r Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 80 Pfa Poſtbef.⸗Geb Hterzu 72 Pfg Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr 12. Kronprinzenftr 42 Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. L Fe Hauptſtr 63. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590 Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l.-6. Feruſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Einzelpreis 10 Pf. Anzeige ennig, 79 mm breit Gamtlien⸗ und Klei geiſe. Allgemein gültig iſt die Bei Zwangsvergleichen oder Konkurf c gewährt Keine Gewähr für Anzeigen laben, an beſonderen Plätzen und — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernn e Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. ——ͤ— Morgen⸗ Ausgabe Au. B Montag. 28 März 1938 149. Jahrgang Nr. 44 erklärung er öſterreicht Feittliches Vekenntnis zum Deulſthen Reith Freudige Anerkennung der Leiſtungen der nationalſozialiſtiſchen Bewegung dub. Wien, 27. März. Die öſterreichiſchen Biſchöfe haben eine feierliche Erklärung erlaſſen, in der ſie aus innerſter Ueber⸗ zeugung und mit freiem Willen anläßlich der gro⸗ ßen geſchichtlichen Ereigniſſe in Deutſch⸗Oeſterreich erklären, daß ſie die Leiſtungen der nationalſoziali⸗ ſtiſchen Bewegung freudig anerkennen und ihr Wir⸗ ken mit den beſten Segenswünſchen begleiten. Die Biſchöfe bekennen ſich ausdrücklich als Deutſche zum Deutſchen Reich und fordern dieſes Bekenntnis von allen gläubigen Chriſten. Die feierliche Erklärung der öſterreichiſchen Bi⸗ ſchöfe wurde dem Beauftragten des Führers für die Volksabſtimmung in Oeſterreich, Gauleiter Bürckel, mit folgendem Schreiben überſandt: Der Erzbiſchof von Wien Wien, am 18. März 1938. Sehr geehrter Herr Gauleiter! Beigeſchloſſene Erklärung der Biſchöfe überſende ich hiermit. Sie erſehen daraus, daß wir Biſchöfe freiwillig und ohne Zwang unſere nationale Pflicht erfüllt haben. Ich weiß, daß dieſer Erklärung eine gute Zuſammenarbeit folgen wird. Mit dem Ausdruck ausgezeichneter Hochachtung und Heil Hitler Th. Kard. Innitzer. Der feierlichen Erklärung iſt folgendes Vorwort vo rangeſetzt: Vorwort zur feierlichen Erklärung der öſterreichiſchen Viſchöfe in Sachen der Volksabſtimmung Nach eingehenden Beratungen haben wir Biſchöſe von Oeſterreich angeſichts der großen geſchichtlichen Stunden, die Oeſterreichs Volk erlebt, und im Be⸗ wußtſein, daß in unſeren Tagen die tauſendjährige Sehnſucht unſeres Volkes nach Einigung in einem großen Reich der Deutſchen ihre Erfüllung findet, uns entſchloſſen, nachfolgenden Aufruf an alle unſere Gläubigen zu richten. Wir können das um ſo unbeſorgter tun, als uns der Beauftragte des Führers für die Volksabſtim⸗ mung in Oeſterreich, Gauleiter Bürckel, die auf⸗ richtige Linie ſeiner Politik bekanntgab, die unter dem Motto ſtehen ſoll: „Gebet Gott, was Gottes iſt und dem Kaiſer, was des Kaiſers iſt.“ Wien, am 21. März 1938. Für die Wiener Kirchenprovinz: Th. Kard. Innitzer EB. Für die Salzburger Kirchenprovinz: S. Waitz Fürſt⸗Erzbiſchof . Die feierliche Erklärung hat folgenden Wortlaut: Feierliche Erklärung! Aus innerſter Ueberzeugung und mit freiem Willen erklären wir unterzeichneten Biſchöfe der öſterreichiſchen Kirchenprovinz anläßlich der großen geſchichtlichen Geſchehniſſe in Deutſch⸗Oeſterreich: Wir erkennen freudig an, daß die Nationalſozia⸗ liſtiſche Bewegung auf dem Gebiet des völkiſchen und wirtſchaftlichen Aufbaues ſowie der Sozial⸗Po⸗ litik für das Deutſche Reich und Volk und nament⸗ lich für die ärmſten Schichten des Volkes Hervor⸗ ragendes geleiſtet hat und leiſtet. Wir ſind auch der Ueberzeugung daß durch das Wirken der National⸗ ſozialiſtiſchen Bewegung die Gefahr des alle? zer⸗ ſtörenden gottloſen Bolſchewismus abgewehrt wurde. Die Biſchöfe begleiten dieſes Wirken für die Zu⸗ kunft mit ihren beſten Segenswünſchen und werden auch die Gläubigen in dieſem Sinne ermahnen. Am Tage der Volksabſtimmung iſt es für uns Biſchöfe ſelbſtverſtändliche nationale Pflicht, uns als Deutſche zum Deutſchen Reich zu bekennen und wir erwarten auch von allen gläubigen Chriſten, daß ſie wiſſen, was ſie ihrem Volke ſchuldig ſind. Wien, am 18. März 1938. Th. Kard. Innitzer EB. A. Hefter S. Waitz GB. F. EB. Pawlikowͤſki Johannes Maria Gfoellner GB. Michael Memelauer. 4 Mit Freude und aufrichtiger Genugtuung nimmt das ganze deutſche Volk von dieſer Erklärung Kennt⸗ nis. Sie iſt geeignet, einen Schlußſtrich unter die Vergangenheit zu ziehen. Sie beweiſt, daß in dieſer für das ganze deutſche Volk und ſeine Zukunft ſo ereignisreichen Zeit auch die katholiſche Kirche den Weg zum neuen Staat finden will. Der Nationalſozialismus, der das unverrxück⸗ bare Ziel der Einigung aller Deutſchen verfolgt, wird glücklich ſein, auch auf dieſem Gebiet den Ha⸗ der und damit die Zerriſſenheit unſeres Volkes be⸗ emden zu können. So wird vielleicht zum erſtenmal in unſerer Geſchichte am 10. April 1938 die ganze deutſche Volksgemeinſchaft ohne Rückſicht auf Stämme, Länder, Klaſſen und Konfeſſionen geſchloſ⸗ ſen zur Wahlurne treten und vorbehaltlos ihr Ja aussprechen. „Die feierliche Erklärung der öſterreichiſchen Biſchöfe von allen Kanzeln verleſen dnb. Wien, 27. März. Die feierliche Erklärung der öſterreichiſchen Biſchöfe zur Volksabſtimmung am 10. April iſt heute im ge⸗ ſamten bisherigen öſterreichiſchen Staatsgebiet von allen Kanzeln zur Verleſung gebracht worden. Der Führer in Leipzig „Vier Jahre ſpäter ſoll man ſehen was wir geleiſtet haben!“ dub. Leipzig, 27. März. Unmittelbar nach der gewaltigen Kundgebung in der Schlageterhalle zu Königsberg am Freitag hatte der Führer die alte Hauptſtadt der deutſchen Nord⸗ oſtmark wieder verlaſſen. Kurz vor 16 Uhr traf dann am Samstag der Führer in Leipzig ein, um in einer Maſſenkund⸗ gebung in der Maſchinenhalle des Meſſegeländes zu ſprechen. 28 000 in der Meſſehalle Punkt 20 Uhr iſt der Einmarſch der Fahnen in die Meſſehalle beendet. Kurz vorher war Reichs⸗ miniſter Frank eingetroffen, der die Grüße der Menge erwiderte. Dann eröffnete unter atem⸗ loſer Spannung Kreisleiter Wettengel die Kundgebung. Er begrüßte die verſammelten 28 000 in der Halle, die ungezählten Zehntauſende an den Straßen des Meſſefeldes und weiter die Hundert⸗ tauſende an den Lautſprechern. Dann kündete er unter lautem Beifall als Redner den Reichsleiter der Deutſchen Rechtsfront, Reichsminiſter Dr. Frank, an. Reichsleiter Reichsminiſter Dr. Frank ſpricht. Frank weiſt eingangs darauf hin, daß es ſich bei dieſem Wahlkampf um den größten überhaupt han⸗ dele. Sein Ziel ſei die völlige geiſtige und ſeeliſche Zuſammenſchweißung Großdeutſchlands. Geſchlech⸗ ter hätten darum gerungen, die größten Männer der Geſchichte darum gekämpft. Der Führer jedoch habe diefen tauſendjährigen Traum Wirklichkeit werden laſſen.„Die Tat des Führers wird in die Geſchichte des Großdeutſchen Reiches als ein Fun⸗ dament eingehen, aber erſt ſpätere Generationen werden die Bedeutung des 13. März voll ermeſſen können. Dem Führer, dem größten Deutſchen, dies zu danken, iſt unſere heiligſte und ſelbſtverſtändliche Pflicht. Jeder bekennt ſich daher am 10. April zu der Frage Adolf Hitlers mit„Ja“.“ Der Führer kommt: Nachdem Reichsminiſter Frank geſchloſſen hatte und der Beifall verrauſcht war, betritt der Führer unter ohrenbetäubendem Jubel die Halle. Gauleiter Mutſchmann drückt dann im Namen des Sachſenlandes die unendliche Dankbarkeit für die letzte Großtat des Führers aus. Er feiert den perſönlichen Einſatz und die überraſchende Schlag⸗ kraft, die Oeſterreich vor der Judendiktatur und dem Schickſal Spaniens bewahrte. Er ſpricht davon, wie der Führer in ſeiner Heimat als Retter gefeiert wurde. Dann bittet der Gauleiter den Führer, das Wort zu nehmen. Der Führer ſpricht: Donnernd rollt der Beifall auf, als der Führer vor die Mikrophone tritt.„Leipzig, die Stadt der deut⸗ ſchen Bücher, die Stadt der größten deutſchen Meſſe,“ ſo ſagte er,„könne gar nicht anders denken als groß⸗ deutſch. Der große Kampf dieſer Woche gelte der Sehnſucht einer Nation, die bisher hinter anderen Völkern zurückgeſtanden ſei. Was für andere als ſelbſtverſtändlich galt, mußte für uns ſpät erworben werden. Wir ſind im Begriff, dieſes Problem zu löſen.“ Dann zeigte der Führer auf, wie am Ende des Krieges die Phraſe vom Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker verkündet wurde und gleichzeitig die Vergewaltigung des deutſchen Volkes begann. Das wehrloſe deutſche Volk ſei mit Füßen getreten wor⸗ den. Der Führer ſpann dann den Gedanken wei⸗ ter aus und verband ihn mit der zwanzigjährigen Leidensgeſchichte des deutſchen Volkes in Oeſterreich und im Reich. Weiter zeichnete der Führer den Weg, wie man nach dem Sieg des Nationalſozialismus Oeſterreich jenſeits aller geſchichtlichen Vorausſetzungen von der Seiite des Reiches wegſtoßen wollte. Trotzdem, ſo unterſtrich der Führer mit innerer Bewegung, ſeien die Herzen der 6 Millionen in Oeſterreich mit den Herzen der 68 Millionen gleich geſchlagen. So ſeien die Grenzen zur Lächerlichkeit geworden. Der Füh⸗ rer lehnte es ab, noch im einzelnen die wirtſchaft⸗ lichen und die anderen Gründe für das unaufhalt⸗ ſame Abſinken des unnatürlich getrennten Volks⸗ teiles in Oeſterreich anzuführen. Er ſtellte nur den Unterſchied in der Regierungsmethode heraus: im Reich die wirtſchaftlichen Mittel und Möglichkei⸗ ten eines großen Volkes konzentriert angeſetzt— in Oeſterreich machtloſe Abſplitterung. Deutſchland, ſo rief der Führer, baut die Rieſenbrücke in Hamburg, nicht die Stadt Hamburg! Ebenſo ſtellte der Führer die Leipziger Meſſe als Werk Geſamtdeutſchlands heraus. Die Autoſtraße Bayerns ſei das Ergebnis der zuſammengeballten Kraft einer ganzen Nation, die an einer einzigen Stelle zum Einſatz komme. „Wir haben durch dieſen geſchloſſenen Ein⸗ ſatz unter einer Führung das gauze Reichs⸗ gebiet in Ordnung gebracht.— Vier Jahre ſpä⸗ ter ſoll man ſehen, was wir geleiſtet haben!“ (Brauſender Beifall.)„Hinter dem einzelnen ſtehen die Möglichkeiten eines großen Volkes das ſteigert die Unternehmungsluſt, ſteigert Wagemut und Verautwortungsfreudigkeit, führt zu Leiſtungen!“ Als Adolf Hitler dann davon ſpricht, daß der Führer der Geſchloſſenheit der Nation zu großen Taten bedarf, unterſtreicht das Volk das ſtürmiſch in Dankbarkeit und reſtloſer Anerkennung Erſchüt⸗ tert ſchweigt alles bei der Schilderung des Volks⸗ todes in einem Staat, wo das anders war, wo die Kinder zu fehlen begannen und damit der Antrieb zur Leiſtungsfähigkeit fehlte. Denn das, ſo hob der Führer hervor, ſei der letzte Sinn des Aufſtieges: „die Sorge für die, die danach kommen. Volk ohne Erben ſchafft nichts mehr!“ Der Führer gab dann einen Ueberblick über den Kampf der Braunhemden um die Macht hier und drüben. Schweigend blickt die Menge hoch, als der Führer vom Entwicklungsweg und der Beſtimmung Cortſetzung auf Seite 2) Das letzte Mittel England nach Chamberlains Unterhauserklärung (Von unſerem Londoner Korreſpondenten) — London, 27. März. Die Regierungserklärung, die der engliſche Miniſterpräſident im Unterhaus verleſen hat, be⸗ anſprucht deshalb außergewöhnliche Beachtung, weil ſie mit aller erdenklichen Sorgfalt vor⸗ bereitet war. Sie iſt zwar mit den Dominien, wie hier beſonders betont wird, nicht beraten worden, den Dominienregierungen aber in allen Entwick⸗ lungsſtadien mitgeteilt worden, mit den natürlichen Möglichkeiten von Gegenäußerungen. Der fran⸗ zöſiſchen Regierung iſt der Text gleichfalls übermit⸗ telt worden, bevor er das Licht der Oeffentlichkeit erblickte. Ferner war man mit dem Durchſickern⸗ laſſen ihres mutmaßlichen Inhalts freigiebiger, als es ſonſt hier üblich iſt, ſo daß auch die vorausſichtliche innenpolitiſche Wirkung bereits im voraus erprobt werden konnte. Und ſchließlich ließ ſich Chamber⸗ lain allen engliſchen Parlamentsſitten zuwider durch keinen der zahlreichen Zwiſchenrufe bewegen, vom Konzept abzuweichen. Die Form, in der Chamberlain die Darſtellung der außenpolitiſchen Haltung der Regierung ſtar⸗ tete, forderte alſo dazu heraus, in der Erklärung eine über den Tag hinaus maßgebliche Feſtſtellung des engliſchen Standpunk⸗ tes zu ſehen. Der Inhalt iſt allerdings nicht in allen Einzelheiten gleichermaßen verlockend Dle⸗ jenigen, die geglaubt haben, es ſei an der Zeit, daß die engliſche Regierung Näheres über ihre Frie⸗ densziele bekanntgebe, ſind nach wie vor auf Rätſel⸗ raten oder andere zweifelhafte Beſchäftigungen an⸗ gewieſen, um eine Antwort zu finden. Chamber⸗ lain hat ihnen nicht erſchöpfend erwidert. Er hat mit bemerkenswerter Entſchiedenheit den erwarteten und von der Oppoſition geforderten Rechenſchafts⸗ bericht darüber gegeben, wann England einen Kriegsfall für gegeben anſieht und wie es ſich dann zu verhalten gedenkt. Er hat ferner das Bemühen der Regierung bekundet, einen ſol⸗ chen Fall zu verhindern oder hinauszuſchieben. In ſeiner Erklärung war aber mit zwei Ausnahmen nicht davon die Rede, wie der Drangſal und den Be⸗ ſchwerden abgeholfen werden ſoll, die den Anlaß zu Konflikten bilden können. beiden Ausnahmen beziehen ſich auf die Tſchechoſlowakei und auf Italien. Cham⸗ berlain erklärte die Bereitſchaft der engliſchen Re⸗ gierung, zwiſchen der Reichsregierung und der Pra⸗ ger Regierung in Fragen, die Schwierigkeiten zwi⸗ ſchen ihnen hervorrufen könnten, zu vermitteln. Er unterließ es, zu erwähnen, ob er Anhaltspunkte da⸗ für beſitzt, daß eine ſolche engliſche Vermittlung in einer Frage, die keine legitimen Intereſſen der eng⸗ liſchen Politik berührt, überhaupt erwünſcht iſt— ob nicht vielmehr eine etwas weniger„objektive“ Meinungsbildung über dieſen Fragenbereich ange⸗ bracht iſt. Die zweite Ausnahme betraf die engliſch⸗italien⸗ ſchen Verhandlungen, die mit Recht als ein Beitrag zum Frieden hingeſtellt wurden. Aber auch dieſe. Ausnahme iſt dürftig, wenn man den engliſchen Ver⸗ dienſten nachgehen will. Zwar hat Chamberlain, wie er in der Eden⸗Kriſe bewieſen hat, ſich durch keine Oppoſition in⸗ und außerhalb ſeiner Partei davon abbringen laſſen, auf die italieniſche Initiative einzugehen. Er hat aber in ſeiner Erklärung auch ebenſowenig verſchweigen können, daß die bisheri⸗ gen Leiſtungen in erſter Linie von italieniſcher Seite beigebracht ſind. Das bezieht ſich vor allem auf die Bereinigung der Intereſſen in Spanien. Der ganze übrige Teil der Erklärung beſchäftigte ſich nicht mit der Frage, was England zur Heilung der europäiſchen Wunden tun will, ſondern mit den „polizeilichen“ Maßnahmen, die es ergreifen will, wenn eines Tages nicht mehr vom Frieden geſpro⸗ chen werden kann. Für dieſen Fall verſuchte die Er⸗ klärung, nicht zum erſten Male, aber beſonders ener⸗ giſch, Englands Verpflichtungen abzugrenzen. Als Senſation, wenn auch nicht als Ueberraſchung, wird hier die endgültige Abſage an ein auto matiſches Hilfe leiſtungsverſprechen zu gunſten der Tſchechoſlowakei behandelt. Damit hat Chamberlain eine der wütendſten Forderungen der Oppoſition der Linksparteien und einiger konſerva⸗ tiver Kreiſe um Chamberlain abgelehnt. Es iſt aber zu beachten, daß Chamberlain nur die Auto⸗ matik und nur das vorzeitige bindende Verſprechen, nicht aber eine etwaige Hilfeleiſtung in einem gegebenen Falle ſelbſt verworfen hat. Viel⸗ mehr hat er in Uebereinſtimmung mit früheren Er⸗ klärungen Edens angedeutet, daß England möglicher⸗ weiſe aus anderen Gründen, alſo aus freiem Ent⸗ ſchluß, einem Staate wie der Tſchechoflowakei Hilfe leiſten könnte, etwa in Ausführung eines Völker⸗ bund sbeſchluſſes. Die * 2. Seite/ Nummer 144 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 28. März 1938 Als automatiſch wirkſame Verpflichtungen hat Chamberlain demgegenüber diejenigen gegenüber Frankreich, Belgien, Portugal, dem Irak und Aegypten ngeſtellt. Wie fließend aber trotz der Ausſchließlichkeit dieſer Aufzählung die Grenzen ſind, geht daraus hervor, daß Chamberlain ſogar eine der heutigen engliſchen Generation ſo ſelbſtver⸗ ſtändlich erſcheinende Garantie wie die gegen⸗ über Frankreich mit unverkennbarer Beſorg⸗ nis darlegte. Er wies auf das Weſen jeder auto⸗ matiſchen Verpflichtung hin, daß ſie nämlich aus Gründen wirkſam werden kann, die dem Einfluß der Garantiemacht entzogen ſind. England iſt be⸗ kanntlich bereit, dieſes Riſiko zu übernehmen, ſoweit es ſich um einen unmittelbaren Angriff auf Frank⸗ reich handelt. Es iſt aber nicht bereit, Frankreich mit dieſem Schutz auf allen Wegen zu folgen. Mit Recht betonte Chamberlain, daß die Automatik ein ſo gefährliches Wagnis ſei, daß man ſie dort nicht anwenden ſolle, wo nicht eigene Intereſſen auf dem Spiele ſtehen. Aus dieſem Grunde lehnt England es 3. B. ab, das Bündnis mit Frankreich automa⸗ tiſch dann in Kraft treten zu laſſen, wenn Frankreich in Ausführung anderer Bündniſſe, etwa des ver⸗ hängnisvollen Paktes mit der Sowjetunion, in krie⸗ geriſche Konflikte verwickelt wird. Aber was bleibt von dieſen Vorſätzen übrig, wenn Chamberlain die höchſt bedeutſame Feſtſtel⸗ lung krifft, daß möglicherweiſe, ja ſogar wahrſchein⸗ lich, die Macht der Tatſachen größer ſein wird als die ganzen theoretiſchen Vertragsbeſtimmungen, d.., daß auch ſolche Mächte, die nicht durch auto⸗ matiſche Verpflichtungen gebunden ſind, in Konflikte hineingezogen werden, wenn ſie einmal ausgebro⸗ chen ſind. Als beſonders wahrſcheinlich ſieht Chamberlain das im Verhältnis England— Frankreich an. Mit dieſer Andeutung läßt der engliſche Miniſterpräſi⸗ dent Englands Intereſſe daran durchblicken, Frank⸗ reich auf keinen Fall geſchwächt oder ge⸗ fährdet zu ſehen, auch wenn Frankreich ſich ſelbſt in Gefahr begibt. England würde, ſollten wir über das, was Chamberlain ſagen wollte, recht un⸗ terrichtet ſein, Frankreich möglicherweiſe auch dann beiſtehen, wenn Frankreich nicht unmittelbar ange⸗ griffen iſt, ja ſogar dann, wenn Frankreich der An⸗ greifer ſein und England die frauzöſiſchen Beweg⸗ gründe gar nicht billigen würde. Es kann wohl kaum ein draſtiſcheres Urteil über die Politik, die Chamberlains Vorgänger getrieben haben, und über den Mangel an Bewegungsfreiheit geben, unter dem die engliſche Politik heute leidet, als dieſer peſſimiſtiſche Ausblick des gegenwärtigen Miniſterpräſidenten. Dieſe Erbſchaft der Nachkriegs⸗ politik ſtellt im eigentlichen Sinne den ſchwachen Punkt der Chamberlainſchen Außenpolitik dar. Denn Chamberlains Lieblingsidee iſt es, der engliſchen Diplomatie ſoweit wie möglich Handlungsfreiheit zu erhalten, wie es den Vorbildern Caſtlereagh und Canning vor einem Jahrhundert im Verhältnis zur Heiligen Allianz gelungen iſt. Das trägt ihm nur in geringem Maße den Tadel ein, den man erwarten könnte, daß er nämlich die Welt in gleicher Unge⸗ wißheit über die endgültige Stellungnahme Eng⸗ lands laſſe, in der ſie ſich 1914 befunden habe. Viel⸗ mehr hat die Oppoſition, die ja weitgehend für dieſe Erbſchaft verantwortlich iſt, mag ſie nun von rechts ſagende Parole geeinigt, daß ſeine Abneigung gegen die kollektive Sicherheitspolitikt und gegen eine Er⸗ beiterung der automatiſchen Garantieverpflichtungen aufwand erforderlich, den mungsmache es glaubhaft machen ten auf einwandfreie Aufnahmen 0 aufregende und umfangreiche Bildberichte über die engliſche Aufrüſtung. ein Zurückweichen vor den„Diktatoren“ und eine Er⸗ mutigung für jede Art von„Gewaltpolitik“ bedeute. In Wirklichkeit lehnt Chamberlain nur, wie es unter viel ſchwierigeren Umſtänden einſt Bismarck für Deutſchland getan hat, Präventivkriege ab. Auf der anderen Seite iſt Chamberlain auch keineswegs als Anhänger der Iſolie⸗ Tungspolitiker anzuſehen. So wenig, wie er den Kollektiviſten verſpricht, unter allen Umſtänden in jeden europäiſchen Konflikt einzugreifen, ſo wenig verſpricht er den Iſolierungspolitikern, England Unter allen Umſtänden aus jedem Konflikt heraus⸗ zuhalten. Er ſagt nur, es ſolle keine Verpflich⸗ tung zum Handeln beſtehen, England ſolle ſich die Enutſcheidungsfreiheit für jeden gegebenen Fall inner⸗ halb der Grenzen, die ihm die eigene Nachkriegs⸗ politik gelaſſen hat, bewahren. Dieſe Mittellinie iſt das Kennzeichen der Chamberlainſchen Außen⸗ politik. Wie falſch es iſt, ſie als eine unengliſche Nach⸗ giebigkeit anzuſehen, geht daraus hervor, daß ſie mit neuen noch ſtärkeren Rüſtungen verbun⸗ den iſt Sie ſtellen den drohenden Hintergrund dar, vor dem ſich Chamberlains abwartende, taſtende Feſtlegungen vermeidende, die empfindlichen Em⸗ pire⸗Intereſſen behutſam in den Mittelpunkt ſtel⸗ lende Außenpolitik abſpielt. Nicht die mehr oder weniger große Entſchloſſenheit, Englands Intereſſen wahrzunehmen, unterſcheidet, wie eine banale Stim⸗ will, Chamber⸗ lain von der Oppoſition, ſondern ſein Beſtreben, von den militäriſchen Machtmitteln nur als„ultima rativ“ Gebrauch zu machen, ſie aber nicht in den Dienſt der kollektiven Sicherheitspolitik zu ſtellen, die in verhängnisvoller Weiſe Entwicklungen vor⸗ wegnehmen oder heraufbeſchwören kann. Jür dieſe Rüſtungspolitik ſei, ſo wird vielfach zur Entſchuldigung angeführt, in einem demokrati⸗ ſchen Lande wie England ein erheblicher Propaganda⸗ Chamberlain zu einem großen Teile ſelbſt beſtreite. Als Propagandamittel mag manchen Kreiſen hier ſogar die Gelegenheit, den Anſchluß Oeſterreichs auszuſchlachten, nicht unwillkom⸗ men geweſen ſein. In den Kino⸗Wochenſchauen folg⸗ aus Oeſterreich Sir Samuel Hoare benutzte ſchleunigſt den Anlaß, auf den er gewartet hatte, um 1 Million Freiwilliger für den Luftſchutz anzufor⸗ dern. Gegenwärtig iſt die Regierung dabei, die Ge⸗ werkſchaften, alſo einen wichtigen Teil der innerpoli⸗ tiſchen Oppoſition, unter der gleichen Parole ſtärker ls bisher in das Rüſtungsprogramm einzuſpannen. Das alles hat aber mit Oeſterreich nichts mehr zu tun, das der äußere Anlaß für die Er⸗ weiterung der Rüſtungen ebenſo wie für die außen⸗ politiſche Erklärung war. Chamberlain hat zwar das Wort wiederholt, daß durch den Anſchluß„eine neue Lage“ geſchaffen ſei, er hat aber nicht erläutert, woxin dieſe neue Lage beſteht. So bleibt nur die Feſtſtellung übrig, daß England aus einer von ihm ſelbſt als unvermeidlich anerkannten Entwicklung mit dem falſchen Anſchein moraliſcher Entrüſtung über die„Methoden“ nur allzu willig Folgerungen n hat, die mit dem angeblichen Anlaß in keiner Auflockerung der Kündigungster. 