s 5 1 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk und 62 Pfg. Trägerlohn. in unſeren Geschäftsstellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfa Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ bofſtr. 12. Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, No Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l.-6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 — Drahtauſchrift: Nemazeit Maunheim für fernn* Einzelpreis 70 Pf. Anzeig⸗ fennig, 79 mm breit Gamtlien⸗ und Klet. eie. Allgemein gültig iſt die Bei Zwangsvergleichen oder Konkurf A gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen Häben, an beſonderen Plätzen und Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe Au. B 8 N — Montag, 3 O. Mai 1038 149. Jahrgang Nr. 243 Der deulſche Frieden iſt nicht von der Gnade der Welt abhängig“ Dr. Goebbels zu den politiſchen Fragen der Gegenwart auf dem Gautag in Deſſau— Der Führer nimmt (Funkmeldung der N M) dnb. Deſſ au, 29. Mai. Mehr als 300 000 Volksgenoſſen des Gaues Magdeburg—Deſſau waren am Sonutag in ihrer Gauhauptſtadt als einzige feſtliche Gemeinſchaft zum diesjährigen Gautag der NS DA zuſam⸗ meugeſtrömt, der durch die An weſenheit des Führers und eine Rede von Reichs⸗ propagandaminiſter Dr. Goebbels ſeine be⸗ ſondere Bedeutung erhielt. Mit der Einweihnng des neuen„Deſſauer Theaters“, dem erſten monumentalen Theaterneubau im nativonalſozia⸗ liſtiſchen Deutſchland, fand der Tag ſeinen er⸗ hebenden kulturpolitiſch bedeutſamen Ausklang. Auf den Raſenflächen der Brauuſchen Laache, dem Aufmarſchgelände vor den Toren Deſſaus, ſind am Vormittag 56000 Männer der Parteiformationen des geſamten Gaues zum Generalappell angetreten. Von den reichgeſchmückten Tribhünenbauten öffnet ſich der Blick auf ein unvergleichlich ſchönes Bild. Wie ein mächtigen Teppich ſtellt ſich oer tief geſtaffelte und Iſstplintert ausgerichtete Rieſenblock der volittſchen Soldaten des Führers dar. Ein breiter Grünſtretfen, ber Elnmarſchweg für die mehr als 100 Fahnen und Skandarten des Gaues, iſt gleichſam der Wall zu dem ſchwarzwogenden Menſchenmeer weiterer Hundert⸗ kauſend, die zu dieſer Treuekundgebung ihres Gaues herbeigeeilt ſind. Den Hintergrund aber bildet ein lichter Wald knorriger Eichen, der die Aufmarſchwieſe in weitem Rahmen umſäumt. Auf den Anmarſchſtraßen vom Bahnhof über den Marktplatz bis zur Braunſchen Laache haben mehr als 150000 Volksgenoſſen zur Spalier⸗ bildung Aufſtellung genommen, die auf den Augenblick der Vorbeifahrt des Führers und des Reichsminiſters Dr. Goebbels warten. 7 Triumphpforten, Fahnenmaſten und Hoheitsadler, Halenkreusbanner an den Häuferfronten in reichem Wechſel mit golddurchwirkten Girlanden und Kränzen haben Deſſau in eine einzigartige Feſtſtadͤt ver⸗ wandelt. Um 12 Uhr trifft zunächſt Reichsminiſter Dr. Goebbels auf dem Flugplatz der Junkers⸗Werke ein, wo er von Gauleiter Reichsſtatthalter Jordan, Stagtsminiſter Freyberg ſowie dem Deſſauer Ober⸗ bürgermeiſter Sander empfangen wird. Und dann geht es unter dem ſtürmiſchen Jubel der Maſſen zur Aufmarſchwieſe, Auf der großen Tribüne haben ſich die Ehrengäſte lekfammelt, unter ihnen Frau Loeper, die Witwe des verſtorbenen Reichsſtatthalters. Trommelwirbel Und ſchmetternde Fanfarenklänge der Hitler⸗Jugend künden die Ankunft des Reichs⸗ miniſters an. In Begleitung von Gauleiter Jor⸗ dan Reſchsführer Ss Himmler und Ss Ober⸗ gruppenführer Jeckel ſchreitet er unter brauſenden Heilrufen die Front der Ehrenformationen ab. . Reichsſtatthalter Jordan eröffnet die ſch 85 Seine Mitteilung, daß der F ſthrer in 12 0 eit auf der Fahrt nach Deſſau befindet und 1555 enigen Stunden den Vorbeimarſch der 56 000 nehmen werde, löſt freudige Begeiſterung aus. ber Begeiſterung wird auch Reichs⸗ des i Dr. Goebbels begrüßt, der nun im Namen Führers zu den 150 000 ſpricht. De. Goebbels ſpricht: Am Anfang ſeiner Rede auf dem Generalappell des dües Magdeburg⸗Anhalt gedachte Reichs miniſter e bels in bewegten Worten des zu früh 1 Gauleiters des Gaues Magdeburg⸗An⸗ 1 des allen alten Nationalſozialiſten unvergeß⸗ chen Parteigenoſſen Lo e per. a Worten würdigen Gedenkens, die von den lehenhalſogialiſten des Gaues Magdeburg⸗Anhalt Dr 5 angehört wurden, wandte ſich Reichsminiſter Goebbels den politiſchen Problemen der genwart zu. . für uns alle“, ſo betonte er,„ein ergreifen⸗ . in dieſer bewegten politiſchen Zeit wie⸗ w. nter den Parteigenoſſen zu ſtehen. Wir wiſſen, „ kotwendig daks iſt, und deshalb begrüßen wir es ende wir an den Sonntagen dieſes und des sen uden Monats die Amtszimmer in Berlin ver⸗ 5 um wieder zum Volke zu gehen, um dem Volke . aber auch im Volke wieder Kraft zu 1 ſtehen heute vor uns die alten ſturm⸗ unter 55 Kampfformationen der Partei, mitten 15 9 ihnen vor allem die, die ſchon vor 10, 12 und 3 ahren für den Frieden und ſeine Fahne geſtrit⸗ den Vorbeimarſch der Formationen ab ten haben. Sie alle dienen einem Manne und einem Ideal. Das war vom erſten Tage an ſo, und ſo iſt es bis zum heutigen Tage geblieben. Es gab Zeiten, da mußten wir euch oft aufrichten, ſo wie ihr uns oft aufrichten mußtet. Heute aber ſind wir die Herren des Reiches. Wir ſtehen über der Na⸗ tion, nicht als die Tyrannen des Volkes, ſondern als ſeine beſten Söhne, vom Volke mit ſei⸗ ner Führung beauftragt.“(Stürmiſcher Beifall). „Heute iſt es für uns eine Freude, zuſammenzu⸗ kommen; denn bei jedem Wiederſehen können wir auf eine Folge neuer nationalſozialiſti⸗ ſcher Aufbauerfolge zurückſchauen. So wie ihr nicht müde geworden ſeid in der Arbeit und im Kampf, ſo ſind auch wir nicht müde geworden in der Arbeit und im Kampf.“ ſchilderte dann der Führung in ge⸗ In mitreißenden Worten Miniſter, wie Volk und meinſamer Arbeit aus dem Chaos eine Neu⸗ ordnung in der Wirtſchaft und im ſozialen Leben auf⸗ gerichtet haben. Aus dieſer Gemeinſamkeit der Ar⸗ beit heraus fühle ſich die Führung unſeres Volkes auch als Vollſtreckerin unſeres natio⸗ nalen deutſchen Volkswillens. Wenn wir heute unſere Blicke über die Welt ſtreifen laſſen, wenn wir ſehen, daß andere Völker in ſchweren wirtſchaftlichen, ſozialen und politiſchen Kriſen ſtehen, jene Welt, die ſich demokratiſch nennt und unſer Regime als autoritär und diktatoriſch beſchimpft, dann können wir wohl darauf hinweiſen: Bei uns wird geführt und gehorcht. Und wenn ſich mißgünſtige Ausländer darüber be⸗ ſchweren, daß es bei uns keine Kritik mehr gäbe, ſo antworten wir: Es gibt Kritik! Aber nicht der Untergeordnete kritiſiert den Vorgeſetzten, ſondern der Vorgeſetzte den Untergeordneten. Neuer blutiger Wahlzwiſchenfall Ein ſudetenzeutſcher Oroͤner von Marxiſten niedergeſchoſſen— Die Jolgen der iſchechiſchen Verhetzungstaktik + Prag, 29. Mai. Auch am heutigen Wahlſonntag iſt es in zahl⸗ reichen Orten zu Zwiſchenfällen gekommen. Ledig⸗ lich der beiſpielgebenden Diſziplin und Kaltblütigkeit der Sudetendeutſchen, die ſich durch keine Provo⸗ kation aus der Ruhe bringen ließen, iſt es zu ver⸗ danken, daß dieſe Zwiſchenfälle unblutig verliefen. Lediglich in der Gemeinde Eiben berg im politiſchen Bezirk Graslitz kam es zu einem exuſteren Zwiſchenfall, bei dem ein ſudetendeut⸗ ſcher Ordner niedergeſchoſſen wurde. Schon ſeit langer Zeit werden die deutſchen Marxiſten in der Tſchechoſlowakei von den Tſche⸗ chen mit allen Mitteln gegen das Sudetendeutſchtum aufgewiegelt und aufgehetzt. Die Preſſe der deut⸗ ſchen Marxiſten führt ohne Behinderung durch die tſchechiſche Zenſur ſeit Monaten eine unglaubliche Sprache gegen die Angehörigen der Sudetendeutſchen Partei und betreibt ofſſene Moröhetze. Bekanntlich erhalten die deutſchen Marxiſten ſtarke finanzielle Beihilfen von tſchechiſcher Seite. Die Folge dieſer Hetze iſt der Zwiſchenfall in Eibenberg, wo aufgehetzte bewaffnete deutſche Marxiſten über Ordner der Sudetendeutſchen Partei herfielen. Bei der ſich entſpinnenden Schlägerei griffen ſie zur Schußwaffe und gaben eine Reihe von Schüſſen auf die Sudetendeutſchen ab, die unbewaffnet waren. Ein Ordner der Sudetendeutſchen Partei, der einen Bauchſchuß erhalten hatte, mußte ſchwer verletzt einem Krankenhaus zugeführt werden. Drei andere Perſonen wurden leicht verletzt. Gendarmerie ſtellte ſchließlich die Ordnung wieder her und nahm bis zur Klärung des Vorfalles 75 Perſonen feſt. Großer Wahlerfolg der Sudetendeutſchen Bis zu 100 v. H. der deutſchen Stimmen für ihre Liſte (Funkmeldung der NM.) E Prag, 29. Mai. Die erſten Wahlergebniſſe liegen vor aus der Rieſengebirgsgemeinde Marſchendorf. Dort er⸗ hielt die Sudetendeutſche Partei, die als einzige Partei Liſten aufgeſtellt hatte, von insgeſamt 384 Stimmen 510 Stimmen(14 Mandate), die Tſchechiſche Wahlgruppe 52 Stimmen lein Mandat). Im Reichenberger Bezirk wurden für die Sudetendeutſche Partei durchſchnittlich 93 bis 100 v. H. aller deutſchen Stimmen abgegeben. Die Zu⸗ nahme beträgt ſeit 1935 zwiſchen 20 bis 65 v. H. Die Stimmzahlen der Sozialdemokraten und Kom⸗ utuniſten ſind überall bedeutend zurückgegangen. Der Wahlgang hat ſich in allen Orten des Reichenberger Bezirkes dank der Diſziplin der Sudetendeutſchen Partei in aller Ruhe vollzogen. In 90 Gemeinden die Kandidaten der Sudeten⸗ deutſchen Partei bereits gewählt dnb. Prag, 28. Mai. Von 2980 Gemeinden, die Sonntag in der Tſche⸗ choſlowakei zur Wahl ſchreiten, ſind 670 ſudeten⸗ deutſche. Von dieſen 670 Gemeinden exübrigt ſich in 90 Gemeinden die Wahl, weil dort außer der Liſte der Sudetendeutſchen Partei keine andere Kan⸗ didatemnliſte eingebracht wurde. In 90 ſudetendeutſchen Gemeinden erſcheinen dem⸗ zufolge die Kandidaten der Sudetendeutſchen Partei bereits als gewählt. Co iſt die Lage n deutſchen Siedlungsgebiet Lebensgefährliche Zuſtände im iſchechoflowaliſchen Grenzland— Nicht das Militär, ſondern die Bevölkerung wird zur Diſziwuun ermahnt! dnb Prag, 28. Mai. Das tſchechoſlowakiſche Verteidigungsminiſterium hat folgende Bekanntmachung erlaſſen: „Die Bevölkerung wird davor gewarnt, ſich militäriſchen Objekten und militäriſchen Wacht⸗ poſten zu nähern, damit Unfälle und Unglücke vermieden werden.“ * Hierzu verlautet aus dem Sudetendeutſchtum: Dieſe amtliche Warnung, welche nicht etwa an die Soldateska Prags, ſondern an die in ſchwei⸗ gendem Dulden diſziplinierte Grenzbevölkerung gerichtet iſt, kennzeichnet die vor allem in dem deut⸗ ſchen Siedlungsgebiet geſchaffene Lage beſſer als Situationsberichte. Trägt doch das gleiche Mini⸗ ſterium die Verantwortung dafür, daß gegenwärtig im geſamten ſudetendeutſchen Gebiet faſt an jedem Feldweg militäriſche Wachtpoſten ſtehen. Wie unter ſolchen Umſtänden der öffentliche Ver⸗ kehr reibungslos aufrechterhalten werden ſoll, ohne aß ſich jeder einfache Staatsbürger einem militä⸗ riſchen Objekt oder einer militäriſchen Wache nähert, iſt ſchlechtweg unvorſtellbar. Eine wörtliche Be⸗ folgung der Weiſung des Verteidigungsminiſte⸗ riums müßte logiſcherweiſe eine völlige Lahm ⸗ legung des geſamten öffentlichen Lebens im Grenzgebiet bedeuten. Aus zahlreichen Meldungen aus dem ſudeten⸗ deutſchen Siedlungsgebiet geht allerdings hervor, daß eine Warnung des Verteidigungsminiſteriums vonnöten iſt, denn leider iſt das Verhalten des Militärs ſo, daß jeder, der in den Bereich militäri⸗ ſcher Objekte oder Wachtpoſten gerät, ſich in Lebens⸗ gefahr begibt. Statt nun aber dafür zu ſorgen, daß durch ſcharfe Beſtimmungen und rückſichtsloſes Durch⸗ greifen für Ordnung und Diſziplin bei dem Militär geſorgt wird, ſetzt man die friedliche Bevölkerung, die ſich muſtergültig verhält, unter neuen Druck, ſchen Reiches.“ „Wir können uns auch heute des Friedens im eigenen Volke in Ruhe und Sicherheit erfreuen. Dieſer Friede iſt nicht von der Gnade und dem Wohl⸗ wollen der Welt abhängig, er iſt ein bewaffneter Friede, deſſen beſter Schutz das deutſche Schwert iſt. (Stürmiſcher Beifall.) Wir verlaſſen uns nicht auf die pazifiſtiſchen Phraſen einer Völkergemeinſchaft von. Genf, ſondern nur auf unſere eigene Kraft!“ Der Schutz unſeres nationalen Lebens, ſo führte der Miniſter weiter aus, ruht in unſerer eigenen Stärke und daher kommt es guch, daß wir wieder Freunde in der Welt haben! Allerdings, ſo fuhr Dr. Goebbels fort, ſähe es die Welt lieber, wenn Deutſchland allein ſtünde.„Wäre dies aber der Fall, dann hätten wir eine ganze Reihe großer Erfolge in der jüngſten Very gangenheit nicht ſo leicht erreichen können. Vor drei Monaten waren wir noch ein Volk von 68 Millionen, heute ſind wir ein Volk von 75 Millionen, und dafür haben wir keinen Krieg geführt, nicht ein Schuß iſt gefallen, es hat ſich hier das Wunder unſeres Jahrhunderts voll⸗ zogen, nämlich daß gleiches Blut zu gleichem Blut gekommen iſt.“ Mit treffender Ironie geißelte darauf der Mi⸗ niſter die Phraſe und das Gerede vom ſogenannten öſterreichiſchen Menſchen:„Er iſt in ſeine Atome aufgegangen, nicht mehr ſichtbar und nicht mehr feſt⸗ ſtellbar, geblieben aber iſt das einige große deutſche Volk des einigen großen Deu t⸗ (Begeiſterte Heilrufe.) Damit iſt Deutſchland wieder eine Gro ß⸗ macht und zwar eine ſolche, über deren Wünſche, Intereſſen und Bedürfniſſe die andere Welt nicht ohne weiteres hin weggehen oder hinwegreden kann. Daß das den Nutznießern des Verſailler Syſtems nicht gefällt, nimmt uns nicht wunder. Wir haben nie etwas anderes erwartet, denn mit einem ohn⸗ mächtigen Deutſchland konnten ſie tun und machen, was ſie wollten; ſie waren ganz unter ſich und konn⸗ ten ohne Gefahr Deutſchland demütigen und aus⸗ plündern. Jetzt mit einem Male réden ſie vom Frieden. Plötzlich, plötzlich! Jetzt mit einem Male, da Deutſchland eine Macht darſtellt, da dieſe Macht ihre Lebensrechte fordert, ſich nicht mit Almo⸗ ſen abſpeiſen laſſen will und nicht für alle Ewig⸗ keit in die Kategorie der Habenichtſe eingereiht ſein möchte.“ Scharf ging der Miniſter mit den Siegermächten ins Gericht und wies darauf hin, daß Deutſchland von ihrer Rückſichtnahme nie etwas gehört hätte in der Zeit, als man die Ruhr beſetzte, als man Deutſch⸗ lands Grenzen zerſtückelte, als man uns untragbare Lebensbedingungen auferlegte und Milliarden über Milliarden aus der deutſchen Volkswirtſchaft her⸗ auspreßte und damit in Deutſchland ſieben Millio⸗ nen Menſchen arbeitslos machte. „Jetzt, wo wir nus wehren, jetzt, wo die uner⸗ träglichſten Bedingungen des Verſailler Syſtems beſeitigt ſind, jetzt mit einem Male ſagen ſie„der Weltfrieden iſt in Gefahr!“ Welcher Weltfrieden denn? Auch wir ſind für den Frieden. Aber wir wollen unſer Lebensrecht und haben keine Luſt, uns dauernd von der Weltdemokratie angreifen zu laſſen.“ „Man ſagt, Deutſchland habe kein Verſtändnis für die internationale Solidarität. Gewiß haben wir das, wenn dieſe Solidarität auf der Gerechtigkeit be⸗ ruht. Wir können Freundſchaft halten: das haben wir bewieſen in unſerem Verhältnis zu Italien! Aber die Demokratie will eine Freundſchaft, die nicht auf Gegenſeitigkeit beruht, eine Freundſchaft, die unſere Gutmütigkeit auszunützen verſucht. Wir können verſtehen, daß die Mächte der inter⸗ nationalen Weltdemokratie gerne die Achſe Ber⸗ lin—Rom zerſtören möchten, aber Gott ſei Dank ſtehen an der Spitze dieſer beiden Völker zwei Männer, die klug und tapfer ſind und die vor allem ihre Gegenſpieler kennen. Es kann uns nur zum Lachen reizen, wenn wir in der franzöſiſchen oder engliſchen Linkspreſſe leſen, welche geheimen Pläne Hitler und Muſſolini verfolg⸗ ten. Man könnte dieſe marxiſtiſch⸗jüdiſchen Schrei⸗ berlinge mit Verachtung ſtrafen, wenn ihr Handwerk nicht ein ſo außerordentlich gefährliches wäre. Mit ſchonungsloſer Offenheit deckte Reichs⸗ miniſter Dr. Goebbels in den nun folgenden Aus⸗ führungen die dunklen Machenſchaften bie⸗ ſer marxiſtiſch⸗füdiſchen Hetzer auf, die von Prag, Moskau, London und Paris aus die Erde mit ihrem Kriegsgeſchrei erfüllen. „Das haben ſie immer ſo gemacht, die be⸗ zahlten Vertreter der Banken⸗ und Rüſtungs⸗ welt, die am Blut der Völker verdienen wollen, wenn es dann ſo weit iſt, dann (Nummer 243 Neue waſchen dieſe Wahrheitsſucher und Gerech⸗ tigkeitsfſanatiker ihre Hände in Unſchuld.“ wies der Miniſter darauf hin, densſtörern heute nicht wir d, wie einſt Deutſ ch⸗ machen. Dr. Goebbels ſtellte die Friedenstaten des Führers heraus, kei Zweifel darüber, daß der ein Frieden der Ehre auch 0 ernden Grenz verletzungen eingehend, ſtellte der Mini⸗ Syſtem unbewußte Provoka⸗ für den Frieden ſei, ge Deutſchland appellieren, Prag zur Oröͤnung rufen. übereifrigen Linksjournaliſten ſie beſtärken Prag in ſeiner 6 de N Frieden will, das zu beweiſen. Wir haben den ˖ ig; unſer Aufbau iſt nicht auf Monate begrenzt. Er erſtreckt ſich auf Jahre zehnte. Es iſt ein Aufbauwerk des Frie⸗ einen Frieden, in dem man eden läßt und vor allem s die Lebensrechte zugeſteht, auf nmal vor Gott und vor der Welt An⸗ Ausführungen wandte ſich der Mi⸗ Parteigenoſſen. Er habe ſich nicht che der Diplomatie bedient. der Anſicht, daß heute mehr denn je ein rt am rechten Platz notwendig und heil⸗ Dr. Goebbels umriß dann die ſchwere und vortungsvolle Tätigkeit des nationalſozialiſti⸗ Kämpfers, deſſen Aufgabe, für den National⸗ jalismus einzuſtehen, immer die gleiche geblieben weiß“, ſo fuhr der Miniſter fort,„welche Gefühle eure Herzen erfüllen, ihr alten Marſchierer der nationalſozialiſtiſchen Organiſation, wenn ihr nun in der nächſten Stunde am Führer vorbei⸗ marſchiert. Ich weiß, wie glühend und fanatiſch ihr ihm in die Augen ſchauen werdet, und ich weiß, welche Gedanken euch dabei erfüllen. Ich weiß, daß ihr in dieſer Sekunde denken werdet: Da ſteht unſer Reich, unſere Hoffnung und unſere nationale Zukunft. Und ich weiß, daß ihr in Gedanken dem Führer ſagen werdet: „Wo du biſt, da iſt Deutſchland. Und mit dir iſt uns um die Zukunft des Reiches nicht bange. (Jubelnde, begeiſterte Beifallsſtürmel) Und ſo vereinen wir alten Nationalſozialiſten uns wieder wie in alten Zeiten, wir erheben die Herzen und die Hände und rufen: das Reich, unſer Volk, unſere Bewegung und unſer Führer Sieg Heil!“ Der Führer kommt Vorbeimarſch der 56 000 Vor dem Deſſauer Bahnhof hatte ſich eine Ehren⸗ kompanie der Leibſtandarte mit Muſikzug und Spiel⸗ mannszug aufgeſtellt. Tauſende und aber Tauſende frohbewegter Menſchen umſäumten den Bahnhofsplatz in Erwartung des Führers. Auf dem Bahnſteig begrüßten der Gauleiter und die führenden Männer des Gaues den Führer. rauß. Als der Führer aus der Halle trat, kannte iel keine Grenzen. wurden die Abſperrungen durchbrochen. Beſonders le Jugend war außer Rand und Band. Als der ihrer die Triumphfahrt durch das Innere der feſt⸗ J geſchmückten Stadt Deſſau antrat, brach die Sonne durch, während vorher dichter Regen niedergegangen war. Vor dem alten Theater waren rieſige Tribünen errichtet, auf denen der Führer und die Ehrengäſte den Vorbeimarſch abnahmen. Hier war das Ge⸗ dränge buchſtäblich lebensgefährlich. Den Vorbeimarſch führte der Gauleiter. Ihm folgte die SA, geführt von Oberaruppenſührer Ko b. In endloſen Zügen zogen die 56 000 vorbei in zer⸗Reihen. Dank leuchtete aus den Augen der Männer, die gerne die Strapazen des Tages auf ſich genommen hatten, um den Führer zu ſehen. Auf die SA folgten NS, die Politiſchen Leiter, HJ, Jungvolk, NS⸗Fliegerkorps und dann der Arbeits⸗ dienſt, deſſen Vorbeimarſch eine beſondere Bedeutung in Deſſau hat. Denn in der Nähe von Deſſau ſteht die Wiege des Reichsarbeitsdienſtes. Den Schluß bildeten die ſchwarzen Scharen der SS Es war ſo ein freudiger Tag für den Gau, ein freudiger Tag aber auch für den Führer, der erſlchtlich ergriffen war von den immer wie⸗ der gufbrauſenden Treuekundgebungen. Nach dem Vorbeimarſch begab ſich der Führer mit dem Führerkorps zur Reichsſtatthalterei. Deutſch-alieniſches Wielſchafts abkommen dnb. Berlin, 28. Mai. Der Reichsminiſter des Auswärtigen, von Reb⸗ bentrop, und der italieniſche Botſchafter Atto⸗ leo ſowie der Leiter der italieniſchen Delegatſon, Botſchafter Glannini, und der Leiter der deut⸗ ſchen Delegation,.. R. Clodius, haben heute im Auswärtigen Amt in Berlin eine Reihe von Jer⸗ trägen und Abkommen unterzeichnet, darch die alle aus der Wieder vereinigung Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reich ſich ergebenden Wirtſchaftsfragen geregelt worden ſind. Durch die heute unterzeichneten Verträge und Abkommen werden die zwiſchen Deutſchland und Italien beſtehenden Vereinbarungen über den Waren⸗„ Zahlungs⸗ und Reiſever⸗ kehr auf das Land Oeſterreich aus⸗ gedehnt. Auch für den Zeitpunkt der Ausdehnung des deutſchen Zolltarifs auf Oeſterreich werden die erforderlichen Vereinbarungen getroffen. Damit iſt die Geſamtheit der aus der Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Reich für die deutſch⸗jtalieni⸗ ſchen Beziehungen ſich ergebenden Probleme ab⸗ ſchließend geregelt worden. Der Oberbefehlshaber der Kriegs ⸗ marine hat am Jahrestag des rotſpaniſchen Bom⸗ benüberfalles auf Panzerſchiff„Deutſchland“ vor Ibiza 20. Mai 1937— den Obermaſchiniſten Wil⸗ helm Ritzmann vom Panzerſchiff„Deutſchland“ in Anerkennung ſeines hervorragenden perſßnlichen Ginſatzes bei der Beſeftigung der durch die Bomben⸗ treffer eingeſetzten Störungen zum Leutaaut des Marineingenieurweſens befördert. Lin kleines Mädchen überreichte ihm einen Blumen! Immer wieder en Feſt der Klaſſiker und der jungen Talente— Nationaler Muſikpreis für den beſten Geiger und den beſten Pianſſien Reltung avendländiſcher Muſik vor dem drohenden Verfall— Heerſchau deutſcher Mufikkultur unſerer Zeit b. Düſſeldorf, 29. Mai. Die am vergangenen Sonntag in Düſſeldorf er⸗ öffnete 1. Reichsmuſikfeſtwoche erreichte geſtern nach⸗ mittag ihren ſeſtlichen Höhepunkt mit einer großen kulturpolitiſchen Kundgebung in der Städtiſchen Tonhalle, auf der der Präſident der Reichskultur⸗ kammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels, eine Rede hielt, die für die Zielſetzung des geſamten deutſchen Muſikweſens richtunggebende Bedeutung hat. Da⸗ bei verkündete er die Stiftung eines nationalen Muſikpreiſes in Höhe von 20 000 Mark, der alljährlich je zur Hälfte dem beſten deutſchen Pia⸗ niſten und dem beſten deutſchen Geiger ver⸗ liehen wird. Im Kaiſerſaal der Tonhalle, der, wie auch die an⸗ ſchließenden Säle, bis auf den letzten Platz beſetzt war, hatte ſich eine große Zahl führender Perſönlich⸗ keiten des Staates, der Partei, der Wehrmacht, der Kunſt und Wiſſenſchaft und vor allem des muſikali⸗ ſchen Lebens eingefunden. 