3 le Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag Bezugspreise: Frei Haus monatlich.08 Mk und 52 Pig Trägerlohn in unſeren durch die Poſt.70 Mk. einſchl. o Pia Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfa Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44. Meerkeldſtr 18, Ne Fiſcherſtr. 1 Fe Hauptſtr 63. W Oppauer Str 8 Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen ane 55 ſpäteſt 25. k. d folgend. Monat erfolgen. Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590 Mannheimer General-Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1.-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 — Drahtanſchrift: Nemazeit Maunheim Einzelpreis 10 Pl. Famtlieu⸗ und Allgemein aültig Jet Zwangs vergleichen oder 26 gewährt Keine Gewähr für gaben. an beſonderen Plätzen und Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. — Abend⸗-Ausqabe Mittwoch, 22. Juni 1938 149. Jahrgang— Nr. 281 Chinas Ricſenopfer an den Hoang! Le dolierung Moskaus in der europfiſchen Politik?- Das Ftuer im Loubrt-Palaſt Mörder Hoangho 100 000 in ſeinen Fluten ertrunken, über 1 Million um Haus und Hof gebracht EP. Schanghai, 21. Juni. Nach einem Bericht der von den Japanern unter⸗ ſtützten Friedenserhaltungskommiſſion in Kaiſeng und der Handelskammer Kaifeng iſt bisher eine Million chineſiſcher Bauern von den Ueberſchwem⸗ mungen des Gelben Fluſſes heimgeſucht worden. Rund hunderttauſend Perſonen ſollen umgekommen oder ſo durch die Fluten von der Umwelt abgeſchnitten ſein, daß mit ihrem Tode ge⸗ rechnet werden muß. 3500 Dörfer liegen im Hoch⸗ waſſergebiet; 2000 ſtehen völlig unter Waſſer. Ins⸗ geſamt liegen 300 000 Häuſer in dem 3000 Quadrat⸗ kilometer großen Ueberſchwemmungsgebiet. Der Vorſtoß auf Hankau n EP. Hankau, 22. Juni. Die Japaer ſetzten auch am Montag das Flieger⸗ bombardement auf die bei den Mataug⸗Forts lie⸗ gende chineſiſche Flußſperre und auf die chineſiſchen Stellungen weſtlich von Tienſchan fort. Die hieſige Preſſe berichtet am Dienstag, daß die japaniſchen Truppenbewegungen im Anking⸗Abſchnitt erkennen ließen, mit welcher Intenſität auf ſeiten der Japaner augenblicklich ein groß angelegter Vyrſtoß auf Hankau vorbereitet werde. Nach Anking, wo ſich bereits eine japaniſche Divi⸗ ſiun befinde, ſeien drei weitere Diviſionen befördert worden. 20000 Mann japaniſche Truppen und 200 japaniſche Tanks ſeien auf dem Wege von Sütſchau entlang der Tientſin⸗Pukau⸗Bahn in Richtung Hofei. In chineſiſchen Kreiſen wird deshalb mit einem bal⸗ digen großen Vorſtoß der Japaner auf Hankau ſo⸗ wohl entlang des Jangtſe wie auch auf der Land⸗ ſtraße von Hofei nach Sinyang gerechnet. Die Zahl der japaniſchen Schiffe, die auf dem Jangtſe zwiſchen Patung und Anking gegenwärtig konzentriert ſind, wird am Dienstag in chineſiſchen Meldungen mit ungefähr 95 angegeben. Tauſende von chineſiſchen Soldaten ſind zur Zeit damit beſchäftigt, bei Kiukiang, etwa 125 km ſüdweſt⸗ lich von Anking am Jangtſe gelegen, neue ſtarke Verteidigungsſtellungen auszubauen, die das japa⸗ niſche Vordringen auf Hankau verhindern Wilen. In chineſiſchen Militärkreiſen wird dieſes Verteidi⸗ gungsſyſtem als die ſtärkſte, am tiefſten gegliederte Defenſivanlage beſchrieben, die bisher während des ganzen Krieges gebaut worden iſt. Unterſtützt von dem Hochwaſſer des Jangſe, den großen Flußſper⸗ ren und der Seenkette, die ſich ſüdlich vom Jangtſe⸗ knie hinzieht, werden die hier konzentrierten beſten Truppen der Chineſen nach Anſicht ihres Oberkom⸗ mandos die Japaner hier zum mindeſten lange Zeit aufhalten. Hankau iſt zur Zeit nicht vom Jangtſe⸗Hochwaſſer engine und die Inſel Hainan (Kaxtendienſt E. Zouder,.) bedroht. Vor vier Wochen erſt iſt der etwa 20 km kange Betondeich fertig geſtellt worden, der Hankau vor einer Ueberflutung und einer Wiederholung der Kataſtrophe von 1931 bewahren ſoll, bei der ſeiner⸗ zeit 140000 Menſchen ums Leben kamen. Angelſächſiſche Kreditſperre? — Waſhington, 22. Juni.(U..) Nach Mitteilungen von einer hohen Regierungs- ſtelle planen die Vereinigten Staten und England eine Reihe gemeinſamer finanzieller Maßnahmen, um zu verhindern, daß Japan in dem von ihm be⸗ ſetzten chineſiſchen Gebiet ähnliche Handelsbeſchrän⸗ kungen wie in Mandſchukuo einführt, die einen weſentlichen Teil des Außenhandels der beiden Län⸗ der ſtillegen. Unter anderem ſoll eine Kreditſperre vor⸗ geſehen ſein, die ſolange wirkſam bleiben ſoll, bis Japan die Integrität und Priorität des von beiden Staaten inveſtierten Kapitals in China anerkennt und ſich verpflichtet, eine„Po⸗ litik der offenen Tür“ zu verfolgen. Nach vertraulichen Mitteilungen, die in Waſhington eingelaufen ſind, beabſichtigt Japan die jetzt für Mandſchukuo geltenden Handesbeſchränkungen zu⸗ nächſt in Nordchina einzuführen und ſie für den Fall des Sieges auf ganz China auszudehnen. Mit einem Jahr Coldal In ſeinem erſten Geburtstage wurde der bulgari ſche bulghriſche Heer aufgenommen— König Boris III. vollzieht die Unterſchrift auf der Heer aufgenommen wird. der Prinz Simeon Tirnoſky förmlich ins ins mit (Weltbild, Zander⸗M.) Tirnoſky, Urkunde, Prinz Thronfolger, Simeon Beſſere Ausſichten.. 2: Moskaus Niederlage in London Die Einleitung für eine völlige Fſolierung Moskaus? Drahtber. unſ. röm. Korreſpondenten — Rom, 22. Juni. Zu der ZMeldung, daß das Londoner Nichtein⸗ miſchungskomitee endlich nach der langen Pauſe ſeit dem vorigen November ſeine Arbeiten wieder auf⸗ genommen hat und daß die Sowjetruſſen grundſätz⸗ lich ihre Zuſtimmung zu dem engliſchen Plan ge⸗ geben haben, liegt zwar von amtlicher italieniſcher Seite noch keine Aeußerung vor, es läßt ſich aber micht verkennen, daß man in Rom dieſe Tatſache als einen Fortſchritt in der Richtung auf eine allgemeine Entſpannung mit einer gewiſſen Genugtuung aufnimmt. Man iſt ſich zwar darüber im klaren, daß die Sowjetruſſen auch wei⸗ terhin verſuchen werden, techniſche Schwierigkeiten zu machen und daß die Frage der Rückziehung der Freiwilligen, der Wiedereinſetzung der internatio⸗ nalen Kontrolle und der Zuerkennung der Rechte Schreckensruf durch Paris: „Der Loupre der Kriegführenden an beide Parteien langſam gelöſt weredn können. Wichtiger aber erſcheint in Rom der pylitiſche Hintergrund vor dem ſie ſich vollzogen hat, näm⸗ lich die Tatſache, daß Euglaud Frankreich dazu bewegen konnte, einen ſo ſtarken Druck auf ſeinen ſowjetruſſiſchen Freund auszuüben, daß er endlich nachgab. Nach hieſiger Auffaſſung hat ſich geſtern die Möglich⸗ keit einer völligen JIſolierung der Sow⸗ ſetruſſen abgezeichnet, und das ſieht man in Rom als das entſcheidende Ergebnis des geſtrigen Tages an, ohne deswegen nun übertriebene Hoffnungen auf eine baldige wirkliche Nichtintervention zu ſetzen. Außerdem ſind aber durch die geſtrigen Be⸗ ſprechungen im Nichtinterventionskomitee wichtige Vorausſetzungen für das Inkrafttreten des engliſch⸗ italteniſchen Aprilabkommens geſchaffen worden. ur brennt 92 9 0 5 Aber es war glücklicherweiſe nicht ſo ſchimm, wie es ausſah! Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 22. Juni. Der Louvre brennt! Dieſer Schreckensruf ging geſtern abend durch ganz Paris. Gegen ſieben Uhr abends hatte ein Spaziergänger auf der Seine⸗ Brücke„Zu den heiligen Vätern“ bemerkt, daß eine leichte Rauchwolke über dem Dach des Loupre⸗ Palaſtes aufſtieg. War es eine Täuſchung, verurſacht durch die tief einfallenden Strahlen der untergehen⸗ den Sonne? Zögernd wandte ſich der Spaziergänger an den nächſten Poliziſten, der zunächſt einmal den Verkehr ſtoppte, um ſich die Sache ruhig anſehen zu können. Kein Zweikel: Er brannte! Sofort wur⸗ den die Feuerwehr und die Polizei alarmiert. Wenige Minuten darauf war der ganze Ver⸗ kehr von der Rue Rivoli her über die Seine ge⸗ ſperrt. Die Feuerwehr rollte mit allem Material aus drei Kaſernen an, die Polizei warf rieſige Verſtärkungen ins Getümmel, um den Palaſt nach allen Seiten abzuſperren. Auf dem gegen⸗ überliegenden Seine⸗Ufer ſammelten ſich die Neugierigen zu dichten Haufen an. Was war geſchehen? Auf dem Dach des Loupre⸗Muſeums im Südflügel, der längs der Seine läuft, ſind augenblicklich größere Reparatur- arbeiten im Gange. Das alte Holzgebälk des Daches wird durch Eiſenträger erſetzt, um die Bauſicherheit und die Feuerſicherheit zu erhöhen. Aber bei dieſen Arbeiten müſſen die ſchweren Bleiplatten der Dach⸗ bedeckung mit Schweißapparaten entfernt werden. Bis ſechs Uhr abends hatten die Dach⸗ decker gearbeitet. War nun eine Schweißlampe nicht ausgelöſcht worden oder war durch die Schweißung einer der alten Balken ins Glimmen geraten? Man weiß es nicht. Jedenfalls entſtand an der Bauſtelle ſehr Feuer. Der Brand erfaßte lediglich die aus leich⸗ tem Gehölz errichtete Schutzbarrikade für die Dach⸗ deckerarbeiten. Die Bekämpfung erwies ſich aber als ſchwieriger, als man gedacht hatte. Die Feuerwehr war nämlich zunächſt nur mit einer 30 Meter hohen Feuerwehr⸗ leiter angerückt. Damit kam man aber nicht an den Brandherd heran. Vergebens verſuchten die Feuer⸗ wehrleute an den Mauerverzierungen in die Höhe zu klettern. Zu allem Unglück kam auch noch hinzu, daß die Schlüſſel zum Dachgeſchoß von den Dach⸗ deckern noch nicht bei der Muſeumsverwaltung ab⸗ gegeben worden waren. Man konnte alſo auch nicht von innen her dem Brandherd näherkommen. So gingen ein paar koſtbare Minuten verloren, worüber beinahe eine leichte Panik entſtanden wäre. Endlich war dann die neue große Feuerwehrleiter von 45 Metern zur Stelle. Zum erſtenmal wurde dieſe Rieſenleiter in Benutzung genommen. Jetzt war es mit der Gefahr bald vorbei. Rieſige Ströme von Waſſer fluteten auf das Dach des Louvre. Die niedrigen Flämmchen, die die Neugie⸗ rigen vom anderen Ufer der Seine hatten ſehen kön⸗ nen, erloſchen. Der Rauch wurde immer dunkler und hörte ſchließlich ganz auf. Gegen neun Uhr abends war der Brand gelöſcht. Aber der Alarm war recht heiß geweſen. Der Brand war nämlich gerade über einem der ſchönſten Säle des Louvre entſtanden, über dem Saal, wo die Rembrandt⸗ und Rubens⸗Gemälde hängen. Man kann ſich kaum vorſtellen, welch eine Kata⸗ ſtrophe der Verluſt dieſer unerſetzlichen Meiſter⸗ gemälde geweſen wäre. Gerade die Furcht vor einer derartigen Kataſtrophe ſcheint eine gewiſſe Verwir⸗ rung, wenigſtens innerhalb des Louvre⸗Muſeums, hervorgerufen zu haben. Während die Feuerwehr⸗ leute draußen auf dem Dach mit methodiſcher Sicher⸗ heit dem Brand zu Leibe rückten, war das geſamte Perſonal des Louvre⸗Muſeums, ſoweit es um dieſe Zeit noch zur Verfügung ſtand, damit beſchäftigt, die koſtbaren Gemälde aus den bedrohten Sälen her⸗ auszuſchaffen. Man hatte weniger Furcht vor Brand⸗ ſchäden als vor Waſſerſchäden, denn durch das Glas⸗ dach hindurch ſtrömten rieſige Mengen Waſſer in den Saal ein. Selbſt der kaum ſechsjährige Sohn des Hausmeiſters des Louvres beteiligte ſich eifrig an den Rettungsarbeiten. Er ſoll das Porträt von Helene Fourment von Rubens in Sicherhent ge⸗ bracht haben. Eine junge Sekretärin der Louvre⸗ Verwaltung rettete das Rembrandt Gemälde „Bethſabe“. Die Aufſeher im Louvre waren mit höchſtem Eifer damit beſchäftigt, alle übrigen be⸗ drohten Gemälde von Dyks, Rembrandts und Ru⸗ bens in Sicherheit zu bringen. 5 Die Pariſer Preſſe zeigt ſich auf bas hö ch ſt e 2. Sefte N mmer 281 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 22. Junt 1999 entrüſtet über die Brandgefahr im Louvre. Sie daß die Sicherheitsmaßnahmen verſtärkt erhebt übrigens erneut die Forderung, das Finanzminiſterium, das einen Teil ſeiner Büros im Nordflügel des Louvre⸗Muſeums unter⸗ gebracht hat, endlich aus dem Palaſt verſchwindet, denn die Nachbarſchaft dieſer Verwaltung erhöhe die Brandgefahr. Ole Ein deutſcher Wiſſenſchaftserfolg Aktive Immuniſierung gegen Maul⸗ und Klauenſeuche entdeckt + Berlin, 22. Juni. (Funkmeldung der N MZ.) Seit Jahren wird in allen Ländern mit hochwer⸗ tiger Tierzucht an einem Verfahren gearbeitet, das dem für die Maul⸗ und Klauenſeuche empfänglichen Tieren(Rindern, Schweinen, Schafen und Ziegen) einen wirkſamen und langfriſtigen Schutz gegen dieſe Seuche verleihen ſoll. Die deutſche Wiſſenſchaft hat nunmehr dieſes Ziel erreicht. In den Staatlichen Verſuchsanſtalten auf der Inſel Riems bei Greifswald iſt es den For⸗ ſchern Prof. Dr. Walzmann und Dr. Köbe ge⸗ lungen, eine Methode der aktiven Immuniſie⸗ rung auszuarbeiten, welche die empfänglichen Tiere mindeſtens drei Monate, wahrſcheinlich aber noch länger gegen die Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche ſchützt. Auf Anordnung des Reichsminiſters des Innern wurde dieſe neuartige Schutzimpfung in einem von Veterinärgehilfen durchgeführten Großverſuch an 50 000 Rindern und einigen tauſend Schafen ge⸗ prüft. Die Erfolge ſind ausgezeichnet. Mit größter Beſchleunigung werden nunmehr die notwendigen baulichen Einrichtungen zur Maſſen⸗ herſtellung des Impfſtofſes geſchaffen, um das neue fahren noch in den gegenwärtigen Notgebieten einſetzen zu können. England vor Neuwahlen? Eine Ankündigung des britiſchen Schatzkanzlers dub London, 22. Juni. Auf der Tagung der Liberalen in London ſprach am Mittwoch der engliſche Schatzkanzler. Er machte die aufſehenerregende Andeutung, daß Neuwahlen in Großbritannien nicht mehr fern ſeien. Wörtlich erklärte er:„Noch bevor die nächſte Konferenz der Liberalen abgehalten wird, werden wir, ſo nehme ich an, der Anſicht ſein, daß wir am Vorabend von Neu⸗ wahlen ſtehen werden.“ Noch 33 km entfernt: Der Kampf um Cagunt Die rotſpaniſchen Milizen leiſten den Franto-Truppen erbitterten Widerſtand EP. Salamanca, 22. Juni. Wie das nationale Hauptquartier in dem in der Nacht zum Mittwoch herausgegebenen Heeresbericht erklärt, haben die nationalſpaniſchen Truppen an der Front von Teruel die Höhe 1083 beſetzt. Aus Caſtellon worliegende Meldungen be⸗ ſagen, daß die Operationen der nationalſpaniſchen Truppen zur Eroberung von Sagunt im Küſten⸗ abſchnitt und im Gebirge zwiſchen Onda und Caſtillo de Villamalefa auf heftigen Widerſtand ſtoß en. Beſonders heftig ſetzt ſich der Gegner bei Villarreal zur Wehr, wo die nationalſpaniſchen Truppen nur noch 33 Klm. von Sagunt und 55 Kilo⸗ meter von Valencia entfernt ſind. Die ſowjetſpani⸗ ſchen Milizen unter dem Befehl des Oberſten Her⸗ nandez, der nach dem Fall von Caſtellon de la Plana den General Sarabia abgelöſt hat, greifen unter großem Materialeinſatz und mit Erbitterung an. Im Laufe der Kämpfe iſt Villarreal völlig zerſtört worden. Der nationale Rundfunk verbreitete am Diens⸗ tagabend einen Bericht über die Kriegslage, in dem es heißt:„Unſere Truppen ruhen nicht, wie man glauben könnte. Eine neue große Offenſive ſteht bevor. Es iſt natürlich unmöglich anzugeben, wo ſie ſich abſpielen wird. Aber wichtige Ereigniſſe ſind in Vorbereitung.“ Frantos Schalten auf Valentia dnb. Paris, 22. Juni. Wie bereits gemeldet, ſind in Valencia erneut mehrere Jahrgänge von Ziviliſten zu Befeſtigungs⸗ arbeiten gepreßt worden. Nunmehr haben die Sow⸗ jets dieſe Zwangsaktion nach ſowfetruſſtſchem Mu⸗ ſter erneut verſchärft. Die geſamte Zivilbevölkerung iſt dieſem Druck ausgeſetzt,„ungeachtet ihres Alters und ihrer körperlichen Eignung“, wie es in einem neuen ſowjetſpaniſchen Ukas heißt. Der Zivilgouverneur der rotſpaniſchen Hafen⸗ ſtadt kündigt an, daß in Zukunft alle Vergnügungs⸗ ſtätten geſchloſſen werden. Geſchloſſen werden eben⸗ falls alle Induſtrie⸗ und ſonſtige Unternehmen, deren Weiterführung nicht unbedingt notwendig iſt. Die Arbeitsſtunden in den übrigen Geſchäften wer⸗ den herabgeſetzt. Das Schitkſal eines ſpaniſchen Dorfes Moskauer Sowjeliſierungsmethoden in Rotſpanien und ihre Folgen dnb. Paris, 22. Juni. Einen bezeichnenden Einblick in die wahre Stim⸗ mung der Bevölkerung im ſowjetſpaniſchen Gebiet ge⸗ währt ein Bericht des Pariſer„Journal“, der von dem Ende der Ortſchaft Santa Catarina del Pulpis in der Nähe Caſtellons erzählt. 5 Der Bevölkerung dieſes Ortes, die etwa 500 Köpfe zählte, war es in wirtſchaftlicher Hinſicht ſeit jeher ziemlich ſchlecht gegangen. Infolgedeſſen hatte ſich eine unklare revolutionäre Stimmung verbreitet. Als der Bürgerkrieg ausbrach, bildeten die Gemeinde⸗ vertreter auf eigene Fauſt einen lokalen Sow⸗ jet, der von der Bevölkerung, die viel von den Theo⸗ rien des Marxismus gehört hatte, ohne Widerſpruch hingenommen wurde. Der Widerſpruch begann erſt, Expeditionsbericht vom Himalaja: Der Vorſtoß gegen den Nanga Parbat Wie das Lager III errichtet wurde- Flugzeugbeſuch bei der Expedition dnb. Berlin, 22. Juni. Zu der Nachricht über die Errichtung von La⸗ ger Ul der deutſchen Nanga⸗Parbat⸗Expedition gibt die Expedition in einem Telegramm an die deutſche Himalaya⸗Stiftung nachſtehende Einzelheiten be⸗ kannt: „Am 8. Juni gelang es drei Mitgliedern unſerer Mannſchaft, einen Weg durch das Labyrinth des Eisbruches des Rakiot⸗Gletſchers zu finden, und ſie erreichten die Terraſſe, wo das Lager Il in frühe⸗ ren Jahren geſtanden hatte. In den folgenden Ta⸗ gen wurde eine beträchtliche Anzahl Laſten mit Nah⸗ rungsmitteln und Ausrüſtung von den Sherpa⸗ und Balti⸗Trägern hinaufgetragen. Wührend das Lager II ausgebaut wurde, machte uns das Flugzeug der Expedition am 10. Juni 1988 in den frühen Morgenſtunden ſeinen erſten Beſuch. Die Maſchine hatte von dem Aus⸗ gangspunkt Srinagan den Weg über die Chongra⸗ Gipfel in einer Höhe von ungefähr 7600 Meter gegen das Industal zu genommen. Da über dem Rakiot⸗ tal gerade ſchwere Wolken lagerten, hatten wir zu⸗ tächſt Zweifel, ob der Flugzeugführer imſtande ſein würde, ſein Ziel zu erreichen. Bald darauf ſahen wir aber das Flugzeug einige tauſend Meter tiefer zurückkehren und auf das Hauptlager zufliegen. Es kreiſte ſechsmal hintereinander über uns und warf Laſten mit Lebensmitteln, friſchem Obſt und Ge⸗ müſe ab. Für einige Tage wurde dann unſer Fortſchreiten am Berg behindert, da ſehr ſchlechtes Wetter einſetzte. Die Verbindung mit Lager 2 war vom 12. bis 15. Juni unterbrochen. Als wir unſere dort ein⸗ geſchloſſenen Freunde wiedererreichten, nachdem wir mithevoll durch den hohen Schnee geſpurt hatten, waren wir froh, zu ſehen, daß ſie den Sturm in einem wohlgeſchützten Lager in allerbeſter Verfaſſung überſtanden hatten. Am 16. Juni wurde das Lager 3(5900 Meter) er⸗ reicht und beſetzt. An dieſem Morgen warf das Flug⸗ zeug wieder friſche Lebensmittel und Poſt über dem Hauptlager ab. Alle Mitglieder der Mannſchaft ſind bei guter Ge⸗ ſundheit und machen ſich das günſtige Wetter zu⸗ nutze, um zu den höheren Lagern vorzuſtoßen. München als ſtädtebauliches Kunſtwerk München, der Inbegriff von ſtädtebaulicher Schönheit, wird ſeinem Namen neuen Klang ge⸗ hen durch den Feſtſchmuck am Tag der Deutſchen Kunſt 1938. Mit noch nie und nirgends geſchauter Pracht werden die herrlichen Straßen, Plätze und Parks geziert und geſchmückt zum Jubelſeſt der deutſchen Kunſt vom 8. bis 10. Juki. München iſt ein Name von zauberhaftem Klang, für viele ein Ziel fahrelanger Reiſeſehnſucht, für an⸗ dere eine ſchöne und bleibende Erinnerung, ein In⸗ begriff von abwechflungsreichen maleriſchen Stadt⸗ bildern, prächtigen Bauten, rauſchenden Brunnen und erleſener Monumentalplaſtik auf Schritt und Tritt, ſchattigem Grün und üppiger Blumenpracht, geſtaltet in Schönheit und Harmonie und umwoben vom Zauber der Münchener Gemütlichkeit und Jahrhunderte alter künſtleriſcher Tradition. Kein Beſucher Münchens kann ſich dem Reiz der ſchön gebauten Stadt entziehen, auch wenn es ihm nicht bewußt wird, auf Grund welcher künſtleriſchen Geſetze und baulichen Kunſtgriffe der ſchöne öffent⸗ liche Lebensraum für den Münchener und ſeine Gäſte zuſtande kommt. Der Umſtand, daß die Stadt organiſch gewachſen iſt, von Anfängen bis zur Gegenwart, daß die Ge⸗ lenke ihres Wachstums für den hellſichtigen Betrach⸗ ter offen daliegen, daß immer und überall auf das Zuſtandekommen geſchloſſener, leicht ſchaubarer und eindrucksvoller ſtädtebaulicher Bilder hingearbeitet iſt, und daß dabei das Maßſtäbliche ſo feinfühlig be⸗ obachtet it, ſind wichtige Vorausſetzungen ihrer künſt⸗ leriſchen Wirkung. In der Altſtadt iſt ſehr fein der Gegenſatz der engen Gaſſen zu den breiten Hauptverkehrsſtraßen der Oſtweſt⸗ und der Nordſüd⸗Straße und dem Hauptplatz an ihrem Schnittpunkt, dem Marienplatz herausgearbeitet. Auch dieſe Hauptſtraßen ſind nie ſchematiſch gerade, ſondern leicht gekrümmt, ſie ſind nicht zu lang, ſondern in angemeſſenen Abſtänden iſt für ein Gelenk, einen Ein⸗ oder Vorſprung geſorgt, wodurch ſie ſich optiſch leicht zu großer Geſchloſſen⸗ heit zuſammenfügen. An einigen bevorzugten Stel⸗ len entfalten ſich dann ſo großartige ſtädtebauliche Situationen, wie in der Neuhauſerſtraße der Blick auf die Alte Akademie und die Michelskirche, den Auguſtinerſtock mit den hoch darüber hereinragen⸗ den Frauentürmen, die mit ihrem energiſchen Kon⸗ traſt breit gelagerter und ſteil emporſtrebender Bau⸗ maſſen mit zu den großartigſten deutſchen Städtebil⸗ dern überhaupt gehören, der Blick auf die Peters⸗ kirche, wie ſie ſich vom Viktualienmarkt aus impo⸗ ſant und maßſtäblich bedeutend aufbaut oder der herr⸗ liche Blick auf die mächtig ragende und in mafeſtäti⸗ ſcher Fülle ruhig und feierlich thronende Theatiner⸗ kuppel, wie er ſich vom Hof des Kultusminiſteriums aus dem Betrachter darbietet. Kommt man aus den engen Gaſſen der Altſtadt auf den Max⸗Joſef⸗Platz heraus, ſo ſpürt man ge⸗ rade durch den Kontraſt den neuen Maßſtab, die Weite und Großartigkeit des neuen Raumgefühls des 19. Jahrhunderts in der Art, wie große, einfache und ſchönproportionierte Baumaſſen: Königsbau und Nationaltheater gegeneinanderſtehen; der Platz iſt groß genug, um tiefer Atem holen zu laſſen, er iſt in weiſer künſtleriſcher Abſicht nicht ſo groß, daß das Gefühl räumlicher Geſchloſſenheit verloren ginge. Es iſt der neue Maßſtab des 19. Johrhun⸗ derts. Rings um die Altſtadt, beſonders im Norden und Nord weſten ſollte ſich das neue München erhe⸗ ben. Wo ſich die alte Stadtumwallüng erſtreckte, vom Schwabinger⸗ bis zum Sondlingertor, leuchten heute ſonnige farbenprächtige Blumenbeete aus dem tiefen Schatten reichen üppigen Baumwuchies, und immer ergibt ſich ein Blick auf ein Standbild oder einen kühl und mächtig rauſchenden Brunnen. Und jenſeits dieſes Grüüngürtels erhebt ſich die ſteinerne Majeſtät der Ludwioſtraße, erheben ſich die großorti⸗ gen Bauten des Odeonsplatzes, der Pinakotheken, die griechiſche Söulenbracht des Köniolichen Plabes, und immer iſt für Gelenke geſorgt, für Einſchnitte, Steigerungen und Betonungen und für großartige, auf meite Sicht hin geſtaltete ſtädtebauliche Abſchlüſſe. Der großartigſte Blickpunkt dieſer Art iſt das Maximilianeum am Ende der Maximilianſtraße; hoch ragend und weit ausladend ſteht es im rötlichen als der Sowjet beſchloß, die allgemeine und reſtloſe Kollektivwirtſchaft einzuführen. Die Bauern erfuhren eines Tages auf dieſe Weiſe, daß ihnen nichts mehr gehörte. Häuſer, Geräte, Vieh, Möbel, Aecker, Wie⸗ ſen und Ernte wurden zum„Kollektiveigentum“ erklärt. Die Oppoſition entwickelte ſich ganz unwillkürlich ebenſo wie in Sowjetrußland: Die Bauern beſtellten ihre Felder nicht mehr, und die Ernte fiel dement⸗ ſprechend aus. Das hatte„Säuberungsaktionen“ zur Folge. Aber auch die ſchärfſten Maßnahmen änder⸗ ten nichts an der Lage, ſondern ſteigerten nur die Erbitterung der Dorfbewohner. Schließlich wurde der Sowjet zu einer Sonder⸗ ſitzung einberufen, an der das ganze Dorf teilnehmen ſollte, um eine Klärung herbeizuführen. Die Bauern fielen jedoch mit Miſtgabeln und Meſſern über die Mitglieder des Sowjets her und machten dieſe bis auf denletzten Mann nieder. Als der Kreis⸗ ausſchuß der Kommuniſtiſchen Partei in Caſtellon davon erfuhr, entſandte er auf einem Laſtauto 20 Sturmgardiſten nach Santa Catarina, um die Ruhe wiederherzuſtellen und ein Strafgericht abzuhalten. Die Bauern jedoch, die etwas Aehnliches erwartet hatten, lauerten dem Auto auf, überfielen es und töteten ſämtliche Gar daäſten, 5 Das war den bolſchewiſtiſchen Bonzen in Caſtel⸗ lon und Valencia zu viel. Sie entſandten nunmehr eine größere Abteilung einer internationalen Bri⸗ gade, um„reinen Tiſch“ zu machen. Der Befehl wurde nun gründlich befolgt. Die ganze Ortſchaft ging in Flammen auf und wurde dem Erdboden gleichgemacht. Von den 500 Ginwohnern blieben nur ganz wenige übrig, die rechtzeitig in ſchwer zu⸗ gänglichen Schluchten der nahegelegenen Bergkette Zuflucht geſucht hatten. Nach dem Vormarſch der nationalen Truppen wagten ſie ſich wieder aus ihren Schlupfwinkelnn hervor und begannen, ihre bis auf die Grundmauern niedergebrannten Häuſer wieder aufzubauen. Bei dieſer Arbeit traf ſie der Berichterſtatter des „Journal“ an, dem ſie das Schickſal ihres Ortes berichteten. Stabschef Lutze nach Italien eingeladen. In der Zeit vom 24. Juni bis 1. Juli 1938 wird Stabschef Lutze auf Einladung des Generalſtabs⸗ chefs der Faſchiſtiſchen Miliz, Exz. Ruſſo, in Italien weilen und dort Einrichtungen und Vorführungen der Faſchiſtiſchen Miliz ſehen. Vier Verräter hingerichtet Verrat geheimer militäriſcher Aulagen — Berlin, 21. Jun. Die Juſtizpreſſeſtelle beim Volksgerichtshof teilg am 20. Juni mit: Der 36jährige Stefan Lo vaſz, der 30jährige Joſef Steidle, die 28jährige Lieſe⸗ lotte Herrmann, alle drei aus Stuttgart, und der 31jährige Artur Goeritz aus Manzell ſind heute morgen hingerichtet worden. LovaſzZ war vom Volksgerichtshof wegen Vorbereitung zum Hochver⸗ rat unter erſchwerenden Umſtänden zum Tode ver⸗ urteilt worden, weil er an leitender Stelle verſucht hatte, in Süddeutſchland eine kommu⸗ i ſt i Organiſation aufzubauen. Durch das gleiche Gerichtsurteil ſind Steidle, Goeritz und Lieſelotte Herrmann wegen Landesverrats in Tateinheit mit Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode verurteilt worden. Steidle und Herrmann haben mit hohen kom⸗ muniſtiſchen Funktionären des Auslandes in Ver⸗ bindung geſtanden und an ſie u. a geheime militäriſche Anlagen verraten. Goeritz hat Staatsgeheimniſſe, die ihm auf ſeiner zur Zeit mit militäriſchen Auf⸗ gaben beſchäftigten Arbeitsſtelle bekannt geworden waren, an einen mit dem Ausland in Beziehung ſtehenden kommuniſtiſchen Funktionär verraten, ob⸗ wohl er durch die Werkleitung über ſeine Pflicht zur Geheimhaltung eingehend belehrt worden war. Vierfacher Frauenmöeder hingerichtet dnb Hannover, 22. Juni. Die Juſttzpreſſeſtelle Hannover teilt mit: Am 22. Juni wurde der am 1. Januar 1901 ge⸗ borene Robert Koernig aus Cuxhaven hingerichtet, der vom Schwurgericht in Stade wegen vierfachen Mordes und dreifacher Notzucht zum Tode verurteilt worden war. Der vielfach vorbeſtrafte Koernig war durch ſeine Ueberfälle auf Frauen der Schrecken der Bevölkerung an der Elbemündung geworden und hat in den Jahren 1929 bis 1937 in vier Fällen Frauen vergewaltigt und ermordet. Noch zwei Todesurteile vollſtreckt + Berlin, 22. Juni. Am 22. Juni wurden der am 17. Juli 1903 ge⸗ borene Bernhard Bromberg und der am 17. Juli 1903 geborene Paul Maaß hingerichtet, dis vom Schwurgericht in Schwerin wegen Mordes und Anſtiftung zum Morde zum Tode verurteilt wor⸗ den waren. Bromberg hat am 28. Auguſt 1936 auf Anſtiftung des Maaß deſſen uneheliches Kind kurz nach der Ge⸗ burt gegen Entgelt ermordet. Maaß hat zu dem Morde angeſtiftet, weil er durch die Ermordung die Entdeckung eines von ihm an der Mutter des Kin⸗ des jahrelang verübten Sittlichkeitsverbrechens ver⸗ hindern wollte. Eine Freunoͤſchaftsgeſte Italieniſcher Flottenbeſuch auf Malta. EP. Malta, 22, Juni. Die italieniſchen Schlachtſchiffe„Cavour“ und „Ceſare“ trafen am Dienstagvormittag, begleitet von mehreren Zerſtörerflottillen, zu einem auf ieh⸗ rere Tage berechneten Flottenbeſuch im Hafen von Malta ein. Der Kommandant des italieniſchen Geſchwaders, Admiral Graf Riccardi, ſtattete alsbald dem Gou⸗ verneur der Inſel Malta und Oberſtkommandieren⸗ den der engliſchen Seeſtreitkräfte, General Sir Char⸗ les Carter, einen Beſuch ab. Dieſer wurde ſofort von dem Gouverneur auf der„Cavour“ erwidert. Zu Ehren der italieniſchen Gäſte gab der Gou⸗ verneur von Malta am Dienstagnachmittag einen Empfang im Kaſino, dem am Abend ein Eſſen für den italieniſchen Kommandanten und ſeinen Stab im Hauſe der Admiralität in La Valetta folgte. Für heute iſt u. a. ein Eſſen auf dem engliſchen Schlachtkreuzer„Hood“ und ein Ball an Bord des Schlachtſchiffes„Warſpit“ vorgeſehen. Der Beſuch des italieniſchen Geſchwaders auf Malta iſt der erſte ſeit vielen Jahren. Er wird all⸗ gemein als ein Zeichen der italieniſch⸗engliſchen An⸗ näherung betrachtet. Abendſchein ſtrahlend im Glanz ſeiner Moſaiken am rechten Iſarufer. Schon der Zugang iſt impoſant; auf ſchöngewölbten Brücken überſchreitet man die zwei Arme der gewaltig rauſchenden u. brauſenden, kühlgrünen Iſar, die die ganze Friſche mitbringt aus den nahen Alpen. Und zwiſchen mächtigen Baumgruppen in dunklem und lichtdurchflutetem Grün geht der Blick auf die ragende Faſſade. Das Maximilianeum beherbergt heuer die Ausſtellung Münchener Künſtler und zieht viele Beſucher an. Von dort oben, dem ſchönſtgelegenen Kaffee Mün⸗ chens, hat man einen herrlichen Blick über die üppig grünenden Ufer der Iſar hin auf die weite türme⸗ reiche Stadt. Parallel mit der Maximilianſtraße ge⸗ währt die Prinzregentenſtraße Blickpunkt auf die ſtrahlende Siegesſäule. An der Nordſeite der Prinz⸗ regentenſtraße erhebt ſich das Säulenhaus der Deut⸗ ſchen Kunſt vor den bewegten Wipfeln des Eng⸗ liſchen Gartens. Der Königliche Platz, der ſchönſte klaſſtziſtiſche Platz der Welt, hat eine, dem Geiſte des National⸗ ſozialtsmus entſprechende Ausgeſtaltung erfahren und in ſtrengem ſtädtebaulichem Verband erheben ſich die Bauten der Partei und die Ehrentempel. Im Weſten der Stadt wird ſich das neue Mün⸗ chen erheben, die Stadt Adolf Hitlers. Es ſind aber⸗ mals neue koloſſaliſche Maßſtäbe, die in der Bahn⸗ hofſtraße, ihren Monumentalbauten und dem rieſen⸗ haften Denkmal der Bewegung angeſchlagen werden. „ Nationoltheater Mannheim. In der heutigen Vorſtellung für die Köͤc⸗Kulturgemeinde wird wegen Erkrankung im Perſonal anſtelle von„Guryanthe“ Beethovens Over„Fidelib“ gegeben. Muſilaliſche Leitung: Karl Elmendorff. Regie Curt Becker⸗Huert. Beginn 19.30 Uhr. Morgen Donnerstag erſcheint zum erſten Male André Birabeaus Luſtſpiel„Mein Sohn, der Herr Miniſter“ im Spielplan des Na⸗ tionaltheaters. Die Spielleitung hat Rudolf Ham⸗ macher. Am Samstag, dem 25. Juni, wird Schillers dramatiſches Gedicht„Wallenſtein“ in der Inſzenie⸗ rung von Friedrich Brandenburg zum letzten Male in dieſer Spielzeit im Nationaltheater gegeben. Friedrich Schery, Ausbildungslehrer für Kla⸗ vier an der Städt. Hochſchule für Muſik und Theater in Mannheim, iſt ſoeben von einer Konzertreiſe aus England zurückgekehrt. Die engliſche Preſſe erwähnt einſtimmig ſeine hervorragenden Eigenſchaften als Interpret klaſſiſcher Klavierwerke. Führung beim Kunſtverein. Anläßlich der Anweſenheit des Kärntner Malers Karl! Truppe veranſtaltet der Mannheimer Kunſtverein am Sonntag, dem 28. Juni, um 11.30 Uhr, eine Füh⸗ rung durch die Ausſtellung. Bei dieſer Gelegenheit wird der Künſtler unter Bezug auf ſeine hier aus⸗ geſtellten Werke über das Thema„Kunſtbetrachtung in modernen Ausſtellungen“ ſprechen. Der Eintritt in die Ausſtellung in JL 1,1 iſt an dieſem Sonn⸗ bag frei. 5 4 Walter Bloem 70 Jahre. In Berlin beging am Montag Dr. Walter Bloem den 70. Geburtstag. Wer allein ſeine an die großen Geſchehniſſe von 1870/1 anknüpfende Trilogie las:„Das eiſerne Jahr“—„Volk wider Volk“—„Die Schmiede der Zukunft“ und ebenſo ſpäter die drei erſchütternden Weltkriegsbände„Vormarſch“,„Sturmſignal“,„Das Ganze halt!