1 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: 5 in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl 50 Pia Poſtbef⸗Geb Hierzu 72 Pig Beſtellgeld Abholſtellen Wald⸗ Meerfeldſtr 18. Fe Hauptſtr 63. W Oppauer Str 8 Se Lutiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25 f d folgend Monat erfolgen Frei Haus monatlich.08 Mk und 62 Pfg Trägerlohn hofſtr 12. Kronprinzenſtr 42 Ne Fiſcherſtr 1 Schwetzinger Str 44 Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 4⸗0. Fernſprecher: Sammeil⸗RNummer 24957 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590 — Drahtanſchrift: Nemazeit Maunheim für Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Tertmilltmeterzeile 50 Pfennig Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe iſt die Anzeigen Preisliſte Nr 8. Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und fernmündlich Einzelpreis 10 Pf. Für Familien und Allgemein gültig Bel Zwanasveraleichen oder Keine Gewähr für wird ketnerlet Nachlaß gewährt erteilte Aufträge Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausqabe A Mittwoch 9. März 1038 Chaute: Neue Pariser Regierungskriſe Das Parlament verweigert der Regierung neue Notperordnungsvollmacht Wiedereintritt der Sozialiſten in eine neue Regierung Herriot? Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 9. März. Frankreich befindet ſich wieder einmal inmitten einer Regierungskriſe. In den parlamentariſchen Kreiſen rechnete man geſtern nachmittag mit dem Rücktritt des Kabinetts Chautemps. Das bedeutet wirklich eine Ueberraſchung. Seit langem wurde ſchon von einer neuen Regierung geſprochen, aber mach den letzten Abſtimmungsergebniſſen in der Kam⸗ mer und vor allem nach der Verabſchiedung des Ar⸗ beitsgeſetzes glaubte man der Regierung Chautemps moch zwei Monate geben zu können. Was iſt nun der plötzliche Grund der Regierungs⸗ kriſe? Aus dem Kommuniqus über den Kabinettsrat, der geſtern ſtattfand, las man ſchon heraus, daß die Regierung Vollmachten von dem Parlament erbitten wollte, um mit Not⸗ verord nungen, alſo ohne das Parla⸗ ment, künftig regieren zu können. Sie wurde dazu, wie man hört, durch die allgemeine Finanzlage gezwungen, denn um die Staatskaſſe ſoll es ſehr ſchlecht beſtellt ſein. Ueber die Rüſtungs⸗ änleihe hinaus müſſe Frankreich auch an die Auf⸗ legung einer neuen Anleihe zur Deckung der laufe n⸗ den Staatsausgaben denken. Der Finanzzminiſter habe deshalb Maßnahmen ankündigen müſſen, um das Vertrauen der Darlehensgläubiger herzuſtellen. Die Linke glaubt wohl nicht zu Unrecht, daß der Finanzminiſter mit dieſen Vollmachten ein gewal⸗ tiges Abbremſen der überſtarken ſozialen Geſetze, ganz beſonders aber der 40⸗Stundenwoche und wei⸗ tex eine Hinausſchiebung der verſprochenen Geſetze zur Altesverſorgung der Arbeiter durchführen wollte. Da aber durch die Finanzlage in Frank⸗ reich auch die Währung ſofort in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen wird, wurde erneut von einer notwendigen Deviſenkontrolle geſprochen. Wenn die Regierung nun all dieſe Vollmachten erhalten würde, um nach ihrem Ermeſſen dieſe Schwierigkeiten zu regeln, dann würde ſie über weitgehende und in das Leben des einzelnen tief einſchneidende Rechte verfügen. Wohl deshalb haben die Sozialdemokraten ſo⸗ fort wiſſen laſſen, ſie könnten keiner Regierung ſolche Vollmachten zugeſtehen, in der ſie ſelbſt nicht vertreten ſeien. Damit war die Regierungskriſe eröffnet. Miniſter⸗ präſident Chautemps verhandelte ſofort mit den ein⸗ zelnen Gruppen, um die Stimmung zu erfahren. Da er ſelbſt wie ſein Außenminiſter Delbos amts⸗ miütde iſt, iſt die Wahrſcheinlichkeit eines Regierungs⸗ rücktritts beſonders groß. i Wer ſoll nun folgen? Seit langem wird die For⸗ mel„Thorez bis Reynaud“ genannt, d. h. Bil⸗ dung einer ſogenannten Regierung der nationalen Einigung. Nach den Rückwirkungen des Moskauer Prozeſſes in Frankveich iſt aber die Hereinnahme eines Kommuniſten in die Regierung wenig wahr⸗ ſcheinlich, denn der Abſcheu des franzöſiſchen Volkes vor allem Kommuniſtiſchen war noch nie ſo groß wie in dieſen Tagen. Der Präſident der Sozialdemokra⸗ ten, 260 n Blum, erteilte der Kommuniſtiſchen Partei im„Populaire“ ja auch eine deutliche Abſage, n dem er ſchreibt:„Der Moskauer Prozeß ſtört die Einheit der Volksfront“. Andererſeits glaubt man, die Stimmen der kommuniſtiſchen Fraktion nötig zu haben, damit nach außen hin die Volksfront nur ja nicht auseinanderbricht. Die Schwierigkeit beſteht nun aber darin, die Kommuniſten in der Volksfront zu halten, ohne ihnen einen Miniſterſeſſel zu geben. Immerhin glaubt man, daß es vielleich: möglich ſei und man ſpricht nunmehr von einer Regierung„Blum bis Reynaud“. Die Radikalſozialen würden dann mitſpielen. a Ob aber Herriot ſich bereitfinden wird, die Miniſterpräſidentſchaft zu übernehmen, ſcheint noch ſehr fraglich. Bekanntlich will Herriot ſich für die Neuwahl des Präſidenten der Republik„ſchonen“. Aber außer ihm kann wohl niemand eine ſo will⸗ kürliche Regierungsbildung von Blum bis Reynaud wenigſtens für kurze Zeit zuſammenhalten. Die Verhandlungen gehen weiter und erſt heute nach⸗ mittag tritt die Sozialdemokratiſche Parteifraktion zu einer Beratung zuſammen und anſchließend wird dann die Linksdelegation ſich zuſammenſinden. Auch Miniſterpräſtdent Chautemps wird ſeine Beratungen noch fortſetzen. Die für morgen angeſetzte Kammer⸗ und Senatsſitzung, in der die Regierung ihren Vor⸗ ſchlag unterbreiten und dazu die Vertrauensfrage ſtellen wollte, dürfte wohl ausfallen. 8 Ein Wahlrechtskonflikt Drahtber. unſ. Pariſ. Korreſondenten — Paris, 8. März. Ueber die Frage, ob die Eingeborenen Algiers, die am Koran feſthalten, d. h. auch an dem Recht, einen Harem zu beſitzen, demnächſt wählen dürfen, ſcheint es zu einem großen innerpolitiſchen Krieg in Frankreich zu kommen. Der Geſetzesvorſchlag Blum⸗ Violette, der den Gläubigen des Korans das Bür⸗ gerrecht und damit das Wahlrecht verleihen will und den der Ausſchuß der Kammer mit knapper Mehr⸗ heit angenommen hat, ſteht zur Diskuſſion. Die Die Gegner haben es reichlich ſchwer, weil Sar⸗ raut, der als Kolonialfachmann gilt und dem rechten Flügel der Radikalſozialen angehört, den ſozial⸗ demokratiſchen Vorſchlag, wie er ſagt,„aus objek⸗ tiven Geſichtspunkten heraus“ verteidigt. Das fällt um ſo mehr ins Gewicht, als Sarraut als Gegner der Linken gilt. Nun hat eine Reihe von Bürgermeiſtern verſchie⸗ dener algeriſcher Städte aus Proteſt gegen den Kommiſſionsbeſchluß der Kammer ihr Amt nie⸗ dergelegt. Die Abgeordneten Algiers wollen ebenfalls dem Beiſpiel folgen, wenn auch die Kam⸗ mer dem Geſetzesvorſchlag zuſtimmt, um ſo die Re⸗ gierung zur Aufgabe des Geſetzes zu zwingen. Der polniſche Außenminiſter Oberſt Beck wird mit ſeiner Gemahlin vom Nr. 140. Jahrgang s will zurücktreten! eee Grafen Ciano begrüßt. (Weltbild, Zander⸗M.) Die Geſtändnis-Lawine rollt weiter: 7 Der GPAU-Chef als Trotkiſt, Spion, Mörder!“ Auch Jagoda geſteht jetzt alles, was der Staatsanwalt von ihm verlangt! dnb Moskau, 8. März. Die Abendſitzung im Moskauer Theaterprozeß be⸗ ginnt mit dem Verhör des früheren Privatſekretärs Jagodas, Bulan ow, der ſich als„völlige Kreatur Jagodas“ bezeichnete. Er ſei von Jagoda, der vor ihm keines ſeiner Verbrechen verborgen habe, in alle Geheimniſſe eingeweiht worden. Seit 1931 will Bu⸗ lanow aus den Geſprächen Jagodas entnommen ha⸗ ben, daß dieſer der Rechtsoppoſition ange⸗ hörte. Jagoda habe ſich ſogar, da der GPUl⸗Apparat hin⸗ ter ihm ſtand, als„Säule“ derſelben betrachtet. Im Falle des Erfolges der Umſturzpläne der Verſchwö⸗ rer habe Jagoda für ſich ſelbſt den Poſten des Vor⸗ ſitzenden des Volkskommiſſarenrats reſervieren wol⸗ len, während Bucharin als Generalſekretär der Bol⸗ ſchewiſtiſchen Partei(alſo als Nachfolger Stalins) in Ausſicht genommen war. Auf die Zwiſchenfrage Wiſchinſkis, ob Jagodas Regime überhaupt„Faſchismus“ hätte darſtellen ſollen, antwortete der willfährige Angeklagte:„Ja⸗ godas Benehmen deutete darauf hin.“ Bulanow bezichtigt Jagoda weiter, die Unter⸗ ſuchung in Sachen der Trotzkiſten, Sinowjewiſten uſw. ſabotiert zu haben. Zwar hätte er den Sinow⸗ jew⸗Prozeß nicht vermeiden können(da zu dieſer Zeit bereits Jeſchow im Auftrag der Partei die An⸗ gelegenheiten der Oppoſition in der GPU kontrol⸗ lierte). Jagoda ſei jedoch ſoweit gegangen, während des Sinowjew⸗Prozeſſes einige Angeklagte, ſo Smir⸗ now und Kamenfew, in ihren Zellen aufzuſuchen und zu„bearbeiten“. Als nächſte Mitarbeiter Jagodas bei ſeinen Verbrechen bezeichnet Bulanow den ehe⸗ maligen Chef der operativen Abteilung der GPU Pauker, deſſen Stellvertreter Wolowitſch und den Chef der geheimen politiſchen Abteilung Moltſchanow (beide Kommiſſare der Staatsſicherheit erſten Ran⸗ ges). Die Genannten ſeien außerdem„deutſche Spione“ geweſen. Im einzelnen ſchildert Bulanow daun die Vor⸗ Die Pau wütet weiter Weitere Prozeſſe gegen frühere Sowjetgewaltige in Vorbereitung dnb. Warſchau, 9. März. Nach Berichten, die aus Moskauer Kreiſen eingetroffen ſind, ſteht bald nach Abſchluß des gegenwärtigen Prozeſſes eine ganze Reihe neuer Prozeſſe gegen weitere„Feinde Stalins“ bevor. Im erſten der kommenden Prozeſſe dürfte gegen eine Gruppe von elf Angeklagten verhandelt werden, zu der auch die im gegenwärtigen Prozeß als Zeu⸗ gen aufgetretenen ehemaligen Kommiſſare Oſſinſki Jakowlewa gehören. In der Anklageſchrift zu dem gegenwärtigen Prozeß iſt auch auf dieſe„Verbrecher“ Bezug genommen, jedoch ihre Sache von der zur Zeit verhandelten abgetrennt worden. Daneben gibt es eine ganze Reihe von ehemali⸗ gen Volkskommiſſaren, die in den Angaben der An⸗ geklagten belaſtet wurden und die ſich ſamt und ſon⸗ ders in Haft befinden. Dazu gehören: der ehemalige ſtellvertretende Vorſitzende des Rates der Volkskommiſſare Rudſutak, der ehemalige Volkskom⸗ miſſar für die Leichtinduſtrie Ljubimow, der frühere Vorſitzende des Zentralausſchuſſes Antipow, der ehe⸗ malige Sachverſtändige für Landwirtſchaftsfragen beim Zentralkomitee Jakoblew und der weißruſſiſche Miniſterpräſtident 5 Gruppe, die mit dem gegenwärtigen verhandelten Golodjed. Auch ſie bilden eine Komplex in Zuſammenhang ſteht. Ferner dürften demnächſt die weiteren verhafteten Volkskommiſſare, ſo Kaminſki, Rubnow, Krylenko u. a. vor dem Sow⸗ jettribunal erſcheinen. Welche„Verbrechen“ ihnen zur Laſt gegelgt werden, iſt vorläufig noch ein Ge⸗ heimnis der GPU. Das gleiche iſt auch von den ſehr zahlreichen Diplomaten zu ſagen, die verhaftet wurden und denen demnächſt der Prozeß gemacht werden ſoll. Hier handelt es ſich um den ehemaligen Botſchafter in Tokio und Berlin, Jurenew, in China Bogomo⸗ low, in Brüſſel Rubinin, in Ankara Karſki uſw Bei dieſer Gruppe iſt es freilich fraglich, ob Stalin nicht vorziehen wird, gegen ſie wie gegen Karachan hinter verſchloſſenen Türen zu„verhandeln“ und ſie ebenſo ſang⸗ und klanglos zu erledigen. Schließlich wird die Gu nicht darauf verzichten, auch einen neuen Prozeß gegen die hohen Kommiſ⸗ ſare der Roten Armee zu veranſtalten, die in den letzten Wochen in Haft genommen wurden Bekannt⸗ lich ſind der Admiral Wiktorow, die ehemalig. Mili⸗ tärkreiskommandeure von Leningrad bzw. Weiß ruß⸗ land, Dybenko und Belom, ſowie zahlreiche weitere Offiziere von ihren Poſten entfernt und verhaftet worden. Jedoch dürften ſich dieſe Verhandlungen hinter verſchloſſenen Türen abſpielen. bereitung des Giftattentats auf Jeſchow, deſſen Beſeitigung Jagoda nach ſeinem Abgang aus der GpPu im Herbſt 1936 ihm übertragen habe. Bu⸗ lanow will mehrmals verſucht haben, Jeſchom vermittels eines Queckſilberpräparates, das er durch einen Pulveriſator in dem Arbeitsraum Jeſchows ausſtreute, zu vergiften. Bulanows„Geſtändͤniſſe“ ſind unerſchöpflich. Er beſtätigt weiter die Angaben der angeklagten Aerzte über die Beſeitigung Menſchinſkis, Gorkis und Peſchkows und behauptet ſogar, im Auftrage Jago⸗ das große Geldſummen an einen Abgeſandten Trotz⸗ kis ausgehändigt zu haben! i Eine neue Senſation bringt die weitere Ver⸗ nehmung Jagodas. Er iſt jetzt voll geſtän⸗ dig und macht einen müden, zerbrochenen Eindruck. Mit leiſer Stimme macht er„Geſtändniſſe“, die in den weſentlichen Punkten der„Anklageſchrift“ ent⸗ ſprechen. Jagoda erklärt: „Ich war Mitglied des Oppoſitionsblocks ſeit 1931 und hatte Keuntnis von allen ſeinen Aktio⸗ nen. Ich duldete ſelbſt im GPu⸗Apparat unter meinen nächſten Mitarbeitern deutſche und pol⸗ niſche Spione, wie die früheren Kommiſſare für Staatsſicherheit Pauker, Wolowitſch, Saporo⸗ ſchez u..“ Jagoda geſteht ferner das Giftattentat auf Jeſchow ſowie die Beſeitigung Menſchinſkis und Kuiby⸗ ſchews, Gorkis und Peſchkows. Bezüglich Peſchkows will Jagoda jedoch ſich noch beſondere Ausführun⸗ gen für die Geheimſitzung des Gerichts vorbehalten. Jagoda gibt ſchließlich auch zu, Geldſummen für Trotzki aus dem GPU⸗Fonds weitergeleitet zu haben. Er will ſich jedoch nicht direkt ſelbſt als Spion bezeichnen laſſen. Die ASA brauchen Stützpunkte Verhandlungen mit London über Südſee⸗Inſelgruppe — London, 7. März. Zwiſchen der engliſchen und der amerikaniſchen Regierung finden gegenwärtig diplomatiſche Ver⸗ handlungen über die Beſitzverhältniſſe der Inſeln Kanton und Enderbury ſtatt, die zur Phönix⸗Gruppe gehören und ungefähr 1500 bis 2000 Kilometer nördlich oͤer Samboa⸗Inſeln liegen. Im Jahre 1936 wurden auf dieſen Inſeln Plakate ange⸗ bracht:„Dieſe Inſeln gehören König Eduard VIII.“ Die Vereinigten Staaten haben den Wunſch, die beiden Inſeln zu Stützpunkten für ihre Marineluft⸗ waffe auszubauen und mit ihnen die Luftverbin⸗ dung zwiſchen Kalifornien und Neuſeeland zu ſichern. 2. Sekte“ Nummer 112 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 9. März 1938 Großkundgebung zum Jahrestag der Machtübernahme in Karlsruhe: Deutſche Wacht am Oberrl 6 25 99 Gauleiter Wagner und Miniſterpräſident Köhler über: Fünf Jahre nalionalſozialiſtiſche Aufbauarbeit in Baden (Von unſerem nach Narlsruhe entſandten Us⸗Schriftleitungsmitglied.) — Manuheim, 9. März. „Deutſche Wacht am Oberrhein“— unter dieſer Loſung ſtanden die vergangenen fünf Jahre national⸗ ſozialiſtiſcher Aufbauarbeit in Baden, unter der glei⸗ chen Loſung werden die kommenden Jahre ſtehen. Dieſe deutſche Wacht am Oberrhein zu halten, iſt ein verpflichtender Auftrag des Führers an die Re⸗ gierung des Landes Baden und an die Bevölkerung dieſes Grenzgaues. Sie iſt nicht nur militäriſcher Art, wie ſie ſeit dem Wiedereinmarſch deutſcher Truppen in das Rheingebiet in den feſten Händen unſerer Wehrmacht liegt, ſie iſt ebenfo wirtſchaftlicher und kultureller Art. Ueber die Arbeit an dieſen Auf⸗ gaben in den fünf Jahren ſeit der Machtübernahme gaben am Dienstagabend in einer machtvollen Kund⸗ gebung vor 12000 Partei⸗ und Volksgenoſſen Reichs⸗ ſtatthalter Gauleiter Robert Wagner und Mini⸗ ſterpräſident Walter Köhler einen ſtolzen und er⸗ ſchöpfenden Rechenſchaftsbericht. Der Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter, der wieder mit einer humorvol⸗ len Friſche ſeine, wie er ſelbſt ſagt, akademiſchſte Rede, die mit vielen Zahlen geſpickt war, aufzulockern verſtand, konnte auf den wirtſchaftlichen Auſſchwung Badens ebenſo hinweiſen wie auf die Erfüllung der Aufgaben aus ſeiner kulturellen Miſſion; er konnte mit Stolz feſtſtellen, daß Baden auf dem Gebiet der Landgewinnung führend im Reich iſt und er wies auf die große Bedeutung des Ausfuhrlandes Baden für den Vierjahresplan hin. Nach ihm— über deſſen Rede wir im Abendblatt ausführlich berichten wer⸗ den, ſprach der Gauleiter, deſſen Rede unter dem Leitſatz ſtand:„Die deutſche Revolution iſt eine Revolution des Geiſtes, der Ge⸗ finnung und der Diſziplin“. Die Karlsruher Markthalle, ſonſt ein nüchterner Raum, zeigte eine geſchmackvolle Ausſchmückung in Weiß, Silber und Rot. Links und rechts mahnten unter den Hoheitsadlern die Namen der national⸗ ſozialiſtiſchen Blutzeugen au die Opfer, die die Macht⸗ ſtbernahme und damit die Rettung Deutſchlands erſt ermöglichten. Schon bald nach acht Uhr mußte der weite Raum polizeilich geſperrt werden. Dann zogen, voran die älteſte Standarte„Baden“, die Fahnen ein. Unter den Anweſenden ſah man die Mitglieder der badiſchen Regierung, das Führerkorps der Partei mit ihren Gliederungen, Führende aus Staat, Stadt und Wehrmacht Nach kurzen Begrüßungsworten durch den ſtellv. Gauleiter Röhn ſprach Miniſterpräſtdent Köhler, vielfach von brauſendem Beifall unterbrochen, und nachdem anſchließend an ſeine Rede das gemeinſam geſungene Lied„Nur der Freiheit gehört unſer Leben“ verklungen war, ergriff Reichsſtallhalter Wagner mit herzlichem Beifall begrüßt, das Wort zu ſeinen Ausführungen über die politiſchen Aufgaben der Partei und der nationalſozialiſtiſchen Staats⸗ führung. Robert Wagner begann mit der geſchichtlichen Feſt⸗ ſtellung, daß von Zeit zu Zeit große geiſtige Erſchüt⸗ terxungen und Umwälzungen an die einzelnen Völker herantreten, die den Verlauf und den Inhalt ganzer Jahrhunderte beſtimmen.„Es gibt für uns Natio⸗ nalſozialiſten“, fuhr der Redner ſort,„keine Zweifel darüber, daß wir uns inmitten einer ſolchen gigantiſchen, den Erdball umfaſſenden Umwälzung befinden; denn es iſt für uns in allererſter Linie eine Frage des Inſtinktes, der inne⸗ ren Erfaſſung der Entwicklung und der Zuſammen⸗ hänge der Gegenwart, es iſt das eine Frage letzten Endes des Gefühls und des Glaubens. Wir glauben, daß die alte demokratiſche Welt fich ihrem Ende zuneigt. Wir glauben, daß da⸗ mit ein Zeitalter zu Ende geht, das nach unſerer Auffaſſung, aber insbeſondere nach den Erfahrungen, die wir gemacht haben, zu Ende gehen muß. Die de⸗ mokratiſche Zeit, die wir gerade in ihren letzten Aus⸗ wirkungen erlebt haben, war für uns alle nichts an⸗ deres als Not, Elend, Verzweiflung, Schmach, Schande, Niedergang und Verfall auf allen Daſeins⸗ gebieten des Lebens überhaupt.“ a Dann erinnerte der Reichsſtatthalter eindringlich daran, daß alles, was wir in den letzten fünf Jahren an wirtſchaftlichem, ſtaatlichem, politiſchem und ſon⸗ ſtigem Aufbau erlebten, nichts anderes ſei als die Auswirkung unſeres neuen Glaubens, nſeres neuen Lebenswillems, das heißt jener Revolution, in deren Mitte wir uns heute noch be⸗ finden. Unter ſtürmiſcher Zuſtimmung betonte der Gau⸗ leiter dann weiter: „Es ſoll ſich jedermann darüber klar ſein, daß wir erſt die Anfänge dieſer gigautiſchen Revolution er⸗ leben, die wir ſelbſt mit herbeigeführt haben, daß wir am Anfang eines neuen Zeitalters ſtehen und daß das demokratiſche Zeitalter mit Parteiwirtſchaft, mit der Herrſchaft des Geldes, des Kapitalismus, durch dieſen neuen Glauben, durch die neue national⸗ ſoztaliſtiſche Idee zu Ende geführt werden muß und wird. Wir ſind uns klar darüber, daß auch bei uns noch die Ueberreſte der alten Welt überwunden wer⸗ a den müſſen.“ 2 8 Was in Deutſchland nach 1933 zunächſt geschaffen werden mußte, war die Beſeitigungl einer iußeren Welt der demokratiſchen Herrſchaft, die im Wege geſtanden habe. Es komme fedoch nicht in entſcheidend auf die Beſeitigung dieser welt⸗ wlichen Erſcheinung an, ſondern vor allem auch die Beſeitigung all jener inneren und hindernd im Wege ſtanden, und die Deutſchland grunde gerichtet haben. f n die Partei ihre Arbeit zunäch ſt ihre neue Joͤee einen neuen Menſchen ſchaffen wollte und weil ſie durch ſich ſelbſt im Volke dann dieſen neuen Menſchen ſchaffen mußte, wenn das deutſche Volk wieder zu neuer Kraft und neuer Größe, Frei⸗ heit und Ehre emporſteigen ſollte. Darum habe die Partei eine große Zahl von Gliederungen geſchaffen, und zahlreiche Verbände ſeien ihr angeſchloſſen, die alle mit berufen ſeien, dieſe große entſcheidende Auf⸗ gabe für unſer Leben zu erfüllen. Die Partei allein entſcheide darüber, in welcher ſeeliſch⸗weltanſchaulichen Verfaſſung ſich ö as Volk befinde. Stürmiſche Zuſtimmung begleitete folgende Sätze des Reichsſtatthalters:„Wenn wir in den letzten Jahren zu einem geradezu gigantiſchen kul⸗ turellen, politiſchen und wirtſchaft⸗ lichen Wiederaufſtieg gekommen ſind, und wenn auch wir Ihnen heute ſagen können, was in Baden auf den gleichen Lebensgebieten unſeres Vol⸗ 71 geſchehen iſt, dann dürfen wir nicht überſehen, aß das alles nur möglich geweſen iſt, weil es eine Na⸗ tionalſozialiſtiſche Deutſche Arbeiterpartei gibt.“ Gewiß ſeien auch heute noch die alten weltanſchau⸗ lichen Kräfte und Mächte am Werk, um das Aufbau⸗ werk der NS Da zu ſtören, ja zu ſabotieren, aber dieſen Kräften müßten wir gerade heute entgegnen: „Wir werden alles daran ſetzen und werden entſchloſ⸗ ſen ſein, ſebbſt auch unſer Leben opfernd einzuſetzen dafür, daß dieſe alten Widerſtände geiſtig⸗weltan⸗ ſchaulicher Art— von welcher Seite ſie auch kom⸗ men— endgültig beſeitigt, endgültig niedergerungen werden, damit dieſes Volk nicht nur äußerlich, nicht nur zahlenmäßig, ſondern vor allem innerlich dem Willen und dem Glauben und den Grundauffaſſun⸗ gen nach eine Einheit, eine einzige Gemeinſchaft, eine einzige Lebenskameradſchaft wird.“(Starker Beifall.) Der Reichsſtatthalter und Gauleiter richtete in dieſem Zuſammenhang an alle Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen den Aufruf, kompromißlos alles abzulehnen, was einſt einmal das Un⸗ glück über Deutſchland gebracht habe. Der alte na⸗ tionalſozialiſtiſche Kampfgeiſt müſſe erhalten bleiben. Es dürfe niemand glauben, daß die Zeit des Kampfes hinter uns liege; im Gegenteil: Kampf ſei in der Vergangenheit geweſen, Kampf fei heute und Kampf werde auch in der Zu⸗ kunft ſein. Dafür würden ſchon unſere Gegner ſorgen. Die verantwortlichen Männer ſeien ſich klar darüber, daß in dieſen vergangenen fünf Jahren noch nicht alles habe geſchafſen werden können, um die letzten Nöte unſeres Volkes zu be⸗ ſeitigen.