7 une Wohnungswechſel zu jedem Monatserſten möglich Ein Geſetz gegen Störungen des Wohnungsmarktes dub. Berlin, 27. März. Die Reichsregierung hat ein Geſetz über die Auf⸗ lockerung der Kündigungstermine bei Mietverhält⸗ niſſen über Wohnräume erlaſſen, das im Reichs⸗ geſetzblatt vom 25. März verkündet iſt. Dieſes Geſetz will den Mißſtänden entgegenwir⸗ ken, die ſich auf der für den Wohnungs⸗ und Ar⸗ beitsmarkt immer ſtörender empfundenen Uebung ergeben haben, beim Abſchluß von Mietverträgen eine Kündigungsmöglichkeit nur für wenige, meiſt nur für zwei beſtimmte Termine(1. April und 1. Oktober) vorzuſehen. Die Nachteile dieſer Uebung treten für den Vermieter dort in Erſcheinung, wo Wohnungen noch im Ueberfluß vorhanden ſind und aus Mangel an Nachfrage längere Zeit leerſtehen. Iſt der Wohnraum aber knapp, ſo treffen ſie den Mieter, der Gefahr läuft, bis zum Umzugstermin keine Wohnung zu finden und dann bis zum näch⸗ ſten Hauptkündigungstermin oder darüber hinaus ohne Unterkunft zu ſein. Vor allem aber verhindert die Zuſammenballung der Kündigung und Umzüge auf wenige Termine einen geregelten Arbeitseinſatz im Möbeltransportgewerbe und in den Zweigen des Handwerks, die mit der Einrichtung und Inſtand⸗ ſetzung zu tun haben. Um hier Abhilfe zu ermöglichen, beſtimmt das jetzt verkündete Geſetz, daß Mietverhältniſſe über Wohnräume, bei denen die Mietzeit nicht beſtimmt iſt, oder die ſonſt auf unbeſtimmte Zeit laufen, für den Schluß jedes Kalendermonats auch dann gekündigt werden können, wenn nach den vertraglichen oder den bisher maßgeb⸗ lichen geſetzlichen Beſtimmungen die Kündi⸗ gung nur für den Schluß eines längeren kalendermäßigen Zeitabſchnittes, z. B. eines Kalenderviertel⸗ oder ⸗halbjahres, zuläſſig ſein würde. Vermieter und Mieter können alſo künftig zu jedem Monatserſten kündigen, auch wenn nach dem Miet⸗ vertrag z. B. nur zum 1. April oder zum 1. Oktober gekündigt werden könnte. Namentlich der Mieter iſt nicht mehr gehindert, den ihm für einen Woh⸗ nungswechſel am geeignetſten erſcheinenden Zeitpunkt frei zu wählen. An der Dauer der Kündigungsfriſten ändert das Geſetz nichts. Zwiſchen dem Zeitpunkt, in dem die Kündigung ſpäteſtens auszuſprechen iſt, und dem Ende des Monats, für den ſie ausgeſprochen wer⸗ den ſoll, muß immer eine Zeitſpanne liegen, die der geſetzlichen oder der von ihr abweichenden vertrag⸗ lichen Kündigungsfriſt entſpricht. Wenn alſo bei⸗ ſpielsweiſe nach dem Vertrag zum 1. April oder Januar oder 3. Juli zu zum 1. Mai ſpä⸗ 1. Oktober ſpäteſtens am 3. kündigen iſt, ſo kann künftig z. B. teſtens am 3. Februar, zum 1. Juni ſpäteſtens am 3. März, zum 1. Juli ſpäteſtens am 3. April, zum 1. Auguſt ſpäteſtens am 3. Mai uſw. gekündigt werden. Für Mietverhältniſſe, die auf beſtimmte Zeit ab⸗ geſchloſſen ſind, gilt das Geſetz grundſätzlich nicht. Kann ein ſolches Mietverhältnis aber aus beſtimm⸗ ten Gründen vor Ablauf der vereinbarten Mietzeit gekündigt werden, z. B. vom Mieter, weil der Ver⸗ mieter ihm grundlos die Erlanbnis zur Unterver⸗ mietung verweigert(8 549 BGB), oder vom Ver⸗ mieter und vom Erben des Mieters, wenn der Mie⸗ ter geſtorben iſt(§ 569 BGB) und iſt dabei eine Friſt einzuhalten, ſo darf künftig auch in dieſen Fällen die Beendigung dieſes Mietverhältniſſes zum Schluß jedes Kalendermonats und nicht mehr, wie bisher, nur zum Schluß eines Kalendervierteljahres herbeigeführt werden. Wichtig iſt dabei, daß Miet⸗ verträge mit kurzfriſtigen Verlängerungsklauſeln— 3. B. wenn vereinbart iſt, daß das Mietverhältnis nach Ablauf der Mietzeit ſich mangels Kündigung fortlaufend jeweils um ein halbes Jahr verlängern ſoll— nach Ablauf der vereinbarten urſprünglichen Mietzeit als auf unbeſtimmte Zeit geſchloſſen gelten. Mietverhältniſſe, die auf Verträgen dieſer Art be⸗ ruhen und nach Ablauf der urſprünglichen Mietzeit fortgeſetzt worden ſind, können alſo trotz dem Wort⸗ laut der Vereinbarung künftig zu jedem Monuats⸗ erſten gekündigt werden. Dagegen bleiben Verträge, die ſich jedesmal um mindeſtens ein Jahr verläu⸗ gern, auch für die Zeit der Verlängerung auf be⸗ ſtimmte Zeit abgeſchloſſen: Sie werden von der Ge⸗ ſetzesänderung nur für die Fälle berührt, in denen eine vorzeitige Kündigung in Frage kommt. Das Geſetz gilt für Mietverhältniſſe über Ge⸗ ſchäftsräume nur, wenn dieſe Beſtandteile einer Wohnung bilden. Es gilt nicht für reine Geſchäfts⸗ räume und auch nicht für ſolche Wohnungen, die iich an Geſchäftsräume anſchließen oder wegen ihres wirtſchaftlichen Zuſammenhangs mit Geſchäftsräumen zugleich mit ſolchen vermietet ſind. Die Neuregelung, die auch für einzelne Vor⸗ ſchriften des Reichsmietergeſetzes und Mieter⸗ ſchutzgeſetzes von Bedeutung iſt, tritt am 1. April in Kraft. Ihre erſten Auswirkungen werden ſich frü⸗ heſtens in der zweiten Hälfte des Jahres zeigen können, da die Beſtimmungen über die Kündigungs⸗ friſten nicht geändert ſind. Auf Kündigungen, die des vor dem 1. April bereits ausgeſprochen ſind, iſt die Geſetzesänderung ohne Einfluß. Finanz und Poſt in Sſterreich ſtellen ſichum Bedeutend ermäßigte Poſtgebühren dnb. Berlin, 27. März. Im Reichsgeſetzblatt wird ſoeben eine Verord⸗ nung des Reichspoſtminiſters veröffentlicht, nach der vom 4. April ab für Briefe und Poſt karten in Oeſterreich die innerdeutſchen Poſt⸗ gebühren gelten. Gleichzeitig werden für die Verſendung von Briefen und Poſtkarten innerhalb eines Ortes Orts gebühren eingeführt. Die Gebühren für Briefe und Poſtkarten werden gegen⸗ über den bisherigen Sätzen erheblich verbilligt. So ermäßigt ſich die Poſtgebühr für einen Brief bis 23 Gramm von 24 Groſchen auf 12 Rpfg.= 18 Gro⸗ ſchen, für eine Poſtkarte von 12 Groschen auf 6 Rpfg.= 9 Groſchen. Noch größer iſt die Verbilligung bei den Orts⸗ brieſen und Ortspoſtkarten. Die bisherige öſter⸗ reichiſche Poſtverwaltung kannte keine beſonderen Ortsgebühren. Da für Orts⸗ und Ferndienſt bie gleichen Gebühren gelten, koſtete alſo der Ortsbrief bis 20 Gramm 24 Groſchen, die Ortspoſtkarte zwölf Groſchen. Vom 4. April ab werden die Gebühren ſür einen Ortsbrief bis 20 Gramm 8 Ni. gleich r y y dd y ðͤ v e d (Fortſetzung von Seite 1) des einſt aus Oeſterreich ins Reich gekommenen Kna⸗ 5 3 ben von Braunau ſpricht: der von liuks kommen, ſich gegen ihn auf die nichts⸗ 80 „Ich habe nichts anderes gedacht, als dieſes Reich nach ſeinem Zuſammenbruch wieder groß und ſtark und mächtig zu machen aber ich habe auch niemals meine Heimat ver⸗ geſſen und die Stunde herbeigeſehnt, wo ich dieſe Heimat ins Reich zurückbringen konnte.“ (Minutenlange Beifallskundgebungen). Und nun gab der Führer Rechenſchaft von ſeinen Verſuchen, mit eindringlichen Vorſtellungen das irre⸗ geleitete Syſtem Schuſchnigg noch einmal auf den richtigen Weg zu bringen. Empörung wird laut in der Halle, als der Führer die letzten Winkelzüge, ja die Zuflucht Schuſchniggs zur Gewalt erläuterte; das Volk aber habe um Hilfe gerufen durch eine neue Regierung: „Und ich habe geholfen; in drei Tagen hat ein Ideal einen Staat erfüllt!“—„Der 12. März ſollte der Tag des Betruges ſein, er wupde der Tag der Befreiung!“ Und glücklich ſpricht der Führer von der Vor⸗ ſehung, die ihn berufen hat, nun ein Wunder zu geſtalten. Die Schönheit ſeiner Heimat, die Treue der von ihm neugewonnenen Brüder ſchildert der Führer bewegt:„In dieſer Zeit“, ſo ſchloß er hier⸗ bei,„konnten wir es ſpüren, daß der Segen des Herrn mit uns war und nicht mit unſeren Fein⸗ den!“ Die Beſtätigung der geſchichtlichen Tat werde nun gefordert werden in dem Glauben, daß eine ſolche geſchichtliche Entwicklung der Zuſtimmung des geſamten Volkes bedüpfe: „Das deutſche Volk ſoll beſtätigen, daß ich in ſei⸗ nem Auftrag handelte! Deshalb rufe ich ganz Deutſchland auf: Ich will, daß nun zum erſtenmal in ſeiner Geſchichte das große Deutſchland gemeinſam einen ſtaatspolitiſchen Akt vollzieht.“ Bevor der Führer ſeine Rede ſchloß, wies er noch einmal hin auf den Reichstag, den das größere Deutſchland nun zu ſeinem Nutz und Frommen haben werde: einen nationalſozialiſtiſchen Reichstag. Der Führer endete mit dem Appell an das Sach⸗ ſenband:„Es iſt für mich ſelbſtverſtändlich“, rief Adolf Hitler aus,„daß am Abend des 10. April mir gemeldet wird: Hinter mir ſteht Sachſen!“ Beziehung mehr ſtehen, die vielmehr ſelbſt eine neue Lage geſchaffen haben! Selbſt, wenn Chamberlain der Anſicht ſein ſollte, daß eine ſtarke Rüſtung es Englaud möglicherweiſe erleichtert, in Zukunft etwaigen unvermeidlichen Entwicklungen ruhig zuſchauen zu können, bleibt doch die Tatſache beſtehen, daß er über Englands Mitwirkung an eben dieſen Entwicklungen, die eigentlich den Gegenſtand von Friedensbemühungen bilden ſollten, bewußt Unklarheit walten läßt. Er hat mit großer Entſchiedenheit darüber geſprochen, wann und mit welcher Gewalt England das letzte Mittel anzuwenden entſchloſſen iſt, er hat aber über die tauſend Möglichkeiten geſchwiegen, die die Anwen⸗ dung des erſten bis zum vorletzten Mittel für eine Friedenspolitik eröffnen können. Seine Erklärung ſtellt daher einen aufſchlußreichen Hinweis auf die Stimmung in führenden engliſchen Kreiſen dar. Sie iſt aber nicht der wirkſamſte Beitrag, den England für den Frieden und die Beſeitigung von Kriegs Urſachen beizuſteuern in der Lage wäre. 5 * In Spanien geht der Vormarſch der Nationalen weiter Heeresbericht von der Arragon⸗Front 5 Anb. Salamanca, 27. März. Der Heeresbericht vom Samstag meldet, daß die Tpuppen an der Arragon⸗Front ihren Vormarſch mit glänzendem Erfolg fortſetzten. Sie beſetzten im ſüdlichen Abſchnitt die Poſitionen Santa Barbara, Sandera, Caſtillo Caganta, Buitre und die Höhe 719. Im Sektor Monegros(öſtlicher Teil des ſüdli⸗ chen Abſchnitts) ſtießen die nationalen Truppen 32 Kilometer vor und beſetzten die Orte Valfarta, Pen⸗ alba und Candasmos, das 50 Kilometer weſtlich von Lerida liegt. Die Bolſchewiſten ſprengten auf ihrem Rückzuge ſämtliche Brücken, ſo daß die nationalen Truppen zu zeitraubenden Umleitungen gezwungen waren. Andere Truppenteile legten auf ihrem Vor⸗ marſch 30 bis 50 Kilometer zurück. Im Ebro⸗Abſchnitt wurden mehrere hundert Bol⸗ ſchewiſten gefangen genommen und umfangreiches Material erbeutet. Weitere Truppenteile überſchritten im Süden von Arragon ſüdöſtlich von Caſpe den Gudalope⸗Fluß und beſetzten mehrere Höhen. Auch hier fiel ihnen bedeutendes Kriegsmaterial der Roten in die Hände. Nördlich der Hauptſtraße Saragoſſa⸗Lerida wur⸗ den die wichtige Kleinſtadt Sarinen und elf weitere Orte beſetzt. Unter der Materialbeute befanden ſich auch vier Panzerwagen. Im Abſchnitt Huesca wurden 22 Ortſchaften er⸗ obert, wodurch 30 Kilometer öſtlich Huesca eine nord⸗ ſüdlich verlaufende Linie erreicht wurde. Hier wur⸗ den faſt 800 Gefangene gemacht, unter denen ſich auch der rote Bataillonschef, ein Sowjetkommiſſar und weitere„Offiziere“ befanden. Auch in dieſem Ab⸗ ſchnitt wurden große Munitionsbeſtände der roten Horden erbeutet.. f Der Heeresbericht wird durch eine Meldung er⸗ gänzt, daß die Truppen des Generals Alonſo in der Propinz Caſtellon einmarſchierten und den Ort Par⸗ ras ſowie die Poſition Terrardor beſetzten. 72 Laſtkraftwagen aus Paris, Lille und Belgien fahren quer durch Frankreich anb. Paris, 27. März. Am Samstagmittag verließen 55 ſchwere Laſt⸗ kraftwagen Paris, die etwa 1000 Tonnen Lebens⸗ mittel nach Rotſpanien befördern ſollen. Die Laſt⸗ kraftwagen waren mit der Trikolore und rotſpani⸗ ſchen Fahnen behängt, und auf einem großen Spruch⸗ band waren die verſchiedenen kommuniſtiſchen Hilfs⸗ komitees verzeichnet, die die betreffende Sendung „für die ſpaniſchen Freiheitskämpfer“ geſtiftet haben. Wie früher zeichnet auch für dieſen Maſſentrans⸗ port die als„Volkshilfe von Frankreich“ getarnte ehemalige Internationale Rote Hilfe verantwort⸗ lich. Nach dem kommuniſtiſchen Abendblatt„Le Soir“ haben belgiſche Hilfskomitees für Rotſpanjen weitere ſechs Fernlaſtzüge auf den Weg nach Bar⸗ celong geſchickt, und von Lille aus ſind elf Fern⸗ laſtzüge unterwegs. Alle dieſe Laſtkraftwagen wer⸗ den zu einer rieſigen Karawane zuſammengeſchlof⸗ ſen, um gemeinſam quer durch Frankreich über die Pyrenäengrenze ins ſpaniſche Sowjetparadies zu fahren. a Bei der Auffahrt der für Rotſpanien beſtimmten Laſtkraftwagen gaben nationalgeſiunte franzöſiſche Elemente ihrer Empörung dadurch Ausdruck, daß ſie die Laſtkraftwagen mit Pfeifen und Pfuirufen empfingen. Eheſtandsdarlehen und Kinderbeihilfen 12 Groſchen, für eine Ortspoſtkarte 5 Pf. 8 Gro⸗ ſchen betragen. Ortspoſtkarten werden demnach um 33% vom Hundert, Ortsbriefe ſogar um 50 v. H. verbilligt. Auch die Gebühren für Briefe und Poſtkarten aus Oeſterreich nach dem Ausland ermäßigen ſich beträchtlich. So koſtet ein Brief bis 20 Gramm aus Oeſterreich nach dem Ausland ſtatt 60 Groſchen nur noch 25 Rpf.- 38 Groſchen, für jede weitere 20 Gpamm werden ſtatt 35 Groſchen nur noch 15 Rpf. 23 Groſchen erhoben. Die Gebühren für die Aus⸗ landspoſtkarte verringern ſich von 35 Groſchen auf 15 Rpf.— 23 Groſchen. Die Ermäßigung beträgt alſo für Auslandsbriefe bis 20 Gramm 36 v.., für Auslandspoſtkarten 34½ v. H. Der Gehühren⸗ ausfall, den die Deutſche Reichspoſt hierdurch erlei⸗ det, beträgt jährlich über 20 Millionen Reichsmark, ein gewaltiger Betrag, den die deutſche Bevölkerung Oeſterreichs jährlich erſpart. Eingliederung der Finanzverwaltung dnb. Berlin, 27. März. Der Reichsinnenminiſter und der Reichsfinamz⸗ miniſter haben eine Verordnung über die Eingliede⸗ rung der öſterreichiſchen Bundesfinanzverwaltung in die Reichsfinanzverwaltung erlaſſen. Die öſter⸗ reichiſchen Finanzlandesdirektionen, das Zollober⸗ amt Wien und die ihnen nachgeordneten Dienſtſtel⸗ len einſchließlich des Zollgrenzſchutzes werden in die Reichsfinanzverwaltung eingegliedert. Sie behal⸗ ten ihre bisherigen Aufgaben und führen die Ge⸗ ſchäfte nach den bisherigen Vorſchriften weiter. Als weitere Aufgabe liegt den Finanzlandes⸗ direktionen und den ihnen nachgeordneten Dienſt⸗ ſtellen nach der Verordnung die Gewährung von Eheſtandsdarlehen und Kinderbeihilfen ob. Damit werden dieſe ſegensreichen Einrichtungen des Drit⸗ ten Reiches auch auf unſere öſterreichiſchen Volksge⸗ noſſen ausdehnt. Die näheren Vorſchriften werden vom Reichsfinanzminiſter noch erlaſſen. Gleichzeitig iſt eine Verordnung über die Ein⸗ führung des Reichsautobahurechts in Oeſterreich im Gang. Bei Enteignungen zugunſten der Reichs⸗ autobahnen gelten in Oeſterreich die Beſtimmungen des Bundesſtraßengeſetzes, ſoweit nicht die Beſtim⸗ mungen des Geſetzes über die Reichsautobahnen ent⸗ gegenſtehen. Vorübergehend Doppelwährung in Oeſterreich dnb. Wien, 27. März. Am Montag, dem 28. März, ſtellen ſich die Geld⸗ inſtitute in Oeſterreich vorübergehend auf eine Dop⸗ pelwährung um, da der Schilling von der Mark ab⸗ gelöſt wird. Wie bei den Banken und Sparkaſſen werden auch im Einzelhandel, in den Gaſtſtätten und bei allen Verkehrsmitteln die deutſchen Geloͤſorten neben den öſterreichiſchen in Zahlung genommen. Der Umrechnungs⸗ kurs beträgt wie bekannt 1 Mark 1,50 Schilling. Damit die Umrechnung keine Schwierigkeiten be⸗ reitet, wurden gedruckte Tabellen mit einer Gegen⸗ überſtellung der beiden Währungen ausgegeben. Die japaniſche Geſandtſchaft in Wien aufgehoben i dnb Berlin, 27. Mürz. Der japaniſche Botſchaſter hat dem Auswärtigen Amt mitgeteilt, ſeine Regierung beabſichtige, die japaniſche Geſandtſchaft in Wien aufzuheben und ein Generalkonſulat zu errichten. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr. Rückſendung nur bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: N eltung Dr. Fritz Bode& Een, Mabnbeu Ng 88 0 Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittei Jakob Fau de, e 1 a Zur Zeit Prelsliſte Nr. 8 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und 4 Mittag erſchelnen glelch⸗ zeitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag über 10 800 Ausgabe& Abend über 9 500 Ausgabe B über 11 000 ö Geſamt⸗ DA. Monat Februar über 21 5b. Maunheim, 28. März. Bereits aprilgemäß Mannheim am erſten„Frühlings“ ⸗Sonntag So lange es offiziell noch Winter war, hatten wir frühlinghaft ſchönes Wetter. Jetzt, da das Frühjahr ſozuſagen amtlich ausgebrochen iſt, holen wir wieder unſere warmen Mäntel hervor, und bei den Frauen iſt das Verlangen nach einem neuen Frühjahrskoſtüm erheblich gedämpft. Aber wir wollen zum naßkalten Wetter doch frohe Laune zei⸗ gen und uns freuen, daß wenigſtens in den ver⸗ gangenen Wochen die Sonne uns ſo huldreich an⸗ gelacht hat. Vielleicht wird ſie ſchon bald wieder zur Geltung kommen! Hoffen wir das wenigſtens. Die ungünſtige Witterung macht den Schaffen⸗ den der Stirn und der Fauſt, die an dieſem Wochen⸗ ende die Reihe der winterlichen Straßenſamm⸗ lungen abſchloſſen, ihre ehrenvolle Arbeit nicht ge⸗ rade leicht, aber Regen und Kühle konnten den Er⸗ folg der Aktion natürlich in gar keiner Weiſe be⸗ einträchtigen. Im übrigen führte die DAF. die vorgeſehenen Standkonzerte nicht nur am Samstagnachmittag, als zwiſchen Regenſchauern die Sonne doch immer wieder erſchien, ſondern auch am Sonntag, wo es„Bindfaden“ regnete, durch. Nur das Sportamt konnte nicht reſtlos mit ſeinem Pro⸗ gramm in Erſcheinung treten. Selbſtverſtändlich ließen ſich die Gliederun⸗ gen der Partei, die am Sonntag in allen Vororten und in den Landorten des Kreiſes Propaganda⸗ märſche durchführten, vom Wetter keineswegs be⸗ eindrucken. Es wäre zwar ſchöner und angenehmer geweſen, ſie hätten im Sonnenſchein marſchieren kön⸗ nen, aber ſie erfüllten auch ſo ihre Pflicht und tru⸗ gen damit dazu bei, die große Willenskundgebung unſeres Volkes am 10. April wirkſam vorzubereiten. Gelitten hat unter der Ungunſt der Witterung lediglich das Frühlingsfeſt in Sandhofen. Es war aber auch kein Vergnügen, den von Näſſe triefenden Feſtplatz zu beſuchen. Es iſt ſchade, daß in dieſem Falle das ambulante Gewerbe nicht zu dem ihm ge⸗ wünſchten Erfolg gekommen iſt, aber vielleicht wiro es heute oder morgen, wo abends— genau wie bei den vorangegangenen Früßhlingsfeſten in Käfertal und Feudenheim— zum Abſchluß ein großes Feuer⸗ werk geplant iſt, doch noch beſſer. Auch unſere Sand⸗ Höfer Mitbürger würden ſich darüber freuen. Glücklicherweiſe hat das Wetter am Samstag wenigſtens dem feſtlichen Empfang bei der Ankunft der hundert Arbeitskameraden aus Oeſterreich keinen Strich durch die Rechnung ge⸗ macht. Als ſie unter dem unbeſchreiblichen Jubel von vielen Tauſenden am Roſengarten eintrafen, konnte die aus dem Herzen kommende Begeiſterung noch ohne alle Beeinträchtigung durch die Witterung zum Ausdruck kommen. Erſt als ſie nach zweiſtün⸗ digem Aufenthalt wieder weiterfuhren, bedeckte ſich der Himmel. Das wird ihre angenehme Erinne⸗ rung an Mannheim aber ſicherlich nicht nachteilig beeindruckt haben. Für den Chroniſten bleibt rückblickend noch zu erwähnen, daß auch im Sport Großes auf dem ſonntägigen Programm ſtand, indem die Raſen⸗ ſpieler im Stadion ſich erſtmals in den Gruppen⸗ 2 endſpielen zur Deutſchen Fußballmeiſterſchaft ver⸗ ſuchten, und daß für nicht wenige Mithürger dieſes Wochenende das letzte in ihrer alten Wohnung war, denn der große Umzugstermin des Frühjahrs ſteht vor der Türe. Dr.—m. Mannheim lockt an Trotz der Ungunſt der Witterung lebhafter Stadt⸗ beſuchsverkehr— Der erſte Konftrmationsſonntag wirkte ſich aus Tpotz der ungünſtigen Witterung wurde am Samsdbag und auch am Sonntag bei der Reichsbahn ein lebhafter Stadtbeſuchs verkehr feſt⸗ geſtellt. Er war zum Teil die Folge davon, daß zu den geſtrigen erſten Konfivpmationen zahlreiche Be⸗ ſucher von auswärts nach Mannheim kamen. An⸗ dererſeits war der Ausflugsverkehr am Sonntag ge⸗ ring. Der Fernverkehr war am Samstag lebhaft, am Sonntag mäßig. Es verkehrte ein Winterſport⸗ ſonderzug Mannheim— Seebrugg, der von hier aus mit nur dreißig Perſonen beſetzt war. Kunſtharzblumen ſtark gefragt Die große Straßenſammlung der Arbeitsfront Die Reihe der Straßenſammlungen für das Win⸗ terhilfswerk 1937—38 wurde am vergangenen Sams⸗ tag und Sonntag abgeſchloſſen. Nochmals fetzte ſich die Deutſche Arbeitsfront machtvoll ein. Betriebsführer, Betriebsobmänner, Walter und Warte der Duäß und die Werkſcharen ſammelten unter der Parole„Schaffende ſammeln—Schaffende geben“. Am Samstagnachmittag und am Sonntag ſpielten zahlreiche Kapellen, und in Sandhofen konzertierte gar die Luftwaffe. Das Sportamt ſtellte ſich ebenfalls in den Dienſt der guten Sache, wurde aber leider am Sonntag durch die Ungunſt der Witterung an der ganzen Entfaltung ſeines vorgeſehenen Programmes beeinträchtigt. Zur Eröffnung der Sammlung unternahmen die Werkſcharen am Samstag einen Propaganda⸗ marſch, der von der Rheinſtraße durch die Ober⸗ ſtadt, die Schwetzingerſtadt und über die Planken nach dem Paradeplatz führte. Dort nahm eine Ehren⸗ bereitſchaft hinter dem Kreisobmann der DA, Pg. Schnerr, der ſich um dieſe Zeit ebenfalls als Sammler betätigte, Aufſtellung, Wie immer wurde auch bei dieſer ſechſten und letzten großen Straßenſammlung eifrig gegeben. Man ſah ſchon am Samstagnachmittag kaum mehr einen Volksgenoſſen, der nicht ſchon eines der ſchö⸗ nen Kunſtharzabzeichen getragen hätte. Die Samm⸗ lung der Arbeitsfront wurde ſo zu einem eindrucks⸗ vollen Abſchluß der winterlichen Sammlungen für das große ſozialiſtiſche Werk des deutſchen Volkes. am. Wenn man Verkehrsvorſchriften nicht beachtet Drei Unfälle am Samstag Durch leichtfertige Nichtbeachtung der Verkehrsvor⸗ ſchriften ereigneten ſich, wie der Polizeibericht vom 27. März meldet, im Laufe des Samstags drei Ver⸗ kehrsunfälle, wobei drei Perſonen leicht verletzt und die Fahrzeuge beſchädigt wurden. Am Samstagnachmittag kam ein Perſonenkraft⸗ wagen infolge der naſſen Straßendecke ins Schleu⸗ dern und fuhr gegen einen Licht maſt, wobei der Wagenführer leicht verletzt und an dem Fahr⸗ zeug ſowie an dem Lichtmaſt nicht unbedeutender Sachſchaden entſtand. Arbeit iſt Dienst an der Gemeinſchaft! Kreisleiter Schneider bei der Schlußfeier der Gauwetlkämpfe zum Reichsberufs weltkampf Siegerehrung durch Kreisobmann Schnerr Der Kreis Mannheim ſtellt 17 Gauſieger! Die Mannheimer Gauwettkämpfe zu m Reichsberufswettkampf wurden am Sonn⸗ tagvormittag mit einer Feierſtunde im mit Hakenkreuz⸗ und Arbeitsfrontfahnen und mit Blu⸗ men und Grün ſtimmungsvoll geſchmückten Plane⸗ tarium abgeſchloſſen. Nach dem Einmarſch der Werk⸗ ſcharen und Fahnen, dem Lied der Werkſcharen „Kameraden, Kamerad zu ſein, das iſt der Muff unſrer Zeit“, der Verleſung der Loſung„Der Ju⸗ gend“ und dem Vortrag von Haydns Streichquartett Opus 76, J durch das Käthe⸗Back⸗Quartett ſprach Kreisleiter Schneider. Der Kreisleiter ermahnte die Teilnehmer und Teilnehmerinnen am Gauentſcheid, ohne Rückſicht darauf, ob ſie den Gauſieg errungen haben oder nicht, mit demſelben Geiſt und Ziel wie bisher wieder an ihre Alltagsarbeit heranzugehen. Der Reichsberufs⸗ wettkampf ſei der ſchönſte Ausdruck des Adels der Arbeit. Zur Richtlinie für ihr weiteres Wirken wolle er den Wettkampfteilnehmern zwei Gedanken mit auf den Weg geben. Zunächſt den Gedanken der Arbeit an ſich, der Arbeit als Lebensinhalt. Des Menſchen Leben finde nur dann Erfüllung, wenn es voll glückſpendender Arbeit ſei. Der Kreis⸗ leiter erinnerte daran, daß in den Zeiten des Sy⸗ ſtems die Arbeit von dem einen als Qual des täg⸗ lichen Lebens und von dem anderen nur als Mittel, um zu Wohlſtand und zu Genuß zu kommen, be⸗ trachtet wurde. Demgegenüber iſt uns im neuen Deutſchland die Arbeit oberſtes Geſetz unſeres Denkens. Dieſe Arbeit wäre aber wertlos, wenn ſie nicht unter dem Gedanken an die Gemeinſchaft getan würde. Die Arbeit darf nicht um ihrer ſelbſt willen oder nur um des perſönlichen materiellen und geiſtigen Nutzens geleiſtet werden, ſondern für jede Arbeit iſt entſcheidend der Gedanke, daß ſie der Ge⸗ meinſchaft zugute kommt. Die Arbeit muß ſo immer Dienſt am Aufbau der Zukunft unſeres Volkes ſein Der Kreisleiter richtete an die Gau⸗ und Kreisſieger den Appell, ihren Arbeitskamera⸗ den nicht nur in der Leiſtung, ſondern in ihrer Haltung, in ihrem Haudeln, Denken und Fühlen Vorbild zu ſein. Jeder und jede einzelne muß aus nationalſozialiſti⸗ ſcher Geſinnung heraus das Leben ganz nach der Gemeinſchaft ausrichten. Der Kreisleiter erinnerte zum Schluß noch daran, daß wir in dieſen Tagen einen machtvollen Aufbruch der Nation erleben, und ermahnte alle, ſich von dieſem Erlebnis einfangen zu laſſen und das Gelöbnis abzulegen, allezeit dem Führer dienſtbar zu ſein. Nach einem Kanon der Werkſcharen(„Ein jeder ein Kerl“) ergriff Kreisobmann Schuerr das Wort zur Siegerehrung. Er ſprach den Wunſch aus, jeder Wettlampfteilnehmer möge immer von unbeugſamem Willen und von Gläubig⸗ keit an die eigene Kraft und die Kraft des deutſchen zur Einheit zuſammengeſchweißten Volkes erfüllt ſein. Der Kreisobmann dankte allen, die ſich dem Leiſtungskampf unterzogen haben, wie auch jenen, die durch ihre Mithilfe deſſen Durchführung ermög⸗ lichten. Jeder Gauſieger erhalte als materielle An⸗ erkennung ſeiner Leiſtung eine von der DA und damit von der Partei gegebene Unterſtützung für ſeinen weiteren Lebensweg. Aber noch weit wert⸗ voller ſei die Auszeichnung, die jenen winke, die aus dem kommenden Reichsentſcheid als Sieger hervor⸗ gehen: Sie werden dem Führer vorgeſtellt. Das verpflichte jeden, noch mehr zu arbeiten, um ſo ſich der Erringung des Lorbeers eines Reichsſiegers würdig zu erweiſen. Dann gab Pg. Schnerr die Namen der Gauſieger bekannt. Es war eine ziemlich umfangreiche Liſte, in der u. a. folgende aus dem Kreis Mannheim ſtammende Teilnehmer als Gauſieger genannt wur⸗ den: Annelieſe Heuer, Mannheim(Einzelhandel), Modelltiſchler Adolf Hannack, Mannheim, Fern⸗ meldemonteur Karl Weiler, Mannheim, Hilfs⸗ arbeiter Willi Fritz, Mannheim, Maſchinenarbeite⸗ rin Emma Schwechheimer, Altlußheim, ſowie aus der Fachgruppe Chemie Hans Feger Rohrhof, Karl Hamm, Mannheim, Natalie Maul, Weinheim, Franz Kellner, Heppenheim, Herbert Gaſſert, Mannheim, Werner Vogler, Seckenheim, Hans Faiſer, Walöhof, Martha Schwegler Mannheim, Gretel Grüner, Rheinau, Hermann Keuer⸗ leber, Mannheim, Annelore Haſenbrinck, Mannheim und Lotte Herwert, Mannheim. Mit dem Kaiſer⸗Quartett von Haydn, dem An⸗ ruf des Führers, den nationalen Liedern und dem Fahnenausmarſch ging die eindrucksvolle Feierſtunde zu Ende. dr. w. th. Warum hat Eckſtein s 80 viele Fpeunde? — Weil Eckſtein No. 5 fünf kigenschaften garantiert: 1 Ausgewogenes Vofformotf! 