Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pig. Trägerlohn in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk einſchl 50 Pfa. Poſtbef.⸗Geb Hterzu 72 Pfa Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr 1. Fe Hauptſtr 63. W Oppauer Str 8 Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1, 46. Fernſprecher:z Sammel⸗Nummer 24951 — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Einzelpreis 10 Pf. Auzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßtate Grundorelſe Allgemein aültig iſt die Anzeigen Preisliſte Nr. 8. Konkurſen wird Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und Für Familien und Bel Zwangsveraleichen oder keinerlei Nachlaß gewährt Keine Gewähr für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Mittag⸗Ausgabe A Freitag, 11. März 1938 140. Jahrgang— Nr. 116 ine drilte Mit Einſchluß der Kommunißten? Schwierige Verhandlungen Die alte Formel:„Von Thorez bis Reynaud“ Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 11. März. Seon Blum, der mit der Kabinettsbildung beauf⸗ tragt iſt, hatte geſtern den ganzen Tag über mit den offiziellen Perſönlichkeiten des politiſchen Lebens Frankreichs, insbeſondere aber mit Herriot und Daladier, und in ſeiner Privatwohnung eine bemer⸗ kenswert lange Unterredung mit Paul Reyn aud. Anſchließend verſchob er ſeine Beſprechungen auf heute morgen. Geſtern haben auch alle Fraktionen der Kammer getagt. Léon Blum hat die Radikalſozialen gefragt, ob ſie bereit ſeien, in einem Kabinett mit⸗ zuarbeiten, das getreu dem Bild der Volks⸗ front aufgebaut würde. Die Radikalſozialen ha⸗ ben zugeſagt, aber mit der Einſchränkung, daß ſte entſchieden gegen eine Deviſenkontrolle wären und vor allem für eine Aufrechterhaltung der Nicht⸗ einmiſchung ſowohl in Spanien wie im Fernen Oſten. Heute früh tagen die Radikalſozialen nun er⸗ neut und dann ſoll ihnen Daladier Näheres über die Abſichten Blums ſagen. Die Kommuniſten arbeiten unterdeſſen mit den bekannten Giftſpritzen der Demagogie. Sie berkünden allenthalben, daß genau an dem Tage, an dem das Geſetz der Altersverſorgung der Arbeiter eingebracht werden ſollte, die Regierung verſchwinde. Das ſet feige, das ſei Flucht, das ſei Reaktion. Sie fordern die Neubildung eines reinen Kabinetts der Volksfront. Es ſteht heute ſchon feſt, daß die Regierungsbildung fehr ſchwierig ſein wird. Die Formel Léon zr ͤ õ Programm des Heldengedenktages Staatsakt in der Staatsoper.— Vorbeimarſch vor dem Führer dub. Berlin, 10. März. Der Heldengedenktag wird vom ganzen deut⸗ ſchen Volk in Erinnerung an die Toten des Weltkriegs würdig begangen. Im Mittelpunkt des Tages ſteht wieder, wie in den Vorfahren, der Staatsakt in der Staatsoper, an dem in Anweſenheit des Führers und Oberſten Befehlshabers der Wehrmacht alle führenden Perſönlichkeiten des Dritten Reiches teilnehmen. Der Staatsakt, der um 12 Uhr mittags beginnt, nimmt folgenden Verlauf: Trauermarſch aus der„Götterdämmerung“ von Richard Wagner, geſpielt von der Staatskapelle unter Leitung von Profeſſor Heger. ö Gedenkrede des ſchalls Göring. „Ich hatt' einen Kameraden“, geſpielt von der Staatskapelle Berlin. Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied. An dem Staatsakt nimmt eine Fahnenkompanie der Wehrmacht mit 36 Fahnen der alten Armee, drei Fahnen der alten Marine und drei neuen Fahnen der drei Wehrmachtsteile teil. Nach dem Staatsakt ſchreitet der Führer vor dem Zeughaus die Front der Ehrenkompanien des Hee⸗ res, der Kriegsmarine und der Luftwaffe ab. Da⸗ mach legt der Führer im Ehrenmal einen Kranz nie⸗ der. Der Führer nimmt ſodann mit ſeiner militä⸗ riſchen Begleitung von der Paradekanzel vor dem Ehrenmal den Vorbeimarſch der vier Ehrenkompa⸗ nien ab. 0 Zu beiden Seiten des Ehrenmals ſtehen 50 Offi⸗ gziere der Kriegsakademie mit gezogenem Säbel Spa⸗ lier. Zwiſchen dem Denkmal Friedrichs des Großen und der Schloßbrücke ſind während des Staatsaktes und des Vorbeimarſches Ehrenformationen der NSA, ihrer Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände ſowie der Soldatenbünde und des Volks⸗ bundes Deutſcher Kriegsgräberfürſorge angetreten. Blums, eine Regierung zu bilden, die dauerhaft, mächtig und fähig ſei, alle Kräfte der Demokratie mitzureißen, beſagt gar nichts. Man weiß aber, 5 daß Léyn Blum noch von der Formel Thorez bis Reynaud träumt, ſo daß die Hauptfrage, die ſich heute ergeben wird, die ſein wird, ob die Kom⸗ muniſten in ein ſolches Kabinett hineingenom⸗ men werden oder nicht. Ein großer Teil der Abgeordneten der Radikalſozialen Partei ſoll eben o wie der Senat abſolut dagegen ſein. Wenn die Radikalſozialen ſich über dieſe Frage ſpal⸗ ten und wenn der Senat auf der bisher gezeigten Generalfeldmar⸗ Ablehnung verharrt, was wird dann geſchehen? Man macht ſchon allenthalben Chautemps den Vorwurf, daß er nicht verſucht habe, ſeine Mehrheit außerhalb der Volksfront zu ſuchen. Auch die Rechtsblätter gehen ſoweit, zu behaupten, daß er geſtern morgen in der Kammer ſofort eine Mehrheit nach ſeinen Ausführungen gefunden hätte, aber gerade, weil er das befürchtete, ſei er abgetreten, ohne der Kammer die Möglichkeit zu geben, ſich auszusprechen. Jedenfalls ſteht nunmehr, nachdem Chautemps geſtern die Volksfront retten wollte, dieſe auf dem Spiel. Die Rechte ſträubt ſich, wie geſagt, gegen die Kommuniſten, aber auch überhaupt gegen weitere Volksfrontexperimente. Das„Echo de Paris“ meint, die erſte Garantie für eine Beruhigung der Lage Frankreichs auf allen Gebieten ſei die Aufgabe der wahnſinnigen Volksfrontpolitik. Der„Figaro“ ſtellt die außenpolitiſchen Probleme in den Vordergrund und meint, es ſei unmöglich, daß das Verbrechen der Regierungskriſe auch nur einen Tag länger an⸗ dauere. Frankreich müſſe morgen eine Regierung des öffentlichen Wohls haben, die nicht nur den Fran⸗ zoſen Vertrauen einflöße, ſondern, was unter den gegebenen Umſtänden noch viel wichtiger ſei, auch Europa Reſpekt. Es iſt ungeheuer ſchwer, irgendwelche Voraus⸗ ſagen zu machen. Das Kuliſſenſpiel wird ſehr ſtark betrieben. Ein Ehrentag für Hamburg: Der Führer weiht zollsfrontregierung Blum Casmaskenübungen in Schulen Auch in Holland werden bereits die Schulkinder im Gebrauch der Gasmaske unterrichtet. (Weltbild, Zander⸗M.) Ein neues Großſchiff für die Arlaubsflotte— 1500 deutſche Arbeiter dnb. Hamburg, 10. März. Am Samstag, dem 12. März, wird der Führer und Reichskanzler Hamburg beſuchen und am Stapellauf des zweiten Koͤcß⸗Schiffes teilnehmen. Der Führer und Reichskanzler wird am Samstag um 11,30 Uhr auf dem Dammtorbahn⸗ hof eintreffen, wo er von Reichsſtatthalter Gau⸗ leiter Kaufmaun und den übrigen führenden Männern der Hauſeſtadt begrüßt werden wird. Nach dem Abſchreiten der Ehrenformationen, die auf dem Vorplatz des Bahnhofes Aufſtellung nehmen, wird der Führer durch die ſeſtlich ge⸗ ſchnrückten Straßen der Stadt zu den St.⸗Pauli⸗ Landungsbrücken fahren, um ſich von dort durch den Hamburger Hafen zur Werft der Howaldt⸗ Werke zu begeben, wo er mit ſeiner Begleitung und ſeinen Gäſten der Stapellauf⸗ Feierlichkeit beiwohnen wird. Der Stapellauf des neuen Urlauber⸗Großſchiffs iſt für 13,05 Uhr vorgeſehen. Auf dem Werftgelände werden neben den Ehrenformationen die Betriebsfüh⸗ rung mit der geſamten Gefolgſchaft und zahlreichen Gäſten, insgeſamt weit mehr als 20 000 Volksgenoſ⸗ ſen anweſend ſein, um den Führer zu hören und dem ablaufenden Schiff„glückhafte Fahrt“ nachzu⸗ rufen. Der alte Brauch, daß eine Frau die Taufe des neuen Schiffes vollzieht, wird ſeine ſinnvolle Vervollkommnung finden in der Tatſache, daß eine junge deutſche Arbeiterin den Taufakt vornehmen wird. Sie wird die erſte Reiſe des von ihr getauften Köcß⸗Schiffes als Ehrengaſt ſpäter miterleben. Nach Beendigung der Feierlichkeit begibt ſich der Führer und Reichskanzler mit ſeiner Begleitung zur Werft von Blohm& Voß, wo er durch eine ein⸗ gehende Beſichtigung des nunmehr fertiggeſtellten Kö Schiffes„Wilhelm Guſtloff“ ſeine hohe Anteil⸗ nahme an dem großen„Kraft durch Freude“⸗Werk erneut betonen wird. Aus Anlaß des Führerbeſuchs in Hamburg wer⸗ den das Panzerſchiſf„Deutſchland“, der Aviſo„Grille“ und das Artillerieſchulſchiff„Brum⸗ mer“ im Hamburger Hafen weilen, um ſo der kame⸗ radſchaftlichen Verbundenheit der deutſchen Kriegs⸗ marine mit der Kö ⸗Flotte Ausdruck zu geben. Am Nachmittag wird der Führer mit ſeiner Begleitung einige Zeit an Bord der„Grille“ und des Panzer⸗ ſchiffs„Deutſchlands“ verweilen. Gegen 16 Uhr wird ſich der Führer dann durch die Straßen der Stadt zum Hamburger Rathaus begeben, wo er Gelegen⸗ heit nehmen wird, ſich in Anweſenheit von General⸗ inſpekteur Dr. Todt über den Stand der Vorarbeiten zu unterrichten, die für die großen vom Führer an⸗ geordneten Bauvorhaben zur Ausgeſtaltung Groß⸗ Hamburgs im Gange ſind. Nach dem Empfang des Führers im Hamburger Rathaus erfolgt nach 17 Uhr die Abfahrt zum Dammtorbahnhof. Das neue Schiff der Ko ⸗Flotte: Das neue Schiff der Ko F⸗Flotte iſt 25000 Ton⸗ nen groß und wird 5000 Quadratmeter Deckfläche beſitzen. Es lohnt ſich, einen Blick auf dieſes gewaltige Werk deutſcher Arbeit zu werfen, auf dem 1500 Urlauber, betreut von einer 400 Kopf ſtarken Beſatzung, in die Sonne des Südens oder in die Fjorde Norwegens fahren werden. Sämtliche Ka⸗ binen für Paſſagiere und Mannſchaften gehen nach außen, ſie haben eine bequeme Wohnecke mit Tiſch, Sofa und Seſſeln. Fließendes warmes und kaltes Waſſer ſteht in jeder Kabine zur Verfügung. 314 Zweibettkabinen und 214 Vierbettkabinen ſind für das neue Kd-Schiff ein ſollen damit in die Welt fahren die künftigen Fahrgäſte, deutſche Arbeiter aus allen Gauen, vorgeſehen. Fünf durchlaufende Stahldecks durchziehen das Schiff, darüber liegen das Promenadendeck, das Bootsdeck und das Sonnen⸗ und Sportdeck. Gewal⸗ tig ſind die Raumabmeſſungen des neuen Ozean⸗ rieſen. Bei einer Länge von über 203 Metern be⸗ ſitzt das Schiff eine größte Breite von 24 Metern. Die Kommandobrücke wird faſt 22 Meter über dem Waſſer liegen. Die beiden Speiſeſäle auf den K Decks werden ſo geräumig ſein, daß ſämtliche Ur⸗ lauber in zwei Abteilungen ihre Mahlzeiten ein⸗ nehmen können. Ein Wintergarten, eine Halle mit Bühne auf dem Promenadendeck und die bis in das kleinſte ausgerüſtete Sporthalle werden, um nur eini⸗ ges zu nennen, den Urlaubern zur Verfügung ſtehen. Ein durchlaufender Doppelboden ſichert den Kör⸗ per des Schiffes im Falle von Beſchädigungen bei einer Grundberührung, und feuerfeſte Längs⸗ und Querwände ſchützen die Wohndecks gegen Brand⸗ gefahr. Im Schatten der Schuſchnigg-Abſtimmung: Kriliſche Stimmung in Oeſterreich Proteſte der Natlonalſozialiſten— Zwiſchenfälle im Land Wie wir bereits in unſerer geſtrigen Abend⸗ ausgabe mitgeteilt haben, wird am nächſten Sonntag in Oeſterreich auf Veranlaſſung des Bundeskanzlers Dr. Schuſchnigg eine Volks⸗ abſtimmung ſtattfinden, der folgende Abſtim⸗ mungsparole zugrundeliegt: „Für ein freies und deutſches, unabhängiges und ſoziales, für ein chriſtliches und einiges Oeſterreich.“ Die Abſtimmung ſoll ſich in der Form vollziehen, daß die Abſtimmenden, die ſich zu dieſer Parole be⸗ kennen, die amtlichen Ja⸗Zetteln ab eben, während die Nein⸗Stimmen aufgefordert werden, gleichgroße Zettel mit der Aufſchrift„Nein“ in die Wahlurne zu werfen. Wahlliſten werden nicht geführt. Dieſe Abſtimmungsanordnung hat in ganz Oeſter⸗ reich und darüber hinaus allergrößtes Aufſehen er⸗ regt und bereits jetzt zu einer ä ernſten Erſchüt⸗ terung der innerpolitiſchen Situation Oeſter reichs geführt. Von nationalſozialiſtiſchen Kreiſen wird gegen die Abſtimmung als ſolche wie vor allem gegen den Abſtimmungsmodus Sturm ge⸗ laufen mit der Begründung, daß eine Abſtimmung in ſolcher Form in keiner Weiſe als eine freie Wil⸗ lenskundgebung der öſterreichiſchen Bevölkerung an⸗ geſehen werden kann, daß der Wahlbeeinfluſſung Tür und Tor offenſtehen, und daß bei dem Mangel an Wahlliſten keinerlei Garantie gegen den Miß⸗ brauch des Stimmrechts— das von Anfang an nur auf die Staatsangehörigen von 24 Jahren aufwärts beſchränkt iſt— gegeben iſt. Wie das DNB aus Wien berichtet, ſind bereits an Bundespräſident Miklas ſowie an Miniſter Dr. Seyß⸗Inquart Proteſttelegramme geſchickt worden. Ein Telegramm aus Graz beſagt: „Der Volkspolitiſche Referent der Vaterländi⸗ ſchen Front Steiermarks proteſtiert gegen die nach der Mai⸗Verfaſſung verfaſſungswidrige Volksabſtimmung, verweiſt auf Artikel 65 und 172 der Mai⸗Verfaſſung, kündigt die diesbezüg⸗ 2. Seite/ Nummer 1186 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe lichen Schritte an und verlangt vom Bundespräſi⸗ denten Wahrung der Vexfaſſung.“ Wie verlautet, wird auch der Volkspolitiſche Referent für Oberöſterreich im gleichen Sinne bei den ge⸗ nannten Stellen Proteſt gegen die Volksabſtimmung einlegen. Was werden die Nationalſozialiſten tun? Die entſcheidende Frage iſt, wie ſich die öſter⸗ reichiſchen Nationalſozialiſten nun am nächſten Sonntag verhalten werden. Ein Telegramm des Londoner Reuter⸗Büros aus Wien berichtet dazu über eine Mitteilung, die ein Sprecher des Büros, Dr. Hugo Jurys, des Vertreters von Seyß⸗Inquart, dem Reutervertreter gemacht hat Und die folgendermaßen lautet: „Wir weiſen unſere Anhänger an, ſich bei der Volksabſtimmung am Sonntag der Stimme zu enthalten. Wir ſind grundſätzlich entſchloſſen, uns an das Abkommen vom 11. Juli 1936 und nom 12. Februar 1938 zu halten. Wir ſind aber nicht bereit, unſeren Eutſchluß in dieſer Form kundzutun. Darüber hinaus kann die Art und Weiſe, in der die Volksabſtimmung herbeigeführt worden iſt, nur mit einem Ausdruck charakteri⸗ ſtert werden, den ich vorziehe, nicht zu ge⸗ brauchen. Sie wurde beſchloſſen ohne Beratung mit dem Kabinett und hinter ſeinem Rücken. Die geſamte Art und Weiſe, in der die Abstimmung durchgeführt werden ſoll, macht es für ein In⸗ dividnum möglich mehrere Male abzuſtimmen und gibt den Beamten der Vaterländiſchen Front uneingeſchränkte Kontrolle der Wahl, ſo daß die Türen für jede Art von Mißbrauch geöffuet ſind.“ Danach iſt anzunehmen, daß die öſterreichiſchen Nationalſozialiſten am nächſten Sonntag Stimment⸗ haltung üben werden, wobei allerdings feſtzuſtellen iſt, daß eine offizielle Parole bisher noch nicht aus⸗ gegeben worden iſt. Zwiſchenfälle im Lande: Inzwiſchen iſt es im Lande bereits zu einer Reihe non Zwiſchenfällen gekommen, die zum Teil ernſte⸗ ren Charakter angenommen haben. So iſt es nach einem Bericht des Volkspolitiſchen Referats in der bekannten Stahlinduſtrieſtadt der Steiermark Judenburg zu Zuſammenſtößen zwiſchen Nativ⸗ Halſozialiſten und Mitgliedern der„Sozialen Ar⸗ beitsgemeinſchaft“ gekommen, die von einem Laſt⸗ wagen aus Steine gegen die Nationalſozialiſten war⸗ fen. Die Junſaſſen des Laſtwagens wurden von der Polizei verhaftet, man fand bei ihnen Piſtolen, Tot⸗ ſchläger und andere Waffen. Auch in Graz haben ſich Zuſammenſtöße ähnlicher Art ereignet. Dort fuhr nach einem Bericht des DNB ein„Vaterlän⸗ diſcher⸗Front“⸗Laſtwagen, mit Abſtimmungsplakaten hehängt, durch die Straßen, deſſen Inſaſſen mit dem Rotfrontgruß grüßten und neben Hochrufe auf Dr. Schuſchnigg auch ſolche auf Moskau ausbrachten, worauf die Straßenpaſſanten mit„Nieder mit Mos⸗ kau!“ antworteten. Beſonders erregt iſt nach den Feſtſtellungen des Do die Stimmung in Wien, wo große national⸗ ſozialtſtiſche Demonſtrationszüge von der berittenen Polizei zum Teil unter Anwendung des Gummi⸗ kültppels, der in der letzten Zeit als Zeichen der innenpolitiſchen Normaliſterung nicht mehr getragen wmupdeß von der inneren Stadt zurückgedrängt werden mußten. Man ſieht: Dr. Schuſchnigg iſt mit der Anberau⸗ mung dieſer Volksabſtimmung nicht nur einen höchſt eigentümlichen, ſondern auch einen höchſt gefährlichen Weg gegangen. Das angeblich erſtrebte Ziel: die Konſolidierung der inneren Befriedung kann bei der Art der Volksabſtimmung, die keine Freiheit und keine Kontrolle der Wahl bennt, nicht erreicht wer⸗ den, und das durch das Berchtesgadener Abkommen normaliſierte Verhältnis zum Deutſchen Reiche wird erneut gefährdet, zumal Bundeskanzler Schuſchnigg nicht nur die NS⸗Mitglieder ſeiner Regierung, ſon⸗ dern auch die Berliner Regierung von der Anberau⸗ mung des Volksentſcheides nicht verſtändigt hat, was angeſichts des Abkommens von Berchtesgaden zum mindeſtens ſeltſam berühren muß Hoare Beliſhas Pläne: Die nalionalen Erfolge in Aragon: Velthile von den Nationalen zurückerobert 3300 Gefangene, unüberſehbare Beute an Kriegsmaterial (Funkmeldung der NM.) Salamanca, 11. März. Der nationale Heeresbericht vom Dounerstag meldet den tiefen Einbruch der nationalen Streit⸗ kräfte in die Stellungen der Bolſchewiſten in Aragon. Auf dem linken Flügel ſtießen die Nationalen nach Erſtürmung mehrerer Stellungen auf Bel⸗ chite vor und erorberten dieſen Ort 3 u. rück. In Belchite hatte der Gegner ſtarke Truppen⸗ maſſen, Artillerie, Maſchinengewehre und Kampf⸗ wagen zuſammengezogen; es ſiel dank einer geſchick⸗ ten Umgehungsbewegung in die Hände der Natio⸗ nalen. Die Verwirrung des Feindes ausnutzend, drangen die Truppen weiter vor und beſetzten Almernaeid de la Cuba und eine Reihe weiterer Ort⸗ ſchaften. Auch auf dem rechten Flügel wurden viele Städtchen und Dörfer beſetzt und mehrere Höhen⸗ züge dem Feinde abgenommen. Mit den Orten Belchite, Moneva und Hueſa del Comun wurde die Linie des Flüßchens Aguas vivas, das nördlich von Belchite in den Ehro fließt, gleich⸗ mäßig erreicht. Während die Verluſte der Nationa⸗ len ſehr gering ſind, ſind die des Feindes außer⸗ ordentlich hoch, über 3500 rote Milizen gerieten in Gefangenſchaft; unüberſehbar iſt die Beute an Material. Auch an der Madrider Front waren die nationalen Operationen von Erfolg begleitet. In der Sierra Guadarrama nahmen die Nationalen den Reveuton⸗Paß und am Bergpaß Malagoſto die Po⸗ ſition Flecha. Die Bolſchewiſten verſuchten viermal vergeblich unter dem Einſatz von Artillerie und Tanks den Reventon⸗Paß zurückzuerobern. Bei dieſen mißglückten Gegenangriffen ließen ſie über 500 Tote und umfangreiches Material zurück. Beim Luftkampf wurden vier feindliche Curtis⸗Maſchinen abgeſchoſſen. Wie der Frontberichterſtatter des nationalen Hauptquartiers meldet, wohnte General Franco ſelbſt den Kämpfeu in Aragon bei. Die Marokkaner drangen 27 Kilometer weit vor. An beiden Kampf⸗ kagen wurden insgeſamt 22 bedeutendere Ortſchaften genommen. Der Frontberichterſtatter gibt zum Schluß ein Bild des am Donnerstag zurückeroberten Belchite. Die Stadt bildet einen troſtloſen Anblick, da ſie urch Fliegerbomben, Artilleriebeſchießung, bolſchewiſtiſche Brandſtiftungen und Plünderungen völlig zerſtört iſt. Hinter den Kullen des Moskauer Prozesses: Das Geheimnis der „Geſtändnis-Droge Wiener Aerzte über die Erpreſſungsmethoden der GPA (Funkmeldung der NM.) E London, 11. März. Die„Daily Mail“ bringt aus Wien einen Bericht, in dem geſchildert wird, daß Prof. Dr. Ettinger im vorigen Jahre im September nach Moskau gerufen worden ſei, um Stalin zu behandeln. Der Arzt habe oͤabei feſtgeſtellt, daß Stalin das Opfer eines Vergiftungsanſchlages geweſen ſei. Man habe verſucht, ihn mittels vergiftetem Zigaretten⸗ papier langſam zu töten. Aſſiſtenten hätten ſchon damals Prof. Ettinger berichtet, daß ruſſiſche Phy⸗ ſiker mit Erfolg ein chemiſches Mittel erfunden hät⸗ ten, mit dem man den Willenswiderſtand des„Pa⸗ tienten“ völlig brechen könne. Dies ſei die ſoge⸗ nannte„Geſtändnisdroge!. Es handle ſich um Einſpritzungen aus einem Gemiſch von Mas ca⸗ lin und Heroin. In Wiener ärztlichen Kreiſen halte man dieſe Droge für das große Geheimnis der erſtaunlichen Geſtändniſſe, die man den Moskauer Angeklagten abgepreßt habe. Selbſt ihnen graut 5 f London, 11. März,(U..) Die britiſche Unabhängige Labour⸗Partei hat durch Vermittlung des Londoner Sowjetbobſchafters Maiſky einen Brief an Stalin gerichtet, in dem die Partei aufs ſchärfſte gegen die Moskauer Prozeſſe proteſtiert. In dem Brief wird die Ein⸗ ſtellung derartiger Prozeſſe und der anſchließenden Hinrichtungen ſowie die Freilaſſung der gefangen⸗ gehaltenen Arbeiter verlangt. „Wir können nicht glauben“, ſo heißt es dann wörtlich weiter,„daß auch nur ein Bruchteil dieſer Flut von Anſchuldigungen gegen Leute wie Sino⸗ wiew, Kameniew, Trotzki, Piatakow, Bucharin, Rykow, Tomſki und Rakowſki irgendeine wahre Grundlage hat. Wenn die Anſchuldigungen aber tat⸗ ſächlich wahr ſind, wären wir gezwungen, auzu⸗ nehmen, daß an der ruſſiſchen Revolution etwas England organiſiert ſein Heer um Auflockerung der Heeresorganiſation und Förderung der techniſchen Ausrüſtung Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters London, 11. März. Der Kriegsminiſter Hore Beliſha hielt ge⸗ ſtern zur Begründung des Armee⸗Etats im Unter⸗ haus eine Rede über eine Umorganiſation des eng⸗ liſchen Heeres, die hier vielfach mit der Heeresreform non Haldane vor 30 Jahren verglichen wird. Aus den Ausführungen des Kriegsminiſters geht hervor, daß eine Auflockerung des geſamten militäriſchen Syſtems erſtrebt wird. Der Kriegsminiſter iſt der Anſicht, daß die militäriſchen Erforderniſſe in Indien bisher einer Moderniſierung der geſamten übrigen Armee hindernd im Wege geſtanden haben. Ver⸗ handlungen zwiſchen dem Kriegsminiſter und dem Indienminiſterium unter Auſſicht des Miniſterpräſi⸗ denten Chamberlain ſind vorgesehen, durch die Aen⸗ derungen herbeigeführt werden ſollen. Dieſe laufen anſcheinend darauf hinaus, daß das Heer in Indien und das außerhalb Indiens ihre eigenen Wege gehen ſollen. Eine der wichtigſten Neuerungen iſt die Schaf⸗ fung einer ſchnellbeweglichen ſtrategiſchen Reſerve, deren Standort ſo geregelt werden ſoll, daß ſie mög⸗ lichſt raſch an gefährdete Orte geworfen werden kann. Ferner wird die Einteilung der Garniſonen dahin geändert werden, daß ihre Stärke mehr als Fisher abhängig von der Bedeutung des Platzes ſein wird. Wo die Verbindungswege zu Lande oder zur See eruſthaft gefährdet werden könnten, ſollen die Garuiſonen ſo ſtark beſetzt ſein, daß ſie ſich im Ernſtfall ſelber verteidigen können. 5 chen Reſerve iſt es intereſſant, daß der bisher ein⸗ heitliche Typ einer engliſchen Diviſion in zwei Ty⸗ en aufgeteilt wird. Es wird eine Type von einer motoriſierten Diviſion geſchaffen, deren Grundwaffe das leichte Maſchinengewehr iſt. Eine zweite Type wird die mechaniſterte Diviſton darſtellen, deren * Im Zuſammenhang mit der erwähnten ſtrategi⸗ Hauptwaffe der Tank ſein wird. Die Zahl der Di⸗ viſtonen wird vermehrt, die ihrer Bataillonsſtärke vermindert. Der Kriegsminiſter ſteht auf dem Standpunkt, daß das Heer nicht nach der Zahl der Mann⸗ ſchaften, ſondern nach der Feuerkraft gemeſſen werden müſſe. Die Stärke des Heeres beſtehe in der Ausnützung aller techniſchen Möglichkeiten. Audere Neuerungen beſtreben die Auflockerung des Drills und die Moderniſierung der Friedensuni⸗ formen. Die umſtrittene Stellung Swintons Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 11. März. Mittwoch nächſter Woche wird im Unterhaus die Ausſprache über den Cadman⸗Boericht ſtattfinden, der, wie berichtet, die Zuſtände in der eugliſchen zivilen Luftfahrt kritiſiert. Die Bedeutung, die man dieſem Bericht hier beimißt, geht daraus hervor, daß Cham⸗ berlain ſelbſt die Ausſprache einleiten und beantra⸗ gen wird, daß die Form, in der die Regierung zahl⸗ reiche Vorſchläge des Cadman⸗Ausſchuſſes angenom⸗ men hat, vom Unterhaus gebilligt wird. Die Oppo⸗ ſition wird Gegenanträge ſtellen, Mau erwartet, daß es zu einer außerordentlich heftigen Debatte kommen wird und daß der Luftfahrtmini⸗ ſter Lord Swinton erneut heftigen Angriffen aus den Reihen der Oppoſition und auch aus den Reihen der Regierungsparteien ausgeſetzt ſein wird. Hover bei Göring in Karinhall. Der ehemalige Präſident der Vereinigten Staaten von Amerika, Dr Herbert Hoover, ſtattete anläßlich ſeines privaten Altfenthaltes in Berlin am Mittwoch dem Miniſter⸗ präſtdenten Generalfeldmarſchall Göring in Karinhall einen Beſuch ab.. grundſätzlich nicht in Ordnung iſt, wenn ſie ſolche degenerierten Leute angezogen haben ſollte, die in ihr ſchließlich eine führende Rolle ſpielten. Das iſt keine Rechtſprechung für die arbeitenden Klaſſen, das iſt barbariſche Ungerechtigkeit, es iſt eine Beleidigung und eine Verletzung aller Ideale und Jutereſſen der internationalen Arbeiterſchaft.