„Es iſt unſer heißer Wille“, betonte der Gauleiter in unmißverſtändlichen Worten,„daß wir dieſe letzten Nöte unſeres Volkes überwinden und beſeitigen“. Die innere Einheit des deutſchen Volkes ſei das Fundament, auf dem in der Zukunft aufgebaut werde. „Wir wollen am heutigen Abend“, ſagte der Red⸗ ner— ſich mit dieſen Widerſtänden der konfeſſionel⸗ len Zerſplitterung auseinanderſetzend—„keinen Zweifel darüber laſſen, daß wir auch dieſen Kräften, die unſerem Volke entgegenſtehen und den Wieder⸗ aufbau Deutſchlands hindern oder ſabotieren, gegen⸗ über genau ſo kompromißlos bleiben werden, wie wir das der demokratiſchen Welt gegenüber waren.“ (Starker, langanhaltender Beifall.) Niemand habe in Deutſchland das Recht, an der nationalſozialiſti⸗ ſchen Aufbauarbeit Kritik zu üben; am allerwenig⸗ ſtens aber die, die einſt das deutſche Volk in das Elend und die Not geſtürzt hätten. Und wenn heute dieſe Kräfte, die aus den Konfeſſionen heraus dem Nationalſozialismus in den Weg träten, wieder ein⸗ mal die Hetze bis zum Aeußerſten trieben, dann ſoll⸗ ten ſie wiſſen, daß wir von unſerem Natioualſozialismus als Idee und als Programm nicht im miudeſten ab⸗ weichen würden; denn wir wüßten, daß der Na⸗ tionalſozialismus mit ſeinem geſamten Gedan⸗ keugut im Einklang ſtehe mit den Geſetzen des Lebens und mit dem Leben überhaupt.(Erneut lebhafter Beifall.) Es ſei darauf angekommen, zunächſt alle jene Tatſachen mit wirklichen Aufgaben in Angriff zu nehmen, die gelöſt werden mußten, um unſer Volk wieder zu Arbeit und Brot zu bringen. Es ſei das große Verdienſt des Führers und ſeiner Bewegung, daß ſie zunächſt nur unpopuläre Aufgaben in Angriff genommen habe, die nicht dem einzelnen Vorteile gebracht hätten, ſondern, die die Stel lung des deutſchen Volkes in der Welt wieder beffern mußten. Daß heute Deutſchland wieder eine Weltmacht ſeti, ſei der Politik des Führers zu verdanken, der wiſſe, daß die kleinen Sorgen ſich von ſelbſt löſen, wenn die großen gelöſt ſeien. Deutſchland ſei in den erſten fünf Jahren wieder zu ſeiner Ehre, Kraft und Stärke zurückgekehrt. Nunmehr könnten die vielen Probleme und Fragen in Angriff genommen werden, die den einzelnen Menſchen bewegen. Wir müßten arbeiten, Werte ſchaffen, produzieren. Erſt aus dieſer Steigerung heraus werde es möglich ſein, das Los des einzelnen zu verbeſſern. Schließlich aber war es unſere Aufgabe, in dieſen letzten fünf Jahren nach der Revolution an der Stärkung der Partei 5 zu arbeiten, und daß dieſe Auſgabe wirklich reſtlos erfüllt worden iſt, belegte der Reichsſtatthalter an Hand eines ausführlichen Zahlenmaterials. Die Partei hat im Jahre 1933 in Baden 24000 Partei⸗ mitglieder beſeſſen, am 1. März 1938 umfaßt ſie 168000 Parteigenoſſen. Das bedeutet für uns eine Garantie dafür, daß niemand und keine Macht mehr die nationalſozialiſtiſche Bewegung in Baden auch nur irgendwie gefährden könnte. Auch in den Gliederungen und angeſchloſſenen Ver⸗ Häunden wurde das Mögliche getan, beſonders auch in deyn Gliederungen und Verbänden, die für die ſoziale Betreuung da ſind. Die NS⸗Frauenſchaft hatte 1993 10 790 Mitglieder, am 1. Januar 1938 waren es 21302. 17110 Amtswalterinnen arbeiten in der NeS⸗Frauenſchaft an der Löſung ſozialer Probleme. Die NS hatte am 31 Dezember 1934 139 720 Mitglieder, am 1. Januar 1938 war die Zahl auf 242 541 geſtiegen, und 24684 Walter ſchaffen für die ſozialen Einrichtungen der NS⸗Volkswohlfahrt. Die Deutſche Arbeitsfront umfaßte am 1. Ok⸗ tober 1934 453 557 Mitglieder, am 1. Februar 1938 619 575 Mitglieder, und 35 500 Seutſche Arbeitsfront⸗ walter beſorgen die Arbeiten, die ſich die Arbeits⸗ front um des ſchaffenden Menſchen willen geſtellt hat. Aehnliche Bilder zeigen die Zahlen aus der Tätigkeit der Partei. Die Arbeit, die in dieſen Zahlen zum Ausdruck kommt, iſt oͤͤie Urſache für alles, was wir in den letz⸗ ten fünf Jahren an Erfolgen verzeichnen. Arbeit und Einſatz, Hingabe und Opferwillig⸗ keit werden auch in Zukunft den Erfolg garantieren. Der Gauleiter ſchloß mit einem dankbaren Be⸗ kenntnis zum Führer, dem wir alles verdanken, und der uns Beiſpiel und Vorbild geweſen iſt, und mit einem Bekenntnis zu dem, was er uns als Lehre und Ideal gegeben hat, zum Nationalſozialismus. Mit den deutſchen Weiheliedern und dem Fahnen⸗ ausmarſch ſchloß die denkwürdige Erinnerungsfeier aus Anlaß des fünften Jahrestages der Machtüber⸗ nahme der NS Da in Baden.. Die Meinung der Engländer: „Die engliſche Luftfahrt taugt nichts“ Aufſehenerregende Kritik an der engliſchen Zivilluftfahrt Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 9. März. Großes Aufſehen erregt hier der lang er⸗ wartete Bericht des Cadman⸗Unterſuchungs⸗Aug⸗ ſchuſſes für die engliſche Luftfahrt. Der Bericht enthält eine ſehr ſcharſe Kritik an den Zuſtänden in der engliſchen zivilen Luftfahrt. Man erwar⸗ tet, daß der Bericht, wie meiſt in England, die Kritik große Veränderungen ankündigt, zu einer völligen Umorganiſation der zivi⸗ len Luftfahrt führen wird. In dem Bericht wird dem Luftſahrtminiſterium vorgeworfen, daß die Abteilung für Fragen der zivilen Luftfahrt ſchlecht und ſchwerfällig organiſiert ſei, und daß kein Unternehmungsgeiſt herrſche. Die techniſche Förderung ſei ein Stiefkind des Luftfahrt⸗ miniſteriums, und die Ueberwachung von neuen Kon⸗ ſtruktlonen befände ſich in den Händen eines Man⸗ nes, der keine Erfahrungen habe. Der größten bri⸗ tiſchen Luftfahrtgeſellſchaft Imperial Airways wird vorgeworfen, daß ſie es an dem nötigen Willen zur Zuſammenarbeit mit dem Luftfahrtminiſterium habe fehlen laſſen, und daß die Leitung zu engen kauf⸗ männiſchen Geſichtspunkten gehuldigt habe. Im ganzen drückt der Ausſchuß ſeine Meinung dahin aus, daß die Lage der britiſchen Luftfahrt mit außerordentlicher Beunruhigung be⸗ trachtet werden müſſe. U. a. heißt es, daß die Linien der Imperial Airways nach Skandinavien und Deutſchland mit nicht modernen Maſchinen beflogen würden und daß die engliſche Poſt jährlich an Deutſchland und Frankreich je 12 Millionen RM. für die Poſtbeförderung nach Südamerika bezahlen muß. Die Länge der Linien iſt trotz der Größe des britiſchen Empires nicht viel größer als die Länge der holländiſchen Linie. Die Regierung hat ſich im weſentlichen mit den Aenderungsvorſchlägen der Cadman⸗Kommiſſion ein⸗ verſtanden erklärt und daher vorangeſtellt, daß die Subvention für die Inperial Airways von 18 auf 36 Millionen erhöht werden und daß ein ſtän⸗ diger Unterſtaatsſekretär für zivile Luftfahrt ernannt wird und daß der Flugdienſt zwiſchen den beiden britiſchen Geſellſchaften Juperial Airways und Bri⸗ tiſh Airways aufgeteilt wird. Imperial Airways wird den Luftfahrtdienſt im Paläſtinadebalte im Anterhaus: Das Parlament und die jldiſchen Wünſche Angriffe gegen die zögernde Politik des Londoner Kolonialminiſteriums Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 9. Mürz. Während das Unterhaus geſtern in Form eines Ausſchuſſes tagte, kam es zu einer lebhaften Debatte über die Lage in Paläſtin a. Anlaß war die An⸗ forderung zuſätzlicher Mittel für die Unterhaltung britiſchen Militärs in Paläſtina. Früher befanden ſich in Paläſtina zwei engliſche Bataillone— heute befinden ſich dort zwei Brigaden und ferner größere Einheiten von Artillerie. Ein Teil der Unterhal⸗ tung wurde bisher aus einem 60⸗Millionen⸗Mark⸗ Fonds genommen, der aus Steuern, die in Paläſting erhoben worden ſind, abgezweigt wurde. Dieſer Fonds iſt jetzt aufgebraucht und der Kolonialminiſter Ormsby Gore forderte weitere fünf Millionen für das britiſche Militär in Paläſtina an. Obwohl der Paläſtina⸗Bericht nichl erörtert wer⸗ den ſollte, nahmen ihn die Abgeordneten aller Par⸗ teien zum Gegenſtand einer Ausſprache, die teilweiſe recht heftig verlief. Die Abgeordneten kritiſterten, daß die neue Kommiſſion die Teilungsfrage erneut aufrolle. Sie machten der Regierung zum Vor⸗ wurf, daß ſie die Teilungsfrage auf zwei bis drei Jahre hinausſchiebe, vielleicht ſogar den Teilungs⸗ plan ganz aufgebe. Die Regierung ſcheine bereit zu ſein, den Arabern einige Zugeſtändniſſe zu machen. Auf jeden Fall hoffe ſie, oͤaß es im Laufe der Zeit Generalmajor Wavell, perſönlich geleitet. zu unmittelbaren Verhandlungen zwiſchen dem jüdi⸗ ſchen und arabiſchen Teil kommen wird. Große Teile des Unterhauſes dagegen wünſchen, daß man mehr Rückſicht auf die jüdiſchen als auf die arabiſchen Wünſche nimmt, und befürworten deshalb, daß die Teilung Paläſtinas ſo raſch wie möglich durchgeführt wird. Sie operieren u. a. mit dem Geſichtspunkt, daß bei einem längeren Andauern der jetzigen Ungewißheit 80 Araber gelötet — Jeruſalem, 8. März.(U..) Nach den letzten Meldungen ſind bei den Kämpfen im Jenin⸗Bezirk 80 Araber getötet worden. Unter ihnen befindet ſich auch der Führer, Scheich Attiyeh. 30 Araber wurden gefangen genommen. Die Frei⸗ ſchärler wurden völlig aufgerieben. Einige ſollen nach Transjordanien entkommen ſein. Die Operationen wurden von dem Oberkomman⸗ dierenden der engliſchen Streitkräfte in Paläſtina, An den Kämpfen nahmen auch neun Flugzeuge teil. Von engliſcher Seite wird erklärt, es handle ſich um die größte Niederlage, die die Araber bisher erlitten 4 Geſamt- Des. Monat Febrnar ber 21 50. Weltreich und über Skandinavien übernehmen, Bri⸗ tiſh Airways den Europa⸗ und Südamerikadienſt. Ferner wird ein neuer Direktorenſtab der Imperial Airways ernannt. Die Regierung zögert jedoch da⸗ mit, einen parlamentariſchen Unterſtaatsſekretär zu ernennen, der öͤie Aufgabe hat, dem Unterhaus Rede und Antwort zu ſtehen. Das Unterhaus legt hierauf aber beſonderen Wert, da der Luftfahrtminiſter Mit⸗ glied des Oberhauſes iſt. England und Irland Hoffnung auf Handelsvertrags vereinbarungen — London, 9. März.(U..) Der friſche Miniſterpräſtdent de Valera hat ſich entſchloſſen, wenigſtens bis zum Wochenende in Von⸗ Don⸗zun bleiben, in der Hoffnung, den augenblicklachen toten Punkt in den anglo⸗iriſchen Verhandlungen doch noch überwinden zu können. Beſondere Sihwie⸗ rigkeiten haben ſich bei den Verhandlungen über einen anglo⸗iriſchen Handelsvertrag ergeben. Im übrigen iſt man, wie aus Berichten aus Dub⸗ lin und Belfaſt hervorgeht, in ganz Irland hinſicht⸗ lich des baldigen Abſchluſſes eines Handelsyertrages recht zuverſichtlich. Südiriſche Farmer halſen ſogar ſchon in großer Zahl ihr Vieh an die Freiſtaat⸗Ulſter⸗ Grenze getrieben, wo ſie auf die Aufhebung der bri⸗ tiſchen Zollſchranken warten, um dann das Vieh ſo⸗ ſort über die Grenze zu bringen und in Ulſter zu verkaufen. Die gegenwärtigen Einfuhrzölle für Bieh ſind bekanntlich ſehr hoch. Der Nachfolger d' Annunzios Federzoni zum Präſidenten der Königlichen Akademie beſtellt Drahtbericht unſ. röm. Vertreters — Rom, 7. März. Zum Nachfolger d Aununzios als Präſident der Königlichen Akademie iſt heute auf Vorſchlag des Duce durch königliches Dekret der Senatspräſident Luigi Federzoni ernannt worden. Federzoni be⸗ hält ſeine Funktionen als Senatspräſideut noch bis Ende der Maiſeſſion bei. Mit Federzoni, der als Akademiker der hiſtoriſch⸗ politiſchen Klaſſe zugeteilt wurde, iſt nach dem Natur⸗ wiſſenſchaftler und Erfinder Marconi und dem Dichter d' Annunzio ein Mann der Politik zum Leiter der höchſten, die Geiſtesgüter pflegenden In⸗ ſtitution Italiens ernannt worden; ein Theoretiker und Praktiker der Politik. 100 000 Beſucher der Architektur⸗ und Kunſthaud⸗ werksausſtellung. Die Große Deutſche Architektur⸗ und Kunſthandwerksausſtellung im Haus der deut⸗ ſchen Kunſt hat ſeit ihrer Eröffnung am 22. Januar bereits 100 000 Beſucher gehabt. Der nachhaltige Ein⸗ Druck, den dieſe großartige Schau im Haus der deut⸗ ſchen Kunſt ausübt, iſt deutlich erkennbar an dem Intereſſe der breiteſten Kreiſe der Bevölkerung. Hauptſchriftlelter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich Thea Wiſſenſchaft und Unterhaltung: i. B. Dr. A. Win 8— 1 7 5 delsteit: j. B. W. Mülke r.— Lokaler Teil: Or. Fritz Hammes. — Sport: Willßy Mül fer.— Südweſtdeutſche Umſchan it und Bilderdienſt: Curk Wilhelm Fennel, ſämtliche in unheim. Schriftleitung in Berlin: Or. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenatt, eſtkorſo 60. Für unberlangte Beiträge keine Gewähr.— Nückſendung 5 Pel Marbert. 8 0 25 ausgeber, Drucker und Verleger: Neue M imer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., WMannbeim, 1 1.. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mi Jakob Faude, Mannheim. . Zur Zelt Preistiſte Nr. 8 galtig. a Die Anzeſgen der Ausgabe Abend und 8 Mitte N a g e ee Ausgabe A Mittag über 10 800 Ausgaße J Abend aber 9 0 Ausgabe B über 11 00 2A „ u n h r d e . u mu 8 rn W nee neee 9 AA Ke 8 N Mannheim, 9. März. Frühling- kurz geſchürzt und jugendlich Es iſt in jedem Jahre ſo: Gleich mit des Frühlings Blüten ſchießt auch die Mode friſch ins Stroh auf allen Damenhüten. Es kommt das neue Frühlingskleid in reizenden Modellen, um unſre holde Weiblichkeit aus Fell und Pelz zu pellen! Die Mode ſiegt ſtets unbedingt, heut' wird ſie Freude wecken, Denn ſie kommt jugendlich beſchwingt mit kurz geſchürzten Röcken! Und wenn der Rock auch glockig fällt, ihn ſtört nicht mehr die Länge, denn ganz auf Körperform geſtellt, liebt Knappheit er und Engel Von Roſtbraun bis Tomatenrot gibts jegliche Schattierung, doch ſpart der Einfachheit Gebot an Aufputz und Garnierung! Bevorzugt iſt der Durchgangsſchnitt, für Gürtel kaum noch Meinung, die hochgezogne Taille tritt erneut in die Erſcheinung! Der Umhang, klein und abknöpfbar, das Mantelkleid aus Wolle, auch Kragen und Manſchettenpaar, ſie ſpielen ihre Rolle. Aus Kleid und Mantel läßt zudem ſich ein Komplet hübſch richten, auch kann man's Abendlleid bequem aus Rock und Bluſe dichten! Und Blütenmuſter ſind beliebt, und Spitzen, Tüll und Streifen, und wer ſich nicht gern ſportlich gibt, wählt lange Hängeſchleifen! So iſt Frau Mode auf dem Plan, es allen recht zu machen, und wenn ſie ihre Pflicht getan, wird ſicher auch auf ihrer Bahn die Frühlingsſonne lachen! 1 5 * Land wirtſchaftsſchüler beſuchen Mannheim. Seit einigen Tagen kommen täglich Beſucher von Landwirtſchaftsſchulen nach Mannheim, um Einblick teinidie Herſtellung landwirtſchaftlicher Maſchinen zu nehmen. Die Werkbeſichtigung nimmt jeweils einen halben Tag in Wiſpruch. Für den Reſt des Tages werden die Beſucher vom Verkehrs⸗Verein betreut, der ihnen die Sehenswürdigkeiten unſerer Stadt zeigt. Es handelt ſich dabei um eine auf längere Zeit berechnete Maßnahme, durch die aus den ver⸗ ſchiedenſten Orten der näheren und weiteren Um⸗ gebung Landwirtſchaftsſchüler nach Mannheim ge⸗ bracht werden. Morgen beginnt in Mannheim der Verkauf der Volksgasmaske Am morgigen Tage wird in Mannheim mit dem kürzlich ſchon angekündigten Verkauf der Volksgas⸗ maske begonnen. Im ganzen Stadtgebiet fangen an dieſem Donnerstag die Blockwalter der NSW damit an, die Wohnungen aller Volksgenoſſen aufzusuchen. Bekanntlich ſind die Beſtellungen bei dieſen NSV⸗ Waltern aufzugeben. Die Käufer zahlen den Kauf⸗ preis an den NSV⸗Blockwalter, von dem ſie dann ſo⸗ fort einen Bezugsſchein erhalten, gegen den ihnen in den Gasmasken⸗Sammellagern von Amtsträgern des Reichsluftſchutzbundes die Masken verpaßt werden. Die Verpaſſungslokale werden wir unſeren Leſern noch mitteilen. Die Amtswalter der NS und die Amtsträger des RB beſorgen den Verkauf und die Verpaſſung der VM 37 ehrenamtlich. Es darf erwartet werden, daß alle Volksgenoſſen ihnen ihre umfangreiche und ſelbſtlos geleiſtete Arbeit weiteſtgehend erleichtern und ihnen vor allem unnütze Vorſprachen erſparen. Die Volksgasmaske VM 37 koſtet grundſätzlich 5 Mk., jedoch iſt durch Staffelung des Preiſes nach Ein⸗ kommensgruppen dafür geſorgt, daß ſich auch der ärmſte Volksgenoſſe eine VM 37 anſchaffen kann. dr. W. th. Friſeure im Weltbewerb Im Rahmen des Reichsberufswettkampfes finden erſtmals auch Handwerkerwettkämpfe ſtatt, an denen in Baden etwa 200 Handwerker teilnehmen. Die Friſeure der Kreiſe Mannheim, Heidelberg, Mosbach, Sinsheim, Wertheim und Buchen hielten am vergangenen Sonntagnachmittag ihren Bezirks⸗ ausſcheidungswettkampf im Saale der„Harmonie“ ab. An ihm beteiligten ſich 24 männliche und weib⸗ liche Haarkünſtler, von denen fünf als Sieger zu den Gauentſcheidungskämpfen in Karls⸗ ruhe entſandt werden, die am 27. März ſtattfinden. Kreisfachſchaftswalter Fath begrüßte die Teil⸗ nehmer und gab das Wort dem Referenten für Be⸗ rufserziehung im Handwerk, Pg. Rau⸗ Karlsruhe. Er ſprach zunächſt über die kulturellen Aufgaben des Handwerks im allgemeinen und über die Aufgaben des Friſeurs im beſonderen. Er hob hervor, daß der Friſeur auch auf ſeine Kundſchaft beratend und ge⸗ ſchmacksbildend einwirken müſſe, indem er für Mann und Frau den Haarſchnitt und die Friſur auswähle, die zu Geſicht und Erſcheinung paßt. Die Prüfung zerfiel in zwei Teile, in einen prakltiſchen, bei dem die Wettkampfteilnehmer an Damen verſchiedenen Alters ihre verſchönernde Tä⸗ tigkeit begannen. Dabei wurde der ganze Arbeits⸗ vorgang genau beobachtet. Es galt, Waſſerwel⸗ len zu legen und zu ondulieren, wobei der phantaſtevollen Tätigkeit des einzelnen weiter Spiel⸗ raum gegeben war. Der andere Teil der Prüfung erſtreckte ſich auf weltanſchauliche Fragen. Es waren vier Fragen geſtellt, die Antworten mußten in einem verſchloſſenen Umſchlag abgegeben werden. Das Er⸗ gebnis des Wettkampfes wurde um 6 Uhr abends, nachdem noch eine Schau der friſierten Modelle ſtatt⸗ gefunden hatte, bekanntgegeben. Als Sieger gin⸗ gen hervor: 1. Kart Dietmar, 2. Haus Rochmann, 3. Hilde Reibold, 4. Gabriele Mögelin, 5. Eugen Boske. Der Gaufachſchaftswalter gab ſeiner Freude über das Ergebnis Ausdruck, das ſowohl in fachlicher wie in wellanſchaulicher Hinſicht ſehr günſtig geweſen ſei. Dabei iſt hervorzuheben, daß die Berufserziehungs⸗ arbeit der DAF. hier beſondere Früchte getragen hat, da ein Teil der Wettkämpfer vom Herren⸗ zum Damenfriſeur umgeſchult worden war. Kreisfach⸗ ſchaftswalter Fath ſchloß den Wettkampf mit einem Dank an die Teilnehmer. 5 ———— Programmpunkt 2 der NSDAP: Verſailles iſt tot März⸗Jolge des Schulungsbriefes „Ich ziehe damit vor allem aber die deutſche Unterſchrift feierlichſt zurück von jener damals einer ſchwachen Regierung wider deren beſſeres Wiſſen abgepreßten Erklürung, daß Deutſchland die Schuld am Kriege beſitze.“ Unter dem Leitgedanken dieſer Tat des Führers ſteht die März⸗Folge des„Reichsſchulungsbrieſes“, deren Auflage nunmehr 9,2 Millionen beträgt. Mit einer Sinndeutung des Wortes„Frieden“ von H. St. Chamberlain wird dieſe ausgezeichnete Folge eingeleitet, um dann in kurzen klarverſtändlichen 3/58 15 ff. Ruſiage 2 700 008 Programmpunkt 2 der s Rp.: Verſailles iſt tot Bezug nur durch die Ortsgruppen der Partei Zentralverlag der NS OR., Frantz Eher Nacht., Berlin ochun fſattonslater dr pn Aufſätzen ein Bild des Jahres aufzuzeigen, in dem Landes verräter Deutſchland zu Schmach und Schande einen„Friedens“ ⸗Vertrag unterſchrieben Der bekannte Hiſtoriker Dr Wilhelm von Kloeber gibt mit ſeinem Aufſatz„Der große Ver⸗ tragsbruch— Gewaltfriede und Syſtempolitik“ eine feine, überſichtliche Gliederung über die Grundlagen 1 4 2 des Verſailler Diktats. Die bekannten 14 Punkte des amerikaniſchen Präſidenten Wilſon und der wahre Hintergrund bei der Abfaſſung des Diktats— die unbedingte Wehrlosmachung Deutſchlands— und die furchtbaren Auswirkungen, die durch die An⸗ nahme dieſes„Vertrages“ über das deutſche Volk her⸗ einbrachen, iſt der Inhalt dieſes Aufſatzes. In Fort⸗ ſetzung der Ausführungen über den Gewaltfrieden wird die unſelige Syſtempolitik und damit der Ver⸗ rat der Parteien marxiſtiſcher und zentrümlicher Richtung ſcharf gegeißelt. Bis zu Brüning werden hier in kurzen Zügen die Jahre des Niederganges alles Lebens und völkiſchen Seins in Deutſchland dargelegt In einem Tatſachenbericht„Kriegsſchuldwahr⸗ heit gegen Kriegsſchuldlüge“ werden vom Jahre 1890 ab die ſyſtematiſch betriebenen Kriegs vorberei⸗ tungen der ſpäteren Feindbundmächte gezeigt, die im Jahre 1914 ſich für ganz Europa ſo verhängnisvoll ausgewirkt haben. 5 Als Urheber der Diktate von Verſailles und St. Germain ſind in einem äußerſt intereſſanten Aufſatz mit vielen urkundlichen Beweiſen„Juden, Freimau⸗ rer und politiſierende Kirche“ herausgeſtellt. Viele wertvolle Bilder und weitere kleine Bei⸗ träge geſtalten das Verſailles⸗Heft zu einem Unter⸗ richtsmittel des geſamten deutſchen Volkes und zu einer Aufklärung über die Forderung des Punktes 2 des Parteiprogramms. Dieſes lehrreiche Aufklärungs⸗ und Schulungs⸗ material ſollte in keiner Familie fehlen Wer über die aktuellen Tagesforderungen unterrichtet ſein will — und wer wollte das nicht— der leſe den„Schu⸗ lungsbrief“ der NS DAP. Daher muß es auch das Ziel aller am politiſchen Geſchehen Intereſſierter ſein, daß auch in der letzten Familie das monatliche welt⸗ anſchauliche und politiſche Schulungsmittel der Partei nicht fehlen darf. Wenn Ihnen in den nächſten Wo⸗ chen die Werbeplakate für den„Schulungsbrief“ ent⸗ gegenleuchten und der Blockleiter der Partei bei Ihnen vorfpricht, ſo denken Sie daran, daß das Volk nur dann geſunden wird, wenn jeder einzelne Volks⸗ genoſſe ſich über die großen Geſchehniſſe der letzten Jahre ein richtiges Urteil bilden kann. Dazu ver⸗ helfen die regelmäßig erſcheinenden Schulungsbriefe! Bezug durch die zuſtändige Ortsgruppe der NSDAP. Paul Schmeiſer Hussels mit seinem neuesten „Cesammelten Werk“: Propheten- Tragödie Mein Qroßgpopo genog seit siebzig Jahren, Was er genog, verständig und erfahren. 05 Feinschmecker wor der Mann schon in der Wiege; f 60 Bedächtig zog er Zug um Zug die Züge 0 Erst an der Amme, spöter donn ols Raucher: N Er war ein kluger Quqlitöts- Verbraucher! Geduldig ließ sich jeder von dem Alten Den Vorteog über„Bess tes Rauchen“ halten. 