2 Tabak edelster Orientauslese 3 bezeptgetrebe Oobermischung 4 Natorfrisch verpocktt! 5 Uberzeogende fachſleistong Ialtein 5 drantiori Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Aus zum 12. Mäpz 1901 iſt für immer in erung lebendig geblieben. Ich verbrachte den Abend in einem Kreis von Garde⸗Paul⸗ Regiments in ihrem be⸗ 1o. Die Anweſenheit eines älteren ausgezeichneter Kenner der erwies, gab der Unterhal⸗ ſonderen, an das Romantiſche gren⸗ Nicht in der ſonſt üblichen Fröh⸗ wir in dieſer Nacht die gaſtfreund⸗ dern in ernſter, nachdenklicher Stim⸗ ichte Oberſten führte über das große mich zu ihm, und wir jend quer über die weite Schneedecke. einſam iſt es heute hier.. Wie an⸗ f Feld in der gleichen Nacht vor hun⸗ en aus“, ſagte der Oberſt fragender Blick ihm, ſtanden hatte. ort,„es iſt doch die Mitternacht hundert Jahren ſpielte ſich hier e Tragödie ab..“ ) durchbrechende Mond ergoß ſein Marsfeld. Die bisher kaum ſichtbaren chael⸗Schloſſes erſchienen vor unſe⸗ gewaltiger ſchwarzer Block; eine Seite lag im grellen Licht, und die Reihen der Fenſter ſchimmerten wie reines in einem weißen phantaſtiſchen Glanz. Dort, hinter jenen Fenſtern, fand die Tragödie, ich ſprach, ihren Abſchluß“, fuhr der Oberſt Er zeigte dabei auf die Eckfenſter des zweiten verkes. ie ſprechen von Paul.7“ Kaiſer Paul, der Erbauer des Schloſſes, war Mittelpunkt T Eine ſonderbare ) geſe zeigte daß ich ihn ſe ren Augen wie ein denn 5 dieſer Tragödie. t, eine unverſtändliche rätſelhafte Erſcheinung.“ hörte die weiteren Worte meines älteren Ka⸗ meragden nicht mehr; ſie verdämmerten in mir, da die haarſträubenden Erzählungen meiner Kinderfrau ganz plötzlich und mit ungewöhnlicher Deutlichkeit in meiner Erinnerung auſtauchten. Lange Zeit hindurch konnte ich die Augen nicht vun den geheimnisvollen Fenſtern abwenden. Ich fühlte, wie der Oberſt mich unter den Arm nahm: „Intereſſieren Sie die Vorgänge dieſer Nacht?“ ch nickte wohl nur als Antwort. „Wollen Sie von dieſem grauenvollen Drama mehr wiſſen?“ „Wenn das möglich wäre“, gab ich zur Antwort. Ich fühlte, wie er ſeine Hand auf meinen Arm legte: „Dann hören Sie zu: ich kann Ihnen die Mög⸗ lichkeit dazu geben— Sie können die Aufzeichnungen eines Zeugen und Mittäters leſen.“ „Und wie komme ich dazu?“ „Es iſt nicht ganz einfach. Sie müſſen dazu eine weite Reiſe unternehmen; denn der Beſitzer dieſes einzigartigen Dokumentes gibt es nicht aus dem Hauſe. Zunächſt zeige ich Ihnen die Stätte des Grauens. Kommen Sie morgen in das Michael⸗ Schloß. Das Zimmer da oben darf zwar ſonſt nicht gezeigt werden, aber ich werde es ſchon ſchaffen. Na⸗ türlich dürfen Sie darüber kein Wort verlieren.“ Der Oberſt hielt ſein Verſprechen. Die Beſichtigung des Zimmers, in dem der Er⸗ bauer des chloſſes, das ihm Schutz vor ſeinen Widerſachern bieten ſollte, ſeinen letzten Seufzer tat, machte auf mich einen tiefen und unvergeßlichen Ein⸗ druck. Die Wände des Raumes ſchienen von dem Schrecken erzählen zu wollen, den ſie vor hundert Jahren miterlebt hatten. Auf dem Gut des Herrn S. bekam ich ſpäter durch die Vermittlung des Oberſten die Aufzeichnungen eines der Vorfahren des Gutsbeſitzers zu leſen. Die eiſerne Kaſſette, in der ſie zur Aufbewahrung lagen, neuem aus der mmer heraufgebracht. wurde für mich an jedem T Tiefe eines Kellers in mein Was ich mit dieſer Niederſchr kennenlernte, war das erſchütternde Zeugnis eines Mannes, der ſich gezwungen ſah, zum Wohle des Landes an der Ver⸗ ſchwörung gegen ſeinen Monarchen teilzunehmen. Ihren Ausgang hat er nicht vorausgeſehen: er ſollte ſich abſtoßend grauſam geſtalten. Weſen und das Leben des Menſchen, den man meiſt den„wahnſinnigen Paul“ nennt, das Wir⸗ ken und Handeln ſeiner Mutter, der deutſchen Prin⸗ zeſſin von Anhalt⸗Zerbſt, die mit dem Namen Katha⸗ rina die Große in die Geſchichte eingetreten iſt, er⸗ ſchienen mir jetzt in einem völlig neuen Licht. Unter einem Bild Paul., das ich im Hauſe eines ſeiner Nachkommen ſah, fand ich die zeitgenöſſiſche Beurteilung ſeiner Perſönlichkeit. Vielleicht iſt ſie die richtigſte. Sie lautet: „Er tat zuviel Gutes, um ſchlecht zu ſein, Er tat zuviel Schlechtes, um gut zu ſein.“ ge von 2 Das Die Zeichnung des Herrn'Eſtocg Im Jahre 1741 hat der Winter ſehr früh ſeinen Einzug in St. Petersburg gehalten. Schon im No⸗ vember iſt die Hauptſtadt unter einer dicken Schnee⸗ decke verborgen. Starke Fröſte laſſen erwarten, daß auch die majeſtätiſche Newa bald in den mächtigen Eispanzer des ruſſiſchen Winters gezwungen werden wird. Die winterlichen Abendveranſtaltungen und feſtlichen Empfänge, die glänzenden Bälle am kaiſer⸗ lichen Hof und in der Geſellſchaft ſind in vollem Gange. Im Palais der Zeſſarewna Eliſabeth verſammelt ſich häufiger als ſonſtwo die lebensfrohe Jugend aus den vornehmſten Familien der Hauptſtadt; die Ver⸗ treter des diplomatiſchen Korps, die führenden Männer aus Kunſt und Wiſſenſchaft gehen hier ein und aus. Die zweiunddreißigjährige, luſtige, ſehr an⸗ ziehende, unverheiratete Tochter Peters des Großen iſt der Mittelpunkt dieſes Kreiſes. Der 23. November 1741 iſt für Eliſabeth ein be⸗ ſonders bewegter Tag. Die Beſuche bei ihr dauern ununterbrochen den ganzen Nachmittag hindurch an; ſelbſt ſpät am Abend läßt man ſie noch nicht zur Ruhe kommen. An den hochbrennenden Holzſtößen, die vor dem Schloſſe flammen, wärmen ſich in dichten Haufen Kutſcher und Heiducken. Ungeachtet der ſchon vorgerückten Stunde warten die Beſucher im Salon der Zeſſarewna auf das Er⸗ ſcheinen der Gaſtgeberin. Heute ſind es ausnahms⸗ los die engſten Freunde der Prinzeſſin und ihre nächſten Verwandten, die dieſe Geſellſchaft bilden. Eine merkliche Erregung herrſcht unter ihnen. Gegen Mitternacht klopft der Prinz von Heſſen⸗ Homburg an die Tür von Eliſabeths Arbeitszimmer. Sie öffnet ſich ſofort, und der Vertraute und Leibarzt der Zeſſarewna tritt in den Salon. Die Anweſenden eilen ihm entgegen, und von allen Seiten hört er Fragen: „Herr'Eſtocg, wie ſteht es?“„Wie hat ſie ent⸗ ſchieden?“„Warum erſcheint ſie nicht hier?“ 'Eſtbeg bittet um einen Augenblick Ruhe. Mit beſorgter Miene und in einem Ton der Verzweif⸗ lung wirft er ein: „Nichts hat ſie entſchieden..“ „Wie denn? Warum wartet ſie noch? Es iſt doch ſchon die höchſte Zeit!“ „Das meine ich auch!“ entgegnet'Eſtocg, und lebhaft ſetzt er hinzu:„Ich werde ſie hierher bitten. Vielleicht haben Sie, meine Damen und Herren, mehr Erfolg!“ 'Eſtoeg eilt zurück. Schon wenige Augenblicke ſpäter ſteht Eliſabeth mitten im Kreis der erregten Freunde. Alle dringen auf ſie ein. Jeder verſucht, ſie zu entſchloſſenem, raſchem Handeln zu bewegen. Sie wird mit Ratſchlägen und Ermunterungen über⸗ häuft. Aber alles, was ſie hört, flößt ihr nicht das notwendige Vertrauen ein. „Ich kann es nicht!“ ſagt ſie.„Es iſt ein zu großes Wagnis!“ „Die Tochter Peters des Großen muß wagen können!“ Einer der älteren Herren, der ihr die Hand küßt, ſagt das.„Verlieren Sie keine Zeit!“ Eliſabeth ſtutzt bei dem Namen ihres Feuer blitzt in ihren Augen auf. LEſtoeg ſchätzt und erkennt den Augenblick als richtig. Er ergreift einen Schreibſtift, wirft blitzſchnell einige Striche auf den Bogen Papier, den er in der Hand hält, und zeigt das Blatt der Zeſſarewna. Eliſabeth blickt auf die Zeichnung. Vaters. C Stunde regiment zum W Der verbotene Kaiſer“ Und das Unternehmen Eliſabeths glückt. in der Nacht zum 24. November Grenadieren des Preobraſchenſki⸗ Bett der Regentin Anna. Fackeln rötet die überraſchten zeſſin und ihres Gemahls. „Schweſterchen, du mußt aufſtehen!“ „Eliſabeth, du?... Zu dieſer Stunde Soldaten!“ Plötzlich erfaßt oͤie Regentin die bittere Wirklich⸗ keit: „Eliſabeth, Kinder!“ Umringt von Soldaten, nur notdürftig bekleidet, werden beide in das untere Stockwerk geführt, wohin ſchon mehrere ebenſo verhaftete hohe Würdenträger gebracht worden ſind. Eliſabeth ſelbſt eilt in den Nebenraum. Sie hat von dort das Weinen eines Kindes vernommen. Soldaten begleiten ſie nur bis zur Tür, damit der Sohn Anna Leopoldownas nicht erſchreckt werde. Sie Mitten ſteht ſie mit den tdegiments vor dem Das flackernde Feuer der Geſichter der Prin⸗ und mit erbarme dich unſer und unſerer Die beugt ſich über die prachtvolle Wiege des einjährigen Knaben, und flüſternd ſagt ſie mit tiefer, aufrichtiger Bewegung: „Armer Iwan! Sie haben dich zum Kaiſer ge⸗ macht! Was für ein Unſinn! Jetzt mußt du ihr Ver⸗ brechen büßen!“ Sie nimmt das Kind hoch und blickt mitleidig in ſeine verſchlafenen Augen: „Iwan VI., Majeſtät! Was ſoll nun mit dir ge⸗ ſchehen?“ Eliſabeth iſt voll Mitleid mit der von ihr geſtürz⸗ ten Familie erfüllt. Das kleine Händchen des Kin⸗ des liebkoſend, ſagt ſie zu den Offizieren und Soldaten: „Er iſt oͤoch ein Braunſchweiger! Er ſoll zurück in ſeine Heimat! Wenige Stunden ſpäter beſpricht Eliſabeth das Schickſal der Regentin und Jwans VI. mit ihrem alten Freunde, dem franzöſiſchen Botſchafter Ché⸗ tardie. Inzwiſchen iſt ſie von der Garde zur Kaiſerin Eliſabeth ausgerufen worden. „Cher Marquis, was ſoll man mit dem braun⸗ ſchweigiſchen Prinzen machen?“ Die Politik Ludwigs XV. von Frankreich erwar⸗ tet viele Vorteile für ſich durch die Thronbeſteigung Eliſabeths. Man muß der neuen Kaiſerin helfen, feſten Fuß zu faſſen, und ſo rät der Fvanzoſe ent⸗ ſchieden: „Majeſtät! Sie ſollten alles tun, um jede Spur von der Regierung des Kindes zu vernichten!“ Der Rat wird von Eliſabeth befolgt. Einen Mo⸗ nat nach dieſem Geſpräch wird die Bevölkerung der Hauptſtadtx und nach ihr die des Landes aufgefordert, alle Münzen, alle Dokumente und überhaupt alles, was mit dem Bilde oder mit einem Lebenszeichen Iwans VI. verſehen iſt, den Behörden abzuliefern. Die Ungehorſamen ſollen mit„Abhacken der Hand“ beſtraft werden. So wird Iwan VI. zum„verbotenen Kaiſer“. Die Spuren des Kindes und der ganzen braun⸗ ſchweigiſchen Familie gehen im Baltikum verloren. (NWortletzung tolat Die gläſerne Wand/ Lon Kurt Kriſpien Abend für Abend ſaß er in der Bar und ſtarrte mit ſeinen dunklen brennenden Augen zu ihr hinüber, wenn ſie ſang. Er war ein gutausſehender junger Menſch mit ſtolzem und verſchloſſenem Ge⸗ icht, Maria hätte ihn wohl auch bemerkt, wenn ſein Benehmen weniger eigenartig geweſen wäre, aber er lächelte nie und rührte keine Hand zum Beifall, wenn die anderen wie raſend klatſchten. Die ande⸗ ren. Maria Friis war davon abgekommen, ſich um die anderen Beſucher der Bar zu kümmern. Sie heſaßen meiſt wunderbare Autos und gutgeſchnittene Anzüge, aber einen gänzlichen Mangel an Charak⸗ texeigenſchaften. Maria wahrte einen ſtrengen Ab⸗ ſtand zwiſchen ſich und ihnen. Sie hielten überdies einen Vergleich mit dem einen nicht aus, den ſie bei ſich den„Stillen“ nannte, weil er ſo ſchweigſam und zurückhaltend blieb. Er ſaß da, unbeweglich, während die anderen tanzten, lachten und lärmten, er ſaß da, nüöllig unberührt wie hinter einer Wand von Glas. Maxia begann ſich in Gedanken mit ihm zu beſchäfti⸗ gen. Warum gönnte er ihr keinen Beifall? Miß⸗ ftel ihm ihr Geſang? Ihre Stimme war von weichem Wohlklang und nur zu ſchwach, um große Konzertſäle oder Opernhäuſer zu füllen. Daran konnte es nicht liegen. Wozu käme er ſonſt jeden Abend her? Maria fand, daß der beharrliche Blick ſeiner dunklen, ein wenig traurigen Augen ſie in Unruhe verſetzte. Manchmal, wenn ſie ihn anſah, wünſchte ſie, ſie hätte nicht ſagen können, was ſie ſich eigentlich wünſchte. Aber ſie wünſchte es ſehr! Merkwürdig, wie leer die Bar an dieſem Abend lieb Der Pianiſt gähnte verſtohlen. Er hatte gewöhn⸗ lich bis gegen Morgen zu ſpielen, ſchlief am Tage und wurde eigentlich immer erſt gegen Mitternacht richtig wach. So bemerkte er die leiſe Unruhe nicht, mit der Maria häufig zu einem gewiſſen leeren Plat hinüberſah. Was ging es ihn auch an, ob dieſer oder jener der Gäſte fortblieb? Dafür kamen neue. Maria zögerte indeſſen, mit dem Singen zu be⸗ ginnen, und als ſie endlich anfing, war ſie ſo unauf⸗ merkſam und zerſtreut, daß der Pianiſt beſtändig kleine Tempofehler zu überbrücken hatte. Auch das fiel ihm nicht auf. Die Friis mochte eben müde ſein, wie er ſelbſt ja auch. Erſt, als mit einem Male ihre Stimme ſicher wurde und ſich zu wunderbarer Reinheit erhob, ſah er verwundert auf und entdeckte Ein glückliches Lächeln in dem Geſicht der Sängerin Auf gewohntem Platz aber ſaß ein Herr mit dunklen, brennenden Augen und verſchloſſenem Geſicht, der keine Hand zum Beffall erhob, als das Lied zu Ende war. Ein Narr, dachte der Pianiſt verächtlich, ſchlim⸗ Mer, vielleicht—: ein Snob! Neue Gäſte kamen. Sie ſchwenkten gleich zum Bartiſch hinüber, erkletterten mühſam die hohen Stühlchen und ließen ſich zu trinken geben. „Hallo— hallo— hallo!“ rief einer von ihnen überlaut und nickte Maria zu.„Wie gehts denn heute, Liebling—?“ Maria hatte ihn noch nie geſehen. Sie wandte ſich ruhig ab und ſang ihr zweites Lied. Aber ſie hatte es kaum beendet, als derſelbe Menſch ſein Glas in ihrer Richtung hob und rief:„Dein Wohl, Kleine! Du biſt'n feiner Kanarienvogell Möcht ſo etwas zu Haus im Käfig haben. Liebevolle Behandlung zuge⸗ ſichert!“ Maria wupde blaß und ſah ſich hilflos um. Da erhob ſich der ſchweigſame Gaſt aus ſeiner Ecke. Seine dunklen Augen waren ſchmal vor Zorn und vor Ver⸗ achtung. Er ging auf den Sprecher zu und ſagte kalt: „Gehen Sie hinaus!“ Der andere erhob ſich mit betrunkener Würde. Seine Begleiter wollten ihn beſchwichtigen, aber er hörte nicht auf ſie. Er muſterte ſeinen Gegner ſpöt⸗ tiſch.„So, du biſt wohl heute an der Reihe, be⸗ gann er noch, dann fuhr ihm eine harte Fauſt ans Kinn. Er ſtürzte lautlos hintenüber, im Fallen einen Tiſch und ein paar Gläſer mit ſich reißend. Der Geſchäftsführer kam herbeigelaufen.„Meine Herren, meine Herren....“ ſagte er mit ſanftem Vorwurf. Nun, die Herren gingen ſchon! Maria zitterte. Sie ſah ſich außerſtande, weiter⸗ zuſingen, und floh in einen Nebenraum. Dort war⸗ tete ſie ein Weilchen, zog dann Hut und Mantel an und verließ die Bar. Sie war kaum ein paar Schritte weit gegangen, als ein großer Schatten neben ihr auftauchte. Sie erſchrak, aber eine beruhigende Stimme ſagte erklä⸗ rend:„Ich habe hier auf Sie gewartet, weil der Be⸗ trunkene ſich noch in der Nähe umhertrieb. Es iſt beſſer, wenn Sie jetzt nicht allein gehen. Mein Name iſt Korth.“ Sie nickte ſchweigend, und ſchweigend ging ſie neben ihm her, aber ihre Gedanken waren um ſo lau⸗ ter. Sie begriff ihn nicht. Seine Hilfsbereitſchaft gab ihr ein neues Rätſel auf. Verwirrend miſchten ſich in dieſem Mann Gleichgültigkeit und Intereſſe, und trotz der großen Nähe war da wieder etwas zwi⸗ Die„Heiratsſchmiede“ von Retyo Green verſchwindet Den„Amboßheiraten“ in der berühmten Heixatsſchmiede„Gretna Green“ ſoll demnächſt ein Ende geſetzt werden. Im engliſchen Unterhaus iſt ſchon ein entſprechender Geſetzentwurf eingebracht worden. Jahrelang hoben Kirche und Elternorganiſationen gegen dieſes romantiſche Schnellheiratsinſtitut an⸗ gekämpft. Bisher wax ſedoch die Tradition ſtärker. Das alte Privileg der Schmiede geſtattet die Ehe⸗ ſchließung durch den Schmied, wenn ſich das Liebes paar einig iſt. Mehr iſt nicht nötig. Es liegt auf der Hond, daß bei dieſem„vereinfochten Verfahren“ mancherlei Unfug vorkam. von Gretna Green aufgebaut auf einer Ausſtellung, die in London im letzten — Hier iſt die Schmiede Jahr ſtattfand!: (Preſſephoto, Zander⸗M.) ſchen ihnen, kühl und trennend, wie eine Wand von Glas. Die Nacht war kalt. Maria atmete die reine, klare Luft, ſie horchte auf den Gleichklang ihrer Schritte, ſah ihre Schatten nebeneinander im Laternenlicht über die Straße huſchen „Warum reden Sie nicht?“ fragte ſie mit heraus⸗ brechender Ungeduld.„Sind Sie nicht ſchon geheim⸗ nisvoll genug?“ Sie bemühte ſich, in ſein Geſicht zu ſehen. Es war erſtaunt und weiter nichts. „Geheimnisvoll?“ wiederholte er verſtändnislos. „Allerdings! Allerdings! Marias Stimme klang empört. Jetzt erſt wurde ihr richtig klar, wie kränkend ſie ſein Verhalten empfunden hatte.„Weshalb örten Sie mir denn jeden Abend zu, wenn Sie ute auch nur den geringſten Beifall für mich hatten?!“ Er lächelte ſonderbar.„Oh, ich hatte ſchon Bei⸗ fall für Sie, aber ich konnte ihn nicht zeigen. Ich habe mir bei einem Sturz das linke Handgelenk verſtaucht, und es iſt leider immer noch nicht zu ge⸗ brauchen. Zum Prügeln, ſehen Sie, genügt zur Not die rechte Hand, zum Beifallklatſchen aber braucht man beide.“ „Das war der Grund! gegen mich— 2“ Er blieb ſtehen und beugte ſich zu ihr herab. Ganz nahe ſah ſie ſeine dunklen Augen.„Im Gegen⸗ teil“, ſagte er leiſe,„durchaus im Gegenteil.“ Dann ſchritten ſie wieder ſchweigend durch die ſtillen Straßen, genau wie vorher. Und doch ſah alles ganz verändert aus. Und Sie haben nichts 4 Großzügige Hilfe für die Wiener Pripat⸗ theater. Durch Vermittlung der deutſch⸗öſterreichi⸗ ſchen Kunſtſtelle iſt es gelungen, den ſchwer um ihre Exiſtenz kämpfenden Wiener Privattheatern eine großzügige Hilfe zuteil werden zu laſſen. Auf Grund neuer Verträge ſtehen bis zum 15. April ungefähr 100 000 Sitzplätze in allen wichtigen Pri⸗ vattheatern der deutſch⸗öſterreichiſchen Kunſtſtelle zur Verfügung. Dadurch erhalten die Theater täglich derartige Geldbeträge, daß die Gagen und Gehälter der Schauſpieler und Bühnenkünſtler zum größten Teil ſichergeſtellt erſcheinen. Gleichzeitig wurde eine noch nie dageweſene Verbilligung der Preiſe für Theaterkarten erreicht. Die bis⸗ herigen Preiſe erfahren teilweiſe eine Ermäßigung bis zu 75 v. H. Konzert der Berliner Philharmoniker in Bel⸗ grad. Auf ſeiner Südoſteuropareiſe gab das Kam⸗ mexorcheſter der Berliner Philharmoniker unter der Stabführung von Generalmuſikdirektor Hans von Benda im ausverkauften großen Saal der Belgrader Volkshochſchule ein Symphoniekonzert mit Werken deutſcher Meiſter, das begeiſtert aufge⸗ nommen wurde. Anſchließend fand auf der deutſchen Geſandtſchaft ein Empfang ſtatt, bei dem führende Männer des Belgrader Kulturlebens ſich eingehend mit den deutſchen Muſikern unterhielten. Die Ber⸗ liner Philharmonfker werden noch in Ag ram ein Konzert geben und dann im befreiten Graz ihre diesjährige erfolgreiche Südoſteuropareiſe abſchließen. 00 e. Montag, 28. März 1938 Neue Mannheimer Zeitung) Morgen⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 144 Bei ihrem Aufenthalt in Mannheim: Hundert Wiener jubelnd empfangen! Viele Tauſende begrüßten am Samstag die Brüder aus der deutſchen Oſtmark— Die Arbeitskameraden aus Oeſ 5 de be 5 5 liſchen Die s us Oeſterreich ſind vom nationalſozialiſuſchen Deutſchland begeiſtert!— Wir ſind entſchloſſen, unſere ganze Kraft für den Führer Als am Samstag kurz nach 11 Uhr die Koͤc.⸗Om⸗ nibuſſe, welche hundert öſterreichiſche Arbeitskamera⸗ den nach Mannheim brachten, über die Reichsauto⸗ bahn kommend die Auguſtaanlage erreichten, mußten ſie ihre Fahrgeſchwindigkeit ganz gewaltig verringern, denn in der Auguſtaaulage ſtanden viele Tauſende, vor allem Bd., HJ. und Jungvolk, die ihrer Freude laut Ausdruck verliehen, und dabei— um beſſer den Deutſchöſterreichern Blumen zuwerfen zu können— auch auf die Fahrbahn heruntergingen. Die Autobuſſe konnten notgedrungen nur mehr im Schritt fahren, ihre Einfahrt aber wurde zu einem Erlebnis, das den Inſaſſen der Wagen ſicherlich in Erinnerung bleiben wird. Unter nicht endenwollendem Jubel fuhren die Oeſterreicher nach dem Roſengarten, und als dort die Fahrzeuge hielten, wollten die„Sieg⸗Heil!“⸗Rufe und der Jubel kein Ende nehmen. Die deutſchen Britder aus der Oſtmark wurden mit Blumen ge⸗ radezu überſchüttet. Aus den Reihen der vielen Tau⸗ ſende, die vor dem Roſengarten ſtanden, wurden den Arbeitskameraden aus Oeſterreich immer wieder Hände entgegengeſtreckt, und Menſchen, die ſich vor⸗ dem nie geſehen hatten, ſahen ſich beglückt ins Auge. Jeder, der dieſe Ankunft miterlebt hat, wurde ergriffen. Jeder ſpürte, daß hier wirklich deutſche Brüder nach langer Notzeit ins Reich zurückkehrten. Vor dem Roſengarten grüßte ein großes Spruchband: „Die Deutſche Arbeitsfront grüßt die Arbeits⸗ kameraden aus Oeſterreich.