I IX. Neue Mannhei Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfg. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfa. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18 Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: Rl,.6. 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Das Intereſſe der Londoner Dienstagmorgen⸗ preſſe konzentriert ſich auf die heutige Sitzung des Hauptunterausſchuſſes des Nichteinmiſchungsausſchuſ⸗ ſes, der die Blätter ebenſo geſpannt wie hoffnungs⸗ voll entgegenſehen Man iſt der Anſicht, daß eine Einſtellung der Feindſeligkeiten nicht nur von England, ſondern jetzt auch von Italien und ſchließlich auch von beiden Parteien in Spanien als wün⸗ ſchenswert angeſehen wird. Jedoch verkennt man keineswegs die Schwierigkeiten, die ſich aus der Haltung der beiden letzten ergeben. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ ſchreibt, die britiſche Formel ſei wiederum geändert worden, und es ſei jetzt Hoffnung vorhanden, daß der ſowjetruſſiſche Vertreter ihr zuſtimmen könne. Nach dem Korreſpondenten ſieht der Plan jetzt fol⸗ gendermaßen aus: 1. Ständige Beobachter in 20 oder 25 Haupthäfen Spaniens, 2. Beobachter in den übri⸗ gen Häfen, falls ihre Anweſenheit notwendig wird, 3. ein Nichteinmiſchungsbeamter wie bisher auf allen Schiffen innerhalb der ſpaniſchen Gewäſſer, 4. die Anbordnahme eines Nichteinmiſchungsbeamten durch Schiffe, dic, obgleich nicht für einen ſpaniſchen Hafen beſtimmt, vermutlich einen ſolchen anlaufen wollten. Das Blatt meint weiter, ein Uebereinkommen zwiſchen beiden Parteien könnte nur im Geiſte eines Kompromiſſes zuſtandekommen. Spanien werde weder ganz„republikaniſch“nach dem Muſter Barce⸗ 1 85 noch nationaliſtiſch nach dem Muſter Francos ein. „Daily Expreß“ nimmt an, daß die Endlöſung vielleicht vorſehe, daß Katalonien ein unabhän⸗ giger Staat werde und daß das übrige Spanien eine unabhängige überparteiliche Regierung erhalte. „Daily Expreß“ glaubt, in dieſem Zuſammenhang mitteilen zu können, daß das engliſche Kabinett innerhalb der letzten acht Tage Muſſolini gebeten habe, all ſeinen Einfluß auszuüben, um Franco zu einem Waffenſtillſtand zu bewegen, daß ſie ferner die franzöſiſche Regierung mit Erfolg gebeten habe, die roten Machthaber in Spanien zu beſtimmen, einem ſolchen Waffenſtillſtand zuzuſtimmen, daß ferner Frankreich auf Druck der engliſchen Regierung die Pyrenäengrenze geſchloſſen habe, ſchließlich, daß ſie Frankreich um Einflußnahme bei der Sowfetregie⸗ rung gebeten habe, ͤͤaß auch Sowjetrußland den bri⸗ tiſchen Plan im Nichteinmiſchungsausſchuß annimmt. „Keine Vergeltungsmaßnahmen“ dnb. London, 20. Juni. Unter Hinweis auf die Erklärungen Chamber⸗ lains beſtätigte Unterſtaatsſekretär Butler im Unter⸗ haus nochmals ausdrücklich, daß die britiſche Regie⸗ rung zur Zeit nicht bereit ſei, ſich bei Bombenan⸗ griffen auf britiſche Schiffe in ſpaniſchen Häfen auf Vergeltungsmaßnahmen einzulaſſen. Abgeſehen von ihren ſonſtigen Nachteilen ſei es nicht ſicher, daß man mit derartigen Maßnahmen auch das gewünſchte Ziel erreiche. Butler gab weiter bekannt, daß nach den Informationen des engliſchen Außenamtes ſeit dem 14. Juni vier britiſche Schiffe in ſowjetſpani⸗ ſchen Häfen durch Bomben beſchädigt worden ſeien. Es ſei aber kein Beweis dafür vorhanden, daß dieſe Angriffe gewollt geweſen ſeien. Am weitere 3 km vorgedrungen dnb Bilbao, 21. Juni. i An der Caſtellon⸗Front haben die nationalen Truppen zwiſchen Onda und Burriana die Operatio⸗ nen fortgeſetzt und ſind durchſchnitlich um fünf Klm. weiter vorgedrungen. Die feindlichen Stellungen mußten zum Teil im Sturm genommen wer⸗ den. Die Nationalen beherrſchen jetzt die Straße von Onda nach Villarreal in ihrer geſamten Länge und die parallellaufende Eiſenbahnſtrecke. Aufgeſcheuchte Pyrenäenbären dnb. Paris, 21. Juni. Im Laufe der letzten Tage ſind zahlreiche Bären, die noch in den Wäldern und ſchwer zugänglichen Hochtälern der Pyrenäen hauſten, vor den zurück⸗ weichenden ſowjetſpaniſchen Truppen auf franzöſi⸗ ſches Gebiet geflüchtet. Wie die„Liberts“ hierzu ſchreibt, hat die Land⸗ bevölkerung ſchwere Sorgen für die Viehherden, die ſchon bisher infolge der Angriffe von Bären ſtark zu leiden hatten. Umbildung des ägyptiſchen Kabinetts. Die Be⸗ ſprechungen über eine Umbildung des ägyptiſchen Ka⸗ binetts führten zu einer Einigung. Vier Vertreter der Wafdiſtenpartei, darunter Achmed Maher und Nokraſchi Paſcha, wurden neu in die Regierung Mo⸗ hammed Mahmud aufgenommen. * In der Oſtmark bereits über eine halbe Million Schaffender in die DAc eingetreten. Wie die NS meldet, ſind in der Oſtmark bereits über eine halbe Million Schaffender in die Deutſche Arbeitsfront eingetreten. Der franzöſiſche Luftfahrtminiſter gab bekannt, flugzeugen weiterhin ſtändig ſteigert: Bereits in abſehborer Zeit rechnet man lichen Bau von 250 Jagdflugzeugen von nur eine m Typ. von Reims moderne franzöſiſche Bomber Erzeugung von Kriegs⸗ mit einem monat⸗ Hier ſieht mon auf dem Militärflugz⸗ (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) daß Frankreich ſeine Moskauer Entrüſtung über Daladier Schärfe kommuniſtiſche Angriffe wetzen Schließung der ſpaniſchen Grenze Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 21. Juni. Ein amtliche Meldung der Havas⸗Agentur be⸗ zeichnet es als tendenziös, zu behaupten, daß Frank⸗ reich die rotſpaniſche Grenze geſchloſſen habe, denn „niemals hat Frankreich aufgehört, ſeine Nichtein⸗ miſchungs⸗Verpflichtungen zu erfüllen“. Wenn nicht vor einigen Tagen der ehemalige Mi⸗ niſterpräſident Léon Blum ſelbſt zugegeben hätte, daß Frankreich doch aufgehört hätte, den Gendarmen an der rotſpaniſchen Grenze zu ſpielen und ſich um die Einhaltung der Nichteinmiſchungs⸗Verpflichtun⸗ gen zu kümmern, ſo genügte es, die kommuniſtiſche „Humanité“ von heute zu zitieren. Dieſes amtliche Organ einer der franzöſiſchen Regierungsparteien — das darf man nicht vergeſſen— erklärt heute: „Die franzöſiſche Regierung hat ein wahr⸗ haftes Attentat gegen die Demokratie begangen. Sie hat nämlich am 13. Juni die Pyrenäen⸗ grenze hermetiſch geſchloſſen. Sie verdient dafür angeprangert und mit der letzten Energie be⸗ kämpft zu werden. Sie verdient, daß man von ihr im ganzen Lande ſagt— und wir werden es ſagen— daß ſie eine Po⸗ litik treibt, die ſchlimmer iſt als die Lavals. Die ſchänd liche Entſchließung der franzöſiſchen Regierung macht jede weitere Diskuſſion im Londoner Nichtein⸗ miſchungsausſchuß überflüſſig, denn nun iſt der Zu⸗ gang zu der ſpaniſchen Republik blockiert, und die ſpa⸗ niſche Republik hat von der Regierung Daladier die Schlinge um den Hals gelegt bekommen.“ Weiter ſucht dann die kommuniſtiſche„Humanite“ auch die Sozialdemokraten gegen die franzöſiſche Regierung mobil zu machen,„denn die Sozialdemokraten haben immer betont, daß ſie unter keinem Vorwand die einſeitige Blockade der ſpaniſchen Republik anneh⸗ men.“ Das furchtbare Verkehrsunglück in ASA: Der Brückenpfeiler war morſch. Bisher 32 Tote aus den Trümmern geborgen 7 werden noch vermißt dnb. Neuyork, 21. Juni. Bisher konnten 52 Leichen aus den Trüm⸗ mern des bei Miles City im Staate Montana verunglückten Schnellzuges geborgen werden. Man befürchtet, daß ſieben weitere Leichen von dem Hochwaſſer in den Nellowſtone⸗Fluß ge⸗ ſchwemmt worden ſind. Die Zahl der Verletzten beträgt 70. — Miles City, 21. Juni.(U..) Beim Schein von Acetylen⸗Lampen arbeiten die Rettungsmannſchaften, knietief im ſchlammigen Waſ⸗ ſer des Cuſter⸗Creek ſtehend, um die noch in den Wagen eingeſchloſſenen Toten und Verletzten zu bergen. Das Waſſer des Creek iſt etwas zurück⸗ gegangen, ſo daß die D⸗Zug⸗Wagen jetzt zur Hälfte aus dem Waſſer ragen. Das furchtbare Durcheinan⸗ der von Eiſenbahngleiſen, Brückenſtreben und halb oder ganz zerſtörten Waggons macht es verſtändlich, daß die Angaben über die Höhe der Vexrluſte fort⸗ während ſchwankten. Erſt jetzt kann man die Kataſtrophe in ihrem vol⸗ len Umfang überſehen und feſtſtellen, daß es ſich hier um einen der furchtbarſten Verkehrsun⸗ fälle handelt, die die Vereinigten Staaten getrof⸗ ſen haben. Immer neue Tote werden auf beiden Ufern des Cuſter⸗Creek, oft weit von der Unſallſtelle entfernt, augeſchwemmt. So reißend iſt die Strö⸗ mung des Hochwaſſer führenden Creek, daß einer der ſchweren Pullmanwagen 50 Meter ſtromabwärts ſchwamm, bis er immer tiefer unterſank und ſich ſchließlich in das Flußbett hineinbohrte. Manche Wagen füllten ſich ſo ſchnell mit Waſſer, daß auch nicht einer der größtenteils ſchlaſenden Inſaſſen mit dem Leben davonkam. Die Paſſagierin Evelyn Bratiud, die auf einer Rettungsſtation in Miles Eity eingelteſert wurde, erzählte, daß ſich alles mit unglaublicher Geſchwin⸗ digkeit abſpielte. Sie ſei plötzlich durch ein durch⸗ dringendes kreiſchendes Geräuſch geweckt worden, ſei aber erſt daun völlig zu ſich gekommen, als das Waſſer ſchon im breiten Strom durch das zerbrochene Feuſter hineinſtrömte. Die kleine Ortſchaft Miles Eity iſt angefüllt mit den überlebenden Opfern der Kataſtrophe. Kriegswolken über Hongkong — Hongkong, im Juni. Wer nach Jahren in dieſen Tagen der kriegeri⸗ ſchen Verwicklungen in Oſtaſien wieder einmal nach Hongkong zurückkehrt, der ſtellt ſofort eine bedeu⸗ tende Veränderung feſt. Wenn ſich auch das Leben in den eigentlichen Europäer⸗Vierteln noch genau ſo abſpielt wie einſt, ſo ſtößt man doch auf Schritt und Tritt auf mehr Chineſen, auf größere Armut, auf ein Elend, wie man es in früheren Jahren in Hong⸗ kong nicht zu ſehen gewohnt war. Doch das iſt eine Erſcheinung, die vorübergehend auch zu anderen Zei⸗ ten durch eine Ueberſchwemmung, durch ein Erd⸗ beben, durch eine Peſt⸗Epidemie hervorgerufen wer⸗ den konnte. Aber das Bild, das ſich draußen im Hafen bietet, iſt eine Folgeerſcheinung des Krieges, der wenige Stunden von Honkong entfernt tobt und blutige Opfer fordert. Kriegsſchiffe und Flugzeug⸗ mutterſchiffe, engliſche Unterſeeboote und Zerſtörer werden von Kriegsflugzeugen umkreiſt. Mitunter wirft der Krieg auch ſeine Schatten direkt bis nach Hongkong hinüber,— dann zum Beiſpiel, wenn irgendwo auf einem Poſtamt eine Bombe explodiert, wenn ein Anſchlag auf einen Chineſen oder einen Japaner verübt wird. Doch bei dieſen Vorgängen greift die Polizei von Hongkong mit eiſerner Hand durch und führt die Unterſuchung ſo ſachlich und ge⸗ recht, wie dies unter den Umſtänden möglich iſt. Ein ſolcher Anſchlag, ein Bomben⸗Attentat, die Exploſton von Sprengkörpern in einem Poſtamt,— alle dieſe Dinge ſind ſchnell vergeſſen in Oſtaſien. Man rechnet nicht nach Menſchen leben. Menſchen gibt es genug. Menſchen ſtrömen von allen Seiten nach Hongkong hinüber. Menſchen ſucht man nach Möglichkeit fernzuhalten. Der Menſch zählt nicht in Oſtaſien. Dieſe Philoſophie nimmt auch der Europäer und Amerikaner nach kurzer Zeit als ſeine Ueberzeugung an,— wenn er ſie vielleicht auch nur auf Aſien beſchränkt. Wie ſeltſam die Seele des Menſchen in Oſtaſten iſt, ergibt ſich auch aus vielen anderen Umſtänden. Der Handel in Hongkong wickelt ſich zwiſchen Chine⸗ ſen und Japanern auch heute noch genau ſo ab wie früher. In dem Augenblick, wo es in Hongkong um Geld geht, hat man den blutigen Kampf vergeſſen, der ſich ein paar Kilometer nördlich abſpielt, Vor zwei Jahren wurden in England und in Singapore Stimmen laut, die eine Aufgabe Hong⸗ kongs als engliſche Kronkolonie forderten. Man behauptete, der Aufwand für dieſe Kolonie ſet zu hoch. Es lohne ſich nicht, Singapore und auch noch Hongkong zu unterhalten. Denn in einem Kriegs⸗ fall werde Hongkong doch zu ſchnell Überrannt wer den und ſei dann für England verloren. Die eng⸗ liſchen Strategen, die ſich mit dem Studſum der oſtaſiatiſchen Frage beſchäftlaten, lehnten dieſe Ueber⸗ legung radikal aß. Ste beſtanden darauf, daß die Neue Maunheimer Zeitung/ Mittag⸗Ausgabe 0 tenstag, 21. Juni 1939 g von Hongkong ausgebaut würde. Eines s werde man verſtehen, weshalb. Heute iſt England froh, Hongkong nicht ſich ſelbſt überlaſſen zu haben. Urſprünglich war Hongkong eine ſehr bergige Inſel von kaum 75 Quadratkilo⸗ meter. China entſchloß ſich im Jahre 1841, Hongkong an England abzutreten. Zwei Jahre ſpäter wurde aus Hongkong eine Kronkolonie. 20 Jahre ſpäter ſtreckte England die erſten Fühler nach dem Feſtland aus. Im Jahre 1899 hatte man auf dem Feſtland ein Terrain von 500 Quadratkilometer für England rt. Dieſer Griff nach dem Feſtland war not⸗ dig, um den Hafen von Hongkong von allen en mit engliſchen Streitkräften ſtützen zu kön⸗ eute iſt dieſer Hafen, der zwiſchen dem Feſt⸗ gebiet Kaulun und der Inſel liegt, der beſte und am ſtärkſten gegen Stürme geſicherte Hafen an der ganzen ſüdchineſiſchen Küſte. Vor Beginn der kriegeriſchen Verwicklungen in Oſtaſien zählte man in Hongkong 281 000 Einwohner, alle bis auf 12 000, Chineſen von denen allerdings 5 waren. Der Zuſtrom an Chineſen nach Hongkong war nun in den vergangenen Monaten ſo ſtark, daß man heute mit einer chineſiſchen Bevölkerung von mehr als einer Million Seelen rechnet. Dieſe Ueber⸗ ſchwemmung mit armen, kranken, verhungerten Menſchen bringt ſelbſtverſtändlich für die Verwal⸗ tung der Kronkolonie bedeutende Aufgaben mit ſich. Schließlich iſt das Klima in den Sommermonaten feucht und heiß. Die Malaria wütet und findet täglich neue Opfer. Aber auch andere, gefährlichere Krankheiten können über Nacht in Hongkong ent⸗ ſtehen und unter jenen Millionen Chineſen furcht⸗ bare Ernte halten. Dabei ſei beſonders an die Peſt gedacht, die bereits zweimal in den vergangenen Monaten aufzuflackern drohte, aber durch raſche und energiſche Iſolierung eingedämmt worden iſt. 8 Man hofft jedoch, nach und nach den Menſchen⸗ ſtrom teils nach Kwantung, teils nach Macao ab⸗ leiten zu können. In Macao, der letzten portugieſt⸗ ſchen Konzeſſion in Oſtaſien, haben ſich bisher nur die Waffenſchieber und die aus anderen Gegenden Chi⸗ nas vertriebenen Generale, Verbrecher und Falſch⸗ ſpieler zurückgezogen. Wenn die nötigen Vorberei⸗ tungen rechtzeitig getroffen werden, kann Macao viele Tauſende von Flüchtlingen aufnehmen. Die Stra⸗ ßen von Hongkong würden dann vermutlich etwas entlaſtet werden. Man brauchte nicht mehr bei jeder Landung ſich einer Impfung zu unterwerfen, es wäre t mehr nötig, von jedem Schiffsarzt als Peſtver⸗ d tiger betrachtet zu werden, wenn man aus Hong⸗ kong kommt. Man darf ſich alſo durch das äußere Bild dieſer lebendigen und unermüdlich tätigen Stadt nicht täu⸗ ſchen laſſen. Hongkong iſt ſcheinbar fröhlich wie immer. Die europäiſchen Viertel zeigen den elegan⸗ ten Anſtrich wie vorher auch— aber hinter den Kuliſſen von Hongkong ſpielt ſich gewiſſermaßen wie in einer Seitenſchau ein Akt der großen aſiatiſchen Tragödie ab. Dort nämlich, wo Millionen ihr Heil in der Flucht nach Hongkong ſuchten und auch ſo lange fanden, bis eine Epidemie oder ſonſt ein Zwi⸗ ſchenfall als Folge der großen Not ihnen doch das traurige Ende brachte, dem man durch die Flucht zu entgehen hoffte. Und aſtatiſcher Gleichmut grübelt nicht über den Sinn des außerordentlichen Elends, der die Hunderttauſende Familien unverſchuldet ge⸗ troffen hat. nich Die Verhandlungen mit den Sudetendeutſchen: Slo ung in den Verhandlungen Hodza-Henlein Beneſch ſabotiert die Verſtändigung Neuer franzöſiſch-engliſcher Schritt in Prag? rahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 21. Juni. Ju hieſigen Regierungskreiſen iſt der Ein⸗ druck entſtanden, daß die Beſprechungen zwiſchen Hodza und Henlein, die an ſich günſtig liefen, plötzlich in eine gefährliche Stockung ge⸗ raten ſeien. Die Schuld daran trügen Beneſch und ſeine Freunde, die Hodza in der von ihm verfolgten einzig richtigen politiſchen Linie nicht ſolgten. Nicht nur die tſchechiſche Preſſe, ſondern auch die tſchechiſchen Politiker und Beneſch an der Spttze, würden mit wenig fairen Mitteln den notwendigen Ausgleich mit den Sudetendeutſchen entgegenarbei⸗ ten. Deshalb ſpricht man in Paris von der Möglich⸗ keit, daß die franzöſiſche und die engliſche Regierung in den nächſte Tagen ereut gegenüber Herrn Beneſch ſehr deutlich werden könnten, um ihm klar zu machen, daß es auch am 20. und 21. Mai den weſtlichen Groß⸗ mächten nicht um Herrn Beneſch und die Tſchecho⸗ ſlowakei, ſondern um den Frieden zu tun geweſen wäre, und daß ſie deshalb jetzt auch nicht daran däch⸗ ten, zugunſten Beneſchs parteilich zu werden. Be⸗ vor es aber zu einem offiziöſen Schritt der Regie⸗ rungen kommen werde, verſucht man, über perſön⸗ liche Beziehugen Beneſch den Staudpunkt von Paris und London klarzu machen. Man kann alſo mit Spannung dem Verlauf der Dinge entgegenſehen. Prag muß ſelbſt zugeben dnb Freiwaldau, 20. Juni. weiteren In der endloſen Reihe der Verfolgungen und Mißhandlungen Sudetendeutſcher durch die tſchechiſche Soldateska wurde kürzlich über einen brutalen Ter⸗ rorakt in Freiwaldau berichtet. Tſchechiſche Soldaten fielen über einen Sudetendeutſchen her und verletz⸗ ten ihn, als er zwei Jugendlichen zu Hilfe eilen wollte, die von den Soldaten bedroht wurden. Außer⸗ dem kam es zu wilden Ausſchreitungen betrunkener Soldaten in verſchiedenen Gaſtſtätten. Die Empörung unter der Bevölkerung zwang die amtlichen tſchechiſchen Stellen, eine Unterſuchung über dieſe unerhörten Vorfälle einzuleiten, über deren Ergebnis jetzt eine Meldung veröffentlicht wird, in der zugegeben wird, daß ein tſchechiſcher Soldat ſich auf einen 15jährigen Lehrling ſtürzte, als dieſer mit erhobenem Arm einen Gruß aus⸗ tauſchte. Wie es in dem Bericht weiter heißt,„ſchüt⸗ telte“ der Soldat den Jungen. Als ihm ein in der Nähe ſtehender Arbeiter Vorhaltungen machte, wurde ihm von einem anderen Soldaten einfach ins Geſicht geſchbagen. Dieſes Eingeſtändnis tſchechiſcher Stellen ſpricht für ſich. Wenn Prag auch in einigen Fällen, ſo auch in dem vorliegenden, nachträglich eine Beſtrafung der betreffenden Soldaten ankündigt, ſo laſſen dieſe Gewaltakte tſchechiſcher Militärperſonen doch einen bezeichnenden Schluß auf die Autorität und Diſziplin des tſchechiſchen Militärs zu. Schikane gegen ſudetendeutſche Sonnenweno feiern EP. Prag, 21. Juni. Die tſchechiſchen Behörden haben in Karlsbad, Reichenberg, Gablonz, Mähriſch⸗Schönberg den Zu⸗ und Abmarſch zu den Sonnenwendſeiern in geſchloſ⸗ ſenen Formationen verboten. Sie haben angeord⸗ net, daß die Teilnehmer ſich nur einzeln auf den Feſtplatz begeben dürfen. Säuberung des ſudetendeutſchen Theaters adnb Prag, 20. Juni. In der Generalverſammlung der Deutſchen Theaterbaugemeinde in Brünn wurde mit 410 gegen 10 Stimmen der Beſchluß gefaßt, allen Mitgliedern der Gemeinde, die Juden ſind, oder demokratiſchen oder marxiſtiſchen Parteien angehören, ſowie den jüdiſchen Firmen die eingezahlten Beträge auf Ver⸗ langen zurückzuzahlen unter der Bedingung, daß ſie aus dem Verein„Deutſche Theaterbaugemeinde“ austreten. Die Zurückzahlung dürfte insgeſamt einen Betrag von 400 000 Tſchechenkronen erfordern ſo daß dem Verein ein Vermögen von über 3½ Mil⸗ lionen Tſchechenkronen verbleibt. Neue ſlowakiſche Proteſte dnb. Prag, 20. Juni. Auf Grund des Verbotes der„Slovenſka Praw⸗ da“ war für heute eine Sitzung des Vorſtandes der Slowakiſchen Volkspartei einberufen worden. In der Sitzung wurde eine Entſchließung gefaßt, in der auf das Schärfſte gegen das Verbot der„Slovenſka Prawda“ Proteſt erhoben wird. Weiter proteſtierte man gegen die ſogenannte Un⸗ terſchriftenaktion, die dazu dienen ſoll, daß die Slo⸗ waken der jetzigen Regierung ihr Vertrauen ausſpre⸗ chen und zu der ungeſetzlicherweiſe von amtlicher Seite ein Druck ausgeübt wird. Der Parteivporſtand for⸗ dert die Anhänger der Partei auf, ſich urch die Un⸗ terſchriftenaktion nicht beirren zu laſſen und ſich an ihr nicht zu beteiligen. Reichsſtatthalter Seyß-Inquart über die Ariſierung in Oeſterreich „Möglichſt radikale und raſche Löſung des Problems“ dnb. Wien, 21. Juni. Unter außergewöhnlich großer Anteilnahme der öſterreichiſchen Beamtenſchaft eröffnete am Montag⸗ vormittag Reichsminiſter und Chef der Reichskanzlei Dr. Lammers die Verwaltungsakademie in Wien. Im Konzerthaus hatten ſich etwa 3500 Beamte zur feierlichen erſten Sitzung der Akademie verſam⸗ melt. Anweſend waren außer dem Reichsminiſter Dr. Lammers u. a. Staatsſekretär Stuckart, Reichs⸗ ſtatthalter Dr. Seyß⸗Inquart, Gauleiter Globoenik ſowie zahlreiche führende Männer von Partei und Staat und Vertreter der Wiſſenſchaft. Die Reihe der fachlichen Vorträge an der Ver⸗ waltungsakademie Wien wurde durch Reichsminiſter Dr. Lammers mit einem grundlegenden Vortrag über„Die Staatsführung im Dritten Reich“ einge⸗ leitet. Der Redner ging dabei auf die Grundlagen des nationalſozialiſtiſchen Staatsbaues ein, umriß den Ideengehalt dieſes Neubaues und arbeitete deſſen gedankliche Grundlagen heraus. am die Entscheidung im Chinakrieg: Japan will noch mehr Flugzeuge einsetzen Amtliche Ankündigung einer Verſchärfung der Luftangriffe auf China- Friedensfühler der Peipinger Regierung? — Tokio, 21. Juni.(U..) Der japaniſche Außenminiſter General Ugaki teilte den ausländiſchen diplomatiſchen Ver⸗ lretungen in Tokio mit, daß mit einer beträcht⸗ lichen Erweiterung der Luftangriffe in China in Kürze zu rechnen ſei. Um eine Gefährdung des Lebens oder Eigentums der in China lebenden Ausländer zu vermeiden, ſei es, wie General Ugaki ausführte, ratſam, daß dieſe verſchiedene Vorſichtsmaßnahmen treffen. Erſtens ſollten ſich die Ausländer möglichſt aus der Um⸗ gebung militäriſch wichtiger Objekte zurückziehen. Zweitens ſei es angebracht, ſämtliche ausländiſchen Schiffe und das an Land befindliche ausländiſche Eigentum ſo zu kennzeichnen, daß keine Irrtümer japaniſcher Flieger verkommen könnten. Der japa⸗ niſche Außenminiſter wies weiter darauf hin, daß, falls die Chineſen ausländiſches Eigentum für Kriegszwecke verwenden würden, die Japaner ge⸗ zwungen wären, ihre Angriffe auch gegen dieſes zu richten und keinerlei Verantwortung für den ent⸗ ſtehenden Schaden übernehmen könnten. Er hoffe im übrigen, daß die in Ehina lebenden Ausländer ſolche Maßnahmen der Chineſen zu verhindern wiſſen würden. Chineſiſche Angriffsoperationen in Schanſi EP. Schanghai, 21. Juni. Ein japaniſcher militäriſcher Sprecher erklärte, daß die in der Provinz Schanſi zurückgebliebenen chineſiſchen Truppen die Verbindung mit den chineſi⸗ ſchen Streitkräften auf dem Südufer des Gelben Fluſſes hergeſtellt hätten und wieder aktiv gewor⸗ den ſeien. Dieſen amtlichen Angaben zufolge ſollen die Chineſen die japaniſchen Garniſonen in Schanſi an den verſchiedenſten Stellen angreifen. Auf eine Frage gab der Sprecher zu, daß dieſe ſogenannten zurückgebliebenen Truppen 100 000 bis 200 000 Maun ſtark ſeien. Da der japaniſche Sprecher in Peiping die Stärke der chineſiſchen Truppen in Schanſi vor kurzem mit 50 000 bezifferte, muß inzwiſchen eine beträchtliche Verſtärkung der chineſiſchen Truppen erfolgt ſein. Bereits vor einiger Zeit wurde gemeldet, daß meh⸗ rere chineſiſche Formationen auf das nördliche Ufer des Gelben Fluſſes übergegangen ſeien. Ein Friedensfühler? EP. Schanghai, 21. Juni. Großes Intereſſe erregen hier die von der vor⸗ läufigen Regierung in Peiping ausgeſtreckten Frie⸗ densfühler, denen man deshalb beſondere Bedeutung beimißt, weil man annimmt, daß dieſe nicht ohne Zuſtimmung Japans bekanntgegeben worden ſein dürften. In dem an die chineſiſche Zentral⸗ regierung gerichteten Aufruf wird Tſchiangkaiſchek aufgefordert, ſeinen ausſichtsloſen Widerſtand aufzu⸗ geben und dem kriegsmüden Land zu möglichſt guten Bedingungen den Frieden wiederzugeben. Man bringt dieſen Friedensfühler hier in Zuſam⸗ menhang mit der von dem japaniſchen Außenmini⸗ ſter Ugaki am vergangenen Freitag abgegebenen Er⸗ klärung, wonach eine„draſtiſche“ Aenderung in Tſchiangkaiſcheks Regierung den Abſchluß eines Friedens möglich machen würde. Welcher Art dieſe Aenderung ſein ſoll, wurde allerdings nicht ange⸗ deutet. Aber man glaubt hier, daß gewiſſe Unter⸗ haltungen über Friedensmöglichkeiten im Gange ſind. Japaniſche Warnung an Moskau dnb. Tokio, 20. Juni. Nachdem Moskau ſich bis heute geweigert hat, die Vorausſetzung für eine gütliche Beilegung des durch ſowjetruſſiſche Schikanen hervorgerufenen Fi⸗ ſchereikonfliktes zu ſchaffen, wurde dieſe Frage am Montag von Vertretern des Auswärtigen Amtes, der Kriegsmarine und der Landwirtſchaft erneut ge⸗ prüft. Man kam dabei zu dem Beſchluß, Moskau eine letzte Gelegenheit zu bieten, ſeine Haltung zu ändern, bevor die fapaniſche Regierung entſchei⸗ dende Maßnahmen gegen die Sowjetunion er⸗ greifen würde. In politiſchen Kreiſen iſt man davon überzeugt, daß die Ausübung der japaniſchen Fiſchereirechte in den nördlichen Küſtengewäſſern andernfalls unter dem Schutz der Kriegsmarine erfolgen werde. — Deutſche Juriſtendelegation in Rom. Unter Füh⸗ rung von Reichsminiſter Dr. Frank traf am Mon⸗ tag in der italieniſchen Hauptſtadt die deutſche Dele⸗ gation ein, die an den am Dienstag auf dem Capi⸗ tol beginnenden Beſprechungen des Komitees für die deutſch⸗italieniſchen Beziehungen auf rechtlichem Ge⸗ biet teilnehmen werden. Monatelang tobte der Kampf auf dem ſernaſtlichen Kriegsſchauplatz um die für die Chineſen ſtra⸗ tegiſch ſo wichtige Hafenſtodt Hſuchom, die zugleich die Hauptſtadt der Provinz Kiangſu iſt.