Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44, Meerſeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. 9 f lbbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R I,-0. Fernſprecher: Sammel⸗RNummer 24951 — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzelle 9 Pfennig, 79 m breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzetgen ermäßigte Grundpreiſe. Allgemein aültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 8. Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, fernmündlich Für Familien und Bei Zwangsvergleichen oder Keine Gewähr für an beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. erteilte Aufträge. Mittag⸗ Ausgabe A Mittwoch, 30. März 1938 149. Jahrgang— Nr. 148 Bien empfängt den Eroberer Berlins Goͤring bei Oeſterreichs Eiſenerzen Die Führerrede zum neuen Ko-Sthif Große Rede Dr. Goebbels' in Wien Jubelnder Empfang des Reichsminiſters durch die Wiener Bevölkerung Dr. Goebbels Abrechnung mit dem Schuſchnigg-Syſtem und der Weltdemokratie dnb. Wien, 29. März. Vom Glanz der ſtrahlen⸗ den Märzſonne überflutet, bietet der Flugplatz Aſ⸗ pern ein farbenprächtiges Bild. Zahlreiche Vertreter von Staat, Partei und Wehrmacht hatten ſich auf dem Flugplatz zum Empfang des Miniſters eingerfunden. Als die Maſchine auf dem Rollfeld hält, veläßt Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels als erſter das Flugzeug. Wäh⸗ rend die Menſchenmenge, die den Flugplatz umſäumt, den Miniſter die Hand zum Deutſchen Gruß ent⸗ gegenſtreckt und ſtürmiſche Heilrufe ihm entgegen⸗ brauſen, ſetzt ſich die Wagenkolonne langſam zur Fahrt in die Stadt in Bewegung. Nur mühſam konnte ſich der Wagen des Miniſters auf der 15 Kilo⸗ meter langen Strecke den Weg bahnen. Je näher es der Stadt zugeht, um ſo dichter werden die Menſchenmauern. Der Ruf„Ein Volk, ein Reich, ein Führer“ pflanzt ſich lawinenartig fort. Vom Praterſtern aus geht es nur langſam vorwärts. Aus allen Wagen, Fenſtern und allen Balkonen ſchallen die Heilrufe dem Miniſter ent⸗ gegen. ö Weiter in der Stadt haben die Formationen Aufſtellung genommen. Durch ihre Reihen pflanzt ſich der Beifall fort, er brandet an den Häuſern empor, an deren Fenſtern ſich die Bevölkerung Kopf an Kopf drängt. Am Schwarzenberg⸗Platz wipd Reichsminiſter Dr. Goebbels von dem Reichsſtatthalter in Oeſter⸗ reich Dr. Seyß⸗Inguart empfangen, der ihn im Namen der Landesregierung herzlich willkommen heißt. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſchreitet unter dem Jubel der vieltauſendͤköpfigen Menge die Front der Ehrenſtürme ab und begibt ſich darauf mit ſei⸗ ner Begleitung in das Hotel„Imperial“. Empfang im Wiener Rathaus: Gegen 18 Uhr trat Reichsminiſter Dr. Goebbels die Fahrt zum Rathaus an, wo die Stadt Wien zu Ehren des Gaſtes in feſtlichem Rahmen einen Empfang gab. Auf allen Ringſtraßen begleitete den Miniſter auch hier wieder der mur ſchwer zu beſchreibende Jubelſturm der Wiener Bevölkerung. Im Hof und an den Ausgängen des Rathauſes Hatten die älteſten mationalſozialiſtiſchen Kämpfer Wiens Aluſſtellung genommen, hinter ihnen auch etwa 50 Mann der Wiener ſogenannten„Kanal⸗ brigade“, jener hervorragenden aktiviſtiſchen ille⸗ galen Formation, die äm Kampf gegen rotes Ver⸗ brechertum, vor allem auch bei den Putſchereigniſſen der Jahre 1927 und 1934, unter ſchwierigſten Ver⸗ hältniſſen ihren Mann ſtanden und mit gläubigem Mut im beſten Sinne des Wortes„die Fahne hoch⸗ gehalten“ hat. Immer wieder zog Dr. Goebbels die alten Kämp⸗ fer ins Geſpräch, drückte ihnen die Hände und for⸗ derte ſie ſpontan auf, ihm als Kameraden und ſeine Gäſte in den Saal zu folgen, als Ehrengäſte des Empfanges. Ferner hat Reichsminiſter Dr. Goebbels die alten Kämpfer Wiens für den 8. April zu einem Kameradſchaftsabend in Wien eingeladen. Tief beeindruckt von den unſagbaren Nöten und Leiden, von denen dieſe tapferen Kämpfer in kurzen, aber inhaltsſchweren Geſprächen Kunde gaben, ſtellte Dr. Goebbels für die alten Kämpfer der öſterreichi⸗ ſchen Hauptſtadt als ein Zeichen ſeines von Herzen kommenden Dankes oͤie Su mme von 50000.% gur Verfügung. a Im Feſtſaal begrüßte der Miniſter wieder eine in Reih und Glied angetretene, ſo ganz uneinheit⸗ lich„uniformierte“ Schar von alten Kämpfern.— Jedem einzelnen von ihnen brachte Dr. Goebbels mit feſtem Händedruck ſeinen tiefen Dank zum Aus⸗ druck. i Im Feſtſaal ſelbſt hatten ſich inzwiſchen die füh⸗ renden Männer der Stadt Wien, des Staates, der Partei und der Wehrmacht zur Begrüßung einge⸗ funden. Durch ihre Reihen gehend, hieß der Miniſter auch den greiſen Sieger von Flitſch⸗Tolmein, Gene⸗ ral Krauß, willkommen.. „Iſt denn das alles wahr?“ Dann nahm der Bürgermeiſter von Wien, Dr. Neubacher, während ſich die Empfangsteilneh⸗ 15 mer von ihren Plätzen erhoben, das Wort zu einer Begrüßungsanſprache an Dr. Goebbels, in der er ausführte: „Herr Reichsminiſter! Wenn ich in ö ieſem Augen⸗ blick die Ehre habe, Sie im Namen der nationalſo⸗ zialiſtiſchen Stadt Wien begrüßen zu dürfen, ſo geht es mir wohl ſo wie den meiſten Kameraden: Es überkommt uns in einer ſolchen Ruhepauſe immer wieder die Frage: Iſt denn das alles wirklich wahr? Iſt es denn wirklich wahr, daß wir geſiegt haben und daß Sie, Herr Reichsminiſter, nun hier unter uns ſind? Sie, der größte Feldherr der Bewegung auf dem Gebiet der modernen Kampfpropaganda, Sie, der Sie als erſter nationaler Sozialiſt Berlin erobert haben, der Sie die Kuniſt der Rede wieder zur antiken Würde emporgehoben haben? Ja, es iſt wahr! Es überkommt uns eine wahre Andacht vor dieſem großen Geſchehen, eine unaus⸗ ſprechliche Dankbarkeit unſerem großen Führer gegenüber, deſſen Seele uns beflügelt hat, bis zum letzten, glorreichen Ende zu gehen. In der Helle dieſes Sieges, Herr Reichsminiſter, begrüßen wir Sie auf das herzlichſte und freuen uns, Sie als unſeren lieben Gaſt empfangen zu können.“ Reichsminiſter Dr. Goebbels erwiderte: „Herr Bürgermeiſter, meine Parteigenoſſen und Parteigenoſſinnen! Ich brauche Ihnen allen nicht zu ſagen, welch ein bewegendes Gefühl es für mich iſt, am heutigen Abend in Ihrem Kreis zu weilen. Viele bekannte Geſichter ſehe ich unter Ihnen auftauchen, viele Männer und Frauen, die ich in den vergangenen Jahren hier und da im Reich getrof⸗ fen habe. Oft und oft ſtanden ſie damals mit wei⸗ nenden Augen vor mir und fragten mich, wann denn nun auch für ſie die Stunde der Erlöſung kommen werde. Ich habe ihnen damals keinen Zeitpunkt an⸗ geben können. Ich habe immer nur ſagen können: Die Stunde kommt Daß ſie nun da iſt, das erſcheint uns allen faſt wie ein Märchen. Das hatten wir vor einigen Tagen noch für utopiſch und für ſehr un⸗ 2000 Perſonen werden in Graz geſpeiſt Im Rahmen des jetzt auch in Oeſterreich eingeführten deutſchen Winterhilfswerkes wurden an öffent⸗ lichen Tafeln 2000 Perſonen geſpeiſt. (Scherl⸗Bilderdienſt, Zander⸗M.) CCC ã wTdVPwwßGßGßwGbßGCcbPGbGGGwGwGßGßGbwßGwGw0GwGßGG(GßͤGcßwGcßcwcßcGcGbGbGbGPGGGGGGbGPGPGPVGTGbGGbGVGVͤVTFTVTVTbTVTVTVTVTbTVTbTVTbTVT':'!'!:!'!'!':!:::: wahrſcheinlich gehalten. Heute iſt es wunder⸗ barſte Wirklichkeit. Ich habe heute mit großer Freude die Hände vie⸗ ler alter Kameraden gedrückt, und ich habe aus ihren Geſichtern all die Not, die vielen Entbehrungen und die harten Drangſale ihrer langen Kerkerhaft ge⸗ leſen. Aber ich habe aus ihren Augen auch wider⸗ ſtrahlen ſehen das Licht einer neugewonnenen Frei⸗ heit, die über dieſem Land und insbeſondere dieſer Stadt neu aufgegangen iſt. „Ich glaube“— ſtürmiſche Zuſtimmung be⸗ kräftigt das—„es gibt heute in der ganzen Welt keine glücklicheren Menſchen als die Oeſter⸗ reicher! Daß dieſes Glück aber auch zum Glück eines ganzen Volkes werde, und daß es ſich nicht in Pro⸗ klamationen und Demonſtrationen erſchöpft, ſondern „Eiſen iſt wichtiger als Gold“ Hermann Göring informiert ſich über Oeſterreichs Eiſenerzvorkommen anb Eiſenerz(Oberſteiermark), 29. März. Tiefverſchneit liegt noch die oberſteieriſche Ge⸗ birgslandſchaft, die der Sonderzug des Generalfeld⸗ marſchalls Hermann Göring durcheilt. Am Dienstagmorgen wurde die etwa 9000 Ein⸗ wohner zählende Erzbauſtadt Eiſenerz in Oberſteier⸗ mark erreicht.— Ueber 4000 Menſchen ſind hier im Erzbergbau und in den Hochöfen tätig. Im Bahnhof wird der Generalfeldmarſchall von den Vertretern der Stadt und der Alpinen Montan⸗ Geſellſchaft begrüßt. Auch zwei SͤA⸗Männer hatten ſich eingefunden, die vor zwei Monaten aus dem Grazer Gefängnis auf Grund der Amneſtie entlaſſen worden waren. „Lebenslänglicher, verſchärfter, ſchwerer Keyker“ lautete das Urteil des Leobener Militärgerichts für dieſe beiden an der Volkserhebung im Juli 1934 be⸗ teiligten jungen Männer. Ergriffen ſteht der Generalfeldmarſchall vor die⸗ ſen beiden SA⸗Männern, faßt ihre Hände, und ſagt: „Kameraden, es iſt alles ſo wunderbar. Für euch iſt das Schreckliche nun für immer vorbei!“ Auf dem Marktplatz nimmt der Generalfeldmar⸗ ſchall Gelegenheit, zu der Menge zu ſprechen. Wenn ein Ort für Deutſchland eine beſondere Bedeutung habe, erklärte er, ſo ſei das die Stadt Eiſenerz.„Eiſen iſt das edelſte Metall, wertvol⸗ ler als Gold und Silber. Aus Eiſen ſchmiedet man das Schwert und damit den Frieden, aus Eiſen ſchmiedet man den Pflug und mit Eiſen bauen wir unſere Wirtſchaft auf.“ Unter brauſendem Beifall der Steiermärker ſagte Hermann Göring, von nun an werde hier Le⸗ ben herrſchen und es ſei ausgeſchloſſen, daß jemals in Zukunft in Eiſenerz auch nur ein einziger Werk⸗ tätiger arbeitslos würde. Aber nicht nur Arbeit wolle das Dritte Reich dem Arbeiter geben, ſondern es werde auch ſeine ſoziale Lage heben, ihm anſtän⸗ dige Wohnungen bauen.„Helft mit“, ſo ſchloß der Miniſterpräſident,„ſeid fleißig und erfaßt die Wich⸗ tigkeit Eurer Arbeit. Ich werde dafür ſorgen, daß dieſe Eure Arbeit richtig bewertet wird.“ Im Verwaltungsgebäude hielt darauf Oberberg⸗ hauptmann a. D. Wienecker einen Vortrag über die Eiſenvorkommen. In längerer Beratung wurden die Möglichkeiten der verſtärkten Förderung und alle damit zuſammenhängenden Fragen des unbe⸗ dingt notwendigen Ausbaues kurz erörtert. Hermann Göring, der bei dieſer Gelegenheit noch⸗ mals an die Anſpannung aller Kräfte appellierte, um die große Aufgabe im Rahmen des Vierjahresplanes erfüllen zu können, wurde das Zeichen des Berg⸗ mannes, der Häckel, und eine Eiſenblüte, beides bi⸗ zarre Kaltabſcheidungen aus den Hohlräumen des Bergwerks überreicht. f Mit der Drahtſeilbahn begab ſich anſchließend Her⸗ mann Göring auf den Erzberg, um eine Sprengung im Tagebau zu verfolgen und einen Einblick in die 1 der Bergleute in den Klaubhütten zu er⸗ ten. 5 5 Auf der Rückfahrt über Leoben, wo Hermann Göring noch ein Hüttenwerk beſichtigte, nach Graz, war der Generalfeldmarſchall überall der Mittel⸗ punkt ſpontaner Begeiſterung. e Kurz nach 18 Uhr fuhr der Zug in Graz ein, um⸗ brandet von den Heilrufen der Menge. Es war geradezu eine triumphale Fahrt, die zur Stätte der Kundgebung, der großen Maſchinenhalle der ſtilliegenden Weitzer Waggonfabrik, führte. In der Halle ſelbſt erwarteten den Generalfeldmarſchall 25 000 bis 30 000 Menſchen. umgeſetzt werde in reale Taten, das iſt unſere Auf⸗ gabe in den kommenden Wochen und Monaten und wohl auch Jahren. Das bedarf einer harten, nim⸗ mermüden und zähen Arbeit. So habe ich den innigſten Wunſch, daß Oeſterreich als Land im Deutſchen Reich und daß Wien als Stadt unter den anderen deutſchen Städten immer⸗ dar eine Perle im deutſchen Diadem ſein möge! In dieſem Sinne bin ich glücklich, auf dem Boden dieſer alten deutſchen Stadt weilen zu dürfen.“ Ergriffen ſangen die Lieder der Nation. Dann trat Reichsminiſter Dr. Goebbels die Fahrt zu der ſchon ſeit Stunden wegen Ueberfüllung ge⸗ ſperrten Rieſenhalle des ehemaligen Nordweſtbahn⸗ Empfangsteilnehmer die hofs an. Dr. Goebbels ſpricht zu den Mienern: 20.000 Volksgenoſſen ſind in der überfüllten Halle. 300 000 marſchierten an dieſem Abend und beſetzten die Zufahrtsſtraßen. Viele Tauſende konnten auch hier keinen Platz finden. Der Rundfunk hatte in⸗ zwiſchen alle Beſitzer von Apparaten aufgefordert, ihre Lautſprecher an die Fenſter zu ſtellen, um ſo den Maſſen Gelegenheit zu geben, die Rede mit⸗ hören zu können. Die Rundfunkgeſchäfte hatten ebenfalls Großlautſprecher angebracht. Die meiſter Gaſtſtätten übertrugen die Rede. Kurz vor 20 Uhr brauſen in der Ferne die Be⸗ geiſterungsrufe der Maſſen auf, die den Doktor auf ſeiner Fahrt zur Kundgebungshalle begrüßen. Der Jubel greift auf die Menſchenmenge in der Kund⸗ gebungshalle über. Alle ſpringen von ihren Plätzen auf.„Sieg Heil Goebbels!“ ſo brauſt es durch den weiten Raum. Die Kapelle intoniert öͤen Präſen⸗ tiermarſch. Dr. Goebbels geht langſam durch die Halle. Er dankt nach allen Seiten für die begeiſterte Begrü⸗ ßung, die ihm hier bereitet wird.“ SS-Gruppenführer Reichsſtatthalter Dr. Sey ß⸗ Inquart tritt, freudig begrüßt, zum Rednerpult. Brauſender Jubel klingt auf, als er an den Kampf erinnert, den Dr. Goebbels in Berlin gewonnen hat⸗ Aber dieſer Jubel ging in dem Augenblick in glühende Begeiſterungsſtürme über, als Dr. Goeb⸗ bels ſelbſt an das Rednerpult tritt. Minutenlang kann er nicht mit Sprechen beginnen. Sodann nimmt Miniſter Dr. Goebbels das Wort: .„Meine deutſchen Volksgenoſſen und Volksgenof⸗ ſinnen! Es iſt nun faſt ſechs Jahre her, daß ich das letzte Mal in Wien ſprach. Ich kam damals aus dieſem Reich, in dem wir Nationalſozialiſten ſveben in die 2. Seite“ Nummer 148 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 30. März 1938 Endphaſe de Waren. 5 Kampfes um die Macht eingetreten Die beiden feindlichen Lager des Nationalſozia⸗ lismus und Kommunismus ſtanden ſich entſchloſſen gegenüber. Jedermann wußte, daß es jetzt kein Ausweichen mehr gab. Die Dinge waren ins Rol⸗ len gekommen. In dieſen gewitterſchwangeren Wochen kam ich damals nach Wien; denn wir Nationalſozialiſten nährten die Hoffnung, daß, wenn der große politiſche Umbruch im alten Reich ſich vollziehen ſollte, Oeſterreich mit in den Strudel der Er⸗ eigniſſe hineingeogen werden könnte. Dieſe Hoffnung hat uns damals betrogen. Ich kam in eine Stadt, die, wenigſtens in ihrem äußeren Bilde, ihren deutſchen Charakter längſt verloren hatte, und die damals tonangebende Wiener Juden⸗ preſſe überſchüttete mich mit wahren Kübeln von Schmutz, Lüge und Verleumdung.(Stürmiſche Ent⸗ rüſtungs⸗ und Pfuirufe.) Das war im Dezember 19321 Und daun begann der große Machtkampf im Reiche ſelbſt. Eine kleine Clique von Uſurpatoren verſuchte, die Millionenbewegung des Natignal⸗ ſozialismus von der Macht fernzuhalten, und da ſie nichts mit dem Volke zu tun batte, im Gegen⸗ teil: das Volk ihr jede Gefolgſchaft verweigerte, blieb ihr nichts anderes übrig, als ſich auf die nackte Gewalt zu ſtützen. Aber ſchon Talleyrand hat einmal geſagt, daß ſich auf Bajonettſpitzen nicht gut ſitzen läßt. Das be⸗ wahrheitete ſich damals bei uns im Reiche. Das Volk ſtand auf, der Sturm brach los! Und von dieſem Volksſturm wurden dann alle die feindlichen Gewal⸗ ten hinweggefegt. Es kam ein 30. Januar 1933; wie unter einem friſchen Frühlingshauch ſank nun ein altes und morſches Syſtem dahin, und ſiegreich ſtieg über den Zinnen des Reiches die Fahne der jungen Bewegung Adolf Hitlers auf.(Sieg⸗Heil⸗Rufe und ſtürmiſcher Beifall wechſeln bei dieſer Erinnerung an die großen Tage im Reiche miteinander ab.) Es wäre dem deutſchen Volk im Reich und ins⸗ beſondere im deutſchen Oeſterreich, mancher Leidens⸗ meg erſpart geblieben, wenn es uns damals gelungen wäre, Oeſterreich in den revolutionären Aufbruch des alten Reiches hineinzuziehen. „Eintagsfliegen“, Handlungsreiſende“ und„hochgeborene Nichtstuer“ Das wäre auch gelungen, wenn ſich hier in Oeſter⸗ reich der Volksbewegung des Nationalſozialismus nicht jene kleinen Machteliquen entgegengeſtellt hätte, die gar nichts mit dem Volke zu tun hat, ſondern nur den Ehrgeiz beſaß, Tyrann des Volkes zu ſein. (Stürmiſche Bewegung geht bei dieſen Worten durch die weite Halle). Es war denn auch allzu verſtändlich, oͤaß Oeſter⸗ reich von dieſem Augenblick an das Lieblings⸗ kind der internationalen Weltdemo⸗ kr An wurde. die jetzt etwa ihr menſchliches Herz entdeckte, die⸗ elbe, dien uns die Diktate von Verſailles und St. Germain, und damit den ſchimpflichſten und ſchänd⸗ lichſten Friedensvertrag aufgezwungen hatte, den die Weltgeſchichte kennt.(Minutenlange Pfuirufe). Dieſe Weltdemokratie, die nun ihr Herz für das ſouveräne, ſelbſtändige Oeſterreich entdeckte, die uns als Diktatoren beſchimpft und verleumdet, ſie begann nun gewiſſe Eintagsfliegen des politiſchen Lebens in Oeſterreich zu wahren Weltgrößen empor⸗ zuloben.(Verſtändnisvolle Heiterkeit.) Männer, deren Format beſtenfalls zu Hand⸗ lungsreiſenden ausreichte, wurden zu Errettern erkoren,(Stürmiſches Gelächter) zu Staats männern, auf deren tiefe Weisheiten die Welt horchte, wenn ſie dem Gehege ihrer Zähne ent⸗ flohen. Das Volk aber, das ſich gegen die Tyrannen auflehnte, wurde zum Friedensbrecher erklärt. Dabei hat dieſes Volk niemals den Frieden ge⸗ brochen, ſondern nur ſeine vollkommene Verſtändnis⸗ loſigkeit einem Syſtem gegenüber bekundet, in dem immer von Frieden geredet wurde und Millionen Menſchen den härteſten Strafen und brutalſter Ty⸗ rannei unterworfen waren. Eine kleine Clique. von Legätimiſten war zur Stimme des Volkes erhoben, hochgeborene Nichtstuer, von der internationalen Welt legitimiert, im Namen Oeſterreichs zu ſpre⸗ chen, ließen ſich von bezahlten Bürgermeiſtern Ehrenbürgerbriefe ausſtellen. Jdden ſind zollfrei..! Aber ſo leicht läßt ein Volk im 20. Jahrhundert der techniſchen Errungenſchaften, des Autos, des Flugzeuges und des Rundfunks nicht ein frevelhaftes Spiel mit ſich treiben. Man kaun zwiſchen Menſchen Barrieren und Schrauken errichten— Ideen aber ſind zollfrei! 5 Und die Ideen ſprangen über dieſe von Menſchen aufgexichteten Barrieren hinweg und eroberten in einem Sturmwind das Herz des ganzen Volkes. Wieviel Kämpfer ſind damals in die Gefäng⸗ niſſe gewandert, wieviel ſind aus Arbeit und Brot verjagt worden? Wieviele wurden peinlichen Ver⸗ hören und quälenden Marterungen unterworfen? (Brauſende Rufe der Empörung.) Wenn unter ſolchen Drangſalen eine Idee leben⸗ dig bleibt und eine Fahne nicht eingezogen wird, un kann man wohl ſagen: Es handelt ſich um ein deal, das die Kraft beſitzt, eine Welt zu erſchüt⸗ rn! Es gab daher für uns Nationalſozialiſten inen Zweifel darüber, ob wir, ſondern nur wann dieſes Land dem Reiche wieder zurückgewinnen unten!(Die Maſſen ſpringen auf und taktmäßig unern minutenlang Sieg⸗Heil⸗Rufe durch die .] Alle wußten das, nur nicht die, die es an⸗ g.(Jubelndes Gelächter.) Man kann Zdeale nicht durch Taſchenſpielkunſt⸗ cke hemmen. Das können nur Menſchen glauben, bſt keine Joeale beſitzen, die das Volk nicht Denn ein Volk bekehrt 00 zwar ſehr ſchwer zu u r u iumal davo Es war das jene Weltdemokratie, Hamburgs Ehrentag: Der Führer weiht den Kd Jampfer Nobert Ley“ And am Abend ſprach er unter der jubelnden Begeiſterung der Hamburger in der Hanſeatenhalle dnb. Hamburg, 29. März. Beim Stapellauf des neuen KöcF.⸗Schifſes„Robert Ley“ hielt der Führer folgende Weiherede: Deutſche! Deutſche Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen! In dieſen Tagen, da wir ſoeben die Gründung eines größeren Reiches erlebten, muß uns allen be⸗ ſonders bewußt werden, daß dieſes größere Deutſch⸗ land nur dann einen höheren Sinn und Zweck hat, wenn es erfüllt und getragen wird von einer unlös⸗ baren, wahrhaften deutſchen Volksgemein⸗ ſchaft, Dieſe Gemeinſchaft kann kein Wunſch⸗ traum ſein, ſie iſt ein Problem der Erziehung un⸗ ſeres Volkes und damit eine Aufgabe, von deren Größe und Schwere wir alle durchdrungen ſind. Im Dienſte dieſer Aufgabe ſteht auch der Kampf gegen alle jene Elemente, die früher als aſozial und klaſ⸗ ſenſpaltend angeſehen werden konnten. Der nationalſozialiſtiſche Staat, die national⸗ ſozialiſtiſche Volksgemeinſchaft bemühen ſich daher, unſeren Volksgenoſſen alles das zugängig zu machen, was früher Vorrecht einer begrenzten Le⸗ bens⸗ und Volksſchicht war. Wir wollen dem gan⸗ zen Volke die Schönheit des deutſchen Lebens, der deutſchen Lande, der deutſchen Kultur erſchließen. Aus dieſen Gedankengängen heraus iſt einſt auch das Werk„Kraft durch Freude“ gegründet worden. Es ſoll mithelfen, Millionen vom Glück nicht ſo be⸗ günſtigten Menſchen dennoch das Bild der deutſchen Heimat und ihre Schönheiten zu zeigen. Es ſoll vor allem aber mithelfen, unſerem Volk wieder Möglichkeiten zu erſchließen, die früher nur einer kleinen Ausleſe von Menſchen zugängia waren. Das iſt eine Zielſetzung, die einſt vielen im erſten Augenblick als phantaſtiſch erſchien. Es gab damals nicht wenige, die glaubten:„Dieſes Programm er⸗ innert ſo ſehr an frühere marxiſtiſche Verſprechun⸗ gen, daß es gar nicht verwirklicht werden kann.“ Nun, meine Volksgenoſſen, die Verwirklichung iſt in vollem Zuge begriffen! Der nationalſozialiſtiſche Staat und die na⸗ tionalſozialiſtiſche Volksgemeinſchaft haben ſich damit ein ſehr großes Ziel geſetzt. Sie wiſſen, daß dieſes Ziel nur erreicht werden kann durch den ſtärkſten Einſatz aller und mit überaus gro⸗ ßem Idealismus. So habe ich damals denn zum Leiter dieſer großen Gemeinſchaft den Mann berufen, der mir im Laufe meines Kampfes als einer meiner größten Idealiſten begegnet war. Er hat es verſtanden, ein einfach unlösbar ſcheinendes Problem auzufaſſen und eine gewaltige Aufgabe mit einem grenzenloſen Idealismus zu verwirklichen, erfüllt dabei von iſt, dann bleibt es auch dabei. Noch niemals hat das Volk verſagt, verſagt haben immer nur die Füh⸗ rungen. Denn das iſt das Kennzeichen aller volks⸗ fremden Diktaturen: Sie ſind mutig und tapfer, ſolange ſie die Macht beſitzen. Nimmt man ihnen die Macht, dann knicken ſie zuſammen, daun wer⸗ den ſie weich in den Knien und empfehlen ſich auf franzöſiſch.(Lebhafte Heiterkeit und ſtür⸗ miſcher Beifall.) herrn Sthuſchniggs Wahl“ und unſere Antwort: Herr Schuſchnigg hatte zwar den Mut, eine Wahl anzuſetzen, aber nicht eine Wahl, wie ſie erwartet werden konnte, ſondern eine, bei der das Ergebnis ſchon vorweggenommen war. Er kannte ſein Volk drei Tage vor der Wahl ſo ge⸗ nau, daß er wußte, was das Volk bei der Wahl prozentual für ihn an Stimmen abgeben würde. (Stürmiſche Heiterkeit.) Dieſe Wahl war nach demo⸗ kratiſchen Geſichtspunkten eine wahre Farce. Das hinderte ſelbſtverſtändlich die internationale demo⸗ kratiſche Weltpreſſe nicht, dieſe Wahl als Beweis höch⸗ ſter Demokratie anzuſprechen.(Erneute Heiterkeit) In den Wahlvorſtänden ſaßen nur geſinnungs⸗ trene Oberbonzen der„Vaterländiſchen Front“, und da dieſe von dem Syſtem lebten— zu etwas anderem reichte ihre Jutelligenz nicht aus lag es natürlich in ihrem primitivſten Intereſſe, mindeſtens ſo viele Wahlſtimmen zu beſchaffen, daß das Syſtem erhalten blieb. Gewalt gegen Gewalt: Dieſer politiſchen Infamie gegenüber gab es für das Volk gar kein anderes Argument, als nur Gewalt gegen Gewalt. Das aber wunderte Herrn Schuſchnigg. Herr Schuſchnigg hatte ſich wahr⸗ ſcheinlich vorgeſtellt, daß der Führer nur redete, aber nicht handelte, daß große Redner aber ſchlechte Feldherren, meinte er, ſein müßten.(Hier brauſt das Lachen der Hörer durch den Raum.) Er ſagte ſich mit Fafner aus dem„Siegfried“:„Ich lieg! und bitte, laßt mich ſchlafen.“ Und in dieſen Schlaf dröhnte dann plötzlich— um mich im Jargon der ſchon zitierten Weltpreſſe auszudrücken— dröhnte dann der Kommißſtiefel des preußiſchen Militarismus.(Wieder macht ſich die Begeiſte⸗ rung in minutenlangen„Sieg⸗Heil!“⸗Rufen Luft.) Mit brutaler Gewalt wurde ein nach Souveränität und Eigenſtaatlichkeit ſeufzendes Volk unter die Tyrannei des Reiches gezwungen, ſo ſagten es ge⸗ wiſſe Organe der Weltpreſſe. In Wirklichkeit aber hatte die deutſche Wehr⸗ macht dem deutſchen Volk in Oeſterreich wieder ſein nationales Leben geſichert. Wie oft haben wir erlebt, daß Hunderte von Menſchen aus dieſem herrlichen Oeſterreich im Som⸗ mer auf dem Oberſalzberg am Führer vorbeimar⸗ ſchierten, Männer und Frauen mit Kindern, nie⸗ mand davon ſich ſeiner Tränen ſchämte und immer wieder aus ſehnſuchtshungrigen Kehlen der Ruf er⸗ ſcholl;:„Wann holen Sie uns? Wann kommt unſere Stunde?“ Ein Irrwahn, zu glauben, daß man das mit parlamentariſchen Kunſtſtücken und Redens⸗ arten unterdrücken kann. Die Stimme des Blutes iſt ſtärker als die Stimme der Paragraphen.(Ju⸗ belnde Zuſtimmung). Mit dem Aufſtieg des Reiches ging ein rapider Abſtieg des deutſchen Oeſterreich auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens Hand in Hand. Aber das diente dann der Gegenſeite, wie ſich Hald herausſtellte, nux dazu, das öſterreichiſch⸗deutſche Volk unter der Maske reichsdeutſcher Zuſtümmung noch brutaler zu unterdrücken und zu verfolgen. Der Führer hat es dann ein zweites Mal in der heute ſchon hiſtoriſch gewordenen Berchtes⸗ gadener Unterredung verſucht. Die internationale Weltpreſſe iſt nicht müde geworden, die Welt glauben zu machen, daß es ſich dabei um ein rohes gewalttätiges Diktat ge⸗ handelt habe. Das iſt nicht wahr! Aber es iſt ſelbſtverſtändlich, daß der Führer auf dem Ober⸗ ſalzberg mit Herrn Schuſchnigg auf gut Deutſch geſprochen hat.