Neue Mo - * Einzelpreis 10.. mheim Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag Beznaspreſſe: 2* 2 Anzeigenpreiſe: 29 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig. o mm Frei Haus monatlich 2% Mt und 62 Pia Trägerlohn in unseren N breite Fertmillimeterzetle 560 Pfiennta Für Famitſen⸗ und Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Voß 2 70 Mt einſchl Kletnanzetagen ermößtate Grundpreiſe Allgemein aültig 50 Pia Poſtbef Geb Hterzu 72 Pfa Beſtellgeld Abholſtellen Wald⸗ iſt die Anzeigen Pretsltſte Nr 8. Bei Zwangs veraleſchen oder hofftr 12 Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Sir 44 Meerſeldſtr 13 5 Konkurſen wird keinerſen Nachlaß aewährt Keine Gewähr für f 2 2 0 3. 3 8. N 8 55 2495 5 ö Ne Fiſcherſtr 1 Fe Hauptſtr 63 W Oppauer Stress Se Lutſenſtr. 1. Verlag, Schriftleitung u. 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J) ˙ AA 1 reer eee FPPPPPPPCCCCCCCCCTTTVTTTTTTTTVTCCTCCC(TT++++++ Vom Großen Rat des Faſchismus in Rom wurde zu den Vorgängen in Oeſterreich Stellung genom⸗ men und die Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Reich anerkannt. Dieſe Entſchließung der italieniſchen Regierung wurde noch in der Nacht vom Miniſter für Volksbildung, Alfieri(in der Mitte des Kreiſes der Zuhörer) in feierlicher Weiſe im Palazzo Venezia bekanntgegeben. Ein Bild aus Wörgl, einem kleinen Induſtrieort in Tirol; trotzdem unſere deutſchen Soldaten von(Preſſe⸗ Hoffmann, Zamder⸗Multiplex⸗K.) den Strapazen des Anmarſches ſtark ermüdet waren, zogen ſie doch überglücklich Arm in Arm 5 mit ihren öſterreichiſchen Kameraden durch den Ort.(Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) Die deulſchen Ballern von Tirol mit Hakenkreuz fahnen, mit denen ſie den einzlehenden deutſchen 1 der Sübref und ſeine Begleitung fahren am Elternhaus Adolf Hitlers in Leonding vorbet. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) „ Soldaten in jubelnder Freude zuwinkten.(Scherl Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) Reich verkünde: ſchaftlichen Aufgaben zu löſen, eite/ Nummer 123 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 15. März 1938 „Ich künde heute dieſem Lande ſeine neue Miſſion“ „Die größte Vollzugsmeldung meines Lebens“ dnb. Wien, 13. März. Die Sonne eines wundervollen, warmen Frith⸗ lingstages leuchtet heute über dem feſtlichen Wien. Um 10 Uhr haben alle Geſchäfte geſchloſſen, und wie⸗ der ziehen Hunderttauſende mit unzähligen Haken⸗ kreuzfähnchen zum Heldenplatz an der Burg, den ſchon ſtundeulang vor Beginn der großen Führer⸗ kundgebung weit über 200 000 Menſchen füllen. Kurz nach zehn Uhr ſchmettert Militärmuſik durch die Straßen. Die erſten Truppen rücken an, überall von der Bevyülkerung jubelnd begrüßt. Die Truppeufahnen leuchten in der Sonne. Um 11 Uhr beginnt die große Befreiungskundgebung auf dem Heldenplatz, wo der Führer zum ganzen deut⸗ ſchen Volk ſpricht. Seit Stunden warten in den breiten Straßen⸗ zügen zum Heldenplatz und auf dieſem größten Ver⸗ ſammlungsplatz in Wien Hunderttauſende von freu⸗ digen Menſchen in großen Blocks wohlgeordnet von SA, SS, Sg und BDM: Ueberall Freude und Be⸗ geiſterung in den Augen. Etwa eine Viertelmillion Menſchen haben ſich auf dem Heldenplatz verſammelt. Die Jugend hat in ihrer Begeiſterung die Bäume er⸗ klettert und hängt auf den Gittern um den Platz. Polizeiautos durchfahren noch die abgeſperrten Straßen und treffen die letzten Regelungen. Der Reichsautozug„Deutſchland“ hat ſeine 25 rie⸗ ſigen Wagen in den Dienſt der Uebermittlung der Kundgebung geſtellt, damit auch die weiteren Hun⸗ derttauſende in den Ringſtraßen und an den an⸗ grenzenden Plätzen an dem Erlebnis der Feier teil⸗ haben können. Links und rechts von den Balkonen Dank und Gelöbnis an Minutenlang dauert es, bis der unerhörte Jubel⸗ ſturm ſich ſoweit legt, daß Reichsſtatthalter Dr. Seyß⸗Inquart endlich das Wort ergreifen kann. Reichsſtatthalter Seyß⸗Jnquart führte aus: „Mein Führer! Als letz es oberſtes Organ des Bundesſtaates Oeſterreich melde ich dem Führer und Reichskanzler den Vollzug des geſetzmäßigen Beſchluſſes nach dem Willen des deutſchen Volkes u. ſeines Führers: Oeſterreichiſtein Land des Deutſchen Reiches.(Stürmiſcher Bei⸗ fall.) Dem deutſchen Volke und der ganzen Welt verkünde ich, daß Adolf Hitler als Führer und Reichskanzler zur Stunde in die Burg der alten Reichshauptſtadt, der Hüterin der Krone des Reiches, eingezogen iſt.(Ernenter Jubel.) Wonach Jahrhunderte deutſcher Geſchichte gerun⸗ gen haben, wofür ungezählte Millionen der beſten Deutſchen geblutet haben und geſtorben ſind, was in heißem Ringen letztes Ziel, was in bitterſten Stun⸗ Der Führer nimmt das der neuen Hofburg haben Muſikkapellen des Heeres und der Landespolizei Aufſtellung genommen. Der Führer kommt: Strahlender Sonnenſchein liegt über allem. Da — es iſt 11 Uhr— kommt Bewegung in die unüber⸗ ſehbaren Maſſen. Von fern her dringt eine ſtürmiſch anſchwellende Welle von Heilrufen empor. Jetzt kommt die Kraftwagenkolonne des Führers in Sicht. Der Führer aufrecht ſtehend im Wagen, grüßt mit ſichtlicher Ergriffenheit die Hunderttauſende, die ihm zujubeln. Als die Kolonne durch das Heldendenkmal fährt, ſchwillt der Jubel zum Orkan an. Als der Führer die erſten Stufen zum Balkon der Hofburg emporſteigen will, überreichen ihm zwei Mädchen in ſchmucker Heimattracht einen Blumenſtrauß. Der Führer ſtreicht den Mädeln über die blonden Köpfe. Dann ſteigt er die Treppe zum Portal der Burg hinauf. Gleichzeitig geht die Führerſtandarte guf dem Balkon der Hofhurg hoch. Sie funkelt im ſtrahlenden Sonnenglanz, ſtürmiſch begrüßt von dem Jubelſchrei der Maſſen auf dem Rieſenplatz. Der Führer betritt den Balkon Die Stunde, der Augenblick, auf den dieſes Volk hier gewartet hat, dem es jahrelang entgegenfieberte, iſt gekommen. Der Führer des geeinten Deutſchen Reiches ſteht vor ſeinen Volksgenoſſen im nationalſozialiſtiſchen Wien. Die„Sieg⸗Heil!“⸗Rufe der Maſſen wollen kein Ende nehmen. Immer wieder geht der Blick des Führers ſtolz und glücklich zugleich über dieſes Rieſenſeld, über das Weichbild der alten deutſchen Kaiſerſtadt, bis weit hinein in den Wiener Wald und hinüber in die Lande der deutſchen Südoſtmark. den Führer: den letzter Troſt war— heute iſt es vollendet: Die Oſtmark iſt heimgekehrt.(Erneuter Begeiſterungs⸗ ſturm; Sprechchöre:„Wir danken unſerem Führer!“) Das Reich iſt wiedererſtanden, das volksdeutſche Reich iſt geſchaffen! Mein Führer! Die Kräfte aller Generationen des deutſchen Volkes ſind in Ihrem Willen zuſam⸗ mengeballt, und Sie, mein Führer, ſchufen das Werk für alle Generationen der deutſchen Zukunft. Heute grüßen alle Deutſchen aus der Ewigkeit den Führer als den Vollender, heute grüßt der Führer das neue ewige Deutſchland!(Erneuter Jubel. Flugzeuge brauſen über den Platz.) Mein Führer! Wir kennen nur eines: Wir danken dem Führer. Wir ſagen Dank.(Wie⸗ derum Begeiſterungsſtürme und Sprechchöre: „Wir danken unſerem Führer!“) Wir ſagen Dank, den Dank, der reſtloſe Liebe und bedin⸗ gungsloſe Trewe iſt! Wie immer der Weg führt, wir folgen nach! Heil mein Führer!“ Wort: Dann nahm der Führer, umbrandet von den Jubelrufen der Menge, das Wort zu ſeiner Rede. Deutſchel Männer und Frauen! In wenigen Tagen hat ſich innerhalb der deut⸗ ſchen Volksgemeinſchaft eine Umwälzung vollzogen, die wir heute wohl in ihrem Umfange ſehen, deren Bedeutung aber erſt ſpätere Geſchlechter ganz ermeſ⸗ ſen werden Es iſt in den letzten Jahren von den Macht⸗ habern des nunmehr beſeitigten Regimes oft von der beſonderen„Miſſion“ geſprochen worden, die in ihren Augen dieſes Land zu erfüllen hätte. Ein Führer der Legitimiſten hat ſie in einer Denkſchrift genau umriſſen. Nach ihr war es die Aufgabe die⸗ ſer ſogenannten Selbſtändigkeit des Landes Oeſter⸗ reich, wie dieſe in den Friedens verträgen fundiert und von der Gnade des Auslandes abhängig war, die Bildung eines wahrhaft großen Deutſchen Rei⸗ ches zu verhindern und damit den Weg in die Zu⸗ kunft des deutſchen Volkes zu verriegeln.(Pfui⸗ Rufe.) Ich proklamiere nunmehr für dieſes Land ſeine neue Miſſion. Sie eutſpricht dem Gebot, das einſt die deutſchen Siedler eus allen Gauen des Altreiches hierher beruſen hat. Die älteſte Oſtmark des deutſchen Volkes ſoll von jetzt ab das jüngſte Bollwerk der deutſchen Nation und damit des Dentſchen Reiches ſein.(Starker anhaltender Beifall.) Jahrhundertelang haben ſich in den unruhevollen Zeiten der Vergangenheit die Stürme des Oſtens an den Grenzen der alten Oſtmark gebrochen. Jahr⸗ hundertelang für alle Zukunft ſoll ſie nunmehr ein eiſerner Garant ſein für die Sicherheit und Freiheit des Deutſchen Reiches, und damit ein Unterpfand für das Glück und für den Frieden unſeres großen Volkes. Und ich weiß: Die alte Oſtmark des Deutſchen Reiches wird ihrer neuen Augabe genau ſo gerecht werden, wie ſie die alte einſt gelöſt und gemeiſtert hat.(Stürmiſche Zuſtimmung.) Ich ſpreche im Namen der Millionen Menſchen dieſes wunderschönen deutſchen Landes, im Namen der Steierer, der Nieder⸗ und Oberöſterreicher, der Kärntener, der Salzburger, der Tiroler und vor allem im Namen der Stadt Wien, wenn ich es den in dieſem Augenblick zuhörenden 68 Millionen übri⸗ gen deutſchen Volksgenoſſen in unſerem weiten Dies Land iſt deutſch, es hat ſeine Miſſion be⸗ griffen, es wird dieſe erfüllen und es ſoll au Treue zur großen deutſchen Volksgemeinſchaft von niemanden jemals überboten werden.(Nicht, endenwollende Sieg⸗Heil⸗Rufel) Unſere Aufgabe aber wird es nun ſein, durch Ar⸗ eit, Fleiß und gemeinſames Einſtehen und Zuſam⸗ menſtehen die großen ſozlalen, kulturellen und wirt⸗ vor allem aber Oeſterreich immer mehr zu einer Trutzburg nationalſozialiſtiſcher Geſiunung und nationalſozialiſtiſcher Willenskraft zu entwickeln und auszubauen.(Begeiſterungsſtürme ſetzen er⸗ neut ein). Ich kann dieſen Appell an Sie aber nicht ſchließen, ohne nun der Männer zu gedenken, die es mir ermöglicht haben, die große Wende in ſo kurzer Zeit mit Gottes Hilfe herbeizuführen. Ich danke den nationalſozialiſtiſchen Mitglie⸗ dern der Regierung, an ihrer Spitze dem neuen Reichsſtatthalter Seyß⸗Inquart. (Lebhafte Zuſtimmung der feſtlich geſtimmten Menge). Ich danke den zahlloſen Parteifunktionären, ich danke aber vor allem den ungezählten namenloſen Idea⸗ liſten, den Kämpfern unſerer Formationen, die in den langen Jahren der Verfolgung bewieſen haben, daß der Deutſche, unter Druck geſetzt, nur noch härter wird.(Erneute Ausbrüche jubelnder Begeiſterung). Dieſe Jahre der Leidenszeit haben mich in mei⸗ ner Ueberzeugung vom Werte des deutſch⸗öſterreichi⸗ ſchen Menſchen im Rahmen unſerer großen Volks⸗ gemeinſchaft nur beſtärkt. Die wunderbare Ordnung und Diſsiplin dieſes gewaltigen Geſchehens iſt aber auch ein Beweis für die Kraft der dieſe Menſchen beſeelenden Idee. Ich kann ſomit in dieſer Stunde dem deutſchen Volk die größte Vollzugsmeldung meines Lebens abſtatten.(Gewaltig branden die Heilrufe zum Führer.) Als der Führer und Kanzler der deutſchen Nation und des Reiches melde ich vor der Ge⸗ ſchichte nunmehr den Eintritt meiner Heimat in das Deutſche Reich.(Minutenlange, unvorſtell⸗ bare Kundgebungen der Freude und der Begei⸗ ſterung brauſen nach dieſen Worten des Führers über den weiten Heldenplatz.) Deutſchland und ſein neues Glied, die National⸗ ſozialiſtiſche Partei und die Wehrmacht unſeres Reiches: Sieg Heil! Der Schluß der Kundgebung: Ungufhörlich toſen die„Sieg⸗Heill“⸗Rufe nach dieſer denkwürdigen Rede des Führers über den hiſtoriſchen Platz. Die Hymnen des deutſchen Volkes, das Deutſchlandlied und das Lied Horſt Weſſels werden in tiefer Ergriffenheit von den Hunderttau⸗ ſenden angeſtimmt. Wie Schwurlieder brauſen die Hymnen gen Himmel, zum Zeichen, daß Wien und Oeſterreich immer deutſch waren und immer deutſch bleiben werden. Noch einmal begrüßt der Führer ſodann die Hun⸗ derttauſende. Er drückt dem Reichsſtatthalter Seyß⸗ Inquart die Hand und verabſchiedet ſich von den füh⸗ renden Männern, die um ihn ſtehen, mit dem Deut⸗ ſchen Gruß. Der Führer verweilt dann noch kurze Zeit im Innern der Hofburg. In die Stille dieſes denkwürdigen Hauſes, in dem ſich unendlich iele große Stunden Her großdeutſchen Geſchichte abgeſpielt haben, dringt von draußen ununterbrochen das Brauſen der Heilrufe herein. Als der Führer dann die Hofburg verläßt und wieder ſeinen Wagen beſteigt, umgibt ihn aufs neue der unendliche Sturm der Begeiſterung. Der Führer fährt nun langſam durch die enge Fahrbahn, die mit Mühe und Not von den Abſperrmannſchaften der Polizei und der Ss freigehalten wird. Immer aufs neue erklingen die Rufe, nun faſt noch mehr als vorher:„Führer wir danken dir!“ In einer triumphalen Fahrt kehrte der Führer vom Heldenplatz wieder in das Hotel zurück. England aufs ſlärkſte beeinsruckt + London, 15. März. Die Fahrt des Führers von Linz nach Wien und fein Einzug in Wien werden dem engliſchen Leſer in der Londoner Morgenpreſſe eindrucksvoll geſchildert. Faſt ohne Ausnahme bringen die Morgenblätter in ihren Berichten den Jubel und die Begeiſterung zum Ausdruck, mit denen Adolf Hitler auf ſeiner Fahrt durch das öſterreichiſche Land und beſonders in Wien gefeiert wird. So heißt es im Wiener Bericht der„Times“ u.., in Wien habe es geſtern ausgeſehen, als wenn die ganze Stadt gerade die Nachricht von ir⸗ gendeinem Sieg erhalten habe und ſich jetzt vorbereite, die heimkehrenden Truppen zu empfan⸗ gen. In der ganzen Stadt habe es kein Anzeichen dafür gegeben, daß ſich ein Volk einem fremden Joch unterwerfſe. Im Gegenteil: Man habe den Eindruck gehabt, daß alle Wiener das Hakenkreuz am Arm oder Hakenkreuzfähnchen in der Hand tragen. Unter der Ueberſchrift„Hitlers Triumphzug“ meldet„Daily Telegraph“, in Wien habe es geſtern Szenen von unbeſchreiblicher Begeiſterung gegeben. Bis Sonntag wird geflaggt (Funkmeldung der N Mz.) + Berlin, 15. März. Der Reichs⸗ und preußiſche Miniſter des Innern gibt folgendes bekannt: Aus Anlaß der Vereinigung Deutſch⸗Oeſterreichs mit dem Reich flaggen die ſtaatlichen und kommu⸗ nalen Verwaltungen und Betriebe, die ſonſtigen Körperſchaften, Anſtalten und Stiftungen des öffent⸗ lichen Rechts und die öffentlichen Schulen im gan⸗ zen Reich ab ſofort bis einſchließlich Sonntag, den 20. März 1938, Vollmaſt. Die Bevölkerung wird gebeten, in gleicher Weiſe zu flaggen. Himmler reorganifiert Oeſterreichs Polizel Vereinigung mit der deutſchen Polizei in einem einheitlichen Polizeikörper (Funkmeldung der NM.) + Wien, 15. März. Nachdem nunmehr durch öſterreichiſches und deut⸗ ſches Geſetz Oeſterreich ein Teil des Deutſchen Reiches wurde, iſt auch die bisherige öſterreichiſche Polizei mit der deutſchen Polizei vereint. Der Reichsführer SS und Chef der deutſchen Polizei, Heinrich Himmler, hat bereits die entſprechenden Maßnahmen getroffen und den Chef der Ordnungs⸗ polizei, SS⸗Obergruppenführer General Daluege, ſowie den Chef der Sicherheitspolizei, SS⸗Ober⸗ gruppenführer Heydrich, beauftragt, für ihre Ar⸗ beitsgebiete das weitere zu veranlaſſen. Nach der Uebernahme gilt in Zukunft auch für den öſter⸗ reichiſchen Teil der deutſchen Polizei die geſamt⸗ deutſche Organiſation, und zwar in folgender Form: A. Die Ordnungspolizei, in der die im Ord⸗ nungsdienſt uniformierte Polizei und Gendarmerie zuſammengefaßt iſt. B. Die Sicherheitspolizei, in der die Geheime Staatspolizei, Kriminalpolizei und für Oeſterreich auch die Verwaltungspolizei zuſammengefaßt iſt. Unter dem Kommando des Reichsführers Se Himmler trifft ein beſonderer Befeblsſtab der Reichspoligei von Wien aus bereits alle Maß⸗ waren. nahmen, um neben der ungehindert weiterlaufen⸗ den polizeilichen Arbeit auch in Oeſterreich die Polizei zu dem zu machen, was ſie im Reiche ſchon lange iſt: zu einem zuverläſſigen national⸗ ſozialiſtiſchen volksverbundenen Machtinſtrument in der Hand des Führers. Dementſprecheud iſt auch die Vereidigung der Polizei in Oeſterreich auf den Führer und Reichskanzler in Vorberei⸗ tung. Beſprechungen Dr. Fricks in Wien dnb. Wien, 15. März. Der Reichs miniſter des Innern, Dr. Frick, der geſtern mit dem Flugzeug von München kommend auf dem Flugplatz in Aſpern von Vizekanzler Glaiſe⸗ Horſtenau, Botſchaftsrat v. Stein und Staatsſekre⸗ tär Dr. Stuckart empfangen wurde, begab ſich ſofort ins Bundeskanzleramt, wo er von Bundeskanzler Dr. Seyß⸗Inquart auf das herzlichſte begrüßt wurde. Der Bundeskanzler ſtellte dem Reichsminiſter die Mitglieder der öſterreichiſchen Staatsregierung vor. Hierauf fanden Beſprecheungen über die Erweite⸗ rung der geſetzlichen Maßnahmen ſtatt, die von Staaksſekretär Stuckart bereits eingeleitet worden Vor der großen Parade (Funkmeldung der NM.) + Wien, 15. März. Nur langſam können die Hunderttauſende vom Heldenplatz abſtrömen. Zwiſchen ihnen marſchieren Kolonnen der SA, SS, der Hitlerjugend und des Jungvolkes mit ihren Fahnen. Ueberall ſtehen deut⸗ ſche Männer und Frauen, die die Hand zum natio⸗ nalſozialiſtiſchen Gruß, wenn die Fahnen vorbei⸗ rücken, die noch vor einigen Tagen hier nicht gezeigt werden durften, erheben. Inzwiſchen ſtellen ſich auf dem Ring und in den großen Zugangsſtraßen die Truppen zur Parade be⸗ reit, und zwar treten ſüddeutſche und deutſch⸗öſter⸗ reichiſche Formationen nicht getrennt, ſondern in wechſelnder Reihenfolge zur Parade vor ihrem Führer an. Ein großer Teil der deutſch⸗öſter⸗ reichiſchen Soldaten hat bereits das Hoheitszeichen auf ihre Waffenröcke aufgenäht. So ſtehen die Truppen des großen Deutſchen Rei⸗ ches in den prächtigen Straßen der alten Kaiſerſtadt, Kompanien und Batterien, Schwadronen und moto⸗ riſierte Abteilungen, umwogt von glücklichen und frohen Meuſchen, denen der Stolz auf das große Deutſche Reich und ſeine Wehrmacht aus den Augen leuchtet. * 3 Darüber ſtrahlt der unwahrſcheinlich blaue Him⸗ mel dieſes ſonnigen, warmen Frühlingstages. Nahe⸗ zu unfaßbar iſt der Glanz dieſes Tages, der vom Himmel und aus den Herzen ſtrahlt. Dem Ausland nolifiziert Mitteilung des Geſetzes über die Wiedervereinigung au die ausländiſchen Regierungen. (Funkmeldung der NM.) + Berlin, 15. März. Die diplomatiſchen Vertreter des Reiches haben geſtern Weiſung erhalten, den fremden Regierungen das Reichsgeſetz über die Wiedervereinigung Oeſter⸗ reichs mit dem Deutſchen Reich vom 13. März mit dem Zuſatz zu notifizieren, daß die bisherigen öſter⸗ reichiſchen diplomatiſchen Vertreter im Ausland den Auftrag erhalten hätten, ſich mit ihrem Perſonal den deutſchen Vertretungen zu unterſtellen. Ribbentrop übernimmt das Außenm niſtertum Wien, 15. März. Der Bundesminiſter des Aeußern, Dr. Wolf, übergab am Montagabend die Geſchäfte des öſterrei⸗ chiſchen Außenamtes an den Reichsaußenminiſter, indem er nach der Ankunft von Ribbeutrops er⸗ klärte: „Als letzter öſterreichiſcher Außenminiſter über⸗ gebe ich, in tieſſter Seele erfreut, die Geſchäfte des öſterreichiſchen Außenamtes in ihre Hände. Wir Oeſterreicher haben nur ein Vaterland. Das iſt Deutſchland.