11 7 ¶— 7 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1 Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590 . Drahtanſchrift: eue Mannheimer Zeit Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R I. 40. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24957 Nemazeit Maun heim Eimelpreis 10 Y 4 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 wm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familien und Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe Allgemein aültig iſt die Anzeigen Preisliſte Nr. 8. Bei Zwangsvexaleichen oder Konkurſen wird keinerlet Nachlaß gewährt Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend-⸗Ausgabe KA Dienstag, 29. März 1038 140. Jahrgang— Nr. 147 Verlängerung des Winterhiljswerkes Vor dem Sfapellauf in Hamburg- Dr. Goebbels ſpricht heute abend in Wien Göring ſpricht zu den Wienern Bis zum 10. April Zur Linderung der Not in Oeſterreich dnb. Berlin, 29. März. Der Reichsminiſter des Innern gibt im Einver⸗ nehmen mit dem Reichsſchatzmeiſter der NSDAP fülgendes bekannt: Zur Linderung der Not im befreiten Oeſterreich werden die Sammlungen des Winterhilfswerkes des deutſchen Volkes bis zum 10. April 1938 fortgeführt. Ausſchließlich der Reichsbeauftragte für das Winter⸗ hilfswerk des deutſchen Volkes iſt befugt, Sammlun⸗ gen für Oeſterreich durchzuführen. Alle anderen Sammlungen für Oeſterreich ſind Anterſagt. Soweit ſolche Sammlungen von anderen Stellen durchgeführt werden, ſind ſie unverzüglich einzuſtellen. Bereits geſammelte Geld⸗ und Sach⸗ ſpenden ſind dem zuſtändigen Gaubeauftragten für das Winterhilfswerk des deutſchen Volkes zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Eme Hermann-Göring-Stiſtung dnb. Wien, 28. März. Generalfeldmarſchall Hermann Göring hat eine Hermann⸗Göring⸗Stiftung im Betrage von 100000 Mark der Nationalſozialiſtiſchen Volks⸗ wohlfahrt Oeſterreichs gewidmet. Nach dem Willen des Stifters ſind hiervon 15 000 Mark für in Not geratene Arbeiterfamilien in Florisdorf⸗Wien und 15000 Mark für bedürftige SA⸗Kameraden Wiens beſtimmt. Je 10000 Mark ſollen in den Ländern Nieder⸗Oeſterreich, Ober⸗ Oeſterreich, der Steiermark, in Kärnten und Tirol an Arbeiterfamilien und SA⸗Kameraden zur Ver⸗ teilung gelangen. Mit der Verteilung dieſer Be⸗ träge hat Generalfeldmarſchall Göring den Leiter der Nationalſozialiſtiſchen Volkswohlfahrt Oeſter⸗ reichs, Franz Langoth, betraut. Die Verfügung über den reſtlichen Betrag von 20000 Mark hat ſich der Generalfeldmarſchall perſönlich vorbehalten und wird damit den Lungau des Landes Salzburg be⸗ ſonders berückſichtigen. Reichsminiſter Dr. Goebbels heute in Wien dnb. Berlin, 29. März. Reichsminiſter Dr. Goebbels wird ſich heute mittag nach Wien begeben, um ſeit dem 18. Sep⸗ tember 1932 zum erſten Male wiever auf iner Maſſenkundgebung in Wien onslegrung, und zwar in der großen Halle des Nordweſtbahn⸗ hofes, zu reden. Ferner wird ber inißter auf einem Empfang der Kulturſchaffenden Oeſter⸗ reichs in Wien ſprechen. Der Miniſter trifft in Wien am frühen Nach⸗ mittag des 29. März ein und wird um 18 Uhr vom Oberbürgermeiſter von Wien im Rathausſaal emp⸗ fangen werden, wo er ſich in das Goldene Buch der Stadt Wien eintragen wird. Um 20 Uhr ſpricht Dr. Goebbels im Nordweſtbahnhof. Der Empfang der Kulturſchaffenden wird am 30. März, um 16 Uhr, im Zeremonienſaal der Hofburg ſtattfinden. Ein Beſuch des Burgtheaters beſchließt den erſten Beſuch des Reichsminiſters für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda in der deutſchen Landeshauptſtadt Wien. zn ev Schon die heutige Wiener Morgenpreſſe ſtand ganz im Zeichen des Beſuches Dr. Goebbels. Alle Blätter bringen auf den erſten Seiten Bilder des Reichs⸗ miniſters, der ja ſchon ſeit langem auch den Wienern kein Unbekannter mehr iſt. Herzliche Willkommens⸗ worte grüßen den Berliner Gauleiter als einen der treueſten und bewährteſten Mitkämpfer des Führers. Einſicht! London, 29. März. Der Wiener Korreſpondent des„Daily Expreß“ berichtet, daß Otto von Habsburg alle monar⸗ chiſtiſchen Vertreter Oeſterreichs aus ihren Verpflich⸗ tungen entlaſſen habe, weil nach der Vereinigung von Deutſchland und Oeſterreich die monarchiſtiſche Sache hoffnungslos und völlig ausſichtslos ſei. Der nationale Vormarſch in Katalonien: Weiße Fahnen über Lerida Die Kriegsmüdigkeit der ſpaniſchen Volſchewiſten greift um ſich dnb. San Sebaſtian, 29. März. Nach den letzten Meldungen von der Aragon⸗Front haben die nationa⸗ len Truppen, ihren Angriff in drei Abteilungen von Nordweſten, Weſten und Südweſten vortragend, die Stadt Barbaſt ro erreicht, einen wichtigen Knoten⸗ punkt, der lange Zeit Sitz eines bolſchewiſtiſchen Di⸗ viſionsſtabes war. Sie ſetzten dann von Barbaſt ro aus in ſüdöſtlicher Richtung ihren Vormarſch dem Lauf des Einca⸗Fluſſes folgend fort. Die Truppen des Generals Yague dringen weiter in Eilmärſchen in das innere Katalonien vor. Fliegernachrichten zu⸗ folge wehen in Lerida bereits weiße Fahnen, und Ueberlänfer beſtätigen, daß in der Provinzhauptſtadt Kundgebungen zugunſten einer Uebergabe der Stadt ſtattgefunden haben. Franto über die Luftangriffe auf Bartelona — London, 29. März.(U..) Heute iſt hier die Antwort General Francos auf die engliſche Note eingetroffen, die ſich mit den Luft⸗ angrifſen auf Barcelona beſchäftigte. Die Antwort erkennt au, daß die engliſche Initiative aus humani⸗ tären Gründen erfolgte und drückt ihr Bedauern darüber aus, daß Unſchuldige bei den Luftangriſſen ums Leben kamen, weiſt aber darauf hin, daß in Barcelona große Rüſtungsbetriebe un d Vorratsdepots beſtehen, ſo daß die Stadt von der Luftwaffe als ein wichtiges militäriſches Ob⸗ jekt betrachtet werden müſſe. Weiter erklärt General Francv, daß er von jeher bemüht war und weiter bemüht ſein werde, Luftangriffe auf Städte und Ort⸗ ſchaften zu vermeiden und daß ſie nur dann durch⸗ geführt werden ſollen, wenn die militäriſchen Erfor⸗ derniſſe keine andere Alternative geſtatten. Nach hier eintreffenden Berichten waren die am Sonntag auf Fraga durchgeführten Luftangriffe die ſchwerſten des ganzen Krieges. Es ſollen ſchät⸗ zungsweiſe 160 Franco⸗ Flugzeuge daran be⸗ teiligt geweſen ſein, die nach Abwurf der Bomben immer wieder von neuem wiederkehrten. Die Ver⸗ luſte, die die Milizen erlitten, ſollen außerordent⸗ lich hoch ſein. Was wollten die Flieger? Drahtber. unſ. röm. Korreſpondenten — Rom, 29. März Aus Cagliari auf Sardinien wird gemeldet, daß das franzöſiſche Militärflugzeug, das in der Nacht vom 25. zum 26. März bei Igleſias abgeſtürzt iſt, fünf Mann Beſatzung hatte. Zwei Hirten, die die Kataſtrophe als erſte wahrnahmen, verſuchten erſte Hilfe zu bringen. Sie konnten ſich aber dem Apparat nicht nähern, da ununterbrochen Exploſionen ertönten. Italieniſcherſeits zieht man daraus den Schluß, daß der Apparat Maſchinengewehre und Maſchinenge⸗ wehrmunition an Bord hatte. Am Schwanz des Flugzeuges iſt trotz weißer Ueber mal un g deutlich das franz öſiſche Hoheitszei⸗ chen zu erkennen. Die Abſicht die die franzö⸗ ſiſchen Flieger mit dem nächtlichen Flug über das Minengebiet von Igleſias verfolgt haben, iſt den italieniſchen Stellen noch durchaus unklar. Generolfeldmarſchall Hermann Göring ſpricht vor 20 000 Zuhörern in der Nordweſtbohnhalle in Wien, in Wien. Generalfeldmorſchall Göring verläßt das Heldendenkmal (Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) l Preſſe⸗Bild⸗ Zentrale, Zander⸗Multiplex⸗K.) Ein Straßenbahnwagen fährt mit einer Propaganda⸗ front, die für die Rede von Dr. Goebbels wirbt, durch die Straßen Wiens.(Schirner, Zander⸗Multiplex⸗K.) Im 9. Bezirk Wiens, in der Simon⸗Denk⸗Gaſſe 2, wohnte der Führer während ſeines Wiener Auf⸗ enthaltes als einfacher Arbeiter. Die damalige Schlafſtätte des Führers in der Küche wurde in der urſprünglichen Weiſe wieder hergeſtellt. (Preſſe⸗Hoffmann, Zonder⸗Multiplex⸗ e) Nummer 147 — ä——— Neue Mannheimer Zeitung Abeud⸗Ausgabe Der Ehrentag für die Hanſo ſtadt: Hamburg empfängt den Führer Die Einweihung des zweiten Köz-Schiffes— 10 000 Oeſterreicher beim Stapellauf dnb. Hamburg, 29. März. Hamburg feiert am Dienstag einen ſeiner und Ehrentage. Der Führer wird in 1 eit Mauern weilen, um auf der Werft der Ho⸗ t⸗Werke dem feierlichen Stapellauf des n eigenen Kd F Urlauberſchiffes beizuwohnen und damit die Bedeutung dieſer ſicht barſten Betonung deutſchen Friedens und Aufbau⸗ willens a ſtärkſte unterſtreichen. So ſteht denn ganz Hamburg ſchon ſeit den frühe Morgenſtunden im Zeichen des großen Ereig⸗ das die Herzen des ganzen deutſchen Volkes ſchlagen läßt. den frühen Morgenſtunden fluten unüber⸗ e Menſchenmaſſen die Straßen zum Hafen und den Straßenzügen, durch die der Führer ſeinen durch die Stadt nehmen wird. Als gegen Mittag die Betriebe, die Behörden und die Kontore ſchloſſen, verſtärkte ſich der Zuſtrom noch gewaltig. Die Jugend, darunter die Schulklaſſen mit ihren Lehrern, haben Zehntauſenden an den Durch⸗ fahrtsſtraßen Aufſtellung genommen, um wenigſtens mit einem Blick den Führer zu ſehen, Fährverkehr im Hafen nimmt ungewohnte ze an. Von den St. Pauli⸗Landungsbrücken und 1 Altonaer Landungsbrücken legt Dampfer auf ampfer ab, um Tauſende, Zehntaun zende von Volksgenoſſen hinüber zu bringen zum Werftgelände der Howaldt⸗Werke. Die Schnellboote der Hafenpo⸗ ei peitſchen durch das Waſſer, um den außerge⸗ hnlichen Verkehr zu regeln und Kolliſionen zu üten. Alles klappt wie am Schnürchen. 5 die lange Kolonne der deutſch⸗öſterreichiſchen er im Hafen eintrifft, um ſich zur Werft zu geben, wird ſie von den Hamburgern ſtürmiſch be⸗ 11 Der 0 D Der Hafen bietet ein herrliches Bild. Von allen en, die über die Toppen geflaggt haben, von allen Hafenanlagen und Helligen flattern die Ban⸗ ner der deutſchen Freiheit. Auch die zahlreichen Schiffe sländiſcher Nationalität haben zu Ehren n Tages Flaggenſchmuck angelegt. Der Zuſtrom der Gäſte zur Werft verſtärkt ſich von Stunde zu Stunde. Starke Abteilungen der Kampfgliederungen der Bewegung, die den Ehren⸗ ſpalierdienſt verrichten, ſorgen dafür, daß alle Teil⸗ ner ſchnell und reibungslos ihre Plätze zu bei⸗ Seiten des langgeſtreckten Schiffsrumpfes ein⸗ nehmen. Der impoſante weißgeſtrichene Rumpf des leuen Ozeanrieſen ragt hoch hinauf über Tribünen und Werftgebäude. Grüne Girlanden ſchmücken den Bug des ſtolzen neuen Baues, von deſſen Deckauf⸗ bauten die Fahnen des Reiches und der Deutſchen Arbeitsfront mit zahlreichen bunten Wimpeln ſich munter im Winde bewegen. 5 Vor dem Bug des Schiffes iſt eine große und würdig geſchmückte Taufkanzel errichtet, bei der ſich bereits die Ehrengäſte verſammeln. Zu beiden Sei⸗ ten des Ankunftsweges des Führers auf dem Werft⸗ gelände haben Ehrenformationen aller Parteigliede⸗ rungen und der Wehrmacht ſowie die Werkſchar der Bauwerft Aufſtellung genommen. Begeiſtertes Rufen und Winken hebt an, als der lange Zug der Volksgenoſſen aus Oeſterreich auf dem Werftgelände eintrifft. Die Ankunft des Führers: Der Führer und Reichskanzler traf kurz nach 14 Uhr in Hamburg ein. Die Stadt der Häfen und Schiffe bereitete dem Führer einen aus tieſſtem Herzen kommenden begeiſterten Empfang, der ſich zu einer machtvollen Kund⸗ gebung der Treue, Liebe und Daukbarkeit ge⸗ ſtaltete. Auf der ganzen Länge des Schienenſtrangs ſtehen, ſchon von der Stadtgrenze an bis zum Dammtor⸗ Bahnhof, ebenfalls unzählige Tauſende, die beim Vorbeifahren des Zuges des Führers überall in ſtürmiſche Heilrufe ausbrechen. Orkanartig ſchwillt der Jubelſturm an, als der Zug in die feſtlich geſchmückte Halle des Dammtor⸗ Bahnhofes einfährt und der Führer ſeinen Wagen verläßt. Auf dem Bahnſteig hatten ſich zur Begrüßung außer den führenden Männern Hamburgs mit Reichsſtatthalter Gauleiter Kaufmann an der Spitze auch Reichsführer SS Himmler, Korpsführer Hühn⸗ lein und SS⸗Obergruppenführer Sepp Dietrich ein⸗ gefunden, die bereits vorher in Hamburg eingetrof⸗ fen waren. Als der Führer das Portal des gebäudes verläßt, brechen die Maſſen in jubelnde Willkommenskundgebungen aus, die kein Ende nehmen wollen und ſich mit dem feierlichen Glocken⸗ geläut vermiſchen, das von allen Kirchtürmen weit über oͤie Stadt und den Hafen ſchwingt. Bahnhofs⸗ Vorſicht iſt beſſer r Der Führer ſchreitet mit Reichsſtatthalter Gau⸗ leiter Kaufmann und dem Kommandierenden Ge⸗ neral Knochenhauer die Front der Ehrenkompanien des Heeres und der Luftwaffe und der Ehrenforma⸗ tionen der Bewegung ab. Dann tritt der Führer die Fahrt durch die Stra⸗ ßen der Stadt zu den St.⸗Pauli⸗Landungsbrücken an. Es iſt eine einzigartige Fahrt des Jubels und der Begeiſterung. Die Häuſerfronten verſchwinden faſt hinter einem Meer von Fahnen und friſchem Grün. In Mauern von 15, 20 und 25, ja 50 Glie⸗ dern ſtehen die Maſſen der Hanſeſtadt, zu denen ſich unzählige Volksgenoſſen aus der Nordmark und der Unterelbe und aus Niederſachſen hinzugeſellen. Sie alle bereiten dem Führer, der, aufrecht im Wagen ſtehend, immer wieder die Hand zum Gruß erhebt, Kundgebungen großer Verehrung und hingebender Treue. Alle norddeutſche Schwere und Ruhe iſt von den Maſſen gewichen. Sie jubeln, ſchreien, winken, ſtrecken die Arme dem Manne entgegen, dem ſie mit Herz und Hand gehören, der ihnen Garant für Deutſchlands Größe und Weltgeltung iſt, Es iſt ein Augenblick von hiſtoriſcher Symbolik, als der Schöpfer des Großdeutſchen Reiches vorbei⸗ fährt an dem geſchmückten, mit jubelnden Menſchen dicht umlagerten gewaltigen ſteinernen Mal Bis⸗ marcks, des Gründers des Zweiten Reiches. Vor den St.⸗Pauli⸗Landungsbrücken iſt der Anſturm be⸗ ängſtigend. Es bedarf aller Anſtrengungen der Ab⸗ ſperrungsketten, um die jubelnden Maſſen zurück⸗ zuhalten. London probt den Luftſchutz Höchſte Aktivität nach einer langen Zeit der Gleichgültigkeit — London, 29. März.(U..) Die gewaltige Kampagne der Regierung für den Ausbau des zivilen Luftſchutzes hat der engliſchen Bevölkerung in den letzten Wochen die Gefahren eines Luftangriffes auf England, insbeſondere auf London, beſonders deutlich gemacht. Bisher war man geneigt, nach der herkömmlichen Parole des „Abwarten und Sehen“ den Gedanken eines Luft⸗ krieges nicht allzu ernſt zu nehmen. Die Bemühun⸗ gen der Regierung ſind jetzt auf fruchtbaren Boden gefallen, und nichts iſt gegenwärtig in England mehr zu hören als die Bezeichnung für den zivilen Luft⸗ ſchutz:„AR“, Air Raid Precautions. In ſaſt jeder Zeitung, in den Wochenſchauen der Kinos und im Rundfunk taucht täglich das ARP auf. Was in anderen europäiſchen Ländern längſt durchgeführt worden iſt, wird in England jetzt in breiteſtem Um⸗ fange in Angriff genommen. Die Bemühungen der Regierung werden von ſämtlichen Parteien unterſtützt. Auch die Führer der Labour⸗Partei und beſonders die von einer Labour⸗ Mehrheit gebildeten Stadträte wie der von London unterſtützen den zivilen Luftſchutz in jeder Weiſe. Die neue japanische Offensive in Miltelchina: der Kampf um den Weg nach Hankau Durch Großeinſatz der Luſtwaffe ſuchen die Japaner den Widerſtand zu zerſchlagen — Schanghai, 29. März.(U..) Die größte Schlacht im chineſiſch⸗japaniſchen Kriege iſt nördlich der Lunghai⸗Eiſenbahn im Gange. Ueber 500000 Mann chineſiſcher Truppen ſetzen hier allen Verſuchen der Japaner, die große Ver⸗ leidigungslinie zu durchbrechen, um den Weg nach Hankau freizumachen, den heftigſten Widerſtand entgegen. Von fünf Punkten aus haben die Chine⸗ ſen in dieſem Gebiet unter größtem Einſatz von Menſchen und Kriegsmaterial Gegenangriffe vorge⸗ trogen: bei Itſchau, nordweſtlich von Hſuetſchau, mördweſtlich von Kwaiteh, bei Kaifeng und bei Tangkwan. Die Japaner haben jedoch alle dieſe Anzriiſe bisher zurückgeſchlagen. Die Schlacht dauert noch an. Geſtern führten die Japaner den bisher größ⸗ ten Luftangriff in Zentralchina durch. 80 ja⸗ paniſche Flugzeuge warfen Bomben über Bomben über den chineſiſchen Militärflugplätzen bei Hankau und dem nahegelegenen Wutſchang ab, um der chine⸗ ſiſchen Luftwaffe, die in der letzten Woche beſonders lebhaft tätig war, entſcheidende Verluſte beizubrin⸗ gen. Die Flugzeuge flogen ſehr hoch und warf ins⸗ beſondere ſchwere Exploſivbomben und eine große Meuge kleinerer Brandbomben ab. Die Bevölke⸗ rung konnte rechtzeitig in die Luftſchutzkeller fliehen. Nach chineſiſchen Berichten wurden nur die Rollfel⸗ der der Flugplätze zerſtört und ein kleiner Oeltank in Brand geſetzt. Verluſte an Maſchinen ſind nicht zu verzeichnen. Japan zahlt — Tokio, 20. März.