“ Anſchlag auf den Schnellzug Kiew-Moskau dnb Moskau, 10. März. Wie verlautet, iſt auf der Strecke Kiew Moskau der fahrplaumäßige Schnellzug unweit des Neben⸗ knotenpunktes Konotop entgleiſt. Es erwies ſich, daß an der Unfallſtelle die Schienen aufgeriſſen waren. In dem Zug befand ſich, wie man erfährt, eine hohe Sowtfjetperſönlichkeit, deren Namen nicht feſtſteht.- Offenbar waren Gerüchte über dieſen Attentats⸗ plan den Behörden bereits vorher zu Ohren gekom⸗ men, denn ſchon bei der Abfahrt des Zuges aus dem Kiewer Bahnhof waren außerordentliche Sicherheits⸗ maßnahmen augewandt worden. Durch die Kata⸗ ſtröphe wurde ein erheblicher Sachſthaden angerichtet, jedoch ſollen keine Opfer an Menſchenleben zu ver⸗ zeichnen ſein. — Ribbentrops Abſchiedsbeſuch Ausführliche Ausſprache mit Haliſax und Vanſittart Drahtbe richt unſ. Londoner Vertreters — London, 11. März. Reichsaußenminiſter von Ribbentrop hatte geſtern eine zweieinhalbſtündige Unterredung mit dem eng⸗ liſchen Außenminiſter Lord Halifax. Später hatte Ribbentrop eine längere Ausſprache mit dem diplomatiſchen Chefberater der britiſchen Regierung, Sir Robert Banſittart. Am Abend gaben der Reichsaußenminiſter und Frau von Ribbentrop ein Abſchiedsbankett, an dem von der Regierung Mini⸗ ſtexpräſident Chamberlain, Lord Halifax, Sir Sa⸗ muel Hoare, Sir Thomas Inſkip, ferner das ganze diplomatiſche Korps, hohe Offiziere, zahlreiche Ab⸗ geordnete und Wirtſchaftsführer teilnahmen. Heute wird der Reichsaußenminiſter vom König empfangen, dem er ſein Abberufungsſchreiben als Botſchafter überreichen wird. Am Montag findet ein Mittageſſen bei Chamberlain ſtatt, bei dem auch Lord Halifax anweſend ſein wird. Den Unterredungen, die der Reichsaußenminiſter hier führt, wird in engliſchen unterrichteten Kreiſen große Bedeutung zugemeſſen, da ſie ſich auf das ge⸗ ſamte Gebiet der zwiſchen beiden Ländern ſchweben⸗ den Fragen beziehen. Ciano berichtet dem Großrat Drahtbericht unſ. röm. Vertreters — Rom, 11. März. Der Faſchiſtiſche Großrat hat heute nacht in einer vierſtündigen Sitzung, die ſich bis 2,15 Uhr morgens hinzog, einen ausführlichen Bericht des Außen⸗ miniſters Graf Cianb entgegengenommen, den der Duee ſtellenweiſe noch erläutert hat. Der Großrat hat dem Außenminiſter ſeinen Beifall für ſeine Tätigkeit ausgeſprochen. Da bekanntlich auf der Tagesordnung der dies⸗ maligen Sitzung des Großrates noch Fragen der In⸗ nenpolitik und der Wirtſchaftspolitik ſtehen, iſt es wahrſcheinlich, daß der Großrat noch zu mehreren Nachtſitzungen im Palazzo Venecia zuſammentreten wird. * Arbeitswillige ſtürmen eine von Streikenden be⸗ ſetzte Eiſengießerei. In Hatboro im Staate Penn⸗ ſylvania ſtürmten mehrere hundert mit Tränengas⸗ bomben und Eiſenſtangen bewaffnete Arbeitswillige eine ſeit langem von Streikenden beſetzte Eiſen⸗ gießerei. ö. Verlängerung der Militärdienſtzeit in Norwegen. Im Norwegiſchen Storting wurde am Dienstagabend die Dauer der militäriſchen Dienſtpflicht auf 84 Tage im Jahre feſtgeſetzt. Bemerkenswert iſt dabei, daß nur zehn der Abgeordneten gegen dieſe Verlänge⸗ rung von früher 72 auf von jetzt 84 Tage ſtimmten. Freitag, 11. März 1938 Die beiden Völker ohne Raum Ritter v. Epp über den deutſchen Kolowialanſpruch dnb. Rougz 10. März. Am Donnerstagnachmittag hielt Reächsſtatthalter General Ritter v Epp im Faſchiſtiſchen Inſtitut für Italieniſch⸗Afrika einen aufſchlußreichen Vortrag über den deutſchen Kolonialanſpruch. General Ritter v. Epp zog einen intereſſanten Vergleich zwiſchen den beiden Völkern ohne Raum, Italien und Deutſchland, und ihren ttraurigen Er⸗ fahrungen mit den egoiſtiſchen Formelm der Genfer Liga: „Deutſchland hat dieſe Erſahrung durch die Man⸗ date gemacht, Italien durch die Sanktionen.“ Während Italien ſich den notwendigem Raum durch die Schaffung des Imperiums erobert habe, bleibe die Forderung des deutſchen Volkes nach kolonjaler Be⸗ tätigung erſt noch zu erfüllen. Finanzſkandal in Neawork Ein Wallſtreet⸗Beherrſcher entpuppt ſich als Großbetrüger (Funkmeldung der N M.) * Neunork, 11. März. Neuyork erlebt wieder einmal einen großen Finanzfkandal. Das Maklerhaus Whitney& Co., eine der bekannteſten Wallſtreetfirmem, hat vor fünf Tagen den Bankrott angemeldet. Am Donnerstag iſt nun der Inhaber Richard Whitney wegen krimineller Vergehen unter Anklage geſtellt worden. Whitney iſt ein international bekannter Finanz⸗ mann, Bruder eines Teilhabers des Bankhauſes Morgan, und Mitglied einer der reichſten Familien Amerikas. Fünf Jahre lang war er Präſident der Neuyorker Aktienbörſe. Die Anklage lautet gemäß dem amerikaniſchen Geſetz auf Diebſtahl. Nach den bisherigen Feſtſtellun⸗ gen hat Whitney 113000 Dollar des von ihm als Treuhänder verwalteten Vermögens ſeines eigenen Schwiegervaters veruntreut. Andere betrügeriſche Transaktionen an der Neuyorker Börſe, insbeſon⸗ dere mit Aktien des Neuyorker Jachteklubs und einer großen Alkoholfirma, werden zur Zeit vom Juſtiz⸗ miniſterium und vom Börſenvorſtand unterſucht. Die Geſamtverluſte durch die Betrügereien Whitneys werden auf bis zu zehn Millionen Dollar geſchätzt. Der Skandal dürfte für die geſamte Neuyorker Finanzwelt weittragende Folgen nach ſich ziehen, denn die Börſenkommiſſion, eine Bundeskontroll⸗ behörde, hat mit einer ſtrengen Unterſuchung ſämt⸗ licher 12 amerikaniſchen Aktienbörſen und einer wei⸗ teren Verſchärfung der Börſenbeſtimmungen ge⸗ droht. Arbeitseinſatz 1938 Heranziehung der Arbeitsſcheuen, Umſchulung, Verbreitung der Maſchinenarbeit duz. Berlin, März. Ueber die Aufgaben, die von der Reichsanſtalt und den Arbeitsämtern beim Arbeitseinſatz im Jahre 1938 zu löſen ſind, macht Oberregierungsrat Dr. Timm im„Sozialverſicherungsbeamten! ergänzende Mitteilungen. Man könne mit großer Wahrſchein⸗ lichkeit damit rechnen, daß der deutſchen Wirtſchaft reichlich eine halbe Million Arbeitskräfte fehlen. Es ſein eine große Zahl offener Arbeitsplätze gemeldet, deren Beſetzung mit geeigneten Kräften nicht möglich ſei. Eine eingehende Ueberprüfung des Reſtbeſtandes an Arbeitsloſen zeige, daß es ſich im überwiegenden Fall um nicht mehr voll einſatzfähige Kräfte handelt. Soweit ſich darunter ausgeſprochen arbeitsſcheue und aſoziale Elemente befänden, würden Maßnahmen eingeleitet werden müſſen, um ſie zur Arbeit wieder zu erziehen. Ebenſo ſeien Maßnahmen eingeleitet mit dem Ziel, im weiteſten Umfang Straf⸗ gefangene nach einſatzpolitiſchen Geſichtspunkten zu beſchäftigen. Auch jedes unnötige Herumwandern brauchbarer Arbeitskräfte müſſe unterbunden werden. Arbeitsfähige Landſtreicher ſeien unverzüglich in Ar⸗ beit zu bringen. Auch das Geſellenwandern müſſe auf die Berufe beſchränkt werden, die den Verluſt an Arbeitskraft durch die Wanderſchaft ertragen können. Soweit unter dem Reſt von Arbeitsloſen noch Kräfte ſeien, die Ueberſchußberufen angehören, müſſe in ſtärkerem Umfang auf Maßnahmen zur be⸗ ruflichen Aus⸗ und Fortbildung zurückgegriffen. Weiter gewinnt die Frage an Bedeutung, wieweit menſchliche Arbeitskraft durch vermehrte Maſchinen⸗ arbeit erſetzt werden kann.. Alle beſtehenden geſetzlichen Beſtimmungen, die in der Zeit der Kriſe aus ſozialen und wirtſchaft⸗ lichen Gründen ein Verbot oder eine Einſchränkung der Verwendung von Maſchinen vorſahen, ſollen daraufhin geprüft werden, ob ſie in Anpaſſung an die veränderten Verhältniſſe gelockert oder ganz auf⸗ gehoben werden müſſen. Bei dem Suchen nach wei⸗ teren Reſerven handelt es ſich auch darum, inwieweit Arbeitskräfte in ſelbſtändiger Tätigkeit aus ſtaats⸗ politiſchen Gründen beſſer unſelbſtändig beſchäftigt werden könnten. Um dem dringenden Kräftemangel in der Landwirtſchaft abzuhelfen, werden der deut⸗ ſchen Landwirtſchaft in dieſem Jahr etwa 100 000 ausländiſche Arbeitskräfte zur Verfügung geſtellt. 5 g * Der Rundfunk überträgt Staatsakt zum Heldeu⸗ gedenktag. Der Staatsakt in der Staatsoper Berlin aus Anlaß des Heldengedenktages am Sonntag, dem 13. März, von 12 bis etwa 13.30 Uhr, wird von allen deutſchen Sendern übertragen. ü Haupeſchrifeleiter 8 und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Onno Eiſen bark.— Han⸗ delsteil: i. B. W. Müller,— Lokaler Teil: Dr. Fritz Hammes. —, Sport: Willy Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilbelm Fennel, ſämtliche in Mannheim, Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. S chaf fer, Berlin⸗Friedenau, 5 Südweſtkorſo 60. a Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Nückſendung nur bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer eitung De. Frig Bode& Co., Mannbeim, R 1. 48. 5 5 Verantwortlich für Anzeigen und geschäftliche Mitteilungen Jakob Faude, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig. 5 Die Anzeigen der Ausgabe& Abend und& Mittag erſcheinen gleich zeitig in der Ausgabe B 5 Ausgabe Mittag über 10 500 N Ausgabe Abend über 9 500 3j 8 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Februar über 21 500. 5 0 4 1 n „ o * 15 Fueitag, 11. März 1938 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 8. Seite Nummer 116 Mannheim, 11. März. Die weiße Nelke Geſtern nachmittag ſind auf dem Plankenbummel erſtmals in dieſem Frühjahr junge Menſchen mit der weißen Nelke im Knopfloch erſchienen. Es ſind die Primaner des Gymnaſiums, die ihre Reife⸗ prüfung glücklich beſtanden haben. Der Mulus Er iſt ſehr überzeugt von ſich, es iſt der Held der Stadt, weil er die Lernqual hinter ſich, das Leben vor ſich hat! Er tritt durchs offne Tor der Welt und in der Freiheit Bahn, er iſt jetzt ganz auf ſich geſtellt und nicht mehr untertan! Das heißt: er fühlt ſich jetzt nur ſo, doch ach! in Wirklichkeit iſt irgendwie und irgendwo er längſt ſchon eingereiht! Das Leben kriegt ihn beim Schlafitt, der Mulus wird zum Mann und hat im harten Arbeitsſchritt zu zeigen, was er kann! Aber er hat doch allen Grund, ſich in den ſorglos⸗ ſchönen Tagen zwiſchen Reifeprüfung und Arbeits⸗ dienſt, zwiſchen Ausbildung und Beruf der köſtlichen Freiheit zu erfreuen. Schnell gehen die Tage der Muluszeit zu Ende, die nur Atempauſe ſind im Tem⸗ po des menſchlichen Daſeins. Und in die Jugend führt kein Weg zurück. Sie iſt ſo unwiederbringlich wie alle Vergänglichkeit. Die Jugend fröhlich zu genießen, iſt das Recht der Jugend. Die fröhliche Gewißheit, es„geſchafft“ zu haben, iſt ein köſtlicherer Gewinn als eine reichgeſpickte Börſe Der Mulus darf ſich nicht nur einbilden, ein„ganzer Kerl“ zu ſein, er iſt es in Wahrheit und Wirklichkeit! Er hat ſeinen ſchönen Fleiß eingeſetzt für die Errei⸗ chung eines erſten Lebensziels. Er hat ſich ſelbſt die Grundlagen geſchaffen, auf denen er nunmehr ſein Leben aufbauen ſoll. Vom Schulzwang iſt er jetzt frei. Aber jetzt wird ihn das Leben zwingen! In ſeiner Schule pfeift der Wind aus einem anderen Loche. Zum Schwachwerden iſt keine Zeit mehr! Aber das wird ſich finden, wie alles im Leben. Und dem Mutigen gehört auch heute noch die Welt! Zum„Tag der Wehrmacht“ Ein großzügiges Programm des Standortes Mannheim Ludwigshafen Aus Anlaß des„Tages der Wehrmacht“ wird der Standort Mannheim⸗Ludwigshafen mit mehreren Veranſtaltungen in Erſcheinung treten. Am Abend des Freitags, 18. März, werden wir am Waſſerturm einen großen militäriſchen Zapfenſtreich erleben. Dieſer wird ausgeführt werden vom Muſtikkorps des Pion.⸗Batl. 33, das ver⸗ ſtärkt ſein wind durch die Muſikkorps des JR. 110 Heidelberg und des II. IR. 110 Seckenheim und außerdem durch Fanfarenbläſer des Artillerie⸗Muſik⸗ korps Darmſtadt. Der Zapfenſtreich, dem ein Marſch mit Fackeln durch Ludwigshafen und Mannheim vorausgeht, wird vom neuen Kommandeur der 33. Diviſion, Generalmajor Ritter von Speck, abge⸗ nommen werden. Am„Tag der Wehrmacht“ ſelbſt (Samstag, 19. März) werden die Pioniere um die Mittagszeit am Friedrichsplatz ein Standkon⸗ zert geben. Nachmittags folgt im Stadion ein Wehrmachtsſportfeſt, in deſſen Pauſe die Flugwaffe Schauvorführungen zeigen wird. Am Abend wird dann der Standort im Roſen⸗ garten mit einem großen Unterhaltungspro⸗ gramm aufwarten. Im Nibelungenſaal wird eine bunte Spielfolge„Sold atenleben, ja das heißt luſtig ſein“ ſteigen, während zu gleicher Zeit im Verſammlungsſaal ein Ka⸗ barettprogramm und im Bierkeller ein baye⸗ riſches Programm abrollen werden. Schon heute ſei betont, daß für den Roſengarten zwei Arten von Eintrittskarten ausgegeben werden, deren eine zum Beſuch des Nibelungenſaales und deren andere zum Betreten von Bierkeller und Verſammlungsſaal be⸗ rechtigen. Nach Beendigung der Programme wird ein allgemeiner Tanz beginnem bei dem jeder Roſengar⸗ tenbeſucher zu allen Räumen Zutritt haben wird. Der Reinerlös ſämtlicher Veranſtaltungen kommt dem Winterhilfswerk zugute. eee, Rundfunkdichte in Mannheim 62, b. G. Ein Vortrag von Dr. Bofinger ⸗Stuttgart— Die Aniverſität Heidelberg erhält ein Runodfunkinſtitut Im Planetarium ſprach geſtern abend Dr. Bo⸗ finger, der Intendant des Reichsſenders Stutt⸗ gart, über Weſen und Struktur des deutſchen Rundfunks. Dr. Bofinger iſt der Gründer des„Süddeutſchen Rundfunks“, des heutigen„Reichsſenders Stuttgart“. Seinem weitblickenden Unternehmungsgeiſt war es in erſter Linie zu danken, daß vor nunmehr über wierzehn Jahren, als man die Entwicklung des„Ra⸗ dios“(ſo nannte man damals den Rundfunk) noch keineswegs vorausſehen konnte, die„Süsddeutſche Rundfunk AG“ ins Leben gerufen wurde. Er ſteht either ohne Unterbrechung an verantwortlicher Stelle, iſt alſo ein Mann, der ſich entſcheidend mit allen Fragen des Rundfunks beſchäftigen mußte. So gewinnen ſeine Worte beſondere Bedeutung. Er kann aus eigener Erfahrung davon ſprechen, wie peſſimiſtiſch das jüngſte Kind unſeres techniſchen Zeitalters betrachtet wurde, wie man ſich damals weigerte, für den Aufbau des deutſchen Rundfunks Staatsmittel zur Verfügung zu ſtellen, ſo daß ſchließlich neun private Aktiengeſellſchaften gegründet werden mußten. Das Phänomen Rundfunk war damals ſo neu und den meiſten ſo rätſelhaft, daß die Gründung der„Süddeutſchen Rundfunk⸗AG.“ im letzten Augenblick faſt noch an dem Einwand eines Bankiers geſcheitert wäre, der fragte:„Ja, wie iſt das aber im Winter? Meinen Sie, die Leute laſſen bei der Kälte ihre Fenſter auf, nur damit Ihre . dummen Radiowellen hereinkommen?“ So be⸗ gann eine Entwicklung, die zum deutſchen Rundfunk als einem Inſtrument der nationalſotzia⸗ liſtiſchen Staatsführung führte! Der Redner ſprach davon, daß man den Rund⸗ funk zunächſt nur als ein Mittel betrachtete, mit dem man die Dinge des ſtädtiſchen Lebens dem Lande gu⸗ zuführen hoffte. Man erwartete alſo eine Ausbrei⸗ tung des Rundfunks in erſter Linie in ländlichen Bezirken. Die Entwicklung ging aber andere Wege: der Rundfunkgedanke faßte in den Städten ſchneller und kräftiger Fuß als auf dem Lande. Die Stadt ſelbſt hat den Rundfunk zur Intenſivierung ihres Lebens benützt. In Stuttgart zum Beiſpiel gibt es heute in achtzig von hundert Haushaltungen Emp⸗ fänger; dieſe Rundfunkdichte iſt europäiſcher Rekord. Mannheim hat mit einer Rundfunkdichte von 62,4 v. H. auch ſchon eine ſtattliche Höhe er⸗ reicht. Insgeſamt ſtehe heute die Frage der rundfunkmäßi⸗ gen Erfaſſung der Landbevölkerung im Vordergrund, aber für das ganze Reichsgebiet ſtrebe man eine hundertprozentige Rundfunkdichte an. Der Redner iſt überzeugt, daß dieſes ſoziale und nationale Ziel erreicht wird. Dr. Bofinger gab im Laufe ſeiner weiteren Dar⸗ legungen einen Einblick in die deutſche Rund ⸗ funkorganiſation, die ſich auf fünf Haupt⸗ faktoren aufbaut: Reichspoſt, Reichspropagandamini⸗ ſterium, Reichs rundfunkkammer, Reichsamtsleitung Rundfunk in der Propagandaleitung der NSDAP und Reichsrundfunkgeſellſchaft. Der Reichspoſt obliegt die techniſche Betreuung der Sendeanlagen. Eine weitere Verſtärkung der Sender— ſo bemerkte der Redner— ſei nicht mehr zu erwarten, denn ihre Ausſtrahlung erreiche ſchon das zuläſſige Höchſtmaß an Energie. Der Deutſchlandſender allerdings werde im Laufe des Jahres zur Verbeſſerung der Empfangsverhältniſſe einen zentralen Stand⸗ platz erhalten. Beim Fernsehen erinnerte er daran, daß noch in dieſem Jahre zwei Sender lauf dem Brocken und auf dem Feloͤberg im Taunus) in Betrieb genommen werden ſollen; durch Uebergang zum 441⸗Zeilen⸗ Sprungverfahren werde beim Fernſehen das Flim⸗ mern des Bildes verſchwinden. Das Reichs⸗ propagandaminiſterium gewährleiſtet als politiſche Führung die absolute Einheit des Rund⸗ funks. Die Reichs rundfunkkammer iſt die Stelle der Organiſation, an der alle Rundfunkinter⸗ eſſen von Reichspoſt, Induſtrie, Handel, Rundfunk⸗ preſſe und Nachwuchs zuſammenlaufen. Der Redner erwähnte in dieſem Zuſammenhang, daß im kommen⸗ den Sommer an der Hochſchule für Politik in Berlin in Rundfunkinſtitut eröffnet werden wird. Rundſunkinſtitute werden außerdem im Laufe des Jahres zwei Univerſitäten erhalten, und zwar werde höchſtwahrſcheinlich Heidelberg für den Weſten auserſehen werden. Lie Reichsamtsleitung Rundfunk in der Propaganda⸗ leitung zeichnete der Reoͤner als die Einrichtung ſtärkſter propagandiſtiſcher Wirkung, deren andere Aufgabe in dem Herantragen von Programmwün⸗ ſchen an die Reichsſendeleitung beſteht. Die Reichs⸗ rundfunkgeſellſchaft ſchließlich ſtellt die wirt⸗ ſchaftliche Einheit des deutſchen Rundfunks dar; die einzelnen Reichsſender ſind Nebenſtellen dieſer Ge⸗ ſellſchaft und gliedern ſich(wie die Reichs rundfunk⸗ geſellſchaft ſelbſt) in die drei Abteilungen: Sendelei⸗ tung, Wirtſchaft und Technik. Die Reichsrundfunk⸗ geſellſchaft wird vom Reich etatiſtert. Dr. Bofinger befaßte ſich eingehend mit den Faktoren, von denen die Ausbreitung des Rundfunks abhängt. Er nannte da: die Stärke und Güte der Sender, die Güte und Preiswürdigkeit der Empfangsgeräte (Führung der Induſtrie und des Handels nach ſozia⸗ len Geſichtspunktenl), die Ungeſtörtheit des Empfan⸗ ges(für die nächſte Zeit ſei ein Entſtörungs⸗ geſetz zu erwarten), die wirtſchaftliche Lage der Bevölkerung und die Programmgeſtaltung. Wenn die Programmgeſtaltung in dieſer Aufzäh⸗ lung zuletzt genannt werde, ſo nicht ohne Grund. Beim augenblicklichen Stand der Rundfunkentwick⸗ lung ſei die Frage des techniſchen Uebertragungs⸗ mittels noch wichtiger als das Programm, aber in zehn Jahren werde das anders ſein. Aehnlich wie heute ſchon beim Tonfilm werde dann die Rundfunk⸗ technik ſo ausgebildet ſein, daß die Ausbreitung des Rundfunks nur noch vom Programm abhänge. Das heiße natürlich nicht, daß nicht heute bereits das Programm ernſt genommen werden müſſe. Zur Programmgeſtaltung wies Dr. Bofinger darauf hin, daß beim Rundfunk das Moment der Erholung als wichtiger anzuſehen iſt als das„kul⸗ turelle Moment“, das heißt: Jeder Sendeleiter muß wiſſen, daß er Ausſtrahlungen bringen muß, von denen das ganze Volk etwas hat und nicht nur be⸗ ſonders kunſtintereſſierte und kunſtgeſchichtlich ge⸗ bildete Kreiſe. Im Vordergrund ſteht alſo nicht das Spezialintereſſe einer Hörerſchaft, ſondern— um Bofingers Worte zu gebrauchen— die pſychohygieniſche oder pſychodiätetiſche Funktion des Rundfunks. Das unterhaltende Programm dürfe natürlich nicht ſeicht ſein, ſondern müſſe künſtleriſche Haltung zeigen; da⸗ neben dürfe klaſſiſche und akademiſche Kunſt nur in ſparſamer Doſierung geboten werden. Der Redner ſchloß mit dem Hinweis auf die im Dritten Reich gewonnene gemeinſchaftliche Führung aller am deutſchen Rundfunk teilhabenden organiſa⸗ toriſchen Kräfte, der die gewaltige Erfolgsquote gu danken iſt. Dem beifällig aufgenommenen Vortrag folgte ein lehrreicher Film über das Fernſehen. dr. w. th. Ich bin Fall 103] Berlin, den 2. Februar 1938 Auf meinen Reisen in ſernen Erdteilen zwar für mich die Cigarettenfroge immer ein sehr schibieriges Kapitel. Das Kraut, das man dort rauchte, ur mir stels æu stark. Nie froli bin ich jetzt, in Deutschland die nikotinarme „Astra“ gefunden au haben. Die schmeckt mir so gut und ist dabei doch 50 bekömmlich, ioie ick es mir stets von einer Cigarette wünschte. Ich bleibe der nikotinarmen„Astra“ bestimmt treu- und werde sie sehr vermissen, wenn ick sie einmal auf Reisen nicht mehr. , 80 Berlin 50, Prager Straße 10 2 „„ und welcher Fall sind Sie?. Auch Ihnen wird die„Astra“ helfen! Sie schmeckt so qui, dab man kaum glauben will, sie sei nikofinarm. Und doch ist ein Nikofingehalf von weniger als 1% beglaubigt. Die„Astra“ ist eine echte Kvrictzi, vollmundig im Aromo und von hoher Bekömmlichkeif. Ihre Nikotfinqrmui ist eine gewachsene Eigenschaft der Tabakblätter, die zur Hersfellung der„Astra“ Verwendung finden. Kein künstlicher Nikofin- enfzug, keine chemische Behandlung. Darum: Für alle Fälle— As fral KVRNIAZ! Stra MIT U N OHNE MUND STOCK Reich an Aroma— Arm an Nikotin 4. Seite Nummer 116 —— Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe Freitag, 11. März 1988 Der weije Herr Wenn⸗ich Herr Wenn-ich iſt ſo furchtbar weiſe, Denn er weiß immer— hinterher, Wie dies und das in ſeinem Kreiſe Nicht aus dem Leim und ins Geleiſe Durch ſeinen Rat gekommen wär! Im Weltkrieg ſchon ſprach als Stratege Des Biertiſchs er nach mancher Schlacht: „Wenn ich den Fall mir überlege, So kämpften wir auf falſchem Wege, Ich hätt' es ſo und ſo gemacht!“ Doch ſtand er nie an einer Stätte, Wo's brenzlig war und ungeſund; Er ſaß im Panzer ſeiner Fette Und ſprach:„Wenn ich zu ſagen hätte. Und blieb ganz brap im Hintergrund! Und als das große Zeitgeſchehen Auch ihn ergriff von ungefähr, Da ließ er einen Seufzer gehen Und ſprach mit frommem Augendrehen:“ „Wenn ich einmal da oben wär.“ So ſteht er immer auf der Schwelle Und ſchüttelt ſein erlauchtes Haupt; Doch nie riskiert er ſeine Pelle, Er iſt nur immer prompt zur Stelle, Wenn die Gefahr gebannt er glaubt! Nicht wahr, ein ſchöner Held und Streiter Dem's immer hinterher gefällt, Elaſtiſch, unverſchämt und heiter Zu ſteigen auf der Schickſalsleiter, Die andre kämpfend hingeſtellt! Wird denn Herr Wenn ich nicht mal ſterben? Ja, einmal holt auch ihn der Knecht, Doch leider werden ſeine Erben Dann weiterhin ihr Leder gerben— Die Wenn-ichs ſind ein zäch Geſchlecht! W. IL. a ß un, bus, Wäsche, Speck 8 seit 50 Jahren am Paradeplatz. C 1. 