Einzelpreis 10 Y. Neue Mannheimer Jeitung Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: 4* 2 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzetle 9 Pfennig, 79 m Frei Hause monatlich.08 Mt und 62 Pia Trägerlohn in unſeren 2 breite Tertmillimeterzetle 50 Pfennig Für Familien und Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk einſchl Kleinanzeigen ermäßlate Grundpreiſe Allgemein aültig 50 Pfa Poſtbef⸗Geb Hterzu 72 Pfa Beſtellaeld Abholſtellen Wald⸗ iſt die Anzeigen Preisliſte Nr 8. Bel Zwangsveraleichen oder hofſtr. 12 Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44. Meerſeldſtr. 18, 5 i No ä Kei Ge wã für Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr 68, W Oppauer Str 8 Se Lulſenſtr. 1 Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: K 1.-0. Fernſprecher! Sammel⸗Rummer 2495 ee e e e 90883 5 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25 f d kolgend Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto!: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernmündlich erteilte Aufträge Gerſchtsſtand Mannheim. 5 Mittag⸗ Ausgabe A Donnerstag, 17. März 1038 140. Jahrgang— Nr. 126 Der Triumphzug des Führers durch Berlin Der Reithskag für morgen einberufen-Die Muſſolini⸗Rede über den Anſchluß Die Heimkehr Amtoſt vom Jubel ganz Berlins kehrte der Führer in die Reichshauptſtadt zurück dub. Berlin, 16. März. Der Führer aller Deutſchen, Kanzler des geeinten Großdeutſchen Reiches und Oberſte Befehls⸗ haber der Wehrmacht, Adolf Hitler, traf am Mitt wochnachmittag nach ſeiner Tat der Einigung lller Deutſchen wieder in der Hauptſtadt des Großdeutſchen Reiches in Berlin ein. Ungeheure Spannung lag über dem weiten, mit unzähligen Menſchen gefüllten Platz, als um 17.05 Uhr das Führer⸗Flug⸗ * 0 zeug, die Junkersmaſchine In 52 mit dem amtlichen Erkennungszeichen D 2 600, über dem Flughafen Tempelhof ſichtbar wurde, eine halbe Schleife drehte und um 17.06 auf dem Rollfeld aufſetzte. Und dann brauſte ein unbeſchreiblicher Jubel auf, als nach einer Minute Landungsmanöbver der Führer am Ein⸗ gang der Maſchine ſichtbar wurde und Berliner Boden betrat. Der Führer wurde von den in Berlin anweſenden Mitgliedern der Reichsregierung, den führenden Männern der Partei, der Generalität ſowie den Ehren formationen der Wehrmacht und der Partei⸗ formationen begrüßt. Nach dem Abſchreiten der angetretenen Truppen und Ehrenformationen hießen Generalfeldmarſchall Göring und Reichsminiſter Dr. Goebbels als Gauleiter von Berlin den Führer auf dem Boden der Reichshauptſtadt herzlich nillkommen. Genevalfeldmarſchall Miniſterpräſident Göring Nicht mit Gewalt, mit Ihrem Herzen brachten führte aus: Sie uns Ihre Heimat. 3 6 In dieſem Augenblick, mein Führer, darf ich Mein Füßrer 3 i 5 Vollmacht, die ich durch Ihr Vertrauen wäh⸗ 3 2 8 2 3 Reichs 1 Tage hatte, wieder in Ihre Hände „ a g 5 85 zurücklegen. regierung, im Namen der Wehrmacht begrüßen.; 5 Worte gibt es hente nicht, die das ausdrücken 8 ler 5„„ N l 288 können, mein Führer, was heute jeder von uns Die Parade vor Adolf Baker im Wien. Das F(Weltbild, Zander⸗M.)] e Dr. Goebbels—„ Sie haben uns das ganze Deutſchland heute führt 5 gebracht. Die Brüder ſind befreit. e Mein Führer! Dort drüben erwartet Sie eine feſtlich bewegte Stadt. Hunderttauſende, ja man kann ſagen: Mil⸗ lionen ſind aufmarſchiert, um Ihnen als Vortrupp ihres Volkes Dank zu ſagen. Wenige Tage erſt ſind es her, als Sie uns an jenem Samstagmorgen ſorgenbewegt verließen. Welch eine Wendung aber hat ſich unterdes vollzogen! Wir ſind in den vergangenen Tagen und Nächten Zeugen Ihres Triumphzuges durch un⸗ ſer deutſches Oeſterreich geweſen. Mit klopfendem Herzen haben wir alle an den Lautſprechern geſeſſen, als Sie, mein Führer, Geſchichte machten, als Sie Ihre Heimat in den großen Verband unſeres Deut⸗ ſchen Reiches zurückführten! Wie oft haben wir es hen auf Ihrem Oberſalz⸗ berg erlebt, daß Oeſterreicher, Kinder und Frauen, PPC 0 CT0T0CT0TGT00TCTTVTTTTVTTVTdTVTdGTGTCTGTCTCTCTVTGVCGVTCTCTTT———T7T———urw! Berlin, 16. März Amtlich wird mitgeteilt: Der Reichstagspräſident General- 5 a feloͤmarſchall Göring hal den deutſchen Deutſche Panzerwagen fahren vorbei.(Preſſephoto, Zander⸗M.) Der Führer nach ſeiner Ankunft im Flughafen Reichstag für Freitag, den 18. März i Tempelhof. Neben ihm„ e le Zander Multi ler. 1938, 20.00 Ahr, einberufen. * 9913 8 1 5 ö 5 s„ 5 885 3 aan, 11CCCCC 05 die in 977 1 * 4 e e ee umfäumten den Weg zur Reichskanzlei. peer deutſchen Einheit ſemals geſehen wurde; die offizielle Begrüßung des Führers und Reichskanz⸗ ..(Scherl Bilderdienst, Zander⸗Multiplex⸗K.] lers durch das Land Oeſterreich.(Weltbild, Zander⸗M.) 2 Nummer 126 Seite Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 17. März 1938 —* aber auch Männer, weinend an Ihnen vorbeimar⸗ ſchterten. Aus dieſen Tränen des nationalen Lei⸗ dens ſind Tränen der nationalen Freude geworden. Wie oft ſtanden wir oben auf der Terraſſe Ihres Hauſes neben Ihnen, wenn Sie ſehnſüchtig nach Salzburg ſchauten. Und nun, mein Führer, haben Sie Ihre Heimat zum Reich zurückgeholt. Das danken Ihnen nicht nur Anſere deutſchen Volksgenoſſen in Oeſterreich, das dankt Ihnen das ganze große deutſche Volk(ſtürmiſche Zuſtimmung), dieſes große deutſche Volk, aus dem nun Hundert⸗ tauſende und Millionen an den Straßen von Berlin ſtehen, um Sie, mein Führer, zu begrüßen und Ihnen aus tiefbewegtem Herzen ſtürmiſchen Dank eutgegenzujubeln. Ich bin ſtolz darauf, der Dolmetſch dieſer Gefſthle ſein zu dürfen. So grüße ich Sie denn, und ſo grüßen wir Sie alle auf Ihrer Rückkehr nach Berlin mit unſerem alten Ruf: Adolf Hitler, Sieg Heil! Sieg Heil! Sieg Heil! Die Hymnen der Nation ſind verklungen. Mit einem freundlichen Lächeln wendet ſich der Führer Reichsminiſter Dr. Goebbels, dem Berliner Gau⸗ leiter, zu und wechſelt einige Worte mit ihm. Dann geht er mit ſeinem Gefolge zum Wagen. Die hohen Offiziere und Führer der Formatio⸗ nen, die fremdländiſchen Militärattachss und Ehren⸗ gäſte beſteigen ihre Wagen, und in ſtolzem Zug geht es hinein in die Reichshauptſtadt. Die FJubelfeier beginnt: Ergrifſen ſteht der Führer in dem langſam fah⸗ renden Wagen und grüßt nach allen Seiten ſeine Berliner, die ihm einen Empfang bereiten, wie er wundervoller, herzlicher und liebevoller nicht gedacht werden kann. Die Wellen der Begeiſterung pflanzen ſich tber das Halleſche Tor und den Belle⸗Alliance⸗ Platz fort bis hinein in die Wilhelmſtraße und zum Wilhelmplatz. Einen beſonderen Anziehungspunkt, um den ſich die Maſſen zuſammenballen, bildet der Umkreis des Belle-Alliance⸗Platzes und des Halleſchen Tores. In der Flucht der hier einmündenden Straßen iſt die Ausſchmückung beſonders reich, Girlanden und Wimpelketten ſpannen ſich von Fahnenmaſt zu Fah⸗ neumaſt, während von den Häuſerfronten Hunderte von Fahnen leuchten. An den Fenſtern, auf Bal⸗ konen und Dächern ſtehen begeiſterte Berliner vol⸗ ler Freude, während unten längs der Triumphſtraße die Tauſende in einem ſcheinbar unentwirrbaren Rieſenknäuel als ſchwarzer wimmelnder Ameiſen⸗ hauſen auf⸗ und abwogen, ſo daß die Sperrketten der SA faſt geſprengt werden. In langſamer Fahrt paſſiert ſein Wagen, in dem auch Generalfeldmarſchall Göring und Dr. Gvebbels Platz genommen haben, die Straße— und da ge⸗ lingt es doch tatſächlich einem BDM ⸗Mädchen, die Sperrkette zu durchbrechen und dem Führer einen Blumenſtrauß zu überreichen. Lachend ſchüttelt er dem beglückten Mädchen die Hand. Hunderttauſende vor der Reichskanzlei: Am Platz der Reichskanzlei ſind alle Balkone, Fenſter und Dächer bis auf den letzten Platz beſetzt. Hunderte von NS⸗Schweſtern und Rotkreuz⸗Schwe⸗ ſtern verteilen Erfriſchungen und greifen helfend En, woes nötig iſt. 0 Wenige Minuten vor 17 Uhr klingt Militärmuſik auf. Mit klingendem Spiel marſchieren zwei Kom⸗ panien Wehrmacht und eine Kompanie Flieger von den Linden her durch die Wilhelmſtraße und nehmen in breiter Front vor der Reichskanzlei Aufſtellung. Als um 17 Uhr alle Glocken Berlins mit feierlichem Geläut einſetzen, weiß man auch hier am Wilhelm⸗ platz, daß der Führer auf dem Flughafen Tempelhof gelandet iſt. 17,50 Uhr iſt es, als die Wagenkolonne die Leip⸗ ziger Straße kreuzt und gleich darauf auf dem Wil⸗ helmplatz eintrifft. Da gibt es in der Maſſe kein „Die Stunde der Bewährung der Achſe war gekommen!“ Muſſolini fiber den 2 uß Oeſterre n „Eine geſchichtliche Selbſtverſtänd lichkeit“„Deulſchland weiß nun, daß die Achſe für alle Zeiten feſt iſt⸗ nb. Nom, 16. März. In ſeiner mit ſtärkſter Spanuung erwarteten Rede vor der italieniſchen Kammer befaßte ſich der Duce ausführlich mit den Ereigniſſen der letzten Tage. Der Duce zog zunächſt eine intereſſante geſchicht⸗ liche Parallele zwiſchen der Einigungsbewegung in Italien in den Jahren 1859 bis 1871 und der jetzt zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich vollzogenen Einigung. Im einzelnen erinnerte Muſſolini dann kurz an die Bildung der Achſe Rom Berlin im Oktober 1936, zu einer Zeit, als die nationalſoziali⸗ ſtiſche Bewegung in Oeſterreich, wie er hinzufügte, erſtarkte. Damals habe Italien das Regime in Oeſterreich darauf aufmerkſam gemacht, daß es nicht dauernd in antideutſcher Funktion leben könne. Bei Halten, kein Zurück mehr, von allen Seiten wird der Wagen des Führers einge⸗ ſchloſſen von einer jubelnden Menge. Zehntau⸗ ſende von Fähnchen und Tüchern winken dem Führer entgegen Der Führer hat mit ſeiner Begleitung an der Ecke der Voßſtraße den Wagen verlaſſen und ſchreitet nun unter dem Präſentiermarſch die Front der drei Ehrenkompanien ab. Neben ihm geht Generalfeld⸗ marſchall Göring und dann kommt das große Gefolge der Reichsminiſter, Reichsleiter, der Generäle, Ad⸗ miräle und Amtschefs. Der Führer begibt ſich ſoſort in die Reichskanzlei; aber kaum eine Minute dauert es, als er, den ununterbrochenen Rufen der Maſſen folgend, wieder auf den Balkon tritt. Da hallt ihm abermals aus Hunderttauſenden von Keh⸗ len der Jubelſchrei der begeiſterten Menge entgegen. Die Maſſen auf dem Wilhelmplatz ſind von einem wahren Freudentaumel erfaßt.„Nach Hauſe, nach Hauſe geh'n wir nicht— bevor der Führer ſpricht“, ſchallt es in der bekannten Melodie über den weiten Platz. Der Führer ſpricht: Und als der Führer dann wirklich wieder mit Generalſeldmarſchall Göring den Balkon betritt, kennt der Jubel keine Grenzen, denn jetzt fühlt ſich jeder für ſein Ausharren belohnt. Noch einmal ſpricht der Führer, immer wieder von toſendem Beifall und jubelnden Kundgebungen unterbrochen. Der Führer gibt in bewegten Worten den Ge⸗ fühlen Ausdruck, die ihn an dieſen Tagen des end⸗ gültigen Zuſammenſchluſſes des ganzen deutſchen Volkes exfü Er ſpricht von der großen Fre die alle i deiktſchen Lande ergriffen habe un allem das Land, das noch vor wenigen Tagen das Ude. r** Schuſchnigg in Veuedig im Bundeskanzler klargemacht, daß die Unabhängigkeit Oeſterreichs eine Frage ſei, die vor allem die Oeſterreicher augehe, und daß die Achſe Rom— Berlin die Grundlage der italieniſchen Politik iſt. Eine vorſichtigere Haltung Schuſchwiggs hätte nun die Löſung des Problems vielleicht auf⸗ gehalten, aber auf die Dauer nicht verhindern kön⸗ nen. Am 7. März, alſo vor kaum einer Woche, ſei mittags 12 Uhr ein Abgeſandter Schuſchniggs zu ihm gekommen, um ſeine Meinung über die Idee einer Volksbefragung zu hören.„Ich habe“, ſo ſuhr Muſſolini fort,„ihm geantwortet, das iſt ein Fehler. Dieſe Bombe wird ihm in der Hand zerplatzen.“ In der Welt gebe es gar viele oberflächliche Leute, die jetzt keineswegs über die wahren Verhältniſſe im faſchiſtiſchen Italien unterrichtet ſeien und die jetzt glaubten, ſie köunten Italien mit dem Hinweis auf die Millionenzahl von Deutſchen an der italieniſchen Grenze irgendwie beeindrucken. Dazu ſei vor allem zu ſagen, daß das faſchiſtiſche Italien ſich nicht gerade leicht beeindrucken laſſe, wie das auch während des oſtafrikaniſchen Krieges gegen⸗ über 52 Staaten bewieſen worden ſei. Italien habe einen harten Willen und einen geſtählten Mut und gehe gerade auf ſein Ziel zu. Denen, die jetzt in diplomatiſchen und jour⸗ naliſtiſchen Kreiſen die Frage aufwerfen, warum Italien nicht eingegriffen habe, antwortete Muſ⸗ ſolini mit ſtärkſter Betonung und unter lebhaf⸗ tem Beifall der geſamten Kammer:„Wir haben nie eine direkte, indirekte oder ſchriftliche Ver⸗ pflichtung in dieſer Richtung übernommen.“ Der Bundesſtaat Oeſterreich, ſo fuhr Muſſolini fort, habe ſich auch tatſächlich immer davor geſcheut, Hilſe zu verlangen, da ihm von Italien geantwortet worden wäre, daß eine Unabhängigkeit, die durch fremde militäriſche Hilfe geſchützt werden muß, nicht lebensfähig ſei. Datſächlich ſei die große Mehrheit des öſterreichiſchen Volkes für den Anſchluß. Italken ſei ſo wenig von den Ereigniſſen an ſei⸗ ner Grenze geſtört, rief der Duce aus, daß es auch bei der Annahme ganz ruhig bleibe, daß ſchon in Lord Halifax im Oberhaus: ſeiner Begegnung mit April 1937 habe er dem wenigen Jahren, während die Italiener ein 50⸗Mil⸗ lionen⸗Volk geworden ſeien, die Deutſchen 80 Mil⸗ lionen zählen würden. Der Duce hob dann hervor, daß es ſich bei der deutſch⸗italieniſchen Grenze um die Grenzen von zwei befreundeten Völkern und um unantaſtbare Grenzen handele, wie das der Führer immer in kategoriſcher Weiſe erklärt habe.„Im übrigen ſind für die Faſchiſten alle Greuzen heilig. Man ſpricht nicht über ſie, man verteidigt ſie.“ „Als das öſterreichiſche Drama“, ſo erklärte der Duee abſchließend,„in den letzten Tagen zum Schluß⸗ akt kam, haben die Weltgegner des Faſchismus dar⸗ auf gelauert, ob ſie eine paſſende Gelegenheit finden könnten, um endlich die beiden totalitären Regime gegeneinander auszuſpielen und ihre Solidarität zu zerſchlagen, was übrigens, das wollen wir gegen⸗ über den berufsmäßigen Pazifiſten noch beſonders betonen, das Vorſpiel für einen neuen Weltkrieg geweſen wäre. Dieſe Rechnung der Demokratien, maurerei, der Dritten Internationale war falſch, Ihre Hoffnung war einfach kindiſch. Sie war zu⸗ gleich auch beleidigend, da ſie auf unſeren Charakter und unſere politiſche Einſicht einen Schatten werfen wollte.“ Stolz erklärte der Duce des faſchiſtiſchen Italiens: der Frei⸗ „Die Stunde der Bewährung der Achſe war gekommen! Jetzt wiſſen die Deutſchen, daß die Achſe keine jener diplomatiſchen Konſtruktivnen iſt, die ſich nur bei normalen Auläſſen wirkſam erweiſen, ſondern daß es ſich um ein feſtgeſchmie⸗ detes Jnſtrument handelt. Ein Inſtrument, das ſich gerade in einer außergewöhnlichen Epoche bewährte. Die beiden Nationen, deren Einigungsbewegung zeitlich wie nach den Methoden parallel abgelaufen iſt, können, in einer gemeinſamen Auffaſſung der Politik und des Lebens geeint, gemein ſam marſchieren, um unſerem gequälten Kontinen ein neues Gleichgewicht zu geben, das endlich die frieoͤliche und fruchtbare Zuſammenarbeit aller Völ⸗ ker ermöglicht.“ England iſt bereit, anzuerkennen „Oeſterreichs Verſchwinden als ſelbſtändiger Staat iſt gegebene Tatſache“ Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters 3j3jͤ0 ˙o wien. März. Im Oberhaus gab Lord Halifax geſtern eine unglücklichſte war und das heute das glücklichſte ge Erklärung zum. Auſchluß Oeſterreichs an das Reich worden iſt, Ungeheuren Jubel findet ſeine Feſtſtellung, daß unſere unn geſchaffene große deutſche Volks⸗ einheit niemals wieder zerſtört werden könne. Den letzten Worten des Führers„Deutſchland iſt nun Groß⸗Deutſchland geworden“ folgte ein toſender Ju⸗ belſturm, der wie ein Orkan über den Wilhelms⸗ platz brauſt. Nachdem der Führer geendet hat, wird der Platz geräumt, nachdem zuvor bekanntgegeben worden iſt, daß der Führer nunmehr die begeiſterten Grüße der Maſſen nicht mehr erwidern kann. Ein Aufeuf des Gauleiters Bürckel: Die Abſtimmungsſragr: Biſt du ein Deut eb. Die Regierung, ſo erklärke er, habe nicht den Status quo in Oeſterreich für ewig gehalten. Sie ſei bereit geweſen, Deutſchlands beſondere Intereſſen in Oeſterreich anzuerkennen und eine friedliche Revi⸗ ſion der Verträge zu erwägen. Er habe aber in Ge⸗ ſprächen mit deutſchen Politikern nie eine andere Haltung eingenommen als die, daß Aenderungen in Mitteleuropa nur auf friedlichem Wege aus⸗ geführt werden dürften. Gewalt oder gewaltähn⸗ liche Maßnahmen müßten zu unberechenbaren Folgen führen. Deutſchland habe in der öſterreichiſchen Frage zur Machtpolitik gegriffen. Zurückſtellung aller perſonellen Aenderungen bis nach der Abſtimmung Vorläufiges Verbot der Vereinsbetätigung nb. Wien, 16. März. Gauleiter Bürckel, der Beauftragte des Führers für die Durchführung der Volksabſtimmung in Oeſterreich, hat folgenden Aufruf erlaſſen: „An alle Oeſterreicher! Deutſche Männer und Frauen! Der Führer hat mir den ehrenvollen Auftrag ge⸗ geben, euch Oeſterreichern ein Helfer zu ſein bei der Vorbereitung auf euren großen ge⸗ ſchichtlichen Tag. Meine Aufgabe bei euch iſt nicht ſchwer, deun ihr ſeid aus ganzem Herzen Deutſche. Die Frage, die der Führer am 10. April 1938 euch ſtellt, iſt ja keine andere als die:„Biſt du ein N Deutſcher?“ Eeein überwältigendes„Ja“ wird einen geſchicht⸗ lichen Abſchnitt beenden, der gar zu pft der tiefſten Sehnſucht aller Deutſchen zur Schickſalsgemeinſchaft die Erfüllung verweigerte. 5 Ich bin ſtolz darauf und dankbar, euch Oeſter⸗ 5 reichern als Saarpfälzer bei dieſem hiſtoriſchen Geſchehen zur Seite ſtehen zu dürfen. Ich tue es um ſyo lieber, als ich Zeuge ſein darf, daß ihr Oeſterreicher im äußerſten Oſten in die Hand des treuen Saarländers im äußerſten Weſten einſchlagen werdet zum ſtärkſten Bündnis für unſeren herr⸗ ichen Führer und unſer großes gemeinſames Vaterland“ Anordnungen Bürckels 3 dub. Wien, 16. März. Der Beauftragte des Führers für die Durchfüh⸗ der Volksabſtimmung in Oeſterreich, Gauleiter Bürckel, hat folgende Anordnung erlaſſen: Perſonelle Aenderungen ſind zur Zeit uner⸗ ſſcht. Sie werden deshalb nur dort vorgenom⸗ 1. Perſonelle oder organiſatoriſche Veränderungen in der Partei oder in einer ihrer Gliederungen wer⸗ den ausſchließlich von mir oder der von mir aus⸗ drücklich dazu ermächtigten Stelle verfügt, und zwar nach dem 10. April 1938. 2. Für perſonelle Aenderungen in der ſtaatlichen, kommunalen und berufsſtändiſchen Verwaltung ſind allein der Reichsſtatthalter und die nach den Geſetzen berufenen ſtaatlichen Organe zuſtändig. Soweit es ſich um leitende und politiſche Beamte in Staat und Gemeinden ſowie um leitende Männer der gewerblichen Organiſationen der Wirtſchaft han⸗ delt, mache ich Ernennungen und Abberufungen von meiner jeweiligen Zuſtimmung abhängig. Eine zweite Anordnung beſagt: Bis zur Durchführung der Volksabſtimmung ruht die Tätigkeit der Vereine und be⸗ rufsſtändiſchen Verbände. Eine Ausnahme wird nur zugelaſſen, ſoweit es ſich um die Erfüllung von lebensnotwendigen Aufgaben für den Staat und ſoziale Pflichten gegenüber den Mitgliedern han⸗ delt. Im Streitfall behalte ich mir für Verbände, die ſich auf ganz Oeſterreich erſtrecken, die Entſchei⸗ dung vor. Im übrigen entſcheidet die vom zuſtändi⸗ gen Landesminiſter benannte Stelle. Die Vereidigung der Wiener Polizei dub Wien, 16. März. Der Heldenplatz, der am Vortag mit der einzig⸗ artigen Führerkundgebung ſeine geſchichtliche Weihe empfangen hatte, war am Mittwoch erneut der Schauplatz eines denkwürdigen Geſchehens: Feier⸗ liche Vereidigung der öſterreichiſchen Polizei durch den Reichsführer SS und Chef der deutſchen Poltzet auf den Führer. In wuchtigem Block, ausgerichtet wie eine Schnur, ſtehen ſie da: 6000 Mann des bisherigen Sicher⸗ heits⸗Wachkorps, das von jetzt ab die Oroͤnungs⸗ polizei darſtellen wird, und 1500 Mann der Polizei⸗ 5 ſparten, die in ihrem Aufgabenbereich der deutſchen Sicherheitspolizei entſprechen werden. An den Längsſeiten des Platzes haben ſtarke Ehrenformationen der reichsdeutſchen Ordnungs⸗ polizei Aufſtellung genommen. Der Reichsführer SS und Chef der deutſchen Po⸗ lizei führte bei der Vereidigung u. a. aus: Ich er⸗ warte von Euch für die Zukunft in erſter Linie, daß Ihr alles daran ſetzt, all das, was in der Vergan⸗ genheit durch dienſtlichen Befehl und durch den einen ber anderen, der aus eigenem Antrieb ſo handelte, an Feindſchaft zwiſchen Staat und Volk geſchaffen wurde, vergeſſen zu machen. Ich möchte dabei eine großen Anzahl von Kameraden aus Euren Reihen nicht vergeſſen: ich belobe Euch, Ihr Polizeibeamten, die Ihr Parteigenoſſen, SA⸗Männer und SS⸗Män⸗ ner, vor allem der tapferen 89. SS⸗Standarte wa⸗ ret, für Euren unerſchütterlichen Mut, Eure Be⸗ kenntnistreue und Eure Tapferkeit.“ Rehabilitiert dnb. Wien, 16. März. Der im Jahre 1934 wegen„Hochverrats“ vom Militärgerichtshof zu lebenslänglichem ſchwerem nerſchärftem Kerker verurteilte Major Rudolf Se⸗ linger wurde als Oberſt reaktiviert und dem Armee⸗ oberkommando VIII zur Dienſtleiſtung zugewieſen. „Adolf-Hitler⸗Jank“ für Oeſterreich anb. München, 16. März. Der Reichsſchatzmeiſter der RS DAP hat, wie die Nationalſozialiſtiſche Parteikorreſpondenz meldet, heute dem kommiſſariſchen Leiter der NS DA in Oeſterreich, Gauleiter Bürckel, für bedürftige Partei⸗ und Volksgenoſſen Oeſter⸗ reichs eine Million Reichsmark aus Parteimitteln als„Adolf⸗Hitler⸗Dank“ zur Ver⸗ fügung geſtellt.. b i Die Welt habe der unangenehmen Tatſache ins Auge zu ſehen, daß internationales Recht und Verträge keinen Einfluß hätten, wenn ſie mit der Machtpoli⸗ tik in Berührung kämen. In dieſer Sphäre entſcheide uur die Gewalt. 1 5 Jetzt ſei aber der Anſchluß geſchehen und nicht mehr rückgängig zu machen, und die engliſche Regierung ſei bereit, die Tatſache auzuerkennen, daß Oeſterreich als ſelbſtändigeer Staat ver⸗ ſchwunden ſei. Sie tue das, ohne die Abſtim⸗ mung vom 10. April abzuwarten. Ueber die hier und in anderen Ländern aufgewor⸗ fene Frage der Tſchechoſlowakei äußerte Halifax, daß er ſich freue, mit Genehmigung der deutſchen Regierung die verſchiedenen Verſicherungen bekannt geben zu können, die die Reichsregierung der tſchechiſchen Regiepung hinſicht der Unabhängig⸗ keit der Tſchechoſlowakei in den letzten Tagen ab⸗ gegeben habe. Im Verlauf der Ausſprache hatte, bevor Halifax ſprach, ſchon Lord Lothian geſprochen. Er trat für einen nationalen Pflichtdienſt der Jugendlichen in England ein und forderte eine Einheitsfront, zu deren Verwirklichung Churchill und Lloyd George ins Kabinett eintreten müßten. Lord Londonderry hatte im Verlauf der Ausſprache die Forderung erhoben, daß an der öſter⸗ reichiſchen Frage die Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und England nicht ſcheitern dürften. Das Kabinett berät die Situation Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 17. März. Das Kabinett hielt geſtern eine zweiſtündige Sit⸗ zung ab. Ueber oͤen Verlauf verlautet, daß u. a. die bedrohliche Spannung zwiſchen Polen und Litauen behandelt wurde. Ferner lag ein Bericht des Pari⸗ ſer engliſchen Botſchafters über Frankreichs Haltung in der Spanien⸗Frage vor. Das Kabinett einigte ſich demgegenüber auf ein Feſthalten an der Nichteinmiſchungspolitik, wie es in Cham⸗ berlains Erklärung im Unterhaus zum Ausdruck kam. Die Regierung betrachtet jedoch gegenwärtig die Spanien⸗Frage als die bedrohlichſte aller außen⸗ politiſchen Fragen. f „Ferner beſchäftigte ſich das Kabinett mit der fran⸗ zöſiſchen Erklärung über eine neue Hilfeleiſtungs⸗ verſicherung an die Tſchechoſlowakei. Anzei⸗ chen dafür, daß England der Tſchechoflowakei gegen⸗ über ähnliche Bindungen eingehen wird, ſind nicht vorhanden. Die militäriſchen Sachverſtändigen der ——..