r Ss hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfa. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ tr. Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 1g, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str 8 Se Luiſenſtr. 1 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25. f. d folgend Monat erfolgen Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R I,-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Einzelpreis 1 0 Y Anzeigenpreiſe: 23 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennkg, 79 mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig Kleinanzeigen ermäßiate Grundpretſe iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 9. Konkurſen Anzeigen in beſtimmten Ausgaben an fernmündlich Für Familien- und Allgemein aültig Bei Zwangsvergleichen oder keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für beſonderen Plätzen und Gerichtsſtand Mannheim. wird erteilte Aufträge Mittag⸗ Ausgabe A Samstag, 25. Juni 1938 140. Jahrgang— Nr. 286 ir haben mit Frankreich nit his mehr zu bereinigen Feſtitellungen des Stellvertreters des Führers vor der Allen Garde in Koblenz Abſchied der Alken Garde dom Rhein In einer Großkundgebung am Deutſchen Eck ſpricht Rudolf Heß über Verdienſt und Weſen der Alten Garde dnb Koblenz, 25. Juni. Am ſpäten Abend des Freitag waren ſämtliche Gliederungen der Bewegung mit zahlreichen Ehren⸗ gäſten aus Partei, Staat und Wehrmacht am Deut⸗ ſchen Eck verſammelt, um in einer großen Schluß⸗ kundgebung den Ausklang der Weſtmarkfahrt der Alten Garde zu erleben. Von einem Orkan des Jubels begrüßt, erſchien der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, vor dem Denkmal, geleitet von Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley und dem Gauleiter Koblenz⸗Trier Staats⸗ rat Simon. Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley, der die Fahrt der Alten Garde auf dem Nürburgring unterbrochen hat, um in Mannheim auf der Schlußtagung des Fachamtes Chemie einen Vortrag zu halten, aber pünktlich zur Kundgebung in Koblenz eingetroffen war, erinnerte zunächſt ſeine alten Mitkämpfer daran, daß er ihnen bereits in Trier erklärt habe, daß ſie den Dank fühlen würden, den das Volk der Weſtmark ihnen als den Repräſentanten Adolf Hit⸗ lers entgegenbringen werde. Ich habe euch geſagt, erklärte Dr. Ley, die Müt⸗ ter werden euch ihre Kinder entgegenhalten und jung und alt werden auf den Straßen ſein und herbeieilen, um euch zu ſehen und euch zu danken, euch einen Gruß an den Führer zu ſagen. Ihr habt das alles nun erlebt, und ich glaube, ich habe in Trier nicht zuviel geſagt.“ Rudolf Heß mit minutenlangen Heilrufen empfangen, führte dann zu Beginn ſeiner Anſprache, die immer wieder vor ſtürmiſcher Zuſtimmung unterbrochen wurde, aus, daß die diesjährige Fahrt der Alten Garde des⸗ halb doppelt ſchön und froh geweſen ſei, weil ſie durch ein Land geführt habe, das glücklich ſei, daß es wie⸗ der ein freies Land iſt. Daß wir aber wieder am freien Rhein ſtehen können, ſo fuhr er fort, daß un⸗ ſer Volk bereit iſt, oͤie Freiheit dieſer Lande hier, die Freiheit ſeines ganzen geliebten Deutſchland leiden⸗ ſchaftlich zu verteidigen, das dankt unſere Na⸗ lion nächſt dem Führer den alten Kämp⸗ fern!(Stürmiſche Heilrufe.) Noch nie war ein Volk in ſo ſchwere Ketten ge⸗ legt, in ſcheinbar ſo unlösbare Ketten, wie das deutſche Volk 1918 bis 1933. f Zugleich waren noch nie in einem Volke ſo viele Aufpaſſer fremder Sklavenhalter wie damals im Nachkriegsdeutſchland. Welch endloſe Reihe von Sondergeſetzen, Verboten, Knebelungen haben ſie gegen diejenigen geſchaffen, von denen ſie wußten, daß ſie die Wahrheit unter das Volk bringen: gegen den Führer und gegen euch, alte Gefolgsmänner des Führers. Es war ein unendlich ſchwerer Kampf! Kein Kampf hatte auch ſo viel Idealis⸗ mus zur Vorausſetzung wie dieſer Kampf. Ihr, die Ihr einſt Deutſchland wachgerufen, Ihr ſeid heute Deutſchlands ſtolzeſte Gemein⸗ ſchaft, eine Gemeinſchaft unſerer jungen Tradition. Die Alte Garde, das iſt ein feſter Begriff im deut⸗ ſchen Volke: ein Begriff für fanatiſchen Glauben, 5 Treue und kampferprobte Kamerad⸗ chaft. In Euch ſieht das deutſche Volk die Repräſen⸗ tanten der Kampfzeit! Ihr tragt den Geiſt der Kampfzeit weiter! Ihr zeigt der Welt: Wir ſind zu jeder Stunde einſatzbereit, morgen, übermorgen und immerdar! Wir laſſen nicht nach im Kampf für unſere Ideale, und wir bleiben die Kern maun⸗ ſchaft nationalſozialiſtiſcher Tradition! Und das ganze deutſche Volk weiß, daß wir nicht im Geiſt der Büros, der Geheimdiplomatie oder der Aktenweisheit unſere Arbeit tun, ſondern daß wir ſo tun im volksnahen, ebendigen. unverfälſchten(8 iſt des Nationalſozialismus. Wir haben unſere Schwungkraft nicht verloren, und wir werden ſie nicht verlieren. Indem er außenpolitische Fragen ſtreifte, führte Rudolf Heß aus: Wir predigen nicht mr Vernunft und Frieden, ſondern wir handeln vernünftig und erhalten den Frieden! Die Freundſchaft, die Deutſchland und Italien ver⸗ bindet, iſt ein Garant des Friedens.(Stürmiſche Zuſtimmung.) Wir haben das unſrige getan dazu, daß wir an dieſer Grenze hier mit dem franzöſiſchen Volke keine Probleme zu bereinigen haben und das franzöſiſche Volk nicht mit uns. Das deutſche Volk kennt ſinnloſen Haß ſo wenig, wie es Revanche predigt. Es verlangt ſelbſtver⸗ ſtändlich die Rechte, die ihm gebühren als einer Kul⸗ turnation von mehr als 75 Millionen.(Be zeiſtester Beifall.) Meine alten Kampfgenoſſen, ſo ſchloß Rudolf Heß ſeine Anſprache, die Tage eurer Freudenfahrt ſind heute zu Ende. Wohin ihr kamt, dort klang euch der Willkommensgruß der Dankbarkeit entgegen. Und ich weiß, daß ihr andererſeits mit dem Gefühl des Stolzes in euch vereint tragt das Gefühl des Dankes an den Führer. Und der tiefſte Dank des ganzen Volkes an den Führer und an ſeine Kämpfer iſt der ſtille Schwur, ein Schwur, den das deutſche Volk übertragen will auf Kinder und Kindeskinder der Schwur: Nie wieder ſich umnebeln laſſen, nie mehr einzuſchlafen, der Schwur, wach zu halten den Willen zur Freiheit, ach zu halten den Willen zum Leben, würdig zu ſein und würdig zu bleiben des Führers und ſeiner alten Kämpfer! Die erſten Lautſprecher⸗Säulen In Breslau erfolgte die Inbetriebnahme der erſten hundert Lautſprecherſäulen, die in ganz Deutſch⸗ land in den nächſten Monaten aufgeſtellt werden, um jedem Gelegenheit zu gehen, durch Rundſunk übertragene Reden und Feierlichkeiten mitzuerleben. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗M.) Appell Dr. Goebbels' an das Volk: Erbitterter Kampf dem Verkehrsunfall! Der Auftakt zur großen Aufklärungswoche: Nachher gibt es keine Entſchuldigung mehr!“ dnb. Berlin, 24. Juni. Reichsminiſter Dr. Goebbels hielt am Freitag von—19.15 Uhr über alle deutſchen Sender zur Verkehrsunfall⸗Verhütungsaktion vom 24. bis 30. Juni eine Rede, in der er ausführte: Meine deutſchen Volksgenoſſen genoſſinnen! Ich wende mich heute an Sie alle zur Klä⸗ rung und Löſung eines Problems, das eines der wichtigſten und folgenſchwerſten des moder⸗ nen Zuſammenlebens der Menſchen überhaupt iſt. Ich appelliere dabei mit allem Ernſt und mit aller Eindringlichkeit an die Vernunft, an die Einſicht und vor allem an die Disziplin des ganzen deutſchen Volkes. Ich will auch keinen Zweifel mehr laſſen über die Entſchloſſenheit der deutſchen Staatsführung, dieſes Problem mit ganzer Energie in Angriff zu nehmen und es einer befriedigenden Löſung entgegenzufüh⸗ ren. Jederman in Deutſchland muß ſich alſo klar darüber ſein, daß dieſer Appell der letzte iſt, der mit bloßen Worten an die Oeffentlichkeit ge⸗ richtet wird. In Zukunft ſollen diejenigen, die ſich in dieſer Frage leichtfertig oder böswillig den Pflichten eines wahren deutſchen Staats⸗ bürgers entziehen, unnachſichtlich zur Rechenſchaft gezogen werden und die Strenge des Geſetzes zu verſpüren bekommen. Wir haben uns deshalb entſchloſſen, eine groß⸗ zügige und intenſive Aufklärungsaktion im ganzen deutſchen Volk zu veranſtalteu, deren Ziel und Zweck es iſt, jeden Deutſchen mit den allgemeinen Regeln des Verkehrs bekannt und vertraut, ihm dann aber auch die Innehaltung dieſer Regeln zur ſtrengen und harten Pflicht zu machen. Ganz Deutſchland wird in den kommenden acht Tagen im Zeichen dieſer Aufklärungsaktion ſtehen. Sie ſoll eine der verhänignisvollſten Gefahren unſeres modernen Zeitalters energiſch zurückdäm⸗ men und unermeßliche Schäden, die der deutſchen Volkskraft und dem deutſchen Volksvermögen täglich und ſtiündlich zugefügt werden, auf ein Mindeſtmaß und Volks⸗ herabſchrauben. Es gibt keinerlei Begründung für eine laxe und leichtfertige Auffaſſung dieſes ernſten Problems. Wenn ſich irgendwo in Deutſchland ein Bergwerks⸗ unglück ereignet, bei dem 40 oder 50 Bergknappen ums Leben kommen, dann hält mit Recht das ganze Volk den Atem an und ſteht erſchüttert vor der Größe und Schwere einer ſolchen Kataſtrophe. Wie frivol aber iſt demgegenüber die allgemein bei uns eingeriſſene Auffaſſung über Verkehrsun⸗ fälle! Wer macht ſich überhaupt dabei klar, daß im Durchſchnitt jährlich zwölfmal mehr Menſchen im Straßenverkehr verunglücken, als im Bergwerk?! 8000 Tote und 1690 000 Verletzte ſind die ſtummen oder blutenden Zeugen dieſes furchtbaren Ver⸗ hängniſſes. Es handelt ſich dabei meiſtens um Menſchen in den beſten und leiſtungsfähigſten Jahren. Es bedarf kei⸗ Was will man damit ſagen? Offene Drohungen Vartelonas Gegenmaßnahmen“ gegen Bombenangriffe— auch außerhalb Spaniens“!? Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 25. Juni. Der Nichteinmiſchungsausſchuß trat geſtern zu einer neuen Sitzung zuſammen, um die Finanzfrage zu beſprechen. Es ſtellte ſich heraus, daß keiner der Vertreter rechtzeitig die Juſtruktionen ſeiner Re⸗ gierung erhalten hatte, ſo daß der Finanzplan als ſolcher nicht beſprochen werden konnte. Der Ausſchuß beſchäftigte ſich dann mit weniger wichtigen Fragen, unter anderem den Koſten der Kontrolle. Hier wurde beſchloſſen, in der näch⸗ ſten Sitzung einen einfacheren und billigeren Plan vorzulegen als den beſtehenden. 5 Inzwiſchen laufen die Aufragen bei den beiden ſpaniſchen Parteien, ob ſie den Plan zur Zurück⸗ ziehung der Freiwilligen annehmen und die beiden Kommiſſionen aufnehmen wollen. Ueber die vorausſichtliche Antwort der beiden ſpani⸗ ſchen Parteien gehen die Meinungen noch ausein⸗ ander. Offenbar beabſichtigt keine der beiden ſpani⸗ ſchen Parteien, den Plan ohne Vorbehalt anzu⸗ nehmen. Geſtern empfing Außenminiſter Lord Halifax den ſogenannten Botſchafter der ſpaniſchen Bolſchewiſten, Ascarate, im Auswärtigen Amt. Die„Times“ teilt hierüber mit, daß Ascarate angekündigt habe, wenn die Bom⸗ benangriffe nicht aufhörten, werde Barcelona zu Gegenmaßnahmen greifen. Es werden dann nicht nur Burgos und Salamanca, ſondern auch die Punkte, von denen die Flugzeuge kommen, bom⸗ bardiert werden. Auf eine Anfrage, was aus dem britiſchen Plan zur Unterſuchung der Bombenangriffe geworden ſei, ver⸗ ſicherte Lord Halifax, daß England verſuchen werde, die Entſendung der Kommiſſionen zu beſchleunigen. Der engliſche diplomatiſche Agent in Salamanca, Hodgeſon, hat geſtern ſeine Inſtruktionen empfan⸗ gen, General Franco um eine Erklärung über die wiederholten Bombenangriffe auf britiſche Schiffe zu erſuchen. Man erwartet, daß Hodgeſon Anfang nächſter Woche nach London kommen wird. Die„Times“ fügt vielſagend hinzu, es ſei kein Datum für ſeine Rückkehr feſtgeſetzt worden. Der diplomatiſche Korreſpondent der„Times“ ſchreibt weiter, daß dieſenigen, die einen Fortſchritt im Nicht⸗ einmiſchungsausſchuß und in der engliſch⸗italieni⸗ ſchen Fühlungnahme erwartet hätten, geſtern ent⸗ täuſcht worden ſeien. In Rom habe keine weitere Beſprechung zwiſchen Lord Perth und dem Außen⸗ miniſter Graf Ciano ſtattgefunden, und der Nicht⸗ einmiſchungsausſchuß habe ſich mit nebenſächlichen Fragen beſchäftigen müſſen. Der Satz in der„Times“, daß man enttäuſcht ſer hierüber, iſt ſo auffallend, daß in ihm eine Kritik an der Haltung der Regierung geſehen werden muß.

z ſolche Verluſte für das unerſetzbar und auch untragbar eshalb in aller Form und Deut⸗ die deutſche Staatsführung ent⸗ muß d n, daß der leichtfertigen und verantwortungsloſen Auf⸗ faſſung über die Verkehrsunfälle mit dem heu⸗ tigen Tage den erbarmungsloſeſten Kampf anzu⸗ ſagen, und ihr ſchließlich auch ein Ende zu be⸗ reiten. Die Statiſtik weiſt nach, daß 75 bis 80 v. H. aller S fälle auf Unachtſamkeit, Leichtſinn oder Ri loſigkeit der daran Beteiligten zurückzu⸗ führer 10. 2 beiſpielsweiſe übermüdet oder nach über⸗ Alkoholgenuß ans Steuer ſetzt, iſt ein fri⸗ gewiſſenloſer Sünder an der Verkehrs⸗ einſchaft unſeres Volkes. Ein Fußgänger, der nd ohne ſich umzuſehen, die Fahrbahn be⸗ el nicht nur rückſichtslos für ſich, ſon⸗ . Mitmenſ chen. Ein Radfahrer, oder links einbiegt, gefährdet ein eigenes, ſondern auch das Leben ſeiner . Es bedarf keiner Betonung, daß in ällen der Schuldige die härteſte Strafe des Geſetzes verdient, und er wird ſie von nun ab auch zu erwarten haben. Schuldig ſind alle, die ſich im Straßenverkehr unachtſam, leichtſinnig oder rückſichtslos bewegen, mögen es nun 1 ger, Radfahrer, Kraftfahrer oder Fuhrwerkslenke Leib und Aber nicht genug mit den Schäden an Leben Volks vermögen, Leben. Der Verluſt an deutſchem der durch Verkehrsunfälle verurſacht wird, beläuft ſich auf jährlich eine Milliarde Reichs⸗ mar k. Es iſt eine gedankenloſe Torheit, demgegen⸗ iber darauf zu verweiſen, daß der Schaden ja ö die Verſicherung gedeckt ſei. Wenn a materielle Verluſt durch die Verſicherung vergütet wird, ſo bleibt doch für das Volk in ſeiner Geſamtheit der Schaden beſtehen. Die durch die Verkehrsunfälle angerichteten Schä⸗ den an Gut und Leben legen deshalb der Staats⸗ führung die ſchwere und verantwortungsvolle Pflicht auf, hier einzugreifen und mit aller Schärfe gegen die ee en vorzugehen. Zum letzten Male trete ich deshalb mit dieſer eindringlichen Mahnung vor die deutſche Oeffentlichkeit. Es muß und wird nus gelingen, die im deutſchen Verkehrsleben eingeriſſenen chabotiſchen Zuſtände ſchuellſtens und radikal zu beſeitigen. Keine Kavaliersſtrafen! In gewiſſen Kreiſen wird die Auffaſſung vertreten, daß die von den Verkehrsgerichten verhängten Stra⸗ fen ſo eine Art von Kavaliersſtrafſen ſeien, deren man ſich nicht zu ſchämen braucht. Wir wer⸗ den dieſe Auffaſſung nicht mehr dulden. Ein e ee der durch Unachtſam⸗ keit, Leichtſinn oder Rückſichtsloſigkeit ein Menſchen⸗ leben vernichtet, iſt ein frivoler Verbrecher. Wenn wir nun mit allen uns zu Gebote ſtehen⸗ den Mitteln der Ueberhandnahme der Verkehrs⸗ unfälle entgegentreten wollen, ſo halten wir es für notwendig, vorerſt eine großzügige und bis zum letzten Mann vordringende Aufklärung des deutſchen Volkes über die Probleme des modernen Verkehrs vorzunehmen. Jeder deutſche Volksgenoſſe, ob Fußgänger, Radfahrer, Kraftfahrer oder Kutſcher, wird in dieſen Tagen ein Blatt in die Hand bekommen, das ihn über die 10 wichtigſten Pflichten im Straßenverkehr, die ihn ſelbſt angehen, unter⸗ richtet. Jeder Verkehrsteilnehmer iſt in ſeinem eigenen Intereſſe gehalten, dieſe 10 Gebote ge⸗ naueſtens durchzuſtwdieren und ſie ich im Stra⸗ ßen verkehr immer vor Augen und gegenwärtig zu halten. Dieſe Aufklärungsaktion dauert acht Tage. Sie wendet ſich an das ganze deutſche Volk. Es wird danach keine Entſchuldigung mehr geben, daß der Verkehrsſünder über die Verkehrsregeln nicht Be⸗ ſcheid gewußt habe. Die Staatsführung hat dann das ihre getan. Damit ſteht jeder Verkehrsteil⸗ nehmer unter ſeiner eigenen Verantwortung. Wer in Zukunft durch Unachtſamkeit, Leichtſinn oder Rück⸗ ſichtsloſigkeit einen Verkehrsunfall verſchuldet, der hat nicht mehr auf Gnade oder Nachſicht zu rechnen, den trifft die ganze Härte des Geſetzes.— Möge die große deutſche Aufklärungswoche zur Verbehsunfall- verhütung das Ergebnis zeitigen, daß wir Deutſchen auch auf dieſem, wie auf vielen anderen, Gebieten der Welt ein Beiſpiel geben! Neue Mannheimer Zeitung/ Mittags⸗A lusgabe Samstag, 25. Juni 1938 deutſche Die„Freundſchaftsdemonſtration“: Doch ein Beneſch-Veſuch in Frankreich?! Er muß nur wegen der internaulonalen Lage“ etwas vertagt werden! Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 25. Juni. Die kommuniſtiſche„Humanité“ beſtätigt als einziges Pariſer Blatt, daß der Staatspräſident Beneſch demnächſt um Staatsbe⸗ ſuch in Frankreich erſcheinen werde. Der Anlaß dazu iſt die Einweihung eines Kriegerdenkmals für die auf franzöſiſcher Seite gefallenen Tſchechen in dem Vogeſenſtädtchen Darney Als Tag dieſer Feier war urſprünglich der 30. Juni vorge⸗ ſehen, denn am 30. Juni 1918 war im Truppen⸗ lager Kleber bei Darney die erſte ſelbſtändige tſchechi ſche Brigade gegründet worden. Es bedeutete dies, wie damals der Präſident der Republik, Poincaré, erklärte,„die Anerkennung der unabhängigen Tſchechoſlowakei vor ihrer eigentlichen Gründung.“ Wie nun aber die„Humanité“ vom Bürgermeiſter von Darney erfahren hat,„kann die Zeremonie, die für den Geburtstag der tſchechiſchen Nation vorge⸗ ſehen war, wahrſcheinlich doch nicht pünktlich am 30. Juni ſtattfinden. Zu viel Wolken haben ſich am europäiſchen Himmel angeſammelt, und zu viel Ge⸗ fahren drohen der Welt. Wenn die internationale heute tſchechiſche Lage ſich wieder einigermaßen ſtabiliſiert hat, kann die tſchechiſch⸗franzöſtſche Freundſchaftsfeler ſtattfin⸗ den und ihren wahren Charakter als Unterpfand für den Frieden in Europa erhalten.“ 941 2 Ein Pariſer Kritiker Prags (Funkmeldung der NM.) ＋ Paris, 25. Juni. Der bekannte franzöſiſche Journaliſt und Schrift⸗ ſteller André Germain, der erſt kürzlich wegen ſeiner objektiven Berichterſtattung von den tſchechi⸗ ſchen Behörden aus Prag ausgewieſen worden iſt, hielt am Freitagabend im Theatre des Ambaſſadeurs vor einem zahlreichen Publikum einen Vortrag über die politiſche Entwicklung des tſchechiſchen Volkes und die augenblickliche Haltung der Tſchechoflowakei als Unruhefaktor in Europa. Das Thema lautete: „Die Tſchechoſlowakei von Huß bis Beneſch“. Ger⸗ main gab zunächſt einen kurzen Ueberblick des alten Kampfes zwiſchen Deutſchtum und Tſchechentum. Er kam dann auf die augenblicklichen Verhältniſſe in der Tſchechoſlowakei zu ſprechen und betonte in die⸗ ſem Zuſammenhang die berechtigten. Forderungen der verſchiedenen Minderheiten, insbeſondere der Sudetendeutſchen. Unter allgemeiner Heiterkeit verſicherte er als Kenner der tſchechiſchen Verhält⸗ niſſe, daß lediglich die jüdiſche Minderheit innerhalb der Tſchechoſlowakei gewillt ſein dürfte, die Prager Minderheitenpolitik zu billigen. Die ungariſche, die polniſche und insbeſon⸗ dere die deutſche Minderheit aber würden niemals eine Einigungsformel mit der Tſche⸗ chenpolitik finden können. Angeſichts der kritiſchen Lage im Donauraum er⸗ klärte Germain, daß die Kriegsdrohungen von tſchechiſcher Seite ausgingen. Es ſei noch nicht allzu lange her, daß ein tſchechiſcher Staatsmann erklärt habe: die tſchechiſche Frage könne„nur durch einen Krieg“ gelöſt werden! Die intereſſanten und objektiven Ausführungen Germains wurden von der zahlreichen Zuhörerſchaft mit großem Beifall aufgenommen. Die Koalttionsparteien bei Hodza EP. Prag, 24. Juni. Miniſterpräſident Dr. Hodza empfing am Freitag die Vorſitzenden der Koalitionsparteien, um ſie in erſter Linie über das Ergebnis der Donnerstagaus⸗ ſprache zwiſchen den Vertretern der Sudetendeut⸗ ſchen Partei und dem Ausſchuß der mit der Klärung politiſcher Fragen betrauten Miniſter in Kenntnis zu ſetzen. An der Beſprechung nahm auch Außenminiſter Dr. Krofta teil. Daraus kann geſchloſſen werden, daß die in Frage kommenden Angelegenheiten auch vom außenpolitiſchen Standpunkt aus beleuchtet wurden. Schießerei betrunkener Soldaten EP. Mähriſch⸗Schönberg, 24. Juni. In der Nacht zum 22. Juni fuhr durch den be⸗ kannten Badeort Groß⸗Ullersdorf ein Mtilitärkraft⸗ wagen, aus dem Soldaten, die offenſichtlich betrunken waren; Schüſſe abgaben. Das Auto hielt einige Zeit vor dem Gendarmeriepoſten des Ortes. Vor der Abfahrt des Militär⸗Kraftwagens wiederholten ſich die Schießereien. Der Kurgäſte bemächtigte ſich durch die nächtliche Japan und ſeine Rivalen: — Schießerei eine ſtarke Erregung. Die Kurverwaltung hat bei den zuſtändigen Behörden Beſchwerde ein⸗ gelegt. Haß über das Grab hinaus dnb. Mähriſch⸗Schönberg, 25. Juni. Der Haß der Tſchechen gegen alles Deutſche macht ſelbſt vor Grabſchändungen nicht halt. In Mähriſch⸗ Schönberg wurde bei der Beerdigung des reichs⸗ deutſchen Studenten Karl Thiari aus Wien auch ein Kranz der dortigen reichsdeutſchen Kolonie mit einer Hakenkreuzſchleife niedergelegt. Am nächſten Tage fanden die Angehörigen des Verſtorbenen nach der Seelenmeſſe die Hakenkreuze von der Schleife abgeriſſen vor. Sowielſportler in Prag dnb Prag, 25. Wie das linksgerichtete tſchechiſche Batt„Tele⸗ graf“ meldet, wird zum Wochenende in Prag eine ſowjetruſſiſche Abordnung von Sportlern eintreffen, um dem Sokolnkongreß beizuwohnen. Die ſowjet⸗ ruſſiſche Delegation wird auch eine Reihe von Freundſchaftsſpielen mit tſchechiſchen Vereinen aus⸗ tragen. Juni. Neuer Konflikt mit den Weſtmäthten Tokio will die Exterritorialitätsrechte der Auslä EP. London, 25. Juni. Nach Blättermeldungen aus Schaughai ſollen die japaniſchen Militärbehörden die Exterritorialitäts⸗ vorrechte für ſämtliche Ausländer in den ihnen unterſtellten Gebieten aufgehoben haben. Ein Ver⸗ treter des japaniſchen Oberkommandos ſoll dieſe Er⸗ klärung abgegeben und weiter mitgeteilt haben, die betreffenden Ausländer würden in Zukunft der ja⸗ pauiſchen Gerichtsbarkeit unterſtehen und keinerlei beſondere Vorrechte mehr genießen. Dieſe Meldungen haben in London ſtarkes Auf⸗ ſehen erregt. An zuſtändiger engliſcher Stelle wurde erklärt, weder England, noch die Vereinigten Staa⸗ ten würden der Abſchaffung ihrer vertraglich ge⸗ ſicherten Rechte unter ſolchen Umſtänden zuſtimmen. Hankau verhandelt mit den Weſtmächten anb. Tokio, 25. Juni. Die japaniſche Preſſe beſchäftigte ſich am Freitag⸗ abend ſehr eingehend mit Nachrichten aus China, die über eine rege diplomatiſche Tätigkeit der Hankau⸗ Regierung im Auslande, vor allem in London und Paris, zu berichten wiſſen. Der Zweck dieſer Ge⸗ ſchäftigkeit ſoll die Herbeiführung von Ver⸗ mittlungsaltionen dritter Staaten noch vor dem Fall Hankaus oder wenigſtens die verſtärkte Lieferung von Kriegsmaterial ſein. Die politiſchen Kreiſe Tokios erblicken hierin ein Zeichen der Schwäche Hankaus, das durch die militäriſchen Er⸗ Eine myſteriöſe Entführungsgeſchichte Stotland Yard ſucht nach der Tochler — Budapeſt, 24. Juni.