“ Ein Reich und eine Jugend! dnb. Wien, 14. März. Der Reichs jugendführer, Baldur von Schirach, legte am Sonnkagabend im Rahmen einer Kund⸗ gebung von 40 000 öſterreichiſchen Hitler⸗Jungen und BDM⸗Mädchen im Ehren raum des Heldendenkmals einen Kranz zu Ehren der Gefallenen des Welt⸗ 1 und der nationalſozialiſtiſchen Bewegung nieder. In ſeiner Anſprache verkündete der Reichsjugend⸗ führer unter unbeſchreiblichem Jubel die durch Ge⸗ ſetz vollzogene Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reich. b Baldur von Schirach gab bekannt, daß die Zoll⸗ häuſer an den Grenzen Oeſterreichs und Bayerns zu Heimen und Herbergen für die Hitler⸗Jugend erklärt werden. Dann ließ er die Fahne der öſterreich ſchen 5 J, die Karl⸗Thomas⸗Blutſahne, entrollen, die zur Zeit der Verfolgung der Reichsjugendführung über⸗ geben worden war, und verlieh ſie dem Bann Wie⸗ ner⸗Neuſtadt der HJ.. „Die Jugend des Deutſchen Reiches“, ſo fuhr Bal⸗ dur von Schirach fort,„hat eine ſchwere Zeit durch⸗ litten. 21 Blutopfer hat ſie für das neue Reich ge⸗ geben. Heute umfaßt ſie die geſamte junge Genero⸗ tion Deutſchlands und verſchmolz die Jugend Deutſchlands über Klaſſen und Stände hinweg zu einer großen, gewaltigen Einheit.“ 8 Die Formationen der Hitler⸗Jugend formierten ſich dann zu einem Fackelzug durch die nächtlichen Straßen Wiens. i 5 „B“ nach fünf Jahren wieder in der Tſchecho⸗ ſlowakei zugelaſſen. Die tſchechoſlowakiſche Regie⸗ rung hat das ſeit fünf Jahren beſtehende Verbot des „Berliner Tageblatts“ in der Tſchechoſlowakei auf⸗ gehoben.. Haupſchriftlelter und verantwortlich für Politik: Dr. Aloſfs Win bauer. Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Inkerbaltung: Carl! Inne Glſenbo ct.— Han⸗ delsteil: i. VB. W Müller.— Lokaler Teil: De. 115 Hammes. — Sport: Willßn Maler.— Südweſtdentſche ſchau. Gericht und Bilderdienſt: Furt Wilhelm Fennel, fämtliche in Mannbeim, Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, Südweſtkorſo 60. 5 Für unverlangte Beiträge keine Gewähr. Rückſendung nur bel Rückporto. l Herausgeber, Drucker und Verleger! Neue Mannheimer Zeitun Be Fel ede 4. Sen, Jtennbein, R. f. Verantwortlich für Anzeigen und Jakob Faude, Mannbeim. Zur Zeit Prelsliſte Nr 8 gültig. ſchäftliche Mittellungen Dle Anzeigen der Ausgabe& Abend und A Mittag erſcheinen gleiche“ zeitig in der Ausgabe B Ausgabe A Ntittag äper 10 0 8 Ausgabe A Abend äber 3 500. Ausgabe B über 11 000 g 2 SGeſamt⸗D.⸗A. Monat Februar über 21 500. 5 0 * 8 38 90 Dienstag, 15. März 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Die deutſchen Truppen am Brenner -- mur eine Garantie der Freundſchaft! Römiſche Feſtſtellungen gegenüber den Qlertreibereien der Auskandspreſſe 1 Drahtbericht unſ. röm. Vertreters — Rom, 15. März. Der geſetzlich vollzogene Anſchluß Oeſterreichs an das Deutſche Reich hat in den verantwortlichen Krei⸗ ſen Roms keine Ueberraſchung hervorgerufen. Denn man hat dieſes Ereignis, wie hier verſichert wird, als ganz ſelbſtverſtändlich und in der Logik der Dinge begründet angeſehen. Der Abſtimmung vom 10. April wird in Rom eine große moraliſche Be⸗ deutung zugemeſſen, aber niemand zweifelt in den politiſchen Kreiſen Roms, daß die Abſtimmung ganz ſelbſtverſtändlich die Tatſachen beſtätigen wird. Der„Corriere della Sera“ ſchreibt dazu:„Die moraliſche Bedeutung der kommenden Abſtimmung iſt entſcheidend. Nach ihr wird niemand mehr be⸗ haupten können, daß Oeſterreich Gewalt erlitten hätte, wie ein großer Teil der ausländiſchen Blät⸗ ter glauben machen will.“ Das„Giornale'Italia“ ſagt dazu wörtlich:„Mit unbezweifelbaren Zuſtimmungsäußerungen wird das öſterreichiſche Volk am 10. April durch ſeine nationale Abſtimmung den Anſchluß beſtätigen.“ Das Danktelegramm des Führers an den Duce und Muſſolinis Antwort, die die in der Achſe be⸗ ſtätigte Freundſchaft zwiſchen dem deutſchen und dem italieniſchen Volk als Grund für ſeine Haltung an⸗ gibt, beweiſen, daß Italien im Anſchluß nicht nur nicht eine Ge⸗ fahr, ſondern im Gegenteil eine Beſtätigung und Feſtlegung der deutſch⸗italieniſchen Freundſchaft ſieht. Die Feſtnahme des früheren Führers der ſoge⸗ nannten Vaterländiſchen Front in Linz und einiger anderer Gerüchtemacher, die die Südtiroler Frage dazu benutzen wollten, Brunnenvergiftung zu treiben, hat, wenn das nach dem Brief und dem Telegramm des Führers überhaupt noch nötig war, nach römiſcher Auffaſſung erneut den feſten Willen Deutſchlands zu engſter Freundſchaft Deutſchlands mit Italien unter Beweis geſtellt. Das halbamtliche „Giornale'Italia“ bemerkt dazu, es ſei ganz un⸗ möglich, daß in hiſtoriſchen Stunden Gerüchtemacher in Freiheit gelaſſen würden. Die deutſch⸗italieniſchen Beziehungen ſeien ganz klar, und die Achſe un⸗ zerbrechlich. Es ſei ſehr gut, daß die unverantwort⸗ lichen Elemente in Linz feſtgenommen ſeien und ihre ſtrenge Beſtrafung ſei durchaus verdient. Der in den politiſchen Kreiſe e und in der breiten Oeffentlichkeit von den deutſch⸗italieniſchen Beziehungen herrſchen⸗ den Aufaſſung gibt„Lavoro Faſciſta“ mit folgenden klaren Worten Ausdruck: „Die beiden Kulturen, die lateiniſche und die germaniſche, treffen ſich auf dem Brenner. Die eine wird die andere achten, und ſie werden ſich im Dieuſte einer geſunden und männlichen Wiedergeburt Europas gegenſeitig durchdringen.“ Daß die Billigung und Unterſtützung der Erhe⸗ bung Oeſterreichs durch Italien keinen Frontwechſel der römiſchen Außenpolitik darſtellt, wie mit dem durchſichtigen Zweck der Brunnenvergiftung im Aus⸗ en ee, „oa; land vielfach behauptet wird, legt heute der Direktor des halbamtlichen„Giornale'Italia“, Virginio Gayda, dar. Er erklärt wörtlich:„Italien hat es immer abgelehnt, ſich der Politik der Einkreiſung und Erniedrigung Deutſchlands anzuſchließen. Es hat vielmehr an ſeiner nationalen Wiedergeburt mit⸗ gearbeitet und hat die Entwicklung des Nativnal⸗ ſozialismus in Oeſterreich neutral beobachtet. Es iſt im Juli 1934 mit ſeinen Diviſionen am Brenner aufmarſchiert, nicht um den Verſuch zu machen, die blutigen Ereigniſſe in Oeſterreich zu be⸗ herrſchen, ſondern um ihre eventuelle Auswirkung auf italieniſches Gebiet zu verhindern. In den fol⸗ genden Jahren hat die italieniſche Regierung der Regierung von Wien um ſo mehr ein ehrliches, freies und entſchloſſenes Uebereinkommen mit Ber⸗ lin angeraten, je mehr der innere Wert der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Bewegung in Oeſterreich wuchs, und ſie hat das Abkommen vom 11. Juli 1936 und das Abkommen vom 12. Februar 1938, das verraten wurde, als glückliche Etappen begrüßt. Aas rech, 2 e Node 5 . SOL EN 2 S 8. 0 LONAHNKE 1 Stasburg ERA Ic 8 * BU EI f Ziel. N 0 5 Schuklæ. GNA 1 6a N 7„ E. 5 e 1 LE 2 ee, ed e Das iſt das größere Deutſchland! (Kartendienſt E. Zander, Multiplex⸗K.) Paris nach der Aufregung: „Fall Oeſterreich erledigt“ Allmählich beruhigen ſich die aufgeregten Pariſer Gemüter wieder: Dirahtbericht unſ. Pariſer Vertreters g— Paris, 15. März. Mit großer Ruhe werden von nun an in Frank⸗ reich ſämtliche Nachrichten, die aus Oeſterreich kom⸗ men, entgegengenommen. Das Aktenſtück Oeſter⸗ reich iſt gewiſſermaßen geſchloſſen, und man iſt zur Tagesordnung übergegangen. Oeſterreich iſt nun auch für Frankreich deutſch, voll und ganz deutſch. Der deutſche Botſchafter Graf Welezek hat ſich geſtern noch zum Quai d' Orſay begeben zur Noti⸗ fizierung des Geſetzes über die Wiedervereinigung Oeſterreichs mit Deutſchland. Im Außenminiſterium hat man ſich wohl oder lübel nun auch beruhigt. Ein neuer Fall wurde„regi⸗ ſtriert“. Zwar hat man eine Anfrage an die engliſche Regierung gerichtet, was ſie zu tun gedenke, falls Frankreich auf Grund ſeines Militär⸗ paktes mit der Tſchechoſlowakei gezwungen wäre, Deutſchland anzugreifen. Bisher hat man darauf keine Antwort erhalten, und es gibt ſehr viele ein⸗ ſichtsvolle franzöſiſche Politiker, die glauben, daß auch nie eine Antwort darauf erteilt werden wird. Lon⸗ don, ſo meinen ſelbſt ſie, wäre dazu zu vernünftig. Entſprechend iſt man hier auch unzufrieden mit den Erklärungen, die der engliſche Miniſterpräſident Chamberlain geſtern vor dem Unterhaus abgegeben hat. Man findet alles ausweichend und alles zu un⸗ beſtimmt und alles, kurz geſagt,„zu weich“. Bezeichnend iſt übrigens, daß der erſte auslän⸗ diſche Diplomat, der von dem neuen Miniſterpräſi⸗ denten Blum empfangen wurde, der ſogenannte Bot⸗ ſchafter Sowjetſpaniens war. Anſchließend hatte dann der Miniſterpräſident eine auffallend lange Beſprechung mit ſeinem Außenminiſter Paul⸗ Boncour. In dieſem Zuſammenhang wird häu⸗ figer darauf hingewieſen, daß Chautemps und Del⸗ bos, die zwei kräftigſten Verteidiger der Nichtinter⸗ eee eee Waaten Kommiſſariſche Leiter der NSDAP in Oeſterreich Gauleiter Bürckel, Saarpfalz, wurde beauftragt, die Nea in Oeſterreich zu reorganiſieren und die Abſtim⸗ mung durchzuführen.(Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) vention in der ſpaniſchen Frage, nicht mehr ins neue Kabinett eingezogen ſind. Die franzöſiſche Regierung erfreut ſich auch 24 Stunden nach ihrer Geburt keinerlei Beliebtheit beim vernünftigen Teil der franzöſiſchen Oeffentlich⸗ keit. Der Temps malt die Möglichkeiten des neuen Volksfrontkabinetts überaus ſchwarz. Die Liberté empfängt die neue Regierung mit offenem Hohn und Spott. Die Regierung ſei eine Frechheit und eine Provokation, meint das Blatt Doriots, ohne eine Idee und ohne einen ſtarken Mann. Die Finanzfrage brennt den Franzoſen na⸗ türlich weiter auf den Fingern. Miniſterpräſident Léon Blum erſchien ſelbſt im Finanzminiſterium. Er erklärte, daß er dieſes Miniſterium neben der Mini⸗ ſterpräſidentſchaft nicht übernommen habe, weil er die Finanzlage für das Schlimmſte halte, ſondern ledig⸗ lich, weil er erkannt hätte, daß das Finanzminiſte⸗ rium der vorgeſchobene Poſten heutzutage ſei. Des⸗ halb habe er ſich ſelbſt dorthin geſtellt. Zudem er⸗ ſtrebe er die Ein⸗ und Unterordnung der Finanzpoli⸗ tik in die allgemeinen politiſchen Probleme. Wenn er auch kein techniſcher Fachmann ſei, ſo bringe er doch in dieſes Miniſterium weſentliche Qualitäten mit, nämlich die Ruhe, kaltes Blut und eben die ſtändige Sorge, die Finanz- und Währungsprobleme in die geſamte nationale Politik Frankreichs einzuordnen. Schließlich wandte er ſich dann noch gegen die Ge⸗ rüchte, die von einer Deviſenkontrolle in Frankreich wiſſen wollen. Hat Stalin noch nicht genug? Vor weiteren Theaterprozeſſen in Moskau Kommen jetzt auch Woroſchilow und Budjonny an die Reihe? dnb. Warſchau, 15. März. Wie„Expreß Poranny“ aus Moskau berichtet, wird dort gegenwärtig die Anklageſchrift zu einem neuen Theaterprozeß ausgearbeitet, in dem weitere 23 Sowjetwürdenträger, darunter die frühe⸗ ren Sowjetdiplomaten in Tokio, Warſchau, Helſinki, Bukareſt und Reval, auf der Anklagebank Platz neh⸗ men ſollen. Nach dieſem Prozeß werde Stalin ſich mit den Generälen der Roten Armee auseinander⸗ ſetzen, und man werde Dubienko ſowie vorausſicht⸗ lich auch Woroſchilow, Marſchall Blücher und Budienny, von denen man immer deutlicher als von trotzkiſtiſchen Schädlingen ſpricht, vor Ge⸗ richt ſtellen. Neben dieſen großen Theaterprozeſſen ſeien zum Frühjahr kleinere Prozeſſe in Kiew, Char⸗ kow, Odeſſa und Leningrad in Ausſicht genommen. Alrich— der Schlächter — Moskau, 15. März.(U..) Einer der zahlreichen Sowjetruſſen lettiſcher Ab⸗ kunft, die ſchon ſtets in der Geſchichte der ruſſiſchen Revolution eine beſonders berüchtigte Rolle geſpielt haben, nämlich Vaſili Vaſilfewitſch Ulrich, hat auch jetzt wieder den Vorſitz über ein Gericht geführt, das neunzehn einſt prominente Sowjet⸗Perſönlichkeiten zum Tode und drei der Angeklagten zu langen Frei⸗ heitsſtrafen verurteilt hat. Ulrich wurde 1889 in Riga geboren, wo ſein Vater bereits ſeit zehn Jah⸗ ren zu den führenden Sozialiſten zählte. Der Vater war meiſt nicht zu Hauſe anweſend, da er eine Reihe von Straftaten in Sibirien zu verbüßen hatte. Als Vaſili zehn Jahre alt war, mußte er ebenfalls ſeine Eltern in die Verbannung nach Weſtſibirien beglei⸗ ten. Fünf Jahre ſeiner Jugend verbrachte Ulrich hier in einem kleinen nordͤſtbiriſchen Dorf. Als Student in Riga trat Ulrich dann aktiv in die revolutionäre Bewegung ein, die ſeit dem An⸗ fang des 20. Jahrhunderts in den baltiſchen Rand⸗ ſtaaten eine lebhafte Agitation entfaltete und ſchon damals die Abtrennung der Randſtaaten von Ruß⸗ land betrieb. In den erſten beiden Kriegsjahren diente Ulrich als Korporal in der ruſſiſchen Armee, wo er unter den Soldaten ſeine revolutio⸗ näre Propaganda fortſetzte. Beim Ausbruch der ruſſiſchen Revolution im Jahre 1917 wurde Ulrich Mitglied der Exekutive des Soldaten rates der 12. Armee, die ſich weigerte, den Krieg fortzuſetzen. Auf Betreiben führender Revolutionäre wurde Ulrich dann bei den Militärgerichten eingeſetzt, und von hier aus ſtieg er zum höchſten Amt als Präſident des Militärkollegiums beim Oberſten Sowjetgerichtshof auf, zu dem er 1926 ernannt wurde, und das er heute mit dem Poſten des Vizepräſidenten des Oberſten Gerichsthofes verbindet. Alle Todesurteile von Sow⸗ jetgrößen in den letzten Jahren wurden von Ulrich unterzeichnet, der mit beiſpielloſer Kaltblütigkeit Der Oſtaſienkonflikt: eite(Nummer 123 — Das Grab der Eltern des Führers in Leonding mit dem Kranz Adolf Hitlers.(Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) zahlreiche ſeiner eigenen ehemaligen Kameraden an die Wand ſtellen ließ. Die kurze, gedrungene Geſtalt dieſes Mannes, der ſtändig Generalsuniſorm trägt, iſt häufig in dem Reſtaurant des Hotels Metropol in Moskau anzu⸗ treffen, wo er Wohnung genommen hat. Mit ſeinem Gerichtshof bereiſt er„von Fall zu Fall“ die Sow⸗ jetunion von Moskau bis Leningrad und von Kiew bis zum Ural, um überall mit der Androhung und der Anwendung des berüchtigten Artikels 59 des Kriminalgeſetzes, der Spionage, Verrat und Terror behandelt, Schrecken zu verbreiten. Seit der Ermor⸗ dung Kirows im Dezember 1934 hat Ulrich mehr als hundert Perſonen zum Tode verur⸗ teilt, die angeblich allein mit dieſer Ermordung im Zuſammenhang ſtanden. Zwei Jahre ſpäter ſaß Ul⸗ rich über Sinoview zu Gericht, ebenſo über Kameniew und weitere 14 Mitangeklagte. Alle wurden zum Tode verurteilt. Anfang 1937 erfolgte die Veruxtei⸗ lung von Radek und Piatakow, und im Juni unter⸗ zeichnete Ulrich das von ihm ſelbſt geſchriebene To⸗ desurteil für Marſchall Tuchatſchewſki und acht wei⸗ tere Armeekommandeure. Für feine„ſelbſtauf⸗ opfernde Arbeit im Kampfe mit der Gegenrevolution und für die hervorragende Leitung des Mllitär⸗ tribunals“ wurde Ulrich mit dem Orden vom Roten Stern und dem Lenin⸗Orden, dem höchſten ruſſiſchen Orden, ausgezeichnet. 2 2 2 25 „Ein wahnſinniger Menſchenſchlächler dnb. Paris, 15. März. Zu der Zurückweiſung des Gnadengeſuches der im Moskauer Prozeß Verurteilten durch Stalin ſchreiht das„Journal“: Die Welt wiſſe in Zukunft, daß der Bolſchewismus ganz und gar verderbt iſt, daß er von den gemeinſten Menſchen und Verrätern geführt werde, und daß der Mann, der augenblicklich in Moskau die de potiſche Macht in Händen hält, ein wahnſinniger Menſchen⸗ ſchlächter iſt. Von Moskau ſei nichts mehr zu er⸗ Hoffen. Scharfe Sprache in Polen Beiſetzung des erſchoſſenen polniſchen Grenzſoldaten dub Warſchan, 15. März. In dem Dorf Mareinkowee an der polniſch⸗litau⸗ iſchen Grenze fand unter großer Beteiligung die Beerdigung des bei dem Grenzzwiſchenfall von Li⸗ tauern erſchoſſenen polniſchen Grenzſoldaten ſtatt. Der Gemeindevorſteher, der im Namen der Zivil⸗ bevölkerung am Grabe ſprach, wandte ſich in ſcharfen Worten gegen die Maßnahmen und Schikanen, denen die polniſche Bevölkerung in Litauen ausgeſetzt ſet. China bekommt fremde Flugzeuge Amerika und England ſtatten die chineſiſche Luftwaffe aus — Hongkong, 15. März.