t 222¹ 55 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreise: Frei Haus monatlich.08 Mk und 62 Pfa. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch dte Poſt.70 Mk. einſchl. 00 Pia Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfa Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr 12, Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. be Hauptſtr 63. W Oppauer Strg Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1.-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernn Anzeige tennig, 79 mm breit gamilten⸗ und Klei! etfe. Allgemein gültig iſt die Bei Zwangsvergleichen oder Konkurf ts gewährt Keine Gewähr fü Anzeigen gaben, an beſonderen Plätzen und Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. — Morgen⸗Ausgabe A u. S Montag. 23. Mai 1038 149. Jahrgang Nr. 233 in der Tſchechoflowake Frager Regitrung ruft einen Reſerviſten⸗Jahrgang ein Münthens Neugestaltung Prag treibt ein gefährliches Spiel Starke Erregung im Egerland Sudetendeutſcher Proteſt in Prag dnb. Karlsbad, 21. Mai. Die deutſchen Aer d, in der Tſchechoſlowakei weiſen heute noch größere? enſurlücken als ſonſt auf, ein eichen, daß die Preſſezenſur ihnen gegenüber erneut verſchärft worden iſt. Ueber die Zwiſchenfälle dürfen ſie größtenteils nur Meldungen amtlicher tſchechiſcher Stellen bringen, die den Tatſachen in keiner Weiſe gerecht werden. Zeitungen, die andere als amt⸗ liche Berichte über die Vorgänge brachten, wurden beſchlagnahmt. Die Erregung im geſamten ſudetendeutſchen Gebiet iſt heute bis zum Siede⸗ punkt geſtiegen, da überall Truppenbewegungen zu bemerken ſind, Garniſonen verſtärkt wurden und auch kleine Orte, die bisher keine Garniſonen hatten, plötzlich Militär erhielten. Zahlreiche Reſerviſten haben heute den Geſtellungs⸗ befehl erhalten. Nach Mitteilung tſchechiſcher Stellen handelt es ſich um die Mobiliſierung eines Jahrgangs„wegen der innenpolitiſchen Lage“. Beſonders geſpanut iſt die Lage im Egerland, wo die Bevölkerung wegen der Bluttat tſchechiſcher Soldaten, die zwei Deutſchen das Leben koſtete, bis ins tiefſte erregt iſt. Eine Reihe von Betrieben im Egerland iſt in den Streik getreten. In den Straßen patronillieren vielfach Soldaten mit aufgepflauztem Bajonett. Jedes Stehenbleiben iſt verboten. Aus Aſch nördlich von Eger ſind die Familien tſchechiſcher Beamten ins tſchechiſche Gebiet abgereiſt. Die Grenzkontrolle iſt verſchärft und der kleine Grenzverkehr teilweiſe unterbunden worden, ſo daß zahlreiche ſudetendeutſche Arbeiter nicht zu ihren Arbeits⸗ plätzen auf reichsdeutſchem Gebiet gelangen konnten, ſo z. B. viele Arbeiter der Porzellan⸗ manufaktur Roſenthal in Selb. Aus den Velten geholt — Prag, 22. Mai.(U..) Zu der Einberufung eines Jahrganges der Re⸗ ſerve erklärte ein Sprecher der tſchechoſlowakiſchen Regierung, daß alle Gerüchte über eine Mobiliſie⸗ rung oder eine teilweiſe Mobiliſierung unzutreffend ſeien. Er fügte hinzu, daß es ſich um eine Maß⸗ nahme handele, die lediglich zur Sicherung des in⸗ neren Friedens diene. Sie ſei erfolgt im Hinblick auf die geſtrigen Vorſtellungen der Sudetendeutſchen, wonach die für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung zur Verfügung ſtehenden Kräfte nicht aus⸗ keichten, um in einigen Gebieten des Landes den Frieden zu gewährleiſten. Wie verlautet, ſind heute früh die Offiziere und Nannſchaften der einberufenen Reſerveklaſſe, um die Maßnahme ſo ſchnell wie möglich durchzuführen, tellweiſe aus den Betten oder aus den Kaffeehäuſern herausgeholt worden. Die amtliche Vearündung dnb. Prag, 21. Mai. Die Einberufung eines Jahrganges wird nun⸗ kehr von amtlicher Prager Seite beſtätigt. Die Tschechen begründen dieſe Maßnahme folgender⸗ maßen: „Der Miniſter für nationale Verteidigung hat gemäß den diesbezüglichen Beſtimmungen des Wehr⸗ geſetzes die Zuſtimmung der Regierung, einen Jahr⸗ gang der Reſerve und Erſatzreſerviſten, ergänzt durch Angehörige der Spezialtruppen, zu einer güßerordentlichen Uebung einberufen. Den Grund au bieſer Maßnahme bildet die Notwendigkeit, die Reſerviſten in der Anwendung der neu eingeführten Waffen lebenſo wie dies in auderen Staaten geſchieht) einzuü ben. Gleich⸗ zeitig wurde auf das Bedürfnis Rückſicht genom⸗ men, die heutigen unzulänglichen Beſtände zu er⸗ höhen, um in der heutigen bewegten Zeit die Ruhe, Ordnung und Sicherheit des Staates zu ſichern ſo⸗ wie alle weiteren Zwiſchenfälle zu verhindern, die ſich in gewiſſen Orten der Republik ereignet haben.“ Die Einberufenen wurden zum Teil direkt von ihren Arbeitsplätzen in die Kasernen gerufen, ſo aß es ihnen nicht mehr möglich war, ihre Ange⸗ . zu verſtändigen und ihre Verhältniſſe zu nen. i Sudetendeutſcher Proteit in Pra⸗ dub. Prag, 21. Mai. Das Preſſeamt der Sudetendeutſchen Partei teilt mil:„Der politiſche Ausſchuß der Hauptleitung der Hußetendeutſchen Partei hat heute auf Grund der achrichten, die aus allen Teilen des Staates ange⸗ langt waren, den Abgeordneten Karl Hermann Frank auf eine Einladung des Miniſterpräſidenten zu die⸗ aan entſandt. Bei dieſem Anlaß hat Abgeordneter 9 Miniſterpräſidenten zum Ausdruck ge⸗ daß die Einberufung von Reſer viſten und die da⸗ mit verbu litärverwaltung in der Bevölkerung eine Stim⸗ denen weiteren Maßnahmen der Mi⸗ mung hervorgerufen haben, die in ihrer Labilität eine Gefahr für die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung darſtellt. In tagsüber fortgeſetzten Ausſprachen mit dem Miniſterpräſidenten hat Abgeordneter Frank ergänzend dargelegt, daß die offizielle Auffaſſung, die getroffenen Maß⸗ nahmen dienten der Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung, als völlig verfehlt anzuſehen ſeien. Dieſe Maßnahmen erhöhen vielmehr die Spaunung und Erregung der Bevölkerung. a In weiteren Beſprechungen der Abgeordneten Karl Hermann Frank und Dr. Neuwirth mit dem Innenminiſter Dr. Cerny haben die genannten Vertreter der Partei die Wiederherſtellung des verfaſſungsmäßigen Zu⸗ ſtandes gefordert, die eine Vorausſetzung der Mitwirkung der Partei bei der Sicherung von Ruhe und Ordnung und daher des Friedens ſein würde. Wie verlautet, haben die Vertreter der Partei gleich eine Reihe adminiſtrativer und perſoneller Maßnahmen gefordert. Bei den Vorſprachen wurde die tiefe Entrüſtung und Trauer der Sudetendeut⸗ ſchen über den Tod der beiden in Eger erſchoſſenen Kameraden Georg Böhm und Nikolaus Hoffmann zum Ausdruck gebracht und verlangt, daß durch energiſche Maßnahmen eine Wiederholung ſolcher Menſchenopfer unmöglich gemacht und voll geſühnt werde., Militärtransporte nach Sudetendeutſchland dnb London, 21. Mai. In einer Meldung aus Prag berichtet Reuter über die Abenteuer, die einer ſeiner Korreſponden⸗ ten im ſüdweſtlichen Böhmen erlebt hat. In der Nacht zum Samstag habe er verſchiedentlich tſche⸗ chiſche Militärtransporte in Zügen und auf Laſtwagen angetroffen. Dieſe Trup⸗ penbewegungen ſchienen aber jetzt beendet zu ſein. Etwa 60 Kilometer ſüdweſtlich von Prag wurden ſämtliche Kraftwagen angehalten und dͤurchſucht. Der Korreſpondent meldet weiter, daß auch ſein Wagen durchſucht worden ſei; offenbar hätten die tſchechi⸗ ſchen Beamten nach ſtaatsfeindlichem Agtitations⸗ material für die am Sonntag ſtattfindenden Ge⸗ meindewahlen geſucht. In dem Bericht heißt es dann noch, daß man Benzin in manchen Teilen der Tſchechoſlowakei nur noch mit Genehmigung der Militärbehörden kaufen könne. Allgemeines Amzugsverbot dnb. Prag, 21. Mai. tſchechiſchen Blätter heute einen Aufruf, in dem geſagt wird, es ſeien Vorkehrungen getroffen worden, um im ganzen Staat Ordnung und Ruhe aufrechtzuerhalten. Es ſei notwendig, die Lage mit Ruhe zu beurteilen. Alles, was vorgeht, ſei als eine Vorkehrung zu be⸗ trachten, die einen ſicheren und ruhigen Verlauf der Wahlen am Sonntag zum Ziele habe. Die Prager Regierung hat alle Umzüge und Kundgebungen, die für Samstag vorgeſehen waren, verboten. Sämtliche veröffentlichen —— Begnadigungsaktion in Litauen Sechs zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilte Memelländer in Freiheit geſetzt dub. Kowno, 22. Mai. Der litauiſche Staatspräſident hat die letzten ſechs Verurteilten aus dem großen Memelprozeß des Jahres 1935 begnadigt. Es handelt ſich um die vier zum Tode verurteilten und ſpäter zu lebensläng⸗ lichem Zuchthaus begnadigten Memeler: Walter Preiß, Ewald Boll, Emil Lepa und Heinrich Wanna⸗ gut und ferner um die zu lebenslänglichem Zucht⸗ haus verurteilten Brüder Johann und Ernſt Wal⸗ lat. Die Gefangenen ſind bereits in Freiheit geſetzt. Die Weltpolitik in Aufregung London und Paris beraten über die Zuspitzung der Verhältniſſe in der Tſchechoſlowakei — London, 22. Mai. Die Beſorgniſſe über die internationale Lage haben den britiſchen Außenminiſter, Lord Hali⸗ fax, veranlaßt, aus Oxford nach London zurück⸗ zukehren und hier in engem Kontakt mit dem Foreign Office und dem auf dem Lande weilen⸗ den Premierminiſter Chamberlain das Wochen⸗ ende zu verbringen. Der franzöſiſche Geſchäfts⸗ träger beſuchte geſtern das Foreign Office und führte dort Beſprechungen. Die Spätausgaben der Londoner Blätter melden mit größter Aufmachung in verſchiedenen Verſionen die Erſchießung der zwei Sudetendeutſchen in der Nähe von Eger. Außerdem melden die Abend⸗ blätter in großer Aufmachung, daß die Tſchechoſlowa⸗ kei einen Reſerve⸗Jahrgang eingezogen hat. Auch die Rückkehr des engliſchen Außenminiſters aus dem Wochenende nach London wird von der Abendpreſſe ſtark beachtet. Zu der Einberufung des einen Reſerve⸗Jahrgan⸗ ges in der Tſchechoſlowakei verzeichnet die geſamte Preſſe die amtliche tſchechoſlowakiſche Erklärung, daß keine Mobilmachung durchgeführt werde, ſondern die Einberufung des einen Jahrganges auf den Pro⸗ Die Moskauer Waffenhilje für Rotſpanien And Frankreich lei et dabei bereitwilligſt Heljershelferdienſte! — Perpignan, 22. Mai.(U..) Tauſende von Tonnen ausländiſchen Kriegsmate⸗ rials ſind in den letzten Wochen über die franzöſiſche Grenze nach Katalonien befördert worden. Es han⸗ delt ſich zum überwiegenden Teil um ſowjet⸗ ruſſiſche Lieſerungen, die von Bordeaux aus weitertransportiert wurden. Offiziell ſind die in Bordeaux eintreffenden Schiffsladungen als „landwirtſchaftliche Maſchinen“ oder als„Lebensmit- tel“ deklariert worden, und die franzöſiſchen Zoll⸗ beamten an der ſpaniſchen Grenze haben keinerlei Nachprüfungen dieſer Angaben durchgeführt. Der Umfang dieſes Verkehrs wird daraus erſichtlich, daß durchſchnittlich alle zwei Tage drei voll⸗ geladene Güterzüge die Grenze paſſierten. Außerdem ſind über 200 Laſtkraftwagen mit der Beförderung beſchäftigt, unter denen ſich eine ganze Anzahl von 10⸗Tonnern befinden. i Einzelne beſonders große Stücke köunen nur nachts transportiert werden, wenn der entgegen⸗ kommende Verkehr nur gering iſt. Nach Angaben hieſtger Beobachter enthalten die Sendungen nicht nur Flugzeuge, Tanks, Geſchütze und Munition, ſondern auch Werkzeuge und Maſchinen für die Her⸗ ſtellung von Munition und für die Durchführung von Reparaturen. Die Flugzeuge werden für den Transport zumeiſt in drei Teile zerlegt. Die Be⸗ förderung erfolgt auf der von Bordeaux nach Tou⸗ louſe führenden Straße. Von Toulouſe aus wed⸗ den vielfach Nebenwege benutzt, um Unterführungen zu vermeiden, die zu niedrig ſind. Ein Teil der Wagen fährt unter Umgehung von Perpignan über Thuir nach Perthus. Es heißt, daß ſich verſchiedene franzöſiſche Loko⸗ motivführer wegen der Bombardements der ſpani⸗ ſchen Grenzſtationen geweigert hätten, die Züge über die Grenze zu fahren. Darum ſeien ſpaniſche Eiſenbahner nach Frankreich gekommen. Züge von Cerbere nach Port Bou zu leiten. Geſtern haben nun die Transporte ſtart nachge⸗ laſſen. Es iſt hier nicht bekannt, ob das darauf zu⸗ rüchkzuführen iſt, daß in Bordeaux keine ſowjetruſ⸗ ſiſchen Schiffe eingetroffen ſind, oder aber ob die engliſchen Vorſtellungen in Paris die franzöſiſche Regierung zum Eingreifen genötigt haben. um die teſt der Sudetendeutſchen Partei zurückzuführen ſei⸗ die tſchechiſche Polizei ſei in einzelnen Gebieten nicht in der Lage, die Ordnung aufrechtzuerhalten. diplomatiſche Korreſpondent des Reuter⸗ Bitros hält die philoſophiſchen Darlegungen Hodzas für konſtruktiv, Henleins Weigerung, in Verhand⸗ lungen ohne vorherige Garantien einzutreten, habe einen weniger günſtigen Eindruck gemacht. Der Im amtlichen Kreiſen in London wird erklärt, daß die allgemeine Lage in bezug auf die Tſchechoſlowakei die ſei, daß die britiſche Regierung alles in ihrer Macht Stehende getan habe, um bei der tſchechiſchen Regierung eine praktiſche Regelung zu erreichen. Sie habe die tſchechiſche Regierung aufgefordert, ihr Aeußerſtes zu tun, um eine friedliche und ord⸗ nungsgemäße Löſung der Fragen herbeizuführen, vor denen Europa nunmehr ſtehe. Man könne feſt⸗ ſtellen, daß die tſchechiſche Regierung eine bereit⸗ willige und herzliche Antwort auf den Rat hin gegeben habe, der ihr erteilt worden ſei. Sie habe ſich bereit erklärt, mit den Sudetendeutſchen zu ver⸗ handeln. Die Sudetendeutſchen und ihre Führer ſedoch ere eärt, daß ſie nicht zu verhandeln eis gewiß, Garantien gegeben werden, Nach Anſicht der britiſchen Regierung geht dieſe Haltung der Sudetendeutſchen dahin, daß ſie„den Wagen vor das Pferd“ ſtellen, da die Ga⸗ rantien offenſichtlich einen Teil der Verhandlungen bilden, und in der Tat einen ſehr wichtigen Teil. Es ſei daran zu erinnern, was der Premier⸗ miniſter in bezug auf die europäiſche Lage und die Haltung Großbritanniens in bezug auf die Tſchecho⸗ ſlowakei geſagt hat. Chamberlain erklärte: 9 5 „Ich bin gezwungen, die Anſicht zu äußern, daß der Verlauf und die Entwicklung jeder Kriſe, falls ſich eine ſolche unglücklicherweiſe ergeben ſollte, beeinflußt werden würde durch das Wiſ⸗ ſen, daß eine ſolche Aktion, wie ſie vielleicht im Bereich der Macht Großbritanniens liegen mag, von der britiſchen Regierung an dem betreſſen⸗ . 2. Seite/ Nummer 233 Neue Mannheimer Zeitung) Morgen⸗Ausgabe g, 23. Mai 1938 den Tage in Uebereinſtimmung mit den Grund⸗ b fſätzen beſtimmt werden wird, die die Völker⸗ bundsſatzung feſtgelegt hat. Wie Paris die Situation ſieht — Paris, 22. Mai.(U..) Was die Lage in der Tſchechoſlowakei betrifft, ſo hofft man in Regierungskreiſen, daß die heutigen Wahlen zuſammen mit der unmittelbar darauf er⸗ warteten Veröffentlichung des Minderheiten⸗Statuts weſentlich zu einer Beruhigung der gegenwärtigen Lage beitragen und eine akute Kriſe abwenden werden. Man glaubt auch, daß die Prager Regierung im⸗ de ſein werde, die Ruhe und Ordnung während zahlen aufrecht zu erhalten und eine ordnungs⸗ gemäße Durchführung der Wahlen ſicherzuſtellen. Prag hat inzwiſchen dem Quai'Orſay die Pläne hinſichtlich des Minderheiten⸗Statuts mitgeteilt und verſichert, daß das Statut ſelbſt, das bereits voll⸗ ſbädig fertig ſei, ſofort nach den Wahlen veröffent⸗ licht werde. Daladier und Bonnet, die den ganzen Tag über mit dem Foreign Office in Fühlung ſtanden, haben beſchloſſen, über das Wochenende in Paris zu blei⸗ Hen, um über die weitere Entwicklung ſtändig infor⸗ miert zu ſein. Die Einberufung einer Reſerve⸗Jah⸗ resklaſſe durch die Prager Regierung hält man hier für eine Sicherungsmaßnahme im Hinblick auf die Wahlen. Schon ein halbes Jahr zurück! Wie in Mexiko Putſchgerüchte fabriziert werden! — Mexiko⸗Stadt, 20. Mai.(U..) Die„faſchiſtiſche Verſchwörung“, die nach der heu⸗ tigen Bekanntmachung des mexikaniſchen Bundes⸗ Gene ralſtaatsanwalts unterdrückt worden iſt, wurde, wie ſich nachträglich herausſtellt, nicht erſt jetzt, ſon⸗ dern ſchon am 18. November vorigen Jahres auf⸗ gedeckt(11). Die Verſchwörer hätten für die Parade des 20. November, an dem alljährlich oͤie Erinnerung an den Sturz der Diktatur Diaz gefeiert wird, einen Aufſtandsverſuch geplant. Wie die Zeitung„Uni⸗ verſal“ zu melden weiß, ſollen alle am 18. November Verhafteten auf Anordnung von Präſident Cardenas „mit Ermahnungen“ für ihre künftige poli⸗ tiſche Führung freigelaſſen worden ſein. Zu den Meldungen über Unruhen im Staate San Luis Potoſi iſt eine bei der Eiſenbahnergewerkſchaft eingelaufene telegraphiſche Nachricht aus San Luis hinzugekommen, wonach„von General Cedillo be⸗ waffnete Banditen“ die Eiſenbahn verbindung zwi⸗ ſchen Tampieo und San Luis unterbrochen hätten. Ein auf dieſer Strecke fahrender Zug ſei nach bei⸗ den Richtungen abgeſchnitten. Heeresflugzeuge hätten den Zug und die Banditen ſpäter entdeckt und die letzteren mit Maſchinengewehrfeuer belegt, das er⸗ widert worden ſei. Die mexikaniſchen Zentralbehörden legen dieſem Zwiſchenfall in ihren Erklärungen keinerlei mili⸗ täriſche Bedeutung bei. So verſicherte Generalſtabs⸗ chef Bobadilla einem Vertreter der United Preß: „In San Luis Potoſi iſt die Lage völlig unverändert. Die Gerüchte von dortigen Aufſtandserhebungen ſind unwahr.“ Prag ſucht ſich zu ſalvieren Der Eger⸗Vorfall und die am kliche Prager Darſtellung Scharſe Zurückweiſung der iſchechiſchen Behauptungen durch den Deulſchen Dienſt“ dnb. Prag, 21. Mai. Amtlich wird gemeldet:„Am 21. Mai 1938 kam es auf der von Eger auf den Goldberg führenden Straße in den frühen Morgenſtunden zu einem bedauerns⸗ werten Ereignis, bei dem zwei Perſonen durchihr eigenes Verſchulden ums Leben kamen. Auf dieſer Straße fuhr ein mit zwei Männern beſetztes Motorrad. Beide Fahrer, in denen ſpäter der Land⸗ wirt Georg Hoffmann, geboren 1892 in Fonſan, politiſcher Bezirk Eger, dorthin zuſtändig, und Niko⸗ laus Böhm, geboren 1894 in Ober⸗Lohma, poli⸗ tiſcher Bezirk Eger, dorthin zuſtändig, feſtgeſtellt wurden, wurden durch Handaufheben und wiederholte Rufe eines Polizeiwachtmannes in tſchechiſcher und deutſcher Sprache aufgefordert, ſtehen zu bleiben. Dieſer Aufforderung ſchenkten ſie kein Gehör, ver⸗ langſamten die Fahrt nicht und fuhren im Gegenteil mit dem Motorrade direkt auf den Polizeiwachtmann zu, ſo daß dieſer zur Seite ſpringen mußte, um nicht überfahren zu werden. Deshalb gab der Wachtmann aus ſeinem Gewehr einen Schuß ab, wobei er von der rechten Seite auf das Vorderrad des Motorrades zielte, um den Reifen zu beſchädigen und ſo die Wei⸗ terfahrt unmöglich zu machen. Das Projektil traf jedoch beide Fahrer, da die Straße an dieſer Stelle beträchtlich anſteigt. Beiden Verletzten wurde in der in der Nähe befindlichen Kaſerne die erſte Hilfe zuteil, wo einer der beiden kurz darauf verſchied. Der an⸗ dere, der in das Egerer Krankenhaus übergeführt wurde, iſt gleichfalls bald nach ſeiner Einlieferung geſtorben. In der Angelegenheit wurde Hie aller⸗ ſtrengſte Unterſuchung eingeleitet und auch die Strafanzeige erſtattet.“ E Zu dieſer Erklärung ſchreibt der„Deutſche Dienſt“ u..: Wir ſind es langſam gewöhnt, daß jedes Vorgehen gegen Sudentendeutſche in der Tſchechoſlowakei in amtlichen Erklärungen ins Gegenteil verdreht oder abgeſtritten wird. Dieſe Methoden kennen wir ſeit Monaten. Auch in den letzten Tagen hat das Amtliche Tſchechiſche Preſſebüro eine Reihe von Vorfällen in Chodau und Trebnitz und ſchließlich in Komotau, bei dem be⸗ kanntlich 100 Sudetendeutſche von einer halben Kom⸗ panie randalierender tſchechiſcher Soldaten mehr oder minder ſchwer verletzt wurden, glatt in das Gegenteil umgewandelt. Nun wagt es eine amtliche tſchechiſche Stelle, den Mord an zwei Sudetendeutſchen durch tſchechiſche Soldaten in einer Erklärung zu verdrehen, die den Gipfel der Verlogenheit darſtellt. In der amtlichen tſchechtſchen Erklärung heißt es, daß ein mit zwei Perſonen beſetztes Motorrad unter ver; dächtigen Umſtänden auf der von Eger auf den Gold⸗ berg führenden Straße fuhr. Wir fragen: Was war verdächtig an bieſem Motorrad? Dieſe Redewendung der Erklärung ſtellt doch zweifellos eine faule Aus⸗ rede des ſchlechten Gewiſſens dar. Es heißt dann weiter, daß die beiden auf dem Motorrad ſitzenden Männer, Landwirte aus dem Egerland, Familienväter, die als beſonders ruhig, beſonnen und nüchtern bekannt ſind, von einem Wachtmann aufgefordert worden ſeien, anzuhalten. Hier erhebt ſich die Frage, wie konnten die Männer bei dem Lärm eines Motorrades eine ſolche Auffor⸗ derung eines Wachtmannes überhaupt hören, zumal aus der weiteren Erklärung hervorgeht, daß dieſer angebliche Wachtmann doch mindeſtens 20 bis 30 Me⸗ ter von den Männern entfernt geſtanden haben müß⸗ te. Es wird dann behauptet, daß das Motorrad nicht angeehalten habe, ſondern auf den Wachtmann zugefahren und daß dieſer zur Seite geſprungen ſei. Er habe dann ſein Gewehr genommen und einen Schuß abgegeben. Nichts läßt die Terrormethoden tſchechiſcher Soldateska beſſer erkennen als dieſe Be⸗ hauptung, die ein klares Eingeſtändnis darſtellt. Wenn einem tſchechiſchen Wachtmann ein Straßen⸗ fahrzeug nicht gefällt, darf er alſo das Recht in An⸗ ſpruch nehmen, darauf zu ſchießen. In welchem ziviliſierten Lande iſt ſo etwas möglich? Wo darf ein Poliziſt ohne weiteres auf Straßenpaſſanten ſchießen, die ihm angeblich verdächtig vorkommen? Der Wachtmann hat angegeben, daß er auf die Reifen des Motorrades gezielt habe. Der Erfolg ſeines Schuſſes ſind jedoch zwei Tote. Nun geht aus der Meldung hervor, daß die Straße an der Stelle ſtark anſteigt und das Motorrad, insbeſondere bei einer Beſetzung mit zwe Perſonen, hier natürlich beſon⸗ ders langſam fahren mußte. Es hätte allein ſchon bei der langſamen Fahrt des Motorrades die Möglichkeit beſtanden, es auf andere Art und Weiſe anzuhalten, wenn das überhaupt nötig geweſen wäre. Wie kann aber die tſchechiſche Polizei ausgerech⸗ net im ſudetendeutſchen Gebiet einen Poliziſten als Wachtmann beſchäftigen, der ſtatt beſonnen und diſzipliniert der Ruhe und Oroͤnung zu dienen, auf die Fahrer eines angeblichen verdächtigen Motor⸗ rades ſchießt und dabei zwei Menſchen tötet. Es mußte ſich hier ja geradezu um einen Schießhelden nach der Art des braven Soldaten Schwejk handeln, der das Dach eines Hauſes trifft, wenn er auf die Fundamente zielt. Oder ſollte es ſich hier nicht doch um bewußten Mord handeln? Sollte nicht doch der Schuß ab⸗ ſichtlich auf die Fahrer des Motorrades abgegeben worden ſein? Muß nicht überhaupt ein Schütze, der auf die Reifen eines Motorrades zielt, damit rechnen, auch die auf dieſem Rade ſitzenden Perſonen zu treffen? Es iſt nicht anzunehmen, daß die tſchechiſche Gendarmerie komiſche Figuren als Wachtbeamte im ſudetendeutſchen Gebiet verwendet, ſondern daß ſie dahin jene Leute ſchickt, auf die ſie eſich am meiſten verlaſſen zu können glaubt. Damit aber ergibt ſich auch von ſelbſt, daß der Beamte nichts anderes hat wollen, als die Fahrer des Motorrades „München muß die ſchönſte deulche Stadt werden:“ Der Neu⸗Aufbau Münchens beginnt In Gegenwart des Führers werden die Arbeiten zur Neugeſtaltung Münchens in Angriff genommen dnb. München, 22. Mai. Der 22. Mai 1938 wird für alle Zeiten eine epochale Bedeutung für die Hauptſtadt der Bewegung und Stadt der Deutſchen Kunſt behalten. Von dieſem denk⸗ würdigen Tage an beginnt ein neues Jahrhundert der Münchener Baugeſchichte, in dem nach dem Willen des Führers auf der Grundlage eines umfaſſenden, großzügigen und einheitlichen Planes die Stadt neuen Lebensraum für ihre Entwicklung erhält. Die Stätte des feſtlichen Arbeitsbeginns für die Neugeſtaltung Münchens war der Straßenzug der im Süden der Stadt gelegenen Lindwurmſtraße. An der Bauſtelle Ecke Lindwurm⸗ und Ziemſſen⸗ Straße, unmittelbar an dem Krankenhaus längs der Jſar, waren feſtlich geſchmückte Tribünen errichtet. Zu ihren beiden Seiten hatten die am Bau beſchäf⸗ tigten Arbeiter Auſſtellung genommen. Rieſige Dampframmen, Symbole der gewaltigen Kraft, die ſich hier in der nächſten Zeit für die Neu⸗ geſtaltung Münchens einſetzen werden, flankieren mit Frühlingsgrün geſchmückt die Bauſtelle. Im dichten Scharen ſteht die Münchener Bevölkerung hinter der Front der Ehrenformationen und um den Feſtplatz. Auf der Ehrentribüne hatten ſich zur Teilnahme an dem geſchichtlichen Akt des denkwürdigen Tages, der ſeine Bedeutung nicht nur für die Hauptſtadt der Bewegung, ſondern für das ganze natitonal⸗ ſozialiſtiſche Reich beſitzt, in außerordentlich großer Zahl führende Männer des öffentlichen Lebens ein⸗ gefunden. Der Führer kommt: Gegen 11 Uhr künden brauſende Heilrufe vom Sendlinger Torplatz her die Ankunft des Führers. Die Ehrenformationen präſentieren, die Muſik into⸗ niert die nationalen Lieder. Immer ſtärker wird der Jubel der Menſchen, der den Führer begrüßt. Gauleiter Staatsminiſter Adolf Wagner nimmt das Wort zu einer kurzen Anſprache, in der er ſich an den Führer wendet. 5 Mein Führer! Sie haben das Reich vermehrt und es heraus⸗ geführt aus Ohnmacht und Armut zu einem Reich der Größe und Herrlichkeit. Sie haben uns ein neues deutſches Volk erzogen voll Lebenskraft und Lebens⸗ freude, voll Wehrwillen und Wehrkraft. Und nun, nachdem das Reich ſteht, haben Sie den Willen, in dieſem Reich eine Anzahl von Städten ſo aus⸗ gubauen, daß ſie der Sendung, die Sie dieſen Städten gegeben haben, auch dienen können. Im Anſchluß an die Worte des Gauleiters des Traditionsgaues ſprach Reichsleiter Fiſcher als Oberbürgermeiſter der Hauptſtadt der Bewegung. Mein Führer! Ehe Sie die Führung der Heut⸗ ſchen Nation übernahmen, war die Stadt München nahe daram, ihren einſtigen Ruf als Stätte deutſcher Kunſt und deutſchen Kulturſchaffens endgültig zu verlieren. Erſt Sie, mein Führer, ſchufen die Vor⸗ ausſetzungen zu neuem Leben und Aufſchwung auf allen Gebieten. Sie haben München zur Hauptſtadt der größten Einigungsbewegung aller Zeiten erhoben. Sie haben in Ihrer denkwürdigen Reichstagsrede vor aller Welt ihren Willen zum Aufbau der Hauptſtadt der Bewegung verkündet. Uns Münchener hat dieſe Tatſache mit Freude und Stolz erfüllt. Wir wußten und wiſſen, daß wir hierzu nur berechtigt ſind, wenn wir alle mit Ein⸗ ſatz aller Energie an der Löſung der gewaltigen Auf⸗ gaben mitarbeiten und unermüdlich die Vorbereitun⸗ gen für die Durchführung Ihres Willens treffen. Ich melde Ihnen: Die Hauptſtadt der Be⸗ wegung ſteht bereit, mit allen ihr zu Gebote ſtehenden Kräften mit der Verwirklichung Ihres alles Bisherige überragenden Planes zum Ausbau Münchens zu beginnen, in alter Treue zu Ihnen, im Glauben an die deutſche Zukunft! Nach dem Sieg Heil auf den Führer, mit dem Oberbürgermeiſter Fiehler geſchloſſen hatte, einen brauſenden Widerhall geweckt hatte, ſprach Reichs⸗ verkehrsminiſter Dr. Dorpmüller über das Bauvorhaben der Reichsbahn. „München muß die ſchönſte Stadt werden in Deutſchland. Das München, das der Führer zur Stadt der Bewegung und damit zum Mittelpunkt des Nationalſozialismus gemacht, ſoll emporblühen, wie es die Stadt in ihrer Vergangenheit noch nie erlebt hat. Die Deutſche Reichsbahn, und ich als ihr Ver⸗ kehrsminiſter, ſind ſtolz darauf, daß ſie an dieſem Werke mitarbeiten können. Für München hat die Deutſche Reichsbahn den Hauptbahnhof um 2,5 Kilometer aus der Innenſtadt hinausgeſchoben und damit die Grundlage zu neuen gewaltigen Bauten geſchaffen. Von Weſteuropa zieht ein gewaltiger Verkehrsſtrom über München hin, der ſich nach Italien und über Wien nach dem Balkan hin erſtreckt. Dieſer gewaltige Verkehrs⸗ ſtrom hätte unter den bisherigen Bedingungen nie⸗ mals fluten können. Erſt durch die Hinauslegung des Münchener Bahnhofes haben wir die Möglich⸗ keit gehabt, einen Durchgangsbahnhof zu ſchaffen, der den Verkehr nach dem Südoſten abwickelt. Hier an dieſer Stelle beginnt nun der Bau der U⸗ Bahnen. Ich bitte Sie, mein Führer: Geben Sie Befehl, daß die Arbeit nun beginne!“ Der Führer gibt den Befehl zum Baubeginn: In einer immer wieder von ſtürmiſchem Beifall unterbrochenen Anſprache, in der er die Bedeutung und die Notwendigkeit des kommenden Ausbaues Münchens ſchilderte, gab ſodann der Füthrer den Be⸗ fehl zum Beginn der großzügigen Bauarbeiten. In ſeiner Anſprache führte er u. a. aus: „Nachdem ſchon in den letzten fünf Jahren eine Reihe baulicher Aufgaben in München in Angriff genommen worden iſt und zum Teil be⸗ reits ihre Löſung erfahren hat, ſetzt mit dem heu⸗ tigen Tage eine neue, und wie ich überzeugt bin, die größte Arbeit zum Ausbau und zur Ver⸗ ſchönerung dieſer Stadt ein. Die Aufgabe, die wir uns zu löſen vorgenommen haben, war ſeit Generationen geſtellt. Schon vor dem Kriege war die Erkenntnis vorhanden, daß die Münchener Bahnhofsanlagen nicht nur unwürdig ſind, ſondern auch den techniſchen Bedingungen nicht mehr genügen können. Allein es fehlte die Kraft, eine wirklich große Löſung herbeizuführen. Dies lag an der damaligen politiſchen Zerſplitterung des Rei⸗ ches und an den ewigen Streitereien in den Parla⸗ menten und Landtagen. Die Frage einer Münchener Untergrundbahn iſt ſchon im Frieden behandelt worden, und auch nach dem Kriege beſchäſtigte man ſich einmal ſoweit da⸗ mit, daß man bereits zu einer oberflächlichen Pla⸗ nung kam. Beit der Verdoppelung und Verdreifachung des Autoverkehrs werden in Kürze die Wege im In⸗ nern der Stadt nicht mehr ausreichen, um dieſem Maſſenandrang zu genügen. Dieſer Verkehr wird ſich aber— davon können Sie überzeugt ſein— nicht nur veroreifachen und vervierfachen, ſondern ver⸗ ſechs⸗ und verachtfachen, Es iſt nun heute unſere Aufgabe, dieſe Verkehrs⸗ entwicklung vorauszuſehen und für ihre Bewälti⸗ gung zu ſorgen, ſtatt zu warten, bis eine Kataſtrophe eintritt und es dann kaum mehr möglich ſein wird, der Probleme noch Herr zu werden.