785 1 3 57 ſen Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfa. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 Mannheimer General-Anzeiger Sei Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 wm breite Texrtmillimeterzeile 50 Pfennig. Kleinanzeigen ermäßiate Grundpreiſe tſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 9. erb 0 N Ul Für Familten⸗ und Allgemein aültig Beil Zwangsvergleichen oder 17 5 55. 1211 5 2 Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Je Fiſcherſtr. 1, e Hauptſtr. 63. W Oppauer Str. 8 Se Luiſenſtr. 1. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l,.6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend- Ausgabe A Die große Neuporker Sensation Kein Vorkampf hat bisher ſo leidenſchaftliche Sensation erweckt (U..) Die Neuyorker Hotels haben einen ſolchen Zu⸗ ſtrom von Boxkampfgäſten zu verzeichnen, wie nie- mals wieder ſeit dem Kampf Louis Baer im Jahre 1935. Das Intereſſe der internationalen Preſſe an dem Schmeling⸗Louis⸗Kampf übertrifft ſogar alle früheren Ereigniſſe der Boxgeſchichte. Die Boxver⸗ auſtalter müſſen Platz für 600 Preſſevertre⸗ ter ſchaffen, von denen 400 von auswärts ſtammen. Unter ihnen befinden ſich eigene Korreſpondenten von Zeitungen fremder Länder, vor allem Deutſch⸗ lands, aber auch Auſtvaliens, Mexikos, Schwedens, Englands, Belgiens, Kubas, Südafrika, Hollands, Frankreichs, Jugoſlawiens, Polens, Japans, Argen⸗ tiniens und Braſiliens. Die große Telegraphengeſell⸗ ſchaft Weſtern Union hat hundert Telephon⸗ leitungen an den Ring gelegt; das ſind ſieben mehr als bei dem zweiten Tunney⸗Dempſey⸗Kampf, der in dieſer Hinſicht bisher den Rekord trug. — Neuyork, 21. Juni. Die amerikaniſche Bevölkerung verteilt ihre Wettſympathien noch immer gleichmäßig auf beide Boxer, mit einer leichten Bevorzugung Schme⸗ lings, obwohl die Wetten von 815 ͤ am Samstag wie⸗ der auf:1 zugunſten Louis' heraufgegangen ſind. Selbſt aus der Neuyorker Negerſtadt Harlem wird berichtet, daß wenigſtens ebenſo viele Wetten auf den Weißen Schmeling wie auf den Neger Louis ab⸗ geſchloſſen werden. Die Vorverkaufseinnahme iſt, nach einer Mittei⸗ lung des Bopveranſtalters Mike Jacobs, von dem Sonnabendſtand von 600 000 Dollar auf 750 000 Dol⸗ lar geſtiegen. Jacobs iſt ſicher, daß zum erſten Male in einem Boxkampf, in dem Jack Dempſey nicht einer der beiden Kämpfer iſt, die Million überſchritten werden wird. Die Eintrittskartenſpekulation feierte geſtern ihre Triumphe. 50 bis 75 Dollar wurden für einen Platz in den erſten zehn Reihen gezahlt, der offiziell nur 30 Dollar koſtet. And was ſagen die Kämpfer? In einer Unterredung mit Preſſevertretern gab Max Schmeling der Siegeszuverſicht Ausdruck, mit der er in den Kampf gegen Joe Louis am kom⸗ menden Mittwoch hineingeht.„Endlich ſehe ich mein Ziel, die Weltmeiſterſchaft zurückzugewinnen, in greifbarer Nähe“, ſagte Schmeling.„Natürlich bin ich voll Zu verſicht, den Kampf zu gewinnen. Ich habe Louis einmal knockout ge⸗ ſchlagen, und ich ſehe nicht ein, warum das nicht noch einmal geſchehen ſoll. Seit zwei Jahren habe ich mich auf dieſen Kampf vorbereitet; aber ich tat dies nicht nur in der Trainingshalle, ſondern auch in regelrechten harten Kämpfen, und gerade deshalb fühle ich mich kampfbereit. Joe kann nicht vergeſſen, daß ich ihn einmal für die Zeit zu Boden gebracht habe. Alles was ich zu tun hatte, war daher, mich auf der Spitze meines Könnens zu erhalten. Da ich das getan habe, mag Joe wiſſen, daß ich ihn von neuem k. o. ſchlagen kann. Dieſer Stand der Dinge macht mich zuverſichtlich.“ Am Dienstagnachmittag wird Schmeling, der heute noch einen Trainingskampf von vier Runden ahſolvierte, nach Neuyork abreiſen. Er dürfte die aage mit 195 amerikaniſchen Pfund Gewicht be⸗ ſteigen, dem ſein Gegner Louis ein Körpergewicht von 200 Pfund entgegenſtellt. In Borxkreiſen findet es viel Beachtung, daß Schmeling im geſtrigen Training einen ganz neuen Schlag zeigte. Er trainierte mit ſeinem Sparrings⸗ partner Al Albin; in dieſem Kampf trat Schmeling plötzlich einen Schritt zurück und ſchoß einen ſchwe⸗ ren rechten Uppercut gegen Albins Herz ab, der die⸗ ſen durchſchüttelte und ſchmerzverzerrt zuſammen⸗ zucken ließ. Al Albin ſagte, als er den Ring ver⸗ ließ, er habe während der Trainingswochen alle mög⸗ lien Schläge von Schmeling zu ſpüren bekommen und damit erfahren, daß Max groß in Körpertref⸗ ſern ſei.„Aber dieſe Sorte von Schlag hat er mir die ganze Zeit über noch niemals verſetzt.“ Schme⸗ lings vorjähriger Gegner Dudas, meinte dazu, ge⸗ rade mit dieſem Schlag, zuſammen mit ſeinem ſchnel⸗ len linken Haken, habe Schmeling ihn ſelbſt ſeinerzeit zu Boden gebracht.„Ich würde mich nicht wundern, wenn er auch Louis mit dieſer Schlagkombination fertig macht.“ f And Joe Louis? Joe Louis hat ſein Training mit einem letzten Uebungskampf abgeſchloſſen, in dem er derartige Kraft und Schnelligkeit entwickelte, daß auch die regel⸗ mäßigen Beſucher ſeiner Trainingskämpfe davon überraſcht wurden. Der Boxſachverſtändige der „Neuyork Herald Tribune“ bemerkt, Louis Linke ſei jetzt beſſer als jemals ſeit ſeinem Kampf gegen Max Baer, und wenn er gelegentlich ſeine Rechte vorge⸗ ſchleudert habe, ſo habe das die Erinnerung an jenen Abend heraufbeſchworen, als er Paolino mit einem einzigen ſchweren Schlag zu Boden warf. Auch der Sportkorreſpondent der„Neuyork Times“ ſtellt feſt, Louis habe mit ſeinen linken Geraden und Schlägen im letzten Trainingskampf mehr gezeigt, als in den vorangegangenen Uebungswochen zuſammengenom⸗ men. Er ſei außerordentlich leicht und behende in ſeiner Fußarbeit geweſen. Die gegneriſthen Schläge habe er geſchickt abgefangen, mit ſeinen eigenen ſei er dagegen immer wieder durchgekommen. Seine Linke ſei blitzſchnell wie ein Rapier.„Kurz, er ſah wu n⸗ dervoll aus.“ 5 Louis wird erſt am Mittwochmorgen nach Neuyork kommen, um dort zum Einwiegen rechtzeitig zur Stelle zu ſein. (Weitere Meldungen zu dem bevorſtehenden Groß⸗ kampf finden Sie im Sportteil des Blattes). Dienstag, 21. Juni 1038 Neupork in Aufregung über den Schmeling Kampf Flalien warnt die Sschechoſlowakei/ Französisch zapaniſche Verhandlungen über gainan Die Zeiten ſind vorbei 149. Jahrgang— Nr. 279 Der fünfte Jahrestag des Verbotes der NS Daß wurde vom Gau Wien in Weiſe begangen. Alle Formationen der Partei hatten ſich zu dieſer Feierſtunde auf beſonders feierlicher dem Wiener Heldenplotz eingefunden, wo Gauleiter Globoenik die Gedenkrede hielt. (Atlantic, Zander⸗Multiplex⸗K.) Italien und die Prager Provokationen: „Geführliches Spiel“ „Im Falle einer Reaktion Deutſchlands würde Italien nicht auf der Seite der Antifaſchiſten ſlehen!“ dnb. Mailand, 21. Juni. Unter der Ueberſchrift„Gefährliche Politik“, nimmt das„Regime Faſeiſta“ zu dem Verhalten der Tſchechoſlowakei Stellung. Das Blatt erklärt, es ſcheine, als ob man in der Tſchechoflowakei tagtäg⸗ lich neue Herausforderungen gegenüber den Su⸗ detendeutſchen und gegenüber Deutſchland ins Werk zu ſetzen verſuche. Die Reichsregierung habe bisher eine vorſichtige und abwartende Haltung eingenom⸗ men, aber bereits wiederholt auf die Gewaltakte und Drohungen hingewieſen, die das ganze deutſche Volk und die ſudetendeutſche Minderheit beleidigten. Mit Ausnahme von Italien habe keine andere Nation die Vorgänge in Prag öffentlich gebrand⸗ markt. England ergehe ſich in Ausflüchten und hofſe, damit Gefallen zu finden. Frankreich nehme offen gegen die berechtigten Forderungen der 3,5 Millio⸗ Europa und Oſtaſien-Konflikt: nen Deutſchen Stellung, die dazu verurteilt ſeien, unter dem Joch der Tſchechen leben zu müſſen, und Sowjetrußland fache in unverſchämteſter Weiſe das Feuer an. Es wäre geradezu lächerlich, wenn man durch ein ſolches Gehabe bezwecken wollte, Deutſch⸗ land einzuſchüchtern. Das deutſche Volk könne nur durch Kraft in die Knie gezwungen werden. Die Kraft ſtehe aber nur denen zur Verfügung, die einen feſten Glauben, in⸗ nere Diſziplin und militäriſchen Geiſt beſäßen und ihr Recht gegenüber den von der demokratiſchen Pariſer Konferenz 1919 begangenen Ungerechtig⸗ keiten geltend machen könnten. Im Falle einer Reaktion Deutſchlands würden die Italiener nicht auf der faſchſten ſtehen. Seite der Anti⸗ Mit fleht es mit der Inſel Hainan? Franzöſiſche„Nichteinmiſchungsverſicherungen“ und indiskrete Anfragen Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 21. Juni. Der Außenminiſter Bonnet empfing geſtern am Quai'Orſay den japaniſchen Botſchafter in Paris, Sugimuſa. Die Unterhaltung bezog ſich auf den Konflikt in China. Bonnet gab, wie mitgeteilt wird, die ſormellſte Verſicherung, daß Frankreich ſich abſolut jeder Einmiſchung direkter oder indirek⸗ ter Art in China enthalte. f Dieſe Verſicherung ſollte dem Außenminiſter jedoch nur Gelegenheit geben, an den franzöſiſch⸗japani⸗ ſchen Vertrag von 1907 zu erinnern. Darin ver⸗ pflichtet ſich Frankreich, keinen Staat, der mit Japan in Konflikt ſteht, irgendwie zu unterſtützen. Japan dagegen verpflichtet ſich, keinerlei kriegeri⸗ ſche Operationen gegen die Inſel Hoi⸗ nan zu unternehmen, die vor den Küſten Indochinas liegt. Gegen dieſe Inſel ſind aber bereits mehrere japaniſche Flugzeugangriffe unternommen worden. Man verſichert in franzöſiſchen Kreiſen, daß es gelungen ſei, die Mißverſtändniſſe zwiſchen Paxis und Tokio aus der Welt zu ſchaffen. Vielleicht iſt dieſe Erklärung aber doch zu optimiſtiſch. Einmal darf man nicht vergeſſen, daß der Kolonialminiſter Mandel ſchon vor einigen Wochen verſchiedentlich mit dem chineſiſchen Botſchafter und einem japani⸗ ſchen Sondergeſandten verhandelt hat. Dann aber hält es der Quai'Orſay ſelbſt für notwendig, noch weitere„Miß verſtänd⸗ niſſe“ zu verſcheuchen. In Tokio war näm⸗ lich offiziell mitgeteilt worden, daß im chineſi⸗ ſchen Lager ſich eine Gruppe franzöſiſcher Flieger befinde, die zwar individuell in chineſiſche Dienſte eingetreten ſeien, die aber auch ſchon am ſpaniſchen Bürgerkrieg teilgenommen hätten. Dazu verſichert oer Quai d Orſay, daß ihm von dieſen Tatſachen nichts bekannt ſei und daß vor allen Dingen alle Maßnahmen getroffen ſeien, um den Schmuggel von Flugzeugen aus Indochina nach China ſelbſt zu ver⸗ hindern. Tſchangkaiſchek greift durch — Haukau, 21. Juni.(U..) Wie offiziell mitgeteilt wurde, iſt der Komman⸗ deur der 88. chineſiſchen Diviſion, General Lung⸗ mauſhan, hingerichtet worden. In der Ur⸗ teilsbegründung wurde ihm Ungehorſam gegen die Befehle Marſchall Tſchangkaiſcheks vorgeworfen, der zum Verluſt der Stadt Lantſcheng geführt habe. Die 88. Diviſion gehört zu Tſchangkaiſcheks eigenen Truppen und iſt als eine der beſten chineſiſchen Di⸗ viſionen bekannt. Man ſchließt hier aus dieſer ſtrengen Maßnahme des Marſchalls, daß er den Wi⸗ derſtand gegen das Vordringen der Japaner immer energiſcher und geſchloſſener geſtalten will. Die da⸗ mals von Lungmauſhan preisgegebene Stadt Lan⸗ tſcheng wurde ſpäter von den Chineſen zuxrück⸗ erobert. 800 m breite Lücken in den Deichen f— Tientſin, 21. Juni.(U..) Wie ein japaniſcher Militärſprecher heute in Tientſin erklärte, iſt es unmöglich die geborſtenen Deiche des Gelben Fluſſes wieder zu reparieren. Die Lücken in den Deichen, die in den erſten Tagen nur etwa 20 Meter breit waren, haben jetzt an manchen Stellen eine Ausdehnung von 800 Metern und ver⸗ hreitern ſich von Stunde zu Stunde, da immer neue Teilſtücke der Deiche in ſich zuſammenſtürzen. Nach dieſer japaniſchen Erklärung, haben die Chineſen die Zerſtörung der Deiche ſchon vor einem Monat vor⸗ bereitet. Die japaniſchen Pioniere hätten auch in den noch erhaltenen Deichmauern zahlreiche Bohr⸗ löcher mit Sprengladungen gefunden, die offenſicht⸗ lich ſchon vor längerer Zeit angelegt worden wären. Venezuela hat genug Es tritt auch aus dem Völkerbund aus — Genf, 21. Juni.(E..) Nach zuverläſſigen Informationen wird Venezuela Ende Juni dem Völkerbund formell ſeinen Austritt mitteilen.. 1255 Sollte ſich oͤer Austritt Venezuelas aus dem Völ⸗ kerbund beſtätigen, ſo verbleiben von den 21 amerika⸗ niſchen Republiken nur noch 11 in Geuf, und zwar Ar⸗ gentinien, Bolivien, Columbien, Cuba, die Dominika⸗ niſche Republik, Ekuador, Haiti, Mexiko, Panama, Peru und Uruguay. Venezuela trat dem Völkerbund am 12. Januar 1920 bei, als eine der unmittelbar zum Eintritt aufgeforderten Nationen. 2. Seite Nummer 279 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Dienstag, 21. Jun 1939 Tauſend Jenſter zertrümmert Schwere Arbeitsloſenunruhen in Vancouver — Vancouver, 21. Juni.(U..) Geſtern kam es hier zu ſchweren Arbeitsloſen⸗ unruhen, bei denen 50 Perſonen, darunter drei Poliziſten verletzt und viele Läden in Vancouvers beſten Geſchäftsſtraßen ſchwer beſchädigt wurden. In den frühen Morgenſtunden verſuchte die Polizei, das Hauptpoſtamt, das die Arbeitsloſen zum Zei⸗ chen des Proteſtes beſetzt hatten, zu räumen, und es gelang auch, unter Anwendung von Tränengas⸗ bomben die Arbeitsloſen zu verjagen, jedoch wurde dabei die geſamte innere Einrichtung des Poſtgebäu⸗ des demoliert. Die aus dem Gebäude Verdrängten erhielten Zuzug von allen Seiten und es kam zu wilden Ausſchreitungen, bei denen fünfzig Läden geplündert und über tauſend Fenſter⸗ ſcheiben eingeworfen wurden. Nochmals der Rücktritt Edens Chamberlain fertigt einen neugierigen Aufrager ab Drahtbericht unſ. Lond. Vertreters — London, 21. Juni. Miniſterpräſident Chamberlain gab geſtern im Unterhaus eine Erklärung zum Rücktritt Edens ab. Der Abgeordnete Mander fragte unter Hinweis auf Veröffentlichungen in der amerikaniſchen und kana⸗ diſchen Preſſe, ob Eden ſeinerzeit nicht nur wegen Meinungsverſchiedenheiten über das engliſch⸗italie⸗ niſche Verhältnis zurückgetreten ſei, ſondern ob auch eine Meinungsverſchiedenheit über das Verhältnis tzwiſchen England und Amerika eine Rolle geſpielt habe. Chamberlain erwiderte darauf, daß er es ab⸗ lehnen müſſe, auf derartige Anzapfungen einzugehen. Solche Anfragen müßten die Beziehungen zwiſchen England und Amerika ſtören. Der frühere Außen⸗ miniſter Eden habe ſeinerzeit im Unterhaus ganz klar gemacht, daß er nicht wegen der Frage zurück⸗ getreten ſei, die der Abg. Mander jetzt angeſchnitten habe. Er ſehe keine Notwendigkeit dafür, weitere Erläuterungen über dieſe Frage zu geben, die nicht im Intereſſe der engliſchen außenpolitiſchen Bezie⸗ hungen liegen. Der Abg. Mander habe kein Recht, eine Auskunft zu verlangen, die lediglich der Be⸗ friedigung ſeiner mißgeleiteten Neugier dienen ſoll. Der„Tag des Nordens“ in Lübeck: Der Norden in der Schickfalswende unzerer Zeil Reichsleiter Alfred Roſenberg über die deutſch-nordiſche Schickſalsgemeinſchaf anb. Litbeck, 21. Juni. Auf der Tagung der„Nordiſchen Geſellſchaft“ hielt Reichsleiter Alfred Roſenberg einen Vortrag, in dem er zunächſt die Delegierten der nordiſchen Länder begrüßte. „Deutſchland ſtand vor 1933“, ſo fuhr der Reichs⸗ leiter fort,„vor der Entſcheidungsfrage, ob ſein Fortbeſtehen in der Geſchichte zu einem Ende gekom⸗ men oder ob gerade die Tiefe des Falles die Vor⸗ ausſetzungen für eine Wiedergeburt darſtelle. In einem großen Ringen um die Seele des deutſchen Volkes einigte ſich ſchließlich die ganze Nation um die Perſönlichkeit des Führers. So iſt aus der tief⸗ ſten Niederlage die größte Wiedergeburt erwachſen. In wenigen Jahren hat das Deutſchland Adolf Hitlers die Ernte eines ganzen Jahrtauſends nach Hauſe getragen.“(Stürmiſcher Beifoll.) „Dieſe geſchichtliche Tatſache“, ſo hob Alfred Ro⸗ ſenberg hervor,„iſt groß genug, um Achtung zu ſor⸗ dern. Sie muß naturgemäß irgendwie hinüber⸗ ſchwingen weit über die politiſchen Grenzen, weil die deutſchen Probleme, die zunächſt einmal unmit⸗ telbar ſozialpolitiſch geſtellt waren, auch die Pro⸗ bleme der übrigen Völker ſind. Mag die Entwicklung bei anderen Nationen langſam gehen, weil ſie nicht unter dem unmittelbaren Schickſalsdruck ſtehen, ſo ſind die Probleme aber ebenfalls bei ihnen gegeben.“ „Wir alle“, ſo ſtellte Roſenberg unter lebhafter Zuſtimmung der deutſchen und nordländiſchen Teil⸗ nehmer feſt,„ſtehen unter dem gleichen Schickſal Europas, und müſſen dieſes gemeinſame Schickſal als Verpflichtung empfinden, weil am Ende die Exi⸗ ſtenz des weißen Menſchen überhaupt von dieſer Einheit des europäiſchen Kontinents abhängt. Das fordert aber auch, daß man den Inſtinkt für das aufbringt, was ſich abſolut feindlich gegen Lie Lebensgrundlagen aller europäiſchen Staaten richtet. Eiumütig muß jener furchtbare Verſuch einer Weltzerſtörung, der von Moskau aus ſchon viele Die Trümmer der 43. Divlſion Die in den Pyrenäen bei Bielſo ſeit Wochen eingeſchloſſene bolſchewiſtiſche Diviſion war mit Mann und Roß und Wagen nach Frankreich geflüchtet, von wo ſie in einem Sonderzug nach Barcelona zurücktransportiert wurde. Unſer Bild wurde kurz vor Abgang des Transportes aufgenommen. (Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) Völker in ein Meer von Blut getaucht hat, abge⸗ lehnt werden!“(Stärkſter Beifall). Reichsleiter Roſenberg ſprach zum Schluß die Hoff⸗ nung aus, daß immer mehr Kräfte in allen um die Nordſee und die Oſtſee gelegenen Völkern ſich an ihre Vergangenheit erinnern, an die Wurzeln ihres völkiſchen kulturellen Weſens, und daß ſie alle in ihrer Weiſe entſchloſſen ſein müßten, inmitten eines großen gemeinſamen Schickſals ſich ihrer Arbeit ge⸗ mäß zu formen. Sieger de Valera Der beleidigte„John Bull“ London, 21. Juni. Das Ergebnis der Wahlen in Irland, das jetzt bis auf vier Sitze bekaunt iſt, zeigt eine beträchtliche Mehrheit für de Valera. Bisher haben erhalten: de Valera 76 Sitze ſim letzten Dail 69), Cosgrave 42(48), die Labour Party 9 113), die Unabhängigen 7(). Aus dieſem vorlänſigen Ergebuis geht her⸗ vor, daß alle Oppoſitionsparteien gegenüber ihrer früheren Stärke Verluſte erlitten haben. Die abſolnte Mehrheit de Valeras dürfte im Endergebnis vorausſichtlich 16 Sitze ausmachen. Die Wahlen in Irland fanden am Montag einen Widerhall im engliſchen Unterhaus. Anlaß dazu war die von dem ſtellvertretenden iriſchen Miniſterpräſi⸗ denten O' Kelly in einer Wahlrede abgegebene Er⸗ klärung,„Irland habe mit dem Abſchluß des eng⸗ liſch⸗iriſchen Vertrags John Bull wieder einmal tüchtig übers Ohr gehauen.