uzel⸗ lein⸗ hen. s ſſt von enen indel erke, Die 10³⁸ ſung dem eder⸗ men aus die wet ö ob. 5 Ge⸗ ſten. Inen lver⸗ gen⸗ auch irma be⸗ roß⸗ und Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: zei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geschäftsstellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42. Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8. Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. 60 Pfg. Poſthef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l,.6. Fernſprecher: Sammel⸗RNummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Eimelpreis 10.. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 wm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßigte Grundpreiſe iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. g. Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an fernmündlich Für Familien und Allgemein aültig Beil Zwangsvergleichen oder keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. wird erteilte Aufträge. pfingſt⸗Ausgabe N Samstag, 4. Juni/ Sonntag, 5. Juni 1938 149. Jahrgang— Nr. 253 Franzöſiſche Verdüchtigungen Deukſchlands-Englands Flugzeugbeſtellungen in A8 A der Mobiliſierungszuptand ſoll verewigt werden! Die merkwürdige Begründung der Prager Regierung: Die Anruhe, die ſie ſelbſt verſchuldet hat dnb. Prag, 4. Juni. Wie aus der tſchechiſchen Preſſe der letzten Tage zu erſehen iſt, ſcheint die Entſcheidung über die Er⸗ höhung der aktiven militäriſchen Dieuſtzeit von zwei guf drei Jahre bereits gefallen zu ſein. Als Be⸗ gründung für dieſe außerordentliche Maßnahme wer⸗ den die augenblicklichen Zuſtände in der Tſchecho⸗ ſlowakei angeführt, für die die Prager Regierung hurch ihr nervöſes Vorgehen die alleinige Verantwor⸗ tung trägt. Eſchechiſcher Pollziſt als Terroriſt dnb. Aſch, 3. Juni. Im Zuge der bekannten tſchechiſchen Maßnahmen im ſudetendeutſchen Grenzgebiet wurde in dem Aſcher Bezirk ein Verſtärkungsaufgebot tſchechoſlowakiſcher GElaatspolizei gelegt a Ein Angehöriger dieſer Truppe betrat am Don⸗ nerstagabend in voller Uniform ein etwas abſeits gelegenes Gaſthaus in der Ortſchaft slau bet Aſch und begann ſofort, öͤie anweſenden Gäſte und das Perſonal zu beläſtigen. Als er ſich aus einer Flaſche Wein, die er ſich ſelbſt mitgebracht hatte, noch mehr„Mut“ gegen die wehrloſen Gäſte und Hausbewohner eingeflößt hatte, zog er plötzlich ſeinen Revolver, entſicherte ihn und bedrohte damit wahllos alle Anweſenden. Mit vorgehaltener Waffe trieb er die Gäſte aus dem Lokal und verlangte vom Perſonal unter Schuß⸗ androhung verſchiedene Dienſtleiſtungen. Schließlich fing er an, den Wirt, ſeine Familie und das Dienſt⸗ perſonal aus purem Uebermut aus einem Zimmer in das andere zu treiben, wobei er immer wieder jeder Perſon, die ihm in den Weg kam, die Waffe auf die Bruſt ſetzte. Als ſchließlich der Wirt auf die Straße gelangen konnte, um einen in der Nähe be⸗ ſindlichen Gendarmerie⸗Poſten von dem wahnwitzigen Treiben des halbbetrunkenen„Staatshüters“ zu ver⸗ ſtündigen, fandte ihm dieſer zwei Schüſſe in die Dunkelheit nach. Als der Wirt mit dem Gendarmen zurückkehrte, begann der Wütende blindlings gegen die Herankommenden zu fewern, die raſch Deckung im Straßengraben ſuchen mußten. Nach acht Schüſſen war das Magazin leer und der Raſende konnte feſtgenom⸗ men werden. 555 „Ein plötzlicher Anfall von Sinnesverwirrung“ dnb. Prag, 3. Juni. In einer amtlichen Erklärung muß die Prager Regierung nunmehr auch den unerhörten Zwiſchen⸗ all der ſich am Donnerstagabend in Haslau bei Aſch ereignet hat, zugeben. Dabei wird der Verſuch gemacht, die ſchweren Ausſchreitungen des tſchechi⸗ chen Poliziſten, der in einem Lokal blindlings um ſcch ſchoß und friedliche Sudetendeutſche mit dem Re⸗ volver bedrohte, wörtlich mit einem„plötzlichen An⸗ all von Sinnesverwirrung“ zu begründen. Der Mann hat eine Stien 5 f— Prag, 3. Juni.(U..) Ein Abgeordneter der tſchechiſchen Partei„Natio⸗ 5 Liga“ hat eine formelle Aufforderung an den Staatsanwalt gerichtet, gegen Konrad Hen⸗ einein Hochverrats verfahren auf Grund r in ſeinem Interview mit Ward Price gemachten eußerungen einzuleiten. Klima beruft ſich dabei 1 das Geſetz zur Verteidigung der Republik und igt verſchiedenes Beweismaterial bei, u, a. eine Erklärung von Ward Price, daß Heinleins Worte in dem Interview korrekt wiedergegeben wären. Immer nervöſer. i dub. Prag, 3. Juni. Die am 1. Juni abgelaufene Schonzeit für enwild erfährt in dieſem Jahre eine außer⸗ gewöhnliche Verlängerung. Das tſchechoſlowakiſche Heeresminiſterium und das Innenminiſterium haben unter Berufung auf das Staatsverteidigungsgeſetz mit ſofortiger Wirkſamkeit jegliche Ausübung von Jagden im Grenz⸗ gebiet, ſerner jedes Schießen auf Schieß⸗ ſtätten auf die Dauer der im Gang befind⸗ lichen außerordentlichen Maßnahmen ver⸗ boten. In einzelnen ſudetendeutſchen Bezirken, wie z. B. Eger und Aſch, wurde ein ſolches Verbot bereits durch die zuſtändige Bezirksbehörde ausgeſprochen, von denen ausdrücklich erklärt wurde, daß ſich das Verbot auch auf Raubwild bezieht, daß alſo in dieſen Ge⸗ bieten überhaupt kein Schuß fallen darf. Die Außer⸗ achtlaſſung des Verbotes wird mit Strafen bis zu fünftauſend Kronen geahndet. Pfingſtlager der ſudetendeuſchen Fugend verboten Prag, 3. Juni. Wie das Preſſeamt der Sudetendeutſchen Jung⸗ turnerſchaft mitteilt, wurden von über 50 für die Pfingſtfeiertage gemeldeten Jugendlagern 32 behörd⸗ lich verboten. Die Jugendführung hat aus Soli⸗ darität mit den Kameraden, denen das Lager verbo⸗ ten wurde, die anderen Lager abgeſagt, und auch, weil ſie die Verantwortung nicht mehr übernehmen kann. Die ſudetendeutſchen Jungturner werden dafür Wanderungen in der ſudetendeutſchen Heimat durchführen und die Pfingſttage trotzdem zum„Feſt der jungen Nation“ machen. Sollte Bonnet das wirklich geſagt haben? „23 Dibiſionen waren mobiliſiert.. Wie der deulſche Friedenswille in der Pariſer Preſſe verdächtigt werden darf dnb. Paris, 3. Inui. Das„Petit Journal“ hat ſich im Zuſammen⸗ hang mit der tſchechoſlowakiſchen Frage ein tol⸗ les Stück internationaler Brunnenvergiftung geleiſtet. Das Blatt bringt zu den geſtrigen Ausführungen des franzöſiſchen Außenminiſters Bonnet vor dem Auswärtigen Ausſchuß der Kammer angebliche Einzelheiten, die in ihrer ganzen Verlogenheit eine infame Verdäch⸗ tigung des ſo oft und immer wieder bewieſe⸗ nen deutſchen Friedenswillens darſtellen. Da⸗ nach ſoll der Außen miniſter bei der Behandlung des tſchechiſchen Problems insbeſondere die Tage zwiſchen dem 20. und 23. Mai geſchildert haben. Deutſchland hätte damals 23 Diviſionen mobiliſiert gehabt(). Der britiſche Botſchafter in Berlin habe bereits mit der Heim⸗ beförderung der britiſchen Untertanen begonnen, und der franzöſiſche Botſchafter habe telegra⸗ phiſch nach Paris gemeldet, daß die allgemeine Mobilmachung in Deutſchland bevorſtehe. Bei dieſer neuen franzöſiſchen Preſſelüge handelt es ſich offenſichtlich um ein reichlich verſpätetes Manöver, der Tſchechoſlowakei in ihrer durch ihr Verſchulden entſtandenen diplomatiſchen Klemme zu Hilfe zu kommen. Ob dieſes Ziel mit der Verbrei⸗ tung derartiger aufgewärmter infamer Lügengeſchich⸗ ten erreicht werden kann, die durch die in der Welt bekannten Tatſachen längſt widerlegt ſind, muß auf jeden Fall bezweifelt werden. Im übrigen werden ſicherlich die franzöſiſchen amtlichen Stellen, die ſich immer wieder auf ihre objektive Einſtellung gegen⸗ über der tſchechoflowakiſchen Kriſe berufen, von die⸗ ſem neuen unerhörten Verſuch einer weiteren Ver⸗ giftung der internationalen Atmoſphäre eindeutig und in aller Form abrücken. Ein mißglückter umfälſchungsverſuch Herrn Machniks„Inſpektionseindrücke“ und die ſudetendeutſche Mirklichkeit dnb Prag, 4. Juni. Die Suodetendeutſche Partei hat in einem Schrei⸗ ben an den tſchechoflowakiſchen Kriegsminiſter Mach⸗ nik zu deſſen ſeltſamen Aeußerungen über das Ver⸗ hältnis der ſudetendeutſchen Bevölkerung zu den in ihr Gebiet einmarſchierten tſchechiſchen Truppen Stellung genommen. In der Ausgabe des„Venkov“ vom 2. Juni hatte der Miniſter Eindrücke von ſeinen Beſichtigungsfahrten in verſchiedene Teile der Tſche⸗ choſlowakei veröffentlicht und dabei feſtgeſtellt,„die Bevölkerung deutſcher Volkszugehörigkeit zeige vielerorts ein befriedigendes Verhalten gegenüber den Soldaten“. Geradezu ſcheinheilig hatte er weiter geſchrieben, offenbar habe die Bevölkerung erkannt, daß die Armee nicht gekommen ſei, um ſie in Unruhe zu verſetzen oder einen Druck auf ſie auszuüben, ſondern daß die Anweſenheit des Militärs Beruhi⸗ gung gebracht und verſchiedene Befürchtungen zerſtreut habe, die eine Atmoſphäre des Mißtrauens geſchaffen hatten. Dieſer verſtändnisloſe Verſuch, die diſziplinierte Zurückhaltung der ſudetendeutſchen Bevölkerung vollkommen zu verdrehen, weiſt das Schreiben der SDp energiſch zurück. Im Intereſſe der Klarheit der Beziehungen zwiſchen dem Sudeten⸗ deutſchtum und den machthabenden Faktoren ſei es geboten, zu dieſen Behauptungen Stellung zu neh⸗ men. Es ſei dem Miniſter ſicherlich bekannt, daß Konrad Henlein am 23. Mai den Miniſterpräſiden⸗ ten Dr. Hodza auf zahlreiche Unzuträglichkeiten hin⸗ gewieſen habe, die ſich in den deutſchen Gebieten der Tſchechoflowakei durch die Anweſenheit und das pro⸗ vozierende Verhalten des Militärs ergeben haben. Daß Schreiben führt dann eine Reihe dieſer Zwi⸗ ſchenfälle auf, die der Kriegsminiſter in ſeinem Zei⸗ tungsartikel ſo völlig ignoriert. Daß Militär⸗ patrouillen ſich ſicherheitspolitiſche Befugniſſe an⸗ maßen, daß ſudetendeutſchen Volksgenoſſen die Ab⸗ zeichen und Wimpel der Sudetendeutſchen Partei ab⸗ genommen, daß in den Büros der Sudetendeutſchen Partei Hausſuchungen abgehalten, Werbeplakate und Ankündigungstafeln zerriſſen und zerſtört wurden, daß Militärabteilungen dringend benötigte bäuer⸗ liche Gerätſchaften und Gebrauchsgegenſtände mit Beſchlag belegten Durch Straßenſperrungen habe nicht nur der all⸗ gemeine Verkehr auf das Stärkſte zu leiden, ſondern darüber hinaus werde auch die geordnete Feldarbeit faſt völlig unterbunden. Ohne vorherige Ankündigung ſeien Holzfällungen vorgenommen worden, deren un⸗ ſachgemäße Durchführung auch den noch verbleiben⸗ den Beſtänden empfindlichen Schaden zugefügt habe, Weiter wird erwähnt, daß Straßenpaſſanten zu den verſchiedenſten Arbeiten und Dienſtleiſtungen heran⸗ gezogen wurden, und ſchließlich gebe es die zahl⸗ reichen Fälle, in denen ſudetendeutſche Männer, Frauen und Mädchen beſchimpft und körperlich ange⸗ griffen worden ſind. Das Schreiben ſchließt wörtlich:„Wenn wir Ihrem im Venkov' veröffentlichten Eindruck trotzdem entnehmen können, daß auch die Bürger⸗ ſchaft Deutſcher Volkszugehörigkeit der Armee gegen⸗ über ein befriedigendes Verhalten an den Tag legt, ſo daß alſo die Armee von ſich aus offenbar keinen Grund zur Beſchwerde über das Verhalten der ſude⸗ tendeutſchen Bevölkerung findet, ſo erblicken wir in dieſer Feſtſtellung einen neuerlichen Beweis für die beiſpielhafte Diſziplin, der die deutſche Bevölkerung auch unter dem gegenwärtigen außerordentlichen und überaus drückenden Umſtänden bisher fähig war. Die Sudetendeutſche Partei hält es für notwendig, Sie, Herr Miniſter, von dieſem ihrem Standpunkt in Kenntnis zu ſetzen“ Von der Kraft des Geiſtigen Eine Pfingſtbetrachtung * Mannheim, 4. Juni. Sieht man die Weltgeſchichte als das große Pano⸗ rama, wie es uns unſere Geſchichtslehrbücher, wenig⸗ ſtens die bisherigen, vorſtellen, dann könnte man wohl dem Schopenhauerſchen Peſſimismus recht geben, der in dieſer Welt die denkbar ſchlechteſte unter allen möglichen ſah. Krieg und Mord und Peſtilenz und ein würgeriſcher Neid zwiſchen den Nationen und ein ewiges Schwören auf die geſchichts⸗ bildende Kraft der Gewalt, das ſcheinen ihre Kenn⸗ zeichen. In ununterbrochenem Zuge ſtampfen die Heere durch die Geſchichte und tragen auf den Spitzen ihrer Schwerter das Schickſal von Nationen und Reichen. Und ununterbrochen fließt der Strom des vergoſſenen Blutes. Ununterbrochen iſt auch der Wechſel vom Auf und Ab, in dem eine Gewalt ſich mühſam auf den Trümmern einer anderen aufrith tet, um ſelbſt wieder von einer dritten in Trümmer geſchlagen zu werden. Wo bleibt in dieſer Welt noch Platz für Kultur und Geiſt, für Güte und Menſchlichkeit? Daß er noch bleibt, daß die Menſchen in dieſer Welt dem Geiſte und der Menſchlichkeit noch Raum geſchaffen haben, iſt die einzige, aber auch die größte Ruhmestat, die dem Menſchen Anſpruch darauf gibt, Herr dieſer Welt zu ſein! Iſt aber auch das ein⸗ zige, was den Begriff der Menſchheit formt. Denn nur im Geiſtigen beſteht eine wahre und wirkliche Univerſalität der Menſchen: eine Wahrheit iſt ebenſo ſchön und groß und ohne Grenzen und zugänglich allen Herzen, gleichgültig ob ſie in Frankreich oder in Deutſchland gefunden wurde, ob ein Descartes oder ein Leibniz, ein Rouſſeau oder ein Kant ſtie zum erſtenmal gedacht. Und nur auf dem Gebiete des Geiſtes und der Kultur findet ſich eine wahre Verbrüderung, eine wahre Verſchmelzung der Menſch⸗ heit: wie die Franzoſen ſich dem großartigen Pathos Waanerſcher Muſik ergeben haben, wie Deutſchland in Winckelmann, Burkhardt, Gregorovius, Schlie⸗ mann für die ganze Welt die apolloniſche Schönheit antiker Kultur gehoben hat, wie einem Sbakeſpeare non Deutſchland aus die Welt erobert worden iſt, ſo iſt es überall und auf allen Gebieten: wie die Wöl⸗ bung des Himmels hreitet ſich die Welt des Geiſtes über die ganze Erde, alles umſchließend, alles ver⸗ einend, alles verſöhnend. Und alle zu guten Stunden mit der Erkenntnis erfüllend, daß es nicht die lauten, rohen und harten Dinge der Gewalt, daß es die ſtillen, guten und geheimen Dinge des Geiſtes ſind, die in Wahrheit die Erde vorwärts bewegen. Die Siege der Feldherren haben viel⸗ leicht die Schickſale ihrer Völker bewegt, das Geſicht der Erde haben in Wahrheit die ſtillen Denker der Stuben verändert. Ein Ariſtoteles thronte noch über der längſt ſchon chriſtlich und abendländiſch ge⸗ wordenen Welt, als man von Sparta und Athen ſelbſt ſchon faſt den Namen vergeſſen hatte. Die geiſtige Kraft eines Voltaire und eines Rouſſeau hohen eine ganze Welt aus den Angeln, ſo ſehr die Mächte, die die Gewalt hatten, ſich auch dagegen ſtemmten. Vor der Erſcheinung eines Goethe und dem hohen und klaren Flug ſeiner Gedanken geſtand der mächtigſte Mann, den Europas Erde jemals ge⸗ tragen hat, Napoleon, daß er mit den Armeen, die hinter ihm marſchierten, klein ſei gegenüber dem Manne, der keinen Soldaten hatte, dem er hätte kommandieren können, der aber im Reiche des Geiſtes der Erſte war. Die Wunden, die die Erde und die Menſchheit trägt, verdanken ſie den Mächtigen, die Schön⸗ heit und die Größe, die ſie auszeichnet, verdanken ſie dem Geiſte. Und nicht nur die Schönheit und die Größe, ſondern auch ihre Zukunft. Mit Gewalt kann man wohl Gegenwart für ſich behaupten, aber niemals Zukunft für ſich geſtalten. Eine Gewalt, die nicht im Geiſtigen gegründet iſt, die Selbſtzweck iſt und ſich nicht darauf beſchränkt, nur Werkzeug einer Idee zu ſein, wird vor der Geſchichte niemals Beſtand haben, ſo wenig wie das größte Reich der Geſchichte, das Reich Alexanders des Großen, deſſen Grenzen von den Ufern des Adriatiſchen Meeres 2. Seite/ Nummer 253 * Pfingſt⸗Ausgabe der Neuen Mannheimer Zeitung Samstag, 4. Juni/ Sountag, 5. Juni 1038 bis zum Indiſchen Ozean reichten, Beſtand haben kounte, nachdem es nur auf die überragende, aber zeitbegrenzte Kraft einer einzelnen Perſönlichkeit und nicht auf die dauernde Kraft einer allgemein gül⸗ tigen Idee gegründet war. Man ſpricht heute ſo gerne von einer Kriſe des europäiſchen Geiſtes. Wäre ſie wirklich da, ſo wäre ſie eine Kriſe des europäiſchen Schickſals. In Wahrheit iſt aber Europa wohl ſeit dem Ausgang des Mittelalters noch niemals ſo geiſtesträchtig ge⸗ weſen wie in dieſer Zeit. In Wahrheit freilich iſt auch noch niemals um die geiſtige Geſtaltung Euro⸗ pas ein ſo erbitterter Kampf ausgefochten worden wie jetzt. Die Kriſe des europäiſchen Geiſtes iſt eine Kriſe der geiſtigen europäiſchen Ein⸗ heit. Die iſt in der Tat zerfallen. Europa hat heute höchſtens nur mehr in der Erinnerung an ſeine traditionelle Miſſion, aber nicht mehr im Geiſtigen ein Gemeinſchaftsbewußtſein. Es gibt keine gemein⸗ ſame geiſtige Grundhaltung mehr, weder in den Dingen des Glaubens noch in den Dingen der Haltung. Das Chriſtentum iſt ebenſo in dieſe Kriſe einbezogen worden wie die politiſchen und geſellſchaft⸗ lichen Grundanſchauungen, nach denen bislang Europa ſein Leben ausgerichtet hatte. Dieſe Kriſe iſt ſchmerzlich, aber ſie iſt nicht eine Abdankung des europäiſchen Geiſtes. Sie iſt viel⸗ mehr ein Zeichen der lebendigen, ſchöpferiſchen Un⸗ ruhe dieſes Geiſtes. Altes wird in die Notwendig⸗ keit der Bewährung gedrängt— und wer wollte be⸗ zweiſeln, daß z. B. aus dieſem Zwang zur Selbſt⸗ prüfung und Selbſtbehauptung dem Chriſtentum ſtarke regenerative Kräfte zugewachſen ſind?— und neue Ideen ſtrömen befruchtend und umgeſtaltend in die geiſtigen Bezirke Europas ein. Und wer wollte hier wiederum bezweifeln, daß uns dieſer geiſtige Gä⸗ rungsprozeß Ausblicke in ganz neues geiſtiges Land vermittelt hat? Und man darf ſicher ſein, öͤaß, wie immer in den Jahrhunderten der Geſchichte, das die Hauptſache iſt und nicht das andere: daß Heere über Europa marſchieren ſo ſtark wie noch nie, daß die Gewalt ſich anſchickt, die Politik zu uſurpieren, und daß im einzelnen Menſchen ſelbſt der große Aktivitätsdrang, den dieſe Zeit ausgelöſt hat, zu dem Schein einer gewiſſen Bizepskultur geführt hat, dem eine nahe⸗ liegende, aber oberflächliche Betrachtung zu Unrecht Verachtung der geiſtigen Werte und der geiſtigen menſchlichen Beſtimmung zugeſchrieben hat. Aber auch in der Welt des Geiſtigen iſt eben eines wichtig: Vertrauen. Vertrauen zu den guten Kräften und zu ihrem Sieg über die zerſtörenden. Vertrauen dazu, daß nicht nur gemeinſames Bekenntnis zu ele⸗ mentaren Grundſätzen, ſondern auch gegenſeitiger Kampf um dieſe Grundſätze eine Gemeinſchaft bil⸗ den kann: eine Gemeinſchaft derer, die mit ehr⸗ lichem Herzen, voll Achtung voreinander und auch Apoll Stolz auf ihre Pflicht und ihre Beſtimmung darum ringen, daß die Welt des Geiſtigen, dieſer dr aße Mater aller menſchlichen Entwfcklung, nicht veröde und leer werde an treibender und geſtaltender Kraft. Dr. A. W. Das gefährliche Sportfeſt Litauiſcher Kriegskommandant unterbindet memel⸗ ländiſches Gauturnfeſt anb. Memel, 4. Juni. Am Sonntag, dem 29. Mai, ſollte in Coadjuthen das vom Turngau des Memelgebiets angeordnete Gauturnfeſt ſtattfinden. Zu der Veranſtaltung hat⸗ ten ſich fünf Turnvereine mit über 200 Turnern und Turnerinnen in Coadjuthen zuſammengefunden, um gemeinſam Wettkämpfe auszutragen. Als die Wett⸗ kämpfe beginnen ſollten, erſchien die litauiſche Staatsſicherheitspolizei und verbot die Austragung der Veranſtaltung mit der Begründung, daß die Genehmigung des Kriegskommandanten nicht vor⸗ liege. Auf den Hinweis des verantwortlichen Lei⸗ ters und Vorſitzenden des Turngaues, daß für ſport⸗ liche Veranſtaltungen bisher keine Genehmigung des Kommandanten erforderlich geweſen ſei, wurde ſei⸗ tens der Polizeibeamten auf eine interne Verfügung des Kriegskommandanten verwieſen, nach der auch die Wettkämpfe zwiſchen Vereinen der Genehmi⸗ gung bedürften. Der Einwand, daß dieſe Verfügung bisher öffentlich nicht bekanntgegeben worden ſei, wurde nicht beachtet. Ueber den erneuten Eingriff des Kriegskommandanten herrſcht in memelländiſchen Sportkreiſen allgemeine Empörung. Will man Bartelona reiten? Englische Waffenſtillftandsbemült — panie ungen an Trotz der wiederholten Ablehnung durch Franco verſucht es London nochmals — London, 4. Juni.(U..) Die engliſche Oeffentlichkeit diskutiert nach wie vor intenſiv die Berichte über möglicherweiſe bevor⸗ ſtehende Schritte der britiſchen Regierung zur Her⸗ beiſührung eines Waffenſtillſtandes im ſpaniſchen Bürgerkrieg. Allerdings iſt man ſich in politiſchen Kreiſen noch nicht darüber im klaren, ob die Regie⸗ rung tatſächlich ein derartiges Vorgehen plant oder ob die darauf abzielenden Gerüchte nur zur Be⸗ ſchwichtigung der politiſchen Linken in Umlauf ge⸗ ſetzt worden ſind, die nach wie vor heftige Kritik an der Nichteinmiſchungspolitik der Regierung übt. Der diplomatiſche Korreſpondent des„Star“ vertritt die Meinung, daß die hinter den Kuliſſen im Gange be⸗ findlichen Bemühungen um einen ſpaniſchen Waf⸗ fenſtillſtand von Chamberlain und Halifax nicht nur unterſtützt würden, ſondern von ihnen ſogar indirekt inſpiriert worden ſeien. Die beiden Leiter der eng⸗ liſchen Außenpolitik faßten dabei ſolgenden Lauf der Dinge ins Auge: 1. Zurückziehung der erſten Abteilungen ländiſcher Mitkämpfer aus Spanien; 2. Vermittlungsſchritte bei den kriegführenden ſpaniſchen Parteien, die in Burgos von Italien und möglicherweiſe vielleicht auch Deutſchland, in Bar⸗ celona von Frankreich unternommen werden ſollen; 3. Entſendung von Waffenſtillſtandsvorſchlägen an beide Bürgerkriegspartner; 7 4. Abhaltung einer Konferenz von Vertretern Francos und Barcelonas, die über die Einſetzung einer proviſorichen Regierung in Spanien beſchließen ſolle; dieſe Konferenz ſolle entweder in London oder in einer ſchweizeriſchen Stadt ſtattfinden; 5. die proviſoriche Regierung ſolle eine Volks ⸗ abſtimmung durchführen oder eine ver⸗ faſſunggebende Verſammlung einberufen, um dadurch die Entſcheidung über die künftige Regierungsform Spaniens herbeizuführen. IJlalteniſche Skepſis dub. Rom, 3. Juni. Frankreichs„Bereitwilligkeit zu aufrichtiger Nichteinmiſchung“ und der engliſche Plan eines Waf⸗ fenſtillſtands in Spanien wird von der römiſchen Preſſe mit ſichtlicher Zurückhaltung auf⸗ genommen. Geringem Vertrauen begegnet der engliſche Vor⸗ ſchlag eines Waffenſtillſtandes vor allem in den Aus⸗ führungen des Londoner Vertreters der„Tribuna“, der erklärt, daß es geſtern noch den Anſchein hatte, als ob man der Verwirklichung eines ſolchen Pla⸗ nes recht nahe ſei. Jedoch wäre man am Freitag wieder ziemlich ſkeptiſch geweſen und betonte, daß die Befehlshaber der beiden Heere bereits erklärt hätten, daß im gegenwärtigen Augenblick keine Bae r einen Waffenſtillſtand vor⸗ handen ſei. Starke Gebirgsſtellungen erobert dnb Bilbao, 4. Juni. An der Albocgcer⸗Front kam es zu heftigen Kämpfen der nationalen Galicien⸗Truppen unter aus⸗ General Aranda. Durch ein geſchickt verſchleiertes Umgehungsmanöver konnten ſie einige Ortſchaften und das Maſſiv des Eſparraguere⸗Gebirges in ihre Hand bringen, wo die Bolſchewiſten ſtark aus⸗ gebaute Verteidigungsſtellungen er⸗ richtet hatten. Weſtlich davon konnten die Verbin⸗ dungstruppen zwiſchen den Angriffsſäulen der Gene⸗ rale Varela und Aranda ebenfalls bedeutſame Fort⸗ ſchritte machen. Im Abſchnitt Linares und Mora de Rubielos ſchlugen die Truppen des Generals Varela feindliche Gegenſtöße zurück, wobei die Bol⸗ ſchewiſten große Verluſte erlitten. Das Pech des„Kartoffel-FJohn⸗ dnb. Bilbab, 3. Juni. „Kartoffel⸗John“, der wegen ſeiner unerlaubten Waffentransporte für die Roten berüchtigte engliſche Handelskapitän Andrew, hat mit ſeinem letzten Transport Pech gehabt. Sein Schiff„Thorpehall“ das 1152 Tonnen verſchiedene für die Roten be⸗ ſtimmte Flugzeugmotoxen, die diesmal als Getreide deklariert waren, an Bord hatte, wurde auf der Reede von Valencia von nationalen Flugzeugen bombardiert und ging unter. Kartoffel⸗John gelang es, ſchwimmend das Land zu erreichen.. Der Chinakrieg noch lange nicht am Ende: Die Chinesen ſtellen ſich wieder Anter Führung Tſchangkaiſcheks verſuchen ſie Japans Vormarſch aufzuhalten — Schaughai, 3. Juni.(U..) Vierzehn gutausgerüſtete Diviſionen chineſiſcher Truppen, die unter dem perſönlichen Oberbefehl Marſchall Tſchangkaiſcheks ſtehen, beziehen jetzt neue Stellungen auf der Linie Laufeng—Kaiſeng. Nach⸗ dem auf dieſe Weiſe die mehrtägigen Rückzugsbewe⸗ gungen der Chineſen zum Stillſtand gekommen ſind, hält man es in japaniſchen Militärberichten für möglich, daß ſich in kürzerer Zeit in dieſem Gebiet — etwa 50 Km. von den alten chineſiſchen Stellun⸗ gen entfernt— die größte bisher geſchlagene Schlacht um die Lunghai⸗Eiſenbahnlinie ent vickeln kann. Die chineſiſchen Streitkräfte ſind bereits faſt an allen Kriegsſchauplätzen zu Gegenangriffen über⸗ geganen, die beſonders in der Provinz ühwei und im Nanking⸗Sektor mit großer Heftigkeit durch⸗ geführt werden. In Anhwei richten ſich die Angriffe vor allem gegen Hwaiyuan, Tingyuan und gegen Mentſcheng, alſo in Richtung auf die Tientſin Pukau⸗Bahn, während auf der öſtlichen Seite der Bahn nördlich von Nanking und ſüdlich des Gau⸗ hu⸗Sees die chineſiſchen Streitkräfte, die auf ihrem Rückzug vom Sütſchau⸗Kriegsſchauplatz durch das Seengebiet auf Nanking ſich zubewegt haben und auf etwa 60 000 Mann geſchätzt werden, einen Druck ſeitwärts ausüben. Offenbar geht hier der Plan der chineſiſchen Strategie darauf aus, die Verbin⸗ dunglinien der von Süden aus gegen ie Lung⸗ haibahn operierenden japaniſchen Abteilungen von beiden Flanken aus anzugreifen und zu durchſchnei⸗ den. Zum mindeſten hoffen die Chineſen ſtarke ja⸗ päniſche Truppenverbände hier zu binden und da⸗ durch den japaniſchen Druck in Richtung auf Kaifeng zu verringern. Der Blick auf den Pazifik — Tokio, 3. Juni.(U..) Admiral Noda, der Sprecher der Marinebehör⸗ den, erklärte, daß Japan ſehr beunruhigt Luftaufrüſtung mit allen Mitteln: England kauft 300 Flugzeuge von AS A Einſetzung eines„Aufrüſtungsausſchuſſes“ beim Luftfahrtminiſterium Drahtber. unſ. Londoner Vertreters — London, 4. Juni. Die Regierung hat der Oppoſition in der Frage der Luftaufrüſtung ein formales Zugeſtändnis ge⸗ macht. Nachdem kürzlich das Unterhaus nach einer erregten Debatte einen Oppoſitibnsantrag auf Ein⸗ ſetzung eines Unterſuchungsausſchuſſes für die mili⸗ täriſche Luftfahrt abgelehnt hatte, hat jetzt der neue Luftfahrtminiſter Sir Kingsley Wood einen Aus ⸗ ſchuß ernannt, der die geſamte Organiſation des Luftfahrtminiſteriums im Hinblick auf die Not⸗ wendigkeit einer beſchleunigten Luftaufrüſtung unter⸗ ſuchen ſoll. Der Unterſchied zwiſchen dieſem Aus⸗ ſchuß und dem von der Oppoſition verlangten beſteht Deutſche Hochſchullehrer über das Problem: „Demokratie und Diktatur“ Energiſche Verwahrung gegen die Verkennung der deutſchen Regierungsform anb. Berlin, 4. Juni. Am Donnerstag und Freitag fand in Berlin im Haus der Deutſchen Rechtsfront die Geſamttagung der Reichsgruppe Hochschullehrer des Nes. Rechts⸗ wahrerbundes über das Thema„Demokratie und Diktatur“ ſtatt, zu der über 100 rechtswiſſenſchaft⸗ liche Hochſchullehrer aus allen Teilen des Reiches erſchienen waren. 5 Am Freitag hielt Profeſſor Dr. Ritterbuſch in Anweſenheit des Reichsführers des NSR, Reichs⸗ miniſter Dr. Hans Frank, einen Vortrag, in dem er betonte, daß die deutſche Wiſſenſchaft nicht gewillt ſei, die von weſteuropäiſcher Seite proklamierte Klaſſifizierung Europas in Demokratie und Diktatur ohne weiteres hinzunehmen. Der Nationalſozialis⸗ mus habe die Gemeinſchaft des Volkes wiedergefun⸗ den und ſehe im Führer ihren ſallgemei⸗ Ren Millen“ verkörpert. 8 5 Ss Oberſturmführer Profeſſor Dr. Höhn etzte ſich mit den Darſtellungen auseinander, die ſich 1 eſteuropiſchen Staatsrechtsliteratur 5 der erfaſſung vorfinden. Man ſehe im Aus üſche Verfaſſung als Ganze f Grundlage, die Volksgemeinſchaft mit ihrem Prin⸗ zip der Einheit von Führung und Gefolgſchaft, man erkenne nicht die Bewegung in ihrer tragenden Be⸗ deutung für die Volksgemeinſchaft. Den Abſchluß und Höhepunkt der Tagung bildete die faſt zweiſtündige Rede des Reichsrechtsführers, Reichsminiſter Dr. Hans Frank. Ueberall in der Welt ſeien die ſog. Demokratien im Abſter⸗ ben. Wer behaupte, daß irgendwo in der Welt noch parlamentariſch-demokratiſch„freiheitlich“ regiert werde, leugne.„Wir haben nicht in Problem Demokratie und Diktatur weil die anderen angeblich Demokratien und wir Diktaturen wären, ſondern weil wir in Deutſchland die Herr⸗ ſchaft des füdiſchen Kapitals und der weltkapitaliſti⸗ ſchen Machthaber gebrochen haben. Dr. Frank kennzeichnete als markante Mepkmale des Führerſtgates, der die dem deutſchen Volk ge⸗ mäße Verfaſſungsform ſei, die volksunmittelbare Autorität im Sinne der unmittelbaren Demokratie. Er wies auf die Identität von Staatsoberhaupt, Regierungschef und Parteiführer hin, die Adolf Hitler gleichzeitig zum oberſten Richter und Gerichts⸗ bern erhebe))%)%%%CCCd⁰ ˙ darin, daß es ſich nicht um einen parlamentariſchen, ſondern um einen Regierungsausſchuß handelt. Zum Vorſitzenden hat der Luftfahrtminiſter Lord Cadman ernannt, der bereits den Ausſchuß zur Unterſuchung der zivilen Luftfahrt geleitet hat. Der Bericht des Cadman⸗Ausſchuſſes zur Unterſuchung der zivilen Luftfahrt erregte ſeinerzeit großes Aufſehen und führte zu einer völligen Neuordnung der Anglo⸗ Perſian Oil Company ſowie der Jrak⸗Oel⸗Geſell⸗ ſchaft, ferner der Suezkanal⸗Geſellſchaft. Cadman ſpielt als Wirtſchaftsberater in verſchiedenen Regie⸗ rungsausſchüſſen eine große Rolle. Im Zuſammenhang mit dem neuen Plan des Luftfahrtminiſters meldet„Daily Telegraph“ heute, daß England von den Vereinigten Staaten 300 Flugzeuge kaufen werde. Dieſe Zahl iſt weit geringer, als man vor einigen Wochen angekündigt hatte, aber größer, als man nach den erſten Berichten der kürzlich aus den Ver⸗ einigten Staaten zurückgekehrten Studienkommiſſion erwartet hatte. Zwei amerikaniſche Flugzeugindu⸗ ſtrielle ſind mit dieſer Kommiſſion in London ein⸗ getroffen und hoffen, die Lieferungsverträge ſchon in den nächſten Tagen abzuſchließen. Der geplanten Errichtung großer engliſcher Flug⸗ zeugwerke in Kanada ſtehen nach der gleichen Mel⸗ dung des„Daily Telegraph“ noch Schwierigkeiten im Wege. England könne vor 1940 nicht mit größe⸗ ren Lieferungen aus Kanada rechnen. Warum Stapelung von Lebensmitteln? 8 N 5 dnb. London, 3. Juni. Nach Abſchluß der Ausſprache über das Geſetz über die Stapelung von Lebensmitteln, Düngemit⸗ teln und Erdöl im Unterhaus erklärte Verteidigungs⸗ miniſter Inſkip, die Regierung würde ſolche Maß⸗ nahmen nicht ins Auge gefaßt haben, wenn nicht „eine ſo beunruhigende Lage in Europa“ beſtünde. Das bedeute aber nicht, daß ein Notfall bereits nahe vor der Tür ſtünde. Auf die Kritik verſchiedener Abgeordneter, daß die Pläne der Re⸗ gierung nicht weit genug gingen, da man auch Roh⸗ ſtoffe aufſpeichern ſollte, eingehend, ſagte Inſkip, daß beträchtliche Reſerven an Rohmaterialien vorhan⸗ den ſei. Abstimmung angenommen. 0 Geſetz wurde daraufhin in zweiter veſung 5 2 ſein würde, falls England und die Vereinigten Stag⸗ ten gemeinſam Flugplätze auf den Phönix⸗ und Elliee-Inſeln anlegen würden,„da dieſe Inſeln ſo nahe an unſeren ſüdlichen Inſeln liegen“, f Zunehmender Guerilla-Krieg in den chineſiiſchen Gewäſſern 70 (Funkmeldung der NM.) 9 +. Schanghai, 4. Junk. Der chineſiſche Guerillakrieg greift nach Mittei⸗ lungen des japaniſchen Sprechers jetzt auch auf das offene Meer über. So griffen ſechs bewaffnete Dſchunken in der Nähe von Hongkong ein japanisches Patrouillenboot an. Es entwickelte ſich ein regel⸗ rechtes Seegefecht, in das auch ein Flugzeug eingriff. Drei Dſchunken wurden bei dieſem Kampf in Brand geſchoſſen und eine von ihnen verſenkt. Die übrigen Dſchunken entkamen. Der japaniſche Sprecher kündigte angeſichts dieſer Vorkommniſſe, die auf einen immer reger werdenden Guerilla⸗ Kleinkrieg in den Küſtengewäſſern hindeuten, den rückſichtsloſen Vernichtungskampf gegen bewaffnete Dſchunken an. —— Grenzzwiſchenfall in Südamerika Peruaner greifen ecuadorianiſche Patrouille an — Quito(Ecuador), 4. Juni.(U..) Wie hier amtlich bekanntgegeben wird, ü eine Abteilung von 40 Peruanern einen Offizter und 4 Mann der ecuadorianiſchen Garuiſon Roca Fuerte in der Provinz Oriente überfallen haben. Von den Ueberfallenen ſei einer getötet und ein anderer gefangengenommen worden. Zu dem Grenzzwiſchenfall wird vom Kriegsmini⸗ ſterium noch mitgeteilt, daß am Dienstag ein peruaniſches Kanonenboot am Kap Pantoja er⸗ ſchienen und den Napo⸗Fluß aufwärtsgefahren ſei⸗ Es ſei zwei Kilometer tief über die Demarkations⸗ Linie des umſtrittenen Grenzgebietes vorgedrungen, Da Gewehrſchüſſe vernommen worden ſeien, habe der Kommandeur von Roca Fuerte eine Patrouille von einem Offzier und vier Mann zur Erkundung aus⸗ geſandt. Sie ſei von vierzig Peruanern auf ecua⸗ dorianiſchem Gebiet angegriffen worden. Zwei Sol⸗ daten hätten dabei den Tod gefunden, während der Offizier gefangen genommen und vermutlich an Bord des Kanonenbvotes gebracht worden ſei. Der Außenminiſter hat einen Aufruf an die Be⸗ völkerung gerichtet, in welchem er ſie zur Ruhe er⸗ mahnt; vor der peruaniſchen Geſandtſchaft ſind be⸗ ſondere Poſten aufgeſtellt worden, um Ausſchreitun⸗ gen zu verhindern. In politiſchen Kreiſen wird be⸗ fürchtet, daß die in Waſhington ſtattfindenden Verhand⸗ lungen über die Feſtlegung der Grenze zwiſchen den beiden Staaten durch den Zwiſchenfall eine Erſchwe⸗ rung erleiden werden. Blutiges Gefecht in Waziriſtan Neue Unruhen an der indiſchen Nordweſt⸗Grenze anb. London, 3. Juni. Nach den neueſten Meldungen aus Dimla iſt die Lage im Gebiet von Waziriſtan wieder ſehr ge⸗ ſpannt, nachdem es dem aufrühreriſchen Fakir von Ipi anſcheinend gelungen iſt, unter den eingeborenen Stämmen an der indiſchen Nordweſt⸗Grenze neue Unruhen zu ſtiften. Seit einigen Tagen iſt es zu verſchiedenen kleineren Ueberfällen auf engliſche Wachtpoſten gekommen, bei denen es zahlreiche Ver⸗ wundete gab. N Am Donnerstag haben 200 aufſtändiſche Einge⸗ borene einen Wachtpoſten in der Nähe von Razani angegriffen. Es kam zu einem blutigen Ge⸗ fecht, bei dem auf engliſcher Seite fünf indiſche Soldaten getötet ſowie zwei indiſche Offiziere und 14 indiſche Soldaten ſchwer verletzt wurden, Schließ⸗ lich gelang es jedoch, die Aufſtändiſchen unter ſchweren Verluſten zurückzuſchlagen. Haupeſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Atos Win dauer, Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Thegter Wiſſenſcbaft und Unterhaltung? Carl Onno Elſen bart. Han, delsteil: Or. Fritz Bo de. Lokaler Teil u. i. V. Gericht: De. Fritz Ham: mes.— Sport: Willy Mäller.— Südweſtdeutſche Umſchau und Bilderdienſt: 1. B. Richard Schönfelder, ſämtl. in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. C. F. Schaffer, Berlin⸗Frledenat, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Nückſendung nus bel Rückporto.. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeltung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1, 6. Verantwortlich für Anzelgen und geſchäftliche Mittellungen Jakob Faud e, Mannbeim. 0 Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Ausgabe 4 Abend und 4 Mittag erſchelnen zeitin in der Ausgabe B 5 Ausgabe A4 Mittag äber 10 800 Ausgabe à Abend über 9 8 Ausgabe 3 über 11000 Die Anzeigen der Goeſamt- Del. Monat April Aber * SSG S MSc ST 1 2 18 70 Pfingſt⸗Ausgabe der Neuen Mannheimer Zeitung amstag, 4. Ju i Sonntag, 5. Juni 1938 Tauſend weiße Blumenſonnen Streut der Frühling ſeligem Schreiten, Und um Buſch und Dorf und Weiten Weht ein ſchläfrig frohes Klingen. Und durch Dorf und Buſch und Weiten Träum ich wieder neu beflügelt; Und von Lenz und Licht umhügelt Folg ich jungem Erdendrängen. Mädchen tanzen Ringelreihen Mitten auf der weißen Wieſe; Und ich fang die Annelieſe, Schwinge jauchzend ſie im Maien. Und von Buſch und Dorf und Weiten Lacht ein ſeliges Widerklingen, Und wir tanzen und wir ſingen, Und wir pflücken Blumenſonnen. Carl Hauptmann. Die Abrackerungsmoral der Pfingſtferien „Mit fortſchreitender Beruhigung und häufigerer Aufheiterung“ gehen wir laut Wetterbericht in die diesjährigen Pfingſten hinein, und mehr kann man nach dieſem Mai ja wohl nicht verlangen. Der Himmel iſt übrigens immer blau und hoch in der Früh; denn die Vöglein und ihren Frühling läßt der Himmel nicht im Stich; aber es iſt natürlich ſo eine Sache, freiwillig um 6 Uhr morgens aufzuſtehen, wenn man es zwangsweiſe das ganze Jahr über auch jun muß. Aber trotzdem, es iſt die einzig ſichere Sonne und garantierte Friſche und Wohlgelauntheit für die ganzen Feiertage, ganz abgeſehen von der moraliſch⸗aufrechten Haltung, die man ſich anderen gegenüber zulegen kann, wenn man ſo ganz nebenbei über das Wetter von heute früh, und von der Ver⸗ trautheit mit der Tierwelt konverſiert, da die Droſſel auf den Frühſtückstiſch kommt und ſich ein Häppchen für die Kinder mitnimmt, der Maulwurf Winke⸗winke hinter ſeinem Hügel macht und das Slachelſchwein ein kleines Lehrſpiel in Mäuſejagd 35 2 5— 7 122 — vorführt. So kann man ſogar geraume Zeit un⸗ ſaſtert im Garten ſpazieren gehen, es braucht ja nicht gekade nur im Pyjama zu ſein. Und dann kommen alſo langſam die großen Lei⸗ ſtungen: die Autofahrt bis weit in die Wälder, zur Wildenburg, wo der Gral vielleicht noch vergraben liegt, nach Möckmühl, wo Götz von Berlichingen uſw. auf den Trifels, wo die Reichskleinodien und Hein⸗ rich der Löwe... Es gehört natürlich etwas Phan⸗ laſte dazu, aber wenn man mal eine halbe Stunde nicht von Volksauto, Motorrädern, Bilanzen und Haushaltsſorgen ſpricht, dann hat man was davon. Im ühkigen gibt es ja genug Möglichkeiten, die ohne geiſtige Anſtrengung was abwerfen: da iſt ein Wein, dort ein Salm, der ſich gewaſchen hat, es gibt Gegen⸗ den und Dörfer, da iſt der Kaffee oder die Sahne dazu außergewöhnlich, auch dem Spargel kann man nachfahren, und außerdem muß man überall dort⸗ bm, wo man früher mal glücklich und ſerienverliebt war. Manche fahren leichtſinnig dorthin, wo ſie ihr Schihaſerl fürs Leben fanden, und wundern ſich, wie die Landſchaft ohne Schnee ſo proſaiſch ausſieht. Ja, das gibts alles, manche Züge werden über⸗ füllt ſein, und es muß ein Wagen angehängt werden, und der Ehemann beſorgt ſeiner Frau den ſchönſten Platz im fünften Wagen, um ſelber im zehnten die herrlichſten Erlebniſſe zu haben. Und dann erſt die ſchimpferei über den rechten Waldweg mit Zeichen, die nicht gedeutet werden können. Ha, das ſind Pfingſtfreuden! Kampf würzt das Leben und ein wenig Entbehrung und Anſtrengung noch mehr. enn nur ſolche Volksgenoſſen ſind wahrhaft zu loben, die des Autos weichen Sitz freiwillig ganz oder mindeſtens halb entbehren und in Genagelten riumphe des Marſchtempos erringen, ſich von ſelbſt⸗ geſpiegelten Eiern und ſchlichtem Gluckerſchluck aus der Flaſche ernähren, die mit wunden Daumen ſich kurch die Flüſſe paddeln, nachts in kühlem Zelt kein üge zu tun und morgens ſingen, daß nur noch die Krähen aushalten, und völlig ausgehöhlt und abge⸗ kratzt heimkommen, und doch die glücklichſten Men⸗ ſchen in weiter Runde ſind. Denn die haben ſich ausgetobt, der Magen iſt für drei Wochen in Ord⸗ nung, und jetzt ſchmeckt es auch, in einem weichen ett zu ſchlafen. Denn das moderne Städterleben leidet unter dem bemerkenswerten Zuſtande, daß man den Sonntag zum Alltag gemacht hat, daß man Genüſſe des Veins, der Unterhaltung, des guten Lebens, des Eſſens und die Liebe alle Tage haben kann, die rech⸗ tens nur einmal im Leben richtig vorkommen dür⸗ fen. Und dies einmal richtig eingeſehen, muß man die Dinge umkehren, und freiwillig entbehren lernen, was einem ſonſt zu fad wird, ganz abgeſehen davon, daß es einem auch den Magen verderben kann. Und zu dieſem Zwecke iſt Pfingſten als Groß⸗Ferien⸗ feiertagsanfang des lichten Sommers uns zur freien Verfügung überlaſſen, damit der rechte neue Geiſt der Natürlichkeit über uns kommen möge, der da ſagt: Gehe hin und rackere dich ab— damit du wieder Appetit kriegſt! Dr. Hr. 79 Jahre alt wird heute Herr Karl Dam⸗ hahn Robert⸗Blum⸗Straße 54. Herzlichen Glück⸗ wunſch! 