“ Der Führer gab dann den Beſehl zum Beginn der Arbeiten. zu treffen. Es ergibt ſich alſo, daß hier ein tſchechi⸗ ſcher Heckenſchüze aus dem Hinterhalt deutſche Bauern abgeſchoſſen hat. Am Schluß der Meldung heißt es dann, daß aller⸗ ſtrengſte Unterſuchung eingeleitet worden ſei. Warum eigentlich eine Unterſuchung, wenn doch ſchon alles feſtſteht? Denn in der Meldung iſt das Ergebnis der„allerſtrengſten Unterſuchung“ doch ſchon voraus⸗ genommen. Und Strafanzeige ſei erſtattet! Gegen wen, darf man fragen? Gegen die beiden Toten? Oder gegen den Wachtmann, der doch angeblich bet⸗ nahe otgefahren worden ſei und ſozuſagen in der No; zwei Menſchen getötet haben ſoll? Auch dieſer Satz zeigt wieder die bodenloſe Ver⸗ logenheit der tſchechiſchen Erklärung. Das Sudetendeutſchtum hat hier Anſpruch auf reſtloſe Aufklärung der tſchechiſchen Polizeimethode, der hem⸗ mungsloſen Menſchenjagd auf Deutſche, die nach⸗ gerade zu einem Sport der tſchechiſchen Poltzei geworden iſt. Jetzt heißt es, heraus mit der Sprache, heißt es, Farbe bekennen. Schärfſle Zurückweiſung des amtlichen Berichts durch die Sudetendeutſchen dnb. Prag, 22. Mai, Das Preſſeamt der Sudetendeutſchen Partei teilt mit: „Auf Grund der amtlichen Nachrichten, die vom Tſchechoflowakiſchen Preſſebüro über die Vorfälle im ſudetendeutſchen Gebiet herausgegeben wurden, war die Sudetendeutſche Partei gezwungen, an zuſtändi⸗ ger Stelle Proteſt einzulegen. Es iſt nenerdings un⸗ möglich geworden, den wahren Sachverhalt über die Erſchießungen der Mitglieder der Sudetendeutſchen Partei Niklas Böhm und Georg Hoffmann ig Eger zu veröffentlichen, den der Abgeordnete der Sudetendeutſchen Partei, Dr. Fritz Köllner, erhoben hat. Dieſe Darſtellung iſt neuerdings der Beſchlag⸗ nahme verfallen. Die Sudetendeutſche Partei weist den amtlich herausgegebenen Bericht über die Er⸗ ſchießungen in Eger zurück, da er dem wahren Sach⸗ verhalt nicht entſpricht und wird unmittelbar bei den zuſtändigen Regierungsſtellen ſchärfſten Pro⸗ teſt gegen eine die Tatſachen umſtellende amtliche Berichterſtattung vortragen.“ Der Bericht des Schwervperletzſen dnb. Prag, 21. Mal. Abgeordneter Dr. Köllner aus Eger ſtellte über die Erſchießung der zwei Sudetendeutſchen in Eger folgenden Bericht zur Verfügung: Der ſchwerver⸗ letzte Nikolaus Böhm gab bei vollem Bewiußtfein nach ſeiner Einlieferung in das Eger Krankenhaus um 4,15 Uhr morgens folgenden Bericht:„Hoffmann und ich fuhren auf dem Motorrade Hoffmanns die Franzensbader Straße in der Richtung auf den Goldberg in einem mäßigen Tempo. Wie wir an die Grenzjägerkaſerne kamen, fiel plötzlich ein Schuß, und wir beide ſtürzten vom Rade. Ich habe weder einen Polizeimann geſehen, noch irgendein Warnungsſignal oder einen Ruf vernommen. Ich fühlte mich verletzt und rief um Hilfe und bat um Waſſer.“ Wie Abgeordneter Dr. Köllner durch Umfrage bei den Einwohnern der umliegenden Häuſer feſtſtellen konnte, ſind die Rufe Böhms gehört worden, und man verſuchte, dem Mann zu helfen. Die Poliziſten krie⸗ ben jedoch die Einwohner in die Häuſer zurück, und forderten ſie auf, die Fenſter zu ſchließen. Der ſchwer⸗ verletzte Böhm und der auf der Stelle tote Hoffmann wurden in die Grenzjägerkaſerne gebracht. Die Wache reinigte die Straße vom Blut. Böhm wurde um .15 Uhr, alſo 45 Minuten nach dem Vorfall, in das Eger Krankenhaus eingeliefert und ſofort vom Pri⸗ marius Dr. Kmente und Dr. Sörger operfert, Die Operation blieb erfolglos. Böhm ſtarb ungefähr drei⸗ viertel Stunden ſpäter. Der Polizeichef Dr. Jackel erklärte bei der Vorſprache des Abgeordneten Dr. Köllner dieſem und dem Schwager des getöteten Hoffmann, Zartner, daß in der Nacht das Verlaſſen des Stadtgebietes durch Fahrzeuge verboten gewe⸗ ſen war, und daß aus dieſem Grunde der Politiſt in⸗ ſtruktionsgemäß gehandelt hätte. Hierzu iſt feſtzu⸗ ſtellen, daß die Bevölkerung in keiner Weiſe auf ein ſolches Verbot aufmerkſam gemacht wurde. Für die Helden von 1934 Feierliche Enthüllung von Gedenktafeln in Wien dnb. Wien, 21. Mal, In der Rennweger⸗Kaſerne in Wien wurden am Samstag in feierlicher Weiſe Gedenktafeln für die nationalſozialiſtiſchen Helden aus den Julitagen 1934, Domes und Schredt, enthlüll. Domes führte bekanntlich die Abteilung der Ss Standarte 89, die das Gebäude der„Rawag“ beſeßt hatte und es ſtundenlang verteidigte. Er wurde durch den Strang hingerichtet. Schredt fiel bei der Verteidigung des Funkhauſes durch eine Kugel der Schuſchnigg⸗ Exekutive. Beide Männer gehörten ſei⸗ nerzeit dem Infanterieregiment Nr. 3 an. Ihr An⸗ denken wird nun durch die Gedenktafeln für alle Zeiten geehrt. Haupeſchriftleitert und verantwortlich für Politik: Dr. Alois e Stellvertreter des Hauptſchriftlelters und verantwortlich für Wiſſenſchaft und Unterhaltung: Carl Onno Elſenbart. 55 delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr. Fritz e — Sport: Wilbv Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau; 15 5 und Bilderdienſt: Furt Wilbelm eu gel, ſämtliche in Manne Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Frledena üdweſtkorſo 60.. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— RMückſendung aut bel Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer geltung Dr. Fritz Bode& Co., Mannbeim, R 1, 6. Verantwortlich lür Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen 1 3 1 e 0 ut Zeit Preisli r. lig · Die Anzeigen der 8 A Abend und A Mietag erſchelnen alelc. teilig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag äber 10 500 Ausgabe 4 Abend äber 9300 Ausgabe 8 über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat April ber 21 500 elch; Reynauds merkwürdige Mifſion in London: Er macht London gegen Deulſchland ſcharf Franzöſiſcher Appell zu engerem Vündnis und zu neuen Rüſtungen dnb. London, 21. Mai. Der franzöſiſche Juſtizminiſter Reynaud erklärte auf einem Bankett in einer Rede, daß die Ideale rankreichs und Englands die gleichen ſeien, näm⸗ lich Europa gegen die Vorherrſchaft einer einzelnen Macht zu verteidigen(21). Es ſei notwendig, ſofort Maßnahmen rieſigen Umfanges mit dem Ziel zu er⸗ greifen, die Rivalität eines Wettrüſtens als zweck⸗ los vor Augen zu führen(227). Das ungeklärte Spanienproblem dub. Paris, 21. Mai. Zu der bevorſtehenden Sitzung des Londoner Nichteinmiſchungsausſchuſſes ſchreibt der„Temps“, zie mit der Ueberwachung der ausländiſchen Frei⸗ willigen beauftragten internationalen Kommiſſionen würden ſich in kurzer Zeit an Ort und Stelle zu begeben haben. 14 Tage nach ihrer Ankunft, alſo nach einer ausreichenden Zeitſpanne, damit ſie ſich mit ihrer Aufgabe vertraut machen könnten, werde Frankreich die Kontrolle an der Pyrenäengrenze bieder einführen(). Während die übrigen Abendblätter darauf hin⸗ weiſen, daß die„private“ Beſprechung Paul Rey⸗ nauds mit verſchiedenen engliſchen Miniſtern, beſon⸗ ders mit Lord Halifax und Macdonald, von gutem Einfluß geweſen ſei, ſchreibt das rechtsgerichtete „Journal des Debats“, in Frankreich ſei die plötz⸗ liche Reiſe Reynauds nach London mit ziemlicher Kühle aufgenommen worden. Reynaud führe im Kabinett eine eigene Politik, die nicht ganz diejenige Daladiers und Bonnets ſei. Reynaud ſei auch einer von denen, die den Sowjets günſtig gewogen ſeien. Heutſchlano flug zum deutſchen Wien: 390 Maſchinen ſind heute geſtartet Der größte fliegeriſche Wettbewerb der Welt hat begonnen adnb Berlin, 22. Mai. Sonntog morgen ſtarteten auf den Standort⸗ flughäfen von 15 NSF K⸗Gruppen 390 Maſchinen zum größten luftſportlichen Wettbewerb aller Zeiten, dem Deutſchlandflug 1938, der nach acht ſchweren Kampftagen am kommenden Sonntag in Wien, der Hauptſtadt der deutſchen Oſtmark, endet. Auf einer Strecke von drei Millionen Kilometern— etwa 8000 Kilometer entfallen auf jedes einzelne Flugzeug— wird der Sieger er⸗ mittelt. Ihm winkt als höchſte Auszeichnung der Wanderpreis des Reichsminiſters der Luft⸗ fahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Generalfeldmarſchall Göring. Die Aufgabe, die den teilnehmenden Verbänden von je oͤrei Flugzeugen, der Kette, geſtellt iſt, verlangt, möglichſt viele der im geſamten großdeutſchen Reich zwiſchen Linz und Flensburg, Offenburg und Tilſit liegenden achtzig Wertungsplätze zu erfaſſen. Dazwiſchen ſind Reiſeflüge über Strecken bis zu 1200 Kilometer zurückzulegen und Sonderaufgaben zu löſen. Der Verbandsführer muß ſeine Maſchinen ſo einſetzen, daß ſie alle Wertungsplätze— vielleicht ſogar zweimal— innerhalb der vorgeſehenen Friſten anfliegen. Die fliegeriſchen Fähigketlen des Piloten werden einer genauen Prüfung, beſonders bei der Hindernis⸗Ziellandung, unterzogen. Am 28. Mai müſſen ſich alle Verbände auf den zugewieſenen Sam⸗ melflughäfen treffen, um dann am Schlußtag den Flughafen Aſpern in einem Pünktlichkeitswettbewerb zu erreichen. Kurz vor dem Start am Sonntag ſprach der Korpsführer des NS, Generalleutnant Chri⸗ ſtlanſen, der, wie auch zehn NSF K⸗ Gruppenführer, aktiver Teilnehmer iſt und eine Kette von drei Klemm Kl 35/504 des Reichsluftfahrtminiſteriums an⸗ führt, von Rangsdorf aus über die deutſchen Sender zu den auf den Startplätzen angetretenen fliegenden Beſatzungen, zum Bodenperſonal und zu allen deut⸗ ſchen Volksgenoſſen. 5 „In dieſem Jahre ſtartet im Deutſchlandflug der größte fliegeriſche Wettbewerb, den Deutſchland und die Welt je geſehen haben. Kameradſchaftlich ver⸗ eint und verbunden fliegt mit zuſammen die Luft⸗ Augsburg im Netz der Reichsautobahnen Die Reichsſtädtelinie in Vorbereitung adnb Augsburg, 21. Mai. In der Ratsherrenſitzung vom Freitag wurde ein Schreiben des Generalinſpektors für das deutſche Straßenweſen bekanntgegeben, in dem dieſer mit⸗ teilt, daß die Aufſtellung eines Vorprojektes für die Anienführung der ſogenannten Reichs ſtädte⸗ linie Würzburg— Nördlingen— Augs⸗ hurg bereits in die Wege geleitet ſei, und daß die Verlängerung der Reichs autobahn Regensburg— Ingolſtadt bis nach Augsburg in das Grundnetz aufgenommen worden ſei. b Von zer Stadt Augsburg gehen damit in Zukunft Reichsgutobahnen in vier Richtungen aus, und zwar nach München, Regensburg, Würzburg und Stutt⸗ gart. Eine ungeklärte Frage iſt nur der Ausbau ener Verbindung von Augsburg nach dem Allgäu. Die Unterfüchungen hierüber ſind noch im Gange. Gegenwärtig wird die Führung der Linie über Lindau, die mit Rückſicht auf ihre Anſchlüſſe nach Innsbruck uſw. in ziemlich ſüdlicher Lage vor⸗ geſehen iſt, genauer beſtimmt. Gegebenefalls wird ür eine Linie von Augsburg nach dem Allgäu, wenn hierfür eine Reichsautobahn auch in Zukunft nicht in Betracht kommen ſollte, durch den Ausbau des vorhandenen Reichsſtraßennetzes das Erforderliche getan werden müſſen. „Wir werden nicht ſchweigen!“ Der Geheimſender der Stalin⸗Gegner erneut f in Tätigkeit dnb. Riga, 21. Mai. Entgegen den ſeit einigen Tagen in der Auslands⸗ preſſe verbreiteten Meldungen, daß der bekannte auf Kürzwellen arbeitende ruſſiſche Schwarzſender, der eiue Salin feindliche Propaganda betreibt, von den owietruſſiſchen Ueberwachungsbehörden entdeckt wor⸗ n ſei, konnte man den Sender in der Nacht zum Fumstag um.30 Uhr oſteuxopäiſcher Zeit auf der oeannten Wellenlänge von 29—32 Meter(9300 bis 000 Kflohertz) hören. Wieder war es die ſchon durch re Stimme bekannte Anſagerin, die mitteilte, daß i end der Befreier“ trotz aller Ver⸗ ſolgungen ſeine Tätigkeit fortſetzen werde. waffe, das NS⸗Fliegerkorps und die Flieger⸗HJ, eine große Gemeinſchaft der Kameradſchaft, im Geiſt des Nationalſozialismus!. Und in dieſem Geiſt wol⸗ len wir unſeren Flug antreten. In ſelbſtloſem Kampf, in friedlichem Wettbewerb ſtellt ſich dieſer fliegeriſche Wettbewerb in ſeiner Größe neben die ſtärkſte Luftwaffe der Welt. Wir alle danken dem Führer, daß er uns dieſe große Aufgabe geſtellt hat. Und wir danken unſerem Fliegerkameraden und Schirmherrn Generalfeld⸗ marſchall Göring, daß er uns dieſe große Aufgabe vermittelte.“ Am Hauptſtartplatz: Der Reichsſportflughafen Rangsdorf im Süden Berlins war der Hauptſtartplatz des Deutſchland⸗ fluges und Ausgangspunkt für 63 Maſchinen. Eine empfindliche Kühle herrſchte bei leichtem Regen und recht ungünſtigen Sichtverhältniſſen, als kurz vor 7 Uhr in der großen Halle des Flughafens die Beſatzung der Teilnehmermaſchinen antraten. Nach der Anſprache des Korpsführers begaben ſich die Beſatzungen an die in vier Reihen ausgerichteten Flugzeuge mit dem ſchwarzen Wettbewerbszeichen im roten oder blauumrandeten weißen Kreuz. Die Maſchinen mußten entſprechend der Ausſchreibung von den Piloten und Ortern ſelbſt ſtartbereit ge⸗ macht werden. Kurz vor acht Uhr beſtiegen Korpsführer Chri⸗ ſtianſen, Oberregierungsxat Klüter, Generalmajor Ritter von Greim, Major Braun, Miniſterialdiri⸗ gent Mühlig⸗Hofmann und Miniſterialrat Arndt in drei Klemm Kl. 35/504 des Reichsluftfahrtminiſte⸗ riums, die das Wettbewerbszeichen A 1 aufweiſen und rollten zum Start. Pünktlich um 8 Uhr gab dann Generalmajor Lörzer in mehreren Offizieren der Luftwaffe und SA⸗Führern das Startzeichen. An dieſem erſten Tag des Deutſchlandfluges haben die Teilnehmer im Verbandsflug in den vier verſchiedenen Gruppen die Mindeſtſtrecke von 1000 bis 1300 Kilometer zurückzulegen und müſſen bis 20.30 Uhr auf einem Tankhafen zur Uebernachtung landen. ö „Wir laſſen uns nicht zum Schweigen bringen, mögen in unſeren Reihen auch Verhaftungen vor⸗ genommen werden. Wir werden unſere Freunde zu befreien wiſſen.“ Danach ſetzte wieder ein Störſender ein, der allerdings die Sendungen des Schwarzſen⸗ ders nicht vollkommen zudecken konnte, ſo daß man noch Bruchſtücke vernahm. Es fiel auf, daß diesmal keine Männerſtimme zu hören war. Während der Sendung wurde in ſchärſſten Ausdrücken gegen die derzeitigen Machthaber Sowjetrußlands Stellung ge⸗ nommen und ihnen zum Schluß Tod und Vernichtung angekündigt. 449 000:248000 Das Stärkeverhältnis der ſüdafrikaniſchen Parteien dub. Pretoria, 22. Mai. Die nunmehr bekanntgegebene Stimmenzahl bei den ſüdafrikaniſchen Wahlen zeigt das richtige Stärke⸗ verhältnis zwiſchen der Hertzog⸗Smuts⸗Gruppe und der nationalen Oppoſition Malans, das durch die Zahl der Mandate nicht zum Ausdruck kommt. Die Regierungspartei erhielt 449 026 Stimmen und 111 Sitze, die Malan⸗Gruppe 248 667 Stimmen, aber nur 27 Sitze. 4 Nach den Wahlen ſteht die Frage einer Regie⸗ rungsumbildung im Vordergrund, da nach dem Rück⸗ tritt des Eingeborenen⸗Miniſters Grobler und dem Wahldurchfall des Wirtſchaftsminiſters Fourie zwei Miniſterien freigeworden ſind. General Hertzog bleibt Miniſterpräſident und Außenminiſter, Gene⸗ ral Smuts ſtellvertretender Miniſterpräſident und Juſtizminiſter. Politik in Kürze Nach Rückſprache mit dem Reichskriegerführer hat 1555 n Soldatenbundes, der bisherigen Organiſation für die ehemaligen Soldaten der neuen Wehrmacht, General der Infanterie a. D. Freiherr von Seutteu, die Verſchmelzung mit dem NS⸗Reichskriegerbund für den Soldatenbund an⸗ georoͤnet. Alle Kameradſchaften des Soldatenbundes, der faſt 350000 Mitglieder zählt, treten in ihrer jetzigen Zuſammenſetzung und Stärke geſchloſſen in den NS⸗Reichskriegerbund über. Im Vierteljahr Januar bis März 1938 ſind 253 Strafverfahren wegen Errichtung der Betrte b nichtgenehmigter Funkempfangs⸗An⸗ lagen erledigt worden. Verurteilt wurden 194 Perſonen, davon fünf zu Gefängnisſtrafen von einem Monat bis zu zwei Monaten und zwei Wochen und 188 zu Geldſtrafen von 3 Mark bis 100 Mark; ein Jugendlicher wurde verwarnt. Anweſenheit von Sagten Sie sedis? Nein- ich sagte drei 3 JJ —ůů————ßv———— eee, lee, ,. C e, 1. Fee eee, be, ) V 7 , , * — 30 5 7 * 2* 3— n. n S 0 ——— 2, ,, cc . o 5. Garantie: Uberzeugende Fachleistung mmer wird jede bewährte Möglichkeit zur Qualitätssteigerung für die Fokstein No. 5 eingesetzt. Die neuesten Errungenschaften in der Tabakpffege und fertigung kommen ihr zugute. Deshalb Hält diese Ligarette seit Jahren die Spitze und wird auoh in Zukunft bleiben, was sie ist: eine überzeugende Fachleistung. 4 Seite/ Nummer 233 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 23. Ma 1098 Maunheim, 23. Mai. And das heißt Wonnemonal“! Unwirtliches Wochenende In drei Tagen iſt Himmelfahrt, und dabei haben wir in der vergangenen Woche nicht nur unſere Regenmäntel hervorgeholt, ſondern uns auch dar⸗ unter wieder etwas wärmer gekleidet. Vor den großen Kaffeehäuſern ſind zwar die ſommerlichen Tiſche und Stühle aufmarſchiert, aber ſie können keine Anziehungskraft ausüben. Die Bänke in den Anlagen und auf den Schmuckplätzen bleiben leer, ohgleich ſich unſere Gartenbauverwaltung die größte Mühe gegeben hat, eine reizvolle Blumenpracht zu entfalten. Beim Waſſerturm ſind die Fontäne und die anderen Waſſerſpiele in Betrieb, aber ihr mun⸗ teres Plätſchern lockt nicht zu beſchaulichem Ver⸗ weilen. Am Rathaus wurden in den Arkadenbogen die Blumenkörbe aufgehängt, jedoch die Geranien finden nicht die Beachtung, die ſie verdienen. Die naßkalte Witterung behagt uns nicht. Wir ſehnen uns nach dem endgültigen Frühling, nach der wär⸗ menden Sonne, und ſtudieren täglich aufmerkſam den Wetterbericht, ob der„Wonnemonat“ ſeinem Namen nicht doch noch Ehre machen möchte. Unter⸗ deſſen bleibt uns zunächſt nichts anderes übrig, als darauf bedacht zu ſein, daß wir uns keinen Schnupfen zuziehen oder daß wir ihn— wenn er uns ſchon erwiſcht hat— möglichſt raſch wieder los werden. Der Ungunſt der Witterung trotzend haben die Pimpfe am Sonntagvormittag den Reichs⸗ ſportwettkampf durchgeführt. Die Hitlerjugend trat zum gleichen Zweck geſtern früh an, kam aber— weil das Wetter noch mieſer war— nielfach nicht zu Rande. Der SS, die im Stadion ihre Frühjahrswettkämpfe beſtritt, hätte man natürlich auch gerne einen Sonnenſtrahl gegönnt. Ihre Sportkämpfe führte ſie zwar durch, aber der abſchließende Propagandamarſch wurde ab⸗ geſagt. Der trübe dreinſchauende Himmel, von dem man vor lauter tiefgehenden Wolken nichts ſah, ſpielte ſogar den Mannheimer Teilnehmern am Deutſch⸗ Jandflug übel mit. Als ſie am Samstagnachmit⸗ tag zum Startplatz Karlsruhe fliegen wollten, gab es einige Stunden lang Startverbot, und erſt gegen Abend konnte die Kette„Mannheim“ endlich vom Flugplatz Neuoſtheim doch noch losbrummen. Am Strandbad, das geſtern ſeinen zweiten offiziellen Sonntag hatte, kam ſelbſtverſtändlich kein Betrieb auf. Die Auswirkungen der unwirtlichen Witterung waren alſo umfaſſend. So war es am vorletzten Maiſonntag am be⸗ haglichſten zu Hauſe, wo die Oefen erneut in Brand geſetzt wurden. Man entſchloß ſich höchſtens zu kürzeren Spazier⸗ gängen. Dabei hat wohl mancher am Bauplatz „Techniſches Rathaus“ den Blick nach dem hochaufragenden Faſſaden modell, das dort dieſer Tage aufgerichtet wurde, gewandt und mit Befriedigung dieſe Koſtprobe von dem, was da noch kommen wird, genommen. Auf dem Meßplatz er⸗ innerte geſtern ſchon ein allerdings noch unvollſtän⸗ diger Portalauſbau an das Nahen des Zirkus. Froſtig hat die letzte Maiwoche eingeſetzt. Hof⸗ fentlich tritt bald die ſo ſehr erſehnte Wendung ein, damit wenigſtens der feſtliche Ausklang des Kreis⸗ Zum Mannheimer Kreistag Geleitworte des Kreisleiters So wie der 1. Mai, der Tag der nationalen Arbeit, wie das Erntedankfeſt oder das gewal⸗ tige Erlebnis des Reichsparteitages Ausdruck ſind des unerſchütterlichen Glaubens an die Zukunft der Nation und des unbändigen Lebens willens des in ihr geeinten Volkes— ſo oll auch der Kreistag der Partei im eugeren Rahmen Zeugnis ablegen vom Wollen und Wirken unſerer nationalſozialiſtiſchen Idee. In den Arbeitstagungen wird das Ergebnis des bisherigen Schaffens ausgewertet,— er⸗ halten die Männer und Frauen der Partei weiteres Rüſtzeug für eine zielſichere Arbeit auf allen Gebieten des volklichen Lebens. Bei den Kundgebungen, den ſportlichen Wettkämpfen, bei den kulturellen Veranſtaltungen und den Darbietungen von Koͤß werden die geſunde, jugendfriſche Stärke, die innere ſeeliſche Kraft und die lebensbejahende Freude des geſamten Volkes uns ſtolz zum Bewußtſein kommen. So ſoll und wird während der Tage vom 23. bis 29. Mai die Teilnahme aller ſichtbar zeigen, daß ein feſtes Band Partei und Bevölkerung umſchließt— unſer gemeinſamer Wille zur Arbeit, unſere Einſatzbereitſchaft für die Geſamtheit, unſer Glaube an die nationalſozia⸗ liſtiſche Weltanſchauung und die grenzenlose Liebe zu unſerem Führer Adolf Hitler! Beginn des Kreistages am Montag, 23. Mai— Arbeitstagungen der Kreisämter Kreisorganiſatiousamt 15.00 Uhr: Beſichtigung der Firma Daimler⸗Benz AG. 20.00 Uhr: Arbeitstagung— Kleiner Saal der Har⸗ monie, D 2, 6,— Redner: Gauausbil⸗ dungsleiter Pg. Peter. Kreispropagandaamt 15.30 Uhr: Beſichtigung des Nationaltheaters— Pro⸗ pagandaleiter. 13.00 Uhr: Beſichtigung des Ufa⸗Palaſtes Univerſum — Film⸗ und Bildſtellenleiter. 15.00 Uhr: Beſichtigung des Morſe⸗ und Peilweſens auf dem Flugplatz— Funkſtellenleiter. 15.30 Uhr: Beſichtigung der Kunſthalle— Kultur⸗ ſtellenleiter. 20.00 Uhr: Arbeitstagung aller Propagandiſten im großen Saal der Harmonie, D 2, 6. Red⸗ ner: Gaukulturſtellenleiter Pg. Stähle. Kreispreſſeamt 15.00 Uhr: Beſichtigung des„Hakenkreuzbanner“. 20.00 Uhr: Arbeitstagung— Kleiner unterer Saal des Ballhauſes— Redner: Geſchäftsfüh⸗ rer des Gaupreſſeamtes Pg. Engele. Kreiskaſſen verwaltung 15.00 Uhr: Beſichtigung der Deutſchen Bank, B 4. 20.00 Uhr: Arbeitstagung— Kleiner oberer Saal des Ballhauſes— Redner: Gauſchatz⸗ meiſter Pg. Clever. Amt für Beamte 15.00 Uhr: Hafenrundfahrt ab Friedrichsbrücke— Fahrpreis.50 Mk. 20.00 Uhr: Arbeitstagung— Caſino, K 1, 1— Red⸗ ner: Pg. Mauch. eee Heimatliebe im Volkslied Vadiſcher Abend des Sängerbundes“— Frühjahrskonzert der„Liedertafel“ Der Samstagabend bereicherte das Muſikleben un⸗ ſerer Stadt um zwei Veranſtaltungen, die, jede in ihrer Art, vorbildlich genannt werden dürfen. Ge⸗ meinſam war beiden die liebevolle Pflege eines der köſtlichſten Schätze unſeres Kulturkreiſes, des deutſchen Volksliedes, einmal unter dem Leitgedanken„Badi⸗ ſche Heimat in Sang und Wort“(Sängerbund Mann⸗ heim), zum andern als nachträgliche Muttertagsfeier und als Verherrlichung des deutſchen Frühlings(im feſſelnden Chorzyklus und der Liederſuite Otto Siegls, im erſten großen„Liedertafel“⸗Konzert unter Max Adam). Der Badiſche Heimatabend des Sängerbundes Mannheim im großen Caſinoſaal war allerdings durchaus nicht ſo gut beſucht wie das erſte Liedertafel⸗Konzert unter der neuen Chorleitung Adams. Dabei hätte der fruchtbare Grundgedanke dieſes„Badiſch⸗pfälziſchen Heimat⸗Abends“ erheblich regere Teilnahme verdient. Dr. Hans Neumann vom Landesverein Badiſche Heimat, Ortsgruppe Mannheim, tages, der heute mit Arbeitstagungen beginnt, begrüßte die Gäſte mit einem Richtung weiſenden witterungsmäßig den wünſchenswerten Rahmen Vorwort. Der Abend ſei ein vielverſprechender Be⸗ findet. Dr. W. Th. ginn kultureller Zuſammenarbeit. Die ſübweſtdeutſche deen deter. Vorſpiel zum Deutſchlanoflug: Schlechtwetter verzögerte den Start Die Kenne„Mannheim“ mußte fünf Stunden auf dem Flugplatz warten, ehe ſie nach Karlsruhe ſtarten konnto Es regnete und windete, als am Samstag gegen 13 Uhr die Beſatzung der Kette„Mannheim“ die letzten Vorbereitungen zum Flug nach dem Deutſchlandflug⸗Startplatz Karlsruhe traf. Ober⸗ truppführer Gritzer und Truppführer Uhrig prüften nochmals die Motoren ihrer beiden Maſchi⸗ neu. Die Luftſchrauben ſangen ihr lautes Lied und peitſchten die Luft, daß die Grasnarbe des Rollfelds hinter ihnen wie von friſch geſchnittenen Halmen überdeckt ſchien. Die dritte von Sturmmann Schauffler geflogene Maſchine ſtand unterdeſſen ruhig nebenan; ſie war erſt kurz vorher nach Neu⸗ oſtheim gekommen und bedurfte deshalb einer neuer. lichen Ueberprüfung nicht. Es zeigte ſich, daß bei allen Maſchinen alles in Ordnung war. Dann leg⸗ ten die ſechs NScK⸗Männer noch die Fallſchirm⸗ güurte an, und nun wäre die Kette„Mannheim“ zum Start fertig geweſen, aber da trat das ein, was man befürchtet hatte: Die Wettermeldung machte einen Strich durch f die Rechnung! Gerade war die dreimotorige Kursmaſchine von Karlsruhe gelandet. Man hatte ihr lautes Motoren⸗ geräuſch ſchon lange gehört, ehe man ſie zu ſehen be⸗ kam. Es fiel auf, daß das Verkehrsflugzeug nicht ſo⸗ fort zur Landung anſetzte, ſondern in geringer Höhe erſt noch über den Flughafen hinwegflog. Da flamm⸗ ten die roten Lampen der Hindernisbeleuchtung auf, und nun wußte man, daß die Maſchine hereingepeilt wurde. Es dauerte nicht lange, da näherte ſich das Verkehrsflugzeug erneut und diesmal über die Peil⸗ ſchneiſe dem Rollfeld, auf dem ſie dann in ſauberer Landung aufſetzte. Sie war im Blindflug von Karlsruhe nach Mannheim geflogen. Das war für den Führer der Kette„Mannheim“ kein erfreuliches Vorzeichen. Ein Beamter der Luftaufſicht beſprach mit dem Kettenführer den gerade eingekommenen Wetterbe⸗ richt. Es ſtand u. a. darauf zu leſen, daß im Raume zwiſchen Mannheim und Karlsruhe in 200 Meter Höhe über dem Boden eine Schichtwolkendecke hänge, daß Wolkenfetzen aber auch noch niedriger vorhanden ſeien. Die Sicht war mit zwei bis vier Kilometer angegeben. Außerdem regne es. Die Luftaufſicht entſchied, daß unter dieſen Verhältniſſen ein Start im Verbande nicht in Frage kommen könne, weil die Gefahr des Aneinandergeratens der drei Flugzeuge zu groß ſei. Beſtenfalls könne der Start in kurzen Abſtänden zugelaſſen werden, ſo daß alſo die Maſchinen hinter⸗ einander flögen, ohne ſich aus den Augen zu ver⸗ lieren. Der Sicherheit halber holte die Luftaufſicht eine weitere Wettermeldung ein Dieſe lautete noch ungünſtiger als die erſte. An der Flughalle ging der„Wetterballon“ hoch. Das bedeutete Start⸗ verbot! Die Luftaufſicht verweigerte damit pflichtgemäß die Abfertigung der drei Flugzeuge. Die Beſatzung der Kette„Mannheim“ mußte auf beſſeres Wetter warten. Ueber die Sitze der Ma⸗ ſchinen wurden Zeltbahnen, als Schutz gegen den Regen, gelegt. Die ſechs Flieger kleideten ihre Ent⸗ täuſchung über die unerfreuliche Startverzögerung in humorvolle Worte und hofften, daß die nächſte Wettermeldung günſtiger laute. Dieſe Hoffnung beſtätigte ſich nicht. Sie mußten ſich mehrere Stun⸗ den lang gedulden. Am ſpäten Nachmittag endlich wurde der Start freigegeben. Um 18.30 Uhr ſtartete die Maſchine X 4%(Gritzer⸗ Flebbe), zwei Minuten ſpäter folgte das Flugzeug X 4/b(Uhrig⸗Oes), und 18.35 Uhr löſte ſich die Klemm X 4/(Schauffler⸗Haßmann]) vom Rollfeld. Dr.-m. Ecke habe viel Bedeutſames und Herzerhebendes auf⸗ zuweiſen. Der Abend ſolle ausſchließlich dem Heimat⸗ ſchaffen gewidmet ſein und einen Ueberblick über das geben, was ſich hier entfaltet hat. Zu dem Zweck ent⸗ führte Dr. Neumann ſeine Hörer im Geiſt auf den höchſten Berg der Heimat, auf den Feldberg, mit ſeiner überwältigenden Fernſicht auf die 350 Klm. lange Kette der Alpen, von der Zugſpitze bis zum Mont Blanc. Solch gewaltigen Anblick vermittelt kein anderes Gebirge. Wir ſchauen hinab zum Titi⸗ ſee, auf den Schwarzwald und das Wieſental, die Heimat unſeres geliebten Johann Peter Hebel. Aus der Talmühle erwuchs Conradin Kreutzer. Am Bodenſee(Konſtanz, Ueberlingen uſw.) entwickelte ſich eine für ganz Europa eigenartige Kultur. Auch Scheffel iſt ein großer Künder der badiſchen Heimat. Dann ging der Gedankenflug rheinabwärts, auf dem deutſchen Strom, begleitet von der Dominante des Schwarzwaldes, bis zu den fränkiſchen Sängern. Die Vortragsfolge brachte ſchönſte Beispiele aus der Ueberfülle deſſen, was die Heimat hervorbrachte. Iſt ſie doch wahrhaft das Herrlichſte, das uns Men⸗ ſchen gegeben iſt im Schoß der ganzen deutſchen Hei⸗ mat. Begonnen wurde mit einem A cappella⸗Chor von Kreutzer, geboren 1780 in Meßkirch, von dem ein Nachkomme vor Jahresfriſt in Mannheim unter Klängen aus dem„Nachtlager von Granada“ zur letzten Ruhe ſich geleiten ließ. Dann trug Friedrich Singer, ein Mannheimer Volksſchullehrer aus Oos bei Baden⸗Baden, einige Gedichte vor, worin er das— anfangs leidvolle— Erleben des Wechſels von der Schwarzwaldheimat zur Wahlheimat in der Großſtadt zu geſtalten ſucht. Im Gedicht„Mann⸗ heim“ erſcheint ihm die Großſtadt der ſteinernen Quadrate noch fremd und als Alpöruck. Im Ge⸗ dicht„Blick zum Odenwald“ koſtet er die ſchmerzlich⸗ ſüße Sehnſucht nach der blauen Bergwand aus. Der Männerchor„Heimat“ von Richard Trunk(geb. 1879 in Tauberbiſchofsheim, jetzt in München wir⸗ kend) leitete über zu Heimatdichtungen Burtes und Hebels, die Verena Tſchira, Mannheim, in der Mundart ihrer alemanniſchen Heimat vortrug. Später folgten badiſche und alemanniſche Volks⸗ weiſen. Liebevoll nahm ſich der„Sängerbund“⸗Chor unter der Leitung von Muſikdirektor Albert Gug⸗ genbühler der dankbaren Aufgaben an. Herz⸗ lichſter Beifall dankte ihnen und den übrigen mit⸗ wirkenden Liebhabern heimatgebundener Dichtung. * Das Frühjahrskonzert der„Liedertafel“ brachte(nach einleitenden Männerchören Franz Schuberts und des Ehrenmitgliedes Max Bruch an⸗ läßlich ſeines 100. Geburtstages) als Hauptwerke Hie ſchon genannten großen Arbeiten Otto Stiegls, Werke 93 und 99. Der Tondichter iſt 1896 in Graz geboren und lebt— wie bisher ſo viele deutſch⸗ öſterreichiſche Komponiſten— im alten Reich; er iſt Theorielehrer am Konſervatorium zu Köln a. Rh. O. Siegls drittes Liederwerk„Meiner Mutter“ iſt für drei⸗ bis vierſtimmigen Frauen⸗ loder Kinder]⸗ Chor und drei Inſtrumente(Bläſer oder Streicher) komponiert. Bei der Aufführung des ganzen Wer⸗ kes kann man auch die Begleitinſtrumente wechſeln, um klanglich Abwechſlung zu erzielen. Die Sing⸗ ſtimmen können auch von Solo ⸗ Sängerinnen vor⸗ getragen werden. In dieſem Fall iſt entſchieden Bläſer⸗Beſetzung vorzuziehen. Max Adam bevorzugte Frauenchor und Streicher⸗ Trio, geſtellt vom Back⸗ Quartett. Es geſtaltete den einleitenden Inſtrumentalſatz liebevoll und gefällig und untermalte den erſten Frauenchor „Meiner Mutter“ ſchön und recht wirkungsvoll. Die Fpauen ſangen mit gut gelockerter Stimmbildung und zarter Tongebung wundervoll, ſchlicht und innig, Beurlaubt zum Kreistag! An die Betriebsführer der Juduſtrie und des Handels, an die Leiter der ſtaatlichen und kommunalen Behörden In der Zeit vom 23. bis 29. Mai findet der Kreis, tag des Kreiſes Mannheim ſtatt. Nach dem Wunſch und Willen des Führers ſollen dieſe Tage einmal die Arbeit der Partei in den Vordergrund ſtellen, zum anderen auch die Bevölkerung mit dem Schaffen And Wirken der Bewegung vertraut machen. Die Kreis: tage gelten alſo im engen Rahmen als die höch⸗ ſten Feiertage der Partei. Für alle Politiſchen Leiter, Führer und Ange⸗ hörigen der Gliederungen der Partei iſt die Teil, nahme an dieſer oder jener Kreistagveranſtaltung nicht nur Pflicht, ſondern auch eine zwingende Notz wendigkeit. Ich bitte daher alle Betriebsführer in Induſtrie und Handel und die Leiter der ſtaatlichen und kommunalen Behörden, die Männer und Frauen der Partei jeweils zu beurlauben, ſofern ſie an die; ſer oder jener Veranſtaltung teilzunehmen haben. Für das verſtändnisvolle Entgegenkommen danke ich Heil Hitler! Der Kreisleiter: gez. Schneider EEFECCCCcCcCcCCCTPTPTPTPTTTTTTTTPTPbb—GTbTbTPbYu——— namentlich das Tiroler Volkslied(Chriſtkindls Wiegenlied). Das Cello bot das recht wirkſame muſikaliſche Gegengewicht gegen die hohen Stimmen, Im Volkslied von der„Spinnerin“ wußte der Frauenchor die rechte Schalkhaftigkeit aufzubringen, Flötenbegleitung machte die Wiedergabe geradezu zur klanglichen Delikateſſe. 