung Schritt gehalten. Der Zwang zum Sparen mache ſich auf allen Gebieten bemerkbar. Bei den Nahrungsmitteln ſei ein Abgleiten des Verbrauchs auf billigere Sorten und Artikel ſowie auf jene Waren zu bemerken, die die Preisſteigerung gor nicht oder nur wenig mitgemacht haben. Der Warenverkauf der Migros, der ſich vorwiegend guf ländliche Bezirke verteilt, iſt durch die günſtigen Ernteerfolge der Selbſtverſorgung etwas in Rück⸗ ſtand gekommen. 5 * Vor der Jreg⸗Sitzung in Brüſſel.— Das Verhältnis zu Amerika. Am 3. und 4. März findet— nachdem ur⸗ ſprünglich London als Tagungsort vorgeſehen war— in Brüſſel eine Sitzung des Direktionsausſchuſſes der Inſer⸗ nationalen Rohſtahlexportgemeinſchaft ſtatt, in der nehen der Erledigung laufender Fragen vor allem auch dos Verhältnis zur amerikaniſchen Eiſeninduſtrie zur Erörte⸗ rung kommen wird, wie es ſich auf Grund der Verhand⸗ kungen der Ireg⸗Abordnung in den Vereinigten Staaten ergibt. Bekanntlich haben die Beſprechungen der europäi⸗ ſchen Abordnung in Amerika eine Art Kunſolidierung der im Dezember vergangenen Jahres in Düſſeldorf getrof⸗ fenen Vereinbarungen zwiſchen eurppäiſcher und amerika⸗ niſcher Eiſeninduſtrie gebracht. Es wird angenommen, daß in der Brüſſeler Sitzung auch die Verlängerung der am 30. Juni 1938 ablaufenden Verkauſsverbände der Ireg zur Sprache kommen wird. Dabei wird vielleicht die bis⸗ her noch offene Frage einer Klärung nähergebracht werden, ob die Jreg zunächſt nur kurzfriſtig um ein halbes Jahr bis Ende 1938 oder bereits langfriſtig um mehrere Jahre erneuert werden ſoll. Die Preisfrage wird mohl ebenfalls angeſchnitten werden. Im Hinblick auf die mit den Ameri⸗ troffenen Abmochungen wird jedoch eine weitere 5 0 ee en Alo) März 104; mol 405,50 B, Jali 105,5 Sept. 100) 8. Preisſenkung nicht für wahrſcheinlich gehalten. e 8 0* Neues Arbeifsrechi Der nationalſozialiſtiſche Staat iſt bemüht, das Arbeitsrecht auf neue— volksnahe— Grundlagen zu ſtellen. Er findet dabei die wirk⸗ ſamſte Unterſtützung durch die Gerichte, die be⸗ müht ſind, ihre Urteile dem Volksempfinden an⸗ zupaſſen. Neuerdings werden im Organ der Berliner Induſtrie⸗ und Handelskammer eine Fülle wichtiger Entſcheidungen im Arbeitsrecht veröffentlicht, von denen wir einige mit beſon⸗ derem Allgemeinintereſſe hier veröffentlichen: Augelernt und ungelernt Zahlreiche Tarifordnungen machen einen Unter⸗ ſchied zwiſchen ungelernten, angelernten und Fach⸗ arbeitern. Eine grundlegende Entſcheidung des Reichsarbeitsgerichts(144/37 und 173/37; Urteil vom 1. Dezember 1937) ergänzt die bisherige Rechtſpre⸗ chung und ſtellt den Unterſchied zwiſchen dem unge⸗ lernten und dem angelernten Arbeiter klar. Das Landesarbeitsgericht hatte aus der Art der Arbeit der Kläger an einer Art laufendem Band, bei der es auf Präziſion, Reibungsloſigkeit und Schnelligkeit ankam, die Folgerung gezogen, der einzelne müſſe deshalb hinſichtlich ſeiner Tätigkeit als angelernter Arbeiter angeſehen werden. Hiergegen wendet ſich das Reichsarbeitsgericht mit der Erwägung, mit einer ſolchen Eingewöhnung in einen laufenden Ar⸗ beitsvorgang ſei noch kein Unterſcheidungsmerkmal zwiſchen„ungelernten“ und„angelernten“ Arbeitern gegeben.„Eine gewiſſe Eingewöhnung iſt wohl für jeden Arbeiter und bei jeder Arbeit, mag ſie noch ſo einfach ſein, notwendig.“ Aus dem Beiſpiel des ein⸗ fachen Erdarbeiters, der ſich auch erſt daran hat gewöhnen müſſen, mit dem Spaten richtig umzu⸗ gehen, ſolgert das Gericht dann, daß dieſer nach einer gewiſſen Zeit ja auch nicht als angelernter Ar⸗ beiter angeſehen zu werden pflegt. Es kann deshalb nicht lediglich darauf ankom⸗ men, ob die Eingewöhnung mehr oder weniger raſch zu erreichen iſt, auch nicht darauf, ob die an ſich ein⸗ fache Tätigkeit durch das Zuſammenwirken mit an⸗ deren Arbeitern und die dadurch nötig werdende Rückſicht etwas ſchwieriger geſtaltet wird und des⸗ halb eine etwas längere Eingewöhnung erfordert. „Entſcheidend für den Begriff des angelernten Ar⸗ beiters muß jedenfalls irgendeine Sonderausbildung ſein, die den betreffenden Arbeiter aus der Reihe des„ungelernten Arbeiters“ heraushebt. Es müſſen ſich beſondere Kenntniſſe feſtſtellen laſſen, die eine Höherbewertung ſeiner Arbeit rechtfertigen.