(E. P. Die Budapeſter Polizei, die von Scotland Yard aufgefordert worden iſt, hat mit den Nachforſchungen eines rätſelhaften Kriminalfalles begonnen, in deſſen Mittelpunkt die 18jährige Tochter eines reichen Bir⸗ minghamer Kaufmannes namens Temple Bi⸗ troes ſteht. Der Vater hatte bereits am 25. Mai Es war nicht ſo ſchlimm: Terrorgruppe und Selbſtſchutzorganiſatlon Wendung in der Kapuzenmänner⸗Affäre-Haftentlaſſung des Generals Duſeigneur Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 25. Juni. In der ſtrafgerichtlichen Verfolgung der ſo⸗ genannten Kapuzenmänner⸗Verſchwörung iſt eine entſcheidende Wendung eingetreten. Die Staats⸗ anwaltſchaft hat nicht mehr länger die Augen vor d Tatſache verſchließen können, daß man es bei die⸗ ſer Verſchwörung mit zwei gänzlich verſchiedenen Elementen zu tun hat. Einmal mit einer Ter⸗ rorgruppe, der die Bombenattentate auf dem Etoile⸗ Platz in Paris, die Ermordung der Brüder Roſſelli, die Ermordung mehrerer„Verräter“ durch Seuchen⸗ bazillen und andere Verbrechen zur Laſt gelegt werden müſſen, dann aber mit einer rein politiſchen Selbſtſchutzorganiſation des Generals Duſeigneur, die lediglich auf die Bekämpfung eines wiederholt vorbereiteten kommuniſtiſchen Putſches ausging. Die logiſche Folge dieſes Stellungswechſels war zunächſt, daß die Angekagten der zweiten Kate⸗ gorie nunmehr wegen„Komplott gegen die Sicherheit des Staates“ verfolgt und vor das Staatsgericht, in dieſem Fall alſo den Senat, geſtellt werden ſollen. Gleichzitig wurden dieſen Angeklagten die Vorteile der politiſchen Inhaftierung zuerkannt. Die Anklage wegen„Gründung einer Verbrechergruppe“, die gegen die erſte Gruppe der Angeklagten aufrecht er⸗ halten wurde, wurde gegenüber der zweiten Gruppe faſſen gelaſſen. Es wird alſo nun zwei Kapuzenmänner⸗Prozeſſe geben, einen politiſchen und einen ſchwurgerichtlichen. Die weitere Folge war nun aber noch, daß die Unter⸗ ſuchungshaft gegen eine Reihe von politiſchen Ange⸗ klagten nicht mehr länger aufrechterhalten werden konnte. So wurde denn geſtern abend der Flieger⸗ general Duſeigneur, der am 2. November des letz⸗ ten Jahres verhaftet worden war, vorläufig wieder auf freien Fuß geſetzt. Gleichzeitig mit ihm wur⸗ den auch zwei andere Mitangeklagte, die ebenſo wie der General zum Vorſtand der antikommuniſtiſchen Selbſtſchutzorganiſation gehörten, freigelaſſen. Die Kommuniſten und die Sozialdemokraten proteſtieren natürlich in Tönen höch⸗ ſter Entrüſtung gegen dieſe neue Wendung der Dinge. Die Marxiſten hatten nämlich die Kapuzen⸗ männerverſchwörung, die ſich, wie geſagt, nur auf eine ſehr beſchränkte Terrorgruppe erſtreckt, auf alle Rechtsparteien ohne Unterſchied auszudehnen ver⸗ ſucht. Ja, ſie hatten ſie als das große Steckenpferd ihrer innenpolitiſchen Propaganda ausgenützt. Man kann ſich daher nicht wundern, daß die marxiſtiſchen Blätter der heutigen Morgenpreſſe über Skandal und Herausforderung zetern. Die kommuniſtiſche „Humanité“ behauptet dabei gleich auch, daß General Duſeigneur die erſten Tage ſeiner wiedergewonnenen Freiheit ſofort dazu benutzen werde, um die noch nicht entdeckten Waffenlager der Kapuzenmänner in Sicherheit zu bringen. eines reichen engliſchen Induſtriellen bei Scotland Yard Anzeige ſeiner Tochter erſtattet. Kurz vor dieſem Verſchwinden hatte man das Mädchen des öfteren in Begleitung eines hochgewach⸗ ſenen ſchwediſchen Jünglings geſehen. Es konnte feſtgeſtellt werden, daß Temple Bitroes am 25. Mai mit einem fremden Paß England verlaſſen hatte. Gewiſſe Anzeichen wieſen weiter darauf hin, daß das Mädchen ſpäter in das Netz einer Bande geraten iſt, die es von Paris nach Wien lockte. Eine gewiſſe Miß Murphy will Temple im Orient⸗Expreß zwiſchen der ſchweizeriſchen Grenze und Wien in Begleitung eines jungen Mannes und einer alten Frau geſehen haben. Das Mädchen ſoll dabei einen betäubten Eindruck gemacht haben. Wie mit einiger Sicherheit feſtgeſtellt werden konnte, ſind alle drei in Wien für einen Tag im Hotel Briſtol abgeſtiegen. Temple hat ſich dort unter dem Namen wegen Verſchwindens Edna Wells in das Fremdenbuch eingetragen. Von Wien aus fehlt aber jede weitere feſte Spur. Die Detektive von Scotland Yard, die zur Unterſuchung des Falles ſich nach Wien begeben haben, konnten nur feſtſtellen, daß Temple ſich in Begleitung einer alten Frau nach Ungarn begeben hat. Wie jetzt bekannt wird, beſchäftigt ſich die Buda⸗ peſter Polizei ſchon ſeit mehreren Tagen mit dieſem Fall, doch wurde dies im Intereſſe der Nachforſchun⸗ gen geheim gehalten. Es iſt ein großer Detektiv⸗ apparat aufgeboten, der jede mögliche Spur genau verfolgt. Bereits ſind ſämtliche Schaffner des Orient⸗ Expreß und alle Beamten des Reiſebüros in Budapeſt verhört worden. Gleichzeitig hat man alle Buda⸗ peſter Hoteldetektivs eingeſetzt und auch die Grenz⸗ ſtationen unterrichtet. Ueber alle Phaſen der Unter⸗ ſuchung wird London durch Radiogramme auf dem laufenden gehalten. Einige Detektive von Septland Yard ſind zur Unterſtützung der Budapeſter Polizei nach hier unterwegs. 5 Der Chef der bulgariſchen Luftwaffe beſucht Deutſchland. Der Chef der Königlich⸗Bulgariſchen Luftwaffe, Oberſt Boideff, iſt von dem Reichsmini⸗ ſter der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luft⸗ waffe, Generalfeldmarſchall Göring, zu einem Auf⸗ enthalt in Deutſchland eingeladen worden. Oberſt Boideff iſt am Mittwoch mit dem Flugzeug in Ber⸗ lin eingetroffen. 1 nder in China aufheben folge Japans und das Nachlaſſen der ausländiſchen Unterſtützung ausgelöſt worden ſei. In politiſchen Kreiſen wird betont, daß die japa⸗ niſche Regierung einen lüngeren Kriegszuſtand be⸗ reits organiſatoriſch vorbereitet habe und feſt ent⸗ ſchloſſen ſei, den Konflikt bis zum Ende durchzuführen. Die militäriſchen Operationen würden, wenn nötig, auf alle Teile Chinas, insbe⸗ ſondere auch auf Südching, ausgedehnt werden, um den von Tſchangkaiſchek mit Hilfe gewiſſer dritter Staaten organiſierten Widerſtand endgültig zu bre⸗ chen. Mit Tſchangkaiſchek zu verhandeln, bedeute Verzicht auf das mit großen Opfern zu erkämpfende Kriegsziel, nämlich die Beſeitigung des anktjapani⸗ ſchen Regimes und damit die endgültige Befriedung des Fernen Oſtens. Rege Tätigkeit der japaniſchen Luftwaffe EP. Schanghai, 25. Juni. Die japaniſche Marineluftwaſſe hat am Freitag wieder eine ſehr lebhafte Tätigkeitam Yangtſe und in Südchina entfaltet. Am Yangtſe oberhalb Ankings waren chineſiſche Truppenkonzentrationen und chineſiſche Befeſtigungen an beiden Ufern des Stromes das Ziel heftiger Bombardements. Ver⸗ ſchiedene chineſiſche Minenlegboote, die in dieſem Vangtſeabſchnitt operierten, wurden in der Nähe von Kiukiang gezwungen, auf Strand zu laufen. In der Provinz Fukien griffen die japaniſchen Flug⸗ zeuge, den in Schanghai vorliegenden Meldungen zufolge, eine große Pulverfabrik bei der Stadt Futſchau und ein chineſiſches Marinearſenal bei Ma⸗ moi, fünf Meilen unterhalb Futſchau, an. Außer⸗ dem iſt das Bahnhofsgebäude der Hafenſtadt Swatau in der Provinz Kwantung durch Bombenflugzeuge angegriffen worden, wobei, wie gemeldet wird, be⸗ trächtlicher Schaden angerichtet worden ſein ſoll. Die Flieger der Welt in Verlin Vertreter aus 35 Nationen bei der Tagung der Fédération Aexonautique Internationale ＋ Berlin, 24. Juni. Die vom 23. bis 29. Juni in Berlin abgehaltene 38. Konferenz der Fédération Aeronautique Interna- tionale, der 35 Nationen aus allen Erdteilen angehö⸗ ren, wurde am Freitagvormittag im Feſtſaal des Hauſes der Flieger feierlich eröffnet. Der Präſident des Aero⸗Clubs von Deutſchland und Vizepräsident der FA, Wolfgang v. Gronau, in deſſen Händen die Durchführung der diesjährigen Tagung der FA liegt, begrüßte die Gäſte. Darauf begrüßte Staatsſekretär der Luftfahrt, General der Flieger Milch, im Auftrage des Generalfeldmarſchalls Göring die Tagung. Der Staatsſekretär ſprach mit Anerkennung von der Organiſation der FA im Verlaufe der letzten 32 Jahre und betonte, daß die FA außerordent⸗ liches für die Luftfahrt und damit für die verſöhn⸗ lichen Beziehungen unter den Völkern geleiſtet habe. Der Präſident der Fédsration Aeronautique In⸗ ternationale, Prinz Bibeseo, dankte für den freundlichen Empfang und fand anerkennende Worte für die Mitarbeit des Deutſchen Aero⸗Clubs am Ge⸗ 5 der 8 Ba.„ und verantwortlich far Politik: Dr. Alois Win bauer. Stellvertreter des e und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: l. B. Dr. A. Win bauer.— Han⸗ delsteil: l. V. W. Müller.— Lokater Teil u.. B. Gericht: Dr. Fritz amme s.— Sport: Willy Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau u. Bilderdienſt: V Richard. ſämtl. in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. Schaffer, Berlin⸗Friedenan, Südweſtkorſo 60 60. Für unperlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nut bei Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannheimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannbeim, R 1. 6. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen 1 5 135 N ut Zeit isliſte Nr. Uleig. Oie Anzeigen der Ausgabe& Abend und 5 gie erſcheinen gleich. zeitig in der Ausgabe Ausgabe A Niittag äber 10 500 Ausgabe Abend über 3 500 Ausgabe 8 über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Mai über 21500.

Samstag, 25. Juni 1938 Neue Mannheimer Zeitung Mittags⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 288 Mannheim, 25. Juni. * Schickſal? Gar mancher ſpricht von Schickſalsſchlägen und jammert über ein ihm widerfahrenes Unheil, anſtatt die Urſachen dieſer Schläge zu ergründen und den Anteil der eigenen Schuld feſtzuſtellen. Es iſt ebenſo billig wie unſinnig, für alles, was geſchieht, ein böſes, unheilſchwangeres Schickſal verantwortlich zu machen, ſich aber ſelber um die Verantwortung zu drücken. Durch Wehklagen und Berufung auf ein myſteriöſes„Schickfal“ ſind noch keine böſe Tat und klein ſchlimmes Ereignis beſſer geworden. Das mag ſich der Autofahrer vor Augen halten, der ſich betrunken ans Steuer ſetzte und ſpäter den Unſtern verfluchte, der ihm gerade an dieſem Tag einen Verkehrsunfall verſchulden ließ. Es war nicht der ungünſtige Stern und auch nicht das böſe Schickſal, die den Unfall herbeiführten, ſchuldig war allein der Fahrer, der keine Hemmungen kannte, wenn er un⸗ ter Alkohol ſtand, und der nicht, wie es ſeine Pflicht geweſen wäre, ſich erſt ausſchlief, ſondern der ſich unbekümmert ans Steuer ſetzte, obwohl ſeine Sinne nicht klar waren und ſein Reaktionsvermögen verſagte. Man rede auch nicht vom Schickſal, wenn beim kurzen Einbiegen nach links etwa etwas paſſiert oder wenn der in einer Kurve oder an einer unüber⸗ ſichtlichen Straßenſtelle parkende Kraftwagen demo⸗ liert wird. Nicht das den Fahrer mit Unheil ver⸗ folgende Schickſal trägt die Schuld an ſolchen Zwi⸗ ſchenfällen, immer nur der ſeine einfachſten Pflichten verletzende Kraftfahrer. Im Rahmen der jetzt ſtattfindenden Verkehrs⸗ unfallverhütungsaktion wird jeder Kraftfahrer ein Merkblatt erhalten, das ſeine einfachſten Pflich⸗ ten aufzeigt. Nicht, um ihn zu ärgern oder um ihn mit erhobenem Zeigefinger zu belehren, ſondern um ihn aufzufordern, auch zu ſeinem Teil an der Ver⸗ ringerung der Verkehrsunfälle beizutragen. Es wäre ja ſo einfach zu ſagen: Das böſe Schickſal reißt in Geſtalt des Verkehrstodes jedes Jahr acht⸗ tauſend Volksgenoſſen aus unſerer Mitte, und das tut uns bitter leid, aber lehne ſich einer gegen das Schickſal auf! Nein, nicht das Schickſal nimmt uns die Kameraden, unſer Leichtſinn, unſere eigene Unachtſamkeit ſind ſchuld! Die aber können wir bekämpfen und das wollen wir tun. Nicht der Kraftfahrer allein, auch der Fuhrwerkslenker wie der Radfahrer und der Fußgänger, jeder an ſeinem Platz und jeder zu ſeinem Teil. F. G. Auslandsreiſen der HJ- Angehörigen ſind genehmigungspflichtig! Die Gebietsführung Baden der Hitlerjugend gibt folgende Anordnung bekannt: Sämtliche Auslandsreiſen der Hitlerjugend und des BDM ſind durch die Reichsjugendführung oder einer von dieſer ermächtigten Dienſtſtelle genehmi⸗ gungspflichtig. Hierbei ſpielt es keine Rolle, ob der einzelne HJ⸗Angehörige mit einer Gruppe oder „rein privat“ eine Auslandsreiſe durchführt. Bei Einzelreiſen iſt der Antrag bei der zuſtändigen Banndienſtſtelle mindeſtens zehn Tage, bei Grup⸗ penreiſen mindeſtens zwei Monate vor Antritt der Reiſe zu beantragen. Wird die Zuſtimmung erteilt, erhält der Antragſteller einen entſprechenden Aus⸗ weis, der auf Verlangen den mit Befehlsgewalt ausgeſtatteten HJ⸗Führern oder den deutſchen Grenzbehörden vorzulegen iſt. Zur Erlangung der grünen Dauerberechtigung im ſog.„Kleinen Grenz⸗ verkehr“ iſt die Zuſtimmung nicht erforderlich. Wer den Beſtimmungen dieſer Anordnung zuwi⸗ derhandelt, ſetzt ſich der Gefahr eines HJ⸗Diſsipli⸗ marverfahrens aus. Nichbangehörige der H J, die jedoch im HJ⸗Alter ſtehen, benötigen auf Grund einer Anordnung des Reichsinnenminiſters eine Beſcheinigung, daß ſie nicht Mitglied der HJ ſind. Dieſe Beſcheinigung iſt auf der zuſtändi⸗ gen Banndienſtſtelle anzufordern und bei Beantra⸗ gung des Reiſepaſſes der Paßbehörde vorzulegen. Der Höhepunkt der Chemietagung: „Arbeitslos wird das deulſche Volk nie wieder! Reichsorganiſationsleiter Dr. Ley in Mannheim— Eine machtvolle Kundgebung im Roſengarten Den Höhepunkt der tagung des Fachamtes Arbeitsfront bildete Kundgebung, in der Dr. Ley ſprach. Dr. Ley traf kurz nach 15.30 Uhr über die Reichs⸗ autobahn kommend in Mannheim ein. Auf der Fahrt durch die Auguſta⸗Anlage ſchon wurde ihm ein herzlicher Empfang durch die Bevölkerung zuteil. Vor dem Palaſthotel waren Ehrenformationen der Mannheimer Chemie der Deutſchen geſtern nachmittag die Reichsorganiſationsleiter Reichs⸗ Bewegung angetreten, deren Front der Reichs⸗ organiſationsleiter abſchritt. Auſchließend begab er ſich zu Fuß nach dem Roſengarten. Die Jugend bildete dabei Spalier. Am Friedrichsplatz hatte ſich eine große Menſchenmenge eingefunden, die Dr. Ley begeiſtert zujubelte. Der Nibelungenſaal war bis zum letzten Platz gefüllt. Durch Lautſprecher wurde Auftrag:„Schaue um dich, da iſt ſoviel Arbeit, die du bisher nicht geſehen haſt oder nicht tun wollteſt.“ Dr. Ley ſtellte weiter feſt, daß uns nichts geſchenkt wird.„Vom Himmel fällt kein Manna, und ich glaube auch, daß es überhaupt nie vom Himmel ge⸗ fallen iſt.“ Selbſt das Poradies könne nicht ſchöner ſein als unſer deutſches Vaterland. Etwas Schö⸗ neres als unſer Land und Volk gebe es überhaupt nicht, und wer Sonntag für Sonntag von dieſem Deutſchland als von einem Jammertal rede, müſſe als Landes⸗ und Volksverräter bezeichnet werden. Dr. Ley unterſtrich, daß alles, was das Volk zu ver⸗ leben hat, erarbeitet werden muß, denn keiner könne zaubern.„Das Größte, was der Führer ge⸗ macht hat, iſt, daß er uns aus dem Wunſchland Mannheimer Jugend umjubelt Dr. Ley Der Reichsorganiſationsleiter vor dem Palaſt⸗Hotel. die Kundgebung auf den Raum vor dem Roſengarten übertragen. Nachdem Fachamtsleiter Pg. Carius die Kund⸗ gebung eröffnet und den Redner beſonders begrüßt hatte, ſprach zunächſt Kreisleiter Schneider. Er wies darauf hin, daß der Beſuch des Reichsorganiſa⸗ tionsleiters Anſporn zu weiterer Arbeit ſei und gab die Verſicherung ab, daß die Partei in Mann⸗ heim in unerſchütterlichem Glauben an den Führer ihre Pflicht erfüllen werde. Daun nahm— mit lautem Beifall begrüßt der Reichsorganiſationsleiter das Wort zu einer etwa 14½ſtündigen Rede. Dr. Ley ging von der Feſtſtellung aus, daß der Führer dem deutſchen Volke eine neue Wahrheit verkündet hat. Vielleicht ſei es der Sinn des Le⸗ bens überhaupt, daß man immer wieder Suchender ſein könne. Jedenfalls ſei wertvoll allein nur der Suchende und Strebende, denn aus ſeinem Suchen komme der Fleiß, die Arbeit, überhaupt alles. Durch des Führers Tat iſt Deutſchland wieder zu einem jungen Volk und Land geworden, das gleiche Deutſchland, das von vielen ſchon„abgeſchrieben“ war. Der Führer gab ſeinem Volke neue Kraft und neuen Lebenswillen. Dieſer Lebenswille müſſe als die beſte Arznei betrachtet werden. Als 1933 die Bewegung an die Macht kam, baute ſie auf dieſen Lebenswillen des deutſchen Volkes. Sie be⸗ gann nicht etwa eine Diskuſſion darüber, ob der Nationalſozialismus richtig oder falſch ſei, man habe zur Löſung dieſer Frage auch nicht etwa ein Konzil einberufen. Jeder bekam ſeine Aufgabe und den Organiſierte Erfinder⸗Fantaſie Beſuch in den Laboratorien der 3. G. 5 verwandeln Luft und Maſſer, Der vorletzte Tag der Reichstagung„Che raie“ brachte einen Beſuchdes Werkes Oberrhein der Jch Farbeninduſtrie Aktiengeſellſchaft. Proſeſſor Dr. Haus Georg Grimm begrüßte im Vortrags⸗ ſaal des Werkes Oppau die Gäſte und gab eine feſ⸗ ſelnde Schau über die Organiſation der Forſchung in der chemiſchen Induſtrie und ihre Verwertung. Sie wandelt natürliche Rohſtoffe wie Waſſer, Luft, Kohle, Erze, Pflanzenſtoffe uſw. in edlere Stoffe um. Damit ſoll den menſchlichen Bedürfniſſen nach Nah⸗ rung, Wohnung, Kleidung, Verkehr, geiſtigen Be⸗ dürfniſſen uſw. immer beſſer und billiger genügt werden. 5 Das induſtrielle Forſchungslaboratorium ſteht in der Mitte zwiſchen der reinen Wiſſenſchaft und dem Verkauf der Erzeugniſſe und hat daher eine Fülle von Aufgaben zu bewältigen. Dem Laborleiter unterſtehen etwa 20 kleinere und größere Abteilun⸗ gen oder„Gruppen“, jede geleitet von einem Grup⸗ penführer. Eingeteilt ſind die Gruppen nach den Arbeitsgebieten. Wieviel Akademiker zur einzelnen Gruppe gehören, hängt von der Wichtigkeit des be⸗ arbeiteten Gebiets, von der Perſönlichkeit des Grup⸗ penführers uſw. ab. Manche„Gruppen“ beſtehen nur aus einem oder zwei Mitarbeitern, ſeien es Fachleute wie Mineralogen, Bakteriologen, die dem ganzen Laboratorium dienen, ſeien es Einzelerfin⸗ der,„Einſpänner“, die wegen ihrer originellen Ideen oft beſonders wertvoll ſind. Um nun neue Erzeug⸗ dernswerte Pionierarbeit leiſten.. arben— Dieſe modernen Hexenküchen“ Kohle und Salz in Edelwerie niſſe und Verfahren, d. h. wirtſchaftlich verwertbare Erfindungen zu ſchaffen, bedürfen die großen For⸗ ſchungs⸗Laboratorien einer guten Atmoſphäre und reibungsloſen Arbeitens der inneren Organiſation, damit der einzelne Chemiker möglichſt wenig von ihr bemerkt. Die„gute Atmoſphäre“ hat der Laborleiter zu ſchaffen; er muß die richtige Mitte finden zwiſchen Erfindungsplanwirtſchaft und Freiheit des geiſtigen Schaffens ſeiner Mitarbeiter. Der Gruppenführer als Träger beſtimmter Aufgaben darf nicht ruhen, bis alle Schwierigkeiten techniſcher und ſonſtiger Art überwunden ſind, und bis die Fabrikation wirt⸗ ſchaftlich läuft, und die Herſtellung der Erzeugniſſe in jahrelanger Praxis verbeſſert und verbilligt iſt. Ein außerordentlich langer, mühſeliger und koſtſpie⸗ liger Weg liegt zwiſchen Laboratoriums⸗Erfindung und Verkauf des fertigen Erzeugniſſes, oft 20 bis 30 Jahre Reifungszeit. Was phantaſiebegabtes Schauen der Forſcher dem deutſchen Volk ſchenkte, zeigten die erſtaunlichſten Muſter. Ein Gang durch Laboratorien und die von Dr. Naumann geleitete Ausbildung der Lehrlinge zu Chemie⸗Jungwerkern und ſpäte⸗ ren Chemie⸗Fachwerkern endete am Bio⸗Labora⸗ torium, das der Krebsforſchung(Zellbildung!) und der Vorarbeit für pharmazeutiſche Präparate dient. Ueberall ſind hier Forſcher am Werk, die 19 8 5 * von Karl Marx zuſammen. Reichsamtsleiter Carius. (Phot.: Labor⸗Schmidt.) Neben ihm(rechts): unſerer Träume zurückgeholt und in die Wirklichkeit geſtellt hat.“ Der Führer habe an das deutſche Volk appelliert, Vernunft anzunehmen und zu erkennen, daß nichts von ſelber kommt.„Ueber uns ſteht ein Schickſal, und hinter uns ſtehen ſchon wieder die jüngeren Jahrgänge, und alle wollen leben!“ Der Reichsorganiſationsleiter wies darauf hin, daß im Laufe der vergangenen fünf Jahre 80 Mil⸗ lionen Tonnen Kohlen mehr erzeugt wurden, und erhob die Frage, wem das zugute gekommen ſei? Er ſtellte heraus, daß der Unterſchied im Verbrauch der Menſchen gering iſt, denn ſelbſt die 1600 Millionäre, die es in Deutſchland gebe, konnten durch dieſe zu⸗ ſätzliche Kohlenförderung nicht veranlaßt werden, etwa ihre Zimmer auf hundert Grad heizen zu laf⸗ ſen; und mehr als einen Anzug konnten ſie ja auch nicht auf einmal anziehen.„Was mehr erzeugt wird, kommt dem ganzen deutſchen Volk, dem Arbeiter, Bauern uſw. zugute, iſt alſo nicht für die Reichen da.“ Dr. Ley betonte, daß man ſich ſtets vor Augen halten muß, daß es heute dieſem„Deutſchland im Kleinen“ beſſer geht als vor fünf Jahren. Wenn heute noch nicht alles ſo ſei, wie es ſein ſollte, dann ſo nur deshalb, weil man nicht alles innerhalb fünf Jahren ſchaffen konnte. „In dieſen fünf Jahren iſt aber mehr geſchaffen worden als früher in Jahrhunderten. In Oeſter⸗ reich haben die Menſchen ein Jahrtauſend ge⸗ hofft, und der Führer ſchuf das Werk in drei Tagen!“ Der Redner kam dann auf die wirtſchaftlichen Fragen zu ſprechen und ſtellte feſt, daß Deutſchland in dieſer Hinſicht heute nur eine Kriſe kennt, die aber nicht bedrückt ſondern Freude macht: Wir haben zu wenig Menſchen, um alle Aufgaben ſofort zu löſen Er wies weiter darauf hin, daß die Zahl der Er⸗ werbsloſen heute nur noch halb ſo groß iſt als die normale Arbeitsloſigkeit vor dem Kriege war. Wer heute noch arbeitslos iſt, ſei entweder Invalide oder aſozial, aber Hermann Göring werde auch die noto⸗ riſchen Faulenzer noch finden.„Das kann ich ver⸗ ſprechen: Arbeitslos wird das deutſche Volk niemals wieder!“ Zum Lohnniveau übergehen ſtellte Dr. Ley feſt, daß nicht die Summe des Lohnes ent⸗ ſcheidend iſt, ſondern was man dafür kaufen kann, und ob das Leben insgefamt ſchöner geworden iſt⸗ Die Forderung laute: Nicht mehr Lohn, ſondern mehr Werte und niedrigere Preiſe. Dr. Ley kam dann auf Ko zu ſprechen und erklärte, daß ein Kö ⸗Schiff oder ein Erholungs⸗ heim mehr wert ſind, als beiſpielsweiſe alle Bücher Das Ko F Bad auf Rügen werde 20000 Plätze haben. Für einen Berliner Arbeiter werde ſich eine ſiebentägige Er⸗ holung in dieſem Bad einſchließlich Hin⸗ und Rück⸗ fahrt und Verpflegung auf nur 19 Mark ſtellen. Die fünftauſend Menſchen, die an der Errichtung des Bades gegenwärtig arbeiten, müßten zwar manchen Schweiß vergießen, aber eines Tages würden ſie— wenn die Arbeit fertig iſt— ſich auch darüber freuen. „Die Arbeit kann man nicht leicht machen, aber man kann Erholung bringen für die Schwere der Ar- beit.