5 Mit ganz ähnlichem Erfolg kredenzte ſchließlich der Männerchor die nicht minder umfangreiche Lieder⸗ ſuite O. Siegls, Werk 99. Muſikdirektor Max Adam hätte ſie gern mit kleinem Orcheſter wiedergeben laſ⸗ ſen(Streichquartett, Flöte, Klarinette, Fagott, zwei Hörnern in F, Trompete in C und Poſaune), mußte ſich aber mit Klavierbegleitung begnügen(die San⸗ . Zucker⸗ kranke! Fragen Sie Ihren Arzt über die: berkinger Adelheid- Quelle Oft bewährt, viel verwendet Prospekte kostenlos von der Mineralbrunnen a8 Bad Oberbingen Goessesessesesessessesse gesbruder Lilienfein freundlichſt übernahm), weil die Orcheſternoten nicht früh genug zu haben waren. Die Liederſuite beſteht aus ebenfalls ſechs Volksliedern vergangener Jahrhunderte(14.—17.), die Lenz und Maienzeit, Frau Nachtigall verherr⸗ lichen und zu fröhlichem Tanzen, Singen und Sprin gen locken. a 10 1 Der Chor der„Liedertafel“ hat ſeit dem letzten Konzert ganz ſichtbar an Kopfzahl und noch mehr an Begeiſterungsfähigkeit und geſangstechni⸗ ſchem Können gewonnen, und in den wenigen Mo⸗ naten, die Max Adam den Chor bisher leitet, ſchon erſtaunliche künſtleriſche Arbeit geleiſtet, und ſich mit dem polyphonen Stil neuzeitlicher Kompoſitionsweiſe vertraut gemacht. Kein Wunder, daß reichſter Beifall am Schluß dankte. Hinterher ſpendete insbeſondere Kreisführer Hügel vollberechtigtes reiches Lob. Beim 100fähri⸗ gen Jubiläum der„Liedertafel“ 1940 wird der Chor, wie er beſtimmt glaubt, in noch erheblich größerer Stärke auftreten. Daun überreichte Kreisführer Hügel dem Sangesbruder Karl Steiner den Ehreubrief des Deutſchen Sängerbundes für 50jährige Aktivität und dem Sangesbruder Ludwig Müller die Goldene Sängernadel für 40⸗ jährige Aktivität. Vereinsführer W. Voigt, der unter den Ehren- gäſten eine Reihe Offiziere und Angehörige des Sla⸗ bes der SA⸗Gruppe Kurpfalz, der Formationen uſw. hatte begrüßen können, ehrte Ludwig Kalm⸗ bacher(37 Jahre aktiv) und Ludwig Langer et Jahre aktir), die 15 Jahre hindurch im Vorſtand mit⸗ tätig waren, durch Ueberreichung der Goldenen Ver⸗ einsnadel. Bei frohen Weiſen des kleinen, aber ſchneidig ſpielenden eigenen Hausorcheſters blieben Gaſtgeber und Gäſte in den freundlichen Räumen bes Vereinsheims noch lange vergnügt beiſammen. Dr. Fritz Han bold Zahlreiche Sonderzüge verkehren Die Reichsbahn am Wochenende Trotz der naßkalten Witterung waren am Satz, tag bei der Reichsbahn der allgemeine Reiſeverkehr wie auch der Stadtverkehr gut. Dagegen war der allgemeine Reiſeverkehr am Sonntag ruhig, aber der Stadtbeſuchsverkehr lebhaft. Außerordene lich groß war die Zahl der Sonderzüge, die Uher das vergangene Wochenende verkehrten. Am Samstag wurden folgende Sonderzüge gefahren: Kdc⸗Zug Düſſeldorf— Konſtanz, Köc⸗Zug Mannheim— Baden⸗Baden und zurück, Kö ⸗Zug Ludwigshafen— Waldmichelbach und zurück, Kd Zug Waldhof— Pforzheim und zurück, drei Koßz⸗ Züge Stuttgart— Rüdesheim, Koͤc⸗Zug Backnau Konſtanz, Sonderzug Mannheim— Fürth und du rück, Sonderzug Mühlheim— Mannheim und Sol derzug Rüdesheim— Mühlheim(die beiden letzte; nannten im Zuſammenhang mit einer Schuler ken fahrt). Am Sonntag verkehrten zunächſt folgende KdcF⸗Züge: Koblenz— Stuttgart(dreifach), 1 heim— Herrenalb und zurück, Mannheim— 1 gart⸗Cannſtatt, Saarbrücken— Schwetzingen, Sl gart— Lorchhauſen und Pforzheim— Hulda Der Odenwaldklub fuhr mit einem Sonderzug na Neckarſteinach und zurück. Außerdem waren drei Sonderzüge Mannheim— Speyer und zu Stuttgart— Rüdesheim und Landau— Acchafſens burg und zurück durchgeführt.„ * 1 2 d 4 EFF 25 S F. c AS Montag, 23. Ma 11938 —— Durch Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften: Fünf Unfälle mit Perſonen⸗ uẽnd Sachſchaden Vom 21. zum 22. Mai ereigneten ſich, wie der Polizeibericht mitteilt, hier fünf Verkehrsunfälle, die auf Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften, wie falſches Ueberholen, Nichteinräumung des Vorfahrts⸗ rechtes und falſches Einbiegen, zurückzuführen ſind. In allen Fällen entſtand Perſonen⸗ und Sachſchaden. Alkoholiſierter Kraftfahrer verſchuldet folgenſchweren Zuſammenſtoß Am Sonntag gegen.40 Uhr fuhr der verheira⸗ zete, 25 Jahre alte Maler Karl Rueck, wohnhaft in Weinheim, Mannheimer Straße, mit dem Zweiſpän⸗ ner⸗Pferdefuhrwerk des Landwirts Heinrich Ri 0 m wohnhaft in Mannheim⸗Käfertal, zuſammen. Durch zen Anprall wurden die Mitinſaſſen des Perſonen⸗ kraftwagens gegen die Windſchutzſcheibe geſchleudert und trugen Schnittwunden im Geſicht 5 davon. Die Verunglückten wurden mit dem Sanitätskraftwagen der Feuerlöſchpolizei nach einem Krankenhaus ge⸗ bracht, wo ſie verbleiben mußten. Ebenſo wurde das Sattelpferd ſchwer verletzt. Im Trans⸗ portwagen der Feuerlöſchpolizei nach dem Städti⸗ ſchen Schlacht⸗ und Viehhof gebracht, mußte das Tier getötet werden. Der Perſonenkraftwagen wurde ſtark beſchädigt. Die Schuld an dem Zuſammenſtoß trifft Rueck, da er unter Alkoholeinfluß ſtand. Der Führerſchein wurde ihm abgenommen. Rueck iſt nicht verſiche rt. ö Wegen groben Unfugs und Ruheſtörung wurden zehn Perſonen angezeigt. FFEFEFEFEEECCoooCCoCoCCTCTTbTGTGTGTGTGTCTGGTbTVT—TGTbTPTbTbFbFH(.— Im letzten Augenblick gibt es keine Volksgasmaske! Man muß ſie rechtzeitig be⸗ ſorgen! Kauft ſie bei den NSV⸗Amtswaltern! 5. Stunden verdienter Anterhaltung Bunter Abend der Reviergruppe Neckarſtadt des RLB Die ſchmiſſigen Klänge des Luftſchutzmarſches be⸗ grüßten uns am Samstagabend, als wir den dicht be⸗ ſetzten Saal des„Kaiſergartens“ in der Zehntſtraße betraten. Die Reviergruppe 6 Neckarſtadt des Reichsluftſchutzbundes hielt dort ihren allfährlichen Unterhaltungsabend ab. Re⸗ piergruppenführer Stecher begrüßte herzlich ſeine Amtswalterinnen und Amtswalter, die mit ihren Angehörigen erſchienen waren. Mit Stolz konnte er feſtſtellen, daß die Reviergruppe Neckarſtadt eine der beſten unter den Mannheimern ſei. Der Luft⸗ ſchutzgedanke habe in der Neckarſtadt, trotz aller an⸗ fänglichen Schwierigkeiten und Vorurteile ſtark Fuß gefaßt. Man werde aber nicht ruhen und raſten, bis er auch in der letzten Familie das unbedingt notwendige Verſtändnis und darüber hinaus auch Unterſtützung finde. Orisgruppenführer ES⸗Hauptführer Baumann, konnte den vorbildlichen Stand der Reviergruppe nur beſtätigen und kündigte einen Amts walter⸗ appell an, auf dem zahlreichen Blockwaltern aus der Neckarſtadt ein Anerkennungsdipl o m der Reichsführung überreicht werden würde. Es ſei der Dank dafür, daß es in der Neckarſtadt gelungen ſei, den Arbeiter zu erfaſſen und ihn über den Luft⸗ ſchutzgedanken hinaus auch mit der nationalſozialiſti⸗ ſchen Weltanſchauung vertraut zu machen. Der beſte Beweis für das Verbundenheitsgefühl ſei der Abend, an dem kein Stuhl unbeſetzt geblieben ſei. Nun war der Weg frei für ein ebenſo unterhalten⸗ des wie umfangreiches Programm, das Schülerin⸗ gen der MTG mit einer ausgezeichneten Gym⸗ naſtikvorführung eröffneten. Daß im Luftſchutzbund auch die Lebensfreude eine Pflegeſtätte gefunden hat, bewieſen einige Blockhelferinnen, f die zu fröhlichen Harmonikaklängen Volkstänze vor⸗ führten. Nach einer kurzen Pauſe übernahm Humo⸗ riſt Seppl Klein das Zepter des Abends und ließ nun eine ganze Reihe ſchöner Gaben artiſtiſcher Kunſt und wirkungsvollen Humors auf die beifallsfreudi⸗ gen Luftſchutzbündler los. Lotte Herbold tanzte Walzer und ungariſch, die Geſchwiſter Hoffmann Heßen ſich auf ihrem Kylophon hören, Mirzl Ericks bewegte die Zwerchfelle mit einem humoriſtiſchen Vortrag. Mit Seppl Klein zuſammen gelang ihm das nicht weniger in zwei Sketchs. Und ſchließlich ſei bie begabte Sängerin des Abends, Ilſe Dore Ste⸗ cher, nicht vergeſſen, die mit einigen zugkräftigen Schlagern aufwartete, und mit beſonderem Beifall bedacht wurde. Die muſikaliſche Umrahmung war bei der Kapelle Kaſtner in beſten Händen. Anſchließend wurde getanzt 8. Mütterſchulungskurſus In der Mütterſchule Mannheim, Kaiſer⸗ ning 8, beginnt am Dienstag, dem 24. Mai, ein Abendkurſus über Säuglingspflege. Dieſe Kurſe wollen unſeren Müttern, Frauen und Mädchen das Rüſtzeug geben, das zur geſund⸗ heitsgemäßen Pflege unſerer Kleinſten notwendig Sie werden in alle Gebiete der zweckmäßigen gehandlung und Ernährung des Säuglings einge⸗ führt, ſie hören aber auch über das kranke Kind und ſeine Pflege. Praktiſche Uebungen ergänzen die Be⸗ rechungen. „Der Kurſus findet jeweils dienstags und don⸗ Abena von 20—22 Uhr ſtatt und umfaßt zehn E. 8 dcm eln ngen nimmt entgegen die Mütter⸗ chule Mannheim, Kaiſerring 8, Fernruf 43495. t Den 80. Geburtstag feierte im Vorort Secken⸗ 55 Frau Suſanna Söllner, geb. Bühler, Frei⸗ iger Straße 5. Der Oberbürgermeiſter der Stadt m ließ der hochbetagten Frau ein Glück⸗ unſchſchreiben und ein ſinnvolles Geſchenk zugehen ier Mannheimer Maler im Kuuſtverein. Die 5 0 der Maler Bertſch, Herzberger, Kunze und . iſt während des Kreistages der NS DA p bei tien. in den Räumen des Kunſtvereins % Fu beſichtigen. Letztmals iſt die Ausſtellun⸗ ant 31. Mai geöffnet. a 5 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe B. Seite Nummer 88 Johannes hatle das Heiraten vergeſſen“ Allerlei Sünder vor dem Mannheimer Schöffengericht Mit dem Leben fertig zu werden iſt beſtimmt keine Kleinigkeit. Man darf es ſich aber auch nicht ſo leicht machen wie der 1894 geborene Johannes Rick⸗ mers aus Diedenhofen Bis zum Jahre 1922 hatte er ſich ganz gut geführt, war vier Jahre im Kriege und hatte ſich dort eine Schädelverletzung zugezogen. Sie ſei erwähnt, da ſie vielleicht nicht unweſentlich Anteil an ſeiner ſpäteren Haltloſigkeit hatte. Er iſt in jeder Beziehung das, was man eine verkrachte Exiſtenz nennt. In keiner ſeiner vielen Stellen hielt er es lange aus. Als er wieder einmal in der Nähe der tſchechiſchen Grenze eine Auſtellung hatte, hatte er das Alleinſein offenbar ſatt. Er ſchrieb auf eine Heiratsannonce und wurde ſo mit einem Mannheimer Mädel bekaunt, das ihm nach halbjährigem Brieſwechſel vorſchlug, oͤoch nach Mannheim zu kommen, er finde auch hier eine Anſtellung. Er kam auch hierher und bewarb ſich nun in der Umgebung, als ihm„plötzlich das Geld ausging.“ Lydia, wie das Mädchen hieß, war groß⸗ zügig. Sie gab ihm erſt 50 Mark und dann noch einmal 100 Mark, ſie rechnete ja nach ſeinen Ver⸗ ſprechungen beſtimmt mit einer Heirat. Kurze Zeit darauf erhielt er auch eine Stelle. Nun dachte er aber nicht mehr an Heirat und auch nicht an Zurückzahlung. Außerdem ſtellte ſich heraus, daß er acht Vor⸗ ſtrafen hatte und von früher her— er war ge⸗ ſchieden— noch unter haltspflichtig war. Nun wurde auch verſtändlich, warum er in die neue Stelle keine Papiere mitbrachte. Als er deswegen und auch weil ſeine Leiſtung nicht den Erwartungen entſprach, entlaſſen wurde, blieb dem Mädchen nichts anderes übrig, als ihn anzuzeigen. Das Gericht ver⸗ urteilte ihn zu neun Monaten Gefängnis, wor⸗ auf ihm drei Wochen Unterſuchungshaft angerechnet wurden. * Wenn Oskar„einen im Tee“ hat Der zweite Tunichtgut war gleich ein ganz hart⸗ geſottener Sünder. Der 1897 in Mannheim geborene Oskar Seitz hat den größten Teil ſeines Lebens hinter ſchwediſchen Gardinen zugebracht und war am 22. April in Schwäbiſch⸗Gmünd aus dem Ge⸗ fängnis entlaſſen worden. Noch am gleichen Tag er⸗ ſchien er hier in Mannheim. Nicht mittellos, er brachte etwa 44 Mk. mit. Eine Wirtſchaft nach der anderen wurde beſucht, er wollte ſo recht die Frei⸗ heit genießen. Um ſeinen Kopf auszudünſten, ging er nachts auf den Planken ſpazieren, als es ihn ſchon wieder„packte“. Wenn er eben einen im„Tee“ habe, wiſſe er nicht mehr, was er tue, da müſſe er halt nehmen, was ihm gerade unter die Finger komme. Dabei ſcheint es für ihn einerlei zu ſein, ob er dazu erſt eine Kraftwagentür aufmachen muß. Jedenfalls lag das, was ihm„unter die Finger kam“, in einem Kraftwagen, der leichtſinnigerweiſe wieder einmal unverſchloſſen in N7 ſtand. Mantel, Aktenmappe, kurz alles, was darin lag, nahm er an ſich und verſchwand. Es dauerte aber nicht lange, da hatte man ihn ge⸗ ſchnappt. Er war vor Gericht vollkommen geſtändig. Bei ſeinen acht Vorſtrafen gab es aber keinen Par⸗ don mehr; unter Hinweis darauf, daß ihm das nächſtemal Sicherungsverwahrung drohe, wurde er zu 1 Jahr und 4 Monaten Zuchthaus verurteilt und 3 Jahren Ehrverluſt. Auf dem Rückmarſch in die Zelle meinte er, er ſei„gut davongekommen“, aber Mannheim wolle er nicht mehr betreten— worüber ihm niemand böſe ſein wird. * Ein kleiner Gernegroß Als dritter ſaß auf der Anklagebank ein Mann, an deſſen bleichem Geſicht man ſchon'erkennen konnte, daß er ſeine Tat tief bereute. Es war der 1909 in Schwetzingen geborene Hermann Königs. Als ſtädtiſcher Angeſtellter hatte er vom März 1937 bis zum März dieſes Jahres 936 Mk. auf raffinierte Art an ſich gebracht. Ihm oblag die Ausrechnung der Lohnzahlung der ſtädtiſchen Arbeiter und Notſtands⸗ arbeiter. Im Februar vorigen Jahres war ihm dieſe Aufgabe zuteil geworden und noch im gleichen Monat begann er in ſeine Taſche zu arbeiten. In 42 Fällen ſchrieb er mehr Arbeitsſtunden auf, als von den Arbeitern geleiſtet wurden, manchmal berechnete er ſogar Arbeiten, die gar nicht ausgeführt worden waren. Da er mit der Kaſſe nichts zu tun hatte, ging er auf oͤrei verſchiedene Arten vor, um zu„ſeinem“ Geld zu kommen. Entweder er erſchien an der Kaſſe, ſagte, die Arbeiter hätten während der Kaſſenſtunden keine Zeit, ſich das Geld ſelbſt abzuholen und legte gefälſchte Quittungen vor, oder er ſchrieb ſich ſelbſt Vollmachten zur Abhebung aus. In weiteren Fällen erklärte er den Arbeitern, die höheren Lohnbeträge in ihrer Zahltüte ſeien für Ueberſtunden, die er ſelbſt gemacht habe und nicht anders habe berechnen kön⸗ nen. Er ließ ſich dann von den Arbeitern die Mehr⸗ ſumme aushändigen. Er hat das Geld mit Kameraden verjuxt, hat Ver⸗ gnügungsfahrten ausgeführt und in Wirtſchaften herumgeſeſſen. In Anbetracht ſeiner Anvorbeſtraft⸗ heit kam er noch einmal mit 10 Monaten Ge⸗ fängnis davon.—ba— Schutzraumbau in Privatbauten erfährt ſtenerliche Förderung Der Reichsfinanzminiſter hat ſteuerliche Erleich⸗ terungen nunmehr auch für die Errichtung öffent⸗ licher Sammelſchutzräume in Privatbauten zugeſtan⸗ den. Er hatte bereits beſtimmt, daß Luftſchutz⸗ anlagen, die ausſchließlich den Zwecken des Luft⸗ ſchutzes dienen, bei der Ein heits bewertung außer Betracht zu laſſen ſind. Nunmehr ſtellt der Miniſter klar, daß dieſe Anordnung nicht nur für Fabriken, ſondern auch für den übrigen Grundbeſitz gilt. In den Fällen, in denen Luftſchutzräume nach dem 1. Jan. 1935 angelegt wurden, könne dieſem Um⸗ ſtand durch eine Wertfortſchreibung wegen Beſtands⸗ veränderung Rechnung getragen werden, wenn ſich infolge der Nichtberückſichtigung der Luftſchutzanlage ein Einheitswert ergibt, der um mehr als den 20. Teil, mindeſtens aber um 500 Mark hinter dem feſt⸗ geſtellten Einheitswert zurückbleibt. Die Heraus⸗ laſſung der Luftſchutzräume aus der Bewertung be⸗ wirkt die völlige Freiſtellung dieſer Räume von den Steuern, die auf der Grundlage des Einheitswertes erhoben werden, alſo z. B. der Vermögenſteuer. Auf⸗ bringungsumlage und ab 1. April 1938 der Grund⸗ ſteuer. 5 10 Jahre Der SA-Mann“ Der politiſche Aktivismus der Sturmabteilungen der NSDAP hat die Vorausſetzungen zum Umbruch von 1933 geſchaffen. Das iſt eine geſchichtliche Tatſache, deren Bedeutung der Führer oft genug unteyſtrichen hat. Und ebenſo oft hat er die SA als Bürge der Sicherung des nationalſozialiſtiſchen Gedankengutes angeſprochen. Daraus leitet die SA ihre politiſchen Aufgaben im Dritten Reiche her, die wirkungsvoll ergänzt werden durch die wehrſportlichen. Beide zu⸗ ſammen tragen volkerzieheriſchen Charakter. Es iſt klar, daß zu ihrer Erfüllung das Wort nicht entbehrt werden kann. Darum hat die SA ihr eigenes Sportorgan geſchaffen, das, zuerſt als Beilage zum Völkiſchen Beobachter erſchienen, heute mit ſeiner mehr als 600 000⸗Auflage an der Spitze der politiſchen Wochenblätter ſteht. Zehn Jahre ſind in dieſen Maitagen vergangen, ſeitdem„Der SA⸗Mann“ erſtmals erſchien, und das iſt Anlaß genug, in einer Jubiläums nummer eine Art programmatiſchen Querſchnitt aus der Arbeit dieſes Kampfblattes der Oberſten SA⸗Führung zu geben. Reichsleiter Alfred Roſenberg ſchreibt in einem Ge⸗ leitwort, er hoffe, daß„Der SA⸗Mann“„genau ſo wie früher ſeiner großen Aufgabe dienen und in nimmer. müder Arbeit ſich weiter vertiefen und ausgeſtalten möge, um die erſtrittene Kraft unſerer Kampfbe⸗ wegung zu einer harten Tradition für die Zukunft werden zu laſſen“. Hauptſchriftleiter Oberſturm⸗ bannführer Koerbel legt in einem offenen Brief an den Stabschef dar, wie er in unwandelbarer Treue zum Oberſten SA⸗Führer und zum alten SA⸗Geiſt die Gegenwartsaufgaben des Kampforgans ſteht. Ein Aufſatz ſchildert in den weſentlichſten Daten und Ereigniſſen die Geſchichte der von Gruppen⸗ führer Berchtold gegründeten Wochenſchrift, die wirk⸗ lich eine Zeitung des Volkes geworden iſt. Das zeigen die wahllos herausgegriffenen„Briefe des Vertrauens“, die die verſchiedenſten Volks⸗ genoſſen an die Schriftleitung ſchrieben. Von ihrer Arbeit plaudern die Schriftleiter, und Aufſätze, die in ſatiriſcher und witziger und männlich aufrechter Weiſe, wie das im„SA⸗Mann“ üblich iſt, mit unlieb⸗ ſamen und lächerlichen Zeitgenoſſen und Zeiterſchei⸗ nungen abrechnen, wechſeln mit eindrucksvollen Bilddokumenten aus Vergangenheit und Gegenwart der mit der Bewegung unlösbar verbundenen SA. So ſpiegelt ſich in dieſer Jubiläumsausgabe Wol⸗ len und Weſen der Kampfzeitſchrift, Wollen und Weſen der S A. Für 15 Pfg. iſt die Nummer im Zeitſchriftenhandel zu haben, der man möglichſt weite Verbreitung wünſcht. 8. e Die Ortsbauernſchaft Sandhofen gibt be⸗ kannt, daß ſämtliche Rübenpflanzer in Zuckerrüben ihre Kontingenterhöhung bis zum 31. Mai an den zuſtändigen Zuckerwirtſchaftsverband ordnungsge⸗ mäß zu melden haben. Desgleichen die Umwand⸗ lung vom einmaligen Vorlieferungsrecht in das Grundlieferungsrecht. Die Ortsbauernſchaft gibt hierzu Vordrucke ab. Die Benutzung der Feldwege für Unbefugte iſt verboten. Das Betreten der Ge⸗ markung bei Nachtzeit(22—4 Uhr) iſt auch Grund⸗ ſtücksbeſitzern nicht geſtattet. Der Maimarkt⸗Los⸗ treffer 7514, ein Motorrad, fiel nach Sandhofen. Diebe drangen nachts in das Wochenendhäuschen eines hieſigen Gartenbeſitzers ein und ließen eine Anzahl dort aufbewahrter Gegenſtände mitgehen. NSDAP-Miffeilungen Partelammmichen Bekanntmachungen entnommen Kreispropagandaamt Sämtliche Film⸗, Lichtbild⸗ und Bildſtellenleiter des Kreiſes Mannheim treten Montag, 23. Mai, 12.45 Uhr, vor dem Ufa⸗Theater„Univerſum“, Kunſtſtraße, an zur Be⸗ ſichtigung der techniſchen Einrichtungen eines modernen Lichtſpieltheaters. Danach bleiben die genannten Haupt⸗ ſtellen⸗ und Stellenleiter zur Beſprechung wichtiger und grundſätzlicher Fragen zuſammen. Führung hat der Leiter der Kreishauptſtelle Film. Ortsgruppen der NSDAP Feubenheim⸗Oſt. 25.., 20.30 Uhr, Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter, Walter und Warte auf dem Meßplatz (unteres Kirchfeld). Anzug: Uniform beziehungsweiſe Zivil mit Armbinde. Friedrichsfeld. Partei⸗ und Volksgenoſſen, die am 20. April 1938 in Mannheim vereidigt wurden, erſcheinen Dienstag, 20 Uhr, zur Unterſchriftabgabe auf der Ge⸗ ſchäftsſtelle. f NSF rauenſchaft Friedrichsfeld. 23.., 20 Uhr, Pflichtheimabend für ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder im „Adler“. Achtung! Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder. Wir machen auf die Veranſtaltung der Gedok am 2.., 20.15 Uhr, im kleinen Kaſinoſaal, R 1, 1, aufmerkſam. Wohlgelegen. Die Meldezettel für die Quartiere ſowie die grünen Karten ſind ſofort Zellerſtraße 34 abzugeben. Käfertal⸗Süd. 24.., 20 Uhr, Heimabend im„Heidel⸗ berger Hof“. Rheintor. 23.., 19.30 Uhr, Chorprobe in der„Arche Noah“, F 5, 2. Anſchließend 20.30 Uhr Nähabend. Neu⸗Eichwald. 24.., 20 Uhr, Heimabend im Siedler⸗ heim. Neckarſpitze. 24.., 20.15 Uhr, Pflichtheimabend im Wartburghoſpiz für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerks⸗ mitglieder. Liederbücher mitbringen. BDM Reichsſportwetlkämpfe des BD M. Die Sportwettkämpfe werden wegen der ſchlechten Witterung auf Donnerstag, 26. Mai, verlegt. Alles Nähere geht den verantwortlichen Führeriunen noch zu. Sanitätskurſus Dr. Klor. 23.., 20 Uhr, Pflichtabend in N 2, 4. N NSN ON Der für 22. 5. angeſagte Dienſt der Ehrenabteilung im Herzogenriedpark ſowie das Schießen der Schießabteilung auf den Schießſtänden wurde abgeſagt. Die Führer der beiden Abteilungen melden ſich am 24.., 20 Uhr, auf der Geſchäftsſtelle der Kameradſchaft. Alle Kameraden be⸗ ſuchen die Filmfeierſtunde im„Alhambra“. W ( raft durch Reude⸗ Mittwoch, 25. Mai Allgemeine Körperſchule Offene Kurſe für Frauen und Männer: Jeweils 20 bis 21.30 Uhr Friedri ule, U 2, Kirchgartenſchule, Liſelotte⸗ ſchule, Ad olf⸗Hitle ealgymnaſium und Stadion. Betriebsſportkurſe:.30—.30 Uhr Stadion, 17.30 bis 18.30 Uhr Planetarium Rhein. Braunkohlenſyndikat und Mannheimer Milchzentrale; 17.3019 Uhr Stadion Feld 1 ACG, 17.30—419.00 Uhr Stadion Feld 1 J. Reis; 17.00 bis 18.30 Uhr Stadion Feld 2 Adlerwerke A; 17.00—48.30 Uhr Stadion Hauptfeld Vereinigte Armaturen⸗Gef.; 18 bis 19.30 Uhr Stadion Hauptfeld Andreae Noris Zahn; 18 bis 21 Uhr G⸗Platz, Almenhof Hch. Lanz AG; 18.30 bis 20 Uhr Planetarium Ed. Kaufmann ⸗Söhne. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 19.30 bis 21 Uhr Wohlgelegenſchule. 20 bis 21.30 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗ Schule. 21 bis 22 Uhr Ühlandſchule. Betriebsſportkurſe: 16.15 bis 17.45 Uhr Uhlandſchule (Herbſt⸗ Felina). 17 bis 18 Uhr Luzenbergſchule(Pilo⸗ Werk). 20 bis 21 Uhr Uhlondſchule(Gebr. Braun). Betriebsſportkurſe: 16.15 bis 17.5 Uhr Ühlandſchule Herbſt⸗Felina, 17 bis 18 Uhr Luzenbergſchule Pilo⸗Werk, 20 bis 21 Uhr Uhland⸗ ſchule Gebr. Braun. Kindergymnaſtik 15 bis 15.45 Uhr für Kinder über 6 Jahre, 15.45 bis 16.30 Uhr für Kinder unter 6 Jahren, feweils Gymnaſtik⸗ ſaal Goetheſtraße 8. 17.30 bis 18.30 und 18.30 bis 19.80 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule, Käfertal. Reichsſportabzeichen Offener Kurſus für Frauen und Männer: 18 bis 19.80 Uhr Stadion, Feld 2. Schwimmen Offener Kurſus für Frauen und Männer:.80 bis Uhr Stäctiſches Hallenbad, Halle 1. Betriebsſportkurſe: 18.30 bis 20 Uhr Städtiſches Hallen⸗ bas Halle 3(Strebelwerk), 21.30 bis 28 Uhr Städtiſches Hallenbod, Halle 2(Joſeph Vögele AG). Tennis Offene Kurſe für Frauen und Männer: 6 bis 7 Uhr und 109 bis 20 Uhr jeweils Tennisplatz Friedrichsring. Rollſchuhlauf Offene Kurſe für Frauen und Männer: 0 bis 21.80 Uhr Karl⸗Friedrich⸗Gymnaſium, Moltkeſtraße Reiten Offene Kurſe für Frauen und Männer: 16 bis 17 und 17 bis 18 Uhr Reithalle, Städtiſcher Schlacht⸗ und Viehhof. Donnerstag, 26. Mai Chriſti⸗Himmelfahrt, fällen ſämtliche Kurſe des Spo pd⸗ DSages al euicles Montag, 23. Mai Nationaltheater: 20 Uhr„Richter— nicht Röcher“. Schau⸗ ſpiel von Lope de Vega. Libelle: 20.30 Uhr Kobarett und Tanz. Plauetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprofektors. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlängerung). Tanz: Libelle, Kaffee Kurpfalz. Lichtſpiele: Univerſum:„Kleiner Mann ganz groß“.— Schauburg: „Saratoga“.— Alhambra:„Olympia“.— Palaſt u. Gloria: „Die fromme Lüge“.— Capitol:„Fünf Millionen ſuchen einen Erben“.— Scala:„Der Vogelhöndler“, Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Prunkräume in Neuordnung. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15—17 Uhr. Sonderſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnis⸗ Ausſtellung. Sternwarte: Geöffnet von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr. Palmenhaus am oberen Luiſenpark: Gebffnet von.80 bis 15.30 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 18 und 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet 9 bis 19 und 15 bis 19 Uhr. Sonderausſtellung: Hutten⸗Gedächtnis⸗Ausſtellung. Städtiſche Volksbücheret. I) 3, 1: Leſeſagl gebffuet von 10.80 Lis 18 Uhr und 16.3021 Uhr. Städtiſches Halleuban, U g. 1: Geöffnet von 1620 Uhr. Flughafen: 10 bis 18 Uhr Rundflüge über Mannheim. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Vere in. Telefon 348 21. Was hoͤren wir? Dienstag, 24. Mai Reichsſender Stuttgart 5 5 .30: Frühkonzert.—.30: Froher Klang zur Werk⸗ pauſe.— 10.00: Das wehrhafte Dorf.— 11.30: Volks⸗ muſtk.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Muſikaliſches Allerlei.— 16.00: Unterhaltungskonzert.— 17.00: Platz⸗ konzert aus Freiburg.— 18.00: Aus dem Leben beutſcher Farmersfrauen.— 18.30: Griff ins Heute.— 19.10: Frei⸗ burg im Wandel der Zeiten. Hörſzenen.— 20.00: Fröh⸗ liches Kleeblatt.— 21.00: Rhythmus und Melodie(Schall⸗ platten).— 21.30: Die großen deutſchen Meiſter: Theodor Fontane.— 22.00: Nachrichten.— 22.20: Politiſche Zel⸗ tungsſchau.— 22.35: Unterhaltungskonzert.—.00: Nachtkonzert. f 5. Deutſchlandſender .05: Frühmuſik.—.30: Frühkonzert.— 10.30: Fröh⸗ licher Ktudergarten.— 11.30: 30 bunte Minuten. 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei. 13.15: Beliebte Tenöre.— 15.35: Bei den Geiſtern der gelben Blötter.— 16.00: Muſik am Nahmit⸗ dag.— 18.00: Wolf⸗Pfitzner⸗Lieder.— 18.30: Dichter⸗ ballern/ Bauerndichter.— 18.55: Ahnentafel.— 19.10: Feierabend⸗Unterhaltung.— 20.00: Serenaden.— 21.15: Reger⸗Mozort.— 22.30: Kleine Nachtmuſtk.— 23.00: Nachtmuſik.— 24.00: Nachtkonzert. 5 2 Monta 23. Ma 1938 149. Jahrgang/ Nr. 233 ke wieder in der Vorſchlußrunde Deſſau verliert das letzte Spiel in Münſter gegen den deutſchen Meiſter:6(:4) Münſter, 22. Mai.(Eig. Drahtber.) Die Hoffnungen des Viet Mannheim, der Deutſche Meiſter Schalke möge in Münſter in ſeinem letzten Grup⸗ penſpiel ebenfalls an den Deſſauern ſtraucheln oder böch⸗ ſtens nur ein Unentſchieden erreichen, hat ſich nicht erfüllt. Der Mitte⸗Gaumeiſter Deſſau 05 der in dieſem Spiel nichts zu gewinnen, aber auch nichts mehr zu verlieren hatte, wurde von den Schalker Knappen klar und ein⸗ deutig geſchlagen, denn die Königsblauen aus Schalke spiels ihnen die Grup⸗ re erhältnis ſicherte. Nachdem alſo Deſſau den alkern unlängſt den großen Gefallen durch das Unentſchieden gegen Mannheim gab, wurden die Deſſauer heute nun zum Dank dafür von Schalke geſchlagen. 