“ Dieſe Erklä⸗ rung hatte beſonders in konſervativen engliſchen Krei⸗ ſen unliebſames Aufſehen erregt, weil weder O' Kelly noch de Valera es für nötig erachteten, ſie zurückzu⸗ weiſen. In Beantwortung einer diesbezüglichen Anfrage des konſervativen Abgeordneten, Sir William David⸗ ſon, erklärte der Dominienminiſter Lord Stanley, der engliſchen Regierung ſei die beanſtandete Aeußerung O' Kellys bekannt; die Regierung habe aber nicht die Abſicht, irgendwelche Schritte zu unternehmen. Sie ſei der Anſicht, daß die Aeußerung in der Hitze des Wahlkampfes gefallen ſei, und keine Bedeutung habe. Lord Stanley ſchloß ſeine Erklärung mit dem Hin⸗ weis auf eine Erklärung de Valeras, in der dieſer es als ſeine Hauptaufgabe bezeichnet, die freundſchaft⸗ lichen Beziehungen zu England zu pflegen. Flottenübungen im Kanal König Georg ſoll ſich von der Leiſtungsfähigkeit ſeiner Flotte überzeugen EP. London, 21. Juni. Zur Beteiligung an einer kurzen Uebung des engliſchen Heimatgeſchwaders begab ſich König Georg am Montag nach Weymouth. Die Uebungen werden am Dienstagmorgen im Kanal ihren Anfang nehmen und unter kriegsmäßi⸗ gen Bedingungen durchgeführt werden, um dem Kö⸗ nig Gelegenheit zu geben, die ängſtlich gehüteten Ge⸗ heimniſſe der engliſchen Flotte kennen zu lernen. Im Mittelpunkt der Uebungen wird das fernge⸗ lenkte Kriegsſchiff„Centurian“ ſtehen, das mit ſcharfer Munition beſchoſſen werden ſoll. Auch ferngelenkte Flugzeuge werden an den Raeder in Wien D Raeder ſchreitet die Front Generaladmiral Dr. h. c. der Ehrenkompanie der Donauflottille ab, nachdem er am Marineehrenmal der Wiener einen Kranz niedergelegt hat. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Michaeler Kirche Manövern in großem Umfange teilnehmen. Dem König ſoll die Wirkſamkeit der engliſchen Flugab⸗ wehr vor Augen geführt werden. Dabei ſollen auch die neuen Flak⸗Batterien, deren Geſchütze 500 Schuß in der Minute abzufeuern vermögen, in einem dem Ernſtfall angepaßten Angriff vorgeführt werden. g Ferner ſind Torpedoangriffe auf die Großkampf⸗ ſchiffe vorgeſehen.— Am Mittwoch wird der König die Unterſeeboot⸗Abwehrſchule in Portland beſich⸗ tigen. Auch franzöſiſche Manöver im Kanal dnb. Paris, 21. Juni. Auf der Höhe von Dünkirchen finden zwiſchen Landtruppen, Seeflugzeugen und Kriegsſchiffein⸗ heiten kombinierte Manöver ſtatt. Am Montag ſind vier Zerſtörer und ein Minenbegleitſchiff im Hafen von Dünkirchen eingetroffen. Zahlreiche höhere Offiziere der Armee und der Kriegsmarine wohnen den Uebungen bei, Die Städte wachſen wieder Die Bevölkerungsbilanz der deutſchen Großſtäbdte Ndz Berlin, 21. Juni. In einem Bericht über die Bevölkerungsentwick⸗ lung der deutſchen Städte im vergangenen Jahr ſtellt das Statiſtiſche Reichsamt feſt: Die Bevölke⸗ rungszahl der Groß⸗ und Mittelſtädte mit mehr als 50 000 Einwohnern ſtieg um mehr als 200 000 auf 24 227.600. Dabei wirkten der Wanderungsgewinn und die natürliche Bevölkerungszunahme mit. Allein die Einwohnerzahl der Großſtädte ſtieg um faſt 160 000 auf nahezu 21 Millionen. Die Einwoh⸗ nerzahl Berlins hat um 48 300 zugenommen. Da⸗ gegen haben 13 Großſtädte, deren natürliche Bevbl⸗ kerungszunahme nicht ausreichte, um die verhältnis⸗ mäßig ſtarke Abwanderung auszugleichen, im Jahre 1937 einen Bevölkerungsverluſt zu verzeichnen. Eine verhältnismäßig ſtarke Abnahme der Einwohnerzahl ergab ſich in Hamburg(minus 19 auf 1000 Einwoh⸗ ner), Breslau(minus 3,2), Wuppertal(minus 4,2), Chemnitz(minus 6,9), Gelſenkirchen(minus 9,7), Stettin(minus 7,3), Hindenburg(minus 11/9) und Beuthen(minus 18,8 auf 1000). Das Zehntage-Wetter Von Prypf. Dr. Franz Baur, Leiter der Forſchungsſtelle für langfriſtige Witterungs⸗ vorherſage Zum 7. Male werden in dieſem Jahre ſeit Anfang dieſes Monats in Deutſchland Witterungsvor⸗ herſagen für 10 Tage ausgegeben. Als ſie im Jahre 1932 zum erſten Male veröffentlicht wurden, geſchah dies nur während einer 40 Tage umfaſſenden Zeitſpanne im Juli und Auguſt, und damals galten die Vorherſagen nur für einen Teil Deutſchlands. Oſtpreußen, Schleſien und das Alpenvorland konnten noch nicht einbezogen werden. 1938 wurde die erſte Vorherſage am 1. Juni gegeben, die letzte wird am 28. September veröffentlicht werden. Die Zehn⸗Tage⸗ Vorherſagen laufen jetzt alſo während voller vier Monate. Dazu werden ſie in dieſem Jahre erſtmalig auch auf Oeſterreich ausgedehnt, während Oſtpreußen, Schleſtien und das(bayriſche) Alpenvorland bereits ſeit 1935 in die Vorherſagen einbezogen ſind. Bald nach dem Kriege hatte ich mich bereits erſten Vorunterſuchungen zugewandt, die den Zweck hatten, mir ſelbſt ein Urteil darüber zu bilden, ob es überhaupt grund ſätzlich möglich ſei, das Wetter für längere Zeit vovauszu⸗ ſagen. Wenn nämlich die Aufeinanderfolge der Wetterzuſtände eine rein zufällige wäre, etwa ſo wie die Aufeinanderfolge der Augenzahlen beim Wür⸗ feln, dann wäre die Sache von vornherein ausſichts⸗ los. Die Vorunterſuchungen ergaben aber ein durchaus positives Reſultat. Die damit gewonnene Erkenntnis gab mir das Vertrauen und die Kraft, allen Widerſtänden zum Trotz das Pro- blem zu bearbeiten. Man hat mir anfänglich tau⸗ ſendfach vorgehalten, es wäre eine Vermeſſenheit, ſich mit der Wettervorausſage für längere Zeit zu befaſ⸗ ſen, ſolange wir nicht in der Lage ſind, das Wetter für nur einen Tag mit Sicherheit vorherzuſagen. Dieſer Einwand wäre jedoch nur ſtichhaltig, wenn es ſich um eine Wettervorherſage auf längere Zeit für jeden einzelnen Tag handeln würde. Eine ſolche ins einzelne gehende Vorausſage kommt natürlich auf lange Sicht nicht in Frage.. 5 Dagegen iſt es durchaus möglich— und die prak⸗ tiſchen Erfahrungen haben dies inzwiſchen be⸗ wieſen— daß das Witterungsgepräge, d. h. das Wetter in großen Zügen lunter Ver⸗ nachläſſigung kleiner örtlicher und zeitlicher Abwei⸗ chungen) für längere Zeit mit einiger Zuverläſſig⸗ keit vorausgeſagt werden kann. Es iſt bei der un⸗ gemein verwickelten Art aller Wettervorgänge matürlich, daß wir zu einer abſoluten Sicherheit auch bei der Langfriſt vorher⸗ ſage nicht kommen werden. Aber es iſt mög⸗ lich, ja wahrſcheinlich, daß wir in der Vorausſage der mittleren Witterung längerer Zeiträume und grö⸗ ßerer Gebiete einmal zu einer größeren Eintreff⸗ wahrſcheinlichkeit kommen werden, als ſie heute die tägliche Vorherſage beſitzt, weil bei Betrachtungen im großen die kleinen Zufälligkeiten, die die kurz⸗ friſtige Prognoſe umwerfen können, gegenüber den Geſetzmäßigkeiten im atmoſphäriſchen Geſchehen zu⸗ rückt veten. Einſtweilen ſind wir allerdings noch nicht ſo weit, und wir ſind froh, daß die Witterungsvorherſagen für 10 Tage in ihrer Eintreffhäufigkeit die täglichen Vor⸗ ausſagen ungefähr erreichen. Das iſt bereits ein großer Fortſchritt gegenüber früher, wo es überhaupt keine Vorausſagen für mehr als 2 Tage gab. Es iſt aber zu hoffen, daß die weiteren Unterſuchungen auf dem Gebiete der Großwetterfor⸗ ſchung die Vorausſagen für 5 bis 10 Tage ſo weit⸗ gehend ſicher geſtalten, daß dadurch auch die ktäg⸗ lichen Vorausſagen— in den Fällen, wo es ſich um Umgeſtaltungen der Großwetterlage handelt — verbeſſert werden können. Die Bedeutung einer Witterungsvorherſage für 10 Tage iſt ungemein groß. Die Meinung, eine Wetter⸗ vorherſage habe keinen Sinn, weil man das Wetter ja doch nicht„machen“ könne, iſt rückſtändig. In ſehr vielen Fällen, insbeſondere auf landwirtſchaftlichem Gebiete, können Schädigungen durch Wettereinflüſſe vermieden oder mindeſtens bedeutend herabgeſetzt werden, wenn man auf eintretende Wetterereigniſſe vorbereitet iſt. So kann,— um nur ein Beiſpiel zu erwähnen— die Heuernte immer gut eingebracht werden, wenn man nur rechtzeitig auf 7 Tage im voraus weiß, ob Landregen oder Regen in kurzen Schauern oder niederſchlagfreies Wetter zu erwarten iſt, weil dann die Art der Aberntung und Trocknung des Heus darnach eingerichtet werden kann. Es iſt beabſich⸗ tigt, die Zehntage⸗Vorherſagen allmählich auf das ganze Jahr auszudehnen. Das kann aber nur langſam geſchehen, weil die umfangreichen ſtatiſtiſchen Unterſuchungen, die angeſtellt werden müſſen, um eine zuverläſſige Witterungsvorherſage für einen zehntägigen Zeitraum zu erreichen, geſon⸗ dert für jedes Monatsdrittel des Jahres durchgeführt werden müſſen. Das hat ſeinen Grund darin, daß die geſetzmäßigen Zuſammenhänge zwiſchen vorange⸗ gangener Witterung und folgender Witterung, auf deren Erlernung und Erfaſſung die Zehn⸗Tage⸗Witte⸗ rungsvorherſage im weſentlichen beruht, nicht zu al⸗ len Jahreszeiten die gleichen, ja ſogar in aufeinan⸗ derfolgenden Monatsdritteln verſchieden ſind. Neben der weiteren Ausgeſtaltung und Verbeſſe⸗ rung der Zehn⸗Tage⸗Witterungsvorherſagen wird auch an dem Problem der Monats⸗ und Jah⸗ reszeitvorherſage gearbeitet. Hierbei ſind aber nicht nur die Zuſammenhänge zwiſchen vor⸗ ausgegangener und nachfolgender Witterung zu be⸗ achten, ſondern auch noch andere Einflüſſe, wie die Temperatur der Meeresſtrömungen(für uns vor allem des Golfſtromes), die Verbreitung des Eis⸗ vorkommens im Polargebiet, ferner kosmiſche Ein⸗ flüſſe(quantitative und qualitative Aenderungen der von der Sonne ausgehenden Strahlung in Ver⸗ knüpfung mit Sonnenflecken und anderen Vorgängen au der Sonne]. Dieſe Abhängigkeit der Witterung längerer Zeiträume von einer Fülle anderer Er⸗ ſcheinungen macht die Jahreszeitvorherſage beſonders ſchwierig, ſo daß vorläufig eine regelmäßige Aus⸗ gabe ſolcher Vorausſagen noch nicht verantwortet werden kann. In manchen Fällen tut uns aber die Atmoſphäre den Gefallen, mit außergewöhn⸗ lichen Unregelmäßigkeiten aufzuwarten, die für die Folgewitterung von ſo ausſchlaggebender Bedeutung ſind, daß dann auch ohne Kenntnis der weniger leicht beobachtbaren ooͤer noch nicht aus⸗ reichend erforſchten Einflußgrößen eine ziemlich zu⸗ verläſſige Vorausſage wenigſtens bezüglich gewiſſer Teil erſcheinungen der zu erwartenden Witterung einer Jahreszeit möglich wird. So konnte z. B. auf Grund beſonderer Zirkulationsanomalien im Januar und Februar dieſes Jahres vorausgeſagt werden, daß der Frühling(März, April und Mai) 1988 in dem weſtlich der Weichſel gelegenen Gebiet Deutſch⸗ lands ſowie auch in Weſteuropa trockener als normal ſein werde. Dieſe Vorausſage iſt aus⸗ gezeichnet eingetroffen. Die Frühjahrsniederſchlags⸗ menge betrug z. B. in Potsdam 79, in Aachen 71, in De Bilt(Holland) 65, in Innsbruck 58, in Karls⸗ ruhe 64, in Zürich 61, in Paris 46, in London(Green⸗ wich) 41 v. H. des Normalwertes. 55 Oetigheimer Freilichtbühne: 5 „Der Reiter“ von Heinrich Jerkaulen Zu einem tiefen ſtarken Erlebnis wurde die Wie⸗ deraufnahme des Schauſpiels„Der Reiter“ von Heinrich Zerkaulen auf der in die Stimmung eines ſchönen Sommerabends getauchten Oetig⸗ heimer Freilichtbühne, die vor einer zahl⸗ reichen Zuſchauerſchar, darunter viele Uniformen, Kreisleiter und Regierungsvertreter, vonſtatten ging. Unter den Anweſenden bemerkte man ferner die öſterreichiſchen HJ⸗Führer und⸗Führerinnen als Gäſte der Feſtſpielleitung, die, auf einer Kulturfahrt durch Deutſchland begriffen, von dieſer Aufführung gleich allen anderen aufs ſtärkſte beeindruckt wur⸗ den. Zerkaulen hat mit dem„Reiter“ ein Volks⸗ ſchauſpiel geſchaffen, das über die äußeren und inne⸗ ren Spannungen eines Hexenprozeſſes des Mittel⸗ alters hinweg die hohe ſittliche Forderung aufſtellt, über Gut und Böſe hinaus nicht der Perſon, ſondern immer nur der Sache zu dienen. Durch Wilhelm Maria Mund erhielt die Dichtung die Bedeutung, die der Dichter beabſichtigt. Sie war bis ins ein⸗ zelne durchdacht und wurde der Dramatik wie Lyrik gleichermaßen gerecht. Auch als Schauſpieler wußte Mund in der Rolle des Michael Lemp zu über⸗ zeugen. Die ſtärkſten Eindrücke hinſichtlich Dar⸗ ſtellung gingen wieder von Wilhelm Wiegand als Tyche de Brahe aus, der mit Alfons Leitz als Bürgermeiſter Kunlin die beiden kontraſtierenden Auffaſſungen über Geſetz und Recht hervorragend zur Wirkung brachte. Eine äußerſt anuſprechende Leiſtung auch war der Reiter von Gerhard Retſchy, der ſeit dem Vorjahre an Tiefe weſentlich gewon⸗ nen hat. Bewies Eliſabeth Blacha als Barbare wohl eine höchſt beachtenswerte Geſtaltungskraft(der große Monolog), ſo fehlte ihr in den lyriſchen Mo⸗ menten das Myſtiſch⸗Viſionäre, das dieſer Frauen⸗ geſtalt eigen iſt. Mit ausgezeicheneten Leiſtungen waren ferner vertreten: Irmgard Schnick als Rebekka, Ludwig Kalkbrenner als Geſchützmel⸗ ſter, hans Emons als Roſenſtock, Anton Kö mel als Henker, während Karl Bretzinger als Pan⸗ kratius ſich davor hüten muß, poſſenhaft au werden, Die Volksſzenen waren vertreten mit der Tanz⸗ gruppe des Volksſchauſpiels Oetigheim, geleitet von Aenne Köhler, Soldaten, Fanfarenzug Standort Oetigheim und den Reitern der Wehr⸗ macht angehörend. Höchſt maleriſche Wirkungen gingen von den Bühnenbildern und den ſtilvollen Koſtümen(Erich Schüler) aus. 2 Inae Karſten. O Nationaltheater Mannheim. Heute Dienstag im Nationaltheater„König Richard III.“, Schauspiel von Shakeſpeare, Regie Friedrich Brandenburg, Be⸗ ginn 10.30 Uhr.— Rudolf Hammacher hat die Spiel⸗ leitung des Luſtſpiels„Mein Sohn, der Herr Mini⸗ ſter“, das am Donnerstag, dem 28. Juni, zum erſten Male im Nationaltheater gegeben wird. Dienstag, 21. Juni 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 279 Mannheim, 20. Juni. „Mannheimer Funiwochen“ Nach allem, was der Mai uns an Kühle und Trübſeligkeit präſentierte, konnte es nicht ausblei⸗ ben, daß maßgebende Stellen aller verkehrs⸗ und ver⸗ gnügungsbefördernden Arten ſich nach Erſatz um⸗ ſahen, und ſo ſehen wir jetzt eine erſtklaſſige letzte Junidekade emporblühen, die, wenn alles ſo weiter⸗ geht, zu einer bleibenden Einrichtung gemacht zu werden verdient. Wer ſpricht hier noch von Fe⸗ rienſtimmung und Saiſonſchluß? War nicht am Sonntag alles, einſchließlich der Umgegend, auf dem Flugplatz? Hatten wir keine Deutſchlandfahrer, keine Regatta. 2 Und das geht ſo weiter. Forſche junge Kehlen aus allen Gauen des Reiches, ſportlich⸗temperament⸗ volle Unbekümmertheit im Auftreten, weiſen auf Haufen von Studenten hin, die uns und unſere Pro⸗ menade ſamt ihren Schönheiten beehren. Ach, wie lang, lang iſt's her, oͤaß wir auch einmal im Beſtitze ſolch herrlich ſtudentiſchen Uebermutes waren. Tja, eine Großſtadt mußte reſignieren und ein Geſchäft war ſie ja nicht, die Hochſchule, die nur kurz über ihr 25 jähriges Jubiläum hinauskam. Aber Jugend tut dem betrachtenden alternden Herzen gut, und auch wer ſich auf den Planken noch konkurrenzfähig dünkt, den muß es erfreuen, daß er bei Zwiſten zwi⸗ ſchen alten militäriſchen Rechten und Beſitzverhält⸗ niſſen auf der einen Seite, ſchneller Okkupation und propagandiſtiſcher Erfaſſung von ſtudentiſcher Seite — der lachende Dritte ſein kann. Jedenfalls, es iſt etwas los in Mannheim, es iſt etwas zu ſehen, und alle naſenlang wird man nach gemütlichen Lokalen gefragt. Es iſt endlich wieder Leben in der Mann⸗ heimer Bude. Doch nicht der Ausgelaſſenheit allein huldigen wir, ſondern wie immer im Leben iſt auch ein ande⸗ der Pol, der ausgleichende, vorhanden. Wo viel Licht, iſt auch viel Schatten, und wo Studenten verkeh⸗ ren, da ſind auch Profeſſoren und Doktoren zu ſehen. Denn es trifft ſich gewandte akademiſche Jugend ſinnvoll mit angewandter jüngſter Wiſſenſchaft der Chemie, den Führern ihrer Betriebe und den Män⸗ nern von der Arbeitsfront. Mancherlei Belehrung in gemeinverſtändlicher Form wird zu ſchöpfen ſein. Düngemittel und Sprengſtoffe, dieſe chemiſch merk⸗ würdig verwandten modernen Artikel, Fette, Oele, Farben, Lacke, Faſerſtoffe und Gummi werden uns beſchäftigen. Und zum Thema„Die Lage in der pharmazeutiſchen kosmetiſchen Induſtrie“ ſollte man die Damen beſonders einladen; denn wer intereſſiert ſich mehr für Arznei⸗ und Verſchönerungsmittel? Allerdings, wir werden nicht umhin können, einige neue Fremdworte dem geplagten Gehirnkaſten ein⸗ zuverleiben. Aber wer leicht müde wird, den labt der Anblick von gelehrten Herren mit würdigem Auf⸗ treten, die ſich vor den Eingängen des Roſengartens begrüßen. Zwiſchendurch müſſen wir wieder im Stadion nach den akademiſchen Meiſterſchaften ſchauen, und was überhaupt einen Funken von ſportlichem Ehr⸗ gefühl im Leibe hat, wird ſich Schmelings Nacht um die Ohren ſchlagen... Und wenn ſchließlich noch ein ſtuoͤentiſches Schloßfeſt in Heidelberg winkt, wer wird ſich da partikulariſtiſch verſagen können...“ Alles in allem, das iſt wahrlich mehr als renn⸗ reichſte Majwochen. Und nur unſere Sänger des Theaters, vom langen Winterdienſt ermüdet, drohen den Großanſprüchen des Saiſonſchluſſes nicht ge⸗ wachſen zu ſein. Gleich zwei meldeten dieſer Tage pas. Schicken wir ihnen Blumen und Halspaſtillen, Eiſenpräparate, Phosphorſäure, Kalk und Vita⸗ mine. Denn was wären die neuerrichteten, erſtmals erprobten„Mannheimer Juniwochen“ ohne das Theater bei bühnenkünſtleriſcher Höchſtleiſtung? DF Ur 10 Millionen Mark werden in Amerika jährlich durch den Kartoffelkäfer vernichtet. Der Kar⸗ toffelanbau in Deutſchland iſt jedoch dreimal ſo groß wie in Amerika. Deshalb verhindert das Heimiſchwerden des Kartoffelkäfers, ſucht gründlich! FPFPDDCCCCTCTCTCTCTCTCTCbCCTCTTCTGTGCCC—CC—TTTT—T0T0T0TſTTTTTT——————— Vel vier Verkehrsunfällen zwei Verletzte Polizeibericht vom 21. Juni Immer das gleiche. Geſtern ereigneten ſich hier vier Verkehrsunfälle, wobei zwei Perſonen verletzt und zwei Kraftfahrzeuge ſowie zwei Fahrräder be⸗ ſchädigt wurden. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachten der beſtehenden Ver⸗ kehrsvorſchriften zurückzuführen. Bei einer geſtern vorgenommenen Verkehrskon⸗ trolle wurden 34 Perſonen wegen verſchiedener Uebertretungen der Straßenverkehrsordnung gebüh⸗ renpflichtig verwarnt und an vier Kraftfahrzeughal⸗ ter mußten rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt wer⸗ den, weil ihre Fahrzeuge kechniſche Mängel aufwieſen. Wegen groben Unfugs und Ruheſtörung kamen in vergangener Nacht ſechs Perſonen zur Anzeige. u Nach Herrenalb entführte am Sonntag früh bei hellſtem Sonnenſchein ein Sonderzug der Reichs⸗ bahn 350 Mannheimer. Daß ſie ſich bei dem warmen Sommerwetter in der Perle des Albtals wohlfühlten, iſt ſelbſtverſtändlich. Wie immer bei der Reichsbahn war alles beſtens vorbereitet. Der Möglichkeiten, den Tag zu genießen, gab es viele: Wanderungen in die nächſte Umgebung, Beſuch des dem Geistal zu gele⸗ genen Schwimmbades, Höhenrundfahrten, Tanztee im Kurſaal. Auch die Kloſterruine und den Falkenſtein⸗ felſen vergaß man nicht zu beſuchen. So war der Tag angenehm ausgefüllt, und die herrliche Schwarz⸗ waldnatur mit ihrer ozonreichen Luft hatte dem Großſtädter ordentlich wohlgetan. * Vom 1. Juli au werden Poſtanwetſungen aus dem Lande Oeſterreich nach dem Altreich zugelaſſen. Die Poſtanweiſungen aus Oeſterreich, für die noch die ſeitherigen Formblätter des öſterreichiſchen Dien⸗ ſtes zur Verwendung kommen, werden auf Reichs⸗ mark lauten. Mitteandchtiges onnwendlgeuea Heute nacht ſteht in ganz Deutſchland die deutſche Jugend mit den Gliederungen der NS DA am lodernden Holzſtoß. (Nach einem Original ſchnitt von Cheru Müller, M. Das deutſche Bild.) Schiffahrtsbehinderung oberhalb der Schlageter-Brücke Ein Eingabe des Mannheimer Schiffervereins In der am Freitagabend im großen Saale des Wartburghoſpiz abgehaltenen Mitgliederverſamm⸗ lung des Mannheimer Schiffer⸗Vereins gab der Vereinsführer Peter Kühnle Kenntnis von der wegen der gefahrvollen Fahrwaſſerverhältniſſe ober⸗ halb der Rheinbrücke Mannheim Ludwigshafen während des Kleinwaſſerſtandes abgeſandten Ein gabe an den Verein zur Wahrung der Rheinſchiff⸗ fahrtsintereſſen. Das Badiſche Rheinbauamt Mann⸗ heim und das Straßen⸗ und Flußbauamt Speyer haben dreiwöchige Baggerungen zur Ver⸗ beſſerung des Fahrwaſſers ſofort angeord⸗ net, was von den Schiffahrtsintereſſenten auch dank⸗ bar anerkannt wurde. Damit ſind aber, wie der Vereinsleiter feſtſtellte, die der geſamten Schiffahrt drohenden Gefahren für die Zukunft keineswegs beſeitigt. Dieſe Gefahren beſtehen bei Hoch⸗ wie bei Kleinwaſſerſtänden. In⸗ folge der unpraktiſchen Brückenpfeiler kann in den meiſten Fällen ſowohl bei der Tal⸗ wie auch bei der Bergfahrt nur der mittlere Brückenbogen für die Durchfahrt benützt werden. An der linksrheiniſchen Durchfahrt bilden außer dem Anlegeplatz der Walz⸗ mühle die dortigen Badeanſtalten ein ſehr großes Verkehrshindernis. Auf der rechten Brückendurch⸗ fahrt ſind die Badeanſtalten für die Schiffahrt noch weit gefährlicher, weshalb der MSV die Verle⸗ gung der Badeanſtalten beantragte, da bei den manchmal nicht zu vermeidenden Havarien wäh⸗ rend der Badezeit eine große Anzahl Menſchenleben ſchwer gefährdet ſind. Im Mittelpunkt des Abends ſtand der Rhenania⸗ Oſſag-Tonfilm„Wir blenden auf“, der vom Preis⸗ richterkollegium des Filmwettbewerbs für Induſtrie⸗ und Werbefilme in Turin die höchſte Auszeichnung vom Faſchiſtiſchen Verband italieniſcher Induſtriellen als beſter Induſtriefilm des Jahres erhielt, und den überaus wertvollen Pokal nach Deutſchland brachte. Der Film, ein Meiſterwerk von Technik und Wiſſen⸗ ſchaft, errang auch hier ſtarken Erfolg. Vereinsleiter Peter Kühnle dankte den Vertre⸗ tern der Rhenania⸗Oſſag⸗Werke für die Vorführung des Films und gedachte des Hinſcheidens von Ehren⸗ mitglied Amann, der nicht nur dem Verein, ſondern auch der geſamten Schiffahrt überaus wertvolle Dienſte geleitet habe. Familien⸗Abend bei der Fröhlich-Pfalz“ Wenn die„Fröhlich⸗Pfalz“ ihre Mitglieder und Freunde zu fröhlichem Tun einlädt, wird den Einla⸗ dungen gerne Folge geleiſtet. Nur wenige Lücken wies der kleine Saal des Stammhauſes zur Lieder⸗ halle auf. Vereinsführer Johannes Appel eröff⸗ nete den Abend mit herzlichen Begrüßungsworten, insbeſondere begrüßte er die ſtark vertretenen Schwe⸗ ſtergeſellſchaften Gr. Karn.⸗Geſ. Lindenhof und Rhein⸗ ſchanze Ludwigshafen. Er wies auf die Notwendig⸗ keit ſolcher Familienabende hin, um dadurch die Ver⸗ bundenheit mit den Mitgliedern und Anhängern zum Ausdruck zu bringen, ſowie die guten Beziehungen zu den befreundeten Geſellſchaften aufrecht zu er⸗ halten. Den unterhaltenden Teil beſtritten wieder die be⸗ kannten Kräfte unter der bewährten Leitung ihres Präſidenten, Ph. Reiſcher. Wie es unter Kappen⸗ brüdern Brauch iſt, ſo dauerte es nicht lange, bis Hoch⸗ ſtimmung herrſchte. Es wurde geſungen, geſchunkelt und gelacht. Kappenbruder Körner von der Gr. Ke⸗ G. Lindenhof karikierte in humorvollen Reimen die„außerſatſonmäßige“ Tätigkeit der einzelnen Elferäte, was große Heiterkeit auslöſte. Präſident Holz von der„Grokageli“ und Zickgraf von der „Rheinſchanze“ einerſeits und der Vertreter der Ranzengarde, Blepp, und Präſident Reiſcher gedachten in ihren wechſelſeitigen Trinkſprüchen der freund⸗ ſchaftlichen Zuſammenarbeit. Die„Nationalharmo⸗ niſten“ trugen mit ihrem Geſang viel zur Unter⸗ haltung des Abends bei. Großer Kö- Abend mit Tanz! Am kommenden Samstag veranſtaltet die NSG „Kraft durch Freude“ anläßlich der Reichstagung des Fachamtes„Chemie“ der DA einen großen bunten A bend mit anſchließendem Tanz. Die Veranſtaltung findet im Nibelungenſaal des Roſen⸗ gartens ſtatt. Ein erſtklaſſiges Kocß⸗ Programm wird zum beſonderen Ereignis für Mannheim. fahren, daß Adolf Gonoͤrell, Deutſchlands beſter Plauderer, den Abend anſagt, an welchem u. a. noch folgende Künſtler auftreten: Hermann Held, der ausgezeichnete Komiker des Berliner Wintergar⸗ tens, das Ballett Maroſzyk, Pepita y Pan ⸗ che s, Balance⸗Akt, Joſef Gräf, Kunſtpfeifer, White wieder Wir er⸗ Devil, Rhönradevolutionen, Charlott, das Elaſtikwunder, Dallas, Cowboy⸗Spiele, Dop⸗ pel⸗Recknummern uſw. Anſchließend findet im Nibelungenſaal und in der Wandelhalle Tauz nach den Klängen der Kapelle Hollinger ſtatt. Der letzte Säuglingskurſus dieſes Sommers in der Mütterſchuie Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß am Mittwoch, dem 22. Juni, abends 8 Uhr, der letzte Mütterſchuluigskurſus in Säglingspflege be⸗ ginnt. Er findet jeweils mittwochs und freitags abends von—10 Uhr ſtatt und dauert 5 Wochen. Die Gebühr beträgt 5 Mk. Es kann jedoch in Be⸗ darfsfällen entgegengekommen werden. Aumeldun⸗ gen erbitet möglichſt noch vor Beginn des Kurſes die Mütterſchule Mannheim, Kaiſerring 8. Ge⸗ ſchäftszeit vormittags—12 und nachmittags 3 bis 6 Uhr. Wichtigkeit des Zeugeneids im Zivilprozeß Der frühere Hinweis des Reichsjuſtizminiſters auf die Bedenken, die einer zu weit gehenden Locke⸗ rung des Grundſatzes eidlicher Zeugenvernehmung im Zivilprozeß entgegenſtehen, findet noch nicht über⸗ all die erwünſchte Berückſichtigung. Daher erklärt der Miniſter in einer neuen Allgemeinen Verfügung, daß der Zeuge nicht etwa nur dann zu be⸗ eidigen iſt, wenn dies zur Herbeiführung einer wahrheitsgemäßen Ausſage erforderlich iſt, ſondern vor allem auch dann, wenn dies mit Rückſicht auf die Bedeutung der Ausſage geboten er⸗ ſcheint. Andernfalls nehme man der unterliegenden Partei in den Fällen der falſchen Zeugenausſage die Wiederaufnahmemöglichkeit, da dieſe eine Eidesver⸗ letzung vorausſetze. Der Umſtand, daß das Gericht eine Ausſage für glaubwürdig erachtet, könne es allein nicht rechtfertigen, von der Beeidigung abzu⸗ ſehen. Es ſei vielmehr grundſätzlich der freien Ent⸗ ſchließung der Parteien zu überlaſſen, ob ſie da, wo es zuläſſig ſei, auf die Beeidigung verzichten wollen. Der Zeuge werde, wenn klar nach dieſen Geſichts⸗ punkten verfahren werde, ſeine Beeidigung niemals als den Ausdruck irgendwelchen Mißtraueus emp⸗ finden. Reichskriegertag erſt 1939 Die durch den Führer dem NS- Reichskriegerbund olgewieſene Aufgabe, die ehemaligen deutſchen Sol⸗ daten zu vereinen, erfordert während der nächſten Monate die Durchführung umfangreicher organiſato⸗ riſcher Maßnahmen, die alle Gliederungen des NS⸗ Reichskriegerbundes bis zu den Kamerasoſchaften be⸗ rühren. Dies hat den Reichskriegerführer veranlaß! anzuordnen, daß der alljährlich in Kaſſel ſtattfindende Reichskriegertag in dieſem Jahre ausnahinsweiſe nicht abgehalten wird. Der nächſte Reichskriegertag des NS⸗Reichskriegerbundes findet im Jahre 1939 in Kaſſel ſtatt. Der genaue Zeitpunkt wird noch be⸗ kanntgegeben werden. * Kurfürſt Friedrich IV. und ſein Pferd, das große Hochrelief an der Kurfürſt⸗Friedrich⸗Schule in O6, werden eben einer gründlichen Reinigung unter⸗ zogen. Friedrich IV., bekanntlich Gründer von Stadt und Feſtung Mannheim, ſitzt in ſchwerer Ritter⸗ rüſtung auf einem derben Pferd, wie es für derart mit Eiſen behangene Reiter gebaut ſein muß. Die Säuberung war dringend nötig, denn die Zeughaus⸗ tauben haben ſeit Jahr und Tag den Kurfürſten und ſein Pferd als Unterſchlupf benützt und beide mit ihren Exkrementen übel zugerichtet, ſo daß ſie ſich in der Oeffentlichkeit bald nicht mehr ſehen laſſen konn⸗ ten. Ze VHexke stel Ein verbeultes Park⸗Ergebnis Mit Parkplätzen iſt Mannheim nicht geſegnet, die Innenſtadt ſchon gar nicht. Das ſoll zwar erfreu⸗ licherweiſe anders werden, aber vorläufig ſteht Q 6 noch und wird es auch noch eine ganze Weile tun. Der Marktplatz iſt dieſem Zwecke auch noch nicht vollkommen freizugeben und ſo iſt es mit noch manch anderem Plan. Das wiſſen wir alle, und müſſen uns vorderhand damit abfinden. Nicht abfin⸗ den können wir uns aber damit, daß nun edle Ritter des Volants, die zuſammen mit„Mauſi“ einen Samstagnachmittags⸗Fünfuhrtee trinken müſ⸗ ſen, ſich gerade an dieſem verkehrsreichſten Tage!, in der verkehrsreichſten Straßel, an deren verkehrs⸗ reichſter Stellel, nämlich am früheren Strohmarkt, mit ihren ſchnittigen, natürlich rot⸗ſchwarzen, Sport⸗ wägelchen zwiſchen zwei Wagen und vor ein ſchlich⸗ tes Fahrrad klemmen, als ob ein Keil hineingetrieben werden müßte. Alſo geſchehen an einem der letzten Samstage. 5 Das Hineinklemmen wäre nun nicht das ſchlimmſte Uebel geweſen— wenn, ja wenn dieſes unbeliebte aber allgegenwärtige Wörtchen nicht wäre. An einem gewöhnlichen Wochentag und nicht gerade um 5 Uhr könnte man noch darüber hinwegſehen, und wenn einer ſich noch ſo hineinklemmte, dann könnte ja der eine Wagen vor, der andere zurück⸗ fahren, um„freizukommen“. Aber zu belebte ⸗ ſten Zeiten ſollte man ſolche Rückſichts⸗ loſigkeiten doch beſſerunterlaſſe n. Denn eine Rückſichtsloſigkeit iſt es, und zwar nicht gerade die kleinſte. Hier wie überall gilt der Grundſatz „wer zuerſt kommt, mahlt zuerſt“, und wenn nun ſchon zwei Kraftwagenführer ſo ſchlau ſind, damit zu rechnen, daß ſie auch wieder wegkommen müſſen und deshalb einen dementſprechend großen Zwiſchen⸗ raum laſſen, dann iſt damit kein Grund gegeben, daß„Hänschen und Mauſi“ ſich aus reiner Bequem⸗ lichkeit dazwiſchenzwängen! Wenn dann Mauſi einige Schritte ihre ſchönen Beine gezeigt und„er“ ſtolz auf ſie danebenher ge⸗ laufen wäre, dann hätte„er“ ſich manches erſpart. Die Sache ging nämlich nicht ſo ohne jegliche Folgen ab. Als Hänschen mit Mauſi längſt hinter den Kaf⸗ ſeetaſſen ſaß, da kam der Führer des hinteren Wa⸗ gens paketebeladen an, ſchon von weitem ſein Schlüſſelchen zückend. Er war noch nicht ganz her⸗ an, da ſah er die Beſcherung. Keinen Zentimeter hatte er zur Verfügung, um mit ſeinem Wagen wie⸗ der vom Fleck zu kommen. Vor ihm das„niedliche Sportwägelchen“ und hinter ihm ein Wagen durch⸗ ſchnittlicher Gattung, aber, wie er bald feſttgeſtellt hatte, abgeſchloſſen. Zurückſtoßen war alſo gleich un⸗ möglich, denn oͤen hinteren Wagen brachte er nicht weg. Das Sportwägelchen hätte ſchon eher wegge⸗ ſchoben werden können, aber es war ja ſchon ſo „hineingepaßt“ worden, daß es gerade noch ſo zwiſchen oͤes Paketemanns Wagen und dem vorder⸗ ſten ſtehen konnte— und der vorderſte war auch abgeſchloſſen. Wahrhaftig, da war guter Rat teuer, und es fand ſich ſo ſchnell auch niemand, der einen zur Hand hatte, obwohl ſich um dieſes„Problem“ bald ein ganzes„fachmänniſches“ Auditorium ver⸗ ſammelte. Da geſchah folgendes: Hanſi und Mauſi kamen wieder angezwitſchert, ſie hatten anſcheinend des Kaffees ſchon genug geſchlürft, ſetzen ſich in ihren„Bobbie“— die Türe war ja wenigſtens aufzumachen— und... Ja, da krachte plötzlich „etwas“, und zwar vor und hinter unſerem kleinen Schwarz rotlackierten. Hanſi kümmerte ſich nämlich um die„Parkdichte“, die er verurſacht hatte, gar nicht und wollte ſchleunigſt fortfahren. Er ſelbſt verzeich⸗ nete als Ergebnis einige verbeulte Kotflügel— ein Kunſtſtück, das ihm ſo leicht keiner nachmacht. Der Paketemann, der vorher ratlos vor den Verhältnif⸗ ſen ſtand, ſtand nun ſprachlos vor ihnen, denn ſo etwas war ihm noch nicht paſſtiert, daß ihm vor ſeinen Augen in die Vorderfront gefahren wurde, wenn es auch nicht viel Schaden anrichtete. Der Beſitzer des vorderen Wagens war zum Heile des„Schwarzrot⸗ lackierten“ noch nicht da, ſonſt hätte er wohl die längſte Zeit in ſeinem Kiſtchen geſeſſen. Unſer Pa⸗ ketemann machte nicht viel Aufhebens, auch das „Auditorium“, das ſich um einige„Köpfe“ vermehrt hatte, war ihm ſichtlich unbehaglich, ſo wurde er ſich mit dem„Ritter des Volants“ einig, die Karten wur⸗ den gewechſelt und beide fuhren ab. Der Schwarz⸗ rotlackierte war bei allem noch ein Glückskind, da man während der ganzen Zeit keinen Polizetbeamten ſichtete. Man ſollte ſich doch beim Parken einigermaßen überlegen, ob es einem nachher auch wieder möglich iſt, zu„ſtarten“, und ſchließlich muß man ja auch nicht immer direkt vor der Türe die Bremſen ziehen. Es ſoll erfahrungsgemäß Autofahrern recht gut tun, wenn ſie einmal einen Fuß vor den anderen ſetzen, und wenn es auch ganze hundert Meter ſind.— 4 Weinheimer Wochenende k. Weinheim, 20. Juni. Da eine 500 Meter lange Spurtſtrecke hier ein⸗ gelegt war zwiſchen Zeppelinbrücke und Gaſthaus „Zum Falken“, war die Anteilnahme an der Deutſch⸗ landfahrt groß. Am Sonntagmittag veranſtaltete die N S K O V⸗ Kameradſchaft Weinheim mit ihren Abtei⸗ lungen Sulzbach, Hemsbach und Laudenbach eine Kriegereltern⸗Ehrung. Nach Begrüßung durch Ka⸗ merabſchaftsführer Pg. Malter gab Hinterbliebe⸗ nen⸗Betreuerin Eigenmann(Karlsruhe) einen eingehenden Ueberblick über die Verſorgung mit Renten und Beihilfen. Dann ehrte der Kamerad⸗ ſchaftsführer die Kriegereltern, die bewirtet wurden. Gleichzeitig war in dieſem Stadtteil auf dem Wald⸗ ſpielplatz Hochbetrieb. Dort ging das BD M⸗ Gruppenſportfeſt der Mädel. und Jung⸗ müädelgruppen von Weinheim und Umgebung vor ſich. Das Wetter war ſommerlicher. Auch der Regen ſtörte die vielen Ausflügler, weil er kurz andauerte, nicht weiter. An 3000 Volksgenoſſen fuhren zum Flugtag nach Mannheim. Der Oden waldklub beteiligte ſich an der Sternwanderung nach Heidels⸗ heim bei Bruchſal. Der Reichsbund der Kinderrei⸗ chen und der Obſt⸗ und Gartenbauverein fuhren in Omnibuſſen nach Frankfurt. Landes-Kirchengeſangsfeſt n Hockenheim, 21. Juni. Die aufſtrebende Induſtrieſtadt Hockenheim war ſelt Samstag fahnengeſchmückt. Viele Gäſte aus der näheren und weiteren Umgebung trafen zum 24. Evangeliſchen Landeskirchen⸗Geſangs⸗ feſt ein, mit dem gleichzeitig die Landestagung der evangeliſchen Kirchenchöre verbunden war. Nahezu fünfzig Kirchenchöre beteiligten ſich an dem ſonntäglichen Feſtgottesdienſt in der evangeli⸗ ſchen Stadtkirche. Etwa 1300 aktive Kirchenſünger und ⸗fängerinnen füllten den weiten Raum des Gotteshauſes. Die Landestagung am Samstagnachmittag im Lutherhaus wurde mit den Jahresberichten des Schriftwartes und Kaſſenwartes eingeleitet. Die Beratungen ergaben als nächſten Tagungsort im Jahre 1940 Singen a. H. Im Mittelpunkt der Tagung ſtand der Vortrag von Prof. Dr. Kne v e ls, Heidelberg:„Neue religiöſe Lyrik— neues evange⸗ liſches Gemeindelied“ unter Mitwirkung einer Sing⸗ gruppe aus dem Kirchenmuſikaliſchen Inſtitut Heidel⸗ berg. Hieran ſchloß ſich eine religiöſe Abendſfeier in der Stadtkirche an, bei der die Chöre des Kirchen⸗ muſikaliſchen Inſtituts Heidelberg unter Leitung von Prof. Dr. Hermann Poppen, B. C. J. Kantorei Karlsruhe, Leitung Walter Füß, der Kirchenchor Bruchſal, Leitung Muſiklehrer Friedrich Merz, der Singkreis der Konkordtenkirche Mannheim, Leitung Bruno Penzien, die Stadtkapelle Hockenheim ſo⸗ wie der Poſaunenchor Heidelberg-Handſchuhsheim mitwirkten. An der Orgel wirkten Bruno Pen⸗ zien⸗ Mannheim, Reinhard Schmid und Liſelotte Penzien⸗Seltſam. Die liturgiſchen Gebete ſprach Stadtpfarrer Heun, Hockenheim Der Sams⸗ tag ſchloß mit einer Begrüßungsfeier im Saale„Zum Stadtpark“ mit anſchließendem zwang⸗ loſem Zuſammenſein der Feſtgäſte. Zum Hauptgottesdienſt in der Stadtkirche fand ſich die Gemeinde überaus zahlreich ein. Der Evan⸗ geliſche Kirchenchor unter Leitung von Oberlehrer Hahn, Hockenheim, an der Orgel Prof. Dr. Po p⸗ pen, Heidelberg, gaben den liturgiſchen Worten und der Predigt von Stadtpfarrer Heun eine ſtim⸗ mungsvolle Umrahmung. Zum Höhepunkt des Lan⸗ deskirchen⸗Geſangsfeſtes geſtaltete ſich am Nachmittag der Feſtgottesdienſt in der Stadtkirche. Dichtgedrängt ſtanden die Feſtbeſucher im Raum. Im Kirchengar⸗ ten hörten diejenigen, welche drinnen keinen Platz mehr fanden, durch Lautſprecheranlage mit. Mit Orgelvorſpiel(Präludium-Dur von Joh. Seb. Bach) wurde das Kirchengeſangsfeſt eingeleitet. Der Anſprache des Vertreters der evangeliſchen Kirchen⸗ behörde, Oberkirchenrat D. Bender, Karlsruhe, folgte die Feſtpredigt von Pfarrer Arnold Heſſel⸗ bacher, Freiburg i. Br. Die Kirchenſänger aus allen Teilen unſerer badiſchen Heimat vereinigten ſich zu einer großen Gemeinſchaft und feierten unter Leitung von Prof. Dr. Poppen, Heidelberg, das „Hohelied des Glaubens“. In Schriftleſung und Chören wurden„Glaubensgrund“,„Glaubenskampf“ und„Glaubensfreudigkeit“ charakteriſiert. Dabei wurden mehrſtimmige Chöre mit Begleitung der Po⸗ ſaunenchöre Handſchuhsheim, Wieblingen, Sandhau⸗ ſen, Unteröwisheim und Walldorf zum Vortrag ge⸗ bracht. An der Orgel ſaß Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann, Maunheim. Das Tenorſolo ſang Berthold Stober, Pforzheim. Der Hockenheimer Kinderchor half mit, das Programm zu vervollſtän⸗ digen. Mit„Herr Gott, Dich loben wir“ und dem Segen ſchloß die Feierſtunde. Den Abſchluß der Tagung bildete am Montag eine Fahrt der Tagungsteilnebhmer u. a. nach Speyer. Todesſturz vom Heuboden * Pforzheim, 20. Juni. Im benachbarten Tie ⸗ ſenbronn wollte der ledige 30 Jahre alte Friedrich Pfeffinger auf dem Heuboden übernachten. Er ſtürzte aus einer Höhe von 8 Metern ab und war ſofort tot. * Pforzheim, 20. Junk. Die Leiche des beim Brük⸗ keneinſturz zwiſchen Eutingen und Niefern ertrunke⸗ nen Schachtmeiſters Straßer wurde auf der Ge⸗ markung unterhalb Mühlackers aus der Enz geländet. UI Heodesheim, 20. Juni. Bei dem hier abgehal⸗ tenen Richtfeſt der Oſtmark⸗Siedlung— dieſe Namensgebung erfolgte, weil die Erſtellung der Siedlung in die Zeit der Gründung von Groß⸗ Deutſchland fällt— ſprach der Vertrauensmann der Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Zweite deutſch-franzöſiſche Tagung: Im Zeichen der Verſtändigung dnb. Baden-Baden, 21. Junt. In dieſer Woche findet die zweite deutſch⸗fran⸗ zöſiſche Tagung ſtatt, dieſes Mal auf deutſchem Bo⸗ den in Baden-Baden, nachdem die erſte Tagung im vergangenen Jahre die Freunde der Deutſch⸗Fran⸗ zöſtſchen Geſellſchaft in Paris zuſammengeſührt hatte. Zu Beginn der Eröffnungsſitzung am Mon⸗ tagvormittag wurde mit