(U..) Wie hier amtlich bekannt gegeben wird, werde das japaniſche Auswärtige Amt eine Note an die Vereinigten Staaten richten, in der ſich Japan mit der für die Verſenkung des Kauonenboots „Panay“ geforderten Entſchädigung einverſtanden erklärt. Es ſei zu hoffen, erklärte ein Sprecher des Auswärtigen Amts, daß der Zwiſchenfall damit end⸗ gültig beigelegt ſei. Die amerikaniſchen Schadenerſatzforderungen, wie ſie in der am 22. März in Tokio überreichten amerikaniſchen Note niedergelegt ſind, belaufen ſich auf iusgeſamt 2 21400736 Dollar, wovon 268 337,33 Dollar zur Entſchädigung für die Ange⸗ hörigen der drei beim Panay⸗Zwiſchenfall getöteten Amerikaner und für die 40 verletzten amerikani⸗ ſchen Staatsangehörigen beſtimmt ſind, während die reſtlichen 1945 670,01 Dollar Schadenerſatz für die materiellen Verluſte darſtellen, die durch die Ver⸗ ſenkung der„Panay“ und die Zerſtörung Freier amerikaniſcher Tankdampfer entſtanden ſind. Deutſchlands Aerzte geben 100 000 Mark für uot⸗ leidende Oeſterreicher. Im Namen der Reichsärzte⸗ ſchaft hat der Reichsärzteführer Dr. Gerhard Wag⸗ ner⸗München einen Betrag von 100 000 Mark zur Unterſtützung notleidender öſterreichiſcher Volksge⸗ noſſen zur Verfügung geſtellt. Nach der kürzlichen Rundfunkanſprache des Inn miniſters, Sir Samuel Hoare, in der er eine Mil⸗ lion freiwillige Luftſchutzhelfer anforderte, richtete der Labbur⸗Vorſitzende des Londoner Grafſchafts⸗ rates, Herbert Morriſon, einen dringenden Appell beſonders an die Londoner Bevölkerung, Freiwillige zu ſtellen. Der Erfolg der beiden An⸗ ſprachen war durchſchlagend. Verſchiedent⸗ lich meldeten ſich in den Bezirken ſogar mehr Leute, als gerade gebraucht werden konnten. Kein Tag vergeht inzwiſchen, an dem nicht die Bevölkerung in irgend einer Weiſe auf die Gefahren des Luftkrieges hingewieſen würde. Mün klärt die Bevölkerung auf, wie ſie oder wie man ſich während oder nach einem Luft⸗ angriff verhält. Jeden Tag finden irgendwo praktiſche Luftſchutzübungen ſtatt. Die Luftabwehr⸗ Einrichtungen der großen und mittleren Städte, der Docks, Hafen, Induſtriezentren werden dauernd aus⸗ probiert, und es gehört bereits zum abendlichen Bild des Himmels, mächtige Scheinwerferlichter über ihn hinweghuſchen zu ſehen, während man gleich⸗ zeitig das Dröhnen von Flugzeugen hört, die von den Scheinwerfern am Himmel verfolgt werden. Ausführliche Flugzettel geben der Bevölkerung Auskunft, wo man im Falle eines Luftangriffes Si⸗ cherheit finden kann, wie man an die Gefahren des Angriffs auf ein Minimum herabdrücken kann uſw. Gleichzeitig entfaltet die Territorial⸗ Armee, der auch die Luftabwehr vom Boden aus obliegt, eine großangelegte Propaganda zur Gewin⸗ nung von Freiwilligen. Ueberall an den Litfaß⸗ Säulen ſieht man Plakate, auf denen die jungen Engländer aufgefordert werden, in die Luftabwehr⸗ Abteilungen der Territorial⸗Armee einzutreten. An den Häuſerwänden, in der Untergrundbahn oder an Kaſernen, finden ſich ſolche Plakate. Freiwillige Luftſchutz⸗Abteilungen veranſtalten Umzüge, bei denen für den Luftſchutz geworben wird. Unter der energiſchen Führung des jugendlichen Kriegsminiſters Hore⸗Beliſha wird jedes Mit⸗ tel moderner Propaganda angewandt. Auch die Preſſe nimmt an dem Propagandaſeldzug teil, auch indem ſie der öffentlichen Kritik an gewiſſen Miß⸗ ſtänden oder an der nach ihrer Meinung verkehrten Handhabung einzelner Luftſchutzeinrichtungen das Wort erteilt. Beſondere Sorgfalt wird auf die Sicherung der Regierungsgebäude in London, gegen Der neue deutsche Flugrekord Der Weltrekord des Jalleners Stoppani für Waſſerflugzeuge gebrochen (Funkmeldung der N MZ.) + Berlin, 29. März. Wiederum hat die deutſche Luftfahrt einen ſtolzen Erfolg errungen. Ein Dornier⸗Flug⸗ boot hat auf einem Fluge vom Kaual nach Süd⸗ amerikg mit einer Leiſtung von 8500 Kilometer einen neuen Laugſtrecken⸗Weltrekord für Waſſer⸗ flugzeuge aufgeſtellt. Am Sonntag, dem 27. März, um 15.05 Uhr unſerer Zeit, war in aller Stille das Flugboot D AnHR vom Muſter Do 18 der Dornierwerke von Bord des ſchwimmenden Flugſtützpunktes„Weſt⸗ falen“ der Deutſchen Lufthanſa ſüdöſtlich des eng⸗ liſchen Hafens Plymouth mit der Abſicht geſtartet, den beſtehenden, von dem Italiener Stoppani mit 7020 Kilometer gehaltenen Lanoſtrecken⸗Weltrekord für Waſſerflugzeuge zu überbieten. Dieſer Verſuch iſt mit der hervorragenden Leiſtung von rund 8500 Kilometer in 43 Flugſtunden gelungen. Am Diens⸗ tag um 10,05 Uhr iſt das mit zwei Junkers Jumo⸗ 205⸗Schwerölmotoren ausgerüſtete Dornier⸗Flug⸗ boot wohlbehalten in Caravellas zwiſchen Bahia und der braſtilianiſchen Hauptſtadt Rio de Janeiro ge⸗ landet. Die Beſatzung beſtand aus dem auf vie⸗ len Ozeanflügen bewährten Lufthanſa⸗ Flugkapitän von Engel, dem Dornier⸗Piloten Gundermann, dem Flugzeugmechaniker Roeſel und dem Flugzeugfunker Stein. Dieſer Weltrekordflug iſt mit der Präziſion eines Uhrwerkes abgelaufen. Stündlich folgten die funktelegraphiſchen Meldungen von Bord des Flug⸗ bootes, die jeweils Standort, Flughöhe und die er⸗ freuliche Mitteilung„Alles wohlauf!“ enthielten. Die Flughöhe wechſelte zwiſchen 10 und 400 Meter. Der Flugweg führte nach dem Start bei Plymouth über Kap Villano, Las Palmas, die Kap Verdiſchen In⸗ ſeln, dann über den Südatlantik, die Inſeln St. Paul und Fernando Noranda und ſchließlich über die braſilianiſchen Küſtenſtädte Recife und Bahia bis Caravpellas. Hervorragend war die kamerasdſchaftliche Mitwir⸗ kung der Deutſchen Lufthanſa und des Condor⸗ Syndikats in Braſilien an dieſem Erfolg, auf den nach den kürzlich errungenen Weltbeſtleiſtungen anderer deutſcher Flugzeugwerke nunmehr die Dor⸗ 1 8 8 Friedrichshafen mit Stolz zurückblicken önnen. ee 5 ihre Wohnungen gegen Bomben ſichern kann, wie man Gasmasken aufſetzt, Der Hilfszug Bayern verteilte in Wiens Arbeiter⸗ vierteln ein ſchmackhaftes Eſſen an die Bedürftigen. (Preſſe⸗Hoffmann, Zonder⸗Multiplex⸗K.) FF— A Luftangriffe verwandt. Das Arbeitsminiſterium hat einen beſonderen Plan für Luftſchutzvorkehrungen in den Regierungsgebäuden aufgeſtellt, der die voll⸗ ſtändige Einſtellung der dringendſten Regierungs⸗ geſchäfte im Falle eines Angriffs verhindern ſoll. In allen Gebäuden ſind ſogenannte Sicherheitszen⸗ tren gebildet worden, in denen im Falle des An⸗ griffs weitergearbeitet werden kann. Unter den Angeſtellten ſind beſondere Feuerwehren, Entgif⸗ tungs⸗ und Sanitätsabteilungen gebildet worden. Für die großen Parlamentsgebäude an der Themſc werden Waſſervorräte ſtändig bereit gehalten, um gegen Brandbomben eingeſetzt zu werden. anderen Gebäuden ſind ſolche Waſſerreſervoire ge⸗ schaffen worden. 2 2 2 22—— Muſſolinis Aufrüſtungspläne Morgen will der Duce ſie vor dem Senat entwickeln Drahtbericht unſ. röm. Vertreters — Rom, 29. März. Am kommenden Mittwoch wird der Duce in ſei⸗ ner Eigenſchaft als Miniſter ſämtlicher Wehrmachts⸗ teile im Senat über den Haushalt der drei Wehr⸗ miniſterien ſprechen. Dieſer Rede wird in den poli⸗ tiſchen Kreiſen Roms eine außeror dentlich große Bedeutung zugemeſſen, denn man er⸗ wartet von ihr, daß der Duce die Anſicht ſeiner Re⸗ gierung über die Rüſtungsnotwendigkeiten Italiens zu Lande, auf dem Waſſer und in der Luft in der augenblicklichen internationalen Lage und angeſichts gegenwärtigen Rütſtungsſtandes der anderen Großmächte darlegen wird. 5 des Einen gewiſſen Fingerzeig auf die italieniſchen Anſichten zu dieſem Thema gibt heute die„Tri⸗ buna“, die erklärt, angeſichts des Scheiterns der Po⸗ litik der kollektiven Sicherheit und des„frenetiſchen Rüſtungswettlaufes“ müſſe Italien bei Berückſichti⸗ gung ſeiner imperialen Intereſſen die Rüſtungs⸗ probleme in die erſte Linie ſtellen. Eine ſelbſtändige Außenpolitik könne ohne entſprechende Rüſtungen nicht geführt werden. Im übrigen dienten die italieniſchen Rüſtungen, wie die Kämpfe in Spanien bewieſen, dem ideellen Zwecke der Verteidigung der europäiſchen Kultur gegen die bolſchewiſtiſche Bedrohung. Was wollte Churchill in Paris? „Die Möglichkeit einer weiteren Zuſammenarbeit ſtudieren“ Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 29. März. Winſton Churchill hat geſtern nachmittag Paris verlaſſen, um ſich nach London zurückzubegeben. Wie wir berichtet haben, fanden viele Beſprechungen zwiſchen dem engliſchen Politiker und franzöſiſchen Parlamentariern und Regierungsvertretern ſtatt, die man ruhig offiziös nennen könnte. In der Tat hat Churchill alles vermieden, um den Anſchein zu erwecken, er ſtünde in Oppoſition zu der Regierung Chamberlain. Er wohnte ſogar in der engliſchen Botſchaft und empfing ausſchließlich dort ſeine Be⸗ ſucher, ja, er frühſtückte ſogar mit ihnen dort und ging ſo gut wie gar nicht aus. Unter den Beſuchern befanden ſich auch Flandin und Marin, alſo die rech⸗ ten oppoſitionellen Flügelmänner des franzöſiſchen Parlaments. So kann Churchill keiner den Vorwurf der Parteilichkeit machen. b Grund ſeines Beſuches, ſagte Churchill, ſeien Unterſuchungen über die möglichen Grundlagen einer weiteren engliſch⸗franzöſiſchen Zuſammen⸗ arbeit geweſen. Dieſe Unterſuchungen habe er als Privatmann ge⸗ macht, der aber ſeine perſönlichen Erfahrungen für die Anregungen haben wolle, die er dem engliſchen Parlament unterbreite. Jeder Tag, ja jede Stunde, habe künftig ihre Bedeutung und müſſe genutzt werden. Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer. Stellvertreter des Hauptſchriftlelters und verantwortli f. Wiſſenſchaſt und Unterhaltung: Carl 5 Elfen 5 8 8 delskell: Dr. Friz Bode.— Lokaler Teil: De. Fris Hammes. — Sport: Wind Müller.— Südweſſdeutſche Umſchau, Gerſche und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannbeim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗ Friedenau Sildweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Nückſendung nus 55 bei Rückporto. rausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeit Dr. Fritz Bode& Co., Wa R I, 5 8 1 Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, Mannheim. 5 5 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig. 5 e Anzeigen der Ausgabe Abend und& Mittag erſcheinen gleich⸗ zeitig in der Ausgabe B— 3 8 Ausgabe A Mittag über 10 300 5 Ausgabe A Abend über 9 500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D. l. Monat Februar über 21 500. Auch in 8 55 1 E raden halten m lichkeit beſtanden, beim Dienstag, 29. März 1938 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 2 3 Seite/ Nummer 147 Mannheim, 29. März. Anjer Gürtchen wird zurechtgemacht Ein Garten macht höflich. Man dienert vor ſei⸗ ner ſchwarzen Erde, ſo fleißig muß man ſich bücken. Da genügt nicht hundertmal, das müſſen tauſend⸗ mal ſein, bis jede Handbreit Boden umgeworfen iſt. Und dann blitzt der Spaten, ſo roſtig er auch vor⸗ her war! Wer wird ſich denn beim Umgraben helfen laſ⸗ ſen? Du könnteſt dir ruhig mal dieſe Naturmaſſage bewilligen; es wird nicht nur der Rücken, ſondern guch deine Vorderfront kräftig in Mitleidenſchaft gezogen. Das Blut ſteigt in den Kopf, die Beine werden angeſtrengt, und deine Handballen fühlſt du auch. Sollteſt du am nächſten Tage eine Blaſe in der Handfläche haben, dann nimm etwas Lanolin, mache Heftpflaſter darüber, zeig die Pranke ſtolz deinem Kollegen und ſag: Es iſt keine Kunſt, ſich eine Zigarre anzubren⸗ nen und anzuſehen, wie ein anderer deinen Garten in Ordnung bringt. Kunſt iſt es vielmehr, ſchöne friſche Luft tief in die Lunge einzuatmen, gründlich zu graben, das Unkraut zu beſeitigen, die Steine auf einen Haufen zu werfen und die umgegrabene Fläche dann ſchön gerade und eben mit dem Rechen zu gliedern, ſo daß es einem Luſt macht, die Beete ab⸗ zuteilen und die Ausſaat vorzunehmen. Was haben wir es doch heute gut, daß wir uns nicht mehr der kleinen Handgriffe zu ſchämen brau⸗ chen, die man früher nicht tun durfte, um fein zu ſein! Ich ſah geſtern einen Herrn Doktor mit ſei⸗ nem Jungen einen Handwagen ziehen, den Spaten geſchultert, eine kurze Pfeife im Munde. Sein Junge belehrte ihn über Verkehrsregeln, weil der Vater das Geſchäft des Wagenziehens nicht ſtudiert hat. Ein Fußgänger iſt eben etwas anderes als ein Wagenlenker. Aber es ging! Es iſt ein Genuß, aus der toten Erde das Leben hervorlocken zu können. Ohne deine Hand wächſt nur Unkraut. Wenn du geſchickt genug biſt, wächſt bei günſtiger Witterung alles, was du dir wünſchen und an Samen kaufen kannſt. Und ich finde, die Klein⸗ gärtner ſind die gemütlichſten Menſchen von der Welt; ſie können es nicht laſſen, anderen nützlich zut ſein, und wäre es nur mit einem guten Ratſchlag, oder einem helfenden Griff. Volksgemeinſchaft im kleinen— ſo wächſt ſie zum Großen! Mas die Polizei notiert Zwei Verkehrsunfälle. Geſtern ereigneten ſich hier zwei Verkehrsunfälle, wobei drei Kraftfahrzeuge beſchädigt und eine Perſon verletzt wurde. Verkehrsüberwachung. Bei einer geſtern durch⸗ geführten Verkehrsüberwachung wurden 23 Ver⸗ ehrsteilnehmer wegen verſchiedener Ueber⸗ tretungen der Straßenverkehrsordnung gebühren⸗ pflichtig verwarnt, eine Perſon zur bracht und zwölf Führern von Kraftfahrzeugen rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel auſwieſen. Wegen groben Unfugs gelangten ſechs Perſonen zur Anzeige. Anzeige ge⸗ Es werden in Mannheim geſchult: 65 Sportlehrer aus 8 ſüddeulſchen Gauen Die Lehrer der fröhlichen Gymnaſtik müſſen immer wieder lernen Kö ⸗Sport iſt etwas neues und eigenartiges. Ideen tauchen auf, neue Spiele werden erfunden und ausprobiert, Erfahrungen geſammelt, und all⸗ mählich muß man, nach kaum dreijähriger Anlauf⸗ zeit, auch zu einer einheitlichen Ausrichtung des Unterrichts kommen. So gab es denn in den Gauen ſchon im letzten Herbſt Schulungskurſe, und ſeit kur⸗ zem auch Reichslehrgänge. Der 2. Reichslehr⸗ gang findet augenblicklich in Mannheim ſtatt. Er verſammelt 65 führende Sportlehrer aus acht ſüd⸗ deutſchen Gauen, damit unter Leitung der Reichs⸗ dienſtſtelle Sportamt Koc einheitliche praktiſche und theoretiſche Schulung durchgeführt werde. b Untergebracht ſind die Männer in den Jockey⸗ Schlafräumen des Badiſchen Rennvereins, gegeſſen wird im Rennwieſenreſtaurant und Sport wird ge⸗ trieben auf den verſchiedenen Plätzen des Stadions und des Luftbades, in der Trainingshalle, und für größere Beanſpruchung, wenn heftiges Regenwetter heruntergeht, ſteht auch noch die Rhein⸗Neckar⸗Halle zur Verfügung. Am Montagmorgen fing die Tagung an mit einer Begrüßungsanſprache durch Gauſportwart Seeger, der die Grüße von Gauobmann Dr. Roth und Gauwart Pg. Hafen überbrachte, und hieran auch eine kleine Belehrung über das Land Baden für die größtenteils landfremden Leute an⸗ ſchloß. Nach einer Stunde Uebungsbetrieb hielt dann der Leiter des Lehrgangs Pg. Delingat Fass einleitende Referat über„Lehrweſen 1937/38“, aus dem u. a. hervorging, daß man in der kurzen Zeit des neuen Lehrplans, der im Oktober des letzten Jahres herauskam, in—4 Monaten und 752 Lehr⸗ gängen bereits 2400 Lehrer und 17000 Betriebs⸗ ſport⸗Uebungswarte zur Schulung herangezogen hatte, wobei 50 v. H. allein aus dem Betriebsſport kamen. Imponierende Zahlen, hinter denen wieder Millionen von ſporttreibenden Maſſeu ſtehen. Wie ſchnell es z. B. hier in Mannheim vorangeht, konnte Kreisſportwart Crezeli durch eine inter⸗ eſſante Ziffer aus Mannheim ergänzen. Hier war letztes Jahr die Höchſtbeteiligungsziffer für offene Kurſe(Betriebsſport nicht einmal gerechnet) im Mo⸗ nat November mit 12 600 feſtgeſtellt worden. Sie ſchnellte nun trotz des gewaltigen Karnevalbetriebes unſerer Stadt im Monat Februar hinauf auf 16 880. Im übrigen läßt ſich aus den Ausführungen von Pg. Delingat entnehmen, daß die Zentralidee eine Steigerung des Leiſtungsſtrebens durch den Wettkampfgedanken iſt. Wenn es irgend geht, wer⸗ den zweckmäßige Uebungen zu einem Wettſpiel ge⸗ formt, und mit ganz kleinen Mannſchaften werden Punkte geſammelt; denn nur ſo kann man die Maſ⸗ ſen, die noch beiſeiteſtehen, heranziehen. So wer⸗ den alſo Rollſtaffeln mit dem Medizinball, Weit⸗ ſtoßſtaffeln und die vielen andern Medſizinballſtaf⸗ feln gepflegt, und wenn dann die Packer des Ge⸗ ſchäftes gegen die Exportabteilung, die Buchhalter gegen die Korreſpondenten antreten, da müßte es doch mit merkwürdigen Dingen zugehen, wenn da nicht der letzte Mann zur Vervollſtändigung der Mannſchaften herangezogen würde. All dieſe Theſen werden nun durch viel aktiven Uebungsbetrieb der Lehrer ergänzt und erprobt. De Henkelasinsel Abſtand halten, ihr Herren Laſtwagenführer! Ein langjähriger Laſtkraftwagenführer erſchien wütend auf der Anklagebank vor dem Einzelrichter. Er hatte gewaltigen Einſpruch zu erheben gegen einen ſeines Erachtens mehr als unverſtändlichen und in der Höhe für ihn kaum erträglichen Straf⸗ zettel. Zuſammen mit zwei anderen Laſtzügen war er eines Morgens hier von der Verladeſtelle abge⸗ fahren und wollte wie dieſe nach Leipzig. Was lag für ihn alſo näher, als mit den anderen zwei in ſchöner Kolonnenfahrt„abzuzockeln“. Sie hat⸗ ten die äußeren Bezirke unſerer Stadt noch nicht er⸗ reicht, als ſich ein Unglück ereignete. Ein Per⸗ ſonenwagen hatte die Kolonne überholen wol⸗ len. Unerwartet kam ihm dabei ein anderes Fahr⸗ zeug entgegen. Er wollte nun zwiſchen die Kolonne ſchlüpfen, aber das war unmöglich. Es kam zu einer unſanften Karambolage, bei der es allerhand Dallen und klirrende Scheiben für die beiden an⸗ einandergeratenen Fahrzeuge gab.„Anſtandshal⸗ ber“, wie unſer Laſtwagenführer meinte, der der letzte in der Kolonne war, habe er angehalten, um zu ſehen, was ſich zugetragen habe und Hilfe zu leiſten. Das war nun beſtimmt nicht der Grund, warum man ihn eines Strafzettels für würdig hielt. Es bedurfte aber recht eingehender Erläuterungen des Richters, um den von ſeiner Unſchuld reſtlos überzeugten Mann von ſeiner eigentlichen Schuld zu überzeugen.„ Die Straßenverkehrsordnung hat uns ja einige weſentliche Neuerungen gebracht. Unter anderem auch diejenige, daß eine Wagenkolonne nicht über 50 Meter lang ſein darf:„Wenn Laſt⸗ dahrzeuge außerhalb geſchloſſener Ortſchaften in 8 lonnen fahren, ſo dürfen dieſe Kolonnen gel Laſt⸗ kraftwagen nicht länger als 50 Meter, bei Laſtfuhr⸗ werken nicht länger als 25 Meter ſein. Zwiſchen ſolchen Kolonnen müſſen mindeſtens die gleichen Abſtände ſein“, heißt es dort. Nun hatten alle drei Laſtkraftwagen Anhänger und die Kolonne zog ſich, da es ſich ſowieſo um ausgewachſene e der Landstraße“ handelte, mit den Abſtänden über eine La! i ie 50 Meter weit übertraf. . Wer krafkwagenfüß rer, als der letzte, hätte alſo unbedingt einen Abſtand von mindeſtens 50 Meter von ſeinem Kame⸗ n üſen. Hätte er dies getan, lleren Perſonenwagen die Mög⸗ Erblicken des entgegenkom⸗ zwiſchen die beiden letzten ſo hätte für den ſchne menden Fahrzeuges ſich Laſtzüge zu ſchieben und ſo auszuweichen. Der Perſonenwagenführer durfte damit rechnen, daß die Kolonne höchſtens eine Länge von 50 Metern be⸗ ſaß. Er hätte, wie ſeſtgeſtellt wurde, wenn dies tat⸗ ſächlich der Fall geweſen wäre, den zweiten Laſt⸗ wagenzug noch rechtzeitig überholen können. So war ihm aber das nicht möglich. Unſer aufgeregter Laſtwagenführer hatte ſich alſo zwei⸗ fellos gegen die Straßen verkehrsord⸗ nung vergangen und dadurch den Un⸗ fall zum erheblichen Teil verſchuldet. Wenn die angeführte Beſtimmung auch für die won ihr Betroffenen nicht immer angenehm iſt, ſo wird man bei einiger Ueberlegung ehrlicherweiſe doch zugeben müſſen, daß ſie für die flotte Abwick⸗ lung des Verkehrs unerläßlich geworden war. Für jeden Führer eines ſchnellen Fahrzeuges war es in den letzten Jahren lebensgefährlich geworden, bei einer Ueberlandfahrt einer langen Kolonne von Laſtfahrzeugen, die noch meiſt auf der Mitte der Straßen fuhren, zu begegnen. Mit dieſem Mißſtand hat die neue Beſtimmung nun aufgeräumt. Das Einhalten der Abſtände gilt im übrigen für alle Fahrzeuge. Ausnahmen bilden nur die Kolonnen der Wehrmacht, der Poli⸗ zei, der Feuerwehr im Feuerlöſchdienſt, des Grenz⸗ aufſichtsdienſtes ſowie der SS⸗Verfügungstruppen und SS⸗Wachperbände, ſoweit die Erfüllung ihrer hoheitlichen Aufgaben es erfordert. Beim Einſatz im Kataſtrophenſchutz bilden auch die Techniſche Not⸗ hilfe, der Reichsarbeitsdienſt und die Feuerwehr Ausnahmen. Maucher wird nun die Frage aufwerfen: Wie iſt es bei marſchierenden Kolonnen? Sie halten ja ſchließlich den Verkehr nicht weniger auf als jene Ungetüme der Landſtraße. In einem beſon⸗ deren Paragraphen iſt auch hier eine Regelung ge⸗ troffen, und ſie möge in dieſem Zuſammenhang auch kurz geſtreift ſein, da Marſchkolonnen im Großſtadt⸗ verkehr den Querverkehr zum Stocken bringen, wo⸗ durch auch andere Straßen mittelbar in Mitleiden⸗ ſchaft gezogen werden. Bei der bei den Fahrern dann aufkommenden Ungeduld führt es zu unvorſich⸗ tigerem Fahren, und damit leicht zu Unfällen. Die Polizei hat das Recht und die ausdrückliche Anweiſung, in dieſen Fällen einzugreifen und die marſchierenden Abteilungen zeitweiſe zu unterbrechen. Sonſt hat niemand marſchierende Kolonnen zu unter⸗ brechen. 