(U..) Immer zahlreicher treffen in Hongkong bri⸗ tiſche und amerikaniſche Flugzeuge ein, die für die chineſiſche Luftwaffe beſtimmt ſind. Haupt⸗ ſächlich handelt es ſich dabei um britiſche Gloſter⸗ Gladiators⸗Maſchinen und um einige ſehr ſchnelle amerikaniſche Jagdflugzeuge. Ohne Zweifel iſt die verſtärkte chineſiſche Aktivität zur Luft mit dieſen Flugzeug⸗Transporten in Verbindung zu bringen. Man erinnert hierbei vor allem an die cineſiſchen Luftangriffe auf Formoſa und die Abwehr japani⸗ ſcher Luftangriffe auf Nantſchang und Kanton. Die Luftangriffe auf Formoſa ſollen von einigen bisher wenig benutzten Flugplätzen in Südchina ausgegan⸗ gen ſein, die, wie man hier annimmt, auf Verlangen ausländischer Piloten von der chineſiſchen Luftwaffe in Betrieb genommen worden ſind. Freiſchärler-Krieg am Gelben Fluß — Schanghai, 15. März.(U..) Im Verlauf ihrer Operationen zur völligen Be⸗ herrſchung der Provinz Schanſi haben die Japaner jetzt die Stadt Wantſchuan in Süd⸗Schanſi beſetzt. Nach Berichten aus japaniſchen militäriſchen Kreiſen haben die Chineſen jetzt ihre Truppen im Gebiet des Gel⸗ ben Fluſſes, die auf etwa 200 000 Mann geſchätzt wer⸗ den, in Freiſchärlerbanden aufgeteilt. Dieſe Banden machen den japaniſchen Truppen, die weiter in Richtung auf Hankau vorſtoßen, ſchwer zu ſchaffen. Beträchtliche Teile der japaniſchen Luft⸗ waffe ſind zur Verfolgung und Vernichtung der Frei⸗ ſchärler eingeſetzt. 4. Seite/ Nummer 123 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 15. März 1938 Die Sadiseie Mannheim, 15. März. Die Fliegen erwachen Kaum ſieht die Frühlingsſonne wieder auf die Welt herab, durch die Luken auf die Böden, durch die Fenſter in die Ställe, da regt ſich allenthalben wieder das Leben. Die erſten Fliegen erwachen! Den Winter hindurch lagen ſie erſtarrt in den Win⸗ keln und Ecken auf Fenſterſimſen, Dachbalken, irgendwo. Viele wurden als leblos und tot mit dem Staub hinausgekehrt. Die liegen blieben, be⸗ gannen in der erſten Sonne ſich zu regen, die Starr⸗ heit löſte ſich. Sie bewegten die Füße und krochen ein wenig weiter in die wärmende Sonne hinein — und ſchließlich rühren ſie auch wieder die ge⸗ ſchmeidig gewordenen Flügel und lärmen und brum⸗ men hungrig in der warmen Frühlingsſonne. Ein römiſcher Schriftſteller, der vor 50 Menſchenalter lebte, Verfaſſer einer Naturgeſchichte meinte darin mit all der Gutgläubigkeit und Unbefangenheit ſei⸗ ner Zeit: tote Fliegen können wieder zum Leben gebracht werden, wenn man ſie in die Sonne legt und von ihr beſcheinen läßt. Aber auch die längſte Sonnenbeſtrahlung wird keine wirklich tote Fliege zum Leben erwecken können— gyttlob, denn die Folgen für die arme Menſchheit wären nicht auszudenken! Nur die in der Herbſt⸗ und Winterkälte erſtarrten Fliegen erwachen wieder zum Leben, wie es ebenſo die Falter und Schmetterlinge, Schnecken, Fiſche und Fröſche, Fledermäuſe, Mur⸗ meltiere, Siebenſchläfer, Hamſter und Igel tun. Aber kaum tönt uns Menſchen das erſte Flie⸗ gengeſumm in die Ohren, da erwacht auch gleich⸗ zeitig wieder unſere ſommerliche Abneigung gegen die Störenfriede, Quälgeiſter und Geſundheitsfeinde. Die Fliege, die manche Menſchen den Winter über mit heimlichem Aberglauben am Leben ließen, weil ſie als„Brotfliege“ immer ausreichendes Brot ver⸗ bürgen ſoll, muß jetzt in den erſten Frühlingstagen ihr Leben laſſen: Kampf den Fliegenl Sechs Verkehrsunfälle Polizeibericht vom 15. März. Fußgänger verletzt. Geſtern mittag wurde auf dem Kaiſerring ein Fußgänger beim Ueberqueren der Fahrbahn von einem Perſonenkraftwagen angefah⸗ ren. Der Fußgänger trug hierbei einen linken Un⸗ terſchenkelbruch davon. Er fand Aufnahme im Städt. Krankenhaus. Bei 5 weiteren Verkehrsunfällen wur⸗ den 3 Perſonen verletzt und 5 Kraftfahrzeuge und 2 Fahrräder beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. Verkehrs überwachung: Bei geſtern vorgenomme⸗ nen Verkehrskontrollen wurden wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung 49 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt und an 14 Kraftfahrzeughalter wurden rote Voxfahrts⸗ ſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. e 25jähriges Berufsjubiläum. Werbeleiter Fritz Pichler, Inhaber der Firma Pichler& Caſſe, Werbeverlag, eine bekannte Perſönlichkeit Mann⸗ heims, ſeiert heute ſein 25jähriges Dienſtjubiläum. Der Jubilar iſt durch die Betreuung vieler Unter⸗ nehmen weit über die Grenzen Badens und Deutſch⸗ lands als Werbefachmann bekannt geworden und arbeitet auch ſeit fünf Jahren mit der Mannheimer Stadtreklame zuſammen. In der Mannheimer Ge⸗ ſchäftswelt iſt Herr Pichler durch ſeine Kenntniſſe und ſein gewinnendes Weſen ſehr geſchätzt. Unſeren Glückwunſch! Die Verufsberaterin ſpricht Ein offenes Wort zun Pflichtiahr der Mädel Das Arbeitsamt Mannheim ſchreibt: Gretel, was meinſt du, was ich dir zu berichten habe. Ich habe mich bereits entſchloſſen, das Pflicht⸗ jahr zu machen und eine Stelle als Hausgehilfin in einer Familie angenommen. Zwar hatte ich es vor⸗ her auch anders vorgeſehen, da ich in den kaufmän⸗ niſchen Beruf eintreten wollte und bereits Handels⸗ kurſe beſucht habe, um mir die nötigen Vorkenntniſſe zu erwerben. Ach Hilde, ich beneide dich, daß du dich ſo ſchnell entſchloſſen haſt. Ich habe mir ja auch ſchon Gedan⸗ ken über das Pflichtjahr gemacht, aber ich finde, es iſt alles noch ſo unclar. Ich will erſt abwarten, was noch herauskommt, und dann ſind doch auch Ausnah⸗ men vorgeſehen. * Zu dir, liebe Hilde, ſpricht die Berufsbera⸗ terin heute nochmals ein offenes Wort über die Anordnung des Pflichtjahres. Haſt du die in der Zeitung veröffentlichte Anordnung und die Be⸗ ſprechung über die Ausführungsbeſtimmungen ge⸗ leſen? Dieſe geben dir genauen Aufſchluß über die Durchführung der Anordnung und laſſen zu Zwei⸗ feln und Unſchlüſſigkeiten keinen Raum. Das Ziel des Pflichtjahres iſt, einer⸗ ſeits das junge Mädel auf die ſpäteren Pflichten als Hausfrau und Mutter vorzubereiten. Andererſeits iſt infolge der Verknappung an Arbeitskräften in den landwirtſchaftlichen, hauswirtſchaſtlichen und pflegeriſchen Berufen die Hinlenkung der Mädchen zu dieſen Berufen eine dringende Notwendigkeit. Wie ſollen die Aufgaben gelöſt werden, die der Land⸗ und Hauswirtſchaft zur Sicherung der Ernährungsfreſheit im Vierjahresplan ge⸗ ſtellt ſind, wenn nicht alle Kräfte, die noch zur Ver⸗ fügung ſtehen, dafür einge etzt werden? Wie ſoll die deutſche Mutter ihren Haushalt verſehen und ihre Kinder zu nützlichen Gliedern der Volksgemeinſchaft erziehen, wenn insbeſondere der kinderreichen Mutter keine Helferin zur Seite ſteht? Einem Irrtum ſei von vornherein begegnet. Häu⸗ fig wird die Anſicht geäußert, daß ein Mädel, das das Pflichtjahr macht, anſchließend nur in hauswirt⸗ schaftliche, landwirtſchaftliche oder pflegeriſche Berufe eintreten dürfe. Es iſt aber das Gegenteil der Fall. Das Pflichtjahr muß abgeleiſtet werden, wenn anſchließend eine Beſchäftigung alls Arbeiterin oder kaufmänniſche An⸗ geſtellte aufgenommen werden ſoll. Bei der Wahl eines landwirtſchaftlichen, hauswirtſchaft⸗ lichen oder pflegeriſchen Berufes kann das Pflicht⸗ jahr ein Teil der für den Eintritt in die Berufs⸗ ausbildung verlangten Berufsvorbildung ſein. Dem Pflichtjahr kommt neben der im Augenblick im Vordergrunde ſtehenden Aufgabe, den Arbeits⸗ einſatz der Mädel zu regeln, noch eine ſehr weſent⸗ liche Bedeutung zu, die erſt in der Zukunft beſonders ins Gewicht fallen wird. Die Berufs wahl der 14 jährigen, aus der Schule entlaſſenen Mädel fällt in ein Alter, in dem ſte ſich über Berufs möglichkei⸗ ten und Anforderungen, die in der Berufsarbeit künftig an ſie geſtellt werden, noch gar keine Vor⸗ ſtellung machen können. Zudem werden die jungen ſchulenklaſſenen Mädel meiſtens durch die Mitſchüle⸗ rinnen, Eltern, Verwandte uſw. in dem Berufs⸗ entſchluß beeinflußt. Das Pflichtjahr führt ſie hinaus in das Leben und weitet den Geſichts⸗ kreis. Dabei werden die jungen Pflichtjahrmädel auf Arbeits möglichkeiten aufmerkſam, die vorher un⸗ bekannt waren. Wenn während der praktiſchen Ar⸗ beit in den landwirtſchaftlichen, hauswirtſchaftlichen und pflegeriſchen Berufen die eigentliche frauliche Veranlagung, die Neigung und Eignung geweckt wird, wird dies die Berufswahl entſcheidend beein⸗ fluſſen. Ole Henkels Geblendet ſein, Es gibt nach Unfällen Allerweltsentſchuldigungen, von der die Saalwände unſerer Gerichte nur ſo wider⸗ hallen. Faſt jeder zweite Angeklagte in Verkehrs⸗ unfällen ſpricht hoch und heilig von der„Unabwend⸗ barkeit“ des unheilvollen Geſchehens und meint, da⸗ mit hätte er dem Gericht den Stein der Weiſen auf den Richtertiſch gelegt. Zugegeben, daß in einem gewiſſen Augenblick jeder Verkehrsunfall„unab⸗ wendbar“ wird, aber es kommt ja eben gerade darauf an, durch wen und wodurch dieſer unſelige Augen⸗ blick heraufbeſchworen wurde. Hierauf wollen ſich aber die meiſten gar nicht einlaſſen. Der Wenn und Aber ſind immer unzählige, bis das Urteil gefällt iſt. Nicht immer iſt das nun Einſichtsloſigkeit, wie man anehmen könnte, nachdem die Verkehrsfragen in allen Schattierungen und beinahe jeden Tag in den Zeitungen durchgepaukt werden. Sehr oft beruht dieſe ſtreitbare Haltung auf fundamentalen Irr⸗ tümern. Eine dieſer immer wiederkehrenden Entſchuldi⸗ gungen lautet:„Ich bin geblendet worden!“ Abgeſehen davon, daß man in den meiſten Fällen ſehr raſch nachweiſen kann, daß das eine glatte Aus⸗ rede iſt, da es meiſt Augenzeugen gibt, die dann be⸗ zeugen, daß im fraglichen Augenblick überhaupt kein Fahrzeug entgegengekommen iſt, zählt die Beeinträch⸗ tigung des Sichtvermögens ſelhſt im günſtigſten Fall bei einem Unfall uicht als Grund zur Annahme eines„unabwendbaren Ereigniſſes“ Unter tauſend Unfällen iſt kaum einer„unabwendbar“, das muß man ſich ſchon einmal merken. Freilich iſt der Ent⸗ genkommende laut Straßenverkehrsordnung ver⸗ lichtet, abzublenden. Das enthebt aber noch lange nicht den Geblendeten für die Dauer des Geblendet⸗ 8 jeglicher Verantwortung für die Dinge, die da kommen. Man wird zwar die Rückſichtsloſigkeit des Vepkehrsteilnehmers, der es nicht für notwendig bzublenden, dem Geblendeten bei einem et⸗ Unfall mildernd in die Wagſchale legen, aber uß er einmal nachweiſen können, daß er n lt entſchuldigt nicht tatſächlich geblendet wurde. Dieſer Beweis kaun nur in den allerſeltenſten Fällen erbracht wer⸗ den. Und auch dann ſind Milderungsgründe noch immer keine Straffreiheitsgründe. Ein Unglücksvogel dieſer Art ſollte das vor Ge⸗ richt jetzt erfahren. Mit mäßiger Geſchwindigkeit war er auf einer Mannheimer Ausfallſtraße gefahren, als er plötzlich nach ſeiner Angabe— Zeugen waren keine vorhanden— durch einen entgegenkommenden Kraftradfahrer geblendet worden ſei. Plötzlich habe er vorne einen Anprall verſpürt. Erſt als der Kraft⸗ radfahrer vorbei geweſen ſei, habe er feſtgeſtellt, daß ex auf ein ſtehendes Kartoffelnfuhrwerk aufgefahren war, Er beteuerte immer wieder, er habe weder von dem Fuhrwerk ſelbſt noch von deſſen Katzenaugen oder Lichtern etwas geſehen. Glücklicherweiſe waren durch den Unfall keine Menſchen verletzt worden. Nur der Schaden am Kraftwagen war recht erheblich und die Kartoffeln kullerten luſtig über die Fahr⸗ bahn in den Straßengraben, da die hintere Bord⸗ wand des Wagens ſich gelöſt hatte. Unterſtellt man nun, daß der Kraftwagenführer geblendet wurde und nimmt man an, daß er mit einer gewiſſen unheilvollen, nächtlichen Sorgloſigkeit gefahren iſt, ſo hätte er trotz der Blendung die un⸗ bedingte Pflicht gehabt, ſeinen Virgen eben ſolange anzuhalten, bis ihm wieder eine volle klare Sicht möglich geweſen wäre. Das wäre ihm bei ſeiner an⸗ geblich mäßigen Geſchwindigkeit nicht ſchwer gefallen. War ſeine Geſchwindigkeit aber hoch und hat er ſie trotz des Geblendetwerdens beibehalten, ſo iſt ſeine Schuld kaum zu beſtreiten. Wenn er aber überhaupt nicht geblendet wurde und einfach aus Knachtſamkeit dem Kartoffelfuhrwerk in den Rücken fuhr, was im⸗ merhin auch im Bereich der Möglichkeit liegt, da ja keine Zeugen für ein entgegenkommendes Kraftrad aufzutreiben waren, dann iſt er allein und voll ver⸗ antwortlich. Man merke ſich alſo, daß Geblendetſein nicht entſchuldigt! Wieviele Enttäuſchungen bleiben erſpart, wenn nicht immer nur die Modeberufe gewählt werden und nur z. B. der kaufmänniſche Beruf bei den jungen Mädels in die Wahl fällt. Die kaufmänniſchen Berufe brauchen Nachwuchs, doch muß die Nachfrage nach Lehr⸗ und Anfangsſtellen in einem geſunden Verhältnis zum Angebot ſtehen. Es wurde bisher nicht verſäumt, durch dauernde Aufklärungsarbeit darauf hinzuweiſen, doch war der Erfolg nicht von entſprechendem Ausmaß. Das Pflichtjahr mußte ge⸗ ſchaffen werden, um den notwendigen Einſatz in allen Berufen zu ſichern. Können Ausnahmen zugelaſſen werden? Die Anordnung will al le deutſchen Mädel er⸗ faſſen, um im Intereſſe der ganzen Volksgemeinſchaft die in ſtaats⸗, wirtſchafts⸗ und bevölkerungspolitiſcher Hinſicht wichtigen Ziele zu erreichen. Ausnahmen ſind daher nur in wenigen genaufeſtgeleg⸗ ten Fällen möglich: Bei Arbeitſuchenden, die auf Grund vertrauens⸗ ärztlicher Unterſuchung infolge körperlicher oder gei⸗ ſtiger Gebrechen für land⸗ oder hauswirtſchaft⸗ liche Apbeit ungeeignet ſind, ferner wenn Arbeitſuchende durch ihren Arbeits⸗ verdienſt weſentlich zum Unterhalt der Familie beizutragen haben. 3. Beiſpiel: Der Va⸗ ter iſt arbeitslos und bezieht Arbeitsloſen⸗ oder Für⸗ ſorgeunterſtützung; oder der Vater bezieht eine kleine Rente und hat noch minderjährige Kinder zu er⸗ nähren; oder die Arbeitſuchende iſt Kriegswaiſe und muß zum Lebensunterhalt der Familie weſentlich beitragen; oder bei ähnlich gelagerten Verhältniſſen. Die Ausnahmen werden vom Arbeitsamt nach gründlicher und genauer Prüfung und nur auf Grund einwandfreier Unterlagen entſchieden. Die Entſcheidungen der Arbeitsämter ſind für die Ge⸗ richte bindend. Die Anordnung des Beauftragten für den Vier⸗ jahresplan, Miniſterpräſident Göring, über den ver⸗ ſtärkten Einſatz in der Land⸗ und Hauswirtſchaft trat am 1. März in Kraft. Die Feſtſetzung eines Stichtages bringt es immer mit ſich, daß verſchiedene Perſonengruppen, die wie z. B. bei der hier behandelten Anordnung, vor dem Inkrafttreten als Arbeiterin oder Angeſtellte beſchäf⸗ tigt waren, nicht zwingend erfaßt werden. Eine Ent⸗ wicklung wird immer erſt zu einem gewiſſen Zeit⸗ punkt reif. Stellt ſie ſich, wie bei den Berufswünſchen der Mädel in Widerſpruch zu den Intereſſen und For⸗ derungen der Volksgemeinſchaft, ſo wird eine Um⸗ ſtellung erforderlich, die den gewünſchten Ausgleich herbeiführt Das Pflichtfjahr bringt eine ganz klare Linie und erfaßt die jungen Mädel, die vor dem Eintritt in das Berufslebenſtehen. r Längs- oder Querſitze? Ein intereſſanter Verſuch über die Sitzylatza noroͤnung bei unſerer Straßenbahn Man kann über die zweckmäßigſte Art der Sitz⸗ platzanordnung in den Straßenbahnwagen verſchie⸗ dener Meinung ſein. Die einen ſind mehr für Quer⸗ ſitze, die anderen mehr für Längsſitze. Bei der Mann⸗ heimer Straßenbahn wurde es bisher ſo gehalten, daß die Triebwagen ausnahmslos Längsſitze hatten, während die Anhängewagen teils mit Längs⸗ und teils mit Querſitzen ausgeſtattet wurden. Früher— es iſt ſchon viele Jahre herf— kannte man auch bei den Triebwagen die Querſitze. Sie ſind aber vollkom⸗ men verſchwunden, da man damals die Motoren von der Innenſeite des Wagens aus ſchmieren mußte, wobei es dann und wann Flecken auf die Sitzplätze gab. Dieſes Schmieren war einfacher bei den mit Längsſitzen ausgeſtatteten Triebwagen, deshalb machte man dieſe in der Folge zur Regel, die ſich bis auf den heutigen Tag erhalten hat, obgleich ſeit Einführung der Rollenlager das Schmieren der Motoren wegfällt. Aber warum ſollen denn die Querſitze auf immer aus den Triebwagen verbannt ſein? So könnte der eine oder andere Fahrgaſt fragen, dem die Querſitze, bei denen man angenehmer ſitzt und bei denen man einen viel beſſeren Ausblick auf die Straße hat, mehr zuſagen. Nun ſei verraten, daß man ſich an zuſtändiger Stelle ſchon mit der Frage der, Zweckmäßigkeit von Querſitzen im Triebwagen beſchäftigt hat. Wir haben ſogar ſchon einen ſolchen Wagen laufen. Er trägt die Nummer 125, wird meiſt auf den Linien 4 und s eingeſetzt, macht aber auch Verdichtungsfahrten. Bei dieſem Triebwagen handelt es ſich nicht etwa um ein neuangeſchafftes Fahrzeug, ſondern um das Erzeugnis der eigenen Werkſtätte unſerer Straßenbahn. Als dieſer Wagen im letzten Jahre der Hauptreviſion unterzogen wurden(alle Wagen kommen ungefähr jedes zweite Jahr in eine Hauptreviſion, wobei ſte weitgehend auseinanderge⸗ nommen und wo nötig mit neuen Einzelteilen ver⸗ ſehen werden), benützte man dieſe Gelegenheit und baute Querſttze ein. Beſonders beachtlich iſt, daß man für dieſe als Verſuch zu bewertende Neuerung eine Kombination von Längs⸗ und Querſitzen wählte. Im Mittelraum des Wageninnern ſtehen je vier ein⸗ und zweiſitzige Querbänke mit zuſammen zwölf Sitzplätzen. Bei den beiden Durchgängen nach den Plattformen aber wurde die Längsſitzanordnung— allerdings auf wenige Plätze beſchränkt— beibehal⸗ ten. Durch dieſe Verbindung der beiden Syſteme ſuchte man allen Wünſchen und Anforderungen ge⸗ recht zu werden. Bei den inneren Wagentüren iſt hinreichend Platz, ſo daß es da bei ſtarkem Verkehr nicht zu den Stockungen kommt, wie man ſie oft bei querſitzbewehrten Anhängern findet; außerdem kön⸗ nen zwiſchen den Längſitzen Fahrgäſte ſtehen, ohne zu ſtören. Andrerſeits finden in dieſem Wagen