——————— Haupeſchriftleiter 8 und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer. kellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortli Thea Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Car! e—. delsteil: i. V. W. Mülke r.— Lokaler Teil: Or. Fritz Ham mes. —. Sport: Willy Müller.— Südweſldeutſche Umſchau, Geriche . 8 5 3 F 5 n 5 5 5 7 in Mannheim. itung in n:„ 5 lin⸗F. 5 dre e 48. fer, Ber Gelee ür unpertangte Befträge keine Gewähr.— Rückſend 3 bei Rückporto. 5 erausgeber, Drucker und Verleger; Neue Mannheim ib 1. eig Bode& Soi, Miene, R f. e erantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilu Jakob er u de. HNaunben N Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mikta 5 a heise in der Ausgabe 8. glecch⸗ Ausgabe A Mittag über 10 800 Ausgabe J Abend über 9 500 Ausgabe B über 11 000 8 Geſant⸗D.⸗A. Monat Februar über 21500. 96 r * * e e nee e 11 „Langley“, 206 Donnerstag, 17. März 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 126 verſchiedenen Miniſterien ſind beauftragt worden, einen Bericht über die militäriſche Seite der Lage in Mitteleuropa auszuarbeiten. Infolge der außenpolitiſchen Hochſpannung in Verbindung mit den Meinungsgegenſätzen in Eng⸗ land ſelbſt wird in Zuſammenhang mit der Kabi⸗ nettsſitzung die Frage eifrig erörtert, bb und wann Chamberlain eine grundſätzliche Regie⸗ rungserklärung zur geſamten Außen⸗ politik abgeben wird. Ueber ihre Dringlichkeit beſtehen im Kabinett anſcheinend verſchiedene An⸗ ſichten. Daß eine grundſätzliche Stellungnahme er⸗ folgt, gilt als ſicher. Nachdem aber Chamberlain in der Spanien⸗Frage eine Klarſtellung der eng⸗ liſchen Politik in dieſer wichtigen Teilfrage herbei⸗ geführt hat, iſt nicht anzunehmen, daß eine grund⸗ ſätzliche außenpolitiſche Erklärung in Kürze zu er⸗ warten iſt. Man glaubt, daß ſie jedenfalls nicht vor der Bekanntgabe der neuen in Chamberlains Oeſter⸗ reichs⸗Erklärungen angekündigten Rüſtungspläne abgegeben wird. Die Veröffentlichung dieſer Rü⸗ ſtungspläne wird aber früheſtens in 10 bis 14 Tagen erwartet. Schließlich hat ſich das Kabinett mit den von verſchiedenen Seiten in der letzten Zeit vorge⸗ brachten Wünſchen befaßt, die Oppoſition enger an die Regierung heranzuziehen. Wenngleich in der Konſervativen Partei ſolche Strö⸗ mungen vorhanden ſind, beſteht offenbar im Kabi⸗ nett nicht allzuviel Neigung hierzu. Mander fragte geſtern im Unterhaus, ob nicht die Regierung in den Fragen der Außenpolitik und der Verteidigung ſich gemeinſam mit der Oppoſition be⸗ raten wolle. Chamberlain bezog ſich auf eine Anfrage aus dem November vorigen Jahres, in der er er⸗ klärt hatte, er gebe nicht zu, daß eine nationale Un⸗ einigkeit herrſche. Es beſtehe kein Anlaß, über die übliche Unterrichtung der Leiter der Oppoſition über außenpolitiſche Fragen durch den Miniſterpräſiden⸗ ten oder den Außenminiſter hinauszugehen. Nach dieſer geſtrigen Erklärung Chamberlains und nach den heftigen Ausfällen Attlees gegen Cham⸗ berlain, die ebenfalls während der geſtern ſtattfin⸗ denden Debatte über den Cadman⸗Bericht über die zivile Luftfahrt ſogar in mehr oder weniger verſteck⸗ ten Rücktrittsforderungen gipfelten, ſind die Mög⸗ lichkeiten einer Art nationaler Einheitsfront und einer Heranziehung von Oppoſitions mitgliedern in die Regierung geringer denn je. Amerikas Flottenmanöver Auf einem Gebiet von nahezu 12 Mill. Quadratmeilen dnb. San Pedro(Kalifornien), 16. Mäpz. Im Stillen Ozean begannen am Mittwoch die großen amerikaniſchen Flottenmanöver, die bis Ende April dauern und die ſich über ein Gebiet von mahezu 12 Millionen Quadratmeilen ausdehnen. Die Manöver ſind in zwei Hauptab⸗ ſchnitte eingeteilt. In dem erſten wird die ſchwarze Flotte unter Admiral Kalbfuß eine imaginäre Kü⸗ ſtenlinie, die zwiſchen Südkalifornien und Hawai angenommen wird, angreifen. Dieſe Linie wird von der weißen Flotte unter Admiral Tarrant verteidigt werden. Im zweiten Abſchnitt wird die vereinigte ſchwarze And weiße Flotte einen gemeinſamen Angriff auf Hawaf machen. Die ſchwarze Flotte beſteht aus: ſechs Schlachtſchiffen, den Flugzeugmutterſchiffen„Lexing⸗ ton“ und„Saratoga“, von denen jedes 80 Flugzeuge mitführt, zwei Kreuzern, 23 Zerſtörern und ſieben Unterſeebobten. Die weiße Flotte ſetzt ſich zu⸗ ſammen aus: vier Schlachtſchiffen, 12 ſchweren Kreu⸗ zern, den Flugzeugmutterſchiffen„Ranger“ und Zerſtörern, dem Hilfsſchlachtſchiff „Wright“ und mehreren Geſchwadern von Langſtrek⸗ ken⸗Bombenflugzeugen. Geſetz zum Schutz des Andenkens Marſchall Pil⸗ ſudſkis. Das polniſche Parlament nahm am Diens⸗ tag ein Geſetz zum Schutz des Namens und Anden⸗ kens Marſchall Pilſudſkis an, wonach jede Herab⸗ ſetzung des Andenkens des verſtorbenen Marſchalls mit Zuchthaus bis zu fünf Jahren beſtraft wird. In letzter Stunde... Verstärkter Oruck zur Intervention in Spanien Ein Vorſtoß der Arbeiterpartei im Anterhaus Chamberlain lehnt Einmiſchung ab Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 17 März. Seitdem der Zuſammenbruch der Bolſchewiſten in Spanien droht, machen die Linkskreiſe in England verſtärkte Anſtrengungen, England aus der neutralen Haltung herauszudrängen. Sie ſuchen in dieſer Frage um ſo mehr eine Hand⸗in⸗Hand⸗Politik mit Frankreich herbeizuführen, je mehr man hier an⸗ nimmt, daß dieſe nach den neuen Erfolgen Francos zu einer Aufgabe der Nichteinmiſchungspolitik ent⸗ ſchloſſen iſt. Nachdem kürzlich Vertreter der eng⸗ liſchen Arbeiterpartei und der Gewerkſchaften in Frankreich mit den Marxiſten verhandelt haben, iſt es offenſichtlich, daß ein Zuſammenſpiel zwiſchen der franzöſiſchen Politik und der engliſchen Oppoſition vorliegt. Die Oppoſition erlitt allerdings geſtern im Unter⸗ haus eine Niederlage, die im Stimmenverhältnis von 317:144 zum Ausdruck kam. Sie hatte eine Ausſprache über Spanien erzwungen, die in den ſpäten Abendſtunden ſtattfand. Der Oppoſi⸗ tionsführer Attlee meinte, ein Sieg Francos ſtünde im Widerſpruch mit den britiſchen Intereſſen und ſtellte die unſinnige Behauptung über eine deut⸗ ſche und italieniſche Einmiſchung zugunſten Francos auf mit der Begründung, die deutſche Hilfe für Spa⸗ nien ſei eine Gegenleiſtung für Muſſolinis Neutra⸗ lität gegenüber dem Anſchluß Oeſterreichs an das Reich. Attlees Rede gipfelte in einer Herausforde⸗ rung an Chamberlain. Er drohte damit, daß die gegenwärtigen Bemühungen der Regierung, alle Kraft der Nation auf die Ziele der Regierung zu vereinigen, von der Arbeiterpartei mit ſozialiſtiſchem Klaſſenkampf beantwortet würde, wenn die Regie⸗ rung nicht eine der Arbeiterpartei genehme Außen⸗ politik treibe. Chamberlain lehnte es in ſeiner Erwiderung ab, auf die Provokationen Attlees einzugehen und ſtellte feſt, daß die Begründung der Oppoſition keinen Eindruck auf die Regierung machte. Seinerzeit nach ſeiner Rückkehr aus Barcelona habe Attlee gerade aus den entgegengeſetzten Gründen gefordert, daß die britiſche Regierung ebenfalls mit den Bolſche⸗ wiſten ſympathiſieren ſolle, damals nämlich, weil ihr Sieg ſicher wäre. Die Regierung halte Attlees Behauptungen über eine deutſche und italieniſche Einmiſchung für völlig unerwieſen. Chamberlain wies auch die Phantaſien zurück, daß ein Sieg Francos die Beherrſchung Spaniens durch Deutſchland und Italien bedeute und britiſche Intereſſen bedrohe. England halte an der Politik der Nichtein⸗ miſchung feſt, ſo erklärte Chamberlain. Zwar bliebe die Regierung in enger Fühlung mit Frankreich. Sie halte es aber mit den britiſchen Intereſſen und mit dem allgemeinen Frieden nicht für vereinbar, wenn England ſich die Fin⸗ ger in Spanien verbrenne. Einmiſchungsgelüſte in Frankreich? Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 17. März. In Paris macht man wieder einmal in Nervo⸗ ſität. Die Politiker ſehen hauptſächlich nach Warſchau, London, Barcelona und Rom. Man befürchtet, daß der polniſch⸗litauiſche Zwiſchenfall ernſte Folgen ha⸗ ben könnte. Weiter hat Frankreich die ſpaniſche Frage in London angeſchnitten. Hier ſpricht man nämlich plötzlich nicht mehr von den Roten und den Soldaten Francos in Spanien. Das— ſo ſagt man— ſei vielmehr eine innere Angelegenheit des Bürgerkriegs in Spanien; hier ſpricht man jetzt von einer Be⸗ drohung der franzöſiſchen Grenze und denkt dabei natürlich an die Pyrenäengrenze mehr noch als an die Freiheit des Mittelmeeres oder den Beſitz der Balearen. Bezeichnend iſt nur, daß das Volksfrontfrankreich eine Eroberung Kataloniens durch General Franco als eine Bedrohung Frank⸗ reichs anſehen zu müſſen glaubt, während die Roten in Katalonien anſcheinend für Frankreich keine Be⸗ Deutſche Polizeibeomte begrüßen italieniſche Zoll beamte an der Brennergrenze.(Weltbild, Zander⸗M.) Die kleine Anoroͤnung/ von Nobert Walter Bald nach dem friedloſen Friedensſchluß, als fremde Truppen am Rhein ſtanden und das Geld zu ſchlechtem Papier geworden war, als man unterein⸗ ander mit Parteiungen, Streiks und Revolten zu tun hatte, wobei faſt jeder Tag aus Rand und Band geriet und in Greuel oder Duleijubilo verſank— er⸗ ſchien ſpät abends auf der Polizeihauptwache einer Induſtrieſtadt im Weſten ein Jüngling, keuchend vom Lauf und verſtört und mit erſchrecklicher Mel⸗ dung. Er hatte ſein Mädchen gleich mitgebracht, das zu jedem Wort der Botſchaft, das er noch hervor⸗ ſtammeln konnte, nickte, jappte und ächzte. Die beiden hatten ſich in einem Schrebergarten hinterm ſtädtiſchen Freibad, der den Eltern des Jünglings gehörte, unter Wildroſengeſträuch, Flie⸗ der und Goldregen ein Sommerneſtchen erbaut, ein heimliches, wo ſie abendlich gern einſchlupften uns ſich dann, in Erwartung baldigen Gheglücks, ver⸗ gnügt durch Mond und Sterne träumten. Mitten aber in ihrer Weltverlorenheit waren ſie heute von einer Spukgeſtalt erſchreckt worden, einem verdächti⸗ gen Kerl, der plötzlich aus Dämmer und Stille auf⸗ getaucht war und hinter ihrem Verſteck zu lauern ſchien. Er trug trotz der Wärme einen dicken Hänge⸗ mantel, der ſich ſeitlich buckelte, ſpähte horchend rund⸗ um und ſtieg dann— denn hier führte der Bahn⸗ damm der hannoverſchen Strecke am Gartengelände entlang— die Böſchung empor. Oben ſchritt er ſu⸗ chend und gebückt hin, ſchlich wieder herab und be⸗ gann in halber Höhe des Dammes zu hantieren. Er ſtellte einen dunklen Pack beiſeit, vorſichtig, eine ſchwarze Kiſte, und nun knirſchte und wühlte eine Grabſchaufel minutenlang im Sand. Der Menſch ſtöhnte wie voller Wut oder Verzweiflung, verſenkte die Kiſte tief, ſchaufelte und ſtampfte die Erde— und richtig! da blitzte ſchon ein Streichhölzchen über dem Boden und erloſch. Der Attentäter— denn das teufliſche Spielwerk, der Anſchlag galt zweifelsohne dem Abendſchnellzug— der Verbrecher kroch noch einmal zu den Schienen hinauf, glitt ſchattenhaft darüber hinweg und war nun, als der Jüngling mit ſeinem geliebten Mädchen die Verfolgung aufnehmen wollte, wie beide mutig beteuerten, von der Erde verſchwunden. Da trieb alſo ein neuer Wirbel im Strom der Unruhe herauf, aber gleich zeigte ſich auch, trotz aller groben Unordnung der Zeit, die Kraft hergebrachter Ordnung abwehrbereit. Der Apparat ſpielte vor⸗ züglich. Polizei, Eiſenbahnleitung, Feuerwehr und Militär waren zu einer einzigen, mühelos arbeiten⸗ den Maſchine geworden und im Wagen, der den Po⸗ lizeichef an die Stätte des ſchändlichen Unterfangens trug, ſaß zu letzter Berichterſtattung und Verneh⸗ mung der Jüngling Hand in Hand mit dem zittern⸗ den Mädchen. Nein, ſie hatte ſich nicht vom ſchirmen⸗ den Herzen des Geliebten losreißen laſſen und wollte mit ihm— müßte es denn ſo ſein!— nach dem kurzen Glück auch den Tod im furchtbaren Feuer⸗ ſchlag der Höllenmaſchine erleiden. Da ſpannte ſich die Sperrkette mit lodernden Fackeln weitbogig über den Bahndamm. Kein Zug war mehr auf dem Schienenſtrang hingebrauſt. Sie liefen umgeleitet an ihr Ziel, und das dräuende Un⸗ heil blieb gebändigt. Die Rettungsmannſchaft ar⸗ beitete ſachverſtändig und mutig im Scheinwerfer⸗ licht der Kraftwagen, und als man die ſchwarze Kiſte hevaushob, mochte manchem der Atem ſtocken. Dann aber barſt der Deckel auf—— und es war nichts. Es war nur ein kleines totes Hündchen, braun und ſanft, von zarter Hand weich auf Watte gepackt und mit Immergrün beſteckt. Um ſein Hälschen war ein Seidenband geknüpft mit einem beſchriebenen Papier— hal eine Handſchrift, die den Verbrecher entlarven würde!— ach! nur mit einem Gedicht— mit hingeklagten und lächelnden Verſen— Leb wohl in beſſerer Welt, mein Balbulus! Du warſt getreu im irdiſchen Getümmel und kriegſt zum Lohn den ſchönen Hundehimmel und nicht den Höllenzerberus. 1 Tagsüber wirſt du frei und querfeldein Häslein und Hühner jagen um die Wette. An eine Regensburger Würſtchenkette wirſt du des Nachts gebunden ſein. Die liebſte Fiffi macht nun auch bald Schluß. Dann tollt ihr dort wie hier und kunterbunter, zwar nicht mehr jung— doch Liebe hält uns munter! Das alles wünſcht ich dir, mein Balbulus! Die Fackelkette war ſchon zerriſſen und ver⸗ ſchwärmte dunkel— und man trat achſelzuckend und mit wunderlichen Geſichtern zuſammen. Hier hatte ſich in all der großen Unordnung der Zeit eine kleine Unorönung zugetragen, und ſo ärgerlich ſie auch für die Beteiligten erſchien, ſo tröſtlich blieb ſie doch, da in ihr eines Menſchen gütiger Herzſchlag wider⸗ klang. Aber ſchließlich hatte man ſolche Nachtübung nicht angeſtellt, um ſich an einem törichten Gedicht zu ergötzen. Der Jüngling war längſt mit ſeinem Mädchen heimlich wieder hinter Roſengebüſch und Flieder verſchwunden— und vom Horizont lächelte ein ſpäter, ſchiefgeſichtiger Mond etwas nachſichtig über die Erde weg. Nach Oberhauſen verpflichtet, Karl Sauer, der ſeine geſangliche Ausbildung an der Städtiſchen Hochſchule für Muſik und Theater in Mannheim ſowie bei Herrn Kirchenmuſikdirektor Karl Blatter, Ludwigshafen, erhielt, wurde für die Spielzeit 1938/39 als 1. Chorbaß und Spielbariton an das Stadttheater Oberhauſen(Rhld.) verpflichtet. den Profeſſor Engiſch bleibt in Heidelberg. Der ordentliche Profeſſor für Strafrecht in der Juriſtiſchen Fakultät der Univerſität Heidelberg, Dr. Karl En⸗ giſch, hat den vor einiger Zeit an ihn gerichteten ehrenvollen Ruf an die Univerſilät Leip⸗ zig abgelehnt. Arthur Schopenhauer. Sämtliche Werke. Band. Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig. 470 Seiten, geb 6,70 Mark, kart. 5,90 Mark. Es iſt ein ebenſo großes Verdienſt des Verlages Brockhaus wie eine würdige Huldigung vor dem Gedächtnis des großen Mannes, wenn im 150. Ge⸗ burtstagsjahre Arthur Schopenhauers eine neue Ge⸗ ſamtausgabe der Werke des großen Philoſophen er⸗ folgt. Ein um ſo größeres Verdienſt und eine um ſo dankbarere Aufgabe vor allem dann, wenn dieſe Geſamtausgabe ſich zum Ziel ſetzt, nicht bloß dem Wiſſenſchaftler ſondern dem ganzen Volke den Zu⸗ örohung darſtellen. Wird Frankreich ſich nun in den ſpaniſchen Krieg einmiſchen? Das weiß man noch nicht. Viele Maßnahmen ſind jedenfalls ergriffen worden— aber, wie geſagt, nur zum Schutz der in Barcelona lebenden Franzoſen. Jedenfalls iſt man hier in politiſchen Kreiſen ſehr rege. Anaufhaltſames Vordringen der nationalen Truppen (Funkmeldung der NM.) E Salamanca, 17. März. Nach dem nationalen Heeresbericht ſetzten die Truppen ihre Operationen um Caspe fort und be⸗ ſetzten das Hoſpital ſowie mehrere ſtrategiſch wich⸗ tige Höhen und Straßenzüge. Ueberall wurde der feindliche Widerſtand gebrochen. Der Gegner hatte ſchwere Verluſte. Die Legionäre konnten ihre Stel⸗ lungen bei Alcaniz erweitern. Im ſüdlichen Abſchnitt bauten die nationalen Truppen die eroberten Stellungen aus und konnten auch hier mehrere wichtige Höhen beſetzen, die den ö Ort Ejulve beherrſchen. ö Ergänzend meldet der Frontberichterſtatter des Hauptquartiers, daß die Bolſchewiſten verzweifel⸗ 0 ten Widerſtand zu leiſten verſucht hätten. Bei Schloß Caſpe ſeien drei bolſchewiſtiſche Tanks erobert wor⸗ den. Südlich von Montalban ſeien die an der nach Alcaniz führenden Straße gelegenen Orte Ejulve, Molinos, Berge und Alcoriſa beſetzt worden. Beratung im Warſchauer Schloß Der Grenzzwiſchenfall mit Litauen als Beratungs⸗ gegenſtand dnb Warſchau, 16. März. Um 17.30 Uhr begann eine Beratung im Warſchauer Schloß beim Staatspräſidenten, an der General Rydz⸗Smigly, Außenminiſter Beck, Mini⸗ ſterpräſident General Stladkowſki und Vizepräſident und Finanzminiſter Kwiatkowſki teilnahmen. Die Beſprechung galt den Fragen des polniſch⸗litauiſchen Grenzkonfliktes. Die britiſche Regierung hat durch ihren Botſchaf⸗ ter in Warſchau um Mitteilung über die polniſche Haltung zum letzten polniſch⸗litauiſchen Grenzzwi⸗ ſchenfall bitten laſſen, nachdem am Dienstag der li⸗ tauiſche Geſandte in London wegen des gleichen Vor⸗ falles im engliſchen Außenamt vorgeſprochen hat. Zum dritten Male Unerklärliche Feuerausbrüche auf der„Bereugaria“ (Funkmeldung der NM.) A London, 17 März. Auf dem in Southampton im Dock liegenden bri⸗ tiſchen Ozeandampfer„Berengaria“ iſt geſtern abend zum dritten Male in fünf Wochen Feuer ausgebro⸗ chen. Der Brand konnte jedoch ſchnell gelöſcht wer⸗ den. Die Leitung der Schiffahrtsgeſellſchaft ſteht vor einem Rätſel. Es iſt bisher noch nicht gelungen, die Urſache dieſer ſtändigen Brandausbrüche feſtzuſtellen. Denn wird men ſhren Händen die Jegesstrbeit nicht ansehen. Mit Nives- Creme gepflegte Heut Wird widerstandsfähig u. geschmeidig. gang zu dieſem Philoſophen zu eröffnen, der ſtärker als irgend ein anderer die geiſtige Haltung und die geiſtige Freiheit des deutſchen Volkes beſtimmt hat und deſſen„Popularität“, im Sinne einer wirklichen Eroberung ſeiner Philoſophie durch das Volk, nicht im Abnehmen, ſondern immer noch und heute erſt recht im Wachſen iſt. Der vorliegende erſte Band der auf insgeſamt ſieben Bände berechneten Geſamtausgabe enthält eine ausgezeichnete Einführung des Herausgebers in die Grundlagen der Schopenhauerſchen Philoſophie und ein ebenſo modern geſchautes wie hiſtoriſch getreues Lebensbild Schopenhauers, dazu des Philoſophen weſentliche Schriften zur Erkenntnislehre:„Ueber die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde“ und„Ueber das Sehen und die Farben“. Der ſehr handliche, techniſch vorzüglich ausgeſtattete, mit großer Liebe, Gründlichkeit und Fleiß beſorgte Band läßt den folgenden Bänden mit Intereſſe ent⸗ gegenſehen. Al. Win baner Herrſchen und Dienen. Der Randbemerkungen Fried⸗ richs des Großen zweiter Teil. Geſammelt und erläutert von Georg Borchardt, 127 S. Geb. .90 Mk. Akademiſche Verlagsgeſellſchaft Athe⸗ naion, Potsdam. Der erſte Teil dieſer„Randbemerkungen“ hat in der politiſch⸗literariſch intereſſierten Welt mit Recht Aufſehen eregt: er hat Friedrich II. als Menſchen, 5 König und Soldaten gezeigt. Der jetzt erſchienene 2. Band vertieft und erweitert die Erkenntniſſe und die Eindrücke des 1. Teils. In ſehr gut ausgewählten und zuſammengeſtellten Marginalien, die zum Teil bisher unbekannten, unbeachteten Quellen euntnom⸗ men worden ſind, entſteht ein ſehr ſcharfes Bild dieſes größten aller preußiſchen Könige, der als Menſch nicht kleiner war denn als Herrſcher, als Verwaltungsmann ſo groß wie als Feldherr der Schlachten und der in ſeiner Perſönlichkeit zu ver⸗ einen wußte, was erſt die wahre Größe ausmacht: größte Freiheit des Geiſtes mit ſtrengſter Bindung an ſelbſtgewählte Pflicht. i 2 Al. Win bauer In Paris wurde eine franzöſiſche Schuber k⸗ Geſellſchaft gegründet, die das Schaffen des deutſchen 8. den franzöſiſchen muſikliebenden Kreiſen verm eln ſoll. 5 4. Seite Nummer 126 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 17. März 1938 Mannheim, 17 März. ———* 10 Fahre Sparkaſſen umbau In dieſen Tagen ſind zehn Jahre vergangen, daß die Geſchäftsräume der Städtiſchen Spar⸗ kaſſe in Al durch Um⸗ und Neubau ihr der zeitiges Geſicht erhielten. Im April 1927 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Sie nahmen faſt ein Jahr in Anſpruch und brachten die ſo dringend notwendige Erweiterung des Kaſſenraumes und die Beſchaſſung ausreichender Büroräume. Im Nopem⸗ ber wird ſich übrigens zum 25. Male der Tag jähren. au dem 1913 die Sparkaſſe überhaupt nach A 1 überſiedelte. * Die Städtiſche Sparkaſſe in Mannheim iſt 116 Jahre alt. Sie wurde im Jahre 1822 unter Bürg⸗ ſchaft der Stadtgemeinde gegründet. Die Entwicklung begann aus kleinen Anfängen heraus, Zunächſt kannte man in der Woche nur einen halben Kaſſentag, und zwar befand ſich das Geſchäftszimmer der Kaſſe im Bürgermeiſterzimmer des alten Rathauſes. Faſt dreißig Jahre hindurch gab es keine örtliche Ver⸗ änderung, obwohl man inzwiſchen den Geſchäftsver⸗ kehr auf zwei Einlage⸗ und zwei Rückzahltage in der Woche ausdehnte. Als der Publikumsverkehr drin⸗ gend nach einer Beſſerung der räumlichen Verhält⸗ niſſe verlangte, wurde der Sparkaſſe als Raum das Geſchäftszimmer des Quartierſchreibers Coblitz ne⸗ ben der Stadtkaſſe angewieſen. Das war im Jahre 1851. Es handelte ſich hierbei um eine keineswegs befriedigende Löſung, aber man fand ſich über ein Menſchenalter lang damit ab, bis die Kaſſe im Jahre 1888 das Erdgeſchoß des damals neuerbauten Hauſes in F J, 11 bezog. Ein neuer Umzug der Kaſſe fand im Zuſammenhang mit der 1906 erfolgten Erwer⸗ bung des Kaufhauſes in N 1 durch die Stadt und deſſen Umgeſtaltung zum Rathaus ſtatt. Die Spar⸗ kaſſe wurde im Erdgeſchoß des Querbaues beim Haupthof untergebracht. In jenen Jahren des großen wirtſchaftlichen Aufſchwunges und des gewaltigen Wachstums unſe⸗ rer Stadt ergab ſich aber bald die Notwendigkeit, der Sparkaſſe einen eigenen großen Bau zur Verfügung zu ſtellen. So wurden das ehemalige Engelhoruſche Anweſen in& 1,—3 und 7 und außerdem das Nachbargrundſtück& 1, 6 erworben. Am 25. November 1913 bezog die Kaſſe ihr neues Heim. Als nach dem Kriege der bargeldloſe Zah⸗ lungsverkehr immer mehr an Bedeutung gewann und die Sparkaſſe überhaupt ihr Betätigungsfeld gusweitete, entſtanden wieder Raumſchwierigkeiten. 