“ Weiter wies der Redner darauf hin, daß der Nationalſozialismus nicht die Abſicht habe, den Luxus zu vernichten, daß er es den Menſchen ſogar leicht machen wolle, ihr Geld auszugeben.„Wir wollen aber, daß es nichts mehr gibt, an dem der deutſche Arbeiter nicht auch ſeinen Anteil hat!“ Dr. Ley gab ſeiner Ueberzeugung Ausdruck, daß jeder der im Saale Verſammelten ſich in fünf Jahren ſeinen Volkswagen kaufen kann. Dann aber wird keiner mehr neidiſch auf das Auto ſeines Unternehmers ſchauen. Wenn 1937 ſchon 30 000 Arbeiter in Italien waren, ſo werden es 1938 über 130 000 ſein und dann jedes Jahr mehr.„Wir werden nicht nachlaſſen, bis alle Deutſchen in ihrem Leben einmal im Süden waren!“ Die Partei werde dieſes Werk„Kraft durch Freude“ weitertreiben. Dr. Ley unterſtrich, daß es uns aber auch make⸗ riell beſſer als vor fünf Jahren geht, und daß Deutſchland überhaupt ſchöner geworden iſt. Er glaube nicht, daß der Herrgott dieſe Welt zu einem Jammertal habe machen wollen. Wer die Arbeit als Laſt hinſtelle, als Strafe, die Adam und Eva auf⸗ erlegt wurde, müſſe als Bolſchewiſt bezeichnet wer⸗ den. Jeder müſſe ſich ſagen:„Das Leben iſt ſchön, weil ich es lebe und ein Deutſcher bin“.„Der Füh⸗ rer lebt nicht über den Wolken. Mit Gebeten allein brauchen wir dem Führer nicht zu kommen, wir haben eine direkte Verbindung mit ihm. Jeder Deutſche aber fühlt: Ich bin bei Adolf Hitler geborgen!“ Dr. Ley kam weiter auf die Frage der Kolonien zu ſprechen und betonte, daß— wenn beiſpielsweiſe 40 Millionen Engländer ein Recht auf die Beherr⸗ ſchung von 470 Millionen, und 40 Millionen Fran⸗ zoſen ein Recht auf die Beherrſchung von 130 Mil⸗ lionen Menſchen zu haben glauben— die achtzig Millionen Deutſche ein gleiches Recht haben.„Wir verlangen unſere Kolonien, die wir uns erarbeitet haben, und die uns die anderen aus kapitaliſtiſcher Profitgier genommen haben. Das laſſen wir uns auf die Dauer nicht gefallen.“ Dr. Ley wies darauf hin, daß wir, ſolange wir nicht genügend Land haben, die ſoziale Frage nicht ganz löſen können. „Wir wollen keinen Krieg, aber wir wollen unſere Ehre. Wir wollen keinen Frieden der Schmach und Entrechtung, ſondern wir verlangen unſer Recht!“ Dr. Ley ſchloß, indem er allen ſeinen Mitarbei⸗ tern dankte, und ſie bat, weiter zu arbeiten.„Eine ſiegreiche Armee wird nie müde“, Mit dem Hinweis darauf, daß das neue Deutſchland der Geiſt und der Wille des Führers, und ſein Glaube an das deut⸗ ſche Volk iſt, brachte er das„Sieg ⸗Heil!“ auf Adolf Hitler aus. Nationale Lieder nud Fah⸗ nenausmarſch bildeten den Schluß der Kund⸗ gebung. Als ſich Dr. Ley dann nach dem Palaſthotel be⸗ gab, wurde er wieder laut gefeiert. Ebeuſo umfing ihn lauter Jubel, als er ſpäter— nachdem er den Vorbeimarſch der Formationen abgenommen hatte— unſere Stadt im Kraftwagen wieder ver⸗ ließ. m. — ë2ᷓ— Ausgabeſtellen für die Volksgasmaske Am Samstag, dem 25. Juni 1938, werden in den Vororten die Ausgabeſtellen für die Volks⸗ gasmaske eröffnet. Von dieſem Zeitpunkt ab beſtehen folgende Ausgabeſtellen: Laden II 1, 15, Laden J Za, 6, Laden Seckenheimer Straße 43, Laden Gontaroſtraße 42, Laden Friedrichsplatz 10(Eingang Friedrich⸗Karl⸗ Straße), Hildaſchule, Dieſterwegſtraße—7(Dammſtraße), Zimmer 5, NSW Dienſtſtelle Lenauſtraße 21, NSV⸗Dienſtſtelle Neckarau, Luiſenſtraße 46, NSV⸗Dienſtſtelle Rheinau, Mülheimer Straße 6, NSV⸗Dienſtſtelle Seckenheim, im Rathaus, ReB⸗Dienſtſtelle Friedrichsfeld, Neckarhauſer Straße 1, NSV⸗Dienſtſtelle Neueichwald, Sportheim, NS Dienſtſtelle Käfertal⸗Nord, Mannheimer Straße 36, NSV⸗Dienſtſtelle Käfertal⸗Süd, Mannheimer Straße 142, NS Dienſtſtelle Feudenheim, Altes Schützenhaus, Hauptſtraße 150, NoSV⸗Dienſtſtelle Waldhof, Glasſtraße 5, NoSV⸗Dienſtſtelle Sandhofen, ehemaliges Bahnhofs⸗ gebäude, Sandhofer Straße 256/66. Die Verpaſſungsſtellen ſind wie folgt geöffnet: SV Dienſtſtelle Lenauſtraße 21, jeden Donnerstag von 15 bis 19 Uhr. 5 Laden Seckenheimer Straße 43, jeden Dienstag und Samstag von 15 bis 19 Uhr. NSW Dienſtſtelle Sandhofen, jeoͤen Samstag von 17 bis 20 Uhr. Alle übrigen Verpaſſungsſtellen vorerſt jeden Sams⸗ tag von 15 bis 19 Uhr. f Mufik am Maſſerturm Standkonzert der Wehrmacht Das Muſikkorps der J. Abteilung des Flakregi⸗ ments 49 ſpielt am Sonntag, dem 26. Juni, von 11.30 bis 12.30 Uhr Standkonzert am Waſſerturm. Leitung: Muſikmeiſteranwärter Nieol. b Die Spielfolge bringt: 1.„Große Zeit, neue Zeit“, Präſentiermarſch von Braſe. 2. Ouvertüre zur Oper„Alleſſandro Stradella“ von Flotow. 3. Kaiſerwalzer von Joh. Strauß. 4. Legende von Husadel. 5. Fackeltanz von Stieberitz. 6.„Groß⸗ herzog Friedrich von Baden“, Marſch von Haefele und ſchließlich„Militärſignal“, Marſch von Husadel. Du lollſt Vorbild ſein, beweiſe es durch dein Opfer ar die non. 1

4. Seite/ Nummer 2886 Neue Mannheimer Zeitung Mittags⸗Ausgabe Samstag, Tur LDerheſirsunfall- Verſiütunmgsaſtſion: Zelin Kraftfahrer, ſei am Steuer ein Vorbild an Kameradſchaft und Ritterlichkeit! Verkehrsgemeinſchaft iſt ein Stück Volksgemeinſchaft! Vorgiß das nie! Präge Dir ein und behalte gut und für immer: 0 Judd Id It N Entwurl: Nei demeinf S datung. Beichn ung: Hab Erſte Pflicht der Kraſtſahret: Vorfahrt achten und beachten! Be. ſonders vor Haupiſtraßen, die ge · Antwurk: Neichzerbeitegrmeinſchalt Schadenverbülung. Zweite pflicht der Kraftfahrer: Siels rechts fahren, nach nts in Entwurf: Zeichnung: Hahn Oritte Pflicht der Kraftfahrer: Bor dem Elnblegen nach nls die dütung. Zeichnung: Oabn Entwurfs: Neichzarbeitzgeme Schaden v. ng lennzelchnet find! ir: Reichzardelteg ent 8 1 Dabn. Oechſte Pflicht der Kraftfahrer: Nicht ballen und auch nicht parten Entwurf: Reichta Oie benie Pflicht der Kraftfahrer: wellem und nach rechis in engem Bogen einblegen! mmenden Fahrzeuge vorbeilaſſen! Aechtzeitig abwinlen/ regelung bel der Straßenbahn beachten! S 8 Zeichnung: Hahn. Vierte Pflicht der Kraftfahrer: Ants überholen und nur dann, wenn daduech det übrige, insbe ſondere der enigegentemmende Verkehr, nicht gefährdet wird! Sonder Entwurf: Keichtorbeltsgemelnſchalt Schadenverbütung. Zeichnung: OGabn Fünfte Pflicht der Kraſtſahrer: Wenn man überholt wird, ſſets rechts blelben und die Geſchwindig lelt nicht erhöhen! 8 2 . 8 — 1E 1 cha bütung. Zeichnung: abn. Entwurf: 1 ſchaft E. Entwurf: Reſchsarbetsgemelnſchaft Schadenderbütung. bütung. Aechteltg abblenden, Achte Pflicht der Kraftfahrer: u Kurven oder an unüberſicht⸗ lichen Straßenſtellen! Bel Truntenbeſt und debermüdung blelb weg vom Steuer! oder Els glatt iſt oder Nebel dle Sicht behlndert! Zeichnung: abn. Neunte Pflicht der Kraftfahrer: Beſonders vorſichllg fahren, wenn die Fahrbahn durch Regen, Schnee Entwurf: Nei 1 1 bültung. Habn. te Pflicht der Ataftfahrer: Das Kraſtiahrzeng immer in her ⸗ r kehrsſicherem Zuſtand, vor allen 5 85 Steuerung, Btemſen, Bereifung und Beleuchtung ſlets in Ordnung ien Sandhofer Nolizen Zur Feierſtunde am Feuerſtoß hatten ſich am Tag der Sonnenwende zur nächtlichen Stunde die JForma⸗ tionen der Partei und ihre Gliederungen verſam⸗ melt. Der Jeierverlauf ſtand im Zeichen der heim⸗ gekehrten Oſtmark. Lieder und Verſe waren nebſt der Feueranſprache markante Feierpunkte. Gelöb⸗ nis unverbrüchlicher Führertreue und nationale Lie⸗ der als Abſchluß. Eine Kundgebung hatte der Reichsbund der Kinderreichen, Ortsgruppe Sandhofen. Es ſprach Pg. Schramm. Der Reoͤner ſchilderte die Bedeutung der Familie für Volk und Staat.— In einer Verſammlung des Schützenvereins e. V. Sandhofen gab Oberſchützenführer Pg. Fries aus⸗ führlich Bericht. Beſonders erfreulich iſt die ſtarke Aufwärtsentwicklung des Schießbetriebes. Am vor⸗ geſehenen großen Schützenfeſt wird im Rahmen der Schieß wettbewerbe auch ein Wettkampf um den Wan⸗ derpreis der Hauptſtadt Mannheim ausgefochten. Ein Volksfeſt mit vielſeitigen Unterhaltungen iſt angeſchloſſen. Termine der Schützenfeſttage ſind der 16., 17. und 18. Juli 1938. Ein Gang durch die Felder läßt den guten Stand der Früchte erkennen. Langſam beginnt das Reifen und bald wird wieder Erntezeit ſein. Die Zuckerrüben werden zur Zeit verzogen und auf den großen Erbſenfeldern des Kirſchgartshäuſer Hofes wurde mit der Aberntung begonnen.— Sandhöfer Straßenzüge werden ausgebeſſert und auch neu aufgemacht.— Seinen 70. Geburtstag feiert am 26. d. M. Georg Neudecker, Luftſchifferſtraße Nr. 26. Unſere Gratulation! NSDAP-Miffeilungen Parteletntlichen Beheuntmachungen eunommen Filmſtellenleiter— Achtung! Die Zuſammenkunft der Filmſtellenleiter für den Be⸗ zirk Schwetzingen findet am 10.., 10.30 Uhr, im Lokal „Zum Falken“, die für Weinheim am 10.., 16 Uhr, im Lokal„Zum Adler“ ſtatt. Der Kreisfilmſtelleuleiter. Ortsgruppen der NS Delp 30. Januar. Die feierliche Verpflichtung der Parteian⸗ wärter und Parteianwärterinnen unſerer Ortsgruppe auf den Führer und ihre Aufnahme in die NSDAP findet am 28.., 20.15 Uhr, im Saal des„Zähringer Löwen“, Schwet⸗ zinger Straße 103, ſtatt. Einladungen mit den näheren Anweiſungen an Parteimitglieder und Parteianwärter er⸗ gehen am Sonntag. Uniformierte in Uniform, Partei⸗ anwärter in Zivil mit Armbinde. Rheinau. Auf den am 26. 6.—10 Uhr, für Pol. Leiter, Walter und Warte auf dem Sportplatz Heuweg ſtattſinden⸗ den Formaldienſt mit Sport wird nochmals hingewieſen. Humboldt. 27.., 20 Uhr, haben ſämtliche Parteian⸗ wärter zwecks feierlicher Verpflichtung auf dem Marktplatz Neckarſtadt anzutreten. Uniformierte erſcheinen in Uni⸗ form. NS⸗Frauenſchaft Rheintor. 27.., 19.45 Uhr, Chorprobe; 20.30 Uhr Näh⸗ abend im„König von Württemberg“, E 4, 10. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 27.., 20 Uhr, nehmen die Frauen⸗ ſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder geſchloſſen an der feier⸗ lichen Vereidigung der Parteianwärter im Planetarium teil. Erſcheinen iſt Pflicht. Waldpark. 27.., 16.30 Uhr, Singen in der Dieſterweg⸗ ſchule. Neueichwald. 27. 6, 15 Uhr, wichtige Beſprechung der Zellenfrauenſchaftsleiterinnen in der Ortsgruppe. ee Sonntag, H Stelle für Leibeserziehung Samstag, 25. 6.(Platz des Turnerbund Germania): 15.50 Uhr Antreten der Wettkämpfer: 16 Uhr Beginn der Leichtäſhlelikmeiſtekſchäften, der Führerwettkämpfe in Leichtathletik und des Raſenſportdrettampfes. Gerber hr Antreten der Gez und Fähn⸗ lein⸗Mannſchaften zu den Dreitämpfen(Stamm[L bis IV), Jungmann I bis VIII). HJ: Stadion Feld 2, JV: Platz des TV 1846;.25 Uhr Antreten zu den Schwerathletik⸗ meiſter im Ringen und Gewichtheben, Stadion Feld 3; .80 Ringen der Gef.⸗ und Fähnlein⸗Mannſchaften zu den D Jungſtamm IX bis Sonderformationen), HJ: Stadion, Feld 2, TV 1846;.45 Uhr Antreten der Fahnen probe, Hauptkampfbahn;.45 Uhr Antreten der Jungſtämme J, II und VIII zur Hauptprobe (Hauptkampfbahn), 10 Uhr Lauſſchule, Probe; 10 Uhr: Probe für Boxen, Bodenturnen, Fechten und Gerätetur⸗ men; 10.46 Uhr Probe für Motor⸗, Marine⸗ und Flieger⸗ HJ; 12 Uhr Probe für Hansdballſpiel; 14.30 Uhr ſtehen Fahnen und Wimpel einmarſchbereit; 14.30 Uhr Jung⸗ ſtamm I, Il und VIII zur Körperſchule einmarſchbereit; 14.45 Laufſchule einmarſchbereit.— Alle folgenden Pro⸗ jeweils zwei Nummern vor ihrer grammnummern haben Vorführung oder ihres Wettkampfes auf ihren Stell⸗ ple zu ſtehen. 5 Motorgefolgſchaft 2/171 Oſtſtadt⸗Neuoſtheim. Sonder⸗ befehl! Betr. Bannſportfeſt am 26. 6. Die geſamte Ge⸗ folgſchaft tritt am 26. 6. um.30 Uhr in tadelloſer Som⸗ meruniform vor dem Stadion an(Bodenturner Sport im Brotbeutel). Kraftfahrzeugbeſitzer jedoch ſtehen mit ihren Fahrzeugen um.30 Uhr auf dem Meßplatz. Vormittags: Proben und Vorkämpfe. Anſchließend zwei Stunden Mit⸗ tagspauſe. Nähere Befehle ergehen noch. Sämtliche Be⸗ urlaubungen ſind an dieſem Tag aufgehoben. Motorſturm 1/171. Die Hitler⸗Jungen treten mit ihren Fahrzeugen am 26. 6. um 10 Uhr auf dem Meßplatz an.— Der Stamm(Gef. 1 bis 7) tritt am 26. 6. um 18.30 Uhr vor der Rhein⸗Neckar⸗Halle in Sommeruniform an. Motorgefolgſchaft 5/171 Neckarſtadt. Die Gefolgſchaft tritt am 26.., 13 Uhr, auf dem Clignetplatz in Sommeruniſorm an. Brotbeutelverpflegung iſt mitzubringen. BD 5/171 Oſtſtadt. 25. 6.„20 Uhr, Antreten zur Probe in der Rhein⸗Neckar⸗Halle. 5/171 Oſtſtadt. 27.., 19.30 Uhr, Antreten aller Mäde! in der Beethovenſtraße.— Die Heimabende fallen in der Woche vom 26. 6. bis 2. 7. aus. 7/171 Lindenhof 2. Alle Mädel der Gruppe treten zum Sportſeſt wie folgt an: Turnerinnen am 26.., 7 Uhr, vor dem Stadion(Sonnenbad) zur Hauptprobe; 13.15 Uhr an der Mädchenberufsſchube in der Weberſtraße; Nichtturne⸗ rinnen am 26.., 12.45 Uhr, auf dem Gontaroplatz. Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Kheinſtr. 3 Verwaltungsſtelle. Wegen Monatsabſchlußarbeiten bleibt die Kaſſe„Betriebsabrechnung— Markenausgabe“ am Donnerstag, 30. Juli, geſchloſſen. Ortsjugendwaltung Strohmarkt. Am Dienstag, B.., findet in M 2, 6(Porteiheim der NS DA p] die Monats⸗ verſommlung ſtatt, wozu fämtliche Zellenjugendwalter, Be⸗ triebsjugendwalter und Betriebsfugendreferentinnen mit ihren Stellvertretern bzw. Stellvertreterinnen pünktlich um 19.45 Uhr zu erſcheinen haben. Kraft durch Freude Abteilung: Reiſen, Wandern, Urlaub Achtung, Fahrplan! Sonntag, 26. Juni, Sondereng in den Schwarzwald (Oberbühlertalß mit Wanderungen und Nachmittagstanz Abfahrt ab Monnheim.10 Uhr, ab Neckarau.17, ab Rheinauhaſen.23 Uhr, ab Schwetzingen.94, ab Hocken⸗ heim.45 Uhr, ab Neulußheim.51 Uhr. Rückfahrt: Ober⸗ bühlertal ob 19.29 Uhr, Mannheim an 22.15 Uhr. Zu dieſem Sonderzug find noch Korten erhältlich, heute Samstag bis 12 Uhr bei allen Vorverkaufsſtellen, ab 12 Uhr nur noch bei der Völkiſchen Buchhandlung, Zigarrenkiosk Schleicher 7 am Tatterſall und Sporthaus Ruſch, N 7, 10. Außerdem ſind noch Karten erhältlich vor Abgang des Zuges beim Reiſeleiter am Bahnhof. Ins ſchöne Kärntnerland vom 26. Juni bis 5. Juli, uUß 81/38. Abfahrt morgen, Sonntag, 19.25 Uhr, Schwetzingen ab 10.42 Uhr. Maunheimer Volkschor Nächſte Proben jeweils 20 Uhr in der Liedertafel, K 2: Montag, 27.., Probe für Männer. Mittwoch, 29. 6. Probe für Frauen. Rettungsſchwimmer⸗Ausweiſe! Ausgbe für die am Sonntag durch Flugtag Verhinderten letztmals am kommenden Sonntag, den 26. Juni, 11.00 Uhr, am Strandbad Mannheim. Schwimmkleidung für Rettungs⸗ wache iſt mitzubringen. 0 Bezirk Mannheim im Landesverband Baden der Deutſchen Lebens⸗Rettungs⸗Geſellſchaft Mouiſut uu. Noulio wall lſuolar- DDL; e im Nationaltheater vom 26. Juni bis 5. Juli 1938 Sonntag, 26. Juni: Nachmittags⸗Vorſtellung für die NSG „Kö“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 41—42, 48 bis 45, 50, Deutſche Jugendbühne Ludwigshafen, Gruppe F Nr. 815—817 und Gruppe B,„Friſcher Wind aus Kanada“, Schwank von Hans Müller⸗Nürnberg, Muſik von Herbert Walter, Anfang 14 Uhr, Ende 16 Uhr.— Abends: Miete A 28 und 2. Sondermiete A 14 und für die NSG„Ko“, Kulturgemeinde Mannheim, Abteilung 339—941„Der Roſenkavalier“, Oper von Richard Strauß, Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben, Anfang 19.30 Uhr, Ende noch 23 Uhr. Montag, 27. Juni: Für die NSG„Kd“, Kulturgemeinde Mannheim, Abteilung 127—129 01204, 224—229, 264 bis 267, 284, 541—547, 554557, 563567, 644655, Gruppe E Nr. 301-600, Gruppe D Nr.—400,„König Richard III.“, Schauſpiel von Shakeſpeare. Anfang 19.30 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Dienstag, 28. Juni: Nachmittags⸗Vorſtellung— Schüler⸗ miete B 2,„König Richard III“, Schauſpiel von Shake⸗ ſpeare, Anfang 14.30 Uhr, Ende 17.45 Uhr.— Abends: Miete G W und 2. Sondermiete G 14,„Der Hochver⸗ räter“, Schauſpiel von Curt Langenbeck, Anfang 20 Uhr, Ende 21.45 Uhr. Mittwoch, 29. Juni: Miete M 28 und 2. Sondermiete M 14 und für die NSG„Kraft durch Freude“, Kultur⸗ gemeinde Mannheim, Abteilung 549—550, 586—587, 589 bis 590 und für die Kulturgemeinde Ludwigshaſen, Ab⸗ teilung 401,„Der Roſenkavalier“, Oper von Richard Strauß, Anfang 19.30 Uhr, Ende 23 Uhr. Donnerstag, 30. Juni: Miete D 29 und 1. Sondermiete D 15,„Mein Sohn, der Herr Miniſter“, Luſtſpiel von André Birabeau, Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. Freitag, 1. Juli: Miete F 29 und 1. Sondermiete F 15 und für die NSG„Kö“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 310, 319, 502503, 511—513, 553 und für die Kul⸗ turgemeinde Ludwigshafen Abt. 402,„Ein Maskenball“, Oper von Verdi, Anfang 19.30 Uhr, Ende nach 22.15 Uhr. Samstag, 2. Juli: Miete H 28 und 2. Sondermiete H 14 und für die NSG„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Monnheim, Abteilung 261263, 264, 267,„Wenn Liebe befiehlt“, Operette von Joſeph Snaga, Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Sonntag, 3. Juli: Miete C 28 und 2. Sondermiete C 14, zum letzten Male,„Der Zigeunerbaron“, Operette von Johann Strauß, Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben, Anfang 20 Uhr, Ende 22.45 Uhr. Montag, 4. Juli: Nachmittags⸗Vorſtellung— Schüler⸗ miete B 3,„Der Barbier von Sevilla“, komiſche Oper von Roſſini, Anfang 15 Uhr, Ende 17.15 Uhr.— Abends: Miete B 8 und 2. Sondermiete B 14,„Mein Sohn, der Herr Miniſter“, Luſtſpiel von André Birabeau, Anfang 20 Uhr, Ende etwa 22.30 Uhr. Im Neuen Theater im Roſengarten Montag, 27. Juni: Für die NS„Kraft durch Freude“, Kulturgemeinde Mannheim, Abteilung 291, 321—328, 361 bis 371, 391—393, 524—529, Jugendgruppe Nr.—250, Gruppe D Nr. 1— 400, Gruppe E freiwillig Nr.—900, Mannheim ab „Wenn Liebe befiehlt“, Operette von Joſeph Snaga, Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Mittwoch, 29. Juni: Für die NSG„Koc“, Kulturgemeinde Mannheim, Abteilung 245—247, 360, 539, 616 und Ju⸗ gendgruppe Nr. 251—1125, Gruppe D Nr. 1— 400, Gruppe Eefreſwellig Nr. 1900,„Friſcher Wind aus Kauadal, Schwank von Hons Müller⸗Nürnberg, Muſik von Her⸗ bert Walter, Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Donnerstag, 30. Juni: Für NSG„Kd“, Kulturgemeinde Mannheim, Abteilung 101103, 120, 171, 181—184, 221 bis 228, 230244, 554597, 599, 621632, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr. 1 bis 900, „Wenn Liebe befiehlt“, Operette von Joſeph Snaga, Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Samstag, 2. Juli: Für die NSG„erdſey“, Kulturgemeinde Mannheim, Abteilung 148152, 159, 259291, 359, 351 bis 363, 367370, 391—39 3, 504510, 514— 520, 54 350, 558560, 574577, 589590, 591593, 641643, Jugend⸗ gruppe Nr.—250, Gruppe D Nr.—400, Gruppe E freiwillig Nr. 1900,„Der Hochverräter“, Schauſpiel von Curt Langenbeck, Anfang 20 Uhr, Ende 21.45 Uhr. Dienstag, 5. Juli: Für die NSG„Kö“, Kulturgemeinde Mannheim, Abteilung 199—141, 115-147, 342—358, 364 bis 366, 381389, 521523, 534536, Gruppe D Nr. 1 bis 400, Gruppe E freiwillig Nr.—900,„Der Zare⸗ witſch, Operette von Franz Lehar, Anſang 20 Uhr, Ende 22.45 Uhr. — Was hören wir? Sonntag, den 26. Juni Neichsſender Stuttgart .00: Frühkonzert.—.30: Evang. Morgenſeier.— .00: Sonntagmorgen ohne Sorgen.— 10.00: Morgenfſeier der SA.— 10.30: Froh und heiter(Schallpl.).— 11.15: Silcher⸗Gedächtnisfeier.— 12.00: Standmuſik.— 13.002 Kleines Kapitel der Zeit.— 13.15: Mittagskonzert.— 14.00: Kaſperlſpiel.— 14.30: Muſik zur Kaffeeſtunde (Schallpl.).— 15.10: Sport und Muſik mit Berichten vom Deutſchen Derby, Motorſportwoche im Harz, Reichsſeeſport⸗ kämpfe der Morine⸗HJ, Drei⸗Städte⸗Achter in Grünau, Endſpiel um die Deutſche Fußballmeiſterſchoft(2. Halb⸗ zeit).— 18.30: Würzburg. Das Geſicht Mainfrankens.— 19.30: Nachrichten.— 19.50: Waſſerball⸗Meiſterſchaftsſpiel Wiener Ac— Schwaben Stuttgart.— 20.00: Juni⸗Roſen. Bunte Stunde.— 21.00: Tanzmuſik.— 22.00: Nachrichten. — 22.30: Nachtmuſik.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender .00: Frühkonzert.—.20: Bauernfunk.—.00: Sonn⸗ tagmorgen ohne Sorgen.— 10.00: Morgenfeier.— 10.45: Franz Völker ſingt(Schallpl.).— 11.30: Orgelfantaſien.— 12.00: Standkonzert.— 14.00: Märchenſpiel.— 14.30: Schwediſche Troubodoure(Aufnahme].— 15.10: Sport und Muſik.— 19.10: Unterholtungsmuſik.— 19.30: Heiter und froh.— 20.00: Junizeit— Roſenzeit. Singender, klingen⸗ der Reigen.— 22.30: Nachtmuſik.—.00: Tanz⸗ und Volksmuſik. Montag, den 27. Juni Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Morgenmuſik(Schollpl.).— 10.00: Die Sonnenblumen blühen.— 11.30: Volksmuſik. — 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Bunte Stunde(Schall⸗ platten).— 16.00: Nachmittagskonzert.— 18.00: Schwä⸗ biſche Jugend wächſt ins Reich.— 18.30: Griff ins Heute. — 19.00: Nachrichten.— 19.15: Aus Mannheim: Zur Unter⸗ haltung.— 20.00: Heitere Feierabendmuſik.— 22.00: Nach⸗ e— 22.30: Nacht⸗ und Tanzmuſik.— 24.00: Nacht⸗ onzert. Dentſchlandſender .00: Frühmuſtik.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Die Vogelhochzeit.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſtk zum Mittag.— 14.00: Eine kleine Melodie.— 14.15: Muſt⸗ koliſche Kurzweil.— 15.15: Frederik Hipmann ſpielt (Schallpl.).—. 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.00: Lie⸗ der und Geſchichten von ſüddeutſchen Brunnen.— 18.25: Muſik ouf dem Trautonſum.— 18.40: Internationale Handwerkerausſtellung.— 19.10: Feierabend⸗Unterholtung. — 20.00: Unterhaltungsmuſik.— 22.30: Kleine Nachtmuſik. — 23.00: Muſik zur Nacht.— 24.00: Nachtmuſik. 1 1 Aa