8 Dr. Goebbels, der ſchon bei ſeiner Fahrt vom Flughafen zum Hotel und nachher vom Hotel zur Tonhalle von der Bevölkerung ſeines Heimatgaues ebenſo herzlich wie ſtürmiſch begrüßt worden war, ſchlugen, als er den feſtlich geſchmückten Saal betrat, wiederum Wellen der Begeiſterung und des Dankes entgegen. Eingeleitet wurde die Feierſtunde mit dem„Feſt⸗ lichen Präludium“ von Richard Strauß, wobei der Altmeiſter ſelbſt den Taktſtock führte. Dann teilte Gauleiter Florian mit, daß in Düſſeldorf der Bau einer Schlageter⸗Halle und eines neuen Opern⸗ hauſes in Angriff genommen würden. Der Gau⸗ leiter dankte Dr. Goebbels dafür, daß er über dieſe beiden Bauten die Schirmherrſchaft übernommen habe. In ſeinen weiteren Ausführungen beſchäftigte ſich Gauleiter Florian mit der kulturellen Tradition Düſſeldorfs und des weſtdeutſchen Grenzraumes. Dann klang die„Leonoren⸗Ouvertüre“ von Beet⸗ hoven auf, wiederum meiſterhaft dirigiert von Richard Strauß, der, wie zuvor, lebhafteſten Beifall erntete. Als Dr. Goebbels nun vor das Mikrophon trat, ging erneuter ſtürmiſcher Beifall durch den Saal, der erſt abebbte, als der Miniſter das Wort zu ſeiner großen Rede nahm. Reichsminiſter Dr. Goebbels abggann⸗ mit den Worten: èð1ʃjðꝭg?ñ n cen e i gs 20 Uftfahrtausſtelfüng in Belgrad „Zum erſten Male ſeit dem nationalſozialiſtiſchen Umbruch tritt das zebtgemöſeſei sches dern teh een Muſikſchaffen in einer großen, repräſentativen Generalſchau vor die Oeffentlichkeit. Bisher zeigte es ſich immer nur in mehr oder weniger be⸗ deutſamen Teildarſtellungen. In dieſen Tagen iſt es anläßlich der Reichsmuſikfeſtwoche in Düſſeldorf in ſeiner Geſamtheit zuſammengekommen. Und das hat auch ſeine guten Gründe.“ Er zeigte ſie dann auf in der Schilderung des Verfalls der deutſchen Muſik in den Jahren 1918 bis 1933, in der die deutſchen Meiſter, die in echter künſtleriſcher Beſcheidenheit unſterbliche Werke geſchaffen hatten, durch die markt⸗ ſchreieriſchen Elemente des internatliona⸗ len Judentums abgelöſt worden waren. Die von ihnen produzierte und propagierte ſogenannte Muſik mußte zu einer vollkommenen Schrumpfung der öffentlichen Muſikpflege führen. Es ſehlte in der Staatsleitung die ſichere Hand, die hier Krankhaftes ausſcheiden und Geſundes fördern konnte oder auch nur wollte. Die Folge dieſes chaotiſchen Zuſtandes war eine ſtändig wachſende Verminderung der Zahl der deutſchen Orcheſter und ein Ab⸗ ſinken der Zahl der Konzerte, Ermüdungserſcheinun⸗ gen auf dem Gebiete der Hausmuſikkultur und damit näher und näher rückend das Ende jeder wirklich deutſchen öffentlichen und freien Muſikpflege. Das mußte um ſo furchtbarer erſcheinen, als Deutſch⸗ land ſeit je das traditionelle Muſik⸗ land der Welt geweſen war. Wir gaben auf einem Gebiet unſere führende Stellung auf, auf dem ſie uns bis dahin von niemandem in der ganzen Welt jemals ſtreitig gemacht worden war. Weftesarfetsteckſchatk Göking“ hä Die Neuorönung des Muſiklebens Es ſchien eine faſt unlösbare Aufgabe zu ſein, die ſchöpferiſchen Kräfte der Zeit wieder auf ihre eigent⸗ lichen Wurzeln und auf den kräfteſpendenden Boden des deutſchen Volkstums zurückzuführen. Der an⸗ ißte durch ſyſtematiſche Pflege Muſik alls gerichtete Schaden m aller wertvollen Kräfte der deutſchen lich behoben werden. Und dazu nur des guten Willens, dazu war Zeit nötig. Dieſe Zeit haben wir uns genommen. In den vergan⸗ genen fünf Jahren ſind wir mit Syſtem zu Werke gegangen. Der Nation mus hat bei der Neuordnung der allgemeinen wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe unſeres Volkes auch die wirtſchaftlichen Verhältniſſe im Mu⸗ ſikleben neu geordnet. Es war uns von allem Anfang an klar, daß das hier beginnende Re⸗ formwerk beſonders ſchwierig war, und zwar deshalb, weil die Muſik die empfindlichſte aller Künſte iſt, und der hier zu vollziehende Umbruch gänzlich ohne Vorbild war, So verſuchten wir einer neuen deutſchen ikkultur den Weg freizumachen. Unſere abe war die Ordnung der rechtlichen Ver⸗ tiſſe im Muſikleben. Sie wird ihre endgültige ung im finden. Zu zweit haben wir die auf dem Gebiet der deutſchen Muſik tätigen Menſchen unter Ueberwin⸗ dung aller privaten und rein intereſſenmäßig be⸗ dingten Verbände in einer großen ſtändiſchen Or⸗ ganiſation der Reichs muſikkammer zuſam⸗ mengefaßt. Die aus dieſen Maßnahmen zu erwartenden Er⸗ folge ſind heute ſchon unverkennbar. Im Jahre 1932 war das Geſamtaufkommen der drei im deut⸗ ſchen Muſikſchutzverband zuſammengeſchloſſenen Au⸗ torengeſellſchaften 5,7 Millionen Mark, während die Stagma im Geſchäftsjahr 1936/37 ein Aufkommen von 11,5 Millionen Mark auf; Steigerung der eiſe 50 veiſen hatte. S 3 Hilfsmaßnahmen für die Muſikerſchaft ſpricht in ihren günſtigen Auswirkunger ſelbſt. Es fand innerhalb von vier Jahren eine Ver⸗ mehrung der Zahl von Betreuten durch die 1994 ge⸗ für ſich gründete Verſorgungsſtiftung um nahe 40 v. H. ſtatt. Der Altersſold wurde von 12 Witwen⸗ Er tung eines Alters⸗ und burg hat dieſer Arbeit eine ſinnvolle Weiterung gegeben. In gleicher Weiſe ſand eine ſyſtematiſche Hehung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe der ſchaffen den Künſtler durch großzügige Reichs zuſchüſſe an zahlreiche Orcheſter ſtatt. Die Za der durch ſie beſchäftigten Muſiker von 5 F 71 Die Tarifordnung vom 15. Mai dieſes Jahres regelt zum erſtenmal die Anſtellungsverhältniſſe der deutſchen Orcheſtermuſiker und bietet auch dem ſoz ſchlecht geſtellten Muſiker ein erträgliches Mi einkommen. Gleichzeitig mit dieſer Maßnah wurde die Altersverſorgung ſämtlicher J glieder deutſcher Kulturorcheſter geregelt. D Unterhaltungsmuſiker wurden als gleichber anerkannt und durch Tarifordnungen ihre Exif geſichert. Das Einkommen von etwa 15000 bis 17000 Muſtkern wurde um durchſchnittlich 25 v. H. geſteigert. Daneben fand eine großzügige — Werbung für die Hausmuſik ſtatt. Wir haben demzufolge ſeit 1934 eine Schü⸗ lerzunahme bis zu 40 v. H. zu verzeichnen. In Deutſchland beſtehen heute etwa 25 000 Männer⸗ ch ö re. 125000 Sänger ſingen in gemiſchten Chören. Beim Deutſchen Sängerfeſt in Breslau 1937 konnten 135 000 Sänger Zeugnis ablegen von der verbinden⸗ Deutſche Luftwaffe besucht Jugoflawien Zur internationalen Luftfahrtausſtellung in Belgrad eingeladen anb Greifswald, 28. Mai. Die deutſche Luftwaffe iſt von der jugo⸗ ſlawiſchen Luftwaffe und Regierung zu einem Beſuch nach Belgrad eingeladen worden, um dort teilzunehmen. fe des Lehrgeſchwaders der Luftwaffe in Greifswald den ehrenvollen Auftrag gegeben, unter Führung des höheren Kommandeurs der Lehrtruppen der Luftwaffe, Generalmafor Förſter, dieſen Beſuch durchzuführen. Generalmajor Förſter, in deſſen Begleitung ſich der Commodore des Lehrgeſchwaders, Oberſt Dr. Kuauß, befand, ſtartete heute morgen um acht Uhr in Greifswald, um ſeinem Verband vorauszufliegen. Um zehn Uhr folgten mit 37 Kampfmaſchinen die Gruppe III unter Führung des bekannten Fliegers Major Seidemann im geſchloſſenen Verband. Zu dieſem Verband gehören auch mehrere Transport⸗ maſchinen, da auf beſonderen Wunſch der jugoſlawi⸗ ſchen Regierung auch das Muſikkorps des Geſchwa⸗ ders mitfliegt. Der Flug geht zunächſt bis Wien, wo übernachtet wird, um am Sonntagmorgen in der Frühe nach Belgrad zu ſtarten. Bereits um 10.30 Uhr werden die deutſchen Maſchinen auf dem Bel⸗ grader Flugplatz Zemun landen. Der Staatsbeſuch unſerer Luftwaffe in Jugo⸗ ſlawien ſieht ein umfangreiches Programm vor, das ſich von Sonntag bis Dienstag erſtreckt, und in deſſen Mittelpunkt die Vorführungen unſerer Flie⸗ ger am Sonntag ſtehen. In Belgrad gelandet Herzliche Begrüßung durch die jugoſlawiſche Luftwaffe db,. Belgrad, 29. Mai. Die 38 Kampfflugzeuge des Luftgeſchwaders Der Piltsburger Vertrag bei Pater Hlinka Die Echtheit der Anterſchriften des Pittsburger Vertrags erneut feſtgeſtellt Scheinheiliges Geiue der iſchechiſchen Regierungspreſſe dnb. Prag, 28. Mai. Umjubelt von Tauſenden von Slowaken traf die Abordnung der amerikaniſchen Slowaken, die das Original des Pittsburger Vertrages aus Amerika mitbringt, am Samstag früh in Roſenberg, dem Wohnſitz des Vorkämpfers der flowakiſchen Autonomie, Pater Hlin ka, ein. Die Abordnung wurde vom flawiſchen Abgeord⸗ neten Lidor mit einer kurzen Anſprache begrüßt. Um 12 Uhr wurde ſte feierlichſt von Pater Heinka auf der Pfarre' von Roſenberg empfangen, wobei Hlinka darauf hinwies, daß die amerikantiſchen Slowaken gerade jetzt im ſchwerſten Augenblick kämen, da ſich das Schickſal des Pittsburger Vertrages entſcheide. Der Leiter der flowakiſchen Abordnung aus Amerika Dr. Hledko betonte, die Delegation habe es als ihre Pflicht angeſehen, zuerſt nach Roſenberg zu lommen. Darauf entfaltete er feierlich das Original der Magna Charta der flowakiſchen Auto⸗ nomie, den Pittsburger Vertrag. Hlinka verlas, nachdem die Echtheit der Unter⸗ ſchriften, darunter auch die des verſtorbenen erſten Präſidenten der tſchechoflowakiſchen Republik Maſaryk erneut feſtgeſtellt worden war, den Brief Maſa⸗ ryks vom Jahre 1929, in dem ſich Maſaryk gegen die Gültigkeit des Pittsburger Vertrages ausſprach; Das Mitglied der amerikaniſchen Abordnung Joſef Huſchek, der ſeinerzeit ſelbſt den Vertrag mit unter⸗ zeichnet hatte, erklärte, daß die amerikaniſchen Slo⸗ waken dem Pittsburger Vertrag heute genau ſo treu ſeien wie 1918, als ſie ihn unterſchrieben. * Während die Slowaken aus Amerika noch vor kurzem von der geſamten zentraliſtiſchen Oeffentlich⸗ keit als Störenfriede des kſcheſhiſch⸗ſtywakiſchen Verhältniſſes angeſehen wurden, verſſicht man jitzt tſchechiſcherſeits plötzlich aus ungebetenen Gäſten eine der Regierung hochwillkömmene Abord⸗ nung zu machen. So überſchlägt ſich de iegierungs⸗ preſſe auf einmal in allerhand Belobigungen für die Slowakenabordnung. Jetzt ſtellen es die kſchechiſchen Blätter ſo hin, als ob die Gäſte aus den Vereinigten Stgaten die Tſchech lowakei„in ihrer ſchweren Stunde beſuchen, um die kſchechiſch⸗lowakiſche Eini⸗ gung zu fördern.“ ſchine des Generalmajors Greifswald trafen am Sonntag um 10 Uhr zu dem angekündigten Beſuch der erſten Belgrader inter⸗ nationalen Luftfahrtausſtellung auf dem Flughafen Zemum ein. Zu ihrer Begrüßung war das Jagd⸗ geſchwader Belgrad aufgeſtiegen. Die deutſchen Maſchinen zogen mehrere Ehrenſchleifen über der Zuerſt landete die Ma⸗ Förſter mit Oberſt Dr. Knauß. Sie wurden jugoſlawiſcherſeits von dem Vertreter des Königs, Oberſt Sondermajer, dem Befehlshaber der jugoſlawiſchen Luftwaffe, Armee⸗ general Simovitſch und dem Chef ſeines Stabes, General Damjanovitſch und ferner von dem ſtellver⸗ tretenden Präſidenten des jugoflawiſchen Aervelubs herzlich begrüßt. Zehn Minuten nach 10 Uhr ſetzten die deutſchen Maſchinen zur Landung auf. Außer dem Führerflugzeug handelt es ſich um 31 Kampf⸗ maſchinen und 6 Transportflugzeuge, die das Muſikkorps des Fliegerhorſts Greifswald befördert haben. Die vollzählig anweſende 800 Mitglieder ſtarke deutſche Kolonie und mehrere hundert jugo lawiſche Freunde grüßten die deutſchen Ofſi⸗ ziere begeiſtert. Die deutſchen Soldaten machten auf die anweſenden jugoſlawiſchen Offiziere den allerbeſten Eindruck. Belgrader Luftfahrtausſtellung eröffne Die deutſche Abteilung findet allgemeine Bewunderung dnb. Belgrad, 28. Maj, jugoflawiſchen Hauptſtadt. Die Erſte Internationale Belgrader Luftfahrt⸗ ausſtellung wurde am Samstagmittag in Gegen⸗ wart eines Vertreters des Königs ſowie der ge⸗ ſamten Regierung mit Miniſterpräſident und Außen⸗ miniſter Dr. Stojadinowitſch an der Spitze durch den Präſidenten des Jugoflawiſchen Aerbvelubs, Sondermayer, eröffnet. Der deutſche Geſandte von Heeren und der Militärattachs, General Faber b Faur, begrüßten die Gäſte in den deutſchen Außz⸗ ſtellungshallen. Der Landesgruppenleiter der Ns⸗ DA, Generalkonſul Neuhauſen, ein alter Luſtfach⸗ mann, übernahm dann die Führung durch die reiche Schau der deutſchen Luftfahrtinduſtrie die allgemeine Bewunderung fand. Beſonderem Intereſſe begegneten auch die künttleriſch ausgeſtalte⸗ ten Stände des Reichsluftfahrtminiſteriums und des Nationalſozialiſtiſchen Fliegerkorpz. Außer Deutſchland iſt vor allem Italien auf dieſer erſten und größten Luftfahrtausſtellung in Oſteuroßs ſtark vertreten. Haupeſchrifeleſter und berantworklich für Politik: Or. Alois Winbauet, i. V. Dr. Fritz Hammes Stellvertreter des Hauptſchriftleitets und verantwortlich für 2 Wiſſenſchaft und Unterhaltung Carl! Onno Elfen bart 4 delsteil: Dr. Fritz Bode. Lokaler Teil u. i. V. Gericht; Or. Fritz 5 0 mes.— Sport: Willy Müller.— Südweſtdeukſche Unmſchau 19 Bilderdienſt: Richard Schönfelder, ſämtliche in Manne 10 Schriftleitung in Berlin: Or. E. F. Schalker, Berlin ötſedeng Südweſtkorſo 60, Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Mück ſendung zur 5 bel Rückporto. Berausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer Zeltung De. Fritz Bode& Co., Mannbeim, R I, 6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchöftiſche Mittellungen Jakob 0 u d 0 5. ut Zeit Preisliſte Ne. 9 gültig. Hie Anzeigen der. Abend und Atietag erscheinen alfi, ieltig n der Ausgabe B Ausgabe A Mittag über 10 500 Ausgabe d Abend äber 9500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat April Über 21 500, Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgase des. 8000 Lajen ⸗ nelern zeigen die An⸗ ksſchichten an der deutſchen 14 Volk Die verſchiedenſten Organiſationen der Partei ſtellten ſich aktiv in den Dienſt der Muſikpflege. Die S⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, das he Volksbildungswerk und die Hitler ⸗ 85 D Volksbildungswerk allein 30 Muſikſchulen eingerichtet. 40 weitere ſollen dieſem Jahre noch folgen. In 600 Arbeitskurſen ik hat es die Pflege dieſer edlen Kunſt ver⸗ 5 bt es einen beſſeren Beweis für die Durch⸗ ſchlagskraft dieſer Beſtrebungen als die Tatſache, daß der Geſamtumſatz an Klavieren ſich von 1933 bis 1937 verdreifacht hat? de 10000 Mk. für den beſten Geiger und Pianiſten Von ſtaatlicher Seite aus haben wir uns die Pflege des künſtleriſchen Nachwuchſes beſonders an⸗ gelegen ſein laſſen. Durch großzügige Stipen⸗ dien haben wir das Studium junger Talente er⸗ möglicht. Zuſammen mit der Reichsmuſikkammer haben wir junge unbekannte Künſtler in öffentlichen herausgeſtellt. Deutſche nzerten Die Stiftung eines nationalen Muſikpreiſes für den beſten Geiger und den beſten Pianiſten in Höhe von je 10 000 Mark erfolgt mit dem heutigen Tage. 8 2 eichsminiſter Dr. Goebbels noch ein⸗ f 1 mal einen Rückblick auf jene Zeit, in der die un⸗ deutſcheartfremde Muſik triumphierte und„ein kleiner Kreis von Nichtskönnern mit der jüdiſch be⸗ ſtimmten ſogenannten Kritik ſich zuſammentat, um hohnlachend über die Proteſte deutſchgeſinnter Muſik⸗ kreiſe zur Tagesordnung überzugehen.“ Der Natio⸗ galſozialismus habe dieſe pathologiſchen Erſcheinun⸗ gen des muſikaliſchen jüdiſchen Intellektualismus hinweggeſegt und ſeine Macht gebrochen. An die Stelle reiner Konſtruktion und eines öden atonalen zreſſionismus tritt wieder die künſtleriſche In⸗ nals die Quelle des Schöpferiſchen auch in der Vielleicht bedeutet das mehr als nur ein natio⸗ nales Reſormwerk. Vielleicht beginnt von hier aus überhaupt die Rettung der abendländiſchen Muſik vor dem drohenden Verfall. Achtung vor dem ſchöpferiſchen Genius Die freche Anmaßung der jüdiſchen Muſikkritik iſt beſeitigt. Es iſt in Deutſchland nicht mehr möglich, daß große muſikaliſche Genies zu ihren Lebzeiten von einer Horde kritiſcher Eintagsfliegen verfolgt, ver⸗ höhnt und verläſtert werden, um erſt bei einer ſpä⸗ teren Nachwelt Anerkennung und Ruhm zu finden. Die deutſche Muſikſchriftſtellerei geht wie⸗ der aus von der elementarſten Achtung vor dem ſchöpferiſchen Genius und der Unterordnung der Kunſtbetrachtung unter die Kunſtgeſtaltung. Dar⸗ über hinaus aber waltet das muſikaliſche Publi⸗ kum ſelbſt als beſter und einflußreichſter Kritiker ſeines ewigen Amtes und verteilt durch Anteilnahme 1 Bewunderung ſeinen ſchönſten und ſichtbarſten Lohn. So iſt denn nun die Zeit gekommen, daß das deutſche Muſikſchaffen allfährlich in einer Feſtwoche vor das Ohr der Oeffentlichkeit tritt. Dieſe Woche ſoll Aus⸗ druck der lebendigen deutſchen Muſik in allen ihren Erſcheinungsformen ſein, es iſt eine Feſtwoche für das ganze an der deutſchen Muſik teilnehmende Volk. Es ſoll ein Feſt der Klaſſiker und der jungen Ta lente ſein, das befruchtend auf die Künſtler und kraftſpendend auf das ganze Volk wirkt. Ewige Grund ſätze deutſchen Muſikſchaffens a Dieſes Muſikfeſt iſt zum erſten Male eine Heer⸗ ſchau über die Muſikkultur unſerer Zeit. Es legt Rechenſchaft ab über das, was wir erreicht haben, und fixiert die Zielſetzungen für die Zukunft. Hier möge ſich der Ruhm Deutſchlands, als des klaſſiſchen Landes der Muſik aufs neue be⸗ weiſen und erhärten. Hier mögen vor allem die Grundſätze wieder feſtgelegt und anerkannt werden, die ſeit jeher Urſprung und Triebkraft unſeres deutſchen muſikaliſchen Schaf⸗ fens geweſen ſind. Und dieſe lauten: 1. Nicht das Programm und nicht die Theorie, nicht Experiment und nicht Konſtruktion machen das Weſen der Muſtik aus. Ihr Weſen iſt die Melo⸗ die. Die Melodie als ſolche erhebt die Herzen und erquickt die Gemüter; ſie iſt nicht deshalb kitſchig oder verwerflich, weil ſie ihrer Einprägſamkeit wegen vom Volke aufgenommen und im Volke geſungen wird. 2. Nicht jede Muſik paßt für jeden. Es hat deshalb auch jene Art von Unterhaltungsmuſik, die in den breiten Maſſen Eingang findet, ihre Da⸗ ſeinsberechtigung, zumal in einer Epoche, in der es Aufgabe der Staatsführung ſein muß, neben den ſchweren Sorgen, die die Zeit mit ſich bringt, dem Volke auch Erholung, Unterhaltung und Erquickung zu vermitteln. 3. Wie jede andere Kunſt, ſoentſpringt die Muſik geheimnisvollen und tiefen Kräften, die im Volkstum verwurzelt ſin d. Sie kann deshalb auch nur von den Kindern des Volkstums dem Bedürfnis und dem unbändigen Muſiziertrieb eines Volkes entſprechend geſtaltet und verwaltet werden. Judentum und deutſche Muſik, das ſind Gegenſätz e, die ihrer Natur nach in ſchroffſtem Widerſpruch zueinander ſtehen. Der Kampf gegen das Judentum in der deutſchen Muſik, den Richard Wagner einmal, ein⸗ ſam und nur auf ſich allein geſtellt, aufgenommen hat, iſt deshalb heute noch unſere große, niemals preis⸗ zugebende Zeitaufgabe, die allerdings jetzt nicht mehr von einem wiſſenden und genialen Außenſeiter allein betrieben, ſondern von einem ganzen Volke durchgeführt wird. 4. Die Muſik iſt die ſinnlichſte aller Künnſt e. Sie ſpricht deshalb mehr das Herz und das Gefühl als den Verſtand an. Wo aber ſchlüge das Herz eines Volkes heißer als in ſeinen breiten Maſſen, in denen das Herz einer Nation ſeine Heimſtätte gefunden hat. Es iſt deshalb eine unab⸗ weisbare Pflicht unſerer Muſikführung, das ganze Volk an den Schätzen der deutſchen Muſik teilnehmen zu laſſen. 5. Unmuſikaliſch ſein, das iſt für den muſikaliſchen Menſchen ſoviel wie blind oder taub ſein. Danken wir Gott, daß er uns die Gnade gab, Muſik zu hö ren, ſie zu empfinden und leidenſchaftlich zu lieben. 6. Die Muſik iſt jene Kunſt, die das Gemüt der Menſchen am tiefſten bewegt; ſie beſitzt die Kraft, den Schmerz zu lindern und das Glück zu verklären. 7. Wenn die Melodie der Urſprung der Muſik iſt, ſo folgert daraus, daß die Muſik für das Volk ſich nicht im Paſtoralen oder Choralen erſchöpfen darf. Sie muß immer wieder zur bewegten Melodie als der Wurzel ihres Weſens zurückkehren. 8. Nirgendwo liegen die Schätze der Vergan⸗ genheit ſo reich und unerſchöpflich ausgebreitet wie auf dem Gebiete der Muſik. Sie zu heben und an das Volk heranzutragenß iſt unſere wichtigſte und lohnendſte Aufgabe. 9. Die Sprache der Töne iſt manchmal durchſchla⸗ gender als die Sprache der Worte. Die großen Mei⸗ ſter der Vergangenheit ſind deshalb Reprä⸗ ſentanten der wahren Majeſtät unſeres Volkes, denen Ehrfurcht und Achtung geziemt. 10. Als Kinder unſeres Volkes ſind ſie damit auch die eigentlichen Majeſtäten unſeres Volks⸗ tums, in Wahrheit von Gottes Gnaden und dazu beſtimmt, den Ruhm und die Ehre unſerer Nation zu erhalten und zu mehren. Groß und glücklich ein Volk, das zu ſolchen Mei⸗ ſtern als zu ſeinen eigenen Söhnen emporſchauen kann. Verächtlich und bedauernswert eine Staats⸗ führung, die nicht die Kraft findet, ſie in unmittel⸗ bare Beziehung zum Volke zu bringen, die den muſt⸗ kaliſchen Genius einer Nation ablöſen läßt durch den aufreizenden Unfug atonaler Experimente. Denn un⸗ ſere Meiſter ſprachen aus ihrem großen und be⸗ wegten Herzen heraus, ſie ſangen und muſizierten in der Gnade Gottes. Ihnen ging es nur um die Kunſt; die muſtkaliſchen Ausdrucksmittel waren bei ihnen niemals Selbſtzweck. Am Ende aber ihres Werkes ſtand immer jener ergreifende und mitreißende Ausbruch optimiſti⸗ ſcher deutſcher Lebensgeſinnung, der Schiller ſeinen großen Hymnus widmete, und mit der Beethopen ſeine 9. Symphonie ſchloß:„Freude, ſchöner Götterfunken!“ 8„ Mach einer Aufbauzeit von knapp 10 Jahren konnte sich OVERSTOLZ rühmen, die meistgerauchte 5 Pfennig: Zigarette in Deutschland zu sein. Mm der ständig wach. senden Nachfrage zu genügen, musste Hats Nhiterbiuig schliess- lich eine grosse Fabrik in Ham- burg neu erbauenzsie zahlt zu den modernst eingerichteten Rerstellungsbetrieben der Welte 5 3 8 Mach wie vor entsteht hier die OVERSTOLZ in unverän⸗ derter Mazedonen- Qualität. Zaht maauelbniſch eee Run Ne NN 7 g 5 955 8 2 WV „ %. ee butt 12 STK SO PF. Der Gruß an den Führer Wie glücklich müſſen wir ſein, daß wir nach einer Zeit furchtbarſten geiſtigen und ſeeliſchen Verfalls zu dieſen Quellen unſerer Kraft zurückge haben, daß an der Spitze unſeres Volkes ein Mann ſteht, dem die Muſik nicht läſtige Re⸗ präſentationspflicht iſt, für den die Muſik genteil ein unabdingbares Lebenselement Um ihn im Geiſte verſammelt ſind wir vereint, ſeinem Genius zu huldigen iſt Pflicht des Dankes und der Verehrung; Wert hat auch die deutſche Muſik dem dr 1 Verfall entriſſen und ihr wieder Licht und Luft zum Atmen und zum Leben gegeben. Der ſchöpferiſchen Kraft der deutſchen Muſik wol⸗ len wir uns denn in dieſer Stunde aufs neue ver⸗ pflichten. Den Blick feſt in die Zukunft gerichtet, die Hoffnung geſtellt auf eine Jugend, die hinter uns marſchiert, bekennen wir uns zu unſeren deutſchen Meiſtern als den Wegweiſern auch für unſere Zeit. Das koſtbarſte Gut unſerer deut⸗ ſchen Kunſt, die deutſche Muſik, wollen wir erhalten und bderteidigen, ihr ſoll unſere ganze Liebe und unſer zonze Anhänglichkeit gehören. Dir Aasführungen Dr. Goebbels wurden immer wieder von lebhafter Zuſtimmung unterbrochen. Mit beſonders ſtarkem Beifall wurde die Verkündung der Stiftung eines nationalen Muſikpreiſes aufge⸗ nommen. Gauleiter Florian ſchloß die Kund⸗ gebung mit Worten des Dankes an Dr. und mit einem oͤreiſachen„Sieg Heil!