92 5„ Zwiſchen den Referaten hallt der Stadiouplatz oder die Luftbadwieſe wieder von kräftigem Anfeuerungs⸗ geſchrei der Mannſchaften, die auch ordnungsgemäß nach jedem Spiel an Delingat abzumelden haben, der genau Buch führt. Er ſagt ſich, daß die Leute eben mitmachen und ſelber genau in den Knochen ſpüren müſſen, was ſie ſpäter ihren Schülern zumuten wol⸗ len. Natürlich kennt jeder die Spiele genau, aber es geht nichts über perſömliche Erfahrung, außerdem lernt man ſich beim aktiven Sport am beſten kennen, und ſchließlich bekommt man ſo in der Berliner Reichsdienſtſtelle auch einen Ueberblick. So wird dann außer obgenannten Spielen auch viel Medi⸗ zinball über die Schnur(„Schnürle“) geſpielt, Ring⸗ tennis, Fauſtball, Fußballtennis.. Großen Wert legt man in der Reichsdienſtſtelle nach wie vor auf Basketball, wobei es gar nicht davauf ankomme, un⸗ bedingt das verzwickte Regelſyſtem der Angelſachſen nun gleich einzupauken und zu beherrſchen. Haupt⸗ ſache iſt, daß erſt einmal anſtändig ohne Härte ge⸗ ſpielt wird, es iſt das ſchönſte Spiel für mittelgroße Räume. Ueber kleine Räume erzählt dann Pg. Delingat in einer Pauſe noch: Im zeutralen Berliner Be⸗ ſchäftsviertel gibt es ſo gut wie keine Turnhallen; vor die Stadt fahren koſtet zu viel Zeit, was tnu? Die Leute haben ſich natürlich zu helfen gewußt; in einem größeren Arbeitszimmer(8d¼10 Meter) gaben ſie z. B. Drahtnetze über die Fenſter geſtülpt und haben mit Fauſtball losgelegt, und auch den langen Korridor entlang herrſcht ein lebhaftes Medizinball⸗ rollen... Und überall fragt man nach dem neuen KöF⸗Sportaewehr(Kal. 4 Millimeter, Schußweite 15 bis 20 Meter), für das keine Schießbohn nötig iſt. In dauerndem Wechſel von Referat und Uebungs⸗ betrieb geht es nun die ganze Woche durch weiter. Am Montag ſprach noch der ſtellvertretende Amts⸗ leiter Pg. Lorch von der Reichsdienſtſtelle. Vom Hauptamt für Volksgeſundheit werden ſprechen Pg. Dr. Peltret, Pg. Waitzer, vom Schulungsamt der DA Pg. Albrecht, weiterhin Pg. Bach und Pg. Wiegand, und nicht zuletzt hat auch der Lei⸗ ter des Lehrgangs, Pg. Delingat eine Reihe Re⸗ ferate übernommen, in denen er ſich z. B. mit der körperlichen Ertüchtigung der Politiſchen Leiter, der Uebungswarteausbildung und der Förderung des Leiſtungsſtrebens durch Gauwettbewerbe und Mu⸗ ſtergruppen(die nach Hamburg kommen) befaßt. Alles in allem eine wichtige ſchulmäßige wie or⸗ ganiſatoriſche Arbeit im Dienſte der Leibesübungen, die, vom offenſichtlichen Intereſſe der Maſſen beglei⸗ tet, noch große Früchte zu tragen verſpricht. Dr. Hr. Der Zitherkranz Mannheim-Käfertal muſiziert Um die Jahrhundertwende hatte die Käfertaler Knopffabrik etwa 30 oberöſterreichiſche Arbeiter hier⸗ herkommen laſſen. Sie brachten vom Gebirge die Zither ins Tal. Daher hat auch der Waldhof ſeine Trachtengruppe und Käfertal den älteſten Verein zur Pflege der volkstümlichſten Hausmuſik. Um ſeine Fortſchritte zu beweiſen, wagte der Zither⸗ kranz Käfertal nach zwei Jahren ſich wieder an die Oeffentlichkeit; und tat es mit einem großen Erfolge. Zwei Sonderumſtände ſind es, die den Ver⸗ ein unter der Leitung von Karl Berger zu be⸗ achtlicher Höhe brachten: einmal ſammelt eine Fachkraft, Fräulein Anna Metzger, die Jugend⸗ gruppe um ſich, wodurch der Nachwuchs ſichergeſtellt iſt, dann hat der Verein ſeit ungefähr einem Jahre den Muſikdirektor P. Jäpel als künſtleriſchen Be⸗ treuer. Dieſer bartumrahmte Charakterkopf ſtammt aus oer Heimat der Zither, aus dem ſächſiſchen Marktneukirchen, und hat eine erfolgreiche Künſtler⸗ laufbahn hinter ſich. Die abwechſlungs reichen Dar⸗ bietungen des Zitherchores, der Duette und Trios, erfuhren eine Bereicherung durch Vorträge des dem Verein angeſchloſſenen Streichquartetts. Einen Sondergenuß brachte eine von Meiſter Jäpel kom⸗ ponierte, dem Vereinsleiter Berger zur Silberhoch⸗ zeit gewidmete Romanze in-Dur. Der Beſuch war gut, viele Jugendliche hörten zu und bekundeten ſo ihre Liebe zur Hausmuſik. 5 zn Ehrung treuer Arbeit. Der Bad. Finanz⸗ und Wirtſchaftsminiſter hat die nachſtehend aufge⸗ führten Gefolgſchaftsmitglieder für 40 jährige ununterbrochene Tätigkeit bei folgenden Firmen mit dem Ehrendiplom für treue Arbeit ausgezeich⸗ net: Bei der Daimler⸗Benz AG. Karl Hofmann, Autoſchloſſer; bei der Firma Joſef Vögele AG. Jo⸗ hann Meinhardt, Schloſſer. f a Die Motoren⸗Werke Mannheim laſſen zur Zeit die Faſſade ihrer Fabrikanlage gründlich ſäubern. Die MW ſind bekanntlich im früheren Werk von Benz untergebracht. Die Bauten haben im Lauſe der Jahrzehnte viel Ruß und Schmutz angenommen und boten ſo ſchon lange keinen gerade erfreulichen An⸗ blick mehr, was um ſy ſtärker auffiel, als im Laufe des letzten Jahres ein neuer ſchmucker Verwaltungs⸗ bau errichtet wurde. Der Erfolg der großen Faſ⸗ ſadenſäube rung iſt der, daß die Backſteine nun wieder ganz hell werden und auch die roten Blendſteine wieder Leuchtkraft erhalten. Die geſamte Fabrik⸗ anlage wird damit aber freundlicher, was man nur begrüßen kann. Allerdings merkt man jetzt mit em Vorwärtsſchreiten der Faſſadenſäuberung jeden Tag mehr, wie ſchwarz die Faſſaden vieler in der Um⸗ gebung des Werkes ſtehender Wohnhäuſer ſind. ze Buchmacher in Maunheim. Dem Buchmacher Simon Pfiſterer iſt die Erlaubnis erteilt wor⸗ den, bis 31. Dezember 1938 in ſeinem Geſchäftsraum, N 7,8, ſowie anläßlich der vom Bad. Rennverein verauſtalteten Rennen auf der Mannheimer Renn⸗ bahn gewerbsmäßig Wetten bei öffentlichen Lei⸗ ſtungsprüfungen für Pferde abzuſchließen oder zu vermitteln und dabei feinen Angeſtellten Kurt Mech⸗ ler als Buchmachergehilfen zu beſchäftigen. Die gleiche Erlaubnis iſt erteilt worden dem Buchmacher Thomas Mai ſch, N 2, 13. Sein Buchmachergehilfe iſt der Kaufmann Otto Haſch. 8 5 — 4 2 Sonderbriefmarke zu Volksabſtimmung am 10. April Die Deutſche Reichspoſt gibt aus Anlaß der Volksabſtimmung am 10. April über die Vereini⸗ gung des Landes Oeſterreich mit dem Deutſchen Reich ein Sonderpoſtwertzeichen zu 6 Pfg. dunkel⸗ grün) heraus, das vom 8. April an bei den Poſt⸗ wertzeichenſchaltern des bisherigen Bereichs der Deutſchen Reichspoſt und bei ſämtlichen Poſtämtern Oeſterreichs abgegeben wird. Das Markenbild des neuen Poſtwertzeichens, das zur Freimachung von Poſtſendungen nach dem In⸗ und Ausland bis zum 31. Dezember Gültigkeit hat, verſinnbildlicht die Vereinigung des deutſchen Volkes und ſtellt zwei Volksgenoſſen dar, die gemeinſam ein Hakenkreus banner tragen. Die Sonderbriefmarke zur Volksabſtimmung (Prehe⸗ Hoffmann, Zouder⸗Multiplex⸗K.) In der Umrahmung des Markenbildes befindet ſich die Inſchrift„Ein Volk, ein Reich, ein Führer— 10. April 1938“. Das Markenbild wurde von Prof. Puchinger in Wien entworfen. Bis ſpäteſtens 1. April nehmen die Vexſandſtel⸗ len für Sammlermarken und Händler in Wien 1 Beſtellungen auf die in Berlin(mit Waſſerzeichen Hakenkreuze) und Wien(ohne Waſſerzeichen) ge⸗ druckten Abſtimmungsmarken entgegen. An die Dauerbezieher der Vexſandſtellen für Sammlermarken in Berlin W 30 werden auch die in Wien gedruckten Abſtimmungsmarken geltefert, wenn nicht bis zum 1. April auf die Zuſendung aus⸗ drücklich verzichtet wird. Beſtellungen auf abgeſtempelte Abſtimmungsmar⸗ ken führt nur die Verſandſtelle in Berlin W. 30 aus, und zwar nur mit Stempeln der Poſtämter Ber⸗ Iin, München und Nürnberg. Sonderwünſche werden unbeantwortet mit dem Vermerk„unzuläſſig“ ge⸗ bührenpflichtig zu rückgeſandt. e Handharmonika-Konzerte in Rheinau und im Ballhaus Ein Spiegelbild der kraftvollen Entwicklung un⸗ ſerer Volksmuſikvereine boten zwei Werbekonzerte der letzten Tage. Der Handharmonika⸗Ver⸗ ein„Rheinklang“ Rheinau hat erſt vor zwei Jahren ſeine Arbeit aufgenommen. Mit ganzen drei Mann begann ex, und heute iſt ſchon faſt das erſte Hundert der Mitgliederliſte voll. Das Ge⸗ ſamt⸗Orcheſter umfaßt 36 Spieler, verteilt auf 18 Original⸗Stimmen und je 9 Obligat⸗ und Bariton⸗ Stimmen. Das jüngſte Konzert im Saal des Badi⸗ ſchen Hofes wickelte ſich vor überfülltem Haus ab und ſtellte auch mehrere Soliſten aus den eigenen Reihen mit Erfolg heraus. Nach der Vortragsfolge ragte über die üblichen Darbietungen das Auftre⸗ ten des Meier⸗Trios heraus. Es iſt genannt nach dem Leiter des Rheinauer Orcheſters, Handharmo⸗ nikalehrer Karl Meier, Mannheim, der ſich mit ſei⸗ nen Soliſten zum Zuſammenſpiel mit durchaus ſelbſtändig geführten Einzelſtimmen zuſammentat⸗ Bei der Ouvertüre„Mignonette“ von Baumann handelt es ſich allerdings nicht um eine arteigene Tonſchöpfung für Handharmonika, ſondern um eine Bearbeitung aus der Feder des bekannten Fach⸗ manns M. Thöni. 8 In dieſem Punkt verdient das Konzert des Handhar monika ⸗ Spielrings Mann⸗ heim⸗Lindenhof Beachtung, das u. a. eine eigene Tonſchöpfung ſeines Leiters H. Schürch: „Spielring⸗Lindenhof⸗Marſch“ bot. Hier gab es neben den üblichen Leiſtungsproben des Klub⸗Or⸗ cheſters, des Jugend⸗Quartetts uſw. einige zumo⸗ riſtiſche Einlagen, darunter von einer„Spaniſchen Tänzerin“ mit obligatem Caſtagnetten⸗Geklapper, die herzlichſt belacht wurde. 5 Beiden Volksmuſikveranſtaltungen wohnte u. a. der Ludwigshafener ta Blatz bei, der in einer kleinen Anſprache Rück⸗ ſchau und Vorſchau auf die Entwicklung der Volks⸗ muſik hielt. und beßerzigenswerte Anregungen aus ſeiner reichen Praxis gab. Geſtrauchelt 1 Wieder ein Zuhälterfall vor der Strafkammer Leichtſinniger Lebenswandel, Leidenſchaft für das Kartenſpiel und ein unbeherrſchtes Triebleben führ⸗ ten dazu, daß der 32 Jahre alte Angeklagte Johan⸗ nes Ibald aus Mannheim ſich Dirnenkreiſen zu⸗ wandte und zum Zuhälter wurde. Der aus eigenem Verſchulden geſchiedene Angeklagte war faſt imm betrunken, verbrachte Tag und Nacht im Wirts ha und ſein Geld reichte mit 35 Mk. wöchentlich Nettoverdienſt aus ſeiner Arbeit bei dieſen Anſp chen bei weitem nicht aus. 5 Die Große Strafkammer verurteilte J. einem Jahr drei Monaten Gefängnis. e 9 * Die Prüfung für den einfachen m tl. Finanzverwaltungsdienſt hat beſtanden Fried Graab in Mannheim. e 1 1 Handharmonika Fachmann Nummer 147 Aus Vaden Walobrand fordert Menſchen'eben Ein Waldhüter tödlich verunglückt * Lörrach, 29. März. Auf tragiſche Weiſe kam der Hilfswaldhüter Gott⸗ lieb Meier aus dem benachbarten Brombach ums Leben. In dem mit Jungwald beſtaudenen Diſtrikt Karrwieden war Meier mit Aupflauzungen beſchäf⸗ tigt, als plötzlich durch Funkenflug von einem kleinen Feuer, das Meier entfacht hatte, das um⸗ ſtehende Geſtrüpp und der ausgetrocknete Gras ⸗ boden Feuer fingen. Meier machte verzwei⸗ ſelte Löſchverſuche, konute aber des Brandes nicht Herr werden. Andere Perſonen, die den Brand be⸗ obachtet hatten, alarmierten die Brombacher Wehr, die das Feuer bald eindämmen konnte. Meier ſelbſt fand man am Fuße einer ſteilen Halde tot auf. Er war, offeubar vom Rauch bewußtlos gewor⸗ den, den Abhang hinuntergeſtürzt und hatte ſich hier⸗ bei das Genick gebrochen. Brief aus Alt⸗Ladenburg Pr. Ladenburg, 29. mann, der über 50 Dienſte der Reichspoſt Krankheit im 81. Lebensjahr unter zahlreicher Beteiligung Die Stadt⸗ und Feuerwehrkapelle ſpielte Trauer⸗ märſche. Der Kamevasſchaftsführer Baier des Kriegervereins gedachte der Verdienſte des Heim⸗ gegangenen und widmete ihm einen Kranz. Poſt⸗ meiſter Filſinger würdigte die Lebensarbeit ſei⸗ nes Vorgängers und legte namens des Ladenbur⸗ ger Poſtamtes gleichfalls einen Kranz an der letzten Ruheſtätte nieder. 4. Seite März. Poſtmeiſter Bau⸗ Jahre voll Pflichttreue im geſtanden und nach kurzer geſtorben iſt, wurde zu Grabe getragen. Auch nach Ladenburg werden Kinder aus ODeſterreich kommen, da auch hier ſich Pflege⸗ eltern zu Freiſtellen gemeldet haben. Reichsſtatt⸗ halter Wagner ſchrieb ſich bei ſeinem Beſuch in der alten Römerſtadt in das goldene Buch der alten Stadt ein und erhielt die Dr.⸗Carl⸗Benz⸗Plakette feier rlich vom Bürgermeiſter der Stadt, Pohlg, überreicht. Nächſter Tage feiert der älteſte Arzt am Platze, der 40 Jahre hier tätig war und ſehr zum Segen der Kranken gewirkt hat, Herr Dr. med. A. Dri ß⸗ Leer, ſeinen 71. Geburtstag. Wir gratulieren! Strafe muß ſein! Neue Mannheimer N Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Reichsaulobahn Karlsruhe- Fertigſtellung noch in dieſem Jahre NSG. Karlsruhe, 28. März. Unmittelbar an die Eröffnung der Teilſtrecke Bruchſal— Karlsruhe der Reichsautobahn am 1. Ok⸗ tober 1987 ſchloß ſich der Bauder Strecke Karls⸗ ruhe— Pforzheim und der Autobahnlinie nach Baden⸗ Baden an. Begüunſtigt durch das ausge⸗ zeichnete Frühlingswetter iſt das Werk mächtig im Wachſen und bietet dem aufmerkſamen Beobachter, der beim Durchfahren der Landſchaft immer wieder auf Bauſtellen der Autobahn ſtößt, ein impoſantes Bild der hier vollbrachten Leiſtung. Im Mittelpunkt der im Bau befindlichen Auto⸗ bahnlinien ſteht das Karlsruher Dreieck, die Ab⸗ s weigung in der Richtung Baden⸗ Baden und Pforzheim. Unweit dem Ort Wolfartsweier gewinnt man einen Ueberblick über die mächtige Aus⸗ dehnung dieſer Anlage, die ſich in nordſüdlicher Rich⸗ tung 1,6 Kilometer und von Oſten nach Weſten 1/2 Kilometer lang ausdehnt. Am Waldesrand taucht die Hauptlinie, die durch die Ebene nach Baden-Baden führt, auf. Aus dem rückwärtigen Höhenzug nähert ſich die Strecke von Pforzheim, die aus den auslau⸗ fenden Höhenzügen des Schwarzwaldes kommt. Sie vereinigt ſich hier mit der Hauptlinie nach Karlsruhe und führt in weiter Schleife abzweigend zur Baden⸗ Badener Richtung. Jusgeſamt 20 Bauwerke, Ueberführungen über Straßen, Feldwege und Bäche ſind zum großen Teil ſchon fertiggeſtellt oder kurz 32 Bauwerke an der 8 km langen Strecke vor der Vollendung. Mächtig ragen die Brücken⸗ bauten aus der Ebene empor. Nichts mehr ſieht man von dem nüchternen und kaltem Beton, der das Ge⸗ rippe dieſer Bauten darſtellt, ſondern alle Ueber⸗ und Unterführungen ſind mit heimiſchem Naturſtein, der Steinbrüchen der Umgebung, aus der Pfalz oder dem Neckartal ſtammt, verkleidet. von aus den In der Wolfarts⸗ weier ſoll Nähe des Strandbades eine ſtattliche Brücke das enge Tal im Anſtieg überqueren. Bereits erkennt man an den umfangreichen Ausſchachtungsarbeiten die Ausmaße der künftigen Brücke. Ueber ſie hinweg wird ſich die Reichsautobahn am jäh abfallenden Hang den ſteilen Berg empor winden. In tiefen Einſchnit⸗ ten wird die Straße geſtaffelt in den Hang eingegra⸗ ben. Den Benutzern der Fertigſtellung ein reizvoller Blick von der Auhöhe aus bieten. Aber auch die übrige Fahrſtrecke entbehrt nicht der Schönheit und Harmonie des Landſchaftsge⸗ füges. Bei Mutſchelbach ſchließt ſich die von der e in Stuttgart aus geführte Linie der Autobahn an. Beſondere Beachtung verdient auch die Ueberfüh⸗ rung über die Bahnanlagen zwiſchen Karlsruhe und Durlach. In dieſen Tagen wurde mit dem Mon⸗ tieren der je 12 To. ſchweren Träger begonnen, die Autobahn wird ſich nach ihrer Badiſche Lebensretter ſagten in Karlsruhe Rechenſchafſtsbericht erzählt von reicher Arbeit im Dienſie der Nächſtenliebe Eigener Bericht der NM Z. Karlsruhe, 29. März. Am Wochenende hielt der Landesverband Baden der Deutſchen Lebensret⸗ tungs⸗Geſelſchaft e. V. ſeine zehnte Landestagung in Karlsruhe ab. Am Samstag tagte zunächſt der Führerbeirat im Tiergarten⸗Reſtaurant, der organiſatoriſche und er⸗ waltungstechniſche Fragen eingehend beſprach. Verkehrsbeamter eu Verkehrsſünder):„Zo, Unter reger Anteilnahme von zahlreichen Ver⸗ das koſtet eine ark Strafe.“ tretern der Partei und ihren Gliederungen, des 5 Staates, der Wehrmacht, der Polizei, ſtädtiſchen Be⸗ Zulchauer:„Dafür hatte er ſaſt ein Jahr hörden ſowie nicht zuletzt des Reichsarbeitsdienſtes lang„fampf der befahr“ leſen können. Und entbot am Samstag LV⸗Führer Avenmarg ſeinen dann wäre ihm nichts geſchehen.“ 7 Willkommengruß im Künſtlerhaus. Seinem Jahres⸗ bericht war zu entnehmen, daß der DeRcg⸗Gedanke auch 1937 im Lande Baden weiter feſten Fuß gefaßt ede ee ere Bei ihrem ſaarpfälziſchen Aufenthalt: Oeſterreichiſche Arbeiter ſehen die modernſte Rokationsmaſchine der Welt Wunderwerk in Frankenthal * Kaiſerslautern, 28. März. Mitten in dem Kreis der zur Zeit in der Saar⸗ pfalz weilenden öſterreichiſchen Arbeiter?“ er⸗ lebten wir geſtern den dritten Tag ihrer Fahrt durch den Gau Saarpfalz. Hatte der Sonntag die weinfrohe Pfalz zu Wort kommen laſſen mit einer Fahrt über die Weinſtraße und konnten am Abend die öſterreichiſchen Arbeiterführer mit den Winzern zuſammen einen frohen Dorfgemeinſchaftsabend in Ungſtein erleben, ſo galt der geſtrige Tag wie⸗ der, wie der erſte ihres Daſeins, dem deutſchen schaffenden Menſchen an der Werkbank. Das erſte Ziel der Fahrt war die Stadt Fran⸗ kenthal, wo der Vormittag dem Beſuch der Schnellpreſſeuſabrik und einer Stadtrundfahrt ge⸗ Nach einem kurzen Betriebsrundgang mit widmet war. wohnten die öſterreichiſchen Gäſte zuſammen der Belegſchaft des Werkes dem erſten Probelauf der moderuſten und fortſchrittlichſten Rotationsmaſchine der Welt, die in dieſem Werke erbaut wurde und die ſtünd⸗ lich 360 000 achtſeitige Zeitungen auswerfen kann, bei. Von der weiteren Leiſtungsfähigkeit geben einige Zahlen Aufſchluß: 96 Stereotypieplatten, jede für eine Zeitungsſeite, liegen feſtgeſpaunt auf den Plattenzylindern, und da 3 Doppelſalzapparate vor⸗ handen ſind, ſo iſt es möglich, eine Zeitung von 8 Seiten mit zwölffacher Stereotypie herzuſtellen. Bei einer Geschwindigkeit von 30000 Zylinder⸗Umdre⸗ hungen in der Stunde bedeutet dies eine Menge von 100 Zeitungen in der Sekunde; woßlverſtanden: gedrückt und gefalzt, und ſauber in Paketen zu 50 Stück ausgelegt. Bei einem Zeitungspapier mit einem Gewicht von 55 Gramm je Quadratmeter ver⸗ braucht dieſe Maſchine vumd 12000 Kg. Papfer in der Stunde. In der gleichen Zeit werden 180 Kg. Farbe verdrückt. Bei einer täglichen Laufzeit von 8 Stun⸗ den würde dieſe Machine in nicht ganz 3 Wochen einen vollſtändigen Popferbelag für die bisher fertig⸗ gestellten 2000 Km. Reichsautobahn liefern. Rund 180 000 Kg.. und Stahl ſind zum Bau notwendig geweſen. ie Länge der ganzen Maſchine beträgt rund 19 M Ede die Breite rund 4 Meter. 