— ädchen N jäſtſt . 2 0 f icder⸗ Erſcheinungsweiſe: Täglich 2 mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Fret Haus monatlich.08 Mk und 62 Pfa Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die VPoſt.70 Mk. einſchl. 90 Pfa. Poſtbef.⸗Geb Hterzu 72 Pfa Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr 18, Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr 63. W Oppauer Str. 8. Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 175 90 Mannheimer General- Amzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1.-6. Fernſprecher: Sammel⸗RNummer 24951 Anzeig⸗ Einzelpreis 10 Pf. Muntg. 79 am breit Hamilten⸗ und Klei ele. Allgemein gültig tſt die e Zwangsvergleichen oder Konkur, gewährt Keine Gewähr für Anzeigen gäben, an beſonderen Plätzen und — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernn Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe Au. B Montag, 20. Juni 1938 149. Jahrgang Nr. 276 A Kameradſchaft zwischen Parkel und Wehrmac Heß ſpricht auf dem zehnjahrestag des Gaues Oſtpreußen „Die neue Wehrmacht hätte nicht ohne den Nationalſozialismus ent die Dauer nicht beſtehen ohne die dnb. Königsberg, 19. Juni. Der zehnjährige Gauparteitag in Königsberg erreichte ſeinen Höhepunkt mit einer Großkund⸗ gebung, auf der der Stellvertreter des Führers, Reichsminiſter Rudolf Heß, vor 70 000 Menſchen der Parteigliederungen und des Reichsarbeits⸗ dienſtes ſowie vor 4000 Soldaten der Wehrmacht und darüber hinaus zu den im ganzen Gau am Lautſprecher verſammelten Millionen oſtpreußi⸗ ſcher Männer und Frauen ſprach. Dieſe Kundgebung auf dem damit eingeweihten neuen monumentalen Aufmarſchplatz Königsbergs, dem Erich⸗Koch⸗ Platz, dokumentierte in ein⸗ drucksvollſter Weiſe die herzliche und feſte Kame⸗ radſchaft, die in dem Soldatenland Oſtpreußens Partei und Wehrmacht verbindet. Auch Rudolf Heß, der im übrigen ſchon einmal in ſeiner bekann⸗ ten Königsberger Rede vor drei Jahren in ser Hauptſtadt der Nordoſtmark ein ſtarkes Bekennk⸗ nis des Friedenswillens ablegte, ſtellte unter ju⸗ belndem Beifall feſt, daß die Oſt preußen ein Volk von Soldaten ſind, die gemeinſam auf Vorpoſten gegen den Bolſchewismus ſtehen, ganz gleich, ob ſie den braunen oder den grauen Rock tragen. Es war ein prächtiges Bild von ſymboliſcher Kraft als zu Beginn der Kundgebung der aus Ba⸗ kafllonen des Heeres, der Luftwaffe und der Kriegs⸗ marine zuſammengeſetzte Marſchblock der Wehrmacht mit klingendem Spiel und wehenden Feldzeichen in den breiten Mittelſtreifen des Aufmarſchplatzes ein⸗ marſchierte, während rechts und links davon gleich⸗ feitig die Fahnen der Parteigliederungen einrückten. Dann erklang leiſe das Lied vom guten Kameraden, während die Fahnen und Standarten ſich zum Ge⸗ denken an die Toten des Weltkrieges und der Be⸗ wegung ſenkten. Gauleiter Erich Koch meldete dem Stellvertreter des Führers, daß neben den vier angetretenen Glie⸗ derungen ganz Oſtpreußens Bevölkerung angetreten ſei, um gemeinſam den Jubiläumstag des Gaues zu begehen. Dieſer Aufmarſch ſämtlicher Parteigliede⸗ kungen, der Wehrmacht und des Arbeitsdienſtes do⸗ kumentiere die innere Kraft und Geſchloſſenheit des Vaterlandes. „Melden Sie dem Führer“, ſo ſchloß Gauleiter Koch, daß in dieſer Provinz eine bis zum äußerſten Grenzwinkel geſchloſſene nationalſozialiſtiſch ausge⸗ richtete Bevölkerung ſteht.“ Der Stellvertreter des Führers ſpricht Dann ergriff der Stellvertreter des Füh⸗ rers, von lang anhaltendem Jubel begrüßt, das Wort zu ſeinen Ausführungen, die immer wieder von ſpontauem Beifall unterbrochen wurden. Rudolf Heß überbrachte zu Beginn ſeiner An⸗ ſprache den Parteigenoſſen des Gaues Oſtpreußen und an ihrer Spitze Gauleiter Koch die Grüße und Glückwünſche des Führers. Sie alle hätten im Gau Oſtpreußen eine große Arbeit geleiſtet, deren ſchön⸗ ſter Erfolg nicht nur der Aufbau dieſer Grenzmark des Reiches ſei, ſondern auch die Gemeinſchaft des Glücks und der Freude. 5 In einem Vergleich der Zeit vor zehn Jahren und heute umriß Rudolf Heß die Entwicklung, die dank des Einſatzes der alten Kampfgenoſſen der Gau Oſtpreußen und das Reich genommen haben. In den Mittelpunkt der weiteren Ausführungen ſtellte er die g Kameradſchaft der Partei und der Wehrmacht „Angeſichts der Bataillone der jungen deutſchen Wehrmacht vor uns“, ſo ſagte Rudolf Heß,„können wir gerade auch an der Geſchichte unſerer Armee ermeſſen, welche Bedeutung dieſe vergangenen zehn hre haben: ein kleines Heer war nach dem Zuſammenbruch entſtan den, eine Inſel der Disziplin, aber ſchwach an Zach l, ohne tragende Idee. Es war vorauszusehen, daß es fortgeſpült würde, wenn die rote Flut des arxismus und Bolſchewismus in den Maſſen des Volkes aufſchäumen würde, und es war erſt recht dorauszuſehen, daß dieſes kleine Heer, ſo beſchränkt in der Zahl der Maſchinengewehre, beſchränkt in der Zahl der Feldgeſchütze, ohne ſchwere Artillerie, ohne Tank, ohne Flugzeuge und all dem anderen, das zu einem modernen Heer gehört— es war erſt recht vorauszuſehen, daß dieſes Heer mit einem Gegner einen verzweifelten, tapferen Kampf führen, aber auf die Dauer nicht würde ſtandhalten können. Das teufliſche Inſtru⸗ ment des Verſailler Vertrages unterband ja jeden ernſthaften Verſuch, gelangen. Niemand unter den Verantwortlichen glaubte es verantworten zu können, ſich über die militäriſchen Klauſeln des Verſfailler Vertrages im großen Stil hinwegzuſetzen und ſie hätten es auch nicht verant⸗ worten können; denn überall ſaßen ja die Verrä⸗ ter im eigenen Volk, bereit, jeden Verſtyß ge⸗ gen die Vertragsbeſtimmungen hinauszuſchreten in die Welt. Im Reichstag ſelbſt ſaßen ſie! Sie gaben nicht eher Ruhe, bis jedes Geheimnis der Landes⸗ verteidigung vor ihnen und damit der Oeffentlich⸗ keit preisgegeben wurde— ſie trieben Landesver⸗ rat unter öͤer Biedermannsmiene des beſorgten Volksvertreters!“ Erſt das nationalſozialiſtiſche Deutſchland ſchuf dſe ſtarke Wehr Mit den geringen bewilligten finanziellen Mit⸗ teln vermochte zum Beiſpiel die Marineleitung nicht einmal das zu bauen an Kriegsſchiffen, was uns ſelbſt laut Verſailler Vertrag zuſtand. Ein paar kleine Kreuzer und ein Panzerſchiff ſtellten die ge⸗ ſamte moderne deutſche Flotte dar! Und auch dieſe wieder in ihrem Kampfwert beeinträchtigt, durch die Beſtimmungen von Verſailles— auch dieſe wieder an das Ausland verraten in ihren Konſtruktions⸗ details, in oer Geſchwindigkeit, im Aktionsradius, in zu neuer wirklicher Macht zu ſtehen können— Der Nationalſozialismus kann auf neue Wehrmacht“ der Schußweite der Geſchütze— an das Ausland verraten durch niederträchtige Parla⸗ mentsanfragen eigener ſogenannter Volksvertreter. Kurz, Deutſchland verfügte insgeſamt über eine Streitmacht, die bis in alle Einzelheiten allen Generalſtäben der Welt bekannt war, eine Streitmacht, deren Stärke kaum für einen Klein⸗ ſtaat ausgereicht hätte. Es ſchien ewig hierbei verbleiben zu wollen, und es wäre ewig hierbei verblieben, wenn nicht zur rechten Zeit noch der Nationalſozialismus gekommen wäre.(Stür⸗ miſcher Beifall.) Deutſchland wäre wehrlos ge⸗ blieben, wenn nicht der Nationalſozialis⸗ mus die Vorausſetzung geſchaffen hätte für das Entſtehen einer neuen großen Wehrmacht— wenn nicht der Nationalſozialismugs das Volk mit einem neuen Geiſt erfüllt hätte, mit dem Willen, ſich zu wehren, wenn er nicht aus einem Volk der Pa⸗ zifiſten wieder ein Volk der Soldaten gemacht hätte— wenn nicht der Nationalſozialis⸗ mus den Verrätern den Boden entzogen hätte im Volk— wenn er die Verräter nicht dorthin geſchickt hätte, wohin ſie gehören, in die Kon⸗ zentrationslager!(Stürmiſche Zuſtimmung.) Nur mit dem nationalſozialiſtiſchen Volk konnte der Führer es wagen, unter Hinwegſetzung über den Verſailler Vertrag erſt heimlich und dann offen au f⸗ Der Gelbe Fluß dringt nach Süden vor: 700000 Obdachlose Japaniſche Flieger verpflegen abgeſchnittene Flüchtlinge— Völlige Gefechtsruhe an der Norofront dnb. Schanghai, 18. Inni. Das Hochwaſſer des Gelben Fluſſes iſt im Laufe des Samstag weiter nach Süden vorgedrungen; es befindet ſich in ſeinen Ausläufern bereits 150 Kilo⸗ meter ſüdlich der Lunghai⸗Bahn. Während am Frei⸗ tag etwa 1600 Quadratkilometer überflutet wurden, ſtehen heute über 2000 Quadratkilometer unter Waſ⸗ ſer. Die Zahl der Obdachloſen wird auf 700 000 ge⸗ ſchätzt. Hunderte von Dörfern ſind dem Vorwärts⸗ dringen der Fluten in den letzten beiden Tagen zum Opfer gefallen. Stellenweiſe ragen nur die Dachſirſte aus dem Waſſer. Ueber der Waſſerwüſte kreuzen japauiſche Militärflieger, die die Aufgabe haben, die Vormarſchrichtung des Gelben Fluſſes feſtzuſtellen. Vom Damm der Lunghai⸗Bahn ſind nur kurze Strecken intakt geblieben. Auf dieſen Abſchnitten drängen ſich die chineſiſchen Flüchtlinge, und auch abgeſchnittene japaniſche Soldaten, denen die Flieger Verpflegung zuwerfen. Der japaniſche Sprecher in Schanghai teilte mit, daß in vielen Städten und Dörfern auch die japani⸗ ſchen Beſatzungen von den Fluten eingeſchloſſen ſeien und an Proviantmangel litten. Auch hier ſchaffen japaniſche Flugzeuge Abhilfe. An den nördlichen Fronten herrſcht völlige Gefechtsruhe. Von chineſiſcher Seite wird erklärt, daß dieſe Hochwaſſerkataſtrophe gewiſſermaßen nur ein Vor⸗ ſpiel ſei, da das ſaiſonmäßige Hochwaſſer erſt im Juli und Auguſt zu erwarten ſei. Blamierte Spionenriecherei in 8A Harmloſe Aufklärung einer Schauergeſchichte“ dnb. Neuyork, 18. Juni. Ein bezeichnender Fall für die von der USA. Preſſe künſtlich hochgezüchtete Spionagehyſterie hat ſich in Wheeling in Weſtvirginien ereignet. Die amerikaniſche Preſſe hatte nämlich am Frei⸗ tag eine wahre Schauergeſchichte verbreitet, derzufolge ein„dewtſcher Geheimagent“ der Bundespolizei 5 entflohen ſei. Der tapferen Polizei ſei es aber noch gelungen, die Aktentaſche des Flüchtlings zu erobern. Ihre Durchſicht habe die ſchlimmſten Erwartungen veſtätigt: Man habe„Nachtaufnahmen“ gefunden, die zweifel⸗ los als Unterlagen für die Bombardierung ameri⸗ kaniſcher Städte durch deutſche Flugzeuge angefertigt worden ſeien.(1) Außerdem ſei ein ganz verdächtiger „Geheimſchlüſſel“ und ein Kreditbrief über 200 000 Dollar vorhanden geweſen. Schließlich habe man die Bilder von weiblichen„Spionage⸗Gehilfinnen“ ge⸗ funden Die phantaſievoll aufgebauſchten Preſſeberichte waren darauf abgeſtellt, dieſen Fall als einen Be⸗ weis für die deutſche Spionagetätigkeit in Amerika darzuſtellen und unterließen es auch nicht, mit gut geſpieltem Erſchrecken feſtzuſtellen, daß es die deut⸗ ſchen Flugzeuge ſelbſt auf das„Herz der amerika⸗ niſchen Stahlinduſtrie“ abgeſehen hätten. Am Samstag aber ſtellte ſich heraus, daß es ſich bei öder Aktenmappe um einen ganz gewöhnlichen Diebſtahl an dem dentſchen Geſchäftsreiſenden Dr. Karl Otto ge⸗ handelt hat. Die Taſche wurde dem Deutſchen, der„Aſſoeiated Preß“ zufolge Stahlinduſtrieller iſt, am 8. Juni in einem Hotel in Pittsburg geſtohlen. Dr. Otto hatte den Diebſtahl ſofort der Polizei gemeldet. Der myſteriöſe Geheimſchlüſſel ſtellte ſich jetzt als eine Sammlung der täglichen Geſchäſtsaufzeichnungen Dr. Ottos in deutſcher Kurzſchrift heraus, die „Nachtaufnahmen“ entpuppten ſich als vollſtändig belangloſe Bilder eines Amateurphotographen, die Bilder der„weiblichen Spionagegehilfinnen“ ſtellten ſich als Photographie der Frau und der beiden Töchter Dr. Ottos heraus, und auch eine Reihe anderer Kleinigkeiten erwieſen ſich als vollkommen harmloſe Bedarfsartikel. Die Polizei in Wheeling mußte ſelbſt am Sams⸗ tag zugeben, daß ſie keinerlei Beziehungen Dr. Ottos zu irgend einem Spionagekomplott habe her⸗ ſtellen können a a zurüſten. Erſt mit dem nationalſozialiſtiſchen Volk konnte der Führer es wagen, die all⸗ gemeine Wehrpflicht zu erklären, konnte der Führer es wagen, in das Rhein land ein⸗ zu rücken und die Weſtgrenze zu be⸗ feſtigen.(Lebhafter Beifall.) Erſt geſtützt auf das nationalſozialiſtiſche Volk konnte der Führer den Flottenvertrag ab⸗ ſchließen und an den Bau von Schiffen gehen, die wirklich allen modernen Anforderungen ent⸗ ſprechen. Erſt mit dem nationalſozialiſtiſchen Volk vermochte der Führer eine derſtärkſten Luft⸗ waffen der Welt aufzubauen! Was hätte der Reichstag früherer Sorte geſagt, wenn der Führer auch nur den zehnten Teil deſſen für den Aufbau der Wehrmacht als Forderung auf⸗ geſtellt hätte, was er tatſächlich baute. Im Reichstag der Abgeordneten des Volksverrats wären wir ver⸗ mutlich heute nach fünf Jahren mit der Debatte über die erſte Rate noch nicht fertig. Unſere Wehr⸗ macht wäre noch immer ein ſchwacher Notbehelf. So aber beſitzen wir eine Wehrmacht, von der niemand mehr Zweifel hegt, daß ſie eben kein Notbehelf iſt.(Jubelnde Zuſtimmung.] Wir ſind nicht zuletzt ſtark, weil der Geiſt des Volkes hinter der Wehrmacht beſſer iſt denn je. Ihr alle hier ſeid ein kleiner Ausſchnitt aus dieſem Volk, ſeid ein kleiner Ausſchnitt aus dieſer Wehr⸗ macht und ihr ſeid gemeinſam die Träger des neuen Geiſtes— des Geiſtes der großen Kamerad⸗ ſchaßt, der Hingabe an Deutſchland, der Opfer⸗ bereitſchaft für Deutſchland, der Liebe zu Deutſchland und der Liebe zu ſeinem Füh⸗ S Deutſchland läßt ſich nicht provozieren „Die letzten Wochen erſt“, ſo führte Rudolf Heß weiter aus,„hätten wieder bewieſen, wie gut die deutſche Führung ſei. Die Güte dieſer Füh⸗ rung hätte ſich gezeigt in der Tat und vor allem auch im Nichtstun!(Stürmiſche Beifallskund⸗ gebungen.) Dieſes„Nichtstun“, dieſes Nicht⸗ provozierenlaſſen bedeutete die Wahrung des Friedens für uns und ganz Europa. (Erneuter Beifall.) Wir wiſſen, daß zur gleichen Zeit anderwärts Mobilmachungsordern auf Schreib⸗ tiſchen lagen! Hätte das Tun anderwärts wirk⸗ lich zum Kriege geführt, wie die Provokateure er⸗ hofften: das Ergebnis wäre geweſen, daß die Tätig⸗ keit von vielleicht Millionen auf Zerſtören um⸗ geſtellt worden wäre, auf Zerſtören mit den raf⸗ finierteſten und furchtbarſten Mitteln, die je Men⸗ ſchenhirne für dieſen Zweck erdachten. Wer den Welt⸗ krieg an der Front miterlebt hat, habe einen Begriff bekommen von der Fähigkeit des modernen Menſchen im Zerſtören, wenn ſeine Tätigkeit auf Zerſtören konzentriert wird! „Nicht umſonſt habe ich“, ſo betonte Rudolf Heß, bereits vor ſechs Jahren von hier aus mich an die Frontkämpfer der Welt gewandt mit einem Appell, zuſammenzuwirken, auf daß eine zweite Kataſtrophe dieſer Art verhindert wird. (Beifall.) Ich wußte, daß dieſer Appell bei den Frontkämpfern auf fruchtbaren Boden fallen müſſe, und er iſt auf fruchtbaren Boden ge⸗ fallen!“ Und wenn ich feſtſtellte, daß die neue Wehrmacht nicht hätte entſtehen können ohne den Nationalſozia⸗ lis mus, ſo wiſſen wir auch, daß andererſeits der Natio⸗ nalſozialismus auf die Dauer nicht beſtehen könnte ohne dieſe neue Wehrmacht.(Stürmiſcher, anhaltender Beifall.) Mir ſind die wahren Sozlaliſten Gerade die nationalſozialiſtiſchen Errungenſchaften dieſes neuen Deutſchlands ſind es, die vielerorts mit höchſtem Mißfallen betrachtet werden. Man ſagt ſich: „Die reden ja nicht nur vom Sozialismus, ſondern ſind in der Tat Sozialiſten!“(Beifall!) Und gerade die ſogenannten ſozialiſtiſchen Staaten ſind es, die uns mit dem meiſten Haß bedenken! Wer die Auswirkungen ihres angeblichen Sozialismus kennt, den wundert es nicht, daß ſie uns haſſen, die wir wahre Sozialiſten ſind. Bei uns gibt es kein Stachanow⸗Syſtem— ein Antretiberſyſtem, das trotz allem den Verfall nicht aufhält und den Hunger nicht verhindert. Wir brauchen nicht die Ausländer auszuweiſen, die erzählen können, wie es in der übrigen Welt ausſieht. Wir bringen nicht all⸗ mählich alle Landsleute um, die im Auslande waren und ein Bild im Kopfe tragen, mit dem die Zuſtände im eigenen Lande nicht verglichen werden dürfen. Für das marxiſtiſch⸗bolſchewiſtiſche Ru ß land aber gilt das! Umſo ſicherer hält man es anſcheinend noch, die Staaten des wirklichen Sozialismus, wenn 2. Seite Nummer 276 Neue Maunheimer Zeitung Morgen ⸗Ausgabe Montag, 20. Juni 1— irgend möglich zu vernichten, um mit ihnen die Bei⸗ ſpiele aus der Welt zu ſchaffen, wie wirklicher Sozialismus ausſieht. Wie wiſſen aus weſſen Quel⸗ len die Kriegshetze gegen das nationalſozialiſtiſche Deutſchland und gegen das faſchiſtiſche Jtalien geſpeiſt wird. Aber ſie werden uns nicht umbringen! Dieſe beiden Staaten ſtehen zuſammen im Bewußt⸗ ſein der gemeinſamen Gegner innerlich ver⸗ bunden durch gemeinſame große Ideen, getragen vom Vertrauen und der Freundſchaft ihrer Führer untereinander.(Begeiſterte Zuſtimmung.) Braun und grau im Geiſte des Führers geeint „Ihr hier in Oſtpreußen“, ſo rief Rudolf Heß unter der begeiſterten Zuſtimmung der Maſſen aus, „ſteht auf Vorpoſten gegen den Bolſche⸗ wis mus! Ich weiß, dieſer Vorpoſten iſt zu einem guten Bollwerk ausgebaut, weil ihr Oſtpreußen ein Volk der Soldaten ſeid. So wie in Oſtpreußen ſich Trutzburgen aus alter Zeit erheben, ſo iſt gan z Oſtpreußen zu einer Trutzburg geworden. (Minutenlange Beifallsſtürme.) Braun und grau ſteht ihr vor mir, die Beſatzung dieſer Trutzburg. Ihr bringt zum Ausdruck, daß ihr ſo, wie ihr hier gleichſam ſymboliſch zuſammen⸗ ſteht, auch ſtets zuſammenhaltet, euch einander er⸗ gänzt, Die Wehrmacht als Schutz gegen den Ver⸗ ſuch eines Feindes, von außen anzugreifen, die Partei als Schutz vor dem Verſuch des Feindes, im Innern einzudringen! Gegenſeitig beeinflußt ihr euch mit ſoldatiſchem Geiſt, mit dem Geiſt der neuen Weltanſchauung. Ihr ſteht gemeinſam und ihr marſchiert gemeinſam Seite an Seite für Führer und Reich! De einen ſind ohne die anderen auf die Dauer nicht denkbar.“ (Die Worte des Stellvertreters des Führers über die Gemeinſchaft von Partei und Wehrmacht wur⸗ den immer wieder von neuen Beifallsbezeugungen unterſtrichen.) Zum Schluß ſeiner Anſprache erinnerte der Stell⸗ vertreter des Führers an die hiſtoriſche Tradition Oſtpreußens:„Tauroggen rettete Preußen und legte damit einen Grundſtein zum Großdeutſchen Reich, das heute Erfüllung wird. Goering ge denkt ſeiner alten Kameraden der Marineluftwaffe Wiederſehenstreffen in Kiel dnb. Berlin, 18. Juni. Generalfeldmarſchall Göring hat an den Kom⸗ mändierenden General der Luftwaffe See folgendes Schreiben gerichtet: „Am Tag des 25jährigen Jubiläums der ge⸗ mäß Kabinettsorder vom 3. 5. 1913 befohlenen Aufſtellung einer Marine⸗Luftſchiff⸗ und Marine. Flieger⸗Abteilung gedenke ich der ruhmreichen Tätigkeit der Marine⸗Luftſtreitkräfte im Welt⸗ kriege und wünſche dem Luftwaffenkommando See und ſeinen unterſtellten Einheiten eine er⸗ folgreiche Zukunft. gez. Göring, Generalſeldmarſchall. Zur Erinnerung an die Heldentaten ihrer ge⸗ fallenen Kameraden und als Wiederſehensfeier hat daher die„Kameradſchaft Marineflieger inn Berlin⸗ Hälenſee zum 30. Juni ein Jubiläumstref⸗ fen nach Kiel einberufen, an dem alle Angehöri⸗ gen der ehemaligen Formationen der Marineflieger umd Luftſchiffer teilnehmen ſollen. An der dreitägi⸗ gen abwechſungsreichen Feier, die ſich um eine Ge⸗ fallenenehrung am Heldenmal in Laboe gruppiert, wird auch Generalleutnant Chriſtianſen, der Führer des NS⸗Fliegerkorps, teilnehmen, der unter ſeinem Kameradennamen„Kriſchan“ Deutſchlands populärſter Seeflieger geworden iſt. Er wird in ge⸗ wohnter jugendlicher Friſche mit alten und fungen Kameraden den„Küſtenflug“ durchführen. Daladier als Gaſt des deutſchen Votſchafters dnb. Paris, 19. Juni. Der deutſche Botſchafter Graf Welezeck gab am Samstagmittag zu Ehren des franzöſiſchen Mini⸗ ſterpräſtdenten und Landesverteidigungsminiſters Daladier ein Frühſtück. Es nahmen an dieſer Veranſtaltung auch der ſtellvertretende Miniſter⸗ präſident Chautemps und eine Reihe bekannter franzöſiſcher Perſönlichkeiten teil, die ſich demnächſt zur Tagung der deutſch⸗franzöſiſchen Geſellſchaft nach Baden⸗Baden⸗ begeben werden. eee So wirkt ſich der Wahlſieg der Sudetendeutſchen aus: Deutſche Bürgermeister in allen deutſchen Städten In allen großen Städten ſtellt die SO alle oͤrei Bürgermeiſler dnb. Reichenberg, 19. Juni. Wie überwältigend der Wahlſieg der Sndeten⸗ deutſchen Partei bei den letzten Gemeindewahlen ausgefallen iſt, geht am beſten aus der Tatſache her⸗ vor, daß die Partei überall eine klare Mehrheit er⸗ zielt hat, die in den meiſten Fällen ſogar über die Dreiviertelmehrheit hinausreicht. Dies gilt vor allem von den großen ſudetendeutſchen Städten, in denen die Partei ſämtliche 3 Bürgermeiſter, d. h. den Bürgermeiſter und ſeine beiden Stellvertre⸗ ter ſtellen kaun. Alle drei Bürgermeiſter ſtellt die Sudetendentſche Partei in Reichenberg(bei 33 Mandate), in Gablonz a. N.(34 Maudate), Arnau(24), Braunau(29), Hohenelbe(29), Schreckenſtein(29), Hirſchberg(24), Niemes(29), Alt⸗Ehrenberg(27), Schluckenan(33), Warnsdorf(33) Falkenau(23), Graslitz(31), Mies 28), Nenern(20), Winterberg(23), Tachau(31), Tepl 29), Zwittau(29), Müglitz(24, Mähriſch⸗Schönberg 30), Teplitz⸗Schönan(20), Fiſchern(27), Wallern(27 Den Bürgermeiſter und den erſten Bürger⸗ meiſterſtellvertreter ſtellt die SD in Bodenbach(29), Haida(21), Neudeck(25), Troppau(29), Leitmeritz (24) und Poſtelberg(16). Das verfehlte Ziel der Prager Maßnahmen Der„Deutſche Dienſt“ zu der tſchechiſchen Demobiliſierung dnb Berlin, 18. Juni. Zu der gemeldeten Demobilmachung in der Tſchechoſlowakei ſchreibt der„Deutſche Dienſt“: Wenn nunmehr die am 20. Mai einberufene Jahresklaſſe in der Tſchechoſlowakei wieder zur Ent⸗ laſſung kommt, ſo iſt darauf hinzuweiſen, daß die Demobiliſierung in einem ſolchen Fall nach der Geſetzesvorſchrift nach dem A b⸗ lauf von vier Wochen ohne weiters zu erfolgen hat, ſo daß ein beſonderer Beſchluß der zuſtändigen Stellen nicht erforderlich iſt. Im übrigen iſt inzwiſchen das bei dieſer auf⸗ ſehenerregenden Maßnahme geſteckte Ziel erreicht, indem die Wahlen an den drei Wahlſonntagen„unter den Waffen“ ſtattgefunden haben. Wenn damit allerdings gleichzeitig auch ein Druck auf den Wahl⸗ vorgang und das Wahlergebnis beabſichtigt war, ſo iſt demgegenüber feſtzuſtellen, daß an der vorbild⸗ lichen Diſziplin der Sudetendeutſchen jeder Verſuch, militäriſch den Wahlhergang zu beeinfluſſen, fehl⸗ ſchlagen mußte, und daß das Wahlergebnis doppelt klar im Sinne des ſudetendeutſchen Volkswillens trotz dieſer unberechtigten Maßnahme vor aller Welt eine eindeutige Sprache geführt hat. Sſchechenterror durch Polizei und betrunkene Soldaten adnb Prag, 18. Juni. Am 16. und 17. Juni kam es in Freiwaldau zu wilden Ausſchreitungen der tſchechiſchen Sol⸗ dateska gegen die Zivilbevölkerung. Tſchechiſche Soldaten fielen über einen Sudetendeutſchen her und verletzten ihn, als er zwei Jugendlichen zu Hilfe eilen wollte, die von den Soldaten bedroht wurden. Auch in Gaſtlokalen kam es zu wüſten Szenen, die betrunkene Soldaten hervorgerufen hatten. Am Donnerstag gegen 16 Uhr überquerten die Preſſevertreter der SDp, Abgeordneter Dr. Pe⸗ ters, Wollner, Klieber und hinter ihnen Ab⸗ geordneter Kundt und Senator Liehm die Hyber⸗ niagaſſe in Prag. Plötzlich griff der dort Dienſt Volſchewiſtengreuel in Villarreal Entmutigte Milizen ſinnlos ins Feuer getrieben dnb. Bilbabo, 18. Juni. Die Operationen an der Caſtellon⸗Front werden zur Zeit durch erfolgreiche Angriffe der nationalen Truppen im Laufe des Tages und durch ſinnloſe Gegenangriffe der ſowjetſpaniſchen Abteilun⸗ gen im Lauf der Nacht gekennzeichnet. Die nationalen Truppen zwingen nach jedem neuen Sonnenaufgang den Feind, ſeine Stellungen zu verlaſſen, während die Sowjetſtäbe die geſchlagenen und entmutig⸗ ten Milizen nach Einbruch der Dunkelheit zu Gegenaugriffen vorſchicken, damit die Stellungen wieder erobert werden, die die Milizen nicht ein⸗ mal zu verteidigen verſtanden hatten. Ihre An⸗ griffe brechen auch regelmäßig im Feuer der nationalen Truppen zuſammen. Trotzdem wiederholen die roten Stäbe ihre Tak⸗ tik immer wieder in der unbeſtimmten Hoffnung, das Vordringen der nationalſpaniſchen Truppen ir⸗ gendwie aufhalten zu können. Die ſchwerſten Kämpfe ſpielen ſich augenblicklich in den ausge⸗ dehnten Orangenhainen ab, die ſich an der Küſte entlangziehen. Die Nachrichten von holſchewiſtiſchen Gewalt⸗ taten in den verlaſſenen Ortſchaften häufen ſich von Tag zu Tag. Nach dem Blutbad in Caſtellon, wo 400 Einwohner in grauſamſter Weiſe hingemor⸗ det wurden, haben die Sowjetabteilungen auch in Villarreal vor ihrem Abmarſch ein Maſſenmorden veranſtaltet. Beim Einrücken der nationalen Trup⸗ pen lagen in den Straßen zahlreiche Leichen, die z. T. grauenhaft verſtümmelt waren. Auch Mütter mit kleinen Kindern fand man unter den Leichen haufen; ſie hatten ſich vermutlich geweigert, die Stadt zugleich mit den Sowjetabtei⸗ lungen zu verlaſſen und waren Babe kurzerhand er⸗ ſchoſſen worden. Or. Fritk zu den chechiſchen Grenzverletzungen: „Man ſoll uniere Geduld nicht mißbrauchen“ Der Reichs innenminiſter dankt auf dem Parteiappell des Gautages in Königs⸗ berg den Veamten und kündigt eine beabſichtigte Beſſerſtellung an dnb. Königsberg, 18. Juni. Im weiteren Verlauf des pſtpreußiſchen Gautages wurde am Samstag der große Parteiappell in der Schlageterhalle zu Königsberg im Beiſein von Reichsorganiſations⸗ leiter Dr. Ley, Reichsinnenminiſter Dr. Frick und Reichsleiter Buch fortgeſetzt. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley entwickelte mit umfaſſender Klarheit vor den Parteigenoſſen der Nordoſtmark die tragenden Gedanken, aus denen die nationalſozialiſtiſche Idee und die Organiſation der Partei erwachſen iſt. Er legte den verſammelten Amtswaltern vor allem die Pflicht zu höchſter Ver⸗ antwortungsfreudigkeit ans Herz. Dann ergriff Reichsinnenminiſter Dr. Frick das Wort. Er ſchilderte die einzelnen Etappen natio⸗ nalſozialiſtiſchen Aufbaues in Staat und Wirtſchaft und hob hervor, daß die lebendige Fühlungnahme zwiſchen Volk und Staatsführung, die die Voraus⸗ ſetzung aller Erfolge ſei, durch die Parte ver⸗ mittelt werde, und daß dieſem Ziel auch die oſt⸗ preußiſche Gautagung diene. Mit beſonderem Nach⸗ druck würdigte der Reichs miniſter dann die aufopfe⸗ rungsvolle Arbeit des von nationalſozialiſtiſchem Geiſt erfüllten Beamtentum, ohne deſſen Mitwirkung der Aufbau niemals möglich geweſen wäre. Der Miniſter knüpfte daran die Hoffnung, daß in Aubetracht des allgemeinen wirtſchaftlichen Aufſchwungs bald auch für die deutſchen Beamten ein gerechter Ausgleich er⸗ möglicht werden kann. Reichminiſter Dr. Frick betonte dann, immer wieder von ſtürmiſchem Beifall unterbrochen, daß die Weiterführung des großen deutſchen Aufbauwerkes durch Partei und Staat einen deutſchen Frie⸗ denswillen zur Vorausſetzung habe. Allerdings ſoll man nicht vergeſſen, daß heute ein neues Deutſch⸗ land erſtauden ſei, deſſen Friedensliebe ihre Grenzen in den Lebensrechten des deutſchen Volkes findet. Der Miniſter erwähnte die neueſte tſchechiſche Grenzverletzung und erklärte:„Wenn immer wieder Uebergriffe erfolgen, dann wird man, wenn ſchließlich papierne Proteſte nichts mehr nützen, zu draſtiſcheren Mitteln greifen müſſen. Wir wollen den Frieden, und das deutſche Volk iſt friedlich geſinnt. Aber man ſoll unſere Geduld nicht mißbrauchen. Feig, ſchwach und trottelhaft iſt das deutſche Volk ganz gewiß nicht, und wer das nicht beizeiten begreift, der wird den Scha⸗ den davon haben.“(Stürmiſcher, lang auhalten⸗ der Beifall.) Zum Abſchluß der Kundgebung ſprach Reichs⸗ leiter Buch, der abſeits von den Tagesfragen Richt⸗ linien für die charakterliche„ des Führer⸗ korps gab. Bluturteile und Hinrichtungen in Bartelona Die Autwort auf den Fall Caſtellons dnb. Bilbao, 19. Juni. Die Terrormaßnahmen der Bolſchewiſten haben nach dem Fall Caſtellons eine neue Verſchärfung er⸗ fahren, wie es ja überhaupt zu beobachten iſt, daß nach einer Niederlage ihre um ſo ſchneller arbeitet. So wurden allein in den letzten Tagen in Barcelona wieder 180 Perſonen zum Tode verurteilt, denen„paſſive Sabo⸗ tage“ vorgeworfen wurde. Mit den Bluturteilen nicht zufrieden, durchſuchen die bolſchewiſtiſchen Ban⸗ den auf eigene Fauſt die Privatwohnungen nach Nationalgeſinnten oder ſonſt Verdäch⸗ tigen. Die von ihnen entdeckten Perſonen ſchleppen ſie ohne weiteres fort und erſchießen ſie ohne Prozeß oder auch nur eine Benach⸗ richtigung der Behörden. Für die Zuchtloſigkeit die⸗ ſer Banden iſt es bezeichnend, daß ſie miteinander auch ſelbſt in Fehde leben, kam es doch in der Hafen⸗ gegend wiederholt zu Prügeleien und Schießereien zwiſchen den verſchiedenen Gruppen. Das iſt die franzöſiſche Nichteinmiſchung Was Aktenfunde beweiſen dnb Burgos, 18. Juni. Bei den letzten Vorſtößen der Nationaltruppen an der Pyrenäenfront wurden u. a, auch verſchiedene Aktenſtücke des Stabes der jetzt geflohenen 43. rotſpaniſchen Diviſion erbeutet. Sie wurde ſeit Monaten ausſchließlich von Frankreich aus mit Lebensmitteln und Munition verſorgt. Unter den Aufzeichnungen des Diviſionsſtabes befinden ſich folgende Angaben: „Ende April wurden aus Paris folgende Lebensmittel für dieſe Diviſion abgeſandt: 40 000 Kg. Mehl, 2000 Liter Oel, 5000 Kg. Seife, 1000 Kg. Kaffee, 2000 Paar Stiefel, 1000 Kg. Zucker. Unſere Verwundeten werden ohne Schwierigkei⸗ ten nach Frankreich gebracht. Um den Transport der Verwundeten nach Barcelona zu vermeiden, hat die franzöſiſche Volksfront ſich entſchloſſen, die Kranken in franzöſiſchen Lazaret⸗ ten zu pflegen.“ Ferner wurde über die Waffentransporte noch bekannt, daß Ende Mai die Diviſion 200 leichte Maſchinengewehre des neueſten franzöſiſchen Modelles mit der entſprechenden Munition über die Grenze erhielt. Die Verbindung zwiſchen dem franzöſiſchen Gebiet und der Diviſion wurde der Einfachheit halber mit einer Seilbahn hergeſtellt, die einer Bergbau⸗Geſellſchaft gehört. Eine bezeichnende Dankſagung des Anführers der geflüchteten Rotmilizen dnb Paris, 18. Juni. Am Freitagabend iſt der letzte Schub der nach Frankreich geflüchteten Rotmilizen der 43. Diviſion von Arreau nach Cerbsre befördert worden, von wo aus ſie wieder nach Sowjetſpanien abgeſchoben wur⸗ den. Etwa 100 der roten Söldner ſind in Fabien verblieben, um mit Erlaubnis der franzöſiſchen Be⸗ hörden die der Bevölkerung der Pyrenäentäler ge⸗ raubten Maultiere, Schafe und Rinderherden an die kataloniſche Grenze zu treiben. Der Kommandant der geflüchteten 43. rotſpani⸗ ſchen Diviſion, Beltran, gab vor Journaliſten fol⸗ gende Erklärung ab, die keines Kommentars bedarf: Er verlaſſe Frankreich bewegten Herzens über die„Aufmerkſamkeiten“, die ſein„bewunderungs⸗ würdiges Volk“ ihnen ſo reichlich geſchenkt 92885 und die er niemals vergeſſen werde! i Hinrichtungsmaſchine tuende Verkehrspoliziſt nach dem Rockaufſchlag des Abgeordneten Wollner und verſuchte, ihm das Partei⸗ abzeichen herunterzureißen. Auf die Worte des Ab⸗ georoͤneten Wollner:„Hand weg!“ forderte ihn der Poliziſt auf, mitzukommen. Abgeordneter Wollner wies ſich als Parlamentarier aus und ſtellte die Nummer des Poliziſten feſt. Abgeordneter Kundt erſtattete bei der Polizei⸗ direktion ſofort oͤie Anzeige über den Vorfall und verlangte ſtrengſtes Vorgehen gegen den Poliziſten. Die Polizeibehörde hat genaue Unterſuchung des Vorfalles zugeſagt. „Slovenska Prawda“ verboten dnb. Prag, 17. Juni. Dem Blatte der Slowakiſchen Volkspartei, der „Slovenska Prawda“ wurde am Donnerstag mitgeteilt, daß es auf drei Monate verboten worden ſei. Dieſe Maßnahme trifft vor allem die Jugend der ſlowakiſchen Autonomiſten, ſtellt das Blatt beſonders feſt. Horthys 70. Geburtstag Ein Freudentag der ungariſchen Nation dnb. Budapeſt, 18. Juni. Der Reichsverweſer des Königsreiches Ungarn, Admiral von Horthy, beging am Samstag ſeinen 70. Geburtstag. Dieſen Tag feiert die geſamte ungariſche Nation mit herzlicher und auf⸗ richtiger Freude. Die Liebe, die Hochſchätzung und die Treue, die Ungarn ſeinem Reichsverweſer ent⸗ gegenbringt, kommt auch in den Leitartikeln aller ungariſchen Blätter zum Ausdruck, die die hohen perſönlichen und ſtaatsmänniſchen Tugenden des Aoͤmirals würdigen. Da auf ausdrücklichen Wunſch des Reichsverweſers von beſonderen Feierlichkeiten Abſtand genommen wird, finden nur in den Kir⸗ chen aller Konfeſſionen Feſtgottesdienſte ſtatt. Schon ſeit Tagen gehen Admiral von Horthy aus allen Teilen des Landes und aus allen Kreiſen der Bevölkerung Glückwünſche zum Zeichen der Liebe, Treue und Verehrung zu. Miniſterpräſident Imredy wird im Laufe des Samstag in einer Radioanſprache dem Reichsverweſer den Dank und die Treue des ungariſchen Volkes zum Ausdruck bringen. Die Hauptſtadt Ungarns prangt im Flaggen⸗ ſchmuck. Von der Ofener Feſte verkündeten Salut⸗ ſchüſſe und Freudenfeuer den 70. Geburtstag des Reichs verweſers. * Der Führer und Reichskanzler hat dem Reichs⸗ verweſer des Königreichs Ungarn zum Geburtstag drahtlich ſeine Glückwünſche übermittelt. nabe Nationaler Fliegerſonds Nikolaus von Horihy“ dnb. Budapeſt, 19. Juni. Aus Anlaß des 70. Geburtstages des Reichs ver⸗ weſers hat der Miniſterrat einen„Nationalen Flie⸗ gerfonds Nikolaus von Horthy“ geſchaffen, der dem Ausbau der Luftfahrt für die Landesvertei⸗ digung dienen ſoll. Das Volksempfinden kommt in der Sprache der Blätter zum Ausdruck, die den Reichsverweſer als den Retter der ungariſchen Na⸗ tion, als Schöpfer des neuen Nationalſtaates und der neuen Weltgeltung Ungarns feiern. Einſtimmig ſchließen die Blätter ihre Artikel mit dem Wunſche und der Hoffnung, daß Reichsverweſer von Horthy der ungariſchen Nation noch recht lange erhalten bleibe und vor allem die ungariſche Auferſtehung noch erleben möge. Grenzzwiſchenfall in Mandſchukus Mandſchuriſcher Soldat von Sowjfetruſſen getötet und verſchleppt dnb. Tokio, 18. Juni. Eine 20 Mann ſtarke mandſchuriſche Patrouille wurde am Freitag an der Grenze zwiſchen der Sowjetunion und Mandſchukuo bei Hongtſchung von einer ſowjetruſſiſchen Abteilung ange⸗ griffen. Es entwickelte ſich ein Feuergefecht, das, nachdem von beiden Seiten Verſtärkungen eingetrof⸗ fen waren, 20 Minuten dauerte. Die augenblickliche Lage am Kampffeld iſt bisher noch ungeklärt. Vor⸗ läufigen Nachrichten zwfolge wurde ein mandſchuri⸗ ſcher Soldat getötet und ein zweiter verwundet. Die Leiche des mandſchuriſchen Soldaten wurde von den Sowjetruſſen verſchleppt. * Admiral a. D. Günther von Kroſigk f. Auf der Burg Brumby ſtarb im Alter von 77 Jahren Admi⸗ ral a. D. Günther von Kroſigk. Ein erfolgreicher Führer der Kaiſerlichen Marine, deſſen militäriſche Laufbahn mit dem Kriegsende 1919 abſchloß. Admiral von Kroſigk war 1906 bis 1909 Kommandant des Flottenflaggſchiffes„Deutſchland“ und wurde dann Zweiter Admiral. In den Jahren 1911 bis 1913 war er Chef des Kreuzergeſchwaders in Oſtaſien und von Juli 1914 bis Januar 1919 Chef der Marineſtation der Nordſee in Wilhelmshaven und Führer des Ober⸗ 8 der deutſchen Oſtſeeküſte während des rieges 1 e und berantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer, 1. V. Dr. Fritz 5 5 Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortll Theater, Wiſſenſchaft und e Cart„— delsteil: l. V. W. Müller.— Lokaler Tell u. f. B. Gericht: Or. Fritz Hammes.— Sport: Wily Müller, F Umſchau u. Bilderdienſt: J. B. Richard„„ ſämtl. in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. F. Schaffer, Berlin-rledenag, Südwe 1 8 Für unverlangte Beiträge 0 Gewähr. Rückſendung nut 15 Herausgeber, Drucker und Ber 2 Nee Mannheimer gelkans Dr. Fritz 8& Co., N R 1, 46. Verantwortlich für An 8 und geſchäftliche Mittellungen 2. Mann beim. Zeit Preisliſte 8 Die Anzeigen der 1 A Abend und 1 einen gleich. zeitig in der Augen B 1 Ausgabe à Mittag äber 10 500 Ausgabe A Abend über 9 500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Mai über 21 500. -er r S Ga Bree — 8 Montag. 20. Juni 1938 Nene Mannheimer Zeitung Morgen⸗Aus gabe 3. Seite/ Nummer 276 Mannheim, 20. Juni. Hochflut bedeutender Veranſtaltungen Nach und vor großen Ereigniſſen Der letzte Frühlings⸗Sonntag hat uns nochmals eine Hochflut bedeutender Veranſtaltungen gebvacht. Das Wochenende ſtand diesmal im Zeichen des Sportes. Fliegerei, Rudern und Raofahren machten manchem den Entſchluß ſchwer. Der Rad⸗ ſport nahm allerdings die Aufmerkſamkeit nur für eine kurze Spanne Zeit in Anſpruch. Am Sams⸗ tagnachmittag kamen hier die Deutſ ch land fah⸗ rer durch. Sie paſſierten den Flugplatz in Neu⸗ oſtheim um die Zeit, als dort der Jugendflug⸗ tag zu Ende ging. Der Beſuch der Oberrhei⸗ niſchen Ruderregatta im Mühlauhafen wurde durch den Großflugtag etwas beeinträchtigt. Aber das war angeſichts der in Ausſicht ſtehenden fliegeriſchen Delikateſſen nicht verwunderlich. Die kameraoͤſchaftliche Verbundenheit von Fliegern und Ruderern kam übrigens darin ſichtbar zum Aus⸗ bruck, daß Lochner einen kurzen Abſtecher nach dem Mühlauhafen unternahm. Der Aumarſch der Maſſen nach dem Flugplatz ſetzte ſchon früh ein. Umfangreiche Polizeikräfte ſorgten— wirkſam pon SA unterſtützt— bereits um 12 Uhr für den veibungsloſen Gang des Verkehrs. Wenig ſpäter rückte auch noch die SS heran. Gewaltige Anfor⸗ derungen wurden an die Straßenbahn geſtellt. Der Flugtag fand übrigens auch im Stadtinnern ſeinen Niederſchlag, und zwar durch das Standkon⸗ zert, das das Muſikkorps der Fliegerhorſtkomman⸗ dantur um die Mittagsſtunde am Waſſerturm gab. Der Gewitterrregen, der um 2 Uhr einſetzte, war glücklicherweiſe von ſo kurzer Dauer, daß eine Stunde ſpäter die Straßen keine Spur des Guſſes mehr aufwieſen. Auch heute noch gibt es in unſerer Stadt ein be⸗ ſonderes fliegeriſches Ereignis: Die Schulen beſuchen bis einſchließlich Mitt⸗ woch den Flugplatz und dabei führt die „Kindermöve“ Rundflüge aus. Damit beginnt eine an Ereigniſſen reiche Woche, die uns die Reichstagung des Fachamtes Chemie der Deutſchen Arbeitsfront und die Deut⸗ ſchen Studentenmeiſterſchaften bringt. Der Beginn der Chemietagung fällt mit dem offi⸗ ziellen Sommeranfang zuſammen. Zudem ſetzt heute noch die Muſterung des Jahrganges 1918 ein. Und da ſoll einer kommen und ſagen, in Mannheim ſei nichts los! dr. W. th. ns Hinter den Deutſchlandfahrern her Aber nur zwei Kilometer Am Neckarauer Uebergang ſtaut ſich der erſte Haufen, der es genau mitkriegen will, einſichtsvolle Leute, die ſich an den Bürgerſteig halten. Immer noch verſchmähen ſie, weit in die vierzig gekommen, ſich fahren zu laſſen. Sie machen Beſuche bei Ver⸗ wandtſchaft in Köln, Frankfurt, Freiburg grundſätz⸗ lich nur mit dem Rad. Unter ſolch ermunternden Reden vergeht die Zeit. Einer, der ſchon beſonders lange aushält, will vor einer knappen Stunde den zweiten Belgier, Dedonder,„den Bruder vun dem wo des Renne bis jetz' mitg'fahre is“,— geſehen ha⸗ ben,„der is Tour⸗de⸗France⸗Siecher und fahrt außer Konkurrenz“. Jetzt kommt ein kräftiger offener Wa⸗ . Die Jetzt aber hinterher! Rechts in die Viehhofſt raße und wieder ſcharf links in die Rheinhäuſer. Dahinten an der Burgſtraße winkt ſchon das gewaltige grüne Spurtband. An der Traitteurſtraße iſt Ende der Spurtbahn. Immer wilder wird das Rufen und Klatſchen. Aber wer war nun Erſter? Kein Menſch hat aufgepaßt. War es der Belgier, war's der Bäutz, der Kutſch⸗ bach?„De Schild war nit dobei!“ Gut, daß wir eine Zeitung haben Es gibt aber doch Fachleute, die benutzen die Pauſe und geben ihre Meinung kund über dieſen, 2 . Deutſchlandfahrer in Maunheim Das Gros der Fahrer in der Auguſtaanloge, kurz vor Eintreffen bei der Verpflegungsſtelle. Rechts: Fohrer der Spitzengruppe an der Verpflegungsſtelle. gen, von Männern mit weißen Kappen beſetzt, ſie winken, und wir ſchreien ſicherheitshalber mal„Tem⸗ po!“ Jetzt Polizei, aha, jetzt wird's ernſt, es iſt ſchon über halbeins „Hurra, do kumme ſe, fünf Stück, nä, ſechſe, ſibbene, näh, bloß fünfe“.. komiſch, wie das Beobachtungs⸗ vermögen verſagt, wenn man ſo ganz aus dem Häus⸗ chen iſt.„Tempoo!— Tempoo!“ Aber die haben ge⸗ rade die Steigung hinter ſich. Die Eile iſt nicht ſo groß. Der Hauſen bleibt zuſammen. Alle ſchonen ſte wohl die Kräfte für den Spurt. eee eke nes Im Zeichen der Chemietagung Ausſtellung in der Kunſthalle— Eine Reihe führender Perſönlichkeiten ſpricht in den Fachgruppen In den letzten Tagen iſt dem Stadtbild Mann⸗ heims anzumerken, daß ſich große Dinge vorbereiten. Der Aufruf des Kreisleiters und des Oberbürger⸗ meiſters hat darauf hingewieſen, daß die Bevölke⸗ rung Mannheims ſich an der Reichstagung, die das Jachamt„Chemie“ der Deutſchen Arbeitsfront in der Zeit vom 22. bis 25. Juni in Mannheim abhält, in ſtärkſtem Maße beteiligt. Die Vorbereitungen für dieſe Arbeitstagung gehen ihrem Ende entgegen. An den wichtigſten Verkehrspunkten ded Stadt ſind Obelisken und Fahnenſtangen aufgerichtet worden, die Mannheim ein feſtliches Gepräge geben. In den Büros, die utit der Vorbereitung der Reichsbagung„Chemie“ beſchäftigt ſind, herrſcht bis tief in die Nacht regſte Arbeit. Iſt es doch notwendig, den Tausenden von Beſuchern, die in dieſen Tagen nach Mannheim kommen, ihr Quartier zuzuweiſen und ſämtliche anderen Fragen und Wünſche zu erledigen. Außer dem Nibelungenſaal werden ſechs weitere Säle, in denen die fachlichen Sondertagungen ſtatt⸗ finden, ausgeſchmückt. In der Kunſthalle wird be⸗ reits ſeit einer Woche Tag und Nacht durchgear⸗ beitet, um die Leiſtungsſchau, die das Fachamt„Chemie“ hier veranſtaltet, aufzu⸗ bauen. Hunderte von wertvollen, künſtleriſch hoch⸗ wertigen Bildern zeugen von der vorbildlichen Ar⸗ beit, welche die Betriebe der chemiſchen Induſtrie in ganz Deutſchland vollbracht haben. In Modellen, Bildern, Zeichnungen, Statiſtiken uſw. wird das ganze Gebiet der ſozialpolitiſchen Betreuung der chemiſchen Betriebe auch dem Laien verſtändlich dar⸗ gelegt. Ein flüchtiger Blick in die Kunſthalle wäh⸗ rend der Vorbereitung der Ausſtellung gibt uns jetzt ſchon die Gewißheit, daß dieſe Schau etwas Ein⸗ maliges iſt. Man wird vor allen Dingen den Ein⸗ druck gewinnen, daß durch das Wirken der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront in den chemiſchen Betrieben un⸗ endlich viel Schönes und Vorbildliches geſchaffen wurde. Die drei Muſter betriebe aus der chemiſchen Induſtrie erhalten in dieſer Leiſtungs⸗ ſchau einen Ehrenplatz angewieſen, der ihrer beſon⸗ deren Leiſtung entſpricht. In der Hauptarbeitstagung werden die maßgeb⸗ lichſten Männer aus der Politik und der Wirtſchaft ſprechen. 5 Gekrönt wird dieſe Tagung mit der Abſchluß⸗ kundgebung, in der der Reichsorganiſationsleiter der NSDAP und Leiter der Deutſchen Arbeits⸗ front, Dr. Robert Ley, ſprechen wird. In den fachlichen Sondertagungen ſprechen die bekannteſten Fachmänner und Wiſſenſchaftler auf ihrem Gebiet. Es ſeien hier nur einige Namen genannt: In der Sondertagung der Fachgruppe Farben und Lacke ſprechen u. a. der Belriebs⸗ führer der Standard⸗Lackfabrik Pg. Krucken berg und der Leiter des Inſtituts für Berufskrankheiten in Berlin, Prof. Dr. Baader. In der Sonder⸗ tagung der Fachgruppe Sprengſtoffe ſpricht u. a. der Betriebsführer des Muſterbetriebes der Spreng⸗ ſtoff⸗ und Pyrotechniſchen Werke, Neumarkt(Ober⸗ pfalz), Pg. Franz Koll. Dipl.⸗Ing. v. Mühlen⸗ dahl verbreitet ſich über„Sicherheit und Spreng⸗ ſtoffe“. Das Gebiet der Unfallverhütung wird hier ebenfalls angeſchnitten. In der Sondertagung der Fachgruppe Gummi werden insbeſondere die„Auf⸗ gaben und die Betreuung der ſchaffenden Frau und die Aufgaben des Betriebsführers“ herausgeſtellt. Des weiteren die Bedeutung der Gummiinduſtrie und vor allen Dingen die Kautſchukinduſtrie im Vier⸗ jahresplan. Es ſpricht zu dieſen Themen Dr. Ri⸗ chert von der Reichsſtelle für Wirtſchaftsausbau, Berlin. Bei der Fachgruppe Düngemittel ſpricht Herr Dr.-Ing. Woſchke⸗Pieſteritz über„Die Lage der chemiſchen Grund⸗ und Düngemittelinduſtrie und die Aufgaben des Betriebsführers als Arbeitsbeauf⸗ tragter des Deutſchen Volkes“. Die Fachgruppe Photochemie weiſt ebenfalls ein umfangreiches Programm auf, in dem die bekannteſten Männer ſprechen werden. Beſondere Beachtung findet die Gruppe Kunſt⸗ ſt of fe, in der u. a. Dr. Leyſieffer von der Firma Dynamit⸗AG, Troisdorf über„Die Lage der Kunſt⸗ ſtoffinduſtrie und ihre Bedeutung in der Volkswirt⸗ ſchaft“ ſprechen wird. Von der gleichen Bedeutung iſt die Tagung der Fachgruppe Künſtliche Fa⸗ ſerſtoffe, in der der Vortrag von Pg. DA cF⸗Walter Schieber, Betriebsführer der Thüringiſchen Zell⸗ wolle AG, Schwarza⸗Thür., von ganz beſonderer Be⸗ deutung ſein dürfte. Direktor Luöwig Conrad, der Leiter der Fachgruppe Pharmazeutiſche Er⸗ zeugniſſe, Frankfurt/M., ſpricht über„Die Lage der pharmazeutiſchen kosmetiſchen Induſtrie“. Prof. Dr. OQuaſebart, Berlin, wird in dieſer Tagung ebenfalls das außerordentlich intereſſante Gebiet der „unſichtbaren Stoffe und unſichtbarem Strahlen“ be⸗ handeln. Zum Schluß findet die Sondertagung der Fachgruppe Fette und Oele ſtatt, in der die Fra⸗ gen der Lage der Fett⸗ und Oel⸗Induſtrie, des Wal⸗ fangs und ſeine Bedeutung in der Fettinduſtrie und die neuen Fragen auf dem Gebiet der Fettſäureſyn⸗ theſe behandelt werden. Als letztes ſei noch erwähnt, daß ebenfalls noch Sondertagungen für die Be⸗ triebsfrauen⸗ und Jugendwalterinnen ſtattfinden. i Damit haben wir einen kurzen Ueberblick über das umfangreiche Tagungsprogramm der Arbeitstagung „Chemie“ gegeben. Das Beſtreben Mannheims wird es ſein, den Gäſten, die in dieſen Tagen unſere Stadt aufſuchen, Gelegenheit zu geben, neben der ange⸗ ſtrengten und umfangreichen Arbeit, die ſie zu leiſten haben, die Schönheiten und Annehmlichkeiten Mann⸗ heims und ſeiner Umgebung kennenzulernen. (Photo: A. Pfau, Mannheim) den Bergfahren ſchwer geſchlaucht, und jenen, deſſen Rad doch ſchon arg geſchwänzelt habe. Und dann kommt mal wieder ein Kraftwagen mit weißen Kap⸗ pen beſetzt, und die Schulbuben ſchreien, was ihnen gerade einfällt:„Heil Deutſchlandauto, mol'ſtoppt und verzählt, wo vorne liegt. Alla Sie, wann kumme dann die onnere? Mir hawwe noch nit 'friehſtückt!“ Dann verengerten wir uns wieder ganz polizei⸗ widrig zu einem engen Schlauch, denn Schreien meldete neue Fahrer. Es war aber nur der De⸗ donder ganz allein, der ſich zäh und eiſern vorwärts kämpfte. Die Kleinen aber meinten triumphierend: „Guck, hoſcht geſehe, wie er ſich noigelegt hot, wie mr'klatſcht hawwe!“ Jetzt aber weiter! Am Augartenplatz iſt Markt. Da ſammelt ſich allerhand, was im Wege ſteht, ſchwere Wagen und dummes Volk.„Jetz' hot die erſte Grupp' ſchun immer 20 Minudde Vorſprung“, ſagen die Gewiſſenhaften,„un all die Italiäner do⸗ bei! Jetz' ſin's 21, 22... Endlich dohinne kumme ſe.“ Die Polizei mit Krafträdern und ſogar ein ein Wagen, der ſchafft Ordnung und Straßenbreite. Wie die Berittenen fahren ſie ganz nah vorbei und bed pvohen uns mit ausgeſtreckten Händen und kräf⸗ tigen Worten. Und dahinter eine dicht zuſammenhaltende Kolonne. „De Gerber is vorne, unn de Schild, ja be Schild, hafoh, der fährt mittedrin in dem Haufe!“ Und wir kriegen wieder zu hören, daß ſo ein Haufen zuſam⸗ menhält, da iſt ſo gut wie unmöglich, daß da einer ausbricht: die loſſe keener vor, do könnt mr ſich dod⸗ ſchaffe. 5 Wieder mal hinterher! An der Roonſtraße und am Palaſthotel gab es kleine Verkehrsſtockungen. Denn fetzt iſt es doch ſchon 1 Uhr und der Samstag⸗ mittagverkehr ſetzt ein. Gerade werden von hinten wieder Rennfahrer gemeldet Eine gewaltige Schimpferet folgt, am ſtärkſten natürlich von denen, die mitten im Wege ſtehen:„So ein Bleedſinn, ſo een Dorchenanner, ja, was ſin dann des for Leit! Die arme Fahrer, die verliere jo glei haufeweis Punkte!