“ Als Beiſpiel hierfür wird der mit einfachen Handgriffen an einer Maſchine beſchäftigte Arbeiter erwähnt, der durch den längeren Umgang mit dieſer Maſchine auch befähigt wird, gelegentlich vorkommende Schä⸗ den ſelbſt zu beſeitigen; denn dazu wird es nicht in allen Fällen eines gelernten Arbeiters bedürfen. Beſtimmte Arbeitsplätze verlangen zwar regelmäßig einen ſolchen; an anderen jedoch, für die eine voll⸗ kommene lehrmäßige Ausbildung nicht erforderlich iſt, genügen Arbeiter, die zwar nicht„gelernt“, aber doch immerhin„angelernt“ ſind. „Dieſes Angelerntſein iſt mehr als die bloße Ein⸗ gewöhnung an einen keine beſonderen Fachkenntniſſe erfördernden netten Arbeitsplätz““ Wo die Grenze im Einzelfall liegt, läßt ſich naturgemäß nicht allge⸗ mein ſagen, einen gewiſſen Anhalt gibt aber doch, wie das Reichsarbeitsgericht feſtſtellt, die Tatſache, daß die fragliche Tätigkeit von jedem geſunden Men⸗ ſchen in kurzer Zeit erlernt werden kann, alſo ein regelrechtes Anlernen nicht zur Vorausſetzung hat. Zuſammenfaſſend kann man alſo ſagen: Dem unge⸗ lernten Arbeiter fehlt die Einarbeitung in Arbeiten, die im allgemeinen nur der gelernte Arbeiter ver⸗ richten kann. Verfügt er über die Eingewöhnung, dann iſt er ein angelernter, beſitzt aber auch jetzt noch nicht die Fähigkeit und Kenntniſſe eines gelern⸗ ten Arbeiters. * Ueberſtundenzuſchlag auch beim„Abbummeln“ der Mehrarbeit Mehrarbeit in Form von Ueberſtunden iſt grund⸗ ſätzlich nur mit dem einfachen Stundenlohn, mit einem beſonderen Zuſchlag jedoch dann zu bezahlen, wenn die für das betreffende Arbeitsverhältnis maß⸗ gebliche Tarifordnung dieſen Zuſchlag ausdrücklich vorſchreibt. Beſteht eine ſolche Vorſchrift, dann han⸗ delt es ſich um die Feſtſetzung ſogenannter mabding⸗ barer Anſprüche. Das Arbeitsgericht Siegen(Ca. 229/27; JW. 1938, S. 256) hat unter dieſer Voraus⸗ ſetzung entſchieden, daß Ueberſtunden, die nicht in bar bezahlt, ſondern durch entſprechende Freizeit „abgebummelt“ werden, trotzdem mit dem tariflichen Zuſchlag zu bezahlen ſind; denn dieſe Ausgleichs⸗ vereinbarung verſtößt nicht nur zum Nachteil des Arbeiters gegen die maßgebliche Tarifordnung, ſon⸗ dern außerdem noch gegen 8 4 der Arbeitszeitord⸗ nung, wonach ein Ausfall an Arbeitsſtunden nur in der gleichen oder der folgenden Woche ausgeglichen werden kann. Wegen dieſes Verſtoßes iſt die Verein⸗ barung für das„Abbummeln“ alſo unwirkſam. * Nachläſſigkeit als Mitſchuld bei Unterſchlagungen Die beklagte Firma hatte den Kläger ohne Ein⸗ haltung einer Kündigungsfriſt entlaſſen. Sie warf ihm Unterſchlagungen vor und verlangte im vor⸗ liegenden Rechtsſtreit Schadenserſatz. Das Landes⸗ arbeitsgericht Leipzig(Urteil vom 12. 11. 1937— 24 Sa, 69/37) ſprach jedoch den verlangten Schaden nicht in vollem Umfange zu, und zwar aus folgen⸗ den Gründen: Zu dem Fehlbetrage(2668 /) iſt es dadurch gekommen, daß der Kläger einkaſſierte Be⸗ träge nicht ſofort abgeliefert hat. Es bedarf keiner näheren Darlegung, daß das Verhalten des Klägers höchſt ungetreu war und eine ſehr ſchwere Verletzung der durch Vertrag begründeten Pflichten bedeutete. Der Beklagten konnte alſo die Fortſetzung des Ver⸗ trages nicht zugemutet werden, und ſie kann von dem Kläger den Erſatz des Schadens verlangen, der ihr durch ſeine Pflichtverletzung erwachſen iſt. Dem Arbeitsgericht iſt aber darin beizutreten, daß bei der Entſtehung des Schadens ein Verſchulden der Ge⸗ ſchädigten mitgewirkt hat. Waren unc Märkte Rotterdamer Getreidekurſe vom 2. März(Eig. Dr.) Weizen(in Ofl. per 100 Kilo) März 6,977 Mai 75 G; Juli 705 G, Sept. 6,77%— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 5 Nhein-Mainische Abendbörse Gehalien Frankfurt, 2. März. 0 Die Abendbörſe war ſo gut wie umſatzlos. Die Kurſe lagen, ſoweit die wenigen notierten Werte es aufzeigten etwa auf Mittagsſchluß, zum Teil eine Kleinigkeit darunter. So J Farben 160 nach 160, Rheinſtohl 142, Mannes⸗ maun 114, 8 v. H. höher. Vereinigte Stahlwerke und Klöckner unv. Conti Gummi wurden mit 20 9 alſo eine Kleinigkeit unter dem Mittagshöchſtſchluß genannt. Die AR⸗Sitzung iſt für nächſten Mittwoch vorgeſehen. Die Börſe rechnet mit einer mäßigen Dividendenerhöhung. Auch der Rentenmarkt lag ſo gut wie geſchäftslos. Kom⸗ munalumſchuldung mit 95,95 nach 95,90 gehandelt. JG Far⸗ ben⸗Bonds 131. Berliner amiſliche Noflerungen Weinen märk. Wintergerste Hafer märk. Verlin 7577 c222 2zeſl. fr. Werl. Verl. 46/j0 Futterwz. Vl So mär t. I Erzeugpr. 