15 Eiſen⸗ bahnwagen mit einer Ladefähigkeit von 15 To. wer⸗ den für den Transport gebraucht. Trotzdem ſieht dieſer Gigant des Druckmaſchinenbaues nicht plump aus, ſondern iſt ein Bild von geſammelter Kraft und techniſcher Schönheit. Der Gauobmann der Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Stahl, hob bei dieſer Gelegenheit in einer Rede den Sinn des Gemeinſchaftswerkes dieſer Maſchine hervor und verwies auf die Geſchichte der geſamten Fabrik, die bekanntlich 1935 vor dem Nichts geſtan⸗ den hatte und dank des gemeinſchaftlichen Handelns der geſamten ſaarpfälziſchen ſchaffenden Bevölke⸗ rung und der Initiative des Gauleiters Bürckel wieder in Betrieb genommen werden konnte.— Auf die öſterreichiſchen Kameraden machten die Worte des Gauobmannes ſichtlichen Eindruck. Mit wachſender Entrüſtung können ſie von Tag zu Tag feſtſtellen, welche Lügen ihnen über das ſoziale Arbeitsleben im neuen Deutſchland von ſeiten ihrer ehemaligen Gewerkſchaftsführungen und von ſeiten der früheren öſterreichiſchen Regierung vorgeſetzt wurden. Am Nachmittag fuhren die öſterreichiſchen Arbei⸗ terführer über das bereits vollendete ſaarpfälziſche Teilſtück der Reichsautobahn nach Kaiſerslautern. Immer wieder fanden ſie Worte des Lobes und der Begeiſterung über dieſe Straße des Führers, die ſie ſchon auf der Fahrt von Ulm nach Stuttgart kennengelernt hatten. Ein Rundgang durch die Pfaff⸗Werke Kaiſerslautern ſchloß ſich an. Der Abend brachte zuſammen mit der Werksgemeinſchaft der Pfaff⸗Werke im Ferdinand⸗Wießmann⸗Haus in Kaiſerslautern einen fröhlichen Werkfeierabend. Die beiden letzten Tage des Beſuches der öſter⸗ reichiſchen Arbeiterführer im Gau Saarpfalz wer⸗ den mit dem Beſuch des Saarlandes die Bande von der Oſt⸗ zur Weſtmark noch enger knüpfen. hat. Die derzeitige Forderung der DR läuft auf die Gewinnung der Frauen für den Lebens⸗ rettungsgedanken hinaus. Dem vom techniſchen Leiter des LV, Ingenieur W. Juilfs⸗ Mannheim verleſenen Rechen⸗ ſchaftsbericht entnehmen wir folgende Zahlen, die aufzeigen, wie mannigfaltig und reich die gelei⸗ ſtete Arbeit im verfloſſenen Jahr war. Durchgeführt wurden im Lande Baden insgeſamt 157 Kurſe mit 3791 Teilnehmern, von denen 2190(1961 männliche und 269 weibliche Teilnehmerinnen) den Grund⸗ ſchein erwarben, Leiſtungsſcheine konnten 207(193 Männer und 14 Frauen) ausgegeben werden, wäh⸗ rend 2 Frauen und 36 Männer= 38 den Lehrſchein erworben.— 18 ſtändige Rettungsſtationen hatten insgeſamt 7686 Rettungswachdienſtſtunden zu ver⸗ zeichnen. Streifen und fliegender Dienſt wurden in 26 Fällen durchgeführt. In 44 Fällen— davon 18 ernſtlicher Natur— ſprangen die Lebensretter ein, wobei in acht Fällen erfolgreich Wiederbelebungs⸗ verſuche durchgeführt wurden. Tödliche Ertrinkungsfälle waren innerhalb der bewachten Badeplätze im ganzen Land Baden keine zu verzeichnen. Dies war der ſchönſte Lohn für die aufopferungs⸗ volle Arbeit der Lebensretter. Herzlichen Dank zollte Herr Juilfs den verſchiedenen Stellen für ihre groß⸗ zügige Unterſtützung. Bei der Beratung verſchiedener Punkte wurde der Bezirk Mannheim mit der Herſtellung eines neuen Rettungs⸗Filmes beauftragt. Für die Folge wird größter Wert auf die Einheit⸗ lichkeit der DeRG⸗Prüfungen gelegt, weshalb man ſich auf vier bzw. ſechs Befreiungs⸗ und Rettungs⸗ griffe einigte. Grundlegend iſt dabei der Umſtand, daß man in Zukunft nach der Befreiung nicht mehr das Opfer einfach wegſtößt, vielmehr gleich zum Feſſelgriff übergeht, ſo daß die Gefahr des Ent⸗ gleitens des Opfers ausgeſchaltet wird. Weiter ſoll die gemeinſame Ausbildung der techniſchen Leiter der Bezirke alljährlich einmal durchgeführt werden und die Schaffung eines Wiederholungsabzeichens in Jena zum Antrag erhoben werden. 9 70 6 71 f 44 „Der Summerdag is do! Wieder Heidelberger Sommertagszug Heidelbergs Jugend bis hinunter zu den klein⸗ ſten Knirpſen freute ſich auf den Sonntag. Sie fand ſich denn auch in Scharen am Vormittag mit ihren bunten Sommexrtagsſtecken beim Karlsplatz ein, von wo aus der farbenfrohe Sommertagszug mit den ſchönen Darſtellungen von Sommer und Win⸗ ter durch die Häuptſtraße über den Bismarckplatz und Rohrbacher Straße in die Anlage und zum Langemarckplatz führte. Allerdings— das Wetter war regneriſch. Aber die Kinder ſangen ſo tapfer ihr altes Sommertagslied und der Blick traf ſchon ſo häufig erſte Baumblüte und prächtige Blumen, daß man um ſo mehr wußte, gegenüber der Früh⸗ lingsbotſchaft der Heidelberger Buben und Mädel können ſich ein paar Schneeflocken nicht mehr lange halten. Ueberall hallte das„Schtrih, ſchtrah, ſchtroh — der Summerdag iſt do!“ und die Erwachſenen hatten ihre ganze Freude an dem überlieferten Zug der Jugend. ee So ſieht es an einer Bauſtelle aus die ſchon vor einiger Zeit bereits errichteten Auflager und Pfeiler mit einander verbinden werden. Dabei ſind Spannweiten von 100 und 75 Meter zu über⸗ winden. Noch in dieſem Jahr wird die acht Km. lange Strecke nach Pforzheim aus⸗ gebaut ſein. Gewaltig iſt der Arbeitseinſatz und zahl⸗ reiche Aufträge fallen ſowohl Unternehmern als auch der Induſtrie zu. Rund 1100 Arbeiter ſind in zwei Schichten am Werke eingeſetzt. Sie ſind ſtolz auf ihre Arbeit und wiſſen, daß ſie für die Jahrhun⸗ derte bauen. Dankbar werden ſich ihrer aber auch die Volksgenoſſen erinnern, die auf den breiten Bändern der fertiggeſtellten Autobahn im Kraftwagen die Lanoͤſchaft durcheilen werden und ſich des gigantiſch⸗ ſten Wunderwerkes der Technik erfreuen dürfen, das ſtets ein Künder des Nationalſozialismus ſein wird, Er plünderte die Garderoben der Martezimmer Schwere Zuchthausſtrafe für einen Kleidermarder * Frankenthal, 29. März. Ein großes Sünden⸗ regiſter hat der ledige 26 Jahre alte Heinrich Kie⸗ fer aus Ludwigshafen durch eine Menge ſchwerſter Diebſtähle auf ſich geladen. In der Zeit vom 18. Oktober bis 25. November 1937, alſo in fünf Wochen, ſtahl er in Ebermergen und Ludwigshafen aus den Wartezimmern von Aerzten und in Gaſt⸗ ſtätten, einmal auch aus einer Privatwohnung, Klei⸗ dungsſtücke und andere Gegenſtände, wobei er ſich geradezu als Herrenkleider⸗ Marder be⸗ tätigte. Seine Beute verſetzte er in Pfandhäuſern. Das erlöſte(allerdings wenige) Geld verbrauchte er bei ſeinem leichtlebigen Lebenswandel. Am 27. No⸗ vember vorigen Jahres konnte er feſtgenommen werden; damit wurde ſeinem Treiben ein Riegel vorgeſchoben. Jetzt hatte ſich Kiefer vor der 1. Großen Straf⸗ kammer des Landgerichts Frankenthal wegen dieſer Diebſtähle zu verantworten. Das Gericht ſprach gegen den Angeklagten wegen fortgeſetzten Verbre⸗ chens des Diebſtahls im Rückfall eine Zuchthaus⸗ ſtrafe von vier Jahren, abzüglich drei Monate drei Wochen Unterſuchungshaft, aus. Der Ange⸗ klagte wurde im Urteil als gefährlicher Gewohn⸗ heitsverbrecher bezeichnet. Der von ihm angerich⸗ tete Schaden bezifferte ſich auf nahezu 1000 Mark. Richtfeſt in Mardorf In der DAß⸗Heimſtättenſiedlung : Ludwigshafen, 29. März. Als größtes geſchloſſenes Siedlungsgebiet er⸗ richtet die Saarpfälziſche Heimſtättengeſellſchaft der Deutſchen Arbeitsfront zur Zeit auf dem Maxdorfer Gelände unweit Maxdorf eine Großſiedlung mit 205 Siedlerſtellen. Vor einem Viertel⸗ jahr erſt wurde die erſte Muſterſiedlerſtelle fertig⸗ geſtellt, und bereits am Samstag konnte man in Anweſenheit zahlreicher Vertreter der Partei, der DA und der Behörden das er ſte Richtfeſt für etwa 70 fertiggeſtellte Siedlungen begehen. Das Gelände wurde von der Gemeinde Lambsheim zur Verfügung geſtellt. Etwa 100 Morgen Wald wur⸗ den hier gerodet, ſchöne, breite Straßen angelegt und ein Dorfplatz und ein Schulhof vorgeſehen, denn die Siedlung ſoll ſpäter den Charakter eines ſelbſtändi⸗ gen Dorfes tragen. Pg. Wagner vom Siedlungsamt der DAß Neu⸗ ſtadt begrüßte die Siedler und Gäſte und fand ganz beſonders herzliche Worte für die gleichfalls als Gäſte erſchienenen hundert öſterreichiſchen Ar⸗ beitervertreter, die zur Zeit als Gäſte Gau⸗ leiter Bürckels in der Saarpfalz weilen. Tödlicher Verkehrsunfall * Neuſtadt a. d.., 29. März. In Mecken⸗ heim iſt nachmittags ein 17 jähriges Mädchen aus Hochdorf tödlich verunglückt. Der Fahrer eines in Richtung Neuſtadt fahrenden Laſtzuges wurde durch die Sonne geblendet und kam dadurch etwas von der rechten Straßenſeite ab. Zur 1 Zeit begegnete ihm ein von Neuſtadt kommender Laſtzug, der, zur Vermeidung eines Zuſammenſtoßes noch mehr nach rechts ausbog. Dadurch wurde das ebenfalls in Richtung Hochdorf fahrende Mädchen von dem Auhänger erfaßt. gingen über den Leib des Mädchens, w Tod in kurzer Zeit herbeigeführt wurde. Die Räder des Wagens wodurch h R 2 7 L N 8 Sense 8 N 8 Dienstag, 29. März 1938 5. Seite/ Nummer 147 M Was kann ich tun?“ ſeufzt Katharina.„Die Kaiſerin iſt in der Frage der Pflege meines Soh⸗ nes ſo empfindlich...“ Die Antwort, die ſie empfängt, erſchüttert die Großfürſtin: „Dann müſſen Sie damit rechnen, daß die Ge⸗ ſundheit des Knaben geſchädigt wird! Hätten Sie nur einmal geſehen, wie man ihn für die Nacht zurechtmacht! Einfach ſchauderhaft!“ berichtet eine Freundin der jungen Mutter. Katharina hält es nicht aus. In Verletzung der Anordnung der Kaiſerin erſcheint ſie um Mit⸗ ternacht in dem überheizten Schlafzimmer des nun einjährigen Sohnes. Sie findet ihn in einer Wiege, die mit ſchwarzem Fuchspelz ausgelegt iſt. Wat⸗ tierte Decken verbergen ihn bis zur Naſe. Schweiß⸗ tropfen ſtehen auf ſeiner Stirn. Katharina weckt eine der in tiefem genden Ammen: Schlaf lie⸗ „Um Gottes willen!“ flüſtert ſie ihr Kind ſchwitzt wie im Fieber! Warum vielen Decken?“ A „Das dieſe zu. denn „Mütterchen Kaiſerin hat es befohlen!“ erwidert die Amme.„Hitze bringt doch keinen Schaden!“ Am nächſten Tag ſucht Katharina die Kaiſerin auf. Aber alle Vorſtellungen ſind und bleiben nutz⸗ los. Die eigenſinnige Tochter Peters des Großen will nichts hören und gibt nicht nach. So wächſt der kleine Paul Petrowitſch als ein äußerſt verweichlichtes Kind heran. Schon von der Wiege an werden ſeine Nerven durch Unverſtand ſchwer geſchädigt. Das Geheimnis von Cholmogory Immer mehr ſind die Hoffnungen Eliſabeths auf den Knaben gerichtet. Die Kluft, die ſich zwi⸗ ſchen ihr und dem Thronfolger Peter Fedorowitſch aufgetan hat, wird jeden Tag tiefer und ſchwerer zu überbrücken. Pauls Vater erweiſt ſich als ein leichtſinniger Menſch, dem die holſteiniſchen Inter⸗ eſſen viel näher am Herzen liegen, als die der Ruf⸗ ſen. Seine Charakterzüge laſſen immer mehr und immer ſtärker erkennen, wie wenig er dazu geeig⸗ net iſt, die Krone des Selbſtherrſchers zu tragen. Er iſt kleinlich, leicht erregbar, von launenhafter Willkür und ſtarrköpfigem Eigenſinn. Wille und Mut fehlen ihm vollkommen. Seine Ehe mit Katharina iſt im Laufe der Zeit vollkommen in die Brüche gegangen. Die unglück⸗ liche Frau ſieht ſich ſogar gezwungen, der Kaiſerin Eliſabeth zu Füßen zu fallen und von ihr als höchſte Gnade zu erflehen: nach Zerbſt zurück⸗ kehren zu dürfen. „Daß mir der große Gott noch fünfzehn Jahre Jahre Leben ſchenkt“, denkt Eliſabeth.„Paul wird dann ſiebzehn Jahre alt. Er ſoll mein Nachfolger ſein.“ Eine neue Verwicklung ſtört Eliſabeths reifende Pläne und ſchöne Träume: der Krieg mit dem Kö⸗ nig von Preußen. Der geſchickte Feldherr und kluge Staatsmann Friedrich II. kämpft nicht nur mit den Waffen. Zu ihrer größten Ueberraſchung ſpürt Eliſabeth bald eine wachſende irfung der Gefahren, die ihren Thron von innen her be⸗ drohen. Angſt erfüllt ſie von peinigender Unruhe ge⸗ trieben, ſchreitet ſie zu überſtürztem Handeln. An einem Novemberabend 1756 muß der Garde⸗ ſergeant Savin plötzlich die Hauptſtadt verlaſſen. Sein Weg iſt nach Norden gerichtet; er führt durch durch die verſchneiten Wälder und Sümpfe Kare⸗ liens und des Archangelſk⸗Bezirks. Sein Reiſeziel iſt die kleine Kloſterſtadt Cholmogory, die nur wenige Kilometer entfernt ſüdlich von dem Hafen von Archangelſk liegt. Verf Am Abend des Ankunftstages ſitzt Savin bei dem Kommandanten der Kloſterſiedlung: „Herr Hauptmann, der Gefangene Grigo⸗ rij ſoll dieſe Nacht von mir abgeholt werden. Hier übergebe ich Ihnen den allerhöch⸗ ſten Befehl.“ „Wohin ſoll er denn?“ „Ich bedaure, darüber ſchweigen zu müſſen. Die Anordnung verlangt auch, daß keiner von den Be⸗ wohnern unſere Abfahrt beobachten darf. Bitte verfügen Sie die entſprechenden Maßnahmen.“ Mitten in der dunklen Polarnacht verlaſſen dann zwei Schlitten das aus mächtigen Holzpali⸗ ſaden gefügte Kloſtertor. Im erſten Sitz Savin mit einem jungen Mann, in dem andern ein Sol⸗ datengefolge. Der junge Mann, eingehüllt in einen großen Pelz, hockt regungslos neben dem Sergeanten. Nach einer mehrſtündigen, pauſenloſen Fahrt bittet er, haltzumachen: „Ich kann nicht mehr. fen.“ „Du kannſt auch im Fahren ſchlafen“, ſagt Savin ſtreng. Der junge Mann ſieht Savin verängſtigt an und ſchweigt. „Wohin führſt du mich?“ Außerordentliche Vorſichtsmaßnahmen werden von Savin bei jedem Aufenthalt, beim Pferdewech⸗ ſeln und bei jeder Uebernachtung getroffen Er ver⸗ hindert jede Berührung des geheimnisvollen Rei⸗ ſenden mit den Menſchen. Er ſelbſt trennt ſich auf dieſem ſchwierigen Transport keinen Augenblick von dem ihm Anvertrauten, der ſich ruhig, faſt apathiſch verhält und mehr mit ſich ſelbſt, als zu ſeinem Begleiter redet. „Wohin fährſt du mich?“ fragt er einmal Savin. „Das iſt nicht deine Sache“, antwortet der Ser⸗ geant. Er iſt kurz und grob. Ich will, ich muß ſchla⸗ (Copyright by Vorhut⸗Verlag Otto Schlegel, Berlin) „Vergiß nicht, mit wem du ſprichſt“, herrſcht ihn plötzlich der junge Menſch an. Das iſt für Savin eine vollkommene Ueber⸗ raſchung. Wutentbrannt brüllt er ſeinen Schützling an:„Halte das Maul!“ Am zehnten Tage kommen die Reiſenden auf die⸗ ſer Schlittenfahrt in die Nähe des Newa⸗Städt⸗ chens Schlüſſelburg. Savin befiehlt nun dem Kutſcher, ſo zu fahren, daß die umliegenden Dörfer und auch Schlüſſelburg ſelbſt nicht berührt werden. Ueber das Newaeis hinweg erreichen die beiden Schlitten eine kleine Inſel, auf der hohe Wälle die Häuſer umgeben. Es iſt die alte Feſtung Schlüſſelburg. Beim Paſſieren des Eingangstores gibt Savin der Wache den Befehl, ſofort den Kommandanten zu holen. Ein alter Oberſt erſcheint. „Endlich“, ſagt er, und im Ton dieſes Wortes liegt der Ausdruck der Befreiung von einem Druck. „Habe, die Ehre, Ihnen, Herr Oberſt, den Gefan⸗ genen Grigorij wohlbehalten zu übergeben.“ Bei der Nennung des Namens Grigorif wirft der junge Mann einen herausfordernden Blick auf den Sergeanten. Als er dann den Mund zu einer Ent⸗ gegnung öffnet, hält ihm Savin die Fauſt vor das Geſicht. Da ſchweigt der baſſe Jüngling. wartet er ſein weiteres Schickſal. Der Namenloſe verſchwindet im Kerkerdunkel Die Angekommenen werden nun durch das große Tor in das Innere der Feſtung geführt. Sie über⸗ queren den Hof und gelangen an die ſeinerne Mauer, die ein paar mächtige Häuſer umringt. An einer mit eiſernen Gittern verſperrten Pforte wird der junge Mann von zwei Offizieren in Empfang genommen. Sie führen ihn über einen kleinen Hof zu der engen, mit Eiſen ſchwer beſchlagenen Tür, Einer der Offi⸗ ziere öffnet ſie. Alle drei verſchwinden im Dunkel des Korridors. Zehn unendlich lange Minuten vergehen. Dann erſcheinen die Offiziere, und einer von ihnen meldet dem bei der Gitterpforte wartenden Oberſt: „Der namenloſe Gefangene' iſt in die für ihn beſtimmte Kaſematte gebracht worden.“ Am nächſten Tage ſteht Sapin vor der Kaiſerin Eliſabeth. Er ſoll ihr über alle Einzelheiten des durchgeführten geheimen Auftrages berichten. Gro⸗ ßen Eindruck macht auf Eliſabeth die Meldung, daß der Gefangene oft mit ſich ſelbſt ſprach und ſich dabei mit einem hohen Titel angeredet habe. „Mit welchem denn?“ fragt ungeduldig die Herr⸗ ſcherin. „Majeſtät! Ich wage nicht, es auszusprechen. Ich tat ſo, als ob ich es nicht verſtand!“ „Ich will es wiſſen! Ich befehle es dir! Sprich!“ Savin wird nur mit großer Mühe Herr ſeiner Verlegenheit. Er ſammelte ſich, und dann ſagt er: Gleichgültig er⸗ „Er nannte„Majeſtät'— und— auch Jan Schatten vergangener Zeiten ziehen an Eliſabeths geiſtigem Auge vorbei. Sie kämpft die Erinnerungen nieder und entläßt den Sergeanten. Doch dann bleibt ſie noch lange mit ſich und ihren ſchweren Gedanken allein. ſich oft Er wird nie entrinnen können Daß Iwan VI., der vepbotene Zar, jetzt unter ſtrengſter Bewachung in der Schlüſſelburger Kaſe⸗ matte eingeſperrt iſt, flößt Eliſabeth nun mehr Sicherheit ein. Der Gefangene bleibt unter ſtändiger Beobachtung der Zentralbehörde und iſt ſo unter⸗ gebracht, daß eine Flucht unmöglich iſt. Aber der ſiebzehnjährige unglückliche Jüngling belaſtet ſchwer das Gewiſſen der Herrſcherin. Wenn Eliſabeth an der Wiege des kleinen Paul ſteht, kann ſie ſich von den alten Erinnerungen nicht frei machen. Ein anderes Kind, das ſie vor fünf⸗ zehn Jahren aus ſeiner Wiege herausgeriſſen hatte, um ſeine Krone auf ihr eigenes Haupt zu ſetzen, geht ihr nicht aus dem Kopf. Dieſes Bild verfolgt ſie und taucht immer wieder in ihren Gedanken⸗ gängen auf Unwillkürlich vergleicht ſie die Schick⸗ ſale der beiden Knaben: „Auch Iwan lag ſorglos in ſeiner goldenen Wiege! Was harrt deiner, mein Liebling?“ Dieſer Gedanke erſchüttert ſie, treibt ihr Tränen in die Augen. Um dem kleinen Paul die größte Aufmerkſamkeit der Ammen zu ſichern, erſcheint Eliſabeth oft gänz⸗ lich unerwartet im Zimmer des Knaben. Sie iſt ſtreng und unnachſichtig, wenn ſie verſäumniſſe findet. Es gibt harte Rügen und ſogar ſchwere Strafen. In Pauls Umgebung rufen die überraſchenden Beſuche der Kaiſerin Unruhe hervor. Schon bei der erſten Meldung vom Kommen der Herrſcherin zit⸗ tern alle. Noch ehe die Kaiſerin Eliſabeth die Schwelle des Zimmers überſchritten hat, ſuchen ſie die ihnen vorgeſchriebenen Plätze einzunehmen. Dieſe Stimmung der Frauen überträgt ſich auch auf das Kind, und wenn Eliſabeth den Knaben auf den Arm nimmt, ſpürt ſie oft, daß er am ganzen Leibe zittert. „Iſt der Großfürſt krank?