2 5 Das Preußenſtodion in der weſtfäliſchen Hauptſtadt Münſter erlebte heute ſeine Belaſtunasprobe. Aus allen Städten und Orten Weſtfalens und des Münſterlandes kamen die Fußballfreunde mit der Bahn oder in Auto⸗ buſſen nach Münſter, um die Königsblauen aus Schalke in ihrem entſcheidenden Spiel zu ſehen. Der Veran⸗ ſtalter des Spiels, St Preußen Münſter, hatte ſein Stadion durch Ausbau der Plätze ſo erweitert, daß rund 27000 Zuſchauern Sichtmöglichkeiten über die nicht ganz ausverkaufte Platzanlage geboten wurde. Das Spiel begann, nachdem beide Mannſchaften mit dem Schiedsrichter Gärtwer⸗Osnabrück erſchienen waren und zeigte, nachdem Kuzorra die Wahl gegen Henze gewonnen hatte, daß Schalke mit dem ſtarken Wind leicht in Front kam. Aber die Deſſauer zeigten ſich von ihrer beſten Seite in den Anſangsminuten und es entſtanden gleich einige brenzlige Momente vor dem Schalker Tor, doch nutzte Deſſau dieſe nicht aus. Kuzorra bringt dann ſeinen Sturm gut nach vorne, aber Berg verſchießt hoch eine gute Chance. Nach kurzer Zeit ſind die Schalker im Feld ton⸗ angebend und ſpielen mit ihren Gegnern nach Belieben. zeigen vor dem Tor jedoch zu hohe Schüſſe. Schneider nutzt einen Fehler Tibulſtis aus, ſchießt auf Schalkes Tor, jedoch Klodt hält den Torſchuß. Der Deſſauer Tor⸗ hüter Kaßler hat dann wiedeholt zu beweiſen, daß er auf dem Poſten iſt und hält Schüſſe von Szepan, Pörtgen und Kuzorra ebenfalls ſehr gut. Der große Eifer jedoch bringt dieſe wiederholt vor Schalkes Tor, aber trotzdem Gelleſch Abwehrfehler zeigt, erreichen die Deſſauer nichts. Dann macht Deſſaus Torhüter eine Ecke der Schaller gut un⸗ schädlich, indem er ſich den Ball von Szepaus Kopf holt nad gleich darauf hält er einen Bombenſch! Kuzorras unter aroßem Beifall. Die erſte Viertelſtunde krachte wohl eine techniſche Feldüberlegenheit der Schalt aber vor Deſſaus Tor war es zu Ende. Alle Schüſſe ind zu hoch oder gehen daneben. In der 19. Minute ſendet dann Pörtgen ſcharf und unhaltbar in die linke Torecke und Schalke führt penmeiſterſchaft durch das D 20. Wenig ſpäter verpaßt Berg eine Vorlage Kuzorras, dann aber iſt Kuzorra wieder durch gibt zu Pörtgen, deſſen Schuß vom Verteidiger Henze auf der Torlinie durch Kopfball abgewehrt wird. Schalke iſt klar überlegen. Die Deſſauer kommen nur zu Durchbrüchen, die aber bei ihrer Schußunſicherheit mehr harmlos ſind. In der 35. Minute erzielt Kallwitzki ein prächtiges Tor Er kommt von Rechtsaußen zur Mitte, geht weiter nach links uns ſchießt aus unmöglichem Winkel am Deſſauer Verteidiger Pop⸗ venbera vorbei glatt ein, :0 für Schalke. In der 30. Minute, alſo fünf Minuten ſpäter, iſt Schalke bereits mit 30 in Führung. Ein Straſſtoß aus 25 Meter wird von Sgzepan ſcharf ein⸗ geſchoſſen, ohne daß Deſſaus Torhüter den Ball abwahren kann. Schalke ſpielt weiter überlegen, verpaßt aber vor Deſſaus Tor durch leichtſinmiges Spiel verſchiedene Tor⸗ de In der 36. Minute iſt dann ebenfalls gürtgen der Torſchütze für den deutſchen Meiſter. Er erhält eine Vorlage von Tibulſki über den heraus⸗ gelaufenen Kaßlex und führt:0 fiir Schalke ins Netz. Scholke ſpielt förmlich Kautz und Maus mit dem Gegner, der heute kein ernſthafter Gegner für die Knappen iſt. Nur ab und zu gelingen dem Rechtsaußen Paul einige Durchbrüche. Mit:0 für Schalke geht es im die Paufe. Auch nach dem Seitenwechſel beſtimmen die Schalker ganz den Spielverlauf und bereits nach fünf Minuten iſt abermals ein Erfolg im Bereich des Möglichen, doch Ku⸗ zurras Schuß iſt zu ſchwach. Kaßler, der Torhüter Deſſaus, hält den Schuß des Schalker Nationalſpielers ſehr gut. Schalke belagert förmlich Deſſaus Tor, aber vor lauter Beinen können die Knappen das Tor nicht finden. In der 10. Minute fällt dann das fünfte Tor für Schalke. Es ent⸗ ſteht gus einer prächtigen Kombination Szepan— Kuzorra Kallwitzki. Szepan erhielt den Ball zurück und ſchießt in die lange Ecke ein. Schalke führt jetzt:0 und iſt der⸗ art überlegen, daß ſie das Spiel langſam laufen laſſen köunen. Trotz der ſicheren Niederlage aber geben die Deſ⸗ ſauer den Kampf nicht auf, kämpfen unentwegt weiter, je⸗ doch iſt ihr Beginnen völlig zwecklos und Deſſaus Sturm iſt zu ſchwach, um ſich bei Schalkes guter Abwehr durch⸗ ſetzen zu können. Die Schalker Stürmer übertreiben nun vor Deſſaus Tor ihr Kombinationsſpiel, und dabei vergeſſen ſie das Schießen vollſtändig. Immer wieder wird der Ball zu einem nebenſtehenden Spieler abgegeben, nur keiner will ſchteßen. Das Spiel wird einſeitig, um nicht langweilig zu ſagen. Es ſteht faſt nur im Zeichen Schal⸗ kes, die gegen die verſtärkte Deſſauer Abwehr ankämpfen. Herrmann, der Linksaußen Deſſaus, verletzt ſich dann beim Angriff auf Sonthofen, und Karl Höger, der Trainer Deſ⸗ ſaus, bearbeitet ſeinen Schützling an der Seitenlinie mit zwei Sanitätern, um ihn wieder ſpielfähig zu machen. Im Gefühl des ſicheren Steges laſſen die Schalker nach, wodurch Deſſau mehr aufkommt. Aber in der 8. Minute machen die Schalker das halbe Dutzend Tore voll. Gelleſch reicht den Ball geſchickt zu Szepan, dieſer ſchießt ihn Pörtgen ſchußgerecht auf den Kopf und Pörtgens Kopfball landet in Deſſaus Tor. Das war das 6. Tor Schalkes und die Zuſchauer jubeln den Königsblauen zu. Schalkes Sturm läßt dann noch verſchiedene Torgelegen⸗ heiten aus. Längſt hätte das Reſultat zweiſtellig ſein könnem, aber die Schalker übertreiben, wie ſchon eben geſagt, im Strafraum Deſſaus ihre Kombinationen der⸗ art, daß immer wieder ein Deſſauer Verteidiger da⸗ zwiſchenfahren kann. Was keiner geglaubt hätte, wird dann in der 41. Minute doch Tatſache. Deſſau kommt zum Ehrentor und zwar iſt es der Halbrechte Schneider der eine etwas verunglückte Abwehr im Schalker Strafraum annimmt und durch Bombenſchuß verwandelt. Bis zum Schlußpfiff des ſehr kleinlich leitenden Schiedsrichters bleibt es bei dieſem:1 und Schalke hat damit den Gruppenſieg abermals errungen. Die beiden Mannſchaften ſpielten in folgender Auf⸗ ſtellung: Schalke: Klodt; Sonthofen, Bornemann; Gelleſch, Ti, bulſki, Prinz; Kallwitzki, Szepan, Pörtagen. Kuzorra, Berg Deſſau 05: Kaßler; Poppenberg, Henze; Manthey, Geh lert, Schmeißer: Paul, Schneider Kusmirek, Elze, Herr⸗ mann. Bei den Schalkern gab es heute kaum einen ſchwachen Punkt. Die Mannſchaft fand einen zu leichten Gegner und gewann das Spiel ganz wie es wollte. Die Schalker hatten vornehmlich in der zweiten Halbzeit viele gute Torchancen. Aber immer wieder übertrieben die Schalker ihr Angriffsſpiel durch Kombinationen, und ſo blieben die Torerfolge aus. Die ganze Schalker Mannſchaft ſpielle gefällig und gewann, wie geſagt, hoch überlegen In Deſſaus Mannſchaft überragte der Torhüter Kaß⸗ ler, der trotz der ſe Gegentore einen ſehr guten Ein. druck hinterließ. Henze war der beſſexe Verteidiger, Geb⸗ lert ein ausgezeichneter Stopper⸗Mittelläufer, der aber die Schalker nie halten konnte, und im Sturm die rechte Flanke Paul und Schneider die gefährliche Seite, Aſton Villa ſiegt im drilten Spiel Die deulſche Auswahlmannſchaft verliert in Stuttgart knavp:2 (Sonderbericht unſeres nach Stuttgart entſandten W..⸗Sonderberichterſtatters) Vor dem Spiel Großveranſtaltungen und ſchlechtes Wetter ſchei⸗ nen in Stuttgart langſam gleichbedeutend zu ſein. Zu bedauerlich, daß ein ſo ſcheußliches Regenwetter dieſen großen Kampf unvorteilhaft beeinflußte, ö. h. für die Engländer mußte man es ja als ein gutes Omen betrachten. Es iſt ſogenanntes„engliſches Wet⸗ ter“. Mit einigem Erſtaunen nimmt man das Er⸗ gebnis der Schweiz gegen England vom Vortag auf, das uns gleichzeitig die Schwere des uns bevor⸗ ſtehenden Spieles in Paris offenbart. In der deut⸗ ſchen Mannſchaft gibt es Aenderungen, da für Ja⸗ nes Münzenberg und für Peſſer Neumer ſpielt. Auch Aſton Villa hatte für Torwart und Mittelſtürmer zwei neue Leute eingeſetzt, und zwar Pritty und Cary. Die 70000 Zuſchauer werden vor Beginn des Spieles ſehr trefflich unterhalten durch das Hockey⸗ Länderſpiel Deutſchland— Schweiz, das mit einem :0⸗Sieg für Deutſchland endet. Pünktlich 44 Uhr betreten zuerſt die Engländer und dann die deutſche Mannſchaft das Spielfeld, vom ſtürmiſchen Beifall begrüßt, der ſich noch ſteigert, als die Engländer mit der deutſchen Mannſchaft zuſam⸗ men das Publikum mit dem deutſchen Gruß grüßen, Dem Schiedsrichter Langenus⸗Belgien ſtellen ſich die Mannſchaften wie folgt: Deutſchland: Jakob; Münzenberg, Schmaus; Kupfer, Goldbrunner, Skoumal; Lehner, Stroh, Lenz, Hahnemann, Neumer. England: Carey; Calagan, Cumming: Maſſie, Allen, Jverſen; Car, Kagcock, Pritty, Siarling, Houghton. Das Spiel ſelbſt brachte für die erſte Hälfte, kri⸗ tiſch betrachtet, ein ganz hervorragendes Spiel von Aſton Villa, dem unſere Mannſchaft nicht gewachſen war. Während bei den Engländern alles wie am Schnürchen lief, die einzelnen Reihen ſich wunder⸗ voll verſtanden und gegenſeitig unterſtützten, gab es in unſerer Mannſchaft viel Leerlauf, der einmal auf den ſtark zurückhängenden Goldbrunner in der Läu⸗ ferreihe zurückzuführen war, zum anderen auf den faſt völligen Ausfall von Lenz im Sturm, der weder Führer noch Brecher war. Unter dieſem Ausfall ſpe⸗ ziell von Lenz litten naturgemäß auch die Wiener Spieler, von denen Hahnemann wenig zur Geltung kam, und Stroh ſich in Einzelaktionen wohl wunder⸗ voll in Szene zu ſetzen verſtand, aber doch keine große Wirkung in ſeinem Spiel hervorrief, obwohl Senſationeller Sieg der Schweiz Englands Fußballelf:2(:1) geſchlagen Bor 25 000 Zuſchauern gab es am Samstag in Zürich hei dem Fußball⸗Länderſpiel zwiſchen der Schweiz und England eine Rieſenüberraſchung. Der Schweizer Elf ge⸗ lang es nach einem großen Kampf, Englands berühmte Fußballmannſchaft mit:1(:1) nicht unverdient zu be⸗ ſiegen. Die Eldgenoſſen lieferten ſeit den denkwürdigen Spielen im Jahre 1924 ihren weitaus beſten Kampf. Vor allem war die großartige Zuſammenarbeit zwiſchen Hinter⸗ mannſchaft und Läuſerreihe für den Sieg ausſchlaggebend, denn dadurch wurde der in Berlin noch ſo Überaus ge⸗ fährlichen Angriffsreihe der Engländer kaum eine Mög⸗ lichkeit zur freien Schußſtellung geboten. Nach einer wunderſchönen erſten Halbzeit, in der die Eidgenoſſen Torchancen über Torchancen hatten, gelang es ihnen ſchließlich in der 31. Minute durch ihren Links⸗ außen Aebi, der eine Flanke von rechts mit dem Kopf verwandelte, das erſte Tor. Vier Minuten ſpäter, in der 35. Minute, wurde Englands Halbrechter Robinſon von dem Schweizer Verteidiger Lehmann im Strafraum zu Fall gebracht. Der deutſche Schiedsrichter Dr. Bau⸗ wens entſchied auf Strafelfmeter, den Englands Links⸗ außen Baſtin prompt verwandelte. Die engliſchen Hoffnungen, der Schweiz würde das un⸗ gemein ſchnelle Tempo der erſten Halbzeit zum Verhäng⸗ nis werden, beſtätigten ſich nach dem Wechſel nicht. Nach einer engliſchen Drangperiode in der erſten Viertelſtunde, mehrten ſich die Schweizer Angriffe wieder. Bei einem Vorſtoß der linken Schweizer Flanke gegen Ende des zweiten Drittels des Kampfes machte Englands rechter Vertelbiger, Sproſton, im Strafraum Hand. Dr. Bau⸗ wens erkannte erneut auf Elfmeter, den diesmal der Schweizer Halblinke Trello Abegglen zum Siegestor verwandelte. Die Schweizer Mannſchaft hatte noch eine Umſtellung erfahren. Mittelläufer ſpielte Vernatt, während die Eng⸗ länder mit der gleichen Mannſchaft zur Stelle waren wie bei dem Länderſpiel gegen Deutſchland in Berlin. Scho ttland ſiegt in Amſterda m :1(:0) Zu dem Fußball⸗Länderkampf zwiſchen Holland und Schottland war am Samstagnachmittag das Amſterdamer Olympiſche Stadion trotz des naßkalten Wetters bis auf den letzten Platz ausverkauft. Die Schotten, die bereits in der erſten Hälfte die beſſere Leiſtung boten, kamen mit 911 (:0) zu einem verdienten Sieg, obwohl ſie ſich im Straf⸗ raum nicht vom Ball trennen konnten und nur wenig Schußfreudigkeit zeigten. In der zweiten Hälfte, mit dem Wind im Rücken, wurde dann die Ueberlegenheit der Schotten noch drückender und, da ſie jetzt auch das Schie⸗ ßen nicht vergaßen, kamen ſie noch zu einem klaren Sieg. Trotz drückender Ueberlegenheit der Gäſte(Eckenver⸗ hältnis:0) verlief die erſte Halbzeit torlos. Aber bereits ſieben Minuten nach dem Wechſel erzielte Schottlands Halblinker Black— allerdings aus Abſeitsſtellung— den Führungstreffer. Fünf Minuten ſpäter hieß es bereits :0 durch den Linksaußen Murphy. Die Schotten hatten ſich jetzt richtig gefunden, berannten weiter das holländi⸗ ſche Tor, aber erſt in der 25. Minute gelaug ihnen das dritte Tor durch ihren Halbrechten Walker. Erſt fünf Mi⸗ nuten vor Schluß gelang dann dem holländiſchen Mittel⸗ ſtürmer Vente der Ehrentreffer für ſeine Mannſchaft. Lehner auf der rechten Seite mit ihm gut zuſammen⸗ arbeitete Neumer auf Linksaußen hielt nicht ganz, was man ſich von ihm verſprach, doch verriet er in vielen Handlungen ſeine Klaſſe. In der Läuferreihe kam auch der linke Wiener Läufer Skoumal nicht ganz mit und Kupfer vernachläſſigte die Deckung in reich⸗ lichem Maße. So war es wohl auch verſtändlich, daß beſonders der linke Aſton⸗Villa⸗Flügel ſich ganz großartig in Szene zu ſetzen verſtand und von dieſer Seite immer die gefährlichſten Angriffe eingeleitet wurden. Die rechte Sturmſeite der Engländer kam nicht ſo ſtark zur Geltung, da Schmaus ein ganz aus⸗ gezeichnetes Verteidigerſpiel lieferte und gut von Münzenberg ſekundiert wurde. Jakob im Tor be⸗ kam allerlei Arbeit in den erſten 45 Minuten, der er ſich in gewohnter Weiſe mit Ruhe und Umſicht ent⸗ ledigte. Gegen die beiden Treffer der Engländer in der erſten Hälfte war von ſeiner Seite nichts zu machen. Vom Anſtoß weg kommen die Engländer auf dem linken Flügel durch, Houghton gibt den Ball zu Car, der gegen Schmaus eine Ecke erzwingt. Die Eecke, von Car gut getreten, wird von Jakob gefauſtet, kommt nicht weit genug weg, Car kommt noch einmal in den Beſitz des Balles, aber Schmaus läßt ihn wie⸗ der nicht zum Flanken kommen. Eine zweite Ecke iſt aber nicht zu vermeiden. Die deutſche Hintermannſchaft iſt vorläufig noch etwas nervös, es gelingt ihr aber trotzdem, die Engländer vorläufig nicht zur Wirkung kommen zu laſſen. In der 5. Minute gelingt den Deutſchen ein Vorſtoß, den Stroh mit einem gut placierten, aber zu dünnen Schuß abſchließt. Carey, der eng⸗ liſche Torwart, hält ſicher. Deutſchland kämpft, die Engländer ſpielen, das iſt der Eindruck der erſten Minuten. Nach 12 Minuten gibt Lehner einen Freiſtoß fein zur Mitte, Lenz hat beſte Schußgele⸗ genheit, ſein Köpfler iſt aber nicht kräftig genug, um Carey zu ſchlagen. Eine Ecke kommt für die deutſche Elf aber doch noch bei dieſer Gelegenheit heraus. Neumer gibt dieſe fein herein, Cumming nimmt ſie mit der Bruſt ins eigene Tor, doch Lan⸗ genus hat ſchon Aus gepfiffen. Vermutlich hatte der Ball in der Luft die Linie überſchritten. Verwir⸗ rende Kombinationen im Mittelfeld zeigen dann die Engländer. Meiſterhaft wird das Leder geführt, Täuſchungsmanöver eingeflochten, die kein Menſch vorausahnen kann. Allen, der zu den größ⸗ ten Mittelläufern Englands gehört, zeigt einen 40⸗ Meter⸗Schuß, dem Jakob ſeine ganze Aufmerkſam⸗ keit ſchenken muß. Das deutſche Spiel läuft nach 25 Minuten immer noch, aber es iſt zu ſehr verkrampft. Stroh und Neu⸗ mer ſind die einzigen deutſchen Stürmer, die bis da⸗ hin zu gefallen wußten. In der 30. Minute haben die Engländer auf der rechten Seite in der deutſchen Hälfte einen Einwurf. Kupfer glaubt dabei ſein zu müſſen und läßt Houghton allein. Im nächſten Augen⸗ blick haben die Engländer die Situation ſchon erkannt und ihren linken Flügel herangebracht. Der Einwurf geht an Car, haargenau kommt ſeine Flanke zu dem auf Halblinks gelaufenen Houghton, der nur abfälſcht und ſo dem Flankenball ſeine Kraft läßt. Jakob kann nichts dagegen tun, ſo ſehr er ſich auch ſtreckt, das war ein wundervolles Tor. Die Engländer führen 110 nach 30 Minuten. 4 Minuten ſpäter hat die deutſche Elf eine große Ge⸗ legenheit, Lehner hat eine Flanke vor das Aſton⸗Tor gegeben, Hahnemann hat den Ausgleich in der Hand, doch zu ſpät hat er die Gelegenheit erfaßt. Zwiſchen Carey und Hahnemann läuft der Ball zu dem deut- ſchen linken Flügel, und wird von dort ins Feld zu⸗ rückbefördert. Drei Minuten ſpäter muß Jakob in höchſter Not eingreifen, und dann halten ſich die Eng⸗ 11 für einige Minuten in der deutſchen Hälfte auf. Schließlich gelingt es doch, den Ball in die Hälfte der Engländer zu befördern, aber da iſt Cumming, der mit unerhörtem Verteidigerſchlag den Ball wie⸗ der in den deutſchen Strafraum befördert. Ein eng⸗ liſcher Stürmer— es mag Pritty geweſen ſein— ſtartet danach, wird dabei von einem deutſchen Ab⸗ wehrſpieler les war wohl Goldbrunner) unfair ge⸗ legt. Langenus entſcheidet Elfmeter. Dieſe Situation heraufzubeſchwören, war wirklich überflüſſig. Natür⸗ lich hatte Jakob gar keine Chance, den Elfmeter zu halten, oer mit unerhörter Wucht und äußerſt prä⸗ ziſe die linke Torecke fand. Damit war die deutſche Elf bis zur Pauſe mit:2 im Rückſtand. Das Ergebnis entſpricht durchaus den bis zur Pauſe gezeigten Leiſtungen. Brachte die erſte Hälfte eine, wie geſagt, ziem⸗ liche Enttäuſchung der Leiſtungen der deutſchen Elf, ſo machte ſich nach der Pauſe zunächſt eine größere Lebendigkeit des Spieles im deutſchen Sturm be⸗ merkbar, der allmählich überleitete zu ſyſtemvolle⸗ ren Angriffen. Es dauerte aber immerhin 8 Mi⸗ nuten, bis man von unſerem Sturm das ſah, was man eigentlich von ihm erwartet hatte. Den äuße⸗ ren Anſtoß gab das in der 29. Minute von Lenz er⸗ zielte Tor. Bis zu dieſem Zeitpunkt hatte aber gerade der Schütze des einzigen deutſchen Treffers eine Unmenge klarer Gelegenheiten vergeben, wel⸗ ches teilweiſe die helle Entrüſtung der Zuſchauer hervorrief. Auch das Erzielen dieſes Tores kann die geſamtſchwache Leiſtung von Lenz nicht weſenk⸗ lich herauſſetzen. Aber durch dieſen Treffer kam nun der linke deutſche Flügel Neumer— Hahne⸗ mann famos in Schwung, ſo daß die rechte Dek⸗ kungsſeite der Engländer, Maſſie und Calagan, des öfteren ins Leere lief und alle Mühe hatte, weitere Erfolge der Deutſchen zu verhüten. Von dieſem Sturm⸗Aufſchwung des linken Flügels profitierte der geſamte Sturm, der bis dahin ſchon gute rechte Flügel kam noch mehr in Schwung und beſonders Lehner erreichte wohl ſeine Beſtform und zeigte, daß er auch für dieſen Poſten der veranlagte Spie⸗ ler iſt. Der Halbrechte Stroh, von dem man ſich am meiſten verſprochen hatte, hatte ſich anſcheinend in der erſten Hälfte etwas zu ſehr verausgabt und kam nicht mehr im gleichen Maße wie die anderen Spieler mit. Auch die Läuferreihe zeigte nun ein für den Angriff weſentlich wertvolleres Spiel, die Bedienung des Sturmes war genauer und auch in der Abwehr fand ſie nun viel mehr Kontakt wie vor der Pauſe. Ausſchlaggebend für die insgeſamt höhere Lei⸗ ſtung des deutſchen Mannſchaftsſpieles war, daß unſere Leute bedeutend ſchneller wurden und die Engländer vor dem Beſitz des Balles bekämpfte, wo⸗ mit außerordentlich viel gewonnen war, da die Aſton⸗ Villa⸗Spieler, wenn ſie ſchon im Beſitz des Balles ſelbſt waren, unſeren Leuten wenig Chancen gaben, vermöge ihrer artiſtiſchen Körperbeherrſchung und ! Gruppe 1 Eintracht Frankfurt- Hamburger 8 312 Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte Hamburger SV 6 5 0 1 102 Eintracht Frankfurt 6 5 0 Stettiner SC 6 3 0 Vork Inſterburg 6 0 0 Gruppe 2 Schalke 04-8 05 Deſſau:1 Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punklt Schalke 04 6 3 2 1 19.6 00 VfR Mannheim 6 3 2 1 18210 5 Berliner SW 92 6 15 2 3.11 45 SV 05 Deſſau 6 1 7 3.21 4. Gruppe 3 Fortung Düſſeldorf- Vorw. Rſp. Gleiwitz 371 Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte Fortuna Düſſeldorf 6 4 2 0 14 150 BC Hartha 6 1 4 1 812 0 VfB Stuttgart 6 2 1 3 14.9 70 Vw.⸗Raſenſp. Gleiw. 6 1 1 4.20 Gruppe 4 1. J Nürnberg— Hannover 96 12:2 Alem. Aachen Ic Hanau 93 220 Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkle Hannover 96 6 6 0 0 165 1200 1. FC Nürnber 6 4 0 2 15.9 46 Alemannia Aachen 6 2 0 4. 1147 612 FC Hanau 93 6 0 0 6 5˙16 2 tag r tiert wich eine Näf nom hefa wah den entn dieſe wur ſtieg erwe mel ſichel An lich etwa gang 0 gen eine inne Kam Zwe mar dem kaut flüg 9 Mar halt. groß Wor dane Schi Pfoz werk Mit ſetzu Faff 1 zum ena genn zahl. rä⸗ uſe m⸗ Elf, ere be⸗ lle⸗ Ni⸗ vas ße⸗ er⸗ her ers vel⸗ uer ann k⸗ am ne⸗ dek⸗ des tere ſem erte chte ers gte, pie⸗ ſich end und ren ein die in vor Jei⸗ daß die wo⸗ on⸗ les en, und Montag, 28. Mai 1998 Neue Maunheimer Zeitunz) Morgen Ansgübe e 7. Seite Nummer n H nweis ſein, in welcher 7 dürfte ei 1 Ballarbeit. Das dür 2 5 lche Gegner anzukämp⸗ Heise unſere Spieler ge ſen haben. 5 3 3 Berückſichtigen muß man gallerdings, daß die Engländer in den letzten 20 Minuten des Spieles nit 10 Mann ſpielten, da der Mittelläufer Allen verletzt ausſchied. Die Engländer ſchienen auch gegen Ende des Spieles mit ihren Kräften ziemlich fertig in sein. Abſchließend muß man ſagen, daß die Eng⸗ länder auch in dieſem Spiel wieder alles zeig⸗ ten, was von einem Lehrmeiſter erwartet werden kann, und bewieſen haben, daß ſie dem Kontinent bezüglich des nach allen Richtungen ausgereiften Spieles noch diverſe Längen voraus ſind. 5 0 Schiedsrichter TLangenus⸗ Belgien 5 leitete in ſeiner bekannten ſouveränen Art und Weiſe, nur ſraglos hätte er das an Lenz begangene Foul mit einem Elfmeter ahnden müſſen, da dieſes Vergehen zum mindeſten ſo ſchwer war wie das von Gold⸗ brunner, als er den Elfmeter gegen Deutſchland perwirkte. Nach der Pauſe kommt der deutſche Angriff etwas beſſer zum Zuge, ohne jedoch vorläufig eine ärkere Wirkung zu erreichen. Die Ueberzeugung, die wir ſchon in der erſten Hälfte hatten, daß die Engländer wenigſtens eine Klaſſe beſſer ſind, als un⸗ ſere Leute, ſetzte ſich in der zweiten Hälfte noch mehr durch. Es gibt überhaupt keine fußballeriſche Hand⸗ lung, in ber ſie uns nicht überlegen ſind. Es iſt ge⸗ radezu unglaublich, was uns beiſpielsweiſe ein Maſſie zeigte, dabei ragte er aber nicht über ſeine Kamera⸗ den heraus, er fügte ſich durchaus in den Rahmen der insgeſamt hervorragenden Leiſtungen. Die wenigen Gelegenheiten, die unſere Stürmer bis dahin hatten, werden in einer Weiſe ausgeglichen, daß man keine Worte fand. Da nach etwa 15 Minuten kommt ein Freiſtoß in den Strafraumbereich von Aſton. Lenz ſteht unbewacht— man hat den Eindruck, daß ihn die Engländer aus Reſpektloſigkeit überſehen haben— erwiſcht das Leder, bringt es aber nicht in den Kaſten von Carey, der ihn verlaſſen hatte, ohne Ausſicht zu haben, das Leder zu erwiſchen. Eine ähnliche Szene ergibt ſich ſchon dret Minuten ſpäter. Lenz läßt wie⸗ der jede Beherrſchung vermiſſen. Eine einzige Ent⸗ rüſtung geht durch die Zuſchauermenge, die ſich aber in erſter Linie gegen die Verantwortlichen richtet. Zum Glück werden unſere Spieler in den folgenden Minten etwas ſtärker, und endlich in der 29. Minute fällt nach einer ſauberen Kombination, die vom lin⸗ ken Flügel ausgeht, und mit einer wundervollen Flanke von Lehner endet, ausgerechnet durch Lenz das einzige Tor durch Kopfſtoß. Der Eifer, den die deutſchen Spieler jetzt zeigen, iſt wirklich anerken⸗ nenswert. Es werden jetzt Leiſtungen geboten, die man nach den bisher gezeigten überhaupt nicht er⸗ warten konnte. Viel ſchneller iſt unſere Mannſchaft jetzt. Dieſe Tatſache gibt uns einen Fingerzeig, wie man den Engländern mit einigem Erfolg begegnen könnte. Die deutſche Elf iſt für den Reſt nicht mehr zu erkennen. Die Aſton⸗Leute kommen kaum noch aus ihrer Hälfte heraus. Auch ſie ſind anſcheinend des Kampfes müde geworden, der ihnen vermutlich in der erſten Hälfte die meiſten Kräfte geraubt hat. Die Leiſtungen der deutſchen Spieler ſind beileibe noch nicht vollkommen, aber ſie reichen aus, um das engliſche Tor immer wieder unter Gefahr zu hal⸗ ten und den Lehrmeiſter nicht mehr zur Entwicklung kommen zu laſſen. Verſchiedene äußerſt zugeſpitzte Situationen enden für die Engländer mit einigem Glück, ohne deutſche Erfolge. Dann ſtreichen noch zwei ſcharfe Schüſſe Lehners haarſcharf am Gehäuſe vorbei und auch von der linken Seite kommen Ge⸗ ſchoſſe, die nur durch Pech nicht zu Erfolgen führen. Es bleibt bei dem knappen:1⸗Erfolg der Eng⸗ länder. Der Kampf um den Aufſtieg Plankfladt-Karlsruher 7:5— Viernheim Bf Pforzheim:2— Bfcn Konſtanz-Sc Freiburg:2 Viernheim— Pfg Pforzheim:2 Plankſtadt— Karlsruher F 90:5 Bic Konſtanz— SC Freiburg 42 Baden: Gruppe Nord Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte darlsruher J V 0 3 2 1 7—.2 521 Amieitia Viernheim 2— 1•4 272 ic Pforzheim 2 1— 49 115 286 Plaukſtadt 1— 1 0˙5 02 Baden: Gruppe Süd Vereine Spiele gew. unent, verl. Tore Punkte V Oſſenburg 1 1——.1 220 Vit Konſtanz 33 1 574 242 SC Freiburg 1—— 1.4 052 Amieitia Viernheim— VfR Pforzheim:2 Trotz der am ſpäten Samstag und auch am Sonn⸗ lagvormittag noch währenden Regenſchauer präſen⸗ tierte ſich der Viernheimer Waldſportplatz für das wichtige Aufſtiegſpiel Viernheim— Pforzheim in einer ausgezeichneten Verfaſſung. Die ergiebige Näſſe hatte dem Platz jegliche Staubentwicklung ge⸗ nommen, und da es auch keine Waſſerpfützen gab, ſo aud ſich das Kampfgelände wie geſagt in einem wahren Idealzustand, ſo recht oͤazu angetan, zwiſchen den beiden Mannſchaften ein feſſelndes Spiel zu entwickeln. Um es vorwegzunehmen, ſei betont, daß hieſe Vorausſetzungen denn auch ziemlich erfüllt würden. Eine zweite Vorausſetzung für das Auf⸗ ſtiegſpiel wurde indes nicht erfüllt, und dies war der erwartete Maſſenbeſuch. Der grauperhangene Him⸗ mel mag ſo manchen abgehalten haben, nicht zuletzt ſcherlich aber auch die Niederlage gegen den KFV. An ünd für ſich kämpften die Mannſchaften natür⸗ lich hart um die Punkte, aber keinesfalls wurde elwa mit übergebührlichem Einſatz zu Werke ge⸗ gangen. Lange Zeit hielten ſich die beiderſeitigen Leiſtun⸗ gen etwa die Waage, bis im zweiten Teil das Spiel eine Drangperiode der Heſſen mit drei Toren innerhalb drei Minuten ſozuſagen urplötzlich den Kampf entſchied. Alles in allem kann es keinen Zweifel geben, daß der Sieg der Heſſen ſelbſt in der markierten Höhe ein durchaus verdienter war, nach⸗ dem die Pforzheimer Elf in der zweiten Spielhälfte kaum noch bei Luft war und ſo reichlich vorzeitig flügellahm wurde. Reichlich nervös und aufgeregt beginnen beide Nannſchaften das Spiel. Die Biernheimer Spieler halten die Bälle zu lange und auch ſonſt läßt allzu⸗ große Ungenauigkeit die Heſſenſtürmer nicht zu Vorte kommen. Die erſte klare Chance ſetzt Kiß 2 daneben und ein Schuß von Kiß 3 teilt das gleiche Schickſal. Nach zehn Minuten Spielzeit muß der Pforzheimer Torwart verletzt vom Platz getragen werben, und trotzdem bringt es der Pforzheimer mitelſtürmer fertig, unmittelbar mit der Fort⸗ ſezung des Spiels die für den Augenblick außer Fafung geratene Viernheimer Abwehr zu ſchlagen. Mit zehn Mann können die Pforzheimer jetzt ele auf das Tempo drücken, während der Heſ⸗ ehangriff ſich einfach nicht durchſetzen kann. Oft Feüng ſteht die Pforzheimer Abwehr im Brennpunkt Uhlreicher Angriffe. Sie wehrt ſich heldenmütig, bis in ͤͤer 30. Spielminiute wieder ihr Torwart ein⸗ treten kann. Die 37. Minute bringt oͤen Heſſen den längſt erwarteten Ausgleich⸗ Martin und Koob tragen einen ſchönen Angriff vor, bedienen den gut poſtierten Weiß, der unbarmherzig 111 ſtellt. Wenige Minuten ſpäter ſchön können die Heſſen die Füh⸗ rung übernehmen, als Kiß 3 ein lebhaftes Geplän⸗ kel prompt auszunutzen verſteht. Wechſelvoll läuft die Fahrt zu Beginn der zweiten Halbzeit, die ſchon bald wieder eine Drangperiode der Heſſen aufzeigt. Wieder ziſcht eine ganz ausſichtsreiche Sache um den Pfoſten, aber dann iſt es doch Kiß 2, der in der 55. Spielminute den dritten Heſſentreffer markiert. Auf dem Fuße folgt ihm der vierte Treffer der Amicitia durch Kiß 3 und eine weitere ſofort folgende Ueber⸗ rumpelung durch den gleichen Spieler bringt den Stand der Partie auf:1 für Viernheim, wodurch die Pforzheimer enoͤgültig ins geſchlagene Feld ver⸗ wieſen wurden. Eine nicht ganz klare Abwehr der Heſſen bringt durch Britſch den zweiten Gegentreffer der Pforzheimer. Aber dann muß der Pforzheimer Torhüter ſchon wieder kapitulieren, als beim merklichen Nachlaſſen der Pforzheimer der Viernheimer Weiß auf 612 ſtellen kann. Unaufhörlich rollen gegen Schluß weitere gefährliche Angriffe auf das Pforzheimer Tor, die zum Teil in Abſeitsfallen enden, aber kurz vor Ab⸗ pfiff kann doch noch Kiß 4 den ſiebten der Heſſentref⸗ fer einbringen. Die Vfernheimer ſtanden in dieſem Spiel vor keiner leichten Aufgabe. Die Ausſichten der Heſſen waren keineswegs roſig, dennoch hätte man wenig⸗ ſtens in der erſten Hälfte eine beſſere Geſamtleiſtung erwarten dürfen. Abgeſehen von erheblicher Nerpoſi⸗ tät gab es eine fühlbare Schwäche in der Läuferreihe und im Angriff, der ſich nur ſelten zurechtfinden wollte. Angenehm überraſchte in der erſten Halbzeit der erreichte Leiſtungsgrad des rechten Flügels. Was ———— Am die deutſche Handballmeiſterſchaft SV Waldhof ſiegt gegen Haßloch:2 Die Anſetzung des Spieles Sp Waldhof— Bie Haß⸗ loch nach Karlsruhe wurde in Mannheim und auch in Haßloch mit gemiſchten Gefühlen aufgenommen. Den Haßlochern, denen es ja gleich ſein konnte, wo ſie den Waldhöfern gegenüber treten müſſen, wenn es nur niht in Mannheim war, konnte dieſe Anſetzung gleichfalls nicht einleuchten. Es dreht ſich dabet um die Entfernung. Mannheim hätte für Haßlochs beſtimmt nicht kleinen An⸗ hang nur etwa W Kilometer Entfernung, während nach Karlsruhe doch gut die doppelte Entfernung in Frage lommt. Waldhofs Anhang, der wohl zu Haufe ſehr ſtark iſt, ſpielt bei dieſer Betrachtung keine Rolle, da er, wenn es auswärts geht, doch auf ein kleines Häuflein Getreuer zuſammenſchmilgt. So wurde der Beſuch von ſeiten der beiden Kontrahenten bedeutend ſchwächer als er in Mann⸗ heim geweſen wöre. Für Karlsruhe bedeutet dieſes Spiel dagegen unend⸗ lich viel. Einmal dient es zur Werbung für den Hand⸗ ball. Karlsruhe, ja ſelbſt Mittelbaden hatten im Vorjahr keinen Vertreter in der Gauklaſſe. Ja ſelbſt in der Be⸗ zirksklaſſe finden wir Karlsruhe nur im Zuſammenhang mit einem Vorort, wie z. B. Karlsruhe⸗Duplach, das wohl im kommenden Jahr in der erſten Klaſſe ſtarten wivd. So iſt zu erwarten, daß durch dieſes Treffen, bei dem es immerhin um den erſten Platz in der Gaugruppe 4 geht, mieder Hanoballfreunde geworben wurden, Jie auch über dieſes Treffen hinaus dem fliegenden Lederball die Treue wahren. Zum andern bedeutet dieſes Spiel in Karlsruhe die Fortſetzung einer klaren Linie. Schon ſeit etwa drei Jah⸗ ren ſchiebt ſich die Landeshauptſtadt, der Sitz des Gau⸗ amtes, immer mehr in den Vordergrund. Repräſentativ⸗ kämpfe und andere Treffen löſten einander ab. Höhepunkte waren bei dieſen Veranſtaltungen die Meiſterſcha ften der Turner und der Leichtathletikkampf Deutſchland— Schweiz. So muß auch dieſes Spiel zu jenen Veranſtaltungen gezählt werden, die für den Sport und die Reſidenz, eben den Sitz unſerer„Gauregie⸗ rung“, Propaganda machen. Auf wettkämpferi ſ che m Gebiet ſteht in Baden Mannheim klar an erſter Stelle, im Aufztehen von Veranſtaltungen u, a. aber hat uns die Reſidenz längſt überflügelt. Wenn die „lebendige“ Stadt nicht ganz zurückgedrängt werden will, wird es höchſte Zeit, daß ſie ſich rührt Es muß allerdings auch im gleichen Atemzug geſagt werden, daß die Karls⸗ Molorrad-Großkampflag auf der Sandbahn Kuſel Gunzenhauſer⸗Neitlingen wieder der Held des Tages n in der ſtillen Weſtpfalz gelegene Städtchen Kuſel bahn 14 5 im Zeichen eines nationalen Motorrad⸗Sans⸗ 9 55 nens, das die NS seg Motorgruppe Kurpfalz⸗Saar Regen tustrag brachte. Trotzdem im Südweſten überall galzuwetter herrschte, hatte der Wettergott mit den Saar⸗ 1 8 95 hen, Einſehen. Die Veranſtaktung konnte auf beſte„Meter langen Bahn bei trockenem Boden und 75 Fohrerbältniſſen abgewickelt werden. Da ſich unter den 8 00 rern viele unſerer beſten Sand hahn ⸗Speziallſten Tulbune ganzen Reich befanden, waren die als natürliche 3 enſchen dienenden Hänge rings um die Bahn dicht von eifri enmaſſen beſetzt. Nachdem am Vormittag bereits einige. worden war und die Ausweisfahrer ſchon trio orläufe zu den Hauptrennen erledigt hatten, 15 6 205 der feierlichen Flaggenhiſſung durch den Ur, der Stbenſührer Rees, nachmittags punkt 14.90 Mels cart zum 1. Rennen. Dieſes beſtritten die 5 lahrer mit den kleinen Maſchinen bis 125 cem. Sieger dieſes 8 der Mannheimer Schreiber. ehre mit einem Stundendurchſchnitt von 45,55 Km. und wurde Weidemann⸗Karlsruhe auf Bycker mit Im l Dritter der Münchener Wieſent auf Sachs. ‚ weiten Rennen der Ausweisfahrer, Klaſſe 10 Km 887 gewann den Endlauf über 5 Runden zwelten Rag tan k munen mit 54,2 Km.