938 2 5 ö Einzelpreis 70 Pf. fun che tet? Vor- ahl td ten Sweiſe⸗ 2 9 2 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag Bezugspreise: Anzeigen Lennig, 79 mm Us Frei Haus monatlich.08 Mk und 62 Pia Trägerlohn in unteren 4 breit Familten⸗ und Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Poſt 2 70 Mk einſchl Klei eie. Allgemein aültig 0 60 Pfa Poſtbef⸗Geb Hierzu 72 Pfa Beſtellaeld Abholſtellen Wald⸗ iſt dte Hei Zwangsvergleichen oder hofſtr 12. Kronprinzenſtt 42 Schwetzinger Str 44 Meerſeldſtr 18, 2 3 Konkurf etz gewährt Keine Gewähr für 8. Ne Fiſcherſtr. 1. Pe Hauptſtr 63 W Oppauer Str ug 8e Lutſenſtr. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l.-6. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Anzeigen gaben, an beſonderen Plätzen und 14 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25 f. d folgend Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernt„ Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. —. 0 5 2— 1 5 Morgen⸗Ausgabe A u. B Montag. 27. Juni 1938 149. Jahrgang Nr. 288 — . 21 ha 2 4 2 7 Fllllien und Bartelonas Drohungen- Dr. Goebbels über die Kulturpolitik des Staates 9 9 9 10 5 2 in Barcelona angekündigten„Vergeltungsmaßnah⸗ 55 E 5 0 Kanonen würden antworten 9% men“ gegen nationalſpaniſche Luftangriffe unterrich⸗ on ngland aus ge e en N ö tet worden. 1 1 5 9 Die Mutmaßungen, wonach England plane, die(Bo 1 1 19 95 58 2 f f; 13— in ſpaniſchen Gewäſſern verkehrenden engliſchen n un]. Lor er rere n d Eindeutige italieniſche Stellungnahme zu den Drohungen Bartelonas Handelsſchiffe mit Luftabwehrgeſchützen aus⸗— London, 2 Juni. EP. Rom, 26. Juni. Mal ſeit einiger Zeit, daß der Quai'Orſay mit dem 1 198 c ee e Der Tag, an dem der engliſche König ſich zum Die Drohung der Sowjetmachthaber in Bar⸗ Vertreter Italiens, der ſeit etwa einem halben Jahre unwahrscheinlich hingeſtellt. Man dürfe nicht 1 855 Staatsbeſuch nach Frankreich begeben ſollte, wäre der 5 celona, die Bombardierung ihres Gebietes durch die Geſchäfte an Stelle des ſeinerzeit abberufenen geſſen, daß die angreifenden Flugzeuge in dem 19. Jahrestag der Unterzeichnung des Verſailler Dik⸗ 1 nationale Flugzeuge gegebenenfalls durch Re⸗ Botſchafters Cerruti führt, wieder in Verbindung Augenblick in Fer ihr Angriff erwidert werde, be⸗ tats geweſen. In Verſailles wird ſich ein Teil 85 preſſalien gegen die Schiffe oder gegen Städte getreten iſt. Daß dieſe Fühlungnahme gerade am rechtigt ſeien das Bombard went auf die Schiffe des Beſuchsprogramms abſpielen, vor allem die derjenigen Länder zu beantworten, die General Wochenende erfolgt iſt, fortzuſetzen. Es müßte dann mit weiteren Men⸗ große Parade, an der 60 000 Mann teilnehmen. Franco unterſtützen, hat in Rom ungeheures läßt auf die Bedeutung ſchließen, die der Quai ſchenopfern und einer Vergrößerung der Sachſchäden Soll e mani Aufſehen erregt.'Orſay der Entwicklung im weſtlichen Mittel⸗ gerechnet werden. 5 15 der eee 1 eee 20 Man ſieht darin eine neue Hekausforderung der meer in Verbindung mit den letzten Drohungen Die ſpaniſche Frage bildet zur Zeit, wie auch an, 10075 5 egen ſrttge ſpaniſchen Bolſchewiſten und der hinter ihnen ſtehen⸗ des Valencia⸗Ausſchuſſes beimißt, offizieller Stelle beſtätigt wurde, den Gegenſtand nale Lage al betkel A nen theatraliſche Geſten den Roten Internationale gegenüber den autoritären und die offenbar die Fühlungnahme mit Italien N use den Meinungsaustauſches zwiſchen pon ſich weiſt. Iſt es Verantwortungsbewußtſein e er e ene eee en e ele babes eee e oder iſt es das berechtigte Gefühl, daß man Frank⸗ faſchiſtiſchen Italien— eine Herausforderung, deren reichs auf alle Fälle ſicher ſein kann? Jedenfalls Ziel ſelbſtverſtändlich die Entfeſſelung des von Mos⸗ Die Einſtellung Londons Wiederholung der Rede von Reichsminiſter Dr. beſteht für die Einzelheiten des Beſuchs nur ein ge⸗ 5 e 5 8 e b f Goebbels. Alle deutſchen Sender bringen am Mon⸗ dämpftes und verhältnismäßig harmloſes Intereſſe, . n N EP. London, 26. Juni. tag, dem 27. Juni, von 20. bis 20.10 Uhr die Wieder- ſo daß der Fremde den Eindruck gewinnt, England 1 So 157 770 Gayda. im Giornale e 8 Amtlicherſeits wird mitgeteilt, die engliſche Re⸗ holung der Eröffnungsanſprache von Reichsminiſter wolle jede Aufbauſchung des Beſuches vermeiden. TTT gierung ſei weder offiziell, noch inoffiziell von den Dr. Goebbels zur Verkehrsunſallverhütungswoche. Aber reſtlos befriedigend iſt dieſe engliſche Rück⸗ A riſſen würden ſichtnahme, auf die Empfindungen anderer Völker e N keineswegs. Die Einzelheiten brauchen außer der 175 ſofort und unerbittlich reagieren würden, und 4 Pariſer Bevölkerung niemanden zu intereſſieren, 5 zwar nicht mit diplomatiſchen Proteſtnoten, ſon⸗ ö dann bleibt der Beſuch als ſolcher immer noch 1 dern mit Kauonen. Symbol genug. Zwar darf man ohne weiteres 0 als richtig unterſtellen, daß durch ihn keine neue 12 R f 15 i — Lage bereits Anzeichen von Wahnſinn verrieten. Es 98 n. e 8 5 ſei überflüſſig, hinzuzufügen, daß, wenn auch nur eine N e. 5 zuziehen. Ein ſolcher Schritt, ſo erklärt der Enthüllung eines Ehrenmales für die gefallenen der ſowjetſpaniſchen Drohungen verwirklicht werden Verſchiedene gutunterrichtete Quellen beſtätigen jetzt, diplomatiſche Korreſpondent des Blattes, würde das Kanadier nach Frankreich fuhr, vermied er es, aus würde, der Todeskampf der Reſte von Barcelonas daß der britiſche Botſchafter Perth bei ſeiner letzten ſofortige Inkrafttreten des engliſch⸗italieniſchen dieſem Anlaß auch Paris einen Beſuch abzuſtatten. Anhängerſchaft nicht nach Tagen und Stunden, ſon⸗ Unterredung mit Graf Ciano Anfang dieſer Woche Paktes ermöglichen. Nun wäre man zwar in ſeinen außenpolitiſchen Ge⸗ dern nur nach Minuten zählen würde. 218 2 5 e er 1051 W nig politiſche eweggründe unterſchiebn. Ebenſo 0 5 75 5 wäre es eine Fehldeutung, wollte man Miniſter⸗ Auch Paris rückt weit ab a präſident Chamberlain oder Außenminiſter Lord EP. Paris, 26. Juni. er or a Halifax, der den König auf ſeiner Reiſe begleiten 5 5.. ird, unfreundliche politiſche Demonſtrationsabſich⸗ Die Drohungen Sowjetſpaniens, wegen der Luft⸗ 125 ö ide ft 4 1% fi ch Eti angriſfe auf ſowjeiſpaniſche Städte zu Bergelkungs⸗ Lager IV an der Stelle des vorjährigen Anglücks wieder errichtet bete regen l o ee maßnahmen zu greifen und dieſe gegebenenfalls a ö 5 1 5 5 ee 5 auch auf nichtſpaniſches Gebiet auszudehnen, werden anb. Berlin, 25. Juni. viantkäſten und die Heimatpoſt durch Abwurf laſſen würden. Aber ain eandneb al abörtngen a in den franzöſiſchen Blättern einſtimmig verurteilt. g a 1 zugeſtellt. e 11 eine en dere Fuge ee Die Blätter ſchreiben, durch das Verhalten Sowjet⸗ Aus einem Telegramm der Fluggruppe der Die„Ju 52“ traf auf dem Hin⸗ und Rückflug Bez 1 9 2 den allgemeinen europziſchen ſpaniens ſei nach der Entſpannung der letzten Tage deutſchen Nanga⸗Parbat⸗Expedition, das am Wolken und Gewitter an, während der Himmel am 8 055 5 letzten a e ee, ell⸗ in die internationale Lage wieder eine ernſte Ge⸗ Samstag bei der Deutſchen Himalaya ⸗Stiftung Nanga Parbat ſelbſt wolkenlos war. Die Berg⸗ nicht mehr einen Ben der fran öfen fahr hineingebracht worden. f einlief, geht hervor, daß es den Bergſteigern ge⸗ ſteiger meldeten dem Flugzeug durch Funkſpruch, ſtadt vermeiden kann, wenn er ſich 1 0 Eine 185 Einſtimmig wird dabei betont, daß Frankreich lungen iſt, trotz der vorhergegangenen ſtarken daß bei ihnen alles wohlauf ſei. 5 eines Ehrenmals für die Gefallenen auf die früheren und England in engem Einvernehmen miteinan⸗ Schneefälle die drei bereits errichteten Hochlagen Das in der Meldung erwähnte Lager 4 befindet Schlachtfelder begibt? h der, ſich in kein derartiges Abenteuer hinein⸗ auf dem Rakiot⸗Gletſcher wieder zu beſetzen und ſich in der Nähe der Stelle, an der im vorigen Jahre Zunächſt wird man die um der Klarſtellung wil⸗ 1. ziehen laſſen würden.. zum Nordoſtgrat des Nanga Parbat vorzudrin⸗ eine Eislawine ſieben Deutſche mit neun Trägern len etwas auf die Spitze getriebene Formel, daß 8 Der„Paris Soir“ ſchreibt, die Drohung Sowjet⸗ gen, wo das Lager 4(6200 Meter) errichtet wor⸗ vernichtete. Durch planvolles Zuſammenwirken von Georg VI. als Herrſcher ſeiner auſtraliſchen Unter⸗ ſpaniens ſei ſehr ern ſt. Aber man könne kaum an 8 il, Diesem Hochlager wurben dom Expedj⸗ Bergſteigern und Flugzeug war es möglich, dieſen tanen fahre, eben als eine Formel anſehen müſſen— eine Ausführung der Drohung glauben, denn das 1 1. wichtigen Punkt trotz der Wetterungunſt ſo ſchnell er fährt als engliſcher König. Derſelbe König hat Ergebnis würde nicht zweifelhaft ſein. Ohne Zweifel tions flugzeng am Samstagmorgen acht Pro, wieder zu erreichen. vor einigen Tagen zu einem Eſſen eingeladen, das würde ſie als Rückwirkung eine noch ſchnellere, gänz⸗ traditionsgemäß in jedem Jahre, von der Oeffent⸗ 1 5 Vernichtung Valeneias 5 i 1 e bei Hofe in kleinem Kreiſe ühren. Auf jeden Fall ſeien England und Frank⸗ f laſſenen ſtrafrechtlichen Maßnahmen gegen ſudeten⸗ zum enken an die Beſiegung der Franzoſen bei reich einig darin, Herr ihrer Entſcheidungen zu blet⸗ Prager Konzeſſionen deutſche Gewerbetreibende, die in Reichenberg aus Waterloo gegeben wird. Das iſt nicht, wie es auf ben, und ſich nicht durch ſowſetſpaniſche e in Keine neuen Staatspolizeiämter— Einſtellung Anlaß der Wahlen ihre Auslagen geſchmückt haben, den erſten Blick„ mag, eine der üblichen einen allgemeinen Konflikt hineinziehen zu laſſen. a der Diſziplinarverfahren eingeſtellt werden. Das Verbot von Aufmärſchen Ungereimtheiten der engliſchen Politik. Heute viel⸗ Der„Intranſigeant“ ſchreibt, es ſei nicht zweifel⸗ und Berunſtalttt 1e freien Himmel w de i leicht weniger als noch vor einigen Jahren. Nach haft, daß die engliſche und die franzöſtſche Regie⸗ EP. Prag, 16. Juni. fNͤoVvVoop immel werde in der Bezwingung Napoleons wurde Frankreich im rung dieſer neuen ſowjetſpaniſchen Drohung e e kürzeſter Friſt außer Kraft geſetzt. 19. Jahrhundert vom Feinde zum Rivalen Englands, genwirken werden, indem ſie Sowjfetſpanien mit⸗ r eee. e 9 8 Weiter wurde den interpellierenden Abgeordne⸗ dann zum Bundesgenoſſen und im 20. Jahrhundert teilen, weder London, noch Paris würden ſich in ein ſchen Abgeordneten Kundt und Dr. Roſche wurde ten zugeſagt, daß die in den einzelnen Zweigen der zum Freund, Kampfgefährten und, nach dem Kriege un Abenteuer hineinziehen laſſen. 12 65 von den zuständigen Staatsſtellen die Zuſage gege- Staatsverwaltung anhängigen Diſziplinarver⸗ zeitweiſe, wie es ſcheinen möchte, zum Vormund Andererſeits rechnen die franzöſiſchen politiſchen ben, in abſehbarer Zeit in deutſchen Bezirken keine fahren gegen Staatsangeſtellte wegen Beteiligung engliſcher Außenpolitik. Das änderte ſich. Die Kreiſe mit einer verzögerten Inkraftſetzung des neuen Staatspolizeiämter einzurichten. an Veranſtaltun der Sid f f Schwärmerei überläßt man den Franzoſen, ſofern 5 5 3 fi b⸗ g. 5 5 gen der etendeutſchen Partei und 77515; 5 Nichteinmiſchungsplanes, beſonders für den Ab? Die Errichtung neuer Polizeiämter in den Bezirken itali 1 dieſ beine nicht auch ſie den Sinn dafür verloren haben. In . 5 e 3 Außen⸗ ig n 80 züken wegen der Mitgliedſchaft bei dieſer Partei eingeſtellt g a 8 ö j transport der Freiwilligen aus Spanien, Au Loboſitz, Neubiſtritz und Poderſam ſowie in Luditz ſei d 1 5 ngland jedenfalls trifft man gelegentlich auf die mimiſter Bonnet hat am Samslagnachmittag den e werden würden, darunter auch die vor zwei Monaten überraſchende Entdeckung, daß man in Frankreich italieniſchen Geſchäftsträger Prunas 8 gef. begonnenen, Unterſuchungen gegen Angeſtellte des a„ ſtärker nur einen geographiſchen egviff ſieht. Das ſei aber gerade die ungeheuerliche Berechnung, die Moskau und Barcelona angeſtellt hätten, indem ſie einſähen, daß ſie an einen ſiegreichen Widerſtand Zum Ausdruck des Proteſtes gegen Chamberlains Haltung in der Spanienfrage Entwicklung in den Beziehungen zwiſchen England und Frankreich eingeleitet wird. Aber wäre der Beſuch nicht ebenſo bedeutungsvoll, wenn er den Ab⸗ nicht mehr denken könnten. Beſonders ſeit in Lon⸗ dub. London, 25. Juni. die Bombardierung britiſcher Schiffe in 5 r 1 don die erſten Anzeichen für eine entſchloſſene und Lord Cecil hat in ſeiner Eigenschaft als Mitglied ſpaniſchen Gewäſſern erwähnt hat. Er habe dem ita⸗ Seien e ſoll? 595 5 5 5 lieniſchen Außenminiſter gegenüber den ungünſtigen ſtverſtändlichkett, mi er die Reiſe umgeben wahrhaftigere Nichteinmiſchungspolitik bemerkbar geworden ſeien, hätte ſich dieſe bolſchewiſtiſche Hal⸗ tung herausgebildet. Es beſtehe kein Zweifel darüber, daß der Augenblick ernſt und gefährlich, und daß in den europäiſchen Linkskreiſen eine neue Bewegung im Gange ſei, den Widerſtand der verantwortlichen Regierungen und Nationen zu überwinden. Die„Tribuna“ erklärt, die Drohungen des Valen⸗ eia⸗Ausſchuſſes ſeien ſo ungeheuerlich, daß man ſie nicht ernſt nehmen könne. Falls aber etwas Wah⸗ res daran ſein ſollte, könne man nur feſtſtellen, daß die ſpaniſchen Bolſchewiſten in ihrer verzweifelten zu einer Unterredung empfangen. Es iſt das erſte des Oberhauſes dem Einpeitſcher(Obmaun) der Re⸗ gierungsparteien mitgeteilt, daß er ſich nicht mehr als zu den Regierungsauhängern gehörig betrachte. Lord Cecil erklärte, er habe ſich nach der Unterhaus⸗ erklärung des Premierminiſtes über die Bomben⸗ abwürfe auf britiſche Schiffe in Spanien hierzu ent⸗ ſchloſſen. Chamberlains Haltung ſei nicht zu ver⸗ teidigen, obwohl er ſelbſt, Cecil, im ſpaniſchen Bür⸗ gerkrieg nicht Partei zu ergreifen wünſche. Engliſcher Schritt in Rom Eindruck hervorgehoben, den dieſe Vorfälle in der engliſchen Oeffentlichkeit gemacht hätten. Er habe aber vermieden, ein offizielles Anſuchen an den Duee zu richten, ſeinen Einfluß bei General Franco für eine Einſtellung dieſer Bombardements geltend zu machen. Allerdings habe Perth durchblicken laſſen, daß ein ſolcher Schritt Roms in London ſehr be⸗ grüßt werden würde. Das Rothermere⸗Blatt„Evening News“ ver⸗ ſichert heute, England habe der italieniſchen Regie⸗ rung nahegelegt, ein Kontingent von 10 000 italie⸗ niſchen Freiwilligen aus Spanien zu rück⸗ Desgleichen ſollen, wie verſichert wird, die er⸗ A ſcher Poſt amts. wird, iſt für einen Peſſimiſten der Außenpolitik(und das ſind nicht die ſchlechteſten Politiker) bezeichnend genug. Er hält ſich vor Augen, daß es eine engliſche Eigenart iſt, nur dann ſo freigebig mit harmloſen Erklärungen zu ſein, wenn„alles geregelt iſt“. Der Anlaß für den Königsbeſuch iſt die Euthül⸗ lung eines Ehrenmals für die im Weltkrieg in Frankreich gefallenen Auſtralier. Der König reiſt alſo eigentlich in ſeiner Eigenſchaft als königliches Staatsoberhaupt des Dominions Auſtralien nach Frankreich. Als vor zwei Jahren der damalige Kö⸗ nig Eduard VIII. in entſprechender Eigenſchaft zur Seite ö Nummer 288 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 27. Juni 1938 Einen wichtigen und koſtbaren zwar, etwa wie in lland und Belgien, aber im Weſen doch nicht ſo Baldwins Wort, daß Englands Grenze am Rhein liege, war im Grunde nicht ſo ſehr eine Unfreundlichkeit gegenüber Deutſchland als eine Anmaßung gegenüber Frankreich. Zum erſten Male ſprach der engliſche Premier damit aus, was hier ziemlich allgemeines, aber unausgeſprochenes Empfinden iſt, daß Frankreich politiſch und militäriſch ein Vorfeld für England darſtelle, 1 dem Inſelreich den Kontinent 8 politiſchen Faktor mit verſchieden. Leibe zu halter Als cher Eigen ibelbegun glaubt man Frankreich läſſigen zu können. Vielleicht ſpielt die Un⸗ über Frankreich, die wohl noch größer iſt ber Deutſchland, eine Rolle dabei. Zum ſind Frankreichs Verſäumniſſe, eine konſtruk⸗ Kontinentalpolitik mit anderen europäiſchen en zuſammen zu betreiben, daran ſchuld, daß es, nach den letzten Regungen einer unabhängigen Außenpolitik während des Abeſſinienkrieges, ſtärker . je in die Kommandogewalt der engliſchen enpolitik zu geraten ſcheint. Vor allem glaubt d, in der ſpaniſchen Frage ſeinen Einfluß die franzöſiſche Politik in We erprobt zu haben. Hieſtge amtliche Stellen nehmen in Anſpruch, daß die füngſten militäriſchen Abmachun⸗ gen mit Frankreich Deutſchland nicht zu beun⸗ ruhigen brauchten, es handele ſich„nur“ um die Fortſetzung der rein techniſchen Beſprechungen, die nach dem Zuſammenbruch des Locarnovertrages eingeſetzt haben. Gleichgültig, wie hoch man dieſe lögung wertet, jedenfalls erhebt ſich kaum Wider⸗ tuch, wenn ſie in dem Sinne oder der oben ge⸗ eichneten engliſchen Einſchätzung Frankreichs s geographiſchen Begriffs verſtanden wird. Für die heute in England herrſchenden Schichten kommt als weiterer Maßſtab die in nerpoli⸗ he Beurteilung hinzu. Hier, wo es noch r und noch ältere ſoziale Probleme zu löſen gibt in Frankreich, fragt man nicht in erſter Linie ch, nach welchem Ideal andere Völker an die ozialen Fragen wean en ſondern, ob das ſoziale ſtem Ruhe und e verſpricht. Deshalb feen p irchen Vorgänge in Frankreich m Laufe der letzten Jahre in engliſchen konſerva⸗ tiven Kreiſen Beunruhigung hervorgerufen, wäh⸗ rend das ſoziale Syſtem des doch politiſch fern⸗ ſtehenden Dritten Reiches ſehr viel mehr Beachtung gefunden hat. Seitdem Frankreich in engliſchen Augen in die zweite Reihe der europäiſchen Mächte getreten iſt, hat es nach engliſcher Anſicht eben nur einen Staat in leidlicher Faſſon zu erhalten, damit es die hiſtoriſche Aufgabe erfüllen kann, das engliſche Feſtungsglaeis auf dem Kontingent um 22 659 Qua⸗ dratmeilen zu vergrößern. Je ſicherer England ſich in dieſen Anſichten fühlt, deſto ſtärker wird es ſich bemühen, den wahren Tat⸗ beſtand zu verſchleiern. Ein Königsbeſuch mag be⸗ ſonders dazu geeignet ſein, die engliſche Politik in freundlicherem Lichte zu zeigen. Er wird aber zwei Fragen unbeantwortet laſſen: erſtens, ob die Wand⸗ wen des engliſch⸗franzöſiſchen Verhältniſſes im ge⸗ ſamteuropäiſchen Intereſſe liegen. Wir meinen da⸗ mit nicht Englands Intereſſe an Frankreichs Unver⸗ ſahrtheit. Chamberlains Aeußerung, daß die Macht der Vatſachen größer ſei als aller guter Wille, ſich von Beiſtandsverpflichtungen freizuhalten, hat mit genügender Deutlichkeit erwieſen, daß England für Frankreich genau ſo in den Krieg zlehen wird wie es angeblich zum Schutze Belgiens in den Weltkrieg gegangen iſt. Vielmehr handelt es ſich in dieſem Zuſammen⸗ hang um die Frage, ob Englands Auffaſſung von ſeinem Verhältnis zu Frankreich nicht deutlicher als alle gegenteiligen Verſicherungen das Eingeſtändnis enthält, daß es an einer aufbauenden Politik der Zuſammenarbeit in Europa unintereſſiert iſt und vielleicht ſogar darin Gefahren wittert. Alle Ver⸗ ſtändigungsbemühungen hätten dann nur den für die unruhige Gegenwart nützlichen, für eine weitere Zukunft aber belangloſen Wert, einen vorüberge⸗ henden Ausgleich von Intereſſen und Spannungen zu ermöglichen. Die zweite Frage, die offen bleibt, iſt die, ob England recht behält. Es iſt klar, daß es die gegenwärtige Linie gegenüber Frankreich und Europa nur einhalten kaun, ſolange Frankreich ſich auf England angewieſen fühlt. zufriedenſtellender zen die Erweiterte Aufrüftung Ausbau der engliſchen Schattenfabriken EP. London, 26 Juni. Bei der Eröffnung eines neuen Flughafens bei Mancheſter hielt Luftfahrtminiſter Sir Kingsley Wood am Samstagnachmittag eine Rede. Er machte dabei die Mitteilung, daß die für die engliſche Luft⸗ aufrüſtung arbeitenden Schattenfabriken demnächſt um 40 v. H. erweitert werden würden. Eugland ſei gezwungen worden, ſeine Aufrüſtung zu beſchleunigen. Es tue dies aber nicht, um einen Angriff vorzubereiten, ſondern lediglich, weil„nur ein ſtarkes England die Garantie für die Aufrecht⸗ erhaltung des Friedens bieten könne“. Neue Anruhen in Waziriſtan Vory einem Vorſtoß der Bergſtämme gegen Afghauiſtan dnb. Delhi, 25. Juni. Seit Wochen ſind die Unruhen in Waziriſtan wie⸗ der aufgeflammt. Die neue Aufſtandsbewegung wird auf die Tätigkeit eines gewiſſen Saiyd Muhammed Said zurückgeführt, der in Waziriſtan unter dem Namen Schami Pir bekannt iſt, und der zu Beginn des Jahres auf Einladung führender Inder nach Wa⸗ ziriſtan gekommen iſt. Angeblich ſoll er die Abſicht gehabt haben, religiöſe Streitigkeiten im Lande zu ſchlichten. Während ſeines Aufenthaltes war er von einem Türken begleitet. Nach einer gewiſſen Ruhezeit verkündete Schami Pir nun ſeine Abſicht, aus den Bergvpölkern Wazi⸗ riſtans ein Heer zu bilden, und die zur Zeit in Af⸗ ghaniſtan regierende Dynaſt te zu ſtür zen. Die indiſche Regierung verfolgt und beobachtet dieſe Vorgänge mit Maßnahmen ergreifen, um einen Vorſtoß der Einge⸗ 8 auf afghaniſches Gebiet zu verhin⸗ ern, einiger Beſorgnis und wird Japan richtet ſich auf einen langen Krieg ein 0 enn er Zurückgewieſene Friedensgerüchte— Tokio, 25. Juni. Der japaniſche Kriegsminiſter wandte ſich am Samstag gegen die auftauchenden Friedensgerüchte, die er für unzutreffend erklärte. Japan ſei viel⸗ mehr auf einen lang dauernden Krieg eingerichtet, wenn er auch zehn Jahre währen ſollte. Tſchangkai⸗ ſchek werde immer der Gegner Japans bleiben, und deshalb ſei eine Verſtändigung mit ihm ganz un⸗ möglich. Neue Mobiliſierungsmaßnahmen dub, Tokio, 25. Der Kriegsminiſter kündigte neue einſchneidende Maßnahmen zur Verſtärt kung der Mobiliſierung an. Er forderte ferner, daß das geſamte Volk, die Re⸗ gierung und die Wehrmacht ſich noch enger zuſam⸗ menſchließen. Es müßten alle Vorausſetzungen für eine kraftvolle Bereinigung des Konfliktes in China geſchaffen werden. Der Kriegsminiſter ſtellte ſodaun feſt, daß Ja⸗ pan auch daun ſeine Ziele in China durchſetzen werde, wenn Tſchangkaiſchek ſtärkere Bindungen mit dritten Mächten eingehen ſollte und dieſe Mächte verſuchten, neue Konzeſſionen zu er⸗ halten. Die Frage der Kriegserklärung an Ching ſei in Tokio gründlichſt überlegt worden. Dabei habe man feſtgeſtellt, daß ein ſolcher Schritt bis zher nicht unbe⸗ dingt notwendig geweſen ſei. In politiſchen Kreiſen erblickt man in der Er⸗ klärung des Kriegsminiſters das Ergebnis des letz⸗ ten engeren Kabinettsrates, der auf eine endgültige Abſage an Tſchangkaiſchek und die hinter ihm ſtehen⸗ den Kreiſe hinauslief, die die antijapaniſche Bewe⸗ gung leiten und Anſchluß an dritte Mächte, ja ſelbſt an Moskau, ſuchen. Japan und die Erterritorialitätsrechte EP. Schanghai, 26. Juni. Der Sprecher der japaniſchen Botſchaft in Schang⸗ hai gab zu der am Freitag bekanntgewordenen japa⸗ niſchen Erklärung, wonach die Rechte der Exterrito⸗ rialität in den von Japan beherrſchten Gebieten in China nicht anerkannt würden, nähere Erläuterun⸗ gen ab, in denen man in ausländiſchen Kreiſen eine A bſchwächung der Erklärungen vom Freitag erſieht. Der japaniſche Sprecher betonte, die Exterri⸗ torialitätsrechte von Ausländern in den von Japan beherrſchten Gebieten würden nur dann unberückſich⸗ tigt bleiben, wenn ſich die Tätigkeit der Ausländer unmittelbar gegen die Sicherheit der japaniſchen Armee richte oder in irgendeiner Weiſe einen Er⸗ Juni. folg der japaniſchen Kampfhandlungen in Frage ſtellen würde. Jede ausländiſche Tätigkeit diefer Art würde zu einer Aburteilung nach den Vorſchrif⸗ ten der japaniſchen Militärgeſetzgebung führen. Die Luftwaffe ſoll es erzwingen EP, Schanghai, 26. Juni. Die Japaner haben am Samstag, da das Wetter in Zeutralchina ſich gebeſſert hat, ihre Luftwaffe zu Bombenangriffen in Zentral⸗ und Südchina in ver⸗ ſtärktem Maße eingeſetzt, um ſo einen Ausgleich für die geringere Aktivität der Landſtreitkräfte zu ſchaffen. Die Inſel Hainan wurde von japaniſchen Flugzeugen erneut mit Bomben belegt. Auch die Eiſenbahnſtation von Swatau war wiederum das Ziel japaniſcher Bomber. Die Hankau und Kanton verbindende Eiſenbahnlinie wurde ebenfalls mit Bomben belegt. Dabei kam ein Petroleumzug zur zehn 3 Exploſion. Außerdem Stellen der Strecke Schienen zerſtört, ſo daß der Ver⸗ kehr auf dieſer Linie über das Wochenende lahm⸗ gelegt iſt. Mehrere Städte der ſüdchineſiſchen Provinz Kwantung wurden gleichzeitig mit Bann belegt. Benzintanks und Lagerhäuſer in der Nähe des Bahnhofs der Stadt Lohchung gerieten in Brand. Die bereits am 2. Juni gemeldete Beſetzung der Inſel Nanda nördlich von Swatau durch die Japaner wurde am Samstag von den japani⸗ ſchen amtlichen Stellen beſtätigt Der amtlichen japaniſchen Erklärung zufolge ſoll die Beſetzung der Inſel durch einen Handſtreich erfolgt ſein, bei dem die Japaner nicht einen einzigen Mann verloren hätten. Am 23. Juni ſei die Beſetzung der Inſel vollſtändig durchgeführt geweſen. re dauern ſollle...! „Mit Tſchangkaiſchek lann es keine Verſtändigung geben“ wurden an verſchiedenen Weiteren Berichten zufolge ſollen die Japaner am Samstag an der ſüdchineſiſchen Küſte bei Jimli einen Landungsverſuch unternommen haben. Jimli liegt unweit des chineſiſchen Vertragshafens Swatau. Bei dem Landungsverſuch ſoll es zu einem heftigen Feuer zwiſchen den angreifenden japaniſchen Kriegs⸗ ſchiffen und den chineſiſchen Küſtenbatterien gekom⸗ men ſein. Auf beiden Seiten habe es viele Tote gegeben. Chineſiſchen Angaben zufolge ſollen die Japaner ihr Landungsvorhaben aufgegeben haben. Die japaniſchen Kriegsſchiffe hätten ſich zurück⸗ gezogen. Die Berichte, wonach ein chineſiſches Flugzeug⸗ geſchwader ſüdlich von Anking mehrere Bomben auf japaniſche Kriegsſchiffe abgeworfen häben ſollen, wurden am Samstag beſtätigt. Durch die Bomben⸗ abwürfe ſeien die japaniſchen Kriegsſchiffe beſchädigt worden. Reichsminiſter Dr. Goebbels über die kulturpolitiſche Aufgabe des Staates Eine Rede des Reichspropagandaminiſters auf der Danziger Gaukulturwuche dub. Dapzig, 26. Juni. Reichsminiſter Dr. Goebbels ſprach am Sonntag auf der Kulturpolitiſchen Tagung im Staatstheater Danzig anläßlich der Gaukulturwoche Danzig. Der Miniſter ging zu Beginn ſeiner Rede davon aus, daß er zum zweiten Male in dieſer Stadt zu Kulturfragen das Wort ergreife. Dieſe Tatſache möge Symbol dafür ſein, daß das Reich und die Freie Stadt Danzig über die Grenzen hinweg durch Sprache und Kultur aufs innigſte verbunden ſeien. „Hier fühlen wir, wohin wir gehören! Hier ſchlägt das ſtarke Herz unſeres Volkstums!