69 Jahre alt. Herr Carl Gernet, wohnhaft n K 3. 4, begeht am 4. Juni ſeinen 60. Geburtstag. Er war über 30 Jahre als Rechtsanwaltbürochef hier tätig. Wir gratulieren! „Nüchſte Woche mat 3. Seite/ Nummer 253 — m Von der JFahrſchulerziehung für den Mannheimer Verkehr Es iſt noch kein Meiſter vom Himmel gefallen, und wer als friſchbackener„Ritter vom Steuer“ auf die Menſchheit losgelaſſen werden will, der muß bekanntlich zunächſt einmal allerhand lernen, um den praktiſchen Vorausſetzungen und der immer ſtei⸗ genden Verantwortung eines Kraftwagenlenkers entſprechen zu können. Die Fahrlehrer von heute haben alſo keine ganz leichte Aufgabe; denn anderes wird verlangt als in jener guten alten Zeit, wo man hübſch gemütlich draußen auf der Landſtraße das Kuppeln und Bremſen und Auf⸗den⸗Gashebel⸗ Treten beigebracht bekam, dann nach einigen ſchlaf⸗ loſen Nächten erſtmals das Abenteuer einer ver⸗ hältnismäßig friedlichen Stadtfahrt wagte und bei der Prüfung als höchſtes der Gefühle ein leidlich gelungenes„Anfahren am Berg“ zu zeigen hatte. Heute geht es gleich von der erſten Fahr⸗ ſtunde an durch belebte Straßen, um die mit Recht ſo beliebten Ecken der Mannheimer Quadrate,— Der Oberbürgermeiſter zur Volksgasmaske Krieg iſt furchtbar! Am furchtbarſten trifft er ein nicht vorbereitetes Volk. Der Friedensplan der deutſchen Reichsregierung vom 1. April 1936, der das Verbot des Abwurfs von Kampfſtoffbomben vorſah, wurde nicht verwirklicht. Darum ſuchen wir heute Schutz vor dieſer Gefahr. Die Gefahr iſt groß, ſie wird klein und kleiner, je mehr Volksgenoſſen im Beſitz der Volksgasmaske„VM 37“ find. Jeder kann nud jeder muß ſie erwerben zu ſeinem eigenen Schutz. Heil Hitler! gez. Renn inger. Eine Frau und ein Junge angefahren Polizeibericht vom 4. Juni Sieben Verkehrsunfälle. Geſtern mittag fuhr die Führerin eines Perſonenkraftwagens beim Einbiegen von der Traitteurſtraße in die Schwetzinger Str. auf den Gehweg und fuhr hierbei eine 41 Jahre alte Frau an, wodurch dieſe Prel⸗ lungen und Hautabſchürfungen an beiden Beinen davontrug. Die Verletzte wurde nach dem Städtiſchen Krankenhaus gebracht. Bei einem weiteren Ver⸗ kehrsunfall, der ſich auf der Riedfeldſtraße ereignete, wurde ein fünf Jahre alter Junge, der un vor⸗ ſichtigerweiſe die Fahrbahn über⸗ querte, von einem Kraftradfahrer angefahren und verletzt. Der Junge mußte in ärztliche Behandlung gebracht werden. Bei fünf weiteren Verkehrsunfäl⸗ len, die ſich im Laufe des geſtrigen Tages ereigne⸗ ten, wurden zwei Perſonen verletzt, fünf Kraftfahrzeuge und drei Fahrräder beſchädigt. Sämt⸗ liche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachten der Ver⸗ kehrsvorſchriften zurückzuführen. Verkehrsüberwachung. Bei den geſtern vorge⸗ nommenen Verkehrskontrollen wurden wegen ver⸗ ſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsord⸗ nung 56 Perſonen gebührenpflichtig ver⸗ warnt und an vier Kraftfahrzeughalter wurden rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, weil ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Wegen groben Unfugs gelangten drei Perſonen zur Anzeige. * Mit den Arbeiten für den Markt⸗ und Parkplatz am Adolf⸗Hitler⸗Ufer hinter der Feuerwehrkaſerne iſt bereits begonnen worden. Der Boden wird mit einem Motorpflug aufgeriſſen, die aufgefüllte Schicht um etwa 30 Zentimeter vermittels Förderband ab⸗ getragen und weggefahren, der ſo vorbereitete Boden mit Bruchſteinen geſtückt und dann entſprechend den Erforderniſſen eingeebnet. Im Zug dieſer Arbeiten wird auch der Hof der Feuerwehrkaſerne um etwa 30 Meter verbreitert, einmal, um mehr Platz für die Uebungen der Wehrleute zu gewinnen, dann aber auch, um die Ausfahrt der Löſchzüge beſſer zu ge⸗ ſtalten. Dieſe ſoll ſpäterhin nur noch auf der rück⸗ wärtigen Seite der Kaſerne erfolgen, während die Seite nach dem Meßplatz zu der Einfahrt vorbehal⸗ ten bleibt. ral“ in neuer Einſtudierung gegeben. Regie: rechtsum zweiter Gang, linksrum und Hauptſtraße überqueren erſter Gang: der Schüler darf ruhig ein bißchen ſchwitzen, dafür wird ihm jegliche Verkehrs⸗ ſcheu von vornherein gründlich ausgetrieben. Aber mit ſolcher ſehr nützlichen Gewöhnung an die Er⸗ forderniſſe des Auto⸗Alltags iſt es nicht getan. Und was man morgens auf der Strecke unter Anleitung geübt hat, muß imme noch wiſſensmäßig ausgebaut werden, damit es richtig in Fleiſch und Blut über⸗ geht. Außerdem ſoll ja auch Techniſche nicht ganz vernachläſſigt werden, obwohl es allmählich gegenüber der Verkehrserziehung einigermaßen in den Hintergrund getreten iſt.. Der theoretiſche Unterricht alſo! Meiſt wurde er bisher ſo ein bißchen zwiſchen Tür und Angel,— in der Garage, in einem Zimmer abge⸗ halten, und das Anſchauungsmaterial war nicht ſon⸗ derlich reichhaltig oͤabei. Nun aber hat ſich auch hier bei uns in Mannheim— wie ſchon in vielen andern Städten— eine Gruppe von Fahrlehrern beſonders das 686 S0Ge Se S8 5 5 25 Der Mannheimer Stadt- plan und eine Menge kleiner Modelle verhel- ken dem Fahrschüler zur Gewinnung plasti- scher„Verkehrsbilder“. Foto: M. Schubert. Stand konzert am Waſſerturm Am Pfingſtſonntag, dem 5. Juni, von 11.30 bis 12.30 Uhr veranſtaltet der Muſikzug der SA⸗ Standarte 171 unter Leitung von Oberſturmführer Otto Homann⸗Webau am Waſſerturm ein Standkonzert mit folgendem Programm:„Der Sonne entgegen“, Marſch, E. Buder; Ouvertüre zu „Dichter und Bauer“, F. v. Suppé;„Aeronauten⸗ zug“, Homann⸗Webau; Fantaſie aus Roſſinis„Wil⸗ helm Tell“, G. Thiem;„Frühlingsmorgen“, W. Thiele;„Kurpfalztreue“, Marſch, Homann⸗Webau. und in Neu⸗Eichwald Am Pfingſtmontag, 6. Juni, 11 Uhr, wird ſich das neugegründete Trompeterkorps Neueich⸗ wald anläßlich eines Platzkonzerts erſtmalig einem größeren Kreiſe vorſtellen. Das Platzkonzert, das unter Leitung von Kapellmeiſter Boes eine flotte Programmfolge vorſieht, wird am Platz Märker Querſchlag, Eichwald 1, abgehalten. Aufe nihalt öſterreichiſcher Erholungskinder verlängert Bekanntlich weilen augenblicklich zweitauſend Erholungskinder aus der Steiermark und Kärnten als unſere Gäſte in Baden. Durch die Notlage, die in einigen Gegenden Oeſterreichs durch das Hochwaſſer im Murtal eingetreten iſt, wird der Aufenthalt der Erholungskinder in Baden ver⸗ längert. Die Quartiergeber haben ſich reſtlos mit Freuden bereit erklärt, die Kinder noch einige Zeit bei ſich zu behalten. Am 10. Juni fahren dann die Sonderzüge von Heidelberg und von Freiburg nach Klagenfurt, am 14. Juni von Karlsruhe nach Graz und am 18. Juni von Mannheim nach Graz. Den Kindern, die ſich hier überraſchend gut eingelebt haben, iſt Baden zur zweiten Heimat geworden, und ſo dürfte ſicherlich den meiſten von ihnen der Abſchied recht ſchwer fallen. ei Die Hafenrundfahrten ſetzen wieder in vollem Betrieb ein. Es ſind heuer gerade 30 Jahre ver⸗ gangen, daß die Adler⸗Hafenrunoͤfahrten zum erſten Male geſtartet wurden. Durch dieſe Fahrten iſt ſo⸗ wohl Fremden wie Einheimiſchen Gelegenheit ge⸗ boten, die gewaltigen und ſehenswerten Mannheimer Hafenanlagen kenenzulernen. Schon Tauſende von Volksgenoſſen, darunter auch viele Schulkinder, haben von dieſer Möglichkeit Gebrauch gemacht und konnten ſich dadurch von der Wiederbelebung des Schiffahrts⸗ und Güterverkehrs ſeit der Macht⸗ ergreifung ein anſchauliches Bild verſchaffen. zee Pfingſten im Nationaltheater. Im National⸗ theater erſcheint am Pfingſt⸗Sonntag zum erſtenmal als 13. Abend des Zyklus zeitgenöſſiſcher Dichter und Komponiſten die Operette„Wenn Liebe befiehlt“ von Joſeph Snaga. Die muſtkaliſche Leitung hat Karl Klauß. Regie: Curt⸗Becker⸗Huert. Am Pfingſt⸗ Montag kommt im Nationaltheater„Die Zau⸗ berflöte“, Oper von Mozart, unter der mufikali⸗ ſchen Leitung von Ernſt Cremer zur Aufführung. Im Neuen Theater im Roſengarten wird an beiden Pfingſt⸗Feiertagen Ludwig Thomas Komödie 1 o⸗ Nut⸗ dolf Hammacher. nachdrücklich den Tagesforderungen ihres Berufes angepaßt und iſt zur Schaffung eines gemein⸗ ſchaftlichen Lehrſaales übergegangen, der vor einigen Wochen in Betrieb genommen wurde. Jeden Abend iſt ein anderer dran, um mit ſeinen Schülern das Autofahren im allge⸗ meinen ſowie den Mannheimer Verkehr im beſonderen durchzuexerzieren. Da ſitzen ſie denn— fünfzehn, zwanzig ooͤer auch fünfundzwanzig Männlein und Weiblein—, um den großen, quadratiſchen Tiſch, auf deſſen Platte das Viertel des Stadtplanes zwiſchen Schloß, Neckar⸗ ſtadt, Luiſenpark mit Waſſerturm und Bahnhof far⸗ big eingezeichnet iſt. Drei Dutzend ſpannenlange Ver⸗ kehrszeichen, ein paar Schutzleute mit beweglichen Armen, ein paar ſchnittige Limouſinen und Kabrio⸗ letts, aber auch Pferdewägelchen, Motorradfahrer und kleine Zinnfiguren⸗Radler wie aus Fritzchens Spielzeugſchachtel ſind vorhanden. Ja, ſelbſt ein rich⸗ tiger Verkehrsturm mit grün⸗rot⸗orange Scheiben als Wunſchtraum aller Mannheimer Autofahrer und ein biederer Fußgänger mit Reiſetaſche unterm Arm ward nicht vergeſſen. Und ſchon geht es in die reichlich vorhandenen Verkehrs⸗Fineſſen unſerer guten Rhein⸗Neckar⸗ Stadt hinein. mit der Schwie⸗ linksgeſteuerten Linksparken in der Freßgaſſe rigkeit glatten Anfahrens für den 22* + 5 H Darmträgheit, die Ursac großen Unbehagens und vieler Krankheiten, kann in jedem wenn chroniſch, beſeitigt werden durch regelmäßigen Gebr Ame. Billen. Seit Jahrzehnten bewährt und erprob Sevelen aus reinen Pflanzenſtoffen hergeftellt völlig reizlos 50 Kmeipn. Dien uur RM..— in allen Apotheken. Nelpptur⸗ Wegweiser kostenlos durch RKneippmiltel-Zentrale Würzburg. Wagen; die Friedrichsbrücke mit ihrer Son⸗ derregelung des Rechtsüberholens aller nicht moto⸗ riſierten Fahrzeuge, denen von der Brückenauffahrt Breite Straße bis drüben zur Max⸗Joſeph⸗Straße die Mitte vorbehalten bleibt, während Kraftfahrer der Schiene folgen. Dann die Mittelſtraße, wo die Straßenbahn ſoweit rechts fährt, daß man Fahrtrichtung auf Thema ausnahmsweiſe auch gegen die der linken Seite parken darf; endlich das 0 Einbahnſtraße, bei dem es hinſichtlich des Vorfahrtrechtes bekanntlich mancherlei feine Unter⸗ ſchiede zu beachten gibt, weil hier etwa die A.⸗ guſta⸗Anlage oder die Ludwigshafener Lu d⸗ wigſtraße als Hauptſtraßen, Kunſtſtraße und Freßgaſſe aber nur als Nebenſtraßen gelten. Und ſo geht es weiter: der Bahnübergang mit ſeinen verſchiedenen Möglichkeiten der ein⸗, zwei⸗ und dreiſtreifigen Bake, Halbkreuz, Vollkreuz und Doppelkreuz; der Radfahrer, den man mit vornehmer Rückſicht behandeln und an Ecken nicht überholen ſoll; das Parken bei Nacht im Scheine der Straßenbeleuchtung mit ihrer in Mannheim leider immer noch nicht vorhandenen, ſtrafzettelmin⸗ dernden Kennzeichnung des 11⸗Uhr⸗Verlöſchens; das ſtreng verbotene Nebeneinanderfahren oder gar zu dritt Ueberholen,— alles wird gründ⸗ lichſt durchgenommen und abgefragt. Denn das muß jeder wiſſen. Die rundliche Mutti aus der Fernfahrerfamilie ſo gut wie der Herr Doktor und Herrenfahrer,— der junge Küfergeſelle als An⸗ wärter für den Laſtkraftwagen⸗Führerſchein der Klaſſe 2 und die„Mannemer Bopp“ mit autobeſitzen⸗ dem Bräutigam. „Eins ſag' ſch euch immer wieder: fahrt mir vorſichtig und langſam“, heißt der Kehrreim dieſes Frage⸗ und Antwortſpfels. „Tut langſam, langſam, langſam, damit euch nix baſſiert. Und benehmt euch anſtändig, denn ſchimp⸗ fende Autofahrer mit einer eigenen Landſtraßen⸗An⸗ rempelungsſprache ſind heute gar nicht mehr in Mode.“ So ſpricht der Mann der Praxis, der in 35 Jahren noch keinen Unfall, geſchweige denn einen Strafzettel zu verzeichnen hat, obwohl er ſeit 15 Jahren auch als Fahrlehrer gewiß ſchon ſo manche „dicke Luft“ überwinden mußte. Schließlich hat aber auch die ſtrammſte Verkehrs⸗ epziehung einmal ihr Ende, weil in dem ſchönen, hellen Gemeinſchafts⸗Lehrſaal noch vielerlei fahr⸗ wichtige Dinge auf die Schülerſchar warten. Da ſteht ein Motoren modell, dem man bis ins innerſte Eingeweide gucken kann; da hängen große Schautafeln für Lenkung, Bremsſchema, Oel⸗ ſchema Hinterachſe und Getriebe an den Wänden; da gibt es ſchließlich noch einen beweglichen Schnitt, mit deſſen Hilfe ſich auch die unhegabteſte Dame das Geheimnis des Viertaktmotors mit An⸗ ſaugen, Verdichten, Verbrennen und Auslaſſen ein⸗ ſchließlich der Früh⸗ und Spätzündung klarmachen kann. Die Krönung aller dieſer Mühen um eine muſter⸗ haft ſorgſame Ausbildung des künftigen Kraftfahrers aber wird es ſein, wenn in Kürze auch der Ver⸗ kehrsfihm noch in den Dienſt dieſer allabendlichen theoretiſchen Unterweiſungen geſtellt werden kann, wozu ja ein ſo trefflich geeigneter Vorführungs raum wie der in B 1 beinahe Grundͤbedingung iſt. M. 8. zen Deviſenfreigrenze und Geſellſchaftsreiſen. Im Anſchluß an die Meldung, daß der Reichswirtſchafts⸗ miniſter bei Geſellſchaftsreiſen in das Ausland die Inanſyruchnahme der monatlichen Freigrenze von zehn Mark begrenzt hat, wird mitgeteilt, daß die Inanſpruchnahme der Freigrenze durch ſolche Geſellſchaftsreiſen, denen weitere Deviſenbe⸗ träge nicht zur Verfügung ſtehen, nunmehr aus⸗ geſchloſſen iſt, wenn an der Reiſe mehr als 30 Perſonen teilnehmen oder die Auslandsfahrtſtrecke von und zur Reichsgrenze zurück zuſammen mehr als 200 Kilometer beträgt oder eine Uebernachtung im Ausland erfolgt. Die Uebernachtung iſt geſtattet, wenn eine ſchriftliche Genehmigung der Reichsver⸗ kehrsgruppe Hilfsgewerbe des Verkehrs vorher vor⸗ liegt. Geſellſchaftsreiſen mit Seeſchiffen werden von den Beſtimmungen nicht betroffen. Bis zum 15. Juni iſt die Höchſtzahl der Reiſeteilnehmer auf 100, die Länge der ausländiſchen Fahrtſtrecke auf 400 Kilo⸗ meter feſtgeſetzt. = ( Nummer 253 Braunes Glück auf allen Straßen Tagen begrüßen wie ſie wieder auf Paradeplatz, im Kaffeehaus und in der braunen Glücksmänner! Sie behan⸗ nit großen Chancen oder auch a hnerleſpiel,— wo wir alle ja mehr mit um einmal dabei geweſen zu se wenn großes Geld auf den Tiſch gelegt wird, außerdem natürlich um beſtehende Kaſſenlücken d dort zu füllen. Wie gerne z. B. ſparen wir die enbahn, wenn wir nur da drüben ein wenig können, wo der letzte Zehner noch gerade hart⸗ längere Zeit hindurch und wiederholt fehlt. mehr maſſer gens kann man allerhand Neuigkeiten er⸗ wenn man gerade vom Losziehen ein wenig tfen will, oder man wartet gerade bis die zum Stelldichein kommt, denn die hat viel men ße Viele Millionen mal 2 Pfennige werden beim Ein⸗ kauf von Erdal jetzt geſpart und können zur noch beſſeren, täglichen Erdal⸗ Schuhpflege verwendet werden. Dann halten die Schuhe länger und blei⸗ ben länger ſchön. Der neue Preis für die Normal⸗ doſe iſt für ſchwarz 20 Pfg., für farbig 25 Pfg. PP ddddddddGdbdGdGbßbGbGbGbGbGbGbGbGbGTGPbPTbPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTPTfTbTPTTbfßbe feinere Finger für ſo was. Glück Die Da erzählt einem der smann, was wirklich wahr und gedruckt in der nweiſung ſteht, daß die Zahl der Treffer erhöht worden iſt. Ganz genau je Kaſten kann mans natürlich nicht ſagen, aber es kommt auf ſechs bis ſteben Loſe ein Treffer, und zuſammengelegt in der ganzen Lotterie ſind es 3600 000 Reichsmark. Daß davon etliche der beliebten Tauſender nach Mann⸗ heim fallen werden, daß Mannheim geradezu eine magiſche Anziehungskraft auf Tauſender hat, dafür bürgt uns die Erfahrung des letzten grauen Winter⸗ halbfahres, da doch am Schlachthof einmal das große G ſtattfand und einmal ſogar die Berufskame⸗ Zeitung den großen Zug machen durften. raden einer Und war es nicht einmal ein Mann von 76 Jahren, der gerade an der Friedrichsbrücke einen „Fuffzicher“ geſchenkt bekam, ihn anlegte und mit großem Glück belohnt wurde. Ja, das waren Zei⸗ ten, und ſie werden wiederkommen. Und hatten wir icht außerdem 11 Fünfhundertergewinne? Uebri⸗ n gens ſoll man an den Prämienſcheinen, die den Troſt für das harte leere„Nichts“ bedeuten, wirklich feſthalten, und ſie mit Bedacht in die Brief⸗ taſche verſenken, denn hier gibt es heuer eine große Chance, 10000 Mark, Herrſchaften! Man merke auf und lege es im Geiſte an, in Möbeln, Heirat, Haus am Waldrand, Wagen, Welt⸗ ſe oder Sparkaſſe. 10000 Mark, das iſt ein Sümmſten für einen verlorenen Fuffzicher, das hat es noch nie gegeben für einen Prämienſchein, der ja auch Original prämienſchein heißt und am 31. Auguſt ſchon gezogen wird, gerade noch rechtzeitig zur Nachſaiſon, wenn es am allerſchönſten iſt. Und über ſolcherlei Betrachtung und Belehrung häuft ſich die Menge wieder, die die Zehner locker ſitzen hat, und die trefflichen Sprüche klappern wieder durch die Straßen:„Wer gibt den Letzten, wer ſchließt den Ring, wer baut mit an der Volksſpielgemein⸗ ſchaft? Mal aufgepaßt, die Herrſchaften(Dienſtboten ſind auch eingeladen] jetzt gehen wir groß dran, jetzt hen wir zwanzig Stück in einem Zug fertig, er⸗ hebt die Herzen und öffnet die Markttaſchen, Platz, Platz für Bargeld, tut die Salatköpfe wieder heraus, nach dem Gewinn braucht keine Hausfrau mehr zu kochen,— und die paar Nieten müſſen wir auch haben für die neue Neckarbrück...“ Van hel dige Nee.- SPEC K 17 So braucht er Mäsche von Paradeplatz 32 en Die Arbeiten an der rechtsſeitigen Unter⸗ führung der Adolf⸗Hitler⸗Brücke ſchreiten rüſtig vorwärts und man kann ſich jetzt ſchon ein Bild da⸗ von machen, wie die Anlage in Zukunft ausſehen wird. Von der Feuerwache wie vom Friedhof her zweigt ſchon etwa 50 Meter vor der Brücke ein lang⸗ ſam abwärts führender Gehweg von dem Prome⸗ nadenweg ab und führt unter der Brücke durch, wo⸗ durch das manchem Spaziergänger beſchwerliche Treppen⸗ab und ⸗aufſteigen erſpart wird. Daneben bleiben natürlich die beiden Auf⸗ und Abgänge direkt an der Brücke, welche durch einen beſonderen ſchmalen Weg unter der Brücke mit einander ver⸗ bunden werden. An den beiden ſteilen Böſchungen nahe der Brücke wurden Betonmauern errichtet, um ein Abrutſchen von Erdmaſſen auf die Gehwege zu verhindern. Um die Anlage in einen harmoniſchen Ton zu den Brückenpfeilern zu bringen, werden zur Abdeckung der Betonmauern rote Sandſteine ver⸗ wandt. Die Gefahrenquelle des Ueberſchreitens der Kronprinzenſtraße an der Adolf⸗Hitler⸗Brücke wird in wenigen Wochen beſeitigt ſein. Es bleibt aber die ebenſo gefährliche Stelle der Ueberquerung der Kronprinzenſtraße gegenüber dem Kvankenhaus⸗ garten mit dem ſtarken Hinüber⸗ und Herüberwech⸗ ſel zu den Straßenbahnhalteſtellen nach Feudenheim und Käfertal. Auch hier wird ſich eine Löſung finden laſſen; die beſte und billigſte wäre wohl die, wenn man wenigſtens für die Linie 7 die Halteſtelle an das Adolf⸗Hitler⸗Uſer verlegen würde, von wo aus die Straßenbahnfahrgäſte die Unterführung benutzen könnten. Die Wartezeit für die Straßenbahnen wäre die gleiche, denn oft müſſen ſie auch warten, bis die Fahrgäſte die Straßen endlich überſchreiten können. zee Marktverlegung. Wegen des Pfingſtfeſtes fallen der Kleine und der Lindenhofmarkt am Pfingſtmontag aus. Der Neumarkt wird auf Diens⸗ tag den 7. Juni verlegt. Mit ſchlechten Nerven iſt das Leben ein Kreuz. Man hat es ſchwer im Leben. Mit guten Nerven iſt man auch erhöhten Ansprüchen gewachſen. Wer ſchlechtlaunig, ⸗arbeitsunluſtig iſt, ſich vorzeitig matt und müde fühlt, ſchlecht ſchläft, darum mißmutig, Triumph Zu der Ausſtellung„Koſtbarkeiten des Kupferſtichrabinelts“ in „.. Darum iſt Not, welcher ſich in ſeiner Kunſt ſehen wil laſſen, daß er dann das Beſt fürwend, ſo er's kann, das zu demſelben Werk tauglich iſt... Daraus kummt, daß Manicher etwas mit der Federn in eim Tag auf ein hal⸗ zen Bogen Papier reißet oder mit ſeim Eiſe⸗ lein etwas in ein klein Hölzlein verſticht, das wird künſtlicher und beſſer dann eins Andern großes Werk, daran derſelb mit höchſtem Fleiß ein ganz Jahr macht.“ So ſagt Albrecht Dürer einmal in ſeiner„Pro⸗ portionslehre“ und gibt damit über die Jahr⸗ hunderte hinweg eine jener gültigen Wahrheiten, Dürer: Der heilige Hieronymus im Gehäuse Transocean G. m. b.., Berlin Pfingſt⸗Ausgabe der Neuen Maunheimer Zeitung deren man ſich vor den Kleinodien aus dem Staat⸗ lichen Kupferſtichkabinett der Mann⸗ heimer Kunſthalle wieder einmal mit Fug bewußt werden kann. Es iſt wirklich nicht nur für den Kenner ein Erlebnis beſonderer Art, dieſe bei⸗ nahe klaſſiſch zu nennende Auswahl graphiſcher Mei⸗ ſterwerke aus vier Jahrhunderten einer großen europäiſchen Vergangenheit Blatt um Blatt zu durch⸗ wandern: im Anbau die Deutſchen und Niederländer, im Oberlichtſaal nach einem Blick auf die Rubens⸗ ſche Stecherſchule die niederländiſche Landſchaft des 17. Jahrhunderts und einige andere köſtliche ze heiten vor allem die Italiener, Franzoſen und Eng länder, deren Farbkupfer und getönte Aquatinta⸗ blätter zugleich Höhepunkt und Abſchluß dieſes ſub⸗ tilſten Zweiges graphiſcher Entwicklungsmöglich⸗ keiten bedeuten. Aber es iſt nicht nur der künſtleriſche Genuß allein, dem dieſe übrigens auch kunſtwiſſenſchaftlich äußerſt ſorgfältig durchgearbeitete Einführungsſchau vom„wiederentdeckten“ Mannheimer Kupferſtich⸗ kabinett ihren hohen Reiz verdankt. Man könnte da doch das gezeigte Material ſelbſt in ſeiner Be⸗ ſchränkung faſt ſchon eine Galerie im Kleinen dar⸗ ſtellt— hier ſo manche intereſſante Sondergruppe abſpalten, die für ſich allein ſchon genug thematiſchen Reichtum böte. Denn in demſelben Maße, wie Holz⸗ ſchnitt, Kupferſtich, Radierung und ſpäter erſt recht das Litho als Träger anpaſſungsſähiger Verviel⸗ fältigungsverfahren ſeit jeher auch gewiſſe publi⸗ ziſtiſche Aufgaben zu erfüllen hatten, ſpiegeln ſich in ihnen mehr als ſonſt irgendwo in der Malerei die mannigfachſten Zeiterſcheinungen wider, um vom Illuſtrativen der zahlreichen religiöſen Motive über typiſche Schilderungen volkskundlicher Art zur Bild⸗ nis⸗ und Landſchaftskunſt hinzuleiten, während ſo manches ſelbſt der früheſten Flug⸗ und Spottblätter geradezu als eine Vorwegnahme heutiger Bildbericht⸗ erſtattung mit der Kamera erſcheint. Am Ende ſolcher Ableitungen wird man dann allerdings immer wieder zu dem reinen und tiefen Ausdrucksgehalt des Kunſtwerks an ſich zurückkehren. Sich hineinſehen in ſo einen Holzſchnitt von Dürer oder Hans Baldung Grien oder Altdorfer, der im Rhythmus ſeiner Linienführung ſo vollkom⸗ men und ſo vollkommen deutſch iſt wie eine Bachſche Fuge. Und welche Wunderwelt deutſcher Bildkunſt offenbart ſich in Dürers Kupferſtichen! Welche un⸗ erhörte Feinheit der Zeichnung, welche faſt pedan⸗ tiſche Sorgfalt in der Behandlung der Platte, aber auch welche Seite der geiſtig⸗ſeeliſchen Schau lieſt eee eee Neue Filme in Mannheim Univerſum:„Dreiklang“ Dieſe Geſchichte aus einer kleinen Vorkriegsgar⸗ niſon gehört zu jenen ſpannungsreichen Filmroma⸗ nen, deren größte Tugend in ihrer taktvollen Ge⸗ ſamthaltung zu ſuchen iſt. Als Spielleiter von Ge⸗ ſchmack hat Hans Hinrich alles vermieden, was bei dieſem„Dreiklang“ zwiſchen dem Vater, dem Sohne und der von beiden geliebten Frau die ſchmale Grenze erlaubter Rührung und verpönten Kitſches verwiſchen könnte. Dieſer Film iſt viel beſſer als es die in unwahrſcheinlichen Uebertreibungen ſchwel⸗ gende Vorreklame vermuten läßt. Denn Lil Da⸗ go ver iſt wirklich eine ſchöne Frau mit viel Hal⸗ tung, und wie ſie ſich hier als die vom Leben ent⸗ täuſchte Pianiſtin Cornelia Contarini ſowohl zu ihrer„unfreiwilligen Vergangenheit“ als zu der jäh über ſie hereinbrechenden großen Liebe ohne Zu⸗ kunft bekennt, hat eben jenen Stil guter Unterhal⸗ tungskunſt, die das Publikum immer gern anſehen mag. Auch die übrige Spielgemeinſchaft— voran Paul Hartmann als Hauptmann a. D. und Pionier einer vorerſt noch recht gering geachteten Luftwaffe, Rolf Möbius, der Sohn, und beider prächtiges Faktotum Anton⸗Franz Weber— entſpricht durch⸗ aus dieſen Forderungen. Zudem iſt das Klatſchneſt von 1910 vortrefflich gezeichnet und der Konflikt bis zum tragiſchen Ende eines tödlich verlaufenden Ehrenhandels lückenlos aufgebaut. Das Beiprogramm bringt einen großartig photo⸗ graphierten Kulturfilm vom Leben der See⸗ hunde, deren Menſchenähnlichkeit alle Stufungen vom„ollen Seehund“ bis zur ſagenhaften Meerjung⸗ frau mit Fiſchleib begreiflich macht. In der Wochen⸗ ſchau ſieht man die Grundſteinlegung zur Volks⸗ wagenfabrik und Jubel um den Führer in Deſſau. Margot Schubert. * Alhambra:„Die kleine und die große Liebe“ Erſtaunlich, wie lange der Film brauchte, um den wirklich neuzeitlichen Frauenberuf der Luftſtewardeß auf die Leinwand zu bannen. Nun iſt es geſchehen. Jenny Jugo ſpielt ſie bezaubernd. Sie verſteht es ebenſo ausgezeichnet in 1000 Meter Höhe, die Her⸗ ren abblitzen zu laſſen, die ja doch immer das gleiche fragen, wie ſie dem ſcharmanten, aber doch ſehr fre⸗ chen Dr. Bordam(Guſtav Fröhlich) gründlichſt die Meinung über ſeine„Siegermanieren“ ſagt— bis ſie ihm eben doch verfällt. Bis zur Endgültigkeit und Heirat dauerte es aber für die zwei noch eine ganze Weile. Vom Fiſcher⸗ dörfchen am Meer, wohin ſie ſich zurückgezogen hatten bis zum Standesamt in London gibt es noch allerlei Schwierigkeiten zu überwinden. Dr. Bordam war nämlich nicht Dr. Bordam, ſondern ein hochfürſtlicher Prinz und als die„raſenden Reporter“ wieder ein⸗ mal die Leinwand unſichtbar beherrſchten, da war es mit den Vorſchuß⸗ Flitterwochen vorbei. Großer Familienrat im königlichen Hauſe über den wider⸗ ſpenſtigen Prinzen und allgemeine Hetze gegen die keine Luftſtewardeß bringen die große Liebe beider ſtark in Gefahr. Aber— wie ſollte es auch anders ſein— der Liebe wird ſchließlich alles andere ge⸗ opfert, und lachend lieſt man zum guten Ende am Meeresſtrand die ſenſationellen Tatſachenberichte über den Abgang des Prinzen von der diplomatiſchen Bühne und über den Aufſtieg der kleinen Stewardeß zur Prinzeſſin. Der Film unterhält ſeine Beſchauer gut; beſſer ſicherlich als viele ſeiner letzten Vorgänger. Neben Jenny Jugo und Guſtav Fröhlich, die ſehr leben⸗ dig und erfriſchend ſpielen, fällt beſonders Rudi Godden, als Borcdfunker, angenehm auf. W. A. Gengenbach. E Schauburg:„Der unmögliche Herr Pitt.“ Einem Roman von Georg Mühlen⸗Schulte zufolge können in Nordafrika die unmöglichſten Dinge paſ⸗ ſteren und die unmöglichen Männer zu Glück und Erfolg kommen. Das iſt es, was Harry Piel braucht. Er introduziert ſich mit einer großartigen Hauerei, — Geſchirr und Gemüſe des halben Marktes gera⸗ ten dabei durcheinander,— und damit ſind die beiden Freunde, die wir für die weitere Entwicklung brau⸗ chen, fürs Leben feſt aneinander geſchmiedet. Die Sache ſpielt ſich teils im Gefängnis und teils auf der ſchönen Millionärstochterjacht ab, ein kleiner Ab⸗ ſtecher ins höhere Geſchäftsleben wird auch gemacht, und nachdem wir bis zum Schluß über die Herkunft der feinen Bildung und die Wirkung der kräftigen Fäuſte des Helden Harry im unklaren gehalten wor⸗ den ſind, entpuppt er ſich zum Schluß als der Mann, auf den alle gewartet haben. Die verzwickte Geſchichte iſt von Harry Piel, der wie immer ſein eigener Spielleiter iſt, etwas abrupt und turbulent, aber doch logiſch und zuſammenhän⸗ gend zu Ende geführt worden. Erſtklaſſige Auf⸗ nahmen, realiſtiſches Spiel, klare, kurze Dialoge ver⸗ ſtehen ſich bei ihm von ſelber, wie überhaupt eine gewiſſenhafte Arbeit bis ins einzelne, die nur ein einziges Mal bei dem Modell für die Luxusfacht, die im Nebel durch die Nacht ſtreicht, verſagt.— Die lange Darſtellerſchar vereinigt durchweg gute Namen, vorneweg Willi Schur als treuer Kamerad und tüchtiger Seemann, Hilde Weißner als extra⸗ vagante reiche Tochter, Urſula Grabley, Ledebur, Junkermann, Zeſch⸗Ballot uſw. für kleinere Rollen. Und alle ſchlagen ſich mit einer Liebe und Ergriffen⸗ heit mit dem Chef, Helden, Spiel⸗ und Produktions⸗ leiter herum, daß es eine Freud' iſt. Man zählt vier pfundige Schlägereien mit Inventarzertrümmerung, und zweimol wird einem der Arm auf den Rücken gedreht, daß die Gelenke knacken, mehr kann man auch bei Harry Piel an einem Abend nicht verlangen. Erich Hunger. ig, 5. Juni 1988 —— der Städtiſchen Kunſthalle man aus ſolch' einem heiligen Original des„Ver⸗ lorenen Sohnes“ oder der„Melencolia“ oder dez wunderbaren Erasmus⸗Porträts ab, das wahrlich wie der Inbegriff des humaniſtiſchen Bildungs⸗Ideals ſelber anmutet. Und ein paar Kojen weiter um nur einige überragende Stücke ins Gedächtnis zu rufen— die ſtrömenden Linienmelodien im Helldunkel des Rem⸗ brandtſchen üdertguldenblattes, das wie ein König unter einem guten Dutzend ſeinesgleichen thront; oder das von Rugendas in Schabkuntt⸗ manier geſchaffene Bildnis Karls VI., deſſen per⸗ blüffende Tonwerte in ihrer Gemäldeühnlichkeit allerdings ſchon faſt jene Grenze erreicht haben, wo die techniſche Gekonntheit nur mehr der Reproduk⸗ tion zugutekommt, ſo wie es in Reinkultur etwa die nach Terborch geſtochenen Genreſzene„Brautwer⸗ ber“ von Joh. Georg Wille zeigt. Als erſtaun⸗ liche Leiſtung eines in nüchternes Schwarz⸗Weiß ge⸗ bannten, ſchier viſionären Naturalismus merken wir noch jenes tolle Spuktreiben an, das der Italiener Agoſtino dei Muſi(genannt Veneziano) mit ſeinem Kupferſtich„Das Skelett“ wiedergibt, während Piraneſis meiſterhafte Radierungen — ſchon ein wahres Malen mit Licht offenbar machen. Bei den Franzoſen beſticht vor allem ein großes, ſehr ſeltenes Farbkupfer von Le Blon, deſſen wunderbar ſamtiges Blau am Königsgewand Lud⸗ wigs XV. noch den ganzen Schmelz des muſterhaft durchgeführten Druckes in ſich trägt. Es wäre ein leichtes, ſich angeſichts dieſer Fülle großer Namen und ſchöner Dinge in immer neue Einzelheiten zu verlieren, die ſchließlich immer wie⸗ der nur die eine Grundtatſache bekräftigen; daß es ſich hier um eine der bemerkenswerteſten Ausſtellun⸗ gen handelt, die ſeit langem an dieſer Stelle zu ſehen war. Doppelt begrüßenswert iſt deshalb auch die Nachricht von einer Verlängerung der gra⸗ phiſchen Schau bis zum 12. Juni, da gerade die Tage um Pfingſten noch manchen Nachzügler in die Kunſthalle führen können und manchem kenneri⸗ ſchen Freund dieſer Wunderwelt der geſtalteten Linie nach einem zweiten noch einen dritten oder gar vier⸗ ten Beſuch möglich machen. Margot Schubert Der deutſche Liedertag in Mannheim Abendliche Liederſerenade vor dem Waſſerturm Der deutſche Liedertag 1938 wurde vom Bun⸗ desführer des Deutſchen Sängerbundes im Einver⸗ nehmen mit den zuſtändigen Stellen auf den 26. Juni feſtgelegt. Es ſind alle Männergeſang⸗ vereine aufgerufen, dieſen Liedertag mit entſprechen⸗ den Chören und Volksweiſen, auszugeſtalten. In Mannheim wird wie im Vorjahr bereits am Samstag, dem 25. Juni, 21 Uhr, vor dem Waſſer⸗ turm die Liederſere na de ſtattfinden. Die An⸗ ſprache des Bezirksführers der Stadtgruppe wird umrahmt mit folgenden Liedern: 5 Vaterlandslieder:„Dem Volke“(Werner Gneis), Satz von W. Nagel und„Deutſchland, heilger Name (H. v. Fallersleben) von W. v. Baußner. Einſtim⸗ mige Gemeinſchaftslieder:„Lob der Muſica“(Weise von 1572) und„Kein ſchöner Land“(Volksweiſe! Volkstümliche Chöre:„Es ſcheinen die Sternlein (Böhmiſches Volkslied) und„Werbung“(Schwäbhiſche Volksweiſe). Wanderlieder:„Wandern im Mai; (Fr. Brand) von Friedrich Gellert⸗Mannheim und „Pfälzer Muſikante“(Hanns Glückſtein) von Emil Landhäußer⸗Mannheim. Ergänzend zu dieſer Vor⸗ tragsfolge wird noch ein Kanon eingeführt werden. Die Chorleitung liegt in Händen des Mannheimer Liederkomponiſten und Kreischormeiſters, Muſik⸗ direktor Frieoͤrich Gellert. In den Vorſtadtgemeinden wird der Liedertag in ähnlicher Weiſe geſtaltet. Die am Ort befindlichen Männerchöre werden in einem Gemeln⸗ ſchaftschor die Liedervorträge übernehmen. Wein⸗ heim und Schwetzingen hat gleichfalls die Männer⸗ geſangvereine zu dieſer Liedkundgebung aufgeſor⸗ dert, die, wie im ganzen Großdeutſchland, zu einem machtvollen Bekenntnis des deutſchen Liedes werden ſoll. Die Bevölkerung iſt ſchon jetzt aufgerufen, an dieſen Veranſtaltungen im Kreis Mannheim kege teilzunehmen, um dadurch die Verbundenheit mit der deutſchen Liedbewegung zum Ausdruck zu bringen. 4 Aus der Städt. Schloßbücherei. Wegen Rei⸗ nigungsarbeiten bleibt die Schloßbücherei am Dienstag nach Pfingſten, dem 7. Juni, geſchloſſen. ſchlecht ausſieht, kurz: nähre und kräftige nervös iſt, der pflege, ſeine BIO CixriN Denn Bisdeitin ſtelgert die Leiſtungsfähig⸗ keit, mindert quälende Müdigkeit und verhilft zu erquickenderem Schlaf,guter Laune, Arbeitsluſt und Nerven mit beſſerem Ausſehen. Verlange beim Einkauf ʃñ A Sr ick ich Bioeſtin, Erſatzpräparate weiſe zurück, Seit 30 Jahren bewährt, alſo keine unerprobte Neuheit. Es entfaltet nachhaltige Wirkungen, nicht nur vorübergehende Biveitin(das echtes, natürliches Ei⸗Lecithin enthält), iſt„ Apotheken und Drogerien von 1,70 Mark an zu haben. Drucksachen tür Industrie, Hendel und Gewerbe von def Druckerei Dr. Haas, f, 4 Anregung. r 1 E= 2 5 Samstag, 4. Juni/ Sonntag, 5. Juni 1938 Pfingſt⸗Ausgabe der Neuen Mannheimer Zeitung 5. Seite“ Nummer 289 ee eee Weitere Auflockerung i. der Schwetzingerſtadt Das alte„Flinkſche Anweſen“ in der Schwetzinger Stadt wird in abſehbarer Zeit ver⸗ ſchwinden. Es handelt ſich dabei um eine Maßnahme, mit der zwei Aufgaben auf einmal gelöſt werden. Durch die Niederlegung der alten Werkſtätten wird in Fortſetzung der in den letzten Jahren ſchon an anderen Stellen vollzogenen Sanierungen— ein weiterer gewerblicher Gebäudekomplex aus dem dichtbeſiedelten Wohnbezirk herausgenommen. In⸗ dem man aber auf dem Raume zwiſchen Amerikaner⸗, Wallſtatt⸗, Friedrichsfelder und Traitteurſtraße zu⸗ gleich ein weiteres Heim für die Hitler⸗ jugend errichtet, wird über die ſtädtebauliche Auf⸗ lockerung hinaus eine im Zuge unſerer Zeit liegende Aufbaumaßnahme durchgeführt. Oberbürgermeiſter Renninger hat darauf in ſeiner Haushaltsrede hingewieſen, als er ſagte:„Es beſteht die Abſicht, in der Amerikanerſtraße ein zweites Hitlerjugendheim zu errichten.“ Wie man ſieht, ſetzt unſere Stadtverwaltung alſo über die Sanierung der Altſtadt hinaus ihr der ſtädtebaulichen Geſundung dienendes Werk fort. Die Schwetzingerſtadt gehört bekanntlich zu jenen Stadt⸗ bezirken, in denen durchgreifende Maßnahmen am vordringlichſten ſind. Das neue Sanierungsvor⸗ haben wird ſo ſicherlich allgemein begrüßt werden, zumal es ja auch zu einer Verbeſſerung der keines⸗ wegs vorbildlichen Verhältniſſe in der Friedrichs⸗ ſelder Straße beitragen wird. Städtebaulich ſtellt dieſe Straße, an der bekanntlich die Gleiſe der Reichsbahn entlangziehen, keine gerade beſonders einladende Viſitenkarte dar. Das monotone Stra⸗ ßenbild wird durch die Umgeſtaltung des Raumes zwiſchen Amerikaner⸗, Wallſtatt⸗, Friedrichsfelder⸗ und Traitteurſtraße zweifellos in vorteilhafter Weiſe aufgelockert werden. Es iſt anzunehmen, daß das für die Schwetzinger⸗ ſtabt geplante HJ⸗Heim architektoniſch von dem im Erlenhof weſentlich abweichen wird, denn die Tat⸗ ſache der mehrſtöckigen Bebauung der umliegenden Quadrate läßt nicht eine Parallele zum einſtöckig gehaltenen erſten HJ⸗Heim, das ja in ganz anders⸗ artige Umgebung zu ſtehen kommt, zu. Da im außerordentlichen Haushaltsplan eine Entnahme in Höhe von 200 000 Mark aus den Sonderrücklage⸗ mitteln„Erſtellung von HJ⸗Heimen“ vorgeſehen iſt, ſteht zu vermuten, daß mit dem Bau des zweiten Mannheimer HJ⸗Heimes noch im Laufe des Haus⸗ haltsjahres 1938 begonnen werden ſoll. Die Son⸗ derrücklage, die für den Bau von HJ⸗Heimen ange⸗ Olzmann Lochner Graf von Hagenburg Großflugtag Mannheim am 19. Juni 1938 Drei Kunſtflieger, von denen die Welt ſpricht Vorverkauf durch alle Dienſtſtellen und Betriebswarte der NSG „Kraft durch Freude“ n ꝓPPD5PEñUVä¹ n e ſammelt wurde, bezifferte ſich am 1. April auf ins⸗ geſamt 480 000 Mark, enthält alſo nach Abzug des genannten 200 000 Mark noch Reſerven für weitere bauliche Maßnahmen für die Hitlerjugend. dr. wW. th. Am 20. Juni beginnt die Muſterung Eine Bekanntmachung des Mannheimer Polizei⸗ präſtidenten hat den Beginn der Muſterung der Dienſtpflichtigen auf 20. Juni,.30 Uhr vormittags feſtgeſetzt, wo ſich vom Jahrgang 1918 die Wehrpflich⸗ tigen mit den Anfangsbuchſtaben—Böc ihres Fami⸗ liennamens einzufinden haben. Zur Muſterung in der Zeit vom 20. Juni bis 5. Auguſt 1938 haben zu erſcheinen: 1. Der Geburtsjahrgang 1918; 2. vom Geburtsjahrgang 1919 die 1. Januar bis 31. Auguſt Geborenen. Vom Erſcheinen zur Muſterung befreit ſind diejenigen Dienſtpflichtigen der Jahrgänge 1918 und 1919, welche a) von einem Wehrmachtsteil oder der Ss⸗Ver⸗ fügungstruppe zum Herbſt 1938 bzw. zum April 1939(Luftwaffe) angenommen ſind und bis dahin ihrer Arbeitsdienſtpflicht genügt haben; b) z. Z. in der Wehrmacht oder SS⸗Verfügungs⸗ truppe aktiv dienen. 3. Die Dienſtpflichtigen der Jahr⸗ gänge 1914, 1915, 1916 und 1917, welche aus häus⸗ lichen, wirtſchaftlichen, beruflichen oder geſundheit⸗ lichen Gründen bis zur Muſterung 1938 zurück⸗ geſtellt waren. Darunter fallen auch ſolche Dienſt⸗ pflichtige des Jahrgangs 1914 und 1915, welche bei der Muſterung 1937 den Entſcheid:„Geſtellung zur Aushebung 1938“ erhalten haben. Für etwaige Zurückſtellungsanträge aus vom 1 1 Reiratsschwindler und törichte Frauen! häuslichen, wirtſchaftlichen oder beruflichen Bünden, welche ſpäteſtens zwei Wochen vor der Muſterung bei dem Polizeipräſidium ſchriftlich zu ſtellen ſind und denen nur in ganz dringenden Fällen ſtattgegeben werden kann, ſind die erforderlichen Be⸗ weismittel beizufügen. Wer ſeiner Geſtellungspflicht nicht nachkommt oder den Vorſchriften(auch des Rauch⸗ und Alkohelver⸗ hots vor der Unterſuchung) zuwiderhandelt, wird b e⸗ e en Der zweite Radfahrerweg nach Feudenheim hat in ſeinem Ausbau leider eine Unterbrechung er⸗ fahren. Seit etwa drei Wochen ruht dort die Ar⸗ beit, weil die zur Verfügung ſtehenden ſtändigen Arbeitskräfte fſtr andere WegelTeer)⸗Arbeiten ge⸗ braucht werden und neue vom Arbeitsamt aus Man⸗ gel an ſolchen nicht zu erhalten ſind. Zwei Drittel der Strecke ſind befahrbar, das letzte Drittel von der Auffahrt zum Polizei⸗Schützenhaus bis zum Friedhof harrt nun noch der Fertigſtellung. Der Radſahrweg findet nach der Südſeite durch eine Li⸗ guſter⸗Hecke einen ſchönen, immergrünen Abſchluß. Dazu werden noch mit den notwendigen Abſtänden Bäumchen eingeſetzt, ſo daß hier mit der Zeit eine dritte, für die Radfahrer beſonders begrüßenswerte, ſchattenſpendende Baumreihe entſteht. Was kocht die ſparſame Hausfrau? Montag: Erbſenſuppe, Käſeſpätzle, Kopfſalat; abends: Suppe vom Mittag mit Rauchwurſt, deut⸗ ſcher Tee. Dienstag: Haferflockenſuppe, Spinat, Kartoffeln; abends: Heringsſalat, deutſcher Tee. Rinds rollen, Brot, Der Pfingſtfeiertage wegen erſcheint die nächſte Ausgabe der„Neuen Mannheimer Zeitung“ Dienstag vor⸗ mittag 6 Uhr. Dringende Familien ⸗ Anzeigen können uns bis Montag nachmittag.30 Uhr durch den Briefkaſten am Hauptportal un⸗ ſeres Verlagshauſes übermittelt werden. Die Sportausgabe erſcheint Pfingſtmontag abend zur be⸗ kannten Zeit. Mittwoch: Weiße Kartoffelſuppe, Maultaſchen mit Spinatfülle, grüner Salat; abends: Limburger Käſe, gedämpfte Kartoffeln. Donnerstag: Markklößchenſuppe, Rindfleiſch, Wirſinggemüſe, Kartoffeln; abends: Frühlingsſoße, Kartoffeln. Freitag: Graupenſuppe mit reichlich klein⸗ geſchnittenem Suppengrün, Fiſchgulaſch, Kartoffeln; abends: Haferbrei, Rhabarberkompott. Samstag: Eingeſchnittene Brotſuppe, Brüh⸗ kartoffeln, gebratene Wurſt; abends Speckkartoffeln, Salat. Sonntag: Grünkernſuppe, Hammelbraten, mit Salbei, Büchſenbohnen, Kartoffeln, Sauermilchſpeiſe; abends: Wurſtbrot, Tee. Hausffauen bevorzugen das gute Hildebrand-Mehl! EIN INTERESSANTER TAT SACHEN BERICHT VON EDITH WILOBRUNN „Wir wollen doch nicht von Geld reden, Fräulein Wiesner“, ſagte er ſalbungsvoll.