“ als an den Führer. Als Reichsminiſter Dr. Goel nach dem Geſang der Lieder der Nation die Tonk verließ, wurde er wiederum überall jubelnd grüßt. Goebbels Straße Teruel-Sagunt erreicht anb. Bilbao, 28. Mal. Am Samstag früh leiteten die nationalen Truppen öſtlich von Teruel eine größere tion gegen die zweite Verteidigungsſtellung des Gegners ein, die bis zum Abend zu einem vollen Erfolg führte. Nach ausgiebiger Vorbereitung durch Artil⸗ lerie und Kampfflugzeuge durchbrachen die Truppen des Generals Varela die bolſchewiſtiſche Front und erreichten im ſiegreichen Vormarſch die Straße Teruel—Sagunt, 14 Kilometer von Teruel entfernt. Von hier aus unternahmen ſie einen Angriff auf den Paß Escandon, der bereits von Norden elngeſchloſſen iſt. Dieſer Gebirgspaß wird vom Feind hartnäckig verteidigt und iſt zu einer Feſtung ausgebaut worden, die die Schlüſſelſtellung für die Beherrſchung der Straße Teruel—Sagunt bildet. Auch von der Küſtenfront werden weitere Fortſchritte der Armee des Generals Aranda ge⸗ meldet. An der Oſtfront im Kampfabſchnitt von Balaguer, gilt die ſowjetſpaniſche Offenſive, die ſeit mehreren Tagen gegen die nationalen Stellungen ergebnislos vorgetragen wurde, als endgültig geſcheitert. Der Feind hat ſehr ſchwere Verluſte erlitten und iſt offen⸗ ſichtlich angriffsmüde. Svute aber Silt die Sorgfalt des Betriebes nicht allein der Bigarette, sondern ebenso sehr auch ihrem Schutz: Bevor OVER STOLZ die Fabrik ver lasst, wird sie faqenchoht ven Haclet, sodass ihr echt mazedo- nischer Tabak stets mit einem Höchstgehalt an Duft und Fri. sche in die Hand des Rauchers kommt. Vnd diesem neuen Fortschritt hat es OVERSTOLZ zu verdanken, dass sie schon jetzt in der noch jungen Preis- lage 12 Stich GO N wiederum an weitaus erster Stelle steht. Argen dicht ver puclit Mannheim, 30. Mai. Zwiſchen Regen und Sonnenſchein Mannheim am Höhepunkt des Kreistages nicht auf dem Kalender ſtände am inte man wahrlich nicht erken⸗ g iſt und daß der Mai gar ſchon Ende geht. Auch der gerühmten„Wonnemonats“ en Wert darauf zu legen, mit ßzügigen Geſte uns zum Schluß noch eine bereiten. Noch wie ſelten ſchienen mit ihrer Wettervorſchau ſo recht Früh dem morgigen Tage zu nächſt gar kei l wie diesmal, da ſie die Wetter⸗ Unbeſtändigkeit und als„bei lebhaften Winden aus weſt⸗ 2 bezeichneten. Die nebenbei in Sſicht geſtellte„zeitweilige Aufheiterung“ war ſo ark an das Wörtchen„veränderlich“ geknüpft, daß ſie wie eine elegant hingeworfene Schmeichelei klang. Nach Vorherſage erwarteten wir für geſtern keine Frühlingsoffenbarung. Man war da⸗ mit zufrieden, daß die Niederſchlägen ung kühl“ ſolcher große Sportveranſtaltung im Stadion istagnachmittag wenigſtens nicht, verregnete. s in der Nacht zum Sonntag zu Niederſchlä⸗ n ka i te mit der Rechnung der wetterkun⸗ igen Wiſſenſchaftler ganz überein. Aber am Sonn⸗ tag früh konnte man doch einige Bedenken haben, ob Freund Petrus dem Kreistag nicht allzu übel mit⸗ ſpielen würde. Glücklicherweiſe waren dieſe Befürch⸗ tungen nicht ganz berechtigt. Es wäre zwar erfreu⸗ licher geweſen, wenn unſere überaus feſtlich ge⸗ mückte Stadt ſchon vormittags im Glanze ſtrah⸗ r Sonne gelegen wäre, aber unter den gegebe⸗ nen Umſtänden war man vorerſt froh, daß der Appell der Politiſchen Leiter ohne naſſen Guß abging. Kurz nach 11 Uhr fielen daun noch Tropfen und olken ballten ſich zuſammen. Aber dann die große Ueberraſchung. Die Wolken⸗ decke zerriß und die Sonne ſandte ihre Strahlen herab. Die Hipmelskugel überſtrahlte auch huldvoll den Feſtakt am Paradeplatz, wo der Toten gedacht die anſchließende dräuende kam plötzlic große öffentliche Kundgebung im Schloßhofe, die den Höhepunkt des Kreistages bildete, und auch de zenden Vorbeimarſch in den Planken. ſchien, als wolle die Sonne ihren feſtlichen um höchſten Feiertag des Kreiſes beiſteuern. Ihre frühlingswarmen Strahlen machten ans die Sorgen am Vormittag vergeſſen und ſie ſchwächten auch die wenig erfreuliche Erinnerung etwas aß, die wir dem nunmehr zu Ende gehenden Moi bewahren. dr, W. th. Wieder zahlreiche Sonderzüge Die Reichsbahn am letzten Maiſonntag ie unbeſtändige Witterung beeinträchtigte am ntag den Ausflugsverkehr bei der Reichsbahn. en waren geſtern und auch vorgeſtern der und Stadtbeſuchs verkehr leb⸗ haft. Beim Stadtbeſuchsverkehr wirkte ſich bereits am Samstag der Kreistag aus, aber auch das Mann⸗ Gaſtſpiel des Zirkus Krone trug zu ſeiner hung bei. Abgeſehen davon, daß viele Geſell⸗ sſahrten ausgeführt wurden, verkehrten über das Wochenende wieder zahlreiche Sonderzüge. Am Samstag fuhr ein Geſellſchaftsſonderzug von Mann⸗ heim nach Frankfurt und zurück und ein weiterer kam auf der Fahrt von Duisburg nach Karlsruhe hier durch. Ein Koy⸗Zug verließ Mannheim mit dem Ziel Koblenz. Schließlich wurde am Samstag noch ein Sonderzug 3063 Schwetzingen Mannheim(Auffüh⸗ rung im Schwetzinger Schloßtheater) gefahren. Am Sonntag verkehrten ſechs Kdß⸗Züge, und zwar Pfronten—Köln⸗Deutz, Hockenheim Mannheim und zurück, Niederlahnſtein— Stuttgart, Konſtanz—Düſ⸗ ſeldorf, Koblenz-Ulm und Fopbach Mannheim. Außerdem kamen im Durchlauf ein Geſellſchaſts⸗ ſunderzug des Eiſenbahnervereins Lampertheim Biblis— Annweiler(und zurück) hier durch. Beim Anhalten von Pferden lödlich verunglückt Polizeibericht vom 29. Mai Samstag früh verunglückte auf der Luzenberg⸗ ſtraße ein 16 Jahre alter Burſche dadurch, daß er ſich mit ſeinem Fahrrad an einem Straßenbahnzug feſt⸗ hielt und mitziehen ließ. Dabei kam der Junge zu Fall und ſchlug mit dem Kopf auf daͤs Trittbrett auf, ſo daß er einen ſchweren Schädelbruſch davon⸗ El trug. Der Verunglückte wurde mit dem Sanitäts⸗ kraftwagen vom Roten Kreuz in das Städtiſche Krankenhaus eingeliefert. Es beſteht Lebens⸗ gefahr. Ein wefterer ſchwerer Unfall ereignete ſich am Samstagnachmittag auf Gemarkung Würllſtadt. Ein Ggiähriger Mann aus Heddesheim, der ein ſcheuen⸗ des Geſpann anhalten wollte, wurde von den Pfer⸗ den umgerannt und tödlich verletzt. Wegen Nichteinräumung des Vorfahrtsrechtes er⸗ eignete ſich am Samstagnachmittag im Vorort Secken⸗ heim ein weiterer Zuſammenſtoß zwiſchen zwei Kraft⸗ fahrzeugen, wobei nur unerheblicher Sachſchaden ent⸗ ſtand und eine Perſon leicht verletzt wurde. Ein unter Alkoholeinwirkung ſtehender Rad⸗ fahrer wurde infolge einer Kopfverletzung, die er ſich bei einem Sturz zugezogen hatte, in das Städt. Krankenhaus eingeliefert. Das Rad wurde ſicher⸗ geſtellt. Grober Unfug. Von einem unbekannten Täter wurde in der Frühe des Sonntag au dem an der Ecke Carola⸗- und Werderſtraße angebrachten Feuer⸗ melder, mutwilligerweiſe die Scheibe eingeſchlagen und die Feuerlöſchpolſzei alarmiert. Wegen Ruheſtörung und groben Unſugs wurden in der Nacht zum Sonntag fünf Perſonen angezeigt. Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗ Montag, 30. Mai 1988 Wetter: Bei günſtigem Mit Appell der Polinnſchen Leiter im Stadion, Totenehrung am Paradeplatz Appell der Politiſche Ein n Leiter im Stadion ion 2 8 chen Ne 1 Des Auftakt zum DAP. Schon nuntags zogen Leiter durch die ch den Kranz leuch⸗ weithin bar war. Als hneider, der an derten ſtellvertr 5 abnahm, das Appell der t Kreiſes bildete den in den fri die Marſch Straßen zum tender Hakenk reuzfahnen Kreis lle des verhin⸗ ihn den Appell meldete ihm Kreis⸗ organiſa 3680 Politi Lei ter aus allen und Stützpunkten des Kreiſes. Auf entribüne hatten inzwiſchen zahlreiche O Wehrmacht und der Polizei Nach Schneider er den Politiſche menden Monat eingangs Leiters ſei. Er deutſchen! Kreisleiter che, in der Parole die kom⸗ er Krei ter betonte einzelnen Politiſchen lg der Bewegung atzbereitſchaft des 0 en Krieges und an alten Kämpfer der natio⸗ nmarſch t zu e Leitern di tgab ergriff r Anſpr 1 n Be vegung. Dieſe Männer, ſo fuhr Pg. Schne fort, haben das deutſche Volk frei ge⸗ macht. Ich habe euch daher Dank zu ſagen im Na⸗ men des Führers und des Gauleiters, daß ihr un⸗ ter den Fahnen der Bewegung in unerſchütterlicher Treue marſchiert ſeid bis zum heutigen Tage. Seid ſtolz auf euren Dienſt, der dem ganzen Volke gilt. So wie euer Einſatz iſt, ſo wird ſich das Leben der Nation geſtalten. Ihr ſeid die Garanten der deut⸗ ſchen Zukunft. nalſozialiſti Die Rede des Kreisleiters klang aus in einem reuegelöhnis zum Führer und zur Idee. Nach dem Deutſchland⸗ und Horſt⸗Weſſel⸗Lied ſchritt der Kreis⸗ leiter die Front der Politiſchen Leiter ab, womit der Appell ſein Ende fand. * * Die Totenehrung Es iſt nationalſozialiſtiſche Tradition, an Feier⸗ tagen auch der Toten zu gedenken und damit das Andenken an die zu pflegen, deren Opfertod wir es zu danken haben, daß wir Lebenden die Zeit des nationalen Aufſtiegs erleben dürfen. So war auch mit dem erſten Kreistag der Partei im Kreiſe Mann⸗ im eine Totenehrung verbunden. Die Bedeu⸗ tung, die ihr zugemeſſen war, kam ſchon darin zum Ausdruck, daß ſie in den Mittelpunkt des ſternför⸗ migen Aufmarſches aller Formationen zur großen öffentlichen Kundgebung geſtellt wurde. Der Sternmarſch vollzog ſich— wie ange⸗ kündigt— in drei großen Marſchſäulen, die konzentriſch dem Paradeplatz zuſtrebten. die Breite Straße rückten von der Friedrichsbrü her die Politiſchen Leiter heran. Ihre Spitze er⸗ reichte ſchon kurz nach 11.30 Uhr den Raum zwiſchen E 1 und P 1. Wenig ſpäter traf der Marſchblock der SA vom Waſſerturm her durch die Planken ein. Bald nach 11.45 Uhr nahte von der Gegenſeite her die dritte Marſchſäule, die die SS, das NS K, das NSßa und den NSD⸗ Studentenbund umfaßte. Auch uß det So ſtanden alſo die Aktiviſten der Bewegung zu drei Blocks geordnet mit dem Blick nach dem Paradeplatz, wo auf den vier Pylonen, die bei D 1, E 1, O 1 und P 1 aufgeſtellt waren, die Flammen loderten. Der Sinn der Totenehrung kam in den Aufſchriften auf den Pylonen zum Ausdruck. Auf zwei ſtand in großen goldenen Lettern„Den Helden des Krieges“, und auf den beiden anderen„Den Toten der Bewegung“ und„Den Opfern der Arbeit“. Der Spielmannszug und der Muſikzug der P ſchwenkte zwiſchen D 1 und O0 1 ein Unterdeſſen rückten die Uhrzeiger nahe zur Mittagsſtunde vor. An der Spitze des Marſchblockes der PL be⸗ fanden ſich die Hoheitsfahnen. Geführt wurde der Marſchblock vom Kreisleiter Schneider ſelbſt. Dieſer zog nun ſeinen Marſchblock noch etwas näher nach der Straßenkreuzung am Paradeplatz vor, wäh⸗ rend die beiden ſeitlichen Marſchſäulen, die von Ober⸗ ſturmbannführer Bender und Sturmbannfühver von Geyr geführt wurden und ebenfalls an der Spitze die Fahnen und auch die SA⸗Standarte mit⸗ S————— annheimer Kreistages und Großkundgebung im Schloßhof führten, ihre bisherigen Standorte beibehielten. Mit dem Schlag der Uhr auf dem Rathaus wurden alle Feldzeichen hoch genommen. Dann be⸗ gann der Pe⸗Muſtkzug das Lied vom guten Kamerg⸗ den zu ſpielen. Die Standarte und die Fahnen ſenkten ſich. Die Formationen ſtanden ſtill und die Bevölkerung, die ſich in großer Zahl am Paradeplatz eingefunden hatte, erhob zum ſtummen Gruß an die Toten die Hand. Das Geläute auf dem Rathgus⸗ turm ſetzte ein und dabei veveinte die Rheinland- befreiungsglocke ihre eherne Stimme mit den helle⸗ ren Stimmen der beiden alten Rathausglocken. Vom Rhein her dröhnten die Trauerſalutſchüſſe der Wehr⸗ macht. Die Glocken läuteten noch, als das Totengedenken, das die Dauer von zwei Strophen des„Ich halt einen Kameraden“ währte, zu Ende ging und die Marſchſäulen ſich in Richtung Schloß wieder in Be⸗ wegung ſetzten. Die Politiſchen Leiter rückten durch die Breite Straße zur Großkundgebung ab. Die bei⸗ den anderen Marſchſäulen benützten die angrenzen⸗ den Parallelſtraßen. Die Kundgebung im Schloßhof Der Aufmarſch im Schloßhof zur großen öffent⸗ lichen Kundgebung, die den Höhepunkt bes Kreis⸗ tages bildete, war um 12.30 Uhr beendet. Hitler⸗ jugend, Deutſches Jungvolk, Bund Deutſcher Mädel und Jungmädel ſtanden ſchon, als bie Formationen vom Paradeplatz her aurückten. In Zwölferreihen marſchierten die Politiſchen Leiter in den ſeſtlich ge⸗ ſchmückten Hof des Barockſchloſſes, in dem ſich das leuchtende Rot der Fahnen mit dem Gold der Gir⸗ landen zu einer prächtigen Harmonie der Farben vereinte. Die Pe gruppierte ſich in zwei Blocks neben den Mittelbau. SA, SS, NS, NSF und NSD⸗ Studentenbund ſchloſſen ſich an. Die Spielmanns⸗ und Muſilzüge beſetzten den Raum vor der Tribüne, die vor dem Mittelriſalit errichtet war. Die Stan⸗ darte und die Fahnen aber ſammelten ſich erſt noch am Eingang zum Schloßhof, wo ſie bis zum Ein⸗ marſch verharrten. Auf der Tribüne fanden ſich die führenden Männer der Partei, des Staates und der Wehrmacht ein. Als der Redner des Tages, der Vizebürgermeiſter von Wien, SA⸗Brigadeführer Dr. Kozich, in Begleitung von Kreisleiter Schnei⸗ der und Oberbürgermeiſter Renninger eintraf, wurde er von den ſtillſtehenden Formationen be⸗ grüßt. Kurz vor 13 Uhr erſchien auch der Standort⸗ älteſte und Diviſionskommandeur, Generalmajor Ritter von Speck, mit ſeinem Stabe. Schlag 13 Uhr begann die Kundgebung, an der auch die Bevölkerung größten Anteil nahm, mit der von Oberſturmbannführer Bender an den Kreis⸗ leiter erſtatteten Meldung. Der Kreisleiter rief den Aktiviſten ein„Heil, Kameraden!“ zu, das mächtigen Widerhall fand. Fanfarenklänge leiteten den Fah⸗ neneinmarſch ein. Die Standarte und die Fah⸗ nen nahmen auf den beiden Flügeln der Tribüne Aufſtellung. Dann erklärte Kreispropagandaleiter Fiſcher die Kundgebung für eröffnet. Erneut ver⸗ nahm man die Fanfaren. Ein SA⸗Mann ſprach Worte des Führers, in denen Adolf Hitler ſeinem die Marſchſäulen zwei und drei machten in etwa unerſchütterlichen Glauben an das deutſche Volk und 50 Meter Entfernung vom Paradeplatz halt. an die nationalſozialiſtiſche Bewegung Ausdruck gibt. 5—— Im Rahmen des Kreistages: Das Kö-Programm der Leiſtungen Hochwertige Vortrags- und Varietékunſt begeiſtern Tauſende Es war nicht zu hoch gegriffen, als man den Bei⸗ trag öder NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ zum Mannheimer Kreistag der NS DA P „Das große Ko F⸗ Programm der Lei⸗ ſtungen“ betitelte, denn man ſah und hörte am Samstag im Nibelungenſaal durchweg hochwertigſte Kunſt des Vortrags, des Spiels, des Tanzes und der Artiſtik. Wenn wir mit der Würdigung des An⸗ ſagers beginnen, ſo haben wir Georg Mandt zu bezeugen, daß er einer der ſcharmanteſten Plauderer iſt, der den„verbindenden Text“ in virtuoſer Weiſe beherrſcht. Man wird nicht müde, ihm zuzuhören, weil er ſeine Spötteleien, kleinen Bosheiten, Satiren in eine ſo gewinnende Form kleidet, daß ſelbſt der⸗ jenige in das allgemeine Lachen einſtimmen muß, der ſich ein wenig getroffen fühlt. In der zeitge⸗ mäßen Reportage„Die Kriſenkonferenz“ zeigte er überdies, daß er ein brillanter Typendarſteller iſt, denn der Engländer, Franzoſe und Tſcheche waren in Maske und Vortrag Meiſterleiſtungen. Sehr nahe im Genre kommt dem Weſtfalen Georg Mandt der Straßenſänger Georg Neumüller, genau ſo humorgeſättigt, als Münchener begreiflicher⸗ weiſe nur derber. Aber beide haben das eine ge⸗ meinſam: ſie ſind ganz köſtliche Sorgenbrecher, denen man recht bald wieder zuhören möchte. Die Seuſation des Abends war der bekannte Filmkünſtler Paul Kemp, der mit Georg Mandt und Konrad Klemm den Abend abſchloß. Das in Mannheim nicht unbekannte Kam⸗ merſpiel„Sehen Sie— ſo wirds gemacht“ verfehlte nicht ſeine Wirkung, weniger durch die Handlung, als durch die hervorragende Darſtellung, bei der Paul Kemp ſelbſtverſtändlich im Mittelpunkt ſtand. Aber da dieſer Abſchluß nicht zugleich Höhepunkt der erſt um Mitternacht beendeten Aufführung war, muß geſagt werden, daß ſich Paul Kemp vorteilhafter in einem inhaltlich zeitgemäßeren Einakter ausnehmen würde. Noch lange war die Bühne umdrängt, immer wieder mußte ſich der Künſtler zeigen, ein Beweis da⸗ für, wie erfreut viele darüber waren, daß ſie ihn⸗ nun endlich perſönlich kennenlernen durften. Und wieder ein Rundfunkſtar: Jreue de Noiret, eine bezaubernde Frau in Erſcheinung und Vortrag. Alles klingt harmoniſch zuſammen: der kräftige, wohllautende Sopran, die Charakteriſierung, ſei es, daß ſie ſpaniſch, italieniſch oder ungariſch ſingt. Es waren erleſene Genüſſe, die die temperamentvolle Künſtlerin bot, von der man bei einer kurzen Ein⸗ führung durch den Anſager hörte, daß ſie auf ihren Weltreiſen furchtlos für das Deutſchtum eintritt, weil ſie, in Berlin lebend, Deutſchland ſchätzen und lieben gelernt hat. Die Eigenart ihrer Vortrags⸗ kunſt trat am deutlichſten in Erſcheinung, als ſi „Kapitän und Leutenant“ wiedergab. Der anhal⸗ tende Beifall, der mehrere Zugaben erzwang, war wohlverdient. Die Artiſten gefielen nicht minder Wenn wir die Darbietungen der arriſtiſchen Kräfte, die die„Kanonen“ umgeben, in der Reihen⸗ folge des Auftretens aufzählen, ſo wollen wir damit ausdrücken, daß alle das gleiche Lob verdienen. Der komiſche Jongleur Jo e Roſe, der mit ſeinen kan⸗ zenden Tellern beſonders imponierte, wurde durch das ſehr graziöſe neuzeitliche Tanzpaar Miriam und Leslie abgelöſt, das bei ſeinem zweimaligen Auftreten zeigte, daß es verſteht, neue Nuancen zu erſinnen, die ſich bei der Dame bis ins akrobatiſche ſteigern. Bei den„3 Richys“ iſt das originellſte Drittel am Reck der Komiker, der zum Schluß einen Trick ausführt, den ihm wohl keiner nachmacht: Sprung aus der Rückenlage nach rückwärts in ein⸗ armigen Stand. Ebenſo unnachahmlich ind ver⸗ ſchiedene Tricks der Drahtſeilkünſtler Vera und Riccardo Millon. Das iſt Baloneierkunſt in höchſter Vollendung. Die„6 Tagonis“ runden die artiſtiſchen Glanzleiſtungen mit viel Kraft und Ge⸗ wandtheit erfordernden Boroſpielen. Eine auch in der Aufmachung blendende Nummer Und ſchließlich iſt noch Homann ⸗Webau lobend zu erwähnen, der mit ſeinen Mannen den ret en Teil um⸗ ſichtig und klangvoll beſtritt. Sch. Nun ergriff Kreisleiter Schneider das Wort. Er erinnerte daran, daß der Schloßhof ſeit dem Tage, an dem auf dem Schloß erſtmals die Haken⸗ kreuzflagge gehißt wurde, ſchon viele machtvolle Kund⸗ gebungen der Partei geſehen habe. Diesmal aber ſeien erſtmals ſeit 1933 die Aktiviſten des Kreiſes auf. marſchiert, um von der in den vergangenen fünf Jahren geleiſteten Arbeit Zeugnis abzulegen. Der Rückblick auf die fünf Jahre ſei ein ſtolzes Bekennk⸗ nis an Mühen, Arheit, Sorge, Pflichterfüllung und freiwilliger Hingabe für den Führer und ſeine Be⸗ wegung. Jeden Kämpfer der Bewegung im Kreis Mannheim erfülle ein unbändiges Gefühl des Glücks, daß er zu denen gehöre, die das Braunhemd tragen dürfen und damit zum Stoßtrupp des Führers zäh⸗ len, der des Führers Glauben an die Nation zu tragen berufen iſt. In dieſer Stunde des erſten Mannheimer Kreistages werde die Erinnerung an manchen Kampf und an manche Mühe wach, aber dieſe Erinnerung ſei von Freude umgeben, weil alle Mühen ja im Dienſte des Führers getragen wur⸗ den. Am Beginn des neuen Arbeitsjahres ſtehe das unerſchütterliche Gelöbnis zu weiterem reſt⸗ loſem Einſatz, das einmütige Bekenntnis zu weiterer gemeinſamer Arbeit für den Führer. Nun begrüßte der Kreisleiter den Redner, den er als einen der Aktiviſten der deutſchen Oſtmark hinſtellte, die zu einer Zeit, als das alte Reich ſchon unter nationalſozialiſtiſcher Führung Feiertage he⸗ gehen konnte, noch alles hingeben mußten. Das Vor⸗ bild der Kämpfer der Bewegung in Oeſterreich müſſe Beiſpiel ſein für die kleine Arbeit, die die Aktiviſten im Kreis Mannheim zu leiſten haben. Der Kreis⸗ leiter ſchloß ſeine Anſprache, indem er daran er⸗ innerte, daß die deutſche Oſtmark nicht ins Reich hätte zurückkehren können, wenn dort nicht Män⸗ ner und Frauen der Partei für dieſes Ziel Gut und Leben eingeſetzt hätten. SA-Brigadeführer Dr. Kozich überbrachte zunächſt die Grüße der Wiener Nakional⸗ ſozialiſten. Er unterſtrich anſchließend, daß die Deutſchen im alten Reich und die in Oeſterreich immer ein Volk und eine Nation darſtellten, auch wenn ſie jahrhundertelang ſtaatlich nicht geeint waren. Der Redner erinnerte weiter daran, wie beide im Weltkrieg Schulter an Schulter ſtanden und ſich Waffenruhm erfochten, und kam dann auf die Zeit des Kampfes der nationalſozialiſtiſchen Bewe⸗ gung in Oeſterreich zu ſprechen. Er kennzeichnete die Vertreter des„Bundesſtagtes“ als Hampelmän⸗ ner, die von überſtaatlichen Mächten herausgeſtellt wurden, um deren Ziele zu verfolgen. In ſeinen weiteren Darlegungen gab Dr. Kozich einen Begriff von den Verhältniſſen in den vier Jahren der Unterdrückung, wobei er viele Einzelheiten aus ſeinem eigenen Leben anführte. Er ſelbſt befand ſich zwanzig Monate in ſchwerem Kerker. Schon am Tage ſeiner Feſtnahme, als er noch nicht einmal verhört war, wurde er aus feinem Arbeitsplatz friſtlos entlaſſen. Frau und Kinder erhielten keinerlei Unterſtützung. Als Frau Kozic vorbrachte, damit gehe ſie mit ihren Kindern Zu⸗ grunde, wurde ihr geantwortet:„Das wollen wir ja.“ Der Redner wies auf die unwürdigen Zustände hin, unter denen die politiſchen Gefangenen zu leben gezwungen waren. Selbſt Kranke wurden vollſtün dig vernachläſſigt. Dabei wurden die Verhöre ne zu nächtlicher Stunde vorgenommen, wobei der ver nehmende Polizeioffizier demonſtratir aun den rabiner ſpielte. Dennoch habe ſich in Wöllersdo dann und wann der„furor teutonieus“ Bahn ge; brochen, und dann habe man alles kurz und klein ge; ſchlagen. Sofern es dabei aber nicht gelungen ſel, einen der Schergen in die Mitte zu nehmen und i drohen, er werde nicht mehr lebend herauskommen wenn man nicht von ihnen ablaſſe, ſei 110 gegen die Häftlinge mit Gasbomben und mit 1 miknüppel rückſichtslos losgegangen. Nee der Welt habe ſich darüber aufgeregt, daß 1 weiſe an einem einzigen Tage in Wale e Kopfnähte, die Folgen der Arbeit des Gummi 10 pels, gemacht werden mußten. Der Kampf gegen 9 Nationalſozialiſten iſt über den Kerker hinaus 0 ter geführt worden, und hatte die vollſtändige nichtung der Familie jedes eiazelnen zum Zie Am 11. März 1038 endlich habe jeder gefühlt de jetzt die öſterreichiſche SA heraustreten muß und daf nun die Stunde gekommen war, nach der man 19 jahrelang geſehnt hatte. Die Sa wurde gern und abends marſchierte ſie. Nachts um 12.90 erklang erſtmals das Horſt⸗Weſſel⸗Lied im„Ralo 9 2 S zu rſten an aber alle wur⸗ ſtehe reſt⸗ terer den nark chon be⸗ Vor⸗ litſſe iſten reis⸗ er⸗ teich tän⸗ und Neue Mannheimer Zeitung) Morgen⸗Ausgabe 7 aber viele narbenüberdeckte Kämpfer konnten icht mitſingen, weil ſie die Rührung überkam. Der Redner ſtellte die Frage:„Was hat uns ermöglicht, dieſen Kampf durchzuſtehen? und antwortete mit„Einzig und allein der Ge⸗ danke an den Führer!