“ Sodann wandte ſich der Miniſter der Erörterung bedeutſamer Kulturprobleme zu und führte aus, daß unte der Fülle der Aufgaben, die der National⸗ ſozialismus bei der Machtübernahme vorgefunden habe, der Kulturaufbau das ſchwierigſte Problem ge⸗ weſen ſei, da die Fragen der Kultur ſo überaus empfindlich ſeien. „Vier Aufgaben“, ſo erklärte der Miniſter,„waren uns bei der Uebernahme der Verantwortung auf dem Gebiete der kulturellen Neugeſtaltung aufge⸗ geben. Wir mußten erſtens die kulturſchaffenden deutſchen Menſchen in einer feſtgefügten Organiſa⸗ tion zuſammenfaſſen, um ſie einheitlich und diſzipli⸗ niert zum Wohle von Volk und Staat zum Einſatz zu bringen. Wir mußten zweitens hem deutſchen Kulturſchaffen die innere Verbindung zu den neuen Werten und Inhalten der deutſchen Politik vermit⸗ teln und es mit der tiefen weltanſchaulichen Klarheit des Nationalſozialismus erfüllen. Wir mußten drit⸗ tens die Rolle, die der Staat dabei zu spielen hatte, genau und unmißverſtändlich umgrenzen, und zwar dahingehend, daß er ſelber weder Kunſt ſchaffen konnte noch ihre geiſtigen Wachstumsgeſetze und Ent⸗ wicklungsmöglichkeiten einengen, dagegen aber ihr großmütiger und weitherziger Auftraggeber, Anreger und Förderer ſein wollte, und mußten viertens und letztens dem künſtleriſchen Schaffen ſelbſt von der Politik her jenen heißen und leidenſchaftlichen Im⸗ puls geben, der immer am Anfang großer kaltureller Blüteperioden ſtand, ſie gewiſſermaßen einleitete, antrieb, ihnen die Richtung und das Ziel zeigte.“ Volksfeſt⸗Sommer in Paris Rieſige engliſche Flaggen und Trikoloren ſchmücken die franzöſiſche Hauptſtadt. — Paris, 25. Juni.(E..) Es ſteht nun endgültig feſt, daß alle für das urſprüngliche Datum des Königsbeſuchs vorgeſehe⸗ nen Feſtlichkeiten auch vom 19. bis 22. Juli, wäh⸗ rend des Aufenthalts des engliſchen Königspaares in Paris ſtattfinden werden. Das Programm wird keinerlei Aenderung erfahren. Ein Teil der Deko⸗ rationen, durch die jetzt bereits verſchiedene Pariſer Straßen und Plätze geſchmückt ſind, werden, wenn das Wetter ſo ſchön bleibt, wie gegenwärtig, bis zum (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) Beſuch des engliſchen Königspaares bleiben. Die Pariſer werden von dem anläßlich des Königsbe⸗ ſuchs gezeigten Feſtſchmuck bereits am 14. Juli, ihrem Nationalfeſt, profitieren, denn die meiſten Dekora⸗ tionen werden endgültig zu dieſem Zeitpunkt ange⸗ legt ſein. Die Volksfeſte werden in dieſem Jahre zwei Wochen dauern. Sie beginnen nämlich am 13. Juli, dem Vortag des Nationalfeſtes, dauern über den 14. Jult und das nachfolgende Wochen⸗ ende hin und die ganze Woche während des Kö⸗ nigsbeſuchs. Die erſte Aufgabe ſei ihrer faſt endgültigen Löſung zugeführt worden. Schwieriger ſei es geweſen, das künſtleriſche und kulturelle Leben, das ſich früher abſeits von der politiſchen Geſtaltung entwickelte, in ein inniges und fruchtbares Verhältnis zum Volk ſlelbſt zu bringen, um es mit den Werten und Ideen des Nationalſozialismus zu erfüllen. Um dem neuen Geiſt zum Durchbruch zu ver⸗ helfen, mußten Scheingrößen der Vergangenheit Nichtskönner und Dilettanten dieſem Zuge wei⸗ chen.„Vor allem aber“, ſo erklärte Dr. Goebbels nachdrücklich, konnte es der Nationalſozialis⸗ mus nicht weiterhin dulden, daß Nieten auf irgendeinem Gebiet des öffentlichen Lebens das deutſche Kulturbewußtſein repäſentierten.“ Deutlich rief oer Miniſter die Gefahr in die Er⸗ innerung zurück, die darin gelegen hatte, daß ſich nun auf die leergewordenen Plätze Vertreter einer teils muffigen, teils reaktionären Anſchauung ſetzten, die eine Zeitlang die Oeffentlichkeit über ihre eigene Un⸗ zulänglichkeit hinwegzutäuſchen vermochten. Mit aller Schärfe ſtellte Dr. Goebbels jene Re⸗ aktionäre bloß, die ſich hinter Schlagworten ver⸗ ſchanzten, die von den Gegnern des Nationalſotzialis⸗ mus immer wieder mit ſturer und geiſtloſer Ein⸗ tönigkeit angeführt worden ſind, jene Schlagworte, daß eine autoritäre Staats⸗ führung die geiſtige Freiheit des künſtleriſchen Schaffens einengen müſſe, daß eine ſolcher⸗ maßen geführte Kunſt zur Tendenzkunſt herabgewürdigt werde, und ein Abſinken jeg⸗ licher künſtleriſchen Leiſtung und damit das Ende aller Kultur bedeute. Alle autoritären Maßnahmen, alle Organiſationen des künſtleriſchen Schaffens hätten nur den einen Zweck, im Künſtler ein geſundes Gefühl gegenüber den Intereſſen des Volkes, und im Volke ein ge⸗ ſundes Gefühl gegenüber der Kunſt zu erwecken. „Das Volk, ſo ſtellte Reichsminiſter Dr. Goebbels unter ſtarkem Beifall ſeiner Hörer feſt,„hat durch⸗ aus einen geſunden Inſtinkt für echte Leiſtung.“ Sein Geſchmack leitet ſich von feſten Anlagen ab: aber er muß richtig und plan mäßig gelenkt werden. In den nun folgenden Ausführungen ging der Miniſter ſchonungslos mit jeder Art von Halbbildung, geiſtigem Hochmut und dünkelhafter Arroganz ins Gericht. Mit treffenden Worten charakteriſierte er den Snob als einen leeren und hohlen Bildungslakat, der im Frack und Claque ins Theater gehe um Arme⸗Leute⸗Duft zu atmen, der Elend ſehen müſſe, um ſich am Schau⸗ dern und Fröſteln zu vergnügen. Das iſt die letzte Entartung eines pöbelhaften Amüſiertriebes, ſo rief der Miniſter unter der ſtür⸗ miſchen Zuſtimmung ſeiner Zuhörer aus. Die nationalſozialiſtiſche Staatsführung habe den Mut gehabt, jene Produkte eines frechen und an⸗ maßenden Snobismus zurückzuweiſen. Im folgenden ſetzte ſich der Miniſter mit den Be⸗ griffen der künſtleriſchen Freiheit Niemals habe die politiſche Führung in die in⸗ nere Funktion der Kunſt eingreifen wollen, ſondern ſie habe nur die Verpflichtung in ſich gefühlt, den großen An⸗ und Einſatz der Kunſt zu regeln und zu ordnen. Dieſes Recht des Staates ſei ein ſauveränes, denn es entſpringe der politiſchen Macht und Verantwortung. Die Geſetzlichkeit der Form, proklamierte Dr. Goebbels, ſei die erſte und unabdingbarſte Forberung für jegliche Kunſtbetätigung. Er wandte ſich leidenſchaftlich gegen den Dilet⸗ tantismus nationalen Kitſches und gegen die öde Verballhorniſierung der großen Ideen und Sym⸗ bole unſeres nationalen Aufbruches. Mit aller Schärfe ſprach er den überheblichen Verſuchen einer unkünſtleriſchen Experimentierwut irgend⸗ welcher Klüngel von Uebermodernen das Recht zur Exiſtenz ab.. „Nur derjenige“, betonte Reichsmimiſter Dr. Goeb⸗ bels nachdrücklich,„hat das Recht, auch in der künſt⸗ leriſchen Formgebung revolutionär vorzuſtoßen, der die Form, die er überwinden will, souverän be⸗ herrſcht.“ In dem weiteren Verlauf ſeiner Rede gab der Miniſter ſeiner tiefen Ueberzeugung Ausdruck, daß es nicht allein die materiellen Dinge ſeien, von denen das Leben des Volkes abhinge, ſondern auch und vor allem die ideellen. Die Kunſt als der edelſte geiſtige Ausdruck einer Zeit habe die wunder⸗ bare Aufgabe, alle Gedanken, alle Wünſche, Sehn⸗ ſüchte und Hoffnungen des Volkes in einer über die Zeit hinauswirkende Form zu gießen und der Nach⸗ welt zu übermitteln. auseinander. 9 „—— 2 2 2 0.— 22 2—— 2 A„ e. en... A — 2= —— ED r 80 Montag, 27. Juni 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite(Nummer 288 1— * Mannheim, 27. Juni. Erſter Sonntag im Sommer Am Ende einer ereignisreichen Woche Eine an Ereigniſſen reiche Woche liegt hinter uns. Innerhalb acht Tagen erlebten wir den Gro f. flugtag, die Reichstag ung des Fachamtes Chemie der DA und die Deutſchen Studen⸗ tenmeiſterſchaften. Daneben hat die„Kin⸗ dermöve“ einigen tauſend Schülern und Schülerin⸗ nen das Erlebnis eines Rundflugs vermittelt. Die beiden Hauptereigniſſe der Woche gingen am Samstag zu Ende: Im Stadion ſtieg nachmittags die große Schlußveranſtaltung der Studenten, und am Abend wurde die Chemietagung mit einem Varietéprogramm abgeſchloſſen. Es erfüllt uns Mannheimer mit Genugtuung, daß unſere Stadt von beiden Organiſationen zum Ort ihrer großen Veranſtaltungen auserwählt wurde. Unſere Stadtverwaltung und Bevölkerung haben denn auch alles getan, den vielen tauſend Gäſten, die zu uns kamen, den Aufenthalt in Mannheim mög⸗ lichſt angenehm zu machen. Das ſichtbarſte Zeichen dieſer Freude war das ſchmucke Kleid, das unſere Stadt die Woche über trug, und in dem ſie ſich auch geſtern noch präſentierte. Selbſt der Himmel trug zum guten Gelingen ſeinen Teil bei. Die Sonne hat uns die letzten Tage überherrlich wie ſchon lange nicht mehr, gelacht, und nur in der Nacht, da Schmeling ſeinen unglücklichen Kampf kämpfte, zog grollend ein kurzes Gewitter über ünſere Stadt, und als die enttäuſchten Rundfunkhörer im Morgen⸗ grauen den häuslichen Penaten zuſtrebten, trafen ſie regennaſſe Straßen an. Aber insgeſamt haben wir in den letzten Tagen doch zu ſpüren bekommen, daß der aſtronomiſche Sommer angebrochen iſt. Am Samstag erſih um 6 Uhr zeigte der Thermometer im Wetterhäuschen am Waſſerturm bereits 18 Grad Wärme. Die Tem⸗ peratur ſtieg dann bis nachmittags um 5 Uhr ſtetig an und erreichte da mit 33 Grad ihken Höhepunkt. In der Nacht zum Sonntag ſank der Thermometer nicht unter 21 Grad und geſtern mittag kurz nach 12 Uhr zeigte er chon wieder 26 Grad an. Die Witterung iſt wirklich ſommerlich geworden und treibt uns den Schweiß aus den Poren, ſo daß wir einen kräftigen Luftzug, wie er am Sonn⸗ tagnachmittag wehte, ſchon wieder als angenehme Erfriſchung empfanden. Dieſer ſetzte bereits ein, als noch das Muſikkorps unſerer Flak und der Muſikzug der S A am Waſſerturm ein pauſen⸗ loſes Standkonzert gaben. Wenig ſpärer chon marſchtierten die Einheiten der HJ und' des BDM mit wehenden Fahnen und Wimpeln und mit kri⸗ ſchem Geſang nach dem Stadion zum H J⸗Ban n⸗ por tif e ſt. Heute werden die Fahnen eingezogen werden, und zugleich wird man mit dem Abbau der Pylonen be⸗ ginnen. Mit vorſchreitendem Sommer wird es in unſerer Stadt ruhiger werden, was aber nicht heißt, daß die Arbeit ruhen wird. Im Gegenteil: wir nähern uns dem Beginn der Arbeiten zur Verbreiterung unſerer Friedrichs brücke, was ſchon daran zu erkennen iſt, daß ſich zu dem Bauzaun vor K 1 dieſer Tage ein zweiter Bretterzaun geſellt hat, der der Abgrenzung des aufzuſchüttenden Raumes am linksſeitigen unteren Brückenkopf dient. Im Juli ſoll mit den eigent⸗ lichen Arbeiten an der Friedrichsbrücke begonnen werden. Ihr Zweck iſt bekanntlich die Verbeſſerung der Verkehrsverhältniſſe auf und bei der Brücke. Aber zu dieſer techniſchen Maßnahme muß— foll ſie von Erfolg getragen ſein— eine allgemeine Stei⸗ gerung der Disziplin im Straßenverkehr kommen. Es liegt da noch viel im argen. Es iſt ſo dringend notwendig, daß die Verkehrsunfall⸗Ver⸗ hütungs woche, die am Samstag begann, die er⸗ ſorderliche Beachtung findet. Im Grunde genom⸗ men iſt es ja ſo einfach, ſich auf der Straße richtig zu verhalten. Wie einfach, das zeigen die Merkſätze, die zur Zeit veröffentlicht und verteilt werden. Wenn jeder Kraftfahrer, Fußgänger, Radfahrer und Pferdeführer ſeine„Zehn Gebote“ beachten würde, könnte es überhaupt nicht mehr zu Verkehrsunfäl⸗ len kommen. Natürlich muß man aber die Verkehrs⸗ vorſchriften kennen. Es war da ſchon ganz in Oro⸗ marng, daß kürzlich ein Führerſchein⸗Anwärter durch die Prüfung fiel, weil er ſich u. a. darauf verſteifte, eine Kraftfahrer habe in der Kunſtſtraße Vorfahrts⸗ recht. Ein Kraftfahrer muß nun einmal wiſſen, daß unſere Kunſtſtraße zwar Einbahnſtraße, aber nicht Hauptverkehrsſtraße iſt. Und auch jeder andere Ver⸗ kehrsteilnehmer ſollte ebenfalls darüber Beſcheid wiſſen. 5 Dr. W. Tb. Welche Fahrvreisermäßigungen gelten für Oeſlerreich? Uns wird geſchrieben: Mit dem 15. Juni ſind im Lan de Oeſter reich die Fahrpreiſe der Deutſchen Reichs⸗ bahn eingeführt worden. Damit haben auch folgende von der Deutſchen Reichsbahn gewährte Fahrpreisermäßigungen für Oeſterreich Geltung: Die Fahrpreisermäßigungen für Geſell⸗ ſchaftsreiſen, für Geſellſchaftsſonderzüge und Ferien⸗ ſonderzüge, für Urlauberſonderzüge„Kraft durch Freude“, Schul⸗ und Jugenoͤpflegefahrten, kinder⸗ reiche Familien, öffentliche Krankenpflege, hilfs⸗ bedürftige Kranke, Kriegsteilnehmer, deutſche Kriegs⸗ und Schwerbeſchädigte der Nationalen Erhe⸗ bung, für Helfer in der Landhilfe, für Unterbrin⸗ gung hilfsbedürftiger Kinder auf dem Lande und in Heimen und für Beſucher anerkannter Muſtermeſſen. Ferner werden ausgegeben: Urlaubs⸗ und Oſtpreu⸗ ßenrückfahrkarten, Zehnerkarten, Arbeiterrückfahr⸗ karten, Arbeiterwochenkarten, Schülermonatskarten, Fahrſcheinhefte zu ermäßigten Preiſen. Außerde⸗⸗ bleiben für eine Uebergangszeit noch einige im Alt⸗ reich nicht vorhandene Ermäßigungen beſtehen. Starker Ausflugsverkehr am Wochenende: Netkartal und Bergſtraße lockten Aber auch ſonſt haue die Reichsbahn viel zu lun Die Reichsbahn hatte über das Wochenende viel z u tun. Der Reiſeverkehr, und da insbeſondere der Fernverkehr, war am Samsta g ſchon ſehr güt, und am gleichen Tage ſetzte der Stadtbeſuchs⸗ verkehr nachmittags ſehr lebhaft ein. Am Sonntag nahmen Fern⸗, Nah⸗ und Stadtbeſuchsverkehr großen Umfang an. Beſon⸗ ders ſtark war der Ausflugsve rkehr nach dem Neckartal und der Bergſtraße; der Verwaltungsſon⸗ derzug um 7 Uhr früh nach Eberbach war überfüllt. Im Bahnverkehr wirkten ſich am Samstag gegen abend und am Sonntag vormittag auch die Deut⸗ ſchen Studentenmeiſterſchaften durch die Heimfahrt der Teilnehmer aus. Sehr groß war wieder die Zahl der Sonderzüge. Am Samstag wurden folgende gefahren: Koßß⸗ Zug Köln— Bieberach(1000 Perſonen), Geſellſchafts⸗ ſonderzug Mannheim— Bad Dürkheim(500), Kdcz⸗ Zug Karlsruhe— Wiesbaden(900), Kö ⸗Zug Pforz⸗ heim— Koblenz(1000), Koß⸗Zug Stuttgart— Rü⸗ desheim(1000) Kdß⸗Zug Löſchbruck— Mannheim (1000), Kinderſonderzug Koblenz— Graz(850) und Geſellſchaftsſonderzug Bad Dürkheim— Mannheim 6500). Am Sonntag verkehrten nachgenannte Sonderzüge: Kößß⸗Zug Kob⸗ Baden⸗Baden(300), Koͤy⸗Zug Offenburg— Kochem (4000), Pilgerzug Mannheim— Waghäuſel(350), Kö F⸗Zug Eller— Stuttgart(1000), Koͤ⸗Zug Wies⸗ baden— Karlsruhe(900), Köc⸗Zug Koblenz— Pforzheim(1000), Kö ⸗Zug Heidelberg— Neunkir⸗ chen(1100), Geſellſchaftsſonderzug Baden⸗Baden— Mannheim(300), und KdF⸗Zug Oberbühlertal— Mannheim(900).— 111. * Hochbeteieb im Strandbad Schon am Samstag wurden 12000 Beſucher gezählt. Die hochſommerliche Witterung, die zur Zeit herrſcht, brachte dem Strandbad während des Wochenendes einen ſehr ſtarten Beſuch. Schon am Samstag wurden 12000 Menſchen, die in den Fluten des Rheines Erfriſchung ſuchten, gezählt. An Fahrzeugen wurden an dieſem Tage 5000 Fahr⸗ räder und 400 Kraftwagen eingeſtellt. Die Sanitäter bekamen auch einige Arbeit, es handelte ſich dabei aber nur um leichtere Fälle. Am Sonntag vormittag ſetzte der Zuzug nach dem Strandbad gleich wieder ſtark ein. Ueber die Mittagszeit, als es heftig windete, ging die Beſu⸗ cherzahl etwas zurück, aber ſchon am frühen Nach⸗ mittag zog der Zuſtrom der Badeluſtigen wieder lenz 3 Stuttgart(1000), Köcß⸗Zug Mannheim— ſtark an, ſo daß zweifellos wieder mindeſtens die Oberbühlertal 1000), Kocß⸗Zug Neunkirchen— Hei⸗ Beſucherzahl des Vortages erreicht worden ſein delberg(1100), Geſellſchaftsſonderzug Mannheim— dürfte. 1 e eee Zum Abſchluß der Chemie-Tagung: Bariete⸗Genſſſe im Nibelungenſaal Koͤß-Jeſtſpielabend mit reichem Programm Adolf Gondrell war der Mann der Plauderei und Anſage, dem ein guter Ruf zuvorging, und der darum beſonders lockte. Er plaudert eigentlich nichl, konverſiert und konferiert noch viel weniger, er bringt ſeine Witze in Stellung, protzt ab, tarnt und vernebelt, tut kräftigſte Kartuſchen ins Rohr und ſchießt ſie ab mit Blitz und Donner, daß ſie auch in der entfernteſten Ecke des Saales ſitzen. Es ſind ge⸗ ſchmetterte Plaudereien und, obwohl er nicht ſingt, verdient er doch ein„Heldentenor des Witzes“ genannt zu werden, ein kabarettiſtiſcher Charakter⸗ held, der die Pointen beileibe nicht diskret, verſteckt und nbenbei:„Nur für Kenner“ anbietet, ſondern mit dramatiſcher Kraft und Schönheit, mit Steige⸗ rung und FF. Das gibt wohl gelegentlich eine Diskrepanz zwiſchen der originellen Wortwitzelei des Textes und der ſchneidigen Pathetik des Vor⸗ trags, es iſt gelegentlich ſo, wie wenn ein ſchwerer Reiter mit einem Galankeriedegen zur Attacke ſchreitet. Da aber der Text, den er ſpricht, ganz aus⸗ gezeichnet iſt, eine Kette von vielſeitig ſcheinenden, vielfarbig glitzernden Edelſteinen des reinen Geiſtes, ſo fällt dieſe Variante des Vortrags nicht weiter auf, und ſie hat jedenfalls den Vorzug, daß ſie unter⸗ ſtreicht, aufträgt und mit dieſer ungemein diſzipli⸗ nierten, kräftigen Stimme für jedermann ſchmackhaft und hörbar macht. Und ſo geht es denn durch mancherlei hergebrachte Gebiete der kabarettiſtiſchen Weltbetrachtung, vom Humor bis zu den Feiern und Jubiläen eines Le⸗ bens, an denen ja mancherlei humoriſtiſche Seiten kleben, und ganz beſonders viel mußten die Damen und ihre Moden⸗ und Verſchönerungskünſte, ihre „Eintopfgeſichter“ und ihre„prolongierten Augen⸗ wimpern“ herhalten,— wobei ich ganz beſonders amüſant fand, die Uebertragung der Werbeproſpekt⸗ ſprache auf weibliche Kosmetik und ihre JG⸗Schmink⸗ Farbenlehre. Anſonſten tanzte das Ballett Maroſzyk in allen Stilarten zunächſt ſtrauß⸗ſeriös getragen, dann mehr ländlich, ungariſch, amerikaniſch und ein⸗ mal auch ironiſch, nämlich auf Vorkriegsmode ver⸗ kleidet; am beſten wohl im Step. Außerdem gab ſich die ſoliſtiſche Anführerin einmal ſpaniſch⸗leidenſchaft⸗ lich mit Tambouringeklepper.— Joſef Gräf, der Kunſtpfeifer, iſt ein Mann von Klaſſe in ſeiner Art. Er pfiff uns ganze Ouvertüren vor und kam auch mal mehr romantiſch⸗ſerenadenhaft verliebt daher, verſah das ganze mit Vogelgezwitſcher und ähnlichen Verzierungen; und zum Schluß hatte er ſogar zwei Sondereffekte zur Hand: mit zwei Schlegeln, die er gegen eine Art minimaler Metalltrommel im Munde ſchlug und daneben vermochte er einem in den Mund geſteckten Löffel die merkwürdigſten xylophonähn⸗ lichen Melodietöne zu entlocken.— Dallas iſt ein Cowboy nebſt Girl, der die erſtaunlichſten Laſſoſpie⸗ lereien zuſtande bringt, ſpäter ſich dann nochmals zu zweit als„Pepitay Panches“ vorſtellt und da⸗ mit ebenfalls ſehr beachtliche Gleichgewichtskunſt⸗ ſtücke mit Stuhl einbeinig auf Gläſern uſw. voll⸗ führt.—„White devil“ iſt ein hübicher Kerl mit einem Rhönrad, mit dem er ſchön und kraftvoll um⸗ zugehen weiß, aber wenn er meint, daß wir davon genug hätten, ſpringt er heraus und ſtept in der luſtigſten Weiſe in der Gegend herum, ſogar die Zeitung dabei leſend. Charlott iſt ein blondes Wunder an Elaſtizität und Dehnbarkeit, die den Kopf rückwärts durch die Beine ſteckt, dabei noch mit Ringen jongliert oder auch mit Glöcklein viel das Lied vom Soldaten am Wolgaſtrand ſpielt, und ſchließlich eine Roſe rückwärts gebeugt aus einer Vaſe holt, die erheblich tiefer ſteht, als die Baſis ihrer Füße, was ſchon eine ganz enorme Lei⸗ ſtung iſt. Die eigentliche Pointe des Abends war der Berliner Komiker Hermann Held, der ja hier nicht unbekannt iſt, eine nette Art hat, verlegen mit den Händen zu tun: und dann in einer Weiſe loslegt, von der Weltreiſe, wo man die ul⸗ mit ligen Kerle trifft, daß man aus dem Lachen nicht mehr herauskam. Schließlich kam noch mit großem Aufbau„Fidetty Compagnie“, eine Tramolin⸗ expreßnummer. Sowas, wo die Leut' ſo gelöſt und ſchwerelos zu ſchweben ſcheinen, iſt immer ſchön. In dieſem Falle ſogar z. T. ſchwer; denn die beiden hochſtehenden Feſtgeſchnallten haben allerhand zu hal⸗ ten und gewaltigen Zug auf Schulter⸗ und Armge⸗ lenke auszuhalten, wenn da die drei anderen Herumfliegenden herumwirbeln müſſen. Damit war Programmſchluß. Theo Hollinger ſeinen Leuten erhielt eine kleine Erholungs⸗ pauſe vom vielen Begleiten, und mit Kraft und Eifer wurde dann zum Tanze geſchritten; denn es war recht gut beſetzt, und die Mädels drangen ſehr darauf, ſo heiß es auch ſein möge 2 Erich Hunger Wenn man Verkehrsvorſchriften nicht beachten Sechs Zuſammenſtöße an einem Tage Im Laufe des Samstag ereigneten ſich in Mann⸗ heim infolge Nichtbeachtung der Verkehrsvorſchriften ſechs Zuſammenſtöße zwiſchen Kraftfahrzeugen. Hier⸗ bei wurden ſechs Perſonien verletzt, drei Per⸗ ſonen fanden Aufnahme im Städt. Krankenhaus. Zehn Fahrzeuge wurden beſchädigt. Auf dem Fahrrad in den Tod Ein Radfahrer fuhr gegen einen Baum und zog ſich hierbei einen doppelten Schädelbruch zu. Im Der Prüfſtein für die Kameradſchaft Es gibt keine verſchiedenen Verkehrsteilnehmer⸗ Klaſſen „Tragiſcher Tod eines Radfahrers! Die Unſitte, die Türen parkender Kraftwagen ohne genügende Vorſicht nach der Fahrbahnſeite zu öffnen, hat heute mittag ein Menſchenleben gekoſtet. In der Mühlen⸗ ſtraße in der Innenſtadt, ſtieß der 31jährige Arbeiter Willi Schmidt heim Vorbeifahren an einem parken⸗ den Lieſerauto mit ſeinem Fahrrad gegen die plötz⸗ lich aufgeriſſene Tür und wurde zu Boden geworfen. Die Räder eines unmittelbar hinter ihm kommenden Laſtzugs gingen über den Unglücklichen hinweg, ſo daß er ſoſort tot war.“ Dieſe Meldung ging vor einigen Tagen durch die Preſſe. Sie iſt beliebig herausgegriffen unter vielen gleichen oder ähnlichen, die jeden Tag auftauchen„Die verdammten Autofahrer“, ſchelten dann die Radfah⸗ rer,„da ſieht man wieder, wer Schuld hat, wenn ein Menſch auf der Straße überfahren wird!