“, der hat das Weſen Bloems erfaßt, der immer beides ſein wollte: Dichter und Soldal⸗ Stets bereit, die Feder mit dem Degen zu vertal⸗ ſchen, zog er 1914 in den Krieg, aus dem der Rhein- länder zwar vier Jahre ſpäter mit den Schulterſtük⸗ ken des Majors und höchſten Kriegsauszeichnungen, aber auch oͤrei ſehr ſchweren Verwundungen, grau, hager und ausgemergelt in eine veränderte Heimat zurückkehrte. Unerſchütterlich weiter ſeine Romane und Dramen ſchreibend, verſuchte er wie ſo viele Künſtler, den neuen Tatſachen gerecht zu werden, um aber nach dem Verluſt des erarbeiteten Gutes eine Enttäuſchung nach der anderen zu erleben. So wurde auch Walter Bloem, der ſich lange aufs Land geflüchtet hatte, der Anbruch des Hitler⸗Reiches eine Erlöſung. Eng zuſammengeſchloſſen mit ſeinen Kameraden, die ebenſo ihr Blut hingaben für Deutſchland, dient er nur der nationalſozialiſtiſchen Gemeinſchaft. Der jetzt 7ährige, der 1933 die Goethe⸗ Medaille erhielt, wirkt dabei wie einſt weiter, ſeine Arbeit gilt dem Buch, dem Film und mit beſonderer Liebe der Bühne. V 122 „„„ 0 X 11—— n . ing Be⸗ die in⸗ er⸗ produktes bedeutete. Mittwoch, 2 22. Juni 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 281 Mannheim, 22. Juni. en Mädchen ſchaut aus der Gaupe In einer ſtillen Gegend der Oberſtaoͤt ſteht ein Alt⸗ Mannheimer Haus, aus deſſen typiſchem Ge⸗ wände drei luſtige Fenſter herausſchauen; ſo an die 150 Jahre alt, aber noch gut beiſammen. Zweiſtöckig iſt s, mit zwei kleinen ganz in Schiefer gehüllten Gaupen, die anſpruchslos und klug aus dem ziem⸗ lich hohen und roten Ziegeldach auf die Straße lugen. Offenſichtlich ganz in Sonntagsſtimmung! Bis vor wenigen Minuten war's auch noch der Himmel. Leider hält den aber auch der Sonntag nicht ab, unartig und launiſch zu ſein. Das brave Blau wurde davongejagt und raſch hatte ſich ein böſes Grau eingefunden. Und dann fing es ganz unmotiviert, anſcheinend nur, damit die meteoro⸗ logiſch behafteten Menſchen wieder mal recht be⸗ hielten, zu praſſeln an. Da hat ſich das kleine Mädchen, das bisher aus dem putzigen Fenſterchen mit den ſauberen Garoinen herausſchaute, zurück⸗ gezogen. Jedenfalls war es verſchwunden, als ich wieder nach ihm ausſchaute. Das war natürlich dem mürriſchen Wetter anzukreiden, denn es hätte ein wenig Rückſicht auf das Mädchen nehmen ſollen, das offenſichtlich im Roſenmonat nicht in der roſigſten Stimmung war. Vielleicht war aber das ſcheinbare Mißvergnügen auch gar nicht ſo tiefgehend. Möglich, daß nur der Herr oder der Verlobte nicht pünktlich zur Stelle war; hatte man doch vereinbart, hinaus auf den Flugplatz zu gehen. Oh, dieſe unpünktlichen Männer! Wie könnten ſie ſich an dem Wetter ein Beiſpiel mehmen, das ſich auch bei ſchlechter Laune immer pünktlich 5 Doch auch diesmal dürfte das Hadern, wie ſo oft„ überflüſſig geworden ſein; denn trotz des Regens muß er gekommen ſein. Bald ſchien wieder die Sonne und das Blau zog wieder auf, aber das kleine Köpfchen ward in der Gaupe nicht mehr geſehen. Dem, der dieſe Zeilen ſchrieb, blieb nichts übrig, als viel Vergnügen zu wünſchen. r. Bei ſieben Verkehrsunfällen fünf Perſonen verletzt Polizeibericht vom 22. Juni Verkehrsunfälle. Geſtern mittag ſtieß f der Straßenkreuzung Römer⸗ und Schulen d ir Wallſtadt ein Lieferkraftöreirad mit einem Klein⸗ kraftrad zuſammen, wobei der Führer des Kraftrades und ein auf dem Sozius mitfahrender Mann er⸗ heblich verletzt wurden. Die Schuld an dem Unfall dürfte den Führer des Kraftdreirads treffen, peil er mit übermäßiger Geſchwindigkeit die Straßen⸗ kreuzung überquerte. Bei ſechs weiteren Verkehrs⸗ unfällen wurden örei Perſonen verletzt, ſtieben Kraft⸗ fahrzeuge und zwei Fahrräder beſchädigt. Auch hier ſind ſämtliche Verkehrsunfälle auf Nichtbeach⸗ ten der Verkehrsvorſchriften zurückzu⸗ führen. Bei einer Verkehrskontrolle, die geſtern vorge⸗ nommen wurde, mußten 53 Perſonen gebührenpflich⸗ tig verwarnt und an 11 Kraftfahrzeughalter rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt werden. hörte man eine recht eindrucksvolle Chemie in Mannheim ſtattfindet. Mittwoch vormittag im Nibelungenſaal: Feierliche Eröffnung der Chemietagung Anſprachen von Gauleiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner, Gauobmann Dr. Roth und Oberbürgermeiſter Renninger Die Reichstagung des Fachamtes Chemie wurde Mittwoch vormittag mit einer Wundgebung im Nibelungenſaal feierlich eröffnet. In dem feſtlich geſchmückten Raume verſammelten ſich die Tagungs⸗ teilnehmer und viele Gäſte. Reichsſtatthalter Ro⸗ bert Wagner traf in Begleitung von Kreisleiter Schneider, Gauobmann Dr. Roth und Ober⸗ bürgermeiſter Renninger ein. Die Wehrmacht war durch den Kommandeur der 33. Diviſion, Gene⸗ ralmajor Ritter von Speck, und durch General⸗ major Zimmermann vertreten. Außerdem ſah man viele Vertreter von Staat, Stadt und Wirt⸗ ſchaft. Die Kundgebung begann mit dem Einmarſch der Werlſcharen und der Fahnen. Das Orcheſter der Hochſchule für Muſik brachte unter Stabführung von Profeſſor Rasberger die„Feierliche Muſik“ von Spitta wirkungsvoll zum Vortrag. Anſchließend Werkſchar⸗ Fete x. Sodann eröffnete der Leiter des Fachamtes Chemie, Pg. Carius, die Mannheimer Reichs⸗ tagung. In ſeinen Begrüßungsworten brachte er im beſon⸗ deren ſeiner Freude über die Anweſenheit von Gau⸗ leiter und Reichsſtatthalter Robert Wagner ſowie von Generalmajor Ritter von Speck Ausdruck. Pg. Carius erinnerte daran, daß die letzte Arbeits⸗ tagung des Fachamtes im Dezember 1936 abgehalten wurde. Rückblickend könne man ſeſtſtellen, daß ſeit⸗ dem ein erfolgreicher Weg zurückgelegt wurde, und zwar ein Weg, den die DA und die im Betrieb ver⸗ antwortlichen Männer gemeinſam gegangen ſind. Im Mittelpunkt der Mannheimer Tagung ſtehe der Menſch. Damit aber runde Mannheim das ab, was vor vier Wochen oder vierzehn Tagen Rom und Bayreuth behandelt haben.„Wir dürfen das ab⸗ ſchließen, was die Wiſſenſchaft erſinnt, und wir erfül⸗ len in der chemiſchen Induſtrie das, was der Füh⸗ rer von uns erwartet.“ Reichsſtatthalter Robert Wagner betonte, daß die NSDAP den deutſchen Menſchen erſt wieder gelehrt hat, auf große Leiſt ungen ſtol'z zu ſein. Ohne dieſen Stolz aber wäre die Wiederherſtellung eines freien Deutſchen Reiches nicht möglich geweſen. Grund zu beſonderem Stolz habe das deutſche Volk, wenn es auf die Leiſtungen feiner chemiſchen Wiſſenſchaft und Induſtrie blicke. Dieſe haben ehedem ſchon Weltruf erlangt. Heute ſind ſie berufen, an entſcheidender Stelle zum wirt⸗ ſchaftlichen Wiederaufbau in Deutſchland beizutra⸗ gen. Ohne die Leiſtungen der chemiſchen Induſtrie wäre der Vierjahresplan nur ein unzulängliches Stückwerk. Der Gauleiter gab ſeiner Freude dar⸗ über Ausdruck, daß die Reichstagung des Fachamtes Darin liege eine Anerkennung und Würdigung Mannheims und des Landes Baden, die beide zur Entwicklung der Che⸗ mie einen gewaltigen Beitrag geleiſtet haben. Der Reichsſtatthalter überbrachte der Tagung die Grüße der Partei und des Reiches und wünſchte den Beratungen einen guten Erfolg. Der Gauobmann der DA, Pg. Dr. Roth, hob darauf ab, daß in der Chemie früher zwar ſchon große Leiſtungen vollbracht wurden, daß man aber eee. Hiljsmaurer oder Maurer? Entſcheidungen des Mannheimer Arbeitsgerichts Der Arbeiter hatte im Arbeitsbuch beſcheinigt er⸗ halten, daß er als Hilfs maurer gearbeitet habe; er wollte aber eine Beſcheinigung haben, daß er Maurer geweſen ſei. Dies verweigerte ihm die Firma, weil es nicht zutraf. Er erhob beim Arbeits⸗ gericht die Feſtſtellungsklage, daß er Maurer war, außerdem verlangte er eine Nachforderung für Lohn von etwa 10 Mark. Das Urteil, das nach mehreren Terminen gefällt wurde, brachte eine Abweiſung der Klage. Die Lohnnachzahlung wurde damit verweigert, daß der Kläger nicht Maurer geweſen iſt. Das Urteil ſtützte ſich dabei auf die Bekundung der beklagten Firma, daß der Kläger nur das Mauerwerk im Erdreich gemauert habe, wozu kein großes Können gehöre. Es habe ſich dann bei dem Mauerwerk, das über die Erde herausragte, gezeigt, daß der Kläger den Anforderungen nicht gewachſen war, ſo daß aus dieſem Grunde die Aufhebung des Anlernverhältniſ⸗ ſes erfolgt ſei. Zu der Frage des Arbeitsbuches ſagt die Urteils⸗ begründung, daß während des Anlernver⸗ hältniſſes kein Anſpruch auf Facharbei⸗ terlohn beſtehe. Es wäre dies auch ein Unrecht gegenüber Facharbeitern. Die Bezeichnung Hilfs⸗ maurer ſei, da ſie nicht tarifrechtlich, ſondern im Sinne des täglichen Lebens gebraucht wurde, nicht zu beanſtanden, ſo daß die Feſtſtellungsklage eben⸗ falls ungerechtfertigt und 3 abzuweiſ en ſei. Frauen in Betrieb Fünf Frauen wurde gekündigt, weil zie den Betriebsfrieden geſtört hatten, Sie klag⸗ ten beim Arbeitsgericht auf Weiterzahlung des Wochenlohnes. Der Betriebsführer legte eingehend bar, wie die Frauen ſich unbotmäßig zeigten. Eine Arbeitskameradin beſchwerte ſich, weil der Arbeits⸗ vorgang nicht in der vorgeſchriebenen Weiſe durch⸗ geführt wurde, was eine Schädigung des Arbeits⸗ Dieſer Schritt bewirkte eine Verfolgung der beſchwerdeführenden Arbeiterin, und die fünf Frauen verlangten vom Betriebsführer 5 Entlaſſung. Er verweigerte ſie— und entließ die fünf Frauen. Der Rechtsbeiſtand der Arbeits⸗ front legte dem Gericht die mildernden Umſtände, die für einen Betrieb mit weiblicher Belegſthaft pie⸗ chen, eingehend dar. Der Meiſter ſchilderte die Schwierigkeiten, die er mit den Frauen hatte und erklärte, daß ſie viel„Kippes“ untereinander hatten. Sämtliche Klagen wurden abgewieſen. Das Ur⸗ teil ſagt, daß der Betriebsführer durchaus berechtigt war, den widerſpenſtigen Frauen zu kündigen. Die ſachlich berechtig⸗ ten Beſchwerden hätten den Klägerinnen nicht das Recht gegeben, die Entlaſſung ihrer Arbeitskamera⸗ oͤin zu beantragen. Das Vorgehen der Klägerinnen habe gegen die Pflicht verſtoßen, gemeinſam mit dem Betriebsführer zur Förderung des Be⸗ triebszweckes zuſammenzuarbeiten, ferner ge⸗ gen die Treuepflicht und gegen die Kameradſchaft. Der Betriebsfrieden ſei durch die Klägerin geſtört worden. Der Betriebsführer habe unter dieſen Um⸗ ſtänden recht gehandelt, indem er den fortgeſetzten Streitereien durch die Kündigung der Beteiligten ein Ende bereitet habe. * Den Arbeitsplatz verlaſſen Das Servierfräulein war aus dem Be⸗ trieb weggegangen ohne Kündigung. Es hatte eine anſtrengende Tätigkeit, was von dem Betriebsob⸗ mann anerkannt wurde. Sie klagte auch über Un⸗ päßlichkeit, aber an dem beſtimmten Tage machte ſie eine ſchnoddrige Bemerkung, aus der man entneh⸗ men konnte, daß ſie nicht mehr zurückzukehren ge⸗ dachte. Nun verlangte ſie Bezahlung des Urlaubs, auf den ſie Anſpruch zu haben glaubte. Sie verſuchte dem vor Gericht geladenen Zeugen nachzuweiſen, daß ihr der Urlaub auch zugeſprochen worden war. Das Gericht bemühte ſich, die Klägerin zur Annahme einer Vergleichszahlung von 15 Mark zu bewegen, außerdem war der Beklagte bereit, eine Schuld von 5,25 Mark für Sozialbeiträge zu ſtreichen, aber die Klägerin war ſo von ihrem Recht überzeugt, daß ſie jeden gütlichen Zuſpruch ablehnte. Das Urteil brachte eine Abweiſung der Klage und eine Verpflichtung für die Klägerin, an die Beklagte 5,25 Mark zu zahlen, außerdem muß ſie die Koſten des Prozeſſes tragen. Das Ge⸗ richt ſah als erwieſen an, daß die Klägerin während der Arbeit weggelaufen war. Sie habe damit ver⸗ trags widrig gehandelt, weil ſie die Kündi⸗ gungsfriſt nicht eingehalten habe. Damit ſei der Anſpruch auf Urlaub verwirkt. nicht daran gedacht habe, neben der Wandlung von Materie auch den Me niche n, der in den Werken arbeitet, zu formen. Erſt Lurch National⸗ ſozialismus wurden die chemiſchen Werke mit dem Geiſte beſeelt, der die Leiſtungen ganz in den Dieuſt der deutſchen Volksgemeinſch haft ſtellt. Der Gau obmann wies darauf hin, in welch hohem Maße ge⸗ rade die chemiſche Induſtrie heute im Brennpunkte des wirtſchaftlichen Kampfes ſteht, und wie notwen⸗ dig es iſt, daß ſich die in der chemiſchen Induſt rie arbeitenden Menſchen eng zuſammenſchließen und miteinander ſchaffen. Dem Betriebsführer iſt als zuſätzliche Aufgabe die Menſchenführung ge⸗ geben, er muß dafür Sorge tragen, daß die Betriebs- gemeinſchaft zur Betriebskameradſchaft ſich vertieft. Der Redner kam des weiteren darauf zu ſprechen, wie ſtark die wahre Betriebsgemeinſchaft zur Hebung der Freude an der Arbeit bei⸗ zutragen in der Lage iſt, und wie andererſeits dieſe Freude an der Arbeit die Leiſtung des Wiſſenſchaft⸗ lers und auch des Chemiearbeiters anregt und zur den Löſung großer Aufgaben führt. Durch den Einzug nationalſozialiſtiſchen Geiſtes ſind die Werke der chemiſchen Induſtrie, die früher Stützpunkte des Marxismus und Bolſchewismus waren, zu Bollwer⸗ ben des Nationalſozialismus geworden. Mit dem Wunſche, daß auch die Reichstagung in Mannheim dieſe innere Umwandlung des Menſchen zum Aus⸗ druck bringe, entbot Dr. Roth den Willkommen⸗ gruß der Gau waltung der DAß. Oberbürgermeiſter Renninger gab dem Dank unſerer Stadt über die Abhaltung der Reichstagung in Mannheim Ausdruck und rief allen Teilnehmern, die aus dem ganzen Reich an den deutſchen Rhein gekommen ſind, einen herzlichen Willkommgruß zu. Der Oberbürgermeiſter er⸗ innerte daran, daß Mannheim ſeit der Gründung im Jahre 1606 viele Schickſalsſchläge erlebt hat, daß es allein dreimal zerſtört wurde, daß aber ſeine Ein⸗ wohner immer wieder mit neuer Kraft an den Wie⸗ deraufbau gegangen ſind. Oberbürgermeiſter Ren⸗ ninger ſtreifte ſodann die beſondere Bedeutung Mannheims für die Entwicklung der Chemie in Deutſchland, wies auch darauf hin, wie ſchwer unſere Stadt nach dem Kriege getroffen wurde, und wie damals das Elend hier Einzug hielt, wie dann aber der Ruf des Führers auch Mannheim zu neuer Arbeitsleiſtung führte. Mannheim ſei heute eine wahrhaft nationalſozialiſtiſche Stadt, erfüllt von dem Glauben an den Führer und entſchloſſen zur Tat. Der Oberbürgermeiſter ſchloß ſeine Begrüßungs⸗ anſprache mit dem Wunſche, auch die Reichstagung möge von dem unerſchütterlichen Glauben an Füh⸗ rer, Volk und Vaterland getragen ſein. Mit dem Meiſterſingervorſpiel(Hochſchulorcheſter), dem Anruf des Führers und dem Ausmarſch der Werkſcharen ging die Eröffnungskundgebung zu Ende. Ar, N ib Deinen! Die rechtzeitige Verſorgung der ganzen Familie mit der Volksgasmaske VM 37 iſt moraliſche Pflicht. Im Ernſtfall iſt es zu ſpät! Die Maske ſchützt ſicher gegen alle Kampfſtoffe. Vertraue ihr und pflege ſie nach Vorſchrift! Heil Hitler! gez. Heck, k. Stadtoberſchulrat. CCC ͤ T Ferienaufenthalt in Weidenthal Mitten im Pfälzer Wald, zwiſchen ragenden Tan⸗ nen und Kiefern, in einem lieblichen Seitentälchen, liegt dans Evangel. Gemeindehaus. Hier finden Jungen im Alter von 10 bis 18 Jahren frohe Er⸗ holungstage. Die Unterkunft iſt einfach, aber zweck⸗ mäßig. Schöner Schlafſaal und Tages raum. Die Schütze dich und die Verpflegung wird mit täglich vier Mahlzeiten gut und reichlich ſein. Freibad mit guter Schwimm⸗ gelegenheit, umgeben vom lieblichen Wald, zehn Minuten vom Heim entfernt. Der Pfälzer Wald bietet reichlich Gelegenheit zu kleineren und größe⸗ ren Wanderungen. Die Freizeit wird im Einver⸗ nehmen mit dem Evang. Jugendwohlfahrtspfarramt (Ortsausſchuß für Innere Miſſion Mannheim) und dem Evang. Landesjugendpfarramt veranſtaltet. Aufnahme finden Jungen im Alter von 10—18 Jahren(die Teilnehmer kann man in Altersgrup⸗ pen einteilen). Zeit: vom 1. bis 22. Auguſt. Preis für Unterkunft, Verpflegung, Verſicherung und Fahrt ab Mannheim 45 Mark. Anmeldung bis ſpäteſtens 28. Juni an Jugendpfleger Friedr. Steeger, Eichelsheimerſtr. 19, Fernſprecher 225 47. 2 kee Die Räume des Steueramts in N2, 3, 2. St. (Vegnügungsſteuer, Bier⸗, Getränke⸗ und Hunde⸗ ſteuer ſowie Gewerbeſteuer) und in N 2,4(Adrema⸗ zentrale und Kundenliſtenſtelle) bleiben wegen Rei⸗ nigung am Donnerstag, den 23. Juni, geſchloſſen. * Zuſammenarbeit zwiſchen NS⸗Lehrerbund und Reichsluftſchutzbund. Zwiſchen dem Reichswalter des NS B, Gauleiter Wachtler, und dem Präſidenten des Reichsluftſchutzbundes, Generalleutnant von Ro⸗ ques, iſt im Einvernehmen mit dem Reichsminiſter der Luftfahrt eine Vereinbarung getroffen worden, die eine enge Zuſammenarbeit zwiſchen Luftſchutz und Erzieherſchaft gewährleiſtet. Die Luftſchutzreferen⸗ ten des NSB werden auf Grund dieſer Verein⸗ barung als Verbindungsmänner zu den gleichgeordneten Dienſtſtellen des RLB eingeſetzt. Der Reichsreferent des NSB iſt Verbindungsmann zum Präſidenten des RLB. Durch dieſe Maßnahme ſoll die allgemeine Luftſchutzausbildung der Erzie⸗ her durch den Re gefördert und ferner die Er⸗ zieher als Mitarbeiter für die Ausbildung im Selbſtſchutz für den Luftſchutzbund gewonnen werden. Ferner wird damit die Verbindung zu den ſtaat⸗ lichen Schulaufſichtsbehörden als e des 3 geſchaffen. Aufruf! An alle Kraftfahrzeugbeſitzer von Manuheim und Umgebung! Sonntag, dem 10. Juli, führt das NS, gemeinſam mit dem DDA C, Schwerkrie Mann⸗ Orts- e 8. Am heimer gruppe Mannheim, die diesjährige S beſchädegten fahrt durch. Dieſe Fahrt ſoll den A ee ee wiederum einen Tag der Freude in heimatlicher Natur und des kameradſchaftlichen Beiſammenſeins ermöglichen und ihnen erneuter Beweis dafür ſein, daß die All⸗ gemeinheit ihrer ſtets dankbar gedenkt. Da die bereits gemeldeten Fahrzeuge bei weitem nicht ausreichen, um die von der NS K OV gemelde⸗ ten 1100 Schwerkriegsbeſchädigten 1 1 zu kön⸗ nen, richten wir an alle Kraftfahrzeugbeſitzer von Mannheim und Umgebung die Bitte, ſich mit ihrem Fahrzeug für dieſe einmal im Jahr ſtattfindende Fahrt zur Verfügung zu ſtellen. Die Fahrt führt über Neuſtadt nach Kaiſerslautern und zurück über die Autobahn nach Mannheim⸗Meßplatz. Geſamt⸗ kilometer 1830. Um die Fahrzeuge für den gedachten Zweck reſtlos einſetzen zu können, bitten wir, Familienangehörige zur Fahrt nicht mitzubringen. Kraftfahrer, ſtellt euch mit euren Fahrzeugen zur Verfügung und helft dadurch, unſeren ſchwerkriegs⸗ beſchädigten Volksgenoſſen einen kleinen Teil unſerer großen Dankesſchuld abzutragen. Fahrzeugmeldungen nehmen entgegen: National⸗ ſozialiſtiſches Kraftfahr⸗Korps(NS), Motor⸗ ſtaffel ILM 153, Mannheim, I. 13, 9, Ruf 12514, und „Der Deutſche Automobil⸗Club“(DDac) e.., Ortsgruppe Mannheim, 8 platz 3, Ruf 43673. Kaiſer, NScͤc⸗Staffelführer. risol, ung 5 it 19331937 Ein Jahrfünft Mannheimer Stadtverwaltung Verwaltungsberichten, ſie mögen an tatſächlichem Gehalt ſo wertvoll ſein, wie ſie können, haftet das Odium der Trockenheit an, und wer nicht aus beruf⸗ lichen oder perſönlichen Gründen ſie zu leſen ge⸗ nötigt iſt, legt ſie zu den Akten. Das iſt, unter welchem Geſichtswinkel man auch die Verwaltungs⸗ tätigkeit eines Gemeinweſens betrachten mag, ſehr zu bedauern. Denn nur wer weiß, was und wie es geleiſtet worden iſt— manchmal auch von wem —, der kann ſich das richtige Bild von Vorgängen und Maßnahmen machen, über die er ſonſt in vor⸗ ſchnellem Urteil ſpricht wie der Blinde von der Farbe. 5 5 Nun bemüht ſich die verantwortungsbewußte Preſſe der Dritten Reiches gewiß nach Kräften— und der Oberbürgermeiſter von Mannheim hat es 10 5 jüngſten Ratsſitzung ganz beſonders anerkannt— in der Bürgerſchaft das Verſtändnis für die Vorgänge auf dem Rathaus zu wecken, und der Oberbürgermeiſter einer anderen weſtdeutſchen Großſtadt hat bei gleicher Gelegenheit geäußert: „Beſonders wertvoll hat ſich für die Arbeit der Stadtverwaltung, wie ich nicht anders erwartet hatte, die Mitarbeit der Preſſe erwieſen. Das Vertrauen, das ich der Preſſe entgegengebracht habe, hat ſich voll gerechtfertigt. Manche wertvolle Anregung hat die Stadtverwaltung durch ſie erhalten. Ganz beſon⸗ ders hoch aber ſchätze ich ein, daß durch die rege Mitarbeit der Preſſe das Intereſſe der Bürgerſchaft an der Ent⸗ wicklung der Stadt ſtärker geworden iſt. Für die Wechſelbeziehungen zwiſchen Stadtverwal⸗ tung und Bürgerſchaft iſt die Mitarbeit der Preſſe auch oder gerade, wenn ſie kritiſch iſt, meines Erach⸗ tens beſonders wertvoll.“ Es iſt nun ſehr erfreulich, feſtſtellen zu können, daß die Stadt Mannheim ſelbſt Anſtrengungen macht, dieſe Anteilnahme der Bürgerſchaft wachzu⸗ halten. Und das geſchieht in dem ſoeben vorgelegten Verwaltungsbericht der Stadt Mann⸗ heim 19331937 in vorbildlicher Weiſe. Hier iſt in ausgezeichneter typographiſcher Aufmachung, aufge⸗ lockert durch eine reiche Folge von Bildern, die ab⸗ gekürzte Chronik der Zeit ſeit der Machtübernahme gegeben, nicht nur in Form überſichtlicher Zeittafeln für die verſchiedenen Gebiete öffentlichen Lebens, ſondern auch in kurzen Berichten über die Aufgaben und Leiſtungen der einzelnen Aemter und Einrich⸗ tungen. Die Verflechtung des Schickſals einer Stadt mit ihrer Lanoſchaft, ihrer Bevölkerung, ihrer Wirtſchaft und ihrer Kultur wird ebenſo offenbar wie die Be⸗ dingtheit ſtädtiſcher Entwicklung durch die Entwick⸗ lung des Landes und des Reiches, dem die Stadt zu⸗ gehörig iſt. Mannheim hat in ſchwerer Zeit mit dem Grenzland Baden und dem Deutſchen Reich ſchweres durchzumachen gehabt, es hat nun an der Aufwärts⸗ entwicklung ſeit 1933 teilgenommen. Es hat in der kurzen Zeit von fünf Jahren noch nicht überall auf⸗ holen können, aber der Geiſt, in dem die bisherige Arbeit geleiſtet worden iſt, bürgt dafür, daß der Aufſtieg ſich fortſetzen wird, denn dieſer Geiſt iſt der Geiſt nationalſozialiſtiſchen Wollens, nationalſozia⸗ liſtiſchen Glaubens und ber unermüdlichen Arbeit im Sinne des Führers. us. Ernährungshilfs werk Hausfrauen der Ortsgruppen Plankenhof und Deutſches Eck! Heute, Mittwoch, hat die Speiſeabfälle für das Ernährungshilfswerk begonnen. Sammeleimer werden in den Höfen auf⸗ geſtellt. Flüſſige Speiſeabfälle ſind nicht in öie Sam⸗ meleimer zu ſchütten. Die Hausfrauen übergeben flüſſige Sachen den Sammelmannſchaften direkt. Sammlung der au Achtung! Ehemalige Flieger! Die wieder⸗ erſtandene Garniſonſtadt Köln ruft alle ehemaligen Vorkriegs⸗ und Kriegsflieger vom Flieger⸗Bataillon 0 3 Köln, Fea 7 Köln, Beo 2 und alle davon aufgeſtell⸗ 1 Felöflieger und Erſatzabteilungen zu einer Wiederſehensfeier für das Jahr 1939 nach Köln. Zuſchriften erbittet: Carl e e heim, Poſtfach 20. i * 4. Seite/ Nummer 281 Aus Baden Aaebee Allerlei Weinheim, 21. Das 3 das bald nach der Machtübernahme anweſen Hildebrand in der untergebracht war, wird, da das Anweſen verkauft wurde, nunmehr verlegt. Das neue Sturmbann⸗ büro befindet ſich demnächſt in der Rote. im ehemaligen Wohnhaus des Gräfl. v. Berckheim⸗ ſchen Rentamtes. Die Wachenburgſtadt im Zeichen der Grünröcke In Anweſenheit von ee e Hug, Vertreter der Landesbauernſchaft Baden, des Ver⸗ treters des W. S. C. als Eigentümer der 8255 Lan⸗ deshaurat i. R. Blumenthal⸗Berlin, der heſſiſchen Jägermeiſter, ſowie Kreisjägermeiſter Hofmann⸗ Mannheim, der badiſchen, heſſiſchen und bayeriſchen Jägerſchaft, der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden und Forſtrat Fabricius ⸗ Weinheim fand am Sonntagvormittag im großen Saal der Wachenburg ein Appell der Jägerſchaft ſtatt, der mit einer Geweihſchau verbunden war. Nachdem Landesjägermeiſter Hug⸗ Karlsruhe die Jägerſchaft begrüßt hatte, wurden Fachvorträge gehalten. An⸗ ſchließend fand die aus dem ganzen Odenwald gut beſchickte Geweihſchau(Hirſchgeweihe) ſtatt. Dieſe alljährlich ſtattfindende Schau, die bisher in Eberbach ſtattfand, wurde erſtmalig auf der Wachenburg ab⸗ gehalten, wo in den Räumen des früheren Fuchſen⸗ kellers der Badiſche Jägerhof untergebracht iſt. Amerikanerbeſuch Von Mannheim kommend, trafen hier 25 ameri⸗ kaniſche Bäcker meiſter ein, die ſich auf einer längeren Deutſchlandreiſe befinden. Sie erwidern den Beſuch einer Studienfahrt des Reichsinnungs⸗ verbandes des deutſchen Bäckerhandwerks nach den Vereinigten Staaten. Die Gäſte beſichtigten die Sehenswürdigkeiten der Stadt und die Wachenburg. Bezirksinnungsmeiſter Pfliegensdörfer(Weinheim) hieß ſie und die Obermeiſter aus Mannheim, Heidel⸗ berg und Karlsruhe herzlich willkommen. Für die Stadt Weinheim ſprach Bürgermeiſter Dr. Mei⸗ ſer Grußworte. Präſident Schimmel(Brook⸗ Ihn) dankte für die freundliche Aufnahme. Mit gro⸗ ßer Anteilnahme beſichtigten dann die amerikaniſchen Meiſter die Bäckerfachſchule für Südweſtdeutſchland, die im Rohbau fertig jſt. Der Bezirksinnungsmei⸗ ſter überreichte abends Präſident Schimmel die goldene Ehrennadel des Reichsinnungsverbandes und Vizepräſident Freidank ein Ehrengeſchenk. Die Gäſte verſicherten, in ihrer Heimat ſtets für das Deutſchtum rückhaltlos eintreten zu wollen. Familiennachrichten Im Alter von 73 Jahren ſtarb der Penſionär Johann Groß. Ihren 81. Geburtstag beging Frau Katharina Wittermann in der Wormſer Straße, Juni. im Mühlen⸗ Birkenauertalſtraße ſeinen 72. Geburtstag der Volksgenoſſe Georg Römer. ü Der Betriebsführer der Bahnmeiſterei Wein⸗ heim, Reichs bahn⸗Oberinſpektor Weidmann, wurde zum Melee befördert. L. Leimen, 21. Juni. Die 1. Kompanie des Inf.⸗ Regiments 110 veranſtaltete am Sonntag hier ein Schleßfeſt, bei dem der Bevölkerung Gelegenheit geboten war, mit dem Militärgewehr oder dem leich⸗ ten Maſchinengewehr zu ſchießen. Das Intereſſe war überaus ſtark. Jugend, alte Soldaten und ſo⸗ gar die Damenwelt verſuchten ſich und holten teil⸗ weiſe überraſchend gute Ergebniſſe heraus. Die 5 Preiſe, deren Träger erſt nach mehrfachem Stich⸗ kampf ermittelt werden konnten, fielen an: Spegg, Ka Alt⸗ Heidelberg. Merkl, Heidelberger Schützen⸗ verein 1490, Schall, Kameradſchaft ehem. 110er Mann⸗ heim, Leiſer, Heidelberger Schützenverein 1490, und Rumm, Schützengeſellſchaft Rohrbach. Das Schießen ſoll als Traditionsſchießen jedes Jahr wiederholt werden. Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe In Baden-Baden: zweiter Tag des Deutſch-Franzöfiſchen Kongreſſes Ausſtellungseröffnung„Deutſchland und Frankreich Land und Leute“ * Baden-Baden, 21. Juni. Der zweite Dag des Deutſch⸗Franzöſiſchen Kon⸗ greſſes war der bildenden Kunſt gewidmet. Er wurde eingeleitet durch die Eröffnung einer Aus⸗ ſtellung„Deutſchland und Frankreich— Land und Leute“ im Kunſtgebäude in der Lichtentaler Allee. In ſeiner Eröffnungsanſprache betonte Prof. Grimm den improviſatoriſchen Charakter dieſer Schau, die in verhältnismäßig kleinem Maße, aber mit einer im ganzen recht glücklichen Abrundung einen Querſchnitt durch die kulturelle Erſcheinung der beiden Länder zu geben ſuche. Die Ausſtellung iſt nach großen Geſichtspunkten: Kleinſtadt, Haupt⸗ ſtadt, Dorf, Ebene, Gebirge, Straße, See, Wald, Strom uſw. geordnet und zeigt unter dieſen Stichwor⸗ ten weſentliche Erſcheinungen des deutſchen und franzöſiſchen Lebens, der Landſchaft und Kultur der beiden Länder. Der franzöſiſche Beitrag bevorzugt die Malerei und gibt in einer Reihe von Werken zeitgenöſſiſcher Künſtler typiſche Beiſpiele franzöſi⸗ ſcher Lanöſchaft. Zwei große Modelle mit ſymboli⸗ ſchen Darſtellungen repräſentieren die franzöſiſchen Bildhauer. Außerordentlich belebt wird das Bild durch eine Ausleſe von guten Stücken der Volks⸗ kunſt und des Kunſthandwerks, bei denen der deutſche Anteil eine beſondere Vielgeſtaltigkeit aufweiſt. Mo⸗ delle und Karten beleuchten in ſehr wirkungsvoller Form das Kulturwerk der Straßen des Führers, das neue Bauen in Deutſchland und die deutſche Induſtriearbeit. Arbeiten der Königsberger Bern⸗ ſteinmanufaktur und der Staatlichen Porzellan⸗ Manufaktur Berlin ſtehen ſolche der franzöſiſchen Manufakturen von Sèvres und Montpellier gegen⸗ über. Die Begegnungen des deutſchen und franzöſi⸗ ſchen Geiſtes treten beſonders reizvoll in den Aus⸗ ſchnitten unter dem Stichwort„Reſidenzen“ in Er⸗ ſcheinung, wo ſehr ſchöne und wertvolle Original⸗ dokumente die freundſchaftlichen Beziehungen zwi⸗ ſchen Friedrich dem Großen und Voltaire oder die Wirkung Goethes, Schillers, Humboldts in Frank⸗ reich bezeugen. Vorträge über die moderne Architektur in Dentſchlaud und Frankreich An einen Gang durch die Ausſtellung, die noch er⸗ gänzt wird durch eine Reihe von Vitrinen mit lite⸗ rariſchen Erzeugniſſen, ſchloſſen ſich im K e zwei Vorträge über die moderne Architektur in Deutſch⸗ land und Frankreich. Das deutſche Referat erſtattete Profeſſor Dr. Ernſt Sagebiel, der Erbauer des Reichsluftfahrtminiſteriums, und Profeſſor Auguſte Perret, der bekannte Meiſter des Betonbaues in Frankreich. Der deutſche Redner zog aus den ge⸗ waltigen Bauanlagen, die unter der mächtigen, eben⸗ ſo bauwirtſchaftlich wie bautechniſch und vor allem künſtleriſch fruchtbaren Bauförderung durch Adolf Hitler entſtanden oder im Entſtehen begriffen ſind, eine Reihe von Grundſätzen, in denen die neue deutſche Baugeſinnung ihren Ausdruck findet. Die großen ſtädtebaulichen Planungen, z. B. in Mün⸗ chen und Berlin, werden beiſpielgebend ſein und Größe und gemeſſene Ruhe in das Stadtbild tragen. Die Einzelformen der Bauten haben hinter die Größe der Geſtaltung zurückzutreten, die in einem ſicheren Verhältnis zur großen Linie der Staats⸗ führung ſtehen muß. Das mit ſtarkem Beifall auf⸗ genommene Referat war durch zahlreiche Lichtbilder unterſtützt. In einer gedanklich ungemein reichen und reoͤne⸗ riſch ſcharf geprägten Anſprache führte danach Pro⸗ feſſor Perret das Bauen unſerer Zeit zurück auf die urſprünglichen Vorausſetzungen des menſchlichen Bauwillens und der Baubeſtimmung, die wir im eee ee Jamilientragödie in Kehl: Die Schwiegermutter erſchoſſen Die Frau ſchwer verletzt * Kehl, 22. Juni. Am Dienstagvormittag wurden Paſſanten, die durch die Adolf⸗Hitler⸗Straße gingen, durch mehrere Schüſſe und Hilferufe erſchreckt. Im Hauſe Adolf⸗ Hitler⸗Straße 88 hatte ſich eine entſetzliche Ja⸗ milientragödie abgeſpielt. Der in Offenburg in der Saarlandſtraße wohnhafte Geſchäftsreiſende Daum der ſeit längerer Zeit von ſeiner in Kehl wohnenden Frau getrennt lebte, gab in deren Woh⸗ nung auf ſeine Frau und ihre Mutter mehrere Re⸗ volverſchüſſe ab. Während ſich Frau Daum, die zwei Revolverſchüſſe in die Beine erhalten hatte, durch einen Sprung aus dem Fenſter in Sicherheit bringen konnte, wurde ihre Mutter, eine Frau Krauß, tödlich getroffen. Die verletzte Ehe⸗ frau fand Aufnahme im Städtiſchen Krankenhaus. Der Täter, der einen gänzlich verſtörten Eindruck machte und ſich nicht zur Wehr ſetzte, wurde an Ort und Stelle feſtgenommen. Die Ermittlungen der Staatsanwaltſchaft über die Einzelheiten und Hintergründe zu dieſer entſetz⸗ lichen Tat ſind noch in vollem Gange. Offenbar hatte Daum ſein bei der Frau lebendes zwei Jahre altes Kind zu ſich holen wollen. Im Verlauf der des⸗ halb entſtandenen Auseinanderſetzungen griff er zur ase und gab die verhängnisvollen Schüſſe ab. Zu der ſchweren Bluttat erfährt die„Bad. Preſſe“ noch folgende Einzelheiten: Peter Daum ſtammte aus Duisburg und war mit Lina Krauß aus Kehl verheiratet. Die Ehe war in letzter Zeit keineswegs als glücklich anzuſprechen. Vor einigen Wochen ent⸗ fernte ſich der Mann, der unterdeſſen eine andere Stellung in Offenburg erhalten hatte, unter Mit⸗ nahme des Kindes aus der ehelichen Wohnung, um ſich in Offenburg niederzulaſſen. Das Kind brachte er in einem Kinderheim unter, mußte es aber an⸗ fangs dieſes Monats auf Grund einer gerichtlichn Entſcheidung an ſeine Frau herausgeben mit der Maßgabe, daß er das Kind von Zeit zu Zeit be⸗ ſuchen dürfe. Das wollte er angeblich auch am Mord⸗ tag. Daum begab ſtch zuvor auf den Wochenmarkt, um dort für die Tochter Gertrud Erdbeeren zu kau⸗ fen, wo er bereits an dem Marktſtand Bemerkungen machte, die auf ſein Vorhaben hindeuteten. Er be⸗ gab ſich darauf in die Wohnung ſeiner Frau. Da die Schwiegermutter nicht anweſend war, ließ er ſie mit dem Vorwand, er habe etwas mit ihr zu reden, bei ihrer anderen Tochter holen. Kurz nach ihrer Ankunft entſpann ſich der Wortwechſel und wenig päter ertönten die Schüſſe. Die zur Tat verwendete Selbſtladepiſtole enthielt bei der Feſtnahme des Tbters, der ſich willenlos abführen ließ, noch eine 5 Kugel. Ablauf der Geſchichte erkennen. Zu den großen Konſtruktionsmitteln des alten Bauens hat die Neu⸗ zeit zwei neue gefügt: Stahl⸗ und Eiſenbeton. Sie haben zwar die Maſſivität des Baues aufgelöſt und dem modernen Architekten ganz neue Aufgaben ge⸗ ſtellt, ſie haben aber an dem bleibenden Gedanken der Einheit der geiſtigen Geſchloſſenheit eines Bau⸗ werkes nichts geändert. Wer, ohne die zeitgebun⸗ denen Bedingungen ſeines Baues hintanzuſetzen oder den Gebrauch moderner Bauſtoffe zu ſcheuen, ein Werk ſchafft, das ſeit je zu beſtehen, ja das ſelbſtverſtändlich erſcheint, der kann mit ſeiner Ar⸗ beit zufrieden ſein. Der Präſident der Deutſch⸗Franzöſiſchen Geſell⸗ ſchaft, Prof. von Arnin⸗ Berlin, dankte den bei⸗ den Rednern und betonte hinſichtlich des mit leb⸗ hafter Zuſtimmung aufgenommenen Vortrages Per⸗ rets, daß ihre Anſchauungen den Führer einer älte⸗ ren Baugeneration in Frankreich in vielen grund⸗ ſätzlichen Fragen mit dem Wollen unſerer jüngeren Architektenſchaft verbinden. ———k Oeligheim, das Kößß- Volkstheater am Oberrhein Die zwiſchen der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“, Gau Baden, und dem Volksſchauſpiel Oetigheim 1937 ſo erfolgreich eingeführte Zuſammen⸗ arbeit erfährt im Hebbeljahr 1938 eine kräftige Stei⸗ gerung. Das Intereſſe für die Oetigheimer Spiele iſt derart gewachſen, daß es nur über die organi⸗ ſatoriſch und kulturell gleich leiſtungsfähige Beſucher⸗ gemeinſchaft„Kö“ zufriedengeſtellt werden kann. Als erfreuliche Tatſache zum Beginn der Spielzeit iſt zu verzeichnen, daß heute ſchon ſämtliche Vorſtellun⸗ gen durch„Köcß“⸗Züge geſichert ſind. Bei dem Faſ⸗ ſungsvermögen von 4000 Menſchen bietet der große K Mittwoch 22. Au 1938 überdachte Zuſchauerraum des Volksſchauſpiels Raum genug für den Beſuch. Ein Sportbad mit Thermalwaſſer —ü— Badenweiler, 21. Juni. Innerhalb des rechten Winkels der Straße von Oberweiler nach Badenweiler wird zur Zeit emſig an der Fertigſtel⸗ lung des im Frühjahr in Angriff genommenen gro⸗ ßen Sportbades Badenweiler ⸗Ober⸗ weiler gearbeitet. Das neue Freibad darf nach ſeiner Vollendung als Höhepunkt der vorhandenen. Bademöglichkeiten der vereinigten Gemeinde Baden⸗ weiler⸗Oberweiler bezeichnet werden. Das Sport⸗ badebecken bekommt eine Länge von 50 und eine Breite von 20 Metern. Daran ſchließt ſich ein Nicht⸗ ſchwimmerbecken von 50 Meter Länge und 10 Meter Breite an. Eine umfangreiche Liegewieſe, Bade⸗ kabinen und ein Raum mit Ausſchank alkoholfreier Getränke geben dem neuen Bad eine zweckmäßige Umrahmung. Den Zufluß erhält das in einigen Wochen fertiggeſtellte Sportbad aus den Thermal⸗ quellen des Kurorts mit einer Waſſerwärme von plus 24 Grad Celſius. * Freiburg i. Br., 21. Juni. Im Rahmen der Hochſchulwoche der Univerſität Freiburg fand hier die Eröffnung des Städtiſchen Muſeums für Urgeſchichte ſtatt, das verbunden iſt mit dem Univerſitätsinſtitut für Urgeſchichte und der Ba⸗ diſchen Arbeitsſtelle für Denkmalspflege. Die Stadt hat den in dieſer Sammlung vereinigten umfang⸗ reichen und wertvollen Funden aus den Grabungen im alemanniſchen Raum eine würdige Stätte in dem ehemaligen, baulich intereſſanten Adelhauſer Kloster zur Verfügung geſtellt. Das neue Fachmuſeum, in dem die Funde von Univerſitätsprofeſſor Krafft⸗ Freiburg ſyſtematiſch zuſammengeſtellt wurden, wird weit über Baden hinaus als Sammelſtätte urge⸗ ſchichtlicher Entdeckungen Intereſſe erregen. * Wertheim, 20. Juni. Zum Direktor der hieſigen Wolfram⸗von⸗Eſchenbach⸗Schule(Oberſchule für Jun⸗ gen) wurde Profeſſor Dr. Eugen Glaſſen von ber Fürſtenberg⸗Schule in Donaueſchingen ernannt. IMIsdien Pied und Bergstraße Was gibt es Neues in Viernheim? In der Gemeinde Viernheim wurden im Monat Mai 31 Kinder geboren. Damit entfällt auf jeden Tag ein neuer Erdenbürger. Ferner ſind acht Ehe⸗ ſchließungen und zehn Sterbefälle zu verzeichnen. Seinen 70. Geburtstag beging in ſeltener Rüſtig⸗ keit der Volksgenoſſe Adam Roſchauer 1 in der Neubauſtraße. Der Jubilar war Jahrzehnte in Brauereien als tüchtiger Bierbrauer bekannt. Von einem bis jetzt unbekannten Täter wurde einem unbemittelten Volksgenoſſen aus der Waſch⸗ küche eines Hauſes im Hindenburgring eine An⸗ zahl Wäſcheſtücke geſtohlen. Die Wäſche, die einen Wert von etwa 100 Mark darſtellt, iſt teil⸗ weiſe mit dem Monogramm J. W. gezeichnet. Sach⸗ dienliche Mitteilungen erbittet die Kriminalpolizei. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feierten die Ehe⸗ leute Nikolaus Friedel und Thereſe geb. Kiß, Tivoli 11. Der Kaplan Hans Bauer, der mit ſeinem Kraftrad in der Pfalz tödlich verunglückte, iſt ein Sohn des hieſigen Friſeurs Bauer. Der junge Prieſter, der vor zwei Jahren im Dom zu Speyer ſeine Weihe empfing, war zuletzt in Homburg (Pfalz) tätig. Zu einer großen Trauerkundgebung geſtaltete ſich die Beſtattung des Sattlermeiſters i. R. und Alt⸗ veterans Franz Wilhelm Kempf. Die Freiwillige Feuerwehr, zu deren Gründern der Verſtorbene ge⸗ hörte, ließ durch den Altkameraden Gregor Gärtner einen Kranz mit tiefempfundenen Worten niederle⸗ gen. Weitere Nachrufe und Kranzniederlegungen erfolgten für die Sattler⸗ und Tapezierinnung durch den Obermeiſter der Kreisinnung Bensheim⸗Hep⸗ penheim. Die Trauerfeier für den vorletzten hieſi⸗ gen Kriegsteilnehmer von 1870/71 ſchloß mit den Klängen des Liedes vom guten Kameraden, wäh⸗ rend drei Salven als letzte Ehrung über das Grab rollten. Brief aus Lampertheim Lampertheims Reichsnaturſchutzgebiet wird immer mehr zum Domizil einer ſeltenen Fauna, während auch ſeine ausgewählte Flora hier unter beſonderem Schutze gedeihen kann. In letzter Zeit fand ſich wiederholt Hochwild ein, um hier in ſtiller Beſchau⸗ lichkeit monatelangen Aufenthalt zu nehmen. Dieſer Tage konnte man einige große weiße Schwäne beobachten, die ſich beſonders wohlzufühlen ſcheinen. Im Wackerſaale verſammelten ſich die 1895 ge⸗ borenen Schüler und Schülerinnen der einſtigen Schulklaſſen zu einer Wie derſehensfeier, zu der 100 Perſonen von nah und fern bis von Berlin erſchienen waren. Ein in Amerika weilender Schul⸗ kamerad ſandte als Gruß einen Geldbetrag nebſt einem Grußtelegramm. Herr Paul Oberfeld, der den Abend leitete, hielt eine Anſprache, in der er einen Rückblick auf die vergangenen Jahre warf. Der damalige Klaſſenlehrer Fink gedachte der Schulzeit. Ein Sängerquartett umrahmte die Feier mit Geſangsvorträgen, während der einheimiſche Humoriſt J. Feth für heitere Unterhaltung ſorgte. Ferner wirkte die Hauskapelle Schükle mit. Die Frauen hatten reichlich für Kaffee und Kuchen ge⸗ ſorgt. Kürzlich fand der zweite Flug der Tauben der Reiſegeſellſchaft der Brieftaubenvereinigung Worms und Umgebung ſtatt, der von Regensburg ausging. Es wurden 767 Tauben aufgelaſſen, die alle zuxück⸗ kehrten. Die Tiere legten die 280 Kilometer lange Strecke in 4, Stunden zurück. Lampertheim war mit 26 Tieren beteiligt und erhielt ſechs Preiſe. Der dritte Flug ging von Straubing(Niederbayern) ab. Von 629 Tieren legte die ſchnellſte Taube die 320 Kilometer in 57 Stunden zurück. Lampertheim nahm mit 19 Tieren teil und erhielt fünf Preiſe. Außerdem errang der Züchter Franz Günderoth eine Fachſchaftsmedaille. Bei einem kürzlichen Brief⸗ taubenflug Lohr Köln—Bonn, bei dem 9000 Tiere ſtarteten, kehrten 6000 nicht in die Hefmatſchläge zu⸗ rück. Die Tiere ſind ſicher in falſche Schläge ein⸗ gekehrt. Es iſt deshalb unbedingt erforderlich, daß die unrechtmäßigen Beſitzer ſich umgehend bei der Kreisfachgruppe Köln melden. Die Reichsfachſchaft beabſichtigt, eine Schlagkontrolle vorzunehmen. Die Impfung der 1937 geborenen ſowie der aus früheren Jahren rückſtändigen Kinder findet in Lampertheim am Donnerstag, dem 30. Juni, vor⸗ mittags von—11 Uhr, im Gaſthaus„Zum Schwa⸗ nen“ ſtatt. Insgeſamt werden etwa 450 Kinder zur Impfung erwartet. Das Forſtamt Worms. im Rhein⸗ gold die Gräſereien des Forſtamts Lampertheim, für die ſich in der Mehrzahl Bürſtädter Liebhaber einfanden, da die Grasſchläge an der Wormſer Brücke beſonders wertvoll ſind. Für die Roſengarten⸗ Siedler wurden 26 Grasloſe abgeſondert und dieſen zugeteilt. Zum Verkauf kamen etwa 160 Grasloſe, deren Erlöſe ſich entſprechend der Taxe auf 525 Mk. je Los ſtellten. Insgeſamt wurden 1800 Mk. erlöſt. Es konnten alle e der Steigerer be⸗ friedigt werden. Landwirt Philipp Gayer 8. Viernheimer Str, 55 vollendete das 75., Joh. Peter Medert 1, Peter⸗ ſtraße 32, ſein 73. Lebensjahr. Arbeitsinvalide Ja⸗ kob Fath 4, Poſtſtraße, und Frau Thereſe Som⸗ mer, geb. Miller, Wormſer Straße 7, begingen ihren 72., Frau Anna Marg. Bendler Wwe., Emilien⸗ ſtraße 15, Rentner Martin Herweh l, Boxheimer⸗ hofſtraße, und Andreas Selig, Wilhelmſtraße 58, ihren 70. Geburtstag. Allen Jubilaren die beſten Glückwünſche! a Das Standesamt regiſtrierte im Monat Mal 24 Geburten, 15 Sterbefälle, 4 Eheſchließungen und 10 Aufgebote. Die Filialgemeinde Hüttenfeld beging bereits am Sonntagabend ihre Sonnenwendfeier, zu der ſich die ganze Gemeinde eingefunden hatte. Ein⸗ gangs wurde das Lied„Flamme empor“ geſungen, während der Holzſtoß angezündet wurde. Sturm⸗ führer Schneider aus Viernheim hielt die Feuer⸗ rede, der er den Gedanken„Blut will zu Blut und Volk will zu Volk“ zugrundelegte. Die Jugend be⸗ reicherte das Programm durch entſprechende Dar⸗ bietungen. Abſchließend wurden die Sieger im Ju⸗ gendwettkampf bekanntgegeben, und zwar: 1. Sieger Ottmar Rhein, 2. Ewald Ehret, 3. Robert Roß ling, 4. Ludwig Günther. Als Kare e wurben Freitag, der 24., Dienstag, der 28., und ee der 30. Juni durch die Polizeibehörde feſtgeſetzt. Hieran haben ſich alle Grunöſkücksbeſiger und 1 ter zu beteiligen 2 22 28 D N 0 Das Leitalter der Chemie Wie man die vergangenen Jahrzehnte als Zeiten der Technik, der Elektrizität und der Dampfkraft be⸗ zeichnet hat, ſo ſieht man die Gegenwart mit vollem Recht im Zeichen der Chemie. Gewiß erleben wir auch heute noch auf den Gebieten der Technik immer neue gewaltige Leiſtungen, und gewiß iſt ihr Auf⸗ gabengebiet nicht kleiner geworden, aber das wirt⸗ ſchaftliche Geſchehen unſerer Tage wird in ungleich höherem Maße beſtimmt durch die Umwälzungen, die chemiſche Erfindungen und ihre Ausnutzung mit ſich gebracht haben. Die Wirtſchaft empfängt ja immer ihr Gepräge von den neuen Aufgaben, die an ſie herantreten, und der Unternehmer ſeine Be⸗ ſtätigung eben dadurch, daß er ſich unternehmend auf ein neues Gebiet wagt. Man darf noch weiter gehen: immer bedient ſich die Staatsführung der wirtſchaftlichen Mittel, die die Gegenwart ihr zur Verfügung ſtellt. Wie das Reich Bismarcks den gewaltigen Aufſchwung der deutſchen Technik zu nutzen wußte, ſo iſt heute als neue ſtarke Stütze die chemiſche Wiſſenſchaft und Induſtrie hinzu⸗ gekommen. 8 5 Und ſchließlich ſind auch die Menſchen anders ge⸗ worden. Für den Außenſtehenden mag Technfker oder Chemiker nicht viel mehr als eine Berufsbe⸗ zeichnung bedeuten. In Wahrheit iſt die geiſtige Einſtellung, aus der heraus erſt eine Zeit auch wirt⸗ ſchaftlich ihr Geſicht erhält, für die großen Leiſtungen auf den Gebieten der Wirtſchaft wie der Wiſſenſchaft entſcheidend. Und dieſe Vorausſetzungen beſchränken ſich nicht auf den kleinen Kreis der in jenem Beruf Schaffenden, ſie ſind Eigentum einer Generatjon ge⸗ worden, die ein Recht hat, ihre Zeit gerade nach dieſen Vorausſetzungen zu benennen. War das Mittelalter die Zeit des kirchlich⸗religiös beſtimmten Menſchen, ſtand das achtzehnte Jahr⸗ hundert im Zeichen der philoſophiſch⸗ſchöngeiſtigen Haltung, ſo wurde im neunzehnten Jahrhundert in ſteigendem Maße die Naturwiſſenſchaft Trägerin des Fortſchritts und Gebiet der Forſchung. Zunächſt die rein erkennende Naturwiſſenſchaft, die ſich damit begnügt, daß die Natur ihr„die äußere Schale weiſt“. Es folgen die Jahrzehnte der Technik, in denen man beſtrebt iſt, oͤie Kräfte der Natur nicht nur zu nutzen, ſondern ſie noch erheblich zu ſteigern, und ſchließlich unſere Zeit der Chemie, in der man tatſächlich„in das Innere der Natur“ dringt, ihre letzten Zufſammenhänge erkennt und ſie nach den Bedürfniſſen des Menſchen wandelt. Die Zeitgeſchichte und die wirtſchaftliche Entwick⸗ lung verlaufen in dieſen drei Abſchnitten durchaus auch nach dieſen Geſetzen. Zuerſt iſt es das Beſtreben, das Natürliche zu erkennen und ſo wie es iſt, zu nehmen. Es iſt die Zeit, in der man den Staat und das Recht nach den Maßſtäben der Natur ausrichten will, in der man dem Einzelweſen als abgeſonderte natür⸗ liche Größe ſtärkſte Bedeutung beilegt, der Indivi⸗ dualismus wird geboren und begegnet in der Wirt⸗ ſchaft dem Drang, die natürlichen Güter zu nutzen. Zugleich auch iſt die Lehre von der fortſchreitenden Entwicklung, die die Menſchheit zu immer höheren Höhen führt, in das Bewußtſein und den Willens⸗ kreis der Menſchen getreten. Der Liberalismus, d. h. die Theſe, daß man nur alles ungeſtört laufen laſſen müſſe, wenn ſich dieſe Entwicklung weiter zum Segen der Menſchheit auswirken ſolle, iſt ein Kind des Naturrechts, und der Kapitalismus ſein entarte⸗ ter Enkel. a Die Zeit der Technik, in der Erfinder und In⸗ genjſeure die Kraft des Menſchen durch gewaltige Leiſtungen ins Ungeheure ſteigern, iſt auch geiſtig und politiſch die Zeit der Konſtruktionen. Es iſt kein Zufall, daß die politiſche Parole von der„Ba⸗ lance der Kräfte in Europa“ ihre Formulierung techniſchen Begriffen entlehnt, auch die innerpoli⸗ tiſche Führung in Geſtalt einer konſtitutionellen Monarchie iſt ja ſchließlich mehr eine Konſtruktion als eine natürliche Schöpfung. Und das marxiſtiſche Syſtem iſt ja in ſeiner Gedankenführung nichts anderes als die Errichtung einer künſtlichen Kon⸗ ſtruktion, die durchaus neben der Wirklichkeit ſteht, an deren Stelle ſie treten ſoll. Es ſollen aber auch nicht die großen Leiſtungen ener Zeit überſehen werden, die auf der Grund⸗ lage des Beſtehenden in genialem Geiſtesſchwung Neues errichteten. Auch das Reich Bismarcks war eine Konſtruktion, inſofern, als unter gegebenen Vorausſetzungen ein geſtecktes Ziel erreicht wurde. Bismarcks Wort„Die Politik iſt die Kunſt des Möglichen“ könnte man mit gleicher Berechti⸗ gung auf die Technik anwenden. Auch in der Wirtſchaft herrſcht das konſtruktive Element vor. Es entſtehen die großen Aktien⸗ geſellſchaften, die Verſchachtelungen, Intereſſenge⸗ meinſchaften, Konzerne; die Organiſationen der Ar⸗ beitgeber und der Arbeitnehmer ſind widerſtrebende Kräfte, die in einem Parallelogramm zum Aus⸗ gleich gebracht werden ſollen. Die Zollverträge und Handelsabmachungen mit anderen Staaten ſind nicht mehr Ausdruck natür⸗ licher Beziehungen, ſondern Konſtruktionen auf Grund von Rechenexempeln, und ſchließlich iſt auch das Friedensdiktat von Verſailles das Ergebnis einer Rechnung mit vielen Unbekannten, aber keine Löfung, die den natürlichen Gegebenheiten entſpricht. Es ljegt uns fern, die Technik mit dieſem konſtruk⸗ tiven Monſtrum zu belaſten, in dem hundert Laien durcheinanderbauten, ohne die Grundſätze der Sta⸗ tik zu kennen und ohne auch nur etwas von der Dynamik zu ahnen. Die Chemie kehrt wieder zu der Natur zurück; ſie hält ſich an das, was tatſächlich gegeben iſt, aber ſte nützt die natürlichen Kräfte nicht ſo, wie ſie roh gewachſen ſind, ſondern ordnet ſie dem menſchlichen Willen unter. Hier werden beſtimmte Eigenſchaften der Stoffe freigelegt, damit ſie ſich wirkſamer ent⸗ falten können, dort werden Kräfte der Natur gegen⸗ einandergeführt, um zu trennen und mit anderen Verbindungen wieder zu vereinen, und über allem ſteht das Ziel, das ſich der Chemiker ſelbſt geſtellt hat. Ob es nun gilt, Farben herzuſtellen, deren Echt⸗ heit gegen alle Einflüſſe des Wetters und der Zeit gewährleiſtet wird, ob Faſerſtoffe erzeugt werden, Düngemittel, künſtlicher Gummi oder beſtimmte Gaſe, jeder Fabrikationsprozeß iſt im Grunde nichts anderes als die Nutzbarmachung von Erkennt⸗ niſſen, die der Chemiker in ſeinem Laborato⸗ rium aus der Beobachtung der Stoffe, die die Natur ihm liefert, gewonnen hat⸗ Freilich iſt dieſe Erkenntnis vielzſtärket iu die Viefe dringend als es vordem bei blaß beßbachtenden Naturwiſſenſchaft war, weich deten Ergebniſſe genutzt und ausgewertet hehe Dabei iſt die Gh mie keineswegs von de Feihnkk abgewandt, i Gez genteil, ſie iſt imſtande deren Leiſtungen aug ee heblich zu ſteigern, witz ie ihrerſeits von her Vechik immer aufs neuß feüchtet wird. Sehen wir ile dieſem Blickpfthtk dis Af, gaben an, ditz enk dem Menſchen i Saat und Wirtſchaft gebe ind, ſo erkennen eit, ii wie hohem Maße e Geiſteshaltünng ik der Ent⸗ wicklung der Ghhinie parallel läuft, Auch der Miionalſoziglismus kehrt im Werglsich zu der Pergangenen zei wieder zu denn Nafür⸗ lichen i; freilich iich in dem Site, daß er ſich bat beguligt, zu ohen, was iſt, ſündern daß et die innersten Zuſammenhänge Erkennt Nicht das Einzelweſen iſt ihn das hon Natur Ge gebene, ſonderſß das Volk ii feier Geſanttheit Auth im Volke werben Kräfte ſteigslegt dalttit ie ſich wirkſamer eulen können, auh hier werden Bin⸗ dungen geſpeſigl die ſich als hemmend ebinieſen, doch nur um i ſiideren Verbinßngen ürkſamer und beſſer nutzhaß zemacht zu weden. Wie der Chemiker ſich nich haltzit begnügt, die Rätur, ſo wie ſie iſt, hinzunehiſtzſt die er danach ſtrebt, iht Kräfte ſeinem Ziel uneßzuordnen, ſo iſt der täkige Menſch der Gegenwart aiich keineswegs gehüllt Vorausſetzungen anzuefkeiſenn nur, weil ſie Lit ic da ſind. Gehen wir noch einen Seßitt ſüsftet die Natilt hat den Kautſchuk ja nicht wächſen kaſſen um dem Menſchen Autoreifen zu liefern, ind dies Schsz wolle hat ja urſprünglich auch einen anderen Zweck als die Menſchheit mit Kammgarn oder Cheviot zu ver⸗ 5 E DUE R NE UE N M AN N H EI MER ZEIT U ſorgen. Der Chemiker aber, der gerade dieſe menſch⸗ lichen Zielſetzungen im Auge hat, kann einen Gummi oder eine Wolle herſtellen, die gerade ür dieſen Zweck geeignet ſind und dabei überflüſſige oder dem Zweck ſchädliche Eigenſchaften fortlaſſen. Hat nicht die Staatsführung auch hier ganz ähnliche Aufgaben wie der Chemiker? Die menſchliche Natur, die man noch vor hundert Jahren als Maßſtab aller Dinge annaym, iſt doch wirklich nicht dazu geſchaffen, alle jene Tätigkeiten zu verrichten, die uns heute Lebensinhalt oder Notwen⸗ digkeit geworden ſind. Nackt herumlaufende Wilde kann man nach den Maßen meſſen, die ihnen die Natur mitgegeben hat, aber ein Menſch unſerer Tage muß und kann erſt ſeinen vollen Wert erreichen, wenn er nach dem Zielen ausgerichtet wird, die ihn in eine ſinnvolle Oroͤnung einreihen. Dieſe Zuſammenhänge aufzuzeigen, iſt nicht bloße geiſt reiche Spielerei. Wie ſtark ſich, gerade auf Grund dieſer gleichgerichteten Einſtellung, Politik und Che⸗ mie unſerer Tage befruchten, ſehen wir täglich. Iſt nicht der Vierjahresplan die ſchönſte Krö⸗ nung, die der chemiſchen Forſchung und In⸗ duſtrie widerfahren könnte? Und ſind nicht gerade dieſe Arbeiten unſerer miker weſentliche, unabdingbare Vorausſet für das Gelingen dieſes Planes, der dem Nati ſozialismus erſt die Möglichkeit gibt, ſein hohes Ziel der Unabhängigkeit und Stärke auch in materieller Beziehung zu erreichen? Die Entwidelung der hem. Industrie Als vor etwa zehn Jahren in Südafrika neue, große Diamantenfelder entdeckt wurden, deren un⸗ ermeßlicher Reichtum den ganzen Diamantenmarkt zu erſchüttern drohte, ſperrte die engliſche Regierung im Einverſtändnis mit den führenden Diamanten⸗ konzernen die Ausfuhr dieſer Edelſteine aus Süd⸗ afrika. Für Schmuggler ergab ſich dadurch ein außer⸗ opdentlich einträgliches Geſchäft; doch war es leichter, die Dig tenten zu finden und aus Südafrika heraus⸗ zliſchafſen is ſie an den Mann zu bringen, da die Erſberbe figürlich richts mit dem Gericht zu ſchaf⸗ en haben wüten, Man verfiel ud a den Gedanken, die üchten Diamanten i künſtliche zu ver⸗ kaufen; der Markt si dieſe Geſchäfte war Mannhß i Franzöſiſche ierikaniſche, alhſfiſthe und andere Käufexſ eden ban den engliſche her holländiſchen Agentet uach Raunheim eingelahhe ie wurden hier mif den außerge tößnſichen Erft der deutſchen heine bekannt getach und ſchließich wurde ihnen Sie auüßeterdenitlſche Appargtur geßigt, mit der man is irgendwelchen gehsiis vollen Materien Dia⸗ Halten heraltskpitglliſiert die laillſch vorher Hinnsinngeſteckt wart, Oi dieſe Darſtellihi ißt ti afür müſ⸗ ei ir die Verantwöreing dem hßstektiv des Frößten amerikaniſchen Ahferkontzs überlaſſen, de dieſe Dili in einem Außerſt aainend und auf⸗ Legends zechkiedenen Buche(das,(rigens auch in deittſcher Sach unter dem Titef Jusbeuter der Natut? sb it) ſchildert. a s iſt für uns dhch itersſant eſtzuſtellen, daß ame rikaniſcher Schtiftſteller dor wirtſchaftlicht z ehhtionen aus den Uliklsgenſten Teilen der Wel fiiemmenträgt, und iii ein enziges Mal gl eien atemraubenden Miifidsttengen europäiſchß Nerhältniſſe berührt, ge⸗ ide Mannheim und ſtit ſemiſche Induſtrie an⸗ fihßt. Sind die Leihen Fer deutſchen chemiſchen Induſtrie, und zig zie der Mannheimer Werke wirklich un gs taktig doß hier vor Staunen und Be⸗ wunderung güch die nüchternſten Geſchäftsleute aus aller Welt den Kopf verlieren und Dinge für mög⸗ lich Falten, die nicht wirklich ſind? Auch darauf wollen wir die Antwort den Amerikanern überlaſſen. Aber daß von allen möglichen Wundern der Chemte ein großer Teil in Mannheim ihren Urſprung ge⸗ nommen hat und noch immer nimmt, das iſt eine Tatſache, die wir mit Stolz buchen können. Die Anfänge der Mannheimer chemiſchen Induſtrie fallen in die gleiche Zeit wie der Beginn der chemiſch⸗induſtriellen Entwicklung in Deutſchland überhaupt. Schon im Anfang des achtzehnten Jahrhunderts gab es hier Unternehmen, die wir als Vorläufer chemiſcher Werke anſprechen können. Es zeugt von dem hohen Anſehen, das dieſe Betriebe beſaßen, wenn der erſte Zunftmeiſter der 1728 gegründeten Mannheimer Handelszunft, Ferdinand Deurer, gleichſam als Vertreter dieſes Gewerbezweiges— er war Beſitzer einer Bleiche— auf dieſen Poſten be⸗ rufen wurde. Aus einem etwa 1775 aufgeſtellten Verzeichnis der in Mannheim anſäſſigen Gewerbe erfahren wir, daß hier zwei Wollfärbereien, drei Oelmühlen und eine Bleiche vorhanden waren. Im achtzehnten Jahrhundert entſtanden hier weiter Puder⸗ und Stärkefabriken. Beſondere Bedeutung erlangte die im Jahre 1778 von J. Ch. Michel er⸗ richtete Krappmühle, die aus Krapp Farbſtofſe herſtellte, an die heute noch die Krappmühlſtraße er⸗ innert(nach einem ſpäteren Beſitzer dieſer Faorik ſind übrigens die Lauerſchen Gärten genannt). Stätten chemiſcher Betätigung und oft wohl auch chemiſcher Forſchung waren damals auch, ent⸗ ſprechend der Zeit, die Gold⸗ und Silberſchmiede. Jedenfalls wiſſen wir, daß ſich gerade auf dieſem Gebiet oftmals Ueberſchneidungen zwiſchen der Han⸗ dels⸗Innung und der Zunſt ergaben. lehrigens iſt uns aus dem achtzehnten Jahrhundert auch bon Streitigkeiten des Handels mit der einheimiſchen chemiſchen Induſtrie berichtet, als es ſich darum han⸗ delte, ob der Handel mit Seiſe, Lichtern und Haar⸗ puder einer beſonderen Genehmigung bedürfen ſolle oder nicht. Mit dem Beginn des neunzehnten Jahrhunderts kamen mit einer Eſſigſiederei, einer Torfverkohlungs⸗ anlage und einer Bleizuckerfabrik neue chemiſche Werke hinzu. Im Jahre 1822 erhielt der aus Straß⸗ burg zugewanderte Jahann Grajfelli von der badiſchen Regierung das Privileg, auf dem Gute Wohlgelegen eine chemiſche Fabrik anzulegen. Es war dies die erſte chemiſche Fabrik in Süddeutſchland überhaupt. Die umwälzenden Forſchungen Liebigs, in deſſen Gießener Laboratorium die wiſſenſchaitliche Chemie eigentlich zum erſten Male bis zur Fabrik⸗Reife ent⸗ wickelt wurde, gaben der Mannheimer chemiſchen In⸗ duſtrie einen außerordentlichen Aufſchwung. Zwei ſeiner Aſſiſtenten, Clemm⸗Lenning und Gun⸗ de lach, kamen nach Mannheim, wo ſie für die in⸗ duſtrielle Auswertung der Liebigſchen Entdeckungen die beſten Vorbedingungen fanden. Die ſchon damals großartige Rübenzuckerfabrikation von Waghäuſel wurde in mehrfacher Beziehung An⸗ reger. So wurde eine Fabrik begründet, in der die an ⸗ fallende Melaſſe auf Sprit verar⸗ beitet werden konnte. Und auf der anderen Seite fand bei einem ſo intenſiy geführten ländwirtſchaft⸗ lichen Betrieb die chemiſche Düngelehre Liebigs na⸗ türlich beſondere Beachtung, ſo daß hier von Anfang an ein Großabnehmer für Kaliſalze bereitſtand. In gleicher Weiſe konnte ſich auch eine hier begründete Superphosphatfabrik wie eine Aulage für Schweſelſäure gut entfalten. Mit Hilfe der Schwefelſäure wurde aus Knochen der darin enthaltene Phosphor aufgeſchloſſen. Es ergab ſich faſt von ſelbſt, daß ſich an dieſe Fabrikation eine Leimfabrik anſchloß. Unter den Männern, die damals bahnbrechend für die Mannheimer chemiſche Induſtrie wurden, iſt an erſter Stelle P. Giulini zu nennen, ein aus Oberitalien eingewanderter Drogengroßhändler, der Uu. a. auch die erwähnte Schwefelſäurefabrik betrieb. Später verkaufte er ſeine Drogenhandlung an Baſſermann— die Firma beſteht heute noch unter Baſſermann u. Co.