7 Ein Markſtein für das Schuhmacherhandwerk Am Samstag, Sonntag und Montag fand in Nürnberg die Gründung der Reichsfachgruppe der Orthopädie ⸗Schuhmachermeiſter ſtatt. Aus dem ganzen Reich waren die Meiſter des Schuhmacherhandwerkes in die Stadt gekommen, in der einſt einer der Größten ihrer Zunft gelebt und gewirkt hat. Die Tagung war deshalb von großer Bedeutung, da die Gründung dieſer Reichsfachgruppe auf ein vom Führer am 9. September 1937 in Nürn⸗ berg unterzeichnetes Geſetz zurückzuführen iſt, wo⸗ nach es in Zukunft nur jenen Angehörigen des Schuhmacherhandwerkes erlaubt iſt, orthopädiſche Maßſchuhe herzuſtellen, die eine Sonderprüßu ug abgelggt haben. Höhepunkte der Tag ei die Rede des Reichsinnungsmeiſters S 0 üh⸗ 7 8. e rers Heß, ſowie ein wiſſenſchaftlicher Vortrag von Proſſſſor Dr. Hofmann⸗Frankfurt mitz nig wol⸗ ler Unterſtützung ſeines Aſſiſtenten, Oberarzt Dr. Thomſen, durch Lichtbilder. Damit hat auch das deutſche Schuhmacherhandwerk ſich neu ausgerichtet, ſeine Aufgaben und Ziele neu geſteckt. Möge es die⸗ nen zum Wohle der Fußgeſundheit des deutſchen Volkes. zei Verſetzt in gleicher Eigeuſchaft: Profeſſor Hein⸗ rich Schäffner von der Liſelotteſchule— Ober⸗ ſchule für Mädchen— in Mannheim an die Leſſing⸗ ſchule— Oberſchule für Jungen— in Mannheim. Vom 4. April 1938 an: Auch Lehrlinge nur durch das Arbeitsamt Die neuen Veſtimmungen zur Regelung des Arbeitseinſatzss Der Präſident der Reichsauſtalt für Ar⸗ beits vermittlung und Arbeitsloſenverſicherung hat unter dem 1. März drei neue Anordnungen zur Regelung des Arbeitseinſatzes erlaſſen. Die Anordnung zur Aenderung der Anordnung über die Verteilung von Arbeitskräften erweitert den Perſonenkreis der Arbeitskräfte unter 25, Jahren, deren Einſtellung von der vorherigen Zuſtimmung des zuſtändigen Arbeitsamtes abhän⸗ gig iſt. Bekanntlich hatte die Anordnung über die Verteilung von Arbeitskräften vom 28. Auguſt 1934 ausdrücklich beſtimmt, daß die Einſtellung von Lehr⸗ lingen dem Zuſtimmungsverfahren nicht unterworfen ſei. Inzwiſchen haben ſich aber die Verhältniſſe im Arbeitseinſatz der Jugendlichen pöllig geändert. Aus der Maſſenarbeitsloſigkeit iſt ein zunehmen⸗ der Kräftemangel vornehmlich der Jugend⸗ lichen geworden. Wenn insgeſamt der Arbeitsein⸗ ſatz der Jugendlichen einer planmäßigen Lenkung bedarf, dann können hiervon die Lehrlinge allein nicht mehr ausgeſchloſſen bleiben. Wenn man bedenkt, daß in den nächſten zehn Jahren der jugendliche Nachwuchs um 1 Millionen zurück⸗ geht, dann wird die Notwendigkeit einer volkswirt⸗ ſchaftlich und ſtgatspolitiſch vernünftigen Steuerung der Lehrlingshaltung beſonders deutlich. Für dieſe ſchwierige Aufgabe ſchafft die neue Anordnung vom 1. März 1938 die erforderlichen Handhaben, indem ſie auch die Einſtellung der Lehrlinge, Praktikanten und Volontäre unter 25 Jahren von der vorherigen Zuſtimmung des zuständigen Arbeitsamtes ab⸗ hängig macht. Die neue Anordnung tritt am 4. April in Kraft. Dieſer Termin iſt gewählt worden, um nicht die Vorverhandlungen über die Lehrlingseinſtellung zum 1. April zu ſtören. * Die Anordnung zur Regelung des Ar⸗ beitseinſatzes in einzelnen Betrieben ermächtigt die Präſidenten der Landesarbeits⸗ ämter, einzelnen Betrieben durch ſchriftliche Ver⸗ fügung aufzuerlegen, Arbeitskräfte nur mit Zuſtim⸗ mung des für den Betrieb zuſtändigen Arbeitsamtes einzuſtellen. Die Auflage kann auf Arbeitskräfte be⸗ ſtimmter Berufe beſchränkt und die Zuſtimmung an Bedingungen geknüpft werden. Ausgangspunkt die⸗ ſer Anordnung iſt die Notwendigkeit, den Arbeitsein⸗ ſatz beſtimmter einzelner Betriebe umfaſſend regeln zut können, um einmal eine reibungsloſe Sicherſtel⸗ lung des Kräftebedarfs dieſer Betriebe zu gewähr⸗ leiſten Zum anderen ſoll durch die neue Anordnung die falſch geleitete Selbſthilfe einzel⸗ ner Belriebe grundſätzlich unterbunden werden, weil ſie ſich in der Regel in einer rückſichtsloſen Ab⸗ werbung bon guglifizierten Arbeitskräften aus an⸗ deren Bekkieben durch ungeſunde Lohnüberbistungen äußerk. e ee N Auf Lebenszeit die Betriebs ⸗ führerſchaft aberkannt Die DAß teilt mit: In Hildesheim hatte ſich vor dem Sozialen Ehren⸗ gericht ein Njähriger Bauunternehmer zu verant⸗ worten. Die Anklage warf ihm Ausnutzung der Ar⸗ beitskraft vor, da er für ſeine Geſolgſchaftsmitglie⸗ der die nach der Reichstarifordnung für das Bauge⸗ werbe vorgeſehenen Urlaub 8 a rlen nicht be⸗ eee, ührend der Arbeitszeit gewildert Kaninchen-„Jäger' wurden beſtraſt Wer wilde Kaninchen mit Stöcken totſchlägt oder ſie mit Schlingen fängt, verſtößt bekanntlich gegen das Jagdgeſetz, ganz abgeſehen davon, daß eine ſolche Barbarei beſonders ſtraſwürdig iſt. Kanin⸗ chen⸗„Jagd“ dieſer Art veranſtalteten während ihrer Arbeitszeit auf einem Fabrikgrundſtück des Mannheimer Hafengebietes die deswegen jetzt bor dem Einzelrichter ſtehenden Angeklagten J. M. und K.., beide aus Mannheim und 30 Jahre alt. Aus dem Fang der Tiere hatten ſie ein einträgliches Geſchäft gemacht, obwohl ſie in Arbeit ſtanden und eine Notlage nicht vorlag. Der Richter verhängte über die Angeklagten Strafen von acht Monaten bzw. 10 Wochen Gefängnis, ohne die Unterſuchungshaft anzurechnen. Verkommene Menſchen Von der Mannheimer Jugendſchutzkammer verurteilt Die Jugendſchutzktammer verhandelte am Mitt⸗ woch gegen den ſchon zweimal wegen Sittlichkeits⸗ verbrechens vorbeſtraften Jakob Hecker aus Mann⸗ heim⸗Feudenheim. Dieſer ſittlich völlig entartete Angeklagte bedeutet für die Jugend eine große Ge⸗ fahr. Aus den Vorſtrafakten wurde feſtgeſtellt, daß ex ſich an Mädchen und Knaben heranmachte, ſie zu Unzuchthandlungen verleitete und ſyſtema⸗ tiſch verdarb. Im Januar d. J. näherte er ſich wieder einem Schuljungen mit der Abſicht, ihn un⸗ ſittlicher Vorhaben gefügig zu machen. Der Junge verſprach am nächſten Tag zu kommen. Er berich⸗ tete ſein Erlebnis ſeinen Kameraden. Als der An⸗ geklagte den Jungen mit in die Wohnung nehmen wollte, verſtändigten deſſen Kameraden jedoch die Polizei, die dann den Angeklagten in Gewahrſam nahm und ins Gefängnis einlieferte. Auch die anderen Zeugen beſtätigten die Schilderungen des 15jährigen Trotz hartnäckigen Leugnens wurde H. überführt und zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Das Gericht war davon überzeugt, daß der Verurteilte eine große Ge⸗ fahr für die Jugend iſt und daß ſein ganzes Ver⸗ halten durch ſittliche Verkommenheit gelennzeich⸗ net ſei. Der 67jährige geiſtesſchwache Angeklagte Georg Schmitt aus Großſachſen hatte ſich wegen fortge⸗ ſetzten Sittlichkeitsverbrechens an minderjährigen— allerdings teilweiſe ſchon verdorbenen— Schulmäd⸗ chen zu verantworten. Die Jugendſchutzkammer diktierte dieſem Angeklagten unter Zubilligung mil⸗ dernder Umſtände eine Strafe von 1% Jahren Ge⸗ fängnis zu, abzüglich ſieben Wochen Haft. Es macht keinen Unterſchied, ob es ſich um pri⸗ vate oder öffentliche Betriebe handelt agegen fallen öffentliche Verwaltungen nicht unter die Anoronung. Unerheblich iſt es auch, ob es ſich im männliche oder weibliche Arbeitskräfte, ferner auch, ob es ſich um Arbeiter oder Ange⸗ ſtellte handelt. Auch Lehrlinge, Prakti⸗ kanten und Volontäre gehören zu den Arbeits⸗ kräften im Sinne dieſer Anordnung. Weil ſich aus praktiſchen Gründen eine zentrale Regelung verbot, iſt ie Befugnis zum Erlaß derartiger Verfügungen den Präſidenten der Landesarbeitsämter jeweils für ihren Amtsbereich übertragen worden. * Die letzte der neuen Anordnung über die Mel⸗ dung Schulentlaſſener ſucht durch Einfüh⸗ rung einer Meldepflicht der geſetzlichen Vertreter Schulentlaſſener einen Ueberblick über die Zahl der ſchulentlaſſenen Jugendlichen zu gewinnen, Heren Arbeitskraft noch nicht gebunden iſt. Es ſollen damit diejenigen Reſerven an Kräften feſtgeſtellt werden, die evtl. für einen zuſätzlichen Arbeitseinſatz noch mobiliſiert werden können, weil ſie ſich bisher nach ihrer Schulentlaſſung noch nicht als Arbeitskräfte be⸗ tätigt haben. Aus dieſem Grunde beſtimmt die An⸗ ordnung, daß Jugenbliche, die nach dem Jukrafttreten dieſer Auorduung das iſt der 14. März— von einer Volks⸗, Mittel- oder Höheren Schule abgehen, innerhalb zwei Wochen nach dem Abgang dem für * 2 ihren Wohnort zuständigen Arbeitsamt auf einem vorgeſchriebenen Formblatt zu melden ſind Die Verpflichtung zur Meldung bis ſpäteſtens zum 1. April beſteht auch für diejenigen Jugendlichen, die in der Zeit vom 1. Januar 1934 bis zum Inkraft⸗ treten dieſer Anordnung von einer Volks-, Mittel⸗ oder Höheren Schule abgegangen ſind und einer regelmäßigen arbeitsbuchpflichtigen Beſchäftigung noch nicht nachgehen oder ſich noch nicht in einer ord⸗ nungsmäßigen Berufe ildung befinden. Als Jugendliche im Sinne dieſer Anordnung gelten Perſonen, die das 21. Lebensjahr noch nicht voll⸗ endet haben. Der Wechſel innerhalb der angegebenen Schularten gilt nicht als Schulabgang und begrün⸗ det demgemäß keine Meldeverpflichtung. Meldepflich⸗ tg iſt oͤer geſetzliche Vertreter. Das Arbeitsamt kann das perſönliche Erſcheinen der unter dieſe Anordnung fallenden Jugendlichen beim Ar⸗ beitsamt anordnen. Wichtig iſt der Hinweis, daß die Anoröͤnung über die Meldung Schulentlaſſener zunächſt nur den zu⸗ vor dargelegten Ueberblick über mögliche Reſerveu an noch nicht gebundenen Arbeitskräften, vornehm⸗ lich der männlichen Jugendlichen, gewinnen will. Welche beſonderen arbeitseinſatzpolitiſchen Maßnah⸗ men notwendig werden, hängt ganz von dem Er⸗ gebnis der Meldungen ab. 8 N ſorgt und auch nicht geklebt hatte. hatte er einbehaltene Ferner Sogialverſicherungs⸗ beträge nicht abgeführt. In der Beweis⸗ aufnahme ergaben die Zeugenaussagen in vollem Umfang die Richtigkeit der vorgebrachten Anklage⸗ gründe. Es wurde ferner feſtgeſtellt, daß dieſer Bau⸗ unternehmer, der ſich Baumeiſter nannte, weder die Geſellen⸗ noch die Meiſterprüfung abgelegt, wohl aber eine Reihe von Vorſtrafen aufzuweiſen hatte. Auf Antrag des Reichstreuhänders der Arbeit des Gaues Südhannover⸗Braunſchweig als Anklage vertreter wurde dem aſozialen Bauunternehmer die Fähigkeit, Betriebsführer zu ſein, auf Lebens⸗ zeit abgeſprochen. ze 25 Jahre im Dienſt der Stadt Maunheim. Schlachthofdirektor Dr. Wilhelm Fries feierte am 10. März ſein 25jähriges Dienſtjubilaum. Herr Fries wurde am 8. März 1881 in Wertheim am Main ge⸗ boxen. Nach Abſolvierung des Gymnaſiums und Be⸗ endigung ſeiner Studien war er zuerſt als Aſſiſtent am Tierhygieniſchen Inſtitut Freiburg, dann als Be⸗ zirkstierarzt in Lahr, Mannheim und Boxberg tätig, bis er am 10. März 1913 als Direktor des Schlacht⸗ und Viehhofes in die Dienſte der Stadt Mannheim berufen wurde. a Verſorgungskaſſe badiſcher Aerzte in Manun⸗ heim. Die Reichsärztekammer in Berlin hat mit Anordnung vom 2. Februar die Verſorgungskaſſe für badiſche Aerzte, Sitz Mannheim, Körperſchaft des öffentlichen Rechts, mit der Reichsärztekammer, Aerztekammer Baden, vereinigt und gleichzeitig an⸗ geordnet, daß eine Liquidation nicht ſtattfindet und die Reichsärztekammer, Körperſchaft des öffentlichen Rechts, Sitz Mannheim, Rechtsnachfolgerin iſt. * Im Kunſthaus wird die Sonderausſtellung der Plaſtiken und Zeichnungen von Profeſſor Hermann Geibel(Darmſtadt), nur noch bis Samstag, den 12. März, einſchließlich gezeigt. Hinweiſe Das Mannheimer Gaſtſpiel von Lucienne Boyer, der berühmten franzöſiſchen Diſenſe und Sängerin, findet am 14. März im Muſenſaal ſtatt. Oiuie Blulte,. . 5 8 8 f 4 225 g ußkerne 8 ö + 8 2. 10. Ae„Backin! und der Zucker werden in eine Schüſſel gegeben a ½ Pacgchen Ot. Oetker's„Backin“ und miteinander vermengt. Dann fügt man die mit der fflülch nerg uirlten bier und das Backöl hinzu und vertührt alles gut. Den Leig füllt man in eine gefettete, mit PDapierfutter aus- ert gelegte faſten- oder Spri f 5 28 kenpfen Dr. Vetters Bac 9 KHaſten- oder pringform. Nach dem krzalten wird sitteemandel det Buchen mit Puderzucker beſtäubt. Backzeit: 40 inuten 5 bei guter ſllittelnitze. 5 Bus auelchneiden: NSDAP-Miffeilungen Hartetamtlichen Bekanntmachungen entnommen 2 2 2 Ortsgruppen der NSDAP 11.., 20 Uhr, Antreten ſämtlicher Po⸗ ie ſämtlicher und Warte der der Geſchö Wohlgelegen. litiſchen Leiter ſowie DA und NS Jungbuſch. Am 14. 3. f koßen Saal der„Lie⸗ dertafel“ ein 90 W abend der RS ſtatt. Der Zahlreiches Erſcheinen erwünſcht. 5 8 Waldhof. 13.., 10.30 Uhr, kreten ſämtliche Pol. Leiter und Dal F⸗Walter in Uniform(Dienſtbluſe) vor der Ge⸗ ſchäß elle, Sindſtraße 15, an. Rheinau. 13.., 10.30 Uhr, Walter und Warte der Gl NSS und die Rheinauer Vereine auf dem Karlsplatz zur Teilnahme rn der Heldengedenkfeier an. Vom Karls⸗ platz gemeinſamer Marſch nach dem Marktplatz. Die Feier wird ſo rechtzeitig beendet werden, daß die Uebertragung noch angehört werden kann. Feudenheim⸗Oſt. Zu der am Heldengedenkfeier treten ſämtliche Walter und Warte der Unterg der Partei ſowie ſämtli 10.20 Uhr vor der Geſchäf form ſoweit vorhanden, Zivil mit Armbinde. Ehrenzeichen ſind anzulegen. ⸗Frauenſchaft Wallſtadt. Der Erziehungskurſus beginnt am 15. 3, Anmeldungen werden noch entgegengenommen. Achtung, Abteilungsleiterinnen für Propaganda! 11.., 16 Uhr, Materialausgabe in L. 9, 7. Bei Verhinderung Vertretung ſchicken. Käfertal⸗Nord. 11.., 20.15 Uhr, Pflichtheimabend im Schwarzen Adler“. Frauenwerk iſt eingeladen. Es richt Kreisfrauenſchaftsleiterin Pan. Frau Drös. Abteilung Jugendgruppe Lindenhof. 11.., 20 Uhr, Heimabend im Dieſterwegſchube. Erſcheinen iſt unbedingte treten die Politiſchen Lei⸗ SA, HJ, JV, ter ſtattfindenden en Leiter, die „die Mitglieder und Verbände um ſtelle, Hauptſtraße 48, an. Uni⸗ Orden und Pflicht. * Gef. 11/171 Feudenheim. Am 12. 3. treten ſämtliche Kameradſchaften um 15 Uhr vor der Feudenheimſchule zur Altmaterialſammlung an. Es wird laut den bereits aus⸗ gegebenen Plänen geſammelt.— Am 13. 3. tritt die ganze Gefolgſchaft um 12.16 mit Torniſter(7,5 Kilo) zur Helden⸗ gedenkfeier bzw. zum Gepäckmarſch an. Die Beurlaubun⸗ gen ſind für dieſen Tag alle aufgehoben. Achtung, Fliegerunterbann! Betr.: Gepäckmarſch am Heldengedenktag 13. 3. Das Gepäck ändert ſich wie folgt: uſe A 2,5 Kilo, Stufe B 5 Kilo, Stufe C 7,5 Kilo. An⸗ n um 14.45 Uhr im Schloßhof. Dieſer Befehs gilt für Gef. 1, 2 und 7. B. Streiſendienſtgeſolgſchaft 171. Am 13. 3. tritt die ganze Gefolgſchaft mit Fahnen um.45 Uhr im Schlageterhaus au. Die Geſolgſchaft nimmt Ehreuformation der H an der Heldengedenkfeier im Schloßhof keil. BDM Den. Am 13..,.40 Uhr, Antreten in der Halle des Hallenbades. Ahnahme des Zielwanderns für das Leiſtungsabzeichen. 12.., 15 Uhr, kommen alle Mädel und Führerinnen, die Intereſſe daran haben, in die neue Jugendherberge. Abnahme des 25⸗Km.⸗Marſches. 13.., 13.30 Ahr, ab Jugendherberge. Kreisbauernſchaft Im Monat März führt die Kreisbauernſchaaft die nach⸗ ſtehend aufgeführten Filmveranſtaltungen durch: 21. 3. 20. Uhr, in Neckarau, Rednerin: Frau Bachmayer; 24. 3. 20 Uhr, in Ilvesheim, Reonerin: Frau Krauth; 26.., 20 Uhr, in Neckarhauſen, Rednerin: Frau Krauth; 28.., 20 Uhr, in Oberflockenbach, Rednerin: Frat Bachmayer 29.., 20 Uhr, in Rippenweier, Reduerin: Frau Krauth; 30.., 20 Uhr, in Ritſchweier, Reoͤnerin: Frau Bachmayer; Zur Vorführung gelangen die Filme: 1. Die Laudſrasz in der Erzeugungsſchlacht; 2. Schließung der Fettlücke. Kreiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 Berufserziehungswerk der DA Am 10. April wird ein Reichsleiſtungsſchreihen auf der Schreibmaſchine euls Gemeinſchaftsveranſtaltung der Deutſchen Arbeitsfront und der Deutſchen Stenografen⸗ boft durchgeführt. Die Teilnahme ſteht allen deutſchen Volksgenoſſen und ⸗genoſſinnen offen. Die Teilnahme⸗ bedingungen ſind in G1, 10 erhältlich. Die Teilnahme ſelbſt iſt koſtenlos. Anmeldungen haben 20. März in G 1, 10 zu erfolgen. Am Samstag, 26.., 15 lthr, findet in O 1, 10 die Prüſung für Geſchäftsſtenografen und Stenotypiſten in Abteilungen ab 120 Silben ſtatt. Diktitdauer 2 mals Minuten. Prüfungsgebühr 2 Mark, Schüler 1 Mark, arbeitsloſe Volksgenoſſen zahlen keine Prüfungsgebühr. e haben bis 20. März in G 1, 10 ſchriftlich zu erfolgen. ſchriftlich bis Oriswaltungen Humboldt. 11.., 20 Uhr, Beſprechung der Zellen⸗ walter; ab 21 Uhr Beſprechung der Fachſchaftswalter auf der Gsſchäftsſtelle, Lingſtraße Ma. NS„Kraft durch Freude“ Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub Wanderung am Sonntag, 13. März: Edenkoben— Ruine Scharfeneck— Ruine Meiſterſel— Landauer Hütte Edenkoben. Wanderzeit 6 bis 7 Stunden. Abfahrt Lud⸗ wigshafen ab.54 Uhr, Rückſohrt Edenkoben ab 20[thr. Verbilligte Fahrkarten zu 180% nur im Vorverkauf bet den Geſchäftsſtellen bis einſchließlich Freitag, 11 März. chtuug, Winterurlauber treffen ſich! Die Teilnehmer der Oc 1923 vom 13. bis 20. 2. 38 ins Walſertal(Kaugel⸗ wudhütte) treffen ſih am kommenden Samstag, 12.., 20.30 Uhr, im Bierkeller der Stadtſchänke. 2 Zum Winterſport in den Schwarzwald. Am kommenden 5 Sonntag, 13. März, Omnibusfahrt nach dem Ruheſtein, Abfahrt ab Paradeplotz.30 Uhr, Karten zu.—/ ſind erhältlich bei der Geſchäftsſtelle Plankenhof Ps und Omnꝛ⸗ busgeſellſchaft Klingler, 0 6, 5. Abfohrt ab Paradeplatz .30 Uhr, Rückkunft gegen 21 Uhr. g Achtung! Fahrzeiten der am Samstag ſtartenden Fahrten. Oß 1041 vom 13.—27. 3. Walſerkal, OF 1042 vom 13.—21. 3. Hallthurm, Oß 1043 vom 13. 20. 3. freuten(Allgäu), Oß 1044 vom 13. bis 20. 3. Mitten⸗ wald.— Sämtliche Fahrten gehen ib Waſſerturm am Samstag, 12. März, 18.30 Uhr. Späteſtens 18.15 Uhr an⸗ weſend ſein! Schier bündeln, Reiſegepäck möglichſt klein. Keine großen Koffer. nerſtauen. Die Zufahrtskoſten ſind mit 1,25 Mark je Hin⸗ und Rückfahrt direkt an den Fahrer zu bezohlen. 5 und docn laclæßs 200 f Zucker 4 Liter ſſlilch Puderzucker zum Beſtäuben. Nußkuchen in ñaſten- oder Springform. Die geriebenen lußkerne, der Zwieback, der Grieß, das 1 Deutſche Arbeitsfront Mundvorrat in beſonderer Taſche 415 „„ae a e err 17 1 Miliondie mussen tula lacken BILDER VON TAGE Erholungsheim für Dollarfürsten bei Salzburg Wien, im März. Ein Neuyorker Unternehmer hat vor kurzem das Schloß Ems lieb in der Nähe von Salzburg erworben, um es in ein Erholungsheim ganz beſonderer Art, das nur amertikaniſchen Millionären vorbehalten ſein ſoll, umzu⸗ wandeln. „Auch ein Millionär braucht einmal Ruhe und Er⸗ holung,“ erklärte der Neuyorker Hotelunternehmer, als er das hübſche alte Schloß Emslieb unweit von Salzburg und 47 Joch Land dazu erwarb. Und der „Laie“ wagt den ſchüchternen Einwurf, daß ſich ein Millionär doch ſo viel Urlaub und Ruhe leiſten könne wie er wolle. Aber man erntet nur einen vorwurfs⸗ vollen Blick für dieſe Bemerkung:„Haben Sie eine Ahnung, was für arme Teufel Dollarmillionäre ſind! Sie ſind nervös und ſchlafen ſchlecht, ſie haben keinen Appetit und keine Verdauung, ſie ſind Sklaven des Telephons und gehetzt von ihren eigenen Geſchäften, und ſelbſt wenn ſie an die Küſte von Florida fahren, ſpannen ſte nicht richtig aus, ſondern laſſen ſich, arme Opfer der Beſchäftigungspſychoſe, ihre Poſt nachſchik⸗ ken und telephonieren alle zwei Stunden mit ihrem Büro.“ Und dann erfährt man, was für ein eigenartiges, auf der Welt wohl ohne Beiſpiel daſtehendes Unter⸗ nehmen am Rande der romantiſchen Stadt Salzburg erſtehen wird. Es ſolllein Erholungsheim für Millionäre werden, in dem— man denkt ein wenig an Kellers„Ferien vom Ich“ dabei— Män⸗ ner, die das ganze Jahre über Gefangene ihres Geld⸗ ſacks ſind, einmal richtig Ruhe und Entſpannung finden. Und wie ſoll dieſe Erholung ausſehen? Millionäre müſſen ſich, wenn man Mr. Strongfort glauben darf, auf andere Weiſe erholen als gewöhn⸗ liche Sterbliche. Man muß ſie von der Telephon⸗ krankheit und Geſchäftspſychoſe heilen. Darum muß hier jeder Gaſt, mag er im Lexikon der Finanzma⸗ gnaten noch ſo eine wichtige Stelle einnehmen, erſt einmal ſeinen Namen ablegen. Er verwandelt ſich in irgendeinen Mr. Miller, Smith oder Jones, und damit ſind ſeine Verbindungen zu der Außenwelt für einige Zeit vollſtändig abgebrochen. Es wird nämlich in Emslieb auch nach vollendetem Umbau kein Te⸗ lephon geben, desgleichen iſt es den Kurgäſten ſtreng verboten, Briefe zu ſchreiben oder Börſenzeitungen zu leſen, Beſuche zu empfangen oder gar ihre Sekre⸗ tärinnen mitzubringen. Dazu muß ſich jeder ſchrift⸗ lich verpflichten, denn ſonſt nützt der ganze Aufent⸗ halt nichts.„Ruhe“ heißt die Medizin, mit der man die Dollarfürſten heilen will, und darum zwingt man ſie zu einer Eu ropareiſe, damit ſie möglichſt„weit vom Schuß“ ſind. Freilich ſieht dieſe Ruhe nicht ſo aus, daß die Herren den ganzen Tag im Liegeſtuhl ſchlummern. Mr. Strongfort verſichert, daß er im Gegenteil eine ganz ausgezeichnete Beſchäftigung für erholungs⸗ bedürftige Millionäre kenne, nämlich— Holz⸗ hacken. Das habe ſich ſeit langem als das beſte Mittel erwieſen, die falſche Lebensweiſe reicher Männer ein wenig auszugleichen. Im übrigen ſoll die ganze Lebensführung ſowohl hinſichtlich der Klei⸗ dung als auch der Ernährung ſo einfach wie möglich ſein. Mr Strongſort erklärt, es hätten ſich bereits für den Sommer 1938 dreißig Gäſte aus USA ange⸗ meldet, die von dem Plan begeiſtert ſeien. Die Be⸗ hörden von Salzburg bringen dem Projekt Strong⸗ forts großes Intereſſe entgegen, und Landeshaupt⸗ mann Dr. Rehrl hat kürzlich erklärt, daß Salzburg alles tun werde, um die Anonymität der Dollarmil⸗ lionäre nach Kräften zu wahren. So kann die„Kolo⸗ nie der namenloſen Millionäre“ ſchon in Bälde ihre Pforten öffnen. ener Anekdoten Ludwig XIII. war einſt über Land gereiſt und wurde vom Bürgermeiſter eines kleinen Städtchens empfangen, der ihn mit einer Anſprache begrüßte. Ein Miniſter glaubte, dem König einen Gefallen zu tun, wenn er die etwas in die Länge geratenen Aus⸗ führungen unterbräche. Er fragte deshalb den Red⸗ ner:„Was koſten eigentlich die Eſel in dieſer Ge⸗ gend? Sie ſind wohl ziemlich billig?“ Die anzügliche Unterbrechung ärgerte den Bürger⸗ meiſter. Nachdem er den Miniſter von oben bis unten abſchätzend betrachtet hatte, antwortete er: „Wenn ſie von Ihrer Größe ſind, koſten ſie zehn Daler das Stück.“ * Foſeph II. pflegte, anſtatt in ſeiner Gala⸗ kutſche zu reiſen, die beſcheidenere Kaleſche eines Herrn ſeines Gefolges zu benutzen. So traf es ſich, daß er, auf der Reiſe nach Lemberg, früher am Ziel an⸗ langte als die ſchwerfällige Suite, und, ſein Inko⸗ gnito wahrend, in einem Gaſthaus abſtieg, um ſich vor allen anderen Dingen zu raſieren. Die behäbige Wirtin, die von der nahen Ankunft des Kaiſers wußte, ſteckte den Kopf durch den Türſpalt und fragte: „Um Vergebung, Euer Gnaden, was haben's für a Dienſt beim gnädigen Herrn Kaiſer? San's a Offi⸗ zier? Sans a Kammerherr? San's a geheimer Kurier? Oder was ſan'?“ ſtören ließ, warf einen lächelnden Seitenblick auf den guten Geiſt des Hauſes und erwiderte:„Weder a Offizier, noch a Kammerherr, noch a geheimer Kurier! Aber ich raſter den Joſeph zuweilen!“ * Friedrich der Große beſuchte eines Tages bie Strafanſtalt in Spandau. Nachdem er die Ein⸗ Joſeph, der ſich nicht richtungen geprüft und vom Eſſen gekoſtet hatte, unterhielt er ſich mit den Gefangenen und fragte jeden einzelnen, was er verbrochen hätte. Alle be⸗ haupteten, völlig unſchuldig zu ſein und ſich zu Un⸗ recht in Haft zu befinden. Nur einer, ein junger friſcher Menſch gab zu, daß er ſeine Strafe vollauf verdiene, ja, daß ſie eigentlich ſogar zu gering für die unbeſonnenen Dummheiten ſei, die er begangen habe. Friedrich hörte ihm ruhig zu, dann fuhr er ihn an:„Was haſt du elender Schuft unter all den braven Leuten hier zu tun? Mach, daß du hinaus⸗ kommſt!“ Man kann ſich denken, wie ſchnell der funge Meuſch dem Befehl des Königs gehorchte und wie verblüfft die anderen Gefangenen waren. g Bei einer Truppenbeſichtkigung in Schleſien be⸗ fahl Friedrich der Große einem ſeiner Ge⸗ neräle, ihm während des Manövers einen jungen brauchbaren Offizier an die Seite zu geben. Der General kam dem Befehl des Königs unverzüglich nach. Der junge Offizier, der dem Monarchen bei⸗ gegeben wurde, machte indes in den erſten Tagen ſeines Dienſtes alles verkehrt. In ſeinem begreif⸗ lichen Aerger verfolgte ihn Friedrich einmal mit ſeinem Krückſtock. Der Leutnant aber entzog ſich, aufs äußerſte erſchrocken, dem König durch ſchleunige Flucht. Darüber noch mehr erzürnt, machte Friedrich dem General Vorwürfe, daß er ihm einen ſo gänzlich unbrauchbaren Menſchen ausgewählt habe.