“ Die Werkſcharkapelle von BBC ſpielte, aber ihre Weiſen wurden faſt vom Jubel zugedeckt. Die Men⸗ ſchen durchbrachen die Abſperrung. Man ſchaffte einen Tiſch herbei, und von dieſem aus konnte ſich dann Kreisobmann Schnerr einigermaßen Ruhe verſchaffen. Er entbot den Arbeitskameraden aus Oeſterreich den Willkomm aller ſchaffenden Menſchen unſerer Stadt. Er erinnerte daran, mit welcher Teilnahme auch wir Mannheimer die Rückkehr Oeſterreichs in das Reich verfolgt haben. Die Gäſte hätten ſicherlich auf ihrer bisherigen Fahrt durch Süddeutſchland feſtſtellen können, daß es ſich bei der Befreiung Oeſterreichs wirklich um eine Rückkehr ins Vaterland handelte. In dieſem gemeinſamen deutſchen Vaterland aber fänden ſie den wahren Sozialismus verwirklicht. Jeder einzelne möge ſeine Augen offen halten, und dann möge er nach Hauſe fahren und ſeinen Brüdern davon künden, wie es im Deutſchland Adolf Hitlers ausſehe. Das Er⸗ gebnis könne nur der Entſchluß ſein, am 10. April dem Führer treue Gefolgſchaft zu leiſten. Mit einem„Sieg Heil!“ auf den Führer ſchloß Kreis⸗ obmann Schnerr ſeine kurze Begrüßungsanſprache, und nun ſangen alle zuſammen die Lieder der deutſchen Nation. Kreisleiter Sch neider brachte noch auf die Arbeitskameraden aus Oeſter⸗ reich ein„Sieg Heil!“ aus, dann aber brandete der Jubel erneut los. Durch die jubelnde Menge konnten ſich unſere Gäſte nur langſam einen Weg nach dem Roſengarten⸗Reſtaurant bahnen; der eben⸗ falls zur Begrüßung angetretene NS⸗Studenten⸗ bund ſetzte ſich dabei als Wegbereiter kameradſchaft⸗ lich ein. Im Reſtaurant nahmen ſie zuſammen mit Mann⸗ heimer Männern der Arbeit an gedeckten Tiſchen Platz. Von der Omnibusfahrt von Stuttgart her, wo ſie die Nacht vorher verb vacht hatten, waren ſie hungrig, aber dennoch kamen ſie zunächſt kaum recht zum Eſſen, weil jeder das Bedürfnis hatte, ſeiner Freude über die erlebnisreichen Tage Ausdruck zu geben. Kreisleiter Schneider nahm während des Eſſens Gelegenheit, namens der Partei die Brüder aus Oeſterreich zu begrüßen. Er betonte, daß ſicherlich jeder der hundert Oeſterreicher auf der bisherigen Fahrt die Ueberzeugung gewon⸗ nen habe, wie ſehr ſich das deutſche Volk freut, daß es Brüder aus Oeſterreich willkommen heißen darf. „Dieſe Empfindungen des deutſchen Volkes kommen von Herzen, denn ihr gehört zu uns! Seid uns als deutſche Brüder herzlich willkommen. Oeſterreich wird jetzt in alle Ewigkeit beim Reich bleiben!“ Der Kreisleiter bat die Gäſte, nach ihrer Rückkehr nach Oeſterreich ihre Kameraden zu grüßen und ihnen zu erzählen, was ſie in Deutſchland geſehen haben, da⸗ bei aber nicht zu vergeſſen, daß der große Umbruch nur das Werk eines einzelnen war, des Führers, auf den alle Anweſenden ein begeiſtertes„Sieg Heil!“ aus brachten. Oberbürgermeiſter Renninger unterſtrich, daß die öſterreichiſchen Arbeitskameraden gekommen ſeien, um zu ſehen, was im Deutſchland Adolf Hitlers geſchehen iſt. Das deutſche Volk in Oeſterreich ſei ja Jahre hindurch von ſeiner Preſſe angelogen worden, aber es habe das, was dieſe Preſſe über das Dritte Reich ſagte, geglaubt, weil es nicht wußte, daß es gelogen war. Auch die Teilnehmer an der nunmehrigen Fahrt hätten das neue Deutſch⸗ land ja nicht gekannt. Sie ſuchten auf ihre Weiſe ihrem Volke zu helfen, ſuchten nach einem Weg, um ihren Arbeitskameraden beſſere ſoziale Bedingungen zu ſchaffen. In Deutſchland aber ſollen ſie nun erkennen, daß allein der Führer den rechten Weg gekeigt hat und dieſen gegangen iſt. Adolf Hitler hat die Leiſtung des deutſchen Arbeiters in den Mittelpunkt der Staatspolitik geſtellt. Nun werde er auch in Oeſter⸗ reich ſein Aufbauwerk beginnen können. Wenn die hundert Arbeitskameraden von ihrer Deutſchlandfahrt wieder in ihre Heimat zurückkeh⸗ ren werden, würden ſie zu Hauſe ſchon feſtſtellen können, daß auch in der Oſtmark die Räder bereits in Bewegung geſetzt worden ſind. 5 Ein öſterreichiſcher Arbeitskamerad ergriff anſchließend das Wort. Er wies darauf hin, daß der öſterreichiſche Arbeiter bisher— allerdings 85 vergeblich— einen anderen Weg zu gehen verſucht einzuſetzen!“ habe, um an den Gütern der Nation teilzuhaben. Nun, da Oeſterreich zum Reich zurückgekehrt ſei, habe jeder den feſten Glauben, daß auch für den öſter⸗ reichiſchen Arbeiter eine beſſere Zukunft aubreche. Der Sprecher gab die Verſicherung ab, daß ſeine Arbeitskameraden unter den neuen Verhältniſſen ihre ganze Kraft für Deutſch⸗ land einzuſetzen bereit ſind. Während des Eſſens ſaßen wir mit mehreren Teilnehmern der Fahrt zuſammen. Wir ſprachen über die Vergangenheit und über die Zukunft. Die — Pg. Herrmann, iſt, wie verlautet, mit einer beſon⸗ deren Aufgabe im jüngſten Gau ehrenvoll betraut worden). Nach Ritthaler ſprach Gauobmann der NSG „Kd“ Pg Stahl. Die Lieder der Nation brach⸗ ten den Höhepunkt der kurzen Feierſtunde. Stim⸗ mungs⸗ Höhepunkt der anſchließenden fröhlichen Darbietungen wurde der recht ſinngemäße gemein⸗ ſame Geſang einer Zuſammenſtellung aller ein⸗ ſchlägigen Stimmungslieder„Vom Rhein bis zur Donau“ und vor allem die Bekanntgabe zweier Kreisleiter Schneider im Kreiſe von Arbeitskameraden aus Oeſterreich Wie man im Bilde ſieht, hatte ſich auch die Mannheimer Jugend mit den Gäſten raſch angefreundet. Männer aus Oeſterreich betonten dabei immer wie⸗ der, daß ſie nur deshalb in den öſterreichiſchen Gewerk⸗ ſchaften geſtanden ſeien, weil allein dieſe ſich in Oeſter⸗ reichs früher für die Verbeſſerung der Lebenslage des Arbeiters eingeſetzt hätten. Gewerkſchaftsmitglieder ſeien ſie alſo nur aus wirtſchaftlichen Gründen ge⸗ weſen und politiſch hätten ſie mit den Zielen des Marxismus nichts zu tun gehabt. Vor allem aber ſeien ſie niemals Ko m⸗ muniſten geweſen, ſondern ſie hätten den Kom⸗ munismus ſtets entſchieden abgelehnt. Mehrmals gaben ſie ihrer Zufriedenheit Ausdruck, daß die weltgeſchichtliche Wendung ihnen nunmehr die Mög⸗ lichkeit gebe, unter nationalſozialiſtiſcher Führung nicht nur für die rechte Würdigung des ſchaffenden Menſchen, ſondern auch für das Reich einzutreten und für Adolf Hitler zu kämpfen. Zum Schluß brachten ſie ihren unbändigen Willen zum Ausdruck, nach ihrer Rückkehr in die Oſtmark ihren Arbeits⸗ kameraden von den vorbildlichen Leiſtungen des Nationalſozialismus zu berichten und ſo mitzuhelfen, daß ſich am 10. April das ganze Volk in Oeſterreich hinter den Führer ſtellt. Als die Stunde des Aufbruchs gekommen war, ſprach nochmals einer der Fahrtteilnehmer Danukes⸗ worte für die herzliche Aufnahme in Mannheim. Wenig ſpäter ſetzten ſich die Omnibuſſe und Begleit⸗ fahrzeuge wieder in Bewegung. Dankbaren Herzens grüßten die Arbeitskameraden aus Oeſterreich noch ein letztes Mal. dr. W. th. Abſtecher nach Ludwigshafen J..⸗Beſuch der öſterreichiſchen Volksgenoſſen h. Ludwigshafen, 27. März. „Wir fahren ins Reich!“ Unter dieſem herrlichen Leitwort ſich erfüllenden Heimwehs be⸗ gleitet der Reichs rundfunk die 100 ö ſter⸗ reichiſchen Volksgenoſſen, die am Samstag in Mannheim ihren Einzug hielten und abends em⸗ jubelte Gäſte der J..⸗Werkskameraden waren, auf ihrer Fahrt über München Stutigart Mannheim Ludwigshafen und weiter über Fran⸗ kenthal, die Deutſche Weinſtraße und Kaiſerslau⸗ tern nach Saarbrücken, ins Herz des Saargebiets. Die Aufnahme leitet hier der Sendeleiter des Reichsſenders Saarbrücken, Sendeſtelle Mann⸗ heim, Jakob Ruſter. Die Reichs rundfunk⸗Wagen hatten diesmal unmittelbar vor dem Haupteingang zum JG⸗Feierabendhaus Platz gefunden und unter⸗ ſtrichen ſchon vor den ankommenden Beſuchern die beſondere Bedeutung dieſes herrlichen Abends der Werksgemeinſchaft. In der Garderobe der großen Empfangshalle waren viele gewichtige Reiſekoffer abgegeben worden, denen, zuſammen mit ihren Eigentümern, das Geſchick eine unvergeßlich ſchöne Reiſe beſchied. Der große, feſtlich geſchmückte Saal war reſtlos beſetzt von Amtswaltern, Betriebsführern und Ab⸗ teilungsleitern der J und anderen Werkskame⸗ raden. Die umfangreiche Vortragsfolge war klar und ſauber gegliedert in Feierſtunde und Unterhal⸗ tungsteil. Die Werkſchar⸗Kapelle(unter Funk), Männerchor und NSBO⸗Orcheſter der Gaſtgeber (unter Dr. Waſſermann] umrahmten muſikaliſch Fahnen⸗Ein⸗ und„Ausmarſch, Geſang der Werkſchar und Begrüßungsanſprachen. Zuerſt ſprach der neue Betriebsobmann Pg. Ritthaler(der bisherige, wild beklatſcht werden. (Photo: Labor Schmidt.) drahtlicher Grüße an Gauleiter Bürckel und Kreis⸗ leiter Kleemann, beide jetzt im Gau Oeſterreich. Für reichſte Abwechſlung im Bunten Teil ſorgten die bekannteſten heimiſchen Büttenredner aus den Reihen der JG⸗Werkskameraden Fritz Bitzer und Heiner Hofſtetter, dazu die Ballettmeiſterin Vera Donalies, ihr Partner Günther Röder und Rolf Schickle, auch vom Nationaltheater, am Flügel, das Flora⸗Auartett uſw. Den Kame⸗ raden vom Strand der ſchönen blauen Donau wer⸗ den dieſe frohen Stunden im Kreis der JG⸗Werks⸗ kameraden unvergeßlich bleiben. „Achtung, Selbſtſchutzkräfte!“ In den Luftſchutzſchulen von Mannheim und Vor⸗ orten finden mit Rüchkſicht auf die Vorbereitungen zur Volksabſtimmung am 10. April 1938 vor Oſtern keine Abend⸗Lehrgänge mehr ſtatt, lediglich die Vor⸗ und Nachmittagslehrgänge an der Luftſchutz⸗ ſchule Mannheim, Hildaſtr. 12, werden durchgeführt. Die zu den Abend ⸗ Lehrgängen Einberufenen wer⸗ den aufgefordert, die Kundgebungen der NS DAP zu beſuchen. Die in Frage kommenden Kurſusteilneh⸗ mer erhalten durch die Preſſe wieder Nachricht, wann ſie zum Lehrgang kommen müſſen.“ Was kocht die ſparſame Hausfrau? Küchenzettel vom 28. März bis 3. April. Montag: Bodenkohlraben mit Kartoffeln, Bratwurſt, Ackerſalat; abends: Kratzete, gekochtes Obſt. Dienstag: Gemüſeſuppe, Reisgemüſe mit To⸗ matenſoße; abends: Roher Sauerkrautſalat und ge⸗ dämpfte Kartoffeln. Mittwoch: geröſtete Griesſuppe, Gelbrüben, Fleiſchküchlein, Kartoffeln; abends: Speckkartoffeln, Ackerſalat. EI Sggegesgeggggge Auch bei Uberkinger ver⸗ alteten Adelheid- Quelle Leiden hilft oft: — Das grole deutsche Nierenwasser prospekte kostenlos von der NAlnerafbrunnen A8 Ba Oboertingen Donnerstag: Erbſenſuppe, Spinat, Eier, Salzkartoffeln; abends: Käſe mit Schnittlauch ver⸗ miſcht, Kartoffeln, Rettiche, Tee. Freitag: Brotſuppe(Reſte), gedämpfter Fiſch, Salzkartoffeln; abends: Sauermilch, Kartoffeln. Samstag: Dicke Nudelſuppe, Rindfleiſch, Pe⸗ terſtlienkartoffeln, Kreſſeſalat; abends: Selbſtge⸗ backene Schneckennudeln, Haferkakao, 5 Sonntag: Grünkernſuppe, Bayriſchkraut, Dürrfleiſch, Kartoffelbreiz abends: Bismarckheringe, Kartoffeln, Tee. Deutſches Frauenwerk. die Kolliſion auf naſſer Fahrbahn. In der Collinf⸗ ſtraße beim Straßenbahndepot geriet am Sonntag⸗ vormittag, vermutlich infolge der naſſen Fahrbahn, ein Perſonenkraftwagen ins Schleudern. Er drehte ſich um ſich ſelbſt und kam dabei auf die andere Fahrbahn. Unglücklicherweiſe fuhr dort gerade ein anderer Perſonenkraftwagen. Beide Fahrzeuge ſtie⸗ zen zuſammen. Es gab viele Beulen und Glas⸗ ſplitter. ze Beſucher der Muſikaliſchen Feierſtunden! Die nächſte, auf Donnerstag, den 31. März feſtgeſetzte Muſikaliſche Feierſtunde muß wegen der Wahlpro⸗ paganda auf den Monat April verlegt werden. Der genaue Zeitpunkt wird noch bekannt gegeben. * Auſfnahmeprüfungen der Städt. Hochſchule für Muſik und Theater finden in der Zeit vom 28. Mänz bis 6. April in allen Abteilungen ſtatt. Anfragen ſind an das Sekretariat in K 1, 3 zu richten, das koſtenlos Auskunft erteilt. zen Der bekannte Ringer Jakob Hecker in Feu⸗ deunheim legt Wert darauf, daß er mit dem kürzlich wegen Sittlichkeitsverbrechens verurteilten Mann gleichen Namens nichts zu tun hat. eee eee eee Jupp Huſſels oͤreht auf Humor auf der ganzen Linie! Der große heitere Koß⸗Abend im Nibelungenſaal Im allgemeinen erheiſcht es die Höflichkeit, daß den werten Damen der Vortritt gelaſſen wird. Wo aber drei Männer ganz allein mit einem kleinen Amazonenheer von ſage und ſchreibe dreiund⸗ zwanzig Weiblichkeiten auf die Reiſe gehen, da muß man ſchon aus Hochachtung vor ſoviel Hel⸗ denmut die Herren der Schöpfung zuerſt unter die Lupe nehmen. Wie ja der nette Jupp Huſſels in ſeiner unbekümmerten Lausbubenblondheit gleich eingangs ſo richtig bemerkte: Jung⸗Siegfried wäre rein gar nichts dagegen, denn er hatte bloß mit einem Drachen zu kämpfen.. Na ja, und ſo ging das dann weiter. Schmunzelnd hörten die Leute im Parkett, daß man bei Betrachtung der Frauen grund⸗ ſätzlich zwiſchen Mädchen, Jungfrauen, Schwiegermüt⸗ tern und Ziegen zu unterſcheiden habe, worauf ſich im Fortſchreiten der Vortragsfolge Jupps vergnügt⸗ witziges Puzzleſpiel mit Worten auch ſonſtigen gern angepflaumten Erſcheinungen des täglichen Le⸗ bens zuwandte. Zum Beiſpiel dem Herrn Bürokra⸗ ten, der die Frage nach ſeinem Verhalten vor dem Feind in der Inſtruktionsſtunde alſo beantwortet: „Ich ſchreibe ans Miniſterium hin, Ob ich für den Fall auch zuſtändig bin.“ Wie geſagt: Jupp macht ſeine Sache ſamos, eben weil er— nichts daran zu„machen“ braucht, ſondern in aller Natürlichkeit ud Friſche mit ſich ſelber und dem Publikum Spaß treibt. Aber er lieſt nicht nur aus dem geheiligten grünen Bändchen der„Geſam⸗ melten Werke“ ſinnig⸗unſinnig⸗tiefſinnige Verſe vor. Er kann auch höchſt eindrucksvolle Karikaturen zeich⸗ nen, wozu der treffliche Flügelmann Herr Schlem⸗ mer die paſſenden Geräuſche macht. Derſelbe Helmut Schlemmer begleitet ferner die zweite männliche Stütze des Enſembles, und das iſt Louis Graveu re, dem laut Programm der ehrenvolle Beiname des„ſingenden Kavaliers“ eig⸗ net. Glücklicherweiſe weiſt er ſich mit der Blumen⸗ arie aus„Carmen“, wie zwei anderen Proben der Opernliteratur zunächſt als Künſtler aus, deſſen baritonal gefärbter Tenor ſeine imponierende Durchſchlagskraft wahrſcheinlich nicht zum geringſten einer virtuoſen Stimmtechnik verdankt. Den ernſten Muſikfreund berührt es deshalb auch irgendwie ſchmerzlich, dieſe immer noch ſchönen Mittel an Operetten⸗ und Tonfilmſchlager ve: hwendet zu ſehen, der der ſehr ſympathiſchen Haltung des Sän⸗ gers offenſichtlich weit weniger liegen, obwohl ſie als Zugeſtändnis an das Publikum natürlich wie der, daß die von ſieben Tänzerinnen wahrhaft Die Frage, wie es mit beſagten Konzeſſionen überhaupt zu halten ſei, iſt aber ſchließlich das& und O eines jeden ſolchen bunten Abends über⸗ haupt, weil das Vielerlei der Genüſſe ja lediglich dazu ſerviert wird, auf daß ein jeder ſich nach ſei⸗ nem Guſto befriedigt ſieht. Und damit kämen wir zu den dreiundzwanzig werten Damen, unler denen wiederum Maria Ney auch deshalb an erſter Stelle genannt werden muß, weil ſie die Anſage hatte und gewiffermaßen das weibliche Gegenſtück zu Jupp Huſſels und ſeiner rheiniſchen Fröhlichkeit bildet. Auf hamburgiſch, verſteht ſich. Und das freut einen ja denn auch. Freut einen immer wieder, weil dieſe prächtige Perſon im blauen Matroſenzeug in all' den Jahren ihrer langen Kleinkunſtlaufbahn ſo ganz ſie ſelber geblieben iſt Ohne Mätzchen und ohne Auf⸗ machung drum herum. Und weil ſie mit oder ohne Schifferklavier halt immer noch ſo echt wie„Piepen⸗ brink“ und ſein geſtern auch in Mannheim vorge⸗ ſtellter Nachfolger„Käpt'n Ström“ ihr Seemanns⸗ garn ſpinnen kann Aber das Publikum will darüber hinaus ſeinen Ohrenſchmaus und ſeine Augenweide. Deshalb braucht es die Diva des Filmes: eine Symphonie in Blond und noch blonder, mit lila Rüſchen gar⸗ niert, und Marlene⸗Greta⸗Zarah⸗Sprechgeſang mit tiefem Kehllaut voll Sex⸗Appeal darbietend. Vom Menſchlichen bleibt bei einer ſo vollendet hergerich⸗ teten Dame allerdings kaum etwas übrig. Dennoch hat Camilla Horn von der Leinwand her den Ruf einer guten Darſtellerin. Doch nun ſind wir end⸗ lich ganz im Reich der leichtgeſchürzten Muſe, die zwiſchendrin noch das entzückende, flaumfederleichte Figürchen der Maria Tamara in drei ausgezeich⸗ neten Tanzſchöpfungen vorüberwirbeln läßt und als Schluß des intereſſanten Abends endlich reſtliche zwanzig Damen auf einmal beſchert. Es ſind die Alberti⸗Mädels, eine Muſik⸗ Tanz⸗ und Ge⸗ ſangsſchau von großem Reiz. Uebrigens haben ſie eine ungariſche Geigerin dabei, deren Soli mit zu Beſten des ganzen Programms gehören. Kein Wu ſchmiſſig aufs Podium hingelegte Schlußparade der Roten Huſaren in begeiſterten Beifall ausklang. Drei Stunden waren wie im Fluge vergangen; die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ aber ihren Mitgliedern wieder ein als Entſpannung und ſeeliſche Aufmunterung gleich gut geeignetes Wochenende bereitet.. . Nargot Schu be e 6. Seite/ Nummer 144 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 28. März 1938 — Zwei Soldaten der Garniſon von St. Omer (Frankreich) namens Naudet und Combe hatten den Urlaub etwas zu reichlich genutzt. Sie beſuchten verſchiedene Wirtſchaften und tranken mehr, als ihnen nützlich war. Mit einem Male bemerkten ſie zu ihrem Schrecken, daß nur noch eine kurze Zeit zum Zapfenſtreich fehlte. Nunmehr hatten ſie nur noch den einen Gedanken, auf dem ſchnellſten Wege in die Kaſerne zu kommen. In ihrer Angſt oder aber auch in einer überſteigerten Verwegenheit— dieſe wax durchaus am falſchen Platze— ſtahlen ſie vom Straßenrande ein gerade führerlos daſtehendes Auto. Der eine Soldat ſetzte ſich in den Fond, der andere an das Steuer. Und nun ging es ſofort in ein Hundertkilometertempo über. Einmal wurde der Bürgerſteig links überfahren, einmal rechts. Die Leute flüchteten vor dem raſenden Auto, aber ein Ehepaar vermochte der Gefahr nicht mehr aus⸗ zu weichen. Es mußte die Leichtfertigkeit der beiden Soldaten mit ſeinem Leben büßen. Die Strafe für die Soldaten folgte auf dem Fuße. Sie fiel aller⸗ dings tragiſcher aus, als wenn die jungen Leute ver⸗ ſpätet zum Zapfenſtreich gekommen wären. Das Auto raſte ſchließlich gegen ein Denkmal und zer⸗ brach vollſtändig. Naudet liegt in hoffnungsloſem Zuſtande im Hoſpital. Auch ſein Kamerad Combé iſt ſchwer verletzt. * — Lächelnd, blond, weiblich und doch tüchtig und modern in ihrem ganzen Ausſehen, nahm Frau Marjorie Taylor die Glückwünſche ihrer neiderfüll⸗ ten Freunde entgegen, als ſie nach der Teſtaments⸗ eröffnung ihres früheren Dienſtgebers, eines Ree⸗ ders, deſſen Haus verließ. Durch Jahre hindurch war die junge Dame die Privatſekretärin eines rei⸗ chen Junggeſellen aus Liverpool geweſen, der in ſeinem alten düſteren Haus in einer Vorſtaoͤt ganz einſam lebte und ſeine Geſchäfte, die ſich über die halbe Welt erſtreckten, allein mit der Hilfe von Mar⸗ jorie führte. Nachdem er allmählich einen nach dem andern aus der großen Schar ſeiner Angeſtellten ab⸗ gebaut hatte, war Frau Taylor als einzige übrig⸗ geblieben. Der alte Herr war von krankhaftem Geiz und Mißtrauen erfüllt und ſchenkte ſeiner Privat- ſekretärin nur ſo viel Vertrauen, um ihr die Arbeit überhaupt zu ermöglichen. Frau Taylor rechtfertigte aber auch ihre Stellung durch eine geradezu unwahr⸗ ſcheinliche Vollkommenheit. Ob es nun galt, einen Brief in fremoͤſprachiger Kurzſchrift aufzunehmen, ein kompliziertes juriſtiſches oder kaufmänniſches Schreiben abzufaſſen, ſie ſprach nicht viel, ſetzte ſich an die Maſchine und erledigte unauffällig und mei⸗ ſterhaft ihre Arbeit. Ihr einziger Ehrgeiz war, ſich beruflich hervorzutun, und er wurde auch vor zwei Jahren auf das reichſte belohnt, als Frau Taylor bei einem allbritiſchen Wettbewerb um den Titel der„vollkommenen Privatſekretärin“ als unbeſtrit⸗ tene Siegerin hervorging. Damals ſchon prangte ihr Name allenthalben, jetzt aber iſt ihre Popularität noch weſentlich geſtjegen, und zwar, weil ihr ein⸗ ſtiger Dienſtgeber ihr den hübſchen Betrag von 10 000 Pund vermacht hatte. * Eine unangenehme Ueberraſchung erlebte un⸗ längſt Frank Arthur Le Calvez, als er beim Be⸗ treten franzöſiſchen Bodens verhaftet und wegen Verweigerung der Dienſtpflicht in der franzöſiſchen Armee zu drei Monaten Gefängnis verurteilt wurde. Calvez iſt ein Bewohner der Normanniſchen Inſeln, die im Engliſchen Kanal vor der franzöſiſchen Küſte liegen. Obgleich dieſe Inſeln unter der Herrſchaft der engliſchen Krone ſtehen, gehören ſie nicht zu England, ſondern bilden eine Art ſelbſtändige Re⸗ publik mit beſonderer Verfaſſung. Teilweiſe gelten hier franzöſiſche, und teilweiſe engliſche Geſetze, je⸗ der männliche Einwohner iſt zum Dienſt in der Mi⸗ liz der Normanniſchen Inſeln verpflichtet. Dieſen Dienſt hatte Calvez geleiſtet und ſich ſodann für drei Jahre freiwillig in die britiſche Armee einreihen laſſen. Während ſeiner Abweſenheit wurde er zur Wehrdienſtleiſtung in der franzöſiſchen Armee beim 4 1. Artilleriekorps in Fontainebleau aufgefordert. Denn Frankreich reklamiert neuerdings die Bewoh⸗ ner der Normanniſchen Inſeln als Wehrpflichtige ſeines Heeres. Natürlich konnte Calvez dieſem Ruf nicht Folge leiſten, er erfuhr nicht einmal etwas da⸗ von. Um ſo überraſchter war er, als er nun bei einem Beſuch in Frankreih verhaftet wurde, nach⸗ dem er bereits in zwei verſchiedenen Armeen gedient hatte. Gegenwärtig befaßt ſich das engliſche Aus wärtige Amt mit dem Fall des Soldaten, der einer prinzipiellen Klärung bedarf, Ein entſetzliches Drama ſpielte ſich in einer Wohnung im Zentrum von Paris ab. In den frü⸗ hen Morgenſtunden, als noch wenige Leute die Stra⸗ ßen bevölkerten, ſtürzte ſich eine nur mit einem Hemd bekleidete Frau aus einem Fenſter des ſechſten Stocks. Die Frau war ſofort tot, der Körper war bis zur Unkenntlichkeit zerſchmettert. Die Poliziſten, die ſich ſpäter beim Pförtner über die Perſonalien der Frau erkundigten, hörten, daß noch zwei Kinder ſich in der Wohnung befinden mußten. Was war aus ihnen geworden? Die Beamten ſtiegen hinauf bis zum ſechſten Stock. Auf ihr Klopfen öffnete aber niemand. Die Tür wurde aber alsbald er⸗ brochen, und bereits im erſten Zimmer fanden die Poliziſten das elfjährige Mädchen mit zerſchmetter⸗ tem Schädel auf. In der kleinen Hand hielt es noch den Federhalter, und auf dem Tiſch lag ein angefan⸗ gener Brief in ungelenker Handſchrift an die Groß⸗ eltern des Mädchens gerichtet. Neben der Kindes⸗ eiche ſaß auf einem Kiſſen eine Puppe. Die irr⸗ ſinnige Mutter— ſie litt ſchon ſeit langem an ſchwe⸗ rer Nervenkriſe— hatte dem Kind mit einem Ham⸗ mer den Schädel zertrümmert. Im Nebenzimmer war das Bild, das ſich den Poliziſten bot, gleich gvauenerregend. Dort lag der ſiebenjährige Sohn tot in einer Blutlache am Boden. Zwiſchen Mutter und Sohn hat ſich augenſcheinlich ein erbitterter Kampf abgeſpielt, ehe der Kleine unterlag. Die Mutter hatte zuvor wahrſcheinlich ihre Tochter von hinten her erſchlagen. Nach dem grauenhaften Mord ſtürzte ſich die Mutter dann aus dem Fenſter. * — Die geplanten Rieſentürme am Ende der Reichsautobahn nach Oeſterreich ſind nun überflüſſig geworden. Am Endpunkt der Reichsautobahn München„Landesgrenze“, wo die Salach bisher die Grenze des Reiches mit Oeſterreich bildete, wurde damit begonnen, die Modelltürme zu dem geplanten monumentalen Bauwerk abzutragen. Urſprünglich beſtand die Abſicht, am Endpunkt der Reichsautobahn, die hier mit der früheren Reichsgrenze zuſammen⸗ fiel, zwei mächtige Türme zu errichten, die das Tor ins Reich bilden ſollten. Schneller, als die Türme fertiggeſtellt werden konnten, iſt Oeſterreich ein⸗ gezogen ins Reich. Aber es bleibt zu hoffen, daß dieſer monumentale Bau an anderer Stelle erſtehen wird, denn der Entwurf, der von Generalbauinſpek⸗ tor Prof. Speer ſtammt, ſtellte eine wirklich reprä⸗ ſentative Schöpfung dar. Ein Modell ſteht in der erſten deutſchen Architekturausſtellung in München. Es war die Errichtung von zwei 64 Meter Johen Türmen geplant, auf deren Höhe ein mächtiges Hoheitszeichen weit hinaus ins Land grüßen ſollte. Die Türme ſollten maſſiv in Eiſenbeton hergeſtellt und mit Untersberger Marmor verkleidet werden. Im Innern ſollten Treppen zur Höhe der Türme emporführen, ſo daß ſie auch als Ausſichtstürme hätten Verwendung finden können. N — Als uralter Mann iſt in dieſen Tagen in To⸗ ronto ein gewiſſer Hugh Neilſon geſtorben. Er hat eigentlich in ſeinem ganzen Leben nur ein bemer⸗ kenswertes Verdienſt gehabt; er war der erſte Fern⸗ ſprechteilnehmer der Welt! Alexander Graham Bell, deſſen Fernſprecher ſich in Amerika durchſetzte, konnte zuerſt jenen Hugh Neilſon in Toronto dazu be⸗ wegen, bei ſich ein Telephon anlegen zu laſſen. Die⸗ ſer Entſchluß war um ſo größer, als doch Neilſon mit keinem Menſchen zu ſprechen vermochte. Aber bald fanden ſich drei andere Bürger der Stadt, die gleich⸗ falls ein Telephon haben wollten. Und ſo konnten ſie ſich wenigſtens zu viert„durch die Strippe“ unter⸗ halten. Hugh Neilſon hat in den ganzen 93 Jahren ſeines Lebens nie auf längere Zeit jenes Haus ver⸗ laſſen, das nun ſchon ſeit mehr als 60 Jahren einen Au 0 Flugzeug zerſchellt am Berggipfel Paris, 25. März.