Genugtuung die zahlreiche Beteiligung aus dem Nachbarſtaat feſtgeſtellt. Be⸗ ſonders herzlich begrüßt wurde der Vizepräſident des Comité France⸗Allemagne, Fernand de Bri⸗ non. Der Vorſitzende der Deutſch⸗Franzöſiſchen Geſell⸗ ſchaft in Baden, Freiherr von Duſch, eröffnele die Tagung im Runden Saal des Kurhauſes. Gerade nach den letzten ſchwierigen Wochen hätten, ſo führte der Redner u. a. aus, die Freunde jenſeits des Rheins ihren feſten Willen bekundet, dem Frieden und der Verſtändigung ihre Mitarbeit zu leihen, um damit die mancherlei Schwierigkeiten zu beſiegen. In Deutſchland wiſſe man dieſen Beweis des guten Willens zu ſchätzen und danke herzlich dafür. Der Vorſitzende des Comité France⸗Allemagne, der auch in Deutſchland ſehr gut bekannte Leiter der franzöſiſchen Kriegsblinden, Georges Scapini, dankte für den freundlichen Empfang in Baden⸗ Baden. Scapini legte die Motive und Ziele der deutſch⸗franzöſiſchen Verſtändigungsarbeit dar unter Betonung der Verantwortlichkeit des Schrifttums, beſonders der Preſſe. Es folgten zwei Vorträge, die ſich mit dem Schrifttum der beiden Natio⸗ nen befaßten. Zunächſt ſprach der Hiſtoriker Pierre Benoit, Mitglied der Academie Frangaiſe, über das Zeitgeſchehen im Spiegel des franzöſiſchen Schrifttums. Eine Verſtändigung der Völker ſei nur auf der Grundlage der wahren Erkenntnis ihrer Kultur und geiſtigen Arbeit möglich. Der Literatur falle hierbei eine beſondere Aufgabe zu. Dem Zeit⸗ geſchehen im Spiegel des deutſchen Schrifttums wid⸗ mete Profeſſor Dr. Joſef Nadler„Wien ſeine Darlegungen, die er beſonders auf die dichteriſche Geſtaltung der verfloſſenen 20 Jahre gründete. Der Vorſitzende der Deutſch⸗Franzöſiſchen Geſellſchaft, Profeſſor von Arn im, unterſtrich die Darlegun⸗ gen von Pierre Benoit, der mit Recht betont habe, daß nur ein ethiſches Erkennen der Völker den Bo⸗ den für eine Verſtändigung vorbereiten könne. An die mit ſehr lebhaftem Beifall aufgenomme⸗ nen Vorträge ſchloß ſich eine Ausſprache, die teils von franzöſiſchen, teils von deutſchen Tagungsteil⸗ nehmern beſtritten und in den Nachmittagsſtunden des Montag fortgeſetzt wurde. Abends verſammel⸗ ten ſich die Teilnehmer abermals im Kurhaus, um Rezitationen moderner deutſcher und fransöſtſcher Lyrik anzuhören. Die franzöſiſchen Volkslums gruppen in Saarbrücken * Saarbrücken, 19. Juni. Auf der Rückfahrt von ihrem Beſuch der Reichs⸗ tagung der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ in Hamburg weilten am Freitag und Samstag etwa 150 Angehörige franzöſiſcher Volkstumsgruppen in Saarbrücken. Die Gäſte wurden im Rathaus⸗Feſt⸗ ſaal durch Oberbürgermeiſter Schwitzgebel herz⸗ lich willkommen geheißen. Im Namen des frantzöſi⸗ ſchen Frontkämpferverbandes und der franzöſiſchen Volkstums⸗ und Trachtengruppen dankte Präſtdent Puech mit herzlichen Worten, dabei betonend:„Herr Oberbürgermeiſter! Als guter Franzoſe und als Frontkämpfer, die wir einſt die Waffen gegen⸗ einander führen mußten, rufe ich Ihnen zu: Es lebe die deutſch⸗franzöſiſche Verbrüderung und Ver⸗ ſtändigung!“ Die mit ſpontanem Beifall aufgenom⸗ menen Reben wurden ſofort ins Franzöſiſche und Deutſche überſetzt Vom Rathaus⸗Jeſtſaal aus begaben ſich die Gäſte zur gemeinſamen Mittagstafel und von da in ihre Quartiere. In den Nachmittagsſtunden fand am Nußberg⸗Denkmal eine Kranzniederlegung ſtatt, wo⸗ bei Präſtdent puech und Amtsleiter Knippel noch einmal Worte der Verſtändigung ſprachen. Der Reichsſender Saarbrücken veranſtaltete in Verbin⸗ dung mit der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ in der Wartburg einen deutſch⸗franzöſiſchen Gemeinſchaftsabend, in deſſen Mittelpunkt das Auftreten der franzöſiſchen Gäſte ſtand, deren Darbietungen mit großem Beifall aufgenommen wurden. Im Laufe des Abends ſprach noch einmal Kreisleiter Weber von der Verſtändigung aller an⸗ ſtändigen Menſchen. Ein franzöſiſcher Sprecher rühmte den wahrhaften Sozialismus, den er bei der Reiſe durch Deutſchland kennengelernt habe. Im gleichen Sinne wie Kreisleiter Weber be⸗ tonte Stellv. Gauleiter Leyſer, daß das deutſche Volk keine tiefere Sehnſucht habe als den Frieden mit ſeinem weſtlichen Nachbarn. Er bat, Deutſchland in gutem Andenken zu behalten. Mit einem herz⸗ lichen„Dankeſchön“ erwiderte ein franzöſiſcher Spre⸗ cher,„Dankeſchön“ für alles, für alle Freude, für alle Herrlichkeiten, die man in Deutſchland geſehen, für die ſeeliſche Stärkung. Das Gebot der Stunde iſt: Deutſchland und Frankreich müſſen leben! Es lebe Deutſchland! Es lebe Frankreich! Die Marſeillaiſe und die Lieder der Deutſchen ließen die Feier ausklingen. PCC ã ò»: ß. c ˙...... ß ß c Siedler, Ernſt Herdner, Worte des Dankes an die Handwerker, den Bauleiter und den Bürgermeiſter für ihre aufopfernde Mitarbeit am Gelingen und Aufbau der herrlich gelegenen Siedlung. Bürgermei⸗ ſter Linſin betonte in ſeiner Anſprache den Sinn des Siedlungsweſens im nationalſozialtſtiſchen Staat. Heddesheim, 21. Juni. Landwirt Leonhard Menz feierte ſeinen 76. und Landwirt i. R. Adam Hammel ſeinen 84. Geburtstag. Lützelſachſen, 21. Juni. Rentner Johann Roth beging ſeinen 82. Geburtstag. L. Handſchuhsheim, 21. Juni. Jeher iſt die Handſchuhsheimer Kirchweih für die Hei⸗ delberger(und darüber hinaus) zu einem Begriff der Fröhlichkeit und des geſelligen Treibens gewor⸗ den. Dabei hat mehr als andere Kirchweihen die von Hendeſſe einen ſtark volkstümlichen Einſchlag. So wird Jahr für Jahr von Turnern der Linden⸗ tanz aufgeführt. Als Hauptſchlager bietet ſich dabei die Möglichkeit des Gewinns eines Hammels. In dieſem Jahr wurde der Hammel durch Jakob Heck⸗ mann gewonnen. Der Beſuch war wieder außer⸗ ordentlich gut. *Plankſtadt, 21. Juni. Die aus der Bauernſchaft als Kolonnenführer zum Kartoffelkäfer⸗Ab⸗ wehrdienſt beſtimmten Perſonen waren im Rat⸗ hausſgale zuſammengekommen, wobei Bürgermeiſter Treiber die Wichtigkeit der Bekämpfung des Schädlings, der ungehemmt vorwärtsdringt, den Anweſenden vor Augen ſtellte. Er verpflichtete jeden Anweſenden, in dieſer Sache ſeine Pflicht treu zu erfüllen und nahm anſchließend die Einteilung von elf Gruppen vor, welche allwöchentlich die Such⸗ aktion durchzuführen haben.— Begünſtigt durch die Regenfälle haben die Felbgewächſe einen ſehr günſtigen Stand erreicht. Das Getreide hat ſich beſonders gut entwickeln können, die Kartoffeln haben ſehr reiches Grün angeſetzt, und die übrigen Hackfrüchte, beſonders der Tabak, verſprechen bei der Bodenfeuchtigkeit ebenfalls eine gute Entwicklung. * Reilingen, 21. Juni. Unter Leitung des 2. Vor⸗ ſitzenden, Ortsbauernführer Baumann, fand im Gaſthaus„Zur Roſe“ die gut beſuchte General⸗ verſammlung des Obſt⸗, Reb⸗ und Gar⸗ tenbauvereins ſtatt. Kaſſenwart Frey er⸗ ſtattete den Kaſſenbericht. Es konnte ihm Entlaſtung erteilt werden. Mit Rückſicht auf die im Jahre 1939 in Stuttgart ſtattfindende Gartenbauausſtellung wurde der diesjährige Vereinsausflug fallen gelaſſen. Alsdann hielt Obſtbauoberinſpektor Martin, Ladenburg, einen lehrreichen Vortrag über die Schädlings bekämpfung im Rahmen des Bievjahres⸗ planes, ſowie über die Pflege von Bänmen, Sträu⸗ chern und Reben. In Reilingen sollen Berſuchs⸗ anlagen entſtehen, die vom Kreis gewartet werden und den Mitgliedern zur Beſichtigung offen ſtehen. — Frauenſchaftsleiterin Frey konnte enläßlich der fünfjährigen Jubiläumsfeier der Reilinger NS⸗ Frauenſchaft eine ſtattliche Anzahl Frauen be⸗ grüßen. Im Laufe des Abends, der dem ſchlichten Gedenken an die Gründung der Frauenſchaft gewid⸗ met war, ſprachen Bürgermeiſter und Ortsgruppen⸗ leiter Kauther, ſowie der Gründer und frühere Ortsgruppenleiter Hauer. Die Redner gaben dem Wunſche Ausdruck, aß alle Frauen fernerhin ihre Plficht als deutſche Frau und Mutter erfüllen mögen. Der Abend wurde umrahmt von ſinnigen Liedern. Laudenbach, 21. Juni. Frau Joſef Reu⸗ thinger Witwe beging ihren 74. Geburtstag. Hemsbach, 21. Juni. Frau Katharina Ulrich feierte ihren 82. Geburtstag. „Külsheim(Amt Wertheim), 20. Juni. Mit der Aufhebung der Gewerbeſchule haben die gewerblich tätigen Fortbildungsſchulpflichtigen der Gemeinden Külsheim und Hundheim die Gewerbe⸗ ſchule in Wertheim, die gewerblich tätigen Fortbil⸗ dungsſchulpflichtigen in den Gemeinden Uiſſigheim und Giersheim die Gewerbeſchule in Tauberbiſchofs⸗ heim, und die gewerblich tätigen Fortbildungsſchul⸗ pflichtigen in den Gemeinden Steinfurt und Stein⸗ bach die Gewerbeſchule in Hardheim zu beſuchen. L. Rothenberg i.., 21. Juni. Der Geiſtliche der hieſigen evang. Kirchengemeinde, Pfarrer Höfle, ſcheidet nach zehnfähriger Tätigkeit von hier, um in Zwingenberg an der Bergſtraße einen neuen Wir⸗ kungskreis zu übernehmen. Dem ſcheidenden Geiſt⸗ lichen und ſeiner Familie wurde in einem Abſchieds⸗ abend Dank und Anerkennung ausgeſprochen. Vor⸗ ausſichtlich wird noch in dieſer Woche der Nachfolger, Pfarrer Kloß von Oppenheim, hier eintreffen. Sulzbach, 21. Juni. Anläßlich eines im Gaſt⸗ haus„Zur Krone“ unter Leitung des Kameradſchafts⸗ führers Hiltert abgehaltenen Mitgliederappells der Kriegerkameradſchaft 1873 wurde Kreisverbands⸗ füthrer Karl Zinkgräf, Weinheim, für ſeine gro⸗ ßen Verdienſte um die Kameradſchaft zum Ehren⸗ führer ernannt. UI Fürth i.., 20. Juni. Bei dem Kirchenchor⸗ feſt des Dekanats Zwingenberg, das in der hieſigen evangeliſchen Gemeinde abgehalten wurde, hielt Pfar⸗ rer Calgan⸗ Schlierbach die Feſtpredigt. Unter Stabführung des Kreischormeiſters Krämer⸗Fürth ſangen die vereinigten Kirchenchöre des Trommkreiſes oͤrei Maſſenchöre. In der im Saale von Fahren⸗ kopf abgehaltenen Nachverſammlung ſangen die ein⸗ zelne Chöre alte Volkslieder, die großen Beifall fan⸗ den. Nach der Begrüßung des Ortsgeiſtlichen Schmidt ſprach für das Dekanat Zwingenberg Pfarrer Simon aus Zotzenbach. Beteiligt waren die Chöre von Rim⸗ bach, Fürth, Hammelbach, Waldmichelbach, Birkenau, Lindenfels, Zotzenbach, und von der Bergſtraße der Chor von Hähnlein. N Dienstag, 21. Juni 1938 Gautreffen des D AE in Bad Dürkheim * Bad Dürkheim, 20. Juni. Verbunden mit der diesjährigen Zielfahrt fand hier das Gautreffen des DD A C ſtatt. Etwa 1200 Mitglieder waren in rund 400 Fahrzeugen aus allen Teilen des Gaues Saarpfalz in Bad Dürk⸗ heim eingetroffen. Nach der Begrüßung durch Bür⸗ germeiſter Sitzenſtuhl gab Verbandsführer Dipl., Ing. Bub den Tätigkeitsbericht über das abgelau⸗ fene Geſchäftsjahr und einen Rückblick über die Ent⸗ wicklung des Geſamtklubs ſeit ſeiner Neugründung im Jahre 1933. Von 2275 am 1. 10. 1935 iſt die Mit⸗ gliederzahl bis 1938 auf 3500 angeſtiegen. In tech⸗ niſcher Hinſicht wurde vielfältige Arbeit geleiſtet, ſo wurden z. B. letztes Jahr die beiden Herxheimer Bahnrennen noch als DDA C⸗Rennen durchgeführt. Zur Durchführung gelangten außerdem 28 Touren⸗ fahrten und oͤrei Kriegsopferfahrten mit einer Be⸗ teiligung von insgeſamt über 900 Kraftwagen und 500 Krafträdern. Für den 20.— 22. Auquſt des lau⸗ fenden Jahres iſt eine Tourenfahrt nach Luxem⸗ burg vorgeſehen. Als neues Aufgabengebiet hat ſich die Schaffung von Zeltplätzen für die mit Wohn⸗ wagen oder Zelt reiſenden Kameraden ergeben. 200 Zeltplätze ſtehen bereits zur Verfüauna. Die diesjährige Zielfahrt nach Bad Dürkheim hatte folgendes Ergebnis: 1. Preis DDA C⸗Orts⸗ gruppe Pirmaſens, 2. und 5. Saarbrücken und Burbach, 3. Neunkirchen, 4. Frankenthal und 6. Preis Neuſtadt a. d. Weinſtraße. Die diesjährige Zielfahrt hatte eine erfreulich ſtarke Teilnahme durch Jäger⸗ ſchaft und Wehrmachtsangehörige aufzuweiſen. Den Abſchluß des Gautreffens bildete ein gemütliches Beiſammenſein. „Graf Zeppelin“ in der Halle Eine halbe Million Beſucher des„Graf Zeppelin“ in elf Monaten OL. Frankfurt a.., 19. Juni. Das Luftſchiff „Graf Zeppelin“, das, wie man weiß, in der Halle(ö) des Luftſchiffhafens Rhein⸗Main liegt, wurde am Sonntagnachmittag von dem 500 000. Beſucher— in Kampf dem Kartoffelkäfer! Ein einziges Weibchen mit ſeiner Nach⸗ kommenſchaft vernichtet den Ertrag von 500 Doppelzentner Kartoffeln. dieſem Falle eine Beſucherin— beſichtigt. Zu ihrer großen Ueberraſchung wurde der Dame, Hanni Dei⸗ nes aus Darmſtadt, als ſie zuſammen mit ihrer Freundin ihre Einlaßkarte löſte, mitgeteilt, daß ihrer eine kleine Ehrung warte. Betriebsleiter Beuerle hielt an die in der Luftſchiffhalle verſammelten Be⸗ ſucher eine kleine Anſprache und überreichte der Dame eine Vaſe aus Luftſchiffmetall. Eine Widmung daran erläuterte den Sinn des Andenkens. Die Tatſache, daß ſeit Eröffnung der Innenbeſichtigung im Som- mer vorigen Jahres man heute bereits den 500 900. Beſucher zählen kann, zeigt das große Intereſſe, das man dem Luftſchiff überall entgegenbringt. Die Be⸗ ſucher kamen aus allen Gauen Deutſchlaunds, und aus dem Ausland, teils mit der Eiſenbahn, teils mit Omnibuſſen oder Kraftwagen zum Luftſchiffhafen, um das berühmte Luftſchiff zu ſchauen. Tödliche Betriebsunfälle * Homburg(Saar), 20. Juni. Der bei ber Firma Siemens und Halske beſchäftigte Monteur Bruno Heim aus Saarbrücken wurde ein Opfer ſeines Be⸗ rufes. Im Kraftwerk Homburg mit dem Legen eines Kabels beſchäftigt, ſtürzte er aus 10 Meter Höhe von der Leiter ab, wodurch er einen Bruch der Schädel⸗ baſis erlitt, oer ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte, * Püttlingen(Saar), 20. Juni. Ein aus Aachen ſtammender Arbeiter geriet auf einer hieſigen Bau⸗ ſtelle zwiſchen die Puffer zweier Eiſenbahnwagen und ſtarb an den folgenſchweren Verletzungen. Der tödliche Trank * Bruchſal, 20. Juni. In Langenbrücken erlitt der 38 Jahre alte Landwirt Wilhelm Becker Sohn der Witwe Val. Becker, einen tragiſchen Tod. Nach Einbringung des Heuwagens wollte er ſich in der Stube an einem Schluck Wein gütlich tun. Er griff nach der auf dem Tiſch ſtehenden Flaſche, die aber ſtatt Wein ein Gift zum Hopfenſpritzen enthielt. Trotz ſofortigen Nachtrinkens von Waſſer war der unglückliche Mann tot. Todesſturz vom Kraftrad. * Pforzheim, 20. Juni. Am Sonntagabend fuhr der ledige Richard Sand aus Grötzingen bei Dur⸗ lach mit ſeinem Kraftrad von Unterreichenbach nach Pforzheim. 500 Meter vor Dillſtein lief ihm ein Hund ins Rad, der ſofort getötet wurde. Der Bei⸗ fahrer des Sand, der 28 Jahre alte Eugen Vor⸗ tiſch, wurde auf die Straße geſchleudert. Er er⸗ litt einen Schädelbruch und ſtarb bald nach ſeiner Einlieferung ins Krankenhaus. L Eberbach, 20. Juni. Die Eheleute Ph. Hauck und Frau Luiſe, geb. Koch, können im Kreiſe ihrer fünf Kinder in geiſtiger und körperlicher Rüſtigkeit am Dienstag das Feſt der goldenen Hochzeit begehen. Der Jubilar iſt 75, die Jubilarin 70 Jahre alt. Im Weltkriege ſtarben zwei Söhne den Helden tod fürs Vaterland. Hauck war auch ſieben Jahre lang Leiter der hieſigen Jugendherberge. * Dirmingen(Saar), 20. Juni. Der 17jährige Sohn des Gendarmerie⸗Wachtmeiſters Bauer, der mit ſeinem Fahrrad zwiſchen Ottweiler und Welſch⸗ bach ſchwer verunglückte, iſt ſeinen Verletzungen 95 Samstag nachmittag im Illinger Krankenhaus er⸗ egen.- 39 eee f N Dienstag, 21. Juni 193 Neue Mannheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe 5. Seite Nummer 279 Entwicklung der Kriminalität Hochverrat auf ein Fünftel zurückgegangen Auf Grund der Anklage⸗ und der Anzeigenſtati⸗ ſtik berichtet Landgerichtsdirektor Dr. Stolzenburg vom Reichsjuſtigzminiſterium in der„Deutſchen Justiz“ über die Entwicklung der Kriminalität. Die Angeklagtenſtatiſtik liegt nunmehr für 27; Jahre, vom Oktober 1935 bis März 1938 vor. In dieſem Beobachtungszeitraum iſt die Zahl der wegen hoch⸗ verräteriſcher Betätigung Angeklagten auf etwa ein Fünftel geſunken. Dieſe Entwicklung beweiſt, welchen Erfolg das Dritte Reich in ſeinem unermüd⸗ lichen Kampf gegen den Kommunismus und ſonſtige ſtaatsfeindliche Umtriebe, und in ſeiner politiſchen Erziehungsarbeit erzielt hat, und in welchem Aus⸗ maß ſich die politiſchen Verhältniſſe in Deutſchland be⸗ feſtigt haben. Beſtätigt wird dieſe Feſtſtellung durch den Rückgang auch der ſogenannten Heimtückefachen. Die Fälle von Raſſenſchande werden erſt ſeit 1 Jahren in der Anklageſtatiſtik erfaßt. Sie ſind im erſten Vierteljahr 1938 gegenüber dem Jahres⸗ dͤurchſchnitt 1937 um etwa 12 v. H. zurückgegangen. Die Kürze der Beobachtungszeit erlaubt aber noch beine endgültigen Schlüſſe. Wie ſcharf der Kampf gegen das verächtliche Denunziantentum ge⸗ führt wird, geht daraus hervor, daß die Zahl der we⸗ gen falſcher Anſchuldigungen Verurteilten ſich von 1933 zu 1934, der jüngſten hier bekannten Statiſtik, eee Motoriſierte Einheiten immer geländegängiger Stets von neuem wird man von dem Können der mehr als verdoppelte. Raub und räuberiſche Ex⸗ r . die bereits von 1395 1934 u 5 ände anſcheinend keine Schwierigkeiten mehr e bereits 1 e 1934 um an⸗ bereitet. Wie mon ſelbſt mittlere Felögeſchütze nähernd 50 v. H. zurückgingen, zeigten eine weitere erfolgreich in Stellung bringt, wird hier von ito⸗ ſtetige Abnahme, die, im Vergleich zum Jahresdurch⸗ ſchnitt von 1936, im erſten Vierteljahr 1938 15 v. H. beträgt. Auch bei vorſätzlicher Brandſtiftung, Dieb⸗ ſtahl uſw. verläuft die Kurve günſtig. Kein Platz für Weichlinge bei der Infanterie Gegenüber der falſchen Meinung, daß die Be⸗ deutung und der Wert der Infanterie durch die moderne Technik gelitten habe und daß in einem Zukunftskrieg nur Maſchinen, Motoren und lieniſcher Artillerie gezeigt. Hinter die Motorprotze iſt ein Ges chütz gekoppelt, deſſen ſchnelle Abfahrt durch Halte le abgebremſt wird. (Weltbild, Zonder⸗M.) Panzer die Entſcheidung bringen könnten, legt der Chef des Stabes der Anſpekkion der Jufanterie, Oberſt Jaſchke, in dem Organ des Oberkomman⸗ dos„Die Wehrmacht“ die Gedankengänge zur rich⸗ tigen Beurteilung dar. In 7 Punkten zeigt er die ausſchlaggebende Stellung der Infanterie im Wehrmachts⸗ Auf dem Flugplatz in Ramsgate werden 1 letzt junge richtet.— Drei Flugſchülerinnen bei der Beobachtung der ſyſtem von heute: 1. Ein Gelände in Beſitz nehmen und halten kann nur der Infanteriſt. 2. Alle anderen Waffen ebnen der Infanterie den Weg, indem ſie ihr helfen, den Feind zu vernichten. 3. Die beſte Aufklärung in der Luft und auf der Erde iſt nutz⸗ los, wenn ſie nicht durch die Infanterie ausgenutzt wird. 4. Die ſtärkſte und beſtſchießende Artillerie er⸗ kämpft keinen Sieg, wenn nicht der Infanteriſt ihre Unterſtützung zum Vorgehen ausnutzt. 5. Panzer⸗ fahrzeuge ſind Bahnbrecher für den Infanterieangriff. Verlieren ſie den Zuſammenhang mit der Infante⸗ rie, ſo fahren ſie ohne Nutzen in den Feind. 