„Mir kommt es vor allem darauf an, einen Menſchen zu finden, der mir ein behagliches Daheim verſchafft und meinen Kin⸗ dern eine gute Mutter iſt.“ Und das verſprach ſie auch aus vollem Herzen. Sie trafen ſich, doch nicht zu häufig, weil er viel zu tun hatte. Allerdings verriet er ihr nicht, daß er noch drei andere„Fälle“ gleicher Art behandelte. Eines Sonntagvormittags gingen ſie aus, um eine ohnung zu ſuchen. Er holte ſie vor der Haustür ab, und ſie freute ſich über ſein ſtrahlendes Geſicht. „Das Schickſal will uns wohl“, ſagte er fröhlich, „weißt du, was das iſt?“ Und er zog ein Lotterielos aus der Taſche. „Fünfhundert Mark ſind das“, rief er aus.„Das Los hat zweitauſend Mark gewonnen, macht auf mein Viertel fünfhundert Mark. Gott ſei Dank, nun ſind wir die Sorgen los, wie wir die Wohnungseinrich⸗ kung anzahlen ſollen.“ Sie ſtrahlte auch, und es war unbeſchreiblich aufregend, Wohnungen zu beſichtigen und ſie in Gedanken einzurichten. Am nächſten Abend erwartete er ſie vor ihrem Geſchäft. Sie erſchrak über ſein Geſicht, die Stirn war gerunzelt, und der Schnurrbart hing ärgerlich herunter.„Denke dir, das Los wird erſt in einer oche ausgezahlt“, ſagte er verdrießlich,„und morgen ſoll ich die Möbel anzahlen.“ „Dann warten wir noch ein bißchen“, ſagte ſie begütigend. „Dir ſcheint ja nicht ſehr viel an unſerem Glück zu liegen“, antwortete er und ſah ſie ſtrafend an. Rein, ich muß eben ſehen, ob mir jemand auf das dos dreihundert Mark borgen will. Es handelt ſich ia schließlich nur um acht Tage.“ Dann ließ er einfließen, wie peinlich es für einen Mann in ſeiner Stellung ſei, zum Geldverleiher zu gehen. Sie überlegte noch ein wenig, und dann fragte e ſchüchtern, ob ſie vielleicht helfen dürfte. Er igte großmütig ein und drang ihr als Unter⸗ dfand das Gewinnlos auf, das er vorſichtig in ein Kuvert verſchloß. Strich darunter 1 Am nächſten Abend legte er die dreihundert Mark lebevoll in eine Kaſſette, nahm aus der Kartothek ane Karte und verſah ſie mit dem Datum und der merkung:„Dreihundert Mark.“ Den Namen Erika iesner ſtrich er dick durch. Von einer anderen Heiratsluſtigen lieh er zwei⸗ hundert Mark, um ſeinem Bruder zu helfen, und aus einer dritten holte er fünfzig Mark heraus, um eine Anzahlung zu leiſten. Er war nicht ſtolz und nahm auch kleinere Beträge. Zufrieden packte er ſeine Sachen, um geräuſchlos zu verſchwinden, denn am nächſten Tag war das„Gewinnlos“ fällig. Schmunzelnd malte er ſich das Geſicht ſeiner ſo gewiſſenlos betrogenen„Braut“ aus, wenn ſie ent⸗ decken würde, daß das Los leider ſchon einige Jahre alt war. Da legte ſich plötzlich eine Hand auf ſeine Schulter. „Es iſt unvorſichtig, alte Loſe in Umlauf zu bringen, zumal, wenn man ſo viel auf dem Kerbholz hat wie Sie, Sollmann“, ſagte eine ernſte Stimme. Fräulein Wiesner war neugierig geweſen, hatte das Kuvert geöffnet und zu ihrem Schrecken entdeckt, daß ſie be⸗ trogen wurde. Sollmann folgte ſchweigend dem Beamten, der ihn verhaftete. Er wußte, daß ihm viele Jahre Gefäng⸗ nis ſicher waren, aber er hatte dafür gelernt, daß der Menſch nicht vorſichtig genug ſein kann und daß die Neugier noch ſtärker iſt als die Liebe. In dieſem Fall hatte ſie ihr Gutes: ſie hat einen raffinierten und gefährlichen Gauner zur Strecke gebracht. Mein Freund der Millionär Jobe Colemann ſaß in dem großen Lederſeſſel und dachte nach. In der herabhängenden Hand hielt er ſeine geöffnete Brieftaſche, und er brauchte keine Sorge zu haben, daß wertvolle Kaſſenſcheine auf den Boden fallen könnten. Und das war es, worüber er in tiefes Nachdenken verſunken war. Nicht, daß ihm der Zuſtand neu war. Aber das Wochenende nahte mit unerbittlicher Schnelligkeit, eines Morgens würde der Hotelkellner eine voll⸗ beſchriebene Rechnung präſentieren, und es blieb keine andere Möglichkeit, als zu bezahlen. Es blie⸗ ben in Wirklichkeit allerdings noch tauſend andere Möglichkeiten, aber jede andere hätte dem Ruf Mr. Colemanns geſchadet, auf deſſen fleckenloſen Glanz er augenblicklich großen Wert legte. Der Grund hieß: Mabel Stark aus Chikago. Joe Colemann war weder ein junger noch ein ſchöner Mann. Aber ſeine behäbige Figur ſtrahlte Eleganz, Luxus und Gepflegtheit aus, eine Atmo⸗ ſphäre, die auf jede Frau reiferen Alters tiefen Eindruck zu machen pflegt. Und Mrs. Stark war nicht nur an Jahren, ſondern auch an irdiſchen Schätzen reich. Mr. Colemann, der mit der ganzen Finanzariſtokvatie auf vertrautem Fußſtand, der in den„beſten Geſellſchaftskreiſen“ ausgezeichnete Be⸗ ziehungen hatte, der nicht nur wie ein Grandſeigneur ausſah, ſondern auch wie ein Grandͤſeigneur lebte, hatte Mrs. Starks überaus empfängliches Herz be⸗ zaubert. Das Trinkgeld für den Boy, der Mrs. Stark ſoeben ein Blumenarrangement aus der Ho⸗ telhalle nebſt einem liebeglühenden Briefchen Mr. Colemanns brachte, hätte der Grandſeigneur im Augenblick freilich nicht bezahlen können. Das Telephon klingelte. Mrs. Stark erhob ſich, nahm den Hörer ab und dankte Mr. Colemann für die ſchöne Morgenüberraſchung. Sie ſprach ihre Hoff⸗ nung aus, ihm beim Frühſtück perſönlich danken zu können. Mr. Colemann war ſelbſtverſtändlich bereit. Er warf einen Blick in den Spiegel, und der Anblick ſeiner eindrucksvollen Erſcheinung verſah ihn mit neuem Mut. Aber ſorgenvoll dachte er darüber nach, wie er das„Bewegungsgeld“ für die nächſten Tage aufbringen ſollte— denn Trinkgelder ließen ſich nicht anſchreiben. Für das Wochenende würde das Schicksal ſchon ſorgen. Mrs. Stark war die Liebenswürdigkeit ſelbſt. Der alte Jobe betrachtete ſie aus dem Augenwinkel: man ſah ihr wahrhaftig die fünfzig Jahre nicht an. Wenn ſie etwas weniger Rot auflegte, würde ſie beſſer ausſehen, dachte er, und das Platinblond paßte auch beſſer für einen Filmſtar. Aber während⸗ deſſen plauderte er unaufhörlich und überreichte Mabel die ausgeſuchteſten Komplimente. „Was haben Sie für ein häßliches Etui, Joe“, ſagte ſie plötzlich, als er ſich eine Zigarette anzün⸗ dete. Er zuckte die Achſeln, und da er ihr nicht ver⸗ raten wollte, daß ſeine ſchöne goldene Doſe auf dem Verſatzamt lag, murmelte er etwas von einem An⸗ denken. 5 Das Andenken „Oh, das verſtehe ich ſehr gut“, lachte Mrs. Ma⸗ bel.„Aber Sie werden mir nicht böſe ſein, wenn ich Sie bikte, dies als Andenken an mich zu be⸗ „ nutzen.“ Sie packte ein ſchwarzledernes Etui aus, in dem eine goldene, mit Steinen beſetzte Zigaretten⸗ doſe ſtrahlte. Jobe Colemann ſagte gar nichts, küßte ihr die Hand und äußerte endlich mit bewegter Stimme, daß er kein Andenken an ſie brauche. Sie ſei unvergeß⸗ lich in ſeinem Herzen eingeſchrieben. Und zwei Stun⸗ den ſpäter hatte er ſein Bewegungsgeld, denn fünf⸗ hundert Mark ſchien die Doſe ſelbſt dem Pfandleiher wert zu ſein. Am Abend unternahm er einen Sturm auf Ma⸗ bels Herz, und ſie ſchien nicht abgeneigt zu ſein, ſich erobern zu laſſen. Er ließ ihre Hand nicht mehr los, und mit mädchenhafter Scheu ließ ſie ſich endlich einen Kuß entreißen. Dann ſprach er von dem Glück gemeinſamen kameradſchaftlichen Lebens. Sie war ganz ſeiner Meinung. „Du willſt mich alſo ernſtlich heiraten, Darling“, ſagte ſie zärtlich.„Was werden deine ariſtokratiſchen Freunde ſagen, wenn ſie hören, daß du in ein Schuh⸗ geſchäft hineinheirateſt?“ Sie liebte es, in koketter Weiſe von einem Schuhgeſchäft zu ſprechen, obſchon jeder wußte, daß es ſich um ein Millionenunterneh⸗ men handelte. Der Heiratsvertrag „Wenn ſie oͤich ſehen, werden ſie begeiſtert ſein“, ſagte er gefühlvoll und benutzte die Gelegenheit, ihre Hand zu küſſen. Sie aber ſchlug vor, die Sache gleich ernſthaft anzufaſſen: ihre Anwälte ſollten ſich zu⸗ ſammenſetzen, die Unterlagen der Vermögen prüfen und den Heiratsvertrag aufſetzen. Joe Colemann hätte ihr ſagen können, daß ſeine Vermögenswerte auf einem Straßenbahnbillett verzeichnet werden könnten, aber er tat es nicht, ſondern wiſchte diefe materiellen Selbſtverſtändlichkeiten mit großartiger Handbewegung weg. Nachts, im Bett, dachte er lange nach. Die Feſtung war ſturmreif geſchoſſen, jetzt handelte es ſich darum, an die Goldſchätze heranzukommen. Vor ſeinem Geiſt erſchien der Kellner mit der Rechnung, und er ſchüt⸗ telte ſich leicht. Am nächſten Tag erſchien er mit ernſtem Geſicht,. Sie fragte beſorgt, was ſich ereignet hätte, und er entſchuldigte ſich mit Geſchäften. Aber auch das wollte ſie genau wiſſen, da ſie, wie ſie ſanft lächelnd ver⸗ ſicherte,„in ſolchen Dingen nicht ohne Erfahrung ſei“. Das war es eben, was Joe an ihr haßte! Eine große Aktiengeſellſchaft ſei an ihn mit der Bitte herangetreten, ſich in ihren Auſſichtsrat wählen zu laſſen.„Gute Leute?“ fragte ſie kühl. „Erſtklaſſige Verbindungen mit der Hochfinanz“, antwortete ex ſchwärmeriſch.„Nur Leute mit aller⸗ erſtem Namen im Aufſichts rat.“ „Dann tu'“, antwortete ſie gelaſſen. „Allerdings muß ich für eine Viertelmillion Aktien übernehmen“ ſagte er,„es iſt eine Geſellſchaftsbeſtimmung, die ſich nicht umgehen läßt.“ „Sind die Aktien gut?“ f „Prima Anlage!“ „Dann tu'“, ſagte ſie wieder gelaſſen. Er ſprach von anderen Dingen, kam aber immer wieder auf die Sache zurück. Es paſſe ihm augenblicklich nicht, den Betrag locker zu machen— es ſei eine ſchwierige Angelegenheit. Sie antwortete mit einem Achſel⸗ zucken, und er wartete vergeblich, daß ſie ihre Börſe zur Verfügung ſtellen würde. (Fortſetzung folgt) R Sale, Mn n U. Seite Nummer 253 e eee eee ee NSDAP-Miffeilungen Partelamtlichen Bekenntmachungen enmommen Goldenes Parteiehrenzeichen verloren! Der Pg. Fritz he inheim a. d.., hat ſein kleines goldenes hen Nr. 44113 am ver⸗ gangenen So er Finder wird gebeten, das Abzeichen u der zuſtändigen Ortsgruppe oder auf dem K 0 abzugeben. Vor Mißbrauch wird gewarnt! BDM Mäbelgruppe 7/171 Lindenhof 2. Alle Fahrtteilnehmer bringen am Samstag, 4.., um 19 Uhr, das Geld ins Heim Meerfeldſtraße 3 11/171 Humboldt 1. 7. 6. für die ganze Gruppe Sport in der Humboldtſck Rundfunk⸗Singſchar. 8. 6. kein Uebungsabend in N 2, 4. deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Nheinſtr. 3 Ile. Berufserziehungswerk Im Rahmen des Berufserziehungswerkes wird am Dienstag, 14. Juni, ei ichtigungsfahrt nach Lam⸗ brecht durchgeführt. E die Staatliche Textilſchule und eine Tuchfabrik k Der Fahrpreis beträgt 2,50 Mark. Anmeldungen hierzu ſind baldmöglichſt nach C1, 10, Zimmer 8, zu rich Die Lehrgänge Berufserziehungswerkes beginnen am Dienstag, 7. Juni, zu üblichen Zeiten. Zu den nachſtehend verzeichneten Lehrgängen werden noch Anmeldungen entge genommen: Nr. 196 Buchführung, dienstag und Freiag Nr. 172 Nr. 182 Nr. 188 20.30 Uhr. .30 Uhr. Montag und Donnerstag Nr. 224 Steuerweſens, Dienstag Die zu den obengenannten Lehrgängen müſſen nd in C 1, 10 abgegeben werden. g, 7. Juni, beginnt in L 7, 1 der Lehr⸗ renkunde(Rohſtoffe). Alle Teilnehmer, die keine Einladung er⸗ ten. Am gang Textilwa ſich hierzu gemeldet haben und bi hielten, werden gebeten, zu erſche Kraft durch Freude Abteilung: Reiſen. Wandern und Urlaub. Nach Kärnten U 81 vom 26. 6. bis 5. 7. Geſamtkoſten 43 Mark. Baldige Anmeldungen re ſam. uß 77 vom 28. 7. bis 6. 8. Süchſt che Schweiz. Geſamtkoſten in den Schwarzwald.(Hauſach, 1„ berg). Geſamtkoſten 23,00 Mark (nicht 23,50 Mark). Fahrten nach Berlin 18 1 17 0 10. 8. 13. bis 17. 27. 6. 4. bis 12..; 9. b„10. Weitere Fahrten erfahren Sie bei den Geſchäftsſtellen. Ein⸗ und Zweitagesfahrten. Zweitages⸗Radwanderung an Pfingſten..—6.., nach dem Waldheim Stiefel⸗ höhe. Nur beſ Teilnehmerzahl Uebernaſhtungs⸗ gebühren, 3 1 Mark. Karten nur bei der Ge⸗ 6. b 10 Heidenfels— Rahnfels— Schloßeck— Hardenburg— Limburg— Bad kheim. Wanderzeit —6 Stunden. b t.35 Uhr Colliniſtraße. Fahrkarten vor Abgang des Zuges am Schalter löſen. Fahrpreis 100 Mark. Pfingſtmontag: Radwanderung nach Lindenfels, zurück über Bensheim. Abfahrt.30 Uhr Waſſerturm. Fahrrad⸗ lampen anbringen. Mannheimer Volkschor Nächſte Proben jeweils 20 Uhr in der Liedertafel, K 2: Mittwoch,§.., Probe für Frauen; Montag, 13.., Ge⸗ ſamtprobe; Mittwoch, 15.., Geſamtprobe. a raft durch Areud kraft durch Neude: R273 1 „Kdcy“⸗Tennis⸗Kurſe im Friedrichspark Für Anſänger werden im Friedrichspark folgende Kurſe durchgeführt: Dienstags von—10 und 18—19 Uhr, Donnerstags von—40 und 18—49 Uhr. Samstags 15 bis 16 Uhr. a. Die Gebühr beträgt für die Dauer des Kurſus(6 Stun⸗ ben je 1 Mark) 6 Mark. Vom Sportamt werden der Ten⸗ ufslehrer, Platz, Balljunge, die Schlöger und Tennis⸗ bälle geſtellt. 5 Kurſus⸗Ausfall Am Pfingſtmontag fallen ſämtliche Kurſe des Sport⸗ amtes aus. 5 Am Dienstag nach Pfingſten(7. 6. 38) fällt der Schwimm⸗ kurſus für Hausfrauen von 9 bis 10.30 Uhr aus. Lehrgänge für Sportleiter⸗Anwärter Die ſonntags im Stadion vorgeſehenen Lehrſtunden der Lehrgänge 1 und 2 für Sportleiter⸗Anwärter fallen am Pfingſtſonntag aus. Der mächſte Unterricht findet wieder in der Turnhalle der Peſtalozziſchule B, Eingang Otto⸗ Beck⸗Straße, ſtatt, und zwar für die Teilnehmer des Lehr⸗ genges 1 am Dienstag, 7. Juni, und des Lehrganges 2 am Donnerstag, 9. Juni, von 19.30 bis 21.90 Uhr. 5 Der Lehrgang 3 beginnt erſtmals am Freitag, 10. Juni, in der gleichen Turnhalle und zur gleichen Zeit für die dazu beſtimmten Teilnehmer. Montag, 6. Juni Pfingſt⸗Montag fallen ſämtliche Kurſe des Sport⸗ amtes aus. Dienstag, 7. Juni Allgemeine Körperſchule Betriebsſpartkurſe:.30 bis.30 Uhr Planetarium Engelhorn u. Sturm; 12.45 bis 13.45 und 14.15—15.15 und 16.15 bis 17.15 Uhr Halle im Betrieb Schütte⸗Lanz Rheinau; 16.50 bis 18 Uhr Waldhof TV⸗Platz Drais werke; 17.80 bis 19 Uhr Stadion Feld 1 Pennſylvania; 17.45 bis 19.15 Uhr Stadion Hauptfeld Gerling⸗Konzern; 8 bis 19.90 Uhr Stadion Feld 1 Telefunken; 18 bis 19.30 Uhr Schillerſhule, Neckarauer Uebergang Ensinger⸗Union⸗ Werke; 18 bis 19.30 Uhr Planetarium Schenker u. Co.; 18 bis 19.30 Uhr Stadion Feld 2 Deutſche Aſheſt⸗Werke; 18 bis 0 Uhr Stadion Feld 2 Eſüdro; 10 bis 21 Uhr Reckarſchule Huth u. Co. Fröhliche Gymnaſtik und Spiele Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 19.80 bis 21 Uhr Waldhoſſchule. 20 bis 21.30 Uhr Mädchenberufsſchule. Weberſtraße. Betriebsſportkurſe: 17.20 bis 18.50 Uhr Halle im Werk (Boehringer u. Söhne); 20 bis 21.30 Uhr Friedrichsſchule 2(Warenhaus Schmoller). . Schwimmen Betriebsſportkurſe: 18.30 bis 20 Uhr Städtiſches Hall en⸗ Had, Halle 2(Hildebrand⸗Rheinmühlenwerke). Tennis 2 5 Offene Kurſe für Frauen und Männer: 9 bis 10 Uhr und 18 bis 19 Uhr Friedrichspark, Tennisplatz. Jin⸗Jitſu Offener Kurſus für Männer und Frauen: 20 bis 21.80 Ubr Vorhalle der Gymnaſtikholle Stadion. Volkstanz: Offener Kurſus für Burſchen und Mädels: 20 bis 21.80 Uhr Liſelotteſchule. See ee eiten ene Kurſe für Frauen und Mäuner: 16 bis 17 und 17 50 18 Uhr Reithalle Städtiſcher Schlacht⸗ und Vlehhof. Pfingſt⸗Ausgabe der Neuen Man Auf zu großem Fuße gelebt In der Reviſionsverhandlung wiederum wegen betrügeriſchen Bankerotts verurteilt * Freiburg, 3. Juni. Die Zweite Große Strafkammer beim Landge⸗ richt Freiburg verhandelte am Mittwoch gegen den früheren Fabrikbeſitzer Joſef Otto Schenz aus Görwihl, gegenwärtig in Lörrach wohnhaft, wegen betrügeriſchen Bankerotts. Der Zuſam⸗ menbruch ſeiner Firma— zwei Großwebereibetriebe in Lörrach und Baſel folgte im Frühjahr 1931. Im Jahre 1934 w Schenz von der Freiburger Großen Strafkammer n betrügeriſchen Banke⸗ rotts zu einem Jahr Gefe ignis und zu den Koſten verurteilt. Auf die von ihm eingelegte Reviſion hob das Reichsgericht im Dezember 1934 ſchon das erſtinſtanzliche Urteil auf und verwies die Sache zur nochmaligen Verhandlung an das Lanoͤgericht Freiburg zurück. Beſonderer Umſtände halber konnte die erneute Verhandlung erſt jetzt ſtattfin⸗ den. Die Anklage gegen Schenz ſtützte ſich auf drei Hauptpunkte: 1. Unrichtige Buchführung, 2. Vorlage unrichtiger und verſchleierter Bilanzen und 3. zu großer perſönlicher Aufwand des Angeklagten. Nach Abſchluß des Konkursverfahrens ſtanden etwa zwei Millionen Mark Forderungen ganze 40 000 Mark Aktiva in bar zur Verfügung. Zu einer Zeit, als ſeine Unternehmungen ſchon faul waren, hat der Angeklagte noch ſehr hohe Summen— monatlich 4500 Mark— für private Zwecke der Betriebskaſſe entzogen und auf großem Fuße gelebt. In Freiburg, das eine Zeitlang ſein Wohnſitz war, wendete er für den Erwerb einer Villa 200 000 Mark auf. Die neue Beweisaufnahme bot in einigen Punk⸗ ten ein etwas verändertes, zum Teil aber nur ge⸗ ring entlaſtendes Bild für den Angeklagten. Der Staatsanwalt ſtellte Antrag auf Verhängung der gleichen Strafe und auf Abſprechung der bürger⸗ lichen Ehrenrechte. Das Gericht war von der Schuld des Angeklagten überzeugt. Das neue Urteil ſtützte ſich wegen Vergehens gegen das Konkursgeſetz auf § 240, Abſ. 1, Ziffer 1 und 2 und lautete auf neun Monate Gefängnis und Köoſtentragung des Verfahrens. In der Begründung wird geſagt, daß der Angeklagte ſträflich leichtſinnig gehandelt habe. Fageohaleacles Pfingſtſamstag, 4. Juni Nationaltheater: 20 Uhr„Der Zarewitſch“. Operette von Lehar. Libelle: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz Friedrichspark: 20 Uhr Unterhaltungsabend. Odeon⸗Kaffee: Konzert(Verlangerung). Tanz: Palaſthotel. Parkhotel, Libelle, Flughafengaſtſtätte, Kaffee Kurpfalz, Friedrichspark, Waldparkreſtaurant, Lichtſpiele: Univerſum:„Dreiklang“.— Alhambra:„Die große und die kleine Liebe“.— Schauburg:„Der unmögliche Herr Pitt“.— Gloria:„Olympia“, 1. Teil.— Palaſt⸗Lichtſpiele: „Großalarm“.— Capitol und Scala:„Anna Favpetti“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr Prunkräume in Neuordnung. Theatermuſeum, D 7, 20: Gebffnet von 10 bis 13 und von 15—17 Uhr. Sonderſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnis⸗ Ausſtellung. Sternwarte: Geöffnet von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr. Palmenhaus am oberen Luiſenpark: Geöffnet von.30 bis 15.30 Uhr. Städtiſche Kunſthalle, Moltkeſtraße 9: Geöffnet von 10—13 und von 15—17. Leſeſaal: Geöffnet von 10—13 und von 15—17 Uhr. Koſtbarkeiten des Kupferſtichkabinetts. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10—13 und von 16—17 Uhr. Karl Truppe, Graz, und Eugen Wolff, Filseck, Gedächtnisausſtellung. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 Uhr: Leſeſäle geöffnet von 9 bis 13 Uhr. Sonderausſtellung: Hutien⸗Gedächtnis⸗Ausſtellung. Städtiſche Volksbücherei: Buchausgabe von 10.30 bis 12 Uhr und von 16 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet von 10.30 bis 13 Uhr und van 16.30 bis 21 Ubr. Städtiſches Hallenbad, U 3, 1: Geöffnet von 10—20 Uhr. Hafen rundfahrten: 10, 11, 15, 16 und 17 Uhr ab Fried⸗ richsbrücke. . Pfingſtſonntag, 5. Juni Nationaltheater: 20 Uhr Zum erſten Male:„Wenn Liebe befiehlt“. Operette von Snaga. Neues Theater im Roſengarten: 20 Uhr„Moral“, Ko⸗ mödie von L. Thoma. Libelle: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Planetarinm: 16 und 17 Uhr Vorführung des Sternen⸗ profektors, Köln⸗Düſſeldorfer⸗Rheindampfſchiffahrten: 7 Uhr Mann⸗ heim— Mainz— Wiesbaden— Biebrich— Rüdesheim Bingen— Aßmannshauſen— Bacharach und zurück, Weiterfahrt bis Koblenz— Köln uſw.—.25 Uhr Mannheim— Speyer und zurück.— 11.45 Uhr Mann⸗ heim— Worms und zur.— 13 Uhr Mannheim— Worms Oppenheim— Gernsheim— Nierſtein— Mainz— Biebrich und zurück, Weiterfahrt bis Rüdesheim— Bingen— Aßmannshauſen— Koblenz— Köln uſw.— 14.25 Uhr Mannheim— Speyer Germersheim und zurück.— 19.45 Uhr Abendfahrt nach Worms und zurück. Tanz.: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Kaffee Kurpfalz, Flughafengaſtſtätte, Friedrichspark, Waldparkreſtaurant. Lichtſpiele: Programm wie Pfingſtſamstag. Ständige Darbietungen Sternwarte: Geöffnet von 10—12 und 14—16 Uhr. Pahmenhaus am oberen Luiſenpark: Geöffnet von.30 bis 15.30 Uhr. Pfingſtmontag, 6. Juni Nationaltheater: 20 Uhr„Die Zauberflöte“. Neues Theater im Roſengarten: 20 Uhr„Moral“, Ko⸗ mödie von L. Thoma. Eibelle: 16 und 20 Uhr Kabarett und Tanz. Planetarium: 16 Uhr Lichtbilder⸗Vortrag„Kometen und Meteore“. Köln⸗Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrten: 7 Uhr Mann⸗ heim— Mainz— Wiesbaden— Biebrich— Rüdesheim — Bingen— Aßmannshauſen— Bacharach und zurück, Weiterfahrt bis Koblenz— Köln uſw.—.W Uhr Mann⸗ heim— Speyer und zurück.— 11.45 Uhr Mannheim— Worms und zurück.— 14.25 Uhr Mannheim— Speyer — Germersheim und zurück.— 19.45 Uhr Abendfahrt nach Worms und zurück. Kaffee Odeon: Konzert(Verlöngerung). ö Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Kaffee Kurpfalz, Flughafengaſtſtätte, Friedrichspark, Wa dparkreſtaurant. Lichtſpiele: Programm wie Pfingſtſamstag. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmnſeum: Geöffnet von 11—47 Uhr. Prunkräume in Neuordnung. Sternwarte: Geöffnet von 10—12 und 14—16 Uhr. Palmenhaus am oberen Luiſenpark: Geöffnet von.30 bis 15.90 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 11—18 und von 15—17 Uhr. Karl Truppe, Graz, und Eugen Wolff, Filseck, Gedächtnisausſtellung. Städtiſches Hallenbad, U 3, 1: Geöffnet von—12 Uhr. Hafenrundfahrten: 10, u, 15, 16, 17 Uhr ab Fried⸗ richsbrücke. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 343 21 055 Mouuſulurat- Non lio vol lſuo lac i A Moenlgial lau.., vom 5. bis 13. Juni 1938 im Nationaltheater Sonntag, 1. Pfingſttag, 5. Juni: Miete B 3 und 2. Sondermiete B 13, Zyklus zeitgenöſſiſcher Dichter und Komponiſten, 13. Abend. Zum erſten Male,„Wenn Liebe befiehlt“, Operette von Joſeph Snaga, Anſang 20 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben. Montag, 2. Pfingſttag, b. Mai: Miete H W und 1. Son⸗ dermiete H 18 und für die NS Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Ludwigshafen Abt. 53—54,„Die Zauber⸗ flöte“, Oper von Mozart. Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben. Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.45 Uhr. ee, Fpohe 7 7* 75 4. bb FE 2....«ô7—.....«˙Ü˙e—.r.....«⅛˙¼. ̃˙—6r᷑ Feſttage ohne magendeſchwerden ..——-————¼iö 2 25 und 1. Sondermiete C 13, ech Freude, Kulturgemeinde und Kulturgemeinde t. 471472, 401492, Zyklus zeit⸗ e und Komponiſten, 14. Abend,„Der Schauſpiel von Hanns Gobſch. An⸗ 5 Uhr. e M 26 und 2. Sondermiete M18, uſpiel von Shakeſpeare. An⸗ Dienstag, 7. Juni: und für die 9 Mannheim, andere Feldherr“, fang 20 Uhr, Ende Mittwoch, 8. Juni: M „König Richard III“, fang 19.30 Uhr, Ende hr. Donnerstag, 9. Juni: te A 26 und 2 Sondermiete A 13 und für die NSch Kraft durch Freude, Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 422—438,„Wenn Liebe befiehlt“. Operette von Joſeph Snagna. Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. Freitag, 10. Juni: Für die NSG Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 160, 260, 291, 930—335, 34234, 869, 39 3, 529, 605, 606, 616617, Gruppe D Nr. 1— Gruppe E Nr.-300,„König Richard III.“. Schauſpiel von Shakeſpeare. Anfang 19.30, Ende 22.45 Uhr. Samstag, 11. Juni: Miete G 26 und 2. Sondermiete G 13 und für die NS Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 151—152 und Kulturgemeinde Ludwigs⸗ hafen, Abt. 425429, 435—436, Zyklus zeitgenöſſiſcher Dichter und Komponiſten, 15. Abend,„Der Roſen⸗ kavalier, Oper von Richard Strauß. Anfang 19.30 Uhr, Ende etwa 2 Uhr. Sonntag, 12. Juni: Nachmittags⸗Vorſtellung, freier Ver⸗ kauf,„Der Zarewitſch“. Operette von Franz Lehar. Anfang 14 Uhr, Ende 16.45 Uhr.— Abends, Miete E 27 und 1. Sondermiete E 14,„Wenn Liebe beſiehlt“, Operette von Joſeph Snaga. Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben. Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.90 Uhr.. Montag, 13. Juni: Miete C 28 und 2. Sondermiete C 13 und für die 9 Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim, Ab 4557, 574576 und für die Kultur⸗ gemeinde Ludwigshafen, Abt. 111—112,„Der Zarewitſch“, Operette von Franz Lehar, Anfang 20 Uhr, Ende 22,45 Uhr. Im Neuen Theater im Roſengarten Sonntag, 1. Pfingſttag, 5. Juni: Neu einſtudiert,„Moral“, Schauſpiel von Ludwig Thoma, Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Montag, 2. Pfingſttag, 6. Juni:„Moral“, Schauſpiel von Ludwig Thoma. Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.30 Uhr. Mittwoch, 8. Juni: Für die NS Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 159, 259, 359, Jugend⸗ gruppe 251—11 Gruppe D Nr.—400, Gruppe E frei⸗ willig Nr.-900,„Der Barbier von Seyilla“. Komiſche Oper von G. Roſſini. Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr. Samstag, 11. Juni: Für die NSG Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 130—132, 136—144, 181 bis 184, 221223, 261267, 284, 354.355, 381386, 889, 570, 594596, Gruppe D Nr.—400, Gruppe E frei⸗ willig Nr.-900,„Der Hochverräter“. Schauſpiel von Curt Langenbeck. Anfang 20 Uhr, Ende 21.45 Uhr. Sonntag, 12. Juni:„Moral.“ Schauſpiel von Ludwig Thoma. Anfang 20 Uhr, Ende gegen.90 Uhr. Montag, 13. Juni: Für die NSG Kraft durch Freude, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 133—135, 224—244, 356 bis 357, 509510, 519-520, 534, 536, 549550, 560, 589 bis 590, 599, 641—645, Gruppe D Nr.—400, Gruppe E freiwillig Nr. 1900,„Der'wiſſenswurm“. Volksſtück von Ludwig Anzengruber. Anfang 20 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr. Was hören wir? Sonntag, 5. Juni Reichsſender Stuttgart .00: Frihkonzert.—.00: Kurkonzert.—.15: Mor⸗ o e(Schallplatten).—.30: Chorgeſang.—.00: Rorgenmuſik.— 10.00: Morgenfeier.— 10.30: 285 Weiſen(Schallplatten).— 11.30: Mittagskonzert.— 12.9 Blaskonzert.— 13.00: Kleines Kapitel der Zeit.— 13.15: Mittagskonzert.— 14.00: Kaſperlſpiel— 14.30: Muſik zur Kaffeeſtunde(Schallplatten).— 16.00: Muſik zum Sonntagnachmittag.— 18.00: Volksmuſik aus dem Schwarz⸗ wald.— 19.00: Nachrichten. 19.15: Großglockner. Funkberichte.— 21.00: Großes Operettenkonzert.— 22.00: Nachrichten.— 22.20: Internationales Pfingſt⸗Hockeytur⸗ nier in Bruchſal. Hörberichte.— 22.30: Unterhaltungs⸗ und Tanzmuſik.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender .00: Hafenkonzert.—.20: Halali!—.00: 1 morgen ohne Sorgen.— 10.00: Morgenfeier.— 190.35: Max Reger: Variationen(Aufnahme).— 11.30: Orgel⸗ fantaſten.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Die Vogelhochzeit. Spiel.— 14.30: 30 bunte Minuten.— 15.00: Waldemar Haß ſpielt.— 16.00: Muſik zur Unter⸗ haltung.— 17.00: Hockey⸗Lönderkampf Deutſchland— Großbritannien in München.— 18.00: Schöne Melodien. — 20.00: Liebe und Sonnenſchein. Klingendes Kunter⸗ bunt.— 22.30: Zu Unterhaltung und Tanz.—.00: Nacht muſik. Montag, 6. Juni Reichsſender Stuttgart .00: Früßhkonzert.—.10: Orgelmuſik.—.30: Kath. Morgenſeier.—.00: Morgenmuſik(Schallplatten— 10.00: Morgenfeier der 65. SS⸗ Standarte.— 10.45: Zum Städtele hinaus(Schallplatten)].— 11.15: Neues Muſik⸗ ſchaffen.— 11.30: Mittagskonzert— 14.00: Kaſperlſpiel. — 14.30: Kleine Volksmuſik.— 15.00: Muſik zur Kaffee⸗ ſtunde(Schallplatten).— 16.00: Heitere Muſif am Nach⸗ mittag.— 18.00: Fröhl. erſte Donaufahrt nach Wien. Da⸗ zwiſchen Unterhaltungsmuſik.— 19.00: Nachrichten.— 19.20: Hörberichte vom Internationalen Pfingſt⸗Hockey⸗ turnier in Bruchſal.— 19.30: Aus Mannheim: Volks⸗ tümliche Muſik. Ausführende: Die Ilg⸗Schrammeln, Hans Scher(Akkordeon), die luſtigen Fünf(Geſang).— 20.00: Feſtliches Konzert.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Nacht⸗ und Tanzmuſik.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender .00: Blas muſik.—.00: Hafenkonzert.—.20: Fröhl. Morgenmuſik.— 10.00: Die Pfingſtfahrt Junge Dichtung und Lieder.— 10.45: Muſikaliſche Kurzweil.— 11.30: Orgelfantaſien.— 12.00: Schloßkonzert aus Hannover.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.00: Eugen Wolff 2 Samstag, 4. Juni Sonntag, 5. Jun 1189 8— Im fiilfewern„Mutter und zins ſieht die nv. mit 22 280 fliiſa- und Beratungeſtellen den müttern in allet ſeeliſcher und materieller notzur seite. 8 Ind Rind ſpielt.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Melogit und Rhythmus— 19.30: Intern. Ruderregatta in Trie 19.40: Sportecho.— 20.00: Pfingſten. Muſtfal. Fantaſie, — 0: Kleine Nachtmuſik.— 29.00: Unterhaltungs; und Tanzmuſik.—.00: Lieder von Fr. Schubert. Dienstag, 7. Juni Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Morgenmuſik.— 1180: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert— 14.00: Taufen Takte Fröhlichkeit(Schallplatten).— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 17.00: Frauenfunk.— 18.30: Griff ins Heute.— 19.00: Nachrichten.— 19.15: Zauber der Stimme, (Schallplatten).— 19.45: Fröhl. Donaufahrt, 2. Tag. 20.00: Als Jean Paul in Stuttgart weilte(Hörfolge).— 21.00: Konzert.— 22.00: Nachrichten.— 22.35: Unter⸗ haltungskonzert.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender .00: Frühmuſik.—.30: Feücßkonzert.— 0 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſit zum Mittag.— 16001 Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Kleine Tantzmuſtk,— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Kammermuſik, 18.45: Rundfahrt durch Muſſolinis„Imperium der Ar⸗ beit“.— 18.55: Ahnentafel.— 19.10: Feierabend.— Un, terhaltung.— 20.00: Reiſeberichte— fremde Geſichte.— 20.10: Deutſches Volkslied.— 20.30: Großer Tanzabend, — 22.30: Kleine Nachtmuſik.— 28.00: Tanzabend(Fortſ Mittwoch. 8. Juni Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Morgenmuſik(Schallpl.)— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert.— 1400 Aus Maunheim: Fröhliches Allerlei.— 16.00: Muſik a Nachmittag.— 18.00: Neue Lieder und Chöre von Hans Ganſſer.— 18.30: Griff ins Heute.— 18.45: Echo pom Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt Breslau 1988.— 19.00 Nachrichten.— 19.15: Von deutſchem Fliegergeiſt.— 10.6: Fröhliche Donaufahrt. 3. Tag.— 20.00: Bunter Tanz⸗ 1. 5 abend.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Unterhaltungs; konzert.— 24.00: Nachtkonzert.„ Deutſchlandſender .00: Frühmuſik.—.30: Frühkongert.— 0 Kindergarten.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 1A 00 Mus ſük zum Mittag.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Kleinigkeiten(Schallplatten).— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Der Dichter ſpricht.— 18.20: Schu⸗ bert— Brahms: Lieder.— 18.40: Aerzte werden Spork⸗ ler.— 19.10: Feierabend⸗Unterhaltung.— 21,10: Aus der Welt Ludwig Thomas. 22.30: Kleine Nacht⸗ muſtk.— 23.00: Unterhaltungskonzert.— 24.00 Operkt⸗ tenkonzert.—.00: Nachtkonzert. UI Heppenheim, 4. Juni. Durch die Zuſammen⸗ legung der Kreiſe Bensheim⸗ Heppenheim hat Kreis⸗ direktor Nanz⸗Heppenheim die Geſchäfte des Kreis⸗ direktors des Kreiſes Bensheim mit übernommen, Der vor Jahren vorübergehend mit der Leitung des Kreiſes Heppenheim betraute derzeitige Direktor Stammler in Dieburg iſt mit Wirkung von 1. Juni in gleicher Dienſteigenſchaft an das Kreis⸗ amt Erbach verſetzt worden. Verſetzt wurde ferner Kreisdirektor Meiſel in Bensheim in gleicher Dienſteigenſchaft an das Kreisamt Dieburg. Aussicht Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 4. Juni. Ueber Mittel⸗ europa hat ſich ein Hochdruckgebiet aufgebaut, das zunächſt eine ſtärkere Einflußnahme der ſich im Weſten immer noch fortſetzenden Störungstätigkeit auf unſer Wetter verhindert. Das Wetter bleibt da⸗ her über die Pfingſtfeiertage hinweg im weſenk⸗ lichen freundlich bei ſommerlicher Er⸗ wärmung, wird aber ſpäterhin zu vereinzelten gewittrigen Störungen Anlaß geben. Vorausſage für die Pfingſttage Sonntag Meiſt heiter und trocken, tagsüber recht warm, ſchwache, meiſt ſüdliche Winde, ** Montag Im weſentlichen freundlich und warm, doch Neigung zu vereintzelten gewittrigen“örungen, Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jun: Rhein- Pegel] 31 1 2. 3. 4. Rhein ⸗Wegel 1, 2. 8. 0 Rheinfelden 2,50.75.61 2,84.03 Kaub..95.95 15 Breiſach..58 305 25 88 15 Köln.01.62.65 Kehl„ 262302.88 2,88 3,15 Moran 405422.40.34462 Negar Lege 12 Mannheim.00————7 8,85 3,34 Mannheim 228 3,253. .. A f Samstag, 4. Juni Sonntag, 5. Juni 1938 Pfingſt⸗Ausgabe der Neuen Mannheimer Zeitung 7. Seite“ Nummer 258 ——— Badens Gauhauptſtadt im Jun! Wer im Juni zu längerem voͤer kürzerem Auf⸗ enthalt in Karlsruhe ankehrt, der weiß, daß in die⸗ ſem Monat ein ganz beſonderer Genuß ſeiner harrt: die Roſenblübe im Karlsruher Stadt⸗ garten! Ueber 8500 Büſche ſchicken ihren herr⸗ lichen Duft über den weiten Roſengarten. 200 der erleſenſten Sorten kann man hier bewundern. Die Teeroſenkreuzungen des Karlsruher Roſengartens ſind beſonders berühmt. Und wer ſich ſattgeſehen an dieſer Pracht, der wandelt gern durch die übrigen Teile des Stadtgartens mit ſeinen herrlichen An⸗ lagen oder beſucht den reichbeſetzten Tierpark. Auch die vielen ſonſtigen Gärten und Parks Karlsruhes ſtehen jetzt im ſchönſten Flor. Vorab der Botaniſche Garten und der Schloßgarten mit ſeinem mralten Baumbeſtand bedeutet ein Erlebnis für ſich. So bietet Karlsruhe, die Staoͤt der Gartenkunſt, einen ausgezeichneten Rahmen für die Tagungen und Veranſtaltungen, die der Juni bringt. Vom 10. bis 12. Juni feiert die Friderictana, Deutſchlands älteſte Techniſche Hochſchule, ihren Hochſchul⸗ und Studententag mit einer Reihe von kultuvellen, wiſſenſchaftlichen, ſportlichen und kameradͤſchaftlichen Veranſtaltungen, die ein lebendiges Bild vom Le⸗ ben der Hochſchule vermitteln werden. Verbunden mit dem Hochſchulfeſt iſt die Austragung der Badi⸗ ſchen Hochſchulmeiſterſchaften im Karlsruher Hoch⸗ ſchulſtadion, die hervorragende Sportler in großer Zahl am Start ſehen werden. Zur ſelben Zeit tref⸗ ſen die Leiter der deutſchen Großſparkaſ⸗ ſen in Karlsruhe zu einer Arbeitstagung zuſammen. Von ganz beſonderer Wichtigkeit für Karlsruhe iſt der diesjährige Kreistag der NS D A P, der in beſonders feſtlichem Rahmen vor ſich gehen und in kulturellen und politiſchen Kundgebungen von dem Aufbauwillen und der Einſatzbereitſchaft der Grenzmark Kunde geben wird. Im Anſchluß an den Kreistag ſind bedeutſame Sportveranſtaltungen borgeſehen: am 19. Juni die Bann⸗ und Untergau⸗ wettkämpfe in der Hochſchulkampfbahn, eine Strecken⸗ fahrt der Radfahrer„Rund um das Karlsruher Schloß“ ſowie eine Leiſtungsſchau des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen mit Vorführungen der Turner als Vorſchau für das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau. Am 11. und 12. Juni führt der Karlsruher Ruderregattaverband auf dem Rhein⸗Stichkanal eine internationale Ruder⸗ tegatta durch. Die badiſchen Gaumeiſterſchaften in der Leichtathletik werden am 26. Juni in der Karlsruher Hochſchulkampfbahn ausgetragen und am ſelben Tag veranſtaltet das NS⸗Fliegerkorps, Gruppe 16(Südwest), einen Großflugtag auf dem Karlsruher Flugplatz. e arlsxuhe, die Kunſtſtadt, bietet ihren Beſuchern in Jani zwei intereſſante Kunſtausſtellungen: das graphiſche Werk von Carlos Grethe in der Staat⸗ lichen Kunſthalle und eine Gemäldeausſtellung mit Werken zeitgenöſſiſcher Münchner und badiſcher Kunſt im Badiſchen Kunſtverein. Das Badiſche Staatstheater Karlsruhe, das ſoeben mit ſeiner Jugoflawiſchen Woche“ eine Reihe von hervor⸗ kägenden Aufführungen beendet hat, die im ganzen Reich ſtarke Beachtung fanden, hat für die Pfingſt⸗ fetertage eine Neuinſzenierung von Donizettis rei⸗ zender Oper„Die Regimentstochter“ vorbereitet. Für die zweite Junihälfte iſt die Oper„Leonce und Lena“ des baoͤiſchen Komponiſten Julius Weismann mit dem Ballett„Der Dreiſpitz“ von de Falla vor⸗ geſehen. Das Schauspiel wird am 11. Juni das Luſtſpiel„Der Mann von 50 Jahren“ zur Urauf⸗ führung bringen, das den langjährigen Spielleiter des Badiſchen Staatstheaters, Ulrich von der Trenck, zum Verfaſſer hat. In der ſtädtiſchen Ausſtellungshalle wird am 256. Juni eine große Raſſehunde⸗Ausſtellung zu ſehen ſein mit 15 Sonderausſtellungen der ein⸗ zelnen Hunderaſſen. Skündlicher Verkehr von Karlsruhe nach Herrenalb io Karlsruhe, 3. Juni. Auf der 26 Kilometer langen Albtalbahn Karlsruhe— Ettlingen—Herren⸗ alb hat die ſteigende Verkehrsentwicklung zur Einrich⸗ tung eines für die Sonn- und Feiertage ſtündlich durchgeführten Verkehrs geführt. Von.00 Uhr laufen jeweils mit der vollen Stunde die Züge im Stundenabſtand bis 15.00 Uhr. Die zu ungeraden Stunden abgehenden Züge, alſo.00,.00 uſw., werden beſchleunigt gefahren mit Halten nur in Ettlingen, Zlick auf Lu. Spielberg⸗Schöllbronn, Marxzell und Frauenalb zwiſchen Karlsruhe in Herrenalb mit Fahrzeit von 58 Minuten. Die übrigen Züge bedienen alle Stationen bei einer Fahrzeit von rund fünf viertel Stunden. Zugleich iſt auch eine neue Sonntagsvor⸗ mittagsfahrt über die Albtalbahn über Ittersbach nach Pforzheim eingerichtet worden(Karlsruhe ab .30 Uhr). zur Bedienung des nördlicheren Aus⸗ flugsgebietes von Reichenbach, Langenſteinbach und Ittersbach. Das auf dieſe Art beſſer bediente Be⸗ reich umfaßt das geſamte Albtal und das obere Pfinztal. Durch Starkſtrom getötet * Haslach, 2. Juni. Dieſer Tage wurde in der Hofſtetter Straße durch den Sturm eine Hochantenne abgeriſſen und über die Lichtleitung des hieſigen Elektritzitätswerkes geworfen, ſo daß das eine Draht⸗ ende auf einer Wieſe lag. Der zwölffährige Sohn des Gepbers Engelbert Kaſper nahm den Draht trotz einer Warnung von zwei Spielkameraden in die Hand und wurde ſofort getötet. Dem naſſen Tode entriſſen i Lampertheim, 3. Juni. Ein Anzahl zehnfäh⸗ riger Jungen badete im Altrhein in der Nähe einer Pritſche, auf der eine Gruppe gleichaltriger Mädchen ſich tummelte. Plötzlich fiel ein achtjähriges Mäd⸗ chen namens Schmidt von der Pritſche in das ſehr tieſe Waſſer und ging ſofort unter. Schnell entſchlof⸗ ſen warf ſich der des Schwimmens kundige zehn⸗ jährige Jakob Karß ins Waſſer und ſchwamm an die Unfallſtelle. Es gelang dem wieder auftauchen⸗ den Mädchen, ſich auf den Rücken des Jungen zu ſchaffen und ſich an ihn zu klammern. Der Junge ſchwamm an das etwa 12 Meter entfernte Ufer und begann an dem beſinnungslos gewordenen Mädchen ſofort mit Wiederbelebungsverſuchen, die nach eini⸗ ger Zeit von Erfolg waren. Das tapfere Verhal⸗ ten des jugendlichen Retters verdient Anerkennung. Ohne ſein mutiges Eingreifen wäre das Mädchen dem naſſen Element zum Opfer gefallen. aafen Dr. Albert Knoll 80 Fahre In körperlicher und geiſtiger Friſche feiert heute Dr. Albert Knoll, der Gründer der Ludwigs⸗ hafener Knoll⸗AG, ſeinen 80. Geburtstag. Es ſind noch keine zwei Jahre vergangen, ſeit die welt⸗ bekannte pharmazeutiſche Fabrik Ludwigshafens, die Knoll AG, ihr 50jähriges Jubiläum feiern konnte. Bis zu dieſem ſtolzen Tage war es ein weiter und auch dornenreicher Weg, den ihre Leiter und Gründer zu gehen hatten, allen voran Dr. Albert Knoll, der durch ſeine glänzende Forſcher⸗ arbeit der Knoll⸗AG die Grundlage ihres Werdens gab. Als er 1886, gerufen von ſeinem Schwager und ſpäteren Mitbegründer der Firma Max Daege, nach Ludwigshafen kam, hatte er ein Verfahren in der Taſche, um das inzwiſchen in der ganzen Welt bekannte Codein wirtſchaftlicher herſtellen zu kön⸗ nem als es bis dahin der Fall war. In der„ollen Fettfabrik“, damals noch weit draußen vor der Stadt gelegen, begann er in einem Schuppen mit der Herſtellung. Nur ſein unbedingter Wille zum Erfolg und ſein Glaube an die Zukunft hielten ihn die erſten Jahre harten Ringens aufrecht, bis er endlich zuſammen mit ſeinem Bruder Hans Knoll und ſeinem Schwager Max Daege an die Gründung uncl um qcliwetʒ ingen Volkstümliche Pfingſten * Schwetzingen, 4. Juni. Wieder ſteht das Pfingſtfeſt vor der Türe. Unſere Eladt, welche in den letzten Jahren einen bedeuten⸗ den Aufſchwung des Fremdenverkehrs erleben durfte, ſieht auch dieſes Jahr wohlgerüſtet den Beſuchern enigegen, welche die Tage der Lebensfreude in Schwetzingen verbringen wollen. Beſonders volks⸗ tümlich und traditionell ſind die Pfingſtfeiertage für die ländliche Bevölkerung der umliegenden Ort⸗ ſcaften geworden, denn gerade an dieſen Tagen kleht es die Leute mit aller Macht nach Schwetzingen. Auf dem Meßplatz ſind ſeit einigen Tagen die Bu⸗ den ſowie die mannigfachen zur Unterhaltung und Belustigung dienenden Stände aufgeſchlagen. Venige Tage ſpäter, am folgenden Sonntag, wird in ganz großer Weiſe wieder das Spargelfeſt ge⸗ feiert das am Samstagnachmittag mit den ſportlichen Veitküämpfen und am Abend mit dem großen Heimatabend eingeleitet wird. Beim Heimatabend, welcher wieder in den Zirkelſälen ſtattfindet, wirken . 