— Hier ziehen die japaniſchen Soldaten durch die engen Gaſſen in Hſuchow eim. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗M.) Reichsſtatthalter Dr. Seyß⸗Inquart ſprach anſchließend über das Thema„Praktiſche Probleme des Anſchluſſes für Recht und Wirtſchaft in Oeſter⸗ reich“ und führte u. a. aus: Dieſe Heimkehr der Oſt⸗ mark ſei ein geſchichtliches Ereignis, das in ſeiner Bedeutung die Geſchicke des deutſchen Volkes, aber auch des europäiſchen Kontinents und Abendlandes grundlegend und dauernd beeinfluſſen werde.„Die Wiedervereinigung der Oſtmark mit dem Deutſchen Reich hat neben den großen politiſchen Folgen der Vereinigung auch eine Reihe wirtſchaftlicher Fragen aufgerollt, vor allem die Anpaſſung der öſterreichi⸗ ſchen Wirtſchaft an die deutſche Großwirtſchaft, die Ariſierung der öſterreichiſchen Wirtſchaft und den Einſatz der Wirtſchaft in den Dienſt des Vierjahres⸗ planes. Die Beſonderheiten der Lage laſſen zuerſt die zweite Frage der Ariſierung im Vordergrund er⸗ ſcheinen, da wir hier mit einer außerordentlichen Ueberjudung zu rechnen haben. Die politiſche Forderung geht nach einer radikalen raſchen Löſung und es muß dieſer Forderung auch Er⸗ füllung gegeben werden. Im Zuge der Ariſierung müſſen ſowohl fachlich ge⸗ eignete, als auch politiſch in Ordnung befindliche Leute zur wirtſchaftlichen Betätigung herangezogen werden. Neben der entſprechenden Menſchenausleſe iſt die Zurverfügungſtellung der Uebernahmekapi⸗ talien eine der Hauptſorgen aller jener Stellen, die ſich mit der Ariſierung zu befaſſen haben.“ Neuer deutſcher Flugrekord Internationaler Streckenrekord für Hubſchrauber gewaltig verbeſſert dnb. Berlin, 20. Juni. Wiederum hat die deutſche Luftfahrt eine neue hervorragende Flugleiſtung zu verzeichnen. Der von Prof. Focke geſchaffene Hubſchrau⸗ ber, der im Sommer vorigen Jahres ſämtliche internationalen Rekorde dieſer Klaſſe in deut⸗ ſchen Beſitz brachte, ſtellte mit 230 Kilometer einen neuen internationalen Streckenrekord auf. Sonntagnachmittag landete der Hubſchrauber, der unter der Führung des Chefpiloten von Focke⸗Ach⸗ gelin& Co., Dipl.⸗Ing. Bode, in der Nähe von Bre⸗ men geſtartet war, auf dem Sportflughafen Rangs⸗ dorf bei Berlin. Er hat damit den bisherigen auf 108 Kilometer ſtehenden Rekord weit überboten. 5 Bei dieſer mit 160 PS⸗Bramo⸗Motoren ausge⸗ rüſteten Maſchine handelt es ſich um den gleichen Hubſchrauber, mit dem im Herbſt vorigen Jahres Flugkapitän Hanna Reitſch mit 108 Kilometer den internationalen Frauenrekord für Hubſchrauber auf⸗ ſtellte, der als ſolcher auch jetzt noch beſtehen bleibt. Die beiden Rekordflüge verdienen inſofern be⸗ ſondere Anerkennung, als ſie die erſten großen Ueberlandflüge eines Hubſchraubers überhaupt dar⸗ ſtellen. Die im Ausland bisher erzielte Strecken⸗ höchſtleiſtung beträgt 1078 Meter. 5 Der italieniſche Erziehungsminiſter beſucht Köln. Auf Anordnung des Duce wird ſich der italieniſche Erziehungsminiſter Bottai zuſammen mit den Rek⸗ toren verſchiedener italieniſcher Univerſitäten in die⸗ ſen Tagen nach Köln begeben, um an dem 550. Jahres⸗ tag der Gründung der rheiniſchen Univerſttät teil⸗ zunehmen. — ů ů ů————————— ů——ů— Hauptſchrifeleiter und berantwortlich für Politik: Dr. Alois Win baue Stellvertreter des Hauptſchriftlelters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: i. V. Dr. A. Win bauer.— Han. delsteil: i. V. W. Müller.— Lokaler Teil u. l. B. Gericht: Or. Fritz Hammes.— Sport; Willy Malle r.— Südzweſtdeutſche Umſchau u. Bilderdlenſt: l. V. Richard Schönfelder, fämtl. in Mannheim, Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer. Berlin⸗ Friedenau, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung aus bel Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbelmer Zeltung Dr. Friss Bode& Co., Mannbeim, R 1, Verantwortlich 5 Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen Jakob Faude, annbeim. 5 n Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. gabe 4 Abend und Iittag erſcheinen glelch⸗ teitig in der Ausgabe B Ausgabe A Mittag über 10 500 Ausgabe à Abend über 9500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Mai über 21 500. Die Anzeigen der Dienstag, 21. Juni 1938 Mannheim, 20. Juni. Eintritt in den Sommer Schon iſt das Frühlingslied verklungen, die erſten Roſen ſind entzückt aus ihrem Knoſpenkleid geſprungen, der ganze Garten ſteht geſchmückt. Schon blüht das Korn und mählich färben die Halme golden ſich zur Mahd, die heißen Sonnenſtrahlen gerben zur Reife alle grüne Saat! Es iſt die Miſſion des Sommers, die Erb⸗ ſchaft des Frühlings zur Reife zu bringen. Die Na⸗ tur iſt nicht bräutlich mehr, wie in die Tagen des Mai. Sie iſt zur fraulichen Schönheit herangeblüht. Viele bunte Blumen haben ihr die letzten Wochen ins grüne Kleid getupft, aber auch viel Frucht iſt ſchon aus ihrem Schoß gewachſen. Das Jahr ſteigt auf die Höhe und ſchickt ſich gleichzeitig an, wieder abwärts zu ſchreiten. Mit dem längſten Tag und der kürzeſten Nacht am 21/2. Juni kommt der Rück⸗ lauf. Ueber den höchſten Gipfel können Zeit, Jahr und Menſch nicht hinaus. Feuerrot leuchtet der Mohn, als wolle er dieſem Hochzeitstag des Jahres ſeine ſatteſten Farben ſchenken. Und doch beginnt für uns Menſchen jetzt eigentlich erſt das Jahr. Der Frühling mit ſeiner Unbeſtän⸗ digkeit hielt uns hin. Man wurde nicht recht warm bei ihm. Jetzt drängt alle eingeſperrtee Enge in die Weite, jetzt erhoffen wir uns von heißen und ſonni⸗ gen Tagen Erholung vom Alltag und die Freiheit iner ſorgenfreiene Ferienzeit. Das iſt ſchließ⸗ lich für uns Menſchen, die wir täglich geregelten Pflichten nachgehen, der Inbegriff des Sommers: Hinauszufahren und irgendwo ganz Menſch zu ſein zwiſchen Bergen, Wolken, Waſſern und Wieſen! Der Alltagskleinkram muß einmal im Jahre für ein paar Ferientage von uns abfallen, wir müſſen fühlen und wiſſen, daß wir uns gehören und mit uns allein ſein dürfen! Die Ferienfreiheit braucht nicht weit vom Alltag wegzuführen und nicht viel zu koſten! Nur haben müſſen wir ſie, mit Sonne und Wind und Ungezwungenheit, dann erholen wir uns für die Stunden, Tage und Monate, die wieder der Pflicht und der Verantwortung gehören! Schöne ſommerliche Zeit! Die Natur ſchmückt ſich ſchon mit dem goldenen Kranz, den wir ſpäter, am Erntedankfeſt, ſchwingen. Denn nicht allzuweit ſind die ſommerlichen Tage geſpannt. Am 23. Sept. betritt der Herbſt das Feld des Jahres und findet es ſchon reichlich abgeerntet. Der Bauer kann jetzt keine Ferien machen. Für ihn kommt das Heu und dann das Korn, und wenn erſt die ſtillen Garbenzelte auf den Stoppelfeldern ſtehen, ſind die Tage bereits merklich kürzer, die ſommerlichen Freuden ſpärlicher gewörden. Darum wollen wir die ſchönen Tage; die nun kommen und uns einladen, auskoſten nach Her⸗ zensluſt— an der See und in den Bergen, in ſtillen Tälern unſerer deutſchen Mittelgebirge, zwiſchen Tan⸗ nen und Buchen, an plätſchernden Bächen, ach, über⸗ all dort, wo deutſche Schönheit in ſommerlichen Far⸗ ben glüht. Möge uns die Farbenglut eines erquick⸗ lichen Ferienſommers beſchieden ſein! W. IL. Landeskommiſſär Scheffelmeier 7 In der Stille iſt Landeskommiſär Dr. Karl Scheffelmeier, der vor einigen Tagen ſtarb, zur Ruhe beſtattet worden. In ihm hat Mannheim eine markante Perſönlichkeit unter den Beamten der Staatsverwaltung verloren. Dr. Scheffelmeier war gebürtiger Mannheimer. Er widmete ſich dem Stu⸗ dium der Rechtswiſſenſchaft und beſtand 1904 das Referendarexamen. 1907 wurde Dr. Scheffelmeier unter Verleihung des Titels Legationsſekretär Se⸗ kretär beim Miniſterium des Großherzoglichen Hau⸗ ſes und der auswärtigen Angelegenheiten. Später erfolgte ſeine Ernennung zum Legationsrat. Im Weltkrieg wurde Dr. Scheffelmeier gleich zu Beginn als Inſanterieoffizier ſchwer verwundet. Nach ſeiner Wiederherſtellung fand er als Haupt⸗ mann beim ſtellvertretenden Generalkommando des 14. Armeekorps in Karlsruhe Verwendung. Nach dem Kriege wurde ihm im Staatsminiſterium die Verwaltung der Angelegenheiten des beſetzten Ge⸗ bietes übertragen. Im Jahre 1926 trat Dr. Schef⸗ felmeier bei der Neuorganiſierung der Miniſterien zum Miniſterium des Innern über. Bis zu ſeiner Ernennung zum Landeskommiſfär in Mannheim war er Referent für das beſetzte Gebiet. Außerdem war ihm das ſo überaus wichtige Referat für Handel und Induſtrie übertragen. Der Landeskommiſſär war ein kenntnisreicher Beamter und erfreute ſich bei der Bevölkerung in⸗ folge ſeines konzilianten Weſens großer Wert⸗ ſchätzung. Er war ſeit 1931 im Amt geweſen. Reichsbund der Inhaber der Rettungsmedaille Die Bundesführung des Reichsbundes der In⸗ haber der Rettungsmedaille(E..) in Berlin hat die Gaukameradſchaft„Südweſt“ in die Gaukamerad⸗ ſchaften Baden und Württemberg eingeteilt. Zum Leiter der Gaukameradſchaft Baden wurde der Poſt⸗ inſpektor Joſef Gckert in Mannheim ernannt. Die Anſchrift lautet: Reichsbund der Inhaber der Ret⸗ kungsmedaille, Gaukameradſchaft Baden, Geſchäfts⸗ ſtelle Mannheim, Platz des 30. Janur 8(Poſtſcheck⸗ konto 6373 Karlsruhe, Baden).. Für die Ortskameradſchaft Mannheim werden die Angelegenheiten gleichzeitig von dem Leiter der Gaukameradſchaft Baden erledigt. * Rechtskraft der Gebäudeſonderſtener. Auf die Bekanntmachung über die Rechtskraft der Veranla⸗ gung der Gebäudeſonderſteuer, insbeſondere über die zuläſſigen Rechtsmittel und Rechtsmittelfriſten wird beſonders hingewieſen. Neue Mannheimer Zeitung Mittags⸗Ausgabe —³ Seite Nummer 278 Die Reichskagung Chemie“ beginnt Die Stadt im Feſtkleid— Heute Empfang der Gäſte Zur heute nachmittag beginnenden Reichs⸗ tagung des Fachamtes Chemie der Deut⸗ ſchen Arbeitsfront hat ſich unſere Stadt im Laufe der letzten Tage würdig geſchmückt. Am Waſſerturm, bei der Autobahneinfahrt und auch vor dem Haupteingang des Roſengartens wurden mit grünem Rupfen beſpannte Pylonen aufgeſtellt, die oben teils den Reichsadler, teils auch das Zeichen der DA tragen. Die Pylonen waren geſtern abend noch nicht ganz fertig, ſie werden im Laufe des heuti⸗ gen Vormittags noch ihren letzten Schliff erhalten. Selbſtverſtändlich trägt unſere Stadt auf die Dauer der Tagung reichen Flaggenſchmuck. Der offizielle Flaggenſchmuck der Stadtverwaltung wurde geſtern zu erheblichen Teilen bereits angelegt. In der Auguſtaanlage wurde an jeder Bogenlampe— und deren Zahl iſt dort ſehr groß— eine Haken⸗ kreuzflagge hochgezogen, während man zugleich von jeder Fahne nach dem Lampenfuß goldene Bänder zog. Vor dem Karl⸗Reiß⸗Platz ſieht man die vier Phantaſiefahnen, die kürzlich beim Kreistag noch vor dem Rathaus ſtanden. In der Auguſta⸗Anlage beim Benz⸗Denkmal ſtehen eine Anzahl mit goldenen Lor⸗ beerblättern umrankte Fahnenmaſten. Die Haupt⸗ front des Roſengartens iſt mit großen breit herab⸗ wallenden Fahnen geſchmückt, auf denen man in Gold allerlei Symbole des neuen Deutſchland er⸗ kennt. Der Sockel des Waſſerturms iſt rot ausge⸗ ſchlagen; der Turm ſelbſt iſt in neuartigen Formen mit Reichsflaggen bedacht. Zu all dem treten nun noch die Fahnen der Mannheimer Bevölkerung. Unſere Gäſte mögen an allem die Freude unſerer Stadt darüber, eine Reichs⸗ tagung der DA in unſeren Mauern zu wiſſen, er⸗ kennen. Mannheim jedenfalls bereitet ihnen einen herzlichen Willkomm! *. Im Laufe des Tages treffen die Betriebs⸗ füthrer und Betriebsobmänner der chemi⸗ ſchen Induſtrie aus dem Reich in Mannheim ein. Bereits vormittags werden ebenfalls die Preſſe⸗ Vertreter eintreffen, um 15.30. Uhr beim Preſſe⸗ Empfang im Palaſt⸗Hotel„Mannheimer Hof“ zu⸗ gegen zu ſein. Der Leiter des Fachamtes„Chemie“, Pg. Carius, wird bei dieſer Gelegenheit über die Bedeutung der 2. Reichstagung des Fachamtes„Che⸗ mie“ ſprechen. Anſchließend an die Preſſe⸗Beſpre⸗ chung werden die Preſſe⸗Vertreter in die Leiſtungs⸗ ſchau des Fachamtes„Chemie“ in der Kunſthalle ge⸗ führt werden. Um 18 Uhr findet im Nibelungenſaal des Roſen⸗ gartens der offizielle Empfang durch den Herrn Oberbürgermeiſter der Stadt Mann- heim, Pg. Renninger, für geladene Gäſte ſtatt. Gegen 19 Uhr begeben ſich die Teilnehmer, ſoweit dieſe bereits in Mannheim eingetroffen ſind, zu⸗ ſammen mit den Preſſe⸗Vertretern zur Sonnen⸗ wendfeier des NSD⸗Studentenbundes zur Thing⸗ ſtätte nach Heidelberg. Die Feierrede auf der Thingſtätte hält der Reichsminiſter Pg. Dr. Ruſt. Am Mittwoch, dem 22. Juni, findet um 9 Uhr große Eröffnungskundgebung im Nibelungen⸗ ſaal ſtatt, wobei auch der Gauleiter und Reichsſtatt⸗ halter Pg. Robert Wagner ſowie der Gauobmann der DA Dr. Roth zugegen ſein werden. Zu dieſer Feierſtunde ſind die Spitzen der Partei, Staat und Wehrmacht ſowie die Betriebsführer und Betriebs⸗ die obmänner eingeladen. Selbſtverſtändlich werden auch die Vertreter ſämtlicher Formationen bei die⸗ ſer Eröffnungskundgebung zugegen ſein. Die Feier⸗ ſtunde ſelbſt wird durch das Orcheſter des National⸗ theaters und durch die Werkſcharen eingeleitet. Hier⸗ auf ſpricht der Leiter des Fachamtes„Chemie“, Pg. Carius, und nimmt die feierliche Eröffnung der Reichstagung vor. Anſchließend ſpricht der Reichs⸗ ſtatthalter und Gauleiter von Baden, Pg. Robert Wagner, ferner der Gauobmann der Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Dr. Roth, und der Oberbürger⸗ meiſter der Stadt Mannheim. Pg. Renninger. Nach dieſen Anſprachen erfolgt der Leiſtungs⸗ bericht des Fachamtes„Cheime“ durch den Leiter des Fachamtes„Chemie“, Pg. Carius. Die Eröffnungskundgebung dauert bis etwa 12.45 Uhr, worauf ſich die Eröffnung der Leiſtungsſchau in der Kunſthalle anſchließt. Inzwiſchen haben in der Zeit von 12—13 Uhr in ſämtlichen chemiſchen Betrieben des Reiches Betriebsappelle ſtattgefun⸗ den mit der Uebertragung einer Werkfeierſtunde, ausgeführt vom Reichsſender Saarbrücken. Die Uebertragung dieſer Werkfeierſtunde erfolgt über alle deutſchen Sender. — 3 1 1 Italiener in Mannheim Aus Anlaß der Reichstagung des Fachamts Chemie der Deutſchen Arbeitsfront werden zehn italieniſche Gäſte in der Zeit von 22. bis 26. Juni Jugendliche Flugplatzbeſucher Großer Andrang zur„Kindermöve“ Die„Findermöpe“ hat geſteren mit den Sch ü⸗ lerrundflügen, auf die wir dieſer Tage ſchon hinwieſen, begonnen. Der Andrang war in den erſten Tagen gleich fehr ſtark. Die Maſchine flog ſieben Stunden lang(von 8 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr), machte dabei pro Stunde jeweils fünf Flüge, hatte bei jedem Flug fünfzehn Schüler an Bord und beför⸗ derte alſosgeſtern insgeſamt ſchon über fünfhundert jugendliche Paſſagiere. Jeder Flug dauerte zehn Mi⸗ nuten. Zwiſchen Landung und Start lagen feweils nur etwa zwei Minuten. Es ging alſo wie am lau⸗ fenden Band. Daß die Maſchine von einem beſon⸗ ders erfahrenen Piloten geflogen wird, iſt elbſtyer⸗ ſtändlich. pen ſtets raſch umgeben. Jeder will den Meiſter ſehen, und im Stillen wird wohl manchmal der Wunſch laut, es einmal genau ſo gut zu können wie 655 28 Dieſe Führungen durch die Anlagen des Flug⸗ Ablatzes haben natürlich nur dann einen Zweck, wenn die Schüler gruppenweiſe geführt werden. Das ſetzt aber voraus, daß nicht alle Schüler kommen, ſondern nur jene, die ein beſonderes Intereſſe für das Fliegen erkennen laſſen. Die Lehrer wiſſen aus Erfahrung— nämlich von den Modellbaugemein⸗ ſchaften in öden Schulen her— wer wohl einmal für den aktiven Einſatz in der Fliegerei in Frage kom⸗ men kann. Sie kennen auch jene, deren Wunſch es Die„Kindermöve“ bleibt vorerſt bis ein⸗ ſchließlich Donnerstag in Mannheim, aber vermutlich wird ſie auch noch den Freitag zugeben müſſen, denn die Nachfrage nach Rundflügen iſt groß. Bis Donnerstagabend iſt bereits alles aus⸗ verkauft, und dabei ſtehen noch weitere Anmel⸗ dungen zu erwarten. Es iſt erfreulich, daß ſich die Jugend in ſolchem Maße für die Fliegerei intereſ⸗ ſiert. Die aus weniger begüterten Familien ſtam⸗ menden Schüler brauchen hinter ihren Kameraden glücklicherweiſe nicht zurückzuſtehen, nachdem zehn Mannheimer Betriebe ſowie zwei aus Ludwigs⸗ hafen und je einer aus Heidelberg und Frankenthal ſich zu großzügigen Stiftungen von Freiflügen bereit gefunden haben. Der Flug mit der„Kindermöve“ ſoll den Schü⸗ lern das Erlebnis eines Motorfluges vermitteln, aber darüber hinaus ſollen die jugendlichen Flug⸗ platzbeſucher noch mehr zu ſehen bekommen. Männer der NS zeigen ihnen zunächſt Segelflug⸗ zeuge und ſpäter dürfen die Schüler auch noch an Maſchinen der Flugzeugführerſchule der Luftwaffe, wo ihnen von Flugzeuglehrern Er⸗ klärungen gegeben werden. Die Jungen ſtellen wie ſich ſchon geſtern zeigte— ſehr viele Fragen, worin das große Intereſſe der Jugend für die Flie⸗ gerei deutlich zum Ausdruck kommt. Wenn ſich Lochner ſehen läßt, iſt er von jugendlichen Grup⸗ (Honfa⸗Flugdienſt⸗ Gmb) iſt, dereinſt einmal ſelbſt am Steuerknüppel zu ſitzen oder als Monteur oder als Ingenieur im Flugzeug⸗ bau ſich zu bewähren. Dieſe Jungens werden bei den Flugplatzbeſichtigungen beſonders berückſichtigt. Die Klaſſen werden entſprechend„ausgekämmt“. Aber ſelbſtverſtändlich können auch andere Jungens und ſogar Mädchen mitkommen und natürlich auch fliegen. Den Anfang machten geſtern Klaſſen der Mann⸗ heimer Volksſchule und ein Teil der hieſigen höheren Schulen. Heute früh waren andere Teile der Mannheimer Volksſchule und außerdem die Realſchule Ladenburg dran. Heute nachmittag geht es mit einem dritten Schwung der hieſigen Volks⸗ ſchule und Mittelſchulen ſowie mit der Realſchule Ludwigshafen und der Volksſchule Spießheim(bei Schwörſtadt) weiter. Morgen kommen Schüler aus Schwetzingen, Weinheim, Heidelberg, Frankenthal und Eppelheim. Am Donnerstag folgen der Reſt der hieſigen Volksſchule und die Ludwigshafener Volksſchule. Ueber die Ausdehnung des Programms auf den Freitag iſt zur Stunde noch nicht endgültig entſchieden, aber es iſt zu vermuten, daß die weite⸗ ren Anmeldungen Veranlaſſung geben werden den vorgeſehenen vier Tagen noch einen fünften anzu⸗ hänge. dr. w. th. in Mannheim weilen. Die Formationen der ita⸗ lieniſchen chemiſchen Induſtrie werden geführt vom Vißepräſidenten der Korporation für Chemie, Abg. Dr. Tarchi, und dem Sekretär der faſchiſtiſchen Föderation der Chemiearbeiter. Dieſer ausländiſche Beſuch in Mannheim zeigt, welches Echo die Reichs⸗ tagung ſelbſt im Ausland findet. Die Bedeutung, die ſowohl die Haupttagung wie die einzelnen Son⸗ dertagungen haben, wird dadurch aufs ſtärkſte unter⸗ ſtrichen. Mannheim ſelbſt wird bemüht ſein, dieſen italieniſchen Gäſten das beſte Bild unſerer Stadt zu geben. Die Studenten rufen Zur Großkundgebung auf dem Heiligen Berg in Heidelberg auf zur Großkundgebung auf dem Heiligen Berg in Heidelberg am Juni, abends 21 Uhr. Es ſprechen Reichsminiſter Ruſt und der Reichsſtudentenführer Dr. Scheel. Tauſend Amtsträger der Studenten⸗ führungen aus allen Gauen des Großdeutſchen Rei⸗ ches und 40 Delegierte ausländiſcher Schulorganiſa⸗ Wir rufen der Feierſtätte auf Dienstag, 21. tionen, darunter der Führer der italieniſchen Stu⸗ denten, werden an dieſer Feierſtunde teilnehmen. Sämtliche Gliederungen der Bewegung werden auf⸗ marſchieren und ſo ein machtvolles Bekenntnis groß⸗ deutſcher Einigkeit ablegen. Mannheimer, zeigt eure Verbundenheit mit euren Studenten, und kommt am Dienstag zur Kundgebung auf dem Heiligen Berg! Ein 500 Fahre altes Bauerngeſchlecht in Seckenheim Die Treiber 1439 ſchon feſtzuſtellen Der beſte Seckenheimer Familienfopſcher, unſer viel zu früh verſtorbener Mitarbeiter Hellmuth Möſſinger, der ſeine Feſtſtellungen den Kirchen⸗ büchern entnahm, konnte keinen Namen weiter zurück⸗ verfolgen als bis zum Jahre 1650, alſo nach dem 30 jährigen Krieg. Der Name„Treiber“ z. B. er⸗ ſcheint dort erſt um das Jahr 1700. Die Kirchenbücher ſcheinen jedoch, wie noch andere Fälle zeigen, nicht ganz vollſtändig zu ſein. Das 17. Jahrhundert brachte zwar in der Dorfgeſchichte den tiefſten und nachhal⸗ tigſten Einbruch, doch haben ſich durch dieſe Zeit hin⸗ durch mehr Geſchlechter erhalten, als man bisher annahm. Im neuen Archiv für die Geſchichte der Stadt Hei⸗ delberg(V. Band) befindet ſich eine Steuerliſte der Seckenheimer Steuerzahler aus dem Jahr 1439. Sie enthält 96 Namen, darunter Nr. 13 einen Marck Triber, Nr. 44 einen Contz Tri ber. Im Jahre 1909 renovierte das Kloſter Neuburg ſeine Seckenheimer Güter, und nennt dabei auch Tri⸗ ber als Anwender. Des weiteren treffen wir gerade dieſen Familiennamen in dem Seckenheſmer Wehr⸗ buch, das im Stadtarchiv Mannheim liegt. Die„Dry⸗ ber“ werden dort in den Jahren 1618, 1627 und 1640 u. a. m. recht häufig genannt. Sie ſind begüterte Landwirte und auch als Gerichtsperſonen, alſo in der Gemeindeverwaltung, tätig. Vom Jahre 1678 leſen wir:„Den 12. November 1678 haben Herr Hans Lümmer, Ratsverwandter zu Mannheim, und Hans Treiber der Alte und Gerichtsperſon, ſich gütlich vor Gericht verglichen, daß gedachter Treiber, ihm, Lüm⸗ mer, anſtatt 50 Gulden leicht Geld hinfort 25 Gulden gut Geld auf Jakobi jährlich zu erzielen und künftig abzugeben ſchuldig ſein ſollte. Zu Urkund auf be⸗ ſchehenes Bitten wir dieſe Begleichung gerichtlich protokolliert.