Sicleesse in alben Malt Von K. Dittrich Erde eſſen— zunächſt iſt damit die Vorſtellung einer barbariſchen Unſitte verbunden, eines Brau⸗ ches, den man nur bei Naturvölkern vermutet, die ſich auf einer niederen Stufe der Geſittung befinden. Doch iſt eine ſolche Annahme irrig. Erdeſſer gibt es vielmehr in allen Teilen der Welt. Gerade in alten Kulturländern wie Indien und China ſind Erdeſſer gar nicht ſelten anzutreffen. Selbſt unter Euopäern und Amerikanern finden ſich Erdeſſer. Jüngſt erregte in den Vereinigten Staaten ziemliches Aufſehen der Fall eines Mannes, der einige Jahre lang täglich zweimal zwei Teelöffel weißen Sand zu ſich nahm und behauptete, daß dies ſeinem Wohlbefinden unge⸗ mein dienlich ſei. Er ſtarb an einer Fleiſchgeſchwulſt. Mehrere Aerzte, die der Fall natürlich lebhaft intereſſierte, konnten nicht mit Sicherheit ermitteln, ob das Uebel infolge des Sandgenuſſes entſtanden war. Dieſer ſeltſame Fall gab amerikaniſchen Ge⸗ lehrten den Anſtoß zu einer neuerlichen Erforſchung des Problems des Erdeeſſens. In der Tat iſt das Erdeeſſen ſchwer erklärbar, ſchier rätſelhaft. Denn Erde oder Ton ſind ſelbſtver⸗ ſtändlich für die menſchliche Nahrung völlig ungeeig⸗ net, da es ſich um unverdaulichen Stoff handelt. Allerdings kommt es in Zeiten der Hungersnot vor, daß primitive Völkerſchaften, insbeſondere im Innern Südamerikas, zu Erde und Ton als„Nah⸗ rungsmittel“ ihre Zuflucht nehmen, um den Magen zu füllen und ſich die Illuſion einer Sättigung zu verſchaffen. Doch ſind das Ausnahmefälle. In der Hauptſache müſſen andere Beweggründe geſucht werden. Die neuerlichen Forſchungen laſſen erkennen, daß Erde entweder als Würze oder aus Sucht nach überflüſſigen Genußmitteln gegeſſen wird. In gewiſſem Maße kommt auch das Erdeſſen bei religiböſen Kulthandlungen vor. Der amerikaniſche Naturforſcher Deniker iſt der Meinung, daß das Erdeſſen ſich weſentlich erklärt aus Mangel an mineraliſchen Beſtandteilen, beſon⸗ ders Salz, in den Nahrungsmitteln. In der Tat ſpricht ſehr viel für die Richtigkeit dieſer Anſicht. So pflegen die kaliforniſchen Pomo⸗Indianer das Maismehl, das ihr Hauptnahrungsmittel iſt, mit Ton zu vermiſchen. Seltſamerweiſe wird dieſer Brauch auch mitunter bei den ſardiniſchen Bauern beobachtet Daraus iſt zu ſchließen, daß ein rein phyſiologiſcher Beweggrund vorliegen muß. Denn eine hiſtoriſche Berührung zwiſchen Pomo⸗India⸗ nern und Sardiniern iſt ja undenkbar. So darf ge⸗ ſagt werden, daß Erdeeſſen nichts zu tun hat mit Klima, Bodenbeſchaffenheit, Raſſe, Religion oder einer höheren oder geringeren Kulturſtufe. Man weiß, daß ſich in demſelben Lande, in demſelben Volke, in demſelben Stamm ſowohl Menſchen fin⸗ den ,die Erde eſſen, wie ſolche, die niemals daran denken und ſogar den Brauch mißbilligen. Auch iſt das Erdeeſſen keineswegs eine auf die Armen beſchränkte Angewohnheit. Dies iſt am heſten in Indien zu beobachten, wo man überhaupt die meiſten Erdeeſſer antrifft. Wie überall wird dort die Erde nicht etwa wahllos genoſſen. Man nimmt vorzüglich Ton, der Magneſia, Eiſenoxyd, Phoſphor⸗ und Kieſelſäure enthält. Am liebſten nimmt man Kieſelgur, das 75 bis 90 Prozent Kieſelſäure und 8 bis 13 Prozent Waſſer aufweiſt. In Indien zei⸗ tigt das Erdeeſſen die verſchiedenſten Folgen. Bei Mäßigkeit im Erdgenuß bleibt der Körper zumeiſt geſund, bei Uebertreibung entſtehen Krankheiten der Verdauungsorgane, die in der Mehrzahl tödlich verlaufen. In Indien frönen alle Schichten der Bevölkerung dem Erdeeſſen. Im Panoͤſchab tun es die Reichſten ebenſo gern wie die Aermſten unter den Armen. In Aſſam eſſen gerade die geſchickteſſen Handwerker Erde, weil ſie meinen, dies täte ihrer Erfindungs⸗ kraft gut. In den Städten wie in den Dörfern ſtößt man auf Erdeeſſer. Bemerkenswert iſt, daß das mächtige Kaſtenweſen keinerlei Einfluß hierbei aus⸗ übt. Die leidenſchaftlichſten Erdeeſſer Indiens gibt es unter den Bewohnern von Maiſſur. Von dort wird berichtet, daß niemand, der einmal mit dem Erdeeſſen begonnen hat, ſich davon wieder loszurei⸗ ßen vermag. Freilich werden dieſe Erſcheinungen dem flüchti⸗ gen Beſucher Indiens kaum offenbar. Denn kaum jemand ißt Erde vor Augenzeugen, und man iſt ge⸗ rade beſtrebt, dieſe Gewohnheit vor den Europäern zu verbergen, weil man deren Mißbilligung ver⸗ mutet. Merkwürdig iſt, daß gerade die indiſchen Frauen dem Brauch ſehr zugetan ſind. Für Indien, wo es an Gewürzen durchaus nicht fehlt, iſt anzunehmen, daß dort der Erdegenuß weſentlich als eine Art von Beſeſſenheit geübt wird. Denn ſonſt wäre die unentrinnbare Leidenſchaft ſo vieler Menſchen für das Erdeeſſen nicht zu verſtehen. Keineswegs gilt dort der Genuß von Erde als Heil⸗ mittel. Erde als Heilmittel gibt es nur bei uns in Europa, nämlich Bolus, ein Aluminiumſilikat, das zuweilen gegen Ruhr und Rachendiphtherie angewend⸗ det wird. In China iſt das Erdeeſſen ſeit undenklichen Zeiten verbreitet. Allerdings liegen literariſche Zeugniſſe vor, daß ſchon im 17. Jahrhundert chine⸗ ſiſche Aerzte ſchärfſtens dagegen aufgetreten ſind und das Erdeeſſen als Laſter, das langſam aber ſicher zum vorzeitigen Tode führe, gebrandmarkt haben. In China ſind religiöſe Urſprünge des Brauchs ſicher nachzuweiſen. Man betrachtete dort die Kieſel⸗ gurerde als ein übernatürliches Gnadengeſchenk der Götter. Kieſelgurerde war die Nahrung der Dra⸗ chen und der unſterblichen Geiſter. Die Auffindung ſolcher Erde wurde als Vorzeichen des Glücks be⸗ grüßt und dem Genuß maß man die wohltätigen Folgen für ein glückliches und langes Leben der frommen Gläubigen bei. Unter einigen Malaienſtämmen und in Birma wird die Erde bei religiöſen Zeremonien verzehrt. Auf der kleinen Sundainſel Timor bildet das Erde⸗ eſſen den Abſchluß von Schwerttanzfeiern. Ein ganz ſonderbarer Brauch beſteht noch heute auf der zum Britiſchen Reich gehörenden Inſel Barbados. Dort eſſen oͤie Neger, die Abkömmlinge aus Afrika ſtam⸗ mender Sklaven, Erde zur Bekräftigung eines Eid⸗ ſchwurs. So iſt das Erdeeſſen eine zwar rätſelhaft anmutende, trotzdem mannigfaltig geübte Gewohn⸗ heit des Menſchengeſchlechtes in allen ſeinen Völ⸗ kern und Schichten. ie e Dem Hilfswerk mutter und find dienſt Du durch deinen miigliedsbeitrag jut.! BILDER VOM TAGE Die Tochter Kemal Atatürks in Belgrad 10 einer Rundflugreiſe durch die Balkanſtaaten. Die Adoptivtochter des türkiſchen Staatspräſidenten Kemol Fliegerinnen⸗Korps aufgeſtellt hat, iſt im Flugzeug in Atatürk, die Pilot⸗ Major iſt und ein Belgrad eingetroffen. ie befindet ſich auf (Preſſephoto, Zander⸗M.) Flugzeuge greifen das Schiff des Königs an Zum erſtenmal ſeit ſeiner Thronbeſteigung nahm König Georg an Schießübungen der 80 Einheiten der engliſchen Heimatflotte im Kanal teil. Das Flaggſchiff des Königs war das Ziel von Torpedo⸗ und Luftangriffen.— Start eines Katapult⸗Flugzeuges vom neuen Kreuzer„Southampton! aus. (Weltbild, Zander⸗M.) Berliner Brief Vor zwanzig Jahren— Epiſode in Adlershof— Italieniſcher Beſuch— Eugliſche„Fairneß“— Blick in die neue Saiſon— Berlin kriegt ſeinen Höhepunkt — Berlin, Ende Juni. Ein Tag der Erinnerung. 26. Juni. Genau vor zwanzig Jahren ſpielte ſich bei Berlin ein Ereignis ab, bei dem die Vorſehung ihre Hand walten ließ. In Adlerhof werden neue Jagdflugzeuge ausprobiert. Als Sachverſtän⸗ diger von der Weſtfront iſt der Fliegerober⸗ leutnant Hermann Göring nach Adlershof beordert worden, um einen Typ auszuprobieren. Mit ihm iſt Hauptmann Reinhard gekommen, der nach dem Heldentod Manfred von Richthofens das berühmte Jagdͤgeſchwader Nr. 1 übernommen hat. Zuerſt erprobt der Oberleutnant Göring die neue Maſchine. Sie arbeitet ohne Tadel. Nach ihm ſteigt Hauptmann Reinhard in die Maſchine. Er ſchraubt ſie auf 1000 Meter Höhe. Da geſchieht etwas Entſetzliches. Die Tragflächen der Maſchine brechen hoch in den Lüften ab. Werkfehler? Materialfehler? Es iſt nicht feſtzuſtellen. Aber Hauptmann Rein⸗ hard iſt tot, einer der beſten unter den Helden der Luft, zahlt dem Vaterland mitten im Herzen der Heimat ſeinen Tribut. Und an Hermann Göring iſt der Tod, dem er ſchon an der Front ſo oft ins Auge geſehen, wieder einmal vorbeigegangen. i Die Vorſehung erhielt ſich den Mann, den ſie zu Größerem auserſehen und der durch ungeheure Lei⸗ ſtung im Dritten Reich dieſe Vorausſicht gerecht⸗ fertigt und beſtätigt hat. Das Glanzvollſte unter den Ereigniſſen der jetzt geſtarteten Berliner Kunſtwoche war ſicherlich das Gaſtſpiel von Lauri Volpi im Deutſchen Opernhaus. Der große italieniſche Tenor iſt auch Front⸗ kämpfer geweſen. Am Fuß der Albaner Berge ge⸗ boxen, ſollte er erſt Geiſtlicher werden, hatte aber das Glück, in die berühmte römiſche Akademie„Santa Cecilia“ zur Ausbildung ſeiner Geſangsſtimme auf⸗ genommen zu werden. Der Krieg ſchob aber ſeine Sängerkarriere hinaus— ſtatt auf die Bühne mußte er an die Front. Nach der Rückkehr aus dem Felde hatte er kaum noch Mut, die Sängerkarriere zu er⸗ greifen. In Viterbo, einer Mittelſtadt in der Pro⸗ vinz Rom, betrat er die Bühne verſuchsweiſe unter einem anderen Namen, um nicht die Blamage eines Durchfalls für immer mit ſeinem Namen zu ver⸗ binden. Aber es kam anders, ſchon nach der erſten Arie hatte er einen ſenſationellen Erfolg. Und nun ſetzte er ſeinem Namen Volpi noch die zwei Silben „Lauri“ vor. Lauri heißt Lorbeeren— die Lorbeeren, die er ernten wollte und auch überall geerntet hat. Nur einmal hat man ſie ihm verſagt. Er hat uns jetzt dieſes bittere Erlebnis erzählt— es iſt in gewiſſem Sinne aktuell und darf darum weiter berichtet wer⸗ den. Vor zwei Jahren ſang Lauri Volpi in London in der„Seaſon“. Er war der einzige Italiener im Enſemble des Coventgardens. Am Tage ſeines Aufretens war gerade Marſchall Badoglio ſiegreich in Addis Abeba eingezogen.„Ich ſang herrlicher als je“, erzählt Volpi.„Aber nach meiner Arie, die ſonſt des größten Beifalls ſicher iſt, blieb das Publikum in eiſigem Schweigen. Und die„Times“ verriß mich am nächſten Tage in Grund und Boden. Das iſt die nielgerühmte engliſche Fairneß. Wir Wilden ſind doch beſſere Menſchen!“ * Der Theaterfanatismus der Berliner gönnt ſich keine Ferien. Wenn die Bühnenhäuſer im Sommer ſchließen, ſchließen ſie dennoch nichl. Statt der Schauſpieler kommen die Maurer und Zimmerer, um die Theater immer nach ſchöner zu machen. Seit einem Jahre iſt die Erneuerung des Schillertheaters im Gange. An der Weidendammer Brücke wird die Komiſche Oper ſchmuckhaft umgeſtaltet.(Ihr einſti⸗ ger Herr James Klein dreht jetzt in einem Vorort von Paris Bonbons.) Draußen am Lehninger Platz macht Willy Schaeffers aus dem Kabarett der Komi⸗ ker ein Schmuckkäſtchen. Und ganz fürſtlich wird das Metropoltheater in der Behrenſtraße umgebaut, das — wie hier ſchon einmal mitgeteilt worden iſt— in den Kreis der amtlichen Theater tritt. Sein bis⸗ heriger Direktor Heinz Hentſchke bleibt aber auch weiterhin der Leiter und Hauptautor des Hauſes. Seine Revueoperetten ſollen nun noch feſtlicheren Glanz erhalten. Er eröffnet die Spielzeit mit „Muſik um Nina“, wobei der Hauskomponiſt Fred Raymond von Ludwig Schmidseder abgelöſt wird, dem ſich nun zum erſtenmal eine größere Bühne erſchließt. Eine ganz große Revue bereitet auch das Theater des Volkes vor, das frühere Große Schauspielhaus. Sie heißt„So lacht Berlin“. Peter Kreuder macht die Muſik dazu und für die Inszenierung wird der junge Intendant des Münch⸗ ner Gärtnerplatztheaters Fritz Fiſcher nach Berlin kommen. Guſtaf Gründgens aber, der ſich auf dem Krankenbett vom Film ausruht, ſtudiert bereits den Romeo für die neue Spielzeit. In den Tageszeitungen und an den Auſchlagſäu⸗ len aufreizende Fragen„Was iſt denn los am Höhepunkt?“ Um welchen Höhepunkt handelt es ſich denn? Nun, findige Berliner haben herausgefunden, wo der Höhepunkt Berlins liegt. Er liegt im Weſten, dort wo aus den Ausſchachtungen von Avus und Deutſchlandhalle der Rohſtoff für ein künſtliches Höhengelände gewonnen wurde. Ein künſtlicher Berg, von dem die beeideten Vermeſſer feſtgeſtellt haben, daß er noch zehn Meter höher als der Kreuz⸗ berg iſt, der bisher Berlins höchſte Erhebung war. Und nun wird dieſer Höhepunkt Berlins, wie es nicht anders ſein kann, der Zivliliſation erſchloſſen. Das heißt: es wird hier Mollen und warme Würſt⸗ chen geben. Ein großer Gaſtſtättekonzern errichtet hier eine Großfiliale, die Platz im Freien und unter Dach für 2 000 Gäſte hat. In ein paar Tagen geht's los, große Volksfeſte werden aufgezogen, heitere Wettbewerbe werden veranſtaltet, und auf dem Höhe⸗ punkt wird die Stimmung der nicht verreiſten Ber⸗ liner bald auf dem Höhepunkt ſein. Aus dem Tal unſeres Mißvergnügens wandern wir hinauf und laſſen ein herzliches Pröſtchen an die Gattinnen, Bräute und Freundinnen in den fernen Sommer⸗ friſchen erſchallen. Denn Berlin hat nun wirklich zu verreiſen begonnen. Die Zahl der täglichen Tele⸗ phonanrufe vermindert ſich merklich, und ruft man wen an, ſo kommt aus dem Apparat immer häufiger keine Antwort. Die Mehrzahl der Berliner iſt nach Oeſterreich gefahren, natürlich, und die Ufer unſerer Bauplätze werden den in hellen Scharen von Berlin Beſitz ergreifenden Sachſen zur Beſichtigung frei⸗ gegeben. Glückliche Reiſe! Der Berliner Bär. Nationaltheater Mannheim. Heute, Samstag, zum letzten Male in dieſer Spielzeit„Wablen⸗ ſtein“, dramatiſches Gedicht von Schiller. Regie: Friedrich Brandenburg. Beginn: 19 Uhr.— In⸗ folge noch immer andauernder Erkrankung von Lutz⸗ Walter Miller muß die morgige Vorſtellung von „Mazeppa“ geändert werden. Es wird ſtatt deſſen Richard Strauß' Oper„Der Roſenkavalier“ gegeben. Muſikaliſche Leitung hat Eruſt Cremer. Regie: Helmuth Ebbs. H. S. Wöhrlin Landesleiter der Reichs muſik⸗ kammer. Auf Vorſchlag des Landeskulturwalters hat der Präſident der Reichskulturkammer den Lei⸗ ter der Kulturabteilung der Hitlerjugend, Gebiet Baden, Pg. Heinrich Siegfried Wöhrlin, zum Landesleiter der Reichsmuſtkkammer für den Gau Baden ernannt. Thealerbrief aus Karlsruhe Eines der angeſehenſten Mitglieder unſeres Schauſpiels, Staatsſchauſpieler Otto Kienſcherf, konnte faſt gleichzeitig mit ſeinem 70. Geburtstag auf eine 50jährige Zugehörigkeit zur deutſchen und auf eine 30jährige zur Karlsruher Bühne zurückblicken. Hier hat er als Darſteller, Spielleiter und Dramaturg mit dem ihm eigenen feinkünſtleri⸗ ſchen Sinn gewirkt und in der Neueinſtudierung von Otto Ernſt's ſchon etwas angeſtaubter Komödie „Flachsmann als Erzieher“ Gelegenheit, ſeine unentwegt friſche, lebensnahe Darſtellungs⸗ kunſt wieder unter Beweis zu ſtellen. Die Theater⸗ fveunde überſchütteten Otto Kienſcherf an ſeinem Jubiläumsabend mit Beifall. Zu einem goldenen Lorbeerkranz geſelte ſich ein grüner, und ein über reich beſetzter Gaben- und Blumentiſch gab Zeugnis von der herzlichen Sympathie und der Anerkennung für künſtleriſches Wirken, die ſich Otto Kienſcherf in ſeinem ernſten Dienſt für die Kunſt erworben hat. Heute ſind die Schulmänner nach der Art eines Flachsmann ausgeſtorben. Ulrich von der Treuck, der Darſteller des Flachsmann, hat in ſeinem eige⸗ nen Luſtſpiel„Der Mann von 50 Jahren“ einen ganz anderen Schulmann auf die Bühne ge⸗ ſtellt. Zwiſchen dieſem und der Jugend beſteht die engſte Bindung und ein klares, reines Verſtehen. Daher wird dieſer Mann von 50 Jahren auch durch die Jugend unſerer Zeit zurückgewonnen, zumal er ſich ja ſelbſt noch jung fühlt. Der Mann von 50 Jah⸗ ren, das iſt die Grundtendenz dieſes Luſtſpiels, hat kein Recht, in unſerer Zeit beiſeite zu ſtehen, auch ihm iſt ein Platz für kraftvolles Wirken vorbehal⸗ ten. Mit Ironie und Schalkhaftigkeit hat Trenck ſeine Lebensweisheiten durchſetzt, es iſt ein heiterer Spiegel, in dem jeder ſich ſelbſt erblickt. Bei der er⸗ folgreichen Uraufführung wurde von der Trenck als Autor, Spielleiter und Darſteller des Fünfzigjährigen herzlich gefeiert und mit ihm die Mitwirkenden, die die Idee des Stückes ſo tatkräf⸗ tig unterſtrichen. Mit großer Freude nahm das Publikum eine Neueinſtudierung der„Regimentstochter“ auf und eine weitere heitere Note trug in die mählich ſich dem Ende zuneigende Spielzeit ein Gaſtſpiel des Lübecker Intendanten Robert Bürkner und ſeiner Gattin Hanſt Naſſe. Beide haben früher eine Reihe von Jahren dem Badiſchen Staatstheater angehört. Ein herzlicher Willkommempfang wurde ihnen be⸗ reitet und der mitgebrachte, von nur zwei Perſonen beſtrittene amerikaniſche Schwank„Ich liebe dich“ trug ihnen ſtarken Beifall ein. Ern ſt Stolz.

„Ich kann beweiſen, daß der elektriſche Stuhl noch niemalg nen. getötet hat!“ Dieſen Alarmruf ſchleudert einer der größten lebenden Elek⸗ zitätsfor cher der Welt, 567 87jährige berühmte fran⸗ zöſiſche Phyſi e Profeſſor Jaques d Arſon val, der amerikaniſchen Juſtiz entgegen. Man nennt d' Arſonval, der ſeit 50 Jahren Mitglied der Medi⸗ iniſchen Akademie in Paris iſt, gerne den„großen ie Einer franzöſiſchen Gelehrtenfamilie ent⸗ nend, hat der greiſe Forſcher ſein ganzes Leben 915 Studium der geheimnisvollſten aller Kräfte, der Elektrizität, gewidmet. Er erfand unter anderem das nach ihm benannte Arſonvaliſations verfahren, eine elektrotherapeutiſche Heilmethode, die in der Behandlung des menſchlichen Körpers mit Tesla⸗ ſtrömen beſteht. In den letzten Jahren hat ſich der Gelehrte in ſeinem in dem Pariſer Vorort Nogent⸗ ſur⸗Marne gelegenen Laboratorium mit der Ein⸗ wirkung von inoͤuſtriellen Wechſelſtrömen auf den menſchlichen Körper beſchäftigt. Nun behauptet er auf Grund zahlreicher Experimente, daß ein Menſch, der auf dem elektriſchen Stuhl hingerichtet wird, durchaus nicht tot ſei. Er werde vielmehr nur tief eingeſchläfert und könnte mittels gewiſſer Behand⸗ lungen in faſt jedem Fall wieder zum Leben erweckt werden. Man bedenke, was das heißt, ſollte ſich dieſe Behauptung als Wahrheit herausſtellen! So lauten des Profeſſors eigene Worte:„Die induſtriellen Wechſelſtröme rufen in den meiſten Fäl⸗ len nur einen Scheintod hervor. Eine Rückkehr zum Leben iſt im allgemeinen möglich, wenn man ſofort darnach eine künſtliche Atmung vornimmt. Es gilt die Grundregel: ein von der Elektrizität Geſchla⸗ gener muß genau ſo behandelt werden, wie ein faſt Ertrunkener. Von dieſen Erfahrungen ausgehend, erhebe ich meine Stimme gegen die Hinrichtung durch die Elektrizität. Ich fordere die amerikaniſchen Voll⸗ ſtrecker elektriſcher Hinrichtungen heraus, es zu wagen, bei den von ihnen Hingerichteten die kündt⸗ liche Atmung in Anwendung zu bringen. Es wird meine Unterſuchungen beſtätigen. Erſt unlängſt be⸗ wies ein Vorfall, daß ich recht habe. Infolge eines Kurzſchluſſes floß ein Wechſelſtrom von 4500 Volt, alſo von der dreifachen Spannung des Stromes, der beim elektriſchen Stuhl zur Anwendung kommt, durch den Körper eines Mannes, und zwar minde⸗ ſtens zwei Minuten lang. Er lag da, wie vom Blitz gefällt. Erſt 40 Minuten ᷑arnach konnte künſtliche Atmung bei ihm vorgenommen werden. Der Mann kehrte zum Leben zurück und wurde gerettet. Dieſes Beiſpiel beweiſt zur Genüge, wie barbariſch und un⸗ zuve rl äſſig die Hinrichtung durch den elektriſchen Uhl iſt!“ zächelnd ergänzt der Forſcher ſeine Ausführun⸗ gen durch die Anmerkung, daß er bereits vor Jah⸗ ren ſeine Theorie, noch ehe ſie bewieſen war, in einer amerikaniſchen wiſſenſchaftlichen Zeitung veröffent⸗ licht habe. Das habe das völlig unerwartete Re⸗ ſultat gehabt, daß der elektriſche Stuhl zwar nicht abgeſchafft worden ſei, daß dagegen ſeitdem die Autopſie an dem Verurteilten ſofort nach der Exeku⸗ tion vorgenommen werde.„Eine weiſe Vorſichts⸗ maßregel,“ fügt der Gelehrte hinzu,„denn wenn ein Verurteilter zerſtückelt und in kleine Teilchen zer⸗ ſchnitten wird, dann hat man, wie ich nicht beitreiten kann, einigen Grund zu der Annahme, daß er nun ſchließlich doch tot iſt.“ tuh 8 — Daß ein Spitzbube ausgerechnet den Juſtiz⸗ palaſt zum Schauplatz eines frechen Gaunerſtückes erwählt, verrät Erfindungsgabe und Verwegenheit in gleichem Maß. In Wien hat ſich dieſer Tage ein Diebſtahl größten Stils in der Halle des Juſtiz⸗ palaſtes zugetragen. Bei einer Witwe in dem Wiener Stadtteil Bri⸗ gittenau erſchien ein junger Mann, der ſich als „Kriminalinſpektor Becker“ vorſtellte und die Frau aufforderte, ihm mit ihrem geſamten Schmuck„aufs Amt“ zu folgen; dort müßten gewiſſe Feſtſtellungen Neue Mannheimer Zeitung 7 Mitt ag⸗Ausgabe getroffen werden. Die 8 Legitimation zu fragen, ö amten über den D onaukanal durch ſtadt, bis ſie ſchließlich in der 6 Halle des mächtigen Juſtizpalaſtes eintrafen. Dort ließ der Betrüger die Frau auf einer Bank Plat nehmen und ſich den geſamten Schmuck im Werte von über 2000 RM. aushändigen. Die gute Frau übergab ihm ahnungslos ihre Koſtbarkeiten, als er ihr befahl, auf ihn zu warten, bis er den Schmuck ſeinem„Vorge⸗ ſetzten“ gezeigt habe. Eine geſchlagene Stunde harrte das gutgläubige Opfer dieſes geriſſenen Schwindlers aus, der inzwiſchen längſt mit ſeiner Beute in dem weitläufigen Haus auf Nimmerwiederſehen ver⸗ ſchwunden war. Vergeblich ſuchte ſie nach ihm bei den Juſtizbehörden, die natürlich keine Ahnung von ihrem Schmuck hatten, und die Kriminalpolizei konnte bis heute weder den Gauner noch den Schmuck bei⸗ bringen. Er erbeutete unter anderem eine Perlen ſchwur mit 110 Perlen, koſtbare Rubin⸗ und Sma⸗ ragd ringe, Brillantohrgehänge, mehrere Uhren und einen goldenen Saphirring. Auf Grund der Be ſchreibungen der Frau vermutet die Polizei, daß es ſich bei dem Betrüger um einen international be⸗ kannten und geſuchten rumäniſchen Verbrecher han⸗ delt, dem man auf der Spur iſt und der durch dieſe Köpenickiade ſeinen ſeitherigen Gaunerſtreichen eine briginelle Variante hinzugefügt hat. ** — Vermutlich werden die junge Kanaderin May Rice alle ihre Berufskolleginnen auf der Welt be⸗ neiden. Miß Rice iſt wohl die einzige Vertreterin des Waſchfrauenberufes, die ſich rühmen kann, ein eigenes Flugzeug zu beſitzen. Das liegt freilich in erſter Linie daran, daß der Kreis ihrer Stammkun⸗ den ſo groß iſt, daß ſie ihr Penſum gar nicht bewäl⸗ tigen könnte, wenn ſie ihre Geſchäftsreiſen nicht auf dem Luftwege ausführen würde. Die Kunden von Miß Rice ſind die Farmer, Jäger, Goldgräber und Goldwäſcher der kanadiſchen Wiſtprovinzen Sas⸗ katſchewan und Alberta. Ihre Lager, meiſt nur aus primitiven Blockhütten beſtehend, liegen oft hundert Meilen voneinander entfernt, und die Straßen, die durch die Wildnis führen, ſind ſchlecht und unwegſam. Der Athabaskaſee, wo die„fliegende Waſchfrau“ häu⸗ fig zu tun hat, liegt beiſpielsweiſe 400 Kilometer von der nächſten Bahnſtation entfernt. Die Männer, die hier nach Goldkörnern ſuchen oder dem Wild nach⸗ ſtellen, ſind zumeiſt ohne Frauen. Aber auch ſie brauchen von Zeit zu Zeit ein ſauberes Hemd, und ſo wird Miß Rice bei ihren regelmäßigen Beſuchen mit großer Freude begrüßt. Mit ſicherer Hand ſteuert ſie ihr kleines Sportflugzeug, und gleich nach der Landung beginnt die große Wäſche. So ein Waſch⸗ tag bringt der fliegenden Waſchfrau nach ihren eige- nen Angaben etwa 20 Dollar ein, und ſo kann man ſich vorſtellen, daß Miß Rice mit ihrem Beruf recht zufrieden iſt. * —„Apſilon Anriage“ heißt der größte aller der modernen Wiſſenſchaft bekannten Sterne. Nach den Angaben des Leiters der Yerkes⸗Sternwarte der Univerſität von Chikago, Dr. Struve, der übrigens einem alten deutſchen Aſtronomengeſchlecht ent⸗ ſtammt, hat dieſer Himmelskörper, der dem Stern⸗ bild des„Fuhrmanns“ angehört, einen Durchmeſſer von rund 4 Milliarden Kilometern. Der Rieſenſtern Ypſilon iſt alſo nicht nur 300 000mal größer als un⸗ ſere Erde, ſondern auch rund 3000mal größer als un⸗ ſere Sonne. Dabei erſcheint uns dieſer„Ueberſtern“ nur als ein ſchwachleuchtendes Licht am Himmel. Wir finden ihn mit einiger Mühe unterhalb des be⸗ kannten Sternbildes„Orion“, von dem er durch die Milchſtraße getrennt wird. Daß der Ypſilon Auriage uns nur als ſchwaches Lichtlein erſcheint, liegt an der ungeheuerlichen Entfernung, die zwiſchen dem Him⸗ melsrieſen und unſerer Erde iſt. Sie beträgt rund 16 000 Billionen Kilometer. Demnach braucht das Licht, das von dem größten der Aſtronomie bekann⸗ ten Stern des Weltalls ausſtrahlt, nicht weniger als 16 000 Jahre, bis es zu unſerer Erde gelangt. Die Lichtſtrahlen, die wir heute von dem Ypſilon ſehen, ſind von dem Stern bereits ausgeſandt worden zu einer Zeit, da es noch keinerlei menſchliche Kultur⸗ entwicklung gab. Eifmal zum Tode verurteilt dnb. Berlin, 24. Am Freitagabend verkündete der Vorſitzende des Berliner Sondergerichts das Urteil gegen die bei⸗ den Autobanditen Götze Walter Götze wurde wegen Mordes in zwei Fällen, davon in einem Falle in Tateinheit mit Ver⸗ brechen gegen§ 1 des Geſetzes zur Gewährleiſtung des Rechtsfriedens ſowie wegen gemeinſchaftlicher Verbrechen gegen das Geſetz gegen Straßenraub mittels Autofallen vom 22. Juni 1 in acht Fäl⸗ len ſowie wegen ſchweren Raubes, räuberiſcher Er⸗ preſſung, verſuchten Mordes und ferner in einem weiteren Falle wegen gemeinſchaftlichen Verbre⸗ chens gegen§ 1 des Geſetzes zur Gewährleiſtung des Rechtsfriedens elfſmal zum Tode verurteilt. Wegen einer Reihe anderer Straftaten, die ihm zur Laſt gelegt wurden, erhielt der Schwerverbrecher noch 15 Jahre Zuchthaus. Der Angeklagte Max Götze wurde wegen gemeinſchaftlich begangener Verbrechen gegen das Geſetz gegen Straßenraub mittels Autofallen vom 22. Juni 1938 in acht Fällen ſowie ſchweren Raubes, räuberiſcher Erpreſſung, verſuchten Mordes und fer⸗ ner wegen eines gemeinſchaftlichen Verbrechens ge⸗ gen§ 1 des Geſetzes zur Gewährleiſtung des Rechts⸗ friedens neunmal zum Tode verurteilt. Wegen der anderen Taten, die dieſem Schwerverbrecher zur Laſt gelegt wurden, erhielt er eine Geſamtſtrafe von 15 Jahren Zuchthaus. Beiden Angeklagten wurden die Ehrenrechte auf Lebenszeit aberkannt Sicherungsverwahrung gegen ſie angeordnet. Urteil erlangt ſofort Rechtskraft Juni. bürgerlichen und die Das Arteil im Kölner Schönewald-Prozeß dnb. Köln, 24. Juni. Nach neuntägiger Verhandlung wurde am Frei⸗ tagabend im Prozeß gegen den 30 Jahre alten Otto Schönewald und ſeine 27 Jahre alte Ehefrau Gerda Schöne wald, die angeklagt waren, am 2. November die 61jährige Zimmerver⸗ mieterin Korte und den 48jährigen Geldbriefträger Körner ermordet und den letzteren um 3 000 Reichs⸗ markt beraubt zu haben, das Urteil gefällt. Die Angeklagten werden wegen Mordes in zwei Fällen, in einem Falle in Tateinheit mit ſchwerem Raub— Vergehen gegen§ 251 Str. GB.