— und ſeine Schwefelſäurefabrik an Clemm u. Lenning, um gemeinſam mit ſeinem Bruder in Ludwigshafen eine Alaunfabrik zu gründen, die im Laufe der Zeit auch die Herſtellung von weiteren Säuren und Tonerden aufnahm. Nach 1850 bemühten ſich übrigens Mannheimer Handels⸗ kreiſe, die Firma Gebr. Giulini zu veranlaſſen, auch in Mannheim eine chemiſche Fabrik zu errichten, wie ſie ſchon in Ludwigshafen beſtand. Der Plan wurde wohl auch von den Giulinis erwogen, kam aber nicht zur Durchführung. Die Schwefelſäurefabrik wurde in den fünf⸗ ziger Jahren mit einer württembergiſchen Fabrik Böhringers zum erſten Chemie⸗Kon⸗ 2. Seite zern vereinigt, der unter der Fi chemiſcher Fabriken Maunheii eines der bedeutendſten chemiſch⸗ Unter⸗ nehmen in Deutſchland wur In wie hohem Maße in Mannheim die Ueber⸗ zeugung von der fortſchreitenden Entwicklung der chemiſchen Induſtrie vorhande war, davon zeugt übrigens ein Gutachten der Handelskammer aus dem Jahre 1837. Darin wird ein Privileg auf fünfzehn Jahre für die Herſtellung einer beſtimmten Art Seife mit dem Hinweis abgelehnt, daß ein ſolches Privileg„infolge des Fortſchreitens der Chemie nutzlos ſei, ferner grundſätz Monc e Induſtriehemmniſſe zu verwerfen wären“. Die Mannheimer haben mit dieſer Einſtellung recht ge⸗ habt, denn ſo groß auch ſchon bis dahin der Fort⸗ ſchritt war, den ihre Chemie im Verhältnis zu den Fabrikationsſtätten an anderen Plätzen erreicht hatte, es war doch erſt ein Anfang. Mannheim hatte den Ruhm, die erſte deutſche Sodafabrik in ſeinem Vorort Käfertal zu beſitzen. Hier lagen die Anfänge der deutſchen Mineral⸗ ſäurefabrikation. Hier wurde auch von dem aus Frankfurt zugewanderten Georg Carl Zim mer die erſte größere chemiſche Dünger⸗ fabrik Südweſtdeutſchlands errichtet. Nun trat auch neben die„zugewanderten“ Gründer ein Mannheimer auf den Plan, deſſen Wirken das ſeiner Vorgänger und Konkurrenten noch überſtrahlen ſollte Friedrich Engelhorn. Engelhorn, einer angeſehenen hieſigen Familie entſtammend(ſein Bru⸗ der iſt der Begründer des J. Engelhorn Verlags in (Stuttgart), beſaß eine Goldſchmiede⸗Werkſtatt. Die Beſchäftigung mit chemiſchen Problemen lag ihm, deſſen Vorfahren Bierbrauer geweſen waren, ſozu⸗ ſagen im Blute. Als die Errichtung von Gas⸗ i Deutſchland mit Hilfe engliſcher fahriken in Patente und engliſchen Kapitals immer ſtärker um ſich griff, beteiligte ſich Engelhorn an einer ſolchen in Mannheim vorgenommenen Gründung. Aber er begnügte ſich keineswegs damit, nur Mitinhaber die⸗ ſex Gasfabrik zu ſein, für ihn wurde ſie Ausgangs⸗ punkt weiterer großzügiger Unternehmungen. Daß man Gasteer herſtellte, war noch nichts Zeſon⸗ rzeugniſ⸗ vera Zuſammen mit Clemm gründete er die„Chemiſche Fabrik Dyckerhoff, Clemm& Cie.“(1863 umgewau⸗ 1 delt in Sonntag, Engelhorn& Clemm), die drei Jahre ſpäter den Namen„Badiſche Ani⸗ lin⸗ und Soda⸗Fabrit“ annahm. Die alte Zin khütte auf dem Jungbuſch, in dem dieſes Unternehmen ſeinen Sitz hatte, wurde ſo zur f Urſprungsſtätte eine ganze Reihe von Anilin⸗, Fu und Ali⸗ za rinfarben. wäre der Zentralplatz für dieſe große chemiſche Induſtrie geblieben, wenn Sonderbeilage der Neuen Mannheimer Zeitung Erg hütten. Als doch ni men entſtaund in der Zinkhütte die Mannheimer Portland⸗Zement⸗ Fabrik, die bis zur Vereinigung Heidelberger und der Stuttgarter Portland⸗Zemer brik hier blieb, um dann das große Werk in Leimen bei Heidelberg zu beziehen. Sodann kam die Zinkhütte in den Be⸗ ſitz der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik und wurde nach deren Wegzug eine Benzol⸗ Fabrik, in der Steinkohlengas der ſte zaswerke verarbeitet wurde Als die im 1859 in Stuttgart gegründete chemiſch⸗pharmazeutiſche Fabrik von C. F. Boehrin⸗ Die Zinkhütte auf dem Peſthuckel, ſpäter Boehringer Nach einer älteren Photographie nicht die Mannheimer Stadtverwaltung damals einen Entſchluß gefaßt hätte, der uns um ſo abſon⸗ derlicher anmutet, je weitſchauender ſich im übrigen die damalige Mannheimer Stadtverwaltung bewieſen hatte. Als nämlich die Zinkhütte für die aufſtrebende Farbeninduſtrie ſich als zu eng erwies, planten Engelhorn und Clemm ihren Betrieb in den öſtlichen Teil von Mannheim zu verlegen. Die Stadtver⸗ waltung verweigerte dazu die Genehmigung, da die Farbenfabrikation die Maunheimer Luft ver⸗ ſchlechtere. Es iſt bekannt, daß aus dieſem Grunde die Badiſche Anilin⸗ uend Soda⸗Fabrik ihren Sitz nach Ludwigshafen verlegte. Leider iſt es auch allzu bekannt, daß die üblen Gerüche das einzige ſind, was uns Mannheimern von dieſer Fabrik bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben iſt. Gerade die Weſtwinde ſind es nämlich, die die Luft und damit auch die Gerüche zu Boden drücken, wäh⸗ rend die Oſtwinde ſie in den meiſten Fällen hoch über Mannheim hinweggeführt hätten. Die alte„Zinkhütte“ iſt übrigens noch für eine ganze Reihe von chemiſchen Unternehmungen, die nachher Weltruf erlangt haben, Ausgangsſtätte ge⸗ worden. Sie war ian Jahre 1853 gegründet worden, um die Zinkerze des Wieslocher Bergbaues zu ver⸗ ger& Spehue ihren Sitz im Jahr 1872 nach Mann⸗ heim verlegte, zog ſie in die alte Zinkütte ein, bis auch ihr die Räume zu eng wurden und ſie nach dem Waldhof zog. Dieſe Firma war ſchon damals ein Unternehmen, das mit ſeinen Erzeugniſſen der Welt verſorgte. Aber die ehrwürdige Zinkhütte nicht ausgedient. hatte damit noch Eine der erſten Gründungen der Margarine⸗ Fabrikation, die Palmin⸗Fabrik von Schlinck, wurde der neue Zögling dieſer„Kinderſtube der Mannheimer chemiſchen Induſtrie“. Und als auch dieſer das Haus zu eng wurde und ſie ihren Sitz nach dem für die Beſchaffung der Roh⸗ produkte frachtlich günſtigeren Hamburg verlegte, ſiedelte ſich ſchließlich noch eine Pikrinfabrik hier au. Auch ſie gedieh auf dem fruchtbaren Boden der Zinkhütte ſehr gut. Aber als die Pikrinfabrik gleichfalls dem Zug nach dem Waldhof, der neu ent⸗ ſtandenen Mannheimer Induſtrie⸗Siedlung, folgte, hatte die alte Zinkhütte endlich ausgedient und wurde abgebrochen. Karl Clemm, der Mitbegründer der Badiſchen Anilin⸗ und Soda⸗Fabrik, zuſammen im Jahre 1885 ſchuf mit Karl Haas die Zellſtofffabrik Waldhof, die nehmen ihrer Art Unter⸗ e. Schon einige Mannheim die deren bedeutendſtes Internehmen, die Rhe che Gu mmi⸗ und Celloloidfabriit, die Herſtellung von Roh⸗ zelluloid aufnahm und heute die älteſte Rohzelluloſid⸗ fabrik Deutſchlands ſowie die bedeutendſte Fabrik für Kämme und Zelluloidpuppen in der ganzen Welt iſt. Eine weitere Gummifabrik, die Mannheimer Gummi⸗ Guttapercha⸗ und Aſbeſtfabrik, die übrigens ebenfalls der unermüdlichen Tätigkeit Engelhorns ihr Entſtehen verdankte, nahm die in ihrem Namen kenntlich gemachten weiteren Er⸗ zeugungsgebiete auf. Die engliſche Seifenfabrikation errichtete in Mannheim in der Suunlicht⸗Fabrik ihre größte Feſtlandsniederlaſſung, die ſie als ſelbſtändige Aktiengeſellſchaft führte. Immer neue Gründungen kamen hinzu, die ſich in den allermeiſten Fällen kräftig entwickelten. Es iſt unmöglich, ſie alle im einzelnen aufzuzählen. Es möge genügen feſtzuſtellen, daß bedeutende Unterneh⸗ men der Herſtellung techniſcher Oele und Fette, der Zündholz⸗ und Wichſe⸗ Fabrikation, der Erzeugung von Preßkork und von Farben und Lacken aller Art, der Metallveredlung und der Düngemittelfabrikation in Mannheim ihren Sitz haben, und daß dieſen Un⸗ ternehmen ein Großhandel zur Seite ſteht, der ſich an Bedeutung und Erfahrungen mit den größten Unternehmen der Welt meſſen kann. ttendſten Aus der neueſten Entwicklung neunen wir nur die Bergin⸗Geſellſchaften, in denen die epochemachenden Erfindungen dieſes großen Chemikers induſtriell ausprobiert und durch⸗ geführt werden. War es zuerſt die Kohlehydrie⸗ rung, die in den Rheinauer Berginwerken den Weg vom chemiſchen Laboratorium zur fabrikatoriſchen Herſtellung ging, ſo iſt es jetzt die Holzhydrfe⸗ rung und Holzverzuckerung, deren Darſtel⸗ lung in induſtriellem Umfang hier vorgenommen wird, um ſich in den zahlreichen Fabriken, die im ganzen Reiche bereits errichtet worden ſind oder noch errichtet werden, für die ganze deutſche Volks⸗ wirtſchaft zu bewähren. Die deutſche Holzverwer⸗ tung wird durch dieſe Arbeiten auf eine rationellere Grundlage geſtellt und die deutſche Futtermittel⸗ wirtſchaft erhält durch die Lieferung eines billigen Futterzuckers eine weſentliche Verbreiterung. Hin⸗ zu kommt eine Bereicherung der induſtriellen Wirt⸗ ſchaft durch die Ausnutzung einer ganzen Reihe von Nehenerzeugniſſen. Es liegt auf der Hand, daß die große Entwicklung der Mannheimer chemiſchen Induſtrie auch auf die übrigen Gewerbezweige fruchtbar eingewirkt hat. Vor allem ſind hier einige Firmen entſtanden, die der chemiſchen Induſtrie Apparate und In⸗ ſtrumente, welche den höchſten Anforderungen gerecht werden, zur Verfügung ſtellen. Die Deutſche Stein zeugwarenfabrik für Kanaliſation und Chemiſche In⸗ duſtrie.⸗G. in Mannheim⸗Fri edrichs⸗ feld liefert Gefäße für die Kunſtſeide⸗, Zelluloid⸗ und Sprengſtofſherſtellung, ſowie Speicheranlagen für die Aufbewahrung von Säure, das Emaillier⸗ werk der Firma Jofeph Vögele.⸗G. ſtellt als Beſonderheit emaillierte hitze⸗ und ſäurebeſtändige Gefäße ſowie Zerkleinerungsmaſchinen aller Art für die chemiſche Fabrfkation her, und die Arvma⸗ . Nl NANA — N l 205 1 Maunheim, di adt der Chemie u. Reuther liefert Ar⸗ e den Anſprüchen der lich Säurefeſtigkeit gleich⸗ falls vollauf ger Der Rundgang du heimer cher d Entwicklung der Mann⸗ Induſtrie, an deſſen Ende wir nun angelangt ſind, dürfte erwieſen haben, daß Mann⸗ heim wohl ein Recht hat, in der Geſchichte der deut⸗ ſchen chemiſchen Induſtrie eine bevorzugte Stellung einzunehmen, eine Stellung freilich, die auch für die Gegenwart verpflichtet. Auf der Oberrheiniſchen In⸗ duſtrie⸗Ausſtellung, die im Herbſt vorigen Jahres in Mannheim ſtattfand, und in der die chemiſche In⸗ duſtrie des Oberrheinlandes in einer eigenen Halle über ihre Wirkſamkeit vor aller Oeffentlichkeit Re⸗ chenſchaft ablegte, hat die Mannheimer chemiſche In⸗ duſtrie eindeutig bewieſen, daß ſie ſich dieſer Auf⸗ gabe bewußt iſt und ſie zu erfüllen verſteht, als Wegbereiterin und Vollſtreckerin des Vierjahres⸗ planes. Paul Riedel. Die sozialen Leistungen der L C. Farbenindustrie Die nachfolgenden Ausführungen ſind dem reich illuſtrierten Werk„Erzeugniſſe unſerer Arbeit“ der J Farbeninduſtrie Ach entnommen, das einen umfaſſenden Ueberblick über die auf allen Gebieten des menſchlichen Lebens unentbehrlichen Erzeug⸗ niſſe des größten Chemiekonzerns der Welt ge⸗ währt. Die Gründer und ſpäteren Leiter der Werke der deutſchen Teerfarber uſtrie, die ſich 1925 zur J. G. Farbeninduſtrie Acc. zuſammenſchloſſen, waren immer bereit, der Erkenntnis Ausdruck zu verlei⸗ hen, daß nur aus gemeinſamer Arbeit, nicht aus gegenſeitigem Kampf, etwas fruchtbares entſtehen kann. Nur mit einer im Grunde von dem Gedan⸗ ken der Gemeinſchaftsarbeit erfüllten Gefolgſchaft konnten die großen Erfinder, Techniker und Kauf⸗ leute die Werke der J. G. Farben in kurzen Jahren zu ihrer überragenden nationalen und internationa⸗ len Bedeutung hinführen Heute iſt der Menſch in den Mittelpunkt der Betriebe gerückt worden. Die Betriebsgemeinſchaft auf der einen, die Familiengemeinſchaft auf der anderen Seite ſind die ſtarken Stützen der vom Führer ge⸗ forderten und geſchaffenen Volksgemeinſchaft. Die engere Gefolgſchaft umfaßt die Werke der eigent⸗ lichen J. G. mit Ausnahme der Bergwerke, dagegen einſchließlich der Ammoniakwerk Merſeburg Gmb.., Leunawerke, der Kalle u. Co. Aktiengeſellſchaft, Wies⸗ baden⸗Biebrich, und der Aktiengeſellſchaft für Stick⸗ ſtoffdünger, Knapſack. Was das bedeutet, wird klar, wenn man ſich folgendes überlegt: Zur weiteren JG.⸗Gemeinſchaft zählen die Familienangehörigen unſerer Gefolgſchaftsmitglieder, ferner die ehe⸗ maligen Arbeitskameraden im Ruheſtand und die Hinterbliebenen, endlich die Gefolgſchafts mitglieder unſerer Gruben und der ihnen naheſtehenden Unter⸗ nehmen. Die neue Betriebsordnung erſetzt die Anweiſungen und Verbote der früheren Arbeitsord⸗ nung durch ein Führer und Gefolgſchaft verbinden⸗ des Geſetz echter und lebendiger Betriebs⸗ gemeinſchaft. Unſere gemeinſchaftlichen Feiern Sonderbeilage der Neuen Maunheimer Zeitung Dragier⸗Anlage einer chem. Fabrik in Mannheim von heute, die aus nationalen Anläſſen ſtattfinden oder um Jubilare des Betriebes zu ehren, oder auch um den Leiter und die Gefolgſchaft einzelner Be⸗ triebe näher zuſammenzubringen, waren vordem im allgemeinen nicht bekannt. Die Betriebsausflüge, Kameradſchaftsabende, Werkveranſtaltungen unter⸗ haltender, belehrender oder ſonſtiger kultureller Art ergänzen den Kreis äußerer Geſtaltungsbeſtandteile der Werkgemeinſchaft. Dazu kommt das Band, das die Deutſche Arbeitsfront mit ihrer Organiſation um die Gefolgſchaft des Betriebes ſchlingt mit dem Be⸗ triebsobmann als dem für die Gemeinſchaft politiſch Verantwortlichen, dem die DA⸗Walter mit den gleichen Funktionen für den einzelnen Betrieb zur Seite ſtehen. Die J. G. kann für ſich in Anſpruch nehmen, daß der Geſamtbetrag, den ſie für die Er⸗ füllung ſozialer Aufgaben anlegt, wohl kaum von irgendeinem anderen Unternehmen in Deutſchland und in der Welt übertroffen wird. Aber es bliebe auch die Summe dieſer Millionen nur das, was man einen„Aufwand“ zu nennen pflegt, wenn die Sozialarbeit der Betriebsführer, der Vertrauensmänner Grundlage dieſes Aufwandes nicht zu gewinnen ver⸗ möchte das volle Vertrauen jedes einzelnen Gefolgs⸗ mannes, ſo daß alle Kameraden der J. G. auf dem Weg zur Arbeitsſtätte, vor den Maſchinen und vor dem Schreibpult, in Deutſchland und draußen in der Welt, immer und überall mit dem Fanatismus, den unſer Führer Adolf Hitler vorlebt, überzeugt die Worte mitſprechen hören zuſammen, dann ſind wir alles. wir nichts!“ und der DA ⸗Walter auf der und danach handeln:„Wär ge⸗ Zerriſſen ſind Zur wahren Betriebsgemeinſchaft rechnen wir nicht nur diejenigen, die tagtäglich an ihren Arbeits⸗ platz kommen; wir ſehen in ihnen den Familienvater, der mit ſeiner Arbeit Brot nicht nur für ſich ſchafft, ſondern auch für Frau und Kinder. ſich die Zahl unſerer Gemeinſchaftsmitglieder, wenn wir feſtſtellen können, daß 85 v. H. unſerer Arbeiter und 87 v. H. unſerer Angeſtellten Dabei beträgt das Durchſchnittsalter unſerer Arbeiter Und ſo weitet verheiratet ſind. 35,5 und das unſerer Angeſtellten 39,4 Jahre, ein Beweis dafür, daß auch der ältere Arbeitskamerad auf dauernde Beſchäftigung bei der J. G. rechner kann, Faſt 8000 von ihnen haben am 1. Januar 1938 fünfundzwanzig Jahre und länger unſerer Be⸗ triebsgemeinſchaft angehört. 5 Gewaltige Lohn⸗ und Gehaltsſummen laufen oͤurch die Zahlſtellen unſerer„Werke. 278,417,024 Reichsmark waren es im Jahre 4036, und im Jahre 1937, nach der vollſtändigen Ueberwindung der Kurzarbeit, ſtiegen ſie für die auch zahlenmäßig wei⸗ ter ſtark gewachſene Gefolgſchaft auf rund 330 Mil⸗ lionen Reichsmark. An jedem Arbeitstag werden alſo im Raßh⸗ men der Betriebsgemeinſchaft der J. Gl. mehr als eine Million Reichsmark Lohngelder aufgebracht. Die Grundlage für die Lohnfindung bilden die als Tarifordnung geltenden Lohn⸗ und Gehaltstaxife. Dieſe ſtellen jedoch lediglich die untere Grenze der Entlohnung dar und finden in der Regel praktiſch Anwendung nur bei Arbeitskameraden, die noch lernen und ſich bewähren müſſen. Auf den Tarifen bauen ſich, abgeſchen von den bei den ver⸗ ſchiedenen Werken unter verſchiedenen Geſichtspunk⸗ ten gezahlten Sozialzulagen, die tatſächlich gezahlten Löhne und Gehälter nach der Leiſtung und den be⸗ ſonderen Arbeitsverhältniſſen auf. Unter dieſen Umſtänden liegen, auf den Geſamtdurchſchnitt der Arbeiter und Angeſtellten geſehen, die Einkommen weſentlich höher als in den Tarifen vorgeſehen. Aber dieſer Leiſtungslohn läßt doch noch einen Geſichtspunkt unberückſichtigt, der gerade für die Bil⸗ dung des Gemeinſchaftsgefühls ſo wichtig iſt, die Betriebstreue. Von der J. G. iſt daher erſtmals für das Jahr 1925 der Verſuch gemacht worden, durch eine beſondere einmalige Jahresprämie dieſer Betriebstreue Rechnung zu tragen und gleichzeitig damit die oft beſprochene, aber praktiſch noch ungelöſte Frage der Beteili⸗ gung der Gefolgſchaftsmitglieder am Be⸗ triebsgewinn der Löſung entgegenzuführen. Mannheim, die Stadt der Chemie f neueren 0 iedrigeren Einkommen: nlommense 6 rämie verrechnet ſich danken entſprechend— aus verſchiede⸗ 3 9 Grundbetrag von 25 Mark ie ſich einmal aus dem aber auch aus der feweiligen ergeben. Der letzte Zuſchlag iſt r die Einkommen bis zu 3 600 vämie, die neuerdings unver⸗ Geſchäftsjahres, d. h. An enden Jahres, ausgezahlt wird, 1937: 5 Millionen Reſchs⸗ ergaben ſich im einzelnen Prä⸗ etwa 35 Mark bei einfähriger 420 Mark, ein Betrag, der dem fängers für etwa zwei Monate chnittsbetrag der Jahresprä⸗ Kopf auf 135,50 Mark ſchöner Brauch, dem streue auch durch ein nam⸗ msgeſchenk Rechnung zu ſprachen ſchon davon, daß die ſchwere zarbeit erfreulicherweiſe hinter uns im Jal 1929 die Wirtſchaftskriſe auch etriebe nicht unberührt ließ, haben wir Arbeitskameraden bei der Arbeit halten kön nen, n Gefolgſchafts mitglieder ſich kameradſchaftli eit erklärten, die Arbeit Einführung der 40⸗Stundenwoche cken. Ms der Wiederaufſtieg kam, haben r verkürzten Arbeitszeit feſtge⸗ es ein an Oe ee Sonderbeilage der j. Neue nſtel 0 den, auch faſt überall wieder zur normalen t vpn 48 Wochenſtunden über⸗ und dam na der geſamten Gefolgſchaft eden vollen? hienſt ſichern. vi ins, mit Rückſicht auf die großen wirt ichen Aufgaben die Anforde⸗ jeden Mitarbeiter hoch geſpannt werden iſt es aber auch notwendig, daß Körper und Geiſt in regelmäßigen Abſtänden ausreichenden Urlaub erhalten. Bei der Urlaubs regelung iſt die J. G. ſchon bisher bon den tariflichen ſtimmungen erheblich zu Gunſten der Gefolgſchaft abgewichen; und auch, nach⸗ dem neuerdings eine tarifliche Neuregelung des Ur⸗ laubs für die chemiſche Induſtrie durchgeführt wor⸗ den iſt, können wir fſeſtſtellen, daß die Sätze für den laub unſerer J..⸗Gefolgſchaft teilweiſe erheb⸗ 1 lich darüber hinausgehen. Die Frage der Berufsausbildung auf allen Gebeten beſchränkt ſich für die J. G. nicht nur auf die Vorſchulung künftiger F 1 in J denen Zweigen des Handwerks, die genen Lehrlingswerkſtätten und Lehr⸗ im engſten Benehmen mit den Berufs⸗ ſchulen erfolgt und nicht nur auf unſere zahlreichen f iſchen Lehrlinge, die, in allen Sparten des ufsgeſchäftes geſchult, ſpäter einmal unſere Produktion im In⸗ und Ausland verkaufen ſollen, ſondern es wird dabei auch an die außerordent⸗ lich ſchwierige Frage der chaffung ge⸗ eigneten Nach wuchſes für unſere Labo⸗ ratorien und chemiſchen Betriebe ge⸗ Dag eindrucksvolle Verwaltungsgebäude der J..⸗Farbeninduſtrie Neuen Mannheimer Zeitung Säurefeſte dacht. nit den bei der J. G. ſeit Jahrzehnten ge⸗ übten Methoden der beſon deren Schulung für den einzelnen Arbeitsplatz ſind die beſten Erfahrungen gemacht worden. O Ohne ſie wären die großen Erfolge, die unbeſtreitbar hinter uns liegen, nicht zu erzielen geweſen. A in Zukunft wird daher dieſe Frage auf das ſorgfältigſte zu be⸗ handeln und insbeſondere der Nachwuchs an hoch⸗ qualifiziertem Hilfsperſonal in unſeren wiſſenſchaftlichen Laboratorien nach unſeren erprob⸗ ten Methoden zu ſchulen und zu betreuen ſein. Da⸗ bei liegt der J. G. unſere Werkjugend nicht nur ausſchließlich unter dem Geſichtspunkt der Schu⸗ lungsarbeit am Herzen; kerngeſund, charaktervoll und männlich ſoll ſie aufwachſen. Und ſo reichen ſich der Ausbildungsleiter, der Werkarzt und der Be⸗ triebsſportleiter bei der Führung der Werkfugend die Hand. Wer ſie in der Werkſtatt, auf dem Spork⸗ feld, im Freizeitlager ſieht, hat ſeine Freude an dieſem neuen Typ deutſcher Jungarbeiter, der, be⸗ vor er an ſeinen Arbeitsplatz geſtellt wird, nach er⸗ probten pſychotechniſchen Methoden geprüft wird; denn es iſt heute wichtiger denn je, daß der richtige Mann auf den richtigen Poſten getan Ueberall fühlen wir ein eifriges Bemühen, die Produktionsſtätten ſo zu geſtalten, daß die Arbeit nicht mehr als Fron und Laſt empfunden wird. Wir wiſſen, daß den Produktionsſtätten der chemiſchen Induſtrie das Vorurteil anhaftet, beſonders gefähr⸗ lich, ſchmutzig und unangenehm zu ſein. Wir zwei⸗ feln nicht daran, daß die Entſtehung dieſes Urteils tatſächlich Unterlagen in der Vergangenheit gehabt hat. Aber alle Beſtrebungen auf bautechniſchem und hugieniſchem Gebiet, die man unter dem Stichwort „Schönheit und Geſundheit des Arbeitsplatzes“ zu⸗ ſammenfaſſen kann, haben es dahin gebracht, daß überall, wo neue Produktionsſtätten entſtanden oder Apparate aus einer Mannheimer Ma ſchinenfabrik alte Fabriken neuzeitlich geſtaltet und auf geſunde Grundlage geſtellt worden ſind, das Arbeiten in unſeren Werken im allgemeinen nicht mehr geführ⸗ licher oder unangenehmer, ſondern eher leichter und erfreulicher iſt, als in manchen anderen Fabrik en. Das beweiſen die ſtändig fallenden Krankheits⸗ und Unfallzahlen, das beweiſt die ſchwindende Zahl gewerblicher Berufskrankheiten, das be⸗ weiſt ſchließlich jeder Beſuch in den ſauberen, lichten, gut gelüfteten Fabrikationsſtätten, in denen ſich der Produktionsvorgang in meiſt völlig luftabgeſchloſſenen Apparaturen und damit unſchädlich für die menſchliche Geſundheit vollziehen kann. Ge⸗ wiß, menſchliche Unzulänglichkeit, Leichtſinn und Un⸗ erfahrenheit haben auch heute noch Unfälle und Be⸗ rufskrankheiten zur Folge. Was aber zu deren Ver⸗ hinderung mit techniſchen und pfychologiſchen Mit⸗ teln erfolgen kann, geſchieht in unſeren Werken. Sicherheitsingenieure, Unfallkommiſſionen, Arbeits⸗ ſchutzwalter und Unfallvertrauensmänner arbeiten gemeinſam mit den ſtaatlichen und berufsgenoſſen⸗ ſchaftlichen Aufſichtsſtellen, Unfallverhütungsbilder, eine Unfallechke in der Werkzeitung, Wettkämpfe um Unfallfreiheit der Betriebe, alles das ſind Mit⸗ tel, die, je länger je mehr, zur Vermeidung der ver⸗ meidbaren Gefahren führen werden. Die umfangreichen ſabrikärztlichen und gewerbe⸗ hygieniſchen Einrichtungen unſerer Werke haben ſich, im Rahmen der allgemeinen Geſundheitsführung im Betriebe, die kranfheitsverhütende Geſtaltung des Arbeitslebens zur Aufgabe geſtellt. Wir kennen unſere Fabrikärzte, unſere Ambulatorien mit ihren Heilgehilfen und Schweſtern, mit ihren Röntgen⸗ und Zahnſtationen, mit ihren Bädern und Maſſage⸗ einrichtungen. Geschöftsgründung 1824— Zweignie deflassung Dresden 4785 Lluward-leim- Gesellschaft Dr. W. Leibrock Mannheim- Rheinau HFENRSTFELCLUNG HOCHWERTIGE HOLZ-KALTLEINE 4075 Denn veiv/ ende die der Spezielfabile tür nqdusttielscke Verf sn gd en 5 INDOUSTRIEILAERK E? s ure- und alkalifes te Marke„STEMA“ Ermft Zeiger Mannheim, d 2. 18 CCC einische Gummi- und Gummi- 13,, One, Bälle, Ceaaiaiage, lecke. Sdesdiames Celluloid- 12., Nunheu, Snielgelig Neue Kunststoffe- ua. Iuloid-Fabrik 22 9 1 1 ö 1 1 Mannheim, die Stadt der Chemie Sonderbeilage der Neuen Mannheimer Zeitung Viele kennen die in allen Teilen des Vaterlan⸗ des in geſunden Gegenden gelegenen Erholungs⸗ heime, im Bergiſchen Land, im Taunus, im Thüringer Wald, in der Pfalz und im Schwa lo, in denen nicht nur unſere erkrankten Arbe diger Arbei higkeit wieder zugef ſie den gegebenenfalls kameraden bal⸗ hrt werden, daß 8 vorhandenen ſchädigenden Einflüſſen der Betriebsarbeit ſtandhalten können; auch unſere Frauen und Kinder werden dort geſund gepflegt oder geſund erhalten. Bei vielen unſerer Werke fängt die Geſundheitsfürſorge ſchon beim Säugling und Kleinkind an. Es gibt Ent⸗ bindun sheime, Krippen, Milchküchen, Kindergär⸗ ten, Werkſchulen, Haushaltungsſchulen und derglei⸗ chen mehr. N . Die betriebliche Geſundheitsfürſorge in unſeren Werken wirkt weiter darauf hin, daß in genügend langen und richtig verteilten Arbeitspauſen die Möglichkeit beſteht, in iſeanſtalten und Speiſe⸗ räumen der Werke zu niedrigſtem Preis ein aus⸗ reichendes Mittageſſen einzunehmen. Die Fabrikärzte wirken auch bei der Leitung des Werk⸗ ſportes, bei der Auswahl der Siedler und— vor allem— bei der Einſtellung unſerer Arbeitskame⸗ raden mit. wo der Gefolgsmann mit ſeiner Wer unter den dürftigſten, geſund⸗ heitsſchädlichſten, wirtſchaftlich ͤrückendſten Verhält⸗ niſſen wohnt, deſſen Arbeitsſchickſal iſt ebenfalls aufs ſchwerſte bedroht. Daher kennen wir ſchon ſeit vielen Jahrzehnten bei den Werken der J. G. eine Werkwohnungs⸗ fürſorge, die uns entweder geſunde, gute, billige und dem Werk nahegelegene Werkwohnungen bereitſtellt, oder eigene oder fremde gemeinnützige Wohnungsbauge⸗ ſellſchaften zum Zwecke des Wohnungsbaues unter⸗ ſtützt, oder aber auch, wie es neuerdings geſchieht, ſich kräftig in das nationalſoztaliſtiſche Stamm⸗ arbeiter⸗Kleinſtedlungswerk eindchaltet. Wenn heute hei den verſchiedenen Werken unſerer J. G. insge⸗ ſamt über 24000 werkeigene oder werkgeförderte Wohnungen, darunter faſt 3000 Stammarbeiterſied⸗ lungen, vorhanden ſind, wenn alljährlich für mehrere Millionen Reichsmark neue Siedlungen und Stock⸗ werkswohnungen errichtet werden, ſo iſt damit das Ausmaß Hargetan, in dem ſich die Fürſorge unſeyer Werke gerade auf dieſem, dem eigentlichen Arbeits⸗ platz ſo fernliegenden Gebiet betätigt. Durch Penſionsfonds, Penſionsſtiftungen und Penſtionskaſſen findet die betriebliche Alt ers⸗ und Hinterbliebenenfürſorge ihre äußere Geſtaltung. Wenn wir die ehemaligen Arbeitskame⸗ raden, die Witwen und Waiſen zuſammenneßmen, iſt es die gewaltige Schar yon rund 25000 Ren⸗ tenbeziehern, deren Lebensabend und Lebens⸗ ſchickfal auf dieſer über das Arbeitsverhöltnis hin⸗ aus dauernden Treue und Fürſorge unſeres Merkes herüht. Mehr als 30 Millionen Riſchsmork fließen jährlich an ſie, die in Rückſtellungen der Werke und ie Chemiestadt Ludwigshalen duſtrie Ludwigshaſens eine . tigkeit auf, die Seit der Mitte des vergangenen Jahrhunderts ge und damit ſeit den Anfängen einer ausgeſprochenen von keiner anderen Stadt übertroffen wird. Vemiſchen Induſtrie überhaupt iſt Ludwigshafen Ein kurzer Rundgang in den verſchiedenen gro der Sitz von Werken dieſes Induſt veiges. Die ßen Induſtriewerken überzeugt davon Namen wie Tatſache, daß ſich von Jahrzehnt zu Jahrzehnt die J.., Knoll, Benckieſer, Giulini und Raſchig ſind angeſiedelten Werke zu immer größerer Bedeutung längſt über Deutſchlands Grenzen hinaus bekannt geworden, ſind Begriffe auf dem chemiſchen Welt⸗ markt. Nicht von ungefähr ſtand die Wiege des Weltkonzerns der J. G. Fapbeninduſtrie in den Werken Ludwigshafen und Oppau. zunächſt im Wirtſchaftsleben der engeren Heimat, bald aber für ganz Deutſchle und um die Jahr⸗ hundertwende für die Geſamtweltwirtſchaft entwik⸗ K kelten, weiterhin die Tatſache, daß immer neue Werke auf Grund neuer Forſchungsergebniſſe er⸗ ſtanden, ließ Ludwigshafen zu einer ausgeſprochenen Chemieſtadt werden. Dabei weiſt die chemiſche In⸗ Die Werkanlagen der J. G. nehmen heute noch eine Sonderſtellung ein. Der Rhein als Mittler für die chemiſche Induſtrie 7 y VVyddã ã o b»A 0 in Vermögensanlagen der Penſionskaſſen der Siche⸗ resprämie hinzu, die eigentlich nicht ein Beſtandteil rung der Zukunft dienen. des laufenden Einkommens iſt, ſo machte dies im a Nehmen wir die Beträge, die, außer Löhnen und Jahre 1936 nahezu 80 Millionen Reichsmark aus. Gehältern, unſerer Gefolgſchaft zufließen als So⸗ Auf je 100 Mark Lohn und Gehalt entfielen ſo zialverſicherungsbeiträge, oder als Aufwendungen nochmals 28,60 Mark, oder aber zu jedem in der auf dem Gebiet der betrieblichen Altersfürſorge, oder J. G. bezahlten Einzeleinkommen ſind 786,80 endlich bei den Einzelmaßnahmen auf dem Gebiet Mark an allgemeinen ſoßſalen Aufwendungen des Wohnungsweſens, der Sozialbetriebe und der hinzuzurechnen. Werkfürſorge, und nehmen wir ferner noch die Jah⸗ Richard Schönfelder. 5. Seite gen ſie doch die Hälfte der insgeſamt in en und das Doppelte der in Mannheim i Chemiewerker. Der Einfluß der ehemaligen Badiſchen Anilin⸗ und Soda⸗Fabrik auf die Ent⸗ wicklung der Stadtgemeinde Ludwigshafen wird dar⸗ aus erſichtlich, daß ſeit der Ueberſiedlung der Fabrik von Mannheim nach Ludwigshafen die Einwehner⸗ zahl in wenigen Jahrzehnten von 4000 auf mehr als 143000 angewachſen iſt. Darüber hinaus befruchten die Werke die ganze Pfalz und Nordbaden. 40 Kilo⸗ meter und mehr reicht der Radius für die„Anilin“⸗ Gefolgſchaft, die in über 300 pfälziſchen Gemeinden zu Hauſe iſt. Die Belebung der geſamten deutſchen Wirtſchaft ſeit der Machtübernahme brachte wieder neues Leben in die Werkhallen der J. G. Wachſende Ausnutzung vorhandener Erzeugungsmöglichkeiten, erfolgreiche Inangriffnahme neuer Erzeugungs⸗ gebiete, vor allem aber die großen Aufgaben, die mit dem Wiederaufbau von Wirtſchaft und Wehr der chemiſchen Induſtrie geſtellt ſind, führten zu Neu⸗ und Wiedereinſtellungen von Tauſenden von Arbei⸗ tern und beeinfluſſen die bauliche Entwicklung des gewaltig. Dabei ſeien die Grünanlagen, Speiſe⸗, Aufenthalts⸗ und Waſchräume nicht ver⸗ eſſen. Man ſieht heute durchweg helle, luftige Ar⸗ Sräume, in denen kein Farbſtaub, keine Gas⸗ entwicklung, keine Säure zu verſpüren iſt. Die Forſchungstätigkeit in den Laboratorien hat zu Er⸗ gebniſſen geführt, die heute aus dem Wirtſchafts⸗ leben nicht mehr wegzudenken ſind. Wir verweiſen auf die ſynthetiſche Herſtellung des Stickſtoffes, die vom Werk Oberrhein der J. G. ausging, auf die Herſtellung des deutſchen Bengins und des deutſchen Kautſchuks, des„Buna“. Vergeſſen wir auch nicht die Viſtra⸗Faſer und die Leichtmetalle, vor allem den leichteſten Werkſtoff, das Elektronmetall. Daneben erfahren die Teerfarbſtoffe, die Schwerchemikalien, Löſungsmittel und Kunſtſtoffe wie das Kunſtharz, immer noch eine Weiterentwicklung nach den ver⸗ ſchiedenſten Richtungen. Werkes Die pharmazeutiſch⸗chemiſche Fabrik Knoll.