0 8 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfa. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk einſchl. 50 Pfa. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfa Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44. Meerkeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str 8 Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗ onto: Karlsruhe Nummer 17590 eue Mannheimer Zeitung Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R J.-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24981 — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Einzelpreis 10 Pf. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, d m breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßiate Grundpreiſe. Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, fernmündlich Für Familten⸗ und Bel Zwangsveraleichen oder wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim, erteilte Aufträge. Abend⸗ Ausgabe A Dienstag, 8. März 19038 149. Jahrgang— Nr. 11 Italiens Flotte riiſtet für den Führerbeſuch Auch Fagoda,geſteht nur halb Will Frankreich noch immer am Sowjelpakt feſthalten? Cenß-Inguart ſprach in Linz Flottenparade von 200 Einheiten Die italieniſche Flotte wird ſich dem Führer in ihrer ganzen Gefechtsſtärke zeigen 00— Rom, 8. März. Ueber die große Flottenparade zu Ehren des Führers im Golf von Neapel wurden am Mon⸗ tagabend durch die Agentur Stefani eine Reihe von intereſſanten Einzelheiten veröffentlicht. Demzufolge nehmen an der Parade über Schiffseinheiten teil, darunter die zwei umgebau⸗ ten 25 000⸗Tonnen⸗Linienſchiffe„Cavour“ und „Ceſare“ ſowie 90 U⸗Boote. Der Führer wird zuſammen mit dem Duce an Bord des Admirals⸗ ſchiffes„Cavour“ die Parade abnehmen. Der erſte Teil der Parade pielt ſich im Haſen won Neapel ab, wo das geſamt erſte Geſchwader in geſchloſſener Formation den Fi rer erwartet. Nach den vorgeſchriebenen Ehrenbezeugungen wird das Geſchwader geſchloſſen den Hafen verlaſſen. Der zweite eTil zerfällt in eine Reihe von Kampf⸗ Handlungen, die unter Teilnahme der geſamten U⸗ Bogt⸗Flottille des zweiten Geſchwaders unter weit⸗ gehender Einnebelung ihrer Formationen und unter ſtarkem Einſatz von Bombengeſchwadern bis auf die Höhe der Juſel Ischia durchgeführt werden. So wer⸗ den U⸗Boot⸗ und Torpedoangriffe auf die beiden Linienſchiffe„Cavour“ und„Ceſare“ ſtattfinden. In einer weiteren Phaſe werden Scharfſchießübungen auf das funkentelegraphiſch gelenkte Zielſchiff„San 200 Marevb“ ausgeführt. Später wird auf der Höhe der Inſel Ischia ein Durchbruchsmanöver einer Torpedo⸗ bootsflottille durchgeführt, anſchließend werden die Linienſchiffe von Flugzeuggeſchwadern mit Bomben und Lufttorpedos aus geringſter Höhe angegriffen werden. Ein gewaltiges Schauſpiel wird die Schlußphaſe bilden, während der ſich ſämtliche Einheiten der bei⸗ den Geſchwader fächerartig vom Fuße des Veſuvs bis hinüber nach dem Poſilippo verteilen und im vollen Flaggenſchmuck auf einer Front von über 10 Kilometer Anker legen. An dieſer Front werden alsdann die geſchloſſenen U⸗Bootſormationen vor⸗ beifahren, während gleichzeitig die Schnellbvote mit größter Geſchwindigkeit im ganzen Hafen ausſchwär⸗ men und die Flugzeuge noch einmal über dem Golf erſcheinen. Abends werden die Kriegsſchiffe feſtlich illumi⸗ niert werden und den ganzen Golf mit dem Spiel ihrer gewaltigen Scheinwerfer beleben. Reichsſtatthalter General von Epp in Rom. Reichsſtatthalter General Ritter von Epp iſt am Dienstagmittag von Neapel aus zu einem mehr⸗ tägigen Aufenthalt in der italieniſchen Hauptſtadt eingetroffen. Der öſterreichiſche, Innenminiſter Seyß⸗Inquart wurde bei ſeiner Ankunft in Linz, wo er im ober⸗ öſterreichiſchen Londeshaus zu den notionalſozialiſtiſchen Vertrauensleuten ſprach, mit großer Begeiſte⸗ rung empfangen. Der neueſte Coup im Moskauer Theaterprozeß: Wer hat Maxim Gorki ermordet“? Die Angeklagten beſchuldigen ſich gegenſeitig— Eine ſenſationelle Ausſage Jagodas e Moskau, 8 März. Am Schluß der geſtrigen Prozeßverhandlung warf der Staatsanwalt die Frage nach der Todesur⸗ ſache Maxim Gorkis auf und ließ den Brief eines gewiſſen Doktor Belloſtotſkis verleſen, der ſich mit den ärztlichen Maßnahmen befaßte, die zu Gor⸗ kis Wiederherſtellung ergriffen worden ſeien. In dem Brief heißt es, er, Belloſtotſki, ſehe es als ſeine Pflicht an, darüber zu berichten, wie er ans Kran⸗ kenbett Gorkis gerufen worden ſei und dieſen in elendem Zuſtand angetroffen habe. Man habe dem Patienten ungewöhnlich viele Mittel eingegeben, und das habe ſeinen Verdacht erregt. Zehn Minuten vor Gorkis Tod habe Profeſſor Pletnew(der Gorki be⸗ Handelnde Herzſpezialiſt und einer der Angeklagten des jetzigen Prozeſſes) zyniſch erklärt:„Laßt den kvanken Mann doch ruhig ſterben, wozu ihm noch mehr Medizin geben..“ Darauf verfügte Staatsanwalt Wiſchinſki die Vor⸗ Ladung einer Sachverſtändigenkommiſſivn, die ſich mit der angeblichen Ermordung von Gorki, Men⸗ ſchinſki, Kuibyſchew und des Sohnes von Gorki be⸗ faſſen gol. Die Dienstag⸗Sitzung beginnt mit der Verneh⸗ mung des„Angeklagten“ Lewin, des früheren Oberarztes der Kreml⸗Klinik, der früher auch Leib⸗ arzt Jagodas, Gorkis uſw. war. Lewin„geſteht“, von Jagoda zuerſt den Auftrag zur Beſeitigung des Sohnes Gorkis, Maxim Peſchkow, erhalten zu haben. Jagoda habe ihm dabei gedroht, ſo daß er aus Angſt für ſein und ſeiner Familie Leben auf die Mordpläne Jago⸗ das eingegangen ſei.. Weiter will Lewin von Jagoda im Jahre 1933 mit der Beſeitigung Menſchinſkis, des Vorgängers Ja⸗ godas in der Leitung der GPu, beauftragt worden ſein, wozu Jagoda auch den„Angeklagten“ Kaſakow, den Hausarzt Menſchinſkis, durch Drohungen ge⸗ öwungen haben ſoll. Vom Staatsanwalt befragt, äußert Jagoda jetzt:„Ich ſehe Kaſakow zum erſtenmal hier!“ Ja⸗ goda gibt dann zwar zu, die Beſeitigung Gorkis und Kuibyſchews eingeleitet zu haben, beſtreitet aber die Ermordung Maxim Peſchkows und Menſchinſkis. Dieſe ſenſationelle Erklärung Jagodas ruft all⸗ gemeine Beſtürzung hervor und Wiſchinſki ſieht ſich wieder einmal gezwungen, die übrigen an den„Ver⸗ brechen“ Jagodas angeblich beteiligten„Angeklag⸗ ten“ als„Zeugen“ heranzuziehen. Wiſchinſki ver⸗ lieſt dann die Akten der Vorunterſuchung, wonach Jagoda während der„Verhöre“ in der Vorunter⸗ ſuchung auch die Ermordung Peſchkows und Men⸗ ſchinſkis auf ſich genommen haben ſoll. Auf die Frage Wiſchinſkis, warum er während der Vorunterſuchung anders ausgeſagt habe, aut⸗ wortet Jagoda mit leiſer Stimme:„Ich erſuche den Bürger Staatsanwalt, mir die Autwort auf dieſe Frage zu erlaſſen!“ Ein neues Verbrechen der GPA? Polniſcher Pelzhändler in Leningrad verſchollen.— Warſchan interveniert. dub Warſchau, 7. März. In Warſchauer Kaufmannskreiſen hat die Nach⸗ richt von der Verhaftung des größten Pelzhändlers der polniſchen Hauptſtadt, Pinchas Goſtrzynſki, ver⸗ mutlich durch Agenten der GPU, großes Aufſehen hervorgerufen. Goſtrzynſki, der ſich zum Ankauf von Pelzen nach Leningrad begeben hat, verſtändigte ſich am 23. Februar von ſeinem Moskauer Hotel aus mit ſeiner Warſchauer Firma, um dann kein Lebens⸗ zeichen mehr von ſich zu geben. Ein Telegramm, das an das Syndikat der Pelz⸗ händler in Leningrad geſandt wurde, wurde mit der Mitteilung beantwortet, daß Goſtrzynſki überhaupt nicht in Leningrad erſchienen ſei. Erſt das Eintreffen amerikaniſcher Kaufleute in Warſchau, die ebenfalls in Leningrad geweſen waren, führte zur Aufklärung dieſes geheimnisvollen Falles. Die Kaufleute er⸗ klärten, geſehen zu haben, wie Goſtrzynſki beim Ver⸗ laſſen des Hotels von mehreren Männern feſtgenom⸗ men und in einem Panzerauto fortgeſchafft worden ſei. Eine diplomatiſche Intervention der polniſchen Vertretung in Moskau bei den Sowjetbehörden iſt in die Wege geleitet worden. Cowjetterror und Cowielpakt Leon Blum verſucht beides miteinander zu vereinbaren dnb Paris, 8. März. Am heutigen Dienstag beſchäftigt ſich der Vor⸗ ſitzende der Sozialdemokratiſchen Partei Frankreichs und ehemalige Miniſterpräſident, Leon Blum, im marxiſtiſchen„Populaire“ mit dem Moskauer Pro⸗ zeß. Aus ſeinen Ausführungen geht hervor, daß ihm tagelang vor Entſetzen über die Moskauer Vor⸗ gänge die Sprache weggeblieben iſt. Heute aber hält er ſich nur mit Mühe davor zurück, wie er ſelbſt bekennen muß,„ſeine Entrüſtung laut in die Welt hinauszuſchreien“. Im einzelnen ſagt Leon Blum, welche Bedeutung man den verſchiedenen Ausſagen in Moskau auch beimeſſen möge, ſo ſtehe doch feſt, daß Männer, die vor einigen Monaten noch zu den größten der ſowjetiſchen Geſchichte zählten, Taten zugegeben haben, die ſich die Vernunft zu glauben ſträube, und die ſich ebenſo wie in den vorhergegangenen Prozeſſen an einer tatſäch⸗ lichen materiellen Unmöglichkeit ſtoßen. Man habe wohl das Recht, zu behaupten, daß die Wahrheitswidrigkeit dieſer Ausſagen zumindeſt moxraliſch erwieſen ſei. Unter Bezugnahme auf die verſchiedenen Demen⸗ tis, die von einzelnen Perſonen, beſonders in Frank⸗ reich, den Ausſagen Kreſtinſkis entgegengeſetzt wur⸗ den, erklärt Blum, er zögere keinen Augenblick, bei dieſen verſchiedenartigen Erklärungen den De⸗ mentis allein Glauben zu ſchenken. Er halte ſich nur mit Mühe davor zurück, ſeine Ent⸗ rüſtung laut in die Welt hinauszuſchreien. In der gleichen Nummer des„Populaire“, aber an anderer Stelle, gibt Leon Blum erneut ſeiner „Betrübnis und ſeinem Entſetzen“ über den Mos⸗ kauer Prozeß Ausdruck. Wie ſein marxiſtiſcher Ge⸗ ſinnungsgenoſſe in Belgien, Vandervelde, ſo glaubt er aber trotz der Moskauer Vorgänge, die Sowjets noch als europäiſche Friedenshüter im Zuſammenhaug mit dem franzöſiſch⸗ſowjet⸗ ruſſiſchen Pakt hinstellen zu müſſen. Dieſen Pakt hält er als„eine der Vorausſetzungen für das europäiſche Gleichgewicht“. Gerade weil er, ſo ſagt Léon Blum, in dieſer Hinſicht eine ſehr ent⸗ ſchloſſene Ueberzeugung ausſpreche, betrübe und ent⸗ ſetze ihn oer Moskauer Prozeß. i (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) ö A Vor 30 Fahren Zum 50jährigen Todestag Kaiſer Wilhelms des Erſten Von Dr. Sch. Am 9. März 1888 erloſch in dem hiſtoriſchen Pa⸗ lais Unter den Linden ein Leben, ſo groß im Kampf, ſo reich an Erfolg, daß ein ganzes Jahrhundert ver⸗ gangener deutſcher Geſchichte ohne dieſes Leben und fein Wirken nicht mehr zu denken iſt. An dieſem Tage, um 49 Uhr früh, ſtarb Wil⸗ helm., Preußens König, des neuen Deutſchen Rei⸗ ches erſter Kaiſer, und mit ihm vollendete ſich ein Abſchnitt vaterländiſcher Geſchichte, der Deutſchland bis zur höchſten Machtentfaltung geführt und dem deutſchen Namen nach außen und innen einen Glanz verliehen hatte, der dann im Weltkrieg jäh zum Verlöſchen kam, und der erſt 1933 im Dritten Reich neu aufſtrahlte. In 14 Tagen, dem 22. März 1888, hätte der Kaiſer ſeinen 91jährigen Geburtstag feiern können. Trüber als in den Jahren vorher. Denn die große Tragik war in ſeinen Lebensabend getre⸗ ten, er ſah den Kronprinzen langſam an hoffnungs⸗ loſem Krebsleiden hinſtechen, und der plötzliche Tod ſeines Lieblingsenkels, des Prinzen Ludwig von Baden, am 22. Februar, drückte ihn nieder. Von trüber Ahnung ſprach er am Vorabend des letzten Februars zu ſeinem Flügeladjutanten, Graf Lehn⸗ dorff. Auch die Erkältung, die er mit ſich herumtrug, wollte nicht weichen. Seit dem 22. Februar war eine auffallende plötzliche Schwäche über ihn gekommen, die ihn veranlaßte, Audienzen und Beſuche abzu⸗ ſagen. In der Umgebung des greiſen Herrſchers begann man langſam zu empfinden, daß die alte Kraft und Rüſtigkeit des Einundneunzigjährigen im Schwinden begriffen ſei. Aber noch unternahm der Kaiſer täglich, wie ſeit faſt 27 Jahren, ſeine Mittagsausfahrt über die Straße Unter den Linden in den Tiergarten. Die letzte Ausfahrt des Kaiſers war am Freitag, dem 2. März. Als er zurückkehrte, mußte er ſich erſtmals einige Stunden hinlegen, und am Tage darauf ver⸗ ließ er das Palais nicht mehr. 5 Am 2. März ſahen ihn auch die vielen Tauſende, die die Linden bis zur Schloßbrücke und bis zum Hotel Stadt Rom füllten, zum letzten Male beim Aufzug der Wache an dem hiſtoriſchen Eckfenſter ſeines Ar⸗ beitszimmers. Am nächſten Tage, einem Samstag, blieb das hiſtoriſche Eckfenſter leer— Deutſchlands Kaiſer erſchien nie mehr. Obwohl wiſſend, daß der Kaiſer ſich unpäßlich fühle, ahnte aber die Bevölke⸗ rung der Hauptſtadt nicht, daß er ſich von ſeinem Krankenlager nicht mehr erheben werde. Da erſchien am 7. März im Reichsanzeiger das erſte Bulletin, das die Unterſchriften der Leibärzte Lauer und von Leuthold trug und der völlig über⸗ raſchten Bevölkerung des Reiches keinen Zweifel mehr ließ, daß ſich ein großes gewaltiges Leben an Kämpfen, Entſagungen und Erfolgen, der ewigen Stille zuzuneigen begann. Das Bulletin ſtellte eine Zunahme der vorhandenen Erkältungserſcheinungen 2. Seite/ Nummer 111 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dien otag, 8. März 1938 in Verbindung mit ſchmerzhaften Unterleibsbeſchwer⸗ den und vermindertem Appetit feſt und ſchloß mit den Worten:„Es iſt eine weſentliche Abnahme der Kräfte eingetreten.“ Fieberhaft war die Erregung im Reiche und beſonders in der Reichshauptſtadt. Ein ununterbrochener Menſchenſtrom wälzte ſich den Lin⸗ den zu. Selbſt zur Nachtzeit konnte das oPlizeiauf⸗ gebot nur mit Mühe den Zugang zum Palais frei⸗ halten. In der Nacht darauf ergingen nach allen tungen an die Mitglieder des Königshauſes telegra⸗ phiſche Mitteilungen. Mit ihrem Rollſtuhl wurde die Kaiſerin Auguſta in das ſchlichte Schlafzimmer ihres Gemahls gefahren. Die Großherzogin und der Großherzog von Baden waren um 10 Uhr früh im Palais. An das Bett des Kaiſers trat auch, aus San Remo kommend, Prinz Wilhelm. Mit ihm ſprach der Sterbende wiederholt, und immer wieder kam ſeine Klage zum Ausdruck, daß er ſeinen Sohn Fritz nicht ſehen, nicht hören könne. Auch nach Bismarck verlangte er in der zweiten Nachmittags⸗ ſtunde und ſprach mit ihm etwa zehn Minuten. Zu⸗ erſt noch klar, dann mehr ermattend, über die poli⸗ tiſche Lage und die Heereseinrichtungen, und er unterzeichnete noch die Ordre über den Schluß des Reichstages. Dieſe letzte hiſtoriſche Unterſchrift des Kaiſers, mit ihren zitternden, ſich nicht mehr an⸗ einanderfügenden Buchſtaben, iſt der Nachwelt erhal⸗ ten geblieben. Fürſt Bismarck legte ſie am 9. März auf den Tiſch des Reichstages nieder. In der fünften Abendſtunde erwachte der Kaiſer aus einem kurzen Schlaf wieder Im Zimmer war die ganze königliche Familie verfammelt. Und nach abermaligem Schlaf ſprach der Kaiſer unvermittelt: „Ich habe einen Traum gehabt. Es war die letzte Feier im Dom.“ Dann fragte er wieder nach dem Prinzen Wilhelm und nach Moltke, und die Umſtehenden hörten, daß der Kaiſer, wenn auch nicht mehr im Zuſammenhang, über mögliche Kriege, über die Allianz mit Rußland, über die Armee ſprach. Gegen Abend ſanken die Kräfte mehr und mehr. Des Sterbenden Gedanken verwirrten ſich, er redete von ſeinen Truppen, von den Feldzügen, von ſeinen früheſten Kindheitserlebniſſen und nannte zuſam⸗ menhanglos auch einzelne Namen aus den Befrei⸗ Ungskriegen. So kam der Morgen des 9. März beran. Die Tochter, die Großherzogin von Baden, fragte ihn:„Weißt du daß Mama am Bett ſitzt und deine Hand hält?“ Da ſchlug er noch einmal das Auge auf und blickte die Kaiſerin lange an. Gleich darauf traten die Zeichen des kurzen und ſchmerzloſen To⸗ des ein. Um.20, Uhr früh ſank die Kaiſerſtandarte auf dem Palais auf Halbmaſt. Erſchüttert von der hiſto⸗ riſchen Größe des Augenblicks nahmen die Menſchen⸗ igſſen vor dem Palais die Trauerbotſchaft auf. In wenigen Stunden war Berlin in ein Meer von wehenden Trauerfahnen gehüllt. In der Mittagsſtunde erſchien Fürſt Bismarck im Reichstag. Unvergeßlich und ohne Vorbild iſt das, was der Kanzler von ſeinem heimgegangenen Herrn ſagte. Nie iſt einem Fürſten eine edlere, von Schmeichelei freie und tiefergreifendere Trauerrede Rich⸗ nehalten worden, als die Bismarcks auf ſeinen gro⸗ Ren Kc nig. Anton von Werner„ den toten Kaiſer im Sterbezimmer. Er ſchreibt darüber:„Der Kaiſer war gengu in der Lage geblieben, wie er geſtorben war. Halb aufrecht ſitzend in den weißen Kiſſen, bis zur Bruſt mit einer ſeidenen Decke bedeckt, die die Großherzogin von Baden mit weißen Roſen über⸗ ſtreut hatte. Der Geſichtsausd ruck des Entſchlafenen war der eines Schlummernden, mild, freundlich und friedlich waren ſeine Züge, kein Ausdruck des Schmerzes oder des Leides gab ſich darin kund.“ In der Mitternachtsſtunde des 12. März wurde die Leiche des Kaiſers durch ein Spalier fackeltragen⸗ der Gardetruppen aus dem Palais getragen, durch dichtes Schneetreiben zum Dom, während die Glocken aller Kirchen läuteten. Bis zur Freitreppe des Pa⸗ lais der Kaiſer hatte ſie nie zur Ausfahrt benutzt, ſondern war regelmäßig im kleinen Hof eingeſtie⸗ gen), ließ ſich die Kaiſerin Auguſta mit dem Roll⸗ Paris und die engliſchen Verſtändigungsbemühungen: Was verſteht man unter Konzeſſionen“? Wie ſoll Frankreichs Beitrag zur europäiſchen Friedensregelung ausſehen? Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 8 März. Der Temps unterſucht in rein akademiſcher Weiſe das geſamte Vorſpiel, das zu dem engliſchen Wil⸗ len, ſich mit Italien zu verſtändigen, geführt hat. Es kann nicht weiter wundernehmen, daß das Blatt die Beſprechungen, die der Führer mit dem engliſchen Botſchafter kürzlich hatte, und den Beſuch des pol⸗ niſchen Außenminiſters Beck in Rom mit der Einlei⸗ tung der engliſch⸗italieniſchen Verhandlungen in Rom in Zuſammenhang bringt. Ueber vermutliche Forderungen und Zugeſtändniſſe aller an der neuen diplomatiſchen Regſamkeit in Europa Beteiligten gibt der Temps zwar eine ganze Liſte, auf die ein⸗ zugehen aber nicht lohnt, da der Temps wohl der letzte iſt, der darüber berechtigte Unterſuchungen an⸗ zuſtellen hat. Beachtlich iſt es nur, wenn das Blatt zum Schluß meint, man könne der engliſchen Geſte nur„leiden⸗ ſchaftlich“ einen Erfolg wünſchen.„Unſer Land ſpürt ebenſo ſtark wie England die Größe und Nähe der Gefahren, die die Kultur bedrohen. Es weiß, in welch tiefe Nacht ein Krieg es untergehen laſſen würde. Wie Großbritannien will auch Frankreich den Frieden, und es iſt ohne Zweifel bereit, zu ſeiner Aufrechterhaltung wichtige Zugeſtändniſſe zu machen.“ Dieſe Feſtſtellung verdient es, behalten zu wer⸗ den, nur iſt es bedauerlich, daß auch heute wieder keinerlei Andeutungen gemacht werden, worin die wichtigen Zugeſtändniſſe beſtehen könnten. Soll man ſie etwa mit dem Wunſch des deutſchen Wirtſchafts⸗ miniſters Funk, unſere Auslandsſchulden zu regeln, in Zuſammenhang bringen dürfen? Delbos feiert Vriand! Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 8. März. Für die Außenpolitik iſt es bezeichnend, daß ein Morgenblatt in einer Karikatur eine neue Geo⸗ graphie lehrt, die„eine Inſel Delbos“ im Mittelmeer zeigt, auf der die franzöſiſchen Diplomaten einen großen Schlaf tun. In der Tat nimmt Frankreich an der diploma⸗ tiſchen Regſamkeit dieſer Tage in Berlin, London oder Rom keinen Anteil. Dafür beobachtet es um ſo mehr die ganzen Vorgänge und freut ſich heute mor⸗ ge an den verſchiedenen Erklärungen, beſonders über die des engliſchen Miniſterpräſiden⸗ ten im Unterhaus. Während aber geſtern Chamberlain erneut darauf hinwies, daß die Genfer Liga nicht die Sicherheit der Schwachen garantieren könne, wurde der ſechſte To⸗ destag Ariſtide Briands in Cocherel beſonders ge⸗ feiert. Außenminiſter Delbos ſprach im Namen der Regierung und feierte Briand als den Dolmetſcher und Champion des in der ganzen Welt veryſtreuten guten Willens, Briand, der beſſer als irgend wer ge⸗ wußt habe, daß jede Störung des Gleichgewichts in Europa ſeinen Untergang beſchleunige. Gerade heute, meinte der franzöſiſche Außenminiſter, müſſe Frank⸗ reich dem Genfer Ideal folgen Auch Auſtralien rüſtet auf Ausba aller Wehrmachtsteile nb. Sydney, 7. März. Das auſtraliſche Bundeskabinett beſchloß am Samstag in einer Sitzung in Canberra, den Haus⸗ halt der Wehrmacht bis auf 12 Millionen oder ſogar auf 14 Millionen Pfund im nächſten Haushaltsjahr zu erhöhen. Aus dieſem Grunde ſeien Steuerſen⸗ kungen unmöglich, vielleicht ſeien ſogar neue Steuern erforderlich. Die neuen Mittel ſollen zum Bau eines Kriegsſchiffes für die auſtraliſche Flotte, zur Ver⸗ größerung der freiwilligen Miliztruppe von 35 000 auf 50 000 Mann und zur Vermehrung der Luftwaffe verwendet werden. Auch ſollen die auſtraliſchen Munittionswerke ausgebaut werden. Bei dem oben erwähnten neuen Kriegsſchiff dürfte es ſich wahr⸗ ſcheinlich um einen ſchweren Kreuzer oder ein„Ta⸗ ſchenpanzerſchiff“ handeln. :!:: Pp... ͤ dddfßßßßPfpfppFbpkbPPPßbPPPbPPPbbPbPbPkFbPGPFPTTPTPFTFFTPFPFFFFWTFPTFPTc ſtuhl heranſchleben und nahm von dem Gatten, dem ſie über 60 Jahre verbunden geweſen war, Abſchied für immer. Vor dem Altar der nur durch Kerzen⸗ ſchein mattbeleuchteten Domkirche ſtand der Katafalk bis zum 16. März, dem Tag der Beiſetzung. Große, mit Flor behangene Kandelaber umgaben ihn und Offigtere hielten mit gezogenem Pallaſch lautlos die Totenwache. Am blumenbedeckten offenen Sarg des Kaiſers vorüber zogen Tag und Nacht ununterbro⸗ chen, teilweiſe erſt nach vielſtündigem Warten in der eiſigen Kälte, die Schären der Unabſehbaren, und während des langſamen Vorbeizugs der Menſchen⸗ maſſen ſpielte die Orgel in leiſe gedämpften Tönen. Tiedmann, der Chef der Reichskanzlei, ſchilderte ergreifend, wie er im Dom zum letztenmal den toten Monarchen ſah: „Der Anblick öͤer überwältigend feierlichen Auf⸗ bahrung, die Stille der Nacht, das leiſe Rühren der Orgel, der betäubende Duft der Hunderte von Kränzen, die den Boden bedeckten, die dunklen Ge⸗ ſtalten der Vorbeidefilierenden, deren tiefernſte Ge⸗ ſichter ſich dem auch im Tode mild und gütigen Ant⸗ litz des Kaiſers zuwandten— das alles wirkte zu⸗ ſammen, um Seele und Gemüt zu überwältigen und zu erſchüttern. Noch einmal zogen im Geiſt alle Er⸗ innerungen vorüber, die ſich an den zur ewigen Ruhe gebetteten ruhmreichen Herrſcher knüpften.“ Während immer dichter der Schnee über die Hauptſtadt niederſank und die Kälte bis 20 Grad er⸗ reichte, hämmerten und ſchufen ununterbrochen Künſt⸗ lerhände an der Trauerſtraße, die in düſterer Pracht erſtand, an Obeliſken, Brandopferſchalen, hochragen⸗ den Trauermaſten und ſchwarzen Bannern. Durch ſie trat Deutſchlands großer Kaiſer am 16 März die letzte Fahrt nach dem Mauſoleum in Charlottenburg an. Garde du Corps trugen die ſiegreichen Fahnen der preußiſchen Armee trauerumflort ihrem Kriegs⸗ herrn nach und vom Brandenburger Tor leuchtete in Flammenſchrift der Abſchiedsgruß der Reichs⸗ hauptſtadt: „Valè senex Ifüiperator.“ Mit der letzten Fahrt des toten Ser in das Charlottenburger Mauſoleum ging Deutſchlands erſte große Zeit zu Ende. * 32 Jahre ſpäter kam am 9. März der Tag der tiefſten nationalen Demütigung für unſer Volk. Am Brandenburger Tor und auch am Palais des Kai⸗ ſers, der mit Bismarck das Zweite Deutſche Reich geſchaffen hatte, prangten die Plakate, in denen die „neuen Lenker der Geſchicke Deutſchlands“ die Bevöl⸗ kerung aufforderten, alle Waffen an die Feindbund⸗ kommiſſion abzuliefern Erſt der 31. Januar 1933, erſt der nationalſozia⸗ liſtiſche Aufbruch, löſchte dieſe Tage nationaler Ent⸗ würdigung aus und ſchuf Deutſchlands neue Macht, neue Größe, neue Herrlichkeit. Hoover beim Führer (Funkmeldung der N M.) + Berlin, 8. März. Der Führer und Reichskanzler empfing heute 95 geſtern auf ſeiner Europareiſe in Berlin eingetrof⸗ ſenen ehemaligen Präſidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Dr. Herbert Hoover, der von dem amerikaniſchen Botſchafter in Berlin, Wilſon, begleitet wurde. „Blöoͤſinnige Falſchmeldung“ Italien gegen die Phantaſien franzöſiſcher Blätter um den Exnegus dnb. Rom, 8. März. Die von einigen franzöſiſchen Blättern verbreite⸗ ten Gerüchte über angebliche Vorſchläge der italieni⸗ ſchen Regierung an den Exnegus werden in einer amtlichen Mitteilung als„geradezu blödſinnige Falſchmeldung“ bezeichnet. Sehr bedauerlich iſt es, wie in dem Dementi hinzugefügt wird, daß Zeitun⸗ gen, die Wert darauf legen, ernſt genommen zu wer⸗ den, ſich herabwürdigen, derartige Phantaſien über⸗ haupt abzudrucken. Vergebliche Voykotthetze Großer Gaſtſpielerfolg des Berliner Schillerthegters in Preßburg ++ Prag, 8 März. Das Gaſtſpiel des Berliner Schillertheaters unter dem Protektorat des Schulminiſters Dr. Franke wurde für das geſamte völkiſche Deutſchtum der Stadt Preßburg am Montagabend zu einem unver⸗ geßlichen Erlebnis. Die Aufführung von Calderons „Richter von Zalamea“, der u. a. zahlreiche Perſön⸗ lichkeiten des kulturellen und öffentlichen Lebens ſo⸗ wie ſämtliche Mitglieder der reichsdeutſchen Kolonie beiwohnten, hat einen tiefen Eindruck und den Wunſch nach weiteren Gaſtſpielen reichsdeutſchen Bühnen hinterlaſſen. 5 Die Preßburger Juden hatten übrigens weder Mühe noch Koſten geſcheut, um ſchon Tage vorher eine planmäßige Boykotthetze gegen das Gaſt⸗ ſpiel aufzuziehen. Die Werbeplakatte des Theaters wurden mit handgeſchriebenen Zetteln überklebt, die die Aufſchrift„Boykottiert!“ trugen. Vor der Sy⸗ nagoge wurden Flugzettel verteilt, die folgenden Wortlaut hatten:„Juden! Hitlerdeutſchland iſt unſer Feind! Meidet das Gaſtſpiel der Berliner Schiller⸗ bühne!“ Die Preßburger Juden hatten ſich aber un⸗ nötige Ausgaben gemacht, denn die Vorſtellung war reſtlos ausverkauft. China gibt ſich noch nicht verloren! — Hankau, 7. März.(U..) Entlang der Lunghai⸗Bahn hat Tſchangkaiſchek auf einer über 600 Kilometer langen, von Kwaiteh bis Tungkuan reichenden Front 150000 Mann ſeiner beſten Truppen konzentriert, um einen japaniſchen Vormarſch nach Hankau aufzuhalten. Weitere 100 000 Mann werden in Reſerve gehalten, um vame gefährden“ ten Stellen eingefetzt zu werden. Trotz der ſchweren“ chineſiſchen Niederlage in Südweſt⸗Schargſürſind ae Anſchein nach noch genügend Leute und Material vorhanden, um in Mittelchina nochmals entſcheiden⸗ den Widerſtand zu leiſten. — Eiſenbahnunglück in Sowietſpanien + Paris, 8. März. Nach einer Havasmeldung aus Barcelona ereig⸗ nete ſich in der Nacht vom Samstag zum Sonntag — wie erſt jetzt bekannt wird— auf der Strecke zwiſchen Lerida und Tarragona ein ſchweres Eiſen⸗ bahuunglück. Ein Schnellzug ſtieß mit einem Güter⸗ zug zuſammen, wobei 19 Perſonen getötet und 168 mehr oder weniger ſchwer ver⸗ letzt wurden. Schulfeſt im Siebenbürger Sachſenland Von Erwin Wittſtock Das Schickſal der Siebenbürger Sachſen, die, ſern der Heimat, unter Rumänen und Ungarn lebend, einen erbitterten Kampf um die Erhaltung ihrer in 800 Jahren auf fremdem Boden gewach⸗ ſenen und bewährten Art und Kultur führen, wird von dem Siebenbürger Dichter Erwin Witt⸗ ſtock, der Mittwoch in Mannheim aus eigenen Werken lieſt, in ſeinem im Albert Langen⸗Georg Muüller⸗Verlag in München erſchienenen Roman „Bruder, nimm die Brüder mit“, mit dichteriſcher Kraft geſtaltet. Wir bringen darauf folgende Stelle zum Abo ruck: Schon begann der Aufmarſch der Anſtalten und Nachbarſchaften bei klingendem Spiel auf dem Marktplatz; von allen Seiten heranrückend, nahmen ſte Auſſtellung zur üblichen Morgenfeier vor dem Auszug in den Wald. Es kamen unter dem Tor⸗ bogen der Pfarrkirche her in ihrem ſchwarzen Samt⸗ flaus und weißen Beinkleidern die Gymnaſiaſten und Realſchüler mit ihrer Kapelle, die ſchmetternd den Siegfriedmarſch blies, und die Flügelhörner ſchwol⸗ den in köſtlicher Kraft und munkerten jeden auf, der etwa noch ſchlaftrunken war, und die Tauben ſchwirr⸗ ten im breiten Flug vom Boden auf. Zuoberſt leuch⸗ tete der Jubel der Morgenſonne auf ihren blanken Inſtrumenten. Wie ſie nun auf den abgeſperrten breiten Platz einbogen, folgten ihnen auf dem Fuß drei Männer in der alten Bürgertracht, mit ſilbernen Heftchen und Spangen auf enganliegenden braunen Röcken, in glänzenden Stiefeln und verſchnürten Hoſen, ſie tru⸗ gen die Standarte der Schloſſerzunft vor ſich her, die ſehr kurz und halbverbrannt und von Geſchoſſen durchbohrt, die ſchadhafteſte und älteſte von allen Fah⸗ nen it.— Es kamen die ſechsjährigen Mädchen vier zu vier an den alten Häuſern vorbei, Birkenkätzchen am Waldſaum, kamen in hellen Kleidchen und in un⸗ abſehbarer Kette, Hand in Hand oder durch ſtrab⸗ lende Blumenſtreiſen miteinander verbunden, und riefen mit zarten Stimmen Heil und Vivat, wo vom Balkon die ſchlohweiß ſchimmernden Köpfe einiger Würdenträger ihnen zunickten, und ließen dieſe Rufe ſich rückwärts fortpflanzen, die in den Gäßchen und Gaſſen von den Heranmarſchierenden aufgenommen und vielfach wiedergegeben wurden; ſie kamen und trippelten geſchäftig weiter, die vielen mageren Füße einmal einwärts gekehrt, einmal nach außen, wie es gerade kam, und mit einem ſichtlichen Bemühen, dem Takt der Muſik zu folgen und gleichen Schritt zu halten. Vom Rathaus her zog indes die Feuerwehr⸗ kapelle mit den Bürſchchen und der langen Fahne der Kürſchnerzunft heran, auf der die großen Löwen ein Hermelinfell halten und die Fuchsſchwänze baumeln, und führte ſie nahe heran, ſo daß die beiden Züge ſich trafen, und ſcheinbar ohne Ende, die Bürſchchen mehben den Mädchen, ein Stück nebeneinander einher⸗ gingen und die zwei Kapellen ſich übertönten und die Klänge der Trompeten und Poſaunen, Tſchinellen und Trommeln ineinanderfloſſen, eine lachende Verſchwö⸗ rung, ein ſchmetterndes Knäuel. Bis ſte ſich vor dem Denkmal trennten; bis ſie gänzlich verſtummten, weil nun am anderen Ende der zwei Hauptſtraßen die Schleuſen geöffnet wurden, die höheren Schulen und die Nachbarſchaften der Bürger hevanrückten und neue Melodien die alten ablöſten und mächtig die Luft erfüllten, und die Fahnen der Böttcher, Weber, Schloſſer, Zimmerleute, Schmiede, Fleiſchhauer im forſchen Gang zu den lauten Klängen gleichſam mit⸗ klirrten. Zwei Straßenbahnwagen verſuchten, auf⸗ geregt klingelnd, noch die Halteſtelle zu erreichen, der ſtahlhelle Ruf ihrer Glocken tönte jetzt ſtörend und ärmlich, er vermochte nicht viel auszurichten, die Schläge erlahmten ſchließlich und verklangen zaghaft. Der Führer in der Ausſtellung Peiner⸗Bereskine In. von Generolfeldmarſcholl Göring beſuchte der der Künſte zu Berlin ſtattfindende Ausſtellung von Profeſſor (rechts]. ührer die ober e in der Akademie einer und der Malerin Bereskine (Preſſe⸗Hoffmonn, Zonder⸗Multiplex⸗K.) Die heranwachſenden Jungfrauen mit ihren roten Kappen ſchritten leicht einher, ſie zeigten dabei eine gewiſſe ſtolze Selbſtverſtändlichkeit, wenige waren, die ſich durch die ſchwarze Mauer der Zuſchauer mit Kichern hindurchhalfen, ſie zogen unbekümmert und frei vorüber und empfanden wohl nur nebenbei, daß ſie nun zu alt ſeien, um Heil zu rufen, und daß es noch ſchwieriger iſt, lautlos einherzugehen, als ab und zu mit einzuſtimmen. Die vielen Frauen und Mädchen, waren aber weniger ſtill, ſie mußten gut ausgreifen, weil ihnen die Burſchen und Männer ſoſort folgten, und der Rhythmus der Kapellen, die dieſe führten, war beſonders anfeuernd; es war ſehr gut, heute den glänzenden Brokatgürtel zu tragen, wiewohl er ſehr enge iſt, und das pralle Mieder, gut für alt und fung, und die langen Röcke wieder einmal um die Beine wirbeln zu laſſen, gut für alle, man ſieht in der Feſtkleidung ſehr groß und imponierend aus. „Ja, es wird heute gewiß nicht regnen“, ſagte die Reußnerin zu ihrer Nachbarin und lachte in ihre Roſe hinein, die ſie ſpielend in der Hand drehte, und ihr karminrotes Samtleibchen gab ihr guten, feſten Halt, und ſie fühlte ſich nicht anders, als ſet ſte um zwanzig Jahre fünger.„Es regnet heute be⸗ ſtimmt nicht“, ſagte Hanni weiter unten zu ihren Freundinnen und ſah auf den bauſchigen Aermel ihres geſtickten Hemdes, und war recht froh, und zu den Freundinnen recht herzlich, als ſei ſie noch immer täglich mit ihnen zuſammen. f Vor dem Denkmal wuchs inzwiſchen der Wald der Zunftfahnen und der Klaſſenzeichen unabläſſig an, und das Gewoge ſtand allmählich ſtill, Aufmarſth und Ein reihung waren ſchließlich beendet. Die Bläſerbanden im freigelaſſenen Raum vor den Fahnen ließen ihre Inſtrumente aufblitzen und huben alle zuſammen und geheimnisvoll gedämpft und feierlich getragen zu ſpielen an, und es ging durch alle, die aus den dichtbeſetzten Fenſtern der Bürgerhäuſer, vor den Erkern, den Aufböden und Türmen oder aus dem Gedränge der Gehſteige 3 das plötzlich erſtarrte Gewoge der weißen Kleidchen, auf die Scharen der Mädchen und Burſchen blickten, eine ſichtbare Bewegung. Die Männer entblößten das Haupt, und es paarte ſich der Geſang der Kin⸗ derkehlen mit dem Aufſtieg der Inſtrumente, der Bäſſe und Frauenſtimmen, und das Lied„Brich an, du ſchönes Tageslicht“ ſchwoll 1 bie e und überflutete die Stadt. 5 die heute die alte Tracht trugen, N . N 0 3 Dienstag, 8. März 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 111 Die Sfadiseife Mannheim, 8. März. Der beglückende Eintopf Zum letzten Eintopfſonntag am 13. März Daß der„Eintopf“, dies beglückende Sym⸗ bol inniger Volksverbundenheit, nicht nur eine moraliſche, ſondern auch eine materiell er⸗ freuliche Angelegenheit werden könne, wer hätte das vor vier Wintern erwartet? Aber, es iſt ſo: Wir ſind begeiſterte Eintopfeſſer! Alle, groß und klein, vor allem aber die wirklich rechnenden und denkenden Hausfrauen. Sie haben nämlich herausgefunden, daß ſie, ungeachtet der Spende, an dieſem Sonntag ſparen. Nicht nur Ar⸗ beit, ſondern ſchönes bares Geld ſparen. Denn das Eintopfeſſen ſättigt viel nachhaltiger als manche „ſonntägliche Speiſenfolge“, an der man ſich bekannt⸗ lich oft hungrig ißt. Beim Eintopf aber, da dehnen ſich wohlig der Großen Mägen, und die der Kleinen füllen ſich ſchier zum Platzen, während das gute Ge⸗ richt löffelweiſe verſchwindet. Und wir haben nicht nur„Hülſenfrüchte mit oder ohne“ gegeſſen, auch nicht nur Gemüſegerichte zu⸗ ſammengeſtellt, die einem Hofkoch Ehre machen wür⸗ den, nein, wir haben ganz raffinierte Aufläufe ge⸗ zaubert. So z. B.„Labskaus“ aus Fleiſchreſten mit Kartoffeln, Gewürz und Zwiebeln;„Keſtenkraut“, nämlich Weißkraut oder Wirſing, ſchichtweiſe mit Kaſtanienmus und Speckwürfelchen zuſammenge⸗ ſtellt; norddeutſches„Buntes Huhn“, das ſind gelbe Rüben, weiße Bohnen, ein Apfel, Zwiebeln, Speck⸗ würfel; als wir ein wenig katerlich empfanden, was im Spätwinter vorkommen ſoll, da gab es„Herings⸗ auflauf“ und ein andermal eine ganz kunſtvolle Sache aus Kartoffeln, Fleiſchreſten, geriebenem Meer⸗ rettich, roten Rüben. Und dieſe Aufläufe haben wir, nachdem ſie kurz angekocht waren, am Samstag⸗ abend in die Kochkiſte geſtellt, wo ſie gar brutzelten. Wir aber gingen Sonntag morgen ſpazieren, unbe⸗ ſurgt um unſer Mittageſſen. Als wir heimkamen, dogen wir den Eintopf aus der Kiſte, übergoſſen ihn mit Milch, in der ein Ei verkleppert war, ſtreuten, je nach Wunſch. Speck⸗ und Zwiebelbröſel oder auch bloß Brotbröſel darüber, ſchoben ihn in den Back⸗ ofen und ließen ihn braun werden. Ach, und mit welch gutem Gewiſſen aßen wir! Arbeit geſpart! Geld geſpart! Wenig Geſchirr zu waſchen! Und nachher: Alles ſatt. Unſer Herz aber, das iſt nicht der geringſte Poſten in dieſer Eintopf⸗Sonntags⸗Rechnung, hüpfte vor Glück, als wir dem Sammler des Winterhilfswerkes unſere Spende überreichten. Um dieſes Glückes willen beſonders lieben wir den Eintopfſonntag. Und um uns den Schmerz der Tren⸗ nung von der uns ſo lieb gewordenen Uebung zu er⸗ leichtern und zugleich dem Geſchick zu danken da⸗ für, daß es uns in eine große gebefreudige Gemein⸗ ſchaft ſtellte, daß wir dabei ſein dürfen, wo etwas Gutes geſchieht dem ganzen Volk zunutze, geben wir am letzten Sonntag— einen Groſchen mehr! So ſei es! M. Z. Faſt hundert gebührenpflichtige Verwarnungen Polizeibericht vom 8. März Verkehrsunfälle. Heute vormittag erlitt eine Radfahrerin auf der Caſterfeldſtraße in Neckarau einen Schwächeanfall und ſtieß mit einem ihr entgegenkommenden Radfahrer zuſammen. Die Rad⸗ fahrerin kam hierbei zu Fall und klagte über heftige Schmerzen im Kopf. Die Verletzte ſand Aufnahme in einem Krankenhaus. Bei drei Verkehrsunfällen, die ſich geſtern ereigneten, wurden ein Kind ver⸗ Letzt und zwei Kraftfahrzeuge beſchädigt. Verkehrsüberwachung. Bei geſtern vorgenom⸗ menen Verkehrskontrollen wurden wegen verſchie⸗ dener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung 97 Perſonen gebührenpflichtig ver⸗ warnt und an 28 Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. 