(U..) Der 71 Jahre alte Oberſtleutnaut der Reſerve Georges Royne, der ſeiner Frau das Schlacht⸗ feld von Verdun zeigte, wo er einſt im Weltkriege gekämpft hatte, brach auf dem Fort Douaumont tot zuſammen. Paris, 25. März.(U..) Zu dem Abſturz des Flugzeuges der Air France in den Pyrenäen, bei dem drei Mann der Beſatzung und fünf Paſſagiere den Tod fanden, wird jetzt noch bekannt, daß das Flugzeug nur 10 Meter unterhalb des Gipfels ge⸗ gen den höchſten Berg der Pyrenäen, den Cing⸗ Croix, ſtieß. Es erfolgte eine Exploſion des Benzintanks und das Flugzeug ſtürzte in eine tiefe Schlucht. Obgleich ſich die Mobilgarde, die Po⸗ lizei und zahlreiche Bewohner der in der Nähe lie⸗ genden Ortſchaften an der Suche nach den Verun⸗ glückten beteiligen, konnten bisher erſt zwei Tote geborgen werden. Man nimmt an, daß die anderen entweder durch die Exploſion in Stücke geriſſen wur⸗ den oder aber inzwiſchen infolge des heftigen Schnee⸗ ſturmes unter Schneemaſſen begraben worden ſind. Einer der Poſtſäcke wurde in beträchtlicher Entfer⸗ nung von den Ueberreſten des Flugzeuges aufge⸗ funden. Geſteinsbruch im Goloͤbergwerk — Johannesburg, 26. März.(u..) In einem der zahlreichen Goldbergwerke in Johannesburg, dem Goldzentrum der Welt, ſtürzten heute bei einem leichten Erdbeben plötzlich größere Felsmaſſen herab, die zahlreichen Bergleuten den Weg abſchnitten. 75 eingeborene und 5 europäiſche Bergleute konnten bisher, allerdings in verletztem Zuſtande, geborgen werden, während weitere Berg⸗ leute ſich noch unter den Geſteinstrümmern befinden dürften. Schweres Erdbeben in Kalabrien Rom, 25. März.(U..) Im ſüdlichen Kalabrien ereignete ſich ein ſtarkes Erdbeben, das in ver⸗ 2 Fernſprechanſchluß beſitzt. Man hielt Neilſon an⸗ fangs für einen Narren, der der Beredſamkeit des Alexander Graham Bell aufgeſeſſen ſei. Erſt als ſpäter eine große Geſellſchaft gegründet wurde und ſchon 200 Teilnehmer in Toronto in einem Fern⸗ ſprechbuch vereinigt wurden, erkannte man die Be⸗ deutung des Entſchluſſes von Hugh Neilſon, der ſchließlich der Neuerung den Weg in Amerika ge⸗ ebnet hat. *. — Ein wechſelvolles Schickſal erlebte, wie die ita⸗ lieniſchen Blätter berichten, ein Einwohner von Genua. Vor Jahren wohnte dieſer Mann glücklich und zufrieden in ſeinem Heimatdorfe Camogli. Der erſte Schickſalsſchlag traf ihn, als ſeine Frau, die in dem Orte heute noch als eine Schönheit gerühmt wird, plötzlich ſtarb. Der Mann ſuchte ſeinen Schmerz über den Verluſt zu betäuben und ver⸗ ſchwendete ſein ganzes Vermögen. Eine ſchwere Krankheit beraubte ihn des Gehörs und der Sprache. Voller Verzweiflung verließ er ſeine Heimat und ſiedelte nach Genua über, wo er ſich mit allen mög⸗ lichen Arbeiten kümmerlich ernährte. Seine Woh⸗ nung beſtand aus einem dunklen Raum unter einer Haustreppe, der mit einer Kiſte und einem Strohſack „möbliert“ war. In dieſer Höhle erreichte den Un⸗ glücklichen jetzt die Nachricht, daß er über Nacht zum Millionär geworden ſei. Sein Vater und ein Onkel waren vor langen Jahren nach Peru ausgewandert; beide ſind kurz nacheinander geſtorben und haben dem modernen Hiob rund 40 Millionen Lire(weit ſchiedenen Städten großen Schaden angerichtet hat. Die Erdſtöße wurden beſonders ſtark in den Städten San Mauro, Scandale und Meſora verſpürt. Die Bevölkerung wurde von einer Panik ergriffen und floh in die Berge. Zwei Häuſer ſtürzten über ihren Einwohnern zuſammen. Drei Perſo⸗ nen wurden dabei verletzt. Die Polizei ordnete die Räumung von einer ganzen Reihe von weiteren Häu⸗ ſern an, die von Einſturzgefahr bedroht ſind. Das Erdbeben war bereits am 20. März von Pro⸗ feſſor Bendandi auf Grund von kosmiſchen Störun⸗ gen, die durch Sonnenflecke verurſacht wurden, vor⸗ hergeſagt worden. Norwegiſches Fiſcherboot im Sturm geſunken Bisher 16 Tote geborgen — Oslo, 27. März. Mehrere Fiſcherboote ſind vor Tromſö bei einer heftigen Sturmflut geſunken. Bisher wurden 16 Tote geborgen. Eine Anzahl Fiſcher wird vermißt. Zehn Farmer verbrannt Raubüberfall auf ein mexikaniſches Dorf Mexiko Stadt, 26. März.(U..) Nach hier: ein⸗ laufenden Meldungen wurden in dem Dorf Elcolo⸗ mo in der Provinz Jalisco 10 Farmer, darunter ein Achtzehnjähriger, von Banditen bei lebendigem Leibe verbrannt. Die Banditen überfielen nachts das Dorf, Ge⸗ wehrſchüſſe ſchreckten die Bewohner aus dem Schlaf. Die Frauen und Kinder konnten ſich in ein Verſteck flüchten, während die Männer verſuchten, das Dorf zu verteidigen. Die Banditen überwältigten die Männer und ſperrten zehn von ihnen in eine Scheune ein. Zwanzig wurden bei dem Kampf verwundet. Als die in der Scheune Eingeſchloſſenen ſich trotz aller Beoͤrohungen weigerten, den Schlupfwinkel der Frauen zu verraten, zündeten die Banditen die Scheune und verſchiedene Häuſer des Dorfes an und zogen ſich zurück. Von den Eingeſperrten konnte ſich keiner retten. über 5 Millionen Mark) hinterlaſſen. Der freudige Schreck über das unerwartete Glück hat dem jetzt 65 Jahre alten Manne die Sprache wiedergegeben. ——— Sageshaleucles Montag, 28. März Nationaltheater:„Verſprich mir nichts“, Luſtſpiel von Char⸗ lotte Rißmann, 20 Uhr. Libelle: 20.30 Uhr Wiener Revue„Lachendes Wien“. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprojektors. Odeon ⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Tanz: Libelle. Lichtlpiele: 1 Univerſum:„Zwiſchen den Eltern“.— Alhambra:„Pari⸗ ſer Bekanntſchaf!“.— Schauburg:„Schüſſe in Kabine“. — Palaſt und Gloria:„Urlaub auf Ehreuwort“.— Capitol: und Scala:„Zweimal Zwei im Himmelbett“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Gebffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Prunkräume in Neuordnung. Theatermunſeum E 7. 20: Geßner von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchou: Schwetzingen und ſein Theater Sternwarte: Geöffnet von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr. Palmenhaus am oberen Lniſenpark: Geöffner von.90 bis 17 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und 17 bis 19 Uhr Leſeſäle geöffnet 9 bis 18 und 15 bits 19 Uhr, Städtiſche Volksbücherei, U 3, 1: Leſeſaal geöffnet von 10.30 bis 13 Uhr. Leſehalle Neckarſtadt: Leſehalle geöffnet von 11 bis 19 Uhr. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 343 21. Hiertn nches 20 „Ja!“ ſagte ſie, und ſie wartete noch auf ein Wort, aber er ſchlurfte auf den niedrigen und etwas an⸗ geſchmutzten Leinenſchuhen mit den dicken Gummi⸗ ſohlen in das Zimmer, und dann klappte die Tür. Sie blieb zurück und betrachtete die Häkelei und verſcheuchte träge eine Hummel. Von einer uner⸗ klärlichen Mattigkeit überfallen, lehnte ſie unbeweg⸗ lich in dem hellgrünen Seſſel. Vielleicht hatte ſie zuviel Sonnenſchein gehabt. Sie war der Helle und der Hitze ſaſt ſchon müde. Mitunter hatte ſie einen heftigen, jäh erſchreckenden Gedanken, aber er ver⸗ ſenk gleich wieder im Unbewußten. Sie war ſo emp⸗ ſindlich geworden in dieſen wenigen Tagen, und ſie ſpürte die Entfremdung, die ſich zwiſchen ihr und Klaus aufgetan hatte, doppelt ſchmerzvoll. Denn es war eine Entfremdung da, für die es keine Erklärungen gab. Es ſchien, als ſei er von einem Problem vollkommen in Anſpruch genommen und nicht fähig, an anderes zu denken. Er war höf⸗ lich und freundlich, aber in Wirklichkeit hatte er kei⸗ nen Gedanken für ſie. Und ſie waren kaum fünf Monate verheiratet. 8 1 8 Am Nachmittag fühlte ſich Herta etwas fröhlicher geſtimmt, als ihr Mann neben ihr ſaß und ihr gantz allein gehörte. Sie hatte ſich ſorgfältig angezogen und zurechtgemacht, aber er, der ſonſt immer einen Blick für ihr Aeußeres hatte, ſchien es nicht zu be⸗ merken. 8 In einem großen Parkreſtaurant kranken ſie Kaffee und ſchrieben, einer Ferien verpflichtung ge⸗ nügend, Anſichtskarten an Bekannte. Klaus hatte oͤies zuerſt nicht gewollt, aber er folgte doch ihren Bitten. Unter den hohen, alten Bäumen wurde auf einer aſphaltierten runden Fläche getanzt. Sie wollte ihm vorſchlagen, auch mit ihr zu tanzen, doch ſie ſcheute ſich, und er ſelbſt kam nicht auf dieſen Ein⸗ fall. Sie hatte ihm noch etwas ſagen wollen, aber es ergab ſich kein paſſender Beginn dafür. Erſt auf dem Rückweg konnte ſie zu ihm ſpre⸗ chen, als ſie, mitten im Wald auf einer Schneiſe, durch deren lehmgelbe Erde ſich tiefe Wagenſpuren zogen, eine Panne hatten, und Klaus ſich entſchloß, den Reifen auszuwechſeln. Hohe, dunkle Tannen ſtanden zu beiden Seiten, und unregelmäßig am Waldrand verſtreut wucher⸗ ten Büſchel violetten Heidekrauts. Die Luft hatte einen warmen, ſüßen Geruch. Sie beobachtete ihn, und als er einmal in der Arbeit innehielt, um nach ſeinem Taſchentuch zu greifen und ſich über die Stirn zu fahren, ſagte ſie plötzlich aus ihren Gedanken heraus:„Wollen wir nicht lieber abreiſen?“ Er blickte hoch.„Was?“ fragte er ungläubig.„Ab⸗ reiſen?“ Sie nickte, etwas verwirrt, und verſchränkte die Hände um die Knie.„Ich weiß nicht, warum, aber ich mag hier nicht mehr ſein. Dieſes Haus— man iſt ja nie allein!— Auch nicht, wenn man allein iſt. Gleich nebenan das Kind und das Mädchen, und immer ſind Leute um einen oder auf dem kleinen Flur. Und am Strand iſt man auch ſo dicht neben⸗ einander—“ b Er hielt eine Zange in der Hand und richtete etwas daran.„Du haſt doch hierher gewollt, WNiinsß „Ich weiß. Aber immer der Betrieb. Ueberall. Auf der Promenade, im Raubritter, am Strand—“ Sie wußte nicht, was ſte weiter ſagen ſollte. Ihr Geſicht war ruhiger geworden, aber ihre Lippen zuckten noch ein wenig. Etwas ging in. ihr vor, doch er wußte nicht, woran ſie dachte. Er arbeitete eine Weile ſchweigend. „Vielleicht bekommt mir die Seeluft nicht?“ ſagte ſie dann haſtig.„Und Lir auch nicht?— Du ſtehſt mmer ſo aus, als hätteſt du Sorgen—“ Er ſchüttelte ſtumm den Kopf. „Laß uns abreiſen., bat ſie. Er ſuchte nach der Taſche mit den Reinigungs⸗ mitteln; und als er ſie gefunden hatte, begann er umſtändlich, ſeine Hände zu ſäubern. „Wir können nicht abreiſen!“ ſagte er,„wir ha⸗ ben die Wohnung für vier Wochen gemietet. Und wenn das auch keine Rolle ſpielen ſollte— weshalb ſollen wir fortfahren? Wohin? Nach Hamburg?“ Er ſprach mechaniſch, ſie hatte nicht das Gefühl, als ob er ſonderlich auf ſeine Worte achte. „Nach Oberbayern!“ ſagte ſie raſch,„wir können noch für mindeſtens zwei Wochen dahin fahren!“ Er ſchüttelte den Kopf.„Das geht nicht!“ ſagte er ruhig. Ihre Lebhaftigkeit ſank wieder in ſich zuſammen. Sie reichte ihm aus ihrer Handtaſche Kölniſches Waſſer, und er feuchtete ſeine Hände an. „Wenn du nicht willſt—“, ſagte ſie und blickte auf den Boden, der mit trockenen Tannennadeln roſtrot bedeckt war. Erſt jetzt bemerkte ſie neben ſich einen wimmelnden Ameiſenhaufen und ihr Unbe⸗ hagen wuchs; irgend etwas ſtimmte nicht, und nun kam ihr auch noch ein Ameiſenhaufen unter die Augen Sie haßte dieſe kleinen böſen Tiere, ſeit ihr einmal in ihrer Kinderzeit von roten Ameiſen die Haut der Beine zerbiſſen worden war. „Es iſt wohl nur die Arbeit, die uns fehlt—“, ſagte er.„Komm— ich bin fertig, Wir können Weilern „Aber du biſt ſo——“, begann ſte, und verfiel dann in ein jähes Schweigen, als ihr bewußt wurde, was ſie eigentlich hatte ſagen mögen. Er blickte ſie flüchtig an, und eine plötzliche Röte ſtieg bis in ſeine Stirn. Sie betrachtete ſein Profil mit den feſt zuſam⸗ mengepreßten Lippen, und ſie wollte etwas ſagen, etwas Liebes, Freundliches, Frauliches, aber ſie un⸗ terließ es mutlos, denn ſie erkannte, daß er an etwas dachte, das nichts mit ihr zu tun hatte. Viel⸗ 3 an eine Berufsangelegenheit, ſagte ſie ſich zum Troſt. Sie wurde ſehr ſchweigſam, während ſich der abendliche rotleuchtende Sonnenſchein ſchwelgeriſch gefühlvoll und verſtrömend über die Erde aus⸗ ſchüttete. Sie blickte Klaus noch einmal an. Vielleicht hatte ſie ihn eben nicht richtig geſehen. Aber auch in die⸗ ſer abendlichen Vergoldung, die alle Linien härter und fließender zugleich machte, erkannte ſie, daß er ihr vollkommen fremd war. 13. Als Renate zwei Wochen ihres Urlaubs hinter ſich hatte, geſchah etwas, das ſie erſchreckte und aus dem ſcheinbaren Gleichmaß, ohnehin nur ſommer⸗ buntes Muſter der Oberfläche, heraus riß. Es war ein Vorfall, der kaum ein Vorfall war, nur eine Empfindung, eine hellſichtige Ahnung frem⸗ der Gedanken, und dieſes vollzog ſich in der merk⸗ würdigen Atmoſphäre des Kabaretts Pythonſchlange, denn am Strand, in Wind und Licht, hätte es ſich auch kaum zutragen können. Zuerſt hatte ſich noch ein anderes Geſchehnis er⸗ geben, das an ſich viel gehaltvoller, greifbarer war, aber dennoch keinen beſonderen Eindruck hinter⸗ ließ, weil es eben nur mit Rettwiſch zuſammen⸗ hing. 3 Während ſie mit ihm tanzte, fragte er ganz bei⸗ läufig:„Wie denken Sie über die große Liebe?— Ich glaube, dieſes Thema iſt vor vierzehn Tagen ſchon einmal im Raubritter angeſchnitten worden, ohne daß Sie ſich dazu geäußert haben.“ Sie nahm vorſichtig und ganz von dieſer Hand⸗ lung in Anſpruch genommen, ihr langes Abendkleid an der linken Seite ein wenig hoch, um nicht den Saum zu beſchädigen.„Glauben Sie nicht daran?“ fragte ſie gleichgültig, und lächelte Herrn und Frau Ploetz zu, die, ebenfalls gehorſam dem Rhythmus, den die ſilberglänzenden Inſtrumente der Tanz⸗ kapelle vorſchrieben, an ihnen vorüberkamen. „Die große Liebe?“ fragte Rettwiſch freundlich. „Im allgemeinen iſt es ja ſo, daß man zuerſt miß⸗ trauiſch wie eine Katze um den heißen Brei der In⸗ dividualität des anderen herumſchleicht, aber ſchließ⸗ lich dann doch alles nimmt, was da iſt, ganz gleich, ob man es vertragen kann oder nicht—— aber man muß es ja auch nehmen——“ Dieſe Erklärung, über die nachzudenken ſie keine Neigung verſpürte, war eine ſeltſame Einleitung für das, was er dann ſagte:„Würden Sie mich hei⸗ raten?“ 1 (Fortſetzung folgt) „ 8 0 ſchl! nad Die wol gin ſchl! Bre vor rhe dad mu gen kon Gr. tra die fütr Ble 8 eee e ſchlußkampf im Mannheimer Stadion am Sonntag noch nachwirkte, zeigte der Geſprächsſtoff unter den Zuſchauern. Die und Schatten jener in ihrem Geſamtablauf wohl einanderſetzung ſpielten in den Be⸗ gi haftsringens hinein und die eb wohl die, daß VfR im lußtreffens durch ſeine Leiſtung, wie vor allem aber auch durch ſeine ſportliche Haltung dem rheiniſchen Fußball einen großen Dienſt erwieſen. Die dadurch erweckten weiteren Sympathien, die auch in einer muſterhaft geſchloſſenen Haltung der heimiſchen Fußball⸗ gemeinde vor acht en ſo erfreulich zum Ausdruck komen, ließen auch für den ſchweren Marſch durch die Gruppenrunden das Beſte erhoffen. Mit den Deſſauern trat eine Mannſchaft in den Geſichtskreis Mannheims, die auch im verfloſſenen Jahr ihren Gau vertrat, die aber für den hieſigen Bereich ſelbſt noch ein unbeſchriebenes Blatt war. Die gegenſeitige Unkenntnis der Partner konnte unter Umſtänden Ueberraſchungen bringen, zumal beide Gegner mit gewiſſenm Aenderungen in der Aufſtellung antreten mußten. Ueber einen guten Start des VfR gab es jedoch kaum einen Zweifel Vor einer infolge des regneriſchen Wetters leider recht ſchwachen Beſucherzahl formierten ſich die Mannſchaften wie ſolat: Deſſau: Haberland; Poppenberg. Henze; Ziegler, Geh⸗ lert, Herrmann; Paul, Schmeißer, Manthey, Kusmirek, Elze. Bf Mannheim: Edelmann; Conrad, Bauer: Hen⸗ ninger, Kamenzin, Feth; Spindler, Rohr, Lutz, Adam, Striebinger. Der Spielverlauf: Die Ueberraſchung kommt bereits in den erſten Spiel⸗ minuten, als Spindler einen Strafball direkt vor den Kaſten gibt, woſelbſt das Leder allerdings zuerſt köpfend verfehlt, aber von Rohr aus einem Gedränge und aus nächſter Nähe eingeſondt wird.:0. Der regenglatte Raſen macht den Mannſchaften merklich zu ſchaffen, was aber Big nicht hindert, auf abermaligen Strafſtoß, diesmal von Feth, durch Striebinger mit famoſem Kopfball nach wenigen Minuten einen weiteren Treffer anzureihen, 210. Die ſo früh erlangte klare Führung gibt den Mannheimern die Grundlage für noch ruhigeres Spiel, das aber aller⸗ dings der letzten Genauigkeit doch entbehrt, was den Deſſouern immer wieder Gelegenheit gibt, zu ſtören. Der dritte Treffer ſteht in Ausſicht, als Lutz aufs Tor zieht, aber anſtatt ins ungedeckte lange Eck zu viſieren, den nicht gerade glücklich poſtierten Torwart anſchießt. Striebinger folgt dieſen Spuren mit Fehlſchuß, und Lutz verſchießt bei einer weiteren Attacke haarſcharfſ. Dann hat aber auch Edelmann einen fehr guten Kopfboll direkt unter der Latte zu erledigen. Deſſau hat ſich von der Ueberrumpelung inzwiſchen wieder erholt und geſtaltet das Spiel verteil⸗ ter. Deſſau läßt noch immer den geſunden ſcharfen huß vermiſſen, ſo doß Ede hr [mann in keine brennende Geſal kommt. Im Anſchluß an einen Eckball haben die Gäſte das Glück, doß der flach und ſtramm getretene Ball durch allerhand Beine hindurch ins Aus ſtreicht. Der erſte aute Schuß des Deſſauer Mittebſtürmers landet allzu placiert neben dem Koſten und beläßt die Gäſte für die Fortſetzung unter einer kaum aufzuholenden Belaſtung. Nach der Pauſe nimmt das bisher ſehr faire Spiel in der bisherigen Form und Verteilung ſeinen Fortgang, Sofort nach Wiederanſtoß verſchießt Rohr aus dem Hinterhalt. Unverdroſſen ver⸗ ſucht Deſſau auch weiter die Kreiſe der Mannheimer zu ſtören, die auf der anſcheinend geſicherten Baſis doch ein gewiſſes Temperament vermiſſen laſſen. Das läßt hier und da auch die Lage vor dem VfR⸗Netz ſich zuſpitzen. Da auch das Zuſpiel fahriger und unüberſichtlicher wird, bekommen die Gäſte zeitweiſe Oberwaſſer, wobei es ſchließ⸗ lich dem Holbrechten Schmeißer gelingt, die Verteidi⸗ gung wie auch Edelmann ſelbſt zu überraſchen und mit gutem Schrägſchuß:1 zu drücken. Eine weitere Lockerung ſeiner Spielweiſe konn ſich Vit nicht geſtatten, ſoll die anfangs ſo klargeſtellte Sache nicht doch noch Zweifel auf⸗ kommen laſſen. Spindler erfaßt dieſe Situation bei einem Strafſtoß mit dem nötigen Ernſt und knallt unhalt⸗ bor aus 20 Meter Entfernung:1. Nicht lange darauf ſtellt öerſelbe Spieler, anſcheinend in ſeine frühere Periode hineinwachfend, mit prächtigem Fernſchuß unter die Latte :1. Auf Vorlage von Adam treibt Lutz nach manchem Pech 51:1; das naſſe Leder entgleitet dem Hüter. Ein Eigen⸗ kor der Deſſauer ſchließt das Ganze ſchließlich:1 ab. Die Maunſchaftsleiſtungen Den Deſſauern muß man vorweg die Note gußer⸗ ordentlich fairer Haltung zuerkennen, was beſonders ins Gewicht fällt, als die Mannſchaft durch die einleitende doppelte Ueberrumpelung auf eine harte Nervenprobe ge⸗ ſtellt war. Auch rein ſpieleriſch hinterließ die Elf einen geſchloſſenen Eindruck, der nur darunter etwas litt, daß der neue Mittelſtürmer Manthey noh nicht in die Formation eingelebt iſt. Solcher Zuwachs braucht immer eine gewiſſe Zeit. Ueberhaupt machte die Fünferreihe den Eindruck zu geringer Entſchloſſenheit, ſonſt hätte ſo manche herausgeſpielte Gelegenheit einen anderen Ab⸗ ſchluß finden müſſen. War die Läuferreihe auf längere Strecken nicht imſtande, die Angriſſsaktionen des Geg⸗ ners wirkſam zu hemmen, ſo hielt ſich das Schlußtrio nach Ueberwindung der niederdrückenden Anfan s periode lange Zeit gut. An den Treffern ſelbſt konnte 98 Torwart mit Ausnahme des fünften— kum etwas ändern. Aller⸗ dings lockerte ſich die Arbeit der Verteidigung mit dem Steigen der Torſkala ſchließlich do! bedenklich und wurde hier eine bisher verdeckte Schwäche in der Mannſchaft offenbar. Aber alles in allem haben ſies die Gäſte in Mann⸗ heim durch ihre Geſamthaltung Sympathien erworben. Dem badiſchen Meiſter hätte man es trotz allem bei dieſer durch die Not er⸗ zwungenen, improviſierten Aufſtellung nicht zugetraut, ein ſolches Ergebnis herauszubringen. Möalich daß der frap⸗ pierende, nicht alltägliche Spielauftakt ſeine Wirkung für den geſamten Ablauf tat; aber wie dem auch ſei, die Elf führte ein überraſchend gutes Spiel vor, wobei nur Lutz auf dem ungewohnten Mittelpoſten nicht zu der ſo oft und glänzeſſd herausgeſtellten Wirkſamkeit kam. Adam auf halbkinks und Bauer in der Verteidigung ließen ſich als Erſatzleute recht aut an. Wirklich groß arbeitete die geſamte Läuferreihe. Ueberragend ouch Spindler mit ſeinen Meiſterſchüſſen. Sie werden ihm wieder das alte Selbſtvertrouen zurückgeben. Jedenfalls war die Geſamt⸗ leiſtung der Mannſchaft eine angenehme Enttäuſchung und hätte dos Spiel einen weit ſtärkeren Beſuch verdient. Nach dieſem ſo überaus geluigenen Start darf man mit Recht auf den weiteren Gang der Mannßeimer in den Gruppen⸗ runden geſpannt ſein. Mul ter Landau ols Spielleiter ohne Tadel. A. M. Ein Anentſchieden in Berlin Ben 92 Schalke 04 11 Das erſte Antreten des BSV 92 in Berlin führte den Brandenburgiſchen Meiſter mit dem Deutſchen Meiſter Schalke 04 zuſammen. Während im vergan⸗ genen Jahr der Beſuch von Schalke 04 im Olympia⸗ Stadion etwa 90 000 Zuſchauer angezogen hatte, wa⸗ ren diesmal nur 400O0O0 gekommen. Dieſer ver⸗ hältnismäßig ſchwache Beſuch iſt einmal darauf zu⸗ rückzuführen, daß die Eintrittspreiſe unverhältnis⸗ mäßig hoch waren, zum andern iſt durchaus nicht zu verkennen, daß der BSV. 92 als Brandenburgiſcher Meiſter eben doch nicht die Zugkraft hat, die im ver⸗ gangenen Jahr Hertha⸗BSC, hatte. Deutſchlands füh⸗ rende Mannſchaft mußte dieſen ſchweren Kampf ohne drei gute Spieler beſtreiten. Es fehlte der Verteidiger Schweißfurt und die beiden Außenſtürmer Urban und Kallwitzki. Da⸗ für war als Verteidiger Sontow und als Außen⸗ ſtürmer Rechtsaußen Hinz und als Linksaußen Mecke eingeſetzt worden. Es ſoll ſchon hier vorweg genommen werden, daß die Eiiſtellung des Erſatzes in der Sturmreihe in erſter Linie daran ſchuld war, daß Schalke 04 nicht zu dem Torergebnis kam, das nach den Endleiſtungen möglich und verdient ge⸗ weſen wäre. So brachte es z. B. Linksaußen Mecke in der 27. und 41. Minute zweimal fertig, am leeren Tor vorbeizuſchießen, und damit ſeiner Mannſchaft Gelegenheiten auszulaſſen, die unwiederbringlich waren. Man muß dem Brandenburgiſchen Meiſter die Anerkennung geben, daß er ein ganz hervorra⸗ gendes Abwehrſpiel lieferte und die Kanonen des Schalker Angriffes, Szepan, Pörtgen und Kuzorra, konſequent und unermüdlich deckte. Düſſeldorf— BfB Stuttgartt:3 Im Duisburger Rheinſtadion hatten ſich heute bei Regenwetter 15000 Zuſchauer zum Gruppenſpiel Fortuna Düſſeldorf gegen BfB Stuttgart eingefunden, und unter der Leitung des Hamburger Schiedsrichters Schlüter kam ein Spiel zum Austrag, das in zwei Hälften einzuteilen iſt. In der erſten Halbzeit war Fortuna im Zeit⸗ raum von zehn Minuten nach der erſten halben Stunde zu drei Toren gekommen, und dieſe waren ausſchlaggebend für das ganze Spiel. In der zwei⸗ ten Hälfte ſah man dann faſt nur noch den VfB Stuttgart in Front liegen, aber gegen die ausge⸗ zeichnete Abwehr der Düſſeldorfer, in der heute wieder Janes die überragende Stellung einnahm, konnten ſich die unentſchloſſenen Stuttgarter Stürmer nicht durchſetzen. 