„Maje⸗ ſtät, es iſt mein beſter Offizier“, erwiderte der Ge⸗ neral,„aber der junge Mann hat kurz vor Antritt ſeines Dienſtes die Nachricht vom Tode ſeiner von ihm zärtlich geliebten Mutter erhalten, worüber er ganz außer ſich iſt. Dieſe Tatſache rührte Friedrich Mit klingendem Spiel auf Wache Zum erſtenmal in ſeiner Geſchichte übernohm das Worceſter⸗Regiment die Tower, die bisher von dem Garde⸗Grenadier⸗Regiment geſtellt wurde. England rüſtet zur Empire⸗Ausſtellung In Glasgow wird gegenwärtig die große Empire⸗ Ausſtellung aufgebaut. Der große Turm—„Empire Tower“— das Wahrzeichen der Ausſtellung, die am 3. Mai 1998 vom engliſchen König eröffnet wird, geht ſeiner Vollendung entgegen. (Preſſephoto, Zander⸗M.) Wache am Londoner (Weltbild, Zander⸗M.) Der neue amerikaniſche Botſchafter in London Exzellenz Joſeph P. Kennedy, der neue Botſchafter der Vereinigten Staaten in London, bei ſeiner Abfahrt zum Buckingham⸗Palaſt, in dem er dem engliſchen König ſein Beglaubigungsſchreibem über⸗ reichte. Links neben ihm der Marſchall des Diplo⸗ matiſchen Korps, Sir Sioͤney Clive. a(Weltbild, Zander⸗M.)] ſo, daß er den jungen Offizier ſogleich zu ſich befahl. Schweren Herzens erſchien der Leutnant vor ſeinem König. „Warum“, fragte Friedrich freundlich,„riß Er denn geſtern vor mir aus? Ich wollte Ihm ja nur ſagen, daß ich Ihn zum Hauptmann befördert habe!“ —:: p,, pe p pp pe pr pp“ pp pppd dd!!!:::: 1 X 1 8 X 7 Von Erich Paetzmann Bevor der Arzt und Bakteriologe Dr. Schnie⸗ wind ſeine Wohnung abſchloß, um für einige Monate einem ehrenvollen Ruf an das Seucheninſtitut in An⸗ kara zu folgen, hatte er noch eine kurze Ausſprache mit dem Hausmeiſter Bromeiſl. Sie endete damit, daß Herr Bromeifl unter der Beteuerung, ſoviel wär ihm gar nicht recht, einen gewiſſen, angenehm gerun⸗ deten Betrag einſtrich, dem Herrn Doktor vielmals gute Reiſe wünſchte und ſich dann mit einem Draht⸗ käfig an jeder Hand hinab in ſeine Wohnung begab. Herr Bromeifl hatte einen herben und immerwäh⸗ renden Kleinkrieg mit den Mietparteien gehärteten Charakters. Aber ganz unten in der Tiefe ſeines Gemütes hatte er ſich noch ein paar mildere Gefühle aufbewahrt, darunter auch die Liebe zu der unſchuldi⸗ gen Kreatur. Er ſetzte alſo die beiden Käfige ſo ſanft wie mög⸗ lich auf den Küchentiſch, zog ſich einen Stuhl heran. und ſtarrte nun erſtmal eine Zeitlang andächtig und ſtaunend durch die Stäbe, als wenn dahinter ſehr ſeltſame exotiſche Wundertiere umherliefen und keine gewöhnlichen Meerſchweinchen. Nach einem Tage war erſtmal die dringendſte Neugier geſtillt, und Herr Bromeiſl trug die Meer⸗ ſchweinchen aus der Küche in die Hinterſtube, in der ſie nun ihr bleibendes Quartier haben ſollten. Sie rannten in der neuen Umgebung zunächſt ein bißchen aufgeregt in ihren Käfigen umher und ſtießen ſich die Naſen an den Stäben, was Herrn Bromeifl auf den Einfall brachte, einen alten, großen und ſehr geräumigen Vogelbauer vom Speicher zu holen und für die Gefangenen herzurichten. Er ſtattete ihn auch mit einem gewiſſen Komfort aus, zwei Lagerſtätten in den Ecken, gut mit Werg und Wolle ausgepolſtert, einigen Laufplanken und einer Wippe in der Mitte. Dann ging die feierliche Ueberſtedlung vor ſich, und Herr Bromeifl wurde auch ſeine letzte Sorge los, denn die beiden Artgenoſſen zeigten keinerlei feind⸗ ſelige Gefühle gegeneinander, ſondern berochen ſich gegenſeitig mit großem Freimut und dem freundlich⸗ ſten Intereſſe. So war eine Weile alles in der ſchönſten Ord⸗ nung. Bis eines ſonderbaren Tages Herr Bromeiſl feſtſtellen mußte, daß ſich die Zahl der Pfleglinge verdreifacht hatte. Er betrachtete die Neuankömm⸗ linge zuerſt mit etwas ſäuerlicher Miene, aber dann ließ er ſie in Gottes Namen wachſen und gedeihen, was ſie denn auch mit großem Eifer taten. Leider zeigte ſich ſchon nach kurzer Friſt, daß die Jungen neben den erlaubten Raſſeeigenarten der El⸗ tern, wie zum Beiſpiel einer unentwegten Freßluſt, auch deren böſen Geiſt der Arterhaltung ererbt hatten. Das wurde Herrn Bromeiſl doch etwas zu bunt. Er ging alſo, während in der Hinterſtube ſich eine dritte Generation anſchickte, in dieſe Welt der Er⸗ ſcheinungen zu treten, mit ſtarken Schritten an ſei⸗ nen Schreibſekretär, legte ſich einen ſauberen Bogen zurecht und ſchrieb: „Geehrter Herr Doktor! Frage hiermit höflichſt an, ob ich welche tot⸗ machen darf. Wenn ja, iſt das egal? Weiß näm⸗ lich nicht mehr, welche Ihre waren. Sind ſchon drei⸗ zehn Stück im ganzen, aber eins kümmert, hoffe aber, ich krieg es noch durch. Bitte gleich Antwort! Indem ich dies ſchreibe, ſind ſie ſchon wieder dabei und vermehren ſich. Achtungsvoll Bromeiſl.“ Als Ort ſchrieb er unter die Adreſſe:„Angara (Afrika) Baktriologiſches Inſtitut“. Dann klebte er den Umſchlag zu und trug das Ganze an den Kaſten. e Nach drei Wochen kam der Brief als unbeſtell⸗ bar zurück und trug hinter Angara ein großes Frage⸗ zeichen. Auf der Auskunftsſtelle der Poſt, an die er ſich wandte, beſtätigte man ihm auch, daß es in Afrika kein Angara, wohl aber ein Angola gäbe Bromeiſl ſteckte alſo den Brief in einen friſchen Umſchlag, ſchrieb Angola darauf und ſchickte ihn zum zweiten Male in die Welt. Diesmal dauerte es ſogar ſieben Wochen, bis er ihn zurückerhielt. Aber dafür war auch der Umſchlag über und über verziert mit Vermerken und Stem⸗ peln und durchſtrichenen Ortsnamen, wie Moſſame⸗ des, Lubango, Sao Paulo de Loanda und anderen. Bromeiſl ſchloß dieſes Dokument ausländiſcher Poſtverwirrung in ſeinen Sekretär, begab ſich auf den Hof und begann dort aus vier Brettern ein läng⸗ liches Geſtell zu zimmern and an der Innenſeite mit einem dünnen Drahtgeflecht zu verkleiden. Die Idee hierzu war ihm in einer der letzten Nächte ge⸗ kommen, als er längere Zeit ſchlaflos lag. Und dann war eines Tages auch der Herr Doktor Schniewind wieder im Lande. Er ſah ſehr geſund und braun aus, ſchüttelte Bromeiſl die Hand und ſagte in ſichtlich guter Laune, hoffentlich hätten die kleinen Beſtien die Trennung ebenſo gut überſtanden wie er ſelber, und wenn Bromeiſl für einen Mo⸗ ment Zeit hätte, könnte er ſie ja gleich nach oben bringen, vielleicht erſtmal in das Badezimmer. Herr Bromeiſl brauchte jedoch weit mehr als einen Moment Zeit dazu. Während der Herr Doktor in ſeinem Arbeitszimmer ſaß und die angehäufte Poſt durchſah, ſtieg er unabläſſig die Treppe auf und ab und leerte den Inhalt ſeiner Taſchen in dem Ba⸗ dezimmer aus, nachdem er noch vorſorglich den Ein⸗ Heute 5. Musikalische Feierstunde Es spielt das Saarpfalz-Orchester unter Lei- tung von Generalmusikdirektor Professor Ernst Boeh ez ferner Siegfried Borries, 1. Konzert- meister der Berliner Philharmonie.(20.15 Uhr? Nibelungensaal.) gang mit einem von des Doktors Koffern verbarri⸗ kadiert hatte. Als er zum zwölften Male über den Korridor zum Badezimmer ſchritt, trat der Doktor aus ſeiner Türe. „He Bromeiſl, Menſchenskind, plagt Sie der Teu⸗ fel? Was iſt denn das hier?“ „Was dös is? Ihre Meerſchweinchen ſan dös. Aber i bün a ſchon gar damit, ſan bloß vieranfuffz'.“ „Was? Bloß?— Bromeifl, bloß vierundfünfzig Stück?“ 5 „Ja, mehr ſans würkli net,“ ſagte Bromeiſl in al⸗ ler Unſchuld,„aber laſſens nur, Herr Doktor, wie ich die Lueders kenn, hamm mer morgen in der Früh das fünfte Dutzend a komplett.“ eee eee. Theater und Mufſik in Heidelberg Heidelberg, im März. Heidelberg, wo Hebbel 1836 den Sommer ver⸗ brachte, rüſtet zur Hebbel⸗Feſtwoche(15.—18. März) mit der Nibelungentrilogie an zwei Abenden. Bereits konnten beide Siegfriedteile, ge⸗ ſchickt für einen Abend gekürzt, ſich den erſten Erfolg holen in Intendant Kurt Erlichs Regie, der einen prächtigen Siegfried als Gaſt gewann: Jochen Poel⸗ zig vom Heſſiſchen Landestheater, das für den zwei⸗ ten Abend(Kriemhilds Rache) Max Nemetz bei⸗ ſteuert. ö. 5 Im Städtiſchen Sinfoniekonzert errang Hugo Kolberg, der Konzertmeiſter der Berliner Philharmoniker ſich und dem Tſchaikowſky⸗Konzert brauſenden Beifall durch ſeelenvollen Geſang auf der Geige nicht minder als durch blendende Technik. Er gab Bachs Gapotte aus den Soloſonaten zu. Generalmuſikdirektor K. Overhoff ſetzte ſich er⸗ folgreich für Wolfgang Fortners„Sinfonia Con⸗ certante“ ein und ſicherte der 4. Sinſonie von Brahms den eigenartigen Zauber, den der ſpät⸗ romantiſche Meiſter ſeiner letzten Sinfonie mitzu⸗ geben wußte. 5 . Friedrich Baſer. Eichendorff romantiſches Luſtſpiel Die Freier“ gelangt zur Feier des Eichendorff⸗Jahres 1938 in der Neu⸗ bearbeitung von Ernſt Leopold Stahl⸗München mit der Kammermuſik von Ceſar Bresgen⸗München Mitte März am Preußiſchen Staatstheater in Kaſſel zur Erſtaufffth⸗ rung. Als erſte Stadt im Heimatland des Dichters folgt unmittelbar darauf das Grenzlandtheater in Ratibor en Oberſchleſten, auf deſſen Schloß Lubowitz Eichendorff bekanntlich geboren iſt. 1 6. Seite/ Nummer 116 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Freitag, 11. März 1938 — Im fücsſerbiſchen Dorfe Erbja ſchwebte zwiſchen den Familien Orlovitſch und Bauk ſeit Jahren eine Blutrache. Die Familie Bauk wollte vor vier Jah⸗ ren eine Tochter verheiraten und Steſan Orlovitſch hatte um das Mädchen angehalten, war jedoch von deſſen Vater in beleidigender Weiſe abgewieſen wor⸗ den. Die Orlovitſch erklärten darauf, die ihnen an⸗ getane Schmach durch Blutrache ſühnen zu müſſen. Stefan Orlovitſch lauerte bereits eine Woche ſpäter gemeinſam mit ſeinem Bruder Jliſa dem alten Stefan Bauk, dem Großvater des Mädchens, auf. Es kam zum Kampf und Stefan Bauk blieb tot am Platz, während Stefan Orlovitſch ſchwer verwundet worden war. Er wurde nach ſeiner Geneſung zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt und kam vor eint⸗ gen Monaten nach Verbüßung ſeiner Strafe wieder nach Hauſe. Dort hatte inzwiſchen die Blutrache von beiden Familien ſchwere Opfer gefordert. Als die Bauks hörten, daß Stefan Orlovitſch wieder frei ſei, trafen ſie alle Anſtalten, um durch ſeinen Tod das Blut ihres Großvaters zu rächen. Stefan Orlovitſch war aber in ſeiner Kerkerzelle zur Einſicht gekom⸗ men, daß dieſe gegenſeitige Zerfleiſchung ein Wider⸗ ſinn ſei. Er bat einflußreiche Nachbarn, die Ver⸗ mittlung zwiſchen den beiden Familien zu ütber⸗ nehmen. Darauf trat das„Gericht der guten Men⸗ ſchen“ zuſammen, wie es die alten Ueberlieſerungen vorſchreiben. Jede Familie machte 24 Vertrauens⸗ perſonen namhaft und dieſe vereinbarten zunächſt einen Wafſenſtillſtand zwiſchen den Todfeinden für die Dauer von fünf Monaten. Endlich hatte man ſich über alles geeinigt und dieſer Tage iſt der Frieden endgültig geſchloſſen worden. Das geſchah unter folgenden Formen: Am frühen Morgen zogen alle Angehörigen der Familie Orlovitſch, Männer und Frauen, in Begleitung von 100 Freunden, die Zeu⸗ gen ſein ſollten, zur Kirche. Dann kamen auch die Mitglieder der Familie Bauk, ebenfalls in Beglei⸗ tung von 100 Freunden. Hierauf trat der Vorſitzende des„Gerichts der guten Menſchen“, Preörag Kova⸗ cevitſch, vor das Kirchentor und verlas das Urteil. Es begann mit der Anrufung Gottes, der den Frie⸗ den unter den Menſchen wünſcht, und fuhr dann fort: „Heute iſt in der Kirche das Gericht der guten Men⸗ ſchen zuſammengetreten, um die Blutrache zwiſchen den Familien Orlovitſch und Bauk beizulegen. Nach⸗ dem wir Gott gebeten haben, daß er uns zu einem guten und gerechten Urteil verhelſe, haben wir er⸗ kannt, daß der Haß und Kampf der Familien Or⸗ lopitſch und Bauk gegeneinander, durch den ſchon viel Blut gefloſſen iſt, unnötig iſt, denn wir konn⸗ ten in ihm nicht den Willen Gottes erkennen. Wir haben daher beſchloſſen, daß Mirko Bauk, der Sohn des erſchoſſenen Stefan Bauk, dem Stefan Oxloyitſch den Toß ſeines Vaters verzeiht. Er ſoll mit Hilfe Gottes und des heil. Johann Frieden ſchließen mit der Familie Orlovitſch. Dies hat ſo zu geſchehen, daß die Familie Orlovitſch mit ihren 100 Zeugen die Familie Bauk mit deren 100 Zeugen zum Altar in die Kirche geleitet“ Die Orlovitſch werden dabel beine Flinten tragen. Dort wird Stefan Orlopitſch dem Mirko Bauk und ſein Bruder Flija dem Vaſſilo Bauk(dem Bruder des Mirko) den Bruderkuß ge⸗ ben. Das erſte Kind, das im Hauſe Orlopitſch ge⸗ boren wird, erhält einen Taufpaten aus der Familie Bauk.“ Das Urteil wurde von beiden Familien ſo⸗ fort ausgeführt. Dann fand vor der Kirche ein großes Feſteſſen ſtatt, an dem 300 Perſonen teil⸗ nahmen, Ein Mitglied des Gerichts brachte einen Trinkſpruch aus, in dem er den Wunſch ausſprach, daß„auch andere bis aufs Blut verfeindete Fami⸗ lien auf die Familien Orlovitſch und Bauk blicken mögen“. * Die Londoner Strafkammer verhängte eine längere Freiheitsſtrafe gegen einen international be⸗ kannten Hochſtapler, William Henri Billil Quilllam, der bei der Polizei unter dem Spitznamen„König der Riviera“ bekannt iſt. Onilliam übte in England den Beruf eines Rechtsanwalts und Notars aus. Er fühlte jedoch das Zeug zum Finanzgenie in ſich und gründete im Jahre 1919 eine„Geſellſchaft zur Förderung des Fiſchverbrauchs“. Auf Grund einer großzügigen Werbekampagne fanden ſich 6000 In⸗ tereſſenten bereit, insgeſamt 2 Mill. Pfund Ster⸗ king in die Geſellſchaft zu inveſtieren. Nach kurzem Beſtehen wurde der Konkurs über die Geſellſchaft verhängt, die an ungedeckten Verpflichtungen 1 Mill. Pfund Sterling zurückließ. Als der Schlußſtrich unter die„Geſellſchaft zur Förderung des Fiſchver⸗ brauchs“ gezogen wurde, weilte Quilliam längſt an der Riviera. Bei einem Ausflug in der Nähe von Nizza entdeckte er auf einem benachbarten Hügel Marmor⸗ und Ouyx⸗Vorkommen, die er mit Hilfe einer„Ausbeutungs⸗Geſellſchaft“ fördern wollte. Schließlich blieb er aber der einzige„Ausbeuter“. Er kaufte Sumpfland, das er auf Koſten einer neuen Geſellſchaft in einen vornehmen Ausflugs⸗ ort umwandelte. Grundſtücksſpekulationen brachten ihm ein Rieſenvermögen ein, das er jedoch verlor, als er vergeblich verſuchte, aus Bouches⸗du⸗Loup, einem abgelegenen Dorf zwiſchen Nizza und An⸗ ties, ein neues Riviera⸗Paradies für die„große Welt“ zu erſchließen. Aus Venedig importierte er echte Gondeln, engagierte die bekannteſten Künſtler und zog ein rieſiges Unternehmen auf. Quilliam, der„König der Riviera“, verließ„ſein Reich“ bei Nacht und Nebel. In der Folge betätigte er ſich im Waffenſchmuggel nach Südamerika und ſpäter ge⸗ meinſam mit einem 38jährigen Aegypler und einem weiteren Komplicen mit Darlehensſchwindel. Seine „Firma“ ließ Tauſende von Runoſchreiben nach Pa⸗ läſtina, Indien, Kanada, Amerika und Südafrika hinausgehen, in denen Anleihen in Höhe von 5000 Pfund Sterling bis 500 000 Pfund Sterling in Aus⸗ ſicht geſtellt wurden. Die„Firma“, die ein winziges Kontor in der City unterhielt, nahm W 000 Pfund Sterling an„Gebühren“ ein, ohne daß jedoch auch nur ein einziges Darlehen vermittelt worden wäre. Quilliam, der ſieben Sprachen ſpricht, iſt der Sohn eines Araber⸗Scheichs, deſſen Rechtsanwaltslaufbahn in London ebenfalls damit geendet hatte, daß er ſich Betrügereien hatte zuſchulden kommen laſſen. * — Ein dickes Paket mit Brieſen und Poſtkaxten befand ſich bei den Akten des 46 Jahre alten Fried⸗ rich Schindowſki, der ſich heute vor dem Berliner Schöffengericht wegen Heiratsſchwindels verantwor⸗ ten mußte. Es war die Korreſpondenz, die der Am⸗ geklagte mit der Rjährigen Frau Sch. geführt hatte. der Vorſitzende verlas einige Stichpro en daraus: „Liebes Linchen, bitte ſchicke mir Geld.“ Dieſe Wen⸗ dung kehrt in jedem einzelnen Schreiben wieder.„Ich muß mich beſtrahlen laſſen, liebes Linchen“, ſo hieß es weiter u..,„ſchicke mir doch bitte 50 Mark, und vergiß die Zigaretten auch nicht.“—„Die Beſtrah⸗ lung erfolgte wohl abends in der Kneipe“, warf der Vorſitzende ein. Der Angeklagte mußte das zugeben. Es ging dem Angeklagten aber nicht ſchlecht bet dem Faulenzerleben, das er führte, denn neben Frau Sch., die ihn ſtändig mit Geld verfah, unterhielt er auch noch Beziehungen zu einer 51 Jahre alten Witwe W. in, Byſtz, bei der er wohnte und die 11 ſein lelb⸗ liches Wohl ſorgte. Im Laufe der Jahre— der Angeklagte kannte Frau Sch. ſeit 1939— brachte er es fertig, ſein leichtgläubiges Opfer um ihr geſamtes Vermögen in Höhe von 10000 Mark zu bringen. Frau Sch, die bisher von ihrer Rente und ihren Zinſen beſcheiden gelebt hatte, holte einen Hundert⸗ markſchein nach dem anderen von der Bank und hän⸗ digte ihn ihrem„Bräutigam“ aus. Zuletzt, als ſie ſelbſt nichts mehr hatte, machte ſie ſogar Schulden ſeinetwegen, die ſie heute noch abzahlen muß.—„Du kannſt beruhigt ſein, wenn wir erſt verhetratet ſind, dann arbeite ich ja für Dich und bringe das Geld ſchon wieder zuſammen“, mit dieſen Worten be⸗ ſchwichtigte der Gauner die Frau, der langſam doch Bedenken kamen. Als Sch. ſie ſchließlich gänzlich aus⸗ geplündert hatte und ſich von ihr zurückziehen wollte, erſtattete ſte— wenn auch ſchweren Herzens, wie ſie ſägte— Anzeige gegen den Schwindler. Der bisher unbeſtrafte Angeklagte wurde wegen Betruges zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. O uuu ui uu dun Vier Kinder verbrannt dnb. Paris, 10. März. In Zabern ſind vier Kinder im Alter von drei bis ſieben Jahren, die von der Mutter, als ſie einkaufen ging, unbewacht in der Küche zurückgelaf⸗ ſen worden waren, verbrannt. Die Kinder haben auſcheinend mit Streich⸗ hölzern geſpielt, und die Nachbarn bemerkten den Brand erſt, als keine Rettung mehr möglich war. Dorfbrände in Polen dnb. Warſchau, 10. März. Mehrere Dörſer in Mittel⸗ und Oſtpolen wurden von Feuersbrüuſten heimgeſucht, die infolge ſtarken Sturmes ungeheueren Schaden aurichteten. In der Nähe von Kielce braunten in kurzer Zeit, beuor überhaupt noch Abwehrmaßnahmen getroffen werden konnten, 17 Wirtſchaften mit viel Vieh nieder. In den Flammen kamen auch zwei Kinder eines Bauern ums Leben. Ein ähnliches Schickſal widerfſuhr dem Dorf Uchrynowo Gorne bei Stanislau in Oſtgalizien, wo trotz des ſchnellen Eingreiſens ſämtlicher Feuerlöſch⸗ züge aus Stauislau 30 Wirtſchaſten mit dem meiſten lebenden Inventar eingeäſchert wurden. In dem Dorf Cimocha bei Bialyſtok brannten 31 Wirtſchaften nieder. Dreifacher Mörder begeht Selbstmord dnb. Belgrad, 11. März. Der Bauer Zdravoko Oruſchewitſch aus dem Dorf Leikowaz bei Belgrad, der als gewalttätiger Menſch bekannt war, hatte ein Verhältnis mit einer verheirateten Frau, das aber von ihr gelöſt wurde. Am Donnerstag ſuchte Oruſche⸗ witſch ſeine Geliebte wieder auf. Als ſie ſich wei⸗ gerte, wieder zu ihm zu ziehen, erſtach er ſie. Die 184 804 384 Ke? FAA fruente hinzukommende fünfjährige Tochter der Frau brachte er gleichfalls um. Auf dem Nachhauſeweg traf er ihren Mann, mit dem er Streit anfing und ihn dann erſchlug. Darauf brachte er ſich ſelbſt lebensgefährliche Verletzungen bei, denen er nach zwei Stunden erlag. Däniſches Mililärflugzeug abgeſtürzt anb Kopenhagen, 10. März. Während nächtlicher Manöver über der Koege⸗ Bucht iſt ein däniſches Militärflug zeug aus bisher unbekannter Urſache abgeſtürz t. Die beiden Inſaſſen, ein Unterleutnant und ein Sergeant, kamen dabei ums Leben. Die Leichen der beiden Flieger konnten noch nicht geborgen werden. CTCCCCãſͥã6 ͤðͤ2/ã ͤdddddddddGßãã vwdddGGßßßGſã ä ãddddßGdGßGwGßGß(0oo(0oc0ocGcGcGpcbcGcGcGcpcöocobbcbcpopfcpcpccccbPpbbfP(bTTTTTbe — Das erſte Schiff, das Ende des vergangenen Jahres von Eingeborenen nördlich von Melville in Auſtralien überfallen wurde, war der Logger„San⸗ tarem“. Der Kapitän hatte eine Barkaſſe mit vier Mann an Land geſchickt, um Waſſer zu holen. Steb⸗ zig Meter von der Küſte entfernt, wurden die Leute überfallen. Zwei Mann erlitten den Tod, die an⸗ deren retteten ſich, ſchwer verwundet, an Bord. Etnen Monat ſpäter wurde neuerdings ein Schiff in der Melville⸗Bay überfallen, diesmal ein Segler. Ein Mann wurde ermordet, der Kapitän und der Steuer⸗ mann verwundet. Innerhalb von ſechs Wochen wur⸗ den in der Gegend nicht weniger als achtzehn Schiffe überfallen und dabei öͤreiundoͤreißig Mann getötet und dreiundzwanzig verwundet. Eines Tages er⸗ ſchien ein bewaffneter Küſtendampfer in der Gegend. Um die Eingeborenen zu einem Angriff zu verlei⸗ ten, war er mit Hilfe von Segelleinen und eines Hilfsmaſtes in einen Logger verwandelt worden. Man ging am Abend ganz nahe der Küſte vor An⸗ ker. Wache war keine zu ſehen. Aber alle Mann lagen, zum Kampfe bereit, hinter der Reling. Um zwei Uhr früh näherten ſich drei Einbaumboote dem Schiff. Zehn Eingeborene erkletterten raſch die Re⸗ ling und— wurden faſt augenblicklich angehalten und gefeſſelt. Die Boote wollten fliehen, als aber die Maſchinengewehre das Feuer eröffneten und zwei Scheinwerfer die Bucht taghell beleuchteten, er⸗ gaben ſie ſich. Insgeſamt fing man vierzig Einge⸗ borene. Man nahm auch den Führer dieſer Bande gefangen, einen Weißen, der eine alte Matroſen⸗ uniform trug. Erſt am Morgen ſah man erſtaunt, daß er— eine Frau war. Eine weiße Frau. Die Piratin war ſechsunddreißig Jahre alt und hieß, wie ſie angab, Dorothy Penn. Vor dem Seegericht in Thursday gab ſie ſpäter folgendes an:„Ich war die Frau des Schiffers Henry Penn. Wir waren ein Jahr verheiratet, als mein Mann mit ſeinem Logger an die Oſtküfte Auſtraliens fuhr. Er forderte mich auf, mitzukommen, und ich fuhr mit ihm. In der Melville⸗Bay landeten wir und ich ſchlief am Strand ein. Als ich erwachte, war der Logger ver⸗ ſchwunden. Mein Mann und die Leute der Beſat⸗ zung hatten mich rückſichtslos ausgeſetzt. Mein Mann wollte mich auf dieſe Weiſe loswerden. Ich lebte von Fiſchen, oͤie ich roh aß, und von Früchten. Dann fanden mich Wilde und nahmen mich mit ſich. Sie behandelten mich gut und ich lehrte ſie und ihre Frauen eine Menge nützlicher Dinge. Da ich als ehemalige Pflegerin auch mit der Heilung von Krankheiten Beſcheid wußte, ſtand ich bald in hohem Anſehen und ſie ernannten mich zu ihrer„Königin“. Ich war mit meinem Los zufrieden, aber feſt ent⸗ ſchloſſen, mich an jedem weißen Seemann zu rächen. So überreoͤete ich die Leute, unter meiner Führung Schifſe zu überfallen, und ſie, die ja unwiſſend ſind, folgten mir. Ich bereue meine Tal nicht. Ich bitte, die Eingeborenen nicht zu beſtrafen, ſie ſind un⸗ ſchuldig.“ Man ließ die Wilden frei. Dorothy Penn, die„Piratenkönigin von Melville“, wurde auf Le⸗ bensdauer in eine Strafkolonie geſchickt. 4 — Wer hätte gedacht, daß Stan Laurel, die brol⸗ ng kleinere Hälfte des berühmten amerikaniſchen Filmfpmikexpagres Laurel und Hardy, in ſeine Pribafkeben alles andere iſt, als der eee Aüngſthaſe, als den wir ihn auf der Leinwand ſehen. Man nennt ihn vielmehr in ſeinem Privatleben ſcherzhaft den„Heinrich VIII. von Hollywood“, denn er hat ſich ſoeben von ſeiner fünften Ehefrau ſchei⸗ den laſſen, um zum ſechſtenmal zu heiraten. Und alle fünf Exgattinnen haben ſich bitter darüber be⸗ klagt, daß Stan Laurel ein Caſanova ſei, der ſich entweder als Schürzenjäger oder als launenhafter Haustyrann betätige. Niemand würde ihm auf Grund ſeiner Rollen, die er ſpiele, ſolche Schand⸗ taten zutrauen, aber man müſſe ihn einmal gehei⸗ vatet haben, um zu erkennen, wie ſehr ſich das Be⸗ rufsleben vom Privatleben unterſcheiden könne. Laurels fünfte Frau, die ruſſiſche Sängerin Vera Jvanova Shuvalova, mußte ihren Gatten gar wegen böswilligen Verlaſſens vor Gericht zitieren, wobei ſie erklärte, daß Laurel, wenn er in der Epoche Hein⸗ rich VIII. gelebt hätte, ſicherlich all ſeine Ehefrauen hätte köpfen laſſen. Copyright e Hlrtn Tre 12. H O M AN „Helga!“ ſagte ſie.„Helga Burghardt.