⸗G. ſteht ebenfalls heute wieder in vorderſter Front auf ihrem ſpeziellen Gebiet der Herſtellung pharmazeu⸗ tiſcher Artikel. In ganz beſonderem Maße widmet ſie ſich in ihren Forſchungslaboratorien der Findung neuer, möglichſt aus deutſchen Stoffen herſtellbaxer Heilmittel, Zu dieſem Zwecke wurde eine beſondere pflanzenchemiſche Forſchungs abteilung eingerichtet. Daß ſie heute von großer Bedeutung iſt, wird niemand beſtreiten können, der weiß, welch ungeheure Mengen von Heilpflanzen alljährlich in Deutſchland ungenutzt blieben. Dabei ruhen in ihnen Kräfte, die uns nicht nur von ausländiſchen deviſenverſchlingenden Heilſtoffen frei machen kön⸗ nen. So iſt die pflanzenchemiſche Forſchungsabtei⸗ lung einer Pflanze auf die Spur gekommen, die einen Stoff enthält, der in der Wirkung dem Opium gleichkommt, ohne aber die verhängnis⸗ volle„Süchtigkeit“ des bisher verwendeten Opiums auszulöſen. Man kann überzeugt ſein, daß noch viele derartig ſegensreiche Stoffe entdeckt werden, da in Ludwigshafen Chemiker tätig ſind, die in e „DRA! für die Selt 1896 5 IS CHNHASCHINEN KN FEIT H ASCHINE N PLANE TENNHRUHNWER KE EIB HAS CHN EN AuUFLOSFENHASCHINEN Z ENRCTKLEINFNRUN GS. HAS CHIEN FEN S IE BNHASCHIN E N Telefon- sammelnumm v 39051 “. SpEZlal-MaschixEN cheNiscriE MDUSTRIE 20 000 iter-A CHH ASCHINE aut Speziasftrenspoftw/egen DNASWERKE=A NMARNNHEATA-WALDHOF Soeckweg 41-45 G. m. MANNHEIM olg go ſihanuclbiiug . HN. S HN Ti SOF NN Luisenring 10 Nadelholz-Sehnittwaren für Listen, Bau- und Möbelzwecke 492⁰ VPHVVVVVPHUUHUUHVUUTTCTCT(CTC( VVT ALKALOIDE THEOSROMIN ARZNETMITTEL Opꝙο SPEZIALITATEN RIECH STOFFE TECHN. PRODUKTE c. F. Boehringer& Soehne 6. m. b.., Mannheim-Waldhof Vereinigte chininfabriken Zimmer& Co., 5 ,. Mannheim-Waldhof . . * . OFFEN USW. 8 . 6. Seite Sonderbeilage der Neuen Mannheimer Zeitung unermübdli datſtrie i! sdrang der chemiſchen In⸗ r neue Gebiete erſchließen. Gebrüder Giulini nehmen ebenfalls eine ſüh⸗ rende Stellung mit der Herſtellung von Tonerde, ſchwefelſaurer Tonerde, Alaun, Schwefelſäure und anderen Stoffen ein, ebenſo die Firma Joh. A. Beuckieſer mit ihrer Zitronen⸗ und Weinſäureherſtellung. Gerade letztere iſt eifrig bemüht, ſich von ausländi⸗ ſchen Rohſtoffen, die zu ihrer Erzeugung in erheb⸗ lichem Maße notwendig waren, freizumachen, was ihr zu einem ſehr großen Teil ſchon gelungen iſt. Sogar zur Herſtellung der Zitronenſäure hat man ſchon ein Verfahren gefunden. Jeder, der ſchon einmal von Kunſtharz ge⸗ hört hat, wird aufhorchen, wenn er vernimmt, daß ihm ſchon ſeit langen Jahren die Firma Dr. Raſchig, die ſich ſogar ſchon vor dem Krieg mit ſeiner Herſtel⸗ lung beſchäftigte, ihre Aufmerkſamkeit zuwendet. Allerdings lohnte bis vor wenigen Jahren die Her⸗ ſtellung im großen nicht. Heute iſt dieſer Kunſtſtoff zu einem der wichtigſten Rohſtoffe unſerer Wirt⸗ erweriung Die Zeitſchrift„Die chemiſche Induſtrie“, Gemeinſchaftsausgabe der Wirtſchaftsgruppe Che⸗ miſche Induſtrie, Berufsgenoſſenſchaft der chemi⸗ ſchen Induſtrie, D Ay, Amt für Berufserziehung und Betriebsführung, befaßt ſich in einem Son⸗ derheft mit dem außerordentlich wichtigen Pro⸗ blem: Verwertung des Wertloſe n. Aus der Fülle der intereſſanten Ausführungen entneh⸗ men wir mit Erlaubnis des Verlages folgende Einzelheiten: „Rohſtoffhunger iſt das Kennzeichen unſerer Zeit! Auf der Erde leben heute zweieinhalbmal ſo viel Menſchen als um 1800 zu Beginn des techniſchen Zeitalters. In Europa iſt die Bevölkerung ſeit Be⸗ ginn des 19. Jahrhunderts ſogar auf mehr als das Dreifache geſtiegen. Un verhältnismäßig ſtärker als die Zahl der Menſchen hat der Bedarf an Gütern aller Art zugenommen. Der Lebensſtandard, d. h. der Güterverbrauch je Kopf der Bevölkerung, iſt heute ein Vielfaches von früher und noch ſtändig im Steigen begriffen. Während z. B. in Deutſchland noch um 1870 rund 25 Millinen Schafe ausreichten, um den größten Teil des Kleidungsbedarfs von 40 Millionen Menſchen zu decken, müßte man heute, wenn man die gleiche Zahl von Menſchen nur mit Wolle kleiden wollte, rund eine halbe Milliarde Schafe halten. Und wieviel mehr wird erſt an Far⸗ ben, Seifen, Kosmetika, Arzneimitteln, Haushalts⸗ chemikalien, Papier und all den ſonſtigen tauſender⸗ lei Kleinigkeiten des Lebens verbraucht! Dazu kommt eine ganze Reihe neuer Verbrauchs⸗ gebiete, bedingt durch das Aufkommen der moder⸗ nen Verkehrsmittel: Eiſenbahn, Auto, Flugzeug und die Entwicklung der Radio-, Photo- und Filmtechnik mit ihrem rieſigen Bedarf an Stahl und Eiſen, ſchaft geworden Mengen von Erſetzt er doch nicht nur erhebliche 1 ſondern übertrifft dies in man⸗ cherlei Hinſicht. Mancher Kraftwagenfahrer würde es als ſehr unliebſam empfinden, wenn man ihm heute ſeine Zahnräder aus dem Getriebe nähme und ſie durch die früher gebräuchlick erſetzte, denn damit wäre das angenehme lautloſe Schalten dahin, das mit den Zahnrädern aus Preßſtoffen zu denen Kunſt⸗ harz verwendet wird, erreicht wird. Noch immer wird an der Verbeſſerung dieſes Kunſtſtoffes gear⸗ beitet. Die Tatſache, daß man heute bereits ſynthe⸗ tiſch Karbolſäure, die zuſammen mit Formaldehyd das Kunſtharz ergibt, herſtellen kann, hat die Roh⸗ ſtoffbaſis für Kunſtharz bedeutend erweitert. Aus der kurzen Behandlung dieſer aus der deut⸗ ſchen Wirtſchaft nicht mehr wegzudenkenden Betriebe möge man erkennen, welch großen Anteil die Stadt der Arbeit an der deutſchen Wirtſchaft hat. Und wenn in dieſen Tagen die Reichstagung des Fach⸗ amtes„Chemie“ ſtattfindet, ſo kann man mit Recht ſagen, daß keine deutſche Stadt mehr Anſpruch auf dieſe Tagung hätte erheben können als Mannheim⸗ Ludwigshafen. W. A. Gengenbach. es Wertlosen Leichtmetallen, Kunſtſtofſen, Kautſchuk, Treibſtoffen, Filmen und Photochemikalien. Chemie schallt Rohstofle Um den von Jahr zu Jahr wachſenden Güter⸗ bedarf befriedigen zu können, iſt eine dauernde planmäßige Erweiterung der Rohſtoff⸗ grundlage erforderlich. Bis zu Anfang dieſes Jahrhunderts war die Löſung des Rohſtoff⸗ Keine Rieſenſpargel, ſondern gebündeltes Roh⸗ Zelluloid Mannheim, die Stadt der Chemie problems verhältnismäßig einfach. Die großen In⸗ duſtrieſtaaten hatten die Möglichkeit, ſich durch den Erwerb von Kolonien umfangreiche Rohſtoffreſerven zu ſichern; was ihnen dann noch an Rohſtoffen fehlte, konnten ſie ohne Schwierigkeit durch Einfuhr decken. Seit aber die großen Rohſtoffvorkommen der Welt in feſten Händen ſind und die weltwirtſchaftliche Ar⸗ beitsteilung durch Krieg und Reparationen geſtört iſt, ſind die einzelnen Länder weitgehend darauf an⸗ gewieſen, mit den innerhalb ihrer Staatsgrenzen befindlichen Rohſtoffquellen auszukommen. Für Deutſchland wurde nach dem Weltkrieg die Lage be⸗ ſonders ſchwierig. Seiner Kolonien beraubt, ange⸗ wieſen auf eine hochentwickelte Induſtrieproduktion, bedeutet die ſchmale Rohſtoffgrundlage eine ſtändige Gefahr. Und niemand täuſcht ſich heute mehr dar⸗ über hinweg, daß man gerade in Deutſchland ſehr frühzeitig erkannte: aus den wenigen in reichlicher Menge vorhandenen Naturſtoffen müſſen eines Ta⸗ ges alle wichtigen von der Induſtrie benötigten Roh⸗ materialien ſynthetiſch hergeſtellt werden. Im Mangel an natürlichen Rohſtoffen liegt der eigentliche Grund für die einzigartige Entwicklung der chemiſchen Induſtrie in Deutſchland, und es iſt durchaus kein Zufall, daß es gerade die Syntheſen von Rohſtoffen aus Maſſenbeſtandteilen der Erdͤrinde ſind, die Deulichland der Welt als ſeine ſpezifiſche Leiſtung auf dem Gebiet der chemiſchen Technik geſchenkt hat. In Deutſchland wurden erſt⸗ malig Stickſtoffdüngemittel aus der Luft, Motor⸗ treibſtoffe aus der Kohle, Zellwolle aus Holz, Leicht- metalle aus Ton und billigen Abraumſalzen und künſtlicher Kautſchuk aus Kalk und Kohle in groß⸗ techniſchem Maßſtab gewonnen. Mit dieſen Syn⸗ theſen hat die chemiſche deutſche Induſtrie die Armut unſeres Landes an Salpeter, an Erdöl, an Wolle und Baumwolle, an Erzen und an Naturkautſchuk Hohlköpfe und echte Puppengehirne in trautem Verein! Wirtſchaft von der Einfuhr dieſer Rohf Ablallverweriung innerhalb der chemischen Industrie Indem die chemiſche Induſtrie, getrieben durch den Rohſtoffmangel, in ſteigendem Maße dazu über⸗ geht, ganz geringwertige Maſſenbeſtandteile der Erd⸗ rinde als Ausgangsmaterialien für die Syntheſe wertvoller induſtrieller Rohſtoffe zu verwenden, wird ſie in immer gigantiſcherem Ausmaße zur Kunſt der„Verwertung des Wertloſen“. In dieſer Kunſt hat die chemiſche Induſtrie, deren Aufgabe ganz allgemein die Wertſteigerung durch Stoffum wandlung iſt, ſchon immer die höchſte Stufe ihrer Vollendung geſehen, und man kann ihre Entwicklung als ein dauerndes Streben zu dem Ziel der Wertſchöpfung aus dem Nichts be⸗ trachten. Es begann damit, daß die chemiſche Induſtrie zu⸗ nächſt einmal alle die Stoffe zu verwerten ſuchte, die bei ihrer eigenen Produktion als wert⸗ loſe Abfallmaterfalien anfielen. Und zwar hat man zuerſt ſolchen Abfallſtoffen die Aufmerkſamkeit zu⸗ gewandt, welche bei der Fabrikation in großen Men⸗ gen entſtanden und wegen ihrer Geſundſeitsgefähr⸗ lichkeit oder ſonſtigen unangenehmen Eigenſchaften eine Beläſtigung für die Umgebung bedeuteten. Ganz allgemein beſitzt das Problem der Ab⸗ fallverwertung für die chemiſche Induſtrie eine geradezu entſcheidende Bedeutung; denn es gibt nur verhältnismäßig wenige chemiſche Herſtellverfahren, bef denen die Ausgangsmateria⸗ lien vollſtändig zur Herſtellung eines oder mehrerer Hauptprodukte verbraucht werden. Bei den meiſten chemiſchen Produktionsprozeſſen entſtehen neben dem gewünſchten Enderzeugnis noch große Mengen wei⸗ terer Produkte. Dies iſt vor allem daun der Fall, wenn das Haupterzeugnis nur einen geringen Pro⸗ zentſatz der eingeſetzten Rohſtoffe ausmocht. Weiter entſtehen meiſt große Mengen von Abfallprodukten, wenn ein Erzeugnis aus dem Ausgangsmaterial unter Anwendung reichlicher Zuſchläge oder Hilfs⸗ ſtoffe gewonnen wird. Das gleiche gilt auch, wenn bei einem Produktionsprozeß chemiſche Umſetzungen ſtattfinden, die nur ſehr unvollſtäwdig verlaufen und bei denen mit einem ſtarken Ueberſchuß eines oder mehrerer Reaktionsteilnehmer gearbeitet wirdz ſchließlich trifft es noch für Prozeſſe zu bei denen außer dem Haupterzeugnis gleichzeitig noch andere Reaktionsprodukte anfallen. Schon bei dem allerbeſten großtechniſchen Verfah⸗ ren der anorganiſch⸗chemiſchen Großinduſtrie, dem Leblanc⸗Sodaprozeß, hat das Problem der Abfallverwertung eine ſehr wichtige Rolle ge⸗ ſpielt. Als Abfallprodukte fielen ſowohl gasförmige Salz⸗ ſäure als auch feſtes Schwefelealeium an. Die rieſi⸗ gen Mengen Salzſäuregas konnten nicht einfach in die Luft abgelaſſen werden, da ſie den Pflanzen⸗ Gummiwarenfabrik HUTeHIN SON MAN N I E f N Industriehafen Fdhtrͤd- und NHotorrsdreifen, Guümmischuhe, Berufsstiefel Technische Gummwaten aller Aft FUR DIE INDUSTRIE: Trenspoſtbͤnder, Schläuche, Profile, Fotmattikel, Hatten * Frstäüusfüstung für Kraftfahfzeuge 4250 Drucksachen jeder Aft liefert schnell und billis Gegründet 1887 riennhem M 3, 5 auf 26261 deim Natloneltheetef-Fingeng Druckerei Dr. Haas 2 1, 46— Ferntuf 24951 Ledeselestkesgesst Appetste und Gerätscheften für wW issenschaftliche und technische Lebotetorſen.— Optische Instrumente“ Gebrüder Giulini a n. 5. U Ludwigshafen d. Nh. Für Muminiumfabrikation und Keramik: Für paplerfabrikation: Kalzinierte Tonerde, Tonerdehydtet Schwefelsaure Tonerde Für Färberei und Gerberei: für landwirtschaft: Aldun, phosphorssufes Natron Superphosphate mit wasserlößſicher Phosphorsäure, Ammoniak- Superphosphaàte, phosphate, Am. Sup.- Ka.- Voldüngef, Köli- Super- Düngek a 1 M. 555 1 75⁴ Mannheim, die Stadt der Chemie Sonderbeilage der Neuen Mannheimer Zeitung ———— Rheinſchiſſe bringen Rohmaterial für die chemiſche Induſtrie wuchs in weitem Umkreis zerſtört hätten. Man fing die Gaſe in Waſſer auf und beſeitigte ſie, ohne ſie zu nutzen. Später fand man ein Verfahren, um die Salzſäure zu dem bekannten Bleich- und Desinfek⸗ kionsmittel Chlorkalk weiterzuverarbeiten. Schwefelealeium mußte urſprünglich ſogar mit Schif⸗ ſen ſorttransportiert und ins Meer verſenkt werden. Auf Halde geworfen, hätte es ſich an der Luft zu giftigem Schwefelwaſſerſtoff zerſetzt. Schließlich iſt es gelungen, das Schwefelealcium für die Gewin⸗ nung von Schwefel und Schwefelverbindungen nutz⸗ bar zu machen. Das Beiſpiel der Abfallverwertung beim Leblanec⸗ Sodaprozeß iſt typiſch für die ganze weitere Ent⸗ wicklung der chemiſchen Technik. Immer wieder können wir feſtſtellen, daß Ab⸗ ſallſtofſe, die zunächſt unter erheblichem Aufwand an Koſten beſeitigt und unſchädlich gemacht wer⸗ den müſſen, weil ſie nachteilige Wirkungen für die Umgebung beſitzen, z. B. unangenehm riechen oder ſogar giftig auf Pflanze, Tier und Menſch wirken, ſchließlich durch zweckentſprechende Wei⸗ terverarbeitung zu rentablen Nebenerzengniſſen werden. Häufig iſt der wirtſchaftliche Erfolg der Abfallver⸗ wertung ganz enorm. Es kommt ſogar vor, daß ein zunächſt unverwertbar erſcheinendes Abfallprodukt zum Ausgangsmaterial für die Gewinnung außer⸗ ordentlich wertvoller Subſtanzen wird und ſchließlich die Herſtellung des früheren Haupterzeugniſſes ge⸗ genüber der Verwertung des urſprünglichen Abfall⸗ materials wirtſchaftlich in den Hintergrund tritt. Die Verwertung des in Kokereien und Leuchtgas⸗ fabriken anfallenden Steinkohlenteers iſt das typiſchſte Beiſpiel dafür. Man hat ihn früher nur deshalb aus dem Kokerei⸗ bzw Leuchtgas abgeſchie⸗ den, weil er ſonſt die Rohrleitungen verſchmiert hätte. Bald erkannte man ſeinen Wert und nutzte ihn zur Erzeugung hochwertiger Farbſtoffe, Arznei⸗ mittel, Sprengſtoffe uſw. Die Teerverwertung iſt damit zu einem ſelbſtändigen Induſtriezweig gewor⸗ den, deſſen Endprodukte heute einen weſentlich höhe⸗ ren Wert als die urſprünglichen Haupterzeugniſſe Koks und Leuchtgas beſitzen. Rohstollwiederge winnung aus Tabrilkations ric ständen In der chemiſchen Technik haben ebenfalls von jeher Verfahren eine große Rolle geſpielt, in denen die anfallenden Fabrikationsrückſtände noch einen Teil der eingeſetzten Roh⸗ und Hilfsſtoffe enthalten. So werden z. B. bei allen chemiſchen Reaktionen, die nicht vollſtändig verlaufen und meiſt unter Anwen⸗ dung eines ſtarken Ueberſchuſſes eines oder mehre⸗ rer der reagierenden Stoffe durchgeführt werden, die Ausgangsſtoffe nicht ganz verbraucht und blei⸗ ben zum Teil zurück. Soweit die im Rückſtands⸗ material enthaltenen Roh⸗ und Hilfsſtoffe wert⸗ mäßig ins Gewicht fallen, ergibt ſich die Aufgabe, ſie aus den Rückſtänden zurückzugewinnen und in den Produktionsprozeß wieder einzuführen. Die Löſung dieſes Problems hat ſchon frühzeitig zur Ausarbei⸗ tung zahlreicher„Kreislaufprozeſſe“ geführt. Ihr Kennzeichen iſt die kontinuſerliche Zurückge⸗ winnung und Wiedereinführung der bei der Fabri⸗ kation nicht verbrauchten Ausgangsmaterialien in den Betrieb. Ablall material als bemischer Rohstoff Während ſich die chemiſche Induſtrie in der erſten Zeit ihrer Entwicklung hauptſächlich auf die Ver⸗ wertung ihrer eigenen Abfallſtoffe beſchränkt hat, iſt 7. Seite ſie allmählich immer mehr dazu übergegangen, auch das Abfallmatertal der übrigen Wirtſchaft, der ge⸗ werblichen, kommunalen und haus wirtſchaftlichen Betriebe, zu verarbeiten. Der erſte große chemiſche Induſtriezweig, der ausſchließlich auf der Grund⸗ lage von Abfallſtoffen aufgebaut wurde, iſt die Leim⸗ und Gelatineinduſtrie, die etwa um die Mitte des vorigen Jahrhunderts an die Stelle der mit handwerklichen Methoden arbeitenden klein⸗ gewerblichen Leimſiedereien getreten iſt. Sie ge⸗ winnt ihre Erzeugniſſe hauptſächlich aus Leoͤer⸗ und Hautabfällen, Knorpel, Sehnen, Knochen uſw., lauter Rohmaterialien, welche früher überhaupt nichts koſteten, ſchließlich aber infolge des Maſſenbedarfs der Leim⸗ und Gelatineinduſtrie zu geſuchten kon⸗ tinentalen und überſeeiſchen Handelsobjekten wurden. Für Lederabfälle und Knochen ſind neben ihrer Verwendung als Leimrohſtoff bald noch weitere wichtige Verwertungs möglichkeiten gefunden worden. So werden Lederabfälle ſchon ſeit Ende des vergan⸗ genen Jahrhunderts in großem Umfang zur Her⸗ ſtellung von Ledererſatzſtoffen gebraucht, und die Knochen ſeit mehreren Jahrzehnten auch auf Kno⸗ chenkohle, fett,-mehl und ⸗aſche verarbeitet. Die Knochenkohle wurde früher in ſehr großen Mengen von den Zuckerfabriken zur Entfernung von Farb⸗ und Geruchſtoffen benötigt. Sie wird durch trockene Deſtillation der entfetteten Knochen gewonnen; dabei verkohlt der größte Teil der organiſchen Subſtanz, und man gewinnt im Rückſtand ſchwarze Knochen⸗ kohle, während als flüchtige Produkte neben Am⸗ moncarbonat eine wäſſerige Flüſſigkeit(„Dippels⸗ öl“) anfällt, welche eine Reihe wertvoller Subſtan⸗ zen, wie Ammoniak, Pyridinbaſen, Pyrrol, Nitrile enthält. Knochenfett, das früher vor allem durch Dämpfen der Knochen mit Waſſer gewonnen wurde, bildete von jeher ein wichtiges Rohmaterial für die Seifenfabrikation. Die flüſſigen Beſtandteile des Knochenfetts werden als feines Schmieröl für Uhren, Nähmaſchinen uſw. benutzt. Das Knochenmehl wird wegen ſeines hohen Phosphorſäuregehalts als Düngemittel verwendet. Das Beiſpiel der Knochen⸗ verwertung iſt deshalh beſonders bemerkenswert, weil es zeigt, wie die chemiſche Induſtrie ein ur⸗ ſprünglich wertloſes Altmaterial durch zweckmäßige Verarbeitung in allen ſeinen Beſtandteilen für die Volkswirtſchaft nutzbar macht. Regenerierung von Alistolſen Im Gegenſatz zu den Nahrungs⸗ und Futtermit⸗ teln, die beim Verbrauch gänzlich verſchwinden, führt der Konſum der in duſtriellen Gü⸗ ter meiſt nicht bis zur völligen Auflö⸗ ſung der Dinge in Staub, Gas oder Flüt⸗ ſigkeit. Es findet oft nur ein Verluſt an Form und Feſtigkeit und eine Herabminderung der ſon⸗ ſtigen phyſtkaliſchen Eigenſchaften ſtatt. Aus ſolchen für ihren Verwendungszweck unbrauchbar geworde⸗ nen Gegenſtänden das urſprüngliche Rohmaterial wiederzugewinnen, betrachtet die chemiſche Induſtrie Die L= ſchon ſeit Jahrzehnten als ihre Aufgabe. ſung dieſes Problems iſt zum erſten Male beim Altgummi gelungen. Die Kautſchukregene⸗ ration iſt faſt ſo alt wie die Kautſchukinduſtrie ſelbſt. Schon Goodyear, der Erfinder der Gummi⸗ vulkaniſation, hat um die Mitte des vorigen Jahr⸗ hunderts ein Verfahren ausgearbeitet, um vulkani⸗ ſierte Kautſchukmaſſen wieder formbar zu machen. Seit dieſer Zeit wird ein von Jahr zu Jähr wach⸗ ſender Anteil an Kautſchukkaltſtoffen dem Regene⸗ rierverfahren unterworfen und dadurch erneut für die Herſtellung von Kautſchukwaren nutzbar gemacht. Ein weiteres wichtiges Verfahren für die Ver⸗ wertung von Altmaterial, das ebenfalls ſchon im vergangenen Jahrhundert großtechniſche Anwendung gefunden hat, iſt die Entzin⸗ nung von Weißblech. Ein intereſſantes Schlaglicht auf die Entwicklung dieſes Zweiges der Abfallverwertung in Deutſch⸗ land wirft die im vorigen Jahr erſchienene Jubi⸗ läumsſchrift der Firma Th. Goloſchmidt in Berlin. Danach iſt die Menge der im Eſſener Werk verarbei⸗ teten Weißblechabfälle von 2000 Tonnen im Jahre 1890 auf 15000 Tonnen im Jahre 1900 und auf 116000 Tonnen 1913 geſtiegen. Mit der Heranzie⸗ hung der Konſervendoſen zur Weißblechverzinnung mußte eine eigene große Sammelorganiſation auf⸗ gezogen werden, weil das Altmaterial zerſtreuter und vereinzelter aufkam als die Weißblechabfälle, die bei der Weißblecherzeugung in den Fabriken an⸗ fielen. Heute wird rund ein Fünftel der geſamten Säurefeſte Behälter und Armaturen, die von der chemiſchen Induſtrie benötigt werden, werden in Maunheim hergeſtellt Franz Haniel& Cie. Gesellschaft mit beschränkter Haftung * Nannhein Kohlen- KOlS- Priketts für Sömmntliche Industriezweige Stdb- und Formeisen-Pleche- hren aer Art dünstiche Dùgemmittel- Torf Sbezieldunger für Boden verbesserung und Blumenpflege Schiffehrt Spedition 85 SIEMENS ELEKTRISCHE EINRICHTUNGEN für die chem. Industrie Elektro- chemische Anlegen Wätmetechnische Neßgefäte Femspreen- und Sienelonlogen Schalt onlogen fur Ftelluft und pnenisum komptessot-Antiſede ar Linde-Anlegen Sekepseſte Veiteilungen Speriolmototen SEHEN SAHALSKE AG. 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Er findet ſich in großer Mächtigkeit länas der See 1 angeſchwemmt, beſonders in der Oſtküſte der Das In das letzte wertung des ygetrete 11 zerungen von gf ferner an in Auſtralien und Ceylon mchemiſcher Hinſicht im weſentlichen es enthält außerdem reichliche Men⸗ und verſchiedene chemiſche Elemente, gen Thorium die unter dem Namen„ſeltene Erden“ bekannt ſind. Monazitſand diente früher ſeines hoßen ſpezifiſchen Ge tes wegen als Ballaſtſtoff für Schiffe, die ohne Fracht aus Ueberſee zurückkehrten. Da entdeckte Auer von Welsbach Ende des vergangenen Jahrhunderts das aroße Licht⸗ ſtrahlungsvermögen cerhaltiger Thorerde und fand für die Herſtellung dieſes Materials im Monazitſand einen geeigneten Rohſtoff. 2 Neben cerhaltiger Thorerde ließ ſich gleichzeitig noch eine hochradivaktive Subſtanz, das Meſothorium, gewinnen, das ähnlich wie Radium zu äußerſt vielſei⸗ tigen Zwecken, insbeſondere für meoiziniſche Strah⸗ hehandlung, verwendbar iſt. Ein Gramm thorium koſtet etwa 150 000 Mk., iſt alſo 50 000⸗ teurer als Gold. Selbſt die Rückſtände der riu und Meſothoriumgewinnung laſſen ſich nutzbringenden Verwendung zuführen, ſeitdem Auer ein elektrolytiſches Verfahren fand, um aus den Verarbeitungsrückſtänden ein hochwertiges Cer⸗ metall für Feuerzeuge zu gewinnen. Damit konnten i„läſtigen Berge“ im Atzgersdorfer Werk der ft in wenigen Jahren zu Geld gemacht Rohs toflersparnis durch Verringerung der- Abfälle Die Abfallverwertung, die Altmaterialregenerie⸗ toffguellen durch die Chemie ſind unendlich wich⸗ Sie müſſen immer ſtärker ausgebaut werden. und die Erſchließung geringwertiger natürlicher Für eine pptimale Verſorgung der it Rohſtoffen iſt es aber von gleicher edeutung, darauf zu achten, daß eine möglichſt ſparſame Verwendung der Rohmate⸗ rialien und der aus ihnen erzeugten Güter ſtatt⸗ findet. Dieſe Aufgabe beſteht nicht nur für die che⸗ miſche Induſtrie. Sie beſteht nicht nur für jeden Produzenten. Der letzte kleine Verbraucher muß ſich genau ſo mit ihr vertraut machen. Sonderaktionen wie„Kampf dem Verderb“ und„Kampf der Material⸗ vergeudung“ mobiliſieren Millionen Menſchen zu rationellem Einſatz der Rohſtoffe. Sie dienen indirekt wiederum auch der Verwertung des Wertloſen, denn ſie ſchulen den letzten Verbraucher nicht nur in der Verringerung der Abfälle, ſondern auch darin, unver⸗ meidliche Abfälle ſo zu ſammeln und zu ſortieren, daß ſie einer weiteren Verwertung zugeführt werden kön⸗ nen. Man ſieht daraus, daß alle Maßnahmen zur Rationaliſierung der Stoffwirtſchaft mehr oder weniger ineinander übergreifen, ſich ergänzen und zu⸗ ſammenwirken, um die Rohſtoffgrundlage des Landes auszuweiten. Volkswirtſchaft entſcheidender Pri vatwirischaſtlicher Nutzen und staatspolitische Aulgabe Die Verwertung des Wertloſen iſt heute eine ſtaatspolitiſche Aufgabe. Ihr allgemeiner volkswirt⸗ Mannheim, die Stadt der Chemie Darüber ſchaftlicher Nutzen wird überall erkannt. darf nicht vergeſſen werden, daß auch erhebliche privatwirtſchaftliche Vorteile Verwertung des Wertloſen erwachſen können. Fälle ſind verhältnismäßig ſelten, in denen der Marktpreis der Produkte, die ſich aus dem wertloſen Ausgangsmaterial gewinnen laſſen, ſo gering iſt, daß ſich ihre Herſtellung wegen der hohen Koſten für Apparaturen uſw. nicht lohnt. Geſchichtlich betrach⸗ tet, entſprangen alle früheren Verſuche und Erfolge in der Nutzbarmachung von Abfallſtoffen weniger nationalwirtſchaftlichen Erwägungen als dem Ge⸗ winnſtreben der Unternehmer. Von der Sodagewin⸗ nung bis zur Monazitſand verwertung läßt ſich dies verfolgen. Für die Zukunft muß allerdings gefor⸗ dert werden, daß ein Verfahren, das aus Gründen der nationalen Selbſtverſorgung erwünſcht iſt, ſelbſt dann noch zur Durchführung kommt, wenn es für das Unternehmen keine zuſätzliche Gewinnchancen bietet, ſondern der Erlös aus den Produkten nur eine Deckung der Selbſtkoſten er⸗ möglicht. Volkswirtſchaftlich geſehen, macht ſich ſelbſt in dieſem Fall für das Unternehmen die Ein⸗ führung des Verfahrens noch bezahlt, da der Staat dann Devpiſen ſpart, die er für andere Zwecke nütz⸗ licher verwenden kann. kommt der Geſamt⸗ aus der Die D ies wirtſchaft und damit letzten Endes jedem einzelnen Unternehmen zugute.“ Die gewaltige Fettſäure⸗ und Deſtilationsaulage einer weltbekannten Mannheimer Seiſenfabrik — Auszeichnung verdienter Chemiker Der in Bayreuth abgehaltene Kongreß des Ver⸗ Deutſcher Chemiker ernannte Profeſſor Dr. Paul Duden, einen Sohn des Germaniſten Kon⸗ rad Duden, zum Ehrenmitglied. Profeſſor Duden, der mit ſeinen Mitarbeitern wertvolle Piv⸗ nierarbeit geleiſtet hat, gelangte, Kohle ausgehend, über das Acetylen zur Syntheſe des Acetaldehyds und der Eſſigſäure und ſchuf ſo wichtige Grundſtoffe der organiſchen Chemie. Er baute die für die Lack⸗ und Filmherſtellung bedeut⸗ ſame Löſungsmittelinduſtrie auf. Nicht zum gering⸗ ſten Teil beruht der Erfolg der deutſchen Kautſch herſtellung auf den von Duden und ſeinen Mit tern geſchaffenen techniſch⸗induſtriellen Grundlagen für derartige organiſche Syntheſen. Fiſcher⸗Denkmünze erhielt Profeſſor Dr. K. 2 (Levenkuſen), der eine für die organiſcher Stoffe wichtige wertvolle Erkenntniſſe auf dem Gebiete der Stereo⸗ Chemie, der Lehre von der Anoroͤnung der Atome im Raum, gab. Profeſſor Dr. Eduard Zintl (Darmſtadt) wurde mit der Liebig⸗Denkmünze aus⸗ gezeichnet. Zintls Arbeiten betreffen ein Kernpro⸗ blem der klaſſiſchen Auffaſſung der chemiſchen The⸗ orie, nämlich das„Geſetz der konſtanten Propor⸗ tionen.“ Es beſagt, daß ſich die Gewichtsmenge eines Stoffes A immer mit einer ganz beſtimmten Ge⸗ wichtsmenge eines Stoffes B verbindet. In ſeinem Feſtvortrag über„Intermetalliſche Verbindungen“ berichtete Profeſſor Zintl über die Ergebniſſe ſeiner Metallunterſuchungen. In den„intermetalliſchen Verbindungen“, die, wie man ſeit der Jahrhundert⸗ wende weiß, tatſächlich exiſtieren, gilt obiges Geſetz nicht mehr. Der Molekülbegriff hat ſeine ſtrenge Bedeutung verloren, aber an Stelle einer ſchwanken⸗ den Hypotheſe tritt durch döie Forſchung eine neue Theorie, die tiefere Einblicke in die Atomlehre ge⸗ ſtattet. Den Carl⸗Duisberg⸗Gedächtnispreis erhielt Dozent Dr. Eliſabeth Dane(München), die eine Reihe von erfolgreichen Arbeiten auf dem ſehr ſchwierigen Gebiet der Syntheſe der Sexualhormone ausgeführt hat. eins von Kalk und 8 Die künſtliche Erzeugung Syntheſe entwickelte und * (6 Werkfotos, 4 Fotos Archiv, 1 Foty Weninger, 1 Zeich⸗ nung Erle, 1 Foto Fennel) —...... ñꝛꝛꝛꝛ⁊ ſ A*!( ů—̃— Verantwortlich für den Text dieſer Beilage: Richard Schönfelder, Mannheim. Für die Anzeigen: Jakub Faude, Mannheim. Gegf. 1856 osten VG GELE. APPARATEBAU Spexlalität: Hochsäure beständig emaillierte Apparate und Gefäße Orahtanschrift: Memag NMANNNHKEIN gut: 452 41, 450 41 Hoehsäure- und hitzebeständig Emaillierte Großgapparate und Gefäße für dle echemis ehe Industrie w/iderſtandſfähig bel höchsten mechentchen, chemischen u. thermischen Beanspruchungen. Unsere hochwertigen Emaillen für Stoßsppsrste wurden ia 30 Jahren entwickelt und vervollkommnet 47a 9 SUDDEFUTSCHEF PAPIFRHANUFAKTUR DUHHFLDIN GFE A CO. K. G. 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Italien hat einen Erfolg davongetragen, der in ſeiner ganzen Bedeutung erſt klar wird, wenn man ihn in Zuſammenhang bringt mit den Erfolgen des ita⸗ lieniſchen Fußballſports in. den letzten vier Jahren. 1934 Weltmeiſter, 1996 Olympiaſieger(alſo nach dem Erfolg der Profis auch Sieg der Amateure) und nun wieder die Weltmeiſterſchaft. Es kaun heute keinen Zweifel mehr darüber geben, daß Italien die führende Fußball⸗Nation auf dem europäiſchen Kontinent iſt. Eindruck-woller als durch die drei Siege in dieſer kurzen Zeitſpanne konnte es nicht beſtätiat werden. Das Endſpiel in paris war ſelbſt für den verwöhnten Geſchmack ein fußballſportlicher Hochgenuß. Es iſt das Geheimnis der Italiener, wie ſie ihre Mannſchaft in dieſe große Form gebracht haben. Nach dem Start gegen Nor⸗ wegen war Vittorio Pozzo verzweifelt, ſchien keinen Aus⸗ weg zu wiſſen. Monzeglio. der bewährte Verteidiger der Weltmeiſterſchaftself 1934, hatte ſo ſchwach geſpielt, daß er durch Foni erſetzt werden mußte. Das italieniſche Ver⸗ teidigerpaar Rava— Font hatte im Olympiſchen Turnier ſchon eine große Rolle geſpielt. Im Sturm nahm man mit Batavia und Colauſſi andere Flügelleuſe. Es war eine Meiſterleiſtung kluger Regie, wie ſich ſpäter zeigen ſollte. Italien ſpielte ſich über Frankreich und Braſilien in eine einzigartige Form und erreichte am entſcheidenden Tag Weltmeiſter⸗Format. Wie ſehr ausgeprägte Technik Vorbedingung zu mei⸗ ſterhaftem Fußballſpiel iſt, haben Italien unnd— mit ei⸗ niger Einſchräntung— auch Ungarn gezeigt. Es iſt kein Zufall, daß Italien ſich ſelbſt leichte tattiſche Schwächen (wit deutſchen Augen geſehen] leiſten kann. Das techniſche Können diefer Spieler gleicht alles zumeiſt wieder aus, zumal der berühmte Einſatz, die kaum glaubliche Schnel⸗ ligteit in allen Aktionen hinzukommt.