5 Fortuna hat das Spiiel auf Grund der gezeigten Leiſtungen verdient gewonnen, obwohl die Stutt⸗ garter in der zweiten Hälfte weitaus beſſer waren als ihr Gegner. 1. J Nürnberg Alemannia Aachen.2(:0) 8 Der Bayernmeiſter 1. Fc Nürnberg ſtartete auch in dieſem Jahre erfolgreich in die Endſpiele zur deutſchen Die Endkämpfe um die Gruppenmeiſterſchaſten: fn Mannheim gewinnt gegen SV Os Deſſau mit:1( Fußballmeiſterſchaft. Vor 10 000 Zuſchauern empfing der „Club“ am Sonntag bei dauerndem Regen Alemannia Aachen, den Meiſter vom Mittelrhein, der als Mannſchafts⸗ ganzes einen recht ſchwachen Eindruck hinterließ. Lediglich die Abwehr im Verein mit Nationalſpieler Münzenberg als Mittelläufer bot für den Nürnberger Sturm ein ſchwe⸗ res Hindernis. Sie zeigte jedenfalls eine Leiſtung, wie man ſie lange nicht mehr in Nürnberg geſehen hat. Der Sturm der Aachener war das Schmerzenskind. Der„Club“, der mit dem Nachwuchsmann Bergmann auf Linksaußen antrat, ſpielte im großen und ganzen ohne Tadel. Von Beginn an waren die Nürnberger leicht feld⸗ überlegen, doch dauerte es 20 Minuten, bis Friedel einen von Oehm getretenen Freißoſt zum erſten Tor mit dem Kopf einſandte. Eine Minute vor dem Wechſel erhöhte Gußner auf 210. Nach dem Wechſel trat die Ueberlegen⸗ heit der Einheimiſchen immer klarer zutage. Im der 20. Minute erhöhte Friedel auf:0 und etwg eine Viertel⸗ ſtunde später hieß es durch Gußner:0. Im Gefühl des ſicheren Sieges ließ der 1. JC nun die Zügel etwas lockerer, ſo daß die Mittelrheiniſchen verhältnismäßta leicht zu ihren Gegentreffern kommen konnten. Kölling verringerte in der 37. Minute auf 41 und Schnitzler war der Schütze des zweiten Aachener Treffers. Dem Stuttgarter Schieds⸗ richter Dörrbecker ſtellten ſich die beiden Mann⸗ ſchaften in folgender Aufſtellung Nürnberg: Köhl; Billmann, Kreißel; Luber, Uebelein 1, Oehm: Hußner, Eiberger, Friedel, Schmidt Bergmann. Aachen: Neußel: Gummer, Schulzen; Goffard, Mün⸗ zenberg, Dautzenberg; Gentgens, Wienands, Schnitzler, Kölling, Stephan. 2˙0) Gruppe 1 Steltiner SC Borck Inſterburg:0 Gruppe 2 fn mannheim Deſſau 671 Berliner 85— Schalke 04:1 Gruppe 3 Fortuna Düſſeldorf-f Stuftgart 3·⁰0 Be Hartha- Borw.⸗Raſ. Gleiwitz 222 Gruppe 4 1. 50 Nürnberg Alemannia Aachen 42 Hannover 96— Hanau 93.0 n S Waldhof gewinnt in Freiburg Mit:0 gegen 53C Das höchſt ungünſtige Wetter, das ſich ſeit Samstag durchgeſetzt hat, ſchadete nitürlich dem Beſuch des Spiels, das man vorher mit Intereſſe erwartet hatte, gußerordent⸗ lih. Beſuchsmindernd wären aber auch die Feldberg⸗ Schiwettkämpfe, denen viele Tauſende beigewohnt hatten. Waldhof trat mit folgender Mannſchuft an: Drayß: Mayer, Siegel; Leupold, Heermann Pennig;: Herbold, Siffling 1, Siffling 3, Schneider, Günderoth. Der F J C ſtellte folgende Elf: Müller, Kellner, Zeltner, Pfaff, Lehmann, Büchner, Roſer, Flöhl, Scheerer, Möller, Mock. Es fehlte glſo beim Fc Koßmann, während Waldhof, ſopiel uns bekannt iſt, vollſtändig war. Schiedsrichter Schrempp Karlsruhe wor im Geſamten geſehen, gut. Wenn ihm auch hin und wieder einiges durchgegangen iſt. Das Spiel erfüllte die Erwartungen, die man auf es ge⸗ ſetzt hatte nicht gaanz. Zunächſt war der F F C inſofern eine Enttäuſchung, weil man von ihm nach ſeinem großen Erfolg gegem die Schweizer Nationalelf weit mehr Erfolge erwarten mußte. Dabei darf man aber nicht außer acht laſſen, zu berückſichtiaen, daß die Freiburger innerhalb acht Tagen nun drei Spiele auszutragen hatten, wobei alle drei feweils die Monnſchaft voll und ganz in An⸗ ſpruch nahmen. Das Mittwoch⸗Spiel lag den Freiburgern ſichtbar in den Knochen, denn wemn man Zeuge jenes Spiels in Zürich geweſen iſt, dann muß man feſtſtellen, daß das Spiel gegen Waldhof ein Schotten von den Lei⸗ ſtungen, die der Fü in Zürich bewieſen hat, geweſen iſt. Vor Holbzeit, als der Fü Nnoch mit dem Wind geſpielt hatte, waren die Freiburger im ollgemeinen der Wald hof⸗ Mannſchaft überlegen, doch vor dem Tore mangelte es Glünzender deutscher Rugby-Cieg zm Frankfurter Sportfeld ſiesten die Deutſchen mit:0 über Frankreich In den Länderſpielen mit Frankreich, der führen⸗ den Rugby⸗Nation auf dem Kontinent, verzeichneten deutſche Rugby⸗Mannſchaften bisher nur einen Sieg; er wurde im Mai 1927 im Frankfurter Spielfeld mit 17:16 erkämpft. Zum zweiten Male kamen jetzt die Franzoſen nach Frankfurt und wurden abermals geſchlagen. Der neue:0⸗Erfolg unſerer Nattonal⸗ mannſchaft iſt jedoch weit wertvoller als der Sieg von 1927; denn er wurde nicht nur mit einem klaren Ergebnis, ſondern auch über eine ſtärkere Mann⸗ ſchaft erzielt. Während ſich nämlich vor 11 Jahren die Franzoſen mit einer ſchwächeren Mannſchaft nach Frankfurt wagten, brachten ſie diesmal ihre ſtärkſten Kräfte mit und ſie dachten in ihren ſchlimmſten Träumen nicht an eine Niederlage. Um ſo freudiger ſtimmt uns der wundervolle und hoch⸗ verbiente Sieg unſerer Mannſchaft, der in der gan⸗ zen Rugbywelt Aufſehen erregen wird. Das Intereſſe für den Rugby⸗Länderkampf war durch eine ausgezeichnete Werbearbeit der Frank⸗ furter Preſſe geweckt worden. Zweifellos hätte man auch mit einem anſehnlichen Beſuch rechnen können, wäre nicht der Witterungsumſchlag eingetreten. So fuhr man zwar an blühenden Bäumen vorbei ins Sportfeld. Aber der Regen hatte die Beſucherzahl doch ſehr zuſammenſchrumpfen laſſen. Auf den Wäl⸗ len der weſentlich erweiterten Hauptkampfbahn, die man bei dieſem Spiel zum erſtenmal in ihrer neuen Geſtalt ſah, fanden ſich nur 2000 Menſchen zuſam⸗ men. Die Deutſchen führten ſchon bei der Pauſe. Nach dem Spielen der Nationalhymnen ſetzte der Kampf mit dem Antritt der Deutſchen gleich lebhaft ein. Die Näſſe des Balles und des Bodens bereitete den Mannſchaften zwar einige Schwierigkeiten, je⸗ doch ſpürte man ſie bald nicht mehr. Denn der Kampf zog durch ſeinen Wechſel, ſein Tempo und ſeinen Wert ungemein an. Die deutſche Mann⸗ ſchaft ſtürmte ihrem ſtarken Gegner mit aller Kraft entgegen und zur Freude der Zuſchauer erreichten ſie bereits in der 11. Minute durch einen feinen Straftritt ihres Schlußmannes Iſenberg(Hanno⸗ ver) die:0⸗Führung. Mit einigem Glück hätte dieſer Vorſprung bis zur Pauſe noch ausgebaut werden können, denn die deutſche Mannſchaft kam mit ihrem kraftvollen Ein⸗ ſatz nicht nur zu einer deutlichen Ueberlegenheit, ſie hatte auch ſichtbare Vorteile in der Hand. Einmal wurde der Heidelberger Hübſch erſt zwei Meter vor der Mallinie gefaßt und kurz darauf kam Thieſts (Berlin) bis auf drei Meter vor die Malſtange. Die Deutſchen waren im Gedränge überraſchend gut. Sie erhielten in den meiſten Fälle die Bälle. Auch nach der Pauſe hielt die Ueberlegen⸗ heit der Deutſchen noch etwa 10 Minuten an. Wiederum hatte die Mannſchaft Pech, als in der zehnten Minute ein neuer Straftritt Iſenbergs handbreit an der Stange vorbeiging. Darauf kamen die Franzoſen groß ins Spiel. Ihre Dreiviertelreihe ſpielte ſich immer wieder durch, aber vor der Mallinie wurde ſie ſtets gehalten. Iſenberg und Hübſch organiſterten einen prächtigen deutſchen Widerſtand, eine Viertelſtunde lang beherrſchten die Franzoſen die Lage, dann machte ein Weitertritt von Bukowſki(Hannover) wieder Luft. Bis zum Schluß blieb der Kampf aus⸗ geglichen. Noch einmal hatte unſere Mannſchaft eine große Chance, als 12 Minuten vor Spielende ein Vorſtoß Thieſis nur mit Mühe unmöglich gemacht werden konnte. Die Franzoſen vergaben ihre letzte große Gelegenheit, indem ihr Gedrängehalb einen Straftritt neben die Stange ſetzte. Verdienter Sieg Die deutſche Mannſchaft hat ihren großartigen Erfolg in erſter Linie durch ihre kämpferiſche Lei⸗ ſtung verdient. Zwar konnte ſie das ſtarke Tempo der erſten Halbzeit nicht ganz durchhalten, aber es gelang ihr doch wenigſtens die 31ib⸗Führung zu be⸗ haupten. Die Neulinge in der Verteidigung be⸗ währten ſich, die im Sturm waren ſchwächer. In ſeiner Geſamtheit geſiel jedoch der Sturm. Die hervorragendſten Spieler der Mannſchaft waren der Schlußmann Iſenberg⸗Hannover, der Dreivtertel⸗ ſpieler Hübſch⸗Heidelberg, der Mannſchaftsführer, Halbſtürmer Dr. Loos⸗Heidelberg ſowie die Stürmer Thieſis⸗Berlin und Schroers⸗Hannover. Die Fran⸗ zoſen zeigten im Sturmunerwartete Schwä⸗ che n. Ihre Schlußmannſchaft und die Dreiviertel⸗ reihe waren ausgezeichnet, jedoch machten die Drei⸗ viertel beim Zuſpiel Fehler. Die gute Form der deutſchen Mannſchaft hat den Gegner überraſcht. Ihr Mannſchaftsführer ſprach ſich zum Schluß lobend über das Spiel der Deutſchen aus, den Föc⸗Stür nern trotz recht guter Gelegenheiten an der nötigen Entſchloſſenheit, um die gegebenen Gelegenheiten auszunützen. Selbſtverſtändlich ſorgte Drayß ſchon von ſich ous mit dem nötigen Schneid dafür, daß Erfolge im Tore nicht ſo leicht anzubringen waren. Der Fc war im beſten Zug noch Erfolgen, als bei einem überraſchenden Gegenangriff, wobei die FöC⸗Verteidigung, insbeſondere aber der Mittelläufer bei der Abwehr vom Pech verfolgt waren, Waldhof zu einem ganz unerwarteten und billigen Treffer gekommen iſt. Die F C⸗Verteidigung war bei der Abwehr dieſes Angriffs nicht ſonderlich vom Glück begünſtigt, und als Lehmann den Ball unglücklich ablenkte, konnte Müller nichts mehr dagegen tun, um das Tor zu vereiteln. Das war ein verhältnismäßig billiger Erfolg für Wald⸗ hof, der natürlich für die Freiburger Mannſchaft nicht ſon⸗ derlich erhebend gewirkt hat. Die Freiburger waren aber auch weiterhin im allgemeinen im Angriff, doch der bereits angedeutete Mangel an S chuß kraft vereitelte ent⸗ ſprechende Erfolge. Waldhof war in dieſer Hinſicht mehr vom Glück begünſtigt, denn kurz vor Halbzeit glückte ihnen ein weiterer Angriff, der zu einem Gedränge vor dem FöcC⸗Tore führte, wobei der Ball im Nachſchuß zum zwei⸗ tenmal im Föc⸗Tor landete. Wie der erſte Erfolg hätte auch das zweite Tor verhindert werden können und müſſen. So wird man die intereſſante Feſtſtellung zu machen haben, daß bei Seitenwechſel, obwohl der FC den Wind im Rücken hatte, die Gäſte⸗Mannſchaft die Tope erzielte, während die einheimiſche Mannſchaft das Spiel mehr oder weniger dilktlerte. Nach der Pauſe trat dann die Auswirkung des Züricher Spiels bei der Freiburger Mannſchaft in Erſcheinung. Waldhof ſpielte nummehr einen Fußball, der an alte und beſte Zeiten erinnerte, und daß die Schwarz⸗Blauen nach der Pauſe nicht mehr zu Torerfolgen gekommen ſind, lag letzten Endes an der einſatzfreudigen Verteidigung von Keller und Zeltner, die ſogar oft noch in eifervollem Spfel weit in des Gegners Spielhälfte vorrückten, um ihrem eigenen Sturm Torgelegenheiten zu verſchaffen. Das Spiel der Freiburger ſelbſt war aber zu zerriſſen. um nunmehr noch einigermaßen das Manko auszugleichen, das bereits in der erſten Spielhälfte durch die zwei Tore von Waldhof eingebüßt wurde. An und für ſich hat das Spiel der beiden Mannſchaften nicht an fene hevanzureichen ver⸗ mocht, die mam bei dieſen Begegnungen gewöhnt war. !(ͤõͤ Gau XIII Südweſt FV Saarbrücken— Eintracht Frankfurt 214 Vereine Splele gew. unentſch. verl. Tore Vunkte Eintracht Frankfurt 18 13 3 58.25 288 Boruſſig Neunkircherls 11 7 40719 2710 3 Wormatia Worms 18 9 4 5 42.32 22.14 Kickers Offenbach 17 8 5 4 446.25 21718 SV Wiesbaden 18 6 4 8 30:37 16.20 FK Pirmaſens 17 5 4 8 24.26 1420 FSV Frankfurt 18 5 3 8 29 32 13119 1. FC Katſerslautern 18 3 6 9 24:49 12˙24 FV Saarbrücken 4 1 9 29.42.19 Opel Rüſſelsheim 16 2 4 10 13:48 8¹24 Gau XIV Vaden Freiburger FC— SW Waldhof 90:2 y Kehl— Phönix Karlsruhe:2 Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tor: Kunkte VfR Mannheim 18 13 2 8 43724 28˙8 1. Fe Pforzheim 18 11 4 25 45119 26:10 SV Waldhof 18 10 3 5 47.25 23.13 Vis Neckarau 18 9 4 5 32:20 22.14 2 FE Freiburg 33 Phönix Korlsruhe 18 7 4 7 29:31 1818 SpVg Sandhoſen 18 7 2 921381 16˙20 VfB Mühlburg 18 7 1 10 28.85 15:21 FV Kehl 18 2 3 13 1548 7˙29 Germania Brötzingenls 1 14 16.51 5˙31 Gau XV Mürttemberg Sportfreunde Stuttgart— Sportfr. Eßlingen 38 Stuttgarter SE— Ulmer F 94 021 e Vin Schwenningen— Union Böckingen 2275 Vereine Spiele gew. unentſch, verl. Tore Punkte 5B Stuttgart 18 14 3 1 5 Stuttgarter Kickers 18 13 2 3 Union Böckingen 18 10 1 7 SC Stuttgart 18 5 5 Sportfr. Stuttgart 18 7 4 7 1. SSW Ulm 18 6 5 7 FV Zuffenhauſen 18 4 6 8 Sportfr Eßlingen 17 3 5 9 Ulmer F B 94 17 4 2 11 3 1 14 Vs Schwenningen 18 D 8. Seit;/ NNumer 144 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 28. März 1938 Neue Ausſichten für Jeudenheim Abteilung 1 Viernheim— Hockenheim 313 Fenudenheim— Friedrichsfeld:0 8 Maunheim— Seckeuheim 90:3 Vereine Spiele gew. ÜAentſch, verl. Tore Punkte Amicitia Viernheim 22 14 3 5 60 33 31:13 VfTugt Feudenheim 19 12 2 5 44:36 26:12 98 Seckenheim 20 11 3 6 46.29 25:15 SC Käfertal 19 9 4 6 42:87 22.16 FV Weinheim 20 9 2 9 49.87 20.20 Alemann. Ilvesheim 18 7 4 7 32:36 18:18 Germ. Friedrichsfeld 16 7 2 7 16·16 Olympia Neulußhein!6 7 2 7 16:16 Fortuna Heddesheim!7 7 2 8 16˙18 07 Mannheim 9 7 1 11 15:23 08 Hockenheim 15 5 8 7 13:17 Phönix Mannheim 18 4 4 10 12:24 08 Mannheim 19 3 2 14.30 1 2 Punkteteilung auch im zweiten Gang Viernheim— Hockenheim 313 Meiſterſchaftshoffnungen einerſeits, Abſtiegsſorgen an⸗ dererſeits, dieſe beiden grundverſchiedenen Begriffe drück⸗ ten dem wichtigen Treffen im Viernheimer Wald einen eigenen Stempel auf, und ſo war es nur zu ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß dieſer Knampf von Anfang bis Ende einen ſcharfen Charakter trug. Beiderſeits war man mit größter Einſatz⸗ bereitſchaft bei der Sache und im Mittelpunkt des Spiels ſtand zweifellos der Verlauf der erſten Halbzeit mit den ausgezeichneten beiderſeitigen Abwehrleiſtungen. Während ſo auf der einen Seite Kiß 1 ruhig und ſicher den Heſſen⸗ Strafraum beherrſchte, verſtand es andererſeits auch die ſtabile Abwehr der Hockenheimer mit den zwei aufmerk⸗ ſamen Verteidigern Ernſt Hoffmann und Waibel ſich nach beſten Kräften zu behaupten. Das war allerdings für die Hockenheimer nicht einfach, ſtanden ſie doch oſt genug unter Druck, und ſicher war es nur den bekannten Schwächen des heſſiſchen Sturms zuzu⸗ ſchreiben, daß die Gäſteelf in der erſten Spielhälfte nicht deutlicher als mit:2 im Rückſtand geblieben war. Ganz im Gegenteil wuchs mit der Unfähigkeit des Heſſenangriffs die Leiſtung des Hockenheimer Sturmes in der zweiten Halbzeit, der ſo aus einer ſchon faſt verloren geglaubten Partie immerhin noch einen wertvollen Punkt retten konnte. Das vom Regen beeinträchtigte Treffen hatte kaum mehr als 700800 Zuſchauer, die zwar lebhaft mitgingen, aber an den Leiſtungen der Viernheimer keine helle Freude erlebten. Die Tore für Viernheim erzielten Helbig(zwei) und Fetſch, während für Hockenheim Bechtel, Birkenmaier und Meffert die Torſchützen waren. Wie erwartet Seckenheim 8 Mannheim— 98 Seckenheim 913 Wonn man auch im 08⸗Lager ſo ziemlich alle Hoffnung auf Erhalt der Bezirksklaſſe aufgeben hat müſſen, ſo wird doch auch fetzt noch keinem Gegner ͤuf dem 08⸗Gelände etwas geſchenkt. So mußte auch Seckenheim in dieſem Treſſen lange alle Kräfte aufbieten, um dann ſchließlich aber doch einen verdienten Erfolg landen zu können. 8 eröffnete das Spiel mit aut vorgetragenen An⸗ griffen, denen allerdings der abſchließende Erfolg ver⸗ ſagt blieb. Später kom dart Seckenheim mehr zu Wort und ſchon mußte Eckel einige ganz pfundiee Schiiſſe von Gropp und Walz halten. In der 30. Minute gingen die Gäſte in Führung. Gropp hatte einen Ball von Walz wuchtig eingeſchoſſen. Bis zur Pauſe hatte der Gaſtgeber wohl noch manche Gelegenheit zum Ausgleich, aber es fehlte am entſchloſſenen Schuß. Nach der Pauſe war Seckenheim lauge Zeit ton⸗ angebend, bis dann 08 alle Mann nach vorn warf, um dem Spiel doch noch eine Wendung zu geben. Als dann in der 70. Minute Gropp den zweiten Treſſer in die Maſchen ſetzte, wor das Spiel entſchieden. 08 ließ merklich wach und mußte 10 Minuten vor Schluß noch ein weiteres Tor von Walz hinnehmen. Ihre anerkannte Spielſtärke hit die Gäſte aus Secken⸗ heim auch auf fremdem Boden nicht verlaſſen Der durch⸗ ſchlagskräftige Sturm hatte in Walz, Gropp und Janſon ſeine beſten Spieler. Recht gut waren auh Mittelläufer Feuerſtein ſowie die Verteidiger Exel und Pfliegensdör⸗ fer und Torwart Wohlfahrt. Der Eifer, mit dem ſs immer wieder den Kampf auf⸗ nimmt, verdient le Anerkennung. Der ſtärkkſte Mann⸗ ſchaftsteil iſt immer noch die Tordeckuna, wo Enaſter und Zipſe und ganz beſonders Eckel im Tor eine gute Partie Boten. Aber auch das Spiel der anderen Mannſchaftsteile konnte befriedigen, zu bemängeln war lediglich die Un⸗ enkſchloſſenheit der Stürmer im Schuß. Feudenheim gewinnt verdient Feudenheim— Friedrichsfeld:0(:0) Zwei hartnäckige Gegner trafen am Sonntag in Feu⸗ denheim zuſammen, wo die Friedrichsfelder Germanen zu Gaſt waren. Feudenheim hitte nach der Niederlage vor Die Spiele in FW Saarbrücken— Eintracht Frankfurt:4(:1) Durch einen:2ʃ2:)⸗Sieg erkämpfte ſich Eintracht Frankfurt am Sonntag in ihrem letzten Punkteſpiel gegen den FV Saarbrücken die Gaumeiſterſchaft. Die zahlreichen Saarländer unter den 8000 Zuſchauern. die mit einer Niederlage der Frankfurter und ſo mit der Meiſterſchaft„ihrer“ Boruſſia gerechnet hatten, wurden in ihren Erwartungen enttäuſcht. Schon nach fünf Minuten gingen die Einheimi⸗ ſchen durch Benzmüller überraſchend:0 in Füh⸗ rung. Obwohl die Eintracht dann klar und eindeu⸗ tig das Kommando übernahm, fiel erſt in der 32. Minute durch Wirſching der Ausgleich und kurz vor der Pauſe brachte Linken die Eintracht ſogar:1 in Front. Nach dem Wechſel zog zunächſt Benzmüller für Saarbrücken gleich, ehe die Gäſte nach überſtan⸗ dener Nervoſität durch Linken und Wirſching den 22⸗Sieg ſicherſtellten. Schiedsrichter Hermann tete gut. (Ludwigshafen) lei⸗ Bf Schwenningen— Union Böckingen 225 Das Spiel hatte unter der ſchwachen Schiedsrichter⸗ letſtung von Schuon⸗Stuttgart zu leiden, der die Schwen⸗ ninger erbeblich benachteiligte. Dennoch aber war der Sieg der Böckinger auch in dieſer Höhe durchaus verdient. Der erſolgreichſte Spieler der Böckinger war der Mittelſtürmer Schadt, der allein vier Tore erzielte, davon drei vor der Pauſe. Den reſtlichen Treffer für Unjon ſchoß Hüttinger. Beim Stande von:0 kamen die Schwenninger durch Butz und Loſſen zu ihren beiden Toren. Stuttgarter SC— Ulmer F 94 021 Die vom Abßſtieg bedrohten Ulmer rafften ſich im erſten Spier der Stuttgarter Doppelveranſtaltung zu einer großen Leiſtung auf und ſchlugen vor 3000 Zuschauern den Stuttgarter Sc verdient mit 10(:). Die Mannſchaft ſwielte mit äußerſtem Einſatz. dabei aber ritterlich. Trotz⸗ dem ſie die ganze Spieldauer über überlegen war, gelang nur ein Treſſer, den der Linksaußen Geißelhard in der acht Tagen in Seckenheim diesmal ſich die Chance, die ſie für die Erringung der Meiſterſchaft noch beſitzt, zu wahren und konnte auch mit:0 knapp beide Punkte für ſich holen. Zwar lieferte Friedrichsfeld vor allem in der Deckung eine ausgezeichnete Partie und konnte auch bis in die zweite Hölfte den Kempf:0 halten, trotzdem war können. Mary er⸗ Plock, der ausſcheiden zeigte das leider aber Regen auf⸗ nicht zum höher ausfallen Graf und Feudenheim leicht Id Rockſitz, ſetzt werden mi fehlten bei noch von dem Spiel in Seckenheim, wo er mußte, verletzt iſt, und Ripp. Feudenheim beſſere Felöſpiel, kombinierte ausgezeichnet, zu eng, was zuſammen mit dem dur h den geweichten Boden manche ſchöne Situntionen Erfolge kommen ließ. 2 gung mit dem Mittelläufer erwies ſich als überaus vährend im Sturm der rechte Flügel der i var. Remmer war es auch, der den ſieg er nach der Pauſe er⸗ zielte. Friedrie der Erſatzleute gegen den Meiſterſchaftsanwärter einen überraſchend guten Kampf. Auch hier war die Hintermannſchaft mit Hollerbach im Tor und Ehret⸗Heil der Verteidigung die Stütze der Elf, während der Sturm ſchwächer wirkte. glück Ver Plankſtaöt in Meiſterform Abteilung 2 Plankſtadt— Wiesloch:0 Verein Spiele gew unentſch. verl. Tore Punkte TSG Plankſtadt 11 10 2 2 2276 Union Heidelberg 16 7 6 3 20:12 Wiesloch ee 8 2 5 18:12 Sandhauſen 13 6 4 3 16•10 Mergentheim„„ 13 6 3 4 15:11 Kirchheim. 