— z we i⸗ mal zum Tode verurteilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte werden ihnen auf Lebenszeit aberkannt. Die Koſten des Verfahrens werden ihnen auferlegt. Im Schwefelbergwerk verſchütlet dub. Rom, 24. In einem Schwefelbergwerk bei Caxtaniſſeta(Si⸗ zilien) ſind durch einen Einſturz acht Bergleute ver⸗ ſchüttet worden. Trotz ſofort in Angriff genomme⸗ ner Bergungsarbeiten iſt es bisher noch nicht gelun⸗ gen, die acht Verunglückten zu bergen. Eroͤrutſch verſchüttet Vrennerſlraße Mailand, 23. Juni. Im Eiſacktal ſind nach einem heftigen Gewitter mehrere Steinlawinen niedergegangen, die die Breu⸗ nerſtraße an verſchiedenen Punkten verlegt haben. In der Nähe von Franzeusfeſte wurde die Straße durch einen Erdrutſch, der etwa 12 000 Kubikmeter Geſteinsmaſſen in Bewegung ſetzte, auf einer Strecke von 150 Meter verſchüttet. Auch die Eiſenbahnlinie wurde durch Geröll verlegt, aber von Arbeitern, die die ganze Nacht am Werke waren, wieder frei⸗ gemacht. Juni. dub. -Zug VBerlin-Krakau-Vukareſt entgleist dnb. War Der D⸗Zug Berlin— Krakau. Bukareſt en am Freitagmittag in der Nähe der Station zanow unweit Krakau. Durch ein Verſehen Weichenſtellung fuhr der Zug auf ein Neben wo die Lokomotive mit einigen Wagen entgleiſte unk umſtürzte. Eine Perſon wurde ſchwer, pier leicht verletzt. Unter den Reiſenden befand ſich die Gattin des deutſchen Geſandten in Bukareſt, die unverletzt blieb und mit den übrigen Fahrgäſten des Zuges nach kurzem Aufenthalt in einem anderen Zug die Reiſe nach Bukareſt fortſetzte. ch a u, 25. Junf. Zeilbombe tötet acht Perſonen Waſhington, 25. Juni. Infolge vorzeitiger Exploſion einer die in eine Petroleumquelle geſenkt werk wurden bei Hobbs in Neu⸗Mexiko acht getötet und vier verletzt. dub. Perſonen Blutige Schießerei auf dem Velgrader Bahnhof EP. Belgrad, 24. Juni. — Zu einem blutigen Vorfall kam es am Donners⸗ tag gegen Mitternacht auf dem Bahnhof von Bel⸗ grad. Wenige Minuten vor Abfahrt des Agran Schnellzuges feuerte ein junger Maun auf e Gruppe von Perſonen ſechs Revolverſchüf ab, durch die der Miniſterialrat des Vo 177 riums, Divjak, und der Holzhändler Bilbija auf der Stelle getötet und der D 1 1 ine Holzfirma und ein Privatangeſtellter ſchwer verletzt wurden. Auf dem Bahnhof entſtand eine große Pa⸗ nik. Ein Poliziſt verhaftete den Mörder. Im Ver⸗ hör gab der Täter, der den Eindruck machte, geiſtes⸗ geſtört zu ſein, eine unzuſammenhängende Schilde⸗ rung der Beweggründe ſeiner Tat. Die Polizei h den Eindruck, daß es ſich um einen Racheakt han da der Täter bei der gleichen Holzfirma angeſtellt war. Blutiges Drama im Gerichtsgebäude — Bukareſt, 24. Juni. Im Gerichtsgebäude von Kronſtadt ſpielte ſich am Dienstagabend ein blutiges Drama ab. Der B chef des Gerichtes, Waſſil Monteanu, hatte ſeit le gerer Zeit eine ſeiner Angeſtellten mit Liebesanträ⸗ gen verfolgt, ſo daß das Mädchen ſchließlich gezwun⸗ gen war, gegen ihren Chef die Diſziplinaranzeige zu erſtatten. Die Diſziplinarverhandlung war be⸗ reits für Anfang nächſter Woche feſtgeſetzt worden. Als das Mädchen am Dienstagabend das Büro verlaſſen wollte, zog Monteanu plötzlich einen Re⸗ volver und feuerte mehrere Schüſſe auf die Ange⸗ ſtellte ab. Glücklicherweiſe verfehlten die Kugeln ihr Ziel. Darauf ſchloß ſich Monteanu in ſein Arbeits⸗ zimmer ein und jagte ſich dort eine Kugel in die Schläfen. Er war auf der Stelle tot. Posamenten, Chintz Klöppeldecken und Spitzen KURZ WAREN El Bab, N 2. 9 Schloß Bathelemont ROMAN VON RUDOLPH PAGENSTECHER 17 Miet einem Male fiel ihm ein, daß er ſich ein Werk über China beſorgt hatte. Es lag unaufgeſchnit⸗ ten auf ſeinem Schreibtiſch, morgen wollte er mit dem Studium beginnen. Schließlich wußte er von China nicht viel mehr, als daß es ein Land war, in dem etwa 500 Millionen Menſchen wohnten. Die Be⸗ völkerung wurde durch Hungersnot und Ueber⸗ ſchwemmung alljährlich um eine Million dezimiert und vermehrte ſich um annähernd die gleiche Zahl. Er wußte, daß dort die Mingdynaſtie geherrſcht und von den Mandſchus abgelöſt worden war. Von Kon⸗ fuzius hatte er ſich einige Sprüche aus irgendeinem Buche abgeſchrieben und ebenſo von Laotſe. Die geographiſchen Verhältniſſe waren ihm ziemlich ver⸗ traut, aber alles in allem waren ſeine Kenntniſſe doch reichlich dürftig. Er beſchloß, mit Eifer die Durcharbeitung des Buches in Angriff zu nehmen. Schließlich konnte er doch nicht in Oſtaſien ankom⸗ men, ohne ſich vorher eingehend mit Land und Leuten befaßt zu haben. Zufrieden mit ſeinem Ent⸗ ſchluß ſchlief er ein. Im Traume ſah er ſich von lauter bezopften Ge⸗ ſtalten umgeben. Mandarine mit gelben Jacken und Glasknöpfen auf ihren Kopfbedeckungen mach⸗ ten vor ihm Kotau. Plötzlich waren ſie vom Erd⸗ boden verſchwunden. Er ſtand vor einer Truppen⸗ abteilung und ſollte ſie gegen den Feind führen. Vergeblich bemühte er ſich, ein Kommando heraus⸗ zubringen, die Stimme verſagte ihm. Alle Kräfte ſpannte er an, um zu ſchreien. Seine Mannſchaften ſahen auf ihn und wollten vorſtürmen. Muſik ſpielte irgendwo in der Ferne und kam langſam näher und näher. Immer ſtand er noch vor der Front und bewegte ſeine Lippen. Jetzt war die Muſik heran, und endlich ſchrie er das Kom⸗ mando„Fällt das Gewehr!“ heraus. Mit jähem Ruck erwachte er und fuhr im Bett im die Höhe. Von der Straße drang ohrenbetäubender Lärm zu ihm herauf. Wachte oder träumte er? Das war doch Muſik! Militärmuſik. Er war mit einem Satz aus dem Bette. Auf dem Korridor hörte er Mademoiſelle 'est la guerre! 175 Butin ſchreien:„Maman, maman, 'est la guerre. On cherche les drapeaux! Aber die tiefe Stimme der Mutter erwiderte in unerſchütterliche Ruhe:„Sois tranquille, ma chère. Le colonel est parti, les souris dansent!“ 'Hauteville blickte durch den halbgeſchloſſenen Fenſterladen und brach in lautes Lachen aus. Das alſo war der vermeintliche Kriegslärm! Unten zog das geſchloſſene Offizierskorps der Infanterie mit der Regimentsmuſik an der Spitze vorbei. Sechs Leutnants trugen auf einem ausgehobenen Tür⸗ flügel eine Geſtalt in Uniform: Als'Hauteville näher hinblickte, erkannte er den abgefeierten Oberſt⸗ leutnant. Alle ſangen im Chor:„Hup, hup, hup, jetzt kommen wir mit dem Jupp.“ Wilhelm Buſch fiel ihm ein: Der Joſeph geht betrübt nach Haus, Er ſieht nicht mehr ſo ſtattlich aus! 'Hauteville ſah auf die Uhr. Es war einhalb drei. Er warf ſich wieder ins Bett und ſchlief traumlos und feſt bis zum Morgen. In Batheléemont wurden die Vorbereitungen zu Madeleines Abreiſe getroffen. Die kleine Germaine ſollte unter Aufſicht von Madame Guilbert, ihrer alten Kinderfrau, zurückbleiben. Madeleine hielt den Aufenthalt der Kleinen in der friſchen Landluft für beſſer. Zudem hatte ſie den Wunſch, einmal für kurze Zeit der täglichen häuslichen Sorgen ledig zu ſein. Ihr Schwager hatte ihr dringend zugeredet, allein zu reiſen, und verſprochen, auf dem Gut ſelbſt von Zeit zu Zeit nach dem Rechten zu ſehen. Der Entſchluß wurde ihr nicht leicht. Noch nie hatte ſie ſich von Germaine getrennt. Wenn ſie daran dachte, daß das Kind in ihrer Abweſenheit krank werden könnte, war ſie verſucht, ihre ganze Reiſe aufzugeben. Aber konnte dem Kind nicht auch in ihrer Gegenwart etwas zuſtoßen? Wieder ſah ſie den Wagen mit den durchgehenden Pferden vor ſich. Sie ſchlug die Hände vor das Geſicht, ſobald ſie an das Ereignis dachte. Trotz alledem ſtand dieſe Reiſe wie eine Verlockung vor ihr, ohne daß ſie ſich hätte Rechenſchaft ablegen können, warum. Vielleicht war es das Verlangen, einen Hauch von der Welt da draußen zu verſpüren, der ſie ſich ſo lange entzogen hatte? Nach dem Tode ihres Mannes hatte ſie Bathelémont nur ein einziges Mal verlaſſen. Das war gleich damals nach der Bei⸗ ſetzung geweſen, als ihre Geſundheit dies dringend erforderte. Schließlich war ſie ja noch ſo jung. Was kannte ſie denn überhaupt, was wußte ſie von der Welt? Gleich nachdem ſie aus dem Sacré coeur gekommen war, hatte ſie ſich verheiratet. Es waren ſchöne Jahre, die ſie mit ihrem Manne verlebt hatte. All⸗ jährlich hatten ſie ſich im Winter ein paar Wochen in Paris und im Sommer in Trouville aufgehalten. Welch glückliches, ſorgloſes Leben war das geweſen! Aber ſie empfand keine Sehnſucht, weder nach Paris noch nach der See. Die Erinnerungen hätten ſie dort auf Schritt und Tritt verfolgt. Irgend etwas ſetzte ſie bei dem Gedanken an ihre Reiſe in Unruhe. Die Sorge um ihr Kind war es nicht allein. Sie grübelte über die Urſache, aber ſie kam ihr nicht auf den Grund. Madeleine ſtand in ihrem Ankleidezimmer vor den geöffneten Koffern. Sie liebte keine Hilfe⸗ leiſtungen und zog es vor, ihre Toiletten ſelbſt zu verpacken. Dabei verfuhr ſie mit einer Sorgfalt, die erſtaunlich war. Es klopfte an die Tür und Made⸗ moiſelle Huggendoubler, die redſelige Wirtin, trat ein. Sie ſprach ein Franzöſiſch mit jenem harten Anklang, der ſie ſofort als Elſäſſerin kennzeichnete. Die alemanniſche Mundart, die ihre Vorfahren jahrhundertelang geſprochen haben mochten, ver⸗ leugnete ſich auch bei Anwendung der franzöſiſchen Sprache nicht. Madeleine und ihr Schwager machten ſich oft über den merkwürdigen Dialekt luſtig, aber ſte hätten ihn nicht miſſen mögen. Mademoiſelle Huggendoubler hielt einen Zettel in der Hand, den ſie mit ihrer ungelenkigen Schrift vollgekritzelt hatte. „Die Aprikoſen, die mir der Gärtner gebracht hat, ſind„abominable“, begann ſie ihren Redefluß. „Madame ſollten ſie ſich einmal anſehen. Ich bin ſicher, er hat die beſten auf den Markt gebracht. Der alte Liederjahn, ich kenne ſeine Schliche. Schon im vergangenen Jahr habe ich gedroht, ſie ihm an den Kopf zu werfen, aber da waren ſie noch weit beſſer. Er bekümmerte ſich nicht um das Obſt, Madame, er läßt alles verkommen, verlaſſen ſie ſich darauf. Schon der verſtorbene Herr Baron hat es ihm geſagt, aber ſtatt beſſer wird es von Jahr zu Jahr ſchlechter. Ich kann die Aprikoſen fortwerfen, man kann die Schweine damit füttern, aber einkochen kann man ſie nicht. Und die Birnen, von ihnen will ich lieber gar nicht erſt anfangen. Sie ſind zu frühzeitig ab⸗ genommen und ſteinhart. Er ſollte ſie zur Strafe ſelbſt eſſen.“ den ewigen Streit zwiſchen Mademoiſelle Huggendoubler und dem Gärtner. Sie konnten ſich gegenſeitig nicht ausſtehen, weil ſie eiferſüchtig aufeinander waren. Jeder wollte der erſte in der Gunſt der Baronin ſein. Madeleine ver⸗ folgte die Taktik, jedem Recht zu geben, wobei ſie ſich am ſchnellſten beruhigten. „Unerhört, Antoinette“, ſagte ſie mit erkünſtelter Empörung,„ich werde ein ernſtes Wort mit ihm reden. Wie kann er ſich erlauben, ſo ſchlechtes Obſt in die Küche zu liefern? Mein Schwager wird ihm genau auf die Finger ſehen, während ich fort bin.“ Mademoiſelle Huggendoubler atmete ſichtlich er⸗ leichtert auf. Sie murmelte noch etwas, was ſich anhörte wie„Cet idiot, ce vieux coquin, ce filou“ dann ſchien ihr Zorn verraucht. Aber ſchon ſetzte ſie zu neuem Redeſchwall an. „Die Wäſche, Madame, die Wäſche!“ Dabei ſchlug ſie die Hände zuſammen und ſah gen Himmel, aber mit jedem Auge in einer andern Richtung. Anmut war überhaupt nicht Mademoiſelle Huggen⸗ doublers ſtärkſte Seite.„Sie müſſen neue Wäſche beſtellen, Madame, ſie beſteht nur noch aus Löchern. Ich geniere mich, ſie auf die Bleiche zu legen. Vor allen Dingen die Küchenwäſche, Madame, die Hand⸗ tücher, die Sie im letzten Jahr aus Metz bezogen hatten, von einer deutſchen Firma, den Namen habe 7 vergeſſen. Es war ſchlechte Ware. Hätten Madame ſie, wie ich ſagte, aus Mülhaufen bezogen, wären wir beſſer bedient worden. Nichts geht über Elſäſſer Leinen, Madame. Meine Mutter hat zu Hauſe noch Wäſche aus Mühlhauſen, die von ihrer Mutter ſtammt und täglich gebraucht worden iſt. Madame, welche Ware! Man kann noch heute Staat damit machen.“ Madeleine erblickte erſt jetzt den bekritzelten Zettel in Mademoiſelle Huggendoublers Hand. Sie wußte, was ihr noch bevorſtand, aber jetzt wollte ſie die lange Reihe von Haushaltungsfragen nicht mit an⸗ Madeleine kannte hören.„Antoinette, in einer Stunde komme ich zu Ihnen herunter. Jetzt muß ich erſt meine Koffer packen!“ (Fortſetzung folgt) ARbnpr KUF Me Anka vorteilhaft bei . a 5

e, n Am heutigen Samstag und morgigen Sonntag: Kreistage des Kraichgaues und Bruhrains In Bruchſal und Sinsheim verſammeln ſich tauſende von Volksgenoſſen Die Reihe der Kreistage des Frühſommers be⸗ ſchließen Ende ſieſer Woche die Kreiſe Bruchſal und Sinsheim. Der Berichterſtatter des NS⸗Gau⸗ dleuſtes ſchildert uns die Ei Hrücke einer Fahrt durch den Bruhrain nach Bruchſal uerd weiter nach dem in das fruchtbare Hügelland des Kraichgaues eingebetteten Sinsheim. Schwere Kampfjahre in Bruchſal Kaum in einer anderen badiſchen Stadt prallten vor 1933 die politiſchen Gegenſätze heftiger aufein⸗ ander als in dem ſchmucken Landſtädtchen Bruchſal. Daß in einer Stadt, die von 17000 Einwohnern 700 Juden zählte, die NSDAP keinen leichten Stand hatte, darf nicht überraſchen. Zwar regte ſich ſchon früh die Abwehr in der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung, die bereits 1923 in Bruchſal Fuß faßte. Jahre hindurch konnte ſie ſich aber nicht gegen die von den Juden organiſierte gegneriſche Front durch⸗ ſetzen. Im Februar 1933, alſo nach der Machtüber⸗ nahme, verübte die Kommune noch einen Feuer⸗ überfall auf ein nationalſozialiſtiſches Parteilokal, nachdem ſie in der letzten Wahl des Jahres 1932 1100 Stimmen gezählt hatte. Bei den Bruchſaler Kommuniſten handelte es ſich übrigens um eine Oppoſitionsgruppe, der die KPD nicht radikal ge⸗ nug war, und die in Bruchſal die zweitſtärkſte Orts⸗ gruppe Deutſchlands beſaß. Es iſt ſchon ſo, wie Kreisleiter Epp uns ver⸗ ſicherte: Bruchſal war ein ungewöhnlich ſchwieriges 1 politiſches Gelände, das er in den Jahren vor der Machtübernahme zu bearbeiten hatte. Und es will ſchon etwas beſagen, wenn hier die feindliche Uebermacht gründlich zer⸗ ſchlagen wurde. Die Partei ſah ſich auch im Bereich der Wirtſchaft ungünſtigen Verhältniſſen gegenüber. Der überbe⸗ völkerte Kreis hat ſo wenig Induſtrie, daß täglich mehrere Omnibuſſe mit Arbeitern von Bruchſal nach dem benachbarten Württemberg fahren müſſen, wo die Arbeiter ihrem Broterwerb nachgehen. Nahezat die Hälfte aller im Kreisgebiet beſchäftigten Arbei⸗ ter geht in die zahlreichen Zigarrenfabriken, die nur geringe Verdienſt möglichkeiten bieten. Die fleißi⸗ gen Landwirte ſind auf den Handelsgewächsbau an⸗ gewieſen, mit dem allein ſie ein Maximum an Er⸗ trägen aus den ſchmalen Aeckern herausholen kön⸗ nen. Die Kreisleitung hat ſich ſtark für die Ver⸗ größerung des Obſtbaues eingeſetzt. In der Kreisſtadt wurde ein Obſtmarkt eingerichtet und einige 1000 Bäume neu gepflanzt. Wie die Partei überhaupt keine Möglichkeit außer acht läßt, neue wirtſchaftliche Quellen zu erſchließen. Leiſtungen des Kreiſes in eigener Schau Einen hervorragenden Platz nimmt die Sied⸗ lungstätigkeit in der Kreisſtadt und in den Landgemeinden ein. Eine in Baden einzig daſtehende Einrichtung, die beſonders bei der Arbeiterbevölke⸗ rung ſtarken Anklang gefunden hat, iſt die vor etwa 1% Jahren geſchafſene Kleintier⸗Muſter⸗ farm. Es wurden etwa 20 Stallungen für Kanin⸗ chen, jede mit einem Stück Garten, nach einheitlichen Geſichtspunkten angelegt, in denen die Tierhaltung laufend überwacht wird. Der Kreisleiter hat für die beſten Zuchtleiſtungen des Jahres Preiſe aus⸗ geſetzt. Die guten Ergebniſſe machten es möglich, im vorigen Jahr die erſte Landesſchau für Kleintier⸗ zucht in Baden zu veranſtalten. Die Gemeinden geben auf der Kreisleiſtungsſchau 7 hauptſächlich eine Ueberſicht ihrer Bautätigkeit: Siedlungen, Rathaus⸗ und Schulhausbauten, Schwimmbäder, Sportplätze und Dorfverſchönerung. In der Kreisſtadt ſelbſt wächſt zur Zeit die Hans⸗ Schemm⸗Schule, der größte und wohl auch neuzeit⸗ lichſte Schulhausneubau Südweſtdeutſchlands, aus den Grundmauern. Noch eine andere wohl unerreichte Leiſtung hat der Kreis Bruchſal zu verzeichnen: fämtliche Gemeinden beſitzen Volks⸗ büche reien. Ueber die Gaugrenzen hinaus be⸗ kannt ſind die Schwefelbäder in Langenbrücken und Mingolsheim mit dem höchſten Hundertgehalt in Deutſchland, die von Heilſuchenden von weit her auf⸗ geſucht werden. Die Feſtfolge Am Kreistag wird die ganze Kreisſtadt von dem ſtarken Pulsſchlag unſerer Zeit erfüllt ſein. Am heutigen Samstag, dem 25. Juni, wird die Lei⸗ ſtungsſchau eröffnet. Stellvertretender Gau⸗ leiter Röhn ſpricht auf der Führertagung. Abends 8 Uhr erfolgt die Feſtaufführung von„Der 18. Oklober“. Sonntag vormittag nimmt der Stell⸗ vertretende Gauleiter nach einer Morgenfeier, der erſten in dieſem großen Rahmen, den Appell der Politiſchen Leiter ab. Um 1 Uhr 90 ſolgt die Großkundgebung auf dem Maifeld mit Staatsſekretr Kögelmaier ⸗ München. Das Volksfeſt am Nachmittag bringt im bunten Wechſel Maſſenchöre, Tänze, turneriſcthe Vorführungen, Kunſtradfahren, Ringkämpfe und Humor. Im bäuerlichen Kreis Sinsheim Ein ſtilles Landſtädtchen, in deſſen Straßen der Kraftwagen dem Heuwagen begegnet, liegt abſeits von der großen Heerſtraße: Sinsheim an der El⸗ enz. Wir befinden uns in einem ausgeſprochen bäuerlichen Bezirk. Wir haben faſt gar keine In⸗ duſtrie“, ſagte mit einem halben Bedauern Kreislei⸗ ter Geiger.„Es gibt bei uns einige Ziegeleien, die Aufträge im Ueberfluß haben. Daneben ein Eiſenwerk in Sinsheim, Zigarrenfabriken und einige andere Kleinbetriebe. Im Auguſt ſoll in Ober⸗ gimpern ein Zementwerk in Betrieb genommen werden, das im weiten Umkreis Arbeiter beſchäfti⸗ gen kann. Arbeitsloſe gibt es bei uns ſeit langem kaum mehr. Wenn es uns noch gelingt, daß kein Arbeiter des Kreisgebietes mehr nach außerhalb in Arbeit gehen muß, haben wir genug Induſtrie.