“ In dieſem Fall iſt wohl der Fahrer eines Wagens ganz ruhig, weil die Schuld eindeutig feſtſteht. Sonſt wird er ſich aber bemühen, nachzuweiſen, daß immer und in jedem Fall der Radfahrer allein Schuld habe. So geht es nicht. Wir können die Verkehrsteil⸗ nehmer nicht in verſchiedenen Klaſſen teilen, die ſich dann untereinander bekriegen. Welch ein unſinniges Unternehmen wäre es, hier Klüfte aufzureißen. Das Verhalten im Verkehr auf der Straße iſt der beſte Prüfſtein dafür, ob der Betreffende kameradſchaftlich denken kann oder nicht. Von jedem Mann, der ein Fahrzeug— gleich welcher Art— führt, muß verlangt werden, daß er in jedem Augenblick weiß, was er zu tun hat. Wenn Sog Dperkinzger Adelheid- Quelle Oft bewährt, viel verwendet! i N prospects kostenlos von der Mineralbrunnen Ac Sad Oberkingen Ss er noch irgendwelche Zweifel hegen ſollte, hat er jetzt die beſte Gelegenheit, ſeine Kenntniſſe aufzufriſchen. Das während der Verkehrsunfallverhütungs⸗Aktion in einer Millionenauflage verteilte Merkblatt ſagt ihm, welche zehn Pflichten er immer unbedingt zu befolgen hat. Zucker ⸗ kranke! Fragen Sie Ihren Arzt Ein beſonderes Kapitel iſt allerdings immer noch die Trunkenheit am Steuer. Es muß jeder ſelbſt wiſſen, daß er zur Führung eines Autos oder Mo⸗ torrades unfähig iſt, wenn er unter Alkohol ſteht, auch wenn er ſich noch ſo ſtark und unternehmungs⸗ luſtig fühlt. Wer das nicht begreift, dem wird es mit harten Strafen klargemacht werden, nicht erſt, wenn es ein Unglück gegeben hat, ſondern ſchon, wenn er angetrunken am Steuer angetroffen wird. Wer mit dem Leben ſeiner Volksgenoſſen leichtſinnig ſpielt, iſt ein Verbrecher, den die ganze Schwere des Geſetzes treffen muß. Freiflüge wurden ausgeloſt Die Gewinne vom Großflugtag Bei dem am Sonntag, dem 19. Juni, abgehaltenen Großflugtag bildeten bekanntlich die Programme Lo ſe, auf die eine Anzahl Freiflüge ausgeloſt wur⸗ den. Dieſe Ausloſung hat nunmehr ſtattgefunden, und zwar erhalten die Inhaber der nachgenannten Programmnummern je einen Freiflug: 00445, 09986, 00072, 01423, 05679, 03335 05461, 07520, 04568, 02894, 07891, 00246, 03787, 05769, 00832, 00094, 02101, 06538, 01353, 03918. Die Inhaber der Programme, die die vorgenannten Nummern tragen, werden gebeten, ſich mit dem Programmabſchnitt, auf dem die Nummer ſteht, nach dem Haus der Flie⸗ ger auf dem Flugplatz(NS Standarte 80) zu be⸗ Krankenhaus iſt er ſeinen Verletzungen erlegen. geben. Die Freiflüge werden ab heute von Zur Anzeige gelangten zehn Perſonen wegen der Badiſch⸗Pfälziſchen Flugbetriebs⸗Ach durch⸗ Ruheſtörung bzw. groben Unfugs. geführt. ee eee eee „Düngemittel“„Gummi“„Seifen“ f Weitere Referate auf den Sondertagungen der Chemie-Fachgruppen Die Sondertagungen der Fachgruppen des Fachamtes Chemie der Deutſchen Arbeitsfront wurden, wie wir hente nachtragen, am Freitag fortgeſetzt. Im Gemeinſchaftsraum der Firma Weyhenmeyer 6 Co, leitete der Berufserzie⸗ hungswalter des Fachamtes, Pg. Hartig, die Tagung der Fachgruppen. Chemiſche Grundinduſtrie und„Düngemittel“ Dr. Ing. Wotſchke, Pieſteritz, behandelte die Lage der chemiſchen Grund⸗ und Düngemittelindu⸗ ſtrie und befaßte ſich eingehend mit den Aufgaben des Betriebsführer. Der Leiter des Univerſitätsinſti⸗ tuts für Berufskrankheiten in Berlin⸗Buckow ſprach, über Geſundheitsführung und Arbeiterſchutz in der chemiſchen Grund⸗ und Düngemittelinduſtrie. Fach⸗ gruppenwalter Pg. Dr. Theobald ſetzte ſich mit Fragen der ſozialpolitiſchen Betreuung auseinander. „Gummi“ Pg. Dr. Theobald und Pgn. Gerda Hobel vom Fachamt Chemie ſprachen auch vor den Män⸗ nern der Gummiinduſtrie, die im Mannheimer Hof tagten, über die Bedeutung der ſozialpolitiſchen Ar⸗ beit, die in Zuſammenarbeit mit der Deutſchen Ar⸗ beitsfront von den verantwortlichen Männern zu leiſten iſt. Ein intereſſantes Referat über Kautſchuk⸗ induſtrie im Vierjahresplan hielt Dr. Richert von der Reichsſtelle für Wirtſchaft ausbau in Berlin; daran anſchließend behandelte Dr. Könecke i. Fa. Continental Gummi⸗Werke, Hannover die beſonde⸗ ren Probleme des Betriebsführers in der Gummi⸗ induſtrie. s „Künſtliche Faſerſtoffe“ a Die Männer, die bemüht ſind, mit ihrer Arbeit * die deutſche Abhängigkeit von den Textilrohſtoffen des Das umfangreiche Programm, deſſen Abwicklung ſich Auslandes zu beſeitigen, tagten im„Deutſchen Haus“, wo ſie zunächſt ein Referat von Dr. Zart(Ver⸗ einigte Glanzſtoffabriken Ach, Wuppertal) über die allgemeine Lage und die techniſchen Fortſchritte in der Kunſtfaſerinduſtrie hörten. Pg. Dr. Hebeſtreit (Abt. Leiter im Amt für Volksgeſundheit München) behandelte Probleme der geſundheitlichen Betreuung und Fachgruppenwalter Dr. Müller die Bedeutung der ſozialpolitiſchen Betreuung. „Kraftſtoffe“ Das„Caſino“ beherbergte die Fachgruppe Kraft⸗ ſtoffinduſtrie, deren Sondertagung vom Sozial⸗ walter des Fachamtes, Pg. Dr. Thüm, geleitet wurde. Nach einer Behandlung der ſozialpolitiſchen Arbeit durch Pg. Dr. Müller ſprach Direktor Dr. Pier(J. G. Farben Ludwigshafen) über„Benzin und Oel aus Kohle“. 5 „Fette und Oele“ und„Seifen“ 1 Die Sondertagung im Verſammlungsſaal des „Roſengarten“ wurde mit Ausführungen des Fa gruppenwalters Pg. Dahms über die See in der Fett⸗, Oel⸗ und Seifeninduſtrie eingelei beinahe bis zur Großkundgebung hinzog, brachte Re⸗ ferate über Schönheit der Arbeit(Pg. Dr. Mahlitz, Abt.⸗Leiter im Amt„Schönheit der Arbeit“), ſowie über Lage und volkswirtſchaftliche Bedeutung der Fett⸗, Oel⸗ und Seifeninduſtrie(Wiehle, Uéber⸗ wachungsſtelle für induſtrielle Fette), Pg. Woehlke behandelte neben den ſozialpolitiſchen auch die wi ſchaftspolitiſchen Aufgaben des Betriebsführers. D Frank in Firma Henkel u. Cie. Düſſeldor über die Bedeutung des Walfangs und Dr. Die (86 Farben Ludwigshafen) über Fettfäurefynthe 9 Nummer 288 Nene Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 27. Junt 1938 Barbizon⸗Plaza⸗Hotel an der Sübſeite horler Centralparks hat 31 Stockwerke. iſt noch lange kein Grund, hier einzuzie⸗ dutzende von anderen Hotels haben noch mehr Stockwerke. Was tut ein tüchtiger Manager, der braucht? Er erfindet etwas, das es in keinem en 5 der Welt gibt. Sucht ein Schlagwort dieſe Erfindung, das er mit großen Leuchtbuch⸗ 1 Landsleuten entgegenſchleudert.„Con⸗ Breakfaſt“ heißt das Schlagwort des Bar⸗ zlaza⸗Hotels. Es füllt allabendlich 1500 ter mit Gäſten. Dabei heißt Continental Break⸗ rühſtück nach kontinentaler Art“. Der nent iſt in dieſem Falle Europa. In Europa man des Morgens Kaffee, Brötchen, Marme⸗ Butter zu ſich zu nehmen; ſonſt nichts. amerikaniſche Frühſtück beſteht aus Ei, Fiſch, jeck, Fleiſch, Obſt und vielen anderen Gerichten. Und damit will man eine Katze hinter dem Ofen rlocken, wenn man ſich ſtatt des gewohnten reich⸗ g n Frühſtücks ein beſcheidenees und kleines Früh⸗ ſtück verſpricht? Es hat mit dieſem„Continental Breakfaſt“ eine ganz beſondere Bewandtnis. Man kommt erſt hinter Geheimnis, wenn man ſich einmal in das Frem⸗ ch des Barbizon⸗Plaza⸗Hotels eingetragen hat. allerdings ſtellt man bewundernd feſt, hier erlebt zu haben, was es auf der Welt kein aweites Mal gibt. Zunächſt iſt man nicht wenig er ſtaun in der Kommodenſchublade ſeines Aimmers Taſſe, Löffel und Meſſer vorzufinden. Das eröckte Girl, das auf das Glockenſignal hin er⸗ cheint, lächelt nur geheimnisvoll und ſagt:„Conti⸗ nental Breakfaſt“. Kopfſchüttelnd legt man ſich nie⸗ der, um des Morgens pünktlich um ſieben Uhr durch ein Raſcheln geweckt zu werden. In der Türe öffnet ſich vom Gang aus eine geheimnisvolle Klappe— ähnlich wie an einer Gefängnistüre!— die man vor⸗ her gar nicht bemerkt hat. Und es erſcheint ein brangefarbener Karton, der einer Kragenſchachtel gleicht. Darauf ſteht„Breakfaſt“. Man hat ſich bereits bei der Lektüre des Hotel⸗ proſpektes den Kopf darüber zerbrochen, wie das ge⸗ meint ſein könne, wenn man lieſt, daß das Frühſtück des Barbizon⸗Plaza⸗Hotels, das völlig koſtenlos iſt, niemals zu ſpät komme und genau im ſelben Augen⸗ blick dampfend heiß zur Stelle ſei, wenn der verehr⸗ 1 Gaſt aus dem Schlummer erwache. Nun be⸗ greift man dieſes Wunder der Technik. Denn wenn man den orangefarbenen Karton, der mit Cellophan fllt iſt, öffnet, dann erblickt man darin eine metallene Thermosflaſche, die den heißen e, etwa einen viertel Liter, enthält. Daneben meine kleine Flaſche Sahne, ein Beutel mit drei en, eine kleine Doſe mit Butter, ein Schäl⸗ lit Marmelade und vier Stück Zucker. Dazu Anweiſung„Geſchirr in der Kommode“. Das iſt dieſes„automatiſche Frühſtück“, auf das nie⸗ zu warten braucht und das im ſelben Augen⸗ eri, fel wenn man erwacht. Der Kaffee bleibt inerlei, ob man ihn be ik um ſieben Uhr ge⸗ 1 4 12 155 man als geübter Langſchläfer erſt um Uhr zu frühſtücken wünſcht. Dieſes„Con⸗ inental Breabfaſt“ iſt unentgeltlich und koſtet nicht einmal Trinkgeld, es iſt ſozuſagen Dienſt am Kunden. Jeden Morgen werden im Barbizon⸗Plaza⸗Hotel 1500 ſolcher brangefarbener Frühſtückskartons durch die Klappen der Türen geſchoben. Man hat ſie am laufenden Band vorbereitet, und nun kann der Gaſt nach Belieben damit verfahren. Er braucht nicht nmal„danke“ oder„Guten Moroen“ ſgen, das automatiſche Frühſtück entbindet ihn jeglicher Höf⸗ 2 E mand entmentſchte Bluttat hat ſich im 0 r Stadt Split Baratſch hatte ein Lucia, dem ein jetzt inabe entſproß. Nicht hen nach der Geburt . ſitzen ließ, beſtri tt er auch die Vater- ſchaft. otzdem wurde er vom Gericht zur Zah⸗ lung von Alimenten verurteilt. Um ſich der unbe⸗ quemen Laſt zu entledigen, beſchloß er, das Kind und die Mutter zu ermorden. Am letzten Sonntag ging er nun zu dem alleinſtehenden Haus ſeiner früheren G bten, wo er ſein Söhnchen allein im Garten ſpielend fand. Baratſch packte den Kleinen, der heftig zu ien begann, trug ihn zum Brun⸗ nen und warf ihn hinein. Auf das Geſchrei ſtürzte die Mutter aus dem Haus und ſah gerade noch, wie der entmenſchte Vater ſein Söhnchen in den Brun⸗ nen ſchleuderte. Daraufhin ging Baratſch auf die Frau los, zog ſein 1 und verſetzte ihr eine Anzahl von Stichen. Er ließ erſt ab, als ſie wie tot zu⸗ ſammenbre Dann gin g Baratſch in die Kirche zum Gottesdienſt, als ob nichts geſchehen wäre. Die Frau erwachte aber bald aus ihrer Ohnmacht und auf ihre Hilferufe kamen Nachbarn ber dei, denen ſie die grauſame Tat ihres früheren Geliebten erzählte. Baratſch, der alsbald verhaftet wurde, gibt zyniſch ſein Verbrechen zu. genu des Baratſch * * — Dem amerikaniſchen Ingenieur Aubrey E. Noble aus Buffalo im Staate Neuyork iſt vor kur⸗ gem eine ungewöhnliche Erfindung geglückt. Er kann Mondlicht auf ſynthetiſchem Wege herſtellen. Nach den Angaben des Erfinders wird das künſt⸗ liche Mondlicht in Gasröhren gewonnen, und ſodann von beſonderen Lampen ausgeſendet. Silberblaue Strahlen, die denen des Mondes genau gleichen, rufen ein ſanft ſchimmerndes Licht hervor, das, wie Verſuche gezeigt haben ſollen, bei Liebespaaren die⸗ ſelben romantiſchen Gefühle erweckt, wie die echten Mondſtrahlen. Was mit dieſem ſynthetiſchen Mond⸗ licht bezweckt werden ſoll, iſt nicht recht klar. Ver⸗ mutlich wird man die nueſten Nachtlokale von Neu⸗ hork damit ausſtatten und auf dieſe Weiſe„ſynthe⸗ tiſche Romantik“ erzeugen. Verliebte Leute brau⸗ chen oͤank dem tüchtigen Ingenieur Noble nicht mehr auf klare Mondnächte warten, ehe ſie ſich ihre Ge⸗ fühle geſtehen. Sie knipſen ganz einfach die„Mond⸗ lampe“ an, und ſchon herrſcht die für zarte Geſtänd⸗ niſſe notwendige Stimmung. * — Ein 14jähriger Kampf ums Recht hat nun endlich ſeinen verſöhnenden Abſchluß gefunden. Im Jahre 1924 war die Grundbeſitzerin Magdalena Benda aus einem Dorfe Weſtböhmens wegen Be⸗ truges zu 15 Monaten ſchweren Kerkers verurteilt worden. Man hatte ihr zur Laſt gelegt, einem Amerikaner namens Prochazka 90 000 Tſchechenkro⸗ nen herausgelockt zu haben. Die Bäuerin, die eine ganz andere Darſtellung des Sachverhaltes gegeben hatte, gab den Kampf um ihr Recht nie auf und ſtrengte auch nach der Verbüßung ihrer Strafe ein Wiederaufnahmeverfahren nach dem anderen an. Nach 14 Jahren hatte ſich nun endlich erwieſen, daß damals das Gericht einem abgefeimten Betrüger aufgeſeſſen war. Der„geſchädigte“ Amerikaner Prochazka hatte ſich— ſo ergab das Wiederaufnahme⸗ verfahren— unter dem falſchen Namen Wittmann das Vertrauen der Frau Benda erſchlichen und ihr die Ehe verſprochen. Knapp vor der Hochzeit und der Uebertragung des Gutes der Braut auf den Bräutigam mußte jene feſtſtellen, daß der Amerika⸗ ner bereits verheiratet war. Dieſer erſtattete aus Rache für das Durchkreuzen ſeines Planes die Strafanzeige und baute mit Hilfe von Zeugen und Indizien ein ſo kunſtvolles Gebäude auf, daß die unſchuldig Verurteilte 14 Jahre benötigte, um dieſe endlich doch zu zerſtören. Die Rache des„geſchädig⸗ ten“ Betrügers gelang inſofern, als das Ziel ſeiner Mei An 20 Mann durch den Sturm von Vord gefegt — Kapſtadt, 24. Juni.(U..) Vor der Mündung des Limpopo⸗Fluſſes ereig⸗ nete ſich in der Nähe von Lorenco Marques in ſchwerem Sturm ein Schiffsunglück, bei dem zwanzig eingeborene Bergarbeiter aus Mozambique ums Le⸗ ben kamen. 23 Eingeborene befanden ſich an Bord des Küſtendampfers„Liberal“ auf der Fahrt in ihre Heimatdörfer, wo ſie ſich mit ihren Erſparniſſen aus der Arbeit in den Bergwerken des Rand Bräute kaufen wollten. Vom Orkan gepackt, wurde das Schiff auf die Seite geſchleudert und faſt zum Ren⸗ tern gebracht. Dabei riſſen die über das Deck ſegen⸗ den Wogen die Eingebore nen von Bord in das Meer, wo alle bis auf drei ertrauken. Das Schiff treibt noch immer auf der Seite liegend in der hochgehenden See. Anweller in der Tſchechoſlowakei EP. Prag, 26. Juni. In Mähren, in der Slowakei und in Karpatho⸗ rußland ſind ſchwere Unwetter niedergegangen. Sechs Perſonen, die unter Bäumen Schutz ge⸗ ſucht hatten, wurden durch Blitzſchläge getö⸗ tet.— In Munkaſo gingen ſo ſtarke Hagelkörner nieder, oͤaß mehrere Perſonen dadurch verletzt wur⸗ den. Ein großer Teil der Straßenlampen des Ortes wurde vom Hagel zerſchlagen, der auch ſonſt großen Schaden anrichtete. Die Telephon⸗ und Telegraphen⸗ leitungen wurden beſchäd igt. Schwere Aeberſchwemmungen in Amerika EP. Neuyork, 24. Juni. Aus dem Staate Montana werden ſchwere Ueber⸗ ſchwemmungen gemeldet. Das Zentrum der Ueber⸗ ſchwemmungen iſt der Ort Havre, wo der Fluß Milk ibber die Ufer getreten iſt. Neun Perſonen werden bereits jetzt als ertrunken gemeldet; zahlreiche Per⸗ ſonen werden vermißt. Auch die Viehbeſtände dieſer Farmergegend hatten ſchwer unter oer Ueberſchwem⸗ mung zu leiden und kamen zum Teil um. Franzöſiſches Segelflugzeug abgeſtürzt dnb. Paris, 25. Juni. Am Samstagvormittag verunglückte über dem Flugplatz Villacbublay bei Paris ein Ingenieur während eines Verſuchsfluges mit einem kleinen Segelflugzeug tödlich. Offenſichtlich hatte der Pilot bemerkt, daß das Flugzeug abzuſtürzen drohte, und er verſuchte, mit oͤem Fallſchirm abzuſpringen. Der Fallſchirm öffnete ſich jedoch nicht, ſo daß der In⸗ genieur abſtürzte und am Boden zerſchellte. Abſturz eines engliſchen Kampfflugzeuges dnb. London, 25. Juni. In dichtem Nebel ſtürzte in der Nähe von Folke⸗ ſtone am Samstag ein Kampfflugzeug der britiſchen Luftwaffe ab. Die beiden Inſaſſen fanden dabei den Tod. Wie ſchnell kann man um die Welt fliegen? — Neuyork, 26. Juni.(U..) Der Millionär und Filmproduzent Howard Hughes plant einen Rundflug um die Welt, bei dem er den beſtehenden Rekord des verſtorbenen amerikaniſchen Piloten Wiley Poſt brechen will. Poſt hatte ſeinen Rekord im Jahre 1933 bei einem Flug von Amerika über Rußland, Sibirien und Alaska mit 7 Tagen, 8 Stunden und 49,5 Minuten aufgeſtellt. Howard Hughes ſelbſt hatte ſchon im Jah einen Schnelligkeitsrekord aufgeſtellt, der a zwiſchen überboten worden iſt. Schon in den nächſten Tagen ſoll der neue Welt⸗ flug beginnen, an dem außer Hughes zwei Pfloten, ein Funker und ein Maſchiniſt teilnehmen werden. Das amerikaniſche Handelsminiſterium hat reits die Erlaubnis zu dem Nonſtop⸗Flug nach Paris er⸗ teilt. Es iſt noch nicht bekannt geworden, mit was für einer Maſchine der Flug durchgeführt werden ſoll. Alle Beteiligten bewahren ſtrengſtes Schwei⸗ gen darüber und das Flugzeug wird in ſeinem Han⸗ gar auf dem Union⸗Flugplatz in Los Angeles unter ſtrenger Bewachung gehalten. Mord im Oſchungel Juni. 1 In — Singapore, 26.(U. Pg In den dichten Dſchungelwäldern von Pahang iſt eine große Fahndungsaktion nach einer Chineſe N⸗ bande im Gange, die einen Ueberfall auf die Ver⸗ waltung des Terſang⸗Goldbergwerks verübt hat und nach Ermordung des Bergwerksdirektors F. G. Dunsford mit einer Beute von 1250 Pfund Sterling Gold entkommen iſt. Kurz nach dieſem Ueberfall, als ſchon die Men⸗ ſchenjagd im Dſchungel im Gange war, wurde ein anderer ähnlicher Raubverſuch entdeckt und rechtzeitig verhindert. Der Direktor des„Raub⸗Goldberg⸗ werks“, Betheras, fand vor dem Gelsſchrank der Bergwerksverwaltung einen Chineſen, der den Safe zu öffnen verſuchte. Als er ſich entdeckt ſah, ſtürzte er ſich mit einem Dolch auf den Direktor und ver⸗ ſetzte ihm mehrere Stiche am Kopf. Schließlich konnte ihn„ mit einem Schuß niederſtrecken und töten. Das„Raubbergwerk“ liegt an der glei⸗ chen Stelle, wo ſich einſt Goldbergwerke des Königs Salomo befunden haben ſollen. eee Tages hal eucles Montag, 27. Juni Nationaltheater:„König Richard III“, Shakeſpeare, 19.30 Uhr. Libelle: 20 Uhr Kabarett und Tanz. Plauetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprofektors. Wartburg⸗Hoſpiz: Ausſtellung„Luther, ſein Leben und ſein Werk“. Geöffnet von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Kaffee Odeon: Konzert(Verlöngerung). Tanz: Libelle, Kaffee Kurpfalz. Lichtſpiele: Schauſpiel von Univerſum:„Die Auſternlilli“.— Alhambra:„Nvyette“. — Schauburg:„Rekrut Willi Winkie“.— Palaſt und Gloria:„Die unruhigen Mädchen“.— Capitol und Scala: „Broadway⸗ Melodie 1988“. 4 Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr, Prunkräume und Städtgeſchichtliche Sammlungen in Neuordnung. Theatermuſeum, E 7, 20; 15—17 Uhr. Sonderſchau: Ausſtellung. Sternwarte: Geöffnet von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und von 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Sonderausſtellung: Hutten⸗Gedächt⸗ nisausſtelluna Städtiſche Volksbücherei, U 3, 1: 10.80 bis 13 Uhr. Städtiſches Hallenbad, U 3, 1: Schwimmbäder, Wannen⸗ böder, Spezialbäder, 10—20 Uhr. Hafenrundfahrten: 10, 11, 15, 18, richsbrücke. Flughafen: Rundflüge über Mannheim. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Berein. Telefon 343 21. Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnis⸗ Leſeſaal geöffnet von 17 Uhr ab Fried⸗ lichkeit. Das Hotel, das das„Frühſtück in der Sehnſucht, das Vermögen der Frau in der Höhe Schachtel“ erfunden hat, ließ ſich dieſe Entdeckung von einer halben Million Tſchechenkronen, vom patentieren. Rechtskampf verſchlungen wurde. „Einen franzöſiſchen Namen, Madame?“ fragte Mademoiſelle Huggendoubler und ließ die Tür⸗ Schloß Bathelémont OMAN VON RUDOLPH PAGENSTECHER 18 Mademoiſelle Huggendoubler erbot ſich bereit⸗ willigſt zur Hilfe. Aber Madeleine wehrte ab. Made⸗ moiſelle Huggendoubler wurde traurig.„Madame denkt, ich verſtehe nichts davon? O Madame, ich werde Ihnen alles zuſammenlegen, Sie ſollen Ihre Freude haben.“ Plötzlich fiel ihr Blick auf ein neues Kleid, in dem ſie Madeleine noch nicht geſehen hatte. „0 Madame, quelle beauté, welch bezaubernde Farbe, welch ein Stoff! Wie muß Sie das kleiden!“ Sie ließ den Stoff durch ihre Finger gleiten und liebkoſte ihn zärtlich.„Madame ſollten wieder ein⸗ mal zum Winter nach Paris gehen. Alle Welt wird Sie bewundern. Sie ſollten ſich nicht in Bathelé⸗ mont vergraben, wo ſie niemand ſieht. Sicher iſt das Kleid aus Paris, ſo kann man weder in Nancy noch in Lunéville arbeiten.“ „Ja, es iſt aus Paris“, erwiderte Madeleine, „aber jetzt müſſen Sie mich allein laſſen. Sie können mir nicht helfen, ich muß zu viel überlegen, wenn ich packe.“ Madeleine kannte Mademoiſelle Huggendoublers Vorliebe für ſchöne Kleider und ihre Neugier. Sie wußte, daß ſie der treuen Seele eine Freude verdarb, aber ſie konnte ihr nicht helfen. „Ich ſehe ſchon, Madame können mich jetzt nicht brauchen. Gut, ich werde mich zurückziehen, aber Madame müſſen mir noch eine Stunde widmen, ſonſt weiß ich nicht, was werden ſoll während Ihrer Ahweſenheit. Da iſt auch noch mancherlei zu be⸗ ſprechen wegen des Herdes in der Küche. Der Fuß⸗ boden muß erneuert werden in der Vorratskammer. Angslique hat ſich neulich beinahe den Fuß ge⸗ brochen, als ſie Wein für den deutſchen Soldaten holen wollte. Er konnte kein Wort franzöſiſch und redete eine Sprache, die ich noch nie gehört habe. Wenn es nicht neugierig erſchiene, würde ich fragen, wer der Herr Offizier geweſen iſt. Gewiß ein ſehr ſtattlicher Herr, ein ſehr hübſcher Herr, ſchade, daß er nicht Franzoſe iſt.“ „Aber er trägt einen franzöſiſchen Namen“, unter⸗ brach ſie Madeleine. klinke wieder los, die ſie ſchon in der Hand gehabt hatte.„Haben ihn die Deutſchen gezwungen, in ihr Heer einzutreten?“ „Nein, ſeine Vorfahren ſind ſchon lange nach Deutſchland eingewandert. Er iſt mit unſerer Familie verwandt.“ „Verwandt, Madame, welche Ueberraſchung, ich wußte nicht, daß Sie Verwandte in Deutſchland haben.“ „Ich wußte es ſelbſt nicht, aber er hat doch Ger⸗ maine das Leben gerettet!“ „Oh, er ſei dafür geſegnet. Ich ſagte gleich zu Angelique, was für eine wunderbare Erſcheinung. Er verdiente Franzoſe zu ſein. So alſo ſieht der Retter Germaines aus! Wenn er wiederkommt, Madame, werde ich ihm einen Kuchen vorſetzen, wie er ihn in Deutſchland nirgends bekommt. Oder beſſer, er käme zum Souper, dann ſollte er Ente auf Toulouſer Art oder ein vol-au-vent mit Geflügel haben. Vielleicht wäre eine bouille--baisse noch ſchö⸗ ner, öder „Schon gut, ſchon gut, Antoinette, wir können davon ſprechen, wenn ich wiederkomme.“ Madame, Monsieur le curé hat Angelique ge⸗ fragt, wer der Herr Offizier geweſen ſei.“ „Monsieur le curé täte beſſer daran, ſich unmittel⸗ bar an mich zu wenden.“ „Das habe ich auch geſagt, Madame, aber ſicher hat er es gut gemeint und Sie nicht ſtören wollen.“ „Kann ſein— alſo, Antoinette, ich bin in einer Stunde unten.“ „A toute à'heure, madame“, gab Mademoiſelle Huggendoubler zur Antwort und entfernte ſich ſicht⸗ lich befriedigt. Die Mitteilung Mademoiſelle Huggendoublers über das Aushorchen ihres Hausmädchens durch den Geiſtlichen hinterließen bei Madeleine eine unange⸗ nehme Empfindung. Ihr gefiel der junge Geiſtliche überhaupt ſehr wenig und ſie nahm ſich vor, ihm durch ihren Schwager eine Zurechtweiſung erteilen zu laſſen. Unter dem Einfluß ihres Mannes und ſpäter ihres Schwagers hatte Madeleine ſich der geiſtigen Einwirkung der Kirche mehr und mehr entzogen. Des guten Beiſpiels wegen ging ſie zwar zur Beichte und beſuchte die Meſſe, aber ohne inneres Bedürfnis. Ihr lebendiger und geſunder Verſtand hatte längſt begriffen, daß die Beobachtung äußerer Formen, auf die die Kirche ſolchen Wert legte, ihr keine Erbauung mehr brachte wie einſt als Kind. Wenn ſie nicht um Germaines willen davon abge⸗ ſehen hätte, würde ſie längſt auch Beicht⸗ und Meß⸗ gang aufgegeben haben. In ihrem Herzen hatte ſie wie viele moderne Menſchen einem ihr unbekannten Gott einen Altar errichtet. Sie rang mit ſich ſelbſt nach einer klaren Weltanſchauung, ohne bisher zu einem befriedigenden Ergebnis gekommen zu ſein. Am meiſten neigte ſie zu jener Art des Pantheis⸗ mus hin, die das Göttliche in allen Lebeweſen und in der geſamten Natur erkennt. Aber bedurfte dieſe Erkenntnis irgendeines Kultes? Ein Frühlings⸗ morgen, ein Sommerabend löſten in ihrer Bruſt köſtliche Empfindungen als ein Hochamt. Ein Gang durch den taufriſchen Wald bot ihr mehr als eine Prozeſſion am Fronleichnamstage. Wie ſehr hatte ſich ihr Kinderglaube von einſt gewandelt. Sie ſah ſich im Geiſt im weißen Kleid der erſten Kommunion in der Kathedrale von Nancy. Damals hatte ihr Herz geklopft in kindli⸗ chem Entzücken über die feierliche Handlung. Nun war ſie frei davon und fühlte keinerlei Reue. Ja, ihre Abneigung gegen die ewige Schablone der kirchlichen Gebräuche war ſchon ſo weit gediehen, daß ihr Weihrauch und brennende Kerzen Atembe⸗ klemmungen verurſachten. Sie ſog tief die durch das geöffnete Fenſter drin⸗ gende friſche Luft ein und empfand mit einem Male die bevorſtehende Reiſe als ein ihr zukommendes Recht. Auf die Berge wollte ſie ſteigen, in der Sonne liegen und auf die glitzernde Waſſerfläche des Lac Léman hinunterſchauen. Geſellſchaft? Nach Geſellſchaft fragte ſie nicht viel, das Alleinſein war ſie gewöhnt, Ihre Freundinnen von ehedem waren verheiratet, hatten Kinder und mit ſich ſelbſt zu tun; die Verbindung mit ihnen war nur ſehr locker. Nun, ſie würde ſich ſchon nicht langweilen, dachte ſie. Plötzlich fiel ihr'Hauteville ein. Antoinette hate recht. Wie hatte ſie geſagt?