1920 wurde die Scheck⸗ und Girvabteilung nach K 1, Nr. 5 und zwei Jahre ſpäter nach dem alten Reichs⸗ bankgebäude in N 2, 3 verlegt. Im Jahre 1924 wur⸗ den dann zwar dieſe Außenſtellen wieder aufgeho⸗ ben, aber die Notwendigkeit einer Vergrößerung des Dienſtgebäudes blieb beſtehen. In weiſer Vorausſicht hatte man vorher ſchon an⸗ grenzende Häuſer erworben, ſo daß die erſten Vor⸗ ausſetzungen zur räumlichen Ausdehnung gegeben waren. Der Um⸗ und Neubau, der in dieſen Tagen vor zehn Jahren beendet wurde, hat eine grund⸗ legende Verbeſſerung gebracht, ſo daß die Kaſſe wohl noch auf Jahre hinaus keine Raumſchwierigkeiten 1 wird. haben wi Dr. W. Th. * Obſtzüchter, holt den Fachmann! Man macht immer wieder die Wahrnehmung, daß viele unge⸗ schickte Hände am Baumſchmitt den Obſtſegen ſchmälern. Nur jahrelange gärtneriſche Kunſt ver⸗ mag zu entſcheiden, was geſchnitten werden muß. Das gilt auch für die Zierſträucher und die Roſen. Es gibt für den Gartenfreund noch eine Menge froher Arbeit, um ſein Fleckchen Erde zu pflegen. „In allem und jederzeit daliſcher Geiſt!“ Feierliche Aebergabe der Veobachtungs⸗Kaſerne in Anweſenheit von Generalmajor Ritter von Spetk Die neue Kaſerue bei Käfertal wurde geſtern nachmittag der Beobachtungsabtei⸗ lung 33 feierlich übergeben, nachdem die Truppe ſchon ſeit einigen Wochen ſich darin ein⸗ gerichtet hatte. Die Einweihung der Kaſerne, über deren Geſamtanlage wir vor Monatsfriſt ſchon ausführlich berichtet haben, bildete für die Truppe einen Ehrentag, an dem auch die Bevöl⸗ kerung Käfertals lebhafteſten Anteil nahm. Schon eine Stunde vor Beginn der Feier zog ein ununterbrochener Menſchenſtrom durch die reich beflaggten Zugaugsſtraßen nach der Kaſerne, in die jeder Zutritt hatte. So traf man in den Bau⸗ ten und auf den Höſen viele Hunderte Zivi⸗ liſten an. Kurz nach 15 Uhr marſchierten die Batterien der Abteilung auf dem Exerzierplatz auf. Hinter einem Seil der Abſperrung drängten ſich die Zuſchauer. Gegen 15.15 Uhr rückte die Fahnen kompauie mit der Standarte der Abteilung nach dem Feſtplatz. Die Paradeaufſtellung präſentierte das Gewehr, die Fahnenkompanie marſchierte am Abtei⸗ lungskommandeur Major Dr Bauer vorüber und ſetzte ſich an den rechten Flügel des offenen Vierecks. Zu der Feier erſchienen zahlreiche Offiziere der übri⸗ gen in Mannheim liegenden Truppenteile des Hee⸗ res und der Luftwaffe. Unter den Ehrengäſten ſah man u. a. Kreisleiter Schneider, Landeskom⸗ miſſär Dr. Scheffelmeier und Oberbürgermei⸗ ſter Renninger Um 15.30 Uhr erſchien oer Kom⸗ mandeur der 33. Diviſion und Standortälteſte, Gene⸗ ralmajor Ritter von Speck, in Begleitung von Major Dr. Speidel und Major Zier l. Der Kom⸗ mandeur der Beobachtungsabteilung erſtattete Mel⸗ dung. Der General grüßte die Truppe mit„Heil, Beobachtungsabteilung!“, dem ein brauſendes„Heil, Herr General!“ ſolgte. Dann ſchritt der General die Front ab Im Namen des Heeresbauamtes Mannheim ſprach Negierungsbaumeiſter Mälzer. Er betonte, daß es dem Heeresbauamt zur beſonde⸗ ren Freude gereiche, dieſe Kaſerne gerade in einer geſchichtlich ſo bedeutſamen Zeit übergeben zu kön⸗ nen. Jeder müſſe froh und ſtolz ſein, in einer ſol⸗ chen Zeit leben zu dürfen, und er und ſeine Mit⸗ arbeiter ſeien glücklich darüber, durch ihre Arbeit einen— wenn auch kleinen— Bauſtein beitragen zu dürſen. Die Beobachtungskaſerne ſei in höchſtem Arbeitstempo fertiggeſtellt worden. Dafür verdie⸗ nen alle daran Beteiligten herzlichen Dank. Regie⸗ rungsbaumeiſter Mälzer dankte der Abteilung und ihrem Kommandeur ſowie deſſen Vorgänger für ihre Unterſtützung. Er dankte weiter der Stadtver⸗ waltung und der Standortverwaltung für ihre Mit⸗ arbeit. Er dankte ſeinen Mitarbeitern vom Heeres⸗ bauamt, hierbei insbeſondere Architekt Eichhorn. Sein Dank galt weiter den Unternehmern, den Ar⸗ beitern und denen, die für die Kaſerne Grund und Boden zur Verfügung geſtellt haben. Sie alle habe ein geſchloſſener Wille beſeelt, deſſen Wirken in dem Bauwerk ſeinen Ausdruck gefunden habe. Die Ka⸗ ſerne entſpreche in jeder Hinſicht höchſten Anſorde⸗ rungen. Möge ſie der Truppe allezeit eine Wohn⸗ ſtatt ſein, in der das Soldatiſche zu Hauſe iſt! In dieſem Sinne übergab der Redner Major Dr. Bauer den Schlüſſel zur Kaſerne. Oberbürgermeiſter Renninger ergriff anſchließend das Wort. Man dürfe in der Kaſerne nicht in erſter Linie ein prächtiges Bauwerk ſehen, ſondern eine Stätte der Ausbildung und Er⸗ ziehung, eine Frucht des durch den Führer im deut⸗ ſchen Volke wieder geweckten Wehrwillens. Dieſe größte Tat des Führers verpflichte jeden in höchſtem Maße. Jede Arbeit ſei nur dann vollkom⸗ men, wenn ſie bewußt für die Gemeinſchaft geleiſtet wird. Jedes einzelne Tun muß eingeſchloſſen ſein in den Gedanken der höheren Gemeinſchaft unſeres Volkes. Der Führer müſſe immer die Gewißheit haben, daß die Gemeinſchaft des Volkes geſchloſſen hinter ihm ſteht. Der Oberbürgermeiſter ſprach die Hoffnung aus, daß alle, die dieſe Kaſerne betreten, von dieſem Geiſt der Gemeinſchaft erfüllt ſein möchten. Major Dr. Bauer, der Kommandeur der Beobachtungsabteilung 38, dankte zuerſt Regierungsbaumeiſter Mälzer und Oberbürgermeiſter Renninger für ihre freundlichen Worte. Für die Abteilung ſtelle dieſer Tag ein Tag großer Freude dar, denn nun ſei die Zeit der Zwiſchenunterkünfte zu Ende. Der Komman⸗ deur dankte in dieſem Zuſammenhang der Stadt⸗ verwaltung für die Ueberlaſſung der Mollſchule und der 1. AR. 69 für die zeitweilige Aufnahme von Tei⸗ len der Truppe. Aber der bisherige Notbehelf habe doch einen unbefriedigenden Zuſtand dargeſtellt, der um ſo ſtärker empfunden worden ſei, als die Abtei⸗ lung in dieſer Zeit erſt neu aufgeſtellt wurde. Major Dr. Bauer gab ſodann ſeiner beſonderen Freude Ausdruck, daß es ſich bei der neuen Kaſerne keineswegs um einen Typenbau ſchlechthin handle, ſondern daß daß im Rahmen des vorgeſchriebenen Typs viel geſchehen ſei, was der Schönheit der Ka⸗ ſerne und den praktiſchen Erforderniſſen des Dienſtes entgegenkomme. Er dankte dem Leiter des Heeres⸗ bauamtes Mannheim, Regierungsbaurat Dr. Lang (der aus dienſtlichen Gründen an der Feier nicht teilnehmen konnte), Regierungsbaumeiſter Mälzer Mannheim erlebt die Rückkehr des Führers nach Verlin In dieſen Tagen, da das deutſche Volk von einer tiefen Freude über die Erfüllung eines jahrhunderte⸗ alten Sehnens erfüllt iſt, hat der deutſche Rund⸗ funk wieder eine beſondere Miſſion. Seit vergange⸗ nen Freitag abend horcht das ganze deutſche Volk geſpaunt auf die Nachrichten und Uebertragungen, die den Wellen des Aethers anvertraut werden. In allen Lokalen trifft man heute Lautſprecher an, die den ganzen Tag über bis in die ſpäte Nacht hinein in Betrieb ſind. Da und dort wurden auch Laut⸗ ſprecher in der Oeffentlichkeit aufgeſtellt, und auch dieſe ſind ſtändig dicht umlagert. Das deutſche Volk hat über den Rundfunk unmittelbar an den geſchicht⸗ eee eee. Neichsleiſtungsſ auf chreiben der A7 der Schreibmaſchine Am 10. April offen für jeden Volksgenoſſen— Keine Teilnehmergebühr Wir brachten kürzlich eine Notiz über das von der Deutſchen Arbeitsfront vorgeſehene Reichs⸗ leiſtungsſchreiben auf der Schreibma⸗ ſchine. Nunmehr wurden die Teilnahmebedingun⸗ gen bekannt gegeben, denen folgendes zu entneh: men iſt: 8 i Das Leiſtungsſchreiben findet am Sonntag, dem 10. April ſtatt. Es wird als Gemeinſchaftsver⸗ anſtaltung der Deutſchen Arbeitsfront und der Deut⸗ ſchen Stenographenſchaft durchgeführt. Teilnahmeberechtigt iſt jeder Volksge⸗ moſſe und jede Volksgenoſſin, gleichgültig, ob ſie das 10 Finger ⸗Blindſchreiben beherrſchen oder nicht. Ausgeſchloſſen ſind nur ſolche Schreiber, die ſich im Auftrage der Schreibmaſchineninduſtrie oder des Handels berufsmäßig am Wettbewerb beteiligen oder Schauſchreiben zum Zwecke der Werbung für beſtimmte Maſchinenmarken durchführen. Eine Teilnehmergebühr wird nicht erhoben. Die Anmeldung hat bis ſpäteſtens 25. März auf den vorgeſchriebenen Anmeldevopdrucken bei der Abteilung Berufserziehung und Betriebsführung r Kreis waltung Maunheim, C 1, 10, zu er⸗ gen. Anmeldevordrucke ſind bei den Betriebs⸗ männern oder auf den Geſchäftsſtellen der Orts⸗ waltungen erhältlich. Sofern aus einem Betrieb mindeſtens 20 Anmeldungen vorliegen, iſt beabſich⸗ w, das Leiſtungsſchreiben dortſelbſt durchzuführen. Es werden 8 Jwei Aufgaben eſtellt. Die Nichtbearbeitung einer Aufgabe ſchließt er Bewertung aus. 55 1. Aufgabe: Briefdarſtellung. n vorgedruckter Brief iſt innerhalb einer en auf der Maſchi ine abzuſchreiben und formgerecht zu geſtalten. Dabei kommt es auf zweck⸗ mäßige, überſichtliche und ſinngemäße Anordnung des Inhalts ſowie auf Sauberkeit und Fehlerloſig⸗ keit an. 2. Aufgabe: Schnellſchreiben. Ein vorgedruckter Text iſt mit der jedem Teilneh⸗ mer erreichbaren höchſtmögkichen Schnelligkeit abzu⸗ ſchreiben. Das Abſchreiben dauert 10 Minuten. Der beſte Teilnehmer jedes Gaues erhält als Preis Bücher im Werte von 30„. Die Reichs⸗ beſten werden zu einem Ausſcheidungskampf in Bayreuth zuſammengezogen(Fahrt, Unterkunft und Verpflegung ſind frei). Auf die drei beſten dieſes Ausſcheidungskampfes entfallen die drei Reichspreiſe: Eine Köcß⸗Seereiſe nach Italien oder ein Bücher⸗ ſchrank ver eine Reiſeſchreibmaſchine im Werte von 200 /, eine wirtſchaftskundliche Studien⸗Fahrt der Deutſchen Arbeitsfront oder eine Koöcß⸗Erholungs⸗ reiſe oder ein Photvapparat im Werte von 150 1 eine wirtſchaftskundliche Studien⸗Fahrt der Deutſchen Arbeitsfront oder eine KöF⸗Erholungsreiſe oder ein Photbapparat im Werte von 120 l. Für jede brauchbare Leiſtung wird eine Teil⸗ nahmebeſcheinigung ausgeſtellt. Das Lei⸗ ſtungsſchreiben auf der Schreibmaſchine ergänzt die gezeigten Leiſtungen bei Leiſtungsſchreiben in Kurz⸗ ſchrift, das im November vorigen Jahres durchge⸗ führt wurde und an dem ſich über 1300 Arbeitskame⸗ raden und ⸗kameradinnen beteiligt haben. Es iſt zu erwarten, daß ſich eine entſprechend gleich große Zahl zu dem neuen Leiſtungsſchreiben anmelden wird, um erneut den Willen zur Leiſtungsſteigerung zu bekunden und ſich zum Leiſtungsprinzip zu be⸗ lichen Vorgängen in Oeſterreich teilgenommen, und geſtern erlebte es nun auch den Sturm der Begei⸗ ſterung, der den Führer bei ſeiner Rückkehr in die Reichshauptſtadt umbrandete. Das Ereignis der Ankunft Adolf Hitlers in Ber⸗ lin gab der Mannheimer Kreisleitung Veranlaſſung, geſtern nachmittag einen großen öffentlichen Gemeinſchaftsempfang durchzuführen. Als Ort dieſes Gemeinſchaftsempfanges hatte man die Planken auf dem Abſchnitt zwiſchen Paradeplatz und Waſſerturm gewählt. Vier große Lautſpre⸗ cheranlagen waren auf dieſem Straßenzug ein⸗ geſetzt: eine Großanlage am Waſſerturm und drei ebenſalls ſehr ſtarke Lautſprecher beiderſeits der Plankenneubauten und an der Hauptpoſt. Allüberall, wo man ſich zwiſchen Paradeplatz und Friedrichsplatz bewegte, vernahm man deutlich die Uebertragung. Zur Vermeidung einer Beeinträchtigung wurde die Straßenbahn umgeleitet. Beſonders dicht ſtanden die Zuhörer am Waſſer⸗ turm. Dorthin zogen vor Beginn der Uebertragung geſchloſſene Abteilungen der Pimpfe und der Hitler⸗ jugend, aber auch Werkſcharen und Betriebsgefolg⸗ ſchaften rückten geſchloſſen an. Und dazu kamen dann die unzähligen Volksgenoſſen, die ſich außerdem noch einfanden, um dieſe erhebende Stunde zu erleben. Ungemein ſtark war der Andrang auch auf dem Pa⸗ radeplatz und nicht minder vor den beiden anderen öffentlichen Lautſprechern. Voll Spannung lauſchten die Maſſen den Worten von Dr. Goebbels und Generalfeldmarſchall Göring. Voll Ergriffenheit vernahmen ſie den unendlichen Jubel der Dankbarkeit, der den Führer umfing, als er als Vollſtrecker einer großen Sehu⸗ ſucht in der Reichshauptſtadt wieder eintraf. Man ſpürte in dieſen Rufen, die da die Wellen des Aethers zu uns trugen, die geſchichtliche Größe der Zeit, die mitzuerleben das Schickſal uns ver⸗ gönnt hat. Um 18 Uhr wurde am Waſſerturm der Empfang aus Berlin abgebrochen. Kreisleiter Schneider trat auf den Balkon des Waſſerturmes und ſprach zu den Tauſenden. Er umriß in ein paar Sätzen die weltgeſchichtlichen Ereigniſſe ſeit dem Tag, da Schuſchnigg den Führer verraten hatte, und machte ſich zum Sprecher der dankbaren Begeiſterung aller Volksgenoſſen. Er ſchloß mit der Mahnung, die Reihen dichter zu ſchließen und zuſammenzuſtehen unter der Loſung: Ein Volk, ein Reich, ein Führer! Ein brauſendes„Sieg Heil!“ beſchloß die eindrucksvolle Kundgebung. Dann marſchierte die Jugend des Führers, HJ, BD und Jungvolk mit wehenden Fahnen durch die Stadt bis zum Schloß, die Menge zerſtreute ſich, aber noch lange wogten freudig erregte Maſſen durch die fahnen⸗ geſchmückten Straßen, um ſich dann zu Hauſe wieder an den Lautſprecher zu ſetzen, um zu hören, vb der Führer zu den Berlinern ſprechen würde. Aber erſt bei der Uebertragung vernahm man ſeine Stimme, in der wie ſchon alle die Tage her Freude, Genug⸗ tuung und Stolz ſchwang. 1— und Architekt Eichhorn, weil ſie alle auf die Wünſche der Abteilung weiteſtgehend eingegangen ſeien. Von den Arbeitern der Stirn und der Fauſt ſei eine wun⸗ dervolle Anlage geſchaffen worden, in die die Truppe ſchon zehn Monate nach der Genehmigung des Baues habe einziehen können. Die Abteilung ſei von tie⸗ fem Dank erfüllt gegenüber allen, die am Werk mit⸗ geſchafft haben, und ſie werde dieſen Dank in die Tat umſetzen. Der Abteilungskommandeur kam dann insbeſon⸗ dere darauf zu ſprechen, welche Bedeutung Märztage ſchon im Laufe der Geſchichte deutſchen Volkes geſpielt haben. Er erinnerte an den 17. März 1813, an dem König Friedrich Wilhelm ſeinen„Aufruf an mein Volk“ erlaſſen hat, an den 21. März 1918, als die deut⸗ ſchen Truppen mit beiſpielloſem Heldenmut das Unternehmen„Michael“ durchführten, an den 16. März 1935, an dem in Deutſchland wieder die Erkältungen in der Abergangszeit des Des 5 den erſten Anzeichen wie Fröſteln, beginnendem Huſten, S Hei „Je einen Eßlöffel Kloſterfrau⸗Meliſſengetſt und Zucker in einer Taſſe gut umrühren, kochendes Waſſer hinzu⸗ gießen und zwei dieſer Portionen möglichſt heiß vor dem Schlafengehen trinken(Kinder halb ſo ſtark). Zur Nachkur nehme man noch einige Tage die halbe Menge.“ Verlangen Sie alſo noch heute Kloſterſrau⸗Meliſſengeiſt bei Ihrem Apotheker oder Drogiſten; nur echt in der blauen Original⸗Packung mit den drei Nonnen. Preiſe l 90.90,.65,.80. V5 allgemeine Wehrpflicht eingeführt wurde, und an den 7. März 1936, an dem deutſche Truppen wieder in die vordem entmilitariſierte Zone einmarſchierten. Als man vor Monaten ſchon den 16. März als Tag der feierlichen Uebergabe der Beobachtungskaſerne feſtgeſetzt habe, habe man nicht geahnt, daß um dieſe Zeit ſich der Traum von Jahrhunderten erfüllen würde. Die Beobachtungsabteilung 33 erfahre eine beſondere Auszeichnung, daß ſie am Rhein ſtehen dürfe. Dieſer Auszeichnung, die zugleich eine Ver⸗ pflichtung ſei, werde ſie ſich würdig zeigen. „Major Dr. Bauer ließ die Truppe präſentieren und gab dann den Befehl„Heißt Flagge!“ Unter den Klängen des Präſentiermarſches ging erſtmals die Reichskriegsflagge am hohen Maſt empor. Nun ſprach Generalmajor Ritter von Speck Sein Wunſch für die neue Kaſerne ſei, daß in ihr in allem und jederzeit ſoldatiſcher Geiſt herrſche, der zugleich nationalſozialiſtiſcher Geiſt ſei. Ein günſti⸗ ges Vorzeichen ſehe er in dieſem ſtrahlenden Früh⸗ ee eiegs tac, aber vor allem auch darin, daß das deutſche Volk in dieſen Tagen größte Freude und Erfüllung Auggen dee General gab ſeiner Freude Ausdruck, daß Hieſe Kaſerne nicht die Wiederholung eines Sche⸗ mas ſei, ſondern daß auch in ihr der Geiſt des Füh⸗ rers zum Ausdruck komme, der Geiſt des Aufbaues des einen auf dem anderen. Der Bau werde zeit ſeines Beſtehens immer Zeugnis ſein des Geiſtes ſeiner Erbauer und der Werkkunſt und des Werk⸗ fleißes der Arbeiter. Auch in dieſer Stunde gelte es, des Führers in Treue, Gehorſam und dank⸗ barer Liebe zu gedenken. Der General brachte auf Adolf Hitler ein„Sieg Heil!“ aus, in das die An⸗ weſenden begeiſtert einſtimmten. Es folgten die na⸗ tionalen Lieder. Die Feier fand mit dem Abmarſch der Fahnen⸗ kompanie ihr Ende. Es ſchloß ſich eine offizielle Be⸗ ſichtigung der Kaſerne an. dr. W. kh. Vogelſchutz vor Katzen Jeder Gartenbeſitzer iſt ein Freund der Sing⸗ vögel, die ſeine zuverläſſigſten Gefährten im Kampf gegen die Schädlinge im Garten ſind. Viele Gartenbeſitzer bringen deshalb Niſtkäſten und ſonſtige Niſtgelegenheiten für die gefiederten Freunde an. Aber ſehr oft läßt die Pflege dieſer Vogelwoh⸗ nungen zu wünſchen übrig. Manche befürchten, da⸗ durch die Vögel zu ſtören. Das iſt aber keineswegs der Fall, wenn das Reinigen der Niſtkäſten zur richtigen Zeit durchgeführt wird. Jedes Jahr ſollte einmal im Herbſt oder Winter eine Reinigung erfol⸗ gen, um dabei auch die Feinde der Vögel, wie Hor⸗ niſſen und ähnliche, zu beſeitigen. Neben dieſen kleinen Feinden macht die Katze, die in Haus und Scheune ein nützlicher Helfer des Menſchen bei der Schädlingsbekämpfung iſt, dem Vogelliebhaber mancherlei Sorgen und Aerger. Aber ſchließlich kann man die Vögel leicht vor den Katzen ſchützen. Es gibt verſchiedene Möglichkeiten, die Katze am Vogelſang zu hindern. Man braucht dazu nicht viel Geld auszugeben. Um die Katze daran zu hindern, die Vogelneſter auf den Bäumen zu er⸗ reichen, genügt es ſchon, wenn man um den Stamm des Baumes einen rauhen Kranz von Ruten oder Reiſig, die an einem Bindfaden oder Draht befeſtigt ſind, in etwa zwei Meter Höhe an⸗ bringt, damit die Katzen ſie nicht vom Erdboden aus überſpringen können. Durch die am Stamm herab⸗ hängenden Ruten oder das Reiſig wird der Katze das Erklettern des Baumes unmöglich gemacht. Eben⸗ ſo einfach iſt die Umkleidung oͤes Stammes mit Blech, etwa aus einem alten Schmierſeifen⸗ oder Pflaumenmuseimer, aus dem der Boden entfernt wurde. Andere Garteubeſitzer haben an einem Bind⸗ faden einen Kranz von Weinflaſchen an den Stamm gehängt. Auch dieſe Maßnahme iſt eine gute Abwehr für die Brutzeit. Schließlich gibt es auch Blech⸗ oder Drahtgürtel zu kaufen, die den gleichen Zweck erfüllen. Die Gedok veranſtaltet heuſe, Donnerstag, im Coſino einen Konzertabend, der alte franzöſiſche und italieni Klapier⸗ und Geſangsmuſik bringt. Außerdem ſtehen e von Schumann auf dem Programm, das von Mitgliedern der Gedok in Heidelberg beſtritten wird. 8 8 Donnerstag, 17. März 1998 Der Frühling marſchiert Immer mehr blühende Mandelbäum, an der Bergſtraße k. Weinheim, 17 März. Blühten bisher einzelne, auf die ganze Gemarkung verteilte Vorläufer des Frühlings, ſo haben nun ſchon zahlreiche Mandel⸗ bäume ihre faſt weißen Knoſpen voll entfaltet. Wir ſehen ihre Blüten am Axel⸗Schaffeld⸗Platz beim Hauptbahnhof, im Prankel, ferner am Hubberg und am Forſtweg. Auf die letztgenannten Punkte hat man von der Wachenburg aus einen ſchönen Aus⸗ blick. Forſythien leuchten an verſchiedenen Stellen. Auch die Aprikoſen werden nicht mehr lange warten laſſen. Sehr weit vorgeſchritten ſind die Magno⸗ lien, deren weiße Blütenblätter mit den Spitzen über die ſie noch umſchließenden Kelche keck hinaus⸗ lugen. Baumwarteprüfung in Bruchſal * Bruchſal, 16. März. Seitens der badiſchen Dandesbauernſchaft ſind zur weiteren Förderung der Obſtbaumzucht Prüfungen für Baumwarte einge⸗ führt worden. Hier fand erſtmals eine ſolche Prü⸗ fung von 13 Baumwarten aus den Bezirken Karls⸗ ruhe, Pforzheim und Bruchſal ſtatt. Die Leitung lag bei Obſtbaurat Blaſer⸗Karlsruhe und Bezirks⸗ Neue Maunheimer Zeitung/ M ittag⸗Ausgabe Nummer 128 obſtbauinſpektor Arnold⸗Bruchſal. Der erſte Tag galt der praktiſchen, der zweite der theoretiſchen Pritfung. Alle 13 Baumwarte haben mit gutem Er⸗ folg beſtanden. Der Bezirk Bruchſal verfügt be⸗ reits über 40 geprüfte Baumwarte. I. Sinsheim, 17. März. Im Gen darmerie⸗ bezirk Sinsheim wurden im Januar 96 Straf⸗ fälle aufgenommen und 102 Perſonen zur Anzeige gebracht. Darunter befanden ſich wieder allein 65 Anzeigen wegen Ueberſchreiten der Vorſchriften der Straßenpolizei. Außerdem wurden 83 Perſonen mündlich verwarnt. Im Gendarmeriebezirk Eppin gen wurden 18 kriminelle und 69 polizeiliche Fälle aufgenommen, auch hier ſind die Verſtöße gegen die Straßenverkehrsordnung außerordentlich zahlreich. Außerdem wurden 17 Perſonen gebührenpflichtig verwarnt. Der Gendarmeriebezirk Neckarbiſchofsheim meldete 35 Anzeigen und 35 mündliche Verwarnun⸗ gen. Die„Verkehrsſünder“ ſtellen auch dort die Hauptgruppe der Anzeigen. Ab Lampertheim, 17. März. Die kreistierärztlichen Erhebungen haben ergeben, daß in der Gemeinde Lampertheim und Hüttenfeld die Maul⸗ und Klauenſeuche vollſtändig erloſchen iſt. Alle Ge⸗ höfte wurden als ſeuchenfrei erklärt und de Sperr⸗ maßnahmen für Lampertheim aufgehoben. Jetzt kan! Landwirtſchaftsbetrieb wieder in vollem Un ge aufgenommen werden.— Beim Lampert⸗ heimer Standesamt wurden folgende Eintra⸗ gungen im Monat Februar vorgenommen: 21 Ge⸗ burten, 9 Sterbefälle, 9 Eheſchließungen. 6 Ehe⸗ dsdarlehen wurden beantragt und 7 Aufgebote der J. Geburtstag beging Frau Marie Karb, Weinheimer Weg.— Desgleichen Frau Rupp, geb. Moos, 1. Neugaſſe 3. Den begeht Frau Eva Münch, geb. zilhelmſtraße 14.— 75 Jahre alt wird Frau Luiſe Kraft, geb. Scheuch, Karlſtraße 8.— Herr Jakob Götz, Neuſchloßſtraße 19, wurde 77 Jahre Frau Marie Kunzelmann, geb. Ritzert, 5. Geburtstag und Frau alt.— Sedanſtraße, beging den 75 Margarete Schmitt, geb. Gärtner, Friedrichſtraße 53, wurde 72 Jahre alt. Allen unſere beſten Glück⸗ wünſche! Die Glocke zerſprang Kleiner Zwiſchenfall beim Freudengeläut * Neuſtadt a. d. Weinſtraße, 17. März. Als man in Leiſtadt bei der Nachricht über die Wiederver⸗ einigung der öſterreichiſchen Brüder mit dem Reich zum Gemeindehaus gelaufen war, um die Freuden⸗ glocken zu läuten, ereignete ſich ein nicht alltäglicher nämlich in der Be⸗ Zwiſchenfall. Die Glocke wurde geiſterung ſo heftig geläutet, daß ſie zerſprang. Die begeiſterten Leiſtadter ließen ſich jedoch nicht entmutigen, gingen zur katholiſchen Kirche und veranſtalteten von dort aus ein halbſtün⸗ diges Glockengeläut. Was hören wir? Freitag, 18. März Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Muſik am Morgen.— 10.002 Dieſel, ein deutſcher Kampf. Hörfol— i Nationen— eine Jugend. Mittagskonzert.— 14.00: A platten).— 16.00: Muſik am Eichendorff zum 150. Geburtstag.— — 19.15: Stuttgart ſpielt auf. 21.15: Kammermuſik von Beethoven.— — 22.30: Worüber man in Amerika ſpricht. 2 und Unterholtung(Schallpl.].— 24.00: Nachtmuſik. Deutſchlandſender .00: Schallplatten.—.30: Frühkonzert. Brief und eine künſtliche Inſel im Ozean. Hör 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſik ü 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: ſingen.