Nr. 125 die Fahrgäſte, die den Querſitzen den Vorzug geben, das, was ſie ſuchen. Und zugleich bleibt für den Schaffner ein freier Gang, in dem er ſich be⸗ wegen kann, ohne daß ihn die übereinander geſchla⸗ genen Fahrgaſtbeine behindern. Man hat lange die Frage der günſtigſten Löſung erörtert, ehe man ſich zu einer ſolchen Umgeſtaltung entſchloß. Die bisher gemachten Erfahrungen ſchei⸗ nen darauf ſchließen zu laſſen, daß ſich der Verſuch gelohnt hat. Die Fahrgäſte wiſſen die Annehm⸗ lichkeiten einer derartigen Raumaufteilung zu ſchätzen und freuen ſich auch über die ſechs kleinen zwiſchen den Sitzbänken unterhalb der Fenſter an⸗ gebrachten Tiſchchen, auf denen ſich kleines Hand⸗ gepäck ablegen läßt. Der Wagen 125 ſtellt einen Verſuch dar, über deſ⸗ ſen Bewährung noch kein endgültiges Urteil gefällt werden kann. Sollte man ſich dazu entſchließen, die neue Querſitzanordnung auch auf andere Triebwagen auszudehnen. dann kann das nicht von heute auf morgen geſchehen, ſondern es müßte nach und nach gemacht werden, vielleicht im Zuſammenhang mit einer der Hauptreviſtonen. Dr. W. Th. 77 ãDpDDDdPFPFPFTPbTbTPbGbGTPTbTPTGTPTPTPTPTPTPTPTGTPTGTPTbTbTbTbTbTPTGTbTGTbTGTGTbTbVTVTbTbTbVTPTGTbTGTVTbTVT'''''''''''''''''''''w. Mannheim im Aufbau der Reichsjuſtizverwaltung Beim Amtsgericht Mannheim gibt es nach den Angaben des„Kalenders für Reichs juſtiz⸗ beamte 1938“ 25 Richter und 124 Rechtsanwälte. Das Amtsgericht Mannheim gehört zum Landgerichts⸗ bezirk Mannheim und zum Oberlandesgerichtsbezirk Karlsruhe. Der Landgerichtsbezirk Mannheim um⸗ faßt die Amtsbezirke Mannheim und Weinheim und hat 374323 Gerichtseingeſeſſene. Der im Büro des Reichsjuſtizminiſteriums bearbeitete Reichsfuſtiz⸗ kalender 1938 zählt für den Landgerichtsbezirk Mann⸗ heim im einzelnen auf: 1 Landgerichtspräſidenten, acht Landgerichtsdirektoren, 18 Landgerichtsräte, 3 Amtsgerichtsdirektoren, 26 Amtsgerichtsräte, 1 Oberſtaatsanwalt, 2 Erſte Staatsanwälte und 8 Staatsanwälte bet der Staatsanwaltſchaft des Landgerichts. Außerdem gibt es im Landgerichts⸗ bezirk Mannheim 136 Rechtsanwälte. Blick auf Sandhofen Das WoHW⸗Konzert ſteigt! Das war die für Sandhofen am Samstagabend ausgegebene Parole. Im Morgenſternſaal hatte ſich eine ſtattliche Hörer⸗ ſchaft, 600 waren gekommen, eingefunden. Die Mu⸗ ſiker des NS⸗Orcheſters, die Spieler des Mando⸗ linen⸗Orcheſters„Rheingold“, die vier Sänger des Flora⸗Quartetts beſtritten den Abend. Die beiden Orcheſter ſpielten mit voller Hingabe an den Geiſt der Orcheſterwerke. Ein Solo⸗Vortrag von Franz Weidinger:„Maientraum“, fand beſte Auf⸗ nahme. Das Flora⸗ Quartett verſchenkte ein ganzes Gebinde herrlicher Volksliedweiſen. Das NS⸗ Orcheſter der NSDAP, Ortsgruppe Sandhofen, die Ausrichter des WHW⸗ Konzertes war, ſtand unter Leitung von Pg. Franz Brenner. Das Mando⸗ linen⸗Orcheſter dirigierte Heinrich Rot h. Werke der Klaſſiker Schubert und Mozart waren Beweis einer guten Schulung und muſikaliſch ſoliden Könnens. Herzlicher, langanhaltender Beifall dankte den Or⸗ cheſtern und Sängern für das Konzert, das dem WoW einen ſchönen Beitrag geliefert hat. Orts⸗ gruppenleiter Pg. Weickum begrüßte und ſprach Worte zum großen Tag deutſcher Geſchichte. Gegründet wurde in Sandhofen ein Ortsring zur Sammlung aller kulturellen Aufgaben. NSDAP mit Formationen und Gliederungen, ſowie die Ver⸗ eine wohnten dem Gründungsakt bei. Die künftige Aufgabe des Ortsrings legte nach einleitenden Wor⸗ ten des Propagandaleiters Pg. Tob Schenkel, Orts⸗ gruppenleiter Pg. Weickum ausführlich klar. Der 13. März ſtand in Sandhofen im Zeichen einer gemeinſamen Heldengedenkfeier der Partei und der im Kyffhäuſerbund zuſamengeſchlof⸗ ſenen militäriſchen Verbände. Die Feier am neuen Kriegerdenkmal hatte ſoldatiſchen Charakter, Kränze wurden niedergelegt. Soziale Sondermaßnahmen des Reichskriegerbundes Der Bundesführer des Deutſchen Reichskrie⸗ gerbundes(Kyffhäuſerbund) hat folgende über den Rahmen der bereits ſehr vielſeitigen Einrichtun⸗ gen des Bundes hinausgehende, im Lauf dieſes Jah⸗ res durchzuführende Sondermaßnahmen angeordnet. Danach werden dreimal, und zwar im Mai, Juni, und Juli je 100 verdienſtvolle Ka⸗ meraden des Reichskriegerbundes, die in dürfti⸗ gen Verhältniſſen leben, auf Vorſchlag der Landes⸗ gebietsführungen zu mehrtägigem Beſuch auf dem Kyffhäuſer eingeladen. Ferner wird auch in dieſem Jahr wieder in Bad Ems Ende Auguſt und Anfang September ein achttägiges Reichs ⸗ treffen der Altveteranen von 1864, 1886, 1870/1 ſtattfinden. Etwa 800 in dürftigen Ver⸗ hältniſſen lebenden Kameraden werden auf Vorſchlag der Landesgebietsführung auf 14 Tage Freiplätze in den Kyffhäuſer⸗Erholungsheimen gewährt. werden kurz vor Pfingſten Zöglinge, die ſich nach Führung und Leiſtung beſonders hervorgetan haben, zu einem gemeinſamen Treffen auf dem Kyffhäuſer eingeladen Außerdem werden auch in dieſem Som⸗ mer wieder über 1200 Kinder unbemitelter Kameraden auf 28 Tage in Kinder⸗Erholungs⸗ heimen untergebracht werden. Den Altvetera⸗ nen, die das 90. Lebensjahr vollenden oder die eiſerne Hochzeit feiern, erhalten Ehrengaben in Geſtalt eines Kiſtchens Wein. a — n Seinen 70. Geburtstag feiert morgen, den 16. März, Herr Joſef Hogendorn, Augartenſtr. 3. Dem wackeren SA⸗Mann unſeren herzlichen Glück⸗. wunſch! Von den fünf Kyffhäuſer⸗Waiſenheimen = D& d 2 0 2 5 E 9 4. 1 1 22 Dienstag, 15. März 1938 Aus Vaden Arbeit am Boden vorherreſchend Die Leiſtung des Reichsarbeitsdienſtes im Arbeits⸗ gan Baden Von den in den Jahren 1935 bis zum Som⸗ mer 1937 vom Reichsarbeitsdienſt durchgeführten Arbeiten waren mehr als die Hälfte Landeskulturarbeiten. Auch im Arbeitsgau Baden ſtanden nach den Ermittlungen des Statiſtiſchen Reichsamts die Landeskulturarbeiten im Vordergrund. So entfielen von der Geſamtleiſtung des Reichsarbeitsdienſtes in Baden im Haushaltsjahr 1935 66,7 v.., im Haus⸗ haltsjahr 1936 59,4 v. H. und im Sommerhalbfahr 1937 54 v. H. auf Landeskulturarbeiten. Träger dieſer Anbeiten waren in erſter Linie Körperſchaften des öffentlichen Rechts, wie Waſſergenoſſenſchaften, Deichverbände und Bodenverbeſſerungsgenoſſenſchaf⸗ ten, außerdem Landesbauernſchaften, Landkreiſe uſw. Bei landwirtſchaftlichen Erntenotſtänden betrug der Einſatz im Arbeitsgau Baden im Jahre 1938 5 v.., im Sommerhalbjahr 1937 32,9 v. H. Der Anteil des Wegebaues(Wirtſchaft⸗ und Verkehrswegebau) betrug 12 v. H. im Jahre 1935 und 8,3 v. H. im Jahre 1936. Bedeutend iſt auch der Einſatz in vielen Gauen für Forſtarbeiten. Er belief ſich im Arbeits⸗ gau Baden auf 5,5 v. H. im Jahre 1935, auf 7,9 v. H. im Jahre 1936 und auf 7,3 v. H. im Sommerhalbjahr 1937. Die Stadtſiedlung, beſtehend aus Herrichtung der Zufahrtswege, Ausſchachtung von Baugruben und Einebnen des Geländes nahm 5 v. H. bzw. 6,6 v. H. in Anſpruch, und der Reſt entfiel auf ſonſtige Arbeiten wie Kataſtrophenſchutz bei Moor⸗ und Waldbränden, Schnee⸗ und Windbruch in den Forſten uſw. An Großarbeitsvorhaben des Reichsarbeitsdien⸗ ſtes im Arbeitsgau Baden hebt die amtliche Zuſam⸗ menſtellung das Projekt im Pfinz⸗Saalbach⸗Gebiet hervor, das 50 000 Hektar umfaßt und ſich auf Hoch⸗ waſſerſchutz, Vorflutregelung und Wirtſchaftswege⸗ bau erſtreckt, ferner die Flußregulierung im Acher⸗ Rench⸗Gebiet in Größe von 12 000 Hektar. Es lenzt an der Bergſtraße Die Mandelbäumchen blühen auch in Heidelberg * Heidelberg, 14. März. Die erſten Frühlings⸗ boten haben an der Bergſtraße ihre Knoſpen entfal⸗ tet. Nur wenige ſonnige Tage waren notwendig, um die Mandelbäumchen zum Blühen zu bringen und es mehren ſich die Nachrichten von der Berg⸗ ſtraße, daß in den beſonders geſchützten Gegenden die Mandelbäumchen blühen. Aber auch am Süd⸗ hang des Heiligenbergs bei Heidelberg ſtehen neben den Forſythien die Mandelbäumchen in der erſten Blüte. Berufswege der Jugend in der Landw riſchaft Eine Arbeitstagung in der Gauhauptſtadt bid. Karlsruhe, 15. März. In Karlsruhe begann vor kurzem im Studenten- haus der Techniſchen Hochſchule ein auf drei Tage feſtgelegter Gemeinſchaftslehrgang der ba⸗ diſchen Berufsberater zu ſammen mit den Sozialſchuljugendwaltern des NS B, diſchen Berufsberater zuſammen mit den neuen Ausbildung und den Berufswegen der Ju⸗ gend in der Landwirtſchaft beſchäftigte. Die Tagung leitete der Vertreter des Präſidenten des Landes⸗ arbeitsamtes Südweſtdeutſchland Dr. Martin⸗Stutt⸗ gart. Ueber die„Aufgaben der ſozialen Schul⸗ jugendwalter“ referierte Pg. Furrer von der Gau⸗ waltung des NSLB. Am zweiten Tag ſprachen Dr. Kindler vom Arbeitsamt Karlsruhe über die Beziehungen zwi⸗ ſchen Berufsberatung und Schule ſowie der Leiter der Sozialabteilung der Gebietsführung Baden der Hi Bannführer Friedrich, der das Thema„Land⸗ dienſt der HJ“ im allgemeinen und unter beſonderer 5 der Verhältniſſe in Baden behan⸗ elte. Ueber den Einſatz der weiblichen Jugendlichen in der Landwirtſchaft ſprach Frl. Schaible vom Lan⸗ desarbeitsamt Südweſtdeutſchland in Stuttgart. Im Mittelpunkt der Referate des zweiten Tages ſtanden die bedeutſamen Ausführungen des Pg. Dr. Franz, von der Landesbauernſchaft Baden, der eingehend Stellung nahm zur Ausbildung und den Berufsarten der Jugend in der Landwirtſchaft. Dr. Franz verwies auf die Vielgeſtaltigkeit und die Ver⸗ ſchledenartigkeit der landwirtſchaftlichen Berufe, die für die Jugend allerlei Verdienſt möglichkeiten brin⸗ gen können. Landarbeitslehre und Landwirtſchaftslehre find keineswegs dasſelbe. Während die zwei⸗ jährige Landarbeitslehre als Grundlehre für alle geſchaffen wurde, ſchließt ſich für manche Sonderberufe die Landwirtſchaftslehre dar⸗ an au. Sie ſoll den Lehrling neben der handwerklichen Ver⸗ vollkommnung in die Grundſätze der praktiſchen Landbewirtſchaftung einführen. Die Landwirtſchafts⸗ lehre dauert ebenfalls zwei Jahre und wird— im Gegenſatz zur Landarbeitsprüfung der Landarbeits⸗ lehre— mit der Landwirtſchaftsprüfung abgeſchloſſen. :: Wein heim, 15. März. In der Nacht vom Sonntag auf Montag wurde der 28 Jahre alte Hein⸗ rich Fichtner aus Hamsbach auf der Fahrt nach Laudenbach von einem Kraftwagen überfahren und tödlich verletzt. Der Fahrer wurde in Haft geuom⸗ men. E Südwe 5 4 0 2 8 5 ee oe eee Nene Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Gralsburg Wildenberg wird Weiheſtätle Das Andenken an Wolfram von Eſchenbach ſoll hier wachgehallen werden * Auerbach, 15. März. Die Burgruine Wilden berg im Odenwald unweit von Auerbach zählt neben der Kaiſerpfalz von Gelnhauſen zu den bedeutendſten Denkmälern weltlicher Baukunſt aus der Zeit der großen Stau⸗ ſenkaiſer. Auf ihr weilte Wolfram von Gſchenbach und ſchuf hier Teile ſeines Parzival. Der 1935 in Amorbach gegründete Wolfram⸗ von⸗Eſchenbach⸗Bund hat ſich vornehmlie⸗ die Aufgabe geſtellt, die Burgruine Wildenberg nach langer Verfallszeit zu erhalten und zu betveuen. Dank einer namhaften Spende des Führers konnte im vergangenen Jahr der Burghof von dem meter⸗ hohen Schutt befreit werden, den eine mehr⸗ hundertjährige Verfallszeit darin aufgehäuft hatte. Dabei wurde neben wertvollen Architekturteilen auch der große prächtige Kamin gefunden, den Wolfram von Eſchenbach in ſeiner Schilderung der Gralsburg preiſt. Der Kamin konnte wieder vollſtändig hergeſtellt werden und iſt nun eine leben⸗ dige Erinnerung an den Geiſt Wolframs, der an dieſer heiligen Stätte ſein deutſches Epos von un⸗ vergänglichem Wert ſchuf. Weiterhin konnten Teile des Palas erhalten und befeſtig werden. Eine Reihe von Bäumen, die mit ihren Wurzeln das Mauerwerk zu zerſtören drohten, wurden ent⸗ fernt. Ständig iſt man zum Teil auch mit ſchönem Erfolg bemüht, Architekturteile, die anderswo ver⸗ wandt wurden, wieder der Wildenberg einzufügen. Mit dem beginnenden Frühjahr werden, wie in einer Sitzung des Wolfram⸗von⸗Eſchenbach⸗Bundes mitgeteilt wurde, die Arbeiten an der Erhaltung der Burg wieder aufgenommen. Der Palas ſoll wieder zu dem werden, was er war, ein Feſtraum von unvergleichlicher Schönheit. Darüber hinaus ſoll die Gralsburg Wildenberg zu einer Weiheſtätte ausgeſtaltet werden, mit der das deutſche Volk das Andenken an Wolfram von Eſchenbach ehrt. Vor der Mannheimer Strafkammer: „Du ſchwarzer Zigeuner „Allah“ wandert hinter ſchwediſche Gardinen Das Spiel ging verloren Liebesbeleuerungen auf Stoffkaſſiber Vor der Mannheimer Strafkammer wurde am Montag, wie bereits kurz mitgeteilt, der 1914 in Ellenhoſen geborene Halbzigeuner Johann Schenk wegen Zuhälterei in zwei Fällen ver⸗ urteilt. Es lohnt ſich wirklich, auf dieſen Fall noch einmal im einzelnen einzugehen, zeigt er doch wieder einmal deutlich, wie unberechtigt der ganze romantiſche Zauber iſt, den man ſo oft um dieſe braune Raſſe gewoben hat. Es ging ein eigenes Fluidum von„Allah“ aus, wie Schenk in ſeinen Kreiſen genannt wurde. Wenn er auch„nur“ Halbzigeuner war, ſo überwog bei ihm das Zigeunerblut doch ganz erheblich. Tiefſchwarzes Haar, ſein etwas öliges, aber auch aufdringliches Be⸗ nehmen, gepaart mit einer Verlogenheit, wie man ihr ſo ſchnell nicht wieder begegnet, laſſen ihn eher als einen typiſchen Vertreter dieſes fahrenden. Volkes erkennen. Auch mit Vorſtrafen iſt er bereits„aus⸗ geſtattet“. Einmal wurde er wegen Fahrraddieb⸗ ſtahls, das anderemal wegen eines nicht unerheb⸗ lichen Einbruchdiebſtahls beſtraft. Auf die holde Weiblichkeit übte er eine ſtarke Anziehungskraft aus. Der„ſchwarze Kerl“ imponierte vielen Frauen mäch⸗ tig und„ſie waren ganz verrückt mit ihm“, wie ein Zeuge bemerkte. War dies ſchon im allgemeinen der Fall, um wieviel mehr mußte dies dann auf die aller Hemmungen baren Frauen der Gutemann⸗ ſtraßſe wirken, in der er ſich nicht ſelten ſeßen ließ. In dieſer Hinſicht kam allerdings ſein Halbblut zum Vorſchein, denn bekanntlich iſt es ungeſchriebenes Geſetz bei der Zigeunerraſſe, daß ſich kein Angeßöri⸗ ger mit raſſefremden Frauen einlaſſen darf. Das kümmerte ihn jedoch wenig. Nachdem er erſt eine Zeitlang als zahlender Gaſt auftrat, widerſtand er nicht mehr den Lockungen dieſer„Sirenen“. Von der erſten, derentwegen er jetzt vor dem Richter ſtand, ließ er ſich ſo nebenbei einmal 5 Mark geben und duldete es, daß ſie ihm auf ſeine Arbeitsſtelle häufig Eſſen und Zigaretten brachte. Auch Bier durfte ſie ihm bezahlen. Sie ſchien ihm aber nicht ſonderlich zu gefallen. Er ſucht⸗ ſich bald eine beſſere heraus, deren Herz er beſonders damit noch gewann, daß er ihr Kind ſpazieren führte, „das tut kein anderer Mann ſo ſchnell“, meinte ſein Käthchen vor dem Richter. Tatſächlich entſpann ſich ein inniges Verhältnis zwiſchen beiden, das für „Moggel“, wie er von ſeinem Geſpuſi genannt wurde, nicht ohne materielle Vorteile blieb. Dieſem innigen Verhältnis tat auch die Verhaf⸗ tung des heißgeliebten Moggels keinen Abbruch. Ganz im Gegenteil. Es entſpann ſich nun ein reger Schriftwechſel, wenn auch auf verbotenen Wegen. Heiße Beteuerungen ihrer Liebe ſandte Käthchen auf Stoffkaſſibern, die der Bruder des Angeklagten in den Manſchetten der Hemden. die er ihm in das Unterſuchungsgefäng⸗ nis brachte, einſchmuggelte. Aber es blieb nicht nur bei dieſen Beteuerungen. Die ganze Familie betei⸗ ligte ſich an dem Schriftverkehr und gab Verhal⸗ tungsmaßregeln— nicht in deutſcher Sprache natür⸗ lich, ſondern in der vokalreichen Zigeunerſprache, mit deren Entzifferung das Gericht große Schwierigkei⸗ ten hatte. Da kamen von„Tante Dittlar“ und „Schweſter Eliſabeth“ die rührendſten Briefe, die ſich aber bei näherer Betrachtung als ganz geriebene Verhaltungsmaßregeln für„Allah“ oder beſſer Mog⸗ gel entpuppten. Moggel müßte nun kein Halbzigenner ge⸗ weſen ſein, wenn er nicht mit frecher Stirn alles bis ius kleinſte abgeſtritten hätte. Es war einfach alles nicht wahr und ſein Käthchen unterſtützte ihn vor Gericht darin noch nach Noten, ſo daß ſie wahrſcheinlich um eine Begünſtigungs⸗ klage nicht herum kommt. Trotzdem gelang es ihn zu überführen, denn die Ausſagen ſeiner erſten Dirne, die natürlich aus enttäuſchter Liebe nicht mit der Wahrheit hinterm eBrg hielt, wurden durch zahl⸗ reiche andere Zeugenausſagen voll beſtätigt und Käthchen ſelbſt verwickelte ſich in Widerſprüche, die deutlich erkennen ließen, daß ſie ihren Moggel unter allen Umſtänden herausfechten wollte. So kam er um 1 Jahr 5 Monate Zuchthaus nicht herum. e Das Oppenheimer Küferfeſt :: Oppenheim, 14. März. Der Küfſerverein Op⸗ penheim, deſſen Darbietungen von den alljährlichen Oppenheimer Weinleſe⸗ und Küfer⸗ feſten her weithin bekannt ſind, kann in dieſem Jahre auf ein 35jähriges Beſtehen zurückblicken. In der kürzlich ſtattgefundenen Jahreshauptverſamm⸗ lung wurde beſchloſſen, das 35fährige Jubiläum, ge⸗ trennt von dem üblichen Weinleſe⸗ und Küferfeſt im September, vierzehn Tage nach Pfingſten(19. Juni) zu feiern. * Alſenz, 11. März. Im Alter von 70 Jahren ſtarb hier an den Folgen eines Schlaganfalles Buchdruckeretbeſitzer Philipp Pfeiffer, der Her⸗ ausgeber der„Pfälziſchen Tageszeitung“, die er aus kleinen Anfängen zu einer geachteten Heimatzeitung ausgeſtaltete. Nummer 123 5. Seite Fahnen wurden geſtohlen Was Ludwigshafens Polizei notiert h. Ludwigshafen, 15. März. Durch unbekannte Täter wurden am vergangenen Sonntag zwiſchen 19.90 und 21.30 Uhr zwei Hakenkreuzfahnen geſtohlen, die an einem Hauſe am Oberen Rhein⸗ ufer angebracht waren. In der Nacht zum Montag wurde ferner aus einem Fabrikanweſen in der Inſelſtraße eine Hakenkreuzfahne in der Größe von 3,50 mal 1,50 Meter durch einen bisher ebenfalls unbekannt