—„eine wunder⸗ bare Erſcheinung“. Das war eine von Antoinettes bekannten Uebertreibungen, aber es war nicht zu leugnen, daß er ſehr gut ausſah. Die Artigkeiten, die er ihr geſagt hatte, galten wohl ausſchließlich ihrem Aeußeren. Vielleicht waren es augenblickliche Gefühlsaufwallungen geweſen, wer konnte das wiſſen? Jedenfalls war er liebenswürdiger im Um⸗ gang, als ſie ſich die Deutſchen vorgeſtellt hatte, Aber wozu darüber nachdenken, es war nichts wei⸗ ter als ein kleiner Flirt, der ihr ein wenig Freude gemacht hatte. Derartige Oberflächlichkeiten durfte man nicht höher werten, als ſie es verdienten. Nachdem die Koffer gepackt waren, begab ſich Madeleine in die Wirtſchaftsräume, um Mademoi⸗ ſelle Huggendoublers Haushaltungsſorgen anzuhö⸗ ren. Es wurde Madeleine nicht leicht, wieder von ihr loszukommen. Erſt als Pierre meldete, daß das Frühſtück ſerwpiert ſei, war ſie befreit. Bei Tiſch war ſie mit ihrem Schwager allein. Wider ſeiner Gewohnheit war er einſilbig und, wie es ſchien, ein wenig zerſtreut. „Ich gönne dir dieſe Ausſpannung von ganzem Herzen“, begann er mit einem Male,„du haſt ſie nötig. Aber doch bin ich etwas in Sorge, dich ganz allein reiſen zu laſſen. Du wirſt dich langweilen, ich bin davon überzeugt. Montreux, Montreux, mon Dieu, Montreux! Es wimmelt dort von Eng⸗ ländern und Deutſchen. Die einen ſpielen Tennis und die anderen Karten oder Kegel oder was weiß ich. Du wirſt allen Männern den Kopf verdrehen, ſie werden aufdringlich und du biſt ohne Schutz. Du weißt, daß du nur zu depeſchieren brauchſt, und ich ſtehe zu deiner Verfügung. Wenn man ſo lange auf dem Lande gelebt hat wie du, weiß man ſich in das Leben eines internationalen Badeortes nicht mehr hineinzufinden.“ „Aber ich bin ja kein Kind, Henry, um das du dich zu ſorgen brauchſt.“ „Doch, Madeleine, du biſt ein Kind, um das ich mich ſorge. Hier bin ich dein einziger Ratgeber, dort, wen haſt du dort?“ „Mich allein, das iſt zwar nicht übermenſchlich viel, aber es iſt mir zunächſt einmal genug.“ Madeleine fühlte, daß ihr Schwager nur auf die Aufforderung ihrerſeits, ſie in Montreux zu be⸗ ſuchen, wartete. Aber ſie ſchwieg. Sie wollte einmal völlig in anderer Umgebung ſein und nur das tun, was ihr beliebte. Ihr Schwager ſah mit einem Er war zu fein⸗ melancholiſchen Blick zur Decke. fühlig, um mehr zu ſagen. (Fortſetzung folgt) ARunprr 10 n Anker vorteilhaft Bet Geöffnet von 10 bis 13 und von 2 2 2 r N In Montag, 27. Juni 1938 Neue Maunheimer Zeitung) Morgen⸗ Ausgabe 5. Seite Nummer 288 Raus aus den Federn! Kleine Epiſtel für Langſchläfer Dieſer Sonntag eignet ſich wie ſelten einer zur Demonſtration des Satzes, daß alles Uebel die⸗ ſer Welt von der Langſchläferei kommt. Dieſer Wol⸗ kenbezug von 11 Uhr an iſt der deutlichſte Anſchau⸗ ungsunterricht der Natur, die ganz beſondere Unter⸗ ſtreichung eines in aller Welt beobachteten Zuſtan⸗ des, daß nämlich morgens die Luft friſch, die Sonne klar und der Himmel rein iſt, eine intenſive Bräu⸗ nungswärme bereits ab 5 Uhr in der Frühe. Aber da räkeln ſie ſich herum oder ſind vielleicht erſt eben nach Haus gekommen. Hier wird der Vorhang erſt ordentlich zugezogen, dort nimmt man noch einen Pumpernickel mit Käſe, Korn und Flaſchenbier, um wieder ordentlich ſchläfrig zu werden, und die beſte Gelegenheit, Sonnenſchein und Friſchluft mitzu⸗ kriegen, geht verloren. Im langfriſtigen Wetter⸗ bericht ſteht, daß es in dieſen zehn Tagen mindeſtens 70 Stunden Sonnenſcheindauer geben würde. Aber alle Freunde haben ſchon gegen derartige Voraus⸗ ſagen proteſtier“ und für ihre Perſon höchſtens zwölf Stunden feſtſtellen können. Kein Wunder, wenn man ſo die beſte Zeit hinter Vorhängen zwiſchen faltigen Leinendecken und Kiſſenbezügen zubringt. Und woher kommt nun ſchlechte Laune, mangelhafte Verdauung, miſerable Arbeitsluſt? Eine verrottete Welt, die derart der Verſchlafen⸗ heit hingegeben! Wo kommen wir hin, wenn dem ländlich⸗ bäuerlichen Vorbilde ſo wenig nachgeſtrebt wird? Freilich, wir haben keine Pferde zu füttern und zu tränken und wiſſen nicht recht, was morgens mit der Zeit anfangen. Da aber nun einwandfrei ſeſtſteht, daß morgens die beſte Zeit zum beſſeren, glücklicheren, intenſtveren Leben iſt, ſo muß— Ziel erkannt— etwas getan werden. Nicht mit Gewalt und Bollern gegen die Tür, ſondern vielleicht durch Gründung eines Morgenluft⸗Vereins, eines Früh⸗ ſonnenſchein⸗Verbandes, einer Frühaufſteh⸗Gemein⸗ ſchaft. Und wir werden uns ärztlich beobachten und begutachten laſſen, ob unſer e Bräune nicht eine ganz beſonders feine und haltbare Frühſonnen⸗Nuance hat, ob unſere Haare nicht hefſer wachſen, unſere Zähne nicht weniger faul ſind, unſere Leiſtungskurve nicht unerhörtes Anſtei⸗ gen gerade in ſchwülen Sommermonaten zeigt, wenn andere ſchlapp machen! Gar nicht davon zu reden, daß wir zu großartigen Blumen⸗ und Vogelkennern werden, fette Fiſche und duftende Heilkräuter mit heimbringen, den Garten beſſer jäten und inſtand⸗ halten und natürlich in eine ſportliche Form kom⸗ men wie ſelten einer, und die 100 Meter ſpielend⸗ verhalten in 10,5 laufen. Ehrennadeln etlicher Klaſ⸗ ſen für jahrelanges Frühaufſtehen wird man erwar⸗ ten können, und auch im Wehrſport wird uns keiner über ſein; denn das iſt ja auch eine geſunde Eigen⸗ art des Militärlebens, daß es ſich ſo früh abſpielt. Eines ſteht feſt: von Bräunungseitelkeitsfragen bis zu hohen Volksgeſundheitsproblemen„ das weſentliche, ein für allemal zu überwindende Grundübel iſt der Langſchlafteufel, und dies ſei der erſte Fanfarenruf zu ſeiner Ueberwindung und energiſchen Vertilgung. Wie alle großen Gedanken verdankt auch dieſer ſeine Erkennung, Formulierung und Verkündung tiefſtperſönlichem Erleben, was hiermit der Nach⸗ welt überliefert werde. Von heißem Nibelungenſaal heimkehrend, trafen wir auf unternehmungsluſtige Studenten, die auf Mondſcheinpaddelbootfahrt dran⸗ gen. Rheinwaſſer war im Ueberfluß vorhanden, ebenfalls einige Zelte und Paddelboote, jedoch kein Mondſchein.. Aber letzteren kann man bekannt⸗ lich auf Flaſchen mit ſich führen leine amerikaniſche Erfindung, in Deutſchland fälſchlich„flüſſiger Son⸗ nenſchein“ genannt), wir kühlten mit Trockeneis, die umliegenden Kollerinſelzeltgenoſſen maulten zwar zunächſt ein wenig; aber dann ſangen ſie mit. Wir erlebten den herrlichſten Sonnenaufgang, aber dann waren wir auch ſo hundermüd', daß wir für eine halbe Stunde uns aufs Ohr legten. N Als wir 6 Stunden ſpäter erwachten, war al⸗ les bewölkt, und das iſt hart, einzelne Tropfen kühlten gar, und ſo entſtand der Ruf„Raus aus den Federn!“, der in den nächſten Wochen eine Parole an Rhein⸗ und Neckarſtrand zu werden ver⸗ bient; denn das iſt doch wohl der Gipfel des Un⸗ ugs, ſich mit ſchwieligen Fäuſten rheinaufwärts zu drücken und dann das ſchöne Wetter zu verſchlafen. Das muß anders werden, ein einheitlicher ſoldatiſcher Wille beſeele uns:„Raus, ihr faulen Kerle!“ Dr. Hr. NSDAP-Miffeilungen Partelamilichen Bekauntmachungen ennommen Ortsgruppen der NSDAP Friedrichsfeld. Montag, 27.., 20.15 Uhr, Antreten ſämt⸗ licher Parteianwärter, Politiſchen Leiter, Walter und Warte an der Parteigeſchäftsſtelle. Parteianwärter, die keine Uniform haben, erſcheinen in Zivil und trogen Arm⸗ binde, Parteianwärterinnen begeben ſich direkt ins Paolaſt⸗ Kino, wo die Verpflichtung stattfindet.. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 27.., 19.15 Uhr, Antreten ſämtlicher orteianwärter vor der Geſchäſtsſtelle der Ortsgruppe zur Verpflichtung. Uniformierte mit Uniform, Zivil mit Arm⸗ binde. Parteianwärterinnen müſſen bis ſpäteſtens 20 Uhr im Planetarium ihre Plätze einnehmen. Die übrigen Pol. Leiter treten um 19.15 Uhr vor der Geſchäftsſtelle in Uni⸗ ſorm an. Parteigenoſſen und ⸗genoſſinnen bis ſpäteſtens 20 Uhr im Plonetarium.. 85 Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 28.., 20 Uhr, Filmvorführung: „Verräter“ im Planetarium. Bereits gekaufte Karten ſind hierfür gültig, Karten ſind noch bei den Pol Leitern und auf der Geſchäftsſtelle zum Preiſe von 40 Rpf. erhältlich. Nes⸗Frauenſchaft Feudenheim⸗Weſt. Die Beitrogsmarken ſind am 27. 6. zwiſchen 15 und 16 Uhr bei Frau Reis, Scheſſelſtraße 52, abzuholen. l 5 Feudenheim⸗Oſt. Die Beitragsmorken ſind am 27. 6. zwiſchen 15 und 1 Uhr bei Frau Maudanz abzuholen. Rheintor. 27.., 18.45 Uhr, Chorprobe. 20.30 Uhr Näß⸗ abend im„König von Württemberg“, E 4, 10. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 27.., 20 Uhr, nehmen die Frouen⸗ ſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder geſchloſſen an der feierlichen Vereidigung der Parteianwärter im Planeta⸗ rium leil. Erſcheinen iſt Pflicht. „ 27.., 16.30) Uhr, Si ile. 5 Neueichwald. 27.., 15 Uhr, wichtige Beſprechung der Zellenfrauenſchaftsleiterinnen in der Ortsgruppe. Plaukenhof. 27.., 20 Uhr, Heimobend für alle Frauen⸗ ſchafts⸗ und Frauenwerksmitglieder im Caſinoſaal, R 1, 1. Neckarau⸗Nord. 27.., 20 Uhr, Singſtunde der Sing⸗ ſruppe und Jugendgruppe. 3 3 Erlenhof. 5., 20 Uhr, Singen bei Frou Dietz, Zeppe⸗ uſtraße 36.* 97955 Neckarau⸗Nord, Jugendgruppe. Am n bei Gering. 5 „ eee bene de ngen in der Dieſterweg⸗ 6. 20 Uhr, Sin⸗ l f 5 eines neuen Typs des geiſtig ſchaffen⸗ den Deutſchen ſchlechthin. Der Mut zur Wahr⸗ Abſchluß des Deutſchen Studententages: Die neuen deutjchen gochſchulen- Volltwerke deutscher Art Der Reichsſtudentenführer ſprach am Samstag in der Schlußkundgebung in der Heidelberger Stadthalle OL. Heidelberg, 26. Juni. Als offizieller Abſchluß des Deutſchen Studen⸗ tentages fand am Samstagvormittag in der Stadthalle die große Schlußkundgebung ſtatt. Nachdem die Fahnen einmarſchiert waren und die „Meiſterſinger“ Ouvertüre von Richard Wagner, ge⸗ ſpielt vom Reichsſtudentenorcheſter unter Leitung von Willi Niepold verklungen war, begrüßte Stabs⸗ führer Ernſt Horn den Reichsſtudentenführer und die Gäſte, dann das Danktelegramm des Führers ſowie weitere Telegramme führender Perſönlichkeiten des Reiches verleſend. Hierauf ergriff Reichsſtudentenführer Dr. Scheel das Wort zu einer großangelegten, immer wieder von Beifall unterbrochenen Schlußrede. Er ging davon aus, daß die ſtudentiſche Jugend nicht mehr hinten ſteht, ſondern marſchiert. Das zum erſten Male bewieſen zu haben, ſei die bleibende Bedeu⸗ tung dieſes Studententages. Aeltere Geſchlechter ſol⸗ len von uns ſagen können: ſie gehörten zu den ge⸗ treueſten Gefolgsmännern des Führers, waren wirkliche Träger und Künder der neuen Idee, der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung. Es iſt unſer feſter Wille, ſtets oͤurch neue Leiſtung und Einſatz⸗ hereitſchaft dieſes Ziel zu ſichern. Wenn wir heute hierbei Rückſchau halten auf die Geſchichte des Deutſchen Studententums, dann er⸗ fahren wir, daß es letzlich nur ein Ziel war, das dieſe Männer immer wieder zu Kämpfen der Begei⸗ ſterung aufrief: das Werden eines einigen, freien deutſchen Volkes. Am ſtärkſten kam dies zum Aus⸗ oͤruck in den Jahren nationalſozialiſtiſchen Kampfes. Durch die Tat des Führers erhielt das national⸗ ſozialiſtiſche Einigungswerk des deutſchen Menſchen ſeine erſte geſchichtliche Verwirklichung. Sie er⸗ reichte ihren Höhepunkt in der Wiedervereinigung Oeſterreichs mit dem Reiche. Damit beginnt ein Werk, das das deutſche Studententum auf ſeinen Platz ruft; denn ebenſo ſcharf als den Kampf gegen den Par⸗ tikularismus der Politik gilt es, den Kampf gegen den Partikularismus des Geiſtes zu führen. Die deutſche Univerſität war in Notzeiten oft ein Hort völkiſcher Kräfte und völkiſcher Geſinnung; aber auch die größte Leiſtung der Vergangenheit iſt im nationalſozialiſtiſchen Staat kein Freibrief für ein Weiterbeſtehen im alten Geiſte. Für die deutſche Hochſchule aber heißt es, ſich ihrer großen kulturellen Sendung aus dem Geiſt der nationalſozialiſtiſchen Weltanſchauung heraus bewußt zu werden. ihr das gelangt, hat ſie ihre Bewährungsprobe erfüllt. Uns geht es dabei nicht um Veränderung einiger Formen und Methoden, ſondern um den Bau einer neuen deutſchen Hochſchule aus wahrhaft national⸗ ſozialiſtiſchem Geiſte, eine neue Wertordnung geiſtig⸗ ſchöpferiſcher Arbeit überhaupt. Trotz der Tatſache, daß die größte Zahl der Stu⸗ denten, heute mindeſtens 90 Prozent, nicht um der Wiſſenſchaft willen, ſondern zur Vorbereitung auf einen beſtimmten Beruf an die Univerſität kommt, wird weitgehend die Fiktion aufrecht erhalten, als ſei öie Univerſität allein um ihrer ſelbſt willen da. So entſtand jener Typ des intellektuellen Geiſtes⸗ menſchen, der weithin wahren Schöpfertums verluſtig gegangen war, denn wahrhaft geiſtig⸗ſchöpferiſche Geſtaltungskraft entſpringt nicht dem Verſtande allein, ſondern iſt eng verbunden dem Willen und dem Charakter. Sie gilt es zu bilden, wenn es um die Schaffung neuer Werte geht, denn die Studenten von heute werden die Erzieher, Aerzte, Rechtswahrer, Wirt⸗ ſchaftler und Techniker von morgen. Ihr Tun er⸗ ſchöpft ſich nicht im Kommando über Maſchinen und im Gebrauch der Feder; ihr Handeln erfüllt ſich in der Führung von Menſchen. Der Redner erinnerte dann daran, daß es Stu⸗ denten waren, die zuerſt an die Schaffung neuer Er⸗ ziehungsgemeinſchaften gegangen ſind, als Vorberei⸗ tung und Grundlage einer Neugeſtaltung der deut⸗ ſchen Hochſchule. Auf dieſem Grundſtein aufbauend, gelte es, die innere Struktur der Hochſchule ſo zu geſtalten, oͤaß ſie tatſächlich den vom Leben des Vol⸗ kes her an ſie geſtellten Forderungen gerecht werde. Der Roithsberufsweltkampf des deuljchen Studenten Uebergehend a zum Reichsberufswettkampf der deutſchen Studenten betonte der Reichsſtudentenführer, daß die feſtum⸗ riſſenen Formen der Mannſchaftsarbeit in Zukunft mehr ſein werden als eine ſtudentiſche Angelegenheit, ſondern eine bisher unbekannte neue Quelle der Kraft. Die Aufgabenſtellung der Facharbeit, die unter ganz beſtimmten Geſichtspunkten erfolge, führe den Studenten wieder heran an die Wirklichkeiten un⸗ ſeres völkiſchen Lebens. Er erarbeite Themen von völkiſch vordringlicher Bedeutung, deren Ergebnis den zuſtändigen Stellen von Partei und Staat vor⸗ gelegt werde. Die Bearbeitung erfolge dabei nicht nur am Schreibiſch, ſondern draußen im deutſchen Lande ſelbſt. Der Waſſenſchaft wurden dadurch neue Forſchungsmethoden und neue Probleme eröffnet. Dieſe Fachgruppenarbeit werde durch die Berufs⸗ erziehung ergänzt. Mit Freude könne die Tatſache feſtgeſtellt werden, daß Mittel und Wege gefanden wurden, Wiſſenſchaft und Berufserziehung in Ein⸗ klang zu bringen. Hieraus ergebe ſich eine Neugeſtaltung des Studiums, deſſen tragende Faktoren ſein müßten: Erſtens die Erziehung zu Zucht und Ordnung, Charakterfeſtigkeit und Willensſtärke, die Leibes⸗ erziehung, die muſiſche Erziehung der Kamerad⸗ ſchaften; zweitens die wiſſenſchaftliche Lehre und For⸗ ſchung und die Erziehung zu eigenem Denken und Arbeiten in den Vorleſungen und Uebungen der Dozenten und Profeſſoren, den Arbeitsgemeinſchaften der Fachgruppen und den Mannſchaften des Reichs⸗ berufswettkampfes, ferner drittens die Berufsausbildung und Erziehung zur Menſchenführung in völkiſcher Verpflichtung und Verantwortung, im ſpäteren Beruf durch die Fach⸗ gruppen und die Berufspraxis. Der Reichsſtudentenführer ging dann auf die Frage der Sicherung eines fähigen Nach⸗ wuchſes ein. Dieſe Frage ſei eine Exiſtenzfrage der deut⸗ ſchen Hochſchule. Er erinnerte in dieſem Zuſammen⸗ hang an ein Wort des Führers, der von einer Er⸗ neuerung der geiſtigen Schichten durch friſche Blut⸗ zufuhr von unten ſprach. Um den Nachwuchs zu ſichern, müßten wir an die deutſche Jugend heran⸗ treten und ſie auf die geiſtigen Aufgaben hinweiſen, die ihrer auf den deutſchen Hochſchulen warten. Wir müßten der Jugend ſagen, daß Wiſſenſchaft nicht eine unnütze Beſchäftigung, nicht geiſtreiches Problemati⸗ ſieren iſt, ſondern Kampf bedeutet, Kampf in der Auseinanderſetzung mit Gegnern unſerer Weltan⸗ ſchauung, der nur von Kerlen mit Wiſſen und Kön⸗ nen, Charakterſtärke und Willenskraft beſtanden werden kann. Erzogen zu Charakteren und Perſön⸗ lichkeiten, werden die neuen Träger unſerer Berufe jene Fähigkeiten entwickeln, die das deutſche Volk von ihnen braucht und erwartet. Die neuen deutſchen Hochſchulen werden wahre Mittelpunkte deutſchen Geiſteslebens und Bollwerke deutſcher Art gegen artfremde Einflüſſe ſein. Es geht nicht nur um die Erziehung eines neuen deutſchen Studenten, es geht um die Schaffung haftigkeit und die Ehrlichkeit ſeines Bekenntniſſes mütſſen ihn auszeichnen. Eine Elite handelnder und geſtaltender Menſchen des deutſchen Geiſtes muß erſtehen! Gerade vom deutſchen Studenten muß verlangt werden, daß er ſich ausgezeichnet vor dem deutſchen Volke durch Charakter und Leiſtung, daß er ein Wahrer, Hüter und Mehrer der höchſten und beſten deutſchen Kulturwerte iſt, daß er Kämpfer iſt für die geiſtige Freiheit des deutſchen Volkes und für die deutſche Kultur. Der Appell ſchloß mit dem gemeinſamen Lied „Heilig' Vaterland“ und dem Fahnenausmarſch. Wenn. Baden-Badener Kongreßbeſucher in Heidelberg Teilnehmer des Deutſch⸗Franzöſiſchen Kougreſſes * Heidelberg, 26. Juni. Teilnehmer des Deutſch⸗Franzöſiſchen Kongreſſes in Baden⸗Baden, der geſtern zu Ende ging, fuhren heute über Karls⸗ ruhe nach Heidelberg, wo ſie im„Europäfſchen Hof“ das Mittageſſen einnahmen. Dort hielt Miniſterial⸗ Die rat von Duſch eine Anſprache mit kurzem Rück⸗ und Ausblick. Für die Franzoſen ſprachen Vize⸗ präſident de Brinon, der der Meinung Ausdruck gab, daß es nichts gebe, das einer Freundſchaft zwi⸗ ſchen Deutſchland und Frankreich im Wege ſtehe, und der bekannte Chemiker Prof. Erneſte Fourneau. Die Gäſte ſetzten ihre Reiſe am Nachmittag nach Schwetzingen fort, wo ſie einer Aufführung im Schloßtheater beiwohnten. Anſchließend führte dann die Fahrt über Worms nach Koblenz. N 1 Augen auf im Straßenverkehr! Zuſammengeprallt! Verkehrsunfälle, die Ludwigshaſens Polizei notierte h. Ludwigshafen, 26. Juni. Gerade jetzt, im Augenblick der Aufnahme des Großkampfes gegen die Verkehrsgefahren und die Verkehrsſünder, meldet der Preſſebericht unſerer Schutzpolizei wieder zwei Zuſammenſtöß e s wiſchen Krafträdern und Kraftwagen. In beiden Fällen waren die Hauptleidtragenden die Kraftradler. Beide Unfälle ereigneten ſich am Sams⸗ tagnachmittag. In dem einen Fall, zwiſchen Ma x⸗ dorf und Ludwigshafen⸗Oggersheim, wollte der Kraftradfahrer gerade einen Radfahrer überholen, als ein Perſonenkraftwagen entgegenkam. Der Kraftraöfahrer brach ein Bein und verletzte ſich ſtark im Geſicht. Er wurde in das Städtiſche Kranken⸗ haus eingeliefert. Beide Fahrzeuge wurden arg be⸗ ſchädigt. * Im anderen Falle ſtießen Wagen und Kraftrad an der Einmündung der Böcklin⸗ in die Munde n⸗ heimer Straße zuſammen. Der Kraftradfahrer verletzte ſich am Bein. Sein Fahrzeug wurde erheb⸗ lich beſchädigt. Drucksachen adder Art ſiefert prels wert DrurkErei Dr. Haas, H 1.-5 Matratzen, Haben Sie e daraus 3 la Schlaraffla-Matratzen 5 mit 10lährig. Garantie anfertigen. Preis mit reinigen derklaare-teil D. R. P. V und la klelbleinendrell. 8123 gusl, pat. Bis 90 em breit Rea 62. 5 0 Bis 100 em breit RN 65. vernichtet 100 lolg Sperlal-Draht-Rost n. Hell. eig. erprobte Honstrukt. RIA 13. 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Man ſagt zur Erklärung, dieſe Endſpiel⸗ paarung ſei nicht volkstümlich genug geweſen. Das mag zutreffen. Auf der anderen Seite aber müßte man doch einmal überlegen, ob dem Fußballpublikum in der letzten Zeit nicht zu viel an Großveranſtal⸗ tungen zugemutet worden iſt. Jedenfalls wohnten dieſem Endſpiel im beſten Falle nur 90000 Menſchen bei. Der Meiſter aus Schalke kam mit einem verhältnismäßig kleinen An⸗ hang. Die Stimmung im Stadion war überwiegend von den Niederſachſen beeinflußt. Sie ſorgten auf jede Weiſe mit Lärminſtrumenten aller Art, mit den Stimmorganen und mit einem großen Aufgebot ihrer Farbe ſchwarz⸗weiß⸗grün für die Unterſtüt⸗ zung ihrer Mannſchaft. Kurz vor Spielbeginn wurde die Anweſenheit vieler hoher Ehrengäſte bekannt. Die Liſte enthielt die Namen des Reichsminiſters Kerrl, der Reichs⸗ leiter Himmler, Lutze, Ley und v. Schirach ſowie die der Staatsſekretäre Pfundtner, Milch und Hierl. Selbſtverſtändlich waren auch die Oberbürgermeiſter der Stadt Hannover und Gelſenkirchen vertreten. Die Mannſchaftsaufſtellung brachte keine Ueber⸗ raſchung mehr. Es traten alſo an: Schalke 04: Juni(Eig. Drahtber.) Sonntags wehte über Klodt Bornemann Sontow Gelleſch Tibulſki Berg Kallwitzki Szepan Pörtgen Kuzorra Mecke * R. Menge Lay E. Menge Pöhler Malecki Männer Deike Jacobs Petzold Sievert Pritzer Hannover 96: Schiedsrichter war der Berliner Peters. Das Spiel beginnt Pünktlich um 16 Uhr beginnt der Kampf. Die Freunde des Meiſters aus Hannover ſangen zur Eröffnung des Spiels das Lied:„Hier ſind die Nie⸗ derſachſen.