“ Gottlob war's aber nur ein einzelner, der, ein ganzes Rad auf dem Buckel, ſeelenruhig die Auguſta⸗Anlage hinausgondelte. Draußen an der Verpflegungsſtelle Rhein⸗Neckar⸗ Halle nahmen die Fahrer mit erſtaunlicher Ruhe und Beſinnlichkeit ihre Beutel mit Bananen, Zitro⸗ nen, Butterbroten und nahrhaften Flüſſigkeiten an ſich, keine nervöſe Haſt, immer mit die Ruhe, jeder kriegt was, wie ein Arbeiter im Werk. Ueberdies wird ja nur das Allernötigſte gefuttert. Weiter nach Seckene! Erſtaunliche Maſſen von Schuljugend hier unter⸗ wegs— und im Wege. Sind die alle ſo Radrenn⸗ fanatiker? Aber die kommen vom Flugplatz. Und nun erwarten ſie, vielleicht einen kleinen übriggeblie⸗ benen Reklametrunk mitzukriegen, jetzt, wo man von allen möglichen Firmen einen Augenſchutzſchild er⸗ wiſcht hat. Einzelne Buben haben ein halbes Dut⸗ zend! Der eine Nachfahrer kommt in einen Ver⸗ pflegungskraftwagen. Und ſchon ſauſen die auch ab. — e g Uberkinger Adelheid- Quelle Das berühmte Nierenwasser bewährt, N beliebt: Prospote koste dor Mineralbrunnen As Bad ringen Wir bekommen noch etwas Belehrung von einem Alten, wie man bei den Spurts allerhand Geld gut macht, ein feiner Zwiſchenverdienſt in Hockene, Man⸗ nem, in Darmſtadt, vielleicht auch in Weinem. Am Palaſthotel, am Friedrichsring Publikum noch ſtundenlanges Warten auf Bumerang, bis gegen 2 Uhr. Aber es kam nichts mehr, nur die Polizei, die ſagte: Schluß für heute! Dr. Hr „Launiſche Dame, Glück iſt dein Name Wieder ein Fünfhunderter gezogen Die braunen Glücksmänner der Reichs · lotterie für Arbeitsbeſchaffung ſind uns in ihren ſchmucken Uniformen ſo vertraut geworden, daß wir ſie gar nicht vermiſſen möchten. Sie bieten uns doch täglich immer wieder neue Abwechſlung, ſei es durch das Anbieten der Loſe oder durch ihre reichliche Verteilung von kleineren oder größeren Gewinnen. Dieſer Tage waren ſie wieder einmal beſonders freigebig, nachdem ſie in den Mittag⸗ ſtunden ſchon am Marktplatz zwei Frauen mit einem 50⸗Markgewinn und abends in der Stadt⸗ ſchänke eine Geſellſchaft mit einem Hunderter beglückten. Die Hauptüberraſchung ſparten ſie ſich bis ku rz vor Mitternacht auf. Kam da einer unſerer Glücks⸗ männer in eine Gaſtſtätte am Friedrichsplatz, um wie immer ſeine Loſe anzubieten. Er wurde auch mit großem Hallo empfangen, denn eine kleine Ge⸗ ſellſchaft erwartete ihn ſchon mit Schmerzen. Nach⸗ dem ſie beſonders fröhlich geſtimmt war, hatte ſie ſchon vorher beſchloſſen, heute eine größere Anzahl Loſe zu kaufen. Sie nahmen zuerſt zehn, dann wie⸗ der zehn ſolange, bis ſie 70 Loſe erworben hatte. Ihnen gegenüber ſaß ein einzelner Herr, der be⸗ luſtigt dem Treiben dieſer Geſellſchaft zuſah und ſich mitfreute, wenn ſie bei jedem Gewinn ein Mordshallo anfingen. Angeſteckt von dieſen nahm er auch zwei Loſe. Das erſte war eine Niete) doch als er das zweite Los geöffnet hatte, ſprang er von f ſeinem Stuhl auf und rief:„Ich habe fünfhun⸗ dert Mark gewonnen.“ Daraus ſieht man wieder wie launiſch doch das Glück iſt, aber unſere vorher genannte kleine Ge⸗ ſellſchaft freute ſich auch mit dem glücklichen Gewin⸗ ner, und ſie ſaßen hernach noch frſch eine Weile beieinander. Wer wird wohl von den Mannheimern den erſten Tauſender ziehen? Bei fünf Zuſammenſtößen ſechs Perſonen verletzt Polizeibericht vom 19. Juni Infolge Nichtbeachtens der Verkehrsvorſchriften ereigneten ſich am Samstag fünf Zuſammenſtöße, wo⸗ bei ſechs Perſonen verletzt wurden. Drei mußten in das Städtiſche Krankenhaus gebracht werden. Zwei Fahrzeuge wurden ſtark und fünf leicht beschädigt. Wegen Trunkenheit mußten ein Radfahrer ſowie zwei weitere Perſonen in polizeilichen Gewahrſam genommen werden. Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs wurden ſechzehn Perſonen angezeigt. Seinen 70. Geburtstag feiert heute in geiſtiger und körperlicher Friſche Herr Johann Härtling, Fahrradgeſchäft, Mittelſtraße 93. Dem treuen Leſer herzlichen Glückwunſchl e Vorſtellungsänderung im Nationaltheater. Wegen Erkrankung von Gretel Dietrich und Lutz Walter Miller wird am heutigen Montag an Stelle von„Mazeppa“ die komiſche Oper„Der Barber von Sevilla“ von G. Roſſini gegeben. Mitſikaliſche Leitung Generalmuſtkdirektor Karl Elmendorff. Vorſtellungsbeginn 19.30 Uhr. ee eee ene. 18000 Schüler beim Jugendflugtag Kleine Ausleſe aus den Ereigniſſen des Großflugtages Einen Vorgeſchmack vom Großflugtag gab am Samstag die zweiſtündige Schau, die eigens für die Schulen veranſtaltet wurde. Die Klaſſen, die geſchloſ⸗ ſen nach dem Flugplatz in Neuoſtheim abrückten, hatten zum Teil ſehr erhebliche Wege zurückzulegen. Insgeſamt umſäumten, als um 11 Uhr die Veran⸗ ſtaltung begann, rund 18 000 Schüler und Schülerin⸗ nen den Flugplatz. Der Jugend wurde ein Ausſchnitt aus den Dar⸗ bietungen des Sonntags geboten. Die Stieglitz⸗ Kette der Gruppe 16 des NS flog zur Be⸗ grüßung; dann fauchte das„Motor⸗Baby“ Aufer⸗ manns zum Start, ſchraubte ſich kraft feines Hilfs⸗ motors hoch, um anſchließend zum Segeln überzu⸗ gehen. f a Lochner ſeſſelte ſobann ganz die Aufmerkſamkeft ſeiner jugendlichen Zuſchauer, 5 die über ſeine Immelmann⸗Turns, über ſeine lang⸗ ſam gedrehten und doppelt geriſſenen Rollen und all das andere, was er zeigte, aus dem Staunen nicht heraus kamen. Dann ſtartete eine Kette der Flug⸗ zeugführerſchule Mannheim, deren Leiter Lochner iſt. Viel Heiterkeit erregte Althof mit ſeinem humoriſtiſchen Flug als Kaminfeger. Es war erſtaunlich, wie die„Klemm“ den hohen An⸗ forderungen, die dieſer kapriolenreiche Flug an Motor und Material ſtellt, genügte. Der Segelflug wurde durch Loh rum meiſterlich vertreten. Zum Schluß gab's dann einen Fallſchirmabſprung des Hitlerjungen Zahn, der in etwa 800 Meter Höhe„ausſtieg“ und wohl⸗ behalten mitten auf dem Rollfeld niederzukommen gerſtand. Er erntete denn auch einen Sonderbeifall. Auf dem Heimwege hatte die Jugend natürlich das Geſehene ausgiebig zu beſprechen und dabei wur⸗ den unbemerkt für ſie die großen Wegſtrecken„kür⸗ zer“. Leider war am Samstag die Lautſprecheranlage auf dem Flugplatz noch nicht ganz fertig, ſo daß viele der Schüler und Schülerinen die zu den Vorführun⸗ gen gegebenen Erläuterungen nicht hören konnten. m. Der erſte Tag: Ein Erfolg für Mannheim Mannheimer Me gewinnt den Erſten Jungmann⸗Achter,„Amititia“ den Erſten Junior- und den Erſten Zum 55. Male wurde am letzten Wochenende die Mannhimer Oberrheiniſche Regatta zur Durchführung ge⸗ bracht. Was dieſe Zahl bedeutet, weiß am beſten der⸗ jenige zu ſchätzen, dem bekannt iſt, daß Mannheim damit in Deutſchland von nur wenigen Regatten übertroffen wird, ein Erfolg des Mannheimer Regattavereins, der am 16. März dieſes Jahres auf ein 60jähriges Beſtehen zurückblicken konnte. In treuer Verfolgung des Leitge⸗ dankens:„Sport iſt Dienſt am Volk!— Iſt Dienſt am Vaterland“ arbeitete man jahrzehntelang an der Vervoll⸗ kommnung der Mannheimer Regatta und wenn die Ver⸗ anſtaltung heute aus dem Programm des deutſchen Ru⸗ derſportes nicht mehr wegzudenken iſt, ſo iſt dies nicht zuletzt das Verdienſt der Männer, die in Mannheim⸗Lud⸗ wigshafen an führender Stelle gearbeitet haben. War die Mannheimer Regattaſtrecke im Mühlauhafen ſchon ſtets eine der beſten Rennſtrecken ganz Deutſchlands, ſo beſitzt Mannheim heute auch eine Zuſchauer⸗ und Zielanlage, welche in Deutſchland wohl ihresgleichen ſucht. All dies verdient vorausgeſchickt zu werden, ehe wir zu der Re⸗ gatta des Samstages und Sonntags kommen, die in jeder Beziehung zu einem vollen Erfolge wurde und ſich den oft glanzvollen Vorgängerinnen würdig zur Seite ſtellen kann. Die Organiſation, um die verantwortungsvollſte Seite der Veranſtaltung vorweg zu nehmen, klappte ausgezeich⸗ net. Obwohl eine rieſige Arbeit zu bewältigen war, wik⸗ kelte ſich alles ſo prompt ab, daß die Zuſchauer beſtimmt keine Langeweile bekamen. Zudem ſorgte eine vorbild⸗ liche Benachrichtigung durch die Lautſprecheranlage dafür, daß die einzelnen Rennen vom Start weg, der ſich immerhin 1900 Meter vom Ziel entfernt befand, verfolgt werden konnten, bis die Bopte in das Blickfeld der Zu⸗ ſchauer auf den Tribünen kamen. Der ſportliche Erfolg war denkbar günſtig, denn die gebotenen Kämpfe ließen in den meiſten Rennen kaum Wünſche offen und wieder⸗ holt waren erſt die letzten 50 Meter für den Ausgang eines Rennens entſcheidend. Daß dabei die einheimiſchen Vereine ihren Teil dazu beitrugen und durch zahlreiche Stege für einen erfolgreichen Verlauf ſorgten, erfüllt uns mit beſonderer Freude und Genugtuung. Mannheim hat im Ruderſport eine Tradition zu verteidigen. Der Nachwuchs, der heute, von einige unverwüſtlichen alten Kämpen unterſtützt, das Erbe eines glanzvollen Jahr⸗ zehnts im Maunheimer Ruderſport antritt, hat auf jeden Fall gezeigt, daß er gewillt iſt, in den Fußtapfen der „Alten“ weiterzuwandeln. Der erſte Tag Wratislavia Breslau gewinnt den Büxenſlein⸗Vierer.— Phantaſtiſcher Kampf im 1. Achter.— Amicitia ſchlägt Eſſen und Breslau. Zur rechten Zeit ſchien am Samstagnachmittag die Schlechtwetter⸗Periode der letzten Wochen beendet, denn als dos erſte Rennen der Regatta im Mühlauhaſen begann. lag ein prächtiger Sonnenſchein über der Regattaſtrecke, ſo daß ſich bereits am erſten Tage über 800 Zuſchauer auf den Tribünen am Ziel eingefunden hatten. Kreisleiter Senior-Achter Schneider war ſelbſt erſchienen, weiter bemerkte man Oberſtleutnant der Schutzpolizei Wünnenberg, Poli⸗ zeipräſidont Dr. Rams berger, Sturmbannführer Schmeißer in Vertretung von Brigadeführer v. Halten⸗ wang. Als Einlage zeigte Kunſtflugmeiſter Lochner wäh⸗ rend der Pauſe ſein Können, während auf dem Waſſer acht Pimpfe des Ludwigshafener RV im Rennachter leb⸗ haften Beifall fanden. Der erſte Tag wurde zu einem großen Erfolg für den einheiwiſchen Ruderſport. Nicht weniger als 3 Achter und ein Vierer fielen an die Man nheim⸗Lud⸗ wigshafener Vereine die trotz beſter Konkurrenz erfolgreich ſein konnten. Den Höhepunkt des Tages bil⸗ dete unſtreitig der 1. Senioren⸗Achter mit der Eſſener Renngemeinſchaft, der Frankfurter Germanio, Friedrichs⸗ hafen, Wratislavia Breslou und der Mannheimer Amieitia. In dieſem ausgezeichneten Felde einen Favoriten zu finden, ſollte ſehr ſchwer ſein. Germanta, Gewinner der beiden großem Achter im letzten Jahre. Eſſen, die erfolg⸗ reiche Reungemeinſchaft des Weſtens, der beſte Achter des Oſtens aus Breslau, Friedrichshafens bewährte Mann⸗ ſchaft oder der Achter der traditionsreichen Amieitig? Das anen wurde zu einem Kampfe über die ganze Strecke, wobei das Bild Jon 100 Meter zu 100 Meter wechſelte. Amicitia mußte die Spitze ſchon bald abgeben, daun hatte Eſſen die Führung zu verteidigen. Lange ſchien es, ols ob Frankfurt der ſchärſſte Gegner der Weſtdeutſchen werden ſollte. Schließlich ſchob ſich Breslau immer mehr in den Vordergrund, aber bei 1800 Meter ſchienn Eſſens Sieg doch ziemlich ſicher, da Breslau und Mannheim hier über eine Länge zurücklagen. Hier begann jedoch die Ami⸗ eitia bereits zu ſpurten. Unwiderſtehlich zogen die Mann⸗ heimer an und Meter um Meter ſchoben ſie ſich an dos führende Boot heran. 20 Meter vor dem Ziele waren heide Mannſchaften auf gleicher Höhe, dicht gefolgt von Bres⸗ lau, das nur eine Viertellänge zurück folgte. Und wirk⸗ lich ſchafften es die Mannheimer mit letzter Kraft und kaum wahrnehmbarem Vorſwprung. Auch der 1. Junioren⸗Achter fiel an die Amicitia. wäh⸗ rend der 1. Jungmann⸗Achter eine Beute des überlegen ſiegenden Mannheimer RC 1875 wurde. Eine prächtige Leiſtung bot auch der Ludwigshafener RV 78 im 2. Junio⸗ ren⸗Vierer— St., den er überlegen vor Heidelberg und Offenbach gewann. Den Büxenſtein⸗Gedächtnis⸗Vierer ſicherte ſich erſtmals Wratislavia Breslau vor den Frankfurter Germanen und Regensburg. Amieitia, das Gaber und Waßmann aus dem Vierer genommen hatte, konnte ſich in dieſem Rennen nicht zur Geltung bringen. Den Zweier m. St. holte ſich das Paar Krämer⸗Wetzel von Frankfurt⸗ Oberrad, während im Doppelzweier natürlich v. Qpel⸗ Kaidel, die Schweinfurt⸗Rüſſelsheimer Renngemeinſchoft, nicht zu ſchlagen war. Den Sogarpfalzachter, zu welchem Gauleiter Bürckel einen Ehrenpreis geſtiftet hatte, holte ſich der Achter der Oſtmark des RV Wiking Linz(Donau), der den Seeclub Zürich im 2. Teil des Rennens ſicher ab⸗ fertigen konnte. Rennen 1: 4. Jungmann⸗Vierer m. St. fällt aus. Rennen 2: 1. Senior⸗Vierer m. St., Büxenſtein⸗ Gedächtnis⸗Vierer: 1. Wratisſlavia Breslau (Jung, Gotthordt, Lückengo, Kleiner, St. Bauer) 603,5; 2. Regensburger RV 98:08,57 3. Frankfurter R Ger⸗ mania 6100; 4. Mannheimer RV Amicitia:14,5. Sicherer Steg der Breslauer Mannſchoft. Amieitia, welche Gaber und Waßmann aus dem Vierer genommen hatte, konnte mit der Erfatzmannſchaft nicht in das Rennen eingreifen. Rennen 3: 1. Junior⸗Vierer m. St.: 1. Ak. RC Rhe⸗ nus ⸗Univerſität Bonn(Bedem, Pfeiffer, Her⸗ — nm— m Am den Tſchammer-Pokal: Waldhof ſchaltet Neckarau aus Vie Neckarau verliert gegen Waldhof:4(:3) Seit den Gaurunden mit ihren für die Meiſterſchaft ſo einſchneidenden Ergebniſſen in den großen Lokaltreffen haben die beiden obigen Partner trotz zeitweiſen Fehlens wichtigſter Spielkräfte, in den letzten Monaten achtung⸗ gebietende Erfolge herausgebracht, denen nun die Auf⸗ gabe erwuchs, in der erſten offiziellen Begeg⸗ nung ſeit den Stadion kämpfen ihre Schlag⸗ kraft unter einem ernſteren Maßſtab zu prüfen. Dieſe Samstagauseinanderſetzung brachte bei den Schießſtänden, die für einen Werktag impoſante Beſucherzahl von etwa 4000 auf die Beine. Neckarau: Dieringer; Größle, Gönner; Striehl, Wenzelburger, Schmidt; Lutz, Hack, Heſſenauer, Preſchle, Klamm. Waldhof: Drayß; Maier, Siegel; Schneider, Heer⸗ mann, Kuhn; Herbold, Bielmeier, Siffling 3, Siffling 1, Günderoth. Somit fehlte Pennig bei Waldhof und Wahl beim Vf. Es war der raſſigſte Kampf ſeit längeren Monaten und der wiederholte, ſpontane Beifall zeigte die Mitgeriſ⸗ ſenheit der begeiſterten Zuſchauer. Gleich zu Beginn kann Drayß nur durch entſchloſſenes Dazwiſchenfahren den durchgebrochenen Lutz ſtellen und ſieht man an dem ſofortigen Einſatz beider Partner, daß ein geladener Strauß ſteigen wird. Ein in ſeltenem Stil gemeiſterter Schuß aus der Luft von Preſchle, zieht knapp über das Netz. Auf einen Eckball Waldhofs, den Her⸗ bold genau, auf den ungedeckt ſtehenden Siffling 3 gibt, köpft dieſer zielſicher und unhaltbar zum Führungs⸗ tor ein,:0. Dieſe Leiſtung überbietet noch Herbold bald darauf, indem er als halbrechts ziehend im Allein⸗ gang die Situation der zaudernden Abwehr vollendet nützend, mit Prachtſchuß, ebenfalls unhaltbar, 2170 treibt. Wirklich groß hält Dieringer dann einen Schrägkurzſchuß von Günderoth; auch eine Strafbombe Schneiders ſcheint er im Werfen zu ſtoppen, das abſpritzende Leder erfaßt der ſtets auf Lauer befindliche Siffling 3 und vollendet :0. Eine einzigartige Gelegenheit vergibt Klamm dann freiſtehend fünf Meter vor dem Tor durch übereilten Hochſchuß. Kurz vor der Pauſe verläßt Hack infolge Ver⸗ letzung das Feld. Für die Fortſetzung hat Neckarau Lutz und Heſ⸗ ſenauer die Plätze wechſeln laſſen; Hack iſt wieder zur Stelle und konn es ſich für den Ve nur dorum handeln, den Spielſtand zu dämpfen. Die Wiedereröffnung bringt einen unheimlichen Strafball Schneiders, den Dieringer dies nol im Werfen ſtoppt. Einen ganz offenbar zu 1 5 entſchiedenen Handelfmeter ſetzt derſelbe Spieler in Wie⸗ derholung an den Pfoſten. Auf der anderen Seite hält Drayß aroßortig einen gefährlichen Ball von Hack. Gün⸗ deroth folgt den Spuren von Klamm, indem er ebenfalls ganz unbehindert aus kurzer Entfernung danebenknallt Da ſteigt ein feiner Paß des gleichen Stürmers an Siſf⸗ lüng 3, doch Dieringer ſchlägt den Schuß ab. muß aber dann einem famofen Kopfſtoß von Schneider auf Eck⸗ ball nachſehen;:0. Noch eine Weile iſt Waldhof in ſeinem Drang unaufhaltſam, aber dann folgt die Reaktion; der Sturm kann die gezeigte Linie nicht mehr halten. Striehl ſchlägt nach erfolgloſem Herausgehen Dieringers, auf der Torlinie ſtehend, einen ſonſt unfehlbar ſitzenden Schuß Günderoths ab; dann aber kommt die Wendung. Neckarau zieht ſchärfer an, und endlich kommt Lutz unter Zögern der Deckung mit beſonnenem Flach⸗ ſchuß in die rechte Ecke zum erſten Gegentrefſer,:], worauf Klamm auf kurz gewehrten Schuß Heſſenauers 412 drückt. Neckarau hat ſeine Aufgabe für die zweite Hälfte alſo ge⸗ köſt, das Ergebnis gedrückt, da ja an eine Streitigmochung des bereits geſicherten Walohoſſieges nicht mehr zu denken war. Beim VfL. macht ſich das andauernde Fehlen von Wahl ſtark bemerkbar, da es am flüſſigen Aufbau wie auch Durchſpiel im früheren Stil mangelt. Große Leiſtun⸗ gen zeigte Dieringer, der an keinem der Treffer ſchuld iſt. Wenzelburger und Gönner erreichten nicht jederzeit die hier erforderliche Leiſtungshöhe, wogegen Größe in manchen kritiſchen Situationen in ſeiner eiſernen Ruhe imponierte. Alle drei, in ihrem körper⸗ lichen Ausmaß überragenden Verteidiger, zeigten aber doch zu ſchematiſch den wetten— dazu oft auch ungenauen — Abſchlag, wo ſinngemäß ein Zuſpiel zu den Läufern angebracht geweſen wäre. Eutſcheidend aber war das mangelnde Erfaſſen, der ungenaue Schuß von der Fün⸗ ferreihe aus, wobei das Abfallen Heſſenauers auf eine lange Strecke ſeine beſondere Wirkung tat. Wenn es noch eines Beweiſes für die gute Form von Waldhof bedurft hätte, ſo wäre er durch dieſes Treffen erbracht, das— abgeſehen von der Schwäche⸗ periode nach der Pauſe— wiederum einen ganz präch⸗ tigen Stil herausſtellte, der nur durch den Ausfall Bielmeiers, vor allem aber Kuhns, ſeinen letzten Schliff vermiſſen ließ. Die Stärke des Angriffs lag im bewußten Abgehen von jeder Schablone. Da ſah man namentlich von Herbold— Siffling 3 eine Zuſam⸗ menarbeit, die ſpontan und doch beherrſcht, das Erfaſſen der jeweiligen Lage auch durch Einzelleiſtungen glänzend herausſtellte. Da Heermann wieder einmal groß in Fahrt, Schneider einen kaum zu dämmenden Druck als Läufer entwickelte, auch Siffling 1 es an Einſatz und Ueberlegenheit nicht fehlen ließ, rundete ſich das Ganze trotz der aufgezeigten Verſager zu einer Geſamt⸗ leiſtung, die den Sieg, auch rein zahlenmäßig, vollauf verdiente. Der gefährlichſte Mann des Feldes, Siff⸗ ling 3. Schmid t⸗Karlsruhe leitete annehmbar. A. M. mann, Clarenbach, St. Strepp) 618,7; 2. Mannheimer RV Amicitia:25,9. Nach hartem Kampf auf dem erſten Teil der Strecke konnte Bonn allmählich in Führung gehen und mit einer Länge Vorſprung gewinnen. Rennen 4: 2. Senior⸗Vierer o. St. fällt aus. Rennen 5: 1. Jungmann⸗Achter: 1. Mannheimer R C v. 1875(Geiſt, Eck, Jungbluth, Dölger, Moſthaf, Bitt⸗ ff, Hornig, Hinze, St. Klein):38; 2. Würzburger Bayern :50,37 3. Renngem. Karlsruher Regatta⸗Verb.:56, 9. Würzburg, bis 1000 Meter in Führung liegend, muß auf dem 2. Teil der Strecke die heftig ſpurtenden Mannheimer vorbeiloſſen, welche zu einem prächtigen Siege kamen. Klar abgeſchlagen Karlsruhe. Rennen 6: 1. Senior⸗Zweier m. St.: 1. Frankfur⸗ ter RG Oberrad 1879(Krämer, Wetzel, St. Gaul) :01,5: 2. Homberger RC Germania 703,9. Heftiger Kampf mit wechſelnder Führung auf der ganzen Strecke. Bei 1000 Meter führt Homberg noch mit einer halben Länge, kann dann aber nicht mehr ganz mithalten, ſo daß Frank⸗ furt bei 1500 Meter vorbeigehen kann, um mit einer Länge zu ſiegen. Reunen 7: 1. Junior⸗Einer: 1. Ak. RC Rhenus Univerſität Bonn(Braſt) 6 2; 2. Rheinklub Alemannia Korlsruhe(Bürker):55, 3; Rh Worms(Netzer) 713,2; 4. Sportgem. Wiking 1903 Offenbach(Kraus):19. Scharfer Kampf bis 1500 Meter bei dauernder leichter Führung von Korlsruhe. Dann geht Bonn in Front und kann den knappen Vorſprung auch gegen einen Schlußangriff von Braſt halten. Schöne Leiſtung des Bonners, der am Tage vorher mit Broockmann zuſammen dentſcher akademiſcher Meiſter im Doppelzweier geworden war. Vierer m. St.: 1. Ludwigshafener RW 78(Grill, Schlimmer, Kempf, Bründl, St. Chriſtmann):09,5, 2. Mannheimer RG 1880:16,4; 3. Offenbacher R Undine :16,5; 4. Ak. Ré Breslau:18; 5. Ulmer Ré Donau :92,2. Ueberlegener Sieg der Ludwigshaſener, die bei 1000 Meter ihren Gegnern davonziehen. Schärfſter Kampf um die Plätze, in welchen die Mannheimer Roh mit präch⸗ tigem Endſpurt Sieger blieb. Zwiſchen dem 3. und 4. Boot nur Luftkaſtenlänge Abſtand. Rennen 9: 2. Senior⸗Achter, Saarpfalz⸗Achter: 1. RV Wiking Linz a. D.(Colli, Gattringer, Jäger, Wiking⸗ hofer, Winkler, Höpfler, Binder, Gattringer, St. Fiſchl⸗ hammer):28,5; 2. Seeclub Zürich 51:34. Die Vertreter der Oſtmark übernahmen ſofrt mit hoher Schlagzohl die Führung, die ſie bis zum Ziel auf eine klare Länge aus⸗ dehnen konnten. Sie errangen damit den Ehrenpreis des Gauletters Bürckel Rennen 10, 1. Senior⸗ Doppelzweier: 1. Rengem Schweinfurter RE Franken und RV Rüſ⸗ ſelsheim(G. v. Opel, Kaidel):58,6; 2. Frankfurter R Germania(Marquardt, Paul):04,5; 3. Mainzer RV 2 :12,3; 4. Rheinclub Alemannia Karlsruhe 6785,7. Bis 1000 Meter ausgeglichenes Rennen unter leichter Führung von Frankfurt und Minz. Dann geht die Renngeme. mit Olympiaſieger Kaidel unaufhaltſam vor und ſiegt überlegen in hervorragender Zeit vor Frankfurt. Rennen 11, 1. Junior⸗Achter: 1. Mann heimer RV Amicitia(Baumeiſter, Winkler, Reisbach, Göbels, Schißl, Lang, äudle, Neckenauer, St. Kaiſer) 57763 2. Mainzer RB! 2 3. Wormſer RV 5; 4. Ak. Re Rhenus Univerſität Bonn:35,7. Die Weſtdeutſchen fallen als erſtes Boot zurück. Bei 1000 Meter führen die Mann⸗ heimer mit etwas über einer halben Länge vor Mainz. Amicitia muß den Vorſprung gegen heftige Ang e ver⸗ teidigen, ann aber im Schlußſpurt noch ziemlich ſicher ge⸗ winnen. Der Herausforderungspreis von Herrn Karl Fauth 1928 geſtiftet, ging mit dieſem Sieg, dem dritten nach 1994 und 1937, endgültig in den Beſitz der Amicitia tber. Nennen 12, 1. Senior⸗Achter: Katſer Wilhelm II. Ab 1938 Herausforderungspreis: Mannheimer RV Amicitia Seit 1900 Wanderpreis 33 (Geiſinger, Albus, Schönwald, Stech, Größle, Waßmann, Gaber, Boſch, St. Salzmann):20,99; 2. Renngem. Etuf Kruwa Eſſen 52,1; 3. Renngem. RV Wratislavia— Ak. RC Breslau 5791, 4. Frankfurter R Germania:2,5; 5. RW Friedrichs⸗ KTEPBPER BOOTE und Zubehör ab Lager Klepper-Karle 2 2 hafen:27. Ein fabelhafter Abſchluß des 1. Tages. Aus⸗ geglichener Kampf der fünf Achter unter abwechſelnder Führung von Mannheim, Frankfurt und Eſſen, Fried⸗ richshafen fällt zuerſt zurück dann Breslau, wöhrend Eſſen vorne eine Länge Vorſprung herausarbeiten kann und dieſe auch bis 1500 Meter verteidigt. Breslau rückt hier mit wuchtigen Schlägen auf, während der Verteidiger des Preiſes, Frankfurter Germania, langſam zurückfällt. Bei 1800 Meter liegen Breslau und Mannheim aber immer noch eine knappe Länge hinter Eſſen, als Mannheim als erſtes Boot zu ſpurten beginnt. Breslau, neben Eſſen lie⸗ gend, ſchiebt ſich langſam heran, während Amteitia auf der anderen Seite in Bahn 5 Eſſen kurz vor dem Ziel erreicht. Die Weſtdeutſchen, welche die Gefahr zu ſpät erkannten, verſuchten zwar mit den letzten Schlägen das Unheil abuwenden, aber die Mannheimer haben troß des fantaſtiſchen Spurtes noch ſo viel drin, um ſich mit knapp⸗ ſtem Vorſprung ins Ziel zu retten. Dicht hinter Eſſen folgt Breslau, ſo daß die 3 erſten Boote jnhlb von einer halben Minute das Ziel paſſſeren. Franffurt, auf dem letzten Teil abgeſchlagen, auf dem 4. Platz. Die Rennen am Sonntag Eichborn Strauß vom Club“ ſiegen im Zweier ohne Gaber-Waſſmann(Amititiaß gaben nach 500 Meter auf— Der Mannheimer RC holt ſich den Zweiten Junior-Achter Die ausgezeichnete Beſetzung der Regatta hatte zur Folge, daß am Sonntagvormittag in 4 Rennen Vorläufe ausgetragen werden mußten, da am Nachmittag nur 5 Boote an den Start gelaſſen wurden, um einen ein⸗ wandfreien Verlauf der Rennen zu ſichern. Die Mann⸗ heim⸗Ludwigshafener Vereine hielten ſich dabei wiederum hervorragend. Lediglich im Jungmann⸗Einer mußte Hanſen von der Amicitia ausſcheiden, während ſich die übrigen Mannheimer in ſämtlichen Rennen für die End⸗ kämpfe durchſetzen konnten. Rennen 14. Erſter Jungmann⸗Einer: 1. Vorlauf: 1. Ak. Re Rhenus Univerſität Bonn(Braſt):10; 1. RG Worms(Netzer):19; 3. Seeclub 1(Schnyder):22. 2. Vorlauf: 1. Rheinelub Alemannia Karlsruhe (Büker); 2. Sportgem. Wiking 1903 Offenbach(Kraus); 3. Mannheimer RV Amieitia(Hanſen) ohne Zeit. Zürich und Mannheim ſcheiden aus. Rennen 23. Erſter Jungmann⸗Vierer m. St. 1. Vor ⸗ lauf: 1. Würzburger Re Bayern 684; 2. Mannheimer Rc von 1875:4; 3. RG Heidelberger 6145. 2. Vor⸗ lauf: 1. Mannheimer RB Amicitia; 2. Mannheimer Ro von 1880 plus 6,3 Sek.; 3. Re Würzburg plus 10,7 Sek. Heidelberg und Rc Würzburg ſcheiden aus. Rennen 27. Dritter Senior⸗Vierer m. St. 1. Vor⸗ lauf: 1. Ludwigshafener RW von 1878:40,7; 2. Offen⸗ bacher RG Undine 648,2; 3. Ak. RE Breslau:49. 2. Vo r⸗ lauf: 1. Saarbrücker Rh Undine:56,3; 2. Ak. Re. Rhenus Univerſität Bonn:08; 3. Frankenthaleter R 1895 7281,1. Breslau und Frankenthal ausgeſchieden. Rennen 30. Erſter Senior⸗Achter, Jubiläums⸗Achter: 1. Vorlauf: 1. Mannheimer RV Amicitia:43,67 2. Renngem. Wratislapia— ARC Breslau 51493; 3. RV Wiking Linz(Donau):52; J. Seeclub Zürich:00. 