“— Wenn von einem„Treiber der Alte“ die Rede iſt, ſo muß man annehmen, daß auch ein Treiber, der Junge da war, ſo daß das Glied bis zu 1700 ge⸗ ſchloſſen iſt, wo dann die Forſchungen Hellmuth Möſ⸗ ſingers einſetzen, die bis auf den heutigen Tag das Geſchlecht der Treiber beſtätigen. Es wäre vielleicht ein leichtes, die Familie noch weiter als 1439 zurück⸗ verfolgen. Auf jeden Fall haben wir in der Familie Treiber ein Geſchlecht, das mehr als 500 Jahre auf derſelben Scholle anſäſſig iſt.„ Arteile des Mannheimer Schöffengerichts Ein Jahr Gefängnis erhielt der 1903 in Bam⸗ mental geborene Karl Bolack. Nach der Anklage hat der Beſchuldigte ſeinen Arbeitskameraden eines hieſigen Fabrikbetriebes die Fahrräder geſtoh⸗ len und dieſe teils ſelbſt, teils durch Verwandte veräußert und durchſchnittlich 20 bis 30 Mark für ein Rad erhalten. Das Gericht hielt den Angeklagten in ſämtlichen 27 Fällen für überführt. Nur einige Fälle des Betrugs wurden fallen gelaſſen. Der 37 Jahre alte Adolf Kropp aus Ludwigs⸗ hafen betätigte ſich als Vertreter einer Krankenver⸗ ſicherung, machte den Intereſſenten ungewöhnliche Verſprechungen, die von der Krankenverſicherung nie erfüllt werden konnten, und gelangte durch dieſe Schwindelmanöver zu Proviſionsgeldern, die ihm nicht zuſtanden. Er wurde zu 1½ Jahren Ge⸗ fängnis verurteilt. Ein Rückfallbetrüger iſt der 29 Jahre alte Kurt Weisſchu aus Mannheim⸗Neckarau, der jetzt wieder wegen mehrerer raffiniert angelegter Schwin⸗ deleien vor Gericht ſtand. Dieſes verurteilte den Unverbeſſerlichen zu 1 Jahren Gefängnis. Schließlich wurden zwei Sittlichkeitsverbrecher abgeurteilt. Der 1910 in Erfurt geborene Auguſt Rolf Wunder ſtellte ſich ſelbſt der Polizei. Der Mitangeklagte Lothar Walter Hammer, 1916 in Mannheim geboren, beſtritt ſeine Verfehlungen, die er mit W. begangen hat. Hammer hat nach dem Geſtändnis des Wunder dieſen zu erpreſſen verſucht und ihm an einem Abend 18 Mark herausgelockt und forderte weitere zehn Mark zwei Tage ſpäter. Statt die zehn Mark in Empfang zu nehmen, wurde er von der Polizei verhaftet. Wunder erhielt 1 Jahr 3 Monate, Hammer 1 Jahr Gefängnis. Nummer 278 Neue Mannheimer Zeitung Mitte Schild begeiſterte das Induſtriegebiel Deutſchland- Rundfahrt bereits entſchieden? Spitzenreiter Hermann Schild vollbrachte auf der der Deutſchland⸗Rundfahrt von Köln nach Bie⸗ die mit 304 km zugleich die längſte der ganzen ndfahrt war, eine phantaſtiſche Leiſtung und dürfte eits die Entſcheidung herbeigeführt haben. Der zeigte eine blendende Einzelleiſtung, die ihn chlich beſten Mann im ganzen Felde ſtempelt. ) km lag er allein an der Spitze, dehnte in einer rt ſchnellen Fahrt ſeinen Vorſprung immer wei⸗ ter aus und gewann gegen das ganze Feld, mit Aus⸗ nahme von Siebelhoff nicht weniger als 38 Minuten. Mit über 36 Minuten Vorſprung führt er nun das Feld an und nur noch ganz außergewöhnliche Zwiſchenfälle könnten ihn ſo um ſeinen wohlverdienten Geſamtſieg bringen. In 715528 30 Stunden beendete er die Etappe als überlegener Sieger und erreichte dabei das nahezu unglaubliche Mittel von 37,8 kmyſtd. Die 11. Etappe geſtaltete ſich zu einer wahren myhfahrt durch das rheiniſche Induſtriegebiet. Dicht rängt ſtanden die Menſchen auf den Straßen entlang ganzen Strecke und jubelten den Fahrern zu, ſo daß Durchfahrt mitunter beängſtigend eng wurde. Ein⸗ Werke hatten aus Anlaß der Durchfahrt gar die ſtillgelegt und waren vollzählig mit ihrer Beleg⸗ ir Begrüßung der Fahrer angetreten. ie erſten Vorpoſtengefechte wurden auch an dieſem bon den Fahrern nicht ernſt genommen. Nach un⸗ ) Km. hatte ſich eine Spitzengruppe, von S hild gebildet, der auch noch Jakobſen, Hanſen, Siebel⸗ angehörten. Siebelhoff und Schild gingen dann allein dem Hintergrund vorüber⸗ ſpäter wieder durch einen ve g f konnte dann ſogar noch ahren, al Shild erkannte bald die Gefahr, auf ſo den Ausreißer bei der nd(140 Km.) bereits wieder lt. Rückenwind und eine fn begünſtigten Schild dann Verfolgungsjagd und ſo hatte er ſchon iebelhoff eingeholt und war dann auch llein in gegangen. Das Feld bummelte ſtark, da keiner der deutſchen Fahrer für die Führung opferte ind auch keiner der Ausländer di e Initiative übernahm. it ſieben Minuten Vorſprung fuhr dann Schild ſchließ⸗ Siebelhoff in Bielefeld ein und dann verging an⸗ ließend noch eine ganze halbe Stunde, ehe die Haupt⸗ gruppe geſchloſſen das dortige Stadion erreichte. Die Ergebniſſe: Etappe Köln— Bielefeld 304 Km.: Schild nitz):55:30 Sto. 2. S 0 D m 8 02:50; 3(Biele 4. Bautz(Dortmund); 5. Lachat(Frankreich); 6. Kijewf ſki(Dortmund); 9. edonder (Belgien); 8. Jatobſen(Dänemark) 9. Umbenhauer(Nürn⸗ dem Feld davon, während aus 1 2 aufkam, ˖6 nach kurzer berg); 10. Meyer(Chemnitz); 11. Ruland(Köln). Alle übrigen Fahrer auf dem 12. Platz. Geſamtwertung: 1. Schild(Deutſchland) 80:31:54 (Belgien) 81:10:54; 3. Weckerling 1(Deutſchland) 81:15:45 nd) 81:16:13 Peterſen(Dänemark) 9 7. De Caluwe Wel 116% 81:20:16; 8. Umben⸗ (Deutſchland) 81: 9. Wi(Belgien) 27 10. Kijewſki(D Veutſchland 81: 11. Wengler (Deutſchland) 81:34:13; 12. Lachat(Frankreich) 81:46:48. 2. Bonduel md) 81:11:40 Molor-H meiſterte Gelände Motorſportwoche in vollem Gange [Von unſerm in den Harz entſandten Mitarbeiter K. G. von Stackebberg e Motorſportwoche im Harz iſt in vollem Gange. em der Sum daa der Tag des Anmarſches geweſen * brachte der Sonntag in Fortſetzung des 5. Reichs⸗ treſſens der Motor⸗HJ die traditionelle Harzfahrt der HJ. Morgengrauen ging es heraus. 200 Kilometer d Tal, Gelände, Waſſer, Steine und Lehm war⸗ teten auf die jungen Fahrer. 418 gingen an den Start. 418 von 447, die urſprünglich ſich auf den Weg nach dem Harz gemacht hatten. Herrlich der Morgen, der über dem Harz anbricht und einen ſonnigen, prachtpoll ſonnigen Tag verſpricht. Friſch die Geſichter der jungen Fahrer.— Es geht um den Wanderpreis des Korpsführers Hühnleins, den ergangenen Jahr das Gebiet Berlin gewann und nun rteidigen hat. Berg Die Motorgruppe Niederſachſen, die wieder, hrlich, dieſe Geländefahrt vorbereitete, hat allerlei S wie all⸗ chwie⸗ Schwieriger als im Jahr vorher iſt eiten eingeſtreut, diesmal die Stkeckeß aber inzwiſchen ſind die Leiſtungen in der Motor⸗H J ja auch weiter geſtiegen. irt it in drei Abſchnitte aufgeteilt„Wey, erſte eine Startprüfung, eine Zuverläſſigkeitsfahrt und mit einer handwerklichen Sonderprüfung in Bad Sachſa. Vom Start weg geht's hinein ins Gelände. Es warten Feldwege und ſteinige Pfade. Man muß auf Löcher auf⸗ paſſen und auf Waſſerpfützen Glatt iſt es an mancher Stelle, ſo daß nur zu leicht die Maſchine wegrutſcht, und dann wie⸗ der gübt es Steinbrocken, an denen man ſehr raſch die Ma⸗ bine beſchädigen kann. Auſpaſſen heißt es alſo, ſcharf auf⸗ paſſen und dabei Tempo halten, denn die Zeiten erlauben kein Bummeln. Schließlich Bad Sachſa. Hier warten be⸗ ſondere Aufgaben. Es gilt in vorgeſchriebener Zeit die Kette zu wechſeen, einen Vergaſer auszubauen oder einen Reifen zu montieren. Da muß wan nicht nur flinke Hände haben, ſondern auch unter Beweis ſtellen, daß man mit der Maſchine Beſcheid weiß. Manche Jungens ſind die reinſten Hexenmeiſter beim Moftieren, bei anderen wieder hapert es an Kenntniſſen. Die Sonne brennt herunter, die Hände ſind dreckig und der Schweiß rinnt in Perlen. Gleich anſchließend dann Wehrwettkampf. Kleinkalüberſchießen und Keulenzielwurf. Und weiter, weiter zum zweiten Abſchnitt der Fahrt Zwei Orientierungsaufgaben ſind da noch zu löſen, bei denen Sportwarte ſchriftlich Kontrollen aufgaben, die auf Wegen eigener Wahl nach der Karte erreicht werden mußten. Vor dem Ziel noch eine Querfeldeinfahrt mit Waſſerdurchſahrt und ſteilen Steigungen— dann Ziel. Die Jungen ſpüren ihre Knochen. Sie haben allerhand geleiſtet und mancher von ihnen iſt ausgefallen, mußte we⸗ gen Maſchinenſchadens aufgeben oder machte unterwegs Fehler. Im großen und ganzen aber waren die Leiſtungen ausgezeichnet und zeigten den Fortſchritt auf, der in den Reſhen der Motor⸗HJ im Laufe des vergangenen Jahres ſeit der ietzten Harzfahrt dank der Schulung durch das gemacht worden iſt. Nach einer Ruhepauſe am Nachmittag ſtand dann in gen Abendſtunden die Motor⸗HJ vor der Kaiſerpfalz an⸗ getreten. Appell vor dem Reichsjugendführer, der eigens nach dem Harz gekommen, war und Korpsführer Hühnlein. Die Fackeln warfen Feuerſchein in die Nacht. Feuerſchein, der ſich auf den tauſendjährigen Mauern der Kaiſerpfalz widerſpiegelt. Großartig wie hier die Jugend auf einem Platz angetreten war, der tauſendjährige Geſchichte atmete und wie ſich hier Vergangenheit und Zukunft begegneten. Korpsführer Hühnlein ſprach. Daß die H den Anfang der Motorſportwoche gemacht habe, ſei ſymboliſch für das, was den Erfolg des Kraftfahrſports aus mache: Einſotzfreudigkeit und Beegiſterung, Liebe zum Motor als einem techniſchen Lebeweſen, das ſtets von Menſchenhand gemeiſtert werden muß Ueberall habe er bei der HJ⸗Fahrt Luſt und Liebe getrofſen. Dieſe Leidenſchaft aber müſſe ergänzt werden durch gründliche Erziehung und Schulung. Erziehung dei kein kaltes Waſſer auf die Begeiſterung, ſondern eyſt das Mittel, das die Widerſtandskraft ſchaffe. Im großen und ganzen war der Kopsführer von den gezeigten Leiſtungen außerordentlich befriedigt und gab ſeiner Freude an der ſtändig aufſteigenden Leiſtungslinie der Motor⸗H Aus⸗ druck. Nach dem Korpsführer ergriff Reichsjugendführer Baldur von Schirach das Wort, um auch ſeinerſeits die Lei⸗ ſtungen der Motor⸗HJ zu loben Er kündigte an, daß in Zukunft die Motor⸗HJ eine beſondere Kopfbedeckung tra⸗ gen wird, die ſie in den Reihen der HJ als Jugend des Motors kenntlich macht, als Jugend, die eine beſondere Auf⸗ gabe hat. Daun war dieſe Feierſtunde zu Ende. Das 5. Reichs⸗ treffen der Motor⸗HJ war beſchloſſen und damit der Auf⸗ takt der Motorſportwoche im Harz, die nun ihre Fortſetzung in der großen Wehrſportübung des NS findet. Den Preis des Reichsjugendſührers für die beſte Mann⸗ ſchaft beim ſportlichen Kampf, der Wehrſportübung und der Geländefahrt errang die Mannſchaft Andreas, Pioch, Filler vom Gebiet Berlin. Den Preis Korpsführer Hühnleins für die beſte Leiſtung in der Geländeſahrt erkämpfte ſich 7 die Mannſchaft Hamborg, Reich, Paatſch vom Gebiet Nord⸗ 1 den Preis des Reichsſportführers für beſte Leiſtung im Fünfkompf die gleiche Mannſchaft, die den Preis des Reichsjugendführers errang. Einen Preis des Amtes für körperliche Ertüchtigung der Reichsjugendführung für den zweiten Platz der Geländefahrt erhielt die Mannſchaft Kupper, Heinecke und Cudium vom Gebiet Oberland. Weitere 9 Mannſchaften erhielten je ein kleines Geſchenk, die Korpsführer Hühnlein von der Induſtrie zur Vepfügung geſtellt worden waren und die er als Preiſe geſtiftet hatte ſee I Meiſter Albert Richter ſiegte auf der Berliner Wannſee⸗ Bahn im Fliegerkampf überlegen vor dem Schweizer Dinkelkamp und dem Dänen Meyer⸗Anderſen. In Neuſtadt a. d. W. erkämpften die einheimiſchen Ama⸗ teurboxer mit 10:6 Punkten in der Geſamtwertung einen ſchönen Sieg über Trier. Augsburg gewann im Rahmen des bayeriſchen Städte⸗ boxturniers mit 10:8 Punkten über Würzburg, wodurch München ſhieder zur alleinigen Führung im Turnier kam. Oſtpreußen ſiegte im Leichtathletik⸗Gauvergleichskampf in Königsberg mit 27 421,43 P. vor Pommern mit 20 153,72 Punkten. Hilbrecht wurde mit 44,60 Metern im Diskus und 13,89 Metern im Kugelſtoßen Doppelſieger. Totti Zehden und Redl wurden beim Tennisturnier in Leipzig Turnierſieger. Frl. Zehden ſchlug im Enoſpiel Frau Schomburgk, nachdem ſie vorher die Franzöſin Rollet ausgeſchaltet hatte. Der Wiener war im Schlußkampf über Beuthner(Berlin) erfolgreich. Rund Neuyork, 18. Juni(U..) Die amerikaniſchen Zeitungen widmen dem bevorſtehen⸗ den Schmeling— Louis⸗Kampf ſeitenlange Berichte. Jede Zeitung ſagt den Sieg des einen oder anderen Boxers voc⸗ aus und gibt die verſchiedenſten Begründungen für ihre Anſicht. Eine Neuyorker Nachmittags⸗Zeitung bringt ein Photo, auf dem man deutlich ſieht, wie Louis von einem Sparringpartner in die Ecke gedrängt wird. Der Neger, der mit zuſammengekniffenen Augen und aufwärts ge⸗ wandten Geſicht den Schlägen auszuweichen ſucht, macht auf dieſem Bild einen recht unvorteilhaften Eindruck. Ein anderes Blatt meint, daß Louis ſich zu wenig deckt, um nicht von Schmelings Rechter gefährlich getroffen zu werden, und daß es ihm ſchwer fallen dürfte, mit der Linken gegen Maxens große Reichweite anzukommen. Man könne damit rechnen, daß Schmeling den Neger in den erſten Runden langſam mit ſchweren Schlägen zermürben und noch vor dem Ende der 11. Runde k. o. ſchlagen würde. Auf dieſen„ſpäten“ Sieg Schmelings tippen überhaupt eine Reihe von Zeitungen, die dabei beſonders auf ſeine lange Ringerfahrung und ſeinen klaren Kopf hinweiſen. Dieſe gäbe ihm einen großen Vorteil gegenüber den ſchlech⸗ teren Nerven des Negers, der den fixen und durchdachten Schlägen des Deutſchen immer noch„ein weit offenes Ziel“ biete. Die Anhänger Joe Louis', die natürlich ebenfalls ſehr zahlreich ſind, führen verſchiedene Gründe zu ſeinen Gunſten an. Erſtens und vor allen Dingen die größere Jugend des Negers, zweitens die Erfahrungen, die er ſeit dem Letzten Kampf mit Schmeling geſammelt hat; drittens die Tatſache, daß Louis immer zurückſchlüge, ſelbſt dann, wenn er ſelbſt ſehr viel einzuſtecken habe. Er habe dies ja auch bei dem erſten Treffen mit dem deutſchen Boxer bewieſen. Bezeichnend iſt, daß auch diejenigen Blätter, die auf einen Sieg Louis' tippen, ſeine größten Chancen in den erſten ſechs Runden ſehen. Eine Zeitung erinnert daran, daß Schmeling bei dem damaligen Kampf faſt immer dann ſchwere rechte Schläge gelandet hätte, wenn es ihm geglückt war, einem Schwinger Louis' auszuweichen, der dann nicht raſch genug in Deckung ging. Bei dem jetzigen Training in Pompton Lake habe man aber beobachten können, daß Louis ſeine Partner immer wieder dieſe Me⸗ thode verſuchen ließ, um gegen ein ähnliches Vorgehen Schmelings bei dem jetzigen Kampf beſſer gerüſtet zu ſein. Louis müſſe verſuchen, den Deutſchen zum Nahkampf zu zwingen, meint eine Sportzeitung, und fährt fort, daß es intereſſant ſein würde, zu beobachten, wie Louis auf den erſten ſchweren Trefſer Schmelings reagieren würde. Der Berichterſtatter hält es für möglich, daß der Neger ſich in furchtbarer Wut auf Schmeling ſtürzen und ihn durch einen dichten Hagel kurzer Schläge ſchon in den erſten Runden ſtark ſchwächen würde. Allerdings bedeute hier Schmelings nicht zu unterſchätzende Zähigkeit eine ernſte Gefahr für en leichter ermüdenden Louis. Abſchließend ſagt eine große Neuyorker Zeitung: „Wenn Schmeling diesmal den Tittel gewinnen kann, wird er auch in der Lage ſein, ihn noch mit 40 Jahren zu halten.“ 5 * Die Wettagenturen am Broadway erklären, daß für den Titelkampf Schmeling— Louis ſchon jetzt mehr Wettauf⸗ träge eingelaufen ſeien, als für irgendeinen Kampf in der Geſchichte des Boxſports. Die Wetten ſtehen jetzt 11:5 für Louis, doch ſind die Agenten der Anſicht, daß, wenn auch auf den Pferderennen im Reich Bad Kreuznach(19. Juni) Preis von der Ebernburg. 850 Mark, 1400 Meter: 1. L. Smeers Gracias(L. Schmeer); 2. Peladoros, 3. Geige. Ferner: Chilos, Pompon, Martina, Pfalzgräfin. Toto: 17, 10, 11, 10:10. Lg.: 2½-—1. EW: 104:10. Preis von der Ebernburg, 2. Abt. 850 Mark, 1400 Mtr.: 1. Th. Wurſter ſr. Marmolata(Th. Wurſter fr.); 2 2. Flo⸗ rian Geyer; 3. Import. Ferner: Maientag, Blumen⸗ de, Ombella, Waldkönig. Toto: 71, 11, 19:10. Lg.: EW: 22810. ⸗Jagdrennen 1550 Mark, 3400 Meter: 1. Hptm. von Blottnitz Ducko(Et. Frhr. von Wangenheim); 2. Oſt⸗ kind. Toto: 14:10. Lg. 3. Induſtrie⸗Preis. 1950 Mark, 1800 Meter: 1. R. Krö⸗ mers Pommernherzog(K. Gormann)!; 2. Feuerwarte; 3. Darius. Ferner: Whiſt, Blumengöttin, Oſaka. Toto: 45, 12, 11, 12:10. Lg.:-1%——◻œ⁰.. GW: 20010. Kreuzunacher⸗Jagdrennen. 2050 Mark, 4000 Meter: 1. Rittm. von Madeyſkis Lycomedes(Rittm. v. Madeyſkis); 2. Ica; 3. Herbſtzeitloſe. Ferner: Comödiant. Toto: 89, 25, 15:10. Lg.:—1— W. EW: 372:10. Preis von Bingen. 1050 Mark, 1950 Meter: 1. Obeyſtlt. Frhr. v. Broichs Granikos(J. Stys]; 2. Dobler; 3. Con⸗ vent. Ferner: Cornet, Lordmajor, Hansheim, Barſoi, Miß Knight, Sonja. Toto: 7, 12, 11, 12:10. Lg.: 27 bis 3. EW: 48:10. Preis vom Kauzenberg. 1550 Mark, 1400 Meter: 1. R. Göcks Fidibus(Loßmann); 2. Spirula; 3. Muſterknabe. Ferner: Silberner Pfeil, Frigilla, Atlas. Toto: 38, 19, 21, 18:10. Lg. 11-417. CW: 28810. Hamburg(19. Juni). Abendfrieden⸗Rennen. 9200 /, 1000 Meter. 1. Geſt. Zoppenbroichs Organdy(J. Vinzenz); 2. Florida: 3. Pipin. Ferner: Giotto, Etelta, Queckſilber. Tot.: 118, 17, 18, 13:10. Lg.—2½..⸗W.: 36:10. Marienthaler⸗Reunen. 4500, 1800 Meter. 1. Frau Haniel v. Rauchs Cicerone(E. Huguenin]; 2. Jaromir; 3. Scorel. Ferner: Goldpfennig, Quick, Trick, Arbedo, Tot.: 34, 11. 11, 14:10. Lg.:—27—4 Waffenweihe. .⸗W.: 48:10. Peter⸗Ausgleich. 6000 /, 1600 Meter. 1. Geſt. Weils Saarkompf(O. Schmidt); 2. Schill; 3. Tempo. Ferner: Pfeiferkönig San Michele. Hadrian, Lord Tullus, Götter⸗ dämmerung. Tot.: 21. 15. 51, 15, 17:10. Og.:——2. E..: 42:10. Großer Hanſa⸗Preis. 21 500, 2200 Meter. 1. Geſt. Zopppenbroichs Trollius(E. Böhlke]; 2. Abendfrieden; 3. Walzerkönig. Ferner: Iniga Iſolani, Ebro, Mojoran. Tot.: 54, 16. 18, 18:10. Lg. H..⸗W.: 24010. Altes Hamburger⸗Jagdrennen. 7500, 4500 Meter. 1. Kov.⸗Schule Hannovers Dennoch(Rittm. W. Haſſe]: 2. Mattiacum; 3. Cyklop. Ferner: e Ohio, 3 Tot.: 22. 12, 15, 17:10. Lg.: 14.⸗W.: 56:10. Tonnendorfer⸗Ausaleich. 3500&. 1800 Meter. Ferner: Varus, Item, Stobno, Sankt Andreas, Nuber. Tot.: 42, 10. 12, 28:10. Og.: 12944..⸗W.: 41810. Gyldenſteen⸗Rennen. 3000, 2100 Meter. 1. Kav.⸗ Schule Hannover Flamall(Rittm. W. Haſſe); 2. Ellen; 3. Rheinländer. Ferner: Mark Aurel. Tot.: 42, 14. 14, 29710. Lg.:.11..⸗W.: 158:10. Eilbecker⸗Ausgleich. 3500 4, 1400 Meter. 1. Blumen⸗ ſeld und Samſons Immerdu(G. Zuber); 2. Beowulf; 3. Per aſpera. Ferner: Guardi, Elnſchlag, Polera, Ma⸗ Neger die höchſten Beträge gewettet werden,„tatſächlich mehr Leute bereit ſind, auf Schmeling zu ſetzen.“ thilde. Tot.: 5, 17, 14, 13:10. Og.: 1744..⸗W.: 380:10. Eilbecker⸗Ausgleich, 2. Abt. 3500 /, 5400 Mtr. 1. Hptm. Schmidtmoanns Gräfin Mariza(Müller); 2. Duenja: 3. Fauſt. Ferner: Londois, Ariadne, Rin⸗tin⸗ 5 Bot⸗ schaftler, Feenland. Tot.: 165, 39, 23, 53:10. Lg.:——H. .⸗W.: 1194:10. München(19. Juni) Jugend⸗Rennen. 2000 Mark, 900 Meter: 1. Geſt. Iſar⸗ lands Votarius(W. Hesler); 2. Akos; 3. Kwa heri. Fer⸗ ner: Hermia, Prinzeß, Carneval, Goldmädel, Feſtina⸗ raptim. Toto: 14, 15, 13, 13:10. Lg.:-K. 3. EW: 46:10. Tribünengraben⸗Jagdrennen. 2500 Mark, 3400 Meter: 1. Herzaß(F. Gimpl) und Palmenländer(K. Schäfer) (TR); 3. Galfox. Ferner: Premier, Empire, Flaute, Roſenkrieg. Toto: 26, 23, 14, 24, 13:10. Lg.: TR— 22. EW: 2760:10. Flamboyant⸗Reunen. 2500 Mark, 1600 Meter: 1. Ma⸗ jor v. Metzſchs Fidalgo(E. Mäßig]; 2. Alboin; 3. Tore⸗ ador. Ferner: Grolle zu, Lampadius, Galalith, Greco, Letzter Laudon. Toto: 40, 16, 22, 17:10. Lg.: 4— 1. GW: 172:10. Gregorius⸗Hürden rennen. 2000 Mark, 39000 Meter: 1. P. Muſys Goodly(E. Mäßig); 2. Gallinella; 3. Pouilly. Ferner: Flirtinette, Wido. Toto: 13, 17, 13:10. Lg.:——4. EW: 74110. Preis vom Nonnenhof. 2000 Mark, 1400 Meter: 1. A. Haarbecks Meerſpinne(F. Gimpl); 2. Süßer Junge; 3. Chriſtenlehre. Ferner: Fragonard, Laudon jr., Flüſter⸗ ton, Grasſroſch, Storta, Badeluſt, Burgſtolz. Toto: 64, 18, 13, 20:10. Lg.: 1½-1. EW: 170:10. Düſſeldorf(19. Juni) Preis von Hilden. 2500 Mark, 1600 Meter: 1. Frau E. Rübs Armada(J. Pinter); 2. Feenpracht; 3. Luftibus. Ferner: Amern, Tinos. Toto: 7, 10, 18:10..:—2 bis. EW: 102:10. Preis von Rath: 2500 Mark, 2000 Meter: 1. D. Krie⸗ tes Ibis(J. Raſtenberger); 2. Brocken; 3. Heezſolo. Toto: 38:10. Lg.:—1. EW: 3010. Mettmanner⸗Jagdrennen. 3000 Mark, 4000 Meter: 1. Geſt. Ravensbergs Laputz(J. Hochſtein); 2. Herkules; 3. Scolaro. Ferner: Finoterie, Champagner. Toto: 17, 14, 28:10. Lg.:——20. EW: 84:10. Preis vom Kalkum. 100 Mark, 1000 Meter: 1. G. Vorſters Nanette(C. Haut); 2. Dalmatiner; 3. Wider⸗ ſprußh. Ferner: Schwanenhals, Gerro, Maharasdſcha, Thorlind. Toto: 39, 14, 16, 13:10. Lg.:——2. EW: 194.10. Preis von Düſſeldorf. 10 000 Mark, 5100 Meter: 1. F. Lampes Kameradſchaftler(M. Schmidt]; 2 2. Cyrillus, Gleis⸗ ner; 4. Wiener Walzer. Ferner; Tempo, Dardanos, Prinzenweg, Herzober, Hofoper. Toto: 23, 13, 28, 18, 14:10. Lg.:——2. EW: 29810. Benrather⸗Jagdrennen. 5000 Mark, 4000 Meter: 1. Stall Rafſelbergs Finor(J. Hochstein; 2. Seni: 3. Hor⸗ rido. Ferner: Agnus, Ordensritter, Bangali, Enthu aſt. Toto: 94, 12, 12, 19:10. Lg.: 910-4. EW: 72:10. Ratinger⸗Ausgleich. 2800 Mart, 2400 Meter: 1. H. Bevers Augur(M. Schmidt); 2. Kerxes; 3. Mogul. Fer⸗ ner: Falſtaff, Storm Flower, 1 Toto: 40, 18, 27, 28:10. Sg.:——3. EW: 78:1 Kaiſerswerther⸗Ausgleich. 9000 Mark, 1400 Meter: 1. C. A. 5 Hausmarke(5. Knoche); 2. Werni⸗ gerode; 3. Sextus. Ferner: Fechter, Romantik, Doppel⸗ ſprung, Lonſky, Maharon, Ambroſius. Toto: 88, 18, 21, 16:10. Lg.:——4. EW: 174:10. um Schmeling Während Schmeling ſich am Freitag mit einem Dauer⸗ lauf über 10 Meilen begnügte, nahm er am Samstag das harte Training mit ſeinen Sparring⸗Partnern das er auch am Sonntag fortſetzte. Er wird ſein am Montag abſchließen. Man nimmt an, lator am Dienstag verlaſſen wird, um ſich hork noch einen Ruhetag vor dem Kampf zu gör Sekundant s deutſchen Boxers, Ed war äußerte ſich ſehr zufrieden über die Form 9 und hob vor allem hervor, daß ſeine Bein arbe it, die bei älteren Boxern oft nachzulaſſen pflegt, ganz ausgezeichnet ſei. Louis, der am Freitag mit ſeinen Sparring⸗Partnern ſechs Runden durchkämpfte, trug am Samstag nochmals ſechs Runden aus, um damit ſein Training abzuſchließen. Die nächſten Tage wird er zur Erholung und für leichte Gymnaſtik verwenden, um ſich am Mittwochmorgen nach Neuyork zu begeben. Tennis⸗Turnier bei Grün⸗Weiß Dr. Hildebrandt Sieger im Herren⸗Einzel Klaſſe A Der Sonntag nachmittag brachte mit den Entſcheidungs kämpfen den Höhepunkt des Grün⸗Weiß⸗Turniers, das trotz des Regens pünktlich zu Ende geführt wurde. Der erſte Turnierſieger wurde im Herren⸗Einzel der Klaſſe& feſtgeſtellt.