5 4 160 Roggen märl. 194 I Weizenmehl 10 29,10 Hraugerste„ IErzeugerpr. 12 29.50 neu. frei Berl. 14 29.80 märk. Stat. Roggenmehl! 22.25 gute, frei Berl„.. Erzeſtgerpr. 12 22.35 märk, Stat kutterg. 59/70 168 131 22.45 Viktoria⸗Erbſen. 34. /8,.—[ Seradellaa E Kleine Erbſen— Leinkuchen ab Hambgf 16,38 incl. 4,60 FFutter⸗Erbſen 5 Erdnußkuchen ab Hbg 15.88.30 Peluſchlen.. 33, Erdnußkuchenmeh! 17.38 Ackerbohnen 2 Trockenſchnitzel..88 Wicken deutſch Soyabohnſchrot aßogſ 15,58„.60 Futter ab Stetein 15,98„.50 Lupinen blan Kartoffelflocken Stolyf. I. Leihſäck gelb,,. ab Berlin 05 Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſact, trocken, nicht unter do Stand, 25, frei Seeſchiffsß Hamburg, für 50 leg einſchl Sack, 9 5 5 2 Termine 2 3. 10 Uhr 30 2 3.— 2 Uhr 15 Brief Geld bez.[Brief Geld] bez. März 40 30 405.9 April, 40, 4400 Mat.. 4,20.10„.0 4,0 Junk 4 ,,,„ dis, Juli„4,30 4,200.30.200 Auguſt.35.25 435 4,„ Sept..40 4,30 V Okt. 4,4 4% 445 435 No.50 4/0„.0 440 5 Den i%%% e( Januar.60 4,500 4,0 4,50 Jebruar„ 4,65].55.65 4,55* Hamburger Kaffee- Termin-Nofierungen Amtliche Notierung für 7 Kg. netto in Reichspfennig, unverzolkt Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 2,3 10 Uhr 2. 3 12.30 Uhr Brief Geld bezahlt] Brief Geld bezahlt März.. 32— 34 32— Mai 32 230 1 32 30— A 209 1 31 209— September 31 20— 31 29— Dezember J 31 209— 31 20— Juduſtrie⸗ und Handelsbörſe Stuttgart Verkanfsbedingungen: für Garne: Ab Fabrik, zahlbar 90 Tage netto oder 30 Tage ab Rechnungsdatum mit 2 v. H. Skonto; für Gewebe: Canheitsbedingungen der deutſchen Textilinduſtrie vom 2. April 1936. Baumwollgarne cheſte ſüdd. Qualität) Rm. das Kg 2 heutigeBörſe letzte Börſe Ar 20 engl. Troſſel, Warp⸗ und Pincovs.. 1,2811 1261,20 Nr 90 engl. Troſſel, Warp⸗ und Pincops.. 1,59.62 1,571.60 Nr 36 engl. Troſſel, Warp⸗ und Pincops., 1701,73 168 1½71 Mr i Pnebps??E m m Baumwollgewebe(beſte ſüdd. Qualität) Pfg. das Meter 86 em, Cretonnes 16/16 per ½ frz. Zoll aus e 86 em, Renforces 19/18er per ¼ ö frz. Zoll aus 80/80 er 27.4 27,9 27.227, 7 St) em, glatte Kattune oder Crolſes 19/18 per 1% frz. Zoll aus 80/4 2er 24% 28% Ai Obigen Preiſen liegen die Notierungen für Deytſeu⸗⸗ Bgumwolle zu Grunde. Garne und Gewebe aus Reichs⸗ mark⸗ bzw. Exoten⸗Baumwolle mit Zellwollebeimiſchung, die faſt ausſchließlich gehandelt werden, bedingen höhere Preiſe. Nächſte Börſe am 16. März 1938. An dieſem Bör⸗ ſentage findet nachmittags 15 Uhr 57. oc ſtatt. D Baumwollkurſe in Liverpool vom 2. März.(Eig. Dr. Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß! März(38) 408; April 502; Mai 507; Juni 510; Juli 513; Auguſt 515: Sept. 518; Okt. 521; Nop. Dez. 323; Jan.(39) 525 Febr. 520, März 527; Mai 529, Juli 53907 Okt. 532, Dez. 534; Tendenz ſtetig. Leinölnotierungen vom 2. März.(Eig. Dr.) Lon⸗ doen: Leinſagt Pl. per März 12/¼; Leinſaat Klk. per März 14% Bombay per März 145; Leinſagtöl loko 28,6; März und Mai⸗Auguſt 27,7 Baumwollöl ägypt. 18,0, Baumwoll⸗St. ägypt. per März 6¼66.— Neuyork: Terp. 29,50. Savannah: Terp. 24,50. Geld- und Devisenmarkt Paris, 2. März.(Schluß amtlich). London 154.02 Italien 161,065 Stockholm 791,25 Neuyork 3071,.— Schweiz 713,25 Wien 1244,50 Belgien 521,50 Kopenhagen 687.— Berlin 121 Spanien Holland 1717.— 1 Warſchau 538, London, 2. März.(Schluß amtlich). Neuyork 501,77 Liſſabon 110,13 Montreal 501,81 Helſingfors 226,20 Amſterdam 896,71 Prag 143.— Paris 153,93 ſt Buenos Aires 1600, Rio de Jan. 412 Hongkong 1300 Schanghal 1/15 Prüſſel 2955,50 Belgrad 214.