“ a Vor ihnen ſtand ein Mädchen mit nacktem Rücken, zwei, drei Leberflecke befanden ſich darauf und eine kleine Warze, und ſie ſahen dieſen Rücken ſo dicht vor ſich, daß ſie ihn betrachten konnten wie eine Land⸗ karte. Er blickte nur flüchtig hin und unintereſſiert, aber die Eindringlichkeit, mit welcher Helga die fremde Haut beobachtete, brachte ſeine Gedanken auf die Gedanken, die ſie haben mochte. „Jetzt möchteſt du vor einem Spiegel ſtehen“, ſagte er mit einem raſchen Lachen,„vor einem ſolchen drei⸗ tetligen, wie du ihn vielleicht zu Hauſe haſt, und da möchteſt du nachſehen, ob deine Haut hübſcher iſt—“ Sie ſchluckte etwas. Es war das erſtemal, daß ſte verwirrt war, ertappt, verblüfft, harmlos wie eir Schulmädel. a Er fühlte ſich als Sieger, und griff nach ihrem Handgelenk, und als ſie ihm die Finger fortnahm, küßte er ſie auf die Schulter, aus einer raſchen Aufwallung des Augenblicks heraus. Was konnte es Einfacheres geben, ſchon in ſehr alten Operetten wurden ſolche Handlungen beſungen— 4 Es lam ihm vor, als ſchwirrten kleine, aufgeregte Strome durch ihre Gedanken, aber dann blickte ſte fort und tat, als habe ſie nicht bemerkt, was er ge⸗ tan. Das war klug von ihr, dachte er, und fühlte ſich beluſtigt von der Vorſtellung, weiter zu gehen, bis zu jenem Punkt, an dem enden und ſie wieder Proteſt erheben würde. Sie ſtand auf, aber er wich nicht von ihrer Seite, Treppen ſanken vor ihnen talwärts und erhoben ſich wieder wie kleine Mittelgebirge; ſte gingen 5 und ab, und er blieb immer dicht bel ihr. Sie hatte 15 daran gewöhnt, ihn neben ſich zu haben, und wahr⸗ * ihre gleichgültige Haltung ſcheinlich den Verſuch, ihn abzuſchütteln, als nutzlos erkannt. N Klaus Duwenſee und Helga fingen beim Tan⸗ zen hier und dort ein zärtliches Wort auf, es wehte an ihnen vorüber wie Sommerwind. Die bunte Freude ließ Gedanken und Entſchlüſſe raſch heran⸗ reifen. Auf den Treppen und Korridoren trafen ſich ote Melodien aus den verſchiedenen Sälen zu ein⸗ helligem Streit, ein verknäultes komiſches Tanz⸗ geräuſch. „Ich möchte nach Haus!“ ſagte das Mädchen Helga plötzlich. Er preßte ſie mitten im Tanz, vielleicht gezwun⸗ gen, durch die Raumenge, etwas feſter an ſich, „Draußen iſt eine Januarnacht— und es iſt Regen“, ſagte er, in einem Tonfall, als berichte er ein böſes Märchen.„Hier iſt es ſehr ſchön warm, Helga, und jetzt werden wir in die Hölle gehen Der bunte, freundlich gewundene Flitterdrache, dort auf die Wand gezaubert, wo ſie ſich zuerſt be⸗ gegnet waren, lächelte ihnen mit ironiſcher Herzlich⸗ keit zu, als wünſche er ihnen alles Gute 8 Als Renate die leiſe lärmende Tür hinter ſich zugezogen hatte— alle Türen im Haus Morgen⸗ frieden hatten ein winziges, unangenehmes Geräuſch — ſchien ihr, als verſchiebe ſich ſekundenlang die ganze Welt, wie in einem Trickfilm. Aber dann war alles wieder unbeweglich. 5. Sie ging unruhig hin und her. Sie hatte klin⸗ geln wollen, doch als ſie vor der Glasplatte mit den Knöpfen ſtand, wußte ſie nicht mehr, um was ſie das Zimmermädchen bitten wollte. b Dieſe unerwartete Begegnung eben auf dem Flur war nun Zeitſcheide, war Maßſtab für alles geworden. Es war ſo einſchneidend, daß ſie von allem, was geſchehen war und noch geſchehen würde, nur noch zu denken vermochte: dieſes war vorher, jenes nachher N a Vorher, das war, der Morgen mit Paul⸗Gerhard Egge geweſen, das Baden, die Sandbank, der Rück⸗ weg und Gerds ſonderbare Abſchiedsworte—— Nachher: das war jetzt. ö Sie trat auf den Balkon. Wie heiß es war. Und ahren, war es ſo kalt ge⸗ damals, vor anderthalb Jal weſen, in einer Januarnacht voll eiſigem Wind— Sie würde nun ſofort abreiſen. verborgen bleiben, wenn ſie jetzt ginge? Ihre Hände hatten ſchon den Koffer geöffnet, aber plötzlich erhob ſie ſich wieder und ſetzte ſich in einen grünen Seſſel. Sie durfte nicht abreiſen. Sie durfte ſich dieſe Flucht nicht erlauben, denn eben war noch mehr ge⸗ ſchehen, als nur dieſes überraſchende Wiederſehen voll merkwürdiger Bitterkeit. Die große Wirrnis des Augenblicks trat zurück vopy etwas anderem, vorläufig Unbegreiflichem: ſie konnte ſich ſelbſt, ihrem Inſtinkt nicht mehr trauen. Denn ſeit ſie damals auseinandergegangen wa⸗ ren, ſeitdem hatte ſie— ſoviel ihre Gedanken noch von den verzauberten Stunden, die mit verblaſſen⸗ den Farben in ihren Erinnerungen lagen, zufam⸗ menraffen wollten— gewußt, daß Klaus Duwenſee unbeſchadet jenem, was ſie getrennt hatte, ein auf⸗ richtiger, ernſthaft männlicher Charakter war. Aber alles war anders. Und ſie dachte an die flüchtige Szene vor drei⸗ zehn Stunden, an die junge Frau mit dem weinen⸗ den Knaben an der Hand. Sie hatte geſtern nicht ahnen können, daß ſie mit Klaus Duwenſees Frau und mit ſeinem Sohn bracht „Kleiner Hund—“, hatte das Kind, dieſes hübſche, lebendige, weinende Kind, das vier oder fünf Jahre alt ſein mochte, zu ihrem Blaufuchs geſagt — Klaus Duwenſee mußte ſchon damals verheiratet geweſen ſein. Alle Einzelheiten, unveränderlich geformt durch die Tatſachen, behlelten zwar in ihren Erinnerun⸗ gen die gleichen Umriſſe, nahmen aber jäh eine an⸗ dere Färbung an, eine vollkommen unnatürliche Farbe, die nicht zu ihnen gehörte. Es war, als hin⸗ gen im Garten hellblaue Aepfel am Baum— Sie durfte nicht abreiſen. Sie hatte ſo viele gute Vorſtellungen von Klaus Duwenſee gehabt, weil ſie ihn nicht vergeſſen hatte, und die vielen Scherben würden eine zu ſchwere Laſt für ihre Seele ſein, 1 ſie ſie auf einmal forttragen, indem ſie ab⸗ reiſte. Sie mußte hierbleiben. Es war im Augenblick bitter und ſchwer, aber auf weitere Sicht die einzige Möglichkeit, ſpäter wieder ruhig denken zu können. Vielleicht gab es Erklärungen für dieſe ſeltſame, unbegreifliche Lüge? Vielleicht lag noch eine andere Wahrheit hinter all dieſen Dingen und würde ihr 8 Renate zog ſich um und verließ das Haus Mor⸗ genfrieden. Sie vergaß, daß ſie hätte Mittag effen wollen, und ging planlos durch den Wald und fand ſich plötzlich auf oͤem Weg, den ſie erſt vor einer Stunde zuſammen mit Gerd gegangen war. Auf dem Rückweg ſchritt ſie dicht am Waſſer ent⸗ lang, wo die kleinen Wellen braunſchäumend im Sand verrannen. Leichter, warmer Wind wehte um ihre heiße Haut. Eine Qualle lag zerriſſen auf dem Boden, ſie ſchien allerlei eingebüßt zu haben, aber es war ja nicht ſo wie bei einer menſchlichen Seele: es würde wieder nachwachſen, und deshalb nahm ſie das glitſchige, kühle Ding, auf und warf es in das weiche, glänzende Waſſer zurück. Es war inzwiſchen örei Uhr geworden. Der Badeort ſchüttelte die Mittagslähmung von ſich ab. Das vernünftige Leben begann wieder. Die Herren 0 Kurkapelle gingen langſam durch den Sonnen⸗ glaſt. Renate beſann ſich darauf, daß es Zeitungen gab und betrat den Leſetempel. Trotz der Sommerhitze ſchlug ihr eine eiskellerhafte Luft entgegen. Das Mädchen, das die Zeitungen bewachte, die ſchlaff an der Wand hingen, ſah vollkommen durchfroren aus; mitunter ging es draußen ein wenig im Sonnen⸗ ſchein ſpazieren, um ſich aufzuwärmen. Drinnen war es ſtill. Einige ältere Herren kaſen, und zwei Damen ſaßen tuſchelnd über der Kurliſte und hatten funkelnde, erregte Augen. Eine junge Frau im dunkelvioletten Seidenkleid mit hellge⸗ bleichtem Haar und roten Fingernägeln las alle Zeitungen zwiſchen Königsberg und München, und, als Renate den eiskalten Tempel wieder verließ, auch die„Times“. Draußen ſtand, inmitten der bunten Blumen⸗ rabatten, ſo, als habe er auf ſte gewartet, Dr. Rett⸗ wiſch. Sie kannte ihn nicht allzu gut, aber ſte wußte, daß er Bakteriologe und Amateurphotograph war und außerdem Brüſſeler Tapiſſerien aus dem ſieb⸗ zehnten Jahrhundert ſammelte. Er gehörte zu dem Freundeskreis von Paul⸗Gerhard Egge. Als er Renate Wendelin erkannte, lachte er ein wenig überraſcht, und wandte ſeinen Blick von einem blaſſen Kinderfräulein ab, das ſich ſteif be⸗ mühte, zwei dicke, kleine Knaben zum Artigſein an⸗ zuhalten. Rettwiſch war Ende Dreißig, unterſetzt, ſehr hellhaarig, und hatte merkwürdige eckige, harte Bewegungen. N F Fortſetzung folgt) 3 * 1 2 . e Freitag, 11. März 1938 Aus Vaden „Ein gewiſſer Huber iſt unterwegs“ Wie ein Scheckbetrüger gefaßt wurde k. Bruchſal, 9. März. Schon länger wurde ein im Unterland ſein Unweſen treibender Scheckbe⸗ trüger geſucht. Jetzt konnte er in Gondels⸗ heim feſtgenommen werden, und zwar auf friſcher Tat. Der Gauner, ein gewiſſer E. K. aus Rohrbach bei Heidelberg, hatte vom Bruchſaler Poſt⸗ amt aus an die Spar⸗ und Darlehenskaſſe Gondels⸗ heim telephontert, es ſei ein gewiſſer Huber aus Diedelsheim unterwegs, um dort bei der Kaſſe einen Scheck einzulöſen; man möge doch zur raſchen Erledigung das Geld bereit halten. Dem Rech⸗ ner der Gondelsheimer Kaſſe kam die Sache aber doch nicht ganz geheuer vor und zur Vorſicht rief er die Polizei herbei. Inzwiſchen lief auch ein Auto in flotter Fahrt vor dem Kaſſengebäude ein, um das Geld abzuholen. Es war der„gewiſſe Huber“. Doch er wurde ſtark enttäuſcht, anſtatt, daß man ihm das Geld auszahlte, wurde er in das Bezirksgefängnis hier eingeliefert. U Weinheim, 10. März. Der frühere Beſitzer des„Schwarzen Adler“, Luis Lang, feierte ſeinen 82. Geburtstag.— Hier ſtarb im Alter von 65 Jahren der Rentner Ferdinand Schröder. dea Fürth i.., 10. März. Bürgermeiſter Reh⸗ ling wurde auf die Dauer von 12 Jahren zum Bürgermeiſter verpflichtel. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Der Jugendfilm marſchiert! Filmtage der badiſchen Hitlerjugend vom 11.-13. März in Baden-Baden Nc. Baden⸗Baden, 11. März. Die letzten fünf Monate bedeuten für die Fil m⸗ arbeit der badiſchen Hitlerjugend einen außer⸗ ordentlichen Aufſchwung. Vom November 1937 bis zum Februar d. J. hat ſich die Zahl der durch⸗ geführten Jugendfilmſtunden mehr als verfünffacht, Im November verfügte der Führer der badiſchen HJ, Obergebietsführer Kemper, daß jeder größere Standort monatlich mindeſtens eine Jugendfilm⸗ ſtunde in den Dienſtplan mit aufzunehmen habe. Ab Dezember begann die Erfaſſung der kinoloſen Orte oͤurch Jugendfilmſtunden. Durch dieſe kamen die bisher üblich geweſenen„Kinderveranſtaltungen“ in Wegfall. Die Landjugend teilt jetzt das Erlebnis der Jugendfilmſtunden. Die Größe des Arbeitsgebietes„Film“ bedingt, daß ihre politiſchen Vertreter es beherrſchen, nicht nur organiſatoriſch, ſondern auch in kultureller und polttiſcher Hinſicht. Auch die Filmreferenten der HJ müſſen ſich über Fortſchritte und Entwicklung auf techniſchen Gebiete auf dem laufenden halten. So finden in der Zeit vom 11. bis 13. März 1938 in Baden⸗Baden die„Filmtage der badi⸗ ſchen Hitlerjugend“ ſtatt, als Auftakt zu einem neuen Arbeitsabſchnitt. Während dieſer repräſen⸗ tativen Tage werden Spezialtſten über die Gebiete des Farbfilms, der Entwicklung des plaſtiſchen Films, über Filmmuſik uſw. ſprechen; die Teilneh⸗ mer haben eine eingehende Ausſprache. ieee eee, Netkargemünd rüftet zum Frühlingsfest * Neckargemünd, 11. März. Gin blaßblauer Frühlingshimmel wölbt ſich über dem Neckartal. Silbern liegt ein feiner Dunſt über Fluß und Berghängen und der Dilsberg grüßt ſon⸗ neubeſtrahlt nach Neckargemünd. Wärmend liegt die Sonne auf meinem Garten, ein Fink ſitzt auf dem oberſten Zweiglein eines Apfelbaumes und trillert in den Morgen hinein, und ſie, da ſind auch ſchon die Krokuſſe und Schneeglöcklein erwacht. Wie fein die Farben unter dem leichten Tau— da ſchellt das Te⸗ lephon im Haus. Hier 3420! Hier Rathaus Neckargemünd. Ja bitte, Sie wünſchen? Wir möchten gerne hören, wie weit die Sträu⸗ cher und Blüten ſchon getrieben haben! Ich habe eben gerade Blüten bewundert und die Sträucher grünen bei dieſem Wetter in wenigen Ta⸗ gen. Auch der Ginſter ſetzt ſchon Blüten an an den Hängen in den Steinbrüchen. Aber darf ich fragen, warum Sie dies wiſſen wollen? Ja, weil wir in den Vorbereitungen für unſer Frühlingsfeſt ſtecken. Ach, davon habe ich gehört. bald? Am 20. Und 21. März. Und Sie können ſich denken, was alles geregelt werden muß. Ja, was wird denn alles geboten? Nun, das Städtchen wird ſich ſchmücken wie eine junge Braut, Girlanden und Fahnen werden die Gäſte willkommen heißen. Am Sonntagnachmittag bildet ſich ein Feſtzug mit Wagen, die Jahreszeiten dar⸗ ſtellend, verbunden mit dem traditionellen Sommer⸗ tagszug der Neckargemünder Kinder. Das iſt wohl ſchon 75, Al. men abi, aa Lebeusge,, Das erſte Teil⸗Preisausſchreiben der Burnus A. G. iſt abge chloſſen. Sie Preisrichter ſind bereits an der Arbeit, um die glücklichen 1 der 9 6 in Höhe von RM 7000.— feſtzuſtellen, um die es ging. In wenigen Tagen beginnt bereits das 2. Teil-Preis ausschreiben Das wird aber fein werden; und daun geht's wohl zum Kaffee in die Lokale? Ja und nein, denn wir werden noch mehr bieten. Ein Jahrmarkt auf verſchiedenen Plätzen des Städtchens ſoll die richtige Kerweſtimmung bringen. Eine neue große Raketenbahn erlebt hier ſozuſagen ihre Uraufführung. Denn ſchließlich iſt doch das Frühlingsfeſt Erſatzfür den ausgefallenen Katharinenmarkt. Na, da werden die Städter ja ihr Vergnügen finden. 5 Sicher, aber wir rechnen nicht nur mit den Groß⸗ ſtädtern der Umgebung, ſondern auch mit der Land⸗ bevölkerung des ganzen Kreiſes und Odenwaldes, mit der uns ja Jahrhunderte alte Beziehungen verbinden. Auch für ſie haben wir etwas beſonders Intereſſantes. Wollen Sie gar eine Ausſtellung machen? Jawohl, der Kleintierzüchterverein veranſtaltet eine Geflügel⸗ und Kaninchen⸗Ausſtellung im„Prinz Carl“. Preisſchteßen, Verloſung und Wettraten wer⸗ den ihre Anziehungskraft nicht verfehlen. Das gibt aber wirklich ein ganz großes Feſt. Aber darf ich noch eines fragen, zum Frühling gehört doch auch Tanz? g Das iſt doch ſelbſtverſtändlich, daß vom Abend bis zum Morgen nach alter Sitte in allen Lokalen ge⸗ tanzt wird, und für die ganz Zünftigen geht's am Montag weiter Da kommt das Fräulein vom Amt: Hallo, Neckargemünd, ich muß Sie leider trennen, hier kommt der Reichsſender Stuttgart wegen der Uebertragung des Frühlingsfeſtes in Neckargemünd. Gee B UR NU S PREIS AUSSC Fangen Sie noch heute an, ſich ſchäftigen— gleichgülti teiligt haben oder nicht ewinner mit dieſer zweiten Aufgabe zu be⸗ ch am erſten Preisausſd ie Zuerkennung der Lebensrenten und ſonſtigen Hauptpreiſe für die beſten Geſamtleiſtungen iſt nicht davon abhängig, ob Sie bei allen 3 Preisausſchreiben mitgemacht haben: ob Sie ſi Neben deutſchen Filmen wird auch ein Film der amerikaniſchen Produktion zur Ausſprache ſtehen. Eine Anzahl von der HJ hergeſtellter Schmalfilme ſollen Zeugnis von der eigenen produktiven Film⸗ arbeit ablegen. Am Sonntag, dem 13. März, findet eine Jugendfilmſtunde mit dem Film„Der Herr⸗ ſcher“ ſtatt, bei der Obergebietsftthrer Kemper ſprechen wird. Von der Reichspropagandaleitung wird Hauptſtellenleiter Bannführer Schütze an der Tagung teilnehmen. Ueber der Tagung ſelbſt ſteht eine Parole ge⸗ ſchrieben, die uns Iuhalt und Verpflichtung unſe⸗ res geſamten Schaffens bedeutet:„Arbeit und Ka⸗ meradſchaft“. H. W. Am Kochtopf und Silberplatle Losſprechung der Lehrlinge im Gaſtwirtegewerbe Nd Baden⸗Baden, 11. März. Nach einer vorangegangenen zweitägigen Prü⸗ fung fand geſtern im Kurhaus zu Baden⸗Baden in Anweſenheit von Vertretern der Partei und des Staates die feierliche Losſprechung von 67 Lehrlingen des Gaſtwirtegewerbes im Gau Baden ſtatt. Nach einem von den Prüflingen zubereiteten und auch ſervierten Prüfungseſſen ſprach der Kreis⸗ obmann der DA, Pg. Silbermann, über die viel⸗ geſtaltigen Aufgaben, die gerade dieſem Gewerbe zufallen. Anſchließend an die Verpflichtung gab der Gaufachgruppenwalter der DAF, Pg. Touſſaint, einen Ueberblick über öͤie gezeigten Leiſtungen. Er konnte dabei feſtſtellen, daß der überwiegende Teil der Prüflinge über ein ausgezeichnetes Wiſſen und Kön⸗ nen verfüge. Im Vergleich zum Vorjahre ſet ein bedeutender Fortſchritt erkennbar. Quer durch den deutſchen Süden Schwarzwald⸗Bodenſee⸗Poſt erhält Anſchluß an Deutſche Alpenpoſt * Freiburg, 10. März. Eine ſeit langem angeſtrebte Verkehrsverbeſſerung, der Anſchluß der Schwarz⸗ wald⸗Bodenſee⸗Poſt an die Deutſche Alpenpoſt, wird im kommenden Sommerfahrplan Tatſache. Den Be⸗ mühungen des Reichsfremdenverkehrsverbandes zür Durchführung der Schwarzwald⸗Bodenſee⸗Poſt bis Lindau war voller Erfolg beſchieden. Der Reichspoſt⸗ miniſter hat dem Reichsfremdenverkehrsverband mit⸗ geteilt, daß die Linienführung nunmehr ab Freiburg (Breisgau) auf die Strecke St. Blaſien— Singen— Radolfzell— Konſtanz über die Fähre— Meers⸗ burg— Friedrichshafen— Lindau feſtgelegt wor⸗ den iſt. Mit dieſer Regelung iſt die Lücke Konſtanz(bis⸗ herige Endſtation der Schwarzwaldpoſt)⸗ Lindau (Ausgangsſtation der Alpenpoſt) geſchloſſen worden, Unter Einbeziehung wichtiger Fremdenverkehrsorte iſt durch Uebergang auf die Alpenpoſt eine dͤurch⸗ gehende Verbindung Baden⸗Baden— Freudenſtadt — Freiburg— Konſtanz Lindau(Uebernachtung)— Mittenwald— Tegernuſee— Reichsautobahn entlang dem Chiemſee— Bad Reichenhall— Berchtesgaden geſchaffen worden. 2 Dieſe großzügige Weſt⸗Oſt⸗Kraftpoſt⸗Verbindung durch die beſuchteſten Gebirge des deutſchen Südens hat für den Fremdenverkehr, beſonders für den Ausländerverkehr aus Holland und England, außer⸗ ordentliche Bedeutung. chreiben be⸗ Tunnel durch den Zugſpitzgipfel 8 4 2 165 In vier Monote langer, ununterbrochener Arbeit wurde ſetzt der 800 Meter lange Tunnel durch den Zugſpitzgipfel vom Hotel Schneefernerhaus zum Berghotel der Oeſterreichiſchen Zugſpitzbahn voll⸗ endet.(Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K., Was gibt es Neues in Weinheim? Weinheim, 11. März. Der Weinheimer Sommertagszug, der urſprünglich auf den 8. Mai feſtgeſetzt war, findet nunmehr am 24. April ſtatt.— Zur bevorſtehenden Blütezeit verſpricht der Fremdenverkehr diesmal ſehr ſtark zu werden. Im Büro des hieſigen Verkehrsvereins laufen täg⸗ lich eine Anzahl von Anfragen von Reiſegeſellſchaf⸗ ten, auswärtigen Vereinen und Privatperſonen ein, die die Blütezeit in der Wachenburgſtadt verbringen wollen. Verufsfiſcher werden geſchult Leiſtungsſteigerung auch in der Fiſcherei NSG. Karlsruhe, 11. März. Unweit des Strandbades Rappenwört zweigt ein Fußweg ab zur ehemaligen Vogelwarte der Stadt Karlsruhe, in deren Haus zur Zeit ein vierzehn⸗ geführt“ wird, eine Einrichtung, die nicht nur Baden, ſondern für das ganze Reich erſtmalig iſt. Hier werden die Fiſcher über Fragen ihres Baxufes unterrichtet. Sie ergänzen ſo ihre beruflichen Er⸗ fahrungen. Gleichzeitig ſoll ihnen durch Beſichtigung muſtergültiger Einrichtungen der Fiſchzucht Gelegen⸗ heit gegeben werden, ſich fortzubilden. Zuſammen mit der Landesbauernſchaft Baden führt der Landes⸗ fiſchereiverband Baden dieſen Kurſus durch. Dieſer Tage fand die Eröffnung des Fiſcherei⸗ kurſes ſtatt. Der Vorſitzende des Landesfiſchereiver⸗ bandes Baden, Fiſchzüchter Müller, ſprach dem Regierungsrat Dr. Koch, der die Leitung des Kur⸗ ſes übernommen hat, ſeinen beſonderen Dank für die muſtergültige Vorbereitung des Lehrganges aus. Mit einem intereſſanten Vortrag begann nunmehr Dr. Koch den Lehrgang. Er ſprach über die Fiſcherel in der Erzeugungsſchlacht. Die damit zuſammen⸗ hängenden Fragen werden in abſehbarer Zeit eine Löſung finden. Bei Korrektionen, Bach⸗ und Fluß⸗ regulierungen, Schaffung von Staudämmen uſw. müſſen in Zukunft die Erforderniſſe der Fiſcherei noch mehr Berückſichtigung finden. Dr. Koch ſprach weiter über die zu erwartende Aufteklung der Fiſche⸗ reibezirke, die jedem Fiſcher eine ſichere Exiſtenz er⸗ mögliche. HREIBENIFESZgebfvei ler 7 Außerdem winken RM 50. mondtlich auf Lebenszeit, RM 25.— monerlich duf lebenszeft, 4 X RM 1000. und 3* RM 500.— else 2. bis 10. Preis für die besten Gesomtleistungen sowie Burpreise von insgesemt RM 14 000. För cleis 2. uncl 3. Teil-Preisqusschreihen. wirkſamer machen. Burnus iſt garantiert unſchädlich, es greift das Ge⸗ webe niemals an. Es erübrigt beim Wa h 2 macht langes und ſtarkes kraft, Waschmittel und Feuerung. Nahmen unſerer e die Frage:„Wie ſtellt man Burnus am beſten in den Dienſt 5 en ſcharfes Reiben und Bürſten, ochen überflüſſig und ſpart deshalb Arbeits⸗ as wäre alſo einfacher, als im er Wäſcheerhaltung und des Haushalts?“ vom 16. 3. bis 16. 4. 1938. Neuerrtige und wertvolle Erfahrungen Waschvorschriften und sonstige Anregun 10 beim stoffen(Leinen 55 5 Verwendung von Burnus. Waschen von neu Wolfe, Kunstselde und Bunt wäsche) unter artigen Wäsche Hierbei geht es wieder um folgende Preiſe: J. Press 5 Preis 2* 0**** 0*** . bis 13. preit je EN 0 * 8„Heis ſe— 2 2 14. Bis 63. preis 0 RM 50.— 2 89% e bie Haupfpreise erhalten diejenigen Teilnehmer, ele nach Abschluß aller drei reil-Preisdusschreiben mit den meisten Burnus- Wasch- rexzepten in des von der Buornus A. G. gepleinte„Kleine Wäsche- AB CV aufgenommen werden gleichgöltig, für Welches Teil-Preis- dusschreiben die Rezepte eingesandt wurden. Gehen Sie noch heute zu Ihrem Einzelhändler, bei dem Sie Burnus kaufen. Dort liegen die e en koſtenlos für Sie bereit, die auch Preisausſchreibens enthalten. Oder aber: Schreiben Sie noch heute an die Burnus A.., Darmſtadt, die Ihnen die Teil⸗ nahmezettel koſtenlos zu endet. 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Denn wen gäbe es, der eine lebenslängliche Rente oder hohe Geldpreise nicht ge- brauchen könnte— mag es ein ſunges Mädchen sein oder eine kinderreiche Mutter, eine berufs- 2 tätige Frau oder ger.. ein be sonders geschickter und wösche- erfahrener Menn! 5 bie Beteiligung steht jedem offen, det in Deutschland mii Bornus wäscht!— e. * vb 4 M 8 r 4 0„ 8. Seite/ Nummer 116 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgab⸗ Freitag, 11. März 1938 Fördert den deutſchen bildenden Künſtler! Ausſtellung des„Hilfswerks für deutſche bildende Kunſt“ in Freiburg Das„Hilfswerk für deutſche bildende Kunſt“ in der NS⸗Volkswohlfahrt eröffnet am Samstag eine Kunſtausſtellung in Frei⸗ burg. Die organiſatoriſche Du vchfüh rung über⸗ trug Reichsminiſter Dr. Goebbels dem Hauptamt für Volkswohlfahrt, während die künſtleriſche Lei⸗ tung in der Hand des Reichsbeauftragten für künſt⸗ leriſche Formgebung, Profeſſor Hans Schweitzer ⸗ Mjölnir, liegt. Die Aufgabe des„Hilfswerkes“ iſt es, die Kunſt in das Volk hineinzutragen, vor allem aber den deutſchen bildenden Künſtlern ein verſtändnisvoller Förderer in ihrem Kunſtſchaffen zu ſein. Dem Künſtler wird durch die Reichsausſtel⸗ lungen des HB die Möglichkeit gegeben, ſeine Werke koſtenlos auszuſtellen. Außerdem fließt ihm beim Verkauf der Werke der Erlös ungeſchmälert zu. Ueber die künſtleriſche Ausleſe und Zuſam⸗ menſtellung einer Ausſtellung ſagt Profeſſor Schweitzer, daß auch hier nur der Maßſtab der Artgebundenheit und des Dienſtes am Ganzen, an der Volksgemeinſchaft gelten kann. Das darf aber nicht mit billiger Popularität oder mit Angleichung an einen Allerweltgeſchmack verwechſelt werden: art⸗ gebundene Kunſt iſt perſönliche Kunſt, die ſtellver⸗ tretend das Fühlen und Sehnen der volkhaften Um⸗ welt ausſpricht. Die NS⸗Volkswohlfahrt nimmt dem Künſtler alle Unkoſten, wie Transport, Verſicherung und das Aufhängen von Bildern, ab. Sie erledigt alles Organiſatoriſche und vermittelt den Verkauf. Wenn 100 000 Volksgenoſſen bereits die Ausſtel⸗ lungen des„Hilfswerkes“ beſuchten und in einigen davon bis zu 80 v. H. der ausgeſtellten Kunſtwerke verkauft wurden, ſo ſind dies Zahlen, die für ſich und von einem Erfolg ſprechen, der ſchwer zu überbieten ſein wird. Wenn am 12. März die Reichsausſtellung in den Räumen des Kunſtvereins zu Freiburg eröffnet wird, kennen alle ihren Wert und ihre beſondere Bedeutung. Deshalb ruft die NS⸗Volkswohlfahrt die Induſtrie im Gau Baden, alle Behörden und jeden einzelnen Volksgenoſſen auf, durch Ankauf dieſer erleſenen Bildwerke, die deutſche Kunſt und damit den deutſchen Künſtler zu fördern und gleich⸗ zeitig ſich um einen wertvollen unverlierbaren Be⸗ ſitz zu bereichern. J. Stritzke Zweibrücken wächſt Eingemeindung von Ixheim und Niederauerbach * Zweibrücken, 8. März. Durch Verfügung des Reichsſtatthalters von Bayern, die im Regierungs⸗ anzeiger veröffentlicht iſt, wurde ab 1. April 1938 die Eingliederung der Gemeinden Irheim und Nie⸗ derauerbach in die Stadt Zweibrücken ausgeſprochen. Hinſichtlich Grundſteuer, Bürgerſteuer und Hunde⸗ abgaben ſind für die eingegliederten Gemeinden be⸗ ſonders ſchonende Uebergangsbeſtimmungen getrof⸗ fen. Je zwei Bürger der eingegliederten Gemeinden werden ab 1. April 1938 für die Dauer der der⸗ zeitigen Amtszeit der ehrenamtlichen Amtsträger als Ratsherren beſtimmt werden. Die Einwohnerzahl Zweibrückens wächſt durch die Eingemeindung von 20 759 auf 26 719, der Raum von 2038 auf 3558 Hektar. Auto ſtraße zur größten Burgruine Deutſchlands * Baumholder(Noropfalz), 9. März. Die Burg Lichtenberg, die größte Burgruine Deutſchlands, wird jetzt durch eine Autoſtraße dem Verkehr er⸗ ſchloſſen. Mit dem Bau der Straße wurde bereits begonnen. Die neue Autoſtraße führt von Thallich⸗ tenberg aus in mäßiger Steigung zur Burgruine hinauf. Bis zum Sommer ſoll die Stvaße fertig⸗ geſtellt ſein. Man kann dann mit dem Kraftfahrzeug unmittelbar bis zu den mächtigen Reſten der Burg gelangen. Brand in Kaiſerslauterner MWachsfabrik Bedeutender Schaden angerichtet „ Kaiſerslantern, 11. März. Am Mittwochnach⸗ mittag brach in einer Wachsfabrik in der Lutri⸗ naſtraße aus noch unbekannter Urſache im Wachs⸗ lagerraum ein Brand aus, der bald auf ſämtliche Fabrikationsräume übergriff. Die Feuerwehr konnte nach dreiviertelſtündiger Löſchtätigkeit des Feuers Herr werden. Der Schaden iſt bedeutend. 