⸗Std. Auf den aud an gie, bam Urſhel⸗Steinwende auf Deds mit 53,8 Nlagkurne oͤrttte Stelle kam Gerick aus Gröbenzell auf Das drit te R 5 bis 25 Rennen der Lizenz⸗Fahrer, Maſchinen n cem war eine ſichere Sache für den Neitlinger euhauſer, der einen dente enen von 64,5 8 der Zweite, Marxreiter, nur ohh kam. Sto. erreichte und der Dritte, Buchberger, f das vierte g 5 w ennen brachte abermals die Aus⸗ ih de au den Start. Sie hatten im Endlauf mit m cinen nicht über 350 cem fünf Runden Alete Stb, gefahren und auch hier war der Münchener mit 54, Km.⸗Std. der Beſte. An die zweite Stelle kam Spolter aus St. Wendel mit 51, Stokm. ganz knapp vor Daub aus Konken, der auf 51,0 Std.⸗Km. kam. Das fünfte Rennen beſtritten die Lizenz⸗Fahrer mit Maſchinen bis 350 cem. Im erſten Vorlauf ſiegte Gunzen hauſer mit 66,2 vor dem Hamburger Sedan. Im zweiten Vorlauf war Marxreiter mit 62,2 weit⸗ aus ſchneller als Buſſe⸗Berlin, der nur 58,6 Sbd.⸗Km. erzielte. Der Endlauf, der über 5 Runden ging, wurde haushoch von dem Bahnrekord⸗Inhaber Gunzenhauſer mit einem Durchſchnitt von genau 67 Km.⸗Sld. gewonnen. Buſſe kam als Zweiter auf 61 Km.⸗Std. und Bertram⸗ Berlin wurde mit 60,5 Km.⸗Std. Dritter. Gunzen hauſer⸗Neitlingen fährt mit 70,4 Kmſtd. neuen Bahnrekord In dem zweiten Teil des umfangreichen Programms, das außerordentlich flott abgewickelt wurde, fuhren die Ausweisfahrer der Klaſſe bis 500 cem ein weiteres Ren⸗ nen, das abermals der Münchener Rieſente auf Gillett mit der Beſtzeit ols Ausweisfahrer= 45,6 Kmſtd. gewann. Die Kämpfe der großen Lizenzfahrer⸗Klaſſe waren eine ſichere Beute für Gunzenhauſer ⸗Neitlingen. In der Klaſſe bis 500 cem ſiegte er im erſten Vorlauf gegen Brin⸗ del⸗München und Bertram⸗Berlin, während im zweiten Vorlauf der Hamburger Graf⸗Sedan vor dem Frankfurter Knirr durchs Ziel ging. a Im Endlauf über 5 Runden jedoch ließ Gunzenhauſer ſeine ganze Konkurrenz buchſtäblich ſtehen und fuhr mit einer Zeit von 1137(70,4 Stoͤkm.) neuen abſoluten Bahn⸗ rekord. Brindel und Bertram kamen auf die nächſten Plätze. Das Troſtrennen der bisher nicht placierten Lizenzfahrer gewann der Karlsruher Nitſchky auf Dücker mit 56,9 Södkm. von Sengel und im Schlußrennen um die Verbeſſerung des Bahnrekords war wieder Gunzenhauſer mit genau 69 Stoͤkm. der Schnellſte, ohne indeſſen die Zeit des Endlaufs in der Klaſſe bis 500 cem zu erreichen. ruher ihren Veranſtaltern mehr Gefolgſchaft leiſten, als es leider bei uns in Mannheim der Fall iſt. Wir haben in Mannheim viel Boden verloren, den zurückzuerobern, haben unſere Aktiven ſchon viel getan. Nun liegt aber, ſo dünkt uns, die Unterſtützung an einer höheren Stelle. 8 Vfe Haßloch Sp Waldhof, Halbzeit:2 Zu dem Meiſterſchaftsſpiel, das im Karlsruher Wilöd⸗ parkſtadion zum Austrag kam, hatte es der Wettergott wieder nicht gut gemeint. Den ganzen Tag rieſelte es von oben und auch zu Beginn des Spiels hatte der Himmel ſeine Schleuſen noch nicht geſchloſſen. Unter den 1500 Zu⸗ ſchauern befand ſich der Kreisführer Landhäuſer und der badiſche Gaufachwart Neubert. Unter der Leitung des Unparteiiſchen Kaiſel begann das Spiel gleich tempera⸗ mentvoll. Die Waldhöfer mußten allerdings auf Hennin⸗ ger verzichten, für den Zimmermann 2 in der Läuferreihe ſtand. Schon bei Beginn zeigte ſich, daß der glatte Raſen für das Spiel nicht beſonders förderlich war, denn nicht nur die Bodenglätte machte den Spielern Schwierigkeiten, ſondern hemmte auch den ſchnellen Start. Schon in der oͤritten Minute konnten die Walöhöfer durch Herzog, der von Spengler geſchickt in den Brennpunkt des Geſchehens geſandt worden war, zum erſten Tor gelangen. Haßlochs Hüter konnte den Ball wohl berühren, aber nicht mehr feſthalten. Die nächſten Minuten bringen völlig verteiltes Spiel. Man iſt überraſcht über das außerordentlich gute Deckungs⸗ ſpiel der Pfälzer, von denen faſt jeder ſeinen Mann ſtellt und den Waloöhöfer Sturm beinahe ſchachmatt ſetzt. Immer, wenn Gefahr droht, iſt die geſamte Mannſchaft in der eigenen Hälfte, um aber auch immer wieder mit vorzuſtoßen, wenn der Ball nach vorne getragen werden ſoll. Haßlochs Sturmführer, der an und für ſich gar nicht ſchnell iſt, ver⸗ ſteht es immre wieder ob ſeiner Körpergröße, ſich Raum zu verſchaffen und kann auch ſeine Nebenſpieler, beſonders Scheurer, geſchickt einſetzen. Während Haßloch drängt, kommt auch Waldhof wieder einmal zum Zug. Spengler ſteht am Torrand, wird aber von hinten geworfen. Dieſe etwas horte 19⸗Meter⸗Entſcheidung, die mit Erfolg aus⸗ genutzt werden konnte, hatte aber für die Pfälzer doch nicht den gewünſchten Erfolg. Der Ball wird zu Zange gehalten, es bleibt die Abgabe aus und zudem rücken noch die Läufer zu ſtark auf. So konnte es auch nicht ausbleiben, daß in der 20. Minute durch Berſche eine Lücke in die Waldhofdeckung kam, und der erſte Gegentreffer iſt fertig. Der Halbſtürmer kann das unglückliche Wirken nur zwei Minuten ſpäter durch Trippmacher ſchlagen, der den Ball zwar hart, aber doch nicht von der Linie flanken kann. Haßloch hat den verdienten Ausgleich erreicht und drängt in den letzten Minuten in der erſten Spielhälfte unſeren badiſchen Meiſter zurück. Nach dem Spielverlauf dieſer Minuten zu beurteilen iſt ſchwer. Der Boden hemmte vor allem die ſchnelleren Waldhöfer, aber klar trat auch zutage, daß dieſes Spiel nur dann gewonnen werden kann, wenn die zwette Hälfte ein uneigennützigeres Spiel der weißblauen Mannheimer Elf bringt. Die zweite Halbzeit beginnt mit verteilten Angrifſen. Haßloch zeigt ſich vor der Pauſe in der Deckung meiſter⸗ lich. Selbſt auf dem räumlich größeren Platz kann ſich Waldhof nicht durchſetzen, ſo klar und ſicher deckt die Läu⸗ ferreihe der Pfälzer. Hinzu kommt aber auch, daß die Waldhöfer im Angriff heute baum eine zügige Kom⸗ bination fertigbringen. Dennoch gelingt ihnen ſchon früh⸗ zeitig der dritte und vielleicht entſcheidende Treffer. Heißeck wird von Herzog freigeſpielt und kann unhaltbar zum:2 einſenden. Dann wandert wieder der Ball von Tor zu Tor. Das Spiel iſt diesmal gornicht ſchön. Sel⸗ ten ſieht man die Spieler ſo viel am Boden liegen und ſelten ſieht man ſo viele ſchlechte und ungenaue Vorlagen und Abgahen wie bei dieſem Treffen im Karlsruher Wild⸗ vork⸗Stadion. Es war wirklich ſchade dafür, daß der Wettergott hier einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Als Propangadaſpiel konnte es diesmal nicht ge⸗ wertet werden. In der 42. Minute des Spieles gelingt endlich Zimmer⸗ mann einer ſeiner gefährlichen Durchbrüche. In prächtiger Weiſe täuſcht er einen Läufer, kurvt zur Mitte und ſendet zum:2 ein. Wenig ſpäter kann der gleiche Spieler den fünften Treffer anbringen. Mit dleſen drei Toren Vorſprung Mitte der zweiten Halbzeit iſt das Spiel tatſächlich entſchieden, dies umſomehr, als ſich der Haßlocher Angriff nunmehr in Werfen und Placieren äußerſt ſchwach erweiſt. Die Leute die Leiſtung der Pforzheimer anlangt, ſo war man auch von dieſer Seite nur halbwegs befriedigt, gegen Spielende ſogar ſtark enttäuſcht. Tapfer ſchſlug ſich das Schlußtrio, das in manchen gefährlichen Situa⸗ tionen eine gute Figur machte. Als Leiter des Spiels konnte Schiedsrichter Schrempp in Karlsruhe vor etwa 1500 Zuſchauern genügen. Plankſtabt— KV:5 Mit großem Intereſſe ſah man in Plankſtadt dem Be⸗ ginn der biesjährigen Aufſtiegsſpiele entgegen, war man doch diesmal in dem Kampf um den Aufſtleg zur Gauliga ſellſt beteiligt und konnte ſich nach den zuletzt gezeigten Leiſtungen immerhin eine Chance ausrechnen. Zwar mußte in der Gruppe Nord der KF als bezeich⸗ net werden, aber die Punkteinbuße her vor aht Tagen in Pforzheim ließ erkennen, daß die übrigen Mannſchaften nicht gewillt ſind, ſich kampflos zu ergeben. Es war alſo alles dazu angetan, die Erwartungen in Plankſtadt auf das Höchſte zu ſteigern, zumal im N die intereſſanteſte Mannſchaft der Auſſtiegsſpiele als erſter Gegner am Sonntag nach Plankſtadt kam. Trotz der ſchlechten Witterung hatten ſich über 9000 Zuſchauer in Plankſtadt eingefunden, als Schiedsrichter Engelhardt⸗ Freiburg das Spiel anpfiff. Plankſtadt ſpielte in kom⸗ pletter Aufſtellung, während man bei Karlsruhe Dam⸗ minger auf den linken Flügel genommen hatte. Leider erfüllten ſich die Erwartungen von Plankſtadt nicht, wenigſtens ſo weit ein Sieg erhofft wurde. Der Erfolg des K war durchaus verdient, die Elf bot eine her⸗ vorragende ſportliche Leiſtung und zeigte ſich während des ganzen Spiels mehr oder weniger überlegen, Aber trotzdem waren die erſten Tore, welche der KF erzielte, aus glücklichen Umſtänden heraus geſchoſen. Beim erſten Tor ließ Benkler im Plankſtadter Tor einen bereits gehaltenen Ball noch ins Tor rutſchen. Daun brachte ein Unfall des linken Verteidigers ein vollkom⸗ men unnötiges zweites Tor und nachher vollendete der⸗ ſelbe Verteidiger mit einem Eigentor das Schickſal Plank⸗ ſtadts endgültig. Was dann noch folgte, war nur noch der zwangsläufige Schlußakkord, wobei es den Anſchein hatte, als ob der KF eim Endſpurt noch weitere Tore hätte er⸗ zielen können, wenn es notwendig geweſen wäre. Der Ke begann das Spiel von der erſten Minute an gleich überlegen. Der Ball wurde vorbildlich geführt und Plankſtadt mußte ſchwer verteidigen, um den Strafraum reinzuhalten. Trotzdem verſtand man es, mit raſthen Durchbrüchen das Karlsruher Tor in Gefahr zu bringen und Stadler im Karlsruher Tor mußte wiederholt rettend eingreifen. Auf der Gegenſeite hielt ſich Benkler ausge⸗ zeichnet. Schwere Schüſſe von Rapp und Brecht hielt er ſicher. Dann ließ er jedoch einen ſcharfen Schuß von Rapp ins Tor gleiten, das Karlsruhe zu einer Überraſchenden Führung verhalf. Kurz vor der Pauſe erhöhte Karlsruhe auf 210, als Gund freiſtehend den Ball erhielt, denſelben jedoch nicht wegſchlagen konnte, da er ſich den Fuß verſtauchte. Brecht hatte ſo leichtes Spiel, um den Ball einzuſchießen. Nach Halbzeit riß der KF das Spiel vollkommen an ſich. Plankſtadt kam nur noch ſelten aus ſeiner Hälfte heraus, verſtand es jedoch immer, weitere Erfolge der Gäſte zu verhindern. Erſt als Gund einen Flankenbalt von Brecht ins eigene Tor ſchoß, klappte die Mannſchast endgültig zuſammen, und zwei weitere Tore von Rapp und Damminger, aus ſchöner Kombination heraus erzielt, voll⸗ endeten das 510. Plankſtidt fehlte es an einer geſchloſſenen Mannſchafts⸗ leiſtung. Neben guten Kräften ſtanden einige ſchwache Leute, welche den Fluß des KFV⸗Spiels kaum zu hemmen vermochten. Was Plankſtadt auszeichnete, war ein wirklich jederzeit faires Spiel, wobei man ſtets bemüht war, mit Anſtand zu verlieren. Was trotzdem fehlte, war verſtänd⸗ nisvolle Zuſammenarbeit, genaues Stellungsſpiel und Laufen guf den freien Raum. Zwar wurde von den Plank⸗ ſtadter Spielern unheimlich gelaufen, aber nur hinter dem Ball her, den der Gegner in vorbildlicher Kombination führte. Müller im Sturm, Ochs 2 als Mittelläufer und Benkler im Tor waren die Stützen Plankſtadts. Allerdings ließ Müller nach der Pauſe ſein Können nur noch ahnen, während ſich die ſchwächeren Spieler auch dann noch an⸗ ſtrengten. Der KF überragte ganz klar, und zwar traf die Mannſchaft diesmal auf einen techniſch ziemlich unter⸗ legenen Gegner, welchem zudem das Lampenfieber ſchwer zu ſchaffen machte, der aber ſeine Unterlegenheit nicht durch Schärfe auszugleichen verſuchte So lief bei Karlsruhe der Ball von Mann zu Mann. Vorbildliche Deckungsarbeit ſorgte hinten dafür, daß Plankſtadt kaum gefährlich werden konnte. Zudem hielt Stadler im Tor einige gefährliche Schüſſe ſehr ſicher. Der Sturm arbeitete ſehr gut, wenn auch nicht mit letzter Entſchloſſenheit. Brecht auf dem rechten Flügel und Rayp in der Mitte gefielen am beſten. Da⸗ gegen wartete Damminger nur vor der Pauſe mit ſchönen Flankenläufen auf., Engelhardt⸗Freiburg hatte als Schleds⸗ richter den ſchweren Kampf jederzeit in der Hand. wollen unbedingt bis zur Torraum⸗Linie vorkombinieren und ſcheitern dort notſürlich an der aufmerkfſamen Abwehr der Woloͤhöfer. Der Unpartefiſche aus Eſſen, der zu Be⸗ ginn ganz groß pfiff und durch ſeine raſchen Entſchei⸗ dungen dem Spiel unbedingt fede Härte nehmen wollte und nahm, wurde ſpäter etwas kleinlich und verſtand es nicht, das Spiel ſo laufen zu laſſen, wie er es tatſächlich hätte tun können. Die Waldhöfer erringen einen äußerſt hart erkämpften 5·2⸗Sieg gegen den Südweſtmeiſter, der ſich bis zur letzten Minute tapfer wehrte. Allerdings müſſen die Haßlocher, wenn ſie zu Erfolgen kommen wollen und wenn ſie auch München ſchlagen wollen, in ihrem Angriff die Außen ein⸗ ſetzen und nicht, wie heute, nur im Innentrio arbeiten. Zuſammenfaſſend darf geſagt werden, daß die Haß⸗ locher Elf größeren Einſatz ud Kampfgeiſt mitbrachten als die ſtegreichen Waldhöfer. Handball-Verbandsſpiel Fo Freiburg— Turn⸗ u. Sporty. Oftersheim 21:1 Das letzte Gauligaſpiel der FiC⸗Handballer in Frei⸗ burg gegen Oftersheim war eine recht eindeutige Ange⸗ legenheit für den Platzverein. Die Gäſte aus Oftersheim ließen leider gleich zu Beginn in ſportlicher Hinſicht manche Wünſche offen. Sie hatten wohl das Pech, Haß gleich ein Mann verletzt vom Platz mußte, aber hernach zeigten ſich die übrigen 10 Spieler von einer Seite, wie man dies bisher in Freiburg, mann kann ſchon ſagen erfreulicher⸗ weiſe, nicht gewohnt war. Ein großes Glück war, daß der Schiedsrichter Drotz vom Freiburger Sportelub die Zü⸗ gel energiſch in der Hand hatte. Er ſcheute ſich auch nicht, zwei Mann vom Platze zu ſtellen, die ſich in ſportlicher Hinſicht derart benommen haben, daß der Platzverweis eine noch viel zu geringe Strafe darſtellt. Will man den Spielverlauf des Treffens, dem wegen des ſchlechten Wetters nur wenige Zuſchauer beiwohnten, kurz ſkizzieren, ſo kann man die Feſtſtellung machen, daß die Freiburger Mannſchaft in jeder Hinſicht in guter Ver⸗ faſſung war. Die Hintermannſchaft übte in ihrer Ge⸗ ſchloſſenheit, die damit eine abſolute Sicherheit zur Folge hatte, einen günſtigen Eindruck und Einfluß auf die vor⸗ deren Reihen aus. Der Sturm fand ſich gut zufſammen und die Tore ſtellten ſich ein. Bis zur Paufſe ſtand das Tref⸗ fen ſchon:0. Nach Wiederbeginn bekam man ungefähr das gleiche Bild zu ſehen. Auffallenderweiſe benahmen ſich nach der Pauſe die Gäſte aus Oftersheim, als die ſtärkſten Hitz⸗ köpfe den Platz verlaſſen hatten, von einer weſentlich günſtigeren Seite. Aber allerdings war nun mit acht Mann im Felde und ſpäter mit nur ſieben nichts mehr auszurichten. Die Freiburger beherrſchten eindeutig das Feld und hatten es ntürlich unter dieſen Umſtänden auch ziemlich leicht, den Spielverlauf zu diktteren. Zum Schluß wollen wir noch anführen, daß wir in Zu⸗ kunft lieber auf ſolche Spiele verzichten, weil ſie in keiner Hinſicht n dienlich ſind, zumal wir hier in Freiburg, wo der Hanöballſport ſowieſo wenig Anklang findet, unbebingt darauf angewieſen ſind, mit ſportlichen Leiſtungen aufzuwarten, weil wir nur ſo unſeren ſchönen Handballſport aufwärts und vorwärts bringen können. Solche Maunſchaften, wie wir ſie heute in der Oftershei⸗ mer ſahen, haben, unſerer Anſicht nach, in der Gauliga keinen Platz mehr zu beanſpruchen.— Vielleicht wird die Behörde die entſprechende Schritt, auch einleiten. * 1 1 8. Seite/ Nummer 233 Neue Maunheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 28. Maf 199 2. Hauptrunde des Tſchammer-Pokals Eine prächtige Leiſtung Waldhofs SpVg Sandhofen S Mannheim⸗Waldhof 90:4(:1 e Fortſchreiten der Tſchammerpokalrunden ver⸗ gemäß die Aufgaben der Partner, da auch Paarungen der Gauklaſſe auf den n. Am n bend ſtanden ſich in Sand⸗ Exmeiſter 2 und die SpVg einander Trotz dez unſicheren Wetters hatten ſich an⸗ 2000 Zuſchauer auf dem entlegenen Platz ein⸗ Sandhofen: Rohrmann; Michel, Streib; Schenkel, Wetzel, Kruckowſki; Fluder, Feuzel, Becker, Vogel, d Waldhof: Drayß: Maier, Siegel; Schneider, Heerme Herbold, Bielmeier, Siffling 3, Siffling 1, spiel beginnt bei ſtarkem Gegenwind für f, das aber ſofſort das Kommando übe it ofen in ſeine Hälfte zurückdrängt. ner ger⸗ nickten Abwehr verſchulden die Sandhöfer einen Hand⸗ meter, den Siffling 1 weit danebenſchießt. N f ſpielt trotz des ſcharfen Gegenwpades ſehr flüſſig, abe — wenn es nottut— verſtärkte Abwehr der Platzmann weiß Erfolge zu verhindern. Die vereinzelten Vorſt S ſens ſind zu zuſammenhanglos, um gegen eine rdeckung wie die Waldhofs Poſitives zu ich Siegel ſcheidet infolge Zuſammenpralls aus, aber die Gäſteelf bleibt weiterhin in der Offenſive, wobei der aufgerückte Pennig zwei Meter vor dem Kaſten den Torhüter anſchießt; doch kurz darauf gelingt es Siffling 8 aus halbrechter Stellung ins lange Eck zu funken;:1. Drayß ſtellt dann einmal den durch⸗ gebrochenen Becker in entſchloſſenem Entgegenwerfen. Ebenſo ſtoppt Rohrmann einen Bombenſchuß Biel⸗ meiers. In wunderbarer Drehung ſetzt Siffling 1 einen Weitſchuß aus der Luft an, den der Wind hart neben den Pfoſten ins Aus dreht. Mit einem Eckenverhältnis von :0 beſchließt Waldhof dieſe in überragender ſpieltech⸗ ſcher Weiſe durchgeführte erſte Hälfte. Nachdem Sandhofen trotz des kräftigen Rückenwindes im erſten Abſchnitt nicht zum Zug kam, hält man die Sache für die Fortſetzung erſt recht für ausſichtslos. Wohl zeigt Rohrmann bei den weiter ſteigenden Eckbällen mit⸗ unter ſehr ſicheres Herunterholen des Leders, aber das Geſamtbild bleibt wenig verändert. Sandhofen kämpft unentwegt und verbiſſen, aber gegen einen blitzhaft ver⸗ längerten Ball von Siffling 1 auf Kopfſtoß von Gün⸗ deroth iſt kein Kraut gewachſen,:2. Auf Flanke von Herbold ſtellt der hereingeloaufene Günderoth unter dem im Herausgehen zögeriden und ſich vergeblich wer⸗ f en Rohrmann hinweg:3. Einen unheimlich ſcharſen S ball von Michel ſtoppt Drayß im Niedergehen aus⸗ hnet. Endlich erzwingt Fluder mit Weitſchuß die Ecke für Sandhofen, der kurz darauf die zweite folgt. ſcheint mit dem Ergebnis zufrieden, das Spie nerteilt ſich mehr, aber die 11 Ecke für die Schwarz⸗ Blauen führt durch unhaltbaren Kopfball Günderoths zum:4. Zum Schluß tanzt ein Ball desſelben Spielers 5 die Latte und auch dem aufgerückten wenn gelingt es nicht einen gutgemeinten Kopfſtoß aus⸗ zuführen. Es bleibt bei dem erreichten Spielſtand. Die Leiſtung des SVV Waldhof hat den Sieg in ſeinem Ausmaß vollouf verdient. Was die Mannſchaft vor der Pauſe vor allem an balltechniſcher und auch an nahezu vollendeter Zuſammenarbeit trotz der widrigen Windverhältniſſe zeigte, war eifach verblüffend und war nur die Beſtätigung einer wirklich anſteigenden Form, die die Serienerſolge der letzten Monate ſchon ahnen ließ. Auch Schneider ließ ſich auf dem neuen Poſten als rechter Läufer recht aut an. Beſonders hervorzuheben iſt auch die ausgezeichnete Kondition Für Sandhoſen— das kann man ruhig ſagen— bleibt die Generalfrage nach wie vor der Sturm. war einfach nicht da. Gewiß, es fehlten Müller und ehe, was auf die Geſamtleiſtung zweifellos von Einfluß ; aber wenn die Fünfſerreihe nicht entſprechend ver⸗ ſtärkt werden kann, dann wird es im kommenden Gauliga⸗ ringen, das beſtimmt noch ſchwerer wird als im ver⸗ floſſenen, nicht roſig für die, namentlich in den hinteren Reihen mit unbeugſamen Einſatz kämpfende Mannſchaſt ausſehen. Die Spielleitung, die eine kurze Auftaktsſtrecke Pennic zaldhof, und nachher der durch ein Miß⸗ geſchick verſpätet eintreffende Schiedsrichter Dietz⸗Dur⸗ lach innehatte, word von beiden Teilen einwandfrei durch⸗ geführt. A. M. Verhalten ſpielende Neckarauer Alemannia Ilvesheim—Vfe Neckarau:2 In dem Tſchammerpokal⸗Spiel auf dem kieſelſteinbe⸗ ſäten Neckarplatt zu Ilvesheim wurden von ſeiten des Gaſtgebers mit ſtarker Erbitterung gekämpft. Die Aleman⸗ nia wollte es mit nicht zu überbietendem Eifer und härte⸗ ſtem Einſatz ſchaffen, den ſtarken Rivalen aus der Gau⸗ klaſſe in Knie zu zwingen. Die ſcharfe Gangart des Spieles hieß daher die Mannen des VfL Neckar au, in deſſen Reihen man die guten Leute Gönner, Benner und vor allen Dingen den Sturm⸗ drigenten Wahl vermißte, mit einiger Zurückhaltung an die Sache herangehen. Man zeigte bald nicht mehr, als unbedingt zum Siegen notwendig war. Und trotzdem hätte der Angriff erfolgſicherer ſein können, wäre er nicht in ungezählten Fällen in die glänzend funktionierende Ab⸗ ſeitsfalle der gegneriſchen Verteidigung gelaufen. In der Läuferreihe, die in Schmitt den wohl beſten Spieler beſaß, fanden die Angriffe des Gegners meiſt ein frühes Ende. Wenn ſchon etwas durchkam, ſo erledigte dies Größle in aller Ruhe neben ſeinem noch verbeſſerungsfähigen Part⸗ ner Grimbs. Dieringer mußte aber trotz der wirkungs⸗ vollen Abwehr ſeiner Vorderleute in der zweiten Hälfte einige ſchwere Brocken meiſtern, u. a. einen Scharſſchuß des Linksaußen Schwarz von Ilvesheim, für den man Se im Mannheimer Stadion Frühjahrsweltkämpfe des Standortes Mannheim— Trotz ſchlechter Witterung gute Leiſtungen— Sturm 632 an erſter Stelle Zum dritten Male veranſtaltete die SS⸗Standorte Mannheim am Sonntagvormittag ſportliche Wettkämpfe für ihre ſämtlichen Monnheimer Angehörigen. Leider hat⸗ ten die Wettkämpfe, welche auf Befehl des Reichsführers SS⸗Himmler durchgeführt wurden ſehr unter der überaus ſchlechten Witterung zu leiden. Während eines Teiles der Kämpfe regnete es und eine empfindliche Kälte ſorgte im Verein mit dem Regen dafür, daß die ſportlichen Uebungen zu keiner reinen Freude wurden. Trotz⸗ dem überraſcht der hohe Leiſtungsſtandart in zahl⸗ reichen Diſziplinen, wobei das lobenswerte Beſtreben der SS weniger auf Spitzenleiſtungen als auf eine ſolide, feſte Ausbildung aller Wert zu legen, in das beſte Licht ge⸗ ſetzt wurde. Bedauerlich war, daß durch den Regen ſaſt keine Zuſchauer erſchienen woren. Zwar waren notürlich die näheren Intereſſenten zur Stelle, aber die große Maſſe im weiten Rund des Stadions fehlte. Größtes Intereſſe wurde natürlich der Veranſtaltung won offizieller Seite entgegengebracht. Der Führer der SS⸗ Standarte 92, Oberſturmbannführer Kleiſt, hatte ſich bereits am frühen Morgen eingefunden, in Vertretung von Ritter von Epp erſchien Maſor Dr. Bauer, Polizeiprä⸗ ident Dr. Ramsperger hatte Regierungsrat Boſ⸗ ſert entſandt, dann waren weiter unter den Ehrengäſten Oberſtleutnant Wünnenberg und Major Bauer von der Polizei, Oberbürgermeiſter Renninger, Stondar⸗ tenfſührer Zimmermann von der SA⸗Gruppe Kur⸗ pfalz, Sturmbannführer Bender von der Standarte 171, Sturmführer Hein vom NS und Pg. Groß für Kreisleitung und DA zu bemerken. Gegen 8 Uhr erſchienen ſämtliche Teilnehmer, von Sportreferent Dr. Schreck geführt zur feierlichen Flag⸗ genhiſſung in der Hauptkampfbahn des Mannheimer Sta⸗ ſons, wo Sturmbannführer Freiherr von Geyr die Wett⸗ kämpfe eröffnete, und dabei auf die Ziele der Ss hinwies, welche in ſportlicher Beziehung in erſter Linie auf gute Durchſchnittsleiſtungen bedacht iſt, zur körperlichen Ertüch⸗ tigung aller. Die erſte Hälfte des Vormittags umfaßte den Mann⸗ ſchaftsvierkampf, am welchem die 7 Stürme 5/32, 6/2, 7/32, 8/32, San XXXIV, Nas und 1/ Pig(Sanitäts⸗ Nachrichten⸗ und Pionier⸗Sturm] angetreteen waren. In zahlreichen Riegen wurden die 4 Uebungen durchgeführt, ſo daß auf der Hauptkampfbahn ſowie dem Nebenfeld ein lebhaftes Treiben trotz des ſtörenden Regens herrſchte. Der Vierkampf umfaßte 100⸗Meter⸗Lauf, Weitſprung, Kugelſtoßen und Keulenwurf. Entſcheidend bei der Be⸗ wertung waren jedoch nicht allein die erzielten Lei⸗ ſtungen, auch das vollzählige Antreten wurde berück⸗ ſichtigt, ſo doß wancher Sturm, der nicht in der gemeldeten Zahl antrat, für ſeden fehlenden Mann Strafpunkte er⸗ hielt. Erſt dann wurden die Durchſchnittsleiſtungen er⸗ rechnet. Als Einzelkämpfer war Groß 5/32 mit 2983 P. der erfolgreichſtte vor Abele 6/32 2555., Siegel 5/32 2839., Rutz 7/82. 2285 P. und Pfiſterer(San.] 2127, P. In den einzelnen Konkurrenzen waren die beſten Wett⸗ Hewerber: 100 Meter Abele 12 Sek. Weitſprung Abele 642 Meter, Kugelſtoßen Groß 1,18 Meter und Keulen⸗ wurf Groß 66 Meter. Den Sieg in der Mannſchafts⸗ wertung holte ſich jedoch mit 1407,03 P. im Durchſchnitt der Sturm 6/92, deſſen Sieg das Eraebnis einer wirk⸗ lichen Mannſchaftsleiſtung war. Keiner ſeiner Angehörigen wor unter den erſten 5 Siegern, erſt an 6. Stelle folgte Heim 6/32 mit 2039,5 P. Der Durchſchnitt war jedoch ausgezeichnet und der Sturm 6/2 der würdigſte Mann⸗ ſchafts ſieger. Die Ergebniſſe: Mannſchafts⸗Vierkampf: 1. Sturm 6/92 1407,03.; 2. Sturm 8/2 1572.; 3. San XXXIV. 1301,56.; 4. Sturm 5/32 18098.; 5. 2/ Na /18 1270,.; 6. Sturm 7/2 1053/0.; 7. 1/P1/18 1035, 1 P. Einzelſieger: 1. Groß(5/32) 2983.; 2. Abele(8/32 268.; 3. Siegel(5/82) 2239.; 4. Rutz(7/82) 2295.; 5. Pfiſterer(San.) 2127,5 P. Zum 1500⸗Meter⸗Lauf hatte jeder Sturm 3 Mann⸗ schaften zu je 4 Läufern zu ſtellen, wobei jede Mannſchaſt geſchloſſen das Ziel erreichen mußte, ſo daß alſo auch hier die gegenſeitige Unterſtüttzung bewertet wurde. Die beſte Zeit lief die geſchloſſen laufende 1. Mannſchaft des Sturmes 6/32 mit 508,4 heraus vor dem Sanitätsſturm 552,6 und Sturm 7/92 mit 516,0. Auch in der Geſamt⸗ wertung fämtlicher 3 Mannſchaften war der Sturm 6/32 nicht zu ſchlagen. 1500⸗Meter⸗Mannſchaftslauf: 1. Sturm 6/2 420,50.; 2. San. XXXIV 347,50.; 3. Sturm 8/32 248 P. Zu einem 3. Stege kam Sturm 6/92 in der 4⸗mal⸗400⸗ Meter⸗Staffel, zu welcher jeder Sturm 2 Mannſchaften zu ſtellen hatte. Mit der 1. Manuſchaft lief er in.51ʃ,4 die beſte Zeit vor 8/82 in:57, und 5/92 in:58, und in der Gefſamtwertung war er gleichfalls erfolgreich. -mal⸗400⸗Staffel: 1. Sturm 6/92 525.; 2. San. XXXIV 463.; 3. Sturm 3/32 460 P. Zum Tauziehen waren 5 Mannſchaften angetreten, wo⸗ bei ſich die Stürme 7/2 und 8/2 bis zum Endkampf dur h⸗ ſetzten. Dem größeren Gewicht des Gegners ſetzte die Mannſchaft des Sturmes 7/2 eine beſſere Zuſammen⸗ arbeit entgegen und gewann damit den wertvollen Preis des Sturmbannführers von Geyr. Dem erfſolgreichſten Sturm 6/32 war nach ſeinen Siegen in den Mannſchafts kämpfen natürlich auch nicht der End⸗ ſieg bet der Geſamtbewertung von Vierkampf, 1500⸗ Meter⸗Lauf und 4⸗mal⸗400⸗Meter⸗Staffel zu nehmen. Den 2. Platz holte ſich knapp der Sanitätsſturm vor dem Sturm 8/92. Geſamtbewertung: 1. Sturm 6/32 2352,53 Punkte; 2. San. XXXIV 212,11.; 3. Sturm 8/92 2060,7 P. Bei der abſchließend von Sturmbannführer Frei⸗ herr von Geyr vorgenommenen Preisverteilung konnten den Siegern wertvolle Preiſe, welche die Kreis⸗ leitung, Polizei⸗Präſidium, Pol.⸗SV Mannheim, Han⸗ delskammer, Daß und Sturmbanmnſührer don Geyr ge⸗ ſtiftet hatten, überreicht werden. ſchon keinen Pfifferling mehr achen wollte. Auch die Alemannia hatte für drei ihrer beſten Kräfte Erſatz eingeſtellt. So führte der Läufer Hans We⸗ ber an Stelle des Sturmtanks Hartmann den Angriff, in dem auch noch Otto Schwarz ſchmerzlich vermißt wurde. Was dieſer Verlegenheitsſturm ſomit zeigen konnte, war und blieb eigentlich nur Stückwerk, dem die ſonſt ſo oft gebotene Linienführung und Zuſammenarbeit ſehr abging. Die Läuferreihe, in der Stein, Senior Kraft und Mayer wirkungsvoll zerſtörten, köpfte förmlich bis zum Umfallen und in der Verteidigung ſchonten Grimm und Weber weder ſich noch den Gegner. Schmitt im Tor zeigte ſich als ein geiſtesgegenwärtiger Hüter, der nur ſchwer zu ſchla⸗ gen war. Seiner guten und zuverläſſigen Torhüterarbeit hatte es der unterbadiſche Altmeiſter in allererſter Linie zu dan⸗ ken, daß Neckarau, begünſtigt von einem ſtrammen Rücken⸗ wind, trotz zeitweilig drückender Ueberlegenheit erſt in der 33. Minute zu einem Führungstreffer kam, für deſſen Zuſtandekommen der Halbrechte Hack ganze Vorarbeit ge⸗ leiſtet hatte. Nachdem er Läufer und Verteidiger des Gegners in gekonntem Dribbling ausgeſchaltet hatte, ſer⸗ vierte er eine ſo genaue Flanke, daß Torwart Schmitt nur noch den Ball berühren konnte, den dann der entſchloſſene Klamm in den Kaſten bugſierte. In der 47. Minute ſollte es zum zweiten Male bei Ilvesheim einſchlagen.