4 die„Luſtigen Fünf“ ſowie die R B⸗Kapelle und eine Tanzkapelle mit. Am Sonntagvormittag er⸗ ſolgt die Preisverteilung der ſportlichen Wettkämpfe. Den Höhepunkt wird das Spargelfeſt am Sonntag⸗ nachmittag mit den Vorführungen des Rokokoſpieles „Karl Theodor bittet zum Tanz“ an der Hirſch⸗ gruppe erreichen. Die Tanzgruppe des National⸗ bheaters Mannheim und etwa 300 Mitwirkende wer⸗ den in den Koſtümen aus der Zeit des großen Kur⸗ fürſten die Beſucher um zwei Jahrhunderte zurück⸗ verſetzen. Den Abſchluß des großen Spargelfeſtes bildet eine mit Tauſenden von Lämpchen und Lam⸗ dions durchgeführte Schloßgartenbeleuchtung mit anz in den Zirkelſälen. Das diesjährige Sommer⸗ nachtsfeſt, das am 2. Juli ſteigt, verdient jetzt ſchon einen kurzen Hinweis. Verkehrsunfall. Am Mittwochnachmittag iſt ein Kraftradfahrer aus Ludwigshafen auf der Straße nach Hockenheim gegen einen Baum gefahren. Wahr⸗ ſcheinlich hat der Fahrer die Herrſchaft über die Ma⸗ ſchine verloren. Dabei erlitt der Beifahrer einen Obe rarmbruch. * Plankſtadt, 4. Juni. 75 Jahre alt wurde Herr Hermann Würslin, Bruchhäuſerſtraße, welcher ſeinen Geburtstag in guter Geſundheit feiern konnte. * Oftersheim, 4. Juni. Ein noch gut abgelaufener Kraftradunfall paſſierte einem hieſigen Fahrer. In⸗ folge der ſchlüpfrigen Straße nach Speyer kam die Maſchine mit Beiwagen ins Rutſchen und fuhr in den Rhein. Der Fahrer wurde von der Maſchine geſchleudert und fiel in den Strom, konnte ſich aber durch Schwimmen retten, während die Maſchine in den Fluten verſchwunden war. Nach langem Suchen konnte auch das nur wenig beſchädigte Kraftrad wie⸗ der geborgen werden.— Den 75. Geburtstag konnte Penſionär Philipp Staudt, Hebelſtraße 1, feiern. Herzliche Glückwünſche! * Hockenheim, 4. Juni. Sturmhauptführer Völ⸗ ker hat während eines 14tägigen Prüflehrganges an der SA⸗Führerſchule der Oberſten SA⸗Führung in Dresden den P⸗Schein(Prüfſchein für das SA⸗ Sportabzeichen) erworben.— In Ergänzung der Sportwettkämpfe hält der BDM und BDM Hockenheim im Turnvereins⸗Stadion an der Hei⸗ delberger Straße am Sonntag, dem 12. Juni, ein Sportfeſt ab, an dem auch die Gruppen Reilingen, Altlußheim und Neulußheim ſich beteiligen.— Gegenwärtig erhält die Hindenburgſtraße einen neuen Teerbelag, weshalb die Straße für den Ver⸗ kehr geſperrt iſt. einer eigenen Firma gehen konnte, deren Grundlage inzwiſchen durch andere Erfindungen des ausgezeich⸗ neten Chemikers verbreitert worden war. Wenn die heutige Knoll⸗AG ſtolz auf ihre Leiſtungen zum Heile der Menſchheit ſein kann, ſo verdankt ſie dies vornehmlich dem Jubilar und Seniorchef. Auf ſeinen eigenen Wunſch hin wird zwar ſein 80. Ge⸗ burtstag in aller Stille begangen, aber er kann ge⸗ wiß ſein, daß nicht nur alle, die ihn kennen, ſondern darüber hinaus ganz Ludwigshafen an dieſem Tage ſeiner in Hochachtung gedenkt und ihm auch weiter⸗ hin einen ſchönen Lebensabend wünſcht. ch. Waffentag der Vayer. Kavallerie Der 9. Waffentag der Bayeriſchen Ka⸗ vallerie beginnt heute, Samstag, mit der Kranz⸗ niederlegung am Ehrenmal des Ludwigshafener Hauptfriedhofs. Anſchließend iſt Standmuſik am Ludwigsplatz. Von 17—19 Uhr tagt der„Baye⸗ riſche Kavallerie⸗Verband“ im großen Saal des Bürgerbräus. Um 20.30 Uhr beginnt der Feſt⸗ und Kameracdſchaftsabend mit aus⸗ gewähltem Programm. Am Pfingſtſonntagmorgen wird allgemeiner Weckruf erſchallen. Von 8 Uhr an werden die an⸗ kommenden Kameraoͤſchaften am Hauptbahnhof emp⸗ fangen. Um.30 Uhr beginnt eine Tagung der „Vereinigung ehem. Ulaner der Pfalz“ im Bürgerbräuſaal. Bei guter Witterung folgt von 10 bis 11 Uhr nochmals Standkonzert am Ludwigs⸗ platz. Dann treffen ſich die Kameraden in den ein⸗ zelnen Standlokalen der Regimenter. Um 13 Uhr ſtellt ſich der Fe ſt zung auf dem Neuen Marktplatz auf und marſchiert durch die Oggersheimer, Bis⸗ marck⸗, Jubiläums⸗ und Lud wigſtraße über den Viadukt, durch die Prinzregenten⸗, Hemshof⸗, Oſt⸗ mark⸗, Fichte⸗ und Adolf⸗Hitler⸗Straße zum Hinden⸗ burgpark. Hier folgt Vorbeimarſch. In der gro⸗ ßen Halle des Hindenburgparks und im großen Feſt⸗ zelt iſt Konzert mit Tanz und allerlei Unterhaltun⸗ gen. Außerhalb der Halle wird das III./ AR. 33 Reiterſpiele vorführen. Für Pfingſtmontag⸗Vormittag ſind eine Fahrt auf dem Rhein, eine Kraftwagenfahrt nach der Wein⸗ ſtraße oder eine Geſellſchaftsfahrt nach dem Krieger⸗ erholungsheim„Ludwigshöhe“ vorgeſehen. Von 15 Uhr an iſt wieder gemütliches Beiſammenſein in der Halle des Hindenburaparks mit allerlei Abwechflun⸗ gen. Es ſpielen der Muſikzug der 10. SS⸗Standarte und das Muſikkorps der Mannheimer Pioniere. Was Ludwigshafens Polizei notiert In der Ludwigsſtraße in Ludwigshafen verur⸗ ſachte ein Kraftfahrer einen Verkehrsunfall, wobei eine Perſon erheblich verletzt wurde. Der rückſichtsloſe Fahrer flüchtete auf ſeinem Kraftrad, ohne ſich um die verletzte Perſon zu kümmern. Es gelang glücklicherweiſe, die Nummer des Kraft⸗ rades feſtzuſtellen. Am 1. Juni drang ein bisher noch unbekannter Täter in das unverſchloſſene Geſchäftszimmer einer Apotheke in Ludwigshafen⸗Nord ein und entwendete dort eine Geldͤkaſſette mit etwa 300.— Mk. Inhalt. Die Kaſſette iſt 35430 em groß, aus Eiſenblech und graubraun geſtrichen. Ein Ludwigshafner Kaufmann verlor auf dem Weg durch die Bismarck⸗, Oggersheimer⸗ und Lud⸗ wigsſtraße drei Zwanzig⸗Mark⸗Scheine. Der ehrliche Finder wird gebeten, das Geld bei der Kriminalpolizei abzuliefern. Auf dem Vorplatz eines Hauſes in Lud Süd entwendete ein Unbekannter ein rad, Marke„Brennabor“.— Im Hau eines Arztes in Ludwigshafen⸗Süd ſtahl ein b ebenfalls noch unbekannter Dieb aus einem abg ten Kinderwagen eine Damenhandtaſche mit Inhalt. Ein Verkehrsunfall ereignete ſich geſtern abend an der Ecke der Rhein⸗ und Hauptſtraße. Ein aus der Rheinſtraße kommender Kraftradfahrer fuhr eine Radfahrerin von hinten an. Die Radlerin zog ſich durch Sturz leichte Verletzungen zu. vigshafen⸗ Herre Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Auftakt zum 9. Waffentag der Bayeriſchen Kavallerie: Kranzniederlegung im Hauptfriedhof, Standkonzert und Kameracdſchaftsabend. Mayerbräu, Werderſtraße: 20 Uhr Monatsverſammlung des Vereins ehemaliger Jäger. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet 15 bis 20 Uhr, Konzertſaal des Pfalzbaus: Tanz. Am Pfiugſtſonntag Waffentag der Bayer. Kavallerie: Wecken, Standkonzertz 13 Uhr Feſtzug vom Neuen Marktplatz aus. In burgpark Reiterſpiele und in der Halle Konzert mit Tanz und Unterhaltung. Konzertſaal des Pfalzbaus: Tanz Am Pfingſtmontag Waffentag der Kavallerie: Vormittags Rundfahrten: mittags von 15 Uhr an gemütliches Beiſammenſein i der Halle des Hindenburgparks. Segen 8 e bene] Teinacher Ver- Sprtedel 15 dauung Begüönsfigt hren Stoffwechsel prospekte koste ral en A Sad Oberklingen SGG Au allen Tagen Hindenburgpark: Konzerte Blumenhalle: Sonderſchau des Heimatmuſeums. Pfalgbau⸗Kafſeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Baneriſcher Hiefl: Konzert. Rheinſchiffs⸗Gaſtſtätte„Kurpfalz“: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzbau:„Anna Favett!“.— Palaſt⸗ Lichtſpiele:„Das Cheſanatorium“.— Ufa⸗Rheingolb: „Fünf Millionen ſuchen einen Erben“.— Union⸗Theater: „Scotland Yard greift ein“.— Atlantik:„Patrioten“, uidulbuutuiu uu ui Schwerer Verkehrsunfall. An der Einmündung der Reichsautobahn in die Wieblinger Straße ſtieß ein Perſonenkraftwagen mit einem Kraftrad⸗ fahrer zuſammen, der ſchwer verletzt in die Klinik gebracht werden mußte. 100 Hamburger und Hamburgerinnen, die eine Sonderfahrt nach Freiburg, in den Schwarzwald und nach Baden-Baden geführt hatte, beſuchten meh⸗ rere Tage Heidelberg und Umgebung. Zum Ab⸗ ſchluß ihrer Süddeutſchlandreiſe vereinigte ie ich am Dienstagabend zu einem fröhlichen Kellerfeſt im Faßkeller des Schloſſes. Am ſpäten Abendegemr⸗ den ſie durch eine Innenbeleuchtung des Schloßhofes mit Feuerwerk erfreut. Agnes Straub mit ihrem Enſemble kommt zu einem einmaligen Gaſtſpiel am 15. Juni nach Hei⸗ delberg. Sie ſpielt oͤie Hauptrolle in Roland Schachts Komödie„Schauſpielerin“ in einer Aufführung im Städtiſchen Theater an dieſem Tag. Heidelberger Veranſtaltungen ute Feierſtätte Heiliger Berg: Fahnenweihe der mittelbadiſchen HJ(20.90 Uhr). Städt. Theater:„Waldmeiſter“(Pr. Gr 4, 2022.30 Uhr). Haus der Kunſt: Ausſtellung„Kampf und Aufbau“. Morgen(Pfingſtſonntag) Städt. Theater:„Lady Hamilton“(Pr.⸗Gr. 3, 20— Haus der Kunſt: Ausſtellung„Kampf und Auf 8 und am Pfingſtmontag Städt. Theater:„Marietta“(Pr.⸗Gr. 4, „Waloͤmeiſter“(Pr.⸗Gr. 4, 2022.30 Uhr). Aus den Kinos: nord⸗ und .4 Uhr) A 154.45 Uhr), lung:„Der Abenteurer von Paris“).— bann lügen“.— Kammer:„Broadway⸗Melodie 1933“.— Odeon: Neues Programm(Samstag, Sonntag und Montag Nachtvorſtellung:„Bobby geht los“.) Willkommen beim Schifferſtadter Rettichfſeſt * Schifferſtadt, 3. Juni. Zum dritten Male feiert Schifferſtadt an Pfingſten ſein Rettichfeſt. Von Jahr zu Jahr iſt die Beſucherzahl geſtiegen. In dieſem Jahre wird das Feſt erſtmalig mit einer hiſtoriſchen Begebenheit verknüpft. Als bis vor etwa einem Jahrhundert oer Vater Rhein vor ſeiner jetzigen Bettung faſt alljährlich die Fluren Otterſtadts über⸗ flutete, ſprang die Gemeinde Schifferſtadt mit ihren Weiden ein. Als ſymboliſierende Gegenleiſtung überreichte das jüngſte Ehepaar Otterſtadts den Ge⸗ meindevätern von Schifferſtaoͤt alljährlich einen Karpfen. Wie dieſer Karpfen vepwendet wurde, wiſſen wir nicht. Wir aber werden den Karpfen den älteſten Bürgern von Schifferſtadt am Redttichfeſt zum Schmauſe vorſetzen, willens, ihnen damit eine Ehre und Freude zu bereiten. So wird die alte mit der neuen Zeit verbunden. Wie Land wirtſchafts⸗ rat Stutzmann in der zum Rettichfeſt erſchiene⸗ nen Feſtſchrift ausführt, iſt der Rettich eine uralte Kulturpflanze, deren Wert ſchon im grauen Alter⸗ tum bekannt war. Man findet ihn abgebildet auf altägyptiſchen Gemälden. Herodot berichtet, daß nach Inſchriften auf der Cheopspyramide die Bauarbeiter große Mengen von Rettich vertilgt hätten. Karl der Große ſoll den Anbau des Reltichs beſonders geför⸗ dert haben. Aus deutſchen Gauen gehen ſchriftliche i des Rettichs bis auf das Jahr 807 zu rück. J. U. 5. Juni Pfingsten) 19338 epa 228 Chiffersfa dier Rettichfestf Großer Festzug TANZ- Festzelte * Volksbelustigungen — 8. Seite/ Nummer 2 5. Junf 1998 Deulſchlandfahrt 4000-Kilometer-Jagd von 62 Fahrern durch Deutſchland Unſere Nachbarländer fü nationale Ri hren ſchon ſeit Jahren inter⸗ nofahrten durch, Frankreich hat ſeine Tour de ranc e, Italien die Giro'Italia, und auch die z, Belgien und Luxemburg haben alljährlich ihre „Rundfahrt“. Lange hat es gedauert, bis auch Deutſchland ſich ſeine „Deutſchlandfahrt“ geſchenkt hat, die nun hoffentlich einen feſten Platz im Sportprogramm eines jeden Jahres ein⸗ nimmt. Als im vergangenen Jahr der deutſche Radfahrer⸗ Verband das Wagnis unternahm, eine ſolche Rieſenfahrt aufzuztehen, hätte kein Menſch den geradezu überwältigen⸗ den Erfolg vorausſehen können. Wer nicht mit dabei war, kann ſich keinen Begriff von der Begeiſterung machen, mit der die Fahrer unterwegs begrüßt wurden. Zu Hundert⸗ tauſenden ſtanden die Menſchen in den Städten, um die Fahrer wenigſtens einmal ſehen zu können, Schulen hatten den Unterricht geſchloſſen, ganze Betriebe ihre Avbeit auf kurze Zeit unterbrochen, um mit dabei zu ſein, wenn die „Giganten der Landſtraße“, wie dieſe Sporthelden genannt werden, an ihren Arbeitsſtätten vorbeifuhren. Das war die Deutſchlandfahrt 1937, das war zunächſt der Anfang. Wenn auch die Organiſation ſchon ſo wunder⸗ voll geklappt hat, ſo haben die Beteiligten doch durch die geſammelte Erfahrung noch mancherlei hinzugelernt, und ein Umſtand vor allem wird die Deutſchlandfahrt noch größer und erfolgreicher machen: der Deutſche Radfohrer⸗ Verband hat ſich neben der Beteiligung der im„Induſtrie⸗ Verein“ zuſammengeſchloſſenen Firmen der deutſchen Mar⸗ kenfahrrad⸗Fabriken und Zubehör⸗Induſtrie die Unter⸗ ſtützung der geſamten deutſchen Preſſe, das heißt, der im Reichsverband der deutſchen Zeitungs⸗Verleger zuſammen⸗ ſeſchloſſenen ſämtlichen deutſchen Tageszeitungen geſichert! Zum erſten Male haben ſich damit die deutſchen Tages⸗ zeitungen propagandiſtiſch und finanziell in den Dienſt einer hervorragenden ſportlichen Veranſtaltung geſtellt. Faſt drei Wochen hindurch— vom 9. bis 25. Juni— wird ganz Deutſchland von dem heldenhaften Kampf der beſten europäiſchen Straßen⸗Rennfahver erfüllt ſein, in allen Städten und Dörfern wird man ſich von dem Kampf der Helden des Fahrrads erzählen und wird hier und da um ſeinen erklärten„Liebling“ bangen. Fünfzehn Etappen ſind zu fahren, jede iſt ein Rennen für ſich, und für jede dieſer Etappen ſind 1000 Mark an Preiſen ausgeſetzt— außer den vielen Prämien, die ſchon jetzt recht zahlreich eingegangen ſind. Von Berlin geht die Fahrt über Zittau—Chemnitz.— Schweinfurt München nach Innsbruck. Damit iſt auch gleich die deutſche Oſtmark, die ſich eben erſt mit großer Begeiſterung für das Groß⸗Deutſchland und den Führer bekannt hat, in die internationale Deutſchlandfahrt einbe⸗ zogen. In Innsbruck iſt auch der erſte Ruhetag, den die Fahrer nach Ueberwindung der großen Berge mit doppel⸗ tem Behagen genießen werden, ohne ſich dabei etwas von den Schönheiten der herrlichen Umgebung entgehen zu laſſen. Nächſtes Etappenziel iſt Friedrichshafen, dann geht es über Freiburg(mit vielen ſchweren Steigungen) nach Stuttgart. Frankfurt, Köln, Bielefeld ſind die nächſten Stationen, und dann gibt es wieder einen Ruhetag. Ueber Hannover Hamburg—Roſtock geht es dann zum Endziel der Fahrt, nach Berlin. Sieger der Deutſchlandfahrt iſt ſchließ⸗ lich der Fahrer, der im ganzen die geringſte Fahrzeit hat. Der jeweilige Spitzenfahrer trägt als beſondere Aus⸗ zeichnung das„Gelbe Trikot“. Ihm jubeln die Zuſchauer am meiſten zu, auf ihn wird aber auch am meiſten Jagd gemacht. Wehe ihm, wenn er ſtürzt, wenn er einen Reifen⸗ ſchaden oder einen anderen Defekt an ſeiner Maſchine zu beheben hat. Sofort entwickelt ſich eine Jagd, und wenn der Spitzenreiter nicht ein ſo überragender Fahrer iſt, daß er die Meute mit eigener Kraft wieder einholt, oder wenn ihn nicht wenigſtens ein Stallgefährte unterſtützt, iſt es aus mit dem gelben Trikot, und ein anderer iſt dann der Glückliche— bis es auch ihm wieder abgejagt wird. Kampf iſt nun einmal die Parole vom Im vergangenen Je fahren, auch gab es läng Deutſch⸗Oeſ heren Arlber dabei, der Schwarzwald fehlte— ſind, ſowoh! durch die Länge der Strecke als hinzugekommenen Berg⸗Etappen, 1 oem gibt es nur zw yr wurden zwölf Etappen ge⸗ 1 nicht ſo vie Berge wie diesmal: alſo die Die Deutſchland Ort gebunden; wie 1 der Name ſchon ſagt, Fahrt durch ganz Deutſch⸗ land, die E niſſe we vors 8 gebracht, auf die ſte Sportveranſt man das 6 man braucht alſo nur weitaus populär zuerleben— wenn zu gehen, um die dieſes Jahres mit⸗ — Aus unſerer Jußball⸗Kreisklaſſe Mannheim Kehraus in Gruppe Weſt(Kreisklaſſe 1)— Die Termine und Vaarungen für die Aufſtiegsrunde Vom lich aber die Genüge bel ir die Ver Gründ Bekann Neckar hauſen und Brühl das Rennen 5 a 1 d bis e oiſt · le 8 d er Saiſon: mf& „een 1 zu wohnen, und dieſes Glück werden ja recht viele haben, denn die Rennſtrecke iſt faſt 4000 Kilometer lang. Das und die heroiſchen Leiſtungen der beteiligten Fahrer machen die Deutſchlandfahrt zur volkstümlichſten Sportveranſtal⸗ tung, obwoh' ſie in ſem Jahr erſt zum zweiten Male unter nationalſozialiſtiſcher Sportführung veranſtaltet wird. Millionen Menſchen werden mit dabei ſein und durch die Zeitungen erfahren, welche Greigniſſe in den weiteren Etappen den ſpannenden Verlauf der Deutſchlandfahrt be⸗ ſtimmen. Die 62 Fahrer Belgien: Franz Bonduel, Edgard De Cauwé, Dedonder, Dignef, Wierrinckx. Dänemark: Werner Grundahl, Falck⸗Hermanſen, Kund Jacobſen, Arne Peterſen. Schweiz: Walter Blattmann, Alfred Bula, Hans Mar⸗ tin, Ernſt Nievergelt, Kurt Stettler. Frankreich: Leon Le Calvez, Georges Lachat, rel, Pierre, Magne, Jean Marechal. Italien: Antonio Bertola, Dante Franzil, A. Giacomo Bardelli, Emileo Croeſi. Jugoſlawien: Rudolf Fiket, Stefan Ljubie. Deutſchland: Herbert Hauswald, Walter Löber, Fritz Scheller, Erich Bautz, Fritz Funke, Ludwig Geyer, Willy Oberbeck, Fritz Ruland, Willy Wudernitz(Wien), Joſef Arents, Paul Langhoff, Oskar Thierbach, Otto Weckerling, Heinz Wengler, H. Schultenjohann, Reinhold Wendel, Ru⸗ dolf Wölkert, Max Bulla(Wien), Fritz Diederichs, Werner Huber, Willy Küſter, Alfred Neubauer, Herbert Sieronſki, Georg Umbenhauer, Herbert Gerber, Alfred Meyer, Her⸗ mann Schild, Karl Heide, Willy Kutſchbach, Hermann Siebelhoff, Felix Böttcher, Wally Fiſcher, Emil Kijewſei, Hans Pützfeld, Bruno Roth, Paul Seidel. Franz Leon Le⸗ Malmeſi, Fußball⸗Weltmeiſterſchaft Die JJ-Mitglieder bei Lebrun Die Mitglieder des Vollzugsausſchuſſes der JJ A und des Ausſchuſſes für die Fußball⸗Weltmeiſterſchaft begaben ſich unter Führung des F A⸗Präſidenten Jules Rimet in die Champs⸗Elyſes, wo ſie vom Präſidenten der Republik, Le⸗ brun, empfangen und begrüßt wurden. Der Präſident brachte den Wunſch zum Ausdruck, daß die gemachten Anſtrengungen für die Fußball⸗Weltmeiſter⸗ ſchaft den vollen ſportlichen Erſolg davontragen mögen und die Spiele weiter Anlaß ſeien zu weiterer Verſtändigung der Völker. Im Auſchluß daran wurde am Grab des unbe⸗ kannten Soldaten ein Kranz niedergelegt. Frankreichs Elf gegen Belgien Beim letzten Trainingsſpiel der Franzoſen in Chan⸗ tilly ſtellte ſich heraus, daß Courtois noch immer durch ſeine Verletzung behindert iſt und der Halbvechte Bourbotte ebenfalls noch un ſeiner Fußverletzung leidet. Beide Spie⸗ zer wurden bei der Aufſtellung nicht berückſichtigt. Für das erſte Spiel gegen Belgien hat Frankreich daher folgende Mannſchaft aufgeſtellt: 8 Tor: di Lorto; Verteidigung: Cazenave, Matt⸗ An⸗ ler; Läuferreihe: Baſtian, Jordan, Diagne; griff: Aſton, Heiſſerer, Nicolas, Delſour, Veinanke. ..und die Elf der Belgier Belgien geht mit großer Zuverſicht in den erſten Wect⸗ meiſterſchaftskampf am Pfingſtſonntag im Pariſer Stadion Colombes, wenn auch der Gegner Frankreich heißt, gegen den man bisher keine allzu großen Lopbeeren ernten konnte. Die belgiſche Elf erhielt nachſtehendes Ausſehen: Tor: Badjou; Verteidigung: Paverick, Seys; Läuferreihe: van Alphen, Stynen, Dewinter; Aen⸗ griſſ: Vandewouver, Voorhoof, Iſemberghs, Braine, Buyle. Pozzos„Auserwählte“ Der Titewertedtiger der Fußball⸗Weltmeiſterſchaft Ita⸗ lien trifft im erſten Spiel in Marſeille auf Norwegen. Vittorio Pozzo hat ſeine Elf beiſammen, lediglich über die Beſetzung der Außenſtürmer⸗Poſten iſt er ſich noch nicht ganz im klaren. Dieſe Elf wird am Sonntag antreten: Tor: Olivieri; Verteidigung: Foni, Rava; Läuferreihe: Perrazzolo, Andreolo, Locatelli; An⸗ griff: Paſinati(oder Biavati), Meazza, Piola, Ferrari, Colauſſi(oder Ferraris). Niederländiſch⸗Indien probte Ir zweites Trainingsſpiel für den Vorrundenkampf mit Ungarn trug die Mannſchaft von Niederländiſch⸗Indien ge⸗ gen die Fußball⸗Vereinigung Haarlem aus. Die Inder kamen nach ihrem:2 im Haag diesmal zu einem ver⸗ dienten:3⸗Sieg. Dennoch werden ſie am Sonntag in Reims gegen die Magyaren keine großen Ausſichten geltend machen können, zumal ſie bisher vergeblich auf größere Hitze warten mußten. TV Rohrhof— Oftersheim:1 wodurch der FV Altlußheim auf den letzten Tabellenplatz verwieſen wurde. Die Rohrhöfer hatten ſich für dieſen letzten Spieltag recht viel vorgenommen. Zwar ſah es an⸗ fänglich nicht nach einem Sieg von Rohrhof aus, als Of⸗ und früh zur:0⸗Führung kam. en auch dem Eifer der Rohrhöſer keine Schranken mehr n geſetzt werden. Ein Handelfſer ſchuf den Ausgleich, und dann war es der Halblinke Schad, der mit dem ſchönſte des Spieles für Rohrhof die er gar noch um zwei weitere Tref⸗ Im zweiten Teil des Spieles kam der öſer nie in Gefahr, da die mit Ab⸗ nde Elf von Rohrhof ſich keine Spiel⸗ dern zuweilen in höchſter Alarmſtufe auf t bedacht war. D Spiel ſelbſt war forſch Führung holte, die ſp fer erhöht wurde Erdſieg der Rol ſtiegsſorgen käm blößen gab, ſond völlige Sicherhei Das und tempoerfüllt von Anfang bis Ende. Unnötige oder gar überflüſſige Härten waren nicht feſtzuſtellen, dafür ſorgte allein auch die überzeugende Spielleitung von Höhn(8 Mannheim)], der den für Rohrhof beſonders wichtigen Kampf ſachlich und dabei beſonders energiſch un⸗ ter Dach und Fach brachte. Rohrhof hat mit Hieſem letz⸗ ten Treffen unbedingt bewieſen, daß es die drohende Ge⸗ fahr des Abſtiegs nie unterſchätzt hatte, ſo daß eigentlich der letzte Erfolg nur die Krönung einer zwar etwas ſpät, aber längſt nicht zu ſpät erwachten Siegepoche darſtellt. So haben ſich die Rohrhöfer die alte Spielklaſſe erhal⸗ ten, während Altlußheim nach einem Jahr der Zugehörig⸗ keit zur Kreisklaſſe 1 Mannheim, wieder um eins zu⸗ rückverſetzt werden wird. . Die Tabelle der Gruppe Weſt zeigt nun nach dem of⸗ fiziellen Abſchluß der Spiele folgendes Bild: Gruppe Weſt Vereine Spiele gew. unent, verl. Tore Punkte Brill! 10 6 2 51:34 2610 Rhötna rt 18 11 3 4 51:30 25111 TS Oftersheim 18 10 3 5 42.21 23 13 Poſt Mannheim 18 10 0 8 61:46 20•16 TW 1846 18 8 2 8 42 42 18:18 Kurpfalz Neckarau 18 7 1 10 41:40 15˙21 Reilingen 18 6 2 10 34:49 14:22 VfR Ketſch. 18 6 2 10 34.63 14·22 TV Rohrhof. 18 5 3 10 34:52 13 23 Altlußheim 18 4 4 10 29:45 12:24 * Zur Ermittlung des offiziellen Meiſters der Kreis⸗ klaſſe 1 Mannheim, der ſeinerſeits die Chance des Auf⸗ ſtiegs zur Bezirksklaſſe hat, ſind nur noch zwei Stich⸗ kämpfe nötig, für die die Termine wie folgt lauten: 12. 6. 38: Neckarhauſen— FV Brühl 19. 6. 38: FV Brühl— Neckarhauſen Wer auch von beiden das beſſere Ende für ſich behalten wird, eines ſteht ſeſt, daß man beiden Mannſchaften den Enderfolg gönnen darf. Sowohl Brühl als Neckarhauſen ſind gute alte Bekannte in der Kreisklaſſe 1, die den gro⸗ ßen Würf länugſt einmal verdient haben, um ſo mehr, als ſie beruhigt ſein dürfen, daß ihre Nachfolge— aus der Be⸗ zirksklaſſe kommend— den verlaſſenen Poſten beſteus aus⸗ füllen wird. * Nur langſam gehen die Spiele der Kreisklaſſe 2 Mann⸗ heim zu Ende. Die letzten Wochen brachten die ſchon ge⸗ wohnten Spielausfälle am laufenden Band, ſo daß man auch hier das offizielle Ende weſentlich hinausgezögert hat, ſo ſehr ſich auch die ſpielleitende Behörde um einen end⸗ gültigen Abſchluß bemüht hat. An ſpäter ausgetragenen Spielen regiſtrieren wir hier: Altenbach— Lützelſachſen:1 SV Mannheim⸗Stadt— Jahn Weinheim 112 während Lützelſachſen auf das Rückſpiel bei Lonz Mann⸗ heim verzichtete. Dieſe Partie brachte Lanz zwei weitere Punkte. Ohne Kampf, und jeweils mit einer Niederloge at wurden die Pe ulzbach— Ser die beide chtung nicht er⸗ r Urteile wegen dieſer mit den letzten Kehr⸗ der Woche nach Pfing⸗ wir uns die Veröf⸗ ö ellenſtandes vor, der wohl zerſchieben kann, während Viern⸗ ch weiter Kopf und Ende bilden werden, 8 5 BfR KJ Am Samstagabend um 6 Uhr treffen ſich bieſe bei den Fußball⸗Pioniere auf dem Sportplatz an den Braue⸗ reien. Mit dem KFV kommt nicht nur der älteſte, ſon⸗ dern auch der berühmteſte badiſche(vielleicht ſüddeutſche) Fußballverein nach Mannheim. Gerade im Augenblick ſte⸗ hen die Karlsruher wahrſcheinlicher Aufſtiegsmeiſter wieder im Bren der ſportlichen Geſchehniſſe. Der KV, der mit ſte Mannſchaft antritt, wird alles dar⸗ anſetzen, ſeine R greich zu geſtalten. Während des zweifellos interef Spieles werden die Beſucher über den Verlauf des Länderſpiels Deutſchland— Schweiz unter⸗ richtet. hl b rden Uu heim und Sulz a¹ë 6 Spielplan beim AfR-Frauen-Handball-Turnier Wie wir ſchon mitteilten, gehen die Spiele beim Pfingſtturnier des VfR über die ganze Spielzeit. Daher iſt es auch nicht möglich, daß jeder gegen jeden ſpielt; nehmen doch insgeſamt neun Mannſchaften an dem Tur⸗ nier teil. Der Spielplan ſieht folgende Paarungen vor; Pfingſtſonntag: Kölner Ballſpielklub— Poſt⸗ Sp Mannheim; Wormatia Worms— Vfs Neckarau; Sp. n. SpVgg. Frankfurt— VfR Mannheim;, Kölner Ballſpiel⸗ klub— Poſt⸗Spy Mannheim. Pfingſtmontag: Hota Düſſeldorf 2— VfR Mannheim 3; Sp. u. SpVgg. Frankfurt— fe Neckarau; Hota Düfſſel⸗ dorf— Poſt⸗Spy Mannheim; Kölner Ballſpielklub— Bick Mannheim. Die Raſenſpieleriunen ſpielen alſo gegen die zwei ſtärkſten Klubs des Turniers. Ballſpielklub Köln wird dabei dem Veranſtalter beſondere Mühe bereiten. Dieſes Spiel iſt nicht umſonſt als Abſchluß des Tages vorgeſehen, ſoll es doch den Höhepunkt und Ausklaug zugleich bringen. Nach den Kölner Mädeln iſt Frankfurt zu nennen, das wieder einmal in der Lokalkonkurrenz gegen Eintracht unterlag und in dieſem Jahr ohne Titel iſt. Aber nichts deſto weniger ſind auch die Mädels vom Main ſehr zu he⸗ achten. Vfs Neckarau und Poſt werden ſich mächtig ins Zeug legen müſſen, wenn ſie beſtehen wollen. Die Spiele beginnen jeweils um drei Uhr nachmittags und werden für die VfR⸗Mannſchaft im Hinblick auf die Breslauſpiele ein wertvoller Prüfſtein bilden. Hoffentlich beſteht unſer Meiſter dabei auch in Ehren. Auch Dohnal ausgeſchieden N 2 den erſten Satz. ſeinem genauen Grundlinien⸗ und Netzſpiel dur und ſiegte:6,:5,:2, 620. Die„letzten Acht“ bei Rotweiß Trotz des regneriſchen Wetters wurde am Freitag auf den Plätzen von Rotweiß Berlin ſo eifrig geſpielt, daß am Spätnachmittag in den beiden Einzelwettbewerben des Pfingſtturniers bereits die„letzten Acht“ feſtſtanden. Es ſind dies bei den Männern: die„Geſetzten“ Henner Hen⸗ kel, Drobny(Tſchechoflowakei), von Metoxa und Göpfert, außerdem der Italiener Vido, Siba(Tſchechoſlowakei) und die Deutſchen Dettmer und Redl, bei den Frauen: die Amerikanerin Wheeler, Rofl Kraus, Marieluiſe Horn und Totti Zehden, gloſ ebenfalls die vier„Geſetzten“ außer dem Annelies Ullſtein(Leipzig), Edith Sander(Berlin und die ungariſche Meiſterin Somogyi. In überraſchend guter Form befand ſich der Weſtfale Dettmer, der ſeinen noch jüngeren Landsmann Koch(Mün⸗ ſter) ſicher mit:1, 613,:2 ſchlug. Große Mühe hatte von Metaxa, der gegen Göpfert fünf Sätze gebrauchte. Ein ſchönes Spiel lieferten Göpfert und der Tichechoſlowake Bu⸗ dickg, das der ſtark verbeſſerte Göpfert 671,:8, 671, 755 ge⸗ wann. Stork zu beachten iſt der erſt 18jährige Tſcheche Drobny, der nacheinander Beuthner und Denker ausſchal⸗ tete. Bei den Frauen beſiegte Marieluiſe Horn die Ame⸗ rikanerin Cootes:1,:4. Die deutſche Meiſterin ſpielte ſehr ſicher. Ihre ſtärkſte Gegnerin wird die Amerikanerin Wheeler fein die nach einem Sieg über Frl. Rollet(Frauk⸗ reich) bereits in der Vorſchlußrunde ſteht. Die Ergebniſſe waren: Männer⸗Einzel: Drobny— Beuthner 715, 917 Drobny — Denker:6, 674,:3,:4; H. Henkel— W. Menzel hib, :2,:1; Siba Ellmer 611, 376,:2, 623; Dettmer Koch:1,:8, 612; v. Metaxo— Gerſtel:8, 470, Sis, 618 64; Vido— F. Henkel 016, 673,:6, 670 38. Göpfert Vodicka:1,:8,:1, 715. 5 Frauen⸗Einzel: Kraus— Halpaus:7, 678; Ullſtein Köppel:0,:6, 614; Horn— Cootes 611, 6747 Somogyt — Wolff 612, 613; Sander— Fabian 326, 674, 62; Whes⸗ ler— Rollet:4, 917. Wieder Oblt. Brinckmann „Erle“ gewann„Oberſt⸗Beck⸗Preis“ a Gegen die ſtarke Gegnerſchaft aus fünf Nationen konnte ſich die Vertretung der Kavallerieſchule Hannover beim Internationalen Reitturnier in Warſchau bis jetzt glän⸗ zend behaupten. In faſt allen Hauptwettbewerben kamen die deutſchen Reiter zu ſchönen Siegen und auch am Freitag gab es durch Oblt. Brinckmann auf Erle wieber einen deutſchen Erfolg. Für das Jagdſpringen der Klaſſe S um den Ehrenpreis des polniſchen Außenmini⸗ ſters Oberſt Beck wurden 21 Pferde geſattelt, die 16 Hin: derniſſe von 1,40 Meter Höhe und 4,50 Meter Breite zu nehmen hatten. Zehn Bewerber blieben fehlerfrei. Brinckmann auf Erle war in 141 Sek. Schnellſter und N damit Sieger im„Wettbewerb der ausländischen Ar meen“. Auf Wotansbruder kam Oblt. Brinckmann in 136,3 Sek. noch raſcher über den Kurs, doch wurde ein Hindernis geriſſen, was vier Fehler einbrachte. Gleich falls vier Fehler zog ſich Fridolin unter Oblt. Huck in 138,3 Sek. zu, ſo daß Deutſchland mit dieſen beiden Pfer den noch den elften und zwölften Platz belegen konnte Die Ergebniſſe: „Wettbewerb der ausläudiſchen Armeen“ Gagdſpringen der Kl:): 1. Erle(Oblt. Brinckmann⸗Deutſchlaud Fehler, 141 Sek.; 2. Gros Jean(Rittm. Chevarler⸗Fran reich) 0.., 144, Sek.; 3. Ali Baba(Rittm. de Gone Belgien) 0., 143,1 Sek. N n 2 8 111 41 8 ums tag,. Pfingſt⸗Ausgabe der Neuen Maunheimer Zeitung Eag und nisiko e der Prüf eit des Prei⸗ ie P nicht immer i0 auch nicht immer ſtichhal⸗ ſigen Vergleichspreiſen insbeſondere den vorausſicht⸗ lich dauernd erzielbaren n Ertrag des Grundſtücks a u⸗ 7 Hierbei wird gewöhnlich ein Nettoertrag von H. des beim Kauf anzulegenden Kapitals als au usreichend angeſehen. Als Anlagekapital gilt dabei der Barpreis zuzüglich der Erwerbskoſten und der elwaigen e Im allgemeinen rechnen die Grundſti ückskäufer allerdings mit einer beſſeren Ren⸗ dite, nämlich einer ſolchen von 6 bis 7 8 und 8 v. H. Aber dabei werden meiſtens nicht alle Riſiken richtig Hinzu kommt, daß die Hausrendite in den en ebenſo der Zinsertrag feſt ver⸗ glicher Anlagen durchweg ziemlich ſtark geſunken Bei nicht allzu ſehr mit offenſichtlichen Riſiken belaſteten Grund tücken wird man heute einen einigermaßen ſicheren Ertrag von etwa 6 v. H. des eingeſetzt 1 wie 1 als ausreichend anſehen müſſen. Da bei ö eſonderen Riſiken, die der Hausbeſitz ſich bringen kann, nur Unerwartete einmalige ſeiner Ligenart mit Teil mit berückſichtigt. 9 55 Ausgaben größeren Umfanges, z. B. für Großrepa⸗ raturen, können notwendig werden und den Ertrag zeitweilig ſtark beeinträchtigen. Eine abſolut ſichere 5 ation und Ertrags rechnung iſt kaum möglich. Die Einſetzung von Abſchl ägen ſelbſt bei vorſichtig errechnetem Jahresertrage iſt geboten. Um ſo ſicherer Ka man dann mit dem rechnen, was dann noch ver⸗ eibt. Wo wird die Mieſe hinſerlegi: Iſt dem Mieter nicht bekannt, wohin die Miete zu zahlen iſt— wenn z. B. der Vermieter unbekann⸗ ten Aufenthaltes iſt— oder oſt unbekannt, oder be⸗ ſteht Streit darüber, wer zum Empfang der Miete berechtigt iſt, hat der Mieter das Recht, die Miete mit befreiender Wirkung zu hinterlegen. Dies ge⸗ Berechtigten. ſeine Berech zwiſchen Miete erh ſo hat tigung recht Unbelasfeie Grundsfücke sind schwerer verkäuflich bei dem Amtsgericht, ir das Mie ter„der die Miete hinterlegt, tut heben, zUnc üächſt skräftig zu entſcheiden. etgrundſtück zi das für die Mietzahlung Feſ tſtändig iſt. Der Mie. teln ſi s ſeines dagegen bares Geld, und die Käuſer mit weniger gro 313 nd natürlich zahlreicher, als die dies zugunſten des er einen Es iſt dann deſſen Sache, dem Ger icht Grundl heſitz ſteckt, mobiliſieren und and tigung nachzuweiſen. Beſteht ein Streit ſchaftliche Zwecke nutzbar machen. Für den Fall des mehere Perſonen, die Anſpruch auf die Verkaufs des Grundſtücks wird im allgemeinen das 3. B. mehreren Pfändungsgläubigern, belaſtete Grundſtück leichter veräußerlich ſein, als das das Prozeßgericht über die Berech unbelaſtete. Denn dazu braucht der Käufer weni mit größeren Mitteln. Nun kann allerdings der Verkäufer eines unbelaſteten Grundſtückes inſofern den Verkauf er⸗ leichtern, als er dem Käufer einen Teil des Kauf⸗ preiſes ſtundet und in Form einer Re fgeldhypo⸗ Zimm., Bad, 2 Balk thek eintragen läßt. Aber eine he Reſtkaufforde⸗ Die unbelaſteten, d. h. nicht mit Hypotheen be⸗ rung des Verkäuſers ſtellt keine regule Belaſtung laſteten Hausgrundſtücke bilden nur einen kleinen des Grundſtücks dar, weil ſie regelmäßig kurzfriſti Teil der Hausgrundſtücke. Im allgemeinen wird ger iſt, als die regulären, von Inſtituten auf Grund⸗ ſchon aus Gründen wirtſchaftlicher Natur der Haus⸗ ſtücke gewährten Hypothekarkredite. Reſtkauf⸗ eigentümer ein unbelaſtetes Grundſtück ſchwerer geldhypothek erſetzt alſo die im durchbringen können, da dies gleichbedeutend mit der allgemeinen nicht. ——————*— f Bergswaße: unte. Seidelberg KI. Einfamilienhaus Jammer, Küche, Diele, Bad„Garage, 900 Gartenhaus und Zubehör, 500 qm, schön gepflegter Garten 1929 Wegzugs von Mannheim zu nur 13. Mille bei 8 Mille Anzahlung zu verkaufen. Aamobflen-KMnauher 5 1. 12 Ruf 230 02 Rentenhaus in Heidelberg, 444 Bad, 13 Zimm., Küche, Bad, 142 Zimmer, in 0 gut Zuſtand, preiswert zu verkaufen. ZWelfamil.-Haus Zim., Küche, Jeden Donnerstag Schnelldienst HAMBURG NEW TORK über Southampton und Cherbourg mit den Dampfern„New Lork“/ „Hamburg“, Deutschland“, Hansa“; über Southampton, Galway und mit M. S. St. Louis“ in Neckarau wohnungen u. für R. 18 000.— mit nur Klein⸗ ſchönem Garten, — zu verkaufen. 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In Poris fand die Trauung a der Prinzeſſin Eugenie von Grieche n⸗ and und dem ploniſchen Fürſten Dominique Radgi vill ſtatt. Das Hochzeitspaar verläßt die uche Saint⸗Louis nach der Trauung.(Weltbild, Zander⸗ 9 5 2. Amerikas Innenminiſter heiratete Bſährige. i har ſich in aller Heimlichkeit der amerikaniſche eh minister Horols L. Icke s, der im 65. Lebensjahre wal mit der Bfährigen Miß Jane Dahlman aus Mil⸗ Mürche verheirotet.(Preſſephoto, Zander.). k. Eine heran entadt. Im Dublin wurde ein Wohltätiakeitsfeſt Fianſtaltet, zu dem eine Märchenſtodt aufgebaut war. Sete derdmafor von Dublin, Adlermamm Byrne beim Ei gen der Märchenburg.(Preſſephoto, Zander⸗M.)— tanmeihung der Hochſchule für Lehrerbildung in Lauen⸗ 6. Reichsminiſter Ruſt weihte in dem Grenzlandſtädichen kauenburg in Pommern die neue Hochſchule für Lehrer⸗ fei ung ein. Reichsenziehungsminiſter Ruſt während üer Beißerede.(Scherl Bilderdienſt Zander Multioter⸗ dieb d. Auf dem Bauplatz der Volkswagenfabrik. Das Rei der Arbeit erfüllt die Bauplätze von Fallersleben. muell Laſtkähne haben Baukies auf dem Mittelland⸗ bre berbeigetroc en, der mit Hilfe mit Kränen und Feld⸗ Rien zum Bauplatz geſchafft, wird.(Weltbild. Jander⸗ Nes len. e Das Siolematſche Fords im Dienste bed gelswerks„Mutter und Kind“ Die Frauen der in Reichs hauptſtadt beglaubigten Diplomaten veranſtolteten Se eee im Park des Schloſſes Monbiſou ein reizendes Kinderfeſt, deſſen Ertrag für das Hilfswerk„Mutter und Kind“ be⸗ ſtimmt war.(Atlantik, Zander⸗Multiplex⸗K.)— 7. Un⸗ wetterkataſtrophe im Egerland. Im Orte Hartman us⸗ ar ün im Egerland ging ein Wolkenbruch mit Hagelſchlag nieder, bei dem rieſiger Schaden angerichtet wurde kleine Ortsbach verwandelte ſich in einen reißenden Strom, der vier Häuſer einriß und elf Scheunen wegſchwemmte. Eine Frau fand in den Fluten den Tod.(Weltbild, Zander⸗M.)— 8. Das Denkmal des Imperiums. Im Gegenwart des Duce wurde im Hofe der Villa Madama das Denkmal des Imperiums enthüllt, das die Gründung des Zweiten Imperiums durch den Duce verſinnbilblicht, der dem König von Italien und Kaiſer von Aethiopien die Krone überreicht.(Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multi⸗ plex⸗K.]— 9. Englauds größte Luftmanöver. Ueber ver⸗ ſchiedenen Städten an der Themſemündung wurden die bisher größten engliſchen Luftmanöver abgehalten. Der Angriff erſtreckte ſich über eine Fläche von 400 Quad rat⸗ meilen.(Preſſephoto, Zander⸗M.)— 10. Der 100. Jahres⸗ taa der Gründung der berittenen Kgl. Garde wurde in Belgrad mit einem großen Vorbe marſch vor König Peter II. von Jugoſlawien und dem Prinzregenten Paul efeiext.[Preſſephoto, Zander⸗M.)— 11. Aus dem Urwalz urück. Der Direktor des Berlimer Zoologiſchen Gartens, Prof. Dr. Lutz Heck, mit ſeinen örei Schimpanſen, dit er als Expeditionsausbeute von ſeiner Kamerunreiſe mit⸗ gebracht hat.(Preſſephoto. Zoander⸗M.) Samstag. 4. Dr Sonntag. 5. Juni 1938 HANDELS- u WIRTSCHA der Neuen Mannheimer Zeitung Pfingst- Ausgabe Nr. 253 Badische Bank, Karlsruhe 6% Dividende— Weilerer Ausbau zum regionalen Kredilinsfiful Nach dem Ge Hat die als allgemeinen ſtsbericht für das Geſchäftsjahr 1937 Kreditbank noch junge Badiſche Bank an dem rtſchaftsaufſch wung teilgenommen, und ihre Umſätze erhöhen können. Dos Beſtreben, die Bank zu eitzem regionalen Kreditinſtitut auszubauen, wurde im Januor 1937 durch Einrichtung einer Filiale im früheren Bankgeſchäft Korl Trautwein in Freiburg i. Br. verwirk⸗ licht. Die mit 3359 J ausgewieſene Barreſerve ent⸗ spricht 6,72 v. H. der Verpflichtungen. Der Beſtand an Wechſeln hat gegeni ber dem Vorjahr nur unmeſentlich erhöht. Die ö echſel und unverzinslichen Schatzan⸗ weiſungen Reiches und der Länder ſind um rund 400 600„ zurückgesongen, ebenſo die ei enen Wertpapiere um rund 3,2 Mill.. Das Effektengeſchäft war lebhaft. Der Poſten Konſortialbeteiligungen hat ſich um rund 300 000„, und der Poſten„kurzſällige Forderungen un⸗ zweifelhafter Bonität und Liquidität gegen Kreditinſtitute“ um rund 2,8 Mill./ erhöht. Ebenſo iſt eine Erhöhung der Schuldner um rund 2,1 Mill.“ eingetreten. Als neuer Poſten erſcheinen in der Bilanz„Beteiligungen“ mit 322000 J, In dieſem Poſten ſind mehrere Beteiligungen an in⸗ duſtriellen Unternehmungen enthalten. Durch den Erwerb des Bankgehäudes in Freiburg iſt auf dem Konto Grund⸗ ſtücke und Gebäude ein Zugang von 62 500/ erfolgt. Das Depoſitengeſchäft der Bonk war lebthazt. Der Badiſchen Staatsſchulden verwaltung und der Ba⸗ diſchen Landeshouptkaſſe wurden auf Grund der geſetz⸗ lichen Vorſchriften für ihre Guthaben eine Sicherheit in Wertpapieren in Höhe von nom. 7 050 000 l geſtellt. Der Poſten der Gläubiger zeigt eine Vermehrung um 1d. 2,6 Mill.. Ebenſo ſi d die Verpflichtungen aus Wechſeln von 900 000 auf 1 708 000/ ongewachſen. Die Spareinlacen ſind um rd. 500 600 ¼/ geſtiegen. Au aufgerufenen badiſchen Banknoten ſtehen am 31. Dezember 1937 noch 475 650% in der Bilanz. Die Auf⸗ wendungen für Perſonalkoſten ſind um rd. 16 000, die für ſoziale Leiſtungen um 46000/ geſtiegen. Die bezahlten Steuern und Abgaben ſteigerten ſich um 56 000% Zins⸗ und Diskont⸗Einnahmen ſind von 1,870 Mill./ auf 1,383 Mill./ zurückgegangen, ebenſo die Proviſionsgebühren und andere Einnahmen von 1,101 Mill. 4 auf 1,014 Mill. , Die Bezüge des Vorſtandes einſchl. Penſionen uſw. betrugen 83 773 ¼, die Tantiemen des Auſſichtsrates 18 153. Der bilanzmäßige Ueberſchuß des Jahres 1937 510915 zuzüglich Vortrag aus 1936 mit 250 000 zuſommen 760 915 4, der wie ſolgt verwendet wird: 480 000% für 6 v. H. Dividende, 18 1553/ Tontiemen des Aufſichtsrates, 12 762“/ Zuweiſung an die Beamtenunterſtützungskaſſe und der Reſt von 250 000„ wird auf neue Rechung vorgetragen. Nach längeren Verhandlugen wurde im laufenden Ge⸗ schäftsjahr das Bankhaus Straus u. Co. in Karlsruhe itbernommen. Das auf Grund früherer einengender Be⸗ ſtimmungen nur wenig gepflegte Geſchäft mit dem Aus⸗ land erfährt nunmehr eine erhebliche Ausweitung. In der Biken erſe 1 1 70 der Aktivpſeite: Barreſerve 3,399 Mill., Wechſel 15,797 Mill., Schatzwechſel und unver⸗ zinsliche eee des Reiches und der Länder 7,107 Mill., eigene Wertpapiere 12,837 Mill., Konſortial⸗ beteiligungen 631 000 /, kurzfriſtige Forderungen 11,7625 Mill., Schuldner 11,415%, Hypotheken-, Grund⸗ und Ren⸗ tenſchuld 74000 J, Beteiligungen 475 000 ,. Die Geſchäfts⸗ und Betriebsausſtattung ſteht mit 1 zu Buch.