0 Eine aufſchlußreiche Bilanz Leiſtungssteigerung durch Berufserziehung Ein Aeberblick über die Erfolge des Verufserziehungswerkes der DAß im Kreiſe Mannheim im Fahre 1937 Bei einem Ueberblick über die Arbeit auf dem Gebiete der Berufserziehung des Kreiſes Mannheim der DA im Jahre 1837 kann feſtgeſtellt werden, daß man hauptſächlich auf Leiſtungsſteigerung bedacht war. Im Gegenſatz zu früher bricht ſich immer mehr die Erkenntnis durch, daß die Berufserziehung nicht lediglich für die Lehrlinge Geltung hat. Immer mehr Volksgenoſſen ſehen heute in einer Leiſtungs⸗ ſteigerung gleichzeitig eine Steigerung ihres Lebens⸗ ſtandards. Zum anderen iſt es gelungen, auch bei den Betrieben eine poſitive Haltung zu erreichen. Das kommt ſchon dadurch zum Ausdruck, daß die Be⸗ triebsführer von ſich aus Gelegenheit nehmen, ſich mit den Perſönlichkeiten, denen die Leitung des Be⸗ rufserziehungswerkes obliegt, über Fragen der be⸗ trieblichen Berufserziehung zu unterhalten Betriebliche und außerbetriebliche Berufs⸗ erziehung Für die Beachtung, die die Berufserziehung in wachſendem Maße findet, ſpricht die Tatſache, daß ſich im Jahre 1937 die Zahl der Mitarbeiter im Kreiſe Mannheim mehr als verdoppelt hat. Insbeſondere wurden Betriebsführer und verant⸗ wortliche Mitarbeiter der Betriebe als Lehrkräfte gewonnen. Ferner wurden im Zuge des Ausbaues der Geſamtorganiſation in allen Ortswaltungen Ortsberufswalter eingeſetzt, die die Aufgabe haben, eine ſtändige Verbindung mit den Betrieben für die Berufserziehungsarbeit herzuſtellen. Die Lö⸗ ſung der umfangreichen Aufgaben iſt nur durch die Zuſammenarbeit mit den Parteidienſtſtellen und den Behörden, insbeſondere dem Arbeitsamt und der Stadtverwaltung, möglich. Beachtenswerte Leiſtungen auf den Teilgebieten Dieſe Zuſammenarbeit erſtreckte ſich auch auf die Deutſche Stenographenſchaft, die den Unterricht im Einvernehmen mit der DA durch⸗ führt, eine Maßnahme, die ſich in Mannheim ſehr gut ausgewirkt hat. Eine ganze Reihe von Betriebs⸗ führern und betrieblichen Unterführern wurde in der Stuttgarter Schule über alle Fragen der Be⸗ triebs⸗ und Menſchenführung, Arbeitsplatzgeſtaltung uſw. unterrichtet. Es gibt in Mannheim Betriebe, die ihre ſämtlichen Betriebsführer und Meiſter in dieſe Landesſchule geſchickt haben, die eine der poſi⸗ tivſten Schulungseinrichtungen der DAß iſt. Ein⸗ zelne Betriebe haben ſchon ihre Betriebsobmänner dieſe Schule beſuchen laſſen. Im ganzen haben im Jahre 1937 aus dem Kreiſe Mannheim über hundert Volksgenoſſen die Schule beſucht, wobei zu beachten iſt, daß auf einmal nicht mehr als 20 Teilnehmer geſchult werden. 5 Einſetzung von Ansbildungsleitern In einer verhältnismäßig großen Anzahl von Betrieben wurden im Einvernehmen mit den Be⸗ triebsführern Ausbildungsleiter eingeſetzt, die fach⸗ lich und weltanſchaulich gut geſchult ſind. Dieſe Aus⸗ bildungsleiter, die dem Betriebsführer und der DA für eine gute Ausbildung des Nachwuch⸗ ſes verantwortlich ſind, wurden in beſondere Ar⸗ beitsgemeinſchaften zuſammengeſchloſſen, die wiederum in Fachabteilungen aufgeteilt find. In dieſen von einem Praktiker geleiteten Arbeitsge⸗ meinſchaften werden in vierzehntägigen Zuſammen⸗ künften ausſchließlich Fragen der Berufserziehung behandelt. Durch die Tätigkeit dieſer Ausbildungs⸗ leiter wurde bereits erreicht, daß eine ganze Anzahl größerer und kleinerer Betriebe feſte Ausbil⸗ dungspläne eingeführt hat, die datzu beſtimmt ſind, die Lehrlingsausbildung vom arſten Tage ab planmäßig ſicherzuſtellen. Mit gutem Beiſpiel geht die Metallinduſtrie voran. Hat ſich doch die Zahl der Lehrwerkſtätten von 5 am Anfang des Jahres 1937 auf 17 am Ende geſteigert. Die Lehr⸗ werkſtätten wurden im Einvernehmen mit der DA durch einen beſonders eingeſetzten Planungsinge⸗ nieur errichtet. Die Ausbildungsleiter der Arbeits⸗ gemeinſchaften haben ferner die Aufgabe, mit den Berufsſchulen(Handels⸗ und Gewerbeſchulen) Füh⸗ lung zu nehmen, um den Schulunterricht mit der Praxis zu vereinbaren. In ganz beſonderem Maße haben ſich dieſe Arbeitsgemeinſchaften bei der Zu⸗ ſammenarbeit mit der HJ und dem Elternhaus be⸗ währt. Auf ihre Anregung hin hat eine ganze An⸗ tzahl Betriebe Elternabende in den Betrieben abgehalten, bei denen die Lehrlinge die Unterhal⸗ tungsfolge beſtritten. Im Anſchluß daran wurden Arbeitsplätze und Lehrwerkſtätten beſichtigt. Die Lehrlingsprüfungen im Betrieb haben ſich glänzend bewährt Es hat ſich gezeigt, daß die Durchführung der Lehrlingsprüfung im Betrieb ſich ganz hervorragend bewährt. Die Lehrlinge haben faſt gar kein Prü⸗ fungsfieber. Außerdem konnten die Fehler, die bei der Ausbildung gemacht wurden, beſſer feſtgeſtellt werden. Die Prüfungsſtelle der Dua für Kur z⸗ ſchrift und Maſchinenſchreiben hat zwei Prüfungen, die eine im Frühjahr und die andere im Herbſt, durchgeführt, an denen insgeſamt 327 Kurz⸗ ſchriftler und Maſchinenſchreiber teilnahmen, von denen ungefähr 70—75 v. H. beſtanden. An dem im November im Kreisgebiet durchgeführten Reichs⸗ leiſtungsſchreiben in Kurzſchrift nahmen 1300 Volksgenoſſen oder rund ein Drittel aller Teil⸗ nehmer des ganzen Gaugebiets teil. Die Durch⸗ ſchnittsleiſtung lag bei 120—140 Silben. Bei der Verteilung der Urkunden wurde eindeutig darauf hingewieſen, daß in Kurzſchrift und Maſchinenſchrei⸗ ben eine Leiſtungsſteigerung unbedingt erreicht wer⸗ den muß. Es iſt bemerkenswert, daß ſich an dieſem Leiſtungsſchreiben nicht nur Berufsſtenographen, ſondern auch Männer beteiligten, die verantwort⸗ eee eee Deutſcher Naturſtein und Viloͤhauerſchmuck Ein kleiner Amſchulungskurſus im Bildhauer- und Steinmetzhandwerk Geſtern trafen ſich im Weldebräu die Bild⸗ hauer und Steinmetze der Kreisinnung, um grundſätzliche Ausführungen des Obermeiſters ent⸗ gegenzunehmen über erhöhte Verwendung deutſchen Naturſteins, Wiederbelebung handwerklicher Tüchtig⸗ keit und die Gründung einer Naturſtein A zum Erwerb eigener Steinbrüche. Unter den Gäſten be⸗ fanden ſich auch Vertreter der Stadt Mannheim und einiger benachbarter Gemeinden. Nach einführenden Worten über die beiden Vier⸗ jahrespläne konnte Obermeiſter Friedrich Buſam feſtſtellen, daß das Bildhauer⸗ und Steinmetzhand⸗ werk keineswegs hinter der Induſtrie(Hartſtein⸗ ſchleifereien) zurückgeblieben ſei. Es komme bei der Umſchulung, die das Amt für Roh⸗ und Werkſtoffe als eine der erſten Aufgaben in Angriff genom⸗ men hat, vor allem auf eine Beſchäftigung mit deut⸗ ſchem Naturſtein an. Noch im Jahre 1936 ſeien 60 v. H. des verwendeten Steinmatertals für Grab⸗ mäler aus dem Ausland eingeführt worden. Das eee e Vorſrüblingsfreuden des Odenwaldklubs eber 300 Wanderer ziehen dem Frühling entgegen Ein dünner Reif lag auf der Landſchaft, auf Bäu⸗ men und Dächern, als am 6. März über 500 Oden⸗ waldklübler mit einem Sonderzug nach Lauden⸗ bach a. d. B. fuhren. Aber ſchnell war die weiße Pracht verſchwunden und von den Wagendächern tropfte es herab wie leichter Regen. Die warmen Strahlen der aufgehenden Sonne 1 i mehr die Plänkeleien des noch vor 14 Tagen ſo grim⸗ mig dreinſchauenden Winters. a Abwechſlungsreich war der Aufſtieg zur Juhöhe entlang der alten Grenze zwiſchen Heſſen und Baden, an der„Lee“ vorbei, wo ſchon vor 3000 Jahren Menſchen der jüngeren Steinzeit auf luftiger Höhe ihre mit Wall und Graben geſchützte Siedlung hat⸗ ten und daneben fruchtbare Felder bebauten. Kurze Raſt wurde auf der Juhöhe, dem ausſichts reichen Rücken zwiſchen Rhein- und Weſchnitztal, gehalten, wobei die Vorfrühlingsſonne erlaubte, im Freien zu lagern, während nahe dabei an ſchattigen Stellen die letzten Spuren des Winters ſich in Waſſer aufzu⸗ läſen ſuchten. Auf ſchöner, kurvenreicher Fahrſtraße, die reizende Blicke auf das bald erreichte Bonsweiher geſtattete, wurde nach Mör len bach gewandert, wo Mittagsraſt gehalten wurde, die aber von vielen nicht in der Wirtsſtube, ſondern an ſonnigen Hängen verträumt wurde. Bei hoher Mittagsſonne zogen die Wanderer dann hinauf zum Tannenberg, wo ſich eine * duldeten nicht wundervolle Ausſicht auf die weite Odenwaldland⸗ ſchaft im Bereich des Weſchnitztales bot. Da ſah man die Häupter des Odenwaldes: die Neunkircher Höhe, den Knoden, den Lindenberg, die Tromm und den Schimmelberg, den Wachenberg mit der Wachenburg u. a. m. Im Tale aber lagen ausgebreitet die auf⸗ blühenden Orte von Birkenau bis Fürth und dar⸗ über das liebliche Lindenfels. Mancher machte hier noch einmal Raſt, um das herrliche Bild dieſer Land⸗ ſchaft noch länger genießen zu können. Ueber Nieder⸗ mumbach zog der Weg dann hinab nach Obermum⸗ bach, wieder hinauf zu ausſichtsreicher Höhe und zu⸗ letzt hinab nach Hornbach, wo die„Hornbacher Sunn“, das von dem dortigen Lehrer mit Hilfe von Gleichge⸗ ſinnten erbaute Heim für auslaudsdeutſche Kinder, beſondere Beachtung fand. Auf alle be⸗ merkenswerte Punkte hatte Führer Brod durch Pla⸗ kate aufmerkſam gemacht, ſo daß auch den Neulingen unter den Wanderern die Landſchaft vertraut wurde. Im„Deutſchen Kaiſer“ in Birkenau wurde Schluß raſt gehalten, wo die Hausmuſik der Orts⸗ gruppe Birkenau fleißig zum Tanze aufſpielte, die Geſangsabteilung und der Frauenchor frohe Wander⸗ lieder ſangen, wo der Vorſtand der Birkenauer Klübler die Gäſte willkommen hieß, worauf Richard Kampe für die Mannheimer dankte, warme Worte für Wanderkameradſchaft fand und auch den Führern Brod, Epp und Janſon herzliche Anerkennung aus⸗ ſprach. Beglückt von dem herrlichen Frühlingstag und von den Beweiſen fröhlicher Wanderkamerad⸗ ſchaft fuhr man wieder mit dem Sonderzug der Hei⸗ mat zu. 1 entſpricht, wenn auch ein kleiner Teil wieder zurück⸗ gehen möge, etwa 100 000 Grabmälern. Die Käufer⸗ ſchaft hat ſich an den dunklen polierten Stein, haupt⸗ ſächlich ſchwediſchen Granit, gewöhnt. Man muß hier, ohne zu Verboten zu greifen, belehren und eine Umſtellung des Geſchmacks zum deutſchen Stein verſuchen; denn ſonſt gehen Millionen aus dem Land! f Die Vorliebe des Führers für Natur⸗ ſtein iſt bekannt, die Bauten der Partei ſind durch⸗ weg mit ihm ausgeſtattet. Auch Dr. Todt ſetzt ſich dafür ein. Er ſagt:„Naturſtein macht ſich bezahlt durch Erſparnis an Unterhaltungskoſten.“ Das Handwerk muß darum mehr Fühlung mit Architekten und Bauherren ſuchen, es muß aus jahrelanger Erfahrung ſagen, welcher Stein gerade in dieſer Gegend wetterfeſt und geeignet iſt, es kann mit ganz anderer Sicherheit ſich über die Patinierung äußern, und vor allem: es muß bei der Bearbeitung von der billigen Maſchinenarbeit weg⸗ kommen, die alle Originalität ertötet. Durch die Eiſenknappheit iſt man in erhöhtem Maße wieder auf den Stein, nicht nur als Vrzierung und Verkleidung von wertvollen Teilen, ſondern auch als tragen⸗ des Bauelement angewieſen. Auch das be⸗ deutet wieder Arbeit und Inanſpruchnahme von Er⸗ fahrung, die nur jahrelange Beſchäftigung mit den Steinen gibt. 8 5 i Es wurde dann auf die verſchiedenen Möglich⸗ keiten eingegangen, gute Bildhauerkunſt wie⸗ der erſtehen zu laſſen in Firmenzeichen, Hauszeichen, Monogramm des Bauherrn und nicht zuletzt an den Grabmälern, bei deren Ausführung noch ſo viel ge⸗ pfuſcht würde. Die herrlichen deutſchen Ge⸗ ſteinsſorten wurden aufgezählt: der ſchleſiſche, der bayriſche(Kehlheimer) Marmor, der von der Lahn, in dem der Limburger Dom erbaut wurde, der bayriſche Muſchelkalk, der grüne Porphyr des Fich⸗ telgebirges, der dunkle und rote Granit des Oden⸗ waldes uſw. Allerdings habe man oft Schwierigkeiten mit Lieferfriſten und Preisgeſtaltung durch die Steinbrüche. Das Handwerk will nach verſchiedenen fehlgeſchlagenen Verhandlungen jetzt zur Selbſthilfe ſchreiten. Mit dem Reichsinnungsmeiſter an der Spitze ſoll eine„Naturſtein AG für das deutſche Bildhauer⸗ und Steinmetzhand⸗ werk“ gegründet werden, um durch Erwerb und Beteiligung ſich Steinbrüche zu ſichern und der Ma⸗ terialſchwierigkeiten Herr zu werden. Nach abſchließenden Worten über den Mangel an guten jungen Steinmetzen wurde auf die Fachſchule in Karlsruhe hingewieſen, und dann das Geſagte noch einmal in Lichtbildern veranſchaulicht und bekräftigt, ganz beſonders durch Gegenüberſtellung von Beiſpielen guter und ſchlechter handwerklicher und künſtleriſcher Arbeit, wobei der Pionierarbeit der Hamburger Arbeitskameraden gedacht werden konnte„ r, Ur dem franzöſiſchen Viſum erforderlich, das liche Stellungen innehaben und damit den Beweis für die Notwendigkeit der vollendeten Beherrſchung der Kurzſchrift erbrachten. Drei Teilnehmer des Bilanzbuchhalter ⸗ Seminars haben in Stuttgart die Prüfung mit dem gleichen guten Erfolg abgelegt, wobei ſie durch ihre einheitliche Ausbildung auffielen. Die nächſte Prüfung wird in Mannheim abgehalten. Die not⸗ wendige Mindeſtteilnehmerzahl von 30 Prüflingen iſt bereits geſichert. Zum erſten Male in ganz Deutſchland wird im März eine Tabakfach⸗ arbeiterprüfung durchgeführt. Dem theore⸗ tiſchen Teil folgt acht Tage ſpäter der praktiſche. Die Pritfung dient dazu, in der Tabakinduſtrie allmählich Ordnung in die Lehrlingsausbildung zu bringen. Außerbetriebliche Schulung Die Schulung außerhalb der Betriebe wird durch⸗ geführt in den Fachabteilungen Nahrung und Genuß, Textil, Bekleidung, Eiſen und Metall, Chemie, Ver⸗ kehr und öffentliche Betriebe, Banken und Verſiche⸗ rungen und Handel. In dieſen Schulungskurſen wird den Gefolgſchafts mitgliedern zunächſt ein ge⸗ wiſſer Einblick in die Betriebszuſammenhänge gege⸗ ben. Ein Betrieb hat z. B. ſeine ganze Kalkulation vorgelegt, um zu beweiſen, inwiefern die Arbeits⸗ Widerſtand leiſten! Appetttloſigkeit, Blutarmut, Schwäche und Müdigkeit lähmen die Widerſtandskraft und machen empfänglich für Krankheiten. V3 28 Schaffen Sie ſich Spannkraft und friſches Ausſehen durch das blutbildende Kräftigungsmittel Bioſerrin. Erhältlich in jeder Apotheke. Bioferrin leiſtet beſonders Kindern vorzügliche Dienſte. leiſtungen das geſamte Betriebsergebnis beeinfluf⸗ ſen. Der Lehrgang, der ſich insbeſondere auch auf Rohſtoffkunde und Verarbeitungsmethoden erſtreckte, hat ſich ſo gut bewährt, daß Firmen bis zu 40 v. H. weniger Abfall bei der Verarbeitung des Rohmaterials hatten. Audere Firmen konnten von einer Leiſtungsſteigerung bis zu 17 v. H. berichten. Im Rahmen des Berufs⸗ erziehungswerkes wurden im Jahre 1937 ins⸗ geſamt 10 500 Volksgenoſſen(gegen 9500 im Jahre 1936 und 7000 im Jahre 1935) geſchult. Beratung mit dem Ziele der Leiſtungsſteigerung Innerhalb des Berufserziehungswerkes ſpielt dis Beratung der Volksgenoſſen eine erhebliche Rolte, die zehn Jahre an einem Arbeitsplatz ſtehen. Wenn. ſie nicht einſeitig werden wollen, iſt es notwendig, daß ſie eine Schulung durchmachen. Auch eine plan⸗ mäßige Leiſtungsſteigerung kann herbeigeführt wer⸗ den. Die große Beachtung, die dieſe Beratung findet, geht aus der Tatſache hervor, daß an einzelnen Tagen, beſonders im September und Oktober, ſich über 200 Volksgenoſſen in der Beratungsſtelle ein⸗ fanden. Es war notwendig, ehrenamtliche Fachleute beizuziehen, die beſtimmte Sprechſtunden eingerichteb haben. f Die Vortrags veranſtaltungen wurden von über 12000, die Wochenendlehrgänge von 1700 Volksgenoſſen beſucht. Die Schiffer⸗ ſchule hat zwei Lehrgänge von je zehn Wochen mit 36 Teilnehmern im Frühjahr und 32 im Herbſt durch⸗ geführt. Da die Schifferlehrlinge ſchon mit 14 Jahren auf das Schiff kommen, iſt eine eingehende welt⸗ anſchauliche Schulung, die ſie zum Teil durch die Hg erhalten, von beſonderer Wichtigkeit. Eine Arbeitsgemeinſchaft für Be⸗ triebsführung iſt von Januar bis März 1937 durchgeführt worden. Eine zweite, die im November begonnen hat, läuft noch gegenwärtig. In der erſten Arbeitsgemeinſchaft wurden betriebswirtſchaftliche Fragen behandelt, während die zweite der Klärung zeitgemäßer Fragen und dem Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe gilt. An dieſen beiden Arbeits⸗ gemeinſchaften nahmen und nehmen 300 Betriebs⸗ führer und Obmänner teil. Berufswettkampf und Lehrlingsprüfung haben gezeigt, daß die Aufgaben nur durch die Mit⸗ arbeit der beſten Betriebsfachleute ge⸗ löſt werden können. Das Leiſtungsergebnis war weſentlich beſſer als vor zwei Jahren. Die Speziali⸗ ſierung der Ausbildung iſt etwas zurückgegangen zu Gunſten einer umfaſſenden Grundausbildung. Sch. Oſterfahrt nach Verdun Deutſchen Volksgenoſſen, die jene Stätten kennen⸗ lernen oder wiederſehen wollen, auf denen in den Jahren 1914, 1917 und 1918 Deutſchlands und Frank⸗ reichs Armeen ſo leidenſchaftlich und erbittert ihre Kräfte gemeſſen haben: Ornes, Vaux⸗Kreuz, Höhe 378, Louvemont, Douaumont, Fleury, Vaux, Toter Mann, Höhe 304, Varennes, Montfaucon, Romagne⸗ ſous⸗Montfaucon, Cunnel uſw.— iſt Gelegenheit ge⸗ boten, zu Oſtern an einer zweitägigen Autobusfahrt der Heidelberger Straßen- und Bergbahn A. teil. zunehmen. Dieſe Autobusfahrt, auf der zahlreiche deutſche Heldenfriedhöfe beſucht werden, vermittelt den Teil⸗ nehmern ein ſehr eindrucksvolles Bild von den über⸗ menſchlichen Leiſtungen des deutſchen Frontheeres. Wichtig iſt, daß ſofortige Anmeldung zu der Reiſe erfolgt, da gewiſſe Formalitäten einige Wochen vor Reiſebeginn erledigt werden müſſen. Zur Teilnahme an der Fahrt iſt ein deutſcher Reiſepaß mit von der Heidelberger Straßen⸗ und Bergbahn Ach. beſorgt wird.. 5 Die Reiſe iſt deviſenmäßig geſichert. Sie wird im Rahmen der monatlichen 10. Mark⸗Freigrenze durchgeführt. 8„5 2 4. Seite Nummer 111 Aus Baden Am die Sauberkeit im Brannkwein⸗ handel Hohe Strafen vom Obergericht beſtätigt * Freiburg i. Br., 8. März. Gegen die in einem umfangreichen Strafverfahren wegen Vergehens gegen das Branntweinmonopolgeſetz, Branntwein⸗ ſteuerhinterziehung u. a. am 15. April 1937 vom Amtsgericht Emmendingen ausgeſprochenen hohen Strafen hatten die Angeklagten, der 50 Jahre alte Jude Adolf Heimbrunner aus Emmendingen, der 89 Jahre alte Joſef Matz 1 aus Ulm(Kreis Offenburg) und der 31 Jahre alte Ignaz Schindler aus Erlach (Amt Oberkirch), Berufung eingelegt. Dieſe wurde jetzt von der Kleinen Strafkammer beim Landgericht Freiburg als unbegründet verworfen unter Aufer⸗ legung der Koſten für beide Inſtanzen. Das Ober⸗ gericht ſtellte bei allen drei Angeklagten ſchnöde Ge⸗ winnſucht feſt und trat den Feſtſtellungen des Vor⸗ gerichts in allen Punkten bei. Der rote Hahn! Erbhof im Elztal abgebrannt * Elzach, 8. März. Im benachbarten Rieder⸗ bach brach am Sonntagnachmittag gegen 15 Uhr im Hochhof, dem großen Erbhofanweſen der Familie Anton Maier, aus unbekannter Urſache Feuer aus, das den geſamten Hof bis auf die Grundmauern in Aſche legte. Der örtlichen Feuerwehr kam die Motorſpritze von Elzach zu Hilfe, doch gelang es den vereinten Bemühungen der Feuerwehrleute nicht, den Hof zu retten Neben den Gebäuden wurde auch die geſamte Einrichtung vernichtet. Das Vieh konnte gerettet werden; der Schaden iſt ſehr bedeutend. ——— zus Weinheim, 8. März. Frau Eliſabeth Tau⸗ bert, geb. Kling, beging ihren 72. Geburtstag. Frau Katharina Gallus und Frau Katharina Funder Witwe wuren 73 Jahre alt. a Sulzbach, 8. März. Valentin Ehret feierte ſeinen 75. Geburtstag. * Schönau, 8. März. Der 69 Jahre alte Auguſt Schönauer wollte einen Beſuch in Schönenberg machen Er wurde von einem Bekannten am Bahn⸗ hof Schönau abgeholt. Beide gingen gemütlich Schönenberg zu. Auf einem großen Ranoſtein an der Straße wollte Schönauer kurze Zeit ausruhen. In einem Anfall von Schwäche ſtürzte er rücklings etwa vier Meter hoch ab. Dabei zog er ſich ſchwere Kopfverletzungen zu, die ſeinen baldigen Tod zur Folge hatten. * Ewattingen bei Bonndorf, 8. März. Der 76⸗ jährige Mesner Franz Anton Burger wurde, als er die Kirchenuhr nachſehen wollte, auf der Höhe des Turmes von einem Schlaganfall getroffen. Die Waſſerleitung halle verſagt Verſicherungsgeſellſchaft klagte gegen eine Stadt * Beerfelden i.., 7. März. Als das Sägewerk der Gebrüder Weber durch ein Großfeuer einge⸗ äſchert wurde, verſagte bei den Löſcharbeiten die ſtädtiſche Waſſerleitung. Die Verſicherungs⸗ geſellſchaft klagte gegen Beerfelden auf Schadens⸗ erſatz. Der Prozeß zog über ein Jahr hin, bis schließlich jetzt die Klage der Verſicherungsgeſellſchaft koſtenpflichtig abgewieſen wurde. 