„Piper“ Schmitt hatte in der ge⸗ ballten Abwehr des Gegners eine Lücke erſpäht und den Ball auf den linken Flügel gebracht, allwo Klomm mit einer Körpertäuſchung dem angreifenden Gegner ins Leere ſtoßen ließ und dann mit einem Pfundsſchuß das Leder in die lange Ecke des Tores jagte. Trotz der gegneriſchen Erfolge kämpfte aber die Alemannia mit ungebrochener Tatkraft. Die Vorſtöße ihres Angriffes wurden zahlreicher und als in der 53. Minute im Anſchluß an die zweite Ecke der Ball zu Mittelläuſer Kraft kam, da ſaß auch aus etwa 30 Meter Entfernung geſchoſſen, das Tor der Ilves⸗ heimer in dem Gehäuſe des reichlich verdutzten Dieringer, der infolge verſtellter Sicht überhaupt keine Gegenwehr zu treffen vermocht hatte. In Wacker ⸗Niefern hatte das Treffen einen ſehr guten Schiedsrichter. Hgt. Die Spiele der Vezirksklaſſe Abteilung 1 Phönix Mannheim— Friedrichsfeld 411 Neulußheim— Heddesheim:1 Seckenheim— Hockenheim 610 Vereine Spiele gew. unentſch, verl, Tore Punkte Amicitia Viernheim 24 16 3 5 67.35 35.13 VfTuR Feudenheim 22 13 4 5 51˙40 30:14 98 Seckenheim 24 13 4 7 59:33 30:18 Olympia Neulußheim 11 2 8 45:44 24:18 Sc Käfertal 23 9 6 8 4544 24.22 Alemann. Ilvesheim 21 9 5 7 37:38 2819 Germ. Friedrichsfeld 10 2 9 44.37 22:20 FV Weinheim 24 10 2 12 58:47 22:26 Phönix Mannheim 24 7 5 12 36:44 19:29 08 Hockenheim 20 7 4 9 33·45 18:22 Fortuna Heddesheim 22 8 2 12 35.50 18:26 07 Mannheim 21 8 1 12 36.86 1725 08 Mannheim 23 3 2 18 30275:38 Phönix Mannheim— Germania Friedrichsfeld:1 Die tatſächlich bewundernswerten Leiſtungen, zu denen ſich der Mie Phönix in den letzten Wochen aufgeſchwun⸗ gen hat, fanden in dem Treffen gegen die ſpielſtarke Ger⸗ mania Friedrichsfeld eine noch weitere Steigerung, die es wirklich allein ſchon verdient hätte, bliebe dieſem altver⸗ dienten Pionier unſeres Fußballſpieles, auf dem die Weinheimer Sache wie ein böſer Alpdruck lagert, die zweite Diviſion erhalten. Phönix hatte einen glanzvollen Start; ſchon nach ſechs Minuten knallte Schüßler ouf Rechtsaußen den 1. Treffer ein, um gleich darnach mit einem Kopfball das 2. Tor zu erzielen. In der 14. Minute kam Friedrichsfeld durch Seßler zum 1. Gegentor, das bei größerer Entſchloſſenheit zu halten geweſen wäre. Im zweiten Spielabſchnitt brachte ein Elfmeter von Schüßler 2 eingeſchoſſen, dem Phönix das 3. Tor ein. Friedrichsfeld kam nun etwas mehr in Schwung und ſeine Angriffe blieben bei der Unſicherheit des Phönixhüters einige Male ſehr gefährlich. Eine Minute vor Schluß ſchoß Schüßler 2 das 4. Tor des Tages als er einen Handelfmeter totſicher verwanderte. 8 Die Phönixleute die mit einem ausgeſprochenen Sie⸗ geswillen operierten haben ihren Sieg vollauf verdient. Mund im Tor war wohl etwas unſicher aber ſeine Vor⸗ derleute ſtanden dafür voll ihren Mann. In der Läufer⸗ reihe gefiel Wühler am beſten und im Sturm taten dies die beiden Schüßler. Friedrichsfeld hat dem Gegner den Sieg nicht leicht gemacht. Man verſtand zu kümpfen und ließ in ßeiner Phaſe locker. Die beſten Leute waren Hollerbach, Baum⸗ gärtner, Bechtold und Seßler. Schiedsrichter Grethe r⸗Neureut leitete völlig ziel⸗ ſicher. Olympia Neulußheim— Fortuna Heddesheim:1 Die Gäſte aus Heddesheim hatten das Anſpiel, kamen aber mit dem Anſtoß nicht weit, denn die Platzherren ſind blitzſchnell am Ball und tragen den Angriff vor das Gäſte⸗ tor. Das Abwehr⸗Trio der Heddesheimer iſt ſorgſam auf der Hut, beſonders der kleine flinke Torhüter befand ſich in ausgezeichneter Form und erwies ſich als ein ſicherer Ballfänger. Die Neulußheimer können die ſteten An⸗ grifſſe zu einer Ueberlegenheit ausgeſtalten und erreichen auch den erſten Eckball, der ins Aus geköpft wird. Zwei Strafſtöße unmittelbar vor der Linie werden eine Beute des Tormanns, doch in einem ungedeckten Augenblick, die Neulußheimer Verteidigung war zu weit aufgerückt, kommen die Fortuna⸗Stürmer vor und. kommt Heddesheim durch Eigentor von Wagner⸗Neulußheim zur :0⸗Führung. Dadurch nicht entmutigt, ſetzt ſich Neulußheim wieder in der Gäſtehälfte feſt, die Stürmerreihe zeigt ein ſchönes Zuſammenſpiel, jedoch der Hüter im Gäſtetor ſcheint un⸗ überwindlich zu ſein. Endlich nach einer halben Stunde kann Neulußbeim durch Albert Langlotz zum längſt fäl⸗ ligen Ausgleich über den am Boden liegenden Tormann einſchießen. Jetzt wird das Spiel oſſen. Heddesheim ſetzt beſonders die Flügelſtürmer ein, die das Tor von Neulußheim wie⸗ derholt in Gefahr bringen. Aber auch Oskar Langlotz im Tor zeigt ſich gon ſeiner beſten Seite und hält manierlich die ſchwerſten Sachen. Beide Mannſchaften kämpfen mit großem Eifer und vollem Einſatz um die Führung. Neu⸗ lußheim hatte dabei mehr vom Spiel. Das Drängen kann Wagner, der eine Flake von Wein aufgriff, durch Weit⸗ ſchuß zur:1⸗Führung auswerten. Die Platzherren ſind weiter im Drängen. Die Heddesheimer Verteidigung hat alle Hände voll zu tun, um den anſtürmenden Gegner vor dem Tor abſtoppen zu können. Kurz nach dem Seitenwechſel hat Neulußheim einen Strafſtoß vergeben, aber das Drängen hält an. Schon glaubt man an einen weiteren Erfolg, als der Ball über den Tormann hinauskam und von dieſem gerade noch gerettet werden konnte, bevor er die Torlinie über⸗ ſchritten hatte. Hier erwies ſich wiederum Gallei im Hed⸗ desheimer Tor als eine Stütze der Mannſchaft. Aber zu viel waren die Bälle, die zu meiſtern waren. Der Rechts⸗ außen Wein konnte blitzſchnell eine Flanke zum dritten Tor in die Ecke jagen. Nun läuft Neulußheim in raſen⸗ der Form auf, aber auch Heddesheim gibt die Partie noch nicht auf, können jedoch gegen die beſſeren Platzherren nicht viel ausrichten. Ein Strafſtoß von Schmidt Oskar— eine Bombe— prallt an der Latte ab und konnte im Nach⸗ ſchuß von Neulußheim abgewehrt werden. Im Gegenſtoß kann Albert Langlotz das Reſultat auf 41 erhöhen. Bis zum Schlußpfiff des ausgezeichnet amtierenden Schieds⸗ richters, Herrn Höckele⸗Brötzingen, ändert ſich an dieſem Ergebnis nichts mehr. Seckenheim— Hockenheim:0 Zum fälligen Verbandsſpiel empfing am Sonntagnach⸗ mittag Seckenheim die Mannſchäft von Hockenheim. Die Einheimiſchen, welche bisher auf eigenem Platze faſt un⸗ geſchlagen waren, galten als Favoriten, wobei allerdings zu berückſichtigen war, daß Hockenheim, das in erhöhtem Maße als ausgeſprochene Heimmannſchaft zu gelten hat, immer noch nicht ganz der Abſtiegszone entronnen iſt und auf jeden Fall daher beſtrebt ſein würde, durch eine be⸗ ſondere Kraftanſtrengung zum Siege zu kommen. Das Spiel brachte denn auch einen zeitweiſe hartnäckig um⸗ ſtrittenen Kampf, wobei Seckenheim als die techniſch höher⸗ ſtehende Elf das Spielgeſchehen diktieren konnte. Secken⸗ heim hatte in ſämelichen Reihen die beſſeren Kräfte, aller⸗ dings ſetzte Hockenheim dem einen ſtarken Einſatz entgegen, welcher es der Mannſchaft ſogar wiederholt ermöglichte, das Spielgeſchehen an ſich reißen zu können. Letzten Endes entſchied jedoch die größere Spielſtärke im Kampf zugunſten der Mannheimer die ſchließlich ſogar mit:0 zu einem Siege kamen, der in dieſer Höhe wirk⸗ lich überraſcht, der aber dem ſchußfreudigen Seckenheimer Sturm das beſte Zeugnis ausſtellt. Bereits bei Halbzeit führte Seckenheim durch Tore vom Walz und Gropp 220. Nach der Halbzeit ſtellte Gropy den Sieg durch ein wei⸗ teres Tor ſicher und dann erhöhten Lang, Walz und Gropp mit 3 ſchönen Treffern auf:0. Der Seckenheimer Sieg war durchaus verdient, wenn das Reſultat auch etwas zu boch ausfiel. Für Hockenheim kann dagegen die Lage jetzt noch evtl. gefährlich werden. Abteilung 2 Kirchheim— Eppelheim 213 Eberbach— 05 Heidelberg:2 Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tor Eunkte TS Plankſtadt 20 13 4 3 64:30 30.10 Union Heidelberg 19 8 3 40:81 24:14 Wiesloch 20 10 2 8 4638 22:18 SC 05 Heidelberg 18 8 3 7 42241 19.17 Sandhauſenn 18 7 5 6 o Kirchheim 3 4 8 43.40 18 20 Mergentheim„17 7 3 7 45739 17447 Schwetzingen 18 6 4 8 32.44 16:20 Eppelheim 17 5 4 8 25.33 14:20 Walldürn 18 4 4 10 29:44 1224 Eberbach 2230 18 4 3 11 5 Kirchheim— Eppelheim 23 Unter der Leitung von Schiedsrichter Soldinger⸗ Berghauſn traſen ſich obige Mannſchaften zum fälligen Rückſpiel. Schon gleich vom Anſpiel weg ſah man einen recht ſpannenden Kampf, bei dem die Platzherren meiſtens in Front lagen. Es gelang ihnen nach wenigen Minuten durch ihren Halbrechten Hans Windiſch, das Führungstor zu erzielen. Bei einem der wenigen Gegenangriffe wurde Eſchweih im Sturm in ausſichtsreicher Stellung gelegt. Der verhängte Elfmeter verhalf den Gäſten zum Ausgleich. Die Einheimiſchen, die nunmehr produktiver wurden, tra⸗ 2. Hauptrunde um den Tſchammer⸗Pokal Spy Sandhofen— S Waldhof:4 Ilvesheim— Bfs Neckarau:2 Grötzingen— 1. FC Pforzheim:8 Villingen— Bſfch Mühlburg:4 gen nun Angriff auf Angriff vor das gegneriſche Heilt tum. Trotz der zeitweiligen Ueberlegenheit der Platzelf 05 lingt es vorerſt infolge der ſicheren Abwehr des Gäſehllerz nicht, zu weiteren Erfolgen zu kommen. e Bei einem ſchön eingeleiteten Anariff gelingt ez enz lich dem Halbrechten Hans Windiſch, den zweiten Treff 5 zu buchen. Mit dieſem Ergebnis geht es in die Pale In der zweiten Spielhälfte war die Platzelf nicht wie der zu erkenen. Der Sturm ſpielte ſo plon⸗ und hill zuſammen, daß die gegneriſche Hintermannſchaft ige großen Schwierigkeiten hate, den„Angriſſen“ Herr zu werden. Kuerz vor Schluß kamen die Gäſle zu einem dritten Trefſer. 1 85 Schiedsrichter Soldinger⸗Berghauſen hatte bel dieſem Treffen keine große Mühe. 1 SpVg Eberbach— 05 Heidelberg 212 Die Einheimiſchen wußten, worum es ging und gingen daher mit vollem Einſatz zum Spiel. Die Gäſte dagegen ſind ungefährdet und legten ſich daher nicht überall o ng Zeug. Es dauert etwa 5 Minuten, und ſchon ſſt Eber. bach durch den Linksaußen Mackermull mit:0 rung. Der Heidelberger Torwart hätte durch entf cn een e An in Füh⸗ chloſſenes . 100 rel. 319 92 — Herauslaufen dieſen Erfolg verhindern können. Die Ein⸗ heimiſchen waren weiterhin im Angriff und noch eiwa Stunde geht Eberbach durch unhaltbaren Schuß von Mackermull auf:0 davon. In der Folge geſtalten die Gäſte das Spiel ausgeglichener und der jugendliche Tor⸗ wort von Eberbach gibt durch entſchloſſenes Herauslaufen Proben ſeines Könnens. Mit:0 geht es in die Pouſe Nach Wiederanpfiff ſind die Heidelberger die überlegene Partei; doch die Eberbacher ſind nicht müßig und geheg mutig zu Gegenangriffen über. Die Heidelberger erzielen aber nur Ecken, die auffallend ſchlecht hereingegebn werden Nach etwa 40 Minuten Spielzeit kommt 95 Heidelberg zum :1 und vier Minuten ſpäter durch Meid zum:2. Tro des kurzen Generalangriffs von Eberbach läßt ſich 05 Heſ⸗ delberg nicht einſchüchtern, und alsbald beendet der gut amtierende Schiedsrichter Schere r⸗Neckarau das Treſſeh, dem etwa 400 Zuſchauer beiwohnten. Dieſer Verluſtpunkf kann für Eberbach den Abſtieg bedeuten. 5 Der VfR ehrt ſeine Meiſter Nicht irgendein Jubiläum oder das früher ſo bellebte und traditionelle VfR⸗Frühlingsfeſt führte diesmal die große VfR⸗Familie zu einer geſelligen Veranſtaltung zu⸗ ſammen, ſondern die Ehrung der diesjährigen Meiſter gab hierzu den Anlaß. Sportliche Erfolge kennt zwar der VfR von jeher eine ganze Kette, die aber zweifellos in dieſem Jahr durch die Erringung der badiſchen Gan⸗ meiſterſchaften im Fußball, Hockey und Frauen handball um eines der ſtärkſten Glieder he⸗ reichert wurde. Es würde zu weit führen, wollte man im Rahmen dieſes Berichtes noch einmal alle die großen Er⸗ folge dieſer badiſchen Meiſter im Sport einzeln aufzählen. Die ſieggewohnten Handballſpielerinnen haben erwar⸗ tungsgemäß wieder die ihnen wohlbekannte erſte Hürde gemeiſtert. Als badiſcher Meiſter haben ſchließlich auch die Hockeyleute gezeigt, daß im VfR der Hockeyſport längst eine beſondere Pflegeſtätte gefunden hat, und nicht zuletzt waren es natürlich die Fußballmannen, die im wahrſten Sinne des Wortes aufhorchen ließen. Seit der erobertes Meiſterſchaft gegenüber dem ſchärfſten Widerſacher, Pforz⸗ heim, iſt der Name des VfR wieder in aller Mund ge⸗ kommen, Woche für Woche bildete er den Geſprächsſtoff am deutſchen Fußballhorizont. Der Bft wurde in ſeiner Spielgruppe um die deutſche Meiſterſchaft plötzlich zum Schrecken ſeiner Mitbewerber und wohl keiner vernahm den Druck unſerer„Mannemer Fußballſpieler“ mit ge⸗ miſchten Gefühlen, als der Deutſche Meiſter Schalke, dem man ſowohl in Gelſenkirchen als auch in Mannheim klar die Spitze bot. Groß war die Leiſtung der Bfef⸗Elf in Kohlenpott, nicht minder aber war ſie es auch hier, wo die Mannſchaft mit Löwenmut kämpfte und mit ihrer großen Energieleiſtung an die unvergeßlichen Tage von Stuttgart und Frankfurt des Jahres 1925 zurückerinnerte. Wenn auch das gewiſſe Fußballglück gerade im letzten Gang von den tapferen VfR⸗Mannen wich, ſo iſt das noch lange kein Grund zu irgendeiner Verſtimmung, ſondern eher ein, Alarmſignal, das erreichte Ziel noch weiterzuſtecken. Ganz in dieſem Sinne waren die ehrenden Worte, 1 halten mit denen der ſtellv. Vereinsführer Dir. K. Gin ſeine Meiſtermannſchaften ehrte, zu denen ſich als Einzel⸗ ſieger der Fliegengewichtsboxer Geißler geſellte Wie immer ſo zeichnete Dir. Bühn ein ſtattliches Bild den neueren Vſ⸗Erfolge im allgemeinen, um nicht zuleßt einen markigen Appell an alle VfRler zu richten, die erreichten Leiſtungen im kommenden Johre noch du ſlei⸗ gern. Wenn alle Kräſte auf das eine große Ziel gi, arbeiten, ihre Miſſion im ganzen deutſchen Sport erf zu ſehen, dann allein ſind die beſchrittenen Wege richt Vereinsführer, Standartenführer Rauſcher, der eil gangs der Veranſtaltung die Feſtteilnehmer begrüßte, 900 ſeiner beſonderen Freude Ausdruck, über die perſönliche Anweſenheit des Oberhouptes der Stadt Mannheim, 1 Renninger. Ihm galt ſein beſonderer Gruß, det n minder auch dem Fübrer des badiſchen Sportes 1 rialrat Kraft⸗Karlsruhe, dem Sportführer des K Mannheim, Stalf und dem Vertreter von eee und Polizei ein herzliches Willkommen entbot 1 1 5 VfRler richtete der Vereinsführer die Bitte, im 0 Geiſt des letzten Jahres fortzufahren, um dem zins Sportregiment Adolf Hitlers ein ſtarkes und treues Bin glied zu ſein und zu bleiben. 2 5 i Im Rahmen des Ehrungsaktes, der jedem ieee geſchmackvolles Angebinde zur Erinnerung brachte, 1. zunächſt Oberbürgermeiſter Renninger das Worte 105 ebenſo trefflichen wie launigen Worten feierte das. oberhaupt die Vfk⸗Meiſter um ihnert ſchließlich 9 ſchönen Tag in Ausſicht zu ſtellen, wenn erſt ee Deutſche Meiſterſchaft noch Hauſe geſteuert wird, 15 liche Worte der Ehrung ſand dann Miniſteriolrat„ auch Vereinsführer Dr. Sturm Waldhof und Sigg (Bf Neckarau) bekräftigten die große Leiſtung 15 9 0 mit ehrlicher Aenerkenung, womit ſie den Wunſch Ber⸗ banden, daß die eng den unglchat zwiſchen ihren einem ſich weiter ausbauen möge. Den Dank der geehrten Mannſchaften tatete e Langenbein ab, der, übrigens wie auch 7. den nunmehr 5 Jahre tätigen Reg.⸗Rot N B. 5 e Helfer und großen Schaffer dieſe rfolge zeichnete. Umrahmt war der umfangreiche Ehrungsakt ausgezeichneten Programm, das ſich in ſedot Fecher, ſehenn laſſen konnte. Vergnügungskommiſſar tt dale lich hatte mit einem Stab von Helfern für ich für 15 Unterhaltung geſorgt und wenn es ſchließlich au eit aud Tanzluſtigen eine etwas zu ausgedehnte 1 f ſo muß doch unbedingt anerkannt werden, daß die en, der Darbietungen jedem Geſchwack Rechnung 1 5 0 Dar⸗ zückten im erſten Programmteil die zünſtter pee! unter bieturigen des Geſamtchores der eden after Lok⸗ Muſikdirektor Gellert, die von Kammern lien Salt beer und Konzertmeiſter Stegmann ge Greber; Stücke, ſo war es noch der„Holbzeit“ Bertl ebieten dei die ſchwere und ſchwerſte Geſchütze auf allen 65 leder ei, Unterhaltungskunſt auffahren ließ, Sie gate ic die m mal ganze Arbeit geleiſtet und mit ihr matürlic teren Soliſten, dos Akkordeon⸗Duo 00 ble 10 15 5 8 1 der Lieder jeßlich Fritz ein reich. je ſchwiſſig Nicht zuletzt verdient erwähnt zu werben 5 f 1 f muſikaliſche Unterhaltung der Kapelle Mone besen auch ſpäter beim allgemeinen Tanz wie immer d bewährte. 5 zünden Longe hielt die große VſR⸗Familie bei bien au aus und als wan den ſchönen Stunden Valet ieder einm da ſchied man in dem frohen Bewußtſein, BiR⸗ Gemeine herrliche Stunden im Kreiſe der großen Bene verlebt zu f f f f g Füh⸗ zielen werden g zum Trotz 5 Hei⸗ er gut reffen, ſtpunkt 1 zeliebtg tal die ing zu⸗ ter gab ar der los in Gau⸗ und der be⸗ nan in en Et⸗ zählen. exwar⸗ Hürde uch die t längſt zuletzt ahrſten oberten Pforz. ind ge⸗ ichsſtoff ſeiner ch zum ernahm nit ge⸗ ke, dem im klar Elf im wo die großen tuttgart Wenn ng von ge kein her ein 93 Mai 10 Montag, 23. Mal! Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe —— Internationales Avusrennen t Internationalen Auto⸗ e Bild der kühlem und die Tribünen bis zum und auch entlang der Im Innenraum der or⸗HJ als Gäſte Als Auftakt trat ein nſam mit dem Korps⸗ uſchauer die Strecke ab⸗ 1 Anſprache erfolgte die Hiſſung 5 r Geſang der Lieder der Nation. r 350⸗cem⸗Klaſſe ſtanden 36 Maſchinen am Start, r in blauen Hemden und blauen Helmüberzügen. kinute ſpäter wurden 19 der 250⸗cem⸗Klaſſe in leberzü auf die Reiſe ge⸗ liel Fahrer am Start rer Kampf, wobei N Maſchinen raſch c 3850⸗cem⸗Klaſſe hineinſchoben. Amnller auf Der W ſiegt bei der 350-C m- Klaſſe 35 Maſchinen lagen kurz darauf über die ganze Bahn verteilt. Ein Rieſnlärm erſchütterte die Avus. göb⸗cem⸗Klaſſe war ſchon bald bieden. Zuerſt erſchienen Bunger z,. Winkler und ſche, aber ſchon nach der erſten Runde hatte er die Spitze erobert und mit kleinem Abſtand folg⸗ erz und Wünſche. Winkler vergrößerte ſeinen ſtändig, ſchob ſich auch in die Teilnehmer der 2 laſſe hinein, von denen ein großer Teil über⸗ kündet wurde. Wünſche ging Jann an Bungerz vorbei in der 8. Runde war aber die Reihenfolge wieder: Wink⸗ ler, Bungerz und Wünſche. So blieb es auch bis zum Von jeder Kl Sofort entwic 250⸗Cen uto⸗Union/ D Das Rennen in nach dem Start ent⸗ Winkler hatte mit gutem Vorſprung das Rennen gewonnen. in der Zielgeroden aber kamen Bungerz und Wünſche, die das ganze Rennen über Rad ⸗an⸗Rad lagen, in totem Rennen über das Band. Bei den 250 cem war Kluge der überlegene Mann In der 2. Runde hatte er ſchon einen klaren Vor⸗ ſprüng. Hinter ihm lagen ſieben Fahrer dicht beiſammen. Im weiteren Verlauf ſchob ſich dann Petruſchke auf den 2. Platz vor, mußte jedoch in der 13. Runde wegen Ma⸗ der 250-ttm-Klaſſe, Winkler auf D in der 350-tem-Klaſſe ſchinenſchaden ausſcheiden. Gablenz(Karlsruhe), Lottes nend der Stuttgarter Daikers lagen mit klarem Abſtand hinter Kluge. Lottes war ſchon auf dem 2. Platz, wurde dann aber in der Schlußrunde von Gablenz knapp ab⸗ gefangen, nachdem kurz zuvor Kluge das f Fel 0 1 0 n 5 8 dag ſamte Feld überrunden konnte. a 3 Illmann eger der ſchnellen Sportwagen. Daß unſer 0 i— 5 15 Daß unſere 2⸗Liter⸗Sportwagen ſehr ſchnell ſind, be⸗ wies der Lauf der 8 kompreſſorloſen B mit den ölte⸗ ſten Fahrern des Avus⸗Rennens. Brudes⸗Breslau kam ſehr ſchlecht vom Start weg und verlor ſo viel Boden, daß er alle Mühe hatte, um ſich bis auf den 8 Platz vor⸗ zuarbeiten, nachdem er mit 156,2 Km.⸗Stö. die ſchmellſte Runde gefahren hatte. Der Shweidnitzer Jümann über⸗ nahm ſlofort die Führung und ſiegte mit 154,1 Km. Sid. Zum Schluß wurde er von Graf v. d. Mühle⸗Eckart aus der erfolgreichen 1000⸗Meilen⸗Mannſchaft von BMW noch⸗ mals beörängt. 5 Meiſter Gall fuhr Tagesbeſtzeit 8 Das Rennen der 500 ⸗cem⸗Klaſſe ließ jenen einzigartigen Lauf von Gall und Ley vor einem Jahr wieder erſtehen. Diesmal war es der junge Kraus, der Gall begleitete, doch ſchied Kraus in der 13. Runde wegen Oelleitungs⸗ ſchaden aus und nun zog Gall allein ſeine Bahn, um in sbeſtzeit von 172,9 Stoͤkm. mit Rundenvorſprung zu gewinnen, nachdem er mit 176,7 Stdkm. auch die abſolut ſchnellſte Runde gefahren hatte. Die mehr oder minder große Gruppe ließ ſich im weiteren Verlauf in Dreier⸗ Gruppen nur einmal von Gall überrunden. Sie wurde von Herz⸗Lampertheim(DW) angeführt, der Zweiter wurde, und Karl Rührſchneck⸗Nürnberg auf Norton und Faiſtenhammer⸗München auf Rudge auf die nächſten Plätze verwie Nach dem Rennen nahm Korpsführer Hühnlein die Siegerehri vor. Die erſten und beſten Privat⸗ fahrer jeder Klaſſe fuhren noch eine Ehrenrunde, in der ſie ſtürmiſch gefeiert wurden. Mit beſonderer Begeiſte⸗ rung waren die Jungen der Berliner Motor⸗HJ dabet, die als Gäſte des Korpsführers einen bevorzugten Platz im Innenring der Nordkurve hatten. Die Ergebniſſe: Auto⸗Union⸗DaW 1 2. 950 ⸗cem⸗Klaſſe: 1. Winkler— Auto⸗Union⸗ DW :04: 206,1— 140 Km.⸗Std. 2.(im toten Rennen) Bungerz 500 cem: 1. Gall auf BMW 57:99, 4 1729 Km. ⸗Std.; eine Runde zurück: 2. Herz⸗Lampertheim auf Da W; g. Karl Rührſchneck⸗Nürnberg auf Norton; 4. Faiſtenhammer⸗ München auf Rudge; zwei Runden zurück: 5. Vaaſen⸗ Hambach auf Norton; 6. Scheunig⸗Fellbach auf Norton: 5 5 3 Bock⸗ Mannheim Es ſtarteten 23 Fahrer, davon gelangten 16 7. Hildebrandt⸗Hamburg auf BMW;: 8. auf Norton. an das Ziel. Am den Davispokal Deutſch'and führt gegen Norwegen:0 und iſt bereits eine Runde weiter Das Berliner Davispokaltreffen zwiſchen Deutſchland und Norwegen wurde bereits am Samstag zu Gunſten Deutſchlands entſchieden, das mit dem Gewinn des Dop⸗ pels in 3ꝛ0⸗Führung ging und ſich damit für die dritte Runde qualifizierte. Deutſchlands Gegner heißt fetzt Ungarn; der Kampf wird vom 27. bis 29. Mai in Budapeſt ausgetragen. Daß Doppelſpiel am Samstagnachmittag auf den Ber⸗ liner Rot⸗Weiß⸗Plätzen an der Hundekehle konnte infolge des unfreundlichen Wetters erſt mit Verſpätung begonnen werden. Hen kel von Metaxa aber benötigten gegen die Norweger Haanes(/ Jensſen nur drei Sätze, um ſicher mit:1,:2,:3 zu gewinnen.— Henkel wird am Sonntag übrigens nicht mehr ſpielen, da er ſich mit einer Unterarm⸗Muskelſchwellung ſchonen will. An ſeiner Stelle tritt der Nürnberger Göpfert gegen den norwegiſchen Spitzenſpieler Haanes an, während anſchließend Jensſen und von Metaxa ſpielen. Erſt kurz nach 18 Uhr betraten Henkel/ von Metaxa und Haanes/ Jensſen den Platz. Aber die Begegnung Deulſcher Hockeyſieg über die Schweiz Deutſchlands Elf ſiegt klar mit:0(:0) Als Auftakt zu dem Spiel der deutſchen Fußball⸗ ländermannſchaft gegen Aſton Villa wurde in der Stuttgarter Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn ein Hockey⸗Län⸗ derkampf zwiſchen Deutſchland und der Schweiz durchgeführt. Ebenſo wie in den vorhergegangenen Lünderſpielen reichte es den Eidgenoſſen auch in dem g. Länderkampf gegen Deutſchland zu keinem Sieg. Vor über 40 000 Zuſchauern fiel der Sieg der deut⸗ ſchen Mannſchaft mit:0(:0) ſogar überraſchend klar aus, beſonders, weil man der Schweiz nach ihrem Sieg über Frankeich ein beſſeres Abſchneiden zugetraut hatte. Dieſen klaren Sieg hat die deutſche Mannſchaft dem überraſchend gut ſpielenden Sturm zu verdanken; eine beſonders gute Leiſtung bot hier Sher vor allem der Frankfurter Cuntz, der erſt in letzter Minute für Langer⸗Hamburg eingeſetzt wor⸗ den war und 4 wunderſchöne Tore erzielte. Beide Mannſchaften waren nicht in der vorge⸗ ſehenen Aufſtellung zu dem Länderkampf angetre⸗ len, Die Schweiz hatte ihren bewährten Torhüter Tüſcher durch Walſer erſetzen müſſen, während bei Deutſchland, wie bereits erwähnt, Cuntz auf halb⸗ links ſtürmte. Die deutſche Elf fand ſich überaus ſchnell, geſtaltete das Spiel ſofort überlegen und kam ſchon in der erſten Minute zu einer Ecke, die aber von der Schweiz abgewehrt werden konnte. In der achten Minute war dann Huffmann 1 auf dem lechten Flügel gut durchgekommen, ſeine Flanke am zu Cuntz, der mit placiertem und ſcharfem Schuß entſchloſſen zum:0 einſandte. Kurz darauf wehrte der Schweizer Torhüter Walſer vor Cuntz und Schulz nur noch mit Glück ab. In der 18. Mi⸗ nute hatte dann die Schweiz ihre erſte und wohl auch heſte Gelegenheit, zu einem Erfolg zu kommen. Der Schweizer Sturm hatte ſich gegen die deutſche Hintermannſchaft durchgeſetzt und ihr Mittelſtürmer Dr. Fehr kam frei zum Schuß, der Ball landete aber im Aus. Das Spiel ſtand dann noch weiterhin im Zeichen einer leichten deutſchen Ueberlegenheit, ohne daß es aber unſerer Mannſchaft noch zu einem Erfolg gereicht hätte. Sofort nach dem Wechſel ſetzten die gefährlichen deutſchen Angriffe wieder ein. Wieder waren es Huffmann und Cuntz, die für das zweite deutſche Tor verantwortlich zeichneten. In der dritten Minute war Huffmann an der Außenlinte durchgebrochen, ſeine Flanke kam ungehindert in den Schußkreis, wo Cuntz an dem überraſchten Torhüter vorbet zum :0 einlenkte. Und das gleiche Bild bot ſich auch beim dritten deutſchen Treffer. Ein ſchneller Flankenlauf des Eſſeners, der Ball kam ſchön in die Mitte, wo Cuntz wieder zur Stelle war und das 30 erzielte. Ein prächtiger Alleingang des Frankfurters führte dann in der 20. Minute der zweiten Halbzeit zum vierten und letzten Tor. Trotz des klaren deutſchen Sieges bildete die ge⸗ ſamte Abwehr der Schweizer den beſten Mann⸗ ſchaftsteil, wobei ſich beſonders der Erſatztorhüter Walſer auszeichnete. Schwach war dagegen der An⸗ griff, in dem Dr. Fehr in der Mitte noch der beſte Mann war.— In der deutſchen Mannſchaft klappte es in der Fünferreihe ganz ausgezeichnet. Huffmann und Cuntz waren hier die beſten und auch wirkungs⸗ vollſten deutſchen Spieler. In der Läuferreihe war Gerdes, der zum erſten Male in der Länderelf den Poſten des Mittelläufers verſah, der überragende Mann, während allerdings die deutſche Verteidigung ſchwach ſpielte und nicht ganz den Erwartungen ent⸗ ſprach. Dem Spiel wohnten als Ehrengäſte u. a. auch Gauleiter Murr und Oberbürgermeiſter Ströhling bei. war bereits in nicht ganz einer halben Stunde beendet. Henkel und Metaxa ergänzten ſich ſehr gut, allerdings fan⸗ den ſie auch keinen großen Widerſtand. Im erſten Satz führten die beiden Deutſchen ſchon:0, ehe die Norweger ein Spiel machten. Im zweiten Satz zeichnete ſich Haanes aus, über:1,:1 und:2 wurden die Gäſte aber hier glatt bezwungen. Mit verzweifelten Netzangriffen gingen Haanes/ Jensſen im dritten Satz:0 und 21 in Führung, dann aber übernahmen die Deutſchen wieder das Kom⸗ mando und gewannen Satz und Kampf über:2,:2 und :3 mit:3.— Im Schaukampf beſiegten Käppel/ Redl mit :8, 623 Schumann/ Göpfert. Wichtiger Punkt für Schweden Beim Stockholmer Davispokaltrefſen zwiſchen Schweden und der Schweiz kamen die Schweden am Samstag zu einem wichtigen Punktgewinn. Schröder/ Rohlsſon gewannen das Doppel gegen Fiſher/ Maneff nach Abgabe des zweiten Satzes mit:6,:5. 416,:7. Damit zogen die Schweden mit 21 in Führung und benötigen am Sonntag nur noch einen Punkt, während die Schweiz ſchon beide Einzel gewinnen muß, um im Wettbewerb zu bleiben In Mailand noch immer Regen Auch am Samstag konnte das Davispokalſpiel zwiſchen Italien und Polen in Mailand noch nicht in Angriff ge⸗ nommen werden, da ſtarker Regen die Durchführung der Spiele unmöglich machte. Der Beginn des Kampfes wurde nunmehr auf den Sonntag verlegt. Medenſpiele in Frankfurt-M. Auf den Plätzen des Tennts⸗Clubs 1914 im Frank⸗ furter Palmengarten wurden am Samstag die Meden⸗ Vorrundenſpiele der Zone O, in der die Gaumannſchaften von Baden, Südweſt, Württemberg und Mittelrhein zu⸗ ſammengefaßt ſind, begonnen. Der Beginn der Spiele mußte lange Zeit wegen Regens hinausgezögert werden, ebenſo wie man durch Regen auch zu einem vorzeitigen Abbruch der Spiele gezwungen war. Beim Abbruch der Kämpfe führte Baden in dem Kompf gegen Württemberg durch Siege von Hildebrandt 2, Wetzel und Dr. Buß 32, während der Kampf zwiſchen Südweſt und Mittelrhein 38 ſtand. Hildebrandt 2 kam ziemlich leicht mit:2,:2 zum Sieg über Dr. Wille und auch Dr. Buß mußte keinen Satz abgeben, während allerdings Wetzel gegen Stubbe zu kämpfen hatte. Hildebrandt 1 und Frautz verloren ihre Spiele gegen Hoebe bzw. Fürſt. Die Ergebniſſe: Baden⸗Mürttemberg: Hildebrandt 2(B)— Dr. Wille (W):2, 612; Wetzel— Stubbe 416,:3,:4; Dr. Buß— Claß:8,:1; Dr. Hildebrandt— Haebel:7, 816, 416: Frautz— Fürſt:5, 46, 316. Südweſt— Mittelrhein: Dohnal— Eppler 316,:6; Dr. Tüſcher— Gulez 216, 316: Bäumer 216, 316: Bäumer :6,:6; Bäumer— Statz:4,:2; Henke— Heimſöth 618, :6,:3; Kleinlogel— Hünemeyer 614,:6,:67 Pfaff— Buchholtz:2, 618. Medenſpiele im Regen Die Medenſpiele, die Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ten⸗ nis, litten am Samstag ſehr unter der unfreundlichen Witterung und teilweiſe konnten die Kämpfe infolge des Regens gor nicht einmal durchgeführt, oder beendet werden. Die Kämpfe in Stettin mit den Paarungen Branden⸗ burg⸗Pommern und Oſtpreußen⸗Mitte wurden auf Sonn⸗ tag verſchoben. In Dresden erkämpfte ſich Sochſen durch einen:0⸗Erfolg über Heſſen die zweite Runde, während die Begegnung Bayern⸗Schleſien beim Stande von:2 für die Schleſier abgebrochen werden mußte.