— Auf der Paſſinſeite: Gläubiger 46,631 Mill. J, Wechſelverpflichtun⸗ gen 1,708 Mill. J, Spareinlagen 1,383 Mill. /, Aktien⸗ kapital 8,0 Mill., Reſerven 4,8 Mill. 4, Rückſtellungen 326 000 l. beträgt Beitiebsausgaben une Neineinkünffe im Handwerk 9 8 Die Betrſebsausgaben zeigen im Handwerk je nach Art und Größe des Betriebes ein unterſchiedliches Bid. Aus den Angaben, die das Statiſtiſche Reichsamt hierüber im neuen Heft von„Wirtſchaft und Statiſtik“ veröffentlicht, iſt zu erſehen, daß in den meiſten Handwerkszweigen die Auf⸗ wendungen für den Material⸗ und Wareneinkauf an erſter Stelle ſtehen. Im Fleiſcherhandwerk betrogen ſie z. B. 77 bis 80 v. H. und im Bäckerhandwerk 61 bis 70 v. H. des Umſatzes. In den ſtark arbeitsintenſiven Handwerks⸗ zweigen, z. B im Maler⸗ und Friſeurhandwerk, nimmt der Material- und Wareneinkauf dagegen einen weit geringeren Teil des Umſatzes in Anſpruch. Hier entfällt der größere Teil der Ausgaben auf die Löhne und Gehälter. Dieſe nehmen überdies mit der Größe des Betriebes abſorut und auch im Verhältnis zum Umſatz ſtark zu. Bei den Malern ſteigen ſie z. B. in den einzelnen Umſatzgrößen⸗ klaſſen von 30 auf 49 v. H. des Umſatzes. Die übrigen Betriebsausgaben(Miete Zinſen, Steuern vom Gewerbe⸗ betrieb uſaw) fallen einzeln betrachtet gegenüber dem Waren⸗ einkauf und dem Lohnkonto im allgemeinen nicht ſehr ins Gewicht. Die Venſchiedenheit der Ausgabengeſtaltung hat auch Unterſchiede in der Höhe der Reineinkünfte zur Folge. Der Ertrag des kleineren Handwerksbetriebes ſtellt in der Hauptſache das Entgelt für die Tätigkeit des Meiſters dar. Dieſe Beſonderheit im Weſen des handwerklichen Gewinnes führt dazu, daß die Reineinkünfte mit ſteigender Betriebs- größe im Verhältnis zum Umſatz ſinken. Bei den Ma⸗ lern z. B. geht der Reingewinn in den einzelnen Umſatz⸗ größenklaſſen von 273 auf 8,3 v. H. des Umſatzes zurück. * Pechelbronner Erdölwerke Ac[Elſaß].— Stark er⸗ höhter Reingewinn. In der Bilanz zum 31. Dezember 1937 erſcheinen die Debitoren und verfügbaren Mittel von 53,4 auf 70,2, Vorräte uſw. von 33,7 auf 41,6 Mill. fres er⸗ höht, während andererſeits die verſchiedenen Kreditoren von 50,7 auf 65,6 Mill, fres anwuchſen. Das realiſierbare Vermögen ohne Beteiigungen beträgt 111,8(65,6) Mill. fres. Der Reingewinn von 6,24(3,87) Mill. fres wird zur Ausſchüttung einer Dividende von 6 v. H. verwendet, 0,8 Mill, fres dienen der Bildung einer Erneuerungsrück⸗ lage, * Nohpappen⸗Fabrik A, Worms a. Rh.— Gute Be⸗ ſchäftigung. Die Geſellſchaft, deren An von 805 000 /, bei der Deutſchen Linoleum⸗Werke Ach in Bietigheim liegt, berichtet für 1937 über einen Höchſtſtand der Produktions⸗ ziffern ſeit Beſtehen der Geſellſchaft. Trotzdenn konnte die Inlandsnachfrage nicht voll befriedigt werden. Der Export zeigte wertmäßig einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr, betrug aber immer noch rund 40 v. H. des Gefamtumſatzes Das Werk hofft, die Produktion auch weiterhin auf der erreichten Höhe halten zu können, ſofern die Vorſorgung mit den notwendigen an idiſchen Rohſtoffmengen wie bis her gelingt. Aus dem Reingewinn einſchl. Vortrag von insgeſamt 53 473(83 241)„/ werden wieder 4 v. H. Divi⸗ dende verteilt, der Reſt auf neue Rechnung vorgetragen. Der Geſchäftsgang im neuen Geſchäftsjahr war bis fetzt befriedigend. Zu Beginn des laufenden Jahres wurde der an das Werkgelände angrenzende Grundbeſitz der früheren Keramiſchen Werke AG, Worms erworben. * Deutſche Acetat⸗Kunſtſeiden Aß„Rhodiaſeta“, Frei⸗ burg i. Br. Der Deutſchen Acetat⸗Kunſtſeiden A„Rho⸗ digſeta“, Freiburg i. Br., die durch HV⸗Beſchluß vom 5. April d. J. ihr Grundkapital gegen Einbringung von For derungen um 5 Mill. 1 auf 13 Mill. 1 erhöht hat, brachte das Geſchäftsjahr 1937 einen Gewinn von 1820 577(i. V 51 750], um den ſich der Verluſtvortrag aus 936 auf 756 ermäßiot. Der Rohertrag ſtellt ſich Huf 10 866 28 , außerordentliche Erträge erbrachten 13 119 Dagegen erforderten Löhne und Gehäcter (3 555 7700, ſoziale Abgaben 323 868(261 763) Zinſen 395 263 (622 390)„Beſitzſteuern 193 335(229 710) A1, außerordent⸗ liche. 674 285(alle übrigen Aufwendungen 689 313) l. * Rentabiltät der Aktiengeſellſchaften weiter gebeſſert. Im neuen Heft von„Wirtſchaft und Statiſtik“ berichtet das Statiſtiſche Reichsamt über die Jahresabſchlüſſe von 352 Aktiengeſellſchaften mit einem Kapital von 2,6 Milliarden , deren Bilanzſtichtage zwiſchen dem 1. Juli und dem 30. September 1937 liegen. Die Rentabilität hat ſich in dieſen Abſchlüſſen gegenüber dem vorangegangenen Ge⸗ ſchäftsjahr erheblich gebeſſert. Die Jahresgewinne ſind von 123 Mill. // auf 150 Mill., d. h. im Durchſchn. von 42 au 5 v. H. des Eigenkapitals geſtiegen. Außer dieſen beträcht⸗ ichen ausgegebenen Gewinnen haben die unterſuchten Ge⸗ ſellſchaften auch noch ihre Rückſtellungen um etwa ein Viertel des Vorfahrbetrages erhöhen können. Zuſammen mit den recht hohen Abſchreibungen ergibt ſich daraus eine fortſchreitende innere Konſolidierung des Bilanzſtatus der deutſchen Aktiengeſellſchaften. Die Dividenden haben nicht in gleichem Umfange zugenommen wie die Jahresgewinne. Sie haben ſich nur von 98 Mill.„ auf 110 Mill./ erhöht. Die Durchſchnittsdividende iſt von 4,3 v. H. auf 4,4 v. H des dividendenberechtigten Aktienkapitals geſtiegen. Der Anteil der Dividende am Reingewinn iſt erheblich zurück⸗ gegangen. Im Vorjahr wurden 80 v. H. des ausgewieſenen Reingewinns als Dividende ausgeſchüttet, im Geſchäüftsjahr 1936/37 nur 73 v H (6519) Al. 4570 047 A1.. 1890 033(2 605 126) J, * Tauſende von Ingenieuren werden noch gebraucht. Von der Tatſache ausgehend, daß wir mit den vorhande⸗ nen Ingenienren die techniſchen Aufgaben der Jetztzeit nicht löſen können, und daß mit dem in Ausbildung be⸗ findlichen Nachwuchs in der nächſten Zeit eine Verbeſſerung dieſes Zuſtandes nicht zu erreichen iſt, wendet ſich dos Amt für Berufserziehung und Betriebsführung der DAßß mit einem Appell an die Oeffentlichkeit, insbeſondere die Be⸗ triebe. Es müßten Tauſende von Volksgenoſſen zuſätzlich den Ingenieurberuf ergreifen. Dies ſei aber nur möglich, wenn alle an dem Problem intereſſierten Kreiſe ſich ge⸗ meinſam zur Löſung bereitfinden. Die Daß habe mit ihren, Ingenienrſchulen und durch Mjitteleinſotz den An⸗ fang gemacht. Die Ausbildung von 2000 Ingenieuren koſte im Jahre 3,2 Millionen Mark. Dieſer Betrag müſſe zur Verfügung geſtellt werden. Die deutſchen Betriebe, für die es heute faſt unmöglich ſei, Nachwuchsingenieure zu er⸗ halten, hätten ſchon in einzelnen Fllen den Nachweis er⸗ bracht, daß ſie auch in dieſer Frage aus eigenem Inter⸗ eſſe großzügig zu hondeln gewillt ſeien. Es gebe Tauſende von fähigen Volksgenoſſen, die gern Ingenieur werden wollen, aber keine Geldmittel haben. Dieſen den Weg frei zu machen, ſei eine dringende Aufgabe, zu deren Lö⸗ ſung das Amt nicht nur die Betriebe, ſondern auch die heute berufstätigen Ingenieure auffördere. * Der neueſte Stand des amerikaniſchen Haushalts⸗ planes. Nach dem ſyeben veröffentlichten Ausweis des amerikaniſchen Schatzamtes beziffert ſich die Geſamthöhe der Staatseinnahmen in den erſten 11 Monaten des bis Juni laufenden Rechnunagsjahres auf 5468 Millionen Dol⸗ lar gegen 4426 Mill. Dollar im Jahre vorher. Die Aus⸗ gaben haben ſich um 77 Millionen auf 6880 Mill. Dollar erhöht. Der Fehlbetrag iſt von 2377 auf 1412 Dollarmil⸗ lionen zurückgegangen Tie Staatsſchulden verzeichneten Ende Mai eine Zunahme um 998 auf 37 422 Mill. Dollar Nach Anſicht des Schatzamtes wird bei Abſchluß des Rech⸗ nungsjahres der Fehlbetrag Her kleinſte ſeit 1931 ſein. Waren undd Märkte Mannheimer Geireidegroßmarkt Mannheim, 2. Juni. Für die weitere Entwicklung der Weltweizenmärkte werden die Maßnahmen der beiden nordamerikaniſchen Länder zur Unterbringung ihrer außer⸗ ordentlich großen Weizenernten von ausſchlaggebender Be⸗ deutung ſein, zumal in einigen Bezirken die Ernte bereits begonnen hat. In den Vereinigten Staaten ſpricht man davon, daß die Regierung den Weizen mit einem Satz von 60 ets. je Buſhel beleihen wird, und die kanadiſche Re⸗ gierung plant angeblich die Einführung von gewiſſen Min⸗ deſtpreiſen. Auf Grund dieſer Nachrichten waren die Wei⸗ zenpreiſe zum Wochenbeginn ziemlich ſtabil, da der Wei⸗ zenpreis in Chicago nicht mehr allzuweit von der Belei⸗ hungsgrenze entfernt iſt. Nachdem aber neue Ernteſchät⸗ Aus Mannheimer Familien Merkündete: Müller Ad. Wahl u. Aung Wagner Handelsfachlehrer Emil Seitz u. Olga Walter Schloſſer Otto Freund u. Lina Schwind Schrofſer Eugen Gräble n. Erna Linde Kaufmann Auguſt Röſch u. Anna Müller Bürovorſteher Franz Beßler u Irma Petri Kondttor Rudolf Merker u. Gertrud Wunſch Bitcherreviſor Arnold Gantert u Anng Mainberger Oberarzt Dr. med. Joachim Bartmann u. Lieſelotte Richter Straßenbahnſchaffner Alſons Ehmann u. Bertha Kobold Verſich⸗Km. Herm. Klingenfuß u Johanng Maier Bäckerm. Alb Rebe u. Franziska Will Kſm. Sch. Keller u. Herta Andruſcka Angeſt Alb. Baumgart u. Emma Ritzler Bahnarb. Hch. Bolz n. Johanna Rieger Schloſſer Hans Mantel u. Elfriede Lindemaier Muſiker Karl Maurer u. Gertr, Zimmermann Architekt Guſt Lortz u. Karoline Möhrle Flugprüſer Paul Siemers u. Mathilde Würtz Feldwebel Hans Wiedmann u Frieda Heib vengdſer Karl Kretſchmer u. Amanda Gries Automech,. 1 u. Maria Jäger Bauprakt. Joh. Luzar u. Hilda Schön Verſich⸗Angeſt. Joh. Linner u. Luiſe Sempert Bauing. Rob. Buchinger u. Luiſe Widmer Schloſſer Hch. Schäfer u. Luiſe Moff Geſtorbene: Emma Gund, geb. Welck, 52 Jahre, Krappmühlſtraße 36. Wilhelmine Heinrich, geb. Kaiſer, Mhm.⸗Waldhof, Waldſtraße 30. Friedrich Schroth, 73 Jahre, S 4, 13. Eduard Weickum, 61 Jahre, Mühldorferſtraße 8 Philipp May, Neckarau, Wörthſtraße 27 Georg Ph. Dehouſt II, 75 Jahre, Friedrichsfeld. Maria Finke, geb. Spiertz, 72 Jahre, Rheinau Georg Ernſt, 62 Jahre, Rheinau, Wachenburgſtraße 134. Karl Baumann, Mannheim. Karl Lexa, 69 Jahre, Moltkeſtraße 3. 5 Florian Huber, 47 Jahre, Altlußheim, Hildaſtraße 18. Rudolf Kaffer, Eichelsheimerſtraße 21 Franz Herre, 77 Jahre, Heddesheim. Heinrich N Waldhof. Emil Schulz, 68 Jahre, Meerfeldſtraße 17. Friedrich Vehrenkamp, 58 Fahre, Käfertal, Nelkenſtr. 26. Friedrich Klotz, Mittelſtraße 36. Johann Rothermel, 67 Jahre e Alte N furter Straße 18 „ 1436 Stück Großviehviertel): Ochſen 65—76 noch weſentlich ol und Buenos getreten waren, und s Auſtralien ver⸗ a die Preiſe wieder zungen bekannt wurden, die die übertreffen, nachdem weiter in Aires erhebliche Preisrü nachdem ſich ſchließlich der ſtärkt hatte, gaben auch in Nordame erheblich nach und erreichten Tieſſtände Johren nicht mehr. Im übrigen haben die Ernteausſichten in den letzten T gebeſſert, ſo doß die Aufnahmeſähig Einfuhrländer nicht mehr ſo groß im vergangenen Jahr. In Deutſchland iſt die gegenwärtige Lage der mühlen durch die niedrige Juni⸗Vermahlun i durch die ſtarke Zurückhaltung im Mehlgeſchäft bedingt. Die Vermahlungsquote dürfte den Mühlen Gelegenheit geben, auch weiterhin ohne Inanſpruchnahme von Weizen der Reichsgetreideſtelle ihr auch in Euro agen ganz weſentl keit der euro ſein dürfte wie etwa Weizen⸗ uote und Kontingent zu vermahlen, und auf der anderen Seite veranlaßt der bevorſtehende Preis⸗ abſchlag für Weizenmehl die Käufer zu einer ſo ſtarken Zurückhaltung, daß manche Mühlen vielleicht nicht einmal ihr geringes Monatskontingent werden ausnützen können. Von der Reichsgetreideſtelle bezogen nur che Mühlen Weizen, deren eigene Lagermöglichkeiten nicht ausreichen. Außerdem hat man auch RiG⸗Weizen, der bei den Mühlen ſelbſt eingelagert war, herangezogen. Und ſchließlich iſt man natürlich fortlaufend Abnehmer für beſonders hoch⸗ wertigen ausländiſchen Weizen. So ſollen einige N en iugoflawiſchen, auſtraliſchen oder auch Monitoba⸗We zen 8. Zt. verwenden können Auf jeden Fall wird man mit den Vorräten den Anſchluß an die neue Ente leicht vollziehen können, ſo daß im Auguſt neben dem neuen Weizen auch noch alter Weizen zur Vermahlung kommen wird. * Die Erhöhung der Roggen⸗Vermahlungsquote hat bis jetzt noch nicht zu einer Belebung der Roggenumſätze ge⸗ führt, da auch weiterhin der Roggenmehlaobſatz recht ſchlep⸗ pend iſt, und der Möglichkeit ſtürkerer Erzeugung nicht auch die Möglichkeit ſtärkeren Abſatzes gegenüberſteht. In Bedarfsfällen iſt auch hier die Reichsgetreideſtelle als Ab⸗ geber aufgetreten, wurde jedoch nur von entſernter liegen den Mühlen in Anſpruch genommen. * Umſätze in Induſtriegerſte ſind in dieſer Woche nicht be⸗ kannt geworden, auch dürften die Fabriken nunmehr ihren Bedarf gedeckt haben.— Futtergerſte war nur in unzurei⸗ chendem Maße angeboten; dagegen war etwas Induſtrie⸗ gerſte, die von den Verarbeitern gegen beſſere Gerſten um⸗ getauſcht worden waren, teilweiſe mit leichtem Geruch, zu haben und wurden als vollwertige Gerſte ſehr gern vufgenommen. Die Zuteilungen an die Geflügelzüchter nehmen ihren Fortgang, und zwar haben dieſe in den letzten Tagen 8 Kg. je Huhn für die Monate Mai und Juni erhalten. Auch die Miſchfutterſobriken bekamen Zu⸗ weiſngen. Haferumſätz ſind in dieſer Woche nicht bekannt ge⸗ worden; es ſind hierin wohl auch nicht mehr größere Ver⸗ käufſe zu erworten. Das Geſchäft in Saatmais geht langſam vor ſich, ſcheint aber eine kleine Belebung erfahren zu hoben. In Anbe⸗ tracht der Heu⸗ und Strohknappheit iſt das Beſtreben, zu deren Erſatz noch Mais anzubauen, offenſichtlich geſtiegen. Futtermais wurde, ſoweit er erhältlich war, gern gekauft. * Das Weizenmehlgeſchäft iſt recht langſom. da die Verbraucher ſich mit Rückſicht auf die zum Juli be⸗ voxſtehende Preisermäßigung nur ſehr 59 ichen eindecken. Dagegen blieb Mehl mit Beimiſchung von Auslandswei⸗ zen recht gut gefragt. Auch Kleinpackungen für den Haus⸗ haltsbedarf ließen ſich weſentlich beſſer verkaufen.— Rog⸗ genmehl lag auch weiterhin ſtill. 7 Am Futtermittelmarkt beſtand Nachfrage nach Oelkuchen, und zwar beſonders nach Soya⸗ und Erdnußkuchen. Ebenſo waren Biertreber gefragt; auch vollwertige Zuckerſchnitzel wa ren teilweiſe nicht in einem dem Bedarf entſprechenden Umfang angebotene! Die meiſten übrigen Futtermittel wa⸗ ren dagegen reichlich zu haben. Für Geflügelmiſchfutter hat die Nochfrage in der letzten Zeit infolge der ver⸗ ſtärkten Zuteilungen von Gerſte an die Geflügelzüchter ſelbſt nachgelaſſen, zumal man auch Garnelen kaufen konnte. Das Angebot von Heu iſt in einigen Gegenden Badens etwas reichlicher geworden, ohne daß jedoch der Bedarf voll gedeckt werden konnte. Stroh fehlte dagegen noch immer. Nach den uns vorliegenden Nachrichten iſt der Saaten⸗ ſtand als ſehr befriedigend zu bezeichnen ins„ gilt dies für Weizen und Gerſte. Für Tabak und Dickrüben iſt noch warmer Regen erwünſcht. Paul Riedel. Mannheimer Hafenverkehr 5 im April Die Waſſerſtönde des Rheins und des Neckars, die am 9. des Berichtsmonats bis auf 211 bzw. 208 em zu rückgin⸗ gingen, erholten ſich von dieſem Zeilpunkt ab durch ein⸗ ſetzende Niederſchläge und erreichten gegen Ende des Mo⸗ nats nach dem Mannheimer Pegel 335 bzw. 325 em. Die bis zur Mitte des Monats ſtark eingeſchränkte Auslaſtung der Fahrzeuge erfuhr dadurch eine weſentliche Beſſerung. In gleichem Maße verringerten ſich die durch den niedrigen Waſſerſtand notwendig gewordenen Leichterungen der Oberrheinfahrzeuge. Stillgelegte Schiffe waren am Monatsende nicht vorhanden. Der Geſamtumſchlag betrug im Berichtsmonat 430 774 Tonnen(im e 476 949 Tonnen, gegenüber dem Vor⸗ monat 3053 Tonnen mehr. In den Monaten Januar— Mai 1998 betrug der Ge⸗ ſamtumſchlag 2 439 526 Tonnen, im n Zeitraum des Vorjahres 2295 699 Tonnen. Rhein verkehr: Ankunft: Fahrzeuge mit eigener Trieb⸗ kraft: 588, Schleppkähne 851 mit 574521 Tonnen. Abgang: Fahrzeuge mit eigener Triebkraft: 566, Schleppkühne 778 mit 43 091 Tonnen. Neckarverkehr;: Ankunft: Fahrzeuge mit eigener Trieb⸗ kraft: 24, Schleppkähne 24 mit 1011 Tonnen. Abgang: ahrzeuge mit eigener Triebkraft: 41, Schleppkähne 60 mit 12 121 Tonnen. 8 Auf den Handelshafen entfallen: Ankunft 215 451 To., Abgang 42 416 Tonnen, auf den Induſtriehafen entſallen Ankunft 63 782 Tonnen, Abgang 6532 Tonnen, auf den Rheinauhafen entfallen: Ankunft 96 329 Tonnen, Abgang 6264 Tonnen. Der in obigen Zahlen enthaltene Umſchlag von Haupt⸗ ſchiff zu Haupkſchiff beträgt auf dem Rhein 16053 Tonnen, auf dem Neckar 8985 Tonnen. An Güterwagen wurden während des Berichtsmonats geſtellt: Im Handelshaſen 11058 10⸗Tonnen⸗Wagen, im Induſtriehafen 8242 10⸗Tonnen⸗Wagen, auf den Rheinau⸗ hafen 12 707 10⸗Tonnen⸗Wagen. Frachfenmarki Duisburg-Ruhror f Das Geſchäft an der heutigen Börſe erſuhr gegenüber dem Vortag keine Aendexung. Auch die Frachten und Schlepplöhne blieben auf dem alten Stond. * Berliner Getreidegroßmarkt. Am Dienstag, dem 7. Juni, findet keine Verſamlung des amtlichen Großmark⸗ tes für Getreide und Futtermittel zu Berlin ſtatt. Leinölnotierungen vom 3. Juni.([Eig Dr.) Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Juni 1076; Leinſaat Klt. ver Juni 12; Bombay per Juni 12,5; Leinſaatöl loko 22,9; dto. per Juni 21,9; öto, per Juli⸗ Auguſt 21.9; Baumwoll Oel ägypt. 17,0? Baumwoll St. ögypt per Juni 5786; Neu ngo rk: Terp.%; Savannah: Terp.—. * Schweinemarkt Eberbach. Auſuhr: 78 Milchſchweine, 4 Läufer. Verkou't wurden 58 Milchſchweine, das Paar zu 4298 ,. Nürnberger Kleinvieh marktbericht vom 3. Juni. Auf⸗ trieb: 715 Kälber, 2329 Schweine und 71 Schafe und Läm⸗ mer. Preiſe na e eee Kälber 90—63 und 1 49—56 Pfg. ſe 4 Klg. e 1 5 üllen 0 l ae 1 8 2 0 Fat un e einſchlie 1 580 Pfg. je g. ee Kälbe chafe mittel, Schweine Were 0 Günsſige Entwicklung der Neichs⸗ Steuereinnahmen im Rechnungs- jahr 1937 Ein Spiegelbild des Wirischaffsaufschwunges Die Einnahmen des Reiches an anderen Abgaben betragen ut Mitteilung des Reichs, ſinanzminiſteriums im Rechnungsjahr 1937 cee 13 964,3 Millionen, gegenüber 11492, Mill. im Rech⸗ nungsjahr 1936. Dabei kamen an Beſitz⸗ 15 1 ſteuern 9822,6(i. V. 7839, 2) und an Zöllen und Verbrauchs, ſteuern 441,7(3653.2) Mill./ auf. euern, Zöllen und Im Rechnungsjahr 1937 waren Steuern, Zölle dere Abgaben im allgemeinen. den wie im Rechnungsjahr 1936. B ſteuern, die für das Rechnungs jahr 1937 n Mehr von 1983,4 Mill./ gegenüber dem Rechnungsjahr 1986 guf⸗ weiſen, haben ſich beſonders aut en ckelt die Einkommen⸗ ſteuer, die Körperſchaftsſteuer, die Umſatzſteuer und die Be⸗ förderungsſteuer, das ſind die für die Benrteil ung der Wirtſchaftsentwicklung wichtigſten Steuern. Von dem Mehr⸗ aufkommen bei der Einkommenſteuer in Höhe von 856,8 Mill.„ entfallen 635.7 Mill./ auf die veranlagte Ein⸗ kommenſteuer, 215,9 Mill./ auf die Lohnſteuer und 52 Mill./ auf den Steuerabzug vom Kapftalertrag. Das Aufkommen an Körverſchaftsſteuern betrug im Rechnungs⸗ jahr 1937: 505,9 Mill./ mehr. Hierbei muß aber die Er⸗ höhung der Körperſchaftsſteuer durch das Geſetz zur Aen⸗ derung des Körperſchaftsſteuergeſetzes vom 27. Auguſt 1993 berückſichtigt werden, auf die ein Teil des Mehreinkom⸗ mens entfällt. Die Umſatzſteuer ergab ein Mehraufkommen von 3644 Mill.„1. Das Aufkommen an Kraftfahrzeugſteuer hat, ob⸗ leich die Zahl der arten Perſonenkraftfahrzeuge immer kleiner wird und alle neuen Perſonenkvaftfahrzeuge ſtenter⸗ frei ſind, im Rechnungsgahr 1937 infolge der Zunahme der Laſtkraftwagen das Aufkommen im Rechnungsjahr 1936 noch um ein Geringes überſchritten. Die Beförderung ergab für die Perſonenbeſörderung 22,8 Mill./ mehr, für die Güterbeförderung 26,7 Mill./ mehr, zuſammen alſo ein Mehr von 49,5 Mill. /. Hierbei iſt aber zu be⸗ achten, daß im Rechnungsjahr 1936 die Beſörderur im Kraftfahrzeugverkehr nur in einem Teil des Rech⸗ nungsfahres erhoben worden iſt, und zwar für den Güter⸗ und Werkfernverkehr vom 1. Oktober 1936 und für den Perſonenverkehr erſt vom 1. März 1937 gb. Bei den Zöllen und Verbrauchsſteuern haben die Ein⸗ nahmen des Rechnungsjahres 1937 gegenüber dem Rech⸗ nungsjahr 1986 ein Mehr von 488,5 Mill. ergeben. Das Geſam ergebnis für das Rechnungsjahr 1937 gegen⸗ über dem Rechnungsjahr 1936 ergibt alſo ein Mehr von 2471.9 Mill.. Die Summe der Ausſchüttungen an die Länder(Länder⸗ teile an den verſchiedenen Steuerarten) betrug im Rech⸗ nungsjahr 1937: 2710.4 Mill. /, im Rechnungsjahr 1935: 2611,5 Mill. mithin 1937: 98,9 Mill./ mehr. Dem Sondervermögen für Eheſtandsdarlehen und Kin⸗ derbeihilfen ſind im Rechnungsjahr 1937 aus der Ein⸗ kommenſteuer 50 Mill/ mehr zugeführt worden als im Rechnungsjahr 1936. Zur Sicherſtellung des Geloͤbedarfes für die Reichsautobahnen ſind im abgelaufenen Rechnungs⸗ jahr bei den Zöllen, der Mineralölſteuer, der Beförderungs⸗ ſteuer und der Umſatzſteuer 124 Mill. 1 mehr ausgeſondert worden als im Rechnungsjahr 1936. Im Rechnungsſahr 1937 find auf Steuerzahlungen Steuergutſcheine einſchließ⸗ lich Aufgeld im Betrag von 343,9 Millionen angerechnet worden. und an⸗ Non 11 Vopſchriften fäll itz und Verkehr * Der Londoner Goldpreis betrug am 3. Juni für eite Unze Feingold 140 ſh. 9 8= 86,7372 /, für ein Gramm Feingold demnach 54,3026 Penes= 2,78866 l. Nürnberger Hopfenmarkt vom 28. Mai bis 3. Inni Am Hopfenmarkte dauern die angeordneten Deckungs⸗ käuſe der deutſchen Brauereien immer noch an. Allerdings werden die Aufträge bereits kleiner, nachdem der größere Teil der Brauereien nunmehr ſeiner Deckungspflicht nach⸗ gekommen iſt. Der geſamte Wochenumſatz in iger Hop; fen erreichte 366 Ballen(735 Ztr.] Davon entfallen auf die Abſatzaktion 221 Bollen(441 Ztr.), meiſt beſtvorhan⸗ dener Hopfen, zu den beſonders feſtgelegten Sätzen. Im Freiverkehr wurden 145 Ballen(291 Ztr.„ und zwar durch⸗ wegs beſte Hallertauer von 200 305 je Ztr. abgeſetzt Für die Ausfuhr konnten wieder etwas über 100 glx, zu feſten Pretſen ver kauft werden. Von Hopfen älterer Jahr⸗ gänge fanden einige Poſten in der Preisloge von 1820 je Zentner Abſatz. Marktſchlußſtimmung: freundlich, Die ſtarken Regenfälle der letzten Tage, verbunden mit der etwas wärmeren Temperatur, maren dem Wachstum der Hopfen ſehr förderlich. Die Stöcke ſind bereits ange⸗ leitet und haben ſchon 2 Meter Höhe erreicht. Kronkhelten ſind zur Zeit noch nicht zu beobachten, doch wird als Vor⸗ beugung gegen Peronoſpora bereits die erſte Spritzung durchgeführt. 5 Am Saazer Markte ruhige Stimmung. Die Umſaßz⸗ tätigkeit iſt bei mangelndem Angebot zurückgegangen. Preiß notierungen je nach Beſchafſenheit 825 bis 925 Kronen(710 bis 80,00).— Belgiſcher Markt weiterhin ruhig und un: verändert.— In Frankreich hat das Gefchäft am elfäſſiſcheg Markt einen neuerlichen Auſſchwung genommen. Der Handel übernohm nennenswerte Poſten für amerffouiſch Rechnung von 725—750 Franes ſe Zentner.— In den ausländiſchen Hopfenanbaugebieten enkwickeln ſich die jun⸗ gen Pflanzen normal. * Die Metallkurspreiſe wurden wie folgt geändert: 3 N N RM. 549 548 RM 540 1 e 100 ke n Kraft ab je 100 K in Kra 9 de i 5 0. Alum. u. leg.] 133 137 133-137 Bronzeleg. 70 73 707% do. Legler 58 61 58. 61 Neuſilberleg. 4% 40 4% 2 Blei nicht leg. 155 17, 1% 18“ Nickel n. leg.] 230240 23034 Hartble! 18 2018 ½— 20, Zink fein 1820 1 Kupfer n. ler. 477 50 48 0% do roh 1410 1 94 Meſſingleg 3436 ½ 34% 37. Zinn n. leg.] 204214 1 Rofguß ſea[47½ 50 48 50. Vena ⸗ Zirl 216 220 20 S121 BENSEIL& O · SAN MAN NHNE INN 0 7, 17 pn. 230 57½2 u. 20 a Hapitaſanlagen- Vermòôgensverwallung Berliner amiliche Noflerungen Wintergerste Inater mark, Azel. fr. erl. Berl. 4649 märk. Stat.... Erzeugt. 110 azeil. ir Berl“. Weizenmehl 10 Weizen märt. Berlin 7577 211 Futierwz. Bl 80 8 Roggen mürk. 191 Braugerste mürk Stat.. Erzeugerpr.! neu. frei Berl. 1 225 märk. Stat... ind'gerat fr. Bl.. Roggenmehl gute frei Berl märk. tal.. Erzeugerpr⸗ 1 mäürk. Stat I kutterg. 50/0 165 Uiktoria⸗Erbſen 34. 36.—[ Seradellg 33 Kleine Erbſen. 33.—5 Leinkuchen ab Hamog 8 8 utter⸗Erbien. 24,25, Erdnußkichen ab bg 45 eluſchlen 265.29, e. Ackerbohnen 33.24.50 Trockenſchnizel Wicken 9„ 5, 8— Sovapobnſchror 9 0 8 8 ab Stettin e 155„ e 0 5 gelb.„ 1 21.—½2.50 TTT 1 ings⸗ ings⸗ ndert hr Zünfte, Ileister und Gesellen Von Art und Urlprung des deutſchen Banbdwerhs ZUR I. INTERNAT. HANDWERRS AUSSTELLUNG Aus Chr. Weigels Ständebuch(1698) D. 1. Internationale Hand⸗ werks⸗Ausſtellung hat in Berlin hre Pforten geöff tet. Sie gibt eine um⸗ faſſende Ueberſicht über das Schaffen die⸗ ſes wichtigen Teils der Volkswirtſchaft in allen Ländern. Auch die kulturhiſto⸗ kiſche Schau fehlt nicht und beſonders von der Herrlichkeit unſeres alten deutſchen Handwerks leuchtet uns in ſeinen edelſten Meiſterarbeiten ein Abglanz entgegen. Der Urſprung des Handwerks reicht bis in die vorgeſchichtliche Zeit zu⸗ rück. Wurden auch in der geſchloſſenen Hauswirtſchaft der älteſten Zeiten alle Bedürfniſſe des täglichen Lebens ſelbſt er⸗ zeugt, nicht anders wie auch heute noch der Einboͤbauer ſein eigener Zimmer⸗ meiſter, Schreiner und Schloſſer iſt, die Bäuerin das Brot bäckt, die Leinwand ſpinnt und webt und die Kerzen zieht, ſo müſſen ſich doch ſehr früh ſchon einzelne Hanooͤwerke aus dieſem Kreiſe gelöſt und eine eigene Stellung eingenommen haben. Wieland der Schmied gehört zu den ülteſten deutſchen Sagengeſtalten, Siegfried ſelbſt ging zu einem Schmiedemeiſter in oe Lehre. Beſonders mit dem Aufkommen größerer Herrſchaftshöfe im frühen Mit⸗ telalter, ſei es weltlicher oder geiſtlicher Fürſten, hing bie Bildung eines eigenen Handwerkerſtandes unver⸗ meidlich zuſammen, doch ſchufen erſt Gründung und Wachstum der Städte den freien Handwerkerſtand und hrachten ihn zu Macht und Blüte. Die Entwicklung der Zünfte hat ſich bei den einzelnen Gewerben und in den verſchiedenen Städten in ſehr ungleichem Tempo ſollz gen, vielfach gab es Uebergangserſcheinungen wie die von geiſt⸗ lichen Bruderſchaften, im allgemeinen aber ſetzten ſich Der Tiſchler(1568) die Zünfte mit ihrer Verpflichtung zur Zugehörig⸗ keit im 12. und 13. Jahrhundert über all durch und er⸗ kämpften ſich ſchrittweiſe immer größere Privilegien. Die Zunft regelte das geſamte ſoziale und wirtſchaft⸗ liche Leben des Handwerkers, es greuzte Rechte und Pflichten von Meiſter, Geſellen und Lehrlingen gegeneinander ab, ſetzte Lehrzeit, Wanderzeit und Be⸗ dingungen des Meiſterſtückes feſt, wies dem Meiſter die arbeitſuchenden Geſellen und Lehrlinge zu, wachte über der Ehre des Handwerkers und des einzelnen, wozu ihm in vielen Städten eigene Gerichtsbarkeit zuſtand. In manchen Handwerken wurde auch der Rohſtoff von der Zunft eingekauft und den einzelnen zugeteilt, wobei ſtreng darauf geachtet wurde, daß ſich niemand einen Vorteil über den Zunftgenoſſen ver⸗ ſchaffte, ebenſo wie es auch verboten war aß einer im Handwerksgerät eine Ver⸗ beſſerung einführte, ohne ſie der Zunft als ſulcher zugänglich zu machen. Auch die Wehrhaftigkeit, ein wichtiger Teil von Verpflichtung und Ehre des mittelalter⸗ lihen Handwerkers, wurde durch die Zunft geregelt. Innerhalb dieſes feſtgefügten Rahmens erwuchs die Leiſtung des ein⸗ zelnen zu höchſter Blüte. Denn das war ja zu allen Zeiten das Beſondere des Handwerks: das Techniſche wurde in ſurgfältiger Lehre weitergegeben, von ater an Sohn, von Meiſter an Geſellen und Lehrling. Erfahrung und Ueberlie⸗ erung von Generationen tteigerten das Können. Aber das Weſentliche war doch er wieder einmalig, war der Geſchick⸗ lachkeit und dem Geſchmack des Meiſters .. 8 i e 3 Aus Chr. Weigels Ständebuch(1698) Wandern, damit nichts von ihren Geheim⸗ niſſen verraten würde. Auch den Meiſter⸗ ſöhnen konnte die Wanderzeit zum Teil oder ganz erlaſſen werden, was einen großen wirtſchaftlichen Vorteil bedeutete, auf die Dauer aber nicht zum Beſten des Handwerks, der Zunft und am wenigſten der betreffenden jungen Männer ſelbſt war. Denn ſo ein deutſcher Handwerksgeſelle, der in langen Wanderjahren ein Stück des Vaterlandes, aber oft auch des Auslandes geſehen hatte, war ein ganzer Kerl geworden, der ſpäter als Meiſter bei den gemeinſamen Angelegenheiten mit Recht ſein Wort mitreden konnte. So lange handwerkliche und charakter⸗ liche Tüchtigkeit jedem einzelnen Hand⸗ werksgeſellen gleichermaßen eine geſicherte und ſelbſtändige Zukunft eröffnete, blühte die Zunft. Sie verfiel, als ſie zu einem Inſtrument der Meiſter wurde, um ſich ſelber und ihren Familien wirtſchaftliche irt Ales Schuhmacherwerkſtatt. Holzſchuitt aus dem Ende des 16. Jahrhunderts. Der Meiſter ſchneidet das Leder zu, drei Geſellen fertigen Schuhe an; links verkauft die Meiſterin Schuhe. anvertraut, fedes Handwerksſtück ein Stück perſönlicher und uationaler Kultur. Und auf einzelnen Gebieten wie zum Beiſpiel der Gold⸗ und Silberſchmiedekunſt, oder der Holzſchnitzerei, erhob ſich das Handwerk zu edelſter Kunſt. Wir brauchen ſogar dreimal nacheinander, während ſein Geburts⸗ brief und die anderen Dokumente geprüft wurden. Alle Verſammelten wurden aufgefordert, wenn jemand etwas gegen ihn oder ſeinen künftigen Lehrherrn vorzubringen hätte, es ſogleich zus tun, nur an die Leiſtungen eines Albrecht Dürer, eines Peter Viſcher und der anderen großen Nürnberger Meiſter zu denken, aber auch an erleſenen alten Schmuck oder die koſt⸗ baren Muſikinſtrumente, von denen auch die Berliner Schau eine Auswahl zeigen wird. In beſtimmten Verſam mm⸗ lungen auf der Hand⸗ werkerſtube, umrahmt von feierlichen Bräuchen, vollzogen ſich die wichtigſten Ereigniſſe im Leben des Handwerkers: die Aufnahme als Lehr⸗ junge, die Freiſprechung nach beendeter Lehrzeit und Ent⸗ laſſung zur Wanderzeit, die Aufnahme als Meiſter. Wenn das Heiligtum der Zunft, die Lade mit den alten Urkunden und Gerechtſamen, von dem Obmann geöffnet worden war, begannen die Verhandlungen, die ſtets mit formelhaften Wendungen wie:„Gott grüße 5 77VFFFC 5 n geleitet hat l e nachher aber„reinen Mund zu . 7 halten.“ Aehnlich ging es bei dem Freiſprechen der jungen Geſellen zu, wobei den ab⸗ ſchiednehmenden Geſellen noch einmal beſonders die Wander⸗ bräuche eingeſchärft wurden. Dieſe Wanderbräuche, die für jedes Handwerk andere waren, wurden ſtets nur münolich überliefert, bildeten ſie doch für den wandernden Geſellen und ſeine Zunftgenoſſen in der Fremde ein wichtiges Erken⸗ nungszeichen und durften darum nicht verraten werden. Der erſte Gang des Geſellen in einer fremden Stadt richtete ſich nach ſeiner Zunftherberge, wo er ſich gegenüber dem Herbergs⸗ vater und unter Umſtänden auch dem Zuſchickgeſellen durch beſtimmte Formeln und Bräuche als zur rechten Zunft gehörig ausweiſen mußte, worauf er den Willkommentrunk erhielt und auf Verlangen an einen ein ehrbares Handwerk!“ ein⸗ Handwerkszeichen der Bäcker, 1701, Meiſter um Arbeit gewieſen geleitet wurden. Für die Auf⸗ mit der Fahne mit Löwen und Krone, die wurde. Der altgermaniſche nahme als Lehrjunge wurde ſie für ihre Tapferkeit im Türkenkriege Brauch des Willkommen⸗ eheliche Geburt, freies, unbe⸗ bei der Belagerung Wiens vom Kaiſer er⸗ trunkes, auch„das Geſchenk“ ſcholtenes Herkommen und halten haben ſollen. oder„die Schenke“ geheißen, „deutſche Zunge“ gefordert, wo⸗ durch beſonders im deutſchen Oſten Fremdoͤſtämmige, alſo z. B. die Slawen, vom Handwerk ausgeichloſſen werden ſollten. Durch Umfrage und ſchriftliche Ur⸗ kunden wurde die Handwerksfähigkeit eines Jungen nachgewieſen, doch verlangte der Brauch, daß er nach Abgabe ſeiner mündlichen Erklärungen aus der Ver⸗ ſammlung„entweichen“ müßte, an manchen Orten ſtand dem Geſellen rechtmäßig zu, in ſpäteren Zeiten auch noch eine Geldunter⸗ ſtützung zum Weiterwandern. Die meiſten Handwerke verlangten eine mehr ⸗ jährige Wanderzeit, bis zu ſechs Jahren, bevor einer Meiſter werden konnte. Nur einzelne kleinere Handwerke, für die irgendeine Stadt ein Monopol hatte, verboten ihren Angehörigen das Schneider⸗ und Tiſchlerwerkſtatt aus dem 18. Jahrhundert.(Kupferſtiche nach Chodowleckl.) und ſoziale Vorrechte zu ſichern. Durch dieſe Kurzſichtigkeit drängten die Meiſter die friſche und geſunde Jugend ihres Standes von ſich ab, erweckten in den Ge⸗ ſellen ein eigenes Standesbewußtſein, das dem der Meiſter entgegengeſetzt war und zu Zuſammenſchlüſſen der Geſellen führte, die ſich in vielen Machtkämpfen als die Stärkeren erwieſen. Die Verbündenheit, die früher alle Glieder f des Hand⸗ werkerſtandes umfaßt und in der Hauesgemeinſchaft des Meiſters mit Geſellen und Lehrlingen ihren patriarchaliſchen Ausdruck gefunden hatte, war damtt zu Ende. An ihre Stelle war eine der früheſten Formen des Klaſſenkampfes getreten. Die Gewerbefreiheit, die ſchon im 18. Jahrhundert verkündet wurde und ſich im 19. überall e 155 . Der Plattner(1568) durchſetzte, tat ein übriges, um die alten Bande völlig aufzulöſen. Leider traf ſie damit auch zum guten Teil das Handwerk ſelbſt in ſeinem Lebens⸗ nerv, das ſich ohnehin gegen den immer ſtärker auf⸗ kommenden Fabrikbetrieb mühſam genug behaup⸗ tete. Das Handwerk verfiel hier einem tragiſchen Schickſal. Erfindungsgeiſt, Geſchicklichkeit und Fleiß des Handwerks hatten immer ſtärkere gewerbliche Leiſtungen hervorgerufen, die Welt mit epoche⸗ machenden Erfindungen beſchenkt, wie zum Beiſpiel die berühmten„Nürnberger Eier“, die erſten Taſchen⸗ uhren, die Erfindung eines Nürnberger Schloſſer⸗ meiſters war, und wie die Buchdrucker⸗ kunſt ſich aus dem Handwerk des Kupfer⸗ ſtechers und des Holzſchneiders heraus entwickelt hatte. Nun aber drohte die immer ſtärkere Mechaniſierung des Ge⸗ werbebetriebes das Handwerk ſelbſt zu vernichten. Zu Anfang unſeres Jahrhun⸗ derts konnte man fürchten, daß das ſelbſtändige Handwerk mit geringen Aus⸗ nahmen zum Ausſterben verurteilt ſei. Und dennochlebtes heute. Im wirtſchaftlichen Daſein des Volkes hat es ſich neben allem Fabrikbetrieb doch als unentbehrlicher Faktor erwieſen und be⸗ hauptet. Aber mehr als das: das neue Deutſchland, das nicht die Maſchine, ſon⸗ dern den Menſchen in den Mittelpunkt rückt, für das die Wirtſchaft nur ihren Sinn hat im Dienſte des lebendigen Volksganzen, dieſes neue Reich hat auch dem Handwerker als einem der älteſten und geſündeſten Stände der Nation ſeine alte Würde und Ehre wiedergegeben. Annemarie von Puttkammer, . Eradhlung von Hagen Chürnau Am dritten Tag ſeines Aufenthaltes in Garmiſch Hatte rgen ein verwirrendes Erlebnis. Es be⸗ ſtand n, daß ſich abends im Kurkonzert an ſeine Seite nge Dame ſetzte. V eſten Augenblick an war er von ihr bezau⸗ bert. Das fein beſtrumpfte Bein, das zum Takt der Muſik leiſe wippte, die langen ſchwarzen Wimpern, die ſich wie ein Vorhang vor die dunklen Augen ſenkten, die hoch geſchwungene Oberlippe, die gepfleg⸗ ten Hände, alles an ihr entzückte ihn. Liebe auf den erſten Blick! Er hatte ſtets darüber geſpottet, aber nun lte er feſt, daß es ſo etwas gab. Der Himmel ſelber ſchien Jürgen zu Hilfe zu kommen. Bei Schluß des Konzertes ging ein Regen nieder und hielt die Hörer, die unter der offenen Halle ſaßen, auf ihren Plätzen feſt. Es war daher nicht ſchwer, mit der ſchönen Nachbarin bekannt zu Ahr Geſpräch wurde lebhafter, und plötzlich entdec en ſie, daß der Regen aufgehört hatte und nur ſie allein noch unter der Halle ſaßen. Fräulein Lola war aus Berlin. Sie hatte keinen d verbrachte einen großen Teil des Jahres Garmiſch. Morgen früh allerdings, ſo erklärte ſie, e ſte abreiſen. Wie ſchade, daß ſie ſich nicht frü⸗ her begegnet wären! Doch er iſt ja ebenfalls aus Berlin und könne nach ſeiner Rückkehr ſie anrufen. Jürgen ging die nächſten drei Tage umher in einem ſeligen Rauſch. Immer wieder ſtellte er ſich Lolas Bild vor Augen. Bis ſeine Einbildungskrafk erlahmte und ihre Züge ſich verwiſchten. Es war, als he er ſein geiſtiges Ange überanſtrengt, oder als ßabe er in die Sonne oeſtarrt und erblickte nun an Stelle des geliebten Geſichtes einen ſchwarzen Fleck. Wenn ſich ihm aber Lolas Bild ſo verdunkelte, merkte er jedesmal, daß ſie auch ſeinem Herzen entglitt. Es wurde ihm ſchmerzlich bewußt, wie wenig er ſie kannte. Ihm fiel ein, er könne zu der Penſion gehen, in der ſie gewohnt hatte; es trieb ihn dazu, die Umge⸗ bung kennen zu lernen, in der ſie einen großen Teil des Jaßres lebte. Das mußte ihm ihr Bild ver⸗ vollſtändigen, es lebendiger wieder heraufbeſchwören. Er gab an, er ſuche ein Zimmer. Das Hausmäd⸗ chen rief die Wirtſchafterin, die das Haus verwaltete, und dieſe, eine Frau mit einem nervpöſen, fahrigen Weſen, muſterte Jürgen und ſchien zu einem günſti⸗ gen Ergehnis zu kommen; denn ſie wurde überaus freundlich und ſagte:„Zeigen Sie dem Herrn Fräu⸗ lein Lolas Zimmer! Das könnten wir ja jetzt ver⸗ mieten.“ Das Mädchen mit dem ſauberen Häubchen öffnete eine der elfenbeinfarbenen Schleiflacktüren, und mit Herzklopfen trat Jürgen über die Schwelle. Ein zartgetöntor freundlicher Raum mit einem niedrigen Bett; Blichergeſtell, Tiſch und Couch, alle Möbel aus hellgraunom) Holz, das unter der Politur die ſchöne Maſerung zeigte; und dem Eingang gegenüber eine Tür, die auf eine kleine, mit unregelmäßigen Stein⸗ platten belegte Terraſſe führte. Dahinter, ohne daß ein Geländer dem Blick oder dem Fuß wehrte, nur eine Stufe tiefer, der buntblühende Garten und wei⸗ terhin grüne Wieſen und endlich das Hochgebirge. „Hier könnte ich bleiben?“ rief Jürgen zweifelnd aus. „Fräulein Wimmer hat es geſagt“, beſtätigte das Mädchen. Jürgen bezog das Zimmer noch am ſelben Vor⸗ und damit begannen mittag; für ihn wunderſame Tage. Der Raum war ganz in dem Zuſtand, in dem er von ſeiner früheren Inhaberin bewohnt worden war; auf dem Büchergeſtell ſtanden ihre Bücher, an den Wänden hingen ihre Bilder, man der Schub⸗ laden waren noch angefüllt mit duftigen Sachen, di ihr gehörten. Das junge Mädchen hatte offenbar nur mit einer kürzeren Abweſenheit gerechnet. In einer ehrfürchtigen Scheu, faſt ängſtlich, rich⸗ tete ſich Jürgen in dem Zimmer ein. Alle Gegen⸗ ſtände, die ien hier ſo traulich umgaben, drückten et⸗ was von ihrer Beſitzerin aus, ließen ihre Neigungen erkennen, legten Zeugnis ab für ihren guten Ge⸗ ſchmack. Kein Kitſch, nichts Kleinliches, alles edel, an⸗ ſtändig, gediegen, geſund. Er war ſogar ein wenig überraſcht; nach den geſchwärzten Wimpern und ge⸗ ſchminkten Lippen hätte er Lola für weniger natür⸗ lich gehalten. Aber nun lernte er ſie beſſer kennen durch die Umgebung, die ſte ſich geſchaffen hatte; ihre Umwelt offenbarte ihre Seele untrüglicher, als es ihre körperliche Erſcheinung und Geſpräche gekonnt hätten. Er machte ſogar die Bekanntſchaft derer, die zu ihr gehörten; auf einem Tiſchchen ſtanden die Pho⸗ tographien der Eltern, der Geſchwiſter, der Freundin⸗ nen. Alles prächtige Menſchen! Ein Mädchen aus ſol⸗ cher Familie ſollte man heiraten! 