“ ihrer habe in Oeſterreich ein Inſtrument ge⸗ 20 Ge ba er nur einzuſetzen brauchte: die Partei. 85 miedete die Kämpfer zuſammen, unterſtützte 0 uen und Kinder der Eingekerkerten und jorgte dafür, daß die Ausrichtung auf das große Unie verloren ging. Dr. Kozich ſchloß ſeine vielfach von Beifall unter⸗ igen mit der Verſiche rung, daß echte und ſin d, die hrochenen Darlegung dämpfer in Oeſterreich Nationalſozialiſten K ich e treu zum Reich, zum Führer und zur Partei ſtehen und die nie von Großdeutſchland laſſen werden. Kreisleiter Schneider krach das Schlußwort. Er ermahnte die Männer der Formationen, der Kampf der Nationalſozialiſten in O Sind Sie nieren⸗ leidend? neraldrunnen& Bad Obertangen te K gläubigen Herzens und in unerſchütterlichem Glau⸗ hen an die Zukunft der Nation dem Führer folgt. Mit Entſchloſſenheit ſetze ſie ſich für Adolf Hitler ein, auf den der Kreisleiter ein„Sieg Heil!“ ausbrachte, das ein donnerndes Echo fand. Nach den nationalen Liedern erklärte Kreispro⸗ pagandaleiter Fiſcher die Kundgebung für ge⸗ ſchloßen. Die Standarte und die Fahnen mar⸗ ſchierten aus. dr. m. Der Vorbeimarſch Vom Schloßhof aus marſchierten die Formationen im Anſchluß an die Kundgebung durch die Bismarck⸗ ſtraße, über den Friedrichsring, durch die Planken, uo por der Dresdner Bank inzwiſchen eine Abtei⸗ lung Sa abgeſperrt und Kreisleiter Schneider nit ſeinem Stab) Vizebürgermeiſter von Wien, Dr. Ko„und andere Ehrengäſte der Formationen und Gliederungen, der Wehrmacht, der Polizei, des Luftſchutzes und des Arbeitsdienſtes Aufſtellung ge⸗ nommen hatten. Auch die Gaufilmſtelle war erſchie⸗ nen, um einige Meter für den Gaufilm, in dem alle Kleisparteitage feſtgehalten werden ſollen, zu drehen. Zehn Minuten nach 2 Uhr nahte der Spielmanns⸗ zug und Muſikzug der SA⸗Standarte 171 und nahm gegenüber dem Kreisleiter Aufſtellung. Ob.⸗Stuba.⸗ Führer Bender meldete die Standarte und nahm geben dem Kreisleiter den Vorbeimarſch der SA ab, dem die anderen Formationen in der Reihe der Auf⸗ zählung folgten: N Sci, Politiſche Leiter, NSBO, 90, Marine⸗Jugend, NSF, Nationalſozialiſtiſcher Deutſcher Studentenbund und SS. Im Spielen des Pargdemarſches löſte die Kapelle der Politiſchen Lei⸗ ter die der SA ab. Die Anteilnahme der Bevölke⸗ kung war außerordentlch ſtark. Schauluſtige waren ſogar an der Faſſade der Hauptpoſt hochgeklettert, und auch die Laternenpfähle blieben nicht verſchont. Beſonders ſtrammer Vorbeimarſch wurde mit aner⸗ kennendem Händeklatſchen belohnt. Die Formationen löſten ſich kurz nach dem Paradeplatz in verſchiedenen Zickungen auf. Andere zogen ſingend durch die Sladt zum Mittageſſen. Du konnte das Fleiſch, billig“ ſein Fleiſchdiebſtähle finden ihre Sühne vor dem Mannheimer Schöffengericht In einer Gaſtwirtſchaft in einem Vorort verſtand es ein Wirt, nicht nur ſeinen Gäſten zu billigen Preiſen große Fle hrtionen vor⸗ zuſetzen, ſondern er verdiente auch an dieſem Geſchäft reichlich. Die Folgen davon waren die im Gerichts⸗ ſaal verkündeten Freiheitsſtrafen. Mit dem Hehler ſaßen auch noch zwei Diebe auf der Anklagebank, die ſich vor dem Mannheimer Schöffengericht wegen Diebſtahls, Anſtiftung hierzu und Hehlerei zu verant⸗ worten hatten. Die Angeklagten gaben ihre Straf⸗ taten mit einigen Einſchränkungen zu. Mannheimer Der 1908 in Kirchentellinsfurt geborene Gaſtwirt Richard Fromm hatte in mehreren Fällen Metz⸗ gergeſellen veranlaßt, ſie ſollten ihm„billiges“ Fleiſch liefern. Ein Lehrling, der bei dem Gaſt⸗ wirt eine kleine ſchuld hatte, ſtahl ſeinem Mei⸗ ſter einige Pfund Fleiſch und verſtaute dies in der bereitgeſtellten Blutkanne. Die beiden Mitangeklag⸗ ten, der 1912 geborene F. und der 1909 in Zetel ge⸗ borene., gingen ebenfalls auf den Vorſchlag des Hehlers ein und erklärten ſich bereit,„billiges“ Fleiſch zu liefern. Unauffällig wurde dieſes unſau⸗ bere Geſchäft im Schlachthof getätigt. F. ſtellte jedesmal ſeine Fleiſchſchüſſel bereit und die beiden Mitangeklagten ſorgten dafür, daß die große Schüſ⸗ ſel mit dem nötigen Quantum wieder an den„Be⸗ ſteller“ ausgehändigt wurde. In vielen Fällen be⸗ nutzte W. ſein Privatauto und lieferte die Mengen Fleiſch in Fromms Wirtſchaft ab. Dieſe Schwarzlieferungen erfolgten von Februar 1938 an. Die Diebe erhielten für die gelieferten 27 Zentner Fleiſch rund 150 Mark. Der rechtmäßige Kaufpreis betrug 240 Mark. Sie waren beide als Metzgergeſellen bei dem gleichen Meiſter beſchäftigt. Sie verdienten 23 Mark wöchentlich und wurden bei freier Station auch verköſtigt. Der Meiſter hatte wohl Verdacht, daß etwas nicht ſtimme, glaubte aber doch nicht, daß laufend Diebſtähle in ſeinem Kühl⸗ haus ausgeführt wurden, weil er annahm, daß kein Metzger auf ſolche Weiſe Fleiſch käuflich erwerben würde. W. hatte ein eigenes Auto, er ſtand vor der Meiſterprüfung. Das Urteil: Das Schöffengericht beſtrafte den Angeklagten Fromm wegen Hehlerei nach Paragraph 259 in Tateinheit mit Anſtiftung zum Diebſtahl nach Para⸗ graph 248 zu 11 Monaten Gefängnis. Die beiden Mitangeklagten W. und F. erhielten wegen eines fortgeſetzten Diebſtahls nach Paragraph 266 je fünf Monate zwei Wochen Gefängnis. Sämtlichen Angeklagten wurde die Unterſuchungshaft mit vier Wochen angerechnet. ß lIPEB5BñPi!!lBVBlñlllæ.. „Vaoͤderdag“ der Liederhalle Der Herrenausflug der Liederhalle Mannheim am Himmelfahrtstag ührte diesmal in die Vorderpfalz. Als der Sonderzug der Rhein⸗ Haardt⸗Bahn kurz nach 8 Uhr an der Colliniſtraße abfuhr, ſprühte es vom wolkenbedeckten Himmel. Aber als man durch Bad Dürkheim marſchierte, lachte oie Sonne. Ueber die Schäferwarte wandte ſich die lange Schlange der Liederhaller dem Brunholdisſtuhl zu, wo ein ſachkundiges Mitglied über die Ausgra⸗ bungen ſprach. Auf bequemen Waldwegen wurde die Wanderung zum Forſthaus Weilach fort⸗ geſetzt, wo man es wagen konnte, im Garten das Frühſtück einzunehmen. Die eine Hälfte erklomm dann die Höhe des Peterskopfes und hielt im Forſthaus Lindemannsruhe Mittagsraſt, die andere Hälfte umging den Peterskopf und ſuchte den Lei ⸗ ſtadter Sportplatz auf, der mitten im Walde liegt. Nach einigen Minuten ſtanden ſich z wei Fußballmannſchaften gegenüber, die den Nachweis lieferten, daß die Liederhaller ſich auch ſportlich betätigen können. Die Zuſchauer ſparten nicht mit luſtigen Zuruſen, die die Schiedsrichter offenbar für unangebracht hielten, Lenn ſie drohten wiederholt mit„Platzräumung“, Als auch die Peterskopfwanderer im geräumigen Saale des Leiſtadͤter Winzervereins eingetroffen wa⸗ ren, ſprach Herr Becker in ſeiner Eigenſchaft als Vereinsleiter des Leiſtadter Sängerbundes und Vor⸗ ſitzender oͤes Winzervereins herzliche Begrüßungs⸗ worte und kredenzte Vereinsführer Georg Schäfer den Ehrentrunk, der mit der Verſicherung entgegen⸗ genommen wurde, daß die Freude der Liederhaller, den ausgezeichneten Leiſtadter 1937er an der Quelle probieren zu können, nicht gering ſei. Als der Ver⸗ einsführer ſeinen Leiſtadter Kollegen mit der ſtl⸗ bernen Ehrennadel der Liederhalle ausgezeichnet hatte, ehrte er Muſikdirektor Friedrich Gellert, in⸗ dem er die Verdienſte unterſtrich, die ſich der Chor⸗ meiſter der Liederhalle in 30jähriger Tätigkeit er⸗ worben hat, und überreichte als Geburtstagsangebinde — Herr Gellert vollendete am Himmelfahrtstage ſein 64. Lebensjahr— eine mit Blumen geſchmückte Fla⸗ ſche Leiſtadter Edelweines. Der Chor, der den Ehren⸗ akt mit dem„Tag des Herrn“ feierlich eingeleitet hatte, beſchloß ihn mit dem Vereinswahlſpruch. Im Verlaufe des Beiſammenſeins wechſelten Vorträge des Chores und des Doppelquartetts mit ernſten und heiteren Solodarbietungen des Bari⸗ toniſten Heil und des Tenoriſten Licht ab. Außer⸗ dem ſpielte eine Leiſtadter Kapelle unermüdlich auf. Eine Anzahl Liederhaller verzichtete auf die Be⸗ förderung oͤurch den Sonderautobus, der den Reſt nach Bad Dürkheim zurückbrachte, und verließ ſich auf Schuſters Rappen, zumal der herrliche Abend zu einer nochmaligen Wanderung unwiderſtehlich lockte. Alle Teilnehmer an dem diesjährigen Vadder⸗ dags⸗Ausflug werden diejenigen bedauern, die nicht mit oͤabei waren. Pfingſten und die Reichsbahn Feſttagsrückfahrkarten vom 2. Juni an Ueber die Zeit des Pfingſtverkehrs gibt die Reichsbahn auch heuer wieder Feſttags rück⸗ fahrkarten mit 33% v. H. Ermäßigung nach allen Verbindungen im alten Reichsgebiet und nach den wichtigſten Bahnhöfen der vormaligen öſter⸗ reichiſchen Bundesbahnen aus. Sie gelten vom 2. Juni, 0 Uhr, an bis 9. Juni um 24 Uhr. Die Karten gelten auch zu eintägigen Reiſen. Den Reiſenden, die Feſttagsrückfahrkarten wünſchen, für die keine fertiggedruckten Karten vorrätig ſind, wird empfohlen, die Karte zwei Tage vor Reiſeantritt zu beſtellen. Feſttagsrückfahrkarten nach öſterreichiſchen Bahnhöfen aber möge man noch früher beſtellen, da mancher Abgangsbahnhof ſie erſt beſchaffen muß. Bei den Feſttagsrückfahrkarten im alten Reichsgebiet wird die Fahrpreisermäßigung für kinderreiche Familien gewährt. Auf den Bahnhöfen werden die Fahrvergünſtigungen durch Aushänge bekannt⸗ gegeben. lich ad Lduuigoliafen Nachbarſtreit in Oggersheim Endergebnis: ein tödlich Verletzter h. Ludwigshafen, 29. Mai. Am Samstagabend gerieten zwei Nachbarsfamilien in Lu.⸗Oggersheim in Streit, in deſſen Verlauf ſich die Eheleute H. vor die Wohnungstür der Eheleute N. begaben und mit Schürhaken gegen die Tür der Familie N. ſchlugen. Sie forderten die Eheleute N. auf, herauszukommen. Plötzlich öffnete ſich die Türe der Eheleute N. und der Ehemann N. ſchlug mit einer Gartenhacke auf H. ein, ſo daß dieſer zuſammenbrach und mit einer N Sch. 5. Seite“ Nummer 243 ſehr ſchweren Kopfverletzung in das Städtiſche Krankenhaus Ludwigshafen eingeliefert fnungslos darnie⸗ Amtsgericht Dort liegt er h dem hieſiger werden mußte. der. Täter wurde vorgeführt. N Der * Feſtgenommen wurde ein 18jähriger Auto⸗ mechaniker von hier, der in der Nacht zum 13. Mai aus einer hieſigen Großgarage ein Kraftrad mit Bei⸗ wagen entwendete und Hamit flüchtete. Sageekaleſicle- Montag, 30. Mai Nationaltheater: 20 luhr„ Libelle: 2030 Uhr Kabarett un Zirkus Krone: 15 und 20 Uhr Planetarium: 16 und 17 Uhr projektors. Odeon⸗Kaffee: 5 Gaſt“. d C N ellung. Vorfüh g Konzert(Verlängerung!). Tanz: Libelle, Kaffee Kurpfalz. Lichtſpiele: Univerſum:„ el auf der Tenne“.— Alhambra: Die unruhigen Mädchen“.— Schauburg:„Ihr Leibhuſar“.— Neueste Legierung- Im Tragen unbedingt We 585er(14 Kar.) In felcher Auswahl Cäsar fesenmeper ses Palaſt und Gloria:„Petermann iſt dagegen“.— Scala: und Capitol:„Autobus“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Gebifnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr Prunkraume in Neuordnung. Theatermuſeum, E 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15—17 Uhr. Sonderſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnis⸗ Ausſtellung. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 943 21, i ikcalt durch Feude., N Sport für jedermann Mittwoch, 1. Juni Allgemeine Körperſchule ſchule, Adolf⸗Hitler⸗Realgymr Betriebsſportkurſe:.30 bi haus Vetter); 17 bis 18.30 Uhr P Braunkohlenſyndikat); 17.00 (Maunheimer Milchzentrale); Feld 2(Adlerwerke) AG); 7 Uhr Stadion Hauptfeld(Vgt. Armaturen⸗Geſ.); 19.00 Uhr Stadion Feld 3(Waldherx, Apparatebau]; 17.30 bis 10.00 Uhr Stadion Feld 1 AE; 17.80 bis 19.00 Uhr Stadion .30 Uhr Stadion Hauptfeld is 21.00 Uhr 8er Platz, 20.00 Uhr Feld 1(J. Reiß); 18.00 bi (Andreae Noris Zahn); 2 Almenhof(Sch. Lanz AG]; 18.30 bis tartum(Ed. Kaufmann⸗Söhne). Fröhliche Gumnaſtik und Spiele Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 19.30 bis 21 Uhr Wohlgelegenſchu 20 bis 21.30 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗ Schule. 21 bis 22 Uhr chule.. Betriebsſportkurſe: 16.15 bis 17.45 Uhr UÜhlandſchule (Herbſt⸗Feling). 17 bis 18 Uhr Luzenbergſchule(Pilo⸗ Werk). 20 bis 21 Uhr Uhlondſchule(Gebr. Braun). Kindergymnaſtik 15.00—15.45 Uhr Gymnaſtikſaal, Goet 15.45—16.30 Uhr Gymnaſtikſaal, Goetheſtr. 8. 17.30—18.30 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule, Käſertal. 18.30—199.30 Uhr Albrecht⸗Dürer⸗Schule, Käfertal. Deutſches Reichsabzeichen für Leibesübungen: 5 Offener Kurſus für Frauen und Männer: 18 bis 19.30 Uhr Stadion. Feld 2. Plaue⸗ 8 Schwimmen Offener Kurſus für Frauen und Männer: 21.30 bis 23 Uhr Stästiſches Hallenbad, Halle 1. Belriebsſportkurſe: 18.30 bis 20 Uhr Städtiſches Hallen⸗ bas Halle 3(Strebelwerk). 21.30 bis 23 Uhr Städtiſches Hallenbos Halle 2(Joſepßh Mögele A] Deutſche Gymnaſtik:.30—.30 Uhr (Hermann Fuchs). Stadion Feld 2 Tennis Offene Kurſe für Frauen und Männer: 6 bis 7 Uhr und 19 bis 20 Uhr ſeweils Tennisplatz Friedrichsring. 22 bis 24 Uhr. Rollſchuhlauf Offene Kurſe für Frauen und Männer: Uhr Karl⸗Friedrich⸗Gymnaſium, Moltkeſtraße Reiten Offene Kurſe für Frauen und Männer: 16 bis 17 und 17 bis 18 Uhr Reithalle, Städtiſcher Schlacht⸗ und Viehhof. 20 bis 21.30 — „Thors Gaſt“/ f Als Feſtvorſtellung in der Reihe der Veranſtal⸗ nungen des Kreistages der NS DA P ging an Samstagabend im Nationaltheater Otto Er⸗ lers dreiaktiges Bühnenwerk„Thors Gaſt“ vor dollbeſetztem Hauſe in Szene. Erler, der in der begterliteratur durch ſein Geſchichtsdrama„Zar Feler und ein Struenſeeſchauſpiel bekannt gewor⸗ Jen iſt, führt den Zuſchauer diesmal um tauſend Jahre zu rück in jene graue Zeit, da die Chriſtiani⸗ lerungsbeſtrebungen bis an die Tore des heidni⸗ 1 Nordens vordrangen und hier, wie anderwärts, 75 9 gewinnen trachteten. Schon der Titel „ rührt an Mythologiſches.„Eine Inſel 5 Nordmeer“, deren bäuerliche Bewohner nach Ur⸗ e dem Thor und anderen Natur⸗ und Ele⸗ kentargottheiten huldigen, iſt der Schauplatz der ene Thisker, ein junger blonder Verkünder es Chriſtentums, wird vom Sturm an die klippen⸗ e der Inſel verſchlagen, wo er ein rieſiges e aufrichtet, das jedoch in dem Augenblick A und Thysker unter ſich begräbt, da er dem e der Inſel, Thorolf, und ſeiner jun⸗ 15 e Thurid, die dem Fremdling auf der Glan begegnet ſind, die erſte Kunde von der neuen zaubenslehre bringt Unter der Pflege Thurids, r. dem Fremden ſeltſam angezogen fühlt, die i01 et Thysker, doch hat er durch die Kopfverletzung, len 1 die Dornenkrone des ſtürzenden Gekreuzig⸗ 0 hatte, die Erinnerung an ſein früheres 8 verloren. Von Liebe zu Thurid erfaßt, wird Sippengenoſſe Thorolfs und Ehegemahl Thurids. iche ut der Hochzeitszeremonie landet der vom sc. lſtreng vom Feſtland her entſandte römi⸗ Velen mann Waratto auf der Inſel, der nach dem rte 15 Thyskers forſchen ſoll. Er bahnt ſich nach or emannsart mit Gewalt den Weg in Thyskers 5 8 mit Thorolf, dem Sippenälteſten, anein⸗ 1 er, in ſeiner Ehre ſchwer getroffen, den Ulſtr aun im Zweikampf erſchlägt. Als Biſchof 05 ug, unter deſſen Obhut Thysker im Kloſter er⸗ ene ebenfalls erſcheint und mit der ganzen aamkeit fanatiſcher Glaubensinbrunſt Thysker Erfolgreiche Erſtaufführung des Bühnenwerks von Otto Erler zu bewegen ſucht, der heidniſchen Gemeinſchaft und der Ehe zu entſagen, kehrt bei Thysker allmählich die Erinnerung an das, was früher war, zurück, ein Wiſſen, das ihn in ſchweren ſeeliſchen Konflikt hineinreißt, aus dem ihn jedoch die Stimme ſeines Blutes, der er ſein Ohr leiht, errettet. Bei aller Zuneigung zu ſeinem biſchöflichen Pflegevater ent⸗ ſcheidet er ſich nach langem innerem Kampf gegen ihn und bleibt als Chriſt in Thorolfs heidniſcher Sippe. Daß er in der Tat dazu gehört, ſtellt ſich durch die ſchließliche Entſchleierung ſeiner Abkunft von einer einſt auf das Feſtland verſchlagenen Inſelbewohne⸗ rin zu aller Freude heraus. So ſcheidet denn der Biſchof in ſchmerzlichem Verzicht, während Thorolf, der Sippenälteſte, der beim Zweikampf mit dem römiſchen Hauptmann von deſſen vergiftetem Schwert eine kleine Wunde erhielt, im Schein des jungen Glücks von Thysker und Thurid, das ihm den Fort⸗ beſtand ſeines alten Geſchlechts verheißt, der Welt lächelnd Valet ſagt. Der Reiz der Dichtung Erlers liegt nicht ſo ſehr in ſeiner Geſtalt als Drama, ſondern vor allem in der feſſelnden Gegenüberſtellung chriſtlicher und heid⸗ niſcher Weltanſchauung. Das dramatiſche Geſchehen weitet ſich zu breiten Disputationen über die beider⸗ ſeitigen Gottesvorſtellungen aus, und wenn der Dichter dem erd⸗ und naturhaften heidͤniſchen Thor⸗ Kult mit aller Schärfe die ſublimierte chriſtliche Jenſeits⸗Idee entgegenſetzt, ſo meidet er es mit feinem dichteriſchem Gefühl, etwa die eine Kraft vor der anderen zu ernjedrigen. Er läßt vielmehr beide kultiſchen Ideale ſich ſelbſt treu bleiben und umgeht ſomit äußerſt glücklich die Klippe des Tendenziöſen. Das iſt wohl das erfreulichſte Merkmal der Dich⸗ tung, die im übrigen in einer Fülle feſſelnder Ein⸗ zelzüge Kult, Sitte und Brauchtum des heidniſchen nordiſchen Menſchen ungewöhnlich echt und reizvoll widerſpiegelt. Der ſchöne geſchloſſene Geſamteindruck does Werkes iſt nicht zuletzt der von Rudolf Hammacher mit ſtarkem Sinn für das weltanſchaulich Hinter⸗ gründige des Stoffes geführten Spielleitung und einer dementſprechend klar gegliederten Aufführung zu danken. Erler ſtellt Geſtalten von ſtarker vitaler Kraft auf die Szene und bietet ſo dem einfühlſamen Schauſpieler dankbare Aufgaben. Auf der heidniſchen Seite ſteht, alle anderen über⸗ ragend, Rudolf Kleinerts prachtvoller Thorolf, eine echte eroͤverwurzelte Wikingernatur mit hoher Ehrauffaſſung und von ſtarker kämpferiſcher Menſch⸗ lichkeit. Seine große Auseinanderſetzung mit dem Biſchof, oer in Karl Marx einen rhetoriſch macht⸗ vollen und geiſtig ſcharfſinnigen Vertreter fand, ge⸗ hörte mit zu den Höhepunkten der Aufführung. Nicht minder ſtark in der geiſtigen Durchdringung der Geſtalt der jungen Thurid erwies ſich Beryll Sharland, die der heidniſchen Maid eine aus⸗ gezeichnete charakterliche Miſchung von herbem Stolz und hingebender Fraulichkeit verlieh. Hermann Ullmer war ein empfindungsſtarker, chriſtgläubiger Schwärmer in leuchtender germani⸗ ſcher Blondheit. Auch er hatte ſeine Rolle fein und gefühlsſicher durchdacht und zeigte ſich als guter Sprecher. Den gewalttätigen röſiſchen Hauptmann gab Herbert Bleckmann ſcharf profiliert und in einer Reihe epiſodiſcher Nebenfiguren waren Fröͤr. Hölzlin, Joſ. Renkert, Karl Hartmann, Georg Zimmermann, Willy Baetcke, Klaus W. Krauſe, Joſeph Offenbach, ſowie die Da⸗ men Lene Blankenfeld, Karola Stemmler und Lotte Fries aufgeboten. Zwei ſehr ſchöne und ſtimmungsſtarke Szenenbilder gaben erneut Zeugnis von den bühnenbildneriſchen Qualitäten Friedrich Kalbfuß'. Die Zuſchauer(das Theater war am Erſtauffüh⸗ rungsabend nur den Teilnehmern am Kreispartei⸗ tag zugänglich) folgten ſtark gefeſſelt dem Ablauf des Spiels und ſpendeten Werk und Aufführung langan⸗ haltenden Beifall. Carl Onno Giſen bart. cee eee Die Heidelberger Reichsfeſtſpiele 1938 Am 17. Juli beginnt die diesjährige Spielzeit der Reichs feſtſpiele in Heidelberg. Mit der zauberhaft ſchönen Szenerie des Schloßhofes ſind ſie bereits zu einer glanzvollen Tradition im deutſchen Theaterleben und zum Höhepunkt der ſommerlichen Spielzeit geworden. Auf Einladung und unter Vorſitz des Präſiden⸗ ten des Reichsbundes der deutſchen Freilicht⸗ und Volksſchauſpiele, Reichskulturwalter Franz Moral⸗ ler, fand dieſer Tage eine Sitzung von Vertretern des Kuratoriums der Reichsfeſtſpiele, dem Reichs⸗ ſtatthalter Robert Wagner, Miniſterpräſident Köhler, Landeskulturwalter Schmid, Reichs⸗ dramaturg Dr. Schlöſſer, Kreisleiter Seiler und Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus angehören, ſtatt. Intendant Ingolf Kuntze berichtete über die Vorbereitungen für die diesjährigen Reichsfeſtſpiele, die wiederum in hervorragender Beſetzung eine Ausleſe deutſcher Bühnenkunſt bringen. In den allabendlichen Aufführungen bis Sonn⸗ tag, 21. Auguſt, wird Goethes„Fauſt“(I. Teil) unter Spielleitung von Richard Weichert mit den Darſtellern Werner Krauß und Werner Hinz acht⸗ mal gegeben. Dreizehnmal wird mit Karl Heinz Stroux als Spielleiter und Fita Benkhoff und Guſtav Knuth als Darſtellern„Der Widerſpen⸗ ſtigen Zähmung“ von Shakeſpeare aufgeführt; fünfmal das romantiſche Luſtſpiel von Eichendorff „Die Freier“ oder„Wer iſt Wer?“ unter Leitung von Richard Weichert und mit Berny Clairmont, Gerda Maria Terno, Paul Hoffmann und Fred Liewehr als Schauſpielern. Der„Götz von Ber⸗ lichingen“ von Goethe, wiederum mit Heinrich George als Hauptdarſteller und als Spielleiter, ferner mit Lina Carſtens, Alice Verden, Clemens Haſſe und Walther Kottenkamp wird zehnmal auf⸗ geführt. Die Geſamtleitung hat Ingolf Kuntze, die Ausſtattung liegt in Händen von Traugott Müller. * Das Züricher Stadttheater veranſtaltet im Juni Opern Feſtſpiele, an denen ſich u. a. ein italteni⸗ ſches Stagione unter der Leitung von Maeſtro Arturo Lucon mit Aufführungen von den Verdi⸗Opern„Othello“ und„Aida“ beteiligen wird, Wilhelm Furtwängler dirigiert im Rahmen der Feſtſpiele zwei Aufführungen von„Fidekts“. — Bei Markersdorf an der Landſtraße Görlitz Löbau ſtößt der Wanderer unvermittelt auf ein an⸗ ſehnliches Steindenkmal, beſtehend aus einem wür⸗ Sandſteinblock, der ſich auf einem ent erhebt. Der Stein trägt die ſchlichte Mai 1813. An die⸗ 125 Jahren einer der von Napo⸗ geſchätzten ſeiner Generäle, der Es war cht bei Bautzen, am 20. Mai 1813, als ten Preußen und Ruſſen ſich vor einer Uebermacht zurückziehen mußten. Die d die Franzoſen blieb wirkungslos. ngſten Freunde Napoleons, wurde ugel tödlich verwundet nd ſtarb ls der Korſe dieſe Nachricht das Schickſal entriß ihm nach und nach ſeine größten Freunde, ſeine tapferſten Waffengefährten. Er erteilte gleichgültig ſeine Be⸗ fehle und ritt nach dem Lager zurück. Im geſchloſſe⸗ nen Viereck ſeiner Garde angelangt, ſetzte ſich Napo⸗ leon vor ſeinem Zelt auf einen Stuhl, neigte das Haupt zur Erde, ſchlug die Hände ineinander und blieb, wie Augenzeugen berichten, ohne ein einziges Wort, faſt eine Stunde in dieſer Stellung. Ein anderer General trat zu ihm und verlangte Befehle, was jetzt geſchehen ſolle. Mit verhaltener Stimme ant⸗ rtete der Kaiſer:„Morgen alles!