9098 n. Doch, Was den Opd(ganz zu Recht!) empörte, Wor, daß kein Mensch quf seine Lehren hörte. Erst als durch's Kino jetzt und durch die Zeitung 0 Die„neue Rauch- Epoche! fand Verbreitung. Da waren wir auf einmal uns im Klaren, Daß wir bis dato nichts als„Paffer“ Waren.. Was meinen Sie, wie Großpopo sich krönkte, 88 Daß er's nicht War, der uns zum Guten lenkte Er schloß sich ein- das konnt er nicht verstehen Und seitdem hot ihn niemand mehr gesehen.. AKA SES STVERSTLANDIICH 85 neuen Raum Enocme — SANE AUNS Tc 4 Seite Nummer 112 pom Mit Kö-Naturfreunden im Walopark — S Die Wanderungen, die Fritz Sachs mit Koc in die Umgebung Mannheims durchführt, erfreuen ſich immer größerer Beliebtheit. Am Sonntag waren es ihrer 100, die ſich ſeiner kundigen Führung durch den Waldpark anvertrauten. Es war ja auch ein beſonders ſchöner Tag für ſo einen lehrhaften Spa⸗ ziergang, auf dem man nur durch Aufſtöberung und Gegenüberſtellung der Knoſpentriebe ganz beſon⸗ ders leicht die Eigenart der einzelnen Bäume er⸗ kennen konnte. Da wurden nun die einzelnen Bu⸗ chenarten unterſchieden, die verſchiedenen Ausländer unſeres Walöbeſtandes aus der eingeborenen Maſſe herausgefiſcht: der Trompetenbaum mit ſeinen lan⸗ gen Schoten, die wuchtige kanadiſche Pappel, die Douglasfichte, die Weymouthskiefer und andere mehr. Eigenbeim: Mit Ria. 2500.— bis Ria. 3000. Bigengeld erhalten Ste ein Bigenheim mit 2% 2 Zimmer und Hüche oder einmal 5 Zimmer und Hüche, monatliche Belastung nech Fertigstellung ea. RIA. 35. bis 38.—. elne Ver- mittlung, sondern von direkter Hand. Mäh. Auskunft erhalten Ste durch Bürgermeisteramt Jwesahelm. 12. Die Vögel waren zunächſt im Nebel noch etwas zurückhaltend, aber es zeigten ſich doch Rotkehlchen und Star, Meiſe und Bergfink, und wie dann die Schleier gelüftet wurden, da hörte man ſchon die ge⸗ rade angekommene Droſſel ihr Frühlingswerbelied vortragen, die Hohltauben ſuchen noch Niſtgelegen⸗ heit, mancher Spatz hat ſich's ſchon wieder wider⸗ rechtlich in den Niſtkäſten für Singvögel gemütlich gemacht. undefür diejenigen, die gerne in der Natur quch mal was Dramatiſches erleben wollen, gibt es ſogar eine kleine Auseinanderſetzung zwiſchen Dohlen und Eichhörnchen. Weiter entfernt ziehen Buſſarde ihre Kreiſe, aber der Sperber nähert ſich ſchon mal Sy gibt's alſo genug zu beachten an ergötzlichem Leben, feinklingendem Singſang und erſter zart⸗ duftender Entfaltung der Frühlingspracht. Man muß nur die Augen offen und die Ohren ſteif halten, und am beſten auch mal einen kleinen Feldſtecher zücken. Aber wenn man erfahrene Kenner dabei hat wie Herrn Sachs, dann iſt es ſchon gar kein Kunſtſtück. Hr. Im Dienst der Sprache Ich krage Rechnung Von Oskar Jaucke s Unlängſt wurde mir ein hochbedeutender Schrift⸗ wechſel zugänglich gemacht, aus dem ich der Oeffent⸗ lichkeit einige beſonders bemerkenswerte Einzelhei⸗ ten mitteilen ſollte. Doch wurde mir auferlegt, mich mit Sätzen zu begnügen, die weder den wichtigen Gegenſtand der Auseinanderſetzung, noch die Per⸗ ſonen der Brtefſchreiber verraten könnten. Ich glaube, ich kann dieſer Bedingung nicht beſſer Rech⸗ nung tragen als durch Veröffentlichung folgender drei Sätze: J. Einſtweilen wird Vorbehalt beſtellt. 2. Die Beanſtandung beruht bei der Antwort unter Abſtandnahme von Weiterem. a 3. Im übrigen beruht die Erinnerung unter Um⸗ gangnahme von Weiterem. Dieſe Sätze gehören nämlich zu den Meiſter⸗ ſtücken inhaltsleerer deutſcher Proſa und ihre Ver⸗ faſſer zu den Meiſtern deutſchen Stils. Die Fähig⸗ keit unſerer Sprache, das Leere ſelbſt noch mit Wor⸗ ten auszudrücken, feiert hier einen ihrer größten Triumphe. Dieſem noch ein einziges Wort hinzuzu⸗ fügen— die Hinzufügung nicht unter Umgangnahme von Weiterem beruhen zu laſſen—, hieße ehrfurcht⸗ los an einem Kunſtwerk der Sprache herumnörgeln. Ich kann nur eins tun: den voll angeſchlagenen Akkord in einem leiſeren fortklingen, ausklingen zu laſſen. 8 Ich trage Verlangen, Rechnung zu tragen, beſon⸗ deren Umſtänden natürlich. Und wenn ich das tue, denke ich darüber nach, was für eine Rechnung es iſt, die ich zu tragen habe. Rechnungen ſind nicht immer angenehm, gehören aber zum täglichen Leben. Dar⸗ um denkt man an ſie, wenn man Rechnung tragen will, und bemüht ſich, die zu tragende mit der geläu⸗ ſigen nicht getragenen ſondern geſtellten in Einklang zu bringen. Verlorene Liebesmüh. Als ich zum erſten Male Rechnung tragen ſollte — ich erinnere mich noch ganz deutlich—, wußte ich nicht, was ich tun ſollte. Später lernte ſch es, nach⸗ dem ich erfahren hatte, wie man meinen eigenen Wünſchen Rechnung trug. Heute will ich es mir wieder abgewöhnen, weil ich die Rechnungen, die ich bezahlen muß, nicht aus dem Kopf kriege. Ich kann nicht anders, als dieſen Rechnungen Rechnung tragen, an das mich eins der leerſten Wörter der deutſchen Sprache beſtändig erinnert, ein Wort, das geradezu unerklärlich iſt, wenn es mit tragen in Verbindung ſteht, ein Wort ohne Bedeutung und völlig ſinnlos. Neue Maunheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe die oa EW, Sthweineſtallung n W Mittwoch, 9. Mär Der erſte Stall iſt ſchon bezogen— Der weitere Ausbau iſt voll im Gange Auf der Frieſenheimer Inſel errichtete die Stadt Mannheim eine großzügige Stallung, die dem hieſi⸗ gen Ernährungshilfswerk für die Mä⸗ ſtung von Schweinen mit Küchenabfäl⸗ len zur Verfügung geſtellt wird. Mit dem Bau der erſten Scheinehalle der Anlage wurde im vergange⸗ nen Herbſt begonnen Dieſer Bau wurde zu Beginn des Jahres fertiggeſtellt. Inzwiſchen hat man in ihn ſchon die bisher in einer alten Fabrikhalle in Käfertal⸗Süd untergebrachten EH W⸗ Schweine be⸗ fördert. Es handelt ſich dabei um 240 Tiere. Die Anlage wird aber zunächſt um zwei wei⸗ tere Schweineſtallungen erweitert, ſo daß ſie alsbald etwa 750 Schweinen Raum bietet. Für ſpäter geplant iſt— wie wir erfahren— noch ein vierter Stall. Das Faſſungsvermögen ſoll alſo auf rund 1000 erhöht werden. Im Bau ſind zur Zeit die Hallen 2 und 3. Mit den Maurerarbeiten iſt man ſchon ziemlich weit gekommen, ſo daß auch bald die Zimmerleute die Dächer aufſchlagen können. Aber bis zur Inbetriebnahme dieſer beiden Erweiterungs⸗ ſtälle wird es wohl noch Mai werden, weil eine we⸗ ſentliche Vorausſetzung hierfür die Fertigſtel⸗ lung der„Küche“ iſt. 5 Bekanntlich können die geſammelten Küchenab⸗ fülle micht ſo, wie ſie anfallen, verfüttert werden, ſon⸗ dern ſie müſſen erſt zubereitet(„gedämpft“) werden. Dieſe Aufbereitung erfordert eine geräumige „Kliche“. Eine ſolche wird im Zuſammenhang mit den Stallungen errichtet. Die Mauern für das auf einem überraſchend großen Grundriß ſtehende Ge⸗ büntde ſind fertig. In Arbeit iſt zur Zeit das Dach⸗ geſchoß. Die Zimmerleute bearbeiten eifrig das er⸗ forderliche Holz und werden wohl auch bald das Dachgebälk aufſchlagen können. Aber dann bedarf es noch der ziemlich umfaſſenden Innenausſtattung Bis die„Küche“, die ſeitlich der des Bauwerkes. . oͤrei parallel liegenden drei Ställe ſteht, betriebsfer⸗ tig ſein wird, werden noch einige Wochen vergehen. Bei der Futterbereitung für die 240 im Stall 1 unter⸗ gebrachten Schweine behilft man ſich mit einer Not⸗ kat ſche, die aber in mancherlei Hinſicht Mängel auf⸗ weiſt; vor allem fehlt in ihr, die ja eines Tages wie⸗ der abgetragen werden wird, fließendes Waſſer. Auf keinen Fall würde aber dieſe Notküche dazu ausrei⸗ chen, noch mehr Schweine, als jetzt vorhanden ſind, zu vepſorgen. Bisher noch nicht begonnen wurde mit dem ge⸗ planten Wohnhaus für den Verwalter der Schweinemaſtanlage. Es wird wohl auch bald in An⸗ griff genommen werden. Und daun wird nur noch der Silo fehlen, der aber zur Ausgleichung der Unterſchiede in den anfallenden Futtermengen unent⸗ behrlich iſt. Es bleibt alſo noch mancherlei zu tun, bis die großzügige Schweinemaſtanlage des EHW ganz vollendet ſein wird. dr. W. th. des Turmes des Neuen Rathauſes, die, wie berichtet, vorgeſtern erſtmals ge⸗ läutet wurden, nachdem ſie vor zwei Jahren beim Einzug der Truppen in unſere Stadt bereits mit Hammerſchlägen zum Tönen gebracht wurden, um in die allgemeine Freude einzuſtimmen, haben übrigens ſchon einmal in ihrem Leben, ebenfalls aus einem freudigen vaterländiſchen Anlaß, ihre Stimme erhoben. Karl Heinrich Hoff, ein Alt⸗Mannheimer, berichtet darüber in ſeinen„Erinnerungen“:„Die Nachricht von der Abdankung, oder, wie man ſich aus⸗ drückte, der„Gefangennahme Napoleons“ im April 1814 rief einen ungeheuren Freudentaumel hervor. In allen Straßen wurde geſchoſſen, mit allen Glocken wurde geläutet, ſogar die Glocken auf dem Kauf⸗ hausturm, welche ich bisher nur die Stunden hatte Filmſtars auf dem Filmball In den Räumen des Berliner Zoo fand am letzten Samstag der traditionelle Filmball ſtatt, der im Rahmen der Jahrestagung der Reichsfilmkammer veranſtaltet wurde. Von links: Lida Baarova, Hilde Koerber, Albrecht Schönhals, Dinah Grace, die Gattin Willi Fritſchs, Harald Paulſen, Willi Fritſch, ganz rechts Hannes Stelzer. Macht es nicht auch tragen noch leer und ſinnlos? Man trägt doch nichts, wenn man Rechnung trägt, weder eine Rechnung, noch ſonſt etwas. Aber warum trägt man Rechnung? Kann man nicht Wünſche er⸗ füllen, ſtatt ihnen Rechnung zu tragen, ſich den un⸗ günſtigen Verhältniſſen anpaſſen, ſtatt ihnen Rech⸗ (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multipfex⸗K.) ſchr ſchlagen hören, hämmerten in em Tempo ihr Bimbam“. Alſo auch damals wurden die beiden Glocken mit Hämmern angeſchlagen. Die Erinnerung an dieſes vor bald 125 Jahren ſich abſpielende Er⸗ eignis dürfte für unſere Leſer gewiß von Intereſſe ſein. um In der Arbeitsgemeinſchaft für Geopolitik ſpricht am Mittwoch, dem 9. März, im„Goldenen Karpfen“ Hauptlehrer Sauter⸗ Heidelberg über „Geographie des Kraichgaues“. Die Vor⸗ tragsreihe über den Kraichgau wird fortgeſetzt durch Prof. Neſer⸗ Heidelberg, der am Mittwoch, dem 23. März, ebenda„Die Geſchichte des Kraichgaues“ behandeln wird. * Vom Plauetarium. Einer der erſten Fachleute auf dem Gebiet des deutſchen Rundfunks, Dr. Alfred Bofinger, Intendant des Reichsſenders Stutt⸗ gart, ſpricht am Donnerstag, dem 10 März, um 207 Uhr, in der Reihe„Vorbilder deutſcher Organiſation und deutſcher techniſcher Leiſtung“ über„Weſen und Struktur des deutſchen Rundfunks“. Mittwoch, 9. März Nationaltheater:„Verſprich mir nichts“, Luſtſpiel von Char⸗ lotte Rißmann, 20 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Familien⸗Vorſtellung; 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Harmonie, D 2, 6: 20.15 Uhr Dichterabend. Erwin Wittſtock lieſt aus eigenen Werken. Plauetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprofektors. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Flughafengaſtſtätte. Sichtſpiele: Univerſum:„Gewitter im Mat“.— Alhambra:„Rätſel um Beate“.— Schauburg:„Roman eines Schwindlers“. — Palaſt und Gloria:„Der Tiger von Eſchnapur“.— Capitol und Scala:„Der Schimmelkrieg von Holledau“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 12.30 und von 14.30 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garniſonſtadt. Theatermuſeum E 7. 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchan: Schwetzingen und ſein Theater. Sterumabte: Geßffnei von 10 bis 12 und vom i bis Uhr.„ Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 lthr. Städtiſche Volksbücherei, U 3, 1: Leſeſagl geöffnet won 40.90 bis 13 Uhr und 16.90 bis 19 Uhr. Buchausgabe von 16 bis 19 Uhr. Leſehalle Neckarſtadt: Leſehalle geöſfnet Jan 11 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Leſeſaal geöffnet von 10 bis 13, 15 bis 17 und 19.30 bis 21.30 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, D 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Ausſtellung: Schinnerer, Gött, von Houwald. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein. Telefon 343 21. nung zu tragen, ſich der neuen Lage fügen, ſtatt ihr Rechnung zu tragen? Ich weiß nicht, warum man ſo gerne Rechnung trägt. Ich trage kein Verlangen mehr, Rechnung zu tragen, und ſchließe mit dem treffenden Worte des Meiſters: einſtweilen wird Vorbehalt beſtellt. ee ere Zwei neue Komödien Otto Erlers Weimar, im März. Der Dichter des„Galgenſtrick“ und des vielge⸗ ſpielten Schauſpiels„Thors Gaſt“ legt mit dieſen beiden reizvollen Neuheiten zwei Charakter⸗ komödien vor, die trotz ihrer weit auseinander⸗ liegenden Entſtehungszeit—„Die Hoſen des hei⸗ ligen Bartolus“ waren vor dem Kriege ver⸗ boten, die„Gewiſſenhaften“ ſind jüngſten Da⸗ tums— inhaltlich und ſtiliſtiſch gut zuſammenſtim⸗ men. Sie nähern ſich dem typiſierenden Marionet⸗ tenſtil des klaſſiſchen ſpaniſchen Theaters, geben aber viel von der vollſaftigen Gegenwärtigkeit des deut⸗ ſchen mittelalterlichen Spiels hinzu.„Die Hoſen des heiligen Bartolus“ gehen auf eine der anekdotiſch⸗ eindeutigen Geſchichtchen Poggio Bracciolinis zurück, in denen eine ihrer Macht bewußte Zeit ihre Schwächen faſt zyniſch ironiſieren konnte, ohne damit ausgeſprochene reformatoriſche Tendenzen zu ver⸗ folgen. Sy iſt dieſer ſchlaue Prior Bapi vom Kloſter des heiligen Bartolus durchaus keine giftig⸗ver⸗ letzende Karikatur, ſondern der im Kern nicht un⸗ gütige Nutznießer eines Syſtems, das über die Schwächen des einzelnen den Mantel der geiſtigen Ueberlegenheit decken onnte. Dieſer Biedermann mit dem runden Bäuchlein, dem frohſinnigen Prinzip des Leben und Leben⸗ laſſens und dem in des Wortes beſter Bedeutung ſchwachen Fleiſch wird von dem galligen Bauern Piffa hart bedrängt, der den nicht unbegründeten Verdacht hegt, daß die am Bettpfoſten des ehelichen Lagers vorgefundenen Hoſen dem geiſtlichen Hirten ſelber gehören. Aber der gute Heilige, der ſelber in ſeiner Jugend den Früchten des Paradieſes nicht aus dem Wege ging, läßt es ſich nicht verdrießen, daß er von dem Beklagten als rettender Wunder⸗ täter vorgeſchoben wird. Er allein war es, der ſeine Hoſen als Reliquie hinterließ, als er die kranke Frau Marjella heilen kam. Daß ſich dem erſt ſo ſtegesſicheren Bäuerlein bei ſoviel Sophiſterei balk alles zu drehen anfängt, iſt ebenſo erklärlich, wie es erheiternd iſt, daß ſchließlich beide, Prior und Bauer, die Genasführten einer kecken Frau ſind. as von einem feinen Humor beſeelte Stücklein hatte Dr. Hans Severus Ziegler mit einer wahrhaft mu⸗ ſtkaliſchen Grazie und tänzeriſchen Leichtigkeit inſze⸗ niert. Wilhelm Hinrich Holtz rollte heiter und immer ſchlagfertig als Prior über die Bühne. Dieſem köſtlichen Spiel folgte mit den„Gewiſ⸗ ſen haften“ eine ſehr feinſinnige Studie alten ſpaniſchen Komödienſtils mit einer Reihe eigenwil⸗ liger Charakterſtudien, von denen das derb⸗behäbige und ſeinen überlegenen, Mutterwitz luſtig einſetzende Prachtweib Barbuda, einſtens„Rarität“ einer Seil⸗ tänzertruppe, beſonders gelungen iſt. Sie hilft der jungen Celia, dieſer gern vom bunten Leben naſchen⸗ den Frau des eiferſüchtigen Gil Parral, gegen deſ⸗ ſen derbe Wut ebenſo erfolgreich, wie gegen den hohlköpfigen Komödienſchreiber Lupereio und den „ährenleſenden“ Galan Caſtrucho. Liſa Wehn ſchuf mit ihr ein Meiſterſtück erſten Ranges. Die gut⸗ pointierte Regie führte hier Walther Grüntzig, die Bühnenbilder ſchuf wie im erſten Fall der be⸗ gabte Moritz Schmidt. Der Dichter mußte immer wieder für reichſten Beifall danken. Dr. Hans Georg Bonte. Klavierabend Claudio Arrau Vor einem Vierteljahr, am 3. Dezember, gaſtierte Claudio Arrau zuletzt hier in Mannheim, im letzten der drei Meiſterklavierabende. Das Temperament und namentlich die unglaublich verfeinerte Anſchlags⸗ kultur dieſes Südländers begeiſterten die Hörer der⸗ maßen, daß mit Jubel die ſofortige Zuſage des Wie⸗ derkommens aufgenommen wurde. Arrau, der ſchon als Wunderknabe, vor dem Krieg, in Mannheim erſte Lorbeeren ernten durfte, hielt Wort und wurde mit herzlichſtem Beifall von ſeiner Gemeinde emp⸗ fangen. Um ſo lieber erneuerte und vertiefte man die wertvolle Bekanntſchaft, als er zwar wieder mit einer Mozartſonate D⸗Dur,.⸗V. 576) begann, dies⸗ mal aber Beethoven, Mouſſorgſky, Ravel und De⸗ buſſy folgen ließ. Spieleriſch leicht und elegant ge⸗ ſtaltete er den Allegroſatz Mozarts, munter und lie⸗ benswürdig das Scherzo der Beethovenſchen Es⸗ Dur⸗Sonate, Nummer 3, graziös das anſchließende Menuett. Himmelſtürmend erklang der abſchließende Preſtoſatz, durch den immer wieder das entzückende Thema hindurchſchimmert. Tiefgefühlter Dank der Hörer folgte. Fürs nächſtemal ſchuldet uns Arrau die vorausgehenden beiden Nummern des Beethoven⸗ ſchen Op. 31, in G⸗Dur und d⸗Moll. Dann folgten die zehn„Bilder einer Ausſtellung“ von Modeſt Mouſſorgſky(18391881), dem Peters⸗ burger Tonſetzer nationaler Richtung, in der Be⸗ arbeitung Walter Niemanns. Angeregt wurde der Komponiſt dazu durch die Ausſtellung von Aqua⸗ rellen und Zeichnungen des Architekten V. Hart⸗ mann(1874), der mehrere Jahre mit Mouſſorgſky eng befreundet war. Er verſucht, den Eindruck der Bilder in Muſik wiederzugeben. Einleitung und ver⸗ bindende Zwiſchenſpiele, betitelt„Promenade“, fußen auf einem verſchieden abgewandelten Thema und ſollen andeuten, wie der Tondichter von Bild zit Bild geht.„Gnomus“ ſchildert einen Zwerg, der auf krummen Beinen einherſtolpert,„Das alte Schloß“ ſtellt ein italieniſches Schloß des Mittelalters dar, vor dem ein Troubadour ſein Lied erklingen läßt, „Bydlo“ malt mit feinem Humor das Rumpeln eines polniſchen Leiterwagens, der von Ochſen ge⸗ zogen wird, uſw. Arrau wußte dieſe Tonmalerei wunderſchön herauszuſchälen und auch den äußerſt ſchwierigen, kunſt⸗ und effektvollen Ex⸗ und Im⸗ preſſionen in Ravels„Jeux'eau“ und Debuſſys „Reflets dans beau“,„Danſe“ und„Feux dartiſtee“ gerecht zu werden. Nach deutſchen Begriffen ſteht hier freilich die Sucht nach Brillantfeuerwerkeffekten gar zu einſeitig im Vordergrund. Arrau wurde mit Recht gefeiert und natürlich auch diesmal nicht ohne Zugaben entlaſſen. Dr. Fritz Han bold. Nationaltheater. Heute, Mittwoch,„Verſprich mir nichts“, Komödie von Charlotte Rißmann. In⸗ ſzenierung: Rudolf Hammacher. Morgen, Donners⸗ tag,„Der Barbier von Sevilla“. Muſikaliſche Lei⸗ tung: Karl Elmendorff, Inszenierung: Friedrich Brandenburg. Die Oper bereitet die Neueinſtudie⸗ rung von Mozarts„Zauberflöte“ vor, die am kom⸗ menden Samstag im Nationaltheater zur Auffüh⸗ rung gelangt.. Heini Handſchu macher geht! Heini Hand⸗ ſchumacher wurde vom Beginn der nächſten Spiel⸗ zeit ab als jugendlicher Komiker an die Städtiſchen Bühnen uach Leipzig verpflichtet. Liederabend— Erika Müller. Wir weiſen nochmals darauf hin, daß die beliebte Bühnen⸗ und Konzertſopraniſtin Erika Müller am Donnerstag, dem 10. März, abends 20 Uhr, in der Harmonie einen eigenen Liederabend gibt. Profeſſor Alfredo Cairati, der auch ſchon der Lehrer des hier wohlbe⸗ kannten Baſſiſten Siegfried Tappolet war, hat die Begleitung am Flügel übernommen. Die Vortrags⸗ folge umfaßt Lieder von Schumann, Brahms, Wolf, Muſſorgſki und Cairati. f 6 . .. n e 2 D S= SSS eos 3 — N 1 KDD Sen 1 e 22 I 5 8 5 ö Mittwoch, 9. März 1938 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 5. Seite“ Nummer 112 Badiſches Kunibert auf der Leipziger Von Mannheim bis zum Vodenſee (Eigener Bericht der NM ru. Leipzig, 9. März. Die Leipziger Frühjahrs meſſe vereinigt wie ſchon ſeit Jahren auch verſchiedene kunſthandwerkliche Werkſtätten Badens im Gemeinſchaftsſtand des Ba⸗ diſchen Kunſtgewerbevereins im Graſſi⸗ Mufeum mit ſeiner erleſenen Schau deſſen, was ſchöpferiſche Leiſtung im handgefertigten Stück aus⸗ drückt. An dem großartigen Eindruck, den hier an⸗ gewandte Kunſt im vielſeitigen Gebrauchsgegenſtand vermittelt, haben die Badener von Mannheim bis zum Bodenſee bedeutſamen Anteil. Er erfaßt vor allem die inten⸗ ſiv gepflegten, aus den Bedingungen des Werkſtoffes Hherausentwickelten Schöpfungen auf dem Gebiet der Gold⸗ und Silberſchmiedekunſt, Keramik und We⸗ berei, der zinngeſchmiedeten, holzgedrehten, geflochte⸗ nen Gegenſtände als geſchmackvolles, im Gebrauch erfreuendes Attribut der Wohn⸗ und Heimausſtat⸗ tung, aber auch als reiner Schmuck. Wie eine Werkſtätte in Mühlhofen am Boden⸗ ſee hauptſächlich mit ſchlichten Leuchtern in eigenen Formen das vorbildlich handgeſchmiedete Erzeugnis darſtellt, ſo gibt eine Freiburger Werkſtätte u. a. mit Behängen, Stoffen, Kiſſen in klarer, wir⸗ kungsvoller Farbgebung einen vielfach anerkannten Ausſchnitt hervorragender Qualitätsarbeit in der Handweberei. Gebrauchsgeſchirr mit zarten wie auch bunt ineinander fließenden Tönen ſtammt ſamt einer Auswahl zierlicher Kleinplaſtiken aus einer Kan⸗ dener Fayence⸗Manufaktur, während Kannen, Vaſen, Leuchter, Schalen glänzend und mattiert als deutſches Edelzinn einer Zinnſchmiede in Meers⸗ burg erfreuen. Ausgezeichnet auch in der Jorm die Beleuchtungskörper einer Werkſtätte aus Weil am Rhein. Welche Bedeutung man gerade der eoͤlen Form im Gefäß zumißt und welche erſtklaſſigen Löſungen ſich dabei ergeben, veranſchaulichen aus Lahr ſtam⸗ mende Schalen und Krüge in aufgezogenem und handgeſchlagenem Kupfer und Meſſing mit dem durch Ziſelierung in Linien ausgedrückten Ornament, das bei den rein goldſchmiediſchen und Zellenſchmelz⸗ emaflarbeiten einer Werkſtätte in Ziegelhauſen n. N. in Gefäßen, repräſentativen Kaſſetten, Ringen uſw. vorherrſchende Stellung einnimmt. Neu ſtellt eine Werkſtätte in Eberbach aus, von der insbe⸗ ſondere die ſchönen holzgedrehten Teller unter Aus⸗ wertung der ornamentbildenden Maſerung anziehen. Und aus Mannheim findet erſtmalig buntbemal⸗ tes, hübſches Kinderſpielzeug zahlreiche Freunde. Die Staatliche Majolika⸗ Manufaktur in Karlsruhe empfängt in beſonderem Raum ihre Beſucher mit einer alle Gebiete ihres reichen Schaf⸗ fens erfaſſenden Schau. Sie iſt einer der Haupt⸗ anziehungspunkte im Graſſi⸗Muſeum. In eigenen Kojen vertreten noch eine Werkſtätte aus Sasbachwalden landſchafts verbundenes, ſicher geformtes Wohn⸗ und Haushaltsgut aus meh⸗ reren Arbeitsgebieten(Holz, Keramik, Druckſtoffe uw.) und eine Ueberlinger Werkſtätte durch edle Arbeiten in Silber und Email ebenfalls mit großem Erfolg Badens Kunſthandwerk im Leipziger Graſſi⸗ Muſeum. r Karlsruherin in Braſilien tödlich verunglückt Vom Propeller eines Waſſerflugzenges getroffen * Karlsruhe, 9. März. Wie die„Badiſche Preſſe“ aus Sao Paulo erfährt, iſt die dort verheiratete Frau Emilie Rapp, eine geborene Ulrich aus Karlsruhe, tödlich verunglückt. Sie weilte mit ihrem Mann und Söhnen in Santos zur Er⸗ holung. Während ſich ihre Angehörigen im Hotel umzogen, machte ſie einen Spaziergang am Strand des Meeres. Wohl infolge des ſtarken Rauſchens der Meereswellen hatte ſie es überhört, daß ein Waſſerflugzeug über ihr kreiſte, das ſich an dieſer Stelle zum Waſſern anſchickte. Beim Niedergehen des Flugzeuges auf das Waſſer wurde Frau Rapp von dem Propeller erfaßt und auf der Stelle getötet. Frau Rapp war ſchon ſeit dreißig Jahren in Sav Paulo anſäſſig und erfreute ſich bei der einheimiſchen Bevölkerung wie bei der deutſchen Kolonie, in der ſte als Leiterin der NS⸗Frauenſchaft tätig war, großer Beliebtheit. Guſtav Kullrich 7 * Karlsruhe, g. März. Nach ſchwerem Leiden ſtarb hier im Alter von 50 Jahren Maler Guſtav Kullrich. Er erhielt ſeine künſtleriſche Ausbildung in Dresdener und Wiener Privatſchulen, war bis zum Kriege als Kirchenmaler tätig und lange Zeit an der Front. Einen beſonderen Namen machte er ſich durch ſeine Stilleben. Gautreffen des DDA in Bruchſal : Bruchſal, 9. März. Gautreffen des DDA Fahrt ſämtlicher Am 8. Mai findet hier ein ſtatt. Am Vortage wird eine Mitglieder veranſtaltet zugunſten minderbemittelter Volksgenoſſen. Am Sonntag folgt dann als Höhepunkt der Tagung, zu der auch der Gauführer des DDA erſcheint, eine Auffahrt mit Appell im Ehrenhof des Schloſſes. * Leutershauſen, 9. März. Herr Hermann Schnei⸗ 1 aus Leutershauſen beſtand die Prüfung als Malermeiſter mit gutem Erfolg. Beſten Glückwunſch! * Bruchſal, 8. März. Das drei Jahre alte Töch⸗ terchen des Maurers Fechtig von Hildesheim erlitt durch einen Sturz derartige Verletzungen, daß das Kind bald danach ſtarb. 