11 Jürgen gab ſich willig dem Zauber hin, der von dieſem Jungmädchenzimmer sging, er ſpann ſich darin ein. Wenn er ſich in dem beguemen 2 ſtreckte, dachte er daran, daß auch ſie h und wenn er morgens auf der Terraſſe ſtellte er ſich vor, wie auch ſie dort geſeſſen und hin⸗ übergeblickt hatte zu den heroiſchen Berggeſtalten der Wapenſteine. Er wollte ſich ganz in dieſes andere Leben verſenken, er las in ihren Büchern, um Gedanken nachzugehen, die auch ſie einmal gedacht hatte. Oder war das alles eine Täuſchung? War ſie am Ende dennoch ein ganz anderer Menſch, als er es ſich einbildete? Er erhielt Gelegenheit, die zit machen. Zwiſchen den Bänden ihrer Büc ſammlung fand er ein ausgeſchriebenes Tagebuch. Er erſchrak, und ſcheute ſich, darin zu leſen. Dann tat ex es trotzdem. Durch die wenigen Seiten, die er mit klopfendem Herzen überflog, erhiel den ſchönſten Beweis, daß dieſes Mädchen ein liebens⸗ würdiger, kluger, ernſtringender Menſch war. Be⸗ ſchämt und zugleich beglückt ſteckte er das Buch wie⸗ der an ſeinen Platz. Er vermied es, mit dem Hausmädchen oder der Wirtſchafterin über Fräulein Lola zu ſprechen. Das war leicht, weil er die Mahlzeiten außer dem Hauſe AuSgiebung des Heiligen Gelsfes Gemälde von Pefer Paul Rubens (5771640) (Erich Zander, Archiv, Multiplex⸗K.) „Nein,“ ſagte ſie dann entſchieden,„ich möchte dich nicht um den Abend hier bringen. Und auch ſonſt. Aber wie wäre es, wenn wir uns jetzt noch ein biß⸗ chen unterhielten, bevor wir heimfahren? Oder—“ Sie warf einen fragenden Blick auf Frau Curtis „Gemacht,“ ſagte Dievenbeck ſchnell,„ich bringe Frau Curtis jetzt in ihr Hotel, ſtelle meinen Wagen ab, und dann bummeln wir ein bißchen in den Wald, ja?“ Irene nickte zuſtimmend. Die Zurückbleibenden ſahen dem Wagen nach. Sie verabredeten einen Treffpunkt, dann ließ Dievenbeck den Motor anſpringen. Regines Stimme war wie immer ein wenig ſpöt⸗ tiſch: „Ein ſchöner Wagen, der Neid könnte einen freſ⸗ ſen. Und ein fabelhafter Mann. Elegant, männlich, daß du uns den bisher unterſchlagen haſt, finde ich unverantwortlich, Irene!“ Die Freundin lächelte: „Jahrelang haben wir uns nicht geſehen, ich hätte beinahe vergeſſen, daß es einen Ulrich Dievenbeck gibt!“ Regines graue Augen blinzelten: „Na, und nun freuſt du dich aber gewaltig, wie? Und dabei hätte ich nie gedacht, daß du für ſolche Männer etwas übrig hätteſt. Ernſt, ſtreno und ein wenig vertrottelt, war doch bisher immer dein Typ, nicht wahr? Wenn ich an Eckart Richter denke—“ „Laß doch das!“ kam Barbara der Freundin zu Hilfe.„Du mußt immer necken, Regine. Erich hat ſchon recht, manchmal biſt du unleidlich.“ „Beruhigt euch,.“ ſagte Irene lachend,„und laßt mir meinen Spaß an dem Wiederſehen!“ Damit nahm ſie Regines Arm und ging vorauf. * Der Wald war nahe; obwohl Irene Carneel und Ulrich Dievenbeck in langſamem Schlenderſchritt ne⸗ beneinander hergingen, hatten ſie ihn bald erreicht. Er war kühl und dämmerig; die Badegäſte began⸗ nen, ihn zu verlaſſen. „Alſo, nun erzähle, Irene,“ begann der Arzt,„ſeit du im Frühlingskleide unſer Gymnaſium verließeſt, haben wir wenig genug voneinander gehört. Schuld daran war wohl, daß meine Eltern ſo ſchnell hinter⸗ einander ſtarben. Es zog mich nichts mehr nach Hauſe— wie du dir denken kannſt.“ Irene nickte:„Ich weiß, Ulrich, Vater hat manch⸗ mal auf dich geſcholten, daß du nicht einmal in den Ferien wiederkamſt, die alte Heimat aufzuſuchen, und geſchrieben haſt du auch ſehr wenig— aber ich habe es gut verſtehen können.“ Dievenbecks frohes Geſicht war ſehr ernſt gewor⸗ den: „Ja, es war ein bißchen viel für meine achtzehn Jahre damals. Beide Eltern in einem Jahr— das war mein Eintritt ins ſogenannte Leben. Na, laſ⸗ ſen wir das. Aber deine Eltern leben noch?“ Irene nickte. Ja, und es ging ihnen gut. Sie wohnten immer noch in dem Haus neben der Dieven⸗ beckſchen Apotheke, und das Optikergeſchäft hatte der Vater auch noch. Er ſah auch zuweilen zu dem Pächter der Apotheke herein, durch den man hin und wieder auch etwas von ihm, Ulrich Dievenbeck, ge⸗ hört hatte: „Du haſt in Freiburg, Marburg und München ſtudiert, Ulrich, nicht wahr? Und warſt dann in England— und biſt ſeit ein paar Jahren ſelbſtän⸗ diger Arzt in Berlin—? Sy weit reichen die Nach⸗ richten von daheim, in den letzten Jahren hörten ſie auf—“ 5 Mundvorrat ein N 50 id trieb ſich den ann ſaß er ſtun⸗ g oben am Norcſteig unter den Wapenſteinen oder auf einer Felskanzel und blickte ins Tal oder über die Wälder zu fernen Bergen, und träumte von dem Mädchen, das ihm unbewußt ihre ſeeliſche Ge⸗ genwart ſchenkte. Er liebte dieſes Mädchen. In den Einſamkeiten der ſonnigen Tage auf den Bergen ließ er ſich immer mehr non der Liebe zu ihr durchdrin⸗ gen. Aber das Seltſame war, daß ihm das körper- liche Bild der Geliebten in dem gleichen Maße ent⸗ ſchwand, wie er ihrer Seele in ſeinen Verſunkenhei⸗ ten näher kam. Als er ſich eines Tages gerade raſierte, wurde ſeine Zimmertür ohne Anklopfen geöffnet. Auf der Schwelle ſtand ein blondes Mädchen mit einem Koffer in der Hand und ſtarrte ihn aus großen Augen an⸗ Dann errötete ſie und zog ſich mit einer geſtammel⸗ ten Entſchuldigung wieder zurück. „Wer war das ſoeben?“ fragte Jürgen das Zim⸗ mermäcchen, das gleich darauf eintrat. Das Mädchen kicherte.„Das iſt das Fräulein Irene, das hier bei der Bank angeſtellt iſt und der das Zimmer gehört. Ganz unvermutet iſt ſie heimge⸗ kommen vom Urlaub. Da wird der Herr das Zim⸗ merl ſchnell räumen müſſen.“ nahm. Oft ſte eden Ar e um. de an „Ich denke, dies iſt Fräulein Lolas Zimmer?“ „Ja, mei! Das nennen wir bloß ſo, weil voriges Jahr das Fräulein Lola aus Berlin drin gewohnt hat!“ Jürgen war aus den roſafarbenen Wolken ſel⸗ ner Träume auf eine Erde geſtürzt, wo er ſich nicht mehr auskannte. Er hatte doch Fräulein Lola ge⸗ liebt? Und nun ſollte dieſe Lola nichts ſein als eine Maske, hinter der kein Geſicht war? Eine Lar⸗ venhülle, in der kein Schmetterling mehr ſteckte, wie er gemeint hatte? Wen liebte er denn? Fräulein Lola aus Berlin, von der er kaum mehr wußte, wie ſie ausſah, oder das fremoͤe Mädchen mit dem Koffer, das eben in ſeiner Tür ſtand, und dem er noch nie begegnet war? Sollte er etwa ein großer Narr ge⸗ weſen ſein? Jürgen erhielt ein Zimmer im Dachgeſchoß. Er war wie betäubt, es dauerte Tage, bis ſich die Dinge ihm wieder zurechtrückten. Er mußte umlernen. Sie hieß Irene! Und war ein Mädchen mit warmblon⸗ dem Haar und klaren grauen Augen und einer bieg⸗ ſamen Geſtalt! Ganz das Gegenteil von Lola, und lange nicht ſo auffallend ſchön! Aber dann erkannte er ſchnell, daß erſt dieſe Irene das verkörperte, was ihr Zimmer ihm verraten hatte; daß ihre Erſchei⸗ nung und der ſeeliſche Schemen, den er kennengelernt hatte, ſich ergänzten wie jene farbigen Teiloͤrucke, die erſt übereinandergelegt das richtige Bild ergeben. Freilich, was nützte das Jürgen! Die Dinge wa⸗ ren nun einmal verfahren. Das Mädchen hatte Zorn⸗ tränen geweint über das taktloſe Fräulein Wimmer; ſie ſchämte ſich vor dem jungen Mann, der in die ge⸗ heimen Bezirke ihres Privatlebens eingedrungen war; ſie wich ihm aus, ſie haßte ihn! Die beiden Menſchen waren in ein Verhältnis zueinander ge⸗ daten das erregend und quälend geſpaunt blieb. N Er packte ſeinen Koffer und ſtellte ihn zum Abholen an den Hauseingang. Fräulein Irene ging vorüber und ſtutzte. Sie ſuchte nach Worten.„Wenn ich Sie vertrieben habe — das täte mir ſehr leid!“ Und ihre ſanfte Stimme und ihr Erröten waren ein beglückendes Wunder für Jürgen. Er faßte einen plötzlichen Entſchluß. „Wollen Sie mir Gelegenheit zu einer Ausſprache geben?“ „Es lag an mir,“ ſagte Dievenbeck,„ich hätte ja gut einmal hinüberfahren können— Katzenſprung mit meinem Wagen— aber—“ „Ich verſtehe,“ ſagte Irene,„der Beruf läßt einen nicht dazu kommen. Mir geht es auch ſo; ich würde gern öfter nach Brandenburg hinüberfahren, wenn ich mehr Zeit hätte.“ „So beſchäftigt?“ fragte Dievenbeck erſtaunt,„nun mußt du aber von dir erzählen, ich weiß nur, daß du Philologie ſtudieren wollteſt.“ „Ich habe es auch getan,“ begann Frene,„promo⸗ viert und mein Staatsexamen gemacht.“ „Und biſt nun wohlbeſtallte Studienaſſeſſorin—?“ fiel Dievenbeck ein.„Wer hätte das von dir gedacht, Irene!“ „Weder— noch—“ lachte Irene,„die Pädagogik habe ich ſehr bald aufgegeben, denn es wurde mir klar, daß ich nicht das Talent zur Erziehung habe. Dazu muß man geboren ſein. Ich hin es nicht.“ „Und wozu haſt du dich dann entſchloſſen?“ „Es iſt ein langer Weg, Ulrich: Buchhandel, Ler- lag, Zeitung. Bei der Zeitung werde ich bleiben. Ich bin an der„Berliner Preſſe“— der Verlags⸗ direktor Doktor Reiter iſt ein Schulkamerad meines Vaters,— und zwar als zweiter Feuilletonredakteur. Seit Oktober vorigen Jahres.“ „Fabelhaft!“ ſtaunte der Arzt.„Alſo Journa⸗ liſtin! Und es macht dir Freude?“ „Sehr!“ Irenes braune Augen ſtraßhlteg.„Ich habe es nie für möglich gehalten, wie ſeyr mich gerade dieſer Beruf anziehen und befriedigen würde!“ „Doch—“ meinte Dievenbeck, nachdenklich wer⸗ dend,„ich kann es mir ſehr gut vorſtellen. Lebhaft und einfallsreich warſt du doch als Kind ſchon, des⸗ wegen mochte ich dich auch ſo gut leiden. Die an⸗ deren Mädels deines Alters waren ſo traurig—“ Sie lachten beide. „Erzähle doch von deiner Arbeit“, bat Dievenbeck dann. „Ich habe es ſehr gut“, ſagte Irene,„der Chef⸗ redakteur— Dahlwig— iſt zwar ein Kapitel für ſich und kein ganz erfreuliches, aber mein eigent⸗ licher Chef, der erſte Feuilletonredakteur, Doktor Sooſt, das iſt ein prachtvoller Mann. Klein, häßlich und verwachſen, aber ein Kopf!“ „Natürlich kenne ich ſeinen Namen“, ſagte Dieven⸗ beck,„er ſchreibt die beſten Theaterkritiken, die ich je las.“ „Zuerſt“, fuhr Irene fort,„war 8 ihm gar nicht recht, daß ihm ein weibliches Weſen ls Hilfe zuge⸗ teilt wurde. Er hatte etwas gegen die weißlichen Berufe— die ſtudierten Frauen d o— ein bißchen von vorgeſtern, weißt du. Aber er hat bald umgelernt. Wir ſtehen uns ausgezeichnet. Er läßt mich viel ſelbſtändig arbeiten, Beilagen uſammen⸗ ſtellen, und außerdem habe ich iel ußendienſt,. Referate über Vorträge und Ausſtellungen, ab nud zu mal eine Theaterkritik, wenn er verhindert iſt, oder wenn mehrere Premieren an einem Abend ſind. Sehr gern würde ich etwas mehr in den muſtkaliſchen Teil hineinkommen, aber da haben wir regelmäßige Mitarbeiter.“ „Du treibſt Muſik? gar nicht erinnern—“ 5 „Iſt auch nicht möglich“, ſagte Irene lächelnd, „denn dazu bin ich erſt richtig während meines Studiums gekommen, und zwar durch Piſtorius.“ „Das war der Große, Maſſige vorhin?“ „Ja. Er ſtudierte Muſik, und durch ihn habe ich viel gelernt. Es war wundervoll.“ „Und ihr ſeid heute noch befreundet?“ Irene nickte: „Er lernte durch mich Barbara kennen. Sie hel⸗ rateten bald. Aber plötzlich ſtarb ſein Vater, er konnte ſein Studium nicht vollenden, und nun iſt er ſeit ein paar Jahren in einer Muſikalienhandlung angeſtellt. Was heißt das aber? Er verkauft Schall⸗ platten, tagaus, tagein. Furchtbar. Erleidet ſehr darunter. Ich hoffe immer, es indet ſich einmal etwas anderes für ihn.“ Irene ſpürte, daß Dievenbeck ſie von der Seits anſah. Sie wandte ihm den Kopf zu: „Habe ich mich ſehr verändert?“ fragte ſie. „Ich weiß nicht“, ſagte Dievenbeck, und ſein Blick behielt das Forſchende und Prüfende,„ich finde ſehr vieles wieder, was ſich ganz gradlinig entwickelt hat. Und dann biſt du wieder ganz anders— in vieles Zügen.“. „Aber du, Ulrich“, lachte Irene,„du biſt gänzlich unverändert. Sehr forſch und ſehr klug, du warſt immer vorbildlich. In allem. Und daß ich ſolch einen— na, ſagen wir— gut ausſehenden Kindheits⸗ freund hatte, darum beneideten mich damals ſchon meine ſämtlichen Schulkameradinnen. Aber ich legle weder damals— noch heute beſonderes Gewicht darauf.“ Dievenbeck lachte: „Ich werde mir meinen Vollbart ſtehen laſſen, vielleicht gefalle ich dir dann beſſer. Aber— gage er ablenkend,„da waren doch noch meh Bekannte von dir am Strand.“ 5 „Die kleine, hellblonde Frau tſt Barbara Piſtorius. Sie war Krankenſchweſter und hat ihren Beruf auch noch weiter ausgeübt in der Ehe, bis Aber daran kann ich mich War es da nicht das beſte, wenn Jürgen abreiſteß — Und dann ſetzte er ſich mit ihr am Kramerplateau und im Angeſicht der Waxenſteine auf eine Bank und berichtete, was in den letzten Wochen mit ihm vorgegangen War. Sie ſchüttelte vor Verwunderung den Kopf.„Das iſt nun alſo ſo etwas wie eine Liebeserklärung!“ Und dann lachten ſie beide. Aber ihre Blicke blieben auf eine ſeltſame Weiſe ineinander hängen, als ſuche ein jeder von ihnen den anderen zu ergründen. In der Folge ſetzten ſie ſolche Ergründungsver⸗ ſuche des öfteren fort. Und das Ergebnis war, daß gürgen im nächſten Jahr Irene nach Berlin holte. Vertrauten Freunden erzählte er dann ſpäter ge⸗ legentlich, wie die Liebe zu ſeiner Frau erſt einen merkwürdigen Umweg nehmen mußte über ein ge⸗ wiſſes Fräulein Lola. Griecruschie Wiese Vor Josef POHfer Sich auf den Boden hinwerfen wie eine nordiſche Wieſe und die liebe Erde umarmen kann man in riechenland nicht. Das kleine beſcheidene dichte Gras gibt es nicht, die Pflanzen ſind alle größer, schöner meinetwegen, und ſo ſehr Reichtum der For⸗ men und Arten den Kenner entzücken mögen, einen weichen Teppich für den Träumer bilden ſie nicht. Dazu fehlt ihnen ſozuſagen ein Geſellſchaftsſinn. Die Kraft der Sonne und lange Zeit der Dürre zwingen ſie, möglichſt wenig Brüder neben ſich zu dulden; ſie ſammeln die dünne Feuchtigkeit weit um⸗ her und der Boden iſt immer etwas nackt. Der Nordländer ſoll ſeine Natur nicht vor der ſüdlichen ſchelten. Ueberall iſt die Erde eigenartig und ſo wie ſie ſein kann, überall iſt ſie gerecht. Es gibt in der Tal eine ausgleichende Gerechtigkeit in den Land⸗ ſchaften. Iſt hier auch alles ſchöner und reicher als hei uns, ſo gibt es nicht das gleiche innige Verhält⸗ nis zwiſchen Menſch und Natur. Die einfache, doch glühende Naturliebe iſt etwas Neues und Nordiſches und beginnt langſam die Herzen des Südens zu er⸗ obern. Ich wollte einmal in einer nordafrikaniſchen Daſe im Mittagſchatten ausruhen. Man denke an die köſtliche Mittagsruhe einer deutſchen Sommer⸗ wanderung am kräuterduftenden Waldrande oder im dichten Schatten eines Apfelbaumes„beim Wirte wundermild“. Dort aber vermochten die Wedel der Palmen mir nicht genügend Schatten zu geben. Der Boden trug kein einziges Gräschen, er war unter der Sonnenglut in pflaſterſteingroße Blöcke geriſſen, in die Spalten konnte man die Hand bis zum Ge⸗ lenk hinabſtecken. Die Ränder der Riſſe waren hart und meſſerſcharf. Was in der Luft ſummte, waren teine Wunder, aber um ſo läſtigere Plagen, je größere Wunder. Die Füße hatte ich in einen künſt⸗ lichen Waſſerlauf gelegt, aber der ſcharfe Rand der Rinne ſchnitt ins Fleiſch, und unbeſtimmte Furcht bor Inſekten hieß mich die Füße wieder in die heiße Schuhe zu ſtecken, durch deren Sohlen der Sand⸗ hoden geglüht hatte, als ſtände ich auf der Platte eines Ofens. Am nordiſchen Juninachmittage habe ich manche Stunde in der Blumenwieſe geſchlafen, bort aber trieb es mich bald wieder auf und mürriſch wanderte ich weiter oͤurch die harte Natur. Am Gleicher, wo das Brot auf den Bäumen wächſt und der Menſch faſt jeglicher Arbeit überhoben iſt, hauſt das große Wild in Wäldern. Sümpfen und Steppen. Tiger, Rieſenſchlangen, Skorpione und Sanoflöhe, die ſich unter die Zehennägel graben und mit dem Meſſer herausgeſchnitten werden, machen verſtehen, daß die Bewohner der tropiſchſten reichſten Natur am wenigſten Naturſinn hahen. Kommt man wandernd (Schoepke, Zander, Multiplex⸗K.) FAHRT IN DEN PFHINGSTMORGEN an einen mitteleuropäiſchen Fluß oder Bach, ſo wer⸗ den ſchnell die Kleider abgeworfen, man ſchwimmt hindurch oder wälzt ſich eine Weile auf weißen Kieſeln. Am Weißen Nil aber weicht man aus Furcht vor den Krokodilen dem Strome aus, oder wenn die Luſt nach Naß unbezwinglich iſt, ſo ſtellt man Wachen auf, die im Umkreiſe mit ihren Flinten ins Waſſer ſchießen. Selbſt dort, wo das Dampfſchiff die Krokodile vertrieben hat, macht der elektriſche Fiſch, der, berührt, plötzlich eine Spannung auf den Schwim⸗ menden entlädt, das Bad unbehaglich. Und in Griechenland gibt es kein Heu! Man male ſich recht die Sommerlandſchaft aus, in der Heu fehlt. Da wogt kein hohes Gras, durchſchoſſen vom rötlichen Sauerampfer. Und im Juni, wenn zum erſten, und im Auguſt, wenn zum zweiten Male geſchnitten wird, weht nicht durch die Luft bis wett herein in die Städte jener einzige ſüßherbe Heugeruch! Wer ein⸗ mal einen Juninachmittag oder gar eine Nacht im Heu durchgeſchlafen hat, wird ſich vergebens diesſeits der Alpen— ich bin ja in einem meſſeniſchen Oliven⸗ haine— nach einer gleichen milden Erregung aller Sinne umſehen. Doch grolle man nicht und ſchwärme man nicht, ſondern begreife jedes für ſich. Solche Gedanken bewegen mich, während ich da auf dem roten Gruſe und den harten Zwiebelpflanzen liege. Etwas weiter in Augenhöhe blüht unter den Bäumen ein Feld blauer Lupinen. Aus der Ferne klingt eine Glocke, gewiß von einer Ziege; und genau denſelben Ton höre ich über Jahr und Tag zurück an einem Berghang der Eifel, da ich dort die Kühe hütete. Der Golieůten Von Gerhard Schumann Es ſind wohl Stunden, da du dich verzehrſt, Da mutlos wir die ſtolze Bahn verließen Und kleiner waren, als die Sterne wieſen. Schau auf. Getroſt. Denn wir beginnen erſt. Denn unſre müde Stunde hält uns nicht. Die welken Tage werden uns nicht zwingen. Ich höre eine tiefe Sehnſucht ſingen. Wir ſind, was unſer ſtillſter Traum verſpricht. Wir ſind, was wir in unſrer Sternenſtunde, Einſt halten werden mit dem Gott im Bunde. F Y Y SHS AAA Raſender Sturmangriff am Kemmel Im letzten ſchickſalsſchweren Jahr des Weltkriegs fiel das Pfingſtfeſt auf den 19. und 20 Mai. In deutſchen Landen feierten die Menſchen in trauerndem Ernſt und hoffnungsvollen Gedanken das Feſt; draußen aber, an den Fronten, brüllte der dumpfe Donner der Geſchütze über blutgetränkte Erde und zerfetzte Dörfer. Der Kampf um den Kemmelberg geſtaltete ſich an dieſen beiden Ta⸗ gen zu einer blutigen Pfingſtfeier. Das flandriſche Dorf Kemmel liegt ſüdweſtlich von Ypern am Nordoſtfluß des Kemmelberges(156 Me⸗ ter), eines 3 Kilometer langen Höhenrückens, der vom 10. April 1918 an den Hauptſtützpunkt der eng⸗ liſchen Verteidigung gegen die Angriffe der 4. deuk⸗ ſchen Armee bildete. Am 25. April hatten die Deut⸗ ſchen den Kemmelberg mit dem gewaltigen Einſatz von 21 Diviſionen geſtürmt. Das Ziel der Feinde an der Weſtfront in jenen Tagen war einzig und allein die Wiedereroberung dieſer heißumkämpften Höhen Pfingſten ſollte zu dem entſcheidenden Schlage ausgeholt werden. Der Pfingſtſonntag kam mit Sonne und Glanz über die erſchütterte und ermattete Erde. In der erſten Mor⸗ genfrühe ſetzte eine raſende Artillerievorbereitung für den engliſch⸗franzöſiſchen Angriff ein. Dann lie⸗ fen in 10 Kilometer Breite zuerſt die fran⸗ zöſiſchen Sturmwellen an, die die erſte und zweite Linie bildeten. Südlich des Dikkebuſch⸗Sees ſetzten die Franzoſen beſonders ſtarke Maſſen an, in der Hoffnung, von hier aus das Kemmelmaſſiv von Norden her zu umfaſſen. Die Deutſchen ließen dis Angreifer möglichſt nahe herankommen. Und mit ſchlagartiger Gewalt ſetzten ſie dann dem Angriff ein vernichtendes Feuer entgegen. Die Angreifer flute⸗ ten zurück; ſie wurden aber derart zuſammengeſchof⸗ ſen, daß nur wenige die ſchützenden Gräben erreich⸗ ten.— Zwiſchen Loker und Dranveter aber gelangtes den Franzoſen, bis an die deutſchen Gräben zu kommen. Hier ſetzte jetzt ein Kampf von beiſpiel⸗ loſer Härte ein. Bis in den ſpäten Nachmittag wogten die Kämpfe mit wechſelndem Glück hin und her, und erſt als ſich die Sonne neigte, hatten die Deutſchen die Angreifer auch hier nicht nur zurückge⸗ ſchlagen, ſondern ſie ſetzten gleich mit dem Gegenan⸗ griff ein, der erheblichen Geländegewinn brachte. Am zweiten Pfingſttag wiederholten die Franzo⸗ ſen unter rückſichtsloſem Menſcheneinſatz den Angriff, der ebenfalls zurückgeſchlagen wurde. Bei dieſen Kämpfen wurde auch das berühmte 20, franzöſiſche Korps, das unter dem Namen„das eiſerne das Kind kam. Jetzt wohnen ſie möbliert bei der Witwe Krampe— ein Zuſtand, den man nur ertragen kann, wenn man ſoviel Tapferkeit beſitzt wie Bar⸗ bara. Ja, und dann iſt da noch Regine Ollendorf, eine friſchgebackene Studienaſſeſſorin, die auf eine Anſtellung wartet, gleichfalls eine Studienfreundin bon mir. Ein ſchwieriger Menſch. Aber ich mag ſie gern. Edward Gardener— Engländer, der hier germaniſtiſche Studien betreibt, liebt Regine und möchte ſie heiraten. Sie kann ſich nicht enkſchließen, und das bekümmert uns alle. Biſt du im Bilde?“ fragte ſie und ſah den Arzt lachend an, daun mußt u mir nun aber auch eine Lebens⸗, Liebes⸗ und Leidensgeſchichte deiner Freunde geben.“ Ich habe gar keine“, ſagte Dievenbeck, und ſein eſicht wurde ernſt.„Ich war in Berlin ganz fremd, als ich mich niederließ. Und wenn man mit der Zeit auch eine Menge Menſchen kennengelernt hat— unter Freundſchaften verſtehe ich etwas anderes. Sie ind ſehr ſelten. Aber ich habe meine Arbeit, Vor⸗ träge, Forſchungen, und jede freie Stunde, deren es ſteilich nicht allzu viele gibt, verbringe ich mit meinem agen irgendwo draußen. Das iſt für mich das Schönſte.“ „Ja, wer's ſo haben kann“, lachte Irene,„da aun ein kleiner Zeitungskuli natürlich nicht mit⸗ reden!“ „Du brauchſt nur ein Wort zu ſagen“, gab Die⸗ venbeck lachend zurück,„ich nehme dich gern mit ins Grüne.“ „Danke.“ Irene ſeufzte.„Unſere Arbeitszeiten werden aber wohl ſelten übereinſtimmen, und die Freizeiten erſt recht nicht. Ich werde lieber auf den eigenen Wagen warten!“ „Auch gut“, ſagte der Arzt,„dann kannſt du wenig⸗ ens immer deine Freunde mitnehmen.“ Irene ſah Dievenbeck von der Seite an: „Soll das Spott ſein?“ „Durchar nicht. Vielleicht ein bißchen Neid. Ich umme mir ſelber manchmal etwas einhäuſig vor.“ Irene ſchüttelte den Kopf: „Ein Mann wie du, Ulrich?“ „Es iſt ſo. Und dann hat man noch das Pech und muß ſich bei einer ſchönen Fahrt ſo ein Stückchen Unglück wie die Dame Curtis aufladen.“ „Aber ſie ſah doch ſehr gut aus.“ tevenbeck ſah Irene zweifelnd an: „Auch ein Troſt. Außerdem beſteht das gute Aueſehen im weſentlichen aus Kriegsbemalung. Na, ich bin ſie los— allen guten Geiſtern ſei Dank!“ Beide lachten. »Haſt du mehr ſolcher Patienten?“ „Zum Glück nicht viele. Ich kann nämlich un⸗ liebenswürdig ſein zu einer beſtimmten Sorte Menſchen, den eingebildeten Kranken, die nicht wiſſen, wie groß das Elend in der Welt iſt. Und ſolche Leute wollen verhätſchelt ſein. Liegt wir nicht.“ Irene lachte: „Weißt du noch, Ulrich, unſer Hausarzt früher, der alte Sanitätsrat Schneider? Der war auch ein bißchen grob und energiſch. Aber wir mochten ihn ſehr gern als Kinder. Ich glaube, das ſind die beſten Aerzte.“ „Wer, die Grobiane?“ Sie lachten beide. „Nun“, meinte Dievenbeck,„vielleicht habe ich den Vorzug, dich einmal als Patientin zu bekommen.“ „Ich werde mich hüten“, Irene wehrte ab,„nach dem, was du mir ſoeben offenbart haſt? Aber in meinem Bekanntenkreiſe werde ich dich lobend emp⸗ fehlen.“ „Zuviel Güte!“ Dievenbeck machte eine Geſte. „Luiſe zum Beiſpiel“, fuhr Irene nachdenklich fort,„Luiſe jammerte neulich darüber, daß ihr alter Haus⸗, Hof⸗ und Wieſenarzt das Zeitliche geſegnet hat.“ „Wer iſt Luiſe?“ unterbrach Dievenbeck. „Ach— nannte ich ſie nicht bei der Aufzählung meiner Freunde? Welche Unterlaſſungsſünde! Luiſe iſt die Hauptperſon in unſerem Kreiſe. Luiſe“, Irenes Stimme bekam einen ſehr warmen Klang, „iſt Luiſe Iwen. Sie iſt Auslandskorreſpondentin an einem großen, induſtriellen Werk. Ein ungewöhn⸗ lich kluger und tüchtiger Menſch. Sie iſt gerade fünfzig geworden, unverheiratet, mütterliche Freun⸗ din unſeres kleinen Kreiſes. Für mich bedeutet ſie ſehr viel. Ich empfinde ſie als vorbildlich in der Geſtaltung ihres Lebens. Sehr fleißig, herzensgut und vollkommen gerade in ihrem ganzen Weſen. Ich möchte einmal ſo werden wie ſie und mir mein Leben ſo einrichten. Ganz unabhängig und ſelbſtän⸗ dig.“ „Du hältſt ſehr viel von der Selbſtändigkeit?“ Dievenbeck hatte ein kleines Lächeln in den Augenwinkeln. 1 Die Antwort Irenes kam kurz und beſtimmt und ſchloß jede weitere Frage aus. Ein kleines Schweigen entſtand. Der Weg hatte ſie inzwiſchen bergan geführt. Die Steilküſte lag unter ihnen, man hatte einen weiten Blick auf das Meer. Die Sonne war im Untergehen, Strahlenbündel zitterten über die Waſſerfläche, der Glanz blendete die Augen. Dievenbeck und Irene waren ſtehengeblieben. „Und es geht dir gut?“ fragte Dievenbeck, als faſſe er mit dieſen Worten alles zuſammen, was Irene ihm aus dem Leben berichtet hatte. Irene nickte: „Ja. Zuweilen bin ich in Brandenburg bei den Eltern. Es iſt ſehr ſchön dort. Mutter iſt ſehr fromm geworden, ſeit meine beiden Brüder fielen, und Vater iſt aus der Kirche ausgetreten. Jeder auf ſeine Art. Erinnerſt du dich an meine beiden Brüder, Ulrich? Sie waren ſehr viel älter.“ „Ja, du warſt noch ſo ein Nachkömmling. Sie haben mich nie für voll genommen, kein Wunder, ich war ein Knirps in ihren Augen damals. Sie fielen im letzten Kriegsjahr?“ „Ja. Aber wir wollen umkehren, Ulrich. Ich möchte Gardener nicht warten laſſen.“ Sie begannen den Heimweg. „Weißt du noch“, fragte Irene,„wie wir in der einen Neujahrsnacht einen Pfannkuchen an einen Bindfaden banden und ihn aus dem Fenſter bau⸗ meln ließen? Und immer, wenn jemand vorbeiging und nach ihm angelte, zogen wir ihn hoch?“ Dievenbeck lachte laut auf: „Ja— und nachher gab es einen Menſchenauf⸗ lauf, und beim Fleiſcher Heinrich wurde eine Fen⸗ ſterſcheibe eingedrückt!“ „Und wir heuchelten Bedauern und Erſtaunen, und es iſt niemals herausgekommen, daß wir die eigentlichen Urheber waren!“ Dievenbeck legte lachend den Arm um Jrenes Schulter: a „Du warſt immer ein prachtvoller Kamerad, ob⸗ wohl du— warte mal— fünf Jahre fünger warſt, nicht wahr? Das rechnet, wenn man noch Kind iſt. Aber ich habe den Unterſchied eigentlich nie bei dir geſpürt.“ 8 „Außer bei den mathematiſchen Aufgaben, Ulrich, weißt du noch?“ „Ja das war deine Schwäche—“ Dievenbeck ließ den Arm wieder ſinken,„aber wohl deine einzige, wenn ich mich recht erinnere.“ „Wie habe ich mich aber auch angeſtrengt, um nicht allzu ſehr hinter dir zurückzuſtehen. Du warſt doch ein fabelhaft begabter Junge.“ Dievenbeck verzog das Geſicht: „Aber nur in den Fächern, die mir Spaß machten, in allen anderen rangen meine Lehrer die Hände.“ „Richtig, wie ſich das Bild verwiſcht!l“ Der Arzt blieb ſtehen: „Irene“, ſagte er,„wir haben heide unſeren Be⸗ ruf, das heißt in Berlin Arbeit von früh bis ſpät. Und du haſt deine Freunde. Aber könnten wir uns nicht trotzdem einmal wiederſehen?“ „Ja, gern“, ſagte Irene ſchnell. „Es wäre hübſch“, ſagte Dievendeck,„ich würde mich freuen.“ „Ich auch.“ Sie waren am Ausgangspunkt ganges angelangt. N Gardeners Wagen ſtand wartend. * Regine Ollendorf ſaß neben Gardener, hinter ihnen Piſtorius. Irene und Barbara nahmen die Plätze im Fond ein. Barbara hielt die ſchlafende Helga im Arm. Der Wagen glitt durch die Landſchaft. Das zarte Grün der jungen Birken wehte im Winde, angeſtrahlt vom Licht der Scheinwerfer. Es duftete nach Faulbäumen, nach jungem Laub, und zu⸗ weilen trug der Wind den feuchten Geruch der See herüber. Außer dem Geräuſch des Motors war ſein Laut vernehmbar, ſie ſchwiegen alle, ermüdet von der Anſtrengung des Tages, jeder ſeinen Gehbanken hin⸗ gegeben. Irene ſaß in der rechten Ecke, ſie genoß die raſche Fahrt, den warmen Sommerwind, der dennoch uuh⸗ lend über ſie hinwegſt rich. Sonderbar, dieſe Begegnung mit Dievenbeck. Sie hatte mit einem Schlage die Kindheit wieber erſteben laſſen, und Irene ſah plötzlich ein Bild nach dem anderen aufſteigen. Es war wie ein Film, ſie ſah ſich ſelber zu und lächelte dabei ein wenig. Sie mußte plötzlich an die große Linde im Dievenbeckſchen Garten denken, in Her ſie ein Verſteck gehabt hatte, um ungeſtört leſen zu köunen. Dort hatte ſie auch Bruchſtücke von Dramen auswendig gelernt, begeiſtert für das Theater wie Vater Dievenbeck, der ſie hin und wieder einmal nach Berlin mitgenommen und ins Theater geführt hatte. Schiller, Grillparzer, Kleiſt, Wildenbruch, Grabbe — es war ein buntes Durcheinander geweſen, aber es hatte ſie mitgeriſſen, daß ſie vor Erregung glühte. Daheim, in ihrem Zimmer oben im zweiten Stock des elterlichen Hauſes, hatte ſie ſich dann alles noch einmal vorgeſpielt, alle Perſonen zelber geſprochen, und am liebſten waren ihr immer der Marquis Poſa, Dunois und die Hero geweſen. (Fortſetzung folgt) ihres Spazier⸗ Pfingſten im Harz Bei Queſtenburg im id harz wird alljährlich zu Pfingſten auf einer Felskuppe die ſogenannte Queſte errichtet, ein rieſiger Kranz aus Birken⸗ loub., Dieſe Sitte iſt ſchon Jahrhunderte alt und geht auf einen heidniſchen Brguch zurück. (Lörich, Zander⸗Multiplex⸗K.) Korps“ bekannt war, nahezu völlig aufgerieben. Die engliſchen Diviſtonen, die in der dritten Li⸗ nie bereitſtanden, kamen infolge des völligen Zu⸗ ſammenbruchs des franzöſiſchen Angriffs gar nicht zum Einſatz. Die Franzoſen, die ſich am Kemmel verblutet hatten, machten den Engländern deshalb bittere Vorwürfe, die in den Kriegserinnerungen des Engländers French einen breiten Raum einnehmen. Viel Blut iſt an dieſen beiden Pfingſttagen gefloſ⸗ ſen. Die erträumte Wunderherrlichkeit des heiligen Geiſtes, der die große Menſchlichkeit den Völkern der Erde bringen ſoll, ſtarb am Kemmel 1918 jm Brüllen der Geſchütze. Das letzte Pfingſtfeſt des Weltkrieges war wie ein böſer Traum vorübergezogen. . R. Die Arbeit im deutſchen Sprichwort (geſammelt von K. A..) Arbeit gewinnt Feuer aus den Steinen. 11 Arbeit hat bittere Wurzel, aber füße Frucht. * In Gottes großem Krame ſind alle Waren um Arbeit feil. * Wie die Arbeit, ſo der Lohn. * Wer Arbeit liebt und ſparſam zehrt, der ſich in al⸗ ler Welt ernährt. 85. Nach getaner Arbeit iſt gut ruh'n. 5 Arbeiten, als wollten wir ewig leben, und leben, als ſollten wir morgen ſterben. 5 Wer arbeitet und niemals feiert, der Luſt und Kräfte bald verltert. K Ringkette. g In jedem der zwölf Ringe befindet ſich eln Wort von ſechs Buchſtaben mit nachſtehender Bedeutung, das im Uhrzeigerſinn zu leſen iſt. Durch die Verſchlingung der Ringe zu einer Kette ſind zwei Buchſtaben perdeckt die, hinter⸗ einander geleſen einen Sinnſpruch ergeben. 1. Reiſebehalter 2. Lurchart, 3 bindender Auftrag eines Vorgeſetzten, 4. eſamtheit der Zähne, 5. hochbordiger Eiſenkahn. 6. Bauſtoff, 7. kanadiſche Hirſchart, 8. Beleuchtungsmittel, 9. Schußwaffe, 10. Heilanſtalt, 11. ſeſtlicher Einmarſch, 12. ſtellvertretender Herrſcher. i Verſteckrätſel. Den nachſtehenden Wörtern iſt je ein klei⸗ neres in ihnen verſtecktes Wort zu entnehmen. Die Anfangsbuchſtaben dieſer Kapſelwörter nennen in ſeder der ſechs Gruppen ein wei⸗ teres Teillöſungswort, Bei richtiger Löſu nennen die een dieſer Teil⸗ löſungswörter einen Waldbaum. 1. Befeſtigung Star, Aroma, Knoten. 2. Spinnrad. Turmalin, Dreimaſter, Dre⸗ 110 70 3. Mandſchurei, Karwendel, Normandie, Enteignung. 4. eee Kindergarten. Flandern, Demoſthen s. 8. e Breisgau, Tuberoſe, Ueber⸗ ringer.. 6. Reederei, Sarabande, Greif, Bohrloch. S. Droste-Hülshoff: Barbaroſſa feiert Pfing Das glanzvolle Prunhfest der Hunderttausend im qahte II184 Als nach langen kampfreichen Jahren durch den in Konſtanz Anno 118g geſchloſſenen Frieden eine end⸗ gültige Einigung zwiſchen dem deutſchen Kaiſer, dem Papſt Alexander II. und den lombardiſchen Städten zuſtande kam, ſtand der Staufer Friedrich Bar⸗ baroſſa auf der Höhe ſeines Ruhms. Sein Ge⸗ ſchlecht blühte weiter in fünf jungen Söhnen: Hein⸗ rich, Friedrich, Otto, Konrad und Philipp. Der treu⸗ brüchige Welfenherzog Heinrich der Löwe war beſiegt und geächtet, und die Ordnung im Inneren des Landes wieder hergeſtellt. Barbaroſſas Reich ver⸗ fügte über Glanz und Macht, wie Deutſchland ſie einſt nur in den Tagen Karls des Großen beſeſſen hatte. Um dieſe ſchönen, aber hart erſtrittenen Er⸗ folge allem Volk ſichtbar zu feiern, befahl der Kaiſer bald nach dem Friedensſchluß die Abhaltung eines prächtigen Feſtes, wie es bis dahin in der mittel⸗ alterlichen Welt noch nie geſehen worden war. Ein glanzvoller Hoftag, deſſen Krönung die feier⸗ liche Schwertleite der beiden älteſten Kaiſerſöhne Heinrich und Friedrich bilden ſollte, mußte ſtattfin⸗ den, um aller Welt die kaiſerliche Macht vor Augen zu führen. Die großen Feierlichkeiten wurden in die ſchönſte Zeit des Jahres, auf die Pfingſttage Anno Domino 1184 verlegt, und dieſes Pfingſtfeſt vor ſtebeneinhalb Jahrhunderten gilt als das großartigſte, das je in deutſchen Landen begangen worden iſt. Da das„goldene Mainz“, wo der Hohenſtaufe da⸗ mals reſidierte, für die Abhaltung der Rieſenfeier zu eng erſchien, erwählte man eine weite Ebene vor der Stadt als Feſtplatz. Schon viele Wochen vor Pfing⸗ ſten waren auf dieſem ausgedehnten Gebiet zwiſchen Rhein, Main und Taunus allüberall Scharen von fleißigen Handwerkern und Tagelöhnern am Werk. Man errichtete ein ungeheures Zeltlager für die vornehmen Gäſte des Kaiſers und ihr zahlreiches Ge⸗ folge. Mit ihrem Schmuck von friſchem Grün und pfingſtlichen Maien, den bunten Wimpeln und wehen⸗ den Fahnen, muß dieſe rieſige Zeltſtadt ein ſehr feſt⸗ liches, farbenfrohes Bild geboten haben. Inmitten des Platzes erhob ſich eine geräumige Kapelle und ein aus Holz zuſammengefügter Bau, der als Feſt⸗ und Aufenthaltsraum für die kaiſerliche Familie diente. Zur Unterbringung der unzähligen Pferde, welche die fürſtlichen Gäſte mit ſich führten, zäunte man weite Wieſenflächen ein, ebenſo auch für die vielen fetten Ochſen, die zum Braten am Spieß beſtimmt waren. Kochſtellen wurden errichtet, Holzbauten zum Tafeln und Schmauſen, und ſolche zur Aufbewah⸗ rung der Lebensmittel, die der Katiſer in ungeheuren Mengen für arm und reich herbeiſchaffen ließ. In der Woche vor Pfingſten fanden ſich die Gäſte des Kaiſers allgemach im Zeltlager ein. Zu Pferd, mit Schiff und Wagen, ſtrömte da eine Menſchen⸗ menge zuſammen, wie man ſie damals noch kaum je nuf einem einzigen Platz vereint erblickt haben mochte. Der Erz biſchof von Köln ſoll allein gegen 1800 ſeiner Prälaten, Ritter und Abte mitge⸗ bracht haben. Des Herzogs von Böhmen Ge⸗ folge beſtand aus etwa 2000 Adligen, und das des Landgrafen von Thüringen umfaßte an 1200 Ritter mit glänzendem Troß. Alten Chroniſten zufolge ſollen außer den deutſchen Kirchenfürſten und weltlichen Herrſchern an 70000 Ritter und Edel ⸗ leute, zum Teil mit ihren Frauen und Töchtern, zu dem Feſt geladen geweſen ſein. Dies waren aber lediglich Deutſche. Außer dieſen hatten ſich auch viele Italiener, Spanier, Franzoſen und Ritter aus den öſtlichen Ländern eingefunden, um Friedrich Barba⸗ roſſa ihre Huldigung darzubringen. Zu dieſer Menge von Edelleuten kam noch das Volk. Knappen und Dienſtmannen, Troßbuben, Minneſänger, Spielleute, Ein kleiner Brief aus dem Urlaub. In 1 Brief ſind 1 7 0 52 erdkundliche Namen aller Art verſteckt. Liebe Gerda! Homer wäre ganz beſtimmt vor Neid erblaßt, wenn er Deine Wandſprüche in der Skihütte geleſen hätte. Wie nett ſie Georg(dem Sigurd den Namen„Orje“ verliehen hat) gezeichnet hat! Henny ſchwärmt für ſeine brillante Technik bei den Tempoſchwüngen und überhaupt beim Slalom. Er kann aber auch in allen Win⸗ termonaten ins Gebirge fahren. Zu ſchade nur, daß wir in die nicht gerade ſchnee⸗ reiche Induſtriegegend verzogen ſind denn ſonſt wären auch ich und Irma in der Lage, ſo ordentlich zu üben wie 3. B. Ellinor. f f 0 Wegen der kleinen Meinungsverſchie⸗ denheit iſt ihr übrigens Wanda gram. Erikas ſelbſtloſes Eintreten für ſie wird aber lindernd und beſänftigend wirken. Trude meint auch daß Wanda ſte nicht o ſehr verurteilen ſolle. Bald wäre doch er ganze Streit vergeſſen und vorbei.— Gern hätte ich ſogar noch mehr geſchrieben, aber nun iſt die Zeit 1 knapp geworden. Welteres ein andermal! ſcöglicherweiſe hekommſt Du ſchon nächſte Woche von mir einen genauen Be⸗ richt aus den Bergen. Grüße auch Ida, Roſa und Magda von mir! Angelika. Wortſpiel. a 15 La v. Jagdhunden Kriegsgewinn. 2. Teil des Kopfes Nebenfluß des Rheins. 4 Pei 25. . Peitf andwer ug. 5. Wundmal Fisch 6. Erdwall N 7. Nebenfluß der Elbe Herrenkleidungsſtück. 8. Teil des Auges Bekräftigung 9. Geſellſchaftsſtufe Seegewächs. 10. Ackergerät Baumfrucht. Bis auf die Anfangsbuchſtaben ſind die Wörter unter a und b gleich Sind dieſe rich⸗ tig gefunden, ergeben die Anfangsbuchſtaben 715 örter unter d einen Vorgang in der atur. Gaukler und Händler, Wechſler, Pilger, Zuſchauer aller Art— kurz, es waren Menſchen jeden Stan⸗ des und jeden Alters, die in jener Pfingſtzeit von 1184 die Gegend um Mainz bevölkerten. Am Pfingſtſonntag morgens begann die Feſtzeit mit einem feierlichen, von den Erzbiſchöfen von Mainz und Köln gehaltenen Gottesdienſt und einer prunkvollen Prozeſſion, an der ſich Fried⸗ rich Barbaroſſa und ſeine Gemahlin, Beatrix von Burgund, beteiligten. Die übrigen Stunden des Tages verfloſſen bei üppigen Gelagen, Kampf⸗ ſpielen und allerlei Beluſtigungen. Erſt der Pfingſtmontag brachte den Höhepunkt des Feſtegz die Schwertleite, des 19jährigen Königs Heinric und ſeines Bruders, Herzog Friedrich. Nach der feierlichen Frühmeſſe empfingen die beiden Kaſſer⸗ ſöhne in Gegenwart aller hohen Würdenträger des Reiches, von der Hand Friedrich Barbaroſſas ben Ritterſchlag. Nach der mit dem ganzen, bet derartſ⸗ gen Anläſſen üblichen Zeremoniell ausgeſtalteten, höchſt eindrucksvoll verlaufenen Feier, fanden große Turniere ſtatt, zu denen wertvolle Preiſe ausge⸗ ſetzt waren. Bei dieſen Turnieren ſollen etwa 20 000 Ritter ihre Kräfte miteinander gemeſſen haben. Die Preiſe, Waffen, ſchöne Kleidungsſtücke, Pferde und al. lerlei Geräte und Münzen aus wertvollem Metall, empfingen die Sieger von der Kaiſerin Beatrix pet ſönlich, und zum Dank huldigte man ihr als„Könz⸗ gin der Schönheit“. Noch Jahrhunderte ſpäter iſt die, ſes großartige Hof⸗ und Volksfeſt, mit dem Kaſſer Friedrich Rotbart den endlich errungenen Frieden feterte, immer wieder von Chroniſten beſchrieben und von Dichtern beſungen worden. Merkwürdige Laune der Filmleinwand: 9 adler, die sich rückwärts drehen Bewegungen, bei denen die Filmkamera nicht„mitkommt“ Die Filmkunſt iſt heute von einer Wirklichkeits⸗ nähe, die den Zuſchauer immer wieder in Er⸗ ſtaunen ſetzt. Nur die Speichenräder fah⸗ render Wagen ſtören in Filmen nicht ſelten alle Illuſionen dadurch, daß ſie ſich nach— rück⸗ wärts drehen. Woher kommt dieſe Laune der Leinwand? Profeſſor Dr. W. Braunbeck gibt nachſtehend Aufklärung über dieſes Schmerzenskind aller Filmregiſſeure. Auf der Leinwand drehen ſich Speichen⸗Räder— das iſt wohl ſchon jedem aufmerkſamen Beobachter aufgefallen— häufig rückwärts, obwohl die Wagen nach vorwärts fahren. Dieſe verblüffende Erſcheinung findet ihre einfache Erklärung in der Tatſache, daß das Bild auf der Leinwand ja kein wirklich bewegtes Bild iſt, ſondern eine raſche Folge von außerordentlich kurz dauernden unbeweglichen Augenblicksbildern, die etwa in Zeitabſtänden von ½ Sekunde aufetnanderfolgen und dadurch dem Auge, das ſo kurze Zeitabſtände nicht mehr aufzulöſen ver⸗ mag, den Eindruck einer gleichmäßig ablaufenden Bewegung vermitteln. Ein Rad mit 12 Speichen beiſpielsweiſe drehte ſich ſo, daß es in jeder Sekunde zwei Umdrehungen macht. Wir dieſes Rad immer wieder nach ½2 Sekunde ab⸗ gebildet, ſo ſieht es jedesmal genau gleich aus, denn in der Zeit von ½ Sekunde hat das Rad eine Zwölf⸗ telumdrehung ausgeführt, und da es gerade 12 Spei⸗ chen hat, ſtehen die Speichen genau wieder in der⸗ ſelben Stellung wie vorher. Die Abbildungen des umlaufenden Rades in Zeitabſtänden von immer wieder ½ Sekunde unterſcheiden ſich alſo in nichts von denen, die man erhalten hätte, wenn man ein ruhendes Rad güfgenövmmen hätte. Das ſich mit zwei Umdrehungen in der Sekunde drehende Rad ſcheint daher auf der Leinwand völlig ſtillzuſtehen. Dreht ſich nun das Rad nicht genau mit zwet Umdrehungen in der Sekunde, ſondern zum Beiſpiel zweieinviertel, ſo ſind die aufeinanderfolgenden Bil⸗ der nicht mehr genau gleich, ſondern die Speichen haben ſich jeweils etwas nach vorwärts gedreht, und zwar um ebenſopiel, als wenn das Rad mit einer Viertelumörehung in der Sekunde gelaufen wäre. Das Rad, das ſich etwas raſcher als mit der„kriti⸗ ſchen“ Drehzahl von zwei Umdrehungen je Sekunde dreht, ſcheint ſich alſo auf der Leinwand langſam vor⸗ wärts zu drehen. Dementſprechend verläuft nun die Erſcheinung bei einem Rad, das ſich etwas langſamer als mit zwei Umdrehungen in der Sekunde dreht, etwa nur mit eindreiviertel. Hier haben jeweils Logogriph. Iſt es dein Gebäck mit o Und mit e dazu, Lieben's deine Gäſte ſo, Und wie ſie auch du. Küczungsanagramm. Man ſtreiche in den Wörtern: Konrad— Prahm— Feſttag— Fließ — Groden— Ariadne— Beta— Melinit— Zimmer— Herder— Defilee — Krieger— Arier— Irene— Monroe— Watſchen— Walrat— 115 1 je den erſten und letzten Buchſtaben und bilde aus den verbleibenden durch Umſtellen neue Wörter, und zwar wiederum Hauptwörter, die dann in ihren Anfangsbuchſtaben, verbunden, einen deutſchen Volksfeſttag ergeben. VBerwandlungsrätſel. Wie kann man„Tortur“ durch Aenderung des erſten dritten und fünften Buchſta bens verdeutſchen? Auflöſung aus voriger Nummer Silbeneinſchalträtſel: Zweierlel laß dir geſagt ſein./ Willſt du ſtets in Weis⸗ heit wandeln Und von Torheit nie geplagt ſein:“ Laß das Glück nie deine Herrin, Nie das Unglück deine Magd ſein! Friedrich Bodenſtedt! 