— Pokohamoa 5 Italſen 9530, Sofia 403,— Auſtralien 125. Berlin 1239,75] Moskau 2630, Mexiko 1800,— Schweiz 2160,62 Rumänien 6276,.— Montevideo 2975. Spanien 7800,—[ Konſtantin 621.— Valparaſſo 124.6 Kopenhagen 2240, Athen 546,50 Buenos Stockholm 1941,62 Wien 2637, auf London 1660,— Oslo 1996,25 J Warſchau 2631,.— 1 Südafrika 100,12 Melalle Hamburger Mekallnotſerungen vom 2. März Banca⸗- u. Brief Geld Kupfer traitsziunſ BrieffGeldBriefſcheld[Hüttenrohzink(5. 100 eg) 20,25 20,25 Januar.. Feinſilber(RM per kg) 41, 038,00 „ e ee I eingold(Roh per g).84 2,79 März 517551,75ʃ255,0 255,00 Alt⸗Blatin(Apfälle) g April 51, 75051,75255,0 255,0 Circapr.(Ran per g). 2,40.60 Mai J5ʃ,750(51,75½255,0235,0 Techn. reines Platin Juni 51,7551,750255,0255,0 Detailpr.(RM per g) 3,40 3,65 Juli 51,75051, 75025500255, Auguſt 51,7551, 75255,0255,0 Loco] Abl. September.... Antimon Regules chineſ. Oktober%% per 1 November.... I ueckſilber(Eper Flaſche) 14,75 14,75 Dezember rr.... I Wolframerz chineſ. in.. 75, * Der Londoner Goldpreis betrug am 2. März für eine Unze Feingold 139 ſh 10 d 86,7666, für ein Gromm Feingold demnach 53,9489 Pence= 2,78961. * Neue Metallkurspreiſe. Laut Bekanntmachung K 493 werden ab 3. März die Kurspreiſe für Neuſilberlegg. um 0,25 /, Kupfer, Rolguß⸗ und Bronzeleg. um 0,50% Meſſingleg. und Zink um 0,75/ ſowie Zinn um.—. je 100 Kilo ermäßigt. 0 Beröffentlicht am 7 veröffentlicht am 167 1 8 1 55 RM 5„ 1K in Kraft ab 1 n kraft ab le 100 kg.3. 20 je 10 be 3 Alum. n. leg.] 133 137133137 Bronzeleg. 8083 8285 do, Legier. 58 61 5861[Neuſilberleg. 5254/53 50 Blei nicht leg. 18 20% 18½—20¼ Nickel n. leg.] 236246 236246 Hartblei. 20% 22¾ 21 23, Zint ſein 21—23 22— Kupfer u. leg. 55% 58 57 59% do roh. 1719 20 Meſſingleg. 4042 41¼ 44% 5 5 1 leg.] 292242 236 246 Rotguß leg. 55½ 58 57½ 59% Bonka⸗Zinn] 24424 248 258 * Ermäßigung der Zinkblechpreiſe. Der Zinkwolzwerke verband hat ab 3. März ſeine Preiſe um 0,75% für e 100 Kilo ermäßigt, nochdem ab 27. Februar eine Her ſetzung um 0,50„ eingetreten war. Frachienmarki Duisburg-Nuhrori Das Geſchäſt an der heutigen Börſe blieb gegen geſt go Sagen ue Week ne blieben ie alt Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 149.[ahrgang/ Nr. 102 9 Elfriede Hassensfein: Besuch im Tropen- Kinderheim Es iſt ſchön zu wiſſen, daß das erſte Tropenkinder⸗ heim der Welt bei uns in Deutſchland gebaut wurde. In Württemberg, auf einer Anhöhe, ungefähr 60 Meter über der Univerſitätsſtadt Tübingen, liegt der prächtige, moderne Bau des Tropen⸗ geneſungsheimes, das ſeit zwei Jahrzehnten vielen Tropenkranken Beſſerung und Heilung, vie⸗ len Tropenermüdeten Erholung gebracht hat. Einige hundert Schritte weiter den Berg hinauf, inmitten eines Parkes mit reichem Baumbeſtand und einem offenen Blick nach Süden, liegt dann das neue Kin derheim, das vor kurzem ſeiner Beſtimmung übergeben wurde. Janggeſtreckt, gelblich⸗weiß, mit weißen Fenſter⸗ läden und roten Eiſengittern an den Türen, blickt es ins Land hinaus. Eine überdeckte Terraſſe um⸗ läuft die ganze Längsſeite. Darüber befindet ſich im erſten Stock eine offene Veranda. Weiße Türen führen in die kleinen und größeren Zimmer. Alle ſind hell und luftig, für zwei, drei oder auch meh⸗ rere Kinder beſtimmt. Weiße Möbel in geſchmack⸗ voller Linienführung ſchaffen eine trauliche Atmo⸗ ſphäre. Neben der oberen Terraſſe, faſt die ganze Breitſeite des Hauſes einnehmend, liegt der Speiſeſaal. Da ſieht man einen ovalen Tiſch aus Kiefernholz mit breiten, behäbigen Stühlen. Luſtige Bilder ſind an den Wänden und am Süd⸗ fenſter ſteht ein niedriger, runder Tiſch aus dem⸗ ſelben Werkſtoff, mit Miniaturſtühlen und ⸗ſtühlchen für die Kleinen und Allerkleinſten. Bäder, Duſchen, Unterſuchungszimmer, Iſoliermöglichkeiten: all das findet man in dem nach modernſten kliniſchen Be⸗ griffen eingerichteten Haus. Ein großer Spiel⸗ ſaal liegt im Erdgeſchoß. Auch hier hängen wieder viele bunte Bilder, die Phantaſie und Gemüt der Kinder beſchäftigen. Die Fenſter ſtehen offen. Heute hat die Sonne alle Bewohner des neuen Heims in den Garten oder auf die Terraſſe gelockt. Weit unten am Horizont verblauen die