— Wie iſt dieſe neue Weltmeiſterſchaftself im Gegenſatz zum Jahre 1964? Eine Frage, die am beſten durch eine neue Frage beantwortet wird: Wie waren die Gegner Die Italiens im Jahre 1934 im Verhältnis zu 1938? Und da möchte man faſt behaupten, daß ſie diesmal nicht ſchwer geweſen ſind. Es hat nach dieſem großen Turnier, an dem eine Reihe der beſten Fußballnationen der Welt teil⸗ genommen haben, den Anſchein, als ob im Fußballſport auch international ein Rückſchritt eingetreten wäre. Zum Beiſpiel ſpielten die Tſchechoflowakei und auch Deutſch⸗ land 1934 uf Italien beſſer. Spanien mit ſeiner großen Leiſtung in zwei Spielen gegen Italien hat für alle Zeiten einen Platz in den Analen der Fußball⸗Welt⸗ geſchichte. Im italieniſchen Spiel des Jahres 1934 ſteckte noch mehr Fluß, war vor allem die Zufammenarbeit zwiſchen uferreihe und Angriff noch wirkungsvoller ausgeprägt. Bertolini und Ferraris waren ſchließlich dawals zwei Außenläufer, die in jede engliſche Profeſſtonal⸗Mannſchaft gepaßt hätten. Italiens Sturm mußte ſich damals mehr chſtrengen. um Tore ſchießen zu können, zumal gegen Spanien, die Tſchechoſlowakei und auch gegen Ungarn. Man möchte ſagen, daß Italien mit ſeinem Sturm von 1034 diesmal gegen Ungarn mit ſechs Toren Unterſchied gewonnen haben würde. Lehren für Deutſchland? Sind wir auf dem Weg zu einem Mittelmaß zwiſchen Erſttlaſſigkeit und Annäherung an zweittlaſſigen euro⸗ päiſchen Fußball herabzuſinten? Es wäre falſch, ſich mit dieſer Frage überhaupt ernſthaft zu beſchäftigen. Wir dürfen nicht vergeſſen, daß uns dieſe Weltmeiſterſchaft recht ungünſtig tam, daß ſie gerade in eine Zeitſpanne fiel, in der wir den Verſuch machen mußten, den deutſchen und Wiener Stil zu verſchmelzen. Das ging nun einmal nicht von heute auf morgen, und es war übertriebener Opti⸗ mismus, an einen derart ſchnellen Wandel zu glauben. Inwieweit das zu große deutſche Programm auf das Lei⸗ ſtungsvermögen unſerer Spitzenſpieler ſich ausgewirtt hat, daritber gibt es keine Debatten Reichsfachamtsleiter Linne⸗ mann hat hier ſelbſt die beſte Antwort gegeben, als er die Notwendigkeit einer Einſchränkung der Berufung der Spieler auf höchſtens ſechs internationale Spiele heraus⸗ ſtell te. Auffallend iſt, daß in dieſem Turnier in erſter Linie Mannſchaften durchkamen, die Spieler von techniſch großem Können hatten: Ungarn, Braſilien, Tſchechoſlowakei, Ita⸗ lien(von Schweden iſt in dieſem Zuſammenhana nicht zu ſprechen). Man müßte daraus für den deutſchen Fußball die Lehren ziehen. Die Art, wie die Italiener bei allem Temperament, bei ihrer Schnelligkeit den Ball beherrſchten, mußte imponieren. Vorausſetzung zu einem Syſtem— ganz gleich, wie man es nennt,— iſt nun einmal die Be⸗ herrſchung des Balles in allen Lagen. Wenn wir dazu in Deutſchland wieder kommen, haben wir den erſten großen Schritt zu großen internationalen Erfolgen getan. Zahlen von der Fußball⸗Weltmeiſterſchaft Nach dem Schlußkampf am Sonntag hat der mit der Durchführung der 3. Fußball⸗Weltmeiſterſchaft betraute franzöſiſche Verband die Abrechnung über das Weltturnier vorgelegt. Die finanzielle Seite hat erfreulicherweiſe die kühnſten Hoffnungen übertroffen. Die Einnahmen aller in Frankreich ausgetragenen Endrundenſpiele betragen 5 866 000 Frances, die Augaben dagegen nur 4500 000 Fr., ſo daß ein Bruttogewinn von 1 366 000 Francs zu ver⸗ zeichnen iſt. Das Endſpiel am Sonntag im Colombes⸗ Stadion zwiſchen Italien und Ungarn war etwas über⸗ raſchend nur von 45 124 zahlenden Zuſchauern beſucht. die einen Kaſſenumſatz von 808 268 Franes brachten. An der Spitze aller Weltmeiſterſchaftsſpiele ſteht demnach der Zwiſchenrundenkampf zwiſchen Frankreich und Italien am 12. Juni im Colombes⸗Stadlon, bei dem mit 58 455 Zu⸗ ſchauern und 875813 Franes alle für Frankreich gültigen Rekorde in Bezug auf Beſuch und Einnahme erheblich überboten wurden. Mannheimer Radrennen Die om 28. Juni auf der Mannheimer Phönix⸗Kampf⸗ bahn zur Durchführung durch die Radſp.⸗Vg. 1924 Mann⸗ eim kommenden Bahnrennen ſtehen wieder im Zeichen einer erſtklaſſigen Beſetzung. Mon kann ruhig ſagen, daß ſich neuerdings wieder eine Ausleſe des deutſchen Amg⸗ teurradſports trifft und daß auf Grund äußerſt günſtig durchgeführter Kombinationen ſpannungsvolle Rennen er⸗ wartet werden können. Im Fliegerfahren im„Großen Preis des Verkehrsver⸗ eins Mannheim“ hat wohl der Stuttgarter Weimer eine ollererſte Chance. Aber wie ſchon ſo oft, konn auch dies⸗ mal die Tagesform in der einen oder anderen Form eine ſogenannte Ueberraſchung bringen. Auf ſeden Fall haben Che Aymans⸗Kreſeld und Metzmacher⸗Köln berechtigte uncen. Das Jugendvorgaberennen iſt bei der Eigenart des Ren⸗ nens natürlich ſehr ſchwer und gerade die Malleute wer⸗ den ſchon kräftig kurbeln müſſen, um zum Siege zu kommen. Das 40⸗Runden⸗Punktefahren um den fa⸗Wander⸗ preis“ bringt ſicher ſchöne und ſpannende Kämpfe. Die Strecke iſt für ein Einzelrennen nicht zu long, und die Ausfälle werden wohl nicht ſo zahlreich ſein. Weimer, Kleinſorg, Hilbert, Mertens haben neben dem Verteidiger Krimme⸗Ludwigshafen(der ja im letzten Jahr das Rennen gewann] die erſten Chancen. 5 Ein Rennen für die Nachwuchsfahrer aus Mannheim⸗ Judwigshafen gibt dieſen Gelegenheit, für zukünftige grö⸗ ßere Aufgaben reif und hort zu werden. Eine herrliche Sache muß wohl dos 200⸗Runden⸗Maun⸗ ſchaftsfahren werden. In erſter Linie wird notürlich die neue Kombination Weimer⸗Wachold(Stuttgart⸗Wien] in⸗ tereſſieren. Auf feden Fall harmoniert ihr Können recht gut miteinander, und man Farf wohl eine recht ſchöne Ge⸗ ſamtleiſtung erwarten. Auch Kleinſorg⸗Metzmacher erſchei⸗ nen uns recht ſtark. Nicht zu vergeſſen iſt notürlich Aeymans⸗Dekolra, die ja auch Favoriten ſind! Stieber⸗ Kimmig(Sudwigshafen⸗Stuttgart) ſind eine Mannſchaft, die dem Rennen ihr Gepräge geben kann. Das gleiche gilt natürlich auch von Krimme⸗Weiß, die ja erſt kürzlich in Frieſenheim einen helbepboften Kampf geliefert haben. Black⸗Steinle, Hilbert⸗Enkler, Mertens⸗Wawerik und auch ene ehrgeizige Mann⸗ ſchaften, die ſich nicht ohne weiteres ſchlogen laſſen wollen. Das eine ſteht bei dieſen Mannſchaſten ſeſt: es wird feſ⸗ ſelnde Kämpfe geben, denn die ſpurtſchwächeren aber da⸗ für tempoſtarken Paore werden ſich nicht auf die Wertungs⸗ punkte verlaſſen wollen! Belriebsſportgemeinſchaften um Kampf Die große Halle des ſtädt. Hallenbades war am Mon⸗ tagabend die Austragungsſtätte der erſten Schwimmwett⸗ hämpfe der Nez„Kraft urch Freude“. Am Start hatten ſich über 250 aktive Teilnehmer der Betriebsſportgemein⸗ ſchaften Daimler⸗Benz Ac, Hch. Lanz Ach, Ho m⸗ melwerke, Stadt Mannheim, Joſ. Vögele A G, Bopp u. Reuther, Hildebrandmühle ſo⸗ wie ein offener KocF⸗Kurſus eingefunden. Kreisſportwart des Sportamtes der NSch Koß Mann⸗ heim, Crezeli, ſprach eingangs über die volkspolitiſchen Aufgaben, denen zufolge alle ſchaffenden Menſchen bis ins hohe Alter hinein durch attiv betriebene Leibesübungen geſund und leiſtungsfähig bleiben ſollen. Weiter erin⸗ nerte er an die Aufrufe von Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley ſowie Staatsſekreter v. Dſchammer und Oſten, Betriebsſportgemeinſchaften zu gründen. Dieſe Aufrufe fanden in Mannheim ein williges Ohr nicht nur bei den Arbeitnehmern ſondern darüber hinaus vor allen Dingen bei den Betriebsführern, die mit der Tat antworteten. Noch iſt der Betriebsſpopt allenthalben im Anfangs⸗ ſtadium, aber dieſe erſte Leiſtungsſchau ſollte zeigen, daß die KöcF⸗Uebungswarte ſeit knapp„ Jahr ganze Arbeit geleiſtet hatten. Beſonderen Dank galt den zahlreih erſchtenenen Betriebsführern für ihr großzügiges Ent⸗ gegenkommen durch Stiftung ſchöner Preiſe Der durchſchlagende Erfolg dieſer erſten Schwimmwett⸗ kämpfe wird nun alljährlich den Kampf auf verbreiteter Grundlage erſtehen laſſen, ein Zeichen kühnen und berech⸗ tigten Optimismuſſes. Die Kämpfe ſelbſt brachten die Halle bei der lebhaften Anteilnahme in hellen Aufruhr. Wiederholt wechſelten die Bilder, doch ſchließlich ſtanden bei der großen Bruſt⸗ ſtaffel wie auch in der Beliebigſtaffel die Mannen der Betriebsgemeinſchaft Hommelwerke als Sieger feſt, während B Daimler⸗Benz Ac in dieſen Diſzinlinen nach erbitterten Platzkämpfen klar den zwei⸗ ten Platz behaupten konnte. Großen Beifall fanden die Werbeſprünge der Mannheimer Springerſchule mit Otto Volk an der Spitze. Die Ergebniſſe: Bruſtſtaffel, 10 mal 2 Bahnen: 1. Betr. ⸗Gem. Ho m⸗ melwerke:07 Min.; 2. Betr.⸗Gem. Daimler⸗Benz AG 8722 Min.; 3. Betr.⸗Gem. Stadt Mannheim:89 Min.; 4. Betr.⸗Gem. Joſ. Vögele Ac 824,2 Min.; 5. Betr.⸗Gem. Bopp u. Reuther:52; 6. Koͤß(offener Kurſus):20,5 Min.; 7. Betr.⸗Gem. Hildebrandmühle 10:55,1 Min. Streckentauchen: 1. Betr.⸗Gem. Daimler ⸗Benz 22 Meter; 2. Betr.⸗Gem. Stadt Mannheim 112 Meter; g. Betr.⸗Gem. Homelwerke 88 Meter; 4. Betr.⸗Gem. Jof. Vögele AG 70 Meter. 5 Beliebigſtaffel, 10 mal 2 Bahnen: 1. Betr. ⸗Gem. Hommelwerke:57, Min. 23. Betr.⸗Gem. Daſmler⸗ Benz AG:17 Min.; 3. Betr.⸗Gem. Jof. Vögele AG 7147 Min.; 4. Betr.⸗Gem. Stadt Mannheim:06,2 Min.; 5. Kd (oſſener Kurſus):21, Min.; 6. Betr.⸗Gem.:27,5 Min.; 6. Betr.⸗Gem. Bopp u. Reuther:75 Min.; 7. Betr.⸗Gem. Hildebrandmühle:43,2 Min. Geſamtſieger: 1. Betr.⸗Gem. Hommel werke 12 Punkte(Wandderpeis der Daimler⸗Benz AG); 2. Betr.⸗ Gem. Daimler ⸗Benz u Punkte; 3. Betr.⸗Gem. Stadt Mannheim 6 Punkte; 4. Betr.⸗Gem. Joſ. Vögele AG 4 Punkte. 1 — Schmeling gegen Louis Der größte Kampf des„Jahrzehnts“— Für und wider Ueber den Ausgang des Kampfes haben nun ſo aut wie alle früheren und noch im Sonnenlicht ſtehendenn Box⸗ größen ihre Meinung abgegeben. Es gibt darunter eine Menge Stimmen, die einen entſcheidenden Sieg des Deutſchen gorausſagen. Zu dieſen aufrechten Männern zählt der einſtige Weltmeiſter Jack Dempſey, der un⸗ ſeren Landsmann dank ſeiner vollendeten Boxkunſt und Intelligenz weit über den Neger ſtellt. der zudem von der ſchweren rechten Fauſt des Deutſchen leicht zu treffen ſei. Der ſchon 63 Jahre alte Jack Johnſon war über⸗ raſchend gegen ſeinen Raſſegenoſſen eingeſtellt und nannte als Hauptgrund dafür, daß Louis moraliſch ſeine erſte Niederlage durch Schmeling nicht überwinden werden könne. In die gleiche Kerbe haute Jeß Willard, der ſpätere Beſieger Johnſons, der Schmeling als den größten Schwergewichtsboxer aller Zeiten feierte. Dieſer Anſicht iſt auch Tommy Burns, der in Schmelings Rechten eine vernichtende Waffe ſieht. James Jeffries, Amerikas größtes Boxidol vor der Jahrhundertwende, Jack Sharkey und ſelbſtverſtändlich Max Baer haben den Neger auf ihren Schild erhoben. In erſter Linie führen ſie die größere Jugend des Weltmeiſters its Feld. Gene Tunney legte ſich überhaupt nicht feſt, bewilligte aber Schmeling beſſere Ausſichten, wenn der Kampf län⸗ ger als vier Runden dauern würde.— 90 000 Zuſchauer— 1,4 Millionen Dollar An dem äußeren Erfolg der Weltmeiſterſchaft beſtehen keine Zweifel mehr. Die mit Hochdruck beſchleunigten Arbeiten im Nankee⸗Stodion ſind beendet, die Nottribünen errichtet. der Ring aufgebaut, alles iſt bereit. Das Baſe⸗ ballfeld des Yanke⸗Stadions mit ſeinen ſteil aufragenden Tribünen wird bis auf den letzten Platz befetzt ſein. Das Faſſungsvermögen liegt bei 90.000 Zuſchauern, die beſtimmt da ſein werden. Die Einnahme wird eine Million Dollar überſchreiten, das bedeutet zwar keinen neuen Rekord, aber dennoch ſind die Eintrittspreiſe bei dem wirtſchaft⸗ lichen Tiefſtand in ÜUSe unerhört hoch. Nach Abzug aller Unkoſten erhält Schmeling 20 Prozent, während als Louis Titelverteidiger 42,5 Prozent der Netto⸗Einnahme ein⸗ ſtecken kann. Wetten nur noch:5 für Louis Ungeachtet des ſtorken Eindrucks, den Louis bei ſeinem Albſchlußtraining in Pompton Loke hinterließ, ſind die Wetten von 915 auf:5 gefallen. Schmeling beendete ſein Traming in Speculator mit leichter Arbeit und ſparrte nur vier Runden. Am Dienstag trafen beide Boxer in Neuyork ein. Schmeling wohnt im Eſſex⸗Hotel am Zen⸗ tralpark, während Louis im Alamaec⸗Hotel mit ſeinem Troß abgeſtiegen iſt. Drückende Hitze über Neuyork Neuyork dampft und raucht in einer wahren Tropen⸗ glut. Die ſteinernen Quader der 7 Millionenſtast ſtrahlen eine akühende Hitze aus. Ein weiteres Anſteigen der Tewperaturen wäre für deu hitzeempfindlichen Deutſchen ſehr zum Nachteil. Allerdings beginnen die Kämpfe erſt um 22 Uhr abends und weiterhin iſt für Mittwoch ein Rückgang der Hitzewelle angekündigt worden. Wenn die Tiefſtrahler in dieſer lauen Sommernacht über den Ring im Yankee⸗Stadion vor dem nach deutſcher Zeit zwiſchen 3 und 4 Uhr beginnenden Hauptkampf gufflammen wer⸗ den, wird die Sparinung ihren Höhepunkt erreicht haben. Viele Mitglieder der Regierung, zahlreiche Gouverneure der einzelnen Bundesſtaaten, die Oberbürgermeiſter nahe⸗ zu aller oſtamerikaniſchen Großſtädte werden zuſammen mit den aus Hollywood herbeigeeilten Filmſternen auf den erſten Ringplätzen einen prunkvollen Rahmen für den „Kampf des Jahrzehnts“ zwiſchen Schmeling und Louis um die Weltmeiſterſchaft bilden. g * Dr. Metzner an Schmeling Reichsfachamtsleiter Miniſterialrot Dr. Metzner ſondte May Schmeling am Vortage ſeines Kampfes um die Weltmeiſterſchoft gegen den Titelverteidiger Joe Louis in Neuyork im Namen des Berufsverbandes Deutſcher Fauſt⸗ kämpfer nachſtehendes Telegramm: „Mit Deutſchlands Boxfamilie iſt das geſamte beutſche Kleine Sport Nachrichten Das Tſchammerpokalſpiel Opel Rüſſelsheim— Wor⸗ matio Worms wird bereits am Mittwoch durchgeführt und am Samstag tragen der FSW Frankfurt und Kickers Offenbach ihr Pokolſpiel aus. TS 61 Ludwigshafen empfängt am kommenden Sonn⸗ tag, 26. Juni, Rotweiß Frankfurt, das zuſammen mit Ludwigshafen ſich den Aufſtieg in die höchſte Klaſſe er⸗ kämpft hat, zu einem Fußball⸗Freuindſchaftsſpiel. Aachen und Koblenz werden den Gau Mittelrhein beim Handball⸗Städteturnier des Deutſchen Turn⸗ und Sport⸗ feſtes in Breslau vertreten. SV Duisburg 98 ging aus dem internationalen Duis⸗ burger Waſſerballturnier als Sieger hervor. Im Schluß⸗ kampf bezwang er den belgiſchen Meiſter CRN Brüſſel mit:2 Toren. Polens Leichtathleten führen in dem Länderkampf gegen A nach dem erſten Tag mit 59,5:47,5 Punkten. Im Hammerwerfen gab es mit 48,02 Meter durch Weg⸗ larezyk und über 4 mal 100 Meter durch die polniſche Nattonalſtaffel mit 42 Sekunden zwei neue Landesrekorde. John Flanagan, der bei den Olympiſchen Spielen 1900 in Paris, 1904 in St. Louis und 1908 in London für U Sal den Hammerwurf gewann, iſt in ſeiner iriſchen Heimatſtadt Kilmallock geſtorben. 5 Oeſterreichs Gaumeiſterſchaften in der Leichtathletik wurden vom 25/26. Juni auf den 2. und 3. Juli verlegt. Der Hochſchulkampf der Leichtathleten der Breslauer Hochſchulen der Deutſchen Univerſität Prag und der Hſe Beuthen wurde von Breslau mit 80 P. vor Prag mit 56 und Beuthen mit 48 Punkten gewonnen. J. P. Wimille. der bekannte fronzöſiſche Auto⸗Renn⸗ fahrer, wird künftig für Alſg Corſe ſtarten. Wenn die italieniſchen Rennwagen bis dahin fertig ſind, ſoll Wi⸗ mille ſchon beim Großen Preis von Frankreich am 3. Juli einen Alfa Romeo ſteuern. Zu den Deutſchen Kanu⸗Meiſterſchaften, die am 23. und 24. Juli auf dem Eſſener Baldeneyſee ausgetragen wur⸗ den, ſind fetzt die Ausſchreibungen erſolgt. Arthur Heina(Gladbeck! hatte beim gebietsofſenen Schwimmfeſt in Gladbeck mit einem Rekordverſuch über 500 Meter Bruſt kein Glück. Mit:28,2 blieb er 1,4 Sek. unter Balkes Europarekord. Duisburg 98 konnte om Samstag beim Waſſerball⸗ turnier in Duisburg die„Waſſerratten“ Haarlem im Waſ⸗ ſerballſpiel ſicher mit:1(:1) Toren beſiegen. Schalke 04 gaſtierte am Samstag in Hamborn und konnte vor 15000 Zuſchouern Hamborn 07 knapp mit 21 beſiegen, nachdem die Gaſtgeber bis kurz vor Schluß noch :0 geführt hatten. Muſſolini wird die italieniſche Fußballelf empfangen, um den Spielern perſönlich ſein Lob für ihre große Leiſtung bei der Weltmeiſterſchaft auszuſprechen. Die Spieler er⸗ halten außerdem die Goldene Medaille für Kunſt und Sport. Müller, Haſſe und Kautz ſtarten für die Auto Unlon belm Großen Preis von Frankreich am 3. Juli auf der Rund⸗ ſtrecke bei Reims. Mercedes Benz hat bekanntlich Ca⸗ raceiola, Lang und v. Brauchitſch gemeldet, Schwedens Fußball⸗Elf beſiegte auf der Heimreiſe von der Weltmeiſterſchaft in Kopenhagen die Ländermannſchaft Dänemarks mit:0(:). Es war dies das 31. Spiel der beiden Ländermannſchaften 17 Stunden und 22 Minuten blieben der NS K⸗Ober⸗ truppfführer Katzner und Truppführer Später mit dem Doppelſitzer⸗Segelſlugzeug„Kranich“ in der Luft und überboten damit den bisherigen Weltrekord um nahezu vier Stunden. Den Preis des Reichskanzler in der 6⸗Meter⸗R⸗Klaſſe ſicherte ſich am Dienstag in der Entſcheidung bei der Kieler Woche das ſchwediſche Boot„Tiosſördrif 22“(Eleander⸗ Gotenburg) vor dem italieniſchen Boot Vega 2. Zum Großen Autopreis von Frankreich am 3. Juli in Reims hat Talbot zwei 4,5 Liter kompreſſorlofe Wagen mit Etancelin und Carrier am Steuer gemeldet. Delage ſchickt einen Wagen ins Rennen, den Robert Mazauo fahren ſoll. Frankreichs Mannſchaft zur„Tour de Frauce“ wurde jetzt wie folgt zuſammengeſtellt: A. Magne, G. Speicher, Jaminet, Frechaut, Marcaillou, Coſſon, Naiſſe, Maye, J. M. Gallien und Mallet. Bob Paſtor, der von Weltmeiſter Jde Louis nur nach Punkten beſiegt werden konnte, feierte in Boſton einen hohen Punktſieg über Al Maccoy. Wöllke und Schröder ſtarten am 14. und 15. Juli in Stockholm bei einem internationalen Polizeiſportfeſt. Wahrſcheinlich fährt auch der ausgezeichnete Dortmunder Hammerwerfer Lutz nach Schwedens Hauptſtadt, Aniverſität München im Endſpiel Im Kampf um die deutſche Hochſchulmeiſterſchoft ſtanden ſich in der Vorſchlußrunde im Fußball in München die Mannſchaften der Univerſität München und der Hf Saarbrücken gegenüber. Obwohl München faſt wäh⸗ rend des ganzen Spielverlaufs überlegen war, führte doch Saarbrücken durch ein Tor ihres Mittelſtürmers bis kurz vor Schluß mit:0. Erſt dann gelang Gäßler der Aus⸗ gleich. Bereits noch fünf Minuten Verlängerung fiel die Entſcheidung zugunſten Münchens, denn dem Linksaußen Bac gelang durch Nachſchuß das zweite Tor. Im Endſpiel um die deutſche Hochſchulmeiſterſchaft treffen die Münche⸗ ner nun in Mannheim auf den Sieger aus dem Spiel Hamburg— Berlin. Deulſche Motorſportſiege in der Schweiz Dreimal gingen deutſche Maſchinen beim ſchweizeriſchen Motorradrennen von Amriswi als Sieger durchs Ziel. Auf der ſchweren, nur 16 Km. langen Rundſtrecke ſiegte der Karlsruher Gablenz in der Po⸗cem⸗Klaſſe in neuer Rekordzeit auf DawW. Der Schweizer Kaufmann ſteuerte eine 350⸗cem⸗N SU, und der Stuttgarter Schu⸗ mann gewann das Seitenwagenrennen auf De W. Die Ergebniſſe: Bis 250 cem: 1. Gablenz⸗Karlsruhe auf DW 78,6 St.⸗ Km.; 2. Dickwell⸗Belgien auf Benelli; 3. Kohfink⸗Bietig⸗ heim auf De W.— Bis 350 cem: 1. Kaufmann ⸗Schweiz auf NSU 82,06 St.⸗Km.; 2. Pokora⸗Freihurg i. Br. auf Norton; 3. Rührſchneck⸗ Nürnberg auf Norton.— Bis 500 cem: 1. Cordey⸗ Schweiz auf Norton 85,2 St.⸗Km. (neuer Rekord); 2. Bizzozero⸗Schweiz auf Bianchi, 3. Bock⸗ Mannheim auf Norton; 4. Rührſchneck⸗Nürnberg auf Nor⸗ ton.— Seitenwagen: J. Schumann ⸗ Stuttgart auf Da da 70,7 St.⸗Km. Volk in ſeinen Gedanken bei Ihnen und drückt ihnen, lieber Kamerad Schmeling, herzlichſt die Hand“. Zum Amateur- Standpunkt zurückgekehrt die Sudetendeutſche 5 vl⸗Verband 1 Beſchlüſſe Im Zuge ſeiner Eingliederung Turn⸗ und Sportfront hat der Der in der Tſchechoſlowakei eine Reih tr gefaßt. Einer der wichtigſten iſt die Auf es Berufs⸗ ſpielertums. Neue Spielerverträge werden nicht mehr anerkannt und laufende Verträge nicht erneuert. Durch die Rückkehr zum Amateur⸗Standpunkt kann eine Liga⸗ meiſterſchaft der deutſchen Vereine nicht mehr durch⸗ geführt werden. Der Dy führt aus dieſem Grunde wieder die Meiſterſchaften in den Gauen ein. Die erſte Klaſſe wird im Weſtgau aus 12, im Nordweſtgau aus., im Nordgau aus 14, im Mittelgau aus im Nordoſtgau aus 18 und im Südoſtgau aus 7 Vereinen beſtehen. Der Dec Prag und einige weitere Vereine die ſich der Ein⸗ gliederung nicht angeſchloſſen haben, werden der Obhut ſlowakiſchen Staatsverbandes überlaſſen. Deutſchlands Nationalſpieler Das Fachamt Tennis im Das ſtellte für dieſes Jahr zum erſten Male eine Nationalmannſchaſt der Männer und Frauen auf. Als Nationalſpieler gelten in dieſer Spielzeit: W. Beuthner, H. Denker, E. Gerſtel. R. Göpfert, H. Henkel, J. Hildebrandt, G. v. Metaxa, H. Redl, Fr. Schröter, Dr. H. Tübben. Frau C. Beutter⸗Hammer, Frl. G. Enge Homel, Frl. U. Heidtmann, Frl. M. Horn, Frl. M. Käppel, Frl. R. Kraus, Frau L. Mergelsberg⸗Ros, A. Ullſtein und Frau T. Wolf. Obertruppführer Stöck Doppelſieger Mit großartigen Leiſtungen und in wirklichem SA⸗Geiſt wurden auf dem Sportplatz am Luftſchiffhafen in Potsdam die SA⸗Gruppenwettkämpfe Berlin— Brandenburg aus⸗ getragen. Den Entſcheidungen am Sonntag wohnten Stabs⸗ chef Lutze, Obergruppenführer von Jagow ſowie zahlreiche Vertreter der Partei, ſtaatlicher und ſtädtiſcher Behörden und der Wehrmacht bei. Obergruppenführer von Jagow eutbot ſeinen Gruß den 500 Kameraden aus der Oſcmark, und Stabschef Lutze zeichnete nach der Siegerverkündung ein überzeugendes Bild des kämpfenden, einſatz⸗ und opferbersiten SͤA⸗Mannes, dem auch im Sport die Kame⸗ radſchaft höher ſteht als perſönliche Ehrungen und mate⸗ rieller Gewinn. Um die Teilnahme an den Reichswettkämpfen im Ber⸗ liner Olympia⸗Stadion wurde in allen Wettbewerben heiß geſtritten. Obertruppführer Stöck(Stab B..) kam im Speerwerfen mit 69,01 und im Kugelſtoßen mit 15,16 Mtr. zu einem Doppelerfolg. Im Handballkampf beſiegte die Elf der Sa ⸗ Gruppe Berlin⸗Brandenburg die Vertretung der SA⸗Gruppe Hanſag mit 16:4(:2) Toren. Erbitterten Kampf gab es auch in den Schwimmwettk⸗ bewerben. SA⸗Mann Plath verwies über 100 Meter und 400 Meter Freiſtil Oberſcharf. Wille auf den zweiten Platz. SS⸗Oberſturmbannführer Richard Wolff geſtorben Nach kurzem Krankenlager iſt am Samstag in Berlin SS⸗Oberſturmbannführer Richard Wolff im Alter von 50 Jahren geſtorben. Richard Wolff gehörte ſeit Jahren zu den führenden Männern des Turnierſports und betätigte ſich in Wietzow zugleich als Züchter. Als früherer Hauptgeſchäftsführer der Oberſten Behörde für die Prüfungen von Warm⸗ und Kaltblutpfſerden wurde SS⸗Oberſturmbannführer Wolff 1987 zum ſtellvertretenden Leiter der drei Oberſten Be⸗ hörden für Vollblutzucht und Rennen, für Warmzucht und Rennen ſowie für Warm- und Kaltblutzucht ernannt. Große Verdienſte erwarb ſich der Verſtorbene um die Ber⸗ liner Hallenturniere, die in den letzten Jahren ſtets unter ſeiner Leitung durchgeführt wurden. Noch im Mat begleitete er die offizielle deutſche Reitervertretung zum Turnier nach Rom. NSKK.-Mannſchaften bewährten ſich Wehrſportübung bei der Harzer Motorſportwoche Genau um Mitternacht von Montag auf Dienstag erhielten die Teilnehmer an der Harzer Motorſportwoche Nachtalarm in ihrem Biwak in Nordhauſen. Auf 20 ver⸗ ſchiedenen Anmarſchſtraßen mußten von den einzelnen Nosdgk⸗Mannſchaften getarnte Befehlsſtellen aufgeſucht werden, und von da hatte ſie dann der Mannſchaftsführer zu einem beſtimmten Ziel zu führen. Außerdem wurde dann am Dienstag noch das Kleinkaliberſchießen erledigt, Korpsführer Hühnlein dankte in Gandersheim den Mannſhaften der NSolck⸗Motorgruppen und der Motor⸗ ſportſchulen, deren Ai e vorbildlich geweſen ſei. Von 424 geſtarteten Mannſchaften blieben nur neun auf der Strecke. Eine Bewertung der einzelnen Gruppen erflogte nicht, doch ſtellte der Korpsführer feſt, daß, was Disziplin, Ausrüſtung, Haltung und Kameradſchaft an⸗ belangt, die Gruppen Franken und Weſtfalen eine Aus⸗ zeichnung verdienten. Die Mannſchaften von Schleſien, Sachſen, Thüringen, Berlin und Mitte ſtanden darin aller⸗ dings nicht viel nach. Für vorbilöliche Befehlsübermitt⸗ lung wurden Franken, Hochland, Sahſen und Nieder⸗ ſachſen lohend erwähnt und beim Schießen zeichneten ſich Heſſen, Berlin, Bayeriſche Oſtmark und Thüringen aus. des Dottmer, K. Dohnel, A. kämpfe für die P⸗Kampfſpiele in Nitruberg erſt am 2. und 3. Juli in Karlsruhe, alſo acht Tage ſpäter als ur⸗ ſprünglich vorgeſehen, durch. Die a f Südweſt führt ihre Ausſcheſdungs⸗ „Der Deutſche Sportflieger“ Verlag Edgar Herfureß & Co., Leipzig G 1. Einen intereſſanten Bericht über die finniſche Luftfahrt⸗Ausſtellung in Helſingfors bringt das Juni⸗Heft dieſer aktuellen Flugſport⸗Zeitſchrift. Darüber hinaus berichtet es innerhalb einer Induſtrie⸗Rundſchau über die ai den Luftfahrt⸗Ausſtellungen in Helſingfors und Belarad beteiligten deutſchen Firmen und unter⸗ richtet auf dieſe Weiſe vorzüglich über die neuen Er⸗ zeugniſſe der deutſchen Luftfahrt⸗Induſtrie. Der Artikel „Die Deutſchlandflieger geſtartet“ bringt den 1. Teil zu dem größten Sportflug⸗Wettbewerb der Welt und Karl Anders berichtet in zweiter Fortſetzung über die großen Projekte der Ozeanluftfahrt. Wichtig iſt der Aufſotz„Die Aufrütſtung der Anderen“, der insbeſonders die Probleme der franzöſiſchen und engliſchen Luftfahrt⸗Induſtrie behar⸗ delt. Eine wertvolle Bereicherung erfährt das Heft durch den Bericht über die Luftmonöver in Furbara zu Ehren des Führers. Major F. Hoerle bringt den Schlußbericht über ſeinen Sportflug nach Niederländiſch⸗Indien mit 80 Pes und die großartige Leiſtungsprüſung eines neuen deutſchen Sportflugzeuges iſt im Artikel Im Volkswagen der Luft durch Afrika“ feſtgehalten. Anſchließend folgen die ſtierdigen Rubriken„Modellbauecke“,„Luftfahrt⸗ Patentſchau“,„Induſtrie und Technik“ und„Was gibt's Neues?“ und dabei noch über 100 Bilder. 14. Seite Nummer 281 Neue Mannheimer Ze itung) Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 22. Juni 1938 Motoren, Rurven, Schrecktekunden Jetzt ſchießt der erſte Wagen heraus. Jetzt rutſcht er auf die Schikane zu und— ein Krachen und Split⸗ tern folgt. Der Renner iſt wie ein ſteuerloſes Schiff gerade⸗ aus weiter gerutſcht in die Sandſäcke und das Holz drüben. Der nächſte folgt und auch er jagt in die Sanoſäcke— ein dritter, ein vierter— Fünf Wagen landen dort in einem gräßlichen Knäuel, Krach folgt auf Krach, einer, der querſtand, hat den anderen den Weg verſperrt. Fünf Konkur⸗ renten ſind auf einen Schlag ausgeſchieden! Jeder Ky aber ging wie ein Riß durch die Nerven⸗ ſtränge der Zuſchauer! Eine Oellache war dafür der Grund geweſen. Toll dieſes Rennen— wildes beſte Männer der Einſatz waren! Vabanque, in dem Als Roſemeyer Ein Tatsachenbericht von K. G. v. Stackelberg nach einem kleinen Zuſammenſtoß aus ſeinem Wa⸗ gen kletterte, ſagte dieſer tollkühnſte der Fahrer heiſer: Gottlob, daß dieſes Spiel mit dem Tode gut abgegangen iſt!“ Der Mann aber, der diesmal alle Klippen um⸗ ſchiffte und dieſes Rennen gewann, hieß Caraciola. Ausgerechnet Caracciola, der hier in Monte die bit⸗ terſten Erfahrungen machte und doch in dieſem Furioſo keinen Augenblick die Nerven verlor. Auf dem Rand einer der Boxen ſitzend ſah ein Mann, ein großer, gemütlicher Mann mit ſächſiſcher Ausſprache, ſein erſtes Autorennen. Dieſer lange Sachſe hatte ſich wohl bereits einen Namen als Langſtrecken⸗ und Zuverläſſigkeitsfahrer gemacht— ein Rennen aber, ein richtiges Autorennen, hatte er noch nicht zu ſehen bekommen. „Rudi, laß die Finger von der Rennere i Als er dieſe tolle Jagd ſah, dieſes Vabanque, dieſes wilde Auf und Ab des Rennglücks, meinte er laut vor ſich hin:„Rudi, laß die Finger von der Rennerei 75 Aus dieſem guten Vorſatz aber wurde nichts, denn dieſer Mann war Rudolf Haſſe, der im Jahr darauf bereits zur feſten Garde der Auto⸗Union ge⸗ hören ſollte. Ein Jahr ſpäter liegt oͤieſer ſelbe Rudi Haſſe nach dem Rennen im Krankenhaus. Auch da aber bereute er ſeinen Entſchluß, nun doch nicht die Finger von der Rennerei gelaſſen zu haben, keineswegs. Zwar lag der lange Sachſe, den ſie ſcherzweiſe den „Radfahrer“ oder den„Löwen von Mittweida“ (Mittweida iſt ſeine Heimatſtadt) nennen, arg zer⸗ ſchunden in ſeinem Bett, hatte kaum ein Stückchen heile Haut auf dem Körper und ein gebrochenes Bein aber ſeine ſächſiſche Gelaſſenheit hatte er trotzdem nicht verloren. „Nu“, meinte er,„was iſt denn ein Sturz ſchon ſo Schlimmes. Sehn Sie, ich wollte den Anſchluß an die Spitze nicht verlieren und wie ich mit Vollgas hinein in den bekannten Tunnel jage, da muß wohl da drin in der Dunkelheit, die einen auf einmal über⸗ fällt, eine naſſe Stelle geweſen ſein. Jedenfalls rutſcht mir mein Wagen auf einmal weg. Ich ver⸗ ſuche, ihn abzufangen, aber er jagt rauf auf den Bürgerſteig und will gegen die Tunnelwand. Dar⸗ aus wird nichts, denke ich, und ſteuere gegen. So kommen wir denn auch aus dem Tunnel noch raus. Da aber will das Bieſt ins Meer. Wieder gegen⸗ Verzauberte Stadt und Ich habe mir immer vorgenommen, daß meine Hochzeitsreiſe unbedingt einmal durch Budapeſt füh⸗ ren ſoll, Es gibt keine Stadt, die für meine Be⸗ griffe mehr Zauber hat und zärtlicher in ihrer At⸗ moſphäre iſt. Es war ſpäter Abend, als wir hineinfuhren in die glitzernde Zauberſtadt. Blauſchwarz hatte die Nacht um die Metropole Ungarns gelegen und jetzt ſummte und quirlte es um uns her. Ein Märchen. Schwer floß die Donau an den Lichterquais enr⸗ lang, und in ihrem ſchwarzen Strom ſchimmerten die tauſend Lampen. Menſchen promenierten am Waſ⸗ ſer entlang— aus den Hotels und den Reſtaurants ſteuern. So ein wildgewordener Wagen iſt ja völ⸗ lig verrückt. Ohne daß ich noch etwas machen kann, jage ich auf die Felswand auf der rechten Seite der Straße los. Nun aber Achtung, Rudi, denke ich ge⸗ rade noch, bette deinen Kopf weich, den bekommſt du nicht wieder. Und ſchon lag ich auf der Straße. Ein Glück, daß ich gleich wegkroch, denn hinter mir jagte im gleichen Moment Sommer, der franzöſiſche Renn⸗ fahrer, heran und um ein Haar hätte er mich noch er⸗ wiſcht. Na ja, das war's— Und jetzt liege ich hier. Schreiben Sie mir doch auch noch was auf mein Gipsbein— da haben ſich ſchon alle meine Beſucher eingetragen.