5. Silbenrätſel: Das hoechſte weltliche Gut iſt der ſittliche Wille.— 1. Dante 2. Auto⸗ mobil, 3. Sendeſpiel. 4. Halali, 5. Orlow 6. Edelkaſtanie 7. Childerich, 8 Salbei, 9. Titurel, 10 Ehrfurcht. 11 Wiſent, 12. Eboli 13. Luxus, 14 Tender 15. Leuchtboje 16. Iffland 1. Chevlot 18. Eros 19. Gärtnerel. 20, Unluſt. Bilderrätſel: Halbheiten führen zu keinem Erfolg. Erdkundliches Doppelkreuz: 1. Weſtfalen 2. Kattegatt. 3 Skagerrak 4. Kala⸗ brien Rätfelnovellette: Montreuz. Kapfelrätfel: 1. Stier, 2. Eſſe, 3, Eid, 4. Bon, 5. Aſch. 6. Don.— Seebad. nach ½ Sekunde die Speichen noch nicht ganz dig Stellung eingenommen, die zum Eindruck des tile ſtehenden Rades führen würden; ſie fänd jeweils gegen dieſe Stellung noch etwas zurückgeblieben, Das Rad ſcheint ſich alſo langſam rückwärkt zu drehen. Der Eindruck des ſtillſtehenden Rades tritt natltr⸗ lich nicht nur bei einer Drehung von zwei Umdre⸗ hungen in der Sekunde, ſondern ebenſo auch bei viek, ſechs, acht, uſw. auf, nämlich immer dann, wenn das Rad ſich in ½ Sekunde um ein ganzes Vielfaches des Winkels zwiſchen zwei aufeinanderfolgenden Speichen dreht. Jeweils etwas oberhalb dieſer Dreh⸗ zahlen ſcheint das Rad auf der Leinwand vorwärts, jeweils unter dieſen Drehzahlen vllckwärts zu laufen, So iſt es alſo ohne weiteres verſtändlich, warum ein Rad auf der Leinwand ſcheinbar ſeine Drehrſchtung öfters wechſelt. Dies tritt dann ein, wenn die wirk⸗ liche Drehzahl des Rades nicht gleich bleibt, ſonderg ſich ändert, und dabet eine der kritiſchſten Drehzahlen von unten nach oben oder von oben nach unten durchſchreitet. Die Treppe knarrt nicht mehr Auf der Stuttgarter Tagung der Ingenieure wurde durch einen Fachvortrag bekannt, daß in Zukunft durch zwei Elektroden ſedes Kugk⸗ ren des Holzes für immer unmöglich gemacht werden kann. Man hat es peinlich oft empfunden, daß auf des Lebens froher Fahrt, beſonders in den ſpäten Stunden ſo manche Treppe laut geknarrt, Das war oft Anlaß für die Diebe, daß ſie verſchüchtert umgekehrt; doch mehr hat es den Weg der Liebe trotz aller Vorſicht oft erſchwert. Und ob man auch auf leichten Zehen ganz an dem Rand der Treppe ſchritt, ſie krachte dennoch bei dem Gehen verräteriſch bei jedem Tritt. Die Väter haben ſcharfe Ohren! Und mancher Jüngling, mäuschenſtumm, hat unterwegs den Mut verloren und kehrte ſchleunigſt wieder um. So mancher Ehemann, der eben im Wärtshaus noch das Wort geführt, den ſah man auf der Treppe ſchweben, daß er die Stufen kaum berührt. Bei jedem Tritt ein banges Harren, ob ihn auch das Geſchick nicht traf,— da riß ein niederträchtges Knarren das ſtrenge Muttchen aus dem Schlaf. Nun ſchlagt die Zimbel! Stimmt die Gelgen! Der Weg zu Lieb und Glück iſt frei! Die Treppe wird zu allem ſchweigen, wenn noch ſo ſpät die Stunde fei. Und mancher Greis mit Silberhaaren denkt an den Traum der Jugendzeit und ſeufzt:„Warum war nur vor Jahren die Wiſſenſchaft noch nicht ſo weit!“ 5 Stilblüten aus alten Protokollen Der Häftling machte den Eindruck einer im Wirts, haus; zugebrachten Nacht. * Der Dieb ſchlug ein Fenſter und dann ein ſo ſchar⸗ fes Tempo ein, daß er mir entkam. * Die verunglückte Autofahrerin wurde ſofort ii eine chirurgiſche Klinik gebracht, dürfte aber trotzdem mit dem Leben davonkommen. Der fröhliche Schuhmachermeiſter Im„Wilhelmshavener Tageblatt“ veröffentlicht vor genau 30 Jahren ein biederer Meiſter folgende Anzeige: „Dem geſchätzten Publikum von Wilhelm. haven die ergebene Mitteilung, daß ich nach wie vor beſtrebt bin, ſowohl ſchwer als leicht ver wundete Stiefel unter Berechnung billiger koſten gründlich zu heilen, ferner durch Ger richten der Abfätze meine Klienten vor einem ſchiefen Lebenswandel zu bewahren. Stiefel haben viele Vorzüge: Die Sohlen find o feſt wie eine Panzerplatte, die Züge dehnbar wie eine Reichstagsverhandlung, das Oberleder bar wie der lange Heinrich(der große We kran) und dabei zieren ſie den Fuß, wie Unſchuld das Geſicht eines Kindes. Mein ſtreben wird ſein, meine Kundſchaft dauern auf den Beinen zu erhalten und ich wünſtl jedem von Herzen ein flottes Wohl-Crace, die 2 — 7— 2 Sonntag, 5. Juni 1938 9 5 3 19. Seite/ Nummer 259 — 5. 4. Juni Kurzgeſchnittenes ſtes, 15 10 Brenn- u. Bündelholz der hat abzugeben 3900 ſſet, J. B uchert Sägewerk, 1 Hardenburg b. Bad Dürkheim den arti⸗ Cum. eten, 5 5 5 Büro- und Klein 505 See öge⸗ 2 Zu besichtigen im 5 5 I 1 ö 7 4 OEYMPIA-LADEN l. 2 0 Nannhelm P 4, 13— Anruf 287 23 etall, 2. 5 8 be e pere 8 5 f 80 115 ſchmlerige Anſatz am Rande des Keſ⸗ Schreibmaschinen a ſels aus den kalkhaltigen Ablagerungen des Schreibtische 100 Waſſers. 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Seckenheim:.30 Vik. Steigelmann Waldhof:.30 Pfarrer Ohngemach. Wallſtadt;.30 Pfarrer Münzel. Im Anſchluß an die Hauptgottes⸗ dtenſte werden Kindergottesdienſte Diakoniſſen haus: 10.80 Pfr. Scheel. in folgenden Kirchen abgehalten: Lanz gtrankenhaus: 10.30 Pfarrer Trinitatiskirche, Konkordienkirche, Emlein. a Ehriſtuskirche, Friedenskirche, Jo⸗ Hottesbient⸗Oronung Chang. Gottes dienſtanzeiger Pfingſtſonntag iu alen Gottesdienſten Kollekte ür Diakoniſſenſtationen u. Kinder⸗ kürten in den eigenen Gemeinden. Triuſtatiskirche:.30 Vikar Lie. Schwaßb, 10 Pfarrer Kiefer. Nekarſpitze: 10 Vikar Lie. Schwab. Fonkordienkirche:.30 Pfr. Bürck; 20 Vikar Gritiner. Ghriſtnskirche: 8 Pfarrer Mayer; 110 Pfarrer Dr. Weber. enostheim: 10 Pfarrolkar Betzel. Friedenskirche;.00 Pfarrer Bach; 900 Prarrer Bach. dohanniskirche:.90 Pfr. Emlein; 10 Dekan Joeſt. Lutherkirche:.30 Pfarrer Jundt. Eggenſtraße:.00 Pfarrer Walter. dlauchthonkirche: 8 Pfr. Heſſig; 10 Pfarrer Hahn. delerſtraße 34;.90 Pfr. Heſſig. Anferſtehungskirche:.90 Pfarrer Bodemer, Sl. Krankenhaus: 10.30 Pfr. Haas. cand. udenheim:.90 Pfr. kammerer; hanniskirche, Feudenheim, Fried⸗ h Liturg. Gottesdienſt. richsfeld, Käfertal, Käfertal⸗Süd, Friedrichsfeld:.30 Pfr. Schönthal. Sandhofen. Evang.⸗luth. Gemeinde (Diakoniſſenhauskapelle, F 7. 29) Pfingſtmontag vorm. 10.30 Predigt, Pfarrer Fritze. Käfertal; 10.00 äfer; 1 Nitat N Schäfer; ol. Sd: 10 Vikar Metzger. t. Gan.15 1 d.45 Hänger: 20 Vik. Kirſchbaum. kpezerer Straße 28: 1000 Pfarr⸗ belmelter Müller. Vereinigte evaug. Gemeinſchaften Dünger 10 Pikar Werner. Evang. Verein für innere Miſſion 0 15 1 0* Werner; AB., Stamitzſtr. 15: Sonntag 15 5„. erstag 20.15 Verſammlg. dier gen Pfr. Bartholomä; K 8. 1 ene cken 15 1 1 ir de an 110 20.15. 8. .80 5 Sonn u. Hanel 680 Pfarrer Clormann. Dlenztag 204 Berfammlung. dk:.13 Mf 7 11 Riotrer Mime Münzel: 1 chile rdmablsteſern finden im uß an die Hauptgottesdienſte 0 statt. Andergottesdienſte: Nedarſpige, Epangeliſche Freitirchen Methodiſtenkirche, Augartenſtr. 28: Pfingſtſonntag.45 Predigt; 11 Sonntagsſchule; 18 Predigt.— Römiſch⸗Katholiſche Kirche Pfingſtſonntag, 3. Juni 1998 Jefuitentirche: v. 6 an Beichtgel.; 6 Frühm.;.45 hl. Meſſe;.80 Singm. m. Pred.;.30 Kinderg.; .30 Feſtpred. u. levit. Hochamt; 11 hl. Meſſe mit Pred.; nachm. .30 feierl. levit. Veſper. Pfingſt⸗ montag: von 6 an Beichtg.;.00 Frühm.;.45 hl..;.30 Sing⸗ meſſe;.90 Kindergottesd.;.30 Pred. u, levit. Hochamt; 11 hl. Meſſe;.30 Heiliggeiſtandacht. St. Sebaſtianuskirche: 6 Frühm.; 7 hl. Meſſe:.45 Singmeſſe;.00 Feſtpredigt, lev. Hochamt; 10.30 Kinderg.; 11.30 hl..: abds..30 feierl. Pfingſtveſper.— Pfingſt⸗ montag: 6 Frühm.; 7 hl. Meſſe; .45 Singm.; 9 Pfarrgottesdienſt; 10.30 Kindergottesd.; 11.30 heil. Meſſe mit Preb.;.90 Andacht. Herz⸗Jeſu⸗Kirche Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Frühm. u Beichtg.; 7 hl..; 8 Singm.;.30 Feſtgottesdienſt; 11.15 Kindergottesd.:.30 feterl. Veſper. Pfingſtmontag: 6 Früh⸗ meſſe 7 hl. Meſſe; 8 Sinqameſſe: .90 Pred. u. lev. Hochamt: 11.00 Kindergottesd.; nachm. 2 Andacht. Heiliggeiſtkirche: 5 hl..; 6 hl.., Beichte; 7 Frühm.; 8 Singm. m. Pr.;.90 Feſtyred. u. lev. Hoch⸗ amt: 11.15 Singm.;:.30 feierl. Veſper, Pfingſtmontag: 5 hl..; 6 Beichte, hl..; 7 Frühmeſſe; 8 Singm.;.90 Pred. u. lev. Hoch⸗ amt: 11.15 Singm.;.90 Veſper. Liebfrauenpfarrei Mannh. Von 6 an Beichtg.;.30 Frühmeſſe;.00 Sinam. m. Pr.:.30 levit. Amt; 11 Singm. m. Pr.;.90 Veſyer. Pfingſtmontag:.30 Frühmeſſe; 8 Singm.;.30 Predigt u. levit. Hochamt: 11 Singmeſſe m. Pred.: nachm..30 Veſver. kathol. Bürgerſpifal.90 Amt vor ausgef. Allerßeiligſten. Pfingſt⸗ montag:.90 Singmeſſe. St. Foſevh, Lindenhof: 6 hl..; 7 hl. M:.45 Betſinam.; 9 Kin⸗ dergottesdienſt: 10 feierl. Haupk⸗ gottesdienſt: 11.43 Sinameſſe mit Predigt: abds, 7 feier Veſver. Pfinaſtmontag: 6 hl..; 7 hl. Meſſe.45 Betſtnameſſe: 9 Kin⸗ deusſtheim, Lutherkirche, Melanch⸗! Donnerstag 20 Bihbelſtunde. dergottesdienſt; 10 Hauptgottesd.; 11.30 Singmeſſe; abds. 7 Veſper. St. Peter, St. Bonifatius, Mannheim: 6 Uhr St. Nikolaus, Mannheim: 6 hl. M. St. Jakobus, Neckarau: 6 u..45 g. St. Kranziskus, Waldhof: 6 Früth⸗ Kapelle d. Spiegelfabrik;.15 Amt St. Eliſabeth(Gartenſtadt): St. Laurentius, Käfertal: 6 Früh⸗ St. Peter und Paul, Feudenheim: annheim: 6 Frühm.; 7 hl..: 8 Singm. m. Pr.;.30 ley. Hochamt mit Ausſetzung u. Predigt; 11 Singm. mit Pred.; abends.30 feierl. Pfingſtveſper. Pfingſtmontag: 6 Frühm.: 7 hl. Meſſe: 8 Singm. m. Pred..30 Hochamt; 11 Singmeſſe m. Pred.; abends.30 Pfingſtandacht. Frühm. u. Beichtg.; 7 hl. Meſſe; 8 hl. M. m. Pr.;.05 Kinderg.; 10 lev. Hochamt mit Preb.; 11.80 Singm. mit Pred.;.30 feierl. Veſper. Pfingſtmontag: Gottes⸗ dienſte wie an Sonntagen. u. Beichtgel.: 7 Frühmeſſe:.30 Kindergottesd. m. Pr.; 10 Pred. u. levit. Hochamt;.90 feierliche Pfingſtveſper.— Pfingſtmontag: Gottesdienſte wie an Sonntagen. hl..; 8 Singm. m. Pred.;.30 lev. Hochamt mit Pred. u. Seg. 11 Singm. m. Pr.; abds. 6 feierl. Veſper. Pfingstmontag: Gottes⸗ dienſte wie am Sonnta meſſe:.30 Singm. m. Pr.;.30 Hauptgottesd. m. Pred. u. Seg.; 11 Kinderg. mit Pred.; abends 8 Pfingſtveſper m. Segen. Pfiugſt⸗ montag: Gottesdienſte wie an Sonntagen. mit Pred.; 11 Kindergottesdienſt. mit Pred. Pfingſtmontag:.15 Amt: 11 Kindergottesdienſt. .00 Frühm.: 8 e mit Pred.: 10 Hauptgottesd. m. Pr.: abds. 8 feierl. Pfingſtveſper u. Ausſetzg. Pfingſtmontag: Gottesdienſte wie an den Sonntagen. meſſe;.30 Beichte;.15 Komm. ⸗ meſſe m. Pr.; 9 Hauptgottesd., Pr. u. lev. Hochamt: 11 Schüler⸗ gottesdienſt m. Pre. nachm. 2 feierl. Veſper. Pfingſtmontag: Guttesdienſte wie am Sonntag. .90 bl. Beichte; 630 Frühmeſſe: .80 Singmeſſe:.30 feierl, levit feierliche Pfingſtveſper. Pfingſt⸗ montag: Die Gottesdienſte ſind wie an Sonntagen. St. Bartholomäuskirche Sandhofen: .30 Beichtg.: 7 Frühm.: 9 Haupt⸗ gottesd.; 11 Schülerg.: abbs..30 ſeterl. Veſper m. Seg. Pfingſt⸗ montag: Gottesdienſte wie an Sonntagen; abends.30 Heilig⸗ getſtanbacht. St. Antoninus, Rheinau: 6 Beicht⸗ gelegh.; 7 Frühm.;.30 Schüler⸗ gottesdienſt m. Pr; 10.10 feierl. Hochamt mit Predigt u. Segen; abds. 8 feierl. Veſper m. Segen. Pfingſtmontag: 7 Frühmeſſe;.30 Schülergottesd. 10.10 Gottesd.; abends 8 Andacht. Seckenheim:.30 Beichte; 7 Früh⸗ meſſe;.30 Kindergottesd.,.40 Feſtgottesd., Feſtpred., Tedeum u. Segen; 2 felerl. Pfingſtveſper. Pfingſtmontag: 7 Frühm.;.30 Kindergottesd.;.40 feierl. Haupt⸗ gottesdienſt; 2 Heiliggeiſtandacht. Friedrichsfeld:.00 Beichtgel.;.30 Frühm. m. Pr.;.90 Pred., Hoch⸗ amt vor ausgeſ. Allerh., Segen; .30 feierl. Veſper. Pfingſtmon⸗ tag:.30 Beichtgel.?.30 Frühm. mit Predigt;.30 Predigt, Amt; nachm..30 Pfingſtandacht. St. Thereſia v. Kinde Jeſu, Pfingſt⸗ berg:—.30 Beichte;.30 Früh⸗ meſſe m. Predigt;.30 Amt vor ausgeſ. Allerheil, m. Pred.;.00 feterl. Veſper;.30 Abendgebet. Pfingſtmontag:—.80 Beichte; .30 Frühm.;.30 Amt m. Pred.; .30 Andacht;.30 Abendandacht. St. Paul, Almenhof: 7 Frühm.; .30—.30 Beichte;.90 Amt mit Pred. u. Segen; 11 Singm. mit Pred.; 2 feierl. Veſper m. Seg. Pfingſtmontag: 7 Frühm.;.90 bis.30 Beichte:.30 Stnam m. Pred.; 11 Singmeſſe mit Prebigt. St. Hildegard, Mh.⸗Käfertal:.90 Beichte; 7 Frühm.: 9 Hochamt m. Segen; abds..90 Veſper. Pfingſt⸗ montag:.30 Beichte: 7 Frühm.; 9 Amt: abends.90 Andacht. Thereſienkranken haus:.90 bl..; 8 Pred., Amt mit Seg. Pfingſt⸗ montag:.90 Fl..; 8 Singm. Ilvesheim: 7 Frühm.;.90 feierl. Hochamt mit Predigt u. Segen: Hauntagottesdienſt mit Feſtpred: 11.15 Schülergottesd; nachm..00 dacht in der Brud.⸗Konr.⸗Kapelle. Pfingſtmontag: Hauptgottesd.; 7 Frithm.;.90 .30 Pfingſtand.; .30 Andacht k. d. Br.⸗Konr.⸗Kap. Altkatholiſche Gemeinde: Schloßkirche: Pfingſtſonntag vorm. .30 Hochamt in deutſch. Sprache Pred. u. Komm. Pfingſtmon⸗ tag: 10 Hochamt mit Walbſt Erlöſerkirche Waldhof, Wald ut. traße Nr. 117]: Pfingſtſonntag: vorm. .90 Hochamt in deutſch. 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Zugelassen bei Hassen u. Behörden. e lasslsch Ange nehmef Getuch, enheſtende Wekugg. * Jobe 45 Jobe M= de eipichle gigen Gescheften Druck anf den Knopf Celitae mit CC elætiiæitòt Ein alter Wunschtraum wird Wirklichkeit Der Leiter des phyſibologiſchen Inſtitutes der Univerſität Zürich, Profeſſor W. R. Heß, der dieſer Tage in Bad Nauheim für ſeine außer⸗ ordentlichen Forſchungsergebniſſe die Carl⸗Lud⸗ wig⸗Ehrenmedaille erhielt, hat eine Apparatur konſtruiert, die künſtlichen Schlaf erzeugt⸗ Immer wieder hört man von der Erfindung einer Maſchine, die ſelbſt bei hartnäckigſten Fällen von Schlafloſigkeit ein Einſchlafen ermöglichen ſoll. Kürzlich wurde aus Amerika von einer ſolchen Ma⸗ ſchine berichtet, die aus einer— Hängematte mit automatiſcher Schaukelvorrichtung und Ventilator be⸗ ſtand. Eine andere„Schlafmaſchine“ ſollte. durch ein eintönig knarrendes Geräuſch das Einſchlafen er⸗ leichtern. Das alles iſt nur bedingt wirkſam. Profeſſor Heß iſt dem Problem der„Schlafma⸗ ſchine“ wiſſenſchaftlich zu Leibe gegangen. Der For⸗ ſcher ſtellte zunächſt feſt, daß das Schlafzentrum der Lebeweſen ſich tatſächlich wie vermutet— in der Nähe der Hirnachſe befand. Dieſes Schlaf ⸗ gentrum iſt durch den Willen unbeein⸗ fluß bar. Die Behauptung, man könne ſich durch Konzentration ſelbſt in den Schlafzuſtand verſetzen, iſt damit widerlegt. ſogenannte hypnotiſche Schlaf der indiſchen Fakire, die ſich tagelang in die Erde eingraben laſſen, hat alſo nichts mit einer Kon⸗ zentration des Willens zu tun, ſondern greift auf andere, unerklärliche Geſchehniſſe zurück. Hingegen iſt eine andere Kraft imſtande, das Schlafzentrum des Hirns zu beeinfluſſen,— die Elektrizität. Prof. Heß hat Verſuche mit Katzen angeſtellt, die ein erſtaunliches Ergebnis brachten. Der Er legte an den Schädel einer Katze elektriſche Kontakte an und erzeugte rhythmiſche Strom⸗ ſtöße. Schon nach kurzer Zeit begannen die Ohrenſpitzen des Tieres zu zucken, die Augen ſchloſſen ſich wie unter einem Zwang, und die Katze ſchlief ein. Durch periodiſch! wiederkehrende Stromſtöße konnte der Schlafzuſtand der Katze auf beliebige Zeit verlängert werden. Das zuſammengerollte Tier war durch nichts zu erwecken, weder durch laute Ge⸗ räuſche noch durch Berührung. Erſt als der Strom ausgeſchaltet wurde, erwachte das Tier wieder. Vollkommen ungefährlich Verſuche an anderen Tieren, wie Hunden, Hüh⸗ nern und Vögeln, brachten das gleiche Ergebnis. Stets wirkte der galvaniſche Strom unbedingt ein⸗ ſchläfernd. Das menſchliche Gehirn hat genau wie das der Tiere ein Schlafzentrum, das ebenfalls durch elektriſche Ströme beeinflußbar iſt. Man hat in die⸗ ſer Richtung bereits erſtaunliche Erfolge erzielt, und die wiſſenſchaftlich einwandfreie„Schlaf⸗ maſchine“, ein alter Wunſchtraum der Schlaf⸗ loſen, iſt damit in greifbare Nähe gerückt. Profeſſor Heß äußerte ſich in einem Interview, daß im Verlaufe des nächſten Jahres mit einer Been⸗ dung der Vorverſuche und damit— vielleicht— auch mit einer fertigen Schlafmaſchine für den Menſchen gerechnet werden kann! Wie unſer.⸗Korreſpondent bei einer Anfrage im phyſiologiſchen Inſtitut der Univerſität Berlin erfährt, iſt die Methode des„elektriſchen Einſchlafens“ vollkommen ungefährlich. Die verwendeten galvaniſchen Ströme haben nur eine geringe Spannung und wirken keineswegs etwa betäubend, ſondern ſie vegen das menſchliche Schlaf⸗ zentrum nur an. Der künſtliche Schlaf hat dieſelben Erſcheinungen wie der natürliche Schlaf. Die kör⸗ perlichen Funktionen, beiſpielsweiſe die Verdau⸗ ungsvorgänge, bleiben beſtehen, und nur die Nerven⸗ zellen befinden ſich im Ruhezuſtand. b Der„Stern der Beſtändigkeit“ erloſch Die 300 jährige Schildkröte Luſcha⸗hauma war eine Schildkröte, die neben ihrem hohen Alter eine ſehr intereſſante Geſchichte hatte, und die durch Hagenbeck entdeckt und berühmt geworden war. Sie ſtarb jetzt in ihrer Heimat, auf der kleinen Amiranteninſel Kwali, die zu der Seychellengruppe bei Madagaskar im Indiſchen Ozean gehört. Seit Menſchengedenken verehrte man dort die alte Luſcha⸗hauma als Göttin; ihr Name bedeutete: Stern der Beſtändigkeit. Dieſer Verehrung durch das jetzige Geſchlecht lag vielleicht auch etwas Eigennutz zugrunde, denn Luſcha⸗hauma hatte 1904 der Inſel ein ſchönes Stück Geld eingebracht. Sie wurde 1903 von dem Schwiegerſohn Karl Hagen⸗ becks entdeckt. Als 1904 in St. Louis Weltausſtel⸗ lung war, faßte Hagenbeck den Gedanken, das Tier auszuleihen, um es auf der Ausſtellung zu zeigen. Die Schildkröte wog damals 970 Pfund, war an zwei Meter lang und Kenner ſchätzten ihr Alter auf 300 Jahre. Sie war damit wohl die älteſte Erden⸗ bewohnerin. Als die Leute Hagenbecks das Tier fanden, trug es einen kleinen Palmenbaum auf ſeinem Rücken, der feſtgewurzelt war. Da die Schildkröte Schlamm liebt, hatte ſich in eine tiefe Kerbe ihres Rückenpan⸗ zers Erde verirrt, in der ſich Palmenſamen befand. Dieſer ſchlug dann in dem Eroͤreich Wurzeln und die Wurzeln griffen um ſich und wuchſen auch unter dem Panzer feſt. So kam es, daß der kleine Palmen⸗ baum unerſchütterlich aus ſeinem eigenartigen Mut⸗ terboden emporwuchs. Es gelang Hagenbeck, das Tier gegen eine hohe Entſchädigung und gegen eine noch höhere Kaution von den Eingeborenen zu ent⸗ ſeinem Palmenbaum nach St. Louis gebracht, wo es das Staunen und die Bewunderung der Ausſtel⸗ lungsbeſucher erregte. Nach Schluß der Ausſtellung kam Luſcha⸗hauma wohlbehalten wieder in oͤer Heimat an, wo ſie mit großen Feierlichkeiten begrüßt wurde. Noch ſchwerer, als der Rücktransport, war das Bemühen, die Kaution von den Eingeborenen zurück⸗ zuerhalten, denn die angeblich gehäuften Todesfälle auf der Inſel ſchoben ſie der Abweſenheit ihrer Göt⸗ tin zu. Nun iſt die Ausſtellungsbeſucherin in die ewigen Jagdgründe eingegangen; ihren Panzer hat die eng⸗ liſche Regierung verſtändnisvoll in Verwahrung genommen. Hamlet am Geſchütz Zur Vorbereitung des Hamlet⸗Gaſtſpiels des Berliner Staatstheaters im Schloßhof Kron⸗ borg in Dänemark traf Generalintendant Staatsrat Gu ſtaf Gründgens in Kopenhagen ein. Unſer Bild zeigt ihn auf den Baſtionen Polens erſter Botſchafter in Bukareſt Graf Roger Raczinſki(links) verläßt als erſter polniſcher Botſchafter den rumäniſchen Königspalaſt, nachdem er dem König Carol II. ſein Beglaubigungs⸗ ſchreiben überreicht hat.(Weltbild, Zander⸗M.) des Schloſſes Kronborg. (Preſſephoto, Zander⸗M.) 900⸗Jahr⸗Feier für St. Stefan, den erſten ungariſchen König Die Feier vor dem ungariſchen Parlamentsgebäude in Anweſenheit des ungariſchen Reichsverweſers Horthy, (Preſſephoto, Zander⸗M.) Zur Reichstheaterfeſtwoche in Wien: Schwerpunkt der Kunſt in Europa Die Grundlagen der Wiener Barockkultur Vom 12. bis zum 19. Juni findet in Wien die repräſentativſte Theaterveranſtaltung des Rei⸗ ches, die Reichstheaterfeſtwoche, ſtatt. Dieſe Theaterveranſtaltung wird in der alten deutſchen hiſtoriſchen Theaterſtadt Wien gewiſſer⸗ maßen zu einer Theaterdemonſtration werden, die erſtmalig die enge Verbundenheit der beiden größten Theaterzentren Europas Berlin und Wien im Großdeutſchen Reich vor der ganzen Welt doku⸗ mentieren wird. Es iſt für die Entwicklung der erſten großen Epoche des Wiener Theaterlebens(nach den erſten Anfängen) ſicher kein bloßer hiſtoriſcher Zufall, daß unter einer regierenden Hand ſich zeitweiſe alle Länder vereinigten, die durch ihren Einfluß in der Zuſammenwirkung eine derartige Blütezeit des deut⸗ ſchen Barocktheaters emportrieben: Es waren dies Italien, Spanien, Burgund und Brabant. Aus dem geſamten Kulturbereich dieſes ungeheuren Länder⸗ beſitzes klärte ſich zu Wien die Barockkunſt ab. Weltmittelpunkt der Barockkultur Der Hof begann allmählich das Theater als das ſeine zu betrachten. Seit dem Jahre 1650 etwa be⸗ gann die neue Wiener Bühnenkunſt zu erblühen, denn zwei voneinander zuerſt ſich vollkommen ge⸗ trennt entwickelnde Schöpfungen fanden zueinander und blieben nun beieinander in ſtändig buntem Wech⸗ ſelſpiel: das Schauſtück und das Tonwerk. Italien und italieniſche Oper kamen in Wien zu höchſter Ent⸗ faltung: Die Florentiner Oper, die Oper Neapels und die Oper Venedigs. Leopold J. baute auf dem äußeren Burgplatze das große Opernhaus. Von wei⸗ ter her wirkten Burgund und Brabant für das deutſche Barocktheater in Wien. Doch war dieſes Theater in Wien— wie in München— abſolu⸗ kes Hoftheater. Doch gleichzeitig war die Barockbühne als Ge⸗ ſamtkunſtwerk einem ganzen Stamme geſchenkt. Ihre weſentlichen Züge werden und bleiben(Anfang des 17. bis Ende des 18. Jahrhunderts) Eigenheit des ganzen bayeriſchen Stammes, denn ſie ſind eigen der Hofoper, den Handwerkertheatern, der Bauernbühne des ganzen bayeriſchen Volkes. Es iſt durchaus nicht verwunderlich, daß dis weſent⸗ lichen Züge des deutſchen Barocktheaters auch in den verzweigteſten Adern des Geſamtvolkes bemerkbar wurden. Wien war der Mittelpunkt der Welt, mochte Paris auch noch ſo verheißend glänzen. Als politi⸗ ſche Erſcheinungsform geſehen war dies aber in dieſem Ausmaß nur möglich mit der ſich parallel ent⸗ faltenden Kultur. Jedoch dieſes politiſche Geſchehen und dieſes Kulturbewußtſein— eines nie ohne das andere— kamen und wurden getragen von der Volkskraft. Aus dem großen Sammelbecken der bayeriſchen Kraft ſtrömte politiſche Entfaltung und ſtärkſter Kunſtausdruck— die Kultur des Barocks — zugleich. Daher das geſunde, durchblutete Theater⸗ antlitz von Wien! Doch was formte ſich denn in dieſer werdenden Theaterſtadt Wien, und woran ſind bleibende Werte zu ſehen, die eine ſo weite Rückſchau befürworten? Ein Schleſier tat einen ſehr entſcheidenden Schritt nach der Richtung zum Wiener Volksſtück hin. In einem Staatsdrama gab es die erſte deutſche Einlage, eine Bauerngruppe in Wiener Mundart. Das Luſtſpiel bildete ſich bald, in dem es an Derbheit nicht fehlte. Wiener Marktgruppen, deutſche Lieder, Bauernbilder wurden eingelegt. Einheit von Kunſt und Natur Doch man glaube ja nicht, daß hierbei die Kunſt der Darbietung in den Kinderſchuhen ſteckte. Leo⸗ polds J. Hofkapelle war die beſte der Welt. In einer Zeitſpanne von kaum 40 Jahren wurden 400 Opern und Oratorien gegeben. Jede Einzelkunſt oroͤnete ſich den Forderungen dieſer Geſamtkunſt unter. So war ein berühmter Mathematiker Maſchinenmeiſter der großen Von dem Spiel einer beſtimmten Oper— um ein Beiſpiel zu geben— war die Rede in ganz Europa. 1000 Mitwirkende gab es darin, über 5000 ſahen dem Spiel zu; es war das erſte moderne Theater der Fünftauſend. Und die Künſte des Regiſſeurs und Bühnenbildners waren von einer Größe der Natür⸗ lichkeit getragen, die man kaum zu glauben ver⸗ mag: Große Gärten mit Naturpflanzen gierten die Bühne. In weiten Häfen wiegten ſich wirklich Schiffe. i 5 Oper. Doch alles das war niemals Literatur für ſich. Gewiß, ohne das geſprochene Wort konnte man nicht recht auskommen, aber die Wirkung ging von der Geſamtkunſt aus. war Theaterkunſt in urſprünglichſter Bedeutung. Nur wie geſagt: an dieſer Theaterkunſt hatte das Volk ſtärkſten Anteil; denn die Kunſt des Barocks war zur Kunſt des Volkes geworden. So war Wien eben wirklich der Mittelpunkt der Welt. Kaum kann Zeitgeſchehen— das aus den Jahren 1660 bis 1700 und das der Ge⸗ genwart— ſich trotz des Voneinander durch Jahr⸗ hunderte in ihrem Zueinander deutlicher erweiſen. Wien wird wieder im Juni 1938 der Mittelpunkt der Welt ſein. Das Programm der Reichs⸗Theaterfeſtwoche ſters für Volksaufklärung und Propaganda in Wien ſtattfindet, ſieht folgendes Programm der Feſtvor⸗ ſtellungen vor: Sonntag, 12. Juni:„Der Roſen⸗ kavalier“ von Richard Strauß, in der Staats⸗ oper.— Montag, 13. Juni:„Hamlet“ von Shake⸗ ſpeare. Aufführung der Staatlichen Schauſpiels Berlin im Burgtheater.— Dienstag, 14. Juni „Götz von Berlichingen“ von J. W. v. Goethe im Burgtheater.— Mittwoch, 15. Juni:„Der Ver ſchwender“ von Ferdinand Raimund, im Burg⸗ theater.— Donnerstag, 16. Juni:„Figaros Hochzeit“ von W. A. Mozart, im Redoutenſaal der Hofburg.— Freitag, 17. Juni:„Der Stur m' von Shakeſpeare. Aufführung des Deutſchen Thea⸗ ters Berlin im Burgtheater.— Samstag, 18. Junit „Der Zigeunerbaron“ von Johann Strauß, in der Staatsoper.— Sonntag, 10. Juni:„Lohen⸗ Die„Fünfte Reichs⸗Theaterfeſtwoche“, die be⸗ grin“ von Richard Wagner. Aufführung der kanntlich nach einer Entſcheidung des Reichsmini⸗ Staatsoper Berlin in der Staatsoper. ee Einziehung von Erzeugniſſen entarteter Kunſt Ein Geſetzesbeſchluß der Reichsregierung ++ Berlin, 3. Juni. Im Reichsgeſetzblatt Teil 1 Nr. 88 vom 2. Juni 1938 wird ein vom Führer und Reichskanzler und vom Reichsminiſter für Volksaufklärung und Pro⸗ paganda unterzeichnetes Geſetz über die Einziehung von Erzeugniſſen entarteter Kunſt ver⸗ öffentlicht. Die Reichsregierung hat danach folgen⸗ des Geſetz beſchloſſen: 8 1 Die Erzeugniſſe entarteter Kunſt, die vor dem Inkrafttreten dieſes Geſetzes in Muſeen oder der Oeffentlichkeit zugänglichen Sammlungen ſicherge⸗ ſtellt und von einer vom Führer und Reichskanzler beſtimmten Stelle als Erzeugniſſe entarteter Kunſt feſtgeſtellt ſind, können ohne Entſchädigung zugun⸗ ſten des Reiches eingezogen werden, ſoweit ſie bei der Sicherſtellung im Eigentum von Reichsangehöri⸗ gen oder inländiſchen juriſtiſchen Perſonen ſtanden. 8 2 Die Einziehung ordnet der Führer und Reichs⸗ kanzler an. Er trifft die Verfügung über die in das Eigentum des Reiches übergehenden Gegenſtände. Er kann die in Satz 1 und 2 beſtimmten Beſugwiſfa auf andere Stellen übertragen. In beſonderen Fällen können Maßnahmen zum Ausgleich von Härten ge⸗ troffen werden. 8 3 Der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda erläßt im Einvernehmen mit den be⸗ teiligten Reichsminiſterien die zur Durchführung dieſes Geſetzes erforderlichen Rechts⸗ und Verwal⸗ tungsvorſchriften. * Der Erlaß dieſes Geſetzes— deſſen Wirkungs- bereich ſich übrigens nicht auf das Land Oeſterxei erſtreckt— bedeutet die endgültige Bereinigung eines groblems, das höchſt unerfreuliche Begleiterſchei⸗ nungen gezeitigt und immer wieder Anlaß zu voll auf berechtigten Klagen und Beſchwerden gegeben hat. Als Hüter und Wahrer echter Kunſt befreit ſich der nationalſozialiſtiſche Staat in der Kunſt um des Volkes willen von einer Erbſchaft, die ihm degenerierten Kunſtanſchauungen der überkommen iſt. Es iſt Vorſorge aus den Syſtemzeit dafür getroffen, daß die Prüfung unter Berückſic⸗ tigung aller fachmänniſchen Geſichtspunkte erfolgt und daß ein Schaden nicht eintritt. Wie aus dem Wortlaut des Geſetzes hervorgeht, fällt aus län“ diſcher Beſitz nicht unter die Beſtim mungen, 8 N E len ge⸗ Samstag, 4. Juni/ Sonnte Pfingſt⸗Ausgabe der Neuen Mannheimer Zeitung —— — Die Suche nach dem entführten James Caſh in Princeton iſt durch ſchwere Regenſtürme, die ſo gut wie alle Spuren verwiſcht haben, vor faſt unlös⸗ bare Aufgaben geſtellt worden. Nicht weniger als 3500 Perſonen nehmen an der Suche nach dem ent⸗ ten Kind teil. Die amerikaniſche Oeffentlichkeit gt die Aktionen in den ſumpfigen Gebieten des ſubtropiſchen Floridas mit um ſo größerer Auf⸗ merkſamkeit, als der Leiter der Bundeskriminal⸗ polizei, J. Edgar Hoover, in Princeton eingetroffen m die Nachforſchungen perſönlich zu leiten. Bis iſt nicht die geringſte Spur entdeckt worden. Die heiße Sonne Floridas und die ungeheuren Mückenſchwärme laſſen immer ernſtere Befürchtun⸗ gen um das Leben des entführten Kindes aufkom⸗ nen. Man glaubt kaum, daß das Kind dieſe Stra⸗ pazen zuſammen mit den übrigen Unbilden der Ent⸗ hrung aushalten könnte, ſollten nicht ſeine Ent⸗ führ inzwiſchen bereits getötet haben. Die Jagd durch die Sumpfgefilde iſt ſomit zu einer wahren 1 mit der Zeit geworden, und die geſamte ame⸗ iſche Oeffentlichkeit verfolgt den Ausgang die⸗ geuen aufſehenerregenden Entführungs⸗Affäre ver iſt, jetz tung gegeben hatte, ſetzte die Jagd nach den Entführern ein. Mit Waffen verſehen und langen Gummiſtiefeln zogen insgeſamt 26 Kom⸗ s zu je 16 Mann aus, um das verlorene Kind zu ſuchen. Jedes kleine Gebäude und jeder Winkel werden abgeſucht, während die Polizei inzwiſchen einen Zimmermann F. Braxton ver⸗ 1 — namens M. F. hört, der möglicherweiſe mit der Affäre in Verbin⸗ bung ſteht. Niemand beſitzt bisher irgendeinen An⸗ haltspunkt für den Aufenthaltsort des Kindes oder ein Schickſal. 25 — — Ein Schwarm von Londoner Kindern, der aus ger Schule kam, fand auf dem Searles Road einen großen dunklen Fleck. Da war doch Oel ausge⸗ Appt. Wer wußte nicht, öͤaß man darauf blendend ſchlittern konnte, wie im Winter auf dem Eis. Schon ging es mit Lachen und Jubel los, die ganze Schar achte mit. Kleinkinder von vier und fünf Jahren, die in der Nähe waren, beteiligten ſich. Der erſte Junge, der ausrutſchte und zu Boden fiel, erhob ein fürchterliches Geſchrei. Mochte er ſich doch vorſehen! Das ſtörte die anderen nicht. Erſt als ihm das Zeug in Fetzen vom Körper fiel, als er Verbrennungs⸗ zeichen an ſeinen Händen trug, da— nun aber war es bereits ſpät. Da hatte die fürchterliche Säure ſchon die Schuhe der anderen Kinder zerfreſſen. Bald hallte die Straße wieder von dem Geſchrei der Kin⸗ der, die von dem Vitriol ganz entſetzlich zugerichtet wurden. Die meiſten liefen nach Hauſe. Andere probierten die ſeltſame Flüſſigkeit und machten die gleiche Erfahrung. Zwei Vierjährige blieben mitten in dem Tümpel ſitzen und rührten ſich nicht mehr. Da ſprang ein zehnjähriges Mädchen, Kathleen Boorman, die bereits viele andere Kinder gewarnt hatte, d trug erſt das eine, dann das hinzu und andere Kleine trotz eigener fürchterlicher Schmerzen und Verbrennungen aus der Gefahrenzone heraus. Bevor ſie dies tat, warf ſie ihre Schultaſche fort und rief ihrer Freundin zu:„Wenn mir ſchlecht wird, oder ich falle um, dann gieße mir kaltes Waſſer über!“ Kurz danach trafen Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen ein und Erwachſene griffen zu. Die mutige Retterin mußte mit 20 anderen Kindern in ein Hoſpital gebracht werden und iſt faſt am ſchlimm⸗ ſten zugerichtet. Wie der Vorfall geſchehen konnte, iſt rätſelhaft. * Von Kopenhagen über Hamburg iſt jetzt in Island der däniſche Forſcher Dr. Niels Nielſen ein⸗ getroffen, um die Eruption des Vatna Jökull aus nächſter Nähe zu beobachten. Der Vatna Zökull iſt nicht bloß der größte Vulkan der Erde mit ſeiner vereiſten Fläche von 8500 Quadratkilometer, er iſt auch der intereſſanteſte wegen ſeiner Lage im ewi⸗ gen Eis, das etwa dem rieſigen Binneneis⸗Maſſiv entſpricht, das heute noch Grönland bedeckt. Niels Nielſen, der ſchon beim letzten Ausbruch des mäch⸗ tigen Vulkans im Jahre 1934, allerdings etwas ver⸗ ſpätet, zur Stelle war, wurde diesmal rechtzeitig vor einigen Tagen durch ein Telegramm aus Island mobilgemacht. Der isländiſche Geologe Johannes Akſelſſon meldete darin, daß ganz überraſchend, zwei Jahre vor der vorausberechneten Zeit, ein gewaltiger „Jökel⸗Lauf“ mit ungeheuren Waſſermaſſen begon⸗ nen habe. Das isländiſche Wort„Vatna Jökull“ be⸗ deutet„gießender Gletſcher“. Wenn nämlich die Kra⸗ ter des Vulkans in Tätigkeit treten, dann ſchmelzen ſie zunächſt die über ihnen und in ihrem Umkreis aufgeſchichteten Eismaſſen. Eine Waſſermaſſe von un⸗ geheurer Menge ergießt ſich dann wie eine Sintflut von dem etwa 1900 Meter hohen Bergmaſſiv ins Tal, oͤas iſt der„Jökel⸗Lauf“. Wäre das vom Jökel⸗ Lauf betroffene Gebiet Süd⸗Islands nicht unbe⸗ wohnt, ſo würde die plötzliche Ueberſchwemmung eine ſchreckliche Kataſtrophe bedeuten. Der Jökel⸗Lauf iſt das Ergebnis eines gewaltſamen Schmelzprozeſſes, der nun die auf einen rieſigen Kreis verteilten Kra⸗ ter freigelegt hat. Dadurch bietet ſich der bereits von Akſelſſon vorbereiteten Expedition des Jökull⸗ Forſchers Nielſen die Gelegenheit, aus nächſter Nähe den weiteren Ausbruch zu beobachten. Dr. Nielſen hofft, nun auch genau die Wärmemengen berechnen zu können, die der gigantiſche Vulkan entwickelt. Als Ausgangspunkt iſt für die Expedition der Hof„Kal⸗ tafell“ an Islands Südküſte gewählt worden. Er liegt in der Nähe des Gebiets, über das ſich die Sint⸗ flut des Jökel⸗Laufs ergoſſen hat. * — Ein junger ſchwediſcher Student, Erie Hand, 17 Jahre alt, veröͤankt ſeinem ausnehmend höflichen Weſen einen Studienaufenthalt in Amerika. Für ihn hat ſich die Höflichkeit, die er im Umgang mit Fremden bewies, auf das angenehmſte bezahlt ge⸗ macht. Im Sommer des vorigen Jahres war ein amerikaniſches Ehepaar auf der Reiſe in Schweden mit dem Studenten zuſammengetroffen, der den beiden Amerikanern in der liebenswürdigſten Weiſe bei der Erledigung von Formalitäten und als Führer zu Sehenswürdigkeiten behilflich war. Der junge Schwede hatte dies in erſter Linie getan, um dabei ſeine engliſchen Sprachkenntniſſe zu vervollſtändigen. Das amerikaniſche Ehepaar war ſo tief beeindruckt, daß es ſich bei den zuſtändigen Stellen dafür ein⸗ ſetzte, daß Erie Hand als Austauſchſtudent nach US käme. Die Bemühungen hatten Erfolg, und der junge Schwede kann nun an der Univerſität von Eineinnati noch wirkſamere Engliſch⸗Studien treiben, ohne daß es ihn etwas koſtet. An Vombenabwurf verurſacht Waldbrand dub. Paris, 3. Juni. Ein Wald⸗ und Heidebrand wurde bei Uebungen von Militärflugzeugen im Gebiet von Cravant bei Tours durch einen Bombenabwurf verurſacht. Trotz des raſchen Eingreiſens von 200 Soldaten, von Gen⸗ darmeriebeamten und Forſtwächtern, die von der Bevölkerung unterſtützt wurden, breitete ſich das Feuer, das von einem heftigen Wind angefacht wurde, raſch aus und ergriff den Wald von Chi⸗ non. 150 Hektar Heide und 80 Hektar Wald wurden ein Raub der Flammen. Exploſion 1690 m unter der Erde — Pittſtone(Pa.), 3. Juni.(U..) In einem hieſigen Bergwerk kam es zu einer ſchweren Exploſion, bei der ſechs Bergleute ver⸗ brannten und ſechs weitere Bergleute Verletzungen erlitten. Zwei Bergleute werden noch vermißt. Die Exploſion ereignete ſich 1600 Meter unter der Erde, ſo daß ſich die Bergungsarbeiten ſehr ſchwierig ge⸗ ſtalten. Starker Luftreiſeverkehr vor Pfingſten dnb. Berlin, 3. Juni. Die Deutſche Lufthanſa meldet, wie alle anderen Verkehrsunternehmen, eine ſtarke Zunahme ihres Verkehrs zu Pfingſten. Gegenüber dem Luftreiſeverkehr vor Pfingſten im vergangenen Jahr iſt jetzt eine Zunahme von 22 v. H. feſtzuſtel⸗ len. Auf den meiſten Strecken müſſen Verdichtungs⸗ flugzeuge eingeſetzt werden, um den Andrang zu be⸗ wältigen. Ganz beſonders lebhaft iſt die Nachfrage nach Plätzen in den Maſchinen, die nach Wien und München fliegen. Auch nach Weſtdeutſchland mußten viele Einſatzflugzeuge auf die Reiſe geſchickt werden. Unter den Auslandsſtrecken wurden die Ver⸗ bindungen nach den nordiſchen Staaten, nach Eng⸗ land, Italien und Polen bevorzugt. Schweres Einſturzunglück bei Wien dnb. Wien, 3. Juni. Am Freitagvormittag ereignete ſich in einem Steinbruch bei Mödling in der Nähe von Wien ein ſchweres Einſturzunglück, das drei To⸗ desopfer forderte. Am Oſthang des Annier, in einem Skeinbruch, der jahrelang in vorſchriftswidriger Weiſe abgebaut worden iſt, war eine Gruppe von Arbeitern mit dem Gewinnen von Betonſand beſchäftigt. Plötzlich löſten ſich mehrere Steinplatten im Gewicht von 50 Tonnen ab und begruben drei Arbeiter unler ſich, die auf der Stelle getötet wurden. Feuer⸗ wehr und Steinbrucharbeiter ſind zur Zeit noch da⸗ mit beſchäftigt, die Geſteinsmaſſen wegzuräumen, um die Toten zu bergen. Dramaliſches Rettungswerk eines deulſchen Dampfers dnb. London, 4. Juni. Die Beſatzung des deutſchen Tankdampfers „Marie Leonhardt“, der in Falmouth einlief, konnte unter dramatiſchen Umſtänden den engli⸗ ſchen Oberſt Hanafin vor dem Tode des Ertrinkens retten. Der Oberſt, der ſich mit ſeinem Sohn auf einer Segeltour im Kanal befand, war in einen ſchweren Nordweſtſturm geraten. Nach⸗ dem mehrere Dampfer die Notſignale der Jacht, die t geſehen ſich in äußerſter Gefahr befand, wurde in der Nacht der auf die der Dampfer ein Rettun Trotz des hohen Seeganges 8, den zu retten. Inzwiſchen war die Jacht, in de N D Obe en getrieben worden. Der Sohn konnte nicht mehr gefunden werden. Ueber ſein Schickſal iſt bisher nichts bekannt. Die Jacht trieb am Freitag⸗ vormittag in völlig zertrümmertem Zu⸗ ſtand an der engliſchen Südküſte an. ſüter aber Drama im Atlantik An der franzöſiſchen Atlantikküſte der Inſelgruppe Molena vor Donnerstag ein anſcheinend mit ze Fiſchern beſetzt geweſenes Fiſcher tert. Als die erſten Rettungsſchiffe ei den fünf Fiſcher in den Kajüten ertru den. Von den jede Spur. Man vermutet, d in öͤen Wellen gefunden haben. Litauiſches Militärflugzeug abgeſtürzt 7 dnb. Kowno, 3. iibrigen Beſatzun Juni. Bei einem Uebhungsflug ſtürzte am Donners⸗ tag ein Militärflugzeug ab und wurde zertrümmert. Die beiden Inſaſſen, ein Leuknant und ein Unteroffizier, kamen ums Leben. l 5 7 2 5 Rieſenfeuer in einer chi'eniſchen Stadt — Santiago de Chile, 3. Juni.