5 * 22 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Denkwürdige, begeiſternde Märztage: Vor fünf Jahren Wie der ſiegreiche Nalionalſozialismus in Vaden die Macht übernahm Jubelkundgebungen im ganzen Land * Karlsruhe, 8. März. Schnell enteilt die Zeit. Schon blicken wir voll Staunen und Bewunderung auf fünf Jahre natio⸗ nalſozialiſtiſcher Aufbauarbeit unter Adolf Hitlers genialer Führung. Wie es dazu kam? In lebhafter Erinnerung ſtehen vor uns die denkwürdigen Märztage 1933. Das Volk ſelbſt hat damals das deutſche Geſchick ge⸗ wendet. Imponierende Fackelzüge in den großen Städten verkündeten am Vorabend des 5. März den Anbruch der neuen Zeit. Wir erleben noch einmal jenen hiſtoriſchen Wahlſonntag, der es dem Natio⸗ ſpäter, am 8, März, berief Reichsminiſter Dr. Frick den badiſchen Gauleiter und Landtagsabgeordneten Robert Wagner als Reichskommiſſar für Baden. Das Staatsminiſterium glaubte, dagegen in gleich⸗ lautenden Telegrammen an den Reichspräſidenten und den Reichskanzler proteſtieren zu müſſen. Ja, man faßte ſogar den Beſchluß, Klage beim Staats⸗ gerichtshof zu erheben.()) Am 9. März 1933 übernahm der Reichskom⸗ miſſar im badiſchen Innenminiſterium die Geſchäfte. Er erließ gleichzeitig einen Aufruf an das badiſche Volk Oben: Abschreiten der aus Schutzpolizei, der SS und SA bestehenden Front Unten: Die Formationen in Erwartung im Schloßhof, (Archiv NM nalſozialismus ermöglichte, ſeinen Siegeslauf zu vollenden. Bei einer ungewöhnlich ſtarken Wahlbe⸗ teiligung, die an manchen Orten 100 Prozent er⸗ reichte und im Lande Baden durchſchnittlich 86 v. H. betrug, erklärten ſich mehr als die Hälfte der abſtim⸗ menden Deutſchen, nämlich 52 v.., für die Regie⸗ rung Adolf Hitlers. Dieſes Wahlergebnis veranlaßte dann den ſtellvertretenden badiſchen Gauleiter der Ne DA p, den Landtagsabgeordneten Walter Köh⸗ ler, bereits am folgenden Tage in einem Schreiben an das Staatsminiſterium den ſofortigen Rücktritt der badiſchen Regierung und die Bildung einer neuen Regierung unter nationalſozialiſtiſcher Führung zu fordern. Die unter dem damaligen Staatspräſiden⸗ ten Dr. Schmitt amtierende Regierung zögerte und war auch gegen die Vornahme ſofortiger Neuwahlen zum Landtag. Für die nationalſozialiſtiſche Be⸗ wegung gab es indeſſen kein Halten mehr. Zwei Tage Vom Schi- Aus ſlug nicht zurückgekehrt Zwei polniſche Studenten, ein Mann und eine Frau, in den Vogeſen erfroren i Thann(Elſaß), 6. März. In einem verlaſſenen Gehöft in den Vo⸗ geſen wurden die Leichen von zwei jungen Polen entdeckt. Die Toten ſind zwei Studenten der Univerſität Straßburg mit Namen Lubinſki und Wielgowcea, die ſchon ſeit Januar vermißt werden. Sie waren zu einem Schiausflug von Straßburg aus in die Berge aufgebrochen und kehrten nicht mehr tzu rück. Man nahm an, daß ſie das Opfer eines Un⸗ ſalls geworden ſeien und leitete eine Suchaktiom ein, die jedoch ohne Erfolg blieb. Morgens ſahen Bauern vor einem verlaſſenen Gehöft in der Nähe von Wil⸗ denſtein Schier liegen, und als ſie in das Haus ein⸗ traten, fanden ſie die beiden Toten. * Hierzu wird aus Colmar i. E. noch folgendes berichtet: Die ſeit dem 6. Januar d. J. vermißten polniſchen Schifahrer, ein Mann und eine Frau, die in Straßburg ſtudierten, ſind tot in einem landwirt⸗ ſchaftlichen Stadel, der im Winter nicht bewohnt iſt, aufgefunden worden. In der Nähe des Ortes fand man vor einigen Tagen aus dem Schnee heraus⸗ ragende Schier. Der eine war repariert; ein Schrei⸗ ner, der derartige Reparaturen beſorgt, konnte ſich erinnern, daß die beiden anfangs Januar bei ihm geweſen waren. Bei dem Stadel Herrenberg, der feſt verſchloſſen war, fiel ſuchenden Kameraden auf, daß oberhalb des Hauseingangs eine Lucke einge⸗ ſchlagen war. Ein menſchlicher Körper konnte ge⸗ rade hindurch. Als man durch die Oeffnung einen Blick in das Innere warf, ſah man in der kleinen Vorhalle vor dem Eingang zur Wohnung die bei⸗ den Leichen liegen. Ihre Geſichter waren mit einer Windjacke zugedeckt, Man nimmt an, daß die beiden vor den Unbilden der Witterung hier Schutz ſuchten und erfroren. Todesſturz in einen Schacht Tragiſcher Unglücksfall in Baden⸗Baden * Baden⸗Baden, 8. März. In der Nacht zum Montag überſchritt beim Nachhauſeweg der 69 Jahre alte Rentner Konrad Hauſer, Annabergſtraße 9, die wegen der Tagesarbeiten in der Gymnaſium⸗ ſtraße angebrachte Abſperrung und ſtürzte in den dort ausgehobenen Schacht. Es iſt anzunehmen, daß der Verunglückte dabei das Genick brach. Erſt am Montagfrüh, als die dort beſchäftigten Arbeiter ihre Arbeitsſtätte betraten, bemerkten ſie den Vor⸗ fall. Sie konnten den Unglücklichen nur noch als Leiche bergen. Nicht auf fahrenden Zug ſpringen! Einer jungen Frau wurde der Fuß abgefahren! * Bürſtadt, 8. März. Trotz aller Warnungen verſuchen„eilige“ Volksgenoſſen immer wieder, auf fahrende Züge oder Straßenbahnen zu ſpriungen. Böſes Lehrgeld mußte eine junge Frau aus Bürſtadt zahlen, die, etwas verſpätet, den Frühzug nach Worms noch benutzen wollte und trotz der War⸗ nung des Bahnhofsvorſtehers auf den ſchon fahren⸗ den Zug aufſpraug. Dabei glitt die junge Frau aus und wurde von einem Wagen erfaßt, der ihr einen Fuß glatt abtrennte. Ann 13. Adi 1033. NRobaue. More, worin er auf die Bedeuung der Stunde hinwies. Die badiſche Regierung erklärte dann am 10. März ihren Rücktritt, und am 11. März ging die geſamte Regierungsgewalt an den Reichskommiſſar über, der dies in einem Aufruf dem badiſchen Volk zur Kennt⸗ nis brachte. Landtagsabgeordneter Walter Köhler übernahm kommiſſariſch die Geſchäfte des Finanz⸗ miniſters, Rechtsanwalt Rupp, M. d.., die des Juſtizminiſters und der Hauptſchriftleiter des„Füh⸗ rer“, Dr. Wacker, jene des Miniſteriums des Kul⸗ tus und Unterrichts. Reichskommiſſar Wagner übte die Befugniſſe des Staatspräſidenten und des Innenminiſters aus. Er beſtimmte den Polizeiober⸗ leutnant a. D. Pflaumer als Kommiſſar zu ſei⸗ ner beſonderen Verwendung und ernannte je einen Hilfskommiſſar aus der Deutſchnationalen Volks⸗ partei und dem Stahlhelm. Vor dem Miniſterium des Innern und dem Staatsminiſterium in der Erbprinzenſtraße erlebte man in dieſen Tagen der Umwälzung große Kund⸗ gebungen. Ueber allen Straßen flatterten die Haken⸗ kreuzfahnen als der äußere Ausdruck der unbeſchreib⸗ lichen Freude über den Sieg der nationalſozialiſti⸗ ſchen Bewegung. Am Dienstag, den 14. März, fand abends auf Veranlaſſung des Reichskommiſſars auf dem Schloß⸗ platz eine Feier der nationalen Erhebung ſtatt Die Wogen der Begeiſterung gingen hoch, als Reichskommiſſar Robert Wagner und die Kommiſ⸗ ſarxe Dr. Schmitthenner und Hildebrand nacheinander das Wort ergriffen. Der Leiter der Preſſeſtelle der kommiſſariſchen Regierung Franz Morallerxr gab zu Beginn am Rundfunk einen Lagebericht. Mächtig erſcholl das Deutſchland⸗Lied über dem Platz. Die Polizeikapelle ſpielte den Großen Zapfen⸗ ſtreich, und unter dem Geſang des Horſt⸗Weſſel⸗Lie⸗ des ging man auseinander. Am 14. und 15. März fanden ähnliche Feiern in allen Städten und Ge⸗ meinden des Landes ſtatt. Der Amtsantritt der neuen Männer an der Spitze der badiſchen Regierung wurde am 17. März durch einen Feſtakt im Landestheater gefeiert, der zugleich als nationale Kundgebung für deutſche Kunſt und Kultur gedacht war. Der ſoeben zum Stellvertreter des Reichskommiſſars ernannte Finanzminiſter Köhler hielt die Feſtanſprache. Es kam der große Tag von Potsdam, der 21. März, der als Geburtstag des neuen Deut⸗ ſchen Reiches auch in Baden bis hinein ins kleinſte Dorf feſtlich begangen wurde. Auf den Höhen des Schwarzwaldes loderten die Freudenfeuer zum Himmel empor. Dienstag, 8. März 1938 Aus der Pfalz Ein vertierter„Vater“ Unzuchtsverbrechen an der Stieftochter begangen * Frankenthal, 8. März. Der Jugendſchutzkammer wurde in ihrer letzten Sitzung in der Perſon des 37 Jahre alten verheirateten Wendelin Morlock aus Ludwigshafen ein Angeklagter vorgeführt, der ſchon viele Jahre hinter Gefängnis⸗ und Zuchthausmauern zugebracht hat und neuerdings in Konflikt kam, weil er an ſeiner 13jährigen Stieftochter fortgeſetzt ſchwere Unzuchts verbrechen be⸗ ging. Der Angeklagte, der als Trinker bekannt iſt, hatte damit außerdem den Tatbeſtand der Blutſchande erfüllt. Die Jugendſchutzkammer erkannte gegen den entarteten Menſchen auf eine Zuchthausſtrafe von zwei Jahren und Ehrenrechtsverluſt auf drei Jahre. Zwei Monate Unterſuchungshaft wurden angerechnet. Der älteſte Bürger Kiechheimbolandens ſtarb * Kirchheimbolanden, 8. März. Kurz vor Voll⸗ endung ſeines 94. Lebensjahres iſt hier der älteſte Bürger der Stadt, Bankdirektor i. R. Eugen German, geſtorben. Der Verſtorbene war Veteran der Kriege 1866 und 1870/1 und Inhaber des Eiſer⸗ nen Kreuzes. Er war Vorſtand des früheren Krie⸗ gervereins, Ehrenvorſtand des Kriegerverbandes Pfalz und der hieſigen Kriegerkameradſchaft ſowie zuletzt auch Ehrenpräſidialmitglied der Bayeriſchen Kampfgenoſſenſchaft. 50 Jahre hindurch war Herr German ferner Vorſtaudsmitglied der hieſigen Volksbank(früher Vorſchußverein) und eng mit die⸗ ſem Inſtitut verbunden. Vier ſüdpfälziſche Gemeinden vereinigt * Landau, 8. März. Die Gemeinderäte von Bil⸗ ligheim, Mühlhofen, Ingenheim und Appenhofen beſchloſſen nach einem Vortrag des Kreisleiters, dem zu bildenden Bürgermei⸗ ſtereiver band Billigheim beizutreten. Dieſer Verband mit dem jeweiligen Bürgermeiſtey von Billigheim an der Spitze, wird zentral die Ver⸗ waltung der vier Gemeinden führen. Die Selbſtän⸗ digkeit der Einzelgemeinden bleibt erhalten. Die bisherigen Gemeinderäte bleiben im Amt. Die bis⸗ herigen Bürgermeiſter werden Erſte Beigebponete, Nachbargebiete Bundesminiſter Glaiſe⸗Horſtenau in Stuttgart Der Miniſter trägt ſich in das Goldene Buch Stuttgarts ein Stuttgart, 8. März. Der öſterreichiſche Bundesminiſter Glaiſe⸗ Horſtenau traf am Montag kurz nach 10.30 Uhr in Stuttgart ein, wo er am Abend im Deutſchen Auslandsinſtitut über das Thema:„Das Jahn 1000 als deutſches Schickſals jahr“ ſprach. Die öſterreichiſchen Gäſte wurden auf dem Bahn⸗ hof von Oberbürgermeiſter Dr. Strölin, dem Leiten des D. A.., Dr. Cſaki, und Stadtrat Dr. Könekamp, herzlich begrüßt und zum Hotel„Zeppelin“ geleitet, Mittags fand im Rathaus ein Empfang ſtatt, bei dem Oberbürgermeiſter Dr. Strölin den Bundesminiſten aufs herzlichſte willkommen hieß. In dem Beſuch des Miniſters ſei ein Zeichen dafür zu erblicken, wie ſtark im Augenblick alle Kräfte am Werke ſeien, um die Mißſtände und Schwierigkeiten zu beſeitigen, die bisher das Verhältnis zwichen Oeſterreich und dem Deutſchen Reich beeinträchtigt hätten. Bundesminiſter Glaiſe⸗Horſtenau dankte dem Oberbürgermeiſter für die liebenswürdige Auf⸗ nahme, die ihn ſchon in den wenigen Stunden ſeit ſeinem Eintreffen in Stuttgart aufs tiefſte berührt und beeindruckt habe. Ganz beſonders freue es ihn, nach der befreienden Tat des 12. Februar in Deutſch⸗ land weilen und Zeuge des ſeeliſchen Aufſchwunges ſein zu dürfen, der heute das ganze deutſche Volk beherrſchte.— Der Bundesminiſter trug ſich hierauf in das Goldene Buch der Stadt ein. In elf Jahren wieder! Das Mainzer Prinzenpaar beim nächſten Jubiläum * Mainz, 8. März. Präſident Bender vom Main⸗ zer Karnevalverein hat verkündigt, daß ſich Prinz Martin I. und Prinzeſſin Hildegard J. entſchloſſen haben, auch beim nächſten Jubiläum des Mainzer Karnevalvereins, dem 111. Jahr ſeines Beſtehens, die Regentſchaft über das närriſche Mainz zu über⸗ nehmen. Am 22. März Mieger⸗Prozeß vor dem Reichsgericht * Frankfurt a.., 8. März. Das Reichsgericht hat Termin zur Reviſionsverhandlung im Mieger⸗ Prozeß auf den 22. März anberaumt. ks. Oggersheim, 8. März. In noch beſonderer körperlicher und geiſtiger Friſche feierte Frau Bar⸗ bara Hartmann, geb. Schwager, Witwe, von hier jetzt ihr 77. Wiegenfeſt. 5 2 Miltenberg, 3. März. Auf dem Weg zur Ar⸗ beitsſtätte wurde die 18 Jahre alte Brunhilde Hif⸗ finger von Erlenbach auf der Elſenfelder Straße von einem Auto aus Miltenberg angefahren. Das Mäd⸗ chen erlitt dabei einen Schädelbruch und ſonſtige ſchwere Verletzungen, denen es bald nach ſeiner Ein⸗ lieferung in das Obernburger Krankenhaus erlag. Der Fahrer des Autos wurde verhaftet. 7 0 9 es n e „ . EDR , 1 . Der Pferdesport in Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗ Ausgabe Baden marſchiert! Turnierplätze u 8 ren. das ſchöne ländliche Rennen Dies iſt um ſo erfreulicher, ber großen Neu aufgelebt iſt wieder in Willſtätt bei Kehl. 5. Seit Nummer 117 —̃̃ ü— aller letzt daran, igen Ge liebten wieder freizugeben. Ueber ſeine wahren Pläne hatte ihr Mann die Ange⸗ klagte nach ihrer Darſtellung in Unkenntnis gelaſſen, als gerade im Hanauer Land und im Ried die bis ſie auf ſein Drängen wegen ihres Beinleidens Zucht des Warmblutpferdes zu Hauſe iſt und das in ein Krankenhaus gegangen war. Vorher ſoll en Große Turniere und Rennen im Sommer 1938 dortige Bauerntum am Pferdeſport hängt. Im letz⸗ ihr eine Salbe mitgebracht haben, von der die Au⸗ nsg. Karlsruhe, 8. März. der auf den ſchönen Nennwieſen bei Karls⸗ ten Jahr wohnte dieſem Rennen Innenminiſter Pflaumer bei. geklagte jetzt annimmt, daß ſie ihr Leiden verſchlim⸗ mert habe. In dem für ſie gemieteten Zimmer habe ſie nur„altes Gerümpel“ vorgefunden, die von ihrem Wie uns der Leiter der Kommiſſionen für Zucht ruhe⸗Rüppurr Auch die SA⸗Reiterei Gel kauft ten Sachen“ ab ſei weg 7 ü. em⸗ 7875* a 5. 5 80 8 3. Ge ekauften„guten Sachen“ aber ſeien weg⸗ 118 Prüfung der Warm⸗ und Kaltblutpferde bei der Ein oder zwei Rennen werden eingeſchaltet, da das war in den letzten Jahren ſehr tätig. Sämtliche Rei⸗ 3 g 5* Landes bauernſchaft Baden, Dr. Hauſamen, mitteilt, pferdeſporlliche Publikum von Karlsruhe und aus terſtürme der Sͤa führten an ihren Standorten und 1 f 5 N werden in dieſem Sommer wieder bedeutende pferde⸗ der Hardt Rennen bevorzugt. Die Stadt Karlsruhe an anderen Plätzen in den letzten beiden Jahren Die guten Sachen der Ehefrau hat die... Geliebte 9 0 e e Lebhaftes läßt ſich die Ausgeſtaltung der Turniere, die mit Reitturniere durch. Zahlreiche Turniere und Pferde⸗ In einem an die Staatsanwaltſchaft gerichteten di 112 3 7 en ländlichen Kreiſen wiederum Rennen bei Rüppurr verbunden ſind, ſehr angelegen prüfungen ſind wieder für das Jahr 1938 vorgeſehen, Schreiben erhebt die Angeklagte die Anklage des Reil einen 9 8 Fin en deren eine ganze fein. Vom Oberbürgermeiſter wurden in den letzten und zwar von der SA-⸗Reiterſtandarte 53, Raſtatt, in Ehebruchs gegen ihre Nebenbuhlerin Lieschen P. und Reihe in dieſem Jahr in Ausſicht ſteht. drei Jahren namhafte Beträge zur Durchführunk Achern, Kehl, Offenburg, Kürzell, Gernsbach und fügt hinzu, dieſe Frau habe namenloſes Unglück über 0 führung fügt hinz F Der allllgemeine Niedergang vor der Maſttüber⸗ der Turniere bewilligt. Birkenfeld; von der Reiterſtandarte 54, Radolfzell, in Konſtanz und weiteren Orten des Seegebietes; von was ſie gebracht, inder ſie ihr alles genommen 1 Laufe für ſie Wert im Leben hatte. Was ſte ſich im a f Pferdeſport hei 9. 8 7 e e e e 25 e VViin e bbrer 25 jährigen Ehe mitverdient und angeſchafft die großen Plätze wie Baden⸗Baden und Mannheim nen Aufmarſch und eine pferdeſportliche Beranſtal⸗ 25%FFͤ TTT 5 195 9 1 80 r 1 80. 5 waren nur noch mit wenigen Pferden beſchickt. Es tung, von der ſich mit Fug und Recht ſagen läßt, daß JJ. wap ee fehlte auch das intereſſierte Pferdepublikum. Die ie dem P 5 5 2 5 25 den in den Monaten Mai bis September durchge⸗ ihr Mann hätten wie die Räuber gehauſt. Das kleinen Rennen— Knielingen Iffezbein Ack a ſie dem Platz nach der Machtübernahme wieder Auf⸗ führt. Die genauen Termine werden jeweils bekannt⸗ Schreiben ſchloß mit der Feſtſtellung:„Ich habe ker⸗ 2 Kuti gen, Iffezheim, Achern, trieb und Mut zu neuem Leben gab. gegeben. Alle dieſe kleineren Veranſtaltungen tun in nen anderen Ausweg mehr, als den, mir das Leben 3 Die Stadt Pforzheim, die bekanntlich einen keiner Weiſe dem Beſuch der großen internationalen zu nehmen.“— Wie der Vorſitzende feſtſtellt, iſt das idealen Turnierplatz errichtet hat, iſt heute zu einem Rennen in Baden⸗Baden, Mannheim uſw. Abbruch. Wirt„mir“ ſo unleſerlich geſchrieben, daß es auch Oberſtleutnant Krueger, der Olympiaſieger des Jahres 1928 Turnier 1937 auf den Rüppurrer Rennwieſen. ſpringt im (Aufnahme: Dr. Burger) Schwarzach bei Bühl und Seckenheim—, die ſich nach der Inflation einer wachſenden Beliebtheit er⸗ freut hatten, verſchwinden in den Jahren kurz vor der Machtübernahme. Mit der Beſſerung der poli⸗ tiſchen und wirtſchaftlichen Verhältniſſe ſeit 1933 ging es auch mit dem Pferdeſport in Jen inte ess ate Fall S ERICHTSS ERIC HTE 3 AUS NAHAUE UND FERN Die Geliebte ihres Mannes erſchoſſen Ein Eiferſuchtsdrama vor dem Verliner Schwurgericht NRG Berlin, 8. März. Unter der Anklage des Mordes, Mordver⸗ ſuchs und Schußwaffenvergehens hat ſich vor dem Berliner Schwurgericht die 51 Jahre alte Marianne Jüngel zu verantworten, die am 18. Juni vor. Jahres die Geliebte ihres Mannes erſchoſſen hat. Ein vorher auf ihren Mann ab⸗ gegebener Schuß war fehlgegangen. Die Angeklagte hatte im Jahre 1912 geheiratet, ihre Ehe war aber von Anfang an nicht glücklich. Nachdem J. ſchon einmal im Jahre 1933 Beziehun⸗ gen zu einer anderen Frau angeknüpft hatte, kam es zu einem ernſten Zerwürfnis, als im Jahre 1936 eine nene Geliebte, 1 ſich noch mehrfach mit ihm. Dann erſt erfuhr ſie, daß ihr Mann bereits im Juni 1937 mit ſeiner Geliebten zuſammengezogen war und die Möbel dorthin hatte bringen laſſen. Seiner Frau hatte er völlig ſalſche Angaben über ſeine Wohnung und den Verbleib der Möbel gemacht. Die tödlichen Schüſſe Als die Angeklagte alle dieſe Dinge in Erfahrung gebracht hatte, ſteckte ſie am 18. Juni 1937 die Schuß⸗ waffe zu ſich, erwartete die P. vor ihrer Arbeitsſtelle und folgte ihr unbemerkt in ihr Haus. Nach einiger Zeit kam ihr Mann mit ſeiner Geliebten die Treppe herunter. Beide gingen an der Angeklagten vorbei, ohne ſie zu ſehen. Nach einer Weile kehrten ſie zu⸗ 8 als„uns“ geleſen werden kann. Dieſe Zweifelsfrage läßt ſich aber nicht genau aufklären. Die Angeklagte betont aber immer wieder, daß ſte nur ihren Mann und ſich habe töten wollen Wie ſie dazu gekommen iſt, auch auf ihre Nebenbuhlerin zu ſchießen, will ſie nicht wiſſen. Ehemann verweigert die Ausſage In der Beweisaufnahme verweigerte der Ehe⸗ mann der Angeklagten, auf den ſie einen fehlgehen⸗ den Schuß abgefeuert hatte, die Ausſage. Sehr ein⸗ gehend äußerte ſich dagegen die Schwägerin der An⸗ geklagten und ſuchte dieſe zu belaſten. Der Vor⸗ ſitzende mußte mehrfach eingreifen und ihrer in manchen Punkten etwas lückenhaften Erinnerung nachhelfen, damit nicht ein zu einſeitiges Bild ent⸗ ſtand. Nach Vernehmung einiger weiterer Zeugen wurde die Verhandlung vertagt. k. Weinheim, 8. März. Ein Frühlingsbote aus dem Süden, der Storch war da, nahm aber auf keinem der beiden Neſter Platz. Vielleicht wartet Meiſter Adebar auf ſeine beſſere Hälfte. Das Neſt auf dem Roten Turm war in den letzten Jahren merkwürdigerweiſe nur vorübergehend beſetzt. Wenn Du dem sommer Deln Wüw.