“ Und ſprach an eſem Abend kein Wort mehr. Die alten Grena⸗ diere die ihren Kaiſer im Schmerz ſahen, tuſ 1:„So iſt er immer, wenn er einen ſeiner Be verloren hat.“ Als Napoleon ſpäter nach dem Abſchluß des Waffenſtillſtandes im Sommer die Stelle paſfterte, auf der Duroe gefallen war, und die durch einen kleinen Stein gekennzeichnet war, ließ er den Beſitzer des Gehöftes rufen, in dem Durvbe ſtorben war und ſetzte eine hohe Summe aus, von der der kleinere Teil zur Errichtung eines Denkmals für Duroc und der größere für den Bauer und ſeine Frau beſtimmt war. An der Lage des Steines iſt bis heute noch nichts verändert worden. N en ge — Nicht weit von Homm in Weſtfalen, auf der Bönener Höhe, der höchſten Kuppe zwiſchen den Bergzügen des Haarſtrangs und den Niederungen der Lippe, breitet ſich gegenwärtig ein in allen Far⸗ ben leuchtendes Meer von Blumen aus Deutſch⸗ lands größte Tulpenſchau. Viele Beſucher aus der weiteſten Umgebung kommen in ganzen Auto⸗ kolonnen hierher, um dieſe Blütenpracht zu bewun⸗ dern, und trunkenen Auges ſchweift der Blick der Naturfreunde über die rieſigen Felder, aus denen ſich zwei Erbhöfe wie weltverlorene Inſeln erheben. 40 Morgen Land mit fruchtbarer Ackererde wurden hier bebaut und nicht weniger als ſechs Millionen Tulpen in 80 verſchiedenen Sorten und Farben wiegen ſich im Winde. Man denkt: ſchade, wenn an⸗ fangs Juni dieſe Herrlichkeit zu Ende iſt, die Zwie⸗ beln geerntet werden und den Pflug wieder ſeine Furchen zieht, um den wertvollen Boden für den Anbau von Kohlpflanzen vorzubereiten. Wandert man an den Tulpenfeldern der Bönener Höhe ent⸗ lang, dann gehen die Gedanken um 400, Jahre zurück, als Herr Busbeeg, der Botſchafter des deutſchen Kai⸗ ü Ferdinand J. beim türkiſchen Sultan, eines ages eine bisher im Weſten unbekannte Blume mitbrachte. Die Türken nannten ſie„Tolipend“, was ſopiel wie Turban heißt, ein Name, der der eigen⸗ artigen Blütenform am beſten entſprach. Im Deut⸗ ſchen wurde daraus das Wort„Tulpe“. Der Augs⸗ burger Botaniker Conrad Gesner machte ſie durch ſeine erfolgreichen Zuchtverſuche zu einer europäi⸗ ſchen Modeblume, die zunächſt in Paris um teueres Geld gekauft wurde, bis ſich die Holländer um ihre Veredelung bemühten. Ihre Tulpenzucht wurde bald berühmt, die Börſenſpekulanten bemächtigten ſich der ausſichtsreichen Ware und die Preiſe für ſeltene Tulpenzwiebeln ſtiegen ins Ungeahnte. So 18 de 25 eee ROMAN VON ECHI KRUEGER Beate hatte ihr beigebracht, daß die Puppe eine „Njanja“, das heißt Wärterin, ſei und auf Lillebills Tun und Treiben aufpaſſe. Daß es das Plaid nicht verlaſſen durfte, wußte das Kind. Vergaß es aber dieſes Verbot, ſo fiel es ihm beim Anblick des leb⸗ loſen Wächters ſeiner Tugend wieder ein. „Hat Albert ſich denn nun ganz an die Kleine ge⸗ wöhnt?“ fragte Daniela. „Vollkommen— er bringt ihr Schokolade und Keks mit, wofür ſie auch ſehr erkenntlich iſt und 880„Papa, Papa ruft, wenn ſie ihn ſieht oder hört.“ „Ich glaube, Heinrich könnte ich nicht dazu brin⸗ gen“, ſagte Daniela nachdenklich. „Du biſt wohl nicht bei Troſt!“ rief Beate, ganz wie es die Mutter getan hätte.„Krieg' du mal ruhig deine eigenen Kinder!“ „Wenn ich aber keine kriege?“ „Wie kommſt du auf ſolche Dummheiten! Dach⸗ teſt du, man heiratet, und pünktlich üt das Kind dad“ „Bei den meiſten iſt es doch ſo“, ſagte Daniela etwas ſtörriſch.„Es iſt das Gewöhnlichſte von der Welt, daß man im erſten Jahr ſeiner Ehe ein Kind bekommt. Und wenn es bei dir nicht ſo war, kann ich doch ſtutzig werden, wenn es bei mir genau ſo anfängt.“ Beate ſchwieg eine Weile, dann ſagte ſie:„Nun, dann muß ich dir wohl ſagen, daß es bei mir nicht ſo angefangen hat. Aber nicht mal Mama weiß es. — Es war im Sommer, als alle verreiſt waren— und ſeitdem.. Aber nun habe ich ja Lillebill!“ Und ſie nahm das Kind vom Fußboden auf, küßte es von allen Seiten, daß es ärgerliche kleine Schreie ausſtieß. Dann ſetzte ſie es wieder aufs Plaid, wo es ſchleunigſt wieder zu ſeinen Spielſachen kroch. „Alſo, Delachen“, ſchloß ſie,„ſei vernünftig, grüble nicht über eine Sache, die kein Menſch beherrſcht. Uebrigens— mit Heinrich haſt du noch nicht dar⸗ Gber geſprochen?“ koſtete eine 31 allein 13 000 G war die pſychoſe in Man verkaufte ür den Erlös Zwiebelaktien können. Bis plötzlich der Zuſammen⸗ bruch kam. Tauſende von Bürgern verloren inner⸗ halb weniger Stunden ſamtes Vermögen, ſo auch der große M dt, der zu den vielen kleinen Sparern erwerben zu — Eine Erſcheinung, die man noch nie beobachtet hat, iſt ſeit Tagen am Rand des Oſtharzes zu ſehen. Mit Beginn der Dämme ten plötzlich unge⸗ heure Schwärme von Mai f. Die Schwärme fliegen ſtets die Ri lid. Ihre Dich⸗ tigkeit hat groteske Fo enommen, die man kaum für mö 1 ird erinnert an die bibliſchen Erz Heuſchrecken, die die Sonne verfinſtern. Maikäfer legen den Ver⸗ kehr vollkommen still, f zerfallen die Pferde eben⸗ ſo wie die Motorradfahrer. Die Pferde vor den Fuhrwerken die Motorradfahrer ver⸗ ſuchen mit einer Hand zu fahren, um mit der andern die Maikäfer n zu bb Schließlich geben ſie auc mühungen auf und flüchten in die Wirts 6 m Wegrand. Ihre Motorrad⸗ mäntel ſind dicht beſät mit den braunen Tieren, daß Man von de ſcheuen und inen. man kaum noch off⸗Flecke ſieht. Im Wirtshaus kommen die Me fer den Motorradfahrern buch⸗ ſtäblich aus den Knopflöchern gekrochen. In San⸗ dersleben mußte man einen Vernichtungsdienſt ge⸗ gen die Maikäfer einrichten. Städtiſche Arbeiter, Schulkinder mit ihren Lehrern, SA, HJ und Feuerwehr machten ſich auf und ſuchten die Häuſer in der Stadt, die Straßenbäume und die Bäume in den Obſtplantagen ab, denn nach dem Schwärmen fallen die Maikäfer in die Plantagen und freſſen hier alles ab. Der Schaden in den Kirſchplantagen iſt ſchon erheblich geworden. An manchen Abenden hält die merkwürdige Erſcheinung auch während der halben Nacht an. Dann ſind die Windſchutzſcheiben und Scheinwerferdeckel an den Autos dermaßen mit breitgequetſchten Maikäfern bedeckt, daß die Auto⸗ fahrer einfach nicht weiterfahren können, weil ihnen jede Sicht genommen wurde. — Ein nicht grade alltägliches Mißgeſchick hätte beinahe der Hochzeitsreiſe eines jungen Berliner Ehepaares ein vorzeitiges Ende bereitet. Vor Ge⸗ münden wollte das Paar, das mit dem Auto unter⸗ wegs war, Station machen. Als beide ihr Gepäck ins Haus bringen wollten, löſten ſich die Bremſen des auf der ſteil abfallenden Straße ſtehenden Autos. Der Wagen kam in ſchnelle Fahrt, durchbrach das Straßengeländer und ſtürzte die etwa 10 Meter hohe Straßenböſchung hinab, blieb aber glücklicherweiſe in halber Höhe an einem ſtarken Obſtbaum hängen. Man kann ſich das Erſtaunen des jungen Ehemannes vorſtellen, als er beim Hinaustreten auf die Straße ſeinen Wagen nicht mehr vorfand, bis er ſchließlich das nur leicht beſchädigte Auto am Obſtbaum hängend erblickte. — Ein amerikaniſches Gericht hatte ſich vor kurzem mit einem ſeltſamen Streitfall zu befaſſen. Sternentdeckungen gehören bekanntlich in den Obſer⸗ vatorien nicht zu den Seltenheiten. Aber ſie werden trotzdem mit Freuden verzeichnet, da ſie dem Inſti⸗ tut gewöhnlich eine Stiftung einbringen. Reiche Snobs und Geſchäftsleute wenden gern ein paar tauſend Dollar darauf, wenn der neuentdeckte Stern ihren Namen erhält. So war es auch in dieſem Falle geſchehen. Das Obſervatorium einer ameri⸗ kaniſchen Univerſität hatte einen kleinen Stern ent⸗ deckt und von einem Seifenfabrikanten für die Be⸗ nennung des neuen Himmelskörpers mit ſeinem Namen 20 000 Dollar als Stiftung erhalten. Das war nichts Außergewöhnliches, hatte aber offenbar dem Stern ſelbſt nicht gefallen. Vielleicht paßte ihm der Name nicht. Jedenfalls blieb der Stern nach ſeiner Namensgebung unſichtbar. Er verſchwand ſpurlos vom Firmament. Dieſe Tatſache mußte vegiſtriert werden und der Seifenkönig war darüber 1 Feierliche Beiſetzung der Leiche Leutnant Günthers Wien, 82. Mai. Die Leiche des auf ſo tragiſche Weiſe verunglück⸗ ten Leutnants Günther, der bei Rettungsapk ten ertrank, wurde gvormittag auf Gpazer Zentralf 0 von 2 tern der Wehrmacht, Partei und des S durch den Div feierlich einge Generalmajor 0 herz Nachruf. vorbil Sin Volksgenoſſen hing und ſichere der? Volk eine ſicher Nach d wurde der mit der Reichskriegs Kränzen bedeckte Sarg unter den des vom guten Kameraden un durch das Spalier von Abo tunge Garniſon zu einem Wagen der Di abteilung 5 getragen, der den Innsbruck bringen wird. taates ſegnet. 2 4a. ertre⸗ — Dietl Un en Gedenkworten e und vielen ängen des Lie⸗ Ehrenſalut der Grazer 8⸗Kraftfahr⸗ henen nach Deutſche Militärmuſik begeiſtert die Römer Das erſte Großkonzert vor dem Coloſſeum dnb Rom, 28. Mai. Das große Konzert aller ſieben deutſchen Muſikkorps unter Leitung von Prof. Schmidt und Prof. Husadel am Samstag auf dem weiten Platz vor dem Coloſſeum wurde zum erſten Höhepunkt des italieniſch⸗deutſchen Militärmuſikertreffens in Rom. Auf der von Hakenkreuz und Trikolore flan⸗ kierten Ehrentribüne ſah man Botſchafter von Mackenſen, den Militärattach6 und ſämtliche Mit⸗ glieder der deutſchen Botſchaft, Parteiſekretär Miniſter Starace, den Diviſionskommandeur der vömtſchen Garniſon ſowie hohe Perſönlichkeiten der Faſchiſtiſchen Partei, der italteniſchen Wehrmacht und der Behörden. Toſender Beifall empfing die deut⸗ ſchen Muſikkorps, als ſie unter den Klängen des Porckſchen Marſches im Paradeſchritt einmarſchierten und, die ſechs Schellenbäume voran, vor der Ehren⸗ Jede ihrer mit un⸗ feinem tribüne Aufſtellung nahmen. bedingter Genauigkeit und muſikaliſchem b Empfinden vorgetragenen Darbietungen lohnten dig Zuſchauer mit dankbarer Begeiſterung. ie zweite Hälfte der vorzüglichen Darbietungen it dem Einmarſch der beiden berittenen 8, die ebenfalls von einem wahren pfangen wurden. Nach Klär te der Triumphmarſch aus llig aufgenommen wurde bildeten drei Fanfarenn ö iſekretär Miniſter Staragee richtete he an Profeſſor Schmidt b E ſtur und Prof Dankesworte Husadel. Unter den Klängen des Marſches marſchierten dann die deutſchen Muſikkorps wieder im Paradeſchritt und die Berittener ö. yſer Jubel zeigte, daß die deutſcher Militärmuſiker ſich, wie ſchon bei ihren erſten Pl konzerten, die Herzen der muſikbegeiſterten vömiſchen Bevölkerung zu erobern wußten. a Todesſtrafe für Mord an einem Ses⸗Wachipoſten dnb. Weimar, 28. Maf Badenweiler Das Sondergericht für den Oberlandesgerichtsbe⸗ zirk Jeng verurteilte am Samstag den 36 jährigen Emil Bargatzky aus Eſſen wegen Mordes und leich wegen Verbrechens nach Paragraph 1 des Gewährleiſtung des Rechtsfriedens Geſetzes zur z um Tode. Bargatzky hat am 13. Wachtpoſten Kallweit mit einem Spaten erſchlagen und war darauf mit einem anderen Häftling, Peter For⸗ ſter, mit dem er die Tat verabredet und vorbereſtet Mai bei Weimar den Ss⸗ hatte, geflohen. Der Mittäter Forſter konnte bis jetzt noch nicht ergrifſen werden. B. iſt bereits 19 Mal vorbeſtraft, darunter mehrfach mit Zuchthaus. Er legte ein offenes Geſtändnis ab. 5 5 Schiffsuntergang in der Kieler Jörbe dnb. Kiel, 28. Mal. Der zur Sperrſchule Kiel gehörige Minenlicht⸗ prahm„Triton“ iſt am 27. Mai in den frühen orgenſtunden in der Kieler Förde aus bisher un⸗ geklärten Gründen geſunken. Von den an Bord be⸗ findlichen 30 Soldaten wurden 26 Mann gerettet Vier Mann werden vermißt. höchſt empört und ſtrengte eine Klage gegen das Obſervatorium an, entweder den Stern wieder her⸗ beizuſchaffen oder die 20 000 Dollar zurückzugeben. Der Prozeß läuft jetzt zwei Jahre und iſt immer noch nicht zur Entſcheidung gelangt, weil die Aſtro⸗ nomen ſelbſt davon überzeugt ſind, daß der flüchtige Stern bald einmal in den Geſichtskreis ihrer Inſtru⸗ mente treten wird. Viele Obſervatorien in den Vereinigten Staaten ſollen die Mittel zu ihrer Er⸗ haltung überhaupt auf dieſe Weiſe aufbringen. Taucht ein neuer Stern auf ünd läßt ſich ſeine Stellung zu einer beſtimmten Zeit beſtimmen, ſo wird er prompt einem reichen Mann angeboten, vielleicht auch mehreren. Wer am meiſten für den Stern opfern will, wenn der Stern nach ſeinem Namen getauft wird, erhält den Zuſchlag. Die Obſervatorien kennen keinen Unterſchied in der Perſon, ſondern nur in der Höhe des Schecks, der ihnen ausgeſtellt wird. * — Profeſſor Seitz erzählte, daß ein Elefant des Frankfurter Tiergartens, der ſpäter wegen Bos⸗ haftigkeit erſchoſſen werden mußte, ein leidenſchaft⸗ licher Spatzenjäger war. Unbeweglich ſtand er in ſeinem Käfig und lauerte auf Spatzen, die ahnungs⸗ los auf dem Boden umherhüpften, um dort ſo allerlei „Er ſagte dasſelbe wie du.“ „Siehſt du wohl! Vielleicht will dein Kind das gar nicht haben und hat ſich in den Kopf geſetzt, als Ueberraſchung zu kommen— alſo denk' ſchnell an 1 was anderes! E Der Herbſt kam. Die Schulen hatten längſt be⸗ gonnen. Auf Anregung der alten Paſtorin war im Waiſenhaus eine Kleinkinderſchule eingerichtet wor⸗ den, die ſich bald eines großen Zuſpruchs erfreute. Gleichzeitig fand ein Fröbel⸗Kurſus für junge Mäd⸗ chen ſtatt, die ſich im Kindergarten praktiſch betätigen konnten. Doch wurden die Kinder auch ehrenamt⸗ lich von einigen Damen betreut, zu denen auch Da⸗ niela gehörte. Sie war als„Tante Dela“ ſehr be⸗ liebt bei den Kinder, mit denen ſie jeden Mittwoch⸗ vormittag„Schule“ ſpielte, indem ſie ſich über den Anſchauungsunterricht luſtig machte und die Kinder über alberne Fragen lachen ließ. „Was ſeht ihr auf dieſem Bilde?“ fing ſie wohl ganz korrekt zu fragen an. „Einen Eſel!“ „Wieviel Beine hat der Eſel?“ „Vier Beine!“ „Wieviel Beine hat ein Stuhl?“ „Auch vier Beine!“ „Warum iſt dann der Eſel kein Stuhl?“ Großes Gelächter!— Das hörte Tante Dela ſich mit albernem Erſtaunen an, um dann den Unter⸗ ſchied zwiſchen Stuhl und Eſel genau zu beſprechen. Die Leiterin des Kindergartens beobachtete dieſes Treiben mit Mißtrauen, beſchränkte ſich aber dar⸗ auf, die jungen Mädchen zu warnen, ſelbſt Aehnliches zu unternehmen. Manche„Schul“ ſtunde verlief aber auch ernſt. Daniela beſaß ein Kinderbuch„Meiner Bibliothek erſter Band“ von Chriſtoph Schmidt— über das ſie und Beate als größere Kinder Tränen gelacht hat⸗ ten: Die verlogenen, naſchhaften, faulen und ſonſti⸗ gen Miſſetäter, die den meiſten Stoff für die Ge⸗ ſchichten dieſes Buches lieferten, wurden von aus⸗ gezeichneten Strafen ereilt. Die guten Kinder da⸗ gegen ernteten aufs peinlichſte reichen Lohn für ihre Tugenden.— Ihnen aber war es nicht pein⸗ lich, ſondern ſelbſtverſtändlich! Es waren unange⸗ nehme Kinder. Daniela überlegte nun aber, daß dieſe Geſchich⸗ ten für ganz kleine„Schul“kinder doch recht beleh⸗ rend ſeien und las ſie ihnen vor; dabei ging ſte frei⸗ lich mit dem Stoff ſehr frei um und veränderte ihn nach Bedarf. Die Belohnungen für Artigkeit unter⸗ ſchlug ſie einfach, und die Kinder waren tatſächlich ſchon vollkommen befriedigt, wenn ein kleiner Held, an ſeiner Tugend unverletzt, aus einer Verſuchung hervorging. Wenn Daniela zu Tiſch nach Hauſe kam, konnte ſie nicht genug von den Kindern erzählen. Da war ein kleiner Burſche, der laut und kräftig log und ſich unter Geſchrei verteidigte, er hätte nicht gelogen! Als Daniela ihn aber einmal nach Schulſchluß bei⸗ ſeite nahm und ihm in aller Freundlichkeit ins Ge⸗ wiſſen redete, erwachte ſeine ganze Treuherzigkeit, und er kramte ſeine Sünden redlich aus. Ihr Liebling war Werner, ein biederes, kleines Kerlchen, das mit wunderbarer Sicherheit auf jedes Erlebnis ſo reagierte,„wie Gott es ſich eigentlich gedacht hatte“, meinte Daniela. Keiner konnte ſo herzlich lachen wie er, keiner fühlte ſo genau wie er, worüber keinesfalls zu lachen war. Hörte er von einem Unrecht, ſo ſah er vor angeſammelter Ent⸗ rüſtung ganz aufgeblaſen aus, bis er die Spannung nicht mehr aushielt und ſeiner Empörung kräftig Ausdruck verlieh. Dann ging er tiefbefriedigt zur Tagesordnung über. Es gab für ihn keine Probleme, obwohl es ein ſehr intelligentes Kind war. Sein Empfinden war aber ſo geſund und ſtark, daß es den Verſtand regierte, ſtatt von ihm in ſeiner un⸗ mittelbaren Sicherheit erſchüttert zu werden. Die kleinen Mädchen waren Daniela nicht ſo intereſſant. Ja, wenn ſie die ſüßen Geſchöpfchen aus der Unterſtufe hätte betreuen dürfen! Aber von de⸗ nen behauptete die Leiterin des Kindergartens, ſie müßten genau nach Vorſchrift behandelt werden, und ihre Wartung ſei darum der Frau Paſtorin nicht zu⸗ zumuten! ** Und dann zog Beate wieder in die Stadt! Die täglichen Fahrten ins Büro ſtellten an Lionbourgs Arbeitsluſt doch zu große Anforderungen, als er ſie bei Herbſtwind und wetter als höchſt unerfreulich empfand. So fing er an, oft und öfter zu Hauſe zu bleiben und ſeine Geſchäfte zu vernachläſſigen. Die kluge Beate ſchlug ihm nun vor, er ſolle ſich doch in einer beſſeren Geſchäftsgegend, als es der Hafen war, nach einer Wohnung umſehen, in der ein Zimmer als Büro und ein Kellerraum als Werkſtatt für die Leödermatten eingerichtet werden könne. Zu neuem Eifer angeſport und ganz erpicht dar⸗ aufzupicken. Kam ein Spatz in die Nähe der Stein⸗ wand, dann blies ihn der Elefant mit dem Rüſſel mit ſolcher Kraft an, daß der Vogel gegen die Wand geſchleudert wurde und betäubt liegen blieb. Danach trat der Rieſe ſeine Jagdbeute erſt mit dem Fuße platt, betrachtete ſie mit Siegermine und warf ſig ſchließlich mit dem Rüſſel zum Käfig hinaus. 6 — In Southampton wurde die Ehe zwiſchen den Abkömmlingen zweier weltberühmter literariſcher Namen geſchloſſen: Adrian Conan Doyle, dere ohn des verſtorbenen Sir Arthur Conan Doyle, det Sherlock⸗Holmes⸗Erfinders, verheiratete ſich mit Anna Anderſen, der Großnichte von Hans Chriſtian Anderſen, des berühmten däͤniſchen Märchendichters. Fräulein Anderſen, die Tochleb eines reichen Kopenhagener Reeders, hat ihren Bräu⸗ tigam vor zwei Jahren zufällig bei den Londoner Krönungsfeierlichkeiten kennengelernt. Beide, die ſich vorher nie geſehen hatten, hatten das gleiche Fenſter gemietet, von dem aus ſie den königlichen Krönungszug beobachteten. Es war eine Liebe auf den erſten Blick, die jetzt durch die Ehe beſiegelt wurde. auf, ſeine Tüchtigkeit zu beweiſen, machte Lionbourg ſich auf die Suche und fand auf der„Petersburger Seite“ in einem nur zweiſtöckigen, alten Hauſe eine geräumige Wohnung. 1 Als Beate zur Beſichtigung der Wohnung in die Stadt gekommen war, hatte ſie Lillebill mitgebracht, um ſie bei Mutter oder Schweſter einzugewöhnen, denn am Umzugstag mußte ſie das Kind ja bei der einen oder andern laſſen. 8 Die alte Paſtorin hatte das Kind ſchon über zwei Monate lang nicht geſehen. Nun packte Beate bie Kleine aus dem Umſchlagetuch aus. Die alte Dame ſchlug die Hände zuſammen:„Beate“, rief ſie,„das Kind iſt ja reizend!“ N Wirr ſtanden die Löckchen um das geſunde, zarte Geſicht, als Lillebill mit ſchüchtern niedergeſchlage⸗ nen Augen, klein wie ein Püppchen auf dem Stuhls ſtand und ſich etwas ängſtlich an der Lehne fetthiell Nun ſah ſie verſchämt zu Beate auf, und ſagte: „Mama Beate nahm ſie auf den Arm und gebot freun lich„Gib das Händchen, ſag Tag— Tag'!“ Und ſie führte die Hand des Kindes der ihrer Mutter ent⸗ gegen, die das weiche Pfötchen freundlich ſtreichelte⸗ „Du haſt ſie gut erzogen“, lobte die Mutter,„belt nur ja immer feſt und energiſch und überlaß es mir, ſie zu verziehen— das tun ſchließlich alle Groß⸗ mütter.“. „Warum eigentlich?“ fragte Beate und nolierle ſtill für ſich, daß das Wort„Großmutter“ gefalle war. „Das will ich dir gern ſagen“, erwiderte die Muk⸗ ter, ſetzte ſich an ihren Fenſterplatz und griff zur, Häkelarbeit.„Zu ſeinen eigenen Kindern muß maß ja ſtreng ſein, ob man nun will oder nicht— wen man die Verantworkung für ihre Erziehung krägk Aber für die Erziehung der Enkel tragen ja wiedel deren Eltern die Verantwortung— alſo können dit Großeltern ruhig mit ihnen tun, was ſie ſich hei den eigenen Kindern verſagen mußten: nämlich f verwöhnen!“ (Fortſetzung folgt) D Anka Vorfeihaff bei r r — 1999 den iſcher Hohn dei mit Hans iſchen ochter Jräu⸗ done „die leiche lichen e auf iegelt Morgen- Ausgabe Montag, 30. Mai 1938 2 140. Jahrgang Nr. 243 piel Fortuna Düſſeldorf verliert in Köln gegen Schalke:1(:1)— Hamburger S unterliegt in Dresden gegen Hannover 96:3 n. Verl. Das große Spiel im Kölner kadion Schalke ſchaltet nach hartem Kampf Fortuna Düſſeldorf:0(:0) aus D Köln, 29. 50000 Zuſchauer im Kölner Stadion In der Hauptkampfbahn des ſchönen und großen Kölner Stadions ſetzt der lebhafte Betrieb früh⸗ zeitig ein. Das unbeſtändige Wetter 5 Regenſchauer wechſeln mit Sonnenſchein ab— hat es bewirkt, daß die Anlage nicht ausverkauft iſt. Immerhin mögen 90000 Zuſchauer anweſend ſein. Muſik und ein Jugendſpiel helfen über die Wartezeit hinweg. Die Tribünen füllen ſich langſam. Wir ſehen aus näch⸗ ter Nähe zahlreiche Ehrengäſte der Parteigliederun⸗ gen, des Staates, der Wehrmacht und der Behörden eintreffen. Auch Reichstrainer Herberger iſt an⸗ weſend. Wir laſſen noch im Telephon raum der Tri⸗ hüne unſere Voranmeldungen aus Mannheim durch Meiſter Kluetſch beſtätigen, der wie immer um ung eilige Preſſemenſchen ſehr bemüht iſt und uns noch ſtets zur Zufriedenheit bediente. Beifall aus Mai.