(U..) In der Hafenſtadt Chanaral brach ein Fei aus, durch das ein großer Teil der Einwohner obdachlos wurde. Einige Straßenzüge wur⸗ den völlig zerſtört, der Schaden wird auf zwei Millionen Peſetas geſchätzt. Da die Brunnen in der Stadt verſagten, war der vom Meer entfernt ge⸗ legene Teil der Stadt von völliger Zerſtörung be⸗ droht. Es gelang der Feuerwehr und der Polizei, durch Niederreißung vieler an den Brand⸗ herd grenzenden Gebäude eine weitere Ausdeh⸗ nung des Brandes zu verhindern Die obdachlos Ge⸗ wordenen wurden, ſoweit möglich, in Schulen unter⸗ gebracht oder kampierten während der Nacht am Strande. Grubenerploſion fordert 10 Tole Juni. anb. Neuyork, 3. Wie aus Seranton(Pennſylvanien) gemeldet wird, hat ſich in einem dortigen Kohlenbergwerk in 700 Meter Tiefe eine folgenſchwere Ga sexplocs; ſion ereignet. Zehn Bergarbeiter ſind ge⸗ tötet und weitere fünf ſchwer verletzt wopde uch Der Hungertod geht in China um — Peiping, 3. Juni.(U..) Ungeheures Elend herrſcht in dem nord⸗ chineſtſchen Kampfgebiet ſüdweſtlich von Tientſin, wo ſeit dem Frühjahr vorigen Jahres keine Ernte mehr eingebracht werden konnte. Mehrals eine Mil⸗ lion Menſchen ſehen dort dem Hungertode entgegen. Die chineſiſchen und japaniſchen Ar⸗ meen, die durch das Land gezogen ſind, haben die Fel⸗ der zerſtört und die Dämme durchſtoßen, ſo daß das ganze Gebiet weithin überflutet und zur Bebauung ungeeignet geworden iſt. l. OMAN VON ECHI KRUEGER „Sieh nicht mehr hin“, ſagte Frieſe und legte ſeine and über Danielas Augen. 5„Ja“, ſagte ſie,„ich ſehe ſchon lauter Flecke in der guſt tanzen.— Iſt das nun aber die heutige Sonne?“ „Ja, natürlich! Das heißt— was meinſt du da⸗ tr Gs iſt doch immer dieſelbe.“ „Das ſchon. Aber ſehen wir den heutigen Son⸗ genaufgang oder einen, der vor Millionen von Jah⸗ len ſtattgefunden hat? Wenn das Sonnenlicht un⸗ denkbar viele Jahre braucht. um zu uns zu kommen, dann kann doch das Licht der Sonne, die heute auf⸗ gehangen iſt, nicht jetzt ſchon bei uns ſein!“ 90 Er lachte heralich„Ich weiß gar nicht, warum bei * die Sonne Millionen Jahre braucht, um zu uns zu kommen!“ „Aber ſie kommt doch von ſo weit her!“ Rein. das tut ſie eben nicht! Nimm es doch, wie 00 Die Sonne iſt ein für allemal da. Ihr Licht 5 Erde längſt und in ein paar Minuten erreicht twige 5 immer auf hr. Wir drehen uns alſo im 1 1.. hald von ihm weg dann wieder 10 7 Gib mir mal deine Hand! Sieht du: nun die 0 Sunne auf ihren Rücken. Jetzt drehen wir S an um und die Sonne beſcheint ihre andere Leite. Sehr einſach Nicht wahre“ Schade“, ſagte Daniela,„bei mir war das viel intereſſanker.“ 1 0 bleib“ ruhig bei deiner eigenen Theorie.“ 10 ein, das iſt jetzt wie ein Märchen— ich glaube 1 mes daran.— Sollen wir den Vertrockneten u? Er kann uns hinaus rudern.“ Sie ſtand auf und 5 ſich. „Nein, laſſen wir ihn z. Hue 1 9 wir ihn ſchlafen. 10 ſtand auch auf und ſie aingen dem Walde zu. in gehſt nicht mehr auf die Jagd?“ fragte ſie im Geben. 39 5— Ich ſtehe im Winkel.“ ich habe dich aber nicht hineingeſtellt!“ Wir wollen nach „Nein— das beſorge ich ſelbſt.“ Längeres Schweigen.— Im Walde begann Da⸗ niela wieder: „Es ſtehet einem geiſtlichen Herrn ja auch wohl an, zwiſchendurch einige Bußübungen und Kaſteiun⸗ gen vorzunehmen— insbeſondere, wenn im Inter⸗ eſſe eines Schießprügels an Generationen geſündigt worden iſt. Aber die Generationen erklären, daß ſie ſich mit der bisher geleiſteten Buße zufrieden geben.“ „Der geiſtliche Herr aber nicht.“ „Können die Generationen ſonſt ihn tun?“ „Sie können mit ihren leichten Schuhen aus dem naſſen Graſe gehen.“ Und eines Tages mußte er wohl ausgebüßt haben — jedenfalls war er wieder verſchwunden, und Schießprügel, Waſſerſtiefel, ſowie alles Dazugehö⸗ rige mit ihm.— Daniela ließ ſich Zeit mit Aufſtehen, Frühſtücken und ging dann in den Wald. Es wollte ein heißer Tag werden, wer weiß, ob man es ſpäter noch ſchätzen würde, im Heidekraut zu liegen. Im Walde gab es rieſige Findlinge, Daniela hatte einen Liebling unter ihnen, er hieß„der Un⸗ nahbare“, ſah ſehr ſtreng aus, und alle Bäume fürch⸗ teten ihn. Deshalb umſtanden ſie ihn auch nur in angemeſſener Entfernung und überließen es Da⸗ niela, ſeine Nähe aufzuſuchen. Da lag ſie nun in Gras und Heidekraut, um ſie her brummte und ſummte und zirpte es, und die Erde duftete nach Sommer und Leben! Aber das alles gab ihr keine Unruhe mehr. Sie fühlte ſich dazugehörig. „Das Leben iſt ſchön“, dachte ſie,„es ſollte nie auf⸗ hören! Und das tut es ja auch nicht. Wenn man Kinder hakt.“ etwas für Der Waldboden bebte unter ſchnellen Schritten, dürre Aeſte krachten, Heidekraut ſchlug gegen hohe Stiefel,— neben Daniela warf ſich jemand ins Gras. „Lieblingl!!“ „Geh, du Ententöter!“— Ich fühle mich gerade Großmutter— Urgroßmutter—“ 5 „Das iſt viel auf einmal!“ „Und es macht mich unſterblich!!!“ „Das biſt du ſowieſo.“ Er küßte ihre Augen. „Nein, früher wäre ich mit meinem Tode ge⸗ ſtorben.“ „Du biſt ja eine arge Ketzerin!“ Er küßte ihren Mund. „Und du? Glaubſt denn du an die Unſterblichkeit?“ „Liebling, ich komme eben von der Jagd!“ flehte er. „Was man glaubt, weiß man auch, wenn man eben Enten abgemurkſt hat! Alſo: was glaubſt du?“ „Mein Gott, Liebling, es iſt ein ſo herrlicher Tag!“ „Ach, du Feigling, du willſt nur nicht bekennen!“ „Nein!— Das will ich auch nicht, denn ich habe nichts zu bekennen.“ „Dann darfſt du ſagen!“ „Doch! Es iſt eine armſelige Ketzerei, nur glau⸗ ben zu wollen, was man verſtehen kann. Es iſt eine Ueberſchätzung unſerer Denkfähigkeit, denn es gibt außer ihr eine unmittelbare Erkenntnis— dank derer wir a priori Behauptungen aufſtellen und erſt nachträglich auf dem Umwege über eine lang⸗ wierige Beweisführung die Berechtigung dazu er⸗ bringen. Daß unſer Hirn ſich außerdem mit der Vor⸗ ſtellung von Möglichkeiten plagt, die es nicht verar⸗ beiten kann, iſt aber eigentlich ſchon ein Beweis für die Tatſache ihres Vorhandenſeins. Denn, wie ſagt Goethe? ‚Wär' unſer Aug' nicht ſonnenhaft, die Sonne könnt' es nie erblicken!“ Darum“ „Hör' auf!“ rief ſie und hielt ſich die Ohren zu. „Aha! Willſt du jetzt wenigſtens deine Ueberheb⸗ lichkeit verabſchieden und in aller Beſcheidenheit glauben, was du nicht begreifen kannſt?“ „Jal!!“ „Dann habe ich noch eine Frage an dich...“ „Die will ich gar nicht haben!“ „Die kriegſt du doch! Alſo: wie nennſt du eine, die nicht an den See gekommen iſt..“ „Eine dumme Trulla!“ i „Sondern ſich in den Wald verkrochen hat..“ „Eine ängſtliche Madam!“ „Um ſich ſelbſt norzutäuſchen, ſie warte auch kein bißchen auf ihren Mann.“ „Eine ſeige Pä'ſon!“ „Die aber alles ehrlich zugibt?“ „Das ſag' ich nicht!“ auch nicht„Ketzerin' zu mir Der Sommer ging zu Ende. Ganz Petersburg war ſtaubig und heiß, die Hausknechte ſprengten die Straße ein paarmal am Tage, und die Bäume ſahen auch nach dem kräftigſten Regen nicht mehr friſch aus.— Um dieſe Zeit kam Danielas Kind zur Welt. „Ach“, ſagte ſie erſtaunt und gerührt,„ein kleines Mädchen?“ Arzt und Pflegerin ſagten, es ſei ein ſelten nied⸗ liches wohlgebildetes„kleines Mädchen“, aber Da⸗ niela achtete nicht auf ihre Worte. Sie ſah das Kind an und konnte nicht begreifen, daß dies ihr Kind war. Sie hatte es doch ſo gut gekannt, und nun war es eigentlich ganz anders geworden.— Aber ſie war müde und vor Abſpannung ſo durcheinander, daß ſie froh war, als man ſie endlich zur Ruhe brachte. Am andern Morgen dachle ſie, es wäre ſelbſtver⸗ ſtändlich, daß ihr das Kind gleich gebracht würde. Als es nicht geſchah, fragte ſie nach ihm. Es ginge ihm gut, hieß es, es ſchlafe. Nach einer Weile fragte ſie, warum man es ihr nicht bringe. Es würde ſie nur ſtören, ſie ſolle Ruhe haben. Ob es denn nicht mehr ſchlafe? Ja, es ſchlafe, aber wenn es aufwache, würde es ſchreien, und das ſollte es für ſich allein abmachen. Sie gab ſich für kurze Zeit zufrieden, wollte es dann aber doch ſehen. Es ſehe noch genau ſo aus wie geſtern. Da hätte ſie es aber nicht ordentlich ange⸗ ſehen, und ſie müſſe es doch kennenlernen. Die Pflegerin lachte; es hätte wohl keinen Sinn, daß ſie es jetzt brächte, ſie wolle es aber tun. Als das Kind neben ſie gelegt wurde, kam tiefer Frieden über Daniela. Sie ſchloß die Augen und ſchlief ſo glücklich ein, wie noch nie in ihrem Leben. Als ſie aufwachte, taſtete ſie mit der Hand gleich neben ſich. Man hatte das Kind wieder weggenom⸗ men. Frieſe ſaß an ihrem Bett. 1 8 „Haſt du es geſehen?“ fragte ſie, und war zu müde, auch nur die Hand zu heben. „Ja, Liebling“, ſagte er bewegt und ſtreichelte die müde Hand. „Gefällt es dir?“ „Ach, liebes Herz——“ und er fand keine Worte. „Oder.. hatteſt du vielleicht Zwillinge erhofft?“ „Ich gewiß nicht“, ſagte er nun lachend. „Warum denn nicht! Zwillinge ſind reizend!“ „Weil oͤu dann dein halbes Dutzend ſchneller bei⸗ ſammen hätteſt und mich auf Reiſen ſchicken könn⸗ teſt?“ fragte er immer noch lachend. „Nein“, ſagte ſie und wurdo e ernſt,„dich ſchick“ ich nicht auf Reiſen,. dich hab' ich ja lieb.“ Ende. Sfr voHeTIIH Aff Pei Merge 29. Seite Nummer 253 Pfingſt⸗Ausgabe der Neuen Mannheimer Zeitung Briefkasten Die Schriftleitung übernimmt für die erteilten Auskünfte nur die preßgeſetzliche Verantwortung. Aſgemeines F. V.„Vor einigen Tagen zwiſchen 18—19 Uhr landete eine Rauchſchwalbe im Gleitflug auf dem Gehweg. Das Tier war ganz erſchöpft. Zwei Männer, die ſich um den Vogel bemühten, unter⸗ ſuchten ihn, in der Meinung, er hätte vielleicht Schaden erlitten an ſeinen Flügeln. Bei näherer Be⸗ ſichtigung ſtellte es ſich heraus, daß das Gefieder voller Ungeziefer war. Dieſe Schmarotzertiere waren faſt nicht von der Schwalbe loszubringen, ſie hingen feſt wie die Zecken in der Größe einer mittleren Spinne mit mindeſtens 10 Füßen. Es wäre inter⸗ eſſant, zu erfahren, welcher Gattung dieſe Quäl⸗ geiſter angehören.“—— Es handelt ſich hier ſicher um die Vogelmilbe, die man bei Hühnern und Tau⸗ ben, natürlich auch Schwalben antrifft. D. G.„Iſt es möglich, eine ſechsköpfige Familie erwachſener Perſonen mit 150 Reichsmark monat⸗ lich ordentlich zu ernähren? Ich betone ausdrücklich, daß die 150 Mark ausſchließlich für die Ernährung beſtimmt ſein ſollen. Alle anderen Haushaltskoſten, wie Ausgaben für Miete, Beleuchtung, Heizung, Wäſche, Kleidung, Anſchaffung und Reparaturen von Schuhwerk, Vergnügungen uſw., werden beſonders beſtritten. Können Sie eine Aufſtellung über die Einteilung der Ausgaben anfertigen laſſen? Alſo wieviel vom Hundert für Fleiſch, Brot, Gemüſe, Milch, Kartoffeln uſw. ausgegeben werden dürften. Wieviel Räume enthält das Mannheimer Schloß?“ —— Mit dieſem Betrag wird man die Familie er⸗ nähren können. Allerdings kann für jede Perſon täglich nur eine Mark verbraucht werden. Eine Norm dafür aufzuſtellen, iſt unmöglich, da ja jede Familie andere Anſprüche an das Eſſen in bezug auf Güte und Menge ſtellt. Eine tüchtige Hausfrau wird ſich den Betrag ſelbſt in die einzelnen Aus⸗ gabenpoſten zerlegen. Sie weiß genau, wieviel Brot, Zucker, Fett, Butter, Milch, Fleiſch, Wurſt, Gemüſe, Eier, Brotaufſtrich uſw., was eben ein Haushalt alles verlangt, ſie benötigt. Ueber Ihre andere Frage erhalten Sie nach Rückfrage Auskunft. Schulferien. Die Schulferien ſind wie folgt ſeſt⸗ gelegt: Pfingſtferien: Schulſchluß 4.., Schulbeginn 13. 6. 38 Sommerferien: Schulſchluß 27.., Schul⸗ beginn 5. 9. 38; Herbſtferien: Schulſchluß 8. 10., Schulbeginn 17. 10. 38; Weihnachtsferien: Schul⸗ ſchluß 22. 12. 38, Schulbeginn 7. 1. 39. Meinungsaustauſch am Biertiſch.„Ich hehaupte, daß während des Krieges eine Fähre über den Rhein gegangen iſt zur Beförderung des Fuhrwerk⸗ verkehrs unterhalb der Rheinbrücke. Mein Gegner behauptet, es wäre noch niemals, auch während des Krieges nicht, eine Fähre gegangen.“—— Von einer ſolchen Fähre während des Krieges iſt uns nichts bekannt. W. K.„Wann und in welchem Monat in dieſem Jahr iſt der Reichskriegertag in Kaſſel? Ein Be⸗ kannter von mir hat in Weſtſalen Arbeit in Aus⸗ ſicht, und möchte mit ſeiner Frau dorthin ziehen. Kann ihm die Zuzugsgenehmigung erteilt oder ver⸗ weigert werden?“—— Der Reichskriegertag ſoll im Herbſt, wahrſcheinlich im September, ſtattfinden. Sie können die Arbeit annehmen, wenn Ihnen das zuſtändige Arbeitsamt die Genehmigung dazu gibt. G.„Welche Geſchäfte ſind prüfungs⸗, genehmi⸗ gungs⸗ und konzeſſionspflichtig? Welche Geſchäfte find prüfungs⸗, genehmigungs⸗ und konzeſſionsfrei? Wie hoch ſind die Konzeſſionskoſten, ſind dieſe ver⸗ ſchieden? Welche Steuern und Abgaben ruhen auf einem Grundſtück? Ein ausführliches Beiſpiel über ein Grundſtück wäre ſehr erwünſcht. Was ſind bei einem Geſchäfts⸗ oder Grundſtückskauf oder Verkauf die wichtigſten Punkte?“—— Ohne Vorkenntniſſe dürfen ſie heute überhaupt kein Geſchäft eröffnen. Handelt es ſich um einen Handwerksbetrieb, dann iſt die Handwerkskammer zuständig, handelt es ſich um ein Kleinhandelsgeſchäft, dann entſcheidet die Han⸗ delskammer. Die Konzeſſionsgebühren richten ſich nach der Art des Geſchäftes. Hierüber kann nur das Bezirksamt genaue Auskunft geben. Die beiden an⸗ deren Fragen ſind nur nach genauer Kenntnis des einzelnen Falles zu beantworten. M. J.„Kann ein Fräulein, welches ſeit einem Jahr in einem Betrieb als Schreiberin tätig iſt und in Kürze ihren zehntägigen Urlaub antritt, nach Ab⸗ lauf dieſes Urlaubes ihren ſeitherigen Platz wieder beanſpruchen, oder muß ſie ſich eine Verſetzung in einen untergeordneten Poſten als Fabrikarbeiterin gefallen laſſen, obwohl ſie ſeinerzeit als Angeſtellte engagiert war? Iſt die Firma bei deren Verweige⸗ rung ſolcher Verſetzung berechtigt, ihr zu kündigen, zumal in der Abteilung, wo ſie gegenwärtig beſchäf⸗ tigt, noch Arbeit vorhanden iſt? Wie iſt es dann, wenn die betreffende Abteilung mal aufgehoben wer⸗ den follte?“—— Wenn das Mädchen als Angeſtellte in den Betrieb eingeſtellt wurde, kann es nicht als Arbeiterin beſchäftigt werden. Eine Verſetzung inner⸗ halb des Betriebes als Angeſtellte iſt natürlich mög⸗ lich. Die Angeſtellte kann ſich nur weigern, den Po⸗ ſten einer Arbeiterin anzunehmen. Dieſe Weigerung iſt kein Kündigungsgrund. Wenn die Abteilung, in der das Mädchen arbeitet, aufgehoben wird, kann nur dann gekündigt werden, wenn die Firma aus Arbeitsmangel keine Beſchäftigung mehr hat. Da das Mädchen aber ſicher in der Deutſchen Arbeits⸗ front iſt, empfehlen wir, ſich dorthin wegen der An⸗ gelegenheit zu wenden. W. N. L.„Bei Zuſammenlegung mit der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront bin ich ſeinerzeit automatiſch über⸗ getreten vom Deutſchen Handlungsgehilfenverband (Doc) in die DAF. Im Dezember 1935 waren von der DA die Verbandsbücher noch nicht ausgeſchrie⸗ en Üten für die Klebung der Marken nach⸗ sgeſtellt werden. Zu dieſer Zeit habe ich aber gerade meine Stellung von Mannheim gewech⸗ ſelt und ich kann nur annehmen, daß dadurch die Ausſtellung meines Arbeitsfrontbuches verſehent⸗ lich unterblieben iſt. Die Marken habe ich nun für mich weitergeklebt, ſind mir aber durch den mehr⸗ maligen Umzug— von Mannheim nach dem Harz 1935 und dann wieder nach Mannheim und dann wieder hierher— anſcheinend verloren gegangen. Von meiner jetzigen Arbeitgeberin werde ich um die Ausſtellung oder Vorlage des Arbeitsfrontbuches erſucht und die DA F⸗Stelle in Pirna, zu der ich jetzt durch den Sitz meiner Firma hier, gehöre, will mir das nicht genehmigen, wenn nicht die rückſtän⸗ digen Marken vorgelegt werden. Das iſt für mich eine empfindliche Härte, es fehlen mir leider die Marken von 18 Monaten. Ich wäre Ihnen für einen Rat dankbar, ob hier nicht ein Weg offen iſt, daß mir das irgendwie erlaſſen wird. Die hieſige DA Stelle will ſich dazu nach Rückſprache nicht bereit er⸗ klären. Dieſer Fall iſt ſchon vor dem 1. Mai in Schwebe. Fällt die Sache übrigens da nicht unter die von Herrn Dr. Ley kürzlich erlaſſene Amneſtie?“ — Mit der Amneſtie hat dieſe Sache nichts zu tun. Sie müſſen die Marken auf alle Fälle nach⸗ kleben, da es für verlorene Marken keinen Erſatz gibt. Verhandeln Sie perſönlich mit der DA, viel⸗ leicht können Sie die Marken mit dem niedrigſten Satz kleben. Brm.„Beſteht in Wien, ähnlich wie in Berlin, eine amtliche Geſchäftsſtelle zum Verkauf von Brief⸗ marken und Blocks für Sammler⸗ und Händler⸗ zwecke? Hat Oeſterreich nach 1935 noch einen neuen Satz von Briefmarken in Verkehr gebracht?“—— In Wien hat eine ſolche Stelle bei der Poſt beſtan⸗ den. Oeſterreich hat ſeit 1935 verſchiedene Marken neu herausgegeben. Jede Markenhandlung kann Ihnen darüber genaue Auskunft geben. Modeſchau.„Iſt die Berliner Modeſchau bis zum 10. Juni, oder länger, bis zum Ende der Ausſtel⸗ lung? Wann gehen Sonderzüge nach Berlin?“—— Die Ausſtellung dauert bis 10. Juni, ebenſo die Modeſchau. Sonderzüge von Mannheim aus gehen nicht. W. K. Sch.„Ich beabſichtige, meine Veranda, die 38 bis 40 Quadratmeter groß iſt, mit Wellblech zu überdachen. Können Sie mir vielleicht einige Firmen nennen, die Wellblech verfertigen und wie teuer der Quadratmeter kommt? Oder können Sie mir mitteilen, wo man noch gut erhaltenes Wellblech haben kann? Wenn nicht, gibt es vielleicht eine andere dauer⸗ und wetterfeſte Maſſe— außer Glas und Ziegel— die dazu geeignet wäre?“—— Wir empfehlen Ihnen, ſich an ein Baugeſchäft zu wen⸗ den, das Sie genau und gewiſſenhaft beraten wird. F. N.„Wenn der Mann als Arbeiter und deſſen Ehefrau als Verkäuferin, beide in verſchiedenen Betrieben, in Arbeit ſtehen, welche Firma iſt dann verpflichtet, die Verheirateten⸗ und die Kinder⸗ zulage zu bezahlen? Diejenige, die den Ehemann, oder diejenige, die die Ehefrau beſchäftigt?“— Die Firma des Ehemannes hat, wenn dieſe Zulagen tariflich geregelt ſind, dieſe zu bezahlen. Frau O.„Muß der Boden unbedingt Kalk haben?“—— Das Vorhandenſein von Kalk im Bo⸗ den iſt zum Pflanzenwachstum unerläßlich. Kalk ſchließt die mineraliſchen und organiſchen Nährſtoffe auf und fördert deren Zerſetzung. Dadurch wird die Fruchtbarkeit der Böden ſtark erhöht. Andererſeits erfolgt aber auch ein höherer Verbrauch an Nähr⸗ ſtoffen. Werden dieſem Boden nicht wieder zuge⸗ führt, ſo folgen der Kalkung nach anfänglich guten Erträgen ſpäter Mißernten. So iſt auch das Sprich⸗ wort zu verſtehen, daß„viel Kalk im Boden reiche Väter und arme Söhne“ macht. Man gibt darum Kalk öfters, dabei jeweils aber nur in kleineren Mengen. Als Bodenverbeſſerungsmittel ſpielt Kalk eine große Rolle. Er erwärmt und lockert die Erde. Durch ihn wird deren Aufnahmeſähigkeit für Luft, Wärme und Waſſer erhöht und die Tätigkeit der ſo wichtigen Bodenbakterien gefördert. Außerdem beugt Kalk dem Verkruſten des Bodens vor. Nach einer ausreichenden Kalkung werden ſaure Böden wieder anbaufähig. Schließlich macht Kalk die Obſt bäume widerſtandsfähiger gegen Krebs und Gummifluß. Viele Böden ſind ſehr kalkarm. Eine Prüfung auf den Kalkgehalt erfolgt dadurch, daß man eine Erd⸗ probe in Reagenzglas mit verdünnter Schweſel⸗ oder Salzſäure übergießt. Ein kräftiges Aufbrauſen er⸗ folgt bei reichlichem Kalkgehalt. Steigen dagegen nur wenige oder gar keine Gasblaſen auf, dann iſt der Boden unbedingt als ausgeſprochen kalkarm an⸗ zuſehen. Schwere Böden erhalten Aetzkalk, leichte kohlenſauren Kalk oder Mergel. Man darf nur bei windſtillem Wetter und auf trockenem Boden kalken. Niemals ſoll der Kalk eingeſchmiert werden. Immer muß man ihn aber ſehr gründlich mit dem Erdreich vermengen. Zu Stallmiſt oder Jauche darf eben⸗ ſowenig Kalk gegeben werden wie zu ſchwefelſaurem Ammoniak, da der Kalk aus dieſen Düngemitteln den Stickſtoff austreibt. Garten.„Kann ich überhängende Zweige und eingedrungene Wurzeln vom Nachbargarten ohne weiteres beſeitigen?“—— Ueberhängende Zweige und eingedrungene Wurzeln muß der Grundſtücks⸗ eigentümer dulden, wenn ſie die Benutzung ſeines Grundſtücks nicht beeinträchtigen. Er darf ſolche Zweige und Wurzeln weder ſelbſt beſeitigen, noch kann er ihre Beſeitigung vom Nachbar verlangen. Dagegen kann der Eigentümer eingedrungene Wur⸗ zeln, die die Benutzung ſeines Grundſtücks beein⸗ trächtigen, ohne weiteres abſchneiden und behalten. Ueberhängende Zweige, die die Benutzung ſeines Grundſtückes beeinträchtigen, kann der Eigentümer abſchneiden und behalten, wenn er vorher dem Be⸗ ſitzer des Nachbargrundſtücks vergeblich eine ange⸗ meſſene Friſt zur Beſeitigung geſetzt hat. Ficu Htfis aue Natschläge L. F. in O.„Wie laſſen ſich graue däniſche Lederhandͤſchuhe reinigen, ohne daß Flecken und Streifen ſich zeigen?“—— Wildlederne Handſchuhe a wäſcht man in einer Miſchung von 8 Teilen Waſſer — und 1 Teil Salmiakgeiſt. Man ſpült ſie lauwarm und trocknet ſie über die Hände geſtreift, damit ſie nicht hart werden. Hausfrau.„Wie kann ich am beſten Kriſtall rei⸗ nigen?“—— Kriſtall wird am beſten mit warmem Seifenwaſſer gereinigt und in Boraxwaſſer geſpült. Flaſchen und Vaſen aus Kriſtall füllt man mit Sei⸗ fenwaſſer und Zuſatz von Salmiak und ſchüttelt ſie tüchtig. Man kann die Reinigung auch mittels Sei⸗ fenſpiritus und Kartoffelſchalen vorzüglich durch⸗ führen. Frl. O. H.„Kann man Fettflecke aus Wildleder⸗ ſchuhen entfernen und wie?“—— Fettflecke in Wild⸗ lederſchuhen ſchwinden durch Abreiben mit Benzin (Vorſicht!) oder einem käuflichen Fleckmittel. In hartnäckigen Fällen kann man einen loſen Teig von Benzin und Magneſia auflegen, leicht überdeckt trock⸗ nen laſſen, abbürſten und mit Puder nachbehandeln. Das Auflegen des Teiges muß nötigenfalls wieder⸗ holt werden. Mieter umd Wofinmumg Miete.„Ich bewohne mit Frau und 4 Kindern eine Zwei⸗Zimmer⸗Wohnung in einem Hauſe, das 1928/29 erbaut iſt. Die Miete iſt immer pünktlich bezahlt worden und trotzdem auch ſonſt nichts Be⸗ laſtendes vorliegt, hat mir der Hauswirt am 1. Mai zum 1. Juni gekündigt, weil er, da ſein altes Haus, in dem er wohnt, verkauft iſt, meine Wohnung für ſeine Zwecke haben will. Ich kann eine andere Wohnung erſt am 1. September haben und möchte weiter wiſſen, ob in dieſem Falle der Hauswirt ver⸗ pflichtet iſt, meinen Umzug zu bezahlen.“—— Nach § 4 des Mieterſchutzgeſetzes kann der Vermieter auf Aufhebung des Mietverhältniſſes klagen, wenn für ihn aus beſonderen Gründen ein ſo dringendes Intereſſe an der Erlangung des Mietraumes be⸗ ſteht, daß auch bei Berückſichtigung des Verhältniſſes des Mieters die Vorenthaltung eine ſchwere Un⸗ billigkeit für den Vermieter darſtellen würde. Wird das Mietverhältnis auf Grund dieſer Beſtimmung aufgehoben, ſo kann das Gericht auf Antrag des Mieters den Vermieter verpflichten, dem Mieter die für den Umzug innerhalb des Gemeindebezirkes er⸗ forderlichen Koſten ganz oder teilweiſe zu erſetzen, wenn dies nach Lage der Sache, insbeſondere nach den Vermögens- und Erwerbsverhältniſſen der Ver⸗ tragsteile, der Billigkeit entſpricht. Vielleicht läßt ſich im Hinblick auf dieſe Beſtimmung mit dem Haus⸗ eigentümer eine gütliche Einigung auf der Baſis treffen, daß Sie ſich zum Auszug auf 1. September 1938 verpflichten, wenn Ihnen die Umzugskoſten ver⸗ gütet werden. Sollte eine ſolche Einigung nicht mög⸗ lich ſein, ſo werden Sie es wohl auf eine Klage an⸗ kommen laſſen müſſen. Die ausgeſprochene Kündi⸗ gung wird zunächſt zurückzuweiſen ſein. i G. H.„Meine Wohnung habe ich ſchon 22 Jahre inne; ſie beſteht aus 2 Zimmern und Küche und wurde vor 7 bis 8 Jahren das letztemal inſtandgeſetzt. Daß ſelbſtverſtändlich durch die Jahre die Wohnung vie⸗ les zu wünſchen übrig läßt, iſt klar, beſonders die Wände Sprünge aufweiſen und Ungeziefer jeder Art vorhanden iſt. Da wir unſere Miete an ein Immobilienbüro entrichten müſſen, da der Eigen⸗ tümer des Hauſes im Rheinland wohnt, ſa habe ich mich ſchon ein paarmal an den Hausverwalter ge⸗ wandt und gebeten, die Wohnung unverzüglich machen zu laſſen. Jedoch gab er zur Antwort, ich käme noch nicht in Betracht. Ich bin vor vielen Jah⸗ ren etwas mit der Miete in Rückſtand geraten und obwohl ich ſtets meine laufende Miete bezahle, macht er mir ſtets Einwendungen wegen der Inſtand⸗ ſetzung. Was mich perſönlich betrifft, ſo bin ich nicht in der Lage, ſelbſt die Wohnung herrichten zu laſſen, da ich ſchon längere Zeit erwerbslos bin. Was ſoll ich tun und wo ſoll ich mich hinwenden?“—— Nach ſo langer Zeit muß Ihre Wohnung hergerichtet wer⸗ den. Da der Hauseigentümer oder Hausverwalter keine Anſtalten machen, Ihre Wohnung herrichten zu laſſen, müſſen Sie ſich an das Mieteinigungsamt wenden. Erbschafts- Angeſegenfieifen Erbſchaftsangelegenheit.„Eine entfernte Ver⸗ wandte von mir, kinderloſe Kriegerwitwe, wurde ſeinerzeit von ihrem Mann teſtamentariſch als Erbin ſeines Vermögens eingeſetzt. Welche Erb⸗ anſprüche kann nun meine Verwandte an die Hinter⸗ laſſenſchaft ihrer Schwiegermutter bei deren Ableben ſtellen? Als Erben direkten Grades kommen noch vier Söhne der Erblaſſerin in Frage. Das Erbgut beſteht aus zwei Grundſtücken und Barvermögen. Kann meine Verwandte durch teſtamentariſche Ver⸗ fügung ſeitens ihrer Schwiegermutter als Erbin ausgeſchaltet werden? Wie iſt in dieſem Falle die Rechtslage?“—— Die Tatſache, wandte von ihrem Mann in ſeinem Teſtament als Erbin eingeſetzt worden iſt, gibt ihr kein Erbrecht gegen die Mutter ihres verſtorbenen Mannes. Sie kann alſo keine Anſprüche an die Hinterlaſſenſchaft ihrer Schwiegermutter ſtellen. N. Erben der verſtorbenen zweiten Frau ſind wohl der Ehemann zu„ und die Verwandten zwei⸗ ter Ordnung(Geſchwiſter der Erblaſſerin) ebenfalls zu. Zweckmäßigerweiſe wird der Ehemann die Auseinanderſetzung nach 8 2042 BGB verlangen. Beim Nachlaßgericht kann er zunächſt ſeine Anſprüche geltend machen. Die Schweſter oͤer Erblaſſerin wird dort auch Auskunft zu geben haben über das, was ſie von der Erbſchaft ſchon erhalten oder in Beſitz hat. Ob die Erblaſſerin über die Schlafzimmerein⸗ richtung verfügen konnte, läßt ſich nicht ohne weite⸗ res ſagen, da ja nicht feſtſteht, wer(Ehemann oder Ehefrau oder beide) ſie gekauft hat. Juristiscfie Fragen H. Sch.„Mein Freund und ich ſtreiten über deſſen Schwager, denn die Braut desſelben iſt vor einigen Wochen geſtorben. Nun kommen die Eltern der Brant und wollen ſämtliche Sachen, die ſich die bei⸗ daß Ihre Ver⸗ Samstag, 4. Juni Sonntag, 5. Juni 109g ET NM den während ihres dreijährigen Verlöbniſſes an⸗ geſchafft haben. Ich ſage, er braucht nichts heraus, zugeben, während mein Freund das Gegenteil be⸗ hauptet.“—— Im§ 1301 BGB iſt beſtimmt: Unter⸗ bleibt die Eheſchließung, ſo kann jeder Verlobte von dem anderen die Herausgabe desjenigen, was er ihm geſchenkt oder zum Zeichen des Verlöbniſſes gegeben hat, nach den Vorſchriften über die Heraus⸗ gabe einer ungerechtfertigten Bereicherung fordern Im Zweifel iſt anzunehmen, daß die Rückforderung ausgeſchloſſen ſein ſoll, wenn das Verlöbnis durch den Tod eines der Verlobten gelöſt wird. Der Bräutigam kann alſo im vorliegenden Fall die Ge⸗ ſchenke der verſtorbenen Braut wohl behalten. So⸗ weit ſich die Brautleute Sachen im Hinblick auf die künftige Ehe angeſchafft haben, ſo können die Eltern der Verſtorbenen nur an den Sachen, an denen die Braut Eigentum erworben hat, Erbanſprüche gel⸗ tend machen. Ob und inwieweit dies der Fall it, kann ohne nähere Kenntnis der Verhältniſſe nicht geſagt werden. 5 H. P. 48.„Ich habe vor 32 Jahren zwei Häuſer gebaut und habe die Hofmauern zwiſchen mir and dem Nachbargelände auf meine Koſten aufgeführt, Meinem derzeitigen Nachbarn habe ich die Koſten⸗ rechnung für die Mauern zugeſtellt. Derſelbe war im Konkurs und ließ mir die Rechnung unbezahlt zurückgehen. Kann ich den jetzigen Rechtsnachfolger meines Nachbarn noch für die Erſtellungskoſten haft bar machen? Verfällt der Anſpruch der Verjährung? Iſt die von mir aufgeführte Mauer noch mein Eigentum, obwohl dieſelbe als Grenzabſchluß auf gemeinſchaftlichem Grund und Boden ſteht?“—— Der Anſpruch unterliegt der 30jährigen Verjährung. Die Geltendmachung eines Anſpruchs gegen ben der⸗ zeitigen Nachbarn iſt daher ſchon aus dieſem Grunde ausgeſchloſſen, ganz abgeſehen davon, daß es zwei⸗ felehaft erſcheint, o b Sie Ihren Anſpruch überhaupt gegen einen Rechtsnachfolger geltend machen können, Die aufgeführte Mauer ſteht nur inſoweit in Ihrem Eigentum, als ſie auf ihrem Grund und Boden ſteht. 5000.„Sind ſeit 1933 neue geſetzliche Beſtimmun⸗ gen über Ehevertrag, Erbrecht und Teſtament er⸗ laſſen worden? Meine Schwägerin heiratet in Tagen und bringt in die Ehe mit drei Zimmer und Küche, ſowie ein im Jahre 1937 erbautes Haus im Wert von etwa 12000 Mark. Falls meine Schwi⸗ gerin in einigen Jahren ſterben ſollte, und es wären keine Kinder vorhanden, welche geſetzlichen Ansprüche hätte der Mann auf die Möbel und das Haus?“ —— Weſentliche Aenderungen der genannten geſetz, lichen Beſtimmungen ſind ſeit 1933 nicht eingetreten, Der Ehemann iſt bei kinderloſer Ehe im Falle des Todes ſeiner Ehefrau neben Verwandten der zwei⸗ ten Oroͤnung(Eltern des Erblaſſers und deren Ab⸗ kömmlinge) oder neben Großeltern zur Hälfte der Erbſchaft, als geſetzlicher Erbe berufen. In dee Falle gebühren ihm außer dem Erbteil, die zug Haushalt gehörenden Gegenſtände, ſoweiz⸗ i* Zubehör eines Grundſtücks ſind, und die Fach 5 geſchenke als voraus(88 1931, 1932 BGB.) 5 5 Fr. Sch.„Verſtößt es gegen die Deviſenpor⸗ ſchriften, wenn mir ein in Frankreich lebender Freund für meinen Aufenthalt im Auslande eineg gewiſſen Frankenbetrag zur Verfügung ſtellt, deſſen Gegenwert in RM. ich demſelben Freunde für desen Aufenthalt in Deutſchland gebe?“—— Eine Vexein⸗ barung der gedachten Art verſtößt gegen die Deviſen⸗ vorſchriften. „Trebor“.„Ich wohne ſeit 1931 im 4. Stock eine Hauſes gegenüber dem Rhein. Damals lagen auf dere Hoſſeite verſchiedene Antennen, ſo daß ſich ger Inſtallateur entſchloß, dieſelbe von einem gegenüber liegenden Baum zum Dach des von mir bewohnten Hauſes zu ziehen. Nach der Machtergreifung hal der über mir wohnende Mitbewohner eine Flagge angeſchafft, die ſo lang iſt, daß ſie ſich bei windige Wetter um die Antenne ſchlingt und dieſelbe hin un her zerrt. Bei dem letzten ſtürmiſchen Wind iſt nun durch die Flagge die Antenne abgeriſſen. Der Be⸗ ſitzer der Flagge ſteht auf dem Standpunkt, daß hier höhere Gewalt vorliegt, während ich der Meinung bin, daß der Beſitzer der Fahne ſich bei Anschaffung derſelben nach den beſtehenden Verhältniſſen richten und die Fahne in einer Länge beſchaffen mußte gie eine Beſchädigung meines Eigentums ausſchlieſt, Ich erwähne noch, daß die Familie verſchiedentlih auf den Mißſtand aufmerkſam gemacht wurde, ohne aber eine Verpflichtung zur Aenderung anzuerkel⸗ nen. Wer iſt verpflichtet, den Schaden zu tragen?“ —— Der Rundfunk hat heute eine derartige hole“ tiſche Bedeutung erlangt, daß jeder Volksgenoſſe ſih gegen jede vermeidbare Störung verwahren kann. Nachdem der Mitbewohner auf die möglichen Folgen einer Störung hingewieſen worden war, ohne daß er entſprechende Maßnahmen zu ihrer Beſeitigung, — 1 Ir · r— — 1 die wohl ohne weiteres möglich geweſen wären e? griffen hat, wird er Ihnen zum Erſatz des entſtan denen Schadens verpflichtet ſein. Der Einwa höheren Gewalt iſt nicht durchſchlagend. J. Tr. Seit 13 Jahren zahle ich regelmäßig de 1 mir vom Gericht auferlegten Alimente für ein un; eheliches Kind. Ich habe jeden Monat regelmaßſ meine Verpflichtung dem Kinde gegenüber erſül und bin der Meinung, daß ich damit die mir auch vu Gericht auferlegten Verpflichtungen erfüllt hole 1. Iſt das Jugendamt berechtigt, von mir die Zahlung von Arztkoſten bei Krankheit des Kindes zu 12 langen? 2. Iſt es möglich das uneheliche Kind m in die Krankenkaſſenverſicherung aufnehmen 1 laſſen? 3. Da ich aus beſtimmten Gründen glaube nicht der Vater des Kindes zu ſein, wird eine Bl unterſuchung vom Gericht vollkommen anerk 0 wenn das Kind kein Blut von meiner Blutgrutte bat? 4. Bin ich berechtigt, über die Erziehung! Kindes von Zeit zu Zeit Nachricht zu erbitten?“ 1. Zur Zahlung von Arztkoſten werden Sie nicht pflichtet ſein. 2. Eine ſolche Möglichkeit ſcheint nicht gegeben zu ſein. 3. Nachdem Sie die Vat. anerkannt haben und als Vater rechtskräftig teilt ſind, dürfte eine Blutunterſuchung wen haben. 4. Sie ſind nicht berechtigt, di d det ö 1 24 4. Juni Sonnt 5 uni 1988— 5 2 1 2. 55. 1938 Eamstag, 4. Juni Sonntag, 5. Juni 19 Pfingſt⸗Ausgabe der Neuen Mannheimer Zeitung 23. Seite/ Nummer 2 ————— 2 57 7 0 Kinderwagen 00 J 175 Klappwagen Kinderbetten N Ausstellungs — 2 1 Wickelkommoden 4 1 3 2 ö 1 tockwerken an⸗ Kinderstühle 4 E raus⸗. f 4 2. 155 4 8——— inter⸗ ichardt das 9 70 506 F 2 J lobte 8 22 Spezialhaus 9 2 7 was 2882 l 76 88 1— 0 e 4 4 niſes 5 ä—* 8 NN Wir wollen einmal aute i. i„„ ehruch ſein. 8 Das Inleresslertf die Frau kochendes Waſſer, dem man etwas Terpentinöl zu⸗ Wohn- i Upps 6 755 ſetzt. Der Geruch von Medikamenten verliert ſich, s 50 In Appenzell in der Schweiz erhält jede Braut wenn man ein Gefäß mit kochendem Eſſigwaſſer W„„ Ummer Linoleum 125 zur Ausſteuer ein künſtliches Gebiß mit. aufſtellt. enn Geſchäftsleute unte gowle eeiche Auf tauſend Frauen kommt eine farben⸗ Kartoffelkochwaſſer eignet ſich ſehr gut zum Putzen ſich ſind, unterhalten ſie ſich auch uswahl in e 0 en, große Auswahl blinde, auf dreiß ig Männ er ein farbenblinder. blanker Metallteile. mal von ihrer Werbung. Bei den N ö f bilsste Preise! Zur Zeit der Renaiſſance gehörte es zum guten Kunſtſeide verliert beim Waſchen ſehr oft ihren meiſten ſpielen die Ausgaben 5 dh al- N U En I f Naohf, kuast Ton, ſein Mittageſſen mit parfümierten Glanz, ſie gewinnt ihn jedoch wieder, wenn man ſie ſelbſtverſtändlich eine große Rolle. a1 immer 5 80 ard o.1 strahe Handſchuhen einzunehmen. in warmem Eſſigwaſſer ſpült und dann von rechts Wäre es aber nicht beſſer, man leit 1. S Die Bezeichnung Muſſelin für ein weiches mit einem nicht zu heißen Eiſen plättet. würde ſich hie und da einmal auch 1. R 5 e Wollgewebe iſt von der türkiſchen Inſel Moſſul her⸗ Gelatine ſoll nie in warmem, ſondern nur in über den Inhalt und die Auf⸗ nicht 5 geleitet. kaltem Waſſer eingeweicht werden. 15 0 e Geda lüchen 2 8 Im Jahre 1853 war die Elbe an Lachſen ſo reich, Peterſilie hält man lange friſch, wenn man ſie fein h 18 e 110 10 üänſer kleb. a. ner Wie neu daß ſich die Mägde beim Antritt einer neuen Stelle wiegt, mit Salz vermengt und in einem kleinen i 110 Einzel- f abs drücklich verſichern ließen, ſie müßten nicht öfters Steinguttopf zugedeckt aufbewahrt. 5 e ene 1 1 wird Ihr alier Hui, o. als zweimal je Woche Lachs eſſen. Flecken von Wagenſchmiere reibt man für einige Erfolg gebracht hat. Das können baniſche Bräute überreichen am Hoch⸗ Stunden mit ungeſalzenem Schmalz ein und wäſcht alle erfolgreiche Geſchäftsleute be oſten⸗ möbe Di l ö vreic Hoch 5 i 5 2 5 1 5 e war Dielen- EEE nen zeitstage die erhaltenen Geſchenke den Eltern als dann den Fleck mit Benzin aus. zeugen. Wenn ſie gut werben ezühlt klei nes Entgeld für die Mühe und Unkoſten wollen, dann: Anzeigen in der folger Möbel Kaum ertönt das Telefon 9176 der Erziehung. Conn 75 Neuen Mannheimer Zeitung. Wir haſt⸗ besond. billig Angesaust kommt Lechner schon Die reichen Bäuerinnen in Griechiſch⸗Maze⸗ 30. beraten Sie gerne in allen Werbe⸗ rung? rriedri c Und die Scheibe, die entzwei donien tragen noch heute bis zu 27 Unterröcke 5 fragen. 0 2 Ist erneuert, eins zwei- drei übereinander. Jeder davon hat ein traditionelles 5 2 Muſter. Die Unterröcke werde F Ales el ß auf Tülle! 6 05— R. E en nu U e zehn .„Glaserei Lechner Jahre gewaſchen. hrung. F 1, 9 8 8. 20 Tal. 26336 In den Anden ſchießt man die Chinchilla⸗ Fine ue i 8 n der⸗ Bhestends- 8 Mäuſe mit dem Blasrohr, um das koſtbare Fell 2 2 runde darlehen 7 5 der etwa 30 em langen Tiere nicht zu beſchädigen. 7 Glücklich 7 4 euanfertigen 71195 6 Aller Art, Erſt im Jahre 1792 kamen die Hoſenträger in Jou li 8 1 zwei⸗ 8205 Qualität u. 115 ee e 5 5 f Jawehl durch Möbel von Aufarpeiten u. Haupt Prelslagen! allgemein auf. Bis dahin waren ſie nur bei Kindern 0 5 1 2 Modernlsi inne, rur jedermann tragbare und Greiſen in Gebrauch. Pe odlernlsteren , emen eurer reti: b e e kan Dietrich esu Wenne 1 finben in Hleſer e 7 2 Her Altte genau auf Named achten Bode Kaufsumme), Frachtfrei 8 Boden Zeltung große ab n Katalog de e Suter Nat Fillig! 9 Polgtewaren 5 tret 5 verbal, durch: 5— 7. 7 550 und e ee Die Stecker an unſeren elektriſchen Lampen, Sit pid der Jod hn bedichtet U Matratien amüh⸗ den kriolg Stutkgark-. Jägerstraße 12 Heiskiſſen, Plätteiſen und Kochplatten dürſen nicht Den f. 1 e liter 5 g 1 eee an der Schnur aus den Steckdoſen herausgezogen Und jeder, der ſich danach richtet, gut u. pre swert in 1 4 1 35 8 8 werden, weil ſonſt die Schnur bald ſchadhaft wird, Wird das Rezept als gut empfinden durch 1 110 Z AHLUN GIS was entweder u ſtörenden und erſchreckenden Kurz⸗ Aus dieſen und aus jenen Gründen! Melster 18 in ſchlüſſen oder nicht ungefährlichen elektriſchen Schlä⸗ inn a de nen n; i n 8 gen führen kann. Man nimmt von dieſer edlen Pf anze N 1 n 60. 1* Fettige Flaſchen wäſcht man am beſten mit Soda⸗ Kraut und auch Wurzel, und das Ganze, ö erg 10 e waſſer, Kleie, Sägeſpänen, Kreide oder Sand. Ob Aufguß oder nur den Saft, prüche 15. Aluminzunmtzyf. g 8 rel. 403 24 aus?“ 5. Aluminiumtpfe bekommen mitunter dunkle Rän⸗ Empfindet man als Wunderkraft Sehwotung. Sr. 128 0 58 der. Sie verſchwinden, wenn man ſie mit Eſſigwaſſer ö 17 55 40 5 5 0 5 rl geſetz, 5 40 5 8 g fiber Die beiſpielsweiſe Leberleiden 5 kinder 1 Kupfergefäße werden zweckmäßig mit Heringslake, Beſänftigt, ſalls der Schmerz beſcheiden 0 beimendenk;helasstn 17 der Brühe von rohem Sauerkraut oder mit Eſſig an⸗ Und ſchon beim Arzt iſt in Behandlung. Bergmann& Mahland! n Ab⸗ i i e e 5 Für ganz beſondre Blutverwandlung 17 5 5 aunen ſoll man nicht mit Waſſer waſchen Di 23 5 5 5 N te d 7 5. 275 hen, L enz 8 8 E——— de ſondern mit Eſſig und Salz ausſcheuern.. e„ 2 1 8 Optiker 90 Weiße Zelluloidgegenſtände putzt man mit einer Zumal im Frühjahr! Die Natur E Ig 15 MANNHEIM E 1,15 5 in Salmiaklöſung getauchten Bürſte und poliert ſie Gibt hier ein Mittel in die Hand, Telephon Nr, 221 79 en. und ele gart 0 mit einem weichen Wollappen nach. Das, regelmäßig angewandt, geschasideftant Fenſterleder bleiben ſchön weich, wenn man ſie Den Körper innerlich bereinigt PHOENIX nach dem Gebrauch regelmäßig in Salzwaſſer wäſcht 1 g 2„— Nanmaschinen und vor dem völligen Trockenwerden mehrmals Wer's mal verſucht, gewiß beſcheiniat, C J 0 e envor⸗ durchknetet. Wie wunderbar doch in der Tat 5 bender 8 a Muffigen Zimmergeruch vertreibt man durch Der Löwenzahn geholfen hat. eee 5 1 5 5 5 haben wir den Allein- deſſen 1 5 5 verkauf bewährter 1 8. 5 N Moderne 7 3 0 1 1 1. deſſen N 5.. ö 1 Verkaufsstelle für Die große Nährmittel wie: Teig erein⸗.. ECE Werkstätte jur 5 7 J Waren. Luftbrötohen. eviſen⸗ Gd 1 bis see aller Art LTO N Küchen- U. Schokoladeufwiftets frilch S811 mmer gut immer bini Deks fur Mode zeitschriften chl 1 7 DROGERIE 5 EIbeo-strumpie, die Weltmarke„ Schnittmuster 8 AIZIimmer- Was 1 5— 5. Handschuhe 5 fe 0 8 Auswahl mit den niedrigen 1 f f dchü J 0 0 1 3 5 eines e neee 5 Seldene bamenwüsche See ge Inh. E. 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