-Opfer gibſt, gibt Du es aden wieder aufwärts„ 2 8 . 5 5„„*** 1 105 250 e P. 1 Im Juli 1936 rück. Nun trat die Angeklagte mit den Worten: dem deutſahen Bein und damit Vr, e„Ja, da bin ich!“ ihnen auf einem Treppenabſatz Dir feld f. SA ⸗Reiterſtandarten Turniere und Ren⸗ ſtandarten, in Südbaden swei aufgeſtellt. Damit begannen die nen wieder. Die SS⸗Reiterei Manne auf der Straße und es gab eine heftige Eifer⸗ ſuchtsſzene. Als ſich die Angeklagte im Auguſt 1936 auf Drän⸗ gen ihres Mannes wegen eines Beinleidens in ein entgegen und gab auf ihren Mann einen Schuß ab, der jedoch ſein Ziel verfehlte. Jüngel fiel vor Schreck die halbe Treppe herunter. Durch zwei wei⸗ tere Schüſſe in den Kopf ſtreckte ſie dann ihre Neben⸗ 2 ie und verantwortlich ür Politik: Dr. Alois Win bauer. 10*;. 8 2 ke 0 i. ei Stellvertreter des H i d TI Theater, veranſtaltete ſchon im Jahre 1933 in Karlsruhe A, begeben 8 gab er die den ene buhlerin nieder. Anſchließend will ſie auf ſich ſelbſt e e 8. 3 zwei ſehr ſchöne Turniere zuſammen mit der berit⸗ ohnung auf, ließ die Möbel auf einen Speicher die Waffe gerichtet haben. Der Schuß iſt aber an⸗ delete: 1. B. W. Mürte e.— Lezaler Seu: Or. Feig da mne s. bringen und mietete für ſeine Frau ein möbliertes geblich nicht losgegangen. Inzwiſchen hatte ſich der ere. wd manner Südweſtdentſche Amſchau, Geriche tenen Polizei. 1934 trat die SS⸗Reiterei bei der großen landwirtſchaftlichen Grenzlandſchau auf. Ein ſehr ſchönes, groß angelegtes Turnier folgte 1235 auf Zimmer Dann wurde er zu einer Kur verſchickt Und ließ in der ganzen Zeit ſeine Frau ohne ſede Mann von ſeinem Schreck erholt, und er vepanlaßte die Feſtnahme der Angeklagten. Am nächſten Tage und Bilderdienſt: Curt Wilbelm Feu nel, ſämtliche in Mannheim. Dr. E. F. Schaffer, Bertin Feen Schriftleitung in Berlin; Südweſtlorſo 50. 5 85 0 g— Näckſend 5 den Rennwieſen bei Rüppurr. 1986 führte die Ss mit Hane 1 5595 2 5 25 Unter a debe ſtarb ſeine Geliebte an den Folgen der beiden JT ſendung nu der im befreiten Rheinland wieder eingerückten 9 1 55 8 0 0 chi 7 8 ſchüſſe im Krankenhaus.. Drucker—5 Verleger: Nene e Zeitung Wehrmacht, der Polizei, H und nielen auswärtigen Bezug auf ihre Nebenbuhlerin geäußert haben: De. Frih Bode& Co., Maunbelm, R 1,—6. Zivilſtellen ein Turnier in großem Rahmen durch.„Es iſt mir jetzt ganz egal, wenn ich ſie treffe, Das Lebensſchickſal einer Frau Verantwortlich— 27 ee Mirteilungen 1937 wurde das Turnier durch den Waffenring deut⸗ ſchieße ich ſie nieder!“ Die Vernehmung der Angeklagten vor dem Ber⸗ Zur geit Preisliſte Nr. 8 gülkig. ſcher Kavalleriſten veranſtaltet. Im Oktober 1936 beſorgte ſich die Angeklagte eine liner Schwurgericht enthüllte das Lebensſchickſal einer Die Anzeigen der Auen 3 8 Ae erſcheinen gleich⸗ 72 2 N f 7912 1 518 pan i er Ausgabe Am 18. und 19. Juni d. J. wird nun das Schußwaffe, verſuchte aber noch mehrmals, das Ein⸗ Frau, die ſtets redlich und fleißig gearbeitet bat. N 4 Nungg 3 2— urnie diſchen Pferdeſtammbuch in vernehmen mit ihrem Ehemann wieder herzuſtellen. Als ihr Mann die Beziehungen zu der 23jährigen Ausgabe A Abend über 9 500 ier vom ba 1 5 8 2 0 5 878 3 Zuſammenarbeit mit Wehrmacht, SS, SA, HJ Auch als der Mann die jetzt noch in der Beruſungs⸗ Lieschen P. angeknüpft hatte, ſuchte er ſeine Frau Ausgabe B über 11 000 a und Zivilreiterei veranſtaltet, und zwar wie⸗ inſtanz ſchwebende Eheſcheidungsklage erhob, traf ſie loszuwerden. Die Nebenbuhlerin ſelbſt dachte zu Geſamt⸗D.⸗A. Monat Februar über 21509. * 7 s. 7. SGoldhyp.-FPfandbriefe 8. 7. N. 3..7 * Pr Ank furt Anleihen.Kom.-Verb. 4% Br. Od. Pfbrf. v. 5 1535 Nh. 99 254 05 A 1 76020 90.0 Ari en. 8 ſpenp. Hartſtein 144,0 144,0 6 103,7 104,0 Verkehrs-Aktien 74 2 5 ann 5 1 aur. Br orz 2 5 run ilfinger e 1 7 2 225 1 Oderheſſ. Pr. Ang.. h 109,0 100,0 8. 7. 4½ bo, R 38,830,809. 100,9 Dab. Motoxenw. 149.0 150.0 i 3 e af. za Pee Deutsche a do R 22. 100,0 100,0 4% BayrVodener. 5% do. Lig. 1— 102,2 102,2 Bemberg. J. B. 140% 1470 fafenmuhte 151,0 152,0 Part⸗u. Bürgerdr. 1. lestverzinsl. 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Ct A b 3 * 5 5„ 2. nmech.( n„ N 5. 5. 83 1888: 1075 1075 7. S und 9.. 100,0 100,0 8% 0 eld Ie Sesrüder. 74½ 5 70½22 FeldmüßieBapier 138.2 138,0 Mocnus.... 10 de. Ste 2955 5„1028, 43 99,50 381038„ 111 11,5% do. 8 f 100 0 100.0 Landschaften 5 Drauz 8 8 99750 99,80 A erte 1 5 1 5 ricbeichs hüte.. Kotoren Darm, 117,5 117% 5 amd 1433 143845 ee„ 55 5 1855 115,5 115,5 9 1 5 8 5 5 olbſchmidt 45,0 145,2 Utederrh- Bed 142,0 142,0 Voigt& Haeſſne nr./ Stahlwerke(heinelbe un. 119.2 1192 4% Oſtpr.Landſch. Liq. Gold VII, Aſchaff. Buntvap. 94, 94 ö„145,„20 Riederrz. Leder 1 90 def 3 er. Stahlwerke heinelbe ine 194* aükbet e 13257 122,7 8 2 24 10270 102.01 LK 4 1627. e Lit. k. Ju. 70. A. 102.0 102,1 de. Bello., Uisner- Rabſe„ 48,6 f Volibon Seil 2 9 5 2 1958 2 8. 7. 8 7. 8. 7. 8. 8 8. 755 8.* 8. 7. 8. 455 8. 565 Berlin 10 90.62 5 achm Ebadewtg 134,2.. Dresdner⸗Leipz. Hoesch. öln gw 113.5 114, atronzeuon„ 14,5. Slemens& Halske 202.5 209,5 Berl. Handelsgef. 13,6, 18,6 8 5 11 130 1306 Landschaften 3 Hyndk. 3000 I 2 1230 12 Schneapreſſen Soffm⸗Stärke 50,5.. lleckarwerke.. 110,0 115 Stader vederfabr, 132.0 132.5 n 123,5 123, Deuisce Pommern Alib. 1% Schl. Landſch. 5½ do. Ne 102,2 102,2] Baſalt A. G... 64,37 64,500 Düren. Metal. ee ee Bhil. Holzmann 162,2 163,7 Niederl. Kohle.. 175,7 Sram Penn Deutſche bank.. 1277 128,0 N* festverzinsl. Werte S Alibeſ 136,2 13771 e 88 2005 4½ o. Kom. 1 50 100,0 100,0 Bayr. 8 28* r 2 50 192 5 3 aten 5 1923 15 e 11.5 7 5 1 1230 124.0. 1 5 3 N 1* 1 5 d ektr.** 0 unam. obe 85 1 7* 5 5 e. Dt. Eff.⸗ u. 4„50 ö 8 2 24 5 5 8 2 55 Alder 137,7 1557 5½ do. Abfind 102,0 100.0 1 25 1 100,0 100,0 gerd Elett, 140 intracht Braun 12558 85 Ine bergan 5 3 108,5 8 Stolbeiger ar 142 1440 25 e 1256 128 elch, 7 15 4½% ü dkred. indl Br., iſenb. 162,0 162,0„ 5* Istelberger Zink: Dit. Hypoth.⸗Ban,, Rentenbrieſe, Schusgebiete 4% Aachen v. 20 99,. Stadtschaft 40 75 25 100,0 100,00 do. St.⸗Br 1. 240,0 1. 130,7 130,60 f. de. Benußſch. 145.2 14275 dean Braunk... Febr. Stollwerf 128,0 127) Dt. fberſer⸗ Baut 120,0 130,5 7. 45 Berlin 88 108.0 schaften 40 5 5 5 do. Kraft u. g. 170,0 170,5 Eleker Licht u Kr. 145,5 14678 Immob. Münch, 70,— 79. kittler, Werkzeug... Südd. gucker 211,2 211,70 Dresdner Bank 115, 115 108 8. 5 f 3 5 162 5 5 sInduftriehlauen 150,2 151,0 PommEiſengieß. 14% 11 10 84,25 84 8 a 5 Df. Reichsanl.27 102,0 101,9 3 8 3 95,62 05750 e 100,0 100,0„ Benz Küruberg 1172 11 5„. acobſen. W. 83,50 85,02 Ponarth, 18955 hür. Elektr. u. A g 0— an 115 2155 raunſchw 2 1 Brauh. 2 9 55 77555 0„„„„ S 88 5 8. 5 5— 4½ R- Schatz 8 99,0 0,0 4½ Breslau 28 ũ.. 4% Pr. JZenkral⸗ e... 101, Braun u. Brikett 201,0“ e 126,5 12075 John, J.... 88,50 88,50 Bongs& Zahn. ee. 14 o g Hv at anom. 15 18777 Edo. 1888 2. F. 799555 92,4% Duisburg 28 Stadtſch. R 5. 7 100,0 100,0% Khür, Lanbes⸗ Brem. Wollläm.. 149%[Erlang-Daumw. 160,5 pahla, Porzellan 150,0 Ureußengrüde.„„. Tuche, Dreuerel 100,4 fig Weft. oder 143,0 143,5 4 Reichsanl. 75 4% Düſfeldoff 26 2 Hyb.⸗Gl. 3 21 100,0 100,0 Irown, Bop. 4 C. 138.2 130,3 Taft tn 153.0 adebergexportb. 5 Tuchf br. Aachen 113.0 111,7 Süächſiſche Bank 110.0 110,0 2% Beuge 1088 155 1055 8 4 Kae 20 8 8. Uypothel.-Banb Werte 4% Weſtd oben 5 i e 122,0 121,0 5 3 4 11 1502 fal. ache 20 1097 5 g 1250. 1 od.. 1 25 5 3 4½ Kaſſel 29— kredit kn. 8 100,00 Buf bt...„* lLarbenin 5„ amag 102.5„ Reichelt Metallſch. 17 erein amb. 135 5 4% do.„ 4% Leipzig 28. 99,50 99,50„„% 5 8 2 5 2 118 Reinecke. 169,2 er, Spielkarten 24,.. Wſed⸗Bobeikreblt 1284 1280 4% Vaden 2,. 1000 2 Pe C ü öl attonn Dresden 120,9 120,5 Fans Sglan 2 een g„ Aalen ez 145,0 144.5 ene Eder 1100. 5 0 4% Bagern 27. 100.2% do. ne erl. Waffe.. 113.2 113,2“elten& Gai. 140,0 131, 2 ofs g. w. Shen 1570 1577 Rbein Braunk. 232, 1555 bo, Gunz Masch. Verkehrs-Aktien e 1002 1000 4% Panchen 5% erl. Lig 8. 108.0 102,3 Industrie-Obligationen Cem. Genen ede aa 12. 12200 Sednsaed Jaucb. 105,7 1052 ee ae 129,7 68 a dee 1125 155 Aachenfeleinbahn 80,— 81, 1* 5 22 N 5 1 8 95* 4% L 1557 1000 109 44 Weben 2 9555 Jann. Hop. 29 109,0 102. Ser be 10. dg. Sab Heft ß e e 0. Sager 188 1295. 15 2 dg gen e, 40 1 15 1 8 1 1698 100 Wenne%%ͤ ga e 8 ee 1 15*NV„ÿ' 1 10058 100,8 Goldpfbr. 1 88 100%¶//ꝗ ittelſtahl 38 hriſtop F 8 1475 14850 Küpperabuſch, f 5 55 Kledel de Haan 1288 1 Dral 153,3 3% Hapag 255 1 7 ellſtof... Concordia Bergb. 100,2 106,. 8 ö 8 Moſenthal, Porz. 101,3 1015 anderer⸗Werke. 177,0 177,7 90.80 bahn 102.0 102.2 9 r. Odertbk.. 4% Koons 00 0 10005 9. 1 9515.. Conti. Gummi 209,7 210,7 clas Schalke. 178, eo ahmeyer& Co, 120,2 120,60 Robdergrübe„Har Fiſen. 109,0 Pam 117 5 n bez: 102) 40 2 Ptandbr. und Schuldſ, e 0n. 218 1806 100 öls Baer Art.: 105 105g Geese Ge. 1 0 bene:, e ene ee e, Selber„ 8273 d. Gg, Gbrtör 105,7 106,2 andbr. un chuld 4½% fFrkf. Hyp. 116 100,0 100,0 7 atmler⸗Benz„ 141, 141,8 Sa 137,2 137,0 Leipz. Br. Riebeck 97.87 87,50 fend Nit 1 55 1 857 9 72 8. 95728 Nordd. Lloyd„ 77.62 78, 12 Tic. Ant Ars. 128 17 Sftentt Kredit. Anstalt, older 1955 100% 1 3 bisch Atlan. Tel 1250 885 G00 8 55 1 255 225,0 Seopoldgeude.. 127 ase wet 957 150,0 1210 0 Westen u. 90,25 99,50 Versicherungs-Aktien Aden neee e eren e oo 6 eg U. 2 Afgingef 28 gg Jip ie Pabeg 1. Guano ell. 18 lis S einde tegen. 1888 155 achſenwerk„ Wei Deut: 00. Aach. u. Ot. Heuer 1037 1035 Tila Altbeſ. 131,8 13178 e 1 7 8 100,1 100, 1% Harp Vergb. 2250 120,2 da. Con Bas 120,5 120/82 Werte.„ Zindner, Gottft. 155,0 158,5.„„ 5 115„„de Mane, hüring.Altbeſitz 13252 132,2 25 5 1075 27 5 Bodkr. 6 Siem.& Halse da. Erdöl. 140,5 141,2 aderm.& Gucken 106,0 106,5 Eingner⸗Werke. 8. ˖ er⸗-Rüpp.. Allianz u. Sttg. B. 275,5 275,0 5 5 S Wintershall 90„ Dr. Schußhgeb.⸗ 4% de. a., 100,0 Goldhyp. f 18 100,0 1000 bo. Kabelwerte.. llackethal, Draht. 145,5 Loks. Krauß 1375 13780 San 0 1227 128.50 Wiſfner Meizu. 550 107 do, Lebensbök, 230,0 220,0 Anieie. 180 1,84. 4% Pl. 18 100 1%% Mitteld. Bor. Akten do. Lingleum 168,0 172, Pageda... 12710 127, fannesmann. 114,0 114, Sar Scho 123,0 gton.. 15170 151500 Cerlin Fencrverſ... 2250 u e 10000 100,0 R II.. 100,0 100,0 indusi e 5 Spiegegl.. 143,5 Halleſche Maſch. 119,0 118, Hansfeld, Bergd.. 152,0 Schleß⸗vefries 151 148,0 Masch. Fb. 204,2 20070 Folonia⸗Feu er. 4% Württ. 55 15 7 85 ndustr 150 0 ebe Harders Ga 153, 154, 5 13,5 e n.% 3 1650 gel 1 55 12 140% Feandeeg 5 2 K. 7„„ fecumulat.⸗J o Tel u. Ra————— ummi 5 U. 15 do. Elektr. u. Gas 9 euens2ms 8 10 5 4% Peladte e 3„ 5 8 I e der 1110 f 15000 5„ 14952 Meret 50 rau 121, 12ʃ5 Sade 14778 1480„360 Toaring tage. 4, 8850 10 0 p. 100,0 1. 15,0 do. Waffen. Uw.. erhof Br. bäadt, Atelſe und Städte 1 e 1000 229 545 de. aud 25 1022 10272 Ae de do. Elſenhand. 182.2 Retalgeſell chat 13,2 138,0 S e e 15500 1538 Sank-Aktlen Kolonial- Werte 5 4½ Brandenbg.20 99,75 2 15 4% N 90 101½ 10,2% 1. Bk. Ammendorf. Pap. 121.5 121, Pdier⸗Werke. 153,2 Heise d an 18% Suse Go. 1 70,0 17% un F 105,6 192 Otſch.⸗Oſtafrita. 128,8 eee e, ee z: 5,75 69. 6 9 vf 50 4e 100 0 100 6 Ansewertf B. 20 1 Dierle Eheim. i e eee VVV — 1 4% Pommern 30 00, 4½ 9..A. 261 M% Ur. Pander. Anhalt. Koblenrw. 1232 133,2 Dorin, Akt ⸗ Br. Mineldeſch Stab. Schwaben Bank Praulag 155 123 Neu-Guinea 12 4½% Sachſen N. 18 90,5 Goldhyp. k 50 100,0 100,0 Ane ellſt. 140,7 do, Unionbr. 25 Mühle Ri.. Seld Naumann 15578 159,5 Bayr. Fp. u. WH. 106,7 100, Otavi⸗Minen 29,12 20,258 4% S. Holst K i. 4% dt, Kom, 2/26 100,0 100,0 ½ do, Kom. 20 100,0 100,0] Augsb.⸗N.Maſch⸗ 4500 150,2 lTresbner Gardin 1 7 Hergw..... Stemeusglatind 128,8 128,6] do. 4. 1120 112,0] Schantung⸗ h. Ach 12670 1270 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausges Fußball in der Pfalz Bombenſiege der Spitzenreiter— Später Endſpurt von Rheingönheim Verbandsſpiele der Bezirksklaſſe in der Pfalz, die rgangenen Sonntag von herrlichſtem Frühlingswetter 0 et waren, brachten der Oſtregion folgende Er⸗ gebniſſe: TS Ludwigshafen— J Speyer 972 S Neuſtadt— Bf Frieſenheim 114 Vin Frankenthal— 03 Ludwigshafen:0 TS Rheingönheim— 04 Ludwigshafen 311 8 Mutterſtadt— SpVg Mundenheim 114 In außergewöhnlich großer Form präſentierte ſich dabei die Elf der T S 66 61, die juſt zum Endkampf um den Meiſtertitel in ihre bisher beſte Verfaſſung geroten iſt Speyer wehrte ſich wohl ſehr tapfer, aber gegen den präch⸗ tig ſpielenden Angriff der Ludwigshafener, der förmlich wie aus der Kanone ſchoß, war man machtlos. Die S Neuſtadt mußte gegen Frieſenheim nicht unverdient die Waffen ſtrecken. Die ewigen Umſtel⸗ lungen und Neuformierungen einzelner Mannſchaftsteile laſſen nicht den Faden zu einer Gemeinſchaftsarbeit finden. Diesmol hatte man eine Erſatzvertsidigung aufgeboten, die kaum genügen konnte. 03 Ludwigshafen hatte in Frankenthal nicht viel zu beſtellen. Man beſchränkte ſich in der Hauptſache auf die Defenſive, um den Sieg des VfR ein erträglichem Rah⸗ men zu halten. Die Treffer, darunter ein Eigentor, fielen erſt nach dem Wechſel. Die tapfere TS G Rheingönheim hat die Flinte noch nicht ins Korn geworfen, obwohl kaum noch die Mög⸗ lichkeit beſteht, vom letzten Platz der Rangordnung wegzu⸗ kommen. Diesmal war es die alte Germania 04, die den Formaufſchwung der Vorſtädter zu ſpüren bekam. Munden heim mußte in Mutterſtadt weit ſchwerer kämpfen, als es das Reſultat dieſes Kampfes, der ſehr hart verlief, vermuten läßt. Der entſchloſſenere Sturm mit den beſſeren Einzelkönnern ſowie die überlegene kör⸗ perliche Kraft der Mundenheimer waren dafür ausſchlog⸗ gebend, daß die Zähler an den Gaſt fielen. In der Abteilung Weſt ging das harte Bruſt⸗an⸗Bruſt⸗ Rennen der Spitzenreiter Vſe Homburg und SV Nieder⸗ nuerbach weiter: fe Homburg— Fe Rodalben:0 SC Kaiſerslautern— Homburg⸗Nord:1 MSW Kaiſerslautern— 05 Pirmaſens:2 SW Niederauerbach— VfR Kaiſerslautern 411 Kammgarn'lautern— Pfalz Pirmaſens:0 Den Reigen ſeiner Heimſpiele beſchloß der Vf. Hom⸗ Burg, der übrigens zuhauſe keinen Punkt abgegeben hat, gegen den in letzter Zeit mächtig aufgekommenen F C Rodalben. Die Gäſte hatten das Pech, den Meiſter⸗ ſchaftsanwärter in Ueberform anzutreffen, ſo daß ſie ziem⸗ lich ſang⸗ und klanglos eingingen. Der SC Kaiſerslautern empfing in Hom⸗ burg⸗Nord einen Gegner, dem ein recht guter Ruf vor⸗ ausging. Die Gäſte erfüllten auch faſt die in ihr Können gehegten Erwartungen, trotzdem ſie gegen den gut auf⸗ gelegten Sportelub die Segel ſtreichen mußten. Zwei Platzverweiſe gab es in dem Spiel der Männer⸗ turner gegen 05 Pirmaſens, als zwei Heißſporne nach dem erſten Treffer der Pirmaſenſer aneinander ge⸗ rieten. Nach dem Wechſel erhöhten die Ger auf 210 und erſt 10 Minuten vor Schluß vermochte Kaiſersloutern das Ehrentor zu erzielen. Die Partie in Niederauerbach zwiſchen dem Sport⸗ herein und dem VfR Kaiſerslautern war über Gebühr hart. Auch hier mußte ein Spieler vorzeitig ben Weg zur Kabine antreten, da er ſeinem Temperament zu ſehr freien Lauf ließ und nachtrat. Mangelndes Stehvermögen ließ Pfalz Pirmaſens gegen die Werkmannſchaft von Kammgarn Kaiſers⸗ lautern nur in der erſten Hälfte ſtarken Widerſtand leiſten, ſo daß man nur mit:0 in Rückſtand kom. Nach der Pauſe wor es mit den Kräften der Spieler jedoch vor⸗ bei, ſo daß ſie noch über vier weitere Minustreffer quit⸗ tieren mußten. Die Tabellen beider Abteilungen zeigen nun folgendes Bild: Pfalz⸗Oſt Vereine Spiele Tore Punkte Vfit Frankenthal 17 50˙28 28 TS Ludwigshaſen 16 52.18 27 SpVa Mundenheim 16 45725 22 89 Oppau 15 34.24 19 FV Speyer 17 29 93 17 Vie Frieſenheim 16 26˙47 13 04 Ludwigshafen 17 21:29 13 03 Ludwigshafen 16 15:27 12 n Mutterſtadt 15 23 26 11 S Neuſtadt 155 2848 8 Tec Rheingönheim 18 27:50 8 . Pfalz⸗Weſt Bf Homburg 18 77.18 30 Niederauerbach 17 51˙30 26 BfR Katſerslantern 16 38:25 21 FC Rodalben 18 37¹·˙29 21 Reichsbahn Kaiſersloutern 18 38.41 18 ( Pirmaſens 18 34:89 18 Kammgarn Kaiſerslautern 19 39:39 18 SC Katſerslautern 18 40:29 17 Homburg⸗Nord 16 36280 16 Te Kaiſerslautern 18 30˙83 13 Pfalz Pirmaſens 19 21156 10 Ic Kindsbach 15 19784 2 De utſchland ſpielt in Straßbur Spielplan zur Fußball⸗Weltmeiſterſchaft 1938 Der Vorbereitende Ausſchuß für die Dritte Fußball⸗ Weltmeiſterſchaft 1938 in Frankreich hat in ſeiner Pariſer Vom Unglück verfolgt Nach klorer Führung im Kampf um die Europameiſter⸗ ſchaft im Schwergewicht landete der Titelverteidiger Arno Kölblin⸗Berlin bei ſeinem Herausforderer Heinz Lazek⸗Wien einen Tieſſchlag von ſo unglücklicher Wir⸗ kung, daß Lazek aus dem Ring getragen werden mußte. Arno Kölblin war von ſeinem Mißgeſchick ſo tief be⸗ troffen, daß er in ſeiner Ringecke bittere Tränen ver⸗ goß. Lazek bäumt ſich nach dem Tiefſchlag wild auf. Einen ſo bedauerlichen Fehler hat man lange nicht mehr erlebt.