“ Schalkes Anſtoß endet bei Hannover. Die Nieder⸗ ſachſen greifen auf dem linken Flügel ein. Hinter⸗ einander zerſtörten Szepan und Tibulſki; ſtürmiſche Angriffe, bei denen der Ball flach und mit langem Zuſpiel vorgetrieben wurde, folgten. Schalke muß zunächſt verteidigen. Ehe der Ball auch nur einmal an Hannovers Mannſchaft kam, hatte Klodt dreimal eingreifen müſſen. Dabei hielt aber Hannover auch noch eine ſtarke Vier⸗Männer⸗Deckung zurück. Dann kam aber auch einmal ein gefährlicher Gegenſtoß des Meiſters bei dem Pritzer nur mit Mühe den Ball an ſich reißen konnte. Nach etwa—7 Minuten kam auch Schalke beſſer ins Spiel. Dieſes Spiel war aber noch nicht ganz fehlerfrei. Das Zuſpiel der Läufer hatte Schwächen. Szepan, der offenſichtlich in guter Verfaſſung war, ſchloß einen Angriff mit Fehlſchuß ab. Auf der anderen Seite fing nach nur zu kurzer Abwehr von Tibulſkt Klodt einen ſcharfen Schuß des Halbrechten Pöhler weg. Nach zehn Minuten drängt Hannover immer noch etwas mehr. Das Spiel war ſehr ſchnell, ſo ſchnell, daß darunter die Sicherheit litt. Pritzer nahm eine für den allein anbrauſenden Pörtgen be⸗ ſtimmte Weitvorlage weg. Schalke zeigt in der 12. und 13. Minute bedenkliche Mißverſtändniſſe in der Deckung, bei der der Meiſter jedoch mit einem „blauen Auge“ davon kam. In der 16. Minute vergab Kallwitzki die bis dahin beſte Chance des Spiels. Freiſtehend ſchoß er knapp am Tor vorbei. Schalke ſetzt dann zu einem ſcharfen Zwiſchenſpurt ein, der ihm deutliche Vorteile brachte. Der Meiſter übertraf die Niederſachſen im Stel⸗ lungsſpiel, und in ſeinem ſicheren Zuſammenſpiel. Schiedsrichter Peters Der Bexliner Schiedsrichter Peters leitete das Endſpiel um die Deutſche Fußball meiſterſchaft zwi⸗ ſchen dem Titelverteidiger Schalke 01 und Hannover 96 im Olympig⸗Stadion. Dennoch blieb er nach wie vor gefährlichen Attacken des Gegners ausgeſetzt. Ganz hervorragend arbeite⸗ ten dabei vor allem die beiden Außenläufer Jacobs und Männer, ſowie die Halbſtürmer Lay und Pöhler. Zwei Eckbälle für den Meiſter wurden ſchlecht ausgeführt. Schalkes Spiel wurde ruhiger und da⸗ mit auch wirkungsvoller. Allerdings hatte man auch nach 25 Minuten noch nicht den Meiſter in ſeiner alten Qualität geſehen. Die Weſtfalen hatten mit dem harten, wuchtigen, typiſchen Pokalſpiel der Niederſachſen doch viel Mühe. Es beeinflußte auch ſichtlich ihren Stil. Nach einer Dreieck⸗ Kombination Schalkes riß Pritzer einen prachtvollen Kopfball von Gelleſch an ſich. Es war bis dahin eine der ſchönſten Szenen des Spiels. Hannovers ſtarke Flügel wurden wiederholt mit Vorlagen eingeſetzt, die ſo ſteil und ſchnell waren, daß ſie auch von Rennpferden nicht eingeholt wer⸗ den können. Ganz unverſehens kam es zu einem Elfmeter. Schalke in Führung Hannovers rechter Verteidiger Sievert ſchlug im Strafraum vor Szepan den Ball mit der Haud weg. Pörtgen verwandelt den Elfmeter. Die Nieder⸗ ſachſen kämpften zwar unverdroſſen weiter, aber Schalkes Ueberlegenheit blieb, ſie war jetzt ſo⸗ gar noch klarer. Nach einem wundervollen Durch⸗ ſpiel des ganzen Angriffs ſchoß Mecke hoch über die Latte. Schalkes Spiel bekam vorübergehend ſeinen alten Glanz. E. Meng ſetzte einen Strafſtoß für Hannover gleichfalls s über das Tor. Die 37. Minute brachte für Schalke das zweite Tor. Szepan und Hannovers Tormann laufen gleichzei⸗ tig auf eine Weitvorlage hin, die außerhalb des Strafraums auf der linken(ö) Seite auf den Bo⸗ den kam. Der Schalker war ſchneller, gab den Ball zur Mitte, von dort aus kam er weiter zu Kallwitzki und ehe Pritzer wieder richtig Poſten gefaßt hatte, ſaß der Schuß des Schalker Rechtsaußen unhaltbar im Netz. Im Gegenſtoß kam auch Hannover zu einem Eckball. Bei ſeiner Ausführung ſchlug Pörtgen einen Schuß von Lay von der Torlinie weg. Schalke drängt aber gleich wieder weiter. Hannovers Lei⸗ ſtung büßt mehr und mehr ein, aber zu einer wet⸗ teren Ecke genügt ſie doch. Bei der Pauſe führt Schalke mit:0 recht klar. Dieſe Führung war auch verdient, denn das Spiel des Meiſters hatte doch viel mehr Linie als beim Gegner. Dennoch waren beide Treffer nur durch ganz kraſſe Fehler der Ab⸗ wehrſpieler Hannovers gefallen. * Hannover holt ein Tor auf Die Niederſachſen waren bei Beginn der zweiten Halbzeit ſehr munter. Sie legten ſtürmiſch los und kamen auch unverſehens in der zweiten Minute zu einem Gegentreffer. Nach einem Fehler Sontows ſchlug R. Mengs an dem zur Salzſäule erſtarrten Klodt vorbei einen Schrägſchuß ins Netz. Die Stim⸗ mung hob ſich damit bei der Mannſchaft wie auch bei den Anhängern Hannovers ganz beträchtlich. Fünf, ſechs Minuten lang ſtand Schalkes Abwehr unter ſtärkſtem Druck. Hannovers Männer ſpielten aber im entſcheidenden Moment etwas zu kopflos. Dann zwang Schalke wieder Ruhe in das Spiel. Die Königsblauen wurden wieder überlegen. Mecke ſchoß den Tormann an, Pörtgen hob einen Ball über das Tor und das gleiche tat Szepan nach einem pracht⸗ vollen Kombinations⸗Angriff. Die knappe Tordifferenz gab den immer wieder Mut zu neuen Attacken. der Meiſter wiederholt in Not. Hannovers Mittel⸗ ſtürmer Meng hatte einmal bei einer großen Chance Pech. Eine prachtvolle Leiſtung vollbrachte er, als er mit dem Ball nach links außen zog und eine Flanke gab, die ſich Klodt nur mit Not gegen zwei andrängende Spieler des Gegners aus der Luft holte.. Pörtgen er⸗ wiſchte dicht am Strafraum eine Vorlage auf der Deckung und köpft den Ball im Fallen aufs Tor, über den zu früh nach der falſchen Seite geſtarteten Pritzer hinweg ſenkte ſich der Ball ins Netz. Das geſchah in der 22. Minute. Die enttäuſchten Anhän⸗ ger Hannovers machten ſich minutenlang ohne jeden Grund durch Pfeifen und Johlen Luft. Eine ſelt⸗ Niederſachſen Dabei kam 8 2 Juni 1 ſame Nervoſtität legte ſich auf das Spiel. Es kam nun zu unnötigen Härten, und die Leiſtungen ließen beiderſeits ſtark nach. Hannover warf noch einmal alle Kräfte in den Angriff, die bei etwas beſonnene⸗ rem Spiel auch Erfolge hätten erreichen können, denn Schalkes Verteidigung war einige Male reich⸗ lich unſicher. Hannovers zweiter und dritter Gegentreffer Nach einem Zwiſchenſpurt der Weſtfalen fiel wie⸗ derum überraſchend in der 32. Minute Hannovers 2. Gegentor. Der linke Flügel der Niederſachſen drängte wuchtig, Freund und Feind ballten ſich zuſammen und Gelleſch ſchlug den Ball in das eigene Netz. Der Endkampf war ungemein bewegt. Immer wieder ſtürmten die Niederſachſen vor, ſo daß Schalke überwiegend auf Deckung ſpielte. Die Schal⸗ ker hatten dabei wahrlich oft genug Glück. Aber⸗ mals glaubte man die Entſcheidung ſei gefallen, als Kalwitzki zwei Minuten vor Schluß ein Tor er⸗ zielte. Aber Peters entſchied Abſeits, obwohl nie⸗ mand die Abſeitsſtellung geſehen hatte. Im Gegen⸗ ſtoß brach Hannover auf dem rechten Flügel durch, die Flanke Maleckis kam genau vor Mittelſtürmer E. Meng, der verwandelte ſie, der Ausgleich war da, und es wurde Verlängerung notwendig. In der Verlängerung wurde ungemein hart ge⸗ kämpft. Das Spiel war jetzt wirklich dramatiſch. Zunächſt riſſen die Hannoveraner wieder ungeſtüm im Berliner Olympiaſtadion:3 nach Verlängerung- Spielwiederholung im Auguſt den Kampf an ſich. Kloth hatte großes Glück, als einmal am Boden lag und die Latte ihm aush Kurz darauf fing er ſchwerſte Schüſſe der Gebrüder Meng. Bei einem Gegenſtoß ſtand Pörtgen alle vor dem Tor, ſtatt jedoch zu ſchießen, lenkte er den Ball nach rechts ins Feld, obwohl niemand ſeiner Kameraden in der Nähe war. Sport-Rusch at In der zweiten Halbzeit der Verlängerung kam Schalke wieder mehr auf. Die Niederſachſen zei jedoch Ermüdungserſcheinungen. Die drängten klar, aber Hannovers Deckungs waren nicht zu überwinden. Immer wieder Wef ſtellte ſich ein Mann den vorſtürmenden Schalkern in den Weg und immer wieder ſprang im letzten Augenblick ein Deckungsſpieler in die Schüſſe der Weſtfalen. Mit 313 ging auch die Verlängerung zu Ende, ohne Entſcheidung trennten ſich beide Mannſchaften. Der Kampf um die deutſche Meiſterſchaft dürfte aller Wahrſcheinlichkeit nach am 14. Auguſt eine neue Auf⸗ lage erleben. Die Spielleitung durch Peters⸗Berlin war keineswegs einwandfrei. Unerklärlich iſt vor allem, warum er den vierten Treffer von Kallwitzki kurz vor Schluß der regulären Spielzeit nicht gegeben hat. 5 Karlsruher J wieder in der Gauliga Plankſtadt verliert das letzte Spiel:7 Süddeutſche Aufſtiegsſpiele Karlsruher FV— TSG Plankſtadt:0 BfR Pforzheim— Amicitia Viernheim:3 SC Freiburg— BfR Konſtanz 1021 Baden: Gruppe Nord. Vereine Spiele gew. unent, verl. Tore Punkte Karlsruhe F V 6 4 2— 23:4 10˙2 Amteitia Viernheim 6 4 1 1 16 9 9¹3 TSS Plankſtabt 5 1— 5 416 2·˙8 BfR Pforzheim 5— 1 4 5˙19 19 Karlsruhe, 28. Juni(Eig. Drahtber.) Der letzte Spielſonntag vor der Sommerpauſe, der dem Kö den endgültigen Aufſtieg zur Gau⸗ liga brachte, ſah eine ſolche Fülle von Veranſtaltun⸗ gen am Platze, die Auſſtieg⸗, Pokalſpiel⸗, Badiſche Leichtathletikmeiſterſchaften, Großflugtag uſw., ſo daß die Beſucherzahl auf dem KFV Platz keine ge⸗ waltige war. An einem Sieg des KF zweifelte niemand,— er benötigte auch wenigſtens ein Unent⸗ ſchieden, um vor dem hartnäckigen Verfolger Viern⸗ heim, der am Tag zuvor das letzte Spiel in Pforz⸗ heim ſiegreich beendet hatte, durchs Ziel zu gehen— und damit hat der KV eine immerhin nicht alltäg⸗ liche Leiſtung vollbracht, aus insgeſamt 30 Punkte⸗ kämpfen(Verbands⸗ und Aufſtiegſpielen) ungeſchla⸗ gen hervorzugehen. Mit Stolz darf er auf dieſen ausgezeichneten Erfolg blicken, der ihm ja letzten Endes das brachte, was ſein Ziel und Streben war: die Gauliga. Die Schriftleitung gratuliert aufs herzlichſte dem KV zur neuen Gauliga und hofft, daß ſeine einjährige Abweſenheit aus der Spielklaſſe eine Erſcheinng vorübergehender nicht wiederkehrender Natur war. In der erſten Hälfte des Spiels ſah man manch⸗ mal direkt erheiternd wirkendes Spiel, da der KFB, abgeſehen von eifrigen und ſchnellen Vorſtößen der Plankſtädter faſt unausgeſetzt in der Hälfte Plank⸗ ſtadts lag, das aber mit voller Mannſchaft ſein Tor verteidigte und es teils mit Geſchick, teils durch die Unkonzentriertheit des Angriffsſpiels des K fer⸗ tigbrachte, bis 7 Minuten vor der Pauſe das Tor rein zu halten. Allerdings ſpielte hierbei eine ganz gewaltige Doſis Glück den ausſchlaggebenden Faktor für Plankſtadt, da oft die ſicher erſcheinendſten Tore durch irgendein unvorhergeſehenes Hemmnis nicht zur Vollſtreckung kamen. So waren es wiederholt Pfoſten⸗ und Lattenſchüſſe des KF V⸗Sturmes, gegen die der Torwart Plankſtadts machtlos geweſen wäre. Dann begann auch Plankſtadt ſehr ruppig zu ſpielen, mas in Anbetracht ihrer doch völlig ausſichtsloſen erſt en und Der Kampf um den dritten Platz Düſſeldorf— Hamburger S trotz Verlängerung torlos In Bremen ſtanden ſich im Kampf um den Fritten und vierten Platz der deutſchen Fußball⸗Meiſterſchaft Fortung Düſſeldorf und der Hamburger Sam Samstag vor rund 8000 Zu ſchauern gegenüber. Trotz Spielverlängerung blieb das Treffen torlos! Kurz vor Beginn des Spieles begann es zu regnen, wodurch die Raſenſſäche glatt wurde. Der HSV hatte Weber erſetzt, während Fortung mit Bach in der Verteidigung und Paulus und Schubert im An⸗ griff antrat. Fortuna hatte ſich ſchnell gefunden und ſetzte die HSV⸗ Abwehr unter Druck: Die Hamburger ſpieften im Angriff ſehr erfahren. In der 62. Minute hielt Peſch einen feinen Schuß von Höffmann. Auf der anderen Seite konnte Dörfel einen Bombenſchuß von Pickartz zur Ecke abwehren. Im zweiten Spielabſchnitt ſetzte der HS mehr Druck Dinter ſeine Angriſſe, aber Sikorſki konnte ſelbſt das leere Tor nicht finden. Wenig ſpäter vergibt Sikorſki eine zweite gute Gelegenheit. Dann war Noack durchgebrochen. Er wurde von Janes im Strafraum gelegt. Den Elf⸗ meter von Carſtens nahm Peſch im Hechtſprung auf. For⸗ tunas Gegenangrifſe ſcheiterten an Hamburgs maſſiver Hüttermannſchaft. Einen Straſſtoß ſetzte Janes knapp neben den Pfoſten. Glück hatte der Hamburger Reinhardt, als er den Ball mit voller Wucht an die Querlatte des eigenen Tores knallte. In den letzten Minuten ſetzten ſich beide N noch einmal mit voller Kraft ein, aber es blieb:0. Nach kurzer Verhandlung wurde zur 15⸗Minuten⸗Ver⸗ längerung angepfiffen, aber trotz größten Einſatzes ſiel kein Tor, ſo daß das Spiel abgebrochen werden mußte, da eine weitere Verlängerung wegen der Dunkelheit nicht möglich war. lungsſpiel, Geier wurde mit ſeinem Flügel, der aller⸗ dings ſchwächer war, am beſten fertig Der Sturm, in dem zor allem der Halblinke Geiß und Mittelſtürmer Spießberger geſielen, zeigte bis zur Pauſe auicklebaudige Spielzüge. Nachher hätten die Verbinder ihre Läufer mehr entloſten müſſen. Schiedsrichter Sommer Viernheim leitete gut. Situation mehr als unbegreiflich iſt. So wurde daun auch der rechte Läufer Plankſtadts noch vor dem Pauſenpfiff des Feldes verwieſen, und einige weitere Spieler ſtehen dicht davor. Sieben Minuten vor der Pauſe hat Damminger' ſich ſchön durchgearbeitet, kann ſchön zur Mitte flan⸗ ken, wo Brecht aus vollem Lauf das Leder in den Kaſten knallt. Zwei Minuten ſpäter wird Brecht in einer unfairen Weiſe gerammt, und muß vom Platz getragen werden. Bei dauernder Ueberlegenheit des KFV endet die erſte Hälfte. Mit großer Ueberlegenheit ſpielt Fa in der zweiten Hälfte weiter. Die ganze Mannſchaft des KW leinſchließlich der Verteidiger, hält ſich in Plauk⸗ ſtadts Hälfte auf. Plankſtadt hat, wie ſchon vor der Paufe, alle Leute in die Verteidigung zurückgezogen, ſo daß das Spiel als eine lächerliche Angelegenheit wirkt. Wenn der KV keine Lattenſchüſſe fabriziert, dann iſt es Plankſtadts Torwart Denkler, der zur letzten Rettung eingreift und auch wirklich hervorra⸗ gend arbeitet. Er iſt auch weitaus der beſte Mang ſeiner Elf. In der 10. Minute verwirkt Plankſtadt einen Handelfmeter, der von Bolz 2 unheimlich ſcharf Und präzis verwandelt wird. Jetzt endlich ſpielt der KV ſo, wie man ſpie⸗ len muß: Sofortige Ballabgabe und flacher Paß. Mit dieſem Moment iſt Plankſtadt reſtlos ausgeſchaltet. Auf dieſe Weiſe entſtand in der 13. Minute der dritte Treffer. Eine glänzende Flach⸗ kombination Morlock— Rapp— Benz— Brecht, und ſcharf geſchoſſen ſitzt Rechtsſchuß im Netz. Drei Mi⸗ nuten ſpäter erfolgt eine Glanzleiſtung von Benz, der mit ſeiner virtuoſen Technik vier Gegner um⸗ ſpielt, in herrlicher Uneigennützigkeit an Brecht vor legt, der ſcharf verwandelt. In der 30. Minute zeichnet ſich Benz ſelbſt in die Torſchützenliſte mit einem wundervoll ſcharfen Schuß ein. KV ſpielt förmlich Katz und Maus mit ſeinem Gegner. Die Kombinationen laufen nun wie am Schnürchen und wieder iſt es Brecht, der auf:0 erhöht. Zwei Mi⸗ nuten vor Spielende vollendet Damminger den Tor⸗ ſegen. Zum Spiel ſelbſt iſt eigentlich wenig zu ſagen, das meiſte geht aus dem Spielverlauf hervor. Plank⸗ ſtadt war in jeder Hinſicht ein völlig inferiorer Geg⸗ ner, mit höchſt primitiven Kenntniſſen von Fußball. Die Mannſchaft hatte ſich anſcheinend vorgenommen, alle Leute in die Verteidigung zurückzuziehen, und bis zum letzten ihr Heiligtum zu verteidigen. Daß ihnen dies auch faſt eine Spielhälfte über gelang, war der bis zu dieſem Zeitpunkt wenig befriedigen⸗ den Leiſtung des K zuzuſchreiben.“ Mit dem Mo⸗ ment, als der KF ſich auf ſein wirkliches Können beſann, und vernünftig und ruhig ſeine techniſchen und taktiſchen Vorzüge auszuſpielen wußte, war es auch um die Maſſenverteidigung Plankſtadts ge⸗ ſchehen. Von dieſem Zeitpunkt an, gab es beim Kay keine Schwäche. Alle Reihen arbeiteten wirklich über⸗ zeugend und muſtergültig. KFV hat mit dieſem 70. Sieg ſeine Aufſtiegsſpiele in wirklich überzeugender Weiſe vollendet. Schiedsrichter Kühn⸗Lauf leitete gut Der ſchwediſche Rekordſchwimmer Björn Berg wird am 9. Juli beim Mick⸗Schwimmfeſt in Budapeſt über 4500 m Freiſtil an den Start gehen und am 10. Juli bei einer Veranſtaltung von Ufpeſt die 800 m und die kurzen Strecken beſtreiten. Die Ungarn veranſtalten dieſe Weit⸗ kämpfe zur Vorbereitung auf den Länderkampf gegen Deutſchlond. 5 Wiener Jugendſchwimmer gingen am Freitagabend in Heidelberg an dens Start. Nach ihren Siegen in München, Augsburg und Pforzheim ſiegten die Jungen aus der Of⸗ mark mit 1515 Punkten guch gegen den Nikar Heidelberg Die Wiener ſiegten in sämtlichen Staffeln und waren a im Waſſerballſpiel mit 211 erfolgreich. . 1* E 1 1! a Montag, 27. Juni 1938 Nene Mannheimer Zeitung) Morgen⸗Ausgabe 7. Seite/ Nummer 288 Karlsruhe, 28. Juni(Eig. Drahtber.) Nannheim holt am Sonntag durch Herrwerth⸗Poſt und Wendel ſowie Ott⸗TVM 46 drei Titel Nachdem im Vorjahr Baden⸗Baden an der Reihe war, fanden diesmal die badiſchen Meiſterſchaften in Karlsruhe auf der Hochſchul⸗Kampfbahn ſtatt. Das Meldeergebnis war überraſchend gut ausgefallen, ſo daß auch ſpannende Kämpfe erwartet werden durften. Mit beſonderem In⸗ lereſſe ſah wan dem erneuten Zuſammentreffen von Necker⸗ mann und Scheuring entgegen, nachdem der Gaggenauer zu Hauſe dem Mannheimer hatte das Nachſehen geben können. So war man auch geſpannt, wie das Duell Wolf— Greu⸗ lich im Hammerwerfen ausgehen würde. Gegen 500 Zu⸗ ſchauer hatten ſich zu den erſten Entſcheidungen und Vor⸗ käwpfen am Samstagnachmittag eingefunden, um ber drückender Sonnenhitze mit dabei zu ſein, wenn der Gau Baden ſeine erſten Titel des Jahres 1938 in der Leichtathletik nergibt. Leider erlebten die Gekommenen wieder einmal eite Enttäuſchung, da aus dem Duell Neckermann— Scheuring nichts wurde, da Neckermann nicht zu den 100 Mtr. antrat, und nach ſicherem Vernehmen wird Scheuring nicht über 200 Meter laufen. Dieſe Maßnahme ſoll der Sportlehrer der Sprinter, Thiele, getroſſen haben. Wir können dieſe allerdings ſchon deshalb nicht verſtehen, da immer nach harten Kämpfen und internationalen Begegnungen ge⸗ rufen wird und nun, nachdem man ſogar im eigenen Gau zwei Leute hat, die ſich einen Kampf bis ins Ziel zu lie⸗ ſern vermögen, ſchaltet man dies gus und läßt dieſe Leute nicht gegeneinander ſtarten. So gewann denn Scheuring licher öte 100 Meter in 10,6 vor Köſter⸗Poſt in 10,9; Rüger⸗ TV 46 wurde mit 10,9 Vierter. Bei den Frauen hatte die Gerin Wendel keine allzu große Mühe, um vor der MTGlerin Braun in 12,5 gegen 12,7 über 100 Meter den Titel zu holen Schwach waren die Hochſprungleiſtungen. Frl. Motzkat(46 Karlsruhe) holte ſich den Titel mit 1,41 Meter vor Unbeſcheid(Karlsruhe). Den zweiten Erfolg bei den Frauen holte Frl. Ott im Diskuswerfen, das ſie mit 34,33 Meter für ſich entſcheiden kennte. Die Karlsruherin Unbeſcheid mußte auch hier mit dem dritten Platz vorlieb nehmen. Die Vorläufe der Frauen über 80 Meter Hürden und 100 Meter wurden am Somstag nicht geſtartet. T 78 Heidelberg vor c Freiburg In der 4⸗mal⸗1500⸗Meter⸗Staffel gab es eine Senſation. Seit Jahren mußten die Freiburger dieſen Titel erſtmals abtreten. Mit Meier, Hein und Höfer, als den erſten drei Läufern, hatte 78 Heidelberg gegen 70 Meter Vorſprung herausgeholt. Stadler wollte gegen Scheibbs laufend dieſen aufholen, ſah aber Mitte des Ren⸗ nens dieſe Abſicht als unausführbor an, und ſo kamen bie Heidelberger zu einem ſchönen Staffelerfolg in 17:08,8; der FE Freiburg benötigte 17:20,2. Nach der letzten Beſten⸗ liſte nehmen die Heidelberger mit dieſer Zeit den oͤritten Platz im Reich ein. kleine Höfel(Sc Pforzheim) wurde mit einer Leiſtung von .66 Meter Badiſcher Weitſprungmeiſter. 6,63— 6,61 Meter waren die nächſten Leiſtungen. Jung Mannheim kam auf 5,53 Meter und wurde damit Dritter. Der 200⸗Meter⸗Hürdenlauf ſah nur zwei Mann am Skart, von denen der Mannheimer Herrwerth mit 26,7 Sek. eine gute Zeit herauslief, was aber auch notwendig war, do ihm Stoll(Freiburg) dicht auf den Ferſen war. Einen ſpannenden Kampf lieferten ſich die beiden erſten des 1000⸗Meter⸗Lauſes. 10 Mann waren am Start, ins Ziel kamen allerdings nur vier. König, Freiburg, und Lenz, Heidelberg, lieferten ſich dabei einen Kampf auf Biegen und Brechen, der die ganze Aufmerkſamkeit in Anſpruch nahm. König blieb ſchließlich mit 34:22,0 gegen 94:2, Sieger vor Lenz. Brieden, MT, wurde in 39:59 vierter, war jedoch direkt vom Laſtauto, alſo vom Dienſt, an den Start gegangen. Schlageter, Schönau, wurde in 8409 dritter. Im 3000 Meter Hindernislauf kam Blau, MTV Karls⸗ ruhe zu einem verhältnismäßig leichten Steg, da der erſte des Laufes, Heinzmann, Freiburg, diſtanziert werden mußte, oa er die Hürden nicht einwandfrei genommen hatte. Maier, Heidelberg, wurde zweiter vor Herrmann, PSV Kar'sruhe. Die Vorkämpfe im Speerwerfen wurden ebenſo wie die laut Programm vorgeſehene Entſcheidung im Ham⸗ merwerfen verlegt. Der Auftakt zu den diesjährigen Meiſterſchaften darf als geglückt bezeichnet werden. Die Bahn war in guter Ver⸗ faſſung, auch klappte die Abwicklung, nur hätte es weniger drückend zu ſein brauchen. Die Leichtathleten wollen zwar warm, aber dies war diesmal doch des Guten zu viel. Die Ergebniſſe: Männer: 100 Meter: 1. Scheuring, Gaggenau, 10,6: 2. Köſter, Poſt Mannheim, 10,8; 3. Reuter, 46 Karlsruhe 10,8.— 3000 Meter Hindernis: 1. Blau, MTV Karlsruhe, 10:44; 2. Maier, 78 Heidelberg, 11:13; 3. Herrmann, PSV Karlsruhe, 12:05.— 4 mal 1500 Meter: 1. TG 78 Hei⸗ delberg 17:08,8; 2. FC Freiburg 17:20,2; 3. MT Karls⸗ zuhe 17:24,8.— 10 000 Meter: 1. König, FC Freiburg, 34722.) 2. Lenz, 78 Heidelberg, 34:22,4; 3. Herrmann, PSV Karlsruhe, 34:30, 9.— Weitſprung: 1. Höfel, Sc Pforz⸗ heim, 6,66 Meter; 2. Bäumle, Fe Raſtatt, 6,63 Me⸗ ter; 3. Stoll, FC Freiburg, 6,59 Meter.— 200 Meter Hür: den:.Herrwerth, Poſt Mannheim, 26,7; 2. Stoll, FC Freiburg, 26,9. Frauen: 100 Meter: 1. Wendel, TV 46 Mannheim, 125 2. Braun, Mich Mannheim, 12,7; 3. Walter, Sc. Pforzheim, 12,8.— Hochſprung: 1. Motz kart, 46 Karls⸗ ruhe, 1,41 Meter; 2. Unbeſcheid, MTV Karlsruhe, 1,36 Me⸗ ter.— Diskuswerſen: 1. Ott, 46 Mannheim, 34,33 Meter; 2. Unbeſcheid, MTV Karlsruhe, 33,81 Meter; 3. Morlock, Se Pforzheim, 33,22 Meter. Wolff-Karlsruhe ſiegte im Hammerwerfen mit 352,83 m Fllr den Samskbag ſind noch die Wettbewerbe über die langen Strecken ſowohl im Gehen als auch im Laufen nach⸗ zutragen. Die Marathonläufer hatten eine Schlerfe zwei⸗ mal zu durchlaufen. Sieben Verpflegungsſtationen waren unterwegs eingerichtet worden. Für die Strecke ſelbſt hatte der Arbeitsdienſt mit Oberſtfeldmeiſter Herr an der Spitze die nötigen Arbeiten übernommen und auch für die Abſperrung vorbildlich geſorgt. Die ärztliche Betreu⸗ ung hatte Dr. Vögtle übernommen, der die Läufer im Wagen begleitete. Die Geher, die 35 Kilometer zurückzu⸗ legen hatten, waren auf der sgleichen Strecke eingeſetzt wopden. Leider konnte man mit dem sportlichen Ergeb⸗ nis des Marathonlaufes nicht zufrieden ſein. Die drük⸗ kende Hitze ſorderte ihre Opfer. Von den drei geſtarteten Läufern kam einer, Grimm(Poſt Karlsruhe), in mäßiger Zeit im Ziele an. Denzel(Poſt Karlsruhe), der auf der Strecke ſchon ſaſt eine Viertelſtunde Vorſprung gemacht hatte, mußte bei 35 Kilometer wegen Magenbeſchwerden aufhören. Im Gehen konnte man mit den Leiſtungen ſchon eher zufrieden ſein. Müller, ein Württemberger, der in Durlach beim Arbeitsdienſt iſt and ſonſt dem Sc.. Allianz⸗Stuttgart angehört, gewann dieſen Wettbewerb vor Berlinghoff und Schöffer. Der Sonntagvormittag, der nicht allzu viele Wett⸗ bewerbe brachte, gab Gelegenheit, einen Blick in das Pro⸗ gramm zu werfen, das darüber Aufſchluß gab, daß das diesjährige Meldeergebnis mit über 40 Vereinen und faſt 300 Teilnehmern über Erwarten gut ausgef ellen war.“ Der noch in den frühen Morgenſtunden niedergegangene Regen hatte die Witterung auch etwas günſtiger geſtaltet, ſo daß die Kämpfe unter den beſten Vorbedingungen ge⸗ ſtartet werden konnten. Schon die erſte Meiſterſchaft eine Ueberraſchung. Frau Rü ß man n⸗Karlseuhe konnte im Speerwerfen nicht Meisterin werden. Fräulein Meyer, MTG. Mannheim, holte fich mit dem letzten f, fast 38 Meter erreichend, Sieo und Titel. Einen weiteren Sieg für die Mannheimer gab es im Weitſprung, den Frl. Braun, MTG., als beſte und beſtändigſte Athletin mit 5,35 Meter für ſich entſchied, wobel ſie bei ihren ſechs Verſuchen viermal die Fünf⸗ meter⸗Marke überſprang. Der erwartete Zweikampf Wolff— Greu lich en⸗ dete wieder einmal zugunſten des Karlsruher Athleten, der ſich als ſehr beſtändig erwies und mit faſt 53 Metern über⸗ egen Sieger wurde. An zweiter Stelle endete nicht der Mannheimer Greulich, ſondern der Karlsruher Nägele. Erſt den dritten bis fünften Platz belegten drei Mannheimer mit Greulich, Hotz⸗Polizei und Schöcch⸗Poſt. Die Vorläufe über 4 mal 100 Meter brachten Poſt und TW 46 klare Siege in ihren jeweiligen Läufen. Poſt er⸗ reichte 43,6, die Turner 44,6. Neckermann erreichte in ſeinem Vorlauf über 200 Meter 22,1. Im Dreiſprung wartete Mannheims Anhang vergeblich auf den Sieg von Herr⸗ werth. Koch⸗M TV Karls ru he, der nun bei den Karlsruher Pionieren dient und für den MTW Karlsruhe ſtartete, holte ſich den Titel mit über 13 Metern. Spannend bis zum letzten Durchgang verlief das Dis⸗ kuswerſen. Im Vorkampf lag Greulich⸗Mannheim vor dem Heidelberger Merſinger. Schmitt⸗Poſt und Abele⸗ Neckarau mußten mit einer Leiſtung von knapp 36 Metern um den Eingang in den Endkampf ſtechen. Nachdem der Neckarauer beim Stichkampf übertreten hatte, var für e Leichtathlet Schmitt der Weg in die Entſcheidung frei. Dies hatte an⸗ ſcheinend den Poſtler ſo in Schwung gebracht, daß er noch den zweiten Platz belegen konnte. Greulich fiel trotz Ver⸗ beſſerung ſeiner Vorkampfleiſtung auf den oritten Platz zu rück. Die Ergebniſſe: Speerwerfen(Frauen: 1. Meyer⸗ MT 37,97; 2. Rüßmann⸗M TW Karlsruhe 35,40; 3. Stückle⸗Jahn Offen⸗ burg 33,41. Weitſprung:(Frauen]: 1. Brau n⸗Mic Mannheim 5,35; 2. Walter⸗Sportelub Freiburg 5,06; 3. Bauer⸗Pofſt Heidelberg 4,91. Diskuswerfen:[Männer]: 1. Mör f delberg 39,88; 2. Schmitt⸗Poſt Mannhei Diskuswerfen: 1. Mörſinger⸗7 2. Schmitt⸗Poſt Mannheim 38,66, 3. G heim 38,45. 