“ fragt ſie ſtreng. Sie erhält keine Antwort. Alle ſtehen tief ge⸗ beugt und ſtumm: Angſt! Der Knabe Paul erhält einen Erzieher Als Eliſabeth merkt, welchen Eindruck ihre Be⸗ ſuche auf den Knaben machen, wird ſie vom Zweifel erfaßt: Iſt ihr Verhalten richtig? Wäre es beſſer, den Knaben nicht ſo häufig zu ſehen? So werden die Beſuche der Kaiſerin ſeltener und ſeltener. Die Erziehungsmethoden der ungebildeten Am⸗ men nehmen nun allmählich immer unmöglichere Formen an. Paul Petrowitſch verbringt ſeine Zeit meiſtenteils im Anhören von allerlei ſchrecklichen, Märchen und Räubergeſchichten. Um ſich ſelbſt mög⸗ lichſt ſchnell Ruhe zu verſchaffen, beeilen ſich die Ammen, jeder Laune des Kindes nachzugeben. Im Alter von fünf Jahren zeigt Paul ein ſehr verwöhntes und außerordentlich eigenſinniges Weſen. Seine Angſtlichkeit und die Reizbarkeit ſeiner Ner⸗ ven erreichen bedenkliche Ausmaße: er verträgt kein Alleinſein, ſchläft ſehr unruhig, erſchrickt bei jedem Geräuſch, ſieht überall Geſpenſter und Ungeheuer Als man dem ſechsjährigen Paul das Ende der Ammen⸗ und Weiberherrſchaft und die Ankunft des neuen Erziehers Nikita Jwanowitſch Panin ver⸗ kündet, weint er lange und bitterlich. (Fortſetzung folgt) 20 28 20 25 Goldhyp.- Pfandbriefe 29. 28 20. 288 20. 28. 20. 25 20 28 20 28 Anleihen d. Kom.-Verb. ½ Pr..⸗Pforf.„ thekenbanken ½ Rh. Hyp.⸗ Bk. adiſche Maſch 100.0 100 00 Hroßkraßt. Mym... gdenw. Hartſtein 183.0 150,0[hürttemb. Elektr. 113,5 113.5 Verkehrs- Aktien F rank furt N 5„ Anft. G ⸗Pforſ.„ kypotnetenbanken] Ranng N24 100,0 100, Jar. Pr. Pforib. 72,30 72,50 Grün& Bilfinger 26470 252.0. U. ulle, Braueteſ 7 77, God uch f. Rbein. Oberheſf. Pr.⸗Anl. 138.0 R 19.„ 100,0 100,0 29 28. 3% bo. R 35,36,39 100,0 100,0 Bayr. Motorenw. 158.5 Bürgerbr. 123.0** Waldhof 151,0 151.5 ſchiff. und See⸗ 1 +¹. bo. G. nnn ih 1000 1000] ers aden 22 99 e Jules. 136.5 150,3 laſenmute. 1859 8350 Deetz müßen 4600 1590 zransportihm o. G. Rum Wür 5 2 0 1„Hyp⸗ 5 Julius erger 150, 75 id N 107,5 107,5—„* 5 8 8 1——* Waere werte, Augsburg 26 99.59.504 War Won(% beer gendes 0 de Eon ia 100 0 100 0 Brauer. Alelnlein 112.0 11,0 Hanau Hofor. 101,0 161,0 Pf. red. Sort..„ Bank-Aktlen mene ee ee 5 4½ 5 Baden 280 99,25 99,25 R II.. bdant f 32 10270 102,0 5% Südd Boder. 27 Bronce Schlent. 108,0 0[Hanfwerte Füſſen.. phein Braunkobl. 2350 Badiſche Bank. 122.0 Otsch. Staatsanleihen 4½ Serkincgoldzs 925 102,6 44% Berl. Hp... Lig. Gpfbr. 8 Brown. Boveri:.. 140,0 Hardener. f,[lgeinelettra St. Coma u. Privatz 117, 123, Versicherungen :.. pP nf,, 102,00 4½(0 Frankf, 28 99.25 99,25 Panken, Kom. Giroverb 5 Apfer 1 oli 10 0 tem Alden. 8 8 84,35 84, Rbenmetau. 142, 132.5 0, Mom 4% Sch d. 5. 85 1 dee 16 902 97 een 20 U 100 0 1000„„ Waere i 1010 10 0 gamer Ben, uus 140 JJ Seba.: 10%, ede cee 1000 9 5 fee d dn 1273 1273 e „ n l annh. Le. 1 0 a 5 101,3 5 emag„ 1 157,0 a. 2 43. Hyp.⸗Bank 113,2 113.0 g 5 407 ö. b. J 2 J 100.1 100.0 4% Fabwiget 28 725 90.25 4 du. G51585 Al 99,5 395 E Schuldverschreibung. Bi. ld. 4. Siber 286,5 250.5 Irngbene.... 124,0 Caigwegeubronn e 405 de b. 3.. a8 75 68,5 4% Paint 20 f. 99,25 99,25 4% Kaſſel gte. 26 10 100 10010 It. Steinzeug... chlinck a Ko. 150,0 150,0 hein. Hyp Bank 150,7 150.5 5 F. 100.0 105,9 4% Mannheims 00,25 90, RI u 2 100,2 100, 24% bo. Pfbr. Bt. 8 FruppTreioſtoſ Dürrwerke 5 lein, Schanzlin 147,0 147,0 Schrifig. Siem. e 12%. Württög. Bank. 13.5 13.5 S 100.0 100,0 4% do. 99,25 99,25%½ Ubskom.. Bl. a Gpför kali u. 1 100,0 100.0 Sn ner sraus:„, Durlacher Hof 106,0 1000. Hnort Heilbronn 240 2470 Schwarz Storch. 122.5 122.5 5 s 5 5 4% Heer 20 K. 6 90, 4% Plemaſent 20 20. 90, Slrer. f. Heſſen 5½ do. Eig. k 1 1012 101,35 Necarstuttg 28 102.0 102 0. es e Kolb in Schule! Seilind.(Wolff? 125,0 1 een An 28 108,0 10, S lum 28 L 1000. 1000 g 2 0% 00,75 4½ de. Rem. E 10050 1000 C25.d. Elten 1022 10222 fichbaum-Werges 118,5 1185s, Ronferden Bruun Siemens⸗Reinig. 150,0 25 Thüringen 48 100,0 100,0 Manndeſm Aud. 4½ de. 8 8 100,0 100,05¼ Goth Geber, in Aktien umwandelbar Eichwllr berg.. Kraft Altwürt. 98.—. Sinales. e„ Amtlich nieht notierte Werte 4½% do. 2 N. 100,0 100.0 95 da. f 14 99.75 99.75 4 n b e 10 ,s 101,5 5% erben nd Eßhnger fa ch.. 120,0 ech, Elektrizität 114,0 113,7] Sinner. Grünw. 103,5 109,5 Umtausch- Obligationen 50 100, Pfandbriefe u. Schuld- 4% affen bst. teil.. l 100,0 100 A 80 130.5 1307 Ettlinger Spinn. öwenbr. Münch 104,0 194,0 Süd, Zuger 218%, erectus 46 5 v Je K 7 100 100 verschreibungen Got, 2s, N 0b. 5 109 2% Pele Hp. r. obne ginsverrechnung Ironie. 1650 169,0. wigen ü er, 119.0 119.0.„ f Tüll] 29 Marg 4 Woo 2. 100.8 100 8 echtsgetallep der LSpder dere g 2881 1093 100% 340 8/8 line 10.0 10 ofs egen stutg 21 10255 102.5 faber Gncdleich. 118.8 0 i eee een wee e we eee e ane ee e,, 4 do. 35 100,8 100,8 8% do, 819. 26,8 2 Lahr, Gebr.„ 166.8 100,7 Aalnkraftwerk.. 96,50 96.2 nl. von 9236 1951 100,7 8 5 4% Hess. Absdk. 28 Dt. Kom. S. Abl. 31 130,8.. be..4. Ind 5 i Farben 159,0 157.0 Mainzer Akt.⸗Br. 93,25 93,50(erein dt Helfab. 139,5 140,05% Großkraft Mannheim u. Pfalzwerke 1011 10270 21984.. 103,5 103,5] 2 u. 28. N 1, 2 do. 72 151 151% 11 01 15 101.3 101,0 ndustrie-Aktien a 104.0 104,0 Mes.. 3 55 Sola 9 1 Rh. ⸗Weſtf. Elektr. Anl. von 1925 1952 99.25 17 g und. 100,0 100,0 250 di, Gebrüder. 74,. üble api 5 145,2 F es 4460 28 1953 99.25 3 1115 11755 5 85 A Landschaften in, 00 80 98,50 E 8. 118,3 116% Pape 85 5 5 Darmſt. 117,5 117,5 de Strohſtoff 135,„4% 85 7 1030 10s 909.25 31837 115,5 115,5 Schuldv. 28 K 2 100,0 100,0 5% Preuß Boder. Andreae-Noris 172,0 172,0 2 ö do. Ultramarin 4% Rubrwohnungs ban 058 100,3 öLius e JJJVJVJVVVVVCVCCCC e 10 U.3 101,3 END.-f 17/7%.ũ it.. Ju. o. 5 101,50 do. gellſtoff 143,8 144,5 Urisner ⸗Kauſet 48,75 48, oltbom. Se„%% 5 5 1058 100. Atlbeſit D. Reich 132,7 132,01 Lig. 5, Aut Al-24 101, 5 5 5 29. 28„ 20. 28. 2 28 20 28. 20. 28. 20. 258 20. 258 20. 28.. B 1 N 0 2 m KLadewlg 133,0 Dresdner⸗Leinz, 5 5 115,5 115,0 fatronzellſton„ 147%, Stemens& Halske 206,2 200.2 Berl. Handelsgef. 130,0 130,0 +II ,,, 8 eee beef,, e Deutsche e% Schl. Landſch. 5½ bo. Liquid. 101,8 101,7 Bafalt AG.. 65, 64,87 Düren, Metallw 1 Holl. Holzmann 165,0 10570] Nlederl. Kohle.., Steattt⸗Magneſa.. Deutſche Bank. 1272 1272 lestwerzinsl. Werte Nö inpro, Alibef 137,8 137,80 Geng 0 4000.0 4% do. Kom. K. 100,0 100,0 Bayr. Ei. Stef ge.... Püſſeld. Poefelbr 174,0 1730 Botepettie 5775 0550 Nordd Kabel:!. 155,0 Steuin Portl. 3. 118.0.. Di Centralo. Ar, 12333 123.8 estver zins..-Holſt. Altbee..% Wenfeword 10% 4% fh⸗Weſtfodt. do. Elektr⸗We...„ Dun am. A. Nobel 84,12 84,12 Hutſchenreuter, 9 104,0 104,7 do Steingutfb 148,8 148.5 Stock e Cie. 108.00 Dt Eff. u..⸗Bk. 88.25 88,30 Anleihen Weſtfalen Altbef. 1376 137,7 ˙% do, Abfind 102,7 102, 12, 10, 4. 100.0 100,0 Bergmann Elekt. 145,. intracht Braunt 174, 175,0 i 114,5 114,5 Stöhr gRammgarn 141,5 141,0 Di. Golddisc⸗ök, 100,1 100,1 Reich, Länder, Reichspoſt, 4½ Sächſ. Bdtred, Berl. Kindl BöBr. 240,0 Fend 106,5 165,0[ie Bergbau. 102,0 104, Psnabrück Rupfer... Stolberger Zink. 94, St Hypoth.⸗Bauf 124,0 1240 Rentenbriefe, Schutzgebiete 4% Aachen v. 29 99,75 Stadtschaften 11621. 100,0 100,0 do. St. Br, 241,0 Eleler Lieferung 1207 120. do. 1 5 147,5 hönix. Braunk. 115,0 116,0[Gebr. Stollwerk 130,0 130,2 Di leberſee⸗Ban 125,7 120,0 . 4% Berlinch⸗S. 38 4½% Schleſ. Bd kred. do. Kraft u. L. lol, 101,0 Etlektr sicht u. Kr. 1435 143.7 1 uch 77. 78,50 kittler, Werkzeug 2100. e„218.0 218,0 Dresdner Bank! 117, 117,5 1858 4% Bochum 28 99,½5 3% Berl. Pfbrümt Goldpf, kn. 22 100,0 100,0[Peron Monier. 15/0 ſole! Engelbardt rau 84, 63,3 Induſtriedlauen 155,0 154,0 Bomm Eiſengleß. 148,0. hofer Feld 85,59 85,37 Melning. Hp. Be 124.5 124,5 J tercsanter 1030 10.00 race e e 4 0 dre. 0 6 1 1 5„„ Ero gen zue 1258 125,0[acobfen... 89 27 o, gonagte. 2 2 0. ee Wee eee 1595 1 255 5 2 85 5 1 2 7.. U. 7, Bongs 8 5 8„0 Nh. Hyp. Bt 5 e e de eee e, f 400 V been enn. 1590 188 V 3 an 1570 188 0 Preben. acer Aae 11. 24. Weit Loder 1100 1100 ic 0 ü 26 99,50 5 0 100,0 Brem. Woll läm. f 5 N„. 5 achen 113,5... Sächſiſche Bank 0 110 r 4% Vid eder:; een Bee e dc des dae e, w e en een 0 0 leder deren. 4035 1280 alen en Head. 115. Sith Geb nere, 1143 15. 5% Jaung⸗Anl, 408,„54% Eſſen 25 Hypothek.- Bank Werte% Weſtd. Boden: 5 N Kali Aſchersleben 109,8 1110 flasguin Farbwꝛk. N 4½ Preußen 1828 109,6 109,4%% Kaſſel 20.. 99,5* 01 n, kn. 8 100.0 1000 Bie 5 1 Jah. 188% los Keramag 1062, Reichelt letallſch.. e f 70 n 1 136,0 8 5 1 8*— 9 1 2 1„ 5 9* 2 3 2 25 8 3 N„ 1 1 1 Wiſtd. f 8 4 ů0 Bad 120 109,0 4% Man ine 5 1000 e VVT artong Dresden 142.5 J4 5s Kein. Jute Stun 130, 130, 5 1 12ʃ0 120,0. kbem, Sharl. 110%. 1 405 Vagern er. 100,0 10,4% de. 7 bank.142 Jo% lors f darl. Waſſerw. 112,0 Ji, Celler& Gun, dai ae oem e 158,7 130,2 Rhein, Brauak. 95. 12% 121, Lerkehrs-Aktien 5 4890. Ser Ant de. 1 4½ München 3 1955 50 5 55 110 15 5 8 5 101,6 industrie Obligationen. 5 i 1 0 12 2215 Zollmar& Jourb. 109,2 109, a b pf nt 2 551 Siahlwerſe 1107 111 5. 155 121 7 4% been 105 1000. 5 1 99.80 90115 8 90 90 55 185 5 Brauind.„do. v. Heyden 157 15770 3& Co..„ 18 25 8 72 8 5 95 Pt 1230 122.5 Allg. Sotd u Kew. 150.7 160,7) 5 111./... 5 54 100,8 100,0 5 55 ö f 3 erreshm. Glas Kronpr. Metall 152,0 152.2 Montan. 5 5 Reichb. 7¼ Bu.8 . 1 1009 1009 Golbpfbr. 1 88 100,0 100,0 99 1 15 102,9 Cane 5 1 155 113.2 Gef. f. el. Untern. 149,7 150,0 Kürbersbuſch, 5. 135,1 1251 Riedel de Han. 152,0 1155 pag.. 1,3 7735 e en% b f. 7 100 0 100 be fh M. en.. tos dene Hume 2188 210.4, glas Keen. c ahnedet 4 60, 1255 1240 federnde arten Sen nö 0 110,3 Pang. Sndann 1270 85 5 5 10 70 9. 85 8 5„ 5 5 5* 7* 5* dd dende: 1000 109 9 Pfandbr. und Schuld 4% elf. Hö. 1% f Hucker Kr.⸗ Gt. 103.2 103,2 farmler⸗Benz. 140,7 140,0 475 rt, C 1345 13577 ede. 18,50 18,2 Roſizer Zucker 8 1 Sie eee ee 77562 7762 57% do. ig, Gdribt 105,3 10575 öffentl Kredit-Anstalt.% Gotha Grdkr. 2 ohne Zinsberechnung a 157 15,[Goldichmidt, Th. 136,3 40,0 tpg. Br. Riedeck 88,75 89,25 Ferd. Rückfortz 90,— 90, 8 5 5 5 Dtiſch. Anl Ausl. 35,5 132, fish f Goldpfbr. 18, 100,0 00% Deſch Aulant Tel. 128. 12¼2 Grün 4 Babinzer 4 Jet gende isdn, 8. ütgerswerte. 182%. eres. 12 versicherungs- Aktien CCC 50 5 a 9 K. 2. 5 0 f 23. 8. ht: 8 1111117CJCCCCCCC0J%%, . 5 3% do. R. 0 u. Goldhp. 418 100,0 100% ũùh% ꝶ0mZ· do. Kabelwerke 27 llackethal, Dragt 143,5 1440 Cotem. Kraus f i Di. Schutzgeb. 1½ 0d. St. f. A. 2 187%„%% Mitteld. Bdt. Annen do. Linoleum 176,3 Hageda... 125,5 125,5 fannesmann Anleige%s. 4% Prepfbr. R. 17 100%öq½ 11.. 100,0 100,0 15 do. Spiegelgl. 146,5 140,3 Halleſche Masch. 124,0 1245 d, Solo nia ür Win de 6% 1 100 0 ndustrie-Axtien de. Steinſeng Se 153,2 152,5 Hermes⸗. N 5 5 5 olbpfbr.. ecumulat⸗ Fabr. 244,5 do Tel u. Kab 147,5.. Harburg. Gummm Magdebg. Feuer Anleihen?%½ dann ak 27 100,3 10% 3% br Centreon. 5 Le ergeben 1377 1377 do. A0. 151,7 Darpen. Bergbau 172 eee Provinz, Bezirks-, Zweckver- 4. haftender 10 100.0 100.0 Gelbe dee 100% fs. 18,6 115,8 do, Waffen 190,0 195,5 Peidenau. Papf. 1,0 110.2 N Pande Steile und Städte 4 8 29 0 0 54% d. Aqui 101,3 10l5 diſen ort Jem 185.0 de Enenband. 00 1053 1 151 8 204,0 203,7 5 a e 5 5 0 8 20 bf* 55 92 Pr. 55 3 mendorf. 5 idier⸗ Werle 105,0 105, de zu. Herkul Br. Ptſch.⸗Oſta 28, andenbg.80 100,0 100,0 3% Rheinpr. A ba ap. 198 Tb en 1020 191,5 Hildebrand Müh t 88. 0 10 5 15 West abkerg n Ur. 180,0 Hindrichs⸗Auff. 164.0 e 7 Dortm. Akt.⸗Br. Ae de ün toner. 1 120 doc 8 1030 151 Dresdner Gurbin 121,8 12270 Hochttef K.. 1620 10, —— 6. Seite Nummer 147 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Das große Mannheimer Mai-Rennen Ausſchreibung des Geſamtprogramms mit Preis aufbeſſerungen Mannheim, von jeher eine Säule Rennſports, und traditionsgemäß die Hochburg unſerer Amateurreiten, ſoweit wenigſtens der Hindernisſport in Frage kommt, hat für ſeim diesjähriges Mai⸗Meeting wieder ein vorzügliches Programm zuſammengeſtellt. Der letzte Wochenrennkolender veröffentlicht nunmehr die Geſamtausſchreibung der auf 3 Tage. den., 10. und 15. Mai, verteilten 24 Rennen im Geſamtbetrage von 90 0004 gegen 82 000„ im Vorjahr. Die Aufbeſſerung kommt vor des ſüddeutſchen allem den mittleren und kleineren Rennen zugut, wäh⸗ rend die Hauptrennen in vorjähriger Preishöhe aus⸗ geſchrieben wurden. Im Mittelpunkt der Woche ſteht natürlich die Badenia als Ausgleich J über 4200 Meter für Amateure und Wehr⸗ macht ausgeſchrieben, mit einem Wert von 16 000 4, von denen 10 000 4 auf den Sieger fallen. Sie kommt am Dienstag, 10. Mai, zum Austrag. Die Badenia, eines der größten deutſchen Jagdrennen überhaupt, reicht in ihrer ruhmreiche Geſchichte bis auf das Jahr 1870 zu⸗ rück. Es iſt ohne weiteres zu erwarten, daß auch in dieſem Jahre wieder unſere beſte Steeplerklaſſe genannt wird. Ein weiteres 1869 beſtehende Preis der Stadt Mannheim der wie im Vorjahr mit 10 000, ausgeſchrieben iſt und über 4000 Meter führt. Auch in ſeine Siegerliſte haben ſich viele große Steeplex eingetragen. Das Rennen kommt in dieſem Johre wieder om Schlußtag, Sonntag, 15. Mai. zum Austrag. Am erſten Tag kommt ein weiteres bedeutendes Jagd⸗ renten mit dem Preis der Induſtrie von 5200„ über 3400 Meter zur Entſcheidung. Unſere beſte Steeplerklaſſe findet alſo während der Mannheimer Woche ein überaus reiches Betätigungsfeld. traditionelles Jagdrennen iſt der ſeit Nicht minder der Wehrmacht⸗ und Amateurſport, für den am 2, und g. Renntag 7 Rennen geöffnet ſind 2 mehr als im Vorjahre. Von den 24 Rennen des Meetings entfollen 11 auf die Flachen ausgetragen, Hindernisbalei, 13 darunter auch auf der ein Flach⸗ werden wieder rennen für Rennreiterinnen am Schlußtag. Von den Ereigniſſen auf der Flachen nimmt wieder der Saarbefreiungs⸗Preis von 10 000 4 für vierjährige und ältere Pferde über 2000 Meter. den erſten Platz ein. Auch dieſes Rennen hat ii der kurzen Zeit ſeines Beſtehens ſchon gute Pferde am Start geſehen. Im Vorjahr gaben ſich u. a. hier Blinzen, Palanter, Egmont, Marienfels und Leuthen ein Stell⸗ dichein. Am letzten Tag wird dann noch ein Ausgleich II von 5000 /, der Preis des Mannheimer Flughafens über Derbydiſtan; gelaufen, der für Pferde, die am Saar⸗ befreiungs⸗Preis teilgenommen haben, eine weitere Mög⸗ lichkeit bietet. Die Rahwenrennen der Woche ſind ebenfalls ſtattlich D Geſamtprogramm durchweg dotiert. Das macht folgendes Zahlengeſicht: 1 Rennen zu 16 000, 2 Rennen zu 10 000 ,, 1 Ren⸗ nen zu 5200 l/, 1 Rennen zu 5000 J 1 Rennen zu 3550 l, 1 Rennen zu 3300„, 1 Rennen zu 3000 4. 3 Rennen zu 800 1, 1 Rennen zu 3500 /, 1 Rennen zu 2350 l, 3 Ren⸗ nen zu 2300 J, 4 Rennen zu 2200 l/, 1 Rennen zu 1800 l, 2 Rennen zu 1200 J, 1 Rennen zu 800. Zu einem ſo reich auseeſtatteten Programm. würdig der renngeſchichtlichen Tradition unſerer Stadt, müſſen natürlich alle Vorausſetzungen klappen, wenn es einen viele Pferde, gute Qualität und damit gutbeſetzte Felder; Maſſenbeſuch und auter Toto: vor allem aber gut Wetter. Zunächſt wendet ſich die um⸗ fangreiche Propaganda des Rennvereins an die Rennſtälle und Geſtüte. Man darf erwarten, daß ſich nicht nur die weſtdeutſchen und ſüdddeutſchen Ställe, für die es eine Selbſtverſtändlichkeit iſt, bei den Nennunasterminen am ., 12. und 19. April ſehr reoe beteiligen, ſondern auch die Ställe aus der Berliner Traininaszentrale und den Garniſonsſtandorten der Wehrmacht, die durch Entſendung guter Pferde die Anſtrenigungen des Mannheimer Renn⸗ vereins entſprechend würdigen werden. guten Erfolg haben ſoll: Kanu-Tagung in Berlin Anläßlich der Berliner Waſſerſportausſtellung kamen die führenden Männer des deutſchen Konuſports zuſammen, um vom Fachamlsleiter Dr. Eckert(München) und ſeinen Referenten die Richtlinien für die Arbeit im Sportjahr 1938 entgegenzunehmen. Die Anweſenheit des Führers der öſterreichiſchen Kajakſahrer wurde mit, beſonderer Freude begrüßt. Im übrigen ſtanden die Beſprechungen in der Hauptſache im Zeichen der Vorbereitung auf die Kauuſportveronſtaltungen zum Deutſchen Turn⸗ und Sport⸗ feſt in Breslau— eine Regatta auf der 1000⸗Meter⸗Strecke für alle Bootsarten und Rennklaſſen, auch Wanderboote, ein großer Kafokflolom, Wanderſahrten nach Breslou und im Anſchluß an das Feſt. Die Unterbringung der Kanu⸗ ten erfolgt in einem rieſigen Zeltlager an der Regatto⸗ hahn, das zugleich das Quartier oller im DR vereinten Zeltwanderer iſt, denn dem Fachamt Kanuſport iſt jetzt auch die Betreuung des Zeltwanderns übertragen warden Neben dieſen Veranſtaltungen laufen in Breslau die Kruujugend⸗ Meiſterſchaften der He und eine Oderwanderfahrt in Mannſchaftsbooten. Von grundſätzlicher Bedeutung war der Vortrag des neu⸗ ernannten Obmanns für Leiſtungsſport, Mahlert(Mün⸗ chen), der Richtlinien für die Betreuung und Förderung der Spitzenkönner des Kanuſports bekannt gab und damit die Vorbereitung auf die aKnuregatta der Olympiſchen Spiele in Tokio 1940, in neue, beſtimmte Bahnen lenkte. Das Regattaſahr 1938 wird der Beobachtung der Beſten aus ollen Gauen dienen, die dann 1939 geſiebt und in meh⸗ reren Trainingszelten zuſammengefaßt, geſchult und nach beſtimmten Grundſätzen in den großen, Wettfahrten ein⸗ geſetzt werden. Crörterungen der Werbe⸗ und Preſfearbeit, den neuen Wettkampf⸗Beſtimmungen, der Jugendarbeit und der wich⸗ tigſten Wettkämpfe, darunter die deutſchen Meiſterſchaften in. Eſſen und die Weltmeiſterſchaften in Stockholm. ſowie des Zeltlagers des Internationalen Camping⸗Verbandes in Turin vervollſtändigten das Programm der Arbeits⸗ tagung, deren Ergebniſſe nun von den Gaufachwarten an die Kreiſe und Vereine weitergelettet werden. Allſeitig anerkannt Frankreich nach dem deutſchen Rugbyſieg Der zweite deutſche Sieg im Rugby⸗Länderkampf mit Fpankreich findet in der franzöſtſchen Preſſe große Beach⸗ tung. Die Mehrzahl der Blätter ſtimmt überein, daß der deulſche Sieg verdient iſt und anerkennt die großen Fort⸗ ſchritte des deutſchen Rugbyſports. b Die Sport⸗Tageszeitung„L' Auto“ ſchreibt, daß es keine Eutſchuldigungen und Ausflüchte gibt, denn die franzöſiſche Fünfzehn hat eine ſchwerere Niederlage erlitten, als es das Ergebnis erkennen läßt. Der Führer des deutſchem Rugbyſports, Hermann Meiſter, habe für ſeine unermüd⸗ lichen Anſtrengungen für den deutſchen Rugbyſport ſeinen verdienten Lohn erhalten. Seine Spieler haben bewieſen, daß ſie ſeine große Sache zu verteidigen verſtünden. Die Deutſchen ſind von dem herrlichen Glauben beſeelt ge⸗ weſen, der Wunder vollbringt, die Schnelligkeit der Deut⸗ ſchen ſei für den Erfolg ausſchlaggebend geweſen. Die Verteidigung war ausgezeichnet. Iſenberg war der beſte Spieler auf dem Platze, nach ihm müſſe man Loops, Thie⸗ ſis und Hübſch in einem Atemzuge nennen. Die franzö⸗ ſiſche Mannſchaft habe den traurigen Eindruck eines Kör⸗ vers ohne Seele gemacht. 