Hochberge der Schwäbiſchen Alb in den herbſtlichen Nachmittagshimmel. Wieſen, Felder liegen da. Von weitem grüßen. Dörfer herauf mit runden oder ſpitzen Kirchturmdächern. Unmittelbar im Blickfeld liegt die Stadtſilhouette von Tübingen. Weiter links aber und nach allen Seiten dehnt ſich der Wald und immer wieder Wald; Laubbäume, Tannen in wundervoller Ueppigkeit. Unſere Tropenkinder ſind an unbegrenzte Räume und an viel Sonne gewöhnt. Sie ſollen nun im Schwabeulande ſich heimiſch fühlen, und deshalb iſt es nicht gleichgültig, wie dieſe erſte fremde Um⸗ gebung ausſteht. Eine ſiebenjährige Südameri⸗ kanerin, die vor acht Tagen mit ihrer Mutter aus dem Chacogebiet zurückgekommen iſt, lehnt neu⸗ gierig an der roten Verandabrüſtung.„Schön ſieht man hier“, ſagt ſie in mein Staunen hinein. Sie ſpricht ein leiſe ſingendes Deutſch, mit Fehlern, wie ſie Ausländer eigen ſind. Ihre frohen Augen wan⸗ dern in die Ferne zu den Wieſen und Wäldern der gegenüberliegenden Berge und wieder zurück zu den Dächern der Dörfer.„Man ſieht alles.“ Sie macht eine umfaſſende Gebärde mit der Hand.„Die ganze Welt. Sogar das Meer. Siehſt du es auch?“ Ich tue ihr den Gefallen.„Und Schiffe ſieht man dabei, auch das Schiff, mit dem ich hierhergefahren bin.“ Ein junger Arzt kommt den gewundenen Berg⸗ pfad herauf. Sein weißer Mantel flattert im leich⸗ ten Wind.„Onkel Doktor! Onkel Doktor!“ Kinder ſpringen ihm entgegen. Auch meine kleine Freundin iſt verſchwunden.„Sie haben unſeren Arzt alle ſehr gern“, ſagt die blonde Schweſter, an der die Kinder ebenfalls mit wahrer Begeiſterung hängen.„Aber was haft denn du?“ Ein dicker Dreijähriger ſteht da, ein kleiner Oſtafrikaner aus dem Tangan⸗ Hitagebiet, deſſen Eltern zur Unterſuchung im Tro⸗ K nt tU UU Nutzgarten-Poeſie im März Obſtbaum und Beerenſtrauch, die pflanzen In dieſem Monat wir nun ein Und außerdem im großen ganzen Will alles fein beſchnitten ſein. Denn was wir heute ſo verſäumen, Sich bei der Ernte ſchrecklich rächt. Den Schaden läßt man kaum ſich träumen, Und der Gemeinſchaft dient das ſchlecht. Sobald der Bodem umgewendet, Sät man die Möhren, Zwiebeln, Lauch— Auch Erbſen und Salat. Beendet Iſt s damit nicht: das wißt ihr auch! Schwarzwurzeln und die Peterſilie Und vieles andre iſt jetzt dran. Wie herrlich, wenn uns die Familie Bei der Beſtellung helfen kann penheim weilen. Er ſtarrt in die Luft. Seine Lippen zittern. Faſt wollen ihm die Tränen kommen.„Er hat es nicht gern, wenn man ihm in den Hals ſieht“, erklärt die Schweſter. Aber jeder Arzt hat ein Stethoſkop, mit dem man fein Telephon ſpielen kann. Das tröſtet ein wenig. Und alſo lacht auch unſer Bürſchel ſchon wieder, als der junge Arzt die Ter⸗ raſſe betritt. Hinter dem liegt ein großer Turngeräten und hängt auch in der Bäume umſtehen den helle Birken. Weiter Haus, am Hügel, Spielplatz mit Sandkäſten, einer Schaukel. Eine Schaukel Diele. Für die Allerkleinſten. runden Platz. Tannen, Ahorn, Gase aus fernen Zonen kehren ein im Schwabenland nördlich taſten ſich die Laubbäume des Parkes den Berg hinauf. Aber es ſtarrt nicht etwa ein Gitter um all dieſe Herrlichkeit. Man darf die mooſigen Wege verfolgen, ſo weit man will, bis zur Berghöhe. Allerdings nicht allein. Die freundlichen Augen der jungen Helferin ſehen alles, auch wenn man etwa fürwitzig ſich auf die Kohlfelder wagt. Denn eine richtige Landwirtſchaft gibt es nämlich hier oben am Tropenheim. Auch Hühner, Kühe, Schweine, Kartoffelfelder. Aber vor allem Obſtwieſen, richtige kleine Apfelbaumwälder. Und das alles iſt deutſche Heimat, die man bald liebgewinnt, um ihr Bild ſortan im Herzen zu tragen. eee eee Bevor man einen Mietvertrag abſchließt. Zum 1. April wird wieder viel umgezogen, und eifrig iſt man jetzt auf der Suche nach einer neuen Wohnung. Hat man etwas Paſſendes gefunden, ſo wird in der Regel ein Mietvertrag abgeſchloſ⸗ ſen, und zwar meiſt zwiſchen dem Hausherrn einer⸗ ſeits und dem Ehemann und ſeiner Ehefrau ande⸗ rerſeits. Dies bedeutet, daß die Ehefrau an den Miet⸗ vertrag ebenſo gebunden iſt wie der Ehe⸗ mann, auch wenn dieſer etwa während