(Schirner, Zander⸗Multiplex⸗K.) Tagung am Wochenende den genauen Spielplan für die Endrundenkämpfe auf franzöſiſchem Boden feſtgelegt. Deutſchland trifft in der erſten Vorrunde am 5. Juni in Straßburg auf die Mannſchaft der Schweiz oder Portugals. Gewinnt Deutſchland dieſes Spiel, dann trifft es in der Zwiſchenrunde am 12. Juni in Lille auf den Sieger der Begegnung Ungarn oder Griechenland gegen ÜSA oder Niederländiſch⸗Indien. Geſetzt den Fall, daß Deutſchland auch dieſes Treffen gewinnt, dann ſteht es am 16. Juni in Marſeille im erſten Vorſchlußrundenſpiel. Der genaue Spielplan hat folgendes Ausſehen: Vorrunde: 5. Inni: Straßburg: KA. Deutſchland gegen Schweiz oder Portugal; Lyon: B. Oeſterreich gegen Schweden; Reims: C. Ungarn oder Griechenland gegen USA oder Niederländiſch⸗Indien; Paris: DD. Frankreich gegen Belgien oder Luxemburg. 4. In ni: Paris: E. Argentinien oder Mittelamerika gegen Rumänjen. 3. Juni: Le Havre: F. Tſchechoſlowstei oder Bulgarien gegen Holland oder Luxemburg; Toulouſe: G. Braſilien gegen Polen oder Jugoflawien; Antibes: H. Italien gegen Norwegen. Zwiſchenrunde: 12. Juni: Lille: 1 Sieger aus A gegen Sieger aus G: Marſeille: 2. Sieger aus E gegen Sieger aus B; Paris: 3. Sieger aus H gegen Sieger aus D; Bordeaux: 4. Sieger aus Gu gegen Sieger aus F. 3 Dienstag, 8. März 1938 —.ͤk!:ꝛ 4. 1 . Die Spiele der Hanoͤball-Vezirksklaſſe Staffel 1: Hoher Sieg des Sp Schwetzingen 'ſchaft Käfertal— Sp Schwetzingen:12(:6 Die Leutershauſener Handballſpieler hatten dieſes Spiel mit Spannung erwartet, hätte doch ein Punktverluſt der Spargelſtädter dieſen den gefährlichſten Gegner etwas vom Leibe gebracht. Aber es wurde nichts daraus. Die Käfer⸗ täler lieferten wohl im Feld ein nettes Spiel, bei dem ſie dem Gaſt ebenbürtig waren, aber ſie konnten nicht werfen. Wohl hatten die Gaſtgeber faſt die gleiche Anzahl Tor⸗ gelegenheiten wie die Gegenſeite, aber ſie trafen das Ziel nicht. In dieſer Beziehung waren die Gäſte weit über⸗ legen, und dieſer Umſtand war ausſchlaggebend für den unerwartet hohen 12:6⸗Sieg, der bei der Pauſe mit 62 ſchon feſtſtand. Staffel 2: Poſt Mannheim leiſtet Schrittmacherdienſte Poſt⸗Spy— TV Handſchuhsheim 10:5(:9) Dieſes Spiel der Bezirksklaſſe hatte einen guten Beſuch aufzuweiſen. Die Poſtler hatten ſchon gegen Reichsbahn eine weſentlich verbeſſerte Form an den Tag gelegt, ſo daß man ihnen ſchon einen Erfolg gegen den Meiſterſchafts⸗ kandidaten zutraute. Vor allem im Lager der Reichsbahn war man ſehr optimiſtiſch und erwartete von den Poſtlern einen Sieg über den härteſten Rivalen, der damit faſt aus⸗ geſchaltet iſt, braucht doch die Reichsbahn nunmehr nur noch eineen einzigen Punkt, um Meiſter zu werden. In dem Treffen, das Pfrang(Weinheim) zufrieden⸗ ſtellend leitete, gab es vor der Pauſe ausgeglichenes Spiel, wobei die Platzherren leicht im Vorteil waren. Zwar Die feierliche Ausloſung der Fußball weltmeiſterſchaft In Paris fand im Uhrenſaal des Auswärtigen Amtes die Ausloſung der Vorrunde zur 3. Fußball⸗ Weltmeiſterſchaft ſtatt. Zahlreiche Mitglieder des Diplomatiſchen Korps, Vertreter der franzöſiſchen Regierung, der Stadt Paris und führende Männer des internationalen Sports wohnten dieſem Akte bet. Der kleine Enkel des Präſidenten des Inter nationalen Fußballverbandes, Rimet, nimmt aus der Urne die Kapſeln. Deutſchland erhält als Gegner in der Vorrunde die Schweiz oder Portugal. Vorſchlußrunde: 16. Juni: Marſeille: Sieger aus 1. gegen Sieger aus.; Waris: Sieger aus 3. gegen Sieger aus 4. Kampf um den 3. und 4. Platz: 18. Juni: Bordeaux. Endſpiel: 19. Juni: Paris, Stadion Colombes. Belgiſche Amateurboxer tragen Ende März zwet Kämpfe im Gau Mittelrhein aus. Am 25. März ſind die Belgier in Aachen und am 26. März in Trier. In beiden Städten ſtellt ſich eine Staffel des Gaues Mittelrhein als Gegner. In Speyer⸗Dudenhofen ſollen in der Radrennſaiſon 1938 folgende Renntage veranſtaltet werden: 17. April, 22. Moi, 23. Juli, 28. Auguſt und 9. Oktober. (Weltbild, Zander⸗M.) waren zunächſt die Gäſte tonangebend, die ſich auch eine :2⸗Führung hatten erkämpfen können, die aber nicht ge⸗ halten werden konnte. Bis zum Wechſel lag Poſt mit:4 im Vorteil. Die Gäſte konnten dann aber nach der Pauſe auf dem großen Feld nicht mehr recht mitkommen und ge⸗ rieten immer mehr ins Hintertreffen, während die Poſtler einem ſicheren Sieg entgegenſteuerten. Mit 10:5 gelang ſchließlich der Poſt ein für die Reichsbahn wertvoller Sieg, der ſchon allein faſt den Staffelſieg bedeutet. Jahn Weinheim— TG St. Leon 81:11(:5) Einen intereſſanten und harten Kampf lieferten ſich obige beide Maunſchaften an der Bergſtraße. Obwohl für beide Teile nichts mehr auf dem Spiel ſtand, ging es hart auf hart. Schon frühzeitig mußte ein Leoner auf Ge⸗ heiß des Unparteiiſchen hinter die Barriere. Wenn auch die Mannſchaft ddaurch ins Hintertreffen kam, ſo konnte Süddeutſche Mannſchaftskämpfe im Ringen In den Gauen Baden und Württemberg wurden am Wochenende die Mannſchaftskämpfe der Ringer fortgeſetzt, und auch im Gau Südweſt gab es eine Begegnung, die den zweiten mainheſſiſchen Vertreter für die CEurdrundenkämpfe ermittelte. Im Gau Süd weſt iſt jetzt bis auf die Saar jeder Be⸗ zirk zu den Endkämpfen bereit, nachdem am Wochenende in Darmſtadt der Stichkampf um die zweite Nertreterſtelle des Bezirks Main⸗Heſſen zwiſchen Eiche Hanau und Stu Lampertheim ausgetragen wurde. Die Hanauer gewannen den Kampf mit 10:6 Punkten. Bei den Lam⸗ pertheimern fehlte Bantamgewichtsmeiſter Adam Müller, der ſeinen Kampf zwar nachholen kann, aber an dem Siege der Hanauer nichts zu ändern vermaa. Mainz 88 und Eiche Hanau ſind alſo die Vertreter der Gruppe Main⸗ Heſſen bei den Gaumeiſterſchafts⸗Endkämpſen. In Baden fand in Konſtanz Ler Rückkampf zwiſchen dem dortigen KSV und dem SV Freiburg⸗Haßloch ſtatt. Nach der:11⸗Vorkampfniederlage revanchierten ſich die Konſtanzer durch einen überlegenen 12:4⸗Sieg, der ſie gleichzeitig neben den beiden unterbadiſchen Vertretern, VfTugt Feudenheim und Eiche Sandhofen, ſowie Alem. Kußhbach in die Runde der„letzten Vier“ brachte. In Vor⸗ und Rückkampf ſtehen ſich an den nächſten beiden Wochen⸗ enden Feudenheim und Konſtanz, ſowie Sandhofen und Kuhbach gegenüber.— Eiche Sandhofen war kampffrei und trat zu einer Freundſchaftsbegeanung gegen den deutſchen Meiſter Siegfried Ludwigshafen an. Die Lus⸗ wigshafener, die im Vorkampf hoch mit 1513 geſiegt hatteht, mußten ſich diesmal mächtig anſtrengen, um mit 12:8 Punkten knapp den Sieg auf ihrer Seite zu haben. Bei den Pfälzern fehlten allerdinas Georg Gehrina und Impertro. Im Gau Württemberg gab es am zweiten Tag der Endkämpfe zur Gaumeiſterſchaft eine große Ueber⸗ raſchung. Der Titelverteidiger und zweite deutſche Mei⸗ ſter, KV 95 Stuttgart, wurde beim TSV Münſter klar mit 10:6 Punkten geſchlagen. Damit hat ſich Münſter die erſte Anwartſchaft auf den Titel geſichert. Da Feuerbach auf eigener Matte gegen den KV Untertürkheim mit 10:7 Punkten knapp ſiegreich wor, wird es um der für die Teilnahme an den Gruppenkämpfen zur„Deutſchen“ wich⸗ tigen zweiten Platz heiße Kämpfe geben. Die Tabelle hat nach zwei Kampftagen folgendes Ausſehen: 1. TSV Mün⸗ ſter:0.; 2. KW 95 Stuttgart:2.: 3. ASV Feuerbach :2.; 4. KV Untertürkheim:4 Punkte. Lampertheim geſchlagen Eiche Hanau— Stugikl Lampertheim 10:6 Bekanntlich hatte der StuRkl Lampertheim Proteſt gegen den Ausgang des damaligen Kampfes eingelegt. Die Behörde hat die Einſprüche der Lampertheimer als be⸗ rechtigt anerkannt und den Kampf nochmals auf neutralem Boden angeſetzt. Am Samstagabend ſtanden ſich nun die beiden Ringermannſchaſten in Darmſtadt gegenüber. Aber dieſes Auftreten ſtand unter keinem guten Stern. Einmal konnte Wetzel nicht mitmachen, da er Uebergewicht für das Bantamgewicht mitbrachte und dann wurden Schollmeier und Fr. Hahl um die Früchte ihrer Arbeit gebracht. Beſonders bei Hahl rief das Urteil Kopfſchüt⸗ teln hervor und den Unwillen der Zuſchauer, lag dieſer Ringer klar in Führung. Im Bantamgewicht darf der deutſche Meiſter, Müller, ſeinen Kampf nachholen, der aber nunmehr bedeutungslos geworden iſt, dr ſelbſt im Falle eines Sieges von Müller die Hanauer immer noch nochmals mit einem Punkt mehr daſtehen. Der Unparteiiſche Kalt waſſer⸗Darmſtadt fällte folgende Entſcheidungen: Federgewicht: H. Wiſſel— L. Kettler. Ein wunder⸗ ſchöner Kampf, den der Hanauer nach 10 Minuten für ſich entſcheiden kann.— Leichtgewicht: H. Stief— L. Scholl⸗ meier. Beide Ringer gingen über die Zeit und wurde dem Hinauer ein Punktſieg zugeſprochen— Weltergewicht: H. Dauth— Gg. Hahl. Der Sampertheimer war glön⸗ zend disponiert und legte nach 7 Minuten ſeinen Gegner auf die Schultern.— Mittelgewicht: H. Megerer— Fr. Hahl. Obwohl ſich der Lampertheimer mehr Vorteile herausarbeitete, wurde Megerer ein Punktſieg zuerkannt. — Halbſchwergewicht: H. Georgi— L. Litters. In ge⸗ wohnt ſicherer Weiſe ſetzte ſich Litters durch und holte ſich in der 7. Minute einen Schulterſieg.— Schwergewicht: H. Schultheiß— L. Kärcher. Kärcher zog ſich während des Kampfes eine Verletzung zu und mußte ſich in der 9. Min. geſchligen bekennen. Durch dieſe Niederlage haben ſich die Lampertheimer Ringer die Teilnahme an den Heutſchen Vereinsmeiſterſchaften verſcherzt. Notwendig wäre es be⸗ ſtimmt nicht geweſen, denn in der Mannſchaft ſteck Können.—— Der SV Waldhof, Badens Handballmeiſter, hat für Kar⸗ freitog, 15. April, den Handballmeiſter des Gaues Branden⸗ burg, Deutſche Beomten⸗Verſicherung Berlin, zu einem Freundſchaftsſpiel nach Mannheim verpflichtet. Die Ber⸗ liner ſtehen in ihrem Gau z. Z. an 3. Stelle. Die Frieſenheimer Bahn plant an folgenden Tagen Rad⸗ rennen zu verenſtalten: 10. April, 8. Mai, 12. Juni, 3. Juli, 7. Auguſt, 4. September und 21. September. Durch 1 münen die Termine allerdings erſt genehmigt werden. Pijnenburg, Hollands bekannter Sechstagefohrer, hatte nach Abſchluß des Antwerpener Sechstagerennens auf der Fahrt Antwerpen— Tilburg(Holland) einen Autounfall. Er fuhr gegen einen Baum und zog ſich erhebliche Kopf⸗ verletzungen zu. Der Belgier Scohy, der am 11. März in Düſſeldorf gegen den Düſſeldorfer Schwergewichtler Paul Wallner an⸗ tritt, kam in Charleroi zu einem entſcheidenden Siege in der vierten Runde über den Amerikaner Joe Zeeman. Bei der gleichen Verauſtaltung ſchlug Korel Sys über zehn Runden Guſtave Limouſin klar nach Punkten. ſie ſich doch behaupten und den Weinheimern, die mit Erſaß antreten mußten, ein ebenbürtiges Spiel liefern, bei dem es bis zur letzten Minute nicht feſtſtand, wer zuletzt das beſſere Ende für ſich haben wird. Wenn dieſes dann bei den St. Leonern war, ſo muß der Sieg ſchon deshalb als verdient bezeichnet werden, da die Mannſchaft faſt die ganze Spielzeit, wenn auch durch eigenes Verſchulden, nut zehn Mann zur Verfügung hatte. Neue Weltbeſtleiſtung im Fallſchirmſpringen Der Fronzoſe James Williams ſprang in einer Höhe von 8400 Meter aus dem Flugzeug und ließ ſich bis 300 Meter fallen. Erſt dann öffnete er ſeine Fall⸗ ſchirme Er ſtellte mit dieſer Leiſtung einen neuen Weltrekord auf. James Williams kurz vor dem Start. (Weltbild, Zander⸗M.) Kreisklaſſe Luftwaffenſportverein— Jahn Seckeüheim 977(:2 Bf Neckarau— TV Rheinau 21 abgebrochen Die Ergebniſſe aus der Kreisklaſſe liefen nur ſpärlich ein. Aus Neckarau wurde ein Spielabbruch gemeldet, über den wir uns zunächſt nicht auslaſſen wollen, da wir nicht Augenzeuge des Spieles geweſen ſind. Die Luftwaffe trat egen Jahn Seckenheim mit mehrfachem Erſatz an. was einahe zu einer Ueberraſchung geführt hätte. Mit 719 ſiel der Sieg unerwartet knapp aus. 995 St Frauen- Handball Poſt 1— Bf Neckarau:0 Poſt 2— TG Ketſch 10:2 Wie nicht anders zu erwarten war, haben die letzten Urteile im Frauenhandball, die dem Spy Waldhof die Sperre von drei Spielerinnen brachten, ſich nachteilig aus⸗ gewirkt. Der Sp Waldhof hat ſeine Mannſchaft gegen TW 46 als nicht mehr ſpielfähig gemeldet und auf die Aus⸗ tragung verzichtet. Wie man hört, will Waldhof die Mann⸗ ſchaft ganz aus dem Rennen nehmen. Das wäre natürlich für den Mannheimer Frauenhandball ein ſchwerer Schlag. Die Urteile des Spielwarts ſind nach dem Buchſtaben ge⸗ recht, aber dem Frauenhandball nicht dienlich, umſomehr als ſie erſt ſpät gefällt wurden. Hoffenlich wird ein Weg gefunden, um in dieſer Angelegenheit allen Teilen gerecht zu werden. Es handelt ſich hier um die Freigabe von Spielerinnen beim Vereinswechſel. Wenn auch die Spiel⸗ ordnung vier Monate Sperre verlangt, ſo hatte man hier⸗ bei beſtimmt nur die Männer im Auge, da ja die Spielzeit der Frau ſchon an und für ſich kürzer bemeſſen iſt. Wir erwarten in dieſer Sache Einſicht beim Sportverein Wald⸗ hof, aber auch bei der zuſtändigen Stelle. Es wäre mehr als ſchade, weun nun die Waldhofmannſchaft, die ſich ge⸗ rade ſo ſchön herausgemacht hat, auch ausfallen würde. Der Poſtſportverein war mit ſeinen beiden Mannſchaften am Werk und landete auf beiden Fronten Siege. Neckarau gelang gegen den alten Rivalen aus der Kreis: klaſſe ein knapper:0⸗Sieg, während die zweite Mannſchaf! auf eigenem Platz gegen Ketſch einen hohen 10:2⸗Sie landete. Bei dieſem Spiel fiel der Eifer des Gaſtes auf der bei dem nötigen Training beſtimmt noch weiter kommen wird, da einige Spielerinnen gute Veranlagung zeigen. 19310 Die erſten Arbeiten für die Volkswagenfabrik bei Fallersleben Auf der Automobil⸗Ausſtellung in Berlin wurde zum erſtenmal das Modell der Volkswagenfabrik gezeigt, die in der Nähe des idylliſchen Landſtädtchens Fallersleben, nicht weit von Braunſchweig entfernt, entſtehen wird. Inzwiſchen ſind die erſten Arbeiten für dieſes mächtige Induſtriewerk des Dritten Reiches durchgeführt worden. wiſchen Heßlingen und Sandkamp iſt das unmittelbar am Mittellandkanal liegende Gelände bereits vermeſſen, und 400 Arbeiter ſchafſen die notwendigen Stroßen und roden den Wald. Schon raſſeln die Bagger, Laſtzuüge fahren durch das ſonſt ſo ſtille Land und bald wird ſich inmitten dieſes rein bäuerlichen Bezirkes ein neues Induſtriezentrum entwickeln.— Kanoliſotionsröhren werden auf dem Gelände der Volkswagenfabrik gelegt. Karl Moeller, Zander⸗Multiplex⸗K. Seren 2—. Aren Fc HANDELS. d WIRTSCHAFT S- ZEITUNG 145 der Neuen Mannheimer Zeitung Dienstag. 8. März 1938 34000 ausländische Einkäufer aul der Leipziger Messe Guter Verkauf auch am zweiſen Tag Auch der zweite Meſſebag der Leipziger Frühjahrsmeſſt ſtand im Zeichen eines guten Beſuchs, der ſich beſonders lebhaft auf der Techniſchen Meſſe geſtaltete. Unter den Meſſegäſten befinden ſich viele Ausländer, die ſich— was beſonders auffällt— nicht nur auf eine Orientierung be⸗ ſchränken oder auf Verſuche, deutſche Vertretungen zu erhalten, ſondern einkzufen. Die Zahl der in Leipzig an⸗ weſenden ausläudiſchen Einkäuſer wird vom Meſſeamt mit 34000 angegeben. Die Kaufluſt iſt im allgemeinen rege und erfaßt, was den Binnenmarkt anlangt, vorwie⸗ gend Waren, wie ſie der Richtungslenkung des Ver⸗ brauchs entſprechen. Großes Intereſſe finden auf der Techniſchen Meſſe namentlich bet den auslöndiſchen Be⸗ ſuchern Textilmaſchinen, ferner Werkzeugmaſchinen und auf der Baumeſſe Iſolierplatten, Oefen, Herde uſw. Auf der Textilmeſſe ſind die neuen Ausſteller der deutſchen Bekleidungsinduſtrie von dem bisherigen Erfolg itberraſcht. Guten Verkauf hatten Kleider und Bluſen, ferner Strümpfe, Teppiche, Gardinen, Spitzen und Deko⸗ rationsſtoffe. In Kleiderſtoffen haben ſich die Erwartungen ebenfalls erfüllt. Die Automatenmeſſe verbindet mit einem Rekoröbeſuh gute Auftragseingänge. Auch indere Artikel, wie Möbel, Sportwagen, Eiſen⸗ und Metallartikel, Spielzeuge und Schmuckwaren wurden ſehr lebhaft beachtet. Die Siarkbierhersiellung in Deuischland Durch den Reichsnährſtond iſt ein Verbot der Herſtellung von Starkbier ausgeſprochen worden, um die Bewirtſchaf⸗ tung von Gerſte mit Rückſicht auf den Futtermittelbedarf möglichſt nutzbringend zu geſtalten. Die Storkbierher⸗ ſtellung machte bisher ungefähr 1 v. H. des Geſamtbier⸗ gusſtoßes aus; ſie beſchränkte ſich zum weitaus größten Teil, nämlich zu 90 v.., auf die Wintermonate. Schon aus dieſer Tatſache darf geſchloſſen werden, daß das ge⸗ nannte Verbot nicht ſo ſehr die gegenwärtige Lage zu regeln beſtimmt iſt— das Angebot von Braugerſte aus der 1986er⸗Ernte iſt ja noch reichlich—, als vielmehr den künftigen Aufbau unſerer Ernährungswirtſchaft. In vielen Gegenden Deutſchlands verbindet man mit dem Begriff„Starkbier“ unwillkürlich die Herkunftsbezeich⸗ nung Bayern. In Wahrheit iſt Bayern gor nicht dos Ge⸗ biet der Starkbiere, ſondern wird, ſelbſt nach der reinen Auſtoßzahl, von Berlin weit übertroffen Setzt man aber die Starkbierherſtellung mit der Bierherſtellung überhaupt in Vergleich, ſo ſtehen die Oberfinanzamtsbezirke München und Nürnberg ſogar an recht tiefer Stelle. Im letzten Vierteljohr 1937 betrug der Anteil der Starkbierproduktion an der geſamten Bierherſtellung(in Klammern ſetzen wir die Ziffern für das erſte Viertelſahr 1937 hinzu, da einige Gebiete, vor allem Mitteldeutſchland, in der Zeit vom Ja⸗ nuar bis März am meiſten Starkbiere herzuſtellen pflegen): Nordmark 5,6(2,8); Oſtpreußen 4,6(2,2); Dresden 4,6 (75): Schleſien 4,3(4,0): Hamburg 4,1(3,1): Berlin 3,9 (4,8); Leipzig 3,9(9,9); Brondenburg 3,6(3,3); Magdeburg 3,(3,8); Pommern 3,1(2,7); Thüringen 2,1(6,3); München 16(2,2): Hannover 1,6(0,9); Baden 1,5(1,2); Würzburg 1,5(1,0): Nürnberg 1,4(14); Weſer⸗Ems 1½(0,4): Saar⸗ pfalz 1,2(1,0); Kaſſel 1,1(1,0); Heſſen 0,5(0,7); Weſtfalen 0,4(0,3); Düſſeldorf 0,3(0,4); Köln 0,1(0,1); Württemberg 6,0(0,1) v. H. Dieſe Zahlen geben natürlich keinen Aufſchluß darüber, in welchen Gegenden man zur Bierherſtellung beſenders viel Gerſte verwendet, ſondern beſagen lediglich, welche Braubezirke durch das genannte Verbot am ſtärkſten be⸗ troffen werden. Vielfach haben Bezirke mit einem ver⸗ hältnismäßig hohen Anteil von Starkbieren Vollbiere mit einem beſonders geringen Stammwürzegehalt, ſo daß alſo im ganzen geſehen der Gerſteverbrauch je Hektoliter Bier gerade in dieſen Bezirken klein iſt. Wenn wir im Fol⸗ genden eine Aufſtellung über die durchſchnittliche Aus⸗ nutzung der Gerſten geben, ſo iſt⸗ dabei allerdings zu be⸗ denken, daß für dieſe Zahlen nicht nur der Stammwürze⸗ gehalt der Biere, ſondern auch die Ergiebigkeit der ver⸗ wandten Gerſten ausſchliggebend iſt. Im Durchſchnitt werden in Deutſchland aus einem Doppelzentner Brau⸗ gerſte 6 Hl. Bier hergeſtellt. Die geringſte Ausbeute zeigt Oſtpreußen mit 5,5 Hl. je Dz. Braugerſte, es folgen Weſt⸗ falen, Heſſen und Weſer⸗Ems mit 5,6 Hl. München und Berlin mit 5,7 Hl., Baden mit 5,8 Hl., Thüringen, Nürn⸗ berg und Württemberg mit 5,9, Leipzig mit 6,0, Düſſeldorf, Würzburg und Schleſien mit 6,1, Brandenburg und Nord⸗ mark mit 6,3, Köln mit 6,5, Kaſſel und Dresden mit 6,6, Saarpfalz und Magdeburg mit 6,8, Hamburg mit 6,9, Han⸗ oper mit 7,1 und Pommern mit 7,5 Hl. Bier aus je einem Doppelzentner Braugerſte. * Pfalzwerke A, Ludwigshafen a. Rh.