6. Mo⸗ toriſterte Truppen ſind ſchnell beweglich. Zum Kampf aber müſſen ſie ihre Fahrzeuge aufgeben und als Infanterie kämpfen, ſonſt ſind ſie wertlos. 7. Auch der Reiter kämpft heute meiſt zu Fuß. Der Kampf zu Pferd iſt eine Ausnahme, die nur im Aufklä⸗ rungsdienſt gelegentlich vorkommen kann. Jede kriegeriſche Handlung ſei darum ohne die Infanterie undenkbar. Sie allein ſei darum die Waf⸗ fengattung, die einen Erfolg erſt herbeiführen und Amtlicher aschenfahrplan behaupten kann. Alle anderen Waffen ſeien aus⸗ für Mannheim ſchließlich Mittel zum Zweck, um der Infanterie f einen ausſchlaggebenden Erfolg zu geben. Für Ludwigshafen Weichlinge ſei kein Platz in der Infan⸗ terie, Sie brauche Männer, die ihrer Aufgabe im Kampf die letzte Entſcheidung herbeizuführen ge⸗ wachſen ſeien. Ein Straffreiheitserlaß für NS-Nechtswahrer Der Reichsführer des Nationalſozialiſti⸗ ſchen Rechtswahrerbundes, Reichsminiſter Dr. Hans Frank, hat eine Anordnung über die Gewährung von Straffreiheit für Mitglieder des Nationalſozialiſtiſchen Rechtswahrerbundes und der Deutſchen Rechtsfront erlaſſen, in der es heißt: An⸗ hängige Ehrengerichtsverfahren des Nattonalſozia⸗ liſtiſchen Rechtswahrerbundes und der Deut⸗ ſchen Rechtsfront wegen Handlungen oder Unter⸗ laſſungen eines Mitgliedes, die vor dem 10. April 1938 begangen ſind, werden eingeſtellt mit Aus⸗ nähme derjenigen, in denen eine Verurteilung auf den Antrag auf Ausſchluß oder mit Verweis nebſt unter⸗ ihrer Kameradinnen. (Schirner, Zander⸗M.) Pilotendienſt Engländerinnen Maſchine im einer u. Heidelberg Sommer- Ausgabe 1938 UEBERALL. ZU HABEN dauernder Aberkennung der Fähigkeit zur Beklei⸗ dung von Aemtern im Nattonalſoztaliſtiſchen Rechts⸗ wahrerbund und in der Deutſchen Rechtsfront zu erwarten ſteht. Wegen der im Abſatz 1 genannten Verfehlungen eines Mitgliedes, deretwegen eine Einſtellung zu erfolgen hat, darf künftig ein Ehrengerichtsverfahren nicht eingeleitet werden. Rechtskräftige geringere ehrengerichtliche Stra⸗ fen als die im Abſatz 1 genannten werden erlaſſen oder gelöſcht. creed N Hochzeit des jüngſten Sohnes Rooſevelts In der kleinen Stadt Nahant im Staote Maſſachuſſets fand die Hochzeit des füngſten Sohnes des Präſidenten Rooſevelt mit Miß Anne Lindſay⸗Clark ſtatt. (Preſſephoto, Zonder⸗Multiplex⸗K.) —————— 21. 20 21 20 Goldhyp.- Pfandbriefe 0 51 560 0 220 120 21. 20. 1 5 4½ Pr. Ad.. 3% fh. Hyp.⸗Be. adiſche Maſch.. 100 0 f Großkraft. MRhm 8 150,0 150,0 harttemb. Elektr. 110,0 1% Verkehrs-Aktl J krankkfurt Anleihen d. Kom.-Verb. At er v.. Manaß k 23 100.0 100 0 Ian Fr e en ee Peam Hartſtein 180, alte. e en sche Oderheſſ.Pr.⸗Anl⸗ 5 R 19.. 190,0 100,0 4% bo. R 95,36,39 100,0 100,0] Bayr. Motorenw. 147, 147, 8 127½0 1270 73 5 Waldhof 144,5 144% ſchiff. und 818 Deuls Stadtanlelh do R 22.. 100,0 100,0 4% BayrBodener. 5½½ do. Lig. fbr. 101,0 500,7 Bemberg, J. B. 135, 134.7 aſenmahle 1470 1470 1 8 18 1650 kran sport ibm. 124,8 124 lestver zinsl. Werte. do. G. ⸗eomz i) 100,0 100, Würzb, 5-I 101.0 101,0% Rh.-Hyp Ot, Julius Nerger 110 1745 Hal u. Nen. 1070 107,0 f Freuen, 1670 167. Deich ,, 4% Augsburg 28 90,59 99.50 4 l Wohn%½ Bahr. Landw⸗ Gftom. Rll 100,0 100,00 Brauer. Kleinlein 115,0 114.0 8 Hofbr. 163,0 1630 reßh.⸗Sprit 167,0 167% Bank-Aktlen N 4% Haden 25 9780 98.30 J f l 100,2 100,2] dank k 32. 101,5 101,55%½ Südd oder. 27 Bron Schenk 370 1320 Han werte Füſſen 13242 1330 223,2 225, Sadiſche Zank. otsch. 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Grünau.. roebeln, Zuckerf. 122,5 122,7 kötizer deder„147,7 147% do. Spiegelglas 123,0 122,5 585 15 1„ 11570 1070 Achf Verkehrsw 125,0 120,2 eſſen 1920 4½ Wiesbaden 28 99,25 90.„ 6 B f. Brauind. 5 do, v. Heyden 143,0 6 149.0 148,0 Kraftwerk do, Stahlwerke 140,0 141,0 ollm.„ Allg. Lotb u Krw. 145,1 143,2 405 achſen 1927 90.87 4% Kenfebtr. 1 100,0 100,0 9 res kr. Mheim: do. Ind. Gelſ t. 152 8 65 4 Co. 30 04,30(Kreft,„„ 95,50 95,75 Rh.-Weſtf Elektr. 118,8 118,8 N 68-3 10) Dt. Eiſenb. Betr. 82,25 82,50 40 7 81 100,8 100. ManndelmAltbel 4% D ypoth,-Bt. ee 151.0 403 0 Eid nn 1%„. Gerres m las), Froner, Meran 11 16 1195 814 108,3 107,0 80000 J 4 6 10 62 do. 100.7 100,8 br. 100,0 100,05 Wetttelſta„„0/Ehriſtoph a unn 8 U... Riedel de Haen. 110,5(10,5 0 25 75,50 bid. 955 10 55 5 1105.* an 108 48870 Zl che 1400 158 222 1 1 eee 101, 10240 e 1 5 9 ane ehe 100 19102 100, f-M⸗ 0„Con ummi 5 Glauzig. Zug 3„ Roddergrude 4 ambg. ⸗ W 52 Aide ie Gd: 10. 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Waffen. 170,0 170% Peidenau, Pay.., Mereut Wow. Schöffergof Br.. 189,0 a bände, Kreiſe und Städte e 0 93787 1000 56% de 55 86 100,9 101,0 N em 185,2 11 5 erte. 17 1 2 Hemmoor. 190% ͤ èH· g 13057 136 Schur 4 1170 1290„ 5 Kolonial-Werte 1 1 4% Pr. Hyp.⸗Bt. mmendorf- Pap.. 114,8 Didier⸗Werke. 27„ eſſen. pe.„„„. iag Rühlengoau 1 Schuckert& Co. 175 g. Dt 5 755 103,6 103,5 Dtſch.⸗Oſtafrita, 112,7 9 enz 8 25 VVV dene v e del dee lt 80 Saulen. 10s 100 0% e gewen Aiden 68 77 ace d 45 i„ 4½%0 P. u. 26 1 100.0 100.0% Pr. Pfandbr. Anhalt. Rohlenw. 130,5 130,5 Dortm. Akt.⸗Br. 175,0 175,0 Hindrichs⸗Auff.. 186,5. Stab!!! benbräu ank 7 123,0 128,0 Neu-Guinea 4 achse A. 15 do. 5 1 Goldhyop. k 50 100,0 100,0 Aſchaffbg. Zellſt, 123,5 125,5 do. Uniondr.. 202,0 2017 e Leder.... Mühle Rün ingen. Seid Naumann. p. u. WH. 102,7 102,0] Otavi⸗Minen l 9980 9, 15 4% dt Nom. 2020 101,5 50.870 bo. Kor. 20 1000 100 0 Augsb.⸗ N alch. 134,0 135,0 JPreäbner Garbis 115, 118 Pochlef Ede, sen 1550 büllbann. Berg. 0. Steen lagtug 110,2 ll bedlassk, 1050 1050 Schenna 1180 labs 6. Seite Nummer 279 Neue Mannheimer Zeitung 7 Abend⸗Ausgabe Dienstag, 21. Juni 1938 Morgen beginnen die deutſchen Studentenmeiſterſchaften Die Teilnehmer aus Königsberg ſind ſchon eingetroffen, das Groß aber kommt heute abend an Mannheim die Deutſchen e 1938, zu denen le hundert der be Sportler und Sportlerinnen der Deutſchen Studentenſchaft kommen. Es liegt ein ausführ⸗ lich Organiſationsplan für die Durchführung der Kämpfe vor. e organiſatoriſche Vorbereitung geht ſo weit, daß der rganiſationsplan ſogar vier Karten der oſplätze mit genauer Ausführung der Kampforte mpfzeital enthält. Die Teilnehmer treſſen heute abend in Maunheim ein, nur die Königsberger kan ſchrn geſtern an. Da egen der gleichzeitig in in ſtattfindenden Reichstagung des Fachamtes rie der Deutſchen Ar⸗ beitsfront Quartiere i zu beſchaſſen waren, werden die Studenten in einem Zeltlager im Stadion unter⸗ gebracht, während den Studentinnen die Jugend⸗ herberge zur Verfüg Führerin der Junio⸗ rinnen in der Jugen übrigens die belannte Turn⸗ und Sp Cran z. Die Füh⸗ rung des 3 gers liegt bei Dr. Neumann. D Zeltlager wird 52 Rundzelte, in denen jeweils zwi Man Platz haben, umfaſſen. Die meiſten dieſer Zelte waren ſchon geſtenn aufgeſchlagen. Das Zeltlager befin⸗ det ſich auf dem rechteckigen Feld vor den Umkleidehallen, zwiſchen den Spielfeldern 1 und 2. Für die Zeltlager⸗ bewohner iſt ein militärähnl Tagesprogramm mit Wecken und Zapfenſtreich vorgeſehen. Sämtliche Plätze ſind mit einer Lautſprecher⸗ anlage bedacht. Dieſe kann an drei Stellen beſprochen werden; die Mikrophone ſelbſt ſind durch Fernſprecher miteinander verbunden. Die Lautſprecheranlage wird der minutiöſen Abwicklung des umfangreichen Wettkampf⸗ es ſicherlich ſehr zuſtatten kommen Ein großer wohl auch damit gegeben, daß man bei den Tennisplätzen einen Kommandoturm aufgebaut hat, von dem aus die Wettkämpfer in geſchloſſenen Grup⸗ pen an die Startplätze gerufen werden können. Vom Kommandoturm aus können der ganze Zeltplatz wie auch die Trainingsplätze beſprochen werden. Die Tribüne des Stadirers trägt reichen Girlanden⸗ und das Stadion ſelbſt ebenſolchen Flaggenſchmuck. Wie wir erfohren, ſteht nun endgültig feſt, daß am kommenden Samstagnachmittag bei der aroßen Schluß⸗ veranſtaltung im Stadion auch Segelflugvorfüh⸗ rungen gezeigt werden, und zwar ſollen neun Segel⸗ flugzeuge hochgeſchleppt und außerdem drei Kunſtflug⸗ moſchinen geflogen werden. In letzter Minute wurde in das Programm der Mannheimer Wettkämpfe, über das wir ſchon ausführlich berichtet haben, noch der Ten nis⸗ mannſchaftskam pf der Hochſchulen auf⸗ genommen; es haben hierfür zwölf Mannſchaften gemel⸗ det, geſpielt werden je vier Einzel und zwei Doppel. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß außerdem hier auch noch der Schlußkampf um die Hockeymeiſterſchaft der deutſchen. Hochſchulen(zwiſchen den Univerſitäten Bomt und Berlin] ausgetragen wird. Die Vorbereitungen zu den Deutſchen Studenten⸗ meiſterſchaften ſind ſehr gewiſſenhaft getroffen worden, ſo daß eine reibungsloſe Abwicklung der Kämpfe gewähr⸗ leiſtet iſt. dr.— ni. Eine knappe Niederlage des BfR Hamburger SV— VfR:2 Am Montagabend trafen ſich am Rotenbaum in Ham⸗ hurg dieſe beiden Spitzenmanuſchaften. Man hatte in den Hamburger Vorſchauen den Vit allgemein als deutſche Spitzenmannſchaft angekündigt. Während der HSW voll⸗ ſtändig antreten konnte, vermißte man beim VfR Rohr und Kamenzin. Dem Treffen haftete nichts von„Privat⸗ ſpiel“ an. Es war vielmehr ein Kampf um den Sieg. Der HSW ebam ſchnell zur Entwicklung. Während der VfR noch„ſpielte“, ging der HS bereits aufs Ganze. Hoff⸗ mann, der hervorragende Mittelſtürmer Hamburgs, kam durch Noack freigeſpielt, zum Schuß, den Edelmann über die Hände ſpringen ließ. Obwohl Bft jetzt ſeldüberlegen wurde, kam der HSW bei einem Durchbruch nach 4 Stunde gum 2. Tor. Kurz vor Halbzeit bekam Edelmann einen Boll zu halten. Den bereits abgewehrten Ball trug Edel⸗ mann einige Shritte vor dem Abſchlag, ſoulte aber den angreifenden Noack. Der Schiedsrichter entſchied Elf⸗ meter, den Hoffmann mit ſcharſem Schuß verwandelte. Kurz darauf Halbzeit. Nach Halbzeit kam der VfR mit Vetter. Verbiſſen kämpften die Badener den HSV nun völlig in ſeine Hälfte zurück. Kaum kam der HSW noch vor das Mann⸗ heimer Tor; beſtändig war er den ſchnellen Angriffen der Mannheimer ausgeſetzt. Henninger, der angriffsweiſe den Sturm unterſtützte, kam zum Schuß und VfR hatte ein Tor aufgeholt. Bald darauf verkürzte Lutz durch Saftſchuß auf:2. Jetzt bot der Vfg das Letzte auf. Stark mußte der HSw verteidigen und das Ausgleichtor lag in der Luft, erreicht wurde es jedoch nicht mehr. Der VR hatte ſeinen beſten Mann in Feth; Conrad kam nach der Pauſe groß ins Spiel. Rößling war etwas ſchwächer als ſonſt. Fuchs ſpielte einen guten Seiten⸗ läuſer, ebenſo Henninger. Im Sturm, der ſehr gut kom⸗ binterte, war wohl Adam der Beſte; er gab dem Angriff die Form. Striebinger brillierte mit Läufen noch und noch, er hatte aber vor dem Tore des Gegners einigemal Pech. Langenbein, Lutz und Spindler erreichten eine gute Tagesform. Vetter machte im Tor Eindruck. Das Publikum kargte nicht mit Beifall. Dazu gab ihm das raſſige ſchnelle Spiel oft Gelegenheit. Der Bst hinterließ in Hamburg den beſten Eindruck. 5j. Städte kampf Mannheim-Ludwigshafen Für den Städtekampf der Amateurboxer von Ludwigs⸗ hafen und Mannheim, der om Samstag, 25. Juni, in Lud⸗ wigshaſen ausgetragen wird, wurden jetzt die beiden Mannſchaften aufgeſtellt. Folgende Kämpfe werden aus⸗ u deuten m 1 Am Mittwoch beginnen i t f e S vi 8 2 — N Chriſtel * getragen. Bantamgewicht: Geißler(Mannheim!— Fritz(Lud⸗ wigshafen). Federgewicht: Stätter(Uhm.]— Vierling (J. Leichtgewicht: Piotrowſki(M)— Münch(). Welter⸗ gewicht: Müller(M)— Hoffmann() und Weiß()— Schork(). Mittelgewicht: Zloteki(M)— Zettler(). Halbſchwergewicht: Keller(!)— Theilmann(). Schwer⸗ gewicht: Wagner(M)— Haréus(). SA-Gruppe Kurpfalz nimmt das erſte Hindernis Die SA⸗Handballmaunſchaft der Gruppe Weſtmark mit 13:9 Toren geſchlagen Am vergongenen Sonntag traten ſich die beiden Hand⸗ ballmonnſchaften der SA⸗Gruppe Kurpfalz und Gruppe Weſtmark zum erſten Ausſcheidungsſpiel der Oberſten Sa⸗ Führung auf dem Reichsbahnſportplatz in Wiesbaden gegen⸗ über. Gleich vom Anpfiff an entwickelte ſich ein auf hoher Stufe ſtehendes Spiel, das die zahlreichen Zuſchauer zu Beifollsſtürmen hinriß. Die Kurpfälzer, die mit drei Erſatzmänner ſpielen mußten, legten ſofort mächtig los und ſchnürten den Gegner in ſeiner Hälfte ein. Bis zur Halbzeit hatten ſich die Kurpfälzer einen Vorſprung von 772 Toren erkämpft In der zweiten Halbzeit ſand ſich die Mannſchaft der Gruppe Weſtmark beſſer zuſommen und lieferte einen herrlichen Kampf. Die Mannſchaft konnte hoch ſiebenmal erſolgreich ſein, mußte aber trotzdem der Maunſchaft der Gruppe Kurpfolz, die einen beiſpielloſen Kampfgeiſt und Siegeswillen zeigte, mit 1879 Toren den Sie Kurpfälzer hatte der Tor⸗ hervorragenden a überlaſſen. Am Sieg der wart durch ſein fabelhaftes Spiel einen Anteil. Der Mannheimer Ruder-Club erweitert ſein Bootshaus Der Mannheimer Ruder⸗Club von 1875 hat eine groß⸗ zügige Erweiterung ſeines Bootshauſes an der Rhein⸗ promenade in Angriff genommen; begonnen iſt bereits mit dem erſten Bauabſchnitt, der Erſtellung des Ruderbeckens, welches in jeder Richtung eine Muſteranlage werden ſoll. Die Pläne für das eigentliche Ruderbecken ſtammen von 0 ffsbauingenieur L. Holſt, Berlin, dem Erbauer des Olympiabeckens in Grünau. Die hieſige Anlage wird in noch vergrößertem Ausmaß und mit allen auf den neueſten Erkenntniſſen gegründeten Verbeſſerungen ausgeführt. Die Clubjugend und die Rennmannſchaften erhalten damit ein wertvolles Hilfsmittel für ihre Ausbildung; aber auch mancher Ruderer und Sportsfreund wird dank⸗ bar diefe Möglichkeit begrüßen, ſich die allgemein aner⸗ kannten geſundheitlichen Vorteile des Ruderſports in ſolch vollkommener orm zu Nutzen machen zu können, wenn er z. B. aus Gründen der Witterung oder der be⸗ ruflichen Zeiteinteilung keine größeren Fahrten auf dem Rhein unternehmen kann. 2 f Wettkämpfe der Marine ⸗SA in Friedrichshafen Die Marine⸗SaA der Gruppe Südweſt trug am Sonntag am Bodenſee bei Friedrichshafen ihree Sportwettkämpfe aus, die mit über 600 Meldungen eine ſehr ſtarke Teil⸗ nahme gefunden hatten. Sehr ſchwer waren bei den Kämpfen, in denen ſelbſtverſtändlich die geländeſportliche Ausbildung im Vordergrund ſtand, die Hindernis⸗Läuſe, der 5⸗Km.⸗Orientierungslauf und der Sturmwettkampf ſütr Marine⸗SA⸗Stürme. Daneben fanden beſonders noch die Wettkämpfe auf dem Waſſer und der Wettbewerb im Morſen und Winken Beachtung. Die Ergebniſſe: Sturm⸗ Wettkampf um den Ehrenpreis des Obergruppen⸗ führers Ludän: 1. Sturm 3¾1ẽ6 Heilbronn 950.; 2. Sturm 39/18 Friedrichshafen 930.; 3. Sturm 21/18 Pforzheim 870 P.— Mannſchafts⸗Fünfkampf: 1. Sturm 11/18 Göppingen; 2. Sturm 3/18 Ludwigsburg; 3. Sturm 19/18 Friedrichshafen.— Sturmbaun⸗Wettkampf(Aus ſchei⸗ dung für die Reichswettkömpfe in Kiel): 1. Sturm⸗ bann 1/18 Stuttgart 439,5.; 2. Sturmb. III/18 Karlsruhe 299 P.— Winken und Morſen: J. Stur m⸗ bann 1/8 Stuttgart; 2. Sturmbann IV/i8 Konſtanz. — Wettrudern: 1. Stur mbann 1/18 Stuttgart; 2. Sturmbann 111/18 Karlsruhe.— Drientierungslauf: 1. Sturm 13/18 Heidenheim 1236.; 2. Sturm 5/73 Lindau 34 P.— 4000 ⸗Meter⸗ Hindernislauf: 1. Oberſcharf. Kielkopf(Sturm 11/8 Göppingen).— 3000 ⸗Meter⸗ Lauf: 1. SA⸗Mann Wege(1/18 Stuttgart):58 Minuten. — 2 3 3 Rund um Schmeling Vor dem Abſchluß der Trainingsarbeit In Schmelings Umgebung iſt man über das Ergebnis ſeiner letzten Sparrings kämpfe außerordentlich befriedigt. Zuſchauer waren Zeugen, wie Schmeling trotz der dicken iningshandſchuhe ſeine Sparringspartner in den ſechs Runden zuſammenſchlug. Joe Jacobs meinte:„Seine Rechte hat immer noch ihre alte Kraft. Sie ſchlägt hart zu— härter als jemals!“ Bisher haben insgaſamt 30 000 Trainingslager beſucht.“ Schmeling am Dienstag verlaſſen. Das harte Training, dem ſich Joe Louis als Vorberei⸗ tung auf ſeine kommende Begegnung mit Schmeling unter⸗ zogen hat, hat in den vergangenen 14 Tagen ein Hauptziel gehabt: ihn zu lehren, wie er ſich gegen Schmelings ge⸗ fürchtete Rechte verteidigen kann, die vor 2 Jahren in dem damaligen Kampf ſein Schickſal beſiegelt hat. Jeder der Sparringspartner, der mit Louis in den Ring ſteigt, hat ſtrenge Anweiſung, ſo oft und ſo hart wie möglich mit der Rechten zuzuſchlagen. Tag für Tag haben die drei Haupttrainingspartner— die Neger Jim Howel 5 George Nicholſon und Baſhar Dean— verſucht, mit mehr oder weniger Erfolg Schmelings typiſche Rechts⸗ ſchläge zu kopieren. Louis! Trainer Blackburn ſaß ſtändig am Ring und ſchlug in die Hände, wenn ein Rechtsſchlag gelandet wurde, aber beſonders in der erſten Zeit hat Louis häufig nicht ſchnell genug auf dieſes Signal reagtert. Immer wieder gelang es Baſher Dean und den anderen, Louis Kinn zu treffen. Nach der Meinung alter Ring⸗Veteranen iſt Louis auch heute noch nicht gegen einen Niederſchlag durch einen wuchtigen Rechtstreſſer gefeit. Andererſeits hat ſich Louis ſeit Beginn des Trainings erheblich vevbeſſert und ſich beſonders auf ſchnelle Körper⸗ ſchläge konzentriert, mit denen er ſeinen deutſchen Heraus⸗ forderer aus der Faſſung zu bringen hofft. Man glaubt hier allgemein, daß Louis vom erſten Gongſchlag an darauf ausgehen wird, Schmeling mit wilden Schlägen„das Herz aus dem Leibe zu trommeln“, und daß er verſuchen wird, mit Hilſe einer durchdachten, ausgefeilten Kampftechnik zu ſiegen. Die allgemeine Stimmung in Louis Lager iſt ſehr verſchieden von der, die vor 2 Jahren in ſeinem damaligen Trainingslager in Lakewood herrſchte. Jve Louis riskiert diesmal ſeinen Weltmeiſterſchaftstitel gegen den einzigen Mann, der ihn k. o. geſchlagen hat, ſeit er eine bekannte Boxgröße geworden iſt. Der Weltmeiſter und ſeine Um⸗ gebung ſind ernſt, ſehr ernſt geſtimmt. Das Haus, das Louis und ſeine Partner beherbergt, iſt mit einem hohen Zaun umgeben worden, um Autogrammjäger und Neu⸗ gierige fernzuhacten. Louis hat hart trainiert, härter als jemals zuvor. Er muß ja auch am Abend des 22. Juni nicht nur in glän⸗ zender Verfaſfung ſein, ſondern er muß Schmeling auch mit neuem Vertrauen zu ſich ſelbſt und mit einer völlig neuen Boxtechnik gegenübertreten, um der Rechten und den ständigen Angriſſen des Deutſchen gewachſen zu ſein. So⸗ Zuſchauer Schmelings wird Speculator erſt Kleine Sport-Nachrichten Die Motorſportwoche im Harz wurde am Montag mit der wehrſportlichen Uebung des Noch fortgeſetzt. Weſtfalens Amateurboxer waren in Gelſenkirchen gegen eine italieniſche Auswahl mit:7 Punkten erſolgreich. wobei beſonders Gänſerig, Murach und Schnarre zu dem Sieg beitrugen. Peters(Berlin) wurde von der Reichsſportführung mit der Leitung des Endſpiels um die deutſche Fußballmei⸗ ſterſchaft zwiſchen Schalke 04 und Hannover 96 am 26. Juni in Berlin beauftragt. Leichtathletil-Klubkampf T Friedrichsfeld vor TSG Ladenburg Am Samstagabend teugen der Turnverein Friedrichs⸗ feld und die TSch Ladenburg einen Klubkompf aus, bei dem gleichzeitig die Uebungen für die deutſchen Vereins⸗ meiſterſchaften abgelegt wurden. Die Friedrichsſelder dür⸗ ſen dabei mit dem erzielten Ergebnis vollauf zufrieden fein, erreichten ſie doch über 1000 Punkte mehr als im Vorjahr, obgleich ſie bei dieſem Kampf nicht ihre allerbeſte Garnitur zur Stelle hatten. 