der Dauer des Mietvertrages ſtirbt, die Ehe auf⸗ gelöſt wird uſw. Die Ehefrau muß alſo für die Miete wenn der Mann aus irgendeinem Grunde zahlen ſollte. Man ſtelle ſtets vor Abſchluß des Mietvertrages genau feſt, welche ſtädtiſchen und ſtaatlichen Steuern aufkommen, nicht oder Gebühren vom Vermieter und welche vom Mieter zu entrichten ſind. Oft entſtehen gerade über dieſen Punkt Streitigkeiten. Hier ſpricht der Arzt: Unbedingt klarſtellen und womöglich ſchriftlich beſtätigen wird man auch die Frage, welchen Betrag man zur Abgeltung der Heizungs⸗ koſten, der Treppen⸗ und Hausflurbeleuchtung, des Waſſergeldes, der Waſſerſchäden oder Schäden an Rolläden zu bezahlen hat. Natürlich muß auch die Frage der großen und klei⸗ nen Reparaturen eindeutig geklärt ſein. Uebrigens legt das Formblatt des bekanntlich auch für Mann⸗ heim gültigen Einheitsmietvertrages die rechtzeitige Erörterung aller dieſer Fragen ohnehin nahe. Wer untervermieten will, bedarf dazu der Erlaub⸗ nis des Hausherrn. Man hole ſie bei Abſchluß des Mietvertrags ein. Ebenſo iſt es gut, wenn man eine etwaige Erlaubnis für das Halten von Tieren, wie Hunden, Katzen, Geflügel uſw., gleich bei Abſchluß des Mietvertrags einholt und ſich beſtätigen läßt. Man ſchafft ſo Rei⸗ bungspunkte von vornherein aus der Welt, die ſich ſonſt während der Mietdauer oft recht unangenehm für beide Teile auswirken können. „Leber ſoll ſo geſund ſein!“ Es hat ſich ſchou herumgeſprochen. Die Hausfrau bringt ein Lebergericht auf den Tiſch und meint: „Leber ſoll doch ſo geſund ſein!“ Blutarme Menſchen ſollen tüchtig Leber eſſen, dann blühen ſie wieder auf. Das hat ſchon der alte Hippokrates ge⸗ ſagt. Aber der Vater iſt bedenklich.„Mir hat der Arzt Leber ſtreng verboten. Man bann davon die Gicht kriegen.“ Wer hat recht? Beide, allerdings nur halb, wie das meiſt bei Meinungsverſchiedenhei⸗ ten der Fall iſt. Leber ruft zwar keine Gicht hervor, aber bei geſtörtem Harnſäureſtoffwechſel (Podagra, echte Gicht) werden gewiſſe Beſtandteile der Leber nicht gut vertragen. Andererſeits iſt es richtig, daß bei ſchwerer Blutarmut Leber als Heilkoſt verordnet wird, und zwar mit beſtem Er⸗ folg. Aus beidem geht aber auch zwangsläufig her⸗ vor, daß Leber weder beſonders geſund noch beſon⸗ ders ſchädlich iſt. Nur bei beſtimmten Stoffwechſel⸗ krankheiten kann Leber nützen und unter Umſtänden auch ſchaden. Was jedoch für Kranke gilt, trifft nicht für Geſunde zu. Wie kommt es aber, daß Leber bei gefährlicher Blutarmut tatſächlich(Anämia perniciosa) zum Heilmittel geworden iſt? Man entdeckte dieſe Eigen⸗ ſchaft zunächſt zufällig oder, wenn man will, auf Grund von Erfahrungen. Die Theorien wurden erſt ſpäter erfunden. Das heißt, eigentlich ſucht man immer noch nach einer befriedigenden Erklärung. Die Theorie hinkte eben wieder einmal hinter der praktiſchen Erfahrung nach. Fragen wir Caſtle einen unſerer erfahrenſten Forſcher auf dieſem Ge⸗ hiete, ſo hören wir, daß im Magen des normalen Individuums ein Stoff von enzymatiſcher Natur ab⸗ geſondert wird, der aus oder in Verbindung mit ge⸗ wiſſen Nahrungselementen einen Stoff(oder meh⸗ rere Stoffe) entwickelt, der im Darm aufgeſogen, hauptſächlich in der Leber, aber auch anderswo abge⸗ lagert und von hier aus an das Knochenmark und an das Zentralnervenſyſtem abgegeben wird, zu deren Funktionen dieſer Stoff oder dieſe Stoffe not⸗ wendig ſind Beim Menſchen entſteht die perniziöſe Anämie, wenn dieſer enzymatiſche Stoff im Magen fehlt. Das iſt eine gelehrte, aber immerhin kurze Erklärung. Nur merkwürdig: von Blut oder Blutarmut iſt dabei gar keine Rede. Statt deſſen wird vom Ma⸗ gen, vom Knochenmark und von den Nerven geſpro⸗ chen. Die bösartige(perniziöſe) Anämie ſcheint tat⸗ ſächlich zunächſt eine Magenkrankheit zu ſein. Es fehlt etwas im Magen, irgendein Wirkſtoff (Enzym). Die Magenſtörung fällt aber nicht ſo auf, denn der verdorbene Magen iſt ja bei vielen Menſchen faſt ein Dauerzuſtand Bedenklicher iſt ſchon die Bläſſe und die körperliche Schwäche. Alſo muß das Blut unterſucht werden. Der Arzt findet eine Verminderung der