— 15.40: Spiel für Mädel.— 18.00: in Sätzen junger Komponiſten.— 18.25: Ce 18.40: Rotationsmaſchinen im Dienſte 19.10: Feierabend⸗Unterhaltung. konzert.— 22.30: Kleine Nachtmuſik. haltung. des Naturfrischer, echter Orienttabak, fachgerecht verarbeitet. Zu dieser Mischung gehört das große runde Format: in vollen Zügen schmeckt man, wie rein und gut der Tabak ist. Urteilen Sie selbst! 6. Seite Nummer 126 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgab⸗ Donnerstag, 17. März 1938 Veumnlscſites — Wie kommt es, daß eine Schnecke ohne Scha⸗ den Strychninmengen in ſich aufnehmen kann, die auf jeden Menſchen unbedingt tödlich wirken wür⸗ den? Daß ſich zahlreiche Raupen, wie der Olean⸗ der: und Wolfsmilchſchwärmer, ausſchließlich von Giftpflanzen nähren? Daß der Nashornvogel vor⸗ zugsweiſe von Strychniuſamen lebt, während die Lerche und die Wachtel ohne irgendwelche Folgen den gefährlichen Waſſerſchierling verzehren? Hühner und Ratten ſind gegen Atropin vierhundertmal weniger empfindlich als der Menſch. Der Igel, der Mungo, ja ſogar das Schwein ſind gegen Schlangen⸗ biſſe kaum empfindlich. Man hat dieſe„Giftfeſtig⸗ keit“, die man beſonders bei niederen Tieren findet, ſchon oft wiſſenſchaſtlichen Unterſuchungen unter⸗ zogen und hat dabei ganz erſtaunliche Tatſachen feſt⸗ geſtellt. Während zum Beiſpiel der Wüſtenfuchs oder die Känguruh⸗Ratte, die in fkorpionreichen Gegenden leben, gegen den Stich dieſes furchtbaren Inſektes völlig immun ſind, ſterben dieſelben Tiere in anderen ſkorpionfreien Gebieten ſofort, wenn ſie das Gift des Skorpions eingeſpritzt erhalten Hier iſt die Immunität oder die Giftfeſtigkeit erſt allmäh⸗ lich, durch die Gewöhnung, entſtanden, ähnlich wie ein Morphiniſt ganz andere Mengen Giftes in ſich aufnehmen kanne, als ein geſunder Menſch. Eine beſonders inter ſſante Rolle ſpielt hier der Krebs, der ſich manchmal mit giftigen Seeanemonen, die er auf dem Rücken trägt, gegen Angreifer ſchützt. Kein Fiſch oder Seepolyp wird einen Krebs, der See⸗ anemonen bei ſich hat, angreifen, denn die Seeane⸗ mone ſchießt aus winzigen Kapſeln ein Gift ab, das ſehr ſchnell, wenn es in die Haut des Opfers dringt, tödlich wirkt, während der Krebs ſebbſt gegen die Giftſchwaden vollſtändig unempfindlich iſt. Dagegen gehen Krebſe, die keine Seeanemonen auf dem Rük⸗ ken tragen, zugrunde, wenn man ihnen das Gift einſpritzt. Auch hier iſt es die Gewöhnung, die den Krebs, ähnlich wie den Imker oder den Schlangen⸗ beſchwörer, gegen das Gift bis zu einem gewiſſen Grade unempfindlich macht. Vielfach ſteht die mo⸗ derne Forſchung auf dem Standpunkt, daß die Gifte, die Tiere in ſich tragen, nicht nur der Verteidigung dienen, ſondern auch eine wichtige Rolle in den Kör⸗ pexfunktionen ſpielen. So iſt der Giftſpeichel der Schlangen weſentlich für den Verdauungsprozeß. Daß man in der Tierwelt außer flüſſigen mitunter auch gasförmigen Giften begegnet, iſt bekannt. Es ſei hier nur das berüchtigte Stinktier erwähnt, das ein der Chemie unter dem Namen„Merkaptan“ be⸗ kanntes Giftgas ausſtrömt, das ſich übrigens auch bei der Seeſchnecke vorfindet. Im alten Rom gewann man aus der Seeſchnecke die Purpurfarbe, mit der man die Togen der Vornehmen färbte. Vielleicht iſt damit der große Parfümverbrauch der römiſchen Patrizier zu erklären, daß man auf dieſe Weiſe den Schwefelgeruch der friſch gefärbten Togen überdecken wollte. * — In Plakaten und durch den Rundfunk werden die Einwohner des Königreiches Siam aufgefordert, ihre zahmen Elefanten zu einer gewaltigen Groß⸗ jagd auf wilde Elefanten zur Verfügung zu ſtellen. Seit Monaten werden bereits die Vorbereitungen für dieſes Ereignis getroffen, das eine Armee von Großwildjägern auf den Plan gerufen hat. Man erwartet einen Zuſtrom von mehreren tauſend Gä⸗ ſten. Zahlreiche Späher ſind am Werk, um den Weg der Elefantenherden in den Urwäldern ausfindig zu machen, und ſchon ſind an verſchiedenen Orten um⸗ fangreiche Kraale entſtanden, in denen die erbeuteten Dickhäuter untergebracht werden. Die Regierung von Siam hat den Beſchluß zu dieſer Hetzjagd gefaßt, nachdem ſich die Elefantenherden in den letzten Jah⸗ ren außerordentlich vermehrt haben, was in erſter Linie auf die Schongeſetze zurückzuführen war, aber auch darauf, daß die Nachfrage nach den Dickhäutern bedeutend nachgelaſſen hatte. Inzwiſchen aber ſind wieder zahlreiche Aufträge auf lebende Elefanten eingetroffen, die in tropiſchen Gebieten als Arbeits⸗ tiere nach wie vor unentbehrlich ſind. Von vielen Zoologiſchen Gärten liegen gleichfalls Beſtellungen vor, und endlich hat ſich eine amerikaniſche Film⸗ geſellſchaft an die Behörden von Siam gewandt, die 200 Elefanten für einen Großfilm zu pachten ſucht. Eine große Rolle ſpielen bei dieſer Großjagd die zahmen Elefanten, die ſogenannten Hetztiere, von denen ſich bereits hundert auf den Aufruf der Re⸗ gierung hin mit ihren Treibern unterwegs nach den Sammelſtellen befinden. Auf Grund der Angaben der Elefantenſpäher werden in ſechs verſchiedenen Revieren der Jagd die Pläne entworfen. In Eil⸗ märſchen werden die zahmen Hetzelefanten an ihre wilden Artgenoſſen herangetrieben und nun vollzieht ſich ein ebenſo grandioſes wie eigenartiges Schau⸗ ſpiel. Die fliehenden Dickhäuter werden an die Kraale herangetrieben, in die ſie ihre für die Jagd abgerichteten Artgenoſſen buchſtäblich hineinlocken. Man läßt die Hetzelefanten frei lauſen, denen nun die erregten Herden der wilden Elefanten blind⸗ lings folgen, ohne zu ahnen, daß ſie ſich in ein Ge⸗ fängnis begeben. Durch das weitgeöffnete Torx der Kraals ergießt ſich die nun von allen Seiten um⸗ ſtellte Herde, indeſſen die eingeborenen Treiber mit geſchwungenen Fackeln und ohrenbetäubendem Ge⸗ ſchrei den gehetzten Tieren den Rückweg verſperren. Erſt wenn die Herde vollzählig in dem Urwald⸗ Gefängnis verſammelt iſt, ſchließen ſich die Tore der Kraals, und von einem erhöhter Punkt aus beginnt die Zählung der Beute. Es dauert Tage, bis ſich die Tiere mit ihrem Schickſal abgefunden haben und nun zuſammen mit den zahmen Elefanten in die einzelnen Lager abtransportiert werden, um für ihre neue Tätigkeit geſchult zu werden 4 — Die wenigſten Engländer wiſſen, daß in der Abgeſchiedenheit des Kenſington⸗Palaſtes noch immer die älteſte Tochter der berühmten engliſchen Köni⸗ gin Victoria lebt. Sie feiert in dieſen Tagen ihren 90. Geburtstag. Gleichzeitig iſt die Tochter der alten „Queen“, Prinzeſſin Louiſe, das zur Zeit älteſte Mitglied der engliſchen Königsfamilie überhaupt. Prinzeſſin Louiſe wird den Geburtstag in völliger Abgeſchiedenheit verleben. Nur ihr Bruder, der 8ds⸗ jährige Carl of Connaught, und einige andere Mit⸗ glieder der engliſchen Königsfamilie, werden ihr ihre Aufwarkung machen. Im Revolutionsjahr 1848 geboren, hat Prinzeſſin Louiſe auch manche Tradi⸗ tion der königlichen Familie revolutioniert und moderneren Anſchauungen angepaßt. Beſonderes Auffehen erregte ihre Heirat im Jahre 1871, denn Prinzeſſin Louiſe war die erſte Prinzeſſin des eng⸗ liſchen Königshauſes, der man die Erlaubnis gab, nicht„ſtandesgemäß“ heiraten zu müſſen. Ihr Aus⸗ erwählter war„nur“ ein Marquis, der ſpäter aller⸗ dings den Titel eines Herzogs von Argyll erhielt. Prinzeſſin Louiſe galt in ihrer Jugend als eine ausgeſprochen ſchöne Frau, und ſie darf ſich rüh⸗ men, daß ſie einige der wenigen war, die der ver⸗ ſchworene Weiberfeind Carlyle unter den zeitge⸗ nöſſiſchen oder hiſtoriſchen Frauengeſtalten gelten ließ.„Ungewöhnlich hübſch und auch mutig“ äußerte ſich der Dichter über Prinzeſſin Louiſe. Noch immer bewahrt ſich die letzte überlebende Tochter der„alten Qucen“ ihren unkonventionellen Geiſt. Welches Mit⸗ glied des engliſchen Königshauſes würde es wagen, im Taxi auszufahren? Prinzeſſin Louiſe findet nichts dabei. Es ſteht ihrem Haushalt nur ein Auto zur Verfügung, das vollauf genügt, da ſie den Ken⸗ ſington⸗Palaſt ſelten verläßt. * — Im Laufe der letzten Jahre hat in Albanien die geſellſchaftliche Stellung der Frau eine völlige Umgeſtaltung erfahren. Das neue Bürgerliche Ge⸗ ſetzbuch hat die Frau rechtlich dem Manne gleich⸗ geſtellt, die allgemeine Schulpflicht wurde auch auf die Frau ausgedehnt. Das geſetzliche Verbot der Verſchleierung hat mit einem entwürdigenden Brauch aufgeräumt., der nicht albaniſchen Urſprungs, ſon⸗ dern während der Zeit der Fremdoͤherrſchaft den Frauen aufgezwungen war. Die Einführung dieſer für das albaniſche Volk ſo wichtigen Reformen wurde von dem über das ganze Land verbreiteten Frauen⸗ verein„Gruja Shgiptare“(„Albaniſche Frau“) geför⸗ dert, der unter der Führung einer Schweſter des Aurel den Gllblerꝶ Arktis-Expeditiou mit Dornier Wal-Flugboot dnb. Kopenhagen, 16. März. Zur Kartierung des bisher unbekannten Landes zwiſchen Nordgrönland(Pearys⸗Land) und dem Nordpol wird der däniſche Grönlandforſcher Dr.- Koch im April eine Expedition antreten. Die Kar⸗ tierung ſoll von dem Dornier⸗Wal⸗Flugboot„Sa⸗ mum“, das die däniſche Luftwaffe von der Deutſchen Lufthauſa gekauft hat, ausgeführt werden. Außer dem Expeditionsleiter Dr. Koch und zwei däniſchen Marinefliegern nimmt ein deutſcher Radiotelegra⸗ phiſt an dem Forſchungsflug teil. Der Tornado am Miſſiſſippi — Belville(Illinois), 16. März.(U..) Bei dem Tornado, der über neun Bundes⸗ ſtaaten im Miſſiſſippital hinwegraſte, ſind nach den neueſten Meldungen mindeſtens 14 Perſonen ums Leben gekommen und Hunderte von Per⸗ ſonen mehr oder weniger ſchwer verletzt worden. Der angerichtete Sachſchaden iſt beſonders ſchwer in der Stadt Bel ville in Illinois, wo allein ſech⸗ zig Häuſer zerſtört wurden. —!f!—Pk,pd pp pepe ̃ñ.. ñjß ̃ĩͤ. Königs, der Prinzeſſin Senije, ſteht. Dieſe Organi⸗ ſation richtet ihre Tätigkeit auf aufklärende ſowie mohltätige Zwecke. Die jüngſt beſchloſſenen Satzungen dieſer Vereinigung beſtimmen, daß zur Feier des am 10. März 1937 erlaſſenen geſetzlichen Schleierverbots alljährlich die zweite Märzwoche als„Woche der Frau“ gefeiert werde. * — Die Strafanſtalt Sion(Kanton Wallis) ſcheint nicht die ſicherſte Bewahrung von Verbrechern in der Schweiz zu ſein. Dort hatte unter anderm auch ein Mann namens Robert Duboin eine Strafe von 25 Jahren zu verbüßen, und zwar wegen Mordes an einem Bankbeamten. In der Frauenabteilung ſaß eine Agnes Favre ihre Strafe wegen verſchiedener Ver⸗ gehen ab. Während der gemeinſchaftlichen Andacht in der Kapelle der Strafanſtalt ſah Agnes Favre den Robert Duboin zum erſten Mal. Sie verliebte ſich in ihn auf der Stelle und beſchloß, ſich und den Geliebten zu befreien. Tatſächlich gelang das Vor⸗ haben. Agnes Fapre ſtahl die Schlüſſel, die ſonder⸗ barerweife ihre Aufbewahrungsſtelle in der Kapelle hatten, vermochte mit ihnen nicht nur ihre Zelle zu öffnen, ſondern auch die des Mörders. Als die Auf⸗ ſeher ſchliefen, ſchlich ſich das Verbrecherpaar aus der Strafanſtalt. Die Flucht gelang in gerade idealer Weiſe. * — Eine anglo⸗indiſche Statiſtik ſtellt für das letzte Jahr feſt, daß die Sitte der Witwenverbreu⸗ nung in Indien anſcheinend völlig aufgehört hat, denn es iſt kein einziger Fall dieſer entſetzlichen Zeremonie im Laufe des letzten Jahres gemeldet worden. Jahrzehntelang kämpfte die engliſche Re⸗ gierung in Indien vergeblich gegen die zum Teil unmenſchlichen Traditionen der verſchiedenen ein⸗ heimiſchen Kasten, zu denen vox allem die Verbren⸗ nung der hinterbliebenen Frauen eines Verſtorbe⸗ nen gehörte. Aus dem ſiebzehnten Jahrhundert iſt uns eine Schilderung ſolcher Witwenverbrennung — Sutti genannt— erhuülten geblieben, die ein deut⸗ ſcher Reiſender und Abenteurer verfaßte, J. H. Saar, der im Jahre 1644 ſeine Heimatſtadt Nürn⸗ berg verließ und in holländiſche Kolonialdienſte trat. Von einer Reiſe nach Ceylon und Vorder⸗ indien berichtet er in ſeinen Erinnerungen:„Dort⸗ zulande iſt es üblich, beſonders unter Großen und Edlen, daß das Weib, wenn der Mann eher ſtirbt, ſich mit ihm lebendig verbrennen läßt. Weigert ſie ſich, das zu tun, ſo wird ihr Haar abgeſchnitten, und ſie wird wie ein Straßenmädchen gehalten. Es wird für einen großen Schimpf geachtet bei der ganzen Freundſchaft, von der ſie auch weggeſtoßen wird, öffentlich und ewiglich. Je freudiger aber eine mit zum Tode geht, deſto mehr Ehre und Freude iſt bei der ganzen Freundſchaft. Wie ich mit meinen eige⸗ nen Augen geſehen, will ich hier erzählen. Etliche alte Weiber wurden dazu erkauft, die vor der Tür einer reichen Witwe gewaltig ſchreien und weinen mußten, die Hände ſchlugen, Sand aufhoben und über die Köpfe warſen, zum Zeichen einer großen, Der Furchtſame erſchrickt vor der Hefahr, der Feige in ihr und der Mutige nach ihr. gean Paul Der fluge lieſt„Fampf ber befahr“ und ver⸗ hütet ſie. Duras mächtigen Betrübnis. Als nun der Trauerzug auf⸗ brach, gingen die Freunde der Witwe mit einer Gungumma, faſt wie eine Heerpauke, und mit einem Inſtrument, unſeren Schalmeien gleich. In der Mitte folgte die Witwe in einem weißen Kleid von Kat⸗ tun, von dem halben Leib an bis zum Knie, über das von der Bruft ein anderes durchſichtiges Ge⸗ wand wie Spinnweben, rot und ſchwarz durchnäht, gezogen war. An den Armen halte ſie zehn oder zwölf wie von Silberdraht gezogene Ringe. In den Händen trug ſie eine Pomeranze, mit der ſie ſpielte, ſie ein wenig in die Höhe warf und wieder fing. An den Fingern hatte ſie Ringe bis ins mit⸗ telſte Glied, desgleichen auch in den Ohren ſilberne und übergoldete. An Stirn, Armen und Bruſt war ſie weißlich gefärbt von einem wohlriechenden Holz, Als ſie an die Stäkte kam, war eine große Grube ſchon bereit voll hellflammenden Feuers, wobei ſie von ihren Freunden und uns allen fröhlichen Ab⸗ ſchied nahm. Sie hielt es für eine beſondere Ehre, daß wir zuſehen wollten, worauf ſie bald einen Krug mit köſtlichem Oel über ſich ſchüttete, und wie wir mit anſehen und feſtſtellen konnten, mit freudigem Mut ſich in die Grube ſtürzte. Sobald das geſchehen war, wurde ein großes Geſchrei von ihren Freunden und Geleitsleuten erhoben, die ihr ein wohlriechen⸗ des, bald flammendes Holz nachwarfen, damit deſto eher ihr Leben enden möchte. Etliche Tage danach kamen ſie wieder und opferten Früchte und Speiſen, die ſie ſtehen ließen. Sie ſtreuten Blumen und ver⸗ brannten etliche Schriften, in Quarto eingebunden, einen ganzen Arm voll, überfüllten endlich die Grube mit Geſträuch und Bäumen.“ 5 8 g. körmen Sie taglich auf der Straße sehen: hart und brüchig vom Regen, vertrocknet von der Some.-Das Leder muß ernährt Werden, wern es dauerhaft, geschmeidig undswettferfes! bleiben soll.-Ernahren Sie Ihr Schuhwerk durch ö tagliche „ Erdal Schuhcereme Auf den Treppen herrſchte eine geſetzte, fröhliche, aber keineswegs bacchantiſche Ausgelaſſenheit. Man ſaß überall auf den Stufen, immer noch ſtrömten neue Feſtteilnehmer, die von anderen Bällen kamen, herein, und immer weiter wurde der Raum aufge⸗ ſchluckt und verbraucht. Helga ſah ſich um. Sie ſchien noch etwas ſagen zu wollen, aber in dem Gewühl war es hoffnungs⸗ los, zu ſuchen. Die bunten Papierdrachen und die Glitzerfiguren blickten müde, verſchleiert durch den Zigarettenqualm. i Gerade als die Muſik im großen Saal ſchwieg, und deshalb alle Eingänge locker gegliederte Men⸗ ſchenſchlangen entließen, kehrte er, wandelnder Garderobeſtänder, mit Koſſer, Mäntel und Hüten belaſtet, zu ihr zurück. „Du haſt einen prächtigen Koffer!“ fagte er.„Ich habe es noch nicht zu Krokodilleder gebracht.— Aber, hör mal, vielleicht gibt es dort zwei Ausgänge—?“ er deutete auf jene breite weiße Tür zu den Um⸗ kleideräumen, die unabläſſig Mädchen und Frauen in ſich einſogen oder wieder an das Licht kommen ließen,„— und ich warte hier vergeblich.“ Sie ſtreichelte ſanft einen der reichbezahnten Blechdrachen, die an der Wand hingen.„Es gibt zwei Ausgänge.“ 5 ö Er nahm ihr nachdrücklich den Mantel ſort.„Bitte, gib her! Ich brauche ein Pfand!“ 5 Ich komme auf jeden Fall hierher zurück!“ ſagte ſie raſch.„ Er blickte ihr nach, und ging dann langſam bar grundloſen ſchwebenden Heiterkeit, gern ſelbſt gegen die glitzernde Fläche angeſungen. 0. Spiegel hinüber; er hätte, ergriffen von einer ſchein⸗ Aber dann kam ſie zurück. Es durchzuckte ihn ein wenig. Er wußte nicht, ob es Genugtuung war oder Zweifel und Befürchtung. Sie ſchien ihm fremd. Sie ſtanden ſich verändert gegenüber, etwas kompakter ſchon rein äußerlich, verhüllter durch ihre winterliche Ueberkleidung, und ſo wurden auch, ohne daß es ihnen ſelbſt gleich zum Bewußtſein kam, ihre Worte anders, gerieten in je⸗ nen Tonfall vorſichtiger Höflichkeit, in dem Unbe⸗ kannte miteinander reden. Es war nicht mehr Abend. Dies war ſchon die erſte Stunde des neuen Tages. Ein Morgen war angebrochen, nur deshalb, weil ſie ſich in Mänteln und zum Fortgehen bereit gegenüberſtanden. Sonſt wäre noch lange Künſtlerfeſt geweſen. „Es iſt ja Unſinn, daß wir ſchon ſo früh weg wollen“, ſagte er und ſuchte in dieſer fremden jun⸗ gen Dame, unauffällig und elegant gekleidet, das ihm vertraute blondhaarige Mädchen, Geſchenk des heutigen Abends.„Sie hätten doch ſicher noch eine Stunde Zeit, oder zwei——“ Die Gedanken, die er vor wenigen Minuten ge⸗ Habt hatte, wollten nicht zurückkommen; er konnte ſich faſt nicht auf ſie beſinnen, vielleicht weil ſie ihm in dieſen Augenblicken der Ueberraſchung ſo völlig ſinnlos und unmöglich ſchienen. „Draußen werden Taxis warten“, ſagte ſie und wandte ſich zum Gehen.„Hergekommen bin ich zwar mit—“, und ſte brach ab, bemerkend, daß er nicht auf ihre Worte hörte, ſondern ihr Geſicht auf eine neue und beſondere Art betrachtete, die ſie in jähe Verwirrung geraten ließ. Er lachte auf.„Gott ſei Dank!“ ſagte er plötzlich zuſammenhanglos,„ich dachte ſchon——“, und er ging unvermittelt von dem ſtarren Höflichkeitston wieder ab.„Ich habe Sie einfach nicht wieder⸗ erkannt! Aber Sie ſind es ja doch... „Was bin ich..“ fragte ſie unſicher.„Wer bin ich?— Ich glaube, wir haben zuviel Sekt ge⸗ trunken?“. Er wurde ſehr ruhig und ernſt.„Nein!“ ſagte er,„ich freue mich nur ſo. Ich ſage dir auch bald, b eigentlich!“ ö Stunden kannte er ſie. Das Spiel war zu Jetzt ſtanden ſie vor neuem Beginn. Er küßte flüchtig ihre Hand. Und wenn ſein Ver⸗ ſtand faſt noch Skrupel haben wollte, ſo hatte ſein Gefühl doch ſchon entſchieden. Mitten in einer wir⸗ beligen Fröhlichkeit hatte er einen Entſchluß ge⸗ faßt. Eben, als er ſie zuerſt wiederſah und ſie ihm fremd ſchien, konnte er ſich nicht mehr darauf be⸗ ſinnen.. Aber nun kehrte die Freude zurück und mit ihr zugleich ein tiefer Ernſt. Er hatte ſo wenig Ueberſchwang beſeſſen in ſei⸗ nem ganzen Daſein. Heute jedoch war er ſeinem eigenen Leben, ſeinem Schickſal begegnet, und als ſich dieſes Wiſſen zu voller Klarheit in ihm heraus⸗ ſchälte, brauchte er ſeine Gedanken nicht mehr ge⸗ gen ſich ſelbſt zu verteidigen. Und weil alles, was er tat, ſich auf Ueberlegung und Sicherheit gründete, ſtreifte er jetzt, da das Feſt zu Ende und das wirkliche Leben für nun und alle Zukunft wieder begonnen hatte, alles Spieleriſche und Spöttiſche von ſich ab, und handelte in jeder Regung bewußt und planvoll. Sie verließen das Feſthaus, und die Kälte ſchlug ihnen entgegen. Ihr Atem bildete kleine weiße Wölk⸗ chen in dem roſigvioletten ſcharfen Licht, das die Lampen vor dem Portal durch die Jauuarnacht ſchickten. Auf den kalten Steinplatten klapperten ihre Schritte. 5 In einer Seitenſtraße ſtanden Autotaxen in lan⸗ ger Reihe neben den Privatwagen.„Gute Nacht%, ſagte ſie und griff nach ihrem Koffer,„ich werde jetzt 3 Er ſah ſie an. Sie lonnte nichts von ſeinen Ge⸗ danken gewußt haben. „Wir trennen uns noch nicht“, ſagte Klaus Du⸗ wenſee raſch und leiſe, um ſich dann zu dem Fahrer zu wenden. Ehe Helga hatte widerſprechen können, ſaß er neben ihr und ſie fuhren, vorbei an den ſchweigen⸗ den Fronten der Häuſer, durch die ſchlafenden Stra⸗ ßen, immer weiter weg von dem Maskentrubel a„ 0 Achtzehn Tage werde ich noch hier, im Haus Mor⸗ genfrieden, bleiben müſſen, dachte Renate, als ſie aufwachte. Heute war erſt Dienstag. Geſtern war Montag geweſen, und ſie war erſt gegen halb zwei Uhr zurückgekommen, weil ſie zuſammen mit Rett⸗ wiſch den Kurhausball beſucht hatte Sie rief ſich alles ins Gedächtnis zurück. Dort war auch Klaus Duwenſee geweſen— mit ſeiner Frau. Und heute würde er am Strand ſein — mit ſeiner Familie. Ihr Blick fiel auf die beiden Badeanzüge, die weiß und hellblau über dem Glashalter am Waſch⸗ becken hingen. Es war unerträglich, hier zu bleiben. Warum ſollte ſie nicht abreiſen? Sie konnte an die Norcoſee fahren. Und Gerd?— Waren wirklich noch keine vier⸗ undzwanzig Stunden vergangen, ſeitdem ſie ſich ge⸗ trennt hatten?— Er war merkwürdig in den Hin⸗ tergrund gerückt. Aber auch ſie ſelbſt war ſich in dieſer neuen, bit⸗ ternisgewürzten Spannung etwas fremd. Faſt ſchien es ihr, als ſei ſie ganz unbeteiligt an jener Helga Burghardt. Nur die Unbeſtechlichkeit ihres Gewiſſens brachte ſie auf den Gedanken, daß ſie ſich in einer ſeeliſchen Bequemlichkeit ergehen wollte. Nein, ſie ſelbſt war es geweſen, die ſich ohne Widerſtreben und ihren eigenen Empfindungen völ⸗ lig vertrauend, der Verzauberung jener Stunden. mit Klaus Duwenſee überlaſſen halte, aus denen nach ihrem beiderſeitigen Willen eine künftige Ge⸗ meinſamkeit er en ſollte. An dieſem Punkt angelangt, gab ſie es auf, noch weiter in Vergangenheit und Zukunft hineinzuden⸗ ken. Alles war unklar. Seine Worte, dieſe aufrich⸗ tigen, freudigen Worte, waren ohne wirklichen Sinn geß ee: 8 1 Sie ſtand raſch auf und beeilte ſich, mit dem An⸗ kleiden und Kaffeetrinken fertigzuwerden. Draußen war Sonnenſchein, unten im Garten ſprach Frau Dieſterkampf mit dem Briefträger. Ihre Stimmen ſchallten herauf. Auf dem Flur ſtand Fräulein Hulle, ganz ſtill blickte ſie in das Geſicht des Majors Klein, und ſie wirkte in dieſem Augenblick wie eine dicke, mit Werg und Watte vergnüglich ausgeſtopfte Puppe. Doch ihre kleinen oͤunklen Augen funkelten.„Mein Gott, Herr Major!“ ſagte ſie,„das meinen Sie wohl nicht im Ernſt?“ Und ſie brach in ein ſanftes Locken und Flöten nach dem drolligen ſchwarzen Scotch aus, der 85 Ohren ſpitzte und die Freundliche unſchlüſſig anſah. „Er ſoll während dieſer Wochen nur Milch und Obſt und etwas Butterbrot haben!