— Der Dar mſtädter S igwart traf hier auf Dr. Hildebrandt⸗ Mannheim, der im erſten Satz kämpfen mußte, um mit:8 in Führung zu gehen. Im zweiten Satz zeigte ſich der Mannheimer ſei⸗ nem Gegner überlegen und gab kein Spiel mehr ab und ſicherte ſich damit den Turnierſieg. Das Frauen⸗Einzel, Klaſſe K, wurde kompflos entf chieden. Frau Debußmann, die einen ſehr guten Eindruck hinterließ, kam durch den Verzicht ihrer Klubkameradin Frau De Jong ohne Spiel auf den erſten Platz, was begreiflich iſt, da dieſelben Spie⸗ lerinnen auch in den Doppelſpielen beteiligt waren. Im Herren⸗Doppel. Klaſſe A, feierten Sigwart⸗Endriß einen leichten:1,:2⸗Sieg über Armbruſter⸗Kirchgäſſer, die gegen die eingeſpielten Darmſtädter wenig zu beſtellen halten. Im Gemiſchten Doppel Kloſſe& wurde moch ein Spiel der Vorſchlußrunde e Frau De Jong⸗ Endriß holte ſich gegen Frl. Huck⸗D Hildebrandt auch den zweiten Satz mit 11:9 und trafen 75 im Endſpiel mit Frau Kautter⸗Sigwart zuſammen. Den erſten Satz ge⸗ wonn Frau Kautter mit ihrem Partner:3, während im zweiten Satz vom Gegner mit:1 der Gleichſtand her⸗ geſtellt wurde. Der entſcheidende dritte Satz wurde über⸗ raſchend ſicher von Frau Kautter⸗Sigwort mit:0 ent⸗ ſchieden, die damit Turnierſieger wurden. Die Schlußergebniſſe: Herren⸗Einzel Klaſſe A: Dr. Hildebrandt— Sigwart :6, 60. Frauen⸗Einzel Klaſſe A: Siegerin. Herren⸗Doppel Kl. A: Sigwart⸗Endriß— Armbruſter⸗ Kirchgäſſer:2, 6 Gemiſchtes Doppel Klaſſe A: De Jong⸗Endriß— Kaut⸗ ter⸗Sigwart:6,:1,:6. Frauen⸗Doppel: Debußmann⸗ De Jong— Heßler-Schnei⸗ der:83,:4; Seubert⸗Nuß— Bub⸗ Mogendorf:6,:63 Debußmonn⸗ De Jong— Bub⸗Mogendorf 673, 775. Herreu⸗Einzel. Klaſſe B: Witte— Schneider 016,:6. Gemiſchtes Doppel Klaſſe B: Schellenberg⸗Swuth——Baur⸗ Krüger:2, 673; Schömbs⸗Bronner— Tobias⸗ 725 6715 Schellenberg⸗Sputh— Schömbs⸗Bronner:2,:3. Herren 1 Klaſſe B: Arnold⸗Spieß— Bronnier⸗ Stephan:1,:3; Jung⸗Weihrauch—Arnold⸗Spieß 826, 674, Frauen⸗Einzel Klaſſe B: Eichler— Nuß:6,:7. In Köln ſtartete bei den Radrennen die Nationalmann⸗ ſchaft der Bahn. Haſſelberg war im Malfahren erfolgreich und Riemann/ Bartels ſiegten im Zweiſitzerfahren. Bucherer(Zella/ Mehlis) vevbeſſerte den deutſchen Rekord im gebrauchmäßigen Piſtolenſchießen bei den Wettkämpfen in Dresden von 457 auf 460 von 480 möglichen Ringen. Der Mainzer HC hat ſich mit dem:1⸗Sieg über J Fronkfurt e mit TV 57 Sachſenhauſen, Eintracht Frankfurt, TV Kaiſerslautern und Tc Wiesbaden die Südweſt⸗Hockey⸗Gauliga erſpielt. Adolf Schön(Wiesbaden), der deutſche Stehermeiſter, war am Wochenende gleich zweimas erfolgreich. In Chem⸗ nitz gewann er das„Goldene Rad“ am Samstag, 24 Stun⸗ den ſpäter holte er ſich den„Großen Preis“ in Nürnberg. Brandenburgs Frauen liefen beim Gauvergleichskampf in Cottbus in der 4 mal 200⸗Meter⸗Staffel mit Albus, Dörrfeld, Voigt und Müller in:45,3 Minuten neuen Weltrekord. Eine Ueberraſchung gab es bei der Internationalen Dreſſurprüfung in London, wo die Richter den Stil der franzöſiſchen Reiter bevorzugten und die erſten Plätze an Frankreich vergaben. Der Olympia⸗Dritte Nero(Maj. Frau Debußmonn kampflos Podhajſki) wurde nur Dritter. In Mafland Mailand am W. Juni in einem Stä treffen. ellen die Polizeiboxer von Berlin und Hietampf aufeinander Wetterbericht des Reichs wetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 21. Juni: Der Aufbau eines neuen zentraleuropäiſchen Hochdruckgebietes hat raſch wieder die am Sonntag durch Gewitter⸗ tätigkeit geſtörte Schönwetterlage hergeſtellt. Sie wird vorerſt anhalten. Vorausſage für Mittwoch, 22. Juni Meiſt heiter, tagsüber ſehr warm, ſpäter⸗ hin aufkommende ſchwache Gewitterneigung, veränderliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 20. Juni 38 + 25,4 Grad, tieſſte Temperatur in der Nacht zum 21. + 12,1 Grad; heute früh halb 8 Uhr 16,9 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr 7 17 Grad Waſſer⸗ und 4 14 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Rhein- Vegel 17 18, 10 20, 21 Abein Wege!, 18. 10 20 2. Rheinfelden 3 62 3,50.413,38 335 Kaub 412.0537 347 Breiſach 4957 2774 982 350 110 Köln.65.79.64334 Kehl 2 0 5 Maxau.74 925.30 56 5 48 Nee a Manne.90 5,07, 5,57 322 25 Mannheim.681 541,508 578 UN. War Maximilian Napoleons Enkel? agdl nacli einem Ctaatogelieimnis Der Srief in der Kassette— Interessante Enthüllungen eines Londoner Kunsthändlers London, im Juni. War der unglückliche Kaiſer Maximilian von Mexiko ein Enkel Napoleons? Die ſoeben erſchienenen Lebenserinnerungen des be⸗ kannten Londoner Kunſtſammlers James⸗Henry Duveen verſuchen an Hand eines bishe kannten Briefes, der der Feder des Herzogs von Reichſtadt, des Sohnes Napoleons., entſtammt, dieſes Geheimnis der Weltgeſchichte aufzuklären. Kaiſer Maximilian von Mexiko iſt einer der unglücklichſten Monarchen der Weltgeſchichte ge⸗ weſen. Die Geſchichte bezeichnet ihn als einen Sohn des Erzherzogs Franz Karl und der Erzherzogin Sophie, alſo als den jüngeren Bruder des 1916 ver⸗ ſtorbenen Kaiſers Franz Joſeph. Der franzöſiſche Kaiſer Napoleon III. trug ihm 1864 die mexikaniſche Kaiſerkrone an, die Maximilian, auf Frankreichs Unterſtützung bauend, auch annahm. Er vermochte ſich jedoch gegen den mexikaniſchen Präſidenten Jua⸗ rez, der die Thronbeſteigung des Habsburgers er⸗ bittert bekämpfte, nicht durchzuſetzen, geriet ſchließlich in die Hände ſeiner Feinde und wurde am 15. Mai 1867 zum Tode verurteilt und auf Geheiß von Jua⸗ rez erſchoſſen. Die ganze Welt nahm damals an der Tragödie eines europäiſchen Fürſten, der ſich allzu leichtgläubig in ein ſüdamerikaniſches Abenteuer ein⸗ ließ, Anteil. Mr. James⸗Henry Duveen, ein hervorragen⸗ der Londoner Kunſtſammler, beſchreibt nun in ſeinen erſchienenen Erinnerungen eine Entdeckung, die er Jahre vor dem Kriege machte und die geeignet er⸗ ſcheint, die mexikaniſche Tragödie und die Perſon des Kaiſers Maximilian in völlig neuem Licht er⸗ ſcheinen zu laſſen. Im Beſitze der Familie Duveen, die ſich ſeit Generationen mit Kunſtſammlungen be⸗ faßt, befand ſich eine alte Jaſpis⸗Kaſſette, die von einem Antiquitätenhändler erworben worden war. James⸗Henry war noch Student, als dieſe Kaſſette eines Tages ſeinen Händen entglitt und zer⸗ brach. Um den Vater nicht zu erzürnen, machte ſich der junge Mann daran, ſie wieder zu reparieren und entdeckte dabei, daß zwiſchen der aus zwei Täfel⸗ chen beſtehenden Seitenwand ein vergilbter Brief eingeklemmt war. Erſtaunt las er den In⸗ halt dieſes Schreibens, das folgendermaßen lautete: „Mein heißgeliebter Sohn! Ich, Dein unglücklicher Vater, ſchicke mich an, dieſe Welt zu verlaſſen, gerade un, wo Du erſt in dieſelbe eingetreten biſt. Dieſer Dämon mit dem Geſicht eines Menſchen, Metternich, iſt ſich darüber klar, daß ich nicht mehr lange zu leben habe. Ich befürchte, daß er Dir das Geheimnis Deiner Geburt vorenthalten wird. Ich ſchreibe dieſen Brief, um Dich vor ihm zu warnen und in der Hoffnung, daß einmal eine Zeit kommen wird, wo Du ſelbſt denken und handeln können wirſt. Deine Mutter wird Dir nichts ſagen; ſie betrachtet es als eine Schande, ein Kind unter ihrem Herzen getragen zu haben, das der Enkel und wahre Erbe des größ- ten Mannes iſt, der jemals gelebt hat. Eines Tages wird Frankreich, um von ihm regiert zu werden, den direkten Nachkommen ſeines größten Sohnes anfordern. Wenn dieſer Tag kommt, mußt Du weit⸗ hinſchallend Deine Herkunft proklamieren. Du biſt in der Tat nach beiden Seiten hin von kaiſerlichem Geblüt. Ich übergebe Deiner Mutter dieſe kleine Kaſſette mit der Bitte, ſie Dir auszuhändigen an dem Tage, an dem Du Dein Mannesalter erreicht haben wirſt. Ich befürchte jedoch, daß ſie Dir ver⸗ ſchweigen wird, daß es ein Geſchenk von mir iſt, der⸗ maßen hat ſie Furcht, ſich zu kompromittieren. Nichts⸗ deſtoweniger habe ich zwei meiner Freunde beauf⸗ tragt, Dir zu ſagen, ſobald Du Dein 20. Jahr er⸗ reicht haben wirſt, welche Macht für Dich in dieſer Kaſſette verborgen iſt. Ich hoffe, daß einfache Mitteilung, daß die Kaſſette Wichtiges zür Dich ent⸗ hält, genügen wird, um Dich zu veranlaſſen, das Schmuckkäſtlein zu zerbrechen und genaueſtens zu unterſuchen. Meine arme Seele iſt am Ende ihrer Kraft. Ich kann nun nur noch beten, daß ein guter Engel ſich dieſer Sache annehmen möge, ſo daß Dir Gerechtigkeit widerfährt. Dein ſterbender Vater Napoleon II.“ die Der Irrweg einer Kaſſette Außer ſich über ſeine Entdeckung fertigt James⸗ Henry eine Kopie des Briefes an, ſteckt das Ori⸗ ginal wieder an ſeinen Platz, ohne etwas von dem Fund zu verraten, und repariert die Kaſſette. Mit Feuereifer wiöͤmet er ſich dem Studium der Ge⸗ ſchichte. Er hat es ſich in den Kopf geſetzt, heraus⸗ zufinden, wer dieſes geheimnisvolle Kind Napo⸗ leons II., des Herzogs von Reichſtadt, war und was aus ihm geworden iſt. Er kommt ſchließlich zu der Ueberzeugung, daß es niemand anders als der ſpätere Unglückskaiſer Maximilian von Mexiko geweſen ſein kann, der demnach ein Enkel Napoleons J. geweſen ſein muß, während die Geſchichte annimmt, daß er der legitime Sohn der Erzherzogin Sophie von Habsburg und des Erzher⸗ zogs Franz war. Duveen macht in dieſem Zuſam⸗ menhang die Entdeckung, daß Maximilian genau 16 Tage, bevor der jährige Herzog von Reichſtadt ſtarb, das Licht der Welt erblickte, was mit dem gefundenen Brief durchaus übereinſtimmen würde. Aber noch weitere Argumente ſprechen für ſeine Theorie. Der Umſtand, daß„ſeine Mutter es als eine Schande betrachtet, ein Kind unterm Herzen ge⸗ tragen zu haben, das der wahre Erbe und Enkel Napoleons iſt“, deutet ſchon darauf hin, daß es ſich um eine öſterreichiſche Prinzeſſin handelt. Ferner ſcheint der Satz„Du biſt nach beiden Seiten hin von kaiſerlichem Geblüt“ zu beſtätigen, daß die Mut⸗ ter des Kindes die Erzherzogin Sophie, auf die dieſe Charakteriſtik ja zutrifft, geweſen iſt. Schließ⸗ lich findet Duveen noch eine Reihe anderer Beweiſe, beiſpielsweiſe, daß man Maximilian in Mexiko im Stich ließ und daß ſein Tod in gewiſſen Kreiſen Europas gar nicht ungern geſehen wurde. War doch damit der Erbe eines gefährlichen Namens für immer aus den Annalen Her Geſchichte gelöſcht. Nun, beginnt aber erſt eine Kette von Geheim⸗ niſſen. Nach Abſchluß ſeiner Studien kehrt der junge Duveen nach Hauſe zurück, um ſeinen Vater mit ſeinen Enthüllungen zu überraſchen. Aber inzwiſchen iſt die Kaſſette von dem ahnungsloſen Vater verkauft worden. Entſetzt beginnt man nach dem koſtbaren Stück zu forſchen. Erſt nach Jahren erfährt man, daß ſie ſich im Beſitz eines bel⸗ giſchen Antiquitätenhändlers befindet. Man eilt hin und— kommt zu ſpät. Ein öſterreichiſcher Sammler hat ſie erworben, der auffallenderweiſe von der öſterreichiſchen Geſandtſchaft an den Händler empfohlen worden war. Die Kaſſette iſt verſchwunden. Erſt nach dem Kriege ſieht Mr. Du⸗ veen, nachdem er jede Hoffnung längſt aufgegeben hat, die Jaſpis⸗Kaſſette eines Tages im Fenſter eines Brüſſeler Kunſtgeſchäftes. Er kauft ſie ſogleich, öffnet mit fiebernden Händen die Seitenteile: der VON TAGE 8 8 Die Grabkammer des Ole Olſen ſoll nicht vor dem Jahre 2300 geöffnet werden D Schöpfer der berühmten däniſchen Stummfilme, Ole Olſen, hat ſich in mehrjähriger Arbeit im nor hen Teil von S id aus einem alten Wikinger⸗Hügel eine phantaſtiſche Grabkommer err t. 80 000 kleine G ſaiken ſchmücken die Wände, mit breiten Steintafeln iſt der Boden und bronzene ren verſchließen den Eingang. Eine Urne ſteht ſchen in der Grab⸗ Kerzen umgeben. Sie enthält die che der toten Frau Olſen. Nach dem de eue csc 452 dieſe Grabkammer nicht vor dem Jahre 29 00 geöffnet werden. (Atlantik, Zander⸗M.) ö 3 115 5 2273 8 2 2 5 5 5 5 2 5 1 1 5 5 f. ö E ö 1 1 11 12 05 8 9 010 4D 175 15 5 4 12 N 8— es 11 15 555 181 279 50 0 3 2 5 0 N 5 45 b I 11 18 8 212 95 2 1 — Der deutſche Bücherſchrank Vom 19. bis 24. Kongreß ſtatt. Bucherzeugung Juni findet in Leipzig, der Stadt des deutſchen Buches, der Internationale Verleger⸗ Unter den 17 Nationen, die vertreten ſind, darf Deutſchland mit Stolz auf ſeine eigene zeigen, die durch Zahl, Qualität und Vielfältigkeit in der vorderſten Reihe ſteht. Insge⸗ ſamt ſind 1937 in Deutſchland über 25 000 Erſt⸗ und Neuauflagen erſchienen, von denen rund 17 v. H. auf die ſchöne Literatur entfallen. (Tuſzkay, Zander⸗Multiplex⸗K.) Brief iſt fort! Nur noch ein vergilbtes Eckchen Papier klebt zwiſchen der doppelten Wand. Ein Staatsgeheimnis iſt für immer ein Geheimnis ge⸗ blieben. Mr. Duveen blieb nichts anderes übrig, als dieſe ganze merkwürdige Begebenheit nun in ſeinen Erinnerungen zu Papier zu bringen. —.!Lq mn r—— Am 21. Juni 1868 in München: „Das nenn ich mir einen Abgeſang!“ Die erſten„Meiſterſinger“ vor ſiebzig Jahren Von Hans Joachim Moſer Daß das herrlichſte und machtvollſte aller deut⸗ ſchen Muſikluſtſpiele ſchon ſiebzig Jahre alt ſein ſoll, will ſich ſchwer gegenüber ſeiner ewigen Jugend und nie aufhörenden„Modernität“ einprägen. Was das Hayduſche und Hoffmann von Fallerslebenſche Deutſchlandlied unter den andern deutſchen Liedern darſtellt, das iſt in faſt noch erhöhtem Maße die Oper„Die Meiſterſinger von Nürnberg“ unter aller deutſchen Muſikdramatik geworden: Re⸗ präſentant unſeres nationalen Seins als Volk und Reich; und das nicht nur wegen der vaterländiſch be⸗ ſchwingten und vertieften Schlußanſprache des Hans Sachs„Habt Acht, uns dräuen ſchlimme Streich“, ſondern von der erſten bis zur letzten Note durch die ſchwerſchreitende Derbheit wahrhaft Dürerſcher Zunftmeiſtergeſtalten und Hans Sachſiſcher Treu⸗ herzigkeit, durch beſonnt⸗nachdenklichen Humor von echt deutſcher Verhaltenheit und Schelmerei, durch Wagnerſche Lebens⸗ und Kunſtweisheit in unerſchöpf⸗ licher Fülle und von nie veraltender Gültigkeit. Der große Appell von der Zunftbeſchränktheit und Kriti⸗ kaſterbosheit des Merkertums weg an Volkes Ein⸗ ſicht und Gottesſtimme, der wehmütige Verzicht Hans Sachſens auf Eva Pognerin, weil Jugend zu Jugend gehöre— all das ſind von unſerem deutſchen Gefühl her Ewigkeitsmotive und Dauerwerte, die uns auf den Beſitz dieſes Kunſtwerkes ſtolz machen dürfen. Das iſt bei der Münchener Uraufführung vermöge ihrer vom Meiſter ſelbſt überwachten Vorzüglichkeit weitgehend erkannt und erſt zwei Jahre ſpäter bei dem zum Theaterſkandal aufgeputſchten Mißerfolg der Berliner Aufführung vorübergehend wieder zu⸗ gedeckt worden, um ſich bald immer allgemeiner den⸗ noch durchzuſetzen. Drei Jahre war es her, daß das weit problemreichere Werk des„Triſtan“ in der Iſar⸗ reſtdenz auf Befehl Ludwigs des Zweiten zur erſten Einſtudierung gelangt war. Dann hatte Wagner aus dem„Hexenkeſſel“ der erregten Bayernhaupt⸗ ſtadt nach Triebſchen bei Luzern weichen müſſen, aber der König hielt ihm dennoch die Treue. Das Jahr 1807 hatte eine hervorragende Lohengrin⸗Inſzenie⸗ rung gebracht, und der Telramund dieſer Aufführung, Franz Betz, ſollte nun(nachdem ſich andere Verhand⸗ lungen zerſchlagen hatten) der erſte Hans Sachs, die junge„Elſa“ Matthilde Mallinger, zur erſten Pognerin werden. Die Rolle des Junkers Stolzing übernahm— ebenfalls erſt nach anderweitig ſehlge⸗ ſchlagenen Engagementsplänen der jugendliche Darmſtädter, dann Münchner Tenor Franz Nach⸗ bauer in vorzüglicher Weiſe, als David holte man den Buffotenor Schloſſer aus Augsburg, der ſpä⸗ ter ein berühmter Bayreuther„Mime“ werden ſollte, der Wiener Hölzel widmete ſich mit ſteigender Be⸗ geiſterung der Rolle des Beckmeſſer, und den neuge⸗ gründeten Opernchor ſchulte in nicht weniger als 66 Proben der getreue Partitur⸗Aſſiſtent und nunmeh⸗ rige Dirigent der Aufführung Hans Richter, der nochmals bei der dritten Aufführung für den erkrank⸗ ten Kother ſelbſt ſingend und ſpielend einſprang ähn- lich wie ſpäter in Straßburg einmal der Intendant Hans Pfitzner als Beckmeſſer kurzerhand in die Lücke getreten iſt), Hans von Bül om, noch kürzlich der erſte Triſtandirigent, ließ es ſich trotz ſchwerer deeli⸗ ſcher Hemmungen nicht nehmen, in begeiſterter Sach⸗ lichkeit das Partumſtudium der Soliſten zu über⸗ wachen. Es fehlte auch nicht an kleinen Hinderniſſen: ob⸗ wohl der neue Intendant des Hoftheaters, Baron Perfall, ſeine Stellung hauptſächlich der Befür⸗ wortung Wagners verdankte, ließ er ſich anſcheinend von der antiwagnerſchen Camarilla weitgehend ge⸗ gen den Meiſter einnehmen. Und das z. T. noch dem penſionierten Generalmuſikdirektor Franz Lachner anhängende Orcheſter ließ anfangs einige Oppoſition erkennen, indem z. B. Franz Strauß nachmals der Vater des„Roſenkavalier“⸗Meiſters, mit ſeinem Meiſterhorn wegen Ueberanſtrengung ſtreikte. Aber all dieſe Schwierigkeiten ſchwanden teils unter der Zauberwirkung des immer ſtrahlender hervortreten⸗ den Kunſtwerks, teils infolge der faszinierenden Perſönlichkeit des Dichterkomponiſten, der(von dem trefflichen Regiſſeur Dr. Reinhard Hallwachs unterſtützt) die lebendigſten Bühnenanweiſungen gab. So berichtet der damals anweſende Ludwig Nohl, am Schluß des Beckmeſſerſtändchens habe der 55jäh⸗ rige Wagner als wütender Stadtſchreiber einen ſol⸗ chen„Tigerſprung“ vor den hämmernden Schuſter hingemacht, daß der routinierte Sänger ⸗Schauſpieler ihm darin trotz heißen Bemühens ſchließlich nur mühſam und ſchattenhaft nachgekommen ſei. Zahlreiche Einladungen waren an Kunſtverwandte im In⸗ und Ausland ergangen, auch mehrere perſön⸗ liche Einladungsſchreiben Wagners an Freunde wie Otto Weſendonck haben ſich erhalten und wur⸗ den befolgt. So war ſchon bei der Generalprobe ein Parkett von Kennern und Enthuſiaſten zugegen, aus dem etwa der Pariſer Dirigent Paſdelvupe und Meiſter Anton Bruckner genannt ſeien, welch letzterer durch Wagners Entgegenkommen bereits einige Wochen vorher die„Uraufführung“ des Hul⸗ digungschors an Hans Sachs mit ſeinem Linzer Geſangverein hatte vorwegnehmen dürfen. München ſtand in der ſchönſten Frühſommerblüte les fehlten ja nur drei Tage an„Johannisnacht“!), als die Auf⸗ führung vor ſich ging, die genau vier Stunden und drei Minuten Muſik brachte, während dank der Ge⸗ ſchicklichkeit des Darmſtädter Maſchinenmeiſters Brandt die Umbauten je in weniger als einer Viertelſtunde vor ſich gingen— bei der damals ganz neuartigen Verwendung nicht bloß gemalter, ſon⸗ dern„praktikabler“ Dekorationen eine mit Recht beſtaunte techniſche Leiſtung. Wagner hatte vor der Aufführung ſelbſt Mün⸗ chen verlaſſen wollen, um nicht mit ſeiner damals heißumſtrittenen Perſon zwiſchen Publikum und Kunſtwerk zu treten und um ſich etwa zu erwarten⸗ den Feindſeligkeiten zu entziehen. Aber nichts von dem ereignete ſich, nachdem der enthuſiaſtiſche König ihn neben ſich in die Loge befohlen hatte und als der Meiſter ſich nach dem zweiten und dem letzten Auf⸗ zug ergriffen den jubelnden Zuhörern ſtellen mußte. Der beglückte König ſelbſt zeigte ihn der Oeffentlich⸗ keit, und Bülows Prägung„Horaz mit Auguſtus“ durcheilte die Welt. Wagner hat ſpäter gerühmt, ſo ſchön wie mit dieſer Künſtlerſchar habe er es wohl nie wieder getroffen, und ſo darf man dankbar feſt⸗ ſtellen, daß hier enoͤlich einmal ein muſikaliſch⸗ dichteriſches Kunſtwerk erſten Ranges nicht, wie ſonſt ſo manches Mal, unter wunderlich beſchränkten, ſon⸗ dern unter ſeinen wahrhaft würdigen Umſtänden in die Welt getreten iſt. Später haben auch„Die Meiſterſinger“, wie ſchon angedeutet,„ihre Schickſale“ gehabt, aber das waren nur flüchtige Durchgangs⸗ ſtationen zu dem endgültigen Ruhm, den das Werk verdiente und unentrückbar ſich erworben hat. Sein Schlußwort„Ehrt eure deutſche Meiſter, dann bannt ihr gute Geiſter“ hat gerade dem Urheber Hdieſes Wundergebildes reichſte Erfüllung zugebracht; ja, man darf dieſerhalb auch für weit größere künftige Zeiträume als die nunmehr durchmeſſenen erſten ſieben Jahrzehnte der Weltgeltung die ruhigſte Zu⸗ verſicht hegen. Märchenzauber im Pfälzer Wald: „Das Käthchen von Heilbronn“ Bedeutſamer Auftakt der Gau⸗Freilichtſpiele Hardenburg Die Freilicht⸗Bühne Hardenburg bei Bad Dürk⸗ heim, die den Ehrennamen„Gau⸗Freilichtſpiele“ der Saarpfalz trägt, eröffnete an dieſem Wochenende mit drei wohlgeratenen Aufführungen vor insge⸗ ſamt etwa 6000 Gäſten ihre dritte Spielzeit. Hein⸗ rich von Kleiſt, der zu Lebzeiten arg verkannte Dichter, der ſelbſt nur ſein„Käthchen“(in Wien] auf⸗ geführt ſah, außer dem„Zerbrochenen Krug“, gab dem„Großen hiſtoriſchen Ritterſchauſpiel“ eine Doppelbezeichnung:„Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe“. Damit unterſtrich Kleiſt ganz beſonders die Bedeutung der Szene, in der die Waffenſchmiedstochter der teufliſchen Kuni⸗ gunde von Thurneck das Bild des(von beiden aus ſo verſchiedenen Gründen) begehrten Mannes aus dem brennenden Gemäuer rettet. Der Spielleiter Dr. Erich Schumacher, der neue Intendant des Lan⸗ destheaters Saarpfalz, baute dieſe im Zeitalter des Films recht heikle Brandſzene ganz beſonders liebe⸗ voll aus und bot damit und mit der anſchließenden Cherubims⸗Erſcheinung ein Meiſterſtück. Phantaſtiſch ſchön wirkte das Bild auf dem oberſten Dach der Burgruinen, unter dem makelloſen Nachthimmel dieſer Sommerſonnenwende. Auch ſonſt atmete die Aufführung in dieſem un⸗ vergleichlichen Rahmen des deutſchen Waldes und (Fortſetzung auf Seite 6) 0 — Im Schnellzug Paris Diedenhofen fand man nachts in einem Abteil erſter Klaſſe eine Leiche. Es handelt ſich um einen elegant gekleideten jungen Mann. Der Tote trug eine Schußwunde in der linken Schläfe. Bei der näheren Unterſuchung fand man eine Brieftaſche mit annähernd 1000 Franken Inhalt bei dem Toten und dazu noch eine Reihe von höchſt widerſpruchsvollen Ausweispapieren, darunter ſogar eine Ausweiskarte auf den Namen eines hohen ffiziers im perſönlichen Dienſte des Präſi⸗ t der Republik. Das Rätſel löſte ſich aber ſchnell, als man feſtſtellte, daß der Tote ein mehrfach vonbeſtrafter Dieb und Abenteurer namens Hilarion war. Er hatte ſich insbeſondere als Taſchendieb ſpe⸗ zialiſtert, dann handelte er auch mit Rauſchgiften, und ſeit dem Ausbruch des Bürgerkrieges in Spa⸗ nien hatte er ſich auch auf den Waffenſchmuggel ge⸗ worfen. Eine Hausſuchung in ſeiner Pariſer Woh⸗ nung ergab, daß Hilarion zu alledem auch noch Liebesabentener mit Dutzenden von Frauen unter⸗ hielt. Man glaubt daher, daß er ſich auch dem Mäd⸗ chenhandel hingab. Sein plötzlicher Tod ſtellt die Polizei aber noch vor ein anderes Rätſel. Ein Selbſt⸗ mord kann nicht gut angenommen, denn der tödliche Schuß hätte nur von einem Linkshänder abgegeben werden können, was jedoch bei Hilarion nicht der Fall war. Es mußte alſo ein Mord angenommen werden, doch von dem Mörder fehlt bisher jede Spur. Unter der zahlreichen Korreſpondenz fand man nur einen einzigen Drohbrief vor, der von einer tſchechiſchen Tänzerin ſtammte.„Ich bin ſehr her⸗ unter, und wenn Du mir nicht bald Geld ſchickſt, mache ich meinem Leben ein Ende. Vorher aber richte ich noch ein Unglück an.