roten Blutkörperchen und des Blutfarbſtoffes. Er findet aber auch auffallend viele unreife Blutkörperchen mit Kerneu. Das war früher ein böſes Zeichen und bedeutete zu ſchnellen Verſchleiß und überſtürzte Maude von Blut⸗ zellen. Bei förtſchreitender Krankheit entwickelt ſich dann auch eine Schädigung des Zentralnerven⸗ ſyſtems. Die Blutarmut iſt alſo nur eine Teil⸗ erſcheinung, die beſonders auffällt. Rote Blutkörper⸗ chen bilden ſich im Knochenmark. Wird nun viel Leber gegeſſen, ſo führt man damit künſtlich den fehlenden Wirkſtoff zu. Neuerdings hat man entdeckt, daß Schweinemagen dieſen Wirkſtoff, deſſen Zuſammen⸗ ſetzung noch unbekannt it, in reichlicher Menge ent⸗ hält. Man hat aus Leber und Schweine⸗ magen wirkſame Erla bte hergeſtellt, die nun als Arznei eingenommen oder eingeſpritzt werden und den Fortſchritt der Krankheit verhüten. Viele Menſchen ſind auf dieſe Weiſe gerettet wor⸗ den, aber es wäre ein Irrtum zu glauben, daß Leber und Schweinemagen alle Formen der Blutarmut heilen. Der Geſunde braucht ſolche Präparate nicht, auch wenn er etwas bleichſüchtig und nervös iſt oder an Magenbeſchwerden leidet. Für den Geſunden auch der aber iſt Leber ein Nahrungsmittel wie jedes andere, das man je nach Geſchmack und Neigung zu ſich nimmt. Dr. G. K. Alle Metallgegenſtände kann man vor dem Au⸗ laufen ſchützen, wenn man ſie mit einer dünnen Löſung Kollodium und Weingeiſt be⸗ ſtreicht. Sie behalten dann lange ihren Glanz. Etwas für die Hausfrau einen den Borſten reinigenden Flüſſigkeit Beim Bürſten fließt die Flüſſigkeit in einem Dieſe neuartige Bürſte hat über kleinen Tank, der mit einer gefüllt iſt. dünnen Strahl in die Borſten und Reinigungskraft aus (Preſſephoto, Zander⸗M.) übt eine große Vom Büchertiſch Lob auf ein nettes, praktiſches Kochbuch Luiſe Hainlen, Schwäbiſches Kochbuch. 14. neu be⸗ arbeitete Auflage mit Anhang über Rohkoſt. Ver⸗ lag J. F. Steinkopf, Stuttgart. Preis in Halb⸗ leinen 2,80 Mk. Wir haben ſchon lange die Meinung, daß Koch⸗ bücher keine wiſſenſchaftlichen Prunkwerke von Lexi⸗ konformat ſein ſollen Denn ihr Platz iſt nicht im hochherrſchaftlichen Bücherſchrank rechts oben unter Dantes Büſte in echt Bronzeguß, ſondern in der Hand der kochenden Hausfrau. Da iſt es denn ein wahres Vergnügen, daß im Reigen der„reichillu⸗ ſtrierten“, ernährungstechniſch⸗haushaltpädagogiſch, diät⸗ und krankenköſtleriſch überorganiſierten Re- nommierbände auch mal wieder ein richtiges, denes Werkbüchlein auftaucht: ſend“, ſondern mal bloß rund 250 Seiten umfaſſend. Nicht üppig aufgemacht und anſpruchsvoll, ſondern nett und handlich; nicht gleich die ganze Welt, ſon⸗ dern bloß die Bedürfniſſe eines mittleren Haus⸗ haltes betreffend. Und alles hübſch überſichtlich bei⸗ einander: hier die Suppen, da die vielen guten ſchwäbiſchen Soßen, die Gemüſe, die Salate, die Grieß⸗, Reis⸗, Haferflocken⸗, Grünkern⸗, Mais⸗ und Hirſeſpeiſen, das Schmalzgebackene, die Puddings und Aufläufe, die Kuchen und Torten, das Kleinbackwerk. So ſahen nämlich, um unſer Lob ganz kurz in Worte zu faſſen, auch ungefähr die meiſt noch hand⸗ geſchriebenen Kochbücher unſerer Großmütter aus: da ſtand nichts Abſeitiges, in andere Haushaltsge⸗ biete Gehörendes drin, ſondern nur das, was man zum Nachgucken für den Speiſezettel wirklich brauchte. Alſo keine Haushaltlehre(denn die ſollen unſere Frauen von heute, wenn ſie ihren Tiſch nach dem Kochbuch bereichern, ja ſchon längſt hinter ſich haben!), als vielmehr ein guter, zuverläſſiger Küchen⸗ berater, der die eigene, manchmal von andern Sor⸗ gen beeinträchtigte gaſtronomiſche Phantaſie anregen will, ohne dabei in den für unſeren heutigen Ge⸗ brauch überholten„Man⸗Nehme“ Standpunkt zurück⸗ zufallen. Luiſe Hainlen, die tüchtige ſchwäbiſche beſchei⸗ mich„weit über tau 0 Hausfrau aus Geislingen an der Steige, ſoll für dieſe brauchbare Gabe bedankt ſein. Maraot Schubert. — Fleiſchloſe Tage— auch für Nichtvegetarier Gebackene Käſeſchnitten Aus 100 Gramm Butter oder Margarine, die man ſchau⸗ mig rührt, 1 Eigelb und 100 Gramm geriebenem Schweizer⸗ käſe les dorf ruhig friſcher