(Stürmiſche Zuſtimmung.) Daß er mit ſeiner Meinung nicht hinter dem Berge zurückhalten konnte angeſichts einer Entwick⸗ lung, die mit rapider Schnellnigkeit einem blutigen Bürgerkrieg entgegentrieb, iſt klar. Die damaligen Machthaber Oeſterreichs wollten das nicht verſtehen. Herr Schuſchnigg glaubte, durch ein infames Wahlmanöver die weitere Entwicklung aufhal⸗ ten zu können. Wir haben mit Ingrimm ſeine damaligen redneriſchen Ergüſſe zu Gehör genom⸗ men. Wenn man jahrelang gegen das Volk regiert hat, dann gewinnt man das Volk nicht zurück, indem man ſich vor das Volk hinſtellt und ſagt:„Grüß Gott, Landsleute!“(Brauſendes Gelächter), oder „Mander'iſt Zeit!“(Der Jubel ſteigert ſich zum Orkan.) Und dann marschierten die Truppen. Ja, es war Zeit! Aber in einem anderen Sinne, als Herr Schuſchnigg ſich das gedacht hatte. Der Führer hat in ſeiner Rede am 20. Februar vor dem Deutſchen Reichstag ganz eindeutig erklärt, daß er es nicht weiter oͤulden werde, daß zehn Millionen Deutſche an den Grenzen dieſes zu einer Großmacht wieder emporgeſtiegenen Reiches länger gequält und mißhandelt würden. Er werde im Bedarfsfalle einſchreiten, um deutſches Volkstum zu beſchützen. (Ungeheuere Begeiſterung.) Dann kam der 11. kam der 12. kam der 13. März. [Die 20 000 ſpringen auf, und Sprechchöre hindern lange Zeit den Miniſter am Weiterſprechen:„Wir danken unſerem Führer!“ 5. Dann zog der Führer in wahrem Triumphzug in ſeine Heimat ein!!(Der Jubel kennt hier keine Grenzen mehr, die Maſſen ſind zutiefſt aufgewühlt.) Und genau an dem Tag an dem Schuſchnigg wäh⸗ len wollte, wurde der Anſchluß Oeſterreichs an das Reich vollzogen.(Der Jubel wird durch Sieg⸗Heil⸗ Rufe abgelöſt. Der zum Orkan geſteigerte Beifall läßt Dr. Goebbels kaum noch zu Wort kommen.) Winn es eine Volksſtimme gibt und wenn ſich in der Volksſtimme Gottes Stimme kundtut, dann ſprach in dieſen Tagen Gott zum deut⸗ ſchen Volke in einer Sprache, die eigentlich für die ganze Welt unmißverſtändlich hätte ſein müſſen. In dieſen Stunden hat das Volk ſich entſchieden, ohne Stimmzettel, ohne Wahlliſten, ohne Wahlvorſtand, ohne Vertrauensmänner, ohne Propaganda und Reden, ganz ſpontan aus dem Herzen.(Wieder brauſen im Takt aus 20 000 Kehlen di 8 Rufe:„Ja, Ja“ und„Siegheil!“ Die„Weltdemokralie“ und der Anſchluß: Selbſtverſtändlich paßte das der von mir ſchon zitierten Weltdemokratie nicht gerade ins Konzept. Sie hatte ſich alles ganz anders vorgeſtellt. Sie hatte geglaubt, daß Schuſchnigg in einem Ueber⸗ raſchungscoup ſich mit Hilfe der„Vaterländiſchen Front“ eine neue Legitimation verſchaffen könnte, und ſie war dann entſchloſſen, dieſes verruchte Terrorſyſtem vor aller Welt feierlich zu lega⸗ liſieren(Pfui, Pfuit), ein feine Rechnung!— Nur einen Fehler hate ſie: Sie ging nicht auf.(Brau⸗ ſende Heiterkeit). Es iſt deshalb für uns nur allzu verſtändlich, daß die internationale Weltpreſſe Deutſchland und Deutſchöſtereich von nun ab mit einer wahren Schmutzflut von Verleum⸗ dung übergoß.(Erneute Enutrüſtung). Es fehlte da gar nichts, was uns nicht vorgeworfen worden wäre. Alle Laſter wurden uns angedichtet und alle Tugenden uns abgeſprochen. Oeſterreich ſei verge⸗ waltigt worden, Wien ſei nun nicht mehr die Stadt Strauß'ſcher Walzer, ſondern die Stadt preußiſcher Militärmärſche.(Stürmiſches Gelächter). Die char⸗ manten Wiener Mädchen ziehen ſich in ihre Woh⸗ nungen zurück, weil die preußiſchen Musketiere kä⸗ men.(Erneute brauſende Heiterkeit). Man ſehe an den ausgehungerten Geſichtern deutſcher Soldaten, welches Elend im Reich herrſche und wie glücklich demgegenüber das öſterreichiſche Volk unter Schuſch⸗ niga geweſen wäre. Wir werden dieſen frechen Lügnern und der„Welt⸗ demokratie“ keine Antwort ſchuldig bleiben und nach dem Grundſatz handeln: Auf jeden Schel⸗ men anderthalben ſetzen!(Stürm. Beifall.) EESchluß der Rede in der Abendausgabe) Geeſamt⸗D.⸗A. Mona Februar übe 2 einem wahrhaft idealiſtiſchen Glauben an den deutſchen Menſchen und vor allem an den deut⸗ ſchen Arbeiter. Das erſte dieſer beiden Köͤc⸗Schiffe erhielt den Namen eines Märtyrers unſerer Bewegung. Es liegt heute bereits fertig vor uns und hat ſeine erſten Fahrten hinter ſich. Es iſt, meine Volks⸗ genoſſen, die„Europa“ des deutſchen Arbeiters. Jetzt ſind wir im Begriff, die„Bremen“ des deut⸗ ſchen Arbeiters vom Stapel zu laſſen, und ich will dieſem Schiff den Namen meines größten Idealiſten in der deutſchen Arbeiterſchaft geben, den Namen meines alten Mitkämpfers und Parteigenoſſen Dr. Ley. Die Zehntauſende um die Helling verſammelten Arbeiter, die faſt jeden der Sätze des Führers mit jubelnder Zuſtimmung aufnahmen, bereiten am SN Schluß dieſer Anſprache dem Führer minutenlange 88 begeiſterte Kundgebungen.* 0 Sichtlich zutiefſt bewegt, dankt der Reichsleiter Dr. Ley dem Führer für dieſe hohe Ehrung und Anerkennung ſeiner hingebungsvollen Arbeit. g Die Taufpatin tritt vor und ſpricht die Worte:„Ich taufe dich auf den Namen„Robert Ley“ und wünſche dir allzeit glückhafte Fahrt!“ Das Klirren der am Bug des deutſchen Schiffes zerſplit⸗ ternden Flaſche vereint ſich mit den Jubelrufen der Zehntauſende. Die Haltevorrichtungen löſen ſich, und erſt lang⸗ ſam, dann ſchneller und ſchneller gleitet der mächtige Schiffsrumpf unter den Klängen der Lieder der Na⸗ tion in die Waſſer der Elbe. Von der Taufkanzel grüßt der Führer mit er⸗ hobener Rechten das zweite eigene Schiff der NS⸗ Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“. Dann verläßt der Führer, begleitet von dem Dank und der Verehrung aller die Werft, um ſich durch den Hafen zum Urlauberſchiff„Wilhelm Guſt⸗ loff“ zu begeben. Beſuch auf dem„Wilhelm Guſtloff“: Der Führer läßt bei der Beſichtigung des Koc Schiffes„Wilhelm Guſtloff“ kaum eine bemerkens⸗ werte Einzelheit des wundervollen Schiffes aus. Als der Führer auf dem 150 Meter langen glas⸗ geſchützten Promenadendeck entlanggeht, ertönt heller Jubel auf der nebenan liegenden ſchwimmenden Jugendherberge„Hein Godenwind“. BDM⸗Mädel und Jungvolk⸗Pimpfe ſind in dichten Scharen ver⸗ ſammelt, und ſie jubeln ununterbrochen dem Führer zu. Auf der anderen Seite des Promenadendecks iſt die Beſatzung des„Wilhelm Guſtloff“ angetreten. Der Führer ſchreitet grüßend ihre Reihen entlang. Der Führer verweilt ſodann noch einige Zeit mit ſeiner Begleitung in den Geſellſchafts räumen und verläßt ſodann kurz vor 17 Uhr das Schiff, um, be⸗ gleitet von den nunterbrochenen Begeiſterungs⸗ kundgebungen der Hamburger Bevölkerung, die Fahrt zum Rathaus anzutreten. Veſuch im Rathaus: Auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz vor dem Rathaus haben ſich ungeheuere Menſchenmaſſen— wohl hun⸗ derttauſend an der Zahl— verſammelt. Als der Führer nach ſeiner Jubelfahrt ohneglei⸗ chen auf dem Adolf⸗Hitler⸗Platz eintrifft, ſchlägt ihm die Begeiſterung der Hunderttauſend wie ein ein⸗ ziger Glücksſchrei entgegen. Im Turmſaal trägt ſich der Führer in das Goldene Buch Hamburgs ein, um darauf im Bürgerſaal Modelle und Zeich⸗ nungen der großen Elbe⸗Hochbrücke, deren erſter Spatenſtich in wenigen Monaten erfolgen wird, zu beſichtigen. Generalinſpektor Dr. Todt erläutert dabei die bedeutſamen Baupläne der Elbe⸗Hochbrücke und der e Elbuferſtraße in ihren techniſchen Einzel⸗ heiten. Dann betritt der Führer den Großen Fe ſt⸗ ſaal des Rathauſes. Reichsſtatthalter Kaufmann überreicht dem Füh⸗ rer als Ehrengeſchenk der Hanſeſtadt ein großes Oel⸗ gemälde von Profeſſor Hans Bohrdt, das ein ſieg⸗ reiches Gefecht der Hamburger Kriegskogge„Kaiſer Leopold“ unter Führung von Admiral Karpfanger mit fünf franzöſiſchen Kaperſchiſſen vor der Elbmün⸗ dung im Jahre 1678 darſtellt. Der Führer dankt mit herzlichen Worten, in denen er kurz auf die geſchichtliche Bedeutung der bevorſtehenden Abſtimmung hinweiſt. Er würdigt die Bedeutung des neuen Köcß⸗Schiffes für Ham⸗ burg, das jetzt dazu beitragen werde, Hamburg dem übrigen Deutſchland immer näherzurücken. Wenn in der Zukunft viele Millionen Deutſche aus allen Gauen des Reiches von Hamburg aus ihre Er⸗ holungsreiſe mit den Koͤy⸗Schiffen antreten, dann ſei gerade auch vor allem dieſe Stadt dazu geeignet, allen, insbeſondere den neu dem Reich gewonnenen Volksgenoſſen, die Größe, die Macht und die Herr⸗ lichkeit des Reiches zu zeigen. 5 5 Vom Adolf⸗Hitler⸗Platz ſchallen währenddeſſen un⸗ unterbrochen Heilrufe der Hunderttauſend herauf, und als nun der Führer auf dem Hauptbalkon des at⸗ hauſes erſcheint, grüßt ihn ein faſt unvorſtellbarer 55 5 und verantwortlich für Politik! Dr. Alois Win bauer. Skelvertreter des Hauptſchriftleiters und derantwortlich für Theater Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Car! Onno Elſen bart. Han delsteil: Or, Frig Bode.— Lokaler Teil; Dr. Fritz Hammes. —. Sport: Wiuy Maler.— Südweſtdeulſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Furt Wilbelm Fennel, ſämtliche in Mannbeim. Schriftleitung in Berlin: Or. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, 5 Südweſikorſo 60. 8 85 Für unverlangte Beiträge 5 8 keine Gewähr. 0 el Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung e d de e e, Miene, Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jokob Faude, Mannbeim⸗ 25 Zur Zeit Preisliſte Nr. 8 gültig. 8 5 Ausgabe A Abend und A Mittag erſcheinen gleich teitig in der Ausgabe B 8 8 8 Ausgabe à Mittag äber 10 800 Ausgabe à Abend über 9 500 Ausgabe B über 11 000 Rückſendung nurn N Die Anzeigen der S N 0 Mittwoch, 30. März 1938 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Jubelſturn grüßt ſeine K 0 von toſenden Beifallsſtürmen brochen, das Wort. Er erinnert unter dem unendlichen Jubel der Zehntauſende an ſeine in Wien ausgeſprochene er⸗ ſicherung, daß von Köln bis Königsberg und von Wien bis Hamburg ganz Deutſchland von einem ein⸗ zigen Willen und von einem einzigen Gedanken be⸗ herrſcht ſei, und gibt ſeiner Gewißheit Ausdruck, daß nach dem Ergebnis der Abſtimmung am 10. April Deutſchland endgültig und tatſächlich ein Volk und ein Reich geworden ſein wird. Als der Führer geendet hat, brauſt der Jubel⸗ orkan erneut auf und begleitet den Führer, der nun⸗ mehr das Rathaus verläßt, um durch die dichte glück⸗ ſtrahlende Menſchenmauer zum Hotel„Atlantik“ zu fahren. de nimmt. Der Führer n und nimmt ſodann, immer wieder unter⸗ 3. Seite/ Nummer 148 — Vor dem Hotel„Atlantik“, wo der Führer weilt, branden toſende Heilrufe, Sprechchöre in Hochdeutſch und Plattdeutſch rufen den Führer. 25, ja 50 Rei⸗ hen hintereinander ſtauen ſich die Naſſen, die dem Führer ihre grenzenloſe Liebe entgegenjubeln, als er die Fahrt zur Hanſeatenhalle antritt. Ein wundervolles Bild: Millionen von Kerzen leuchten aus allen Fenſtern, rieſige Scheinwerfer um⸗ ſäumen den Weg des Führers und formen einen Lichtturm über den Straßen, alles mit taghellem Schein überflutend. Mehr als 20 000 Kämpfer der Bewegung ſind zum Ehrendienſt eingeſetzt. Die Fahrt des Führers durch die lichtüberflute⸗ ten Straßen des abendlichen Hamburg war ein Er⸗ lebnis von eindringlicher Wucht, ſie war Beweis für die reſtloſe Einmütigkeit aller Schichten der Bevöl⸗ kerung, die ohne Ausnahme vorbehaltlos und in grenzenloſer Treue zum Führer ſteht. Jührerrede in der Hanſeatenhalle: In der Hanſeatenhalle ſprach dann der Führer zu den Hamburgern: Ungeheurer Jubel brauſt auf, als ſich der Führer zum Rednerpult begibt. Der Sturm legt ſich, und in erwartungsvoller Stille lauſchen die Tauſende den Worten des Schöpfers Großdeutſchlands. Er unter⸗ ſtreicht einleitend die große Bedeutung Ham⸗ burgs als Tor der Welt für die geſamte deutſche Wirtſchaft und damit für das ganze deutſche Volk. Kaum eine Stadt im Reich könne klarer als ge⸗ rade Hamburg die Bedeutung der Größe und Einig⸗ keit unſeres Reiches erkennen. Begeiſterungsſtürme ſind die Antwort auf dieſe Worte des Führers, die hier in Hamburg beſonders gut verſtanden werden. Der Führer umreißt dann in prägnanten, durch die Maſſen immer wieder mit langanhaltenden Bei⸗ ſallsſtürmen unterſtrichenen Formulierungen die Wirtſchaftsidee des Nationalſozialis⸗ mu S. Wenn er heute nach Hamburg gekommen ſei, ſo erklärte der Führer unter immer erneutem Beffall, um dem Stapellauf des großen Koͤcß⸗Schiffes bei⸗ zuwohnen, ſo ſei dies der klarſte Ausdruck national⸗ ſozialiſtiſcher Wirtſchaftspolitik und Volksführung, die Errungenſchaften deutſcher Arbeit und deutſchen Fleißes in erſter Linie dem deutſchen Volk ſelbſt zu⸗ gute kommen zu laſſen. Der Führer gibt dann, immer wieder von be⸗ geiſterten Zuſtimmungsrufen unterbrochen, ein Bild der gewaltigen Erfolge des National⸗ ſozialis mus auf allen Gebieten und hebt unter toſenden Beifallsſtürmen hervor, daß nur die Einheit und Geſchloſſenheit des Vol⸗ kes dies ermöglicht habe. Händeklatſchen und lang anhaltende Heilrufe begleiten die Feſtſtellung des Führers, daß dieſer deutſche Aufſtieg nur erreicht werden konnte, weil heute nicht 35 Parteien, ſon⸗ dern nur ein Mann im Namen des ganzen Volkes ſpreche. Dann ſchildert Adolf Hitler die gewaltigen Er⸗ eigniſſe der letzten Wochen: den beiſpielloſen ſchwe⸗ ren Kampf der deutſchen Volksbrüder in Oeſterreich gegen ein verruchtes Syſtem, das unan⸗ ſtändige Verhalten jener Demokratien, die vom Selbſtbeſtimmungsrecht der Völker redeten; aber bei blutigſter Unterdrückung und mörderiſcher Brutali⸗ tät gegenüber volks⸗ und ſelbſtbewußten deutſchen Menſchen ſich in Schweigen hüllten. Für uns iſt eine ſolche Demokratie, ſo rief der Führer unter orkanartigem Beifallstoſen aus, der Jubegriff der Lüge, der Unwahrheit, der Unanſtändigkeit! Sie iſt der Gipfelpunkt menſchlicher Heuchelei! Der Führer erinnert dann an die blutigen Vor⸗ gänge in Spanien, bei denen mehr als 500 000 un⸗ ſchuldige Menſchen in der gemeinſten Weiſe buch⸗ ſtäblich abgeſchlachtet wurden, ohne daß das ſoge⸗ nannte„Weltgewiſſen“ hieran Anſtoß nahm. Ingrimm atmen die Worte des Führers, als er rückſchauend das ſchmutzige Verhalten Schuſchniggs ſchildert, der erſt feierlich ein Ab⸗ kommen traf, um es dann hinterrücks zu brechen. „Er hielt meine Anſtändigkeit und meinen Willen, Blutvergießen zu vermeiden, für Schwäche“, ſo ruft der Führer aus, „ich war aber entſchloſſen, dem Ruf der deut⸗ ſchen Brüder in Oeſterreich zu folgen und die Befreiung zu vollenden.“ unvorſtellbarer, alle Herzen ſprengender Faſt Jubel begleitet jeden Satz des Führers, als er zum Schluß verkündet, daß am 10. April die deutſche Nation vor der ganzen Geſchichte ihr Votum ab⸗ legen werde. „Ich habe ein Recht, zu verlangen, daß jeder zur Wahlurne geht! Wie in der Kampfzeit rufe ich Deutſchland auf! Am 10. April werden 50 Millionen deutſche Männer und Frauen ſich in Marſch ſetzen, um ſich einzuzeichnen in das Buch der deutſchen Geſchichte! 50 Millionen Stimmen werden am 10. April bekennen: Deutſchland— Ja!“ Die alles mitreißenden Schlußworte des Führers entfeſſeln bei den Zehntauſenden einen Orkan, der die Hanſeatenhalle in ihren Grundfeſten erſchüttert. Und ſo geſtaltet ſich die Rückfahrt des Führers von der Hanſeatenhalle zum Hotel„Atlantik“ wiederum zu einer grandioſen Jubelfahrt durch das nächtliche Hamburg. 8 2 Jugendherberge in Linz dub Berlin, 29. März. Reichsminiſter des Innern Dr. Frick hat dem Deutſchen Jugendherbergswerk zur Errichtung einer Jugendherberge in Linz 75000 Mk. zur Verfügung geſtellt. Mit den Vorarbeiten wird fofort begonnen werden, damit die neue Jugendherberge noch in die⸗ ſem Jahr in den Dienſt der Jugend geſtellt werden kann. Eine Lüge Dr. Goebbels dementiert eine Behauptung des Brüſſeler„Peuple“ dnb Berlin, 29. März. Das belgiſche Blatt„Peuple“ bringt den Reichs⸗ miniſter für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels in Verbindung mit den von der deutſchen Geſandtſchaft in Brüſſel bereits dementierten an⸗ geblichen Plänen der Gründung einer für Deutſchland prapagandiſtiſch wirken⸗ den Tageszeitung in Belgien. Amtlich wird hierzu mitgeteilt, daß Reichsminiſter Dr. Goebbels nicht das geringſte über dieſen angeblichen Plan bekannt iſt und die genannten Per⸗ ſönlichkeiten auch niemals in einer wie immer gear⸗ teten Verbindung mit dem Reichsminiſterium für Volksaufklärung und Propaganda ſtanden. Die Wiederholung der Behauptung im Gegenſatz zu den ſchlüſſigen Erklärungen der deutſchen Vertretung in Belgien wird entſchieden zurückgewieſen. Ein Experiment England probt die Durchführbarkeit von „Geleitzügen“ aus Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 29. März. Während der zuſätzlichen Manöver der engliſchen Heimatflotte, die ſich zwiſchen dem Golf von Bis⸗ caya und der engliſchen Heimatküſte abſpielen, hat ſich ein ſchwerer Unfall zugetragen. Ein Kampf⸗ und Erkundungsflugzeug iſt auf der Höhe von Breſt abgeſtürzt. Sämtliche ſechs Inſaſſen ſind tot. Bisher wurde nur eine Leiche geborgen. Der Zweck des Manövers, in deſſen Rahmen das Flugzeugunglück ſich zutrug, beſtand darin, die Mög⸗ lichkeit zu erproben, ob ein Flottengeleitzug Trans⸗ portſchiffe zur See gegen Flugzeug⸗ und Unterſee⸗ bootangriffe verteidigen kann oder nicht. Die Hei⸗ matflotte hat an dem Mittelmeermanöver teilgenom⸗ men und führt jetzt auf der Heimfahrt dieſes Ex⸗ periment durch. Der fingierte Geleitzug wird ge⸗ ſchützt von mehreren Schlachtkreuzern, Kreuzern und Zerſtörern. Außerdem ſtehen ihm etwa 60 Flug⸗ zeuge zur Verfügung, die der Flugzeugträger„Cou⸗ ragebus“ mit ſich führt. Die angreifende Partei be⸗ ſteht aus Flugzeugen und Unterſeeboot⸗Streitkräf⸗ ten nebſt einigen leichteren Seeſtreitkräften. Außer⸗ Jubel begleitet die Soldaten des Führers! 55 Deutſchland wieder wehrhaft und ſtark! Dankt dem Führer am 10. April: Ihm Dein Ja! Rom rlüſtet zum Empfang des Führers Auf der Piazza di Siena(Rom)] werden 9 aufführung der Italieniſchen lavoro(Feierobend⸗Organiſation) zu Ehrer Adolf Hitlers veranſtaltet wir *** zur Zeit die National⸗Oper errichtet, die von der italieniſchen Zuſchauerränge für die große nächtliche Feſt⸗ Organiſotion Dopo⸗ (Weltbild, Zander ⸗.) — ͥ ⅛rrr. ß... dem ſteht ihr die Inſel Wight mit ihren Verteidi⸗ gungsein richtungen als fingierter leichter Flotten⸗ und Luftſtützpunkt zur Verfügung. Ein Ergebnis dieſes Verſuches, der für England große Bedeutung hat, liegt noch nicht vor und iſt vor morgen nicht zu erwarten. Schulſchiff„Schleswig⸗Holſtein“ auf der Heimreiſe. Das Schulſchiff„Schleswig⸗Holſtein“ hat amm Mon⸗ tag den Hafen von Meſſina verlaſſen, um nach ſechs⸗ monatiger Abweſenheit die Rückreiſe über Plymouth in die Heimat anzutreten. 3000 glückliche Kößß⸗Urlauber kehren heim. Auf der Heimreiſe von Tripolis liefen am Dienstag in Liſſabon die drei Kö ⸗Schiffe Deutſche“, „Sierra Cordoba“ und„Oceana“ mit 3000 Urlau⸗ bern ein. Beſuch des Breslauer Oberbürgermeiſters beim Warſchauer Stadtpräſidenten. Zu einem offiziellen Beſuch des Warſchauer Stadtpräſidenten Starzynſki iſt der Breslauer Oberbürgermeiſter Friedrich in Begleitung der Stadträte Kempe und Sieffen in Warſchau eingetroffen. Dor „Der Der Ausbau der italieniſchen Luftwaffe. Als Auftakt für die Feier des 15. Jahrestages der Grün⸗ dung der italieniſchen Luftwaffe wurden in Italien am Sonntag 29 Flughäfen, 26 Mobiliſierungsdepots und 5 Fliegerſchulen ihrer Beſtimmungen übergeben. Japan verbietet franzöſiſchen Hetzfilm. Der fran⸗ zöſiſche Film„Grande Illuſion“ iſt vom japaniſchen Innenminiſter für Japan verboten worden, da er geeignet iſt, die Wehrmacht des befreundeten Deutſch⸗ land herabzuſetzen. Geſunde Kinder mit gutem Appetit und friſchem Ausſehen ſind der Stolz der Mutter. Bei Müdigkeit und Schwäche geben Sie Ihrem Kinde zur Stärkung und zur Förderung von Wachstum und Ent⸗ wicklung dis blutbildende Kräftigungsmittel Bioferrin, welches in jeder Apotheke zu haben iſt. E A SANYER — E Tauſend Jahre Kampf um das Reich Reichsleiter Roſenberg ſyrach in der überfüllten Karlsruher Markthalle (Von unſerem nach Karlsruhe entſandten hs⸗Schriftleitungsmitglied) Als Kreisleiter Worch nach dem feierlichen Fahneneinmarſch Reichsleiter Alfred Roſenberg als einen der älteſten, treueſten und bewährteſten Ge⸗ folgſchaftsmänner des Führers begrüßte, war die große Karlsruher Markthalle von mehr als 10 000 Beſuchern dicht beſetzt, die den Redner beim Be⸗ treten des feſtlich geſchmückten Saales ebenſo ſtür⸗ miſch begrüßten wie die Tauſende, die gekommen waren, die Uebertragung der Rede auf dem freien Platz vor der Halle anzuhören. Vorne an der Rednerbühne, von der aus grünem Lorbeer eine Koloſſalbüſte Adolf Hitlers grüßte und über der die Parole dieſer Wochen aufleuchtete:„Ein Volk— Ein Reich— Ein Führer“ haben die Vertreter der Bewegung und ihrer Gliederungen, der Wehrmacht, des Reichsarbeitsdienſtes, des Staates und der Stadt Platz genommen und dahinter ſaßen— und ſtanden auch in den Gängen— alle jene, die gekommen waren, ſich freudig zum Führer und zu ſeinem ge⸗ waltigen Werke zu bekennen. Alfred Roſenberg von Jubel begrüßt und während ſeiner geiſtvollen mit zwingender Logik aufgebauten Rede immer wieder von Beifall und Zuſtimmung unterbrochen, be⸗ gann mit der Feſtſtellung, daß man gar nicht von einem Wahlkampf ſprechen könne— es gehe viel⸗ mehr darum, ein gemeinſames Bekenntnis zu deutſchem Schickſal abzulegen und ſich, wie immer in großen geſchichtlichen Stunden, Rechenſchaft tber den Sinn dieſer Tage zu geben. Und von hier aus gab Alfred Roſenberg eine von tiefen Er⸗ kenntniſſen geſchichtlichen Werdens getragene Sin n⸗ deutung des tauſendjährig en Kampfes um das Großdeutſche Reich, das Adolf Hit⸗ ler nur aus der nationalſoztaliſtiſchen Idee heraus zu ſchaffen in der Lage war. Dieſe Betrachtung Ro⸗ ſenbergs führte zu der Einſtcht, daß in dem gewal⸗ tigen Ringen gegenſätzlicher Kräfte, wo Menſch gegen Menſch, Staat gegen Staat und Wille gegen Wille ſtand, auf beiden Seiten deutſche Menſchen großer Prägung in Erſcheinung getreten ſind. Der Anſchluß Oeſterreichs habe zwei Probleme aus der Welt geſchafft: den Univerſalismus und den Partikularismus und habe die Erkenntnis ge⸗ bracht, daß es noch niemals ſo viele Wecker germa⸗ niſcher Werte gegeben habe, wie in dieſen Jahren der großen deutſchen Wende: In fünf Jahren ſei das Erbe eines ganzen Jahrtauſends nach Hauſe getragen worden. Wenn auch der Partikularismus beſeitigt ſei, ſo wolle man keine Aufhebung der vielgeſtaltigen kul⸗ turellen Leiſtungen der deutſchen Stämme im Süden und Norden. f Alfred Roſenberg behandelte dann die natinnal⸗ ſozialiſtiſche Idee als den Ausgangspunkt der um⸗ wälzenden Geſchehniſſe, die ihre glänzende Rechtſer⸗ tigung durch die beiſpielloſen Erfolge erfahren habe Dieſe Tatſache verdanke man nur dem Führer. Sein Werk ſei es geweſen, daß der Glaube an Deutſch⸗ land über jene peſſimiſtiſche Auffaſſung geſiegt habe, die deutſche Geſchichte ſei mit dem Jahre 1918 be⸗ endet. Heute wiſſe jeder Deutſche: f Ehre und Freiheit des geſamten Reiches ſind der abſolute Maßſtab, an dem die Handlungen eines jeden gemeſſen werden, und als das größte Verbrechen betrachten wir heute den Landes⸗ verrat. Stürmiſcher Beifall begleitet dieſe Worte und er⸗ neuert ſich, als Roſenberg die Erklärung der öſter⸗ reichiſchen Biſchößſſe hervorhebt, worin dieſe es als nationale Pflicht empfanden, ihr großdeut⸗ ſches Bekenntnis auszuſprechen. Das erleichtere der Bewegung die Abſicht, jedem die Hand zu reichen, der ſich ehrlich für das neue Deutſchland erkläre. Zurückgehend zum Jahre 1933 ſchälte der Redner aus den Geſchehniſſen der letzten fünf Jahre die drei Etappen der nationalſozialiſtiſchen Revolution heraus: die Erringung der natio⸗ nalen Freiheit, die Durchſetzung einer ſozialen Gerechtigkeit und die Sicherung der national⸗ ſozialiſtiſchen Weltanſchauung mit all jenen Konſe⸗ quenzen, die der Schutz des deutſchen Lebens fordert. Ohne die Sicherung der geſamten Nation durch die deutſche Wehrmacht würden die Worte von Sozialis⸗ mus, von Volkskultur nur Worte bleiben, und ohne dieſe Wehrmacht wäre jetzt Oeſterreich auch ohne Schutz in ſeinem Lebenskampf geblieben. Wenn man uns heute im Ausland vorwirft, wir hätten durch die nationalſozialiſtiſche Revolntion viel an Sympathien eingebüßt, ſo ſagen wir: Es iſt beſſer weniger Sympathien zu beſitzen, aber mehr Reſpekt! Das deutſche Volk wollte ſich das Recht ſeiner Zeit erkämpfen und hat es ſich erkämpft, und nichts iſt ihm geſchenkt worden. Der Redner verlas dann als verdiente Würdf⸗ gung des anſtändigen Auslandsjournalismus' einen Auſfſatz der„Neuen Baſler Zeitung“, die ſich ener⸗ giſch gegen die Lügereien über die Vor⸗ gänge in Oeſterreich wendet, und den Auſchluß als eine Tatſache von weltgeſchichtlicher Bedeutung herausſtellt. Der Anſchluß, fuhr Roſenberg dann fort, bedeutet für uns zweierlei: Die deutſche Sicherheit hat ſich erheblich ver größert und ein großer Teil des europäiſchen Kontinents iſt befriedet worden. Deutſchland verfolge keine imperialiſtiſchen Ziele, aber es habe den brutalen Imperialismus der an⸗ deren beſeitigt und das Selbſtbeſtimmungsrecht wie⸗ der in Kraft geſetzt Nachdem der Sprecher des heldenmütigen Kamp⸗ fes der öſterreichiſchen Nationalſozialiſten und ihrer beiſpielloſen Blutopſer gedacht hatte, betonte er noch⸗ mals, daß ſich der großdeutſche Gedanke ſiegreich durchgeſetzt habe und das neue Reich auf den bpei⸗ ten Schultern der Volksgemeinſchaft ruhe. Er ſchloß mit den Worten: „Die nationalſozialiſtiſche Bewegung iſt das Schick⸗ ſal aller Deutſchen geworden. Darum gebietet die Vernunft, daß alle am Reich mitarbeiteu. Wir be⸗ kennen uns zu unſerem Schfckſal und wir werden ung am 10. April zu dieſem Schickſal bekennen und den Weg freimachen für eine neue Zeit. 5 Stürmiſcher Beifall und die nationalen Lieder be⸗ kräftigten die Zuverſicht der Zuhörer, daß am 10. April ein 75⸗Millionen⸗Volk ſich zu ſeinem Schickſal bekennen wird. 5 4. Seite/ Nummer 148 Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 30. März 1938 Mannheim, 30. März. Abrundung und Kreuzung In den vergangenen Wochen wurde viel dafür getan, daß die ſcharfen Kurven an den Plankenecken und anderwärts abgerundet wurden. Und jetzt wird ſogar die allerwichtigſte Kreuzung am Paradeplatz einer aufwühlenden Ausbeſſerung unterzogen. Die Schienen und Weichen werden ausgehoben, Holzpfla⸗ ſter liegt, zu Haufen geſchichtet, in der Gegend herum, und manches Hauruck tönt durch die Gegend, wenn der ſchwere Eiſenkram auf die Lore muß, alſo daß ſich die teilnehmenden Neugierigen gar nicht ſatt ſehen können an dem Arbeitseifer der andern. Aber all dieſe Verbeſſerungen mag die Fahrer micht erfreuen, die gerade hier angebrauſt kommen, und vor ſich das unbeliebte Schild, weißes Feld mit rotem Rand, ſehen, und dazu einen gelben feind⸗ lichen Pfeil mit der Aufſchrift„Umleitung“. Aho und Aha, das hätte doch wirklich noch Zeit gehabt. Immer wenn man's eilig hat. Warum ſteht denn ſowas nicht fett und groß in der Zeitung, murrt Herr Haſe, der es natürlich nicht geleſen hat, wo mein Karren ſowieſo ſo ſchlecht backt. Stramm und ſchmal gezogene Lippen und kritiſches Schütteln des Kopfes, und erſt nach einigem Zahn räderknirſchen. beguemt ſich der Motor. Aber es gibt auch welche, depen Eile iſt nicht größer, als daß ſie an der Poſt parken und die 70 Meter bis zum großen Budoͤel⸗ platz gehen, um ganz genau das hiſtoriſche Ereignis Überwachen zu können. Und da werden nun merkwürdig verkehrsreaktio⸗ näre Aeußerungen laut, über die man ſich nicht ge⸗ nug wundern kann. Denn jetzt tut es den richtig gewiſtem Fahrern auf einmal leid, daß alles glatt und rund und eben werden ſoll, und voller verkehrs⸗ geſchichtlicher Erinnerungen ſteht auf einmal dieſe wichtige Kreuzung.