“ * — Zu den Aufnahmen für oͤen Film„Tarantel⸗ la“, der augenblicklich in Hollywood gedreht wird, verwendet die bekannte amerikaniſche Filmſängerin Jeannette Mac Donald erſtmals ein Schminkpräpa⸗ rat, dem reiner Goldſtaub beigemengt iſt, um damit beſondere photographiſche Effekte zu erzielen. Von ſich aus wäre ſie freilich nicht auf dieſen immerhin ſeltſamen Einfall gekommen. Die Urheber dieſer ſelbſt für Hollywood kurioſen Idee ſind der Kame⸗ Neue Mannheimer Zeitung 7 Mittag⸗Ausgabe in man näm⸗ lich den feinſten G aub, der überhaupt zu haben iſt, der S inke 5 dann verleiht das ſo be⸗ handelte Präparat dem Geſicht einen Atlasglanz und abſorbiert nur halb ſo Licht wie andere Schminke. Die Folge davon iſt, daß ganz beſondere photographiſche Effekte möglich werden. Nun iſt zwar Amerika das goldreichſte Land der Welt, aber dieſes edle Metall liegt auch dort nicht auf der Straße. Um es zu erhalten, richtete die Filmgeſell⸗ ſchaft ein entſprechendes Geſuch an das Finanzmini⸗ ſterium. In Waſhington bekannte man ſich zum Film und erteilte die erbetene Bewilligung. Der Maskenbildner ging an die Arbeit und ſtellte nach einem Geheimverfahren die neuartige Schminke her, mit der er eine wirk dige“ Jeannette ſchuf. Immer nach Atelierſchluß minkte er die Künſt⸗ lerin eigenhändig ab und legte den koſtbaren Stoff bis zum nächſten Morgen in einen Panzerſchrank. Es iſt dies der erſte Fall, der von der Verwendung einer ſolchen Schminke bekannt geworden iſt. ** bildner. ramann un iel Viel — Eine kleine Notiz im„Journal Offiziel“, den franzöſiſchen Staatsanzeiger, hingeſtreut zwiſchen Or⸗ densverleihungen und Beamtenverſetzungen, künzigt an, daß Frankreich offiziell von einem Gebiet Beſitz ergriffen hat, das ſeiner Ausdehnung nach größer iſt als Belgien, Hollaud, Italien und die Schweiz zuſam⸗ men, und nur 90 000 Quadratkilometer kleiner als das franzöſiſche Mutterland ſelbſt. Freilich liegt dieſe neue Kolonie, die Frankreichs auswärtige Beſitzun⸗ gen nun auf eine Geſamtfläche von 12 Millionen- Quadratkilometer erhöht, in einem Gebiet der Erd⸗ kugel, das auf den Karten nur als großer weißer Fleck erſcheint. Es handelt ſich um das Adelieland am Südpol, einen Teil des antarktiſchen Wilkeslan⸗ des. Was hat die franzöſiſche Regierung bewogen, ſich eine Südpolkolonie anzueignen? Dieſe Frage iſt um ſo intereſſanter, als Adelieland bereits vor nahe⸗ zu 100 Jahren entdeckt wurde, und zwar von dem franzöſiſchen Konteradmiral und Weltumſegler Du⸗ mont'Urville, der hier 1840 die Trikolore hißte. Dennoch hat man ſich um das ſtürmiſche, unbewohnte Adelieland bis heute nie gekümmert, weder Frank⸗ reich noch irgendein anderer Staat machten Anſtal⸗ ten, es zu annektieren. Das Südpolgebiet ſchien nur für die Walfiſchfänger von Intereſſe zu ſein, und dem Walfang konnte man hier auch obliegen, ohne irgendwelche territorialen Rechte geltend zu machen. Man muß annehmen, daß Frankreich Mittel und (Fortſetzung von Seite 5) der alten Hardenburg die rechte Märchenſtimmung, die den rechtenden Verſtand entwaffnet, und in der Engel im Traum die Menſchen miteinander vereini⸗ gen, die füreinander beſtimmt ſind. Das deutſche Mittelalter wird hier an ſo vielen Wochenenden des kommenden Sommers lebendig werden mit Fehme⸗ gericht und Ritterfehden, mit Klöſtern und Kaiſer⸗ tagung. Im Mittelpunkt alles Geſchehens die Idealgeſtalt des deutſchen Ritters: Friedrich Wetter, Graf vom Strahl, deſſen Name allein ſchon Sinn⸗ bild ſeines Weſens und ſeiner Seele ſein will. Das deutſche Märchen kennt keine Halbheiten, keinen Schacher, keine Kompromiſſe in Gefühl und Kampf, nur bedingungsloſen Edelmut(des ſtrahlenden Gra⸗ ſen), vorbehaltloſe Treue(des liebenden Käthchens), urgründige Bosheit(der Kunigunde) und ungeſtüme Rechtlichkeit(des Waffenſchmiedes von Heilbronn). Wie Aufführung merzte geſchickt die Schwächen entbehrlichen Uebertreibungen der Urfaſſung herrlichen deutſchen drümatiſchen Gedichts aus. Das Spiel rollte glatt und ſicher ab in ſtetem Sze⸗ nenwechſel auf den verſchiedenſten Plätzen, Gängen und Galerien der ausgedehnten Ruinen, gerade wie im Vorjahr die unvergleichlich köſtliche Aufführung des bodenentwachſenen Volksſtücks„Der Kurfürſt führt den Bock“. Gemeſſen an der kernigen ſaftigen Wiedergabe dieſes erſolgreichſten Stückes der vori⸗ gen Hardenburg⸗Spielzeit, wirkte die Wiedergabe des Grafen vom Strahl im„Käthchen“ durch Leo Betz ein ganz klein wenig matt. Er hat die rechte Figur, das blonde Haar, das leuchtende Auge, er findet auch warme Töne des Herzens, nur vermißt man mit⸗ unter den zündenden Strahl des unvergleichlichen Helden, der die reine Seele Käthchens mit Zauber⸗ gewalt vom erſten Augenblick in ſeinen Bann ge⸗ ſchlagen hat. Käthchen ſelbſt geſtaltete Martl Hammann mit aller Innigkeit und Hingabe. Kunigunde von Thurneck, ihre ränkeſüchtige Gegen— ſpielerin, geſtaltete Lilli Holt über alle Maßen geſchickt, überzeugend und ohne Uebertreibungen. Heinrich Schroth war durch die Einrichtung des Werks für die Hardenburg inſtand geſetzt, die Rolle ſowohl Maximilians, des Burggrafen von Freiburg, als auch des Kaiſers zu übernehmen und erfüllte die Doppelaufgabe vorbildlich. Adele Kö⸗ nig wahrte als Gräfin Helena, Wetter vom Strahls Mutter, gehörig den innerlichen Aſtand zu der ſich als Schwiegertochter aufdrängenden Kunigunde. Pe⸗ ter Brang als Ritter Flammberg, des Grafen Vaſall, würde als Graf wohl auch nicht ſchlecht ab⸗ ſchneiden; frühere Léiſtungen würden den Verſuch wohl gerechtfertigt haben. Felix Lademann ge⸗ ſtaltete überzeugend den Waffenſchmied, der den vermeintlichen Verführer ſeines vermeintlichen Kin- des vor Fehme⸗ und vor Gottes Gericht zitiert. Ewald Schäfer, Anny Hinz, Heimgard Müller⸗Wahl, Wilhelm Koch, Karl Eduard Miltner verdienen mindeſtens lobende Erwähnung. Die Statiſterie ſtellte wieder die Bevölkerung Hardenburgs ſelbſt, mit bekanntem Eifer und aller Begeiſterung. Paul Burghardt und Martin Staudinger zeichneten als Inſpizienten verantwortlich, und für die techniſche Einrichtung, die auch ſehr viel Könnerſchaft ver⸗ langte, Richard Peſſel. Der Erſtaufführung am Samstagabend wohnten neben den Ehrengäſten 2000 Angehörige der Werk⸗ ſcharen der IG Farben⸗Ludwigshafen bei, den bei⸗ den Sonntags- Aufführungen namentlich Saar⸗ brücker Volksgenoſſen. Dr. Fritz Haubold Bösartige Fleiſchvergiflungen anb Bukareſt, 20. Juni. In dem Dorſe Recea, im Bezirk Baltzi, ſind 40 Perſoneyr an Fleiſchvergiftung erkrankt.— Fünf von ihnen ſind bereits geſtorben. Der Graf als Belrüger dnb. Berlin, 20. Juni. Der 31 Jahre alte Karl Ernſt Graf von Strach witz wurde von der Vierten Großen Straf- kammer des Landgerichtes Berlin zu fünſ Jah⸗ ren Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverluſt und 20000 Mark Geldſtrafe, hilfsweiſe weiteren 20 Ta⸗ gen Zuchthaus, verurteilt. Das Urteil wurde gefällt wegen fortgeſetzter ungenehmigter Verfügung über ausländiſche Zahlungsmittel, teilweiſe in Tab einheit mit Amtsunterſchlagung, Untreue und Betrug. Der Verurteilte hat ſich im Ausland hohe Be⸗ träge widerrechtlich angeeignet, und ferner an Aus⸗ länder ungedeckte Schecks ausgegeben. Zehn Monate Unterſuchungshaft wurden auf die erkannte Strafe angerechnet. Flugzeugunglück in Frankreich anb. Paris, 20. Juni. In der Nähe Flugplatzes Touſſus⸗le⸗Noble bei Verſailles ſtürzte ein Privatflugzeug infolge einer Motorſtörung ab. Der Flugzeugführer und ſeine Begleiterin wurden ſo ſchwer verletzt. daß ſie noch auf dem Transport in ein Krankenhaus ſtarben. Frecher Kirchenraub EP. Warſchan, 21. Juni. Ein frevelhafter Kircheneinbruch wurde in der deutſchen Sprachinſel Brelitz in Polen verübt. Bis⸗ her noch unbekannte Täter vergifteten den Wach⸗ 7. DD des Wege gefunden hat, die reichen Bodenſchätze, die man in Adelieland vermutet, zu heben. Nach den Urtei⸗ len von Sachverſtändigen befinden ſich auf Adelie⸗ land reiche Kohlen⸗ und Erzlager. Auch das iſt nichts Neues. Niemand verſuchte dieſe antarktiſchen Schätze zu bergen, da der Abbau nach den bisherigen Metho- den unmöglich lohnend ſein konnte, allein unter der Berückſichtigung der zu erwartenden Trausportſchwie⸗ rigkeiten. In eingeweihten Kreiſen Frankreichs ver⸗ lautet jedoch, daß ein Projekt ausgearbeitet worden ſei, mit oͤͤeſſen Hilfe man die Bodenſchätze des Süsd⸗ polgebietes gewinnbringend zutage fördern könne. Dieſer Umſtand iſt es wohl, der Frankreich nun ver⸗ anlaßte, in aller Stille ein Gebiet zu annektieren, auf das es bereits vor 100 Jahren Anſpruch erheben konnte. Offiziell haben die franzöſiſchen Behörden lediglich angekündigt, daß im Bereich der neuen Ko⸗ lonie nunmehr im großen Stil der Walfang betrie⸗ ben werden ſoll. Obgleich man dabei nit einer jähr⸗ lichen Beute von 20 000 Walfiſchen rechnen kann, dürften die wahren Gründe für die Annektierung doch in der erwähnten Erſchließung der Bodenſchätze zu ſuchen ſein. Niemand hat gegen die Beſitzergreifung proteſtiert, mit Ausnahme eines auſtraliſchen Süd⸗ polforſchers namens Rijfer Larſen, der erklärte, er habe Adelieland als Begleiter einer Expedition Amundſens bereits für Auſtralien annektiert. Da jedoch Großbritannien die neue franzöſiſche Kolonie anerkennt, und auch die auſtraliſche Regierung die Nachricht ſchweigend zur Kenntnis genommen hat, iſt nicht anzunehmen, daß die Maßnahme Frankreichs diplomatiſche Folgen hat, zumal auch Norwegen, das gleichfalls in der Antarktis Intereſſengebiete beſitzt, die Beſitzergreifung von Adieland billigt. * — Die kürzlich eingeweihte Kathedrale von Kattowitz, deren Fertigſtellung allerdings noch Jahre hund der Pfarrei in Seibersdorf, ͤͤrangen in die Kirche ein und erbrachen den Tabernakel, um goldene Ziborium zu ſtehlen. Die Hoſtien verf ten ſie auf dem Altar. Hierauf brachen ſie i Pfarrkanzlei den Geldſchrank auf Wertpapiere im Werte von einigen tauſend mark, 120 Reichsmark in Bargeld, ferner vier volle ſilberne und goldene Kelche ſowie öſte und deutſche Goldmünzen. Da die Einbrecher und Tal S Handſchuhen gearbeitet haben, hinterließen Fingerabörücke. Der Kirchenraub hat in d ſchen Sprachinſel größte Empörung ausgelöſt. Der Lütticher Giftmiſcherprozeß AS. Paris, 21. Junf Die Zeugenvernehmung im Lütticher Gif prozeß ſand ihren Abſchluß. Nachdem der eines der mutmaßlichen Opfer der Marie Be Beamte der belgiſchen Kriminalpolizei, Caf angeblicher Liebhaber der Becker, vernommen den war, nahm das Gericht u. a. auch die Au der Mutter der Frau Caſtadot und des Friſe Angeklagten entgegen. Im Gegenſatz zu den ſagen des Kriminalbeamten, die eher zugunſten Angeklagten lauteten, waren die Angaben der ter des Opfers für die Becker ſehr belaſte Die Zeugin berichtete u.., daß ihre Tochter erkrankt ſei, nachdem ſie von dem„bitteren“ T Becker getrunken habe. Aus den Ausſagen de ſeurs geht hervor, daß die Angeklagte zu einer * 7 da ſie über faſt keine Mittel verfügte, verhält mäßig viel Geld für Schönheitspflege ausg hat. Heute ſchon kann man vorwegnehmen, de Giftmiſcherprozeß von Lüttich Gericht und Gef rene vor eine äußert ſchwierige Aufgabe es ſei denn, es würde im Verlaufe der weiteren V handlungen der einwandfreie Nachweis für die Schuld der Becker erbracht. Ein offenes Geſtändnis der Angeklagten wird wohl kaum zu erwarten dauern wird, iſt die erſte Kirche, die keine Glocken beſitzt. An ihre Stelle traten Schallplatten, deren Glockengeläut über eine Lautſprecheranlage vom Turm aus geſendet wird. Die Anlage war ſchon bei den Einweihungsfeierlichkeiten in Betrieb und h ſich außerordentlich bewährt. Wenn dieſes Bei Schule macht, wird das romantiſche Gewerbe Glockengießers bald der Vergangenheit angehören. * — Auf der Hauptpoſt in Warſchau lagern gegen⸗ wärtig über 350 000 Briefe, die ihren Empfänge wegen mangelhafter Anſchrift nicht erreichen kön Täglich laufen mehrere tauſend unbeſtellbare B ein, ſo daß ſich die Poſtverwaltung bereits in gro Verlegenheit befindet. Dieſe Tatſache ſtellt in ihrer Art einen europäiſchen Rekord dar. Die Schwierig⸗ keiten, die mit der Ermittlung des Empfängers ver⸗ bunden ſind, werden begreiflich, wenn mau exfährt, daß die Briefe oft die merkwürdigſten Anſchriften tragen. So iſt ein Brief kurz und bündig„an Mama gerichtet, während ein anderes Schreiben für die „wunderbarſte Zula“ beſtimmt iſt. Ebenfalls ratlos ſteht die Poſtverwaltung der rätſelhaften Zuſchriſft „an den Lumpen in der Tamkaſtraße“ gegenüber. Die Briefe werden nun den Flammen übergeben, werden. * — Unweit von Brieſen(in der früheren Provinz Weſtpreußen) wurde in einem Walde von Arbeitern ein Sack mit dreihundert deutſchen und polniſchen Silbermünzen bei Erdarbeiten gefunden. Die M zen ſtammen aus den erſten Jahren des 19. Jah hunderts. Die Arbeiter verteilten den Schatz unter ſich, doch wurde ihnen der größte Teil wieder von der Polizei, die davon erfuhr, abgenommen, und die wertvolle Sammlung einem Muſeum zugeſtellt. rener eee ä ⁰:. Schloß Bathelemont ROMAN VoN RUDOLPH FPAGENSTECHER 13 „Das hat den Nachteil, daß Sie ſich über andere Länder und Völker kein richtiges Bild machen. Ein Fremder, der nach Frankreich kommt, wird Ihnen nur Schönes und Angenehmes über Ihr Land ſagen. Er iſt Ihr Gaſt. Im eigenen Lande gibt ſich der Fremde anders.“ 'Hauteville ſah in dieſem Augenblick Frau de Caulaincourt zurückkommen. Wieder bewunderte er ihren gleitenden Gang und die Anmut ihrer Er⸗ ſcheinung. „Ich habe ſelten eine ſo liebreizende Erſcheinung geſehen wie Ihre Frau Schwägerin,“ wendete er ſich an den Baron. „Ja,“ ſagte dieſer lächelnd,„ich muß es ſelbſt ſagen, ſie iſt eine ſehr hübſche Frau. Es iſt ſchade, daß ſie nicht wieder heiraten will, Aber ich kann es verſtehen, da ihre Ehe mit meinem Bruder außer⸗ ordentlich glücklich war.“ „Und Sie, Baron, ſind 'Hauteville. Der Baron bejahte und meinte:„Wenn man die Vierzig überſchritten hat, wird man wähleriſch, obgleich man keine Berechtigung dazu hat.“ „Daß Sie in dieſer Umgebung hier wähleriſch werden, iſt allerdings begreiflich!“ Frau de Caulaincourt war inzwiſchen heran⸗ gekommen und hatte die letzten Worte gehört. „Oh, ich errate, daß hier das ewig unerſchöpfliche Ehethema erörtert wird!“ „Nein, nein, nein“, entgegnete der Baron, der die Eigenſchaft hatte, lebhafte Verneinungen oder Be⸗ jahungen raſch einige Male zu wiederholen.„Wir haben das Thema nicht erörtert, nur geſtreift, und auch das nur flüchtig!“ f „Aber das iſt gar nicht ſehr höflich, ein Thema nur zu ſtreiſen, bei dem die Frau doch die Haupt⸗ rolle ſpielt!“ „Dann bin ich unbedingt dafür, daß wir das Ver⸗ ſäumte ſofort nachholen“, rief d' Hauteville lachend. „Das iſt intereſſant“, meinte Frau de Caulaincourt, unverheiratet?“ fragte „ich habe keine Vorſtellung von deutſchen Frauen und deutſchen Ehen. Man ſagt, daß die deutſchen Männer Haustyrannen ſeien und ihre Frauen für ſie arbeiten ließen?“ „Es gibt ſicher in Deutſchland nicht mehr Haus⸗ tyrannen als anderswo. Frauen, die ſich für ihre Familien aufopfern, ſind überall zu finden; ich finde das ſogar eine ſehr ſchöne, ſelbſtloſe Eigenſchaft.“ „Sie haben recht“, erwiderte Frau de Caulain⸗ cburt,„aber zwiſchen Abarbeiten und Aufopfern mache ich einen großen Unterſchied. Die Aufopferung für andere iſt für mich das Kriterium der wahren Mutter. Das Sichabarbeiten aber hat etwas Skla⸗ viſches, das ich haſſe.“ „Ich glaube“, warf'Hauteville ein,„daß im Grunde genommen franzöſiſche und deutſche Ehen einander ſehr ähnlich ſind. Die menſchlichen Typen wiederholen ſich doch in allen Nationen. Der Deutſche kennt Sanguiniker, Choleriker, Melancholiker und wie die verſchiedenen Spielarten des menſchlichen Gemütszuſtandes alle heißen mögen, genau ſo wie der Franzoſe. Es ſind doch nur verhältnismäßig geringe Unterſchiede zwiſchen den beiderſeitigen Volkscharakteren. Wenn dies richtig iſt und die Lebensbedingungen in beiden Ländern einander ähn⸗ lich ſind, können auch die Beziehungen zwiſchen Mann und Frau keine großen Differenzen aufweiſen.“ „Könnten Sie z. B. eine Franzöſin heiraten?“ fragte der Baron plötzlich. „Falls ich ſie liebte, ohne Beſinnen!“ erwiderte 'Hauteville mit vollſter Ueberzeugung. „Das franzöſiſche Blut ſpricht aus Ihnen“, rief der Baron,„ich glaube nicht, daß viele Deutſche dieſelbe Anſicht haben.“ „Fragen Sie denn danach, wenn Sie eine Frau zum erſten Male ſehen und ſich für Sie begeiſtern, aus welchem Lande ſie kommt? Ich ſcheue mich nicht, zu ſagen, daß mir dieſe Frage nicht die wichtigſte, eher vielleicht die unwichtigſte iſt.“ „Nein, nein, nein, da kann ich Ihnen nicht bei⸗ pflichten! Ich z. B. könnte keine Amerikanerin hei⸗ raten mit ihrem Gequake und ihrer füchterlichen Oberflächlichkeit, vor allen Dingen keine Süd⸗ amerikanerin, die den ganzen Tag auf der Chaiſe⸗ longue zubringt und fett iſt wie eine Wachtel. Keine von den kühlen blonden Skandinavierinnen Engländerinnen, bei deren Anblick ich verſucht bin, oder zu gähnen. Ueber deutſche Frauen habe ich kein Urteil“, ſchaltete er höflich ein.„Für mich exiſtiert einfach nur die Franzöſin mit ihrer Lebendigkeit, ihrer entzückenden Cauſerie, ihrem warmen Herzen, ihrem Stolz und ihrer Eleganz. Es wäre mir un⸗ möglich, eine Frau zu heiraten, die meine Mutter⸗ ſprache unvollkommen oder ſchlecht ſpräche. Dann ſoll ſie lieber gar nicht ſprechen.“ „Ich glaube, Henry“, warf Frau de Caulaincourk ein,„daß doch auch andere Frauen dich bezaubern könnten, wenn du dich einmal längere Zeit im Aus⸗ land aufhalten würdeſt.“ „Niemals, niemals, niemals“, wehrte oͤer Baron ab.„Ich bin Franzoſe und würde mein Herz nur einer Franzöſin ſchenken können, wenn es dazu nicht ſchon zu ſpät wäre!“ „Zu ſpät iſt es dazu doch noch längſt nicht! Im übrigen verſtehe ich Ihre Begeiſterung für die Fran⸗ zöſin ſeit dem heutigen Tage vollſtändig.“ Oh, ich bin entzückt, daß meine Worte ſo über⸗ zeugend auf Sie gewirkt haben“, entgegnete der Baron mit liebenswürdigem Spott. Aber'Hauteville verſuchte ſeinem Kompliment für Frau de Caulaincourt doch noch Geltung zu ver⸗ ſchaffen und ſagte lachend:„Zweifellos iſt die Ueber⸗ zeugungskraft Ihrer Worte ſehr groß— aber ſie iſt im vergleich zum lebenden Beiſpiel doch relativ gering.“ Nun lachte Frau de Caulaincburt und meinte: „Ich wußte gar nicht, daß Deutſche ſo ſchöne Schmeicheleien zu ſagen verſtehen!“ „Der franzöſiſche Ahnherr ſpricht aus ihm“, lachte der Baron. Der Diener kam und brachte Frau de Caulain⸗ court einen Brief. Sie öffnete und las. „Die Zimmer in Montreux ſind von Montag an meiner Verfügung“, ſagte ſie zu ihrem Schwager. „So— das iſt gut. Wann wirſt du reiſen?“ „Vorausſichtlich Sonnabend früh!“ „Meine Schwägerin geht für einige Wochen nach Montreux“, wendete ſich der Baron erklärend an d' Hauteville. „Mit Rückſicht auf Ihre Geſundheit?“, wendete ſich d. Hauteville an Frau de Caulaincourt. „Auch das“, erwiderte ſie,„aber ſeit ich einmal dort war, habe ich es liebgewonnen und möchte es gern wiederſehen.“ i = 31 „Sie ſehen, auch eine Franzöſin reiſt“, warf der Baron ein. „Leider nur nach der Schweiz. Warum machen Sie nie den Verſuch, Deutſchland kennenzulernen? Der Schwarzwald, der Rhein liegen vor Ihrer Tür. „Man ſpricht kein Franzöſiſch dort“, ſagte Frau de Caulaincourt leichthin. „Wenn wir Deutſchen nach Frankreich kommen, können wir ja auch kein Deutſch dort ſprechen.“ „Sie haben aber mehr Sprachtalent als wir Franzoſen“, rief der Baron. a „Nun“, meinte d, HHauteville lächelnd,„vielleicht liegt der Grund doch an einer andern Stelle.“ Er machte eine Pauſe und fuhr dann fort:„Iſt es nicht merkwürdig, daß zwei Nationen ſich durch einen, Krieg von ſo kurzer Dauer ſo miteinander ver⸗ feinden können? In unſern Adern fließt das gleiche Blut. In den Ihren mit etwas keltoromaniſchen Zuſatz, aber der kann unmöglich einen ſolchen Ein⸗ fluß haben, daß der germaniſche Grundſtoff ſo völlig zurückgedrängt wird.“ i Frau de Caulaincourt und ihr Schwager ſahen 'Hauteville aufmerkſam an. „Wir Deutſche ſind ritterliche Gegner geweſen⸗ In ehrlichem Kampf ſind wir Sieger geblieben Nun haben wir den Wunſch, unſern Feind zu ver⸗ ſöhnen, ihm zu zeigen, daß wir friedlich mit ihm nebeneinander leben wollen. Aber unſern Be⸗ mühungen kommt man überall mit Mißtrauen entgegen! Ich weiß, Sie werden mir die verlorenen Provinzen vorhalten! Aber wer hat uns Deutſchs nach unſerer Anſicht gefragt, als uns vor einigen hundert Jahren erſt Lothringen und dann das Elſaß genommen wurde? Es iſt doch ſchließlich nichts anderes geſchehen, als daß ein Skück Land, das une früher gehört hat, wieder an uns zurückgefallen ists „Aber man hat vergeſſen, daß ſeine Bewohner inzwiſchen Franzoſen geworden waren!“ warf der Baron lebhaft ein. (Fortſetzung folgt) 2 bols * 1. * 7 * 5 8 . Dienstag, 21. Junk 1938 5 Tagung der nordbadiſchen Verkehrswerber * Bruchſal, 20. Juni. Auf der„Scheffelhöhe“ tagte die Ar beitsge⸗ meinſchaft Nordbaden der Fachgruppe Verkehrswerber in der Reichsfachſchaft deut⸗ ſcher Werbefachleute. Die Tagung galt dem Gedan⸗ kenaustauſch über aktuelle Fragen der Fremdenver⸗ kehrswerbung. Gaufachgruppenleiter Ernſt Mei⸗ necke, oer Leiter oͤes Städt. Verkehrsamtes Heidel⸗ berg, erörterte die Organiſation und die Ziele der Arbeitsgemeinſchaft. Der Direktor des Bruchſaler Verkehrsvereins, Pg. Ratsſchreiber Bauer, behan⸗ delte die geſchichtliche Entwicklung der Stadt Bruch⸗ ſal. Er gab dann an Hand einer Reihe von Beiſpie⸗ len aus der praktiſchen Arbeit den Verkehrswerbern dankenswerte Anregungen für ihre eigene Arbeit. Insbeſondere wies er auf den überaus großen Wert einer gepflegten Gaſtlichkeit und auf die Notwendig⸗ keit der engen Zuſammenarbeit von Verkehrsver⸗ einen und Gaſtſtättengewerben hin, wie auch auf die zugkräftige Geſtaltung der Werbeſchriften. Verkehrsdirektor Pg. Walter Keck⸗Pforzheim ſprach über die Werbung für den Fremdenverkehr in Pforzheim und im Schwarzwald. Er erinnerte daran, daß man ſich bis zur Machtübernahme um die Pflege des Fremdenverkehrs in der 80 000 Einwoh⸗ ner zählenden Stadt Pforzheim recht wenig geküm⸗ mert hat. Erſt 1934 wurde ein Städt. Verkehrsamt mit eigenem Etat gegründet. Es gelang in kurzer Zeit, das Verſäumte nachzuholen. Pg. Keck zählte eine Reihe von Maßnahmen auf, u. a. die vorbild⸗ liche Verſchönerung der Stadteingänge, die Veran⸗ ſtaltung von Reit⸗ und Springturnieren, die Schaf⸗ fung von Bädern, u. a. des erſten Tälerfreibades im Nagoldtal, die Förderung der Pforzheimer Berg⸗ rennen, die Schaffung eines fasnachtlichen Sym⸗ bols, der Gold⸗ und Silbermaske, die alle Pforzhei⸗ mer immer mehr bekannt machte und weſentlich zur Steigerung des Fremdenverkehrs beitruge. Zum Schluß empfahl der Redner ſeinen Berufs⸗ kameraden den Austauſch von Schaufenſtermaterjal. Pforzheim z. B. ſtellte ein Danziger Schaufenſter zuſammen, während Danzig ſeinerſeits wieder für Pforzheim warb. Bürgermeiſter Kienzle von Maulbronn ſprach über den Wert der Gemeinſchaftswerbung, wie ſie hereits von Bruchſal, Bretten und Maulbronn durchgeführt würde. Der neue Bürgermeiſter Pg. Dr. Lang richtete an die Verkehrswerber gleich⸗ falls eine kurze Anſprache. Ein Rundgang durch die Stadt und Schloßbeſich⸗ tigung ſowie der Beſuch eines Schloßkonzerts bil⸗ deten den Ausklang der Arbeitstagung. Staatliche Blindenſchule in Ilvesheim * Ilvesheim, 19. Juni. Nach dem Erlaß des Reichserziehungsminiſters und der Durchführungs⸗ verordnung des badiſchen Miniſters des Kultus und Unterrichtes führt die Badiſche Blindenanſtalt in Il⸗ vesheim von jetzt an die Bezeichnung„Staatliche Blindenſchule mit Heim“. Damit wird noch deutlicher als bisher der Charakter dieſes Hauſes be⸗ tont. Die Ilvesheimer Blindenſchule iſt die einzige ihrer Art in ganz Südweſtdeutſchland; ſie hat die Aufgabe, volks⸗ und berufsſchulpflichtige Blinde aus⸗ zubilden. Die handwerklichen Arbeitserzeugniſſe wer⸗ den jedoch nicht durch Vertreter oder Hauſierer ver⸗ trieben, vielmehr wird bei den Lehrwerkſtätten ledig⸗ lich ein Verkaufsraum unterhalten. Die Namens⸗ änderung wird nun wohl zur Folge haben, daß die Oeffentlichkeit nicht mehr irregeführt wird bei der Erwähnung von Blindenheimen und Blindengenoſ⸗ ſenſchaften, denn die Bedeutung dieſer Einrichtungen liegt auf einem ganz anderen Gebiet als dem der Staatlichen Blindenſchule in Ilvesheim, die ſeit 1868 in dem früher Hundheimſchen Schloß untergebracht iſt und gegenwärtig etwa 70 blinde Schüler und Schü⸗ lerinnen betreut. * Ilvesheim, 19. Juni. Den 75. Geburtstag feier⸗ ten Herr Johann Wagner 1 und Herr Georg Helm. Frau Margarete Glaſer wurde 82 Jahre alt. Am gleichen Tage feierte Frau Albertine Bühler ihren 81. Geburtstag.