9. Vo r⸗ lauf: 1. Renngem. Etuf— Kruwa Eſſen 543,3; 2. Frankfurter RG Germania:43,4 3. R Friedrichshafen 5757, Die beiden großen Gegner des Vortages, Mann⸗ heimer Amicitia und Eſſen gewinnen ihre Vorläufe vor Breslau und Frankfurt. Als 5. Verein ſtartet im End⸗ kampf diesmal an Stelle von Friedrichshafen, das zuſam⸗ men mit Zürich ausſchied, die Oſtmarkmannſchaft von Wiking Linz, die Gewinnerin des Saarpfalzachters. Die Entſcheidungskämpfe des Nachmittags Mit der ſchweizer und der deutſchen Nationalhymne wurden die Entſcheidungskämpfe des Sonntagnachmittags eingeleitet.s Ein kurz nach 2 Uhr beginnender Regenguß hatte zwar zur unirechten Zeit den Anmarſch der Zuſchauer gehemmt, aber zu Beginn des Rennens, wenkae Minuten nach 14,30 Uhr, hatten ſich bereits einige Hundert ein⸗ gefunden, eine Zahl., die ſich ſpäter, trotz des konkurieren⸗ den Flugtages, auf etwa 1000 erhöhte. Das Wetter blieb nicht ſo, wie es der Vortag verſprach, immerhin wurde die Veranſtaltung vom Regen nicht ge⸗ ſtört. Zahlreiche Vertreter von Staat. Stadt, Militär und Portei hatten ſich wieder eingefunden. Die Pauſen wurden durch ſchneidige Märſche einer Kapelle ausgefüllt. Der ſportlich Erſolg des Sonntags konnte ſich wieder ſehen laſſen. Prächtige Kämpfe in ſämtlichen Rennen ſorg⸗ ten dafſtr, doß die Begeiſterung bei den Zuſchauern nicht abriß, zumal die einheimiſchen Mannſchaften wiederum einige ſchöne Siege holen konnten. Ganz große Kämpfe erlebte man auch am Sonntag bei den Achter⸗Rennen, bei denen Mannheim⸗Ludwigshafen ſeine dominierende Stel⸗ lung unter Beweis ſtellen konnte. Der Straßburg⸗Gegdächtnis⸗Einer wurde eine ſichere Beute des Favoriten v. Opel, nachdem der neue Studentenmeiſter Broockmann lange den Ton an ⸗ gegeben hatte, zum Schluſſe aber nichts mehr zuzuſetzen hatte. Die Hauptrennen brachten Regegnungen zwiſchen Eſſen, Breslau, Regensburg, Frankfurt und Mannheim, die ſich erbitterte Kämpfe lieſerten. Vierer o. St. holte ſich Etuf Eſſen noch Kampf gegen Regensburg bw. Bres⸗ lau, während die Fronkfurter Germonen und Amicitia zurückgezogen hatten, um ihre Mannſchaft für den Großen Achter zu ſchonen. Zudem lag das mit Spannung erwar⸗ tete Zufammentrefſen der beiden Lokolrivalen Gaber⸗Waß⸗ mann[Amjeitia) und Olympiaſieger Eichhorn⸗Strauß (Ruder⸗Club] dicht hinter dem Vierer m. St. Dieſer wurde zu einer äußerſt ſpanenden Angelegenheit, da Breslau, lange ausſichtslos im Rennen liegend, die letzten 300 Mtr. gewaltig ſpurtend aufkom und Eſſen überraſchend ab⸗ fangen konnte. Die wit größter Spannung erwartete Senſation ſollte der Kampf im Zweier o. St werden. Eichhorn⸗ Strauß, die Mannheimer Olympioſieger im Zweier o. St., trafen hier auf Gaber, den erfolgreichſten deutſchen Ruderer Gaber, welcher in dieſem Jahre erſtwals mit dem aus Berlin gekommenen Waßmann im Zweier ſtartete. Bereits vor acht Togen waren die beiden Paare auf⸗ einandergetroffſen, ohne daß eine klare Entſcheidung ge⸗ fallen war. Leider wurde man auch diesmal enttäuſcht und die Enttäuſchung wor um ſo größer, als won gerade on dieſes Rennen die höchſten Erwartungen geknüpft hatte. Mit raſchem Start hatte der„Club“, der am Start in Korlsruhe bereits zurückgefallen wor. diesmal die Füh⸗ rung an ſi Hgeriſſen und lag bei 500 Meter bereits mit 2% Längen in Front, als Amicitia aufgab. Rennen 13: Erſter Senior⸗Vierer o. St.(eit 1006 Wan⸗ derpreis des Großherzogs Friedrich., ſeit 1938 Heraus- forderungspreis: 1. Ruderriege Stuf Eſſen (Immand, Schmid, Seuſer, Großkampf):15,5; 2. Regens⸗ burger RV 1898:16,7. Bis 800 Meter ausgeglichener Kampf, dann übernimmt der Sieger des letzten Jahres, R Regensburg, die Spitze. Bei 1200 Meter legt Eſſen einen Zwiſchenſpurt ein und kaun ſich die Führung er⸗ kämpfen, um ſie gegen die heftigen gegneriſchen Angriffe bis ins Ziel zu verteidigen. Abſtand eine halbe Länge, Reunen 14: Erſter Jungmann⸗Einer: 1. RG Worm (Netzer) 7700,5; 2. Rheinelub Alemannia Karlsruhe(Büre ker) 7700,9; 3. Ak. Ac Rhenus Univerſität Bonn(Braſtz :06,4; 4. Sportgem. Wiking Offenbach 1903(Kraus) Eine wiederholung des Erſten Junior⸗Einers vom Vortage, Braſt, der Sieger vom Samstag kom überraſchend nicht zur Geltung. Karlsruhe übernimmt vom Start weg die Führung, muß aber bei 1100 Meter Worms vorbeilaſſen, Netzer ſiegt gegen den im Spurt noch einmal mächtig auf⸗ kommenden Karlsruher. Rennen 15: Dritter Seuioren⸗Achter: 1. Lud wigs⸗ hafen er RV(Schulze, Bründel, Daſch, Schlimmer, Kempf, Walter, Junium, Fänger, St. Schöpf) 525727 2 Mainzer RV:58; 8. Ak. Re Breslau:07; 4. Monn⸗ heimer RB Amieitia:07,5; 5. Saarbrücker Roh Undine, Scharfer Kampf zwiſchen Mainz und Mannheim unt die Führung. Breslou fällt zuerſt zurück, legt aber bel 1000 Meter einen ſchönen Zwiſchenſpurt ein, der die Mann⸗ ſchaſt zeitweiſe auf den dritten Platz bringt. Ab 1200 Meter fallt Mannheim langſam zurück, dafür kommt Ludwigs⸗ hafen immer mehr auf. Ab 1500 Meter ein ſcharſer Bord⸗ an⸗Bord⸗Kampf zwiſchen Ludwigshaſen und Mainz, den Ludwigshafen unter den Anſeuerungsrufen der Zuſchoner mit einer Drittellänge gewinnt. Breslau gelingt es, Mannheim im Ziel noch abzufangen. Rennen 16: Erxſter Senior⸗Einer, Straßburg⸗Gedächtnis⸗ Einer: 1. RB Rüfſelsheim(Gg. v. Opel] 7711, 2 Schweinfurter Rc v. 1882([Kaidel) 716,4, 3. Wſpy Godes⸗ berg(Neuburger) 717,4. 4. Aviron Romano Zürich(ven Graſſenried) 77227 9, 5 Ak. Re Rhenus Bonn(Brooch⸗ mann). Ueberroſchend klare Führung des Studentenmei⸗ ſters von 1938 Broockmann(Bonn), der bei 600 Meter eine Länge und bei 1000 Meter bereits zwei Längen vor von Opel führt. Damit hat er ſich aber ſcheinbar zu piel zu⸗ gemutet. Von Opel ſchiebt ſich langſam an den Führenden heran und geht bei 1600 Meter vorbel. Broockmann it fertig und gibt auf. Kaidel verteidigt den 2 Plotz gegen einen Schlußangriff von Neuburger. Der Schweizer kann einen Landsmann Studach, den Sieger des letzten Johres, 10 5 erfolgreich vertreten und kann ſich nicht zur Geltung ringen. Rennen 17: Zweiter Junior⸗achter. Rhein⸗Achter: 1. Mannheimer Rey. 1875(Geiſt, Eck, Jungblut, Döl⸗ ger, Moſthaf, Bittrolf, Hornig, Hinze, St. Meller) 51888 2. Wormſer RW 559,6; 3. Renngem. Karlsruher Regatta⸗ Verb. 625,7. Ein herrlicher nach ſchärfſtem Kampf errun⸗ gener Sieg des Club⸗Achters, der am Vortage bereits den Jungmann⸗Achter gewonnen hatte. Worms hatte vom Start weg die Führung inne bis Mannheim im Schluß, ſpurt die Wormſer mit einer Viertellänge niederkämpfen konnte. Rennen 18: Senior⸗Doppel⸗Vierer m. St.(Frauen]: (100 Meter): I. Frauen RV„Frei weg⸗ Cantfun am Main(Korell, Timpe, Schneegaß, Keßler, St, Hu⸗ 57775755 F Montag, 20. Juni 1938 5. Seite/ Nummer 276 ſenether):59; 2. Mannheimer RG von 1880:0 3,8. Si⸗ cherer Sieg der Frankfurter, welche te beſſere Zuſammen⸗ arbeit zeigten. Reunen 19: Erſter Senior⸗Vierer m. St. Verbauds⸗ Bierer: Seit 1889 Wanderpreis des Deutſchen Rudepper⸗ kandes. Seit 1938 Herausforderungspreis: 1. Wra⸗ tislavia Breslau(Jung, Gotthardt, Lückenga, Kleiner, St. Bauer):24,68; 2. Renngem. Etuf⸗Kruwa Eſſen 624,7. Nur 2 Boote, da Frankfurter Germania, Regens⸗ burg und Amicitia das Gaber und Waßmann im näßhſten Rennen hatte, zurückzogen. Trotzdem brachte das Rennen einen der ſchärfſten Kämpfe des Tages. Lange liegt Eſſen mit über einer Lönge in Führung, aber im letzten Viertel der Strecke kam Breslau überraſchend auf und nach ſchärf⸗ ſtem Kampfe auf den letzten 50 Metern kann Breslau die Weſtdeutſchen um Luftkaſtenlänge niederringen. Rennen 20. Erſter Seunior⸗Zweier o. St.:: 1. Man n⸗ heimer RC von 1875(Eichhorn⸗Strauß):05; Mann⸗ heimer RV Amicitia(Gaber⸗Waßmann) nach 500 Meter aufgegeben. Das mit größter Spannung erwartete Zu⸗ ſammentreffen der Mannheimer Olympia endete bereits im erſten Viertel. Amieitia fällt ſofort eine, ſpäter zwei Längen zurück und gibt bei 500 Meter auſ. So wird das Rennen zu einem Alleingang für den Club und die Zu⸗ ſchauer kamen um ein Ereignis, das 8 Tage lang in Mannheim das Tagesgeſpräch bildete. Mit dem Sieg im 1. Senior⸗ Zweier errang der Mannheimer Ruder⸗Club von 1875 ſeinen 301. Sieg. Erſter Junior⸗Vierer ohne St.: 1. Ludwigshafe⸗ ner Ruderverein von 1878.(Grill, Schlimmer, Kempf, Bründel).:31,5. 2. Mainzer Ruderverein 6188, 4. Wechſelnde Führung, dann bei 1000 Meter hohe Schlagzahl. Im zweiten Tei! der Strecke geht Ludwigshafen in Front und vergrößert im Schlußſpurt den Vorſprung vor dem Mainzer RV auf 2 Längen. Die prächtige Ludwigs ⸗ hafener Mannſchaft errang mit dieſem Siege den drit⸗ ten Erfolg auf der diesjährigen Mannheimer Regatta. Zweiter Senior⸗Vierer mit St.: 1. RV Wiking Linz (Donau)(Max Colli, Rudolf Höpfler, Hans Binder, Heinz Gattringer, St. Alfred Fiſchlhammer):39; 2. Saarbrücker R Undine:48,7; Renngem. RV Wratislavia Akadem. Re Breslau aufgegeben. Die Mannſchaft der Oſtmark über⸗ nimmt vom Start weg die Führung und Liegt bereits nach 1000 Metern klar in Front. Saarbrücken iſt im Ziel weit abgeſchlagen, während Breslau bei 1200 Meter aufgibt. Erſter Jungmaun⸗Vierer mit St. 1. Würzburger RC Bayern(Rudolf Leipold, Joſef Löſer, Rudolf Mahr, Waldemar Schott; St.: Karl Kaſimir]:37,2; 2. Mannheimer RG v. 1880:42,2; 3. Mannheimer RV Awi⸗ eitia:388,2. Kampf zwiſchen Würzburg und Amicitia bis zu 500 Meter, dann geht Amicitia in Front, muß aber bei 1000 Meter Würzburg endgültig die Führung überlaſſen. Im Kampf um den zweiten Platz gelingt es der Mann⸗ heimer RG den Vierer der Amicitia zu ſchiagen. Zweiter Jungmann⸗Vierer mit St. fällt kompflos an die Stuttgarter R von 1899, da Mannheimer RC und Stuttgart⸗Cannſtatter RC zurückgezogen haben. Zweiter Senior⸗Einer: 1. Mainzer RV(Toni van de Berg):07,4; 2. Univerſität Heidelberg(Paul Korn) 7184. Am Start erſcheinen nur zwei Boote. Die Zeit Toni van de Bergh iſt trotz des überlegener Sieges ganz hervorragend und übertrifft die Zeit des Siegers im Erſten Senior⸗Einer um vier Sekunden. Anſchließend erſcheinen die Pimpfe des Ludwigs⸗ haſener Rudervereins wieder im Rennachter vor der Tri⸗ büne, wo ſie lebhaften Beifall finden. Ganzponton⸗Rennen der Pioniere(1000 Meter): 1. Pionier bat. 9 Hanau 724,5: 2. Pjonierbat. 33 Mannheim(1. Mannſchaft) 730,5; 3. Pionierbat. 33 Mann⸗ heim(2. Mannſchaft):31; 4. Pionierbat. 35 Karlsruhe 7788; 5. Pionierbat. 52 Kaiſerslautern. Ein ganz neuarti⸗ ges Rennen für das Mannheimer Sportpublikum, das großen Beifall findet. Es geht um den Herausforderungs⸗ preis des Kommandeurs der 83. Diviſion, Generalmajors Ritter von Speck. Jede Mannſchaft beſteht aus einem Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Führer, einem Steuermann und acht Mann. Bis 800 Meter kann ſich die erſte Mannſchaft des in Mannheim liegenden Pionierbataillons 33 einen klaren Vorſprung herausarbeiten. Dann aber ſchieben ſich die Hanauer Pio⸗ niere longſam nach vorn, und bei 900 Meter gelingt es ihnen, an die Spitze zu kommen, um ſchließlich in ſicherem Abſtand das Rennen und den Preis zu gewinnen Dritter Senior⸗Vierer mit St. 1. Ludwigshafener RW v. 1878(Heinz Grill, Ortwin Schlimmer, Edwin Junium, Klaus, Fänger; St.: Heinz Chriſtmann) 640,5; 2. Akadem. RC Rhenus Univerſität Bonn:42, 3. Offen⸗ bacher RG Undine:56,1; 4. Saarbrücker RG Undine 6256,2. Die vier Mannſchaften von Offenbach, Ludwigs⸗ hafen, Saarbrücken und Bonn, die ſich am Vormittag aus den Vorläufen in den Endkampf gebracht hatten lieferten ſich eines der ſchürſten Rennen des Tages. Bis 500 Meter hat Offenbach die Führung, dann gehen Ludwigshafen und Bonn Korbei und liefern ſich einen hinreißenden Kampf. Bei 18 Meter liegen die beiden Boote noch geſchloſ⸗ ſen nebeneinander, jedoch im Endſpurt haben die Ludwigs hofener wie bisher ſämtliche Mannſchaften des Vereins noch etwas mehr zuzuſetzen und können den Vierer der Univerſität Bonn, der vor zwei Tagen die deutſche Stu⸗ dentenmeiſterſchaft errong, mit einer halben Bootslänge niederringen. Weiter zurück lieferten ſich die beiden Ru⸗ dergeſellſchaften„Undine“ von Saarbrücken und Offenbach einen harten Kampf um den dritten und vierten Platz, den Offenbach nur mit Luftkaſtenlängenvorſprung für ſich ent⸗ ſcheiden konnte. Dritter Jungmann⸗Vierer m. St.: 1. Mannheimer RC 1875(Otto Jungblut, Willy Bittrolf, Rolff Moſthaf, Auguſt Hinze: St. Fritz Wachsmuth):54,2; 2. Ruderclub Würzburg:56,2; 3. Würzburger RE Bayern:19,5. Der Mannheimer Ruderelub hatte vom Start weg eine knappe Führung, die er gegen die fortwährenden Angriffe des Würzburger Ruderclubs erfolgreich verteidigte. Würz⸗ burger Ré Bayern fällt ſchon in dem erſten Teil der Strecke ausſichtslos zurück. Einen Spurt des Würzburger Ruderelubs bei 1600 Meter kann der Mannheimer Ruder⸗ club ſicher zurückweiſen und ſchließlich das Rennen mit Längen für ſich entſcheiden. Die Mannſchaft des Mann⸗ heimer Ruderelubs gewann, nach zwei vorangegangenen Siegen im Achter, fetzt das dritte Rennen während der Regatta. Vierter Senior⸗Achter: Univerſität Heidelberg erhält den Preis kampflos zugeſprochen, da der Ludwigshafener NV 1878 infolge eines vorangegangenen Sieges in dieſem Rennen nicht mehr ſtartberechtigt iſt. Erſter Senior⸗Achter. Jubiläums⸗Achter. 1. Man n⸗ heimer RV Amicitia(Robert Geiſinger, Alfred Alubs, Werner Schönwald, Leonhard Stech(SS), Ludwig Größle(SS), Eoͤmund Waßmann, Ernſt Gaber, Rudolf Boſch; St.: Wilhelm Salzmann]:14; 2. Frankfurter RG Germania:18,1; 3. Renngemeſeſchaft Etuf⸗Kruwa Eſſen 518,3; 4. Renngem. RV Wratiflavia⸗Akad. Re Bres⸗ lau:19,3; 5. RV Wiking Linz(Donau):27. Die Span⸗ nuna iſt auf das höchſte geſtiegen, als die fünf Boote an den Start gehen. Der Kampf des Vortages, der alle in ſeinen Bann zog, ſollte ſich wiederholen, wobei Friedrichs⸗ hafen diesmal durch Linz erſetzt iſt. In den Stort fällt noch einmal die Ankunft des Kunſtflugmeiſters Lochner, der in der Luft ſeine Künſte zeigt. Auf dem Waſſer hat ſich inzwiſchen die Amieitia bei 500 Meter eine leichte Führung erobert vor dem dicht geſchloſſen folgenden Feld. (Sämtliche Boote rudern jetzt mit hoher Schlagzahl. Ein kurzer Zwiſchenſpurt bringt jedoch Germania Frankfurt in Führung, aber Amicitia erwidert den Spurt und zieht erneut in Front. Linz iſt als erſtes Boot zu⸗ rückgefallen, dagegen liegen die übrigen Boote bei 1000 Meter noch dicht beiſammen. Dann allerdings erhöht Ami⸗ eitia die Schlagzahl. Breslau und ſpäter Eſſen follen langſam zurück, nur die Frankfurter Germania, Sieger des letztjährigen Jubiläumsachters, folgt mit einer halben Länge Abſtand. Im Endſpurt auf den letzten 100 Metern vergrößert Amicitia in prächtiger Form den Vorſprung auf eine Länge und gewinnt in ausgezeichneter Zeit. Scharfer Kampf um den zweiten Platz, den Germania Frankfurt gerade noch vor der mächtig aufkommenden Eſſe⸗ ner Renngemeinſchaft halten kann. And wieder mußte die kürzere Ringzeit entſcheiden „Eiche Sandhofen beſiegt TS Münſter:3— KS 95 Stuttgart und Sandhoſen . im Endkampf um die Süddeutſche Man kann ſchon ſagen, daß Fortuna auf Seiten von Sandhofens Ringer ſteht. Konnte der badiſche Vertreter „Eiche“ Sandhofen ſchon in der Vorrunde um die Deutſche Mannſchafts⸗Meiſterſchaft im Ringen in der Gruppe Süd den bayeriſchen Meiſter RTus München⸗Neuaubing durch kürzere Ringkampfdauer aus dem Rennen werfen, ſo mußte die Zwiſchenrundebegegnung mit dem württember⸗ giſchen Meiſter TSV Münſter mit dem gleichen Ergebnis entſchieden werden. Während Sandhofen den Vorkampf in Münſter mit:4 verlor, mußten ſich die Schwaben beim Rückkompf in Sandhofen mit dem greichen Ergebnis ge⸗ ſchlagen bekennen. Und dank der kürzeren Ringzeit können oͤſie Sandhofener Ringer eine Runde weitergeehn. Die „Eſche“⸗Staffel greift nun in die Entſcheidung um die Süd⸗ deutſche Meiſterſchaft ein und muß nun ſchon am kommen⸗ den Samstag nach Stuttgart, um dort gegen den Kraft⸗ Sport⸗Verein 95 den Vorkampf zu beſtreiten. Die Ent⸗ ſcheidung fällt dann am 2. Juli in Sandhofen. Der Papier⸗ die Sandhofener Ringer eine Runde weitergehen. Die geräumige Halle des TW 77 Sandhofen war wieder bis auf den letzten Platz beſetzt. Die Zuſchauer bekamen wirklich ſchöne und abwechflungs reiche Kämpfe zu ſehen. Wir haben bereits ſchon in einem früheren Bericht gegen das Ein⸗ mann⸗Kampfrichterſyſtem Stellung genommen, und daß dies begründet war, zeigte ſich im Verlauf der geſtrigen Ver⸗ anſtaltung. Zwei Fehlurteile gaben wieder Anlaß zum Proteſt der Zuſchauer. Dabei waren ſie aber obfektiv, denn auch die Fehlentſcheidung, die zu Gunſten von Sand⸗ hofen gefällt wurde, wurde mit einer Mißfallenskundgebung aufgenommen. Genau ſo unverſtändlich mußte Robert Rupp im Kampfe gegen Oechſle eine Punktniederlage hin⸗ nehmen. Wir wollen hoffen, daß die Gaufachamtsleitung die nötigen Schritte unternimmt, daß für die Endbegeg⸗ kung die Entſcheidungen von drei Kampfrichtern getrof⸗ ſen werden. Wie Sandhoſen ſtegte: Bantamgewicht: Allraum Sandhofen gegen Ban ⸗ del⸗Stuttgart. Dieſes Treffen brachte ſchon in den erſten Sekunden große Spannung. Bande! faßt zuerſt zu. All⸗ raum kommt mit einem Hüftſchwung ganz überraſchend in die Brücke, konnte ſich aber aus dieſer Lage nochmals be⸗ freien. Kaum waren beide Ringer wieder in den Stand zurückgekehrt, führt Allraum ebenſo überraſchend den glei⸗ chen Griff aus, aber mit dem Erfolg, daß Bandel dabei auf beide Schultern zu Fall kam. Federgewicht: Rothenhöfer ⸗Sondhofen gegen Ebert⸗Münſter. Zu Beginn hatte Rothenhöfer etwas Glück, denn ſowohl mit Untergriff als auch mit Rückfaller kam er auf die Schultern, aber immer außer Matte. Die Führung der erſten Halbzeit lag bei Ebert, aber trotzdem mußte Bodenkampf ausgeloſt werden. Die unermüdlichen Angriffe des Gaſtes wehrt Rothenhöfer mit großer Energie ab. In der Oberlage konnte der Sandhöfer nichts aus⸗ richten. Die reſtlichen drei Minuten Stondkampf waren verteilt. Der Schwabe hatte klar die Führung des Kamp⸗ ſes und müßte als Sieger hervorgehen, aber der Kampf⸗ richter gab an Rothenhöfer den Sieg. Leichtgewicht: Sommer Sandhofen gegen Hahn ⸗ Münſter. In Hahn hatte die Gäſteſtaffel einen ausge⸗ zeichneten Vertreter. Sehr temperamentvoll wurde die erſte Hälfte geführt. Hahn hatte Sommer mit Uuntergriff auf⸗ geladen, kann ihn aber nicht abwerfen, da K. mit Kopf⸗ griff konterte. In der Zwangshocke kämpfte der Gaſt nicht immer fair, ex verſuchte wiederholt durch Mattenflucht ſich den Griffen ſeines Gegners zu entziehen. Nach dem Wech⸗ ſel kam Hahn durch Armzug zu einer Wertung und konnte bis zum Schluß noch ſeinen Vorſprung vergrößern. Punkt⸗ ſieger Hahn. Weltergewicht: Wiegand ⸗ Sandhofen gegen Baltin⸗ ger⸗Münſter. Baitinger, der im Vorkampf Denn bereits nach 80 Sekunden auf die Schultern werfen konnte, machte auch mit Wiegand kurzen Prozeß. Wiegand kam nach 45 Sekunden durch Hüftſchwung mit nachgefaßtem Armzug auf die Schultern. Mittelgewicht: Den u⸗ Sandhofen gegen Klein ⸗Mün⸗ ſter. Denu ging ſofort forſch zum Angriff über, noch in der erſten Runde konnte er mit einem Schulterſchwung die Matte als Sieger verlaſſen. Halbſchwergewicht: H. Rupp⸗ Sandhofen gegen Haar⸗ Münſter. Rupp übernahm ſofort den Angriff. Nach kur⸗ zer Zeit wurde der Schwabe zu Boden geriſſen und mit Schulteröͤrehgriffen bearbeitet. Auch mit Ausreißer ver⸗ ſuchte Rupp zu einem vorzeitigen Erfolg zu kommen. End⸗ lich in der 5. Minute dreht Rupp ſeinen Gegner mit Arm⸗ ſchlüſſel rettungslos auf die Schultern. Schwergewicht: R. Rupp⸗ Sandhofen gegen Oechſle⸗ Münſter. Rupp iſt dͤurch ſeine alte Beinverletzung ge⸗ handicapt, dann iſt der Einheimiſche ſeinem Gegner an Ge⸗ wicht und Körperkraft klar unterlegen. Oechſle greift wohl dauernd an, d. h. er ſchiebt ſeinen Gegner, unterſtützt von ſeinem Mehrgewicht, immer wieder außer Matte. In der erſten Bodenrunde mußte Rupp aus der Unterlage kämpfen. Ueberraſchend kam der Schwabe durch Armfeſſel in Führung. Nach dem Wechſel greift Rupp immer wieder mit Schulter⸗ oͤrehgriffen an, aber Oechſle ſucht ſich dieſer Griffe dͤurch Mattenflucht zu entziehen. Oechſle fiel durch Luftmanger immer mehr und mehr ab. Rupp wurde als Sieger er⸗ wartet, aber die zweite Fehlentſcheidung gab der Kampf⸗ richter bekannt und ſtellte Oechſle als Sieger vor. Am die Deutſche Handball-Meiſterſchaft Weißenfels beſiegt S Waldhof im Rückſpiel:5(:2) Die Mitteldeutſche Handboll⸗Hochburg Weißenfels hatte am Sonntag wieder einen großen Tag. Gegen 5000 Zu⸗ ſchouer umſäumten die Karl⸗Göring⸗Kampfbahn, die nach dem verſtorbenen Bruder des Generalfeldmarſchalls be⸗ nannt iſt, der früher in Weißenfels als Polizeioffizier tätig war. Obwohl natürlich alles auf den Sieg der hei⸗ miſchen Mannſchaft ſchwor, die auf eigenem Platz ſeit lon⸗ ger Zeit nicht mehr geſchlagen worden iſt, wurde von den Gäſten doch eine große Leiſtung erwartet. Man erinnerte ſich dabei, daß Waldhof von jeher auswärts ſeine beſten Spiele zu liefern pflegt. In dieſem Zuſammenhang wurde auf das Vorfahr verwieſen, wo Tu Wuppertal ſich im Rückſpiel und auch im Entſcheidungsf geſchlagen beken⸗ nen mußte, während dann der Militär⸗Turn⸗ und Sport⸗ Abteilung Leipzig im Schlußſpiel ein ſchwer erkämpfter :4⸗Sieg gelang. So war die Hoffnung durchaus berechtigt, daß der ba⸗ diſche Meiſter die 10:2⸗Abfuhr vom letzten Sonntag einer Korrektur unterziehen würde. Das Schickſal machte dem Spy Mannheim⸗Waldhof jedoch einen böſen Strich durch die Rechnung, denn die Mannſchaft mußte dieſes wichtige Spiel mit nicht weniger als 4 Erſatzleuten beſtreiten Im letzten Augenblick wurden Schmidt, Lang, Spengler und Herzog nicht von der Wehrmacht bzw. dem Arbeitsdienſt freigegeben, ſo daß auf die Stammbeſetzung verzichtet wer⸗ den mußte. Wie uns Mannſchaftsleiter Schäfer mit⸗ teilte, den wir kurz vor dem Spiel aufſuchten, war es nur dem Umſtoand, daß von vornherein genügend Erſatzſpieler mitgenommen wurden, überhaupt zu verdanken, daß die Mannſchaft vollzählig antreten konnte. Die Stimmung im Mannheimer Lager, wo wir u. a. auch Vereinsführer Dr. Sturm bemerkten, war daher begreiflicherweiſe ge⸗ drückt, und man gab ſich über den Ausgang des Spiels keinerlei Illuſionen hin. Immerhin ging die Mannſchaft mit dem Vorſatz in den Kampf, ſich möglichſt ehrenvoll aus der Affäre zu ziehen, was ihr zweifellos auch gelungen ſein dürfte. Dem Schiedsrichter Jung aus Dresden ſtellten ſich beide Mannſchaften in folgender Aufſtellung: Mannuheim⸗ Waldhof: Trippmachec. Zimmermann 2, Müller, Henninger, Kritter, Rutſchmann, Zimmermann 1, Heiſeck, Feuerbach, Kemeter, Dingeldein. Weißenfels: Kuhwald, Geißler, Ruck, Helbing, Ham⸗ merich, Schäfer, Hübner, Henneck, Sieler, Klingler, Stahr. Während Waldhof alſo im Sturm und in der Ver⸗ teidigung umbeſetzen mußte, war bei Weißenfels der wurfgewaltige Halbrechte Laqua infolge Verletzung nicht zur Stelle. Nach Begrüßung durch Kreisfuhrer Winderlich, der dem Internationalen Klingler zu ſeiner Verheiratung die herzlichſten Glückwünſche überbrachte, begann der Kampf, der einen ſenſationellen Auftakt nahm. Binnen 4 Minuten lag Waldhof mit:0 in Führung. Dieſe beiden Erfolge ſollten allerdings auch die einzigen der erſten Halbzeit bleiben, der Anwurf von Weißenfels wurde von der Waldhof Verteidigung geſtoppt und im Gegenangriff ſandte Feuerbach durch Straſwurf zum erſten Treffer ein. Bald darauf ſetzte Zimmermann 1 einen um⸗ ſpielten Strafwurf in die Maſchen, und es gab recht ver⸗ duzte Geſichter im Stadion. Aber im gleichen Augenblick hatte Weißenfels dann den Ausgleich hergeſtellt. Zunächſt war Henneck mit einem umſpielten Strafwurf erfolgreich und Hübner ſorgte noch einer ſchönen Ein⸗ leitung für den Ausgleich. Nun legte Weißenfels gewaltig Ios und wurde vor dem gegneriſchen Tor ſehr gefährlich. Mittelſtürmer Sieler und der Erſatzmann Henneck über⸗ wanden Trippmacher mit unhaltbarem Wurf, während Zimmermann 1 auf der Gegenſeite kein Glück hatte und nur den Pfoſten traf. Als der von Klingler gut bediente Hübner ein weiteres Tor ſchoß und Klingler ſelbſt zwei Tore anreihte, konnte über den Ausgang des Spiels beim Stond von 612 für Weißenfels nach 25 Minuten kein Zwei⸗ fel mehr beſtehen. Bei dieſem Stand ging es auch in die Pauſe, da auf beiden Seiten nur Latten⸗ und Pfoſten⸗ ſchüſſe zu verzeichnen waren Nach Wiederbeginn erſchien der Sturm von Waldhof in veränderter Beſetzung. Der bisherige Mittelſtürmer Feuerbach ſtand auf Linksaußen, während Kemeter den Angriff führte und Dingeldein in der Verbindung ſtand. Das wirkte ſich recht vorteilhaft aus, denn der Gäſteſturm wurde nun weit gefährlicher. Da auf der anderen Seite auch die Mannheimer Deckung rect ſicher ſtand und den Weißenfelſer Angriffen geſchickt zu begegnen wußte, ge⸗ ſtaltete ſich der Spielverlauf jetzt weſentlich ausgeglichener. Waldhof konnte die zweite Halbzeit mit:2 Toren beenden und damit noch ein recht ehrenvolles Ergebnis heraus⸗ holen. Nach einem von Klingler verwandelten Strafwurf war Zimmermann 1 zweimal mit wunderbaren Flach⸗ würfen erfolgreich. Mannheim hatte bisher 714 aufgeholt. Für einige Minuten mußte Klingler das Feld verletzt