15 Meter tief gefallen Beim Felſeuklettern abgeſtürzt :: Dahn, 9. März. Der ſonnige Märzſonntag lockte viele Wanderer in das Dahner Tal. Die Klette⸗ rer waren erſtmals für dieſes Jahr auch ſtark ver⸗ treten. Leider ereignete ſich bei dieſen Klettertou⸗ ren ein ſchwerer Unglücksfall. Beim Beſteigen des Hochſteinfelſens am Schützenberg rutſchte der 16 Jahre alte Rudolf Schmeer aus Pirmaſens ab und ſtürzte 15 Meter tief. Er blieb zunächſt bewußt⸗ los und wurde durch die Dahner Sanitäter in das Krankenhaus gebracht. Neben erheblichen Hautab⸗ ſchürfungen hat der Verunglückte eine ſchwere Ge⸗ hirnerſchütterung erlitten. Sein Zuſtand iſt be⸗ denklich. 11jährige gerät unter Laſtzug Sie wurde ſofort getötet Dienstag mittag wurde hier am Neckarſtaden die etwa 12 Jahre alte Schülerin Ruth Gramlich von einem Laſtwagenzug aus Aglaſterhauſen über⸗ fahren. Das Mädchen kam auf ſeinem Fahrrad anſcheinend aus der Schule und iſt beim Einbiegen in eine Seitenſtraße unter den ſchweren Wagen ge⸗ raten, es war ſofort tot. Der Laſtzug fuhr dann durch das plötzliche Ausbiegen nach der Seite eine Laterne um und rannte gegen einen Baum. Der Fahrer blieb unverletzt. Der ſtädtiſche Zuſchuß zu den Reichsfeſiſpielen Er wurde um 10 000 Mark erhöht Die Stadt Heidelberg hat, wie der Ober⸗ bürgermeiſter in der letzten Ratsherrenſitzung mit⸗ teilte, im Hinblick auf die Tatſache, daß 1938 zu den Reichsfeſtfſpielen in Heidelberg hervorragende Künſt⸗ ler herangezogen werden ſollen, ihren Zuſchuß diesmal um 10000 Mark erhöht. Weiter wurde mitgeteilt, daß der Stadtverwaltung durch die plan⸗ mäßige Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche bisher die recht beträchtliche unvorgeſehene Ausgaben⸗ ſumme von 19 000 Mark entſtanden iſt. Sie hofft, wenigſtens einen Teil dieſes Aufwandes durch Staatsbeihilfe erſetzt zu bekommen. uncl um d cſuetʒ ingen Blick auf die Spargelſtadt * Schwetzingen, 8. März. In Schwetzingen iſt die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche erneut ausgebrochen. Die Sperr⸗ maßnahmen wurden ſofort in Kraft geſetzt. Das Standesamt Schwetzingen verzeich⸗ net an Eintragungen in letzter Woche: vier Gebur⸗ ten, in Eheaufgebot, eine Eheſchließung und vier Todesfälle. Am Badiſchen Staatstechnikum in Karlsruhe hat Herr Fritz Glotzbach die Prüfung als Bau⸗ ingenieur mit der Note„Gut“ beſtanden. Herzliche Glückwünſche! Am Sonntagabend erlitt ein Motorradfahrer in Keiſch in der Ketſcher Straße einen Unfall, wobei er ſchwere Verletzungen davontrug. Das Fahrzeug ſoll durch einen Stein ins Schleudern gekommen ſein. Am Sonntagnachmittag iſt im Alter von 83 Jah⸗ 19 Frau Eliſabeth Ueltzhöfer, geb. Sieber, geſtor⸗ en. Molorraddiebe in Schwetzingen gefaßt Am letzten Sonntagabend konnten in einer hie⸗ ſigen Wirtſchaft zwei junge Leute gefaßt werden, die in Frankfurt a. M. ein Motor rad ſich angeeignet und damit eine Fahrt nach Schwet⸗ zingen unternommen hatten. Die beiden wurden in Haft genommen und das geſtohlene Motorrad ſicher⸗ geſtellt. Einbrecher wurde in Reilingen verhaftet J. Reilingen, 9. März. Wegen verſchiedener in Mannheim verübter Einbrüche wurde hier ein junger Mann verhaftet und ins Bezirks⸗ gefängnis eingeliefert. * Plankſtadt, g. März. Auf der Straße nach Schwetzingen erfolgte ein Zuſammenſtoß eines Autos mit einem Radfahrer. Der Rad⸗ fahrer erlitt dabei Kopfverletzungen und ſein Fahr⸗ vad wurde beſchädigt.— Im Alter von 82 Jahren ift hier einer der älteſten Einwohner, Herr Fran z Müller, Schwetzinger Straße, verſtorben. * Plaukſtadt, 9. März. Seinen 75. Geburts⸗ tag konnte hier Herr Ludwig Schifferdecker, Molkteſtraße, in guter Geſundheit feiern. Herzlichen Glückwunſch!— Die Fachſchaft der Ziegenzüchter hielt am letzten Sastagabend im Vereinslokal„Zum Stern“ einen gut beſuchten Familienabend ab. Ver⸗ einsführer Berlinghoff konnte zahlreiche Be⸗ ſucher begrüßen.— Der Männergeſangverein Sän⸗ gereinheit brachte am Sonntagvormittag dem im Schwetzinger Krankenhaus liegenden Ehrenmit⸗ glied A. Kolb ein Ständchen dar. * Oftersheim, 9. März. Das Standesamt Oftersheim verzeichnet an Eintragungen im Monat Februar 6 Geburten, 3 Eheſchließungen und 2 Sterbefälle.— Die letzte Schweine zählung hatte hier folgendes Ergebnis ergeben: 136 Ferkel, 330 Läufer, 2 Zuchteber, 17 Zuchtſauen, 7 nichtträch⸗ tige Sauen, 194 Schweine bis zu einem Jahr und vier Schweine über ein Jahr. Geſamtzahl der Schweine 697.— Von Dezember bis Januar wurden 27 Kälber lebend geboren, 6 Kälber tot. * Hockenheim, 9. März. Mit Beginn des neuen Jahres hat hier auch die Bautätigkeit rege eingeſetzt. Beim Stadtbauamt ſind bereits 17 Baupläne auf Neubau⸗, Um⸗ und Erweiterungs⸗ bauten von Wohnungen eingereicht worden. * Reilingen, 9. März. Die Militär⸗ und Kriegerkameradſchaft hielt im fahnen⸗ geſchmückten Saal„Zum Hirſch“ den traditionellen Unterhaltungsabend ab.— Die NS⸗Frauen⸗ ſchaft und die Frauen des Frauenwerkes veranſtal⸗ teten im Feſtſaal„Zum Hirſch“ einen frohen Bieder⸗ meierabend, zu dem die Frauen in den Koſtümen ihrer Groß⸗ und Urgroßmütter erſchienen waren. * Reilingen, 9. März. Am Sonntag konnten die Eheleute Wilhelm Vögele und Eva geborene Weißbrodt, Obere Hauptſtraße, das ſchöne Familien⸗ feſt der ſilbernen Hochzeit feiern. * Altlußheim, 8. März. Die Noe⸗Kriegsopfer⸗ verſorgung, Abteilung Altlußheim, hielt im„Stern“ eine Mitgliederverſammlung ab, zu der auch Kame⸗ raden der Hockenheimer Ortsgruppe erſchienen waren. Aberle und Dvorak zu Gehör. kleine Gebühr. Gemeinſchafts⸗Eintopf in Heidelberg. Am kom⸗ menden Sonntag iſt wieder Eintopfeſſen, und zwar auch in Heidelberg wieder gemeinſamer öffent⸗ licher Eintopf. Stätten dieſes gemeinſamen Eintopfs ſind die Menſa im Marſtall, die Vorhalle der Univerſität und der Turnſaal der Mönchhofſchule in Neuenheim. An allen drei Stellen findet wäh⸗ rend des Eſſens Konzert ſtatt. Schüler hören luſtige Muſik. Zum fünftenmal in dteſem Winter findet am 10. März ein Schülerkon⸗ zert des Städtiſchen Orcheſters ſtatt. Durchweg auf luſtige Muſik geſtimmt, bringt das wieder unter Lei⸗ tung von Generalmuſikdirektor Overhoff ſtehende Konzert Werke von Mozart, Kröpſch, Svendſen, NSDAP-Miffeilungen Partelamtlichen Bekanntmachungen entnommen An alle Stadtortsgruppen! Die Propagandaleiter holen ſofort Plakate für die Köhler⸗Kundgebung auf der Kreisleitung, Rheinſtraße 1, Zimmer 3, ab. Kreispropagandaamt. Ortsgruppen der NS DA Bismarckplatz. Die Ortsgruppe Bismarckplatz veran⸗ ſtaltet am 11. 3. im großen Saal des„Zähringer Löwen“, Schwetzinger Straße 103, eine Kundgebung. Es ſpricht der Stoßtruppredner der Reichsleitung, Pg. Fritz Löſche, Leipzig. Für alle Politiſchen Leiter, Walter und Warte iſt der Beſuch dieſer Veranſtaltung Pflicht, des⸗ gleichen für Pg. und PA. Die Volksgenoſſen des Orts⸗ gruppenbereichs ſind eingeladen. Eintrittskarten durch die Zellen⸗ und Blockleiter ſowie an der Abendkaſſe gegen Saalöfſnung 19.30 Uhr. Erlenhof. 9.., 20 Uhr, Singen im„Neuen Neckarpark“, Waloͤhofſtraße. Jungbuſch. 10. 3. im großen Saale der„Liedertafel“, K 2, 31, Lichtbildervortrag:„Unſer Führer“. Alle Partei⸗ und Volksgenoſſen ſind eingeladen. Neckarau⸗Süd. 11.., 20.15 Uhr, öffentliche Kundgebung im„Volkschor“. Die uniformierten Politiſchen Leiter treten um 19.45 Uhr im Hofe des Ortsgruppenheimes an. Rheinau. Letzte Kaſſenſtunden für Bezahlen der Bei⸗ träge für Parteigenoſſen und Parteianwärter Rheinau und Pfingſtberg Donnerstag, 10., und Freitag,., jeweils zwiſchen 19 und 21 Uhr. Strohmarkt. 10. 3. Dienſtſtunde für alle Politiſchen Leiter. 20.30 Uhr. Wohlgelegen. 10.., 20 Uhr, Dienſtappell 1 Zellen⸗ und Blockwalter der NS. Nntreten vor der Ge⸗ ſchäftsſtelle. Ziviliſten mit Armbinde. NS⸗Frauenſchaft Rheintor. 9.., 20 Uhr, holen die Zelenfrauenlei⸗ terinnen die Zeitüngen„Volks⸗ und Hauswirtſchaft“ im Geſchöftszimmer F 5, 1 ab. Plankenhof. Sprechſtunde der Abt. Volks⸗ und Haus⸗ wirtſchaft iſt jeden Mittwoch von 19.80 bis 20.30 Uhr. Rheinau. 9.., 20 Uhr, nimmt der Stab der NS an 1 5 Gründung der Jugendgruppe im„Bad. Hof“ teil.— ſind die Beitragsmarken abzuholen. Neckarau, Sllb. 9.., 20 Uhr, Heimabend im„Volks⸗ chor“. Zellen⸗ und Blockfrzuenleiterinnen haben un⸗ bedingt zu erſcheinen. Außerdem 20 Uhr Singprobe im „Volkschor“. Jugendgruppe iſt eingeladen. Ladenburg. 9.., 20 Uhr, Pflichtheimabend in der „Roſe“. Waſſerturm. 10.., 15.30 Uhr, im Ballhaus Werbenach⸗ mittag der Abt. Volks⸗ und Hauswirtſ haft. 5 Käfertal⸗Süd. 10.., 20 Uhr, Heimabend im„Heidel⸗ berger Hef“. Frauen werk iſt eingel rden. Lindenhof. 10.., 20 Uhr, Pflichtheimabend im Rhein⸗ park“. WMohlgelegen. 10.., 20 Uhr, Pflichtheimabend im„Dur⸗ lacher Hof“ für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerks⸗ mitglieder. Neckarſtadt⸗Oſt. 10.., Käfertaler Straße 33. Waldhof. 10.., 20 Uhr, Heimabend bei Brück'. Friedrichspark. 10. 3. nach der Chorprobe wichtige Be⸗ ſprechung ſämtl. Stab⸗, Zellen⸗ und Blockfrauenleiterinnen. Die Frauen bringen ein Paßbild und Bleiſtift mit. Platz des 30. Januar. 10.., 20 Uhr, Heimabend im Gaſthaus„Zum Kühlen Grund“, Seckenheimer Straße 98. Handarbeiten ſind mitzubringen. Jugendgruppe Neckarſtadt⸗Oſt. 10.., 20 Uhr, Heimabend in der Wohlgelegenſchube. Vollzahliges Erſcheinen Pflicht. Jugendgruppe Humboldt. g.., 20.30 Uhr, Henan in der Mittelſtraße 32. 20 Uhr, Heimabend bei Bode, 8 HJ⸗Führerſchulungslager 3. Kameradſchaftsabend: Alle Teilnehmer des Führerſchulungslagers 3, das vom 14. 2. Heidelberger Künſtlerinnen der Gedok geben am 17. März in der Mannheimer Gedok ein Gaſtkonzert. Agnes Schlier, Louiſe von Jakimow, Hedw. Schlei⸗ cher und Gretel Franz bringen alte franzöſiſche und italieniſche Muſik ſowie Werke von Robert Schu⸗ mann im kleinen Caſinoſaal. Das Chorkonzert des Bachvereins bringt unter Leitung von Univerſitätsmuſikdirektor Prof. Dr. H. M. Poppen am kommenden Sonntag Joh. Brahms „Deutſches Requiem“ in der Stadthalle zur Auffüh⸗ rung. Als Soliſten wirken Aenni Siben⸗Frankfurt a. M.(Sopran) und Karl⸗Oskar Dittmer⸗Berlin (Bariton) mit. Heidelberger Veranſtaltungen Heute „Carmen“ 23 Uhr. 5 pielobend, 20 Uhr. Städtiſches Theater:(Stammplotzmiete D 23 Preisgruppe), 20 bis Stadthalle: Varieté⸗ Feſt lich ali Llicdluuigolafen Der Heldengedenktag in Ludwigshafen Auch in Ludwigshafen wird am Heldengedenktag eine eindrucksvolle Feier auf dem Ehren⸗ friedhof in der Frankenthaler Straße durchgeführt werden. Durch Standortbefehl iſt die 3. Abteilung des Artillerie⸗Regiments 33 mit der Durchführung der Feier beauftragt worden. Im Mittelpunkt dieſer Gedenkſtunde, an der auch eine Ehrenbatterie der Ab⸗ teilung teilnehmen wird, ſteht eine Anſprache des Kommandeurs der Abteilung, Major Bickel. Zur gleichen Zeit wird auch auf dem Ehrenfriedhof in Mundenheim eine Abordnung der Wehrmacht einen Kranz niederlegen. An der Feier neh⸗ men die Angehörigen der Gefallenen, Abordnungen der Partei und der Wehrmacht, des Soldatenbu⸗ des und des Reichskriegerbundes teil. Die geſamte Lud⸗ wigshafener Bevölkerung iſt dazu eingeladen. Besser abends aber auch morgens Chlorodont Ludwigshafener Verauſtaltungen Heute Großer Saal des JG⸗Feierabendhauſes: Vortro des Ober⸗ bürgermeiſters Dr. Stolleis vor der Verwaltungsakademie und dem Reichsbund Deutſcher Beamten. Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet 15 bis 20 Uhr. Heimatmuſeum, Wredeſtraße 1: Geöffnet von 15 bis 19 Uhr bet freiem Eintritt. Sonderſchau:„Ludwigshafen ſtellt ſich vor“. Sichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Meine Freundin Barbara“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Rekrut Willi Winkie“.— Ufa⸗Rheingold: „Der Schimmelkrieg von Holledau“.— Atlautik:„Die Unbekannte“.— Alhambra Mundenheim:„Wenn wir alle „Der Etappenhaſe! Engel wären“.— Union⸗Theater: U LN 1 bis 19. 2. in der Jugendherberge ſtattfand, ſenden um⸗ gehend ihre Anſchriften an Arno Fentz, Mannheim, Lange⸗ rötterſtraße 9. Streifendienſtgefolgſchſt 171. Die Geſolgſchaft tritt am 9. 3. wie ſolgt an: Schar 1 um 20.15 Uhr an der Luzen⸗ bergſchule mit Rad, Schar 2 um 20.15 Uhr im Schlageter⸗ haus, und Schar 3 um 20.15 Uhr in der Lindenhofſchule. (Bleiſtift, Papter und Umdruckausgabe mitbringen.) Sämt⸗ liche Kameraden haben den Beitrag März und die Lange⸗ marckpfennige Januar, Febr. und März, alſo insgeſamt 73 Pf., in dieſen Dienſten an die Kameradſchaftsführer abzuliefern. Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 Organiſation Anordnung der Kreisleitung für Ortsw. Almenhof. Am Donnerstag, 10.., findet ein Appell der Ortswaltung durch den Kreisobmann ſtatt. Um 19.45 Uhr haben der Stab des Ortsobmannes ſowie ſämtliche Straßenzellen⸗, Block⸗ und Betriebsobmänner der Ortswaltung in der Schillerſchule, Eingang Speyerer Straße, anzutreten. Dienſtanzug. Ortswaltungen Lindenhof. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin: Donnerstags 19 bis 20 Uhr in der Ortswaltung. Humboldt. 10.., 20.15 Uhr, Sitzung der Betriebsob⸗ männer im Lokal Lutz, Dammſtraße 10. Im Verhinde⸗ rungsfalle iſt ein Vertreter zu entſenden. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 9. März: Eine lebhafte Weſtſtrömung wird feuchtmilde Meeresluft auf das Feſtland verfrachten, die vor allem in Nord⸗ und Mitteldeutſchland zum Auftreten ſtärkerer Bewöl⸗ kung mit leichter Niederſchlagsneigung Anlaß gibt. Der Süden und Süd weſten zeigt dagegen bisher noch durchaus freundlichen Witterungscharak⸗ ter. Doch wird ſich jetzt auch hier, allerdings in ſchwächerem Maße, Tiefdruckeinfluß bemerkbar machen. Vorausſage für Donnersfag, 10. März Vielfach dunſtig und meiſt wolkig, keine oder nicht nennenswerte Niederſchläge, ausgeglichenere Tem⸗ peraturen zwiſchen Tag und Nacht, weſtliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 8. März + 13,4 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum g. März. 3,4 Grad; heute früh halb 8 Uhr 7 4,0 Grad. Waſſerſtaudsbevbachtungen 05 Monat März Rhein-Pegel 3. 6, 7. 8. 9 Rhein ⸗Wegel 6. 7. 8. 9. .. 8 2 06 2,08.06 2 10 205[ Kaub.19 2,10 2082.01 Breiſach. 098 3 9 255 Köln.35 226.112.060 Kehl„.252 224220 5 Maxau. 387 380 383.76 3 80 arenen Mannheim 3,06 9.86 2,81] Mannheim 300.95.94 2,86 6. Seite Nummer 112 Neue Mannheimer Zeitung“ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 9. März 1938 Heumtsclteæs — Profeſſor Piccard iſt weltbekannt als Pionier der Stratoſphäre. Seine Verſuche ſind wiſſenſchaft⸗ lich nicht zwecklos geweſen, wenn ihn auch das Un⸗ glück oft verfolgt hat. Bei ſeinem letzten Mißge⸗ chick hat ſich Piccard dahin geäußert, daß er einſt⸗ weilen der Stratoſphäre entſagen wolle, um ſeine Energie der Tieſſee⸗Forſchung zu widmen. Pro⸗ feſſor Piccard hat für ſein Vorhaben bereits wiſſen⸗ ſchaftliche und finanzielle Kreiſe intereſſiert. Die Sache iſt, wenn nicht ungewöhnliche Störungen ein⸗ treten, der praktiſchen Ausführung ſicher. Ob in der Stratoſphäre oder tief unten im Waſſer, ſo meint Profeſſor Piccard, die Bedingungen und Voraus⸗ ſetzungen ſind dieſelben. Die Kabine bezw. die Tau⸗ chergondel hat in erſter Linie dem beſonders hohen Druck ſtandzuhalten. Im Gegenſatz zu dem Stra⸗ toſphärenſchiff iſt die Tauchergondel noch kleiner; ſte mißt nicht mehr als 1,70 Meter Durchſchnitt. Das Neue an ihr iſt, daß ſie Ballaſt mitnimmt, wenn ſte in die Tiefe gleitet. So beſchwert, kann die Gon⸗ del in einer Schnelligkeit von 1 Meter in der Se⸗ kunde nach unten fallen, ſo daß ſie 3600 Meter in der Stunde erreicht. Die Wände der Tauchergondel, beſſer ausgedrückt der Kabine, ſind ungewöhnlich ſtark. Eine ſinnreiche automatiſche Vorrichtung ſorgt dafür, daß die Gondel ſelbſtändig ihren Ballaſt ab⸗ wirft wenn irgendwelche Gefahr beſteht, ſo daß ſie ſchnell wieder an die Oberfläche treibt. Daß die Gondel, wie jede andere Taucherglocke, ihre ſtän⸗ dige Verbindung mit dem ſie begleitenden Taucher⸗ ſchiff behält und mit den ſinnreichſten Meß⸗ und Beobachtungs⸗Inſtrumenten ausgerüſtet iſt, bedarf keiner Frage. Für den Inſaſſen iſt ein ungemein kleiner Raum vorgeſehen, den Profeſſor Piccard lächelnd als ein Neſtlein bezeichnet. Der neue Tief⸗ ſeeforſcher betont, daß ſeine Tauchergondel vollkom⸗ men automatiſch arbeite und ſelbſt im Falle einer Havarie oder eines Anhakens oder irgendeines anderen unvorhergeſehenen Mißgeſchickes immer wieder von ſelbſt an die Oberfläche ſchnellen könne. Es wird noch einige Zeit dauern, bis Profeſſor Piccard mit ſeinen Vorbereitungen fertig iſt. Zwi⸗ ſchen Vevey und Lauſanne ſoll das Unternehmen zum erſten Male ſtarten, weil der Genfer See hier eine Tiefe von 300 Metern erreicht. Glücken die Verſuche, ſo wird man ſie in der Nähe der Kana⸗ riſchen Inſeln, wo das Meer eine Tiefe von 6000 Metern hat, fortſetzen. Einſtweilen ſollen aber die Experimente mit einer Tauchergondel gemacht wer⸗ den, die keinen menſchlichen Paſſagier, ſondern nur Apparate mit ſich führen wird. Auf jeden Fall will Profeſſor Piccard, wenn alles glückt, in eine Tieſe von 10000 Metern vorſtoßen. Ja, ſeine Verſuche ſind im Ziel noch viel höher— oder hier: tieſer— geſteckt, denn von der Tauchergondel dürfte noch ein Inſtrument von einigen Zentimetern im Geviert ausgeſtoßen werden, das unendlich, das unvorſtell⸗ bar tief ſinken und Meſſungen vornehmen ſoll. EN — Das engliſche Gefängnis in Brixton, in dem Hauptſächlich Unterſuchungsgefangene und Verur⸗ teilte, die ſich durch gute Führung auszeichneten, untergebracht ſind, wird künftig geradezu ein„Do⸗ rado hinter Gittern“ ſein. Denn auf Grund einer neueren Verfügung ſind den Häftlingen dort alle nur denkbaren Annehmlichkeiten geſtattet, vorausgeſetzt, daß ſie in der Lage ſind, ſelbſt dafür zu bezahlen. So iſt es den Gefangenen zum Beiſpiel jetzt geſtattet, ſich eigene Kammerdiener zu halten, die ihre Zelle ſäu⸗ bern, ihnen beim Ankleiden behilflich ſind und das Eſſen bereiten. Natürlich wohnen die Kammerdiener micht im Gefängnis, ſondern dürfen nur während gewiſſer Dienſtſtunden erſcheinen. Weiter iſt geſtat⸗ tet, ſich aus einem vornehmen Reſtaurant in unmit⸗ telbarer Nachbarſchaft des Geſängniſſes Eſſen kom⸗ men zu laſſen Im allgemeinen iſt in den engliſchen Gefängniſſen jegliches Trinken verboten. Doch hier in Brixton geſtattet man den Gefangenen alle 24 Stunden entweder ein Glts Wein oder eine Flaſche Bier Jeder Gefangene, der über Geld verfügt, kann ſich im Gefängnis Sprungfedermatratzen mie⸗ ten oder ſogar bequeme Seſſel. Auch hat man ge⸗ ſtattet, daß ſich die Geſangenen Tapeten beſorgen und ihre Zellen auf dieſe Weiſe einem normalen Wohn⸗ zimmer angleichen. Blumen und jede Art anderer Zimmerſchmuck ſei gleichfalls erlaubt. Auf dieſe Weiſe erreichen es die Gefangenen, die es ſich leiſten können, daß ſie im Gefängnis wie zwiſchen ihren eigenen vier Wänden leben. Nur eine Vergünſtigung erhalten ſie ſelbſtverſtändlich nicht, und zwar die Freiheit Die engliſche Juſtizverwaltung hat dieſen Verſuch, ein Gefängnis menſchenwürdiger auszuge⸗ ſtalten, unternommen, da in den letzten Jahren ver⸗ ſchiedene Revolten die Aufmerkſamkeit der Oeffent⸗ lichkeit auf ͤͤie, wie es hieß, unhaltſamen Zuſtände in engliſchen Gefängniſſen gelenkt hatte. — Bei ſehr ſchöner Witterung erſchien kürzlich in den Vormittagsſtunden. vom Flexen herkommend, über Zürs(Arlberg) in großer Höhe ein Sport⸗ flugzeug. Es umkreiſte einige Male den bekannten Winterſportplatz und erregte durch ſeine kühnen Loopings und Kunſtflüge die Bewunderung der vie⸗ len Winterſportgäſte. Zuletzt ging es in jähem Sturzflug gegen das Hotel„Flexen“ nieder, und man konnte deutlich die ſchweizeriſchen Hoheits⸗ zeichen am Flugzeug erkennen. Gleich darauf ſtieg es wieder ſteil gen Himmel. In dieſem Augenblick löſte ſich ein Gegenſtand vom Flugzeug, der ſich als ein an einem breiten. grünen Band befeſtigter Brief entpuppte, der an die Hoteldirektion gerichtet war und dieſer von einem Kurgaſt übergeben wurde. Der Brief enthielt eine Zimmerbeſtellung des ſchwei⸗ zeriſchen Sportsmanns Graf Richard Kiesling, der in dem Hotel Aufenthalt nehmen wollte. * — Eine 95jährige Fiſcherwitwe in Manorbier bei Pembroke(England) zählt zu ihren Haustieren ſeit ſieben Jahren eine Sturmmöwe. Die Greiſin hatte damals den Vogel ermattet und halb verhungert auf einem Feld gefunden und ihn wieder aufgepäppelt. Die Sturmmöve erhielt ihre Freiheit wieder, aber ſie beſucht ſeit ſieben Jahren täglich das Häuschen der Alten. Um 7 Uhr früh weckt ſie jeden Morgen die Witwe durch ihr Geſchrei. Erſt wenn ihre alte Freundin ſich vom Bett erhoben hat, fliegt ſie wie⸗ der ab. Sie kommt dann noch dreimal täglich zu⸗ rück, um das in der vor dem Hauſe ſtehenden Laube ausgelegte Futter abzuholen. Wenn dort einmal die gewohnte Atzung fehlt, kommt der Vogel auch ohne Scheu in die Küche. E — Das längſte Urteil in der Juſtizgeſchichte dürfte das jetzt in Wien fertiggeſtellte Urteil gegen den Schwindelbankier Braun ſein, der Ende 1936 nach ſechsmonatiger Verhandlung zu ſieben Jahren ſchweren Kerkers verurteilt wurde. Mehr als ein Jahr lang hat der Vorſitzende an der Ausfertigung des Urteils gearbeitet, das jetzt in einem Umfang von 4000 Maſchinenſchriftſeiten vorliegt. Zum Ver⸗ gleich ſei darauf hingewieſen, daß das längſte in Ber⸗ lin bekannte Urteil„nur“ 1800 Schreibmaſchinen⸗ ſeiten umfaßt. Es wurde vor einigen Jahren in einem großen Beſtechungsproözeß in Berlin angefer⸗ tigt. Das Urteil in dem rieſigen Sklarek⸗Prozeß blieb mit etwa 1500, Seiten darunter. Das Wiener Urteil iſt alſo mehr als doppelt ſo ſtark in ſeinem Umfang als das längſte bisher in Deutſchland ge⸗ ſchriebene Urteil. Die Vervielfältigung des Urteils wurde in der Strafanſtalt Stein durchgeführt, die da⸗ für zwei Monate benötigte. * — In einer Gemeinde der hohenzollernſchen Alb lag ein Mann ſchwer krank darnieder. Der Toten⸗ gräber, der den Kranken beſuchte, meinte, daß der Tod wohl nicht mehr lange auf ſich warten laſſe, und, da er nun doch einmal da ſei, könne er gleich die Leichenkoſten mitnehmen. Die Angehörigen zahlten denn auch prompt. Aber es dauerte nicht lange und der Kranke wurde wieder geſund. Jetzt iſt er wie⸗ der völlig hergeſtellt, aber ſeine Leichenkoſten ſind bereits bezahlt. Nach altem Aberglauben wird der Mann nun lange leben. . Schwere Orkan-Opfer an der norwegiſchen Küſte + Oslo, 8. März. Der Sturm, den der Kreuzer„Köln“ au der nor⸗ wegiſchen Küſte zu beſtehen hatte, hat auch an Land ſchweren Schaden angerichtet. Vor allem der Kü⸗ ſteuſtrich von Drontheim bis ſüdlich von Kriſtian⸗ ſund iſt von dem Orkan heimgeſucht worden. Der Fiſcherort Surnadalſöra mit einem 2530 Häufern, darunter mehreren induſtriellen Betrieben, geriet durch den Sturm in Brand und brannte völlig nieder. 