— Ein Opferſtockdieb, vermut⸗ lich der gleiche, der in der vorigen Wiche die kathol. Kirche in Neckarhauſen heimſuchte, hat hier den Opfer⸗ ſtock erbrochen, doch dürfte ſeine Beute gering geweſen ſein. Auch aus Mannheim⸗Wallſtadt und Heoͤdesheim wird berichtet, daß dort ein Opferſtockdieb am Werke war. * Freiburg, 19. Juni. Unſere Albert⸗Ludwig⸗ Univerſität hat den Major a. D. Robert Scholz⸗ Forni, den Kunſtfreund und Sammler, zum Ehrenſenator ernannt in Würdigung der Ver⸗ dienſte, die ſich der Geehrte durch die tatkräftige Förderung der Arbeiten des Kunſtgeſchichtlichen In⸗ ſtituts und damit der deutſchen Kunſtforſchung er⸗ worben hat. L. Philippsburg, 20. Juni. Die 600-Jahr⸗ Feier der Stadtgemeinde Philippsburg, die mit einem Heimattag und der Einweihung des neuer⸗ ſtellten Ehrenmals verbunden iſt, findet in den Ta⸗ gen vom 13.—15. Auguſt ſtatt. * Edesheim, 19. Juni. Das zwei Jahre alte Kind des Fabrikarbeiters Joſeph Dudenhöfer fiel in eine Waſchbütte voll kochenden Waſſers. Das Kind erlitt ſo ſchwere Verbrennungen, daß es auf dem Transport ins Edenkobener Krankenhaus ſt a 1 b. Durch die Decke geſtürzt und aufgeſpießt * Bad Kreuznach, 20. Juni. Ein eigenartiger Un⸗ fall ereignete ſich im Dorf pPartenheim. Als eine Frau auf dem Stallboden beſchäftigt war, ſtürzte plötzlich die Decke ein und die Frau fiel in den darun⸗ terliegenden Kuhſtall. Die Verunglückte landete auf einer Kuh ſo unglücklich, daß ſie ſich in den Hörnern des, Tieres aufſpießte und ſchwer verletzte. — Heute Beginn des Deutſchen Studententages Reichsminiſter Ruſt ſpricht ö Im feſtlichen Schmuck grüßt die alte Univerſitäts⸗ ſtadt Heidelberg die aus allen Teilen des Großdeut⸗ ſchen Reiches kommenden Führer des deutſchen Studenten⸗ und Altherrentums, die ſich in dieſer Woche zur machtvollen Kundgebung des Deutſchen Studtendentages verſammeln. Auch von den Stu⸗ dentenſchaften anderer Länder, die mit dem deutſchen Studententum kameradſchaftlich an der Löſung ge⸗ meinſamer Aufgaben arbeiten, werden Abordnungen erwartet. Die Veranſtaltung beginnt am 21. Juni, 17 Uhr, mit dem Empfang der Ehrengäſte durch den Reichsſtudentenführer Dr. Scheel. Um 19 Uhr wird bei dem Eröffnungsappell aller Teil⸗ nehmer auf dem Langemarck⸗Platz vor der Univerſi⸗ tät die Flagge des NSD⸗Studentenbundes gehißt, wobei der Reichsſtudentenführer in einem feierlichen Akt die neue Studentenbundesgruppenfahne weihen wird. Den Höhepunkt des erſten Tages bildet am Abend die politiſche Großkundgebung auf der Feierſtätte des Heiligen Berges, bei der ſich die Studenten mit den Gliederungen der Bewegung und der Einwohnerſchaft der Stadt Heidelberg um den lammenſtoß verſammeln werden. Reichsminiſter uſt wird an dieſer Feierſtätte das Wort ergreifen. Ausſtellung„Hochſchule im Oſten“ Im Rahmen des Deutſchen Studententages wird in Heidelberg ab 22. Juni 1938 die Ausſtellung „Hochſchule im Oſten“ im Haus der Kunſt, Sophien⸗ ſtraße 12, gezeigt. Der Sinn der Ausſtellung iſt ein dreifacher: 1. Die Ausſtellung ſelbſt iſt das Werk einer ge⸗ meinſchaftlichen Arbeit aller im oſtpreußiſchen Studententum wirkenden aufbauenden Kräfte. Sie iſt daher ein getreues Spiegelbild der Arbeiten, die das oſtpreußiſche Studententum ſeit nunmehr fünf Jahren leiſtet. Es iſt alſo in dieſer Ausſtellung zum erſtenmal im deutſchen Studententum der Verſuch unternommen worden, das, was uns im täglichen Kampfe bewegt, gegenſtänd lich darzuſtellen. 2. Hierdurch ſollte darüber hinaus dem geſamten deutſchen Studententum gezeigt werden, welches die Aufgaben ſind, die es in der Geſamtaufbauarbeit unſeres Volkes zu vollbringen hat. Es ſoll ihm im heſonderen die Arbeit des deutſchen Studenten in den Grenzgebieten des Oſtens gezeigt werden. Der deutſche Student mag bei einem Rundgang durch die Ausſtellung erkennen, daß die Aufbauarbeit in dieſen Grenzgebieten gerade infolge des Verſagens der Vergangenheit beſonders notwendig iſt und es mag ihm aus dem Bewußtſein, daß für dieſe Aufbauarbeit gerade hier die notwendigen Kräfte fehlen, die Ver⸗ flichtung erwachſen, ſelbſt einmal durch eigenen Einſatz an dieſer Aufbauarbeit teilzunehmen. 3. Die Aitsſtellung ſoll der geſamten deutſchen Oeffentlichkeit und allen an der Arbeit des deutſchen Studententums intereſſierten Männern zeigen, daß das deutſche Studententum in den letzten fünf Jahren nicht geſchlafen hat, ſondern in aller Stille ein Werk aufgebaut hat, dem man bildliche Geſtalt verleihen kann. Damit ſoll die Ausſtellung dem Kampf um eine deutſche Hochſchule die notwendige Verankerung in der geſamten Aufbauarbeit unſeres Volkes geben. Verbrechen im Amt Vor der Zweiten Großen Strafkammer Heidel⸗ berg begann am Donnerstag erneut die Verhand⸗ lung gegen den früheren Gemeinderechner Rie⸗ mensberger aus Walldorf, der im September 1937 wegen ſchwerer Amtsunterſchlagung, Untreue und Verbrechens der Urkundenfälſchung zu einer Geſamtzuchthausſtrafe von 2 Jahren und 2350 Mk. Geldſtrafe verurteilt worden war. Gegen dieſes auch auf dreijährigen Ehrverluſt erkennende Urteil hatte der Angeklagte Reviſion eingelegt, auf Grund deren das Reichsgericht das Erſturteil aufhob und die Sache an die Strafkammer zu neuer Verhand⸗ lung zurückverwies. Wie ſchon in der erſten Verhandlung, ergeben die bisherigen Zeugenausſagen ein ähnlich ungünſtiges Charakterbild des Angeklagten, deſſen ſtarker Alko⸗ holkonſum im Dorfe allgemein bekannt war. Auch diesmal iſt es für die Sachverſtändigen nicht leicht, ſich in den Kaſſenbüchern der Gemeinde Walldorf zu⸗ rechtzufinden. Feſt ſteht, daß R. ein ganzes Jahr lang Monatskarten für die Straßenbahn verkauft und einen Teil der vereinnahmten Gelder für ſich behalten hat. Die hierbei veruntreute Summe wird mit 800 Mk. angegeben. Als Gemeinderechner hat er insgeſamt 11728 Mk. der Stadtkaſſe entnommen und durch Falſchbuchungen zu„decken“ gewußt. Für ſelbſtbewilligte Darlehen über 450 Mk. wurden un⸗ gedeckte Schecks in die Kaſſe gelegt. Ein größeres Darlehen, das er bei einer Sparkaſſe aufgenommen hatte und nicht zurückzahlen konnte, wurde durch Gehaltsabtragungen in Höhe von 50 Mk. monatlich geſichert. Trotzdem zahlte der Angeklagte das Ge⸗ halt an ſich ſelbſt in voller Höhe weiter aus. Als Nachnahmen von Gläubigern ankamen, löſte er dieſe mit Geld der Stadtkaſſe ein, ohne den verausgabten Betrag von 560 Mk. zu buchen. Die Protokolle über Kaſſenreviſionen wurden angefertigt, ohne daß ſie jemand nachgeprüft hätte, alſo eine durchaus einſei⸗ tige Angelegenheit. Aus einer anderen ihm anver⸗ trauten Kaſſe bewilligte er ſich ſelbſt ein Darlehen von 50 Mk. Neue Maunheimer Zeitung Mittags⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 278 — lick auf Lud Volksdeutſcher Abend im Hindenburgpark Auslandsdeutſche Trachtenſpiele— Praktiſche Hilfe für die Notſtandsgebiele h. Ludwigshafen, 21. Juni. Trotz des kurzen Gewitterguſſes am frühen Nach⸗ mittag wurde der Volksdeutſche Tag im Hin⸗ denburgpark ein erfreulich großer eindeutiger Er⸗ folg. Die Bezirksleitung des VDA ⸗Ludwigshafen a. Rh. hatte Organiſations⸗ und ſtell vertretenden Bezirksleiter Joſef Cusnick mit der Durchfüh⸗ rung betraut. Frau Kunze⸗Menning aus Siebenbürgen, die Schöpferin des auslandsdeutſchen Trachtenfeſtſpiels„Das Volksdeutſche Jahr“, leitete ſelbſt dieſe dritte Aufführung. Die Herſtellung auslandsdeutſcher Trachten durch die Mitglieder der VDA ⸗Schulgemeinſchaften wurde vor drei Jahren angeregt. Der Landesverband Mark Brandenburg griff als erſter Landesverband die Anregung auf und vollendete ſie praktiſch. Unter Leitung von Frau Kunze⸗Menning aus Siebenbür⸗ gen wurden in den Arbeits⸗, Kameradſchafts⸗ und Heimabenden der VDA ⸗Schulgemeinſchaften ſowie in den Handarbeitsſtunden der Berliner Mädchen⸗ ſchulen die Trachten nach Originalen angefertigt. Mit unendlicher Liebe und Mühe haben Lehrerinnen, Schülerinnen und VDA⸗Mit⸗ glieder an der Herſtellung der 400 Trachten gearbeitet. Die Anfertigung erforderte nicht nur handwerkliches Können, ſondern veranlaßte auch die Mitarbeiter, ſich mit der Lage und der Eigenart der betreffenden deutſchen Volksgruppe eingehend zu befaſſen. Somit wurden Schulung und praktiſche Arbeit miteinander verbunden. Auf der Oſtlandtagung des VDA zu Pfingſten 1935 in Königsberg wurde in der großen Schlageterhalle dreimal das erſte deutſche Trachten⸗ feſtſpiel unter dem Zeichen„Das Volksdeutſche Jahr“ vom Landesverband Mark Brandenburg durchgeführt. In Anweſenheit des Reichsminiſters und Gauleiters Dr. Ruſt wurde auf dem Gaupar⸗ teitag in Hannover zum zweiten Male das Trachten⸗ feſtſpiel gezeigt. Der VDA beſchritt damit einen neuen Weg, die Mannigfaltigkeit deutſchen Brauch⸗ tums und deutſchen Volksgutes im Ausland mit der Trachtengruppe durch Wort, Lied, Tanz und Spiel darzuſtellen und erneut darauf hinzuweiſen, wie durch dieſe Dinge unſer Auslandsdeutſchtum trotz ſchwerſtem Ringen die Eigenart deutſchen Weſens und Volkstums ſich erhält. Zur Aufführung des Feſtſpiels in der vollbeſetz⸗ ten großen Halle des Hindenburgparks hatten ſich die Trachtengruppen unter Mitwirkung von BDM, Arbeftsdienſt, Werkfrauengruppe, H§ und VDA⸗ Gruppen zur Verfügung geſtellt. Auch Volks⸗ und Mittelſchulen machten mit. Nur an männlichen Mit⸗ wirkenden gebrach es ziemlich fühlbar. 14 Männer hatten ſich bei 400 Mädchen zur Verfügung geſtellt. Nach dem Einzug aller Trachtengruppen und einer kurzen Begrüßungsanſprache Cus⸗ nicks führte Thereſe Kunze⸗Menning in die tiefere Bedeutung der Trachten als Feſt⸗ und Ehrenkleider unſerer Auslandsdeutſchen ein. Die Spielfolge begann mit Tänzen einer Kinder⸗ gruppe unſerer Rheinſchule, die Deutſche aus Un⸗ garn verkörperten. Daran ſchloß ſich eine„Banater Kirchweihſzene“ an, ein Egerländer Pfingſtlümmel⸗ ſpiel und das Iglauer Erntefeſt mit fröhlichem Bän⸗ dertanz. Dann ging es nach Schleſien zum Winter⸗ austreiben und Pfingſtbaumſetzen. Ein Fackelzug bil⸗ dete den Höhepunkt des Zipſer Johannisbrauchs, aber mit Rückſicht auf die größere Wirkung vertagte man den Fackeltanz bis nach Einbruch der Dunkel⸗ heit. Die feſſelndſte Darbietung wurde Nummer 8 der Spielfolge:„Siebenbürger Hochzeitsbrauch und Schwerttanz“. Die Siebenbürger Sachſen halten feſt an alten deutſchen Sitten. So dauerte die Hochzeit „in guten alten Zeiten“ ſieben Tage lang, heute immer noch zwei. Um Mitternacht des erſten Tages die Kopfbedeckung abgenommen. Dann tanzt die Braut mit jedem Burſchen des Dorſes, zuletzt mit dem Bräutigam. Am zweiten Tag, dem Jungfrauen⸗Tag, wird die junge Frau vor dem Kirchgang geſchleiert. Wenn das junge Bauernpaar nach der Einſegnung die Kirche verläßt, wird die Braut nach altem Brauch von den jungen Männern abgefangen und der Bräutigam von den jungen Mädchen gekapert. Nach dieſem fröhlichen Spiel ſchloß ein Rheinländer die Aufführung. Um 19 Uhr begann der Kameradſchaftsabend im auslandsdeutſchen Kreis, zu dem 150 Batſchka⸗Pfälzer aus Neu⸗Werbaß, die z. Z. die Mannheimer Kunſtgewerbeſchule be⸗ ſuchen, eingeladen waren. wird der Braut Fräulein Mengel trug Dialektgedichte aus der Batſchka vor. Den muſikaliſchen Teil der Unter⸗ haltung beſtritten die Kapelle Zecherle und das Doppelquartett Lu.⸗Nord unter Leitung von Fritz Kipp. Ein Verkaufsſtand in der Halle des Hinden⸗ burgparks hielt Heimarbeiten von auslandsdeutſchen Notſtandsgebieten feil, wie Bluſen und Schals aus Eſtland, Holzſchnitzereien aus Tirol, Keramik aus Siebenbürgen, kleine Krüge aus Böhmen, böhmiſche Gläſer aus dem Egerland mit der Inſchrift:„Ihr gabt uns Brot in großer Not“, in Auftrag gegeben von den Reichsdeutſchen bei den Sudetendeutſchen. Hocherfreulich iſt, daß der Volksdeutſche Tag trotz widriger äußerer Vorausſetzungen ein ſolch großer Erfolg wurde dank auch der Vorarbeit von Frau Hoberg als Leiterin der Frauenarbeit im VDA und Frau Eichler als Leiterin der Frauengruppe im WDDA, Bezirksleitung Ludwigshafen a. Rh. Familten nachrichten. Herr Peter Stiebing be⸗ ging ſeinen 75. Frau Julianne Kraus Wwe. ihren 72. Geburtstag. Unſere herzlichſten Glückwünſche! Ludwigshafener Verauſtaltungen Heute Hindenburgpark: 16 bis 18 und 20 bis 22 Uhr Konzerte des Saarpfalz⸗Orcheſters. 5 Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet 15 bis 20 Ube, Pfalzbau⸗Kafſeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Bayeriſcher Hieſl: Konzert und Tanz. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzban:„Zwiſchen den Eltern“.— Palaſt⸗ Lichtſpiele:„Die unentſchuldigte Stunde“(Auf der Bühne altruſſiſche Tanzſchau). Ufa⸗Rheingold:„Ich möcht ſo gern“ mit Dir allein ſein“.— Atlautik:„Botſchaft an Garcia“.— Union⸗Theater:„Frauenliebe Frauenleid“, — Alhambra Mundenheim:„Miſſiſſippi⸗Melodie“. uu i iu Nifuoulziuiuu * Schwetzingen, 21. Jut ni. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit können die Ehe⸗ leute Joſef Fackel und Frau Katharina, geb. Bertſch, Luiſenſtraße, und die Eheleute Karl Fackel⸗Kretz und Frau Pauline, geb. Hagmann, Forſthausſtraße, begehen. Herzliche Glückwünſche! * Altlußheim, 21. Juni. Am heutigen Dienstag können Eiſenhobler Max Fiſcher und Frau Mag⸗ dalena, geb. Köhler, Hauptſtraße 131, Taglöhner Jakob Gund und Frau Wilhelmine, geb. Goos, Hockenheimer Straße, und Kohlenarbeiter Jakob Holzmann und Frau Eliſabeth, geb. Büchner, Hauptſtraße 112, das Feſt der ſilbernen Hochzeit be⸗ gehen. Den drei Jubelpaaren herzliche Glückwünſche! * Neulußheim, 21. Juni. Am Montag konnte Werkmeiſter a. D. Konrad Schick ſein 80. Lebens⸗ jahr vollenden. Herzliche Glückwünſche! Fageohaleſicles Dienstag, 21. Juni Nationaltheater:„König Richard III“, Shakeſpeare, 19.30 Uhr. Libelle: 20 Uhr Kabarett und Tanz. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenproſektors Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Palaſtkaffee„Rhein⸗ gold“, Kaffee Kurpfalz. Lichtſpiele: Univerſum:„Rätſel der Urwoldhölle“.— Alhambra: „An der blauen Adria“.— Palaſt:„Die Frau des ande⸗ ren“.— Gloria:„Mutterlied“.— Capitol:„Olympia(“. — Schauburg:„Heiratsſchwindler“.— Scala:„Der Maul⸗ korb“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Gebſſnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Prunkräume und Stadtgeſchichtliche Sammlungen in Neuordnung. Theatermuſeum, E 7, 20; Geöfjnet von 10 bis 13 und von 15—17 Uhr. Sonderſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnis⸗ Ausſtellung. Sternwarte: Gebfſnet von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Leſeſaal geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15—17 Uhr. Karl Truppe, Graz, und Eugen Wolff, Filseck, Gedächtnisausſtellung, Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe bon 11 bis 13 Uhr; Leſeſäle geöffnet von 9 bis 13 Uhr. Sonderausſtellung: Hutten⸗Gedächtnis⸗Ausſtellung. Städtiſche Volksbücherei: Ausleihe von 10 30 bis 12 Uhr und von 16 bis 19 Uhr. Leſeſaal geöffnet von 10.90 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr Städtiſches Hallenbad, U 3, 1: Geöffnet von—12 Uhr. Hafenrundfahrten: 10, 11, 15, 16, 17 Uhr ab Fried⸗ richsbrücke. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗ Verein, Telefon 343 21 Was hören wir? Mittwoch, 22. Juni Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Morgenmuſik(Schallpl.).— 10.00: Deutſche Landſchoft im Spiegel der Freiheitsdich⸗ tung. Hörwerk.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Werkpauſen⸗ konzert aus der JG.— 13.00: Nachrichten.— 13.15: Mit⸗ tagskonzert.— 14.00: Heitere Klänge(Schollpl.).— 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00: Aus Operette und Tonfilm (Schallpl.).— 18.30: Griff ins Heute.— 19.00: Nachrich⸗ ten.— 19.15: Von deutſchem Fliegergeiſt.— 19.43: Muſik Schauſpiel von zum Feierabend.— 20.20; Botſchaft des Herzens. Spiel in Moll.— 21.00: Ludwig Siede dirigiert eigene Werke.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Bunte Muſik.— 24.00: Nacht⸗ konzert.—.00: Ring frei! Schmeling und Louis kämpfen um die Weltmeiſterſchoft. Bis zum Beginn des Kampfes Unterhaltungsmuſik. Dozwiſchen Geſpräche und Hör⸗ berichte. Deutſchlandſender .00: Frühmuſik.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Ein Ton klingt aus... Hörſpiel.— 10.30: Fröhlicher Kinder⸗ garten.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Mittags⸗ muſik.— 14.00: Allerlei von zwei bis drei.— 15.15: Tanz und Unterhaltung.— 16.00: Kurzweil am Nachmittag.— 18.00: Vom Flugmodell zum Segelflugzeug.— 18.30: Lie⸗ der füngſt verſtorbener Komponiſten.— 18.45: Oſtpreu⸗ ßiſche Pferde und ihre Züchter.— 19.10: Neue deutſche Blasmuſik.— 20.00: Kennſt du das Land, wo die Zitronen blühn?— 22.20: Deutſchlondfahrt. Hörberichte von der 12. Etappe Bielefeld— Hannover.— 22.30: Kleine Nacht⸗ muſik.— 23.00: Bunte Muſtk.— 24.00: Ouvertüren und Ballettmuſiken.—.00: Ring frei! JJJJCCCCkꝙTꝙ⁵5m. ͤ v 2 7 8 04 0 2⁰ o ſo% 8 5 20 —ades 120 len. Ude! 8 5 lee! 5. 1 1 Mule. Nesclpicipns aber int er, fitit. liter Abel lels sos HUNMBOIDT-DFUTIZ MOTOREN AG. Vecaufstele FNAWMT Un/ MLSbbren gs l fh N 0 f Einbau- und Reper SVV DHSFA HH. ESS Zfelllger- + * — 0 HA Dienstag, 21. Juni 1938 DDELS- WIRTSCHAFT-ZETTTLNG Mittag-Ausgabe Nr. 278 der Neuen Mannheimer Zeitung Juden nicht mehr zum Börsenbesuch zugelassen Ein Erlaß des Reichs wirischafisminisſers dnb Berlin, 20. Juni. Der Reichswirtſchaftsminiſter hat mit Erlaß vom 20. Juni 1938 die Abänderung der Börſen⸗ ordnungen ſämtlicher deutſchen Börſen und amt⸗ lichen Großmärkte dahingehend veranlaßt, daß Juden nicht mehr zum Börſenbeſuch zugelaſſen werden. Damit entfallen zugleich die bisherigen Zulaſſungen von Juden. Um den fortſchreitenden Ariſierungsprozeß bei den zum Börſenhandel zugelaſſenen Firmen nicht zu ſtören, iſt bis auf weiteres die Möglichkeit gegeben, daß ſich die jüdiſchen Firmen durch nichtjüdiſche Pro⸗ kuriſten oder Bevollmächtigte an den Börſen und Großmärkten vertreten laſſen. Durchführungs verordnung zur Verordnung über die Anmeid ung des Vermögens von Juden Zu der Verore plan über d nung des Beauftragten für den Vier⸗ jahres ie Anmeldung des Vermögens von Juden von April d. J. hat der Reichswirtſchaftsminiſter unter dem 18. d. M. eine im Reichsgeſetzblatt veröffentlichte chführungsverordnung erlaſſen, in der u. a. klargeſtellt wird, daß die amtlichen Formulare für die Anmeldung des Vermögens bei der für den Wohnſitz des Anmeldepflichtigen zuſtändigen Ortspolizeibehörde anzufordern ſind. In den Fällen, in denen Anmeldepflichtige ihren Wohn⸗ ſitz oder ſtändigen Aufenthalt im Ausland haben, gikt als höhere Verwaltungsbehörde, bei der die Anmeldung zu er⸗ folgen hat, allgemein der Polizeipräſident in Berlin. Die Anmeldepflicht, die grundſätzlich bis zum 30. Juni be⸗ grenzt iſt, wird für ſolche Anmeldepflichtige, die ihren Wohn⸗ ſitz oder ſtändigen Aufenthalt außerhalb des Reichsgebietes haben, bis zum 31. Juli 1938, für ſolche, die ihren Wohn⸗ ſitz oder ſtändigen Aufenthalt außerhalb Europas lein⸗ ſchließlich der Türkei und der Mittelmeerländer) haben, bis sum 31. Oktober ö. J. verlängert. Soweit in der Durchführungs verordnung Vorſchriften iber die Anmeldung des Vermögens ſolcher Perſonen er⸗ werden, die ihren Wohnſitz oder ſtändigen Aufent⸗ im Ausland haben, gelten dieſe Vorſchriften nur für deutſche Staatsangehörige. Perſonen mit fremder Staats- ang rigkeit werden von der Anmeldepflicht nur erfaßt, wenn ſie ihren Wohnſitz oder ſtändigen Aufenthalt im Reichsgebiet haben. Sie haben alsdann eutſprechend den Vorſchriften der Verordnung vom 26. April d. J. ihr ge⸗ ſamtes inländiſches Vermögen bis zum 30. Juni d. J. bei der für ihren Wohnſitz oder den Ort ihres ſtändigen Aufenthaltes zuſtändigen höheren Verwaltungsbehörde mittels des vorgeſchriebenen amtlichen Muſters anzu⸗ melden. Einfuhrverbof für ösſerreichische Banknoien und Scheidemünzen Durch die Elfte Durchführungs verordnung zum Deviſen⸗ geſetz vom 31. März 1928 iſt die Einfuhr von öſterreichiſchen Banknoten und Scheidemünzen aus dem Ausland in das geſamte Reichsgebiet einſchließlich des Landes Oeſterreich verboten worden. Durch Runderlaß 69/38 D. St. überträgt der Reſchswirtſchaftsminiſter die Entſcheidung über die Verwertung von Noten und Scheidemünzen, die dieſem Verbot zuwider aus dem Ausland eingeführt worden find, mit ſofortiger Wirkung auf die Deutſche Golddiskontbank, Berlin C 111. Die Deviſenſtellen, denen eine Anzeige über die verbotswidrige Einfuhr(ogl. Runderlaß 181/36 D. St. — 86/36 U. St. Ziffer II Nr. 5 in Verbindung mit Rund⸗ erlaß 23/38 D. St., 11/38 l. St.) zugeht, geben dem Emp⸗ fänger auf, die Geldſorten an die Deutſche Golddiskont⸗ bank einzuſenden und dieſer den Namen und die Anſchriſt ausländiſchen Einſührers und aller weiteren, für die ilung des Sachverhalts weſentlichen Tatſachen mit⸗ zutetlen. In derſelben Weiſe haben Dividendenbanken die aus dem Ausland eingehenden Noten und Scheidemünzen an die Deutſche Golddiskontbank einzuſenden, es ſei denn, daß die eingeſandten Geldſorten nach dem Auftrag des Einſenders auf einem Sortenſperrkonto gutgebracht wer⸗ den ſollen, wofür es einer Genehmigung der Deviſenſtelle ber einer Entſcheidung durch die Deutſche Golddiskont⸗ bank nicht bedarf. Eisenwerk Kaiserslaufern In den erſten Monaten des Geſchäftsjahres 1937 war das Unternehmen(t. Bericht in allen Abteilungen zufrie⸗ deuſtellend beſchäftigt. In der Abteilung Stahlbau mußte vorübergehend, um die vorliegenden Aufträge abwickeln zu können, in Doppelſchicht gefahren werden. Die von dem Werk hergeſtellten, neuen hochſäurebeſtändigen Email⸗ lequalitäten führten ſich in verhältnismäßig kurzer Zeit ein und fanden großen Anklang. Der Nachfrage nach ſchmiedeeiſernen emaillierten Apparaten entſprechend, entſchloß man ſich, die Blechſchweißerei im Rahmen des Geſamtwerkes fortzuführen. Die Abteilung Heizung und Lüftung konnte im Berichtsjahr ihren Umſatz nicht un⸗ weſentlich erhöhen. Im übrigen wurde die Rationali⸗ ſterung und Moderniſierung der Betriebsanlagen weiter fortgeführt. In der Abteilung Emaillierwerk gelang es, im Export weitere Abſatzgebiete zu erſchließen. Mit der Abteilung Blech⸗ und Apparatebau hofft man, ſich am Ex⸗ port noch reger beteiligen zu können. Beim Werk waren am 31. 12. 1937 insgeſamt 674 Gefolgſchafts mitglieder be⸗ ſchöftigt. Auch im Jahre 1937 wurden an freiwilligen ſozialen Aufwendungen größere Mittel verausgabt. ie Gefolgſchaft erhielt aus dem Jahresergebnis eine Sonder⸗ zu wendung. Das Leiſtungslohnprintzzip wurde weiter ge⸗ fördert und ausgebaut. Die ehemalige Direktionspfilla wurde zurückgekauft und der Geſolgſchaft als Gemein⸗ ſchaftshaus zur Verfügung geſtellt. Zur Förderung des Nachwuches wurde ein alter Montageſchuppen zu einer neuzeitlichen Lehrwerkſtätte umgebaut. Der nach den neuen Beſtimmungen aufgemachte Jahres⸗ abſchluß weiſt einen Rohertrag von 2,25 Mill.