„Do bin ich'lege, un do aus dem Haus hawwe ſe Waſſer und Kirſch gͤholt, daß ſe mich widder wach kriche. Ich hab die glatte Stelle und die kleene Unebenheite'nau gekennt. Mittem lange offene Buick vun 29 bin ich Karuſſell'fahre un den Lichtmaſt hab ich aa ſchun verwiſcht,. 8 dhut einem jo leid, wo'r doch ſei' Erfahrunge ſo teier hot bezahle müſſe, un weeß ſo'nau Beſcheid, Un jetzt werd alles hie'macht..“ In Summa, die Fahrer, die ihre Prüfungen vor 30 Jahren und ſo gemacht haben, denen tuts im ſtillen leid, wenn was verbeſſert wird. Sie haben den Steuereinſchlag für unſere eckigen Quad ratkur⸗ ven genau rausgehabt, ſie wiſſen genau, wieviel Bremsdruck ölgetränktes Holzpflaſter mit Sprüh⸗ regen verträgt, und wie man flink über die Schie⸗ nenkreuzung, ohne zu ſchleudern, kommt. Und das ſoll nun für jedermann, der gerade den ert * d. S ern Von Jft ung und Lichtmaſchine kennen gelbe rn schön, eben, werden. aufgerauht und abgerundet gemacht So brummen ſie, wenn ſie die Abſperrung vor⸗ finden. Denn die Stimmung beeinflußt das Urteils⸗ vermögen, und faſt liebevoll wenden ſie den Kopf zu jener ausgeprägten Stelle, die nun verſchwinden wird, wo die Ardie von 1925 einen ſo ſchweren Knacks erlitt, daß ſie für ein Butterbrot verkloppt werden mußte. Und richtig.. eine ausgekugelte Schulter und ein doppelter Unterarmbvuch waren ja auch noch dabei. Das waren noch Zeiten!„Do hott mr noch wirklich fahre könne gemüßt!“ Dr. Hr. Frachtberechnung im Expreßgutwperkehr ab 1. April Im Expreßgutverkehr der deutſchen Reichs⸗ bahn tritt mit dem 1. April eine weſentliche Aende⸗ rung ein. Von dieſem Zeitpunkt an wird die Ex⸗ preßgutfracht nach der Gütertarifentfer⸗ nmg berechnet, während ſie im Gegenſatz dazu bis letzt nach den Entfernungen der Perſonentarife feſt⸗ geſtellt wurde. Der Beförderungsweg iſt in Zukunft für die Frachtberechnung nicht maßgebend, er wird vielmehr, wie im. Güterverkehr, beſonderen Wege⸗ vorſchriften entnommen. Zur Erleichterung der Ab⸗ fertigung wird für den Expreßgutverkehr eine be⸗ ſondere Entfernungstafel eingeführt. In ihr find alle Bahnhöfe, zwiſchen denen Expreßgut abge⸗ fertigt werden kann, enthalten. Das wiedererſtehende Kühlhaus Im Mai ſoll es in Betrieb genommen werden— Amfaſſende Amgeſtallung der Kühlanlage Als im Dezember das große Schadenfeuer das Kühlhaus im Mannheimer Schlachthof zum großen Teil zerſtört hatte, war zunächſt die Frage zu ent⸗ ſcheiden, ob man den unerläßlichen Wiederaufbau an der gleichen Stelle durchführen oder ob man den zwar bedauerlichen, aber nun einmal gegebenen An⸗ laß dazu benützen ſollte, das Kühlhaus zu veriegen. Man entſchied ſich für den Wiederaufbau an der alten Stelle, zumal man bei der Prüfung der erhalten ge⸗ bliebenen Bauteile feſtſtellte, daß ſie größtenteils noch zu verwenden waren. Nach Beſeitigung der Bvandtrümmer begann man beſchleunigt mit den Bauarbeiten. Die Kühlhausfrage mußte ja ſo raſch wie möglich erledigt werden; jedermann war ſich dar⸗ über klar, oͤnß bis zum Beginn der warmen Jahres⸗ geit ausreichende Kühlmöglichkeiten auf jeden Fall beſchafft werden mußten. Während des Winters konnte man ſich mit einer Notlöſung abfinden, im N Frühjahr und im Sommer aber nicht meh r. Raſche und grundſätzliche Löſung Das H o chbauamt hat mit größter Beſchleuni⸗ gung die Wiederaufbaupläne ausgearbeitet und mit Nachdruck für deren Verwirklichung geſorgt. Nun iſt ſondern die Kühlanlage zu dezentraliſie⸗ ren. Man hat ſie in vier Einzelanlagen aufgegliedert und dieſe auf die Längsſeite des Kühl⸗ hauſes(entlang der großen Hallenſtraße) verteilt. Jede Einzel⸗Kühlanlage verſorgt in Zukunft nur einen beſtimmten Bereich des Kühlhauſes mit Kalt⸗ luft, aber unter ſich können die einzelnen Kühlanla⸗ gen doch auch wieder verbunden werden, allerdings ohne daß dabei Brandmauern durchbrochen würden. Vollkommen getrennt von der Kühlanlage iſt jetzt die Gefrieranlage für die Gefrierräume im Keller. Große bauliche Veränderungen Der Einbau des neuen Kühlanlagenſyſtems ver⸗ langte bedeutende bauliche Maßnahmen. So mußte man auf das Kühlhaus, entlang der Hallenſtraße, einen langgeſtreckten Aufbau ſetzen, der faſt die Höhe des Dachbogens über der Hallenſtraße er⸗ reicht und auch von der Seckenheimer Straße aus zu erkennen iſt. Dieſer Aufbau iſt faſt genau ſo lang wie die Hallenſtraße, reicht alſo von den Tierarzt⸗ räumen bis faſt zum Turm des Maſchinenhauſes. Bevor man aber dieſen Aufbau ausführen konnte, mußte man die darunter liegenden Grundmauern Ein Lol! Ein Neiqi!“in Füfirer! Am Donnerstagabend ſpricht im Roſengarten dtaatsminister à. D. Hermann Esser otünchen) in Mannheims erſter Wahlgroßkundgebung Die für die abgeſagte Kundgebung mit Joſef Wagner gelöſten Karten haben Gültigkeit! man ſoweit, daß aller Wahrſcheinlichkeit nach das Kühlhaus am 1. Mai wieder in Betrieb ge⸗ nommen werden kann. Aufräumungsarbeiten, Pla⸗ nung und Wiederaufbau nehmen alſo zuſammen nur rund vier Monate in Anſpruch. Das iſt eine Leiſtung, die alle Anerkennung verdient. Die Mannheimer Metzger haben wohl kaum zu hoffen gewagt, daß Hal, ie ſchyn e ſo kurze? Zeit nach! dem Brand wieder ein betriebsfertiges Kühlhaus im Schlachthof zur Ver⸗ fügung haben würden! Lehren des Großfeuers vom Dezember Das Hochbauamt ſtand vor keiner leichten Auf⸗ gabe. Es konnte ja nicht einfach wieder die Anlage in ihrer alten Form hinſtellen, denn es mußte da⸗ für Sorge getragen werden, daß alle jene Anlagen, die im Dezember eine Abgrenzung des Brandes un⸗ möglich gemacht hatten, durch Einrichtungen erſetzt würden, die feuerpolizeilich allen Anforderungen genügen und ſo eine Wiederholung des bedauerlichen Ereigniſſes ausſchließen. So ſtand von vornherein feſt, daß die Kaltluftleitungen nicht wieder wie vor⸗ her in einem Zuge durch die weiträumige Geſamt⸗ anlage geführt werden durften, weil ja ausgerech⸗ net dieſes Kühlrohrſyſtem das ganze Kühlhaus ſo⸗ fort zu einem einzigen Brandplatz hatte werden laſſen. Es mußte alſo vermieden werden, daß Kühl⸗ rohre wieder durch die Innenwände geführt wur⸗ den, es mußte das geſamte Kühlhaus in einzelne vollkommen ſelbſtändige Abteilungen gegliedert wer⸗ den und jede Abteilung mußte von den ſeitlich an⸗ grenzenden durch Brandmauern getrennt ſein. Dezentraliſierte Kühlanlage Die Frage war nun aber, wie man unter Wür⸗ digung dieſer feuerpolizeilichen Notwendigkeiten die Kühleinrichtung techniſch aufbauen ſollte. Man hat ſich ſchließlich entſchloſſen, die Speiſung der Kühl⸗ rohre mit Kaltluft nicht mehr zentral vorzunehmen, Eine reichbeſchickte Oſterſchau Handarbeit, Zeichnen und Werkunterricht: das ind die drei großen Gruppen, nach denen ſich das bunte Vielerlei dieſer Ausſtellung im Turnſaal der Hans⸗Thoma⸗Schule gliedert. Mit den erſten ſelbſt⸗ gestrickten Strümpfen der Sextanerinnen und ihren netten, nach eigenem, kindlichen Willen beſtickten Handarbeitstaſchen aus Aidaſtoff fängt es an, jenen Umfänglichen rechteckigen Behältniſſen, die den mei⸗ der kleinen Mädel dann Begleiterin durch ein zes Schuldaſein werden. f. In der Quinta kommen reizende, ſelbſtentworfene Buchhüllen und Kiſſenplatten in Kelim oder Spann⸗ ſtich zutage. Auch die erſten, mit Haudholſaum und en Zierſtichen verſehenen Wäſcheſtücke halten von Stunde zu Stunde in dem Aidaſtoff⸗Gehäuſe ſt. U III fertigt unter anderm Muſtertücher des lickens und Stopfens. In Obertertia dagegen iſt as Hauptpenſum pünktlich ausgeführte Weißſtickerei. id ſo geht das weiter, bis zu den ſchwierigſten Sachen, wie ſie die beiden bis jetzt aufgebauten ſſen der Frauenoberſchule vorlegen. Aus deren Haushaltungsunterricht ſieht man dann gedeckte Tiſche, Eingemachtes, kunſtvolle Tor⸗ ierte Platten: perfekte Hausmütterchen zei⸗ eid wiſſen, beſtätigt eine luſtige„Kin⸗ auch die Kleinen Wandfrieſe, Bild⸗ ten wiſſen⸗ en. Daß ſie auch mit der Kinderpflege moch von 10—13 ſowie 18—19 Uhr J 8 eee ere Aus bem Wertſchaſſen ber Hans. Thoma · Schule hübſcher und praktiſcher Dinge ebenſo beliebt wie der heute ſp vergnügte Zeiche n⸗ unterricht zu ſein, der ſich keineswegs mehr im perſpektiviſchen Abmalen der berühmten Zigarren⸗ kiſte gefällt, ſondern mit Bildgeſtalten, Entwerfen und Sachzeichnen unzählige Möglichkeiten bietet, Plakate, Schevenſchnitt, Transparente, Ampeln, bunte Flieſen, Teller, Schachteln: alles deutet darauf hin, daß die jungen Menſchenkinder ihren praktiſchen Sinn zu ſchärfen, Gelerntes alsbald am Werkſtoff auszuwer⸗ 5 Und die ſchönſte Probe aufs Exempel liefert denn auch wirklich jener Tiſch, auf dem das Arbeits⸗ ergebnis des eigentlichen Werkunterrichtes in Oberſekunda und Unterprimg ſich darbietet. In ſauberer Buchbinderarbeit hübſche Lichtbildalben mit ſelbſtbemuſtertem Vorſatzpapier, wiederum Tel⸗ ler, Schachteln und tauſend andere nette Dinge, die guten Geſchmack und ſicheres Formgefühl verraten. Ein Mädel, das dies alles gelernt hat, wird ſicher ſpäter einmal auch der eigenen Heimgeſtaltung gegenüber nicht verſagen. Nicht vergeſſen ſei, daß eine reiche Spende von Hemdchen, Jäckchen, Windeltüchern, Spielanzüg⸗ chen, Schürzchen, von Strümpfen und ſonſtigem Kleinkinderkram für„Mutter und Kind“ be⸗ reitſteht. Und erwähnt ſei endlich, daß man die Oſter⸗ ſchau der Hans⸗Thoma⸗Schule am heutigen Mitt⸗ ch beſichtigen M. O. weſentlich verſtärken. Das Ummantelung der Stahlſäulen im Kel⸗ lergeſchoß mit Beton, womit man zugleich eine ſehr erhebliche Vergrößerung der Grundflächen, auf denen die Säulen ſtehen, erreichte. In Zuſam⸗ menhang mit der Errichtung des beſagten Aufbaues ergab ſich übrigens die Möglichkeit, das Dach des Kühlhauſes zu vereinfathen. Bisher war es ſozu⸗ ſagen wellenförmig, in Zukunft wird es gradlinig in Richtung Schlachthofreſtaurant abfallen. Das Re⸗ genwaſſer kann alſo künftig gleichmäßig nach der N Rückſeite des Kühlhauſes abgeleitet wer⸗ den. Das neue Kühlrohrſyſtem Die an die vier Kühlanlagen angeſchloſſenen Kühlrohre durchziehen das Kühlhaus nicht mehr in einem parallel zur Hallenſtraße gelegenen Haupt⸗ ſtrang, ſondern in vier rechtwinklig dazu verlaufen⸗ den und von einander unabhängigen kleineren Strängen, wobei— wie geſagt— die Brand⸗ mauern nicht mehr durchbrochen ſind. Sollte wie⸗ der einmal ein Schadenfeuer im Kühlhaus ent⸗ ſtehen, ſo kann man alſo den Brandherd abgrenzen. Damit iſt eine Wiederholung des Großfeuers vom Dezember unmöglich gemacht. Die Druckleitungen des Kühlrohrſyſtems verlaufen unterhalb der Iſo⸗ lierſchicht, die Saugleitungen oberhalb. Als Iſo⸗ Jliermaſſe unterhalb des Daches verwendete man diesmal aus Zweckmäßigkeitsgründen nicht wieder Torf, ſondern Kork. Es iſt noch viel zu tun Zur Zeit iſt man noch feſt am Wiederaufbau. Die Kühlrohre ſind fertig. Es fehlt noch das Dach, an dem man aber in den letzten Tagen auch ſchon be⸗ gonnen hat. Der Kühlanlagenaufbau ſteht im Roh⸗ bau auch ſchon fertig da. Die Bau handwerker haben alſo den größten Teil ihrer Aufgaben ſchon gelöſt. Nun handelt es ſich fedoch noch um die techniſche Ein⸗ richtung. Wie geſagt: In einem Monat will man auch das geſchafft haben. Es bleibt zwar auch außer⸗ dem noch mancherlei zu tun, aber dennoch ſteht zu erwarten, daß zum 1. Mai das wiedererſtandene Kühlhaus in Betrieb genommen werden kann. dr. W. Ih. Annaberg kämpfer, berhören! Weihe des Ehrenmals für die Gefallenen der Frei⸗ korps, des Grenz⸗ und Selbſtſchutzes auf dem g Annaberg Os. Das vom Volksbund Deutſche Kriegsgräberfür⸗ ſorge auf dem Annaberg errichtete Ehrenmal für die Gefallenen der Freikorps, des Grenz⸗ und Selbſt⸗ ſchutzes wird am 22. Mai im Rahmen einer großen Kundgebung und in Verbindung mit der Eröffnung der auf dem Annaberg von der Provinz Schleſien erbauten Feierſtätte geweiht. Alle ehemaligen Freikorps⸗, Selbſt⸗ und Grenz⸗ ſchutzkämpfer, die an der Weihefeier teilnehmen wollen, werden gebeten, ihre Anſchriften unter Angabe der ehemaligen Formation umgehend an den Gau Schleſten des Volksbundes Deutſche Kriegsaräber⸗ fürſorge, Breslau 5, Tauentzienſtraße 16, mitzutei⸗ len. Einzelheiten werden ſpäter bekanntgegeben. n Kranzniederlegung. Am heutigen Todestag des Oberbürgermeiſters Dr. Beck wurde durch dis Stadt ein Kranz am Grabe niedergelegt. Seinen 60. Geburtstag feiert am Donnerstag, dem 31. März, Immobilienmakter Michael Wei⸗ ſang, U 3, 19. Gleichzeitig feiert ſeine Wirtſchaf⸗ terin Eliſe Mauß ihr 30 jähriges Dienſtfubiläum. Wir entbieten Herrn Weiſang, der ſchon 20 Jahre Leoeſer unſerer Zeitung iſt, herzlichſte Glückwünſche! geſchah durch Ehemalige 110er beſichtigen die Seckenheimer Kaſerne Die Kameraden des ehem. Reſ.⸗Inf.⸗Rgts. 110 hatten am Sonntag Gelegenheit, die Kaſerne des II. Batls. Inf.⸗Rgt. 110 in Seckenheim zu beſichtigen. Beim Eintreffen wurden die alten Soldaten, die ſehr zahlreich dem Rufe des Kameradſchaftsführers gefolgt waren, von dem Bataillonskommandeur, Oberſtleutnant Porchert, empfangen, der in lie⸗ benswürdiger Weiſe die Führung übernahm. Alle Unterkünfte und Einrichtungen der jungen Wehr⸗ macht wurden mit großem Intereſſe in Augenſchein genommen, und dabei mancher Vergleich zwiſchen Einſt und Jetzt angeſtellt. Bei einem geſelligen Bet⸗ ſammenſein in der Unteroffizierskantine überreichte der Kameraoͤſchaftsführer nach einer kurzen An⸗ ſprache dem Bataillonskommandeur vier Exemplare der Kriegsgeſchichte der ehem. Reſerve 11ber zur Einverleibung in die Bibliothek der Kompanien. Oberſtleutnant Porchert ließ ſeinen Dank für die Spende ausklingen in einem„Sieg Heil!“ auf den Schöpfer der deutſchen Wehrmacht, den Führer und Reichskanzler Adolf Hitler. Es folgten die Lieder der Nation. Zur Unterhaltung trugen außer einer Ab⸗ teilung des Muſikkorps des Bataillons mehrere alte 110er bei. Zu erwähnen iſt noch, daß bei dem Rund⸗ gang mit großer Freude vermerkt wurde, daß Bild⸗ hauer Kurt Lauber, ein kriegsbeſchädigter ehem. Reſerve⸗110er, die Bildhauerarbeiten an den Unter⸗ kunftsräumen ausgeführt hat. „Germania“ Konzert in Feudenheim Ehrung verdienter Sangeskameraden Der Männer⸗Geſangverein„Germania“ in Feu⸗ denheim erfreute ſich regen Beſuchs ſeines Konzerts im Saal„Zum Jägerhaus“. Die zahlreichen Gäſte zeigten ſich mit dem Gebotenen reſtlos zufriedenge⸗ ſtellt. Der reiche Beifall, der jeder Darbietung folgte, iſt ſchon darin wohlbegründet, daß die„Ger⸗ mania“ in ihrem ſtattlichen Männerchor über eben⸗ ſo erfreulich wie ungewöhnlich viele junge Stimmen verfügt. Für Muſikdirektor Willi Bilz iſt es ſicht⸗ lich eine Freude, ſolches bildungsfähiges Stimmen⸗ material nach Kräften weiterzuentwickeln und zu einem geſchloſſenen vokalen Klangkörper zuſam⸗ menzufaſſen. 2 Die von Bilz aufgeſtellte Vortragsfolge enthielt neben Männerchören des badiſchen Tondichters Kon⸗ radin Kreutzer u. a. verſchiedene zeitgenöſſiſche -cappella⸗Werke. Höhepunkt des Konzerts bilde⸗ ten zwei der gefälligſten Bearbeitungen Hans Hein⸗ richs', beide für dreiſtimmigen Männerchor mit Trompete. Wiederholt werden mußte auf Grund des begeiſterten Beifalls„Es blies ein Jäger wohl in ſein Horn“, urſprünglich ein Volkslied des 18. Jahr⸗ hunderts. Aehnlich reizvoll und ſtets dankbar iſt die ſchlichte Volksweiſe aus Oberheſſen:„Musketier ſeins luſtge Brüder“. Ebenfalls wiederholt werden mußte Franziskus Naglers„Deutſcher Glaube“; hier hatte Bilz die Schönheiten der Tonmalerei des Anfangs ganz beſonders liebevoll herausgefeilt. Der Ausklang des Konzertes war ſtark und nach⸗ haltig. Als Soliſt hatte man Franz Koblitz vom Nationaltheater gewonnen. Als Sänger von Kultur und Geſchmack reichte er einen ſchön gebundenen Strauß ſchönſter deutſcher Frühlingslieder(von Franz Schubert und Rob. Franz). Das Brahmsſche „Ständchen“ kann man vielleicht noch zarter, von romantiſcher Verſpielt⸗ und Verträumtheit erfüllt, auffaſſen und nachgeſtalten, aber mit Hans Hermanns Mahnung(Dichtung Will Veſper) zog der Gaſt die Hörer dermaßen in ſeinen Bann, daß er nicht ohne Wiederholung freigelaſſen wurde. Seine Gattin, Eliſabeth Koblitz, begleitete am Flügel höchſt ein⸗ fühlſam und geſchickt. g Vereinsleiter Jakob Kuhl begrüßte u. a. den Gruppenführer Bauer ⸗Seckenheim des Sänger⸗ kreiſes Mannheim, der für 40jährige Sängertätig⸗ keit Johann Bohrmann und Johann Kir ſch mit der Goldenen Sängernadel auszeichnete. Für 25jäh⸗ rige Treue erhielten Georg Edelmann, Ludwig Mayer, Karl Schaaf und Georg Bentzinger die Silbernadel des Badiſchen Sängerbundes. Ehren⸗ mitglieder der„Germania“ wurden Bentzinger, Ludwig Brunner, Schaaf und Edelmann unter Ueberreichung der Ehrenurkunde. f. h. Alle Soldaten ſollen erfaßt werben Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: „Zu der Veröffentlichung des O. K. W. vom 18. März 1938 über die Umgliederung des Reichskrieger⸗ bundes(Kyfſhäuſer) und unter Bezugnahme auf den Aufruf des NS⸗Deutſchen Reichskriegerbundes wird mitgeteilt, daß die Ueber führung der be⸗ ſtehenden Vereinigungen der oͤrei Wehr⸗ macht sbünde und der in ihnen zuſammengefaß⸗ ten Perſonen durch die noch zu erlaſſenden Ausfüh⸗ rungsbeſtimmungen geregelt wird. Neuanmeldungen von Soldabenverbänden, die nicht zu den drei Wehrmachtsbünden gehören, ſo⸗ wie aller ehemaliger Soldaten, die bisher noch keiner derartigen Organisation angehörten, zum NeS⸗Deut⸗ ſchen Reichskriegerbund ſind erwünſcht, n Spenden für Oeſterr eich Alle deutſchen Volksgenoſſen, die an der Linderung f der Not im Lande Oeſterreich mithelſen wollen, kön⸗ neu Geldſpenden einzahlen auf das Konto„Deſter⸗ reich“ bei allen Dienſtſtellen des Wed oder bei allen in der Reichsgruppe„Banken“ zuſammen⸗ geſchloſſenen Kreditinſtituten(Banken, Girozeutra⸗ leu, Sparkaſſen, gewerblichen und landwirtſcha Kreditgenoſſenſchaften) und bei allen Poſtſche n 9 — — 2 Mittwoch, 30. März 1938 Neue Maunheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgab⸗ 1000 Wiener Kinder in der Pfalz Herzlicher Empfang in Neuſtadt— In den Winzerſtädten und dörfern in Quartier * Neuſtadt a. d.., 30. März. Heute vormittag kamen die beiden NSV⸗Sonder⸗ züge mit 1000 Wiener Arbeiterkin dern im Gau Saarpfalz an. Eine lange Nachtfahrt lag hin⸗ ter ihnen, an Schlaf war wenig zu denken, denn überall auf den Durchgangsbahnhöfen ſtanden deut⸗ ſche Volksgenoſſen, ſich gegenſeitig an Liebes⸗ gaben und allerlei Leckerbiſſen für die öſterreichiſchen Kinder überboten. groß aber war erſt das Er⸗ ſtaunen und die Freude der Kinder, als ſie gegen 9 Uhr vormittags im maleriſchen Neuſtadt eintrafen. Draußen auf dem Bahnhofsvorplatz bereitete die geſamte Bevölkerung der Stadt ihren kleinen Gäſten einen überaus herzlichen Empfang. Die HJ mit einem Muſikzug, der BDM, das Jungvolk und ſämt⸗ liche Schulen waren vor dem Bahnhof angetreten. Alle Betriebe hatten geſchloſſen, damit die Beleg⸗ ſchaften Gelegenheit hatten, an der Begrüßung der öſterreichiſchen Kinder teilzunehmen. Ein freudiger Begrüßungsmarſch erklang, als die Züge in den Bahnhof rollten, und nach kurzen herzlichen Worten der Gaſtgeber ging es dann erſt einmal hinüber in den größten Saal der Stadt, wo die Kinder mit Schokolade und Kuchen bewirtet und ihren Pflege⸗ eltern zugeteilt wurden. Von Landau bis hinauf nach Wachenheim beherbergen all die bekannten Weinſtädtchen und Weindörfer jetzt öſterreichiſche Arbeiter⸗ kinder, und überall iſt die Bevölkerung freudig bereit, durch ihre Gaſtfreundſchaft und ihre Liebe an dieſen Kin⸗ dern wieder das gut zu machen, was einſt die Kata⸗ ſtrophen⸗ und Elendspolitik eines Schuſchnigg⸗ Oeſterreich geſündigt hatte. 5 * 0 die Nez W 1 Badiſcher Gauwettkampf abgeſchloſſen * Karlsruhe, 29. März. Der Gauwettkampf wurde am Sonntagvormittag durch würdige Kund⸗ gebungen in den Wetlkampfſtätten Mannheim, Heidelberg, Karlsruhe, Freiburg und Lörrach abge⸗ ſchloſſen. In der Städtiſchen Ausſtellungshalle der badiſchen Gauhauptſtadt vereinigten ſich 650 Wett⸗ „ mit zahlreichen Gäſten zur Feier⸗ tunde. Gauamtsleiter pg. Frank dankte namens der Deutſchen Arbeitsfront allen Beteiligten am Reichs⸗ berufswettkampf, der wiederum zu einem vollen Erfolg geworden ſei. Der Obergebietsführer Friedhelm Kemper ver⸗ wies auf das große politiſche Geſchehen unſerer Zeit und begeiſterte durch das Bekenntnis zum Führer, zur großen unſterblichen Nation und zum Reiche der Arbeit als dem höchſten Adelsbegriff unſeres Volkes. Der Gaubeauftragte, Bannführer Pg. Fride⸗ rich, gab hierauf die Sieger bekannt. Wieslocher Notizen L. Wiesloch, 30. März. 8 Dieſer Tage fand unter dem Vorſitz von Landrat Schäfer die letzte Sitzung des Bezirks ra⸗ 5. Seite Nummer 148 — tes Loch ſtatt, da bekanntlich ab 1. Appil der Amtsbezirk Wiesloch aufgehoben iſt und zum Be⸗ zirksamt Heidelberg zählt. In der Sitzung wurden faſt ausnahmslos Geſuche um Ausnahmebewilligung zur Eintragung in die Handwerksrolle behandelt und genehmigt. Ferner wurde noch eine Ergänzung der im letzten Jahre erlaſſenen Bezirksbauordnung er laſſen. Dieſe Bezirksbauordnung wurde übrigens von den maßgebenden Stellen als vorbildlich und richtunggebend für ländliche Bauweiſe anerkannt. Von den bisherigen Bezirksräten wurden Bürger⸗ meiſter Bender(Wiesloch) und der ſtellvertretende Kveisbauernführer Emil Schweinfurth(Wall⸗ dorf) dem Bezirksrat Heidelberg⸗Land zugeteilt. Wiesloch beſaß ſeit dem Jahre 1803, alſo ſeit 135 Jahren, den Charakter einer Amtsſtadt. Der 18jährige Fritz Wipfler brachte auf ſeiner Arbeitsſtätte in der Tonwareninduſtrie Wiesloch ſeine rechte Hand in die Falgzziegelpreſſe, ſo daß dieſe ihm zerguetſcht wurde. Der junge Mann mußte in die Klinik gebracht werden. Hauptlehrer Eugen Lang, der ſeit 1914 mit be⸗ N es Wi ſtem Erfolg an der hieſigen Schule wirkt, konnte jetzt dieſer Tage ſein 30fähriges Dienſtjubi⸗ läum begehen. Der Jubilar iſt Träger des gol⸗ denen Reichsſportabzeichens und hat ſich im Flug⸗ zeugmodellbau und der Förderung der Segelflie⸗ gerei hier beſonders verdient gemacht. * Plankſtadt, 29. März. Den 70. Geburtstag konnte hier Frau Anna Margaretha Kolb Wwe., Leopoldſtraße, in guter Geſundheit feiern. Die Ju⸗ bilarin erfreut ſich in hieſiger Gemeinde der größ⸗ ten Wertſchätzung. Sie hat neun Kindern das Le⸗ ben geſchenkt. Seit 25 Jahren ſteht der Mütter⸗ verein unter ihrer bewährten Führung. Blick auf Ludwigshafen Das wurde ein teurer Tropfen! Wegen Weindiebſtahls verurteilt * Ludwigshafen, 30. März. Der ledige 36 Jahre alte mehrfach vorbeſtrafte Karl Stahl aus Lud⸗ wigshafen⸗Rheingönheim, der zur Zeit eine Gefäng⸗ nisſtrafe von einem Jahr wegen verſuchten ſchweren Diebſtahls verbüßt, ſtand ſchon wieder vor dem Ein⸗ zelrichter des Amtsgerichts Ludwigshafen wegen Diebſtahls im Rückfalle. Stahl wird beſchuldigt, im Jahre 1937 in einem Rheingön heimer Le⸗ bensmittelgeſchäft eingebrochen zu ſein und vier Flaſchen Wein geſtohlen zu haben. Obwohl der Angeklagte energiſch leugnete, wurde er durch einen Zeugen einwandfrei überführt. Da die Beute keinen allzu hohen Wert hatte und dem Angeklagten nochmals mildernde Umſtände zugebilligt wurden, wurde er zuſammen mit der bereits verhängten Strafe von einem Jahr zu insgeſamt einem Jahr ſechs Monaten verurteilt. eee eee Was gibt es Neues in Edingen? Edingen, 29. März. Die hieſige Gemeindeverwaltung hat ſich in den letzten Wochen und Monaten außerordentlich Mühe gegeben, die Straßenverhältniſſe weſentlich zu ver⸗ beſſern. So wurde in den letzten Tagen eine neue Verbindungsſtraße zwiſchen der Edinger Straße und dem Gebiet beim Main⸗Neckar⸗Bahnhof Friedrichs⸗ feld fertiggeſtellt und auch die Straßen in der Nähe dieſes Bahnhofes merklich verbeſſert. Auch in der Ortſchaft Edingen ſelbſt wird augenblicklich die neue Bahnhofſtraße, zwiſchen Heidelberger Straße und dem OG.