gebliebenen Täter geſtohlen. Geſtern um.30 Uhr gefielen ſich, wie der Poli⸗ zeibericht weiter meldet, zwei 18jährige Burſchen bei Ringkampf⸗„Vorführungen“ auf der Fuß⸗ bank vor einem Radiogeſchüft im Stadtteil Nord. Dabei fiel einer der Burſchen gegen das Schaufenſter des Radiogeſchäfts, wobei das Fenſter zertrümmert wurde. Durch Glasſcherben wurden zwei Rund⸗ funk⸗Geräte beſchädigt. Perſonen wurden nicht ver⸗ letzt. Der Onkel Michel“ Gemeiner Sittlichkeitsverbrecher wandert ins Zuchthaus * Frankenthal, 13. März. Die Jugendſchutzkam⸗ mer verurteilte den ledigen 62 Jahre alten Michael Wolfer aus Ludwigshafen a. Rh. zu 4 Jahren und 4 Monaten Zuchthaus und zum Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren. Wolfer lockte in den Jahren 1936 und 1937 als„Onkel Michel“ kleine Mädchen im Alter von 713 Jahren in ſein Gartenhaus und verging ſich an den Kindern fortgeſetzt in gemeinſter Weiſe. Der Wüſtling iſt bereits zweimal wegen der gleichen Verbrechen vorbeſtraft. Die Mehrzahl der Kinder, die ſich längere Zeit zu dem Treiben hergaben, kam in Zwangserziehung. ENV ERH TN Lucienne sang und siegte Lucienne Boyer entzückte im Rosengarten Nun iſt ſie auch zu uns nach Mannheim gekom⸗ men, dieſe zierliche kleine Franzöſin mit dem großen Namen: Lucieune Boyer. Die berühmte Pa⸗ riſer Diſeuſe, deren ſchwermütiges Liedchen„Parlez moi'amour“ ſeit Jahren bereits von tauſend und abertauſend Grammophonen zwiſchen Stockholm und Kapſtadt aufklingt, die Frau, die einſt eine unbe⸗ kannte kleine Stenotypiſtin geweſen iſt, die in inem Montmartre⸗Kabarett ihre Karriere begann und in Neuyork als Sängerin in einem Broadway⸗Theater mit einem Schlage durch ihr Chanſon von der Liebe berühmt wurde, ſie begeiſterte geſtern abend wie überall, ſo auch hier im Muſenſaal, ein andächtiges Publikum. Es iſt keine„grande dame“, keine blaſterte Diſeuſe, die um jeden Preis mondän ſein will, was ſich uns da präſentierte. Nein, ein junges Mädchen, ſo tau⸗ friſch und ſchelmiſch wie Annabella ſteht plötzlich vor dem kleinen Orcheſter, das ſie auf ihrer Tournee durch Deutſchland begleitet. Ein enganliegendes, licht⸗ blaues Samtkleid umhüllt eine zarte, mittelgroße Geſtalt, kaſtanienbraun ſind die Locken, die das ſchöne Geſicht umrahmen und groß und wiſſend die Augen. Das iſt Lucienne, deren Popularität in Paris heute ebenſo groß iſt, wie die Maurice Chevalters oder des Tenors Tino Roſſt. Mit einem„Tango des filles“ begann ſie. Einem Lied von den freudloſen Mädchen von Paris, die den anderen die Freude ſchenken ſollen. Dann folgen die vielen herrlichen Lieder von der Liebe. Traurig, fröhlich, zornig.„Cest toujours la méme chanson.“ Aber ſie ſagt und ſingt ſie nicht nur, dieſe ſchlichten Worte, nein, ſie ſpielt ſie vor, ſie iſt ſelbſt das kleine Mädel aus dem Warenhaus, das ſo ſchrecklich verliebt auf einer Bank im Luxenburggarten ſitzt und auf „ihn“ wartet— der nicht kommt. Das verzweifelt iſt und wütend, weil es ſich verlaſſen glaubt und das plötzlich glücklich wie ein Kind auflacht und davon⸗ tanzt.„Er“ kann ja gar nicht kommen, denn ſie waren ja erſt auf morgen verabredet! Dann folgt das niedliche Chanſon vom Liebespär⸗ chen im kleinen Kaffeehaus an der Ecke, deſſen Ge⸗ fühle vom„Ober“ in allen Phaſen beobachtet werden, es entzückt das„Tout en causant“, die Schilderung einer Begegnung im Boulevardͤgewüßl, aus der eine große Liebe und dann eine grenzenloſe Enttäuſchung wird, nur zum Selbſtmord, da reicht es bei dem Manne nicht, denn— und Lucienne ſchnippt mit der Hand und riskiert ein lachendes Auge, es gibt ja noch andere Frauen auf dieſer ſchönen Welt.. Es iſt der Duft von Paris, nicht der der Amüſter⸗ betriebe, der Boite de nuits vom Montparnaſſe und vom Boulevard Rochechouard, der von dieſen Chanſons ausgeht, ſöndern der Hauch ſeiner verträumten Winkel, ſeiner ſtillen kleinen Lokale, in denen man an einem Cordial médoc nippt oder vor einem Milchkaffee ver⸗ liebte Luftſchlöſſer baut. Wie ſüß und zart ſind die Verſe von dem kleinen weißen Kinderbett, wie hin⸗ reißend ihr„Rumba'amour“. Nie aber iſt die Boyer entzückender, als wenn ſie das nette Mädel ſpielt, öͤas einen roten Seidenſchal und eine rote Taſche trägt und ſo zum Rendezvous ſchlendert⸗ Oder wenn ſie die ganz kleine Frau iſt, die in den Armen eines großmächtigen ſtarken Mannes liegt, und ſchließlich, wenn ſie zur ewigen Eva wird, die zürnt, ſchmollt und vergißt—„et puis nous embraſſons!“ Es war ein ganzes Bukett ſchönſter beglückender Lieder, das uns dieſe liebenswerte Pariſerin, die mit ihrem Publikum einfach machen kann, was ſie will, die es verſteht, uns traurig und luſtig werden zu laſſen, die mit ihrem traurigen Geſicht eben noch faſt zu Tränen rührt, um dann mit ſieghaftem Lachen Fröhlichkeit zu wecken. Ehe ſie zum Schluß noch ihr älteſtes und berühmteſtes Chanſon„Parlez moi'amour“ vortrug, begeiſterte ſie noch mit dem anmutigen Lied des Blumenmädels„Prenez mes roses“, dieſem koketten lockenden Sang, der un⸗ widerſtehlich iſt. Es gab ſogar richtige Roſen von ihr dazu. Dunkelrote Blumen, die ſie mit Scharme und Witz verteilte. Als der Jubel um ſie nicht enden wollte, da trat ſie noch einmal vor den Vorhang und wir hörten ihre wohlgemeinte Parodie auf das Lied, das immer nur von der Liebe erzählt„Parlez moi 'autres choses“. Mit dem Ruf„Danke ſchön und ich liebe Sie!“ nahm ſte Abſchied von uns, flatterte eine zarte, violette Seidenwolke davon Wir möchten Sie gerne und bald einmal wieder⸗ ſehen, Luicenne Boyer! Eur W. Feune Nummer 122 2 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Dienstag, 15. März 1938 In Stuttgart und Deſſau Zwei Gruppen-Endſpiele zur deulſchen Meiſterſchaft Die Meiſter von Schleſien und Nicderſachſen haben ihr erſtes Gru ſpiel bereits hinter ſich, am konmenden Sountag greifen vier weitere Mannſchaften in den Kampf ein, von denen drei am letzten Sonntag als Meiſter ermit⸗ telt wurden. In der Gruppe 2 lumfaſſend die Meiſter von Schleſien(Vorwärts Raſenſport Gleiwitz), Sachſen(BC Haärtha), Niederrhein(Fortung Düſſeldorſſ und Württem⸗ berg(BfB Stuttgart) treffen in der Stuttgarter Adolf⸗ Hitler⸗Kampfbahn die Mannſchaften von VfB Stuttgart und Bes Hartha aufeinander. Das andere Spiel führt in der dritten Gruppe in Deſſau den Mitte⸗Meiſter, S Deſſau 05 mit dem Berliner SV 92 als brandenburgiſchen Vertreter zuſammen, die beiden übrigen Mannſchaften die⸗ ſer Gruppe ſind Schalke 04 und der Badenmeiſter, der am kommenden Sonntag im Kampf zwiſchen VfR Mannheim und dem 1. FC Pforzheim ermittelt wird. In Stuttgart: VfB Stuttgart— BC Hartha Beide Mannſhaften nahmen auch an den vorjährigen Gruppenſpielen um die deutſche Meiſterſchaft teil, aller⸗ dings kam der Sachſenmeiſter nicht weit, da er bei der Konkurrenz eines Hamburger SW nicht viel zu beſtellen hatte. Anders dagegen der Schwabenmeiſter Vi Stutt⸗ gart, der 1987 u. a. mit Wormatia Worms in einer Gruppe ſpielte und erſt in der Vorſchlußrunde an dem deutſchen Meiſter Schalke 04 mit 214 in Köln ſcheiterte, an dem gleichen Gegner, der die Stuttgarter im Endſpiel mit 614 ſchlug. Im Kampf um den dritten Platz blieben die Würt⸗ temberger im Vorjahr über den Hamburger SV in Leipzig mit:0 ſiegreich. VfB Stuttgart pflegt gewöhnlich in den deutſchen Endſpielen zu ſeiner beſten Form aufzulaufen, von der er im Laufe der Saiſon ſtets weit entfernt iſt. So wird man den Stuttgartern auch im erſten diesjährigen Gruppenſpiel gegen den Sachſenmeiſter BCE Hartha die beſſeren Chancen einräumen müſſen, obwohl die Gäſte über einen ſehr ſtarken und gefährlichen Sturm verfügen, Hänel iſt den Stuttgartern durch ſein ausgezeichnetes Spiel gegen Mancheſter City im Mai des vergangenen Jahres noch in beſter Erinnerung. Die voraus ſichtlichen Mannſchaften: VfB Stutigart: Schnaitmann; Seiboſd— Richt; Krait — Kotz— Hahn; Pröfrock— Koch— Schäſer— Bötle Lehmann. Be Hartha: Fiſcher; Reuther— Burkhardt; Trom⸗ mer— Seyferth— Gelbke; Näpel— Hänel— Männer— Bernhardt— Kapitän. * In Deſſau: SW Deſſau 05— Berliner SV 92 2 Auch hier handelt es ſich um zwei Mannſchaften, die in den deutſchen Endkämpfen einen Namen haben, wenn ſie auch bisher noch nicht allzu weit vordringen konnten. SV 05 Deſſau verteidigte im Gau Mitte ſeinen Titel erfolg⸗ reich, während der Berliner SV 92 die Hertha in der Mei⸗ ſterſchaft ablöſte, die die„Störche“ bereits vor zwei Johren einmal erringen konnten. Es wird in Deſſau zu einem ziemlich ausgeglichenen Kampf kommen, den die Gäſte aus der Reichs hauptſtadt eigentlich zu ihren Gunſten entſhei⸗ den müßten, wenn ſie nicht in den letzten Wochen durch eine Reihe ſchwerer Kämpfe gemußt hätten. Die Deſſauer gehen ausgeruhter in das Treffen, ein Vorteil, der ſich vielleicht entſcheidend zuswirken könnte. Die vorausſicht⸗ lichen Mannſchaften: S 05 Deſſau: Haberland; Poypenberg— Henze: Ziegler— Gehlert— Hermann; Paul— Kußmireck— Schmeißer— Elze— Kaltenbach. Berliner SW 92: Holzhaus; Dröhn— Simon 1, So⸗ banmſki— Appel Simon 2; Ballendat— Morokutti— Tiefel— Hewerer 2— Berner. Angarns Jußballelf Nur zwei Spieler fanden wieder Gnade Die ungariſche Fußball⸗Nationalmannſchaft, die Ende dieſer Woche nach Nürnberg reiſt, um dort am Sonntag, 20. März, den 13. Länderkampf gegen Deutſchland zu be⸗ ſtreiten, iſt aufgeſtellt. Von der Elf, die genau vor zwei Jahren, am 15. März 1936, in Busdapeſt gegen Deutſchland mit:2 Toren ſiegte, fanden nur zwei Spieler wieder Gnade vor den Augen des geſtrengen Spielausſchuſſes— Verteidiger Biro und Toldi als Holblinker. Schweren Herzens konnte Dr. Saroſi, der bewährte Sturmführer der Magnyaren, nicht aufgeſtellt werden, da er augenblicklich un' einer Verletzung laboriert. Außer ihm fehlt mit Szen⸗ derödi(Elektromos) eine weitere geſchätzte Kraft im Sturm. * 2 In Nürnberg treten die Ungarn mit folgender Maun⸗ ſchaft an: Hada (Ferenevaros) Horai Bir (Ferenevaros)(Hungaria) Basmandi Valogh Balogh [Elektromos)(Nemzeti)(Ujpeſt) Puſztai Zſengeller Kiſalagi Toldi Horvath (beide Ujpeſt)(Nemzeti)(Ferencvaros](Nemz.“) Waldhof Turnierſieger Mainzer Hallenhaudballturnier Rund 2000 Zuſchauer hatten ſich am Montagabend in der Mainzer Stadthalle eingefunden, als das vom Sims⸗ tag verſchobene Hallenhandballturnier begann und an dem auch der SW Waldhof mit einer Senioren- und einer Ju⸗ gendmannſchaft teilnahm. Man hatte auch damit gerechnet, daß die badiſche Meiſtermaunſchaft Sieger werden würde, hatte aber nicht geglaubt, daß es ihr ſo ſchwer gemacht würde, Schon in der Zwiſchenrunde ſetzte die Tgſ. Mainz⸗ Mombach härteſten Widerſtand entgegen, unterlag aber dann doch der größeren Erfahrung mit:8. Im Endſpiel trafen die Walöhöfer auf den Mainzer HC, der in der Vorrunde den TV Biebrich und dann die Tgſ Sprend⸗ lingen(Rheinheſſen) zusgeſchaltet hatte. Zunächſt ſah es in dieſem Kampf nach einer Ueberraſchung aus, denn die Mainzer führten nach wenigen Minuten ſchon:0 und lagen bei der Pauſe auch noch mit:1 vorn. Aber nach 8 Wiederanſpiel ſteigerten die Mannheimer das Tempo ge⸗ waltig und brillierten mit techniſchen Feinheiten, ſo daß es im Handumdrehen:3 für Waldhof ſtand. Doch der Mainzer HC ließ nicht locker und ſchaffte tatſächlich bis zum Abpfiff ein:6, ſo daß eine Verlängerung notwendig wunde, in der dann der SV Waldhof der Glücklichere war, denn in der dritten Minute dieſer Verlängerung ſchoß Heiſeck für die Gäſte den ſiegbringenden Treffer. Di Jugendmannſchaft der Mannheimer ſchied ſchon in der Vorrunde aus, da ſie gegen den Mainger HC mit 112 unterlag. Die Ergebuiſſe: Vorrunde: Mainzer HE— TV Biebrich 7(:3) TS Srendlingen— TV Mainz⸗Mombach 514(:); SV Turnen und Sport im deutſchen Mit dem gleichen Jubel, mit dem die ganze Bevöl⸗ kerung die Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem deut⸗ ſche Vaterlond begrüßt hat, freuen ſich die öſterreichiſchen Turner und Sportler, daß nun auch endlich die klnſtlich aufgerichteten Schranken fallen, die von einer Sportfüh⸗ rung, der deutſches Weſen fremd war, aufgerichtet worden waren. Eine neue Zeit iſt auch für ſie angebrochen, nach⸗ dem jahrelang jüdiſche Ueberfrewdunna in der Führung einzelner Verbände, parteipolitiſche Gängelei, allerhand Schikanen und Bedrückungen jede freie Entfaltung ge⸗ hemmt hatten. Mit Begeiſterung iſt der Gruß des Reichs⸗ ſportführers aufgenommen worden, und jeder deutſch⸗ öſterreichiſche Turner und Sportler will nach Kräften mit⸗ helfen und witarbeiten, daß all die in den letzten Jahren angerichteten Schäden ſo ſchnell wie möglich wieder beſei⸗ tigt werden. Jeder legt mit Hand an, duß, wie der Reichs⸗ ſportführer in ſeinem Telegramm an die neue Führung Fernihongh trainiert für den Weltrekord Der engliſche Motorrod⸗Rennſahrer Fernihough neuen Stromlinienverkleidung verſehen und will jetzt den Motorrad⸗ Weltrekord greifen.— Fernihough bei einer Trainingsfahrt Waldhof— Reichsbahn⸗SV Mainz 818(:); Tgſ Mainz⸗ Mombach— S 9s Darmſtadt:4 n V.(41:4, 311). Zwiſcheurunde: Mainzer HE— Sprendlingen 57:2 (:); SW Waldhof— Tg Mainz⸗Mombah 824(:). Endrunde: SV Waldhof— Minzer HC:6 n. V. (:),:). Jugend: Mainzer HC— SW Walohof:1(:); TV Biſchofsheim— TV Biebrich 4·2(:).— Eudſpiel: TV Biſchofsheim— Mainzer HC 715(.1) Minerva 93 Berlin, die im letzten Jahre in die Be⸗ zirksklaſſe abgeſtiegene Berliner Fußballelf, eroberte ſich am Sonntag die Teilnahmeberechtigung an den Aufſtiegs⸗ ſpieleit zur Brändenburgiſchen Gauklaſſe. Beim Genfer Reitturnier gewann am Montagnachmit⸗ tag der franzöſiſche Oblt. de Bartillat ein Barrieren⸗Jagd⸗ ſpringen nach dreimaligem Stechen vor fünf Bewerbern, unter denen ſich auch der deutſche Oblt. v. d. Bongardt auf Dedo befand Paul Kraus(Johonngeorgenſtadt! gewann am Montaa⸗ nachmittag auf der heimiſchen Hans⸗Heinz⸗Schanze einen Sprunaglauf mit Note 344, und Sprüngen von 74, 76 und 77 Meter vor Joſef Weiler und Hans Marr, wobei ſein letzter Sprung neuer Shanzenrekord bedeutete. einer an⸗ bat ſeine Brough⸗Superior⸗Maſchine mit von Henne in Weybridge. Schirner, Zander⸗M.) auf der Brooklands⸗Rennbahn der öſterreichiſchen Turn⸗ und Sportfront geſagt hat, nun „der Traum Jahns ſeine Erfüllung findet“, Deutſchlands im Nationalſozialismus geeinte Sportler öffnen weit ihre Herzen, ſie werden helfen, wo immer es notwnudia iſt, denn ſie ſind eins mit den nunmehr wieder zum Reich ge⸗ fundenen volksdeutſchen Menſchen Oeſterreichs. Jetzt gilt es nicht mehr zurückzublicken, ſondern. wie es in einem Aufruf an alle öſterreichiſchen Turner und Sportler heißt, „aòns der heißen Liebe zu unſerem Volk und einer un⸗ abdinobaren Verantwortung heraus jene Gemeinſchaft zu ſchafſenn, die imſtande iſt, den Deutſch⸗Oeſterreichern die notwendige Erziehung. Lebenskraft und Einſatzbereitſchaft zu geben. Wie ſtand es denn jetzt mit der öſterreichiſchen Turn⸗ und Sportbewegung? Jahrzehntelong wurde die Sache der Leibesertüchtigung und Leibeserziehung vom Deutſchen Turnerbund maßgebend beeinflußt und getragen. Oeſterreichs Turner bildeten früher den Kreis 15 der Deutſchen Turnerſchaft. Der Kampf um die Einführreig des Arierparagraphen, d. h. eines Beſchluſſes, daß Juden nicht Mitglieder ſein können, trennte den ſeit Gründung der Deutſchen Turner⸗ ſchaft gemeinſam gegangenen Wea. Oeſterreich ſchied aus, do die damals unter Führung von Dr. Ferdinand Götz ſtehende Deutſche Turnerſchaft den Arierparagraphen Süddeutſche Mannſchaftskämpfe im Ringen Als dritter Gau Süddeutſchlands nahm nun auch der Gau Südweſt am Wochenende die entſcheidenden Kämpfe zur Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ringen auf. Im Gau Bayern beginnen die Endrundentrefſen ebenfalls in den nächſten Wochen. Im Gau Südweſt ſind an den Endkämpfen diesmal nur vier Mannſchaften beteiligt, da die Saarvereine auf eine Teilnahme verzichtet haben. Das erſte der beiden Vorſchlußrundentreffen, die— wie übrigens auch der End⸗ kampf— in Vor⸗ und Rückkampf ausgetragen werden, führte in Manz den vorjährigen Gaumeiſter Mainz 88 mit dem Vfͤ Schifferſtadt zuſammen. Mainz gewann den Kampf ohne ſeinen Halbſchwergewichtler Siebert mit 11:4 Punkten überraſchend hoch und dürfte beim Rückkampf am 20. März in Schifſerſtodt wieder in Front zu erwarten ſein. Die zweite Vorſchlußrunden⸗Paarung heißt Siea⸗ fried Ludwigshafen— Eiche Hanau Dieſe Begegnung ſteigt om kommenden Samstaa in Ludwigshafen. Im Gau Baden kam in der Vorſchlußrunde ebenfalls nur ein Kampf zur Entſcheidung. Altmeiſter Eiche Sceid⸗ hofen fuhr nach Kuhbach und ſchlug dort die Alemannia hoch mi! 12:5 Punkten. Der Rückkampe ſteigt am kommen⸗ den Samstag in Sandhofen, bei dem wieder die„Eiche“⸗ Staffel zum Siege kommen ſollte. Die zweite Vorſchluß⸗ runden⸗Begegnung zwiſchen ViTuß Feudenheim und KSW Konſtanz wird am Samstag) in Feudenheim als Vor⸗ und Rückkampf ausgetragen. Auch hier ſollte ſich der unter⸗ badiſche Vertreter. Feudenheim, behaupten. In Württemberg wurden im Laufe der letzten Woche zwei weitere Kämpfe der Endrunde erledigt. Der bisher ungeſchlogene TSV Münſter behauptete ſeine füh⸗ 1 Der neue Mercedes⸗Benz⸗Graud⸗Prix⸗Rennwagen 5 nach der Rennſormel 1938 bis 1940, mit dem Rennleiter Neubauer in Monza zu seiner erſten Erprobung eintraf. (.⸗B.