160 Menſchen ſind obdachlos ge⸗ worden. Eine drei bis vier Meter hohe Springflut vernichtete auch mehrere Häuſer in einem anderen Fiſcherort und riß eine ganze Scheune mit ſich. Auch viele Schiffe ſind durch den Sturm ſchwer be⸗ ſchädigt worden und man nimmt an, daß zahlreiche Fiſcher, die keine Funkanlage an Bord hatten, um⸗ gekommen ſind. Selbſtmord des Geſpenſtes von Skierntewite“ + Warſchau, 8. März. Der Polizei gelang es am Dienstag, den Zur⸗ ſchen, der am Sonntag in Skierniewice die Frau und das fünfjährige Töchterchen des Generals Skocicki und zwei ſeiner Hausangeſtellten ermordet hatte, in einem Dorfe bei Minſk auf einem Dachboden zu ſtellen. Der Verbrecher gab mehrere Schüſſe auf die Beamten ab, glücklicherweiſe ohne zu treffen. Ehe er jedoch feſtgenommen werden konnte, machte er mit einem Schuß ſeinem Leben ſelbſt ein Ende. — In Neuyork verdient ein findiger Mann gutes Geld mit ſeiner Fähigkeit, anderer Leute Schrift nachahmen zu köunen. Er hat ein Büro eröffnet und ſendet den Neuyorker Geſchäftsleuten Angebote, die Unterſchrift ihrer Korreſpondenz zu erledigen, und zwar mit ihrer eigenen Original⸗Unterſchrift. Der Mann hat heute bereits ſo zahlreiche Aufträge von ſchreibfaulen Geſchäftsleuten, daß er verzweifelt nach einem Gehilfen ſucht, aber niemand finden kann, der gleich ihm fremde Unterſchriften tadellos und raſch nachahmt. Er ſelbſt ſchafft bis zu 250 fremde Namenszüge in der Stunde. Hauptſächlich unterzeichnet er Rundſchreiben und andere, weniger wichtige Korreſpondenz. 4 — Bei einer dieſer Tage in Paris abgehaltenen Tagung der Gaſtwirte wurde eine intereſſaute Feſt⸗ ſtellung gemacht. Der Beſitzer eines Reſtaurants, das neben einem großen Kino liegt, erklärte, daß ſeine Umſätze bedeutend höher ſeien, wenn in dem benachbarten Kind ein luſtiger Film gegeben werde Jedes Luſtſpiel mache ſich ſoſort im Getränkekonſum fühlbar, vermutlich, weil das viele Lachen die Keh⸗ len austrockne und Durſt erzeuge. Sehr wenig Hun⸗ ger und Durſt zeigten dagegen die Beſucher tragi⸗ ſcher Filme, die ſich meiſt, beeindruckt von dem Ge⸗ ſehenen, mit einer Taſſe Kaffee begnügen würden. Im Anſchluß an dieſen Vortrag wandte ſich der Gaſt⸗ wirteverband mit einem Aufruf an die franzöſtſche Filminduſtrie, in Zukunft möglichſt viele Luſtſpiele herzuſtellen. . — Ein ungewöhnlicher Skandal, in den die Frau eines Fabrikanten und zwei Aerzte verwickelt ſind, iſt in Wilna zum Tagesgeſpräch geworden. Die Fabrikantin wird beſchuldigt, ihren Mann ins Ir⸗ renhaus gebracht zu haben, obwohl er geſund war, damit ſie allein die Fabrik verwalten und über das Vermögen verfügen könnte. Angeblich haben der Ir⸗ renhausdirektor und ein weiterer Arzt laufend Be⸗ ſtechungsgelder erhalten. Schweres Erdbeben in San Salvador dnb. San Salvador, 8. März. In den letzten Tagen iſt die Stadt Ahuachapan von einem ſchweren Erdbeben und Unwettern heim⸗ geſucht worden. Zahlreiche Häuſer, darunter auch das Krankenhaus der Stadt, ſind eingeſtürzt. Eine große Zahl von Einwohnern iſt durch die einſtürzen⸗ den Hauswände verletzt worden. Hineichtung des Mörders von Hohentannen dnb. Berlin, 8. März. Am 8. März iſt der am 15. Mai 1900 geborene Fritz Kunert hingerichtet worden, der am 14. Okto⸗ ber 1937 vom Schwurgericht in Frankfurt/ Oder wegen Mopdes zum Tode verurteilt worden iſt. Kunert hatte in der Nacht zum 5. Mai 1937 auf dem Gut Hohentannen(Kreis Oſtſternberg) die erſt 15% jährige Anna Nowicki mit der Axt erſchlagen, weil ſie es abgelehnt hatte, die Beziehungen zu ihm fortzuſetzen. Weltausſtellung und Kokain Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 8. März. Das begann während der Weltausſtellung auf dem Montparnaſſe: Einige elegante Amerikanerin⸗ nen fielen in die Hände franzöſiſcher Abenteurer, die ſtie mit dem Kokain bekannt machten. Nach Amerika zurückgekehrt, wollten ſie auf das ſüße Gift nicht ver⸗ zichten und ließen es ſich regelmäßig von Paris her⸗ überkommen, ja noch mehr, ſie fanden eine große Zahl Freunde, die ſich auch am Schmuggel beteilig⸗ ten. Durch Vermittlung der amerikaniſchen Bot⸗ ſchaft in Paris wurde die Kriminalpolizei auf die Spur aufmerkſam gemacht und konnte geſtern fünf Verhaftungen vornehmen, während in Waſhington in derſelben Sache 15 Verhaftungen vorgenommen wurden. Es ſoll ſich um einen der größten Kokain⸗ ſchmuggel der letzten Jahre in Frankreich handeln. Aufräumungsarbeiten in Kalifornien — Los Angeles, 8. März.(U..) Das Rote Kreuz verſorgt Tauſende von Flüchk⸗ lingen aus fünf Bezirken, in denen nach den jetzt vorliegenden Zählungen 5551 Häuſer zerſtört oder ſchwer beſchädigt wurden. Man begann, die bisher geborgenen Toten— die Zahl beläuft ſich jetzt auf 139— in Maſſengräbern beizuſetzen. In allen Orten, die durch den Rückgang der Flut wieder betretbar geworden ſind, ſuchen die Rettungs⸗ mannſchaften mit Picken und Schaufeln unter den Trümmern und dem Schlamm nach den Leichelr der noch Vermißten. Stellenweſſe kiegt der Schlamm meterhoch. Eine ganze Reihe von Ortſchaften⸗ iſt, auch jetzt noch vom Verkehr abgeſchnitten. Der Glanz auch nicht bei einem Schuh, vor allem muß dcis Leder gepflegt, geschmeidig und Wetterfest erhalten Werclen. e ETnähren Sie das Copyright by Knorr 8 Hirth 7 abt Mdaehes 77S ͤ / ↄ. a 10 Auch auf der Gegentreppe kamen Schritte. Ohne ſich deſſen weiter bewußt zu werden, blickte er der Ankommenden aufmerkſam entgegen. Plötzlich wax es ganz ſtill. Die Bewegung des Mädchens, noch federnd vom Schwung des raſchen Laufens, verlangſamte ſich, ver⸗ ebbte, erſtarrte. Irgendwo im zweiten Stock warf ein Kind einen Blecheimer um, ſchalt eine Frauenſtimme, rann Waſ⸗ ſer aus der Leitung. „Helga..., ſagte Klaus Duwenſee in einem raſchen, erregten Ton. Das Mädchen ſah ihn in dieſem ſich ſeltſam zer⸗ dehnenden, ſonderbar leer in die Ewigkeit verrin⸗ nenden Augenblick erſchreckt und beſtürzt an. Ihr Blick glitt ab, zur Seite, wo der funkelnde Sonnen⸗ ſchein, durch das Fenſter kommend, ſchräg gezogene Rechtecke ohne Grenzen über Boden und Wand warf. In dieſem Augenblick öffnete ſich im Nebenflur eine Tür und Frau Dieſterkampf trat heraus, einen Stapel friſcher Tiſchwäſche auf dem Arm. Sie kam ZBierlich und eilig, und wenn ſie auch noch ſo viel zu prönen hatte, weil die Wohnung Nummer 7 in einer halben Stunde wieder bezogen werden würde, ſo R O M AN „Bitte., ſagte ſie und band raſch die Maske eines freundlichen Lächelns vor,„die Herrſchaften dürften ſich wohl noch nicht kennen. Herr Doktor Duwenſee— Fräulein Wendelin?: Sie ſagte noch einiges, und ihre beiden Gäſte ver⸗ fielen faſt automatiſch in die Spielregeln der Kon⸗ weiter auf ihren Sinn zu achten. 5 1 5 vergaß ſie doch keinen Augenblick ihre Pflichten. vention, und ſprachen ebenfalls einige Worte, ohne ten i a Einige Augenblicke lang Lächeln, Worte, Lächeln, Worte, erzwungen von allen dreien, denn Frau Die⸗ ſterkampf brannte die Eile auf den Nägeln— ein Bettrahmen federte nicht und der Hausdiener war wieder nicht aufzufinden. Lächeln und Worte. Dann ging ſie endlich. Die Zurückbleibenden banden die Masken wieder ab und hielten ſie in den Händen. „Sie—— Sie heißen nicht—— Helga Burg⸗ hardt?“ fragte Klaus Duwenſee etwas mühſam. Ihre Armbänder klirrten leiſe, als ſie den Schlüſſelbund hob, um ihr Zimmer aufzuſchließen. Sie ſchüttelte den Kopf.„Nein“, ſagte ſie und ſah ihn an, vollkommen ruhig, und ihre Augen waren dunkelblau. Sie ſchien noch etwas ſagen zu wollen, aber dann zuckte ſie mit den Achſeln, wandte ſich ab, betrat ihr Zimmer und ſchloß die Tür hinter ſich. Im zweiten Stock gurgelte noch immer das Waſſer. Vielleicht iſt da im Badezimmer etwas entzwei, dachte er, ohne es in Wirklichkeit zu denken. Vielleicht ein Rohrbruch. Er blickte auf die Tür, die ſich hinter Helga Burghardt geſchloſſen hatte. Er fühlte ſeine Haut brennen, das kam vom Sonnenbrand. In raſchem Entſchluß ging er die Treppe wieder hinunter und blätterte in der Vorhalle das Gäſte⸗ buch auf. 5 Da ſtand der Name, in einer ſeltſam männlich⸗ harten Schrift: Renate Wendelin— Er verſuchte zu pfeifen, aber in einem fremden Haus gehört ſich das nicht, dachte er mechaniſch Re⸗ nate Wendelin, Helga Burghardt,— hübſche Namen hatte das Mädchen, echte und falſche.. Er wollte lachen, und er ſah im Spiegel, daß er eine Gri⸗ maſſe wurde. 33535 „Du mußt noch fünf Minuten auf das Eſſen war⸗ ten.., ſagte Helga eilig, als er wieder oben war. „Geh ſolange auf die Veranda—“ Er blickte hinunter auf den Strand. Immer noch kamen Ströme des Eſſens bedürftiger Kurgäſte her⸗ auf und wurden von den verſchiedenen Häuſern ein⸗ geſogen. Auf der Kurpromenade ſtreute der Laut⸗ ſprecher heitere Tanzmuſik aus. Eine gelblichglänzende Sonne flammte ſtrahlend herab, die leuchtende Kleidung der Frauen, die nack⸗ ten Arme, Schultern und Rücken, das Lachen, die 8 e 8 tagmorgen um Und über allem verſchwebte zärtlich eine Tango⸗ melodie. 7 So war es heute. 4 Damals, vor achtzehn Monaten, iſt es auch ſo ge⸗ weſen, dachte Klaus Duwenſee. Eine gelblichglänzende Sonne flammte ſtrahlend Herab, die leuchtende Kleidung der Frauen, die nak⸗ ten Arme, Schultern und Rücken, das Lachen, die Wärme, die Fröhlichkeit Und über allem verſchwebte zärtlich eine Tango⸗ melodie. Die Wände waren buntbemalt, meiſt in Silber und Blau gehalten. Dralle Pferdchen, Phataſietiere, Ungeheuer und langflügelige Drachen, Chineſen und dünne europäiſche Damen: alles das lief entweder zweidimenſional, aus Farbe und Lack geſchaffen, auf den Wänden umher, oder ſtand irgendwo, läſſig drei⸗ dimenſional ausgeführt aus Papier, Seide, Holz und glänzender Pappe dort umher, wo es nicht ſtörte, zum mindeſten aber durch ſein Vorhandenſein Niſchen andeutete oder hing an langen Schnüren von der Decke herab. Es war ein Künſtlerfeſt, ein Koſtümfeſt ohne ver⸗ larvte Geſichter. Es gab nichts zu verbergen, faſt alles, was hier war, trug junge Züge oder konnte ſich doch, ohne auf unhöfliche Zweifel zu ſtoßen, auf ein junges Herz berufen. Das Drachengeſindel bildete nicht einmal richtige Niſchen, und das wurde kaum als Mangel empfun⸗ den. Es herrſchte ein harmlos fröhlicher Ton, und wer küſſen wollte, durfte das ruhig auf der breiten Treppe oder im Saal, denn immerhin befand man ſich hier nicht in einem Kindergarten, und von allen wurde das gutwillig anerkannt. Klaus Duwenſee ſaß auf der Samtbrüſtung, die ſich um die Galerie des kleineren Saales zog. Mit. ſeinem Schifferanzug hatte er ſich weiter keine Mühe gegeben, ſchließlich war er kein Künſtler, ſondern Ju riſt, und er hatte ſchon ein übriges getan, als er ſeine Schuhe mit Roſaſchleifen verſah. Seine Phan⸗ taſie hätte ihm vielleicht wieder ermöglicht, ſich als Sübdſeeinſulaner auszuſtaffieren, oder richtiger, aus⸗ zuziehen, ein paar Grasmatten und braune Farbe waren in Hamburg aufzutreiben; doch die Erinnerung daran, daß er einmal vor Jahren, an einem Sonn⸗ unter den kritiſchen Blicken ſeiner Nachbarn die Autotaxe verlaſſen hatte: zu zwei Dritteln vernünf⸗ tig bekleidet mit Hut, Halsſchal, Handſchuhen und Paletot, von den Knien an jedoch immer noch der nacktbeinige Maori⸗Häuptling, als welcher er das Koſtümfeſt unſicher gemacht hatte; und unter dem Arm ein Paket tragend, in dem, wie ſich Jpäter her⸗ ausſtellte, ſeine von einer gutmütigen Garderobefrau eingepackten Beinkleider waren— dieſe Erinnerung hatte ihm den eiſernen Entſchluß abgelockt, unter allen Umſtänden unauffällig zu laſſen, was unter dem Mantel hervorſah... Er trug nur einen Hüft⸗ ſchal und eine ſommerwieſenbunte Krawatte, die ihn ohnehin für jedes geſchulte Mädchenauge als einen Mann verwegenen Charakters kennzeichnen mußte. Geraffte, roſa und gelbe Gardinenhimmel hingen überall niedrig unter der Decke. Die goloblaſſe Wärme, das Licht, die hübſch geſchweiften Türbögen, über denen teils ſroniſch⸗lieblich ſtiliſterte Mädchen in Engelsgewändern und teils diaboliſch verzerrte* und gehörnte Frätzchen ſich gemalt beieinander be⸗ fanden, alles das verſetzte Klaus Duwenſee in einen erwartungsvoll fröhlichen Zuſtand, der dadurch kei⸗ neswegs herabgemindert wurde, daß er bereits eine Flaſche Sekt in Gemeinſchaft mit der Dame, die er herbegleitet, geleert hatte.. Unten im Saal wurde ein Chanſon vorgetragen, während aus dem großen Raum die Tanzmuſik ge⸗ dämpft herüberhallte. Ein Mädchen kam an ihm vorüber, blondhaarig, mit ſchmalen, hellen Beinen und einem nackten Rücken, deſſen Form und Haut⸗ farbe eine Regung des Wohlgefallens in ihm wach⸗ rief. Deshalb ſtand er auf und legte, das war auf einem Künſtlerfeſt eine unverbindliche Geſte, ſeinen Arm um ihre Mitte. Sie ſtreifte dieſen Arm ohne Heftigkeit von ſich ab. Sie ſchien weder überraſcht noch verwundert, noch überhaupt intereſſiert. Ste wollte weitergehen. „Hier iſt ſoviel Platz“ ſagte er, vielleicht möchteſt du dich ſetzen?— Das iſt doch ein Vorſchlag, über den man diskutieren kann!“ a Jor Oberlippe zog ſich leicht in die Höhe, aber er tat ſeelenruhig, als wollte er ihr den Finger auf den Mund legen.„Bitte ruhig!— Man muß doch zu⸗ hören— das Lied da unte? neun in ſehr aufgeräumter Stimmung 5 5 * .ortſetzung folg;; 5 n I ch e Mittwoch, 9. März 1938 Nene Maunheimer Zeitung Mittag ⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 112 Süddeutſche Gauliga im Kampf Wo wird am Sonntag die Meiſterſchaftsfrage entſchieden? Nach Erledigung des Wettbewerbs um den Reichsbund⸗ pokal kann nun auch der Gau Südweſt ſich wieder in den Meiſterſchaftsbetrieb ſtärker einſchalten, ſo daß der Punkte⸗ kampf in den vier ſüddeutſchen Gauen am zweiten März⸗ Sonntag erheblich gefördert werden konn. Der Spielplan am 13. März: Gau Baden VfB Mühlburg— 1. FC Pforzheim(:3) FV Kehl— Pf Maunheim(:6) Germania Brötzingen— SW Waldhof(:8) Bs Neckarau— Phönix Karlsruhe(:1) Maßſtab genommen an dem Spiel der Mühl burger am letzten Sonntag gegen den Vi R Mannheim könnte auch der 1. FC Pforzheim in Mühlburg etwas in Schwierigkeiten geraten. Der Probegalopp in Wiesbaden fiel nicht befriedigend aus, und vielleicht erleben wir am Sonntag eine große Senſation, an die man vorläuſig je⸗ doch nicht glauben kann. Der VfR Mannheim ſollte ſich in Kehl behaupten, und auch SV Woldhof müßte in Brötzinge das beſſere Ende für ſich haben. Zwiſchen Neckarau und Phönix Karlsruhe beſteht in der Spielſtärke kein allzu großer Unterſchied, ſo daß es hier zu einer Punkteteilung kommen könnte. Gau Südweſt Eintracht Frankfurt— Opel Rüſſelsheim(:0) Boruſſia Neunkirchen— Wormatia Worms(:1) FS Frankfurt— Kickers Offenbach(:1) FK 53 Pirmaſens— FW Saarbrücken(11:3) So ſicher anzunehmen iſt, daß die Eintracht den Gaſt aus Rüſſelsheim glatt überfährt, ſo ungewiß iſt der Ausgang der Begegnung in Neunkirchen. Wenn auch Wormatia Worms praktiſch aus dem engeren Mei⸗ ſterſchafts⸗Wettbewerb ausgeſchieden iſt, ſo wird ſie doch alles daranſetzen, aus Preſtigegründen in Neunkirchen einen guten Eindruck zu hinterlaſſen. Die derzeit gut auf⸗ gelegten Kickers Offenbach ſollte ſich gegen den F S V am Bornheimer Hang knapp behaupten. Auf Großkampf wird die Stimmung in Pirmaſens eingeſtellt ſein, wo der Platzverein noch einige Punkte benötigt, um ſich end⸗ gültig in Sicherheit zu bringen. Gau Württemberg Stuttgarter Kickers— VfB Stuttgart(:0) Union Böckingen— Ulmer FV 94(:2) 1. SSV Ulm— Stuttgarter SC(:0) Vicht Schwenningen— Spfr Stuttgart(:3) Es iſt durchaus möglich, daß ſich die beiden großen Geg⸗ ner auch diesmal wieder torlos trennen, was dem 81 zur Sicherſtellung der Meiſterſchaft genügen würde. Die Kickers haben in ihren beiden letzten Privatſpielen in Leipzig und Straßburg viel Pech gehabt, Verletzungen und Erkrankungen einiger Spieler ließen die Mannſchaft nicht zu beſter Form aufloufen. Am Sonntog ſoll aber alles wieder zur Stelle ſein, und ſicherlich wird der Titelver⸗ teidiger einen großen Kampf liefern müſſen, um den äußerſt zähen Gegner niederringen zu können. Union Böckin⸗ gen ſollte mit Ulm 94 fertig werden, der 1. SS V Ulm und der Stuttgarter SE ſich in die Punkte teilen, während Spſr Stuttgart in Schwennin⸗ 8 gen in Front zu erwarten ſind. Gau Bayern Biß Augsburg— 1. FC Nürnberg(010) Wacker München— Bayern Müuchen(:0) Sollte der 1. FC Nürnberg auch in Augsburg ſcheſtern, dann würde erſt im letzten Spiel die Meiſterſchaft entſchieden werden. Aber der„Club“ wird die Sache wohl nicht auf die Spitze treiben und weuigſtens einen Punkt in Augsburg herausholen. Das Münchener Ortstreffen zwiſchen Wocker und Bayern iſt in ſeinem Ausgang als offen zu bezeichnen, obwohl die Rothoſen am letzten Sonntag den 1. Fe Nürnberg mit:0 hereinlegten. Aber die Blälſterne wehren ſich verzweifelt gegen den Abſtieg /“ und das werden die„Bayern“ zu ſpüren bekommen. Der Schleſienmeiſter erwartet Fortuna Düſeldorf Den Reigen der Gruppenſpiele um die deutſche Juß⸗ ballmeiſterſchaft leiten am kommenden Sonntug die Gou⸗ meiſter von Schleſien, Vorwärts Raſenſport Gleiwitz und Jortung Düſſeldorf, ein. Beide Mannſchaften haben ſchon egeneinander gekämpft, und zwar vor fünf Jahren, als Fortund ohne Gegentor durch die Rundenſpiele ging(im Johr vor der Neueinteilung der Gaue) und in Düſſeldorf den ſchleſiſchen Meiſter mit 90 beſiegte. Im Gleiwitzer Stadion wird der dreifache Niederrheinmeiſter aber erheb⸗ lich größeren Widerſtand vorfinden, und ſchließlich ſteht ja auch eine ganz andere Fortuna als 1933 mit Hochgeſang. Zu einem knappen Sieg ſollte es aber auf Grund der größeren Erfohrung doch noch reichen. Auftakt zur Fußballmeiſterſchaft Das erſte Gruppen⸗Endſpiel zur deutſchen Fußball⸗ Meiſterſchaft wird, wie bereits gemeldet, am kommenden Sonntag in der neuen Gleiwitzer Kampfbahn im Wil⸗ helmspark die Meiſter von Schleſien und Niederrhein, Vor⸗ wärts Raſenſport Gleiwitz und Fortundo Düſſeldorf, zu⸗ ſammenführen. Schiedsrichter dieſes Kampfes iſt der Merſe⸗ burger Rühle. Zwei Spiele werden om 20. März, am Tage der deut⸗ ſchen Länderkämpfe gegen Ungarn in Nürnberg und gegen Luxemburg in Wuppertal, ausgetragen. In der Gau⸗ gruppe 3 erwartet der Meiſter des Gaues Mitte Deſſau(5 den am kommenden Sonntag feſtſtehenden Meiſter des Gaues Brandenburg, während in Stuttgart der Meiſter des Gaues Württemberg(Pf Stuttgort oder Kickers Stuttgart) gegen den Meiſter von Sachſen(BGC Harthe baer Fortuna Leipzig) antritt. Der volle Spielplan unter Beteiligung ſämtlicher Gau⸗ meiſter wird dann erſtmolig am 27. März abgewickelt. Aſton Villa— Preſton Northend Englands Pokal⸗Vorſchlußrunde ausgeloſt Die Paarungen für die Vorſchlußrunde um den eng⸗ liſchen Fußball⸗Pokal, die am 26. März ausgetragen wird, ſind durch das Los feſtgeſetzt worden. Auf dem Platz non Sheffield United ſpielt Aſton Villa gegen Preſton Northen d, dem vorjährigen Endkampfteilnehmer. Die Anlage von Blackburn Rovers iſt Austragungsſtätte zwi⸗ ſchen dem vorjährigen Pokalmeiſter Sunderland und dem Sieger aus dem Wiederholungsſpiel des erſtklaſſigen Vereins Huddersfield Town gegen die drittklaſſige York Eity. Frauen-Handball-Meiſterſchaft Alle Endrundenſpiele in Breslau Es ſteht nunmehr feſt, daß die Endſpiele zur deutſchen Frauenhanoballmeiſterſchaft im Rahmen des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes 1938 in Breslau ausgetragen wer⸗ den. Alle 16 Gaumeiſter kommen zu dieſem Feſt in Schle⸗ ſiens Hauptſtadt zuſammen und tragen dort die Schluß⸗ kämpfe von der Vorrunde bis zum Endſpiel aus. Adlex⸗Preis⸗Zwiſchenrunde Für drei der vier Spiele der Zwiſchenrunde um den Adlerpreis am 20. März ſtehen nun auch die Aus tra⸗ gungsorte feſt. Pommern und Schleſien trefſen ſich in Stettin, Mitte ſpielt in Magdeburg gegen Brandenburg und Bayern wird in Kaſſel gegen Heſſen antreten. Mittel⸗ und Niederrhein werden an einem noch bekanntzugebenden Ort ſpielen. Meiſterſchaftskämpfe in Breslau Nachdem nunmehr feſtſteht, daß auch die Frruen⸗Hand⸗ ball⸗Meiſterſchaft beim Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt 1938 in Breslau entſchieden wird, ermitteln nunmehr nicht weniger als acht