“ Die Landwirtſchaft iſt und bleibt die Stärke des Kreiſes Der Ackerbau iſt hoch entwickelt. Die Beſitzver⸗ hältniſſe ſind weſentlich günſtiger als im benachbar⸗ ten Kreis Bruchſal. Der Bezirk zählt mehrere hun⸗ dert Erbhöfe und eine große Zahl anderer guter Mittelbetriebe. Sehr gute Erträge liefern Zucker⸗ rüben, Mais und Tabak. Es iſt das Bild einer ruhigen und ſtetigen Ent⸗ wicklung in dieſem Bauernland. Bemerkenswert iſt die lebhafte Siedlungstätigkeit auch auf dem Land. Einen ſtarken Aufſchwung hat nach der Schöne Kraichgaulandſchaft: Nun n, 5 Tiſuoulziuiuu * Schwetzingen, 24. Juni. Gaſtliche Aufnahme von öſterreichiſchen SA⸗Kame⸗ raden. Am Donnersmittag traf hier eine größere Anzahl öſterreichiſcher SA⸗-Kameraden ein, welche zu⸗ nächſt den Schloßgarten beſichtigten und dann bei den gaſtfreudigen Quartiergebern das Abendeſſen ein⸗ nahmen. Die Gäſte hat der Schloßpark ſichtlich be⸗ eind ruckt. Kraftrad in Flammen. Zwiſchen Schwetzingen und Brühl geriet ein Kraftrad wahrſcheinlich infolge Ueberhitzung in Brand. Der Lenker des Fahrzeugs ſowie der auf dem Sozius ſitzende Mitfahrer konn⸗ ten ſich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Paſſanten überſchütteten das Rad mit Erde, ſo daß eine Explo⸗ ſion des Benzintanks verhütet werden konnte. Sommernachtfeſt am 2. Juli. Die Reihe der ſommerlichen Feſte wäre ohne das bezaubernde Som⸗ mernachtfeſt im Schwetzinger Park nicht vollſtändig. Der Park wird wieder mit Tauſenden von Lämp⸗ chen und Lampions illuminiert. Mit dem Tanz in den Zirkelſälen iſt ein orientaliſches Kabarett im Moſcheehof verbunden. Gleichzeitig wird der Oden⸗ waldklub ſeine Haupttagung in Schwetzingen abhalten. Sonnwenofeiern In dieſem Jahre wurde die Sonnwendfeier in Altlußheim erſtmals an den Ufern des Rheins durchgeführt. Die Flammen des mächtigen Holz⸗ ſtoßes ſpiegelten ſich in den Wellen und geſtaltetem das nächtliche Geſchehen außerordentlich feierlich. Sprecher war Truppführer Enchelmeier. In Neulußheim wickelte ſich die Feierſtunde auf dem Sportplatz an der Waghäuſeler Straße ab. Auch hier wirkten Sprecher aus den Formationen mit. In Reilingen marſchierten die Teilnehmer vom Adolf⸗Hitler⸗Platz zum Sportplatz. Die SA hatte die Ausgeſtaltung der Feier in die Hände ge⸗ nommen. Mit ſinnvollen Verſen wurden die Kränze dem Feuer übergeben. An allen Veranſtaltungen hat ſich die Bevölkerung recht rege beteiligt. * * Plankſtadt, 24. Juni. In dieſer Woche hat mit allem Nachdruck die Heuernte eingeſetzt. Unſere Bauern fahren täglich frühmorgens zur Kollerinſel, um ſpät abends mit ſchwer beladenem Wagen heim⸗ zukehren. * gteilingen, 24. Juni. Poſtſchaffner a. D. Johann Sturm, Mörſchgaſſe, konnte in körperlicher und geiſtiger Friſche ſein 80. Lebensjahr vollenden. Dem greiſen Geburtstagskind alles Gute für den Lebens⸗ abend! Am Steinsberg bei paß des Kraichgaues“ genannt. Schaffung des Soleſchwimmbades, des einzigen in Süddeutſchland, in dem ſchönen Kurpark das ſchöne Bad Rappenau genommen. Mit ſeiner ſchönen landſchaftlichen Umgebung und der ruhigen Lage iſt der Kurort zur Erholung wie geſchaffen. Die Frem⸗ denziffern bezeichnen eine aufſteigende Entwicklung. Die Feſtfolge Nach den Zehnjahresfeiern der Ortsgruppen Eichtersheim, Stebbach, Kirchardt und Ittlingen, die zu den erſten in Baden zählen... vereinigt nun der Kreistag die Bevölkerung aus Stadt und Land zu einem noch nie erlebten Feſt. Er beginnt am heuti⸗ gen Samstag, dem 25. Juni, mit der Eröffnung der Antibolſche wiſtiſchen Schau. Es fol⸗ gen die Führertagung mit dem Stellvertreten⸗ den Gauleiter Röhn und ein von Muſikern des Kreiſes durchgeführtes gemiſchtes Konzert, das mit einem Volkslied aus dem 15. Jahrhundert beginnt und mit Liedern der Gegenwart ausklingt; den Schluß jedes Liedes ſingt alles mit. Am Sonntag iſt die Großkundgebung auf dem Robert⸗Wag⸗ ner⸗Platz, auf der Miniſter Dr. Schmitthenner ſpricht. Auf dem anſchließenden Volksſfeſt tritt ne⸗ ben den anderen Gliederungen die SS⸗Reiterei mit einem ſtarken Aufgebot auf. Den Abſchluß bildet ein Feuerwerk mit Beleuchtung des Wahrzeichens Sins⸗ heims, des hoch gelegenen Bauwerkes, das jetzt das Jugendſtift beherbergt. Sinsheim wegen ſeiner beherrſchenden Lage„Kom⸗ (Aufnahme: Dietmeier) ui ul buu yu ui Eröffnung des neuen Karlstorbahnhoſs. Wie der Präſident der Reichsbahndirektion Karlsruhe bei einer Preſſebeſichtigung des neuen Karlstorbahnhofs mitteilte, wird die Eröffnung des Berriebes im neuen Aufnahmegebäude am 28. Juni erfolgen. Hochſchulnachricht. Die Preſſeſtelle der Univerſi⸗ tät Heidelberg teilt mit: Profeſſor Dr. K. Brink⸗ mann, Direktor des Inſtituts für Sozial⸗ und Staatswiſſenſchaften und ſtellvertretender Dekan der Staats⸗ und Wirtſchaftswiſſenſchaftlichen Fakultät, wurde zum Mitglied der Akademie für Deutſches Recht ernannt. lich adi Lc uuigoliaſen Wiederſehen der 8er⸗Reſerve Bei dem Monatsappell der Reſerve⸗Sger⸗ Kameradſchaft konnte Kameradſchaftsführer Augs⸗ burger bekanntgeben, daß jetzt endlich die Geneh⸗ migung zum Bau des in Pirmaſens zu erſtellenden Denkmals, zu Ehren der Gefallenen des ehemaligen Bayeriſchen Reſ.⸗Inf.⸗Regts. Nr. 8, eingetroffen iſt. Der künſtleriſche Entwurf ſtammt von dem Ludwigs⸗ hafener Bildhauer Auguſt Durſy— einem ehema⸗ ligen Reſ.⸗Zer—, der mit der Ausführung des Denk⸗ mals beauftragt iſt. Der noch fehlende reſtliche Geldbetrag von etwa 1000 Mark wird von den ehe⸗ maligen Regiments⸗Angehörigen aufgebracht. Die Einweihung findet im September ſtatt. Ein Bubenſtreich. Nachts wurde bei dem Bild⸗ hauer Guſtav Ton ein fertiggeſtellter Grabſtein zerſtört. Die Polizei konnte den Täter ausfindig machen. Ferienkinder aus Düſſeldorf kehren heim. Die in Oppau weilenden Ferienkinder aus Düſſeldorf kehren heute in ihre Heimat zurück.— Die Kinder, die vier Wochen in Düſſeldorf weilten, ſind geſtern wieder in Oppau eingetroffen. Sulzbach, 22. Juni. An Stelle der aus dem Schuldienſt ausgeſchiedenen Lehrerin, Fräulein Hitzfeld, iſt mit Wirkung vom 1. Auguſt Haupt⸗ lehrerin Frl. Mathilde Kuhn von Roth bei Heidel⸗ berg an die hieſige Schule verſetzt. Lehrer Knittel verſieht in der Zwiſchenzeit aushilfsweiſe den Dienſt. * Donaueſchingen, 24. Juni. Am Mittwochnach⸗ mittag ſchlug der Blitz bei einem Gewitter in den Farrenſtall ein. In kurzer Zeit ſtand das Ge⸗ bäude vollſtändig in Flammen, die auch auf das Oeko⸗ nomiegebäude des Alois Schacher übergriffen. Nur mit Mühe konnte das Vieh gerettet werden. Die beiden Gebäude wurden vollſtändig vernichtet. Auf der Straße tödlich verunglückt * Bruchſal, 24. Juni. Am Freitagvormittag er⸗ eignete ſich in Mingolsheim auf der Kreuzung der Reichsſtraße 3(Heidelberg— Bruchfal) mit der Bahnhofſtraße ein ſchwerer Verkehrsunfall. Der Perſonenkraftwagen eines Arztes wollte in die Reichsſtraße 3 einbiegen, und ſtieß dabei mit einem aus Richtung Heidelberg kommenden Kraftwagen zuſammen. Der Wagen des Arztes wurde ſehr ſchwer beſchädigt. Von den Inſaſſen wurde der Arzt ſchwer verletzt in das Krankenhaus Bruchſal eingeliefert, während eine Verwandte des Arztes wenige Minuten nach dem Unfall ſtarb. * Baden⸗Baden, 24. Juni. Im Stadtteil Oos iſt der Kaufmann Andreas Greulich aus Altheim (bei Offenburg) mit ſeinem Kraftrad tödlich ver⸗ unglückt. Der in den goer Jahren ſtehende Mann befand ſich auf einer Geſchäftsreiſe. * Kehl, 24. Juni. Der von Freiſtett ſtammende Kraftradfahrer Karl Schmidt ſtieß an der Straßen⸗ kreuzung Neumühl— Auenheim mit einem Rad⸗ fahrer zuſammen und zog ſich durch den Sturz ſo ſchwere Verletzungen zu, daß er nach der Einliefe⸗ rung ins Kehler Krankenhaus geſtorben iſt. Vom Starkſtrom getötet * Karlsruhe, 23. Juni. Im Stuttgarter Katha⸗ rinenhoſpital ſtarb an den Folgen eines Betriebs⸗ Unfalles der 35jährige Karlsruher Lokomotivheizer Johann Blaukenbühler, Vater zweier Kinder. Als vor einigen Tagen Blankenbühler nach der Einfahrt in den Stuttgarter Hauptbahnhof als Heizer auf dem Oberbau ſeiner Lokomotive etwas nach⸗ ſchauen wollte, kam er mit der Hochſpannungsleitung für die elektriſchen Triebwagen in Berührung. Lich⸗ terloh brennend ſtürzte der Bedauernswerte auf den Bahuſteig. Entgegen der urſprünglichen Annahme war der Verunglückte nicht ſofort tot, wurde aber mit lebeusgefährlichen Brandwunden ins Katha⸗ rinenhoſpital eingeliefert. Dort iſt dann Blanken⸗ bühler tags darauf ſeinen Verletzungen erlegen. Anter den einlaufenden Zug geſtoßen * Bingen, 23. Juni. Auf dem Binger Bahnhof wollten 1000 Gäſte des Eiſenbahnvereins Stuttgart nach einem Ausflug wieder mit einem Sonderzug zurückfahren. Während der Zug in den Bahnhof ge⸗ ſchoben wurde, ſetzte auf dem Bahnſteig ein rückſichts⸗ loſes Gedränge ein, um die beſten Plätze zu erſtür⸗ men. Dadurch wurde die 45 Jahre alte Frau Kölle aus Stuttgart, die mit ihrem Mann und zwei Söh⸗ nen vorne an der Bahnſteigkante ſtand, zwiſchen Bahnſteig und Trittbretter geſtoßen. Sie geriet unter den Zug. Der rechte Arm wurde ihr ab⸗ gefahren und das Schulterblatt herausgeriſſen. In bedenklichem Zuſtande mußte die Frau ins Krankenhaus gebracht werden. Heddesheim, 24. Juni. In einer der letzten Nächte drangen Füchſe in die Hühnerfarm des Züch⸗ ters Karl Schubach am Viernheimer Weg ein. Den gefährlichen Räubern fielen 300 Junghühner zum Opfer, die zu einem großen Teil von in der Nähe arbeitenden Landwirten vergraben aufgefunden wurden.— Landwirt Peter Schmich iſt hier aus dem Leben geſchieden. Am gleichen Tage ſtarb im Ortsteil Muckenſturm die frühere Gutsbeſttzerin Anna Maria Gaßner, geb. Wanner. * Neuſtadt i. Schw., 24. Juni. Der 62 Jahre alte Landwirt Theodor Thoma aus Todtnau ſtürzte bei der Heuernte vom geladenen Heuwagen, als er die Halteſtangen feſtbinoͤen wollte. Er war ſofort Tageekalencleꝛ Samstag, 25. Juni 5 Nationaltheater:„Wollenſtein“. dromatiſches Gedicht vo Schiller, 19 Uhr. Libelle: 16 Uhr Tanztee; 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Reichstagung des Fachamtes Chemie der DA. Roſengar⸗ ten: 20.15 Uhr Großvarieté⸗Feſtſpiele. Anſchließend Tanz. Stadion: Schlußwetttlämpfe und Schlußkund⸗ gehung. 5 Wartburg⸗Hoſpiz: 16 Uhr Eröſfnungsſeter zur Ausſtellung „Luther, ſein Leben und ſein Werk“. Kaffee Odeon: Konzert(Verlöngerung!. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Llbelle, Kaffee Kurpfalz, Flughafengaſtſtätte, Fried richspark, Reſengarten. Lichtſpiele: Univerfſum:„Die Auſternlilli“.— Alhambra:„Nvette“. — Schauburg:„Rekrut Willi Winkie“,— Palaſt und Gloria:„Die unruhigen Mädchen“.— Capitol und Scala: „Brondway⸗ Melodie 1938“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Prunkräume und Stadtgeſchichtliche Sammlungen in Neuoröônung. Theatermuſeum, E 7, 20; Geöffnet von 10 bis 13 und von 15—17 Uhr. Sonderſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnis⸗ Ausſtellung. Sternwarte: Gebifnet von lo bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöſſnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Leſeſgal geöffnet von 10 bis 18 und von 15 bis 17 Uhr. Graphiſche Sammlung und Kupfer⸗ ſtichkabinett. 5 Mannheimer Kunſtverein, L I, 1: Gebifhet von 10 bis 18 und von 15—17 Uhr. Karl Truppe, Graz, und Eugen Wolff, Filseck, Gedächtnisausſtellung. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 Uhr; Leſeſäle geöffnet von 9 bis 13 Uhr. Sonderausſtellung: Hutten⸗Gedächtnis⸗Ausſtellung. Städtiſche Volksbücherei: Ausleihe von 1030 bis 12 Uhr und von 16 bis 19 Uhr. Leſeſaal geöffnet von 10.80 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr. Städtiſches Hallen bad, U 3, 1: Geöffnet von 10-20 Uhr. Hafenrundfahrten: 10, 11, 15, 16, 17 Uhr ab Fried⸗ richsbrücke. i Flughafen: Rundflüge über Mannheim. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Berein, Telefon 343 21.

Seite Nummer 286 Neue Mannheimer Zeitung Mittags⸗Ausgabe Samstag, 25. Juni 1938 Deutſche Studentenmeiſterſchaften in Mannheim Cramer, Die. haben das Wort deutſchen Me tsmehrkämp⸗ ſchulen faſt reſtlos vor⸗ die Klaſſe 1 den Hoch⸗ laſſe! denjenigen mit 400 bis kleineren Univerſitäten vor⸗ utten dabei die Klaſſe 1 fe 8, Ser Teilnehmer. Die erreöchten diert und dur e Zahl der laſſe über Teilnehmer roße Felder und alle belegt. Im Hauptſeld ſeloſt an acht und mehr Plätzen gekämpft. Es fapbenprächtiges Billd, das ſich Z tſchkruern die nun ſchon in etwas ſtärkerer rſchienen en. m die Mittagsſtunde war über den Stand der Wett⸗ f 0 kannt J tereſſieren werden aber en Zehnkampfmeiſters l ſtartet. Müller ſprang beer 60,15 Meter und 200 Meter erreichte er erſter Linie Vorkämpfe erledig⸗ ge Leiſtungen. Man ſpürte dem Ende zu geht und nun die Elite an den Start kommt. Die Frankfurterin die 80 Meter in 10,3 Sek. und kam damit idung. Im Kugelſtoßen wurden die 12 Meter darunter war auch die Hamburgerin Hochſprung über 1,50 Meter kam; in Konkurrenz aber noch zwei Konkurrentinnen vor en die Marbugerin Lockemann 1,54 Mtr. g. den Handbſa 5 ſpielen wurde zu nächſt nichts geben da hi noch einige Einſprüche zu exle⸗ Dieſe Spiel e wunden übrigens auf dem Ger⸗ 5 Durchführung gebracht. Lebhaft ging es wieder auf den Tennisſeldern zu. Hier 8 folger rge bniſſe: Wi Berl in— Uni Freiburg H Berlin 511. ie inteneſſanteſte Ger in— Uni Göttingen ſtand um e Doppel zur Eutſcheidung beinahe eine Ueberraſchung. Penker für Göttingen ſtartend, um gegen Drexler⸗Berlin mit 11:13, d bringen wir noch die Ergebniſſe des Vier⸗ für ee 1. Eagerſtedt⸗Hamburg 60.: ipzig 57 15 255 old⸗Leipzia 56.; 4. 9 3 ⸗ Heidelberg, Grein⸗Frei⸗ Fre 12 5 ſüapie Dovidat⸗Jena erreichten , von Wedel⸗ 53 Punkte. Die Kämpfe der Leichtathleten Wie am Vormittag gab es auch am Nachmittag des frei⸗ tags auf dem Stadion wieder große Felder und harte Kämpfe. Zunächſt gab es noch einige Vor⸗ und Zwiſchen⸗ läufe über 100, 400 Meter, 4 mal 100 Meter, 1500 Meter und 6 mal ⸗Rundeſtaffel, bei denen es zum Teil ſehr gute Ergebniſſe gab. So erreichten im 100⸗Meter⸗Lauf Vogelſang, Köln, und Bonicke, Jena, 10,7. Fünf Vorläufe waren über 100 Meter notwendig, dazu kamen noch drei Zwiſchenläufe, bis die ſechs letzten ſich für den Endlauf qual ifiztert hatten. Neben den beiden oben Genannten, die 7 allerdings bei Rückenwind, die beſten Zeiten er⸗ en, ſtehen im Endkampf Kart Graz, Ziebarth Berlin, olte Heidelberg und Fehring Hamburg. Ringk, Berlin, 400⸗Meter⸗Meiſter In drei Vorälufen waren die ſechs Beſten für den Ens⸗ lauf ermittelt worden, für den der Berliner Ringk auf rund ſeiner guten Leiſtung Favorit war. Der Berliner, der einen ſehr ſchnellen Start hat, ging ſofort nach dem iß an die Spitze und gewann ſicher in 49,4, mußte da⸗ aber auf den Letzten Metern den Breslauer Roſe ſtark auflaufen baſſen. Die 890⸗Meter⸗Vorläufe wurden nicht geſtartet, da nur ocht Läufer ſich hierzu eingeſunden hatten Umſo ſtärker war das Feld für die 1500 Meter. Zwei Vorläufe mußten ausgetragen werden, die z. T. heiße Kämpfe brachten, da noch der Ausſchreibung die 12 zeitbeſten Läufer in den End⸗ lauf kamen. Roß, Darmſtadͤt, erzielte dabei mit:11 die Heſte Zeit, neben ihm erreichten unter anderen auch Ehrig, Leipzig, und Spielmann, Köln den Endlauf. Für die 6 mal ⸗Rundenſtaffel für Kamerasdſchaften Hatten ſich gleichfalls ſo viele Mannſchaften gemeldet, ſo daß Vorläufe notwendig waren. In dieſen konnte die Kamerad⸗ ſchaft Schloageter Karlsruhe ſich als beſte mit für den End⸗ lauf qualifizieren, in den auch Donnhäuſer München, Göttingen, Frankfurt a. d. Oder und Kiel ſeine Kamerad⸗ ſchaften durchbrachten Ebenſo heiß ging es in den Qualifikationsläufen für die kurze Staffel zu. In drei Vorläufen ſetzten ſich für den Entſcheidungslauf durch: Die Univerſitätsmannſchaften Ber⸗ An, Heidelberg, Moorburg, Greifswald, Bonn und Kiel. Uni Bonn erreichte dabei mit 44 Sekunden die beſte Zeit. Cramer, Erlangen, ſtößt die Kugel 15,27 Meter Prächtige Leiſtungen boten die Kugelſtößer, in denen der Erlanger Cramer mit 15,27 Metern nicht nur den Sieg, ſondern gleichzeitig neuen deutſchen Hochſchulrekord erreicht. Hinter ihm gab es um die Plätze erbitterte Kämpfe, trennten doch nur 26 Zentimeter die nächſten drei voneinander. Cra⸗ mer hatte ſchon im Vorkampf den Sieg ſicher, wihrend Luh, Gießen, erſt in der Entſcheidung auf Hen dritten Platz kam. Haunzwmickel⸗Wien ſpringt 3,90 Master Stabhoch Das Staßhochſpringen ſtand im Zeichen eines einzigen Mannes und das war der Wiener Haunzwickel, der ſchon bei 3,50 Meter allein in der Konkurrenz ſtand. Bei Meter war der Wiener ſo ſicher und einwan frei sher die Latte gekommen, daß man ihm auch die 4 Meter zugetraut Hötte. Als die Latte aber auf 4, Meter fag, ſſhaffte es Hrunswickel, der zwar beim zweiten Verſuch nur knapp riß, nicht mehr. Vier Entſcheidungen bei den Frauen Lockemann⸗Marb eg ſpringt 1,54 Meter hoch. Die Eutſcheidung im Hochſpringen brachte keine Aen⸗ derung der Vorkampfergebniſſe. Lockemann⸗Manburg be⸗ hielt den erſten Platz mit 1,54 ſicher vor Nowak⸗Wien und Kahle⸗Hamburg. Beachtlich war auch die Leiſtung der Siegerin im Ku⸗ gelſtoßen. Kahle, Hamburg ſtieß 12,31 Meter und wurde damit Meiſterin vor Schuülte⸗Kiel. Das Diskuswerfen gehörte dafür der Kielerin, die mit 33,10 Meter eine Lei⸗ ſtung erzielte, die für die Erringung der Beſtennadel des Fachamtes genügt. Im 8ö⸗Meter⸗Lauf für Studentinnen, der zur Entſcheidung gebracht wurde, mußte ſich die Frank⸗ fürterin Eckert doch ſtrecken, um die mächtig aufkommende Hünemörder⸗Kiel nieder zu halten, für dieſe wie auch ihre Klubkameradin Seifert waren 10,4 gezeitet worden, für Eckert 10,2 Sek, Spannend verliefen die Vorläufe der kurzen Staſſeln, in der Kiel mit 54.1 die beſte Zeit erreichte und für den Endlauf Favorit iſt. Neben Kiel ſtarten am heutigen Nachmittag im Endlauf: Berlin, Hannover, Frankfurt, Marburg und Heidelbera, Hamburg mußte wegen Behin⸗ derung einer Läuferin diſtanziert werden. Königsberg, Kinl und Banreuth Sieger im Mann⸗ ſchaftsmehrkampf Am ſpäten Nachmittag kamen noch die 1500 Meter für den Mannſchaftsmehrkampf zum Austrag, deſſen Ausgang gleichfalls Erlangen ſtößt mit 15,27 m neuen deutſchen Hochſchulrekord Ani Berlin Hockey- und Fußvallmeiſter bis zum letzten geweſen Klaſſe 1, in der 7 Dt waren, blieb Uni! gem Un⸗ terſchied Sieger. 0 1„75 gegen 2268,725, die Götti! erre G den Vorſpru innehatten, bis auf holen können. ig, den die Oſtpr eußen einen Bruchteil eines Univers mit Hervorragend Klaſſe 2, in der 8 Start waren, ab. ü denten der Univerſität überlegen Halle. In der Klaſſe 3 holte ſich die Univerſität Bayreuth mit nd Hf Oldenbur „75 Punkten vor Hſcd K e 3 war mit 15 ſtärkſten vertreten, es en zwar in dieſer Klaſſe nur vier Mar antreten, was aber vei der genannten Anzahl Manr ften doch 60 Aktive ausmachte. Verhältnismäßig raſch wurden die 1500 Meter der über 150 Teilnehmer abgenommen, indem man auch hier wieder gleichzeitig öͤrei Gruppen bildete, wobei die erſte mit den beiden erſten und die zweite mit den dritten und vierte und die m fünften und ſechſten Bahn vor nehmen muf bſtverſt lich wurden dabei die Kur⸗ nen berückſichtigt Aber es war auch nur ſo möglich, dieſe große Anzahl Läufer in verhältnismäßig kurzer Zeit zu erfaſſen; es mußte immerhin von jedem. Läufer die Zeit genommen werden. Aber auch dies klappte, wenn es auch nicht mehr ſo reibungslos wie am Bordge ging. Die Akti 85 den Sie eg Mannſchafter zahlenmäßig am 81 5 ven zeigten hier yt die gleiche Diſz die Junioren und mußten ſich immer wieder ver⸗ weiſen laſſen. Am die Meiſterſchaft der Kameradſchaften im Handball Die Handballſpiele der Kamerasdſchoften wickelten ſich in der Hauptſache auf dem Germaniaplatz ab. Das Niveau der Spiele konnte dabei mit dem der Leichtathleten z. B. nicht Schritt halten. Acht Kameradſchaſten waren zur Vorrunde angetreten, die ſich zum Teil erbitterte Kämpfe lieferten, bei denen aber doch die Leipziger Mannſchaft eine über⸗ georödnete Rolle ſpielte. Die Spiele der Vorrunde nahmen ſolgenden Ausgang: Kurpfalz Heidelberg— Otto Beer Bayreuth 1018 Ludwig Jahn Magdeburg— Wartburg Aachen 514 Graubner Leipzig— Heinhorſt T. H. Berlin 16:5 Kam. 4 Hf Hirſchberg— Hfe Oldenburg 6˙5 Die beiden Zwiſchenrundenſpiele fanden am Nachmittag ſtatt, davon das eine Spiel im Stadion ſelbſt auf dem Hauptſpielfeld. Auch die Spiele der Zwiſchenrunde brachten keine überragende Leiſtungen. Heidelberg hatte einen ſehr ſchwachen Torwächter zur Stelle, ſonſt wäre dieſe hohe Niederlage nie zuſtande gekommen, da die Mannſchaften ſich im Feld faſt ebenbürtig waren Leipzig zeigte ſich von ſeſner beſten Seite und ſiegte klar. Nachſtehend die Er⸗ gebniſſe: Kurpfalz Heidelberg— Ludwig Jahn Magdeburg 8117 Granbner Leipzig— Hf Hirſchberg 10:7 Dos Endſpiel am heutigen Samstag beſtreiten alſo: Kam! Graubner Leipzig— Kam. Ludwig Jahn Magdeburg. Alſo auch hier, wie vorausſichtlich im Reichsbund das Endſpiel eine rein mitteldeutſche Angelegenheit. Aniverſität Berlin Fußballmeiſter Mit Spannung meiſterſchaft der wurde dem Endſpiel um die Studenten entgegengeſehen. Univerſität München hatte ſich einmal dafür quglifiziert und war auch mit einigen Hoffnungen in dieſen letzten Gang, dem der Unparteiiſche Pennig(Sp Waldhof) als Spielleiter vor⸗ Fußball⸗ ſtand, gezogen. Die Münchner hatten nachſtehende Mann⸗ ſchaft zur Stelle: Göbel Troidl Koebs Dominke 2 Bornsheim Layes Annẽ Dominke Gäßler Schu ſter Bart Zwei dieſer Mannen ſind auch bei uns etwas mehr bekannt. Dies iſt einmal der Mittelſtürmer Gäßler, der auch in der deutſchen Mannſchaft in Paris mit dabei war, und dann der Münchner Ann, der erſt vor wenigen Wochen als Handballer mit Poſt München auf dem Wald⸗ hof im Gruppenſpiel ſich betätigte. Die Berliner Mann⸗ ſchaft ſtellte folgende Einheit: Krinaſch Katzer Kildau Parnemann Richter Gorgas Kummer Heim Skiebe Schneider Anders Die beiden Mannſchaften lieferten ſich einen unterhal⸗ tenden Kampf, der allerdings wenig Aufregung— lies Spannung— erzeugen konnte. tiges Sommerfußballſpiel Es war ſchon ſo ein rich⸗ das da präſentiert wurde. Auf lin ſehr guter Atemzug auch am Ball Anteil die Nieder- die ſchwache zu viel Be⸗ brenzliche Situationen ußunſicherheit ſaſt er. ließ und dadurch laggebend mar auch die mit Ausnahme von Gäß Siegers war insbeſondere machte do faſt keinen ch 8 5 Halbſtürmer immer hir und 2 0 Fehle werden, id Heim, aber warteten mit t, und en Läufen und in Ordnung, wei Drittel pieles. ſchon früh erzielen können, abe art umſpielend, den 755 l r durch ſcharfen Schu linke Ecke abermals die 7 der er der Ausgle denn den d den Erfo zler konnte, den Auch als 15 Meter hatte, ſcha burden die Seiten Nach der München gewechſelt. Pauſe flaut drängt vorübergeh Decku und ſchnell konn: Führung ſchaffen. Das te 2 ball Skiebes geweſen, während der vierte Treff tem Gedränge heraus erzielt worden war. Nac liner Linksaußen nach einem feinen Alleinga ſen hatte, konnte Gäßler ein Tor aufholen, Halbrechte Berlins bald wieder für die errang ſich Univerſität Berlin ntenmeiſterſchaft 1938. Pennig und verſtändiger Leiter. Spiel zunäch vergiß s Innentrio war ein feiner 8 opf⸗ um die Hockeymeiſter⸗ und Berlin ſich durch⸗ Ueberraſchend wax Ends ſchoft, für das die Univerſität B ſetzt hatten, vom Samstagvormittag auf den Nachmittag Freitags verlegt worden. Beide Mannſchafſten waren in ihrer be Aufſtellung erſchienen. Während bei Bonn weniger bekannte Spieler mitwirkten, ſtand in den Reihen der Berliner der Internationale Bieberbach, der wohl auch ſeiner Mannſchaft mit zum Sieg verhalf. Die erſte Hälfte hatte durchweg verteiltes Spiel gebracht, wobei der etwas holprige Boden des Stadions den E eie doch zuviel zu ſchaffen machte. Beide Mannſchaften zeigten ſich äußerſt ſtockſicher und zeigten zeitweiſe ſehr 0 tes Hockey. Es Hockeyſpiel Berlin die darf jedenfalls geſogt werden, daß das guten Sport brachte und zuletzt auch in wirklich Mann⸗ ſchaft als Sieger ſah, die über das ganze ielgeſchehen dank beſſeren Zuſammenſpielens leicht überlegen war Zunächſt kann Nöller im Anſchluß an eine Strafecke die Führung für Bonn holen, die nach etwa 5 Minuten Bie⸗ berbach ausgleicht. Siegloch kann ſaſt mit dem Halbzeitpſiff das:1 für Berlin ſchaffen. Nach der Pauſe ſchält ſich das beſſere Können der Reichshauptſtädter immer mehr heraus, die ſchließlich auch mit:1 einen überle egenen Sieg feiern. Die Mannſchaft des Siegers präſentierte ſich in nachſtehender Aufſtellung: Zimmermann Gregor Thiedelein v. Ondraza Schnömemann Weidinger Wrangel Biebenbach Röttgers Siegloch Bürger Kommt Berlin auch im Dennis zuen Maunſchaftsſieg? konnte ttingen damit i Voyſch TH Ueber⸗ kom e die lege 5 ät In anerkennen müſſen. Die Paarungen für die Vorſchlußrunde lauten nun: M Ak Berlin— Uni Innsbruck Wi. H. Berlin— Uni Berlin Es beſteht damit durchaus die Möglichkeit, daß Berlin das Ende unter ſich ausmacht und damit uach den dritten Mannſchaftsſieg im Spiel erringt. Am Samstaznachmittag Höhepunkt wid Abſchäuß 8 achmittag bri! n und das Handl stagn gt die Entſchei idungen der ende ſpiel der Univerſitäts⸗ haften. Den Abſchluß bildet ein Auf marſch der Studenten mit anſchließender Siegerehrung. Die Kämpfe 0 Samstag werden beſtimmt den Höhepunkt der Ver⸗ auſtaltung bringen und werden hofſſentlich auch beim Mannheimer Publikum den nötigen Widerhall finden. Die Ergebniſſe: Vierkampf(Ju niorinnen:) 1. Egge r ſt 8(Hamburg) 60 P a Oswolder(Leipzig) 57.;(Leipzig) ö Claus(Freiburg) 55.: Heidelberg) 54.; 6. Grein(Freiburg), v. Wedel(Freibur g) und Dovidat(Jena) je 53 P. 5 Kugel: 1. Kahle(Hamburg) 2. Schulte(Kiel) 12,057 8. e(Paſing) 14,73; 4. 