2 3 5 Hammerwerfen: 1. Wolf f⸗Germanig Karlsruhe 52,83; 2. Nägele⸗KTV Karlsruhe 8,76; 3. Greulich⸗TV 46 Mann⸗ heim 47,88. Dreiſprung: 1. 18,22; 2. Lang⸗Poſt Karlsruhe(2. werth⸗Poſt Mannheim 12,94. Marathonlauf: 1. Grim m⸗Poſt Karlsruhe. 35⸗Km.⸗Gehen: 1. Müller⸗RA dd Durlach:55, Sto.; 2. Berlinghoff⸗SW Raſtatt:01,57; 3. Schöpfer⸗RA D Dur⸗ lach:12,18. berg 39,88; Mann⸗ Koſch⸗MTV Karlsruhe(Stab Pi. 35) Na. 35) 13,05; 3. Herr⸗ Die Kämpfe vom Sonntag Die Hauptkämpfſe der badiſchen Leichr⸗ athletikmeiſterſchaften am Sonnmachmittaa waren von faſt 1000 Zuſchauern beſucht, obwohl auf den nahe gelegenen Flugplatz ein Flugtag ſtattfand. Die Karlsruher ſelbſt hotten alles getan, um die Bahn in einen todelloſen Zuſtand zu verſetzen, was ihnen auch ge⸗ lungen iſt und auch in dem Leiſtungsſtandard zum Aus⸗ druck kam. Der erſte Wettbewerb war der 400⸗Meter⸗ Hürdenlauf, für den ſich als Favoriten Marquet⸗Poſt Mannheim und Hoppe⸗RA˖d Durlach herausgeſchält hat⸗ tem. Der Mannheimer Marquet ließ ſchon bald nach dem Startſchuß keinen Zweifel mehr offen, wer dieſes Rennen gewinnen würde. In 56,9 Sek. erreichte er unangefochten in blendender Zeit und gutem Stil das Ziel. Scheerle und Rüßmann Im 80 Meter⸗ Hürdenlauf war ein weitere Ueberraſchung fällig. Am Start waren die Karksruherin Rüßmann, die Pforzheimerin Fellmer und die Mannheime⸗ rin Scheerle. Am Start erſchien die Gerin faſt zu ſchwach gegem ihre große Konkurrenz, aber ſchon über der 1. Hürde konnte ſie ſich einen knappen Vorſprung erkämpfen, der Jon Hürde zu Hürde anwuchs, ſo daß ſie zu einem weiteren Sieg und weiteren Triumph für die Mannheimer Frauen⸗ leichtathletik kam. Beachtenswert iſt die Zeit von 12,8. Unterdeſſen waren die Stabhochſpringer am Werk. Mit Sutter⸗Freiburg war der Sieger von vornherein ge⸗ geben. Hier ſorgte aber der zur Mannheimer Poſt von Oftersheim übergeſiedelte Waibel für die Ueberraſchung, da er ſich bis zu 3,70 Meter, die er zuſammen mit dem Pforzheimer Speck noch zu überſpringen vermochte, im Wettbewerb hielt. Im Kugelſtoßen der Frauen mußten die Mannheimerinnen die Ueberlegenheit von Unbeſcheid⸗ MTW Karlsruhe anerkennen, die mit 11.37 Mtr. vor Hüb⸗ ner⸗46 Mannheim Meiſterin wurde. Gute Leiſtungen über die Mittelſtrecke Im 800⸗Meter⸗Lauf traten neun Mann zum Start an, von denen der Durlacher Schmidt ols Favorit galt. Aber er ſo wenig wie das Publikum hatten damit gerechnet, daß ihm in Heim⸗Heidelberg und Lang⸗Vfe Neckarau ſo hartnäckige Rivalen erwachſen würden. Wohl konnte Schmidt ſeinen Sieg nach Haufe laufen, aber die beiden Genannten blieben ihm hart auf den Ferſen. Lang⸗ Neckarau machte wieder den Fehler in der Kurve an⸗ zugreifen, ſonſt hätte ihm heute der zweite Platz gelingen können. Hervorragend die Zeiten für die erſten Dref::56,9; :58,0::58, 7. Beim 400 Meter⸗ Hürdenlauf hatte es der Mannheimer Bünthe, der als Favorit in das Rennen gegangen war, mit dem Pforzheimer Grimm zu tun. Ov⸗ wohl der 46er nach dem Start gerempelt worden war, konnte er doch bis zur Zielgeraden die Spitze holten, mußte ſich dann aber den verzweifelten Anſtrengungen des Pforzheimers beugen und mit dem zweiten Platz vorlieb Wieder ſiegt nehmen. Grimm⸗RC forzheim wurde ſo in direkter Haltung badiſcher 400⸗Meter⸗Meiſter. Die Ergebniſſe: 400⸗Meter⸗Hürden: 1. Marguet⸗Poſt Mannheim 5,69; 2. Hoppe⸗RA D Durlach 9: g. Koch⸗MTW Karlsruhe 59,9. 400 Meter: 1. Grim m⸗Ré Pforzheim 51,6: 2. Bünthe⸗ 46 Mannheim 51,8;.Lang⸗TV Bühl 52,3.— 800 Meter: 1. Schmidt⸗T Durlach:56,9; 2. Hein⸗78 Heidelberg 158,0; 3. Lang⸗Vfs Neckarau 1258,7.— 1500 Meter: 1. Abel ⸗Vfs Neckarau:11,6; 2. Berl⸗Ral D Durlach 415,2 3. Ruck⸗SC Freiburg:16,2.— Stabhochſprung: 1. Sut⸗ ter⸗Se Freiburg 3,90; 2. Speck⸗SC Pforzheim 3,70: 8. Waibel⸗Poſt Mannheim 3,70 Meter. Frauen: Kugelſtoßen: 1. Unbeſcheid⸗M TV Karlsruhe 11,37; 2, Hübner⸗TV 46 Mannheim 10,85; 8. Bäurle⸗TV 46 Manheim 10,56 Meter.— 80⸗Meler⸗Hürden: 1. Scheerle⸗ TB 46 Mannheim 12,83; 2. Rüßmann⸗K TV Karlsruhe 13,2; 3. Fellmer Sc Pforzkeim 13,6 Von Wettbewerb zu Wettbewerb ſteigert ſich in dieſem Jahr das Intereſſe on den Kämpfen und man darf ſagen, noch ſelten wurde ſo erbittert um den Sieg und Titel ge⸗ kämpft, wie men es faſt in jedem Wettbewerb bemerken konnte. Waren ſchon am Vortag die 1000 Meter zu einem Höhepunkt der Veranſtaltung geworden ſo waren es am zweiten Tag die 5000 Meter, wo vom Start bis zum Ziel eine ſechs⸗ und dann fünfköpfige Spitzengruppe zuſammen⸗ hielt und foſt in jedem Schritt dem Ziel zueikte. Heiz⸗ mann⸗FC Freiburg, Wer⸗M T Karlsruhe, Lienert⸗F V Offenburg, Scheibbs⸗Turngemeinde Heidelberg und der Freiburger Krapf löſten in der Führung nacheinander ab. Die 3000 Meter wurden in:86 zurücgelegt. In der vorletzten Runde fiel der Offenburger etwas zurück, aber geſchloſſen blieb nun das Quartett. Noch Anläuten der Schlußrunde zog Scheibbs davon, konnte aber den Harls⸗ ruher nicht abſchütteln. In der Zielgeraden war zwiſchen den erſten Drei nur ein knapper Unterſchied feſtzuſtellen. Jetzt endlich konnte ſich der Heidelberger einen knappen Vorſprung erkämpfen, mußte ober dafür den Freiburger Heizwann, der am Vortag durch Disqualffifation um den Hindernislauf⸗Sieg gekommen war, ganz dicht auflaufen laſſen. Wie hart dem Heidelberger dieſer Sieg wurde, be⸗ weiſen die Zeiten: 16:0,2, 16:0,2,2. 16:0,2, J. Es war ein ſelten ſchönes, ſpannendes Rennen geweſen. Während ſich die Frauen zum 200⸗Meter⸗Lauf fertig⸗ machten, den die favoriſierte Wendel⸗TV 4 Mannheim in 26,2 gewinnen konnte, waren die Kugelſtoßer am Werk, wo Kienle⸗ C Freiburg bold mit einem 14⸗Meter⸗Stoß die Führung übernommen hatte, und vor der Tribüne ſtonden die Hochſpringer im Wettbewerb, wo der deutſche Polizei⸗ meiſter Geiſt⸗Polizei Karlsruhe mit.80 Meter guch heute Gaumeiſterehren erringen konnte. Unterdeffen hatten wir auch wieder einen Blick in die Tribüne geworfen und be⸗ jften merkten dort den greiſen Präſidenten der Reichs poſt⸗ direktion, Bachwann, der früher der Führer des badiſchen Landesverbandes geweſen war. Er freute ſich ſichtlich über die Ehren der vielen Poſtler drunten auf dem Raſen. Selbſtverſtändlich war auch Landhäußer zur Stelle, und der badiſche Gauſportwart punkt geſtaltete ſich der Ablauf der 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Stoſfel. Poſt und TB 46 Mannheim hatten ſchon am Morgen die beſten Zeiten gelaufen und waren auch gewillt, ſich in der Entſcheidung ein ſpannendes Rennen zu liefern. Bis zum dritten Wechſel laufen die beiden Mannheimer Vereine noch dicht beiſommen, doch dann fallen die 46er durch einen ſehr mangelhaften Stobwechſel— auch Poſt wechſelte nicht hundertprozentig— etwas ab, und die Poſtler eilten mit weitem Vorſprung dem Ziel entgegen. Mit blauken 43 Sekunden erreichte dabei die Poſtſtaffel in der Beſetzung Herrwerth— Garrecht— Neckermann und Köſter die bis⸗ herige Jahresbeſtzeit. Im Speerwerſen führt augenblicklich der Plankſtadter Büttner mit über 60 Metern. Im 110⸗Meter⸗Hürdenlauf konnte Marquet⸗Poſt den erſtat Platz erringen, mußte aber hart kämpfen, um den Zweiten der Deutſchen Polizeimeiſterſchaften, Stoll⸗Frei⸗ burg, mit Bruſtbreite zu ſchlagen. Den 200⸗Meter⸗Lauf konnte der Mannheimer Neckermann, wie erwartet, in ſicherer Weiſe für ſich entſcheiden. Beim Kugelſtoßen ézuderte ſich nichts mehr am Ergeb⸗ nis. Der Freiburger Kienle wurde mit 14,19 Meter badi⸗ ſcher Meiſter. Ebenſo verhielt es ſich im Speerwerfen, wo Büttner⸗Plankſtadt mit 61,56 Meter ſich den Titel ſicherte. SA EeHS-M Te RI ab Lager Klepper-Karle Hervorragend war die Zeit des Mannheimers Neckermann über die 200 Meter, für die er die Innenbahn geloſt hatte; 21,7 Sekunden wurden für Neckermann gezeitet, der ſchon in der Ausgangskurve den Vorſprung ſeiner Gegner auf⸗ geholt hatte. Einen ſchönen Erfolg konnte zum Abſchluß der Wettkämpfe noch der Mannheimer Turnverein in der 4mal⸗100⸗Meter⸗Stafſel feiern. Krüger, der in allen Läu⸗ ſen gute Ergebniſſe erzielt hatte, aber immer nur auf Plätzen landete, hatte hier die Genugtuung, urch hervor⸗ ragenden Lauf ſeiner Staffel den Sieg zu ſichern, in der Aufſtellung Guldner, Bühte, Grehl und Rüger, die die Staffel in 382,3 Minuten mit Bruſtbreite vor Sportelub Pforzheim mit der gleichen Zeit für ſich entſchieden. Weniger erfolgreich waren die Frauen des TV 46, die ſich in der 4a3mal⸗100⸗Meter⸗Staffel mit dem 3. Platz be⸗ gnügen mußten, aber mit 52,5 doch noch eine gute Zeit heraus brachten. Sportelub Pforzheim war hier Beſt⸗ mannſchaft, an zweiter Stelle rangierte Poſt Heidelberg. Von Heidelberg muß überhaupt geſagt werden, daß es auch hier ſcheinbar in der Leichtathletik wieder vorwärts geht, den in den meiſten Konkurrenzen waren auch Ver⸗ treter Heidelbergs. Die Veranſtaltung ſelbſt konnte auf die Minute be⸗ endet werden und ſtellte ſchon ſo den Veranſtaltern das beſte Zeugnis aus. Kugelſtoßen, Männer: 1. Klenle⸗ Ic Freiburg 14,9: 2. Merkle⸗K Ts Karlsruhe 13,74; 3. Kullmonn⸗M TW Karlsruhe 13 49 Meter. 4 mal 100 Meter, Frauen: 1. Sportelub Pforzheim 51,8; 2. Poſt Heidelberg 52,4; 3. TV 46 Mannheim 52,5 Sek. 200 Meter, Männer: 1. Neckermann ⸗Poſt Mann⸗ heim 21,7; 2. Reuter⸗TV 46 Karlsruhe.6; 8. Feldor⸗ Reichsorbeitsdienſt Durlach 22,7 Sek. Speerwerfen, Männer: 1. Bütner⸗TSch Plankſtadt 61,56; 2. Kullmann⸗MTV Karlsruhe 5797; 3. Weilßam⸗ mer⸗Poſt Heidelberg 53,04 Meter. 4⸗mal⸗A0h⸗Meter⸗Stafſel: 1. TB 46 Mannheim:22,06; 2. SC Pforzheim 3182,6; 3, RA D Durlach 334,6 Min. 5 i Die Ergebniſſe: 200 Meter, Frauen: 1. Wendel ⸗ TW 46 Mannheim 26,2; 2. Hohnloſer⸗Scé Pforzheim 27,1; 3. Bauer⸗Poſt Hei⸗ delberg 16:02; 2. Heizmann⸗FC Freiburg 16:02,2; 3. Neck⸗ Mannheim 43,0; 2. TV 46 Mannheim 44,8; 3. M7 Karlsruhe 449 Sek. 5000 Meter: 1. S ch e i bbs ⸗ 78 Hei⸗ delberg 16:02 2. Heizmann⸗FC Freiburg 16:02,2; 2. Neck⸗ MTV Karlsruhe 16:02,4 Minuten. 110 Meter Hürden: 1. Marquet⸗Poſt Mannheim 15,7; 2. Stoll⸗Polizeiſportver⸗ ein Freiburg 15,7: 3. Herrwerth⸗Poſt Mannheim 15,8 Sek. 0 1,24 rel. 519 92 Baden klar Bayern verliert den Gauvergleichskampf in München gegen Baden:3(:1) Bayern— Baden 515(:1) Die badiſche Gaumannſchaft konnte im Heinrich⸗ Ziß⸗Stadion in München vor leider nur 3000 Zu⸗ ſchauern einen beachtenswerten Erfolg gegen die bayeriſche Gauelf erringen. Die badiſche Mannſchaft mußte in letzter Minute umgeſtellt werden; für den Mittelläufer Ehrmann ſpielte Wenzelburger⸗Neckarau und der Waldhofſpieler rückte auf den rechten Läufer- poſten. Auch die bayeriſche Gaumannſchaft mußte den rechten Verteidiger Streitle infolge Verletzung durch Stieb erſetzen. In die Läuferreihe rückte der Augs⸗ burger Bauer. Die badiſche Mannſchaft zeigte in der erſten Halbzeit ein flüſſiges Zuſammenſpiel un fiel dadurch in angenehmer Weiſe auf, im Gegenſatz zu der bayeriſchen Mannſchaft, die den Ball viel zu lange hielt und dadurch den Gegnern die Deckung ſehr erleichterte. Im weiteren Verlauf des Kampfes zeigte ſich dieſes Manko als die chroniſche Krankheit der bayeriſchen Mannſchaft und auf dieſen Umſtand müſſen wir in erſter Linie die Niederlage unſerer Gaumannſchaft zurückführen, denn die Hintermann⸗ ſchaft der Badenſer war in einer derart guien Ver⸗ faſſung, daß ſie nur durch ein planmäßig angelegtes Kombinationsſpiel auseinandergeriſſen hätte werden können und dazu war der bayeriſche Sturm leider nicht in der Lage. Der einzige gefährliche Mann der Bayern war der Mittelläufer Popp, aber die Badener wußten ſehr bald, wo der Haſe im Pfeffer lag und durch eine ſehr aufmerkſame Abdeckung gaben ſie der Fürther Schußkanone nur ſelten Geegenheit, ſeinen Schuß⸗ flügel in Aktion treten zu laſſen. Dagegen ſtach der badiſche Sturm von der bayeriſchen Mannſchaft, wie ſchon bemerkt, aufs angenehmſte ab. Die Gäſte ver⸗ ſtanden es, nicht nur dͤurch ihr flüſſiges Zuſammen⸗ ſpiel, wobei der Ball von Mann zu Mann lief, die Münchner Abwehr vor ſchwere Aufgaben zu ſtellen, ſondern ſie hatten auch den großen Vorzug, daß ſie im Strafraum mit ihren Gelegenheiten nicht war⸗ teten, ſondern wuchtig aufs Tor ſchoſſen. Der Mit⸗ telſtürmer Langenbein ſtand mit ſeiner techniſch famoſen Ballführung und ſeiner überlegten Spiel⸗ auffaſſung auf einer ſehr beachtenswerten Höhe. Sehr gut war auch der Halblinke Lutz, der un⸗ ermüdlich arbeitete, und Striebinger, der die ſich ihm bietenden Gelegenheiten reſtlos ausnützte, und als der erfolgreichſte Torſchütze am Platze genannt wer⸗ den lonnte. Stürmer von Format eines Striebinger 5 und Langenbein habn wir im Gau Bayern zur Zeit nicht zur Hand. In der zweiten Halbzeit zeigten ſich in der bayeriſchen Hintermannſchaft bedenkliche Schwächen, vor allem der linke Verteidiger Streb und der Tor⸗ hüter machten bedenkliche Schnitzer, und man muß es den Gäſteſtürmern laſſen, daß ſie es verſtanden, dieſe Fehler kaltblütig auszunützen. Die Tore fie⸗ len immer wieder auf die gleiche Art und Weiſe. Der Außenſtürmer der Badenſer brannte durch, meiſtens völlig ungedeckt und ſchoß dann ſicher ein, oͤa der Torhüter der Bayern immer auf der Linie kleben blieb, anſtatt bei dieſen ſchnellen Durchbrüchen ſein Tor zu verlaſſen. In der erſten Halbzeit waren die Gäſte bereits leicht überlegen. Sie konnten durch den Linksaußen Striebinger auf eine Flanke von rechts den vielbejubelten Führungstreffer in der 17. Min. erzielen. Gegen die ſtändigen Angriffe der Baden⸗ ſer konnte ſich die Hintermannſchaft der Bayern bis zur Pauſe noch durchſetzen, und in der 47. Minute erzielte die bayeriſche Elf ſogar nach einem geſchloſſenen Kombinationsangriff durch den Mittel⸗ stürmer Popp aus ſechs Meter den Ausgleich. Eine Minute nach der Halbzeit fiel durch den Rechtsaußen Herbold nach einem Durchbruch der Führungstreffer. Bald darauf erzielte wiederum der bayeriſche Mittelſtürmer Popp durch einen geſchick⸗ ten Drehſchuß den Ausgleich erzielen. Auf eine Flanke des Linksaußen fiel durch ein Eigentor des rechten Läufers Bernard das dritte Tor der Ba⸗ denſer.:2 für Baden. In der 25. Minute lief der Stürmer der Gäſte Striebinger von der Mit⸗ tellinie aus durch bis an den bayeriſchen Torhüter heran und ſchoß zum:2 ein. Zehn Minuten ſpäter war es der gleiche Spieler, der eine Flanke von rechts zum fünften Tor verwandelte. Die Bayern vermochten noch im Endſpurt durch einen von Schneider verwandelten Elfmeter auf 518 heranzu⸗ kommen. Der Sieg der badiſchen Gauelf iſt in dieſer Linie durchaus verdient. Die Gäſte waren vor allem als Mannſchaft den Bayern überlegen, hatten eine un⸗ überwindliche Verteidigung, wo vor allen Dingen der rechte Verteidiger Konrad ein großartiges Spiel lieferte. Der Sturm fiel gegenüber dem bayeriſchen An⸗ griff durch ſein flinkes Zuſammenſpiel und durch ſeine Schußfreudigkeit angenehm auf. Die Läufer⸗ reihe der Gäſte hatte an dem Sieg jedenfalls ein er⸗ hebliches Verdienſt, denn ſie verſtand es, durch ge⸗ ſchickte Deckungsarbeit den bayeriſchen Inneuſturm vollkommen hermetiſch abzuriegeln und vergaß krotz⸗ dem nicht, den eigenen Angriff mit ſchönen Vorlagen zu füttern. In der bayeriſchen Mannſchaft konnte eigentlich nur der Mittelſtürmer Popp reſtlos gefallen. Die Verteidigung war nur in der epſten Halbzeit den Angriffen der Gäſte gewachſen, und in der Läufer⸗ reihe war vor allen Dingen der rechte Läufer Ber⸗ nard ein ſchwacher Punkt. Ecken::2 für Bayern. Badens Mannſchaft für den Verbandskampf gegen Elſaß Auf Grund der Ergebniſſe in den Meiſterſchaftskämpfen hat Gaufachwart Klein die badiſche Vertretung im kleinen Länderkampf gegen Elſaß folgenden Athleten übertragen: 100 Meter: Neckermann— Köſter. 200 Meter: Neckermann und Scheuring. 400 Meter: Grimm und Bünte. 800 Meter: Schmidt und Hein. 1500 Meter: Stadler— Abel. 5000 Meter: Scheibbs— König. 110 Meter Hürden: Marquet— Stoll. Hochſprung: Geiſt— Simon. Weitſprung: Höfel— Bäumle. Kugelſtoßen: Kienle— Merkle. Diskuswerfen: Merſinger— Greulich. Speerwerfen: Kullmann— Bütner. Hammerwerfen: Wolf— Nägele. Staffelleute: Herrwert— Reuter. „Orgelton“ Derby ⸗Sieger vor Elbgraf und Majoran In Hamburg ⸗Horn gelaugte om Sonntagnoch⸗ mittag der in ganz Deutſchland mit großer Spannung er⸗ wartete Kampf um das„Blaue Band“ zum Austrag. Am Start erſchienen 13 Pferde, die ausgezeſchnet weg- kamen. Nach einem ungemein wechſelnden Verlauf des deutſchen Derbys gelang es Orgelton vom Geſtüt Schlenderhan unter Streit, im Endſpurt mit kaum bemerkborem Vorſprung vor Elbgraf vom Stall Graf C. A. Wuthenaus unter Raſtenberger das Zielband zu durchreißen. Die Ueberraſchung des Rennens war aber auch das Abſchneiden von Elbgraf, der Maſoran vom Geſtüt Walofried unter Held und Effner vom Stalle riedrich von Opels auf den 3. bzw. 4. Platz verweiſen onnte. Völlig unerwortet endete die n Adlerfee 5 Geſtüt Ebbeslohs unter O. Schmiot im geſchlagenen eld. 5. 5 8 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Deutſche Studenten-“ Vorkämpfe der Leichtathleten Weinkötz⸗Köln ſpringt 1,96 m hoch und 6,84 m weit reſtlos den Leichtathleten tf ung in Frage kom⸗ nkötz war im Hoch⸗ n n war er allein. Er ang t au hi frei. Im Weit⸗ war Kölner gleichfalls gut in Schuß. Sein r 6,84 Meter. i ller, Kiel, über über 200 Meter mit 22,3 Hürdenzeit war 58,4, Daneben gab es noch einige Studenten, darunter auch re padſchaften, welche in umge⸗ 400 m geſtartet wurde. Verliner Tennistriumph 18M iſchaftskämpfen der Studenten Spieler der rſität Berlin nicht rſchlußſpiel, do ſie gegen bei Punktgleichheit ätzen unterla ßrunde beſtritten Uni Bonn A Berlin und 0 6 Akademie hatte 18brucker ins Spiele ge⸗ 0 ſo daß Berlin mit die End⸗ ——9 e ſich damit hatte die t n fzuwenden, um blieb die Reich orſchau: Berlin iſt 5 V 15 ſchon langſam Schluß feldern noch ein mit viel Span⸗ j Spielen bei⸗ en je 2 Einzel gewin⸗ el den Ausſchlag brin⸗ hei Redaktionsſchluß noch auf der hurde, hatte Publ achkenntnis d Mannſchaft ß die beiden waren aber Dieſe Bei den Frauen: Vereinigte Staatsſchulen Berlin 8 fünf Mannſchaften an den rlin zu einem weiteren Erfolg „die im Endkampf die Univer⸗ agen konnt Freiburg hatte gezogen und war doun über Wich Berlin ommen. Der ſpätere Sieger hatte zunächſt dann die Uni Berlin 21 ſchlagen ins Endſpiel und damit zum Sieg hatten nur Ber Die Start ge n, b Weg War. Kameradſchaftsſieger im Handball: Leipzig hielen der Univerſttäten trugen bei den uch die Kameradſchaften Spiele aus, bei und. Leipzig ſich bis zum Ende Um die Mittagsſtunde, alſo gerade Zeit uf die Handballſpieler Graubner Leipzig feierte da⸗ 1 Sieg von 81:5 über Marburg, das icht gefallen konnte, da einige Spieler zu hört ſpielten. Aniverſität Freiburg Sieger im Mannſchaftskampf chen Meiſterſchaſten, dem wie⸗ rt war, wenn auch am Nach⸗ tterung doch etwas ſchwül wax. ſei in erſter eine Entſcheidung vom grünen Tiſch, die oller⸗ ſchöll zuvor auf der Kampfbahn gefallen war, hber⸗ ö Eine Nachrechnung des Ergebniſſes des Monnſchafts⸗Fünfkampfes der deutſchen Hochſchulen ergab für die Univerſität Freiburg⸗eine weſentlich höhere Punkt⸗ zahl und dar die Erringung des erſten Platzes. Die Placierung in eſem wertvollen Kampf lautet nunmehr: Uni Freiburg 54,79., Uni Königsberg 228,125 P. und Uni Göttingen 5 Punkte. Im Breisgau wird man über dieſen Erfolg äußerſt erfreut und mit Recht auch ſtolz ſein! Wir gratulieren der küchtigſten Univerſitäts⸗ manmiiſchaft. 5 Wich. Berlin Tennismannuſchaftsmeiſter Vom letzten Tag der deu derum ſchönſtes Wetter b mittag die W Linie Der Entſcheidungskampf der beiden Berliner Hoch⸗ ſchule endete nur äußerſt knapp für die Wi Hochſchule Be Beide Mannſchaften konnten zwei Einzel und ein Doppel gewinnen und damit je 3 Punkte erringen, o daß die Anzohl der Spiele entſchied, wobei die Wirtſchaft⸗ liche Hochſchule leicht im Vorteil war und damit Meiſter wurde. Uni Berlin Handballmeiſter— Heidelberg hoch geſchlagen Die Einleitung zu den Entſcheidungem des Nachmittags bildete das Enutſcheidungsſpiel um die Studenten⸗ meiſterſchaft im Handball. Unt Heidelbera und Berlin hotten ſich dofür die Berechtigung erworben. In dem entſcheidenden Gang waren aber die Heidelberger gar nicht auf dem Damm und zeigten ſich insbeſondere in der Deckung äußerſt ſchwach, ſo daß dem wurfgewaltigen Berliner Sturm Tor auf Tor gelang. Berlin ſiegte mit 13:6 Toren. Feſtlicher Auftakt der Nachmittagskämpfe Während die Handballſpieler die letzten Minuten des für Heidelberg ausſichtslos gewordenen Kampfes austru⸗ gen, füllten ſich allmählich die Tribünen. Wenn auch die Ränge nicht die Beſetzung aufzuweiſen hatten, die dleſe Meiſterſchaften unbedingt verdient hätten, ſo ſprach doch die Beſetzung der Ehrentribüne für die Qualität dieſer Veranſtaltung. Reichsſtudentenführer Dr. Guſtav Adolf Scheel war mit ſeiner Begleitung erſchienen. Er konnte mit beſonderer Freude ſeine italieniſchen Gäſte mit dem Führer der italieniſchen Studenten, Mezzaſoma, der mit 15 Herren erſchtenen war, begrüßen. Desgleichen konnte er den Präſidenten des C, I Claude Delor me begrüßen. Unter den weiteren Ehrengäſten bemerkten wir Mannheims Oberhaupt, Oberbürgermeiſter Ren nin ⸗ ger, Bürgermeiſter Dr. Walli, den Landgerichtsprä⸗ ſidenten Dr. Mickel, den Polizeipräſidenten Dr. Ramsperger, Generalmaſor Zimmermann.a. m. Die Kämpfe des Nachmittags wurden durch den Ein⸗ marſch aller Hochſchulfahnen, es waren über 100 an der Zahl, eröffnet. Die Fahnen nahmen dann an der der Haupitribüne gegenüber errichteten Nottribüne Aufſtel⸗ lung und bildeten dort für das Geſchehen auf dem Raſen einen feinen Hintergrund, gaben aber auch Gelegenheit zur freudigen Ueberlegung und der Feſtſtellung, daß die deutſche Studen tenſchaft nun geeint marſchiert, was ſie ja mit ihren gleichen Symbolen auch zum Ausdruck brachte. Die letzten Entſcheidungen der Studentinnen Steuer, Kiel, gewann wie erwartet die 800 m⸗Hür⸗ den vor Eckert, Frankfurt; 11,8— 12,2 wurden für die bei⸗ den erſten geſtoppt, die klar dem übrigen Feld überlegen waren. Nicht zum erſten Platz reichte es der Kielerin aller⸗ dings im 200 m⸗Lauf, in welchem Erfling, Köln, in der hervorragenden Zeit von 26,0 ſiegveich blieb. Wiener Erfolg im Weitſprung der Frauen l Die kleine Expedition aus dem Gau 17, Oeſterreich, hatte einige feine Erfolge zu verzeichnen. Nachdem ſchon der Stabhochſpringer Haunzwickel mit 3,90 Meter eine Meieſtrſchaft errungen hatte, folgte ihm die Weitſpringerin Nonak auf dem Fuß, die mit einem feinen Sprung in faſt techniſcher Vollendung 5,0 Meter schaffte. Doppelmei⸗ ſterin wurde die Hamburgerin Kahle, ein ſymphatiſches en 42,40 erre kam noch Sportmädel, das den Titel ſchaff über die 40 1 Uni Kiel Staffelſie Schon in den Vorläuf für d Schnelligkeit und der g — 5 der Uu Ste der Un 2 enttäuſchten 51,8, nachdem Berlin wurde Segelflugvorführung und Kur über dem Stat Bünktlich um 16 J wie i dröhn 1 n von Nor 1 8 ders s neun Flu Typ Grunau Baby deten die Flugzeuge waren insgeſamt f Tröger die Univer Freiburg, Halle, Bonn berg, Roſtock, Mü Lauenburg, Hamburg tiefere Sin f. den Zu mehr au zu werden. Erweitert Erſcheinen vo führte, die Mikrophon Die Entſcheidungen der Kamera Auf dem Progr noch zwei Staffeln für des Haupttages vervo Kämpfe auch noch an ſofern dies noch möglich wor. die, wie ſchon erwähnt, in umge 100⸗Meter⸗Maun zuerſt und der gelaufen wurde, war der Ausgang ins Ziel offen. Breslaus Mannſchaft gewann knapp vor Marburg und Hamburg. Ebenſo heiß umkämpft war die Rundenſtaffel. Nach wechſelvollem Verlouf kam Göttingen zuerſt ins Ziel vo Kiel und Vogelſang läuft 10,5— Müller[Kiel] 21,8— Darr [Marburg] 400 Meter Hürden in 55,1 Sek. Die Leiſtungen unſerer Studenten waren lich gut. Sechs Mann hatten ſich für den 100 Meter qualifiziert, unter der Ki ſang als Favorit galt. 8 beim zweiten kam das gut weg. Der Kölner wenn auch ſein anfängli ine 1 dieſ 7* E ſportlichem wedenſtaffel, ihenfolge, der r⸗Mann zuletzt, ſchließlich Braunſchweig. durchf Endlau lner Vogel⸗ mißlon an der Spitze e Spitze ſichern, er Vorſprung bis ins Ziel ſtark Der zuſammenſchrump Zönicke(Jena) immer mehr auf⸗ kam. Ebenſo heiß umſtri war der ⸗Meter⸗Lauf, den Müller(Kiel) Darr(Marburg) 400 Meter Hürden ein Rennen für ſich. Famo von 55,1„die ſo gut iſt wie der Stil des Läufers. Die bisherige Jahres beſtzeit betrug 55,6 Sek. Studentinnen: 200 Meter: 1. Erfling(Köln) 26,0; 2. Steuer(Kiel) 26, Mieſchel(Berlin) 27,0.