⸗Mater) rende Poſition im Kampf gegen den ASW Feuerbach durch einen 13:4⸗Sieg, und auch der KW 95 Stuttgart erwies ſich dem KV Untertürkheim mit 11:7 Punkten überlegen. Nach dieſen beiden Keimpfen ergibt ſich folgender Tabellen⸗ ſtand: 1. TSV Münſter:0.; 2. KV 95 Stuttgart:2.: 3. ASW Feuerbach:4.; 4. KV Untertürkheim:6 P. Tiedtle Fünfkampfmeiſter Am letzten Tage der deutſchen Fünfkampf⸗Meiſterſchaft im Billard gab es zwei große Ueberraſchungen. Weltmei⸗ ſter Tiedtke mußte gegen Joachim mit 4½% Punkten ſeine erſte Niederlage einſtecken und ſpäter gegen Altmeiſter Förſter mit einem:5 zufrieden ſein. Da ſich auch Förſter gegen Rudolph eine:6⸗Verluſtpartie leiſtete und der plötzlich groß in Fahrt gekommene Joachim gegen Uns⸗ helm mit 10:0 ſiegte, war ein Stichkampf zwiſchen Tiedtke und Joachim notwendig geworden, den Tiedtke mit:4 ge⸗ wann und damit deutſcher Meiſter wurde. Die Ergebniſſe: Sorge— Thielens 614, Joachim— Tiedtke 614, Rudolph gegen Förſter:4, Joachim— Unshelm 10:0, Förſter— Tiedtke:5, Tiedtke— Joachim 614. Der genaue Endſtand: 1. Tiedtke 3 gewonnen, 2 unentſchieden, 1 verloren, 2. Joachim 4 gewonnen, 2 verlopen, 3. Förſter, 4. Rudolph, 5. Unshelm, 6. Thielens, 7. Sorge. Neues vom Schmeling⸗Kampftag Immer näher rückt der Großkampftag der Hamburger Hanſeatenhalle. Bereits jetzt ſind acht Schwergewichtler bekannt, die am 16. April anläßlich der vierten Hamburger Schmeling⸗Veranſtaltung auf dem Programm ſtehen. Neben den beiden Hauptkämpfen Schmeling— Doudas und Neu⸗ ſel— Ben Foord kommen zwei weitere Schwergewichts⸗ paarungen zum Austrag, in denen Paul Wallner(Düſ⸗ ſeldorf) und Jakob Schön rath(Krefeld) auf die Ita⸗ liener Merlo Preeiſo und Santa de Ley treffen. Wallners Gegner iſt Italiens neuer Schwergewichtsmeiſter, der am 1. April zwiſchen Merlo und de Leo ermittelt wird. Der Unterlegene in dieſem Titelkampf boxt gegen Schönrath. Walter Neuſel hat bereits in Riſſen, wo einſt Steve Hamas ſich vorbereitete, ſein Trainingslager aufgeſchlagen. Die Schwergewichtler Kreimes(Mannheim), Willi Müller(Düſſeldorf) und der Berliner Mittelgewichtler Erwin Bruch dienen ihm hier als Sparringspartner. Japaus Haudball⸗Berband beſchloß, da das Handball⸗ ſpiel in Nippon eine ſehr ſtarke Verbreitung gefunden hat, ebenfalls an dem olympiſchen Handball⸗Turnier 1940 in Tokid teilzunehmen. Norwegiſcher Schimeiſter wurde Magnar Faoſſeide, der damit gleichzeitig auch in den Beſitz des Königspreiſes gelangte, 8 Der Borklub Wieden(Wien) wurde bei ſeinem zweiten Kampf auf ſeiner Deutſchlandreiſe von einer verſtärkten Boxſtafſel des Dc Rieſa im Geſamtergebnts mit 1016 Punkten geſchlagen. f Die Univ. Orford gewann im Londoner White⸗City⸗ Stadion den Leichtathletikkampf gegen die Univ. Cambridge mit 60:57 Punten. a 4 Oeſterreich So entſtand 1889 der„Deutſche Hochziele ſind in drei Leitworten Geiſtesfreiheit, Raſenreinheit“. warb er, und dieſen Zielen iſt Langſam ober ſtetig führte die⸗ zum Aufſtieg; mit über 800 nicht antiehwen wollte. Turnerbund“. Seine ausgedrückt:„Volkseinheit, Dafür kämpfte er, dafür er immer treu geblieben. ſer Weg im alten Oeſterreich Vereinen und etwa 120 000 Bundesanaehörigen war der „Deutſche Turnerbund“ die ſtärkſte Vereinigung für Lei⸗ besübungen, die Oeſterreich beſaß. Nach dem Krieg kam der Sport auf, der in Oeſterreich die Turner ebenſo zurück⸗ drängte wie zur gleichen Zeit in Deutſchlaord. Aber die Ziele wurden nicht verwiſcht. Im„Deutſchen Turner⸗ bund“ fand der Nationalſozialismus ſtärkſte Aufnahme⸗ bereitſchaft. Das führte zur Bedrückung und nach den Ereigniſſen vom Juli 1934(Dollfuß! zum Verbot und zur Zerſchlagung des Bundes. Als er ſchließlich ſeine Arbeit wieder aufnehmen durfte. ſtand er vor Trümmern und faſt unüberwindlichen Hinderniſſen. Trotz Mangels an Hallen, Sportplätzan uſw. wurde mit eiſernem Fleiß doch wieder ein Bund errichtet, der ſeine Stärke weniger in der Zahl der Mitglieder als in ſeiner tief vaterländiſchen und, wie er heute bekennen darf, nationalſosialiſtiſchen Geſinnung hatte. Wertvollſte Vorarbeit iſt hier für den Umſturz in Oeſterreich geleiſtet worden. Die„Chriſtlich⸗ Deutſche Turnerſchaft“, ein aus parteivpolitiſchen Zwecken geſchaffenes Gebilde, iſt verſchwunden, und ebenſo wird es mit den rein jüdiſchen Verbänden der bisherigen Tunli⸗ und Sportfront gehen, die in der Gemeinſchaft deutſcher Turner und Sportler nichts mehr zu ſuchen haben. Wie die Turner, ſo waren auch die Ruderer Oeſter⸗ reichs ſeit jeher wegen ihrer ſtrammen und nationalen Einſtellung bekannt. Sie gehörten immer dem Deutſchen Ruder⸗Verband an und beſtätigten dieſe Zugehbrigkeit. wo immer es möglich war. Die öſterreichſſchen Ruderer ebenſo wie die Kanuſportler haben, wie ſie in inter⸗ nationalen Wettbewerben und insbeſondere bei Olympiſchen Spielen genug bewieſen haben, eine erhebliche Kampfſtärke. Auch die öſterreichiſchen Leicht at hel e ten und die öſterreichiſchen Schwimmer genießen vom internatio⸗ nalen Geſichtswinkel aus geſehen, großes Anſehen, viele her⸗ vorragende Leute ſtehen in ihren Reihen. Ihre Kampfkraft würde wahrſcheinlich noch größer ſein, wenn ihnen eine ſtärkere Unterſtützung zuteil geworden wäre, als es bis⸗ her der Fall war. In der ganzen Welt bekannt ſind Oeſter⸗ reichs Schweralhleten, insbeſondere die Gewichthe ber, die nicht nur in der Weltrekordliſte vielfach verzeichnet ſind, ſondern auch ſo manche wertvolle Medaille bei Olympi⸗ ſchen Spielen holten. Eine beſondere Stellung nimmt in Oeſterreich der Fußballſport ein. Im allgemeinen ſpricht und hört man nur von ſeinem Berufsſport. Das gibt aber ein ganz falſches Bild, denn der Amateur⸗Fußballſport iſt in Oeſterreich viel ſtärker, und zwar nicht nur zahlenmäßig, ſondern auch ſpieleriſch, als dies im allgemeinen bekannt iſt. Den beſten Beweis haben Oeſterreichs Amateurfuß⸗ baller bei den Olympiſchen Spielen in Berlin dadurch geliefert, daß ſie hinter Italien den zweiten Platz belegten und damit die ſilberne Medaille eroberten. Doß im Hand⸗ ball Oeſterreich an zweiter Stelle hinter Deutſchland ſteht, iſt eine feſtſtehende Tatſache, die oſt genug in inter⸗ nationalen Kämpfen erhärtet worden iſt. Auch Oeſterreichs Hockeyſpieler und Tennisſpieler genießen einen guten ſportlichen Ruf, ebenſo wie ſeine Rei tex. In der ganzen Welt berühmt ſind Oeſterreichs Eis ⸗ läufer. Der Wiener Schule entſtammen zahlreiche Welt⸗ und Europameiſter im Eiskunſtlaufen; wir brauchen nur an Böckl, Karl Schäfer und den jetzigen Weltmeiſter Kaſpor erinnern, an Herma Plank⸗Szabo, die Vorgängerin von Sonſa Henie denken an das Wiener Geſchwiſterpaar Pauſin, die ſchärfſten Konkurrenten von Herber⸗Boſer, on die vorzüglichen Oeſterreichiſchen Eisſchnelläufer Wazulek und Stiepl und an die gute Rolle, die auch Oeſterreichs Eis⸗ hockey pielt Weltbekonnt ſind ebenſe die öſterreichiſchen Schiläuſer, die namentlich im alpinen Lauf mit an führender Stelle ſtehen. So rundet ſich ein ſchönes Bild der Zukunft ab. Training in Monza Auf der bekannten italieniſchen Autorennſtrecke haben die Auto⸗Union⸗Wagen ihr Training auf⸗ genommen.(Preſſephoto, Zander⸗M.) Die„Weißen Teufel“ treten ab Den Ehrennomen die„Weißen Teufel“ hatten unſere tapferen BMW⸗ Fahrer Henne, Stelzer und Mauermayer erhalten, als ſie 1933 den Engländern in den Bergen von Wales die Sechstagefahrt⸗Trophäe abjagten. Und ſie hat⸗ ten dieſen Ehrennamen wirklich verdient. Von dieſem prächtigen Dreigeſtirn verſchwand Mauermayer als Erxſter. Stelzer iſt von ſeinem Sturz bei der letzten Sechstagefohrt immer noch nicht hergeſtellt und kann nicht ſtarten, und Henne hat vom Motorrad endgültig Abſchied genommen. Doch ſchon iſt eine bereits in heißen Kämpfen erprobte Mannſchaft zur Stelle, um in die Breſche zu ſpringen. Es ſind die berühmten„Gußeiſernen“ Forſtner, Meier und Linhardt. Ihnen geſellt ſich Geſpaunführer Kraus zu, der ſchon bei der letzten Sechstageſohrt der deutſchen Nationol⸗ mannſchaft angehört hatte. Meier hat dabei eine beſon⸗ ders ſchwere Aufgabe, da er ſo auch der Rennmannſchaft angehört und Straßenrennen beſtreiten wird. Heſſens Amateurbormeiſter wurden mit Ausnahme des Fliegengewichts mit folgenden Endergebniſſen in Elz ermit⸗ telt(vom Bantam⸗ bis Schwergewicht]: Stach, Petri, Rohr⸗ mann, Thormann lalle Kaſſel), Gehre(Hanau), Koppers (Eſchwege] und Schettgen(Bod Ems). Olympiaſieger Kaiſer wurde in der Vorſchlußrunde 5 den weſtfäliſchen Amateurboxmeiſterſchaften in der für ihn neuen Bantamgewichtsklaſſe von dem Dortmunder Pauli nach Punkten geſchlagen. Einen neuen großen Erfolg erkämpfte ſich die Münche⸗ ner Studenten⸗Schimannſchaft auf ihrer Amerikareiſe Der Tübinger Beutter gewann in Sun Valley(Idaho) einen internationalen Abfahrtslouf über 5,5 Km. in der ausgezeichneten Zeit von:15 Minuten. 8 5 18 Dienstag. 15. Harz 1938 der Neuen Mannheimer Zeitung S- 2E TUNG Abend- Ausgabe Nr. 123 Die Wirischafislage im rheinisch- wesllälischen Industriegeblei Wie die Abteilung„Weſten“ des Inſtituts für Konjunk⸗ turforſchung in ihrem neuen Konjunkturbericht im einzol⸗ nen darlegt, hat die Aufwärtsbewegung der rheiniſch⸗weſt⸗ fäliſchen Wirtſchaft nach Ueberwindung der letztjährigen Sommerflaute weitere Fortſchritte gemacht. Ermöglicht wurde dies durch die Beſſerung der Rohſtofſverſorgung, die unter den gegenwärtigen Verhältniſſen für den Umfang der Wlrtſchaftstätigkeit beſtimmend iſt. Sowohl die Pro⸗ duktionsmittel⸗ als auch die Verbrauchsgüterinduſtrien vermochten ihren im erſten Halbjahr 1937 erreichten Stand beträchtlich zu verbeſſern. Beſonders günſtig entwickelte ſich der Kohlenbergbau, für den die vielſeitige Umſtellung der deutſchen Juduſtriewirtſchaft immer ſtärkere Auswirkungen zeitigt. Im Ruhrkohlenbergbau wie im rheiniſchen Braun⸗ kohlenbergbau war die Zunahme der Förderung 1937 faſt doppelt ſo ſtark wie 1936. In der Großeiſeninduſtrie iſt nach längerer Stagnation ſeit Herbſt v. J. ebenfalls ein erneuter Auftrieb zu verzeichnen, der zu neuen Höchſt⸗ leiſtungen der Produktion führte. Die Bautätigkeit, die bis 1936 hinter der Entwicklung im Reich zurückgeblieben war, nahm im vergangenen Jahr im rheiniſch⸗weſtſäliſchen „ erſtmalig ſtärker zu als im Reichsdurch⸗ schnitt. Die geſamte Inbuſtrieproduktion erhöhte ſich von 1936 auf 1937 im Revier um 11,4 v.., im Reich um 10,5 v. H. Im Dezember betrug der rheiniſch⸗weſtfäliſche Produktions⸗ index(1929= 100) 113,1, derjenige des Reichs 120,0. Der ſeit langem beſtehende Produktionsvorſprung des letzteren war ſomit noch nicht ausgeglichen.— Die Zahl der Ar⸗ beitsloſen des Induſtriegebiets belief ſich im September 1937, als ſie ihr jahreszeitliches Optimum einnahm, auf 121 000. Der Rückgang gegenüber September 1936 betrug 56 v. H. gegen 55 v. H. im Reich, d. i. in beiden Gebieten mehr als eine Halbierung der Arbeitsloſigkeit. Innerhalb der Verbrauchsgüterwirtſchaft war von Bedeutung, daß das Arbeitseinkommen weiter zunahm. Das Durchſchnitts⸗ einkommen der invalidenverſicherten Arbeiter erhöhte ſich 1987 gegen 1936 um 12 v. H. Die Einzelhandelsumſätze verbeſſerten ſich um gut 10 v. H. Neben der Verbrauchs⸗ ſteigerung konnten die Rücklagen erhöht werden, So zeigte die Spartätigkeit bei den rheiniſch⸗weſtfäliſchen Sparkaſſen 1937 erſtmalig ein eindeutiges Ueberwiegen der Einzah⸗ lungsüberſchüſſe. Der erneute Wrtſchaftsanſtleg beruht in verſtärktem Maße auf der Kraft des Inlandsmarktes. Die Ausfuhr war auf Teilgebieten rückläufig, was einerſeits mit dem hohen Inlandsbedarf, zum Teil aber auch mit der nachlaſſenden Weltkonjunktur zuſammenhing. Auf gas ganze Fahr bezogen, war die rheiniſch⸗weſtfäliſche Indu⸗ ſtrteausfuhr 1937 noch um ein Drittel, diejenige des Ret⸗ ches um rund ein Viertel höher als im Vorjahr. Ins⸗ geſamt hat der Wirtſchaftsanſtieg im Revier die Aufwärts⸗ bewegung der deutſchen Geſamtwirtſchaft noch nicht einge⸗ holt. Andererſeits hat ſich aber die rheiniſch⸗weſtfäliſche Wirtſchaft unter dem maßgebenden Einfluß des zweiten Vierjahresplanes dem bisher die Führung innehaltenden Anſtieg im Reich mehr anzugleichen vermocht. Zu Beginn des Frühjahrsgeſchäfts 1938 bewegt ſie ſich auf einem gegenüber dem Vorjahr weſentlich erhöhten Stand. Vereinigte Zünder⸗ und Kabelwerke Ach, Meißen.— Geſamtumſatz erneut geſteigert. Wie in dem Geſchäfts⸗ bericht der Vereinigten Zünder⸗ und Kabelwerke Ash, Meißen, für 1997 ausgeführt wird, ſetzte ſich der Anſtteg der Nachfrage nach den Erzeugniſſen der Geſellſchaft mit einigen Schwankungen im vergangenen Jahr fort. Den vorübergehend aufgetretenen Hemmungen beim Bezug von Rohſtoſſen konnte durch rechtzeitige Umſtellung der Fuhrkkationsabteilungen und durch geſteigerte Berwen⸗ zung neuer Werkſtoffe begegnet werden. Es wurden in mehteren Abteikungen der Werke in Doppelſchichten ge⸗ Arbeitet, die Zahl der Ge ſolgſchaftsmitglieder wiederholt erhöht und der Geſamtumſatz nicht unweſentlich geſtei⸗ gert. Die Verkaufspreiſe hielten ſich bei weiter geſtie⸗ genen Aufwendungen burchſchnittlich auf der vorjährigen Höhe. In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ſteht der Warenerlös nich Abzug der Aufwendungen gemäß 8 182 Akt.⸗Geſ. mit 2,24(2,24, denen allerdings im Vorjahr noch „alle übrigen Aufwendungen“ von 0,25 gegenüberſtanden) zu Buch, Zinſen ſoweit ſie die Aufwandszinſen überſteigen und ſonſtige Kapitalerträge erbrahten 6,57(0,047) Weill. Mark. Sonſtige Erträge beliefen ſich auf„016(Vermie⸗ tung und Verpachtung 0,002) Mill. 4. Andererſeits er⸗ forderten Löhne und Gehälter 1,5(1,03), ſoziale Abgaben 0,09(0,08). Abſchreibungen zuf das Anlagevermögen wur⸗ den mit 0,(0,24) feſtgeſetzt, darüber hinaus erfolgte eine Sonderabſchreibung auf Fabrikgebäude zu Laſten der 1 0 für Werkerneuerung don 0,05 lauf Wertpapiere 0,015) Mill.&, Steuern von Ertrag und Vermögen und ſonſtige Steuern ſtellten ſich auf 0,41(Beſitz⸗ und ſonſtige Steuern 6,31) Mill. 4. Einſchließlich des Gewinnvortra⸗ ges von 162 347(199 958)„ ergibt ſich ein Reingewinn von 465 463(447 157), aus dem wiederum 7 v. H. Dividende auf die Vorzugsaktien von 8000„ und wie im Vorjahre 9 v. H. Dividende auf das 2 325 000 4 betragende Stamm⸗ aktien kapital ausgeſchüttet werden und wovon 1 v. H. an den Anleiheſtock abgeführt wird. Der Rücklage für Unter⸗ ſtützungen werden wiederum 15 000„ und der Rücklage für Werkerneuerung wiederum 50 000„ zugeführt. Zum Vortrag verbleiben 180 653 4. Entſprechend der Dritten Durchführungsvereronung zum Anleiheſtockgeſetz kommt der Anleiheſtock für die Jahre 1934 bis 1936 an die Ak⸗ tionäre zur Ausſchüttung, d. ſ. 5 4 je Stammaftie von nom. 200„,. Aus der Bilanz lalles in Mill.): An⸗ lagevermögen 0,84(0,89), Beteiligungen unv. 0,009, Vor⸗ räte 6,990(0,795), Wertpapiere 0,32(0,34), Forderungen insgeſamt 1,02(0,79), Kaſſe und Bankguthaben 0,95(1,08), Wechſel 0,004(0,11). Andererſeits belaufen ſich die Ver⸗ bindlichkeiten auf Grund erhaltener Waren und Leiſtun⸗ gen einſchließlich der Anzahlungen von Kunden auf 9,32 (Verbindlichkeiten auf Grund erhaltener Waren und Lei⸗ Freundliche Grundsſimmung an der Börse Keine weseniliche Umsaßbelebung/ Akilen ſesier Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Freuadlich 5 Frankfurt, 15. März Infolge des ſchwachen Ordereingangs hatte die Börſe an den Artienmärkten äußerſt kleines Geſchäft. Die freund⸗ liche Grundſtimmung blieb jedoch beſtehen, wie auch weiter⸗ hin die letzte politiſche Entwicklung als Anregung emp⸗ funden wurde. Weſtdeutſche Kaufhof waren bei nur gerin⸗ gem Angebot 158 v. H. ſchwächer mit 976. JG Farben waren verhältnismäßig ſtärker gedrückt mit 159(160). An⸗ dererſeits gewannen bei kleinem Bedarf BMWi v. H. auf 153. An den übrigen Marktgebieten hielten ſich die Abwei⸗ Beſſerungen über⸗ chungen meiſt unter ½ v.., wobei wogen. Am Rentenmarkt waren die Umſätze ebenfalls ſehr klein. Größere Nachfrage fanden kommunale Umſchuldung Rentenbank⸗ zu 96,10(96,05), ferner erfolgten in 4proz. g Abſchlüſſe. ablöſungsſcheinen zu unverändert 94,95 einige Im übrigen nonnte man die geſtrigen Kurſe. Berlin: Aktien überwiegend feſter.