verlaſſen, trotzdem ſetzte Stahr einen Strafwurf ins Netz. Dieſer Erfolg wurde jedoch von Feuerbach wieder wett⸗ gemacht. Im Endſpurt gelang keiner Partei ein Erfolg. Mit 885 hatte ſich Weißenfels ſomit für das Endſpiel um die deutſche Handballmeiſterſchaft qualifiziert und konnte die Glückwünſche ſeines tapferen Gegners entgegen⸗ nehmen, der ehrenvoll unterlegen iſt, Wenn auch Weißenfels die zuletzt gezeigte Form nicht erreichte, bot die Siegermannſchaft doch eine vortreff⸗ liche Leiſtung. Im Sturm war Klingler wie immer die treibende Kraft. Allerdings machte ſich das Fehlen des Halbrechten Laqua ſtark bemerkbar, den Henneck nur un⸗ zureichend erſetzen konnte. Die Verteidigung war ſehr gut. Hier hat ſich vor allem der junge Geißler möchtig herausgemacht. Torwächter Kuhwald rettete ausgezeich⸗ net und war ſeiner Mannſhaft eine wertvolle Stütze. Bei Waldhof fiel die vorzügliche Deckungsarbeit auf, die den Ruhm der Mannſchaft begründet hat und den gegneriſchen Sturm bei weitem nicht ſo wie vor acht Tagen zur Entfaltung kommen ließ. Insbeſondere der rechte Verteidiger Müller hat hervorragenden Anteil an VfR Mannheim ſiegt in Kiel Holſtein Kiel verliert gegen den badiſchen Meiſter:3 Der VfR. mußte ohne den erkrankten Kamenzien und den mit der deutſchen Nachwuchsmannſchaft nach Island abgereiſten Rohr ſeine Reiſe nach der Waſſerkante antre⸗ ten. Aufs beſte in Kiel empfangen, wurde das Spiel ge⸗ gen Holſtein mit folgender Elf beſtritten: Vetter; Konrad, Rößling; Henninger, Feth, Fuchs; Spindler, Lutz, Langenbein, Adam, Striebinger. In der zweiten Hälfte rückte Mauz auf den Poſten von Fuchs, der auf Halblinks eingegliedert wurde und Adam wurde zum Spiel gegen den HSV. am Montag geſchont. Striebinger legte bis zur Pauſe zwei herrliche Tore vor. Das Spiel des VfR. lief wie am Schnürchen. Nach der Pauſe legte ſich der Vfg. mit ſeiner:0⸗Führung des Steges gewiß, etwas Reſerve auf. So recht ging das Spiel in der zweiten Hälfte nicht mehr zuſammen. Ein Tor von Langenbein ſtellte auf:0, nachdem der Sturm einige Chancen verpaßt hatte. Eine Minute vor Schluß erzielte Holſtein das Ehrentor durch Leichtsſinnsfehler von Vetter. Einen völlig ungefährlichen Ball ließ Vetter fallen, und ſchon war es paſſiert. Der VfR. hatte ſeine beſten Leute in Feth, der einen feinen Mittelläufer ſpielte, und Striebinger, der aller⸗ dings in der zweiten Hälfte ſtark nachließ. Konrad und Rößling ſtanden eiſern. Fuchs ſpielte einen guten Aufbau⸗ läufer, während Henninger etwas weniger gut disponiert war. Spindler ließ auf eine gute erſte Hälfte eine mäßige zweite folgen, desgleichen Lutz und Langenbein. Adam ſpielte ſein techniſch gutes Spiel ohne ſtarken Druck. Mauz machte ſeine Sache gut. Das Spiel des VfR. wurde vom Publikum mit großem Beifall aufgenommen. Feth, Striebinger und Konrad bekamen wiederholt Beifall auf offener Szene. xd Sandhofen gaſtiert bei Tura Tura Ludwigshafen— SpVg Sandhofen:1 Das Spiel dieſer Mannſchaften ließ nicht erkennen, daß die Saiſon zu Ende und 5 5 in Urlaub geht, ſo gut und nachhaltig waren die Leiſtungen der Spie⸗ ler. Mit weiten, ſchnellen Zügen hatte die Tura vor etwa 800 Zuſchauern losgelegt und beherrſchte die erſten 10 Minuten des Feldes, um aber an der Sandhöfer Deckung förmlich auf Granit zu beißen. Einige ſteile Angriffe ſchufen aber nicht nur Luft bei Sandhofen, ſondern auch nach einer exakten Vorlage von Fenzel das erſte Tor durch Krukowſky, das die fleißigen Gaſtgeber jedoch in der 35. Minute verdient durch Ofer ausgleichen konnten. Nach Wiederbeginn hatte Sandhofen den Rechtsaußen Liebchen durch den Nachwuchsſpieler Wehe 2 erſetzt, der aber die in ſein Können geſetzte Erwartungen nicht zu erfüllen vermochte. Die Tura hatte immer noch etwas mehr vom Spiel, ſcheiterte aber lange an der ſoliden Tor⸗ wartarbeit von Rohrmann, der erſt durch einen Hand⸗ elfmeter, den Faulſtich ſicher verwandelte, zu ſchlagen war. Dieſes Tor ſchuf bei den Gaſtgebern mächtigen Auftrieb. Aus allen Lagen ziſchten ſcharfe Bälle auf das Tor von Sandhofen, das bei einigen Ausgleichschancen Pech hatte, ſo daß es über dieſe knappe Niederlage ſchon quittieren mußte.. Bet Sandhofen ſpielte der Sturm etwas beſſer als wie in den letzten Wochen, aber nach vielverſprechen⸗ dem Start ſcheiterte man ſpäter wiederum an der Kampf⸗ kraft der gegneriſchen Deckung, ſo daß die Hintermann⸗ ſchaft ein Heidenpenſum zu bewältigen hatte. Sehr wir⸗ kungsvoll ſchlugen ſich Müller, Wetzel und Wehe in der Läuferreihe, und in der pielbeſchäftigten Tordeckung Schenkel, Streib, Rohrmann, überragte der Hüter. Die ſtämmige Turaelf, von Chriſtmann gut beraten, wird wohl im Spötjahr, wenn einige Unebenheiten ab⸗ geſchliffen find, Ludwigshafens„N“ der Bezirksklaſſe ſein. Der Sturm iſt jetzt ſchon ſehr ſchnell und angriffsfreudig, die Läuferreihe in Deckung und Aufbau vielverſprechend, und in der Torabwehr, in der Kiefer überragt, wird eiſern aufgeräumt. Schiedsrichter Ul lrich⸗Oggersheim leitete ſicher und einwandfrei. * Die Radfernfahrt Berlin— Warſchau, die bisher als Länderkampf Deutſchland— Polen ausgetragen wurde und in dieſem re neu aufleben ſollte, wird erſt 1930 wieder durchgeführt. Der Polniſche Verband hat aus finanziel⸗ len nden auf die Durchführung verzichtet. dem ehrenvollen Abſchneiden, denn Klingler wurde von ihm ſehr aut bewacht. Weiter wäre der Torwächter Tripp⸗ mann zu nennen, der ſich als Meiſter ſeines Fachs erwies und zahlreiche ſchwierige Würfe ſicher meiſt Im Angriff zeichnete ſich der ausgezeichnet rende rechte Flügel aus, der in Zimmermann ſeinen ge⸗ fährlichſten Torſchützen hatte. önſt wäre noch Kemeter zu nennen, der außerordentlich fleißig ſpfelte und in der Abwehr Treffliches leiſtete Die Erfolge von Waldhof erzielten Zimmermann(3) und Feuerbach(), während für Weißenfels der geſamte Angriff die Tore erzielte. Je zweimal zeichneten ſich Klingler, Hübner und Henneck aus, während Sieler u Stahr je einen Erfolg erzwangen. Schon dieſe Aufſtellur zeigt on, daß die Stärke von Weißenſels in dem gewaltigen Angriff liegt, der wohl in keiner deu Vereinsmannſchaft zu finden ſein wird und die Man! auch zum Favoriten für das Endſpiel erhebt, zuma dahin Laqug wieder zur Verfügung ſteht. Schiedsr Jung fand zwar nicht immer den Betfall der Zuſck leitete das ſchnelle und kampfreiche Treffen aber einwe frei. ut roſlert 0 Aut getaunr, A n 1 Stück 9 Pfg. 10 Stück 90 Pfg. Das letzte Spiel in Anterbaden⸗Weſt Friedrichsfeld— Neulußheim:0 Zum letzten Spiel der alten Fußballſaiſon trafen ſich Friedrichsfeld und Neulußheim am Samstagabend. Die beiden Nachzügler lieferten ſich überraſchend, trotzdem nichts mehr auf dem Spiel ſtand, einen ſchönen und fairen Kampf, der weit über dem ſogenannten Sommerfußball ſtand. Die Einheimiſchen hatten trotz dem klaren Ergebnis zu kämpfen, um die eifrige Gäſtemannſchaft niederhalten zu können. Die Gäſte haben die erſte klare Chance, aber der ſcharfe Schuß von E. Langiotz wird von Brümmer gemeiſtert, und der Nachſchuß verfehlt das Ziel. Friedrichsfeld hat dann mehr vom Spiel, und Bechthold iſt es, der die Führung holt. Ein ſchön hereingegebener Eckball wird von ihm prachtvoll ins Tor geköpft. Noch vor der Pauſe macht es ihm Riedel nach, der wieder einen Eckball mit dem Kopf in die Maſchen ſetzt. In der zweiten Halbzeit läßt Scheck einen wunder⸗ baren Flachſchuß los, der ebenſogut von Brümmer abge⸗ wehrt wird, der Nachſchuß zieht hoch über das Tor. Auf der Gegenſeite vergibt Seßler eine klare Torgelegenheit. Eine ſchöne Vorlage von Brümmer 2 wird dann von Kö⸗ gel 2 wieder mit dem Kopf zum dritten Treffer verwan⸗ delt. Die Gäſte laſſen ſich nicht entmutigen und kommen auf, aber nur Ecken werden erzielt, der Angriff iſt nicht einheitlich genug, um Tore zu ſchießen. Bei einer brenz⸗ lichen Angelegenheit iſt die Querlatte daran Schuld, daß das Ehrentor verſagt bleibt. Der Gäſtehüter unternimmt jetzt Ausflüge, die Gefahr bringen. Seßler iſt es, der einmal die Gelegenheit wahr nimmt und Langlotz zum viertenmal ſchlägt. Neulußheim ſtellte eine eifrige und einſatzbereſte Mann⸗ ſchaft ins Feld, die ſich tapfer ſchlug, ſie hätte ein Gegen⸗ tor verdient gehabt. Dem Sturm fehlte oft die richtige Zuſammenarbeit, wenn auch beide Halbſtürmer ſehr gut waren. Beſonders Scheck zeichnete ſich aus. In der Läu⸗ ferreihe war Hagmann ganz ausgezeichnet und auch beide Erſatzverteidiger ſtanden ihren Mann. Wagner iſt beſon⸗ ders hervorzuheben. Auch Langlotz im Tor war bis auf das Aufrücken gegen Ende gut. Die Friedrichsfelder hatten in Brümmer einen hervor⸗ ragenden Schlußmann, der oft ſein Können unter Beweis ſtellte. Ehret und Kögel, zwei Verteidiger, die ſich gut verſtanden. Bechtold hat ſich als Mittelläufer gut einge⸗ ſpielt und hatte in Brümmer 2 eine ſehr gute Unter⸗ ſtützung. Im Angriff Kögel und Rockſitz gut. Von Seß⸗ ler war man enttäuſcht, ſeine Schußkraft war noch da, aber das Ziel traf er ſelten. Der harmoniſch verlaufene Kampf hatte in Köhler, Sandhauſen, einen guten Leiter. Vereine Spiele gew. unentſch. verl. Tore Punkte Amicitia Viernheim 24 16 3 5 6735 ls 98 Seckenheim 2 13 4 7 59 33 30518 VfTugt Feudenheim 24 13 4 7 55750 Germ. Friedrichsfelde 13 2 9 52:89 28:20 Alemann. Ilvesheim 24 12 5 7 52•41 29:19 Sc Käfertal 24 10 6 8 48.46 26.22 Olympia Neulußhein?4 12 2 9 49.53.22 FV Weinheim 24 10 2 12 53747 22˙26 Fortung Heddesheim 24 9 2 13 40.52 0˙28 08 Hockenheim 24 8 4 12 98.57 20128 07 Mannheim 24 9 1 14 38.44 19.29 Phönix Mannheim 24 7 5 12 36:44 19.29 08 Mannheim 24 3 2 19 80278.40 Linnhoff lief Rekord beim Gauvergleichskampf in Cottbus Ungeachtet des kühlen Wetters wurden beim erſten Gauvergleichskampf, der am Samstag in Cottbus die Leichtathletikmannſchaften von Sachſen, Schleſien und Brandenburg im Wettſtreit ſah, großartige Leiſtungen am Eröffnungstage erzielt. Den Vogel ſchoß der Berliner Linnhof ab, der den 400 Meterlauf in der neuen deutſchen Rekordzeit von 47,3 Sek. gewann und damit um drei Zehntel Sekunden unter der alten Beſtleiſtung von Harbig(Dresden] blieb. Das Rennen wurde auf unab⸗ geſteckter Bahn gelaufen. Sofort nach dem Startſchuß legte Linnhoff ein mörderiſches Tempo vor, das nur Rinck(Berlin) mitzuhalten vermochte. Bei 300 Meter mußte aber auch er Linnhoff ziehen laſſen, der dadurch ohne großen Kampf und faſt völlig friſch in neuer Rekord⸗ zeit ſiegte. Ein feines Rennen lief auch der frühere Re⸗ kordmann Rudolf Harbig über 800 Meter. Nach ſchneller Führung von Brandſcheid(Berlin) ſtieß der Dresdener 250 Meter vor dem Ziel vor und mit langen, leichten, zedernden Schritten gewann er unangefochten in:52, Min. 6. Seite/ Nummer 276 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 20. Juni 1938 Der Harz ein Heerlager des Kraftfahrſports Motor-Hß-Reichstreffen eröffnet die Motorſportwoche im Harz Goslar, 18. Juni. Der Harz iſt jetzt in dieſen Tagen Heerlager der Kraft⸗ fahrt. In Goslar, Harzburg, Gandersheim und manchem anderen Ort ſind die Hotels und Gaſtſtätten bis auf den letzten Platz mit Beſchlag belegt. Wagen und Krafträder kreuzen in dichtem Verkehr durch die Städtchen, Berge und Täler, Felder und Wälder hallen wieder vom Lärm der Motoren. Die Motorſportwoche, ein Großereignis des Kraftfahr⸗ geländeſports, wie es in ſolcher Kräftezuſammenballung noch nicht da war, regiert über dem Harz. Ueberall die Zeichen des NS, überall Uniformen aller Gliederun⸗ gen der Bewegung, Uniformen der Wehrmacht. Ueber 3000 ſind es, die im Zuſammenhang mit der Motorſportwoche als Fahrer, Funktionäre, Gäſte, Preſſe⸗ vertreter oder Schlachtenbummler hier zuſammengekom⸗ men ſind. Auftakt diefer Woche, die aus dem 5. Reichstreffen der Motor⸗HJ, der großen Wehrſportübung des NS und der 10. Drei⸗Tagefahrt beſteht, bildete am Samstag das Eintreffen von 447 jungen Fahrern der Motor⸗HJ, die am Reichstreffen teilnehmen. In allen Gebieten des Reiches, in Oſt und Weſt, Süd und Nord waren die Jungens am Donnerstag zu einer Zielfahrt, die ſie nach Goslar führte, geſtartet. In der Nacht vom Freitag zum Samstag hatten ſie in der Umge⸗ bung Goslars in Jugendherbergen genächtigt und in den Morgenſtunden des Sonnabend waren ſie dann auf dem Oſterfeld in Goslar eingerückt.— Immer mehr Maſchi⸗ nen wurden es auf dem weitläufigen Wieſenſeld, Ge⸗ ſchloſſen rückte ein Gebiet nach dem andern mit ſeiner Mannſchaft an und nachdem dann die Maſchinen abgeſtellt waren, ging es in ein großes Zeltlager in deſſen etwa 50 weißen Zelten die Jungens ihr Quartier haben. Fünf Gulaſchkanonen ſtehen dort bereit zur Verpflegung und hinter dem großen Torbogen durch den man ins Lager kommt, herrſcht luſtiges Logerleben. Auf dem Oſterfeld kurz darauf große Abnahme der Fahrzeuge. Sehr intereſſant dabei zu ſehen, wie mancher Junge ſich ganz außerordentlich geſchickt ſeine Moſchine für die kommende Geländeſahrt zurechtgemocht hat. Manche ſind dabei, die ſich ſelbſt an ihren Rädern Fußſchaltung angebracht hoben, und häuſig ſtaunt man bei moncher Klei⸗ nigkeit über das techniſche Verſtändnts dieſes Kraſtfahrer⸗ Nachwuchſes. Nach der Fahrzeugabnahme mußten ſich die Mannſchaf⸗ ten dann ſportlichen Uebungen unterziehen. Auf einem großen Platz liefen die einen über die 100⸗Meter⸗Strecke, warfen die anderen Keulen oder maß ſich eine andere Gruppe im Wettſprung. Das waren Pflichtübungen, die jedoch mit der Wertung der HJ⸗Harzfahrt nicht zuſammen⸗ hängen. Ausgezeichnet im großen ganzen die körperliche Ver⸗ faſſung der Jungens, die völlig friſch woren, obgleich ſie zum Teil auf ihrer Zielfahrt bereits ganz beträchtliche Ent⸗ ſernungen zurückgelegt hatten und wie zum B iſpiel die des Gebietes Oſtpreußen über mehr als 800 Kilometer hier⸗ her gekommen waren. Am Nachmittag dann in der Zeltſtadt der HJ⸗Appell vor Korpsführer Hühnlein, der zuvor gerade in Harzburg die 125 Mann ſtarke Abordnung des italteniſchen Heeres 6 0 angetreten.„Sie repräſentieren 100 000, die in den Reihen der Motor⸗HJ ſtehen“, meldete Obergebietsführer Stell⸗ recht, und Korpsführer Hühnlern ſagte in Anſprache zu den Jungens: Ihr ſeid diesmal ber Anfang der Motorſportwoche. Das iſt ein Symbol dafür, daß die Motoriſierung ihren lebendigen Kraftquell in einer ſtändig nachrückenden, begeiſterten Jugend hat. Während dieſes Appells in Goslor rückten in Ganders⸗ heim bereits die 20 Mannſchaften der Motor⸗Gruppen und Motorſportſchulen des NSzichk, die an der großen Wehr⸗ [portübung des Korps teilnehmen, ein. Kraftrad auf Kraftrad, Wagen auf Wagen— rund 500 Maſchinen und über 700 Fahrer, Führer und Männer des NSsdk. Sie hatten bereits einen 550 Kilometer langen Anmarſch der ſie von ihren Standorten durchs Reich geführt hatte, hinter ſich und hatten unterwegs die verſchiedenſten Aufgaben zu löſen. Oben auf der prachtvollen neuen Motorſportſchule Gan⸗ dersheim des NS erleuterte Gruppenführer Höfle, der Inſpekteur für techniſche Ausbildung des Nice vor dem Führerkorps und den Gäſten, unter ihnen Miniſterpröſi⸗ dent Klagges, Sinn und Aufbau der Wehrſportübung. Das war der Schluß dieſes Tages, den der Korpsführer als den der Begrüßungsapelle bezeichnete. Der Anmarſch war vollzogen. NS und HJ, zwei der drei großen Gruppen, die hier im Harz eingeſetzt wer⸗ den, ſtanden bereit— die dritte Gruppe, die der Gelände⸗ fahrerelite, die ſich Ende der Woche bei der 3⸗Tage⸗Fahrt mißt, ſammelt ſich bereits. Der Auftakt der Harzwoche war vollzogen— es konnte losgehen. ſeiner K. G. von Stackelberg. Die Deutſchland-Nundfahrt Nievergelt(Schweiz) gewann die neunte Etappe Auch guf der neunten Etappe der Deutſchland⸗Rundfahrt von Stuttgart nach Frankfurt über 271,0 Kilometer hat ſich der junge Chemnitzer Schild den Beſitz des gelben Trikots gewahrt. Er verlor zwar gegen den Etappenſieger 10 Mi⸗ nuten und die gleiche Zeit auch gegen Thierbach, aber da er zuſammen mit ſeinem gefährlichen„Schatten“ Bonduel am Ziel eintraf, blieb er auch weiterhin an der Spitze in der Geſamtwertung. Etappenſieger wurde der ſpurtſchnelle Schweizer Nievergelt nach:26:10 Sto, vor Wengler, Proeſi(Italien) und Kütſchbach. Kutſchbach hatte in recht Uunſportlicher Weiſe Wengler im Spurt behindert und ſo den Weg zum Siege des Schweizers freigemacht. Der Ber⸗ liner büßt ſein unſatres Verhalten mit einer Diſtanzierung auf den vierten Platz und einer Geldſtrafe. Sechs Sekun⸗ den ſpäter traf eine neun Mann ſtarke Gruppe ein und weitere zehn Minuten ſpäter folgte dann eine größere Gruppe, in der ſich auch Schild und Bonduel befanden. Frühe Eutſcheidung 41 Fahrer nahmen am Samstagmorgen in der württem⸗ bergiſchen Metropole den Kampf über Pforzheim, Karls⸗ ruhe, Mannheim und Darmſtadt nach Frankfurt auf. Un⸗ erwartet früh ſollte bereits die Entſcheidung fallen. Geyer, Funke, Nievergelt, Kutſchbach, Seidel und Proeſi ließen ſchon nach 10 Kilometern das Feld ſtehen und zogen in wil⸗ der Fahrt davon. Am Berg hinter Pforzheim ſchloſſen noch der Belgier Dedonder und Wengler zu den Führenden auf. Dann ereilte den Chemnitzer Funke, der la in der Ge⸗ ſamtwertung noch einen hoffnungsvollen Platz einnahm, das Geſchick. Er hatte einen Deſekt an ſeiner Gangſchaltung und wollte dieſen im Fahren beheben, ſtberſah aber dabei einen entggenkommenden Laſtwagen. Der Zuſammenprall war unvermeidlich und Funke zog ſich bei dem Sturz einen Schlütſſelbeinbruch zu, der ihn zum Aufgeben zwang. Seidel blteb bei ſeinem Kameraden und ſo beſtand die Sptitzen⸗ gruppe hinter Pforzheim auf Proeſi, Wengler, Kutſchbach, Geyer, Dedonder und Nievergelt. 16 Minuten hinter ſhnen lag eine 35 Mann ſtarke Gruppe, die den Ernſt der Lage immer noch nicht erfaßt hatte und im Bummeltempo weiter⸗ fuhr. Hinter Hockenheim mußte Dedonder einen Reiſenſchaden beheben und fiel zurück, In der Ver⸗ üflegungs kontrolle Mannheim trafen um 12,40 Uhr Proeſi, Geyer, Kutſchbach, Nievergelt und Weng⸗ ler nach ſchneidiger Fahrt als Spitzengruppe ein, Schon Hatte man die Marſchtabelle um 26 Minuten geſchlagen, 35 Kilometer vor Frankfurt ſaß plötzlich auch Geyer auf luftleerem Reifen; er mußte die Spitze ziehen laſſen. Im Endſpurt in Frankfurt, wo ſich wieder Tauſende von be⸗ geiſterten Zuſchauern eingefunden hatten, ſiegte dann der ſchnelle Schweizer Nlevergelt vor dem behinderten Wengler. Das Ergebnis der 9. Etappe Stuttgart—fprankfurt, 2719 Kilometer: 1. Nievergelt(Schweiz) 7126:10 Std.; 2. Wengler(Deutſchland); 3. Proeſi(Italien); 4. Kutſchbach (Deutſchland) als Dritter diſtanziert; alle dichtauf. 5. Wen⸗ del(Deutſchland):26:16; 6. Umbenhauer(Deutſchland), 7. Peterſen(Dänemark); 8. Dedonder(Belgien); 9. Haus⸗ wald(Deutſchland); 10. Jakobſen(Dänemark); 11. Heide (Deutſchland); 12. Thierbach(Deutſchland); 18. Geyer (Deutschland alle dichtauf; 14. Kifewſki(Deutſchland) 7786210 So.; 15. Wierinckx(Belgien); 16. Weckerling; 17 weitere ſechs Mann, darunter Schild und Bonduel. Geſamtwertung: 1. Schild(Deutſchland) 6517140 Std.; 2. Bonduel 65:20:27; 3. Thierbach 65725718; 4. Peterſen 6525242; 5. Bautz 65:26:38; 6. De Caluwé 65:29:49; 7. Um⸗ benhauer 65:32:08; 8. Kifewſki 65232782 9. Weckerling 65:44:20; 10. Wierinckx 66:05:39 Sto. Aufgegeben: Bula(Schwetz), Funke(Deutſchland), Radländerkampf Deutſchland-Italien Die deutſche Maunſchaft für München— Mailand Zum zweitenmale kämpfen die Amateur⸗Straßenfahrer non Deutſchland und Italien vom 1. bis g. Juli auf der Strecke München⸗Mafiland um die koſtbaren Ehrenpreiſe des Führers und Reichskanzlers und Italiens Regie⸗ rungschef, Benito Muſſolini. Im vorigen Jahr ſtartete Oeſterreich noch mit einer eigenen Mannſchaft als britte Nation, in dieſem Jahre geht der Kampf erſtmals als Zweikampf vonſtatten und von ben erfolgreichen öſterrei⸗ chiſchen Straßenfahrer kämpft Sztrakati in der deutſchen Mannſchaft mit. Mit je 12 Fahrer gehen die beiden Na⸗ tionen in den Wettbewerb, der 1997 in der Einzel⸗ und in der Mannſchaftswertung von den Italienern gewonnen wurde. Unſere Ausſichten ſind etwas beſſer geworden, zumal unſere Fahrer in der Alpenfahrt an praktiſchen Erfahrungen gewonnen haben. Vom Fachamt Radſport werden für die Drei⸗Etappen⸗ fahrt eingeſetzt: Der deutſche Bergmeiſter Irrgang GBer⸗ lin), Schöpflin(Berlin), Fiſcher(Berlin), Kebel(Chem⸗ itz), Bronold(Chemnitz), Richter(Chemnitz), Zöbiſch München), Weiſchedel(Stuttgart), Meurea(Tilſit), Hel⸗ ler(Schweinfurt), Schellhorn(Schweinfurt) und Sztrakati (Wien). Wieder überlegener Sieger Germania Wuppertal— Siegfried Ludwigshafen 225 Obwohl„Siegfried“ Ludwigshafen zum Rückkampf gegen Germanio Wuppertal in Wuppertal ohne Gehring und Ehret antreten mußte, wurden die Wuppertaler erneut mit :2 Punkten ausgeſchaltet, ſo daß nunmehr Siegfried und Mainz 88 um den Endſieg in der Gruppe Weſt der deut⸗ ſchen Meiſterſchaft im Mannſchaftsringen zu kämpfen haben. Europameiſter Fritz Schäfer verſuchte ſich diesmal ſogar im Halbſchwergewicht, wo er allerdings auch zu einem entſcheidenden Stege kommen konnte. Wuppertal hatte Er⸗ ſatz für Bröker, Gies und Fröhling einſtellen müſſen. Ludwigshafens Sieg wäre noch böher ausgefallen, wenn nicht K. Bondung mit Uebergewicht ongetreten wäre, ſo daß Wuppertal die Punkte kampflos erhielt. Die Ergebniſſe: Bantamgewicht: Babelotzkt(L) beſ. Cromer von Klaus⸗ bruch(W] n. 5 Min. Federgewicht: K. Vondͤung() bes. Zeiſing(W) n. 9145 Min,(Punkte an.). Leichtgewicht: O. Vonbung(e] beſ. Simon(W) n. 4755 Min. Welter⸗ gewicht: Freund(e) beſ. Gönnemann(W) n. P. Mittel⸗ 55 Blomeier(9) beſ. Bröker(W) n. 3 Min. Halb⸗ chwergewicht: Schäſer(9) beſ. Bergmann(W] n.:10 Min. Schwergewicht: Reinecke(W) beſ. Kreuz(O en, P. —————— Laptti, Italiens ſchuellſter Amateurflieger, gewann auf der Kopenhagener Orörupbahn ein Fliegerrennen vor Nielſen(Dänemork), Kroopman(Holland) und Courly (Frankreich]. Das Heilbronner Reitturnier, das am Wochenende(18. und 19, Juni) ſtattfinden ſollte, mußte abgeſogt werden, da ber Turnierplatz vom Hochwaſſer überflutet iſt. Tennis-Turnier Schon am Samstagmorgen wurde auf den Grün⸗Weiß⸗ Plätzen eifrig weitergeſpielt und das Turnier ſo weit gefördert, daß in den meiſten Klaſſen ſchon die Vorſchluß⸗ runde erreicht werden konnte. Dabeſ gab es am Nachmittag hervorragende Kämpfe, und auch Ueberraſchungen blieben nicht aus. Im Herreneinzel A kam Kirchgäſſer in der oberen Hälfte zu einem 62⸗0 Erfolg gegen Schwab 25 mußte ſich ſedoch in der Vorſchlußrunde dem beſſeren Können des Darmſtädters Sigwart beugen, der ihn in zwei Sätzen 715, 725 ſchlug. Unten hatte Endriß gegen Arnold drei Sätze nötig, um mit 416,:4,:2 zu einem Siege zu kommen. Sein Gegner der vorletzten Runde war Dr. Hildebrandt, der ihn mit 476, 614,:2 aus dem Rennen warf. Damit ſtehen als Enödſpielteilnehmer Sieg wart und Dr. Hildebrandt feſt. Im Frauen⸗Einzel, Klaſſe 4 gewann Frau Schneider gegen Frau Huck in drei Sätzen:2,:6, 60, während Frau Mogendorf die Ueberlegenheit von Frau Debußmonn mit:2, 61 anerkennen mußte. Auch in der Oberen Hälfte ſetzte ſich eine Wiesbadenerin durch. Frau De Jong ſchlug die Siegerin des Vorjahres, Frau Bub, glatt mit:8,:8, ſo doß dgs Endſpiel eine Angelegenheit von Wiesbaden wird. Im Frauen ⸗Doppel erreichten rau Seubert⸗Nuß die Vorſchlußrunde durch Siege über dautter⸗Mayer und Fr. Griesbaber⸗ Grieshaber. Das Gee miſchte Doppel ſah Kautter⸗Sigwart gegen Bub⸗ Schwab erfolgreich. Auch De Jong⸗Enoriß entſchieden das bereits om Freitag begonnene Spiel gegen Heßler⸗Dr. Reuther:7, 614 für ſich. Im Herren ⸗Doppel 4 landen Sigwart⸗Enoͤriß bei Sillig⸗Herbold wenig Wider⸗ ſtand und komen mit 611, 60 eine Runde weiter. Sputh⸗ v. Waßner ſetzten ſich gegen Dr. Dürr⸗Röchling 678, 619 durch, und Armhruſter⸗Kirchgäſſer gaben Dr. Harrer⸗ Dr. Wenſt:2, 63 das Nachfehen. Die meiſten Spiele ſtellte wieder das Herreneinzel (Klaſſe). Hier ſiegte der Engländer'Dowd über Her⸗ beld, Spieß brauchte drei Sätze, um Wandmacher auszu⸗ ſchalten. Auch Schlicker hatte es nicht leicht, um Wenk⸗ Wolff zu ſchlagen um dann gegen den Ludwigshafener Witte zu verlieren, der vorher ſeinen Klubkameraden Müller beſtegt halte. In der unteren Hälfte war Schnei⸗ der über Schowalter erfolgreich, 1 0 Geißler war dieſem Gegner nicht gewachſen. Kuß unterlag gegen Mühlberger 458,:7. Im Fraueneinzel B haben Frau Toplas, Frau Schellenberg Frl. Nuß und Frau Eichler die Vor⸗ ſchlußrunde erreicht. Herren⸗Doppel und ee Dop⸗ pel B ſind noch nicht ſoweit gediehen, die Spiele aber für den Sonntagmorgen ongeſent, ſo daß für den Nachmittag nur noch Endentſcheidungen auf dem Programm ſeyen werden. Die Ergebniſſe vom Samstag: Herren⸗Einzel, Klaſſe A: Kirchgäſſfer— Schwaß 2:2, :3; Arnold— Endriß 624.:6,:6; Stegwart— Kirch⸗ aäſſer 725, 725: Dr. Hildebrandt— Endriß:6,:4,:2. Frauen⸗Einzel. Klaſſe A: Huck— Schneider 218, 611, 916; Debußmann— Mogendorf:2, 621: De Jong— Bub 678, 623; Schneider— Debußmann:6, 176. Frauen⸗Doppel: Meyer⸗Meyer— Heßler⸗Schneider gig, :6; Seubert⸗Nuß— Kautter⸗Mayer:3,:7, 61; Chor⸗ main⸗Dila— Bub⸗Mogendorf 4176, 116: Seubert⸗Nuß— Grieshober⸗Gries haber 612. 