(Eig. Drahtber.) der Hauptkampfbahn klingt zu uns herüber. Die Zeit iſt ͤa. Die beiden Mannſchaften mit dem Schiedsrichter Ruehle⸗Merſeburg und deſſen Kölner Aſſiſtenten Forſt und Strunk erſcheinen, und nachdem beide Spielführer, Kuzorra und Peſch, mit Ruehl die Seitenwahl vorgenommen haben, ſehen wir folgende Aufſtellungen: Schalke 04: Klodt; Sontow, Bornemann; Gelleſch, Tibulſki, Prinz; Kalwitzki, Szepan, Poertgen, Ku⸗ zorra, Berg. Fortuna Düſſeldorf: Peſch; Janes, Bornefeld; Mehl, Bender, Zwolanowſki; Albrecht, Wigold, Hei⸗ bach, Pickartz, Kobierſki. Beide Mannſchaften ſind alſo in der zur Zeit beſten Aufſtellung wie angekündigt angetreten und das Spiel beginnt. Bei Halbzeit:0 für Schalke Das Spiel beginnt recht lebhaft und Unterſtützung des ſtarken Windes und der Sonne kommt recht gut ins Spiel. Die Fortunen müſſen ich in den erſten Minuten auf die Abwehr beſchrän⸗ ken und nach acht Minuten bereits geht Schalke ganz überraſchend eigentlich in Führung. Berg, der Links⸗ außen, gibt eine hohe Vorlage an Kallwitzki. Kall⸗ witzki it im Kampf mit Bornefeld, Bornefeld fällt unglücklich zu Boden und Kallwitzki kann mühelos in die rechte Torecke einſchießen. An dieſem Tor konnte Peſch nichts ändern. Schalke führt unter großem Beifall mit 110. Fortuna ſtrengt ſich ſehr an. Pickartz umſpielt Aegant Gelleſch, aber Tibulfki bereinigt die Sache hit Seelenruhe. Fortuna hat in den weiteren Spielminuten mehr vom Spiel, aber Schalke iſt hinten ſehr ſicher. Wiegold bietet ſich eine gute nee, aber er ſchießt hoch über das Tor. Der linke Flügel Fortunas leitet immer wieder prächtige Angriffe ein, jedoch im Innenſturm klappt nicht alles nach Wunſch. Janes ſchießt dann einen Strafſtoß aus 25 Meter ſehr gut aufs Tor der Schalker und Klodt kann nur noch zur Ecke abwehren, Die Fortunen zeigen im Feld beſſere Leiſtungen als Schalke, aber im Strafraum Schalkes ſtranden ale Angriffe. Dann legt Wiegold Pickartz den Ball ehr gut vor, doch ͤeſſen Schuß trifft nur den Pfoſten und endet mit einer Ecke für Fortuna. Schalke ſetzt nun zu einem Vorſtoß an. Ein Schuß von Pörtgen bird von Peſch über die Latte zur Ecke gelenkt. Schalke drängt, aber auch die Knappen, die den ſtar⸗ ken Wind is Rücken haben, ſtoßen auf harten Wider⸗ band bei Fortuna und erreichen nicht. Fortuna keißt das Spiel mehr und mehr an ſich. Die Düſſel⸗ zone zeigen ſich beſſer im Abſpiel. Albrecht ist aber zu langſam und es ſteht immer noch ein Schalker len pringen da, ehe Albrecht den Ball weiter⸗ „In der 36. Minute bietet ſich Albrecht eine äußerſt gunstige Gelegenheit. Von Heibach erhält er den il in beſter Stellung, aber der Rechtsaußen ver⸗ ießt mit dem linken Fuß dieſe gute Chance, For⸗ Schalke mit 15 ſtürmt jetzt mehr und beſſer als Schalke. Der eine Haibach zeigt ſich dabei ſehr eifrig. Albrecht bricht wieder durch, überſpielt den Verteiciger ornemann, ſeine Flanke kommt gut in die Mitte, ch keiner der übrigen Stürmer iſt mitgelaufen. d daß auch dieſe Gelegenheit unausgenützt norbei⸗ geht. In den letzten Minuten hat Fortung geben 0 erwirkt, Schalke dagegen nur eine. Ruehl it bei 120 für Schalke zur Halbzeit, Torioſe zweite Halbzeit Beim Wlederanſtoß iſt die Sonne plötzlich vom . verſchwunden und ſtarke Regenſchauer ſetzen ein Der Schiedsrichter Rühle pfeift bei einem An⸗ geit Fortunas Pickart irrtümlich abſeits, ſo daß die Züſchauer proteſtjeren. Schalke verſucht noch ein 5 vorzulegen, aber der mittlerweile naß gewor ene Raſen ſtört ihre Angriffe und auch Szepa⸗ zeigt ſich zu langſam, ſo daß Janes klärend eingrei⸗ en kann. Kobierſki iſt dann alleine durchgekom⸗ wen der Schalker Torhüter Klodt ſtürzt aber aus ſeinem Tor heraus und wirft ſich in den Schuß des Düſſeldorfers, ſo eine Gelegenheit für Fortuna zu⸗ nichte machend. Fortung hat viel klarere Chancen als Schalke, aber die Düſſeldorfer ſind heute vom Glück verlaſſen. Ein Vorſtoß Pörtgens, der auf den linken Schalker Flügel ſtürmt, ſteht gefährlich für Fortuna aus, jedoch Kalwitzki verſchießt die Flanke Pörtgens unüberlegt. Erbittert wird nun auf dem Spielfeld gekämpft. Fortunas Stürmer können aber die ſchönen Angriffe, die die Läufer einleiten, nicht erfolgreich zu Ende führen. Das Zu⸗ und Abſpiel der Düſſeldorfer iſt ſchlecht. Haibach erhält dann von Mehl eine ſchöne Vorlage, ſeine Flanke zur Mitte holt ſich jedoch Klodt vor dem anſtürmenden Pickartz und abermals iſt eine Tor⸗Chance für Fortung dahin. Düſſeldorfs Spieler ſpielen auch zu durchſichtig. Sie hätten längſt ausgleichen und ſchon in Führung liegen müſſen, aber ihre Leiſtungen ſind derart verheerend, daß Schalke immer wieder ſich auf die Abwehr konzen⸗ trieren kann, und auch erfolgreich dabei bleibt. So ſchießt einmal Haibach gut aus dem Hinterhalt, je⸗ doch Klodt hält den Ball ſicher. Fortuna Düſſeldorf hat zweifellos mehr Sympathien bei den 50 000 Zu⸗ ſchauern. Man hört es, wenn die Mannſchaft ange⸗ feuert wird, aber der ſchwach ſpielende Sturm bringt ſeine Anhängern zum Verzweifelt. In der letzten Viertelſtunde ſetzt Fortuna dann alles auf eine Karte. Die überlegen ſpielenden Düſſeldorfer nehmen Janes mit in den Sturm, da⸗ für gehen Mehl und Haibach zurück, doch auch mit Janes kommt nicht mehr Schwung in die Angriffs⸗ reihe der Fortuna. Wohl köpft Janes eine Ecke von Kobierski auf das Tor, aber ſein Kopfball geht über die Latte. Die Düſſeldorfer kämpfen verzweiſelt um den Ausgleich, jedoch Schalkes Hintermannſchaft zeigt ſich zu ruhig und ſicher, um auch nur einen Erfolg für Fortung zuſtande kommen zu laſſen. In den letzten zehn Minuten verteidigt Schalke das Füh⸗ rungstor und es rechnet wohl niemand mehr in dem weiten Rund der Kölner Hauptkampfbahn, daß For⸗ tung noch ausgleichen könnte, obwohl immer wieder die Düſſeldorfer im Angriff liegen. Die Schlußminu⸗ ten ſehen ein Anſtürmen der Düſſeldorfer, aber das 110 wird von Schalke glücklich gehalten. Bei einer kurzen Kritik iſt zu ſagen, daß der Deutſche Meiſter Schalke, der damit ſich abermals für die Endſpiele qualifiziert hat, einen ſehr glücklichen Sieg errungen hat. For⸗ tung Düſſeldorf war faſt während des ganzen Spie⸗ les im Felde überlegen und hatte auch die beſſeren Gelegenheiten, aber die Unſicherheit des eigenen Sturmes brachte Fortuna um den Sieg. Bei Schalke zeigte die Abwehr ſich äußerſt ſicher, und ſie iſt es, die das:0 gehalten hat. Tibulſki überragend als Stopper⸗Mittelläufer, im Angriff Kallwitzki der Beſte, nach ihnen Szepan und Kuzorra. Berg konnte Urban kaum erſetzen. Bei Fortuna gefiel Peſch im Tor ſehr gut, ebenſo Janes und Bender, der als beſter Fortuna⸗ Spieler anzuſprechen iſt. Seine unermüdliche Abwehr bewirkte, daß Schal⸗ kes Angriffe zerfielen und unfruchtbar wurden. Aeußerſt gut waren auch Mehl und Zwolanowſki als aufbauende Läufer, im Sturm dem kleinen neben dem ſchnellen Haibach Pickartz und Kobierſki die beſten 2 Leute. Der Schiedsrichter Rühle(Merſeburg) zeigte ſich ſehr energiſch, leitete das Spiel im großen und ganzen zufriedenſtellend, fand aber nicht immer Ge⸗ genliebe bei den Zuſchauern. Anſere Hockey-Nationalelf geſchlagen Deutſchlands verjüngte Hockeynationalelf wartete am Samstag in Wien mit einer neuen, wenig erfreulichen Ueberraſchung auf. Auf der Rückreiſe vom Spiel in Buda⸗ peſt, bei dem bekanntlich nicht mehr als ein mageres 970 herauskam, trat ſie gegen die Mannſchaft des Gaues Oeſter⸗ reich an und mußte mit 3˙2(:0) eine unerwartete, aber verdiente Niederlage in Kauf nehmen. Der letzte Kampf, unter der Bezeichnung„Länderkampf geführt“, endete im Jahre 1932 in Leipzig mit einem überlegenen 10:2⸗Siege der deutſchen Vertretung. Die durchweg aus Wiener Spielern gebildete Oſtmarkelf zeigte ſchon in der erſten Halbzeit ein friſches, techniſch ſauberes Spiel und kam in der 13. Minute durch den auch als Eishockeyſpieter bekonnten Zſöngei zur Führung. Ein zweiter Wiener Eishockeyſtar, Nowak, der auch auf dem grünen Raſen ſeinen Mann ſtellt, ſchoß bereits eine Minute nach dem Seitenwechſel zum 210 ein, bis es endlich in der 12. Minute M. Schulz gelang, einen Treffer aufzuholen. Nun wurden die Wiener ſtark zurückgedrängt, dennoch gelang Nowak in der 17. Minute mit einem prachtvollen Vollſchuß ein g. Treffer, der die Niederlage der National⸗ mannſchaft beſiegelte. Erſt eine Minute vor dem Ende ver⸗ ringerte Keller den Vorſprung der Wiener. Dem Kampf wohnte auch der Reichsſportführer v. Tſchammer und Oſten in Begleitung des Gauführers Dr. Rainer bei. Der TV 47 Wetzlar. Heſſens Hand ball⸗Gaumeiſter, trug ſein letztes Gruppenendſpiel um die deutſche Meiſterſchaft bereits am Samstag in der Reichshauptſtadt aus. Gegen den Polizei⸗SV Berlin verlor er wit:14(:7) Toren ganz alatt. Hannover der zweite Endſpielteilnehmer In Dresden verliert der Hamburger S das Vorſchlußrundenſpiel gegen Hannover:3 n. Verl. Dresden, 29. Mai.(Eig. Drahtber.) Der Deutſche Fußballbund und jetzt das Reichs⸗ fachamt Fußball hatten immer gerne Sachſen als Schauplatz einer der letzten großen Entſcheidungen in der Deutſchen Fußballmeiſterſchaft genommen. Leipzig war oft dran und auch Dresden hat in den letzten ſechs Jahren Eintracht Frankfurt über Schalke und Fortung Düſſeldorf über Vorwärts Ra⸗ ſenſport Gleiwitz ſiegen geſehen. Diesmal lohnten 16000 Zuſchauer die gute Abſicht des Fachamts. Sie erlebten eine rein norddeutſche Angelegenheit, ſie erlebten aber auch einen dramatiſchen Großkampf, der erſt in der Verlängerung entſchieden wurde. Mannſchaftsexperimente brauchten weder Ham⸗ burg noch Hannover zu unternehmen, beide ſtellten ihre Mannſchaft, die Leute alſo, die ihnen auch die Gruppenmeiſterſchaft gewonnen hatten. Ueberra⸗ ſchend kam der Niederſachſenmeiſter Hannover 96 in der erſten Halbzeit nicht ſo zur Entwicklung, wie man das erwartet hatte; denn für die Dresd⸗ ner galt im allgemeinen Hannover 96 und nicht der HSW als Favorit, wobei die Ergebniſſe beider am letzten Sonntag mitſprachen. Zweifellos war der naſſe Raſen(in der Nacht zuvor und in den Mit⸗ tagsſtunden war tüchtig Regen gefallen) den Ham⸗ burgern angenehmer als ihren Gegnern, die immer wieder den Stand verloren Bei leichter Ueberlegenheit des HSW wird die erſte Halbzeit begonnen. Es dauerte 20 Minuten, ehe dieſer Druck auch zu einem Treffer führt. Der Schütze war Hofmann, den Ball erhielt er von rechts dabei, ein ſcharfer Schuß, den Pritzer noch mit der Hand berühren konnte, ohne ihn weſentlich in der Rich⸗ tung zu ändern. Zwei Minuten ſpäter, alſo in der 22. Minute, ſtand das Treffen ſchon:0 für HSV. Ein zweiſfel⸗ hafter Treffer war es. Deutlich hatte Noack abſeits geſtanden, ehe Sikorſki den Ball übernahm. Freilich müßte eine Hintermanſchaft vom Rufe des Nieder⸗ ſachſenmeiſters erſt dann die Abwehr unterlaſſen, wenn der Schiedsrichterpfiff ertönt.— Schiedsrichter Raſpel⸗Düſſeldorf, der auch ſonſt nicht ganz über⸗ zeugen konnte, ſah jedenfalls kein Abſeits und das Tor Sikorſkis galt. Deutlich war den Hannoveranern eine gewiſſe Entmutigung anzumerken. Die beiden Gegentore waren zu raſch gefallen. Die Hannoveraner be⸗ wegten ſich im Felde noch ganz annehmbar, ihr Spiel hatte aber an Zielſtrebigkeit verloren. Doch nutzten die Hamburger dieſe Entmutigung ihres Gegners nicht genügend aus. Nach der Pauſe kam dann die große Wendung In der nächſten Viertelſtunde gab es nur noch ein Mannſchaft im Feld, und das war die Hannovera ner. Sie oͤrängte oft minutenlang ihren Gegner in die eigene Spielhälfte zurück. Tore lagen in der Luft. Die Verteidigung des Nordmarkmeiſters hielt aber ſtand, ebenſo ſtand Warning im HSV⸗Tor einen Mann. Einmal mußte er allerdings für drei Minuten ausſcheiden. Er war mit ſeinem Gegner Lay zuſammengeprallt. In dieſen drei Minuten fiel der erſte Gegentreffer. Dörffel 1 ſetzte ſich die Mütze Warnings auf. Hannover 96 verſtärkte den Druck und Lay glückte es in der 55. Minute, Dörffel zum erſtenmal aus dem Hinterhalt heraus zu über⸗ winden. Dann war Warning ſchon wieder zur Stelle und hielt genau ſo gut wie vorher. Die Ueberlegenheit der Hannoperaner hielt an, freilich nahm die Gefährlichkeit ihrer Vorſtöße ſchließlich doch etwas ab, bis dann in der 74. Minute endlich der Ausgleich fiel. Wieder war es der Tor⸗ ſchütze Lay, der erſt den Ball verlor. Die HSV⸗ Verteidigung griff ihn aber nicht an. So kam er zum zweiten Schuß, mit dem er Warning zum erſtenmal überwand. Für beide Mannſchaften war dieſer Ausgleichstreffer ein Zeichen, zunächſt etwas zu verſchnaufen. Die Verbinder wurden jetzt auf der hannoverſchen Seite zurückgezogen. Allgemein Ein intereſſantes Privalſpiel: rechnete man mit einer Verlängerung, zu der es dann auch ſchließlich kam. Vorher aber noch ein Zwiſchenfall: Bei einem Freiſtoß geriet der Vertei⸗ diger Reckel(Hannover) mit ſeinem Gegner Sikorſki aneinander. Sikorſki mußte verletzt vom Feld ge⸗ tragen werden und Reckel wurde herausgeſtellt. Un⸗ mittelbar darauf war die reguläre Spielzeit zu Ende. Mit 10 zu 11 Mann begannen die Hanno⸗ beraner von neuem das Spiel. Am Ende der erſten Minute bereits, als Schluß des erſten Gegenvor⸗ ſtoßes brachte es ihnen den nicht unverdienten Sieg. Malecki, der bis dahin nicht beſonders aufgefallen war, erhielt ziemlich weit innen das Leder, ſchoß ſofort unmittelbar in die obere rechte Torecke ein. Schneller als man erwartet hatte, war das Spiel damit zu Ende. Neckarau beſiegt Hanau Hanau 93 verliert gegen Neckarau 221(:1) Der am Neckarauer Waldweg gaſtierende F C Hanau 93, ehemaliger Mitbegründer des Süddeutſchen Fußball⸗ verbandes und einer der älteſten deutſchen Fußballvereine überhaupt, hat es durch lange Jahrzehnte verſtanden, ſeine Tradition aufrechtzuerhalten. Der Vis Neckarau war daher vor keine leichte Aufgabe geſtellt; löſte aber dieſe— obwohl Lutz, Wahl und Benner ſehlten— recht aut. Der Sieg war dem Verlauf nach vollauf ver⸗ dient. Hanau: Sonnrein; Kerz, Fromm; Cirof, Reinhard, Willfür; v. d. Leer, Föhn, Hartung, Bore, Weſtermaier Reckaran: Dieringer; Größle, Gönner; Striehl, Wen⸗ zelburger, Schmidt; Heſſenauer, Hack. Preſchle, Klamm, Baierle. Neckarau erzielt gleich zu Beginn eine Ecke, die ab⸗ gewehrt werden kann. Im Gegenzug Hangus kommt deſſen Rechtsaußen in klarſte Schußſtellung, knallt aber aus dem Lauf wenige Meter vor dem Tor, kopflos dar⸗ über. Ein Bombenſchuß von Hack ſſt die Antwort, doch Sonnrein fängt ſicher ab. Den zweiten Eckball des Vie ſiſcht Somtrein heraus, ebenſo drückt er einen aut be⸗ rechneten Straſball zur 3. Ecke über die Latte. Die vierte Ecke der mächtig drängenden Neckarauer verläuft ebenſolls ergebnislos, aber dann gelingt es dem Gäſtehalbrechten Nöhn mit Strofſtoß— bei vollſtändig verſtellter Sicht fl Dieringer— zwiſchen deſſen Beinen hindurch die Füh⸗ rung zu holen, 0 1. Hanau kommt nun mehr zum Zug zumal der ſonſt nicht ſchlecht arbeltende Neckorauer An⸗ griftf noch zu verſpielt iſt, um das zählbare Gegengewich: zu ſchaffen. Eten gefährlichen Durchbruch Preſchle⸗ ſtoppt Sonnrein im Entgegenwerfen. Die fünfte Ecke des Bf klärt Sonnrein in ſeiner üßerlegenen Größe durch Fauſten. Endlich kommt Klo m m der auf halblink⸗ gewechfelt, durch kurze Vorlage im Strofraum an den Ball Willfür wie Kerz verſagen in der Deckung, und fein täu chend wird auch der etwas ſpät herausgehende Sonn rei überwunden 111. 5 Nach Seiteimwechſel finden beiderſeits verſchieden Schüſſe infolge zu ſchlechter Placierung nicht ihr Zie! Baierle, der Erſatzlinksaützen des Ve, hat eine groß Gelegenheit, als Sonnrein herauslaufend das Leder ver ſehlt, doch er ſchießt aus kurzer Entfernung an die Netz eite. Nach longem, vergeblichem Bemühen kommt Hel ſenauer nach Kaltſtellung der Verteidigung, nur Sonn⸗ rein gegenüber mit herzhattem und beherrſchtem Schuf zum Führungstor, 211. Vie führt weiterhin das Kommando hat aber mit vereſiizelten Koyfſtößen und Schüſſen kein Glück, das dafür den Hanauern bei einem Bombardement aus einem Gedränge, mehr zur Seite ſteht. Ein ganz vereinzelter Schnitzer Größles läßt den Gäſte⸗ linksaußen zum Schuß kommen, doch Dieringer hält den ſcharſen Flachball im Niedergehen. Gegen Schluß kommt Hanau wieder mehr auf, ohne an dem Reſultat noch etwas ändern zu können. Ecken 612 für Neckarau. Die Leute um Sonurein kamen— trotz aus⸗ geprägterer Schnelligkeeit— an wechſelholler, ideenreicher Spielführung an Neckarau nicht heran. Ihre Hauptſtärke liegt auch heute noch in den hinteren Reihen, beſonders im Schlußdreieck, in dem Sonnrein der überragende Be⸗ herrſcher iſt, Sehr aut auch der ausdauernde, vielfach ent⸗ ſcheidend eingreifende rechte Läufer Wil lfür, Mit Ausnahme noch des linken Verteidigers Fer om ms, der Heſſenauer faſt ggetz in Schach hielt, wäre ſonſt niemand hervorzuheben. Der Angriff iſt guter Durchſchnitt, wo⸗ mit ſich auch im allgemeinen das rein ergebnismäßige Ab⸗ ſchneiden in den Gruppenkämpfen erklärt. An Einſatz ſehlte es der eifrigen Mannſchaft nicht. Sie ſchenkte dem Gegner nichts und zeigte der Kampf überhaupt von beiden Seiten eine Hingabe, die der u den Punktetreſſen koum nachſtand. Beim Ve, auf deſſen Seite der wieder erfreulicher⸗ veiſe hergeſtellte Gönner mitwirkte wäre das geſamte Schlußguartett(mit Wenzelburer als zuxrückgezogenem Mittellcufer! hervorzuheben. Von den Außenläufern der ewig⸗junge Schmidt, der dei etfrigen Striehl auf der anderen Seite natürlich au Routine und Erfahrung voraus iſt. Eine periodiſch ſtark hervortretende Schwäche zeigte der durch Preſchle und Baſerle ergänzte Angriff in zu vielem, zeitraubendem Dribbeln, wie auch Herumpaſſen. Lutz und Wahl reißen eben doch aroße Lücken. Beſonders Heſſenauer erleichterte ſeinem Deckungsgeguer da⸗ urch die Arbeit. Rechtzeitiges uneigennütziges Abgeben dann aber auch der entſchloſſen einſetzende Schuß, würde er Fünſerreihe uur von Nutzen ſein. Es wurde einem Zonnrein gegenüber oft zu durchſichtig geſytelt(Weit⸗ hütſſe! und nur die vereinzelten Momente täuſchender gallführung oder entſchloſſenen, beherzten Schuſſes führ⸗ en zu den Treſſern. Der Linksaußen bedeutete offenbar inen Ausfall bei allem guten Willen. Außer Zweiſel eht aber die unter den gegebenen Umſtänden erreichte ute Geſa mt leiſtung. Höhn ⸗hs leitete ſicher, Einen wahren Anſturm auf Sonn rein vollzogen die zahlreich onweſenden Pimpfe nach Spielſchluß. Der Natſonalſpieler gab unermüdlich Auto⸗ gramme, was ſeine Verbundenheit mit den kleinen Sportbegeiſterken ins hellſſte Licht fetzte M. 0 G 1 ite“ Nummer 243 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe der Kampf um den Aufftieg Viernheim-Kz n:2(:0)— Plankſtadt- VfR Pforzheim:0 Baden: Gruppe Nord Plaukſtadt— Bf Pforzheim 20 Viernheim— KFV 22 Vereine Spiele gew. unent, verl. Tore Punkte Karlsruher F 4 2 2— 11·4 672 U tig Viernheim 3 1 1 1 96 3˙³ Plankſtadt 2 1 55 1.5 22 forzheim 3— 1 5 411 125 Baden: Gruppe Süd fg Konſtanz— FV Offen burg 112 Vereine Spiele gew. unent. verl. Tore Punkte FV Offenburg 3 2— 1.3 4˙2 Freiburg 2 1— 1 34 272 R Konſtanz 3 1— 2:6 24 5 2 2 2 1 Das Anentſchieden in Viernheim Viernheim— KFV:2 er hohe Sieg der Viernheimer über den FV Pforz⸗ atte natürlich für das Erſcheinen des KFV. dem legentlich des Vorſpiels in Karlsruhe mit:2 unt im Viernheimer Wald einen Großkampf er erwarten laſſen. Die Ankündigung des i genügt, um dem ſich in blendender Verfaſſung heimer Platz mit etwa 5 Zuſchau nus zu bringen. Nicht nur das Sta Heſſen hatte ſich eingefunden, ſondern tliche Reiſebegleitung aus Karlsruhe und le neutral intereſſierten Zuſchauer aus Mann Fußball nichts los war. wurde ſeiner Bedeutung entſprechend n Parteien mit reſtloſem Einſatz durchgeführt, recht erfreulich iſt, daß der Ton und die Gangart ruher Treffens keine Wiederholung fand. Man großem Kompfgeiſt, zuweilen auch mit Energie, aber dennoch hielt man ſich bei aller Härte wenigſtens im Rahmen des Erlaubten. Man bewegte ſich 1 in dem Rahmen, wie es das Preſtige eines ſo wich⸗ . um den Aunſſtieg zur höchſten Fußballklaſſe zu notoriſch gebietet. Mannſchaften beginnen das Spiel reichlich ner⸗ Stodtler einen Angriff des linken Viern⸗ abgewehrt, als wenig ſpäter im Gegen⸗ Freiſtoß von Brecht zur erſten Ecke für KFV inter dem Tor landet. Dann iſt Viernheim er ſowohl Kiß 1 als auch Kiß 3 können ihre nicht wahrnehmen. Doßſelbe Pech hat dann auf dern Seite der Rechtsaußen Brecht. Nach gut ein⸗ m, aber in der letzten Konſequenz nicht reſtlos ihrten Angrifſe der Heſſen ſteigt eine große Chance KFV, als der Ball, die geſamte Torlinie entlanglau⸗ gerade noch von Martine gerettet werden kann. Nach 30 Minuten Spielzeit ſcheint der erſte Erfolg der zu reiſen. In ungeſtümen Angriffen ſetzt Kopb ſebenleute ein, die ſich allerdinas in den meiſten als zu langſam erweiſen. Ein Schuß von Weiß wird nur noch durch die Latte aufgehalten und eine gleiche Ak von Koob reicht gerade über das Tor hinweg. Bei t muß man ſich damit zufrieden geben, daß Viern⸗ ehr vom Feldſpiel hatte und auch die beſſere fzeigte, ohne daß ein paſitiver Erfolg, der oft 1 lag, Wirklichkeit geworden wäre. ttelbar nach dem Wechſel ſteigt zunächſt ein plötz⸗ lich unverhoffter Schuß von Damminger, den Krug ſicher Es gibt dann bange Minuten bei den Heſſen und Minute läßt ſich der Drang der K V⸗Leute nicht mehr zügeln. Brecht bedient gut die Mitte und ſchon gibt Benz dem Viernheimer Torwart Krug das Nachſehen dicht ange können ſich die Karlsruher ihres Vorſprungs Ihr Torwart bringt ſie um die Früchte ihrer als Stadtler bei einem Abſchlag den Ball an außen Kiß 2 ſchießt, von dem der Ball die Rich⸗ tung ins Tor zum:1 nimmt. Die nächſten Minuten ge⸗ hören wieder dem KFV. Eine Bombe von Brecht verfehlt ihr Ziel und Damminger hebt das Leder aus günſtigſter Poſition darüber. Die nächſten Angriffe der Heſſen ent⸗ behren dann wieder jeder Rundung, wobei hauptſächl ich Kiß 3 ausfällt. Er macht dann aber ſeine Sache wieder gut, als er einen erfolgreichen Zweikampf mit Bolz 1 austrägt nd dann mit einer Energieleiſtung den Spielſtand auf 211 für Viernheim bringt. Zuvor haben die Heſſen Joſeph Müller in den Angriff genommen, was auf alle Fälle von Vorteil war. 8 — hit Als die letzten oͤrei Minuten anbrechen, erreicht die Stimmung ihren Höhepunkt und es war tragiſch genug für die Heſſen, daß ſie juſt kurz vor Schluß noch den Aus⸗ gleich quittieren mußten, als Rapp eine Vorlage Dam⸗ mingers noch zum:2 verwandelte. Viernheims Elf war wieder durch den freigegebenen Kiß 1 ergänzt, was ſich natürlich in der Abwehr recht be⸗ ruhigend auswirkte, andererſeits aber auch den Vorteil brachte, doß Martine anſtelle von Fetſch auf dem linken Läuferpoſten verwendet werden konnte. So war die hin⸗ unſchaftsreihe der Heſſen in beſter Verfaſſung und beiſammen Als Ma un der Pfeife amtierte Wacker⸗Niefern. Plankſtadts erſter Sieg Plankſtadt— VfR Pforzheim:0 Das zweite Spiel um den Aufſtieg zur Gauliga könnte Plankſtadt am Sonntag wiederum zu Hauſe gustragen. Der Gegner war diesmal der VfR Pforzheim. eine Mannſchaft, von der man immer⸗ hin etwas erwarten mußte, nachdem ſie bisher in dem Aufſtiegsſpiel die einzige Elf war, welche dem KV einen Punkt hatte abnehmen können. Aller⸗ dings hatten die beiden Gegner vor acht Tagen er⸗ heblich enttäuſcht, denn Pforzheim hatte in Viernheim hoch verloren, während Plankſtadt auf eigenem Platz dem K unterlegen war. Während Plankſtadt diesmal ſeinen ausgezeichneten Torwächter Benkler, der erkrankt war, durch Seitz erſetzen mußte, hatte Pforzheim nach der Viernheimer Niederlage eine Umſtellung der Mannſchaft vorgenommen und einige jüngere