— Renten freundlich Berlin, 15. März. Die Börſe eröffnete auch heute wieder bei allgemein freundlicher und zuverſichtlicher Grundſtimmung. Eine Umſatzbelebung war allerdings nicht zu verzeichnen, ja, die Bankenkundſchaft wir vielleicht an der Auftragsertei⸗ lung eher noch weniger beteiligt als geſtern. Da verein⸗ zelt auch Gewinnſicherungen erfolgten, zeigte das Kurs⸗ bild zunächſt keine Einheitlichkeit. Allgemein iſt aber zu ſagen, daß nunmehr das Niveau vor dem Kursrückgang wieder erreicht und z. T. überſchritten worden iſt. Bei der herrſ henden Geſchäftsſtille iſt, wenn auch nur im Rande, zu berückſichtigen, daß der heutige Medion vielleicht eine ewiſſe Anſpannung des Marktes mit ſich gebracht hat. Am Montanmarkt hielten ſich Kurseinbußen bis und ebenſo große Gewinne die Waage. Stärkere Beachtung fanden nur Verein. Stahl, die unter Hinweis zuf den Mehrheitsbeſitz an der öſterreichiſchen Alpine⸗Montan um 4 v. H. anzogen. Vollends auf geſtriger Baſis verkehrten Braunkohlen⸗Aktien, während Kaliwerte eher in Angebot ſtanden. In der chemiſchen Gruppe koennten Heyden einen Anfangsverluſt von 3 v. H. ſchon nach Ablauf der erſten Viertelſtunde um 7 v. H. verringern. Farben ſetzten mit unv. 159,75 ein, galten ſpäter aber nur noch 15958. Kauf⸗ intereſſe fanden auch heute wieder Conti Gummi(plus 1,25), von Elektro- und Verſorgungswerten fielen Dt. Atlanten mit plus 1,75 und Schleſ. Gas mit plus.25, andererſeits Lichtkraft mit minus 1 v. H. auf. Sonſt ſind noch von Autewerten BMW mit plus 1,50 und im geregel⸗ ten Freiverkehr Scheidemantel mit plus 2 v. H. zu rwähnen. Am Rentenmarkt ermäßigten ſich Reichsalt⸗ beſitz um 10 Pfg. zuf 132,90. Die Umſchuldungsanleihe bliek mit 96 v. H. unv. Wiederaufbauzuſchläge waren an⸗ geboten und 6 v. H. ſchwächer. Im Verlauf gal es an den Aktienmärkten nur noch unbedeutende Schwankungen. BM erhöhten ihren An⸗ fangsgewinn von 1,50 auf 2,25, Kokswerke den ihren um . auf 4 v. H. Dagegen gaben Bemberg wieder v. H. her. Etwas Nachfrage zeigte ſich ferner für Rütgers und Kokswerke, während ſich Farben bis auf 159,25 abſchwächten Am Kaſſarentenmarkt waren Ligufdationspfandbriefe auch heute überwiegend angeboten und etwa bis 1 v. H. ſchwächer. Eine Ausnahme bildeten Mittelboden(plus v..). Hypothekenpfandbrieſe mußten zum Teil bereits wieder repartiert werden. Von Stadtanleihen erzielten 20er Düſſeldorf einen Gewinn von ½ v.., Ber Leipzig büßten dagegen. v. H. ein. Landſchaftliche Goldpfand⸗ briefe und Provinzanleihen zeigten keine nennenswerten Bewegungen und Kurs veränderungen. Dekoſama gaben 4 v. H. her. Reichsanleihen wurden auf geſtriger Baſis gehandelt. Zu erwähnen ſind noch gger Poſtſchätze mit— 10 Pfg. Am Markt der Induſtrieobligationen zeigte ſich weiter anhaltendes Kaufintereſſe für die 1936er Ach und 5 v. H. Deſſauer Gas, die je 0,80 gewannen, während Krupp⸗Treibſteff ½ v. H. einbüßten. Soweit am Börſenſchluß Notierungen zuſtande kamen. hielten ſie ſich in geringen Grenzen. Farben ſchloſſen mit 159%, Bayr. Motoren stellten ſich auf 153 Reichsbank wurden um 4 v. H. auf 198 heraufgeſetzt. Andererſeits gaben Junghans um, Daimler um„ und Ac um 4 v. H. nach. Nachbörslich blieb es Geld- und Devisenmarkt Der Franken weiter abgeſchwächt Verlin, 15. März. Am Geldmarkt war die Lage heute im weſentlichen unverändert. Die höhere Beanſpruchung durch den Medio war durch reichliche Bereitſtellung der erforderlichen Mittel nur unbedeutend, ſo daß für Blanko⸗ tagesgeld unveränderte Sätze von 2N—3 v. H, geſordert wurden. In den Mittagsſtunden konnten erſte Nehmer ſo⸗ gar darunter ankommen, nachdem der Termin praktiſch als überwunden galt. Für den mittel⸗ und längerfriſtigen Anlagebedarf wurden nach Ausverkauf der bisher zur Verfügung geſtellten Serien neue un verzinsliche Reichs⸗ ſchatzanwefſungen per 15. 3. 1939 zu einem unveränderten Diskontſatz von 3 ſowie per 15. 11. 39 zu ebenfalls unver⸗ ändert 3 16 v. H. ausgegeben. Der Privatdiskontſatz war mit 29% v. H. unverändert. An den internationalen Depiſenmärkten erfolgte heute ein erneuter ſtorker Einbruch des fronzöſiſchen Franc. Selbſt der Währungsfonds vermochte angeſichts dex ſich ver⸗ ſtärkenden Kapitalflucht aus Frankreich nicht wirkſam ein⸗ zugreifen. Für das Pfund waren heute bereits 166 France zu bezahlen, nachdem geſtern noch die Notiz 161,75 lautete. In Amſterdam gab die Frane⸗Notiz auf 5,44(5 567), in Zürich auf 13,20(18,45) nach. Pariſer Notierungen liegen überhaupt noch nicht vor. Der Schweizer Franken wurde durch den Kurseinbruch des Fraue etwas in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen und ermäßigte ſich gegen London auf 21,67 (21.63½. Auch der Gulden lag eher etwas leichter, da⸗ gegen blieb dos Pfund unverändert. Ziemlich feſte Hol⸗ tung zeigte der Dollar, da offenbar in USA die Kapital⸗ fluchtgelder Aufnahme finden. Pfunde Kabel notierten 4,977(4,9996). Aus Zürich wurde der Dollar mit 4,34% (4,3584), aus Amſterdam mit 1,80(1,793) gemeldet. ſtill. !.:-ꝶq5]]]nʃ]ʃ unit ſtungen 0,29), geſetzliche Rücklage unv. 0,30, Delkredere⸗ konto ebenfalls unverändert 0,06, Rücklagen für Abrech⸗ mung mit Konſortialverbänden 0,28, Rückſhellung für un⸗ gewiſſe Schulden 0,17(Rückſtellungen 0,42), Rücklage für Unterſtützungen 0,19(0,17). HV 29. 3. Dortmunder Ritterbrauerei Ac. Dortmund— Erheb⸗ liche Abſatzſteigerung. In ſeinem Bericht über das mit dem 90. September 1937 abgelaufene Geſchäftsjahr weiſt der Vorſtand darauf hin, daß die Dortmunder Ritterbrauerei AG., Dortmund, auch in dieſem Jahre ihren Abſatz er⸗ heblich ſteigern konnte. Dieſe Tatſache kommt auch in der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung zum Ausdruck, die einen von 6,80 Mill. auf 778 Mill.„ erhöhten Rohertrag ausweiſt. Hierzu ſind 0,11(0,06) Zinſen, 0,04(0,001) Be⸗ teiligungserträge und 0,12(0,11) Mill. J außerordentliche Erträge getreten. Nach Abzug fämtlicher Aufwendnugen, hierunter 1,34(1,22) für Löhne und Gehälter und 0,8(0,20) für ſoziale Abgaben, wobei zu bemerken iſt. daß die frei⸗ willigen ſozialen Zuwendungen von 0,16 Mill. 4(i. V. 0,13 Mill.) diesmal in der Ertrags rechnung nicht geſon⸗ dert ausgewieſen werden, ſowie nach Vornahme von 0,52 (0,26) Mill. 4 Anlage⸗ und 0,27(.31) Mill. 4 anderen Abſchreibungen wird einſchließlich 12 218(11257 Ge⸗ winnvortrag ein Reingewinn von 483 535(376 590) aus⸗ gewieſen, aus dem, wie bereits mitgeteilt, die Stammaktien 7(5,50) v. H. Dividende, während die beiden Vorzugs⸗ aktienkategorien 7 bzw. 6 v. H. Dividende erhasten.— In der Bilanz erſcheinen bei jeweils unverändertem Grundkapital von 6,37 und geſetzlicher Rücklage von 0,64 Mill., wieder 0,21 Mill./ Sozialfonds und 0,57(0,33) Mill. 4 Rückſtellungen Wertberichtigungen auf Forderun⸗ gen oder Beteiligungen mit insgeſamt 2(1 90) und die geſamten Verbindlichkeiten mit 2,44(2,60) Mill., denen ein Umlaufvermögen von 6,70(6,55) Mill. 4 gegenüber⸗ ſteht, hierunter allein Hypotheken und Darlehen 3,39(3,49) und Vorräte 1,39(1,40) Mill.. Beteiligungen ſind mit 2,50(2,48) Mill. 4 wenig verändert. Das Anlagevermögen iſt mit 3,51(3,46) Mill. 4 bewertet.— Die Entwicklung des Geſchäfts im erſten Viertel des neuen Berichtsjahres war zufriedenſtellend. Die Abſatzſteigerung hält an. Die Eindeckung von Malz und Gerſte erſolgte unter dem Ein⸗ fluß der Rohſtoffregelung der Hauptpereinigung der deut⸗ ſchen Brauwirtſchaft. Die ſich hieraus ergebende Umlage wird ſich erſt im neuen Geſchäftsjahr voll auswirken.— HV.: 15. März. * Roſenfels⸗Geländeverwertungsgeſellſchaft mbc, Lör⸗ rach. Die Firmo iſt von Amts wegen gelöſcht worden. Das Gelände des Roſenfelsparkes iſt übrigens weitgehend für Bauzwecke aufgeſchloſſen und ſchon beſiedelt worden. Die Sparkassen im Februar 1938 Einlagen Überschreiſen 19 Nillliarden- Grenze Auch im Februar 1938 haben die Einlagen der deutſchen Sporkaſſen, Girolaſſen und Kommunalbanken ihre Auf⸗ wärtsentwicklung fortgeſetzt. Wie aus den Monatsauswei⸗ ſen für Ende Februar erſichtlich iſt, ſind die Sporeinlagen im Berichtsmonat um 228,8 Mill. 4 geſtiegen. Der Haupt⸗ teil dieſer Erhöhung entfällt auf den Einzahlungsüber⸗ ſchuß, der mit 155,8 Mill. wiederum über dem der Ver⸗ gleichszeit des Vorjahres lag und guch das Sparergebnis im Februar des bisher günſtigſten Jahres ſeit der Macht⸗ Übernahme alſo des Februar 1935(plus 145,0 Mill. ,. übertraf. Wiederum war es die günſtige Entwicklung der Einzahlungen, auf welche das gute Sparergebnis zurück⸗ zuführen iſt. Die Einzahlungen logen um 600 Mill. über denen im Februar des Vorjohres. Die Rückzahlun⸗ gen ſind dagegen etwas geſtiegen. Allerdings lagen ſie nur um.6 Mill.„/ über jenen des Vorjahres, obwohl die Spareinlagen ſich zur Zeit um 1,7 Mro. J über ihrem da⸗ maligen Stand halten. Außer dem Einzahlungsüberſchuß ſind 54,7 Mill. Zinsgutſchriften, die noch das Jahr 1937 betreffen, und 18,3 Mill.“ ſonſtige Veränderungen den Spareinlagen im Berichtsmonat zugewachſen. Die„ſonſtigen Gläubiger“, alſo die ſonſtigen Einlagen der Spar-, Girokaſſen und Kommunalbenken haben ſich im Februar 1938 günſtiger als ſafſonmäßig zu erwarten war entwickelt Nach ihrer Entwicklung in den früheren Jahren wor zwar anzunehmen, daß die ſonſtigen Einlagen im Februar ſtärker als im Januar wachſen würden. Mit 160,5 Mill.„ liegt jedoch ihre Steigerung diesmal erheb⸗ lich über ihrer Zunahme im Vergleichsmonat des Bor⸗ jahres. Dieſe Zunohme iſt ſogar die bisher größte monat⸗ liche Einlagenſteigerung überhoupt. . man die Spar⸗ und ſonſtigen Einlagen zuſammen, Jo paben ſich die Geſomteinlagen der deutſchen Spar- und Girokaſſen im Februar 1398 um 389,3 Mill.& erhöht und damit erſtmalig die 19⸗Milliarden⸗Grenze überſchritten. Die Geſamteinlagen der Spar⸗ und Girokaſſen betragen nunmehr ſaſt 19,2 Mrd. I. Die nennenswerten Einlagenzuflüſſe der Spar⸗ und Girokoſſen fanden im Februar 1988 ihre Anlage in erſter Linle in den Bankguthaben, alſo insbeſondere in den Guthaben bei den Girozentralen. Dleſer Bilanzpoſten ſtieg um 210,5 Mill. 4, wobei die über 3 Monate fälligen Gur⸗ haben bei den Girozentralen allein um 68,1 Mill. 4 ver⸗ ſtärkt wurden. Außerdem erhöhten ſich die unter den Schuldnern verbuchten längerfriſtigen Einlagen bei Kredit⸗ inſtituten um 5,0 Mill. J. An zweiter Stelle iſt die Er⸗ höhung der eigenen Wertpapiere der Sparkaſſen zu erwäh⸗ nen, die ſich im Berichtsmonat auf 113,4 Mill. ſtellte und wohl noch in der Hauptſoche auf die zum Jahres⸗ beginn herausgebrachte letzte Reichsanleiheemiſſion zurück⸗ zuführen ſein dürfte. Aber auch dem örtlichen Kreditgeſchäft konnten die Spar⸗ kaſſen wiederum neue Mittel zuführen. Zwar ermäßigten ſich die kurz⸗ und mittelfriſtigen Buchkredite durch das Ueberwiegen von weiteren Rückzahlungen um 5,1 Mill.. Dem ſtand eine Erhöhung der Wechſelbeſtände um 7/1 Mill. gegenüber. Im longfriſtigen Realkreditgeſchäft wurden außerdem per Saldo 85,9 Mill.„ mehr eingeſetzt. Dieſe Zunahme der Hypothekenbeſtände der Sparkaſſen iſt in Anbetracht der im Winter nur langſam fortſchreitenden Bautätigkeit als recht beachtlich anzuſehen. Im Kommunal⸗ kreditgeſchäft iſt die Summe der beſtehenden Darlehen durch Tilaungen wiederum zurückgegangen(minus 6,4 Mill.). Enölich iſt aus den Monatsausweiſen der Sparkaſſen für Ende Februar zu erkennen, daß infolge der inzwiſchen zumeiſt durchgeführten Jahresabſchlüſſe die Rücklagen der Spar und Girokaſſen nach 8 11 KW im Berichtsmonat um 25, Mill. 4 zugenommen und damit erſtmalig die Milliarden⸗Grenze überſchritten haben, „ Carl Walther, Waffenfabrik, Zella⸗Mehlis. Dieſer Firma wurde für ihren Stond im Rahmen der Induſtrie⸗ ſchou auf der Internationolen Jagdausſtellung Berlin 1987 eine goldene Medaille durch die deutſche Jägerſchaft als Trägerin dieſer Ausſtellung verliehen. „ 100 Jahre fahrplanmäßiger Perſonenverkehr auf dem Rhein. um 14. März 1938 waren 100 Jahre ſeit dem Be⸗ inn des erſten fahrplanmäßigen Perſonenverkehrs auf dem Rheinſtrom verfloſſen. Am 14. März 1838, nachts 12 Uhr, fuhr das erſte Dampfſchiff der Dampfſchiffahrts⸗ geſellſchaft für den Nieder⸗ und Mittelrhein in Düſſeldorf in, regelmößiger Fahrt von Düſſeldorf nah Mainz. Für dieſe Strecke wurden die beiden Dampfſchiſſe„Herzog von Naſfau“(das bis 1902 in Dienſt ſtand) und die„Erbgroß⸗ herzogin von Heſſen“(1892 verkauft) eingeſetzt Sie brauch⸗ ten für die Strecke Düſſeldorf— Mainz mehr als zwei Tage, in umgekehrter Richtung 13 Stunden. Nasche Rãumung des guſen Weinfahrganges 1937 Wie man ſchon im Herbſt bei der Weinernte die Be⸗ wertung des Jahrganges 1937 ſehr hoch veranſchlagen durfte, ſo beſtätigt die weitere Entwicklung jenes Urteil vollkommen. Die Berichterſtatter des Reichsnährſtandes fan⸗ den daher am 1. Januar, alſo zu einem Zeitpunkt, wo der junge Wein ſchon klar, zum Teil ſogar ſchon abge⸗ ſtochen war, im Durchſchnitt die Note von 83, 5. h. gut bis ſehr gut, die gegenüber den Vorjahren(i. V. 58, 1035: 75) ein ganz weſentliches Mehr bedeutet und damit auch die Noten der guten Jahrgänge, 1934 und 1935 nicht un⸗ erheblich überſteigt. Die Qualitätsbewertung im einzelnen ergibt folgende Noten(100— ſehr gut, 75 gut, 50= mäßig, 25— ſchlecht, 0= ſehr ſchlecht): Mittelrhein 88 (Vorjahr 66), Moſel, Saar und Ruwer 86(54), Rheinpfalz, Rheinheſſen ſowie Nahe und Glan je 85(58, 66, 69), Franken 84(55), Ahr 81(58), Rheingau 77(55). Die große Reife des Weines findet ihren Ausdruck in der Vorverlegung des erſten Abſtiches, denn am 1. Januar 1938 waren durchſchnittlich ſchon 66 v. H. des Weines von der Hefe abgelaſſen gegenüber nur 36 v. H. im Vorfahre. Die beſonders fortſchrittlichen Gebiete in Rheinheſſen, der Rheinpfalz und auch an der Nahe haben ſogar ſchon 80 v. H. und mehr abgeſtochen, während man an der Moſel erſt 29 v. H. für abſtichreif gehalten hatte. Ferner zeigt ſich aber die gute Qualität auch in dem überwiegenden An⸗ teil der naturrein eingelegten Weine; 60 v. H. des Weiß⸗ weins blieben naturrein, im Vorjahr aber nur 30 v. H. Franken meldet ſogar 92 v.., das Nahegebiet noch 8e v. H und ſelbſt an der Moſel und in Baden wurden 78 v. H. naturrein gelaſſen. Unter dem Durchſchnitt liegen die übri⸗ gen Gebiete. Bei Rotwein iſt das Verhältnis gegenüber dem Vorjahr ebenfalls günſtiger; nur 47 v. H. der Rot⸗ weinernte wurden verbeſſert gegenüber 75 v. H. 1. In den wichtigſten Anbaugebieten in der Pfalz und in Rheinheſſen gab es 52 v. H. und 34 v. H. naturreine Rok⸗ weine, wogegen die Ahr nur 19 v. H. meldete, allerdings doch weſentlich mehr als die 4 v. H. des Jahrgangs 1936. Alle dieſe Feſtſtellungen geben daher dem Jahrgang 1997 das Prädikat undurchſchnittlicher reifer Qualität. Da die Ernte mengenmäßig beträchtlich hinter den Vorjahren zu⸗ rückbleibt, ſind beim Eruzeuger jetzt nur noch mäßige Be⸗ ſtände vorhanden. Allein von Weißwein ſind bis zum Januar von den eingekellerten Mengen ſchon weitere 80 v. H. verkauft worden gegenüber nur 13 v. H. im ver⸗ gangenen Jahr. Damit lagerte beim Winzer unter Berück⸗ ſichtigung der bei der Ernte als Trauben und Moſt ver⸗ kauften Mengen nur noch knapp die Hälfte der letzten Ernte, das waren in den von der Erhebung erfaßten Ge⸗ bieten etwa 800 000 Hektoliter. Die Rotweinernte iſt in den berückſichtigten Gebieten mit 370 000 Hektoliter um mehr als 30 v. H. geringer aus⸗ gefallen als im Vorfahr. Hingegen war das Intereſſe für den guten 37er Rotwein beſonders lebhaft, ſo daß bis zur Jahreswende bereits 68 v. H. der Geſamternte verkauft waren. Allerdings wurden überhaupt nur 52 v. H. einge⸗ kellert. In der Pfalz und in Rheinheſſen war die Räumung bereits auf faſt ein Drittel der Ernte vorgeſchritten, ſo daß in dieſen beiden wichtigſten Rotweingebieten zuſam⸗ men nur noch etwa 65 000 Hektoliter lagerten. Im neuen Jahr hat das lebhafte Weineinkaufsgeſchäft angehalten, da ſich die Weinverteiler wie auch Verarbeiter — Schaumweininduſtrie und Wermutherſteller— einigen Vorrat des für alle Zwecke brauchbaren Jahrgangs ſichern wollen. Infolgedeſſen wird eine raſche Räumung der für den Verkauf vorgeſehenen Weine vor ſich gehen. Fragen der Devisenbewirischafſung Ausführliche Erörterungen der die Wirtſchaft bewegen⸗ den Einfuhr⸗ und Rohſtoffprobleme, der Möglichkeiten einer Exportſteigerung brachte Werner Michno(Wolf Netter u. Jacobi⸗Werke, Berlin). D Der Einfluß der Devi⸗ ſenbewirtſchaftung auf die Koſtengeſtaltung des Betriebes, die verſchiedenen Arten des Zahlungsverkehrs und die Technik der einzelnen Verfahren wurden eingehend be⸗ handelt. Im Laufe des Vortrages gab der Redner auch eine kurze Darſtellung über die Wandlung vom Verrech⸗ nungsverkehr, Gegenſeitigkeitsgeſchäft, Aski, Banken⸗Aski zur Anbahnung effektiver Zahlungsformen in den füng⸗ ſten Abkommen. Ueber die„Nebenkoſten im Warenverkehr“ ſprach Aſſ Dr. Hipp, Berlin, der dieſes Sachgebiet im R und Preußiſchen Wirtſchaftsminiſterium bearbeite Zukunft mehr denn je eine nationale Verkehrspolitik be⸗ trieben werden ſoll, ſei es erforderlich, alle Beteiligten mit des Ver⸗ dem techniſchen Rüſtzeug, das für die Geſtaltung des kehrs in den Nebenkoſtenvorſchriften zu erblicken iſt, ver⸗ traut zu machen. Wenn man ſich einmal den zahlen⸗ mäßigen Umfang des deutſchen Handels vergegenwär und dabei berückſichtige, daß rund 20 v. H. ſes auf die Nebenkoſten entſallen, ſo erſcheine Geſichtspeinkt der Deyiſenbewirtſchoftung natürlich, da einſchneidende Maßnahmen ergriffen wurden, um auch auf dieſem Gebiet unnötigen Deviſengusgaben vorzubeugen. Das Eingreifen des Deviſenrechts in den Grundſtücksver⸗ kehr zeigte Rechtsanwalt Dr. Heinz Meilicke(Berlin! in ſeinem Vortrage auf, wobei er insbeſondere die A wirkungen der im Herbſt 1937 erlaſſenen 10. D rungsverordnung zum Deviſengeſetz erläuterte. ders intereſſant entnahmen wir aus ſeinen A daß auch die Uebertragung von Anteilen an offen H delsgeſellſchaften, Kommanditgeſellſchaften oder Geſellſch ten mit beſchränkter Haftung an Deviſenländer, wenn zum Vermögen der Geſellſchaft ausländiſche Grundſtücke gehö⸗ ren, oder die Uebertragung dieſer Anteile an Depiſen⸗ ausländer oder von Deviſenausländern, wenn zum Ver⸗ mögen inländiſche Grundſtücke gehören, jetzt genhmigungs⸗ pflichtig ſind. Bei Grundſtückskaufverträgen zwiſchen De⸗ viſenländern kann keine Genehmigungspflicht eintreten, wenn nach Abſchluß des Kaufvertrages, aber vor Umſchrei⸗ bung im Grundbuch einer der Vertrogsteile auswandert, ſo daß alſo der Kaufpreis möglichſt erſt nach Umſchreibung im Grundbuche ausgezahlt werden ſollte. Aus reicher prak⸗ tiſcher Erfahrung ſchöpfend, legte der Vortragende die begrenzten Möglichkeiten dar, in denen heute noch Grund⸗ ſtücksaustatuſche für Einwandernde und für Auswandernde oder Ausgewanderte die deviſenrechtliche Genehmigung finden können. Die Deviſenvorſchriften für langfriſtige Kapitalanlagen — Buch⸗ und Wertpapierforderungen—, Transfermorato⸗ rium, Regelung des Zins⸗ und Tilgungsdienſtes, Geſetz über die Abwertunasgewinne, Kreditgewährung an Aus⸗ länder, Behandlung von Erbſchoften, Kursvorſchriften und gie Sonderregelungen mit einzelnen Ländern für den Kapitalverkeht wurden in ausführlichen Darſtellungen von Verw.