“ ſagte der Major. (ortſetzung folgt) 2 N Donnerstag, 17. März 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 0 7. Seite Nummer 126 Brief aus der Gauhauptſtadt Beſuch im Vadiſchen Landesgewerbeamt Stadt der Kunſt und Kultur Neue große Bauvorhaben Von unſerem ſtändigen Karlsruher Mitarbeiter Karlsruhe, 15. März. Das Badiſche Landesgewerbeamt in der Karl⸗ Friedrich⸗Straße iſt die in Baden einzige Stelle, die ſtaatlicherſeits die Förderung von Gewerbe, Indu⸗ ſtrie und Handwerk betreibt. Im Landesgewerbeamt wird ſtändig eine Schau von badiſchen Erzeugniſſen aus In⸗ duſtrie, Handwerk und einzelner Zweige der Landwirtſchaft veranſtaltet, die alle—3 Monate wechſelt. Dem Vierjahresplan dient das Landesgewerbeamt dadurch, daß es eine Abteilung„Deutſche Werkſtoffe“ zuſam⸗ mengeſtellt hat. Dieſe Sammlung wird ſtändig er⸗ gänzt und auf dem neueſten Stand gehalten. Ein wichtiges Hilfsmittel iſt die Badiſche Gewerbebüche⸗ rei, die über mehrere hunderttauſend Bände verfügt und ſtets ergänzt wird. In den Sälen des Landes⸗ gewerbeamtes finden ſtets Vorträge ſtatt und die badiſchen Gewerbetreibenden und Handwerker ſowie Induſtrielle können hier jederzeit fachmänniſch be⸗ raten werden. Unſere Gauhauptſtadt iſt eine Stadt der Kunſt und der Kultur. Schönheitsliebe wurde Karlsruhe bereits in die Wiege gelegt. Einem fürſtlichen Geſtaltungswillen verdankt dieſe Stadt ihre Entſtehung. Die architek⸗ toniſche bauliche Geſtaltung hat ſich traditionsgemäß bis in unſere Tage erhalten und auch das Geiſtes⸗ leben hat ſich in bewußter Tradition ſtets lebendig erhalten. Karlsruhe beſaß ſchon 1717, alſo zwei Jahre nach ſeiner Gründung, ein Theater, das im Schloßflügel untergebracht war. Fürſtlichem Kunſtſinn verdankt auch die Staat⸗ liche Kunſthalle ihre Entſtehung, die heute eine eingehende Neugeſtaltung erfährt. Auch das Veranſtaltungsleben iſt von echter Lebendigkeit. Konzerte und Ausſtellungen wechſeln in ſteter Folge. Eine beſondere Beachtung erfährt die Pflege der volkskundlichen Schätze der badiſchen Heimat. Im Zuge der vom Reichsſtatthalter auf den 1. April d. J. feſtgeſetzten Zuſammenlegung der Städte Durlach und Karlsruhe ſſowie der Eingemeindung der Gemeinde Hagsfeld, wodͤurch unſere Gauhauptſtadt um 23 000 Einwohner größer wird, ſteht Karlsruhe vor neuen großen Zukunfts⸗ 8 f aufgaben, über diebuns Oberbürgermeiſter Fägerr kurz fttet⸗ richtete. Dieſe Aufgaben treten deutlich in Erſchei⸗ nung in den großen Bauvorhaben, die ſogar z. T. ſchon in Angriff genommen worden ſind. Zunächſt ſteht da im Vordergrund der großzügige Aus bau der Robert Wagner⸗ Allee, die Durlach und Karlsruhe miteinander verbindet und anderer⸗ ſeits zugleich von beiden Städten aus die große Zu⸗ fahrtsſtraße zur Reichsautobahn bildet. Im Oſten der Stadt ſoll in unmittelbarer Nähe des Straßen⸗ bahndepots ein neuer großer Sportplatz ent⸗ ſtehen. Die eigentliche Bautätigkeit wird am Fuße des Turmbergers im neuen Stadtteil Durlach durchgeführt. Hier werden das neue Kranken⸗ haus und die neue Villenkolonie erſtehen. Die Verbeſſerung der Verbindung mit dem bisher größten Stadtteil, Rüppurr, ſoll durch den Bau einer Schnellbahn Karlsruhe— Ettlingen ermöglicht werden. Das größte Bauvorhaben der nächſten Jahre wird der Bau der im Oſten zu er⸗ ſtellenden Adolf⸗Hitler⸗Siedlung ſein. 12 000 Siedler⸗ Stellen ſollen hier im Laufe der nächſten Jahre er⸗ ſtellt werden. Zwei Umgehungsſtraßen im Norden und Süden der Stadt ſollen den Fernverkehr der Stadt fernhalten. Am Ettlinger⸗Tor⸗Platz, wo der große Neubau der Reichspoſtoͤirektion ſeiner Vollendung entgegengeht, werden als nächſte Großbauten die Neubauten des Städtiſchen Finanzamtes und des Juſtizpalaſtes erſtehen. In unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofes wird die neue Groß⸗-Jugend⸗ herberge erſtehen, während das neue HJ⸗Heim auf dem für die Karlsruher NSDAP traditionellen „Engländer-Platz“ erſtellt wird Noroͤſchwarzwälder Granit wandert nach Nürnberg Guter Stein von guter Farbe aus dem Murgtal 10. Raumünzach Murgtal, 16. März. Hart an der badiſch⸗württembergiſchen„Grenze“ wachſen in den Felſenengen, die das romantiſche Murgtal zu bezwingen hat, rechts und links an ſchroffen Teilwänden der Granite beſte Sorten, wie ſie der Schwarzwald in ſchöner Färbung aufzu⸗ weiſen hat. Ein Stein von beſonderer Güte wird hier gebrochen und verarbeitet, wird zu großen Bau⸗ ſteinen von Gewichten bis zu 70 Zentner für die Einheit, wird zu ſonſtigen Baublöcken begehrteſter Art, wird zu ſimplen Pflaſterſteinen. Es hat Zeiten gegeben, da der heimiſche Werbſtoff wenig galt und man auf den Granit aus Schweden eingeſchworen war. Das iſt heute gottlob anders geworden. Oberhalb Raumünzach erklingen Ma⸗ ſchinen und Hämmer. Dort werden Steine über Steine gebrochen, beſter deutſcher Bauſtoff aufberei⸗ tet zu den verſchiedenſten Zwecken. Eine Schar tüch⸗ tiger Facharbeiter iſt hier tätig. Das Granitwerk Raumünzach iſt heute wieder ein gutgehender Be⸗ trieb, deſſen Erzeugniſſe für die Bauten in Nürnberg begehrt ſind. Kolbenblöcke und Boroͤſchwellen werden für die Führerſtraße geliefert, während für die Kon⸗ greßhalle in Nürnberg fertige Bauſteine in Frage kommen. Neben der Arbeit für Nürnberg kommen weitere Abſatzziele in Betracht. Die neue Rheinbrücke von Karlsruhe—Maxau erforderte auf der Oſtſeite Murgtäler Steine, die Holledauer Brücke in Bayern wurde beliefert mit Steinen, nach Maß gefertigt, die Erzeugung von Pflaſterſteinen wird auch nicht von der Hand gewieſen. Der ſo oft zu Unrecht für„un⸗ ſcheinbar“ gehaltene heimiſche Werkſtoff erfüllt hier beſte und wichtige Aufgaben für die deutſche Wirt⸗ ſchaft. Aus dem nordbadiſchen Schuldienſt Hauptlehrer Hermann Freudenberger aus For⸗ bach wurde zum Oberlehrer in Sulzbach, Amt Mos⸗ bach, ernannt. Lehrer Helmut Stetter aus Buchen und Lehrerin Elſe Harke aus Mannheim wurden Hauptlehrerſtellen in Mannheim übertragen. Verſetzt wurden in gleicher Eigenſchaft: Fortbil⸗ dungsſchulhauptlehrer Friedrich Flaig aus Baier⸗ tal, Amt Wiesloch, von Wilhelmsfeld, Amt Heidel⸗ berg, an die Nebenius⸗Gewerbeſchule in Mannheim, Fortbildungsſchulhauptlehrer Ludwig Wittmann aus Sandhauſen von Müllheim nach Hockenheim. Verſetzt wurden die Hauptlehrer Wilhelm Metz⸗ ger aus Mannheim von Mönchzell nach Plankſtadt, Emil Schilling aus Reichartshauſen von Kirchardt, Amt Sinsheim, nach Sulzfeld bei Eppingen, Fried⸗ rich Staub aus Eppingen von Mühlbach nach Sins⸗ heim und Ludwig Wander aus Grünsfeld von Oberndorf, Amt Buchen, nach Mörſch. Die Verſetzungen des Fortbildungsſchulhaupt⸗ lehrers Hugo Gauger von Krautheim nach Stein⸗ bach und des Hauptlehrers Friedrich Bechhold von Helmſtadt nach Lützelſachſen wurden zirückgenom⸗ men.— Zur Neubeſetzung wurden ausgeſchrieben eine Rektorſtelle in Doſſenheim und Hauptlehrer⸗ stellen in Mönchzell, Schönau, Oberndorf, Asbach, Bopberg, Eſchelbronn, Mückenloch und Mühlbach. * Säckingen, 16. März. In den frühen Morgen⸗ ſtunden brach im Wohngebäude des Hotels„Z um Bergſee“ Feuer aus. Der Brand entſtand ver⸗ mutlich durch den Badeofen. Der Sachſchaden iſt bedeutend. Die Reſtaurationsräume blieben un⸗ verſehrt. clwetz ingen Blick auf die Spargelſtadt * Schwetzingen, 17. März. Der. Reichs luft ſahutzbund hielt zum Ab⸗ ſchluß einiger Lehrgänge im„Bayeriſchen Hof“ einen großen Kameradſchaftsabend ab. Die Ka⸗ pelle des ReB unter Leitung von Muſikzugführer Ueltzhöfer leitete den Abend ein und nach der Eröffnungsanſprache von Schulungsleitr Prof. Rei⸗ ſer, hielt Ortsgruppenleiter Steil den welt⸗ anſchaulichen Vortrag. Neues aus Hockenheim * Hockenheim, 17. März. Der Männrgeſangverein „Eintracht“ hielt im Sängerheim ſeine ordent⸗ liche Generalverſammlung ab, die von Vereinsführer Auer eröffnet wurde. Der Geſchäftsbericht gab Zeugnis von reger Sängertätigkeit, auch die Kaſſe war in tadelloſer Ordnung. In dieſem Jahre fin⸗ det wieder ein Vereinsausflug ſtatt. * Plankſtadt, 17. März. Im Rahmen des Win⸗ terhilfswerkes hat die hieſige Ortsbauernſchaft eine Menge Stroh und Futtermittel zu verteilen, die an die durch die Maul⸗ und Klauenſeuche geſchä⸗ digten Landwirte zum verbilligten Preiſe abgegeben werden. Die Zuteilung an die einzelnen geſchädig⸗ ten Landwirte und Kleintierzüchter wurde bereits geregelt. * Oftersheim, 17. März. Hier verſchied Frau Klara Kehder, Friedrichſtraße 12. Sie war die zweitälteſte Einwohnerin der Gemeinde Oftersheim. Nich adi Rdicluigo hafen Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute 1 Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Nachmittags und abends Modenſchau. Großer Sgal des JG⸗Feierabendhauſes: 20 Uhr Filmabend des Bildungsaltsſchuſſes. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Leſeſaal des Geſellſchaftshanſes: Geöffnet 15 bis 20 Uhr. Lichtſpiele: Ufa⸗Rheingold:„Urlaub auf Ehrenwort“.— Union⸗Theater: „Der Präriereiter“.— Palaſt⸗Lichtſpiele:„Mit verſiegelter Order“.— Ufa⸗Palaſt im Pfalgban:„Gewitter im Mar“. — Atlantik:„Liebe im-Takt“.— Alhambra Munden⸗ heim:„Gewitterflug zu Claudio“. Das Kurpfälziſche Kammerorcheſter unter Lei⸗ tung von Konzertmeiſter Adolf Berg gibt am kom⸗ menden Montag ſein zweites Konzert. Es gelangen Werke von Geminiani, Vitali und Joh. Seb. Bach zur Wiedergabe. Als Soliſt wurde Prof. Günther Ramin(Cembalo) gewonnen. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Städtiſches Theater: Die Nibelungen 1 und 2—„Der ge⸗ hörnte Siegfried“ und„Siegfrieds Tod“(Stammplatz⸗ miete B 26, Preisgruppe), 20 bis 22.45 Uhr. Ans den Kinos: Capitol:„Gewitter im Mai“.— Odeon:„Maienzeit“.— Kammer:„Streit um den Knaben Jo“.— Gloria:„Die Auſternlilli“.— Schloß⸗Filmtheater:„Mädchen für alles“. worden, daß, die Vernichtung pon Ernfey Nachbargebiete Bierglasmalerei in Viernheim Ganz Deutſchland wird von dort beliefert * Viernheim, 17. März. Die Bierglas ⸗ malerei in Viernheim iſt die einzige ihrer Art im ganzen Gaugebiet. Je nach Form und Art, wie es der Trinker des Gerſtenſaftes liebt, werden Zeichnungen, Wappen oder Schriften, die die Gläſer zieren ſollen, durch ein Nahtdruckverfahren mit Hilfe von Papierpauſen auf das Glas aufgetragen und von geſchickten Handmalerinnen ausgemalt. Die Malerei wird in einem Ofen mit einer Hitze von 600 bis 700 Grad Celſius eingebrannt. Ein zweiter Brand im Oefen verleiht den Farben Kraft und Glanz. In großen Eiſenkäſten werden die Gläſer in den Ofen geſchoben und im Ofen auf Porzellankugeln langſam der Glut entgegengerollt. Bei den hohen Hitzegraden wird das Glas weich und mit den Farben verbunden. Die Oefen ſind ſo eingerichtet, daß Er⸗ hitzung und Abkühlung langſam vor ſich geht. Von Viernheim aus wandern die buntbemalten Biergläſer in die Brauereien ganz Deutſchlands und zeugen von Viernheimer handwerklicher und gewerblicher Tüchtigkeit. * In der im Saale des„Freiſchütz“ abgehaltenen Generalverſammlung oer Sänger⸗Einheit er⸗ ſtattete der Vorſitzende Michael Koob den Rechen⸗ ſchaftsbericht. Am Schluß gab der Vorſitzende be⸗ kannt, daß das im Frühjahr vorgeſehene Konzert mit dem 35 jährigen Dirigenten ⸗ Jubiläum des Chorleiters Hartmann verbunden iſt. Auch 1938 Fürther Johannismarkt * Fürth i.., 17. März. Seit der Machtergreifung durch den Nationalſozialismus hat auch die Pflege des bodenſtändigen Volkstums im Odenwald einen neuen Auftrieb erhalten. So hat auch der Fürther 8 Bei Schlaflosigkeit das wirkſame, unſchädliche und preiswerte Solarum. Schlechter Schlaf zermürbt. Quälen Sle ſich nicht länger 697 Keine Nachwirkungen. Packung 18 Tabl. M..26 i. d. Ayotheke Johannismarkt eine neue Belebung erfahren. In dieſem Jahr wird der Johannismarkt in den Tagen vom 25.—27. Juni ſtattfinden. Im Mittelpunkt die⸗ ſeg Odenwälder Feſtes ſoll ein Feſtſpiel mit einem Trachtenzug ſtehen. Volksſchädlinge! Schwurgericht ahndet Erntebrandſtiftung— Zucht⸗ haug für einen Racheakt In dem großen Aufklärungsfeldzug der Reichs⸗ arbeitsgemeinſchaft Schadenverhütung zum Schultz der deutſchen Ernte vor Brandgeſahren iſt bekanntlich immer wieder darauf hingewieſen n creed Sachwerten eine unverankſporbliche Stötitng ges Vierjahresplanes darſtellt. Dieſe Auffaſſung kommt mit erfreulicher Schärfe auch in der Rechtſprechung zum Ausdruck. Das Schwurgericht Hirſchberg ver⸗ urteilte kürzlich einen Brandſtifter, der auf ſeinem Heuboden ein Feuer angelegt hakte, wegen vorſätz⸗ licher Brandſtiftung und Verſicherungsbetrugs zu zwei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt. Der Angeklagte, der durch Zeugenausſagen über⸗ führt wurde, hatte aus Rache gehandelt, weil ſein Beſitz vorzeitig an einen Verwandten hätte über⸗ geben werden müſſen. Das Gericht ſolgte in ſeinem Urteil den Aus⸗ führungen des Staats anwaltes, der in ſei⸗ ner Anklagerede auf die ſchwere Schädigung des Volksvermögens hingewieſen und erklärt hatte, daß der Angeklagte durch ſeine Brandͤſtiftung ganz be⸗ ſonders gegen den Vierjahresplan ver⸗ ſtoßſen habe. Der Vierjahresplan fordere gebie⸗ teriſch, daß kein Teil des deutſchen Volksvermögens vergeudet oder vernichtet werde. Wenn man frſther den Standpunkt vertreten habe, ein Brand bedeute nichts weiter, da ja die Verſicherung den Schaden erſetze, ſo oͤͤenke der heutige Staat erfreulicherweiſe anders und betrachte Brandſtifter als Volksſchäd⸗ linge, die entſprechend zu beſtrafen ſeien. ee ee e — N — 8 (* eite“ Nummer 126 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 17. März 1933 Gegen Angarn und Luxemburg Jußball-Zweifrontenkampf— In Nürnberg und Wuppertal Deutſchlands Fußballer führen genau wie im März vergangenen Jahres auch diesmal im Frühjahr wieder einen Zweiſrontenkampf durch. Einer dieſer beiden Gegner iſt wieder Luxemburg, während der große Wider⸗ ſacher ſtatt Fronkreich diesmal Ungarn heißt. Immer mit dem Blick nach Frankreich kommt unſeren Länderkämpfen fetzt eine doppelt wichtige Bedeutung zu, und die neuen Aufgaben am Sonntag in Nürnberg und Wuppertal laſſen uns einen Einblick uend Ueberblick über die bisherigen Vorbereitungen gewinnen, die in den letzten Wochen und Monaten ſtatigeſunden haben. Wir ſind immer noch auf der Suche nach dem„zweiten Monn“, der uns jetzt um ſo wichtiger und wertvoller erſcheint, als mon bei den Kämpfen auf franzöſiſchem Boden ebenfalls mit unerwar⸗ teten Ausfällen und Abſagen von Stammſpielern rechnen muß, wie das nun wenige Tage vor dem Zweiſronten⸗ kampf der Fall geworden iſt. Erſt drei Siege gegen Ungarn Wir haben vor den Ungarn immer Reſpekt gehabt und wiſſen ihre Spielſtärke auch in der 13. Begegnung im Nürnberger Stadion zu ſchätzen. Gerade die letzte Nieder⸗ lage, am 15. März 1936,— die deutſche Nationglmamn⸗ ſchaft war ſoeben erſt von einer erfolgreichen Fahrt nach Barcelona und Liſſobon zurückgekehrt— kam ziemlich un⸗ erwartet. Wir ſpielten allerdings nicht in der ſtärkſten Beſetzung, aber unſere Elf wor im Kern doch die gleiche wie gegen Spanien und Portugal, ſo daß wir auf ein erfolgreiches Abſchneiden hoffen konnten. Nun, mit:3 blieb die deutſche Mannſchaft knapp geſchlagen, und ſchließ⸗ lich iſt es keine Schande, gegen eine Fußball⸗ Großmacht wie Ungarn, zu verlieren. Drei Siege unſerer Mann⸗ ſchaft haben die Ungarn in einem Dutzend Begegnungen nur zugelaſſen, ſechsmal blieb unſer Nürnberger Gegner erfolgreich, und in drei Kämpfen trennte man ſich un⸗ entſchieden. Der letzte Sieg über Ungarn gelang uns am 14. Januar 1934 in Frankfurt c. M. mit:1, als Conen ſein Länderſpieldebüt gab. In Nürnberg ſollte nun die„Breslauer“ Mannſchaft zeingeſetzt werden, was aber leider, wie ſchon in Köln gegen die Schweiz, nicht möglich iſt. Mußten wir in Köln nur auf den jetzt wieder geneſenen Kitzinger verzichten, ſo ſtehen uns in Nürnberg mit Szevan, Janes. Kupfer und Urban ſogar vier Spieler der Stammannſchaft nicht zur Verfügung, ſo daß»wangsläuſig eine ganz neue Löſung der Mannſchaftsſormieru a gefunden werden mußte, die ſich als ein geſchickter Schachzug, aber auch als ein Fehl⸗ ſchlaa erweiſen kann. Billmann und Berndt haben je ein⸗ mal dos Nationaltrikot getragen; der Nürnberger im vor⸗ jährigen Jubfläumsſpiel gegen die Schweiz in Zürich(:0 für Deutſchand), und der Berliner im:1 gewonnenen Spiel gegen Eſtland 1937 in Königsberg, wo Berndt ſich durch ſein äußerſt lebendiges Spiel auszeichnete. Ein Tor von ihm fand wegen voraufgegangenen Handſpiels feine Anerkennung. Seppl Foth, der 1935 acht von den 17 Spielen beſtritt, lieferte 1936 gegen Spanien, wo er gegen Zamora beide Tore erzielte, ſein elftes und letztes Länderſpiel. Am Sommntaa mocht der kleine Wormſer das Dutzend voll. Vielleicht iſt Fath, der urſprünglich für Wuppertal vorgeſehen war, in Nürnberg der Torfäger und die gegneriſche Hintermannſchaft ſtets beunruhigende Stürmer, den wir von ſeinen früheren Spfelen noch in Feſter Erinnerung haben. Ein im Reich bist auf. Jen Niederrhein unbelgunter Spieler it der Düſſeldorfer Außenläufer Memcgel von der Turu, der im Ditisburger Kurſus durch aroße Begabung auffiel und nun im ſchweren Nürnberger Kampf ſeine Feuertaufe beſtehen ſoll. Dem Kampf gegen Ungarn mißt man um ſo höhere Be⸗ deutung zu, als es durchaus möglich iſt, daß es in der Zwiſchenrunde zur Weltmeiſterſchaft zu einer deutſch⸗ ungariſchen Begegnung kommt. Ob die Ungarn in Nürn⸗ berg ihre Karten nicht aufdecken wollen? Man muß es ſchon annehmen; denn ſonſt weiß man bisher keine Er⸗ klärung, warum der Verbandskopitan Dr. Dietz auf eine Reihe von Spielern verzichtete, die zum Stamm der un⸗ gariſchen Nationalmannſchaft gehört. Mit dem verletzten Dr. Saroſi hatte man zwar don vornherein nicht ge⸗ rechnet, aber es fehlen doch auch noch die bekannten Spie⸗ ler wie Szabo, Kronenberger, Turay. Dudas, Lazar (einer der beſten Snieler bei Weſt Mitteleuropa in Am⸗ ſterdam), Szües, Sas, Kolmar und Titkos. Es tauchen ſogar einige für uns gänzliche unbekannte Spieler auf, und von der Mannſchaft, die im März 1936 mit:2 ſieg⸗ reich blieb, ſind nur noch der Verteidiger Biro und der Halblinko Toldi übriggeblieben. Die Aufſtellung der beiden Mannſchaften lautet: Dentſchland: Jakob (Jahn Regensburg) Billmann Münzenberg (1. FC Nürnberg)(Alemannia Aachen) Kitzinger Goldbrunner Mengel (Fc 05 Schweinfurt)(Bayern München)(Turu Düſſeldorf) Lehner Gelleſch Berndt Siffling Fath (Augsburg)(Schalke 04)(TB Berlin)(Waldhof)(Worms) Schiedsrichter: John Langen us(Belgien! Ungarn: Hada (Ferenevaros) Horai Biro (Ferenevaros)(Hungaria) Vasmandi Balogh 2 Balogh 1 (Elektromos)(Nemzeti)(Ujpeſt) Puſztai Zſengeller Kiſalagi Toldi Horvath (beide Mjpeſt)(Nemzeti)(Ferenevaros)(Nemz.) In unſerer Hintermannſchaft kann man nur bei Bill⸗ mann einige Bedenken haben, Mengel iſt vorläufig noch nicht zu beurteilen. Die beſte Wafſe ſcheint uns noch der Sturm zu ſein, der wahrſcheinlich in-Format ſpielen wird. Bei den Unearn iſt damit zu rechnen, daß ſie aus⸗ geſprochen mit fünf Stürmern angreifen und mit einem offenſinen Mittelläufer ſpielen werden. Die Deckung iſt ähnlich ſo wie bei der Schweiz,„altmodisch“ alſo, d. h. die Verteidiger blockieren innem. Mit raumgreiſendem Spiel ſollte den techniſch großortigen Ungarn am beſten beizukommen ſein. Was bringt Wuppertal? Das zweite Spiel am gleichen Tag führt uns im ſechſten offiziellen Kampf mit Luxemburg zuſammen. Man kann ſchlecht von einer deutſchen Nachwuchsmannſchaft ſprechen, wenn auch mit Klodt, Müller, Winkler und Seitz vier Spieler ihre Länderſpieldebüt geben. Die deutſche Elj ſcheint vor allem kämpferiſch ſehr ſtark zu ſein, und das iſt gegen Luxemburgs Aufgebot, das ſich mit einer Ausnahme in der gleichen Beſetzung gegen Belgien glänzend hielt und nur 213 verlor, auch unbedingt erforderlich. Die Mannſchaften: Deutſchland: Klodt(Schalke 04); Schulz(Arminia Han⸗ nover)— Dittgens(Boruſſia Gladbach); Müller(SpVg Sandhofen]— Sold(F Saarbrücken]— Schädler(Ulm 94); Winkler(Schw. ⸗W. Eſſenf— Geuchel(Neuendorf Lenz(Boruſſia Dortmund)— Heibach(Fortuna Düſſel⸗ dorf)— Holz(Duisburg 99).— Luxemburg: Hoſcheid; Mouſel— Majerus; Dumont— Roſa— Hemmen: Stam⸗ met— Liwar— Mart— Gales— Kemp. Die Spiele der Kreisklaſſe 2 Mannheim Niederlagen für die Platzvereine Es hat kaum einen Spieltag während der ganzen Runde gegeben, an dem die Platzvereine ſchlechter abſchnitten als an dieſem zweiten Märzſonntag. Mit den Treffen: Jahn Weinheim— Stadt Mannheim 974 TV Viernheim— Lützelſachſen 610 BS Lanz— Laudenbach:2 f SA⸗Stand. 171 Maunheim— Gartenſtadt 1˙2 konnte die Vorentſcheidung weiter vorwärts gebracht wer⸗ den, wenn es ſich auch beim größten Teil der Spiele noch um Vorrundengefechte handelte. In drei Gängen ver: blieben die Punkte bei den gaſtierenden Manuſchaften, und nur der Tabellenführer, TV Viernheim, behauptete ſozuſagen ſein Hausrecht. Dabei itberraſcht die Höhe des Sieges über Lützelſachſen ſehr, nachdem man ſich vor acht Tagen einen nicht geringen Schönheitsfehler geleiſtet hatte. Gewarnt durch dieſen Reinfall gegen den Sp Gaxtenſtadt, nahm man dieſe Partie gegen die Leute aus Lützelſachſen von Anfang an vecht ernſt, und damit war zugleich jedes Ueberraſchungs⸗ moment ausgeſchaltet. Ueberaus hart lief das Treffen in Weinheim, wo der Spo Mannheim⸗Stadt mit 470 die Oberhand behielt. Die Mannen des Spy Mann⸗ heim⸗Stadt, geſtützt auf ältere, bewährte Kräfte wie Pabſt Aulnd Hartung, ebenſo trefflich aber auch ausgeſtattet mit zuverläſſigem, jungem Nachwuchs materigl. erreichten rein ſpielerſſch geſehen ein klares Plus, welches von Weinheim trotz heftigſtem Widerſtand und eben ſo eiſernem Einſatz nicht ausgeglichen werden konnte.— Das dritte Treffen führte den Sp Gartenſtadt zur Sellweide, wo man der S A Stan d. 171 Mannheim ſeine Auſwartung machte. Auch dieſes Treffen entbehrte nicht mancher Härte, ſo daß ſogar ein Platzverweis fällig wurde, von dem Schweizer(Sol) betroſſen wurde. Der knappe Erfolg der Gartenſtädtler war keinesfalls etwa unverdient; es waren Wieder und Hch. Hofmann, die die Torerfolge für die Waldhöfer erzielten.— Ebenfalls mit 221 ſiegte Laudenbach bei der BSpch Lanz am Neckarauer Waldweg. Die„Lanzer“ waren— wie ſo oft ſchon— auch allein vor dem Tor ſchien oft alle Künſt vergebens. Reich⸗ liches Pech tit das übrige, um die Mannſchaft zur Erfolg⸗ loſigkeit zu führen, während das weit wirkungsvoller ſpielende Laudenbach freudig die beiden Punkte kaſſierte. 8 0. Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Viernſſemm 12 11 0 1 4311 222 BSc Lanz 14 10 0 4 36518 208 75 5 7 3 5 21:15 17715 13 6 2 5 38.81 14.12 5 3 5 25•17 19713 5 2 2 271 12¹6 5 2 6 1820 1214 5 1 7 30:87 11:15 14 1 9 7730 3510 1 9 1 1988 224 Der kommende Sonntag drei Spiele vor, das jedes in ſeiner Art ein beſon⸗ Intereſſe auslöſen dürfte. Die Paarungen lauten: Altenbach— T Viernheim(Vorrunde Laudenbach— Lützelſachſen(5˙1) Sp Mannheim⸗Stadt— Jahn Weinheim(420) in dieſem Treffen lange Zeit die feldüberlegene Partei, eine Reihe von Spielern werden hohe Ablöſeſummen gezahlt. Einen großen Tauſch hat der letzt⸗ jährige Meiſter Mancheſter City vorgenommen, der den durch ſeine glänzenden Spiele auch in Deutſchland bekannte Mittelſtürmer Tilſon, ferner der Linksaußen Rodger und den Außenläufer MeCullough, alſo drei Spieler, gegen den Rechtsaußen Dunkley von Northampton eingetauſcht hat. Einen ſchweren Verluſt hot Everton zu beklagen, das den berühmten Mittelſtürmer Dixie Dean an Notts County verlor.