5 (Bonn 10 5. elevbote(Hamburg) 10,27; 6. C. 1g) Meter. Bleis, 1. Schulte 2. Hüchting(Münſt er)] 33,23; 3. Mieſchel(Berl lin) 4. Cranz(Freiburg) 31,52; Nagel(Heidelberg) 2 Meter. 80 Meter: 1. Eckert(Frankfurt a..) 10,2 2. Hünemörder(Kiel) 10,4; 3. Seifert(Kiel) 10,4, f ite; 4. Reich(Hamburg] 10,5; 5. Stolch(Eßlingen Hochſprung: 1. Lockemann(Marburg) 15543 2. Novak(Wien) 1,48; Kahle(Hamburg] 1,45; 4. Brink⸗ monn(Münſter) 1,u; 5. Brehm(Dresden) 1,41; 6. Groß⸗ mann(Berlin] 1,40 Meter. Studenten: Kugel: 1 3. Cramer(Erlangen) 15,27 Meter(Hochſchulrekord); 2. Bartels(Marburg) 14,36 Mtr.; 3. Luh(Gießen) 14,25 Meter; 4. Kamputſch(Graz) 14,10 Meler; 5. Kronenberg(Paffing) 18,77 Meter; 6. Hillb recht (Königsberg) 13,50 Meter. 400 Meter: 1. Ringk(Berlin) 49,4; 2. Roſe(Breslau) 49,8; 3. Kriſper(Wien) 54,5.— Stabhoch: 1. Haunzwickel(Wien) 3,90 Meter; 2. Lorenz (Halle) 3,45 Meter; Pfitzer(München) 3,25 K Dornseifer(Berlin) 3 Meter; 5. Seibt( 15 Meter.— Mannſchafts⸗Fünfkanpf: K„ 55 nigsberg 2268,75.; 2. Uni Göttingen 2268,— Kl. Kiel 1 Uni Uni Greifswald 2401, i Uni 90 P. l. 3: 1. Hſe Bayreuth 2458, 75.; 2. H‚ Kiel 97,725.; 3. Hſs Oldenburg 2959,85 P. Handballſpiele der Karneradſchaften: Kurpfalz Heidel⸗ berg— Otto Beer Bayreuth 10:8(:); Wartburg Aachen gegen Jahn Marburg:5(:); Graubner Leipzig— Heinhorſt T Berlin 16:5(614); Kam. 4 Hirſchberg— Hie Oldenburg:5(:); Jahn Marburg— Kurpfalz Heidelberg 17:8(10:); Graubner Leipzig— Kam. 4 Hirſchberg 10:7(:). Fußball⸗Endſpiel: Hockey⸗Endſpiel: Uni Berlin— Uni München 5 Uni Berlin— Uni Bonn 611 23(:). (:). Kleine Sport-Nachrichten Nearco, Italiens in 12 Rennen ungeſchlagener Derby⸗ ſteger, gewann jetzt auch Italiens wertvollſtes Rennen, 8 9 5 50 000 Lire ausgeſtatteten Großen Preis von Mai⸗ and. Der Gau Heſſen führt ſeine Leichtathletik⸗Meiſterſchaften am kommenden Wochenende nicht in Kaſſel, ſondern in Gießen durch. Die Spiele der Bezirksklaſſe Die Eutſcheidung in der Aufſtiegsrunde— Dem K genügt ein Unentſchieden Dos harte Bruſt⸗an⸗Bruſt⸗Rennen der Abteilungsmei⸗ ſter der Abteilungen 1 und 4 unſerer badiſchen Bezirks⸗ klaſſe um den Aufſtieg zur Gauklaſſe, erlebt am kommen⸗ den Sonntag in den Treffen: VfR Pforzheim— Amicitia Viernheim(:7) Karlsruher FV— TS Plankſtadt(:0) ſeinen Höhepunkt. Dabei fällt der Amicitia Viernheim die ungleich ſchwerere Aufgabe zu, da ſie zu ihrem letzten Spiel in Pforzheim anzutreten hat, während der Karlsruher in der glücklichen Lage iſt, zu Hauſe vor eigenem Anhang ſeine Intereſſen vertreten zu können. Die Viernheimer, die bei ihren Spielen in Plankſtadt trefflich bewieſen haben, daß ſie auch in der Fremde zu ſpielen und zu ſtegen vermögen, werden ſich auh in der Golsſtadt in ihrer bekannten, elanvoll und känpferiſchen Art zu ſchlagen verſtehen. In der ſtillen Hoffnung, daß es viel⸗ leicht der Sch Plankſtadt gelingen könnte, dem K§ Van der Telegraphenkaſerne zu Karlsruhe eine Revanche ab⸗ zutrotzen, will man noch einmal verſuchen, das Geſchick zu meiſtern. Ob jedoch der verſtändliche Wunſch der Heſſenelf, den Ki auf der Verliererſtraße zu ſehen, in Erfüllung gehen wird, das ſteht auf einem auderen Blatt ge ſchrie⸗ ben. Es wird wohl ſo ſein, daß das Damminger⸗Tor bei deim Ringen in Viernheim, das vor wenigen Wochen in vorletzter Minute aus einem ſchon vermeintlichen Sieg der Amicitia ein:2 Unentſchieden werden ließ, die eigenthiche Entſcheidung im Aufſtiegskampf der beiden Schwerer Prüfſtein für Fahrer und Maſchinen Erſte Etappe der Drei-Tage-Mittelgebirgsfahrt beendet (Von unſerm in den Harz entſandten Mitarbeiter K. G. von Stackelberg) Goslar, 23. Juni 1938. Harz die 3⸗Toge⸗Mittelgebirgs⸗ fahrt, der letzte Abſchnitt der großen Harz⸗Motorſport⸗ woche, inn vollem Gange. Am Donnerstag wurden die 351 abgenommenen Fahr⸗ zeuge, die Wagen und Krafträder unſerer deutſchen In⸗ duſtrie und die 63 Maſchinen des itolieniſchen Heeres mit den 16 Fahrzeugen der faſchiſtiſchen Miliz auf die erſte der drei Tagesetappen dieſer ſchwerſten der ſchweren Gelände⸗ fahrten geſchickt. Die Wagen befuhren zum einen andern die weſtliche Strecke, die Jede der drei Strecken ruetd 200 Kilometer lang, ſede ſehr ſchwer und mit zwei Ohnehaltprüſungen, ſowie einer Querfeldeinſahrt verſehen. Am ſchwerſten die füdliche Strecke, die einfach alles bietet, was man ſich an Gelände⸗ ſchwierigkeiten denken konn. Der Bcerichterſtatter nahm ſich drum dieſer Strecke, die von den Krafträdern befahren wurde, beſonders an, da man ſich ja, um nicht zwiſchen zweien zu ſitzen, am beſten einen der drei Stühle ausſuchte. Der Eürdruck vorweggenommen war etwa der: Schwere, bis an die Grenzen gehende Anſorderungen on menſchliche wie maſchinelle Kräfte, dabei aber ſehr klug angeſetzte Durchſchnitte, die von ſedem zu halten waren, kadelloſe Or⸗ ganiſationsarbeit und beſondere Schwierigkeiten, die faoſt allen Strafpunkte brachten, auf den zwei Ohneholtprü⸗ fungen, auf denen— wie es der Name beſogt— die Fahrer nicht ſtecken bleiben durften, und einer abſchließen⸗ den Querſeldeinfahrt. Die erſte Ohnehaltſtrecke beſtand aus einer Waſſerdurch⸗ ſahrt mit anſchließender Steigung. Das Flußbett der Oker, durch die es ging, führte verhältnismäßig viel Waſ⸗ ſer mit und unter Woſſer warteten Steine, die ſich vor die Maſchinen klemmten und auf denen moncher Fahrer aus⸗ rutſchte. Es gab ſchon hier viele Strafpunkte. Gleich darauf dann eine zweite Ohnehaltſtrecke, die wohl das Schwerſte darſtellte, das überhaupt hier geboten wird. Eine Steilanfohrt über etwa 2 Km. Hier keuchten die Fahrer, zum großen Teil ihre Maſchinen ſchiebend, mit letzten Kräften über Waſſerraſten. Wurzeln und Fels⸗ treppen herauf und hatten ſie gedacht, daß endlich die Schwerniſſe, dieſer endlos ſcheinenden Steigung gemeiſtert waren, donn kam erſt die Hauptſache: eine Steilſteigung von 33 v.., auf der die Felsbrocken ſo wild durcheinander⸗ lagen, als ob es Steine geregnet hätte. Hier bekam faſt Jetzt iſt nun hier im Teil die öſtliche, zum Krafträder die ſüoliche. jeder Strafpunkte, vor allem die Beiwagen⸗Kämpen und Fahrer der kleinen Maſchinen wurden bis an den Rand ihrer Kräfte beanſprucht. Weiterer intereſſanter Prüſſtein des Fohrerkönnens das Hungerloch, einne Steilabfahrt mit Geröll und Matſch, die beſonders glatt geworden war, da es hier gerade regnete, als die Fahrer durchkomen. Hier verkolgten wir ein⸗ gehend das Können der italieniſchen Heeres⸗ und Miliz⸗ ſahrer. Ganz glänzend, wie dieſe ſchneidigen Kerle die Schwierigkeiten meiſterten. Dieſes Gelände hier iſt für ſie doch völlig neuartig und ungewohnt, dabei aber ſaßen ſie ſo ſicher und ſeſt in den Sätteln ihrer Maſchinen daß man den Eindruck bekam, als ob ſie ſich hier völlig zu Hauſe fühlten. Auch bei der Querſeldeinſohrt, der letzten Son⸗ derprüfung, ſtaunten wir über ihren Schneid und ihr Können. Hier war vor allem eine Steilabfahrt von 70 Prozent Gefälle eine beſondere Mutprobe. Wenn mae dieſe Abfahrt von oben herunter ſoh, konnte man denken, es ging eine Hauswond herunter. Die Maſchinen rutſchten wie die Schlitten abwärts und unten mußte rechtwinklig kehrt gemacht werden, weil eine Grabenwand Halt bot. Dan endlich Ziel, wo erſchöpfte Fahrer aukamen.— Es hatte bereits ſtarke Ausfälle und ſehr viel Strafpwikte ge⸗ geben. Die Wagenfahrer hatten dieswol etwas leichtere Bedingungen. Immerhin— leichter nur relativ gemeint, denn ſchwer, außerordentlich ſchwer iſt hier jede Strecke. Auf der Oſtſtrecke hatten die Fahrer beſondere Schwie⸗ rigkeiten bei einer Sanddurchfahrt, die ſich om Regenſtein ſehr lang hinzog und als Sonderprüfung gewertet wurde. Im tiefen ſeinen Sand mahlten die Räder.— Dann zwei Waſſerdurchfſohrten, die beide recht tief und ſchwer waren. Die auf der Weſtſtrecke bekomen aw Großen Bromberg. am Steinberg und am Kauburgſtein ganz beſondere Lecker⸗ biſſen vorgeſetzt. Steilanfahrten, die glatt und ſtein⸗ reich waren, galt es zu meiſtern. Da mußte man ſchalten können! Ueberall ſtanden Schiebekommondos mit Pferden und maſchinellen PiS bereit. Auch bei den Wagen bereits mancher Ausfall und zahlreiche Straſpunkte. So fing denn dieſer erſte Tag gut an. Schon merkt man Ermüdung von Fahrern und Maſchinenmaterial, wo man hinſieht. Korpsführer Hühnlein wor den ganzen Tag auf der Strecke unterwegs und mit ihm General⸗ major von Viettinghof, der Inſpekteur der Panzer⸗ truppen und für Heeresmotoriſierung, ſowie Generalmajor Dransfeld, der Juſpekteur der Kraftfahrtruppen der Luftwaffe, nebſt zahlreichen Offizieren der Wehrmacht und Vertretern der Partei. Favoriten bedeutete. Schon der hohe Vorſpielſieg des Ki über Plankſtadt zeugt davon, daß die techniſch und takkiſch beſſeren Karlsruher alle Trümpfe in der Hand haben, um das Rennen ſiegreich heimzulaufen. Und daß die Leute in der Landeshauptſtadt ihre Trümpfe aus⸗ zuſpielen verſtehen werden, das iſt bei dem großen Kön⸗ men dieſes traditions reichen Vereins wohl micht anders zu erwarten. Was hören wir? Dienstag, den 28. Juni Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Morgenmuſik.— 10.00: Sin⸗ gendes Volk.— 11.30: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskon⸗ zert.— 14.00: Muſikaliſches Allerlei.— 16.00: Unter⸗ haltungskonzert.— 18.00: Teure Gefährtinnen. Frauen⸗ funk.— 18.30: Griff ins Heute.— 19.00: Nachrichten.— 19.15: Schallplatten.— 19.30: Ero, der Schelm. Komiſche Oper von Jakob Gotovac.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Muſik zur Unterhaltung.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender .00: Frühmuſik.—.30: Frühkonzert.— 10.00: Heimat und Volkstum im niederdeutſchen Raum.— 10.30: Fröh⸗ licher Kindergarten.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Kleine Melodie.— 14.15: Muſikaliſche Kurzweil.— 15.15: Neue Tanzmelodien (Schallplatten).— 16.00: Muſik om Nachmittag.— 18.00 Amſel, Droſſel, Fink und Star Hörfolge.— 18.25: Peter⸗Tſchoikowſky⸗Konzert.— 19. 107 Jadwiga Kenda ſingt. — 20.00: Unterßaltungskonzert.— 21.00: Politiſche 750 tungsſchou.— 21.15: Ouvertüren und Tänze.— 220 Kleine Nachtmuſik.— 23.00: Tanzmuſik.— 24.00: Nacht⸗ muſik.—.00: Volksmuſik aus Wien. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Asugabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 25. Juni: Im Gegenſatz zu Nord⸗ und Mitteldeutſchland, wo es im Bereiche einer Weſtſtrömung faſt allgemein zu Niederſchlägen gekommen iſt, hat ſich gerade in unſerer Gegend die meiſt heitere und trockene Witterung noch ge⸗ halten. Eine durchgreifende Verſchlechterung ist auch unwahrſcheinlich, doch kann mit dem vereinzelten Auftreten gewittriger Störungen gerechnet werden. Vorausſage für Sonntag, 26. Juni Im ganzen freundlich und warm, uur vereinzelt Auftreten gewittriger Störungen, Winde um Weſt. Höchſttemperatur in Mannheim am 24. Juni 1938 ＋ 30,4 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 5 Grad; heute früh halb 8 Uhr. 19,3 Grad, In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr 4 19 Grad Waſſer⸗ und 4 17 Grad Luftwärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Jun Auein Bede 21. 22 23 24 2 Nen Bee 22. 2 2% 25 Rneinfelden.35 3 30 3,33.37 3,30 Kaub 3,2803.04½2 96 280 ars ach 758 370%.38.38.43 2380 Köln;.08285 270 239 el 370.62 3,55 3 60 3 52 8 Maau. 5,48.30.28.25 5 30 ee, 8 Mannheim.89 4 66 3739.40ſ[ Mannheim 4 3 444% 2 wur der Bah ſther Bar! altf und der ewa auch war men kan

es 1 n aß = n⸗ 18 HANDELS- d WIRTSCHAFTS.-ZHTTUNG Samstag, 25. Juni 1938 Rheinische Ad für Braunkohlen- bergbau und Brikeiffabrikaſion Bisher höchsſe Werie der Fürder., Hersfellungs- und Absahzahlen Noch dem Jahresbericht der Rheiniſche Ach für Braun⸗ enberghau und Brikettfabrikation brachte das Ge⸗ ſchäftsjohr 1937/88 in allen Abteilungen eine weitere Lei⸗ tüngsſteigerung, ſo daß Förder⸗, Herſtellungs⸗ und Abſatz⸗ zahlem ihre bisher höchſten Werte erreichten. An Brikelts wurden 8 v.., an Rohkohle für fremde Abnehmer rund 7 v.., an Kohlenſtaub ebenfalls rund 7 v.., an Ton rund 18 v. H. und an Strom rund 25 v. H. mehr ab⸗ geſetzt als im Vorjahre. Die Leiſtungen der Bergwerks⸗ betriebe ſtellten ſich in den letzten beiden Jahren wie folgt wobei zum Vergleich noch die Ergebniſſe des Jahres 1020/30 herongezogen ſind(alles in 1000 To.): Jahr Kohlen: Kohlen⸗ Briketther⸗Brikett⸗Braunk.⸗ Ton⸗ förderung abſatz bf 3047 6613 4322 Auf die Syndikatsbeteiligung in Briketts wurden 4,18 Mill. To.= 101,81(94,25 v. H. des Anteils am Jahres⸗ kontingent von 4,10 Mill. To.= 37,359 v. H. geliefert. Zum erſten Male ſeit 1928/29 konnten im ganzen Berichts⸗ jahr Feierſchichten vermieden werden. Die Stromerzeu⸗ gung der Grubenzentralen betrug 142,7(135,2) Mill. kWh, der Eigenverbrauch der Bergwerksanlagen 111,7(105,8) Mill. kWh. Die reſtlichen 31,0(29,9) Mill. kWh wurden als Ueberſchuß⸗Strom an die der öffentlichen Verſorgung dienenden eigenen Kraftwerke abgegeben. Seit dem 1. 4. 19.3, dem Tiefpunkt des Gefolgſchafts⸗ ſtandes, wurden in den Bergwerksbetrieben bis Ende des Berichtsjahres insgeſamt 1181 Arbeiter neu eingeſtellt, davon entfallen 150 auf das Berichtsjahr. Nach Abzug der Abgänge ergibt ſich in der genannten Zeit eine tatſächliche Vermehrung um 599 Mann gleich 16 w. H. Am Ende des Berichtsjahres waren bei der Geſellſchaft 5292 Gefolg⸗ ſchaftsmitglieder beſchäfigt, von denen 310 auf die Tochter⸗ geſellſchaft Rheiniſches Elektricitätswerk im Braunkohlen⸗ tevier AG entfallen. Die fachliche Aus⸗ und Weiterbil⸗ dung der Geſolgſchaft wurde bedeutend erweitert. An freiwilligen Barleiſtungen einſchließlich derſenigen der Tochtergeſellſchaft, aber ausſchließlich der Aufwendungen für Wachnungsweſen und„Schönheit der Arbeit“ wu röen im Berichtsjahr insgeſamt 1,52(1,27) Mill./ bei 1,74 60) Mill./ geſetzlichen Leiſtungen aufgewendet. Die Tochtergeſellſchaft, Rheiniſches Elektrieitätswerk im Braunkohlenrevier AG, hatte im Kalenderjahr 1937 einen Geſamtabſatz von 8803(725,2) Mill. kWh; das entſpricht einer Steigerung um 21,4 v. H. Bezogen auf das Berichts⸗ jahr der Muttergeſellſchaft(1. 4. bis 31..) ſtellte ſich die Stromäabgabe bei einer Steigerung um 24,7 v. H. auf 946,3 (758,7) Mill.[WWh. Am Ende des Berichtsjahres wurde von dem vertraglichen Recht, die ſeit 1913 betriebene An⸗ lagen der Grube Carl der Gewerkſchaft des Eiſensſtein⸗ bergwerts Bellerhammer zum Buchwert zu übernehmen, Gebrauch gemacht. Die Gewinn⸗ und Verluſtrechnung verzeichnet(olles in Mill. /) den Jahresertrag mit 32,92(44.07 bei anderer⸗ ſeits allen übrigen Auſwwendungen in Höhe von 13,45), Be⸗ leiligungserträge mit 2,50(2,29), Zinſen(ſaldiert) mit 1,91 168) und außerordentliche Erträge mit 0,13(0,60). Der Rückgang der außerordentlichen Erträge hängt mit geringe⸗ ten Buchgewinnen aus verkauften Wertpapieren bzw. ver⸗ werteten Steuergutſcheinen zuſammen. Demgegenüber er⸗ forderten Löhne und Gehälter 15,16(14,43), ſoziale Ab⸗ gaben 1,64(1,50), Steuern 9,14(9,29) Beiträge an Berufs⸗ vertretungen 0,23(—) und außerordentliche Aufwendungen, die durch die Abtretung der Aktien der Braunkohle⸗Benzin⸗ Ac, Berlin, an die Union Rheiniſche Braunkohlen Kraft⸗ stoff Ach, Köln, entſtanden ſind, 0,28[(—). Die Anlage⸗ abſchreibungen werden mit 6,04(5,60) davon ſolche auf Tochtergeſellſchaften entfallend mit 90,71(0,93) ausgewieſen (. V. noch 0,004 andere Abſchreibungen). 5 Aus der Bilanz(in Mill.) Anbagewermögen 130,43 128,52), wovon 78,07(78,05) auf Beteiligungen entfallen. Das Umlaufsvermögen erſcheint mit 54,43(44,80). Davon entfallen u. a. auf Roh⸗, Hilfs⸗ und Betriebsſtoſſe 0,77 081), auf Brikettbeſtände 0,10(0,057), auf Vovabraum 0,63 (0,92), auf Wertpapiere, die ſich durch Zeichnung von Reichs⸗ ſchatzauweiſungen erhöht haben, 2,48(1,90), auf Anzahlun⸗ gen 1,24(0,34). Warenforderungen erſcheinen mit 3,43 und ſönſtige Forderungen mit 2,74(i. V. ohne Trennung 6,11 Warenforderungen), Forderungen an Konzernunternehmen mit 28,22(20,47) und Bank⸗ und Syndikatsguthaben mit 12,14(11,14).— Auf der Paſſipſeite erſcheinen bei unv. 729 A die Rücklagen mit 23,11(22,0), Rückſtellungen mit 27,55(22,51), Wertberichtigungen mit 38,97(33,84) und Ver⸗ bindlichkeiten mit 16,96(15,93). Von den Verbinodlichkeiten entfallen auf Warenverbindlichkeiten 0,79 und auf ſonſtige Verbindlichkeiten 0,69(i. V. in einem Poſten 2,45) und auf Konzernverbindlichkeiten 7,40(5,82J. Die Verbindlichkeit gegenüber der Union Rheiniſche Brounkohlen Kraftſtoff Ah aus noch nicht fälliger Aktienzahlung erſcheint unv. mit 7,686, Wie bereits mitgteilt, ſollen aus dem einſchl. 766 254 760013)/ Vortrag 5 13g 247(5 131 627)/ betragenden Reingewinn auf das dividendenberechtigte An wiederum 12 v. H. Dividende verteilt und 767 041/ vorgetragen wer⸗ den. Von der erwähnten Dividende kommen 8 v. H. in bar zur Ausſchütltung, während 4 v. H. wiederum an den An⸗ zeiheſtock gehen. Außerdem kommt, wie ebenfalls ſchon kurz mitgeteilt, der Gegenwert von 4,129 Mill/ Steuergut⸗ scheinen zuzüglich einer kleinen Barſpitze aus den bisheri⸗ gen Anleiheſtocküberweiſungen zuſammen mit der Dividende zur Ausſchitttung. 1 nöchſten Woche die Preishera der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag- Ausgabe dr. 86 Lage und Leisfungen im Handel mii Texfilwaren und Bekleidung Der Handel, insbeſondere der Einzelhandel, hat in den letzten Jahren in der Oeffentlichkeit und in der Wirtſchaftspolitit ein immer ſteigendes Intereſſe gefunden. Daher werden mehrere in dieſen Tagen erſcheinende Schriften ſtärkerer Aufmerkſamkeit be⸗ gegnen. Von der Forſchungsſtelle für den Handel beim Reichskuratorium für Wirtſchaftlichkeit, die in einer Reihe von ſechs Veröffentlichungen die ihr durch ihre laufenden Unterſuchungen möglichen Ein⸗ blicke in die Lage und Leiſtungen einer großen Zahl von Zweigen des Großhandels und des Einzelhan⸗ dels unterbreiten wird, erſcheint die erſte Schrift in dieſer Folge unter dem Titel„Berichte über Lage und Leiſtungen im Handel mit Textilwaren und Be⸗ kleidung bis 1937.“(C. E. Poeſchel⸗Verlag, Stutt⸗ gart.) Dieſe in ihren Grundzügen betriebswirtſchaftliche Arbeit zeigt für die wichtigſten Zweige des Textil⸗ warengroßhandels, des Textilwareneinzelhandels, des Schuhwarengroßhandels, des Schuhwaren⸗ und des Ledereinzelhandels auf, unter welchen zum Teil ſehr verſchiedenen Bedingungen und mit welchen mit auch ſehr verſchiedenen Mitteln der deutſche Kauf⸗ mann dieſer Zweige ſeine Aufgaben bewältigt. Es wird mitgeteilt, wie im Bekleidungsgroßhandel der Bildung eines möglichſt umfaſſenden Sortimentes im Großhandel mit Bekleidungszubehör gegenüber⸗ ſteht die Spezialiſierung anderer Großhandels⸗ zweige, die des Handels mit Tuchen, mit Schuhen oder gar mit Knöpfen. Neben dieſer bewußten Zu⸗ ſammenfaſſung und neben der intenſiven Pflege einer beſtimmten Warengruppe ſteht die ſpezielle Einſtellung auf den beſonderen Bedarf einer be⸗ ſtimmten Abnehmergruppe etwa im Großhandel mit Damenhüten und Putzartikeln, im Handel mit Le⸗ der und Schuhbedarfsartikeln oder im Großhandel mit Polſterer⸗ und Sattlerbedarf. Auch im Einzel⸗ handel werden analoge Betriebstypen nachgewieſen, wenn auch offenbar die Spezialiſierung nicht ſo häu⸗ fig reine Vertreter findet, wie im Großhandel. Aber gerade auf dem Gebiet des Einzelhandels, vor allem dem des Textileinzelhandels, geſtattet beſon⸗ ders umfangreiches Material einen ausführlichen Einblick in die Frage der Waxrenkreisbildung im Handel. So ſind z. B. im Sortiment der Fach⸗ geſchäfte für Textilwaren aller Arten faſt alle vom Textileinzelhandel überhaupt geführten Warengrup⸗ pen vertreten, während z. B. im Einzelhandel mit Schirmen und Stöcken faſt ausſchließlich dieſe Wa⸗ renarten— dann jedoch in großer Vielfalt— ver⸗ kauft werden. In naturgegebenem engem Zuſammenhang mit der Schilderung der Warenkreiſe ſteht die Schilde⸗ rung der Abſatzwege, d. h. öder Kundſchaftszu⸗ ſammenſetzung in verſchiedenen Zweigen des Textil⸗ waren und Bekleidungshandels. Es wird aufgezeigt, welche Bedeutung im Einzelhandel dem Abſatz an den einzelnen letzten Verbraucher, den Großver⸗ braucher und in manchen Fällen dem Abſatz an ge⸗ werbliche Weiterverarbeiter zukommt. .. Der Warenkreis beſtimmt auch in ſtarkem Maße den Umfang, in dem im Einzelhandel der Teil⸗ zahlungsverkauf an Konſumenten Eingang finden konnte. Für den Textilgroßhandel wird aufgezeigt, wie auch von Handelsfirmen, die an ſich dem Binnen⸗ großhandel zuzurechnen ſind, das Ausfuhrgeſchäft ge⸗ pflegt wird. Auch die Bedeutung handwerklicher Nebenbetriebe ſowohl im Großhandel als auch im Einzelhandel wird dargeſtellt. Die bereits aus früheren Veröffentlichungen be⸗ kannten Arbeiten der Ff über Umſatzentwick⸗ lung, Koſtengeſtaltung und Lagerhal⸗ tung werden auf dem Gebiet des Handels mit Textilwaren und Bekleidung, zum Teil unter erheb⸗ lichem Ausbau der erfaßten Handelszweige, bis zum Ende des vergangenen Jahres fortgeſetzt. In um⸗ fangreichen Tabellen wird der Einfluß des Waren⸗ kreiſes und der Betriebsgröße, der Abnehmerſchaft und für den Textileinzelhandel auch der des Stand⸗ ortes in verſchiedenen Teilen des Reiches und inner⸗ halb verſchiedener Ortsgrößen auf die Lage der Han⸗ delszweige dargeſtellt. Stärker als in der Umſatz⸗ entwicklung wirken ſich dieſe Merkmale zum Teil auf die Koſtenhöhe und Koſtenentwicklung aus. Es zeigte ſich, daß im großen und ganzen immer noch die kleinen Betriebe insgeſamt zur Deckung ihrer Koſten einen höheren Anteil aufzuwenden haben als große Geſchäfte. Allerdings hat ſich dieſes Verhältnis in den letzten Jahren etwas zugunſten der kleinen Betriebe gewandelt. Die Elaſtizität der kleinen Ge⸗ ſchäfte erlaubt dieſen, die im Durchſchnitt— beiſpiels⸗ weiſe im Textileinzelhandel ſeit 1933 um etwa die Hälfte— geſtiegenen Umſätze zu bewältigen, ohne daß die Koſten auch nur annähernd in entſprechendem Maße geſteigert werden mußten, während große Be⸗ triebe offenbar gerade 1936 zu Perſonaleinſtellungen ſchreiten mußten. Den Monographien über die einzelnen erfaßten Zweige des Großhandels und des Einzelhandels iſt in den