⸗Bahnhof, ordnungsgemäß verbrei⸗ kert und hergeſtellt. Wie man hört, ſoll nach die⸗ ſer Straßenherſtellung das Gelände baureif erſchloſſen werden. Einen wirklich guten Gedanken hat die Ge⸗ meindeverwaltung auch durch die Schaffung einer Grünaulage deim Rathaus ver⸗ wirklicht. Das ehem. Guckſche Anweſen wurde ab⸗ gebrochen, das Gelände eingeebnet und eine An⸗ lage geſchaffen, die, mitten im Orte gelegen, das Straßenbild weſentlich verſchönert und wohl bald als Aus ruheplatz für jung und alt dienen wird. Wenn heute für die Verſchönerung des Ortes ſehr viel getan wird, ſo ſoll bei dieſer Gelegenheit auch eine weitere Anregung gegeben werden. Entlang des Neckars zieht der ſogen. Neckarweg mit der herrlichen Ausſicht auf die Berge der Bergſtraße. Leider iſt dieſer Weg oft in einer troſtloſen Ver⸗ faſſung. Unkraut entlang des Weges, dazu kommt Unrat, der hier angeladen wird. Wenn jeder An⸗ lieger wenigſtens einmal in der Woche den Weg⸗ anteil hinter ſeinem Garten von Unkraut und Un⸗ rat reinigen würde, wäre damit ſehr viel für die Ortsverſchönerung getan. Die vielen heimiſchen und auswärtigen Spaziergänger, die an Sonntagen die⸗ ſen Weg benützten, wären ſicherlich dankbar. In der Land wirtſchaft herrſcht augenblick⸗ lich Hochbetrieb. Ueberall ſind Arbeitskräfte am Werke, um die Felder zu beſtellen. Von früh bis ſpät ſteht der Bauer und Landwirt jetzt draußen um für das tägliche Brot und die Ernährung zu ſorgen. Edingen zählt gegenwärtig 50 Familien, die je über 5 Hektar Gelände bebauen. In den letzten Jahren gibt man ſich auch äußerſt Mühe mit dem Bau von Qualitätsobſt. Allein im vergangenen Jahre wurden auf der Ge⸗ markung wiederum rund 200 junge Obſtbäume neu angepflanzt. Die Maul⸗ und Klauenſeuche, die hier nur in einigen Ställen ausgebrochen war, iſt Gott ſei Dank erloſchen, ſo daß die Frühjahrsbeſtellung keine Behinderung erfährt. Haſenbraten auf Amwegen Was die Polizei notiert In der Nacht zum Montag wurden aus einem in Frieſenheim gelegenen Pachtgarten aus einem Haſenſtall vier Stallhaſen im Geſamtwerte von etwa 36 Mark von bisher unbekannten Tätern ge⸗ ſtohlen. Sie überſtiegen einen 1,0 Meter hohen Drahtzaun und ſprengten mit einem Flacheiſen die Vorhängeſchlöſſer auf. Die vier Haſen haben die Täter ſofort neben dem Haſenſtall abgeſchlachtet. Ein 45jähriger lediger Schneider von hier hat anfangs März in drei verſchiedenen Fällen in ſeiner Wohnung an einer acht Jahre alten Volksſchülerin unzüchtige Handlungen vorgenommen. Er wurde dem hieſigen Amtsgericht vorgeführt, und es wurde Haftbefehl erlaſſen. Auch in den Nororten iſt etwas los! Was die Ludwigshafener Feſtwoche bringt Wenn auch der Hindenburgpark der eigentliche „Austragungsort“ der Ludwigshafener Feſtwoche iſt, ſo iſt damit doch nicht geſagt, daß in den neu hinzu⸗ gekommenen Gemeinden in dieſer Zeit nichts„los“ iſt. Ganz im Gegenteil ſoll gerade denjenigen, die in der neuen Gemeinſchaft Groß⸗Ludwigshafen auf⸗ gehen, in ihre eigenen Mauern etwas von der keſt⸗ lichen Stimmung hineingetragen werden, die ganz Ludwigshafen in dieſer Woche erfüllen wird. Auf Plätzen, auf denen der Feſtbaum errichtet wird, werden am 1. April vom Muſikkorps des Inf.⸗Regts. 104 Standkonzerte gegeben. Von 9 bis 10 Uhr in Rheingönhei m, von 11 bis 12 Uhr in Oggers⸗ hei m, von 2 bis 3 Uhr in Maudach und von 16 bis 17 Uhr in Oppau. Auch an geſelligen Veranſtaltungen ſoll es in den neuen Stadtteilen nicht fehlen. In der Oggershei⸗ mer Feſthalle wird am Samstagabend öffentlicher Tanz ſein. Ebenſo in Oppau im Gaſthaus„Zum Löwen“ und im Gaſthaus„Zum Deutſchen Haus“, in Edigheim in der Wirtſchaft Fenzel, in Ma u⸗ dach im„Saalbau“, und in Rheingönheim in der „Jahnhalle“. Die Ortsmuſikerſchaften haben die Tanzkapellen ſachgemäß und zünftig zuſammenge⸗ ſtellt. Die NSG„Kraft durch Freude“ war⸗ tet außerdem am 6. April im„Saalbau“ in Mau⸗ dach mit einem Varieteéfeſtſpiel auf, ebenſo am 7. April im„Ratskeller“ in Oppau. In der Oggers⸗ heimer Feſthalle gibt am 9. April das Saarpfalz⸗ orcheſter ein Feſtkonzert und das Landestheater Saarpfalz bringt in Rheingönheim am 9. April in der Luitpoldturnhalle das Luſtſpiel„Inſel betreten verboten!“ zur Aufführung. Letzte Ratsherrenſitzung in Oggersheim Im Nahmen einer Feierſtunde Oggersheim, 30. März. Im Rahmen einer Feierſtunde, die von kammermuſikaliſchen Vorträgen umrahmt war, fand im Stadthausſgale des Rathau⸗ Oggersheim die letzte Ratsherrenſit⸗ zung dieſer altehrwürdigen kurpfälziſchen Stadt vor deren Eingemeindung zu Ludwigshafen ſtatt. Der Sitzung wohnte als Vertreter Bezirks⸗ amtes Ludwigshafen Bezirksoberamtmann n delbeck bei, der die Bedeutung dieſer Stunde für Oggersheim, den Bezirk und Groß⸗Ludwigshafen herausſtellte, u. auf die Notwendigkeit der E. dung hinwies. Er dankte dem Bürgerme ſeinen Ratsherren herzlich für die erſprießliche Auf⸗ bauarbeit, die hier in gemeinſamer Tätigkeit geleiſtet wurde. Der letzte Bürgermeiſter Oggersheims, Lauterbach ſchilderte in ſeiner Abſchiedsrede Entſtehung und Entwicklung Oggersheims dem heutigen Tage, während als älteſter? und Angehöriger der älteſten Oggershein milien der erſte Abgeordnete Eiſelſtein Geſchichte Oggersheims ſprach. Der bisheri ſes des bis zu atsherr ordnete Obersheimer würdigte die 0 ſtungen der Stadt Oggersheim, der nunmehr als Einfalltor der neuen Großgemeinde Ludwigshafen noch weit größere Aufgaben als bis⸗ her zufallen. Zur Erinnerung an dieſe denkwürdige Sitzung erhielten der Bürgermeiſter, die Beigeord⸗ neten, ſowie Oberamtmann Schindelbeck Urkunden ausgehändigt. I Viernheim, 30. März. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feierten am 29. März die in der Blauehut⸗ ſtraße wohnhaften bekannten Eheleute Hans Haas und Frau Maria, geb. Reif.— Im Alter von 35 Jahren ſtarb hier die Tochter der Eheleute Köl⸗ wel, Frl. Hilde Kölwel.— In Bürſtadt ſtarb im Alter von 59 Jahren infolge Herzſchlags der aus Viernheim gebürtige Bäckermeiſter Adam Simon. Kurz vor ſeinem Tode hatte er ſeine Arbeiten am Backofen verrichtet. m. Lampertheim, 28. März. Der hieſige NSKcK⸗ Rottenführer Jakob Karb konnte auch in dieſem Jahre bei der Geländefahrt erfolgreich ſein. Bei ſchwerſter Konkurrenz errang er am letzten Sonn⸗ tag bei der Eifelgeländefahrt unter der Wehrmacht, SS und NS in der 250⸗cem⸗Klaſſe die goldene Plakette. Die gleiche Auszeichnung erhielt er in der vorjährigen Geländefahrt.— Der Bahnwärter i. R. Philipp Adam Bil lau begeht ſeinen 78. Ge⸗ burtstag. Johann Peter Diehl, Neue Schulſtr. 30, vollendete ſein 73. Lebensjahr. Seine Gattin, Mar⸗ garete, geb. Michel, wurde tags zuvor 71 Jahre alt. Frau Margarete Weidenauer, geb. Litz, Bahn⸗ hofſtr. 47, konnte ebenfalls den 71. Geburtstag be⸗ gehen. 73 Jahre alt wurde Frau Katharine Men⸗ ges, geb. Boll, Wilhelmſtr. 43. Allen unſere beſten Glückwünſche! IJ Weinheim, 30. März. Ihren 73. Geburts⸗ tag beging in guter Rüſtigkeit Frau Roſine Pfrang Witwe im Gaſthaus„Zur Finkenburg“, Ludwigshafener Verauſtaltungen Heute Großer Saal des JG⸗Feierabendhauſes: 20 Uhr Wahl⸗ Großkundgebung der Kreisleitung Ludwigshofen der NSDAP. Gauleiter Florian(Düſſeldorf) ſpricht. Saol⸗ öffnung 19 Uhr. Leſeſaal des Gelellſchaftshauſes: Geöffnet 15 bis 20 Uhr. Heimatmuſeum. Wredeſtraße 1˙ Geöffnet von 15 bis 19 Uhr bet freiem Eintritt. Sonderſchau:„Ludwigshafen ſtellt ſich vor“ Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffeehaus Vaterland: Konzert und Tanz. Lichtfſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Die Umwege des ſchönen Karl“. — Ufa⸗Rheingold:„Die Warſchouer Zitadelle“.— Union⸗ Theater:„Es flüſtert die Liebe“.— Palaſt⸗Lichtſpiele: „Gordian, der Tyrann“. Atlantik:„Engel mit kleinen Fehlern“. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Stadthalle: Großkundgebung. Es Pg. Dr. Freisler. 20.90 Uhr. Städtiſches Theater:„Liebe in der Lerchengaſſe“(Stamm⸗ platzmiete D 26, Preisgruppe), 20 bis 22.45 Uhr. Aus den Kinos: Capitol:„Es leuchten die Sterne“.— Gloria:„Schüſſe in Kabine“.— Kammer:„ und ſo was nennt ſich Detektiv“.— Schloß⸗Filmtheater:„Die Fledermaus“,— Odeon:„Roman eines Schwindlers“. Der Sommertagszug in Ziegelhauſen findet am kommenden Sonntagnachmittag ſtatt. ſpricht Staatsſekretär Ich glaube, noch nicht Ich würde 1 ist mec sich im Laufe prauchen Sie jetzt zum dickere Sorte DER ESSOLUB-KUN DE: mein Ol braucht gewechselt zu werden. TRNEWART KRI. hnen das aber doc 151 ESSOLUB sehr sparsam im hanischen Verunte der Zeit 1 a Ol. Sie 5 doch zweifellos wieder ESSOLUB? Meine Kunden sin dings h empfehlen. Aller Verbrauch, aber 5 inigungen unterworfen, die 85 10 8 machen. Außerdem hr unbedingt eine etwas d ja alle begeistert davon. 6. Seite/ Nummer 148 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 30. März 1938 Die Spiele der Kreisklaſſe 1 Mannheim Rheinau und Edingen erzielen klare Siege ließ Witterung weniger günſtig an als ſeine Vorgänger, und der Rieſelregen hatte den Spielfeldern zum Teil eine all⸗ zufeuchte Auflage gegeben. Dennoch konnte das vorgeſehene Programm abgewickelt werden, bis auf die beiden Spiele Der letzte Märzſonntag ſich in Bezug auf die Rohrhof— Altlußheim und Hemsbach— Schriesheim beide wegen Wahlpropaganda-Veranſtaltungen vorzeitig abgeblaſen wurden. Da überdies Poſt Mannheim und der FV Ladenburg ihre Intereſſen an der weiteren Tſchammer⸗ Pokalrunde zu wahren hatten(was ſie übrigens beide mit recht beachtlichem Erfolg taten), ſo konnte das Programm nicht mehr allzu umfangreich ſein, aber dafür entſchädigte ſa andererſeits wieder die Qualität der ausgeſuchten Spiele. Der Schwerpunkt lag natürlich bei der Gruppe Weſt, wo die Treffen: Rheinau— Reilingen 810 Kurpfalz Neckarau— Oftersheim 211 TV 1846— F Brühl:2 fällig waren. Zunächſt überraſcht der hohe und glatte Sieg des Tabellenführers, der unentwegt dem Ziele der Meiſter⸗ ſchaft zuſteuert. Zwar dauerte es auch in dieſem Treffen eine ganze Halbzeit(:), bis Rheinau ſtärker aufkam, als aber erſt die Seiten gewechſelt waren, da war der Tabellenführer ganz auf Touren. Zug um Zua fiel Rei⸗ lingen ins Hintertreffen, ſo daß man ſich am Ende eigent⸗ lich nur wundern mußte über die ſchwache Kondition der ſonſt ſo gefürchtet geweſenen Reilinger, Damit ſoll natſtr⸗ lich die gute Leiſtung der Rheinauer nicht geſchmälert ſein, allein ſchon nicht wegen der klar geführten zweiten Halb⸗ zeit, die nahezu vollkommen dem Tabellenführer gehörte. Leiter des Spiels war Höhn(08 Mannheim], der um einen Platzverweis eines Reilinger Spielers nicht herum⸗ kam. die Gruppe Weſt Vereine Spiele gew. unent verl. Tore Punkte Mheinau. 5 11 1 2 4518 285/ SB Oftersheim 13 8 3 2 3014 19 7 r 3 6 5 1 27:22 177 Poſt Mannheim 13 7 0 6 1 14.12 ee, 6 2 6 918 14:14 Kurvfals Neckarau 15 6 1 8 35 34 13˙17 Reilingen 14 5 1 8 28.42 1117 Altlußheim 12 3 2 5 74 92 8˙16 Aff Ketſch.. 18 3 1 9 25 46:19 TV Rohrhof, 12 3 0 9 19:40 618 Oftersheim, einer der hauptſächlichſten Verfolger von Rheinau, mußte den ſchweren Gang nach Neckarau mit einer knappen Niederlage büßen. Wohl waren die Leute aus der Schwetzinger Ecke mächtig beim Zeug, aber die Leiſtungen reichten nicht ganz aus, um den beſtens auf⸗ gelegten Kurpfälzern das Nachſehen zu geben. Wie ſtets in den letzten Spielen, ſo lag auch diesmal die Stärke der Kurpfälzer in der Abwehr und vor allem bei den An⸗ griffsflüigeln Montag und Schmitt, die mit Gu⸗ zo ni und Albert im Bunde für den:1⸗Sieg ſorgten. Ebenfalls mit:1 behielt Brühl das beſſere Ende für ſich im Treffen gegen den TW 1846, der auch diesmal auf mehrfachen Erſatz zurückgreifen mußte und infolgedeſſen die alte Spielſtärte nicht erreichen lonnte. Die Gruppe Oſt hatte nur das eine Treffen: Leutershauſen— Edingen 914 wobet Edingen ſeine Anwartſchaft auf den Meiſtertitel geltend machen konnte. Im großen und ganzen litt dieſes Spiel unter den recht ungünſligen Bodenverhältniſſen, und namentlich Leutershauſen konnte ſich kaum finden. Weit beſſer klappte es ſchon bei der„Fortuna“, die nach einer ſchwächeren erſten Halbzeit im zweiten Spielabſchnitt zu einem klaren Sieg kommen ſollte, und die nun mit Neckarhauſen weiterhin Bruſt an Bruſt liegt, obwohl Nek⸗ karhauſen relativ allerdings um einen Punkt beſſer liegt. Gruppe Oſt Vereine Spiele gew. unent, verl. Tore Punkte Edingen 13 7 5 1 37:18 1917 Neckarhauſen 11 6 4 1 8˙ 213 16 6 Schriesheim 12 4 6 2 1515 14.10 Wallſtadd. 13 5 4 4 40.20 1412 aden burn 5 2 4 6 22 12:10 Leutershauſen. 10 3 1 6:30 713 Hemsbach 10 2 2 6 5 36 614 Aſchbach 10 0 2 8 258:18 Der kommende Sonntag ſieht zur Abwechſflung auch wieder die beiden Tſchammer⸗ Pochkal⸗Rundenſieger Poſt Maunheim und F Laden⸗ burg im Renen, ſo daß ſich das Programm beider Spiel⸗ Aruppen um ſo abwechſlungsreicher geſtaltet. Für die Gruppe Weſt ſind vorgeſehen die Spiele: Post Mannheim— F 1846(:3) Altlußheim— Rheinau(112 VfR Ketſch— Reilingen(113 Oftersheim— FV Brühl(:0 die gelegentlich der Erſtauflage zum überwiegenden Siege für die Platzvereine ergaben. Wenn auch die ſicheren Revanchen nicht ausbleiben dürfte man doch vom Tabellenführer einen Sieg in Altlußheim erwarten, wie man nehmen kann, daß Brühl aus Oftersheim Punktzuwachs heimkehren wird. In der Abteilung Oſt ſind die Treſſen: Ladenburg— Schriesheim(111 Neckarhauſen— Wallſtadt(:2 Aſchbach— Hemsbach(Vorrunde! f fällig und hierbei könnte Neckarhauſen ſich den Weg zur Meiſterſchaft tüchtig ausbauen, wemm man diesmal beide Punkte erben kann. Ladenburg dürfte zu Hauſe und bei der augenßlicklichen Form zu einem Sieg kommen. mäh⸗ rend das ͤdritte Spiel in ſeinem Ausgang offen erſcheint. Teil ſo geſehen werden, ſo müglichen ebenſo an⸗ nicht ohne Großer Fußballkampf in Wien Deutſche Länder-Elf gegen Alt-Oeſterreich Den Höhepunkt des großenWerbefeldzuges durch Oeſter⸗ reich bildet am kommenden Sonntag der Fußball aitpf zwiſchen der reichsdeutſchen Länder⸗Elf und einer Auswahl Deſterreichs. Das Spiel, dis im Wiener Stadion ſtatt⸗ findet, ruft Erinnerungen wach, und ganz beſonders denkt man an den großen Kampf dieſer beisen Mannſcaſten auf der Weltmeiſterſchaft in Neapel. Es ging hien um den dritten Platz. Die deutſche Mannſchaft lieſerte im ſonni⸗ gen Süden eines ihrer beſten Spiele und ſchlug die Hamels in großer Form befindliche öſterreichiſche Berufsſpieler⸗ Elf verdient mit:2. Der letzte offizielle Länderkampf zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich wurde am 13 Sep⸗ tember 1931 ausgetragen, wo die Wiener mit 51:0 zu Hauſe die Oberhand behielten, nachdem ſie uns im Frühjahr des gleichen Jahres in Berlin bereits mit 60 eine ſchwere Abfuhr erteilt hatten. Deutſchland hat gegen Oeſterreich in zehn Spielen nur dreimal gewinnen können, und zwar außer dem:2 von Neapel noch mit 210 in 1922 in Wien umd zwei Jahre ſpöter mit:3 in Nürnberg Einmal, im Mai 1921, endete der Kampf in Dresden unentſchieden. Dieſe Bilanz ändert ſich nun nicht mehr und geht für immer in die Geſchichte des internatlonalen Fußballſports ein. Die beiden Mannſchaften, die am Sonntag im wohl überfüllten Wiener Stidion letztmalig zuſammentreſfen merden, kämpfen in Zukunft gemeinſam für den deutſch⸗ öſterreichiſchen Sport. Schöner und ſinnvoller konnte man die Verbrüderung gar nicht zum Ausdruck bringen, als eben durch dieſes kameraoſchaftliche Zufſammentrefjen, zu dem vorher der Reichsſportführer das Wort ergreifen wird Die Aufſtellung der reiosdeutſchen N hat nach der am Montag erfolgten Umſtellung folgendes Lusſehen: Tor: Jakob(Jahn egen ue Verteidigung: JIines (Fortuna Düſſeldorf)— Münzenberg(Alemannia Aachen]; Läuſerreihe: Kupfer(FC 05 Schweinfurt)— Gold⸗ brunner(Bayern München]— Kitzinger(c 05 Schwein⸗ furt); Angriff: Lehner(Schwaben Augsburg)— Gel⸗ leſch(Schalke 04)— Berndt(TB Berlin)— Ganchel(Tus Koblenz⸗Neuendorf)— Fath(Wormatia Wormsz. Starke öſterreichiſche Auswahl Der Oeſterreichiſche Fußballbund hat für den am Sonn⸗ tag, 3. April im Wiener Stodion vorgeſehenen Fußboll⸗ kampf zwiſchen einer reichsdeutſchen Auswahl und einer alt⸗öſterreichiſchen Elf folgende Mannſchaft aufgeſtellt, die als äußerſt ſpielſtark angeſprochen werden muß. Es ſpielen: Platzer (Admira) Seſta Schmaus (Auſtria)(Vienno) gner 1 9 Skoumal (Ropid)(Auſtria)(Rapiod) nemann Stroh Sindelar Binder Peſſer (Admira)(beide Auſtrig)(beide Rapid Erſatz: Zöhrer(Auſtria), (Wacker, Neumer(Auſtria). Dieſe Wiener Auswahl hat mit wenigen Ausnahmen ols frühere öſterreichiſche Nationalmannſchaft große Er⸗ folge im internatlonolen Fußballſpyrt errungen und gilt heute noch als eine der ſtärkſten Einheiten des Kontinents. Platzer, Seſtg und Wagner gehörten ſener Elf an, die 1934 in dem denkwürdigen Kampf von Neapel mit 312 non unſerer Elf geſchlagen wurde und damit den dritten Platz in der Weltmeiſterſchoft an Deutſchlond verlor. Sindelar und Moc hatten bereits ihren Platz in der viel gefeierten „Wunder⸗Elſ“. 5 Schi-Weltmeiſterſchaften 1940 in Oslo Ein überraſchend schneller Eutſchluß Auf Grund einer brieflich vorgenommmenen Abſtim⸗ mung hat das Präſidium des Internationalen Schi⸗Ver⸗ bondes(FI) beſchloſſen, die Schi⸗Meiſterſchaften 1940 in Oslo zu veronſtalten, nachdem vor 5 Wochen beim Schi⸗ Mariſchka(Admira), Pekarek zeichnet wurde. Inzwiſchen allerdings hat ſich die Lage anders entwickelt und nicht gerode zugunſten der F. Das Internatſonale Olympiſche Komitee iſt auf ſeiner Tagung in Koire von den in Helſinkt gefaßten Beſchlüſſen bezüglich der Schilehrer abgerückt und hat es mit einigem gaar d, der Präſident der FS, verſucht hot, 5 lieder des Jos im Siune der 0 in Finnland geſoßten Be chlüſſe 5 1 beeinfluſſen. Kongreß in Lahti dieſe Frage als nicht ſo dringend be⸗ Befremden zur Kenntnis genommen, daß e Von den drei Bewerbern auf die Durch⸗ ührung der Schi⸗Weltmeiſterſchaften 1940 ſchied inzwiſchen auch Oeſtereich aus. Die Wahl lag alſo nur noch zwiſchen Japau und Norwegen. Noch bevor alle Nationen zur Ver⸗ gebung der Weltmeiſterſchaften Stellung nehmen konnten, hat das Präſidium bereits zugunſten Oslos entſchieden. Fortuna Leipzig trägt auf ihrer Oſterreiſe nach Deutſch⸗ Oeſterreich drei Spiele aus. Am Gründonnerstag iſt der 1. Wiener⸗Neuſtädter Se der Gegner, am Oſterſonntag tre⸗ ten die Sachſen gegen den Kremſer SC. und am Tage darauf gegen den Badner AC an. 2 7 2 32 N e, Südweſtmeiſter greift ein Fünf Gruppenſpiele zur deutſchen Meiſterſchaft Der vor einiger Zeit vom Fachamt ausgearbeitete Spielplan zur deutſchen Fußball⸗Meiſterſchaft kann in der vorgeſehenen Weiſe nicht ganz eingehalten werden. Am erſten April⸗ Sonntag mußte dis Programm, das ur⸗ ſprünglich alle Gaumeiſter auf den Plan rief, mit Rück⸗ ſicht auf den Kampf der deutſchen Reichself gegen die Mannſchaſt von Alt⸗Oeſterreich im Wiener Stadion, erheb⸗ lich geändert werden. Zehn Mannſchaften ſtehen im wei⸗ teren Kampf zur Meiſterſchaft, in dem diesmal erſtmalig auch die Vertreter der Gaue Südweſt und Nordmark, Eintracht Frankfurt und Hamburger SB, eingreifen. Der Spielplan am 3. April hat folgendes Ausſehen: Gruppe 1 In Inſter burg: Norck Juſterburg— Frankfurt(Schiedsrichter Peters⸗Berlin). In Hamburg: Hamburger S (Steinwachs⸗Osnabrück). Gruppe 2 In Berlin: Berliner SV 92— [Meißner⸗Schweidnitz). Gruppe 3 VfB Stuttgart— Eintracht Stettiner SC Vfß Mannheim In Stuttgart: VR Gleiwitz (Wacker⸗Niefern). Gruppe 4 In Hannover: Hannover 96— 1. Fc Nürnberg [Raſpel⸗Düſſeldorf). Eintracht oder HSB, das iſt die Frage in Gruppe 1. Der Südweſtmeiſter muß nach Beendigung der ſchweren Gaukämpie gleich die weite Reiſe nach Oſtpreußen antreten. Niemand wird daran zweifeln, daß die an Klaſſe weit überlegene Ein⸗ tracht ſich in Inſterburg gegen den Oſtpreußenmeiſter er⸗ folgreich durchſetzen wird. Eine Niederlage oder ſogar ein Unentſchieden würde die Frankfurter gegenüber dem Nordmarkmeiſter erheblich zurückwerfen Für die Ein⸗ tracht kommt es darauf an, nicht nur zu gewinnen, ſondern nach Möglichkeit eine hohe Torquote herauszuholen, um für alle Fälle im Torverhältnis dem HS nicht nach⸗ zuſtehen, der neben Gewinn auch auf Torjagd ausgehen wird. Daß die Eintracht es in Inſterburg ſchaffen wird, davon ſind wir faſt hundertprozentig überzeugt, aber wie hoch wird ſie gewinnen? Dieſe Frage iſt ſchon ſchwerer zu be intworten. Die vorausſichtliche Aufſtellung: Norck Inſterburg: Kurkowſki; Aktunn— Mateit; Wileek— Furchs— Sander; Tittnack— Kuſchel— Schulz — Täger— Domnick. Eintracht Frankfurt: Peutler; Groß— Stubb; Gram⸗ lich(Arheilger)— Fürbeih— Lindemann; Röll— Wir⸗ ſching— Möbs— A. Schmidt— Linken. Der größte Widerſacher der Eintracht, der HSV, hat zu Hauſe gegen den Pom⸗ merumeiſter, Stettiner SC, einen leichten Stand. Die Stettiner, die ſich durch einen:0⸗Sieg über Inſterburg die Tabellenführung in Gruppe 1 ſicherten, werden am Sonntag wohl die längſte Zeit an der Spitze geſt inden haben. Kampf gegen Schalke lautet die Parole in Gruppe 2. Der Berliner SV 92 hat in ſeinem erſten Anlauf dem allerdings geſchwöchten deutſchen Meiſter einen Punkt abgerungen, der um ſo ſchwerer wiegt, als der Vin Mannheim ſich gegen Deſſau(5 klar mit 611 ͤurchſetzte. Für den Baden meiſter bietet ſich nun in der Tat jetzt eine ſehr große Ehrnce, den Knappen den Rang abzulaufen. Vorausſetzung iſt natürlich, daß der Vit ſeine weiteren Spiele gegen Berlin und Deſſau gewinnt und gegen Schalke wenigſtens einen Punkt herausholt. Dann ſtänden Schalke und VfR punktgleich (wenn Schalke nicht mehr ſtolpert), und das Torverhält⸗ nis müßte entſcheiden. Vorerſt aber wollen wir nuf dem Boden der Tatſachen bleiben und abwarten, was der Badenmeiſter am Sonntag im Berliner Paoſtſtadion für eine Vorſtellung gibt. Der klare Sieg über Deſſau hat den Vi in ſeinem Selbſt⸗ Franz Kießling erhielt den„Großen Ehrenbrieſ⸗ Wortlaut des Ehrenbrieſes In Anerkennung und Würdigung der langjährigen und belonders erfolgreichen Tätigkeit für die deutſchen Leibesübungen, des vpferfreudigen und unermüdlichen Eintretens für ihre Gedanken und Ziele und ihre Ver⸗ breitung und Vertiefung im Volke, wird dem Schöpfer des Arierparagraphen Franz Taper Kießling vom Erſten Wiener Turnverein dieſer Ehrenbrief des Deulſchen Reichs bundes für Leibesübungen verliehen. Berlin⸗Wien, den 27. März. Dex Reichsſportführer. Wer iſt Franz Kießling? Zu derſelben Stunde, do der Reichsſpvortführer ii ten im Haus der deutſch⸗öſterreichiſchen Turn⸗ und Sportfront weilte, betrat auch ein alter Mann mit weißem Bart dieſes Haus. Dieſem deutſchen Mann, dem Ingenieur Franz aver Kießling. dem Schöpfer des Arierparagraphen, übergab der Reichsſportführer in tie⸗ Franx Xaver Kießling (DRs⸗Preſſedienſt) er Dankbarkeit den„Großen Ehrenbrief“ des Deutſchen eichsbundes für Leibesübungen. ende menige Zeilen ſollen nun einen Einblick geben in die Perſönlichkeit Franz Kießlings: Angeregt durch eine junge raſſenantiſemitiſche Be⸗ wegung, eng vertraut mit der Wee 09 riechen und in Bahz wurzelnd, unternahm es im Jahre 1885 der unge Turnwart Franz Kießling zom Erſten Wiener urnverein, den olympiſchen Wettkampf wieder erſtehen laſſen. Dieſer Wettlauf umſaßt die fünf Uebungen: rwurf, Sprung, Lauf, Diskuswurf und Ringen. Nur Volksgleiche durften an ihm teilnehmen. Die olym⸗ piſchen Spiele waren alſo ſeſtlicher Ausdruck reinſter völ⸗ kiſcher Geſinnung. Das kühne linterſangen des fungen Turnwarts in Wien ſollte gais ungeahnte Folgen nach ſich ziehen. In und nun aller Stille begann er Uebungen, Beiſpiel 0 mit der Vorbereitung ſeiner die in Brauch und Kleidung ſich genau an das 5 von Alt⸗Hellas hielten. Der Forderung, daß ebenfalls nur Volksgleiche, alſo Blutsdeutſche, dieſen Tampf beſtreiten könnten, ſtimmte der Turn rat des Erſten Wiener Turnvereins ohne Bedenken zu, obaleich dieſem Verein annähentd 500 Juden und andere Nicht⸗ deutſche angehörten. Und dann ſand trotz des Einſpruches zweier, dem Ver⸗ ein angehörenden Juden im Jahre 1886 zum erſten Male ſeit ſeinem Erlöſchen im alten Hellas wieder öffentlich vor 2000 Zuſchauern auf dem alten Eislauſplatz in Wien der griechiſche Fünfkampf ſtatt. Dieſe Taotſache in Verbindung mit dem Einſpruch der beiden Juden gegen die Beſchränkuna des Fünfkampfes auf Volksgleiche und der ſie z daraus ergebenden Hetze der jüdiſchen Preſſe führte— ſo ſeltſam das erſcheinen mag — zur Geburt des Arierparagraphen, der ſeit 1933 Grund⸗ lage des ſtaats⸗ und volkspolitiſchen Lebens im Reiche in Großdeutſchland geworden iſt. Infolge der gegen Kleßlina und den Erſten Wiener Turnverein einſetzenden Hetze ſeitens des Judentums unnd des ihm ergebenen Bürgertums ſah ſich der Erſte Wiener Turnverein genötigt, den Antrag des Ober- turnwartes Kießling anzunehmen, der folgenden Wort⸗ laut hatte:„Angehörige des Vereins können nur Deutſche (Ariſche Abkunft) ſein.