11 5 2 4 12.10 SC 05 Heidelberg 13 5 2 6 12:14 Schwetzingen„ 3 4 6 10:16 rr 3 4 8 10·20 Eberbach 415 3 2 10 8 22 Eppelheim„ 12 2 3 7 N 1 b 1 Plankſtaodt nahm Revanche Plankſtadt— Wiesloch:0 ſind gefallen! Der Neuling und 0 mit großer Eleganz tadt hat Meiſter Wiesloch in einem herviſchen Die Würfel führer PLar jährigen Tabellen⸗ den vor⸗ Kampfe Die Spiele um den Tſchammer⸗Pokal Ladenburg— Union Heidelberg 412 Poſt Mannheim— Käfertal 42 Neulußheim— Sandhauſen 712 Handſchuhsheim— Ilvesheim 274 Kirchheim— Heinsheim 713 05 Heidelberg— Phönix Mannheim 72 Olympia Neulußheim— Sandhauſen 72 Man war geſpannt, wer aus dieſem Pokalſpiel als Sie⸗ ger hervorgehen wird, da Sandhauſen mit 5 Mann Erſatz zur Stelle war. Ein ſcharfer Kampf entſpann ſich zwiſchen dieſen beiden Mannſchaften, den Neulußheim aber dient für ſich en d. In der erſten Hälfte war Neu⸗ lußheim zunächſt überlegen, konnte aber gegen die Ver⸗ tejdigung von Sandhauſen nicht viel ausrichten. Erſt ein Durchbruch in der 7. Minute durch Mohr wird zur 110⸗ Führung verwandelt. Sandhauſen iſt nicht entmutigt und ſetzt ſich durch ſeine große körperliche Ueberlegenheit gut ver⸗ durch. Neulußheim iſt weiter im Angriff. Der Links⸗ außen Ballreich flankt ſchön zur Mitte und unhaltbar folgt in der 15. Minute das zweite Tor. Ein harter beiden f öne aber nur von Neulußheim ver Pauſe das Reſultat auf:1 herausſpielen Kampf um werden Nach konnten. der Pauſe iſt Neulußheim weiter ſehr gefährlich und kommt durch Wein und Langlotz zu weiteren Toren. Allmählich kommt auch Sandhauſen mehr ins Spiel Der Linksaußen ſpielt ſich fein durch, flankt zur Mitte, wo der Mittelſtür⸗ mer Machenmeyer zum zweiten Tor für Sandhauſen ein⸗ ſchießt. Neulußheim iſt bis zum Schluß überlegen kann durch Ballreich und E. Langlotz das Endergebnis herſtellen. Dieſes Treſſen, wo während des ganzen Spieles nur auf ein Tor geſpielt wurde, zeigte weiter die Gefähr⸗ äichkeit auf dem Neulußheimer Gelände. Schiedsrichter Gund leitete ſehr gut und Poſt⸗SV Maunheim— Scô Käfertal:2 Das kleine Häuflein Unentwegter, das ſich zu früher Stunde bei unfreundlichſtem Wetter auf dem Poſtplatze ein⸗ gefunden hatte, erlebte die Ungewißheit der Pokalſpiele in ihrem vollſten Zauber. Die mit Erſatz für Lacher, Kilian, Maier und Olpp ſpie⸗ lenden Käfertaler lagen nach etwa 30 Minuten durch zwei ſchöne Tore von Rube und Dreßler in anſcheinend ſicherer Führung. Sie hatten aber wahrlich ihre Rechnung ohne die bis dohin mit 10 Mann ſpielenden Poſtler gemacht, die in vorbi er Energ und größtem Eifer ſpielten. Mittelläufer Altmann Rechtsverbinder Barth und Mittel⸗ ſtürmer = Kretzler wurden immer beſſer und noch vor der Pauſe konnte Kretzler ein Tor aufholen. Nach Wiederbeginn ſchoß derſelbe Spieler ſofort den Ausgleich, und in der 65. Minute erzielte Wiegand die Führung für Poſt, die nun ihren Sieg nicht mehr her⸗ gab und den fraalos verdienten Erfolg mit einem 4. Tore, wieder durch Wiegand, ſicherſtellte. Schiedsrichter Pennig⸗ Waldhof war ausgezeichnet. Turnverein 86 Handſchuhsheim— Alemannia Ilvesheim:4 Bei dem heutigen Pokaltreffen trafen die Platz⸗ herren auf die Ilvesheimer Alemannen. Schon in den erſten Minuten gelang es den Gäſten, durch einen Strafſtoß die Führung zu übernehmen und durch einen Handelfmeter auf:0 zu erhöhen. Wenige Minuten ſpäter konnte der Halbrechte der Gäſte den dritten Treffer anreihen. Die Stürmerreihe der Gäſte zeigte gegenüber den Platzherren ein flüſſi⸗ geres Spiel. Die Einheimischen konnten mit einigen gefährlichen Durchbrüchen aufwarten, hatten auch ſchöne Torgelegenheiten herausgearbeitet, welche aber infolge der Unentſchloſſenheit der Stürmer nicht aus⸗ genützt werden konnten. anderen Gauen 20. Minute erzielte.— Schiedsrichter war Jeremias Feuerbach. Spfr. Stuttgart Spfr. Eßlingen 328 Die beidem Mannſchaften lieferten ſich einen ſpannen⸗ den Kampf, in dem die Eßlinger allerdings viel Pech hatten. Ihr Mittelläufer wurde in der zweiten Halbzeit verletzt und war nur noch Statiſt und ſpäter kugelte ſich der Rechtsaußen Schrode den Arm aus, kam aber kurz vor Schluß wieder aufs Spielfeld, Eßlingen aing durch zwei Tore von Petermann mit:0 in Führung, dann holte Stuttgart durch Kneer ein Tor auf. In der zweiten Halbzeit zogen die Stuttgarter durch zwei Tore von Fuchs guf:2 davon, aber Wohlgemuth ſtellte für Eßlirigen noch den Ausgleich her. Schiedsrichter Hirſch⸗Cannſtatt konnte nicht immer überzeugen. Bayern München— 1860 München:2 Der vorletzte Kampf in der bayeriſchen Gauliga endete vor 5000 Zuſchauern im 186ber⸗Stadion in München:2⸗Unentſchieden. Beide Mannſchaften tra⸗ ten mit mehreren Erſatzleuten an, Bayern führte den Kampf zeitweiſe ſtark überlegen, hatte aber viel Pech. Itkoviak brachte die„Löwen“ in Führung, nach der Pauſe glichen die Rothoſen durch Moll aus und dann köpfte der Linksaußen Seidl zum 221 für Bayern ein. Aber wenige Minuten ſpäter fiel durch Gäßler der Ausgleich. Schiedsrichter Albrecht⸗ Augsburg. a SpVg Fürth— Boruſſia Neunkirchen:1 Ein intereſſantes Freundſchaftsſpiel wurde am Sams⸗ tag im Gon Bayern vor nur wenigen Zuſchauern zwiſchen der Spielvereinigung Fürth und Boruſſia Neunkirchen ausgetragen. Dos Spielfeld wurde durch einen kurz vor Beginn des Treffens niedergehenden ſtorken Schneeſturm erheblich in Mitleidenſchaft gezogen, ſo daß die Akttonen im Spiel ſehr geſtört wurden. Neunkirchen war den tech⸗ niſch beſſeren Fürthern an Schnelligkeit überlegen, blieb aber mit:1(:0) geſchlagen. Die Fürther gingen durch Worſt und Janda 2 nach dem Wechſel mit 20 in Führung, Rechtsaußen Kiefer brachte die Boruſſen auf:1 heran, aber kurz vor Schluß fiel noch einem Verteidigungsfehler der Gäſte noch ein drittes Tor durch Worſt. Schiedsrichter Reichel(Fürth). Nach der Pauſe fanden ſich die Platzherren beſſer. Eine Umſtellung, welche vorgenommen wurde, machte ſich ſehr bemerkbar, ſo daß das Spiel ziemlich ver⸗ teilt wurde. Schon kurze Zeit nach Wiederanſpiel gelang es dem Halbrechten Kopp, den erſten Gegentreffer zu erzielen und kurze Zeit darnach konnte der rechte Läufer Kuhn durch Strafſtoß den zweiten Gegen⸗ erfolg buchen. Nach weiterhin ziemlich ausge⸗ glichenem Spiel in der zweiten Halbzeit gelingt es dem Linksaußen der Gäſte im Alleingang, nachdem der Torhüter überſpielt iſt, einen vierten und letz⸗ ten Treffer anzureihen. Schiedsrichter Albrecht⸗Mannheim konnte bei ſeinen Abſeitsentſcheidungen nicht immer gefallen. Ladenburg Union Heidelberg 42 Auch im zweiten Pokalſpiel holte ſich Ladenburg, dies⸗ mal gegen die Heidelberger Union einen ſicheren:2⸗Sieg. Von Beginn an iſt der Platzbeſitzer im Vorteil und kann bald den erſten Erfolg buchen, den der Linksaußen erzielt Auf dem aufgeweichten Spielſeld, das immer tiefer wird, haben beide Mannſchaften ſchwer zu ſpielen ſich die Ladenburger beſſer damit ab. terhin die Sache in der Hand, verteidigung nicht mehr ſchlagem. Erſt nach der Pauſe wird der Bann gebrochen. Eine unnötſge Zurückgabe zum Gäſtetorwart erwiſcht der linke Außenſtürmer von Laden⸗ burg und ſchon heißt es:0. Auch der dritte Erfola läßt nicht lange auf ſich warten. Der Mittelſtürmer macht ſich allein auf die Reiſe und ſchießt ſcharf ein Jetzt kommen die Gäſte durch eine ſchöne Kombingtion zum erſten Gegen⸗ treffer. Ganz überraſchend fällt der vierte Erſolg der Ladenburger. Der linke Läufer ſchießt aus dem Hinter⸗ halt umd dem Gäſtehüter rutſcht das naſſe Leder ins Tor. Ein Eckball, der direkt ſeinen Weg ins Tor findet, läßt die Gäſte auf:2 aufkommen. Noch ein Eckball wird aus⸗ geführt, aber diesmal wird gerode noch abgewehrt. jedoch finden Sie haben auch wei⸗ können jedoch die Gäſte⸗ 05 Heidelberg— Phönix Mannheim 72 Zu dieſem Pokalſpiel hatten beide Monnſchaften ihre ſtärkſte Vertretung aufgeboten. Die Gäſte aus Mannheim mußten bei dieſem Treffen eine ein⸗ deutige Niederlage hinnehmen. Den in glänzender Verfaſſung befindlichen Einheimiſchen waren die aber gegen den flinken ſchußkräftigen Sturm des Gaſtgebers kam die Phönix⸗Mannſchaft nicht auf. Der Torwart der Heidelberger hatte kaum Ge⸗ legenheit, eingreifen zu müſſen. Die Einheimiſchen nehmen ſodann das Heft in die Hand. Die Stürmer ſpielen recht gut zuſammen, ſo daß Erfolge nicht ausbleiben können. Schon nach 10 Minuten beginnt der Torreigen, den Mittelſtürmer Krieg mit dem erſten Treffer eröffnet. Die Mannheimer ſind gegen das fineſſenreiche Stürmerſpiel der Heidelberger machtlos. In kurzen Abſtänden folgen bis zur Pauſe drei weitere Tore, die ſämtlich von Mittel⸗ ſtürmer Krieg erzielt werden. In der zweiten Spiel⸗ hälfte werden die Mannheimer Gäſte dann etwas beſſer, ohne aber verhindern zu können, daß der Hei⸗ delberger Club durch den Rechtsaußen Moſer durch Kopfball zum fünften Treffer gelangt. Im weiteren Spielverlauf erzielen die Heidelberger noch zwei weitere Erfolge durch Schmidt und Krieg. Erſt beim Stand von:0 vermögen die Phönixler zwei Tref⸗ fer entgegenzuſetzen.. FG. Kirchheim— Heinsheim 73 Die Platzherren hatten ſich anſangs den Gegner leich⸗ ter vorgeſtellt, denn bis zur Halbzet laſſen ſie die Gäſte nur ſpielen. Allerdings hat Kirchheim auch in Hieſer Spiel⸗ periode das klare Uebergewicht, doch Heinsheim hat den großen Gegner ſeine ganze Kampfkraft entgegengeſetzt. Nachdem Kirchheim durch Schenk zum:0 gekommen wer, erzwangen die Gäſte den Ausgleich. Auch den abermaligen Torvorſprung, den Schenk wieder erzielte, haben die Göſte ausgeglichen. So ſtand es bei Halbzeit:2. Nach der Pauſe hatte Heinsheim nicht mehr vief zu beſtellen. Die Kirchheimer haben die Gäſte ſaſt vollkommen einge⸗ ſchnürt. So kommt Kirchheim auf:2, gleich dar zuf auf :2. Noch einmal waren die Gäſte erfolgreich und kommen auf:3 heran. Dann war es aber mit der Kampfkraft vorbei. Die Platzherren ziehen durch Hermann Gottfried auf 58 und 63 davon und einer der beſten Stürmer der Kirchheimer, Karl, ſtellt das:8⸗Endreſuktat her. Die Gäſte hatten ihre beſten Kräfte in dem Rechtsaußen und dem linken Ver⸗ teidiger. Kirchheim hatte eine ausgeglichene Elf, die den Heinsheimern techniſch und taktiſch überlegen war. Meiſterſchaft nicht noch unvorher⸗ Plankſtadt hat damit :0 niedergerungen. Damit dürfte die entſchieden ſein, ſofern Plankſtadt geſehene Punkte einbüßen ſollte. die im Vorſpiel erlittene:0⸗Niederlage Revanche genom⸗ men und dem Altmeiſter die in dieſer Saiſon erlittene höchſte Niederloge beigebracht. Unter Leitung von Schiedsrichter Pfeiffer⸗Pforzheim beginnt das Spiel. Plankſtadt hat Anſpiel, und ſchon wird der Angriff durch Abſeits unterbunden. Doch ehe ſich Wies⸗ loch verſah, hat Müller in der dritten Minute einen Straf⸗ ſtoß präziſe in die Ecke zum erſten Tor geſetzt. Wiesloch, dadurch nicht entmutigt, ſetzt verbiſſen das Spiel fort, und es beginnt ein Drängen, das ſich während der erſten Hälfte in der Plankſtadter Hälf rtſetzt loch erzielt auch die erſte Ecke, doch blitzſchnell iſt Pl ſtadt wieder vorn, und Mehrer ſchießt neben dem herar laufenden Tormann zum zweiten Tor für Plankſtadt ein. Wiesloch drängt trotzdem weiter, verſchießt aber einen Strafſtoß weit daneben. der ein Tor hätte geben können. Einen für Wiesloch gegebenen Elfmeter kann Seits gerade noch zur Ecke ablenken. Bis zum Seitenwechſel drängt Wiesloch weiter, kann aber trotz größtem Eifer kein Tor aufholen. Nach Wiederanſpiel hat Plankſtadt en Wind im Rücken, doch ſieht man, daß beiderſeitig die Kräfte nachgelaſſen ha⸗ ben. Wiesloch hatte nichts mehr zu beſtellen und ſo wie ſich das Spiel in der erſten Hälfte vor Plankſtadts Tor abwickelte, kommt nun Wiesloch nicht mehr auf und nur vereinzelte Vorſtöße bringen das Tor der Platzherren in Gefahr. Den Torreigen ſetzt Müller fort, indem er einen Händeelfmeter zum:0 einſandte. Wenige Minuten ſpäter bringt Engelhardt eine Vorlage von Müller zum vierten 2 Tor. Kurz vor dem Abpfiff ſendet Müller einen Hände⸗ elfmeter zum fünften Tor ein. Der Schiedsrichter leitete etwas kleinlich und pfiff viel auf Zuruf. Walldürn— Lauda:1 Die beiden Manuſchaften trafen ſich auf dem Wall⸗ dürner Waldſportplatz zum angeſetztem Pokolſpiel. Die ungünſtigen Witterungsverhältniſſe haben wenig Sport⸗ intereſſenten angelockt und Schiedsrichter Schäfer Mos⸗ bach gab das Spiel vor etwa 100 Zuschauern frei. Gleich von Anfang an entwickelte ſich ein flottes Spiel, das die Einheimiſchen ſtark im Vorteil ſah. Immer wieder mit neuen Anariſfen belagerten Walldürns Stürmer das geg⸗ neriſche Tor, denen es oft unter äußerſtem Einſotz gelang, einen Erfolg des Gaſtgebers zu vereiteln. Die Vertei⸗ digung des Gaſtgebers hatte die Mittellinſe überſchritten. das die Gäſte geſchickt ausnützten indem ſie durch den blötzlihen Durchbruch in der 10 Minute das Führungstor erzielten. Gleich darauf konnte Walldürn durch einen vom linken Verteidiger durch Hände verurſachten Elfmeter ausgleichen. Mit zwei weiteren Toren, die bzw. Rechtsaußen eingeleitet Stand:1 in die Pauſe. In der zweiten Halbzeit konnte ſich Landa den Angriffen nicht mehr erwehren, ſo daß es für Walldürn ein Leichtes Halhlinken mit dem durch den wurden, ging es war, das Spiel mit 711 für ſich zu entſcheiden. Eckball⸗ verhältnis 11:2. Schiedsrichter Schäfer ⸗ Mosbach leitete zur vollen Zufriedenheit. 5 Kehl Phönix Karlsruhe:2 Zum letzten Verbandsſpiel hatte der Wettergott keine Einſicht, denn es war richtiges Winterwetter und regnete dauernd. Aus dieſem Grunde und we⸗ gen anderer Veranſtaltungen hatten ſich zu dieſem Spiel nur ungefähr 300 Zuſchauer eingefunden. Das Spiel ſelbſt zeigte in der erſten Hälfte wirklich gute Leiſtungen von beiden Mannſchaften, dagegen konnte man mit dem Spiel nach der Pauſe nicht zufrieden ſein. Ganz ausgezeichnet war der Schiedsrichter Unverſert⸗Pſorzheim. Die Gäſte zeigten jeweils in der erſten Viertelſtunde der beiden Hälften ihr beſtes Spiel. Sehr gut war die Hintermannſchaft, gegen welche der Kehler Sturm nicht viel ausrichten konnte. Die Läufer arbeiteten mit den Stürmern gut zuſammen; das kurze Zuſpiel und das viele Hin und Her wurden aber ſehr übertrieben. Zudem waren die Stürme etwas weich, und im Strafraum ſah man kaum einen einzigen ſaftigen Torſchuß. Die bei⸗ den erzielten Tore waren nur mit Hilfe des Geg⸗ ners gefallen. Die einheimiſche Mannſchaft mußte ohne Kopp im Sturm antreten. Hiermit fehlte aber auch jeder Zug nach vorne. Fußball im Reich Brandenburg: Stadtelf Guben— Gauguswahl 112; Stadtelf Frankfurt/ O.— Gauauswahl:1; Stadtelf Rathe⸗ now— Gauauswahl:8; Union Oberſchöneweide— VfB Pankow(Geſ.⸗Sp.] 628. Sachſen: Union Zella⸗Mehlis— FV 05 Schweinfurt 9015. Mitte: Merſeburg 99— Bf 96 Halle:1; Sc Erfurt — SpVg Erfurt:0; Cricket Viktoria Magdeburg— Tura Leipzig(Geſ.⸗Sp.):3. 7 Nordmark: Hamburger SV— Phönix Lübeck:0; Bo⸗ ruſſig Harburg— Eimsbüttel Hamburg:2; Holſtein Kiel — Victoria Hamburg(Geſ⸗Sp.):5; Komet Hamburg— Algermiſſen 1911(Geſ.⸗Sp.] 515. Niederſachſen: Linden 07— VfB Peine:7; Eintracht Braunſchweig— Arminia Hannover:2. Nordheſſen: BC Sport Kaſſel— Heſſen Hersfeld 42. Deutſch⸗Oeſterreich: Floridsdorf— Wacker Wien 312; Vienno— Sportklub:0: Fc Wien— Favoritner AC 223; Auſtria— Simmering:2; Rapid— Admira 112. Pokalſpiele in Südweſt FV Speyer— Union Niederrad:4; SpVg Munden⸗ heim— TScͤ Rheingönheim:0; FG 083 Ludwigshafen Germanig 04 Ludwigshafen:1; TSch 89 Oppau— Sport⸗ freunde Frankfurt:2; Homburg⸗Beeden— S Nieder⸗ auerbach:1; Winzeln— FC Rodalben:1; Bierbach Reichsbahn Kaiſerslautern:1; St. Wendel— Homburg⸗ Nord:2; Bruchmühlenbach— Sc 05 Pirmaſens:3; SG Mittelbexbach— Pfalz Pirmaſens 10:2; Fc Mackenbach— FC Kinosbach ausgefallen; SC Kaiſersloutern— V 08 Mutterſtadt 211. Alfruf des Reichsſportführers! An alle Kameraden und Kameradinnen im Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen. Au alle leibestüchtigen Männer und Frauen Groß⸗Deutſchlands! Mit unvergleichlicher menſchlicher Größe und mit ſchöpferiſchem Genius hat der Führer vollendet, was der Traum und das Sehnen von Millionen war. Er hat Groß⸗Deutſchland geſchaffen in den weltgeſchicht⸗ lichen Stunden, die wir alle mit heißem Herzen er⸗ leben durften. Er hat die deutſche Oſtmark für im⸗ mer heimgeholt ins Reich der Deutſchen, er hat wahr gemacht, was Friedrich Ludwig Jahn ſeheriſch ge⸗ ahnt hat. Und jetzt wendet ſich der Führer an uns, an ſein Volk. Am 10. April wird dieſes Volk Be⸗ kenntnis ablegen vor der ganzen Welt und vor der Geſchichte, dafür, daß wirklich wahr iſt und daß alle verſtanden haben, was Millionen in dieſen Tagen gerufen haben:„Ein Volk, ein Reich, ein Führer!“ Die Millionen deutſcher Frauen und Männer, die im Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen feſt vereinigt ſind zu einem Block und Stoßtrupp der Leibestüchtigen, haben durch dieſe füngſte Großtat des Führers neuen Zuſtrom von Kameraden und Kameradinnen aus der deutſchen Oſtmark erhalten. Alle ſtehen wir nun gemeinſam in den Marſchkolon⸗ nen der Volksgemeinſchaft. Am 10. April werden alle Turner und Sportler in der gewaltigen Heerſäule derer marſchieren, die dem Führer in dieſer weltgeſchichtlichen Stunde die Treue beweiſen. Dem deutſchen Sport iſt vom Führer ein Platz an der Sonne geſchaffen worden, wie es in keinem Lande der Erde auch nur annähernd ge⸗ ſchehen iſt. Danken wir ihm damit, daß wir lle unſere Kräfte einſetzen im Verein mit den Willens⸗ trägern der nationalſozialiſtiſchen Idee. Wir wollen und werden beweiſen, daß wir würdig ſind, deutſche Turner und Sportler und Nationalſozialiſten zu heißen.„ v. Tſchammer, Reichsſportführer. 55 4 5 „ SG 2 2 enen . 2 T. — 2 S SSS. — 20 3„e. TT 2 gebnis auf 678. Montag, 28. März 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 144 Die badiſche Handball-Gauliga Rot— Freiburger FC ausgef. 62 Weinheim— Vfß Mannheim 51 Hockenheim— TV Seckenheim 518 e Ketſch— TSV Oftersheim 12:2 TW 62 Weinheim— VfR Maunheim:1 r letzte Märzſonntag brachte eine mehr als unfreund⸗ W̃ tterung und damit auch auf den Spielplätzen keine zroßen Spiele. Die Meiſterſchaft iſt vergeben, und rage faſt geregelt, ſo daß auch die ver⸗ l e, ſoweit die Mannſchaften nicht ſelbſt noch ein bißchen Ehrgeiz beſitzen, ſich nicht mehr allzuviel aus den letzten Spielen machen. So brachte auch dieſes Treffen in der Zweiburgenſtadt keine beſonders überragende Lei⸗ ſtungen. Die Raſenſpieler kamen ohne Maier, Morgen und Fiſcher zu ihrem Verbandsſpiel nach Weinheim und hatten ſo ſchon von vornherein keine ollzugroße Ausſicht, ihren hohen 12:6⸗Vorſpielſtieg zu wiederholen Man hätte aber dennoch etwas mehr von der Mannheimer Mannſchaft erwartet, Es muß aber gleich vorweg genommen werden, daß die Platzverhältniſſe ſehr ſchlechte waren, dazu regnete es faſt über das ganze Spiel, ſo daß man es beinahe ver⸗ ſtehen kann daß die 22 Akteure keinen beſonderen Spiel⸗ eifer an den Tag legten. Die Platzherren gewannen dieſes Spiel, obwohl auch ſie reichlich vom Pech verfolgt waren, verdient. Schon nach 5 Minuten Spielzeit verloren ſie ihren Halbrechten durch Verletzung. Zeitweiſe war auch der linke Verteidiger draußen, ſo daß Weinheims Sieg unter dieſem Geſichts⸗ punkt geſehen doppelt wertvoll iſt. Gleich vom Anpfiff des gut amtierenden Schiedsrichters Brecht⸗Friedrichsfeld fanden ſich die öꝛer ſehr gut und ſpielten von der Läufer⸗ reihe heraus ihr Spiel. Wie ſchon in den letzten Spielen war es auch diesmal wieder dieſe Reihe, die das Spiel zu ihren Gunſten entſchied. Dieſe Frei Leute decken wirklich vorzüglich und bauen dabei noch ſo gut auf, daß der An⸗ griff Tore werſen muß Bis zum Wechſel war das Spiel mit:1 für Weinheim ſchon entſchieden, um ſo mehr, als es nach der Pauſe keiner Partei mehr gelang, Tore zu erzie⸗ len. Der Schlußpfiff war für Zuſchauer und Spieler eine Erlöſung. Der TV Weinheim hat ſich mit dieſem neuer⸗ lichen Sieg nun ſchon auf den dritten Tabellenplatz vor⸗ gearbeitet. TV Hockenheim— TW Seckenheim 518 Der TV Hockenheim konnte auch zu fettem Spiel gegen N 8888 den TV Seckenheim nicht ſeine beſte Mannſchaft zuſammen⸗ bekommen und vergab ſo die letzte Chance, durch Heimſieg ſeine Lage zu verbeſſern. So mußten ſie auch in dem Spiel gegen den eckenheim 1:8(Halbzeit 314) beide Punkte laſſen. Beginn des Spieles, dem Her b (Karlsruhe] als Spielleiter vorſtand, waren die Platz⸗ verhältniſſe trotz des am Vi un niede Regens noch einigermaßen ar doch wi durch den mit Beginn des 0 wieder Regen immer ſchlechter. In der f H r eine leichte verkennen war. Der tapfere Widerſte ri rechtfertigte aber doch dieſes knappe:4⸗Er 8. Ne em Wechſel verſtärkte ſich der Druck der immer mehr, die allmählich aber ſicher einem klarem:8⸗Sieg entgegenſteuerten. Tgde Ketſch— TS Oftersheim 12:2 Zu dem Rückſpiel der beiden obigen Mannſchaften hatten ſich in Ketſch bei dieſem ſchlechten Wetter nicht all⸗ zuviel Zuſchauer eingefunden. Beide Mannſchaften waren nicht in der ſtärkſten Aufſtellung angetreten, lieferten ſich aber dennoch ein annehmbares Spiel. Beſonders vor der Pauſe konnte dieſes, das unter der Leitung von Bauer⸗ Wiesbaden ſtand, reſtlos begeiſtern. Die Platzmannſchaft lieferte in dieſer Zeitſpanne ein ſehr ſchönes Spiel, wo⸗ bei beſonders der Angriff imponjeren konnte, der nicht weniger als zehnmal ins Volle traf. Aber auch die Hinter⸗ mannſchaft war bei der Sache und verſtand es, die wenigen und zudem nicht beſonders ſyſtemvoll vorgetragenen An⸗ griffe des Gegners zu ſtoppen. So mußte Rohr einen einzigen Treffer entgegennehmen, ſo daß es mit 10:1 in die Pauſe ging. Die zweite Hälfte brachte dann ein weniger ſchönes Spiel, da die gegneriſche Mannſchaft nun in erſter Linie ſich auf die Deckung verlegte. Wohl hatte ſie dabei Er⸗ folg, denn nun gelangen den Ketſchern nur noch zwei Treffer, aber die Schönheit des Spieles war dahin. Die Leiſtung des Schiedsrichters konnte beſonders nac der Paufe, als die Gangart der Gäſte härter wurde, nicht mehr befriedigen. TV Rot— Fc Freiburg ausgefallen Wegen einer in Rot angeſetzten Paxteiveranſtaltung mußte dieſes Spiel, das erſt in letzter Minute angeſetzt worden wor, wieder abgeſagt werden. ſich beide Porteien di itberlegenheit der Gau-Vorentſcheidoͤung im Ringen Fendenheim und Sandhofen trennen ſich mit:9 Punkten— Erſt der nachzuholende Miktelgewichtskampf kann den Sieger ermitteln Mit welch großem Intereſſe und Spannung der Ent⸗ ſcheidung um die Gau⸗Mannſchaftsmeiſter⸗ ſchaft im Ringen entgegengeſehen wird, bekundet am beſten der überaus ſtarke Beſuch. Der Saal vom Badiſchen Hof in Feudenheim war für dieſes entſcheidungsvolle Treffen doch zu klein, um all die Intereſſenten faſſen zu können. Aus propagandiſtiſchen Gründen und zur Wieder⸗ belebung des Ringkampfſportes für unſere Stadtvereine hätte man es gerne begrüßt, wenn dieſe Kämpfe im Zen⸗ trum der Stadt, wenigſtens in einem Saale wie Friedrichs⸗ park oder Kolpinghaus, zur Durchführung gekommen wären. Der Sieger des Vorkampfes konnte noch nicht endgültig ermittelt werden, da die Begegnung im Mittelgewicht zwi⸗ ſchen Schmitt⸗Feudenheim(der bei den Deutſchen Meiſter⸗ ſchaften in Deſſau ſtartet) und Ignor⸗Sandhofen nachgeholt merden muß. Gerade in dieſer Klaſſe dürfte Feudenheim bei der derzeitigen guten Form von Schmitt das beſſere Ende ziehen. Während Sandhofen für Sommer Erſatz ſtellen mußte, erſchien die Platzſtaffel ohne Vertreter im Schwergewicht. Die Kämpfe wurden durchweg mit großer Verbiſſenheit und Härte, ohne aber dabei über die Grenze des Erlaubten zu treten, geführt. Das Kampfgericht mit Bogner⸗Weingarten als Matten⸗ richter und Drees⸗RTus Feudenheim und Keſtler⸗84 Mann⸗ heim arbeitete ohne Tadel. 