“ aus. Im Vorjahr ſtanden dem Rohertrag von 2,42 Mill./ noch 0,56 Mill./ übriger Aufwand gegenüber. Außerordentliche Erträge ſteuerten 2478/ bei(i. V. ſonſt. Erträge 8061). Löhne und Gehälter erforderten 1,61,(1,40), ſoziale Ab⸗ gaben 0,16(0,12), Zinſenmehraufwand 0,06(Zinſen 0,04), Heſitzſteuern 0,07(0,03], ov. Aufwendungen 90,025(—) Mill. Mark. Nach 226 065(250 669), Abſchreibungen und 60 000 ( Zuführung an die geſetzliche Rücklage verbleibt ein Jahresgewinn von 37 661(23 789)., zu dem noch 4789 4 Gewinnvortrag treten. Das alte Ak von 380 000 4 er⸗ hält hieraus eine auf 6(5) v. H. erhöhte Dividende, die 1. V. durch Verrechnung mit Forderungen zweier Groß⸗ ofttonäre neu begebenen Aftien erhalten 3 n H. Dipi⸗ dende. In den erſten Monaten des neuen Geſchäftsjahres hielt die bisherige Geſchäftstätigkeit an. Die vorliegenden Aufträge ſichern eine Beſchäftigung im bisherigen Um⸗ fang auf einige Monate. Aus der Bilanz: Anlagen(alles in Mill. /) bei 0,29 Zugang und 9,21(0,24) Abſchreibungen 0,65(0,9), Um⸗ kaufsvermögen 1,75(1,84), darunter 104(1,08) Vorräte und unberechnete Leiſtungen, 0,66(0,73) Warenforderungen; andererſeits Ack.50(.98]. geſetzliche Rücklage 910(00, Rückſtellungen 0,15(0,04), Wertberichtigungen.033(0,025), Perbindlichkeiten.53(1,88), darunter 0,265(0,325) Hypo⸗ tkeken,.27(0,14) Kundenanzahlungen, 0,56(0,94) Waren⸗ ſchulden und 0,37(0,41) Akzeptverbindlichkeiten. HV 28..) Abschlüsse im Salzdeffurſih-Konzern e Bergwerksgeſellſchaft Mariaglück, Höfer bei Celle, 1 5 daß im Heſchäftsfahr 1937 trotz der Erhöhung Der deuische Außenhandel im Mai 1938 Leichie Sieigerung der Ausfuhr— Zunahme der Einfuhr Die vom Statiſtiſchen Reichsamt erſtellten Außenhan⸗ delszahlen beziehen ſich bis auf weiteres noch auf das deutſche Wirtſchaftsgebiet in ſeinem früheren Umfang, d. h. ſie ſtellen nach wie vor den Außenhandel des Altreichs dar. Bis zur Einführung des neuen Zolltarifs im Lande Oeſterreich wird der Außenhandel der Oſtmark vom Han⸗ delsſtatiſtiſchen Dienſt beim Miniſterium für Handel und Verkehr in Wien erfaßt und beſonders veröffentlicht. In beiden Statiſtiken wird jedoch vom April ab der Waren⸗ verkehr zwiſchen dem Altreich und dem Lande Oeſterreich nicht mehr als Außenhandel nachgewieſen. In den nach⸗ ſtehend veröffentlichten Zahlen für Mai und Januar/ Mai 1938 iſt alſo der Warenaustauſch zwiſchen dem ehemaligen Reichsgebiet und dem Lande Oeſterreich nicht mehr ent⸗ halten. Aus einer Zuſammenfaſſung der Zahlen des Handels⸗ ſtatiſtiſchen Dienſtes und des Statiſtiſchen Reichsamtes er⸗ geben ſich folgende Zahlen für den Außenhandel Groß⸗ deutſchlands: Hier beläuft ſich im Mai die Einfuhr auf 516 Mill.„ und die Ausfuhr auf 465,5 Mill.; die Ein⸗ fuhr iſt demnach gegenüber dem Vormonat um 39,1 Mill. , oder 8,2 Proz., die Ausfuhr um 13,5 Mill./ oder 3 Proz. geſtiegen. Damit hat ſich der Einfuhrüberſchuß weiter erhöht, von 24,9 Mill./ im April auf 50,5 Mill. ¼ im Mai. Für Januar/ Mai beläuft ſich der Einfuhrüber⸗ ſchuß auf 151,8 Mill. Die Zunahme der Ein fuhr in Großdeutſch⸗ land gegenüber dem Vormonat entfällt überwiegend auf Waren der Gewerblichen Wirtſchaft, insbeſondere Roh⸗ ſtoffe und Halbwaren. Zugenommen hat auch die Einfuhr von Waren der Ernährungswirtſchaft, vor allem von lebenden Tieren und Waren tieriſchen Urſprungs, wäh⸗ rend die Einfuhr von Nahrungsmitteln pflanzlichen Urſprungs zurückgegangen iſt. Eine leichte Steigerung der Ausfuhr zeigt ſich nur bei Waren der Gewerblichen Wirtſchaft; die Aus⸗ fuhr von Waren der Ernährungswirtſchaft iſt etwas zurückgegangen. Endererzeugniſſe und Halbwaren vor allem ſind mehr ausgeführt worden, während die Ausfuhr von Vorerzeugniſſen ein wenig kleiner geworden iſt. Im Altreich beläuft ſich im Mai die Einfuhr auf 455,2 Mill /, die Ausfuhr auf 427,1 Mill.. Auch hier ſind Einfuhr wie Ausfuhr gegenüber Vormonat geſtiegen, die Einfuhr um 27,5 Mill. oder 6 Proz., die Ausfuhr um 4,6 Mill. 1 oder 1,1 Proz. Infolge der ſtärkeren Zu⸗ nahme der Einfuhr iſt auch hier der Paſſipſaldo geſtiegen, von 7,0 Mill.& im April auf 28,1 Mill. 4 im Mai. Die⸗ ſen Zunahmen liegt im weſentlichen eine Mengenſtei⸗ gerung zu Grunde; die Durchſchnittswerte haben ſich nur ſehr wenig verändert, ſie ſind im ganzen noch leicht zurückgegangen. Die Belebung der Einfuhr im Altreich entfällt faſt ganz auf Waren der Gewerblichen Wirtſchaft, deren Einfuhr hat um 25,3 Mill.„/ oder 9,7 v. H. zugenommen. Alle Geuppen ſind daran beteiligt, am meiſten Rohſtoffe, deren Einfuhr um 16,6 Mill. II oder 11,1 v.., und Halbwaren, deren Einfuhr um 6,4 Mill./ oder 8 v. H. geſtiegen iſt. Die Einfuhr von Waren der Ernährungswirtſchaft hat ſich im ganzen kaum verändert. Einer Einſuhrſteigerung bei lebenden Tieren, Nahrungsmitteln tieriſchen Urſprungs und Genußmitteln ſteht ein Rückgang bei Nahrungsmit⸗ teln pflanzlichen Urſprungs gegenüber. Die Mehreinfuhr gegenüber dem Vormonat kam zu vier Fünſteln aus Ueberſee und nur zu rund einem Fünf⸗ tel aus Europa. Von den außereuropälſchen Erdteiten war vor allem Aſien an der Mehreinfuhr beteiligt; eber auch aus den übrigen Erdteilen hat ſich die Einfuhr etwas erhöht. Die leichte Steigerung der Ausfuhr des Altreichs ent⸗ fällt ganz auf die Waren der Gewerblichen Wirtſchaft; deren Ausfuhr ſſt um 5,2 Mill./ oder 1,3 v. H. geſtiegen, während die Waren der Ernährungswirtſchaft in etwas verringertem Maße ausgeführt worden ſind. Geſtiegen ſind unter den Waren der Gewerblichen Wirtſchaft ganz leicht ſowohl Rohſtoffe— dieſe indeſſen nur wertmäßig— als auch Halbwaren und Fertigwaren. Unter dieſen haben wiederum nur Enderzeugniſſe— bei leichtem Durchſchnitts⸗ wertrückgang— zugenommen, während die Ausfuhr von Vorereugniſſen etwas zurückgegangen iſt. Ausfuhr im Mai 1938 Warengruppen(Ausfuhr) Apri! Mat Ernährungswirtſch aft 4ů7.0 a) Lebende Tiere 0,1.1 b) Nahrungsmittel fieriſchen Urſprungs 0,5.4 c) Nahrungsmittel pflan lichen Urſprungs.0.5 b) Genußmittetettl.1 20 Gewerbliche Wirtſchaf.. 417.7 422.0 a) fohſtofffffe e[34333 44.0 b) Halbwa ren 28.5 31.1 c) Fertigwaren 345,9 347,8 1. Borerzeugniſſe 101,2 97.3 2. Enderzeugniſſe[ 244,7 250.5 Außerdem Rückwa ren 051.2 Zuſammen 422,5 427,1 Gold und Silber 152.1 Europa und Ueberſee ſind faſt zu dem kleinen Ausſuhrmehr beteiligt. europöiſchen Erdteilen hat aber nur gleichen Teilen an Von den außer⸗ Aſien mehr auf⸗ genommen, während die Ausfuhr nach den anderen Erd⸗ teilen zurückgegangen iſt. Im einzelnen ſind im Außenhandel Altreichs im Monat Mai folgende Veränderungen gegenüber dem Vor⸗ monat hervorzuheben. 1. Waren: Die Einfuhr von Waren der Ernährungswirtſchaft hat ſich zwar im ganzen kaum verändert(— 0,1 Mill.), bei den Untergruppen aber zei⸗ gen ſich doch einzelne ſtärkere Bewegungen. Einfuhr im Mai 1938 Warengruppen Einfubr) April Mai Ernährungswirtſch aft. 165.2 a) Lebende Tiere„ 10,5 b) Nahrungsmittel tieriſchen Urſprungs. 3210 c) Nahrungsmittel pflanzlichen Urſ 89.8 d) Genußmittel. 32570 Gewerbliche Wirtſchaff tt 285.8 a) Rohſt off 166,2 b) Halbwaren N 85,5 e) Fertigwaren„ 3451 1. Vorerzeugniſſee 2 20.3 2. Enderzeugniſe 1 13.8 Außerdem Rück waren.2 Zuſam 8 42 455,2 Gold und Silber 9 45,5 So hat ſich die Einfuhr von lebendem Vieh, vor allem von Rindvieh und Schweinen, um 3,1 Mill.„ erhöht. Die Einfuhr von Nahrungsmitteln tieriſchen Urſprungs iſt um 5,5 Mill./ geſtiegen. Zugenommen hat vor allem die Einfuhr von Walöl(plus 3,1 Mill.), Fleiſch und Fleiſch⸗ waren(plus 2,2 Mill.%) und Butter(plus 1,3 Mill.), während die Einfuhr von Schmalz und Talg(— 1,1 Mill. %) zurückgegangen iſt. Zugenommen hat auch die Einſuhr von Genußmitteln(plus 2,5 Mill. //), vor allem von Roh⸗ tabak(plus 1,7 Mill.) und Kaffee. Der erhebliche Rückgang der Einfuhr von Nahrungsmitteln pflanzlichen Urſprungs](— 11, Mill%) entfällt vor allem auf Ge⸗ treide, wie Weizen(— 8,5 Mill.), Gerſte(— 1,7 Mill. ), Hafer(— 1,0 Mill. /) und Mais(— 1,3 Mill.). Auch die Einfuhr von nichtölhaltigen Sämereien(— 2,9 Mill. /) und Küchengewächſen(— 2,2 Mill. /) hat ſich vermindert. Einzelne andere Waren, ſo Sücdfrüchte(plus 3,9 Mill.), Oelfrüchte(plus 1,8 Mill), Hülſenfrüchte (plus 1,3 Mill. /) und Obſt(plus 1,1 Mill.), ſind da⸗ gegen in größeren Mengen eingeführt worden. An der Steigerung der Einfuhr von Rohſtoffen(plus 16,6 Mill ſind vor allem Erze(plus 10,1 Mill.%), Spinnſtoffe(plus 5,8 Mill. /, insbeſondere Baumwolle) u. Kautſchuk(plus 2,3 Mill.) beteiligt. Zurückgegangen iſt hier vor allem die Einfuhr von Oelfrüchten(— 1,3 Mill%) und Häuten und Fellen(— 1,3 Mill.„). Die Zunahme der Einfuhr von Halbwaren(plus 6,4 Mill. /) entfällt vor allem auf Nichteiſenmetalle(plus 2,5 Mill.„), Kraftſtoffe(plus 2,3 Mill. /) und Schnittholz(plus 1,3 Mill). Verringert hat ſich dagegen die Einfuhr von Stickſtoffdüngemittein (— 1,9 Mill.). Si Di e Zunohme der Ausfuhr von Halbwaren(plus 2,6 Mill. /] entfällt in der Hauptſache auf Eiſenhalbzeug (plus 1,0 Mill. //), Koks(plus 0,9 Mill. /) und Stickſtoff⸗ düngemittel(plus 0,8. Mill.„J. Unter den Fertigwaren (plus 1,9 Mill.%) iſt die Ausfuhr von Enderzeugniſſen um 5,8 Mill./ geſtiegen. Beteiligt ſind vor allem Ma⸗ ſchinen(plus 4,6 Mill.), Kraftfahrzeuge(plus 2,9 Mill. und feinmechaniſche und optiſche Erzeugniſſe(plus 2,5 Mill.%). Vermindert hat ſich dagegen die Ausfuhr von Waſſerfahrzeugen(.1 Mill.„]., Die Ausfuhr von Vorerzeußniſſen iſt um 3,9 Mill./ zurückgegongen, dar⸗ unter insbeſondere chemiſche Vorerzeugniſſe(— 2,9 Mill. und Gewebe und Gewirke(— 2,3 Mill.%). Vor⸗ erzeugniſſe aus Eiſen ſind dagegen in etwas größerem Maße(plus 1,3 Mill. /) ausgeführt worden. An der Einfuhrſteigerung aus Europa von April zum Mai ſind vor allem Schweden(plus 3,8 Mill.)), Nor⸗ wegen(plus 2,1 Mill. /, beſonders Walöl) und Frankreich (plus 2 Mill. 1, beſonders Wolle) beteiligt. Auch aus der Mehrzahl der anderen Länder hat die Einfuhr zugenom⸗ men. Zuxrückgegongen iſt hier die Einfuhr vor allem aus Rumänien(— 4,1 Mill. /, beſonders bearbeitete Mine⸗ ralöleß und Ungarn(— 2 Mill. /, beſonde ns Getreide). Unter den überſeeiſchen Ländern iſt eine Einfuhrſteigerung vor allem aus folgenden Ländern zu verzeichnen: China (plus 7,3 Mill. /, beſonders Wolframerze), Braſilien (plus 4,6 Mill. /, beſonders Baumwolle), Niederländiſch⸗ Indien(plus 3,2 Mill., beſonders Kautſchuk), Vereinigte Staaten von Amerika(plus 2,9 Mill. /, beſonders bear⸗ beitete Mineralöle], Auſtraliſcher Bund(plus 2,6 Mill. J, beſonders Wolle) und Columbien(plus 2 Mill. /, beſon⸗ ders Bananen). Dagegen iſt die Einfuhr vor allem aus Argentinien(— 5,2 Mill., beſonders Weizen) erheblich zurückgegangen. Die leichte Zunahme der Ausfuhr nach den europäiſchen Ländern entfällt vor allem auf die Union d. S. Sowjet⸗ republiken(plus 2,9 Mill.), Portugal(plus 2,7 Mill. ), die Niederlande(plus 2,3 Well. 4) und die Schweiz (plus 2,1 Mill.). Zurückgegangen iſt die Ausfuhr da⸗ gegen insbeſondere nach Großbritannien(— 2,9 Mill.). Die Ausfuhr nach Ueberſee weiſt nur wenige bemerkens⸗ werte Bewegungen auf. So hat die Ausfuhr nach Japan erheblich(plus 5 Mill. /) zugenommen, während die Aus⸗ fuhr u. a. nach der Union von Südafrika(— 2,8 Mill, ] und Argentinien(— 2,2 Mill. /) zurückgegangen iſt. des Geſamtabſatzes des Deutſchen Steinſalzſyndikats um 10. 12 v. H. die Durchſchnittserlöſe für die Erzeugniſſe des Unternehmens gegenüber dem Jahre 1936 zurück⸗ gegangen ſind. Der Rückgang erklärt ſich in der Haupt⸗ ſache durch den Mehrabſatz in geringwertigeren Induſtrie⸗ und Gewerbeſalzen für das Inland und den erhöhten Abſatz nach dem Auslande; die Auslandserlöſe ſind nach wie vor unbefriedigend. Im Berichtsfahrx lieſerte die Gefſellſchaften auf ihren eigenen Anteil 709 026(i. V. 60 342) Dz. und gegen zugskaufte Lieſerungsenteile 586 950(520 670) Dz., d. ſ. zuſammen 1 295 976(1 151 012) Dz. Davon entfallen auf Juduſtrieſalz 62 360(59 240] Dez., auf Gewerbeſoalz 856 968(721 550) Dz. und auf Speiſeſalz 876 648(370 222) Dz. Die Beteiligung der Geſellſchaft am Geſamtabſatz des Deutſchen Kaliſyndikats wurde wie i. V. von den Konzernwerken erfüllt, mit Ausnahme ei⸗ nes geringen Spitzenausgleichs in der Zeit der Haupt- verladungen von 66665(i. V. 19 286) Da. K20(Kainit). Durch die im Intereſſe der deutſchen Landwirtſchaft an⸗ geordnete Bprozentige Kalipreisſenkuig ſind die Erlöſe aus Quotenberkäufen entſprechend zurückgegangen.— Die Erfolgsrechnung zeigt den Betriebsüberſchuß mit 0,71(0,63), andererſeits Unkoſten, Steuern und Sozial⸗ abgaben mit 0,41(0,36) und Abſchreibungen mit unv. 0,068 Mill. /. Noch einer Rückſtellung von 30 000— 4 ergibt ſich einſchl. 4618(4652)/ Vortrag ein Reingewinn von 20 276(204 618) /, aus dem unv. 200 000% als Ausbeute gezohlt und der Reſt wiederum vorgetragch werden ſoll. In der Bilanz ſind das Anlagevermögen mit 0,45 (0,52), Beteiligungen mit unv. 0,27, das Umlaufsvermögen mit 1,57(1,49), darunter Forderungen mit 1,42(1,27), andererſeits eingegangene Zubußen mit unv. 1,45, Ver⸗ bindlichkeiten mit 0,60(0,57) und Rückſtellung mit 0,03 (0,05) Mill.„ aufgeführt. In der ordentlichen Haupt⸗ verſammlung wurde der Vorſtand ermächtigt zur Vexpach⸗ tung des Geſamtunternehmens an die Gewerkſchaſt Braun⸗ ſchweig⸗Lüneburg in Grasleben bei Helmſtedt für 30 Jahre gegen Uebernahme aller Unkoſten einſchließlich Abſhrei⸗ bungen und Steuern ſowie gegen Garantie einer Aus⸗ beute von mindeſtens 250„ je Geſellſchaftsanteil für die außenſtehenden Geſellſchafter. Falls ſich der vom Deulſchen Steinſalz⸗Syndikat jeweils feſtgeſetzte Jahresdurchſchnitts⸗ erlös gegenüber dem Satze für 1937 um mehr als 5 v. H. erhöht, wächſt die garantierte Ausbeute im gleichen Ver⸗ Bältnis.. Die Bergwerksgeſellſchaft Habighorſt, Habighorſt Kr. Celle, weiſt auch für das Geſchäftsjahr 1997 einen Verluſt aus, und zwar von 9883(i. V. 23 467) 1, um den der Ge⸗ ſamtverluſt auf weiter vorzutragende 117 466/ anſteigt. Die Beteiligung am Geſamtabſatz des Deutſchen Kali⸗ ſyndikats mit 4,3974 Tauſendſteln blieb unverändert und wurde wieder von den Konzernwerken erfüllt. * Kraftübertragungswerke Rheinfelden. Aus dem AR ſind Haus Fürſten berg(London) und Proſeſſor Dr. Rudolf Haas(Rheinfelden) durch Amtsniederlegung aus⸗ geſchieden. * Bayeriſche Granit⸗A.⸗G., Regensburg. In der oV. wurden die Regularien erledigt und der Aufſichtsrat in ſeiner bisherigen Beſetzung wiedergewählt. Der Reinge⸗ winn von 12 122/ dient der Minderung des Verluſt⸗ vortrages auf 54 525,(i. V. 31 627/ Neuverluſt). Es ſei weiterhin nicht damit zu rechnen, daß die eventuell im laufenden Geſchäftsjahr erzielten Gewinne verteilt wer⸗ den; ſie würden vielmehr zur inneren Stärkung der ein⸗ zelnen Betriebe der Geſellſchaft verwendet werden. * Voltohm, Seil⸗ und Kabelwerke Ach, Frankfurt a. M. Die oüV genehmigte den Abſchluß für 1937 mit einem Reingewinn von 5155 ,, um den ſich der Verluſtvortrag von 74094% entſprechend vermindert. Der AR wurde in bisheriger Zuſammenſetzung wiedergewählt. Wie der Vor⸗ ſtand mitteilte, konnte ouch im laufenden Jahre der Umſatz nach wie vor geſteigert werden. Wenn auch die Auſwärts⸗ entwicklung weiterhin ſo anhalte, müſſe doch der Ueberſchuß zunächſt noch zur Beſeitigung des Verluſtvortrges und zur endgültigen Bilanzbereinigung verwendet werden, ſo daß auch für das Geſchäftsjahr 1938 noch nicht mit einer Divi⸗ dendenausſchüttung gerechnet werden dürfe. * Singer Nähmaſchinen AG, Berlin. Die oß der Singer Nähmaſchinen AG, Berlin, nahm den Abſchluß für 1997 per 31. 12. 1997 an, der nach 2,89(4,18) Mill.„/ Ab⸗ ſchreibungen einen Reingewinn von 1,62(2,99) Mill. ausweiſt, der nach Deckung des Reſtverluſtes aus den Kri⸗ ſenjahren der freien Rücklage zugeführt wird. Laut Ge⸗ ſchäftsbericht waren die Fabriken der Geſellſchaft voll be⸗ ſchöftigt und die Fabrikation von Spezial⸗Nähmaſchinen hat gute Fortſchritte gemacht, nachdem umſangreiche Er⸗ weiterungen ihrer Fabrikanlage, wobei insbeſondere auch weſentlſiche Verbeſſerungen der hygieniſchen. vorgeſehen waren, durchgeführt worden waren. In der Bilanz erſcheinen Fabrikanlagen, Geſchäftshäuſer und Einrichtungen abzüglich Wertberichtigung mit 15,53(14,17) Mill.„“, Kaſſe, Wechſel, Wertpapiere und Bankguthaben heim. NRhein-Mainische Abendbörse Behaupfel Trotz der großen Gef lle zeigte die Abendbörſe die über den ermäßigten Mittagsſchlußkurs einigermaßen be⸗ hauptete Kurſe. Etwas leichter lagen Erdöl, und zwar ., v. H. Metallgeſellſchaft, die nachbörslich mit 12795 (129,50) zurückfielen, waren auf dieſer Grundlage eher noch angeboten. 9 imetall in Anpaſſung an den ſchwächeren Berliner Ku bis 141,75 abgeſ ächt. JG Farben da⸗ gegen, v. H. freundlicher. Die übrigen Werte wurden, ſoweit überhaupt Nennungen erfolgten, auf unveränderter Kursgrundlage geſprochen. Renten wiederum ohne Umſatz, man hörte Kommunal⸗ umſchuldung 96. Die Abendbörſe ſchloß ſtill. „Waren⸗ Mill. /, mit 34,59 Mill. J. nen ſtehen(Aktienkap 1,64(1,47) Mill.— Rücklagen und bei Mill./ Rückſtellungen fende Schulden gegenüber. * Chr. Adt. Kupferberg u. Co. K. G. a.., Mainz. Die oH genehmigte den Abſchluß 1937 mit wieder 4 v. H Dividende zuzüglich 1 v. H Sondervergü⸗ tung. Die Verwaltung wies auf die ſtärkere Preis⸗ ſteigerung für die allerdings beſonders wertvollen Weine der 1937er Ernte hin. Die Ernte ſei aber um etwa ein Drittel unter ihrem Normalbetrag zu⸗ rückgeblieben. Eine entſprechende Erhöhung der Schaumweinpreiſe konnte naturgemäß nicht eintre⸗ ten. In der HW wurde über das Fortbeſtehen der Vorzugsaktien eine längere Erörterung geführt. Die Verwaltung erklärte, die Vorzugsaktien zu Ende 1941 einzuziehen, falls nicht ſchon vorher eine geſetzliche Maßnahme dies verlange. Der Gewinn⸗ anteil der beiden perſönlich haftenden Geſellſchafter wurde in der Satzung feſtgelegt. Ein Antrag auf Ver- tagung zur Genehmigung der neuen Satzung wurde mit 5286 gegen 1168 Stimmen abgelehnt, der Abſchluß für 1937 mit 5446 gegen 970 Stimmen genehmigt. Erneuter Einnahme⸗ Rückgang bei den Schwei⸗ zeriſchen Bundesbahnen. Die Schweizeriſchen Bun⸗ desbahnen weiſen für Mai erneut einen ſtarken Ein⸗ nahme⸗Rückgang, und zwar ſowohl im Perſonen⸗ als auch im Güterverkehr aus. Insgeſamt ſind die Be⸗ triebseinnahmen von 24 Mill. ſfr. um 2,4 Mill. ffr. geringer als im entſprechenden Monat des Vorjahres, Die Betriebsausgaben ſtellen ſich auf 18,5 Mill. ffr., ſo daß ein Betriebsüberſchuß von 5,5 Mill., fr. ver⸗ bleibt, d. ſ. 3,15 Mill. ſſr weniger als im entſprechen⸗ den Monat des Vorjahres. Für die erſten fünf Mo⸗ nate des Jahres 1938 ergibt ſich ein Betriebsüber⸗ ſchuß von 33 Mill. ffr., d. ſ. 10,2 Mill. ffr. weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Waren une Märkte Mannheimer Getreidegroßmarkt O Maunheim, 20. Juni. In Weizen waren bei der guten Verſorgungslage der Mühlen keine Käufe erforder⸗ lich. Auch Roggen wurde nicht umgeſetzt. Der Verkehr in Füktergerſte erfolgt faſt ausſchließlich im Wege der Zu⸗ teilungen. Hafer wor nicht erhältlich. Weizen⸗ und Rog⸗ genmehl logen aus den mehrfach genannten Gründen recht ſtill Am Futtermittelmarkt waren auch Biertreber und Malzkeime reichlich erhäl lich; die Kaufluſt iſt nicht ſehr groß, und für verſchiedene Artikel iſt man bereit, auch unter den Höchſtpreiſen zu verkaufen. Rotterdamer Getreidekurſe vom 20. Inni.(Eig. Dr.) Weizen lin Hfl. per 100 Kilos) Juni 6,10; Sept. 5,7 Nov. 5,67 /: Ina 5,70 G.— Mais lin Hfl. per Laſt 2000 Kilo! Juni 100; Sept. 104; Nov. 104,50; Jan. 105. A Liverpooler Baumwollkurſe vom 20. Juni.(Eig. Dr.] Amerikan. Univerſol Stand. Middl.(Schluß) Juni(38 458; Juli 459; Auguſt 463; Sept. 467 Okt. 472; Noy. 474; Dez. 476; Jan.(39 478; Febr. 479; März 481; April 482; Mai 484; Juni 485; Juli 487; Okt. 488; Dez. 4897 Jan. (40) 490; März 493; Tendenz ſtetig. und Materialbeſtände Forderungen abzüglich Wert⸗ 82) Mill. /, Beteiligungen 1 al 12 bei 91 40,7(37,88) Mill./ lau⸗ Leinölnotierungen vom 20. Juni.(Eig. Dr.] Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Juni 11/16; Leinſaat Klk. per Juni 12,25; Bombay per Juni 12/6; Leinſgatöl loko 28,8 Juli und Sept.⸗Dez. 22,4% Baumwollöl ägypt. 17%; Boumwoll⸗St. ägypt. per Juni 5,75. Neuyork: Terp. 27,5. Savannah: Terp. 22,25. * Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim. Erdbeeren A 5672; Erdbeeren B 40-50/ pro 100 Kilo. Anſuhr 115 Doppelzentner. Geld- und Devisenmarki Paris, 20. Juni.(Schluß amtlich). London 178.25 Italien 188,75 Stockholm 918. Neuyork 3586.— Schweiz 824,12 Wien 0 Belgien 609 87 Kopenhagen 795.— Berlin 1450.— Spanien Holland 1990, Warſchav 800,— London, 20 Juni.(Schluß amtlich), Neuyork 496,50 Liſſabon 110,21 Buenos Aires 1600, Montreal 500,37 Helſingfors 226,42 Rip de Jan. 281. Amſterdam 895,82 Prag 142,55 Hongkong 12192 Paris 177,96 Budapeſt 2500, Sch anghar 0 1087 Vrſiſſel 2920,50 Belgrad 217,75 Nokobama 9 Italien 9445,— Sofia 405, Auſtralilen 125, Berlin 1230,25 Moskau 2020,— Mexiko** Schweiz 2163,50] Rumänien 665,— Montevided 20257 Spanien 155 Konſtantin 623.— Valparaiſo 124.0 Kopenbagen 2240, Athen 346, Buenos Stockholm 1939,50 Wien 5 auf London 1900, Oslo 1990,12 J Warſckau 2625, Südafrika 100,12 Melalle Hamburger Metallnotierungen vom 20. Juni Kupfer e Brief Geld traitszinn Briefſ Geld. Brieſſceld] Hüttenrobzint p. 100 kg) 16,50 16, 0 Januar.4. Feinſilber(Rar per kg) 30,20 36,20 ebruacr.... Feingold(RW per 9).84 29 üärz.4„.. Alt⸗Platin(Abfälle) April 3 Eircapr.(RM per) 2. 2 Mai e I Techn. reines Platin Juni 44,2544, 25243, 0243,00 Detailpr.(RM per g) 3,25 Juli 44,2544, 25243,0243,0 t August 44,2544.25½243,0 2430 Loeb Septemberſ44, 2544, 25243,0.243,0[Antimon Regules chinel Sktober 44, 2544,25 243.0243, November 44,2544, 25243,0.243.0 Dezember (L per io) 44, 42,— Queckſilber(per Flaſche) Wolframerz chineſ. in... 58, * Der Londoner Goldpreis betrug am 20. Juni 1938 5 eine Unze Feingold 140 ſh 10 d= 86,7181, für ein Gramm Feingold demnach 54,3347 Pence= 2,8805. Frachfenmarki Duisburg-Ruhrori Das Berggeſchäft war an der heutigen Börſe ziemlich ſtill. Es wurden nur einige Kähne zu unveränderter Fra von 1/ ab Ruhrort und 1,20/ ab Kanal Baſis Mann: heim angenommen. Für talwärts dagegen wurde Ae Kahn raum eingeteilt. Auch hier erfuhren die Frachten mi 1/ ab Ruhrort und 1,20„ ab Kanal einſchl. Schleppen nach Rotterdam keine Aenderung. Der Zuſchlag für Ant⸗ werpen⸗Gent beträgt noch wie vor 30 Pf. ſe Tonne mehr als für Rotterdam. Der Bergſchlepplohn notierte mit bzw. 80 Pf. nach Mainz und 80 bzw. 90 Pf. noch Mann; Der Talſchlepplohn beträgt nach wie vor 8 0 für größere beladene Kähne je Tonne ab Ruhrort na Rotterdam. 5 * 73 381 21 1 17 38 1*. 21 a 1—— 41 5 00 Dienstag, 21. Juni 1938 i Neue Mannheimer Zeitung Mittags⸗Ausgabe 9. Seite/ Nummer — 1—— 555 8 2 2 1* „0. Jauuar“. 28. 65 feierliche Verpflichtung unſerer 14/171 Neckarſtadt⸗Oſt. 2.., 21 Uhr, treten alle Füßh⸗ Teilnehmerinnen an der Hinbdernisſtaffel. 2 2 Parteianwärter im„Zähringer Löwen“. Die Einladungen rerinnen, Gruppenſportwartin und Gruppengeldverwal⸗ 18 Uhr, Rhein⸗Neckar⸗ Halle, für die Ringe 1, 2, 3, * 1 el ungen ergehen noch ſchriftlich. terin in tadelloſer Dienſtkleidung vor dem Schlageterdenk⸗ 8 und die Gruppen 21, 22, 26, 41. Waſſerturm. 21. 6, 20.45 Uhr, Antreten der uniformier⸗ mal zur Sounwenofeier an. Teilnehmerinnen am Mäbeltanz. 22. N 0 5 7 8 1 70 5 55 90 5 An trete! 1 12 Partelarntlichen Bekanntmachungen enmomman ten Pol. Leiter und Pe⸗Anwärter an der Konkordienkirche 1 VV fn der Wohlgelegenſchule und 24.., 18 Uhr 8 Straße zwi. 1 9 4 5 8 1 8505 liche We auf de lignetplatz. Spor ringen. 5 2. 5 988 7 1 Ortsgruppen der NSDAP Sie R 1 und R 2) zur Teilnahme an der Nichtturnerinnen erſcheinen ebenfalls. Neckar⸗Halle für die Gruppen 21, 26, 34, 5 5 5 1 5 Sonnwenofeier. 7171 Lindenhof 2. 22.., 19 Uhr, treten alle Mäd it Schlachthof. 21.., 20 Uhr, Antreten ſämtlicher unifor⸗ 3 9 3 5 a 3 5. ideen„22.., 19 Uhr, treten alle Mädel mit 8 nierten Pol. Leiter vor der Geſchäftsſtelle 5 ö Rheinau. 