— In Duisburg erreichte Weſtfalen gegen Niederſachſen mit einem 60⸗ Sieg die zweite Runde. Der Gegner iſt Niederrhein, das über Nordmark:2 gewann, obwohl die letzte Begegnung noch ausſteht. os cem ohne Kompreſſor, Sportwagen 15 Runden 124,4 Km.: 1. Illmann aus Schweidnitz auf BMW: Graf von der Mühle⸗Eckert aus Leonberg auff BMW: Brudes⸗Breslau auf BMW; 4. Tittel⸗Magdeburg auf MW; 5. Freiherr von Langen aus Parow auf BMW. Sportwagen bis 2000 cem ohne Kompreſſor, 15 Runden d (124,4 Km.]: 1. Illmann, Schweidnitz, BMW 58:27,8, 154,1 Stoͤkm.; 2. Graf von der Mühlen⸗Eckart, Leonberg, BMW 58 33,4, 154 Stoͤkm.; 3. Brudes, Breslau, BMW 59:01, 4, 152,4 Stoͤkm.; 4. Trittel, Magdeburg, BMW; 5. Freiherr von Langen, Parow, BMW. Der Reichsſportweltkampf der 9 Die Jugend des deutſchen Volkes, ſieben Millionen Jungen und Mädel, tritt in dieſen Tagen zum ſportlichen Wettkampf an. Am Samstag machten die Pimpfe den An⸗ fang. 46000 Angehörige des Berliner Jungvolks kämpften auf 48 Sportplätzen der Reichshauptſtadt trotz Regen und Kälte, bis der Reichsſportwettkampf um die Mittagszeit mit Rückſicht auf die Geſundheit der jungen Teilnehmer abgebrochen wurde. Die Jugend eines Volkes tritt an— wer erfaßt in dieſem Wort nicht ganz die Größe dieſer ſportlichen Ver⸗ anſtaltung, die in Wirklichkeit die größte und großartigſte Kundgebung unſerer deutſchen Jugend für die Leibesübung iſt? Aber dieſe Jungen, die da im Regen ſtanden und froren und doch mit Leib und Seele dabei waren, die wollten nicht demonſtrieren oder großartig organtſieren — ſie ſtellten in ihren Ausbildungsfähnlein ſelbſt den Rieſenapparat der Kampfrichter—, ſie waren da, nach kilo⸗ meterlangem und ſtundenlangem Aumarſch oft, um zu laufen, zu ſpringen und zu werfen. Viele zum erſtenmal, denn unter den ganz Kleinen war mancher, deſſen voll Stolz getragene und vor Neuheit noch glänzende Sporthoſe bewies, daß er zum erſtenmal das Kommando:„Auf die Plätze— fertig— los!“ im eigenen Rücken hörte. um dann zu laufen, was die Beine hergaben. Da iſt auch nicht weſentlich, daß die beſte Weitſpruna⸗ leiſtung die 4,66 Meter eines 18 jährigen waren, oder daß die 60 Meter mehrmals in.9 Sekunden zurückgelegt wur⸗ den. Wichtig iſt, daß jeder da war, vom kleinſtent Knirps von einem Meter Größe, der knapp zwei Meter ſprang. bis zu dem langen Kerl, der im Schlagballweitwurf 72 Meter hinlegte. Eine Erkenntnis ergibt ſich bei längerem Nachdenken aus der ſcheinbar abſeits liegenden Frage: Woher kommt die Unzahl ſich überſtürzender und nie aufhörender Welt⸗ rekorde? und aus der Antwort, daß wir nur durch die unglaubliche Weiterentwickluma von Snitzen⸗ und Brei⸗ tenleiſtung im Sport ſo nahe an die Grenze menſchlicher Leiſtungsfähiakeft gekommen ſind. Und was iſt im Reichs⸗ ſportwettkompt der Hitler⸗Jugend anders geſchaffen, als die unterſte Grundlage für die denkbar ausgedehnteſte Breitenentwicklung des Sports im deutſchen Volk? Mag nachher dieſe oder ſene„Schulung“ noch nachkommen, der Anfang wird immer der Reichsſvortwettkampf und die Vorbereitung dafür ſein. Denn über die Bann⸗ und Ge⸗ bietsausſchreidungen werden hier die Beſten für die Kampfſpiele der HJ in Nürnberg feſtageſtellt. wo wir in dieſem Joßr zum zweiten Male zu unſerem eigenen Er⸗ ſtaunen erleben werden wie ſtark die deeutſche Jugend ſportlich iſt. Reichsſportweltkampf abgebrochen Der Reichs⸗Sportwettkompf der He hatte im ganzen Reich unter der Unbill der Witterung zu leiden unnd konnte nicht vollſtändig durchgeführt werden. Die Kämpfe werden zum Teil am Himmelfahrtstag fortaeſetzt, zum Teil mit den Kämpfen des BDM und der Jungmädel am kommenden Wochenende ausgetragen. Bis zum Zeit⸗ punkt des Abbruchs gab es aber trotz Regen und Kälte am frühen Morgen ſchon beachtliche Eroebniſſe. So wur⸗ den in Berlin die 100 Meter in 12,8 Sek. gelaufen im Weitſprung 6,10 Meter erzielt und die Keule 59 Meter weit geſchleudert, alles Leiſtungen eines 17jährigen. Im allgemeinen hat ein Viertel der Wettkämpfer über 180 P. erreicht und wird mit der Siegernadel ausgeꝛeichnet. Dresden(21. Mai) Preis der Schrammſteine. Ehrenpreis und 3000 Mark, 2000 Meter: 1. Geſt. Rbttgens Frauenpreis(J. Staroſtg); 2. Elanus, 3. JIquem. Toto: 26:10. EW: 4010. ö Preis von Freiberg, 2700 J, 1200 Meter: 1. E. Clauß! Friederieus(5. Fritzſche), 2. Saarburg, 3. Sorgowy. Fer⸗ ner: Iller. Toto: 28, 14, 15:10. EW: 48:10. Jungfern⸗Rennen, 2700 /, 1400 Meter: 1. H. v. Sydow⸗ Kalzigs Dohle(H. Berndt), 2. Zither, 3. Triberg. Fer⸗ ner: Imme, Telde. Toto: 23, 10, 10:10. EW: 36:10. Zwinger⸗Ausgleich, 3000, 2200 Meter, Ausgleich 3: 1. F. W. Michaels Linda(O. Müller), 2. Peloponnes, 3. Gleisner(o..). Toto: 17:10. Dresdner Dreijährigen⸗Ausgleich, Ehrpr. u. 33000&, 1600 Meter, Ausgleich 3: 1. K. Lewins Soubrette(K. Narr), 2. Henry, 3. Feuernelke. Ferner: Biene, Sahara, Pons. Toto: 20, 12, 16:10. EW: 62:10. Baſtei⸗Ausgleich, Ehrpr. u. 2800 4, 1900 Meter, Aus⸗ gleich 4: 1. H. Struves Strandkrabbe(Fritzſche), 2. Feen⸗ grotte, 3. Serena. Ferner: Neandertal, Glasbläſer, No⸗ bleſſe, Yverdon. Toto: 299, 37, 24, 20:10. EW: 52810. Pillnitzer Ausgleich, 2500 4, 1200 Meter, Ausgleich 4: 1. W. Jentſchs Kampfſpiel(B. Radach), 2. Agrarier, g. Juiſt. Ferner: Maghyar, Walküre, Graf Flambo. Toto: 36, 21, 21:10. EW: 17010. 1 Nordsee-Hotel Borkum löhrendes Haus, direkt am Meer Lolle Pension von Mk,.80 an. Flieg kaltes u. warmes Wasser. Hotel-Prospekt frei 84 und Hornhaut können Sie etzt rasch, sicher, bequem und schmerzlos entfernen. Nehmen Sie dos in allen Fachgeschäften erhältliche onpfehlbare„Sſcherweg“, Tube NA 60. Sicherweg leistet Gorontie för seine Wir- kung. Also: für Höhneraugen immer Sicher weg Magon- leidende finden ihre Ge⸗ ſundheit durch d. Hptz Inlversaltropfen ber Schneider SEB ENI Erhältlich in Apotheken(6873 85 50 5 65 0 Der J roſpe oſtenlt flallcene Schwie germutters J. Hta ig.]. ren. — beſter Rat: mem. Schneider 9** ders 4 o Volksheil e**öÿ́Xñnn len, dene e daes al ele and Menengeleane er n; b pfllenn e delten tan nen lasst Erele Wan! 1 gehen Kerzten und Heilkundigen. Bei- eückvergütung dei Nichterkrankung. asige Monstsbelträge. Nu, Arler Verlangen Sie Prospekt(8. 7 — 5 ſeit phetokopien don Unten Briefen- Urkunden taseh und bite ds“ fölnenbach dg. 26. 16 Fernruf 271 75 vor. denn Köſtritzer regelmäßig Köſtritzer Es wird auch Dein Stecken⸗ pferd werden!“— Ja, das iſt klar, Schwarzbier wird Jahrzehnten Stärkungstrunk geſchätzt. ſo bekömmlich und ſchmeckt ſo gut. Sie gewöhnen ſich blitzſchnell daran und leiſten ſich's dann immer!— Generalvertrieb: Seckenheimer Straße 27, Tel. 431 66. Schwarzbier tcxew/ erdentiobe Math uud als herzhafter 1 Ihre Sparsame Afeiſen- ꝛadclies . 9. f. P. eingang Ausl. Pat. vernichtet 100% f 86 9 2 in ber Hut-Warkstztte an 40 olland-Txprag gelb 100 9 30 big. ee e Hutmachermeistet meln Aussehwofel! 100 0 5 pie Kein Auspulyern 250 9 1. Ms. Neinnebfſtetsebace, gender full.. 30 0 Ainlsterien 100.9 30 Pig. tontassenlerter Betrieb Hebdera Arni r 10 Lehmann 00„ 40 5% . Stößte Auswahl in afenstrabe sömtl, gangbarer Tel. 235 68 derten. Jar ken 871 Podder—Abtellung Wiederverksufe, Umziige Ferutransvorte m aeſchloſſ 4. u Tiganen- Laleen- Es iſt ja Klein- achtungen 2 Bender A. Horn, Qu 9. 17 j Transporle 5 ee, llllllel] peer. Neale. 8 an en Josi billig zuverläff. aus Steingut u. feverton e, ee Ae e, n hald 102 8 U voranschlag. Astrologe eit. 4 4 Apoth. 28 D 1. 11 Tel. 219 382 Zerren leidung e, denlbetbate„ Anerkannte Meisterarbeſt in HERZ Mannheim, eee, nunstalledern Orthop. Anporaten 1 1. 14 Ldnststrasse p 3. 14 asi Maler. Hirschfelde, 35 Tugeinjagen nach Gipsepdruch, Schwetringeratr. 390 PU a„ Abt Hessen gelvertrieb. Lelbbinden, Bandagen. bieſerani Telefon 230 82 in faute Thomesbrän samtl. Hranhenkessen und Behörden 865 hom felnigung Fuchs Orthopädie-HMech-Melstet 8131 fektenklegung Tellzahlung— Bequeme Raten. Die Etage für 19 Haumüller Schriftliche und mündliche Bera- Maluallen Barber lungen, bebens⸗ ergänzt. Wasser, richt und und Jahresboros- 5 Seco d. m. b. i bopg ſangddtſge neu anschafft, N Z, 10 en e be Dammstraße Fernruf 30174. Sprechzeſt 11-1 und 15-19 Uh Fernspr. 205 55 Dem Rateneaufabk. d. Stödt. Werke u d, Bad. Beamten enge sch vof shaft K 1. 8. alle Stabe! Gute Werbedrucke Waren schon von ſeher gute Verkaufshelfer für den Geschäftsmann. Geben Sie uns eme Gelegenheit, hnen ein ausführliches Angebot zu unterbreiten. Sie werden über die Preis- würdigken und Güte unserer Drucksachen sicherlich erstaunt sein. Druckerei Dr. Haas R.40/ Fernsprecher 240 51 J. H. Rösler erzählt: Cin, Naum; Vexelit. Der Mann war vierzig Jahre alt. In der Straße, in der er ſeit ſeiner Verheiratung wohnte, grüßte man ihn gern. Aber bereits einige Häuſer⸗ reihen weiter wußte man nichts mehr von ihm. Es war auch über ihn nichts zu berichten. Er lebte mit ſeiner Frau in einer ſtillen Eintracht, ging ſeinem Tägewerk nach, ſtand dem Leben ein wenig zu nüch⸗ tern für ſeine Jahre gegenüber. Wenn von der Aehre ein reifes Korn ſich löſt und vom Winde verweht wird, weiß keiner, wo es Wur⸗ zel ſchlagen wird. Ja, hatte der Mann zu Ingeborg geſagt, ich liebe dich. Wann ich es das erſtemal bemerkte, weiß ich nicht. Ich entſinne mich auch nicht des Tages, wo dich meine Frau in unſer Haus brachte und eure Freundſchaft begann. Ich muß geſtehen, ich fand einen dritten Menſchen in unſerer häuslichen Gemeinſchaft läſtig, zumal du ſo jung warſt. Aber morgen wer⸗ den wir zuſammen wegfahren. Auf eine Woche. Und dieſe Woche ſoll ganz uns gehören. Wir haben ein Recht dazu, da wir uns alle dieſe Jahre keinen Heimlichkeiten hingaben, keinen verſteckten Zärtlich⸗ keiten. Ich liebe meine Frau, dich aber liebe ich anders, Ingeborg. Ich möchte nie meiner Frau weh tun und dir möchte ich immer Liebes tun. Meine Liebe zu dir iſt nicht kleiner als zu ihr. Und wie ich dich ſehnſüchtiger, heißer liebe, ſo liebe ich meine Frau zärtlicher, behutſamer, treu. Denn ich be⸗ trüge ſie nicht mit dir, auch wenn wir morgen zu⸗ ſammen wegfahren. Ich will dich für mich haben, ein⸗ mal ganz für mich haben, und ich habe nicht das Ge⸗ fühl, dir oder ihr Unrecht zu tun. Die Frau des Mannes hing ihren Mantel in den Schrank und warf einen langen Blick auf die gepackten Koffer, die neben der Tür ſtanden. Es war eine tiefe Freude in ihrem Herzen, daß ihr Mann einmal acht Tage ſich ſelbſt gönnte, der über zehn Jahre nur mit ihr durch die Tür gegangen war. e fragte ihn nicht, wohin er reiſen wollte— ſie fragte auch Ingeborg nicht, wie es kam, daß ſie zur gleichen Zeit eine Tante auf dem Land beſuchen wollte. Denn ihre Liebe war ſo groß, daß ihr gar nicht in den Sinn kam, über die Reiſe nachzudenken, ſo lange ſie noch beide im Hauſe waren. Sie malte ſich auch keine zufällige Begegnung aus und ſpürte dabei doch, daß ein großer Zuſammenhang beſtand, vor dem ſie die Augen zumachte, um den beiden geliebten Men⸗ ſchen kein Unrecht zu tun. „Was geſchieht, geſchieht immer zur rechten Zeit,“ ſagte ſie leiſe zu ſich,„es wird nichts geſchehen, was nicht recht iſt.“ Es waren nur noch drei Minuten zur Abfahrt des Zuges. Sie ſaßen allein im Abteil. „Ich liebe dich, Hanns!“ ſagte Ingeborg. Es war das erſtemal, daß ſie es ſagte. Es war der erſte ungeſchickte Kuß, den ſie ſich gaben. „Ich liebe dich, Hanns! Ich freue mich auf dich, auf uns, auf jede Minute in den acht Tagen, die jetzt kommen. In jeder Minute ſollſt du dreimal wiſſen, daß ich dich liebe, und viermal werde ich es dir ſagen. Denn für uns ſind acht Tage ſechzig Jahre, die ſonſt Menſchen Zeit für ihre Liebe haben. Denn dann verlaſſe ich dich und euch. Ich bekam mehr Glück geſchenkt, als ich es verdiene.“ Sie hielt ſeine Hand eng in die ihre Plötzlich ſchrak ſie auf. „Deine Frau!“ „Aber—“ „Doch. Ich habe ſie ſoeben geſehen!“ „Du haſt dich getäuſcht, Ingeborg!“ „Sie iſt ſchon an uns vorbei.“ gefaltet. Das Internationale Muſilfeſt Stuttgart 1938 (Eigener Bericht der NM.) Stuttgart, im Mai. 1 Das diesjährige Internationale Muſikfeſt des ſtändigen Rates für die Zuſammenarbeit der Kompo⸗ niſten durchweht ſchon rein generationsmäßig ein friſcherer Geiſt als die Dresdner Veranſtaltung des Vorjahres. Selbſt vor einem ſo eigenartigen und experimentellen Werk wie Lualdis Groteske „Der Teufel im Kirchturm“ iſt man dabei nicht zurückgeſchreckt. Die Neigung zu ſpieleriſcher Phantaſtik, die dieſem füngſt in Leipzig mit ſeiner Kammeroper„Der Hummer“ herausgekommenen Komponiſten und Dirigenten innewohnt, iſt hier nach der Seite einer Miſchform erweitert, die teils intellektualiſtiſches Theſenſtück, teils nicht ungefährliche Zeitſatire, entfeſſeltes Theater und parodiſtiſche Milieuoper darſtellt. Die Dar⸗ ſtellungsweiſe wechſelt dabei in lockerer Form zwiſchen zu tollem Wirbel geſteigerten Enſemble⸗ ſzenen und parodiſtiſchen Milieubildchen, die auf zwei fahrbaren Guckkaſtenbühnchen vor ſich gehen. Das alles iſt ungemein virtuos muſikaliſch untermalt und bald artiſtiſch⸗tänzeriſch geſteigert, bald humorvoll karikiert und gelegentlich auch typiſch italieniſch⸗ge⸗ ſanglich angelegt. Die vom Komponiſten ſehr tempe⸗ ramentvoll geleitete Aufführung gefiel durch ihre Lebendigkeit, die ſehr glückliche Einheit von Bühnen⸗ bild und Regie(Felir Czioſſek u. Günter Puhl⸗ mann) ſowie glänzende ſoliſtiſche Leiſtungen, bei denen ſich geſangliches Können(Nella Hochreiter, Ludwig Suthaus und geſunder Humor(Martanne Warneyer, Hans Kieinſki) die Waage hielten. Der Beifall des über die Problematik hinweghören⸗ den Publikums war im Gegenſatz zur italieniſchen Uraufführung eindeutig zuſtimmend. Dem intereſſanten Werk war eine weitere deutſche Uraufführung vorangegangen, der„O r p heus“ von Alfredo Caſel la. Des 1932 uraufgeführte Werk (Venedig) liegt auf der Linie eines ſtiliſterenden Neuklaſſizismus, wie ihn in letzter Zeit u. a. Stra⸗ winſky und Orff gepflegt haben, und drängt die alte Fabel mit ihrem tragiſchen und kraſſen Ausgana auf einen tänzeriſch betonten Akt zuſammen. Die Muſtk „Du mußt ſie rufen, Hanns.“ „Ja. Vielleicht braucht ſie mich. Aber du?“ „Um mich mach dir keine Sorgen.“ Er ſprang aus dem Zug. Lief ſeiner Frau nach. „Käthe!“ rief er. Sie drehte ſich um. „Gott ſei Dank, daß ich dich gefunden habe. Du haſt dein Geld daheim vergeſſen.“ „Mein Geld?“ Er ſuchte vergebens nach ſeiner Brieftaſche. Sie gab ſie ihm. „In einer Minute fährt dein Zug, Hanns! Eil dich, wo iſt dein Abteil?“ Er wußte nicht, was er ſagen ſollte, als ſie den Zug entlang ſchritten. Vor ſeinem Abteil ſtand Ingeborg. „Ich wollte Hanns noch auf Wiederſehen ſagen,“ lächelte ſie befangen. „Lieb von dir, Ingeborg.“ Frau Käthe legte ihren Arm um ſie, während Hanns wieder einſtieg. Und als der Zug ſich in Bewegung ſetzte, ſagte ſie: „Komme geſund zurück, Hanns. Wir werden dich beide am Bahnhof abholen und beide ſehr glücklich ſein, wenn du wieder bei uns biſt.“ Stilblüten der Wirklichkeit Aus Bewerbungsſchreiben aufgeleſen Möchte noch bemerken, betreffs Vorſtrafen: habe vier Vorſtrafen, Laſtauto und eine Strafe wegen Körperverletzung. Grund: ein Kamerad von mir hatte Streit; ich half ihm; habe auch ein paar an⸗ gebracht und wurde ſo mitſchuldig. Strafe 30 Mark oder ſechs Tage Gefängnis. n. .. Mein Los war von 1931-1933 an der Schwelle meiner Eltern mein Leben zu friſten. * Vom 6. Lebensjahre ab beſuchte ich die Volks⸗ ſchule und vom 13. Lebensjahre ab drei Jahre Fort⸗ bildungsſchule, in der ich mir die lebenswichtigſten Talente angeeignet habe. Am 22. 6. 36 ging ich mit Marie Brandl die Ehe ein * .. Bin ſeit 1. 10. 13 verheiratet und habe acht Kinder auf die Welt geſchafft. Nach dem Feldzuge habe ich als Obermelker gearbeitet, bis mich die Kräfte verließen, und ſeitdem wende ich mich an das Wünſchelrutenweſen und Pendelforſchung. * .. Mein werther Name Emil Hinterhuber. Nach der Volksſchule kam die Lehrzeit, weil ich dort wer⸗ den ſollte was meines Vaters war. Am 10. 5. 29 ging ich in den Hafen der Ehe. Dann machte ich Ge⸗ legenheitsarbeiter... Nun will ich mein Glück res⸗ gieren.(Frkf. Gen.⸗Anz.) Den Nagel auf den Kopf getroffen In Gegenwart von Benjamin Franklin behauptete jemand: „Zeit iſt Geld!“ Franklin ſchüttelte lächelnd den Kopf und er⸗ widerte:„Zeit iſt mehr als Geld, Zeit iſt Zeit!“ * Ein junger Kapellmeiſter bat Hans von B ü low um einige künſtleriſche Ratſchläge für ſeine Laufbahn. Bülow dachte eine Weile nach und ſagte dann ruhig: „Immer die Partitur im Kopf, nicht den Kopf in der Partitur!“ bevorzugt zarte und helle Farben madrigalhafter Art nahe der Tradition Monteverdis und nähert ſich erſt mit der Orgie der Bacchantinnen dem aktiviſtiſch⸗ knappen Bläſerſtil des letzten Caſella. Als drittes Werk erklang G. Fr. Mʒalipieros„Falſcher Harlekin“, dieſe in Deutſchland ſchon bekannte, glaszarte Verkörperung des venetianiſchen Rokoko mit ihrer müdbewußten Melancholie, Verſpieltheit und zärtlichen Ironie. Die Aufführungen, auch im Falle des„Orpheus“ vom Komponiſten ſelbſt dirigiert, waren ſtiliſtiſch ſehr fein kontraſtiert. Die beiden bisher gehörten Orcheſterkonzerte brachten beſonders der älteren Generation ſtarken Erfolg. Hier iſt vor allem Georg Schumann zu nennen, der als Gaſtdirigent ſeine ſymphoniſche Dichtung„Vita somnium“ in all ihrer neuroman⸗ tiſchen Gefühlstiefe zum Klingen brachte. Das drei⸗ teilige Werk iſt dem Gedächtnis einer verſtorbenen Freundin(Roſe Sanderſen) gewidmet und ſtellt Leben und Tod mit unartiſtiſcher Wärme der Emp⸗ findung und ſtarkem Formbewußtſein einander gegenüber. Die„Sinfoniſche Phantaſie“ des um 25 Jahre jüngeren Alfred Irmler legt ſich inhaltlich als eine Paraphraſe der„Weiſe von Liebe und Tod des Kornets Chriſtoph Rilke“ von R. M. Rilke ſtärker feſt, wenn auch hier die zarte lyriſche Paſtell⸗ manier des Dichters zu einem flächigen Wirkungs⸗ ſtil erweitert iſt, deſſen Stilelemente bis zu Strauß und Debuſſy reichen.. Faſt gleich alt wie Irmler iſt Ernſt Goute⸗ brück, deſſen Sinfoniſche Suite Werk 26 Leonardo da Vinei zum Gedächtnis geſchrieben iſt. Das Werk gibt ſich leicht opernhaft mit Beziehungen zu Schil⸗ lings und Tſchaikowſky, läßt aber die geiſtigen Be⸗ ziehungen zu Leonardo kaum erkennen. Eine außer⸗ muſikaliſche Anregung durch eine gäliſche Strophe liegt auch der Ballade für Klavier und Orcheſter des 1884 geborenen Schweden Ture Rangſtröm zugrunde. Das etwas breit angelegte Werk umſpielt die ſagenhaft⸗dunkle Romantik ſeines Vorwurfs im Stile eines lyriſch freien Phantaſierens mit effektvollem Klangſinn, wobei gelegentlich Be⸗ ziehungen zu der Art Rachmaninows deutlich werden. Poetiſche Hintergründe ſind ſchließlich noch bei dem 1907 geborenen Holländer Henk Badings zu er⸗ kennen, deſſen„Vorſpiel zu einer Tragödie“ aller⸗ dinas die ödramatiſche Beſtimmtheit durch die kon⸗ ſtruktive Bindung an das Sonatenprinzip wieder IUBILEUMS BREVXKORT e. Jeder Schwede gratuliert ſeinem König Am 16. Juni begeht König Guſtav von Schweden ſeinen 80. Geburtstag. Aus dieſem Anlaß hat die ſchwe⸗ diſche Poſt in Millionen von Exemploren eine Glückwunſchkarte herausgebracht, deren Erlös der König für den wiſſenſchaftlichen Fonds zur Erforſchung der ſpinalen Kinderlähmung beſtimmt hat. König Guſtav kann gewiß ſein, daß ihm auf dieſe Art und Weiſe zuͤhlreiche Glückwünſche zugehen. Saxophoniſt hoch zu Roß Das Royal Scots Greys⸗Regiment aus Hounslow in der engliſchen Grafſchaft Middleſex wird beim könig⸗ lichen Turnier in London in dieſer Aufmachung eine Schaunummer bieten. Weltbild, Zander⸗M.) (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗M.) Oelfunde bei der Oaſe Kufra Mitten in der Sahara, in der Nähe der Oaſe Kufra (unſer Bild), wurden ölführende Schichten entdeckt, die auf große Erdölloger in geringer Tiefe ſchließen laſſen. (Preſſephoto, Zander⸗M.) aufgibt. Die Satzweiſe enthält ſtarke harmoniſche Reibungen. Auch der bei uns in letzter Zeit ſtark beachtete Belgier Marcel Poot kam mit ſeiner „Ouvertüre joyeuſe“ zu Wort, bei der ſich ein illu⸗ ſtrativer Impreſſionismus franzöſiſcher Art mit derb⸗ flämiſchem Bauernhumor verbindet. Die übrigen Werke lagen ſtärker auf der Linie der abſoluten Muſik, ſo daß Oſtinate für Orcheſter des Schweizers Conrad Beck, das impreſſioniſtiſche Farbigkeit durch den oſtinaten Zug zur ſtrengen Linienpolyphonie grübleriſch vertieft, die g⸗Moll⸗ Sinfonie des Franzoſen Albert Rouſſſel, ein durch ſeine pochend⸗ bewegliche Rhythmik ausgezeichnetes Werk von typiſch romaniſcher, tänzeriſch⸗eſpritvoller Geiſtigkeit, ſowie zwei ſoliſtiſche Werke. Von ihnen nähert ſich das 3. Klavierkonzert des Bulgaren Pantſche Wladig or off der Stilrichtung Liszt Céſar Franck mit guten volkhaften Bindungen, aber auch einem Hang zur Süßlichkeit, während das Con⸗ certino für Violine und Orcheſter des Dänen Spend Erik Tarp einem neuklaſſiſchen Stil huldigt, der volkstümliche Elemente konzertierend⸗ſpieleriſch ver⸗ wendet. Ueber die drei Kammerkonzerte und die übrigen Ereigniſſe wird abſchließend berichtet werden. Dr. Hans Georg Bonte. Roswitha Vitterlich (Von unſerem Londoner Korreſpondenten) London, im Mai. Wie ſchon kurz berichtet, wurde jüngſt in London eine Ausſtellung von Bildern eröffnet, die ein jun⸗ ges Mädchen, die jetzt 18jährige Innsbruckerin Ros⸗ witha Bitterlich, zwiſchen ihrem 3. und 17. Le⸗ bensjahr geſchaffen hat. Dieſe Ausſtellung in der Burlington⸗Galerie iſt ein Erlebnis. Es iſt ein guter Zufall, daß ſie gerade im gegenwärtigen Zeit⸗ punkt und in England veranſtaltet wird. Wie ein mahnendes Künſtlergewiſſen, ohne jedoch dieſe Rolle zu kennen, klopft die kleine Roswitha an die große Tür der Geſchichte. Ob ſie jemals hereingelaſſen wird, weiß niemand. Es hängt von ihrer eigenen Entwicklung ebenſo ab wie von der großen Welt. Sie kennt die große Welt nur aus ihrer Phantaſie, und ſie iſt der Welt unbekannt. Ihre Phantaſie iſt unheimlich. Sie durchdringt die Erſcheinungen bis in die grauſamſten Tiefen, ohne die letzte Myſtik zu enthüllen. Große Oelbilder wie die Madonna, der Pilgerzug der Blinden oder der zerſtörend durch die Großſtadt raſende Engel ſind kühn in der Be⸗ ſchränkung auf das Weſentliche, entwaffnend in der Sicherheit der Kompoſition und der Farbe, und voller Ahnung vom Geheimnisvollen. Sie müſſen in er ſtaunlicher geiſtiger Konzentration entſtanden ein, einige ſind in wenigen Stunden gemalt. Auch Aquarelle und Feder zeichnungen ſind aus⸗ geſtellt. Die Landſchaft, die ſie zeigen, iſt erlebt die apokalyptiſchen Reiter ſind faſt Gegenwart, trotz ihrer ſcheinbaren Unwirklichkeit. Nichts iſt Allegorie. Ohne es zu wiſſen, vollzieht das Mädchen einen Proteſt, einen winzigen Aufſtand gegen die Seelen. loſigkeit des Akademiſchen. Ein kurzes Erſtaunen ging durch die engliſche Preſſe. Aber im weſentlichen, be gnügte man ſich damit, das Unbegreffliche ſeſtzu⸗ ſtellen, daß ein ſo junges Mädchen in der engen We eines Alpenortes(ſie wuchs zunächſt in Bregenz auf und ohne den Schutz einer Malſchule, der ſie nach der zweiten Stunde entfloh, ſolche Geſtaltungskraft hal. Als ob die Gelernten ſie auch nur annähernd erreich ten, als ob das eine Frage der Jahre wärel f lich iſt der weitere Weg Roswithas ungewiß— die, leicht reicht die Kraft einer Frau, wie bisher imme in der Geſchichte der Malerei, zur Genialität 1 aus. Vielleicht wird ſie nur eine große Jluſtra en künſtlerin, wozu ſie Veranlagung zeigt. Trotzde bietet ſie anderen Künſtlern immer noch genüge Anlaß zur Selbſtbeſinnung und Einkehr. Sammeltag für das Richard⸗Wagner⸗National, denkmal des deutſchen Volkes. Auf Anregung 5 Präſidenten der Reichstheaterkammer, des Vorſiten den des Deutſchen Gemeindetages und des 99 bürgermeiſters der Reichsmeſſeſtadt Leipzig finde mit Genehmigung des Reichsminiſters des A an allen deutſchen Opern bühnen des alte Reichsgebietes(ohne Oeſterreich) am Sonntag, 22. Mai, anläßlich des 125. Geburtste, ges Richard Wagners eine Gelöſpenden ſammlung ſtatt für das ſeiner Vollendung en gegengehende Richard⸗Wagner⸗Nationaldenkmal in Leipzig, zu dem der Führer am 6. März 1 165 Grundſtein gelegt hat. Dieſe Sammlung ſoll breiteſten Schichten unſeres Volkes Gelegenheit ges ben, ſich mitzubekennen zu einem Werk nationalfozig⸗ liſtiſcher Dankbarkeit und Aufbauarbeit.. dieſe Veranſtaltung ſoll das Richard vage, Nakionaldenkmal wahrhaft zu einer Sache der tion gemacht werden und ein einmütiges Bekenmtt zu Deutſchlands großem Muſiker und Dichter sein. Monta — 9 ſchaftlic jüdiſchen lendant erzürnt den ſta in den hrach de ſich, ohr Bericht Uns ſchr bedeutet Bourde der beit bon Nei reichen waren 1 Duelle en die belden? daß die mer geſt aber ma heguem Gipfeln Schauſp heute n Abende phien vi Gegner ſeſtſtelle Vourdet ihre Hü ſört hä Melone Zilzhut. los, daß ſteins an Hemdär Gang g kurzem Degen kechten Hburdet gen war Von die beſonder diteine ſoggen e ehr ble Kampfes glatz un zu habe! von den klärte z ich mein — 2 letzter die in a Aaskeni nen für Eine we ſchwäme Schwäm el —— 19 wie jn 2 Nene Mannheimer Zeitung) Morgen⸗Ausgabe 11. Seite“ Nummes 233 — Montag, 23. Mai 1938 — Paris hat eine mit Spannung erwartete geſell⸗ ſhaftliche Se iſation erlebt: Ein Duell zwiſchen dem löschen Theaterſchriftſteller Bernſtein und dem In⸗ lendanten der Comédie Francaiſe, Bourdet, die ſich erzürnt hatten. Drei Gänge auf Kampfdegen fan⸗ den ſtatt, bis endlich Bourdet einen leichten Stich in den rechten Oberarm erhielt. Der Unparteiiſche brach den Kampf ab und die beiden Gegner trennten fh, ohne ſich verſöhnt zu haben. Dieſer trockene gericht gibt aber, wie unſer Pariſer Korreſpondent ins schreibt, keineswegs ein Bild deſſen, was eigent⸗ c ſolch ein geſellſchaftliches Duell in Paris iſt und bedeutet. Seitdem man wußte, daß Bernſtein und Hourdet ſich ſchlagen würden, waren die Wohnungen der beiden Gegner von einer unüberſehbaren Zahl don Neugierigen belagert. Die Preſſe war mit zahl⸗ geichen Autos vorgefahren, Kino und Rundfunk naten mit mehreren Aufnahmewagen vertreten. Weil Duelle meiſtens im Morgengrauen ſtattfinden, hat⸗ len die Neugierigen gleich ein Nachtlager vor den leiden Wohnungen organiſiert. Es ging ſo hoch her, daß die ganze Nachbarſchaft empfindlich im Schlum⸗ er geſtört wurde. Die beiden Duellanten ſind aber lerleute, die legen ſich von Berufs wegen ſehr ins Bett und ſtehen daher auch ſehr ſpät auf. gedeſſen fand das Duell erſt mittags um 1 Uhr lat. Zum Duellplatz hatte man ſich den Park einer Ala am Rande des Bois de Boulogne auserwählt, aber man hatte Sorge getragen, daß alle Neugierigen leglem über die Parkmauern hinweg und von den Gipfeln der nächſten Bäume aus dem intereſſanten Schauſpiel zuſehen konnten. So konnte man denn leute nachmittag ſchon in allen Nachmittags⸗ und Abendzeitungen zahlreiche wohlgelungene Photogra⸗ chien von dem Zuſammentreffen ſehen. Die beiden Hegner hatten wohl den Rock ausgezogen, ſo daß man ltellen konnte, daß Bernſtein ein hellblaues und hourdet ein weißes Hemd trug, aber ſie behielten hre Hüte auf, weil ſie ſonſt die Mittagsſonne ge⸗ kört hätte. Bourdet kämpfte mit einer korrekten Nelone au dem Kopf, Bernſtein mit einem weichen Filzhut. Auf das Kommando des Unparteiiſchen ging der erſte Waffengang los. Bourdet zeigte ſich gleich ſehr aggreſſiv, aber Bernſtein, der nun ſein tehntes Duell ausfocht, konnte alle Angriffe abweh⸗ ten. Der erſte Gang war alſo erfolglos. Während der Pauſe ſetzte ſich Bernſtein erſchöpft ins Gras und hchte ſich den Schweiß von der Stirn. Im zweiten Hang rückten die beiden Gegner ſo dicht aufeinander los, daß der Unparteiiſche eine Verwundung Bern⸗ ſeins am Unterarm annahm, aber nur der hellblaue Hendärmel war ihm aufgeſchlitzt worden. Im dritten Hang griff Bourdet wieder energiſch an, aber nach litzem Schlagwechſel rannte er buchſtäblich in den Degen ſeines Gegners hinein und verletzte ſich am kechten Oberarm. Der Arzt unterſuchte die Wunde. Hourdet wollte weiterkämpfen, aber ſeine beiden Zeu⸗ gen waren dafür, daß der Kampf abgebrochen wurde. Hon dieſer Beratung bringt der„Intranſigeant“ eine beonders gelungene Photographie. Man ſieht, wie eins Zeuge Bourdets, der Akademiker Benvit, mit 1 lem Geſicht die Wunde Bourdets betrachtet, hre t ande ve, der Schriftſteller Mo rand, ſchon ehr blaß zu ſein ſcheint. Nach dem Abbruch des Kampfes verließ Bourdet ohne weiteres den Kampf⸗ klatz und fuhr, ohne ſich den Rock wieder angezogen in haben, in ſeinem Auto davon. Bernſtein ließ ſich ban den Journaliſten freigebig interviewen und er⸗ klirte zum Schluß ſcheinheilig:„Ich hoffe nur, daß ih meinen Gegner nicht ſchwer verletzt habe.