— Erhöhung der Stromabgabe um 15 v. H. Im Verſorgungsgebiet der Pfalzwerke Ac, Ludwigshafen a. Rh. hat ſich die Zahl der verkzuften Wc im Jahre 1937 gegenüber dem Vorjahr um 149 v.., und zwar von 144, auf 166,1 Mill. WB erhöht. Von dieſem Geſamtumſatz entfallen rund 13,1 (118) Mill. kWh auf die von den Pfalzwerken unmittelbar verforgten Kleinabnehmer, rund 41,6(35,8) Mill. kWh auf die Großverbraucher, während rund 11½½(97,0) Mill. FWH an die wiederverkaufenden Stödte und Gemeinden und zum ganz kleinen Teil an Nachbarwerke abgegeben wor⸗ den ſind. „„Mannesmaun⸗Stahlblechban AG“. Wie bereits ge⸗ melde, übernimmt die Mannesmannröhren⸗Werke, Düſſel⸗ dorf, die Wolf Netter u. Jacobi ⸗Werke Kommanditgeſell⸗ ſchaft a.., Berlin. Aus der Tagesordnung der auf den 20. März einberufenen ao. HV der Wolf Netter u. Jacobi⸗ Werke Komm.⸗Geſ. a. A. iſt in Ergänzung dieſer Mit⸗ teilung zu entnehmen, daß die Kommanditgeſellſchaft in eine Aktiengeſellſchaft unter Zugrundelegung der in der v. HV vom 9. Dezember 1937 genehmigten Bilanz zum 30. Juni 1937 unter Ausſcheiden der beiden derzeitigen perfönlich haftenden Geſellſchafter und Aenderung des Firmennamens in„Mannesmann⸗Stahlblechbau AG“ um⸗ gewandelt werden ſoll. 5 „ Bankhaus Merck, Finck u. Co. in Berlin.— Ueber⸗ nahme von J. Dreyfus u. Co. Das Bankhaus Merck, Finck u. Co., München, hat in dieſen Tagen eine Niederlaſſung in Berlin eröffnet und die laufenden Geſchäfte des Bank⸗ houſes J. Dreyfus u. Co., Berlin, das ſeine Geſchäftstätig⸗ keit einſtellen wirs, übernommen. Damit ſind ſowohl das geſamte Kontokorrent⸗, Effekten⸗ und Depotgeſchäft als auch die induſtriellen und ſonſtigen Verbindlichketten der Fa. J. Dreyfus u. Co, auf das Berliner Haus der Firma Merck, Finck u. Co. übergegangen. Auf Grund getroffener Verein⸗ barungen wurde auch der größte Teil der Geſolgſchaft des Bonkhaufes J. Dreyfus u. Co. übernommen. Im Zuge dieſer Geſchäftsausdehnung ſind Wilhelm von Thelemann, der bisherige Generalbevollmächtigte des Münchener Hau⸗ ſes, ſowie Dr. Egon Freiherr von Ritter, der ſeinen Woßhnſitz in dieſen Tagen nach Berlin verlegt hat, in den Kreis der offenen Geſellſchafter des Bankhauſes Merck, Finck u. Co. eingetreten. 1 5 u. Vogel Ac, Dresden. Der Auſſichtsrat der rtwig u. Vogel Ach, Dresden, beſchloß, der am 1. April ſtaltfindenden o. HB für das Geſchäftsfahr 1937 nach Vorn ihme reichli her Abſchreibungen und Rückſtel⸗ lungen die Wiederaufnahme der e mit 6 v. H. vorzuſchlagen(i. B. ergab ſich einſchl. 10 870% Gewinnvortrag ein Reingewinn von 41 969 J, der vor⸗ getragen wurde). „Sarotti“ AG, Berlin.— Weitere Ertragsſteigerung. Der Aufſichtsrat der„Sarotti“ A, Berlin, hat die einen Reingewinn von 849 482(724 586)„ einſchließlich Geminn⸗ vortrag aus 1936(139 289„ gegen 185 871 /] aufweiſende Jahresbilanz zum 31. 12. 1987 genehmigt. Der auf den 31. März 1038 einberufenen H ſoll die Verteilung einer Dividende von 6(5) v. H. vorgeſchlagen werden. Park- und Bürgerbrän Ach, Zweibrücken⸗Pirmaſens. Die H der Park⸗ und Bürgerbräu genehmigte den be: kannten Abschluß mit wieder ſe 6, v. H. Dividende auf 1,25 Mill. 4 Stamm- und 8000 Vorzugsaktien. Der erfolgte Ankauf der Vorzugsaktien durch die Geſellſchalt aus dem Reingewein des abgelaufenen Geſchäftsjahres ſo⸗ wie deren Einziehung wurde ebenfalls genehm iat, ſo daß das Grundkepital der Geſellſchaft noch 1,25 Mill. 4 be⸗ trägt. Die durch das neue Akdiengeſetz notwendigen Aen⸗ derungen und Ergänzungen der Satzungen fanden eben⸗ falls einſtimmige Billigung. Unter anderem wird auch die Verkaufsneigung überwiegend Kurse am Akflenmarki abgeschwächt/ Renſen kaum veränderi Rhein⸗Mainiſche Börſe: ſchwächer Frankfurt, 8. März. An der Börſe lagen an den Aktienmärkten nur ſehr geringe Kaufaufträge vor, während die Verkaufsneigung überwog. Eine beſondere Begründung für die geringe Aufnahmeneigung war nicht feſtzuſtellen, immerhin führte die Entwicklung zu einem allgemeinen Rückgang der Aktienkurſe. Auch war das Ausmaß der Abſchwachungen zum Teil größer als an den Vortagen. So verloren 3G Farbeninduſtrie 1,25 v.., Erdöl 1,25 v. H. Am Elektro⸗ markt waren Acc um 1,25 v.., Beku ga um 96 v. H. niedriger. Eine Ausnahme bildeten RWöeß, die s v. H. höher eröffneten. Motorenwerte erneut„ bis it u. H. leichter. Am Zellſtoffmarkt gaben Waldhof ihren Anf zngs⸗ gewinn von 1 v. H. ſpäter wieder her. Momtanwerte bröckelten weiterhin ab, ſo verloren Hoeſch 1 v.., Man⸗ nesmann ds v.., Verein. Stahlwerke N v.., Rhein⸗ bran 2 v. H. Schiffahrts⸗ und Verkehrswerte nur knapp gehalten. Von Einzelbewegungen iſt die Abſchwächung von Reichsbank um 1,25 v.., von Conti Gummi um 1,50 v. H. zu erwähnen. Bei letzteren wird nun die Dividende auf 14 nich 12 v. H. erwartet. Im übrigen mußten man⸗ gels Intereſſe die erſten Notierungen bei der Ueberzahl der Papiere ausgefetzt werden. Auch Renten behaupteten nicht mehr die ausgeſprochene Feſtigkeit der vorangegangenen längeren Zeit. Immerhin waren ſowohl Kommunol⸗Umſchuldung bei 96,20 und Ren⸗ tenbank⸗Ablöſung bei 95,15, alſe beide weiterhin gut gehal⸗ ten, gefragt. Die Altbeſitzanleihe verlor 6 v. H. Der Verlauf der Börſe brachte keine grundſätzlichen Aenderungen mehr; die Umſätze ſchrumpften noch mehr zu⸗ ſammen. Sonderbewegungen zeigten ſich auf keinem Markt⸗ gebiete. Im Freiverkehr blieben Schaumweinaktien zu etwaß höheren Kurſen geſucht. Ufa 1 v. H. leichter. Renten blieben ohne beſondere Veränderung. Am Pfandbriefmarkt mußten Goldpfondbrtefe zumeiſt wieder in der Kursfeſt⸗ ſetzung mangels Angebots geſtrichen werden. Liquidations⸗ pfandbrieſe zum Teil 4 v. H. ſchwächer. Auch der Ein⸗ heitsmarkt Hrachte verſchiedentlich Kursrückgänge. Von Großbankwerten bröckelten Deutſche und Commerzbank je A v. H. ab. Berlin: Aktien überwiegend ſchwächer.— Renten kaum verändert i Berlin, 8. März. Wider Erwarten ſetzten die Aktienmärkte heute bei überwiegend niebrigeren Kurſen ein. Das war weniger auf verſtärktes Angebot, ils vielmehr auf völlig fehlende Aufnahmeneigung des Publikums zurückzuführen. Das in kleinen Beträgen anfallende Material ſtammte, wle be⸗ reits im Verlauf der geſtrigen Börſe, vorwiegend aus den ſogenannten Auswandererkreiſen, z. T. ſollen auch Ab⸗ gaben für Rechnung von Sperrmarkkonten vorgenommen worden ſein. Bei der Beurteilung der gegenwärtigen Marktlage darf im übrigen nicht außer acht gelaſſen wer⸗ den, daß der bevorſtehende Steuertermin des 10. Mörz erhöhte Anforderungen an den Geldmarkt ſtellt und aus diefem Grunde vielleicht ſchon heute Liqulditätsverkäufe erfolgen. Grundſätzlich bleibt es aber bei dem Zuſtand, der ſchon die Börſen der letzten Wochen kennzeichnete, daß nämlich Umſätze von wenigen Truſend Reichsmark die Kursgeſtaltung maßgebend zu beinfluſſen vermögen. So gaben am Montanmarkt Harpener auf einen Mindeſtſchluß um 1,50 v.., Verein. Stahlwerke, Hoeſch und Klöckner bei Angebot von jeweils nur je eg. 6000„, je ½ v. H. nach. Von Braunkohlenaktien fielen Rheinbraun, eben⸗ folls bei einem Umſatz von nur 6000% mit einer Einbuße von 256 v. H. auf, während Bubiag bei gleich großem Be⸗ darf um 1 v. H. anſtiegen. Kaliaktten blieben mangels Umfatzes bis auf die unverändert notierten Wintershall geſtrichen. Am chemiſchen Markt bewirkten Sperrmark⸗ Abgaben bei Farben einen Rückgang um cg. e v. H. auf 158,75, Kokswerke verloren 1,25 v. H. Bei den Elektro⸗ und Verſorgungswerten ſind mit über 1 v. H. hinaus⸗ gehenden Veränderungen Siemens und Elektr. Werke Schleſien(minus 2 bzw. 1,25 v..), bei den Autoaktien BM U mit minus 1, bei den Bauwerten Holzmann mit minus.25 v. H. zu erwähnen. Conti Gummi gaben trotz höher geſpannter Dividendenerwartungen um 2 v. H. nach. Spezialkaufintereſſe war dagegen für Bemberg zu beobech⸗ ten, die erneut 1 v. H. gewannen. Im variablen Reuten⸗ verkehr ſetzte die Gemeindeumſchuldungsanleihe ihren An⸗ ſtieg weiter um 5 Pfg. auf 96,20 fort. Die Reichsaltbeſitz⸗ amleihe gab dagegen im gleichen Ausmaß nuf 132,75 nach. Im Verlaufe bewegten ſich die meiſten Dividendenwerte in abſteigender Richtung. Allerdings waren die Ab⸗ ſchwächungen in den meiſten Fällen nur unbedeutend. Lediglich Deutſche Linoleum ermäßigten ſich gegen den Vortagsſchluß um 4½ v. H. bei nur kleinem Angebot. Deutſche Erdal gaben weiter um 1 v. H. nach und er⸗ höhten damit den Anfangsverluſt, auf rund 1 v. H. Auch Hoeſch waren nochmals is v. H. ſchwächer. Dagegen konnten ſich Conti⸗Gummi um 1˙ v. H. erholen. Farben wurden zuletzt mit 158.50 gehandelt, büßten alſo gegen den Vor⸗ tagsſchluß insgeſamt 1% v. H. ein. Am Kaſſarentenmarkt war es heute ſehr ſtill. Liquidationspfandbriefe waren eher angeboten. Hannoverſche Boden gaben um 4. Oſtpreußen und Schleſiſche landſchaftliche Liguidationspfandbriefe um .45 und 6 v. H. nach. Stadtanleihen konnten ſich knapp behaupten. Provinz und Länderanleihen wurden auf Vor⸗ tagsbaſts gehandelt. Von Induſtrieobligationen ermäßigten ſich Aſchinger um, Leopoldgrube und Concordia Bergbau waren je 4, Fahlberg Liſt /½ v. H. feſter. Am Markt der zu Einheitskurſen gehandelten Bank⸗ aktien hielten ſich die Umſätze wieder in beſcheidenen Grenzen. Kleines Angebot beſtand in Commerzbank und Deutſche Bank, die um je 4 v. H. zurückgingen. Im glei⸗ chen Ausmaß gedrückt waren ferner Adea, Deutſche Ueber⸗ ſeebank gaben 1½, Deutſch⸗Aſiatiſche Bank um 15 4 nach. Von Hypolhekenbanken fielen Hamburger Hypotheken mit einer Steigerung um 1½ v. H. auf. Bei den Induſtrie⸗ papieren kamen Zeitzer Maſchinen 4 v.., Sarotti unter Hinweis auf den günſtigen Abſchluß 2/½ v. H. höher an. Dagegen ermäßigten ſich Vereinigte Altenburger nach Pauſe um 3 v. H. Von Kolonialwerten gaben Schantung um 1 v. H. und Otavi um 0,12/ nach. Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchulobuchforderungen, Ausgabe 1: 19f 9er 100,12 G 100,87 B; 194er 100 G 100,75 B: 1942er 99 75 G 100,5 B; 194er 99,62 G 100,37 B: 1946er bis 1948er 9 G 100,28 B. Ausgabe 2: 191ger 99,62 G 100,37 B; 1944er 99,5 G 100,25 5 1947er 99,87 G 100,12 B. Wiederaufbauanleihe, 83,62 G 84,97 B. 1944/4 5er und 1946/8er Tagestiefſtkurſe erreicht. dem Verkehr. Im allgemeinen wurden aber nur wenige Papiere notiert. Am Rentenmorkt fielen Reichsaltbeſitz mit einer Abſchwächung bis auf 132,50 auf. Nachbörslich wurden Conti Gummi mit 210% gehandelt. Geld- und Devisenmarki Der Franken weiter ſchwächer * Berlin, 9. März. Am Geldmarkt war kurzfriſtiges Geld nach wie vor ſtark angeboten, ſo daß die Blanko⸗ Tagesgeldſätze bei unverändert 276 bis 296 v. H. belaſſen wurden. Dieſe Maſſierung flüſſiger Mittel iſt auf den Wunſch zurückzuführen, für den bevorſtehenden Steuerter⸗ min des 190. März, der größere Anſprüche an den Markt ſtellen dürfte, gut gerüſtet zu ſein. Aus dieſem Grunde wor das Geſchäft in Privatdiskonten und ſonſtigen erſt⸗ klaſſigen Abſchnitten nur unbedeutend. Der Privatdis⸗ kontſatz wurde mit 274 v. H. unverändert belaſſen. An den internatlonalen Depiſenmärkten ſiel der frau⸗ zöfiſche Fraue durch erheblich ſchwächere Haltung auf. In London lautete die letzte Notiz 155,65(154,500, in Amſter⸗ dam 5,79%(.817½] und in Zürich 13.93 14,024]. Im übri⸗ gen ergaben ſich keine größeren Veränderungen, wobei die Bewertung nicht immer ganz einheitlich war. Das Pfund ſtellte ſich in Zürich auf 21,506/80 gegen 21,6076, in Amſter⸗ dam auf 8,9674(und.) und in Poris auf 155,80 gegen 154,30. Der Gulden wurde in London mit 8,9674(8,9611½50), in Zürich mit 240 92½(240,95) notiert. Der Dollar ſtellte ſich in London auf 5,0095(5,01) Diskont: Reichsbank 4, Lombard 3, Privat 3 v. H. 5 Dis⸗ 8 März 7. März e Run; kont] Geld J Brief Veld Brief Aegypten jägopt. Pfd. 12,705 12,735 12,700 12,730 Argentinien 1P.⸗Peſof 0,644.648 0,648 0,652 Belgien 100 Belga] 2 41,88 47,96 41,02 42,00 Braſilien 1 Milreis 0,144 0,146 0,143 0,145 Bulgarien, 100 Leva 6 3,047 3,053.047 3,053 Dänemark 00 tronen 5 55738 55,50 55,36 55,48 Danzig IoGulbden 47.— 47,10 47,.— 47,10 England. 1 Pfd 75 1 5 1 55 2 58 Eftfand„10 Heſtn Kr./ 7 5„ 5 ee e 4 5,400 5,500 5,485 5,405 ankreich. 100 Fr. 3½.962] 8,978.032.0⁴8 Griechenland 00 Dr 8.353 2357[ 2,333.357 Holl nd 10 G elden] 2 138,36 138,64 138,30 138,58 Iran(Teheran) ian 15,41 15,45 15,40 1544 Sland„ 100 1s. Kr.% 55,48 55,60 55,46 55,58 Iialten.. 100 Sire 413,09 13,11 13.00 13,11 apan 1 en 229 9% 925 0,723 0,725 dagen ge 5 5,694 8,100.694 5706 Kanada 1 lan Dollar] 2,476 2,80 25470.480 Lettland 100 Latts] 6 49,10 49,20 40,10 49,20 Litauen„ 100 Litas 5% 41,94 42,02 41,94 42,02 Norwegen 100gKronen 4 62,35 62.47 62,32 62,4 Oeſterreich 100 Schill] 3% 48,95 49,05 48,95 409,05 Polen.. 100 glotyf 47, 47510 47.— 47,10 Portugal 100 Estudo 4. 11,270 11,290 11,260 11,280 Rumän e 55 8 145 5535 75 Schweden 100. 2 eds 8700[888 83.57 Schweiz 100 franken 1 575.43 57,55 57,30 57,51 Spanten, 100 P ſelen 3— 8 5 Tichechoflowatei ide 2 8,601 8,709 8,601 6,709 Türkel„ th Pfd. 22 1,978 1982 1,978.982 Ungarn 100Pengs*. 5 7 5 0 55 1,129 1,131 1,120 1,131 Ver Sldnlen Dull 1½ 277 2481[ 247% 24480 * Frankfurt, 8. März. Tagesgeld wieder 27 v. H. —!!'P p ĩ ↄ̃pßppßpꝙßßßßßf f ͤ wp ß Firma in„Parkbrauerei Ach. Pirmaſens⸗ Zweibrücken“ ge⸗ ändert. Bei der Neuwahl des Aufſichtsrats wurde als Nachfolger des vor wenigen Tagen verſtorbenen Direktors Chriſtian Leipold Kaufmann Carl Wölfling(Pirma⸗ ſens] der Vorſitz übertragen. Stellvertretender AR⸗Vor⸗ ſitzer iſt Direktor Berberich(Deutſche Bank⸗ Filiale Pirmaſens). Wiedergewählt wurden Dr. Luther (Mannheim) und Thommel(Ravensbura). Im neuen Geſchäftsfahr weiſt der Bierabſatz eine ſtergende Tendenz auf und liegt etwas über dem Reichsdurchſchnitt. * Bürgerliches Brauhaus A, Nordhauſen am Harz. Der Bierausſtoß in dem am 31. Dezember 1937 abgelau⸗ fenen Geſchäftsſahr lag etwas höher als im Vorjahr, ſo Laß auch der Reingewinn eine kleine Erhöhung auſweit (i. VB. 55 704]. Bei Abſchreibungen etwa in Vorjahrshöhe (57684%] werden der HW wieder 6 v. H. Dividende vor⸗ geſchlagen. * Baumwoll⸗Feinſpinnerei in Augsburg, Augsburg. Der HV der Baumwoll⸗Feinſpinnerei in Augsburg, Augs⸗ burg, wurde der Geſchäftsbericht über das Jahr 1937 vor⸗ gelegt, welcher einſchließlich des Gewinnvortrages aus dem Vorfahre in Höhe von 65 125(64 172) J einen Reingewinn von 168 376(157 685)„ ausweiſt. Entſprechend dem Vor⸗ ſchlag des Vorſtandes wurde der Ausſchüttung einer Divi⸗ dende von 10(8) v. H. zugeſtimmt. 20 640„ werden dem Anleiheſtockgeſetz überwieſen und der Reſt von 65 176% auf neue Rechnung vorgetragen. Der bisherige AR wurde wiedergewählt. Nach dem Bericht des Vorſtandes iſt es der Geſellſchoft im abgelaufenen Jahre gelungen, die Produl⸗ tion des Vorjahres im ganzen Jahresverlauf faſt wieder zu erreichen, was nur durch Steigerung der Garnlieferun⸗ gen für Ausfuhrware und durch zuſätzliche Herſtellung von Garnen für den wirtſchaftswichtigen und lehensnot⸗ wendigen Inlandsbedarf möglich wor. Die planmäßige Ver⸗ ſorgung mit Quolitätsgarnen hat bei den Abnehmern all⸗ gemein Anerkennung gefunden. Der vorliegende Auftrags⸗ beſtand ſichert für die nächſten Monate eine Beſchäftigung im bisherigen Umfonge. Nach der Gewinn⸗ und Verluſt⸗ rechnung bezifferte ſich der Jahresertrag nach Abzug der Aufwendungen auf.22(1,61) Mill. 4. Hinzu kommen Zinſen in Höhe von 0,08(0,09), ſowie außerordentliche Er⸗ träge von 0,02(0,001) Mill.“ Löhne und Gehälter er⸗ forderten unv. 0,67, ſoztale Abgaben unv. 0,05, Abſchrei⸗ bungen auf Anlagen 0,26(0,23), andere Abſchreibungen 0,33(0,08), Steuern 90,24(0,27) Mill. 4. In, der Ver⸗ mögensaufſtellung erſcheinen u. a.(in Mill.): Anlagen 0,97(108), Umlaufsvermögen 2,198(1,58), dorunter Vor⸗ räte mit 0,624(0,354), Wertpapiere 1,114(104), Forde⸗ rungen auf Grund von Warenlieferungen und Leiſtungen 0,25(0,32) und Bankguthaben 0,16(0,21]. Die Geſamtver⸗ bindlichkeiten beziffern ſich auf 9,32(0,83), darunter Ver⸗ bindlichkeiten auf Grund von Warenlieferungen und Lei⸗ ſtungen 9,11(0,16) Mill.. „ Julius Schürer Ach, Augsburg.— Kapitalerhöhung. Die o. H der Julius Schürer Ach, Augsburg, im 31. März 1938 hat u. a. die Erhöhung des 1 Mill.„ betra⸗ 9 5 Aktienkapitals in nicht genanntem Umfange zu be⸗ ließen. 5 * F. Küppersbuſch u. Söhne Ac, Gelſenkirchen. In der Auſſichtsratsſitzung der F. Küppersbuſch u. Sbhne., Gelſenkirchen, wurde beſchloſſen, der auf den 11. April einzuberufenden H für das Geſchäftsjahr 1997 die Ver⸗ teilung einer Dividende von wieder 6 v. H. auf 4,5 Mill. Mark Grundbrpital vorzuſchlagen. Der Abſchluß ergibt nach Vornahme von 338 637(34g 668)/ Abſchreibungen einſchl. 