(Oder iſt Everton ſo in Geldſchwierigkeiten, daß es für eine hohe Ablöſeſumme ſeinen großartigen Augriffsführer, der allerdings in letzter Zeit viel verletzt wor, laufen ließ?) Der Mittelſtürmer von Luton Town, Payne, iſt von Chelſea angekauft worden, das auch den Unken Verteidiger Smith von Swindon erwarb. Arſenal kaufte für 6000 Pfund den 22jährigen Halblinken Drury von Shieffielb Wednesday, während Weſtbromwich Albion 6500 Pfund dem Pokalmeiſter Sunderland für Me Na b auf den Tiſch legte. Ein 10 000⸗Pfund⸗Angebot Sunderlands an Glasgow Celtie, Delangy zu bekommen, wurde von den Schotten abgewieſen. ſchäft blüht, für Neuerungen bei den Handballſpielern Aenderung des Spieljahres— Neue Spielordnung— Die Gruppeneinteilung für die deutſche Meiſterſchaft Gruppe 2: MDA Leipzig, MS Weißenfels, D Wetzlar, PS Berlin(). Die letzten Ausgaben des Handball, des Fachorg ans der Handballſpieler, bringen einige Ausführungen, die wir auch unſeren Leſern nicht vorenthalten wollen, um ſo mehr, als ſie zum Teil ſchon Geſetz wurden, zum andern beſtimmt in die Tat umgeſetz werden. Die weſentlichſte Aenderung betrifft das Spieljahr. Es wird zwar zunächſt nur darüber referiert; dies aber in einer Form, die nur zu klar ſchon feſte Faſſung angenom⸗ men hat. Das Fachamt beabſichtigt die bis jetzt vom September bis Juni gehende Spielzeit umzuſtoßen und dafür ein Spielfahr von Iinuar bis Dezember ein⸗ zuführen. Ausgegangen wird hierbei in erſter Linie von der Tatſache, daß die Spielſperre im Sommer oft günſtige Witterung bringt, aber viele Kreiſe gerade in den Winter⸗ monaten pauſieren müſſen, ſo daß dieſe Sperre oft illu⸗ ſoriſch iſt. Ein weiterer gleichfalls ſtark ins Gewicht fallender Umſtand iſt der, daß der Hallenhandball immer feſteren Fuß faßt. Die Zeit des Hallenhandballs fällt aber in den Winter, mitten in die Zeit der Verbandsſpiele, die unter der Umſtellung ſehr leiden. Es iſt nun vom Fachamtsleiter die Abſicht bekannt ge⸗ worden, die Spiele im Februar beginnen zu laſſen, und zwar ſo, daß die weniger wichtigen Spiele in die ſchlechtere Jahreszeit fallen. Bis zum Auguſt ſollten dann die Gau⸗ meiſter feſtſtehen, die anſchließend die deutſche Meiſter⸗ ſchaft her zusſpielen. Die Monate Januar und Dezember ſollen Spielverbot auf dem Febde bringen und damit ganz dem Hallenhandball vorbehalten bleiben. Mann kann die Richtigkeit dieſes Vorſchlages wirklich nicht von der Hand weiſen. Die beiden kalten Monate Januar und Dezember beeinfluſſen den Handballſpieler viel mehr als den Fuß⸗ ballſpieler. Wohl ſogar mehr als die heißen Monate die Leiſtungsfähigkeit der Spieler beeinträchtigen, auß fällt die ſtarke Gegnerſchaft der Fußballſpieler bei der gleich⸗ zeitigen Austragung der Endſpiebe in Wegfall. Zu be⸗ achten iſt aber, daß Juli Auguſt und September die Bade⸗ zeit bringen, wodurch der Publikumserfolg der Schluß⸗ ſpiele in Frage geſtellt wird, aber ein Uebel wird immer mit in Kauf genommen werden müſſen. Am wenigſten erfreut werden die Leichtathleten darüber ſein, da ja die Handballſpieler in vielen Klubs zu den eifrigſten Leicht⸗ athleten gehören. Der Handballſpieler allerdings wird dieſe vorgeſehene neue Regelung nur begrüßen, denn es bringt ihm das ganze Jahr Handball und dazu noch im Beſonderen eine Herausſtreichung des Hallenſpieles, das ſich ja ſchneller als das Feldſpiel das Publikum erobert hat. Vielleicht bringt ſchon 1989 die neue Spielzeft. Die neue Spielordnung bringt eigentlich keine beſon⸗ deren Neuerungen. Man hat lediglich einige Punkte klarer kriſtalliſtert, ſo wie ſie ein richtiger Sportsmann ſchon vorher ſah. So wird z. B. die Sperre für Schieds⸗ richterbeleidigung bzw. Tätlichkeit gegen denſelben ein⸗ heitlich zuf vier Wochen bzw. ſechs Monate feſtgelegt. Die automatiſche Sperre bei Hinausſtellung, die bisher zehn Tage betrug und mit Ablauf dieſer Friſt außer Kraft trat, wurde nun ſo geändert, daß der Spieler für das nächſte Pflichtſpiel geſperrt iſt, die Sperre gilt dabei auch für die dazwiſchen liegenden Freundſchaftsſpiele. Notwendig war auch die klare ebenfalls ſelbſtverſtänd⸗ liche Regelung des Grußes beim Spielbeginn. Sind keine Zuſchauer da, ſo grüßen ſich dle Mannſchafteſt genau wie beim Schluß gegeneinander mit dem deutſchen Gruß. Die Aufſtellung eines einzigen Spielers für eine Na⸗ tionalmannſchaft„ſoll“ nicht mehr die Berechtigung zur Abſetzung eines Pflichtſpieles nach ſich ziehen, anders iſt es natürlich, wenn zwei oder mehr Spieler des gleichen Vereins angefordert werden. Neu iſt ein Paſſus, der dem Spielführer einer Mann⸗ ſchaft, die durch Hinausſtellungen oder Verletzungen auf eine Störke unter acht Mann herabſinkt, das Recht gibt, beim Schiedsrichter um den Abbruch des Spieles— ſelbſt⸗ verſtändlich unter Verluſt der Punkte— nachzuſuchen. Dieſem Erſuchen muß der Unparteiiſche nachkommen, wenn der anderen Mannſchaft kein Schaden daraus erſteht. (Hier iſt wohl nur ein wirtſchaſtlicher gemeint!) Für die Meiſterſchaft wurden die Termine der Vor⸗ runde auf den 10. und 24. April ſowie 18. Mai feſt⸗ gelegt; die Rückrunde wird am 15. 22. und 26. Mai ge⸗ ſtartet. Die beiden Vorſchlußſpiele— die vier Gruppen⸗ ſieger ſpielen in zwei Runden— ſteigen zm 29. Mai und 12. Juni. Das Enoſpiel findet am 26. Juni ſtatt. Die erſten Spiele der Meiſterſchaft werden wieder in vier Gruppen ausgetragen, und zwar ſpielen folgende Gaue in einer Gruppe: Gaugruppe 1: Nordmark. Gaugruppe 2: Brandenburg, Sachſen, Mitte und Heſſen. Gaugruppe 3: Weſtfalen, Niederſachſen, Niederrhein und Mittelrhein. Gaugruppe 4: Baden. Vo rausſichtlich Gruppe bilden: Gruppe 1: Luftwaffenſportverein Stettin, Boruſſia Carlowitz, Oberalſter Hamburg, Vis Königsberg(2) Oſtpreußen, Schleſien, Pommern und Südweſt, Württemberg, Bayern und werden folgende Mannſchaften die Kleine Sport⸗Nachrichten Abermals geändert wurde die deutſche Fußball⸗Elf für den Länderkampf gegen Luxemburg am kommenden Sonn⸗ tag in Wuppertal. An Stelle von Simetsreiter(Bayern München) und Seitz(FV Kornweſtheim)] ſpielen die Weſt⸗ deutſchen Holz(Duisburg 99) und Heilboch(Fortuna Düf⸗ ſeldorf) am linken Flügel. In der Südweſt⸗Fußballgauliga finden am Sonntag, 20. März, folgende Spiele ſtott: Boruſſia Neunkirchen Eintracht Frankfurt, Opel Rüſſelsheim— FS Frank⸗ furt und F 03 Pirmaſens— Kickers Offenbach. Das Spiel Wormatia Worms— SV Wiesbaden fällt aus. Kurt Joſt, der Frankfurter Schwergewichtsboxer, wird auch diesmal wieder einer der Trainingspartner Max Schmelings ſein. a Der Gan Nordmark ermittelte in Hamburg folgende neue Amateurboxmeiſter(vom Fliegen bis Schwergewicht]: Haß, Bebert, Stephan, Kuklinſki, Mellin, Baumgarten, Schmidt(olle Hamburg) und Eggers(Roſtock). Im Gan Südweſt finden am Sonntag, 27. März, fol⸗ gende Meiſterſchaftsſpiele in der Handball⸗Gauliga ſtatt: Germania Pſungſtadt— Bf Schwanheim, Viktoria Gries⸗ heim— MS Dormſtadt, TSV Herrusheim— TS Ludwigshafen. 5 Trainer E. Grabſch, der Trainer des Hauptgeſtüts Gra⸗ ditz, hat für 1938 wieder eine unbeſchränkte Reitlizenz erhalten. 5 Nico Droog, der in Krefeld lebende holländiſche Schwer⸗ gewichtsmeiſter, unterlag in Amſterdam dem holländiſchen Schwergewichtsmeiſter Harry Staal nach Punkten. 1860 München weilt am Karfreitag im Weſten und trägt gegen den Vſe Köln 99 ein Fußball⸗Freundſchaftsſpiel aus. Niederrheins Handball⸗Elf zum Kampf gegen den Mit⸗ telrhein am Sonntag in Aachen iſt mit einer Ausnahme die gleiche, die in der Vorrunde über Württemberg ſieg⸗ reich blieb. „Rund um die Germania“ heißt ein reichsoffener Wald⸗ ſtaffellouf, der am 3. April in Neuſtadt a. d. W. durch die dortige S 1846 abgewickelt wird. 5 Amateur⸗Weltmeiſter v. d. Vijver(Hollaud), der von 15 guch in Rom von dem ſchnellen Italiener E e 5 e wurde AN rm weit entfernt iſt, wurde noch ſeiner Turi⸗ Frankreich ſiegt im Stafetten⸗ ſpringen Auch am Mittwoch waren die deutſchen Reiter heim Internationalen Reitturnier in Genf weniger vom Glück begünſtigt. Bei der Ausgeglichenheit des Könnens der einzelnen Reiter und Pferde gab es immer knappe Ergeb⸗ niſſe und nur geringe Unterſchiede entſchieden über Sieg und Platz. So mußten unſere Reiter ſich im Staffeten⸗ Springen hinter Frankreich und Belgien mit dem dritten Platz zufrieden geben. Jeweils drei Reiter für eine Mannſchaft gingen über den Kurs. Die Franzoſen Hpt. Chevalier auf'huis, tn. de Bartill it auf Gobe Mouche und Stn. des Roches auf Clair de Lune legten mit 303,2 — Fehler wurden in Zeit umgerechnet— als erſte Mann⸗ ſchaft eine Zeit vor, die ſpäter nicht wieder erreicht wurde. mit:05, Zweiter vor Deutſchlands kannſchaft mit Rittm. Mom m auf Bace rat, Rittm. K. Haſſe auf Tora und Hblt. Huck auf Olaf in:09, und vor Deutſchlands B⸗Mannſchaft mit SsS⸗Hptſtuf. Temme auf Bi inca, Oblt. Brinckmann auf Oberſt und Rittm. Mom em auf Alchimiſt in:10,6. Baccarat und Tora hatten zwei Flüchtigkeitsfehler gemacht. Auf Degen und Florett(Frauen) Badens Fechtmeiſterſchaften in Freiburg Am kommenden Wochenende, 19/90. März, iſt Freiburg i. Br. der Austragungsort der Badiſchen Fechtmeiſterſchaf⸗ ten im Frauenflorett⸗ und im Degenſechten. In beiden Waffenarten iſt die Beteiligung recht gut, ſo daß ſpannende Kämpfe zu erwarten ſind. Titelverteidiger im Degenfechten iſt der Pforzheimer Stahl, der in der letzten Zeit allerdings nicht ſonderlich hervorgetreten iſt. Dr. Knieß(Freiburg) ließ ebenſolls die frühere Stärke vermiſſen, ſo daß man über die Kampf⸗ kraft der einzelnen nicht genau im Bilde iſt. Vor allem bein- Pegel 13. 14 15. 16. Mheinfelden.10.03 reiſg.05 Gruppe 3: Hindenburg Minden oder Eintracht Dort⸗ mund, MSV⸗IR 73(Hainnover(), Spielverein Lintfort, Bf Aachen. Gruppe 4: Ries Haßloch, TV Urach, Poſt⸗SpV München, Spy Waldhof. 12. Olympiade in Tokio geſichert Die mit einiger Spannung erwartete zweite Arbeits tagung des Olympiſchen Kongreſſes nahm einen überaus friedlichen Verlauf. Hatte man angenommen, daß die durch gewiſſe Zeitungs meldungen vielleicht antiolympiſch beeinflußten Delegierten dieſes oder jenes Landes mit ihren Meinungen heftig gegen die ſich an die Beſtimmun⸗ gen haltenden Mitglieder des Kongreſſes vom Leder ziehen würden, ſo ſah man ſich enttöuſcht. In echt olympiſcher Friedfertigkeit wurden die Probleme— ſoweit man ſie als überhaupt anſprechen kann— behandelt, und allein ein Vorſtoß des chineſiſchen Vertreters Wang brachte einige Aufgeregtheit. Wang verlangte nicht weniger als die Ver⸗ anſtaltung der Olympiſchen Spiele 1940 in einem anderen Land als in Japan, ein Erſuchen, dem ſchon aus rein formalen Gründen nicht ſtattgegeben werden konnte. Die Olympiſchen Beſtimmungen beſagen, daß zwar die Spiele ausfallen, nicht aber verlegt werden können. Hinzu kam, daß Senator Kanon, einer der ſapaniſchen Delegierten, erklärte, Tokio tue alles, um die Spiele 1940 zu einem wirklich großen ſportlichen Erlebnis zu geſtal⸗ ten. Exz. Nang ri, der Generalſekretär des Japaniſchen Komitees, legte dann zuſammen mit dem deutſchen Be⸗ rater des IO, Werner Klingeberg, die Pläne für die Organiſation der Spiele 1940 vor. Einige vom Kon⸗ greß vorgeſchlagenen Abänderungen dieſer Pläue wurden von Jen Japanern gutgeheißen, um den erſtmals in Aſien ſtattſindenden Olympiſchen Spielen auch eine würdige Durchführung zu ſichern. Nach Abſtimmung beſchloß der Kongreß denn, als endgültigen Termin die Zeit vom 21. September bis 6. Oktober 1940 feſtzuſetzen. Dieſe kurze Terminverſchiebung war bedingt durch die beſonderen klimatiſchen Verhältniſſe Japans. Entſprechend den olym⸗ piſchen Regeln forderte das IOck dann noch die Beendi⸗ gung der für 1940 vorgeſehenen Weltausſtellung in Tokio vier Wochen vor Beginn der Olympiſchen Spiele. Hierzu iſt zu bemerken, daß Japan 1936 in Berlin die Spiele nur unter dieſer Bedingung zugeſprochen erhielt. Am Schluß dieſer Tagung befaßte ſich das IOcgk dann noch mit den Regeln des Kunſtwettbewerbs und beſchloß, dieſe Kon⸗ kurrenz auf Grund der in Berlin gewonnenen Erfahrun⸗ gen ſowie der beſtehenden Vereinbarungen ausſchreiben zu laſſen. Olympiſche Winterſpiele in Japan Auch ohne Schi Der Nachmittag der zweiten JO ⸗Arbeitstagung des Olympiſchen Kongreſſes brachte einen zweiten wichtigen Beſchluß. Die Olympiſchen Winterſpiele 1940 werden, wie urſprünglich vorgefehen, in Japan, und zwar in Sapporp durchgeführt. Da mit dem Internationalen Schi⸗Verband (FS) keine Einigung erzielt werden konnte, finden die 5. Olympiſchen Winterſpiele ohne Schiwettbewerbe Das IOß bedauert die Haltung der JS beim Schi⸗Kon⸗ greß von Helſinſki. Der Beſchluß, die Winterſpiele auf alle Fälle in Sap⸗ poro durchzuführen, bedeutet einen weiteren großen Er⸗ folg Japans gegen die zahlreichen Angriffe. Gewiß, es iſt ſchade, daß im offiziellen Programm die Schiwettbewerbe fehlen, doch iſt es bei den guten ſportlichen Beziehungen Japans durchaus möglich, daß für Schikämpfe auch ohne olympiſche Ehren ein ſtattliches Feld von Teilnehmern aufgebracht wird. Die von dere is durch ihre neuer⸗ liche Forderung von Helſinki, auch die Schilehrer für olympiſche Wettbewerbe als ſtartberechtigt anzuſehen, her⸗ aufheſchworene Machtprobe mit dem IOcſ hat zat einer Kriſis geführt. Eindeutig und klar hat das IO beſtimmt, daß der Schiſport eben aus dem blympiſchen Programm geſtrichen wird, wenn die FS ihre Zuſicherung von einer Aenderung der vlympiſchen Regeln abhängig machen will. Die FS wird es ihrem Mitglied Japan nicht verwehren können, internationale Schirennen auszuſchreiben und ab⸗ 8 zuhalten, die dann eben terminlich mit den Winterſpielen zuſammenfallen würden. NSKK-Motor-Gruppe Oeſterreich Eine Anordnung des Korpsführers Hühnlein München, 16. März(Funkmeldung der NM) Korpsführer Hühnlein hat, wie die NS meldet, einen Aufruf an die deutſchen Kraftfahrer des Landes Oeſterreich erlaſſen, in dem er ſie als eine neue Einheit der deutſchen Kraftfahrt begrüßt und Richtlinien für die Neuordnung gibt. Mit Stolz blickt, ſo heißt es in dem Aufruf, das Nationalſozialiſtiſche Kroftfahrkorps auf die in langen ſchweren Kampfjahren in Not und Tod bewährte öſter⸗ reichiſche Motor⸗Sa und nimmt ſie als NS ⸗Motor⸗ Gruppe Oeſterreich freudig in ſich auf. Mit der ſoſortigen Durchführung dieſer Eingliederung und der im Zuſammenhang damit notwendig werdenden Reorganiſation hat der Korpsführer den Führer der NSͤK⸗ Motor⸗Obergruppe Süd, NSKK⸗ Gruppenführer Ritter von Staedler(München) und mit der Führung der NSͤ⸗ Motor⸗Gruppe Oeſterreich RSKͤK⸗Brigodeführer von Bari⸗ ſani beauftragt. ort Frankfurt a. M. vom 17. März: Die vom Atlan⸗ til ausgehende lebhafte Wirbeltätigkeit ſetzt ſich fort. Sie macht ihren Einfluß auch bis zu uns hin bemerk⸗ bar und bringt zeitweiſe ſtärkeve Bewölkung, doch iſt eine durchgreifende Umgeſtaltung der Hoch⸗ druckwetterlage gerade nicht zu erwarten. Vorausſage für Freitag, 18. März Morgens vielfach dunſtig, ſonſt wolkig bis heiter und im allgemeinen trocken, tagsüber recht mild, Winde um Süd. Höchſttemperatur in Mannheim am 16. März + 20, Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zun 97 1 + 7, Grad; heute früh halb 8 Uhr. 82 rad. a Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März für Süddeutſchland noch NbeineVegel 14. ö 15. 16. .05 b — Breiſa geh ſtatt. 77 „11* R Donners tag, 17. März 1938 Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 9. Seite(Nummer 126 e Partelamtlichen Behanntmachungen entnommen Or 1 kia keern der 1 findet im„Rhein⸗ zu der alle Par⸗ t Leiter, DAſßy⸗ und 5 25 jährigen Angehörigen erſcheinen haben. 1 NS⸗cyr aner 10 1 park j 1 e rteianwörter, P SV. Walter ſowie alle 2 einer Gliederung Waldhof. Frauenwerk Hn mbold dt. tunabend bei Brückl. 8 eingeladen. Fiſchkochkurſus in L 12. 6 tener Stab⸗, Zellen⸗ und Achtung! Wir machen auf 20 Uhr, im kle bitten um z 0 Achtung! Ab 0 19 für K 20 Uhr, Beſprechung in L 9, 7. Erſcheinen iſt Pf Erlenhof. 17. 3 Uhr, Hei d bei Krämer,'ild⸗ hofſtraße. Letzter Termin zur Abl ieferung der Hand arbeiten und Perſonalbogen mit Bildern Deutſche Arbeits front Kreiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 Ihr, Beſprechung ſämtlicher eiterinnen in B 4. „ Fratteuwerksmitglie eder. ſtaltung der Geoͤsk am 17.., 185 R I. 1, aufmerkſam und c die Organiſation Achtung! Der Gautag der NSDAP findet nicht ſtatt. 8585 Ortswaltungen 5 Edingen. Am Freitag, 18. März, 19.30 Uhr, Antreten ſümtlicher Walter, Warte und Betriebsobmänner der Ortswaltung Edingen an der Geſchäftsſtelle, Hauptſtraße Nr. 40, zur Teilnahme am Schulungsvortrag in Neckar hauſen. Erſcheinen iſt Pflicht. NSc„Kraft durch Freude“ Abteilung Reiſen, Wandern, Urlaub Achtung, Fahrzeiten! Die Teilnehmer on der Oß 1045/38 vom 20. März bis 4. April nach Hallthurm fahren am Samstag, 19. März, mit Zug ab Mannheim(Hauptbehn hof) ſpäteſtens 18.53 Uhr bis Karlsruhe. In Karlsruhe wer⸗ den die Omnibuſſe beſtiegen, die vor dem Hauptbahnhof purken. Die Karten bitten wir am Freitag bei den bekonn⸗ ten Geſchäftsſtellen abzuholen. Die Teilnehmer an der U 7/38 vom 20. bis 27. März nach Oberbayern(Reit im Winkel und Umgebung) fahren am Sonntag, 20. März,.20 Uhr, mit dem beſchleunigten Perſonenzug bis Karlsruhe. In Karlsruhe umſteigen in den KöF⸗Sonderzug, der in Korlsruhe 10.29 Uhr abgeht. Die Karten bitten wir am Freitag bei den bekannten Geſchäftsſtellen abzuholen. Urlauber treffen ſich. Die Teilnehmer der Oß 1026/38 vom 20. bis 27. Februar 1988(Kanzelwondhütte) om Sams⸗ tag, 19. März, um 20.30 Uhr, im„Wittelsbacher Hof“, 1 4. 1— Die Teilnehmer der Oc 1017/38 vom 6. bis 0. Fe bruar 1938(Waldesruhhütte) am Samstag, 10. März, um 20.30 Uhr, im„Pfälzer Hof“, S 2.— Fotos mit töring gen. Abteilung Feierabend Am Samstag, 26. März, 20.15 Uhr, im Nibelungenſoal: Großer bunter Abend. Es wirken mit: Louis Graveure, Camillo Horn, Jupp Huſſels, Maria Ney, Marja Tamara, 20 Alberti⸗Mädels uff. Eintrittspreiſe: Im Vor verkouf.50,.20 und 90.80%. An der Abendkaſſe.80,.50 und.— /, Vorverkauf bei ſämtlichen Kößß⸗Orts⸗ und Betriebswarten ſowie allen Koͤßß⸗Geſchäftsſtellen. Abteilung: Volksbildungswerk Lehrwanderung durch den Luiſenpark. Am Sonntog, 20. März, findet eine Lehrwanderung durch den Luiſen park ſtatt. Die Teilnehmer treffen ſich um 9 Uhr am Baſfermann⸗Denkmol. Teilnehmerkarten 10 Pfennig bei der Geſchäftsſtelle Plankenhof und zu Beginn der Wande⸗ rung. Sportamt Kdcß⸗ Wellenbad. Am kommenden Sountag, 20. März, iſt wieder Koͤch⸗Wellenbad im Städtiſchen Hallenbad von 12 bis 13 Uhr. Die Gebühren von 40 Pfennig für einen Schrank und 50 Pfennig für eine Zelle ermöglichen auch dem minderbemittelten Volksgenoſſen die Freude eines Wellenbades. Vormerkkarten können heute ſchon von den Lehrkräften in den Kößß⸗Schwimmkurſen im Städtiſchen Hallenbad und auf dem Sportamt, Rheinſtraße 3, abgeholt werden. Fageohaleucles Donnerstag, 17. März Nationaltheater:„Aida“, Oper von Verdi, 19.30 Uhr Libelle: 16 und 20.30 Uhr Wiener Revue„Lachendes Wien“. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprofektors. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Kaffee Belbe. Lichtſpiele: „Meine Freundin Barbara“.— Alhambra: „Kameraden auf See“.— Schauburg:„Maunel“— Palaſt und Gloria;„Dos indiſche Grabmal“.— Capitol:„Dos Groß⸗Eis“.— Scala:„Mutterlied“. Univerſum: Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 13 un von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchou: Mannheim als Feſtung und Garntſonſtadt, 20: Gebifnet von 10 bis 13 und von 8 Theatermuſeum E 7. 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schwetzingen und ſein Theater. Sternwarte: Geöffnet von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr Leieſäle geöffnet 9 bis 13 und 15 bis 19 Uhr., Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Gemälde und Zeichnungen von Toni Stadler. Leſeſool geöffnet von 10 bis 18, 15 bis 17 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, UD 1. 1: Geöffnet von 10 bis 18 und von 14 bis 16 Uhr. Ausſtellung: Schinnerer, Gött, von Houwald. Städtiſche Volksbücherei: Buch von 10.30 bis 12 Uhr und von 16 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet von 10.30 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Leſehalle Neckarſtadt: Buchousgabe von 15 bis 19 Uhr. Leſehalle geöffnet von 11 bis 19 Uhr Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 943 21. Notörlich, Lof, Licht, Wosser, Sonne brauchen lhre fopf. und Garten oa Vergessen Sie aber couch nicht, die ung mit Om Slomenktoff, dem 1 0 igen und billigen slomendünger, Mit Omote Wachsen alle pſſonzen gesünder, kröffiger, harmonischer. 