4740 Punkte erreichte Fried⸗ richsfeld, Ladenburg kam auf 4461 Punkte. Im Klub⸗ kompf ſelbſt ſiegten die Friedrichsfelder mit 42:68 Punkten vor Ladenburg. Dieſe beiden Punktergebniſſe laſſen klar erkennen, daß die 1000⸗Punkte⸗Wertung doch den Leiſtungen beider Klubs gerechter wird. Nach dieſer iſt Ladenburg nur knapp unterlegen, während die Platzwertung den Gäſten einen viel klareren Rückſtand bicchte. Während beim Gaſtgeber wieder Niſt in allererſter Linie in Erſcheinung trat, waren auf ſeiten des Gaſtes Fetzer und Auburger die überragenden Könner. Die Lei⸗ ſtungen der beiden Mannſchaften dürfen als guter Durch⸗ ſchnitt bezeichnet werden und ſind aus nachſtehender Er⸗ gebnisliſte erſichtlich. 200 Meter: 1. Ni ſt() 23,0; 2. Maurer(OJ 23,1; 8. Herzmann(e) 23,2 Sek. 3000 Meter: 1. Seitz(8) 10703; 2. Auburger(2) 10:19; 3. Bangert(2) 10:23 Min. 800 Meter: 1. Auburger(e):10,6; 2. Kohl(F):13,5; 3. Klein(F):14, 0. 4 mal 100 Meter: 1. TV Fried⸗ richsfeld 47,7; 2. TSch Ladenburg 47,8 Sek. Kugel⸗ ſtoßen: 1. Orth(FI 11,80; 2. Fetzer(8) 10,65; 3. Niſt(F) 10,10 Meter. Speerwerfen: 1. Niſt(F) 43,15; 2. Seitz(F) 42,20; 3. Grießheimer(L) 38,50 Meter. Diskuswerfen: 1. Orth(5) 33.13: 2. Röſch(F) 30,50; 3. Grießheimer (L) 29,70 Meter. Dreiſprung: 1. Fetzer(L/ 12,00; 2. Kohl(F) 10,90; 3. Mayſamen(F) 10,85 Meter. Weit⸗ ſprung: 1. Fetzer(L) 6,44; 2. Niſt(F) 6,21; 3. Gott⸗ mann(F) 5,99 Meter. Hochſprung: 1. Orth(J) 1,58; 2. Ehret(F) 1,58; 3. Maurer(L) 1,53 Meter. Jugend⸗Klubkampf Poſt— MTG Auf dem Poſtplatz ſtanden ſich die beiden Jugendmann⸗ ſchaften von Poſt und Mis gegenüber. Die beiden Ein⸗ heiten lieferten ſich dabei ſcharfe Kämpfe mit anſprechenden Leiſtungen. Nach wechſelvollem Verlauf ſiegte ſchließlich die MTG mit 63:58 Punkten vor Poſt. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Buhmonn(MTG) 12,0; 2. Müller (Poſt) 12,4; 3. Fleck(Poſt) 12,8 Sek. 400 Meter: 1. Wok⸗ ker(Me) 56,6; 2. Tüchert(MTG) 57,07 3. Mack(Poſt) 57,6 Sek. 1500 Meter: 1. Seitz(MT):24,6; 2. Huber (M7) 480,8; 3. Huber(Poſt):35,4 Min. 4 mal 100 Meter: 1. Poſt 46,3; 2. MTG 46,4, 3. Poſt 50,6 Sek. 12 mal 100 Meter: 1. M TG 224; 2. Poſt:25,56 Min. Hoch⸗ ſprung: 1. Kiß(Poſt) 1,645; 2. Herrmann(MT) 1,59; 3. Jung(Poſtſ.59 Meter. Weitſprung: 1. Hermann (MT) 5,86; 2. Feuerſtein(Poſt) 5,76; 3. Brock(Poſt) 5,76 Meter. Dreiſprung: 1. Huber(MT) 11,83; 2. Herrmann(MT) 11,61; 3. Sutter(Poſt) 11,8 Meter. Kugelſtoßen: 1. Herrmann(MT) 13,30; 2. Büchner (Post) 12,48; g. Sutter(Poſt) 12,43 Meter. Diskuswerfen: 1 Sutter(Poſt) 39,81; 2. Müller(Poſt) 33,65; 3. Herr⸗ monn(MD) 31,80 Meter. Speerwerfen: 1. Welker (Poſt) 46,53; 2. Sutter(Poſt) 41,28; 3. Staitle(MT) 33,94 Meter. Ueberglücklich ſtellen ſich die Italiener dem Bildberichterſtatter, nachdem ſie ihren Titel erfolgreich vertekdigt haben, und Em. Vittorio Pozo den eroberten Pokal.(Bild telegramm.) ſtolz ſchwingt (Preſſephoto, Zander⸗M.)] gar an den ſogenannten„Ruhetagen“ hat er nicht mit dem Training ausgeſetzt. Er pflegte dann ſeine Sparringpart⸗ ner in einen Kahn zu laden und ruderte ſie 2 bis 3 Stun⸗ den lang auf dem See umher. Er iſt der Meinung, daß das eine beſonders gute Uebung über die Schulter und Armmuskeln iſt. Faſt viertauſend Boxenthuſiaſten, die zum Teil der beſſe⸗ ren Sicht wegen auf die das Trainingslager von Louis umgebenden Bäume geklettert waren, wohnten am Sonntag Joe Louis' Training bei. Er kämpfte zwei Runden, ſetzte ſeinen Partner George Nicholſon mit ſchnellen, harten Linken wie aus dem Maſchinengewehr zu und griff den robuſten Neuyorker Neger Baſher Dean mit beiden Fäu⸗ ſten an. Auch Braddock und Mike Jacobs befanden ſich unter den Zuſchauern. Zu den Interviewern äußerte ſich Louis mit ſehr großer Zuverſicht:„Ich bin in ganz großer Verfaſſung, ich habe mich niemals beſſer gefühlt. Vom Start an werde ich de Führung in dieſem Kampf haben, und ich glaube, daß ich Schmeling ſchon in der zweiten Runde k 9 ſchlagen werde.“ Der Fremdenſtrom zum Schmeling— Loufs⸗Kampf hat ſchon eingeſetzt und macht ſich in einer erheblichen Stärker⸗ Um die Daumen tobt der Krieg Joe Louis' überlonger Daumen hot kurz vor Aus⸗ tragung der Weltmeiſterſchaft eine erbitterte Hand⸗ ſchuhfehde ausgelöſt. Des Negers Fauſt paßt nicht in die üblichen Handſchuhe, ſo daß er ſich Spezial⸗ Handſchuhe anfertigen ließ. Die Nachprüfung dieſer Handſchuhe hat nun ergeben, daß ſie mit gefähr⸗ lichen Wülſten verſehen ſind und außerdem vier Zentimeter über das normale Maß hinausragen. Die Gefahr von Augenſtößen und das Aufſchlagen der Augenbrauen hat nun Max Schmeling veran⸗ laßt, den Kampf rundweg abzulehnen, falls Joe Louis nicht mit den gleichen Waffen antritt wie er.— Die Fauſt des Negers, die zu der Hand⸗ ſchuhfehde Anlaß gibt.(Weltbild, Zander⸗M.) beſetzung der Neuyorker Hotels bemerkbar. Außer den Be⸗ ſuchern aus allen Teilen der Vereinigten Staaten ſind es auch beſonders viele Ausländer, darunter natürlich zahl⸗ reiche Deutſche, die den„größten Boxaben d ſeit 12 Jahren“ miterleben wollen. Mit einem Mal werden weder von Mike Jacobs noch von irgend jemand an⸗ derem Bedenken gegen Neuyork als Schauplatz des Box⸗ kampfes Schmeling— Louis erhoben. Die Behauptung von der angeblichen Deutſchfeindlichkeit des Neuyorker Publi⸗ blikums, die ſeinerzeit zur Begründung der Abſage des Schmeling— Braddok⸗Kampfes aufgeſtellt wurde, konnte kaum ſchlagender widerlegt werden, als durch das glän⸗ zende Vorverkaufsergebnis. Veranſtalter Jacobs erklärte triumphierend:„Die Million kann uns nicht mehr entgehen — jetzt, wo wir ſchon über 700 000 Dollar in der Taſche haben.“ Wer auf Schmeling Geld wetten will, kann dos immer noch zu recht günſtigen Bedingungen. Die„Odds“ liegen zwiſchen 8 zu 5 und 11 zu 5 gegen Schmeling, je nach der Stimmung und Einſtellung der Wetter. Inzwiſchen be⸗ ſchäftigt ſich die Fachpreſſe ſehr eingehend mit der Kontro⸗ verſe, die über die Handſchuhe für den Weltmeiſterſchafts⸗ kampf entbrannt iſt. Louis beſteht auf den in Chicago üblichen Handſchuhen von 6 Unzen mit langen Daumen. Schmeling dagegen verlangt die Verwendung von Hand⸗ ſchuhen, wie ſie in Neuyork gebräuchlich ſind, von einem Gewicht von 7 Unzen. Die Neuyorker Boxkommiſſion wird heute zuſammentreten und über dieſe Frage entſcheiden, da die beiden Boxer nicht zu einer Einigung gelangt ſind. Louis hat ſein Training am Montag in Pompton Lakes beendet und iſt abends nach Neuyork gefahren. Schmeling beſchloß ſein Training ebenfalls am Montag mit einem letzten Sparring von vier Runden. Beginn in Wimbledon Henner Henkel und Rolf Göpfert ſiegten Bei herrlichem Sommerwetter eröffneten die 64 Spiele im Männereinzel am Montagnachmittag wie üblich die inoffiziellen Tennis⸗Weltmeiſterſchaften in Wimbledon. Während auf dem Hauptplatz der Weltrangliſtenerſte Do⸗ nald Budge den Engländer Saudar Do wer 672, 613, 613 bezwang, überſpielte Henner Henkel auf Platz 1 den Briten Bull.2,:0,:2, und auch Rolf Göpfert kam durch einen ſchwer erkämpften 612,:6,:3, 476, 613⸗Sieg über den Inder Singh in die zweite Runde. Henkel hinterließ einen ausgezeichneten Eindruck. Sein variiertes Spiel gab dem langſomeren Engländer keine Ausſichten auf Gewinn auch nur eines Satzes, und der deutſche Mei⸗ ſter hätte ebenſo gut alle Sätze zu Null gewinnen können Auch Metaxa und Koch in der 2. Runde Nach Henner Henkel und Rolf Göpfert überſtanden auch Georg von Melaxo und der junge Weſtfale Koch die erſte Runde beim Internationolen Turnier in Wimbledon. Der Wiener lieſerte gegen den Engländer Wilde einen begeiſternden Kompf und gewann ihn dann durch ſein größeres Stehvermögen und ſeine unerſchütterliche Ruhe mit:6,:3, 97,:5. Koch ſchaltete den Italiener Del Bono 62,:6,:3, 611 aus. Mit ſeinen genau placter⸗ ten Schüſſen, mit denen er oft del Bono auf dem falſchen Fuß erwiſchte, ſammelte er zahlreiche Punkte. Weitere Ergebniſſe: Auſtin(England)— Filby(Eng⸗ land):6,:1,:6,:4,:3; Ruſſel(Argentinien Drobny(Tſchechoſlowakei) 10:8,:4,:9, 613; Kukuljevie (Jugoſlowien)— Butler(England) 2286, 26, 673, 674, 6727 Puncee(Jugoslawien)— Brugnon(Frankreich) 614, 622, 6˙4; Palladg(Jugoflawien]— Fiſcher(Schweiz) 621, gig, 1 1 8(Jugoflawien)— Weſton(Auſtralien] 36, Bei den Berufsboxkämpfen in Kaſſel am 24. Juni wir der Ex⸗CEuropameiſter Ernſt Weiß(Wien) auf den Zwickauer Herbert Liſt treffen. 5 8 FE n AA X Dienstag, 21. Juni 1938 der Neuen Mannheimer Zeitung HANnnLS- u WIRTSCHAFTS.-zHITUNG Abend- Ausgabe Nr. 279 Die Krediibewilligungen und Kredii- auszahlungen der deuischen Spar- kassen, Girokassen und Kommu- nalbanken im 1. Vierieljahr 1938 Anhaliende Belebung Nach der vierteljährlichen Erhebung des Deutſchen Spar⸗ kaſſen⸗ u. Giroverbandes über die Kreditbewilligungen und auszahlungen der Sparkaſſen ſind in den erſten drei Mo⸗ naben 1938 ſeitens der deutſchen Sparkaſſen und Kommu⸗ nalbanken insgeſamt vund 336 000 Einzelkredite im Betrage von faſt 4 Milliarde 4, nämlich 498,77 Mill. II an private Kreditnehmer bewilligt worden. Damit wurden von den Sparkaſſen betragsmäßig im erſten Vierteljahr 1988 mehr Kredite zugeſagt als in irgend einem Vierteljahr vorher. Gegenüber den Bewilligungen von Januar bis März 1987 trat eine Zunahme der bewilligten Beträge um 34,3 v. H. ein; die Kreditbereitſchaft der Spapkaffen übertraf aber auch die des letzten Vierteljahres 1937, das mit 478 Mill. bewilligten Darlehen einen Höchſtſtand gebracht hatte noch um 5 v. H. Die Ergebniſſe der erſten drei Monate des laufenden Jahres beſtätigten ſomit die im letzten Geſchäfts⸗ bericht des Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes aus⸗ geſprochene Erwartung, daß die Umſatzbelebung im pri⸗ vaten Kreditgeſchäft der Sparkaſſen auch im neuen Jahre anhalten wird. Die günſtige Entwicklung war vornehmlich auf diejenige bei den Hypotheken zurückzuführen, die mit annähernd 226 Mill./ 45,2 v. H. aller bewilligten Kredite aus machten und ihrerſeits gleichfalls einen bisher noch nicht erreichten Betrag an innerhalb eines Vilerteljahres zuge⸗ ſagten Darlehen darſtellten. Wechſelkredite wurden in Höhe von 102,4, Kontokorrentkredite in Höhe von 103,8 und ſeſte Darlehen in Höhe von 48,8 Mill.„ gegeben. Von den Kreditauszahlungen liegen Ziffern nur für das langfriſtige Geſchäft vor, da ſich die Auszahlungen im Kurzkredit aus den bekannten ſtatiſtiſchen Gründen ſchwer erfaſſen laſſen. Insgeſamt wurden vom Januar bis März 1938 rund 75 000 ſeſte Darlehen und Hypotheken im Betrage von rund 182 Mill.„ zur Auszahlung gebracht. Der Kreditumſchlag bei den Sparkaſſen iſt aus einem Vergleich der Kreditzahlungen mit den bilanzmäßigen Be⸗ ſtandsveränderungen zu erkennen. Die Buchkredite haben ſich von Ende Dezember 1937 bis Ende März 1938 nach den Monatsausweiſen der Sparkaſſen beſtandsmäßig um 9,6 Mill. 4 erhöht. Die Buchkreditauszahlungen im erſten Vierteſjahr 1988, die nur für die feſten Darlehen bekannt ſind(40,9 Mill.), werden mithin zum überwiegenden Teil aus Rückflüſſen aus dieſem Geſchäft ſelbſt finanziert worden ſein. Bei den Hypotheken betrug die Beſtands⸗ erhöhung nach den Monatsbilanzen im erſten Vierteljahr 1038 70,5 Mill.. Ohne Berückſichtigung etwaiger im Zuge ber hauptſächlich im Berichtszeitraum vorgenommenen Jahresabſchlußbuchungen erfolgten Abſchreibungen kann da⸗ her angenommen werden, daß ein gleich hoher Betrag, alſo die Hälfte der für die Hypothekenauszahlungen von 144,2 Mill.& erforderlich geweſenen Mittel, aus Rückflüſſen aus dem Hypothekengeſchäft ſtammte. 0 Der von den Sparkaſſen aus neuen Mitteln zur Ver⸗ fügung geſtellte Hypothekenbetrag wird praktiſch noch eine Kleinigkeit höher geweſen ſein, da bei einigen wenigen Sparkaſſen das Hypothekenkontingent noch immer über⸗ ſchritten iſt, ſo daß in dieſen Fällen die Rückflüſſe nicht vßllig wieder ausgeliehen werden konnten. Dieſe Kon⸗ tingentsſchwierigkeiten verlieren allerdings wohl mit wahſenden Einlagenbeſtänden ihre zur Zeit an ſich nur noch geringe Bedeutung immer mehr und dürften, gleich⸗ Heibende Entwicklung vorausgeſetzt, bäld ganz be⸗ hoben ſein. Ein Vergleich der Kreditbewilligungen und auszahlun⸗ gen der Sparkaſſen im erſten Vierteljahr 1938 mit den⸗ jenigen im ſelben Zeitraum des Vorjahres zeigt, daß in ſämtlichen Kreditarten eine Zunahme der Ausleihtétigkeit der Sparkaſſen eintrat. Am ſtärkſten waren die Erhöhun⸗ gen im Hypothekengeſchäft, in dem die Mehrbewilligungen don Januar bis März 1938 beinahe die Hälſte der in Jen erſten drei Monaten des Vorjahres zugeſagten Kredite aus machten. Mit Ausnahme der feſten Darlehen war die Zunahme der Kreditbewilligungen und ⸗auszahlungen betragsmäßig ſtärker als anzahlmäßig. Hieraus reſultierte eine Stei⸗ gerung der Durchſchnittsbeträge der betrefſenden Kredite. Verhöltnis mäßig am meiſten trat dieſe bei den Wechſel⸗ krediten hervor; hier hob ſich der Durchſchnittsbetrag von 506/ im erſten Vierteljahr 1937 auf 503/ im Berichts, zeitraum. Der Durchſchnittsbetrag eines bewilligten Dypothekendarlehens ſtieg im erſten Vierteljahr 1938 auf 5880%(i. V. 4880); er lag damit gwar erheblich über dem Durchſchnittsbetrag ſämtlicher Hypotheken der Spar⸗ kaſſen, der etwa mit 4500% angenommen wird, fedoch immer noch ganz bedeutend unter dem Spdolperen d ſchnittsbetrag anderer Kreditinſtitute. Die Durchſchnitts⸗ beträge an Kontokorrentkrediten waren 2201(2022)„ und an feſten Darlehen 998(1070) l. Der Durchſchnittsbetrag eines ausgezahlten Hypotheken⸗ kredites— 4558% gegen 771„— entſprach etwa dem einer Beſtands hypothek. Der Unterſchied zwiſchen den Durchſchnittsbeträgen einer ausgezahlten und einer be⸗ 5 Hypothek erklärt ſich im weſentlichen wohl daraus, daß die zugeſagten Kredite in Teilbeträgen zur Auszah⸗ lung gelangen. Das Abſinken des Durchſchnittsbetrages eines feſten Darlehens— auf 921 1 gegen 978„— iſt im Hinblick auf die abſolute Steigerung der Bewilligung und Auszahlungen in dieſer Kreditart wohl ein Hinweis, daß die Sparkaſſen die ſchwächeren Kreiſe des Mittelſtandes bei ihrer Kreditpolitik bevorzugen. * Aktionärwechſel bei Rheinmetall⸗Borſig. Wie der Did hört, wird die Mehrheitsbetetligung der Vereinigte Induſtrie⸗Unternehmungen Ach an der Rheinmetall⸗Bor⸗ ſig⸗Ach in den Beſitz der Reichswerke Ach für Erzbergbau ünd Eiſenhütten Hermann Göring übergehen. Es han⸗ delt ſich bei dieſem Beſitzwechſel aus den Händen einer Reichsgeſellſchaft in die der anderen um einen Vorgang, der in dem orgettiſchen Aufbau der beteiligten Geſell⸗ ſchaften begründet iſt. * Vereinigte Badaſche Staatsſalinen Dürrheim⸗Rap⸗ penaun AG, Bad Rappenau. Durch HV⸗Beſchluß wurde das Grundkapital der Geſellſchaft um 2,30 Mill./ auf 2,50 Mill.„ erhöht. Es handelt ſich dabei um die Umwand⸗ lung der bisherigen Pacht⸗Ach in eine Beſitz⸗A cg. Die Anlagen, die bisher gepa htet waren, wurden als Sachein⸗ lagen in die Geſellſchaft eingebracht. * Deutſche Dampfſchiffahrts⸗Geſellſchaft„Hanſa“, Bremen. Die.5 der Geſellſchaft genehmigte die Jahresrechnung für 1937 mit einer nach einer Reihe von dividendenloſen Jahren erſtmalig wieder feſtgeſetzten Dividende von 6 v. H. Der Neufaſſung der Satzung zwecks e an das Akttengeſetz wurde zugeſtimmt. Der in ſeiner Geſamtheit zurückgetretene An wurde in ſeiner bisherigen Zuſammen⸗ ſetzung wiedergewählt. Neugewählt wurde G. Waldhauſen in Fa. Lohmann, Bremen. Die erſten Monate des neuen Geſchäftsjahres ſind nach Angabe des AR⸗Vorſitzers günſtig verlaufen. Obwohl der Frachtenmarkt inzwiſchen zurück⸗ gegangen iſt, kann ſchon jetzt mit einem günſtigen Geſamt⸗ ergebnis des Jahres gerechnet werden. Handwerksbau Rheinpfalz⸗Saar AG. Die Geſellſchaft, die i. V. ihr Grundkapital um 400 000 L auf 500 000 erhöht hat, erzielte im Geſchäftsjahr 1987 aus umgelegten Geſchäfts⸗Unkoſten, Erträgen aus Architekten⸗Leiſtungen, inſen, Mieten und ſonſtigen Erträgen insgeſamt 68 1514 B. nur Zinserträge 415). Nach Verrechnung der Aufwendungen verbleibt ein Gewinn von 10 857, aus dem nach Zuweiſuna von 400“ an die geſetzliche Rücklage der Verkuſtvortrag gedeckt wird, ſo daß 6997„ zum Vor⸗ trag verbleiben. Die Bilanz zum 31. Dezember 1937 zeigt ein Anlagevermögen von 1,11 Mill., davon 1,10 Mill. 4 bebaute Grundſtücke einſchließl. Wohngebäude. Das Um⸗ laufsvermögen erſcheint mit.10 Mill.