Sportarten bei dieſer großen Volkstums⸗ Veranſtaltung ihre Titelträger. Es ſind dies folgende Sportarten: Leichtathletik⸗Meiſterſchften vom 28. bis 30. Juli; Tiſchtenuis⸗Bundesſpiele(Nationale Meiſterſchaften) vom 28. bis 30. Juli; Meiſterſchaften im Freiſtilringen und Gewichtheben vom 28. bis 30. Juli; Kegler⸗Meiſterſchaften vom 28. bis 30. Juli; Tennis⸗Mannſchaftsmeiſterſchaft (Medenſpiele) am 28. und 29. Juli; Meiſterſchaft im Vereins⸗Mannſchafts⸗Radfahren über 100 Km. am 30. Juli; Meiſterſchaft im Zwölfkampf der Turner und Mei⸗ ſterſchaft im Zehnkampf der Turnerinnen am 28. Juli; Meiſterſchaft im Frauen⸗Handball(Termin wird noch be⸗ ſtimmt). Die Spiele der Kreisklaſſe 1 Mannheim Oftersheim und Brühl wahren ihre Chanten in der Gruppe Weſt— Ladenburg verliert wichtige Punkte in Abteilung Oſt Die ſommerliche Temperatur dieſes erſten März⸗ ſonntogs, nicht zuletzt aber auch die durch die dreiwöchent⸗ liche Spielpauſe geſammelte Spannung faud ihren Nieder⸗ ſchlag in ſehr harten Kämpfen, wie ſie wohl bislang noch nicht ausgetragen wurden. Uebergall wurden heiße Treffen abgewickelt, und ganz beſonders hoch ging es in der Gruppe We ſt her, wo die erſten Vorentſcheidungen fällig waren, die ſo manches unerwartete Ergebnis zeitigten. Es iſt be⸗ dauerlich, daß gerade die Entſcheidungen von einer beiſpiel⸗ loſen Härte ergriffen ſind, und man kann nur wünſchen, daß die Schiedsrichter und Behörden gerade jetzt ein wach⸗ ſames Auge haben auf Vorfälle, die dazu angetan ſind, unſeren Sport zu ſchädigen. Wenn überall die Parole gilt, daß der Beſſere den Sieg und damit die Meiſterſchaft nach Hauſe tragen möge, dann kann es um unſere Belange nur gut beſtellt ſein, und dies ſollte doch letzten Endes der Zweck der Uebung ſein. Betrachten wir uns die 'ieſſt: Oftersheim— Rheinau 311 Brühl— Ketſch:0 Reilingen— TW 1846:2 Poſt Mannheim— Altlußheim 314 ſo fallen vor allen Dingen die ziemlich klaren Siege der Favoriten Oftersheim und Brühl auf, die auf eigenem, vertrautem Gelände ihre Gegner auspunkteten und damit weſentlichen Anſchluß an den Tabellenführer fanden, der relativ geſehen von Oftersheim bereits überflügelt iſt. Das Spiel in Oftersheim wurde natürlich zu einem Höhepunkt, was allein ſchon der gute Beſuch beſtätigte. Mit lebhafter Anteilnahme wurde von beiden Lagern das Spiel verfolgt, und es ſoll vorweg betont ſein, daß es eine Fülle ſportlich guter Leiſtungen zu ſehen gab. Es mag ſein, daß man in Punkto Technik bei den Rheinauern einen leichten Vorteil ſehen wollte, allein entſchieden wurde das Treffen durch den beherzteren Angriff, den eben Ofters⸗ heim ins Feld ſtellte. Rheinau war für dieſen ſchweren Kampf nicht in beſter Verfaſſung, wozu die Geſtellung einiger Erſatzleute nicht unweſentlich beitrug. Am nach⸗ haltigſten kamen die Schwächen der Rheinauer in ihrem Sturm zum Ausdruck, wo man trotz eines kräftigen Gene⸗ ralappells in der zweiten Spielhälfte gegen den:0⸗Vor⸗ ſprung des Gegners kaum noch nennenswert ankämpfen könnte. Für die Härte des Spielgeſchehens ſpricht der Platzverweis eines Rheinauer Spielers. Weniger zart lief auch die Partie in Brühl. wo der fg Ketſch vergeblich ſich um einen Punktgewinn bemühte. Den Ketſchern gelang es nicht, wie im Vorſpiel eine Punkteteilung zu erringen, ſie mußten ſich vielmehr klar mit:0 diſtanziert ſehen, nachdem es bei der Pauſe noch :0 geheißen hatte. Wechſelvoll war das Spielgeſchehen in Reilingen und leider auch nicht frei von gewiſſen Ruppigkeiten, die dem Verlauf der zweiten Spielhälfte einen eigenen Stempel Ergebnisliſte der Abteilung Kleine Sport⸗Nachrichten Mainz 88 und Vik Schifferſtadt ſtehen ſich am kommen⸗ den Sonntag, 13. Mörz, im erſten Entſcheidungskampf zur Ringer⸗Mannſchaftsmeiſterſchaft des Gaues Süsweſt gegenüber. Dr. A. Metzuer(Frankfurt a..), der mehrfache deutſche Meiſter im 400⸗Meter⸗Lauf, wurde zum kommiſſa⸗ riſchen Gaufachwart für Leichtathletik im Gau Südweſt be⸗ ſtimmt. Metzner war für Deutſchland in 16 Länderkämpfen tätig und errang 1934 in Turin die 400⸗Meter⸗Europamei⸗ ſterſchaft. Jockey K. Narr, der bisher für den Stall Opel tätig war, wurde für dle kommende Rennzeit an den Stall des Trainers A. Horalek verpflichtet. Weltmeiſter v. d. Vijver ſtartete zum erſten Male nach ſeiner Wiederanerkennung in Turin. Der Holländer wurde ſowohl im Fliegeorkampf als auch in einem Zeitfahren von dem ſchnellen Italiener Leatti geſchlagen. Die Intern. Oſtſeewettfahrt, die am 23. Juli in Warne⸗ münde beginnt, hat ein gutes Meldeergebnis zu, ver⸗ zeichnen. An den Rennen von Bornholm nach Kiel betei⸗ ligen ſich über 100 Jachten. Eine Frankreichreiſe unternehmen über die Oeſterfeier⸗ toge Berlins Rugbyſpieler, Am Oſterſonntag ſpielen die Reichshouptſtädter in Paris gegen eine dortige Städte⸗ mannſchaft und tags darauf iſt in Bordeaux ebenfalls eine Stadtvertretung der Gegner. 5 Der Tc Rot⸗Weiß Görlitz gewann das Endſpiel zur ſchleſiſchen Hockeymeiſterſchaft gegen den Breslauer Se mit:1 Toren und wurde damit Titelträger. Die Fernfahrt Mafland— Turin über 255 Km. ſah die geſamte italieniſche Berufsſahrer⸗Elite am Start. Aus einer neunköpfigen Spitzengruppe ſiegte nach einer Fahr⸗ zeit von:24:00 Stunden Favalli mit einer Länge vor Olmo, Montanari, Gios und Faſſini. Die Schweiz beſtreitet den Fußball⸗Länderkampf gegen Polen am Sonntag, 13. März, in folgender Aufſtellung: Huber: Minelli— Lehmann; Springer— Vernati— b Bickel— Trellv Abegglen— Amado— Wallacek — G. Aebi. N Zwei Probeſpiele der in Duisburg am Kurſus beteilig⸗ ten Nachwuchsmannſchaften gegen Städtevertretungen von Krefeld und Oberhauſen finden am Mittwoch und Donners⸗ tag dieſer Woche ſtatt. In Paris trägt Deutſchland, falls es die Zwiſchenrunde ſiegreich überſtehen ſollte, das Vorſchlußrundenſpiel aus, und nicht wie zuerſt gemeldet in Marſeille. In der Hafen⸗ ſtadt findet das zweite nder beiden Vorſchlußrundenſpiele ſtatt. Arne Borg wird im Laufe des Sommers eine Zeit lang als Schwimmtratiner nach Eſtland gehen. Nachträglich als Weltbeſtleiſtung anerkaunt wurde die Leiſtung der Hollünderin Nida Senff, die am 20. Ok⸗ tober 1936 über 150 Yards Rücken mit:45,4 eine neue Weltbeſtzeit erzielte. Eine internationale Radſportwoche vom 2. bis 10. Juli iſt anläßlich der großen Reichsgartenſchau in Eſſen ge⸗ plant. Neben den Radſportlern aus den deutſchen Gauen werden Teilnehmer aus Oeſterreich, Belgien, Frankreich, der Schweiz, Luxemburg und Holland erwartet. Stuttgarts Amateurboxer wurden auch bei ihrem zweiten Italien⸗Start in Ferrara von einer Staffel der italieniſchen Provinz im Geſamtergebnis mit 1214 Punkten geſchlagen. Die Waldlaufmeiſterſchaften der Gruppe Kurpfalz. die im Februar ausfallen mußten, werden mit unverändertem Programm am Sonntag, 13. März, in Neuſtadt a. d. W. durchgeführt. 5 Danziger Sportler kommen an Oſtern nach Saarbrücken, um hier Kämpfe im Fußball, Turnen und Boxen aus⸗ zutragen. Weltmeiſter Walter Lohmann wird ſich von ſeinem bis⸗ herigen Schrittmacher Meinhold(Berlin) trennen. Die Stuttgarter Kickers gewannen die Tiſchtennis⸗ Mannſchaftsmeiſterſchaft des Gaues Württemberg. Im Endkompf ſchlugen die Stuttgorter den TT 1930 Heil⸗ bronn mit 514 Siegen knapp. Frankfurts Voxer führend Amateurbox⸗Meiſterſchaften des Gaues Südweſt Die Meiſterſchaften der Amateurboxer des Gaues Süd⸗ weſt gingen am Sonntag in Ludwigshaſen zu Ende. Im I ⸗Feierabendhaus hatten ſich zu den Endkämpfen nur etwa 1200 Zuſchauer, darunter auch der ſtellvertretende Fachamtsleiter“( Hieronymus(Berlin), Mehr noch als bei den Vorentſcheidungen trat die einden⸗ tige Ueberlegenheit der Frankfurter Am iteurboxer zutage. Nicht weniger als ſechs Titel wanderten nach Frankfurt, die beiden anderen gingen nach Neuſtagdt bzw. Sgarbrücken. Die beſten Kömpfe gab es wieder im Feder⸗ und Welter⸗ gewicht, wo Schöneberger und Mletſchke(beide Frank⸗ furt) ſtarken Beifall quittieren konnten. Im Beintam⸗ gewicht gab es übrigens eine Aenderung inſofern, als nicht Vierling(Neuſtadt), ſondern Mildenberger(Kai⸗ ſerslautern) den Endkampf gegen Rappſilber beſtritt. Vierling hatte ſchon am Vortage Uebergewicht gebracht, ſo daß Mildenberger kimpflos Endkampf⸗ Teilnehmer gewor⸗ den war. Die Endkampf⸗Ergebniſſe: Fliegengewicht: Bamberger(Fronkfurt) beſiegt Quin⸗ kus(Völklingen) in der 3. Runde durch k..; Bautam⸗ gewicht: Rappſilber(Frankfurt) beſiigt Mildenberger (Kaiſerslautern) n..; Federgewicht: Schöneberger (Frankfurt) beſiegt König(Speyer) n..; Leichtgewicht: Joswig(Frankfurt) beſiegt Belz(Frankfurt) n..; Wel⸗ tergewicht: Mietſchke(Frankfurt! beſiegt Lehrmoſer (Frankfurt) n..; Mittelgewicht: Ims(Frankfurt] beſtegt Kowalſki(Wiesbaden) u..; Halbſchwergewicht: Winter (Neuſtadt) beſiegt Köhler(Darmſtadt) n..; Schwer⸗ gewicht: Sauſen(Saarbrücken) beſiegt Knüppel(Saar⸗ brücken) nach Punkten. Virlem und Weingärtner Uunſere Schiedsrichter bei der Meltmeiſterſchaft Bei dex Fifa⸗Tagung in Paris trat auch der Spiel⸗ und Regelausſchuß, dem Delaun on(Frankreich), Dr. Bauwens(Deutſchland) und Mauro(Italien) an⸗ gehören, zu einer Sitzung zuſammen und ſtellte eine Liſte der Schiedsrichter auf, die für die Weltmeiſterſchafts⸗ ſpiele herangezogen werden ſollen. In dieſer Liſte be⸗ finden ſich von deutſchen Schiedsrichtern der Berliner A. Birlem und der Offenbacher K. Wein gärtwer. Weiter wurden namhaft gemacht: J. Langenus(Belgien)], L. Baert(Belgien), A. Beranek(Oeſterreich), G. Kriſt (Tſchechoflowakei), L. Leclereg, G. Capdeville, R. Conrie, P. Marenco lalle Frankreich), P. v. Hertzka(Ungarn), R. Barlaſſino, G. Scorpi(beide Italien), J. Eklind (Schweden), H. Wüthrich(Schweiz) und J. F. van Mvorſel (Holland). eingefunden nufdrückten. In der erſten Hälfte hatten die Mann⸗ heimer Turner die Partie:1 halten können, um ſchon bald nach dem Wechſel den Siegestreſſer zu mar⸗ kieren. Das vierte Treffen brachte eine Niederlage der favo⸗ riſierenden Mannheimer Poſtler, die den in ſeinen jüngſten Spielen mächtig herausgekommenen F V Alt⸗ lußheim nicht niederhalten konnten. Torreich und knapp blieben die Poſtler mit einem Treffer Unterſchied auf der Strecke und trug eine nicht vollkommene Torhüterleiſtung niel zum Mißerfolg bei. Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte Rheinau 2 8 1 2 27:15 17:5 TS Oftersheim 10 7 2 1 25.10 16˙4 SVS 6 2 3 28.21 14:8 Poſt Mannheim 12 7 0 5 46:29 14:10 Brü llt!!! 4 5 0 22:13 13:5 Reilingen 12 5 1 6 28:31 112135 Kurpfalz Neckarau. 12 4 1 7 28.30 9215 Altlußheim 11 3 1 7 22.30.15 VfR Ketſch 11 2 1 8 18.41 5˙17 TV Rohrhof 11 2 0 9 16˙40.18 In der Abteilung O ſt, wo die Treffen: Neckarhauſen— Leutershauſen(ausgefallen) Hemsbach— Aſchbach:2 Wallſtadbt— Ladenburg 11:0(abgebrochen) fällig waren, ſcheint man wohl ohne Spielausfälle nicht mehr auskommen zu können. So zog es Leutershaufen vor, der vergeblich wartenden Elf von Neckarhauſen ſozu⸗ ſagen im letzten Moment abzuſagen, ſo daß Schiedsrichter und die Neckarhauſer Mannſchaft wieder unverrichteter Dinge abziehen mußten. Es hat ſich in der Gruppe Ot mit dieſen Begleiterſcheinungen eine Unſitte heraus⸗ gebildet, die die Behörde mit ſtrengſten Maßnahmen ahnden muß, um endlich wieder einen geregelten Spiel⸗ betrieb zu ſichern. 6 3. 9, G 2. 8. Bahnhof Neckar- madit. Friedrichsbrücke Wartehalle Bellenztraße 43. 0. E..-Bannhof Weick-Zigarre? Hurt auf hart lief die Partie in Wallſtaddt, wo La⸗ denburg trotz teilweiſe recht gefälligem Spiel mit 071 ins Hintertreffen kam. Für die Heftigkeit des Gefechts ſprechen Platzverweiſe und nicht zuletzt der wenige Minu⸗ ten vor Spielſchluß notwendige Spielabbruch durch den Spielleiter Höhn(üs Mannheim), der vor keiner leich⸗ ten Aufgabe geſtellt war. Die beiden Tabellenletzten begegneten ſich in Hems⸗ bach, wo man ſich mit:2 ehrlich und redlich in die Punkte teilte, ebenfalls erſt nach hartem Kampf. Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte Schriesheim 10 4 6 0 13:9 14:6 Edingen 10 4 5 1 24.15 13:7 Neckarhauſen 9 4 4 1 24.11 12¹ Wallſtadt 11 4 4 3 29:17 12.10 Ladenburg 11 5 2 4 36.22 12:10 Hemsbach 9 2 2 5 14.82 12 Leutershauſen 8 2 1 5 17.26 5˙11 Aſchbach 8 0 2 6 14:39 2˙14 Der kommende Sonntag ſieht für beide Gruppen je drei Spiele vor, während ein Teil der pauſierenden Mannſchaften die erſte Zwiſchen⸗ runde mit der Bezirksklaſſe um den Tſchammerpokal 1938 ſtartet. Für die Gruppe Weſt ſind die Spiele: Kurpfalz Neckarau— Brühl(:1) TB 1846— Oftersheim(:2) BfR Ketſch— Rheinau(:3) vorgeſehen, wobei fämtliche Favoriten der Gruppe ent ſcheidende Gönge vor ſich haben, die bereits bei der erſten Nuflage(Klammerzahlen) heiß umſtritten waren. In der Abteilung Oſt lautet das Programm: Edingen— Schriesheim(11:1) Aſchbach— Neckarhauſen(015) Leutershauſen— Wallſtadt(:8) ci 8 0 wobei das Hauptintereſſe ſich natürlich auf die Partie in Edingen konzentriert. Die inderen zwei Spiele dürſten — wie in der Vorrunde— klare Siege für Neckarhauſen und Wollſtadt bringen, trotzdem man diesmal auf fremdem Boden ſtartet. Jußballſpieler wieder auf Islandfahrt In dieſem Jahre wird eine deutſche Auswahlmannſchaft nach Island reiſen und dort in der Zeit vom 25. Junt bis 7. Juli insgeſamt vier Spiete austragen. Die ſportlichen Beziehungen zu Islands Fußballſpielern wurden im Jahre 1935 angeknüpft. Damals hinterließ die deutſche Mann⸗ ſchaft bei ihren Spielen auf der Inſel den denkbar beſten Eindruck. Im Olympiajahr machten die Isländer einen Gegenbeſuch, und als Dank für die gefundene gaſtliche und herzliche Aufnahme erfolgte nun eine neue Einlodung, die vom Fachamt Fußball angenommen wurde. Deutſche Schiläufer in Wengen Bei den am Wochenende in Wengen ſtattfindenden Schweizer Schimeiſterſchaften wird ſich eine ſtarke deutſche Mannſchaſt an den Stert begeben, und zwar: Frauen: Chriſtl Cranz und Lieſl Hoferer. äuner: Helmuth Lantſchner, Roman Haus Pfuür und Harro Cranz. Lantſchner zog ſich beim Weltmeiſterſchafts⸗Abfahrts⸗ lauf in Engelberg nach Paſſieren des Zieles eine Knie⸗ verletzung zu. Wenn dieſe ausgeheilt iſt, wird er in der Vierer⸗ Kombination Abfahrt, Torlauf⸗, Lang⸗ und Sprung⸗ Huf ſtarten. Wörndle, Schiſport im Norden Weltmeiſter Paul Pitkänen mußte bei den ſchwediſchen Oeſterſundſpielen im 18⸗Km.⸗Lauf ſeine erſte Nie⸗ derlage einſtecken. Er kam nur auf:16:83, während ſein Landsmann Matti Lauronen um:22 Minuten ſchneller war. Der erſte Schwede traf mit Karl Lindberg auf dem vierten Phatz ein. Für dos Birkebeiner⸗ Rennen, Norwegens großen Traditionslauf, wurden 6063 Meldungen abgegeben. Bemerkenswert, daß ſich zur Teilnahme am Seniorenren⸗ nen der über 40jährigen nicht weniger als 81 Mann enk⸗ ſchloſſen. Danlesagung und Groß vaters, Herrn sondere für den erhebenden Grabgesa Für die vielen Beweise berzlicher Teilnahme beim Hin- scheiden meines lieben Mannes, Vaters, Schwiegervaters Wilhelm Spatz sagen wir allen auf diesem Wege herzlichen Dank. Iusbe danken wir Herrn Stadtpfarrer Kammerer für die trostreichen Worte, dem Gesangverein Teutonia. F eudenheim, sowie Kranzniederlegung, ebenso dem ehemaligen Reserve- Feldartillerie· Regiment Nr.. 1 Mannheim(8 2, 21), den 9. März 1938. 5 imm Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Solie Spatz geschieden. Insbe- Meine liebe, treubesorgte Mutter, unsere gute Schwester, Schyrägerin und Tante, Frau g Emilie Weber ist am 7. März nach schwerem Leiden für immer von uns Mannheim(M 4,), Lenzkirch, Frankfurt à. Main. + Fort mit grauen Haaren Durch einfaches Einreiben mit„Laurata“ erhalten ſie ihre Jugendfarbe und ⸗Friſche wieder. 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TAUTE GStevierenste lagen günstig wie pezial⸗Ha 0 8 5 8. Wir egen aͤen Winler aus aoͤem Haus! Kleine Betrachtung zum Frühjahrs-Grogreinemachen Liegt es an der Frühlingsſonne, daß Hausfrauen⸗ augen bei ihrem Schein plötzlich Staub und Spinnen⸗ gewebe entdecken, während kurz vorher alles noch ganz annehmbar ſauber zu ſein ſchien? Weckt die Frühlingsſonne auch in uns Kräfte, die eine Zeitlang ſchlieſen? Jedenfalls zieht ſich in den warmen Sonnentagen unſere Naſe kraus, wenn wir aus der friſchen Luft in das Schlafzimmer kommen. Es iſt wahrhaftig höchſte Zeit, daß die Betten wieder geſonnt werden. Oh, wie herrlich ſchläft man dann am Abend in den friſchen Kiſſen und träumt von Sonne und Blumen. Ja, wenn man ſchon die Betten lüftet, dann iſt es wohl ratſam, gleich das ganze Schlafzimmer einer gründlichen Reinigung zu unterziehen. Schwupp, iſt man auf dieſe Weiſe im Schwung und mitten drin im großen Reinemachen. Die zweifellos anregende, neugierige Frühlings⸗ ſonne ſchickt ihre mutigen Strahlen nun in alle Win⸗ kel, Schubladen und Schränke.— Große Güte!— was iſt da alles zu finden! Jede Hausfrau weiß um jene Dinge: entbehrlicher Hausrat, alte Kleider, alte Zeitſchriften, unmoderne Nippes und Luxusgegen⸗ ſtände aller Art, die ihre Glanzzeit längſt hinter ſich haben und die wir immer nur einmal im Jahr beim Großreinemachen in die Hand nehmen. Sollte diefe Tatſache nicht darauf hinweiſen, daß jene Dinge entbehrlich ſind? Liebe Hausfrau, warum bewahrſt du ſie eigentlich auf? Nutzen hat offenſichtlich niemand davon. Einen Teil aus Pietät? Ach, das iſt immerhin ein Grund. Glaubſt du aber, oͤaß der ſelige Onkel Philipp, wenn 2 Ein reizendes Sommerkleid für den Nachmittag aus weißer, mit großem Traubenmuſter in Blau bedruckter Seide. Dazu blaue Sandalen (Weltbild, Zander⸗M.) er vom Himmel herunterguckt, es pietätvoll findet, daß du das ſchönſte Oelbild aus ſeinem Salon mit der Vorderſeite zur Wand gekehrt in der Rumpel⸗ kammer ſtehen haſt und es feufzend einmal im Jahr abſtaubſt? Ich glaube eher, daß er aus Wut über deine Pietätloſigkeit— ja, ſo heißt er dein Beneh⸗ men— das Bild ſelber zerſtören würde.“ Pietät? Deine Schwiegermutter wird dir ſicher am liebſten jene verſchnörkelte Vaſe an den Kopf werfen, die der Geliebte ihrer Jugend ihr einſt in ſüßen Stunden ſchenkte und die nun auf deinem alten Gasherd eben⸗ falls in der Rumpelkammer ſteht. Aber ſag bloß, warum hebſt du den Gasherd auf? Doch nicht etwa auch aus Pietät? Vor drei Jahren, als du dir den größeren neuen kaufteſt, hätteſt du mit dem alten, der noch gut war, irgend jemand, welcher einen ſchlechteren hatte, beglücken können. Inzwiſchen iſt er nun verroſtet. Und all die Kinderſpielſachen? Zugegeben, ſie ſind der Mutter oft mehr als den Kindern ſelbſt, ans Herz gewachſen und in einer Zeit, da Spielzeug teuer und koſtbar war, ja, oft viel liebende Arbeit der Eltern oder Verwandten dar⸗ ſtellte, und die Familie meiſt ſo groß war, daß nach dem jüngſten Kind ſchon bald wieder das älteſte Enkelkind mit den Sachen ſpielen konnte, da war es recht und gut, Kinderſpielzeug wie auch Kinderklei⸗ dung von Fall zu Fall aufzuheben. Auch wir kön⸗ nen wohl das eine oder andere Spielzeug oder Kleid⸗ chen unſrer Kinder, das uns oder ihnen beſonders lieb iſt und keinen Modewechſel zu ſcheuen braucht, zum Andenken aufheben. Aber nicht mehr! Und wenn ich ſchon damit rechnen darf,„vielleicht“ noch ein Kind zu haben, iſt es nicht beſſer, die Sachen einſtweilen meiner Schweſter oder Freundin zu überlaſſen, die mir in dem gegebenen„Vielleicht⸗ Fall“ ganz ſicher ihrerſeits wieder helfend wird? Ganz ſicher. Auch hier können wir„Kraft durch Freude“ ſchaffen. Manche junge Mutter kann dann mit ihren Kindern ſpazierengehen, ſtatt ſich in dumpfer Zimmerluft mit Näharbeit zu plagen. Lehren wir unſere Kinder bei dieſer Gelegenheit auch die Freude des Schenkens, daß ſie Kleider und Spielſachen, für die ſie ſelbſt nun„zu groß“ ſind, anderen weitergeben. Wieviel Arbeit erleichtern wir dabei uns ſelbſt beim großen Reinemachen. Laßt die Frühlingsſonne in alle dunklen Winkel eures Hauſes und Herzens! Werft hinaus, was niemanden nützt und euch nur hindert. Schenkt her, was ihr nicht braucht, oder euch nicht gefällt, einem anderen Menſchen aber zu Nutzen und Freude ſein kann. Verkauft, was ſozuſagen „Abfallwert“ hat: Lumpen, Altpapier, Altmetall. Hier eine Anregung: Wir haben dieſen Winter ſo oft in unſeren Beutel langen müſſen, um Not zu lindern und, ſeien wir ehrlich, es iſt uns in der Anhäufung der„Spenden“ allmählich manchmal ſchwer gefallen. Wollen wir nicht zuletzt noch freiwillig ſpen⸗ den, was unſer Beutel gar nicht merkt, was nur unſeren Haushalt und unſere Haus⸗ frauenpflichten erleichtert? Es würden zuſammen genommen doch viele Pfen⸗ nige ſein, die der Althändler nach dem gründlichen Großreinemachen den Hausfrauen aushändigt, und ſie würden einen erfreulichen Abſchluß des Winter⸗ hilfswerkes darſtellen. Wollen wir nicht? Und noch eins: Beim Großreinemachen finden wir nicht nur Ueberflüſſiges in unſerem Haushalt, ſondern auch Lücken. Füllen wir ſie mit noch ſo be⸗ ſcheidenen, doch gediegenen Sachen aus! Handle es ſich um Möbel, Wäſche, Kleider, Geſchirr, Gardinen oder Tapete, immer iſt gute, ob auch anſcheinend teure Ware billiger, als ſcheinbar billige. Achten wir aber in unſerem Haushalt auf Qualität und Schönheit der Gegenſtände, ſo ſparen wir ſchon unſeren Nachkommen den inneren Widerſtreit, daß ſie Unbrauchbares aus„Pietät“ glauben aufbewahren zu müſſen. So wird die Früh⸗ lingsſonne immer ungehindert und leichter durch unſer Haus ſcheinen. ma Technik im Haushalt Die neuen patentierten, auf den Rand des Waſſer⸗ ſchiffes aufzuſteckenden Halter ſind aus nichtroſtendem Halter für den Waſſerſchiffdeckel Material hergeſtellt, klammerartig geſtaltet und nach oben ringförmig erweitert. Der klammerartige Teil Sieh, wie das Wölkchen Geliebtes Laub! Vom zarteſten Gefieder des Vogels Frühling eine Flügelſpur! Er ſchwingt ſich auf, die kleine Wolke wieder ans Herz zu ſchließen, die gen Abend fuhr. Im Kirſchbaum ſingts, von träumenden Narziſſen mit Liebesatem kindlich angehaucht.— Hat dich die Schönheit in den Schmerz geriſſen? Sieh, wie das Wölkchen in den Himmel taucht! Es ſchwebt und löſt ſich. Anfang nicht noch Ende ward ſeinem flüchtigen Fahrtendrang beſtimmt. Oh, glaube, glaube, daß ein Gott vollende — denn du ſollſt leben!