meiſten Fällen auch eine Darſtellung der Ka⸗ pital⸗ und Vermögensverhältniſſe der unterſuchten Betriebe beigegeben. Von entſcheidendem Einfluß auf die Kapitalſtruktur iſt der Umſtand, ob die Ge⸗ ſchäfte in eigenem Hauſe oder in gemieteten Räu⸗ men betrieben werden. Unter den Verbindlichkeiten nehmen die Lieferantenſchulden, unter den Vermö⸗ gensteilen im Einzelhandel die Lagerbeſtände, im Großhandel dagegen oft die Außenſtände bei der Kundſchaft den größten Anteil ein. Von ſtarkem Einfluß auf den Aufbau des Vermögens und der Schulden iſt, wie in gleicher Weiſe die bereits oben genannten Unterſuchungen des Statiſtiſchen Reichs⸗ amtes zeigen, die Betriebsgröße. Die vorgelegte Arbeit ſoll durch fünf ähnliche Unterſuchungen auf dem Gebiete des Handels mit Nahrungs⸗ und Genußmitteln, mit Hausrat, mit Drogen und Chemikalien, mit Maſchinen und in einigen anderen Zweigen fortgeſetzt werden. von der Verwaltung mitgeteilt wurde, iſt die Beſchäf⸗ tigung des Unternehmens auch weiterhin gut. Der neugewählte Aufſichtsrat ſetzt ſich zuſammen aus Dr. Guſtav Bu chman n⸗Halle a.., Dir. Franz Haug⸗ Neunkirchen(Saar), Generalöfrektor Eugen Kuge⸗ ner⸗Neunkirchen(Saar), Dir. Heinz Puppe⸗Neun⸗ kirchen(Saar), Bankdirektor Rudolf Steckner⸗ Halle a. S. und Generaldirektor Dr. Ing. h. e. Max Zell⸗Berlin). Die in Anpaſſung an das Aktien⸗ geſetz neugefaßten Satzungen wurden einſtimmig an⸗ genommen. Den Vorſitz im Aufſichtsrat übernimmt Generaldirektor Dr. Ing. h. e. Max Zell, während Generaldirektor Gugen Kugener zum ſtellvertre⸗ tenden Vorſitzer gewählt worden iſt. Waren uncl Märkte Mannheimer Geireidegroßmarki Mannheim, 23. Juni. Es ſpricht für die reibungsloſe Durchführung der Marktorönung des Reichsnährſtandes, daß jetzt, in den letzten Wochen vor der Ernte, von Brot⸗ getreide-Umſätzen am Getreidegroßmarkt nicht mehr ge⸗ ſprochen werden kann. In keinem Jahr vorher hat ſich der Uebergang vom alten in das neue Getreidewirtſchaftsjahr ſo glatt vollzogen wie es diesmal dank der geſicherten Müthlenvorräte und dank der Rücklagen der Reichsgetreide⸗ ſtelle der Fall ſein kann. Ja, man wird ſich auch mit der Verwendung der neuen Ernte nicht zu überſtürzen brau⸗ chen und Zeiten und Arbeiten ſo einteilen, wie es am gün⸗ ſtigſten erſcheint, ohne daß plötzlich auftretende Mangel⸗ erſcheinungen dieſe Einteilung über den Haufen werfen. Die Trefftage des Getreidegroßmarktes dienen unter dieſen Umſtänden nicht mehr ſo ſehr den Umſatz als der Aus⸗ prache zwiſchen den zuſtändigen Stellen des Reichsnähr⸗ ſtandes und den Verteilern ſowie Verbrauchern über etwa erforderlich werdende oder wünſchenswerte Maßnahmen zur beſten Verwertung der neuen Ernte. Auch in Gerſte iſt die Umſatztätigkeit ſehr gering, da Brau⸗ und Induſtriegerſte nicht mehr am Markt ſind, und auch Futtergerſte außerhalb der bekannten Zuteilungen kaum zur Verfügung ſteht. Die Angebote von ausländiſcher Gerſte waren gleichfalls gering. Hafer blieb weiter gefragt, war aber nicht zu erhalten, da die geringen Mengen, über die noch die norddeutſche Landwirtſchaft verfügen ſoll, nicht bis hierher kamen, und auch die Verteiler keine Beſtände mehr beſitzen! Die Verkäufe in Mais waren nicht ſehr umfangreich. Für die nächſte Zeit, vorausſichtlich Anfang Juli, find Mais⸗Zuteilungen in Ausſicht geſtellt, für die auf Seiten der Verbraucher große Nachfrage beſteht Weizenmehl wurde kaum gekauft, da bereits in der 7 um 40 Pfg. in Kraft tritt, und Verteiler ſowie Verbraucher ſich bis dahin zu⸗ rütckhalten. Man hat den Eindruck, daß dieſe Zurückhal⸗ tung bisweilen zu weit geht, und daß ſich infolgedeſſen zum Beginn des nächſten Monats eine gewiſſe Lücke ergeben kann, da ein auf dieſe Weiſe aufgeſtauter Bedarf natürlich nicht reibungslos zu decken iſt Aus dieſem Grunde haben einzelne Verteiler doch noch im Juni ge⸗ wiſſe Einkäufe getätigt, um ihren Abnehmern die Belie⸗ erung auch in den erſten Juli⸗Tagen ſicher zu ſtellen. Im allgemeinen glaubt man aber nicht, daß die Käufe im Juli außergewöhnlich groß ſein werden Kleinpackungen wurden weiter recht gut verkauft, und zwar insbeſondere Mehle aus anerkannten Kleberweizen oder mit Aus⸗ landsweizen. Roggenmehl war wenig gefragt; übrigens dürften auch die in den Händen der Vertetler befindlichen ſind ſowohl in Berlin wie in Vorräte nicht ſehr umfangreich ſein. Man ſpricht vielfach davon, daß eine Typenänderung bzw. die Einführung einer neuen Type bevorſtehe, doch konnten dieſe Erwartungen den Markt ſelbſt nicht ändern, da die Nachfrage ohnehin beſcheiden war. Am Futtermittelmarkt waren einige beſonders hoch⸗ wertige Artikel geſucht wie beiſpielsweiſe Oelkuchen und Futtermehl. Biertreber und Malzkeime waren etwas beſſer erhältlich. Trockenhefe wurde kaum verlangt, da anſcheinend ote Verbraucher über dieſes hochwertige Futtermittel noch nicht genügend aufgeklärt ſind. Eine große Anzahl leich⸗ terer Futtermitte! ſind reichlich zu haben und werden auch Nhein-Mainische Abendbörse Behaupfei Frankfurt, 24. Juni Die Umſätze an der Abendbörſe hielten ſich in engſten Grenzen. Das kleinere Angebot fand zu den Mittags⸗ ſchlußkurſen Aufnahme. Metallgeſellſchaft hörte man mit 127,75 alſo unter Berliner Mittagsſchluß, allerdings ohne Umſatz. Sonſt hörte man Daimler mit 136,50, Jh Far⸗ ben mit 15475 um 4 v. H. ſchwächer. Der Rentenmarkt log ſehr ſtill. Kleinere Umſätze fanden auf Mittogsbaſis ſtatt. Kommunal⸗Umſchuldung 95,97, JG⸗Bonds 131. Die Abendbörſe ſchloß ruhig. unter den Höchſtpreiſen angeboten, ſo z. B. Haferſcholen. In Miſchfutter iſt die Umſatztätigkeit gering; Melaſſemiſch⸗ futter wird nur mit beſonders guten Trägern abgeſetzt, im itbrigen war auch Pferdemiſchfutter verſchiedentlich zu ver⸗ kaufen. Futterkartoffeln waren ausreichend zu haben. Das Angebot an Wieſenheu hat ſich weiter gebeſſert, doch iſt dieſes zur Verfütterung noch nicht geeignet. Luzernekleehen und Stroh fehlten. Paul Riedel. Rotterdamer Getreidekurſe vom 24. Juni.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo] Juni 6,10, Sept. 5,80; Nov. und Jan. 5,75.— Mais(in Hfl. per Loſt 2000 Kilo) Juni 98,75; Sept. 103,75, Nov, 104.75; Jon 105 75. Liverpooler Baumwollkurſe vom 24. Inni.(Eig. Dr.) Amertkan. Univerſol Stand. Middl.(Schuß) Juni(38) 468; Juli 469; Auauſt 479; Sept. 477; Okt. 482; Nov. 484; Dez. 486; Jan,(29) 488; Febr. 489; März 491; April 402; Mai 494, Junt 495; Juli 496; Okt. 494; Dez. 404, Jan. (40) 495; März 497; Tendenz ſtetig. E Leinölnotierungen vom 24. Juni.(Eig. Dr.] Lon⸗ don: Leinſaat Pl. per Juni 11; Leinfagt Klk. per Juni 12,5; Bombay per Juni 121⅜; Leinſaatöl loko 24,8; Juli und Sept.⸗Dez. 23,9; Baumwollöl ügypt. 18,6 Baum⸗ woll⸗St. ägypt. per Juli 6½6.— Neuyork: Terp. 28,5. Savannah: Terp. 23,50. * Obſtmarktberichte. Zentralabgabeſtelle Bühl: Ge⸗ ſamtanfuhr 2200 Zentner. Erdbeeren Marktware 2690, Induſtrieware 25—22—16, Himbeeren Marktware 3540, Heidelbeeren 50-60, Kirſchen 30—95, Stachelbeeren 2 bis 30 Pfg.— Bezirksabgabeſtelle Achern: Geſamtanfuhr 220 Zentner. Erdbeeren Marktware 2630, Induſtrieware 22—16, Himbeeren 35—40, Kirſchen 30—40— Die Preiſe verſtehen ſich jeweils für das halbe Kilogramm.— Wein⸗ heim: Erdbeeren A 5668, Erdbeeren B 44—54% je Dag. Anfuhr 00 Dz. g Geld- und Devisenmarkif Paris, 24. Juni(Schluß amtlich London 177.94 Italſen 189.75 Stockholm 918,75 Neunork 3586,50 Schweiz 823.25 Wien 175 Belgien 609.— Kopenhagen 790,— Berlin 1447,50 Spanfen Holland 1987,50] Warſchav 800, ondon, 24 Juni.(Schluß amtlich). Reunork 496,15 Liſſabon 110,21 Buenosdlires] 1600, Montreal 501,06 Helſingfors 226,42 Rio de Jan. 281.— Amſterdam 805,34 rag 1425.55 Hongkong 1219 Paris 177,88 Budapeſt 2500, Sch angha 0 1087 Vrüſſel 2921,— Belarad 217,75 Nokohama 3 Italien 9417.— Sofia 405, Auſtralien 2 Berlin 1230,73 Moskau ö 2020, Mexiko 125 Schmeiz 2159,37][ Rumänien 665,— Montenides 2025,— Spanten 4 5 Konſtantin 623,— Valparaiſo 124,0 Lopenbagen 2240, Athen 546,— Buenos Stockholm 1939,50] Wien 1 5 auf London 1900, Oslo 1990,12 J Warſchau 2625,— Südafrika 100,12 Melalle Hamburger Metallnokierungen vom 24. Juni Banca u. rief Geld g Rupter Straitszinn ö Bͤrteſſcgeld BrieffGeld[Hütten rohen p. 100 Kg) 17,7173 1„„„„ Feinſilber(RM per Kg) 30,60 36,60 1 8 8„ Feingold(RM per g).84 2,79 Rärz„„ ee Alt⸗Platin(Abfälle) ö April VVA Eircapr. RM per) 2,— 2,20 Mai 95 Techn. reines Platin 10 46,5046, 500254, 00254, Detailyr.(RM per 9). 3,25 Juli 40,5046.50254,0254,0 Auguſt 40,5040,50 254,025% a Voco Abl Septemberſ4b, 5040,50 254,0 254,0 J Antimon Regules chinef Oktober 40,5046,50254,0254,0 ese 43, 41,0 Novembei 46,5040, 50254, 254,0 Queckſilber(Tper Flaſche. 70,50 Dezember....... Wolframerz chineſ. in e. 63, Frachienmarki Duisburg- Ruhrort Das Talgeſchäft war an der heutigen Börſe ſehr rege, Für bergwärts dagegen wurde nur vereinzelt Kahnraum angenommen. Kleine Kähne fehlen gänzlich. Die Frachten 17 0. blieben nach allen Richtungen unver⸗ ändert. Großkampfzeit im deutſchen Ruderſport Großkampftage kommen jetzt für Deutſchlands Ruderer, die ihre Kräfte nicht nur untereinander meſſen, ſondern wor allem auch mit kampfſtärkſten Kameraden des Aus⸗ lands. Von den Jlympiſchen Spielen und den alljährlich ſtattfindenden Eurspameiſterſchaften abgeſehen war der deutſche Ruderſport international noch nie ſo ſtark ver⸗ pflichtet, wie in dieſem Jahr. Als der Reichsfachamts⸗ leiter in ſeiner Neufahrsbetrachtung onkündigte, daß an zahlreiche europäiſche Rudernationen Einladungen er⸗ gangen ſeien, mit ihrem ſtärkſten Achter gegen ſe eine deutſche Mannſchaft zu ſtarten. da fond dieſer Gedanke lebhafteſte Zuſtimmung und erfreulicherweiſe auch Er⸗ füllung. Der Beariff Länderkampf“ iſt im Ruderſport noch recht jung. Eigentlich iſt das verwunderlich, denn andere Sportarten, insbeſondere die Leichtathleten und Schwim⸗ mer, tragen ſchon ſeit vielen Jahre Länderkämpſe gegen die verſchiedenſten Nationen aus. Im Ruderſport bot man bisher zum eigenen Nachteil FJarouf verzichtet. Einige Länder machten aber ſchon vor Jahren einen Anfang da⸗ mit, zum Beiſpiel Polen, Ungarn, Italien. Schweiz. Ein Lönderkampf im Rudern läßt ſich allerdings nicht auf einer ſo breiten Front wie in anderen Sportarten durchführen, alſo etwa in öeilichen Bootsgattungen. Deshalb hat Deutſchlond den Achter, die oberſte Bootsklaſſe, gewählt und iſt noch einen weiteren Schritt inſofern gegangen, als es gegen jeden Gegner eine andere deutſche Mannſchaft ſtellt. Damit erhält nicht nur jedes der eingeladenen Län⸗ der eine reelle Siegesmöglichkeit, ſendern der deutſche Ruderſport gibt ſeinen eigenen Ruderern einen Anſporn für Trainer und Mannſchaften, wie er ſich auf breiterer Baſis in einer ſolchen Spitzenleiſtung nicht denken läßt. Jedenfalls entſproch die Aufnahme von Länderkämpfen in das deutſche Regattaprogramm einem Bedürfnis, und das Echo bewies, daß wir damit auf dem richtigen Weg ſind. Natürlich laſſen ſich ebenſogut Länderkümpfe in einer an⸗ deren Bootsgattung, etwa im Vierer, vereinbaren. Wir richteten die Einladung ſeinerzeit an elf Nationen. Mit acht davon iſt der Zweierkampf im Achter zuſtonde⸗ gekommen, und zwar werden ſich am nächſten Sams tag, 25. Juni, in Berlin⸗Grünau die Ungarn und Polen, am gleichen Tag in Frankſurt a. M. di e Fran⸗ zoſen, Dänen und Jugoslawen, am 9. Juli in Eſſen Ruhr die Holländer und Belgier und ſpäter am 17. Juli in Mainz die Italiener zum Kampf ſtellen. 8 Die deutſchen Vertreter heißen Berliner RC gegen Un⸗ garn, 1. Kieler Ré gegen Polen(in Grünau); Man n⸗ heimer RV Amicitia gegen Dänemark, Ger⸗ mania Frankfurt gegen Fronkreich, Wratislawig Breslau gegen Jugoſlowien(in Frankfurt a..); Etuf Eſſen gegen Holland, Germanio Köln gegen Belgien(in Eſſen); der Vertreter gegen Italien ſteht noch nicht feſt. Die Schweiz hat die Einladung nicht angenommen, England hat bisher nicht geantwortet. 5 Erfreulſcherweiſe haben ſich unſere ausländiſche Geg⸗ ner nicht auf den Kampf im Achter beſchränkt, ſondern zahl⸗ reich auch noch zu weiteren 1 gemeldet, Verbandes folgte. Von Frankfurt gingen die Aaregungen Ni zum Gegner, und gegen Split vertreten, ſetzen wir die Wrat ia An ein. Da Nationen am Start. die im Länderkompf nicht vertreten ſind, ſo z. B. in Berlin noch Italtien und Dänemark, in Frankfurt a. M. noch Belgien und Holland in einer ganzen Reihe anderer Bootsgattungen als dem Achter. Wir werden olſo einen ausgezeichneten Maßſtob für die derzeitige Lage im internationalen Ruderſport gewinnen, wie er in glei⸗ chem Maß in Europa vor den Eu ropameiſterſchaften noch nie gegeben war.. Die Große Grünauer iſt im deutſchen Ruderſport längſt zu einem Begriff geworden, ſie iſt micht nur das ruderſportliche Ereignis der Reichshauptſtadt, ſondern ihre Auswirkung iſt viel größer. 25 Rennen mit 73 Ver⸗ einen, 154 Booten und 683 Ruderern und Steuerleuten am Start, Achter⸗Länderkämpfe, Dreiſtädteachter(Berlin Wien—Budapeſt], Hindenburg⸗Gedächtnis⸗Vierer. Großer Einer, Büchſenſteinachter, Hellas⸗Olympig⸗Zweier o. St., Adolf Hitler⸗Vierer, Verbandsachter, Teilnahme italie⸗ niſcher, umgariſcher, däniſcher und polniſcher Mannſchaſten in zahlreichen Rennen— Herz, was willſt du noch mehr? Welche Regatta kann mit einer ſolchen Ankündigung auf⸗ warten? Welches Rennen ſoll man berausgreiſen? Den Dreiſtädteachter, in dem Pannonig für Budapeſt, Frieſen für Wien und Ra am Wannſee für Berlin um den Sieg kämpfen? Oder den Adolf⸗Hitler⸗Vierer, den der Vor⸗ jahrsſieger Berliner RC gleich mit zwei Booten ver⸗ teidigen will, oder die beiden Länderachter gegen Polen, für welches der Akademiſche RC Poſen ſtartet, und gegen Ungarn, vertreten durch. den RC Pannonfa⸗Budapeſt? Man muß von der Grünauer Regatto ſagen, daß ſie nichtt nur groß, ſondern großartia beſetzt iſt. 5 5 Die Frankfurter Jubiläumsregatt, ſteht Grünou nicht viel nach. Der Fronkfurter Regattogerein begeht in dieſem Jahr ſeine 50⸗Jahr⸗Feier, und die Frankfurter Internationale Regatta iſt wohl die beſt⸗ beſetzte internationale Veronſtaltung, die Fronkfurt bisher hatte. Frankfurt ſpielt im deutſchen Ryderſpoxt eine oroße Rolle. Mit ſeiner Geſchichte iſt die Mainſtadt unlösbar verbunden. In Frankfurt wurde die erſte Regatta 1870 veranſtaltet, in Fr kurt fond der erſte deutſche Rud tag ſtatt, dem dann die Gründung des Deutſchen Rud zu einheitlichen Regeln im Rudern aus, und in Frankfur; wurde auch die erſte Meiſterſchaftsregatto ge t Jan, der wir den Achte Frankfurter RG Germania, im Vorfahr zweitbeſter ſcher Achter gegenüberſtellen. Die Monnheimer Amie haben Dänemorks kampfſtarken Achter des Kopenhag ugoflawien, durch de eslauer Reungemeinf n durchweg

0. Seite/ Nummer 288 Neue Mannheimer Zeitung Mittags⸗Ansgabe nn olrueie Englisch e gderholen!Inans Moser! Theo Lingen? hans Kol Mane wn. Nagr Samstag, 25. Jun 1000 — ir müssen wlederholen! H nans Messer FN ef, Y 7, 23 2 Planken ALHAMBRA Veitie Die Tochter einer Kkurtisane. Film nach der berühmten Novelle von Guy gde Maupassant mit: Kätne Dorsch— Ruth Hellberg Albert Hatterstock Johannes Nemonn Regle: Wolfgang Liebe ne iner Sa.;.50.25.25.35..:.00.00 6,10.25 Für Jug endllche nloht zugelassen! Heute sam tag 5 N U 0 H 1 Vorstellung 102 Letzte Wiederholung Lieder, die uns der Zigeuner spielt Heiges Blut Marika Rökke abends 11 une heute u. morgen E Ein 1 Auuler- A fl Aurstelung Stüwe Kemp K E S cHauSsUuR G s SRIir les Der Lleblin Temple g der Wek N 2 ſcallond Ticatbrpeen Samstag, den 23. Juni 1938 Vorstellung Nr. 367 I l. Sondermiete C Nr. 14 Zum letzten Male: Miete C Nr. 27 bezaubert wieder Alt u. Jung in ihrem neuesten Groß Fim Rekrutollinkle Sa.:.50.80.25.0 So.: 200.55.05.25 Jugend flohe haben Zutritt Wallenstein Ein dramatisches Gedicht v. Schiller (Wallensteins Lager. Die Piccolomini. Wallensteins Tod) Anfang 19 Uhr Ende 23.30 Uhr „% Fernruf Salonbook: Stela Maris“ 2225 Elnstleg nur an dier Adolf-Hſtler-Brücke , ee, liebe, humor, Musik in der glänzenden Ausstattungs- Operette von ROBERT STOLZ mit Gustl Wolf- Hermann Thimig- Salfner Th. Lingen- Sima Paulsen- Florath Ein Melsterwerk Geza von Bolvary's Im Belpro gramm: „DIE NIX EN“ ein Fim von Deutsch- lands populärsten Schwimmerinnen. Meerſe d- straße Meß- platz Schild. Cap So,;.00.10.25 S0.: .00.00.10.30 gut bürgerliche Hüche, schöne Wasser, Strandbad. Blegew Garage, Penston.50 RA. Be Gaslhaus Krone, Rackenau Zimmer mit il. lese, Terasse. Lon de AM! 1. 5 15 prohleme zu behandeln. Schabsuge Breite Strage a. Marl Mäc Preise:.50,.—,.50. Kartenvorverkauf; Verkehrsverein Mann Nächste Aufführung: Am 3. Res TRASSER Fs TspfkEIE Herktwlstz HEPPENREIM Herxtplatz 55 Sonntag, den 26. Juni 1938 „Die Erlösung der weisen Dame“ Freilicht-Lustspiel von Hans Holzamer 5 50.— Beginn:.15 Uhr heim(Plankenhoß Juli 1938 Das gro 2 Grober historischer Festzug ze Volksfest Bergsträger-Sommernzchte findet am 9. u. 10, Juli statt.- Sonntag. d. 3. Juli 1938, nachm. .30 Uhr: Heppenheim huldigt Landgraf Ludwig x. von Hessen 2 Das Oberamt Ballhaus U 7 Sonntag, Sſehern Sie sich Karten im Vorverkauf Am Schloss abends.30 Uhr II 1E gern bei decken ihren Bedarf Zigarren. Fritsch gem ten Fochgescheft unter neuer leitung. eltes i fl. 5 A NN HEA ri 318 Cafè-Restaurant Zeughaus D 4, 18 am Zeugbausplatz Ruf 220 28 0 4. 13 Gemütliches Femlllen-Cafe samstag und Sonntag VęerIlängerun9g den 26. Juni Eintfſtt 50 5e— Fſſſſtar 30 Pf Im Ausschank das bekannte Gut bürgerliehes Restaurant Bismarckplatz 18 Nähere Aus ku nt von der Holland-Amerika- Linie Rotterdam New Vork via Boulogne 3. 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Melanchthonkirche: 10.00 Vikar Kaufmann. Zellerſtr. 34:.30 Vikar Adelmann. n.30 Pfarrer Speck. St. Krankenhaus: 10.30 Pfr. Haas. Diakoniſſenhaus: Kein Gottesd. Feudenheim;.30 Pfr. Kammerer. Friedrichsfeld:.30 Pfr. Schönthal. Käfertal: 10.00 Vikar Metzger; 20.00 Pfarrer Schäfer. Käfertal⸗Süd: 10.00 Pfr. Schäfer. Neckarau:.30 Vikar Kirſchbaum. Speyerer Straße 28: 10.00 Pfarr⸗ verwalter Müller. Rheinau: 10.00 Vikar Werner. Pfingſtberg:.00 Vikar Werner. Sandhofen:.30 Seckenheim:.30 Vik. Steigelmann Waldhof:.30 Pfr. Clormann. Wallſtadt:.30 Pfarrer Münzel. Die Kindergottesdienſte finden im Anſchluß an d. Hauptgottesd. ſtatt. Lutherausſtellung vom 26. Juni bis 3. Juli im Wartburghoſpiz. Eröffnungsfeier: Samstag, den 25. Juni, 16 Uhr. Vereinigte evang. Gemeinſchaften Evang. Verein für innere Miſſion AB., Stamitzſtr. 15: Sonntag 20 u. Donnerstag 20.15 Verſammlg. K 2. 10: Sonntag 20 u. Donners⸗ tag 20.15 Verſammlung. Schwet⸗ zinger Straße 90: Dienstag 20.15 u. Sonntag 15 Verſammlung. Methodiſtenkirche, Augartenſtr. 28: Sonntag.45 Predigt; 11 Sonn⸗ tagsſchule. Donnerstag 20 Bibel⸗ ſtunde. Römiſch-Katholiſche Kirche. Sonntag, den 26. Juni 1938. Obere Pfarrei—(Jeſuitenkirche): Von 6 an Beichtgel. 6 Frühm.; .45 hl..;.30 Singm.;.30 Kindergottesd.:.30 Hauptgottes⸗ dienſt; 11 hl. M. m. Pred.:.30 Andacht;.30 Pred. u. Andacht. St. Sebaſtianuskirche, Unt. Pfarrei: 6 Frühm.; 7 hl..;.45 Sing⸗ meſſe: 9 Pfarrgottesdienſt: 10.30 Kindergottesd.: 11.30 hl. M. mit Predigt: abends.30 Andacht. Herz⸗Jeſu⸗Kirche. Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Irühm.; 7 hl..: 8 Singm. m. Pr. 9 Hochamt anſchl. Proz.: 11.15 hl. M. m. Pr. 7 Andacht. Heiliggeiſtkirche: 5 u. 6 hl. Meſſe; 7 Frühm.; 8 Singm. m. Pred.; .15 Kindergottesd.; 10 Pred. u. Amt: 11.15 Singmeſſe m. Pred., Chriſtenlehre;.30 Veſper. Einspaltige Kleinanzeigen bis zu einer Höhe von 100 mm je mm 8 Pig. Stellengesuche je mm4pig. Frau Ehrliches. brav. ocel Kath. Bürgerſpital: 10 Amt m. Pr. St. Joſeph, Lindenhof: 6 Beichtg. Singm.; 7 hl..;.45 Betſing⸗ meſſe m. Pr.; 9 Kindergottesd.; 10 Pred. u. Amt; mit Predigt; abends 7 Andacht. St. Peter, Mannheim: 6 hl. M. u. Beichtg.; 7 hl..; 8 Singm. m. Pred.;.30 Hochamt mit Pred.; 11 Singm. m. Pr.;.30 Andacht. St. Bonifatius, Mannheim:.00 Frühm.: 7 hl..: 8 Singm. m. Pred.;.05 Kindergottesd.: 10.00 Hochamt m. Pr.; 11.30 Singm. m. Predigt;.30 Andacht. St. Nikolaus, Mannheim: 6 hl. M. u. Beichtg.: 7 Frühm.:.30 Kin⸗ dergottesdienſt: 10 Hauptgottesd. mit Pred.: abends.80 Andacht. St. Jakobuskirche, Neckarau: 6 u. .45 hl..; 8 Singm. m. Pred.; .30 Amt mit Pred.; 11 Singm. m. Pred.; abends 8 Andacht. St. Franziskus, Waldhof: 6 Früh⸗ meſſe;.30 Singm. m. Pr.:.30 Hauptgottesd. m. Pr.; 11 Kinder⸗ gottesdienſt; abds 8 Andacht. Kapelle der Spiegelfabrik:.15 Amt m. Pred.; 11 Kindergottesdienſt. St. Eliſabeth[(Gartenſtſ.: 7 Früh⸗ meſſe; 8 Singm. m. Pred.: 10.00 Hauptgottesd. m. Pr.; 8 Andacht. St. Laurentius, Käfertal: 6 Früh⸗ meſſe: ab.30 Beichte;.15 Meſſe m. Pr.; 9 Hauptgottesd., Pred. u. Amt: 11 Schülergottesdienſt; abends 8 Andacht. 11.30 Singm. zu alleinſtehend. älterer Dome geſucht. Vorzuſt. 4535 O 8, 4. parterre Kräftiges, zuver⸗ läſſiges Mädchen bis nachmittags gesucht Adr. in der Ge⸗ 454 ſchäftsſt. Eine Auswahl gespielſer gut erhaltener Pianos bel günstiger Zahlungsweise Heckel Planolager O 3, 10 St. Peter und Paul, Feudenheim: .30 hl. Beichte;.30 Frühmeſſe; .30 Singm.:.30 Hauptgottesd.; 11 Schülergottesd.: 2 Andacht. St. Bartholomänskirche Sandhofen: .30 Beichtg.: 7 Frühm.: 9 Haupt⸗ gottesdienſt; 11 Schülergottesd.; abends.30 Andacht mit Segen. St. Antonius, Rheinau: 6 Beichtg.; 7 Frühm.;.30 Schülergottesd.; 10.10 Amt mit Predigt; abends 8 Andacht mit Segen. Seckenheim: 7 Frühm.:.30 Kin⸗ dergottesdienſt;.40 Hauptgottes⸗ dienſt; nachm. 2 Andacht. Friedrichsfeld: 6 Beichtgeleg.;.30 Frühm. m. Pr.;.90 Pr. u. Amt: nachm..80 Veſper. St. Thereſia v. Kinde Jeſu, Pfingſt⸗ berg:—.30 Beichte;.30 Früh⸗ meſſe m. Pr.:.30 Amt m. Pr.; .30 Andacht;.30 Andacht. St. Hildegard. Käſertal:.30.; 7 Frühm.; 9 Amt:.30 Andacht. Thereſienkrankenhaus:.30 hl..; 8 Singmeſſe mit Predigt. Ilvesheim: 7 Frühm.;.30 Haupt⸗ gottesdienſt m. Pred.;.30 An⸗ dacht;.30 Andacht in d. Bruder⸗ Konrads⸗Kapelle. Alt⸗Katholiſche Kirche Schloßkirche:.30 hl. Meſſe.— Er⸗ löſerkirche[Gartenſtadt]:.30 Freireligtöſe Landesgemeinde Baden Gemeinde Mannheim: Sonntag vorm 10 im Caſinoſngal, R 1. 1. Prediger Dr. Karl Weiß tber„Peter Roſegger, ein Volks⸗ dichter, ung Großdeutſchla „ 8648 Eisschrank weiß(Heberer), Lautſprecher. erh., bill. zu vk. Fries, Pfalzpl. 3 9466 Damen- und Herrenrad in beſt. Zuſtand billig abzugeben. Traitteurſtr. 17, [Laden]. S524 Zugreften ö Echt eichenes Speisezimmer Büfett, mod. F. m. eingeb. Sil⸗ berkaſten, Kred., Auszugtiſch. 4 Polſterſtühle, da einige Regen⸗ ſpritzer 295. fc. Daumaunala. Verkaufshäuſer⸗ Fernruf 287 85 T 1, 78 8542 2 Herren-, Damen-, Knabenrad aut erh., zu verk. 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