„, vobei Bank⸗ guthaben 0,075 Mill./ ausmachen. Verbindlichkeiten be⸗ tragen demgegenüber 0,90 Mill., darunter 0,425 Mill. Hypotheken,.29 Mill./ Peichsbaudarlehen und 9,12 Mill, Zwiſchenkredite. Auf das Ack von 500 000“ ſind 256 780% noch nicht eingezahlt. Die Börse eiwas lebhaffer Keine Juden mehr an der Börse— Akilen widersfandsfähig— Renien ruhig Rhein⸗Mainiſche Börſe: uneinheitlich, aber etwas lebhafter Maunheim, 21. Juni. Die Dienstagsbörſe gewinnt inſofern hiſtoriſche Bedeu⸗ tung, als erſtmals ſeit Beſtehen der Börſe keine jüdiſchen Beſucher und Händler zugegen waren. Die langerwartete Bereinigung iſt durch den Erlaß des Reichswirtſchafts⸗ miniſters nunmehr vollzogen. Die Börſe verlief eher etwas lebhafter, beſonders unter Führung von J Farbeninduſtrie, die einen Teil des 6,3proz. Dividendenabſchlages im Ausmaß bis 4 v. H. wieder einholten. Im übrigen hat das Angebot allgemein etwas nachgelaſſen, das herauskommende Material fand eher Aufnahme, zumal erſtmals ſeit längerer Zeit auch aus Publikumskreiſen wieder Kaufaufträge vorlagen. Immerhin war die Geſamthaltung noch uneinheitlich, es konnten ſich nur verſchiedene Werte kräftiger erholen. Voran lagen Metallgeſellſchaft, die auf 129 nach geſtern 12796 aufzogen. Auch Scheideanſtalt waren gut gehalten, Kaliwerte ebenfalls durchweg freundlicher. Der Elektromarkt zeigte keine weſentlichen Verände⸗ rungen, hier blieben die Umſätze ſehr gering. Motoren⸗ und Maſchinenwerte hatten ganz überwiegend durch Ab⸗ wicklungsverkäufe und ſolche zu Geldbeſchaffungszwecken Rückgänge, wobei vor allem Daimler 2 v.., daneben Junghans um 1/½ und Rheinmetall um/ v. H. gedrückt waren. BMW und Adlerwerke Kleyer verloren je 1 v. H. Am Montanmarkt waren Buderus auf dem geſtern abend leicht erhöhten Stand behauptet, Verein. Stahlwerke kaum verändert. Im einzelnen blieben Reichsbankanteile gut gehalten, während Hanfwerke Füſſen, Bemberg, Weſt⸗ deutſche Kaufhof je ½ v.., Hapag ½ v.., Reichsbahn⸗ Vorzüge ebenfalls c v. H. zurückfielen. Reuten hatten nach wie vor ſehr kleine Umſätze und durchweg unverän⸗ derte Kurſe. Altbeſitz zogen um 0,175 v. H. an. Kommunal⸗ umſchuldung wurden mit 96 gehandelt. Im weileren Verlaufe trat keine beachtliche Verände⸗ rung mehr ein, die Umſätze blieben ſehr ſtill. Von den ſpäter notierten Werten waren RWeé num 1 v.., Lech⸗ werke um 4 v. H. feſter, aber Holzmann 4 v.., Gold⸗ ſchmidt 4 v.., Geſfürel% v. H. niedriger. JG Farben⸗ induſtrie konnten vorübergehend bis 155.50, alſo noch eine Kleinigkeit anziehen. Renten weiterhin ohne Anregung. Der Pfandbriefmarkt lag in ſich ohne Kursveränderung und ausgeglichen. Stadtauleihen wiederum etwas wider⸗ ſtandsfähiger. Berlin: Aktien widerſtandsfähig, Renten ruhig Durch den auf Veraonlaſſung des Reichswirtſchafts⸗ miniſters erfolgten Ausſchluſſes der Juden vom Börſen⸗ beſuch, iſt die ſchon ſeit langem erwartete endgültige Be⸗ reinigung der Börſe in perſoneller Hinſicht nunmehr durch⸗ geführt, Dieſe Maßnahme hatte, wie zu erwarten war, verſtäpkte Glattſtellungen und Abwicklungen laufender jüdt⸗ ſcher Engagements zur Folge, die einen leichten Druck auf das Kursniveau ausübten. Im allgemeinen gingen die Einbußen aber über Prozentbruchteile nicht hinaus. Dabei iſt auch zu berückſichtigen, daß das Publikum angeſichts des bevorſtehenden Halbjahresabſchußtermins und der im Zu⸗ ſammenhang damit zu erwartenden ſtärkeren Beanſpruchung des Geloͤmarktes in der Auftragserteilung größte Zurück⸗ haltung bekundet. Wirtſchaftlich günſtige Meldungen, wie z. B. der Schering⸗Bericht für 1037, werden daher ledig lich zur Kenntnis genommen, ohne daß ſie Einfluß auf Sie Tendenzgeſtaltung erhalten. Am Montanmarkt konnten Mannesmann einen Jprogentigen Anfangsverluſt ſehr bald auf 5 v. H. verringern. Klöckner, Mansfeld und Rhein⸗ ſtah! gingen um ½ v. H. zurück. Von Braunkohlenwerten fielen Eintracht mit einer gegen letzte Kaſſanotiz erlittenen Einbuße von 27 v. H. auf. Am chemiſchen Markt wurden Farben ausſchließlich Dividende zunächſt etwa 7 v.., ſpäter insgeſamt etwa 1 v. H. höher bewertet. Von Heyden gaben nach Pauſe um 2 v.., Rütgers um 4 v. H. nach. Auf Zufallsorder um 2 v. H. ſchwächer lagen Deutſche Li⸗ noleum. Elektro⸗ und Verſorgungswerte waren zumeiſt gut behauptet, RWE 7 v. H. feſter, Maſchinenbauwerte lagen bis auf die um 7 v. H. ſchwächeren Rheinmetall⸗ Borſig eher über den Vortagsſchlußkurſen. Im übrigen ſind noch Dortmunder Union mit minus 2, Feldmühle mit minus 17, Aſchaffenburger und Junghans mit je minus 74, andererſeits Berger mit plus 1½ und Südd. Zucker mit plus 1 v. H. hervorzuheben. Am variablen Rentenmarkt zogen Reichsaltbeſitz um 5 Pfg. auf 131 an. Die Ge⸗ meindeumſchuldungsan leihe ſtellte ſich auf unv. 96 v. H. Im Börſenverlauf waren die Kurs veränderungen im allgemeinen nur gering. Auf einzelnen Marktgebieten konnten ſich jedoch leichte Erholungen durßſetzen, zumal die Haltung der Farbenaktie Anregung kot. Metallgeſell⸗ ſchaft beſſerten ihren Stand um 1 v.., Aech und Rhein⸗ metall Borſig ſtiegen je um ½ v.., ferner zogen Geſſürel, Mannesmann, RW und Weſtdeutſche Kaufhof je um 1 v. H. an. Farben wurden weiterhin mit 155,50 notiert. Andererſeits ſtellten ſich Aſchaffenburger Zellſtoff 24 v. H. niedriger, ferner verloren Junghans 1 v. H. und Vereinigte Stahlwerke 36 v. H. Am Kaſſarentenmarkt kam in einzelnen Pfandbriefen Material heraus, das jedoch laufend aufgenommen wurde. Ligutdationspfandbriefe veränderten ſich nur unbedeutend. Von Stadtanleihen büßten Wer Breslau und 28er Emden Gold N v. H. ein, während 28er Dresden Gold im glei⸗ chen Ausmaß heraufgeſetzt wurden. Von Reichs⸗ und Län⸗ deranleihen wurden 86er Reichsſchätze Ausloſung 22⸗46 Folge 1 und gger Poſtſchätze etwas höher bewertet. Am Markt der Induſtrieobligationen büßten Farbenbonds 76 v. H. ein, 36er Neckarwerke waren um 78 v. H. rückgängig. Andererſeits wurden Aſchinger um, Harpener um 6 und Mansfeld Bergbau um ½ v. H. höher notiert. Von Induſtrieobligationen ohne Zinsberechnung ſtiegen Aer Neckar nach Pauſe um ½ v. H. Am variablen Rentenmarkt gab die Reichsaltbeſitz⸗ anleihe auf 1382/6 nach. Am Markt der zu Einheitskurſen gehandelten Bank⸗ aktien ſtiegen Deutſche Ueberſee um 98 v. H. Berliner Handelsgeſellſchaft waren hingegen um„ v. H. rück⸗ läufig. Bei den Hypothekenbanken gewannen Bayeriſche Hypotheken 14 und Hamburger Hypotheken ½ v. H. Deutſche Zentralboden, Meininger Hypotheken und Weſt⸗ deutſche Bodenkredit waren hingegen je um ½ v. H. rück⸗ göngig. Am Markt der Induſtriepapiere wurden Stettiner Brau⸗Elyſium nach Unterbrechung um 3 v. H. heraufgeſetzt. Holſteinbräu gaben um 2,50 v. H. nach, Ponarth⸗Bräu ver⸗ loren nach Pauſe 4,50 v. H. Dresden⸗Leipiger Schnell⸗ preſſe und Alſen Portlandgement, beide gleichfalls gegen die letzte Notiz, je 2,75 v. H. Am Markt der Kolonial⸗ werte wurden Kamerun um 1 v. H. und Schantung um „ v. H. herabgeſetzt. Steuergutſcheine blieben bis auf die Fälligkeit 1937, die geſtrichen wurde, unverändert. Reichsſchuldbuchſorderungen, Ausgabe 1: 1939er bis 1941er 100 G 100,75 B; 1942er 99,62 G 100,37 B; 1943er 99,5 G 100,25 B; iger und 1945er 99,37 G 100,12 B; 1946er bis 1948er 99,25 G 100 B. Wiederaufbauanleihe, 1944/4 5er und 1946/ 8er 82,37 G 83,12 B. 4proz. Umſchuld.⸗Verb. 95,62 G 96,87 B. Am Börſenſchluß war die Kursgeſtaltung nicht einheit⸗ lich, jedoch machte ſich eine ſtärkere Widerſtandsfähigkeit geltend. Berger, Vereinigte Stahlwerke und Orenſtein beſſerten ihren Stand je um 6 v.., Rheinſtahl gewannen „1 v. H. und Farben erhöhten ſich um, v. H. auf 15558. Holzmann waren hingegen um 4 v. H. und Lahmeyer um % v. H. rückläufig. Niederlauſitzer Kohle ſtellten ſich im gleichen Ausmaß niediger, ſo daß der Verluſt gegenüber der Erſtnotiz 1½ v. H betrug. Nachbörslich blieb es ruhig. Geld- und Devisen marki Berlin, 21. Juni. Am Geldmarkt blieb die Lage heute weiter recht flüſſig, ſo daß für Blankotagesgeld unverän⸗ derte Sätze von 27 bis 8 v. H. gefordert werden. Im Anlagegeſchäft kann man noch Kaufneigung beobachten, die ſich im weſentlichen auf die auch heute wieder neubegebenen Solawechſel, in geringem Umfange dagegen auf unverzins⸗ liche Schatzanweiſungen erſtreckt. Der Privatdiskontſatz war mit 278 v. H. unverändert. Der Dollar erholt An den internationalen Deviſenmärkten konnte ſich der Dollar offenbar im Zuſammenhang mit den Erklärungen des amerikoniſchen Schatzſekretärs, daß eine Abwertung nicht beabſichtigt ſei, erholen. Namentlich in London ſtieg die Notiz von 4,9712 auf 4,9621. In Amſterdam wurde der Dollar mit 180 gegen 180 bewertet. In Zürich lautete die Notiz 4,3556(4,3774) und in Paris 35,85,(35,86%). Der franzöſiſche Frane wurde in London mit 177,91 gegen 178,25 bewertet, in Amſterdam ſtellte ſich der Kurs auf 503,25(503,50) und in Zürich auf 12,15%(12,444). Der holländiſche Gulden notierte in London 895,75(895,96), in Zürich 241,40(241,60) und in Paris 19,86(19,90). Diskont: Reichsbank 4, Lombard 3, Privat 8 v. H. 2 Amtlich in R Dise 21. Juni 20. Juni 3 1465 konnt Geld Brief Geld J Brlef Aegypten 1ägypt. fd. 12,600 12,630 12,500 12,630 Argentinien 1P.⸗Peſo 85 0,646 0,650 0,6460 0,650 Belgien.„ 100 Belga] 2 42,12 42,20 42.08 42,16 Braſilſen„1 Milreis 0,145 0,147 0,145 0,147 Bulgarien, 100 Leva] 6 3,047 3,053 3,047 3,053 Dänemark 100 Kronen] 5 54,93 55,03 54,93 55,03 Danzig 100 Gulden] 4 47,.— 47,10 47,.— 47,10 England.. 1 PfdD 2 12.300 12,330 12,300] 12,330 Eſtland 100 eſtn Rr. 4½ 68,13 68,27 68,13 5 Finnlandt00finn. Mk. 4 5425 5,435 5425 5,435 rankreich,„ 100 Fr. 3% 6,913 6,917 6,903] 6,917 riechenland 00 Dr. 6.353 2,357 2,353.357 100 Gulden] 2 137,32 137,60 137,31 137,59 1 0 ran( Teheran) ſpalan Futte„ 100 18. Kr. 5% 55/02 55,4 55,02 55,14 Italien„, 100 Lire] 4 13,09 13,11 13,00 13,11 apan.)en 3,29 0,716 97718 0,716] 0,718 Nate 5 5,604 5,706 5,604 5,706 anada! fan. Dollar 2,459.403 2,455 2,50 Lettland. 100 Latts 5 48,75 48,85 48,7 48585 Litauen„„ 100 ltas 135 Norwegen 100fKronen 5 Polen 100 loty 5 47,.— 47,10 47,.— 47,10 Porſugal 100 Estudo 4 11,165 11,185 Ani 47 1 282 7 75 1 Schweben: 100 r 2% 854 93,54 85 85784 Schweiz 100 Franken. 2½ 50,89 57,01 56,83 50,95 Spanien 100 Peſeten 3 255 5 255 52 0 N—.621 8,639 8,511] 8,620 Türtebe owe d.% i 185 15978 1982 Ungarn„ 100 peng 29 12 725 895 Uruguay, 1Goldpeſo( e 1,049 1,051 1,049 1,051 Ger. Staalen 1 Dollar 1½ 2,480“ 2,484 2,4751 2,479 * Frankfurt, 21. Juni. Tagesgeld 2 v. H. 7ũã dDr!!!!!!!!!!!!!!!!!!.õõõõũ „ Gewerkſchaft Wintershall in Heringen. Der Abſchluß der Gewerkſchaft Wintershall in Heringen für 1937 ergibt bei 5,61(i. V. 6,75) Mill./ Roheinnahmen einen Rein⸗ gewinn von 2,14(2,00) Mill. /, der wieder unverkürzt der Rücklage überwieſen wird, ſo daß den Gewerken auch für 1987 eine Ausbeute nicht zufließt, während die Schul⸗ dentilgung erhebliche Fortſchritte machte. Die beiden An⸗ leihen beim Deutſchen Kaliſyndikat haben ſich von 14,38 auf 14,06 Mill.„ bzw. von 5,72 auf 5,43 Mill./ ver⸗ ringert. Die Warenverbindlichkeiten ſind von 1,35 auf 0,42 Mill. „ zurückgegangen und die Konzernverbindlichkeiten von 7,58 auf 2,98 Mill.. Die Bankverbindlichkeiten, die da⸗ durch eine ziemliche Bedeutung haben, weil noch eine ſun⸗ dierte Schuld von 8,76 Mill. ſfr. abzudecken iſt, haben ſich um eine Kleinigkeit erhöht, und zwar von 5,00 auf 5,02 Mill., während im übrigen die finanziellen Verhältniſſe eine durchgreifende Verbeſſerung erfahren haben. Auch die ſonſtigen Vermögenswerte haben eine Ver⸗ beſſerung zu verzeichnen. So ſind die Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoffe mit 124 Mill.„ gegen 0,94 Mill./ und die Fertigerzeugniſſe mit.82 gegen 1,12 Mill.& in die Bilanz aufgenommen. Das Anlagevermögen wird mit 7,46 gegen 7,19 Mill. 4 ausgemieſen. Der Bericht bemerkt, daß die geſamten Werksanlagen ſehr gut beſchäftigt waren und ſtörungsfret arbeiten konnten, ſo daß es möglich war, 1937 die Gefolgſchaft nochmals um 14 v. H. auf 1160 Angeſtellte und Arbeiter zu verſtärken. 2 5 . J. Ruef Sohn AG, Freiburg i. Brsg. Dieſe Kolo⸗ nialwaren⸗ und Lebensmiltelgroßhandlung erzielte im Ge⸗ ſchäftsjahr 1987 einen Rohüberſchuß von 271008/ li. B. 972 183/ bei 180 915/ Sonſtigen Aufwendungen, von denen 181 068(156 290)„ auf Löhne und Gehälter ent⸗ fallen, ſowie nach verminderten Anla aue von 15 489%(20 864/ und 4468/ andere Abſcreibungen) ergibt ſich einſchließlich 5897(1 052)/ Vortrag ein Rein⸗ gewinn von 19 588(27 797). Die oc, in der das ge⸗ ſamte AK von 228 800/ vertreten war, beſchloß, hieraus wieder 5 v. H. Dividende zur Ausſchüttung zu bringen Die bisherigen AR⸗Mitglieder wurden wiedergewöhlt, 1175 ewählt Oberſtleutnant der Flieger Hans Ruef 85 Ides⸗ heim). In der Bilanz ſtehen Anlagen lalles in Mill. mit 0,15(0,16) ein. Im Umlaufsvermögen erſcheinen Waren mit 0,26(0,27) und Warenforderungen mit eßenfalls 0,26(0,27). Verbindlichkeiten haben ſich auf.42(0,45) ver⸗ ringert, vor allem durch den Rückgang der Warenſchulden auf 0,08(0,18), daneben werden Akzepte mit 0,13(0,12) und Bankſchulden unv. mit 0,15 ausdewieſen. * Hohe Antragszugänge bei den öffentlichen Lebens⸗ verſicherungsanſtalten im Mai 1938. Im Mai 1938 wurden bei den im Verband öffentlicher Lebensverſicherungs⸗ anſtalten zuſammengeſchloſſenen Anſtalten 13 472 Anträge geſtellt mit 31,71 Mill./ Verſicherungsſumme(gegenüber 10.691 Anträgen mit 26,79 Mill./ Verſicherungsſumme im Vormonat und 14054 Anträgen mit 24,61 Mill./ Ver⸗ ſicherungsſumme im Mai 1937]. Zu dieſem guten Ergebnis hat vornehmlich die Großlebensverſicherung beigetragen, die ſowohl der Anzahl wie der Summe nach die Zahlen der Vergleichszeiten übertroffen hat. Die durchſchnittliche Ver⸗ ſicherungsſumme ſtellt ſich für Mai 1938 in der Großlebens⸗ verſicherung auf 3656/ und in der Kleinlebensverſicherung auf 490 l. Ausweis der Schweizeriſchen Nationalbank. Nach dem Ausweis der Schweizeriſchen Nationalbank vom 15. Juni haben Goldͤbeſtand und Deviſen keine weſentlichen Veränderungen erfahren. Der Goldbeſtand iſt um 3,8 Mill, auf 2891/8(2835,6) Mill. ſfr., der Beſtand an Deviſen um 1 Mill. auf 380,4(382,3) Mill. sfr. Kürze auſeg Inlandswechſel halten ſich mit 4,2 Mill. ebenfalls ungefähr auf der Höhe der Vorwoche(4,5 Mill.); wöhrend Schatz⸗ wechſel um 17 Mill. auf 1,5(18,5) Mill. für abgetragen wor⸗ den ſind. Die Beanſpruchung des Nationalbankkredits durch den Bund, der Ende Mai rund 37 Mill. fr. betrag, iſt wieder vollſtändig in Wegfall gekommen. Wechſel der Darlehenskaſſe werden mit 4,3(8,7) Mill. ausgewieſen, während Lombardvorſchüſſe wie in der Vorwoche mit 4 Mill. zu Buch ſtehen. Der Notenumlauf iſt um 9,7 Mill. auf 1472,1(15018) Mill. ffr. zurückgegangen. Der Rück⸗ fluß iſt etwas größer als in den entſprechenden Wochen der drei Vorjahre. Täglich fällige Verbindlichkeiten ſind um 7,8 auf 18548(18475) Mill. ifr. geſtiegen. Noten⸗ umlauf und täglich fällige Verbindlichkeiten waren am 15. Juni 1938 zu 85,11(84,06) v. H. durch Gold gedeckt. * Bafler Verſicherungs⸗Geſellſchaft gegen Fenerſchaben, Baſel. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung der Baſler Ver⸗ ſicherungs⸗Geſellſchaft gegen Feuerſchaden, Baſel, für 1937 ſchließt einſchl, des Saldos aus dem Vorjahr mit einem Ueberſchuß von 805 649(646 812) ffr. ab. Nach der ſatzungs⸗ gemäßen Zuweiſung an den Reſervefonds wird eine Divi⸗ dende von 20(17,50) ffr. ſe Aktie von 1000 fr. mit 25 v. H. Einzahlung zur Verteilung gebracht.— In der Rechnungs⸗ legung für 1937 zeigen ſich, wie es im Verwaltungsbericht heißt, die Folgen der Abwertung des Schweizer Franken in ihrer vollen Wirkung. Dadurch ſind alle Betriebsziffern ſo überhöht, daß ein unmittelbarer Vergleich mit den Zah⸗ len des Vorjahres nicht möglich iſt. Hauptſächlich infolge der Abwertung, daneben aber auch dank neuer Geſchäfte ſtiegen die eingenommenen Prämien von 21,64 auf 27,1 Mill. ffr. Von ihnen floſſen den Rückverſicherern 14 90 (11.82) Mill. ſfr. zu. Für eigene Rechnung verblieben ſo⸗ mit 12,22(9,78) Mill. ffr. Pfälzische chamoſie- und Thon- werke(Schiffer und Kircher) AG Eisenberg-Saarpfalz 4(00% Slammakflendividende Im Berichtsjahr 1937 ſteigerte ſich der Umſatz mengen⸗ und wertmäßig gegenüber dem Vorjahr erheblich. Der Ex⸗ port iſt trotz größter Bemühungen wieder zurück und iſt gegenüber dem Geſamtumſatz nur von gerine Be deutung. Zur weiteren Rationaliſierung wurden eine mo⸗ derne Schloſſerei, verſchiedene Ton⸗ und Steinſchuppen er⸗ richtet und neue Aufbereitungsmaſchinen und Transport⸗ mitte! angeſchafft. Die freiwilligen ſozialen Aufwendungen für das Geſchäftsjahr betr 52 000 4. Ueber die mit den Hauptwerken wirt eng verbundenen, abhängigen Geſellſe en wird berichtet: Die Wilhelm Schuler GmbH., Eiſenberg⸗Pfalz, Filterſtein⸗ fabrik, arbeitete wiederum mit Erſolg. Die Sand⸗ und Tonwerke Kriegsheim Gmbc., Eiſenberg⸗ Pfalz, die in Kriegsheim(Heſſen) Glasſand und Kaolin erzeugen, ſchloſſen mit einem kleinen Gewinn ab. Hier wurden das Fabrikgebäude erweitert und moderne Waſchappasgte er⸗ ſtellt, ſo daß das Werk jetzt bedeutend leiſtungsfähiger ge⸗ worden iſt. Die Pfalz⸗Bayer. Tonwerke Teu Gmb. ſind noch nicht in Betrieb. Die Eiſenberger K andwerke Gmb.., Eiſenberg⸗Pfalz, an der die Geſellſchaft beteiligt iſt, arbeiteten erfolgreich. für die Gefolgſchaft * Der Rohertrag iſt weiter geſtiegen. Er wird mit 1,56 Mill./ ausgewieſen gegen 1,495 Mill. i.., wobei bet einem Vergleich vom vorjährigen Ertrag noch 0,31 Mill. übriger Aufwand abzuſetzen ſind. Beteiligungen erbrachten 17 916(26 981), ab Erträge 67 288(66 340). Anderer⸗ ſeits erforderten Löhne und Gehälter 1054 442(882 707), ſoziale Abgaben 93 192(80 734) 1, Zinſen 22 794(30 575) A, Beſitzſteuern 132 112(34 617). Nach 197 531(131 541) Anlageabſchreibungen und 29 080(65 335)% Aufwendunger für Kurzbebiges verbleibt ein Jahresgewinn von 5 (48 654), der ſich um den Vortrag auf 114 481/ erhöht. Daraus ſollen die 1,395 Mill. I Stammaktien nach ſieben⸗ jähriger Pauſe erſtmals wieder eine 4prozentige Dividende erhalten, die 0,12 Mill. Vorzugsaktien die ſatzungs mäßige Dividende von 6 v. H.(J. V. wurde die rückſtändige Vor⸗ zugsaktiendtvidende für 1930/6 ausgeſchüttet, wobei guf 1 v. H. zu Gunſten der Gefolgſchaft verzichtet wurde.) Aus der Bilanz: Anlagen(alles in Mill.): 1,75(.83), darunter 0,296(0,34) Beteiligungen, Vorräte 0,405(0,355), Warenſorderungen 0,54(0,8), Forderungen an abhängige Geſellſchaften 0,056(0,04), Kaſſe uſw. 0,11(0,06), anderer⸗ ſeits AK 1,515, Reſerven unv. 0,162, Rückſtellungen 0,195 (0,08), Wertberichtigung 0,04(0,035), Verbindlichkeiten 0,84 (0,85), darunter 0,55(0,59) Darlehen und 0,14(0,10) Waren⸗ ſchulden. Im laufenden Geſchäftsjahr ſind die Ausſichten weiterhin günſtig. Es liegen größere Aufträge auf lange Sicht vor, (8 28..) — * Eſtlauds Außenhandel im Mai 1938. Im Mai wur⸗ den nach Eſtland insgeſamt Waren im Werte von 10,4 Mill. Kr. eingeführt, d. h. ebenſoviel wie im Mai 1987. Die Ausfuhr hatte einen Wert von 9,1 Mill. Kr. gegen 8,0 Mill. Kr. im Mai 1937. Der Einfuhrüberſchuß hat ſich demgemäß gegenüber dem Mai 1937 um 1 auf 1,3 Mill. Kr. verringert. Aus Deutſchland wurden Waren im Werte von 3,3 Mill, Kx. eingeführt gegen 28 Mill. Kr. im Mai 1937. Zur Ausfuhr gelangten nach Deutſchland Waren für 2,5 Mill. Kr. gegen 1,5 Mill. Kr. eee Waren unc Märkte Mannheimer Groſviehmarkt Amtlicher Preis für je 50 ug Lebendgewicht 4 8 8 10 194 2115 405 8 Külber 2028 Schweine emüſte junge vollfl. Sonder klaſſe üb. 300 f vollfeiſchig 371 lonſtige„ 24 30 beſte Mast 60 80 50.800 8. 80 ſonſtige. 30 30 fleiſchige„26 33 f Andere Kälber 240270 0 124 Bullen 107 Fäürsen beſte Maſt 60 65 200—240„ 53,0 junge vollfl40 43 ausgemäſtet 41 44 mittlere.. 53 590 160 200„ 50.0 lonſtige„ 35 39 vollfleiſchig 30.40 geringe.. 41 50 120160„ 54.0 fleiſchig.. 24 33 fleiſchig.. 29 35 geringſte 30 40 Sauen„„ 52,0 Die Zufuhr zum Mannheimer Großviehmarkt war folgende: 36 Ochſen, 124 Bullen, 194 Kühe, 107 Rinder, zufſammen 461 Tiere. Gegenüber dem Auftrieb der Vor⸗ woche mit 480 Tieren 19 Tiere weniger. Es wurde Zu⸗ teilung im Rahmen der Kontingente bei unveränderten Höchſtnotizen vorgenommen. Ochſen 42—45, Bullen 40—43, Kühe 40—4g3, Rinder 41—44 J. Am Kälbermarkt war ein Auftrieb von 776(in der Vorwoche 804) Tieren zu ver⸗ zeichnen. Der Markt nahm einen flotten Verlauf. Die Höchſtnotiz blieb unverändert 60—65 f. 2028 Schweine(in der Vorwoche 2274) waren dem Markt dieſer Gattung zu⸗ geführt. Bei einer unveränderten Höchſtnotiz von 54 wurde die Zuteilung entſprechend der Kontingente vor⸗ genommen. Hamburger Schmalzuotierungen vom 21. In ni.