816. Gemiſchtes Doppel, Klaſſe A: Heßler⸗Dr. Reuther— De Jong⸗Enudritz 779.:3 Grieshaber⸗Dr. Dürr— Huck⸗hilde⸗ —— Italien wieder Fußball⸗Weltmeiſter Angarn verliert in Paris das Endſpiel um die Jußball-Weltmeiſterſchaft vor 63 000 Zuſchauern:4(:3) Braſilien ſchlagt in Vordeau Schweden im Kampf um den 3. Platz 42 Paris, 19. Juni.(Eig. Drahtber.) Nach faſt ö reiwöchiger Schlacht iſt der große Ent⸗ ſcheidungstag angebrochen. Die dritte Fußballwelt⸗ meiſterſchaft geht ihrem Ende entgegen. Ueber Paris hängt ein wolkenſchwerer Himmel. Nach den heißen Tagen dieſer Wochen iſt es endlich ein wenig bühler geworden. Aber gegen Nachmittag wird es wieder ſchwül, ſo daß die Spieler doch nicht die Abkühlung haben, die man ihnen bei ihrem ſüdländiſchen Tem⸗ perament(drei Mannſchaften der jetzt noch im Ren⸗ nen liegenden ſind ja Südländer) wohl manchmal gönnen möchte. Man muß wohl ſagen, daß die At⸗ moſphäre ſich hier bereinigt hat. Es hat im Laufe dieſer Weltmeiſterſchaft Szenen gegeben, die mit Sport nichts zu tun haben. Wir denken dabei nur an die unſchönen Entgleiſungen der Braſilianer in Marſeille und an den häßlichen Empfang, den man den Italienern im Marſeiller Vorrundenſpiel gegen die Braſtlianer bereitet hat. Nichts davon in oͤieſem Endſpiel im Stadion von Colombes. Eine At⸗ moſphäre herrſcht hier, wie man ſie ſich immer wün⸗ ſchen möchte und in der Tat haben diejenigen, die eine FJußballweltmeiſterſchaft in Grund und Boden ver⸗ dammen, heute einmal voll und ganz unrecht. Denn dieſer herrliche Endkampf, das war nicht nur hohe Fußballkunſt, ſondern war auch ein ſportlich ritter⸗ licher Kampf. Bereits zwei Stunden vor Beginn des Kampfes füllte ſich das Stadion, und um 4 Uhr nachmittags iſt kaum noch ein freier Platz zu finden. Der Zeiger rückt vor, eine rieſige Militärkapelle ſorgt durch flotte Weiſen für Abwechflung, u. als der Zeiger auf 5 Uhr rückt, ſetzt ſich die Militärkapelle in diſziplinierter Ordnung in Bewegung, marſchiert in die Mitte des Platzes und nimmt Front zur Ehrentribüne. Die erſten Takte der franzöſiſchen Nationalhymne ertönen und zugleich betritt der Präſident der franzöſiſchen Republik, Albert Lebru n, das Stadion. Toſender Beifall empfängt ihn, und nicht enden die italieni⸗ ſchen Rufe ber zahlreichen italieniſchen Kolonie, die ihre Mannſchaft jetzt ſchon anfeuert. Die Hymnen der Nationen werden geſpielt, und nichts hört man von dem Gepfeife und Gejole, über das man ſich in Marſeille ſo ärgern mußte. Die Italiener werden als Gäſte behandelt! Und als die Hymnen zu Ende geſpielt ſind, be⸗ tritt das franzöſiſche Staatsoberhaupt ſelbſt den Platz, ſchreitet an dem rot ausgeſchlagenen Sockel vorbei, auf dem die goldene Trophäe der Welt⸗ meiſterſchaft aufgeſtellt iſt, zu den Spielern und be⸗ grüßt jeden einzelnen mit Handſchlag. Der Präſident der internationalen Fußball⸗ Federation, Prof. Rimet, ſtellt dem Staatsober⸗ haupt jeden einzelnen Spieler perſönlich vor und die Italiener begrüßen den Präſidenten mit dem faſchi⸗ ſtiſchen Gruß. Meazza, der Kapitän der italieniſchen Mann⸗ ſchaft, der zuſammen mit Ferrari ſchon 1934 für Italien die Weltmeiſterſchaft errang, nimmt die Sei⸗ tenwahl vor mit Dr. Saroſi, dem ungariſchen Kapitän. Meazza gewinnt, und die Italiener haben Anſtoß. Zehn Minuten nach 5 Uhr beginnt dieſes herrliche Endſpiel, und die 65 000 Menſchen ſtehen nun neun⸗ zig Minuten lang im Banne eines ſchönen Fuß⸗ ballkampfes, wie man ihn in dieſer Vollendung nicht oft zu ſehen bekommt. Fair bis zum Letzten iſt das Spiel, jeder ſetzt ſich bis aufs äußerſte ein, aber keine unfaire Handlung kommt zuſtande. Der franzöſiſche Schiedsrichter Capteville geht zwar mit den Ita⸗ ſienern etwas ſtreng ins Gericht, aber von einer Be⸗ bei Grün-Weiß branbt:6, 116; Debußmann⸗Kirchgäſſer— Kautler⸗Sieg⸗ wart 614,:6,:6 De Jona— Endriß— Huck⸗Hilde⸗ Hrandt 10:8. Herren⸗Doppel, Klaſſe A: Siegwart⸗Endriß— Silib⸗ Herbold:1,:0; Dr. Dürr⸗Röchling— Sputh⸗v. Waßner 413 218 Dr. Harre⸗Dr. Wendt— Armbruſter⸗Kirchgäſſer 26. 316. Herren⸗Einzel, Klaſſe B: O' Dowd Herbold:2, 612: Spieß— Wandmacher 618, 725,:2; Schlicker— Witte 46,:6; Schowalter— Schneider:0,:6 Geißler— Schneider:6, 6·4,:6; Mühlberger— Kuß:6.:5: Mül⸗ ler— Witte 216,:6. Gemiſchtes Doppel, glaſſe B: Hoffmann⸗Wagner— Authenrieth— Telkamp 610,:1; Dr. Krebs⸗Herbold— „:6,:28; Nuß⸗Träumer— Baur⸗Krüger 788 Herren⸗Doppel, glaſſe B:'Dowd⸗Nagel— Jung⸗ Weihrauch:6,:6: Schwab 1⸗Kuß— Waaner⸗Arnold:6, 631,:2 Arnold⸗Spieß— Wenk Wolff⸗Heiler 10:8, 678; Arnold⸗Spieß— Mühlberger⸗Wandmacher:3,:0. Frauen⸗Einzel, Klaſſe 8: Kohrmann— Tohias 57, 618 Schellenberg— Hoffmann 96, 11:9,:4; Dilg— Nuß 917, :6,:10; Nuß— Wenk Wolff 614,:4 Grün⸗Weiß⸗Tennisturnjer Am Sonntagvormittag wurden die Spiele auf den Grün⸗ Weiß⸗Plätzen fortgeſetzt und brachten in den Vorentſcheidun⸗ gen prächtige Kämpfe. Im Herren⸗Doppel A verloren nach heftigem Widerſtand Sputh⸗v. Waßner gegen ihren routi⸗ nierten Gegner Siegwart⸗Endriß 016,:4,:6. Das zweite Vorſchlußrundenſpiel gewonnen Armbruſter⸗Kirchgäſſer ge⸗ gen Schwab⸗Engert ebenfalls in drei Sätzen mit 118, 678, 61, und kommen ſomit mit den Darmſtädtern in die Ent⸗ ſcheioͤung. Im Gemiſchten Doppel iſt das Treffen Frau De Jong⸗Endriß gegen Frl. Huck⸗ Hildebrand iſt noch im Gange. Das Paar aus dem Gau Sütdweſt hatte bereits am Samstag den erſten Satz 1018 für ſich entſchieden, fanden auch im zweiten harten Widerſtand, ſo daß die Partie bis⸗ her 919 gleichſtand Im Herren⸗Einzes B ſicherte Stephan durch einen Sieg über Mühlberger die Teilnahme an der Vorſchlußrunde. Das Herren⸗Doppel B ſah Jung⸗Weih⸗ rauch über Schwab 1⸗Kuß ſiegreich, die ſich mit 20, 778 als geſchlagen bekennen mußten. Tobias⸗Häßner kamen durch ihren 416, 619,:5⸗Erſolg gegen Eichler⸗Schowalter eine Runde weiter. Rieckhoff⸗Arnold gaben Hoffmann⸗Wagner mit 611,:4 das Nachſehen. Ergebniſſe vom Sonntagvormittag: Herren⸗Doppel, Klaſſe A: Siegwart⸗Endriß— Sputh⸗v. Waßner:0,:6,:3; Schwab 1⸗Engert— Armb vuſter⸗ Kirchgäſſer:1,:6, 116. Herren⸗Einzel, Klaſſe B: Stephan— Mühlberger 614, . 6: Herren⸗Doppel, Klaſſe B: Jung⸗Weihrauch— Schwob 1⸗ Kuß:0, 715. Gemiſchtes Doppel, Klaſſe B: Eichler⸗Schowalter— To⸗ bias⸗Häßner 674, 278, 57; Rieckhoff⸗Arnold— Hoffmann⸗ Wagner 61, 614. nachteiligung kann man nicht reden. Das Können und der Elan der Italiener ſprechen auch zu deutlich für ſich. Ein italieniſcher Angriff eröffnet den Kampf. Er geht ins Aus und ein ungariſcher Gegenangriff folgt. Man erkennt ſofort an den Spielhandlungen, wie temporeich dieſer Kampf iſt. Hin und her geht das Geſchehen, aber ſo ganz allmählich ſchon ſchält ſich die größere Einheit der Italiener heraus und man verſpürt ſchon eine gewiſſe Unſicherheit in der ungariſchen Hintermannſchaft. Es iſt in der 5. Minute, als Biavati, Italiens wundervoller Rechtsaußen, allein an Her Linie ent⸗ lang den Ball nach vorn treibt und kurz vor der Strafraumlinie zu Piola hinüberpaßt, der blitzſchnell weiter nach Colauti hinübergibt, der ſeinerſeits git machtvollem Schuß zum 110 einſendet. Kaum iſt der Beifall über dieſen herrlichen Tor⸗ erfolg verrauſcht, als auch die Ungarn ſchon im Ge⸗ genangriff faſt mit der gleichen Spielhandlung von rechts nach links hinüber durch Titkos den Ausgleich erzielen. Der Kampf ſcheint offen wie zu Beginn. Piola ſchießt vorbei, dann hat derſelbe Spieler wie⸗ der eine große Chance, aber er knallt den Ball gegen die obere Torlatte, nachdem eben vorher Ferrari den Ball auf das ungariſche Heiligtum abgeſchoſſen hatte. Nun folgen einige zweifelhafte Abſeits⸗Entſcheidun⸗ gen. Der Ungarn Titkos kommt einmal durch und wird abſeits gepfiffen. Dann gibt es wiedr dramatiſche Szenen vor dem ungariſchen Tor. Eine dramatiſche Spannung ohne⸗ gleichen liegt über dieſem wunderbaren Kampfſpiel. Daun kommt das entſcheiynde Tor. Die Italiener liegen vor Ungarns Heiligtum, und der Ball wandert hin und her, man fiebert geradezu dem entſcheidenden Torſchuß entgegen, aber erſt als nach langem Hin und Her der Ball auf Piglas rech⸗ ten Fuß kommt, platzt die Bombe, ein Kernſchuß mit⸗ ten ins Tor an Zabo vorbei, und Italien führt in der 15. Minute:1. Dann ſchießt einmal Szengeler vorbei, dann ſteht Biarati allein vor Ungarns Tor. Dann erlebt man eine unvergleichliche Kampfballartiſtik vor dem jta⸗ lieniſchen Tor, dann erlebt man, wie Ungarns Ver⸗ teidiger Italiens ſo unendlich gefährlichen Stürmer und Dirigenten Piola im höchſten Moment noch ſtop⸗ pen. Ungarns Torwart bekommt mächtig viel Ar⸗ beit und ganz allmählich ſchält ſich eine ganz geringe Ueberlegenheit der Italiener heraus. Man erwar⸗ tet jeden Augenblick das nächſte Tor, aber erſt in der 35. Minute gelingt es Colauſſi, der linksaußen durchbrennt, von Polgar angengriffen wird, dieſen aber links ſtehen läßt und unheimlich hart und flach in die äußerſte Ecke hineinſchießt,:1 für Italien. Noch einige gefährliche Momente vor Ungarns Tor, auch vor Italiens Heiligtum noch einige brenzlige Lagen, dann pfeift der franzöſiſche Schiedsrichter zur Pauſe; 311 für Italien bei einem Eckenſtand von :4. Eine Viertelſtunde Pauſe. Unendlich ſcheint ſie allen. Die bange Frage iſt wieder, wird das Spiel ſo bleiben, wie es in dieſen 45 Minuten war. Der Verlauf der nächſten 45 Minuten gibt öͤie eindeutige Antwort. Es bleibt der ritterliche Kampf, wie er vorher war. Nur daß jetzt die Ungarn ihr ganzes Heil allein im Angriff ſuchen, die Verteidigung völ⸗ lig vernachläſſigen und Italiens großartige Hinker⸗ mannſchaft zeitweiſe völlig einſchnüren, Mit einem Male iſt die ungariſche Läuferreihe dieſes wunder⸗ volle Bollwerk, als das man dieſe Halfreihe erwar⸗ tet hatte. Vor der Pauſe fiel Lazar völlig aus, aber nun iſt auch er im Bilde und Angriff auf Angriff rollt auf das italieniſche Tor. Italien hat alle Hände voll zu tun. Selbſt Piola muß zeitweiſe hinten aushel⸗ ſen, und in der Tat gelingt es Ungarn in der 22. Minute der zweite Gegentreſſer. Italien führt nur noch:2. Die Spannung ſteigt aufs höchſte. Wird den Magyaren der Ausgleich gelingen? Die ſehr ſtarke italieniſcheß Kolonie feuert ihre Elf machtvoll an und Andreolo wirft nun ſeinerſeits wieder ſeine Fünferreihe, die in zwei Staffeln— vorne drei Mann, dahinter zwei— nach vorne ſtürmt, auf das ungariſche Tor zu. Der Kampf wurde nun wieder offener bei nun⸗ mehr nur noch leichterer ungariſcher Ueberlegen, heit, die in der zweiten Halbzeit niemals weicht. Da rafft ſich Italiens Elf nochmals auf. Andreola paßt den Ball zum Rechtsaußen Biavati, der wie beim erſten Tor Italiens die Linie entlangdribbelt, den Ball zu Piola hinüberflankt, der den Ball im Lauf noch einmal an Btavati zurückgibt, der Ball geht nochmals von Biavati zu Piola, der den Reſt beſorgt. Italien ſtellt durch den Angriſfsführer, einen der herrlichſten Spieler dieſer Fußball welt⸗ meiſterſchaft, den Sieg ſicher. Mit:2 erringt Italten zum zweitenmal die Welt⸗ meiſterſchaft! 5 Der Sieg war verdient. Eine wunderbare Einheit der italieniſchen Mannſchaft ließ das techniſche Glanz⸗ werk zerſchellen. Es fehlte den Ungarn der letzte Schuß. Oliveri bekam zwar einige Schüſſe, aber ſte waren leichter zu meiſtern als die, die Ungarns Tor⸗ mann Zabo neben denen, die er paſſteren ließ, mei⸗ ſtern mußte. In Bordeaur ſetzte ſich nach einer 221⸗Führung der Schweden bei Halbzeit Braſilien noch mit 42 durch. Die Rangliſte der dritten Fußballweltmeiſter⸗ ſchaft iſt alſo: Italien, Ungarn, Braſtlten, Schweden, Braſilien ſchlägt Schweden cena 5 Im Kampf um den dritten Platz in der Weltmeiſter⸗ left ſchlung in Bordeaux Braſilien Schweden nach hartem Kampf:2. Die Braſtlianer, die zuerſt den Kampf nicht wiederholen wollten, traten dann, nachdem ihr Proteſt abgelehnt worden war, doch an, Sie hatten recht, daß ſie ſich zu dieſer Maßnahme derſegen denn fi. konnten den Kampf Het Schweden überlegen 42 gewinnen und damit in der Weltmeiſterſchaft den dritten Platz belegen. „ * 2„ 4 22, 2— 2 5. 2 38 e Montag, 20. Juni 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen ⸗Ausgabe U 7. Seite/ Nummer 276 — Muſterungskalender Tag Jahrgang Anfangsbuchſtaben der Familiennamen: Montag, 20. Juni 1938 1918 A Bie Dienstag, 21. Juni 1938„ Böd- Dz Mittwoch, 22. Juni 1938„ EF Freitag, 24. Juni 1938„ G und H- Har Montag, 27. Juni 1938„ Has- Hz Dienstag. 28. Juni 1938„ J- Ks Mittwoch, 29. Juni 1938„ Kr-LZ Freitag,. 1. Juli 1938„ MN Montag. 4. Juli 1938„ O- R und S- Sed Dienstag, 5. Juli 1938 Mittwoch, 6. Juli 1938 Freitag, 8. Juli 1938 „ See Schm „ Schn⸗ Sto „ Str Wal Montag, 11. Juli 1938„ Wam Dienstag, 12. Juli 1938 1919 A- Boh Mittwoch, 13. Juli 1938„ Bol Fi Donnerstag, 14. Juli 1938„ Fl Gum Montag, 18. Juli 1938 Gun-H Dienstag, 19. Juli 1938 Mittwoch, 20. Juli 1938 Freitag, 22. Juli 1938 Montag, 25. Juli 1938 Dienstag, 26. Juli 1938 Mittwoch, 27. Juli 1938 Freitag, 29. Juli 1938 Zurückgeſtellte Montag, 1. Auguſt 1938 1914 A2 Montag, 1. Auguſt 1938 1915 Dienstag, 2. Auguſt 1938 1915 Mittwoch, 3. Auguſt 1998 1916 Donnerstag, 4. Auguſt 1938 1917 K Freitag, 5. Auguſt 1938 1917 L- Ein Einbrecher bei der Arbeit ertappt Eine derbe Lektion erhielt gegen Ende der vori⸗ gen Woche ein Einbrecher, als er nachts durch ein Abortfenſter in eine hieſige große Gaſtſtätte einzu⸗ ſteigen verſuchte. Der Wirt hatte gerade das Lokal geſchloſſen und die Lichter ausgelöſcht, um ſich zur Ruhe zu begeben. Da ſah er an der Außenſeite einen Mann, der eben mit einem Klimmzug über das Ober⸗ licht von außen in den Abort einzuſteigen verſuchte, um von da aus in die Wirtſchaft zu gelangen. Der Wirt ergriff den nächſtbeſten Gegenſtand und ver⸗ walkte den Eindringling dermaßen, daß der Verprü⸗ gelte die Hände losließ und auf den Steinboden ſtitrzte, wo er beſinnungslos liegen blieb. Die Po⸗ lizei brachte den ziemlich erheblich Verletzten in das Städtiſche Krankenhaus. Vermutlich ſteht er in Be⸗ ziehung zu den anderen Einbrüchen, die in der letzten Zeit hier verübt wurden. In der Sommerzeit ſollte man beſonders darauf achten, nachts Fenſter nach der Außenſeite nicht offen zu laſſen, namentlich aber die Toilette⸗Einrichtungen gegen Eindringen oder Einſteigen von außen zu ſichern. N 7 228 23 ESA — 2 5 Aufwendungen für die Familienhilfe bei Nebungen Der Reichsarbeitsminiſter hat eine Regelung der Aufwendungen für die Familienhilfe bei Uebungen hinſichtlich der Krankenverſicherung getroffen. Sie bezieht ſich auf die kurzfriſtige Ausbildung der Wehrmacht und auf Uebungen der Wehrmacht. Pflichtmitglieder geſetzlicher Kranken⸗ kaſſen, die an einer Uebung teilnehmen, haben den Beginn der Uebung unter Vorlegung des Einberu⸗ ſungsbefehles und die Beendigung der Uebung unter Vorlage des Wehrpaſſes ihrem Unternehmer jeweils ſofort zu melden. Der Unternehmer oder Arbeit⸗ geber hat innerhalb der Meldefriſt den Beginn und die Beendigung bzw. Dauer der Uebung der Kran⸗ kenkaſſe zu melden. Tut er das nicht, ſo ſind die Beiträge bis zur vorſchriftsmäßigen Meldung weiterzuzahlen. Meldungen können unterbleiben, wenn für die Zeit der Uebung die vollen Beiträge weitergezahlt werden. Freiwillige Mitglie⸗ der geſetzlicher Krankenkaſſen und Mitglieder von Erſatzkaſſen haben den Beginn der Uebung unter Vorlegung des Einberufungsbefehles und die Be⸗ endigung unter Vorlegung des Wehrpaſſes ihrer Großflugtag ein Rieſenerfolg Aeber 100 000 Zuſchauer folgten begeiſtert den feſſelnden Vorführungen rückten die Abſperrkolonnen der Formationen an. Der Lautſprecher wurde nach allen Seiten hin geprüft. Und ſo gegen mittag lie⸗ ſen die Maſſen ein, die unbedingt ſicher gehen woll⸗ ten. Tolle Hitze, Gewitterſchwüle, bedenkliches Lu⸗ gen himmelwärts und Kopfſchütteln derjenigen, die den Regen ſogar aus dem Rundfunk wußten. Re⸗ gen? Bei der Hitze— nur eine Wohltat! Gegen zwei Uhr war ſie da, die naſſe Wohltat. Optimiſten flüchteten unter Bäume, Kavaliere ſtellten ſich unter die Traufe, toöſchicke Damen ließen ſich wieder nach Hauſe fahren und kamen nochmal ſo ele⸗ gant wieder. Allerhand Verkehrsverſtopfung. Ar⸗ mes Perſonal im Reſtaurant! Auch das ging vorüber. Die HJ zeigte ihre Kunſt und ihre Modelle. Alsbald wurde die Preſſe im„Kondor“ losgelaſſen, denn damit wird laut Anſage die Verkehrsſicherheit am beſten erwieſen. Dadurch erſt ſieht man, was man der Maſchine alles zumuten kann. Auf ein⸗ mal brummte es und in der Luft zeigten ſich grüne Punkte nebſt Rauchfahnen. Die tiefere Bedeutung blieb mir unerſchloſſen, aber dann brummte es dicht über unſeren Köpfen hinweg mit unglaublicher Ge⸗ ſchwindigkeit und eingezogenem Fahrgeſtell. Als kurz darauf Auffermann“ auf der„Baby“ und einige Segelflugzeuge im Motorſchlepp zu ſehen waren, er⸗ hielten wir tiefgründige Belehrung von den thermi⸗ ſchen Verhältniſſen, die Ueberraſchung hervorrufen können, Bodenwinde und ſo. Ich kenne ſie genau, es hat mal einer einen Schirm mitgenommen und der Schirm klammerte ſich an meiner Jacke ſeſt. Drum verzog ich mich unter Dach, aber die thermiſchen Sen⸗ ſationen blieben aus. „Zwee hot'r,“ ſagte einer neben mir,„jetz' geht'r in Turn und ſchnappt noch zwee uff'm Rückweg!“ 1 Es war ein Ballonrammen von Geitz, Er erhielt noch mehr Gelegenheiten und Belobigung. Die Segelflieger wurden ausgeklinkt(fachmänniſch richtig!) und konnten allerhand. Aber dann flogen da drei Tiefdecker herum, und einer wußte es end⸗ lich: die wären zum Tieffliegen da.„Ha— Ha!“ machten wir andern, die wir ſchon öfters hier draußen waren; aber ehe wir unſer Wiſſen anbringen konn⸗ ten, hatte der vom Lautſprecher den Unterſchted er⸗ klärt und bewieſen, daß man mit dem Doppeldecker noch ganz andere Sachen machen kann. Mal ſehen, wer das iſt, der da andauernd da⸗ zwiſchenredet und uns die ſchönſten Pointen weg⸗ nimmt, wo wir doch ſogar zwei Damen dabei haben, die ſich noch die Ohren zuhalten und ducken, wenn etwas herunterkommt. Da iſt vor allem der Ober⸗ Vormittags ſchon Kaſſe jeweils ſofort ſchriftlich zu melden. Auch hier können unter der erwähnten Vorausſetzung die Meldungen unterbleiben. Der Vertrauensarzt ſoll dem Kranken reinen Wein einſchenken In einem Runoͤſchreiben des Reichsverſicherungs⸗ amtes an die Landesanſtalten wird mit dem bisheri⸗ gen Zuſtand aufgeräumt, daß der Vertrauensarzt der Krankenverſicherung den Unterſuchten darüber im unklaren läßt, ob er in ſeinen Gutachten die Ar⸗ beitsfähigkeit beſtätigen oder verneinen werde. Im Einvernehmen mit der Gemeinſchaftsſtelle der Lan⸗ desverſicherungsanſtalt wird in Zukunft das Reichs⸗ verſicherungsamt es nicht beanſtanden, wenn die Dienſtanweiſung für den vertrauensärztlichen Dienſt in der Krankenverſicherung folgende Beſtimmung erhält:„Der Vertrauensarzt iſt verpflichtet, een 500 Kinder fuhren heim Herzlicher Abſchied nach ſieben Erholungswochen im gaſtfreien Mannheim Eigentlich ſollten die Pflegeeltern nicht dabei ſein... Aber als der ſchier endlos lange Zug mit Koffern, prall gefüllten Ruckſäcken und Paketen be⸗ ladener Kinder von der Luiſenſchule durch die Hein⸗ rich⸗Lanz⸗Straße zum Oſteingang des Hauptbahn⸗ hofes marſchierte, hatte ſo manche gute„Tante“ und ſo mancher„Papa⸗Onkel“ halt doch ſchon eine Bahn⸗ ſteigkarte gelöſt, um noch aller⸗allerletzten Abſchied zu nehmen. Dies alles zuſammen: die vielen Gepäck⸗ ſtücke, die ſich außer in den Abteilen auch noch vorn und hinten am Eingang eines jeden der langen D⸗Wagen zu wahren Bergen ſtauten, ſind ja nun das beſte Zeichen dafür, in welchem Geiſte Stadt und Land des Kreis⸗ gebietes Mannheim hier ſieben Wochen lang großherzigſte Gaſtfreundſchaft gewährten. Sieben Wochen iſt für Kinderbeſuch ſelbſt bei duldſamſten Großelternmaßſtäben eine beträchtliche Zeitſpanne. Und wenn mehr noch die größeren als die kleinen Gäſte aus der Oſtmark da allmählich ein bißchen über die Stränge ſchlugen, ſo wird das den verſtändnisvollen Jugenderzieher keineswegs ver⸗ wundern. Der große, einhellige Erfolg unſerer NS und die Guttaten aller ihrer Helſer bei dieſem Ltebeswerk bleiben darob erſt recht beſtehen; denn aus den häufig mehr als beſcheiden gekleideten, meiſt offenſichtlich ſchlecht genährten Ankömmlingen der erſten Maitage ſind in den ſieben Wochen durchweg ſtramme, geſund ausſehende und wohlausgeſtattete Buben und Mädel geworden. Fünf, ſechs Pfund hat ſaſt jedes von ihnen zugenommen. Eine ganze Reihe hat es ſogar auf zehn und zwölf gebracht, während die Spitze von einem wackern„Neunzehn⸗ pfünder“ gehalten wird. Und dann kommen all die anderen erſtaunlichen Zahlen, mit denen die Kin⸗ im Bewußtſein ihrer Wichtigkeit bei der Abfahrt weidlich Reklame machten: hier iſt einer ganze ſechs Zentimeter gewachſen, da bringt ein Mädelchen für ſich und die Schweſtern fünf wunderbar angezogene Puppen heim, dort birgt ein dickes Paket drei neue Mäntel und zehn Kleider So wird denn der Abſchiedsſchmerz wiederum aufgehellt durch die erwartungsvolle Freude, „dene dahbam“ all dieſe Herrlichkeiten und ſich ſelbſt ſo friſchvergnügt zu präsentieren Und die Reiſe,— die iſt ohnehin ein Spaß für die kleinen Leute, denn die Mannheimer NSW hat wie⸗ der einmal alles bis aufs J⸗Tüpfelchen vorbereitet, was bei einem Transport von 500 Kindern, denen ſich noch 200 Nachzügler der Tiroler und Salzburger Gruppen zugeſellen, wahrlich keine Kleinigkeit iſt. 15 Begleitperſonen aus Graz und 15 Begleitperſonen aus Mannheim waren auf die acht Waggons verteilt, deren jeder rund 65 Kinder faßte. Die Verpflegung mit Dauerwurſt⸗ und Schweizer⸗Käs⸗Butterbroten ſowie dem ob ſeiner bekömmlichen Güte berühmten NSV⸗Tee aus Kamille und Pfefferminz wird für die Fahrt von Samstag 20 Uhr bis Sonntag um 18.30 Uhr übrig ausgereicht haben. Auch ärztliche Aufſicht war ſelbſtverſtändlich vorhanden. Auf dem Bahnſteig aber ſtehen Pflegeeltern über Pflegeeltern. Auch der Steg zum Lindenhof iſt in Blickrichtung auf den Grazer Sonderzug dicht voll Menſchen. Es fließen die Tränen, es hallen die Ver⸗ ſprechungen von Wiederſehensfahrten und fleißigem Briefeſchreiben. Große Schilder der NSW Niederöſterreich mit der Inſchrift:„Wir danken unſerm Führer!“ kleben an allen Wagen. Und dann werden zum letzten Male die Haken⸗ kreuzfähnchen geſchwenkt, zum letzten Male iſt die Bahnſteighalle erfüllt von dem nun ſchon oft ge⸗ hörten typiſchen„Sieg⸗Heill“⸗Rufen der Oſtmark⸗ kinder. Langſam rollt der Zug in den blauen Som⸗ me rabend Acht Kinder dieſes Grazer Transportes ſind für immer bei uns geblieben: drei davon— größere Jungen— haben in Mannheim eine Lehrſtelle gefunden. Fünf wurden durch Vermittlung der zu⸗ ſtändigen Behörden von ihren hieſigen Pflegeeltern an Kindesſtatt angenommen. Die NSW aber ſchließt eine ſolche große Aktion ihres Jugenderholungs⸗ werkes nur ab, um ſofort eine neue zu beginnen. Denn für Mitte Juli iſt bereits neuer Beſuch aus Oeſterreich angemeldet, für den die Freiſtellen zwar ſchon ſämtlich vorhanden ſind,— aber mit den Ffrei⸗ ſtellen allein iſt die Sache ja organiſatoriſch keines⸗ wegs abgetan, wenn alles tadellos klappen ſoll, bis der nächſte Zug aus Oſten einrollt und die Mann⸗ heimer Gaſtfreundſchaft ſich aufs neue erweiſen kann. M. 8. truppführer Bihlmaier, und der Rheinländer, mit dem er ſo lehrhafte Zwiegeſpräche führt, iſt der Renk vom NSca Weſel, und außerdem miſcht ſich auch gelegentlich Stabsführer Fuchs in das Laut⸗ geſpräch. Im übrigen haben die Männer ihre großen Verdienſte. Denn wie ſoll man es auseinanderhalten, wenn Fiedler auf Fieſeler fliegt, der Flug⸗ zeugtyp„Habicht“ heißt, außerdem aber auch ein Habicht herumfliegt und z. B. Hanna Reitſch mit oder auf oder im„Habicht“ fliegt, nebenbei eine Konſtruktion von hervorragenden aerodynamiſchen Eigenſchaften. „Es liegt was in der Luft“, heißt es da vorne. Und wahrlich, es lag, ſauſte, wirbelte, ſtieg, fiel und war ein großes Durcheinander von drei Stück auf einmal. Man wußte gar nicht mehr, wo man auf⸗ paſſen ſollte, wenn doch die beiden andern überein⸗ ander herfielen. Es war aber in Wirklichkeit die „Kunſtflugkette des Korpsführers“: Lochner mit ſeinen beiden Schülern Graf v. Hagenburg und Horſt Olzmann, ſo daß man ſagen kann: der Apfel fliegt nicht weit vom Stamm, oder die Jungen ſingen, wie die Alten brummen. Auf jeden Fall war es ganz wunderbar, und wie verſichert wird, ganz genau ausgedacht und ausgerechnet mit Wirbel⸗ ſturm, Pirouetten und geriſſenen Rollen. 