— Speer: 27, Matthes(Berlin) 1. Kahle(Hamburg) 42,40 Meter; 5 er; 4. Klotz Frank⸗ 3 40,66 Meter); 3. Schulte(Kiel) 38,05 Mete furt) 34,27 Meter; 5. Hellge(Marburg) 33 Stelzner(Freiburg) 33,28 Meter. 4 mal 100 Meter: 1. Uni Kiel 51:8; 2. Uni Berlin 52,2; 3. Uni Marburg 52,9; 4. Uni Frankſurt a. M. 52,9.— 80 Meter Hürden: 1. Steuer(Kiel) 11,8(neuer Hochſchulrekord); 2. Eckert (Frankfurt) 12,2; 3. Manger(Frankfurt) 12,7.— Weit⸗ ſprungt 1. Novak(Wien) 5,40 Meter; 2(Darm⸗ ſtadt) 5,10 Meter; 3. Stolch[Eß en): Studenten: 100 Meter: 1 2. Bönicke(Jena) 10,6; 3. Fehring(Hamburg) 10.8; 4. Zie⸗ barth(Berlin) 10,9; 5. Karf(Graz) 10,9; 6. Nolte(Heidel⸗ berg) 11,1.— Diskus: 1. Kronenberg(Paſing] 47,11 Meter; 2. Hilbrecht(Königsberg) 45,58 Meter; 3. Buſchei (Hannover) 44,82 Mir. 400 Mtr. Hürden: 1. Darr(Mar⸗ burg) 55,1; 2. Hernegger(Wien) 58,4; 3. Studnitzka(Wien) 58,9.— 110 Meter Hürden: 1. Graßhoff(Halle) 15,3; 2. Hilbrecht(Königsberg) 15,5; 3. Jenſen(Marburg) 15,8; 4. Häffner(Heidelberg) 15,9. 8000 Meter: 1. Euling (Leipzig) 201,3; 2. Scheibe?!(Berlin):02,7; 3 Sturmeier (Wien] 203,2.— 2900 Meter: 1. Müller(Kiel) 21,9: 2. Fehring(Hamburg) 21,9; 3. Ringk(Berlin) 22,0; 4. Kriſper(Wien) 22,1; 5. Flaig(Freiburg) 22,6.— 1500 Me⸗ 45 Meter; 6. Born 3 Met Vogelſang(Köln) 10,57 eiſterſchaften (Braunſchweig) 4. Heinicke(Frei⸗ — Weitſprung: 1. Weinkötz(Köln) teter.— Speer: t(Marburg) 57,81 Meter; 4. anebuth(Marburg) 52.92 Me⸗ 13 Meter. Hochſprung: Blaſchke(Wien] 1,80 :08 6 56 0 burg) tſchek 05 Meter; 2 (Graz) Teichtweier alk(Dresden).75 Meter; 4. Meyer(Bre⸗ — 5000 Meter: 1. Schüle(München) r(Kiel) 16:46,9; 3. Rattey(Berlin) 9.—4 mal lin 44,1; 3 mal 4 Meter: 1. Uni Bonn 44,0; 2. Uni Kiel 44,2; 4. Uni Heidelberg 44,7. 2 4 0 Meter: 1. Uni Bonn 3231, Hf Beuthen :37.0; 3. TH Hannover 338,3.— Schwedenſtafſel der Kameradſchaften: 1. Breslau 9 3. Hamburg 2106.4; 1 n 125 P. Frei burg 3. Uni Göttingen 2. Uni Punkte. Heidelberg ſiegte vor Wien, Berun und Prag Hochſchul⸗Schwimm⸗Meiſterſchaften beendet 0 chem Wetter wurden am Samstagvormittag le Schwimm⸗Meiſterſchaften der deutſchen Hochſchulen im Waldbad zu Ende geführt. Ueberraſchen⸗ Univerſität Heidelberg im Geſamt⸗ Punkten vor der Univerſität Wien 559,20), Univerf Berlin(520,26) und der deutſchen Univerſität Prag(512,90) erfolgreich und wurde ſomit Deutſcher Hochſchulmeiſter. Bei den Frauen blieb, wie erwartet, die Univerſität Leipzig in Front. Die ſpannendſten Kämpfe gab es bei den im 200 m⸗Bruſtſchwimmen, in dem der Schulte abermals einen eindrucksvollen Sieg vor dem ber Placheta erzielte, der dann aber in dem 100 m⸗ Bruſtſchwimmen für die fünf yhnellſten bei den 200 m den Heidelberger auf den 2. Platz verwies. Einen ſchö⸗ nen Sieg holte ſich der Wiener Seefranz gegen den Stu⸗ denten meiſter Willi(Berlin), der ſich in der Einzelmeiſter⸗ ſchaft über 200 m⸗Kraul glatt geſchlagen bekennen mußte. Auch im Kunſtſpringen gab es einen Wiener Sieg. Oſtmark, die leicht enttäuſchte, gegen die Mannſchaft des Schmidt belegte hier vor Mayer(Prag) und Vögele(Ber⸗ lin) den erſten Platz. In dem Waſſerballſpiel blieb die Altreichs im geſchlagenen Feld. Die Ergebniſſe Männer: 4 mal 100 m⸗Kraul: 1. Uni Heidelberg 425; 2. Uni Berlin:26; 3. Uni Prag 442,7; 4. Uni i 239,5.— Kl..: 1. Innsbruck 445,8; 2. Ham⸗ — 200 m⸗Bruſtſchwimmen: 1. Schulte(Hei⸗ 57,6; 2. Placheta(Wien):00; 3. Wunderlich (Heidelberg):02.— Kl..: 1. Fritz(Innsbruck) 3112 6; 2. Hötzenberger(Innsbruck) 318. Kl. 3: 1. Barth (Braunſchweig) 315,8; 2. Huſe(Danzig):18,5.— 100 m⸗ Bruſt: 1. Placheta(Wien) 115,1; 2. Schulte(Heidel⸗ berg):18,9; 3. Barth(Braunſchweig):19,4; 4. Wunder⸗ lich(Heidelberg):21,6.— 200 m⸗Kraul(Einzelmeiſter⸗ ſchaft): 1. Seefranz(Wien) 229,3; 2. Wille(Berlin) :33,5; 3. Habermeyer(Nürnberg) 4; 4. Heyer(Heidel⸗ berg):40,5 erg ergebnis mit Studenten Heidelberger 5 delberg *— Kunſtſpringen: 1. Schmidt(Wien) 83,60.; 2. Meyer(Prag) 81,20.; 3. Vögele(Berlin) 5,93 P.— Waſſerball: Oſtmark— Altreich:6(11:). Frauen: 100 m⸗Kraul: 1. 2. Koſter(Leipzi 100 m⸗Rücken: 1. Pletſch(Münſter):27,5; :81,57 3. Traut(Köln) 148,5.— Pletſech(Münſter) 127,3; 2. Fried⸗ vich(Leipzig) 134,5; 3.(Breslau):52,4.— Kunſt⸗ ſpringen: 1. Schleſik(Münſter) 53,34.; 2. Aerts (Köln) 50,30.; 3. Böriſch(Leipzig) 45,34 P. Geſamtwertung(Männer): Klaſſe 1: 1. Uni Hei⸗ delberg 563,37.; 2. Uni Wien 559,20; 3. Berlin 520,26; 4. Prag 512,90; 5. Breslau 458,60; 6. Leipzig 447,37; 7. Göttingen 355,87; 8. Münſter 313,28. 1. Innsbruck 422,61.; 2. Hamburg 290. Flaſſe 3: 1. TH. Braunſchweig 139,47; 2. Hf Danzig 121,90; 3. Höhere Maſchinenbauſchule Eßlingen 118,30. Klaſſe 2: Frankfurter Jubiläums-Megatta Amieitia Mannheim beſiegt im Achter-Länderkampf Dänemark ſicher Die Aufmachung der Regatta iſt eigenartig. vom Fachamt angeordneten drei Länder kämpfe Deutſchband gegen Danemark, Jugoſlawien und Frankreich, welche in die Rennen der Frankfurter Regatta eingegliedert beziehungsweiſe dieſe am erſten Re⸗ gattatage dieſen vorgeſetzt waren. Denn ſchon gibt es eine Aenderung nach ſo mancher anderen: Der Länderkampf Frankreich— Deutſchland wurde auf Sonntag verſchöben. Wenn auch die Beſtimmung der deutſchen Gegner vom Fachamt feſtgeſetzt wurde und dem voraus ſichtlich ſtärkſten Gegner Dänemark unſere zur Zeit beſte ſüddeutſche Mannſchaft der Mannheimer„Amicitia“ be⸗ ſtimmt wurde, ſo hatte doch Frankreich⸗Paris ſchon lange den Wunſch geäußert, mit der Frankſurter Mannſchaft zu⸗ ſammenzutreffen. Das wäre auch geſchehen, wenn das Fachamt mit ſeinem Länder⸗Achter Frankfurt nicht ſo frei⸗ giebig bedacht hätte. Die Frankfurter Regatta ſteht und fällt mit dem Zuſammenhalt von Frankfurt— Mannheim, der ſeit 1884 ſich bewährt hat. Was von Frankfurt geſagt iſt, gilt auch für Mannheim, und wenn wir aus fünfzig⸗ jähriger Erfahrung dies einmal ausſprechen, ſo tun wir dies nicht als noble Geſte, ſondern aus der inneren Ueber⸗ zeugung, daß dies einmal aausgeſprochen werden mußte den Alten zur Wehr, den Jungen zur Lehr. Mannheim hat den guten Schachzug getan, mit der Schweiz einen be⸗ friſteten Gegenſeitigkeitsvertrag zu ſchließen. In ihren Ge⸗ bieten ſollten die beiden Plätze einmal aufräumen und die Trabanten⸗Regatten in geordnete Bahnen verweiſen, ſie nach Zahl und Umfang in die Grenzen zu verweiſen, damit deren Beſuch auch für die großen Plätze wirtſchaftlich trag⸗ bar gemacht wird. Der Samstagvormittag wurde auf die Erledigung der ſtark zuſammengeſchmolzenen Vorrennen beſchränkt. Die Einrichtungen ſind weſentlich beſſer. Die Zuſchauerzahl iſt trotz der frühen Stunde ſtark. Mit dem Dänemark⸗Deutſchlamd⸗Achter wurde die Re⸗ gatta eröffnet. Dänemark ſteuert ſchlecht, nimmt aber die Führung mit drei Viertel Längen bis 1000 Meter, wo das Rennen wegen Kobliſſion durch Dänemark abgebrochen wird. Neues hartes Rennen mit leichter Führung der Dänen bis 1400 Meter, wo Amicitia zu flottem Vorſtoß einſetzt und das Rennen mit einer knappen Länge ge⸗ winnt. Der Länderkampf Jugoflawien— Breslau ſetzt wieder mit einem harten Rennen ein, das Jugoſlawien bis 1000 Meter führt, Deutſchland ſetzt zum Vorſtoß an und gewinnt mit 1% Längen vor dem ſchlecht ſteuernden Jugoſlawien. 5 5 Der Junior⸗Einer brachte einen knappen Sieg von Netzer(Worms) gegen Burker(Karlsruhe). Ueberlegen in Stil und Form gewann Iſter Linz gegen Numberg. Den erſten Vierer gewann nach anfänglichem Kampf Regensburg gegen Nereus mit einer Länge. Erſter Bres⸗ lauer vollſtändig abgeſchlagen. Zweiter Vierer ohne Stenermann brachte zunüchſt eine Kolliſſion, ſo daß bei Durch die 800 Meter abgebrochen und der Mainzer RV. ausgeſchlof⸗ ſen wurde. Im Endkampf gewinnt Oberrad knapp mit % Längen gegen Ludwigshafen. Georg von Opel gewann wieder den erſten Einer gegen Matſchke. Den erſten Jungmann⸗Vierer gewann überlegen der Frankfurter Club Undine gegen Rhenus Bonn. Der Zweier ohne St. wurde auf Sonntag verlegt. Der Dritte Vierer brachte wieder einen ſicheren und überzeugenden Sieg des Frankfurter Clubs Undine. Der Zweite Einer brachte ein völlig überflüſſiges Ren⸗ nen, in dem v. d. Bergh übrig blieb, da die örei übrigen aufgaben. Der Junior⸗Achter brachte wieder ein geſchloſſenes Feld, das über den größten Teil der Strecke beieinander blieb. Erſt fiel Amicitio zurück, dann kämpften Frankfurter Ru⸗ derverein und Düſſeldorf in hartem Kampfe um die Füh⸗ rung, als in den letzten 500 Metern Mainzer RV vor⸗ ſchoß und ſicher mit 1“ Längen gewann. Der Zweite Vieter brachte ein ſchönes Rennen mit wechſelnder Führung, welche die ſauber rudernden Rüſſels⸗ heimer halten konnten und, hart bedrängt von Wiesbaden, mit halber Länge gewannen. Ludwigshafen und Njord kämpften um den Fritten Platz, den die Ludwigshafener im Ziel abfingen. Eine prächtige Leiſtung boten v. Opel und Kaidel im Doppelzweier. Die Sauberkeit der Ruderführung mit hochſchw benden Blättern und die ſchöne Körperhaltung vereinigten ſich zu einem prächtigen Lei⸗ ſtungsbild. Der Leichtgewichts⸗Vierer wurde durch Wellen eines Motorbootes geſtört, auf 1000 Meter wiederholt und in hartem Bord⸗an⸗Bord⸗Kampf von Kaſteller RG mit halber Länge gewonnen. Der dritte Senior⸗Achter bot ein erfriſchendes Bild zweier guter Mannſchaften gegen Iſter Linz, welcher keinen Augenblick in Frage kam und durch lahmes kraft⸗ loſes Rudern ſtark zurückfiel. Saarbrücken Undine und Oberrad boten im harten Endkampf das äußerſte, doch konnte Saarbrücken im letzten Augenblick einen harten Vorſtoß von Oberrad abwehren. Der Schlußkampf um den Jubiläumspreis im Achter brachte einen ſchönen Kampf unter ſtändiger Führung der Frankfurter Germania. In dem hart umſtrittenen Kampf um den zweiten Platz behauptete ſich Amicitia mit 2¼ Löngen. Wrattflavia ſiel mit Längen zurück. Der Preis iſt der Germania, die ihn 1919 geſtiftet hatte, nach dreimaligem Siege endgültig zugefallen. Die Ergebniſſe: Länderkampf im Achter, Dänemark Deutſchland: 1. Deutſchland, Mannheimer RV Amicitia (Geiſinger, Albus, Schönwald Stech. Größle. Waßmann, Gaber, Boſch; Salzmann] 636,6; 2. Kopenhagener Räl (Nielſen, Kariſe, Poulſen, Berner, Dröger, Söderberg, Larſen, Jenſen: A. Jenſen]:40,9. Nach anfänglicher Füh⸗ rung von Dänemark und ſehr ſcharſem Rennen macht ſich Mamtheimer Amieitia bei 1000 Metern frei und gewinnt ſicher mit einer Länge. Länderkampf im Achter Jugoſlawien— Deutſchland: 1. Deutſchland, Reun gem. 5 Akad. Rl Breslau(Jung, Kiefer, ſch, 15 RG Wẽ̃ Uurms Begrüßungspreis: 8 g. hei Alemannia Karlsruhe Th. d 4. Akad. Zweiter ⸗Viere Jawuek, Af Ransmayer; The N Ni uberg Erſter Preis des (Dümler, Vierer. Regensburger Fachamtes Rudern: 1. Bücechl, Geßmer, che Roeivereeniging R V Heigl); Nereus 7: 8583. 5 Zweiter Vierer o. rad(Krämer, W̃ wigashofener R Erſter Einer: 1. RV Rüſſels :12,2; 2. RV Nürnberg Ga. Matſchke 8 Erſter Jungmannvierer: 1. Frankf dine(Fecker, Kutſcher, O„Müller;.27 2 Rappolt] 72562; Ak. Ra Rhenus Bonn 8 g. Frankfurter R Fechen⸗ heim:28, 4. bourg 8183,6. Dritter Frankfurter Ra Undine H. Simon):51,9; 2. Frank⸗ Kaſpar, Hankammer] 525,2 Cerele Nautique du Rhin Stra Vierer: 1. „Betz, Fechenhei 2 RV Nürnberg 896,6; 4. Iffenbacher RG Undine bei Meter aufgegeben. Zweiter Einer: 1. Mainzer RV, Toni v. 8. Bergh 855,4; Gießener R, Joedt, Frankfurter RV, Münzert und Rheinkl. Alemannia Karlsruhe aufgegeben. Junior⸗Achter: 1. Mainzer RV(Keim, Würhbach, Jertz, Petry, Falk, Kapp, Schr Arnold; H. Keim]! :58,2; 2. Frankfurter R 703.4; 3. Re Germania Düſſel⸗ 15 4,2; 4. Mannheimer RV Amicitia 717. Senior⸗Vierer: 1. RV Rüſſelsheim(Lieb, Schömbs, Mietzſchke; Boppf:41; 2. R Wies⸗ baden⸗Biebrich 19 3. Ludwigshafener RV 746,6; Studenten Roeivereeniging Njord, Leiden 748,4. Doppelzweier o. St.: 1. Reunge m. Schweinfur⸗ ter Ra Franken RV Rüſſelsheim(v. Opel, Kaidel):29,8 Mainzer RV(Faber, Schubert):42,4. Leichtgewichts⸗JZungmann⸗Vierer: 1. Mainz ⸗Kaſte⸗ ler RG.(Wellinger, Boll, Biermann, Michel; Wenzel) :15. 2. D. R. f. L. Darmſtadt:17,5. 3. Studenten Roei⸗ vereeniging Njord Leiden. Dritter Senior⸗Achter: 1. Saarbrücker Rc. Un⸗ dime(Uhrmacher, Müller, 1 Bräuer, Bräuer, Schütt, Friedrich, E. Müller; Schäfer):54, 4. 2. Frankfur⸗ ter RG. Oberrad:54,9. 3. Li Erſter Achter: 1. Frankfurter RG. Germania (Kaufmann, Kämpf, Glock, Haas, Jung, Foß, Rhumbler, Hüllinghoff; Schäfer):38,83. 2. Mannheimer RV. Ami⸗ a:47,5. 3. Amſterdamſche Studenten Roeivereeniging Nereus:48,3; 4. Renngem. RV Wratiflavia⸗Akad. Rat!. Breslau 6251. Zweiter Tag Die grelle Hitze des Vortags hatte abgenommen, der Himmel war bedeckt. Etwas leichter Gegenwind brachte bewegtes Waſſer. Schon ſrüh waren viele Zuſchauer ge⸗ kommen und füllten den Regattaplotz und das Ufer bis zur Gerbermühle. Mit dem Achter⸗Länderkampf Frankreich— Deutſchland wurde der Sonntag eröffnet. Es wurde mit ganz leichter Führung von Deutſchland begonnen, dann Bord an Bord bis 1000 Meter, von wo ab die ruhigen, aber raumgreifen⸗ den Deutſchen führen, während die Franzoſen leicht und flott ihr Bvot vorwärtstreiben. Bei 1500 Meter iſt Deutſch⸗ land klar in Front. Frankreich ſpurtet und läuft ſtark auf. Die Frankfurter Germanen als Vertreter Deutſchlands ſetzten zu ſtarkem Vorſtoß ein und gewannen mit 1% Längen vor den in prachtvoller Holtung durch dos Ziel gehenden Franzoſen. 1. Deutſcher Achter ö(Frankfurter Germania] 688,4; 2. Franzöſiſcher Achter (Entente Pariſienne) 643,8 Min, Das letzte Rennen des auf den zweiten Tag verſchobe⸗ nen Zweier ohne Steuermann brachte ein Rennen von dramatiſcher Geſtaltung. Die Brüſſeler fielen langſam zu⸗ rück, zwiſchen Amicitia Mannheim und Wicking Leipzig entſpann ſich ein Rennen mit dramatiſchem Verlauf. Ami⸗ citia hatte umbeſetzt. Gaber am Schlag mit Steuerbord⸗ ruder, um ein Ueberziehen von Waßmonn zu verhüten. Leipzig hatte eine queckſtlbrige Mannſchaft geſandt, webhe in heißem Bord⸗an⸗Bord⸗Rennen den Mannheimern die knappe Führung ſtreitig machte. Es entſpann ſich ein mörderiſcher Kampf. Eine knappe Führung der Leipziger vor dem Ziel wurde von Amicitia mit Handbreite über⸗ ſpurtet. 1. Amicitia Mannheim 805,4; 2. Wicking Leip⸗ zig 8 3. Brüſſel:21, Min. Nach hartem Kampf über die ganze Strecke von Amieitia Mannheim mit Hand⸗ breite gewonnen. Im Dritten Jungmann⸗Vierer m. St. kamen drei Mannſchaften der früheren ſüddeutſchen„Wilden“ mit einer Germania⸗Mannſchaft in Führung, welche die Germonen ſicher hielten. Sieger war Boruſſia, die mit der Frank⸗ ſurter Undine und Oberrad zur Zeit den erſolgverſprechen⸗ den Frankfurter Nochwuchs darſtellen. Dritter Jungmann⸗Vierer m. St.: 1. Frankfurter Rh Boruſſia 96:52,8; 2. Dans Darmſtadt:01; 3. Frank⸗ furter RG Germanig 802,6 Min. Der erſte Senior⸗Vierer um den Kaiſerpreis brachte einen herrlichen Kampf der Regensburger mit Wrali⸗ lavia Breslau, in dem zum Schluß Regensburg in 7102 Min. die Breslauer Wratiflavia in:03 Min. nieder⸗ ruderte. Der Hochſchul⸗Vierer m. St. zeitigte einen herrlichen Erfolg der Holländer, die mit ihrer Neuyorker Mannſchaft in:54,6 ihre deutſchen Komilitonen— Uni Fronkfurt a. M. mit 8114 und Akad. Rec Rhenus Bonn mit:2— mit einem ſchönen flotten Rudern bezwangen. Der Zweite Jungmann Vierer m. St. brachte einen Sieg der Würzburger Bayern mit 7752,6, ihre Gegner, darunter die Straßburger, weit hinter ſich laſſend. Der Zweite Senior ⸗ Vierer, eines der klaſſiſchſten Rennen, die früher ſtärker beſchickt waren, brachte diesmal 11 5791 N Erfolg der Rüſſelsheimer n:41,6 gegen ainzer RV in:43,88 mi Länge. Oberen 3 n 8 mit halber Läng Den Erſten Senior⸗Vierer m. St. mit dem Wanderpreis des Oberbürgermeiſters von Frankfurt a. M brachten in hartem Kampf die unverwüſtlichen Regensburger in 77105 gegen die Holländer in 720,4 mit 7 Längen ſiegreich an ſich, „Der Junamanun⸗ Achter mit einem Felde von vier Booten, brachte einen verbiſſenen Kampf der Amſter⸗ damer gegen die führenden Bonner Rhenonen, im zweiten Felde dicht auf Mainzer RE und Würzburger Bayern gefolat. Noch bei 1800 Meter hatte Bonn 7 Längen Vor⸗ ſprung. Da ſetzten die von dem Altmeiſter Dr. Meurer trainierten Holländer zu einem verzweifelten Endſpurt ein, der ihnen den Stegs mit einer Btertellänge brachte. Stürmiſcher Jubel begrüßte den mit der Hymne Wilhelmus von Naſſau gehrten glücklichen Sieger, deren Komilitonen Freudentänze am Ufer aufführten. Der Senior⸗Zweier m. St. wurde in hartem Kampfe von der Homberger RC Germania in 819,4 gegen n R Oberrad in 28,2 mit halber Länge ge⸗ en. Erſter Senior⸗Einer: 1. Korl Broockmonn Bonn 7752 2. W. Kaidel⸗Schweinfurt 7255, 4; 3. Gg. Matſchke⸗N Nütruberg 8100.9; 4. Henri Banos⸗Parfs:01, Broockmann geht gleich in Führung. Geſchloſſenes Rennen zwiſchn den oͤrei Erſten in der zweiten Abteilung, in der Kaidel den . er Acer 1 . Senior⸗Achter: 1. Ludwigshafener R W.2½ 8 RV:24,9 g. N„ Duſſelderf 1. Senior⸗Achter: l. Mannheimer RV Amiei⸗ tia:11, 2. Kopenhagener RC 612,2 3. Frankfurter Germ. 613,5; 4. Jugoſlawien 6521. Amicitia Mannheim über⸗ nimmt gleich in flinker Arbeit die Führung und iſt bei 500 Meter mt einer knappen Länge im Vorſprung. Harter Kampf zwiſchen Germania Frankfurt und Kopenhagener Ruserkluh, der ſchließlich zu Gunſten Dänemarks als⸗ geht. Bei einem Endvorſtoß auf 1500 Meter gehen alle Boote an die führende Mannheimer Amieitig heran, dieſe läßt ſich aber den Vorſprung nicht abnehmen und ſiegt mit einer Driktellänge vor Dänemark, das eine Vier⸗ tellönge vor Germania Frankfurt liegk. Jugoſlawien albgeſchlagen. Mu; ihn Gei der nun war der Aug tech! 8 * ter geſte dies. Box raſch leich aufe aber Geg herr 2 zur uns Gy! Die im nun Auff Volle dern Eri Mär Woll! gera als H a 1 Gyn; durch gin wuri pauf. Ku Kaſſe Oper Dr. liner wir Stüc ler und Dich; wickl Möll revo die Prin Rau; ſchen Prin weit. Kön Kön Skiie lexin Nummer 288 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 27. Juni 1938 6 Revanche der Mannheimer Voxer Ludwigshafen verlor den Städteboskampf 59 Große Aeberraſchung im * 242 2 4 Stätter-V erling⸗Kampf 7 4 5171 9.81 ser 577 Hei 5 8* 1 1 g 5 Der überlegene 10:6⸗Sieg unſerer Mannheimer Boxer Sieger, da Theilmann dem Start fern blieb. Mannheim gegen die Straßburger 6 Städteſtaffel liegt uns noch in beſter Erinnern und ſchon konnten die Mannheimer in . N dem am Samstagabend in Ludwigshafen durchgeführten 4 Städteb amp einen weiteren Sieg nach Hauſe bringen. Dieſer gegen Ludwigshafens Vertretung verdient beſondere Beachtung, da es ſich doch hier in erſter Linie 7 um ein Revanchetrefſen handelt. Für die im Vorkampf 5 erliitene 719⸗Nlederlage nahmen die rechtsrheiniſchen Gäſte eine glänzende Revanche. Die Mannheimer, die in ihrer L ſtärkſten Aufſtellung im Ring erſchienen, trugen einen ver⸗ dienten:5⸗Erfolg davon. Der S war durchaus verdient 0 und hätte bei einwandfreien Entſcheidungen noch höher 5 ausfallen müſſen. Mit den Entſcheidungen der beiden Mit⸗ 5 f lelgewichtsk en war man nicht einverſtanden. Voll⸗ ö kommen unverſtändlich war der Abbruch im Welter⸗ 2 gewicht. Hier kam der VfR⸗Nachwuchsboxer um einen . 5 ſicheren Sieg. Eine bittere Enttäuſchung für die Mann⸗ „ heimer war der Ausgang im Federgewicht zwiſchen Stätter und Vierling⸗Neuſtadt. Stätter unterſchätzte ſeinen Gegner 6 f zu, ſtark. In einer vollkommen vernachläſſigten Deckung 5 mußte Stätter einige harte Brocken am Kopf nehmen, die 15 ihn nicht unweſentlich erſchütterten. Nachdem Stätter bis 1 25 zu Boden gegangen wor, fiel er nach einem weiteren 2 Treffer ſchwer angeſchlagen zwiſchen die Seile. Anſtatt daß J ö der Ringrichter len ging, brach er den Kampf ab l. und erklärte Vierling als Sieger. 5 Wie Mannheim gewann: . Bantamgewicht: Fritz⸗Ludwigshafen gegen Geis ler- Mannheim. Der Mannheimer hatte alle Vorteile für ſich. . Geisler drückte nach der erſten Runde auf Tempo. Fritz, der in ſeiner Beinarbeit etwas ſchwerfällig wirkte, muß 1 nun immer mehr und mehr weichen. In der Schlußrunde N war die Ueber legenheit von Geisler groß. Schließlich mußte der Ringrichter den Ludwigshafener Kämpfer wegen einer Augenbrauenverletzung aus dem Ring nehmen. Sieger durch techn. k. o. Geisler. Mannheim führt 20. . Federgewicht: Vierling⸗Ludwigshafen gegen Stät⸗ N ter⸗ Mannheim. Vierling wurde als Ludwigshafener vor⸗ 14 geſtellt, obwohl er Mitglied von TSch Neuſtadt iſt. Und r, ö bieſer Vierling, von dem man noch nicht allzu vieh in der ra Boxſportbewegung hörte, brachte eine ungeahnte Ueber⸗ kaſchung. Allerdings nahm Stätter ſeinen Gegner viel zu 4 leicht. Stätter wurde ſofort mit einer haargenauen Rechten r, aufs Kinn angeſchlagen. Mit den Knien kam er zu Boden, i⸗ aber ſchon nach 1 war er hoch und ging ohne Deckung zum 0 Gegenangriff über. Vierling war in dieſer Situation be⸗ 1. ö herrſcht. In guter Deckung ſchlug er mit linken und rech⸗ ten Geraden, die mit Wucht auf den ungedeckten Stätter. Der Mannheimer hing an⸗ geſchlagen zwiſchen den Seilen. Der Ringrichter zählte nicht, ſondern brach den Kampf wegen zu großer Ueber⸗ legenheit von Vierling ab. aus den Schultern kamen, * Leichtgewicht: Münch ⸗ Ludwigshafen gegen Pio⸗ 0 trowſki⸗ Mannheim. Münch hatte gegen den alten Ring⸗ 8 ö juchs Piotrowski nichts zu beſtellen. Der Punktſieg von Piotrowſki fiel eindeutig aus. 4% erneut die Führung. Mannheim übernimmt mit 5 Weltergewicht: Provo ⸗ Ludwigshafen— Müller er Mannheim. In dieſer Klaſſe ſtellte Mannheim in dem 5 Ufgt⸗Müller einen vielverſprechenden Nachwuchsboxer in 0 den Ring. Provo kennen wir ſchon ſeit er im Ring ſteht l als einen unſauberen Barer. Und wenn der Ludwigs⸗ 95 hafener zu einigen Unſpor' lichkeiten griff, überhaupt einen k untrainfſerten Eindruck hinterließ, ſo dürfte dies für den 55 Ringrichter kein Grund ſein, daß er beide Kämpfer K ohne Entſcheidung aus dem Ring ſchickt, zumal Provo ſchon 5 ö zwei Verwarnungen verdient hätte und der Mannheimer ſchon klar in Front lag. Dieſes Treffen wurde dann 45 g ohne Entſcheidung gewertet n. Mittelgewicht: Schork⸗ Ludwigshafen gegen Weis⸗ Mannheim Der Mannheimer ſtellte ſich gegen den dauernd L= den Nahkampf ſuchenden Pfälzer geſchickt ein. Schorks n. Angriffe blieben faſt immer ohne Erfolg, da der Mann⸗ l heimer mit linken Geraden und rechten Aufwärtshaken ig ö ſaubere Arbeit verrichtete. In der Schlußrunde ſuchte 15 ö Schork die Führung des Kampfes mit aller Gewalt an ſich . f zu reißen, aber Weis hielt diesmal an Tempo und Härte u. gut mit, wurde auch als Sieger erwartet, jedoch mußte er he ich mit einem Unentſchieden zufrieden geben. Mannheim ie führt 58. 1 Mittelgewicht: Zettler⸗ Ludwigshafen— Zloteki⸗ r Mannheim. Hier lieferten ſich beide Kämpfer ein er⸗ r⸗ bittertes Gefecht. Techniſch beſſere Schule ließ über alle ſrei Runden der Mannheimer erkennen, aber Zettler holte . ich durch ſeine ſchnellen Angriffe und wuchtjgeren Treffer pf immer wieder Oberwaſſer. In der Schlußrunde gab es aus allen Lagen harten und ſchnellen Schlagaustauſch, bei geht mit 715 erneut in Führung. 