“ Das iſt der Arierorundſatz rein⸗ ſter Prägung, der heute unbeſtrittene Geltung hat. Am 3. April 1887 von den völkiſchen Turnen eingeführt, er⸗ oberte er ſich in knapp 50 Jahren die gonze deutſche Welt. So gab die Geſchichte Kießling und ſeinen Turnern recht; die auf dem Raſſengrundſatz fußend, im Jahre 1889 den „Deutſchen Turnerbund“ ſchuſen. Der Reichsſportführer in Kärnten Am Dienstagnachmittag traf Reichsſportführer von Tſchammer und Oſten in Klagenfurt ein. Auf dem Adolf⸗ Hitler⸗Platz bereiten die Sport⸗ und Turnpereine dem Reichsſportführer einen herezlichen Empfang. Der Landes⸗ hauptmann von Kärnten, von Palowſki, verband mit feinem Willlommensgruß die Verſicherung treueſter Ge⸗ ſolgſchaft der Sportler und Turner ganz Kärntens. Be⸗ geiſterte Aufnahme fanden die Vorführungen der Deutſch⸗ landriege und der Kärntner Turner im Stadttheater. Der Reichsſportführer in Villach Noch größer als in Klagenfurt war der Jubel um den Reichsſportführer am Dienstagabend in Villach. Auf allen Wegen und Straßen ſtauten ſich die Menſchen, als von Tſchammer und Oſten durch die im Lichtergbanz ſtrahlende Stadt zum Rathaus fuhr. Hier entrichtete der kommiſ⸗ fariſche Bürgermeiſter Kraus die Willkommensgrüße der Kärntner Bevölkerung, die nicht eher Ruhe ließ, bis der Reichsſportführer ſich in das Goldene Buch der Stadt ein⸗ getragen hatte. In der Turnhalle, wo von Tſchammer und Oſten abends das Wort ergriff und die Deutſchland⸗ riege ihre von Tag zu Tag ſicherer ſcheinenden Darbie⸗ tungen zeigte, kannten Beifall und Begeiſterung keine Grenzen mehr, ſo ſehr ſtanden die Kärntner Volksgenoſſen im Banne ſportlicher Leiſtungen, die ſie in dieſer Vollen⸗ dung noch nie geſehen hatten. vertrauen geſtärkt, auf der anderen Seite aber fußt auch der BSV 92 nach dem:1 gegen Schalke wieder neuen Mut. Spielt der VUfhi im Sturm wieder ſo zügig und erfolgreich wie zuletzt gegen den Mitte⸗Meiſter, dann könnte es auch in der Reichshauptſtadt zu einem knappen Siege reichen. Berlin hat gegen Deſſau kein Tor ſchießen können, Bf aber ließ es ſechsmal bei Hrberlaud ein⸗ ſchlagen. So etwas ſoll man nicht vergeſſen! Die voraus- ſichtlichen Mannſchaften: Berliner S 92: Holzhaus; Dröhn— Simon 1; So⸗ banſki— Appel— Simon 2; Ballendat— Morokutti— Tieſel— Hewerer 2— Berner. Vfn Mannheim: Edelmann; Conrad— Rößling (Bauer); Henninger Kamenzin— Feth; Spindler— Rohr— Langenbein(Lutz)(Adam)— Striebinger. VfB Stuttgart het ſaſt keine Ausſichten mehr, entſcheidend in den Kampf der Gruppe 3 einzugreifen. Die Schwaben haben ſich durch das Unentſchieden gegen Hartha viel verſcherzt, und die klare:8⸗Niederlage gegen Fortuna Düſſeldorf hat die Mannſchaſt reſtlos zurückgeworfen. So wird dem Vi auch ein Sieg ücer den ſtark verbeſſerten Schleſienmeiſter nicht mehr viel nützen. Zweifellos können die Stuttgarter mehr, als ſie bisher gezeigt heben, aber wenn ſie jetzt ihre wahr Form finden ſollten, iſt es bereits zu ſpät. For⸗ tung Düſſeldorf iſt enteilt. Die vorausſichtlichen Mann⸗ ſchaßten: BfB Stuttgart: Schnaitmann; Seibold— Richt; Kraft — Kotz— Hahn; Pröfrock— Koch— Schäfer— Bökle— Lehmann. VR Gleiwitz: Nettke; Koppa— Kubus; Richter— Lachmann— Joſeſus; Wilchek— Piſchzek— Wyrrr1 Schalaetzki— Zyrannek. Zum Faporitenkampf kommt es am Sonntag in der Gruppe 4 zwiſchen Han⸗ noper 96 und dem 1. FC Nürnberg. Beide Mannſchaften hatten einen ſiegreichen Start wober der Niederfachſen⸗ meiſter ſich gegen Hanau 93 allerdings ſehr ſchwer tat, während der„Club“ mit der Agchener Alem innig leicht fertig wurde. Die größere Erfahrung der Nürnberger ſollte auch in dieſem Spiel ausſchlaggebend ſein. Die vor⸗ ausſichtlichen Mannſchaften: Hannover 96: Pritzer; Sievert— Reckel; Männer— Deicke 1— Jacobs; Malecki— Pöhler— Meng 2— Ley Meng 3. 1. FC Nürnberg: Köhl; Billmann— Kreißel; Luber— Uebelein 1— Oehm; Gußner— Eiberger— Friedel— Schmitt— Bergmann. Verlegung des 08⸗Jubiläums Jubiläums⸗Woche an⸗ Mannheimer Fc 1908 angeſetzten Reichstags⸗ Die für 3, bis 10, April geplonte läßlich des 30ſährigen Beſtehens des wird wegen der am 10. April 1938 wahl verlegt. Als neuer Termin aller Jubiläums⸗Ver⸗ anſtaltungen wurde die Woche vom 14. bis 21. Anauſt 1938, alſo direkt nach Aufhebung der Sperre, ge⸗ wählt. DRe.Kreis 3 Pflichtverſammlung Nächſten Samstag, 2. April, 20 Uhr, findet in der Turn⸗ halle des TV 1846 Mannheim eine Verſa m ml ung ſämtlicher Bereinsführer und ihrer Mit⸗ arbeiter, der Kreis fachmarte und der Ob⸗ leute ſtatt. Im Hinhlick auf die Bedentnug der Veran⸗ ſtaltung— u a. wird Kreis leiter Schneider über michtige Fragen ſprechen— iſt vollzähliges und pünktliches Erſcheinen für alle Selbſtuerſtändlichkeit und Pflicht. Stalf, Kreisführer des Dag. Erz. Nagai in Berlin Er beſuchte die deutſchen Olympia⸗Bauten Exzellenz Nagai, der General⸗Sekretär der 12. Olym⸗ piade 1940 in Tokio und frühere Botſchafter Japans in Berlin, traf in Begleitung des deulſchen Beraters beim JOK., Werner Klingenberg, in der Reichshauptſtadt ein, um die großen Sportſtätten in Augenſchein zu nehmen, die Japan für die 12. Olympiade 1940 in Tokio ais Vor⸗ bild dienen. Erz. Nagai gab„DRB.⸗Sport“ gegenüber ſei⸗ ner Dankbarkeit über die deutſche Haltung für die Spiele 1940 Ausdruck, indem er beſtätigte, daß ſie in ſeiner Hei⸗ mat lebhaften Anklang gefunden habe. Er rühmte weiter⸗ hin des Führers großartige Vorſorge für den deutſchen Sport. Die Anlagen auf dem Reichsſportfeld intereſſier⸗ ten den fapaniſchen Gaſt über alle Maßen, aber auch die gewaltige Deutſchlaerdhalle, die Regattaſtrecke in Grünau ſowie die augenblicklich in Berlin ſtattfindende Waſſer⸗ ſport⸗Ausſtellung verfehlten ihre Wirkung nicht. In Tokio beginnen die Arbeiten für 1940, der Ausbau des Mefi⸗Shrine⸗Stadions, ſobald Exz. Nagat nach Japan zurückkehrt. Inzwiſchen hat die japaniſche Regierung wei⸗ tere 16 Millionen Yen zur Verfügung geſtellt und im Som⸗ mer wird man mit der Schaffung und Umgeſtaltung der Kampfſtätten für die 12. Olympiſchen Spiele teilweiſe ſer⸗ tig ſein. Hinſichtlich der Terminfrage äußerte ſich Exz. Nagai ſehr zuverſichtlich. Auch aus USA. erwartet er trotz der Unabkömmlichkeit der Hochſchüler eine recht ſtarke Auswahl. Auch bezüglich Saporro beſtehen japaniſcherſeits die beſten Hoffnungen. Exz. Nagai glaubt, daß über das Nichtſtattfinden von Schiwettkämpfen noch nicht das letzte Wort geſprochen ſei. Der General⸗Sekretär reiſt dieſer Tage nach Paris und von dort tber London und Kanada wieder zurück nach Tokio. Im Herbſt dieſes Jahres gedenkt er zur Eröff⸗ nung einer japaniſchen Kunſtausſtellung wieder in die Reichshauptſtadt zu kommen. „Aoler“-Rekorde verbeſſert Mit dem Adler⸗Trumpf⸗ Junior ſtellten Rudolf Haſſe, der ſpätere Sieger im Großen Preis von Belgien, Schwe⸗ der, von Guillesume und Jaddatz vom 25. bis 31. März 1933 auf der Avus in Berlin rund ein Dutzend Inter⸗ nationale Klaſſenrekorde der Klaſſe G(7501100 cem] auf. Vier dieſer Beſtleiſtungen wurden jetzt von vier fran⸗ zöſiſchen Fahrern auf der Autobahn Linas— Mont höry vor den Toren von Paris auſ Simea, dem in franzßſiſcher iu ne gebauten Fiat, verbeſſert. Die genauen Rekorde ſind: 5 4000 Km.: 118,33 Km.⸗Std.(bish. Adler 11006 Km. ⸗Stb.). 4 N 115,211 Km.⸗Stö.(bisher Adler 109,99 m. ⸗Std.). 2 5000 Km.: 115,211 Km.⸗Std.(bisher Adler 110,02 Km.⸗Std.). 48 Stunden: 115,280 Km. Std.(bisher Adler 110,08 Km. ⸗Std.). 5 Herber/ Baier, die deutſchen Olympiaſieger und Weltmei⸗ ſter im Paarlaufen, werden am 30, und 31. März im Mai⸗ länder Eispalaſt ihr großes Können zeigen. 8 Die Handball⸗Jugendmannſchaften gon Boyern und Württemberg tragen om kommenden Sonntag in München den Rückkampf aus. Daß erſt Spiel, in Ludwigsburg, wurde von den Bayern mit 15213 gewonnen.* 0 4 9 4 Mittwoch. 30. März 1938 HANDELS- w WIRTSCHAFT TS-ZHTTrUNG 5 Bilanz der Leipziger Frühjahrsmesse 15,6 H. Besucher mehr als im Vorjahr— 49 WI. mehr Aussieller als im Frühjahr 1933— Geschäfilich die besie Messe— Ein voller Eriolg Das Leipziger Meſſeamt veröffentlicht eine abſchließende Bilanz der Leipziger Frühjahrsmeſſe 19 8, deren Ergebnis noch bei weitem die Frühſahrsmeſſe 1. übertraf. Die Ge eſucherzahl ohne 85000 Facharbeiter durch Ko betrug rund 304000 und überſtieg damit die Zi des Vorjahres um 15,6 v. H. Die Zahl der Ausſteller beträgt nach den vorläufigen Ermittlungen 9549, das ſind 7,5 v. H. mehr als zur Frühjahrsmeſſe 1097 und 40 v. H. mehr als aur Frühjahrsmeſſe 10 306 Ansſteller kamen aus Baden. Die belegte Fläche beziſſert ſich auf 180 559 Rechnungs⸗ meter, das iſt eine Zunahme gegenüber dem vergan enen Jahr um 16 v.., gegenüber 1933 um 64 v. H. Am ſtärk⸗ ſten iſt die Ausdehnung auf der Großen Techniſchen Meſſe und Baumeſſe, auf der die belegte Flöche von 61045 Rech⸗ nungsmeter auf rund 77000 Rechnungsmeter geſtiegen iſt. Von beſonderer Bodeutung wer die ſtärkere Beteiligung des Auslandes an der Leipziger Frühjhrsmeſſe 1038. Ins⸗ geſamt nahmen 818 ausländiſhe Firmen auß 32 verſchie⸗ denen Ländern an der Meſſe teil. 14 Länder waren durch Kollektivausſtellungen vertreten, die Zahl der ſelbſtändig ausſtellenden Ausländer iſt gegenüber dem vergangenen Jahr um 2 v. H. geſtiegen. Auch geſchäftlich war die Leipziger Frühjahrsmeſſe 1938 wohl die beſte Meſſe ſeit den Jahren der Kriſe. Noch nie⸗ mals iſt auf einer Leipziger Früchj uhrsmeſſe ſo viel ge⸗ kauft worden wie diesmal, um ſo mehr, als das Angebot viele Neuheiten enthielt und das Problem der Lieſerfriſten in vielen Branchen nicht mehr ſo groß war wie 1937. In wielen Branchen wurden die Fortſchritte in der Verarbei⸗ tung der deutſchen Roßh⸗ und Werkſtoſſe bemerkt und fam⸗ den bei der Köuferſchaft großes Intereſſe. Die Frage der Preiſe trat niht ſtark hervor. Sehr intereſſſert zeigte ſich land, dais noch nie ſo ſtark vertreten war wie 1938. Das Inlandsgeſchäßt ſtand im Zeichen einer durch die Kaufkraft der Bewölkerung erhöhten B danſseindeckung. Noch beſſer als die Muſtermeſſe konnte die große techmiſche Meſſe und Baumeſſe abſchließen, die gerad zu Rekord⸗ umſätze zu verzeichnen hatte. Die nichtdeutſchen Aus⸗ ſteller ſind von ihrer Beteiligung durchweg befriedigt. Im einzelnen ergibt ſich u. a. folgendes Bild: Die Ter⸗ til⸗ und Bekleidungsmeſſe hat umſatzmäßig alle früheren Meſſen übertroffen. Das Auslond intereſſierte ſich ſehr für die neuen Stoffe mit Zellwolle⸗ und Kunſtſeidenbin⸗ dungen. Die Reſchs⸗Möhel⸗Meſſe berichtet von guten Ab⸗ ſchlüſſen, die in dieſem Umfange gar nicht erwartet wur⸗ den. Das Kunſthandwerk iſt mit dem wirtſchaftlichen Er⸗ folg außerordentlich zufrieden, Die Umſätze in Beleuch⸗ tungskörvern worey ſehr aut. Die Spielwarenbronche hatte ſehr ſtarken Beſuch und ſehr gute Umfätze zu verzeichnen, die ſehr viel hößer logen als zur vorfährigen Frühjahrs⸗ meſſe. Die wichtigen alten Meſſebranchen Porzellan, Stein⸗ gut und Glas ſind nicht nur glänzend bemuſtert worden, ſondern haben auch dſe verdienten Erſolge erzielt. Nament⸗ lich iſt der Eyyort wider Erworten gut ausgefallen. In Haus⸗ und Küchengeräten war ein ausgeſprochen ſolides Bedorfsgeſchäft zu verzeichnen. Das Geſchäft in Eiſen⸗ und Stahlwaren wird bei an⸗ ſehnlichen Exvorterſolgen als ſehr ſolide beurteilt. Die Sportortikelmeſſe konnte gegenüber dem Vorfahre eine 15 20proz. Zunahme im Umſatz erzielen. Die Büro⸗ Smeſſe war in Beſchickung, Beſuch und Umſatz gleich Der Mehrumſatz dürfte gegenüber dem Vorfohre 10 20 v. H. betragen. Auf der Edelmetall⸗, Schmuck⸗ waren⸗ und Uhrenmeſſe wurden gute und durchaus normale Umſätze erzjelt. In Werkzeugmaſchinen und Werkſtott⸗ bedarf ſind trotz der hohen Lieferzeiten von durchſchnittlich ein⸗ bis anderthalb Jahren, die allerdings für dos Aus⸗ land etwas günſtiger geſtaltet werden können, ſehr große Einkäufe vor allem aus Frankreich, England und Italien zuſtande gekommen. Auch das Inkandsgeſchäft war gut. In der Werfſtoffhalle war dos Inlandsgeſchäft ganz groß. Bei den Ausländern erregten alle Erzeugniſſe aus Kunſt⸗ ſtöffenzkech mehr als im Vorfahre dis Aufmerkſamkeit. In der Baumeſſehalle überwog naturgemäß das Inlands⸗ geſchäft. Insgeſamt wor die Leipziger Frühjahrsmeſſe 1998 für alle Beteiligten ein voller Erfolg. Das geſchäftliche Er⸗ gebnis dieſer Meſſe hat bewieſen, daß der Glaube an eine ſtabile wirtſchaftliche Weiterentwicklung zu Recht beſteht. Schon in den nächſten Wochen beginnen die Vorbereitungen für die Herpſtmeſſe 1938, die om 28. Auguſt beginnt. Miftelstahl und Maxhüſie Starke Aktivität dieſer zum Flick⸗Konzern gehörenden Werke.— Finanzielle Vorſorgepolitik. Die am 30. September 1997 abſchließenden Geſchäfts⸗ berichte der durch Intereſſengemeinſchaft verbundenen Mitteldeutſchen Stahlwerke Ach und Eiſenwerk⸗Geſellſchoft Maximilianshütte beſtätigen erneut, daß ſich die Zuſammen⸗ arbeit dieſer Werke in dieſem Geſchäftsjahr im Hinblick auf die Rohſtoffverſorgung beſonders günſtig ausgewirkt hat. Ein Vergleich der diesfährigen Ziffern von Mittelſtahl mit denen des Vorfahres iſt nicht möglich, weil im abgelaufe⸗ nen Geſchäftsfſahr das Brandenburger Werk ausgegliedert und der mit dem Hennigsdorfer Werk geſchloſſene Pacht⸗ vertrag aufgelöſt wurde. Beide Werke wurden in die Friedrich Flick Kommanditgeſellſchaft eingegliedert. Die geſamte Rohſtahlerzeugaung der Werke von Mittelſtahl, Marhütte und der Kommanditgeſellſchaft ſtſeg auf 1,84 (4,25) Mill. To., d. h. um rund 10 v. H. Mit dieſem Pro⸗ zentſatz liegt der Flick⸗Konzern nicht unerheblich über der durchſchnittlichen Leiſtungsſteigerung der geſamten deutſchen Rohſtahlinduſtrie von 3 v. H. Dieſe Tatſache hat ſich aber daraus ergeben, daß der Konzern über eine ſtarke heimiſche Erzbaſis verfügt. In der Bilanz von Mittelſtahl ſtehen die Anlagen nach Abſchreibungen von 6,03 Mill./ mit 30,81 Mill. I zu Buch. Die Beteiligungen ſtiegen nach Liquidierung der letzten Holland⸗Geſellſchaft auf 41,5 Mill. 4 und beſtehen der Neuen Mannheimer Zeitung in der Hauptſache aus Aktien der Maxhütte ſowie der Linke⸗Hoſmonn⸗Werke A und der Waggon⸗ und Maſchi⸗ nenfabrik Ach vorm. Buſch in Bautzen. Das Umlaufsver⸗ mögen beträgt 52,25 Mill.. Auf der Paſſipſeite erſcheint das ermäßigte Grundkapital erſtm mit nominell 28 Mill. „1, während die geſetzliche Rücklage in alter Höhe mit 5 Mill./ ausgewieſen wird. Neu erſcheint eine ſonſtig freie Rücklage mit 3,5 Mill. /, die hauptſächlich aus frei⸗ gewordenen Rückſtellungen gebildet wurde. Die Rück⸗ ſtellungen wurden vorſorglich auf 17,54 Mill./ erhöht. Die geſamten Verbindlichkeiten betragen 29,38 Mill. /, denen ein Umlaufsvermögen von 52,25 Mill./ gegen- überſteht. Die Ertrags rechnung ſchließt einſchl, des Vor⸗ jahrsvortrages mit einem Reingewinn von 4,65 Mill./ ab, aus dem für ſoziale Zwecke ſowie für Wohnungen und Siedlungen insgeſamt 1 Mill./ und der geſetzlichen Rück⸗ lage weitere 3,5 Mill./ zur Verfügung geſtellt werden ſollen. Die Verwaltung beantragt außerdem, die ſonſtigen Rücklagen mit der geſetzlichen Rücklage zu vereinigen, ſo doß dieſe damit auf 12 Mill.„(5) gebracht wird. Der Reſt in Höhe von 0,15 Mill. // wird vorgetragen. Im Hin blick darauf, daß die Zukunft der Geſellſchaft noch mancher⸗ lei Aufgaben ſtellen wird, denen ſie gerecht werden will, hat ſie von der Ausſchüttung einer Dividende(i. V. 5 v..) abgeſehen. Im einzelnen wird ein Rohertrag von 67 Mill. J ausgewieſen, zu dem noch 0,15 Mill./ Beteili⸗ gungs⸗ und 6,87 Mill. ¼/ außerordentliche Erträge treten. In der Bilanz der Maxhütte ſtehen die Anlagen nach Abſchreibungen von 4, Mill./(5,82) mit 21,10 Mill. ¼ (20,85) zu Buch, während die Beteiligungen mit 40,83 Mill. Mark(40,44) keine nennenswerte Veränderung aufweiſen. Das Umlaufswermögen erhöhte ſich zu 21,95 Mill. ¼ (19,92) Das Aktienkapital und die geſetzliche Rücklage ſtehen mit unv. 26,2) Mill./ bzw. 11,5 Mill. J zu Buch. Rückſtellungen wurden auf 5,92 Mill./(4,95) Mill. 4 erhöht. Ebenſo fanden die Wertberichtigungen eine Er— höhung auf 2,61 Mill./(0,95). Die Anleihen werden mit wieder 20 Mill.„ ausgewieſen. Die Verbinsdlichkeiten ſind mit 15,22 Mill./(15,52) nahezu unr., während ihnen ein gegen das Vorjahr erhöhtes Umlaufsvermögen gegen⸗ überſteht. Die Ertrags rechnung weiſt einſchließlich des Vortriges einen Reingewinn von 1,30 Mill./(1,14) aus, aus dem auf Grund des Intereſſengemeinſchaftswestrages die außenſtehenden Aktionäre eine garantierte Dividende von 8 v. H. erhalten. Der Rohertrag erhöhte ſich auf 29,98(25,78) Mill. /. Hierzu ſind 195(1,3] Beteiligungs⸗ und 0,91(3,14) Mill./ außerordentliche Ertröge getreten. Die Hauptverſammlungen von Mittelſtahl⸗Maxhütte ſind auf den 12. April nach München einberufen worden. * Umtauſchangebot Mittelſtahl— Maxhütte 111 Ein Bankenkonſortium unter Führung der Dresdner Bank bietet den Aktionären der Mitteldeutſche Stahlwerke Ach den Umtauſch ihrer Aktien im Verhältnis:1 in an der Berliner Börſe lieferbare Aktien der Eſſenwerk⸗Geſell⸗ ſchaft Maximilianshütte an, und zwar erhalten diejenigen Aktionäre, welche ihre Mitteldeutſche Stahlwerke⸗Aktien bei den zum Konſortium gehörenden Bonken oder deren Zweigniederlaſſung bis zum 14. April einreichen, die dar⸗ auf entfallenden Maximilianhütte⸗Aktien mit Gewinn⸗ anteilſcheinen für 1996/37, welche auf Grund der beſtehen⸗ den Dividendengarantie mit 8 v. H. bezahlt werden. Der Umtauſch erfolgt für die Aktionäre ſrei von Proviſion und Börſenumſatzſteuer. Die Einreichungsſtellen ſind nach Möglichkeit bereit, den Verkauf der ſich bei dem Umtauſch ergebenden Spitzenbeträge zu vermitteln. 7 * Röhrenlager Mannheim AG. Bei dieſer kürzlich neu gegründeten Handelsgeſellſchaft des Haniel⸗Konzerns wurde Kaufmann Fritz Schuſter(Mannheim! als weiteres Vor⸗ ſtands mitglied beſtellt.. * Erzeugung und Abſatz bei der Ilſe Bergbau ⸗ AG weiter geſtiegen. Das Geſchäftsfahr 1087 ſtand bei der Ilſe Bergbau ⸗Ach in Grube Ilſe.⸗L., die in einigen Monaten auf 50 Jahre ihres Beſtehens zurückblicken kann, weiterhin im Zeichen anſteigender Erzeugungs⸗ und Abſatz⸗ ziffern. Die Ertragsrechnung iſt nach den Vorſchriften des Aktiengeſetzes neugegliedert. Sie weiſt einen Röh⸗ überſchuß von 33,78 Mill.„ aus gegenüber einer Roh⸗ einnahme von 33,53 Mill.„ i.., von der bei einem Ver⸗ gleich die ſonſtigen Aufwendungen mit 5,21 Mill./ ab⸗ zuziehen ſind. Darüber hinaus erbrachten Beteiligungs⸗ erträge 0,13(0,13), Zinſen 1,10(0,90) und außerordentliche Erträge 0,40(0,46) Mill. /. Demgegenüber erforderten Löhne und Gehälter 12,40(11,38). Steuern 6,18(5,53) und außerordentliche Aufwendungen 4,04 Mill. /, ſo daß nach Vornahme von 5,13(5,75) Mill./ Abſchreibungen auf Grubenfelder und Anlagen(i. V. außerdem noch 0,36 Mill. Mark andere Abſchreibungen) einſchließl. 509 993(498 645) ¼ Gewinnvortrag ein Reingewinn von 5 356 904(4655 4784 verbleibt, aus dem, wie bereits mitgeteilt, jeweils 7 v. H. Diwidende ruf 27 Mill.„ im Umlauf befindliche Stamm⸗ aktien und 31,05 Mill./ im Umlauf befindliche Genuß⸗ ſcheine gusgeſchüttet werden ſollen, von denen 1 v. H. an den Anleiheſtock geht, während die 10 Mill.„ Vorzugs⸗ aktien 6 v. H. Dividende erhalten. Ak unv. 38 Mill. /. (HW 12. April.) * 878 000 Brau tpaaren das Heiraten ermöglicht. In den Jahren 1933 bis 1937 gewährte der Stagt jungen Ehe⸗ paaren in 878 000 Fällen Eheſtandsdarlehen. Für ſedes neugeborene Kind wird ein Teil des Darlehens erxlaſſen, Vor 1933 konnten junge Brautleute oft überhaupt nicht hei⸗ raten, weil ihnen das notwendigſte Geld für die Grün⸗ dung eines Hausſtondes fehlte. * Stahlwerk Weſtig Acc, Unna i. W.— Fapitalver⸗ doppelung durch Ausgabe von Gratisaktten. Die Geſell⸗ ſchaft konnte 1937 hren Umſatz um rund 30 v H. erhöhen. In der Ausfuhr wurde eine wertmäßige Steigerung von 50 v. H. erzielt. Der Rohertrag wird mit 1,47(1,31) Mill. // ausgewieſen, Nach 68 348(119 257), Anlage⸗ abſchreibungen ergübt ſich einſchließlich Vortrag ein Rein⸗ gewinn von 454 57(267 375) ,, aus dem eine Dividende von 12(6) v. H. zusgeſchüttet wind, davon 6 y. H. an den Anleiheſtock. Außerdem wird das AK durch Ausgabe von Gratisaktien auf 700 000(350 000]/ erhöht, wobei die Ka⸗ Mittag-Ausgabe Vr. 148 pitalertragsſteuer durch die Geſellſchaft übernommen wird (i. V. wurden aus dem Gewinn noch 225 000„ zur Auf⸗ füllung der Rücklagen auf 000% verwendet). Im neuen Jahr iſt eine weitere Steigerung des Auftragsein⸗ ganges zus dem Auslande eingetreten. * H. Stodiek& Co. AG, Bielefeld. Dieſe chemiſche üngemitt und Schwefelſäuresabrik ſchlägt der HV am April für 1937 eine Dividende von wieder 8 v. H. einer Bonus von 28 li V, 16)/ ie Aktie Auszah⸗ lung und einen Bonus von 23(— 1/ je Aktie für den Anleiheſtock vor. Außerdem kommt der Anteil an dem ſeither gebildeten Anleiheſtock mit zur Verteilug.(AK 193 Mill.]. * Bronzefarbenwerke A vorm dorf bei Nürnberg. Die Geſellſe erzielte 1937 einen ſtark erhöhten Reingewinn von 1 8(i. 26 207) l. Nachdem zuletzt für das Jahr 1930 5 v H. Dividende auf die Stammaktien ausgeſchüttet wurden, ſoll der HV am 19. April die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung mit 5 v. H. vorgeſchlagen werden. Lloyds Kriegsriſikoprämie für Chinatransporte erneut ge⸗ ſenkt. Die„Nieuwe Rotterdamſche Courant“ meldet aus London, daß Lloyds Kriegsriſiko⸗Ausſchuß die Prämie gegen Kriegsriſiko für Verſchiffungen von und nach Ching erneut herabgeſetzt hat. Für Reiſen von und nach chineſiſchen Häfen ſüdlich von Schanghai beträgt ſie nunmehr 10 ſh je 100 Eſtr. ſtatt bisher 1 Lſtr. Für Kanton und Hongkong bleibt ſie jedoch vorerſt unverändert, und zwar 1 Lſtr. bzw. 76 ſe 100 ELſtr * Snia Viscoſa— Kapiglerhöhung auf 525 Mill. Lire. Den vielen Gerüchten über die Kapitalerhöhung der Snia Visecoſa iſt nunmehr ein Ende gemacht durch den Beſchluß des Verwaltungsrats, der HV die Erhöhung des Kapftals von gaß auf 525 Mill. Lire vorzuſchlagen. Nach der Auf⸗ wertung der Anlagen wird der Nennwert der Aktien von 230 auf 250 Lire heraufgeſetzt. Außerdem werden unter Ritckariff auf die beſonderen Reſerven 500 000 neue Aktien zu 250 Lire gratis an die Aktionäre abgegeben und 100 000 zu 250 Lire zum Nennwert angeboten. * Die Baiſſe an der Nenyorker Börſe hält an. Bei der Eröffnung der Neuyorker Börſe am Dienstag lagen zahl⸗ reiche Verkaufsorders vor, ſo daß viele Papiere den nied⸗ rigſten Stand ſeit drei bis vier Jahren erreichten. Schon eine Stunde nach der Eröffnung waren die gutomatiſchen Kursanzeiger ihrer Aufgabe nicht mehr gewachſen und blie⸗ ben beträchtlich hinter den tatſöchlichen Kurſen zurück. Es fielen United States Steel um 338 Punkte auf 40,75, Chrys⸗ ler um 2 auf 39,50, Dupont um 4% auf 99,75. Die Ver⸗ kafswelle wird auf die Annahme des Reorganiſations⸗ geſetzes durch den Senot zurückgeführt. Waren und Märkte Amtlicher Großmarkt für Getreide und Futtermittel Stuttgart, 29. März. Je 100 Kilo frei verladen Vollbahn⸗ ſtation: Weizen, württembergiſcher, durchſchnittliche Be⸗ ſchofſenheit 75/77 Kilo, Erzeugerſeſtpreis W 8 20,207 W' 10 20,40;'e 14 20,80; W 17 21,10, Roggen durchſchnittliche Beſchaſſenheit, 69/71 Kilo. Eczeugerieſtpreis R 14 19.10: R 18 19,60; R 19,80.— Futtergerſte, durchſchnittliche Beſchaffenheit 59/60 Kilo, Erzeugerfeſtpreis G 7 17,10; G 8 17.40; Fütterhafer durchſchnittl. Beſchaffenheit, 46/49 Kilo. H 11 16,90 H 14 17,40“ Wieſenheu loſe neu 5,406, 40; Kleeheu loſe neu 6,40 bis 7,40? Stroh drahtgepreßt .—; Stroh bindenfadengepreßt 3,80; Spelzſyreu geſackt 3. Für drahtgepreßtes Heu können 40 Pf mehr je 100 Kilo berechnet werden. Die höchſte Preisnotiz darf ouf Grund der Verordnung des Wirtſchaftsminiſters vom 10. Januar 1938, veröffentlicht im Regierungsanzeiger für Württem⸗ berg Nr. 4 vom 11 Januar 1938, nicht überſchritten werden. Die Preiſe gelten woggonfrei verladen Vollbahnſtation des Erzeugers bzw des Gerbmüllers. Fracht und Deckenmiete gehen zu Laſten des Käuſers, Die Erzeugerpreiſe für Rauh⸗ futter in Württemberg und Hohenzollern müſſen mindeſtens um 40 Pig. je 100 Kilo unter den ndtierten Großhandels⸗ preiſen liegen. Mehlnotierung im Getreldewirtſchaftsverbond Württemberg(Preiſe für 100 Kile plus 6,50/ Frochten⸗ ausgleich frei jeder Empfangs⸗ Station),— Weizen⸗ mehl mitſeiner Beimiſchung von 20 p H. Kernen ser amtlich anerkanntem Kleberweigen.25% per 100 Kilo Auſſchlag, mit einer Beimiſchung von kleberreichem Auslandsweizen.50% Aufſchlag ver 10 Kilo für Type 812. Reines Kernenmehl.50/ per 100 Kilo Aufſchlag auf die jeweilige Type Weizenmehl, Baſis⸗Type 812,'ö8 29,85'᷑ 10 20,35; 'H14 29.60: W 17 29,60; Roggenmehl, Baſis⸗Type 1150, N 14 22.76 R ls 23,30: R 19 23,50; Kleiegrundpreiſe ab Mühle, einſchließlich Sack; Weizenkleie W 8 9,95; W 10 10,10: W 14 10,300 W' 17 10,45; Roggen⸗ kleie R 14 10,10? R 18 10.40, R 19 10,50 Mark. D 2 * Carl Schleuk. Barns⸗ V D 2 Weizen⸗ und Roggen⸗Juttermehl feweils bis zu.50 4 per 100 Kilo teurer als Kleie— Für alle Geſchäfte ſind die Bedingungen des Reichsmehlſchlußicheins maßgebend. Marktverlauf: In Weizen fanden noch einzelne Umſätze zur ſofortigen Lieferung ſtatt. Die Mühlen ſind größten⸗ teils für die nächſten Monate noch verſorgt. Futtergetreide kommt in kleineren Poſten heraus, jedoch kann der Bedorf in Futterhaſer nur zum Teil gedeckt werden. Die Vorräte in Weizen⸗ und Roggenmehl haben noch keine nennens⸗ werte Abnahme erfahren, man erwartet jedoch durch die verringerte Vermahlungsqubte für den Monat April einen raſcheren Abzug. Rotterdamer Getreidekurſe vom 29. März.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo] Mai 6,80; Juli 6,72½; Sept. 6,— Mais(in Hfl. per Laſt 2000 Kilo) März 112; Mai 108,25; Juli und Sept. 107,25. Liverpooler Baumwollkurſe vom 29. März.(Eig. Dr.) Amerik Univerſal Stand. Middl,(Schluß, März(38) und April 479; Mai 482; Juni 486; Juli 490; Auguſt 493; Sept. 405; Okt. 498; Nov. 499; Dez. 501; Jan.(30) 503; Febr. 504; März 506; Mai 509; Juli 511; Okt. 513; Dez. 515; Jan.(40) 517: Tendenz ruhig, ſtetig. Leinölnotierungen vom 29. März.(Eig. Dr.) Lon⸗ don: Leinſgat Pl. per März 12¾; Leinſgat Klk, per März 13/1. Bombay per März 14,0; Leinſgatöl lolo 27.3; April und Mai⸗Auguſt 20,16; Baumwoll⸗Oel ägypt. 