16.50 Uhr tröpfelte es ein wenig. Doch niemand ließ ſich aus der Ruhe oder vielmehr Begeiſterung bringen. Denn jetzt wurde langſam fliegen geübt, es flog der Fiedler mit der oder dem„Storch“. Er blieb ſaſt ſtehen, ſetzte ſich hin wie ein Storch auf dem Schornſtein, und iſt für Laien auch ſehr zu empfehlen: wenn man es ſchon falſch macht, fällt man langſam. Bei dieſer Gelegenheit ſei erwähnt, daß zahlloſe kleine Kinder beim In⸗die⸗Luftgucken entwetzten und im Büro auf Abholung warteten. „Alleweil is ſe weg!“ Es war Hanna Reitſch, oͤie ſich in höchſten Höhen turnend, loopend (loopingend?) und zeitlupenrollend auf uns hinab ſenkte und faſt über unſeren Häuptern ſchwebte und neben Ehrentuſch auch ein Extraſirenengehupe von allen Wagen erhielt. Dann ſtartete der„Gefühls⸗ flieger“ Hagenburg, aber da mußte auch ich in ſo hat er den Verſicherten aufzufordern, ſich un⸗ mittelbar nach der Nachunterſuchung bei ſeiner Kran⸗ kenkaſſe zu melden. ze Erhängt wurde in einem Gartenhäuschen in Neckarau am Samstagabend ein älterer Mann aufgefunden. i Einen Schlaganfall erlitt beim Einkaufen in einem Lebensmittelgeſchäft in Neckarau am Sams⸗ tagabend ein älterer Mann. Er war ſofort tot. *„Die Gemeinſchaft“, das Monatsprogramm der NS„Kraft durch Freude“, legt ihr Juniheft vor. Wie immer iſt es hübſch bebildert und bereitet für Fahrten in ſchöne deutſche Landſchaften vor. Diesmal ſteht Oeſterreich vorne an, wohin ſechs Fahrten von Juli bis September gehen, Man erfährt, daß an die dreißig Fahrten ausverkauft ſind und bei ſieben nur noch wenige Karten zu haben ſind. Beſondere Beachtung verdient der Hinweis auf die Freilicht⸗ ſpiele in Oetigheim. lieb ad Ldcluuigoliaſen Bedenkliche Diebſtahlshäufung h. Ludwigshafen, 18. Juni. In unheimlicher Weiſe mehren ſich neuerdings die Einbrüche und Plünderungen von Verkaufs⸗ häuschen, Kleintierſtallungen, Selbſtgebern u. dgl. So wurde in der Nacht auf Freitag ein Ver⸗ kaufshäuschen an der Kammerſchleuſe gewalt⸗ ſam aufgebrochen und daraus Rauchwaren im Werte von etwa zehn Reichsmark geſtohlen. Die Täter ſind bis jetzt leider noch nicht ermittelt. In der Nacht auf Mitiewoch wurde in einem Pachtgarten an der Wegelnburgſtraße aus einem dort aufgeſtellten Kaninchenſtall ein Schlachtkaninchen (Blauer Wiener) im Gewicht von etwa drei Kilo und im Werte von ungefähr acht Mark, von eben⸗ falls bisher unbekanntem Dieb geſtohlen. In einem größeren Fabrikbetrieb wurde am Mittwoch aus einem unverſchloſſenen Schrank eine verſilberte Armbanduhr im Werte von etwa 25 Mark geſtohlen. Auch in dieſem Fall weiß man den Täter noch nicht. Unter Anwendung eines Brechwerkzeugs wurde in der Nacht auf Freitag ein Zigarettenauto⸗ mat, der an einer Gaſtſtätte aufgeſtellt iſt, aufgebro⸗ chen und daraus Rauchwaren im Werte von.90 ¼ geſtohlen. Ueberdies entſtand ein Sachſchaden von 50—60 l/. Der Täter iſt noch unbekannt. die Redaktion ſtarten An der Kaiſerallee wurde in der Nacht auf Don⸗ Um die Zeit waren ſowieſo faſt alle Leute zu nerstag durch unbekannte Täter eine Garten⸗ Ehrengäſten avanciert. Fachmänniſcher Bericht hütte aufgebrochen und aus einem darin befind⸗ folgt! 100 000 bis 110 000 rund gerechnet, meldete lichen Haſenſtall eine blaugraue Häſin mit 4 Jungen, man im Haus der Flieger. die etwa vier Wochen alt ſind, im Geſamtwerte von H etwa 16 geſtohlen. Die Jungen haben weißes Fell. dem Verſicherten gegenüber ſeinen Einfluß Hebung des Arbeitswillens des Verſicherten geltend zu machen. Dabei ſoll er regelmäßig dem Verſicherten von einem auf Arbeitsfähigkeit lautenden achten ſofort Mitteilung machen.“ Sieht der trauensarzt hiervon aus beſonderen Gründen ab, Seinen 50. Geburtstag feierte am Sonntag Polt⸗ auf zeidirektor Antz, der ſeit dem 1. Dezember 1930 die Polizeidirektion Ludwigshafen leitet. Polizeidirektor Antz, der aus der Pfalz ſtammt, arbeitete nach ſeiner Ausweiſung 1923 im Pfalzkommiſſariat. In München war er von 1926—1930 als Verkehrsfachmann erfolg⸗ reich tätig. Gut⸗ Ver⸗ ggg Drucksschen jeder Art liefert billigst Druckerei Dr. Haas. 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Seite Nummer 276 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 20. Juni 19 8 Freund ſchaftskampf im Ningen V. f. K. 86 unterliegt gegen KS Wieſental.4 Unter der ſicheren Leitung von Mu noͤſchenk(84 Mannheim) nahm das Freundſchaftstreffen zwiſchen Bft. 88 Mannheim und dem mittelbadiſchen Meiſter Kraft⸗Sportverein Wieſental einen einwandfreien Ver⸗ lauf. Die Gäſteringer, die in den einzelnen Klaſſen ihren Gegnern körperlich eindeutig überlegen waren, kamen zu einem knappen, aber durchaus verdienten:8⸗Sieg. Wenn auch nicht alle angekündigten Ringer auf die Matte kamen, ſo nahmen die Kämpfe aber doch einen abwechſ⸗ lungsreichen und ſpannenden Verlauf. Auch in dieſer Veranſtaltung, die im Zähringer Löwenſaal durchgeführt wurde, konnte man wiederum die Feſtſtellung machen, daß das Publikumsintereſſe an dem ſchönen Ringkampfſport nicht mehr ſo ſtark iſt, als in den früheren Jahren. Dies aber nur bei Veranſtaltungen, von unſeren beiden Mannheimern traditionsreichen Vereinen, Sportvereini⸗ gung 1884 und Verein für Körperpflege von 1886, die für den deutſchen Kraftſport wirkliche Pionierarbeit leiſteten, zu. Kommt man nur heraus zu unſeren Vorſtadtvereinen nach Feudenheim oder Sandhofen, da werden ſelten Kämpfe durchgeführt, die nicht ein volles Haus bringen. Das Intereſſe kann nur dann geweckt werden, wenn ſich die beiden Mannheimer Vereine zuſammentun und ge⸗ meinſchaftlich mit repräſentativen Großveranſtaltungen an die Oeffentlichkeit treten. Die Ergebniſſe Bantamgewicht: Trutz e l⸗VfK. 86 gegen Millich⸗ Wieſental. Nach ausgeglichenem Standkampf, zeigte der Gaſt in den Bodenrunden beſſeres Können. Mit Rück⸗ faller kam er zu Wertungen, die ihm den Punktſieg Prachten. Federgewicht: Krauter Vf. 86 gegen W. Gro ß⸗ Wieſental. Der Mannheimer kämpfte auf vorzeitige Ent⸗ ſcheidung. Groß kann wenig ausrichten und mußte ſich bereits nach 4,30 Minuten auf einen Armdurchzug ent⸗ ſcheidend geſchlagen bekennen. Leichtgewicht: Hagner ⸗Vfg 86 gegen Scheuring ⸗ Wieſental. Dieſes Treffen wurde recht wechſelvoll ge⸗ fü Zu Beginn war Hagner aggreſſiv, er arbeitete mit Hüftſchwung und Ueberſtürzer. In der erſten Bodenrunde erzielt der Gaſt durch Ueberwurf und verſchränkten Aus⸗ heber den Ausgleich. Im Endſpurt kann Hagner durch itliche Aufreißer erneut die Führung an ſich reißen und ſiegte verdient nach Punkten. Weltergewicht: Meurer ⸗VfK 86 gegen Heilig ⸗ Wieſental. Ueber die erſte Halbzeit gab es ein ſehr tem⸗ peramentvolles Standringen. Heilig war bis zur 8. Mi⸗ nute ſeinem Gegner faſt gleichwertig. Mit einem prächtig ausgeführten Ueberſtürzer ſiegte der Mannheimer ent⸗ ſcheidend. Mittelgewicht: Wal z⸗VfK 86 gegen O. Heilig⸗Wie⸗ ſental. Walz kämpfte mal wieder mit wenig Glück. Er lag ſchon klar ii Führung, als er ſich in der 12. Minute bei Ausführung eines Griffes ſelbſt warf. Halbſchwergewicht: Baſtina⸗VfK 86 gegen Groß⸗ Wieſental. Baſting zeigte vor ſeinem körperlich und an Erfahrung weit überlegenen Gegner wenig Reſpekt. Er erzielte ſogar für einen Armzug aus dem Stand die erſte Wertung. Bald darauf konnte aber Groß mit einem Schulterſchwung ausgleichen. Baſtina wurde in der 5. Minute bei Ausführung eines Armzuges gekontert und auf beide Schultern gelegt. Schwergewicht: Braun ⸗VfK 86 gegen Maier⸗Wie⸗ ſental. Braun ſtellte ſich nicht ungeſchickt an. aber Maier war durch ſeine größere Erſahruna doch immer im Vor⸗ teil und ſiegte verdient vor Ablauf der Ringzeit. Deutſche Polizeimeiſterſchaſten Der Haupttag der Deutſchen Poltzeimeiſterſchaften in der Leichtathletik wurde in Lübeck durch eine Anſprache des Chefs der Orödnungspolizei, SS⸗Obergruppenführer Gene⸗ ral der Polizei Daluege, eingeleitet. Er erinnerte an ſeine im vergangenen Jahr anläßlich der Titelkämpfe in Frank⸗ furt ausgegebene Parole, daß die Spitzenkönner der Poli⸗ geiſportler die breite Maſſe der Kameraden zu beſſeren Lei⸗ ſtungen anſpornen ſollten. Dieſes Ziel ſet nun ſchon zum Teil erreicht. Mit herzlichen Worten begrüßte General Daluege die neu hinzugekommenen Kameraden der Oſt⸗ mark Die Leiſtungen wurden durch das kühle und windige Wetter Leider erheblich beeinträchtigt. Die Ergebniſſe: 200 Meter: 1. Wachtm. Grämer(Erfurt) 22,5 Sek.; 110 Meter Hürden: Hauptwm. Staudacher(Stuttgart) 15,9 Sek.; 400 Meter Hürden: Wachtm. Krüger(Berlin) 59,2 Sek.; Hochſprung: Obwm. Geiſt(Karlsruhe) 1,80 Meter; Drei⸗ ſprung: Wm. Kegel(Hamburg) 14,28 Meter; Stabhoch: Krim.⸗Aſſ. Born(Düſſeldorf) 3,70 Meter; Diskus: Obwm. Schröder(Berlin) 47,87 Meter; Hammer: Obwwm. Lutz (Dortmund) 53,36 Meter; Zehnkampf: Hptwm. Rüd(Ber⸗ lin) 5967 Punkte; 20 mal 400 Meter ⸗Staffel: 1. Berlin 18:17,2 Min. Den Abſchluß der Samstag⸗Veronſtaltung bildete ein Handballſpiel zwiſchen der Polizei Magdeburg und der Hamburger Polizei Die Magdeburger gewannen dank ihres beſſeren und ſchnelleren Sturms verdient mit 1115 (:3) Toren. Sonnenwendkämpfe der SS 28 Bei herrlichem Wetter wurden am Samstag die zweiten Sonnenwendkämpfe der SS in Bad Tölz fortgeſetzt. Am Vormittag traten die Mannſchaften der allgemeinen SS Zum Leichtathletik⸗Dreikampf an, beſtehend aus Weitſprung, Speerwerſen und beidormig Kugelſtoßen in Stärke von einem Führer und vier Mann. Im Anſchluß erledigten die Verſügungstruppen die gleichen Uebungen. Die Kämpfe im Schießen und Fechten dagegen ſind noch nuſcht beendet. Die beſten Leiſtungen waren in der Klaſſe 1 (allgemeine Ss) der Weitſprung von Günther(Ober⸗ abſchnitt Main] mit 6,79 Meter, der Speerwurf Jon Köpp⸗ chen(Oberabſchnitt Süd) mit 56,59 Meter und das Kugel⸗ ſtoßen von Hartnagel(Sicherheitsdienſt) mit 14.55 Meter rechts und 11,95 Meter links ⸗ 26,50 Meter. In der Klaſſe der Verfügungstruppen kam Buſch(SS⸗Standarte Ger⸗ mania) im Weitſprung auf 6,61 Meter und Siebert(SS⸗ Leibſtandarte Adolf Hitler) im Kugelſtoßen auf insgeſamt 24,32 Meter(10,46 Meter rechts und 13,86 Meter links). Braſiliens Proteſt abgelehnt Das Berufsgericht des Fußball⸗Weltverbandes hat er⸗ wartungsgemäß den braſtlianiſchen Einſpruch gegen die in dem Vorſchlußrundenſpiel um die Weltmeiſterſchaft gegen Italien von dem Schweizer Schiedsrichter Wüthrich ge⸗ troffene Elfmeterentſcheidung, die zum zweiten Treffer Italiens führte, verworfen. Die Führer der Mannſchaft haben ihrem Heimatverband telegraphiſch vorgeſchlagen, den Austritt aus der Fc A zu erklären. Die Zeitungen in Rio de Janeiro haben die Ablehnung des braſilianiſchen Proteſtes als willkommenen Anlaß genommen, weiter gegen die Machtſtellung des europäiſchen Fußballs in der J A zu hetzen. Stolzer Adͤler⸗Sieg in Le Mans Rudge⸗Whitworth⸗Pokal für Graf Orsſich-Sauerwein Bei beöecktem Himmel und kühlem Wetter wurde am Samstagnachmittag das 24⸗Stunden⸗Rennen von Le Mans geſtartet. 40 Wagen nahmen den Kampf auf, darunter auch die einzigen deutſchen Vertreter Paul von Guilleaume/ Löhr und Sauerwein rfſich(beide auf Adler). Die im letzten Jahr erreichten 3200938 Km. bei einem Durchſchnitt von 136,977 Km.⸗Std. werden bei der diesjährigen 15. Aus⸗ tragung ſicherlich überboten werden, wurde doch bereits in der erſten Runde mit einem Durchſchnitt von über 140 Km.⸗Std. ein neuer Rekord erzielt. Nach der erſten Runde lagen Sommer(Alfa Romeo) und Dreyfus(Delahaye) an der Spitze des Feldes. Das 24⸗Stunden⸗Rennen von Le Mans auf der alten Grand Prix⸗Strecke von La Sarthe iſt eines der ſchwerſten Wettbewerbe für Sportwagen. Um ſo höher iſt der Erfolg zu werten, den die beiden teilnehmenden deutſchen Adler⸗ Trumpf⸗Wagen errangen. In der Geſamtwertung beleg⸗ ten ſie gegen den doppelt ſo großen Wagen unter Graf Orsſich⸗Sauerwein und P. v. Guilleaume⸗Löhr den ſechſten und ſiebten Platz. Gleichzeitig wurden von Guilleaume⸗ Löhr mit dem 15 Liter Trumpf und der neuen Rekord⸗ ſtrecke von 2757 Km. Klaſſenſieger und Graf Orsſich⸗ Sauerwein mit dem 1,7⸗Liter⸗Modell Zweite in der Klaſſe bis zu 2000 cem. Die wertvollſte Trophäe, die die deutſchen Fahrer aber nach Deutſchland brachten, war der Rudge⸗Whitworth⸗ Pokal. Er wird an die Fahrer vergeben, die ihre vor⸗ geſchriebene Mindeſtrundenzahl am meiſten übertreffen. Graf Orsſich⸗Sauerwein hatten mit insgeſamt 2846 Km. in 24 Stunden einen„Ueberſchuß“ von 39 Runden und wurden damit Gewinner des Pokals. Auch auf dem zwei⸗ ten Platz endete ein deutſcher Wagen. v. Guilleaume⸗Löhr wieſen 37 Mehr⸗Runden auf und konnten die 2⸗Liter⸗ Peugeot von de Cortanze noch hinter ſich laſſen. Brühl ſteigt zur Bezirksklaſſe Anterbaden auf FV Brühl— Victoria Neckarhauſen:0 8 Mit dem:1 des Vorſonntags hatte ſich Brühl bereits die erſten Sporen des Meiſters des Kreiſes Mannheim zum Auſſtieg in die Bezirksklaſſe ver⸗ dient, ſo daß man auch für das zweite Zuſammen⸗ treffen in Brühl einen Punktſieg auf jeden Fall er⸗ warten durfte. Das Spiel hatte einen recht annehm⸗ baren Beſuch aufzuweiſen und, um es vorweg zu nehmen, ſei geſagt, daß man auch recht ritterlich war. Unter fachlicher und aufmerkſamer Leitung 35 Paris ſchmückt ſich für den Königsbeſuch An den Tuileriengärten, gegenüber der Place de lo Concorde, werden Ausſchmückung zum engliſchen Königsbeſuch hergerichtet. rieſige Embleme für die (Weltbild, Zander⸗M.) von Schmetzer⸗Waldhof wurde beiderſeits ein rect flottes Spiel geboten, obwohl die überaus üppige Sommertemperatur und nicht zuletzt der ſchwere Sandboden an die Spieler große Anforderungen ſtellte. Abgerundete Leiſtungen wird man in der Be⸗ zirksklaſſe ſchon bei der Hand haben müſſen, wenn man dort eine Rolle ſpielen will, und ſo muß Brühl in erſter Linie an eine Verjügung des Sturmführer⸗ poſtens denken, der in der augenblicklichen Beſet⸗ zung abſolut nicht gefallen konnte. Der Sieg der Brühler Elf war indeſſen durchaus verdient. Die Mannſchaft war entſchieden kräftiger im Angriff und verriet auch nach hinten größere Sicherheit als Neckarhauſen, die wohl zu Beginn jeder Spielhälfte kräftig anzogen, um aber alsbald wieder auseinan⸗ derzufallen. Brühls Mannſchaftsleiſtung konnte trotz der klaren Diſtanzierung des Gegners nicht reſtlos befriedigen. Der ſchlechteſte Punkt war, wie geſagt, zweifellos der Mittelſtürmer, der trotz beſter Chancen kaum zur Geltung kommen konnte. Die Schwäche der Angriffsſtürmer war mitunter ſogar ſehr beſtimmend für die geſamte Stürmer⸗ arbeit, und ähnlich war es auch in der Läuferreihe. Während Moſer in der Mitte mit viel Ueberſicht bei der Sache war, waren die Leiſtungen der Sei⸗ tenläufer wenig überzeugend. In der Abwehr tat jeder einzelne vollauf ſeine Pflicht, wobei insbeſon⸗ dere der linke Verteidiger Moch gefallen mußte. Neckarhauſen konnte außer einigen Strecken des Feloͤſpiels nur wenig des Treffens an ſich bringen. Die Schwäche der Abwehr übertrug ſich vorzeitig in den Angriff, der die letzte Rundung abſolut ver⸗ miſſen ließ und ſo einfach nicht zur Geltung kom⸗ men konnte. Beſonders wirkungsvoll war der Be⸗ ginn des Spiels, der namentlich Neckarhauſen voll in Aktion ſah. Vor dem Brühler Tor entwickelten ſich manch gefährliche Situationen und dabei zeigte ſich, daß Neckarhauſen in ſeiner Angriffsreihe weitaus freier wirkte als Brühl, das trotz Unterſtützung durch hef⸗ tigen Rückenwind nur ſchwer ins Spiel kommen konnte. Nach 15 Minuten Spielzeit gab es eine große Chance für Brühl, die aber von dem Mittel⸗ ſtürmer verpaßt wurde. Weit beweglicher zeigte ſich aber dann der Brühler Rechtsaußen Piſter, der in kurzer Folge mit zwei kräftigen Schüſſen für eine :0⸗Führung für Brühl ſorgte. Der Beginn der zweiten Spielhälfte zeigte eben⸗ falls eine Generaloffenſive der Leute vom Neckar⸗ platt, die aber bald wieder vom Durchbruch der Brühler abgelöſt wird, wobei ſich endlich auch der Mittelſtürmer in die Liſte der Torſchützen einreihen kann. Als der Brühler Rechtsaußen Piſter auf:0 für Brühl erhöhen konnte und Moſer einen 5. Tref⸗ fer erzielte, iſt Neckarhauſen endgültig ausgeſchal⸗ tet und der Kampf entſchieden. Mit Rohr nach Island Am Samstag nachmittag traten von Hamburg aus 15 deutſche Fußball⸗Nachwuchsſpieler die Reiſe nach Island an, wo ſie in der Hauptſtadt Reykjavik am 26., 28. und 30. Juni ſowie am 3. Juli vier Freundſchaftsſpiele gegen isländiſche Auswahlmannſchaften austragen. Bereits im Jahre 1935 weilten deutſche Fußballſpieler in Island und ein Jahr ſpäter hatten bekanntlich die nordiſchen Sport⸗ ler den Beſuch erwidert. Unter der Leitung von Karl Hohmann haben folgende Spieler die Reiſe angetreten: Jentſch(Pankow), Bertram(Göppingen), Lüdecke(Ham⸗ burg), Koppa(Gleiwitz), Gapa und Althoff(beide Mün⸗ ſter), Kraft(Stuttgart), Lindemann(Frankfurt a..), Michel(München), Linken(Kiel), Lurz(Würzburg), Rohr(VfR. Mannheim), Voß(Münſter), Pryſok (Beuthen) und Peſchel(Guben). Der Koffer ö Bon gl. H. Rösler Wer einen Koffer hat, der laſſe ihn auch bekle⸗ ben! Ein unbeklebter Koffer iſt wie ein Rock ohne Knöpfe. Wer viel reiſt, kann viel erzählen. Wer wiel erzählt, dem wird wenig geglaubt. Mit den Zetteln am Koffer aber kann man es beweiſen. Ein Zettel aus Köln gilt mehr als zehn erzählte Reiſen nach Wien. Kurt Kerſtens Koffer iſt zu Kurt Kerſtens gro⸗ ßem Kummer unbeklebt. Nur ein einziger Zettel klebte darauf: Schwarzer Adler, Pirna. Und auch dieſer Zettel war nur verſehentlich darauf gekom⸗ men, als Kurt Kerſten einmal ſeinen Koffer einem Freunde borgte, der in Glühſtrümpfen reiſte. Je⸗ doch die Welt wurde täglich verwöhnter, ein Zettel aus Pirna war keine ſonderliche Senſation mehr, und man mußte dem Zuge der Zeit folgen. Kurt Kerſten beſchloß daher, eine Reiſe nach Italien zu Unternehmen. Vier Wochen würde er bleiben. Vier Wochen Hedeuten einundoͤreißig Hotels. Einunddreißig Ho⸗ tels kleben einundddreißig Zettel. Einundoͤreißig Zettel genügen ſelbſt für einen vornehmen Koffer. Und ſo wird auch er, Kurt Kerſten, in Bälde einen Koffer haben, wie es ſich gehört, einen Koffer, der mitreden kann, einen Koffer, der gilt. Kurt Kerſten reiſte ab. Er fuhr über Kamenz, Dresden und München nach Italien. Bei der Durch⸗ fahrt in München beſtach er ſchnell den Hausdiener eines großen Hotels, ihm beim Umſteigen einen Zettel auf den Koffer zu kleben. Das zweite Schild bekam er in Bozen, das dritte in Verona und das vierte in Venedig. Dann ging die Kofferreiſe wei⸗ ter nach Florenz, Rom, Neapel, Palermo und Taor⸗ mina. Kurt Kerſten gönnte ſich auf der ganzen Reiſe nichts, keinen Ausflug, keine Poſtkarte, keine Gondelfahrt, weder Trauben nach Wein. Kurt Ker⸗ ſten blieb auch in keiner Stadt länger als einen Tag. Denn dies hätte eine Minderung der Koffer⸗ zettel bedeutet. Nur in Rom hielt er ſich drei Tage auf, zog aber jeden Morgen in ein anderes Hotel, um ſo drei Hotelſchilder mit heimnehmen zu kön⸗ nen, die eine wiederholte Romreiſe dem harmloſen Beſchauer vortäuſchten. Oft ſtellte er auch ſein Köf⸗ ferchen heimlich in die Halle eines Luxushotels zu dem Gepäck, daß der Hausdiener zur Bahn brachte. Bevor der Hotelomnibus fuhr, kam der berühmte Zettel auf den Koffer, und am Bahnhof nahm ihn Kurt Kerſten gegen ein Trinkgeld wieder in Empfang. So nannte der letzte Zettel, der noch auf dem Koffer Platz fand, das Millionärshotel Villa Jigghea in Palermo, wo das Zimmer für eine Nacht über hundert Mark koſtete. Kurt Kerſten koſtete das Dokument ſeines Aufenthaltes nur 2 Mark für den Hausdiener, der ihm den Koffer zum Hafen brachte. In Taormina gab Kurt Kerſten ſeinen Koffer mit der Bahn auf. Er wollte den jetzt ſo koſtbaren Koffer nicht weiter Reiſeunbillen ausſetzen. Ohne Station zu machen, und ohne eine weitere Nacht in: Hotel abzuſteigen, was ja jetzt für ihn zwecklos war, reiſte er ſeinem Koffer bis zur Grenzſtation nach. Nach achtunddreißig Stunden Bahnfahrt langte er am Brenner an. „Iſt mein Koffer da?“ fragte er am Zollſchalter. Der Beamte nahm den Schein und brachte den Koffer. Kurt Kerſten ſtand wie vom Donner gerührt. „Das iſt doch nicht mein Koffer!“ „Die Gepäcknummer ſtimmt.“ „Das iſt nie und nimmer mein Koffer!“ Die Größe ſtimmte, das Gewicht ſtimmte. Aber der Koffer war neu und trug nicht einen einzigen Zettel. Man öffnete ihn. Er enthielt Frauen⸗ ſchmuck und Frauenwäſche. Eine telephoniſche An⸗ frage nach Taormina ergab, daß die Koffer ver⸗ tauſcht worden ſeien und Kurt Kerſtens Koffer noch dort lagere. „Soll er geſchickt werden?“ fragte der Beamte. Kurt Kerſten, froh, ſeines koſtbaren Stückes nicht völlig verluſtig zu ſein, rief ſchnell: „Nein,— nein— ich hole ihn ſelbſt!“ Und ſo fuhr er nochmals achtunddreißig Stunden nach Taormina hin und achtunddreißig Stunden von Taormina zurück und ſechsundzwanzig Stunden über München, Dresden und Kamenz weiter. Spät in der Nacht kam Kurt Kerſten daheim an. Stolz trug er den koſtbaren Koffer in ſein möb⸗ liertes Zimmer. Die Wirtin war bereits zu Bett gegangen. Kurt Kerſten ſtellte ſeinen Koffer leiſe vor die Tür, damit ſchon am frühen Morgen die Wirtin das Globetrottertum ihres möblierten Herrn gebührend bewundern könne. Am nächſten Morgen erwachte Kurt Kerſten ziem⸗ lich ſpät. Sein erſter Gedanke war der Gedanke an ſeinen Koffer. Sein zweiter Gedanke war der Ge⸗ danke an das Frühſtück. Er klingelte. Die Wirtin ſchob herein. „Guten Morgen, Frau Mürriſch!“ „Morgen!“ brummte die Wirtin kurz. „Was iſt denn los? Was haben Sie denn, Frau Mürriſch?“ „Niſcht!“ „Freuen Sie ſich oͤenn nicht, daß ich wieder da⸗ heim bin? Weit in der Welt bin ich herumgekom⸗ men! Haben Sie ſchon meinen Koffer geſehen?“ „Das iſt es ja eben!“ brummte Frau Mürriſch tückiſch. „Was denn? Was denn?“ „An mich haben Sie da nicht gedacht! wegen der vielen Zettel!“ „Zettel? Wieſo?“ Die Wirtin ſtellte ſich breit und beredt auf: „Naja, man paßt doch ein biſſel beſſer auf ſeine ſteben Sachen auf! Den ganzen guten Koffer haben Sie ſich vollkleben laſſen, und ich ſtehe jetzt ſchon zwei Stunden in der Küche und kratze das Zeug her⸗ unter. Jetzt iſt ja endlich alles, Gottſeidank, weg— aber wenn Sie mir wieder ſo einen Koffer nach Hauſe bringen, das nächſte Mal mache ich Ihnen dieſe Arbeit nicht wieder!“ Ich meine Eine unbekannte Pucecini⸗Oper in Wien. Im Nachlaß von Giacomo Puceini befand ſich eine voll⸗ endete dreiaktige Oper„Le Villi“, die bisher noch nicht aufgeführt worden iſt. Aus Wien wird jetzt gemeldet, daß die unbekannte Puceini⸗Oper am 23. Juni in der Staatsakademie für Muſik und Schauſpielkunſt zur Uraufführung kommt. Bulgariſche Kunſtausſtellung in Hamburg. In Gegenwart des kgl. bulgariſchen Geſandten in Ber⸗ lin, Exzellenz P. Dragan ow, wurde in der Ham⸗ burger Galerie Commeter eine Kollektivausſtellung des bulgariſchen Malers Nicolo Michailow er⸗ öffnet. Michaflow lebt ſeit geraumer Zeit in Ber⸗ lin. Das Hauptgebiet ſeines Schaffens iſt die Por⸗ trätkunſt. Im Mittelpunkt der Ausſtellung ſtehen markante Bilder von Adolf Hitler, Benito Muſſo⸗ lini, Hindenburg, König Boris III. und anderen hervorragenden Perſönlichkeiten der Zeitgeſchichte. Mit Vater Schlageter zur Golzheimer Heide. Das vor einigen Tagen an dieſer Stelle beſprochene Buch von Wil⸗ helm Hotz koſtet nicht, wie irrtümlich angegeben 180 Mk., ſondern nur 1,80 Mk. Im Volkston Soldaten Von C. A. Auer Soldaten ziehen auf den Straßen und müſſen bald ihr Leben laſſen. Sie ziehn dahin, Mein Schektz, ſie zieh'n dahin. Die Wolken an den hellen Sternen vorüberzieh'n in dunkle Fernen, zieh'n ſie dahin, mein Schatz, ſie zieh'n oͤahin. Und möchten ſie auch gerne bleiben, ſie müſſen nun den Feind vertreiben. Sie ziehen dahin, mein Schatz, ſie ziehen dahin. General Weygand: Iſt Frankreich ſtark genug? 