⸗Rechtsrat Dr. Troeger⸗ Berlin bel andelt. Reichs bankrat Felix Graetzſchel(Deviſenſtelle Bran⸗ denburg in Berlin] brachte eine ſyſtematiſche Zuſammen⸗ ſtellung der im Deviſenrecht verſtreuten Beſtimmungen über„Sperrkonten und Sonderkonten im Kapitalverkehr“. Oeſterreich zollrechtlich vorerſt Hamburg gleichgeſtellt Das Reichsfinanzminiſterium gibt ſolgendes bekannt: Das Reichsgeſetz vom 13. März 1998 beſtimmt, daß das derzeit in Oeſterreich geltende Recht bis uuf weiteres in Kraft bleibt und daß der Führer und Reichskanzler oder der von ihm ermächtigte Reichsminiſter das Reihsrecht in Oeſterreich einführt. Daraus ergibt ſich, daß das öſter⸗ reichiſche Zollrecht vorläufig weiterbeſteht. Es muß daher die Zollgrenze einſtweilen aufrechterhalten bleiben, das heißt Zölle und ſonſtige Abgaben werden an der deutſch⸗ öſterreichiſchen Zollgvenze vorläufig wie bisher erhoben. So wie der Freihafen Hamburg Reichsgebiet, aber Zoll⸗ ausſchluß iſt, ſo iſt Oeſterreich vorerſt zwar Reichsgeßiet, aber Zollausſchuß. und das Entſprechende gilt in Oeſter⸗ reich hinſichtlich des bisherigen Reichsgebietes. Waren und Märkte Mannheimer Großviehmarki Amtlicher Preis für ſe 50 ug Lebendgewicht b We 15 130 2 0 3 937 Kälber 3322 Schweine zee f e, eee ſonctige 30 36 fleiſchige 20 33 f Andere Kälber 202% 8455 125 Bullen 118 Färsen beſte Maſt 60 65 52.5 lunge vollſ.40 43 ausgemäſtei 41 44 mittlere.. 53 59 40 5 ſonſtige„ V 39 pollfleiſchig 36 40 geringe 4150 53 5 fleiſchig.. 28 34 fleiſchig. 29 35 geringſte 30 40 51.5 Der Maunheimer Großviehmarkt hatte heute eine Be⸗ ſchickung erfahren von 47 Ochſen, 125 Bullen, 180 Kühen, 118 Rindern, zuſammen 410 Stück Großvieh. Der Auftrieb brachte 24 Tiere mehr als in der Vorwoche(386). Es er⸗ folgte bei unveränderten Höchſtnotizen kontingentgemäße Zuteilung. Ochſen 42—45, Bullen 40—43, Kühe 40—43, Rin⸗ der 41—44 Pf. Eine reichliche Zufuhr mit 937 Tieren hatte der Kälbermarkt erfahren(in der Vorwoche 777). In An⸗ Sauen 777. betracht des erhöhten Auftriebs nahm der Markt nur einen mittleren Verlauf. Es verblieb bei einer unveränderten Höchſtnotig von 60—65 Pf. Der Schweinemarkt hatte eine Zufuhr von 3322 Tieren(in der Vorwoche 3139) erfahren. Es finden Reichsſchlachtungen von Vertrags ſchweinen ſtatt. Die der Marktkommiſfion zur Verteilung verbliebenen Tiere wurden bei unveränderten Höchſtnotizen von 56, Pf. entſprechend der Kontingente den Fleiſchermeiſtern zugeteilt. * Schweinemarkt Donaneſchingen. Der Markt war be⸗ fahren mit 28 Läufern und 636 Milchſchweinen. Läufer koſteten 60-90„ das Paar, Milchſchweine 3565„ das Paar. Der Handel war gut. Pferde⸗ und Fohlenmarkt Donaueſchingen. Der Morkt war befahren mit 94 Pferden, und zwar 52 von Privaten und 2 von Händlern, ſowie 35 Fohlen. Verkauft wurden 10 Pferde und 8 Fohlen. Pferde koſteten 250 bis 1550% und Fohlen 450 bis 1120 4. Der Handel war flou. Berliner Getreibegroßmarkt vom 15. März. Im Ber⸗ liner Getreideverkehr ſpiegelt ſich die ausgeglichene Verſor⸗ gungslage in der Geſchäftstätigkeit wider. Brolgetreide wird laufend in kleinen Poſten angeliefert, jedoch zeigen die Mühlen kaum Aufnahmeneigung, da ſie in Roggen bis zur neuen Ernte verſorgt ſind und auch in Weizen über nennenswerte Beſtände e Während Weizen im allgemeinen aber noch Unter unft findet, wird Roggen ſaſt ausſchließlich für die Lagerbildung verwendet. Am Mehlmarkte hat ſich die Lage kaum geändert. Weizenmehl wird laufend abgerufen, Roggenmehl liegt verhältnismäßig ſtill. In Futtergetreide haben ſich die Zufuhren gleich⸗ folls verſtärkt, was namentlich für Futtergerſte gilt. In der Provinz iſt ledoch auch Futterhafer jeweils in kleinen Poſten erhältlich. Am Futtermittelmarkt hat ſich das Ge⸗ ſchäft nicht belebt. * Preiſe für Sojabohnen⸗Saatgut. Im neuen RNVhl. erſcheint eine Anoröͤnung des Sonderbeauftrogten für Saat⸗ gut pom 4. März d. J. Hiernach beträgt der Erzeuger⸗ mindeſtpreis für Hochzuchtfaatgut von Sofabohnen ab Sta⸗ tion 55„ je 100 Kilo. Der Verbraucherhöchſtpreis iſt nach Abnahmemengen geſtaffelt und bewegt ſich zwiſchen 0,75 4 je Kilo(bei Mengen über 100 Kilo) und 1,21 4 je Kilo lbei Abnahme von weniger als 1 Kilo). 4 Herſtellungsbeſchränkung von Zigaretten. Um die Pro⸗ oͤuktionsverhältniſſe in der Zigaretteninduſtrie zu klären, insbeſondere die beſtehenden lebensfähigen Mittel⸗ und Kleinbetriebe zu fördern, hat der Reiche⸗ und Preußiſche Wirtſchaftsminiſter am 11. März 1938 eine Anordnung über dte Beſchränkung der Herſtellung von Zigaretten er⸗ laſſen. Danach wird die Errichtung neuer Betriebe oder die Wiederaufnahme ſtillgelegter Betriebe unterſagt. Auch die Erweiterung beſtehender Unternehmungen auf Ziga⸗ rettenherſtellung und die Umſtellung von Hand⸗ auf Ma⸗ ſchinenarbeit iſt in das Verbot eingeſchloſſen worden. Die „ der Anorönung iſt bis zum 31. März 1941 riſtet. 8. Seite Nummer 123 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Die Magie des Taktſtocks J, Von Alexander von Andreyſky Wenn wir in dieſem Jahre den 125. Geburtstag Richard Wagners feiern, ſo dürfen wir nicht ver⸗ geſſen, daß der heute zu einer Selbſtverſtändlichkeit unſeres Muſiklebens gewordene Ty p Mei⸗ ſterdirigenten ſein Entſtehen eigentlich keinem anderen als Richard Wagner verdankt. In der Tat: Der Meiſter des Taktſtockes iſt erſt in der Zeit des Aufblühens des Wagnerſchen Muſikdramas geboren. Die bisher ungeahnte Leidenſchaftlichkeit des neuartigen Opernwerks, deſſen Schwerkraft nämlich nicht mehr in den Stimmen der Sänger, ſondern in dem in allen Farben ſchimmernden Orcheſter lag, verlangte mit einem Male vom Dirigenten eine ganz beſondere perſönliche Hingabe ſowie ein opfer⸗ volles Vertiefen in die Klangwelt der Partitur. Aber auch klaſſiſche Werke haben durch das Wunder eines nachſchöpferiſchen Genies Befreiung von der Rou⸗ tine des Taktſchlägers erfahren. Wagner ſelbſt war es, der die für„verrückt“ erklärte IX. Symphonie von Beethoven zu neuem klingendem Leben erweckte. Der erſte Meiſter des Taktſtockes, der die Grundſätze des Dirigierens, wie ſie Wagner auch in ſeiner theoretiſchen Schrift„Ueber das Dirigieren“ feſtgelegt hat, befolgte, war Hans von Bülow, den wir als den erſten gei⸗ ſtigen Führer des Orcheſters bezeichnen und den wir nie vergeſſen werden. Bülow hat die Uraufführung von Wagners„Triſtan“ in München dirigiert— es war eine erſtaunliche Leiſtung. Und dennoch ſollte ein anderer Dirigent, Felix Mottl, zu dem un⸗ übertvoffenen Deuter der Triſtan⸗Partitur werden. Mottl war wie kein anderer mit dem Muſikdrama Wagners aufs engſte verwachſen. Nicht umſonſt hat Frau Coſima Wagner dieſen Meiſterdirigenten als den gentalſten Nachſchöpfer der Werke ihres Mannes bezeichnet. Das ganze Geheimnis Mottls war: pie⸗ tätvolle Treue zu den Vorſchriften des Meiſters und Erxwecken der Partitur zum blühenden Leben. Das klingt ſo einfach und iſt ſo ſchwer zugleich. Mottls Triſtan⸗ Interpretation war eine Deutung aller in⸗ timſten Gefühlsregungen, die in jedem Takt ver⸗ borgen ſind— und das bei voller Beherrſchung der großen ſtrömenden melodiſchen Linie. Die Fieber⸗ ſchauer dieſes hohen Liedes von Liebe und Tod ſind wohl nie mit einer ſolch überzeugenden Gewalt zum Ausdruck gebracht worden, wie unter dem Zau⸗ berſtabe Mottls. Ein anderer Wagnerapoſtel: Karl Muck. Was für Mottl der„Triſtan“, das war für Muck„Par⸗ ſifal“. Er ſelbſt faßt ſeine Dirigentenleiſtung zu⸗ ſammen in den Worten Kundrys„Ich dien“. Es war Dienſt am Werk im höchſten Sinne. Noch nie iſt die feierliche Myſtik des Bühnenweihefeſtſpiels ſo zur Aufführung gekommen wie unter Mucks Stab, wobei der Dirigent in voller Beſcheidenheit ſich hin⸗ ter das Werk ſtellte. Neben Mottl und Muck eröffnete Artur Nikiſch des den Reigen der großen Meiſterdirigenten. Auch Nikiſch hat von Wagner die künſtleriſche Weihe empfangen. Als blutjunger Geiger ſpielte er in der IX. Symphonie von Beethoven unter Wagners Lei⸗ tung bei der Grundſteinlegung des Bayreuther Feſt⸗ beſten Sinne, wenn auch das Romantiſche ſeiner Auffaſſung ausſchlaggebend war. Bei der Auffüh⸗ rung von Wagnerwerken ließ er ſeine ganze ekſta⸗ tiſche Muſikleidenſchaft über ein erſchüttertes Pu⸗ blikum ausſtrömen. Auch klaſſiſche Muſik verſetzte der Romanttker Nikiſch in ein bezauberndes Licht. Klangſchönheit war ſein oberſtes Gebot. Tſchaikowfſki beiſpielsweiſe verdankt Nikiſch ſeinen Weltruf. Nikiſch hat wiederum Brahms vom Ruch der Schul⸗ meiſterei befreit. Er hat in den äußerlich ſtrengen Partituren berauſchende Klangwunder entdeckt. Er ließ die Streicher ſehnſüchtig klagen, die Holzbläſer zart flüſtern, das ganze Orcheſter„ſingen. Den Grundſatz ſeiner Dirigierkunſt faßt Nikiſch in fol⸗ genden Worten zuſammen:„Was ich in den vier Proben, die Wagner mit uns abhielt, lernte, iſt für meinen ganzen künſtleriſchen Werdegang entſcheidend geweſen.“ Beſonders ſtarke muſikaliſche Bande verbinden den größten deutſchen Dirigenten unſerer Zeit— Wilhelm Furtwängler— mit Nikiſch. Es iſt dieſelbe muſikaliſche Weltanſchauung, die dieſe beiden genialen Meiſter verwandt erſcheinen läßt,. War Nikiſch ein Romantiker des Klanges, ſo iſt es auch Furtwänglers Eigenart, in beſeeltem Klange zu ſchwelgen, das Orcheſter in jedem ſeiner Inſtru⸗ mente ſingen zu laſſen. Furtwängler kümmert ſich gar nicht um die ſchöne, elegante Bewegung. Beim Dirigieren verſetzt Dienstag, 15. März 1938 er ſich in einen Rauſchzuſtand, er gerät in ekſtatiſche Begeiſterung, er reißt das Orcheſter mit und er ver⸗ ſetzt die Hörer in denſelben Traumzuſtand. Wenn er bei der Deutung des Werks manchmal eigenwillig iſt, ſo liegt das Geheimnis ſeiner Wirkung in dem bekannten Spruch:„Das Wichtigſte in der Muſil ſteht nicht in den Noten,“ Noch ein bedeutender Dirigententyp: Richard Strauß. Iſt mancher Dirigent ein Fanatiker des Probierens, ſo zieht es Strauß oft vor, durch ſein intuitives Gefühl während der Aufführung das Or⸗ cheſter mitzureißen. Erſtaunlich iſt dabei, daß der Meiſter, den wir zugleich als den repräſentitivpſten deutſchen Komponiſten lieben und ſchätzen, jede aus⸗ ladende Geſte beim Dirigieren vermeidet. Und den⸗ noch: eine kaum merkliche Bewegung der linken Hand genügt, um einen erſchütternden Orcheſterſturm zu entfeſſeln. Unbeſchreiblich iſt die leicht beſchwingte Eleganz, mit der Richard Strauß etwa den„Roſen⸗ kavalier“ erklingen läßt, während„Elektra“ wieder⸗ um unter der Leitung des Komponiſten in ihrer ganzen düſteren Dämonie den Hörer packt. Auch Richard Strauß iſt ein überzeugender„Triſtan“⸗ Dirigent, obwohl er die breiten Tempi des Werkes doppelt ſo ſchnell nimmt wie etwa Mottl. Trotzdem erblüht die Partitur in ihrer ganzen Pracht. Eines iſt allen großen Meiſtern des Taktſtockes gemeinſam, der Zauber einer Perſönlichkeit, die auf magiſche Art die Muſiker unter ihren Willen zwingt. Soliſten und Rundfunk beim Muſikſeſt in Baden⸗Baden. Beim Baden-Badener Muſikfeſt(22. Engliſche U⸗Boote im Hafen von Singapore Zu den kürzlich bei Singapore durchgeführten Manövern kam eine Reihe von-Booten der engliſchen Ching⸗Flotte nach dieſem wichtigen Stützpunkt des britiſchen Weltreiches. Anſchließend ſtatteten die Kriegsſchifſfe dem Hafen von Surabaya in Nieder ländiſch⸗Indien einen Beſuch ab.— Die engliſchen Heute Fehse- Quartett Im Rahmen der Kammermusikabende der Mann- heimer Kulturgemeinde wird heute abend in der „Harmonie“, ab 20.15 Uhr, das Fehse- Quar- te tt, Berlin, Träger des Musikpreises der Reichshauptstadt 1937, spielen. Es gelangen Werke von Schumann, Graener und Tschai⸗ kowski zur Aufführung. bis 25. April) wirken namhafte Soliſten mit. Die Beſucher hören Bela Bartoks„Fünf ungariſche Volkslieder“ aus dem Munde der Stuttgarter Mezzoſopraniſtin Vella Hochreiter. Den fran⸗ zöſiſchen Violiniſten Robert Soetens berief das Vertrauen ſeines Landsmanns Marcel Delannoy für den Solopart der„Serenade für Violine und Orcheſter“. Der junge Dresdner Pianiſt Karl Weiß ſpielt das Klavierkonzert von Fred Lohſe, und Malipieros 2. Klavierkonzert wird von dem Pia⸗ niſten Gino Gorini(Venedig) vorgetragen. Die Frankfurter Sopraniſtin Ria Ginſter trägt die „Geſänge aus dem Wandsbeker Liederbuch“ des Schweizers Othmar Schoeck vor. Für Philipp Jar⸗ nachs„Sonatine für Violoncello und Klavier“ ſteht der Kölner Celliſt K. M. Schwamberger zur Verfügung, und während das Strub⸗Quar⸗ tett Karl Höllers Streichquartett ſpielt, wurde Sonja Korty und die Tanzgruppe des Bayeriſchen Staatstheaters München für die tänzeriſche Geſtal⸗ tung der beiden anſpruchsvollen Ballettwerke von Strawinſky und Jean Frangaix gewonnen.— Der Rundfunk wird in einer fünfſprachigen Nachtſen⸗ dung nicht nur alle Werke des J. Orcheſterkonzerts zu Gehör bringen, ſondern auch beim II. Orcheſter⸗ konzert die Werke der beiden Italiener mit direk⸗ ter Uebertragung auf italieniſche Sender und beim III. Orcheſterkonzert in einer Direktübertragung aus dem Konzertſaal die Werke von Poot und Da⸗ vid und wiederum in einer fünfſprachigen Nachtſen⸗ oͤung alle Werke auch dieſes Abends übertragen. Der Baden ⸗ Badener Muſikwinter 193738 brachte in ſeinem 8. und letzten Zykluskonzert mit dem Sinfonie. und Kurorcheſter unter der Leitung von Generalmuſikdirektor G. E. Leſſing als Krö⸗ nung Bruckners„Neunte“ in d⸗Moll, in der Urfaſſung. Leſſing zeigte ſich als ein ſeinſinniger Interpret dieſes Brucknerſchen Schwanengeſangs. Er deutete die drei Sätze bis in die letzten Tiefen aus. Am Anfang des Abends ſtand Beethovens Klapter⸗ konzert in-Dur Nr. 4(Werk 58) von Claudio Arrau technisch und geiſtig prachtvoll geſpielt. J. K. Neubau des Deutſchen Theaters in Brünn. Das bisherige Deutſche Theater in Brünn ſoll durch einen Neubau erſetzt werden. Um die Jahreswende hat die Brünner deutſche Theatergemeinde unter den ſudetendeutſchen Architekten einen Entwurfs⸗Wett⸗ bewerb veranſtaltet, der ſechzehn bemerkenswerte Projekte erbrachte. Die Entſcheidung iſt noch nicht getroffen worden. Das neue Theater, das zum Mit⸗ telpunkt des deutſchen Kulturlebens in Mähren wer⸗ den ſoll, wird in unmittelbarer Nähe des Brünner ſpielhauſes. Nikiſch war ein Univerſaldirigent im -Boote neben dem Depot⸗Schiff„Medway“ im Hafen von Singapore. (Schirner, Zander⸗M.) Deutſchen Hauſes errichtet. 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März 1938, pünktlich 20.15 Uhr im Saal des„Friedrichspark“ Mitgliederwersammlung Tagesordnung: 1. Satzungsänderung 2. Verkündung der Hebesätze der teuer 3. Vortrag Dr. Walter Siebler: Die Preisbildung für Mietzinsen und Grundstücke. Zutriit nur gegen Vorzelgen des Mitgliedsauswelses 2080 laundbesitzei- Verein g.., Mannheim Der Vereinsleiter Nara Aar ug genf. Vorhänge, Gittertülle, alle Wäſche glättet ſchnell, billig, geſchont Elektr. Kaltmangel, 1 4. 11 3961 Amtl. Bekanntmachungen Haudelsregiſter Amtsgericht Mannheim. (Für die Angaben in() keine Gewähr!) Abt. FG. 3b. Maunheim, den 11. März 1938 Neueintragung: A 464. Julius Betz Kommandit⸗ geſellſchaft, Mannheim(Beleuch⸗ tungskörper, H 7. 33). Kommanditk⸗ geſellſchaft ſeit 11. März 1938 mit Julius Betz, Kaufmann wigshafen a. Rh., als perſönlich haftendem Geſellſchafter und einem Kommanditiſten. Veränderungen: Schu hbaum Aktiengeſellſchaft, Mannheim(J 1. 1. Durch Haupt⸗ verſammlungsbeſchluß vom 18. De⸗ zember 1937 iſt die Geſellſchaft auf Grund des Geſetzes vom 5. Juli 1934 über die Umwandlung von Kapitalgeſellſchaften in der Weiſe umgewandelt worden, daß ihr ge⸗ ſamtes Vermögen unter Ausſchluß der Liquidation übertragen wurde auf ihre alleinige Aktionärin die Firma Naßm Kommanditaeſellſchaft in Mannheim. Als nicht einge⸗ tragen wird veröffentlicht: Gläu⸗ bigern der Geſellſchaft, weſche ſich binnen ſechs Monaten ſeit dieſer Bekanntmachung zu dieſem Zweck melden, iſt Sicherheit zu leiſten, ſoweit ſie nicht ein Recht auf Be⸗ friediguna haben. g Andreae Noris Zahn Aktiengeſell⸗ in Lud⸗ Firma Andrege⸗Noris Zahn Aktien⸗ geſellſchaft in Frankfurt am Main (Drogen, Chemikalien u. pharma⸗ zeutiſche Spezialartikel⸗Großhand⸗ lung. Tullaſtr. 16). Dr. Wilhelm Schäfer in Frankfurt a. Main hat für Hauptniederlaſſung und alle Zweigniederlaſſungen Geſamtpro⸗ kura, und zwar derart, daß er in Gemeinſchaft mit einem Vorſtands⸗ mitgliede vertretungsberechtigt iſt. B 180. Julius Betz[vorm. Max Keller& Co.] Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung, Maunhein (Beleuchtungskörper, H 7 Nr. 33). Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 31. Dezember 1937 iſt die Geſell⸗ ſchaft auf Grund des Geſetzes vom 5. Juli 1934 über die Umwandlung von Kapitalgeſellſchaften in der Weiſe umgewandelt worden, daß ihr geſamtes Vermögen unter Aus⸗ ſchluß der Liquidation übertragen wurde auf die zwiſchen ihren Ge⸗ ſellſchaftern neu errichtete Firma Julius Betz Kommanditgeſellſchaft in Mannheim. Als nicht einge⸗ tragen wird veröffentlicht: Gläu⸗ bigern der Geſellſchaft, welche ſich binnen ſechs Monaten ſeit dieſer Bekanntmachung zu dieſem Zweck melden, iſt Sicherheit zu leiſten, ſoweit ſie nicht ein Recht auf Be⸗ friedigung haben. A 467. Gebrüder Jacobi K.., Maunheim(Zigarrenſabriken. J 5 Nr 13/14). Drei weitere Komman⸗ ditiſten ſind in die Geſellſchaft ein⸗ getreten. Erloſchen: Cigarren ⸗Verſaudhaus Leopold Maier, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. Veränderung: A 468. Adam Müller, Schries⸗ heim(Textil⸗ů, Weiß⸗ und Woll⸗ waren, Bleyle⸗Strickkleidung, Hüte, Mützen und Herren⸗Artikel). Das Geſchäft ſamt Firma iſt auf den Kaufmann Hermann Müller in Schriesheim übergegangen. Die ſchaft Filiale Mannheim in Mann⸗ heim als Zweigniederlaſſung der Firma iſt geändert in Adam Müller, Inh. Hermann Müller. 44 77