18,0; Baumwoll⸗St. ägypt, per März 51½b6. Neuyork: Terp. 28,0. Savannah: Terp. 2,0. Nhein-Mainische Abendbörse Ruhig und behaupfei Frankfurt, 29. März An der Abendbörſe kamen kleine Kaufaufträge des Kaſ⸗ ſenpublilums zur Ausführung, ohne daß aber dabei be⸗ ſondere Gebiete eine Bevorzugung erfahren hätten. Die Kuliſſe zeigte andererſeits nur wenig Unternehmungsluſt. Die Umſätze kamen über ein durchſchnittliches Maß nicht hinaus. Die Kursentwicklung war nicht ganz einheitlich, die Veränderungen hielten ſich aber meiſt unter v. H. In Anpaſſung an den Berliner Schluß lagen die hieſigen Schlußnotierungen meiſt nur knapp gehalten. J Farben waren etwas höher gefragt mit 15878, ebenſo Bemberg mit 149. Von Maſchinenaktien kamen Mönus noch zwei⸗ tägiger Pauſe 2½ v. H. niedriger zur Notiz mit 183. Am Anleihemarkt wurden Kommunal⸗Umſchuldung mit 96,0 und 96,45 gehandelt, JG Farbenbonds. v. H. niedri⸗ ger mit 13094 notiert. * Internationaler Zuckerrat. Das Büro des Internatjo⸗ nalen Zuckerrates teilt offiziell mit, daß die Mitglieder des Rates zu einer am 27. April in London ſtattfindenden Sitzung eingeladen wurden, nachdem die Ratifizierung des Abkommens durch die wichtigſten Mitglieder ſichergeſtellt iſt. Man wird ſich während der nächſten Zuſammenkunſt in London wie üblich über ſämtliche aktuellen zuckerwirt⸗ ſchaftlichen Fragen unterhalten, beſonders aber über eine weitere Anpaſſung der Ervortquoten an die veränderten Marktverhältniſſe. Das Büro des Rates rechnet gegen⸗ wärtig nach Berückſichtigung der mit dem Feruoſt⸗Konflikt zuſammenhängenlen Marktausſälle mit einer Kapaziſät des freien Marktes von 3,25 Mill. Meter⸗Tonnen. Geld- und Devisenmarkt Paris, 29. März(Schluß amtlich! London 162,62 Italſen Stockholm 836 50 Neuyork 3276,50 J Schweiz ö 70 Wien 1322.— Belgien 555,.— Kopenhagen 725,— Borlin 8 Spanien Holland 1810.— J Warſchav 338.— London, 20 März.[Schluß amtlich) Nenyork 406,— Liſſabon 110,18 Buenos Aires 1600, Montreal 499,87 Helſingfores 226,18 Rip de Jan. 281.— Amſterdam 896,94 Mrag 142, Hongkong 1287 Paris 164, Budapeſt 2800. Sch angha; 15212 Vrüſſel 2040,50 Belarad 217,50 Nokohama 8 Italien 9450, Sofia 400, Auſtralien 125. Berlin 1230,50] Moskau 2628, Mexiko 1975,— Schweiz 2160,50] Rumänien 607.— Montevideo 2100,— Spanien g Konſtantin 622, Naſparaſſo 124,0 Novenbagen 2240, Athen 540,50 Busno; Stockholm 1940.— Wien N auf London 070, Oslo 1990,12 Warſchay 2632,— Südafrika 100,12 Melalle Hamburger Metallnotſerungen vom 29. mörz f Bahnca- u Brief Geld Kuufer traits; inn BrieſſcheldſBriefſcheld Hütten rohenk p. 100 Kg) 19, 19. Januar„„ eee, I Feinſilber(Ron per Kg). 42, 38,.— Februar 22 5 5 5 Feingold(RM per g)..79 2,84 Mürz 30,5050, 50252,0 252,0 Mit⸗Platin(Kofälle) April 50,5050,50252,0 252,0] Circapr.(Reh per g. 2,40 2,50 Mai 50,5030, 50252,0 252,0] Techn reines Platin Juni 50,5050, 500252, 252.0 Detatlpr,(RM per g. 3,40 3,65 Juli 5055050,50ʃ252,0252,0 Auguſt 50,5050, 500252,0252,0 Lotos Abl. September er. le Antimon Megules chineſ ö Oktober F( per)) 368,, November.„„„ Aueckſilder(Eper Flaſche) 13,503,580 Dezember..„ ee: Wolframerz chineſ. in sh e. 60,— * Neue Metallkurspreiſe. Laut Bekanntmachung K 506 werden ab 30. März die Kurspreiſe für Zink um 0,25%, Meſſing⸗ und Neuſilberleg, um 0,50,%, Kupfer, Rotguß⸗ und Bronzeleg. um 0,75% und Zinn um% je 100 Kilo ermäßigt. 74438 Veröffenfſſcht am Ueröffeſttſchen N 24 3 209 3 NM 24. 9 0 0 in Kras ab in Kraut ab e 0 b 0, le 10 ke 25, 3. 30 3 Alum, n, leg.] 193 137 133-137[Uronzeleg. 7082 78, il, do. Legier. 38 61 38 61[Neuſilberleg. 518 54 510 53% Blei nicht leg. 10 21 10 21, Nickel n. leg.] 236246 236240 Hartblei 21½ 23 ¼ 21½— 23½ Zink fein. 21—23 20% 22. Kupfer n. ler. 54 57½ 54 30,] do roh. 17-19 floh 18“. Meſſingleg 39%—42½ 301„ 41½ Zinn n. leg.] 230240 228 238 Rotguß leg. 5457 54 56% Banka Zi ul 242 252[240 250 * Der Londoner Goldpreis betrug am 290. März für eine Unze Feingold 199 ſh 11 5 86,6784 /, für ein Gramm Feingold demnach 53,9811 Pence gleich 2,78677 l. Frachtenmarki Duisburg-Ruhrort Das Berggeſchäft war heute noch immer außergewöhnlich ſtill. Die Frachten und Schlepplöhne blieben noch allen Richtungen unverändert.. * Börſenkennziffern. Die vom Stattſtiſchen Reichsomt errechneten Börſenkennziſſern ſtellen ſich für die Woche vom 21. bis 26. März im Vergleich zur Vorwoche wie folgt: Wochendurchſchnmt Januar⸗ 143 193. 21.263 Durchſchnitt Aktlenkurſe(Index 1924/1926= 100 Bergbau und Schwerin duſtrie, 118,70 1109 32 110.40 Verarbeitende Induſt ie 107.93 108.39 107,43 Handel und Verkehr 2 118.80 118,87 119% 6 Mam, 113.60 113.90 113,01 4% Wertpapiere Pfandbriefe der Hyp.⸗Akt.⸗Banken 100,17 100 18 100.20 fdbe, öff.⸗xechtl. Kreditanſtalten 100.00 99,00 90 88 Kommungtobligationen. 9994 90.95 99.65 Anleihen der Länder u. Gemeinden 99.79 99.77 90,47 nnn, 100.04 100.04 99,94 Außerdem 5% Induſtrieobligaſionen.. 102.92 102.905 103.00 4% Gemeinde⸗Umſchuldungsanl. 956.02 90 14 95,47 100.000 RM gewonnen N ———— 8 Als armes Mädchen iſt ſie heute ſeine Frau gewor den. Der ſchöͤnſte Tag ihres Lebens iſt es— und doch weiß ſie es noch nicht, daß das Glück noch eine ganz beſondere Gabe für ſie bereit hält. In wenigen Stunden wird ſie es erfahren. Das Achtellos, das ſie für nur 3. NM je Klaſſe in der Preußiſch Süddeutſchen Staatslotterie 1 ſpielte, hat den Haupttreffer gemacht. Wer wünſchte ſich nicht das gleiche Glück— ein Glück, das jedem offenſteht. Die neue Lotterie beginnt am 22. April 1938 mit der Ziehung zur J. Klaſſe. Wieder werden in 7 Klaſſen 343000 Gewinne im Geſamtbetrage von 67.660.180, RM auf .. und ſie wiſſen noch nichts von ihrem Glück! 3 8 Auch Sie können gewinnen! 21000000 25200000 5 2 500000 10 100000 2 300000 12. 50000 Außerdem 2 Gewinne zu e 75.000, RM und 342 968 weitere Gewinne im Geſamtbetrage von 61.910.180,— RM. Alle Gewinne ſind einkom⸗ menſteuerfrel! Ste erhalten den amtlichen Gewinnplan und Orlginal⸗ loft, ſowelt vorrätſg, bel allen Staatlichen Lotterſe⸗Elnnahmen. 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Vor hundert Jahren hörte Berlin zum erſtenmal die machtvollen Klänge des„Gro⸗ ßen Zapfenſtreiches“, der als feſtlicher Auftakt oder Abſchluß eines vaterländiſchen Tages zur bleibenden Einrichtung im deut⸗ ſchen Heer geworden iſt. abend Großer uſtadt kennt d 750 Garti Jede Ankündigung, die Zapfenſtreich..“ e lockende alen Feiertages erfolgt, und man möchte en kennen, deſſen Herz in Erwartung i dfeier nicht höher ſchlägt. nden Schein der Fackel dröhnen in kurz ab⸗ Wirbeln die Trommeln, locken die Pfeifen, teicheln Flöten und Klarinetten ſeltſame Weiſen, dann mit Gebraus die Pauken und Trompeten zen und der ganze Platz erfüllt iſt von feſtlichen Frälen und packendem Marſchrhythmus. Kom⸗ gt die nächtliche tionalhymnen Nati aus. indert Jahre ſind es jetzt geworden, ſeitdem der große Erneuerer der deutſchen Heeresmuſik, ralmuſildirektor W. Fr. Wieprecht, im e 1838 bei den preußiſchen Gardetruppen zum ſein Tonwerk„Großer Zapfenſtreich“ er⸗ Dieſem Mann, der im Symphonie⸗ r Meiſterhaftes vollbrachte, bis er ſich den litärkapellen widmete, haben wir in erſter Linie den raſchen künſtleriſchen Aufſtieg und die Vollkom⸗ menheit der Ausdrucksmittel unſerer Militärmuſik zu verdanken, denn Wieprecht ruhte nicht eher, bis er die Grundlagen zu einem Klangkörper ge⸗ affen hatte, auf dem erfolgreich aufgebaut wer⸗ onnute. Dieſe„Premiere“ des Großen Zapfen⸗ ſtreiches erregte ſeinerzeit in Berlin großes Auf⸗ ſehen, waren es doch nicht weniger als 1086 Mi⸗ litärmuſiker und 150 Spielleute, die zum erſtenmal dieſe machtvollen Weiheklänge in die Nacht hineinſchmetterten. Mancher mag ſich ſchon den Kopf darüber zer⸗ brochen haben, wie man gerade zu dem Wort Zap⸗ fenſtreich gekommen iſt, unter dem wir ja nicht nur dieſe eben geſchilderte militäriſche Weiheſtunde ver⸗ ſtehen, ſondern das den Soldaten als ein immer zur gleichen Abendͤſtunde ertönende Signal be⸗ Karl Ludwig Diehl und Paul Hörbiger in einer Szene des Films„Es leuchten die Sterne“, der gegenwärtig in Mannheim gezeigt wird. kannt iſt, das ſie ichaftsſtube»uft. Man muß ſchon weit in die deutſche Militärge⸗ ſchichte zurückgreifen, um auf den Urſprung dieſes ſonderbaren Namens zu kommen. Im Dreißig⸗ jährigen Krieg genoſſen die Landsknechte zwar viel Freiheit, aber einmal mußten doch die Lagerfeuer gelöſcht werden und das lärmende Treiben um die Marketenderwagen ein Ende nehmen. Da war es nun üblich, daß der Rumormeiſter abends mit einem Stock durchs Lager ging und damit auf die Zap⸗ fen der Bier⸗ und Weinfäſſer ſchlug, zum Zeichen, daß von dieſem Augenblick an es verboten iſt, an die Soldaten Getränke auszuſchenken. Eine halbe Stunde nach dieſem„Streich“ auf die„Zap⸗ fen“ mußte Ruhe im Lager herrſchen, das Feuer ge⸗ löſcht ſein und jeder Mann ſeine Ruheſtätte aufge⸗ ſucht haben Dieſer Brauch bürgerte ſich ſpäter bei allen Heeren ein, nur daß nicht mehr auf Bierfäſſer ge⸗ ſchlagen wurde, ſondern ein kräftiger Trommel⸗ wirbel dieſe Sitte ü während in 0 in die Kaſerne und in die Mann⸗ übernahm, unſerer Zeit Trompete oder Horn den gleichen Zweck aus⸗ üben. Der„Große Zapfenſtreich“ bedeutet dabei nichts anderes als der machtvolle Schlußappell einer militäriſchen Feierſtunde, der freilich ſo feſtlich und erhebend iſt, daß wir darüber den urſprünglichen Sinn des Wortes vergeſſen. Der Schatz im Straußenmagen Wer Glück haben will, muß auf alles achten Der junge John Drake in Oranje in Südafrika war alles andere als ein Glückſucher von Beruf; obgleich er ſtets die Augen offen trug, hatte ihn das gute Schickſal bisher ängſtlich gemieden. Man kann ſogar ſagen, es war ihm herzlich ſchlecht gegangen, denn Gelegenheit zum Arbeiten fand ſich micht allzu⸗ viel, und wenn ſich eine Arbeit bot, wurde ſie küm⸗ merlich genug bezahlt. Daß John Drake nun heute ein reicher Mann iſt, hat er einem kleinen Zufall zu verdanken, wobei allerdings ſeine Eigenheit, nichts ununterſucht zu laſſen, auch eine Rolle ſpielt. Eine größere Geſellſchaft von Engländern hatte ſich zu einer Straußenjagd vereinigt und John Drake wurde mitgenommen, da man ihm die Fähigkeit zu⸗ traute, unterwegs eine gute Mahlzeit im Handum⸗ drehen zuzubereiten. Auch für andere kleine Dienſte bei der Jago brauchte man ſeine Hände und ſeine ſcharfen Augen und John ſelbſt war ganz zufrieden, daß ſich ihm auf dieſe Weiſe einmal eine kleine Ab⸗ wechſlung bot. Man hatte gerade eines Mittags in der Nähe eines kleinen Flußlaufes unter einem Buſch haltgemacht und das gut geratene Mittag⸗ eſſen verzehrt, als ſich die Mitglieder der Jagdgeſell⸗ ſchaft für eine halbe Stunde zur Ruhe legten. John Drake beſchloß nun auf ſeine Weiſe ein wenig die Gegend zu inſpizieren. Er hatte ſich noch nicht weit vom Lagerplatz entfernt, als er in dem hohen Gras die Reſte eines Straußes fand, der offenbar das Opfer eines Raubtieres geworden war. Das Fe⸗ derkleid war noch gut erhalten und John machte ſich gerade daran, die ſchönſten der Schwanzfedern aus dem Balg zu ziehen, um ſie bei Gelegenheit zu ver⸗ kaufen. Bei dieſer Arbeit fiel der bereits ſtark in Verweſung übergegangene Kadaver ganz auseinan⸗ der und der große Magen des toten Tieres wurde freigelegt. Da er ſtark gefüllt war, ſchlug John mit einem Zweig auf den Magen, um den Inhalt zu unterſuchen und entdeckte, daß er zum großen Teil aus blitzenden Steinen beſtand. Er ſuchte ſie ſorg⸗ fältig heraus, reinigte ſie im Waſſer und ſagte nie⸗ Ein Berg droht ein Dorf zu verſchütten Das franzöſiſche Dorf Aigueblanche in den Sovoyer Alpen wird gegenwärtig von beöroht. die erſten Häuſer zerſtört. einem Bergrutſch Täglich rücken die Erdmaſſen weiter vor und die niedergegangenen Felsblöcke haben bereits (Weltbild, Zander⸗M.) —— 1 0 ö b 1 Flottenmanöver im Pazifik Eine maleriſche Aufnahme von den größten amerikaniſchen Kriegsſchiffen 7 pazifiſchen Küſte. beim Manöver an der pazifiſch iſte., Im Vordergrund links der Kreuzer„Indianapolis“, dahinter von links die Kriegs⸗ ſchiſfe„Tenneſſee“,„Idaho“,„Miſſiſſippi“ und„New Mexiko“, (Preſſephoto, Zander⸗M.) CC dd y ͤ dddddd/ã ĩ ⁊ͤ d ã ͤ ͤõãã y y e manden etwas von ſeinem Fund. Erſt Rückkehr in Oranje zeigte er die Steine einem Edelſteinhändler, der ſofort feſtſtellte, daß es ſich um Freundſchaft über den Zaun Von Th. v. Hauffſtengel Im Winter ſitzt Krawuttke hinter dem Ofen. Er iſt aus Oſtpreußen zugewandert, hat hier keine Freunde, iſt auch nicht mehr jung genug, um in den Schnee hinauszupatſchen oder ins Wirtshaus zu gehen. Aber im Frühling, am erſten warmen Tage, da iſt Krawuttke auf einmal draußen. Wie aus dem Märchen in die Wirklichkeit gezaubert, ſteht er zwi⸗ ſchen Himbeergeſtrüpp und grünenden Stachelbeer⸗ ſträuchern. Ein aus dem Gebirge in die Ebene her⸗ abgeſtiegener Rieſe, ſo ſteht die mächtige Geſtalt da. Alles iſt gewaltig an ihm: die rieſigen Pranken, der große runde Bauch, der maſſige Kopf unter dem ungeheuren Kalabreſerhut. Seine Stiefel ſind zum Fürchten, und Hoſen hat er wie ein Sultan. Drüben, hinter dem Zaun, ſtehen drei Kinder in ehrfurchtsvollem Staunen. Der Ball liegt unbeach⸗ tet, Kreſſel und Reifen haben Ruhe. Sie ſtehen nur, rühren ſich nicht und ſtaunen den Alten an. Krawuttke kommt näher, die Gartenſchere blinkt, ein Bannkreis des Schreckens wandert mit ihm. Jetzt iſt er ganz nah, groß und ſtarr werden die drei Augenpaare. Dann, ganz plötzlich, ſtürzen die bei⸗ den Kleinſten aufſchreiend davon, Aber das dritte Kind, ein Mäschen, iſt geblieben. Zwei Meter iſt der furchtbare Rieſe von ihm ent⸗ fernt. Das Mädchen hat die Hände auf dem Rücken, die Beine ſtehen breit und feſt. Krawuttkes mächtiger Kopf dreht ſich ein wenig; da tönt das Kinderſtimmchen, leiſe, aber ohne Zit⸗ tern: „Biſt du der Opa?“ „Jawoll“, ſchreit Krawuttke. „Wohnſt du hier bei uns?“ „Nein!“ brüllt Krawuttke. „Wo wohnſt du denn?“ „Ich wohne hier bei mir! Aber— ich kann ja mal rüberkommen!“ a Wie Donner rollen die Worte über den Zaun. „Du biſt ja viel zu dick.“ „Hahaha!“ lacht Krawuttke. Die kleinen Augen in dem rieſigen Kopf durchbohren das Kind. „Ich will es meinem Vater ſagen. Er ſoll dir eine Tür machen.“ 5 „Was ſoll ich denn bet euch?“ dröhnt Krawuttke. „Du ſollſt mit uns ſpielen.“ „Spielen!!“ ſchreit Krawuttke. bleibſt du ſtehen, verſtanden?“ „Ja.“ Krawuttke ſieht ſich um, zückt ein blinkendes Meſſer und ſetzt ſich langſam in Bewegung, ſchreitet auf einen Primelbuſch zu, ſäbelt die Blüten ab, un⸗ „Warte— da barmherzig, reſtlos. In der Linken das Meſſer, in der Rechten den Primelſtrauß, ſo ſteigt er auf das unbewegliche Kind am Zaun zu. „Da!“ ſchreit er.„Für dich!“ „Danke“, piepſt das Mädchen und legt ſein roſi⸗ ges Händchen in die braune, haarige Pranke. Dann ruft es im Davonſpringen: „Mein Vater macht dir die Tür— beſtimmt!“ 533 Schluß fingen der Heidelberger Singſchule Heidelberg, im März. Oskar Erhardt, der die Anregungen des Augs⸗ burger Singſchulvaters Greiner am Neckar mit ſo viel Glück weiterführt, beſtens unterſtützt von ber Stadt, konnte wiederum vor vollbeſetzter Stadthalle einen friſchklingenden Jahresbericht ablegen: durch tauſend friſche Stimmchen ſelbſt. Zum Eingang er⸗ klang H. Anackers Ruf„Singe, mein Volt“ mit dem verſtärkten Orcheſter des Heidelberger Konſervatoriums. Gruppenweiſe zeigten die 30 Klaſſen, die Abendkurſe und der gemiſchte Chor ſicheren, frei gelöſten und natürlichen Geſang an erwählt beſtem deutſchem Liedgut der HJ aus dem„Wunderhorn“, von Franz Philipp, H. Simon und beſonders Otto Jochum, dem Reichsfach⸗ ſchaftsleiter, der anweſend war und von Stadtſchul⸗ rat Neureuther herzlich begrüßt wurde. An Flügel und Orgel begleitete, den feſten Zuſammen⸗ halt ſichernd, Prof. Dr. Poppen, ebenfalls der Singſchule ſeit ihrem Beſtehen in ſchöner Zuſam⸗ menarbeit verbunden. Gemeinſam geſungene Lieder mit den Eltern und Freunden der Schule ſchlugen wieder enge Brücken zwiſchen Sängerbühne und Hörerraum und halfen den Abend noch anregender geſtalten. Neben der friſchen Weiſe von Franz Philipp„Steht auf ihr lieben Kinderlein“ waren es die anſprechenden Oboe⸗ und Engliſchhornbegleitungen Otto Jochums, Hans Baumanns u.., die ſehr heifällig aufgenommen wurden, ebenſo der Geige⸗Klavierſat zu„Schweſter⸗ lein“ von Zuccalmaglio. Reizvoll anders klang der Madrigalſatz, vier⸗ ſtimmig, von Donati vom Jahre 1603„Wenn wir hinausziehen“ und von Melchior Franck„Das Berg⸗ werk wölln wir preiſen“. Wirkungsvoll begleitete Prof. Poppen an der Orgel nach eigenem Satz das „Deutſchböhmerlied“ nach den kernigen Worten Kol⸗ benheyers zur Weiſe Walter Henſels. Zum Ausklang vereinte alle die Kantate„Die Schwelle“ von Hans Lang nach Worten Baldur on Schirachs, mit der das reiche und anregende Pro⸗ gramm des ſchönen Abends abſchloß. Friedrich Baſer. Neue Muſik in Frankfurt Philipp Jarnach und Wolfgang Fortner Der Frankfurter Arbeitskreis für neue Muſik, i der ſich den Einſatz für das zeitgenöſſiſche Muſikſchaf⸗ fen zur Aufgabe gemacht hat, bot in einem Kammer⸗ muſik⸗Abend Werke von zwei zeitgenöſſiſchen Kompo⸗ niſten, dem Kölner Muſikpädagogen Philipp Ja r⸗ nach und dem Heidelberger Wolfgang Fort⸗ ner. Ein Streichquartett in zwei Teilen von Philipp Jarnach iſt jener Muſik zuzurechnen, die in ihrer abſtrakten Linienführung bewußt auf jede Schönheit verzichtet und breitere Verſtändlichkeit ſogar ſchroff ablehnt. Mag der Gedankenflug dieſer Muſik, die keine poſitiven Kräfte birgt, auch hier und da an Irrationales ſtreifen, ſo muß dafür auch eine Form gefunden werden, die muſikaliſch erträglich und ver⸗ ſtändlich bleibt.. Der zweite Teil des Programms bot Lieder nach Texten von Hölderlin und ein Streichquartett des Heidelbergers Wolfgang Fortner als Urauf⸗ führung. Im Gegenſatz zu der intellektualiſt iſch kon⸗ ſtruktiven Haltung des Jarnach'ſchen Streichquartetts überzeugte dieſes jüngſte, erſt in dieſem Jahr voll⸗ endete Streichquartett des Heidelberger Komponiſten durch urſprünglichen muſikaliſchen Impuls. In der faſt ſuitenartigen Geſamtform und der Aulage der einzelnen Sätze betont das Werk eine Anlehnung an nach der eine ſo Zukunft echte Diamanten handelte, für die John große Summe erhielt, daß er ſich für die keine Sorgen mehr machen braucht. die alten Meiſter. Starke motoriſche Kräfte und eine geſchickte kontrapunktiſche Verarbeitung der muſikali⸗ ſchen Gedanken kennzeichnen das Werk. Die Lieder nach Texten von Hölderlin, die man vorher hörte, waren mehr hymniſche Geſänge, die in ihrem muſtka⸗ liſchen Ausdruck dem Gedankenflug der Hölderlin⸗ ſchen Worte nahe zu kommen ſuchten. Das Frank⸗ furter Lenzewſki⸗Quartett ſetzte ſich in ſehr anerkennenswerter Weiſe für die beiden Streichquar⸗ tette ein, Erich Meyer⸗ Stephan ſang mit breit ausladendem Baß⸗Bariton die Hölderlin⸗Geſänge von Fortner, der ſelbſt am Flügel begleitete. Adolph Menue r Aus dem Nationaltheater. Am 7. April 1939 erſcheint Lehärs Operette„Der Zarewitſch“ zum erſtenmal in Mannheim. Muſikaliſche Leitung hat Karl Klauß. Die Inſzenierung leitet Hans Becker. — Helmuth Gbbs inszeniert Anzengrubers Komödie „Der'wiſſenswurm', die gleichfalls Anfang April im Nationaltheater herauskommt. 175 Jahre Frankfurter Goethehaus⸗Stiftung. Vor 75 Jahren erwarb Prof. Otto Volger Goethes Geburtshaus, um es vor der Profanierung und dem Verfall zu retten. Das Goetheſche Familienhaus ging ſpäter in den Beſitz des von Volger gegründe⸗ ten„Freien Deutſchen Hochſtiftes“ über, das für die Reſtaurierung und Ausgeſtaltung der Räume im Stile der Goethezeit Sorge trug. Es gelang Prof. Volger und ſeinen Helfern, viele Einrichtungsgegen⸗ ſtände aus Goetheſchem Famjilienbeſitz zu ſammeln, ſo daß in den Zimmern des Hauſes zum großen Teil hiſtoriſches Mobiliar ſich befindet. Dem Frankfurter Goethehaus iſt ein Muſeum und eine Bibliothek an⸗ gegliedert, die zur Zeit 52000 Bände deutſcher Lite⸗ vatur des 18. und 19. Jahrhunderts enthält. Es be⸗ findet ſich auch heute noch im Beſitz des„Freien Deutſchen Hochſtiftes.“ Um in Baden⸗Baden in Zukunft die Aufführung rer repräſentativer e u ermöglichen, e Mänunergeſangvereine„Frohſinn“ und„Aurelia“ mit dem Sinfonie⸗ und Kurorcheſter zu einer muſikaliſchen Gemeinſchaftsarbeit zuſammengetan. So ſollen demnächſt Handus„Jahreszeiten“, Höndels„Herakles“ Pfitzners„Von deutſcher Seele“, Beethovens„Neunte“ unh Bachs„Matthäuspaſſion“ zufgeführt werden. 5 9 ** * Sie ſchmieg, ſie fühlte wieder den Blick auf ihrer Haut, den ſie geſtern ge betrachtete Mittwoch, 30. März 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Mittag ⸗Ausgabe 9 Seite“ Nummer 148 — Die Polizei von Perpignan hat das Geheim⸗ nig der Mordtat an Ferdinand Delaris, eines jun⸗ gen Bankdirektors aus Perpignan, der in ſeinem Beit errſchoſſen aufgefunden wurde, ſchnell za löſen vermocht. Sie war von Anfang an auf der richtigen Spur. Die Frau des Erſchoſſenen geſtand nach einem dramatiſchen Kreuzverhör den Mord an ihren Ehemanne ein. Die Tat, geſchah mit einem Re⸗ volver, den ſie ſich von ihrem Vetter entlieh und den ſie nach dem Mord geſchickt verſteckte. So kam es, daß die Polizei bei der Hausſuchung in der Woh⸗ nung der Mörderin wohl einen Revolver fand, aber nicht den, zu dem die Mordkugeln paßten. Man hat die Mörderin nicht ſofort in Haft nehmen wollen, denn ſie war eine ehemals ſehr angeſehene Rechts⸗ anwältin in Perpignan und erfreute ſich eines aus⸗ gezeichneten Rufes. Die Polizei von Perpignan hat jetzt die Mordtat genau rekonſtruiert. Unter Tränen und Schluchzen geſtand die Mörderin dieſes: Ser iſt mit dem Auto von Elne nach Perpignan geeilt mit der vollen Abſicht, die grauenvolle Tat auszuführen. Da ſie einen Schlüſſel zu der Villa ihres Mannes in Perpignan hatte, der mit ihr in Schei⸗ dung lebt, und da ſie wußte, daß zur Zeit kein Hausperſonal vorhanden war, ſo vermochte ſie unbemerkt in das Haus zu kommen. Im Schlafzim⸗ mer ihres Gatten hat ſie ſich durch die Aushöhlung der Matratze eines Diwans ein Verſteck herrichten können, von wo aus ſie alle Bewegungen des Bank⸗ direktors Delaxis zu eabachten vermochte. In dieſem Verſteck lag die Mörderin mehrere Stunden auf der Lauer. Sie ſah, ihren Mann des Schlaf⸗ zimmer betreten, ſah, wie er ſich auszog und zu Bett begab, was ungefähr um zehn Uhr des Abends war. Unbeweglich und ohne den geringſten Laut von ſich zu geben, wartete die Mörderin ab, bis ſich der Schlaf bei ihrem Gatten einſtellte. Nach drei Stun⸗ den ſchlich ſie ſich an das Bett ihres Opfers, um einige Kugeln in den Kopf des Unglücklichen zu jagen. Dann entfloh die Mörderin und raſte mit ihrem Auto nach Elne zurück. Das iſt der Sachver⸗ halt, wie ihn die Mörderin heute darſtellt. Frau Delaris hat für ihre Tat nur eine einzige Erklä⸗ vung, nämlich die der Rache. Angeblich hat ihr Mann ihr alles genommen, ihr Vermögen und ihr Kind. Frau Delaris iſt nun endgültig in Unter⸗ ſuchungshaft genommen und nach dem Gefängnis von Perpignan übergeführt worden. * — Es iſt bekannt, daß Menſchen, die Schlafwand⸗ ler ſind, kein Erinnerungsvermögen mehr haben, wenn ſie wieder aufwachen. Welche Taten ſie im Schlafzuſtande verübten, wird ihnen nicht bewußt. Die Kriminalgeſchichte, mehr noch die Kriminal⸗ literatur, verzeichnet ſogar eine Anzahl von Ver⸗ brechen, die im Schlafwandeln begangen wurden. In Kopenhagen hat ſich nun der Fall eines Selbſtmordes ereignet, der als ſolcher nur zu erklären iſt, wenn man der Theorie des ſich ſelbſt unbewußten Willens im Zuſtande des Schlafwandelns folgt. Man fand in Kopenhagen den Arbeiter Ele gasvergiftet in ſei⸗ ner Wohnung vor. Der Mann war ſtets lebens⸗ luſtig, hatte fein gutes Auskommen, weder Liebes⸗ kummer noch Schulden. Ein exſichtlicher Grund für einen Selbſtmord war alſo nicht gegeben. Auch la⸗ gen keinerlei Anhaltspunkte, wie vorhergemachte Be⸗ merkungen, Abſchiedsbriefe oder ähnliches vor, die auf Selbſtmord hätten hindeuten können. Trotzdem konnte nur ein Selbſtmord übrigbleiben. Der Gas⸗ hahn in der Wohnung Ekes war geöffnet. Aber es handelte ſich, wie die ärztliche Nachforſchung ergab, Um eine Art— es blingt paradox— unfreiwilligen Selbſtmords. Gke war, wie einwandͤfpei feſtſteht, Schlafwandler. Er muß im Zuſtand des Schlaf⸗ wandelns den Gashahn geöffnet haben. was ſeinen Tod herbeiſührte. Diesmal alſo wurde durch einen Schlafwandler eine Tat verübt, die in ihren Folgen at beheben nicht mehr möglich war. — Mr. Valentine, der Polizeikommiſſar des Staates Neuyork, erklärte unlängſt, daß man auf der Suche nach 25 hübſchen jungen Mädchen ſei, die als Detektivinnen beſchäftigt werden ſollen. Bedin⸗ gung iſt, daß die Bewerberinnen tanzen, ſingen und ſich gut kleiden können, dagegen brauchen ſie keiner⸗ lei kriminaliſtiſche Vorkenntniſſe und auch keine Fähigkeiten im Gebrauch don Schußwaffen beſitzen. Der Polizeikommiſſar glaubt, daf 25 hübſche junge Mädchen bei der Bekämpfung jener Verbrechen, die ſich in wohlhabenden Kreiſen abſpielen, mehr leiſten können, als ein Heer von Kriminaliſten. Die De⸗ tektivinnen ſollen in erſter Linie als Gäſte in den Nachtklubs auftreten und dort auf dem Umwege itber Flirt und Tanz Gauner im Frack entlarven, die viel gefährlicher ſind als Gangſter, die mit der Waffe arbeiten. Da die neuen Detektivinnen von Neuyork ein Jahreseinkommen von 12 000 Mark haben werden, iſt die Zahl der Bewerberinnen natur⸗ gemäß ſehr groß. 5 — Ein bekannter europäiſcher Sportführer, der ſpeben in Finnland weilte, hatte den Wunſch, den einzigartigen Weltrekordläufer Nurmi perſönlich zu ſprechen und ſuchte ihn deshalb in Helſingfors auf. Gegenüber dem Bahnhof ſteht in der Kunſtgalerie das Denkmal Nurmis— eine ſeltſame Ehre, die einem Lebenden zuteil wurde. Das Standbild, das ausgezeichnet jene einzigartige Technik Nurmis feſt⸗ gehalten hat, iſt ein Meiſterwerk des Bildhauers Vain Aaltonen. Verläßt man die Kunſtgalerie, ſo hat man nur wenige Schritte bis zu einem Laden zu gehen, einem ſauberen Geſchäft in der Michel⸗ ſtraße 5, in dem der weltberühmte Nurmi heute über die Qualität und Güte von Hemden und Schlipſen entſcheidet. Wenn man ſich mit ihm unter⸗ halten will, kann man weiter nichts machen, als hier ſeine notwendigen Einkäufe zu erledigen— eine Methode, die ſchließlich auch dem Sportführer als letzter Ausweg übrig blieb. Nurmi iſt noch immer ſo menſchenſcheu und wortkarg wie in der Zeit ſeiner olympiſchen Laufbahn. Ein Mann, der unweit von ſeinem eigenen Denkmal Schlipſe und Herrenhem⸗ den verkauft, iſt eine einmalige Seltenheit, beinahe eine Senſation, die Nurmi heute der Welt bietet. * — Vor dem Polizeigericht von Tottenham in England war ein Autler wegen zu ſchnellem Fahren angeklagt. Während der Polizeibeamte und einige Zeugen ausſagten, er ſei mindeſtens mit 70 bis 80 Stundenkilometer gefahren, wies der angeſchuldigte Autofahrer dieſe Behauptungen entſchieden zurück. Er ſei beſtimmt nicht mehr als 50 gefahren. Als Beweis führte er an, daß ſeine Schwiegermutter im Wagen geſeſſen habe, die jedesmal Krach ſchlage, wenn er mit der Geſchwindigkeit über 50 gehe. Daraufhin wurde der Mann freigeſprochen. * — Ein ſeltſames Schauſpiel erlebten ſeit Tagen die Bewohner von Glenſoe und Glen od Etive in Ar⸗ gyllſhire. Sie beobachteten einen rieſigen Adler, der anſcheinend nur mit Mühe fliegen konnte. Es gelang ſchließlich feſtzuſtellen, daß der eine Fuß des Raub⸗ vogels in einem Fangeiſen ſteckte, das für Füchſe angelegt wär Eine lange Kette hing von dieſem Eiſen herab. 