“ * 10 0 — Die Schwammfiſcherei im Mittelmeer hat in lihler Zeit einen ungeahnten Aufſſchwung erlebt, da die im allen Ländern mit Hochdruck arbeitende Gas⸗ niskeninduſtrie große Mengen von Naturſchwäm⸗ nen für die Herſtellung der Filtereinlagen benötigt. Aue wahre Konjunktur hat den Handel mit Natur⸗ ſhwämmen neu belebt. Einſt war das Tauchen nach Echwämmen noch ein wahrhaft lebensgefährlicher Beruf, und jede Expedition in die Meerestiefe war ein Spiel mit dem Tode. Schwammtaucher pflegten nicht alt zu werden— ſie ſtarben meiſt an Kreis⸗ lauferkrankungen oder an einer Verſtopfung der Blutgefäße, da ſie Tag für Tag ohne jeden Schutz in die Tiefe ſprangen, um die feinen faſerigen Schwammſkelette, aus denen die Badeſchwämme her⸗ geſtellt werden, zu bergen. Das iſt im heutigen Ita⸗ lien anders geworden. Auch für die Schwammtaucher von Libyen wurde von der Regierung eine Schutz⸗ organiſation geſchaffen. Sie ſtehen nicht nur, wie alle Arbeiter geſundheitsgefährlicher Betriebe, un⸗ ter einer ſtändigen ärztlichen Kontrolle, es iſt ihnen auch unterſagt, ohne Taucherausrüſtung auf die Jagd nach den Schwämmen zu gehen. Der moderne Schwammtaucher muß nicht mehr täglich um ſein Leben kämpfen, er iſt geſchützt durch ſeine Aus⸗ rüſtung und bewacht von ſeinen Kollegen an Bord des Schiffes, die die Alarmleine ſtets im Auge behal⸗ ten. Dennoch haftet dieſem Beruf auch im modernen Gewande noch etwas Heroiſches an; er bleibt trotz aller Schutzvorrichtungen gefahrenreich und aben⸗ teuerlich. Eine große Gefahr, die dem Schwamm⸗ taucher oͤroht, iſt die Unebenheit des Meeresbodens. Er kann auf der Jagd nach einem beſonders ſchönen Stück in tiefe Schluchten abſtürzen oder ſich im Dickicht der Schlingpflanzen verfangen und dadurch nicht mehr rechtzeitig geborgen werden. Ein grim⸗ miger Gegner des Schwammtauchers iſt auch der Hai, den man an der Küſte Libyens in Exemplaren bis zu ſechs Meter Länge begegnet. Merkwürdiger⸗ weiſe ſind aber gerade die kleineren jüngeren Hai⸗ fiſche ſehr angriffsluſtig, und der Taucher läßt ſich nicht gerne in einen Kampf mit dieſen Räubern des Meeres ein. Er zieht lieber die Alarmleine zwei⸗ mal, und ſofort tritt oer Haifiſchpoſten in Tätigkeit, der eine ſogenannte Köderpuppe über Bord wirft, um die Aufmerkſamkeit des Haifiſches abzulenken, während man den Taucher in Sicherheit bringt. * — In Irland hat der Bürokratismus eine ergötz⸗ liche Komödie zuſtande gebracht. Es begann damit, daß ein Angeſtellter der ſtaatlichen Verwaltung ſich bei ſeinem Vorgeſetzten darüber beklagte, daß er ſo wenig zu arbeiten habe. Ob man ihm nicht mehr Arbeit anweiſen könne. Der Vorgeſetzte dieſes ar⸗ beitswütigen Angeſtellten kratzte ſich verlegen den Kopf und rückte dann mit dem Geſtändnis heraus, daß er dieſen abſonderlichen Wunſch leider nicht er⸗ füllen könne, denn in ſeinem Amt ſei eben nicht mehr Arbeit vorhanden. Man müſſe eben verſuchen, ſich wohl oder übel mit der Untätigkeit abzufinden. Da⸗ mit war der ehrgeizige Angeſtellte, der eine etwas andere Vorſtellung von der Arbeit hatte, jedoch durchaus nicht einverſtanden. Schließlich kam der Vorgeſetzte auf den rettenden Gedanken. Er riet ſeinem Angeſtellten, bei der vorgeſetzten Behörde doch eine Gehaltserhöhung zu beantragen. Dann werde man ihm höchſtwahrſcheinlich einen anderen, beſſer be⸗ zahlten Poſten zuweiſen, auf dem er wahrſcheinlich auch mehr zu arbeiten haben würde. Der arbeits⸗ luſtige Angeſtellte handelte gemäß dieſem nicht gerade von übermäßiger Logik zeugenden Vorſchlag und reichte ein Geſuch um Gehaltserhöhung ein. Wochen vergingen, bis er endlich die Antwort auf ſein Ge⸗ ſuch in Händen hatte. Darin wurde ihm mitgeteilt, daß es leider nicht möglich ſei, ihm eine Gehalts⸗ erhöhung zu gewähren. Offenſichtlich jedoch ſei die⸗ ſes Geſuch eingereicht worden, da der Antragſteller mit Arbeit überlaſtet ſei. Deshalb habe man ſeiner Dienſtſtelle zum nächſten Erſten eine Aushilfskraft zugewieſen, die in einem anderen Büro infolge Be⸗ ſchäftigungsmangel entbehrlich geworden ſei. Jetzt überlegen der arbeitswütige Angeſtellte und ſein Vorgeſetzter, ob ſie ihrer vorgeſetzten Behörde ge⸗ ſtehen ſollen, daß auch bei ihnen empfindlicher Ar⸗ beitsmangel herrſche, oder ob ſie lieber ſtillſchweigend den zu erwartenden Dritten in den Bund ihres Müßiggangs aufnehmen ſollen. Fürwahr eine ſchwere Entſcheidung.. * — Auf einem Bauernhof in der Nähe von Es⸗ bjerk, Dänemark, kam es zu einer unglaublichen Tragödie. Die Frau des Hofbeſitzers Chr. Sörenſen hatte ihr Baby in ſeinen Wagen gelegt und dieſen 2 9 Velrügeriſcher Konzernleiter dub. Berlin, 21. Mai. Die Juſtizpreſſeſtelle teilt mit: Eine Strafkammer des Landgerichts Berlin verurteilte heute den Oberbaurat a. D. und früheren Generaldirektor der Deutſchen Conti⸗ nental⸗Gasgeſellſchaft in Deſſau, Bruno Heck, wegen fortgeſetzter Vermögens⸗ und Einkom⸗ menſtenerhinterziehung, ferner wegen fortgeſetz⸗ ter handelsrechtlicher Untreue, Deviſenvergeheus, aktiver Beſtechung, verſuchten Betruges und anderer Vergehen zu einer Geſamtſtrafe von ſechs Jahren und ſechs Monaten Zuchthaus, 10 Jahren Ehrverluſt und Geld⸗ ſtrafen von insgeſamt mehr als 8 700 000 Reichsmark. Walter Heck wurde wegen Beihilfe zu den Steuerhinterziehungen und der handelsrechtlichen Untreue ſeines Bruders zu insgeſamt zwei Jahren ſechs Monaten Gefängnis und Geldſtrafen von mehr als 600 000 Mark verurteilt. Der Mitangeklagte Georg Müller aus Deſſau erhielt wegen ſchwerer Beſtechung und Steuervergehens insgeſamt ein Jahr neun Monate Gefängnis. Außerdem wurden 80 000 Mark dem Staat für verfallen erklärt. Der Bankter Hans Bö⸗ ning aus Babelsberg wurde freigeſprochen. Bruno Heck, der bereits durch ſeine rühere Stel⸗ lung als Konzernleiter über ſehr erhebliche Ein⸗ künfte verfügte, hat ſich durch fortgeſetzte untreue Handlungen in den Beſitz von Millionen⸗ werten geſetzt, und dieſe Summe weder zur Ver⸗ mögens⸗ noch zur Einkommenſteuer ordnungsgemäß angemeldet. Die Verhängung der hohen Zuchthaus⸗ ſtrafe beruht darauf, daß das Gericht in den Steuer⸗ vergehen des Angeklagten Brund Heck einen beſon⸗ ders ſchweren Fall erblickt hat. Bei allen Verurteil⸗ ten wurde die erlittene Unterſuchungshaft voll an⸗ gerechnet. Des Chriſtusdarſtellers letzter Gang anb. Oberammergau, 21. Mai. Im Paſſionsdorf Oberammergau wurde am Samstagvormittag der berühmte Chriſtusdarſteller Anton Lang unter großer Beteiligung der Gemeinde zu Grabe getragen. In einer Trauerſitzung des Paſſionsſpielkomitees waren Ankon Langs Ver⸗ dienſte um das Oberammergauer Paſſionsſpiel dank⸗ bar gewürdigt worden. Aus vielen Teilen der Welt ſind in Oberammergau Kundgebungen der Teil⸗ nahme zum Ableben des großen Chriſtusdarſtellers der Paſſionsſpiele 1900, 1910 und 1922 eingelaufen. Ein blinder Paſſagier gefaßt anb. Bremen, 21. Mai. Der Bürger der Vereinigten Staaten von Ame⸗ rika Dr. Griebl hat ſich auf ein deutſches Schiff in Neuyork eingeſchlichen und iſt auf dieſem unter Zuwiderhandlung gegen die ſtrengen Beſtimmungen bis nach Bremen gelangt. Die deutſchen Behörden ha⸗ ben ihn dort verhaftet, und ein Strafverfahren gegen ihn eingeleitet. Dr. Griebl wird nach Verbüßung der ihn erwar⸗ tenden ſtrengen Strafe ausgewieſen werden. Valer von neun Kindern ertrunken dnb. Swinemünde, 21. Mai. Der bei Ausbeſſerungsarbeiten an der Seebrücke beſchäftigte Zimmermann Hermann Witt ſtürzte aus beträchtlicher Höhe ab, ſtieß mit dem Kopf gegen einen Pfahl und fiel bewußtlos in die See. Trotz ſofortiger Rettungsmaßnahmen ſeiner Arbeitskame⸗ paden konnte der Verunglückte nicht mehr gerettet werden. Die Leiche wurde nach einigen Stunden an den Strand geſpült. Witt hinterläßt ſeine Frau und neun Kinder. Die NS⸗Volkswohlfahrt hat ſich ſofort der ſchwer betroffenen Familie angenommen. Jum Glück nur eine Miniatur-Eiſenbahn — Glasgow, 22. Mai.(U..) Auf der Miniatureiſenbahn der Glasgower Empire⸗Ausſtellung ereignete ſich seſtern ein Zugzuſammenſtoß, bei dem ſiebzehn Perſonen Verletzungen erlitten. Einer der Verletzten mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Außerdem trugen dreizehn Perſonen Nerven⸗ ſchocks davon. Das Unglück trug ſich an der Endſtakion der nur eingleiſigen Bahn zu, wo zwei Züge infolge falſcher Signalſtellung aufeinander zufuhren und zuſammen⸗ ſtießen. Der Zuſammenprall war ſo heftig, daß mehrere Wagen aus den Gleiſen ſprangen. Die Paſſagiere wurden von den Sitzen herunter auf ven Bahnkörper geſchleudert. Glücklicherweiſe erlitten die meiſten von ihnen bei dieſem Sturz nur leichte Verletzungen, ſo daß die von den herbeieilenden Ret⸗ tungsmannſchaften und Aerzten geleistete Hilfe zu⸗ nächſt ausreichte. Die Miniatureiſenbahn, die das Ausſtellungsge⸗ lände in einem großen Bogen umkreiſt, gehört zu den beliebteſten Einrichtungen der Empireausſtellung. Das Unglück iſt das zweite, das ſich auf der vor wenigen Wochen eröffneten Ausſtellung ereignet hat. Vor vier⸗ zehn Tagen wurde ein Mann vom Rieſenrad des Vergnügungsparks heruntergeſchleudert, und fand dabei den Tod. Theaterſkandal in Rom — Rom, 22. Mais(U..) In Rom kam es geſtern zu einem Theaterſkandal, der nur durch das Eingreifen der Polizei beigelegt werden konnte. Es handelte ſich um die Aufführung des Stückes„Orchid ea“ von dem jüdiſchen Schrift⸗ ſteller Sem Benelli. Im dritten Akt kam es zu tur⸗ bulenten Szenen, die Zuſchauer pfiffen und ſchrien und erzwangen den Abbruch der Aufführung. Der Polizei gelang es, das Theater zu räumen; das Ein⸗ trittsgeld wurde zurückgezahlt. Der Skandal wurde offenbar inſzeniert von Mik⸗ gliedern der katholiſchen Aktion, die einen großen Teil der Eintrittskarten aufgekauft hatten. Der„Of⸗ ſervatore Romano“ hatte ſchon in einem außerordent⸗ lich heftigen Artikel gegen das Stück wegen der darin gezeigten„Unmoralität“ Stellung genommen und verlangt, daß es vom Spielplan abgeſetzt würde. ——— nach öraußen in den Hof geſtellt, damit das Kind friſche Luft haben ſollte. Gegen die Sonne war das Verdeck hochgeklappt. Vom Küchenfenſter aus konnte die Mutter ſtets den Wagen im Auge behalten und insbeſondere hören, wenn der junge Erdenbürger ſich bemerkbar machen wollte. Als die Mutter nach einiger Zeit, erſtaunt über den ruhigen Schlaf des Kindes, wieder an den Wagen trat, ſah ſie, daß die Hofkatze ſich unmittelbar über das Geſicht des Babys gelegt hatte, was durch das hochgeklappte Verdeck vorher nicht zu beobachten war. Unter dem dichten Fell des Tieres war das Kind hoffnungslos erſtickt, ohne daß es auch nur einen einzigen Laut von ſich geben konnte. — al. ROMAN VON ECHI KRUEGER 5„Dann komm doch bitte mit und erklär ihm, daß hes nicht ſo gemeint habe.“ „Nein, Kindchen, wir wollen lieber einſteigen. Font gibt es ein endloſes Hin und Her. Verzeih, ich dich dieſer Unannehmlichkeit ausgeſetzt habe“ Sie war doch recht unglücklich, wurde aber dahin 1 daß ſie vieles zu tragiſch nehme und ſich das r müſſe.— Sie fanden gute Plätze im 1 die zweite Klaſſe war nicht ſehr beſetzt. Ineeſe erklärte, daß man in Deutſchland ebenſogut de in Finnland dritter Klaſſe fahren könne, und ih ſe das auf kleineren Strecken auch tun würden. er amüſierſt du dich eigentlich die ganze kik unterbrach er ſich plötzlich. 0 finde den Wagen ſo putzig. So klein— ſo 8 ſo ſchmal! Iſt das ein richtiger D⸗Zug⸗ (de ſaate Frieſe und lachte nun auch,„darauf 5 ich dich ja gar nicht vorbereitet. Die Schienen⸗ 0 auch viel ſchmaler als bei uns, und da die 3 geſchwindigkeit größer iſt, wirſt du ſchon was ben, wenn wir in voller Fahrt ſind!“ 11 it denn das— wir fahren ja ſchon“, rief Ag ganz erſtaunt,„und ich habe doch gar keine 15 gehört!“ Frieſe lachte, und auch die Mitrei⸗ en amüſterten ſich. 1 wirklich, ich habe nichts gehört— keine ihr 1 zweite und keine dritte Glocke!“ und als mae 55 wurde, daß nur gerufen würde:„Bitte, u geige und zwei Minuten darauf der Beamte lc eſchen zur Abfahrt gebe, fand ſie das recht heim⸗ 1 19 denn was gerufen würde, könne man ja doch verſtehen. e Ohr muß ſich überhaupt erſt an die ver⸗ tuen Dialekte gewöhnen“, erklärte Frieſe. 5 echen denn hier alle einen Dialekt?“ a, glaubſt du vielleicht, du ſprichſt keinen?“ .. „Gut, du ſprichſt kein Petersburger Deutſch, aber du ſprichſt zum Beiſpiel jedes„R' deutlich aus, was du in Deutſchland kaum hören wirſt. Du ſprichſt eben viel zu genau— und dies ſind nur die Haupt⸗ merkmale deiner Ausſprache, um deretwillen man dich für eine Ruſſin halten wird. Womit du dich ab⸗ zufinden haſt!“ Oh, ſie würde ſich keinesfalls damit abfinden, ſondern den Leuten ſehr klar machen, daß ſie eine ſo gute Deukſche ſei, wie nur irgendeine! Vor Königsberg teilte Daniela ihm geheimnis⸗ voll mit, ſte fühle ſich ſehr gedrängt, die Stadt um ihres Philoſophen willen durch ödreimaliges Erheben vom Sitz zu ehren, er ſolle es auch ſo machen— es würde ſehr feierlich ausſehen. Nein, flüſterte er zu⸗ rück, ſie ſolle es ruhig allein machen— er würde es ſich ſehr gern anſehen. Worauf ſie etwas ſchmollte. Er zog ihren Arm durch den ſeinen:„Hätte ich es dir ausreden ſollen?“ 8 Sie nickte. „Darf ich es jetzt noch tun?“ Sie nickte heftiger. „Alſo: Liebe Dela, bitte erhebe dich nicht dreimal von deinem Sitz!“ „Doch, doch!“ „Liebling!“ bat er. Sie rückte näher zu ihm:„Guck mal, ich wollte dir doch ſchon die ganze Zeit all die kleinen Häus⸗ chen zeigen, die da in Deutſchland herumſtehen. Hübſche Felder ſind um ſie herumgemacht. Einer hat ſie aus ſeinem Spielzeugkaſten genommen und hin⸗ geſtellt. Und Alleebäume waren auch in ſeinem Ka⸗ ſten— immer einer genau wie der andere und ganz richtig ſo, wie man es in Bilderbüchern ſieht. Aber wo die Leute wohnen, weiß man leider nicht, denn die ſauberen Häuſerchen ſind nicht zum Wohnen ge⸗ dacht, weil ſte viel zu ſchade dazu ſind.“ Er lachte.„Wozu ſind die Dörfer und Höfe denn ſonſt gedacht?“ „Um die Fremden, die in Deutſchland herumfah⸗ ren, einzuſchüchtern, weil denen dabei die ſtrohge⸗ deckten, ſchmuddeligen Häuſer der ruſſiſchen Bauern einfallen. Wenn das ſo weiter geht, iſt man ja, bis man nach Berlin kommt, ſchon ganz klein geworden! Gibt es hier keine Strohdächer auf dem Lande?“ „O doch— übrigens habe ich nicht darauf geach⸗ tet. Wo habe ich denn Strohdächer geſehen?— In Pommern, in der Eifel, aber auch ſonſt hin und wieder.“ Spät abends kamen ſie in Berlin an und ſtiegen am Bahnhof Friedrichſtraße aus. Frieſe nannte dem Träger ſein Hotel und fragte ihn, ob er das Gepäck hinüberbringen könne. „Jawoll“, ſagte der zu Danielas Freude, und ſie ſetzten ſich in Trab. Am Zentralbahnhof blieb Da⸗ niela ſtehen: da müſſe ſie einen Augenblick hinein — es ſehe durch die Tür ſo ſchön aus! „Da iſt gar nichts Beſonderes zu ſehen“, ſagte Frieſe,„eine Hotelhalle, ſonſt nichts. Wir ſind müde, und der Träger hat auch Eile.“ „Nee, nee“, ſagte der,„von mir aus— laſſen ſe ihr mal rinkieken! Det is doch dea Wintafachten!“ Daniela ging durch die Drehtür hinein, es war hell— ſehr hell. Eine große Tür öffnete ſich, laute ſtürmiſche Muſik drang wie eine Flut in den Raum, Herren und Damen eilten herbei— Gelächter— Sprechen Daniela drehte die Tür weiter und ſtand wieder draußen. „Nun?“ fragte Frieſe und warf ſeine Zigarette weg. Er ſah in ein erſchrockenes Geſicht und nahm lächelnd ihren Arm:„Ich darf dich wirklich nicht allein gehen laſſen— verzeihl War es nicht ſchön? Ja, manche Leute glauben, Lautſein gehöre zur Freude.“ * Berlin, 20. 6. 1910. Bei Euch iſt es aber erſt der 7. 6. Hochverehrtes Elternpaar! Herzlichen Gruß zuvor! Und Berlin iſt ſcheußlich, und Berlin iſt wunderſchön! Man hat einen klugen Mann, der einen zum Kreuzberg fährt— oben ſteht ein gotiſches Türmchen, welches ein Denkmal vor⸗ ſtellt, und darauf ſteht:„Der König— dem Volk. Den Gefallenen zum Andenken— den Ueberlebenden zur Ehre— künftigen Geſchlechtern zur Nach⸗ ahmung.“ Das finde ich hinreißend ſchön! Und über⸗ haupt:„Der König dem Volk! Immer ſoll doch das Volk dem König.. nicht wahr? Aber dieſer hatte eine Erleuchtung. Es war der Luiſen⸗Mann. Viel⸗ leicht hat ſie ihn erleuchtet.— Dann ſahen wir auf die Stadt. Wenn ich nach Hauſe komme, will ich auch wo rauf ſteigen und auf ganz Pietjer gucken. Es iſt 1. Brief. nicht wie ein Bild und nicht wie eine Karte, aber doch beides und macht ganz unternehmungsluſtig. Heinrich erklärte mir, wie die Stadt entſtanden iſt und wo die Stadtmauer war. Man ſieht ſo das eigentliche Berlin, und wie es dann weitergewach⸗ ſen und ſchließlich mit Charlottenburg und anderen ⸗ Städten und Dörfern eins geworden iſt. Dann fuh⸗ ren wir zurück in unſere Gegend zum Gendarmen⸗ markt(da ſind zwei faſt gleiche Kirchen und dazwi⸗ ſchen das Königliche Schauſpielhaus— Ihr bekommt eine Karte davon), gingen zum Schloß, das von ver⸗ ſchiedenen Seiten aus geſehen ſich ſelber gar nicht ähnlich ſieht, weil es allmählich entſtanden iſt. Dann ſahen wir uns die Muſeen von außen an lwas ich von Heinrich ſehr anſtändig fand, weil ich ja erſt die Sbadt ſehen will), gingen die Linden entlang, durchs Brandenburger Tor, in den Tiergarten. Das Tor enttäuſchte mich von den Linden aus, weil es ſo eingebaut iſt. Unſere Tore ſtehen doch ſo frei, und die Häuſer klein und ſcheußlich in ehrerbietiger Ent⸗ fernung; Heinrich ſagt, weil Pietjer eine neue Stadt iſt, ſind die Tore ſo weit draußen gebaut worden. Aber Berlin ſei alt genug, um ſeine Tore an der richtigen Stelle zu haben, wo die Tore der alten Feſtung geweſen ſind. Der Pariſer Platz iſt ſehr hübſch, weil da lauter kleine Palais' ſtehen. Aber bei uns wäre das kein Platz— die Straße wird halt vor dem Tor noch breiter als ſie ſchon iſt.(Heinrich ſagte, es ſei doch ein Platz, und ich tat dann auch ſehr belehrt. Aber es iſt keiner— Ihr könnt Euch darauf verlaſſen.) Wir gingen dann zum Potsdamer Tor, die Leip⸗ ziger Straße entlang und zu Kempinſki. Dort iſt es auch wirr, und ich brauche nicht mehr hinzugehen. Morgen werden wir vielleich! Unter den Linden bei Habel eſſen— Heinrich ſagt, da würde es mir ge⸗ fallen. Uebrigens hat er mich nach Tiſch ins Hotel gebracht, auf die Chaiſelongue gelegt, hübſch zuge⸗ deckt und geſagt, ich ſei noch etwas klein und müſſe jetzt ſchlafen, und er müſſe ins Kaffee Bauer gehen und ſchrecklich viel Zeitungen leſen, was für mich langweilig ſei.— Nun bin ich wirklich müde und verfüge mich wieder auf meine Chaiſelongue. g Herzliche Grüße hinterher! Eure liebe Daniela. (Fortſetzung folgt) 12. Sei te 52 Mate 7 9 7 25 (Planken) Das Sign Unser heutiges Filmprogramm Heuſe e letter lag Olympia N kummer 233 Neue Mannheimer Zeitung U Morgen⸗Ausgabe 1. Teil Fest der Schönhent größte Sporter- is unserer Zeit! 1 4 1, 5 Spann Breite Stiaße 0 .00.35 .85.45 Der Heuie letzer Tag ung! Sensatlon! a0 letzte Fim mit Jean Harlow 7 Heute leß er Tag u ar Zellers Megrfeldstrabe 55[Welthekannte Operette Toselhaad Doe haael .00.1 b .20 A. Andergest 2 Wolf Albach-Retty Lil Dagover Achtung! UDer die eee leden Hontag geschlossen! Achung 1 von Hans Schlegel 5 Anf. 20 Uhr Ende nach 22.15 Uh. Donnerstags S——.——— 89 Dienstags nachm. 1 bobends Mittwoch: der große Freitag; nachm. ieee eee abends Samstags erstl. Künstler-Konzert erster deutscher Kapellen! le- Ka- mi- Abend TANZ TANZ — ——— Sonntags Fernrof 400 85 3 68 National⸗Theateruamen sch 1 1 1 1 55 5 6 0 4 5 0 4 te Nr. 328 Miete E Nr. 25: rss f Soncermiete. Nr. 3 f Instandssteung 5 4 h ficht Rächer, dus kannepur Frauerspiel in drei Aufzügen von: schuhmackermelster Lope de Vega 5 5 N 2. 1 Zum ersten Male aus dem enen 2 Seb übersetzt Deutsche Nachdichtung i ur. 94,154 empfiehlt für 5 jede jahreszeit Wontag,. Mal d d e b e eee „Nun ſchimpft Vater nicht jo, Kleiner Mann Paul Hoffmann Hilde v. Stolz- Georg Alexander Vorher: Kultur fliim— Ufa- Tonwoche Beginn:.15..00,.30— Jugend hat keiner dada Heute und folgenge 110 Elin Uta-Lustspiel mit Künstlern des RHumorg Sanz greg vVIik ron dz Kowun ι h- nus Max Olisberl Aufofahrer Wichtig Einladung Moforradiahrer — e] ,,, Unreine Haut, Sesichtshaare beseitige rasch 25 Ausschneiden „Keine Reifenpannen mehr“ Sommersprossen, Waren.. Fehler - dung sein u. schön bleiben! Massage, Höhensonne Hand- und Fußptlege + p. Pomaroll gepr. 112 14 Made Babnbot Fernruf 27430 Drucksachen von der Druckerel Ur. Haas, fl 1.-6 teller Rohr. P 2, Fernrut 266 68 S8g5 Nelg el 5 chrom. daß ich ihm ſeinen Pfei⸗ .* 1 zohlen fenkopp kaputtgeknallt AdfGeανu g 5 und 7 habe. Er iſt gle. ch ge⸗ 7 22 1 mütlicher, wenn er ſein und„% rune ab B 2196 : at!“ Das iſt richtig Jelg- flege 5 zohlen erlegt Bürgerbräu A 3 Nektar beruhigt die ben 8792 aufgeregten Gemüter. Es erhöht vor allem die 2 behagliche W „ 4 Lu ö 8 ſtimmung nach der Arbeit 2 1 der Mh des Werk⸗ tags u. ſollte in keiner Dem Fechmann i Pelze 8 Familie fehlen. Zu Mannheim am Paradeplatz 11 829 i„„ lungen und zahlreichen Lebensmittelgeſchäften. durch Autosan D... Bereits bei Behörden usw. mit großem Erfolg eingeführt. Ceffentl. Dor füfirung am Dienstag, dem 24. Mai 1938, vorm. 10 Uhr, bei der Hansa-Fabrik-Vertretung Mannheim Lindenhof- Garage, Meerfeldstraße 9 und billig Vermischtes Ordentlich. 80 1 f. Reſtaurations⸗ küche bei autem bewährt. wittel Lohn 3683 bei Alters- beschwerden gesucht in Apotheken 8 6. 26 und Drogerien 5— Geruchlos Tüchtiges. in 5 Tabletten ändiges und Kapſeln. lelbſtändiges Packung dsp g. und.85 Mk. Madchen Viele Anerkenn. in gut. Geſchäfts⸗ in gger haushalt z. 1. 6. geſucht. 3719 Leipzig 225 Bückerei Knobloch Qu 1. 20. ener Immobilien Gelegenheif In guter Stad Wohn tlage S660 naus mit Kleinwohng. äußerſt preiswert zu verkaufen. Erf. etwa 15 000 l. E. Hieronymi, Immobilien, Am oberen Luiſenpark Nr. 13, —FVernſprecher 435 94. Müntn F mit feſt. Wochen⸗ endhaus,2Räume Kaufe laufend waldſtraße 39. und Brunnen, Reben, kl. Bäume, Sträucher, Erd⸗ ſehr bill Näh, bei abzug. 8727 Adel⸗An⸗ u. mann, II 5. 18. Feruruf etrag. Herren⸗ Anzüge beeren, umſt.⸗hlb.. 1 5. 7 Verkauf, 281 21. S597 Kagofgesbche LTaelbesteche 90 Gr. Silberauflage, erstel. Vertreter ſin) für Private ſof. geſucht von ausw. Firma. Angebote an die Geſchäftsſt. H 4 14 850 V39g unt. d. Bl. Verkbfe 2 Ladentheken mit Marmorpl. u. etwa.00 und Schnellwaage(Be ſchneidemaſchine, Meter(für Nollſchrank, Deckenlampen, E behälter, 20 PLtr., zugeben. Käſe Tiſch, Intereſſ. Glasaufſätzen, .70 Meter, rkel), Aufſchnitt⸗ Glasaufſatz,.50 r Haken⸗ leiſten f. Wurſtwaren, Zeißlampen, Meter, Dez.⸗Waage, 250 Kg., div. Regale, Eſſig⸗ div. Glastafeln, Zink badewanne äußerſt billig ab⸗ belieb. Adreſſe aufzugeben unter Z R 53 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. uſw.), .00 ierkörbe, 87769 IDEAL u. ENIK A- SCHREIB· Maschinen Nabe Abschleppdienst Bine bestens eingerichtete Neparaturwerkstatt sorgt für dte lnstendsetsung und Pflege res Wagens u. a. Spezlalinsſandseizung DNN. Wagen Stadltgarage Liebl J 6, 13/17 Ruf 21401 890 von Tag und Nacht Neuwertige Schreib- maschine erſtkl. Fabrikat, umſtändeh. preis⸗ wert abzugeben. Angebote unter S 2 54 an die Geſchäftsſt. 7771 Zu verkaufen: Mehrere Hirſch⸗ und Rehgeweihe m. Lampe, Tiſch, —— Biücherſchränkchen P Mk., Bücher⸗ börden 10 Mk., kl. Nußb.⸗Büfett 50 Mk. Schwarz⸗ 7632 genießen FlAr-AuremosRE Eine probefahrt begeistert jeden Kenner! Weltruf! 13 P58 32 PS Hk. 17 30.- Hk. 3150. Mannheim AUTO FEETC zg elef. 44249 45 PS Hk. 4250. olonräder beliebt, begehrt, im Fahren zeigt sich erst ihr Wert Sell 12 Jahren Lundapp Vertretung U Auto und Motorag⸗Luhebör Bereifung aller Art 6840 Llont- u. Anhänger- kupplungen durch das große Spezlalhaus Lato-Hösslein Mannheim. C.13 1 U. Masi ase in erſtklaſſ. Ver⸗ faſſung, billig ab⸗ zugeben. 3731 Auto ⸗Islinger, Augartenſtr. 84 Lana f. Selbstfahrer pro km 8 Pig. aller- batage Speyererſtr. 1/9 Fernſpr. 42532 8883 Lan die Ad! knan Mannheim G 7, 22 Fernruf 26345 Verkauf 8978 Kundendienst Jektstello, hel m. Roſt u. Matr. mit paſſ. Nacht⸗ tiſch m Marmor- Adler. Wittler mit Ringlager uſw. Preſto. Ersatzteillager platte, vol. Bett⸗auch bequeme ſtelle mit Matr. Rol 4 zu verkf. 1 Pabſt. B 7. 16 gunbitraße 1 in 2 Meter breiie 8 el 2 ſchöne, Atürige S845 Schlal- Autos Zimmer Ila. Marken 8 0 Eiche mit Nußbaum 425. Eiche m. Nußbaum geſchweift. 5 Mitteltür, 435. Eiche m. Nußbaum ganz abge⸗ rundet ch gaunappsdi. Torpedo Verkaufshänſer f zaglungtenelosterg. 7 1,-8 Alte Häger nehme er 278 85. in Zahlung. 841 Fehlat zimmer P fallephuber Goloͤbirke, preis⸗ nur 8817 wert 1 verkauf. 1 IA. Manx kae“ u 15 art. Fabnäde Adler 5 Sohautenster Dürkopp u. Wasserturmgerage i Hot au 252 95 Jag- u. Nachtbetried f 1938, ab vorm. 9 14 Uhr 5. 18 an gegen ſofortige folgt verſteigert: Kommode, ſchränkchen, Divan, Sofa, Liegeſtuhl, Von 11 bis 12 kleidung, Nuüchlaß⸗Verſteigerung. Im Auftrage des Nachlaßgerichts werben am Dienstag, dem 24. Mai im Verſteigerungslokal den Meiſtbietenden Von vorm.—11 Uhr: u. Wäſcheſchränke, Betten mit matratzen u. Daunendecken, Bücher⸗ Nachttiſche, Stühle, Tiſche, Spie⸗ gel, Damenſchreibtiſch, Malſtuhl, Kleider⸗ und Schirmſtänder, Teppiche, fahrbarer Arzt⸗Unterſ.⸗Tiſch Stehleiter, Handwaſchbecken mit Zubehör, Staffelei, Bilder, Be⸗ leuchtungskörper. Silbergegenſtände. Ab nachm. 14 Uhr: Gute Frauen⸗ Herrenkleider, Gläſer, Porzellan, kleider uſw., Aufſtellgegenſtände. Der Nachlaßpfleger: Ortsrichter Joſef Menz. Fernſprecher 243 04. Uhr und nachm. Barzahlung wie Kleider⸗ Waſchkommode, Roßhaar⸗ Sekretär, Teewagen, mit Drehſtuhl, Uhr: Schmuck u. Wäſche, halbfert. Strick⸗ zu Nioſten 27701 Generalvertr. für Nordbaden: Hanns Ha af, Helgelberg. Postfach 2 SGeeiqmefe Verfrefer gesucht Vermietungen Zimmer mit Kochgel. u an Einzelperſ G 2. 5, Ben 97767 gegenüb. Hptb z. 1. 6. zu ver Fernſpr. 7762 2 ſchöne leere ſofort zu verm. 258 00. Möhl. Zimmer Karl ⸗Ludwig⸗ Gut möbl. hf. m. Schrbt. m. T 6. Nähe Tennispl. 7770 zu v r o- Schlafzum. preisw. auch vor⸗ z. überg. zu verm. — Straße 17, part. 2 ſchöne leere 3733 Zimmer Zim. 30, 1 Tr.., Ul. nene. Ammer ſofort zu verm. 7766 F 5 Nr. 16: Cut möbl. Zim. zu verm. 2 Treppen rechts bei Hartmann. U A4. 27, 3 Trepp. gut möbl. Zimm. ſof. bill. zu vm. bei Körner. 27768 — Sonn, ſaub ul, Zim. 95 Schl. ſtelle zu vermie⸗ H 1. 15, 2 5 Schirm. 7755 Mäbl. Zn ſep., zu miel gel Nähe Schlachtheſ Ang. u. 2 p fl an die HGeſcht, für alle Gröben u. Weiten bässend und kleidsem. 8 Das sind die Vorzüge der großen Ausw/ehl des Fd chgeschöftes. e 8 Darsus: Kleid aus kunztseide- —— — 5 nem Leveble, sehr mo- 9 disch, mit paspel vetziert 74 Nx. r 7 Kleid aus teinßeide. nem Levable, mit gezo- gener Vorderpafſtie und netter Hals garnitur „48. Auf Wunsch Zahlungserleichterung 8 8 2 —— — ä Mannheims größtes Fachgeschäft ür Damen- und Kinderkleidung Mannheim sm Paradeplatz = Verfteigerung! Aenderung der Hauptſatzung g der Stadt Mannheim. Nach Beratung mit den Rats⸗ herren, mit Zuſtimmung des Beauf⸗ tragten der NS Da und mit Ge⸗ nehmigung des Landeskommiſſärs wird in§ 4 Buchſt. a der Haupt⸗ Dienstag, 24. Mai, vorm. 10 Uhr und nachm. 3 Uhr verſteigere ich im Auftrag Rupprechisir. 4, 1 Treppe Speisezimmer, kiche Salon fl ouis XI. bene dr 8 e be dur Tochter zimmer Fremdenzimmer die a 5 55 Kleiderſchränke, Waſchtiſche, Nachttiſche, Bett⸗ ſtellen, Lederſeſſel, Chafſelongue, Tiſche, Seſſel, Stühle, Sofa, autike Kommode, Marmorſäule, Schreibmaſchine m. Tiſch, Gasherd. Badewanne, Ständerlampe, Lüſter, Brandkiſte, Garderoben⸗ ſtänder, Leitern, Bettzeug, Matratzen, Kleider, Bett⸗ und Leibwäſche Bilder, Bücher, Aufſtell⸗ ſachen, Küchengeſchirr und vieles Ungenannte. Besichtigung ab 9 Uhr. Mois siegmüller, E. f/ Ruf 235 84 Verſteigerer u. Schätzer für Alte u. Neue Kunſt Uebernahme von Verſteigerungen. rſetzt. Die Aenderung tritt mit Wirkung vom 1. Januar 1938 in Kraft. Mannheim, den 29. April 19338. Stz. Der Oberbürgermeiſter. Die Pfänder vom Monat No⸗ vember 1938, und zwar: Gruppe& Nr. 69 868 bis 72 641, Gruppe B Nr. 91813 bis 98 380, Gruppe 0 Nr. 90 871 bis 94 097 mütſſen bis ſpäteſtens Ende Mai 1938 ausgelöſt werden, andernfalls ſie Anfang Juni 1938 verſteigert werden. Städt. Leihamt. Sti0 Anzeigen helfen verkaufen Uersfeigerung Erbteilungshalber, anderen Gründen verſteigere ich öffentlich meiſtbietend in unſeren Auktionsſälen S180 Mannheim, P 7, 22 eine komplette hochelegante Wohnungs⸗Einrichtung, die mit erleſenem Geſchmack und einer Anzahl ſehr guter Kunſtgegenſtände möbliert war. Darunter: gemälde: v, A. Achenbach, O. Achenbach, Joh, Canon, Staudacher, Frey, K. Plock, J. Deniſe, K Heil⸗ mayer, Haſemann, A. Hannd, Prof. Vollweider, A. p. Swieſzewſki, Köſter, Weißer, G. W. Voelker. Engliſche und franzöſiſche Original⸗Farbſtiche. Einige ſehr ſchöne Perſerteppiche, Brücken u. Läufer, alles in feinen Vorkriegs⸗Qualitäten. Aubuſſon, feiner Wand⸗ Gobelin. Unter der 8 Auswahl von Porzellanen auch Franken⸗ thal, Meißen, Wien, Nymphenburg, Alt⸗Berlin, Ludwigs⸗ burg uſw. Sevres Prunkvaſen. f zhol' etwa 50 Stück eichene Bauernmöbel aller Anfike Möbel: Art, wie Truhen, Schränke, Tiſche, Stühle, Büfett uſw. f„Silbergeräte, kompl. Silberbeſteck, Meſſing⸗ Kleinkunsk: u. Zinngeräte, Beleuchtungskörper, Kriſtall⸗ Lüſter, Miniaturen, Bronzen, Brokate, Kiſſen, Flügel⸗ decken, kleine Ziermöbel und vieles andere. antike Waffen⸗Sammlung Speisezimmer modern. Nußholz poliert mit Vitrine 1 Sheisezimmer Ciche, Renaiſſance 1 Herrenzimmer ſchwere Ausführung Louis XVI. Schlafzimmer etrendein Schletflac 2 Musikeimmef,! Chippendaale-Vitrine, 1 ran. Baroof- Me U Bechstein-Flügel ſchwarz poliert 1 Flügel Friedrich Schulze. Berlin, ſchwarz poliert. Besichtigung: versteigerung: Dienttag. den 24. Mai 1938. Mntwoch, den 23. Mal 1938 v. 10—18 Unr durchgehend ab 10 Uhr vorm. beginnend Kunst- und Auktionshaus Ferdinand Weber Mannheim Telefon 2838 91 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meinen geliebten Mann. meinen herzensguten Vater Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel Christian Schörle Jamstag vormittag nach schwerem Leiden zu slch in die Ewigkeit abzurufen. Mannheim(N 3, 18), 22. Mai 1938 In tiefer Trauer: Frau Beria Schörle geb. Gerich und Tochier Gertrud nebst Angehörigen Die Beerdigung findet am Dienstag 1 Uhr auf dem Hauptfriedhof] statt. Färberei 6500 3 Gegründet 1851 Kramer Auf 402 10. wen en nd lunahmestg len 0 e wegen Haushaltsauflöſung und aus 8