Spieler verſuchsweiſe aufgeſtellt. Pforzheim begann das Spiel ziemlich überlegen. Bereits in den erſten Minuten muß der Plankſtadter Torwächter eingreifen. Vorerſt kann ſedoch die Hintermannſchaft das Tor rein halten, zumal die Angriffe der Pforzheimer etwas überhaſtet erſcheinen. Plankſtadt erweiſt ſich ſogar trotz Unterlegenheit im Feloöſpiel als äußerſt gefährlich und kann bis zur 10. Minute das Eckball⸗ verhältnis bereits auf:1 ſchrauben. Jeder Vor⸗ ſtoß des Plankſtadter Angriffs bildet eine Bedrohung des Pforzheimer Tores. Eine ſichere Chance ver⸗ ſchießt zuerſt Knopf freiſtehend. Gute Zuſammen⸗ arbeit des linken Flügels Müller⸗Mehrer fallen in dieſer Periode beſonders auf. Mehrer iſt es, der einen weiteren ſchönen Angriff mit Fehlſchuß be⸗ endet. Dann ſchießt Müller an die Latte. Das Spiel wird immer ausgeglichener, denn Pforzheim hat im Angriff nicht den nötigen Druck aufrecht erhalten können, um Plankſtadt in ſeine Hälfte zu bannen. Eine brenzlige Situation hatte vor dem Plankſtadter Tor geendet. Zum Glück ohne Erfolg für die Gäſte, da der Halblinke über das leere Tor ſchießt, als Seitz ſein Heiligtum verlaſſen hat. Im Gegenſtoß ſchlägt Meh⸗ rer eine ſchöne Flanke vor das Pforzheimer Tor, wo aber der rechte Flügel verfehlt. Die letzte Vier⸗ telſtunde der erſten Halbzeit bringt ausgeglichenes Feldſpiel ohne weitere Bedrohung der beiden Tore. Erſt wenige Minuten vor dem Seitenwechſel reißt ſich Pforzheim noch einmal zuſammen. Eine ganz große Chance wird jedoch von Seitz vereitelt, der dem Halbrechten Gimber den Ball vom Fuß nimmt und dann einen Schuß des gleichen Stürmers aus 3 Meter in ausgezeichneter Weiſe ſtoppt. Halbzeit :0. Nach dem Seitenwechſel ſcheint ſich Plankſtadt allerhand vorgenommen zu haben, denn jetzt liegt die einheimiſche Elf mehr im Angriff und kann auch im Feldſpiel eine leichte Ueberlegenheit herausarbei⸗ ten. Ein Schuß von Heſter wird durch das Dazwi⸗ ſchentreten des rechten Verteidigers zur fünften Ecke abgelenkt, die nichts einbringt. Pforzheim hat jetzt ſeinen gefährlichſten Stür⸗ mer Britſch, der vor der Pauſe auf dem rechten Flügel ſtand, wieder in die Sturmmitte genommen, aber auch hier findet er eine ausgezeichner Be⸗ wachung. Plankſtadt drängt weiter, ohne aber ge⸗ fährliche Situationen vor dem Gäſtetor in einen Erfolg umwerten zu können da Gann im Pforz⸗ heimer Tor gutes Können verrät. Erſt in der 5. Minute nach Halbzeit fällt endlich der verdiente Führungstreffer. Ein gefährlicher Scharfſchuß des durchgelaufenen Mehrer kann Gann nur noch ab⸗ prallen laſſen, ſo daß Engelhardt aus zwei Meter leicht einſchieben kann. Der Plankſtadter Anhang iſt begeiſtert, und Pforzheim muß in der nächſten Mi⸗ nute ſchwere Angriffe über ſich ergehen laſſen. Wenige Minuten ſpäter ſcheint jedoch der Ausgleich fällig zu ſein. Nach raſcher Kombination zwiſchen Gimber und Britſch kommt erſterer in Schußſtellung, aber oer unhaltbare Schuß prallt dem verdutzt da⸗ ſtehenden Seitz von der Latte in die Arme. Engel⸗ hardt hat es im Gegenſtoß in der Hand, den Sieg ſicher zu ſtellen. Eine Vorlage von Heſter ſchließt er jedoch mit zu ſchwachem Schuß in das kurze Ecke ab, ſo daß der Ball von Gann gehalten werden kann. Dann aber iſt es paſſiert. Wiederum iſt Engelhardt durch, flankt flach vor das Tor, wo zwar Heſter den Ball hält, aber Mehrers Schrägſchuß landet unhaltbar im Tor. :0. Noch hat ſich der Jubelſturm nicht gelegt, als Brixner, der linke Läufer von Plankſtadt, im Straf⸗ raum den Ball mit der Hand ſtoppt. Den Elfmeter ſchießt Remy ausgezeichnet, aber noch beſſer holt ſich Seitz den Ball aus der unteren linken Ecke. Zwar ſchlägt er den Ball Gimber vor die Füße, aber auch deſſen Nachſchuß landet in ſeinen Armen. Die letzten Minuten gehören Plankſtadt, das vor dem Pforz⸗ heimer Tor noch einmal brenzlige Situationen her⸗ aufbeſchwört. Einen ſcharfen Schuß von Heſter kann Gann nur noch abſchlagen, aber niemand iſt zur Stelle, um einzudrücken. Dann verſchießt Engelhardt freiſtehend. Einen Schuß ins lange Eck ſcheint keiner der Plankſtädter Stürmer zu kennen. Wenige Minu⸗ ten danach iſt Schluß. Entſcheidungen um den Abſtieg Abteilung 1 07 Mannheim— Friedrichsfeld:3 Ilvesheim— Feudenheim:2 Heddesheim— Hockenheim 410 Vereine Spiele gew. unentſch verl. Tore Punkte Amiettia Viernheim 24 16 3 35.13 98 Seckenheim 24 13 30:18 VfTußt Feudenheim 24 3 Alemann Ilvesheim 23 11 Olympia Neulußheim 12 Germ Friedrichsfeld 23 12 SC Käfertal 23 9 FV Weinheim 24 10 08 Hockenheim 22 8 Fortung Heddesheim? 9 1 8 3 5 7 7 30.18 7 27:19 8 49:46 26.18 9 8 2 49.39 26:20 45:44 24.22 2 58:47 2226 10 36:40 20:24 13 40.52 0˙28 12 36·44 19:29 14 3543 17:29 19 30278.40 Phönix Mannheim 24 07 Mannheim 23 08 Mannheim 24 d. e — 07 Mannheim— Germania Friedrichsfeld:3 Seit die Frontgeneration der 07⸗Spieler, die Throm, Senft, Hör und wie ſie alle hießen, die vor einem Jahr⸗ zehnt den blauweißen Jerſey trugen, die Fußballſtiefel an den Nagel gehängt haben, hat der große Anhang der SpVg 07 wohl mehr ſorgen- als freudvolle Stunden erlebt. Wie heuer, ſo hatte man zwar ſtets eine Elf heraus⸗ gebracht, die, faſt kann man ſagen, einen techniſch virtuoſen Fußball ſpielte, der aber die kämpferiſchen Eigenſchaften der alten Pioniere ſowie Einſatzwillen, faires Draufgänger⸗ tum und auch ein Schuß Verantwortungsbewußtſein merk⸗ lich abging. Die Frage um den Klaſſenerhalt wäre veſtimmt längſt gelöſt, wären die genannten Vorzüge in dem jetzigen Auf⸗ gebot reſtlos verankert. So war man aber gezwungen, gegen die ſchlagfertige Elf der Germania alles Hoffen auf eine Karte zu ſetzen, die aber, genau wie gegen Ilvesheim, wieder nicht ſtach, trotzdem man ſich endlich Mühe gab und neben einem erfreulichen Siegeswillen auch etwas mehr Kampfgeiſt aufzubringen wußte, der erſt die Vorausſetzung ſchuf, daß man trotz eines ſtörenden Windes durchweg über⸗ legen ſpielen konnte. Es blieben aber nur zwölf Eckbälle die Ausbeute des Spieles, während Friedrichsfeld einen zünftigen Lattenſchuß erzielte und ſpäter Hildenbrand Mühe hatte, einen Strafball an die Pfoſten zu drücken. Eine Minute vor Halbzeit ging Friedrichsfeld auf einen Fehler der Verteidigung hin durch Jung mit:0 in Front. Dieſer Treffer ſchien 07 erſt richtig aufgerüttelt zu haben, denn die zweite Hälfte ſtartete man ſehr zugvoll und ſchoß auch endlich. Nach vielem Pech fiel in der 62. Minute durch Strafball von Horn der Ausgleich. Friedrichsfeld ſtellte nun um und nahm vorübergehend Rockſitz für Bech⸗ told in den Mittellauf. Zehn Minuten vor Schluß kam Friedrichsfeld durch Henricus zum zweiten Tor, dem kurz vor dem Abpfiff der dritte Treffer folgte, der die wohl bitterſte und unverdienteſte Niederlage der 07 beſiegelte. Schieosrichter Maier(Beiertheim) leitete ruhig und ſicher. Hat. Heddesheim— Hockenheim 40 Bei Beginn ſind die Heddesheimer im Vorteil, können aber lange Zeit nichts erreichen, dan fallen innerhalb 10 Minuten drei Tore, die entſcheidend wurden, da die Gäſte keinen Gegentreffer anbringen können. Wilhelm iſt der Torſchütze bei Nr. 1, das nach großem Gedränge vor dem Gäſtetor endlich doch noch eingeſchoſſen wird. Ein Straf⸗ ſtoß bringt den zweiten Treffer, denn Oskar Schmidt gibt dem Gäſtehüter Auer keine Chance. wuchtig landet der Ball im Tor. Dann wird Kettner von der Läuferreihe aus aut bedient und auch gegen ſeinen Schuß, aus vollem Lauf, iſt kein Kraut gewachſen. Bis zur Pauſe können die Heddesheimer, trotzdem ſie den ſtarken Wind als Bundes⸗ genoſſen haben nichts mehr erzielen. Danach iſt das Spiel verteilter, denn bei Heoͤdesheim bemerkt man erhebliche Müdigkeit, die aber der Gegner nicht auswerten kann, denn ſein Angriff iſt zu ſchwach, um gegen die ſichere Verteidigung des Siegers ankommen zu können. Einmal iſt es ſehr brenzlich vor dem Gäſtetor, jedoch Waibel ſchlägt den Ball aus dem leeren Tor. Ein Eckball wird im Gedränge vor dem Hockenheimer Heilig⸗ tum mit der Hand abgeſchlagen und der verhängte Elf⸗ meter wird von Oskar Schmidt eingeſchoſſen. Trotzdem der Boll Auer in die Hände kommt, kann er das Leder nicht halten. Bis zum Schluß haben die Heddesheimer noch mehrere Chancen, aber es bleibt beim 410. Ilvesheim— Feudenheim 612(:1) Für die in Feudenheim erlittene:2⸗Niederlage nahmen die Ilvesheimer Alemannen geſtern gebührend Revanche. Feudenheim, mit ſtarkem Rückenwind uns mit der Sonne ſpielend konnte Ilvesheim gleich bedrängen, doch Schaaf vergab haushoch. Im Gegenzug hatten die Platz⸗ herren mehr Glück, wurden„Stammgaſt“ vor dem Feuden⸗ heimer Tor, erzwangen einige Ecken, jedoch vergebens. Kurz darauf führte ein verhängter Handelfmeter durch Wilh. Schwarz zum:0, um gleich darauf nach ſchönem Durchſpiel Hartmanns:0 zu führen. Feudenheim kam etwas auf und auf eine ſchöne Flanke Koppert— Klem⸗ mer köpfte letzterer zum:1 ein. Bis zum Seitenwechſel kamen die Gaſtgeber durch Hartmann noch zweimal und Katzenmeier einmal zum erfolgreichen Schuß, ſo daß die Seiten mit 511 gewechſelt wurden. Abgeſehen von einigen gefährlichen Augenblicken in der zweiten Spielhälfte brachte dieſe wirklich keine Offen⸗ barungen. Feudenheim kam durch Strafſtoß von Klemmer zum:2, dem Hartmann noch einen Gegentreffer ent⸗ gegenſetzte. Schiedsrichter Eckert⸗Durlach hatte teinen ſchweren Stand. Mai 1938 2 8 1 8 SpVg Eberbach— VfB Mergentheim 2 Die Soldaten⸗Elf des ulandmeiſters, w am vergangenen Sonntag Eppelheim in einer findlichen Niederlage nach Hauſe ſchickte, heutigen Rückſpiel gegen die im A. g ſehr bedeu⸗ tenden Platzherren. Für den nicht erſchienenen Ver⸗ bandsſchieds richter leitete Schiedsrichter Brox⸗Neckar, gemünd das Treffen, auf welchen die beiden Mann⸗ ſchaften ſich einigten. Den Gäſten, welche vom An⸗ ſpiel weg das beſſere Stürmerſpiel zeigten, gelang 08 durch ihren Halblinken in Führung zu gehen. Mehr und mehr gehen nun die Platzherren aus ſich heraus, und vor allem verſtand es der Mittelläufer Hilbert ſeine Stürmer im rechten Augenblick einzuſetzen, Trotzdem die. Neckartäler zeitweiſe mehr vom Spiel hatten, gelang es ihnen nicht, die ihnen gebotenen Chancen zahlenmäßig zu verwerten. Dagegen die Gäſte in ihren Aktionen glücklicher. Es gelang ihnen überraſchend, durch ihren Mittelſtürmer Durch⸗ denwald trotz der Drangperiode der Platzherren z zweitenmal erfolgreich zu ſein. Die zweite Spielhälfte iſt ziemlich wechſelvoll Der ſtark herrſchende Wind beeinträchtigt die Spiel. weiſe ſehr. Gegen Schluß des Spieles werden die Kampfhandlungen ſpanneno er. Die Platzherren wer fen nun ihre geſamte Mannſchaft nach vorne. Bei einem Eckball, welcher ſchön hereinkommt, gel z ihnen, durch Schäfer mit Kopfſtoß einen Tre 0 zuholen. Wiederholt bieten ſich den Einheimischen in der Folgezeit reiche Torgelegenheiten, welche aber im Uebereifer und infolge Unentſchloſſenheit der Stürmer nicht verwertet werden konnten. Kurz vi Schluß winkt den Platzherren in Geſtalt eine meters der ſichere Ausgleich, welcher aber vo bert nicht verwandelt weroͤen konnte. Erſt eir Minuten ſpäter konnte Hilbert durch einen Straſſto die Partie auf unentſchieden ſtellen. elchg 5 emp. ſpielte im m Schiedsrichter Brox⸗ Neckargemünd war dem Spiel in keiner Weiſe gewachſen. Sechs Nationen bei den Internationalen Frauenfeſten Zwei große Internationale Frauen⸗Sportfeſte ſind für die beiden kommenden Monate geplant, und zwar wird daz erſte am 29. Juni in Bad Nauheim und das zweite am 3. Juli in München durchgeführt. Für dieſe beiden Feſte ſind Leichtathletinnen aus ſechs Ländern, aus Ungarn, Italien, Großbritannien, Frankreich und Holland, ei laden worden, ſo daß man Europas beſte Sportlerin am Start ſehen wird. Deutſchland wird ſich von ſe Kernmannſchaft vertreten laſſen, wobei beſonderer Wert auf eine ſtarke Beſetzung der Sprung⸗ und Laufkonkur⸗ renzen gelegt wird. Die ſpannendſte Begegnung wird es vorausſichtlich im Hochſprung geben, wo die 1 Kaun(Deutſchland) ſowie mit der deutſchen Weltrekord⸗ Inhaberin Dora Ratjen(Bremen) im Wettbewerb ſtehen wird. Ausgezeichnet wird auch die Beſetzung des Hürden⸗ laufes ſein, zu dem man die Olympiaſiegerin Valla(Ita⸗ lien) und ihre Landsmännin Teſtoni neben der Englände⸗ rin Joffrey und Doorgeeſt(Holland) am Start erwortet, Die Holmenkollen⸗Schirennen 1939 wurden vom Nor⸗ wegiſchen Schiverband für die Tage vom.— 6, Mörz ſeſt⸗ gelegt. Dos Jahr darauf finden die berühmten Rennen mit den Weltmeiſterſchaften zuſammen ſtatt. um die Deutsche Mannſchafts-Meifterſchaft im Ringen Der badͤiſche Vertreter„Eiche Sandhofen“ bleibt im Rennen— Rus Neuaubing verlor:4— Kürzere Ringkampfdauer mußte entſcheiden Die Halle des TV 77 Sandhofen war am Samstagabend die Kampfſtätte des Rückkampfſes um die Deutſche Mannſchaftsmeiſterſchaft im Ringen zwiſchen dem badiſchen Vertreter„Eiche“ Sandhofen und RTus München⸗Neuaubing. Für den Mannheimer Ringkampf⸗ ſport brachte dieſe Veranſtaltung wieder einmal einen Erfolg, wie man ihn ſich nicht beſſer hätte wünſchen können. Beide Mannſchaften gingen mit ausgezeichneten Könnern, die zum Teil Meiſter ihres Gaues ſind und ſogar ſchon den ſtolzen Titel eines Deutſchen und Europa⸗Meiſters trugen, an den Start, Was man in dieſem Mannſchafts⸗ treffen auf der Matte an kämpferiſchem Einſatz, verbunden mit einem techniſchen Können, zu ſehen bekam, muß als ganz hervorragend bezeichnet werden. Der Beſuch war gut und das Verhalten der Zuſchauer konnte nicht beſſer ſein, ſelbſt als die Begegnung im Halbſchwergewicht mit einem zweifelhaften Ergebnis entſchieden wurde, nicht der geringſte Proteſt. Wir wollen hoffen, daß es dabei bleibt und daß alle künftigen Veranſtaltungen einen ſo harmoniſchen Ver⸗ lauf nehmen. Unter der Leitung des allein amtierenden Kampfrichters Bram m⸗Münſter nahmen die Kämpfe folgenden Verlauf: Bantamgewicht: Allrau m⸗Sandhofen— Wannin⸗ ger⸗Neuaubing. Der Bayer war für den in ausgezeichneter Form kämpfenden Allraum kein gefährlicher Gegner. Der Einheimiſche übernahm ſofort ganz energiſch den Angriff und drängte ſicht'ich auf eine raſche Entſcheidung. Wan⸗ ninger wehrte ſich, ſo gut er konnte, ohne verhindern zu können, daß er nach zwei Minuten mit Hammerlock und Rückfaller auf beide Schultern kam. Sandhofen führt 110. Federgewicht: Rothenhöfer⸗ Sandhofen— Böck⸗ Neuaubings. Der Deutſche Freiſtilmeiſter und Olympia⸗ teilnehmer Böck mußte alle Regiſter ſeines Könnens ziehen, um gegen Rothenhöfer einen Erfolg davontragen zu kön⸗ nen. In der erſten Halbzeit war auf ſeiten des Gaſtes keine Ueberlegenheit zu erkennen. Im Standringen ſtellte Rothenhöſer ſeinen Mann, er überließ ſeinem erfahrenen Gegner nach Abbauf der erſten Halbzeit nicht den geringſten Vorteil. Die erſte Bodenrunde, in der der Sandhöfer aus der Zwangshocke verteidigen mußte, brachte wechſelvolle und ſpannende Kampfbilder. Mit Aufreißer, Schulterdreh⸗ griff und Armſchlüſſel kam Rothenhöfer wiederholt in ge⸗ Ein verregnetes Auswahlſpiel in Heidelberg Das Auswahlſpiel der Bezirksk aſſen Mannheim und Heidelberg wurde beim Stande 21 für Mannheim abgebrochen (Eigener Drahtbericht) 5 Heidelberg, 29. Mai. Aus Anlaß des Kreisparteitages der NS DA p kam am Sonntagvormittag ein Fußballwettkampf zwiſchen einer Heidelberger Städtemannſchaft und einer Mannheimer Be⸗ zirksklaſſen⸗Auswahl auf dem Neckarvorland zur Aus⸗ tragung. Leider war es nicht möglich, das Spiel, welches von einer großen Zuſchauermenge beſucht war, zu Ende zu führen. Durch den kurz vor der Pauſe einſetzenden Regen ſah ſich Schiedsrichter Duchardt⸗Heidelberg ge⸗ nötigt, etwa 20 Minuten nach dem Seitenwechſel den ſpan⸗ nenden Kampf beim Stand von:1 für die Mannheimer abzubrechen. Ueber 2000 Zuſchauer folgten mit Intereſſe dem Spiel⸗ geſchehen. Beide Mannſchoaften waren mit wenigen Aus⸗ nahmen in der angekündigten Aufſtellung zur Stelle. Der ſtarke Wind und die ungewohnte Beſchaffenheit des Spiel⸗ feldes beeinträchtigten die Ballkontrolle, die Leiſtungen und dos Kombinatiönsſpiel oußerordentlich. Insbeſondere wollte es bei den Heidelbergern nie ſo recht klappen. Sie hatten einen weit ſchwierigeren Stand als die Gäſte, die auf Grund des beſſeren Stehvermögens und einer ausge⸗ prägten Körperbeherrſchung ſtets leicht im Vorteil waren. Die Einheimiſchen boten zwar keine ausgeſprochen ſchlechte Leiſtung, ſondern man konnte ſich davon überzeugen, daß ſie bei anderen Bodenverhältniſſen ſich weſentlich beſſer zurechtgefunden hätten. Infolge der gegebenen Umſtände und Verhältniſſe iſt es nicht am Plotze, die Heidelberger Elf in ihrer Geſamt⸗ und Einzelleiſtung einer Kritik zu unterziehen. Die Mannheimer Gäſte konnten überraſchend gut ge⸗ fallen. Ob ſie allerdings auf einem richtigen Spielfeld hät⸗ ten beſtehen können, muß dahingeſtellt werden. Die Angriffsreihe beſaß gegenüber dieſem Mannſchafts⸗ teil auf der Gegenſeite inſofern ein Plus, als ſie in weit größerem Maße von ihrem Schußvermögen Gebrauch machte, während die Heidelberger Fünferreihe weit mehr gefährliche Augenblicke, die zunächſt die Hintermannſchoft Steeger, Dietz und Gottfried zu klären vermochte. In der 25. Minute aber war der von Walz erzielte Führungs⸗ treffer für die Gäſte da. 5 Bei Heidelberg war der Mittelläufer Lortz wohl die beſte Kraft. Durch ihn ging Heidelberg immer wieder zu aus⸗ ſichtsreichen Gegenangriffen vor, die aber zunächſt nur einige Ecken einbrachten, bis es Mittelſtürmer Krieg vorbe⸗ halten blieb, den Ausgleich herzuſtellen. Mit dem von Gropp für die Gäſte abermaligen Führungstreffer ging es in die Pauſe. Sodann kam es zum erwähnten frühzeitigen Abbruch, ohne daß ſich an dem:1⸗Stand etwas geändert hatte. fährliche Lagen, aus der er aber immer unter Beifall her⸗ auskam. Schon glaubte man, daß Rothenhöſer über die Zeit kommt, dann wurde er mit Aufreißer, verbunden mit Armdurchzüg, in die Brücke gedrängt, aus der es keine Rettung mehr gab. Kampfdauer 8,40 Minuten. Neugubing erziert damit den:1⸗Ausgleich. Leichtgewicht: Sommer Sandhofen gegen Hering⸗ Neuaubing, Der dreimalige Deutſche Meiſter und Eu xropg⸗ meiſter Herinna hat von ſeiner einſtigen Kampfkraft biel verloren. Sommer konnte in dieſem Treffen ſehr gut ge⸗ fallen und ganz beſonders im Standkampf, wo er ſoggr etwas aggreſſiver als ſein Gegner war. Im Bodenkompf konnte Sommer, obwohl er alle möglichen Verſuche unter⸗ ahm zu keinem Erfolg kommen. Nach dem Wechſel war es Hering, der ſich durch ſeitlichen Aufreißer einen kleinen Vorteil verſchaffen konnte, der aber für ſeinen Sieg gus⸗ ſchlaggebend wor. Hätte im Standkampf der Sandhoſer ſeinen angeſetzten Endſpurt durchhalten können, wäre der Sieg für Hering ſeß⸗ in Frage geſtanden. Arbeitsſiegek; Hering. Neuaubing übernimmt mit:1 die Führung, Weltergewicht: Denu Sandhofen gegen Tauer⸗ Neuaubing. Der alte Kämpe Denu greift unentwegt an, Tauer geht ſtark in Deſfenſige zurück. Erſt nach einer Er mahn ung nahm er den Kampf vorübergehend an, um dan bald wieder in die Verteidigung zurückzukehren. So ver, lief die erſte Halbzeit, ohne daß Denu zu einem Punkt⸗ gewinn kommen konnte. Der Gaſt mußte in der erſten Bodenrunde Zwangshocke einnehmen und kam unter ſtar⸗ kem Beifall nach 6,15 Minuten durch finniſchen Aufxeißer auf beide Schultern. Sondhoſen erkämpfte ſich damit den :2⸗Ausaleich. Mittelgewicht: Jonor⸗Sandhoſen gegen Wagner Neuaubing. Ignor war ſeinem Geaner körperlich über⸗ legen, um dieſe Vorteile mit Erfolg ausnützen zu können fehlt ihm doch das nötige Können. Die beſten Situationen hatte er ſich geſchaffen, ohne ſie ausnützen zu können Dur ſeinen dauernden Angriff wurde Ignor verdienter Ar⸗ beitsſieger und brachte ſomit ſeine Mannſchaft wieder in :2⸗Führung. 1 Halbſchwergewicht: H. Ru pp⸗Sandhoſen gegen Fels huber⸗Neuaubing. Feilhuber beſchäftigt ſich im Angriff anfänglich ſehr, ohne ſedoch einen Griff durchzuführen, Für die Unter⸗ und Schleudergrifſe von Rupp zelt er wenig Gegenliebe und ſchaffte ſich mit aller Gewalt immer wieder frei. Das beſſere Können von Ruyp ſetzt ſich(aug ſam dur h. In der 5. Minute mußte Feilhuber zu Bebel, wo er durch eine geſchickte, wenn auch nicht erlaubte Bei arbeit, einen Ausheber vereitelte. In der erſten Zwangs hocke ſucht Rupp durch dauernde Nackenhebel eine Eutſchei⸗ dung zu erzielen, aber Feilhuber war dieſem Griff 0 gewachſen. Nach dem Wechſel ließ ſich Rupp mit einen Ueberwurf am Boden überraſchen, was dem Gaſt 7 05 kleine Wertung einbrachte. Im Stand legte Rupp e ſcharfen Enoſpurt vor und drängte den Gaſt in Deſenen Nachdem Rupp über die ganze Kampfdauer den Ana führte, rechnete man, trotzdem ſich Feilhuber eine 167 Wertung holte, mit einem Arbeitsſieg für den Sanshöſer, aber der Kampfleiter gab an Feilhuber den Punktſſeg Schwergewicht: R. Ru p p⸗Sandhofen gegen Sti Neuaubing. Bei einem Stande von:3 mußte 1 Treffen die Entſcheidung bringen. Wir rechneten a den Exeuropameiſter Rupp, der ſchon in ſo vielen Sch ten noch im letzten Treſſen ſeiner Mannſchaft den 5 brachte, und ſo gelang es ihm auh in dieſer entſchei n vollen Begegnung den Sieg an die Fahne ſeiner 1 ſchaft zu heften. Anfänglich ſah es allerdings ſehr 5 ängſtigend aus, denn es gab einen Kampf Dechnik. 5 Kraft und Strobel war Rupp an Größe, Gewicht und g perkraft ſtark überlegen, dazu machte ſich bei Rund 115 eine alte Knieverletzung bemerkbar. In der 8. Mint lang es Rupp, ſeinen Gegner varterre zu zwingen, gh beber und Schleudergiſf wollten ihm nicht gelingen der erſten Halbzeit mußte Rupp Zwangshocke ein eh wo er dank ſeiner großen Erfahrung und Technik 15 nur die Angriffe abwehren konnte, ſondern mit 8 griffe zu einem entſcheldenden und vielumjubelten zu kommen. Rupp überſprang einen Aureißer und 1 ſeinen ſtarken Gegner durch Eindrücken der Brücke g beide Schultern. Endergebnis:3 für Sandhofen. Nil ſamtergebnis(Vorkampf:4):7 durch kürzere 11 kampfdauer blieb Sandhofen Sieger und Neua 0 ſcheidet aus. J 5 S a 0 e Wert onkur⸗ ird es 18 ) und ekord⸗ ſtehen ürden⸗ (Ita⸗ lände⸗ tet. 5 Nor⸗ z ſeſt⸗ ennen 0 ng ll her⸗ er die en mit keine aubing ing⸗ lropa⸗ t viel ut ge⸗ ſoga kampf unter⸗ war Zunkt⸗ exſten r ſtak⸗ reißer it oͤen ner⸗ über⸗ junen, tioneg Durch r Ar⸗ er in Montag, 30. 2. Neue Mannheimer Zeitun * 8 . 