89 478(81 092)/ Vortrag einen Reingewinn von 535 049(483 478). Nach Abzug der Dividende werden dem Unterſtützungs⸗ und Penſionsfonds 150 600(100 000 4 zugewieſen, ſo daß noch 88 983„ zum Vortrag verbleiben. * Der Karlsruher Hafenverkehr im Februar. Der Ge⸗ ſamtverkehr der Karlsruher Rheinhäſen betrug im Februar rund 293 400 Tonnen. Er liegt um rund 105 200 Tonnen höher als im gleichen Zeitraum des Vorjahres(18 200 Tonnen). Die Verkehrsſteigerung iſt in der Hauptſache auf eine verſtärbre Zufuhr von Brennſtoffen zurück⸗ zuführen. „ Umſfatzſteuerumrechnungsſätze auf Reichsmark. Die Umfatzſteuerumrechnungsſätze auf Reichsmark für die nicht in Berlin Kotierten ausländiſchen Zahlungswittel werden im Nachgang zu der Bekanntmachung vom 1 März 1908 für die Umſätze im Februar 1688 wie folgt feſtgeſetzt: Britiſch⸗Hongkong 100 Dollor= 72.03 J, Britiſch⸗Indien 100 Rupſen= 93,67 /, Britiſch⸗Stralts⸗Settlements 100 Dollar= 145,71 J, Chile 100 Peſos= 9,90, China 100 Düan 73.42, Mexiko 100 Peſos— 0. Peru 100 Selos= 60,59„,, Südafrikaniſche Unſon 1 Pfund 12,33 /, Union der Sozialiſtiſchen Sowietrepubliken 100 Sowietrubel= 46,70 * Der Fiat⸗Abſchluß für 1927. Die Fiat⸗Geſellſchaft in Turin ſchließt das Geſchäftsfahr 1937 mit einem Brutto⸗ gewinn von 120,7(95,5) Mill. Lire ab. Nach Abzug der Aufwendungen verbleibt ein Reingewinn von 55/½ 41,8) Mill. Lire. Der auf den 10. März einberufenen HV wird, wie bereits gemeldet, die Verteilung einer Dividende von 20(15) Lire je Aktie vorgeſchlagen werden. Die Betriebs⸗ einnahmen erhöhten ſich auf 108,3(89,1) Mill. Lire, die Gewinne aus Dividenden und Zinſen auf 12,5(6,5) Mill. Lire. Dagegen ſtiegen die Unkoſten auf 66,8(56,0) Mill. Lire. In der Bilanz ſtehen die Anlagen mit 93,3(81,1), die Vorräte an Materialien, Halbwaren und Fertigfahri⸗ katen mit 226,3(174,7), die Forderungen gegenüber Kunden und Agenten mit 378,5(286) und die Bankguthaben ein⸗ ſchließlich Kaſſe mit 310,6(321,4) Mill. Lire zu Buch. Der Wertpapierbeſtand wird mit 283,2(233,5) Mill. Lire aus⸗ gewieſen. Auf der Paſſivſeite erſcheinen bei unverändert 400 Mill. Lire An die Rücklagen mit 105,4(103,4), außer⸗ ordentliche Schuldverſchreibungen mit 78,2(92) und Ver⸗ pflichtungen gegenüber Lieferanten, Banken uſw. mit 619, (437,6) Mill. Lire. „ Abſchluß in der ſchwediſchen Zellſtoffinduſtrie. Die Bergvik Ich Ala Nyo A/B in Söderhomn(Ack 28,125 Mill. Kr.], deren Haupterzeugungszweige die Holz⸗ und Zell⸗ ſtoiſgewinnung ſind, erzielte im verfloſſenen Jahre einen Reingewinn von 2,5(i. B. 2,1) Mill. kr. Von der Ver⸗ waltung wird die Ausſchüttung einer Dlpidende von 15 (13) Kr. je Aktie vorgeſchlagen, d. ſ. 8,33(7,2) v. H. Abend-Ausgabe Nr. 111 Reichs wirischafisminisier Funk in Dresden Ansprache vor führenden sächsischen Wirischafflern Reihswirtſchaftsminiſter Walter Funk traf Sonntag⸗ nacht von Leipzig kommend in Dresden ein Er ſtattee am Montig dem Reichsſtatthalter und Gauleiter Martin Mutſchmann einen Beſuch ab, der der Klärung aller ſchwebenden Wirtſchaftsfragen des Gaues Sachſen diente. Nachmittags empfing Reichsminiſter Funk die führen⸗ den Perſönlichkeiten des ſöchſiſchen Wirtſchaftslebens, denen er in längeren Ausführungen die Grundſätze und Richtlinien der von ihm geführten nationalſozialiſtiſ hen Wirtſchrftspolitik darlegte und praktiſche Wege zum ver⸗ ſtärkten Einſatz der perſönlichen Initiative des deutſchen Unternehmers aufzeigte. Lenkung des Eisenverbrauchs in der Bauwirischaff Durch die 4. Anordnung zur Durchführung des Vier⸗ fahresplanes vom 7. November 1986 in der Faſſung der Anordnung vom 23. Juli 1937 iſt beſtimmt worden, daß alle öffentlichen und privaten Hoch⸗ und Tiefbauvorhaben, zu deren Nusführung mehr als 2 Tonnen Bueiſen be⸗ nötigt werden, vor Baubeginn dem zuſtͤndigen Arbeits⸗ amt anzuzeigen ſind. Dieſe Anoroͤnung wird nun durch die„Anordnung 31 der Ueberwachungsſtelle für Eiſen und Stahl(Lenkung des Eiſenverbrauchs in der Bauwirtſchaft) vom 7 März 1938“ dahingehend ergänzt, diß das zur Ausführung der an⸗ zeigepflichtigen Bau vorhaben erforderliche Boueiſen vom Bauherrn bzw. Bauausführenden erſt dann beſtellt, be⸗ arbeitet, zur Bauſtelle gebracht oder verbaut werden Horf, wenn eine Kontrollnummer für die geſamten zur Durch⸗ führung des ingemeldeten Bauvorhabens notwendigen Eiſenmengen ſichergeſtellt bzw. erteilt iſt. Die Anoro⸗ nung ſoll Fehllettungen an Eiſen und Staßl verhindern. Die Anordnung erfaßt auch alle bereits begonnenen Bau⸗ vorhaben, die vom Arbeitsamt bisher nicht für unbedenk⸗ lich erklärt worden ſind. Jedoch dürfen Beſtellungen, die bei Inkrafttreten dieſer Anordnung bereits erteilt und vom Lieferer ſchriftlich beſtätigt ſind, noch ausgeführt werden. Die Anorönung 31. der Ueberwachungsſtelle für Eiſen und Stahl iſt im Deutſchen Reichsanzeiger und Preußiſchen Startsanzeiger vom 7. März 1938 veröffentlicht. a Neue Verkehrszunahme in den Duisburg-Ruhrorier Häfen An 24 Arbeitstagen wurden im Monat Februar 1938 in den Duisburg⸗Ruhrorter Häfen 1733539 Tonnen um⸗ geſchlagen. Der Vormonat mit 1686 190 Tonnen wurde um 3 v. H. überſchritten. Arbeitstäglich wurden 72231 Tonnen geleiſtet. Die Geſamtanfuhr betrug 454 792 To. und die Geſamtabfuhr 1278 747 Tonnen. Die Kohlen⸗ Abfuhr konnte zu Tal um 2 v. H. und zu Berg um 6 v. H. geſteigert werden. Zunahmen hatten auch die Getreide⸗, ineralöl⸗ und Kies⸗ und Sandanfuhr. Ganz beſonders iſt der Rhein⸗See⸗Verkehr mit einer Steigerung von 165 v. H. gegenüber dem Vormonat hervorgetreten. In der Anfuhr ſonſtiger Stückgüter iſt ebenfalls eine Zunahme zu verzeichnen. Zuſätzliche Mengen wurgen auch in der Schrottanfuhr und Mehlanfuhr notiert. Der Geſamt⸗ umſchlag verteilt ſich zuf die Hauptgüterarten in der Ab⸗ fuhr: Kohlen 1168 964(Vormonat 1 134 189) To., Eiſen 18 087(22 452) To., Sonſtiges und Stückgut 91 696(113 726) Tonnen, in der Anſuhr: Erz 126 587(144 127) To., Ge⸗ treide 29 724(28 253) To., Holz 147177(16 273) To., Mi⸗ neralöl 12 610(9128) To., Kies und Sand 110 875(92 597) Tonnen, Sonſtiges und Stückgut 160 279(128 440) To. An Selbſtfahrern ſind im Februar angekommen 798 mit 48 497 Tonnen, abgefahren 785 mit 38 223 Tonnen. 14. Der Hafenumſchlagsverkehr in Ludwigshafen a. Rh. im Februar 1938. Nach einer vorläufigen Ueberſicht üben den Hafenumſchlagsverkehr in Ludwigshafen a. Rh. im Februar 1938 betrug der Geſamtverkehr 451 452,3 Tonnen. Davon entfallen auf die Zufuhr zu Berg 271607 Tonnen, zu Tal 39 991,3 To., zuſammen 911598, To., auf die Ab⸗ fuhr zu Berg 4408 To., zu Tal 135 446 To., zuſammen 139 854 To. In den beiden erſten Monaten des Jahres 1938 wurden insgeſamt 879 218 To. umgeſchlagen, gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorfahres 24484 To. mehr. Richtlinien für die Anerkennung von Rund⸗ funkgroßhändlern Berlin, 8. März. Nach eingehenden Vorbereitungen und Verhandlungen, die die Reichsaruppe Handel durch⸗ peführt hat, hat der Reichswirtſchaftsminiſter„Richtlinien für die Anerkennung von Rundfunkgroßhändlern“ gebilligt, die von den marktregelnden Verbänden der Rundfunkwirt⸗ ſchaft nunmehr eingeführt worden ſind. Die Richtlinien verfolgen den Zweck, die ſtarke Ueberſetzung des Rundſunk⸗ großhandels zu beſeitigen. Waren und Märkte Mannheimer Großviehmarkt Amtlicher Preis für je 50 ke Lebendgewicht 108 Kühe 777 Külber 3139 Schweine junge vollfl 40 43& Sonderklaſſe ſonſtige„ 34.9 beſte Maſt fleiſchige„26 33 8 Andere Kälber 118 Färsen beſte Maſt 60 65 ausgemaäſtel 41 44 mittlere. 53 50 200 zonſtige„ 35 39 vollfleiſchig 36 40 geringe 41 50 120160„ fleiſchig.. 28 34 fleiſchig 29 35 geringſte 30 40 Sauen Der heutige Mannheimer Großviehmarkt verzeichnete einen Auftrieb von 52 Ochſen, 108 Bullen, 108 Kühen, 118 Rindern, zuſammen 386 Stück Großpteh. Die Be⸗ ſchickung blieb hinter dem Markt der Vorwoche mit 561 Tieren weſentlich zurück. Die Zuteilung wurde kon⸗ tingentgemäß bei unveränderten Höchſtnotizen vorgenom⸗ men. Ochſen 42—45, Bullen 40—43, Kühe 40—43, Rinder 41—44 3. Der Kälbermarkt hatte wiederum eine gute Zu⸗ fuhr mit 777 Tieren(in der Vorwoche 730) erfahren. Der Markt nahm einen flotten Verlauf. Die Höchſtnotſz blieb unverändert 60—65 J. Am Schweinemarkt waren 3139 Tiere (in der Vorwoche 3219) aufgetrieben. Der erhöhte Auftrieb iſt begründet durch Reichsſchlachtung von Vertragsſchweinen. Die der Marktkommiſſtion zur Verteilung verbliebenen Schweine wurden im Rahmen der Kontingente den Fleiſchermeiſtern bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 56,5 4 zugewieſen. * Großmarkthalle Handſchuhsheim. Kreſſe 26— 90; Gelbe⸗ rüben 5: Wirſing 60 Lauch 1620; Sellerie 1118, Spi⸗ nat-10: Feldſalat 2841; Roſenkohl 20; Winterkohl 9 Anfuhr und Nachfroge gut. * Berliner Getreidegroßmarkt vom 8. März. Im Ber⸗ liner Getreideverkehr hat ſich an der Geſamtlage kaum etwas geändert. Die Elnkaufs möglichkeiten ſind nach wie vor unterſchiedlich, Während Brotgetreide noch immer zum Verkauf geſtellt wird, wobei es ſich teilweiſe auch um Kohn⸗ ladungen handelt, iſt Futtergetreide am Platze lediglich in begrenztem Umfange erhältlich. Die Mühlen zeigen für Weizen Intereſſe, während Roggen nur zögernd aufgenom⸗ men wird. Am Mehlmarkte haben in Weizenmehl Marken⸗ fabhrtkate eher etwas beſſeren Abzug. Soweit Futtergetreide zum Verkauf geſtellt wird, findet es in erſter Linie in der Provinz Aufnahme; im allgemeinen iſt Gerſte etwas leich⸗ ter exhältlich als Hafer. Hamburger Schmalzunotierungen vom 8. März. aß. 52 Oehsen ausgemäſtet42 45 vollfleiſchig 3741 ſonſtige, 30 36 108 Bullen junge vollft40 43 Dr American. Steamlard tranſilo ab Kai 2475 Dolla Amertean Purelard rafſi, ver vier Kiſten ſe 28 Kilo netto, verſchiedene Standordmarken tranſito ab koi(Preiſe je 100 Kilo 24.25% Dollar. Marktlage ruhig. Hamburger Zuckernotierungen vom 8. März.(Eig. Dr.] Unverändert; 0 ruhig.— Gemahl. Melis prompt per 10 Tage 31,50: März⸗April 31,45 1,50; Ten⸗ denz ruhig; Wetter trübe. 2 Berliner Metallnotierungen vom 8. März.(Eig. Dr.) e 100 Kilo notierten: Elektrolytkupfer(mirebarsſ 57,50: tondarokupfer 51,75 nom; Orkginalhünenweichblei und Standarödblei ſe 20,25 nom.; Oxiginalhüttenrohzink ab norddeutſche Stationen und Standordzink ſe 18,50 nom.: Original⸗Hlltten⸗Aluminium—99proz. in Blöcken 138: desgl. in Walz⸗ oder Drahtbarren, doproz. 137 4. Feinſilber je Kilo 39,30 bis 42,30 l. Nummer 111 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Die groge französische Militär- Revolte von 1917/ Ein Erlebnis- und Augenzeugenbericht von P. C. Ettighoffer 35 Es wird weiter gemeutert: Der Kriegsminiſter hat recht, ſo zu ſprechen, denn Copyrtaht by C. Bertelsmann Verlag Gütersloh Frankreich, ſchlagen. juſt in dieſem Augenblick ereignet 5 ein neuer großer Fall von Meuterei. regiment Coeuyres 310 ſoll ancreten, verlaſſen und ſe Eingreiftruppe in Bucy l zu beziehen. Bis ſicher und anſtändig. man bishex ausgeführt. Am 30. hatten größere Abteilungen Coeuvres durchquert, auf Dieſe rückmarſchierenden jetzt ſchien dem einige Meuterer Das 5 nfan in Ruhequartier weiter nördlich in die Nähe der Front marſchieren, um als le Long das Ruhequartier Kilometer das Regiment Die Befehle der Offiziere hatte Mai und am 1. nen getragen und die Internationale gegrölt. gar Offiziere hatte man zwiſchen den Meuterern ge⸗ ſehen. Dieſes ſchlechte Beiſpiel trägt nun ſeine verhäng⸗ Das Regiment 310 wei⸗ misvollen Früchte. gert ſich, Coeuvres zu Kompanien ſetzen die Gewehre zuſammen, ſchnallen organiſieren ab, legen die Torniſter Maſſenverſammlungen unter fr gebens mahnen die Offiziere. ſie. Der zur Vernunft. Nein, nehmen. Sie haben den Weg des ſchritten und wollen weiter auf dem Abſtieg bleiben. Abmarſch auf Paris! Um 15 Uhr marſchiert das Regiment ab gegen Den Meuterern iſt inzwi⸗ ſchen zu Ohren gekommen, daß mehrere aufrühreriſche Regimenter im Wald von Compiegne auf ſie warten. auf der Nationalſtraße, die über Villers Oberſt Duſſange verſucht ein letz⸗ tes Mal, ſeine Männer zu halten. Süden, Richtung Paris. Alſo los, Cotterets führt. den Südausgang des Dorfes. aus, um ſymboliſch den Weg weithinſchallender Stimme ruft „Männer, Franzoſen, Soldaten, werdet vernünf⸗ Jhr ſchreitet guf der Skruße des Verderbens und der Lernichk ung für tig, kehrt um, haltet ein! nieder Regimentskommandeur, volkstümliche Oberſt Duſſange, miſcht ſich unter ſeine Poilus, ſpricht ruhig mit ihnen. verlaſſen. und eiem Himmel. Man hört nicht auf beſonders der Er mah ſie wollen keine Vernunft an⸗ Ungehorſam Er breitet zu versperren. er: die Ortſchaft Marſch gen Paris. Truppen hatten rote Er ſtellt ſich an die Arme terie⸗ in Jetzt ſi ihr habt de nd ſie bei Soldaten, haltet und macht kehrt! auf euren alten Oberſt!“ Ein erſchütterndes Bild Sie aber gehen weiter mit verbiſſenen Geſichtern. threm n Weg der Auflöſung einge⸗ Hört Regimentskommandeur. c Werden ſie ihn wegſtoßen, werden ſie ihn über⸗ noch rennen? Nein, die Gruppenkolonne öffnet un ſich, und je zwei Rotten marſchieren Jun! links und rechts am hohen Vorgeſetzten Fah⸗ So⸗ Er ſpri Die zeſter Ver⸗ Stunder nt ſie 3 be⸗ chen nu Front. Zerſtöri vorbei, der, wie zur Bildoſäule erſtarrt, gebreiteten Armen daſteht, cht nicht mehr. ſollen zw t vergehen. Scheinbar ſind ing am Werk. mit aus⸗ Tränen in den Augen. Jedes Wort iſt überflüſſig Nach ſeiner neuen Armee⸗ iſchen Feſtnahme der Meu⸗ mehr als 24 Man will raſch und gründlich der Unruhe Herr werden. Höchſte Zeit für die franzöſiſche Armee, daß nun energiſch oͤurchgegriffen wird, denn in Maſſen tau⸗ n Flugblätter auf. ſo wie im Frühjahr drüben hinter der Es iſt alles genau ruſſiſchen hier die gleichen Kräfte der Die Flugblätter enthalten nur kurze und wenige Sätze und ſtellen Behauptun⸗ „Es gar Mit einprägen. Deulſchland nicht iſt nicht wahr, unterdrückt wird. zu Frankreich. einen Annexionskrieg, Lothringen wiederhaben, ſondern auch das Saarge⸗ biet und das linke Rheinufer. ten, weil England den deutſchen Konkurrenten auf dem Weltmarkt verdrängen will.““ gen auf, die ſich jedem, auch dem einfachſten Poilu, Da heißt es: daß Elſaß⸗Lothringen von Die Elſäſſer wollen Unſere Regierung führt möchte nicht nur Elſaß⸗ Der Poilu muß blu⸗ Ein anderes Flugblatt enthält die Rede Poin⸗ „Kriegsr Elnspaltige Klelnenzelgen bis zu einer Höhe von 100 mm je mm Sig. Stellengesuche ſe mm4pig. Offene Stellen Unabhängige Damen für vornehme Reiſetätigkeit h sofort gesuchl. 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Und dennoch marſchie⸗ ren ſie weiter, den Weg der Meuterei. Der alte Oberſt ſieht ſie vorbeiziehen, alle Kom⸗ panien. Er hört ihre Schritte in der Ferne ver⸗ klingen. Eine dichte Staubwolke ſchwebt über der Straße nach Süden. Und erſt jetzt, da ſie außer Sicht⸗ weite ſind, beginnen die Meuterer ihr Lied des Auf⸗ ruhrs, ſingen die Internationale. Solange der Oberſt ihnen nahe war, hielten ſie Diſziplin. Die Gegen⸗ wart des gerechten und vertrauten Vorgeſetzten hatte bisher genügt, dies letzte trotzige Bekenntnis zur Diſziplinloſigkeit zu unterdrücken. Während das Infanterieregiment 310 von Coeu⸗ vres nach Süden marſchiert, trifft die eiligſt herbei⸗ gerufene Feldgendarmerie ihre Gegenmaßnahmen, um die Meuterer irgendwo abzufangen, die Kom⸗ panien einzeln zu zerſtreuen, irrezuleiten und ſie ſpäter in kleineren Abteilungen zu entwaffnen. Durch geſchicktes Arbeiten hat der militäriſche Ge⸗ heimdienſt rechtzeitig von dem Marſchplan des Re⸗ giments Kenntnis bekommen. Schon ſind zuver⸗ läſſige Offiziere und Unteroffiziere in der Uniform einfacher Poilus unterwegs, um an wichtigen Punk⸗ ten der Marſchſtraße einzelne Kompanien abzufangen und abzuzweigen. Dieſer Plan ſoll auch gelingen, denn dieſe angeblichen Vertrauensleute wiſſen da von guten Unterkünften und von Lebensmitteldepots, die man plündern kann. Plündern iſt das magiſche Wort für die Rebellen. Die Feloͤgerichte tun ihre Arbeit Angeſichts der Ereigniſſe dieſes Tages ſetzt Ge⸗ neral Franchet'Eſperey die Feldgerichte mit kür⸗ Wirkungsfriſt ein. Verordnung terer und Urteilsvollſtreckung nicht zurückfallen, ſondern ſeine Grenzen müſſen die des ehemaligen Herzogtums Lothringen ſein. Die Gren⸗ zen dieſes Herzogtums wird Frankreich nach ſeinem Gutdünken bezeichnen, und zwar ſo, daß die ſtrate⸗ giſchen Forderungen und wirtſchaftlichen Möglich⸗ keiten dieſes Territoriums beachtet bleiben. Natür⸗ lich muß das Saarbecken und überhaupt das ganze Saartal wieder an Frankreich zurückfallen. Das linke Rheinufer muß unter allen Umſtänden von Deutſchland getrennt werden und einen Pufferſtaat bilden. Deutſchland darf in dieſem Staat weder politiſche noch wirtſchaftliche Intereſſen mehr haben.“ Welche Möglichkeiten für die Rädelsführer der Meuterer! Hier zeigt ſich deutlich die Angriffs⸗ politik der franzöſiſchen Machthaber, während man dem Poilu immer das Vaterland als brutal und ſchmachvoll angegriffen und als höchſt gefährdet be⸗ zeichnet hat. Die Veſtie Menſch iſt erwacht Inzwiſchen iſt es den Feldgendarmen und den Vertrauensleuten gelungen, die Aufrührer in klei⸗ nere Abteilungen zu zerſtreuen. Nur noch geringe bewaffnete Haufen ſind's, die ſich regellos und ohne Zuſammenhang untereinander dem Wald von Com⸗ piegne nähern. Und da ſtellen ſich ihnen Feldgen⸗ darmen entgegen, fördern zur Uebergabe äuf. ——— 8 4 8 Dienstag, März 1938 vielen Slellen zeitigt di eſe Aufforder! ing raſchen Er⸗ folg. Aber unweit von Soiſſons werden mehrere Beamte angegriffen und entwaffnet. Man haßt ſie, die Feldgendarmen. Man bezeichnet ſie als„Ur⸗ laubsſcheinſchnüffler“ und„Etappenhengſte“. Man beſchimpft ſie als„Drückeberger“ und„Menſchen⸗ ſchinder“. Und nun ſind drei von ihnen in der Ge⸗ walt der Meuterer. zuſammenge⸗ um Gewehrreinigungsſtricke werden knüpft, den bedauernswerten Feldgendarmen den Hals gebunden. Und dann geſchieht das, was im Dreißigjährigen Krieg oft genug geſchah: Die unbeliebten Aufpaſſer baumeln entſeelt über dem Straßenrand und unter wiegen⸗ den Aeſten. Die Meuterer aber ziehen weiter, blutrünſtig, grölend, zu allem fähig. Irgendwo haben ſie einen Zug angehalten, ge⸗ ſtürmt und beſtiegen. Mit vorgehaltener Waffe zwingen ſie den Zugführer, mit Volldampf loszu⸗ fahren, Richtung Paris. Sie wollen in einigen Stunden dort ſein und das Parlament aus den Betten holen. Der 3. Juni ſoll die Revolution in der Hauptſtadt ſehen. Aber raſch herbeigerufene Kavallerie riegelt die Bahnlinie ab Der Zug wird angehalten. Maſchinengewehr⸗ feuer peitſcht über die Wagen hinweg. Die Meu⸗ terer ſind gleich wieder nüchtern und kommen her⸗ aus, ſtellen ſich mit hochgehobenen Händen auf, ſo, wie es gefordert wird, unten am Bahndamm, wer⸗ den abgeführt ihrem ungewiſſen Schickſal entgegen. Man wird mit ihnen nicht ſanft verfahren, gewiß nicht. Die zuverläſſige Republikaniſche Garde, dieſe Elitetruppe aus altgedienten Unteroffizieren, im Verein mit der Feldgendarmerie und einigen Ka⸗ vallerieabteilungen, packen überall energiſch zu. Aber wer weiß, ob dies Zupacken genügen wird. Werden die Meuterer nicht alles überſpülen und vernichten? Ueberhaupt, wie ſteht's mit der vorderſten Linie? Was machen die Beſatzungen der Schützengräben um dieſe Stunde? Letztes Pflichtgefühl hält die Frontlinien Die Frontlinien halten noch. Auch zu ihnen iſt oͤie Nachricht von großen Meutereien hinter der Front gedrungen. Es mag noch ſo ſchlimm kommen, aber oͤa iſt eine alte Anhänglichkeit, verbunden mit einem letzten Pflichtgefühl, verankert in der Tiefe des Herzens. Sie wiſſen, dieſe Fronttruppenteile, daß ihre Kameraden im Hinterland ſie nicht mehr ablöſen wollen. Statt nach vorne zu kommen, rücken die Ablöſungen meuternd ins Hinterland. Der Grabenſoldat bleibt wieder einmal verlaſſen und auf ſich allein angewieſen, wie ſchon ſo oft. Es iſt das Schickſal des Grabenkämpfers, immer allein zu ſein und als Unbekannter ſeine Pflicht tun zu müſ⸗ ſen. Die Frontbataillone halten noch ihre Stel⸗ lungen, aber auch hier, von Schützengraben zu Schützengraben, von Unterſtand zu Unterſtand, von Vorpoſten zu Vorpoſten, e die Flugblätter und erreichen ihre Wirkung. Die Kraft der Graben⸗ beſatzungen wird immer mehr unterhöhlt. Und wenn der 0 jetzt angreift——— (Fortſetzung folgt) eee DKW. 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Nalserriüg 46, 2 Tr. Schall, J 43, 90, f. 1595 50 472 zu je 1000, 822 zu je 500, 1714 zu je 300, 39632 zu je 150 RM. * „ 2 282 S888 18 12181 14 — „