“ Und Rudi Haſſe hält mir ſein in Gips gelegtes Bein hin. Von Roſemeyers bis zum Präſidenten des Automobil⸗Clubs von Monaco ſtehen ſchon viele Namen drauf. So iſt der Rudi durch nichts aus der Ruhe zu brin⸗ gen. Still, beſcheiden und ein Kamerad, wie es keinen beſſeren gibt! Er hat es gar nicht gern, wenn man von ihm ſelbſt ſpricht, das macht ihn verlegen und unbeholfen. Ein paar Wochen nach dieſem Großen Preis von Monaco 1936 waren wir in Tripolis, beim höchſt⸗ dotierten Rennen Europas— wieder vierzehn Tage darauf in Tunis— beim dortigen Großen Preis. In Barcelona wurde kurz darauf das letzte Rennen auf ſpaniſchem Boden ausgefahren, das es für Jahre hinaus geben ſollte.— Daß es das letzte ſein ſollte, ahnte damals auch noch keiner. Und dann kam Budapeſt mit all ſeinem Zauber und der Große Preis von Ungarn. tolle Strecke klang Muſik in die Nacht. Gleißend ſtürzte ein weiß angeſtrahlter Waſſerſtrahl vom Gellert⸗Denkmal herab— weiß, wie Marmor, leuchtete die Burg und bunter Schein ſtreichelte die altgoldenen Kuppeln der Kirchen. Leicht iſt das Leben hier— leicht und unbe⸗ ſchwert und doch voller Melancholie,— Melancholie, die aus dͤͤen Zigeunerweiſen klingt und in den Ecken der kleinen, verſteckten Lokale, in den Winkeln der Kaffees ſitzt und ſich im Wirbel der Trachtentänze mitdreht. Man ſagt, daß die Budapeſter ſchon nach dem 15. eines jeden Monats keinen Pfennig Geld mehr 22 Vier Jahre unterwegs 3 mit deutschen Rennfahrern haben. Ich verſtehe das ſehr gut— es ginge mir ähnlich. Und es iſt auch alles darauf eingerichtet. Als ich im„Pariſien“ mit Freunden recht lange ge⸗ weſen war und wir beim Bezahlen mit Schrecken feſtſtellten, daß wir alle nicht genügend Geld in der Taſche hatten— meinte der Kellner mit dem liebens⸗ würdigſten Geſicht der Welt:„Ja, aber meine Her⸗ ren, was macht denn dös.. Bezahlen's halt morgen die Rechnung...“ Er kannte uns gar nicht, und doch ſchien es ſo, als hätte er uns erſt von jetzt ab als richtige Gäſte angeſehen. Kurve an Kurve Die Rennſtrecke im Budapeſter Stadtwald war das Tollſte, was ich je in dieſer Beziehung geſehen habe. Kurve an Kurve— Kehre auf Kehre. In ſtändigem Geſchlängel zog ſich die Bahn unter hohen, alten Bäumen entlang. Die Sonne brannte heiß her⸗ unter, ſo daß der Teerbelag der Strecke zerweicht wurde und ſchon nach den erſten Trainingsrunden zerfurcht war wie ein Ackerfeld. Jedes Mal, wenn ein Wagen vorbeibrauſte, ſpritzte uns eine ganze Garbe von Splitt um die Ohren und die Fahrer bekamen vom Kurvendrehen Blaſen an den Händen. Es wurde ſtändig Waſſer auf die heiße Bahn ge⸗ ſpritzt und immer wieder mußten Walzen die Fur⸗ chen leidlich glätten. Für unſere deutſchen Wagen war dabei die Strecke beſonders ungünſtig, weil wir hier das Plus unſerer großen Geſchwindigkeiten nicht in die Wagſchale wer⸗ fen konnten, die Italiener im Gegenteil mit ihren nicht ſo hochtourigen, wendigen Wagen im Vorteil waren. Nuvola ri trainierte mit Feuereifer, ſchoß durch die Kurven wie der leibhaftige Teufel. Er war hier in ſeinem Element und wir ſahen dem Renntag mit rechter Beſorgnis entgegen, denn ſchon einmal, beim Rennen in Barcelona, kurz vorher, hatte Italiens Meiſterfahrer auf ähnlicher Strecke ſeine hohen Fahrerqualitäten derart vollendet eingeſetzt, daß er unſere deutſchen Wagen hatte hinter ſich laſſen kön⸗ nen. Sollte das hier nun wieder gelingen? Es ſah verdammt danach aus! Unſere Fahrer trainierten und trainierten aber es war nichts zu machen— auf dieſem Gimkhana waren die Wagen eben nicht ſchneller um die Kurven zu bringen. Für Budapeſt war dieſes ganze Rennen mit allen ſeinen Vorbereitungen eine wilde Spielerei und dieſe verſpielte Stadt liebt wilde Spiele Rennen bei 40 Grad Hitze Der Renntag kam ſchnell.— Ein Tag, der in jeder Beziehung heiß wurde. Die Sonne brannte mit 40 Grad vom Himmel und ein Kampf tobte, wie er wilder ſelten ausgefochten wurde. Der Splitt ſpritzte in Schwaden von der Bahn, die ſchon nach der erſten Runde tiefe Löcher hatte. Alle Augenblicke rutſchte ein Wagen von der Strecke, alle Augenblicke gab es einen Zwiſchenfall. Unſere Fahrer kämpften verzweifelt mit höchſtem Einſatz, um die Italiener und vor allem Nuvolari niederzuhalten. Kleine Blitzlichter. Zwei Wagen jagen aus der Kurve, die vor der Zielgeraden kommt, heraus. Gleichzeitig eine Wolke von Staub, dann ein Knäuel, aus dem ſich ein roter Wagen löſt. Ein weißer Wagen bleibt zurück und dreht ſich im Kreis, bis zwei Umdrehungen in umgekehrter Fahrt⸗ richtung ſtehen bleibt. Was war geſchehen? Brauchitſch und Nuvolari waren zu gleicher Zeit in die Kurve gekommen, das heißt Nupolari verſuchte, in der Kurve an dem Deut⸗ ſchen vorbeizugehen. Dabei hatte er ihn geſtreift und der Mercedes⸗Fahrer hatte ſich zweimal um die eigene Achſe gedreht. Brauchitſchs Wagen wurde wieder in Fahrtrich⸗ tung geſchoben und jagte weiter. Zwei Runden vor Schluß des Rennens mußte er ausſcheiden, weil ſich herausſtellte, daß bei dem Zu⸗ ſammenſtoß die Hinterachſe angebrochen war. Was muß das ein Gefühl ſein, mit einem Wagen, von dem man weiß, daß er nicht mehr in Ordnung iſt, weiterzujagen und darauf zu warten, daß irgend etwas paſſiert, das man mit dem Tode bezahlen könnte! er nach Rennwagen mit Fernlenkung Ein anderer Schnappſchuß: Ein Auto⸗Union ſchießt die Gerade vor den Zieltribünen entlang. Es iſt Delius, der am Steuer ſitzt. Aber was iſt das? Der Renner verliert auf einmal ganz die Richtung, lagt wie ſteuerlos in ſchräger Linie direkt auf die Erſatzteilboxen in voller Fahrt los und im gleichen Augenblick ſieht man, wie Delius das Steuerrad freiſchwebend in den Händen hält. Das Rad hatte ſich von der Steuerſäule gel ſt, wo es ja nur aufgeklemmt wird, damit der Fahrer in ſeinen engen Sitz einſteigen kann.— Ein paar Sekunden packte alle eiſige Angſt.— Was wird jetzt geſchehen?— Furchtbar, wenn jetzt Delius in die Boxen raſt! Aber, der„Kleine“ ſelbſt behält ſeine Nerven, behält ſie bewundernswert. Keinen Augenblick iſt er aus der Faſſung geraten keinen Augenblick durfte er das auch, denn die wenigen Augenblicke, die er zur Verfügung hatte, mußte er ausnutzen, um das Steuerrad wieder auf die Säule zu klemmen. Und wirklich, das gelang ihm auch! Der Wagen machte einen Schlenker, und während Delius noch auf das Steuerrad hämmerte, verſchwand er auch ſchon in der nächſten Kurve. Später witzelte man: Die Auto⸗Union erprobt Rennwagen mit Fernlenkung!— Im Moment ſelbſt aber war niemanden zum Witzeln zu Mute. . Als man Roſemeyer nach dieſem Rennen aus dem Wagen hob, waren ſeine Handflächen in Fetzen. Die Haut hing ihm in Lappen herunter. Er hatte beim beſten Willen das Steuerrad nicht mehr feſthalten können. 0 So wurde Nuvolari Sieger! Tazio Nupolari, der Mann, von dem man ſagt, er hat mit dem Teufel einen Kontrakt. Wenn er auch keinen Kontrakt mit dem Teufel hat, ſo ſcheut der große Italiener ihn jedenfalls nicht. In der Nacht nach dieſem Rennen erzählten ſich wohl ſchöne Frauen bei einer zarten Zigeunermuſik, die ſich in der Sommernacht verlor, von dieſem Kampf der Männer wie von einer wilden Spielerei. DSS ZZ—— Haupeſchelfelefter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer Steuvertreter des Hauptſchriftletters und derantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: kl. V. Dr. A. Win bauer.— Han⸗ delsteil: i. V. W. M ül ler.— Lokaler Teil u. i. V. Gericht; Dr. Fritz Ham mes.— Sport: Willy Mälle r. Südweſtdeutſche Umſchau u. 2 ilderdienſt: V Richard Schönfelder, ſämtl. in Mannheſm. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Frledenaa, 8 Südweſtkorſo 60. Für unberlangte Belträge keine Gewähr.— Rückſendung nur bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannbeim, K 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen Jakob Faude. Mannbeim. . Zur Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und A Mittag erſcheinen gleiche zeitig in der Ausgabe 8 Ausgabe à Mittag äber 10 500 Ausgabe à Abend über 8 500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Mai über 21 500. Frankfurt! Deulsde lestver zinsl. Werte Dtsch. Staatsanleihen 22. 21. 101,8 101, 1988 5 Dt..⸗Anl. 27 ½ Schaz D. R von 35 f. 4/85 8 4 do, v. 36 2... 885 4% do o 37 3. f. 4% aden 27 ½ Bayern 27 % Heſſen 28 A- 0 4% Pr. St.⸗Anl.28 4½ Thüringen 268 4% do. 27-B 9% Ut. Ut. bahn 35 100, 4 do. v. 36 R. 1 „ Rpoſt 34 63 do, 85. 100,0 100,6 1934 1935. Ullbefit Di. Reich 13175 55 Ulm 28 E 100 1 2 Mannbeim Ust 137,5 22 21 Anleihen d. Kom.-Verb. berheſſ. Pr.⸗An ll* Stadtanlelben 4½% Augsburg 22 4½ 8 Baden 28 4½% BerlinGold2s 4½ Darmſtadt 26 4½ Dresden 28. 4½(J) Frankf. 28 4½ Hanau 268 4½ Heidelberg 28 4% Ludwigsh. 26 4½ Mainz 26 K. 4½ Mannheim 28 4% do. 4½ Pirmaſens 28 100.0 Pfandbriefe u Schuld- verschreibungen Kreditanstalten der Länder 4% Heſſ.gdsdk. 26, 27 u. 28. R 1. z, 4% do. Gold, Schuldv. 28 R 2 100,2 100,2 100,0. 100,0 75% Heſſ..⸗Hypdk. Lia. o Ant. MI 24 100,7 101.0 4½ Pr. Ld.⸗Pfbrf. Anſt. G⸗fbrf NR 19 des N do. G. ⸗ tom R 4 Württ Wohn 28 K 4½ Bad..⸗Ldbt. Mannh. 29, f 2 4% do, Goldso Al 4½ Kaſſelgdkr. 26 R u 2 5 4½ Ldstom.- Bl. Giroz. f. Heſſen R 2 4½ do. 4½ do. R 10 4% do. R 12 4½ Naſſausdsbk. Gpfbr. 25, A 1 4% do. Rom. 26 81 R 9 100,0 100,0 100.0 100,2 100,0 100.0 100,2 2¹ 100,0 100,0 100,0 100.2 Landes- und Provinz banken, kom. Giroverb 100.0 100,0 100.2 90.75 100,0 99,75 99.87 100,7 100,7 Dr. Rom. S. Abl. 31 do. 22 4½% Oſtpr, Landſch. EU Bu.-F 1927 Landschaften 25 140.0 152.7 Goldhyp. Pfandbriefe v. Hypothekenbanken 22 21. 4½ Bayrvodener, Würzb. J-in 4% Bayr. Vandw⸗ dank R 32 4½ Berl. Bp. ⸗Bk. 8 6 von 28 4½frkftröyp. Bk. R 5½ do. Lig. Pf. D. 4½% do. Goldfom. 1 4½ do. Pfbr.⸗Bk. Gpfbr. km lll u. I 5½ do. Lig. k II 4% do. Kom. k, 95% Goth. Grder.⸗ Bant A 4½ Mein. Hyp. Bk. Gpfbr. k U. U, u 4½ Pfälz. Hyp. Bk. 24/5/26 RU 5* do. Lig. 26.28 9. M 4% do. Goldſtom. 1 u. 3 100.7 101.5 100,0 101,0 101,5 100,0 100,0 100,0 100,6 100.0 100.0 100.7 100.0 100.8 100,0 100.0 10/1 100.0 100,8 100, 100,8 100.0 100, 7 100.7 101,2 101,2 100,0 100,0 5½ Preuß. Boder. Lig. Gold VII. Bit..) u. U o. A. 100,8 100.8 4½ Rh. Hyp.⸗Bk. Mannh R2—4 4½ do. f 35, 36,39 5% do. Lig-Pfbr. 4½ Rh.-Hyp Bk. G. Kom. RI-Ill 5% Südd Bodcr. 27 Lig. Gpfbr. 8 1 und U o. A. 4½ Württ Hyp⸗ Gpfbr. 1, 2 4½dDo. Erdtv. l-0 5 KruppTreidſtoff 6 Lindner Brau 28 5 Neckar Stuttg 23 5 Roch ing. Eiſen 22. 100,0 100,0 501.0 100,0 101,1 100,8 100.5 102.0 102,0 21. 100.0 100,0 101.0 100,0 101.1 100,5 100,2 Schuldverschreibung. JS. Faden M- Anl. v. 28 130,6 in Aktten umwandelbar 130.2 O KeckarStuttg. 21 * Gebrüder E G. 5 Andrege-Noris Aſchaff. Buntpap. do, Zellſtoßf 103.0 industrie-Aktien 40 118,5 165,5 123,0 ohne Zins verrechnung 103,0 118,6 105.5 90, Nadz Maſch aur. Br. Pforzh. Bayr. Motorenw. Bemberg, J. B. Julius Berger Brauer. Kleinlein Bronce Schlenk Brown. Boveri ement Heidelbg. dem. Albert atmler⸗Beng. emag Di. Gold. u. Silber Dt. Steinzeug Dürrwerjʒte Durlacher Hof ichbaum-Werges nzinger-Union Eſchweilervergw. Eßlinger Maſch. Ettlinger Spinn. Exrportmalnz 15555 u. Schleich. ahr, Gebr. J Farben Feinmech(Jetter) Feldmühle papier Friedrichshütte Kade 5 rianer-Kauſes 22 21 100,0 100 C 136.0 153,5 115,0 13175 152,5 115.5 136,8 146,8 244.5 107.0 116,0 105,0 105,0 147.1 135.0 154,0 115, 132.0 153,0 1477 244.5 122.7 1070 116.5 106,5 105,0 153,5 13555 136,5 Großkraft. Mhm. Grün& Bilfinger aſenmühte ald u. Neu Hanauer Hofbr. Banfwerke Füſſen Harpener Hartmann& Br. Henninger Brauer Heſſen⸗Naſſ. Gas Holzmann. Ph. e 3„ 2“ lein, Schanzlin norr, Heilbronn ſkolb u. Schüle Konſerven Braun Kraftw. Altwürtt. ech, Elektrizitat öwenbr. Münch Ludwigsh. Ak. Br. dto. Walzmühle ſainkraftwerk ainzer Akt.⸗Br. Mez.⸗ GS. Moenus Motoren Darmſt. 5 955 132.0 244,0 131,0 113.0 19050 110,0 145.0 . Hartſtein R fälz. Mühlen 0 Pf. Breßh.⸗Sprit hein. Braunkohl. heinelektra St. do. Vorz. Rheinmetall R. W̃ Roeder, Gebr. alzwk. Heilbronn ſchlinck& Co. Schrifig. Ste mgel Schwarz ⸗Storch. Seilind.(Wolff) Stemens⸗Reinig. Sinalco Sinner, Grünw. Stuttgart. Hofbr. Südd. Zucker 1 Bergbau ereindt. Oelfabd. do. Glanzſtoff do. Gothania do, Strohſtoff do Ultramarin Voigt& Haeffner Voltbom. Seil 22 150,0 150,0 127.0 127.0 165,0 165,0 167,0 167.0 224.0 223,2 1240 1408 141.0 119,2 119,3 *— 10375 104.5 120,0 110,2 — 150,7 218,2 21955 120,7 130.0 90,— ürttemb. Elektr. ulle, Brauerei 2 Waldhof Bank- Aktien Badiſche Bank. Com.⸗ u. Privath Deut che Ban Dresdner Bant Frankfurter Bank do. Hop Bank Pfälz. Hyp.⸗Bank Reichsbank Roein. Hyp.⸗Bank Württbg. Vank Anl. von 4 5010 470 5% ztgeinetoe unt 22 110,0 144% 112.5 01 21 110,0 1445 6% Berliner 1 Elektr.⸗Werte 5% Großkraft Mannheim u. Pfalzwerke 4½% Rh.⸗Weſtf. Elektr. Anl. von 1927 4% Ruhrwohnungsban — 72. 21. Verkehrs-Aktien Bod. H. f. Rhein⸗ ſchiff. und See⸗ transport Mhm. 124,2 124, Dt. Reichsb Vor⸗ „ Versſcherungen Bad. Aſſekuranz⸗ .-., Mhm 35,— 35,— Mannheim. Vers.— Württ. Transport 1 —— * — amtiien nicht notierte Werte Umtausch Obligationen ällig 1951 1041 1052 1055 1255 1958 1046 „ 1928 „ 1030 2592„443 2 Berlin Deulsd me lestverzinsl. werte Anleihen Reich, Länder, Reichspoſt, Rentenbriefe, Schutzgebiete 1858 22 21 5 Di. Reichsanl.27 101,9 101.8 4% R⸗Schatz 85 99,80, 00,80 4½%½ do. 1886 2. F. 99.12 4 Reichsanl. 1984 90 80 5½ Houng⸗Anl 102.2 %: Preußen 1528 109,5 4½ do. 1986 4% Baden 27 4½ʒ Bayern 27. 4½d o, Ser. Anl, 1 %Braunſchw. 29 4½ Heſſen 1929 3 . Sachſen 1927 99,87 30,87 4% Nchspoſt v. 84 10,7 %½ do. 30 F. 1 100,7 4½ Pr. Ldsrtbt. Gd. Rentbr. g, 2 575 do. vig. Gdrtbr 105,0 Diſch. Anl. Ausl. 131.5 Andalt Ultbeſitz 133,2 Hamburg Altbeſ. 131,7 Thüring.Altbeſttz Di. Schußged.⸗ Anleihe 1908 4 do. 1914 99,75 99,87 10½¼0 100,1 99.8 10,7 1000 11490 11 Anleihen Provinz, Bezirks-, Zweckver⸗ bände, Kreiſe und Städte ½Brandenbg.80 99,02 99,62 4% Panndvei 16 90,75 4% München 29 1 FPfandbr. und Schuld 74% Heſſvandesbk. 22. 4% Raſſeldz. Verb Oſtpreuß. Altbeſ Pommern Altb. 1 Rh inprov. Altbeſ .sHolſt, Altbeſ. Weſtfalen Altbeſ. 4½ Aachen v 25 4% Berlinch⸗S. 33 4½ Bochum 29 5 4½ Braunſchw. 26 4½ Breslau 28 1 4½%½ Duisburg 28. 4½ Düſſeldorf 32 4½ Eſſen 2 4½ Kaſſel 29 4½ Leipzig 2. 4½, Mannheim s 47 do. 5 8 138,0 138,0 138.0 137.8 99,25 4½ Pforzheim 26 ½ Wiesbaden? MannheimAltbeſ öftentl Kredit-Anstalt. 4½%Urſchwst. K% 100,ꝭ,, ũ. R. 8, 4,. 4½ do. R. id u 1½ Old. St. R. A. 2 4½ Prvpfbr. R. 15 4½% Württ. Wr. 3 4% Hann. dtr. 27 4½Kaſſ.Lder 84,6 4½% Mitteld Obk. 80 4½% Odſchlrbt. 4% Rheinpr. A! 3 1 4½ 9 b. Pf. A. 28 f 1 * 100.2 100,0 100,3 99.87 1013 99.62 100% 4% Pommern 30 5 25 % Sachſen A. 19 99,80 % G. ⸗Holſt. A. 16 99,75 99,80 Landschaften 4% Schl. Landſch. ½ Weſtf. L. Gdpf 5½ do. Abfind Stadtschaften 4% Berl. Pfbr Amt Goldpf 4 Pr. Zentral- 4½ Bayr Vereins- bank 338-112 5½ Berl. Lig 8. ½ Braunſchwg ⸗ Hann. Hyp 29 2¼ò D. Centrbtr.k2 ½ D Hypoth.-Bk. Goldpfbr. 3 88 ½ D. Wohnſtät.⸗ Hyp.⸗Bt. 1.9 ½% Frkf. Hyp. 1 16 ½ Gotha Grdkr. a 8 ½anib Hyp. Em. 980 1 ½ Hann. Bodkr. Goldyop. 1 18 ¼ Mitteld. Bdt. 8 4½ Pr. Bodenkr. Goldpfdr. k 21 4½ Pr. CentrBod. 1928 Goldhyp. k 50 4% dt. Rom. 20/26 99,87 7 do, Kom. E 20 22 Gpf. km.(fr.%) 99,80 99,80 100,0 Stadtſch. R 5. 7 100,0 100,0 Hypothek.-Bank Werte 5 ½ Bayr Hdbk.-0 100,7 100,7 100,8 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100.0 100.0 100,0 1000 100,0 100,0 100,0 100,0 2. 99.75 100.0 0 industrie-Aktien Anhalt Koblenw. 22. 21.1 4% Rhein. Hundt. R 35. 88, 39 5ſ½ do. Liquid. 4% do. Kom. K-3 4% Rh⸗WeſtfBdtr. 8 6, 12, 10, 4. 4½% Sächſ. Bdkred. 1 1621. 100,0 100.9 100.0 100,0 100,9 100,0 100,0 100.0 100,0 100,0 4½Schleſ. Bdkred. Goldpf. km. 22 ½% Südd. Bokred. K 8, 10 15 ½ Thür. Landes⸗ Hyp.⸗Bt. 1 21 1½ Weſtd. Boden⸗ kredit km. 6 100,0 Württ. bl. 8 1i0 100,0 100,0 101.0 100,0 101,0 100.0 101,9 100,0 Industrie- Obligationen 6 Bk f. Brauind. 6 Großkr.'heim o Hoeſch o. 1928 5 5 Mittelſtahl 38 102,0 101,8 6 Natronzellſt off.. 5 Nah- M- Don., G. 102,5 6 Zucker Kr.⸗Bt. 103.3 103,3 ohne Zinsberechnung 8 Aſchinger 28 988ñ 4½ Harp Bergb. 125,2 98,87 6 Siem K Halste 125,6 Allen * 2 ccumulat.⸗Fabr Ug. Baugeſ Venz A. E. SGS. 118,7 118,6 Alſen, Portl. em 185,2 Ammendorf. Pap 114,7 Amperwerke 8 124.0 13055 „ Jellſt. 123,0 123,5 Aſchaffo Augsb.⸗M.Malch. 134,5 134,0 dach Ladewig alcke, Maſchinen Baſalt A. G Bayr. El. Lief, Geſ. do. Elektr.⸗We Bergmann Elekt. Berl. Kindl Br. do. St.⸗Pr. do. Kraft u. L. Beton⸗ u Monier. Boswauck nauer Brauh nürnberg Braunk. u. Brikett Brem. Woll äm. Brown, Bov.& C Buderus, Eiſenw Buſch, Opt. artonn. Dresden darl. Waſſerw. Chem. Buckau do Grünau. do. v. Heyden do. Ind. Gelſk. Chillingworth Chriſtoph& Unm. Concordia Bergb. Conti. Gummi armer⸗ Benz emag Diſch, Atlant. Tel. do Babcock do! Conti Gas do. Erdöl do. Kabelwerk do, Linoleum . Seine o. Steinzeug. do Tel u. Kah do. Ton u. Stzg. do. Waffen do Eiſenhand. Didter⸗Werke Dierig, Cyriſttan Dotim. Aki ⸗Br. do. Unonbr. Dresdner Garbin 21 115.0 74,25 161,8 156,0 14075 128,2 13170 113, 133, 109,0 143,0 133,0 199,0 204,5 137,3 147,2 110,0 137,0 119,7 136,8 45⁵⁵j⁰ Dresdner⸗Leipz. Schnellpreſſer Düren. Metallw Düſſeld. Hoefelbr Dunam. A. Nobel intracht Braunk iſenb.⸗Vertrsm Elektr Lieferung Elektr Licht u. Kr. Engelbardt Brau Enzinger ⸗Union Erdmannsd. Spi Erlang ⸗Baumw Fahlberg⸗Siſt Uarbegind., J. G. Feibiſch, 8. Jein⸗Jute Spin Felten& Guill. Frauſtadt, Zucker ifroebeln, Zuckerf. edhardt& Co. ehe& Co 2 Gerres gm. Glash Geſ. f. el. Untern Glas Schalte Glauzig. Zuckerf. Goedhart, Gebr. Goldſchmidt, Th. Grün& Bilfinger Guano⸗Werke abetm.& Guckes ackethal. Draht 9 83 Halleſche Maſch. vamburg. Elecir. Hardurg Gummt Harpen. Bergbau Heldenau. Papf. 2 Hemmoor Portl. Heſſeu. Herkul Br. debrand Mühl indrichs⸗Auff. 5 chberg. Lederf ochtief e 149.0 9. 04,50 145,0 155, 136,0 228 90,50 114,2 1675 180,0 7775 i 158,0 158.2 Hoeſch. Köln Bgw Hoffm.⸗Stärke Phil. Holzmann Hotelbetrieb 55 Hutſchenreuter, ie Bergbau do. Genußſch. Immob. Münch. Induſtrie lauen acobſen. W. John, J. A. ahla, Porzellan Halt⸗ Chemie kalt Aſchersleben fteramagg Klöckner ⸗Werke fnorr, C. Ei 4 Roksw. u. Ehem. Kollmar& Jourd. ftötiger Leder Rraftwert Thür. Krefft, W. Kronpr. Metall ſtüppersbuſch, F. ahmener& Co. urahütte Leipz. Br. Riehbeck geopoldgrube Linde'sEismaſch. eindner, Gottfk. Lingner⸗Werke. dolom. Krauß 1 1 ansſeld, Bergb. Markt, u. Kühlh. MaſchinenBuckau Mech. Web. Sorau Mercur Wollw. Metallgeſellſchaft Diag Mühlenbau Mimoſa AMitieldtſch. Stah! Mühle Rüningen Mülheim, Bergw, 21. 112.0 13750 75, 148.5 90, 86 50 145,2 atronzeuſtoß eckarwerke Niederl. Kohle. Nordd. Kabelwk do. Steingutfb. E snabrück. Kupfer Deren Braunk. ittler, Werkzeug Bomm Eiſengieß. Vonarth Brau. Pongs& Zahn Breußengrube. das r asgquin Farbwk. 00 Reichelt Metallſch. J. E. Reinecker Rheinfelden Kraft 7 Rhein. Brauntk. do. Elektrizität do. Spiegelglas do. Stahlwerke Rh.-Weſtf. Elektr. A Riebeck Montan Riedel de Husn. Roſenthal, Porz Roddergrube 50 Roſitzer Zucker. 50[Ferd. Rückforth 8 Rütgerswerte achſenwerk achtleben.⸗G. Salzdetfurth Kali Sangerh. Maf Sarotti Schotol. Schieß⸗Defries Schl. Bgw. Beuth. do. Elektr. u. Gas do. Portl.-Zem. 2 Schöfferhof Br. Schubert& Salzes Schuckert& Co. Schultheis . Schwadenoräu Seid& Siemens Glas ind 1 Naumann 92,50 244,1 120,7 140,1 118,8 113,5 110,0 102.0 80,12 142,2 1 101,1 101,25 5 Bant f. Brauind. Bayr. Hyp. u. Wo. do. ins [Wenderoth Wiſſner Metall 1248 Ikon 5 1 Siemens& Halske Stader vederfabr Steatit⸗Magneſia Stettin. Portl.⸗3. Stock& Cie. Stöhrſtammgarn Stolberger Zink. Gebr. Stollwerk Südd. Zucker empelhofer Feld hür. Elektr. u. G Triumph. Werke Tucher, Brauerei Tuchfabr. Aachen nion, chem. Prod. er. Spielkarten Chem. Charl. do. Gumb Maſch. do. dt. Rickelwerke do. Stahlwerke do. Trik. Vollm. do Ultramarin Biktorta⸗Werke Vogel, Tel.⸗Draht anderer⸗Werte. arſtein, Eiſen Waſſerwe Gelſk. Weſtd.Kaufh. AB. Weſteregelnn Weſtf. Draht Wicküler⸗Küpp. Wintershall eiger 5 1 ute ab Bene Bank-Aktien Ig. Dt. Cr.⸗An abc Bank 5 128,5 128,5 218,5 218.5 81,— 81,25 180,0 1140 114.2 5 110,0 90.— 89,25 171,0 106.5 111,0 111 140,5 105,0 108,3 100,0 168.5 107,0 107,0 — 5 99,12 99,50 103,5 103,5 12245 122.5 104,5 105,5 — 144% 14470 103,5 103.6 128,5 12800 102.0 102.7 bt. 107.0 1070 1 1 7175 06,0 0 —— Berlin. Feuerverſ. Thuringtacrt. 9 125,0 124,7 113,7 113,7 120,2 120.2 114,0 114.0 87.— 87,25 101.0 10ʃ,0 114, 114, 109,2 109,8 111,6 111,6 114.5 115,0 103,5 193,5 149,7 140,7 133,0 133,3 109,2 109,2 Berl. Handelsgeſ. Com. ⸗ u. Privatb. Deutſche Bank Dit Centralb.⸗Kr. Dt. Eff.⸗ u..⸗Bk. Dr. Golddisc⸗ Bk. Dt. Hypoth.⸗Banf Dt. Ueberſee⸗Ban Dresdner Bank“ Meining. Hyp. Bk Reichsbank Rh. Hyp. Bt. Mhm. Nh Weſt. Boder⸗ Sächſtſche Bank Südd. Bodenerdd.. Bereinsdk. Hamb. 128,5 28,0 Wſtd. Bodenkredit 114, 115,0 Verkehrs-Aktien Aachen ſeleindahn. 75, 200 f. Verkehre. 123.8 125,0 Allg. gokbd u Erw. 145.1 145,1 Dt. Eiſenb.-Betx. 82, 5 85 Dt. Reichb. 7/ò 54 124,3 1245 a pag.: 5. 7552 ambg. Hochbahn 101,5 101.0 ambg.⸗Südam.. 5 ordd. Lloyd. 77,—% versicherungs- Aktien Uach. u. I. Feuer 950, do. Rückverſ. 219,0 750 Allianz u. Sttg. 2753 do. Lebens obk. 3 Hermes ⸗Kreditv. agdebg. Feuern 7 2 81500 5 Kolonial-Werte f Otſch.⸗Oſtafrlta. 110, See Eiſenb 82,— eu⸗ Guinea Otabi⸗ Mines 2 Schantung⸗H. A iege laufe wert ſtoffe 664 7 Anze Gru anwe Dr. (Mü! Direl Wẽ̃ Man; geſche Bagg Die Kapit veral fertig det n autri mehr Baua * Berli (i. V. ſichts! die ü erled jahre; ſiche ni entſpe jahr zielt, Henöt anteil erhöh um 2, verſick Schul licen, ſiche ru 12,70 Berik Jahlu ſich di davon verſich ſich den heweiſ Agrar ſeinerz wirtſch laſſen. ſtaat z; begleit gut zu wilß ter mals onder; er da ein gu Hilfsm der zu sur Ve Mi große J Mill Monat. uszäl ſatz zu wicklun Berufs Berufe des A; Arbeit der Ar allgeme Dogma miſchen nahme Dieſe k Form ſinn voll Schleuf Der alles z Beteili vernün nachwu Jahren niger die Ar nicht n Hitt woch, 2 Schifis- und Maschinenbau AG, Mannheim 2 Manuheim, 22. Juni. Die heutige HV, in der 650 000 Aktien vertreten waren, genehmigte einſtimmig Bericht wird ein Bruttoertrag von 1610 137 und Abſchluß. Es A i. V. 1 524 526/ bei 201 476„ ſonſtigen Aufwendun⸗ gen) ausgewieſen. Löhne und Gehälter beanſpruchen 1361 434 1 091 502) /, ſoziale Abgaben 1166 7) A, Abſchreibungen 534 Steuern 225) 1 und Zuweiſung an die geſetzliche Rücklage 00(10 000), ſo daß einſchl. Vortrag ein Reingewinn von 7621(13 707) verbleibt. Laut Bericht war die Gef N voll befriedigend. ſchäfts entwicklung Se 5 ö 0 Der zu Beginn des neuen Jahres vor⸗ jegende Auftrags beſtand läßt volle Beſchäfti 0 laufende Jahr erwarten. In der Bila ſtehen Anlage⸗ werte mit 576 590(542 750) /, Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebs⸗ ſtoffe mit 251 574(124 714) /, unvollendete Arbeiten mit 6647795(573 806) 4, Wertpapiere mit 297 920(281 888)., Anzahlungen 550 Forderungen auf Grund von Leiſtungen und Lieferungen 252235(281 838) /, 20 000 0(648 637) ,, zahlungen von Konzernunternehmungen 982(—) 4, ferungs⸗ und Leiſtungsverbindlichkeiten 266 808(292 173) Au A. Die HV genehmigte die neue Satzung und wählte in den neuen Aufſichtsrat die bisherigen Mitglieder Rechts⸗ anwalt Hermann Künzig(Mannheim), Geh. Kommerzienrat Dr. Jakob Klein(Frankenthal) und Dr. Robert Weber (München) ſowie neu Generabdirektor Erich Schuth und Direktor Fritz Fendel(beide Fendel⸗Konzern, Mannheim). Wie wir erfahren, beträgt die Geſolgſchaft z. Z. 700 Mann; das Verhältnis des Neugeſchäftes zum Reparatur⸗ geſchäft iſt etwa:1. Recht gut iſt auch die Abteilung Baggerbau, und zwar auch für die Ausfuhr, beſchäftigt. Die Geſellſchaft hat mit Hilfe der Mitte“, die ihr aus der Kapitalerhöhung zugefloſſen ſind, eine Erneuerung ihrer veralteten Anlagen in Angriff genommen, die 3. T. bereits ſertiggeſtellt ſind, z. T. bis zum nächſten Frühjahr vollen⸗ det werden. Dos im Vorjahr erbaute Schiff mit Vorder⸗ antrieb hat ſich im Betrieb ſehr gut bewährt; auch iſt nun⸗ mehr die Genehmigung erteilt worden, mit Schiffen dieſer Bauart eine höhere Geſchwindigkeit anzuwenden, als es ſonſt auf Kanälen geſtattet iſt. * Mannheimer Lebensverſicherungs⸗Geſellſchaft Alz, Berlin. In der o wurde der Abſchluß fitr 1987 mit 6 (i. V. 8) v. H. Dividende einſtimmig genehmigt. Der Auf⸗ ſichtsrat in ſeiner bisherigen Beſetzung neu beſtätigt und die übrige Tagesordnung mit der Neufaſſung der Satzung erledigt. In den erſten fünf Monaten des neuen Geſchäfts⸗ lah res, iſt, wie vom Vorſtand mitgeteilt wurde, der Ver⸗ ſichenungs zugang um ein Drittel höher geweſen als in der entſprechenden Vergleichszeit des Vorjahres. Im Berichts⸗ jahr wurde ein Reingewinn von 241 324(287 294)/ er⸗ zielt, während hiervon 18 600(24 800)/ für die Aktionäre benötigt werden, erhalten die Verſicherten einen Gewinn⸗ anteil von 222 724(254 494) /. Der Verſicherungsbeſtand erhöhte ſich auf 7171(68,98) Mill. J, Von der Zunahme um 2,74 Mill. entfallen 2,08 Mill.„ auf die Großlebens⸗ verſicherung. Das Vermögen der Geſellſchaft in Hypotheken, Schuloſcheinforderungen, Wertpapieren, Darlehen auf Po⸗ licen, Grunoſtücken ſowie Guthaben bei Banken und Ver⸗ ſcherungsunternehmungen ſtellte ſich am Jahresſchluß auf 12 10(11,0% Mill. 4. Der Durchſchnittszinsfuß betrug im Hekichtstahr 48(4,85) v. H. Ohne Berückſichtigung der Zahlungen für vorzeitig aufgelbſte Vörſſcherungen stellten ſich die Verſicherungsleiſtungen auf 1 114 525(1 064 189)%, davon entfallen 614272(450 747)/ auf die Großlebens⸗ verſicherung. Bereinigte Speyerer Ziegelwerke Acß, Mannheim. Wie die Geſellſchaft mitteilt, hat Rechtsanwalt Dr. Franz 1 98(Mannheim) ſein Amt als AR⸗Mitglied nieder⸗ elegt. * Deutſche Steinzeugwarenfabrik für Kanaliſation und chemiſche Induſtrie, Mannheim⸗ Friedrichsfeld. In der in Düſſeldorf abgehaltenen HB, in der 16 Aktionäre 3751 000 Mark Aktien vertraten, wurde der bekannte Abſchluß für 107 genehmigt. Es werden wieder 10 v. H. Dividende gusgeſchütetet. Aus dem Anleiheſtockerlbs der Jahre 109496 kommen auf je 100% Nennwert 2,7/ zur Aus⸗ zahlung. Der Aufſichtsrat wurde in ſeiner Geſamtheit wieder⸗ und neugewählt Frl. Maria Breuer. Die neuen Satzungen fanden die Zuſtimmung der Verfamm⸗ lung. Iteber die Geſchäftslage wurde in Ergönzung der im Bericht gemehten Ausführungen noch mitgekeilt, daß die Heſchäftigung ſich noch etwas gehoben habe, ſo daß auch für 1938 mit einem befriedigenden Ergebnis gerechnet werden könne. „Lenkung der Arbeit“ Der Vorirag von Präsideni Dr. Syrup in der Unierrichiswoche ür Reichsbankbeamie 5 ls dritter Vortragender ſprach in der Unterrichtswoche für Reichsbankbeamte am Montagvormittag der Präſident der Reichsauſtalt für Arbeitsvermittlung und Arbeits⸗ loſenverſicherung Geheimrat Dr. Syrup über das Thema„Lentung der Arbett“ und führte etwas folgendes gus: Früher habe man geglaubt, auf eine Lenkung der Arbeit, d. h. auf eine planmäßige Regelung des Arbelts⸗ einſatzes, verzichten zu können. Wie wenig man die Größe und Verantwortung dieſer Aufgabe begriffen habe, laſſe ſich deutlich an zwei typiſchen Beiſpielen der Vorcriegszeit heweiſen. Bei dem zu ſchnell erfolgten Uebergang vom Agrarſtaat zum Induſtrieſtaat habe mon der Landflucht leinerzeit nicht den Kampf angeſagt, ſondern die Lans⸗ wirtſchaft immer mehr zu einem Soiſongewerbe werden laſſen. Weiter ſei der zu ſchnelle Uebergang vom Agrar⸗ ſtaat zum Induſtrieſtaat von einer ſtarken Auswanderung begleitet geweſen, durch die wertvollſtes deutſches Volks⸗ gut zum Teil für immer verloren gegangen fei. Heute wüßten wir, daß man dieſes wichtige Aufgabengebiet nie⸗ mals mehr dem freien Spiel der Kräfte überlaſſen dürfe, ſondern daß es der oroͤnenden Hand des Staates bedürfe, er dazu neben einer einfach gegliederten Organiſation ein gutes und brauchbares Handwerkszeug als techniſches dilfsmittel benbtige. Dieſes ſtehe im Arbeitsbuch und der zugehörigen Arbeitsbuchtartel bei den Arbeitsämtern zur Verfügung. Mit dem Stichtag vom 25. Juni 1998 werde die erſte graße Auszählung der Arbeitsbuchkartei mit ihren rund „ Milltonen Karten erfolgen. Er hoffe, daß in etwa zwei Mongten bereits ſchon die erſten Haupfergebniſſe dieſer uszählung bekanntgegeben werden könnten. Im Gegen⸗ ſatz zu früher ſei es nunmehr möglich, die berufliche Ent⸗ wicklung im Arbeitseinſatz, die Streuung der Berufe, den Herufswechſel, die Fluktuation, den Nachwuchs bedarf der erufe zu beobachten und zu beſtimmen. Die poſitive Seite des Arbeitseinſatzes könne ſomit künftig mit Hllfe der lrbeitsbuchkartei weit beſſer erforſcht werden. Lenkung der Arbeit ſei damit zu einem weſentlichen Beſtandteil der allgemeinen Staatspolitik geworden, ſie ſei kein ſtarres Dogma und richte ſich nicht nach unabänderlichen ökono⸗ miſchen Geſetzen, ſondern ſie paſſe ſich mit ihren Maß⸗ nahmen den jeweiligen Staatsnotwendigkeiten ſchnell an⸗ Dieſe bewußte Einflußnahme des Staates nehme nicht die Form einer Zwangsbewirtſchaftung an, ſondern ſtelle eine ſinn volle Steuerung und Lenkung durch den Einbau von Schleuſen und Ventilen dar. Der Staat hat dabei nicht den Ehrgeiz, von ſich aus ales zu regeln weit beſſer ſei es, wenn die unmittelbar Beteiligten in Erkenntnis der fachlichen Notwendigkeiten bernünftig handelten. Beſonders wichtig ſei die Berufs⸗ nachwuchslenkung, da bekanntlich in den nächſter zehn Jahren rund ie Millionen Menſchen als Nachwuchs we⸗ niger zur Verfügung ſtehen. Nachdem der Kampf