96 Sei⸗ ten. Kartoniert 1,80 Mark. Gerhard Stalling Verlag, Oldenburg i. O. Berlin. General Weygand iſt einer der bewährteſten und an⸗ erkannteſten Ofſiziere der franzöſiſchen Armee. Er hat im Krieg, als Generalſtabschef des Marſchalls Foch, und im Frieden, als Geeneraliſſimus der franzöſiſchen Armee, ſich gleich große Verdienſte erworben. Dieſer große Soldat und Patriot wird hier zu einem heftigen und beſorgten Kri⸗ tiker ſeines Landes. Er ſieht, daß Frankreich der Volks⸗ front voll Argwohn, iſt ſich klar über die zerſetzenden Ein⸗ flüſſe, die aus dem politiſchen Bündnis mit dem Kommu⸗ nismus kommen, und zeigt voll aggreſſiver Entſchiedenheit die Lücken auf die ſeiner Anſicht nach der materielle wie die moraliſche Rüſtung Frankreichs aufweiſt. Es ſchadet der Wirkſamkeit der Weygandſchen Theſen nicht, daß ſie mehr, als es der hiſtoriſchen Gerechtigkeit und der ge⸗ gebenen Sachlage entſpricht, mit einem argwöhniſchen Blick auf Deutſchland aufgeſtellt werden. Im Gegenteil: für uns Deutſche erhält das kleine Buch dadurch einen be⸗ ſonderen Reiz: es gibt auch uns Anhaltspunkte zu Ver⸗ gleichen mit unſerem weſtlichen Nachbar, deſſen von Wey⸗ gand aufgezeichnete moraliſche und materielle Schwächen wir ſicher nicht ſo weit überſchätzen, daß wir nicht ſeine Kraft im ganzen als achtunggebietend und reſpekterheiſchend anerkännten. Al. Win bauer. und d nehme. „In einand Rethten beſchla 3 ht et„ M a u— r * Montag, 20. Juni 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer 276 — Wie man ſich ſchon vor Jahrhunderten auf den Jahrmärkten drängte, um das ſechsfüßige Kalb oder das zweiköpfige Schaf zu ſehen, ſo intereſſiert man ſich in Karlsbad heute für„Cleopatra, das Mädchen mit der Krokodilhaut“, das in einem leeren Laden vorgeführt wird. Leider iſt Cleopatra keine Schwindlerin— leider, denn es muß kein Vergnügen ſein, zeitlebens mit einem Panzer aus Hornhaut von drei Zentimeter Dicke am ganzen Körper, aus⸗ genommen die Hand⸗ und Fußinnenflächen, herum⸗ zulaufen. Ganz abgeſehen von hleineren Uebeln dieſer mediziniſchen Abnormität: völliger Mangel an Kopfhaaren und beſonders empfindliche Augen. Mit einem kurzen Höschen bekleidet, den Kopf von einer Perücke bedeckt, eine dunkle Brille vor den Augen, zeigt ſich Cleopatra— ihren wirklichen Namen verſchweigt ſie im Intereſſe ihrer Familie — für eine Krone Eintritt den Schauluſtigen. Scheu und mit gezwungenem Lächeln präſentiert ſie ihren mißgebildeten Körper... Sie ſtammt aus der Um⸗ gebung von Karlsbad und kam als älteſte von zwet Schweſtern auf die Welt; ſte ſelbſt iſt 26, ihre völlig normale Schweſter 17 Jahre alt. Die bedauerns⸗ werten Eltern konnten ſich das Phänomen gar nicht erklären und verſuchten, das Kind zu verſtecken; jedoch es half nichts, bald wußte das ganze Dorf davon. Aber man fand ſich mit der Tatſache ab, zu⸗ mal zahlreiche Aerzte nach eingehender Unterſuchung achſelzuckend erklärten, hier ſtünden ſie vor einem Rätſel und ſie wüßten keinen Weg, um die Horn⸗ haut zu entfernen. Als die Eltern des Mädchens vor 12 Jahren ſtarben, fand ſich ein geſchäftstüchtiger Veranſtalter, der den Vorſchlag machte, mit ihr eine Tournee durch Europa zu unternehmen. Was ſollte ſie machen? An einen bürgerlichen Beruf war nicht zu denken, und ſo konnte ſie wenigſtens leben. Auch hegte ſie die geheime Hoffnung, unterwegs würde ſich ein Arzt finden, der ſie von ihrer Mißbildung befreien könne. Aber die Hoffnung war vergebens. Man ſtellte zwar in verſchiedenen Kliniken Verſuche an, unterſuchte die Hautatmung und Pigmentbildung Cleopatras, aber man kam weder dem Geheimnis ſelbſt auf die Spur, noch konnte man ſie von ihrer Hornhaut befreien. Nun iſt ſie in ihre Heimatgegend zurückgekehrt. Man fragte ſie nach ihren Empfin⸗ dungen als Frau, und ſie lächelt reſigniert:„Ich habe mich mit meinem Schickſal abgefunden— es iſt eben unabänderlich. Aber wenn ich Zeitungen und Bücher leſe oder während meiner Vorführungen die Menſchen beobachte, ſo bemerke ich doch, daß auch in einer glatten Haut viel Unglück und Unzufriedenheit ſtecfen kann. Ich führe ein gleichförmiges Leben ohne Komplikationen und brauche keine Not zu lei⸗ den...“ Aber dann fügt ſie doch ſeufzend hinzu: „Venn ich wenigſtens ein normales Geſicht hätte! Den Körper kann man ja unter den Kleidern ver⸗ ſtecken. Für ein glattes Geſicht gäbe ich mein halbes Leben. Vielleicht fände ſich dann auch ein Menſch, mit dem ich mich ausſprechen könnte“ Die „Audienz“ bei Cleopatra iſt beendet; ſie muß ſich wieder einmal einem Kollegium von Aerzten vor- ſtellen. . — Im Herzen Schottlands ſoll in den nächſten zehn Jahren die modernſte Stadt Europas erſtehen. Soeben iſt das gewaltige Bauprojekt des ſchottiſchen Ingenieurs Dr. Thomas Adams genehmigt worden, nach oͤem die ehrwürdige Stadt Dundee, mit ihren 170 000 Einwohnern die drittgrößte Stadt Schott⸗ lands, vollſtändig niedergeriſſen wird, um neu auf⸗ gebaut zu werden. Mit Ausnahme der hiſtoriſchen Bauten, der Kathedrale, dem alten Rathaus und dem berühmten Old Steeple⸗Turm wird in Dundee tein Stein auf dem andern bleiben. Die geſamte Bevölkerung muß ihre zum Teil 400 Jahre alten Häuſer, unter denen ſich zahlloſe, modernen hygie⸗ liſchen Anforderungen hohnſprechende Elendsquar⸗ lere befinden, verlaſſen, um erſt nach Beendigung her Bauten in eine völlig mooͤerne und umgewan⸗ zelte Stadt einzuziehen. Saubere weiße Häuſer, rechtwinklige breite Straßen mit ausgedehnten Parkplätzen werden der Zukunftsſtadt ein freund⸗ liches Geſicht geben, Anlagen und Spielwieſen für Kinder ſorgen dafür, daß man im Dundee von morgen Licht, Luft und Sonne genießen kann. Es iſt in dieſem Zuſammenhang bemerkenswert, daß man die Errichtung von Hochhäuſern kurzweg ab⸗ gelehnt hat. Nach der Anſicht der britiſchen Städte⸗ bauer wird es in den Zukunftsſtädten keine Wolken⸗ kratzer mehr geben. ** — Auf dem Gelände der großen britiſchen Empire⸗ Ausſtellung in Glasgow ereignete ſich dieſer Tage ein Verkehrsunfall, wier er ſich bislang wohl noch nicht ereignet hat. Die Hauptatttraktion des aus⸗ gedehnten Vergnügungsparkes iſt eine kleine„Lili⸗ put⸗Eiſenbahn“, die, elektriſch angetrieben, die Be⸗ ſucher rund um das Ausſtellungsgelände führt. Zwei Miniaturzüge mit je ſechs offenen Wagen halten den Verkehr aufrecht. Durch das Verſehen eines Ange⸗ ſtellten, der ſeine Aufgabe als Signalwächter wohl zu wenig ernſt genommen hat, ſtießen die beiden Liliputzüge auf einer eingleiſigen Strecke in voller Fahrt zuſammen. Dabei wurden vier der Miniatur⸗ wagen umgeworfen, und die Paſſagiere flogen in hohem Bogen auf den Raſen, Nicht weniger als ſteb⸗ zehn Perſonen wurden dabei zum Teil leichter, zum Teil ſchwerer verletzt, und ſogar ein Todesopfer war zu beklagen: die dreijährige Mae Birnie erlitt einen tödlichen Schädelbruch. Der Betrieb der Miniatur⸗ eiſenbahn, deren zwei ſchwerbeſchädigte Lokomotiven oͤtſe Namen„Princeß Elizabeth“ und„Princeß Mar⸗ garet Roſe“ trugen, iſt bis auf weiteres eingeſtellt worden. * — Auf der Polizeiwache des St. Lazare⸗Bahn⸗ hofs in Paris war man kürzlich nicht wenig über⸗ vaſcht, als ſich zu vorgerückter Nachtſtunde ein Ame⸗ rikaner einfand, der ſeit Tagen vergebens auf der Suche nach ſeinem Hotel durch die Straßen von Pa⸗ vis irrte. Der ſtark angeheiterte Yankee, der offen⸗ bar einen Rekord im Kognaktrinken aufſtellen wollte, war von Hotel zu Hotel gewandert, in der Hoffnung, doch einmal auf das richtige zu ſtoßen. Ueber jede neue Enttäuſchung tröſtete ſich der Ame⸗ rökaner mit einer neuen Flaſche Kognak hinweg, zu der er jedesmal auch den betreffenden Hotel⸗ diener einlud. Der„müde Wanderer“ wurde von den hilfsbereiten Poliziſten noch in der gleichen Nacht in ſein, übrigens ganz in der Nähe der Wache gelegenes Hotel begleitet, wo er nach dem überſtan⸗ oͤenen Schrecken vor dem Schlafengehen noch ſchnell eine letzte Flaſche leerte. 2. — Es bürfte nur wenig bekannt ſein, daß es auch in Europa, und zwar heute noch, Schlangenanbeter gibt. Allerdings findet man den Schlangenkult, der unzweifelhaft urheidniſchen Urſprungs iſt, nur noch in einem einzigen Ort auf der europäiſchen Land⸗ karte, nämlich in Orman, einem etwa zehn Kilometer von Uesküb entfernten Dorf in Südſerbien. In den warmen Maitagen ziehen Männer und Frauen um die Mittagsſtunde zu dem Smijarnik, dem Schlan⸗ genberg, einem Kalkſteinfelſen, um den herum es eine Unmenge von Schlangen gibt. Aehnlich den exo⸗ tiſchen Schlangenanbetern verſucht man die ſich ſon⸗ nenden Reptilien durch Muſik auf Hirtenflöten an⸗ zulocken. Jeder Teilnehmer an dieſem merkwürdi⸗ gen Kult hat ein Bekleidungsſtück bei ſich. Gelingt es, daß eine der Schlangen über das ausgebreitete Kleidungsſtück hinwegkriecht, dann geht nach dem Glauben der Leute von Orman der Herzenswunſch ſeines Beſitzers in Erfüllung. Kranke werden ge⸗ ſund, unfruchtbaren Frauen wird Kinderſegen zu⸗ teil, Sehnſüchtige erringen das erhoffte Liebesglück. Den Bewohnern von Orman gilt die Schlange noch heute als heiliges Tier, und es gibt kein größeres Vergehen, als eines dieſer harmloſen Reptilien zu verletzen oder gar zu töten. . — Der Bagger„Karimata“, der an der holländi⸗ ſchen Küſte den Goldſchatz der Lutine“ heben will, iſt, wie aus Amſterdam gemeldet wird, jetzt auf das Wrack geſtoßen. Zuvor hatte man Schwierigkeiten, da die Baggereimer mit den Betonklötzen in Berüh⸗ rung gekommen waren, die der Engländer Lyons bei ſeinem Bergungsverſuch kurz vor dem Kriege dort du un Olli Frau Emmy ſpendet hundert Säuglingsausſtattungen — Berlin, 18. Juni. Die Gattin des Generalfeldmarſchalls Göring hat anläßlich des freudigen Ereigniſſes der Geburt ihrer Tochter Edda 100 Säuglingsausſtattungen für das Hilfswerk„Mutter und Kind“ geſpendet. Dieſe Säuglingsausſtattungen beſtehen aus einem Säug⸗ lingskörbchen und einem Kinderwagen mit dazu⸗ gehöriger vollſtändiger Säuglingswäſche. Die Ver⸗ teilung erfolgt von den Dienſtſtellen der NSV. 50 Säuglingsausſtattungen werden in der Oſtmark, die reſtlichen in den übrigen deutſchen Gauen an bedürf⸗ tige Mütter zur Ausgabe gelangen. Der Begleiter des verſchollenen Vulkanforſchers aufgefunden Arequipa(Peru), 18. Juni.(U..) Die dritte Hilfsexpedition, die die Hänge des Vulkans Chaenani nach den beiden vermißten Deutſchen abſuchte, hat jetzt den Begleiter Pro⸗ feſſor Mayers, Werner Seydel, lebend auf⸗ gefunden. Seydel leidet noch ſtark unter den Nachwirkungen des Nervenſchocks, der ihn befallen hat, als er entdeckte, daß Meyer plötzlich, ohne daß er etwas von einem Unglück bemerkt hatte, ver⸗ ſchwunden war. Er will die Rettungsexpedition an den Ort führen, an dem er Meyer zum letzten Mal geſehen hat. Amerikaniſcher Dampfer von chinefiſchen Piraten überfallen dnb. Schanghai, 18. Juni.(Oſtaſiendienſt d. DNB.) Ein toller Priatenüberfall ſpielte ſich in dem chineſiſchen Küſtengewäſſer hei Mingpo ab. Der einer amerikaniſchen Geſellſchaft gehörende Dampfer „Tangpei“ mit 35 Paſſagieren an Bord und einer umfangreichen Zioarettenladung wurde von chineſi⸗ ſchen Seeräubern halbwegs zwiſchen Schanghai und Ningpo überfallen. Die Piraten enterten das Schiff und ſchüchterten die Paſſagiere durch Schreckſchüſſe ein. Nachdem ſie die Funkanlage zerſchlagen hatte, raubten ſie die Reiſenden aus und brachten die Ladung auf ihre Dſchunken, auf denen ſie dann unbehelligt das Weite ſuchten. 77 õDõõã ͤ ͤ ß ã ũãũãũãũ ß ã y verſenkt hatte. Die Betonklötze wurden ſchließlich zerſtoßen. Dann kamen verſchiedene Wrackſtücke, kupferne Nägel und Kanonenkugeln zutage. Schließ⸗ lich fand ſich das erſte Goldſtück in der Waſchtrommel, und zwar eine ſpaniſche Münze aus dem Jahre 1781. Der Bagger arbeitete auf eine Tiefe von 12 bis 14 Metern. * — Seit mehreren Tagen arbeitet der große Zinn⸗ bagger„Karimata“ der Billiton⸗Maatſchappif unun⸗ terbrochen auf den Weſtergronden vor der Inſel Terſchelling, um dort die letzten Reſte des Wracks des britiſchen Kriegsſchiffes„Lutine“ zu durchfor⸗ ſchen, das an dieſer Stelle im Jahre 1799 mit rei⸗ chen Gold⸗ und Silberſchätzen untergegangen iſt. Man hat den Bagger noch nicht unmittelbar über dem Wrack der„Lutine“ angeſetzt, ſondern will ſich vielmehr aus techniſchen Gründen langſam darauf⸗ zu arbeiten. So kamen bisher nur große Mengen Muſcheln, Steine, Glasſcherben und eine überwach⸗ ſene Metallkugel in die Waſchtrommel. Die Maſchi⸗ nerie des Baggers arbeitet reibungslos. Das Wet⸗ ter iſt günſtig. g 1 — In dieſem Jahre kann die deutſche Familie Rhode in Granau bei Poſen das 400 jährige Jubi⸗ läum als Beſitzer des ehemaligen Freiſchulzengutes Granau feiern. Ein Andreas Rhode erwarb im Jahre 1538 das Freiſchulzenamt und das Gut für zuſammen 75 Mark. Dieſer Kauf wurde in den Ratsbüchern der Stadt Konitz verbucht und auf dieſe Weiſe der Nachwelt überliefert. Die Familie Rhode ſtammt aus dem Niederdeutſchen. Das Dorf ſelbſt iſt eine Gründung des Deutſchen Ritterordens. NSDAb-Iüiffeilungen Partetamtilichen Bekanntmachungen en nommen An sämtliche Kaſſenleiter des Kreiſes Mannheim Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Mitglieder⸗ ſtandsmeldung für Monot Juni bis ſpäteſtens 21. Juni bei uns vorliegen muß. Dieſer Termin iſt unbedingt ein⸗ zuhalten, da umfangreiche Arbeiten zu erledigen ſind. Die Zugangsmeldungen für die kürzlich den Ortsgrup⸗ pen zugeſtellten Mitgliedskarten hat erſt mit Julimeldung zu erfolgen. Kreiskartei. Ortsgruppen der NS Da Jungbuſch. Am 21... 19.30 Uhr, Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter vor der Ortsgruppe. Dienſtanzug, Zivil mit Armbinde. Waldhof. Am 21.., 21 Uhr, treten ſämtliche Politiſchen Leiter, Politiſchen Leiter⸗Anwärter ſowie alle Walter und Warte vor der Ortsgruppe, Sandſtraße 15, an. Uniform, Zivil mit Armbinde. Friedrichsfeld. Zur Sonnwendfeier am 21. 6. Antreten der Politiſchen Leiter, Walter und Warte um 21 Uhr an der Parteigeſchäftsſtelle. Wallſtadt. Am 21. 6. treten ſämtliche Formationen der Partei um 20.45 Uhr zur Sonnwendfeier auf dem Rathous⸗ platz an. Nichtuniformierte mit Armbinde. Erlenhof. 21.., 21 Uhr, treten die Politiſchen Leiter, Walter und Warte vor der Geſchäftsſtelle zur Teilnahme an der Sommerſonnwendfeier in Uniform an. Zivil mit Armbinde. NS Frauenſchaft Rheintor. 20.., 20 Uhr, Pflichtheimabend im„Fried⸗ richshof“, 8 2, 1, für alle Frauenſchafts⸗ und Frauenwerks⸗ mitglieder. Neckaran⸗Süd. 20. 6. Probe der Sing⸗, Tanz⸗ und Jugendgruppe im„Volkschor“. Neckarau⸗Nord. 20.., 20 Uhr, Singprobe bei Sing⸗ gruppe und Jugendgruppe. Deutſches Eck. 20.., 20 Uhr Pflichtheimabend in den Germaniaſölen, 8 6, für alle Frauenſchafts⸗ und Frauen⸗ werksmitglieder. Neckarſtadt⸗Oſt. 21.., 19.30 Uhr, Stab⸗ und Zellen⸗ frauenſchaftsleiterinnenbeſprechung. 20 Uhr Singprobe beide Bode, Käfertaler Straße. Achtung, Ortsfrauenſchaftsleiterinnen! 21.., 15 Uhr, Beſprechung in L 9, 7. Achtung, Jugendgruppe Krankenhaus! 20.., 20.30 luhr Heimabend. Montag, 20. Juni e„Mazeppa“, Oper von Peter Tſchaikowfky, 19. Uhr. Libelle: 20 Uhr Kabarett und Tanz. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenproſektors. Tanz: Libelle, Kaffee Kurpfalz. f Lichtſpiele: Univerſum:„Rätſel der Urwoldhölle“,— Alhambra: „Brocdwaymelodie 1938“.— Schauburg!„Heiratsſchwind⸗ ler“.— Palaſt und Gloria:„Theodora wird wild“.— Capitol und Scala:„Der unmögliche Herr Pitt“, Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Prunkräume und Stadtgeſchichtliche Sammlungen in Neuordnung. Theatermuſeum, D 7, 20; Geöffnet von 10 bis 13 und von 15—17 Uhr. Sonderſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnis⸗ Ausſtellung. Sternwarte: Gebſfnet von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und von 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet von 9 bis 19 und von 15 bis 10 Uhr. Sonderausſtellung: Hutten⸗Gedächt⸗ nisgusſtellung. Städtiſche Volksbücherei, U 3, 1: 16.30 bis 21 Uhr. Städtiſches 7 U 3, 1: Geöffnet von 10—20 Uhr. Haſenrundfahrten: 10, Uu, 15, 16, 17 Uhr ab Fried⸗ richs brücke. Alle Auskftufte durch den Verkehrs⸗Berein, Telefon 348 21. Leſeſaal geöffnet von Schloß Bathelemont ROMAN VON RUDOLPH FPAGENSTECUHER 12 „Er gehörte der franzöſiſchen Rechten an. Ir⸗ gendein poltiſcher Gegner hatte ihn in der Zeitung einer loyalen Haltung wegen, die er der deutſchen Verwaltung von Lothringen gegenüber einnahm, in der niederträchtigſten Weiſe angegriffen. Die Folge war ein Duell, in dem mein Bruder eine verhältnismäßig kleine Wunde erhielt. Eine Blut⸗ gergiftung trat hinzu, der er innerhalb weniger Tage erlag. Sie werden es verſtändlich finden, wenn wir ſeit dieſer Zeit noch größere Zurückhal⸗ kung üben als vorher.“ „Ich bedaure dieſes tragiſche Ende auf das leb⸗ haſteſte“, antwortete'Hauteville mit aufrichtiger Anteilnahme.„Merkwürdig“, fügte er dann hin⸗ zu,„daß darüber nie etwas in die Oeffentlichkeit gedrungen iſt?“ „Die Regierung griff ein. Man hatte damals zur Zeit des Dreyfußprozeſſes genug zu tun und wünſchte außenpolitiſch keinerlei Staub aufzu⸗ wirbeln.“ a 90805 furchtbarer Schlag für ihre arme Schwä⸗ „Ja, ſie mußte ſich zuerſt nach dem Tode ihres Mannes äußerſte Schonung auferlegen. Die Lunge war nicht ganz in Oroͤnung. Erſt neuerdings fängt ſie an, wieder aufzuleben.“ Ich hoffe nur, daß mein heutiger Beſuch ſie in keine unangenehme Lage bringt.“ 5 „Nein, nein, nein! Seien Sie unbeſorgt! Nur werden ſie jetzt verſtehen, warum gerade die alt⸗ eingeſeſſenen Familien hier beſonders vorſichtig ein müſſen.“ Inzwiſchen waren der Baron und'Hauteville wieder an den Platz gelangt, wo man vorhin den ee eingenommen hatte. Der Tiſch war abgeräumt und der Baron lud'Hauteville ein, Platz zu nehmen. „In Frankreich ſehen die politiſchen Parteien ander ſehr ſcharf auf die Finger. Die Fehler der echten werden von der Linken parteipolitiſch aus⸗ eſchlachtet und umgekehrt. In einem Punkte find ge ſte ſich aber alle einig: Kein Zuſammengehen mit Deutſchland ohne vorherige Bereinigung der elſaß⸗ lothringiſchen Frage. Wenn nun ein Abgeordneter der Rechten oder Linken in der Abſicht, Frankreich zu dienen, auf eigene Fauſt einen Weg der Verſtän⸗ digung mit Deutſchland anbahnen wollte, ſo würde er ſeiner Partei einen ſchlechten Dienſt erweiſen. Die Zeitungen machen ihn unmöglich. Dabei ſind ſich die verſtändigen Franzoſen längſt darüber im klaren, daß ein Zuſammengehen unſerer beiden Länder eine politiſche Konſtellation von un⸗ erhörter Kraft bedeuten würde. Die Schwierigkeit liegt nur in der Frage, unter welchen Bedingungen ein derartiges Zuſammengehen erfolgen kann. Viele unſerer Politiker machen ſich die Beantwortung ſehr einfach. Sie ſagen: Rückgabe von Elſaß⸗Lothringen an Frankreich, Entſchädigung Deutſchlands durch franzöſtſchen Kolonialbeſitz. Andere ſchlagen vor: Teilung von Elſaß⸗Lothringen zwiſchen Frankreich und Deutſchland, u. lediglich Rückgabe Lothringens an Frankreich. So gibt es eine ganze Reihe von Plänen. Vor zehn Jahren noch wären be Erörterungen ein Ding der Unmöglichkeit geweſen. In der Tatſache, daß man jetzt darüber ſchreibt, wollen einzelne Optimiſten bereits das Morgen rot der Verſtändigung erblicken. Aber ſo weit ſind wir noch lange nicht.“ „Keines von beiden Ländern will anfangen“, warf'Hauteville ein.„Deutſchland deshalb nicht, weil es nach offizieller Lesart keine elſaß⸗lothrin⸗ giſche Frage gibt, Frankreich nicht, weil es ſich kei⸗ nem Refüs ausſetzen will. Alles iſt ſchließlich eine Angelegenheit des Preſtiges.“ „Sie haben vollſtändig recht. Wenn übrigens gerade der franzöſtſche Adel hier beſonders vorſich⸗ tig iſt, ſo deshalb, weil ihm von links ſofort der Vorwurf gemacht wird, es käme ihm nur auf die Sicherung ſeines Grundbeſitzes an. Dieſe Behaup⸗ tung iſt mehr als lächerlich. Wer natürlich, wie die Herren der Linken, niemals Grunbbeſitz gehabt hat, vermag nicht nachzufühlen, was es heißt, etwas her⸗ geben zu müſſen, was ſeit einigen hundert Jahren zum unveränderlichen Beſitz einer Familie gehört,. Das ſind noch Nachwirkungen der Revolution, der Klaſſengegenſätze, der Parteiintereſſen. Ach, man ſollte Politik Politik ſein laſſen und ſich mit ſchö⸗ neren Dingen befaſſen. Kennen Sie die franzöſiſche Literatur? Sind Sie überhaupt ſchon einmal in Frankreich geweſen?“ 'Hauteville bejahte und erzählte ihm von ſei⸗ nem erſten Pariſer Aufenthalt.„Ich entſinne mich noch eines Beſuches im Armeemuſeum. Es war im Herbſt, kurz nach der Einſtellung der Rekruten. Ein Unteroffizier zeigte den jungen Soldaten einige Beuteſtücke aus dem Jahre 1870: Helme, Gewehre, Säbel.„Damals war Deutſchland ſiegreich“, ſagte er zu den Mannſchaften,„das nächſte Mal werden wir die Sieger ſein.“ Er ahnte nicht, daß ein Angehöriger des deut⸗ ſchen Heeres Zeuge dieſer kleinen Szene war. „Wenn eine Armee ſo zahlreiche Siege erfochten hat wie die franzöſiſche, kann ſie ſich nur ſchwer mit der Tatſache einer Niederlage abfinden. Denken Sie nur an den großen Condé, Turenne, Napoleon., an Roeroy, Türkheim, an Marengo, Auſterlitz, Jena und Wagram. So viel Namen, ſo viel un⸗ ſterbliche Taten. Man kann unſere Geſchichte nicht leſen, ohne in Begeiſterung für das herrliche Land zu geraten, deſſen prachtvolle Truppen ſich ſolchen Ruhm erworben haben.“ Der Baron war innerlich in ſolche Bewegung ge⸗ raten, daß ſeine Stimme zitterte. Die Lobeshymne auf den franzöſiſchen Waffenruhm aus dem Munde eines Franzoſen erſchien d' Hauteville etwas wie Selbſtbeweihräucherung. Merkwürdig, ein Deutſcher würde nie in ſo hochtrabenden Tönen vor einem Ausländer über die Taten des eigenen Volkes ge⸗ ſprochen haben. Er war verſucht, zu fragen, ob der Baron Roßbach, Leuthen, Leipzig, Belle⸗Alliance, Gravelotte nud Sedan für ein Kinderſpiel halte. Aber der Baron war einmal im Zuge und redete ſich immer mehr in Ekſtaſe.„Und unſere Literatur! Corneille, Racine, Moliére, Victor Hugo? Wo gibt es Philoſophen vom Range eines Descartes, eines Voltaire? Sie alle haben die ganze Welt mit den Erzeugniſſen des lebendigen franzöſiſchen Geiſtes befruchtet. Der franzöſiſche Eſprit, der franzöſiſche Witz haben überall Anregung und Verſtändnis für die ſchönen Seiten des Lebens geweckt und Frank⸗ reich zum geiſtigen Führer auf nahezu allen Ge⸗ bieten gemacht.“ D' Hauteville hatte den Eindruck, als wolle der Baron ihn durchaus von der hohen Kultur des franzöſiſchen Volkes überzeugen. Aber er hatte nie an ihr gezweifelt. Dem Baron ſchien der Gedanke ſelbſt zu kommen, daß er vielleicht ſchon zu viel geſagt haben könne. „Sie dürfen mich nicht falſch verſtehen. Ich weiß ſehr wohl, was die Deutſchen auf allen Gebieten von Kunſt und Literatur geleiſtet haben. Insbeſon⸗ dere in der Muſik. Wenn ich mit dieſer Wärme von Frankreich rede, nun— vielleicht entſpringt es ein wenig dem Gefühl der verletzten Eitelkeit. Die Niederlage von 1870 hat uns in den Augen der Welt in Europa auf einen anderen Platz verwieſen, als wir ihn vordem innehatten. Das nagt an uns. Ich bin ſehr freimütig, ſehr offen: Es iſt eine den Fremden vielleicht ſonderbar anmutende Art, un⸗ ſere Vaterlandsliebe zum Ausdruck zu bringen.“ „Wir Nordländer ſind kühler, viel ſchwerer in Schwung zu bringen. Das hängt ſicher mit den klimatiſchen Verhältniſſen zuſammen. Hat nicht Napoleon vom Oſten Deutſchlands geſagt: Acht Monate Winter, vier Monate keinen Sommer, und ſo etwas nennt man Vaterland Die Menſchen hängen nun einmal alle am Lande ihrer Geburt. Die, die es nicht tun, taugen nichts.“ „Richtig, richtig!“ ſtimmte der Baron ihm eifrig zu.„Aber Sie, mie konnten Sie, der Sie einem alten franzöſiſchen Geſchlecht entſtammen, ſich ſo ein⸗ leben in Deutſchland? Wenn wir von Deutſchland und gar von Preußen ſprechen, knöpfen wir uns unwillkürlich den Rock zu. Ein Gefühl des Fröſtelns überfällt uns. Wir denken an Rußland.“ „Sie kennen Deutſchland nicht?“ „Nein, ich habe nie Veranlaſſung gehabt, es zu beſuchen.“ „Eigentümlich, daß Franzoſen ſo wenig reiſen!“ „Wir haben es in unſerem eigenen Lande ſo ſchön, warum ſollen wir andere Länder aufſuchen?“ „Um andere Völker und ihr Denken und Fühlen kennenzulernen!“ 5 „Man macht es uns zu bequem! Die Vertreter anderer Völker kommen zu uns; wir haben reichlich Gelegenheit, ſie zu ſtudieren. Ja, die Schönheit unſeres Landes übt eine zu große Anziehungskraft auf Fremde aus!“ (Fortſetzung folgt) KGT GE Anke IRünprr voytefhaft bei 10. Seite/ Nummer 276 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 20. Juni 1938 desellsthafts- 5 21 A 58 to b 1 Reisen 7 Tage Kappelrodeck RM 44.— Abfahrt jeden Sonntag 5 5 7 Tage Konstanz- Feldberg mit Fahrt nach „ eee e Tage Sonntags. e 5 nage Berchtesgadener land- 323 Dienstag 8 Großglockner- Tirol.. n 88. 30 AHABRA I 8 2 2 Tage 1 0 h„ RM A eiter tols! 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