125 Fahre 13er Huſaren * Darmſtadt, 9g. März. Verbunden mit ihrem ſechſten Regimentsappell feiern die ehemaligen 13er Huſaren(Huſarenregiment König Humbert von Ita⸗ lien, 1. Kurheſſiſches Nr. 13) am 28. und 29. Mai in Darmſtadt ihren 125jährigen Gründungstag. Ihre Bedeutung erhält dieſe Jubiläumsfeier durch die Beteiligung des Traditionsregiments, Kav.⸗Regt. Nr. 6 Darmſtadt. Alle ehemaligen 13er Huſaren werden aufgefor⸗ dert, ſich zu dieſem großen Regimentsappell zu mel⸗ den bei Poſtinſpektor Kunz, Darmſtadt⸗Arheilgen, der auf Anfragen Auskunft gibt. U Rimbach t.., 8. März. Zur Verſchönerung des Ortsbildes ſoll am Bahnhof eine neue Anlage mit einer Liguſtereinfriedigung erſtehen, mit deren Arbeiten in Bälde begonnen wird.— Nachdem die längere Zeit in Anſpruch genommenen Erneuerungs⸗ arbeiten am Waſſerbehälter auf der Münſchbacher Höhe nunmehr ihren Abſchluß erreicht haben, iſt eine tadelloſe Waſſerverſorgung für Rimbach ſichergeſtellt. Kreisleiter Kleemann ſpricht Heute abend: die erſte öſſentliche Verſammlung Zwiſchen dem 11. und 31. März ſpricht Kreis⸗ leiter Kleemann in einer ganzen Reihe von Ver⸗ ſammlungen der NS Da in Ludwigshafen und Orten des Bezirks. Die erſte öffentliche Verſamm⸗ lung iſt am Freitag, um 20 Uhr, im Großen Saal des JG.⸗Feierabendhauſes. Außer Kreisleiter Klee⸗ mann ſpricht in dieſer Veranſtaltung der Ortsgruppe Ludwigshafen Hemshof Pg. Dr. Weinmann. Schon von 19.25 Uhr an ſpielt der Muſikzug der SA⸗Standarte 17 Marſchmuſik. Zum Beſuch ſind alle Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen herzlich eingeladen. Für die Angehörigen der Partei, ihrer Gliederungen und angeſchloſſenen Verbände iſt der Beſuch der Verſammlung Pflicht. Die Karten wer⸗ den durch die Politiſchen Leiter und Hauswarte ſo⸗ wie an der Abendkaſſe verkauft. Der Vollenoͤung entgegen Der Umbau des Karlstorbahnhofes Der Umbau des Karlstorbahnhofas geht ſeinem Ende entgegen. Das Bahnhofsgebäude wird wahrſcheinlich Mitte Mai, zu Beginn der Reiſe⸗ ſaiſon, in Betrieb genommen werden. Zur Zeit iſt nun die Stadtverwaltung dabei, den Vorplatz und die Umgebung des Karlstors herzu⸗ richten, ſoweit es jetzt ſchon möglich iſt, denn dieſe Aufgabe kann erſt endgültig abgeſchloſſen werden, wenn der alte Karlstorbahnhof abgebrochen iſt. Das geſchieht jedoch erſt nach völliger Inbetriebnahme des neuen Bahnhofs. Das Karlstor wird künf⸗ tig nicht mehr durchfahren. Anter der Anklage der Steuer- hinterziehung . Neue Verhandlung angeordnet * Heidelberg, 10. März. Im Rahmen eines Erb⸗ ſchaftsprozeſſes hatte das Finanzamt Heidelberg im Jahre 1935 feſtgeſtellt, daß die Firma Zwint⸗ ſcher in Heidelberg von 1926 bis 1934 an⸗ nähernd 100 000 Mark Steuern hinterzogen habe. Zwar wurden vom Geſchäftsinhaber im Laufe eines Jahres 82 000 Mark Steuern nachgezahlt, doch hin⸗ derte dieſe Nachzahlung nicht die Durchführung eines Strafverfahrens. Das Lanogericht Heidelberg war der Ueberzeugung, daß angeſichts des langen Zeitraumes der Verfehlungen und der Höhe der Beträge die Verhängung einer Freiheitsſtrafe am Platze ſei. Der Angeklagte Adolf Zwintſcher wurde am 21. Mai v. J. wegen fortgeſetzter Steuer⸗ hinterziehung zu fünf Monaten Gefängnis und zu 100000 Mark Geldſtrafe verurteilt, während der Mitangeklagte Michaeli wegen Beihilfe mit 10000 Mark Geldſtrafe davonkam. Nach An⸗ ſicht der Strafkammer hatte Michaeli als Buchprüfer die verſchleiernde Kontenführung nicht verhindert. Das genannte Urteil hielt jedoch lt. Meldung des Reichsgerichtsdienſtes des DNB nicht der Nachprü⸗ fung durch das von dem Beſchwerdeführer Zwint⸗ ſcher angerufene Reichsgericht ſtand. Ein durch⸗ greifender Rechtsirrtum veranlaßte die Reviſions⸗ inſtanz, das Urteil aufzuheben, auch hinſicht⸗ lich des Angeklagten Michaeli, der von ſeinem Rechts⸗ mittel keinen Gebrauch gemacht hatte. Das Vor⸗ dergericht wird alſo nochmals die Sache zu verhan⸗ deln und zu entſcheiden haben. Seinen Verletzungen erlegen. Seinen Verletzun⸗ gen erlegen iſt der 55jährige frühere Kaſſenbote eonhard Merz, wohnhaft im Stadtteil Wieblin⸗ gen, der am 28. Februar am Dammweg von einem Kraftwagen angefahren worden war. Spielplauänderung im Stadttheater. Infolge Er⸗ krankung im Perſonal des Schauſpiels kann die auf ute abend angeſetzte Aufführung des Luſtſpiels er blaue Heinrich“ nicht ſtattfinden. Statt deſſen iſt ein Gaſtſpiel des Badiſchen Staatstheaters Karls⸗ i angeſetzt. Das Staatstheater bringt das Luſt⸗ e ö 1 1 Beſichtigung der Feuerwache. Die NSG„ ch F e“ wird im ſe des Monats durch Freude“ wi März Ehe in Doſen“ von Leo Lenz und Raloh wieder verſchiedene Beſichtigungen durchführen. So iſt am kommenden Sonntag, 10 Uhr vorm., eine Füh⸗ rung durch die Heidelberger Feuerwache in der Kirch⸗ ſtraße vorgeſehen, an der alle intereſſierten Volksge⸗ noſſen teilnehmen können. Teilnehmerkarten im Haus der Arbeit, Zimmer 6, erhältlich. Heidelberger Veranſtaltungenn Aus den Kinos: Capitol:„Die Umwege des ſchönen Karl“.— Gloria: „Warſchauer Zitadelle“.— Kammer:„Streit um den Kna⸗ ben Jo“(Freitag, Samstog und Sonntag Nachtvorſtellun⸗ gen„Togger“).— Odeon:„Maienzeit“.— Schloß:„Ein Volksfeind“(Samstag Nachtvorſtellung„Tabu“). Morgen Städtiſches Theater: Gaſtſpiel des Elſäſſiſchen Theaters „Dir Herr Maire“, Luſtſpiel von G. Stoskopf(Preis⸗ gruppe), 20 bis 22.45 Uhr. 100 Fahre pfälziſche Eiſenbahnen Ende März 1838 wurde die Bayeriſche Eiſenbahn⸗ geſellſchaft der Pfalz gegründet :: Ludwigs haſen, 10. März. Die Eiſenbahnen der Saarpfalz begehen in dieſem Frühling ihren 100. Geburtstag. Am 30. März 1838 wurde mit der „Bayeriſchen Eiſenbahngeſellſchaft der Pfalz, Rhein⸗ ſchanz—Bexbacher Bahn“ die erſte Eiſen bahn der Saarpfalz gegründet. Mit dem Bau konnte jedoch erſt ſieben Jahre ſpäter begon⸗ nen werden. 1847 wurden die Strecken Ludwigs⸗ hafen—Schifferſtadt— Neuſtadt und Schifferſtadt Speyer fertiggeſtellt. Ein Jahr Harauf folgten die Strecken Frankenſtein—Kaiſerslautern und Kaiſers⸗ lautern Homburg/ Saar. Geſegnetes Alter. Die 84. Wiederkehr ihres Wie⸗ genfeſtes feierte Frau Franziska Eichenlaub, Witwe, Ludwigshafen, Frieſenheimer Straße 5, in aller Rü⸗ ſtigkeit.— 65. Geburstag feierte Georg Schmitt, IJ G⸗Penſioniſt, Ludwigshafen, Kanalſtraße 39, Herz⸗ lichen Glückwunſch! N Gaſtſpiel des Wendling⸗ Quartetts. Im Konzert⸗ ſaal des Pfalzbaus gaſtiert am 18. d. M. das rühmlichſt bekannte Wendling⸗Quartett aus Stutt⸗ gart, auf Einladung der Kulturgemeinde der NSG. „Kvpaft öͤurch Freude“. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Großer Saal des JG⸗Feierabendhauſes: 20 Uhr Verſamm⸗ lung der NSDAP, Ortsgruppe Hemshof, mit Kreis⸗ leiter Kleemann als Hauptredner. Pfalzban⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. 2 Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet 15 bis 20 Uhr. Lichtſpiele: Ufa⸗Rheingold:„Urlaub auf Ehrenwort“.— Union⸗Theater: „Port Arthur“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Mit verſtegelter Order“(23 Uhr„Im Trommelfeuer der Weſtfront“) — Nee Saen Samstag, 12. März Allgemeine Körperſchule Betriebsſportkurſe: 14.30 bis 16 Uhr Stadion. 15 5s 16.30 Uhr Stadion, Spielfeld 1. Reichsſportabzeichen Offener Kurſus für Frauen und Männer: 15 bis 16.80 15 Stadion, Feld 2, bei ſchlechter Witterung Gymnaſtik⸗ alle. Schwimmen: Offene Kurſe für Frauen und Männer: 20 bis 21.30 Uhr Städtiſches Hallenbad, Halle 1. Betriebsſportkurſe: 20 bis 21.30 Uhr Hallen 2 und 3 des Städtiſchen Hallenbades. Reiten Ausreiten in den Waldpark(für Frauen und Männer): Anmeldungen nimmt das Sportamt entgegen. Sonntag, 13. März Reichsſportabzeichen Offener Kurſus für Frauen und Mäuner:.30 518 11 15 Stadion, Feld 2, bet ſchlechter Witterung Gymnaſtik⸗ alle. Allgemeine Körperſchule Betriebsſportkurſus:.30 bis 11 Uhr Stadion, Gym⸗ naſtikholle. Schwimmen Offener Kurſus für Frauen und Männer: 10.50 bis 12 Uhr Städtiſches Hollenbad, Halle 2. Reiten 5 Offene Kurſe für Frauen und Männer: Vormittags Ausreiten in den Waldpark. Anmeldungen nimmt das Sportamt entgegen. Freitag, 11. März e e e mit Ulrike“, Komödie von Sigmund Graff 2 4 5 Nolengarten— Nibelungenſaal: 20.15 Uhr Muſikaliſche Feierſtunde der NSG Kö: Saarpfalz⸗Orcheſter unter Leitung von Generalmuſikdirektor Prof. Boehe. Libelle: 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Hotel National: e Praktiſche Vorführungen der otogrofiſchen ellſchaft. a 1 20 Uhr Vortrag von Dr. Bachem⸗Frankfurt a. M. 8 815. 3 1 8 5 Odeon fee: Konzer erlängerung). 5. Tanz: arkhotel, alaſthokel, Kaborett Libelle, Paloſtkaffer 8 Rheingold. 8. 5 Lichtſfpiele: Univerſum:„Revolutionshochzeit“.— Alhambra:„Kame⸗ raden auf See“.— Schauburg:„Manuel“.— Palaſt und Gloria:„Serenade“.— Scala und Capitol:„Mutterlied“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10 bis 12.30 und non 14.30 bis 16 Uhr. Sonderſchau: Mannheim als Feſtung und Garntſonſtadt. Theatermuſenm B 7, 20: Geöffnet von 10 bis 18 und von 1 bis 17 Uhr Sonderſchau: Schwetzingen und ſein eater. Sternwarte: Geöffnet von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr, Leſefäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr Städtiſche Volksbücherei. U 3, 1: Leſeſaol geöffnet von 10.30 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Buchausgabe von 16 bis 19 Uhr. Leſehalle Neckarſtadt: Leſehalle geöffnet von 11 bis 19 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Leſeſaal geöffnet von 10 bis 18, 15 bis 17 und 19.90 bis 21.30 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, L 1. 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 14 bis 16 Uhr. Ausſtellung: Schinnerer, Gött, von Hpuwold. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 343 21. Was hören wir? Samstag, 12. März Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Fröhliche Morgenmuſik (Schallpl.).— 10.00: Nun klingt vom Strom ein neues Lied. Hörfolge.— 11.30: Volksmuſtk.— 12.00: Mittogskonzert. — 14.00: Rund um den Film(Schallpl.).— 15.00: Aus Mannheim: Heitere Klänge zum Wochenende. Ausführende: Riehlſches Zitherduo, Lothar Scherer(Violine], Cläre Beierlein(Violoncello), Rudolf Boruvko(Klavier).— 18.00: Bunter Samstagnachmittag— 18.00: Tonbericht der Woche.— 19.00: Nachrichten.— 19.15: Reichsſendung: Feier des Stapellaufes des zweiten Kd ⸗Schiffes.— 20.00: Wunſchkenzert.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Fortſetzung des Wunſchkonzerts.— 24.00: Nacht muſik(Schallpl.). Deutſchlandſender .00: Aufnahmen.—.30: Morgenmuſik.— 10.00:„Or⸗ log“ in Preußen. Hörſpiel— 10.30: Fröhlicher Kindergar⸗ ten.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſikaliſches Zwiſchenſpiel.— 12.15: Feier des Stapellaufes des zwer⸗ ten Koß⸗Schiffes.— 13.15: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Italieniſche Oper (Schallpl.).— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Zur Unterhaltung.— 19.10: Feierabend⸗Unterholtung.— 20. 00: Luſtiges Wochenende.— 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Zur Unterhaltung.— 24.00: Himmliſche Klänge(Schallpl.). ban e cs ain O. Marz 058 nachm. * 3 X 7 5 8 — * 5 2 . 7— eee, 5 ——*.** 1*. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 11. März: Der vaſche Vor⸗ ſtoß des geſtern über Skandinavien gelegenen Tief⸗ oͤruckwirbels nach Weſtrußland brachte Deutſchland eine Ueberflutung mit kälterer Meeresluft. In ihrem Bereich kommt es heute noch zu vereinzelten Schauern. Doch wird der durch die Kaltluft aufge⸗ baute Hochdruckrücken ein ſtärkeres Eingreifen des neuen Atlantikwirbels auf unſer Wetter worerſt ver⸗ hindern. Vorausſage für Samstag, 12. März Wolkig bis heiter und im allgemeinen trocken, tags⸗ über wieder milder, nachts recht friſch, Winde aus nördlichen Richtungen Höchſttemperatur in Mannheim am 10. März + 10, Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 15 März 4 9,3 Grad; heute früh halb 8 Uhr 9,8 rad. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März Mbein-Pegel 7. 8. 9 10 Ii. Nbein⸗Wegel 8. 9, 10. 11. Rheinfelden.902.102 95 205,2. 08 and 20820101490.96 ge 290522 220 n 242061011 el 229 224229 224.30 Mecar Marau. 38.75 3 80 377 3,78 Near Pegel Maunbem 288 28028128120 Nauen.94285 20 284 Schneebericht Schwarzwald: Feldberg: trockener Nebel, + 2 Grad, Schneehöhe 100 em, Firnſchnee, Sport gut. Schauinsland: trockener Nebel, T 3 Grad, Schneehöhe 40 em, Firnſchnee, Sport gut. Todtnauberg⸗Muggenbrunn: bewölkt, + 5 Grad, Schnee⸗ höhe 30 em, Firnſchnee, Schi gut. Bärental⸗Altglashütten: bewölkt,. 4 Grad, Schnee⸗ höhe 2 em, 1 Schi und Rodels gut. Schluchſee⸗Lenzkirch: Südhänge lückenhafte Schneedecke. Bernau⸗Trclmoos: bewölkt,. 2 Grad, Schneehöhe 25 em, lückenheft, Sport ziemlich gut. 5 Hinterzarten⸗Titiſee: bewölkt, + 1 Grad, Shneehöhe 15 em, lückenhaft, Sport ziemlich gut. Brend⸗Furtwangen⸗Gütenbach: bewölkt, +. 1 Grad, Schneehöhe 80 em, Firnſchnee, Sport ſehr gut. Schönwald⸗Schonach: trockener Nebel, 4 2 Grad, Schnee⸗ höhe 20 em, verharſcht, Sport beſchränkt. Hornisgrinde: bewölkt,. 2 Grad, Schneehöhe 30 bis 100 em, Firnſchnee, Schi gut. Ruheſtein⸗Hundseck: bewölkt,. 2 Grad, Schneehbhe 30 bis 120 em, Firnſchnee, Schi gut. f Saud⸗Bühlerhöhe: bewölkt,. 4 Grad, Schneehöhe 8 10 em, Sport beſchränkt. f Tauuns, Rhön, Vogelsberg, Speſſart, Odenwald, We⸗ ſterwald, Eifel, Hundsrück keine Schneeſportmöglichkeiten. Alpen: a Garmiſch⸗Partenkirchen: heiter, 9 Grad, Schneehöhe 5 em, verharſcht, Schi und Rodel ſtellenweiſe.. Wank⸗Kreuzeck: heiter,. 1 Grad, Schneehöhe 65 em, 8 Firnſchnee, Schi gut, Rodel mäßig. Predigtſtuhl: heiter,. 3 Grad, Schneehöhe 245 em, Firnſchnee, Schi gut. 5 8 5 Oberſtdorf: heiter, 0 Grod, Schneehöhe 28 em, ver⸗ harſcht, Schi und Rodel gut. 5. Jugſpitze: beiter,— 3 Grad, Schneehöhe 800 em, wag lis ſind noch Ber und bun den bah, eine ba! — Freitag, 11. März 1938 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 9. Seite Nummer 116 Müller⸗Lampertheim nicht am Start Deutſche Ringermeiſterſchaften in München Nur wenige Zuſchauer hatten ſich zu den erſten Runden Deutſchen Ringermeiſterſchaft im griechiſch⸗römiſchen im Münchener Bürgerbräu⸗Keller eingefunden, wo e Wettbewerber der Bantam⸗ und Leichtgewichtsklaſſe zum Kampf antraten. Beim Wiegen am Nachmittag ſtell⸗ ten ſich im Bantamgewicht von 22 gemeldeten 15 Ringer, unter ihnen fehlte der Titelverteidiger Adam Müller(Lam⸗ pertheim]). Dodurch ſind die Ausſichten von Herbert(Stutt⸗ gart), Schmitz und Meerſcheid(beide Köln] ſowie Antonie (Hörde) meſentlich geſtiegen. Im Leichtgewicht waren 20 Ringer an der Waage. Die erſte Runde brachte keinerlei Ueberroſchungen. Es gab durchweg die erwarteten Favoritenſiege. Ausgeſchieden iſt der Münchener Storkas, der durch Herbert(Stuttgart! und ſpäter durch Schock(Berlin) jedesmal entſcheidend be⸗ ſiegt wurde. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht lerſte Runde): Herbert(Stuttgart) beſ. Storkas(München] nach:30 Min. entſcheidend. A! S n) beſ. Lauge(Hamburg):0 n. P. l ſ. Schuchmann(Ahlsfeld) nach:25 Min. entſcheidend. Dechant(Bamberg)] beſ. Brauße(Zwenkau) noch 19:30 Min. entſcheidend. Fiſcher(Zweibrücken; beſ. Sterbenk(Zella⸗Mehlis):0 un. P. Rößler(Hohenlim⸗ burg] beſ. Michallik(Beuthen) nach 45 Sek. entſcheidend. Antonie(Hörde) beſ. Sonntag(Stuttgart) nach 9 Min. Schock(Berlin] bes. Storkas(München). entſcheidend. Ausgeſchieden: Storkas(München). Weikar? beſiegt In der exſten Runde der Ringermeiſterſchaften in München gib es im Leichtgewicht inſofern eine Ueberraſchung, als der Titelverteidiger Weikart(Hörde) Schmuttermeier eine:1⸗Nieder lage hinnehmen mußte. Die größten Ausſichten zur Er⸗ langung des Titels dürften noch Nettesheim(Köln), Freund(Ludwigshafen) und Ehrl(München] haben. Die Er gebuiſſe: Leichtgewicht: lerſte Runde): Nettesheim beſiegt Reinhart(Hohenlimburg) nach:95 Mint. entſch.; Mundſchenk(Mainz) beſiegt Lohmüller(Unter türkheim) nach:40 Min. entſch; Schmutter meier (München) beſiegt Weikart(Hörde) 21 un..; Krehl (Untertürkheim) beſiegt Lauth(Feudenheim) n..;: Rothoſer(München) beſiegt Bus rlla(Kiel) noch:40 Min. entſch.; Vetter(Greifenberg⸗Pom.) beſiegt Hau⸗ ſchild(Breslau):0 n. P. Freund(Ludwigshafen) be⸗ ſtegt v. Ofen(Mülheim) nach:90 Min. entſch.: Ehrl (München) beſiegt Konrad(Bru hfſal) nach:30 Min. entſch., Wahl(Zella⸗Mehlis) beſtegt Graßl(Wilhelms⸗ havenſ nach:15 Min. entſch.; Schönleben(Dortmund) be⸗ ſiegt Steinbach(Ahlsfeld) 310 n. P. durch den Münchener (Köln Anſere Rennfahrer auf neuer Fahrt Nur zwei Monate noch, dann werden die neuen Formel⸗ wagen zum erſten Male in den Kampf geſchickt, in Tripo⸗ lis auf der ſchnellen Mellaha⸗Rundſtrecke. Zwei Monate ſind eine kurze Friſt für die großen Vorbereitungen, die noch zu treffen ſind. Gewiß, die Motoren, Fahrgeſtelle und Verkleidungen ſind ſertiggeſtellt, aber zwiſchen Fertigſein und Rennreiſſein liegt das notwendige Muß der Erpro⸗ bung. Wie in den vergangenen Jahren ziehen daher die 8eutſchen Rennſtälle nach Oberitalien, um auf der Monza⸗ bahn ihre Wagen zu prüfen. Mercedes⸗Benz iſt bereits an Ort und Stelle eingetroffen. Unter der Leitung von Rennleiter Neu⸗ bauer unternimmt zunächſt der Nachwuchs weitere Schu⸗ lungsfahrten im alten Grand⸗Prix⸗Wagen. Heinz Hugo Hartmann, Walter Bäumer, Heinz Brendel und als Neuling der Werksangehörige Erwin Bouer feilen ihr Können weiter aus, um bald voll einſatzfähig zu werden. Dann rückt der ſiegreiche Rennſtall mit Europa⸗ meiſter Rudolf Car acciola, Manfred von Brou⸗ chitſch und dem ſchnellen Hermann Lang an. Ihnen ſteht die neugeſchliffene Wafſe der Untertürkheimer zur Verfügung, der Formelwagen der nächſten drei Jahre. Noch weht ein Geheimnis um ihn, nur wenige kennen ein paar ſpärliche techniſche Doten. Günſtiges Wetter vorausgeſetzt, wird Neubauer am Samstag ſein„Auf geht'!“ zur erſten Fahrt rufen. Auch der Auto⸗Union⸗ Rennwagen lag noch nicht auf der Straße. Das rollende Band in der ſtreng gehüte⸗ ten Verſuchsobteilung des Werkes Horch der Auto⸗Union erlebte erſt die Probefahrten. Die Rennmannſchaft iſt ſeit Donnerstag unterwegs. Wen Dr. Feuereiſen als Fahrer einſetzt, wird erſt in Monza verraten. Rudolf Haſſe und Hermann Paul Müller ſind dabei. Wer noch berufen iſt, einen der Wagen zu ſteuern, die unſer unvergeßlicher Bernd Roſemeyerx ſo oft zum Siege führte? Die Verhandlungen ſind noch nicht abgeſchloſſen. Wieder auf dem Sachſenring Großer Motorradpreis von Europa Der Große Moptorradpreis von Europa wird auch in dieſem Jahre wieder von Deutſchland durchgeführt. Auf Anorduund des Korpsführers Hühnlein wird das. Rennen, das die beſten Motorradfahrer des In⸗ und Auslandes vereint, am 7. Auguſt abermals auf der klaſſiſchen Renn⸗ ſtrecke des Sachſen⸗Ringes bei Hohenſtein⸗Ernſtthal ent⸗ ſchieden. Der Sachſen⸗Ring, auf dem gegenwärtig noch einige Umbauten vorgenommen werden., war im Vorfahr Schauplatz des Großen Motorradpreiſes von Deutſchland und 1936 fand in Hohenſtein bekanntlich auch der Europa⸗ Preis ſchon einmal ſtatt. Badiſche Handball⸗Termine Der Spielplan der badiſchen Handballgawliga hat für die kommenden Sonntage folgendes Ausſehen: 20. März: Freiburger F— S Waldhof, VfR Mann⸗ heim— Tode Ketſch, TV Rot— TS Oftersheim, TV 62 Weinheim— TV Seckenheim. 27. März: TW Seckenheim— SV Waldhof, Vn Mann⸗ heim— Freiburger FC, Tade Ketſch— TV 62 Weinheim, TV Hockenheim— TV Rot. 3. April: SV Waldhof— Tade Ketſch, Freiburger Fee — Te Oftersheim, TV 62 Weinheim— Vfg Mannheim, TV Hockenheim— TV Seckenheim. 10. April: Vj Mannheim— Tode Ketſch, TV Secken⸗ heim— TS Oftersheim, TV 62 Weinheim— TV Hocken⸗ heim, TV Rot— Freiburger C. Aſton Villa geſchlagen Von den am Wochentag in Enaland ausgetragenen Meiſterſchaftsſpielen iſt die Niederlage von Aſton Billa durch Nottingham Foreſt mit:2 bemerkenswert. Brent⸗ ſord erzielte gegen Chelſeo nur ein:1, während der Titelverteidiger Mancheſter Citn gegen Middlesbrough kataſtrophal verſagte und 116 unterlag. Sunderland zeigte ſich urit dem:1⸗Sieg über Weſtbromwich Albion in beſter Form, dagegen kam Preſton North End, ebenfalls ein Pokalkämpfer, gegen Leiceſter City über ein torloſes Un⸗ entſchieden nicht hinaus.— In einem Spiel der zweiten Liga trennten ſich Plymouth Argyle und Tottenham Hot⸗ ſpurs:2. Ohne Dr. Saroſi nach Nürnberg Der Ungariſche Fußballverband wird in ſeinem näch⸗ ſten Länderſpiel am 20. März in Nürnbere gegen Deutſch⸗ land vorausſichtlich auf ſeinen berühmten Stürmer Dr. Saroſi verzichten müſfen. Dr. Saroſi dorf wohl wieder mit dem Training beginnen, doch wurde ärztlicherſeits er⸗ klärt, daß er für ſchwere Spiele noch nicht in Betvacht komme und ſowohl gegen Deutſchland als auch in der Weltmeiſterſchafts⸗Ausſcheidunn gegen Griechenland nicht mitwirken kann. Erſt gegen Ende dieſes Monats wird ihm erlaubt, wieder an ſchwere Aufgaben heranzutreten. BfR oder TW 462 Um Badens Hockey⸗Gaumeiſterſchaft Nun entſcheidet ſich die badiſche Hockeymeiſterſchaft doch erſt am kommenden Sonntag auf dem Mannheimer Ger⸗ maniaplatz, nachdem der Vit Mannheim in Heidelberg den Titelverteidiger H Heidelberg etwas überraschend mit 120, dem gleichen Ergebnis, mit dem Heidelberg über den TV 46 Mannheim erfolgreich geblieben war, beſiegen konnte. TV 46 Mannheim hat nun ebenfalls noch Aus⸗ ſichten, den Meiſtertitel zu gewinnen, aber— dieſe Aus⸗ ſichten ſind nicht beſonders groß. Sie ſind allein deshalb nicht groß, wei! der Bf mit zwei Toren Unterſchied be⸗ ſtegt werden müßte. Das, glauben wir, ſollte fitr die Tur⸗ ner nicht möglich ſein. Nicht etwa, weil Vin nur noch ein Unentſchieden zur Meiſterſchaft benötigt, ſondern weil wir die Raſenſpieler augenblicklich für ſtark genug halten, auch die 46er zu beſiegen. Gemeſſen an den Leiſtungen gegen den HC, hat der VfR ſogar ein klares Plus. Trotzdem wollen wir die Möglichkeit eines Sieges der Turner durchans nicht von der Hand weiſen. Vielleicht warten ſie am Sonn⸗ tag mit einer Glanzleiſtung auf, die den Sieg ſogar recht⸗ fertigen würde. Bei Anlegung eines ſtrengen Maßſtabes haben die Raſenſpieler Vorteile ſowohl im Angriff als auch in der Läuferreihe, während in der Hintermannſchaft die Torhüterarbeit wahrſcheinlich von Bedeutung ſein wird. Wieder mit Dr. Kulzinger iſt auch die VfR⸗Verteidigung fehr ſtark. Rein gefühlsmäßig ſehen wir in dem BfR den neuen Meiſter. Außerdem werden auch die Frauenmannſchaften beider Vereine einen Kräfteverg leich vornehmen. Ein Spiel in Württemberg Ein Punkteſpiel führt in Württemberg die Stuttgarter Kickers und den Stuttgarter Sc zuſammen, das allerdings ohne jegliche Bedeutung iſt, da die Meiſterſchaft längſt zugunſten des Ulmer JV 94 entſchieden wurde. Hollands Amateurboxer werden erſt am 19. Ulm und am 20. März in Göppingen kämpfen. Das entſcheidende Spiel um die bodiſche Hockeymeiſter⸗ März in ſchaft zwiſchen Vfk Mannheim und TV 46 Monnheim wird am kommenden Sonntag auf dem Germania⸗Platz ausgetragen. Olympiſche Zahlen Olympiſchen Spiele ſahen, wie der mehr als 1200 Seiten umfaſſende imtliche Bericht in ſeiner reichen Zahlenreihe feſtſtellt, 4799 Kämpfer aus 50 Ländern am Start. 