8 Schwergewicht: Har dus⸗ Ludwigshafen— Wagner⸗ Mannheim Dieſes Treffen mußte die Entſcheidung bringen. Ludwigshafen hatte immer noch die Ausſicht, ein unent⸗ ſchiedenes Ergebnis herauszuholen. Aber der Mannheimer Wagner ſorgte dafür, daß der frühere ſüddeutſchee Meiſter von ſeinem erhofften come back weit entfernt blieb. Gegen die haargenauen linken Geraden und rechten Aufwärts⸗ haken loente der Pfälzer keine Wehr entgegenſetzen und mußte ſich hoch nach Punkten geſchlagen bekennen. Endergebnis 915 für Mannheim. Radrennen auf Schild gewinnt die Deutſchlandfahrt 39 Minuten Vorſprung vor dem Belgier Bonduel 1 1 Nach 15 ſchweren Fahrtagen mit einer Geſamtſtrecke von 8777 Km. ſind die Deutſchlandfahrer am Wochenende wieder in Berlin eingetroſſen. Der Chemnitzer Herm. Schild, der mit einem Huſarenſtück auf der 11. Etappe von Köln nach Bielefeld ſeinen Gegnern 35 Miniuten abnahm, blieb aufgrund dieſes Zeitvorſprungs Geſamtſieger und gewann die Rundfahrt in 110:29:18 Stunden vor dem 39 Minuten zurück folgenden Belgier Bonduel und dem Vorfahrsſieger Weckerling. Der Wjährige Schild hat dieſen ſeinen erſten großen Sieg nach vielen Enttäuſchungen auch wirklich verdient. Wenn auch auf der entſcheidenden Etoppe das Feld ſeinen Vorſtoß zuerſt nicht ernſt nahm und ſo Lielleicht etwas der Phönirbahn K. Walter⸗Euswigshafen Sieger im Großen Preis des Verkehrsverenis Kimmig⸗Stuttgart gewinnt den Afa- Wanderpokal Am Sonntag veranſtaltete die Radſportvereinſgung 1924 Mannheim wieder einmal Radrennen auf der Phönixbahn, die eine gute Beſetzung gefunden hatten. Aus der Star⸗ terliſte ſind zu nennen Weimer⸗Stuttgart, Gebr. Walter⸗ Ludwigshafen, Mertens⸗Kreſeld, Wachold⸗Wien. Klein⸗ ſorg und Metzmacher⸗Köln, Dykſtra⸗Holland, Wawrick⸗ Dortmund, Black⸗Wiesbaden und aus Frankenthal Hil⸗ bert und Enkler, die neben den Mannheimern aus dem 28 Mann ſtarken Feld hevvorragen. Zu Beginn ſprach Vereinsführer zur Begrüßung und gab bekannt, daß am 7. Juli die Reihe der Mannheimer Rabſportveranſtaltun⸗ gen durch ein großes internationales Bahnrennen fort⸗ geſetzt wird. Im erſten Rennen, dem Fliegerhauptfahren über 1000 Meter, wurde um einen Ehrenpreis gekömpft, der vom Mannheimer Verkehrsverein geſtiftet worden war. Die Sieger der 6 Vorläufe, die hart umkämpft waren, hießen K. Walter, Himmig, Metzmacher, Black, Steinle und Wei⸗ mer, die mit den Zweiten die Zwiſchenläufe beſtritten. Der erſte Zwiſchenlauf wurde ein Zweikampf zwiſchen K. Walter und Aeymans, den der Ludwigshafener klar für ſich entſchied. Noch ſtärker beſetzt war der zweite Zwiſchen⸗ lauf. Die Fahrer bewachen ſich gut und erſt in der Gegen⸗ grade wird geſpurtet. Black gelingt in der Schlußkurve eine Ueberrundung und ſiegt knapp vor Metzmacher. Wei⸗ mer iſt der Favorit des 3. Zwiſchenlaufs, der ſich den Sie von A. Walter nicht nehmen läßt. Die Zweiten un Dritten der Zwiſchenläufe beſtreiten den Höffnungslauf, Aeymans erkämpft ſich hier durch einen Sieg über Metz⸗ macher die Beteiligung am Endlauf. Metzmacher hatte einen überraſchenden Vorſtoß unternommen, Aeymans iſt der einzige der naßhſetzt und hängt den Kölner auf dem Rund ab. Im Endlauf führt Weimer das Feld an gefolgt von Aeymans und K. Walter. Der Ludwigshafener greift Weimer auf der Gegengeraden an, fedoch vergebens. In der Zielkurve wird Weimer durch einen Reifenſchaden, der ihn ſchwer zu Stur zbringt, um ſeine Chance gebracht. K. Walter holt ſich den Sieg ſicher vor Aeymans und Black Die Jugendfahrer kamen in einem Vorgabefahren über fünf Runden, bei dem die Mallenk, Kopf⸗Heßheim, Haſſert⸗Mutterſtadt, Weber und Hammerſtein⸗Mannheim bis zu 150 Meter Vorgabe wettzumachen hatten. Ueber⸗ raſchend war, daß man in der Malgruppe in der Führung nicht einig war und dadurch ſoviel Boden verlor, daß die gut fahrenden 120⸗Meter⸗Leute ihren Vorſprung vergrößern konnten und ſo den Sieg unter ſich ausmachten. Seßler⸗ Waldhof ſetzte ſich in der dritten Runde an die Spitze und wurde klarer Sieger vor Kuhn⸗Mannheim und Dewald⸗ Waldhof. Elf Nachwuchsfahrer gehen im Ausſcheidungs⸗ fahren an den Start. Schon in der erſten Runde ſchei⸗ den Hemmersbach und Enkler durch Sturz aus. Der kleine Waldhöfer holte ſich dieſes Rennen im Spurt vor ſeinem Klubkameraden Dewald; Speer⸗Kaiſerslautern und Kolb⸗ Stuttgart folgten auf den Plätzen. Im nächſten Rennen, einem 40-Runden⸗Punktefahren, ſtellten ſich 13 Fahrer dem Starter. Als Preis war bier der Üfa⸗Wanderpokal zu erringen, der im letzten Jahre von Krimme⸗Frieſenheim gewonnen worden war. Der Ver⸗ teidiger war durch eine andere Verpflichtung verhindert, am Start zu ſein. Den erſten Vorſtoß unternimmt Wachold, der aber abgeſchlagen wird. Auch Hilbert wird noch vor der Wertund wieder geholt. A. Walter ſcheidet durch Sturz aus. Die Wertung gewinnt Mertens vor Aeymans und Kleinſorg. Kimmig geht ſofort los und hat, da das Feld nichts merkt, bald eine halbe Runde Vorſprung, den er bis zur zweiten Wertung noch vergrößern kann. Aeymans und Metznach kommen in der Wertung auf die Plätze. Nach weiteren fünf Runden hat Kimmig das Feld über⸗ rundet. Die dritte Wertung gewinnt Kleinſora über 100 m vor dem Feld. Anmans und Mertens liefern ſich einen harten Kampf um den zweiten Platz. den Aenmans knayp für ſich entſcheidet. Bei der Schlußwertung iſt Aenmans vor Hilbert in Front. In der Geſamtwertung ſtegt Kimmig mit vier Punkten, eine⸗ Runde zurück folgen Aenmans mit 13 Punkten und Kleinſorg mit 8 Punkten, Vierter Mertens mit 7 Punkten. 1. Kreisſporttreffen des Kreiſes Mannheim Fußball⸗Großtreffen bildet den Auftakt Die immer mehr in dreifbare Nähe rückenden Bres⸗ lauer Tage, die das größte Deutſche Turn⸗ und Sportſeſt — welches je in Deutſchland veranſtaltet wurde— bringen werden, werfen bereits ihre Schatten voraus. Faſt in allen größeren Städten Deutſchlands kündet eine aktive Propagierung das nahe Feſt und gerade zum Abſchluß der „Ball“ ſaiſon will man noch einmal eindeutig unter Beweis ſbellen, daß auch der Fußballſport in Breslau ganz groß dabei ſein wird. So war es für die Sportführung Mannheims eine Pflicht und eine Selbſtverſtändlichkeit im Rahmen des 1. Munheimer Kreisprobetreffens, auch die Fußballſpieler zu Wort kommen zu laſſen, und dabereits die Tage der Fußballspieler vor der Türe ſtehen, ſo werden die Fuß⸗ ballſpieler den Reigen des 1. Mannheimer Kreisprobetrei⸗ fens eröffnen. Dies mit einem Auswahltreffen, das in der Art der Paarungen nicht beſſer hätte ausgeſucht wer⸗ den können. Kreisfachſchaftsführer Heck, hat zwei Mann⸗ ſchaften aufgeboten, die nicht nur auf dem Papier einen Namen von Klang haben, ſondern die auch auf dem Spiel⸗ febde ihren Mann ſtellen werden. Ein Blick auf die beiden Mannſchaftsgebilde: Gannachwuchs: Rohrmann(Sandhofen]; Rößling(VfR), Siegel(Waldhof); Striehl(Ps), Wetzel(Sanshoſen), Gries(Waldhof; Herbold(Waldhof), Hack(Vie), Siff⸗ ling 3(Waldhof), Rupp(Sandhoſen), Adam(VfR) Bezirksmannſchaft: rug(Viernheim), Pflüensdörfer (Seckenheim], Engſter(68); Mrtine(Viernheim), Wühler (Phönix), Ueberrhein(Feudenheim); Helfenſtein(Käſer⸗ talf, Gropp, Walz(beide Seckenheim), Rube(Käfertal), Schüßler[Phönix]. Schiedsrichter: Schmetzer⸗Walöhof dem aber der Mannheimer immer etwas mehr hatte. Der et Punktſteg an Zettler überraſchte ein wenig. Ein Unent⸗ er ſchieden hätte den Leiſtungen eher entſprochen. Ludwigs⸗ n hafen erzielt einen 51:5⸗Ausgleich. k⸗ Halbſchwergewicht Theilmann Ludwigshafen gegen n. ſteller⸗ Mannheim. Der Mannheimer wurde kampflos 0— 1 0 Berliner Theaterbrief 2 Von Hauns Martin Elſter Bevor das Staatliche Schauſpielhaus in Berlin lt f zur Reichstheaterfeſtwoche nach Wien ging, schenkte es kt uns moch eine Neueinſtudierung von Ibſens„Peer — Gynt“, und zwar in der freien Uebertragung von Dietrich Eckart, die ja ſchon vor dem Kriege n im gleichen Hauſe aufgeführt worden iſt und ſich 1 nun endgültig durchgeſetzt hat. Die neue Berliner 0 Aufführung ſtellte ſich durchaus auf das Phantaſte⸗ 1 volle des reichen Stückes ſowohl in den Bühnenbil⸗ r dern von Rochus Glieſe wie in der Spielleitung 15[Erich Ziegels ein, ohne daß ein romantiſches VU Märchen herausgeformt werden ſollte. Vielmehr 1 wollte Erich Ziegel die Intenſität des ganzen Stückes 0 gerade ſchauſpieleriſch heben. Elſa Wagner war „ als Aaſe ebenſo ſtark mimiſch beſtimmt, wie Paul Hartmann etwa in den Orientſzenen als Peer SGoynt. Lotte Betke als Solveig kontraſtierte burch ſchlichte Innigkett gegen die Anitrab der Re⸗ . gina Gallo. Auch durch die Griegſche Muſik T wurde die Dichtung ſo ſtimmungsſtark, daß erſt nach i Hbpauſenlanger Beſinnung der ſtarke Beifall einſetzte. Kurz darauf kam das Preußiſche Staatsheater aus KLaſſel nach Berlin und zeigte uns hier neben zwei 7 Opern in der Staatsoper Otto Erlers Drama „„Struenſee“ in einer vom Generalintendanten 8 Dr. Ulbrich inſzenierten Aufführung. Wir Ber⸗ u liner ſind für dieſes Gaſtſpiel doppelt dankbar, weil 5 wir auf unſerer Staatsbühne das andere Struenſee⸗ 5 Stück unſerer Zeit von! Eberhard Wolfgang Mö l⸗ ler geſehen haben und gleichſam in Otto Erlers und Möllers Geſtaltung zwei aufeinanderfolgende Dichtergenerationen in ihrer Wandlung und Ent⸗ wicklung durch den gleichen Stoff erleben können. Möller hat ein politiſches Drama, die Tragödie des revolutionären Politikers geſtalbet. Otto Erler aber die Liebestragödie eines Arztes mit einer engliſchen Prinzeſſin in hiſtoriſcher Zeit und im däniſchen Raume. Infolgedeſſen liegt der Nachdruck des Erler⸗ ſchen Stückes und der Aufführung auf der engliſchen Prinzeſſin, denn der Struenſee iſt zuletzt doch nichts weiter als eine Schachfigur in dem Spiel der alten iginwitwe um ihre Macht gegen den halbirren und Gemahl der engliſchen Prinzeſſin. Erlers ſck kam zur tiefen Wirkung durch die Schauſpie⸗ engliſt inzeſſin in ihrem tiefſten ſeeliſchen Weſen und in ihrer reinſten Zartheit zu geſtalten wußte. In Urſula Schnetzler lern⸗ ten wir eine Künſtlerin kennen, die innere Ergrif⸗ fenheit auszulöſen vermag. Aber auch die anderen Mitwirkenden waren in der überaus geſchloſſen durchgeführten Aufführung Künſtler, die ſich durch⸗ aus neben den Berliner Schauſpielern, die ſonſt auf dem Staatstheater wirken, zu behaupten vermögen. Unwillkürlich kam man bei der Aufführung von Hebbels Trauerſpiel„Agnes Bernauer“ im Theater am Horſt⸗Weſſel⸗Platz unter Richard Wei⸗ cherts Spielleitung und mit ſinnvollen Bildern Benno von Arents auf den Gedanken, einmal Urſula Schnetzler als Agnes Bernauer zu erleben; denn Urſula Schnetzler hat durchaus eine ver⸗ wandte Natur wie Hilde Körber, die aus an⸗ fänglicher Verhaltenheit die ganze Tragik und menſchliche Größe der Agnes zum Erlebnis zu ma⸗ chen wußte. Auch Herzog Ernſt in der Formung von Carl Kuhlmann wirkte durchaus orga⸗ niſch, ſo daß wir eine der beſten Bernauer⸗Auffüh⸗ rungen ſeit langen Jahrzehnten erhielten. In die Gegenwart führte dann Mar Halbe mit ſeinem Schauſpiel„Erntefeſt“ im Deutſchen Theater. Man ſpürt dieſem Stück an, daß es aus dem Lebenskreis des Dichters ſelbſt ſtammt. Aus ſeiner Danziger Heimat und vom elterlichen Bauernhof. Hier ſtößt das perſönliche mit dem Gemeinſchaftlichen in Kriegsſchickſal und Nach⸗ kriegserleben ſo zufſammen. daß ſich eine Ueberwin⸗ dung des Peſſimismus und eine freie ſittliche Hal⸗ tung daraus entwickelt. Der reiche menſchliche Ge⸗ halt des Stückes ſprach unmittelbar in einer ſorg⸗ fältigen Aufführung das Publikum ſo an, daß dem 79 jährigen Max Halbe ein neuer Erfolg zugebracht wurde. Die einzige Urauffüßrung in der ausklingenden Spielzeit ſchenkte uns die Komödie am Kurfürſten⸗ damm mit einem aus dem Engliſchey des Philipp Johnſon von Alf Teich ins Deutſche überfragenen Konverſationsſtück„Blitze aus ßeiterem Himmel“ Hier ſoll eine angeblich glückliche Ehe zu einer neuen Eheverknüyfung dienen. Aber plötzlich zeigt ſich die glückliche Ehe als recht unglücklich, und das neue Ehebündnis gerät bedenklich in die Fraglichkeit ſo vieler Bündniſſe hinein. Mit wirklichem Witz weiß der Engländer die Situationen ohne Rückſich“ auf das Pſychologiſche ſo zu würzen, daß die gute Stim⸗ mung immer wieder die Oßerhaud behält, zumal Harry Liedtke ſelbſt auf der Bühne erſcheint, lößt erkennen, daß man es als die erſte, aber auch vor⸗ nehmſte uAfgabe betrachtet, den Gauliganachwuchs ſo zu frödern und zu ſchulen, daß er jederzeit für die ſchwerſten Aufgaben herangezogen werden kann. Kein beſſerer Geg⸗ ner für die Nachwuchself der Gauliga hätte wohl geſun⸗ den werden können, als die ausgeſuchte Elf der Bezirks⸗ klaſſe. Hier ſtehen nicht nur die beſten Kräfte der Ta⸗ bellenerſten Viernheim und Secken heim, auch Feudenheims Repräſentatioſpieler Ueberrhein und der alte Fuchs Withler von Phönix Mannheim ſind aufgeſtellt und wer⸗ den zeigen, daß gerade ihr Können für eine Kraftprobe des Gauliganachwuches ein harter Prüfſtein ſein werden. Siffling 8, Hacl, Rohrmann, Rößling und wie ſie noch alle heißen, ſie haben ſich in ihren Vereinsgarnituren längſt die erſten Sporen verdient und werden nun bemüht ſeln in einem erſten Repräſentativtreſſen ihre große techniſche Veranlagung unter Beweis ſtellen. So dürfte Mannheim einen ſeltenen ſportlichen Genuß zum Saiſonſchluß der Fußballſportler haben und da ſich die Lederkugel ſamt ihren Akteuren gar auf immerhin ſechs Wochen verabſſhiedet, ſo ſollte ſich doch kein Fußball⸗ anhänger dieſe letzte ſportliche Delikateſſe der Spielzeit 193798 entgehen laſſen. Das Treffen findet am kommen den Mittwoch, 29. Juni, abends 18.45 Uhr ſtatt, und zwar wurde als Aus⸗ tragungsort der für ſolche baendſpiele ſtberaus günſtig gelegene Phönixplatz(hinter der Uhlandſchule) be⸗ ſtimmt. Abſchließend ſei bemerkt, daß die Pauſe des Spieles ausgefüllt wird von einigen intereſſanten Ren⸗ nen der Rasſportler, und daß das ganze Programm— dem Werbezweck entſprechend— bei verhältnismäßig ge⸗ ringem Eintrittsgeld zu ſehen iſt. P. 9 Glück für ihn dabei im Spiele woßr ſo hat er doch mit ſeiner Alleinfahrt über rund 200 Km. bewieſen, daß er ein wirklicher Könner iſt. Nur 35 erreichten das Ziel Ein Feld von 64 Fahrern war zwei Wochen zuvor in der Reichshauptſtadt mit Siegeshofgtungen zur Fahrt durch die deutſchen Gaue ausgezogen, aber nur 35 erlebten das Ende. Die übrigen waren den ſchweren Strapazen in Hitze und Regen, auf ſtaubigen Landſtraßen und mit Steinen beſäten Bergſtraßen nicht gewachſen, oder wurden durch Zwiſchenfälle zum vorzeitigen Ausſcheiden gezwun⸗ gen. Glückſtrahlende Geſichter ſah man aber auch bei denen, die nicht als Sieger heimlehrten am Samstag im Berliner Poſt⸗Stodion, wo den Fahrern ein herzlicher Empfang bereitet wurde. Die Glückwünſche für den Ge⸗ ſamtſieger wollten kein Ende nehmen. Es dauerte lange, bis ihn die begeiſterte Menge freigab und Verbandsführer Viktor Brack die Siegerehrung vornehmen konnte. Noch einmal ſtellte ſich Schild gen Photographen und dann ging es auf die Ehrenrunde, zur dritten nach zwei gewonnenen Etappen. Die letzte Tagesſtrecke von Roſtock nach Berlin über 29,7 Km. verlief übergus 3 eintönig. Faſt über die ganze Strecke blieb das Feld bei⸗ 1 ſammen; gelegentliche Ausreißverſuche wurden ſchnell wie⸗ der abgebvemſt, ſie waren auch nicht ſtark genug angelegt, da die Fahrer durchweg müde ſind und keinerlei Luſt ver⸗ ſpürten, zu irgend einem Gewaltſchlag auszuholen. Kutſch⸗ bach hatte zuguterletzt noch einen Lenkerbruch, reparierte ihn und ſchloß doch noch auf. Mit halbſtündiger Verſpä⸗ tung fuhr dann Pützfeld als Erſter ins Poſt⸗Stadion ein und gewann ganz überlegen nach einer Fahrzeit von :13:59 Std. vor Umbenhauer, Wendel und Bautz. Hinter dem Ziel gab es noch einen Sturz von Bautz und Kutſch⸗ bach, der aber für beide glimpflich verlief. Das Ergebnis der 15. Etappe Roſtock— Berlin 235,7 Kilometer: 1. Pützfeld(Dortmund) 7 13:59 Std.; 2. Umbenhauer; 3. Wendel; 4. Bautz; 5. Kijewſti; 6. Siebel⸗ 0 hoff; 7. Lachat(Frankreich); 8. Nievergelt(Schweiz); 9. Schild; 10. Wengler, alle dichtauf.— Alle übrigen Fahrer wurden gemeinſam auf den 11. Rang geſetzt. Geſamtwertung: 1. Hermann Schild (Chem⸗ ni tz) auf Preſto⸗Rad 110:28:19 Std.; 2. Frans Bonduel (Belgien) auf Preſto⸗Rad 111:07 3 Otto Weckerling (Magdeburg) auf Dürkopp⸗Rad 111 34; 4. Oskar Thier⸗ bach(Dresden] auf Dürkopp⸗Rad 11:12:83; 5. Erich Bautz (Dortmund] 141:12:58; 6. Arne Peterſen(Dönemark) 111:1:57; 7. Erdar de Caluwé(Belgien)] 11171644: 8. Georg Umbenhauer(Nürnberg 111:18:34; 9. Robert Wfe⸗ rinckr(Belgien) 11:27:10; 10. Heinz Wengler(Bielefeld) 111:90:41; 11. Erich Kijewſki(Dortmund] 111:90:48; 19. Georges Lachat(Frankreich) 11:43:16; 13. Frans D donder (Belgien) 12:00:48; 14. Willi Oberbeck(Hagen) 11:04:40: 15. Ernſt Nievergelt(Schweiz) 112:08:05 Std.; 16. Level (Belgien); 17, Kutſchbach(Berlin); 18. ebelhoff(Dort⸗ mund); 19. Heide(Hannover); 20. Pfützf(Dortmund); 21. Jacobſen(Dänemark]; 22. Geyer(Schweinfurt); 23. Wendel(Schweinfurt); 24. Arents(Köln]: 25. Hauswald [Chemnitz; 26. Gerber[Chemnitz]; 27. Magne(Frank⸗ reich); 28. Meier(Chemnitz; 29. Falk⸗Hermanſen(Däne⸗ marf): 90. Le Calvez[Rrankreich]: 31. Ziegler(Franfſurt am Main); 32, Lanchoff(Bielefe); 3a. Frazil(Italien); 394. Wölkert(Schweinfurt); 35. Haag(Berlin). —5 Ans Argentinien ſind am Freitagmittag mit dem Damp⸗ fer„Cap Arcona“ zwölf junge Deutſche zur Teilnahme am Deutſechn Turn⸗ und Sportfeſt in Hamburg eingetroffen. Der Fußball⸗Städtekampf Paris— Wien, der für den 1. November vorgeſehen war, findet nicht ſtatt, da der Fraan⸗ zöſiſche Fußbaall⸗Verband ein Spiel mit Budapeſt abge⸗ ſchloſſen hat Blauweiß Berlin gehört neben Minerva 93 Berlin im nächſten Jahre wieder Broudenbuegs Fußball⸗Gauliga an, denn Se Lorenz wurde ſm letzten Spiel 210 beſiegt: *: HBauptichriftleter ee und verantwortlich für Politik: Or Alois Win baue tes gat . Stellvertreter des Hauptſcheiftleiters und verantwortlich flir Pbeater, Wiſſenſchaft und Unterbaltung: i. B. Dr. A. Win bauer.— Han⸗ delstell: i. B. Willy Müller.— Lokaler Teil: l. B. C. W. Fennel.— Sport: Willy Müller.— Südweſtdeutſche Umſchaun und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schrlftleitung in Berlin: Or E Schaffer, Berlin, Frledenau⸗ Südweſlkorſo 60. g Für unverlangte Beiträge keine Gewäbr.— bel Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbeimer Zeitung Dr Fritz Bode& Co. Mannbeim, K 1,—6, Verantwortlich(ür Anzeigen und geſchäftliche Mtitteflungen Jakob Faude, Manypbeim. Zul Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe 4 Abend und 4 Mittag erſcheinen glei zeitig in der Ausanbe 8 Ausgabe& Iittag„über 10 500 Ausgabe A Abend aber 9 700 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Mai über 21 500. Rückſendung nur Maria Paudler neben ſich hat und Elſe Boy mit Hugo Schrader das junge Paar ebenſo modern wie munter vertritt. So führt die Komödie ſchon in die Sommerſtimmung. Sie vertieft ſich noch, wenn wir draußen auf Ber⸗ lins wundervoller Freilichtfeſtſpielſtätte, der Diet⸗ rich⸗Eckart⸗ Bühne wieder Glucks„Orpheus und Eurydike“ genießen können; jenes hohe Lied der Gattenliebe mit den wundervollen muſik⸗ dramatiſchen Melodien und prachtvollen Tänzen. Hanns Niedecken⸗Gebhard hat Glucks Drama für die Freilichtbühne zurechtgeſchnitten, und Erich Orthmann leitete mit dem Landesorche⸗ ſter die Muſik, die Chöre und die Künſtler, unter ihnen an erſter Stelle Emmi Leisner als Or⸗ pheus, Margarete Teſchemacher als Eury⸗ dike und Rosl Schaffrian als Amor. Hertha Welſen und Günther Heß aber verdienten für die Tanzgeſtaltung, an der 180 Tänzerinnen und Tänzer teilnahmen, ebenfalls den ſtarken Beifall, den die Aufführung ſich jeden Abend errang. Auch das Naturtheater Friedrichshagen eröffnete wieder ſeine Pforten, und zwar diesmal für Hein⸗ rich George, der mit der Spielgemeinſchaft des immer noch im Umbau begriffenen Schiller⸗Theaters Shakeſpeares„Sommernachtstraum“ herausbrachte. Die ſtimmungsvolle Aufführung war ſo durchgeformt, daß alle Zuſchauer über die kalte Witterung hinweggehoben wurden. Die Händel-Feſtſpieſe in Göttingen Die Tatſache, daß jede der in Göttingen ſeit 1934 neuaufgeführten Händel⸗Opern immer wieder zu einem neuen großen künſtleriſchen Erlebnis wurde, beweiſt beſſer als alles andere die Richtigkeit der von Fritz Lehmann und Dr. Riedecken⸗Gebhardt aufge⸗ ſtellten Theſe, daß die in ſich abgeſchloſſene Welt des Barock nur im völlig unberührten Original, das feine ſeeliſche und theatermäßige Eigengeſetzlichkeit in ſich trägt, für uns wirklich zugänglich wird. In dieſem Jahre erlebte wieder eine große Oper ihre deutſche Uraufführung: der„Ptolomäus“, der 1728 entſtanden, zu den letzten Werken gehört, die Händel für die Londoner Akademie ſchrieb. Händel gibt hier eine ſeiner ſchönen muſikaliſchen Illuſtra⸗ tionen zu der Seelenwelt des Barock mit ihrer ganz unbefangenen und ungebrochenen Aufteilung des menſchlichen Herzens in beſtimmte Affekte und Lei⸗ denſchaften, die im Gegenſatz zum Geiſte geſehen werden. Der Schwerpunkt der Oper liegt daher ganz in der Zuſtändigkeit der Arien, die jeweils die aus⸗ führliche Darſtellung eines momentanen ſeeliſchen Befundes bedeuten. 5 Die Abwandlungen ſind in dieſer Oper beſonders zahlreich, ſo wie ſie das Textbuch des Deutſchrömers kicola Heym verlangt, der uns hier eine verwickelte Intriguengeſchichte zwiſchen einem Liebes⸗ und einem Geſchwiſterpaar vorführt. Ptolomäus und Seleuee, die beiden Liebenden, müſſen„viele ſchwere Tage“ erdulden, bis ſchließlich im ſtrahlenden Ende alles zu einem glückhaften Schluß ſich löſt, und bis in einem unerhört ſchönen Duett des Liebespgares auch die muſikaliſche Auflöſung aller Spannungen is einem hellen A⸗Dur ſich ergibt. Eine verſchwends⸗ riſche Fülle von 27 großen Arien breitet Händel hies vor uns aus, und jede einzelne iſt ſo neu erfunden, beei der allerſparſamſten Verwendung harmoni⸗ ſcher Mittel, daß man nur in ehrfürchtiger Be⸗ glückung dieſer einmaligen Fülle und Produktivität lauſchen kann. Die Aufführung hielt ſich ganz in den Grenzen des hier in Göttingen von General⸗ muſikdirektor Fritz Lehmann und Dr. Hanns⸗Niedek⸗ ken⸗Gebhardt(die auch in dieſem Jahre die Leitung hatten) geſchaffenen originalgeetreuen Stil, der jetzt ſchon Verbindlichkeit für die Wiedererweckung Hän⸗ dels gewonnen hat. Von allen Soliſten und Mit⸗ arbeitern mußte ungeheure Arbeit geleiſtet werden. Günter Baum, Berlin, iſt ſchon aus dem vorigen Jahre bekannt in Göttingen, daneben waren es Eli⸗ ſabeth Friedrich, Berlin, und Liſa Walter, Magde⸗ burg, die in den beiden großen Partien die Auf⸗ führung trugen. 5 Vorſpiel und Einleitung zum Opernabend war das morgendliche Kammerkonzert in der klaffiziſti⸗ ſchen Aula der Univerſität. Es wurden in dieſem Jahre nur Werke von Händel aufgeführt, Zwei Kam⸗ merkantaten lein Duett und ein Trio) waren wohl der ſchönſte Teil des Programms, während zwei Sonaten für Oboen und Flöten beſonders klar die polyphone Grundlage Händelſcher Mufik dartaten. Vyn den zwei Konzerten fiel beſonders das ichöne Eingangs⸗Largo des Concerto groſſo Nr. 9 in -Dur auf.. g Die immer wachſende Gemeinde der Göttinger Händelfreunde und viele auswärtige Gäſte dankten beglückt für die ausgezeichneten Aufführungen. 3 5„ eee Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe — Montag, N. Juni 1988 Stottern it zprechangst * ee e daher hellbar! ond Hornhaut können Sie j 5 ond schmerzlos entfernen. Nehmen Sie das in allen Hervorragende Erfolge- Binzelbehandlung K 5 ſeiele 0 SchaU BURG Jugencllche haben 2 uttktt! Verrückt geworden nach der 22. falſchen Ver⸗ bindung. Das iſt in Ame⸗ rika paſſtert. Auch bei uns gibt es noch Leute, die ſich über jedes kleine Mißgeſchick aufregen. Dieſe Leute ſollten Bür⸗ im allgemeinen mervenentſpannend und Fachgeschäften erhältliche unfehlbare fube-. 60. 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