ſein! wird eine glatte, brei⸗ artige Maſſe gerührt, die man mit etwas Salz und Paprika würzt. Dieſe Maſſe ſtreicht man auf 1 Zentimeter dicke Weiß⸗ oder Kaſtenbrotſchnitten ſo auf, daß ſie nach der Mitte zu leicht bergig erhöht wird. In gut heißem Backofen wer⸗ den die Käſeſchnitten lichtbraun gebacken und als Beilage zu Blumenkohl oder Spinat gegeben. Eierpaſtetchen Man läßt Eier ganz hart kochen(für Erwachſene 2, für Kinder 1 Ei rechnen). Aus einem Mürbteig, den man mit 55 Gramm Butter, 150 Gramm Mehl, 1 Ei, Salz, Kümmel und etwas Backpulver hergeſtellt hat, ſticht mon runde Formen letwa 10 Zentimeter Durchmeſſer) aus, ſchneidet die geſchälten Eier am ſtumpfen Ende gerade ab und ſtell: je eines auf ein ſolches Rund und ſchneidet dann die runde Platte ſo ein, daß man kreuzweiſe Streifen über jedes Ei legt. Um das ſtumpfe Ende gibt man noch einen ſchmalen Teigſtreifen. Daun beſtreicht man mit Eigelb, ſtreut reichlich geriebenen Käſe darauf und läßt die Eier ſo lange backen, bis der Teig kroß iſt. Am beſten ſchmeckt grüner Salat dazu. Spinatpudding ½ Kilo Spingt wird in kochendem Salzwaſſer kurz auf⸗ gekocht, abgetropft, ausgedrückt und durch den Fleiſchwolf getrieben. J oltbackene Brötchen werden eingeweicht(man konn die heiße Spinatbrühe dazu verwenden), in etwas Butter mit feingewiegten Zwiebeln gedämpft, der Spinot darunter gemiſcht. Nach kurzem Abkühlen rührt man etwa 30 Gromm Bukter ſchaumig, gibt die Spinatmaſſe, Salz, —3 Eigelb, Salz und etwas Muskat dazu(ſtatt Mustal kann auch feingewiegter Schnittlauch genommen werden), etwa 1 Eßlöffel Weckmehl und zuletzt den Eiſchnee der 23 Eier dazu. In einer gut gefetteten, mit Weckmehl aus⸗ geſtreuten Form läßt man den Pudding dann 1 Stunde im Waſſerbad kochen. Salz⸗ oder Bratkartoffeln und Kapern⸗ oder Sordellentunke dazu geben. 7 Kartoffelkloß 40 Gramm Butter werden ſchaumig gerührt; 750 Gramm gekochte, durchgedrückte Kartoffeln, 3 Eter, 2 eingeweichte zerſtampfte Brötchen werden mit der ſchaumigen Butter vermiſcht und ein Eßlöffel voll gewiegter Peterſilie nebſt Salz und etwas Paprika dazugegeben. Aus der Maſſe formt man eine Kugel, die man in ein mit Butter be⸗ ſtrichenes Tuch feſt einbindet und eine Stunde in Salz⸗ waſſer kocht. Beim Anrichten kommt der Kloß aus dem Tuch heraus auf eine runde Platte und wird mit heißer brauner Butter übergoſſen, nachdem man ihn vorher mit 2 Gabeln in Stücke geriſſen hat. Nach Belieben kann man auch geröſtete Semmelbröſel oder gebräunte Zwiebeln darüber geben. e Gebackene Reiseier 200 Gramm Reis läßt man mit ſtrudelndem Woſſer(3 Taſſen Waſſer auf 1 Taſſe Reis), etwas Oel, Tomatenmark und Paprika aufquellen, bis er trocken weich iſt. Man legt damit gleichmäßig eine Auflaufform aus, und legt pochierte Eier(2 für Erwachſene, pro Kind) darauf. Dann beſtreut man dieſe mit Paprika und Solz, gießt vorſichtig eine weiße Soße darüber, beſtreut mit Reibkäſe, legt ein Butterflöckchen darauf und bäckt die Speiſe hellbraun. Pochierte Eier oder Eier im Schlafrock zu obigem Rezept. In kochendes Salzwaſſer, dem man 2 Eßlöffel Eſſig zugeſetzt hatte, legt man vorſichtig rohe Eier hinein, die mon vorſichtig, daß ſie nicht auseinander⸗ ließen, einzeln in einen Schöpflöffel ſchlägt und dann ins Waſſer gleiten läßt. Nach kurzer Zeit gerinnt das Ei⸗ weiß und hüllt den Dotter ein. Nach etwa—5 Minuten Sehr gut paßt Kompott dazu(Birnen oder bißchen können ſie vorſichtigt mit dem Schaumlöffel herausgehoben werden. Damit ſie nicht zerſtört werden legt man immer nur—3 Eier auf einmal hinein. 8 W. 8 Verantwortlich: Morgot Schubert, Mannheim. . 3 rr een ine gebr. ö 1 en lautend waggonwe ise abzugeben: 171601 5 85 brauchter geen für Per Gebr. Heuss e 7 55 . Hannbeim Industrlepaken fen 508 2“( 55 i Verl eih- III— FJcſſiedkorb 11„4 22. wege Mannheimer Autoverlei 65 79 bill, a KLEIN SCHREIB. 3 Schwetzinger Str. 98 Tel. 423 94 As de und denn 5 I— a 31 ö Seel konkirmanden„ bare + alte ole Günstige Raten, Zu beslchtigen im Anzug. 5 0 5[OoLNYNMPIA- LADEN 5 Hakerea 11 Aer 1 galt. 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