21.., 20.45 Uhr, treten zur Sommerſonn⸗ Sportzeug auf dem Gontardplatz zur Hauptprobe für 5 5. Wniſches Eck. 21.., 20.80 Uhr, Antrete i wendfeier 1938 ſämtliche Pol. Leiter, Walter und Warte Sportfeſt an. Sämtliche Teilnehmerinnen am Mädeltanz Motorgefolgſchaft 5/71 Neckarſtadt. Die N Pol. e 55 55 n famtlicher der Gliederungen auf dem Marktplatz in Rheinau an. Uni⸗ treten ebenfalls an. Diejenigen Mädel, welche mit dem Gefolgſchaft tritt am 21.., pünktlich 20 Uhr, in Sommer⸗ uniformie Pol. Leiter und-Anwärter auf dem form iſt onzulegen Rad fahren, treten um 20 Uhr an den Rhein⸗Neckar⸗ 11 im Schl 92 Schulplatz. i. Hauen 98 uniform im Schloßhof an. 8 0 5 fol 2/171 Oſtſtadt⸗N im. Fendenheim⸗ ⸗Weſt. 21.., 21.15 Uhr, treten alle Pol. NeS⸗Fraueuſchaft 11/½12/171 Humboldt⸗Erlenhof. 21.., 20.15 Uhr, kommen 19 i e 1 9 8 8 8. ä Leite und Watte im Hofe des Parteiheims zur Neckarſtadt⸗Oſt. 21.., 19.90 Uhr, Stab⸗ und Zellen⸗ fämtliche Führerinnen, Gruppenkaſſtererinnen und Sport⸗ 5 ihr, i geſamten Gefolgſchaft im feier an Nichkun if 1 mit Armbinde. frauenſchaftsleiterinnen⸗Beſprechung. 20 Uhr Singprobe bei Meg in Dienſtkleidung(weiße Söckchen! auf den hof zur Sonnwendfeier. ö 2 e 1 1 0 7 55— B Näfertaler Straß 5 Meßplatz. 12 2 2 ä Horſt esel. 1 21.., 20.15 Uhr, Antreten ſämtlicher B e ee 21. 6. 15 Uhr, Beſprech 112/171 Humboldt⸗Erlenhof. 21.., 20.40 Uhr, treten Amt für Techuik(NS BY T) Aol Leiter 0 zſte er Orts⸗ 8 8. 21.., 15 Uhr, Beſ hung e 5 75„„. 2 5 JFF ö 1 0 er in Uniform vor der Geſcaftsſtele der Orts- i 5 5 ee 15 Mädel beider Gruppen in Dienſtkleidung auf dem Sprechſtunden jeweils dienstags und donnerstags von b er Humboldt. r. Si 1 8 Marktplatz zur Sonnwendfeier an. Wimpel milbringen.—2 i. ſchäftsf 7, 7 ., 20.45 7 5 Humboldt. 21.., 20 Uhr, Singprobe bei Frou Le 4 91 l g 7 ring 18—20 Uhr in der Geſchäftsſtelle N 7,7 Humboldt. 21.., 20.45 Uhr, haben ſämtliche Pol. Lei⸗ Lortzingſtraße. 5 hr, Singprobe 6 1 ux, Gruppenführerinnen. Sofort Fächer 1 75 ö ler und 815 wärter auf dem Marktplatz Neckarſtadt anzu⸗ Bismarckplatz. N.., 20.15 Uhr, Pflichtheimabend im 18/171 Neckarktadt⸗ Oſt. 21.., 20.15 Uh Antreten an Dienſtanzug: Dienſtbluſe, Zivil mit Armbinde.„Schwarzwälder Hof“, Ecke Keppler⸗ und Rheinhäuſer⸗ der Ühlaudſchule in Bundestracht zur Son amen dfeier. beim. 21.., 20.15 Uhr, Antreten ſämtlicher Pol. ſtraße, 55 ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauenwerksmit⸗ a 2.., 19.40 Uh i d b it nt geiter vor dem Parteiheim. Bieden 5 9 55 129 Heimabend Beſprechung der Zellen⸗ und a nenen ee uſtkleidung(weiße Söckchen) eu E* E 8 ro Friedrichsf 2 3 2 i 1e N 113 2 e tsleit Liederbücher mitbringen 0 F 5 2 J Friedrichsfeld. 21.., 21 Uhr, treten die Pol. Leiter loc frauenſchaftsleiterinnen. Liederbücher gen. 5/171 Oſtſtadt. 22.., 20 Uhr, tre 1 Mädel 11 8 e er Parteſgeſchäftez e Neckarau⸗Süd. Der Pflichtheimabend am 22. 6. fällt ⸗ 5,171 Oſtſtadt. 23. 6, 20 Uhr, treten a i 8 und Warte an der Parteigeſchäftsſtelle zur Sonn⸗ aus. Dafür nehmen die 1 11 der feierlichen Bere Sportzeug an der Rhein⸗Neckar⸗Halle zur Sportprobe an. freiswaltung Mannheim, Kheinſtr. 3 feier an. 1 1 150 55 e Fals. Feudenheim. 21.., 21.30 Uhr, Antreten am Schul atz . 5 8 8 pflichtung der Parteianwärter am 22.., 20 Uhr, im Volks⸗ 0„. 1 Schulplatz. 5 2— i audhofen. 21.., 20.15 Uhr, Appell der Pol. Leiter, chor teil. 8 5 5 Sport- BD Berufserziehnngswerk der DA galter und Warte im Hof des Parteihauſes. Anſchlie⸗ Sandhofen. 21. 6. fällt der Heimabend aus. Neuer g 1 5 3 Der Lehr. uchi na für 1 f Teilnahme an der Sonnwendfeier. Termin 1 5 bekanntgegeben 8 3 Teilnehmerinnen an der Körperſchnle. 22.., 20 Uhr, Der Lehrgang Buchführung für Han 984 3 ö 3 33 5 8 5 Humboldt, 21.., 20 Uhr, Beſprechung des Ortsgrup⸗ Rhein⸗Neckar⸗Halle, für die Gruppen 2, 3, 4, 5, 6, 7, Dienstag, 21. Juni, um 19 Uhr, in C1, 5 Waldhof. 21.., 21 Uhr, treten ſämtliche Pol. Leiter, zenſtobes, Mittelſtraße 24. Berichte mitbringen 8, 9/171. Anmel hierzu können noch beim Lehrgangsleiter ab⸗ 2 n otumzrter W. 1 10 N 8 1 er Orte 8 4 i 2 2 2. 8 2 N 5 8 9 3 Pe-Anwärter, Walter und Warte vor der Ortsgruppe, Humboldt. 23.., 20 Uhr, Heimabend in der Alphorn⸗ Teilnehmerinnen an der Körperſchule. 23.., 20 Uhr, gegeben werden. 15„„ Sansſtraße 15, an. e Zivil mit Armbinde. 5 ſtraße 17.. 55 5 Rhein⸗Neckar⸗Halle, für die Gruppen 11, 12, 13, 14, 17, Zu dem neuen Buchführungs lehrgang Stufe II, der je⸗ 1. 21.., 20,30 Uhr, Antreten ſämtlicher Pol.„Fendenheim⸗Weſt. 22.., 20.15 Uhr, Heimobend im 18, 19, 20, 21, 22, 24 286, 27, 28, 29/171. weils Dienstags und freitags von 20,30—22 Uhr ſtattfindet, r er, Anwärter ſowie Walter 8 Warte e und 0 e ſämtliche Frauenſchafts⸗ und Frauen⸗ Teilnehmerinnen an der Körperſchule. 24.., 20 Uhr, werden noch Anmeldungen angenommen. 1 5 ne 8 7 8 1 hertks 18 5 4 5 75 2 2 1 5 2 5 ta 1 loſer Uniform am Lameyhaus, R 7. Zivil Käfertal⸗Nord. 2.., 20.90 Uhr, Singſtunde im„Schwar⸗ übt jede Mädelgruppe auf ihrem Sportplatz bzw. in ihrer Ortswaltungen nde enen„„Schwar⸗* 72 25 5 755 7 1 2 0 5 2 5 55 bind 915 21.., 20,25 Uhr, Antrete ller Pol. Leiter zen Adler“ für alle Mitglieder, Turnhalle für ſich die Körperſchule. 8 5 2 Fendenheim⸗Weſt. Sämtliche Stabs⸗ Zellen⸗ und Block⸗ 1 Strohmar., Jugendgruppe. Sämtliche Jugendgruppenführerinnen Teilnehmerinnen am Mädeltanz. 22.., 20 Uhr, in der ohleute kreten am Dienstag, 21. Juni, um 21.15 Uhr, 5 vor dem Haus d r Ortsgruppe. Anzug: Dienſtbluſe. 5 holen die Arbeitsberichtsblätter bei der Kreisfrauenſchafts⸗ Dieſterwegſchule und am 24.., 20 Uhr, in der Rhein⸗ Hofe des alten Schützenhauſes zur Teilnahme an der Sonn⸗ Neckarau⸗Süd und Nord. 21. 6. 20.50 Uhr, treten die leitung, Abt. Kartei, ab. Jugendgruppenfoch. Neckar⸗Halle für die Gruppen 6, 7, 11, 12, 22. 26/171. wendfeier an f n 5 mierten Pol. Leiter und Pe⸗Anwärter der Orts⸗ Jugendgruppe Humboldt. 28.., 20 Uhr, Heimabend in 8 a r pen Neckarau⸗Süd und Nord vor dem Ortsgruppen⸗ eee gel i 0, 2 för 5 5 Sport— BDM Abteilung, Volksbildungswerk j. ien. e Dient ugendgruppe Erlenhof. 21.., 2 hr, Heimabend i 4 f 5. 2 3 5 i 5 0 15 5 im in der Luiſenſtraße zur Sonnwendfeier an. Dienſt⸗ Dietz Jeppelinſtroße 96 f r,& 8 Teilnehmerinnen an der Körperſchule. 21.., 18 Uhr, Heute, Dienstag, 21. Juni, 20.15 Uhr, ſpricht in der Aula, * unzug.. Neckarau. 22.., 20 Uhr, Heimabend im Gemeindehaus. Rhein⸗Neckar⸗Halle, für die Ringe 1, 2, 7/171. A 4, 1, Profeſſor Dr. Thome, Heidelberg, über:„Der groß⸗ „30. Jaunar“. 21.., 20.30 Uhr, Antreten der Pon Lei⸗ Bon Teilnehmerinnen an der Körperſchule. 22.., 15 Uhr, deutſche Wirtſchaftsraum“ Eintritt für Inhaber der Hör 1 ler vor der Peſtalozziſchule in Uniform(Zivil mit Arm⸗ 8/171 Schwetzingerſtabt 1.., 20 Uhr, Sport ſtatt Rhein⸗Neckar⸗Halle, für Ring 3 und Gruppe 21 und 22. karte der Volksbildungsſtätte frei. Der Vortrag wir e binde) zur Teilnahme an der Sonnwendfeier. Heimabend, Mädchenberufsf 07 5 8 16.30 Uhr für Ring 8 und Gruppe 41. Verbindung mit der Verwaltungsakademie durchgeführt 1 f J Lesart de e j Ein Höderterd e früher Schneider 0 Stellengesuche. 5 1 Nu Mk. 35.— zu Mietgesuc . detwier- 5—.— e verkaufen. 59271— 8 Stieber, Lenauſtraße 24. 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A Ae ae en ac Ble ebe 1 dae bein Vene. 1 1 8 wärtige Rundfunksender verstehen usw. 5 Mannheim(L 7, 4a), Hamburg, Lahrbach/ Rhön und Freiburg i. Br., den 21. juni 1938. In tiefer Trauer: Amalie Scheffelmeier, geb. Rau Albrecht Scheffelmeier, Gerichtsassessor Maria Scheffelmeler Lore Schellmann, geb. Scheffelmeier Bitte diese Anzeige als Drucksache(3 Pig. Porto), an Gutschein Gebr. Paustlans Verlag, Nambusg 1, Chileheus 150 11—. fenden. sie können auch eine postkarte schreiben. leh möchte Ihre Zeitschrift æ. lernen. Lenden Sie it ag ele Einen Monat lang umsonzl und unverbindlich Falls ieh nach Erhalt des 3. kleftes keine Nachricht gebe, kann der Brlefträger die Bezugsgebühr für den nächsten Monat(96 P. g. trei Haus) einziehen. Name, Postamt und Stratze: r r Nach dem Wunsch des Verstorbenen hat die Beisetzung in aller Stille stattgefunden, * f 1 en. Von Beileidsbesuehen bitten wir dankend absehen zu wollen(lte deutlen schreiben e 10. Seite/ Nummer 278 Dienstag, 21. Juni 1938 ———— lan petrovich Hide sessgg eee ee Eln intsressentes Llebes paar in elnem nouen prachtvollen Tobls-F Ilm! eme. — K 1. 5, Breite 8 Narald Paulsen Film: in dem Tobis We aterduindle na engestaltet. Hlde Körber Viktoria v. Ballasko Fiia Benkhoff Letzte Tag e! 23.00.39.20 .40 car A Neerteldstraße Ab beuie! stspiele Regie: s der besten Eu 8 ine i EI r Fümsaison diese Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe ab heute bis einschl. Donnerztag Ohfisu Mardayn WII Eichberger Herbert Hübner Trude Marlen „und wieder begeistert durch seine herrliche Stimme— des gott; begnadete Tenor geniamino Gigli NARA SEBOTAR . - Kamp 4. Ctoßfüm von Seht e: Di. N. Kum U Ein Fotschung 415 Herstellungsgrupps! Un 1 Krimina a 5 N Ein ausgezei Bent ae Leben Musſk: F. R Fel.00.30..30 erschütter 1 Anfang: er F — 8 1 Rätsel del Urwal rer z 7e AGE! dhölle henkel und Serd Kahle ür Ju g 0 L e 22. Juni Feen St. 7 Uttertie mit Hilde Hildebrand, Peter Bosse, Hans Moser Einer der scions len Cobis-Fllme dieser Saison Dienstag bis Donnerstag: eute(nur 3 Tage).00,.10,.20 Heitere Op Vortrags Die Advokaten La serva padrona der Opernschule Im Saale U, 19 Der Hochzensbraten Der Boxkampf Schmeling Tous Wird Mittwoch nech! 3 Uhr in der LISEILE nabend folge: v. Fron Schubeit von G. Pergolesi Jugendnicht zugelassen! f Kotten zu.50 bis 1 20 f. übertragen. Pollzeistunde- Verlänge- 50 Der Maulkeld)— Der in d. Ttopen verschollene Gelebte einet schò- rung bis zum Ende der National⸗Theateruannem mi nen Fteu kehit heim u. btingt sie, die einem anderen Ubertragung! genört, in d. lob. Konflikt intes Ledens. Behutsam Diensta den 21. Juni 1338 R. N. 2 0 E ts d. mit saub Sesinn. ges telt. dies. Fim des Theme Forsten 0 Miete E Nr 28 Votder II. Sondermiete E Nr. 14 König fichard III. Schauspiel ins Aufzügen(15 Bildern von William Shakespeare Uebersetzt von B. W. von Schlegel Anf. 19.30 Uhr Ende geg. 22.45 Uhr Kabarett-Programm und Jan Tischbestellungen Telefon 22000 Mittwoch 16 Uhr: Tanztee, Eintiitt frei 8. Nude Welssher- Thecdot 100 paul Henckels u. 8. .00.20.30 Auserlesenes Vor-Progr.l- jugend nioht zugelassen! Täglich:.00,.10,.20 Uhr. SDrulq Bleichwachs . In der lauen Adria Pine des gas lite, dos qc lhre Ein frisches, flottes Lustspiel mit volksstückhaftem Einschlag im Mittelpunkt des Geschehens der Llebes- konflikt eines jugoslavlschen Fliegerofflziers, od Hounreinigbeſten resiſos besefſigi FUr Mk..10, ober nur in Apotſſeken 80 Nan meint Uberall Anfangszeiten: der sein Glück der Pflicht opfert. der tonnenũberflut. deimatinischen Küste zu ehen Weẽitere Mitwirkende sind;: Herta Worell— Steinbeck Heute Dienstag Erstaufführung! Neue Fox- Wochenschau u. Kulturflm:, Steins geben Brot AlkiaisRA! N— die leuchtenden, satten Farben Walter u. 8. a Rina E. v. Winterstein, Uüueid- 300,.10,.10,.25 Uhr in den Vortrag Am Mittwoch café Welle Schmelings Boxkampf 2 Ubertragung u. Polizeistundeverlängerung 6. Ehrungen Dalbergstr. 3 (am Lulsenring) * 7. Verſchiedene Anſchließend: des Herrn D Wir bitten Gäſte willkomn un r Auf alle Fälle ſollten ſie bei Verſtopfung, ſchlech⸗ tem Stoffwechſel oder übermäßiger Fettbildung das reine Pflanzen⸗ produkt Dr. Burchards Blut⸗ und Darmreinigungs Perlen verwen⸗ den, denn einfach zu nehmen, wirken ſie prompt und milde. 50 Stck. 85 ERSTER FIL NI Nationen, Fest edler Kreft u. Jugendliche 5 Mison SpELER ERM 1936 SESTRIN UNO: LENI NIETENS TAU, Symbol des Friedens und des stolzen Wettstteſtes det J. Teil 3 Tage Mittwoch Donnerstag hoben Pfg., 120 Stck..80. Drog. Ludwig u. Schüttthelm, O 4. u. Friedrichspl. 19 Sas Einkochen. Marmelade richtig steif, forb- frisch bei Erhaltung des vollen Aromas bereitet mon in 8 Minu- ten mit dem sparsamen Geſier- mittel Selierit. 3 kg Fröchte, 2 Kg Zucker. 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Juni 1938 im Geſetz⸗ und Ver⸗ ordnungsblatt verkündet worden iſt, ſowie die Vollzugsordnung des Finanz und Wirtſchafts⸗ miniſters und des Miniſters des Innern vom 7. Juni 1938 an die Gemeinden enthalten u. a. folgende neue Vorſchriften über die Rechts⸗ kraft der Veranlagung der Ge⸗ bäudeſonderſteuer ſowie über das Rechtsmittelverfahren: 1. Vom 1. April 1939 an iſt die Gebäudeſonderſteuer in der glei⸗ chen Weiſe mit Steuerbeſcheid an⸗ zufordern wie die Grundſteuer und die Gewerbeſteuer. Für das Uebergangsrechnungsjahr 1938 iſt die Anforderung ſowohl mit Steuerbeſcheid wie mit rechtskraft⸗ fähigem— nicht wie bisher mit einfachem— Forderungszettel möglich. Dem entſprechend werden alle Veranlagungen zur Gebäude⸗ ſonderſteuer für die Zeit vom 1. April 1938 an rechtskräftig, wenn nicht innerhalb einer Friſt von einem Monat ein Rechts⸗ mittel nach nachſtehender Ziffer 3 ergriffen wird. Außerdem erlangen auch alle Veranlagungen zur Gebäudeſonder⸗ ſteuer für die geit vor dem 1. April 1938 nach Ablauf einer Friſt von einem Monat Rechtskraft. 2. Die Friſt von einem Monat zur Einlegung eines Rechtsmittels beginnt a) für alle erſt nach der Verkündi⸗ gung des Geſetzes(4. Juni 1938) erfolgenden Veranlagungen zur Gebäudeſonderſteuer mit dem Ab⸗ lauf des Tages, an dem der Be⸗ ſcheid oder die Verfügung dem Be⸗ rechtigten zugeſtellt oder, wenn keine Zuſtellung erfolgt, bekannt geworden iſt oder als bekannt ge⸗ macht gilt(d. i. mit dem dritten Tage nach der Aufgabe zur Poſt)]; p) für die bereits erfolgten Ver⸗ anlagungen zur Gebäudeſonder⸗ ſteuer für das Rechnungsjahr 1938 ſowie für alle noch nicht verjährten Veranlagungen ſür frühere Jahre mit dem Tag nach der Verkündi⸗ gung des Geſetzes(4. Juni 1938). 3. Als Rechtsmittel iſt die bei dem Vorſitzenden des Bezirksrats zu erhebende Klage oder die Be⸗ ſchwerde an die Aufſichts behörde (Landeskommiſſär) zuläſſig. Die Einlegung des einen zuläſſigen Rechtsmittels ſchließt künftig das andere aus. Bei Erhebung der Be⸗ ſchwerde und der Klage am glei⸗ chen Tag ailt die Beſchwerde als nicht erhoben. 4. Für alle bereits erfolgten Ver⸗ anlagungen zur Gebäudeſonder⸗ und die früheren Jahre wird die ſonſt für jede rechtskräftige Steuer- neranlggung nach§ 211 der Reichs⸗ oboobenordnung vorgeſchriebene Feſtſekung einer Rechtsmittelfriſt und Rechtsmittelbeleßrung. die in zahlreichen Fällen fehlen wird, all⸗ gemein durch dieſe Bekanntmachung erſetzt. S2 J. G. Farbeninduſtrie Aktiengeſellſchaft, Frankfurt(Main) Aktiva Bilanz am 31. Dezember 1937 Paſſivg — N21 RM l. Gemäß s cc uttch der 1 zur Verfügung ge⸗ 40008050 1 J. Stammaktien⸗ Kapital Stimmrecht für RM. 720000000.— 7200000004 ſtellte Vorrats⸗Stammaktien im Nennwert von RM.— 5 1 Sti echt für 40000000. 40000000 desgl. Worrats⸗ Vorzugsaktien Serie AimRenn wert. 40000000.— 40000000— Vorzugzaktien⸗Kapital Serie A 8 5 Vort Abgang 5 5 5 Il. Anlagevermögen 81 15 Abſchrelbung Worzugsaktien⸗Kapital Serie B Stimmrecht für„ 400 000000.— 40000000 Bebaute Grundſtücke m. Geſchäfts 71007410. 252 803.— Noch nicht begebenes bedingtes Wohngebäuden„ 118230669.— 2401786.— 79676488— Stammaktien⸗ Kapital„ 170868600.— Bebaule Grundſtücke mit Fabrik⸗ II. Rücklagen en, Eiſenbahnanlagen und 142407420. 976 907.— Geſetzliche Rücklage J3JCCCCGCC0T0( 182900 140 78 Baulichkellen 62353472.— 24320875.— 179553116— Freie Nücklage ind e Grundſtücke einſchl. 84606 549.— 150 458.— Vortrag J XM. 1770864432 Kohlenabbaugerechtigkeiten 5414365.— 1478 786.— 58394570— Aus Gewinnvortrag 193œqͥ2ẽ2h” 5204 160.85 Apparate, Maſchinen und 100164097. 1509 000.— 7 Weitere Zuweiſun gg 2 10000000.— 3300281417 maſchinelle Anlagen 108 230 630.— 78110 127.— 191775510— ill. Wertberichtigungen 3 8 8 765163.— 2 Wertberich tigungen Betriebs- und Geſchäftsinventar 3238988—: 1824882— 5258370— IV. Rückstellungen n 72000000 Konzeſſionen, Patente, Lizenzen, 1— 9 IV. Verbindlichkeiten Marken- und ähnliche Rechte—.——.— 1 Teilſchuldverſchreibungen vom Jahre 1928 XM. 242 750609.— 432040646.— 3108 148.— hiervon in unſerem Beſi zz..— 2 80342400. 5 190858 922.—] 105183 259.— ſpäteßens NM. 62408 200.— eteiligungen[ 278667260.12] 130 668 708. 10 hierzu bel der Bückzahlung ſpäteſtens am 80 709 899.67 117036.97 22850341460 1. Juli 1935 fälliges Aufgeld 5 16240820.— 178649020 Ill. Umlaufvermögen Gekündigte Obligationsan leihen. 21798470 Vorräte Gebundene Wohlfahrtsfonds 8 Noh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſioſſe RM. 52916674.— Penſions- und Unterſtüzungskaſſen M. 45 400000.— Eigene Erzeugniſſe und Handelswaren„126768309.84 17068804384 Jubilaumskaſſ 3000000.— 48400000— Wertpaßpte 99 2 9 F 5 Ubeige Verbinplichkeiten eee Wo 1698650721 Hypotheken“, Grund⸗ und Rentenſchulden. NM. 17395014 Forderungen Anzahlungen und Kautionen von Kunden 6362 140.73 Hypotheken, Grund⸗ und Bentenſchuſden. RM. 9071 732.82 Velbindlichkelken uuf Grund bon davon an leitende Angeſtellte XM. 682 923.76 a ö 73330 568.66 i Warenlieferungen und Leiſtungea 5 330568. auf Grund geleiſteter Anzahlungen N 6921142.37 Verbindlichkeiten gegenüber N von Warenlieferungen und Leiſtungen„ 19099707794 Seren„ 206089 36.26 an Konzernunternehmmnn— 185970 794.56 indlichkeiten gegenüber Vo 1 41302576.62 Darlehen und ſonſtige Forderungen 3818584703 43712689472 e 4115 1 5 I 8„ von gezogenen Wechſelnu n 726 565.15 Schecs 0 Sfb 47251279 JJ... 51055 Zinſen auf Seilſchuldverſchreibungen Schatanweiſunge nn 4 6 19928601— Pom Jahre ß 8 9744402.— Kaſſenbeſtand einſchließlich von Reichsdank⸗ und Poſtſcheckguthaben 7300 298 38 Sonſſiggg e„ 50556492.78 200095 410 02 Andere Bankguthaben 10387324112 15 1 die der RNechnungsabgrenzung dienen 59 19736120 IV. a 8 Reingewinn JJC 11880 15594 Rest des Gewinnvortrages 1888. RM. 6800000.— o 67210 Gewinn des Jahres 1937). 48083828ß 64888828015 ))VöC000——0TTTꝙVꝑ ĩͤ 1 820— indlichkei 8 40—— Kuückgeifſsſorderungen aus 20 Haftungsverbindlichteiten. N 83937498.J4 Haftungsverbindlich keiten NM. 133937 495.74—— 163831705967 163831705967 Aufwendungen Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung für 1937 Erträge RM RM Löhne, Gehälter, Tantiemen und Prämitan„ 205 902 730— Gewinn⸗Bortrag aus 19333... 12094 169085 Geſetzliche Sozial⸗Abga been 17405022 Jahresertra g 535002665 7e Abschreibungen auf das Anlagevermögen 5 10525029597 Erträgniſſe aus Beteiligungen 2 e 18668 402 Zinſen auf Teilſchuldverſchreibungen vom Jahre 192„%4 9744402— Zinſen und ſonſtige Kapitalertragniſſo 3 12945557 Steuern vom Einkommen, vom Ertrag und vom Vermödgen 79 198358— Außerordentliche Ertrãghhnnne sss 251789 Beiträge zu Verufsvertretungen, ſoweit die Zugehörigkeit auf geſetzlicher Noch]xĩ?;9sͤ 1254268— Zuweiſungen zur freien Rücklage Aus Gewinnvortrag 193 M 5294 159.85 5 Weitere Züdeiſun ggg„ 10000 000.— 1529416985 Reingewinn Veſt des Gewinnvortrages 193333. RM 6800000.— Gewinn des Jahres 19„ 438083328.75 54853328715 5 578962673057 578962678087 Nach dem abſchlleßenden Ergebnis meiner pflichtmäßſgen Prüfung auf Hrund der Bücher und Schriften der Geſellſchaft ſowie der vom Vorſtand erteilten Aufklärungen und Nachwelſe enkſprechen die führung, der J. ſchluß und der Geſchäftsbericht, ſoweſt er den Zahresabſchluß erläutert, den geſetzlichen Vorſchriſten. ſchiuß Dr. Wilhelm Voß Frankfurt am Maln, 28. Mal 1988. Wirtſchaftsprüfer Nach dem Beſchluß der Haupwerſammlung vom 18. Juni 1838 wird für das Geſchäftsſahr 1937 eine Dividende von 80 vert 0 10% zur Bildun nleiheſtocks an die Deutſche Golddiskontbank abgeführt. a. e 5 e 1 l 5 Auf unſere Teilſchuldverſchreibungen vom Jahre 1928 entfallen demzufolge, in 5 mit 52 der Anleihebedingungen, für das Kalenderſahr 1937 6% 3! nſen Die Auszahlung der Dividende erſolgt ſoſort A. Einteichung des Gewinnankeilſcheines Nr. 16; die Auszahlung der Zinſen auf die Fellſchuldverſchreibungen vom Jahre 1928 erfolgt ab 1. Juli 1938 gegen Einreichung des Zinsſcheines Ar. 10(per 1. Juli 1938) 1. durch die Geſellſchaftskaſſen: bel unſerer Zentral⸗ Finanzverwaltung in Berlin NWMö7, Anter den Linden 82, bei unſerer Bankabkeilung in Berlin So 38, Lohmühlenſtraße 65, bei unſerer Bankabteilung in Frankfurt(Main), Grüneburgplatz. 5 1 unſeren Werken in: Frankfurt(Main) ⸗Höchſt, Leverkuſen bei Köln, Ludwigshafen a. Nh. Uerdingen a. Niederr 2. durch die Geſellſchaftskaſſe der Firma Kalle& Co., Aktiengeſellſchaft, Wiesbaden Biebrich. 5 3. durch nachſtehende Banken und deren deutſche Zweigniederlaſſungen: Deutſche Bank, Berlin. Metallgeſellſchaft Aktiengeſelſſchaft, Berliner Hanbels⸗Geſeuſchaſt, Berlin, Gee F 0 Allgemeine Deutſche Credit⸗Anſtalt, Leipzig, rankfurt a. M. 1 Bayeriſche Hypotheken ⸗ und Wechſel⸗Bank, München. Commerz⸗ und Privatbank Aktiengeſellſchaft, Berlin, Georg Hauck& Sohn, Frankfurt a.., Bayer insbank, Mü Deutſche Länderbank Aktiengeſellſchaft, Berlin. VB. Neher ſeel. Sohn& 85 rankfurt a.., Auer. 5 5. Dresdner Bank, Berlin, M. M. Warburg& Co. Hamburg, Me Finck& Co., Mün⸗ 2103 115 1805 Berlin, eichs⸗Kredit⸗Geſellſchaft Altiengeſellſchaft, Berli Delbrück Schickler& Co., Berlin, N 5 Hardy& Co. G. m. b.., Berlin. en, e Creditanſtalt— Wiener Bankverein. Wien, e Bankhaus Pferdmenges& Co., Köln a. Nh., . urbank, Wien. H. Stein, Köln a. Nh. Vorſtand. Geheimer Kommerzienrat Dr. Hermann Schmitz 5 Ludwigshafen a. Nh./ Heidelberg, Vorſitzer, Dr. Fritz Gajewſki, Leipzig, Profeſſor Dr. Heinrich Hörlein, Wuppertal⸗Elberfeld, Dr. Auguſt v. Knieriem, Mannheim, Dr. Carl Krauch, heidelberg⸗Schlierbach, Dr. 8 ritz ter Meer, Kronberg(Taunus), Dr. Shriſtian Schneider, Leuna, Dr. Georg von Schnitzler, Frankfurt(Main), Aufſichtsrat. Geheimer Kommerzienrat Profeſſor Dr. Carl Boſch, 4 or 7 Dr. Walther vom Rath, Kronberg(Taunus), ſtello Borſther, Dr. Wilhelm Ferdinand Kalle, Tutzing(Oberbadem ſtellv. Vorſtzer 5 Ae 5 8 WIe r. ar ayer, Haus Falkenberg, Trills über Wuppetic 8 Vohwinkel, Waldemar von Böttinger, Landwirt, Schloß Arensdorf i. d. Nn Zentral ausſchuß •PUC0CT0TCT0T0T000bCC0T0TVT0VT Dr Eruſt Bürgin, Biesſeld. 85 5 Generaltonſul Wilhelm Aube rf Ag in) Dr. Carl Lud wi Dulsberg, Un⸗Zehlendorf⸗Mitte, Dr. Heinrich Naltefiſch Leuna 375 Apes e d 0 Gaus, Gut Schmalzhof, 2 5 0 Leverkuſen⸗Wiesdorf, 5 Sen Miniſterialrat d. D. Dr. Bernhard 1— He 5 9 e 1 8 Or. Jakob Hasstacher, Bulsbucg-⸗Kuhrort Starnberg a. 1 in), mmerzialra tto,„Zehlendorf⸗W. 5 0 5 5 Paul Haefliger, Frankfurt(Main), Sr. 5110 Scharf galt(Saolgh, n d. Jet Krekeler. Köln Mühlheim. Dr. Eduard Mosler, Berlin, Dr. Paul Müller, Köln a. Rhein. Karl Pfeiffer, Berlin, Dr. Guſtav Piſtor, Leipzig, 8 Graf Nut 25 92. 5 c c e den 9 Staatsminſſter d. D. Dr. Friedrich Schmidt⸗Ott, Exz., Blu. Leopold Freiherr von renck- Notzing, Berlin, Vr. twin Selck, Luffenhof⸗Hohemark, Oberurſel(Taunus). Dr. Marx Ilgner, Berlin-Steglitz. Kommerzienrat germann Waibel, Wiesbaden, Dr. Hans Walther, Frankfurt(Main), Sduard Weber ⸗Andrege, Frankfurt(Maln) Dr. Carl Wurſter, Ludwigshafen a. Rb. Oberingenieur Friedrich Zähne Fran Fiuuthurt(Main), ben 20. Jun 1888 Fernsprecher 247 51 Feruſpr. 267 76. Mannheim, den 17. Juni 1988. Der Oberbürger meister. 2. G. Sarbenindultrie Axtiengeſellſchaft