0 Der Adler wird ſtets in Begleitung eines zweiten geſehen. Beide Pögel ſind ungewöhnlich ſtark, man ſchätzt die Spannweite ihrer Flügel auf über zwei Meter. Ein Mann hatte das Glück, auf ungefähr 25 Meter an den verwundeten Adler heranzukommen, als er ſich gerade niedergelaſſen hatte. Obwohl ihn das in der Falle gefangene Bein ſehr zu behindern ſcheint, iſt dem Adler weiter nichts anzumerken. Er ſcheint ſich mit dem ſeltſamen Anhängſel, von dem er ſich nicht befreien kann, abgefunden zu haben. Man vermutet, daß der Niſtplatz der beiden Vögel in den unzugänglichen Etive⸗Bergen ſein muß, ſo daß ſie eine beträchtliche Flugſtrecke zurücklegen. Es be⸗ ſteht die Abſicht, den verwundeten Adler abzuſchießen, um ihn von ſeinen Qualen zu befreien, jedoch hat man ſich bisher noch nicht endgültig entſchließen kön⸗ nen. aui dun Glltlosg Felswand begräbt Arbeiterkolonne dnb. Belgrad, 30. März. Beim Straßenbau in der Nähe der mittelſer⸗ biſchen Stadt Poſchega ſtürzte eine Fels⸗ wand ein und begrub eine Arbeiterkolonne unter ihren Trümmern. Bis jetzt konuten drei Tote und drei Schwerverletzte geborgen werden. Die genaue Zahl der Opfer iſt aber noch unbekannt, da man bis⸗ her nicht feſtſtellen konnte, wieviel Arbeiter an dieſer Stelle beſchäftigt waren. Erdbeben in Jus oflawien dnb. Belgrad, 28. März. In Agram und Umgebung wurde am Sonntag ein leichtes Erdbeben verſpürt, das ſeinen Herd in dem 70 Kilometer entfernten Kalnik⸗Gebirge batte. Am ſchwerſten wurde die Stadt Kaprivnie heim⸗ geſucht. Dort iſt kein Haus ohne Sprünge geblieben. Mehrere Stunden lang war jede Verbindung mit der Außenwelt abgeſchnitten. Die elektriſche Leitung wurde an mehreren Stellen zer⸗ ſtört, Telephon⸗ und Telegraphen verbindungen waren unterbrochen. Beſonders mitgenommen wurde eine künſtleriſch wertvolle Barockkirche. Perſonen kamen nicht zu Schaden. Wirbelſturm tötet 5 Kinder dnb Neuyork, 29. März. In der Nähe von Texarkana im Staate Ar⸗ kanſas zerſtörte ein von ſchwerem Gewitter be⸗ gleiteter Wirbelſturm in einem benachbarten Farmerort mehrere Wohnhäuſer. Fünf Kinder ſind als Todesopfer des Unwetters zu be⸗ klagen, während 10 Perſonen verletzt wurden.— In der Nähe von Wilburton im Staate Oklahoma wurden 13 Studenten durch den Wirbelſturm ver⸗ letzt. Internationale Juwelendiebe verhaftet anb Warſchau, 29. März. Ein internationaler Juwelendieb namens Nawrocki konnte von der Warſchauer Polizei in einem Nachtlokal feſtgenommen werden. Nawrockt hatte zum letztenmal im Januar bei einem Juwelier in Wien ein Säckchen mit 380 Bril⸗ lanten geſtohlen. Er war außerdem von der Poli⸗ zei in elf europäiſchen Ländern wegen zahlreicher Juwelendtebſtähle verfolgt worden. Der Geſamtwert der von ihm geſtohlenen Schmuck⸗ ſachen dürfte fünf Millionen Zloty über⸗ ſteigen. f — In der nordamerikaniſchen Stadt Pittsburg wird gegenwärtig eine Siedlung errichtet, deren Häu“ ſer ganz aus Stahl beſtehen. Das billige Ganzſtahl⸗ Haus iſt der neueſte Modenſchrei in den Vepeinigten Staaten. Zum erſten Male tritt die„Carnegie⸗Illi⸗ nois⸗Steel Corp.“ mit dem von ihr erworbenen Pa⸗ tent in großem Stil an die Oeffentlichkeit; die Sied⸗ lung, die den Namen„Clairton“ erhält, umfaßt 500 Einfamilienhäuſer, die auch bereits abvermietet wor⸗ den ſind. Das Ganzſtahl⸗Haus wird ſerienmäßig, gleich eimem Automobil, in den Werken der Geſell⸗ ſchaft fix und fertig hergeſtellt und dann auf das in⸗ zwiſchen errichtete Fundament aufmontiert. Vorerſt gibt es oͤrei verſchiedene Typen, für niedrige, mitt⸗ lexe und hohe Einkommensklaſſen. Da man jedoch noch keine Erfahrung darüber hat, wie man in einem derartigen Haus aus Stahl wohnt, werden die erſten 500 Häuſer zu billigen Preiſen auf ein Jahr an die Arbeiter der Firma vermietet, über deren Erfahrungen dann ein Buch erſcheinen ſoll. Erſt nach Feptigſtellung dieſes Buches wird man dazu übergehen, die Maſſenproduktion des Stahlhau⸗ ſes zu beginnen. * — Eine Pariſer Polizeiverordnung beſtimmt, daß die Autos im Stadtzentrum von Paris nur mit einer Höchſtgeſchwindigkeit von 40 Kilometer fahren dür⸗ fen. Die Verfügung hat lebhaftes Befremden und zahlreiche Proteſte der Automobiliſten hervorgerufen. Trotzdem haben die Behörden das neue Pariſer Autogeſetz aufrecht erhalten. Es wurde eine Anzahl von Bbulevards feſtgeſtellt, die künftig nur mehr im vorgeſchriebenen 40⸗Kilometer⸗Tempo befahren wer⸗ den dürfen. 2 — Mit einem Fall von Wohlfahrtsbetrug, der aus dem üblichen Rahmen fiel, hatte ſich das Berliner Schöffengericht in der Verhandlung gegen die 37jährige Martha W. zu beſchäftigen. Die An⸗ geklagte hatte von 1930 an bis zum vorigen Jahre mit einigen Unterbrechungen Wohlfahrtsunter⸗ stützung bezogen. Auf die wiederholte Frage, ob ſie irgendwelche Einnahmequellen habe, antwortete die W. ſtets verneinend. Im vorigen Jahre ſtellte ſich nun heraus, daß ſie während der ganzen Zeit, in der ſie Unterstützung bezog, von ihrem Liebhaber, einem verheirateten Mann, allmonatlich einen Zu⸗ ſchuß erhielt, der nach ihrer Angabe etwa 20 bis 30 Mark monatlich betrug. Dieſe Einnahme hätte die Angeklagte dem Wohlfahrtsamt anmelden müſſen, und ſie hatte ſich durch das Verſchweigen ſtraſhar gemacht. Sie wurde wegen fortgeſetzten Betruges zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Dem als Zeugen geladenen Liebhaber der Angeklagten war die Sftuation ſichtlich peinlich, denn im Zuhörer⸗ raum folgte ſeine Ehefvau geſpannt dem Verlauf des Prozeſſes. Er beantragte zu Beginn der Ver⸗ handlung deshalb Ausſchluß der Oeffentlichkeit, was ſelbſtverſtändlich vom Gericht abgelehnt wurde. * — Auf der ganzen Welt gibt es Wegweiſer. Heute ſogar im Urwald. Einige von dieſen Urwald⸗ wegweiſern muten recht ſelbſam an. Im Sudan, an der Autoſtraße, ſteht eine große Tafel:„Weg nach Nairodt. Hütet euch vor Nashörnern. Sie ſind tödlich!“ An einer Abzweigung derſelben Straße kann man eine Tafel ſehen mit folgender Inſchrift: „Wer dieſen Weg geht, kommt an den Victoria⸗See. Baden Sie aber nicht üim Queerz⸗Fluß oder im Rope⸗See. Sonſt kommen Sie niemals an den Vie⸗ to ria. In beiden Fällen werden Sie die Krokodile freſſen.“ An der großen Seſidenſtraße, die von Pei⸗ ping nach Kashmir führt, ſteht mitten in der Ein⸗ öde eine Tafel:„Weg nach Kashmir. Geh' mit Gott und kehre nicht mehr zurück.“ Warum die Leute ſo unfreundlich ſind, iſt nicht bekannt. In Algeri beim Eingang zum Tal Chabet el Akra, ſteht n der Stpaße eine große Tafel, Auf der kaun man folgefdes leſen:„Weg nach Tamanraſſet 2250 Kilo⸗ meter— Zinder 2800 Kilometer— Tcchadſee 4300 Kilometer.“ Es iſt dasſelbe, als wollte man in Ber⸗ lin am Potsdamer Platz einen Wegweiſer auſſtellen und daraufſchreiben:„Weg nach Batum am Kaſpf⸗ ſchen Meer.“ Es iſt die gleiche Strecke wie Algier⸗ Dſchadſee. * — Der ſonſt in jedem Frühjahr geübte japaniſche Kirſchblütentanz der Geiſhas aus dem Stadtteil Fu⸗ kuhara in Kobe, der ſogenannte Minatogawa⸗Tanz, wird infolge des kriegeriſchen Konfliktes mit China diesmal ausfallen. Erſt im Vorjahr iſt die alte Sitte neu belebt worden, nachdem ſie zehn Jahre lang nicht geübt worden war. Auch andere Geiſha⸗ Vorführungen werden in dieſem Jahre ausfallen. Copyright 1 28 Sie beſchäftigte ihre Hände damit, Sand auf die Haut zu ſtreuen, aber das half ihr nicht, von ihren Gedanken loszukommen. Gedanken konnten ſein wie geſchöpfte Dinge, fähig, fortzuwirken wider den eigenen Willen. i Sie wußte, daß ſie in dieſen Wochen Klaus Du⸗ weuſee in den Mittelpunkt ihres Denkens geſtellt hatte, inſofern, als ſie ſich bemühte, ihre gemeinſame Anweſenheit als das ganz Einfache, Natürliche, Selbſtverſtändliche zu ſehen. Sie hatte ſo gehandelt, um ihr Erinnerungsbild zu ordnen. Ihr Denken galt nicht der Perſon Klaus Duwenſees an ſich. Aber war das wirklich ſo geweſen?— Eine ſchwere, entmutigende Erkenntnis drang langſam zu ihr heran. l Jemand kam am Strand entlang, Wie in einem Halbtraum ſah ſie durch die heiße, ſilberne, einſame Stille hindurch Klaus Duwenſee auf ſich zukommen. Ein weicher Wind ließ die Blät⸗ ter der Bäume hinter ihr in einem zärtlichen Lärm zufammenrieſeln. Die kleinen Wellen zerftelen in einem ſanften Plätſchergeräuſch auf dem dunkelgel⸗ ben Sand. „Ich habe Sie beobachtet“, ſagte er ohne Um⸗ ſtände, als er herangekommen war,„ſchon vorhin, als Sie ſchwammen. Ich bin noch etwas zuxückge⸗ gangen, und jetzt—“ 3 Er jetzte ſich neben ſie, ohne daß ſie einen Ton ſeſprochen hatte. 5 5 A Aen. Himmel ſchwebte eine dicke weiße Wolke. Das Gebüſch war von einem fahlen, wie be⸗ ſtaubten Grau. Eine Raupe kroch über ein Blatt. ſpürt hatte. S die bunten Blumen, die in die Seide ihres Strand⸗ kleides eingewebt waren. Er nahm keine Kenntnis von ihrem Schweigen. „Kurt hat ein bißchen Halsweh“, ſagte er,„nichts Ernſtes, aber er ſoll heute nicht aufſtehen. Meine Frau iſt oben geblieben—“ „Und Sie ſind hierhergekommen—“, ſagte ſie und erſchrak vor dem Tonfall ihrer Worte. Er lachte etwas; ein unfrohes Lachen.„Warum find Sie ſo ſchroff?“ ſagte er gleichgültig,„das hat ja keinen Zweck. Ich meine, dazu iſt es zu ſpät. Es kommt nicht mehr darauf an—“ Sie hatte den Wunſch, aufzuſtehen und fortzu⸗ laufen, in gerader Richtung mitten auf die See zu. Vielleicht würde das Waſſer ſie eher tragen können als die nächſten Minuten. Sie fühlte aus dem Un⸗ wägbaren, Unſichtbaren wieder eine heftige Verzau⸗ berung gegen ſich anwehen, die jede Bewegung und jedes Fäſerchen ihres Körpers in eine willenloſe, wünſchende Starrheit verſetzte. Ihre Seele hielt in einer Art ſtummer Verwunderung den Atem an, ſie fühlte ſich auf einer Ebene, auf der Begriffe, mit denen ſie bisher im Alltag umgegangen war, keine Geltung mehr beſaßen. Sie wußte, was nun geſchehen würde. Ihre Ge⸗ danken kamen ihm in einer halben Sekunde von Selbſtaufgabe entgegen. Aber er küßte ſie nicht. Er hatte wahrſcheinlich nicht einmal daran gedacht, Sie hatte Mitleid mit ſich und mit ihm. Sie mußte, daß dieſes hier der endgültige Abſchied für immer war. Seine Augen betrachteten ſie ernſt, nachdenklich. Sein Geſicht war gebräunt, wie ſeine Hände es wa⸗ ren, von denen ſich die Fingernägel blaſſer abhoben. „Es muß ſich etwas ändern? Das wiſſen Sie auch—“ „Ja. Ich reiſe ab!“ ſagte ſie tonlos, während zit⸗ ternde Ströme durch ihr Blut rannen. Er nickte, ohne Ueberraſchung.„Tun Sie das“, ſagte er,„wir können auch in Hamburg weiterſpre⸗ chen. Ich muß ohnehin alles erſt oronen—“ „Ich verſtehe nicht“, ſagte ſie faſſungslos,„es iſt doch nicht ſo, daß wir überhaupt noch etwas zu be⸗ ſprechen hätten f Er ſah ſie ſchweigend an. An ſeinem Blick er⸗ 4 kannte ſie, daß er vieles überlegt und bedacht halte, woran ſie keinen Anteil beſaß. Er ging auf ihre Worte nicht ein.„Dieſe Tren⸗ nung damals— ich habe nie etwas ſo bereut. Aber wie konnte ich dieſes lächerliche Theater eines frem⸗ den Namens ahnen?— Und Sie wußten alles von mir, Anſchrift, mein damaliges Büro, Telephon— — ich habe lange gewartet. „Aber fetzt iſt alles abgeſchloſſen!“ ſagte ſie haſtig. „Alles. Inzwiſchen iſt viel anderes geſchehen. Sie ſind verheiratet, glücklich verheiratet— und ich bin — ich bin verlobt—“ „Ich weiß“, ſagte er ruhig,„mit einem Neffen von Frau Dieſterkampf. Es iſt doch derſelbe Mann, von dem du damals? Ja— das wußte ich auch ſo. Du ſiehſt nicht glücklich aus. Weshalb biſt du noch immer nicht verheiratet“ „Eben, weil—“ begann ſie, und ſchwieg dann wieder. Wie ſinnlos und quälend war es, dies alles mit Worten zurückzuholen und zu erläutern. Er handelte wie jemand, der Punkt für Punkt überlegt und die Zukunft wenigſtens in einfachen Umriſſen gezeichnet hat, wie jemand, der unter der Vorſchrift ſeines eigenen, unbeugſamen Wiſſens ſteht.„Darüber müſſen wir auch noch ſprechen“, ſagte er,„aber nicht fetzt—“ „Jetzt nicht und nie“, exwiderte ſie verzweifelt, „welche nutzloſe Ausſprache!— Wir kennen uns nicht!“ „Wir kennen uns!“ ſagte er ruhig, und, als er die maßloſe Verwirrung in ihr erkannte, nahm er ihre Hand und ſtreichelte ſie.„Ich denke ſchon ſeit Tagen darüber nach, daß es nicht ſein darf, daß ein ganzes Leben in verkehrter Richtung weiterläuft. Aber das brauche ich dir nicht zu ſagen, das weißt du ſo!“ „Nein!“ murmelte ſie leiſe,„nein. Ich weiß nichts!“ Sie wünſchte fort zu ſein, in ihrer Wohnung in Ham⸗ burg, allein, niemanden ſehen zu müſſen. „Ich bin ſeit fünf Monaten verheiratet!“ ſagte er,„es war keine Liebesheirat—“ Plötzlich ſpürte ſie ein Fröſteln.„Eine Ehe iſt etwas, das man nicht—“, und ſie brach ab. Klaus Duwenſees Blick umfaßte Renates Geſicht nachdenklich.„Eine Ehe“, ſagte er langſam,„erhält ihren wirklichen, unauslöſchlichen Sinn erſt durch Kinder!“ Und nach einer winzigen Pauſe ſagte ex entſchloſſen:„Ich bin jetzt in einer Lage, wo ich auf alles konventionelle Beiwerk verzichten kann! Kin⸗ der ſind der einzige Sinn einer Ehe, und das iſt keine Auffaſſung, die ich erſt ſeit heute hege. Ich dachte ſchon damals ſo, als ich dich kennenlernte. Ich wußte, was der Sinn unſerer Ehe ſein ſollte!“ Er hatte in zunehmender Bitterkeit geſprochen. Sie konnte ihn nicht anſehen, ſie ſaß da wie ge⸗ lähmt, Neben ihr kroch die dicke roſabraune Raupe mit weißlicher Unterſeite und lackſchwarzem Kopf über das Blatt. f „Es ſind ſchwere Fehler begangen worden“, ſagte er,„aber ſie dürfen nicht unabänderlich ſein.— Das ſchlimmſte iſt nur, daß jemand wird leiden müſſen, der es nicht verdient hat!“ Plötzlich geſchah es, daß ſie die gleiche Sprache reoͤeten. Angſt und Verwirrung ſanken von ihr ab. „Es iſt zu ſpät! Es kann ſich nichts mehr ändern, Ich will auch nicht, daß ſich etwas ändert!“ a Er preßte die Lippen feſt zuſammen.„Es iſt auch zu ſpät, daß du noch den Verſuch machſt, nicht zu wollen“, ſagte er ruhig. Er ſprach wie jemand, der entſchloſſen iſt, in einen Kampf zu ziehen, der ſchwierig und traurig ſein und viel Härte von ihm fordern würde, und den es unabänderlich zu beſtehen galt, weil es um den Preis künftiger Daſeins⸗Er⸗ füllung ging. Seine Worte hatten nicht den gering⸗ ſten Beiklang von Beſchwörung oder Eindringlich⸗ keit. Sie begriff, daß er innerlich ſchon alles über ihre Perſon beſchloſſen hatte, weil er wußte, daß ihre Seele ihm gehorchen würde, mochte ſie ſich auch noch wehren. „Ich fahre morgen nach Kopenhagen, ich habe die Karte ſchon, und übermorgen reiſe ich fort— ich werde abgeholt—“ f „Ich wünſche dir eine gute Fahrt“, ſagt er und lächelte ſogar etwas dazu,„bleiben kannſt du in Ko⸗ penhagen nicht, wir leben im Zeitalter der Deviſen⸗ 8— Wir ſehen uns dann in Hamburg wie⸗ er. In einer jähen Empörung ſah ſie ihn an.„Ich will dieſes alles nicht!“ ſagte ſie heftig.„Es iſt es iſt verantwortungslos— ich will nicht die Schuld daran haben, daß——“ F „Ich handle nicht verantwortungslos“, ſagte er langſam, ohne beſondere Betonung; er ſchien ſich und ihr nicht mehr das Recht zuzugeſtehen, ſich g gen einen ſchickſalhaften Zwang mit Worten aufzu⸗ VVV„ FFortſetzung folgt) 1 1 9 Mittwoch, 30. März 1938 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung 140. Jahrgang/ Nr. 148 Ein Wort an die Frauen zur Volksabſtimmung: Der Wog der badiſchen 5 rauenſckaft Was von der Kampfzeit an für Familie und Kinder geleiſtet wurde Es waren einige ſchwache Ortsgruppen der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Frauenorganiſatibn— ſie nannte ſich damals Deutſcher Orden— die um das Jahr 1930 in Baden beſtanden. Für die wenigen Frauen war um ſo mehr zu tun. Manche Nacht mußte im Dienſt der kämpfenden Partei geopfert werden. Es wurde gewaſchen, gekocht, geflickt, ge⸗ näht— die erſten Uniformen der badiſchen SA waren das Werk fleißiger Hände des Deutſchen Frauenordens, ebenſo Armbinden und Fahnen. Von 1931 ab wurden SA⸗Männer verpflegt; eine Win⸗ ternothilfe wurde eingerichtet. In Karlsruhe wurde in der„Karlsburg“ täglich für etwa 100 hungrige Mägen geſorgt. Lebensmittel und Klei⸗ dung wurden bei Parteigenoſſen und Anhängern geſammelt. Der Hausmeiſter der Gaufrauenfüh⸗ rung kam eines Tages mit ſeinem Korb zu einem Bäcker:„Heute haben wir kein altes Brot!“, ſagte der.„Unſere SA ißt auch friſches...“, erwiderte der Sammler. Eine ſcheinbar belangloſe Epiſode; man muß ſich aber erinnern, was ein Laib Brot in jenen Hungerjahren für Millionen Deutſche bedeu⸗ tete! Jede Woche war Lebensmittelausgabe an be⸗ dürftige Parteigenoſſen. Von den nationalſozialiſtiſchen Frauen wurden auch die politiſchen Gefangenen betreut. Sie erhiel⸗ ten Eſſen und— was die kommuniſtiſchen Gefäng⸗ nisinſaſſen, um die ſich keine Rote Hilfe und keine KP kümmerte, beſonders erbitterte— täglich eine Flaſche Bier. Politiſche Flüchtlinge der Partei aus anderen Städten und Gauen wurden untergebracht und neu eingekleidet, während ihre alten Anzüge irgendwo im Speicher oder Keller in einem Verſteck verſchwanden. Mitunter, beſonders in den Wahl⸗ zeiten, wenn Not am Mann war, kam es vor, daß die Frauen mit einſprangen, Handzettel verteilen oder den Klebekolonnen halfen. Fran Scholtz⸗Klink und ihr Weg zur Reichs⸗ frauenführerin 1931 berief der Gauleiter die Frau des mitten in einer Rede in Gutach von einem Herzſchlag ereilten Hauptlehrers Klink⸗ Altenheim zur Führung der NS⸗Frauenſchaft. Sie hatte ſich am Grabe ihres Mannes gelobt, ſich völlig der Partei⸗ arbeit zu widmen. Die erſte Verſammlung, in der ſie als Rednerin der Partei auftrat, nahm einen ſehr bewegtelt Verlauf. Es war eine Sonnenwendfeier auf der Hohengerolseck. Die Kommuniſten wollten die Feier im Burghof ſtören. Dabei ſtürzte einer der kommuniſtiſchen Jünglinge von dem Gemäuer. Seine tapferen Genoſſen überließen es den Nazis, den Schwerverletzten zu verbinden. Nacheinander zog Frau Scholtz⸗Klink die meiſten badiſchen Ortsgruppen der Frauenſchaft auf. Bei der Machtübernahme traten dann neue und weſentlich anders geartete Aufgaben an ſie heran. Die Volks⸗ küchen wurden ausgebaut und für die Schaffung des Winterhilfswerkes wertvolle Vorarbeit ge⸗ leiſtet. Frau Scholtz⸗Klink zog die erſten wejb⸗ lichen Arbeitsdienſtlager in Baden auf. Die muſtergültige Arbeit, die ſie hier leiſtete, führte zu ihrer Berufung nach Berlin, wo ſie ihre Erfah⸗ rungen in Baden für den Aufbau des weiblichen Arbeitsdienſtes im Reich verwertete. Sie wurde dann bald auch mit der Reichsführung der NS⸗ Frauenſchaft beauftragt, die ſie zu der beſtorgani⸗ ſierten Frauenorganiſation der Welt ausbaute. Ju Baden hat ſich ſeit 1933, das Frauen⸗ werk eingerechnet, der Mitgliederſtand der NS⸗Frauenſchaft Augeſägn verachtfacht. Mitten im praktiſchen Leben unſerer Zeit Im Laufe der Jahre haben ſich weitere wichtige Gebiete der Frauenarbeit eröffnet. Am Muttertag im Mai 1934 wurde der Reichsmütterdienſt ins Leben gerufen Es folgte die Gründung der Kindergruppen, in denen die Kinder von 6 bis 10 Jahren erfaßt und zum Eintritt in das Jungvolk vorbereitet werden. Die im November 1935 gegründeten Jugendgruppen führen die Mädel vom BDM in die Pflichten und Arbeits⸗ gebiete der Frauen und Mütter ein: ſie erfaſſen die Mäschen zwiſchen 21 und 30 Jahren. Die Abtei⸗ lung Volkswirtſchaft⸗Hauswirtſchaft iſt aus den praktiſchen Notwendigkeiten unſerer Zeit heraus im Jahre 1935 geſchaffen worden. 1936 wurde die Abteilung Grenz und Ausland ins Leben gerufen, die dem freundſchaftlichen Sichken⸗ nenlernen und Verſtehen mit den Frauen anderer Länder dienen will. Es iſt in dieſem Rahmen nicht möglich, einen einigermaßen erſchöpfenden Begriff von der Viel⸗ ſeitigkeit der nationalſozialiſtiſchen Frauenapbeit zu geben. Es iſt eine Menge von Kleinarbeit, die ſich meiſt in den Familien vollzieht und die echter Frauenart gemäß nicht laut in der Oeffentlichkeit hervortritt, die aber in der Summe ſehr viel Segen für unſer Volk bedeutet. age eee, Der umzug— hinterher beſehen Ein Epilog, nach dem 1. April zu leſen Wenn alles vorbei iſt, kaun man ja darüber reden. Unter uns geſagt: es war ſchlimm! Eigentlich begann der Umzug ſchon vor vier Wo⸗ chen und machte ſich in dem etappenweiſen Ver⸗ ſchwinden wichtiger Gegenſtände bemerkbar. Plötz⸗ lich war das Eßgeſchirr nebſt den Beſtecken weg. „Das iſt ſchon in der Kiſte“, hieß es, und dieſen Kehrreim mußten wir noch oſt, allzu oft hören. So aßen wir gemeinſam von einem geſpaltenen Teller, der nun endgültig in den Ruheſtand treten wird. Wir aßen mit Hilfe eines Taſchenmeſſers und mehrerer vergeſſener Löffel das, was wir gerade noch fanden: Pfirſichkompott, Seuf, grüne. Bohnen, Himbeermarmelade, Anſchovispaſte und Erbswurſt. Es wurde ein trauriger Zuſtand. Dann fingen wir an, die Zigarettenaſche aufs Par⸗ kett zu ſtreuen und hatten dabei das erhebende Be⸗ wußtſein, daß wir es mit gutem Gewiſſen tun durf⸗ ten, denn die Teppiche waren ſchon längſt zuſammen⸗ gerollt, und unſere 5 klapperten kriegeriſch auf den kahlen ſchmutzigen Dielen.„Aprés nous le déluge“, das heißt in dieſem Fall: Nach uns kommt ſowieſy die Scheuerfrau, und wir werden dann nicht mehr da ſein. Vierzehn Tage lang gaben wir der Nachbarſchaft tiefe Einblicke in unſere komiſchen Lebensgewohnhei⸗ ten, weil doch die Gardinen von der Wäſcherei ab⸗ geholt worden waren. Jedoch zur Nacht örapierten wir die Fenſter mit Decken, um ſomit wenigſtens andeu⸗ tungsweiſe das Pathos der Diſtanz zu wahren. Das Leben erhielt einen äußerſt romantiſchen Schimmer, und der Reiz unſeres in Auflöſung begriffenen Da⸗ ſeins wurde noch durch die Anweſenheit einer Petro⸗ leumlampe erhöht, mit der man durch die ſeltſam verwahrloſten Räume geiſtern konnte, um irgendwo eine noch leidlich ſaubere Bluſe aufzuſtöbern. Wienn man Glück hatte, fand man eine ſolche vielleicht in der Speiſekammer. Ueberhaupt das Licht! Es war ein düſteres Ka⸗ pitel in unſerer leiderfüllten Familiengeſchichte, und die Chronik dieſer Umzugstage hat einige Kräche darüber zu verzeichnen. Aus alter, lieber Gewohn⸗ heit pflegte man am Schalter zu kuipſen— doch die Lüſter, Kronen und Ampeln waren bereits abmon⸗ tiert, und dann ertönte der Schrei nach der Lampe, aber die Lampe war niemals da, wo man ſie ge⸗ rade brauchte. So kam es, daß wir uns an den ſinn⸗ voll geſtapelten Reſten unſerer Einrichtung die Schienbeine zerſtießen. Wie geſagt— ein düſteres Kapitel, bis ſchließlich jemand, der mit dem Luft⸗ ſchutz zu tun hatte. auf die glorreiche Idee kam, Taſchenlampen in Tätigkeit treten zu laſſen. Von da ah ging es friedlicher zu. Dann wurde es Ernſt. Der Möbelwagen raſſelte im Morgeng vauen vors Haus, kräftige Männer be⸗ traten zerſtörungsluſtig die ohnehin ſchon rampo⸗ nierte Wohnung und ſchlugen die Möbel auseinan⸗ der. Es war wie im Krieg. Du wachſt auf, und man holt dir das noch warme Bett weg. Selbſt wenn du Scharlach oder Keuchhuſten hätteſt— du wirſt roh und herzlos aus dieſer letzten Zuflucht vertrieben. Das Büfett, der Stolz des Hauſes, ſteht als traurige Ruine auf dem Trottoir. Komiſch— wenn man die Sachen von ihrem gewohnten Platz wegnimmt, ſehen ſie hilflos und etwas blöde aus. Es geht ihnen da⸗ bei genau ſo wie den Menſchen.) Was ſoll der Bie⸗ dermeierſpiegel am Gartenzaun, was hat der Bronze⸗ tiger in der Küche zu ſuchen? Mit einem Schlag wird aus koſtbarſtem Beſitz überflüſſiges Gerümpel, das man zum Teufel wünſcht— und man ſehnt ſich in die Steinzeit zurück, wo Umzüge ſicher nicht ſo koſt⸗ ſpielig und zeitraubend waren, von der Abnutzung, der Nerven ganz zu ſchweigen. Denn die wichtigſten Dinge verflüchtigen ſich ſpur⸗ los. Die Schuhe fanden ſich nach langem Su⸗ chen in der Badewanne, der Mantel baumelt ver⸗ zum Wochenend ein hereltches handbedrucktes N u nehner Dirndl oon R. 23.— an in Büunlen Rãclelen dee ene Kunststraßge . Une Belehlins geſſen an irgendeinem Fenſterkreus, der Hut iſt in die große Chinavaſe gerutſcht. Inzwiſchen war es leer geworden, bis auf einen wackligen Nachttiſch, ſieben Pappkartons, eine Gips⸗ büſte ohne Naſe und unendlich viel Papier— Manu⸗ ſkripte, die mir höfliche Schriftleitungen zurück⸗ geſchickt haben. Der Portier verſprach großmütig, ſich dieſer ſchäbigen Reſte anzunehmen. Auf der Heizung war das Telephon ſtehengeblie⸗ Hen geliebte Verbindung mit einer ſchöneren Welt. Niemand merkt meiner Stimme an, daß ſie gerne zittern möchte vor Heimweh nach einem gut⸗ bürgerlichen Wohnzimmer, in dem Ordnung und Frieden herrſcht, und das bald— ach, hoffentlich bald aus den Erſchütterungen des Umzugs auf⸗ erſtehen wird wie weiland der Vogel Phönix aus der Aſche. Eva Patzig. Pikante Salate- der Amerikanerin abgeguckt Eine ſchmackhafte Beigabe zum auch und Bratkartoffeln Schal kartoffeln recht abwechſlungsreich warmen Abendbrot können ohne Fleiſchzugabe gereicht werden, wenn man da berſchie⸗ dene Salate kennt. Nicht nur die Frühlingsſalgte allein ſind es, die hier in Betracht kommen, wie Kreſſe, Lattich oder junger K opfſalat, ſondern es gibt auch ausgezeichnete Gemüfeſalate für die jetzt noch die gegebene Zeit iſt. Um ein paar„Neuheiten“ zu bringen, ſpickten wir ein bißchen in awerikaniſche Zeitungen und haben Verſchiedenes gefunden, was auch uns gut mundet. Nur Mut und probiert! 