2 2 4 14 — 1 * 2 2 2 2 SV Walsoͤhof iſt Gruppenſieger Voſt München verliert das letzte Spiel:3(:2)— Arach beſiegt Haßloch.8 Mai. M München, München, mit 5 Toren d a1 5 die gleichen. da es nicht M heimiſchem Abenoſtunde i! waren Woche zungen, die ganze hegte, in Erfüllu: unverſtänd liche bekommen. Speng dem Arbe i leine Schwar in d eben. Wir ver tcheer den Ehrgeiz er Ausſcheidung Br halb nich ſererſe ringen und t frei wurde. Dies iſt zwar nur eine 8, ſollte ſie aber richtig ſein, verſtehen, denn d deiſterſch mmerhin eine Rep möglich ſein, der damit retung Spengler d Vermutung man dies bedeuten do und da müßte ihre ſte V 4000 zu garantieren. r hatten ſich auf dem mit bedeckten Poſtplatz eingefunden. und Partei war auch Bayer und Neuberth, Karlsruhe, anweſend. ig von Ackermann⸗Kreuznach, den wir vergangenen Jahr in Mannheim beim Spiel gegen Barmen am Werk ſahen, begannen beide Mannſchaften mit ſtürmi ff herrlichen r Stadt Unter der Leitun n Angriffen. München mußte feinen linken n, was aber nicht ſo ins Gewicht fiel wie penglers im Waldhofangriff. Die Stürmer⸗ Baldhöfer hat ohne Spengler kein geſchloſſenes d Kemeter verſteht es noch nicht, ſeine Reihe r zu verwirren. München kam durch ſeinen Links- 0 Gefecht zu ſchicken, wie es notwendig iſt, um den außen Année zur:0⸗Führung. Trippmacher, der wieder in guter Form war, konnte dieſen Ball nicht halten. Die Valoͤhöfer laſſen ſich dadurch aber nicht verblüffen und kämpfen unentwegt weiter. Heiſeck kann nach einem ge⸗ lungenen Alleingang den Ausgleich erzielen. Schelchs⸗ horn war gegen den plaeiert geworfenen Ball machtlos Dem gleichen Stürmer gelingt weniger ſpäter der küngstreffer, nachdem ihm ein Freiwurf geſchickt zuge⸗ ſpielt worden war. Hart muß Waldhofs Hintermannſchaft arbeiten, da es heute die Waldhofſtürmer nicht verſtehen, die gegneriſche Läuferreihe in dem Maße zu beſchäftigen, wie es notwendig wäre, damit dieſe ſich nicht am Aufbau Kickers Stuttgart- Stuttgarter Kickers— VfR Mannheim 112(:1) Stuttgart, 29. Mai.(Eig. Drahtber.) Das von 4000 Zuſchauern beſuchte Doppelſpiel auf dem Platz der Stuttgarter Kickers geſtattete einen intereſſanten Klaſſe⸗Vergleich der Spitzenklaſſe von Württemberg, Bayern und Baden. Der FC Schwein⸗ furt, der im erſten Spiel den VfB Stuttgart 311 be⸗ fegte, hinterließ dabei durch ſein rationelles und ge⸗ ſährliches Stürmerſpiel den beſten Einbruck, obwohl er ohne Kupfer und Kitzinger antreten mußte. Aber auch der VfR Mannheiißt hat feinen Sſccg' über die Stuttgarter Kickers wohl verdient. Es ſehlten bei den Mannheimern K menzien und Langen⸗ bein. Die Mannſchaft ſtand wie folgt Veiter; Konrad, Rößling; Henninger, Feth, Rohr; Spindler, Adam, Lutz, Fuchs, Striebinger Auch die Kickers hatten einige Leute zu erſetzen, o den Mittelläufer Riebke und die Stürmer Brands und Frey Sie ſtellten folgende Elf: Deyhle; Locher, Sozza; Förſchler, Voſſeler, Ruf; Bayer, Kipp, Merz, Sinn, Kienzl. Das Spiel beginnt mit einem Angriff der linken Mannheimer Sturmſeite. Striebingers Schuß wird zur Ecke gelenkt. Im Gegenangriff behindern ſich ſuei Kickers⸗Stürmer. Der Ball ſtreift am Tor vorbei Leichte Felovorteile für die elegant kombi⸗ nierenden Mannheimer bringen dieſen örei Echbälle 910 Lutz, der Mannheimer Mittelſtürmer, köpft ſohaun zu Fuchs. Deſſen erſte placierte Bombe fau⸗ ſet Denhle zur vierten Ecke. In der 18. Minute gehen die Kickers in Führung. Einen Schuß des Wufers Förſchler aus weiter Entfernung läßt der Mannheimer Torwart Vetter aus den Händen fal⸗ len. Der Stuttgarter Linksaußen iſt zur Stelle und lenkt ein. Die Kickers ſetzen nun für den verletzt Asſcheidenden Rechtsaußen Baier Meßner ein. Sing geht auf rechtsaußen. In der 30. Minute fällt der Ausgleich ür Mannheim. Locher hatte wegen Hände einen Freiſtoß verwirkt, en Spindler ausgezeichnet verwandelt. Der Ball dollt von der Innenkante des Pfoſtens ins Netz. Im Gegenzug gelangt der Ball zu dem Kickers⸗Links⸗ den, deſſen verzögerter und ſchwacher Schuß aber ger hinzueilende Henninger zur Ecke ablenken kann. In der letzten Minute vor der Pauſe hat Lutz mit alem Bombenſchuß Pech. Er geht knapp über die Torlatte. 8 die 17 5 weiten A bſchnitt des Spiels haben 98 0 einen weiteren Mann ausgewechſelt. Für 50 ber. Kienzle tritt Graſſoff als Halbrech⸗ beste 8 Kicke-Torwart vollbringt jetzt die 11 ieee des ganzen Spiels. Striebinger war 100 mer Vorlage von Lutz am Kickers⸗Verteidiger eigegangen. Der Flankenball überläßt Lutz dem aus maßen Spindler, aber deſſen kraftvoller Schuß 505 rzer Entfernung boxt Deyhle dicht am Pfoſten dem Tor heraus. e en Umſtellungen im Kickers⸗Tor wir⸗ 1. Maunheim wird überlegen. 10 998 öpft Locher einen Schuß von Lutz über 10 e en der 9. Minute iſt ein Elfmeter für 50 fällig, als Voſſeler den Mannheimer Adam Erro n war. Striebinger verwandelt den 110 zum Siegestreffer. Mannheim erhält da⸗ rächt mächtig Auftrieb und drückt leicht. Ein zäwiiger Schuß von Lenz ſteigt von der Latte des gückers⸗Tors ſenkrecht in die Höhe und kann mit 15 e von der Verteidigung weggebracht werden. 15 1 1 Schluß iſt Mannheim ziemlich überlegen 1 gt verdient. Das Eckenverhältnis ſtand:2 * Mannheim. a i Deutſchland führt:1 v. Metara geſchlagen, aber deutſcher Dapelſieg Denen zweiten Tag des Davispokalkampfes zwiſchen ulſchland und Ungarn in Budapeſt erlangte Deutſch⸗ eine 271⸗Führung und damit wohl den entſcheidenden wurde. beteiligen Müne )reunt der Kampf noch vor Kemeter einen Hälfte hatte d gar München kleine wenn Wind 2 wenn der deren An weicht war wirr! 5 n wir ihm ute Lei⸗ ſtung vol Mannſe Nach etwa auf 472 Vorſprung Treffer aufho Hölfte die Partie Wind höfer. Aber nuten hielt ſtand, und der Gäſte r Schluß den doch für 18 Minu war die beffer e r dhof gen Mit dieſe den Eintritt i wird MS 2 ie Waldhöf Waldͤhof 2. Juni iſtert, da das verkrampft war. Unfere Glückwünſche Gruppenmeiſter, dem wir für die weit komplette Mannſchaft in beſter Verfaſſung und auch, und Beinbruch“ wünſchen. Vorſprung, da j ö Die 2000 Zuſchauer, die ſich bei Wetter auf der Bus ter Margarethe hatten, konnten zunächſt einen P ſchaft feiern, ri im 5. Satz beim Stand von 321 abgebrochene zi E ü noch ſiegreich geſtalten. Der Wiener ſpielte nervös und befangen, hatte keine Kon⸗ trolle über ſeine äge und büßte ſchnell gegen den ſehr konzentriert ſpieleuden Ungar ſeinen Vorſprung ein. Noch kühlem, trockenem iktgew Mann⸗ Vortag für Georg von Meta ya elf zzeinmal zog Metaxa mit 4 in Front, aber Gabory hatte die ſtärkeren Nerven und buchte mit 64 den entſcheidenden Satz und damit den Kampf 715, 614, 476,:6, 614. Nach einer kleinen Pauſe wurde das Doppelſpiel in Angriff genommen, das Henke l/von Meta xa mit 517, :1, 86,:3 gegen Dallos/ Asboth gewannen und damit die:1⸗Führung herausholten. Im erſten Satz ließ die Zuſammenarbeit auf deutſcher Seite zu wünſchen übrig, während auf der Gegenſeite der junge Asboth ſehr gutes Netzſpiel zeigte und auch für die entſcheidenden Punkte ſorgte. Dann ſetzte ſich aber vor allem Henkel ſehr ſtark ein, ſchnell wurde Satzausgleich erzielt und nach einem um⸗ kämpften 3. Satz noch ein ſicherer Sieg herausgeholt. „Jetzt wiſſen wir, was Geländeſport iſt!“ Einzigartiger deutſcher inem einzigartigen Erfola für die deutſchen endete die erſte internationale Dreitagefahrt 1 Unſere Vertreter erkämpften ſich ſämtliche Spreiſe, 30 Goldmedaillen und 29 Silberne vie eine Reihe von bronzenen Memaillen. Da⸗ bei beendeten von 144 Geſtarteten nur 75 die ſchwere Fahrt, 19 davon ſtrafpunktfrei; der einzige Auslän⸗ der unter ihnen iſt der Engländer Wolſey auf Triumph. Der Holländer von Dinter[(Da W) und Belgier Deminich und Gillet waren die einzigen a 5 ichtdeutf die mit ſilbernen Medaillen ausge⸗ i wurden. Die BM Mannſchaft der Verſuchsabteilung für Heeresmotoriſierung Wünsdorf mit G. Meier, Forſt⸗ ner, Struwe und Kraus erhielt den internationalen Wanderpreis für Nationalmannſchaften, um den ſich je zwei Mannſchaften aus Deutſchland, Belgien und Holland beworben hatten. Die Wünsdorfer überſtan⸗ den als einzige den Wettbewerb, da die NScK⸗ Mannſchaft Schertzer, Fahler, Demelbauer und Fruth am Schlußtag ausfiel. Fruths Maſchine konnte zur Geſchwindigkeitsprüfung nicht mehr eingſetzt werden. Die Plakette der drei Verbände für die ſiegreiche Firmenmannſchaft fiel NSU II, mit Walter, Oek⸗ tinger und Dunz zu. Den zweiten Plas belegten die 100 cem⸗Maſchinen von F. u.., deren Geſamt⸗ punktezahl geringer war als die der NSlt⸗Fahrer, aber in der F. u..⸗Mannſchaft hatte Kratzer nur die Silberne Medaille erhalten, während bei NSul alle drei Fahrer die goldene Auszeich iung erhielten. Im Wettbewerb um den Pokal der drei V Deutſchland mit zwei ſtraftpunktfreien J beegte D Erfolg der Dreitageſahrt 2— N* ſchaften die erſten Plätze durch die NSKK⸗Motor⸗ gruppe Sachſen mit Demelbauer (De W) ſowie MN tier Mannſchaft Wolf, Fritſch und Reinh Der Korpsführer half ſchieben Hollands Mannſchaft bei der Dreitagefahrt aus⸗ geſchieden Schertzer, Fahl Wüns (BMW). durch Am Samstag, dem vorletzten Tage Motorraddre efahrt, hatten die von 323 zurückzi wurde der Nürburgring, auf den mußte, erreicht erwartete. Der eine tenwage ſteckenzubleiben. ſchen Kraft Fahrzeug auch diesmal Fahrer das Tagesziel Nationalpokal behaupteten die ten allein die Führung, da Fahrer verlor und aufgeben be Mannſchaften fuhren wieder f gelmäßig und geſchloſſen am Ziel an. Von der NSKK⸗Mannſchaft bl n die Beifahrer 98 s Pech hatte, r Führer des deu und ſo wurde 8 jerigkeiten waren eichten nur noch 76 Wettbewerb um 8d Spa. Im beiden deutſchen Hollands N a 3900 , h Tel. 519 92 ſtets beiſammen, dagegen mußte ruth wenige Kilometer vor dem Zi en einbuße e ihm 3 Strafpu die öͤͤrei Solofahrer Seitenwagenführer „bauen“ und die Kunſtturnen-Mannſchaftskampf K 77 Waldhof ſchlägt T 46 Frankenthal mit 551,6: 525,7 Punkten In der T Waldhof fand am Samstag ein Mannſchafts zerätturner ſtott, zu welchem unden hotten. Die Gegner Waldhof und Turn⸗ Zuſc aren Turnverein 187 gemeinde 1846 Frankenthal. Zwei Mannſchaften, die in Baden und der Pfalz im Kunſtturnen von jeher eine beachtliche Rolle ſpielten. Die gebotenen Leiſtungen ſtanden denn auch guf einer hohen Stufe, v allem am Barren und Reck bekam man wirklich gute Leiſtungen zu ſehen, welcher die Zuſchauer immer wieder zu Beifall hin⸗ riſſen. Vereinsführer Oſtertag fand vor dem Kampfe herz⸗ liche Worte der Begrüßung für die Gäſte, nicht vergeſſen ſei auch die ſchneidige Spielſchar des hof, welche in ihren ſchmucken Uniformen den Abend einleiteten. Zwi⸗ ſchen den einzelnen Uebungen führten die Turnerinnen von Waldhof die Keulenübungen für Breslou vor, und ſpäter einen Tanz, der mit Rhythmus und Harmonie vor⸗ getragen wurde. Der Mannſchaftskampf im ſicheren Siege der 0 0 oder TV Wĩ rnen endete mit einem rner, welche an ſämtlichen le woren und von Be⸗ ö er ger ing zu verdrängen waren. heimer war auch durch die ausgezeichneter che gebolen wurden vollauf verdient. Vor allem in der Schwierigkeit der klebungen war Waldhof klar überlegen, was allerdings von den Kampfrichtern nicht immer genügend berückſichtigt wurde, welche ſehr oft leich⸗ tere, aber exakter durchgeführte Uebungen der Gäſte höher bewerteten, Der Sieg der Wagloöhhfer wurde unterſtrichen durch die drei erſten Plätze bel den Einzeltürnern Furch Credini, Büninger und Gäng, denen am 4. Stelle der beſte Frankenthaler Hinkel folgte, welcher ein Abrutſchen am Barren um einen beſſeren Platz brachte. Hervorgehoben zu werden verdient vor allem auch die hervorragende Lei⸗ ſtung des Waldhöfer Altersturner Auguſt Leiß, welcher mit ſeinen 50 Jahren wirklich noch erſtaunliches Können ver⸗ riet. Am Barren und Reck wurden ſeine Uebungen un⸗ ſtreitig in der Sicherheit und Ausführung von keinem Ein⸗ zigen der übrigen Turner erreicht. Mit der Bewertung ſeiner Barrenſbung ſtand er noch vor dem beſten Fronken⸗ ler Turner an 4 Stelle, und am Reck war er gleichfalls der Viertbeſte, obwohl er hier entſchtieden zu ſchlecht be⸗ wertete wurde. * — „Turnen und Sport halten das Wort bei der sportlichen Großveranſtaltung im Mannheimer Stadion Der Mannheimer Kreistag der NSDaAp erreichte zweifellos mit der ſportlichen Groß⸗Kundgebung im Mann⸗ heimer Stadion einen ſeiner Höhepunkte. Einmal deshalb, weil man hierfür ein ganz auserleſenes Programm vor⸗ bereitet hatte, zum anderen, weil das Ganze eine der erſten Großveranſtaltungen überhaupt bedeutete, die die Gliederungen der Partei, Wehrmacht, Schutzpolizei, Koc und Das in engſter Arbeitsgemeinſchaft durchführten. Alle die genannten Organiſationen ſtellten Hunderte von Wettkämpfern zur Verfügung, die einem etwa 2000 Köpfe zählenden Publikum tatſächlich das beſte vom beſten boten. Die ganze Veranſtaltung war ein markanter Quer⸗ ſchnitt, oder noch beſſer geſagt, ein wertvoller Spaziergang durch die Vielſeitigkeit unſerer Leibesübungen und es gab wohl keinen der 2000 Intereſſenten, der vielleicht un⸗ befriedigt das Stadion verlaſſen hätte. Bedauerlich war nur, daß auch diesmal das Mannheimer Publikum nur in ſo begrenztem Rahmen zu der Veranſtaltung kam, wo man allein der Güte des Programmes wegen doch mit mindeſtens 1000015 000 Zuſchauer hätte rechnen dürfen. Um ſo erfreulicher dagegen war die Exaktheit der Vorführungen, der kämpferiſche Einſatz der verſchiedenen Organiſationen, der in manchen Diſziplinen beiſpiellos war. Da war zunächſt ein Alarmlauf vorgeſehen, der die drei Einzelkämpfer auf eine harte Probe ſtellte, aber noch mehr an Mut und Fixigkeit erforderte zweifellos der angeſchloſſene Hindernislauf. Er war ein Stück der hohen Schule unſerer Militärausbildung und zeigte klipp und klar, daß auch der Sͤa⸗ und SS⸗Mann, nicht minder aber auch die Polizei dieſe Attacken wohl zu reiten verſtehen, wenn es hierbei auch hübſch nur ums Klettern und Kriechen ging. Mit den größten Beifall gab es, als der Melde⸗ hundelauf der S A⸗ Standarte 171 geſtartet Ein Muſterbeiſpiel von Tierdreſſur konnte das Auge ſchauen, andererſeits konnte es aber auch die Liebe des Tieres zum Menſchen feſtſtellen. In Pflichttreue, nicht etwa in ausgeſprochenem Drill, parrierten die Melde⸗ hunde ihren Führern und als gar zum Abſchluß der Vor⸗ führungen ein Schäferhund mit Gasmaske bewaffnet über alle Hinderniſſe hinwegfegte, da brandete ſtürmiſcher und verdienter Jubel auf. Wechſelvoll liefen die Bilder, als nach Vorführungen der„ſchweren“ Männer, die ſich mit dem Rundgewicht betätigten, ein Kampfball⸗ ſpiel begann, das in ſeiner Art für Mannheim neu war. SA kämpfte hier gegen eine aus SS und Polizei gebildete Kombination, die mit 110 Sieger blieb. An ſich war in dieſem Spiel eine ſtarke Doſis Rugby mit Hand⸗ ball und Fußball gemixt, wobei ſich jeweils bei jeder Partei 30 Mann um den Ball ſtritten, was im wahrſten Sinne des Wortes den Ausdruck Kampfballſpiel ver⸗ ſtändlich machte. Dann hatte das NSeeck das Wort und die von 13 Fah⸗ rern vorgeführte Fuchsjagd beherrſchte mit einem Schlage das Feld. Elegant entzog ſich der ſchlaue Fuchs unzählige Male ſeinen Verfolgern, und als ſie ihn wirk⸗ lich einmal nicht mehr aus der Enge ließen und ihm den Schweif als Zeichen des Sieges entriſſen, da war er als Jäger ebenſo tüchtig, um ſchon nach kurzer Querfeldein⸗ fahrt erneut den Fuchs zu mimen. Gab es eben noch die Kapriolen der NSaͤK⸗Fahrer zu bewundern, ſo beherrſchte ſchon im nächſten Moment wie⸗ der eine andere Senſation das Bild. Kun ſtf lug mei⸗ ſter Lochner war pünktlich auf die Minute über dem Stadion erſchienen und verſetzte einfach alles in Staunen. Am Ende wußte man nicht, was man mehr bewundern ſollte, die ſchnittigen Lopings, die verwegenen Spiralen oder die halsbrecheriſchen Rollen, die einem das Herz höher ſchlagen ließen. Der zweite Programmteil wurde eingeleitet von Vor⸗ führungen aus dem Betriebsſport der Frauen. Recht exakt, in anmutigem Turnkleiß, wurden von etwa 60 Teilnehmerinnen Ausſchnitte aus dem Betriebsſport gegeben, wobei der beſte Beweis für das ausgezeichnete Können der ſein mag, daß die Frauengruppe des Kauſ⸗ hauſes„Hansa“ bereits eine Einladung zur Reichstagung von Koͤct nach Hamburg erhalten hat. Weiter beherrſchte das Turnen das Feld, und zwar war es die Kun ſt⸗ turnriege des Kreiſes, die am Barren und Pferd ihre Künſte zeigte. Man vermißte zwar die Kunſtturner Anna, Gäng und Stix, aber die zum Teil von Weinheim geſtellten Kräfte taten voll ihre Pflicht. Es wurden dann verſchiedene Staffeln gelaufen, bei denen namentlich der Das die Erfolge des Tages ein⸗ heimſte, während zum Abſchluß des ganzen in einem Hand⸗ balltreffen die Wehrmacht mit 311 über die SA Sieger blieb. Die te hniſche Leitung der Veranſtaltung, unter Sport⸗ referent der SS, Dr. Schreck, ſtehend, war zufrieden⸗ ſtellend. Unter den zahlreichen Ehrengäſten bemerkte man neben Oberbürgermeiſter Renninger, den Kreisleiter Schneider, Generalmaſor von Speck, Brigadeführer bon Haldenwang und viele andere Perſönlich⸗ keiten von Partei, Stadt, Wehrmacht und Polizei. Die Ergebniſſe: Jugendſtaffel(10 mal 95 Meter): 1. Deut ſches Ju ugvolk Stamm 4; 2. D Stamm 67 3. D Stamm 7. Hindernislauf(Diſtanz 400 Meter): 1. Polizei⸗ ſportverein Mannheim:28,8 Min.; 2. SA:03 Min.; 3. SS:17 Minuten. 1. Staffellauf(10 mal 250 Meter) A bt. A: 1. S S 3288 Min.; 2. Sal:43 Min.; g. NS Stud. B.:48 Min. 4 Flieger⸗Korps:58 Min.; Abt. B: 1. Mannheim Turngeſellſchaft 318,6 Min.; 2. Min.; 3. Polizeiſportverein Mannheim:28 Min.; 4. 1. Deutſcher Wehrmacht:30 Minuten. 2. Staffellauf(4 mal 400 Meter): Reichsbund für Leibesübungen 345,5 Min.; 2. Wehrmacht:57 Min.; 3. Polizeiſportyerelin Mannheim :03 Minuten. 5 3. Staffellauf(3 mal 1000 Meter): 1. Vis Neckarau 3125 Min.; 2. Mannheimer Turn⸗Geſellſchaft:94 Min.; 3. Poſtſportverein Mannheim:56 Min.; 4. Din ge⸗ mischte Staffel(ohne Zeit). ein. Mit je 8 Strafpunkten liegen die deutſchen Mann⸗ ſchaften auf gleicher Höhe. Das genauere Ergebnis war wie folgt: Waldhof TG 46 Frankentha! R K. Wasner 60,0 P. A. R. Hartnagel 5,0 K. Hohenodel H. Weiß C. Betz 8,2 P. Pt. Kaſpar 71,8 P. L. Weſelowſky i 72,8 P. DO. Heiter K. Credini 73,0 P. E. Hinkel 551.6 P. onn mit den Borren übungen, bek 9 P. ſich die Führung er⸗ Der Wettkampf welchem Waldhof kämpfte. Die beſten Leiſtungen zeigte Eredini, der mit 19,3 P. rhaupt höchſte Wertung des Tages erzielte Bin Gäng und Leiß(ſämtliche Waldhof). Der beſte Fr ſauber durchg vigkeit, 18 P. e zu ſtürzen, ſetzte Weſelowſky, der für eine lerds ohne große Schwie⸗ N vom Barren glänzendem Ab fort und hatte das Glück, doch 16 P. zu erhalten. Ueber er ren dos Gerät, welches die beſt zeiſtune hier auch beide 142 2 Barren: Waldh Vereige die meiſten Pun Punkte, Frankenthal 133,5 Weſuntlich ſchwächer wurde am Pferd geturnt, vor allem Waldhof war hier verhältnismäßig erheblich uns ſicherer, wenn auch mit 1 P. Frankenthal zurückgelaſſen wurde, ſo daß die Geſomtellhrung weiter ausgebaut wurde. Auch hier war Credini mit 18,7 P. der beſte Turner, aller⸗ dings dicht gefolgt von Heiter, der die beſte Ausführung zeigte, und Hinkel. Auch die Uebungeen von Betz, Gäng, Binninger und Hohenadel konnten ſich ſehen laſſen. Den meiſtet Turnern fehlte hier jedoch eine flüſſige Beherr⸗ ſchung dieſes ſchwierigen Gerätes, wobei die Schwierig⸗ nicht feſtſtehende Pferd erhöht 131,7 P. Frankenthal 130,7 P. Vereine turnten an den Ringen bzw. zeiten Freiübungen. An den Ringen waren Gäng(18, mkel(18.] Hie beſteri Tur⸗ ner. Hier zeiate erum de ßeren Schwie⸗ rigkeitsgr was aber durch einige u Sachen aus⸗ ceglichen wurde. Immerhin ſah mon de ſchöne Hand⸗ ſtände und Kippen, vermißt allerdinas die ſchwierigen Rollen. Ringe: Waldhof 68,3 P. Fronkenthal 67 P. Eine überragende Leiſtung zeigte bei den Freiübungen der Waldhöſer Reimling(18,7.), deſſen Uebungen mit Schwierigkeiten geſpickt waren und der die übrigen Turner weit überragte. Hohenadel und Koſpar erhielten ſe 18., inas durch das rd: Waldhof keiten aller wurden. Pf Je 4 Turner der beid mobei Kaſpar durch Sauberkeit rung, Hohen⸗ adel durch größere Schwierigkeit ſich auszeiche ten, Auf 18,2 Punkte kam Eiſert. Freiübungen: Waldhof 71,0., Frankenthal 67,0 P. Den Abſchluß bildete der Kampf am Rack, an welchem Frankenthal durch einige Auställe nur zu einer ſchwachen Vorſtellung kam. Die beſte Uebung zeigte trotzdem der Pfälzer Hinkel, der 185 P. erhielt. Uebertroffen wurde er allerdinas in der Bewertung mit 18,7 P. von Bin⸗ ninger, der, wie auch Credini 8., zwor eine ſehr ſchwie⸗ rige und aut aufgebaute Uebung zeigte, zwiſchendurch aber den Schwung verlor und dann der Abgaug mißlückte. In der Sauberkeit der Ausführung erreichte aber überraſchend keiner der jüngeren Turner den Altersturner Leiß, der leider nur 17.7 P. erhielt. Prächtig mar der Durchſchnitt von Waldhof, bei dems wie ſchon om Barren, nur 2 Tur⸗ ner unter 17 P. blieben. Reck: Waldhof 138,4., Fronkenthal: 127,5 Punkte. Geſamtwertung: Waldhof 551,6., Frankenthal 520 7 P. Städtekampf im Hallenbad Dienstag, 31. Mai, abends 8 Uhr, wird der deutſche VoW.⸗Meiſter Poſeidon Worms, verſtärkt durch Schwim⸗ mer und Schwimmerinnen des S Heſſen Worms ſowie des TV Worms, als Stadtmannſchaft gegen eine Nertre⸗ tung von Mannheim an den Start gelen. Berſickſichligt man die früheren Kämpfe, ſo iſt auch diesmal mit einem ſehr hartnäckigen Kampf zu rechnen, zumal die Mannheimer infolge Einberufung uſw. auf einige gute Kräfte verzichten müſſen. Großer Erfolg der NSS K- Gruppe 16 Südweſt In der Geſamtwertung nach dem 5. Tag im Deutſchland⸗ ſlug 1998 einſchließlich der Geſchicklichkeitsprütfungen(Ziel⸗ abwurf und Ziellandung! und des Reiſefluges am Don⸗ nerstagnachmittag iſt die Kette des Stortes der Gruppe 16 des NS⸗Flieger⸗Korps Südweſt vom 4. Platz nunmehr au den 3. von 190 Ketten vorgerückt mit 1270 Punkten, Das bedeutet einen Abſtand von nur noch 35 Punkten gegen den Erſten in der Geſamtbewertung,— Weiter wird ge⸗ meldet, daß die Maſchine des NS K⸗Hauptſturmführers Stengel aus der gleichen Startkette von den Teik⸗ nehmern bei der Geſchicklichkeitsyrüſſung in Oranfenburg die höchſte Punktzohl erhielt. Am Somstaafrüh ſtaxtet die Kette des Stabes 16 des Flieger Korps Südweſt des Ney K⸗Sturmführers Haaſe und des NSa⸗Gruppen⸗ führers Zahn ols Verbandsführer, um nach Zurücklegung von 1000 Km. Samstagabend den Fin ſaſen Mänchen⸗ Oberwieſenſeld anzufliegen. Der Weereng nach Wien erfolgt in den frühen Vormittagsſun: Wien⸗Aſpern iſt das Endziel des Den Wir wünſchen der Gruppe 16 des Flle, einen vollen Erfolg. des Sonntags. lues 1938.— Lorps Südweſt 3 10. Nummer 2 Neue Mannheimer Zeitung M torgen⸗ Ausgabe Unser Ansa 5 lanken) Anfangszeiten .30,.00. .15,.35 Filmprogramm Käthe v. 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