5 Der Kampfverlauf: Das erſte Treffen im Bautamgewicht bringt Sandhofen 88 5 in Führung f 0 In dieſer Begegnung ſollte es dem fungen, tapferen Ries⸗Feudenheim nicht gelingen, gegen den Gaumeiſter Allraum⸗Sandhofen über die volle Diſtanz zu kommen. Der Gaſt übernahm entſchloſſen die Kampfflüihrung. Ju einer oſſenen Verteidigung konnte ſich Ries bis zur zweiten Minute im Standringen halten, daun mußte er Parterre und bald Wertungen durch Aufreißer abgeben. Seine Paraden auf Armſchlüſſel und Aufreißer waren glänzend. Kaum war dann der Feudenheimer in den Stand zurückgekehrt, wurde er mit wuchtigem Kopfzug auf beide Schultern geworfen. Sandhofen ührt 310. Brunner erzielt für Feudenheim den:3⸗Ausgleich Beiderſeits wurden im Federgewichtskampf heftige An⸗ griffe eingeleitet. Rothenhöfer⸗Sandhofen gab dabei, wenigſtens im Standringen, eine gute Figur ab. Brun⸗ ner war anfänglich in ſeinen Griffausführungen etwas Ummſicher. Ueberraſchend wurde Brunner wiederholt zu Boden geriſſen, aber Rothenhöfer fehlte das nötige Kön⸗ nen, um gegen einen Mattenfuchs wie Brunner zu einem Erfolg zu kommen. Die erſte Halbzeit endete ohne Punktwertung. Rothenhöfer wehrte ſich tapfer, dubei ohne den Drang, immer wieder nach dem Mattenrand zu ſchieben. Seine Gegenwehr wurde aber nach 8,30 Min. gebrochen, wo er mit Armſchlüſſel und Eindrücken der Brücke eine entſcheidende Niederlage kaſſieren mußte. Feudenhenim erzielte unter großer Begeiſterung den Ausgleich. Sandhofens Erſaßmann Probſt auf verlorenem Poſten. Im Leichtgewicht ſtartete für Feudenheim der ſieges⸗ ſichere Lauth. In dem jugendlichen Probſt hatte er wohl einen tapferen und hortnäckigen, aber an Erfahrung und Können doch weit unterlegenen Gegner. Der Gaſt entzog ſich inden erſten Minuten einem Armourchzug und Aus⸗ heber, Bei einem Ueberſtürzer kam er flüchtig über beide Schultern. Weiter wechſelten noch ſpannende Kampfbilder, ſo konnt Probſt ſich auf einen Aufreißer nochmals aus der Brückenlage retten und ſchließlich mußte er nach 5,30 Minuten durch Eindrücken der Brücke doch eine entſchei⸗ dende Niederlage einſtecken. Mit dieſem Sieg führte Lauth feine Mannſchaft in:3⸗Führung. Junge temperamentvolle Augriffsfreudigkeit führte 5 zum Sieg. Die Begegnung im Weltergewicht zwiſchen Benzinger⸗ Feudenheim und Denu⸗Sandhoſen bildete in dieſem Mann⸗ ſchaftstreffen den Höhepunkt. Der alte Stratege Denn beſitzt immer noch ein fabelhaftes Können, ganz beſonders liegt ſeine Stärke im Nahkompf, wo er mit ſeinem Spe⸗ zialgriff für jeden Ringer äußferſt gefährlich iſt. Denn Überließ ſeinem weit füngeren Gegner den Angriff, er poßte nur auf eine günſtige Gelegenheit, aber Benzinger kennt zur Genüge die Hauptwaffe ſeines Gegners und gab ſich kaum eine Blöße. Nach ergebnislos verlaufener erſter Halbzeit, wurde zur Bodenrunde ausgeloſt. Denu mußte zuerſt Zwangshocke einnehmen wo er nach einer ztemlich offenen Verteidigung auf eine mißlungene Parade an Benzinger eine kleine Wertung abgeben mußte, die für die Entſcheidung ausſchlaggebend war. Noch dem Wechſel verteidigte Benzinger hortnäckig, um ſeinen knappen Vor⸗ ſyrung halten zu können. Im letzten Kampfabſchnitt war Benzinger der Aggreſſivere. Denu läßt nun in ſeiner Kraft ſichtlich nach, er bleibt aber bis zum Schlußpfiff ge⸗ fährlich. Der Punktſieg für Benzinger fiel, wie auch nicht anders zu erwarten war, einſtimmig aus. Feudenheim kann ſeinen Vorſprung auf 813 vergrößern. In einem Freunsſchaftstreſſen ſiegte der Mittel⸗ gewichtler Janor⸗Sandeofen über Hilden brandt⸗ Feudenheim nach punkten. Ignor war ſeinem Geczier dauernd überlegen, er konnte aber zu keinem poſitiven Erxfoſa kommen, dagegen brachte ihn mal der Feudenheimer in eine ganz beänaſtigende Lage, aus der er ſich aber no⸗h⸗ mals befreien konnte. Bohrmann n⸗Feudenheim konte nur 2 Minuten ſtandhalten.“ Im Halbſchwergewicht ſuchte der Sandhöfer Hermann Rupp eine vaſche Entſcheidung herbeizuführen. Bohrmann konnte nur die Verteidigungs⸗ rolle ſpielen. Bald wurde er parterre gezwungen, wo er mit eine gutſitzenden Nackenhebel moch 2,30 Minuten auf heide Schultern gedreht wurde. Sandhofen ſtellt das Er⸗ Sondhofen kann durch den kampfloſen Sieg von Rob. Rupp mit 98 in Führung ziehen Die Spiele vom Sonntag Werbeſpiele in Deutſch⸗Oeſterreich in Wien: Altöſterreich— Deutſche Nationalelf 8114(51:3) in Salzburg: Salzburg— Stuttgart:8 in Junsbruck: Junsbruck— Nüruberg⸗Fürth:11 in Klagenfurt: Klagenfurt— München:10 VfR kämpft um deutſche Hockeymeiſterſchaſt 1. Hanauer THC klar:3 geſchlagen Das erſte Vor- undenſpiel um die Deutſche Hockeymeiſterſchaft, an welcher der VfR Mann ⸗ heim als badiſcher Gaumeiſter erſtmals in dieſem Jahre teilnimmt, brachte am Sonntagvormittag die Begegnung tsher in Mannheim unbekannten heſſiſchen Gaumei⸗ „Hanauer THC, mit den Raſenſpielern. Wenn mer Sportler ſich auch allmählich an das vom Regen und Sonnenſchein gewöhnen, ſo daß gerade für entſcheidende Spiele der Regen nicht eibt. Auch das Hockeyſpiel des Sonntags litt unter unliebſamen Begleiterſcheinungen ſtark, denn der Raſenplotz des Bf war durch die Näſſe ziemlich glatt geworden. Mit 310 ſiegten die Mannheimer vollkommen glatt und es nimmt dabei nur wunder, daß das Reſultat nicht:0 gelazutet hat, ſo ſicher beherrſchte der Vit ſeinen Gegner, in Hanau konnte außer eines großen Einſatzes, einiger kſicherheit und einem guten Torwart nichts aufweiſen, was ſie zu einem ebenbürtigen Gegner für irgendeinen Mannheimer Verein hätte werden laſſen. Zwar ſei nicht verkannt, daß gerade den Gäſten der glotte Boden äußerſt ſchlecht lag und ſie ſich nuf dem Raſen nur ſchwer zurecht⸗ fanden, trotzdem war der Unterſchied in der Spielſtärke ſo hervortretend, daß der Sieg der Raſenſpieler eigentlich niemals gefährdet erſchien, was am beſten durch die Tat⸗ ſache unterſtrichen wird, daß Zajie nicht einen einzigen Schuß zu halten hatte und nur einigemal im Herzus⸗ laufen den Ball wegſchlagen mußte. In der Verteidigung, in der für Dr. Kulzinger diesmal Trautmann ſtand, war man mitunter etwas unſicher, was aber der ſchwache geeeteriſche Sturm nicht ausnützen konnte. Dafür zeigte ſich der Mannheimer Angriff, ſonſt die Schwäche des VfR, diesmal in einer prächtigen Spiellaune, ſo daß es oft eine Freude war, das verſtändliche Zuſammenarbeiten zu beobachten, wobei der rechte Flügel Heiler⸗Geyer und Briegel als Linksinnen hervorſtachen Allerdings kamen die Torchancen mit einer ſo ſcheinbaren Sicherheit, daß man im Torſchuß leichtſinnig die beſten Gelegenheiten vergab und was gerade Briegel, im Felde eine der beſten Kräfte der Mannheimer, an vollkommen klaren Tor⸗ ſituationen neben das Tor ſchoß, dürfte ſonſt für eine ganze Spielzeit ausreichend ſein. Zwei Sportkameraden ſeien noch beſonders erwähnt und zwar die beiden Unparteiiſchen Dr. Hör mann⸗ Höchſt und Bayer ⸗Frankfurt, die eine einwandfreie Lei⸗ ſtung vollbrachten. Ihnen ſtellten ſich beide Mannſchaften in folgender Aufſtellung: Ven Maunheim: Zafic: Maier, Trautmann: Härle, Schwab, Binger: Heiler, Geyer, F. Junge, Briegel Baunach. 1. Hanauer ToC: Klotz: Stapelfeld, Dickhaut; Hübſcher. Gantier, Zahn: Meyer, Hamel, Kißling. Dr. Sauthoff, Bickersdorfer. Die erſten Minuten ſehen überraſchend Hanau durch ſeinem rechten Flügel im Angriff. aber eine klare Chance. die einzige übrigens während des ganzen Spieles, wurde durch Sturz von Hamel vergeben. Dann nimmt der Vfſt das Spiel in die Hand. Heiler, den der ſchwache geg⸗ neriſche linke Läufer während des ganzen Kampfes nie halten konnte, kam nach 5 Minuten bereits zum Schuß und ſchon hieß es:0, wobei es allerdinas auch bis zur Pauſe bleiben ſollte, da Briegel dreimal freiſtehend den Ball neben das Tor ſetzte und Klotz Schüſſe von Heiler Christl Cranz und R. Wörndͤle ſiegten Internationale Schiwettkämpfe am Feloͤberg hatten über Nacht eine jede Möglichkeit einer D zerſtören verſprach. Aber hatten doch wie⸗ der einmal Glück. Ba verwandelte ſich der Regen in Hagel, Graupel und Schnee und ſchließlich folgte feiner Pulverſchnee, der in kurzer Zeit die Hänge des Fel dberg⸗ gebiets mit einer pulverigen Neuſchneedecke überzog. Zwar mußten nun die Streckenwarte noch einmal die ganze Strecke„durchtreten“. damit der Neuſchnee ſich mit dem firnigen Altſchnee zu einer führigen Strecke verband. Der Start wurde noch hinausgezögert, da der Schneefall von einem dichten Nebel abgelöſt wurde. Gegen 12 Uhr zerriß dann aber die dichte Nebelwand und faſt während des ganzen Rennens kam die Sonne durch Begonnen wurde am Samstag mit dem Abfahrtslauf, der in den beiden Abteilungen unſere Weltmeiſterin Chri⸗ ſtel Cranz(Freiburg) und den Partenkirchener Roman Wörndle ſiegreich ſah. Die Strecke wies einen Höhen⸗ unterſchied von 520 Meter bei einer Länge von 2,5 Km. auf. Als erſte Läuferin bam Chriſtel Cranz in der ge⸗ wohnten Form und Meiſterſchaft über die Strecke, ſie wußte, daß ſie ſich anſtrengen mußte, da ſie in der Schwe⸗ din Jilſſon eine gefährliche Widerſacherin hatte. Die 204,6 Minuten aber konnte die ſechzehnjährige Schwedin trotz einer ſchneidigen Fahrt nicht erreichen, um drei Sekunden blieb ſie hinter Chriſtel Cranz zurück. Die Freiburgerin Hibdeſuſe Gärtner ſiegte erwartungsgemäß in der Klaſſe 2. Bei den Männern gab es eine harte Auseinander⸗ Wettkämpfe zu ſetzung zwiſchen den hervorragenden Könnern vom Arl⸗ berg, aus dem Schwarzwald und aus Bayern. Der Par⸗ tenkirchener Roman Wörndle wartete mit einer unerhört forſchen Fahrt bei verblüffender Sicherheit auf. In der T beſtzeit von 1145 Min. kounte er ſeine Bezwinger vom Arlberg, Anton Matt und Willi Walch, hinter, ſich laſſen. Beſter Schvarzwälder war nicht Harro Crauz, ſon⸗ dern Brund Koch⸗Shizunft Feldberg, der Sieger der Kl. 2. Harro Cranz war kis 30 Meter vor dem Ziel, wo drei Pflichttore die ſcharfe Fahrt bremſen ſollten, ein hervor⸗ ragendes Rennen gefahren und lag noch zwei Sekunden vor W. Walch. Er hatte die Tore aber mit zu haher Ge⸗ ſchwindigkeit angeſteuert, daß er beim 2. den Schwung nicht mehr anhalten konnte und den Hang abwärts ſtürzte, er büßte viel Zeit ein und fiel damit auf den 7. Platz zurück. Der Freiburger Dr. R. Vetter, der beim Trai⸗ ning einen Knöchelbruch erlitten hatte, war natürlich nicht am Start. Fachamtsſportwart Baron Peter Le Fort wohnte den Kämpfen bei, die in ihrem prächtigen Verlauf für die am Sonntag zu erwartende Entſheidung recht verheißungsvoll waren. Die Ergebniſſe: Abfahrt, Frauen, Klaſſe 1: 1. Chr. Cranz(Freiburg) :04,6; 2. Nilsſon(Schweden):07,7. Klaſſe 2: 1. Hilde⸗ ſuſe Gärtner(Freiburg) 218,4, 2. J. Krieger(Wernige⸗ rode):37,7; 3. H. Kietzmann(Feldberg) 338,2. Männer: Klaſſe 1: 1. Roman Wörndle(Partenkirchen):45,0; 2. A. Matt(Arlberg):48,9; 3. W. Walch(Arlberg):49; 4. A. Krallinger(Salzburg):51,37 5. Dr. Stober(Feldberg) :56,4; 6. E. Schuler(Arlberg) 157,6; 7. H. Cranz(Frei⸗ burg):57,8. Klaſſe 2: 1. Br. Koch(Feldberg) 152,8; 2. R. Rüdiger(Feloͤberg]:55.8, 3. Hoffmann(Feloͤberg):57,8. 8 Seelenbinder oder Ehret? Deutſche Ringermeiſterſchaften in Deſſau Die Meiſterſchaften unſerer Amateurringer in den drei ſchwerſten Gewichtsklaſſen des griechiſch⸗ römiſchen Stils haben bei der Deſſauer Bevölkerung noch nicht den erworteten Widerhall gefunden. Die Nach⸗ mittagskämpfe des zweiten Tages gingen wieder vor nur ſchwachem Beſuch vor ſich. Im Mittelgewicht führt ſelbſt nach der dritten Runde noch eine geſchloſſene Spitzen⸗ gruppe mit Titelverteidiger Ludwig Schweickert(Berlin), Laudien(Wilhelmshaven), Hoffmonn(Greiz), Lindner (Hof) und Röttger(Hilgen], die je einen Fehlerpunkt auſ⸗ weiſen, als ausſichtsreichſte Bewerber vor Köſtner(Bam⸗ berg)! und Hilgert(Stuttgart) mit je drei ſowie Schedler [Zella-Mehlis], Schröder(Berlin) und Krauskopf(Wil⸗ helmshaven; mit ſe vier Fehlerpunkten. Als überaus ſtarker Ringer erwies ſich in dieſer Klaſſe der Greizer Hoff⸗ mann, der den Berliner Schröder, der kürzlich in der deutſchen Länderſtoffel ſtand, bereits nach:50 Minuten auf beide Schultern legte. Titelverteidiger Schweickert triumphierte nach:50 über Hill. Ausgeſchieden nach der dritten Runde ſind Richter(Kirchlindeß, Schuhr(Königs⸗ berel, Habt(Lomvertßeim] und Ohlig(Rübenach. Im Halbſchwergewicht ſieht es nach den bisberigen Kämpfen ganz nach einem Zweikampf zwiſchen Titelver⸗ teidiger Werner Seelenbinder(Berlin) und Feldwebel Karl Ehret(Ludwinshafen], die beide noch ohne Fehler⸗ punkte ſind, aus. Während Ehret 11.50 Minuten brauchte, um den ſtarken Königsberger Kließmann zu legen, feierte Seelenbinder bereits nach:50 einen Endſieg über den Wuppertaler Beramann. Entſcheidend in die Kämpfe kann auch noch Böhmer(Reſchenhall) eingreifen, der zu⸗ ſammen mit Engeſhardt(Nürnberg), Kegler(Dortmund) und Roger(Stuttgart! nur einen Fehlerpunkt aufweiſt⸗ Zillich(Tena. Henze(Halleh, Bergmann(Wuvpnertal), Bräun(Brandenburg⸗Havell. Zerwas(Rübenach) ſind be⸗ reiis aus der Konkurrenz geſchieden während Kließmann (Köniasbera) bisher drei und Reck(Gersweiler! ſchon vier Fehlerpunkte erhielten. Die Ergebniſſe: Im Schwergewicht führt Fritz Müller Bamberg mit o Feßlervunkten vor Liebern(Fortmund! Siebert(Mainz) mit e einem, Staſger(Stuttgart) mit zwei. Kötter(Hilgen). Läceler(Stuttgart) und Deen(Zelg⸗Meßlis) mit je drei Fehlernunkten. Einen ſchneſlen Sieg feierte Lägeler, der den Weſtfolen Wel ſchon nach:07 auf die Schultern brachte und damit aus der Konkurrenz marf. Nicht mehr im Rennen ſind Krämſef[Bresfau! und Weſn(Kirchlinde) Mitielgemicht! Kaudien ßeſiegt Richter nach ken entſch Holfwan besiegt Schröder nacb 150 eutſch 5 Krausfoyf beſſent Suhr ge u. P. Schmeſckert heſtent Hill nach 2750 entſch.) Röttger beſiegt Ohlig nach 250 entſch. Hilgert be⸗ ſiegt Lindner:1 n. P. Halbſchwergewicht: Köſtner beſ. Klein(Wilhelmshaven) noch 11:30 entſch., Engelhardt beſ. Henze nach:45 entſch., Ehret beſ. Kließmann nach 11:50 entſch., Reck beſ. Zillich :0 n.., Böhmer beſ. Litters[Lampertheim]:0 n.., Seelenbinder beſ. Bergmann nach:50 entſch., Kegler beſ. Bräun nach:00 entſch., Rager beſ. Zerwas nach 430 entſcheidend. Schwergewicht: Staiger beſ. Kötter nach 315 entſch., Müller beſ. Kräfel nach 420 entſch., Lägeler beſ. Welp nach:07 entſch., Siebert beſ. Deeg nach 10150 entſcheidend. Seelenbinder ohne Fehlpunkt Ließ der Beſuch bei den Deutſchen Meiſterſchoften der Ringer im griechiſch⸗römiſchen Stil zuerſt etwas zu wün⸗ ſchen übrig, ſo hatten ſich am Samstagabend in Deſſau etwo 700 Zuſchauer eingefunden, die den der Entſcheidung entgegenreifenden Begegnungen mit Spannung folgten. Als einziger Teilnehmer der drei ſchweren Gewichtsklaſſen behauptete ſich Meiſter Werner Seelenbinder(Berlin) im Halbſchwergewicht ohne Fehlerpunkt. Böhmer(Reichenhall und Feldwebel Karl Ehret[Ludwigshafen] liegen in der gleichen Klaſſe mit einem Fehlerpunkt dicht hinter dem Titelverteidiger. Im Mittelgewicht führen Meiſter Ludwig Schweickert(Berlin) und Lindner(Hof! mit je einem Punkt das Feld an. Im Schwergewicht hat Fritz Müller (Bamberg) mit nur einem Fehlerpunkt große Ausſichten auf den Endſieg. Die Ergebniſſe: Mittelgewicht(4. Runde): Schedler(Zella⸗Mehlis) be⸗ ſiegt Schröder(Berlin) u. P. Laudin[Wilhelmshaven) beſiegt Hoffmann(Greiz) n..; Schweickert(Berlin) be⸗ ſiegt Röttger(Hilgen! nach:15; Lindner(Hof) beſiegat Krauskopf(Wilhelmshafen) nach 11:55; Hilgert(Stuttgart) beſiegt Köſtner(Bamberg) nach:90 Min. Ausgeſchieden: Schedler, Krauskopf und Köſtner. Halbſchwergewicht(3. Runde]: Ehret(Ludwigshafen) beſiegt Engelhardt(Nürnberg! n..; Reck(Gersweiler) beſiegt Kließmann(Königsberg! nach:30 Min.: Böhmer (Reichenhall beſiegt Kegler(Dortmund] nach:30; Seelen⸗ binder(Berlin) beſiegt Rager(Stuttgart) nach:30. Aus⸗ geſchieden: Kließmann. Schwergewicht(8. Runde): Müller(Bamberg) beſiegt Staiger(Stuttgart):1 n..; Lägeler(Stuttgart] beſtegt Kötter(Hilgen] nach:30: Liebern(Dortmund) beſiegt Siebert(Mainz):1 n..; Deeg(Zella⸗Mehlis] beſiegt 8(Stuttgart) nach:00. Ausgeſchieden: Kötter, ger. 5 5 5 1 1 gnügen. a und Geyer prächtig abwehrte. Nach dem Seitenwechſel entſchied ſich dann allerdings der Kampf klarer. Briegel ſchoß aus einer allerdings nicht ganz einwandfreien Si⸗ tuation das 2. Tor und Baunach erzielte den 3. Treſſer auf Zuſpiel von rechts, wobei es bis zum Schluß blieb. Mc erringt die HJ⸗Hockeymeiſterſchaft Das entſcheidende Treffen um die HJ ⸗Jugendmeiſter⸗ ſchaft ſah am Mi und T 1846 im Kampf. Wie ber ſpiel konnte ſich die MTG:0 üer den TV und damit, trotzdem noch ein Spiel ausſteht, ſterſchaft erſtmols erringen. Der ſonntägliche Kampf wie ſchon bei der erſten Begeg⸗ nung der beiden ſehr ſpielſtarken Mannſchaften ein Spiel, in welchem ausgezeichnete Leiſtungen gezeigt wurden. H. Seubert ſchoß für die Mi beide Tore. Bet der Pauſe führte die MT bere:0, um nach Wiederbeginn den Sieg ſicherzuſtellen. Im Kampf um den 3. Platz iſt eben⸗ ls bereits die Eutſcheidung gefallen, und zwar konnte ſich r der Big gegen den TB Germanio durchſetzen. Die Tabelle zeigt augen genden Stand: Verein Spiele gew. verl. Tore Punkte MTG 5 5 0 28:1 10·0 TV 1846 6 4 2 1876 8 4 R 5 2 8:16 425 3 Germania 6 0 6:19 0212 Es ſteht jetzt nur noch die Bgegnung MT— VfR aus, die aber auf die Tabelle keinen Einfluß mehr hat, da der MT nach den Siegen über den TV 1846 die Mei⸗ ſterſchaft nich! mehr zu nehmen iſt. Normolerwetſe ſollte die Mi auch das letzte Spiel glatt gewinnen, nachdem ſie den Vorkampf bereits:0 für ſich entſchieden hatte. Das bis jetzt bereits ausgezeichnete Torverhältnis von 28: Toren bei 5 Spielen zeigt, daß mit der MTG die beſte Mannſchaft verdient Meiſter wurde. Frühjahrswaldlauf in Schwetzingen Als offizieller Auftakt der diesjährigen Saiſon war der Frühjahrswaldlauf in Schwetzingen ge⸗ dacht, den man, um ſeine Bedeutung zu heben, mit dem Kreis Heidelberg zuſammen durchführte. Der Erfolg aller⸗ dings, wir wollen dies ſchon vorwegnehmen, den man damit artſtrebte, wurde nicht erreicht. Die augenblicklich angeſpannte Tätiakeit aller den Gliederungen angehören⸗ den Aktiven ließ dieſe nicht zum Laufen kommen, ſo daß dadurch ein aroßer Teil der Waldläufer am Start ver⸗ hindert war. Hinzu kam, daß die Witterung ſtörte. 0 7. 24 8 Tei. 51992 Nleppel-Kale““- Nlepper-Tabrikate Die Veranſtaltung ſelbſt, die der Sportverein Schwet⸗ singen vorbildlich ausgerichtet hatte, fand unter der Lei⸗ tung des Mannheimer Kreisfachwartes einen reibungs⸗ loſen Verlauf. In kurzer Aufeinanderfolge wurden die Läufe abgewickelt, ſo daß man nach knapp zweiſtündigem Verlauf wieder der nächſten trockenen und warmen Stätte zuſtreben konnte. Die Strecke ſelbſt war vorbildlich ge⸗ kennzeichnet, dazu klappte auch der Kontrolldienſt, ſo daß die Läufe ohne jeden Zwiſchenfall von Stapel gingen. Die Mädchen und Frauen machten auch heute wieder den Beginn. Bei den Möddchen ſchaffte die Käfertaler Turnerſchaft wie⸗ der den Einzel⸗ und Mannſchaftsſieg. Bei den Frauen tam endlich Hrau àAbei⸗ gs Keuatau durch tate gates Laufen zu einem vielbejubelben Sieg Der Bit Peann⸗ heim ſchaffte dafür den Mannſchaftsſieg mit Fuchs, Kehl, Wels und Bauer, die in dieſer Reihenfolge ins Ziel kamen. Wie in der Waldlaufſerie der Turnerſchaft Käfertal, ſo war auch diesmal wieder in beiden Jugendklaſſen der TVBM 1846 mit Brugger und Hockenberger erfolgreich. T Heidelberg war in beiden Klaſſen Mannſchaftsſieger geworden, während Badenia Feudenheim wilder den 2. Platz belegte.— Scharf und ſchnell war d der Lauf der alten Herren, in der der Heidelberger Förſter vor Ballreich⸗Neulußheim und Fiſcher⸗TVM O46 als erſter ins Ziel kam. Buttmi⸗ Rheinau wurde 4. Bei den Junioren gab es einen Zweikampf Tſchaft Käfertal und TSc Wall⸗ dorf. Jäger von Käfertal entſchied durch kräftigen Spurt im zweiten Teil der Strecke dieſe Konkurrenz für ſich vor dem Walldörfer Klewer. Bangert⸗Käſertal wurde Dritter und damit hatte ſich Käfertal auch die Mannſchaftswertung geholt. Die Junioren hatten etwa 5500 Meter zurück⸗ zulegen, die in einer zweimal zu durchlaufenden Schleife zu laufen waren. Die Senioren loͤie Wehrmacht lief hier mit) hatten mit Scheibbs wieder den Favoriten und ſpäteren Sieger in ihrer Mitte. Dieſer Mann lief denn auch wieder ſein Rennen für ſich. Nach der erſten Schleife— es waren drei zu durchlaufen— lag das Feld noch ziemlich beiſammen, aber ſchon bei der erſten Kehre war der Erfrankenthaler ſchon klar in Führung, um dann auch ſein Rennen in beſter Haltung und 9 aſſung zu Ende zu laufen. Der MTGler Brieden wurde Zweiter vor Höfer, ebenfalls MTG, die alle drei mit Hoheitszeichen der Wehrmacht ihre Rennen beſtritten. Die Ergebniſſe der Läufe: Mädchen: 1. Herrwerth(Tſchft Käfertal); 2. Knitter(Tſchft Käfertal); 3. Martin(Tſchft Käfertal); 4. Schleich(TSG Walldorf). Mannſchaft: 1. Turnerſchaft Käfertal. Frauen: 1. Abel(Vfs Neckarguf; 2. Fuchs(VfR Mann⸗ heim]; 3. Kehl(Vit Mannheim). Mannſchaft: 1. BfR Mannheim. -Jugend: 1. Brugger(TV 46 Mannheim); 2. Wein (Tbd Neulußheim]; 3. Nägele(TG Heidelberg). Mann⸗ ſchaft: 1. TG Heidelberg. -Jugend: 1. Hockenberger(TV 46 Mannheim]; 2. Voth (TG Heidelberg); 3. Becker(TV Feudenheimſ. Mann⸗ ſchaft: 1. TG Heidelberg 8 Punkte; 2. TV Feudenheim 13 Punkte. AH: 1. Förſter(TGS Heidelberg); 2. Ballreich(TB Neu⸗ lußheim]; 3. Fiſcher(TB 46 Mannheim). Klaſſe 2(Anfänger und Junioren): 1. Jäger⸗Tſchaft Käfertal 17,45, 3. W. Klewer⸗TSch Walldorf, 3. Bangert⸗ Tſchaft Käfertal. Manuſch.: 1. Turnerſchaft Käfertal 9 Punkte, 2. TS Walldorf 13 Punkte. 0 Senioren: 1. Funker Scheibbs⸗NRA 33 Heidelberg 35,09, 2. Obergefr. Brieden⸗M TG, 3. Funker Höſex⸗NA 33 Hei⸗ delberg,. Albinger⸗ TS Walldorf. Manuſch.. NA 33 Heidelberg 8 Punkte, 2. T 78 Heidelberg 13 Punkte. g Da die Strecken nicht genau vermeſſen waren und die erreichten Zeiten damit doch nichts beſagen, wurden ſie in der Ergebnisliſte weggelaſſen. Der Kunſtturn-Städtekampf im Pfalzbau Zwei Turn⸗Mannſchaften aufgeſtellt Für den am 5. April im Ludwiashafener Konzertſaal des Pfalzbaues ſlattfindenden erſten Kunſtturn⸗Städtekampf Ludwigshafen Mannheim wurden die beiden Mann⸗ ſchaften aufgeſtellt. Ludwigshafen hot durch die Ein⸗ ſemeindung Oppous fetzt eine ſehr ſtarke Vertretung auf⸗ zuweiſen. Die beiden Mannſchaften: Ludwigshafen: E. Grieſer(Frieſenheim), G. Wittmann. F. Ebersbach, E. Cuertet, H. Cuertet, E. Wittmann. J. Vetter, R. Reuther, R. Küttinger lalle Oppau]. Mannheim: Stir, Ewiz, Hafner, Klinger. Adam lalle TV af), Eurich, Walter, Eſchwey lalle TV Weinheim.. Benny Lynch verteidigte vor 22000 Zuſchauern in Li⸗ verpool ſeinen Titel eines engliſchen Boymeiſters im Ban⸗ kamgewicht erfolgreich. Allerdings muße er ſich gegen Peter Kane mit einem Unentſchieden nach 12 Runden be⸗ — . i N E 5 udaudete doben Paliſer mi beg. 500 625 fle lætæxteæx HNelu „.25, .50 5 Bekanntſchaft vn dous 12s 7 2 Der triumphale Empfang des Führers in der Reichshauptstadt. Einmarsch der ersten österreich. Bataillone in Berlin u. München! ALHAHBRA ⸗ SchAU BURG ind sen- OoBillm Pahbilder 4 Stück 50 sofort zum Mitnehmen amtlich zugelassen füt Partei Behörde u. Wenftme cht nur bei Foto- Feige, K.5 Waaas? hier oben krinkjt Du Bier??“ „Keine Aufregung! Das Bürgerbräu Nektar, mäßig alkoholhaltig unter 3%— aber erfri⸗ ſchend und ſtärkend. Da geht die Arbeit noch mal ſo leicht, verſuch es mall! Bürgerbräu Nektar iſt gehaltvoll und wür⸗ zig, iſt„Kraft in der Flaſche“ und das Volks⸗ getränk für alle ſchwer ſchaffenden Menſchen. Zu haben in Bürgerbräu⸗ Gaſtſtätten, Bierhand⸗ lungen und zahlreichen Lebensmittelgeſchäften. der Schneider am Ffledpichsring lebe in am Mittwoch, dem 20.15 Uhr, im „Cas! 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