1 5 ö Den Berichterſtatter des„Petit Pariſien“ hat die deutſche Mannſchaft angenehm überraſcht. Der draufgän⸗ geriſche, aber doch geſchmeidige und ausgeglichene Sturm ſpielte in ſchöner Ausrichtung, die Dreiviertel ſind in der Verteidigung ausgezeichnet, aber auch in der Ballbehand⸗ lung waren die Deutſchen den Franzoſen über, die über⸗ Haupt in dieſem Kampfe eine traurige Vorſtellung gegeben haben. Ein Lob erhält auch der Schiedsrichter Kramb, deſ⸗ ſen Leiſtung von keinem Deutſchen bei einem der frſthe⸗ ren Länderſpiele gegen Frankreich erreicht worden wäre. Der„Figaro“, bewundert den Schneid der deutſchen Rugbyſpieler. Der Sieg iſt das Ergebnis eines einzig⸗ artigen Sportgeiſtes, gepaart mit einem großen National⸗ ſtolg und einer eiſernen Disziplin. Die deutſchen Stür⸗ mer ſind den Franzoſen an Stoßkraft und Technik klar überlegen geweſen. Die Niederlage hat die Kriſe im franzöſiſchen Rugbyſport deutlich gemacht. „Le Jour“ erklärt, daß Frankreichs Niederlage ein unermeßliches Unglück bedeuten würde, wenn der deutſche Rugbyſport ebenſo viele Anhänger beſäße wie Fußball und Handball. Der Berichterſtatter iſt als„Lehrmeiſter“ nach Frankfurt a. M. gefahpen, er ſei jedoch mit einer„Eſels⸗ mittze“ zurückgekommen. 5 a: Rieſige Anſtrengungen macht Frankreichs Induſtrie, um an die von Ettore Bugatti bis vor wenigen Jahren hoh⸗ gehaltene Tradition wieder anknüpfen zu können. Schon war es bekannt, daß mit Delahaye, Talbot und Bugatti drei Firmen Formelwagen entwickelten, nun beſtätigt es ſich, daß auch Sefac und Delage gebaut haben enn am 8. Juli in Reims die Startſlagge zum Großen Preis von Frankreich geſchwungen wird, dann iſt auch einer jener Sefzc unrühmlichen Gedenkens aus der Verſenkung wie⸗ der aufgetaucht, auch ein Delage ſteht im Startfeld. Neben den bereits zugeſicherten drei Auto⸗Union, drei Mercedes⸗ Benz und drei Talbot liegen nun auch Nennungen von Maſerati für Achille Vrirzi und Graf Troſſi vor. Da⸗ mit dürften ſich die Gerüchte von einer Wiederverpflich⸗ tung Varzis durch die Auto⸗Union endgültig erledigt haben. Der VfR Mannheim dreifacher Gaumeiſter Der VfR Mannheim errang in dieſem Jahr drei s Gaumeiſterſchaften Die Gaumeiſterſchaft wurde exrungen: im Fußball, im Hockey und im Frauen⸗Haudbabl. Die Jung⸗ liga des Vſc hat ohne Punktverluſt die Bezirksmeiſter⸗ ſchaft miteinem Torverhältnis von 90:7 erkämpft. Der Reichsſportführer in Oeſterreich Drei Aufgaben des deutſchen Sports Tſchommer und Oſten ſprach am Montag in Leoben und Graz Ueberall wurden er und die Deutſchlandriege der Turner begeiſtert aufgenommen. Be⸗ ſonders 9 war der Empfang bei einem zufälligen herzlich. Zuſammentreſſen mit alten SA⸗Kameraden in Leoben. Reichsſportführer von Durch Frühlingsgewitter und ſtarken Schneeſtuem mußte ſich die Kolonne nach Leoben durchkämpfen, wo der Reichs⸗ ſportführer im überfüllten Feſtſadl mit minutenlangen Heilruſen begrüßt wurde. Die begeiſterte Stimmung übertrug ſich auf die Turner, die mit Leiſtungen aufwarteten, wie man ſie ſelten von ihnen ſah. Bei ſeiner Anſprache wurde der Reichsſport⸗ führer immer wieder von freudig zuſtimmenden Rufen unterbrochen. Ein kilometerlanges Spalier wir in Graz zum Stefanie⸗ Saal zu durchſchreiten, in dem nicht das kleinſte Plätzchen mehr frei war. Als die wichtigſten Punkte ſtellte der Reichsſportführer in ſeiner Rede als Aufgaben des deut⸗ ſchen Sportes heraus: 1. Die Betreuung der Jugend, die ſeinem Herzen beſon⸗ ders naheſteht. 2. Die Hinführung der wehrhaften Männer und Frauen zu regelmäßigen Leibesübungen. 3. Den Gedanken der politiſchen Leibeserziehung, der alles Tun und Laſſen eines leibestüchtigen Volkes unter die Verpflichtung des Dienſtes für das große Vaterland ſtellt. Auch in Graz wurden die prächtigen Leiſtungen der Turner mit ſtärkſtem Beifall aufgenommen. 7. Eine Bekanntmachung des Reichsſportführers Der Preſſedienſt der Deutſch⸗öſterreichiſchen Turn⸗ und Spoptfront verlautbart: „In Verfolgung und in Anwendung der mir vom Führer und Reichskanzler ſowie vom Stellvertreter des Führers gegebenen Vollmachten für die Aufſicht über die Leibeserziehung des deutſchen Volkes— in Staat und Partei— gebe ich hiermit folgendes bekannt: 1. Die Deutſch⸗öſterreichiſche Turn⸗ und Sportfront ſteht für die Volksabſtimmung am 10. April in vollem Um⸗ fang im Dienſt der großen Sache. Der Spielverkehr am 10. April hat zu ruhen. Bis zu dieſem Tage kann der Turn⸗ und Sportverkehr aufrechterhalten bleiben, ſoweit er ſich mit den Vorbereitungen, Veranſtaltungen uſw. für die Volksabſtimmung vereinbaren läßt. 2. Die im Reiche beſtehenden Abkommen 2 ſportführers mit den Gliederungen in Staat und Partei (Wehrmacht, Arbeitsdienſt, SA. SS, H uſw.) ſind nach dem 10. April als Grundlage für Aufbau und die Neu⸗ entwicklung der Leibeserziehung in Oeſterreich verbindlich anzuwenden. Ein enges kameradſchaftliches Einvernehmen des Reichs⸗ Wien empfing den Reichsſportführer Das ganze ſportliche Wien brachte dem zu Gaſt weilenden Reichsſportführer Oſten einen herzlichen Empfong dar.— Der Reichsſportführer Weiß, dem Führer des Wiener Turngaues, begrüßt. ſchen Sports, Dr. Rainer, ganz rechts: Felix Rin ner. von Tſchammer und wird nach der Ankunft von Bruno Rechts Mitte: Der Führer des öſterreichi⸗ (Schirner, Zander⸗Multiplex⸗K.) Das Herz von Baron Coubertin in Olympia beigeſetzt F des griechiſchen Kronprinzen Paul und Mitgliedern des Olympiſchen Komitees wurde Herz des Barons Pierre de Coubertin, des Begründers der modernen vlympiſchen Spiele, in 5 vmpio feierlich beigeſetzt. Die Urne mit dem Herzen ſteht auf der Olympiſchen Flagge. ang (Weltbild, Zander⸗M) aller Stellen untereinander muß die Vorausſetzung für dig praktiſche Nutzanwendung dieſer Anordnung ſein. (gez.) v. Tſchammef und Oſten (Wien).“ 2 Der Leiter der drei Oberſten Behörden, Ss⸗Ober⸗ gruppenführer Erbprinz zu Waldeck, hat den Pg. Hptm. a. D. Kalit mals Vertrauens⸗ und Verbindungsmaun für alle Fragen des Pferdeſports in Deutſch⸗Oeſterreich eingeſetzt. Schalke 04 gegen BSV 92:1 Im Olympiaoſtadion des Reichsſportfeldes fand das Vorrundenſpiel um die Deutſche Meiſterſchaft zwi⸗ ſchen Schalke 04 und dem Berliner Sportverein ſtatt, das mit dem unentſchiedenen Ergebnis von :1 Toren endete. In dieſem Moment ſieht man (rechts] die Abwehr von Schalke, Bornemann und Gelleſch(Mitte) im Kampf mit den BSV⸗ Spielern (verdeckt rechts) Berner und Hewerer(Mitte). (Scherl⸗Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) Rekordfahrer an die Front 9500 Mark Prämien für neue Stundenrekorde Die Continental⸗Werke in Hannover hüben durch dit Stiftung von zwei Prömien den deutſchen Rennfahrern einen Anſporn gegeben, ſich am Kampf um die Stunden⸗ rekorde ohne Schrittmacher zu beteiligen, wobei es gleich iſt, auf welcher Bahn die Leiſtung erzielt wird. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der Fahrer deutſches Material und Continental⸗Reiſen benutzt. 2500 Mark wurden für die Ueberbietung des Weltrekordes ausgeſetzt, den gegenwär⸗ tig der Franzoſe Archambaud mit 45,840 Km. hält, und 1000 Mark ſtehen für die Ueberbietung des ſchon ſeit 1918 be⸗ ſtehenden deutſchen Rekords von Richard Weiſe mit 42,306 Km. zur Verfügung. Bedingung für die Auszahlung der Prämien iſt, daß der betreffende Fahrer den Rekord bis zum Ende des Jahres im Beſitz hat. Mit Carattiola und Lang Zwei Mercedes⸗Beuz in Süd⸗Frankreich Das erſte Formelrennen des neuen Automobil⸗Renn⸗ jahres iſt der Große Preis von Pau der am 10. April in der ſüdfrauzöſiſchen Stodt Pau ausgetragen wird, Mercedes⸗Benz hat zwei Rennwagen für Europameiſter Rudolf Caracciola und Hermann Lang gemeldet. In Untertürkheim iſt man der Ueberzeugung, daß der neue Formelwagen rennreif iſt. Er ſoll aber vor Tripolis noch einer letzten Prüfung unterzogen werden, als General- probe gilt ſomit die Teilnahme am Großen Preis von Pau, Acht Meldungen ſind inzwiſchen für dieſe Veranſtaltung eingegangen. Raph(Frankreich) und die Italiener Negro und Lanzo kommen mit dem 1,5 Liter Maſerati. Delo⸗ haye ſetzt Dreyfus und Comotti ein und Le Begue ſteht mit Talbot bereit. 5 Das Rennen von Pau weiſt gewiſſe Aehnlichkeit mis dem„berühmten“ Monte⸗Carlo⸗Kurs auf. Die 2,7 Km,. lange Strecke führt durch die winkligen Straßen und Gaſſen der Stadt, auf der 100 Runden zu„drehen“ ſind, alſo ins⸗ geſamt 276,9 Km. zurückgelegt werden. Den Strecken⸗ rekord hält ſeit 1935 Toziv Nuvolari mit 83,9 Km.⸗Sto., während der Vorfahrsſieger Wimille auf Bugatti in dem nur für kompreſſorloſe Sportwagen offenen Rennen 82,4 Std.⸗Km. berausfuhr. 3780 km in 13 Etappen Deutſchlandfahrt beginnt am 9. Juni Die Internationale Deutſchland⸗Rundfahrt wird nun endgültig vom g. bis 35. Juni durchgeführt, nachdem die Streckenführung geändert und deutſch⸗bſterreichiſches Ge⸗ biet mit einbezogen worden iſt. An Stelle der bisher vor⸗ geſehenen 14 Strecken werden jetzt 15 Teilſtrecken efahren und der erſte Ruhetag iſt nicht in Shweinfurt, ſondern in Innsbruck. Die Schwierigkeiten der 6. Strecke Innsbruck— Friedrichshafen mit dem Arlberg⸗Paß recht⸗ fertigen die Verlegung des Ruhetages. Längſte Strecke iſt jetzt die von Köln nach Bielefeld, die über Münſter gelegt murde und dadurch zuf 300,4 Km. angewachſen iſt. Die Deutſchland⸗Rundfahrt wird ſich wie folgt abwickeln: 9. Juni: Berlin— Zittau 259 Km. 10. Juni: Zittau— Chemnitz 94,1 Km. 5 Chemnitz— Schweinfurt 283,1 Km. Schweinfurt— München 29/2 Km. München— Innsbruck 185,1 Km. Ruhetag in Innsbruck. Innsbruck— Friedrichshafen 237,5 Km. Friedrichshafen— Freiburg⸗Br 241, Km. Freiburg⸗Br.— Stuttgart 217 Km. Stuttgart— Frankfurt⸗Main 271.9 Km. Frankfurt⸗Main— Köln 291,4 Km. Köln— Münſter— Bielefeld 300,4 Km. Ruhetig in Bielefeld. 7 Bielefeld— Hannover 9,8 Km. Hannover— Hamburg 7 Km. 5 unt: 5— Roſtock 7 Km. uni: Roſtock— Berlin 235,7 Km. 28. Juni: 24. 25. Badens Saalſportmeiſterſchaften wurden in Heidelberg ausgetragen. Im Kunſtfahren ſiegte Wagner(Pforzheim), im Zweier⸗Kunſtfahren waren Siegriſt⸗Scheuer(Karlsruhe⸗ Mühlburg) erfolgreich, im Sechſer⸗Schulfahren belegte Wanderluſt Baden⸗Oos den erſten Platz und im Sechſer⸗ Kunſtreigen ſiegte Viernheim. Radballmeiſter wurden Stöckle⸗Kaiſer(Velo Konſdanz z. Dienstag. 29. März 1938 Immer wieder„schwarze Tage“ an der Neuyorker Börse „Schwarze Tage“ ohne Ende! So muß es ſchon heißen, wenn man die Vorgänge in Wallſtreet— dem Stolz eines jeden Amerikaners— beſchreiben will. Seit dem Spätſommer 1937 reiht ſich dort ein Kurs⸗ einbruch an den anderen, und alle Mahnungen, die Nerven nicht zu verlieren, erweiſen ſich als wir⸗ kungslos. Was iſt geſchehen? Wodurch entſtand das neue Mißtrauen? Zunächſt einmal hat der wirt⸗ ſchaftliche Rückſchlag die USA ſehr empfindlich ge⸗ troffen. Die Kurve, die die amerikaniſche induſtrielle Produktion beſchreibt, zeigt einen Verlauf, wie er wohl in keinem anderen Lande der Welt wieder⸗ zuſinden iſt. 1932, am Tiefſtand der Kriſe, erreichte der Index der induſtriellen Produktion in USA (Baſts 1928= 100) 50. Schon 1933 ändert ſich das Bild. Die erſte Jahreshälfte bringt der amerikaniſchen Induſtrie einen ſprunghaften Aufſtieg bis auf 89, während die deutſche ſich nur von 50 auf 62 erhöht. 1934 erfolgt dann in der Union ein Rückſchlag bis auf 67, während die deutſche die Höhe von 84 er⸗ klimmt. 1935 ſteigt die amerikaniſche auf 81(Jahres⸗ ende 78), die deutſche ſtreift erſtmalig die 100 v. H. 1936 beginnt ſich die Weltkonjunktur ſtark auszu⸗ wirken, die amerikaniſche überſchreitet gleichfalls 100 v.., die deutſche geht auf 112 v. H. Das Jahr 1937 beginnt mit einem Warenboom, die ameri⸗ kaniſche induſtrielle Produktion erklimmt den Gip⸗ felpunkt von 107, die deutſche den von 119. Von hier aus geht es in den USA bergab. In ſchneller Folge fällt der amerikaniſche Index auf 85, ex kreunt ſich damit entſcheidend vom deutſchen, der immer weiter anzieht(heute etwa 127), aber auch der Weltkonjunk⸗ tuxindex geht zurück, und zwar von 131 auf 115; er ſinkt z. Z. noch weiter ab. Die Auftriebskräfte Deutſchlands dagegen ſind alſo recht nachhaltig. Am härteſten betroffen wurde in den USA die Eiſen⸗ und Stahlproduktion, die teilweiſe bis auf 27 v. H. ihrer Kapizitätsausnutzung zurückging. Aber auch das Autogewerbe und andere Zweige mußten empfindliche Geländeverluſte in Kauf nehmen. Ueber die Urſachen des furchtbaren Rückſchlags ſind die An⸗ ſichten geteilt. Die einen machen das Mißtrauen der amerikaniſchen Kapitaliſtenwelt in das Finanzgebaren Rooſevelts, namentlich ſeinen Kampf gegen die be⸗ rühmten 60 Familien, für das Abgleiten Wallſtreets verantwortlich. Andere erblicken in dem Rüſtungs⸗ fieber eine Gefahr, weil es letzten Endes zu einer Verarmung der Völker führen müſſe, und wieder andere huldigen der Auffaſſung, es handele ſich um natürliche Vorgänge, wie ſie in jedem Konjunktur⸗ znklus auftreten. In jedem Falle haben ſie eine Mißtrauenswelle unter der amerikaniſchen Bevöl⸗ kerung erzeugt, deren ſichtbares Zeichen die Verflau⸗ ung der Neuyorker Börſe darſtellt. Die Kursent⸗ wicklung der wichtigſten Aktien in Wallſtreet geht aus nachſtehender Tabelle hervor(in): Höchſter 37 18. 10, 37 26, 3. 38 Baltimore 40,50 9,75— 15 Canada Pac. 17,50 550 Union Pac. 148,75 89,50 60,12 All. Chemical 258,50 158,50 135,12 Tel.& Tel. 187,00 148.50 117,50 Dupont 195,50 122,25 102,0 Gen. Eleetr. 64,88 35,12 31.12 Gen. Electr. 64,88 35,12 31,12 US Steel Cp. 126,50 6137 44,25 Der erſte„ſchwarze Tag“ nach dem Zuſammen⸗ bruch von 1929 war der 18. Oktober 1937. An dieſem Tage kam es teilweiſe zu einer Kurshalbierung der führenden Papiere. Gelegentlich waren die Rück⸗ ſchläge noch viel empfindlicher. Damals traten auch dem Amerikaniſchen Schatzamte Bedenken auf: es erſchwerte die Blankoabgaben und förderte den Kauf von Wertpapieren. Außerdem wurden neue Not⸗ programme entwickelt, die der Wirtſchaft über den toten Punkt hinweghelfen ſollten. Schließlich lud Rooſeyelt die wichtigſten Perſönlichkeiten des Landes zu ſich, um ſie über ſeine weiteren Schritte zu be⸗ ruhigen. Ein leichter Optimismus griff zunächſt Platz, und weite Kreife ſetzten ihre Hoffnung auf das Frühjahr 1938. Um die Jahreswende ſchienen auch die Optimiſten recht zu behalten, bald ſtellte es ſich jedoch heraus, daß mit ſchönen Worten und künſt⸗ lichen Mitteln weder das Vertrauen wiederzugewin⸗ nen, noch die Wirtſchaft anzukurbeln war. Während der letzten Wochen erlebte die ameri⸗ kaniſche Geſchäftswelt eine Enttäuſchung nach der anderen. Die Erwartungen, daß die Eiſen⸗ und Stahlinduſtrie bald wieder die Kapazitätsausnut⸗ zung von 50 bis 60 v. H. erreichen werde, erwieſen ſich als trügeriſch, der Beſchäftigungsgrad der Stahl⸗ induſtrie liegt vielmehr zwiſchen 30 und 92 v. H. Auch die Automobilwirtſchaft, die wichtigſte Schlüſ⸗ ſelinduſtrie der USA, hat nur ſpärliche Beſtellun⸗ gen zu verzeichnen. Wenn es auch anderen Indu⸗ ſtriezweigen noch relativ befriedigend geht, läßt ſich das Geſamtbild der tiefgehenden Depreſſion doch nicht verſchönern. Daran vermochten weder ein ſteigender Export, noch ſtärkere Rüſtungsaufträge etwas zu ändern. Neben den Notſtandsarbeiten wen⸗ det die Union allein 1 Mrd. Dollar auf zur Verſtär⸗ kung ihrer Flotte. Gleichzeitig werden neue Mittel der Induſt rie zur Verfügung geſtellt, um die Inve⸗ ſtitionstätigkeit zu beleben, und dies, obwohl die Bundesſchuld von 16 auf 37 Mrd. Dollar während der Aera Rooſevelt geſtiegen iſt. Ja, man kann ſo⸗ gar noch weiter gehen: Selbſt die Kapitalflucht, die gegenwärtig wieder im Hinblick auf die europäischen Spannungen ihren Weg nach den USA einnimmt, kommt— im Gegenſatz zu allen früheren Erfah⸗ rungen— Wallſtreet diesmal nicht zugute Im Ge⸗ genteil: in den letzten Tagen gab es an der Neu⸗ horker Börſe wieder einmal„ſchwarze Tage„Nichts wirft ein deutlicheres Licht auf die Lage als die Tat⸗ ſache, daß die Aktien der Baltimore- und Ohio⸗Bahn, die am erſten„ſchwarzen Tage“, nämlich am 18. Oktober 1937, noch mit 9,75 v. H. bewertet waren, am 28. März d. J. mit 4,75 v. H. notiert wurden. Die Anteile der Telephon⸗ und Telegraphen Corp. otierten 117,50 nach 148,50, die Aktien der Dupont Corp nach 12285: 102 und die Anteile der Us. Corp. nach 61,37 44,25 v. H N Weltkriſe lauteten die Notierun Gewiß. am Tief⸗ HANDELS- D” WIRTSCHAFT-ZETITTUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Abend- Ausgabe Fr. 147 ere eee Zunehmende Geschäffsbelebung Stärkere Befeiligung des anlagesuchenden Publikums/ Akflen ſesſer Rhein⸗Mainiſche Börſe ſeſt Unter Bevorzugung einiger Spezialwerte blieb die Börſe am Aktienmarkt weiterhin feſt. Von der Kundſchaft erfolgten weitere Käufe, während Abgaben nur in kleinem Umfange vorgenommen wurden. Die fortlaufend bekannt werdenden Induſtrieabſchlüſſe bieten weiterhin Anregung. Dos Geſchäft war nicht beſonders lebhoft, doch gingen in einzelnen Werten verhältnismäßig größere Beträge um. Am Montanmarkt lagen beſonders Rheinſtohl feſt mit 150 bis 150,50(148,50), Höſch, Mannesmann und Vereinigte Stahl zogen je ½ v. H. an. Von Elektrowerten wurden hauptſächlich wieder AEch gefragt mit 11858(117,25). Am Chemiemarkt wurden MAN mit 137,25 137,50(136) in größeren Beträgen aus dem Markt genommen, Demag und Rheinmetall gewannen je 4 v. H. Autowerte lagen ruhig, wobei Aölerwerke bei einigem Angebot auf 124(124,75) zurückfielen. In einzelnen notierten u. a. Reichsbank mit 199,75(199), Verein. Deutſche Metall mit 180(179), Weſt⸗ deutſche Kaufhof mit 9975(99,25), andererſeits Berger Tief⸗ bau 157—156,50(157), Feldmühle Papier 144,50(145) und Licht und Kraft 143,50(144). Am variablen Rentenmarkt waren die Umſätze klein. Reichsoltbeſitz lagen mit 13276 unverändert, ebenſo im Freiverkehr Kommunalumſchuldung mit 96,40—96,45. Der Pfandbriefmarkt lag ſtill, Goldpfand⸗ briefe wurden teils geſtrichen und teilweiſe repartiert, auch on den übrigen feſtverzinslichen Gebieten traten kaum Veränderungen ein und die Umſätze hielten ſich in engen Grenzen. Im Verlaufe ſchrumpfte das Geſchäft ſtark zuſammen und die Kurſe bröckelten vielfach um Prozentbruchteile ab. Die Grundtendenz blieb aber feſt. Die ſpäter notierten Werte lagen vorwiegend feſter, wobei BMW v.., Zement Heidelberg 1 v. H. und Junghans 17 v. H. ge⸗ wannen. Schwächer lagen Conti Gummi mit 218(219.50), ferner gingen Koliwerte etwa 1 v. H. zurück. Eßlinger Maſchinen waren weiter angeboten, Taxe 117.50(120). Dex Einheitsmarkt war teilweiſe lebhafter und überwiegend feſt. Odenwälder Hartſteine ſtiegen auf 158(150). Im Frei⸗ verkehr nannte man u. a. Frankfurter Maſchinen 161(159), Elſäſſ.