38 O mat o 8 50. ee Vlumenpflege im März 2 Zimmerpflanzen und S Jetzt im März, wenn alles draußen in der Natur den Hauch des weckenden Frühlings fühlt, bekommen auch alle unſere grünen Hausgenoſſen wieder Luſt zum neuen Wachſen. Darum iſt es jetzt Zeit, au das Umpflanzen unſerer Zimmerge⸗ wächſe zu gehen. Den ſchnell wachſenden unter ihnen, Fuchſten, Pelargonien, Zimmerlinden, Gummi⸗ baum u.., ſind ihre Blumentöpfe ſchon zu klein geworden. Und da ſie ſo ſchnell wachſen, brauchen ſie auch ſtets viel Nahrung. Darum müſſen wir ſie alle Jahre mit neuer Erde, die wir uns vam Gärtner holen, in etwas größere Blumentöpfe um⸗ pflanzen. Umpflanzen muß ſo vorſichtig geſchehen, daß wir ihre „Wurzelballen“ möglichſt ganz laſſen. Bei den lang⸗ ſamer Wach ende wie Azaleen, Kamelien, Farn⸗ kräutern, Palmen, Baumfreund, Anangsgewächſen u. a, genügt es, wenn wir ſie in jedem zweiten oder dritten Jahre umpflanzen. Aber etwas neue Nah⸗ rung müſſen wir ihnen trotzdem mit auf den neuen Lebensweg geben. Vorſichtig nehmen wir ihre oberſte Erdſchicht, wenn in ihr kleine Wurzeln ſind, heraus und erſetzen ſie durch neue nahrhafte Erde. Oder wir ſtreuen einen der guten Blumendünger, die wir in den Samenhandlungen kaufen können, auf ihre oberſte Eroͤſchicht und vermiſchen beide gut mit⸗ einander. Aber wenn jetzt alles zu neuem Leben erwacht, dann wollen auch die böſen Geiſter, in dieſem Falle die Schädlinge unſerer Zimmerpflanzen, nicht zurückbleiben. Läuschen aller Art, Spinnmil⸗ ben und ähnliche Viecher vermehren ſich im Nu und denken, unſere grünen Hausgenoſſen ſind nur für ſie da. Beſonders in der jetzt ſo oft trockenen Zimmer⸗ luft fühlen ſte ſich wohl. Darum ſei auf der Hut, liebe Gartenfreundin! Betrachte gerade jetzt alle deine Pflanzen im Hauſe ſo oft wie möglich recht ge⸗ nau, beſonders auf den Unterſeiten ihrer Blätter. Sobald du den erſten Schädling an ihnen bemerkſt, holſt du dir ſofort aus der nächſten Samenhandlung Sind's neue Blumentöpfe, dann legen wir dieſe erſt eine Viertelſtunde lang ins Wäſſer! Dus ämlinge wollen richtig verſorgt ſein Kampf den Schädlingen! oder Gärtnerei eins der guten Schädlings⸗ bekämpfungs mittel. Wie man ſie amvendet, ſteht auf ihren Verpackungen. Beſonders bei deinen Kakteen mußt du jetzt mit der Lupe auf die Jagd nach Wolläuſen gehen. Da ſitzt vielleicht in einer Ecke der Pflanze wohl verſteckt ſolche dicke, weiße Laus, und wenn du ſie nicht gleich mit einem Pinſel und etwas mit Waſſer verdünntem Brenn⸗ ſpiritus in das beſſere Jenſeits beförderſt, dann wird ſie in kurzer Zeit e ſein und mit ihrer ganzen Sippe den armen Kaktus beſetzt haben. Wer die Freude hat, daß die Samen, die er in Gefäße ausgeſät und im Zimmer ans Fenſter geſtellt hatte, unterdeſſen kleine Pflänzchen zur Welt brach⸗ ten, der muß auch weiter für ſie gut ſorgen. So⸗ bald dieſe außer ihren Samenblättern zwei oder drei Blättchen getrieben haben, müſſen ſie, wie der Gärt⸗ ner ſagt,„pikiert“ werden. Du legſt in ein an⸗ deves Gefäß auf deſſen Boden einige Scherben oder groben Sand und füllſt davauf bis einige Zenti⸗ meter unter den Rand des Gefäßes gute, lockere Blumenerde. Dann nimmſt du jedes dieſer kleinen Pflanzenkinder aus ihrem Saatgefäß ſo vorſichtig heraus, daß an ihren feinen Wurzelfüßchen nichts paſſiert. Nun werden ſie in dieſes neue Gefäß ſchön „in Reihe und Glied“ vorſichtig eingepflanzt. Der Abſtand von einer zur anderen muß ſo groß ſein, daß wenigſtens einige Wochen laug jedes dieſer Pflänzchen ſich nach Belieben gut entwickeln kann. Nach ihrem Pikieren werden ſie vorſichtig mit zim⸗ merwarmem Waſſer gut überbrauſt und zum fröh⸗ lichen Weiterwachſen im Zimmer ans Fenſter geſtellt, Ein praktiſches Bohnengerüſt zeigt die Abbildung. Wir fertigen zwei bis oͤrei U⸗ förmige Bügel aus ſtarkem Draht, von denen je einer an die Enden der Beete und bei langen Bee⸗ ten auch einer in die Mitte kommt. Dieſe Haupt⸗ träger ſind oben durch ſtarke Drähte verbunden. Die Bohnen ranken ſich an dünneren Drähten empor, die von Pflöcken am Boden nach den oberen Querdrähten geſpannt ſind. Solche Drahtgerüſte haben den Vorteil, daß die Bohnen ſich weit beſſer als bei den üblichen Stangen entwickeln, da die Be⸗ lichtung und Sonnenbeſtrahlung beſſer iſt. Die U⸗ Gerüſte laſſen ſich leicht zuſammenlegbar machen, um ſie beſſer transportieren und im Winter auſhewah⸗ ren zu können. Gleichmäßiger Wuchs bei Blattpflauzen Die Blumentöpfe von Blattgewächſen am Fenſter drehen wir täglich etwas, damit ſich oͤie Pflanzen gleichmäßig entwickeln. Um eine Kontrolle zu haben, bringen wir an den Topfrändern Kerben an, oder verſehen die Töpfe mit einem Zeichen. Fuhrleute, meidet den Futterſack! Eine praktiſche Deichſelkrippe für Geſpanne. Vielfach beſteht noch die Unſitte, den Zugtieren einfach den Futterſackum den Kopf zu hängen, wenn man ſie unterwegs füttern will. Dabei werfen die Tiere oft den Sack hoch, um an das Futter gelangen zu können, Sie bringen ſich ſo Staub und feine Futlerteilchen in die Atmungsgänge, beſonders wenn es ſich um Häckſel oder damit vermiſchten Hafer han⸗ delt. Der Gebrauch des Futterſackes muß daher als Tier⸗ quälerei angeſehen werden. Zweckmäßig iſt eine Krippe(J. Abb.), die zum Ge⸗ brauch an die Deichſel gehängt wird. Die Pferde kön⸗ nen dann ohne Anſtrengung und ohne geſundheitliche Schädigungen an das Futter gelangen. Damit dieſes nicht nach den Seiten herausgewühlt wird, hat die Krippe oben an den beiden Schmalſeiten je ein klei⸗ nes Brett, das nach innen übergreift(J. Abb.). Schwanke Deichſeln erhalten am beſten noch eine Stütze durch einen entſprechenden Eiſenſtab, damit die Krippe ruhig und ſicher hängt. Beſonders Ge⸗ ſpanne, die öfters längere Zeit unterwegs ſind, ſoll⸗ ten dieſe Krippe immer mitführen. Sie hat als wei⸗ teren Vorteil ein geringes Gewicht und nimmt wenig Raum in Anſpruch. Wolf„ ae aste Gärtengeräte CGiegkannen Baumspritzen Gartenpumpen Drahtgeflechte Rebscheren, Leiter- u. Kastenwagen Beermann 3118 Liegestühle Liegebetten F 2, N i I dt bartenschirme Gartenmöbel Unsere oruluu- Vn iloruyn 82231 erscheint jetzt wieder 5 St Wichtig Lies deshelb die über alles untertfichtet zu sein. „Neue Mannheimer Zeitung“ 5 regelmäßig und gibt Ihnen wertvolle Ratschläge. Harten fies E ANN HE IH— Luisenring 35— Fernsprecher 201 80 und 231 60 lHefert Weber& Co. Sand- und Kiesvertrieb G m. b. H. constantin 4 1 5ffler's seit 30 Jahren bestens beudhet Gemüse- u. W 10 2¹¹ Faumen viele Pof tionen zementeus COnstamtin& Löffler Nennheim F J, 3, Sreſte sttabe(neben Deut) ausgewählte Sorten Ssstkertoffeln, anerkannte Saat Buschrosen, II. Wan! 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Die allgemein⸗wirtſchaftlichen Betrachtungen, die, wie üblich, einleitend angeſtellt werden, decken ſich naturgemäß im weſentlichen mit den Feſtſtellungen der anderen Groß banken mit gleichem Aufgabengebiet. Seit 1936 ift der An⸗ teil an der Unterbringung der großen Konſolidierungs⸗ anleihen des Reiches über die Banken ſtändig geſtiegen und hat jetzt mehr als die Hälfte des geſamten Betrages erreicht. Immer wieder erweiſt ſich die aufende und enge Geſchäftsverbindung der Deutſchen Bank mit ihrer großen Zahl von Kunden aus allen Berufs⸗ und Wirtſchaftszwei⸗ gen in ihrer Geſamtheit als ein Apparat, der für die not⸗ wendige langfriſtige Anleihefinanzierung der Reichsaus⸗ gaben unentbehrlich iſt. Das gleiche gilt für die Beſchaf⸗ fung von Fremökapital der Unternehmungen, denen aller dings der Zugang zum offenen Kapitalmarkt bekanntlich nach wie vor ausnahmsweiſe geöffnet wird. Die Fähigkeit der Unternehmungen, den großen Kapitalaufwand für Erſatz und Erweiterung ihrer Anlagen und für den Auf⸗ bau neuer Erzeugungsſtätten durch Eigenfinanzierung zu beſtreiten, hat ſich auch 1937 noch in dem Maße geſteigert, wie die Beſchäftigungszunahme eine Gewinnverbeſſerung mit ſich brachte. Häufig überſtieg aber namentlich der Finan⸗ zierungsbedarf der Vierjahresplanvorhaben und der damit verbundenen Betriebserweiterungen die verfügbaren Mittel und machte die Heranziehung von Bankkrediten erſorder lich. Dadurch ſteigerte ſich die Kreditgewährung erheblich gegen das Vorjahr. Neben der Finanzierung der neuen Rohſtoffinduſtrien ſtellte die Deutſche Bank aber auch er⸗ höhte Betriebskredite zur Bewältigung vergrößerter Um⸗ ſätze zur Verfügung. Zwar ließen die Rückflüſſe im Kredit⸗ geſchäft die Summe der am Jahresende ausſtehenden Kre⸗ dite noch etwas kleiner werden als ein Jahr zuvor; gleich⸗ zeitig waren aber die Neuausleihungen im Verlaufe des Geſchäftsjahres um 18 v. H. größer als im Jahre 1936, und ihre Zunahme entſprach damit voll derjenigen der ge⸗ ſamten Umſätze in der Volkswirtſchaft. Im Zuge der allgemeinen Wirtſchaftsentwicklung er⸗ höhten ſich die Umſätze auf insgeſamt 123 689(112 081) Mill. /. Davon entfielen auf Nichtbankiers 93 616(83 880) Mill. /, der Reſt auf Banken und Bankiers. In den Um⸗ ſatzziffern ſind die Verrechnungen der Niederlaſſungen un⸗ tereinander und die Umſätze mit den in⸗ und ausländiſchen Noſtroverbindungen nicht enthalten, es handelt ſich alſo bei den ausgewieſenen Ziffern um reine Kundenumſätze. Während die Zahl der von der Kundſchaft in fremden Wäh⸗ rungen unterhaltenen Konten ſaſt unverändert geblieben iſt, ſtiegen die Reichsmarkkonten um rund 28 000. Die Geſamtzahl der in Reichsmark und Währungen unterhal⸗ tenen Konten beläuft ſich auf 839 000(811 000). In der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung ſind im Zuſam⸗ menhang mit der Anwendung der neuen aktienrechtlichen Beſtimmungen einige Verlagerungen zu berückſichtigen; vor allem ſind die bisher unter den ſonſtigen Handlungs⸗ unkoſten verbuchten Bezüge der gewerblichen Geſolgſchafts⸗ mitglieder in den Perſonalaufwendungen mit enthalten. Durch dieſe Aenderung, aber auch durch Neueinſtellungen und Erhöhung der feſten Bezüge erfuhren die Perſonal⸗ guſwendungen eine Steigerung auf 76,15(72,66) Mill. J, pährend ſich die 2 N 19,56) Mill./ ſenkten. Die Ausgaben für ſoziale Zwecke, Wohlfahrtseinrichtungen und Penſionen, in denen ſowohl ten ſind, erforderten höhere Aufwendungen und wuchſen ferner durch in Anpaſſung an das Aktiengeſetz vorgenom⸗ mene Umbuchungen auf 17,58(15,86) Mill.„/ an. Steuern und ähnliche Abgaben erhöhten ſich auf 18,49(11,99) Mill., Körperſchaftsſteuernachzahlungen ſind in dieſem Betrage nicht enthalten. Entſprechend dem geſtiegenen Geſchäfts⸗ umfang haben ſich die Zins⸗ und Diskonterträgniſſe weiter erhöht; ſie belaufen ſich guf 60,04(55), Proviſionen und Gebühren erbrachten 82,34(75,18) Mill. /, nachdem ſowohl von den Zinſen als auch von den Proviſionen die erforder⸗ ichen neuen Zins⸗, Proviſions⸗ und Kapitalrückſtellungen des Kreditgeſchäfts vorweg gekürzt worden ſind. Im übri⸗ gen wurden wie im Vorfahr alle aus Sondergeſchäften oder einmaligen Geſchäften herrührenden Proviſionen, ſerner die Zinserträgniſſe aus Konſortial⸗ und dauernden Betei⸗ ligungen, die Effekten⸗, Deviſen⸗, Sorten⸗ und Coupon⸗ gewinne ſowie die ſonſtigen Erträgniſſe zu Abſchreibungen und zur inneren Stärkung benutzt. Der für das Jahr 1937 ausgewieſene Reingewinn beträgt nach der im Gegen⸗ ſatz zum Vorjahre zu Laſten der Gewinn⸗ und Verluſt⸗ rechnung erfolgten Vorwegzuweiſung von 3 Mill. 1 an die geſetzliche Rücklage einſchließlich des Vortrags von 1,76 .01) Mill. 4= 9 963 709(11 123 606) /, wovon nach Abſetzung der ſatzungsgemäßen Aufſichtsratstantieme und des auf neue Rechnung vorzutragenden Betrages von 2,03 Mill.„ ein Betrag von 7,80 Mill./ zur Verfügung der HB. verbleibt, woraus die Verteilung einer von 5 auf 6 v. H. erhöhten Dividende vorgeſchlagen wird.(J. V. wurden aus dem oben aufgeführten Reingewinn erſt ſpäter 2,80 Mill.% der geſetzlichen Rücklage zugewieſen.) In der Bilanz erhöhten ſich die Gläubiger einſchließlich dex Spareinlagen auf insgeſamt(alles in Mill. 1 2834,08(2651,62). Im einzelnen ſtiegen die Einlagen deut⸗ ſcher Kreditinſtitute um rund 14,60, die ſonſtigen Gläubiger um rund 148,50 und die Spareinlagen um mehr als 52,50. Der den Kreditabkommen mit den ausländiſchen Banken unterliegende Betrag ging von 190 auf rund 120 zurück. Für die Beurteilung der Kreditorenentwicklung iſt weſentlich, daß die Kundſchaft Reichsſchatzanweiſungen und Induſtrieobligationen von mehr als einer halben Milliarde Mark bei dem Juſtitut zeichnete und die dafür erforder⸗ lichen Beträge den Einlagen entnahm. Die Verpflichtungen aus Akzepten beliefen ſich auf 215,92(198,30). Die noch umlaufenden amerikaniſchen Teilzertifikate verminderten ſich auf 2,81 Mill. Dollar; dieſe Verpflichtung wurde zum Goldkurſe von 4,192 mit 11,78(13,37) eingeſetzt. Ferner erſcheinen: Hypotheken mit 0,10(0,26), unerhobene Divi⸗ denden mit 0,5(0,28), das AK. mit unv. 130, die geſetz⸗ liche Rücklage mit 31(25,20), die Penſionsrücklage mit unv. ſonſtigen Handlungsunkoſten auf 18,95 die geſetzlichen als auch die freiwilligen Leiſtungen entha len 15, Rückſtellungen mit 9,02(10,27), der Wohlfahrtsfonds nach Abſetzung der in Wertpapieren angelegten Beträge (0,63 nach 0,57) mit 0,03(0,04), Uebergangspoſten der eige⸗ nen Stellen untereinander mit 0,26(—) und tranſitoriſche Poſten mit 13,12(9,33). Vor dem rich werden Verbind⸗ lichkeiten aus Bürgſchaft mit 247,88(198,29) und eigene Indoſſamentsverbindlichkeiten mit 167,07(233,72) ausgewie⸗ ſen. Die Steigerung der erſteren entfiel in der Haupt ſache auf Lieferungs⸗ und Leiſtungsgarantien ſowie auf Zollavale. Unter den Akiven erſcheint der Poſten Schuldner mit 1171,51(1221,09), dazu treten noch die Vorſchüſſe auf verfrachtete oder eingelagerte Waren mit 136,50(113,59). Die neu in Anſpruch genommenen oder zugeſagten Kredite betrugen 1230,70(1045,70). Bei der Aufgliederung nach Stückzahl und Beträgen fällt insbeſondere die Steigerung der Kredite in der Größenordnung von 5000—20 000 l auf, ein Zeichen dafür, daß ſich die Deutſche Bank gerade im Klein⸗ und Mittelgeſchäft ſehr rege betätigt hat. Die Neu⸗ gewährung dieſer insgeſamt 106 000 Kredite bedeutet, daß im Geſchäftsjahr nahezu der geſamte Debitorenbeſtand um⸗ geſchlagen wurde. In Auswirkung der Entwicklung des debitoriſchen und kreditoriſchen Geſchäfts erfuhr der Wechſel⸗ beſtand eine Zunahme auf 1085,61(835,44). Die Schatzwechſel und un verzinslichen Schatzanweiſungen des Reichs und der Länder gingen auf 202,86(222,09) zurück, während ſich die Beſtände an Anleihen und verzins ichen Schatzanweiſungen auf 173,12(132,24) erhöhten. Die Be⸗ ſtände an ſonſtigen unverzinslichen Wertpapieren blieben nahezu unverändert, während die Dividendenwerte und die ſonſtigen Wertpapiere um 11,50 zurückgingen. Der ge⸗ ſamte Wertpapierbeſtand wird mit 330,33(300,17) aus⸗ gewieſen. Die Konſortialbeteiligungen ſtiegen auf 95,87 (26,73). Die dauernden Beteiligungen erfuhren eine Ver⸗ minderung auf 37,11(3966) lediglich dadurch, daß ein grö⸗ ßerer Poſten auf eigene Wertpapiere umgebucht wurde. Ferner ſtehen zu Buch: die Barreſerve mit 106,46 105,10, fällige Zins⸗ und Dividendenſcheine mit 16,09(29,59), Schecks mit 28,44(30,26), kurzfällige Forderungen un⸗ zweifelhafter Bonität uſw. mit 56,85(49,52), Forderungen aus Reports⸗ und Lombardgeſchäften mit 4,12(5,85), Hyßo⸗ thekenforderungen mit 8,7(4,64), Grundſtücke und Ge⸗ bäude mit 80,26(79.71), tronſitoriſche Poſten mit 0,68(6,53) und ſonſtige Aktiva mit 0,04(0,04). Die Bilanzſumme erhöhte ſich auf 3300,73(3064,79). Die Barliquidität ver⸗ ringerte ſich auf 3,46(3,71) v.., dagegen hat ſich die An⸗ lageliquidität einſchließlich der Barliquidität auf 55,46 (51,07) erhöht. Ein beſonderer Sozialbericht iſt für 1637 nicht angefer⸗ tigt worden. Aus dem dieſes Gebiet betreffenden Ab⸗ ſchnitt des Allgemeinberichts iſt zu entnehmen, daß ſich die Geſomtzahl der Gefolgſchaftsmitglieder auf 17 462(17 282) erhöhte.. Im neuen Geſchäftsjahr hat ſich das Geſchäft im all⸗ gemeinen weiter günſtig entwickelt. Zwerr erbrachte das Effektengeſchäft geringere Erträgniſſe, wofür anderer eits aber die Zinseinnahmen günſtiger waren. Das normale debitoriſche Geſchäft hat eine erhebliche Steigerung, und zwar gegen den luß 1937, um 63˙½ Mill. erfahren. Dagegen ſind die Kreditoren um 81 Mill. zurückgegan⸗ gen, was aber im weſentlichen mit den Einzahlungen auf die letzte Reichsanleiheemiſſion zuſammenhängt. Welche Auswirkungen die vom Reichs bankpräſident Schacht in der letzten Hauptverſammlung der Reichsbankanteilseigner gemachten Ausführungen über die Abkehr von der bis⸗ herigen Methode der Zwiſchenfinauzierung durch Sonder⸗ wechſel und deren Erſatz durch Ausgerbe von Reice Sſchatz⸗ anweiſungen haben werden, ſei noch nicht zu überſehen. Man könne aber, ſo führte Dr. Mosler in einer Preſſe⸗ beſprechung aus, annehmen, daß ſich aus der erwäh ten Umſtellung eine Belebung des Debitorengeſchäftes ergeben werde. Stärkere Geireide-Transporie aul dem Oberrhein ) Mannheim, 16. März. Die Waſſerführung des Rheines hat ſich in der Berichts woche langſam aber ſtetig vermindert. In Waldshut wurde am 16. März ein Pegeſ⸗ ſtand von 2,09 Meter und in Kaub von 1,89 Meter ge⸗ meſſen. Im Verkehr nach Mannheim konnten die Fahr⸗ zeuge weiter mit einer Abladetiefe von 2,30 Meter ver⸗ kehren; nach Kehl⸗Straßburg mußte ſie auf 1,80 Meter und nach Baſel auf 1,65 Meter eingeſchränkt werden. Der Frachten⸗ und Schlepplohnmarkt hat in den See⸗ häfen und in Duisburg⸗Ruhrort keine Aenderung er⸗ fahren; die Notierungen erfolgen in der bisherigen Höhe. Hinſichtlih der Verkehrslage ſteht einer mittleren Güter⸗ zufuhr genügend Leerraum zur Verfügung, doch iſt eine Anzahl Kähne durch Schiffslagerungen von Getreide ge⸗ bunden und dadurch den ſonſtigen Dispoſitionen entzogen. Dieſe Lagerung hat ſich als notwendig erwieſen, da die Mühlen und die Lagerhäuſer ſich nur inſoweit aufnahme⸗ fähig zeigen, als Ware vom Lager abgezogen wird. Der Verkehr auf dem Oberrhein nach der Schweiz iſt in den letzten Tagen lebhafter geworden; mit Rückſicht auf die bevorſtehende ſchweizeriſche Getreidezoll⸗Erhöhung be⸗ müht man ſich, noch möglichſt viel Getreide⸗ und Futter⸗ mittel noch vor Monatsſchluß zu den niedrigeren Zoll⸗ ſätzen hereinzubekommen. Auf den übrigen Waſſerſtraßen hat ſich die Verkehrs⸗ lage nicht geändert. 0 — Die Verwendung von Magnesium Legierungen Vorsichi beim Verarbeiſen von Magnesium Im Zuge des Vierjahresplans hat die Verwendung von Magneſiumlegierungen eine immer größere Bedeutung ge⸗ wonnen. Wegen ihres geringen ſpezifiſchen Gewichtes und dank ihren guten Feſtigkeitseigenſchaften und ihrer viel⸗ ſeitigen Bearbeitbarkeit ſind ſie für die verſchiedenſten Zwecke des Leichtbaues unentbehrliche Werkſtoffe geworden. Darüber hindus nimmt die Verwendung der Magneſium⸗ legierungen als deutſche, Deviſen ſparende Werkſtoffe all⸗ gemein ſtetig zu. Die Beorbeitung von Magneſiumlegierungen erfordert jedoch eine gewiſſe Vorſicht, wenn bei ihr ſeine Späne ab⸗ ſallen oder Staub entſteht; denn in ſein verteiltem Zu⸗ ſtande können Magneſium und ſeine Legierungen ſich unter Feuererſcheinungen mit Sauerſtoff verbinden. Eine bei der Verarbeitung entſtehende übermäßige Erhitzung z. B. durch zu ſtarke Reibung, kann deshalb zur Entzündung der feinen Späne oder des Staubes und ſo zu Bränden führen. Dieſe Gefahren laſſen ſich ober durch zweckentſprechende Betriebsanordnungen beſeitigen. Der Reichs⸗ und Preußiſche halb, wie bereits berichtet, verordnet, daß die Verarbeitung von Magneſiuwlegierungen mit mehr als 80 Teilen Magneſium in 100 Teilen der Legierung(3. B. Elektron oder Magneſium] dem Gewerbeaufſichtsamt und der zu⸗ ſtändigen Berufsgenoſſenſchaft anzuzeigen iſt. Dieſe wer⸗ den die Maßnahmen anordnen, die im einzelnen Falle die Sicherheit der Verarbeitung gewährleiſten. Außerdem wird der Reichs⸗ und Preußiſche Arbeitsmimiſter Sicher⸗ heitsvorſchriften erlaſſen. Dawit wird die gefahrloſe Verarbeitung dieſes für die deutſche Wirtſchaft wichtigen Rohſtoffes ſichergeſtellt. Aus der Rückforih- Gruppe Die Bohriſch⸗Brauerei AG, Stettin, hatte im Geſchäfts⸗ jahr 1936/37 infolge des günſtigen Sommerwetters eine Abſatzſteigerung zu verzeichnen, die im Rahmen der Steige⸗ rung im Landesfinanzamtsbezirk Pommern liegt. Den auf 3,86(3,75) Mill./ erhöhten Geſamterträgen, darunter 3,75(3,64) Mill./ Biererlöſen, ſtehen u. a. 0,94(0,95) Mill./ Löhne, Gehälter und Ruhegehälter, 1,56(1,45) Mill.„/ Steuern, 0,31(0,21) Mill./ Abſchreibungen auf Anlagen und 0,06(0,09) Mill./ andere Abſchreibungen gegenüber. Der Reingewinn beträgt einſchießlich Vortrag 129 845(120 865)„/. Daraus wird der HV am 29. März die Ausſchüttung von wieder 7 v. H. Dividende auf 1545 000/ Stammaktien vorgeſchlagen. Der im Vorfahr begonnene Neubau des Sudhauſes iſt vollendet. Das Sud⸗ haus iſt ſeit April 1937 in Betrieb und entſpricht vollauf allen modernen techniſchen Anforderungen. Die Beteili⸗ gungen an den befreundeten Brauereien beſtehen unver⸗ ändert weiter. Mit Ausnahme der Vereinigten Grenzmark⸗ Brauereien Ac, Schneidemühl, haben die Unternehmungen befriedigend gearbeitet und teilweiſe Dividendenerhöhungen Arbeitsminiſter hat des⸗ vorgenommen. Für freiwillige ſoziale Aufwendungen wur⸗ den rund 41000/ ausgegeben; daneben wurden mit einem Aufwand von rund 22000„ zwei weitere Aufenthalts- räume für die Gefolgſchaft errichtet. Im neuen Geſchäfts⸗ jahr zeigt die Abſatzentwicklung weiterhin ſteigende Ten⸗ denz. Der Bedarf an Gerſte und Hopfen wurde voll ein⸗ gedeckt.— Aus der Bilanz(in Mill.„): Anlagevermögen 1,97(1,81), Beteiligungen unverändert 0,24, Umlaufsver⸗ mögen 2,34(2,44), darunter Vorräte 0,83(0,75), Waren⸗ forderungen 0,30(0,28), Hypotheken und Grundſchulden 0,40(0,42), Darlehensforderungen 0,53(0,57), Kaſſe und Bankguthaben 0,13(0,18); dagegen Rücklage 0,16(0,16), Rückſtellungen 0,09(0,09), Wertberichtigungspoſten infolge von 0,10 Mill./ Entnahme für uneinbringlich gewordene Forderungen vermindert auf 0,35(0,45), Anleihen 0,77 (0,80), andere Verbindlichkeiten 1,20(1,05 Mill. I.. Bei der Stettiner Brauerei⸗ A„Elyſium“, Stettin, konnte 1936/37 ein geringer Mehrabſatz erreicht werden, wodurch im Zuſammenhang mit einer Verminderung der Unkoſten der Erfolg günſtig beeinflußt wurde. Bei 3,52 (3,44) Mill./ Geſamteinnahmen, davon 3,41(3,30) Mill./ Biererlöſe, ergibt ſich nach Abſetzung aller Unkoſten, darun⸗ ter 1,33(1,28) Mill./ für Steuern und 0,41(0,21) Mill./ Abſchreibungen ein Reingewinn zuzüglich Vortrag von 57 724(57 340) ,. Der HV am 29. März wird die Aus⸗ zahlung von wieder 8 v. H. Dividende auf 630 000 d¼ Stommaktien vorgeſchlagen. Der Umſatz in den erſten Monaten des neuen Geſchäftsjahres bewegt ſich in ſteigen⸗ der Richtung. Der Betrag, der von dem Unternehmen für die Roggenumlage aufzubringen iſt, werde auf den Erfolg des neuen Geſchäftsjahres entſprechend einwirken.— Aus der Bilanz(in Mill.): Fanag ewe le aa latfsbermögen 1,46(1,58), darunter Vorrräte 0,37(0,44), Hypotheken und Grundſchulden rungen 90,25(0,24), ſonſtige Forderungen 0,53(.57); andererſeits Rücklagen unv. 0,20, Wertberichtigung 0,17 (0,19), Verbindlichkeiten 1,66(1,94) Mill. /. Fragen der Devisenbewirischaffung Von beſonderer Bedeutung für die Steigerung des Exports war der Vortrag von Dr. Eule(Referent für Deviſenbewirtſchaftung bei der Induſtrie⸗ und Handels⸗ kammer zu Berlin) über„Die Gründung ausländiſcher 0,21(0,22), Warenforde⸗ Niederlaſſungen“. Ausgehend von der gemeinwirtſchaft⸗ lichen Bedeutung der Gründung deutſcher Auslands⸗ niederlaſſungen erörterte der Vortragende alle mit dem Gründungs vorgang einer Auslandsniederlaſſung zuſam⸗ menhängenden volkswirtſchaftlichen, betriebswirtſchaft⸗ lichen und deviſenrechtlichen Fragen. In einem weiteren Vortrag ſprach Dr. Eule über die deviſenrechtlichen Vorſchriften über„Patente und Li⸗ zenzen“. Der Vortragende betonte vor allem die bei dem Verkauf von Patenten und der Vergebung von Li⸗ zenzen nach dem Ausland und dem Erwerb von Patenten und Lizenzen von Ausländern zu beobachtenden Holks⸗ wirtſchaftlichen Geſichtspunkte. Zum Schluß erörterte er noch die Rechtslage bei bereits geſchloſſenen Verträgen. Einen Ueberblick über die allgemeinen Grundſätze des materiellen und formellen„Deviſenſtrafrechts“ gab Reg.⸗ Rat Dr. Seidel(Ständiger Vertreter des Oberfinanz⸗ präſidenten bei der Deviſenſtelle Brandenbura in Berlin). Eingehender wurden einzelne in der Praxis häufig vor⸗ kommende Deviſenzuwiderhandlungen und die Verfolgung der Deviſenvorſtöße behandelt. Der Deviſenberater Dipl.