— was im Licht verglimmt, Aus dem neuen Versband„Der See“(Verlag R. K. Igeckel/ Querfurt, Preis geb..20), in dem ſich die große lyriſche Begabung der Dichterin Maria von Ribben⸗ trop auf das eindringlichſte offenbart. Ihre erſte Gedicht⸗ ſammlung„Der Silberträumer“ hat ſeinerzeit in der „Mannheimer Frauenzeitung“ eine ausführliche Würdigung erfahren.) —————————— 2 —————————————————— wird über den Pfannenrand geſchoben, der ringför⸗ mige Teil gibt der Klammer eine ſtarke Federung, ſo daß ſie feſt am Pfannenrand gehalten wird. Durch nochmaliges Hochbiegen dieſes Teiles entſteht der Halter für den einzuſteckenden Deckel. Je nach Größe des Schiffes müſſen zwei oder mehrere ſolcher Halter Verwendung finden. Weſentlich iſt, daß ſomit der Deckel bei der Waſ⸗ ſerentnahme ſeinen angeſtammten Platz hat, und daß das Kondenswaſſer in das Waſſerſchiff hineintropft, alſo keine Roſtflecken auf der ſauberen Herdplatte hervorrufen kann. Jede praktiſch denkende Hausfrau wird die Vorteile dieſes kleinen Gerätes erkennen und ſich zunutze machen. S Auf zur letzten Eintopfſchlacht! Vier gute neue Rezeple für den März⸗Opferſonntag des WH W Schwarzwurzelpfanne 1 Kilogramm Schwarzwurzelu werden geſchabt und ſofort in Waſſer, das man mit Eſſig und etwas Mehl vermiſcht hat, gelegt. Die Stangen bleiben ganz. In eine läng⸗ iche Bratpfanne gibt man Speckſcheiben, nachdem man den Rand ringsherum mit reſtlichem Kartoffelbrei oder reſt⸗ lichen durchgeſchlagenen Salzkartoffeln ausgelegt hat. Die Speckſcheiben werden kurz angebraten. Darauf gibt man die in Salzwaſſer abgekochten Schwarzwurzelſtangen und gießt einen weißen Butterbeiguß darüber, zu deſſen Her⸗ ſtellung die Schwarzwurzelbrühe verwendet wurde. Mit Butterflocken beſtreuen, Weckmehl oder geriebenen Käſe darüber geben und mittelbraun backen. Der Beiguß kann auch mit einem Eigelb vor dem Darübergießen abgerührt werden. Fiſchſenfkartoffelu In eine Auflaufform legt man lagenweiſe Scheiben von abgekochten Kartoffeln und dazwiſchen Reſte von ge⸗ kochtem Seefiſch(Kabeljau, Schellfiſch, Seelachs uſw.). Von der Fiſchbrühe hat man gut zwei Taſſen zurückbehalten, unter die man—4 Kaffeelöffel Senf und 1 Kaffeelöffel Zucker miſcht und tüchtig verquirlt. Dieſe Tunke ſchüttet man über die Kartoffeln(ſie dürfen recht ſaftig werden!) und läßt im Backofen den Auflauf 45 Minuten bis eine Stunde backen. Graupenſuppe Man nimmt grobkörnige Gerſte und ſtellt ſie mit reich⸗ lich Waſſer und etwas Salz auf. Wenn die Gerſte faſt weich iſt, ſo gibt man allerhand Gemüſe, z. B. klein⸗ geſchnittene gelbe Rüben, Lauch, Sellerie, etwas Weißkraut, ein paar Roſenkohlröschen und einen kleinen Blumenkohl, oͤen man zerteilt hat, dazu und läßt alles zuſammen weich kochen. Wenn alles recht gut gekocht hat(Achtung, daß es nicht anbrennt), ſo richtet man die Suppe in einer Suppen⸗ ſchüſſel an, in der man etwas ſauren Rahm mit zwet Eigelb tüchtig verkleppert hat und gibt ein paar geröſtete Speckkartoffeln darüber. Süßer Nudeltopf(beſonders beliebt bet Kindern) 11. a t 1. Mis Breite Nudeln werden wie ſtets abgekocht und ab⸗ tropfen laſſen. 125 Gramm Walnüſſe oder 125 Gramm Haſelnüſſe werden gerieben, mit etwas Zucker und 25 Gram ſchaumig gerührter Butter oder Margarine ver⸗ miſcht. In die Auflaufform legt man eine Schicht Nudeln, darauf kommt die Nußmaſſe, darüber die reſtlichen Nudeln. Dann gießt man zwei mit Milch verklepperte Eigelb dar⸗ über und läßt das Ganze 45 Minuten im Backofen durch⸗ ziehen. Zum Schluß ſchlägt man die zwei Eigelb zu Schnee, miſcht etwas Vanillezucker darunter und gibt den Eiſchnee vorſichtig auf die Nudelſpeiſe, ſchiebt nochmals in den Back⸗ ofen und läßt—5 Minuten bräunen, damit der Schnee feſt wird. 5 W. Mütter von Helden 7 Zum Heldengedenktag am 13. März 1938 Wenn wir der Gefallenen des Weltkrieges geden⸗ ken, dann dürfen wir auch ihrer nicht vergeſſen, die dieſen Toten das Leben gaben— ihrer Mütter. Es iſt nicht Sache aller Frauen, wie Spartaner⸗ mütter oder altrömiſche Matronen ihre Söhne trä⸗ nenlos herobiſch dem Vaterlande zu opfern. Aber ge⸗ rade darum ſind dieſe deutſchen Mütter, über die der gewaltige Krieg mit allem Grauen hereinbrach, ſo zu bewundern. Faſſungslos, aber ohne ſich zu em⸗ pören, ergeben in das übermächtige Schickſal gaben ſie ihre Söhne dahin, litten um ſie in raſtloſen Tagen und ſchlafloſen Nächten des Wartens, bis dann der Brief zurückkam mit dem Vermerk, daß nun nichts mehr zu erwarten war, nie mehr, nie. So verloren ſie einen Sohn und vielleicht auch noch einen zwei⸗ ten und ſahen den dritten in der feldgrauen Uniform hinausmaſchieren, und hörten Geſpräche über die großartigen neuen Waffen und Giftgaſe und Flam⸗ menwerfer und Trommelfeuer, Bombenflugzeuge und Minenwerfer, Tanks und Torpedos. Was waren da⸗ gegen alle Brotkarten und aller Kohlenmangel, all die Schwierigkeiten der Heimat, um die ſoviel ge⸗ murrt wurde Dieſe Mütter, erzogen in einer Zeit des Frie⸗ dens und der völligen Sicherheit, ohne eine Ahnung, daß die Welt in Brand geraten könnte, beengt durch Konventionen und Vorurteile— ſie wurden über Nacht zu Frauen die ihre Söhne dem Tod— und was für einem ſchrecklichen Tod vielleicht!— klaglos überliefern mußten. Dieſe Söhne, die ſie liebevoll aufgezogen, von denen ihre Hände ſo weit es irgend ging alles Ueble abgehalten, denen ſie alle Schwierig⸗ keiten aus dem Weg geräumt hatten— dieſe Söhne ſollten nun bis zum Zuſammenbrechen marſchieren; ungenügend gekleidet, mangelhaft ernährt mit der Waffe in der Fauſt kümpfen, töten, getötet werden, fern, unerreichbar in einer Maſſe anderen alles geſund ſei, ſo war dieſer Brief viele Tage alt und keine Beruhigung mehr, denn alles konnte ſich von Millionen Kam ein Brief mit Nachrichten, daß inzwiſchen geändert haben, die Hand konnte erſtarrt ſein, die dieſe gefaßten und vielleicht ſogar heiteren Zeilen ſchrieb. Vier Jahre dauerte die Qual des Leidens, der Unſicherheit auch für die, deren Söhne zurückkamen. Vier Jahre, viermal dreihundertfünf⸗ undſechzig Tage in der Erwartung des Todes oder jener vielleicht noch ſchlimmeren Nachricht„Ver⸗ mißt? i Wir können uns heute keinen Begriff mehr davon machen, was dies alles für die Frauen jener Zeit bedeutete. Gewiß— Mütter ſind zu aller Zeit gleich in der Liebe zu ihren Söhnen. Doch es gibt Er⸗ kenntniſſe, die tragen helfen. Dieſe Erkenntniſſe werden dem Menſchen unſerer Zeit ſchon früh eröff⸗ net. Es offenbaren ſich ihm die Dinge, die über dem Ichbewußtſein, über der Einzelperſönlichkeit, über der Familie ſtehen. Er erkennt ſie und er erkennt ſie an. Die Frauen jener Zeit aber trieben zum größten Teil hilflos mit ihren Gefühlen in einem Chaos dahin, ſie ſahen wohl, um was es ging, aber ſie begriffen es nicht recht, es ſtand letzten Endes außerhalb ihrer kleinen Welt, die allein die Familie war. Daß ſie trotzdem dies Schickſal voll Würde und Ergebenheit trugen, daß ſie nicht ihren Glauben verloren, das zeugt für eine Kraft, die dieſe Frauen im Innerſten zu dem ſchuf, wozu das Schickſal ſie ge⸗ waltſam machte— zu Müttern von Helden. Eva Schauweeber Coziale Aufgaben kullurelles! Leben- ein bißchen Mode Frauenzeitſchriften, in denen die Zeit ſich ſpiegelt Vom deutſchen Schweſterndienſt Die Schriften der NS V⸗Reichswaltung zeichnen ſich ſtets durch ihre beſonders gediegene und einprägſame Aufmachung aus. Auch dieſes Heft, deſſen Titelſeite ein reizender Mädchenkopf mit dem Werberuf. „Mädel, komm zum deutſchen Schweſterndienſt!“ ziert, iſt wieder ſo eine in Bild und Wort gleich gut ausgewogene Leiſtung neuer deutſcher Buch⸗ geſtaltung. Man blättert es ſchon rein um ſeiner unterhaltſamen Form willen gern durch und iſt dann ganz von ſelbſt auch vom Ernſt des Themas gefan⸗ gengenommen. Denn das Thema geht ja gerade uns Frauen in beſonderem Maße an, weil es ganz aus den beſten fraulichen Kräften und aus der Mitte fraulichen Wirkens erwächſt. NS ⸗ Schweſternſchaft, Deutſche Schweſternſchaft vom Roten Kreuz und Freie Schweſternſchaft werden jede in ihrem beſonderen Schaffenskreiſe gezeigt: die umfaſſende gemeindepflegeriſche Tätigkeit im braunen Ehrenkleid neben dem aufopfernden Wal⸗ ten guter, mütterlicher Hände am Krankenbett, Säug⸗ lingspflege neben verantwortungsvoller Hilfsarbeit im Operationsſaal, am Mikroſkop, vor dem Rönt⸗ genſchirm. Und dann kommen all die vielen, von zugeben. einem, bei aller ſchweren Pflicht doch heiteren und kräftigen Lebensrhythmus erzählenden Bilder aus dem Alltagsdaſein und der Berufsausbildung un⸗ ſerer Schweſtern. Und der Text von Hanna Rees ſagt in treffender Knappheit alles Weſentliche dazu. Das Heft liegt bei allen Blockwaltern der NS, den drei Schweſternſchaften, den Klaſſenleitern der Mädchenſchulen, den Dienſtſtellen des BDM und der DA zur Einſicht auf. Ferner hat die Kreis⸗ amtsleitung der NSV, Abteilung Preſſe und Propa⸗ ganda, noch einige Stücke zur Verfügung, um ſie an ernſthafte Anwärterinnen des Schweſternberuſes ab⸗ * Wege zu neuer Wohnkultur „Es bleibt ewig wahr: ſich zu beſchränken, einen Gegenſtand, wenige Gegenſtände recht bedürfen, ſo auch recht lieben, an ihnen hängen, ſie auf alle Sei⸗ ten wenden, mit ihnen vereinigt werden,— das macht den Dichter, den Künſtler, den Menſchen!“ ſo hat Goethe einmal zu Eckermann geſagt, und es mögen die klaren, für mancher Leute recht ſeltſame Begriffe vom„hochherrſchaftlichen Wohnen“ recht un⸗ zureichenden Linien ſeiner eigenen Möbel und Räume im Weimarer Hauſe am Frauenplan geweſen ſein, die ihm dabei vorſchwebten. * Wenige Gegenſtände recht beſitzen und von Herzen mit ihnen leben... Wie das heutzutage ausſehen ſoll, zeigt das ſchöne Märzheft der „Frauenkultur im Deutſchen Frauenwerk“ (Beyer⸗Verlag, Preis 80 Pfennig) in ſehr überzeugender Weiſe. Es ſind dieſelben ſchlichten, gut durchgeformten und in ihrer Zweckmäßigkeit einzig ſchönen Dinge, wie ſie vor nun ſchon zwei Jahren die große„Ausſteuer⸗Ausſtellung“ der Städtiſchen Kunſthalle in Mannheim brachte. Entwürfe der bekannten Berliner Heimgeſtalter, Entwürfe des Reichsheimſtättenamtes der Daß, Entwürfe von Fritz Spannagel, der auch den ausgezeichneten Bei⸗ trag„Unſere Wohnmöbel“ dazu ſchrieb. Dann gibt es noch einen ebenfalls ſehr intereſſant bebilderten Auf⸗ ſatz über„Deutſches Holz“ von Dorothea Volbehr und zwei Bildſeiten ausgezeichneter Vorſchläge für „Die Einzimmerwohnung der berufstätigen Frau“ Wohnungskultur iſt zwar in dieſem März ſozuſagen das Allerweltsthema einer ganzen Reihe von Frauen⸗ Zeitſchriften, vor denen ſich jedoch die Abhandlungen in der„Frauenkultur“ durch ihren praktiſchen Wert auch für beſcheidenſte Anſprüche auszeichnen. Einige gute Ratſchläge für hübſche, dem Ueber⸗ gang entſprechende Eigenkleidung, immer den kulturellen Hauptteil. * Vorſchau auf die Frühjahrsmode So heißt die Märznummer der„Neuen Modenwelt“ des Deutſchen Verlages(Preis mit drei Schuitte⸗Bogen und einem großen Handarbeitsbogen 80 Pfennig). Und wer es aufmerkſam durchgeleſen hat, der kann von ſich auch wirklich ſagen, daß er nun beinahe alles weiß, was man ſo zur Frage der kommenden Dinge als Frau wiſſen muß. Welche Stoffe, welche Farben, welche„neue Linie“ von Schlank bis Vollſchlank... Auch was die Kinder anziehen ſollen, und welche Vorteile der Fiſch nicht nur in der Küche, ſondern jetzt bereits im Schuh⸗ und Kleiderſchrank verſpricht. Das kommt Ihnen komiſch vor? Dann ſehen Sie ſich bitte den inter⸗ eſſanten Bildartikel„Fiſch wird Mode“ in der „Kleinen Zeitung“ an, und es wundert Sie gar nichts mehr! i ö Berantworklich: Morgof Schubert, Mannheim ergänzen wie Margot Schu berk TVTTTTTTTTTTCTCTTCTTVTTTTT * ſtandsmitglieder Hermann Frauz und HA MHittwoch. 9. März 1938 2 520 8 8 0 15 TSOl der Neuen Mannheimer Zeitung S- ZEITUNG Mittag-Ausgabe Nr. 112 N Rege Kauflust auf der Leipziger Messe Das Ausland inſeressieri sich für die neuen Werkstoffe Der oͤritte Meſſetag der Leipziger Meſſe ſtand, ebenſo wie die Vortage, im Zeichen guten Beſuches und reger Bedarfsdeckung. Es iſt zu bemerken, daß ſehr viele Ausländer auf der Meſſe geblieben ſind, die ſich nicht nur mit Orientierungen begnügen, ſon⸗ dern auch Aufträge erteilen. Es handelt ſich vielfach um Großeinkäufer, die hauptſächlich in Geſchenkarti⸗ keln disponieren. Das Geſchäft auf der Techniſchen Meſſe war entſprechend dem guten Beſuch gut und führte bei einer Reihe von Ausſtellerfirmen zu be⸗ trächtliche Umſatzſteigerungen. Sehr viel Anklang finden oͤie Fabrikate aus neuen Werkſtoffen. Es be⸗ ſteht der allgemeine Eindruck, daß die nächſten Meſſe⸗ tage noch eine weitere Steigerung des Geſchäftes bringen werden. Vor allem hat ſich die Auffaſſung durchgeſetzt, daß das Ausland weiter auf der Meſſe bleiben wird, da die deutſchen Werkſtoffe mehr und mehr intereſſieren. Continenſal AG. Hannover Voller Einsaß aller Produkfionsmiſſel In der Auſſichtsratsſitzung der Continental⸗Gummi⸗ Werke AG., Hannover, wurde der vom Vorſtand vorgelegte Geſchäftsbericht angenommen. Als Folge der ſortſchreiten⸗ den Wirtſchaftsbelebung verzeichnete die Geſellſchaft 1937 einen Auftragseingang, der zum vollen Einſatz aller Pro⸗ duktionsmittel im Mehrſchichtenbetrieb nötigte. Die recht⸗ zeitige Bereitſtellung neuer Fabrikationsräume und Ma⸗ ſchinen kam der Auftragserledigung ſehr zuſtatten. 2177 neue Gefolgſchaftsmitglieder konnten eingeſtellt werden Der Umſatz in Deutſchland und im Auslande erhöhte ſich wert⸗ und mengenmäßig. Die Ausweitung des Exportgeſchäfts wird inſoſern als bemerkenswert bezeichnet, als ſie ſich zum großen Teil auf ſolche Länder bezieht, aus denen freie Deviſen zum Nutzen der deutſchen Rohſtoffeinfuhr zurückfließen. Die Rohſtoffverſorgung war ſtcchergeſtellt. Die Verarbeitung der neuen deutſchen Werkſtoffe, der die Firma die größte Aufmerkſamkeit zuwandte, war weiter⸗ hin von gutem Erfolg begleitet. Die Preiſe der benötigten ausländiſchen Rohſtoffe— insbeſondere Rohgummi und Baumwolle— waren ſtarken Schwankungen unterworfen. Die Erlöſe im Auslandsgeſchäft waren wiederum verluſt⸗ bringend. Bedingt durch die zu Anfang des Berichtsjahres einſetzende Preisſteigerung für Rohgummi ſtellte ſich eine vorübergehende Beſſerung der Erlöſe ein, der jedoch bald ein erneuter Preisverfall folgte, Die Verkaufspreiſe für den deutſchen Bedarf waren wenig verändert. U. a. be⸗ merkt die Verwaltung, daß in einer großen Anzahl von Markenartikeln Preisſenkungen bei der Geſellſchaft durch⸗ geführt wurden. Die Herſtellungskoſten der. Erzeugniſſe konnten weiter geſenkt werden. Neben der Möglichkeit, gewiſſe Aufwandteile frei von Erhöhungen zu halten, be⸗ günſtigte die Koſtendepreſſion die Rentabilität. Die Erfolgsrechnung beziffert den Ertrag nach§ 132 LI Nr. 1 des Aktiengeſetzes(d. h. ohne die„übrigen Nufwen⸗ dungen“) mit 72,82 Mill.%, während i. V. einerſeits die Betriebserträge mit 73,2, andererſeits die übrigen Auf⸗ wendungen mit 21,70 Mill./ erſchienen. Beteiligungen er(achten diesmal nur Erträge von 0,02(0,57 Mill. I; died beruht darauf, Irß bei einigen inſändiſ hen Betei⸗ ligungen die Feſtſtellung des Jahresabſchluſſes und dem⸗ entſprechend des Gewintanteils noch nicht erfolgen konnte. Zinserträge erſcheinen mit 0,57(0/66) und außerordent⸗ liche Erträge mit 0,59(2,24) Mill. /. Andererſeits ſtiegen Löhne und Gehälter auf 36,19(30,58), ſoziale Abgaben auf 2,18(1,93), Steuern auf 18,72(10,13) Mill./ Daneden erforderten Beiträge zu Berufsvertretungen 0,20 Mill.. Abſchreibungen ſind weſentlich erhöht mik 784 68,95) Mill. Mark zuf Anlagen vorgenommen worden. Darüber hinaus wurden 0,69 Mill.„/ auf Beteiltgungen abgeſchrie⸗ ben; außerdem ſind noch 3,00(2,88) Mill.„ andere Ab⸗ ſchreibungen verbucht. Das Berichtsjahr ſchließt ſomit mit einem Reingewinn von 5,18(5,25) Mill. /, der ſih um 1,02(0,69) Mill./ Vortrag auf 6,20(5,95) Mill. erhöht. Der kommenden HW wird vorgeſchlagen, hieraus 44(12) v. H. Dividende zu verteilen, wovon diesmal 6(4) v. H. in den Anleiheſtock abzuführen ſind. Zum Vortrag verbleiben 1,03 Mill., In den vergangenen Jahren ſind für Rechnung der Aktionöre 7 vy. H. Dividende uf 7 Mill.„(Stammaktien in die Deutſche Golddiskontbank unter Kürzung der Kapitalertragsſteuer abgeführt worden. Die angeſammelten Beträge werden den Aktionären fetzt mit ausgezahlt; allerdings iſt im Geſchäftsbericht die Höhe der Einzelausſchüttung noch nich errechnet. In der Bilauz werden die Immobilien mit 22,0(21,50) Mill./ aufgeführt. Hierunter beziehen ſich Zugänge von 17 Mill.„ auf Erweiterungsbauten des Werks in Hannover; Abgänge von 0,09 Mill., ergaben ſich durch Veräußerung bzw Abbruch von Gebäuden. Die Zugänge an Maſchinen, Ütenſilien uſw. belaufen ſich nach Abſetzung geringfügiger Abgänge auf 4,67 Mill./ die, ebenſo wie die Anfangsbeſtände vom 1. Jonuar 1937(Maſchinen 2,50 Mill. 0, bis auf Merkpoſten abgeſchrieben wurden. Der Wert der im Bau befindlichen Anlagen hat ſich auf 2,03(1,05) Mill./ erhöht; der Betrog umfaßt im weſentlichen in Herſtellung befindliche Maſchinen, während der Reſt auf noch nicht fertiggeſtellte Erweiterungsbauten der Fabriken ken entfällt. Das Beteiligungskonto ſteht fetzt mit 2,54 (2,86) Mill./ zu Buch. Der an ſich eingetretene Zugang von 0,37 Mill./ ſtellt im weſentlichen eine weitere Ein⸗ zuhlung auf den Beſitz an Anteilen der Deutſche Rußwerke Gmb in Dortmund dar. Die bereits zuvor angeführten Abſchreibungen tragen den mit dem Beteiligungsbeſitz, ins⸗ beſondere auch in Spanien, verbundenen Riſiken Rechnung. Das geſamte Umlaufsvermögen ſtieg auf 74,44(55,46) Mill. . Die Einführung des Zolles auf Naturkautſchuk brachte, ſo bemerkt der Bericht, eine Erhöhung der Vorxratswerte und Warenverbindlichketten mit ſich. Im ührigen wirkte ſich der geſteigerte Geſchäftsumſang auch erhöhend auf ſon⸗ ſtige Bilanzpoſten, namentlich Forderungen, fküſſige Mittel und Rückſtellungen aus. So ſind im Umlaufsvermögen u. a, enthalten: Vorräte von 24,02(11,17) Mill., Wertpapiere von 12,00(12,85), Anzahlungen von 4,20(3,61), Waxenforderungen von 12,63 (764), Konzernforderungen(überwiegend aus Warenliefe⸗ rungen] von 4,52(4,81), verſchiedene Forderungen von 281(3,07), Wechſel von 3,84(1,25), Schecks, Kaſſe und Bankguthaben von 7,00(7,13) Mill. 4. 3 Mill.„ eigene Aktien ſind unverändert mit dem Nennwert aufgeführt. Die Poſſipſeite zeigt: Rücklagen 5,60(3,55), Wertberichti⸗ gung des Anlagevermögens unv. 7,00, Rückſtellungen 18,13 (1,64), dovon unv. 5,00 für Neuanlagen, Verbindlichkeiten insgeſamt 27,22(14,31), davon Warenſchulden 13,70(2,88], Bankverbindlichkeiten 3,89(2,99), verſchiedene Verhindlich⸗ keitem 6,69(4,89) und Konzernverbindlichkeiten 9,95(1,03) Mill.„4. Für den weiteren Ausbau der Fabrikanlagen bzw. Einrichtungen einſchl. des dazu gehörigen nötigen Geländerwerbs wird ein Betrag von rund 22 Mill. bereitgeſtellt 5 Dem beſonderen Abſchnitt des Berichts über die ſoziale Fürforge iſt u. a. zu entnehmen, daß im Berichtsjahre neben den genannten geſetzlichen ſoztiolen Aufwendungen 10. 3,43 Mill. 4, d. f. rb. 0, Mill. 4 mehr als i.., auf ſozialem und kulturellem Gebiet verausgabt wurden. Das Durchſchnittseinkommen des einzelnen Geſolgſchafts⸗ mitgliedes hat ſich erhöht. Der Heranbildung eines fähigen Nachwuchfes gelten nach wie vor die Bemühungen. In der AR⸗Sitzung wurden die bisherigen ſtellvertretenden Vor⸗ Guſtav Schmelz zu ordentlichen Vorſtandsmitgliedern beſtellt Die Ge⸗ ſchäftstätigkeit der Geſellſchaft im neuen Geſchäftsjahr war weiterhin befriedigend. 5 Henrici in Heidelberg iſt zum weiteren in Heiterlerg beſel Schnellpreſſenfabrik Ach Heidelberg in Heigelberg beſtelt worden. 8 Schuelves Jen bb Ach Heidelberg in Heidelberg. Dr. Ludwig bis 68 Der Verwalſungsberichf der Reichsbank 1937 Geldmerki- und Kredifpoliſik wieder durch Vorfinanzierung der Reichsvorhaben besfimmi/ Weiler erhöhfe Anlageziffern/ Gesamiumsaß 1130, 28(919, 740 Mrd. RI Der Verwaltungsbericht der Reichsbank für das Jahr 1997 beſchäftigt ſich zunüchſt in gewohnter Ausführlichkeit mit der Geſamtlage der deutſchen irtſchaſt. noturgemäß Unter beſonderer Berückſichtigung des Anteils des deutſchen Noteninſtituts an den durchgeführten und durchzuführenden Aufgaben. Im Berichtsjahr hat die deutſche Wirtſchaft en bisher höchſten Beſchäftigungsgrad ſeit Kriegsende erreicht. In Auswirkung der wirtſchaftlichen und finanziellen Maßnahmen der Reichsregierung, insbeſondere auf dem Gebiete der Arbeitsbeſchaffung, Wiederwehrhaftmachung umd Erweiterung der inländiſchen Rohſtoffgrundlogen, überſchritten Erzeugung und Umſätze bereits erheblich den Stand der Hochkonjunktur 19 Die Inveſtitions⸗ tätigkeit behielt auch weiterhin das Uebergewicht, doch gibt es kaum einen Wirtſchaftszweig mehr, der micht unmittel⸗ bar und mittelbar von der in den letzten fünf Jahren im⸗ mer wirkſamer gewordenen Belebung mit erfaßt worden wäre. Da die meiſten wichtigen Wirtſchaftszweige in⸗ zwiſchen bei der vollen Ausnutzung ihrer Leiſtunasfähig⸗ keit angelangt ſind, iſt an Stelle der Sorge um Be⸗ hebung der Arbeitslosigkeit die Notwendigkeit getreten, neue Arbeitskräſte heranzuziehen, Facharbeiter aus⸗ zubilden und in verſtärktem Maße menmſchenkraftſparende Arbeitsmethoden anzuwenden. Die Bemühungen um Aus⸗ dehnung des Außen handels waren im Berichtsjahr gleich⸗ falls erfolgreich, ſo daß die Spannungen in der Rohſtoff⸗ lage eine gewiſſe Milderung erfahren konnten. Die Durchführung des großen Aufbauwerks nerpflichtete die Reichsbank zur Anſpamnung aller Kräfte, um den erfor⸗ derlichen Geld⸗ und Krediteinſatz mit den Möglichkeiten in Einklang zu halten, die auf Seiten der Wirtſchaft, oer Finanzen und der Währung gegeben waren. Der Geldmarkt und die Kredirpolitik der Reichsbank erhielten auch im Berichtsjahr im weſentlichen ihr Ge⸗ präge durch Art und Umf zug der kurzfriſtigen Vorfinan⸗ zierung der großen Reichsvorhaben. Die in die Wirtſchaft gegebenen Kredite führten zu einer weiteren Steigerung der Konſumkraft breiter Volksſchichten, ohne daß dabei der Abſatz kurz⸗ und langfriſtiger Reichspapiere beinträchtigt worden wäre. Die reichliche Verſorgung des Geldmarktes äußerte ſich außerdem in weiteren Kreditrückzahlungen und Einlagenerhöhungen bei den Geldinſtituten. Neben Reichsſchatzrnweiſungen und Reichswechſeln wurden für die kurzfriſtige Anlegung der dem Geldmarkt zufließenden Mitteln in erheblichem Umfange Solawechſel der Deutſchen Golddiskontbank verlangt. Dieſe erreichten ihre hößhſte Umlaufsziffer am 21. April mit 1853 Mill., mährend ſie am Jahresſchluß 763 Mill.