⸗Bad. Wolle 92.50(91.50), dagegen Frankfurter Han⸗ delsbank 63 nach zuletzt 65. Dingler hatten bei unv. 92,75 etwas Geſchäft. Berlin: Aktien feſter, Renten freundlich Die Aktienmärkte ſtanden heute im Zeichen zunehmen⸗ der Geſchöftsbelebung, die auf ſtärkere Beteiligung vor allem des anlageſuchenden Publikums zurückzuführen iſt. Wenn ſich auch die Kaufaufträge über den ganzen Markt erſtreckten, ſo fiel doch eine gewiſſe Bevorzugung der Mon⸗ tanwerte auf, bei denen bereits eine gewiſſe Material⸗ knappheit zu beobachten iſt. Nebenher entwickelten ſich einige Sonderbewegungen. Nur ganz vereinzelt erfolgten auch Kursſchmälerungen, die aber meiſt auf Zuf illsorder zurückgingen. Beachtung fand der Bericht Jer Elektro⸗ werke AG, die in den eigenen Werken und bei den Betei⸗ ligungen eine erhebliche Beſſerung des Stromabſatzes und äußerſte Kapazitätausnützung melden können; zudem wurde die Dividende von 6,5 auf 7 v. H. erhöht. Unter den Spezialbewegungen fielen insbeſondere eine ſolche in Rheinmetall⸗Borſig auf; ſchon zum erſten, allerdings un⸗ veränderten Kurs von 142 gingen etw 240 0%„ um. Zu den ſonſtigen Maſchinenbauwerten ſind noch Orenſtein mit einer Aproz. Steigerung und Demag mit plus 4 v. H. zu erwähnen. Bei den ſchon angeführten Montanpapieren erhöhten Rheinſtahl einen Anfangsgewinn von 1,50 ſo⸗ gleich auf 1,75 v.., Verein. Stahlwerke ſtiegen in der erſten Viertelſtunde um 3 v.., Mansfeld um 1,30, die übrigen Werte des Marktes um etwa% v. H. In der ichemtſchen Gruppe fielen Farben mit einer kräftigen Er⸗ holung um 4,25 v. H. auf 159,50 zuf, angeblich auf geſtoppte Auswandererabgaben. Von Elektro⸗ und Verſorgungs⸗ werten ſind Acc mit plus 136 und HEw mit plus v.. von Auto⸗Aktien BMW mit plus, von Textilpapferen Bremer Wolle mit plus 3,25 und Stöhr mit plus 1,50 v. H. und won den ſonſtigen Papieren Junghans mit plus 1,50 v. H. zu erwähnen. Im variablen Rentenverkehr gaben Reichsaltbeſitz unweſentlich auf 182,60 nach, während die Umſchuldungsanleihe unverändert mit 96,40 gehandelt wurde. Im Verlauf traten zunächſt weitere leichte Kursbeſſe⸗ rungen ein, die aber bei Beginn der zweiten Börſenſtunde wicht überall aufrechterhalten werden konnten. Farben Haben auf 15896, gegen die Erſtnotiz alſo um 76 v. H. nach. Vereinigte Stahlwerke ermäßigten ſich um ,, Deutſcher Eiſenhandel um 3g v. H. Dagegen wurden Feldmühle 177 und Schultheiß 1 v. H. höher bezahlt. Die großen Umſätze in Rheinmetall Borſig letwa 1 Mill.%½ waren bei ſtär⸗ keren Abgaben der regulierenden Bank auf den Kurs ohne Einfluß. Die den Käufen zugrundeliegenden Ver⸗ mutungen über eine Dividenden⸗ und Hapitalerhöhung wenden von derſelben Bank in Abrede Heſtellt. Am Kaſſarentenmarkt lagen heube wieder uneinheitlich. Braunſchweig⸗Hannoverſche waren um 32,5 Pfg. erholt. Andererſeits gaben Rheiniſch⸗ Weſtfäliſche Boden 5 v. H. her. Stadtanleihen waren ge⸗ Ligquidationspfandbriefe fragt und feſter, ſo 29er Aachen, beide Breslau, Wer Duis⸗ burg und 27er Königsberg um je, Mer Leipzig um 96 v. H. Von Landſchaſtlichen Goldpfandb riefen zogen Weſt⸗ preußen Ritterſchaftliche um ½ v. H. an, ſonſt ſind noch von Provinzanleihen 26er Brandenburg mit plus, von Länderaltbeſitzanleihen Lübecker und ferner Per Reichs⸗ bahnſchätze mit gleich großen Gewinnen zu erwähnen. 1. Dekofama gaben um 1 v. H. nach. Von Induſtrieobli⸗ gationen fielen Gebr. Stumm mit—0,40, proz. Klöckner mit— 36 und Mont Cenis mit plus 76 v. H. auf. Von den zu Einheitskurſen gehondelten Bankaktien büßten Adea und Deutſche Ueberſeebank je 1 v. H. ein. Commerz⸗ und Privatbank, die ausſchließlich Dividende ge⸗ handelt wurden, verloren.35 v. H. Von Hypothekenban⸗ ken ſchwächten ſich Weſtdeutſche Boden um 17 v. H. ab. Rheiniſche Hypothekenbonk und Hamburger Hypotheken ſtie⸗ gen um 4 bzw. is v. H. Bayeriſche Hypotheken gewannen unter Berückſichtigung des Dividendenabſchlags 0,30 v. H. Bei den Induſtriepapieren ſtellten ſich Münchener Lokal⸗ bahn um 5 v. H. höher, wobei Zuteilung vorgenommen wurde. Auch Hoffmann Stärke gewannen bei Repartierung 4% v. H. Ferner ſtiegen Neue Mansfeld gegen letzten Kurs um 3 v. H. und Zeitzer Maſchinen um 27 v. H. Andererſeits gaben Stettiner Portland und Müller Gummi nach Pauſe um 3% bzw. 2% v. H. nach. Von Kolonial⸗ papieren wurden Schantung um 17 v. H. höher bewertet. Von Steuergutſcheinen gaben die Fälligkeiten 1934 bis bis 1937 erneut ſe um 8 v. H. nach. Reichsſchuldbuch forderungen, Ausgabe 1: 194er 100,8 G 101 B; 1944er 99,5 G 100,25 B; 1945er 99,5 G 100,37 B; 1946er und 1947er je 99,5 G 100,25 B. Wiederaufbauanleihe, 1944/485er 83,75 G 84,5 B. Aproz. Umſchuld.⸗Verb. 96,025 G 96,775 B. Gegen Börſenſchluß traten keine nennenswerten Ver⸗ änderungen ein. Im allgemeinen konnte ſich dos Kurs⸗ niveau bei ſehr ſtill gewordenem Geſchäft behaupten. In Rheinmetoll Borſig ließen die Käufe des berufsmäßigen Handels zunächſt nach, ſo daß zunächſt der Kurs 142 Brief war und dann eine Schlußnotiz von 141 zuſtande kam. Nachbörslich war es ſtill. Geld- und Devisenmarki Berlin, 29. März. Am Geldmarkt wurden die Blinko⸗ Tagesgeldſätze heute erneut um 7 auf 3 bis 3,25 v. H. heraufgeſetzt. Von einer übermößigen Verſteifung kann nicht geſprochen werden, der Ultimobedarf wird als nor⸗ nal bezeichnet. Dementſprechend war nuch das Angebot in Privatiskonten und ſonſtigen Abſchnitten nicht über⸗ mäßig ſtark, Der Privatdiskontſatz wurde bei 276 v. H. bel aſſen. Der Franc leicht erholt An den internationalen Deviſen märkten vermochte ſich der franzöſiſche Frane nach der geſtrigen Abſchwächung zu erholen. Die Londoner Notiz lautete auf 163,50(164,56), in Amſterdam ſtellte ſich der Frane auf 5,49(5,45%) und in Zürich auf 13,20 gegen 18,204. Der Dollar gab anderer⸗ ſeits nach und wurde aus London mit 4,9668(4,9581) ge⸗ meldet. In Amſterdam wurde der Dollar mit 1,8027 (1,81) und in Zürich mit 4,367(4,375) bewertet. Auch der Gulden ſchwächte ſich leicht ab. In London lag er mit 8,9706(8,967) ſchwächer, auch in Zürich gab er auf 242,527, (241,60) nach. Diskont: Reichsbank 4. Lombard 8, Privat 3 v. H. Amtlich in Nu Dis-] 28 März März unlich en Rene, konf celg celd J Bebe Aegypten fägypt wide eso 1,000% Argentinien 1P.⸗Peſo 95.5 Belgien. 100 Belga Hraſilien I Milreiss ulgarien, 1 f Dänemark 100 Kronen Danzig 100 Gulden England.. fd Eſtland„10 eſtn Kr. Finnland loo finn Mk. Fankreich.. 100 Fr. Briechenland 100 Dr. Hollund 100 Gulden Iran Teheran) ſpaßlay Jslaud. 100 Js. r. Italien„„ 100 Lire Japan Den Jugoſlavien 100 Dina Kanada 1 kan. Dollar Lettland 100 Latts Litauen„ 100itas Norwegen 100 fronen 47 Polen. 100glot 5 2 1 Portugal 100 55 1 11,240 11,260 14,20 11,250 9 In 7 71—— 3 2 Sade deer e c e ee Schwei 100fFranken 135 57,12 37,24 57504 57,16 Spanien„ 100 Peſeien 2 8 1 85 5 ſcheche kae e.601 8,709 6,61 8,700 Tiker eiter ß. 5%.978 17082 1978 17982 Ungarn 100 Pengs] 4 75 7 5—— 5 Uruguay, 1Goldpeſof 1,000 1, 101 1,000 1,101 Ber, Staalen 1 Dollar] 1½ 2,492 2,496 274931 2,498 * Fraukfurt, 20. März. Tagesgeld leicht erhöht auf 2,50(2,25) v. H. f y D d weiſe noch weſentlich ſchwächer, ſeitdem iſt aber die internationale Konjunktur beträchtlich beſſer gewor⸗ den, und vor allen Dingen wird überall Vorſorge getroffen, um der Welt ein derartiges Unglück ein zweitesmal zu erſparen. Der britiſche Miniſterpräſident Chamberlain hat ſich vor Jahresfriſt darauf ſeſtgelegt, daß man alles tun werde, um eine Wiederkehr des Jahres 1931 zu verhindern. Aehnliches ſchwebt dem Präſidenten Rooſevelt vor, und auch Deutſchland möchte„Kon⸗ funkturſchwankungen“ ausgeſchaltet oder doch wenig⸗ ſtens auf ein Minimum beſchränkt wiſſen. Selbſt Frankreich bemüht ſich darum, ſeine Produktion mit Hilſe einer neuen Kreditausweitung zu beleben, um ſo aus der Enge der Gegenwart herauszukommen. Manchmal ſchien es auch ſo, als Nutte ſich der ameri⸗ kaniſche Konjunkturrückſchlag gefangen, würde von der Beſſerung in der Union der Wieder⸗ aufſtieg ſeinen Anfang nehmen. Alle Vermutungen und Prophezeiungen haben ſich bis jetzt als Fehl⸗ diagnoſen herausgeſtellt. Die Weltwirtſchaft ähnelte in dem erſten Jahrzehnt nach Schluß des Krieges einem ökonomischen Planetenſyſtem, in deſſen Mie die USA ſtanden. Ellipſen. Odenwälder Hariſtein⸗Induſtrie Aſß Darmſtadt. Beachtliche Umſatzerhöhung und Dividendten⸗Steigerung. Die Verwaltung beſchloß, der HV am l. Mai für 197 eine Dividende von wieder 6 v. H. auf die 12000% Vorzugs⸗ aktien und non 8(6) v. H. zuf das Stammaktienkapftal von 1,2 Mill. 4 vorzuſchlagen. Nach 211 6ʃ7(220151 Geſamtabſchrelbungen ergibt ſich auf Grund des weſentlich geſtiegenen Umſatzes im abgelaufenen Geſchäftsfahr ein erhöhter Reingewinn, der die genannte Diwidenden⸗ Erhöhung ermöglicht. Auch im laufenden Geſcheftsjahr ene Beſchäftigung und Umſatz weiterhin gut an⸗ gel, 3 * Mixt u. Geneſt Ac Berlin⸗Schöneberg. In der Bi⸗ lenzſitzung des An der Mirt u. Geneſt Ach Berlin⸗ Schöneberg wurde mitgeteilt, Faß das Ergebnis des Ge⸗ ſchäſtsjahres 1837 gut war, Der Hes werden wieder 6 v. H. Dividende zur Verteilung vorgeſhlagen. Um die gefetz⸗ liche Rücklage auf 5 v. H. zu erhöhen wird neben der ee eine Sonberzuweiſung von rund 420 000„ gemacht. Die freiwilligen ſozialen Lei⸗ und als Heut ſieht es ſo aus, als be⸗ ſchrieben Amerika, Europa und Aſien ihre eigenen ſtungen ſind weſentlich erhöht worden. Die Gefolgſchaft erhält eine angemeſſene Abſchlußvergütung. Umſatz und Auftragseing ing konnten im Berichtsjahr geſteigert wer⸗ den. Auch im Kuslandsgeſchaſt wurden wieder gute Er⸗ folge erzielt. Bankkredite ſind am Bilanzſtichtag wieder nicht in Anſpruch genommen. Der bisherige Auftrags⸗ eingang im laufenden Jahr läßt auch in dieſem Jahr ein günſtiges Ergebnis erwarten. * Jätzdorfer Mühle Ac, Jätzdorf bei Ohlau. Auf der Tagesordnung der HV am 22. April der Jätzdorſer Mühle AG, Jätzdorf(Kampffmeyer⸗Konzern)] ſteht auch Beſchluß⸗ faſſung über Umwandlung der Geſellſchaft durch Ver⸗ mögensübertragung auf eine offene Handelsgeſellſchaft, die aus den der Umwandlung zuſtimmenden Aktionären beſteht. Für die ausſcheidenden Geſellſchafter wird ein Abfindungs⸗ angebot in Höhe von 150 v. H. auf den Nennbetrag der Aktien gemacht; der Abfindungsbetrag ſoll ab 1. Mai 1998 zahlbar ſein. Stettiner Oelwerke Ach, Züllchom bei Stettin. Der Aufſichtsrat beſchloß, der HV am 25. April einen Gewinn⸗ anteil von 10 v. H.(wie i..) vorzuſchlagen. 2 v. H. davon gehen wieder an den Anleiheſtock. Von den früher an den Anleiheſtock abgeführten Dividendenteilen fließen nach den geſetzlichen Beſtimmungen 4 v. H. an die Geſell⸗ ſchaft zurück und werden an die Aktionäre ausgezahlt. * Bremer Wollkämmerei Blumenthal[Unterweſer) Der Auffichts rat beſchloß, der am am 30. April ſtattfinden HV. die Ausſchüttung einer unveränderten Dividende von 10 v. H. für die Stammaktien vorzuſchlagen. „M. 5. Wilkens u. Söhne Ac, Hemelingen[Bremen). Dieſe Silberwarenfabrik erzielte 1987 einen Bruttoertrag von 1,56(.64) Mill./ Nach Abzug der Aufwendungen für Löhne und Gehälter von 0,96(0,81) Mill. 4, der Ab⸗ ſchreibungen von 0,094(0,03), der Steuern von 0,17(0,058) und der außerordentlichen Aufwendungen von 6,11(0,45) Mill.„ verbleibt einſchlietlich Vortrag ein Reingewinn von 135 195(126516), über deſſen Verwendung nichts neröffentlicht wird. Die H ſtimmte der Herabſetzung des Grundkapitals um 200 000% von 9,7 auf 3,5 Mill./ durch 1 4195 1 85 Geſellſchaft befindlichen 9 5 etzung.. 5 paſſung an das neue Aktlengeſes 15 5 N * Oeſterreichiſche Alpine Montan⸗Geſellſchaft, Wien 1 900„ e 5 April wird ſü N e der Dit e i 4 v. H. auf das AK von 60 Mil. 1 1 Die letzte Dividendeausſchüttung 0 1 und zwar in Höhe von ebenfalls 4 v. kanntgegeben wird, wird der. und Stahl⸗AcG, Ing. K f liner Getreideverkehr blieben die Ein⸗ und Verkaufs m Original⸗Hütten⸗Aluminjium 98—ggproz in es f der 0 99 Ein siolzer Berichi der Krafflahrzeugindusirie Kraftwagenerzeugung ſeit 1932 mehr als ver⸗ ſechsfacht.— Ungeheure Ausfuhrſteigerung bezeugt Güte deutſcher Werkarbeit. Für den Laien bedeuten Statiſtiken meiſtens einen Greuel; wer aber in ihnen zu leſen verſteht, der wird bald herausfinden, daß auch Zahlen eine beredte Sprache ſprechen könnon. Die deutſche Kraftfahrzeuginduſtrie hit jetzt die Vergleichszahlen über die Erzeugung, den Be⸗ ſtand, die Zulaſſung von neuen Krafufahrzeugen und die Ausfuhr aus dem Jahre 19 bis 1937 betanntgegeben und damit einen ſtolzen Rechenſchaftsbericht aus den fünf Jahren nation ꝛ4ſozialiſtiſcher Wirtſchaftsführung abgelegt. Der Geſamtwert der Erzeugung betrug danach im Jahre 1932, um nur einige Zahlen zu geben, 2905 Millieuen und ſtieg in fünf Jahren auf 1520 Millionen, alſo um das fünffache. Die Kraftwagenerzeugung hit im Jahre 1932 einen Tiefſtand von etwa 52 000 erreicht, ſtieg bereits im Jahre 1088 auf das Doppelte und kletterte bis zum Jahre 19% auf etwa 330 000. Sie hat ſich alſo mehr als ver⸗ ſechsfacht. Ein Spiegel für den wirtſchiftlichen Auſſchwung nah der Machtergreifung durch den Nationalſozialismus iſt die Erzeugung und der Bedarf von Liefer⸗ und Laſtkraft⸗ wagen. Im Jahre 1932 wurden 8243 Lieferwagen gebaut und im Jahre 1937: 60384. Die Nachfrage war uſo ſo groß, daß die Fabrikation auf das 716fache geſteigert wer⸗ den mußte. Aber noch augenfälliger iſt die Lage bei den Kraftomnibuſſen: Im Jahre 1932 baute min 154 Kraft⸗ omnibuſſe und fünf Jahre darauf mußten 3500 Fahrzeuge dieſer Art hergeſtellt werden, um den Bedarf zu decken. Hier ſtieg die Fabrikation um weit mehr als das 22 fache. Der Beſtand an Kraftwagen in Deutſchland hat ſich bis zum Jahre 1937 in den fünf Jahren kraſtfahrzeugfreund⸗ licher Staatsführung faſt verdoppelt und ſtieg bis auf 1½ Millionen an. Die Zulaſſung von neuen Kraftfahrzeugen erhöhte ſich um das 5, 4f ache. 5 Auch für die Güte deutſcher Werkarbeit legen die Zah⸗ len Zeugnis ab. Die Ausfuhr von Kraftwagen ſtieg auf 68 000 Fahrzeuge und lag damit im vergangenen Jahr 6, Nach höher als 1932. Die Ausfuhr von Krafträdern hit ſich ſogar verneunfacht. Dieſe wenigen Zahlen geben den Beweis, daß die Idee des Führers, Deutſchland in der Entwicklung ſeines Kraft⸗ verkehrs hinter keinem Land der Welt zuxrückſtehen zu laſſen im Geburtsland des Automobils, in Deutſchland einen Sieg auf breiteſter Baſis errungen hit. Da Oeſter⸗ reich in der Motoriſierung,(1 Kraftwagen je 147 Ein⸗ wohner) gegenüber Deutſchland(1 Kraftwagen auf 47 Einwohner), noch erheblich zurück iſt, wird ſeine Rückkehr zum Reich der Kraftfahrzeug⸗Induſtrie ein rapides Hoch⸗ ſchnellen der Erzeugung und des Abſatzes mit ſich bringen. * Neue Lehrlingsordnung bei der Deutſchen Reichsbahn. Der Reichsverkehrsminiſter hat eine neue Lehrlingsord⸗ nung für die Handwerkslehrlinge der Deutſchen Reichsbahn herausgegeben, die am 1 April, zu Beginn des neuen Lehrfahrs, in Kraſt tritt. Damit ſind die Rechtsverhälkniſſe der jetzt ungefähr 10000 Lehrlinge auf eine neue Grund⸗ lage geſtellt. Die neue Lehrlingsordnung hält alle frühe⸗ ren ſozialen Sicherungen des Lehrlings aufrecht, beſonders hinſichtlich der Arbeitszeit, in die auch die Unterrichtszeit eingerechnet wird; ſie bringt als Neuerung beſonzders die Zahlung einer feſten wöchentlichen Erziehnngsbeihilſe, die nicht mehr den Charakter einer Arbeitsvergütung hat und die auch bei Krankheit des Lehrlings, bei ſonſtigen not⸗ wendigen Dienſtverfſäumniſſen und ſelbſtverſtändlich im Urlaub ebenfalls fortgezahlt wird. Der anzuſprechende Urlaub beginnt beim la4jährigen Lehrling mit 18 Arbeits⸗ tagen und ſinkt donn langſom ab; bei mindeſtens lotägiger Teilnahme an einem Lager der Hitlerjugend betrügt er ſteis 18 Arbeitstage. Die enge Fühlung mit den Arbeits⸗ ämtern beider Auswahl der Lehrſtellenbewerber tt n Fer Lehrlingsordnung niedergelegt, die ſchon beſtehende Einrich⸗ tung des Betriebsjugendwalters darin verankert. Bei den Geſellenprüfungen iſt die verantwortliche Entſcheidunglöbs Vorſitzers an die Stelle einer Mehrheitsentſcheidung des Prüfungsausſchuſſes getreten. Die Maßnahmen zur kör⸗ perlichen Ertüchtigung der Lehrlinge, wie Turnunterricht, Frühſport, Lehrlingswetturnen und Wonderungen, Maß⸗ nahmen zur Freizeitgeſtoltung und Fortbildung, wie Segel⸗ flugſport, ſonſtige Sportbetätigung in enger Zuſammen⸗ arbeit mit der Hitlerſugend, Baſtelſtunden, Büchereien und Teilnahme an den zuſätzlichen Berufserziehungseinrich⸗ tungen der DAßß ergänzen die fachliche Ausbildung. * Die 40⸗Stunden⸗Woche zwingt zur Steigerung der Kohleneinfuhr Frankreichs um 35 v. H. Der wirtſchafts⸗ ſchädigende Einfluß der 40 Stunden⸗Woche hat ſich im Jahre 1937 in der franzöſiſchen Kohleninduſtrie empfind⸗ lich bemerkbar gemacht. Die geſamte Kohlenförderung iſt gegenüber 1936 um 813 000 Tonnen und gegenüber 1935 ſogar um 1775 000 Tonnen zurückgegangen. Um den Be⸗ darf des Landes zn Kohlen, der im Jahre 1097 um 65.90 Tonnen geſtiegen iſt, zu decken, mußte Frankreich 8 Mill. Tonnen Kohle aus dem Auslande einführen, und dafſir 2052 Mill. Franken ausgeben. Bei einem Geſamtver⸗ brauch von 76 170 000 Tonnen im Jahre 1937 hat Frank⸗ reich 30 876000 Tonnen aus dem Auslande bezogen. Ein Drittel des Fehlbetriges der franzöſiſchen Handelsbilanz im vergangenen Jahr iſt auf die Steigerung der Kohlen⸗ einfuhr zurückzuführen, die gegenſtber 1933 mengenmäßlg um 35 v. H. und wertmäßig um 120 v. H. angewachſen iſt. Waren uncl Märkte Mannheimer Großviehmarkt Am Mannheimer Großvlehmorkt waren heute aufgetrie⸗ ben 36 Ochſen, 112 Bullen, 157 Kühe, 121 Rinder, zufommen 428 Stück Großvieh. Gegenüber der Vorwoche(414) ein Mehrauftrieb von 14 Tieren. Die Höchſtnotizen blieben unverändert. Es erfolgte Zuteilung entſprechend der Kon⸗ tingente. Die Preiſe ſind Ochſen 42—45, Bullen 404, Kühe 40—43, Rinder 4144. 