⸗Kfm. Dr. Schiermeyer, Berlin, ſprach anſchließend über„Die Auswirkung der deviſen rechtlichen Verbots⸗ und Strafbeſtimmungen im allgemeinen Rechtsempfinden“. Er kennzeichnete an Hond von praktiſchen Beiſpielen die Grundtypen der Deviſen⸗ vergehen, um ſeſtzuſtellen, wie ſich bei Geſetzgeber, Richter und im gefunden Volksempfinden gerechte Strenge und verſtehende Milde auswirken. Der Vortragende ſprach aus der Praxis für die Praxis und legte beſonders Ge⸗ wicht auf die Darſtellungen der Verfahrensarten und In⸗ ſtanzenzüge bei den verſchiedenortigen Deviſenvergehen. * Braunſchweiger Ac) für Induſtriebeteiligungen, Braunſchweig. In der ocdV der Braunſchweiger Ach für Induſtriebeteiligungen, Braunſchweig, wurden Geſchöfts⸗ bericht ſowie Bilanz und Gewinn⸗ und Verluſtrechnung einſtimmig genehmigt. Die ſofort zahlbare Dividende be⸗ trägt unv. 67 v. H. Dem Vorſtand und dem Auſſichts rat wurde Entlaſtung erteilt. Die vurgeſchlagenen Satzungs⸗ änderungen, die ſormeler Natur ſind und in erſter Linie der Anpaſſung an das neue Aktiengeſetz dienen, fanden ebenfalls Zuſtimmung. Der Aufſichtsrat wurde in ſeiner bisherigen Zuſammenſetzung wiedergewählt. * Vorjahrsdividenden beim Henkel⸗Konzern. In Her HV der Henkel u. Cie. AG, Düſſeldorf, wurde über das vergangene Geſchäftsjahr Bericht erſtattet. 0 5 geſtellt, daß auch das abgelaufene Jahr auf allen weſe lichen Ar ebieten eine befriedigende Weiterentw lung gezeigt hat. An den Aufgaben des Vierfahre hat ſich die Firma in umfaſſender Weiſe betei Exportgeſchäft weiſt trotz des Nachlaſſens der ſchaftskonjunktur eine weitere Steigerung kuf. 1 0 beſchloſſen, die bisherige Dividende von 10 v. H. für die Ach und von 15 v. H. für Honkel u. Cie Gmb zuhehrl⸗ ten und bei der Firma C thes u. Weber AG, Duis⸗ burg, 10 v. H. zur Ausſchüttung zu bringen. eltwirt⸗ wurde Ac, Weſermünde⸗Geeſte⸗ Hochſeefiſcherei„Nordſtern“ 110 1„ A, münde. In der os der chſeefiſcherei„Norcſter zeſermünde⸗G., wurde beſchloſſon, für das 8 g eine Dividende von unv. 8 v. H. zuzüglich Verteilung aus dem Anleiheſtock in Höhe von 1,8 v. H. auszuſchütten. Die Mitalieder des Aufſichtsrats wurden einſtimmia wie⸗ dergewählt: An Stelle des durch Tod ausgeſchiedenen Bank⸗ a direktors Claus Wiſch wurde Fiſchereidirektor Al rich Weſermünde⸗G., neu in den Auſſichtsrat gewählt. Die übrigen Punkte der Tagesordnung fanden ebenfalls ein⸗ ſtimmige Annahme. 5 * Wochenſtatiſtik aus dem niederſchleſiſchen Steinkohlen⸗ revier. Die Förderung der im Niederſchleſiſchen Stein⸗ kohlen⸗Syndikat vereinigten Gruben betrug in der Woche 18. 3. gegenüber Vorwoche vom 28. 2 1938 bei je 6 Arbei insgeſamt 1 To., d. ſ. arbeitstäglich(20 606) To. i ung insgeſamt(7 0 rreichte 28680 Der Geſamtabſatz(ohne Selbſtverbrauch und ſtellte ſich auf 74617(79 467] To. Debutat) Waren undd Märkte Mannheimer Häufe-Zenfral-Aukfion J Mannheim, 16. März. Auf der heute in Maunheim abgehaltenen 110. Häute⸗Zeutral⸗Auktion kamen insgeſamt 270 Häute zum Angebot(gegenüber 36916 Stück im omonat), und zwar 14028(14 614) Großviehhäute, 19 571 (20 810) Kalbfelle und 1671(1492) Schaffelle. Es ergibt ſich ſomit bei Großviehhäuten ein weiterer kleiner Rückgaug um 4 v. H. und bei Kalbfellen um 6 v.., während ſich bei Schaffellen ein Mehr um 12 v. H. ergibt. Der Rückgang iſt wieder im weſentlichen darauf zurückzuführen, daß ver⸗ hällnismäßig wenig norddeutſche Ware angeboten wurde. Das Gefälle gelangte zu den amtlich vorgeſchriebenen Höchſtpreiſen zum Verkauf. Die Nachfrage nach ſchwerer Ware konnte nicht voll befriedigt werden. Im einzelnen bezahlte man in Pfg. je Kilo: a Rinder: bis 14½ Kilo 86; 15—24,5 Kilo 96—104; 25 bis 29,50 Kilo 98105; 30— 39,50 Kilo 100—107; 40 Kilo und mehr 100104. Kühe: gleiche Gewichtsklaſſen: 50; 80—88; 83—907 94 bis 100, 9699. Ochſen: gleiche Gewichtsklaſſen: 58; 102108; 91—98; 50 Kilo und mehr 84—88. Bullen: gleiche Gewichtsklaſſen: 64; 77—84(Februar 7984); 7. 76—81, 8388; 79. 84, 7883; 7478; 70-74; 60 Kilo und mehr 66 bis 70. Norddeutſche Ochſen bis 24% kg 52; über 25 ka 66,.—. Rinder bis 24 da 82: über 25 kg 72.—. Kühe bis 24% ka 56; über 25 ka 62.—. Bullen aller Gewichte 52. Schuß: füddeutſche Ochſen, Rinder, Kühe 62: ſüd⸗ deutſche Bullen 50: norddeutſche Ochſen, Rinder, Kühe, Bullen 40.. Kalbfelle: ſüddeutſche bis 4% kg 125188, 4% 7 bg 111120; 7½ ka und mehr 9 104; Schuß 80.— Nord⸗ deutſche bis 4% ka 95104, 4½.—7% ka 9208; 7% kg und mehr 8084; Schuß 60.— Freſſer 60.— Ungeborene Kalb⸗ felle 66. Schaffelle: Wolle 90; Halbwolle 72; Blößen 56; Lamm⸗ felle nicht notiert.(Februar 64) 5 5 Roßhäute: bis 219 em 7,95/(Februar nicht notiert): 229 em und mehr 10.60 M. Paul Riedel. Rotterdamer Getreidekurſe vom 16. Märt.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) März 6,75; Mai 6,80; Juli 6,65 Br., Sept. 6,50 Br.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo) März 103,50; Mai 103,50 Br.; Juli 103; Sept. 104 4 Bremer Baumwolle vom 16. März.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) lokv 10,83. Liverpooler Baumwollkurſe vom 16. März.(Eig. Dr.] Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß! März(38) 503; April 504; Mai 507; Juni 509; Juli 512; Auguſt 513 514; Okt. 516; Nov. 517; Dez. Jan.(39) 519 20 März 521; Mai 523; Juli 5; Okt. 526; Dez Tendenz ſtetig. 2 Leinölnotierungen vom 16. März.(Eig. Dr.) Lon⸗ doen: Leinſagt Pl. per März 12,25; Leinſaat Klk. per März 13,25; Bombay per März 14,0; Leinſaatöl lokv 270; März und Mai⸗Auguſt 26,9; Baumwollöl ägypt. 18,6; Baumwoll⸗ St. ägypt. per März 51/6. Neuyork: Terp. 31,50. Sa ⸗ vannah: Terp. 26,50. Geld- und Devisenmarkf Paris, 16, März.(Schluß amtlich). . 7 London 161.75 Italien 171,60 Stockholm 832.— Neuyork 3271,.— Schweiz 748,50 Wien 1323.— Belgien 550, Kopenhagen ö 728.— Berlin 5 Spanien Holland 1812,.— J Warſchau 558, London, 16 März.(Schluß amtlich). Neuyork 496,81 Liſſabon 110,13 Buenos Aires 1600,— Montreal 492,068 Helſingfors 226,20 Rio de Jan. 412,.— Amſterdam 900,06 Prag 143,— Hongkong.300 Paris 160,37 Budapeſt 2500, Schanghai 1/215 Vrüſſel 2952,25 Belgrad 214. Yokohama 5 Italien 9443,— Sofia 403,— Auſtralien 3 Berlin 1238,—[ Moskau 2039,— Mexiko 1800,— Schweiz 2163,— Rumänien 676, Montevideo 2675,— Spanien 7800,— Konſtantin 621,— Valparaiſo 124,0 Kopenhagen 2240, Athen 546,50 Buenos Stockholm 1941,87] Wien 2637,— auf London 1660,— Oslo 1996,25 J Warſchau 2631,— J Südafrika 100,12 Mefalle Hamburger Mekallnolierungen vom 16. märz Banca⸗- u. Brief eld Kupfer Straitszinn Brief GeldſBrieffGeld Hüttenrohzink(p. 100 cg) 18,75 18,75 Januar 4 Feinſilber(RM per kg). 42,5039, 50 Februa. Feingold(RM per 9).84 2,79 März 51, 51,251,051,[ Alt⸗Platin(Abfälle) April 51, 51,251,025, Eircapr.(RM per g) 2,40 2,60 Mai 51,—51,— 251,0 251,% Techn. reines Platin Juni 51,— 51,251,025, Detailpr.(RM per g) 3,40] 3,65 Juli 51,.— 51, 251,025 0 Auguſt 51,51, 251,0251,0 Loco Abl. September.... Antimon Regules chineſ. Oktober VV eri November.... Aueckſilber(per Flaſche) 13,50 13,50 Dezember Wolframerz chineſ. in sb)... 69. * Nene Metallkurspreiſe. Laut Bekanntmachung K P 499 werden ab 17. 3. die Kurspreiſe für Zink um 1. für Blei, Meſſing⸗ und Neuſilberleg. um 1,25, Rotgußletz um 1,50, Kupfer um 1,75, Bronzeleg. um 2/ und Zinß um 4/ je 100 Kilo erhöht. Anstich der beliebten 1 FEUER-TNOPFEN 2 4 e. . D 9 e e * Donn 5 kag 1 74 März 1938 Nene Mannheimer Zeitung 7 — eee GERICHTS BERICHTE AUS NAH UND FEERN Der letzte Fall vor dem Mannheimer Schwurgericht: Meineid im Eheſcheidungsprozeß Eine Frau und ihr Liebhaber vor Gericht Die erſte Schwurgerichtsperiode dieſes Jahres fand am Mittwoch mit einem weiteren Meineids⸗ fall ihr Ende. Auch dieſer glücklichen, gang. In Zu⸗ eine große ſich gerade in zer- F all und nahm der Häufigkeit Eheſcheidungsprozeſſen. Wie ſchwer dies aber ſich dieſe Unkontrollierbarkeit urſächlich gebrochenen Ehe Eheſcheidungsprozeſſen ſpielen be und Abneigungen der Parteien, Rolle. Die Unkontrollierbarkeit Ausſagen und damit häufig die Unmöglichkeit, un⸗ richtige Belaſtungen oder Entlaſtungen gegenüber der einen oder der anderen Paxtei aufzuklären, Aus ſeinen wie der ge der Meineids diejenigen treffen kann, die machen oder zunutze einer un⸗ kanntlich Zeugen beweiſt fälle * . begründet. ſchließung im Jahre 1930 überhaupt Gefängnisſtrafen verhängt Dieſer kümmerte ſich nach ſeiner Ehe⸗ nicht mehr um ſeine Frau, ging Abend für Abend nach dem Gef ſchäft Aus⸗ wiſſer 8 herbei. in Ehepartner Hierbei kommt, und fehlte es tätlichen Auseinanderſetzungen, ſtark litt. Hinzu nicht woru das fällt beſo au ſt aus, zog ſeine Freunde jederzeit der Geſellſchaft mit ſeiner Frau vor und führte ſo eine immer ſtärkere Eutfremdung der beiden ſelbſt Frau tärkeren, nter die ders ins Ge⸗ wicht, daß der Ehemann nicht nur den nun Ange⸗ lud, klagten K. ſondern daß er als dabei ein ſehr ſeinen Freund häufig nach Hauſe ein⸗ merkwürdiges es aus dieſem Bewußtſein heraus mit ihren Aus⸗ Verhalten an den Tag legte. Trotzdem die Einla⸗ ſagen unter Eid nicht genau nehmen, davon zeugt dung eee F wieder einmal der letzte Fall, der gegen den 1912 nem Freund entweder allein und ging fort oder in Feudenheim geborenen Emil K. und die 1908 ge- legte ſich, ohne ſich um die beiden zu kümmern, ins borene Katharina F. zur Verhandlung kam. Es Bett. Freund wie Ehefrau konnten ſich des Ein⸗ geigt ſich dies um ſo klarer, als beide Angeklagte drucks nicht erwehren, daß er ſich mit dieſem Ver⸗ faſt von Anbeginn des Verfahrens an keinerlei Ver⸗ halten einen Scheidungsgrund verſchaffen wollte. ſuche machten, i hre gar zu beſt reiten. Die eigentliche Urſache, die letztlich zur Leiſtung eines Meineides durch den führte, lag nämlich außerhalb des Prozeßgegenſtandes. weſentlich im 3 des Ehemannes der Frau Angeklagten K. eigentlichen Verfehlungen zu beſchönigen oder Sie war begreifliches muß ſehr allerdings erſt begannen, beide Denn ohne Zweifel trieb er damit die Frau, die ein Anlehnungsbedürfnis hatte, in die Ar⸗ me des., wie es denn auch gekommen iſt. zur Ehre der geſagt werden, daß ihre ehewidrigen Beziehungen als ſich die Frau von ihrem Mann getrennt und bereits die Scheidung eingereicht hatte, was im Auguſt 1935 geſchah. Hier n Angeklagten Der Ehemann erhob Mittag⸗ Ausgabe damals ſofort Wi iderklage und ſtützte dieſe auf die Behauptung, ſeine Frau habe mit K. ehewidrige Be⸗ ziehungen unterhalten, was er durch ihr Zuſammen⸗ ſein während ſeiner Abweſenheit, man muß ſchon beinahe ſagen„programmgemäß“, beweiſen wollte. ., bei So kam es zur erſten Vernehmung des der ſich ſeine Ausſagen mit derjenigen der Ehefrau F. deckten. Sie behaupteten beide, trotzdem aller⸗ dings inzwiſchen zwiſchen den beiden intime Bezie⸗ hungen entſtanden waren, ſie hätten nichts miteinan⸗ der gehabt. Als K. nach dieſer Vernehmung die Ehefrau F. wieder traf, erklärte er ihr, daß ihr Mann ihn zum Eid treiben wolle, worauf dieſe erwiderte, den könne er nicht leiſten, denn ſie müſſe ihm ge⸗ ſtehen, daß ſie von ihm in der Hoffnung ſei und ſich ſein Eid dadurch unweigerlich als Meineid heraus⸗ ſtelle. Wie K. nun angab, bat er ſie daraufhin, aus Furcht vor einer Klage des Ehemanns F. auf Ehe bruch, ihn doch nicht zu verraten. Es zeugt nun nicht von Charakter, daß K. auf die Eröffnung der Ehefrau F. hin, daß ſie nämlich von ihm in anderen Umſtänden ſei, ſich, wie er ſelbſt vor Gericht ſagte„zurückziehen wollte“ und dies auch tat. Selbſt auf einen Brief der F hin ließ er nichts mehr von ſich hören, bis zu dem entſcheidenden Tag, an dem er zur Leiſtung des Eides vor den Richter ge⸗ laden wurde. Vor der Türe im Amtsgericht traf er nach dem vorhin beſchriebenen Zuſammenſein, die Ehefrau F. zum erſtenmal wieder und aus begreiflichen Skrupeln heraus fragte er ſie, was er denn nun tun ſolle. Sicherlich verärgert durch ſein jüngſtes Verhalten erklärte ihm die Ehefrau.: „Du kaunſt machen, was du willſt“, er zur Antwort gab:„Gut, ich verlaſſe mich auf dich.“ Sie habe nun zwar, nach ihren Ausſagen, nicht gewollt, daß er einen Meineid ſchwöre, habe aber andererſeits auch darauf nichts erwidert. Auch als es zur Vereidigung des K. kam, unternahm ſie nichts, ſondern ließ ihn ungehindert einen Meineid ſchwören. Nach dieſer eidlichen Vernehmung ſöhnten ſich die beiden wieder aus. Als nun im Juli das Kind zur Welt kam, ſtellte K. die Forderung an ſte, ihn nicht als Vater anzugeben, denn das Kind wäre ja dann worauf ſozuſagen der 1 ten Eides geweſen. daß er die inztaiſtden ge die D N W. damit Frau ſchiedene raten würde, wenn er ins Gefängnis müſſe. Ihre Behauptung, daß das Kind von einem„Un⸗ bekannten“ ſtamme, nützte id rettete die beiden aber nicht. Der frühere Ehemann focht die Vater⸗ ſchaft des Kindes an und erſtattete Aer ch e gegen K. Anzeige wegen 7 85 neids der Fall vor den Richter. Der Staats an: valt e die in gewiſſem Sinn mildernden Begleitumſtände bei dem Angeklagten K. nicht, hob aber hervor, daß der Gefahr wegen Eh er ſich, abgeſehen von a 1 angezeigt zu werden, in keiner Zwangslage befun⸗ den habe, ſondern frei und auch zu ſeinem Vorteil, denn er entledigte ſich durch den Eid der Unterhal⸗ tungspflichten, den Eid geleiſtet habe. Erſchwere d komme hinzu, daß er damit die Abſtammung des Kindes im unklaren ließ, was heute für die Enk⸗ wicklung eines Kindes von ſehr großem Nachteil ſein könnte. Die Frage der Beihilfe durch die ge⸗ ſchiedene Ehefrau F. erhielt inſofern ihre beja ende Antwort, als ſie duch die Wahrheitsausſage in ihrem Eheſcheidungsprozeß, wozu ſie nach neueſter Rechtſprechung vor Zivilkammern verpflichtet iſt, den Meineid verhindert hätte. Sie war auch noch der Begünſtigung angeklagt, da ſie den Vater des Kindes nicht angab. Das Urteil: Nach ſiebenſtündiger Verhandlung kam das Ge⸗ richt zu der Auffaſſung, daß der Angeklagte K. 51 Stelle einer an ſich verwirkten Zuchthausſtrafe 9! ſieben Monaten zu 10 Monaten und 15 Tagen Gefaä ngnis verurteilt werden müſſe And die An geklagte F. an Stelle einer an ſich verwirkten Zucht⸗ hausſtrafe von fünf Monaten zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe von ſechs Monate 5 Von der günſtigung wurde ſie freigeſprochen. K. wurden drei Monate, F. vier Monate kee nebaft in An⸗ rechnung gebracht. 3 CCC ĩðͤvbTbbTbTbTbTbT Rus Deinen Spenden ſchaffen wir die Voraus ⸗ 1 0 ſehungen für das„Ewige Deutſchland Tür ein„Seſundes Volz!“ It I, Be⸗ Vertreter für gut eingef ührten Artikel für den dortigen Bezirk gesuchi. Gefl. unter M F 156 ſtelle dieſes Angebote mit an die Geſchäfts⸗ Blattes. Zeugnisabſch 2138 Anleinmädchen ehrlich und fleißi wandert, zum 1. g, im Kochen be⸗ April geſucht. Feinkosthaus Rüttinger 2 7. 16. 2124 Für eingeführtes 9 Manufaktur⸗ Warengeschäftf; wird ein kücht. unper Mann für den Verkauf u. kl. Reiſeturen aeſucht, 5. Gehalt. Pro⸗ viſion u. Speſen⸗ vergütung. Ausf. Angeb. nebſt Zeugnis⸗ abſchr. m. Bild erb. u. L I 153 an d. Geſchäfts⸗ ſtelle. 4189 Lest die Muz! Selbſtändiges Mädehen F. Hau ghabt (2 Perſon.] zum 1. April 1988 geſucht. „Golden. Stern“ Feudenheim. Hauptſtraße 42. 1819. Sauber. ſolides TWeil⸗ mädchen gutes Haus desttaft Anfanaslohn 30. 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Seite Nummer 126 37000 NMannneimer Die den Fim„Det Mustergatte“ inn der ALHAMBRA sehen erwarten den neuen Rühmann- Film! I! Unsere film Heuſe letßier Tag Kameraden auf Sge mit Carola Höhn 5 Theodor Loos Ellhildberichte Aber die Rückebr Desterreichs zumfeich Der Fuer in Linz Inumphaler Einzug 0 der Truppen Heuie leßter Tag! Manuel Eine grandiose Filmschöpfung Anand 5 Planken) Anfangszeiten; .30, ö Breite Straße mit Freddie Bartholomew Spencer Tracy Abbas Uber dis Ruckkebr Destenreichs zumfteich Der Fübror in Lin Tiumpbaler Finzug der Tuppen Anfangszeiten: .10,.40, .15 Unt au Marfeldstrabe 55 Senlamlne — E Gigli Mutterlied Cobotari, Bohnen, Bosse, Hildebrand Schellfisch ist ein besonders feiner Fisch, der aber meistens höher im Preis liegt. 830 Die Gelesenheit sollten, Sie 8 darum benutzen. 5 Mische 0, K. i. g ½ kg. 39 el von Kabeljau ½%„ 48 Kabellau o. K. i. g. ½„ 26 Grune Heringe, mittel 1„ 42 51.2 Ruf 259 13 u. 259 10 NORDSEE Amtl. Bekanntmachungen Betannt machung. Durch Runderlaß des Preußiſchen Finanzminiſters vom 16. 2. 1937 wurden für Eiſenbeton unter ge⸗ wiſſen Vorausſetzungen höhere Spannungen zugelaſſen und gleich⸗ zeitig der Baupolizei eine ſcharfere Ueberwachung der Bauausfuhrung zur Pflicht gemacht. Hierbei wur⸗ den vielfach Verſtöße gegen die Bauvorſchriften u. die anerrannten Regeln der Bautunſt feſtgeſtellt, ſo daß die Baupolizei gezwungen iſt, gegen unzuverlaſſige Bauunter⸗ Ken aller. Schärfe vorzu⸗ gehen. Ganz beſonders iſt darauf zu achten daß die Spannungserhöhung für Handelseiſen von 1200 auf 1400 kgiaem und für den hoch⸗ wertigen Betonſtahl auf 1800 und 2000 kKg/qem an die Bedingung der Herſtellung eines hochwertigen Betons und den Nachweis der Würfelfeſtigteit gebunden iſt. Der Wortlaut iſt folgender: „Berechnung, Durchbildung und Ausführung müſſen beſonders — hohen Anforderungen genügen. Wege Bohnen 00 g Ejerschnittnudeln 3 mm.. 500 f Eier spätzle. 300 g Eler- Makkaroni.. 300 g Echter Edamer 45%... 125 g Ostpreuß. Tilsiter 49%. 128 g Allg. Limburger 200%.. 500 g 18 400 42 4 0 30 550 80 „Liter.10 „08 Deutscher Wermut. Liter Levante-Gold, Südwein Sauerkraut 00 g Englische Bücklinge.. 5300 f Rollmops Liter-Dose 68 Aus unserer neuxeitlich eingerichteten FRISCMH- FIS(eN- ABT EITUNG Kabeljau o. Kopf l. gz.. 500 f 22 Schellfisch o Kopf.. 300 g 22 Rotbarsch o. Kopf.. 300 g 238 Kabelſau- Filet.. 300 f 32 Srüne Heringe... 300 8 4 Ker KAUESLALLE MANNH ELN Der Bau muß von einem Unter⸗ nehmer ausgeführt werden, der eine beſonders gründliche Er⸗ fahrung und Kenntnis im Eiſen⸗ betonbau beſitzt. Der Unternehmer muß die Innehaltung der gewähr⸗ leiſteten Eigenſchaften des Betons durch beſondere Betriebsmaßnah⸗ men und durch beſonders ſorg⸗ fältige Bauüberwachung ſicher⸗ ſtellen. Die Zuſchlagsſtoffe müſſen getrennt nach den Körnungen 0 bis 7 mm und über 7 mm an⸗ geliefert und in geeignetem Ver⸗ hältnis beim Miſchen zugegeben werden.“ Eine weſentliche Bedingung für die Herſtellung eines hochwertigen Betons iſt demnach, daß die Zu⸗ ſchlagsſtoffſe getrennt nach Kör⸗ nungen von 0 bis 7 mm Durch⸗ meſſer, die in den Eiſenbeton⸗ beſttemmungen als Betonſtand be⸗ zeichnet werden und aus Feinſand und Grobſand(1 bis 7 mm Durch⸗ meſſer) beſtehen müſſen, und ſol⸗ chen von 7 bis 30 am(Betonkies) angeliefert werden. Die Herſtellung von Probe⸗ würfeln erfolgt zweckmäßig im Be⸗ nehmen mit dem Statiſchen Büro der Baupolizei(Rathaus, Klinke Nr. 246). Hierbei ſind die Be⸗ ſtimmungen für Druckverſuche von Würfeln bei Ausführung von Bau⸗ werken aus Eiſenbeton zu beachten. Die Ausſchalung darf erſt er⸗ folgen, wenn ſich der verantwort⸗ liche Bauleiter durch Unterſuchung des Bauteiles davon überzeugt hat, daß der Beton ausreichend erhärtet iſt. Unternehmer und Bauleiter, welche weiterhin gegen dieſe Vor⸗ ſchriften verſtoßen, werden in Zu⸗ kunft empfindlich beſtraft werden. 70 Der Polizeipräſident. Aufhebung der Bau⸗ und Straßen⸗ fluchten im Gebiet der Moſel⸗, Neckar⸗ und 8 in Wein⸗ m. Der Oberbürgermeiſter von Wein⸗ heim hat die teilweiſe Aufhebung der an der Moſel⸗, Rhein⸗ und Neckarſtraße in Weinheim mit Be⸗ zirksratsbeſchluß vom 26. 4. 1899 feſtgeſtellten Bau⸗ und Straßen⸗ fluchten beantragt. Der hierüber gefertigte Plan nebſt Beilagen liegt vom Tage der Ausgabe der dleſe Bekanntmachung enthaltenden Nummer dieſer Zeitung an wäh⸗ rend 2 Wochen in dem Rathaus in Weinheim zur Einſicht der Be⸗ teiligten auf. Klosettpapler fn u 10 Rollen Krepp 754 1 Rolle 8 Springmann's Drogen, P. 6 dadurch guten Erfolg finden in dieſer Zeitung große Beachtung und Etwaige Einwendungen gegen die beabſichtigte Anlage ſind inner⸗ halb der obenbezeichneten Friſt bei Ausſchlußvermetden beim Be⸗ zirksamt in Mannheim oder beim Oberbürgermeiſter in Weinheim geltend zu machen. 64 Mannheim, den Bezirksamt Abt. 4/65. Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Donnerstag, 17. März 1938 eee, Gustav Diess 5 tlenrs pi. Noch phantastischer. noch mitreigender, noch sensationeller als„Der Tiger von Eschnapur“ ist dieset zweite 7 Teil Verſammlungstage = öische! Mal Kitty Jantzen La lana F. v. Dongen Täglich:.00,.15,.25 Sonntag ab.00 Uhr Tek echt dklfauaeh Die Aktionäre unſerer Geſellſchaft werden hier⸗ mit zur 52. Ofdentlich. Haupvatsammlung eingeladen, welche am Dienstag, dem 5. April 1938, vorm. 11 Uhr, im Sitzungsſaal der Deutſchen Bank Filiale Mannheim, mit folgender Tagesordnung ſtattfindet: 5 1. Vorlage des Geſchäftsberichtes und des feſtgeſtellten Jahresabſchluſſes für das Geſchäftsjahr 1937: 2. Beſchlußfaſſung über die Verteilung des Rein⸗ gewinns; 3. Beſchlußfaſſung über die Entlaſtung des Vor⸗ ſtandes und des Aufſichtrates; J. Beſchlußfaſſung über die Zahlung einer Ver⸗ gütung an den Aufſichtsrat; 5. Beſchlußfaſſung über vollſtändige Neufaſſung der Satzung, insbeſondere unter Anpaſſung an die Beſtimmungen des neuen Aktiengeſetzes; Neuwahl des Aufſichtsrates; Wahl des Bilanzprüfers für das Geſchäftsjahr 1938. Die Aktionäre, die an der Hauptverſammlung perſönlich oder durch einen Stellvertreter teilnehmen wollen, haben nach unſerer Satzung ihre Aktien ſpäteſtens mit Ablauf des 4. Geſchäftstages vor dem bei der Geſellſchaft oder bei einer der unten bezeichneten Hinterlegungsſtellen zu hinterlegen. Erfolgt, was geſetzlich zuläſſig iſt, die Hinterlegung bei einem Notar, ſo muß die Urkunde des Notars über die Hinterlegung die hinterlegten Aktien genau nach Nummer, Gattung uſw. bezeichnen und ſpäteſtens mit Ablauf des 3. Geſchäftstages vor dem Verſammlungstage der werden. Stellvertretung durch berechtigte Aktionäre iſt geſtattet, Vorlegung ſchriftlicher Vollmacht. Als Hinterlegungsſtellen ſind für die Hauptver⸗ andere jedoch Mannheim, den 12. März 1938. Vg14 Der Vorſtand: Eugen Kollmar. Diehl. Brigitte Horney Willy Birgel Erich Fiedler- Vera v. langen Sylvia de Bettini Karl Platen- Andrews Engelmann- Bill Bocketts Drehbuc Herstel Es ist bewi von der Stärke des Stoffes erfüllt werden. Brigitte Horney und Willy Birgel spielen ein Liebespaar mit einem unver- gleichlichen Adel der Haltung und einer im Fllm seltenen Ein Tour jausäkg- Film mit rauseweiter— Carl Raddatz h: B. Buert— Austk: Marte Pins lungsgruppe: Ulrich Mohrbutter UFA GROS5SFITN inderungswert, wie die Darsteller dieses Filmes Tie fe des Empfindens. In jeder Vorstellung den Feler lichkeiten in Oesterreich anläslich der Verelniguns Deutsch- Oesterreichs mit dem Reich! Ausführi che Bildberichte von 11. März 1938. Heute, 16 Uhr: Nachmittag:- Volworttellung Eu ungeheurer Fol nt dle groge Austattung:- Revue Sichern Ste sſchrethtseltig Herten im VLorherkaufl. Pibelle- Hesse. O 7, 8. ele on 220 00. Geſellſchaft übergeben ſtimm⸗ nur auf ſammlung beſtimmt: die Filialen der Deutſchen Bank in Mannheim, Frankfurt am Main. Stuttgart, die Bremer Bank Filiale der Dresdner Bank in Bremen. frisch eingetroffen Juppenpänuer 500g.- bis.05 Ange Habnen 500g.10 b..15 Jſleute ſetzter Sag! Telefon 43991 Treppen- Reinigung übernimmt Reinig.⸗Inſtitut k. Lorenz, Lenauſtr. 46, Tel. Nr. 52811. 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