(Eig. Dr.] Americon Steamlard tranſito ob Kai 22 Dollar. American Purelard raff., per vier Kiſten je 25 Kilo netto, verſchiedene Standardmarken, tranſito ab Kai(Preiſe je 100 Kilo) 22—22,75 Dollar. Marktlage ruhig. * Berliner Getreibegroßmarkt vom 21. Juni. Im Ber⸗ liner Getreideverkehr richtet ſich das Intereſſe bereits in ſtärkerem Maße auf die bevorſtehende neue Ernte. Nor⸗ male Witterungsverhältniſſe vorausgeſetzt, dürfte in etwa 14 Tagen mit dem Schnitt der neuen Wintergerſte zu rech⸗ nen ſein. Abſchlüſſe können vorerſt nicht getätigt werden, do die notwendigen Beſtimmungen noch nicht bekannt ſind. Auch in den übrigen Getreideſorten alter Ernte entwickelt ſich nur geringes Geſchäft. Hafer und Gerſte zu Futter⸗ zwecken werden verſchiedentlich gehandelt, auch Futtermittel hoben kleine Umſätze zu verzeichnen. Der Mehlmarkt bietet ein ruhiges Bild. Bremer Baumwolle vom 21. Juni.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß! loko 10,46. Magdeburger Zuckernotierungen vom 21. Jun.(Eig. Dr.] Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis prompt per 10 Tage 8,97 31,50; Juni und Juni⸗Juli 91,50; Tendenz ruhig; Wetter heiter. Obſtmarktberichte Zentralabgabeſtelle Bühl: Geſamtanfuhr 1200 Zentner. Die Erzeugerpreiſe betrugen: Erdbeeren A⸗Marktware 26 bis 82 3,-Ware—, Induſtrie⸗A⸗Ware—,-Ware 16 3, Himbeeren 50, Kirſchen 3040, Heidelbeeren 60 3. Bezirksabgabeſtelle Achern: Geſamtanfuhr 150 Zentner. Die Erzeugerpreiſe betrugen: Erdbeeren Marktware 892, Induſtrieware 16 u. 22, Himbeeren 60, Kirſchen 40 3, Die Preiſe verſtehen ſich je halbes Kilogramm. Berliner Metallnotierungen vom 20. Juni.(Eig. Dr.) e 100 Kilo notierten: Elektrolytkupfer(wirebars) 50,00; Standardkupfer 44,25 nom.; Originolhüttenweichblei und Standardͤblei je 17,75 nom.; Originolhüttenweichblei ab norodeutſche Stationen und Standardzink je 16,50 nom.; Original⸗Hütten⸗Alumintum 98—99proz in Blöcken 133: desgleichen in Walz⸗ oder Drohtbarren 9oproz. 137. Fein⸗Silber je Kilo 36,409,440.. *Der Kanalhafen Heilbronn im Mai 1938. Der Monat Mai brachte dem Kanalhafen Heilbronn einen Spitzenver⸗ kehr, wie er in dieſer Höhe ſeit Inbetriebnahme des Ha⸗ fens noch nicht zu verzeichnen war. Es wurden umgeſchla⸗ gen zu Berg 68 248 Tonnen, zu Tal 17975 Tonnen, zuſam⸗ men alſo 86 218 Tonnen. Die Steigerung 1 dem Monat April beträgt rund 6000 Tonnen gleich 7,5 v. H. Gegenüber dem Monat Mai des Vorfahres iſt eine Ver⸗ kehrszunahme von rund 12500 Tonnen gleich 16,9 v. H. eingetreten. 8. Seite Nummer 279 Neue Mannheimer Zeitung! Abend⸗Ausgabe Dienstag, 21. Juni 193² Moloren, Kurven, Fchrecksekunden Ein Tatsachenbericht von K. G. v. Stackelberg Durch Rundfunk?— Da wankten gerade zwei ge⸗ brochene Menſchen aus ihrem Glashäuschen.„Ich habe meine ſchönſte Reportage ſeit Jahren zuſtande gebracht“, ſtöhnte der eine,„und was geſchieht?“— „Beſſer habe ich in meinem Leben noch nicht geſpro⸗ chen“, fällt ihm der andere ins Wort,„.. und das Ergebnis? Von der dritten Runde ab war die Lei⸗ tung geſtört. Wir haben in die Luft geſprochen!“ Ich ſah die beiden noch vor Begeiſterung in ihrem Häuschen tanzen— und mußte trotz allen Pechs ſchallend lachen!— Was wieder einmal zu früh war, denn bekanntlich lacht der am beſten, der zuletzt lacht. Am Abend ſaß ich mit langem Geſicht da. Ich hatte— das iſt mir nur dies eine Mal paſſiert— meinen Bericht für den„V..“ nicht durchgekriegt, weil der ſelten idiotiſche Portier des Hotels auf ver⸗ zweifelte Anrufe aus Berlin immer wieder geſagt hatte, ich ſei nicht im Haus, während ich noch ver⸗ zweifelter auf den Anruf wartete. Als ich dann ſchließlich eine Verbindung mit Berlin hatte, war es zu ſpät! Von Sieg zu Sieg Dann wieder Koffer packen und wieder weiter. Die Rennen in dieſem Jahr folgten Schlag auf Schlag. Ungemein kunſtvoll der Reiſeplan der Renn⸗ ſtälle. Transport⸗Karawanen, ſeltſame Wagen, die in ihrem Innern die Renner beherbergen, ziehen durch ganz Europa, kommen von Mailand und fah⸗ ren nach Südfrankreich, klettern über Alpenpäſſe und rattern mit Vollgas Landſtraßen entlang, ſind heute in Spanien und acht Tage ſpäter in der Tſchecho⸗ ſlowakei. Eine Renngarnitur iſt unterwegs, während die andere in den Rennabteilungen daheim für den nächſten Kampf zurecht gemacht wird. Ein ganzer Troß von Helfern iſt mit den Renn⸗ fahrern unterwegs. Reifenfachleute und Kerzenſpe⸗ zialiſten, Betriebsſtoff⸗Alchemiſten und ein Renn⸗ doktor— abgeſehen von den je oͤrei Monteuren, die ohnehin zu jedem Wagen gehören, abgeſehen vom Reiſemarſchall, der allein die Aufgabe hat, Quar⸗ tiermeiſter zu ſein und die Fahrpläne nebſt Dviſen⸗ fragen auszuarbeiten, abgeſehen vom Rennleiter ſchließlich und den Konſtrukteuren. Jedes nötige Erſatzteilchen muß dabei ſein, jeder Wagen muß, wenn auch tauſend Kilometer zwiſchen dem einen und dem anderen Rennen liegen, pünkt⸗ lich eintreffen. Gewaltmärſche werden da vollbracht, Flugzeuge in die Fahrpläne eingeſpannt. Jedes Rad muß ins andere greifen, es darf keinen Leerlauf geben. Dabei iſt jedes Rennen noch immer Vorſtoß in neues Gebiet. Immer toller werden die Geſchwin⸗ digkeiten. Unerhört iſt die Materialbeanſpruchung. Mehr als achthundertmal blitzt in der Sekunde der Funke der Boſch⸗Kerzen bei dieſen Wagen auf, 6000 Touren macht die Kurbelwelle in einer Minute. Jedes Teilchen der Wagen iſt unerhörten Bean⸗ ſpruchungen ausgeſetzt und vor allem die Reifen müſſen Anforderungen ſtandhalten, wie man ſie bis⸗ her nicht gekannt hatte. Rennfahren iſt nicht mehr wiloes Drauflospre⸗ ſchen— es wird zu einer ganz neuen, ganz ungemein feinen und ſchwierigen Kunſt. Es heißt nicht mehr: ſteh zu, was ſich aus dem Fahrzeug herausholen läßt — wage, was zu wagen iſt, ſondern taſte und fühle dem Material ab, was du ihm zumuten darfſt, bremſe nicht zu ſcharf, ſonſt ſind die Reifen hin, beſchleunige nicht zu wild, ſonſt drehen die Räder öͤurch. Nimm die Kurven zügig, ſchone die Bremſen, werfe mit weiſer Rationierung die PS⸗Wunder deines Ren⸗ ners in die Wagſchale! Ja, Rennfahren wird von Jahr zu Jahr zu einer immer ſchwierigeren Kunſt! Toll aber iſt das Tempo, in dem ſich die Ereigniſſe überſtürzen! In dieſem Jahr 1935 wird im letzten Rennen der Saiſon, beim großen Maſaryk⸗Preis, Bernd Roſemeyer zum erſtenmal in ſeinem Leben Sieger in einem Rennwagen⸗Kampf. Seinem erſten Sieg ſollen 1936 viele, viele andere folgen. In dieſem Maſaryk⸗Rennen erobert er ſich aber nicht nur den Sieg, ſondern auch ſeine Frau.— Unter Hunderten, die ihm Glück wünſchten, ſtreckte ſich ihm auch die Hand von Elly Beinhorn entgegen, die damals ganz zufällig dieſem Rennen beiwohnte, und aus dieſem Händedruck wurde eine Ehe Vabangue um Kopf und Kragen Toll fing dieſes Rennjahr 1936 an, mit einer Furioſo der Motoren, einem Vabanque⸗Spiel mit Kopf und Kragen, einem Roulette auf Leben und Tod. Der„Grand Prix de Monaco“ durch die Straßen Monte Carlos eröffnete dieſes Jahr. Mit dieſem Rennen wurde, wie alljährlich, Monte Carlos Saiſon eröffnet. Die großen, eleganten Hotels hatten eröffnet. Im blauen Hafen von Monto lagen die erſten Jachten. Schnittige Autos rauſchten am Quai entlang und vor dem Café de Paris konnte man nachmittags bereits im Garten ſitzen und abends tanzen. Scheinwerfer ſtrahlten nachts hell oͤas Kaſino an und Jazz⸗Muſik klang in die frühlingswarmen Rivieranächte. Läſſig, verſpielt verfloſſen die Tage. Der ruſſiſche Großfürſt, der hier einſt Eintänzer ge⸗ weſen war, bevor er eine amerikaniſche Millionärin heiratete, rauſchte mit ſeinem weißen Märchenauto rund um den Caſino⸗Platz, und die kleinen Mädchen mit ihren rotgemalten Lippen und dem wippenden Gang der Franzöſin ſahen ihm nach. Im Kaſino ſaßen die kleinen Spieler mit verbiſ⸗ ſenen Geſichtern beim 5⸗Franes⸗Roulette in den allgemeinen Sälen und die großen Spieler im Frack mit unbewegten Mienen an den Bac⸗Tiſchen— des„Salon Privé“— Ich war bei einem verrückten Amerikaner einge⸗ laden, der ſich ein Spukhaus zwiſchen Monte und Nizza erbaut hat. Da gab es zum Beiſpiel eine koſt⸗ bare chineſiſche Bronze, einen rieſigen Drachen. Die⸗ ſem Kunſtwerk hatte ſein Beſitzer Kopf und Schwanz abſägen und mit Scharnieren verſehen laſſen. Nun wackelte der Drachen hinten und vorn, wenn man auf einen Knopf drückte.— Im prachtvoll exotiſchen Garten glühten papierne Monde, aus einer Ritterrüſtung orgelte Grammo⸗ phon; oa gab es unterirdiſche Gänge und im Schwimmbad badeten die Schönheitsköniginnen Nizzas Verrückt, verſpielt, das ganze. Verſpielt iſt über⸗ haupt dieſe ganze Riviera— ſatt und verſpielt die internationale Geldariſtokratie, die ſich hier zuſam⸗ menfindet. Ein Spiel, ein böſes, gefährliches und wildes Spiel iſt auch dieſer Grand Prix hier, dieſes Ren⸗ nen rund ums Kaſino, durch die Straßen Monte Carlos. am Quai entlang, dicht am Meer vorbei durch Tunnels und Kurven, bergauf und bergab. Vier Jahre unterwegs mit deutschen Rennfahrern Sand ſäcke wirken in den Tagen des Rennens wie Barrikaden überall in der Stadt. iſt eine Tafel, auf der man den Stand des Monte Carlo Sweepſteak, jener großen Lotterie, die immer mit dieſem Rennen verbunden iſt, leſen kann. In aller Frühe, um ſechs Uhr morgens, beginnt Plötzlich donnert es los, be⸗ ginnt ein wildes Heulen, das ſich die Straßen ent⸗ dann das Training. langzieht. Die letzten Bargäſte, die grau nach Hauſe huſchen, horchen auf— die Fenſter der Hotels am Rande der Strecke öffnen ſich— bei dieſem tollen Motorengeheul mehr ſchlafen. Haar erſcheinen an den Fenſtern und auf den Bal⸗ Monte iſt zu ungewohnt früher Stunde aus kann keiner konen. Geſichter mit dem Schlaf geſchreckt. Aber es lohnt ſich, dieſes frühe Schauſpiel zu ver⸗ Es iſt toll, wie die Wagen da in die Kurven ziſchen, aus dem Tunnel herausdonnern, den Quai de Plaiſance heraufjagen, rund ums und auf zwei Meter vom Meer— nur durch eine folgen. ſchmale Steinmauer getrennt— daherheulen. Man ſagt nicht umſonſt, daß dieſes Monte⸗Carlo⸗ Rennen das tollſte iſt, das es in Europa zu ſehen gibt — und ſchon das Training gibt einen Vorgeſchmack, Immer ſchwärzer wird die helle Decke der Straßen vom verlorenen Oel und Immer ſchneller werden von der auf der Zu zerriebenen Re nge brennt. ifen. Tag zu Tag die Zeiten. Ein wildes Inferno tobt da täglich zwiſchen ſechs und acht Uhr in der Frühe, wenn die Zeit kommt, zu der die Gäſte Monte Carlos eigentlich aufſtehen, wenn ſie in ihren Hotels gegen zehn Uhr herunter zum Frühſtück längſt wieder vorüber und nur noch die ſchwarzen Oel⸗ und Reifenſtreifen auf dem Weiß des Aſphalts künden von den tollen Morgengalopps der Renn⸗ fahrer. Ich habe, wenn dieſe mondänen Leute früßſtücken, und Stucks bereits meinen kommen, dann iſt der Spuk erſten Bericht gegeben ſpielen bereits mit Roſemeyer ein Golfmatch. Als wir damals eines Morgens wieder in der Boxe hockten, während ein Wagen nach dem andern auf die Strecke ging, gab es einen heilloſen Schreck. Ernſtel, der Anzerbrechliche Delius, damals noch ein Rennbabay, war in einen Auto⸗Union⸗Wagen geſetzt worden, um etwas Der„Kleine“ war als Erfatzmann der Auto⸗Union zum Rennen gemeldet worden und brauſte wie ein Alter los. ruſſell, ein zweites Mal. Immer beſſer wurden ſeine der zu tranieren. Zeiten. Plötzlich gab es einen Heidenkrach, von dem wohl ſelbſt die langſchläfrigſten Kurgäſte aufgewacht ſein mögen.— Die Fetzen flogen. Delius war gegen eine der ſchmalen Mauern, die die Strecke vom Meer trennen, gerannt, eine der Mauern, die auch Caruec⸗ ciola bereits ein paar Jahre vorher zum Verhäng⸗ nis geworden war. Einen Moment war alles wie gelähmt, dann wur⸗ den die übrigen Wagen abgewinkt und wir rannten, ſo ſchnell wir konnten, zur Unfallſtelle. Dort lag ein rechter Trümmerhaufen— der Wa⸗ gen war ziemlich ganz zerdrückt. mern aber pellte ſich langſam zuerſt eine große, freche Ernſtel, der Un⸗ verhältnismäßig heil geblieben, und während uns allen mächtig der Schreck in die Naſe und dann zerbrechliche, war ein kleiner Mann. Oben, an der Poſt wirrem Kaſino fegen Einmal rund ums Ka⸗ Aus den Trüm⸗ Glieder gefahren war, meinte der„Kleine“ ziemlit leinlaut, aber doch durchaus über die Situatiog ſtehend:„Ich bin wohl etwas zu ſchnell gefahren Und dann kam das Rennen.— Ich ſaß in der ſchwarzen Menge meiner franzöſiſchen, engliſchen, italieniſchen und monegaſſiſchen Kollegen auf einer wackligen Preſſetribüne und die Schreibmaſchinen raſſelten wieder einmal. Es regnet— und dieſer Regen macht die Bahn glatt und noch ſchwieriger, als ſie ohnehin ſchon iſt Toll, erregend iſt bei einem ſolchen Monte⸗Carlo⸗ Grand⸗Prix der Moment vor dem Start.— In ſchwarzen Schwaden niſten die Menſchen in den Berghängen, an denen die Häuſer Montes emporſteign, ſitzen auf den Tribünen und den Hotel⸗ terraſſen und es iſt ein Summen der Erregung wie in einem Bienenſchwarm. Ich ſitze da auf einer Tribüne unter lauter frem⸗ den Kollegen, und jeder von ihnen hofft wie ich auf den Sieg der eigenen Fahrer. Wie ein unſichtbares Band ſpannt es ſich von mir zu unſeren deutſchen Fahrern herüber, die jetzt in ihren Wagen ſitzen, deren Züge ſich ſtraffen, die einen verkniffenen Mund unter der Rennbrille zei⸗ gen, blutleere, zuſammengepreßte Lippen. Alle Nerven ſind angeſpannt, alle Kräfte auf ein Ziel ausgerichtet. Jetzt wird es gleich heißen, rüchkſichts⸗ los vorzuſtoßen, denn hier in dieſem Rennen iſt es wichtig, wie man ſich von vornherein plaziert, hier iſt jeder Meter wertvoll. Wie muß es Caracciola zumute ſein— ihm, der hier in Monto zum erſten⸗ mal in ſeinem Leben ſchwer verunglückte, der von dieſem Sturz noch jetzt humpelt? Der verhängnisvolle Oelfleck Jetzt fällt die Startflagge— unſere Preſſetribüns wackelt. In wildem Knäuel verbiſſen rollen dis Wagen davon.— Doch dort, wo die Strecke zum Kaſino anſteigt, hat ſich bereits das Knäuel ausein⸗ andergezogen, und jetzt, jetzt muß ſchon bald der erſte Wagen zurückkommen und aus dem Dunkel des Tunnels unten am Meer herausſchießen. Da iſt er auch ſchon. Eine tolle Spannung liegt über dem Ganzen— es kniſtert vor Erregung und jetzt heulen die Wagen ſchon wieder an unſerer Tri⸗ büne vorbei— dicht, einer hinter dem anderen. Nach wenigen Runden ſind bereits die erſten überrundet, iſt ſchon das Bild durcheinandergeraten, und man kann nur noch durch ſorgfältige Führung von Rundentabellen auseinanderhalten, wie die ein⸗ zelnen im Rennen liegen. Und wieder warten wir, daß die Wagen aus dem Tunnel drüben ſchießen. Regen hat die Bahn im Verein mit Gummiabſonde rungen und verlorenem Oel ſchlüpfrig wie eine Schlidoͤerbahn gemacht. Dort drüben aber, dort wo die Wagen aus dem Tunnel ſchießen und dann auf eine„Schikane“, eines der künſtlichen Hinderniſſe zuſchießen, die das Tempo in jener gefährlichen Ecke herabmindern ſollen, dort unten ſcheint es beſonders glatt zu ſein. (Portſetzung folot) AS———— eee eee Haupt ſcheiftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Winbauer⸗ Stellvertreter des Hauptſchriftleſters und verantwortlich für Theaket, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: i. V. Dr. A. Win bauer.— Han⸗ delsteil: i. B. W. Müller.— Lokaler Teil u. i. B. Gericht: Or, Frig Hammes.— Sport: Willy Müller.— Südweſtdtürſche Umſchall l, Bilderdienſt; j. V. Richard Schönfelder, ſämtl. in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenan, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— RMückſendung nur 5 bel Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mitteilungen Jakob Faude, Mannbeim. Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe à Abend und 4 Mittag erſcheinen gleicht zeitig in der Ausgabe B Ausgabe 4 Mittag äber 10 500 Ausgabe A Abend über 9 500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Mai über 21 300. Elnapaltige Kleinanzeigen bis zu einer Höhe von IOO mm je mm Sig. Stellengesuche ſemm4ępig. Kleine Anzeigen Angahme schlug für die Mittag. 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Mannheim, den 18. Juni 1938. Neueintragung: A 1017. Süpag Süddeutſche Papier⸗Maunfaktur Dummeldinger & Co. Kommanditgeſellſchaft, Mann⸗ heim(Werfthallenſtraße la) Kom⸗ mandtitgeſellſchaft ſeit 16. Mai 1988 mit Jaſef Wilhelm Dummeldinger, Kaufmann in Mannheim, als per⸗ ſönlich haftendem Geſellſchafter und zwei Kommanditiſten. Johannes Renker und Franz Vogt, beide Kaufleute in Mannheim, haben derart Geſamtprokura, daß ſie ge⸗ i vertretungsberechtigt ind. Veränderungen: B 182.„Süpag“ Süddeutſche Papiermauufaktur Aktiengeſellſchaft Mannheim(Werfthallenſtraße). Die Satzung wurde durch Beſchluß der Hauptverſammlung vom 21. April 1938 geändert in 81(Firma) und in§ 2 Abſatz 1(Gegenſtand des Unternehmens. Die Firma iſt geändert in: Papier ⸗ Export Aktiengeſellſchaft. Gegenſtand des Unternehmens iſt fetzt(infolge teilweiſer Aenderung: Groß⸗ hatrbels waer Export von Papier⸗ mit X 196. Jacob Kaufmaun, Mann⸗ heim(Großhandel in ausländiſchen u. infändiſchen Rohtabaken, Rund! rechtſtraße). Die Kaufleute Bil, helm Pfrang und Otto Fleck, beide in Mannheim, haben das Geſchäft dem Firmenrecht erworhen und führen dasſelbe unter der Firma Jacob Kaufmann, Inh. Pfrang& Fleck in offener Han. delsgeſellſchaft ſeit 1. Juni 1088 mit Sitz in Mannheim fort. Anton Retzbach, Maunheim(Lau⸗ desnrodufte, Südfrüchte. Einf Großhandel, Verſchaffeltſtraße 10. Das Geſchäft ſamt Firmenrecht, jedoch ohne Forderungen und 91 bindlichkeften, iſt übergegangen 1 den Kaufmann Franz Himmel mann in Mannheim. Die Firme iſt geändert in: Anton Retzbach Inh. Franz Himmelmann. ulrich& Go., Negenerierwect Ladenburg. Die Prokuren von Os kar Walter Becker und Dr. Theodo Gerling ſind erloſchen. Der bei ſönlich haftende Gefellſchafter Du, Richard Jacobi wohnt jetzt in München. A 450, Albert Michel&(o. Mannheim(Neckarau, Eiſenbah⸗ ſtraße 2, Haus⸗ u. Küchengeräte). Die Prokura von Hermann Na mann iſt erloſchen. Taverin⸗Geſellſchaft Herzberger l Co., Mannheim(Tabakverebe le Schwetzinger Str. 30). Die Gie ſchaft iſt aufgelöſt. Das Geſcheſ ging mit Aktiven und Paſſiven 5 ſamt der Firma über auf den bie herigen Mitgeſellſchafter Allee. Herzberger, Kaufmann in Mann heim. 5 Erloſchen: 0 5 Joſef Brüggemann(Druckſac u. Anuoncen⸗ Expedition). 1 8 7 heim. Die Firma iſt erloſchen. A 389. M. Weinberger, 1 5 heim. Die Firma iſt erloſchen. t e e EEE 11 1 — 2 MY Se „— 233