4202 hiervon hatten ihr Quartier im Olympiſchen faufgeſchlagen, das 82 964 Uebernachtungen verzeichnet 125 Uebungsſtötten ſtanden den Wettkämpfern zur Ver⸗ fügung, ſie nutzten ſie mit 5506 U1eberungsſtunden für das Vortraining. Auch die weiteren Zahlen des Oly m piſchen Dorfes wecken Intereſſe: 675 Arbeitskräfte waren für die aktiven Teilnehmer der Spiele tätig, 185 564000 Liter Waſſer und 385 867 Ktlowattſtunden Strom wurden verbraucht. Die Bankſtelle im Dorf hatte einen Umlauf von 1650000 Mark an meiſt ausländiſchen Zahlungsmitteln, und für die Verpflegung wurden wahr⸗ haft Berge von Lebensmitteln herbeigeſchafft. 24 Eiſen⸗ bahnwagen kamen aus Heimburg, 10 aus Bremerhaven. neun aus Bremen, je einer aus Trieſt und Bentheim, dazu 15 Laſtzüge aus Bremerhaven und Bremen. Olympiakämpfer entwickelten Appetit Wer ahnt die Rieſenziffern des Verbrauches, die ſich bei der Verpflegung der Olympiakämpfer zeigten? 100 Ochſen, 91 Schweine, 110 Kälber, 646 Hzm⸗ Sack Kaffee, 70 Ktſte mel⸗Lämmer. 1276 Sack Mehl, 81 Eier,) Kiſten Apfelſinen, 85 Kiſten Zitronen, 2120 Kiſten friſches Obſt, 1928 Sack Kartoffeln, um nur einige der wichtigſten Lebensmittel zu nennen, zeugen vom Appetit der Sportjugend der Welt, für deren leiblichen Wohl insgeſamt 1087874 Mark aufgewendet wurden. An Zahl der Kömpſer ſtanden die Leichtathleten mit 882 Teil⸗ nehmern an der Spitze, dann folgen die Schwimmer mit 532 Teilnehmern, in letzter Stelle ſteht Polo, das 33 Teil⸗ nehmer im Wettbewerb ſah. Faſt vier Millionen Zuſchauer Zum erſten Male hören wir amtliche Zahlen über die an den Olympiſchen Spielen anteilnehmenden Zu⸗ ſchauer n. Insgeſamt waren 3 769 892 Perſonen Zeuge der Kämpfe. Mit 746000 Zuſchauern ſteht die Leicht⸗ athl f Stelle. hletik, bei allerdings acht Kimpftagen, an erſter Mit 507 500 folgt Fußball, die Feſtſpiel⸗Vorführungen zogen 328 000 Zuſchauer an, 186 000 ſahen den Handball ſpielen zu, 184000 umſäumten das Hockeyſtadion, während im Schwimmſtadion 140 200 begeiſtert mitgingen, 188 000 den Schwerathletikkämpfen beiwohnten und je 135 000 beim Boxen und Polo gezählt wurden. Mit nur 3600 bzw. 2610 Zuſchruern ſtehen 100 ⸗Kilometer⸗ Straßenrennen und Schießen an letzter Stelle. Der Karten verſand erfolgte in 17000 Eiunchreib⸗ ſendungen, er wurde durchgeführt von 57 Angeſtellten. Daneben ſetzte die Deutſche Bank als Zweigſtelle des Kar⸗ tenvertriebes 75 Perſonen Perſonal ein und 800 009 Karten im freien Verkauf ab. An Frei⸗, Ehren⸗, Preſſe⸗ und Teiluehmerkarten wur⸗ den insgeſamt für zlle Tage und alle Kämpfe 507 000 ausgegeben. 1800 Berichterſtatter, davon 693 Ausländer und 125 Photoleute, dazu 402 Mitarbeiter ſeitens des Organiſations⸗Komitees ſorgten für weiteſte Verbreitung der Kampfberichte. 3000 Rundfunkſendungen an 40 Länder gab es in 28 Sprachen. Neun Millionen Mark Einnahme Die faſt vier Millionen Zuſchzuer brachten insgeſamt 9034 442,79 Mark Einnahmeerlös. An erſter Stelle ſtehen hier wieder die Leichtathleten mit 1716000 Mark, die mit Kleine Sport-Nachrichten Ein Jugend⸗Rugbyturnier wird am 19. und 20. Mä in Heidelberg durchgeführt, an dem 18 Mannſchaften teil⸗ nehmen werden. Im Gan Baden werden die ſeinerzeit ausgefallenen ndenſpiele zur badiſchen Rugby⸗Meiſterſchaft zwiſchen Sc Neuenheim und Heidelberger Ra am 13. März und zwiſchen der Rh Heidelberg und dem Heidelberger Ra am 3. April ausgetragen. Der Spielplan für das internationale Rugbyturnier im Frühfahr in Bukoreſt, an dem nach der Abſage von Italien nur noch drei Nationen teilnehmen werden, wird N vorausſichtlich folgendes Ausſehen haben: Rumänien— Deutſchlond am 18. Mai, Rumänien— Frankreich am 20. Mai und Frankreich— Deutſchland am 22. Mai. Eurvpameiſterſchaften in München ſtatt. Außer USA und Deutſchland wird auch Ungarn vertreten ſein. Als Termin wurde der 20. und 21. Auguſt beſtimmt. Herber Baier traten im Pariſer Sportpalaſt auf und wurden von den 12 000 Zuſchauern ſtark gefeiert. In einem Eishockeykampf blieb eine weſtdeutſche Auswahl über die franzöſiſche Nationalmannſchaft mit 211 ſiegreich. Die deutſchen Hockeyfrauen kragen zur Vorbereitung auf den Länderkampf gegen Holland am Sonntag, 13. März, in Berlin ein Uebungsſpiel aus, an dem auch die füddeutſchen Spielerinnen Stickel⸗ Frankfurt, Bäuerle ⸗ Mannheim, Beikiefer⸗Nürnberg und Vogel⸗ Würzburg teilnehmen werden. Die deutſchen Reiteroffiziere bereit für den erſten Start im Jahre 1988 Vom 12. bis 20. März findet in Genf das große Kavallerieſchule Hannover mit ihren weltbekannten 1 55 Brinkmann, Rittmeiſter K. Haſſe, der Leiter des Springſtalles Rittmeiſter Momm, Oberleutnant Freiherr von Bogart und Oberleutnant Huck. Amateurfahrer beſtreiten die Rahmenwetthewerbe beim Koehraus am 19. März auf der Stuttgarter Winterbahn. Im Gan Bayern findet am kommenden Sonntag als wichtigſtes Hockeyſpiel der Gauklaſſe der Kampf Wacker München— Jahn München ſtatt. Beide Vereine treten mit ihren Männer⸗ und Frauenmannſchaften an. Engliſche Hockeyſpieler, und zwar die Mannſchaft des Emonuel⸗College der Univerſität Cambridge, werden am 31. März in Heidelberg gegen die TG 7s ein Freund⸗ ſchaftsſpiel austragen. Nork City wurde im Wiederholungsſpiel um den eng⸗ liſchen Fußball⸗Pokal von Huddersfield Town mit 21 ge⸗ ſchlagen. Huddersfield trifft nun in der Vorſchlußrunde am 26. März auf Sunderland. Im Gan Bayern wird das für den 20. März angeſetzte Fußball Meiſterſchaftsſpiel zwiſchen BC Augsburg und Vi Ingolſtadt bereits am Samstag, getragen. 3 Der Eugländer James Donelli, der bisher mit beſten Erfolgen die Mannſchaft von Ambroſiang Mailand betreute, wurde vom Oeſterreichiſchen Fußballverband als Trainer zur Vorbereitung ſeiner Spieler für die Weltmeiſterſchaft verpflichtet. 5 i Ein Dreiländer⸗Schwimmkampf findet während der Deutſchlandreiſe der amerikaniſchen Teilnehmer an den 19. März, aus⸗ Frankreich mit Argenlinien zuſammen. Internationale Reitturnier ſtott, bei dem die Reitern vertreten iſt. Von links: Oberleutnant (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) Am Großen Radballpreis von Dresden, der am 27. März im Dresdener Kriſtall⸗Palaſt ausgetragen wird, beteiligen ſich die Sachſenmeiſter Schulz Haaſe(Chemnitz), die früheren Weltmeiſter Berndt/ Scheibe(Dresden) und Gebr. Simeth(Leipzig]. Der Große Motorradpreis von Europa wird am 7. Auguſt auf der klaſſiſchen Reunſtrecke des Sachſen⸗ Ringes bei Hohenſtein⸗Ernſtthal entſchieden. Belgien beſtreitet das Ausſcheidungsſpiel zur Fußball⸗ Weltmeiſterſchoft am kommenden Sonntag gegen Lu xvem⸗ burg in der Stadt des Großherzogstums mit folgender Elf: Bao ou; Paverick— Seys; Dolem— Meuldermans — Dewinter; Devries— Voorhoof— Braine— Iſen⸗ borahs— van den Eynde. Boruſſig Neunkirchen weilt am Oſterſpuntag bei Boruſ⸗ ſia Dortmund zu Gaſt, die bereits am Karfreitag 1860 München erwartet. Am 22. Mat ſpielt Teunis⸗Boruſſto Berlin in Dortmund. Mexiko hat ſeine Meldung zur Teilnahme an der Aus⸗ jcheidung in Mittelomeriko für die Weltmeiſterſchaft zu⸗ rückgezogen. Es ſpielt nun Cuba gegen Coſtarica, der Sieger nimmt an einem Turnier zuſammen mit Salvodor, Columbien, Honduras und F teil, Der bis zum 1. April feſtſtehende Gewinne 1 krifft in geringem Vorſprung vor den Fußballern, die 1489 00 Mart erzielten, rangieren. Dann kommen mit 541 000 die Schlußfeier, mit 519 Mark die Eröffnung und mit rund einer halben Million Mark die Feſtſpielaufführun⸗ gen. Der Handballſport jſolgt mit 438 000 Mark, Rudern Mark. mmen Schießen bzw 1937 erreichte 380 Die geringſten Kilometer⸗Straßenrennen % Mark und S Einnahmen er mit und 100⸗ Mark. 1898 Auf die Minute eingeteilt Veranſtaltung 11 klappen an abrollt, r dann et ein. Für jeden Daß eine ſo gewaltige kaun, wenn ſie nach einem gen nuen Pl auf die Minute eingehalten wird, ler Tag gi es nach feſtſtehendem, unverrückbarem Programm. Hier liegt das Geheimnis Belingens. Jede Stunde, ja oft jede Minute hatte Bedeutung und ſtand feſt im Rihmen der Zeiteinteilung. Betrachten wir z. B. rück⸗ erinnernd nur den Tag der Eröffnung: 15.45 Uhr: Ein⸗ gänge am Sübdtor geſchloſſen; 15.30 Uhr: Eintreſſen des Führers; 15.51 Uhr: Der Führer ſchreitet die Ehrenfront ab; 15.52 Uhr: Gang des Führers durch den Glocken⸗ turm; 15.53 Uhr: Begrüßung des IOcß und Oc, Fan⸗ ſaren von den Marathontürmen; 15.54 Uhr: Begrüßung durch die Pröſidenten JO und Of; 15.56 Uhr: Der Führer geht durch das Spalier der Kämpfer, ge IO und Oc, zum Stadion; 16.00 Uhr: Der Führer be⸗ des G tritt dis Stadion, das Spiel der Fanfaren bricht ab, der Huldigungsmarſch ertönt, bis der Führer ſeine Loge be⸗ treten hat, 16.05: Der Fühver betritt ſeine Loge, National⸗ lieder; 16.09 Uhr: Olympiafanfare; 46.12 Uhr: Heißt Flagge!; 16.14 Uhr: Einmarſch der Mannſchaften. So geht es weiter, bis 17.40 Uhr der Ausmarſch der Teil⸗ nehmer beg inn und 18.16 Uhr der Führer das Stadion verließ. Auch der Sanikätsdienſt ſtand auf der Höhe; Aerzte, Sanitätsperſonal und Helſer ſtauden in genügendem Um⸗ fang bereit. 711 Olympiakämpfer aus 29 Nationen wur⸗ den ärztlich behandelt, dazu 3521 Perſonen vom Srnitäts⸗ perſonal. Insgefamt mußte an allen olympiſchen Tagen und auf allen Plätzen 6370 Perſonen Hilfsleiſtung ge⸗ währt werden. Bedeutſamer Abſchluß einer Entwicklung Anordnung des Stellvertreters des Führers Der Stellvertreter des Führers hit eine Anordnung erlaſſen, die Sport und Leibeserziehung durch Angehörſge der Partei regelt. In dieſer Anordnung heißt es: „Nachdem in immer ſtärkerem Maße der Sport und die Leibeserziehnug durch die Angehörigen der Partei, be⸗ ſonders ihrer Gliederungen, vertreten und zur Geltung gebracht werden, iſt eine einheitliche Regelung auf dieſem Gebiet durch den Reichsſportführer, der den Auftrag des Führers zur Leibeserziehung des deutſchen Volkes erhal⸗ ten, notwendig geworden. Ich beſtimme daher, daß die Richtlinien des Reichsſportführers von Tſchammer und Oſten hinſichtlich der Leibesübungen und des Leiſtungs⸗ ſports verbindlich ſind für die Gliederungen und an⸗ geſchloſſenen Berbände der Partei“. Rückkampf im Schwimmen Heidelberg— Mannheim Die Arbeitsgemeinſchaft der Mannheimer Schwimm⸗ vereine weilte am Mittwochabend in Heidelberg, um den fälligen Rückkampf gegen den S Nikar Heidelberg zu beſtreiten. Mußten die Mannheimer im Dezember im Heimbod eine faſt entmutigende Niederlage einſtecken, ſo zeigten ſie diesmal, doß ſie das damalige„Lehrgeld“ nicht umſonſt bezahlt hatten und inzwiſchen manches dazugelernt haben. Dem iſt zu entnehmen, daß die eiunſctzfreudige Arbeit von Hermann Sommer, der Beſuch an der Reichsokademie und ſchließlich die einheitliche Schulung innerhalb der Mannheimer Trainingsgemeinſchaft nun ſcheinbar doch die erhoffte Frucht heranreifen läßt, d. h. Leiſtungsverbeſſerungen im Durchſchnitt bringt. Dieſe er⸗ freulichen Momente kamen am deutlichſten in den an Hort⸗ näckigkeit nicht mehr zu überbietenden beiden Zehner⸗ ſtaffeln in beiderſeits doppelter Beſetzung zum Ausdruck. In der Bruſtſtaffel 10 mal 4 Bahnen gab es einen wech⸗ ſelvollen Kampf in dem ſich beide Gegner in die Führung teilten, doch war ſchließlich den Heidelbergern unter den toſenden Aufeuerungsrufen ihrer Anhänger ein verdienter Endſieg nicht mehr zu nehmen. Angenehm überroſchten die Mannheimer in der großen Kraulſtaffel 10 mal 4 Bahnen, in der ſie bis zum achten Mann in Führung lagen, um dann ſchließlich doch von den 1 nach dramatiſchem Kampf niedergekämpft zu werden. Bei dem den Städtekampf beſchließenden Waſſerball⸗ ſpiel kamen die Heidelberger zu einem 613⸗Sieg, wobei ihnen die gewohnte kleine Halle manchen Vorteil bot. Bei dem flotten Spiel gab es bei der Mannheimer Mannſchaft im Schlußtrio einige Mißverſtändniſſe, die die Heidelber⸗ ger blitzſchnell auszunutzen wußten. Im übrigen ſei bemerkt, daß dos Heidelberger— am gleichen Abend durchgeführte— Schülerſchwimmen für den Nikor ſportlich eine ſehr wertvolle Ausbeute bei prächtigen Kämpfen brachte. Die Halle wor wie immer bis auf den letzten Winkel von einer begeiſtert mitgehenden Sport⸗ gemeinde bebölkert. Finnlands und Estlands Ningermeiſter Eſlland und Finnland, die beiden großen Nakionen des Riagkampfſports, führten zu gleicher Zeit ihre Landes⸗ meiſterſchaften im oriechiſch⸗römiſchen Stil durch. In Hel⸗ ſinkt hat der Nachwuchs die Front der alten Garde durch⸗ brochen, denn nur drei Titelverteidiger kamen wieder zu Meiſterehren.— In Reval, das in der Zeit vom 24.7 April der Schauplatz der Europameiſterſchaften iſt, kämpfte nach längerer, durch eine Armverletzung bedingten Pauſe wieder Doppel⸗Olympiaſieger Kriſtſon Paluſalu. Er be⸗ ſiegte ſeine Gegner Karklin und Kotkas fedesmal über⸗ legen nach Punkten. Im Halbſchwergewicht fehlte der Titelverteidiger und Olympiedritte Neo. Die neuen Landesmeiſter der beiden Natiemen heißen: vom Bantom⸗ gewicht aufwärts: 5 ö Finnland: P. Perttunen, Esko Hſelt, Arni Reine, A. Maki. A. Pikkuſaari, E. Härmä, A. Niemelä. Eſtland: Locaru, Sumil, Wäli, Punſepp, Löhmus, Kulliſaar, Palufaln. f Freitag. II. März 1938 Joseph Vögele AG. Mannheim Mannheim, 10. März. Die Geſellſchaft erzielte in dem am 30. September 1937 beendeten Geſchäftsjahr einen Rohgewinn von 5 251 190(i. V. 5 215 805) /, zu dem noch 192 714(29 368)% außerordentliche Erträge kommen. Nach Abzug der Unkoſten ſowie von 329 556 1331558) 4 Anlageabſchreibungen, 228 241(—] Sonderabſchreibungen auf Anlagen, die dazu verwendet wurden, den Poſten Werkzeuge und Inventar auf 1 herunterzubringen, ſowie von 27 004(205 783) anderen Abſchreibungen verbleibt ein⸗ ſchließlich Vortrag ein Reingewinn von 137248(76 273) Al. Die heute als Univerſalverſammlung abgehaltene HV be⸗ ſchloß, daraus wieder auf die 500 000/ Vorzugsaktien Fit. B 6 v. H. Dividende auszr ſchütten, während die 3 Mill. Stammaktien und die 6000 Vorzugsaktien Lit. A wieder dividendenlos bleiben. In dem Bericht iſt u. a. vermerkt, daß die Verhält⸗ niſſe auf dem Markt der Roh⸗ und Holbſtoffe in der Eiſen⸗ und Stahl⸗Bewirtſchoftung eine Verſchtebung in dem Kun⸗ denkreiſe des Werkes mit ſich gebracht haben. Einige Werksabteilungen konnten ſich intenſiv auf die Aufgaben des Vierjahresplanes einſtellen, ſo daß die Kapazität faſt aller Abteilungen gut ausgenutzt wor. Der Umlauf des durch die ſtarke Beſchäftigung benötigten Betriebskapitals vollzog ſich trotz der etwa 25 v. H. höheren Auftragseingänge merklich verlongſamt, da häufig Lieferzeitverzögerungen die Umſtellung der Produktionsfolge erforderlich machten. In einzelnen Abteilungen gelang es, den Export nach dem Balkan und nach Ueberſee zu ſteigern. Dabei fanden vor allem die Straßenfertiger ſtarkes Intereſſe. Im Emaillier⸗ werk iſt es gelungen, nach langanhaltenden Verſuchen eine erhebliche Verbeſſerung und größere Widerſtondsfähigkeit der hochfäurebeſtändigen Emaille zu erreichen. In den erſten Monaten des neuen Geſchäftsjahres liegen die Auftrags⸗ eingänge in der Höhe des Vorjohres. Man könne daher mit einer befriedigenden Ausnutzung der Anlagen rechnen. In der Bilanz ſtehen u. a.(in Mill.]: Aulagever⸗ mögen 4,26(4,61), Warenvorräte 2,62(2,23), Warenforde⸗ rungen 2,07(2,12), ſonſtige Forderungen 0,18(0,18), Wech⸗ ſel 0,16(0,16), Kaſſe 0,08(0,12), Bankguthaben 0,03(0,20) gegen Reſervefonds 0,32(0,30). Rückſtellungen 0,32(0,38), langfriſtige Verbindlichkei⸗ Wertberichtigungen 0,19(0,19), ten 2,56(3,00), Anzahlungen 6,11(0,09), Warenverbindlich⸗ keiten 0,82(1,00), ſonſtige Verbindlichkeiten 0,25(0,43), W 0,64(0,52) und Bankſchulden 0,54 5300. Der Boischaffer Brasiliens über die Leipziger Messe Diplomaſenbesuch auf der Frühjahrsmesse Am Meſſe⸗Mittwoch trafen die Mitglieder des Diplomatiſchen Korps im Sonderzug in der Reichs⸗ meſſeſtadt Leipzig zu dem angekündigten Beſuch der Meſſe ein. Am Abend ſand ein Empfang im Neuen Rathaus ſtatt. Vizepräſident Fichte begrüßte die Miſſionschefs und ſprach den Dank des Meſſeamtes für das Intereſſe aus, das ſie durch ihren Beſuch für die deutſche Reichsmeſſe bekundeten. Der braſilia⸗ niſche Botſchafter Moniz de Aragao erwiderte im Namen der Vertreter der auswärtigen Mächte. Er hob in ſeiner Auſprache hervor, daß die Meſſe neben ihren wirtſchaftlichen Aufgaben auch oer Vertiefung der menſchlichen Beziehungen zwiſchen den Völkern diene. Die Leipziger Meſſe ſei in aller Welt be⸗ kannt, und ihr, Zweck, der Welt Kunde zu geben vom deutſchen Erfindergeiſt und deutſchen Fleiß, finde allenthalben Verſtändnis und Anerkennung. Das Diplomatiſche Korps verbrachte auch den Donnerstag in Leipzig und beſichtigte weitere Teile der Meſſe. Die Rohsſoffversorgung der deuischen Texſilindusirie Die Verſorgung der deutſchen Textilinduſtrie mit Roh⸗ ſtoffen hat in den letzten Jahren teilweiſe unter gewiſſen Spannungen geſtanden. Auf der einen Seite iſt der pri⸗ vate und öffentliche Bedarf lebhaft geſtiegen, auf der an⸗ deren mußte die gusländiſche Zufuhr mit der Deviſenlage in Einklang gehalten werden. Wenn es trotzdem gelungen iſt, die loufende Verſorgung zu ſichern, ſo iſt dies zum entſcheidenden Teil dem roſchen Ausbau der inländiſchen Rohſtofferzeugung zu verdanken. Nach einem Ueberblick im neuen Wochenbericht des Inſtituts für Konjunkturforſchung iſt der Anteil der Inlandserzeugung an der Verſorgung mit Textilrohſtoffen 1937 weiter geſtiegen. Die inländiſche Erzeugung hat an der Geſamtverſorgung nun einen men⸗ genmäßigen Anteil von knapp 28 v. H. erreicht; faßt man nur die der Bekleidung dienenden Textilrohſtoffe ins Auge, ſo ergibt ſich der ſehr viel höhere Anteil von rund 36 u. H. Die Steigerung des Inlandsonteils iſt in einer Zeit erreicht worden, in der der Verbrauch lebhaft zu⸗ genommen hat. Es iſt alſo gelungen, die agrariſche und induſtrielle Produktion von Tepxtilrohſtoffen im Inland ſehr viel raſcher zu ſteigern, als der Verbrauch ſich erhöht hat. Läßt man die Regenerate zunächſt außer Betracht, ſo wurden 1937 über 22 v. H. der Rohſtoffverſorgung der Tertilinduſtrie im Inland erzeugt. Wenn man jedoch nicht, wie es hier geſchehen iſt, von den zur Verfügung ſtehenden Rohſtoffmengen ausgeht, ſondern von deren Wer⸗ ten, dann liegen die Anteile für die heimiſche Erzeugung bereits ſehr viel höher. „Die größten Erſolge ſind bei den induſtriell erzeugten Textilrohſtoffen(alſo bei Kunſtſeide und Zellwolle) er⸗ zielt worden,, wenngleich auch die Fortſchritte bei den Arariſch erzeugten Spinnſtoffen(olſo vor allem Flachs, Hanf Wolle) ſehr bedeutend ſind. Doch ſetzen hier die zur Verfügung ſtehende Bodenfläche wird die vorhandenen Futtermittel(Schafhaltungl) der Erzeugung gewiſſe Gren⸗ zen. Von den wichtigſten agrariſch erzeugten Textil⸗ rohſtoffen iſt die Erzeugung von Flachs von 3100 To.(ver⸗ ſpiunbare Faſermenge) im Jahre 1933 auf 33 900 To. im Jahre 1037, alſo auf faſt das Elffache, geſteigert worden. Nach vorliegenden Schätzungen entſpricht die deutſche Er⸗ zeugung nun etwo zu 80 v. H. dem(ſtark geſtiegenen! Verbrauch. Die Hanſerzeugung iſt feit 1938 ebenfalls um ein Vielfaches erhöht worden, vet 200 To. auf 7500 To. im Jahre 1937. Trotz dieſes Fortſchritts iſt aber die Eigen⸗ erzeugung auf dieſem Gebiet, am Verbrauch gemeffen, noch nicht ſehr bedeutend. Die Erzeugung von Naturwolle hat ſeit 1033 um rund die Hälfte zugenommen, von 5200 To. auf 7500 To. im Jahre 1937. Dieſe Menge entſpricht etw 10—15 v. H. des Jahresverbrauchs. Hinzu tritt die im In bind hergeſtellte Reißwolle, Jie für 1937 auf 40000 To. geſchätzt wird. Weiterhin iſt noch die im Inland erzeügte Reißbaumwolle zu erwähnen, die man mit 30 000 To an⸗ ſetzen kann, ſowie die ſonſtigen im Inland agrarſſch ge⸗ wrlnenen Textilrohſtoffe(3. B. Seide, Angorawolle), deren Produktion aber noch nicht ſtark ins Gewicht fällt. Bei den„induſtriell“ erzeugten Rohſtoffen betrug die Erzeugung von Kunſtſeide 1988 28 700 To., 1937 57 000 To. Die Zellproduktion, die 1933 noch gering war(5400 To.), iſt bis 1937 auf 100 000 To. geſteigert worden. Die In⸗ landserzeugung von Kunſtſeide(vermindert um den Aus⸗ fuhrüberſchuß) und von Zellwolle— zuſammen 156 000 To. — machte 1937 16,9 v. H. der der deutſchen Textilinduſtrie zur Verfügung ſtehenden Rohſtoffmengen aus. An den „Bekleidungstextilien“ gemeſſen, hatten dieſe beiden Roh⸗ ſtoffe bereits einen Anteil von rund 23 v. H. erreicht. Des Jahr 1938 wird— ſoweit ſich die Verhältniſſe ſchon jetzt überblicken laſſen— auch bei ſteigendem Verbrauch eine weitere Zunahme des Inlandsanteils an der Roh⸗ ſtoffverſorgung der deutſchen Textilinduſtrie bringen. Die Erzeugung der„agrariſchen“ Textilrohſtoffe wird 1938 ge⸗ ſteigert werden, wenngleich bei der Wolle nur allmählich Erfolge erwartet werden können. Auch die Produktion von ſynthetiſchen Spinnſtofſen wird weiter ausgebaut. Für 1938 iſt mit einer Zellwollerzeugung von 150 000 To. zu rechnen. Der Stidtstofimarki im Februar Der Abſatz der Stickſtofſoüngemittel war im Monat Februar 1938 erheblich größer als im gleichen Monat des Vorjahres. Dementſprechend hat ſich auch der Geſamtabſatz der Neuen Mannheimer Zeitung HANDELS- v WIRTSCHAFTS Deuische Cenfralbodenkredii-AG. in Berlin Die Deutſche Centralbodenkredit⸗A.⸗G. hat wie die übrigen Banken der Gemeinſchaftsgruppe die Dividende für 1937 um 0,50 v. H. auf 6 v. H. erhöht. Es iſt anzunehmen, daß damit ein Normalſatz erreicht iſt, der in den nächſten Jahren keine Veränderung mehr erfahren wird. Bei Aus⸗ weiſung des Reingewinns(nur Betrag der Dividende und eines Teils der Auſſichtsratsvergütungen) ſind die Zu⸗ weiſungen zu Rücklagen und Wertberichtigungen ſchon vor⸗ weggenommen. Sie betragen 2 604 650 /, während i. V. 483 986„ vorweg und 1 290 000/ durch die Hauptverſamm⸗ lung zugewieſen wurden. Die Zinsrückſtände ſind von 8,2 v. H. des Zinſenſolls auf 5 v. H. zurückgegangen oder, wenn die im Laufe des Jahres als endgültig verloren abgebuchten Zinſen unbe⸗ rückſichtigt bleiben, auf 4,6 v. H. Um ſie wieder voll ab⸗ zuſchreiben, werden 3,29 Mill./ gebraucht, während i. V. noch 5,77 Mill. benötigt wurden. Sonſtige Abſchreibungen ſind in Höhe von 2,78 Mill./ erfolgt(1,45), darunter 1,05 Mill./ auf Effekten. Die Bank hat im Jahre 1937 das Beleihungsgeſchäft gegenüber dem Vorjahre annähernd verdoppeln können. Im ganzen wurden 3671 Häuſer mit 9800 Wohnungen finanziert(i. V. 1514 Häuſer mit 4500 Wohnungen). Die Auszahlungen beliefen ſich auf 44,8 (24,6) Mill. /, während 32,6(18,6) Mill./ Zahlungs⸗ verpflichtungen in das neue Jahr übernommen wurden. Der Darlehnsbeſt ind betrug Ende 1937 unter Berück⸗ ſichtigung der Zugänge und der Rückzahlungen 1371(1383) Mill. Das Durchſchnittliche Hypothekendarlehen ſank in⸗ folge der Bevorzugung der Kleinhypotheken weiter auf 23 600(24 800) J. Der Umlauf an Pfandbriefen und Kom⸗ munalſchn erſchreibungen einſchließlich der Rentenbank⸗ Kreditanf Kredite betrug 1376(13882) Mill /. Divon entfielen 18,8(20,0) auf die im Ausland begebenen Emiſ⸗ ſionen. Die Bank hat die 5proz. Pfandbriefe und Kom⸗ munalſchuldverſchreibungen der in ihr aufſgegangenen In⸗ ſtitute im Berichtsjahre konvertiert und dafür 4, 5proz. Pfandbriefe und Kommunalſchuldverſchreibungen neuer Emiſſionen angeboten. Seitdem befinden ſich keine inlön⸗ diſchen Neugeſchäfts⸗Emiſſionen mehr im Umlauf, die höher als mit 4,5 v. H. verzinſt werden. 