gegen die Arbeitsloſigkeit ſo aut wie beendet ſei, beſtehe eine nicht minder wichtige Aufgabe darin, die für die großen der Neuen Mannheimer Zeitung 4 Abend-Ausgabe Nr. 281 Die Börse eſwas widersiandsfähiger Anregungen aus der Wirischaff— Akiien uneinheiilich Rhein⸗Mainiſche Börſe: Noch uneinheitlich Frankfurt, 22. Juni. Die Börſe hatte eine wlderſtandsfähigere Grundhaltung, wozu neben den Anregungen aus der Wirtſchaft auch eine ruhigere außenpolttiſche Betrachtung beitrug. Aus Kreiſen der Bankenrundſchaft mehren ſich die Kaufaufträge, die 83. T. im Kurſe feſt begrenzt ſind. Auf der anderen Seite gehen die Abwicklungsverkäufe— beſonders in einigen Spitzenwerten— noch weiter, ſo daß die Kursentwicklung noch uneinheitlich blieb. Etwas leichter waren wiederum J Farbeninduſtrie mit einer Kursbeſſerung von 7 v.., daneben gewannen Metallgeſellſchaft und Deutſche Erdöl je A v. H. Zellſtoffwerte zum Bruchteil eines Prozentes freundlicher bis auf Aſchaffenburger, die 7 v. H. verloren. Elektrowerte nach wie vor ſehr ſtill, Lahmeyer um 1½ und AEch um 6 v. H. niedriger, aber Geffürel ½ v. H. er⸗ höht. Maſchinenwerte lagen uneinheitlich, Junghans ſetzten ihren Rückgang um 96, Rheinmetall, um 1 v. H. fort; etwas freundlicher lagen Demag, Mönus und BMW. Am Montanmarkt blieben die Umſätze gering, Rheinſtahl/ und Mannesmann um 4 v. H. erholt. Verein. Stahlwerke aber um zs v. H. niedriger angeboten. Im einzelnen Conti⸗Gummi t, büßten Ac für Verkehrsweſen 1, von Induſtrieobligationen, die offenbar zum Zwecke der Geldbeſchaffung angeboten ſind. Hier neigen die Kurſe um eine Kleinigkeit nach unten. Im weiteren Verlaufe der Börſe ſchrumpften die Um⸗ ſätze auf ein Minimum zuſammen. Vereinzelt lagen kleine Erholungen vor, ſo bei Verein. Stahlwerke um 78 v. H. Weſentliche Kursveränderungen traten nirgends mehr auf. Renten lagen ebenfalls unverändert. Pfandbriefe hatten einen ſehr engen Markt, das Angebot iſt gegenüber der Nachfrage weiterhin zu klein. Die beiden Frankfurter Etquidationspfandbriefe um je 4 v. H. abgeſchwächt. Am Einheitsmarkt Hartmann u. Braun auf die günſtige Ab⸗ ſchlußvorlage weſentlich höher geſucht, aber Konſervenbraun bei etwa 8000% Angebot um 4,75 v. H. niedriger taxiert. Berlin: Aktien uneinheitlich, Renten ruhig Berlin, 22. Juni. Bedingt durch die übliche Stille bleiben die Umſötze an den Aktienmärkten auf einem kaum noch zu überbietenden Tiefſtand. Inſolgedeſſen konnte ſich eine ausgeſprochene Tendenz nicht entwickeln. Meiſt genügen ſchon Angebot bzw. Nachfrage von einigen wenigen Reichsmark, um die Kursgeſtaltung nach der einen oder anderen Seite maß⸗ gebend zu beeinfluſſen. Im allgemeinen kann die Hal⸗ tung eher als widerſtandsfähig bezeichnet werden, ins⸗ beſondere auch daraus, daß von jüdiſcher Seite weitere Poſitionslöſungen erfolgen. Am Montanmarkt hatten ledig⸗ lich Mansfeld mit 1 eine nennenswerte Einbuße zu ver⸗ zeichnen. Klöckner konnte einen Anfangsverluſt von ½ v. H. ſogleich wieder wettmachen. Lebhafterer Kaufbedarf erhält ſich für Farben, die bei einem Anfangsumſatz von 60 000 4 um 7 v. H. uf 156,25 anſtiegen. Rütgers ge⸗ wannen 1, Schering auf den Abſchluß hin%, v. H. Von Elektro⸗ und Verſorgungswerten fielen Lahmeyer mit minus 1,25, Deutſche Atlanten mit minus 1, dagegen Sie⸗ mens mit plus 1 und Deſſ. Gas in Erwartung einer höheren Ausſchüttung mit plus 4 v. H. auf. An den itbrigen Märkten waren Orenſtein und Feldmühle mit je plus 1,25, Eiſenbahnverkehr auf eine 2 v. H. erhöhte Divl⸗ dende hin, 2 v. H. feſter. Schubert und Salzer ſowie A für Verkehr gewannnen 1,0, Holzmann, Bemberg und Aſchaffenburger je 1 v. H. ſchwächer. Am variablen Ren⸗ tenmarkt wurden Reichsaltbeſitz unverändert mit 181,60, die“ Umſchuſdungsanleihe 5 Pfg. niedriger mit 98,8 nge wertet. Die dem Rentenmarkt zuzurechnenden Reichs⸗ bahnvorzüge waren erneut um 7 v. H. auf 124,50 geoͤrlückt. Im Börſeuverlauf waren die Kurs veränderungen vielfach weiterhin von Zufallsorders abhängig, ſo daß die Kurs⸗ bewegung keine einheitliche Linie aufwies. Farben wur⸗ den mit 156 um 4 v. H. niedriger notiert. Rütgers und Deutſche Waffen verloren je 1, Rheinſtahl und Feldmühle wurden je um 76 v. H. herabgeſetzt. Andererſeits zogen Geffürel, Klöckner und RWE je um ½ v. H. an. Conti Gummi erreichten mit einem Gewinn von 1% v. H. einen Stand von 206. Reichsbahn Vorzüge gaben auf 124% lach, die Reichsaltbeſitzanleihe notierte mit 131,50 10 Pf. utedriger. Am Kaſſarentenmarkt verlief das Geſchäft ſehr ruhig. Pfandbriefe erfuhren kaum Veränderungen, Liqutcdations⸗ pfandbriefe lagen eher ſchwächer. Stadt⸗ und Provinz⸗ anleihen veränderten ſich kaum. Von Reichs⸗ und Länder⸗ atzleihen wurde die ger Reichsanleihe leicht heraufgeſetzt. H * N Bei den Juduſtrieobligationen gewannen Farbenbonds und Mix u. Geneſt je ½ v.., demgegenüber büßte Gute Hoffnung und Harpener ie, Gebr. Stumm ½ und Aſchinger& v. H. ein. Von den zu Einheitskurſen gehandelten Bankaktien ge⸗ wannen Berliner Handelsgeſellſchaft 4 und Vereinsbank Hamburg ½ v. H. Deutſche Ueberſee gaben um v. H. nach. Bei den Hypothekenbanken fielen Bayeriſche Hypo⸗ theren und Weſtdeutſche Bodenkredit mit einem Verluſt von„ bzw. 1 v. H. auf. Hamburger Hypotheken wurden hingegen um 4 v. H. höher bewertet. Am Markt der In⸗ duſtriepapiere ſtiegen Bayeriſche Elektr. Werke um 4 v. H. Andererſeits büßten Fröbeln Zucker 2 und Viktoriawerke 3% v. H. ein. Heidenau Papier und Bachmann⸗Ladewig, beide nach Unterbrechung, ſtellten ſich 27 bzw. 29% v. H. niedriger. Von Kolonialwerten ſchwächten ſich Doag um 2 und Kamerun um 4 v. H. ab. Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 19 Her 100 G 100,75 B; 197er 99,62 G 100,37 99,5 G 100,25 B, lgger und 1945er 99,37 G zer bis G 100 B Wiederaufbauanleihe, 1944/45er 83 B. 4proz. Umſchuld.⸗Verb. 95,575 G 5 B Am Börſenſchluß trat nenne rte Veränderungen nicht ein, zumal das Geſchäft eher noch weiter an Umfang abnahm. Farben blieben mit 156 unverändert, Mannes mann und Klöckner ſtiegen ſe um c v.., während Hoeſch im gleichen Ausmaß nachgaben. Die Reichsaltbeſitzanleihe konnte und wurde mit 131.70 notiert. Nachbörslich blieb es ruhig. Geld- und Devisenmarkf Berlin, 22. Juni. Am Geldmarkt blieb die Lage unver⸗ ändert. Infolge Bereitſtellung flüſſiger Mittel für den Halbjahresſchluß iſt eher verſtärkte Liquidität zu beobach⸗ ten, die dorin zum Ausdruck kam, daß erſte Nehmer auch unter den offiziellen Sätzen von 21 bis 3 v. H. ankommen konnten. Die Anlagekäufe in Solawechſeln und Schatz⸗ onweiſungen haben an Umfang abgenommen. Der Privat⸗ diskontſatz blieb mit 24 v. H. unverändert. Der Franken etwas nachgebend An den internationalen Deviſenmärkten ergaben ſich im allgemeinen keine größeren Veränderungen. Der Dollar ſtieg in London weiter on und wurde mit 4,9540(4,9806) notiert. In Amſterdam ſtellte ſich der Dollar auf 1805%½ gegen 180,50. Auch in Zürich vermochte er ſich mit 4,35% (4,358) nicht voll zu behaupten, während er in Paris auf 35,93(35,85%) anſtieg. Der holländiſche Gulden wurde in London mit 95(895,71) bewertet. In Zürich gab lden auf 241,10(241,30) nach, während er in Paris (19,86%) nur eine geringe Veränderung aufwies. Ioaber und B; 194ger 100,12 B; und 1946/48er 82,25 G ſich kräftig erholen Der fronzöſiſche Frane gab im allgemeinen unbedeutend nach Diskont: Reichsbank 4, Lombard 5, Privat 3 v. H. 9 1 Dis⸗ 22. Juni 21 Juni 1 Rm. n i 05 5 Aegypten lägypt. fdp... 12,595 12,625 12,600 12,630 Argentinien 1W.⸗Peſoſ 0,646 0,650 0,646 0,650 Belgien 100 Belga] 2 42,10 42,18 42,12 42,20 Braſilien„1 Milreis 0,145 0, 147 0,145 0, 147 Bulgarien, 100 Leva 6 3,047 3,033 3,047 3,053 Dänemark 100 Kronen] 5 54,9055, 54,93 55,03 Danzig 100 Gulden 4 47,.— 47,10 47,.— 47,10 Engiand.. 1Pfdb 2 12,205 12,325 12,300 12,330 Eſtland. 10 eſtn Kr. 4% 68,1368, 27 68,1368, 27 Finnlandi00 finn. Mk. 4 5,425 5,435 5,425 5,433 Frankreich a 00 r 3½ 60918 6,027 6,9131 67017 „Griechenjand 100 Dr 6 2333 2,357.353] 2,357 Hollund loochulden] 2 137,0 137,08 137,32 137,60 Jram Teheran) a e 1527 15,819 15728 15,2 1 Island. 100 18 ftr. 5½ 54,00 55,11 55,02 55,14 Italien. 100 Lire] 4½ 13,09 13,11 13,00 13,11 Japan Iden] 3,29 0,716] 0,718 0,716 0,718 Aang 0a: 5 5,694 5,706 5,0904 5,706 anada 1 kan. Dollar 2,457 2,461 2,459.463 Lettland 100 Latts 6 48,75 48,85 48,75 48.85 Litauen„ 100 Litas] 3% 41,04 42,02 41,04 42,02 Norwegen 100gronen] 4 61,70 61.91 61,82 61,04 Polen„ 100 glotyſ 5 47.— 47,10 47,.— 47,10 Portugal 100 Eskudo 5 11,160 11,180 11,165 11,185 äni Ode. 2*** 2* 5 Schweden, 100 h 2% 8330 6851 68% 6354 Schweiz 160 Franken 505 57,02 57,14 50,89 57,01 Spanien, 100 Peſeten 852 9575 8 5 Fichechollowale oe 3.621.689.621 89,639 Türkei. ttt. Pfd.“ 5.978 1,982.978 1,982 Ungarn„ 100 Peng] 4 2 1 3 5 Uruguay, 1Goldpeſo 1,049 1,051 1,049 1,051 Ger. Staaten 1 Dollar 1½.4831 2,487 2,480 2,484 27% v. H. * Frankfurt, 22. Juni. Tagesgeld C ⁊ ͤdddddddddddßGꝓßͥßꝙß.ꝓdddꝓꝙßꝓGßßßãß6æ ãõDfffSfßfPßGßpßßccGPGGGGGcPGPGPGPGPGPPGPbPGPTPTTPTVPTThTVTTVTbTbT Aufgaben des Vierfahresplans benötigten Arbeitskräfte zu beſchaffen. 8 5 5 Auch dieſe Aufgabe könne ohne eine ſinnvolle Lenkung der Arbeit nicht vernünftig gelbſt werden. Beſonders vor⸗ dringlich und wichtig ſei dabei die ausreichende Verſor⸗ gung der Landwirtſchaft mit Arbeitskräften. Die Ein⸗ führung des weiblichen Pflichtſahres ziele in dieſe Rich⸗ tung. Sie ſei im übrigen ein typiſches Beiſpiel für eine vernünftige Lenkung der Arbeit. Wenn man ſich bei dem Mangel an Arbeitskräften darüber klar ſei, daß die Frauenarbeit verſtärkt werden müßte, dann müſſe von vornherein darauf Wert gelegt werden, ſie dorthin zu lenken, wo ſie artgemäß und ihrer Konſtitution nach hin⸗ gehöre. Das ſeien die Landſortſchaft, die Hauswirtſchaft und die pflegeriſchen Berufe. Schon früh ſei auch der Ar⸗ beitseinſatz der Metallarbeiter planvoll geregelt. Die un⸗ gefunde Fluktuation ſei weitgehend unterbunden und eine bevorzugte Verſorgung der Betriebe mit ſtaatspolitiſch wichtigen Aufträgen vorgeſehen. Dieſelbe Notwendigkeit habe ſich vor kurzem für die Bauwirtſchaft ergeben. Be⸗ wußter Nebenzweck ſei gleichzeitig der Schutz der Land⸗ wirtſchaft vor weiterer Abwanderung. Heute, wo es überall an Kräften fehle, ſei jede Verſchwendung von Ar⸗ beitskraft ein Luxus, den wir uns unter keinen Umſtän⸗ den leiſten könnten. Präſident Dr. Syrup ſchloß mit dem Hinweis, daß die planmäßige Lenkung der Arbeit ſowohl in der Gegenwart, nicht minder aber in der Zukunft noch ein weites Arbeitsfeld vorfinde, das nach den jeweiligen ſtaatspolitiſchen Notwendigkeiten beſtellt werden müßte. —— * Deutſcher Lloyd Verſicherungs⸗AG, Berlin. Die ogg beſchloß wieder 6 v. H. Dividende für 1937. Der geſamte AR wurde bis auf Dr. Camillo Gentilli, Trieſt, wieder⸗ gewählt. Der Zugang in Neuverſicherungen iſt auch im laufenden Jahr zufriedenſtellend. Die Prämieneinnahme im direkten Geſchäft hat gegen das Vorfahr eine Erhöhung aufzuweiſen. Der Schaden verlauf iſt bisher in den ver⸗ ſchiedenen Zweigen normal. * Annawerk Schamotte⸗ und Tonwarenfabrik AG vorm. J. R. Geith, Oeslau bei Coburg. In der HV wurde für 1937 die Dividende auf unv. 10 o. H.(davon 2 v. H. an den Anleiheſtockl feſtgeſetzt Aus dem AR ſind General⸗ direktor i. R. Dr. h. e. Carl Weſtphal, Leipzig, Dr. Gottfried Cremer, Schwarzenfeld, und Bankier Wil⸗ helm Kogerup, Coburg, ausgeſchieden. Im übrigen wurde der AR wieder und Rechtsanwalt Dr. Joſef Hei ⸗ mann, Köln, neugewählt. Die 1 wurden gutgeheißen. Zur Geſchäftslage wurde berichtel, daß im laufenden Johre der Abſatz eher noch eine ſteigende Richtung zeige und daher für 1038 wieder ein befriedigen⸗ des Ergebnis erwartet werden dürfe. * Deutſcher Eiſeuhandel AG, Berlin. Die oßW nahm den bekannten Abſchluß zum 31. 12. 1937 zur Kenntnis und beſchloß, aus 1,054 Mill./ Reingewinn 8 v. H. Divi⸗ dende zu verteilen, woran erſtmolig auch die jungen Ak⸗ tien in voller Höhe teilnehmen, und 0,14 M zulragen. Der geſamte An wurde wiedergewählt. In den erſten fünf Monaten des laufenden Johres haben ſich die Lieferungen im Lager⸗ und Werkgeſchäft gegenüber der gleichen Zeit des Vorjahres erhöht. 5 * Rheiniſche Zellwolle Ac, Siegburg.— Der erſte Ab⸗ ſchluß. In der bereits vor einiger Zeit abgehaltenen Auf⸗ das Grundkapital von nom. 290 Mill. ffr. Satzungsänderungen licherweiſe nicht auf alle Gebiete aus, Mill./ vor⸗ ſichtsratsſitzung der Rheiniſche Zellwolle Ac, Siegburg⸗ Rhld., wurde der Abſchluß auf den 31. Dezember 1957 feſt⸗ geſtellt. Das Geſchäftsjahr 1937 war das Jahr des Auf⸗ baues des Werkes in Siegburg. Der HW wird der Vor⸗ trag des Verluſts für 1937 von rund 250 000/ auf neue Rechnung vorgeſchlagen. Der Verluſt betrifft nicht aktivierte Koſten des Aufbaujahres. : Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer AG, Frankfurt a. M. Aus dem Aufſichtsrat der Geſellſchaft iſt General⸗ direktor Dr. Friedrich Flick, Berlin, ausgeſchieden. * Zweite Folge der 1938er Reichsſchatzanweiſungen ſchuldbuchfähig. Durch eine Sechſte Bekanntmachung vom 15. Juni 1938(RGBl. 1 Nr. 94 vom 20. 6. 1938) hat der Reichsminiſter der Finanzen beſtimmt, daß die 4% proz. auslosbaren Schatzanweiſungen des Deutſchen Reichs von 1938, Zweite Folge, ebenfalls in das Reichsſchuldbuch ein⸗ getragen werden können. * Internationale Geſellſchaft für chemiſche Unternehmun⸗ gen Baſel(JG. Chemie]. Der Rohertrag für das Ge⸗ ſchäftsjahr 1937 beläuft ſich auf 12,27(i. V. 11,37) Mill. ffr. Nach Abzug der Unkoſten ergibt ſich ein Reingewinn von 11,30)(10,45) Mill. ſfr., aus dem auf die voll und mit 50 v. H. eingezahlten Stammaktien eine Dividende von 854 (8) v. H. verteilt wird, während auf die mit 20 v. H. ein⸗ gezahlten Vorzugsaktien wie im Vorjahre eine Dividende von 6 v. H. ausgeſchüttet wird. Für die ebenfolls mit 20 v. H. eingezahlten fir 105 Stammaktien iſt auch in dieſem Jahr ſeitens der Aktionäre auf die Dividende verzichtet worden. In der Bilanz ſtehen die Beteiligungen und Wertpapiere mit 158,5(115,5) Mill. sfr. zu Buch, Debitoren mit 79,1(126,8) Mill. ſfr. und Bankguthaben mit 16,1 (11) Mill. ſfr. Der GV vom 29. Juni wird beantragt, auf nom. 170 Mill. fr., wie bereits gemeldet, herabzuſetzen. Reſerven betragen unv. 100 Mill., Kreditoren 8,01(8,52) Mill. ffr. Die zur Einziehung gelangenden Aktien hat ſich der Ver⸗ waltungsrat bereits geſichert. Der Jahresbericht weiſt dar⸗ auf hin, daß die Verwicklungen in Spanien und Oſtaſien und die andauernde politiſche Spannung ſowie der Kon⸗ junkturumſchwung in den Vereinigten Staaten ein Wieder⸗ aufteben der Geſchäftstätigkeit verhinderten. Bei der Ame⸗ rican JG. Chemieal Corporation Neuyork und den ihr naheſtehenden Geſellſchaften der chemiſchen Induſtrie wirkte ſich der Rückſchlag in der amerikaniſchen Wirtſchaft erfreu⸗ ſo daß ſich ein ge⸗ wiſſer Ausgleich ergab. Die derzeitigen Verhältniſſe können ols befriedigend bezeichnet werden. Die norwegiſche Be⸗ tetligung konnte ihre Dividende erhöhen und trotz großer Schwierigkeiten handelspoltiſcher Natur im Exporthandel den Umſatz verſchiedener Produkte zufriedenſtellend ge⸗ ſtalten. Die Preiſe haben im großen und ganzen eine ſtei⸗ gende Tendenz gezeigt. Die Bafler Beteiligung erhöhte ihre Dividende von 16 auf 18 v. H. Die mit der JG. Far⸗ ben wegen des beſtehenden Dividenden⸗Garanttievertrages aufgenommenen Verhandlungen haben immer noch nicht zu einem abſchließenden Ergebnis geführt. 5 ihren Ein⸗ und Durchführungsvorſchriften. alle Volksgenoſſen, irgendwelcher Form tätig ſind, unentbehrlich. Hier erhalten ſte auf alle mit dem Luftſchutz zuſammenhängenden Rechts⸗ Deuisch- rumänische Wirischaffs vereinbarungen mies Freiherr ge Geſa 8 des Auswärtigen und Königlich⸗-Rur vie der Leiter der rumäniſchen ſchafts delegation Geſandter Chriſtu und der Leiter der deutſchen Delegation haben heute im Auswärtigen Amt eine Reihe von Vereinbarungen wirtſchaftlicher Art unterzeichnet Durch dieſe Vereinbarungen werden die ſeit einer Reihe von Wochen in Berlin geführten Verhandlungen aus der Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Deutſchen Reich für die deutſch⸗rumäniſchen Wirtſchaftsbezlehungen ſich ergebenden Fragen zum Abſchluß gebracht. Der Waren⸗ und Zahlungsverkehr zwiſchen dem Land Oeſterreich und Rumänien wird in Zukunft durch die entſprechenden deutſch⸗ rumäniſchen Vereinbarungen geregelt. Für den Zahlungs⸗ verkehr gilt das deutſch⸗rumäniſche Verrechnungsabkommen vom 1. Juli 1938 ab. Auch für den Zeitpunkt des Weg⸗ falles der Zollgrenze zwiſchen Oeſterreich und dem übrigen Deutſchen Reich und der Ausdehnung des deutſchen Zoll⸗ tarifs auf Oeſterreich ſind die entſprechenden Vereinbarun⸗ gen getroffen worden. Der Staatsſekretär Weizſäcker der juvara s. 7 Wirt über die „Durchführungs verordnung zur Verordnung über die Anmeldung des Vermögens von Juden Unter Bezugnahme auf dieſe in unſerer Ausgabe Nr. 278 vom Di tag, 21. Juni, veröffentlichten für = teilt das Polize tum mit, Baden die An⸗ meldeformulore noch nicht eingetroffen ſind. Sobald ſie vorliegen, wird das mitgeteilt werden. * Vereinigte Korkinduſtrie AG, Berlin. Die o der Geſellſchaft genehmigte den Abſchluß für 1937, der nach 9,31(0,17) Mill./ Abſchreibungen einſchlteßlich 9,117 (0,002) Mill.% Gewinnvortrag einen Reingewinn von 0,69(0,33) Mill./ ausweiſt. Es wurde beſchloſſen, hier⸗ ous 8 v. H. Dividende zu verteilen(i. V. erhielten die Vorzugsaktien 6 v. H. Dividende ſeit 1930 nachgezahlt, während die Stammaktien noch ertragslos bliebenſ. Der günſtige Geſchäftsgang hat auch in 1937 angehalten. Die beftredigenden Umſätze auch der Tochterunternehmungen und die entſprechende Ausnutzung und Moderniſierung der Anlagen haben einerſeits eine Koſtenabnahme mit ſich gebrocht, während andererſeits die Inanſpruchnahme der Werke bis zur Leiſtungsgrenze größere Abſchreibungen Die Beſchäftigung im laufenden Jahre iſt bisher unverändert zufriedenſtellend. Weitere Ausbauten werden zwecks Erhöhung der Leiſtungsſähig⸗ keit der Werke vorzunehmen ſein. Die Aufnahme der Ver⸗ arbeitung neuer Werkſtoffe im uge des Vierfahresplons werde zudem für das Jahr 1988 beträ he Neuinveſtie⸗ rungen notwendig machen. Die Vorzuasoktien wurden in Stammaktien umgewandelt. In der Bilauz(in Mill.% erſcheinen das Anlagevermögen mit 1,28(1,07), Beteili⸗ gungen mit 1,41(1,59). Einem Umloaufsvermögen in Höhe von 3,11(2,65), darunter 0,34(0,19) Waren, 0,51(1,17) Warenforderungen, 1(1,13) Konzernforderungen, ſtehen insgeſamt 1,12(1,18) Verlindlichkeiten gegenüber, dorunter 9,16(0,04) Hypotheken, 0,41(1,07) Warenſchulden. Neu in den AR gewählt wurde Oberſt Viktor Meſſer, während Dir. Varl Guſtav Wicander, Stockholm, ausgeſchieden iſt. Dentiſche Ton⸗ und Steinzeug⸗Werke AG, Berlin. Die HV der Deutſche Ton⸗ und Steinzeug⸗Werke Ac, Ber⸗ lin, genehmigte den bekannten Abſchluß für 1937 und ſetzte die Dividende auf 8(7) v. H. für die Stammaktien und 11(10,5) v. H. für die Vorzugsaktien ſeſt. Aus der Auflöſung des Anleiheſtocks werden auf je 100% Stamm⸗ aktien 9,75/ ausgeſchüttet. Im Zuſammenhang mit der Verlagerung des Schwerpunktes der Geſellſchaft nach Krauſchwitz(Oberlauſitz) wurde die Sitzverlegung von Berlinſnnch der Oberlauſitz gutgeheißen. Ebenſo erklörte ſich die Verſammlung mit der Umwandlung Her noch vor⸗ handenen 165.000/ Vorzugsaktien in Stammaktien ein⸗ verſtanden. Die Satzungen wurden dem neuen Aktiengeſetz angepaßt. Der Aufſichtsrat wurde in ſeiner bisherigen Zuſammenſetzung bis auf Staatsſekretär i.., Dr. Her⸗ mann Geib⸗Berlin, der ausgeſchieden iſt, wiederocwählt. Zur Geſchäftslage im neuen Jahr wurde geſagt, daß die Kurve des Auftragseingangs eine leicht anſteigende Linie zeigt. Waren und Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 22. Juni. Im Ber⸗ liner Getreideverkehr bewegten ſich die Umſätze weiterhin in ſehr ruhigen Bahnen. Bis zur neuen Ernte Hürften dieſe Verhältniſſe auch anhalten, daun wird wieder, wie in, jedem Jahr, eine nennenswerte Belebung der Ge⸗ ſchäftstätigkeit eintreten. Brotgetreide wurde om Platze kuum gehandelt. Futtergetreide iſt, ſoweit am Markt, lau⸗ fend abzuſetzen. In neuer Wintergerſte ſind Umfätze zur Zeit noch nicht möglich, da die erforderlichen Maßnahmen und Preisbeſtimmungen bisher nicht veröffentlicht werden. Am Mehlmarkt beſchränkte ſich das Geſchäft weiterhin auf Lokg⸗Abſchlüſſe. Bremer Baumwolle vom 22. Juni. Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loko 10,40. Magdeburger Zuckernotierungen vom 22. Juni(Eig. Dr.] Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis per Juni 31,50; Tendenz ruhig; Wetter worm. Hamburger Schmalznotierungen vom 22. Juni.(Eig. Dr.] Unverändert: Marktlage ruhig. * Weinheimer Schweinemarkt. Zufuhr: 59 Milchſchweine und 198 Läuſer. Verkauft: 40 Milchſch weine und 131 Läufer. Preiſe: Milchſchweine 2224 /, Läuſer 25—45, das Stück. Marktperlauf mittel. Berliner Metallnotierungen vom 22. Juni.(Eig. Dr.) Je 100 Kilo notierten: Elektrolytkupfer(wirebars] 50,75; Standardkupfer 4500 nom.; Originolhüttenweichblei und Stondardblei je 18,25 nom.; Originalhüttenweichblei ab norddeutſche Stationen und Standordzink je 17,00 nom.; Original⸗Hütten⸗Aluminium 989 9proz in Blöcken 133; desgleichen in Walz⸗ oder Drohtbarren 99proz. 137 l. Feinſilber je Kilo 36,609,660 J. notwendig gemacht hat. (Eig. Dr.) Liferaſur i Handelsgeſetzbuch, Aktiengeſetz, Gmbcß.⸗Geſetz, Wechſel⸗ geſetz, Scheckgeſetz mit den 26 wichtigſten Ergänzungsge⸗ ſetzen. Textausgabe mit Anmerkungen. 26., durchgeſehene und vermehrte Auflage. XII, 597 Seiten. Taſchenſormat. München und Berlin 1938. Verlag C. H. Beck, München und Berlin. Leinenband.20. Die 26. Aufbage hat wei⸗ tere Erweiterungen und Verbeſſerungen erfahren. Sie ent⸗ hält das Aktiengeſetz, Gmbt.⸗Geſetz, Umwandlungsgeſetz, Löſchungsgeſetz, Kapitalanlagegeſetz, Anleiheſtockgeſetz mit Dieſe Aus⸗ gabe enthält auch das ganze Seerecht, und zwar die jetzt noch geltende als auch die noch nicht in Kraft geſetzte Faſſung. Das Sachverzeichnis iſt vollſtändig neu bear⸗ beitet. 65 ** Luftſchutzrecht und Luftſchutzpflicht. Allgemein ver⸗ ſtändlicher Führer durch das Luftſchutzgeſetz und ſeine Durchſüthrungsverordnungen. Von Dr. fur. K. Starke. Preis kartoniert 1 /. Verlag E. S. Mittler u Sohn, Ber⸗ lin SW 68. Dieſe Schrift bildet unter Verzicht auf alle juriſtiſchen Erörterungen einen für den praktiſchen Ge⸗ brauch beſtimmten Leitfaden für den Luftſchutz und iſt für die im Bereich des Luftſchutzes in fragen kurz und klar Auskunft. Feder, der Luftſchutz⸗ pflichtige wie der Amtsträger im RS., der mit der prak⸗ tiſchen Ausführung des Luftſchutzes betraut iſt, wird im täglichen Leben vor Fragen geſtellt, die allein gus dem che⸗ ſetz und den Verordnungen ſchwer zu beantworten find. Hier kommt dieſes neue Buch zu Hilſe. 1 18. Seite Nummer 281 Mannheimer Zeitung Mittags⸗Ausgabe Mittwoch, 22. Juni 1998 Muſterungskalender S Teunis Offene Kurſe für Frauen und Männer: 9 bis 10 Uhr Tennisanlage im Stadion. 10 bis 11 Uhr Tennisanloge Tag Jahrgang Anfangsbuchſtaben am Friedrichsring 22—24. der Familiennamen: 112 reitag, 24. Juni 1998 d und H- Har e tontag, 27. Juni 1938 Has- Hz 9 bis 10 Uhr und 10 bis 11 Uhr Friedrichsparktennis⸗ n 28. Juni 1938 J- K 53 platz(ch. Lonz AG). Mittwoch, 29. Juni 1938 Kr- L 0 1 zar S 1 1 1 1. Freitag. 1. Juli 1938 M Termine für Sommerſportferien in Breiſach⸗Rh. Montag, 4. Juli 1938 Dienstag, 5. Juli 1938 i N 7 2 N O- R und S- Sed See Schm Preis für einen tägigen Lehrgang 23 Mark. einem Paddelkurſus teilnehmen will, Wer an zahlt in Breiſach Mittwoch, 6. Juli 1938 Sehn- Sto 3 Mark. Die 50proz. Fahrpreisermäßigung beträgt ab Freitag, 8. Juli 1988 Str Wal Mannheim etwa 8,70 Mark(für Hin⸗ und Rückfahrt), Die Montag, 11. Juli 1938 Wam⸗ Lehrgänge können jeweils um eine Woche verlängert wer⸗ Erf. Dienstag, 12. Juli 1938 1919 A- Boh den. 10. bis 17. Juli. 17, bis 24. Juli, 24. bis 31. Juli, Fre Mittwoch, 13. Juli 1938„ Boi- Fi 31. Juli bis 7. Auguſt, 7. 14. Auguſt 1938. Die An⸗ 51 Donnerstag, 14. Juli 1938„ Fl Gum meldeformulore ſind auf dem Sportamt, Rheinſtr. 3/5, er⸗ 0 0 Montag, 18. Juli 1938„ Gun- H hältlich. 00 Dienstag, 19. Juli 19388„r— hoff Mittwoch, 20. Juli 1998„Fe- Me L. Eberbach, 21. Juni. Anläßlich des Beſuches der. Freitag, 22. Juli 1938„ Mi- Re— 7075 an 5. f Abb Montag, 25. Juli 1938 Rh Sch! Firma Bopp& Reuther, Mannheim, veranſtaltete— Dienstag, 26. Juli 1938„ Schm St die Stadtgemeinde ein Preis a u chr eiben für Tutwoch 27, Juli dss„ Weh die Teilnehmer an dieſem Betriebsausflug für die 1 Freitag, 29. Juli 1938 Wel- 2 beſten ſchriftſtelleriſchen, zeichneriſchen oder photogra⸗ 1 Zurückgeſtellte phiſchen Darſtellungen des Betriebsausfluges. Die 5 Montag, 1. Auguſt 1938 1914 A + drei erſten Preiſe beſtanden aus einem ſiebentägigen 2* 755 A- koſtenloſen Aufenthalt in Eberbach, einem Wochen⸗ Mittwoch. 3. Auguſt 1938 3 1 endaufenthalt und einem Bild von Eberbach. Als Donnerstag, 4. Auguſt 1938 1917 A K Preisträger gingen nunmehr hervor: Anng Feyer⸗ Freitag, 5. Auguſt 1938 1917 L Zz Meiſter ganz oder gar nicht Entſcheidung des Reichswirtſchaftsminiſters In Uebereinſtimmnung mit dem hohen Anſehen, das der Handwerkerſtand im Dritten Reich genießt, iſt eine Entſcheidung d ſchafts mini ters ergange e 5 n, Reichswirt⸗ die grundſätzlich Das Entzücken unſerer Schuljugend: Die Kindermöve Freitag, 2 Reiten Offene Kurſe für Frauen und Männer: 13 bis 14 Uhr. 14 bis 15 Uhr, 21 bis 22 Uhr, 22 bis 23 Uhr Reithalle Städtiſcher Schlacht⸗ und Viehhof. * abend(1. Preis), Paul Rippert und Michael Meyer (2. Preis) und Auguſt Hauber(3. Preis). Der beim hieſigen Amtsgericht beſchäftigte Gerichtsrefe⸗ rendar Helmar Schulz erhielt auf Grund ſeiner Diſſertation„Polizei und die ſtändiſche Ordnung“ die Würde eines Doktors der Rechte mit dem Prädikat „eum laude“.— In recht guter Geſundheit konnte Rentner Andreas Ebert in der Odinſiedlung ſeinen 80. Geburtstag begehen. feſtſtellt, daß die handwerkliche Meiſterſchaft ſich nicht mehr nur auf einen Teil des Handwerksberufes er⸗ ſtrecken darf. Der Meiſter muß ſein Handwerk Allgemeine Körperſchule Offener Kurſus für Frauen und Männer: 20 bis 21.80 Uhr Stadion. Samstag, 25. Juni Leichtathletik: — ger z beherrſchen, oder er kann nicht mehr Hand⸗ Betriebsſportkurſe: Offener Kurſus für Frauen und Männer: 15.90 bis werksmeiſter werden. Den Anlaß zu dieſer Entſchei⸗.80 bis.80 Uhr Stadion, Feld 2(Defaka): 17 Uhr Stadion, Feld 2. dung des Reichswirtſchaftsminiſters bot ein Einzel⸗ 17.30 bis 19 Uhr Stadion Hauptfeld Bad. Communale Deutſches Reichsabzeichen für Leibesübungen Offener Kurſus für Frauen und Männer: 15.30 bis 17 D b 18 bis 19.30 Stadton Dresdner Bank; andesbank; 18 bis 1 Uhr 0 uhr Stadion, Feld 2. 17.30—19.00 Uhr Stadion Feld 2 Oeffentliche Lebensver⸗ ſicherung; 18.00 bis 19.30 Uhr Herzogenriedpark Herbſt⸗ Felina; 18 bis 20 Uhr Planetarium Neue Mannheimer Zeitung; 16 bis 18 Uhr Stadion Feld 2 Bayr. Hypotheken fall, bet dem ein Friſeur die Zulaſſung zur Meiſter⸗ prüfung allein im Herrenfach beantragt hatte. Der Miniſter hat dieſen Antrag abgelehnt und erklärt, die Meiſterprüfung könne grundſätzlich nur in einem Tennis Offene Kurſe für Frauen und Mäuner: 15.00 bis 18.00 Uhr Friedrichspark⸗Tennisplatz, A 5; 16.30 bis 17.30 Uhr andwerklichen Vo und Wechſelbank). 19.30 bis 21 Uhr Peſtalozziſchule 4 Tennisanlage, Stadion. 8 e e e ee(Richard Kunze). 20 bis 21.30 Uhr Wohlgelegenſchule de geiriebsſportkurſus: 16 bis 18 Uhr Tennisanlage im Die Zulaſſung von Teilprüfungen ſei auch mit Zweck(Werner u. Nicola. Friedrichs 175(Sch. Lanz Ach) und Weſen des Großen Befähigungsnachweiſes und Fröhliche Gymnaſtik und Spiele: e VV f vor allem mit der Ausbildung des Nachwuchſes nicht Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: 20 bis 21.80 Schwimmen 5 5 Dr vereinbar. Uhr Mödchenberufsſhule, Weberſtraße, Seckenheim⸗Schule, Offener Kurſus für Frauen und Männer: 20 bis 21.80 — Turnhalle, Friedrichsfeld, Rathausſaal. i, e e e e e,, * 5 24.* 8 ent.. 7.8.0 lands e Herbſt⸗Felina; 20— 21. 2 8 5 E 9 Lonz Y,. ſammlung, die von Imkerführer Muth⸗Eberbach i e anhang Soe. 1718 30 Uhr Hommelwerke. 5 hon geleitet wurde, ſprach der Leiter der Imkerſchule in Eltſabethſchule Eppſtein u. Gerſtle. 18.30 bis 20.00 Uhr Reiten 5 tun Heidelberg, Imkerlehrer Maier, in eingehender Stadion Hauptfeld Rhein. Hypothekenbank. 20.00 bis 21.30 Ausreiten in den Waldpark(ür Frauen und Männer): zur Weiſe über verſchiedene Fragen der Bienenzucht Uhr Mädchenberufsſchule, Modehaus Neugebauer. Anmeldungen nimmt das Sportamt entgegen. hab insbeſondere über die Königinnenzucht. Nur durch Deutsche Gymnaſtik 5*. e ſtru Ausmerzung wenig tauglicher Völker kann der Er⸗ demaſoche Kurſus für Frauen und Mädchen: 19 bis 0 Sonntag, 26. Juni IAE trag geſteigert werden. Der Redner lud am Schluß 5 Schwimmen 5 i e c 17 3— 8 72 1 8 42 2 i 1 f 2* 2 zur Beteiligung an einem Kur us für Reinzucht von Offener Kurſus für Hausfrauen: 9 bis 10.30 Ubr Städti⸗ Sife e e e 5 für rb 7 800 ch Königinnen ein. ſches Hallenbad, Halle 1. Uhr Stadion, Feld 2. ————— 1 ie, e ee ner Sade s vLeebiclathlelit Hallenbad, Halle 2(Bopp u. Reuther“ 3 5. 5 Lalgſſene; Kurſus für Frauen und Männer: 21.30 bis 28 Offener Kurſus für Frauen und Männer: Stadion 22. duch die ſter-Feeistantnende ubr Städtiſches Hollenbad, Halle 2. Feld 2,.30 bis 11 Ühr. 40 0 mer ordert Du durch deinen mitglie do Rollſchuhlauf Wa den doo 2 hüliuie 105 a 1 nav. Offene Kurſe für Frauen und Männer: 20.00 bis 21.90 Allgem. 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