73 Am Kälbermarkt woren 765 Tiere(Vorwoche 669) auf⸗ getrieben. Auch der heutige Markt nahm in Anbetracht der ſtarken Nachfrage einen flotten Verlauf. Die Höchſt⸗ notiz blieb unverändert 6065, Doppellender 6680. Am Schweinemarkt betrug der Auftrieb 3901 Stück(Vor⸗ woche 3907]. Es finden Reichs ſchlachtungen von Vertrags⸗ ſchweinen ſtatt. Die zum Verkauf verbleibenden Schweine wurden durch die Marktkommiſſion bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 56,5 den Fleiſchermeiſtern zugeteilt. 3 Amtlicher Preis für ſe 50 ug Lebendgewich!. 157 Kühe 765 Kälber 3301 Schweine junge voll fl 40 43 A Sonderklaſſe 5 ſonſtige„ 34 30 beſte Maſt ſonſtige. 30 36 fleiſchige 20 33 f Andere Kälber 112 Bullen 121 Fürsen beſte Maſt 60 65 unge voll 43 ausgemäſter 41 44 mittlere. 53 59 160 200 onſtige„ 35 39 pollfleiſchig 36 40 geringe 41 50 fleiſchg 28 34 fleiſchi⸗ 29 35 geringſte 30 40 * Berliner Getreidegroßmarkt vom 29. März. Im Ber⸗ 36 Oehsen ausgemäſtet42 45 vollfleiſchig 3741 lichkeiten unterſchiedlich. Die Mühlen am Platze zeig für Brotgetreide in Anbetracht ihrer Beſtände und der Feſtſetzung der Vermahlungsqubte für den Monat Apr kein texeſſe. Auch in der Provinz nehmen die Ve gleichfalls auf Waggonladungen. unverändertes Bild. 75 Magdeburger Zuckernotierungen vom 29. März.[Ei Dr.] Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Mel per März und März⸗April 31,45 31,50; Tendenz ruhig Wetter regneriſch. 5 5 5 N Berliner Metallnotierungen vom 29. März.(Eig. D Es notierten ſe 100 Kilo: Elektrulytkupfer(wirebars] 56, Standardkupfer 50,50 nom. Originalhüttenweichblei Standordblei ſe 21,5 nom; Orxiginalhüttenrohzink norddeutſche Stotionen und Stondardzink 1 Nummer 147 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Elnspaliige Kleinanzeigen bis zu iner Höhe von 100 mm je mm Pig. Stellengesuche je mm4pig. Kleine Anze Dienstag, 29. März 1938 Abend- Aus VvVerkäbfe 5 Kaufgesuche Vermietungen Gesucht für Vertrauensposten eine perfekte Stenotypistin mit guten englischen u französischen Sprachkenntnissen.— Eintritt so bald als möglich, spätestens aber I. Juni d. Bewerbungen m. handgeschriebenem Lebenslauf, Zeugnisabschriften, Licht- bild und Gehaltsansprüchen unter S E 105 an die Geschäftsstelle ds. Bl. ee ene Geſucht 4897 junger. Techniker Id, Kaufm. m. techn. Konntnissen Ehrlich. fleißiges Tapesmaachen für Geſchäfts⸗ haushalt 4894 der im Umgang mit der Kund⸗ gesucht ſchaft geübt iſt, zum Beſuch der Hartmann, Induſtrie des Mannheimer Be⸗ Langerötterſtr. 10 zirks in feſte Stellung. Ausführl. 5 Angebote mit Zeugnisabſchriften, Gehaltsanſprüchen u. Lichtbild unt. —. fräulein ſucht zum 1. 4. oder ſpäter Tagesſtelle von 9 bis 5 Uhr. Sonntags frei. Ang, u. H 0 67 bewandert in Buchhaltung u. allen vork. Bürvarbeiten, mit leichter Auffaſſungsgabe, nicht unter 24., ſo fort geſucht. Angebote mit Gehaltsanſprüchen unter H I, 64 an die Geſchäftsſt. d. Bl.* 4882 8 5 Jon d. Geſchäfts⸗ Füng., küchtigeſ füt»felp eau ele. 74805 Vel Allein- Käuferin ich W —ſ— zum 1. Mai 38 ur neuzeitlichen Zur krinnezang enge Haushalt mit 1 5 gesucht Kind. bet auer 1 5 f Zu erfragen.] Bezahlung und 1 Talon Behandlung Metzgerei Bell Feudenheim, ein gutes Bild 50 6 3. 24 Fahnſtr. Nr. 22. für wenig Gele a Fernſpr. 515 86. ö Katten schon von 1 24902 Rö. 4. an been 9. d Aa) Oboto-echte (Aushilfe) bi 1 I geſucht. F 4. 4 04. 5 uin den Planken Anruf 273 14 3553 Stellengesuche Friseuse ſucht Dauerſtellung oder Anshilfe in ſolidem Geſchäft. Angebote unter H 8 71 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 4900 19 jähr. Mädchen ſucht Stelle in nur gutem Hauſe. Perfekt im Kochen, kann jeder im im Hauſe vork. Arbeit vorſtehen. Angeb. mit Lohnang. unt. H T 72 an die Geſchäftsſt. d. Bl.* 4901 Anfangerin Tu cht Stelle am Büfett oder zum Bedienen. Angebote an 4886 Gertrud Stellmacher, Weinhaus „Zum Roſenſtock“, N g. 5. eee 5. Buttkuss. Charaklerologe 0 4. 1 Cunstste. Sptechst..8 auch mit Thelysis- Mo. delſen erhält den Frauenkörper ju- gendſich, gesund und leiſtungsſterk. UL Vtra Nannheim O2. 2(a. Paradeplatz Fernsprechet 26237 Heidelberg Hauptstraße Nr. 61 Fernsprecher 4683 krankheitshalber f zu verkaufen.— Adreſſe in der Geſchäftsſtelle d. Bl. Lobengmitelhoschat in Mannheim, verbunden mit Reformhaus und Drogen ſofort günſtig B93 geſucht. ü I Hünhadodeg Angebote unt. H N 66 an die Geſchäftsſt. d. Bl. prinz Wilhelm-Str. 10 eine Treppe hoch 44889 Mietgesuche . Manzmeche od. Pahng Diele, 8 Zimm., Küche, Anrichte, Speiſek. Bad. 2 Kloſ., 1 Manſ., Kleiderschränke Itür. 34, nußb 2tür, 59.-, lack 65.—, Eiche geritz. 98.—, Nußb. pol fbslerkommod elfenbein, m. Zilg. e 88. Vauchkonmale m. Spie⸗ 39. gelaufſatz 6 Hafid lachen.50 lackiert Möbelhaus Binzenhöfer Sehwelzinger Str. 49 Kinderbeihilfe Eheſtandsdarlehen Neue und gebrauchte Kuchenherde Fllllöfen Waschkessel preiswer fru verkaufen Ausfobrong samt! Neparaturen Olenseizer Braun Obere Clignetstt/ Telefon 514773 Schön, elfenbeint. Beit mit Zubehör u. Nachttiſch, 2 Kupfertöpfe f. Küche, Gr. 16—24 em, zu verkauf. [Friedrichsring 36 prt., rechts(Tür vor d. Abſchluß) — N IL ama N4. 20 in prachtvollen Nodellen gröbter Auswahl reelle Preise „ Bedingungen eil WANMDERER Sie att J. BuchkER anni rt Kleiderschrank 2 Tür., auch als Wäſcheſchrank zu verw. bill z. vk. G 7. 11, III. Horſt 4888 but erh. Küche aamz billig zu verkauf. B200 Luzenbergſtr. 9. 2. Stock. Tapeftätgungs; Appen „Primus“ zu ok. G 7. 34. Hth., pt. * 1891 0 von S84 Altgold, Altsilber, Friedensmark reelle Bedienung Lazar fesenmeyer . (Nr. IV 6556) Gut erh., nieder. Herrenrad zu kauf. geſucht. Preisangeb. unt. H M 65 a, Geſch. . fehr Jade Und Tiegel zu kauf. geſucht. Angeb. u. H R 70 an d. Geſchäfts⸗ ſtelle. 4898 Trauerdcucksachen in Brief. u. lertigen wir in wenigen Stunden an Druckerei 1.-6 Fernspf 2495 Kartenform Dr. Haas Stall Karten und Schwager, Herr Fahrlehrer Nach einem arbeitsreichen Leben verschied Samstag durch einen tragischen Unglücksfall mein lieber, guter Mann, unser treusorgender Vater, Bruder, Schwiegersohn, Onkel Philipp Dleil Mannheim(Max Joseph-Straße), den 29, Marz 1938. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Aenne Dleil geb. Bader und Minder Beileidsbesnche höflichst Die Einäscherung kindet am Mittwoch ½ Uhr statt. verbeten. -4 Räume für Bürozwecke geeignet, den Quadraten P, Q, R sofort geſucht. Angebote unt. 8 D 104 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 2 Keller, Heizung u. Warmwaſſ.⸗ Bereit. Die Wohnung wird für dieſ. Fall gebührenfrei vermietet durch den Alleinbeauftragten: J. Zilles, Immobilien⸗ und Hypotheken⸗Geſchäft— gegr. 1877, L 4. 1, Fernſpr. 208 76. S52 in Sie Ihr Zimmer ß Wohnräume, einger. Bad, ſicher länaſt ver⸗ mietet. ſofort beziehbar zu verkaufen. 2530 ah Zimmer: teilw. zum 15. 4. von pflicht. Kind geſucht. Angeb m. Preis unt. H K 63 an d. Geſchſt. 4877 eee eee eee 8 Elastik- Reifen 670/200, Vorwerk, cg. 80 bis 85, abzugeben. 2140 Emil Schlang, Mannh.⸗Rheinau Graßmannſtr. 7, Fernſpr. 487 22. Porsoneuwagen Chevrolet. 11/25 PS, in beſt. Zuſtande— auch als Zugmaſchine — ſehr billig zu verkauf.* 4890 Phil. Wetzler. U 3. 19. Fernſpr. 217 71. Aufokauf u. Verkauf durch eine Anzeige „in der NMZ Vermietungen Moderner Laden mit Nebenraum N 4, 10 zum 1. 7. zu ver⸗ mieten. 44884 möbliert, Ehep. mit ſchul⸗ S701 No pp mit Dose und machen Ihnen den Umzug leleht- durch diese günstigen Angebote: groß. Garten mit Bäumen u. Gartenzi. für 22 000% bei 12 000% Anzahl. Rub. Kaiſer, Immob., Feuden⸗ heim, Nadlerſtraße 18, Tel. 329 14. man ganz einfach durch KINESSA-Holzbal- sam, welcher wie Bohner⸗ wachs aufgetragen Wird. Nach kurzer Zeit glänzen und der Boden strahlt in wunder- schöner Farbe. Alte Böden „ Tah. Jad l 5 Zimmer, zu verkaufen. E. Hier on y mi, Immobilien, Am oberen Luiſenpark Nr. 13, Fernſpr. 435 94. S661 werden wie neu mit, INE SEA HOLZ BALS AN Karl Armbruster, Schwefilnger Str, 9195 Storchen- Drogerie, Martiplatz, 1 18 Ludwig& Schütfthelm, 0 4, 8 und Filiale Frledrichsplag 19 Feudenhelm! e dier 3. Hochenonl. Famllien-Haus Hau in beſter ruhiger Lage 68 2 Zim., Küche, eingexricht. Bäder od. 1 2 u. 1 5 Zimm., Küche, Bad), Bal⸗ 2. Zim., Küche, Veranda, Gar⸗ tenzim., 2 Kel⸗ 50 kon, Terraſſe, ler, el. Licht u. Garten uſw., zu[Waffer großer , 22 000.—, An⸗] Gartem, wun⸗ zahluna nur/ derbar geleg., 4 5000.—, ſofort]fofort zu ver⸗ zu perkaufen. Larl Sack kaufen durch Immob.⸗Bütro Jakob Neuert. en Masai. d e P 2, 8/9, e, 10. Fernſprech. Nr. OBHhGAAHbesen sehöne, volle Qualität 283 66/ö510 44. . fetamemüna ee S782 ,x, Pohnerbesen 5 Hilo Füudenneim In ſchön. Lage in Ffauenalb. 37 Jm Haus m. tb. 8000 am .. Teppichkehrmaschine mit Stiel groß, Garten, äußerſt aünſt., 25 ruhige Lage, f.% 2, ſtaubfrei unde bei/ 10 000.— ſonnig. Es iſtſ Anzahl. S701 gut rentierend, PP wirklich ein kl. ... Nee Hf Dr. Statzmann acht, Walter Erle, 0 J, Ne Id. Körner, Mlttelsfr. 299 Drogerie A. Sperber, Seckenhelmer 8 f 29 Heinrich Merckle, bontrüplatg 2 18 Fendenheim: Löwen- Drogerie, L. Käfertal: Drogerie L. Heitzmann Germania- Drogerie W. Höllstin Amtl. Bekanntmachungen Handelsregiſter Amtsgericht Mannheim. (Für die Angaben in() keine Gewähr!) Abt. FG. 3b. Mannheim, den 26. März 1938. Neueintragungen: A 336. Erich Buchholz, Mann⸗ heim(Handel mit Werkzeugmaſchi⸗ nen, Schleifſcheiben, Kugellager auf eigene und fremde Rechnung, Paul⸗Martin⸗Ufer 50). Inhaber iſt Erich Buchholz. Kaufmann. Mann⸗ heim. A 537. Leonhard H. Knubben, Mannheim(Speditions ⸗Geſchäft, insbeſondere auch die Vermittlung von Güterfernverkehrstransporten, Luiſenring 10). Inhaber iſt Leon⸗ hard Hermann Knubben, Spedi⸗ teur, Mannheim. Veränderungen: B 194. Röhrenlager Mannheim Aktiengeſellſchaft(E 7. 21). Kauf⸗ mann Friſt Schuſter in Mannheim iſt zum weiteren Vorſtands mitglied beſtellt. B 243. Blechwarenwerk Metzger & Kerner Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung, Mannheim(Induſtrie⸗ ſtraße 2k). Die Geſellſchafterver⸗ ſammlung vom 23. Dezember 1937 Näher. 3. Stock. Büroraum ſchön aroß, ſof. zu verm S644 Direktion L 4. 4 Treppen. Separat. einfach möhl. Zimmer an Frl. zu ver⸗ mieten 4892 K J. 25, 5. Stock e gegenüb. Hauptp. but möhl. Zim. zu verm. 4878 Schönes Dattenonam. leer oder als Bürv möbliert ſof. zu vermiet. Angebote unter R A 176 an die Geſchäftsſtelle d. Blattes. 2085 Fut möbl. Zum. 2 Bett., ſof. z. p. Fualssrring 46. Tr. 2¹⁴³ du wödl. Mohn And schafummer ſep. Eing., Bal⸗ kon, Badbenütz., ſof. od. zum 1. April zu verm. Grabeuſtr. Nr. 3, 1 Tr.(Luiſeurg.)] 4906 Sonniges 4388 gut möbl. Zim. ſep., m. Schreibt. 5 1. 4. zu verm. Mane Nespiatt Gut möbl. Zim. ſof. od. 1. 4. zu uvm. Langerötter⸗ ſtraße 30, 4. St. r. 14885 Gut möblierte Mohn. Schlafuim. m. Küchenben. u. Klav, bei eins. Dame z. 1. 4. zu vm. Colliniſtr. 6. mers Dehanntimackung Etfaſſungsve Auf Grund des Wehrgeſetzes vom 21. Mai 1935, des Reichsarbeitsdienſtgeſetzes vom 26. Juni 1935, der Verordnung über das Erfaſſungsweſen vom 16. Februar 1937, ſowie der Anordnung des Chefs des Oberkommandos der Wehrmacht und des Reichs⸗ miniſters des Innern vom 5. März 1938 werden, mit dem 6. April 1938 beginnend, durch die polizei⸗ lichen Meldebehörden erfaßt: 1. die wehrpflichtigen Deutſchen des Geburtsjahr⸗ ganges 1918 und 2. die in der Zeit vom 1. Januar bis einſchließlich 31. Auguſt geborenen Wehrpflichtigen des Ge⸗ burtsjahrganges 1919. Deutſcher im Sinne des Wehrgeſetzes iſt grund⸗ ſätzlich jeder Reichsangehörige, auch wenn er außer⸗ dem im Beſitze einer ausländiſchen Staatsangehörig⸗ keit iſt. Gemäߧ 6 Abſatz 1 der Erfaſſungsverordnung haben ſich die oben bezeichneten Dienſtypflichtigen bei der polizeilichen Meldebehörde am Orte ihres dauernden Aufenthaltes perſönlich zur Anlegung des Wehrſtammblattes anzumelden. Hierwegen ergeht beſondere ſchriftliche Einbeſtellung. Wer bis zum 15. April 1938 keine Einbeſtellung hat, hat ſich un⸗ aufgefordert bei der polizeilichen Meldebehörde ſeines Wohnortes zu melden. Bei der Anmeldung hat der Dienſtpflichtige mit⸗ zubringen: a] den Geburtsſchein oder das Familienſtamm⸗ buch: b] Nachweiſe über ſeine Abſtammung, ſoweit ſie in ſeinen oder ſeiner Angehörigen Beſitz ſind (Ahnenpaß!]: 5 e die Schulzeugniſſe und Nachweiſe über ſeine Berufsausbildung(Lehrlings⸗ und Geſellenyrüfung, Lehrverträge]: d) das Arbeitsbuch; dieſes hat der Unternehmer dem Dienſtpflichtigen zu dieſem Zweck auszuhän⸗ digen: e] Ausweiſe über Zugehörigkeit zur HJ(Morine⸗), Fliegereinheiten der HJ zur SA(Marine⸗S], 5 zur SS. zum NS, zum NS⸗Reiterkorps, zum Deutſchen Seglerverband, zum NS(Nationolſozialiſtiſches Flieger⸗ korps] und über die Ausbildung in dieſem, zum Ren(Reichsluftſchutzbund!, zur FWG M(Freiwillige Wehrfunk⸗Gruppe Marine], 5 5 zum DAs D(Deutſchen Amateur⸗Sende⸗ und Empfongsdienſt), zur TN(Techniſchen Nothilfe), zur Freiwilligen Sanitätskolonne renz), zur Feuerwehr: (Rotes g) Freiſchwimmerzeu inis, Rettungsſchwimmer⸗ 1 Treppe rechts. 4881 ( den Nachweis über den Beſitz des Reichsſport⸗„ Etwaige Inrücſtellungsanträge ſind unter Vor⸗ abzeichens oder des SA ⸗Sportabzeichens; ee ee 1 5 rfahren 1938 h) den Nachweis über fliegeriſche Betätigung: An⸗ gehörige des fliegeriſchen Zivilperſonals der Luft⸗ waffe, der Luftvertehrsgeſellſchaften und der Reichs⸗ luftverwaltung eine Beſcheinigung des Dienſtſtellen⸗ leiters über fliegeriſch⸗ſachliche Verwendung und Art der Tätigkeit; i) den Führerſchein(für Kraftfahrzeuge, Motor⸗ boote]; k] die Beſcheinigung über die Kroftfahrzeugaus⸗ bildung beim NS— Amt für Schulen—, den Reiterſchein des Reichsinſpekteurs für Reit⸗ und Fahrausbildung; 4) den Nachweis über die Ausbildung beim Roten reuz: m] den Nachweis über Seefohrtzeiten— See⸗ ſahrtbuch—, über den Beſuch von Seefahrtſchulen, Schiffsingenieurſchulen der Debeg⸗Funkſchule Befähigungszeugniſſe: a) das Sportſeeſchifferzeugnis, das Sporthochſee⸗ ſchiffahrizeugnis, den Führerſchein des deutſchen Seglerverbandes für Seefahrt oder für ortsnahe Küſtenfohrt, den Führerſchein des Hochſeeſportver⸗ bandes„Hanſa“ und das Zeugnis zum„C“ Führer für Seeſport der Marine⸗ Hg; o) den Nachweis über geleiſteten Arbeitsdienſt (Wehrpaß, Arbeitspaß oder Arbeitsdienſtpaß, Dienſt⸗ zeitausweiſe, Pflichtenheft der Studentenſchaft); b) den Nachweis über geleiſteten aktiven Dienſt in der Wehrmacht, Londespolizei oder SS⸗Ver⸗ ſügungstruppe: 9] den Annahmeſchein als Freiwilliger der Wehr⸗ macht, des Reichsarbeitsdienſtes oder der SS. Ver⸗ fügungstruppe; r) 2 Poßbilder in der Größe 37„ 52 mm in bürgerlicher Kleidung, ohne Kopfbedeckung(Bruſt⸗ bild von vorne geſehen!]. Iſt ein Dienſtpflichtiger von dem Ort der poli⸗ zeilichen Meldebehörde, bei der er ſich zu melden hat, vorübergehend abweſend, ſo hot er ſich bei ihr zu⸗ nächſt ſchriftlich und nach der Rückkehr unverzüglich verſönlich anzumelden. ö Befreit von der Anmeldung ſind nur die Dienſt⸗ pflichtigen, die zur Zeit bereits Reichsarbeitsdienſt leiſten oder in der Wehrmacht oder SS⸗Verfügungs⸗ trurpe aktiv dienen.— „Dienſtnflichtige die durch Krankheit an der per⸗ ſönlichen Anmeldung verhindert ſind, haben ihre Anmeldung ſchriftlich, unter Vorlage eines amts⸗ ärztlichen oder eines mit dem Sichtvermerk des Amtsarztes verſehenen Zeuagniſſes eines anderen beamteten Arztes einzureichen. Verſäumuts der Anmeldefriſt entbindet nicht von der Anmeldepflicht. Wer ſeiner Anmeldepflicht nicht oder nicht pünkt⸗ lich nachkommt, macht ſich ſtrafbar und kann durch die Polizeibehörde mit polizeflichen Zwangsmaß⸗ 5 zur ſofortigen Pflichterfüllung angehalten werden. zeugnis, Grundſchein, Leiſtungsſchein, Lehrſchein der Deutſchen Lebensrettungsgeſellſchaft(DeRG);: 5 Mannheim, den 28. März 1938. N e har zu verkaufen. iſtor. Charak⸗ 1 J ter u. iſt ſehr udalf falt günſt. zu ver⸗ Immo u,. J koufen durch 1 Immob.⸗Büro erſtr. 18. IJ a Jakob Neuert l. Teruruf 52914. J Mannheim,— . 2. 8/9. g anzeigen 283 66/5. eden terkauten S782 mit burg, hat beſchloſſen, das Stammkapital von 210 000 R. in erleichterter Form um 39 500./ herabzuſetzen. Dieſe Hexabſetzung iſt mit Wirkung auf das am 31. Dezember 1936 ab⸗ gelaufene Geſchäftsjahr erfolgt. Weiter hat dieſe Geſellſchafterver⸗ ſammlung den Geſellſchaftsvertrag geändert:§ 3 erhält einen Zuſatz, § 8 wird aufgehoben, ebenſo§ 4; letzterer erhält eine neue Faſſung. Die Geſellſchaft wird durch zwet Geſchäftsführer gemeinſam ver⸗ treten. Transportverſicherungs⸗Intereſ⸗ ſengemeinſchaftsbüro Geſellſchaft beſchränkter Haftung, Ham⸗ Zweigniederlaſſung Maun⸗ heim in Mannheim, Hauptſitz; Hamburg. Die Zweigniederlaſſung Mannheim iſt aufgehoben. Erloſchen: R. Altſchüler, Mannheim. Des offene Handelsgeſellſchaft iſt auſ⸗ gelöſt, die Firma und ihre Zweig⸗ niederlaſſungen ſind erloſchen. Dis Prokura von Karl Beinhauer iß erloſchen. Karl Krems, Mannheim. Tie Prokura von Adolf Wurm iſt er⸗ loſchen. Mannheim, den 28. März 1988. Veränderung: A 137. Zigarrenfabriken Gebrüder Baer, Mannheim(Kleine Merzel⸗ ſtraße). Die Kommanditgeſell⸗ ſchaft iſt aufgelöſt. Abwickler ſind Ernſt Baer, Kaufmann, Fritz Baer, Kaufmann, und Jonas Loeb, Bei⸗ geordneter g.., alle in Mann⸗ heim. Die Firma iſt geändert in: Gebrüder Baer in Liquidation. 5 Teppichklopfen gehört verboten! denn das Klopfen schedet dem Teppich und stört den Nechbern für was gibt es Staubsauger! „ aber gut muß er sein und seſnem Namen„Staubsauger“ Fhre machen azben e m P fd ep t 2 führt nur Quslitst het nur gute Stsubssuget von Der Landrat. Fk. 32. Oder monatlich.83 an Annahmeschſuß fdr die Mittag 0 Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die P ECTO NA 1. — bewöhrt und erprobt GEOEN ERCNLHTOUNOEN WIE. HNO FFEN-HOTTEN- HEIFERK EHT A Insellen Apotheken zu heben, Normelflesche RM.15 U Zimmer Vetlengen Sie ssdröcklich Ayers peclotel zu mieten ge⸗— ſucht.— Sehen S Sie ha⸗ 2 2 5 ben eins zu ver. AE 8: mieten aber 0 f 5 b 0 Dur eineglene] Feudenheim eee eee ee e Anz in d 0 111 f 1 8 ae d Einfamiljien-Haus ee. Zeitung“ hätten mit Heizg., Warmw., gr. Veranda, n e N 0 ö * S F