5 In der Bilanz erſcheinen die Bankguthaben mit 55,2 (512), der Beſtand an eigenen Emiſſtonspapieren mit 4,6 (13,8) Mill. J.(Die Eigenbeſtände ſind alſo faſt gusver⸗ kzuft). Im Berichtsjahr wurden 33 Grundſtücke in, der Zwangsverſteigerung übernommen, andererſeits 58 wieder abgeſtoßen. Am Jahresſchluß ſtanden noch 55(77) Grund⸗ ſtücke mit 11,9(10,8) Mill. zu Buche. Grundkapital und geſetzliche Rücklagen haben ſich nicht geändert, die Pen⸗ ſionsrücklagen ſind von 2,50 auf 3,00 Mill./ verſtärkt worden. Das Delkredere beträgt noch 6,85(7,81) Mill.. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung erſcheinen der Zinsüberſchuß mit 10,82(10,77), die Eingänge auf ab⸗ geſchriebene Zinsrückſtände mit 6,56(5 66), die Darlehns⸗ proviſionen und anderen einmaligen Einnahmen aus dem Darlehnsgeſchäft mit 0,99(0,55), die ſonſtigen und außer⸗ ordentliche Erträge mit 28(2,96) Mill. Ihnen ſtehen außer⸗ ordentliche und ſonſtige Aufwendungen gegenüber von 1,03 (.98). Die laufenden Unkoſten an perſönlichen und ſach⸗ lichen Aufwendungen ſtellten ſich auf zuſammen 5,60(5,19) Mill. Stark ſind die Steuern vom Einkommen und Ver⸗ mögen geſtiegen, nämlich von 198 auf 3,51 Mill. J. Nach den Beſtimmungen des Aktiengeſetzes ſcheiden ſämt⸗ liche AR⸗Mitglieder mit Beendigung der HV aus, ſo daß eine vollſtändige Neuwahl zu erfolgen hat. Der Bericht bringt ausführliche Mitteilungen über die Geſolgſchaft der Bonk und die ſozialen Maßnahmen. An Penſionen, Hinter⸗ bliebenenrenten und ⸗zuſchüſſen u. ä. wurden aus dem Wohlfahrtsfonds der Gemeinſchaftsgruppe 592 300/ ge⸗ zahlt, während dieſem Fonds 770000% wieder zugeführt wurden. im gleichen Zeitabſchnitt des vergangenen Düngejahres er⸗ höht.— Die Preiſe in den Monaten März bis Juni 1938 ſind wie folgt: Schweſelſaures Ammoniak.48 /, Kalk⸗ ammoniak(gekörnt).48%, Ammonſulfatſalpeter(Leuna⸗ Montan).51 /, Kalkammonſalpeter 0,54 /, Kaliammon⸗ ſalpeter 0,54 /, Kabkſalpeter JG..54 /, Natronſalpeter 0,70 /, Kalkſtickſtoff(geölt und ungeölt) 0,72 J, Perlkalk⸗ ſtickſtoff.77, Kalkſtickſtoff gekörnt(Kornkalkſtickſtoff) .74„% für 1 Kilo, Nitrophoska JG. A Richtpreis 15.50/ für 100 Kilo, Stickſtoffkalkphosphat JG. Richtpreis 13.50 für 100 Kilo Ware. Die Preiſe verſtehen ſich für ungeſackte Ware(mit Ausnahme von Kalkſalpeter JG. und Kalkſtick⸗ ſtoff! bei Bezug in ganzen Wagenladungen von mindeſtens 15 Tonnen frachtfrei jeder deutſcher Eiſenbahnſtation. * Portland Cementfabrik Hemmoor, Hemmoor /Oſte. In der AR⸗Sitzung wurde beſchloſſen, der auf den 5. April dieſes Jahres einzuberufenden HV die Verteilung einer Dividende von 11(12) v. H. vorzuſchlagen. Im Geſchäſts⸗ jahr 1937 haben ſich nach Mitteilung der Geſellſchaft trotz guter Beſchäftigung die betrieblichen Einnahmen durch den Rückgang der Erlöſe für Zement bei gleichzeitiger Steige⸗ rung der Unkoſten vermindert. »Maſchinenfabrik Lorenz AG, Ettlingen(Baden). Das nunmehr vorliegende Zahlenwerk für das Geſchäfts⸗ johr 1937 weiſt einen Rohüberſchuß von 2,31(1,99) Mill. Mark aus. Dazu treten noch 0,03(0,04) Mill./ Zinſen und ſonſtige Kapitalerträge ſowie 0,02(0,07) Mill./ ab. Erträge. Unter den Aufwendungen betragen Löhne und Gehälter 1,00(0,82), ſoziale Abgaben 0,07(0,06), freiwillige ſoziale, Leiſtungen 0,00 406d Beſitzſteuern 6,44(0,20) Mill.„J. Im Vorjahr wurden außekdem noch 0,17 Mill. ſonſtige Aufwendungen kusgewieſen. Nach Mill.„ Abſchreibungen auf Anlagen, Zu weiſung von 0,05 Millionen/ an die Unterſtützungsrücklage, Neubil⸗ dung einer Werkerhaltungsrücklage mit 0,15 Mill. A, 0,10 Mill.„ Wertberichtigungen zu Poſten des Anlagever⸗ mögens und 0,15 Mill./ Rückſtellungen für Beſitzſteuern ergibt ſich ein Reingewinn von 122 599(312018) /, zu dem noch der Gewinnvortrag aus 1936 mit 272 018 tritt. Das Grundkapital von 0,50 Mill. /, darunter 600(45 080) eigene Aktien erhölt dar zus, wie bereits berichtet, wieder 8 v. H. Dividende. In der Bilanz ſtehen Anlagen mit 9,36 (0,27) Mill./ zu Buch. Im Umlaufsvermögen betragen Vorräte 054(0,29) Mill. /, Wertpapiere 0,65(0,35), Wa⸗ renforderungen 0,55(0,70) und Bankguthaben 0,33(0,30) während Wechſel zuf 0,04(0,19) zurückgingen. Anderer⸗ ſeits wird der Auſpruch der Stammaktionäre auf Kapital⸗ rückzahlung mit 0,01(0,10), Reſerven mit 0,40(0,40), Un⸗ terſtützungsrücklage mit 0,10(0,05), die Werkerhaltungs⸗ rücklage mit 0,15(—), die Delkredere-Rücklage mit 0,20 (0,20), Wertberichtigungen mit 0,10(—) und Rückſtellungen für Steuern mit 0,34(0,19) Mill.„ ausgewieſen. Unter den Verbindlichkeiten von 0,40(0,33) Mill. ſtehen Kun⸗ denanzahlungen mit 0,15(0,10) und Warenſchulden mit 0,26(0,14) Mill. J. 5 * Eiſenbau Wyhlen AG, Wyhlen. Die mit 500 000% As ausgeſtattete Geſellſchaft erzielte im Geſchäftsjahr 1937 nach 85 400(89 974)/ Abſchreibungen auf Anlagen, Zuwei⸗ ſung von 15 000/ zum Unterſtützungsfonds und 10000% zur freien Rücklage einſchl. 11 160(8017), Vortrag einen Reingewinn von 54 300(86 509) /. Der Rohertrag ver⸗ minderte ſich ouf 0,93(1,03) Mill. /, dazu kommen wieder 0,02 Mill. Zinſen und ſonſtige Einnohmen ſowie 0,03 (0,09) Mill. ab. Erträge. Davon wurden für Löhne und „ migt. Zu AR⸗ Mitgliedern wurden gewählt: Rechtsanwalt Dr. W. Pfefferle(Mannheim), Direktor E. Gu tz⸗ 6; willer(Baſel) und Bankdixektor Dr. K. But ſch(Frei⸗ burg i. Br.). * Wintershall AG, Kaſſel.— Uebernahme von Beteili⸗ gungsgeſellſchaften. Die Wintershall AG, Berlin⸗Kaſſel, hat die Kali⸗ und Oelwerke Verden im Wege der Um⸗ wandlung übernommen. Ebenfalls iſt die Erdöl⸗Raſfinerie Salzbergen Gmbh(Erſag), Kaſſel, durch Uebertragung ihres geſamten Vermögens unter Ausſchluß der Abwick⸗ lung auf den Hauptgeſellſchafter, die Wintershall AG, übergegangen. * Woll wäſcherei und Kämmerei in Döhren bei Haunover. Nach Abſchreibungen von 768680(740 013)/ erzielte die Woll⸗Wäſcherei und Kämmerei in Döhren bei Hannover im Geſchäſts jahr 1937 einſchl. 101096(96 105), Vortrag einen Reingewinn von 1 102 765(1 114 549)/ Die Ver⸗ waltung beantragt, hieraus wieder 10 v. H. Dividende zu verteilen, davon 2 v. H. für den Anleiheſtock. Die Grati⸗ fikationen an die Geſolgſchaft ſollen wieder 300 000% betragen. An Tantiemen für den Auſſichtsrat ſind 110 294 (117 853)/ vorgeſehen. Zum Vortrag verbleiben 74 870. In der Kämmerei trat eine weitere Verſchiebung der Er⸗ zeugung nach der Seite der Zellwolle ein, deren Anteil an der Geſamterzeugung ſich weiter erhöhte, Die Lohnwäſcherei wurde wie im Vorjahre durch den größeren Bedarf für die Streichgarne begünſtigt und konnte ihre Anlagen vor⸗ teilhaft ausnutzen. Die chemiſche Fabrik brachte die in den beiden vorangegangenen Jahren errichteten Anlagen für die Herſtellung von nouen Erzeugniſſen mit Beginn des Jahres voll in Gang und fand für dieſelben einen gün⸗ ſtigen Abſchluß. Die freiwilligen ſozialen Leiſtungen für die Geſolgſchaft erreichten die Höhe von 643 148/ und machen zusammen mit den geſetzlichen rund 956 000 aus. In der Bilanz wird das Anlagevermögen mit 6,08(6,04), 1 0,5(0,31) Mill./ ausgewieſen. Das Umlaufsvermögen erſcheint mit 7,43(6,69) Mill. /, darunter Vorräte mit 3,52(3,80), Wertpapiere mit 1,41(0,72), Warenſorderungen mit 1,14 (0,68) und Bankguthaben mit 0,22(0,71) Mill. IJ. Auf der Paſſivſeite werden die Verbindlichkeiten mit 2,06(1,52) Mill. J ausgewieſen. Erhöht haben ſich darunter beſonders die Warenverbindlichkeiten auf 0,90(0,53) Mill.. * Fried. Rückforth Ww. AG, Stettin. In der HV der Geſellſchaft, deren Aktienmehrheit ſich im Beſitz der Ferd. Rückforth Nachfolger AG, Stettin, befindet, wurde der Ab⸗ ſchluß einſtimmig genehmigt Dex Reingewinn beträgt zu⸗ züglich Vortrag aus dem Vorjahr 402 /; 323/ werden zur Abrundung an die geſetzliche Rücklage überwieſen, der Reſt vorgetragen. Der turnusmäßig ausſcheidende Direk⸗ tor Dr. Hans Joachim⸗Müller⸗Rückforth wurde wieder in den Ac gewählt. Auch im neuen Geſchäftsjahr halte die leichte Umſatzſteigerung an; trotzdem könne nur mit einem kleinen Gewinn gerechnet werden. * Rückgängiger Weinhandel am Mittelrhein und Moſel. Wie die Induſtrie⸗ und Handelskammer Koblenz mitteilt, ſind die Umſätze im Weinhandel im Februar 1938 mengen⸗ mäßig gegenüber Februar 1937 zurückgegangen, doch find infolge der erhöhten Preiſe, insbeſondere für die 1937er Weine, die Umſatzſummen teilweiſe geſtiegen. Der Auf⸗ tragseingang in Konſumweinen und Weinen mittlerer Preislage hat ſich mit dem Beginn der Reiſetätigkeit gün⸗ ſtig entwickelt. Im Ausfuhrgeſchäft wirken ſich die höheren Preiſe abſatzhemmend aus. Schweizer Gläu⸗ Einzahlungen in Deutſchland 16,80 (19,39), Einzahlungen an Schweitzer Gläubiger fü 11,15(13,48), für Nebenkoſten im Warenverkehr 3,29(2,63), für Zinſen gemäß Transferabkommen 5,19(3,76), durch Einzahlung bei der Schweizer Nationalbank nicht gedeckter Betrag der Einzahlungen b. d. Deutſchen Verrechnungs⸗ kaſſe(Saldo) 2,36(3,28), Rückſtände aus Lieferung von Tronſitwaren 3,50(3,50), Auszohlungen aus Reiſeverkehrs⸗ konto 4,47(3,74). Waren une Märkte * Amtlicher Großmarkt für Getreide und Karlsruhe vom 9. März. Inlandsweizen, 75—77 Kilo, Erzeugerfeſtpreis, W 15 20,90, r Waren Futtermittel Ernte 1937, '17 21,10; 'ö20 21,60; Mühlenfeſtpreis einſchließlich Fracht und Handelsſpanne.400,60; Inlaudsroggen, Ernte 1937, 69/1 Kilo, Erzeugerfeſtpreisgebiet R 14 19,10; R 18 19,60; R 19 19,80; Mühlenfeſtpreis einſchließl. Fracht und Han⸗ delsſpanne 0,400,600; Brau! Sommerjgerſte, Ernte 1937, Erzeugerpreis, Preisgebiet 2 20,70; Preisgebiet 3 21,20; Preisgebiet 4 21,70; feine Ware bis 0,70, Ausſtichware bis 1,50/ Zuſchlog geſtattet; Futtergerſte, Ernte 1937, Baſis 59/0 Kilo, Erzeugerfeſtpreis Feſtpreisgebiet G8 17,40 G 9 17,60) Fracht⸗ und Handelsſpanne plus 9,40—0,60; Iuduſtrie⸗ gerſte nicht notiert; Futterhafer, Ernte 1937, 46/49 Kilo, Erzeugerfeſtpreis, Feſtpreisgebiet 17, frei Erzeugerſtation 17,70 J. Induſtriehafer nicht notiert. Bei den Pflicht⸗ angeboten an die Wehrmacht in Roggen und Weizen gelten beſondere Vorſchriften.— Weizenmehl, Inlandsmahlung, Großhandelspreis, Baſistype 812, Feſtpreisgebiet 20 29,95; Feſtpreisgebiet 17 29,60; Feſtpreisgebiet 15 29,60; Feſt⸗ preisgebiet 14 29,60. Für Weizenmehl Type 812 mit Beimiſchung von Auslondsweizen gemäß Anordnung der Hauptvereinigung der deutſchen Getreidewirtſchaft ein Zu⸗ ſchlag von.50 /. Mehl mit 20 v. H. deutſchem Kleber⸗ weizen.25/ teuerer. Hierzu kommt der übliche Fracht⸗ ausgleich von 0,50/ für die 100 Kilogramm.— Roggen⸗ mehl. Type 1150, Großhandelspreis, Feſtpreisgebiet R 14 22,70: R 18 23,35; R 19(Boden 23,60? R 19(Saar⸗Pfalz) 23,50; Roggengemengemehl, Type 1075(Baden) 26,00; Mais⸗ backmehl, Feſtpreisgebiet R 14 22,70, R 18 23,35; R 19 (Baden] 23,60; R 19(Saar⸗Pfalz) 23,50; Maisgrieß MG, SSS, Ss, Baſis Weizenmehltype 812; Frachtausgleich für 10-Tonnen⸗Ladungen 0,50 /. Weizen⸗ und Roggenmehl Bedingungen des Reichs mehlſchlußſcheins vom 11. 7. 1936. Weizenkleie We 14 10,50— 10,85, W 15 19,75—11;'ᷣ 17 10,75 bis 11,10; We 20 1111,35; Weizeuvollkleie feweils 0,50/ per 100 Kilo teurer; Weizenfuttermehl 2,50 ¼ Aufſchlag gegen⸗ über Weizenkleie, Roggenkuttermehl nicht notiert: Gerſten⸗ ſuttermehl z. 3. nichl angeboten.— Trockenſchnitzel loſe, nominell 8,62—8,97; Kartoffelflocken R 14 810, N 18 „60; R 19 18,80; Erdnußkuchen 15,80 16,20 Polm⸗ kuchen 13.90 14,30, Rapskuchen 13,70—14,10 J, Soja⸗ ſchrot 15.50—15,90: Leinkuchenmehl z nicht notiert; Biertreber 14 bis 14,40 J; Malzkeime z. Z. nicht notiert. Alles ab Fabrik zuzüglich Umſatzſteuer und geſetzlicher 5 Verteilerſpanne. Der Erzeugerpreis für Speiſekortoffeln wird als Mindeſt⸗ und Höchſtpreis frachtfrei Empfangsſtotion je 50 Kilo feſtgeſetzt: weiße, rote, blaue alle gelben Sorten März, April.80 ¼.10 A4 Mai, Juni.95.25 1 Futterkortoffeln ab 1. September 1937 mindeſtens.85 J, nicht mehr als 2 ,. Fabrikkortoffeln: Erzeugerſeſtpreis für Lieferungen ab 1. Februar 1938 21 Rpf. je Kilogramm Stärke. Alles für je 100 Kiko, ſoweit nichts anderes vermerkt, prompt verladbace Ware. Blertreber, Malzkeime und Trockenſchnitzel ohne Sack. Mehl mit Sack frachtfrei aller in den betreffenden Preisgebieten liegenden Vollbahn⸗ ſtationen. 5 i i Alle vörſtehenden Preiſe von Landesprodukten ſchließen fämtliche Speſen des Handels, die vom Ankauf beim Landwirt bis zur Frachtparität Korlsruhe entſtehen(aus⸗ 1 Braugerſte ab Verladeſtotion) und die Umſatz⸗ ſteuer ein. N 5 Rauhfnttermittel für je 100 Kilo frei Vollbahnſtation Karlsruhe: Loſes Wieſenheu, aut, geſund, trocken, je nach Quolität 5,0—6,40; to. Luzernekleehen 6,80—7,40 l. Dieſe Preiſe verſtehen ſich frei verloden Vollbahnſtotion. Für Preßheu darf ein Zuſchlag von 0,40/ fe 100 Kilo erhoben und die Koſten für Fracht ab Verladeſtation und 185 - LETT TL Mittag-Ausg⸗ übe Nr. 116 Nhein-Mainische Abendbörse Zum Teil fesfer An der Abendͤbörſe waren wiederum einzelne Aktien⸗ werte verlangt, während im übrigen die Geſamtmärkte ſehr ſtill lagen. Zum Teil lagen die Kurſe über dem ſchwächeren Mittagsſchluß. So BMW, Mönus um 1 v.., Vereinigte Stahlwerke um/ v.., Conti Gummi um % v. H. Auch am Rentenmarkt war die Grundhaltung weiterhin freundlich, Altbeſitz um s erholt. Kommunal⸗ Umſchuldung wieder 95,15(96,10). Im Freiverkehr wur⸗ den die neuen Stücke der vielfach überzeichneten 4½ v. H. Erdölanleihe bereits mit 9875 kürzlich „dalſo ebenſo hoch wie die herausgebrachte Bragadaanleihe gehandelt. die Deckenmiete nur in Höhe der tatſächlich entſtandenen Koſten in Rechnung geſtellt werden. Für Stadtanlieferung iſt der Verkäufer berechtigt, einen Zuſchlag von höchſtens 0,50/ je 100 Kilo zu erheben. 5 Roggen⸗ und Weizenſtroh, loſe oder bindſodengepreßt (aus Baden) 3,20— 3,60; dto. drahtgepreßt 3,604.00; Hafer⸗ und Gerſtenſtroh, binoͤfadengepreßt—3,40; dto. drahtgepreßt 3,40—3,80; Futterſtroh(Hafer und Gerſte) gebunden 9,50 bis 3,90; Spelzſpreu, ohne Sack, ab Station des Erzeugers oder ab Gerbmühle 2,703 l. 8 Dieſe Preiſe verſtehen ſich frei verladen Vollbahnſtation. Für Stadtanlieferung durch den Empfangsverteiler darf ein Zuſchlag von höchſtens 0,50/ für je 100 Kilo erhoben werden. Die Erzeugerpreiſe für Stroh aus Boden liegen 0,0% je 100 Kilo unter den obengenannten Preiſen. Marktverlauf: Die Verſorgungslage om Mehlmarkt iſt in allen Sorten ausreichend. Auch Mühlenprodukte ſind ge⸗ nügend am Markt. Malzkeime und Biertreber werden immer noch gefragt, dagegen ſind Kartoffeln, auch Futter⸗ kartoffeln, immer noch reichlich zu haben. Heu iſt reichlich om Markt, Stroh heimiſcher Herkunft dagegen ſehlt voll⸗ kommen. Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futlermittel Stuttgart, 8. März. Je 100 Kilo frei verladen Vollbahn⸗ ſtation: Weizen, württembergiſcher, durchſchnittliche Be⸗ ſchoffenheit 75/77 Kilo, Erzeugerfeſtyreis W 8 20,20'᷑ 10 20,40;'y 14 20,80; W 17 21,10; Roggen durchſchntttliche Beſchaffenheit, 69/71 Kilo, Erzeugerfeſtpreis R 14 19,10; R 18 19,60; R 19 19.80; Braugerſte, Erzeugerhöchſtpreis⸗ gebiet 2 20,50; dto. 3 21,00; dto. 4 21,50. Bei Abholung von Braugerſte ab Hof muß ein Abzug von 20 Pfennig je 100 Kilo gemacht werden. Futtergerſte, durchſchnittliche Beſchaffenheit 59/60 Kilo, Erzeugerfeſtpreis G 7 17,0 G8 17,40; Futterhafer, durchſchnittl. Beſchaffenheit, 46/49 Kilo, H 11 16,90, H 14 17,40; Wieſenheu loſe neu 5,40—6, 407 Kleeheu loſe neu 6,40—7,40; Stroh drahtgepr. 4—; Spelz⸗ ſpreu geſackt.—. Für drahtgepreßtes Heu 40 Pfg. je 100 Kilo mehr. Die höchſte Preisnotiz darf auf Grund der Verordnung des Wirtſchaftsminiſters vom 10. Januor 1938, veröffentlicht im Regierungsanzeiger für Württem⸗ berg Nr. 4 vom 11 Januar 1938, nicht überſchritten werden. Die Preiſe gelten waggonfrei verladen Vollbahnſtation des Erzeugers bzw. des Gerbmüllers. Fracht und Deckenmiete gehen zu Laſten des Käufers. Die Erzeugerpreiſe für Raußh⸗ futter in Württemberg und Hohenzollern müſſen mindeſtens um 40 Pfg. je 100 Kilo unter den notierten Großhandels- preiſen liegen. Mehlnotierung im Getreidewirtſchaftsverbend Württemberg(Preiſe für 100 Kilo plus 0,50/ Frachten⸗ ausgleich frei jeder Empfangs⸗Station).— Weizen⸗ mehl mit einer Beimiſchung von 20 v. H. Kernen oder amtlich anerkanntem Kleberweizen 1,25/ per 100 Kilo Aufſchlag, mit einer Beimiſchung von kleberreichem Auslandsweizen 1,50% Aufſchlag per 100 Kilo für Tupe 812. Reines Kernenmehl 3,50/ per 100 Kilo Aufſchlag auf die jeweilige Type Weizenmehl, Baſis⸗Type 812, Wö8 28,85'᷑ 10 29,35 Wü 14 29,60; We 17 29,60; Roggenmehl, Baſis⸗Type 1150, N 14 22,70; R 18 23,30; R 19 2,50; Kleiegrundpreiſe ab Mühle, einſchließlich Sack; Weizenkleie W 8 9,95 W 10 10,10 W 14 10,30: W 17 10.485 Roggen kleie R 14 10,10 R. 18 10,40) R 19 10,50. Mark.— Weizen⸗ und Roggen⸗Futtermehl jeweils bis zu 250% per 100 Kilo teurer als Kleie.— Für alle Geſchäfte ind die Bedingungen des Reichsmehlſchlußſcheins maßgebend. Marktverlauf: Die Ablieferungen in Brotgetreide beſchrän⸗ ken ſich auf kleine Reſtmengen. Das Braugerſtengeſchäft iſt als beendet anzuſehen. Für Futtergetreſde, insbeſon⸗ dere für Futterhafer beſteht ſtarker Begehr, während nur kleine Anlieſerungen erfolgen. Weizen⸗ und Roggenmehl ſowie Mühlennachprodukte ſind genügend am Markt. * Großmarkthalle Handſchuhsheim. Lattich 50, Kreſſe 28 bis 30, Gelbe Rüben—6, Wirſing—10, Weißkraut 4, Rotkraut 6, Lauch 16—19, Sellerie 15—48,—12, Spinat 5 bis 10, Feldſalat 1025, Roſenkohl 1820, 10—16, Winter⸗ kohl-8. Anfuhr ſehr gut, Nachfrage mittel. Feldſalat im Preiſe nachgebend. Rotterdamer Getreidekurſe vom 10. März.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) März 6,80 Mai 6,87% Juli 6,72, Sept. 6,47%.— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) März 10350; Mai 103,25; Juli 102,75; Sept. 104. Liverpvoler Baumwollkurſe vom 10. März.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) März(38) 494, April 495; Mai 498; Juni 500; Juli 504; Auguſt 506; Sept. 508, Okt. 510, Nov. 511; Dez. 512 Jan.(30) 513; Febr. 5155 März 516; Mai 518; Juli 5207 Okt. 521 Dez. 522. TLeinölnotierungen vom 10. März.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per März 127/16; Leinfaat lk. per März 1315/1; Bombay per März 14% Leinſaatöl loko 27,9; März und Mai⸗Auguſt 26,7%; Baumwollöl üägypt. 19,0 Boumwoll⸗St. ägypt. per März 5,75. Neuyork: Terp. 32,5. Savannah: Terp. 27,5. Karlsruher Immobilien⸗ und Hypothekenbörſe Nur wenig neues Verkaufsmoterial lag am Donners⸗ tag vor. Gefrogt wurde nach Bäckerei⸗ und Konditorei⸗ Grundſtücken und einigen Rentenhäufern. 8 Geld- und Devisenmarki Paris, 10. März.(Schluß amtlich), London 158.95 Italien 167,05 Stockholm 824. Neuyork 3108,— Schweiz 736,50 Wien 1285,.— Belgien 337,25 Kopenhagen 702,25 Berlin 8 Spanien Holland 1708,.—[ Warſchav 558, London, 10 März.(Schluß amtlich). Neuyork 501,17 Liſſabon 110,13 BuenosAiresſ 1600,— Montreal 501.25 Helſingfors 226, 20 Rio de Jan. 412.— Amſterdam 893, 75 Prag 143, Hongkong.300 Paris 158,78 Budapeſt 2500,—[Schanghai 1/215 Prüſſel 2964,—] Belgrad 214,.— Yokohama 8 Italien 9525, Sofia 403,— Auſtralien 125,— Berlin 1242,25[ Moskau 2639, Mexiko 1800,— Schweiz 2160,25[ Rumänien 676, Montevidedo 2675,— Spanien 7800,—] Konſtantin 621,— Valparaiſo 124,0 Kopenbagen 2240, Athen 546,50 Buenos Stockholm 1941,87 Wien 2637,— auf London 1660, Oslo 1996,25 J Warſchau 2631,— Südafrika 100,12 Melalle Hamburger mekallnotierungen vom 10. märz Banca- u. Brief Geld Kupfer Straitszinn Brief Geld BrieffGeld Hütten rohzink(p. 100 Kg) 18,75 18,75 Januar„5b.. Feinſilber(RM per kg). 42,00 39,00 Februar 75. Feingold(RM per g).84 2,79 März 51,— 51,254,054,] Alt⸗Platin(Abfälle) April 51,151,254, 0 254,0 Circapr.(RM per g) 2,40 2,50 Mai 51,51, 254,0 254,0 Techn reines Platin Juni 51,51, 254,0 254,0 Detailpr. RM per g). 3,40 3,65 Juli 51, 51,2540 254,0— Auguſt 51, 51, 254,00254,0 Loco Abl. September.. é Antimon Regules chineſ. Oktober„ Eper io) 461, 59, November.... Queckſilber(Sper Flaſche) 13, 5013,50 Dezember....... I Wolframerz chineſ. in sh). 71, Frachienmarki Duisburg-Ruhrori An der heutigen Börſe war die Nachfrage für Kahn raum bergwärts im Gegenſatz zu geſtern reger. Es konnten ver⸗ ſchiedene mittlere Kähne zu unveränderter Fracht von 1 ab Ruhrhäfen und.20% ab Kanal Baſis Mannheim abgegeben werden. Auch die Talfracht erfuhr mit 1% ab Ruhrhäfen und.20% ab Kaual nach Rotterdam keine Aenderung. Der Bergſchlepplohn notierte mit 70 oder 80 Pf. nach Mainz und 80 oder 90 Pf. nach Mannheim. Der Tal⸗ ſchlepplohn beträgt 8 Pf. für größere beladene Kähne ab Ruhrort nach Rotterdam.„„ 9 Freitag, 11. März Elnspaltige Kleinanzeigen bis zu elner Höhe von 100 mm je mm 8 Pig. Stellengesuche ſe mm4pig. 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März 1938 findet jeweils von 7 bis 18 Uhr Gefechtsſchießen des ./ JR 110 ſtatt. Die Feuerſtellungen liegen längs der Straße Hemsbach—Hüttenfeld, Förſteret Wildbahn und am Oſt⸗ rand des Lampertheimer Waldes, 1,5 Km. nördlich Förſterei Wild⸗ bahn, Schußrichtung nach Norden und Nordoſten. Das gefährdete Gelände wird durch militäriſche Poſten an den Stellen abgeſperrt; es darf wäh⸗ rend des Schießens nicht betreten werden und muß eine Stunde vor Beginn des Schießens geräumt ſein. Der gefährdete Raum wird durch folgende Linien begrenzt: Punkt 96,.5 Em. weſtlich Hems⸗ bach an Straße Hemsbach—Hütten⸗ feld, Straße nach Hüttenfeld, Oſt⸗ Nord. und Weſtrand Hütenfelds, Straße nach Förſterei Wildbahn, Waldrand bis Seehof, Straße See⸗ hof— Lorſch, Südoſtrand Lorſchs, Weſchnitzbrücke(800 Mtr. oſtwärts Lorſchs), von hier Straße nach Heppenheim, Bahnlinie Heppen⸗ heim Weinheim bis zur badiſch⸗ heſſiſchen Grenze, Häuſergruppe 800 Mtr. weſtlich Bahnhof Lauden⸗ bach, Punkt 96 an Straße Hems⸗ bach—Hüttenfeld, Die Poſten haben Rechte und Pflichten eines Wachtpoſtens; ihren Anordnungen iſt Folge zu leiſten. Die Straßen Hemsbach—Hütten⸗ feld Seehof und Lorſch—Heppen⸗ heim ſind für ſeden Verkehr wäh⸗ rend des Schießens geſperxt. 68 Bezirksamt— Abt. V/61. VBerſteigerung, In unſerem Verſteigerungsſaal — Eingang Platz des 30. Januar Nr. 1— findet an folgenden Tagen die öſſentliche Berſteigerung ver⸗ ſallener Pfänder gegen e ſtatt: a) für Fahrräder, Photographen Apparate, Anzüge, Mäntel, Weißzeug, Schuhe u. dergl. und Fundſachen aus dem 2. Holb⸗ jahr 1936 am Dienstag, dem 15.. 1038: 1 b) für Anzlige, Mäntel. Weißzeng, Schuhe u. dgl. am Donnerstag, dem 17. März 1938. Beginn fewells 14 Uhr(Saal⸗ öffnung 18 Uhr!. Städt., Leihamt. über alles unterrichtet zu sein, PS ist Wichtig Ules deshelb die „Neue Mannheimer Zeitung“ 1 DRESDNER BANK KAPITAITLI UND RIESERNVIN RM 171500000. 2 224 Filialen und Depositenkussen Inser Bericht fur das Geschdfts- jahr 1937 ist erschienen und bann hei unseren samtlichen Geschdfts- stellen angefordert erden. Klein-Anzeigen in der N. M.. sind klein im Preis doda von großem ERTOI Ol moderne Form kompl., belhane Mannheim . 155.— 5Dahre Tewes Der Fortschritt siegt! 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