„ betrugen. Im Status der Reichsbank erhöhten ſich die Aulageziffern— Wechſel, Werkprpiere und Lombarddarlehen— unter weiterem Rückgang des Anteils der Wertpapiere bis Ende 1987 um 476 auf 6584 Mill.. Das Anwachſen des Notenumlaufs, der ſich bis Ende 1937 gegenüber dem Vorfahresſchluß um 513 auf 5493 Mill.„ erhöhte, entſprach der vermehrten Lebhaftigkeit des Güterumſchlags und der Zunahme von Beſchäftigung und Einkommen. Der geſamte Zahlungs⸗ mittelumlauf ſteigerte ſich in demſelben Zeitraum um 533 Mill./ und erreichte mit 7478 Mill.„ ebenſo wie die Gütererzeugung den höchſten Stand ſeit dem Jahre 1924. Die Umſätze im Rei hsbankglroverkehr zeigten gleichfalls eine ſeitdem noch nicht erreichte Höhe. Die Eutwicklung der deutſchen Wirtſchaft bis zur nun⸗ mehr erreichten Vollbeſchäftigung hat auch für die Mög⸗ lichkeiten des Krediteinſatzes eine veränderte Sachlage ge⸗ ſchaffen. Nachdem die bisherige planmäßige Ausnutzung des öffentlichen Kredits unter Vorgriff auf ſpätere Spar⸗ bildung und Reichseinnahmen mit zu dem Erfolg bei⸗ getragen hat, alle in der Volkswirtſchaft in früheren Jahren brachaelegten menſchlichen und fachlichen Kräfte wieder zu wecken, muß eine geſunde Weiterentwicklung der deutſchen Volkswirtſchaft künftig nicht mehr von der Geldfeite, ſondern entſcheidend von der Güterſeite ge⸗ tragen werden. Die Währungs⸗ und finanz wirtſchaſt⸗ lichen Aufgaben des Berichtsjahres erforderten einerſeits die beſchleuniate Abkraaung der reſtlichen Haushalts⸗ vorbelaſtung, andererſeits durfte der weitere kursfriſtige Geld⸗ und Krediteinſatz nicht über den Spielraum hinaus⸗ gehen, der durch Ausdehnung der Erzeugung in der Sphäre der umſatzſähigen Güter neu geſchaſſen werden kann. Zur Vermeidung inflationiſtiſcher Entwicklung war es hierbei in der nun vollbeſchäftigten Wirtſchaft von ausſchlog⸗ gebender Bedeutung, daß kurzfriſtige Kredite für die öffentlichen Zwecke tunlichſt nicht in arößerem Umfange zur Verfügung geſtellt wurden, als in angemeſſen kurzer Friſt aus den Mitteln des Reichshaushalts getilat und aus dem Kapitalmarkt fundiert werden konnten. Für die Abdeckung älterer und neuerer Kredite ſtanden und ſtehen naturgemäß nur die ſich neu bildenden Spargelder der Bevölkerung bereit. 4 Die von Anfang an auf Ordnung, Schonung und Stär⸗ kung abgeſtellten Maßnahmen zur Regelung der Geld⸗ und Kapitalmarktverhältniſſe haben es ermöglicht, im Berichts⸗ jahre Konſolidierungsanleihen des Reiches ſchneller und in größeren Beträgen als in den vorhergehenden Jahren unterzubringen, ſo daß nunmehr der Geſambetrag der Konſolidierungsanleihen die Summe von 87 Mrd.„ nicht unerheblich überſchritten hat. Hinſichtlich der Behandlung der ſonſtigen Kapitalnochfrage wird kurz auf die neben der vielfach angewandten Selbſtfinanzierung der Induſtrie not⸗ wendig gewordene Inanſpruchnahme des Emiſſtonsmork⸗ tes hingewieſen, wodurch ſich die Unterbringung von Hypo⸗ thekenpfandbriefen und induſtriellen Emiſſionen erhöht hat. Im Zuſammenhang damit wird auch auf die Reprivatiſie⸗ rung der Großbanken hingewieſen, womit§ie Periode ſtaat⸗ licher Finanzhilfe zugunſten des deutſchen Bankenapparates als abgeſchloſſen betrachtet werden könne. Die Senkung der allgemeinen Zinshöhe hat ſich auf ollen Gebieten des langfriſtigen Kreditverkehrs entlaſtend und fördernd aus⸗ gewirkt. Der Bericht beſchäftigt ſich dann mit dem Anuleiheſtock⸗ geſetz und der bekannten Verlängerung um weitere drei Jahre, dem völlig unzureichenden Tiefſtand der Gold⸗ und Deviſenbeſtönde, mit den Maßnahmen der Depiſenbewirt⸗ ſchaftung, die, nachdem ſie in den vorhergehenden Johren bereits zu einem engmaſchigen Netz ausgebaut wurde, nur noch kleine Ergänzungen notwendig machte, ferner mit der Förderung des Waren⸗ und Zahlungsverkehrs Deutſchlands mit dem Nuslande durch Verbeſſerungen der verſchiedenartigen mehr oder weniger kurzfriſtigen Ab⸗ kommen und mit den Verrechnungsabkommen, die mit allen ihren unerfreulichen Nebenwirkungen auch weiter⸗ hin vorherrſchten. Der Auslaudsſchuldendienſt vollzog ſich unter grundſätzlicher Aufrechterhiltung der feſtgelegten Transferbeſchränkungen und mit den einzelnen Ländern getroffenen Sondervereinborungen. Der Geſamtbetrag der ſogenannten Stillhalteverbindlichkeiten Seutſcher Bank-, Handels⸗ und Induſtriefirmen hat ſich im Verlaufe des Be⸗ richtsjahres auf rund 900 Mill./ geſenkt. Ueber die Geſcheftsumſätze und ergebniſſe der Reichs⸗ bank wird berichtet, daß ſich die Geſamtumſätze 1937 auf 1130,28(1036: 919,74) Mrd./ erhöhten, und zwar beliefen ſich die Umſätze in den Hauptgeſchäftszweigen(Giro⸗, Wech⸗ ſel⸗, Deviſen⸗ und Lombardverkehr) bei der Reichshaupt⸗ bank auf 618,18(491,50) Mrd., bei den Zweiganſtalten auf 355,07(316,65) Mrö. J. Der Rohgewinn der Bank iſt von 170 Mill.„ im Jahre 1936 auf 175, Mill./ im Jahre 1937 geſtiegen. Die Ausgaben belaufen ſich auf 135,3 (130) Mill.. Es verbleibt demnaach ein Reingewinn von 40,1(40) Mill. /, deſſen Verteilung wie folgt vorgeſchlagen wird: 10 v.., d. h. 4(3) Mill.„ fließen in den geſetz⸗ lichen Reſerveſonds. Dem Reich ſallen 18,1(18) Mill. zu. 18 Mill.„ werden zur Ausſchüttung der Dividende verwendet, von der wieder 8 v. H. an die Anteilseigner zur Auszahlung gelangen, während der Reſtbetrag dem, Aftléiheſtock überwieſen wird. Auf Grund des Anleihe⸗ ſtockgeſetzes werden aus den 1934, 1935 und 1930 dem An⸗ leiheſtock überwieſenen Beträgen je 100, Nennbetrag von 11,00% an die 1087 dividenden berechtigten Ankeils⸗ eigner weitergegeben. !,, MM!!nmꝛæꝶBß“II?....J3+àꝙ᷑—.miͥ Enischeidungen des Reichsauisichisamis für Privativersicherung Über Bausparkassen In der Senatsſitzung des Reichsaufſichtsamtes für Pri⸗ votverſicherung vom 3. März 1998 wurden folgende Ent⸗ ſcheidungen getroffen: 5 1 1. Dos Uebereinkommen der Süd⸗Union Bauſparkaſſe Ac in Stuttgart mit der„Kreſega“ Kredit⸗Selbſthilſe eGmbch in Stuttgart, durch das der Bauſparvertragsbeſtand der„Kreſega“ auf die„Süd⸗Union“ übertragen wiroͤ, wird genehmigt. 5 2. Der Reichsdeutſchen Bauſparkaſſe Ach in Köln wird der Geſchäftsbetrieb unterſogt. Die Unterſagung des Ge⸗ ſchäftsbetriebes wirkt wie ein Auflöſungsbeſchluß. Die be⸗ ſtehenden Bauſparverträge werden vereinfacht abgewickelt. Die Liquidation der Bauſparkaſſe wird einem vom Reichs⸗ aufſichtsamt für Privatverſicherung zu beſtellenden Liqui⸗ dator übertragen. * Saar⸗Ferngas Ach, Saarbrücken.— Gasabgabe auf über 80 Mill. cbm erhöht. Die Saar⸗Ferngas AG, Saar⸗ brücken, die im Dezember 1937 aus einer Zuſammenlegung der bisherigen Ferngasgeſellſchaft Saar Gmb und der Pfälziſchen Gas⸗Ach, Ludwigshafen g. Rh. entſtanden iſt, kann über eine Steigerung ihres Abſatzes von 46,7 Mill. ebm im Jahre 1936 auf 80,28 Mill. ebm im Jahre 1937 berichten. Mit der Induſtrie im Rheinbezirk wurden im Jahre 1937 Lieferverträge über 200 Mill. obm abgeſchloſſen. Es iſt in Aus ſicht genommen, das Leitungsnetz durch die Pfolz durch eine zweite Hauptdurchgangsleitung bis zum Rhein mit einem Durchmeſſer von 500 mm zu verſtärken. Zur Durchführung dieſer Aufgaben ſoll das An auf 2,5 Mill./ erhöht werden. Außerdem iſt die Aufnahme einer Anleihe in Höhe von 10 Mill./ vorgeſehen. Für die geplante Ausdehnung des Verſorgungsgebietes über den Rhein hinaus nach Baden und Württemberg dürften noch weitere Kopitolien notwendig ſein. 5 20 Jahre Baumeſſe. Mit der jetzt ſtattfindenden 40. Baumeſſe beſchließt die Leipziger Baumeſſe das zweite Jahrzehnt ihres Beſtehens. Sie wurde 1918 von Dr. Albert Müller, Leipzig, begründet der auch heute noch ihr Vorſitzender iſt. In einer Jubiläumsſitzung des„Fach⸗ ausſchuſſes Baumeſſe“ gab der Vorſitzende einen inter⸗ eſſanten Rückblick auf den Werdegang der Baumeſſe. Zu⸗ gleich konnte er zahlreiche Glückwünſche bekanntgeben, ſo vom Reichs arbeitsminſtierium, der Deutſchen Geſellſchaft für Bauweſen, der Deutſchen Akademie für Bauforſchung uſw. Dieſe Glückwünſche bringen die 1 95 große Be⸗ deutung der Baumeſſe zum Ausdruck und ie Anerken⸗ nung für ihre Leitung. Das Leipziger Meßamt ehrte Dr. Müller durch eine gerahmte Radierung„Leipziger Tech⸗ niſche Meſſe und Baumeſſe“, die Vizepräſident Fichte über⸗ reichte. * Ausweis der Schweizeriſchen Nationalbank. Nach dem Ausweis der Schweizeriſchen Nationalbank für die erſte Märzwoche iſt der Goldbeſtand mit 2899,82 Mill. ſfr. im Vergleich zur Vorwoche wiederum faſt unverändert geblie⸗ ben, ebenſo der Deviſenbeſtand mit 490,840 Mill.„. Die Beanſpruchung im Diskont⸗ und Lombordgeſchäft beläuft ſich auf 35,198(35,476 Mill. sfr. Der Notenrückfluß, der nach der erhöhten Ültimo⸗Zirkukation einſetzt, beträgt 16,143 Mill. ffr., ſo daß insgeſamt 1454,24 14470 P67 Mill. fr. in Umlauf ſind. Entſprechend der Notenabnahme erhöhten ſich die Giroguthaben um 12.649 Mill. auf 1981, 170 (1908,21) Mill. sfr. Notenumlauf und Giroguthaben woren om 7. März zu 84,10(84,02) v. H. durch Gold gedeckt. Waren unel Märkte * Mauuheimer Pferdemarkt vom 8. März. Zufuhr: 34 Arbeitspferde(1200 bis 1850% 30 Schlachtpferde(75 bis 235]. Marktverlouf mittel. * Schweinemarkt Haslach. Der 5 mit 420. beſchickt. Der Preis ſe Paar betrug 0 „Verlauf flott. Schweinemarkt war Rotterdamer Getreidekurſe vom 8. März.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) März 6,8772; Mai 6,9775: Juli 6,82 Sept. 6,55 G.— Mais lin Hfl per Loſt 2000 Kilo) März 104; Mai 103,75; Juli 103,50 Sept. 104,25. Liverpooler Baumwollkurſe vom 8. März.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) März(88) 498; April 404, Mai 498; Juni 499; Juli 505; Auguſt 507; Sept. 509: Okt. 511; Nov. 512; Dez. 513: Jan.(38) 515: Febr. 516; März 517; Mai 519; Juli 520 Okt. 521; Dez. 522; Tendenz kaum ſtetig. Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter ho Stand, 25, frei Seeſchiffsf Hamburg. für 50 leg einſchl Sack. Termine 8 3.— 10 Uhr 30 8. 3.— 2 Uhr 15 Brief Geld] bez. Brief Geld] bez. März.0.934,05.99 April.10.—**.10.— 2 0 Mat.. 4,20.10 20.20.10 5 Juni.25.15*.25.15* Jult.30 20*.30.20—— Auguſt.35.25**.35.25*„ Sept..40.30 2.40.30 996 Okt..45.35 52 4,45.35 3 Nov.50.40..50.40 2 Dez..55.45 ee.55.45 32 5 Januar.60.50 2 4,60 4,50* Februar 1 4,65 l.55.65 4,55 9 Nhein-Mainische Abendbörse Behaupfei An der Abendbörſe goben einige Sonderbewegungen der Geſamtholtung an den Aktienmärkten einem ſtärkeren Rück⸗ halt. So zogen Conti Gummi auf den günſtigen Abſchluß und die Dividendenerhöhung auf 211 alſo 1½ v. H. an. Auch Bemberg in Abſchlußerwartungen um i v. H. gegen Mittagsſchluß erholt. Montanwerte behaupteten ihren Schlußſtand, Farbeninduſtrie 158 158,25, Acc t v. H. höher genannt, Deutſche Erdöl um 4 v. H. über Mittags⸗ ſchluß umgeſetzt. 0 Im Freiverkehr Dingler Maſchinen 89,50(89), Kupfern⸗ berg N,50(98) gehandelt. Großbankwerte blieben unver⸗ ändert. Auch Automohilaktien zum Teil leicht befeſtigt. Am Rentenmarkt wurde die außerordentlich ſtarke Anmeldung zu der erſt aufzulegeuden neuen Erdölanleihe beachtet. Kommunal⸗Umſchuldung mit 96,20 bei etwas größeren Um⸗ ſätzen. f Im Verlauf blieb die Ab wobei Conti Gummi bis 212,25 als zogen. endbörſe eher freundlicher, weiter 1 v. H. on⸗ . Leinölnotierungen vom 7. März.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per März 12,50; Leinſaat Klk. per März 1318/6; Bombay per März 14,0; Leinſaatöl lokv 28,3: März 27,9? Mai⸗Auguſt 26,0? Baumwollöl ägypt 19,6: Baumwoll⸗St. ägypt per März 598. Neuyork: Terp. 30.0. Savannah: Terp. 30.0. Weinversfeigerung in Herxheim Am Dienstagmittag ließ die Winzergenoſſenſchaft Herx⸗ heim a. d. Weinſtraße im Saalbau Kinkel aus ihren La⸗ gerbeſtänden 32 Nummern mit zuſammen 28 200 Liter 1937er naturreine weiße Faßweine aus guten bis beſten Herxheimer Qualitätsweinlagen öffentlich verſteigern. Bei ſtarkem Beſuch und großem Intereſſe für die ausgezeich⸗ neten Weine verlief die Verſteigerung ſehr zufrieden⸗ ſtellend. Sämtliche Fäſſer konnten in kurzer Zeit den Be⸗ ſitzer wechſeln und ſaſt immer wurde das höchſt mögliche Gebot erreicht. Der Durchſchnittspreis betrug 1980„ für die 1000 Liter. Im einzelnen erſolgte der Zuſchlig zu nachſtehenden Fuderpreiſen: Herxheimer Blume 1080, 1090, Herrheimer Kirchenſtück 1120, 1100, 1049, Herrheimer Blume 1130, 1180, 1190, Herx⸗ heimer Felſenberg 1190, 1280, 1290, Herxheimer Malſtein 1290, Herxheimer Kirchenſtück 1300, Herxheimer Sommer⸗ ſeite 1330, Herxheimer Felſenberg 1880, Herxheimer Kir⸗ chenſtück 1350, Herxrheimer Sommerſeite 1960, Herrheimer Felsberg Riesling 1380, Herxheimer Sommerſeite 1350, Herxheimer Felsberg 1410, Herxheimer Graß 1420, Herx⸗ heimer Honigſack 1450, Herxheimer Steinberg 1480, Herx⸗ heimer Graß 1460, Herxrheimer Goldberg Riesling 1480, Herxheimer Graß 1510, Herxheimer Steinberg 1400, Herx⸗ heimer Steinberg Riesling 1550, Herxheimer Felsberg 1610, Herxheimer Berg 1520, Herrxheimer Berg Riesling 1850, Herxheimer Goloͤberg Traminer Spätleſe 1910 l. Geld- und Devisenmarkt Paris, 8. März(Schluß amtlich), London 155,50 Italien 163,70 Stockholm 805.— Neuyork 3110. Schweiz 721,25 Wien 1260, Belgien 524,75 Kopenhagen 698.— Berlin 5 Spanien Holland 1738,.— J Warſchau 358, London, 8. März.(Schluß amtlich). Neunork 501,60 Liſſabon 110,13 Buenos Aires] 1600,— Montreal 501,62 Helſingfors 226,20 Rin de Jan. 412.— Ainſterdam 896,75 Prag 143, Hongkong.300 Parts 156503 Budapeſt 2500, Schanghai 1/215 Vrüſſel 2962,75 Belgrad 214.— Vokohama W Italien 9528, Sofia 403,— Auſtralien 125. Berlin 1241,— Moskau 2039, Mexiko 1800,— Schweiz 2160,75 Rumänien 676,.— Montevided 2675, Spanien 7800,— Konſtantin 621.— Valparaiſo 124,0 e 5% Wie 546,50 Buenos Stockhalm 1941, ien 2637, auf London 8815 W 199025 J Warſchau 26531, Südäfee Melalle 9 er mekallnotierungen vom 8 mätz Banca- u.[Briefſ Geld Kupfer Straitszinn BrieffcgeldBriefſcheld[Hüttenrohzink(p. 100 kg) 18, 5 Januar.... Feinſilber(RM per kg). 42,30 39,3) Mere 54. Feingold(R per)..84 2,79 ärz 51,75 51,7524, 254,0 Alt⸗Platin(elbfälle) April 51,7551, 75254, 0 254,0] Circapr.(RM per g) 2,40 2,60 Mai 51,75051,75254,0 254,0[ Techn. reines Platin Juni 51,7551,75254,00254,0 Detailpr.(RM per g). 3,40 3,65 Juli 51,7551,75254,0254,0 uguſt 51,7551,75 254,0 254,0 Loco Abl. September.. Antimon Regules chinef. Oktober„„„„ ier 651 59 November... ueckſilber(Eper Flaſche) 13, 5013,50 Dezember..... II Wolframerz chineſ. in sh)— * Leichte Erhöhung der Zinkblechpreiſe. Die Süddeutſche Gebietsfachgruppe des Zinkblechhandels hat mit Wirkung vom 9. März ihre Preiſe um 25 Pf. für je 100 Kilo leicht erhöht, nachdem ſie am 5. März um 50 Pf, ermäßigt wurden. Londoner Goldpreis. Der Londoner Goldpreis betrug am 8. März 1938 für eine Unze Feingold 139 8b 7½% d = 86,7071, für ein Gramm Feingold demnach 53,8685 Pence 2,78770 f. Frachienmarki Duisbhurg-NRuhrori Dos Berggeſchäft war an der heutigen Börſe wiederum ſehr ſtill, dagegen war die Nachfrage für berawärts leb⸗ hafter als an den Vortagen. Die Frachten und Schlepp⸗ löhne blieben unverändert. ö Fbbbbbãũũũũũũã ͤddVbdwbdbbbwbdwCã ͤVVdVVꝓVbVVVVGwpwPwGbGPGpPGbGbGPGbPpFPGPpPGbGPGPGPGPGPGTGpGPGPPGPGPGTGVPTPTPVPPPTPTPTPTrTPTPTrPTPPyrPrTrPrPTrPThyhhhhhhhyyhTWPTTTTFTTTTTTTTTTTTTT NSG„Kraft durch Freude“ Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub Sonntag, 20. März, Sonderzug nach Saarbrücken. Fahr⸗ preis nur.20.(Wanderungen, Stadtführungen, Nach⸗ mittagstanz.) Die Karten ſind bei den KdF⸗Geſchäftsſtellen erhältlich. Abfahrt gegen.30 Uhr, Rückkunft Mannheim an 2 23 Uhr. Gengue Fahrzeiten werden noch bekannt⸗ gegeben. U 7/38 vom 20. bis 27. März nach Oberbayern(Reit im Winkel und Umgebung]. Geſamtkoſten 35,40 Reichsmark(mit Schilehrgang 5 Reichsmark mehr). Achtung! Oſterfahrten! 4 Tage Hochſchwarzwald 18 ,, 4 Tage Bodenſee 20,50 /, 4 Tage München(nur Fahrt) 9„J, 2 Tage Amorbach 9,10, 2 Tage Wertheim am Main 10,0 /, 2 Tage Tübingen am Neckar(Omnibus fahrt, beſchränkte Teilnehmerzahlf 17 ,. 2 Tage Miltenberg (Omnibusfahrt, beſchränkte Teilnehmerzahl) 11,60% An⸗ e zu den Sſterfahrten werden möglichſt frühzeitig erbeten. Teilnehmer au der Uß 5/38 Pfronten vom 13. bis 20. Februar treffen ſich am kommenden Samstag, um 29.30 Uhr zum Bilderaustauſch im Lokal„Haus der Deutſchen Ar⸗ beit“, P 4.%½ l Teilnehmer an der Of 1026 vom 20. bis 27. Februar ins Walſertal, Kandelwandhütte treffen ſich am kommenden Samstag im Weldebräu(„Roter Hahn“), U 5, 13. Fotos mitbringen. 5 Freitag, 11. März Allgemeine Körperſchule Offener Kurſus für Frauen und Männer: 20 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule B. l Betriebsſportkurſe: 17 bis 18.30 Uhr, 18.30 bis 20 und 20 bis 21.30 Uhr Peſtalozziſchule A. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 17 bis 18.30 Uhr Uhlandſchule Jeweils 20 bis 21.30 Uhr in der Friedri . Seckenheimſchule. Mädchenberufsſchule und Rathaus⸗ 01 VVT rtedrichsſeld. 17.30 bis 19.30 Uhr Peſtalozziſchule B. 20 bis 21.30 Uhr Wohlgelegenſchule. Betriebsſvortkurſus: 20 bis 21.30 Uhr Uhlandſchnle. Kindergymnaſtik 14 bis 15 Uhr Feudenheimſchule. Deutſche Gymnaſtik Offener Kurſus für Frauen und Mädchen: 19 bis 20 Uhr Goetheſtraße 8. N Schwimmen 5 Offener Kurſus für Hausfrauen: 9 bis 10.30 Uhr Städtt⸗ ſches Hallenbad, Halle 2 Offener Kurſus für Männer und Frauen: 21.30 bis 23 Uhr Städtiſches Hollenbad, Halle 2. a 1 2 Betriebsſportkurſe: 18.30 bis 20 Uhr Halle 3, 20 bis 21.80 Uhr Halle 2 des Städtiſchen Hallenbades. 8 Rollſchuhlanf Offener Kurſus für Frauen und Männer: 18.80 bis 10.90 Uhr und 20 bis 21 80 Uhr Karl⸗Friedrich⸗Gymnaſtum. Reiten 5 Offene Kurſe für Frauen und Männer: 13 bis 14 Uhr, 14 bis 15 Uhr, 21 bis 22 Uhr, 22 bis 23 Uhr Reithalle Städtiſcher Schlacht⸗ und Viehhof. 8 8 Was hören wi? Donnerstag, 10. März Reichsſender Stuttgart. 5 . 30: Frühkonzert.—.80: Ohne Sorgen jeder Morgen. — 10.00: Volksliedſingen.— 11.30: Volksmuſtk.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Fronz Völker ſingt(Schallpl.) — 14.15: Zur Unterholtung(Schallpl.).— 16.00: Muſik on Nachmittag.— 18.90: Bier Jungen und ein Reporter fr gen den Afrikaforſcher Hans Schomburgk aus. 18.30 Griff ins Heute.— 19.15: Heitere Abendmuſik.— 20.00 Almanach für Jäger und Naturfreunde: März.— 21.00 Der gefällige Mozart.— 22.00: Nochrichten.— 22.30: Volks und Unterhaltungsmuſik.— 24.00: Nachtkonzert. 8 Deutſchlandſender„ .00: Aufnahmen.—.90: Frühkonzert.— 10.90: Volks, liedſingen.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſi um Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15,15; omantiſche Unterhaltungsmuſik unſerer Zeit. 55 Muſik am Nachmittag.— 18.00: Klaviermuſtk. Berlin als Sportſtadt.— 19.10: Faſchingserinnerunge 20.00: 125⸗Jahr⸗Feier zur Stiftung des Eiſernen Kreuz aus Breslau.— 21.30: Aus deutſchen Opern. 22.302 Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Spätkonzert. Nummer 112 Neue 3 Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 1938 Mittwoch, 9. März LILA p 7, 23, Planken [Morgen letzter Tag! LI Dag over K 1, 5, Breite Strase [Morgen letzter Tag! Grogartig! nennt das Mannheimer Publikum ScHaUSURE 250 500 penon Nofieren Sie Bitte Det herfllchelngetichtete, ſetzt gut ventillerte Kameradschaftsabende, Versammlungen und Vorträge gunst Slechen im Alsterhaus, SAA. en fogend, ep Engen. steht ſhnen für ig zut Vefttügung N 7. 7, Tel. 272 71 Vermietungen 2 Schaufenſter) 187 Laclen Möbl. Zan. u. gr. leer. Zim. mit Nebenräumen ab 16. März zu N 7, 8 Fernsprecher 23006 Elnspaltige kleinanzeigen bis zu einer Höhe von IOO mm je mm Sig. Stellengesuche ſe mm4ęig. Leine Anzeigen Annahmeschiuß für die Mittag. 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Louis Böhm, Mannheim (Papiergroßhandlung, K 1. 18). Das Geſchäft ſamt Firma, jedoch unter Ausſchluß der im früheren Geſchäftsbetrieb begründeten For⸗ derungen und Verbindlichkeiten Meng über auf den Kaufmann athias Haſch in Mannheim. Die irma iſt geändert in: Louis Böhm kachf. Eliſabeth Marek in Mann⸗ heim hat Prokura. A 423. Nizza ⸗ Parfümerie Ga⸗ briele Lauth, Mannheim(D 1 5/6). Die Inhaberin iſt jetzt die Ehe⸗ frau von Holzhändler Robert Ehrenfried Armbruſter, ſie führt den Familiennamen Armbruſter. Die Firma iſt geändert in: Nigza⸗ Parfümerie Gabriele Armbruſter. A 424. Abraham Freiberg Nach⸗ folger, Mannheim(Haus⸗ und Küchengeräte, Eiſengroßhandlung, D 2. 11). Siegfried Straus iſt als perſönlich haftender Geſellſchafter aus der fortbeſtehenden offenen Handelsgeſellſchaft ausgeſchieden. A 425. Halle& Benſinger, Maun⸗ heim(Zigarrenfabrik, L. 15.). Die offene Handelsgeſellſchaft iſt aufgelöſt. Das Geſchäft ging mit Aktiven, Paſſiven und ſamt der Firma über auf Herbert von Düring, Kaufmann in Gut Baden, Kreis Verden, und Carl Wegener, Kaufmann in Bremen. Die Er⸗ werber führen es unter der ſeit⸗ herigen Firma in neuer offener Handelsgeſellſchaft, welche am 1. ärz 1938 begonnen hat, mit Sitz in Mannheim fort. Erloſchen: 114. Carl Maier. Agentur⸗ geschaft Mann beim. Die Pro⸗ kura von Lucie Maier und die Firma ſind erloſchen, Gebr. Höfer& Eckes. Ladenburg. Die Firma iſt erloſchen. Mannheim 7. März 1938. Veränderungen: B 26. Rhenania Schiffahrts⸗ u. Speditions ⸗Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Maunheim. Der Geſellſchaftsvertrog wurde durch Beſchluß der Geſellſchafter⸗ verſammluna vom 24. März 1937 geändert durch Schaffung eines neuen g 25(Prüfung der Geſchäfts⸗ führung) und Umbenennung des bisherigen 8 250 in 8 26 unter Be⸗ laſſung der Ueberſchrift„D. Be⸗ kanntmachungen“ 426 Ernſt Zeiß Chemiſche Fabrik, Mannheim(Friedrichs⸗ feld. Edinger Str. 12). Das Ge⸗ ſchäft ſamt der Firma ging urch Erbſolge über auf die Fabrikont Ernſt Geora Zeiß Witwe Luiſe Eliſabeth geb. Herrmaun in Mannheim Friedrichsfeld. Der Niederlaſſungsort iſt jetzt Mann⸗ R 1. 4/ Fernsprecher 24931 heim⸗Friedrichsfeld. 4—