1. Reliſh ſalad(ſchmackhafter Salat) Zwei Taſſen feingeſchnittenes Kraut, eine Taſſe ſtiftelig geſchnitkene rohe Gelberüben(auch geraſpelteſ und einein⸗ halb. Taſſen feingeſchnittene getrocknete Pflaumen werden unter die man feingewiegte mit einer guten Salattunke, und zu Kräuter gibt, angemacht, gut durchziehen laſſen Bratkartoffeln gereicht. 2. Red ſtar vegetable ſalad(„Roter⸗Stern“⸗Gemüſeſalat) Man löſe 8 Blatt Gelatine mit heißem Waſſer, dann fügt man einen Teelöffel Salz, 2 Teelöffel geſtoßenen Zucker, drei Eßlöffel geriebenen Meerrettich, 3 Eßlöff Eſſig, den Saft einer Zitrone, eine Taſſe geriebenen Selle⸗ rie, eine Taſſe gekochte geriebene Rote Rüben, einen Eß⸗ zu nunſeren Winterkartoffeln löffel feingewiegte Zwiebeln zu und eine Taſſe feingeſchnit⸗ tenes Weißkraut. Man ſchütlet das Ganze in eine mit koltem Wafer ausgeſpülte Schüſſel und läßt es, ſeſt wer⸗ den. Nach dem Stürzen mit etwas Mayonnaiſe anrichten — ſchmeckt 135 auch„ohne“ recht erfriſchend. Canliflower— cabbage ſalad lumen kale lat auf beſondere Art) Ein mittelgroßer Blumenkohl wird ſehr gründlich ge⸗ waſchen, in ganz kleine Röschen zerteilt und beinahe weich gekocht; zwei Taſſen feingeſchnittenes Rotkraut wird kurz überbrüht(auch Weißkrout kann verwendet werden) und ein halber Selleriekopf oder Bleichſellerie feingeſchnitten. Dann verrührt man—3 Eßlöffel Eſſig mit 2 Eßlöffeln Oel und einem Döschen Tomatenpüree zu einer pikonten Soſe mit Salz und etwas Zucker. Man läßt den Salat, den man morgens anmacht, möglichſt lange im Kühlen durchziehen. 4. White legume(„Weißes Gemüſe“) Und nun noch ein Salatgemüſe aus— Bleichſelle⸗ rie. Die Bleichſellerieſtengel werden ſauber gewaſchen und 15 Minuten in Salzwaſſer gekocht. Dann ſchneidet man ſie ſorgfältig in Längshälften, richten ſie auf einer heißen Platte an, gleßen zerlaſſene Butter oder Morgarine dar⸗ über und ſtreut reichlich gewiegte Peterſilie dorüber. Mit kleinen Schinkenrollen oder friſchen Radieschen garnieren. Iweimal Jellwolle/ Die Frau wird natürlich zuerſt nach dem „Textil⸗Frühling“ greifen, um ſich aus den neueſten Hausmitteilungen der J. G. Farben darüber zu unterrichten, wie es heuer mit dem„Viſtra⸗Stoff und Stil“ beſchaffen iſt. Feine Sachen ſind in dem wieder prächtig ausgeſtat⸗ teten Heſt zu ſehen: nicht bloß Modiſches— obwohl das mit Recht im Vordergrund ſteht— ſondern auch ein paar der für den Laien immer etwas unheim⸗ lichen techniſchen Einzelheiten. Unheimlich iſt es doch, daß der Menſch den Ge⸗ heimniſſen der ſchöpferiſchen Natur nun ſchon bis zur maſchinellen Nachahmung ganzer Wachstums vorgänge auf die Spur gekommen iſt. Denn etwas anderes ſtellt ja dieſer vierſeitige farbige Faltplan vom Werdegang der Zellwolle bis zu ihrer ellerneuſtenEinfärbemöglichkeit mit Wollſarbſtoffen nicht dar. Wr nehmen zur Kenntnis, daß dies eine umwälzende Neuerung für die geſamte Wollinduſtrie iſt, und laſſen uns darüber belehren, daß die jetzt er⸗ ſchloſſene künſtliche Faſer damit in faſt vollkommenem Maße die Eigenſchaften der tieriſchen Faſer beſitzt und noch weit beſſer als bisher zu Miſchgeweben aller Art verarbeitet werden kann. Die heimiſche Spinnfaſererzeugung aber hat wiederum einen gro⸗ ßen Schritt ee getan. Welche e Leiſtungen ſich überhaupt mit . ihrer Hilfe vollbringen laſſen, das ſieht man neben den abgebildeten Stoffen verſchiedenſter Art vor allem an den zwei wunderbaren Knüpfteppichen, deren jeder zu ſeiner Fertigſtellung rund 2 Millionen einzelner Knoten und über zweitauſend Arbeitsſtun⸗ den benötigte. Beſonders ſchön und intereſſant der 4* 6 Meter große Jagdteppich, deſſen Entwurf von Profeſſor Paul Scheurich leicht beſchwingte barocke Formen zu einem heiteren Rund jagdlicher Szenen . Unter den modiſchen Dingen lochen mit am 5 1 wohl die neuenZellwoll⸗Wirk⸗ und Strickwaren in hauchzarter Damenwäſche und die fabelhaften, waſſerabweiſen den Anzugſtof⸗ se, von denen ſelbſt Tintenklekſe und Rotmeinſpritzer — nun. wie e e 1 8 Wir blättern ein paar intereſſante Schriften durch Nachdem wir uns ſo an den hübſchen, bunten und meiſt ſehr fraulichen Sachen Appetit auf das Thema Zellwolle gemacht haben, kann es auch etwas tiefer in die Materie ſelbſt hineingehen. Nicht gerade, daß wir gleich in flockigen Bergen des„weißen Goldes“ waten wollen. Nein: wir nehmen lieber das pracht⸗ volle Bildbuch„Zellwolle—-Vom Wunder ihres Wer⸗ dens“ zur Hand und laſſen uns durch den ſehr an⸗ regend geſchriebenen Text von Paul G. Ehrhardt ebenſo wie dur die über 100 großartigen Fotos von Dr. P. Wolff in ein wirkliches Wunderland moder⸗ ner deutſcher Technik führen. Das Buch— in Brön⸗ ners Druckerei und Verlag zu Frankfurt a. M. erſchienen— koſtet als ſtattlicher Band in Flox⸗ Zellwolle wohl RM.70. Aber der Kauf lohnt ſich, denn ſowohl die lichtbildneriſche Geſtaltung des The⸗ mas wie ſeine Darſtellung in Wort und ſchematiſcher Zeichnung ſind ſo ausgezeichnet, daß man an dieſem erſten ausführlichen Bildbericht über die Herſtel⸗ lung und Verarbeitung eines der wichtigſten textilen Rohſtoffe des Vierjahresplanes ſeine helle Freude haben kann. In der Tat iſt es doch ſo, daß jedermann von Zell⸗ wolle redet, die Zellwolle lobt oder auch wegen angeb⸗ licher, in Wahrheit aber nur auf das Konto unacht⸗ ſamer Hausfrauen zu ſetzender„Nachteile“ über die Schulter betrachtet. Nur wenige wiſſen,— die Mann⸗ heimer, die auf der Oberrheiniſchen Indu⸗ ſtrie⸗Ausſtellung im vorigen Herbſt genau auf⸗ gepaßt haben, gehören allerdings zu jenen Auser⸗ wählten,— wie der Herſtellungsvorgang der künſt⸗ lichen Spinnfaſer wirklich ausſieht, und welche ge⸗ waltige, ja geradezu ſchickſalhafte Bedeutung ihr im Rahmen unſerer künftigen wirtſchaftlichen Entwick⸗ lung zukommt. g Zudem hat die Zellwolle gar keine ſo kleine Ge⸗ ſchichte, denn bereits vor weit über vierzig Ja h⸗ ren war man ſo weit, daß erſtmals die vorher mur zur Papiererzeugung gebrauchte Zelluloſe in eine ſpinnbare Faſer umgewandelt werden konnte. In Oberbruch, Bezirk Aachen aber 9 88 die Glüh⸗ lampenfabrik Fremery& e deren Inha⸗ ber am 1. Dezember 1897 jenes denkwürdige Patent auf ein neues Herſtellungsverfahren für künſtliche Seide erhielt und damit der eigentliche Begründer der deutſchen Künſtſeideninduſtrie wurde. Vier⸗ zig Jahre Textilfaſer a us Zelkſtoff: das alſo iſt der weſentliche Inhalt dieſes ſpannenden Tatſachenberichtes, der zugleich einen tiefen Blick in das großartige Wirtſchaftsgefüge unſerer Zeit tun läßt.. Margot Schubert. eee er. Auch ein Beitrag zur Frühlingsmode: Das Geheimnis des ſchönen Ganges Eine Frau mag noch ſo gut angezogen ſein,— ſo⸗ bald ſie nicht zu gehen verſteht, wind auch das ſchönſte Kleid keinen Eindruck machen. Die Männer haben es auch hier, wie übepall, beſſer. Sie lernen beim Militär, wie auch in den ſportlichen Verbänden, zuerſt einmal richtig gehen. Sie wundern ſich wohl über die Behauptung des Vorgeſetzten, daß ſie überhaupt keinen Schimmer vom Gehen haben. Sie waren doch ſo ſtolz auf ihren be⸗ wußt betonten männlichen Gang. Allmählich aber, wenn ihre Gelenke gelockert werden, wenn ſie lernen, „aus den Hüften heraus“ und nicht aus den Knien zu gehen, legen ſie bald den bisher gewohnten Gang ab. Sie lernen, daß das Einwärtsſetzen der Füße, das„Latſchen mit nach der Heimat durchged rückten Knien“ doch nicht das Richtige war. Bei Frauen kommt es nun auf einen hübſchen, leichten und anmutigen Gang weit mehr an, als bei Männern. Wie oft ſehen wir auf der Straße, daß die Herren der Schöpfung mit einem mitleidigen Lächeln eine Frau betrachten, die abgehackt, bewußt trippelnd und ohne jeglichen Rhythmus ſich auf ihren Stöckel⸗ ſchuhen mühſam fortbewegt, mit einem Gang, der allen Geſetzen der Schönheit widerſpricht. Eine Tatſache iſt nicht zu verkennen: Die Frau und das junge Mädchen von heute gehen ſchon weit beſſer, anmutiger und natürlicher, als unſere Mütter gingen. Zwei Urſachen ſind es, die dieſe erfreuliche Wand⸗ lung herbeiführten: Die ſportliche Erziehung und der neuzeitliche Tanz. Die Wirkung des Sports braucht nicht erklärt zu werden. Der Tanz von heute aber bildete in⸗ ſofern den Gang aus, als er ja im Grunde nur ein . Schreiten mit h 17158 Durch einen ſchlechten Gang wird die ganze Bein⸗ muskulatur ſchlaff und unelaſtiſch. Der Anſatz des Ganges muß in die tiefen Rücken⸗ muskeln der Kreuzgegend und in die Hüften verlegt werden. Keine Frau ſollte gedankenlos einſach in die Welt hinein gehen oder gar ſtelzen, ſondern ſie ſollte ſich befleißigen, mit überlegten und abgemeſſenen Schrit⸗ ten richtiges dynamiſches Gehen zu erlernen. Das ermüdet auch lange nicht ſo, wie der unrich⸗ tige Gang, bei dem fortwährend falſche Muskelgrup⸗ pen beanſprucht werden. Durch ſchlechten Gang werden die Beine verdor⸗ ben. Nach alten Geſetzen beruht die Schönheit der Beine auf der runden Form der Oberſchenkel, dem richtigen Anſatz des Unterſchenkels am Oberſchentel, einem wohlgeformten Knie und auf einem ſchönen Anſatz des Unterſchenkels am Fuß. Dieſe Formen können nur Hurch die richtige Laſt⸗ verteilung des Körpers und durch einen richtigen Gang erhalten bleiben. Von der zweckdienlichen Benutzung der Musku⸗ latur hängt die Form des Beines ab. Fehlerhaftes Gehen iſt naturwidrig und verlegt die Muskeltätig⸗ keit in einer ſtörenden und folglich ſchädlichen Weiſe Der Inſtinkt des Mannes erkennt, daß eine Frau mit harmoniſchem, abgemeſſenem Gang nicht nur die Bedeutung der körperlichen Diſziplin erfaßt hat, ſondern daß eine ſolche Frau auch mit Gleichmaß, ſtarkem Willen und gutem Geſchmack durch das Le⸗ ben geht. Die gedankenlos oder nachläſſig trippelnde Frau aber wird auch die Wege des Lebens in der ihr eige⸗ nen unordentlichen und ſchuſſeligen Art gehen. a — Au Ga Frol ſtur gah Abf. Luk ſt ad ein uf 6 6 der reit ma Ein Bef wol. bra 27 N 4 Fürr die Ortsgruppen: Almenhof, Weſſel⸗Platz, 13. März(Lindenhof), Neckarſtadt⸗ Schlachthof, Waldpark, Waſſerturm, Wohl⸗ Oſt, gelegen. * zuſtändigen Die WHW⸗ Betreuten, welche bis jetzt noch keine Kartoffeln erhalten haben, können ab ſofort bei der Ortsführung gegen Vorlegung der Anerkennungsgebühr abholen. Der Kreisbeauftragte für das WoW 1937/8. Bismarckplatz, Friedrichspark, Horſt⸗ ihre Zuweiſungsſcheine —— Die öſterreichiſchen Arbeiterführer in der Vorderpfalz :: Bergzabern, 29. März. Der zweite Tag des Aufenthaltes der öſterreichiſchen Arbeiterführer im Gau Saarpfalz galt dem Kennenlernen der wein⸗ frohen Vorderpfalz. Schon in den frühen Morgen⸗ ſtunden hatten ſich die Werkskameraden der JGG und zahlreiche Ludwigshafener Volksgenoſſen zur Ver⸗ abſchiedung ihrer Gäſte am Hauſe der Arbeit in Ludwigshafen eingefunden. Ueber Dürkheim, Neu⸗ ſtadt, Landau und Bergzabern— wo das Mittageſſen eingenommen wurde— fuhren die vier Koöcß⸗Omni⸗ buſſe nach Schweigen zum Weintor und zur fran⸗ göſiſchen Grenze. Das Grenzerlebnis hier in der Weſtmark des Reiches machte auf die Oeſter⸗ reicher einen beſonders tiefen Eindruck. Auf der Rückfahrt über die geſamte Weinſtraße bis nach Dürkheim waren die Gäſte aus der Oſt⸗ mark überall Gegenſtand lebhafter Huldigungen. Einige eingeflochtene Weinproben ſowie eine kurze Beſichtigung der Sektkellerei Wachenheim erſetzten wollauf die leider fehlende Sonne und Wärme und brachten beide eingefangen im Glas. Ein froher Dorfgemeinſchaftsabend in der Winzer⸗ genoſſenſchaft in Ungſtein mit Geſang, Tanz⸗ worführungen der Volkstumsgruppe von Ungſtein, Pfälzer Vorträgen des Bellemer Heiner uſw. ſchloß dieſen frohen Tag, den wir mit unſeren Gäſten aus Oeſterreich verbringen durften, ab. k. Mingolsheim, 30. März. Die Bürgermei⸗ ſterſtelle war hier ſeit Jahresfriſt verwaiſt, nach⸗ dem der Ehrenbürgermeiſter Dochat verſtorben. Der Poſten iſt nun hauptamtlich besetzt durch Bürger⸗ meiſter Bertſch, der fünf Jahre lang Ortsober⸗ Haupt in Langenalb(Pforzheim) war. Dieſer Tage fand durch Regierungsrat Gräſer und Kreisleiter Epp die feierliche Einſüh rung des neuen Bürger⸗ meiſters ſtatt. NSDAP-Miffeilungen Partetamtlichen Bekanntmachungen entnommen An die Ortsgruppen des Kreiſes Mannheim Wir erinnern die Ortsgruppen an die Abgabe des Monatsberichtes. Termin: 30. März. Kreispropagandaamt. Achtung! Leiter der Hauptſtellen Rundfunk! Die Ge⸗ meinde⸗Rundfunkanlagen ſind ſofort an den geeigneten Plätzen des Ortes aufzuſtellen, damit dieſelben zu jeder Zeit in Betrieb genommen werden können. Wo die An⸗ lage für eine Verſammlung benötigt wird, iſt ſie nach der Verſammlung ſofort wieder an dem alten Platz auf⸗ zubauen. 5 Die Leiter der Hiuptſtellen Rundfunk melden mir ſo⸗ fort ſchriftlich, wo die Anlage aufgebaut iſt. Der Leiter der Kreishauptſtelle Rundfunk. Au alle Stadtortsgruppen! Die Propagandaleiter holen ſofort einige Wahlplokate 11 dem Kreispropagandgamt, einſtraße 1, Zimmer 1, ab. e 8 Kreispropaganbaamt. Au alle Ortsgruppen! Sämtliche Ortsgruppen⸗Geſchäfts⸗ ſtellen müſſen bis zur Wahl täglich dauernd beſetzt ſein, dz laufend Propagandamatertal angeliefert wird. Die Kreisleitung. Donnerstag, 31. März, 19 Uhr, treten ſämtliche unifor⸗ mierten Pplitiſchen Leiter vor der Albrecht⸗Dürer⸗Schule in Käfertal in. Nähere Anweiſungen ergehen durch die Ortsgruppen. Kreisorganiſationsamt. Reichsarbeitsgemeinſchaft Schaden verhütung Die April⸗Auflage„Kampf der Gefahr“ muß umgehend Am 10. April: Dein Ja dem Führer! Ortsgruppen der NS Del P Humboldt. 30.., 20 Uhr, Dienſtappell für ſämtliche Po⸗ litiſchen Leiter, Politiſchen Leiter⸗Anwärter, Walter und Warte der Gliederungen in der Turnhalle der Neckarſchule. NS⸗Frauenſchaft Humboldt. 30.., 20 Uhr, kommen ſömtliche Stabe, Zellen⸗ und Blockfrauenſt iterinnen in die Tu halle der Neckarſchule zum Dienſtappell der NS DA p und erhilten hier einige grundſätzliche Ausführungen für die Abſtimmung. Erſcheinen t unbedingt Pflicht. An⸗ ſchließend Zellenfrauenſchaftsleiterinnen⸗Beſprechung, Alp⸗ ho rnſtraße 17. Feudenheim. Der Heimabend fällt bis 10. April aus. Ilvesheim. 30.., 19.45 Uhr, treffen ſih ſämtliche Frauen am Schulhaus zum Beſuch der Kundgebung der NSDAP. t Jugendgruppe Waldpark. Die Arbeiten für des Führers Geburtstag ſind bis 30. 3. zwiſchen 17 und 19 Uhr bei Frau Britſch, Nebeniusſtraße 9, abzugeben. Achtung! Jugendgruppen. 10. April aus. Achtung! HI⸗ Elternabend! Die für Donnerstag, 31. März, und Freitag, 1. April, feſtgeſetzten Elternabende der Gefolgſchaft 2/171, Mannheim ⸗Inneuſtadt⸗Oſt, müſſen wegen der Volksabſtimmung um einen Monat verſchoben werden. Näheres unter NSDAp⸗ Mitteilungen. Der Bannführer. Gefolgſchaft 16/⁰171 Neckarſtadt⸗Oſt. Die Gefolgſchaft ſteht am 30. 3. in tadelloſem Dienſtanzug um 20 Uhr auf dem Clignetplatz angetreten. 53 Achtung! Bannbefehl! Am 31.., 18 Uhr, ſtehen die Unterbanne 1, 2, 3, 4, Flieger, Marine, die Gefolgſchaften 29, 30, 381 mit allen Jungen über 16 Jahren, der S3, der Bannſtab und JD⸗Führer(über 16 Jahren) und alle Füh⸗ rer in den Unterbannen 5, 6, 7 und 8 vollzählig am Flug⸗ platz Neuoſtheim, vor dem Empfangsgebäude, angetre⸗ ten. Vorſchrift i 12 Brotbeutelverpflegung, Der Bannführer. ung! Sämtliche Scha⸗ 20.15 Uhr, in tadelloſer Uniform am Die Heimabende fallen bis 24 Uhr ren treten am 30.., Schluügeterhaus an!— Die Schar 1 und 2 ſpwie die Schar⸗ führer, Kameradſchaftsführer und Melder der Scharen 3 und 4 einſchließlich S3 ſtehen am 31.., pünktlich um 18 Uhr, mit Fahrrad und Brotbeutelverpflegung im Schla⸗ geberhaus angetreten. Säm beide Schapen aufgehoben. form anzutreten.— Am 1. 4. mit S3 um 19.30 Uhr Führer⸗Rede im e Beurxrlaubungen ſind für hat alles in Winteruni⸗ ſteht die ganze Gefolgſchaft zum Gemeinſchaftsempfang der Schlageterhaus angetreten. Werkkurſus. Alle werkbegabten Mädel können am Werkkurſus vom 4. bis 11. 4. in der Jugendherberge Mann⸗ heim teilnehmen. Preis 5 Reichsmark. Anmeldungen ſo⸗ fort an den Untergau, N 2, 4. Inſtrumentalſpielerinnen⸗Muſikſchar. Pflichtprobe 90 5 am ., Wallſtadt. 30., 20 Uhr, treten olle Mädel in Dienſt⸗ kleidung an. 2 5 Feudenheim. 30.., 20 Uhr, Heimabende wie immer. JM IM⸗Gruppenführerinnen Fächer leeren. 8 Neichsſender .30: Frühkonzert.—.30: O — 10.00: Feierſtunde zum Se muſik.— 12.00: Mittagskonzer laundfugend fährt ins Reich.— 19.15: Das letzte Wunſchkonzert 22.30: Volks⸗ konzert(Schallpl.)]. Deutſchland Schallplatten. — 12.00: .00: bunte Minuten Erwachen der Natur.— 15.40: t.— luß (Schallpl.].— 16.00: Muſik am Nachmittag. Griff ins 18.30: ſender .002 und Unterhaltungsmuſik.— Stuttgart. Sorgen jeder Mor 11.30: N Frühkonzert. Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: 14.00: Bunte Platt — 18.00: Grenz⸗ iff ins Heute. Nachrichten. 24.00: Nacht⸗ — 11.30: „Mittwoch, 30. März 19388 85 5 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 11. S Nummer 148 E 2 9 == Was hören wir? IIIA EI Donnerstag, 31. März . 8 30 Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 Muſik am Nachmittag.— 18.00: 9 Nachtmuſik.— 23.00: Muſik zur Unterhaltur — 18.25: Muſik auf dem Tra Waſſerrutſcher zum Motorkreuzer. 19.10: Feierobend⸗ Unterhaltung.— 20.00: Orcheſterkonzert. 22.30: Kleine ig. e e 22 as, Propaganda Betr. Plakate für die Wahl am 10. April. Die Orts⸗ propagandawolter holen ſofort auf der Kreiswaltung, Rheinſtraße 3(Anmeldung). Plakate ab, die umgehend den Betrieben zuzuſtellen ſind. Abteilung Propaganda. Ortswaltungen Feudenheim⸗Oſt. Am Mittwoch, 30. März, 20.15 Uhr, findet im„Stern“ ein Pflichtappell für ſämtliche DAß⸗ Es wird die Teilnahme unbedingt zur Pflicht Walter ſtatt. gemacht. Kein Trinkzwang. G Albrecht⸗Dürer⸗Schule, 2 Kurſusausfall Käfertal, Mittwoch, 30. März: Fröhliche Gymnaſtit und Spiele von 20 bis 21.90 Uhr und Kindergymnaoſtik von 18 bis 19 Uhr. Humboldtſchule, Donnerstag, 31. März 1988: Fröhliche Gymnaſtik und Spiele von 18.30 21.30 Uhr. Sage hal eucles Mittwoch, 30. März: bis 20 und von 20 bis Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 30. März. Der Transport feuchtmilder Meeresluft vom Atlantik nach Mittel⸗ Nationaltheater:„Richter— nicht Rächer“, Trauerſpiel von Lope de Vega, 20 Uhr. Kleinkunſtbühne Libelle: 16 Uhr Hausfrauev⸗Vorſtellung:; 20.30 Uhr Revue„Lachendes Wien“. Kunſthalle: 20.15 Uhr Lichtbildervortrag von Dr. Donath⸗ Frankfurt g. M. über„Reichsoutobahn und Untergrund⸗ forſchung“. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprofektors. Caſino, R 1, 1: 20.15 Uhr Lichtbildervortrog von Obering. Dreyer⸗Berlin über„Bilder des Lebens“. Konzert(Verlängerung). Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Flughafengaſtſtätte. Lichtſpiele: Univerſum:„Zwiſchen den Eltern“. Odeon⸗Kaffee: Grad. Alhambra:„Es leuchten die Sterne“.— Schauburg:„Schüſſe in Kabine“. — Palaſt:„Urlaub auf Ehrenwort“.— Gloria:„Vor Liebe Capitol:„Der Scheidungsgrund“.— Scala:„Schlußokkord“. Ständige Darbietungen Geöffnet von 10 bis 13 und wird gewarnt“. Städtiſches Schloßmuſenm: europa hin hält weiter an. ſtärker bewölkte und zu Regenfällen geneigte Wetter fortbeſtehen. Höchſttemperatur in + 14,8 Grad, tieſſte Temperatur in der Nacht zum 30. März 4 9,0 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 9,1 Damit bleibt das meiſt Vorausſage für Donnerstag, 31. März Meiſt ſtärker bewölkt oder bedeckt mit leichten bis müßigen Regenfällen, bei weſtlichen Winden anhaltend mild. Mannheim am 29. März Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh Halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 0,2 Millimeter = 0,2 Liter je Geviertmeter. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März von 15 bis 17 Uhr. Prunkräume in Neuordnung. Theatermuſenm EE 7, 20: Gebifnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Sonderſchau: Schwetzingen und kein Rhein ⸗Gegel 27. 28 29 30. Theater Rbeinfelden.112,21 5 Kaub.09 1731.780182 Sternwarte: Geöffnet von 10 bis 12 und von 14 bis 16 Uhr. Breiſach ö 7 Köln. 147.81 Palmenhaus am oberen Lniſenpark: Geöffner von.30 bis Ai an 5.50 Neckar-Pegel ö 3 miannbeim 2010 Mannden 261 2672 267 1 1 1 Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 348 21. abgeholt werden. Verkäufe Dureh Aufgabe meiner Files in FPrenkenthal u. restloser Aufgabe dleser Artikeſ, Ver- kaufe einige Schlaf-, Speise-, Wohn-, und Herren- Zimmer Olelengarnituren, Nachleaßsversfeigerung Aus dem Nachlaß des Zigarrenhändlers Fritz Dobler verſteigere ich öffentlich gegen Barzahlung am Freitag, dem 1. April 1938, nachmittags ab 3 Uhr, im Laden Schwetzinger Straße 30 1 ſehr ſchönes Herrenzimmer(Qualitätsware), 1 11 mik Seſſel, 1 dreiteiliger Bücher⸗ ſchrank, 1 rund. 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Beſchlußfaſſung über die Neufaſſung der geſamten Feineprech, 40518 Satzung.(Weſentliche Aenderungen: Wegfall der Fabriknlederlage: Prog, Ludwiasschiltt heim, O 4, 3 U. Fil. Friedrichsplatz 19 5 Zurück l, Rudolf Bossert Zahnarzt 5155 Tel. 256 75 4, 12 Sesiellek e Warzen und leberflecken ent- fernt mittels Diathermle. Geschw. Steinwand, P 5, 13 nur geſetzliche Beſtimmungen wiedergebenden Teile, Angleichung des Reſtes an das neue] 25 Jahre am Platze.: Tel. 280 13 Aktiengeſetz, Neueinteilung des Grundkapftals, Wegfall der Vorzugsaktien und des Mehrſtimmen⸗ rechts, Aenderungen der Zuſtändigkeiten des Auf⸗. ſichtsrats und der Hauptverſammlung. Aufſichts⸗ 5 N F N rats vergütung. Vol5 Ant Bekanntmachungen Ludwigshafen a. Rh., 29. März 1938. Eduard⸗ und Roſalie⸗Traumaun⸗ 8 Der Vorsiand. liste g ber, 3 Gelten ber 0 baude eine 2 e f erteilung der Erxträgniſſe der 2 eee Ade Zei geralunte 2 Starke Eduard⸗ und Roſalie⸗Traumann⸗ düse niger 17 e 7 e en werden gewührk: BIELEFELD 5 Erdbeerpflanzen a) an Rekonvaleſzenten, die die 2(Kunſtd rucke) nötigen Mittel zur Durchſüt 14 2 auf. f. R. 1 5 diese Woche bei inen l zu verkf. 5 1 5 ſtigen zur iederherſtellung Fpoene M 4. 8 6, 28, ö Reifer Samen- Liefhold, G 2, 24 ihrer Geſundbeit erforderlichen Kunststraße varterre. Maßnahmen nicht beſttzen; falles iſt. b) an Familien, die durch Krank⸗ heit oder Tod des Ernährers bedürftig geworden find. Bedürftigkeit wegen Tod des Ernährers wird nur in ſolchen ällen angenommen, in denen der odesfall nicht ſehr weit zurück⸗ liegt und die Bedürftigkeit eine unmittelbare Folge des Todes⸗ A Vorausſetzung für die Gewährung einer Beihilfe aus der Stiftung iſt, daß der Bewerber die deutſche Reichsangehörigkeit beſitzt und ſeit mindeſtens drei Jahren in Mann⸗ heim wohnt. Perſonen, die laufende Fürſorge⸗ unterſtützung beziehen, dürfen nach den Stiftungsbeſtimmungen nicht berückſichtigt werden. Gehobene Fürſorge[Kleinrentner⸗, Sozial⸗ rentner⸗, Kriegsbeſchädigten⸗ und Kriegshinterbliebenenunterſtützg.) und Familienunterſtützung(Unter⸗ ſtittzung der 15 1 5 gen der ein⸗ bernſenen Wehrpflichtigen und Ar⸗ beitsdienſtpflichtigenſ gelten nicht als Fürſorgennterſtützung in die⸗ ſem Sinne. Geſuche um Bexückſichtigung bei der Verteilung des Erxträgniſſes der Stiftung ſind in ber Zeit nom J. April bis 10. Mat 1988 ſchrift⸗ lich an den Stiftungsrat der Eduard⸗ und Roſalie⸗Traumann⸗ Stiftung, Mannheim, Rathaus NI zu richten. Geſuche, die nach dem 10. Mai eingehen, können nicht berückſichtigt werden. Ebenſo kön⸗ nen Geſuche, die den erwähnten Bedingungen nicht entſprechen, nicht behandelt werden. Den Kurgeſuchen(Buchſtabe a) iſt ein ärztliches Zeugnis nach Vor⸗ druck beizufügen. Vordrucke können im Rathaus N 1, Zimmer 9, ab⸗ geholt werden. Krankenkaſſenmitglieder und ſon⸗ ſtige Verſicherte haben ſich wegen der Einleitung eines Heilverfah⸗ rens an ihre Krankenkaſſe oder ſonſtige Verſicherung zu wenden. Bei Geſuchen von Witwen iſt ſtets der Todestag des Mannes anzugeben. Sti Mannheim, den 23. März 198. Der Stiftungsrat, Dies Wort wird stefs mit be- sonderem Stolz qusgesprocheg. „Handgewebt“, das klingt wie: Von geschickter Hand für mich persönlich geschaffen im Zeit- alter der Maschine, die un; hauchzarfe Sardinen und kösf- liche ſeppiche erschwinglich Werden ließ, kam gquch erfrev- licherweise des Handwerk W²se⸗ der zu Fhren, und die reizvolle Wechselwirkung def regelmäßſ- gen Maschinencrbeit mit den leinen Zufälligkeiten des hand- gewebten Stoffes schuf neve Wege der Raumkoltur,. Unsere Fenster Wollen Ihnen Anregun- gen zur Heimgestaſtung geben, KEHRBAUM& KUrSCH Inh. Hens Kutseh, Mannheim d 2, 8, Kunststraßs 12. Seite Nummer 148 Mittwoch, 30. 9 März 1938 Sie sei El Ferner wirken Dte Musik E. F. Für b mit: komponierte: EIIWKs— an— 7 Es kulen die Jene Elin Reuue-Film- uie er noch nicht da war! Ein Revue-Film- mit 30 Stars von Weltruf! Die Hauptrollen spielen: La Jana Es tanzen: La Jana, geschwister Höpfner, Ursuls Deinert, das Rolf-Hiller- Ballett, dle bagenham-Girl-pipers Rudolf Saraeciola, Hermann Lang, Manfred von Brauchitsch, Max Sehmellng Vera Bersman, Carla Rust. Fridtlof Hloen, ringer, Else E Leo leux und Begeisterte Fressesfimmen: Ister u. v. a. Paul Lincke to Bar Anfangsseiten: ugendltehe s gibt in dem Film ungeheuer vſel zu sehen selten so vlele schön gewachsene und verführerisch geklei- dete Tänzerinnen in einem Film beisammen gesehen. Es ist wirklich allerhand, was man hier zu sehen bekommt Es lähht sich gar nicht alles in Worten wiedergeben. Zerlett hier in anderthalb Fülmstunden auffahren läßt Borsen-Zelſung. Diesen größten Film vom Film müssen Sie sehen! .35 1. 10.15 58.35 Mar i e man hat Fm: Hurier. Was gelassen! 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