An Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfa. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 13, Ne Fiſcherſtr. 1, Fe Hauptſtr. 63, W Oppauer Str 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt. 25, f. d folgend Monat erfolgen. Mannheimer General Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R 1,.6. Fernſprecher: Sammel⸗RNummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Jeitul Anzeigenpreiſe: 29 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 m breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Famtlien⸗ und Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe. Allgemein aültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 9. Bei Zwangsvergleichen oder Eimelpreis 10.. Konkurſen wird keinerler Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und fernmündlich ertetlte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend- Ausgabe A Montag, 27. Juni 1038 140. Jahrgang— Nr. 289 Einheitsfront aan artelonas Oroh politik Neue japaniſche Pläne in Ching Die Verhandlungen um das Natlonalitätenſtatut Bartelona wird es ſich überlegen. Einmütige Entſchloſſenheit in Paris, London und Rom zwingt die ſpaniſchen Volſchewiſlen und ihre Hintermänner zur Aufgabe ihres verbrecheriſchen Planes Drahtber. unſ. Londonur Vertreters — London, 27. Juni Zwiſchen Rom, London und Paris herrſchte wäh⸗ rend des Wochenendes eine rege diplomatiſche Tä⸗ tigkeit wegen der neuen Gefahren, die durch den ſpa⸗ niſchen Krieg heraufbeſchworen wurden. Die auf Anſtiftung Moskaus ausgeſprochene Drohung der ſpaniſchen Bolſchewiſten, die italieniſchen Stützpunkte, und ſogar Plätze in Italien ſelbſt zu bombardieren, ſetzte ſofort alle Hebel in Bewegung. Lord Halifax hatte eine lange telephoniſche Un⸗ terredung mit dem franzöſiſchen Außenminiſter Bonnet, der den Pariſer Vertreter der ſpaniſchen Bolſchewiſten bereits empfangen und mit aller Deut⸗ lichkeit auf die ernſten Folgen hingewieſen hatte. Lord Halifax hatte anſchließend eine Unterredung mit dem hieſigen ſpaniſchen bolſchewiſtiſchen Vertreter, die im gleichen Sinne verlief. Ferner ſtand die engliſche Regierung mit Muſſolüni auf dem üblichen diplomatiſchen Wege in Fühlung. Als Er- gebnis glauben die heutigen Morgenblätter feſtſtel⸗ len zu können, daß die Hauptgefahr vorüber ſei.— 5 Auf die dringenden Vorſtellungen Englands und Frankreichs hin werde Barcelona den Plan, Bombenflugzeuge nach Italien zu ſchicken, auf⸗ geben. Wenn auch hier teilweiſe Zweifel an der Durchführbarkeit des verbrecheriſchen Planes der Roten beſteht, ſo herrſcht doch kein Zweifel darüber, daß er, wenn er auch nur verſucht wer⸗ den ſollte, unabſehbare Gefahren für den euro⸗ päiſchen Frieden zur Folge haben würde. „Daily Mail“ berichtet, daß auch Italien einen weſentlichen Beitrag zur Eutſpannung geleiſtet habe. Es habe Burgos geraten, die Bombenangriffe auf die britiſchen Schiffe, die rote Häfen anlaufen, einzuſtellen. General Franco habe entſprechend Weiſung an ſeine Luftwaffe gegeben. Der engliſche diplomatiſche Agent Hooͤgeſon ver⸗ handelt gegenwärtig mit General Franco wegen der verſchiedenen Zwiſchenfälle der letzten beiden Wochen. „Daily Telegraph“ nimmt an, daß er eine befrie⸗ digende Erklärung General Francos in den Händen haben werde, wenn er im Laufe der kommenden Woche in London zur Berichterſtattung eintrifft. Mit einiger Sorge ſieht man jedoch jetzt der Sit⸗ zung des Nichteinmiſchungausſchuſſes am Dienstag entgegen. Es wird vermutet, daß Sowjetrußland Rache nehmen wird. Nachdem ihm die Störung des europäiſchen Friedens durch Bombenangriffe gegen Italien zu mißlingen ſcheint, wird es wahr⸗ ſcheinlich verſuchen, den ganzen britiſchen Nichtein⸗ miſchungsplan in irgendeiner Weiſe wieder zu Fall zu bringen. Ruhe und Entſchloſſenheit in Rom Drahtber. unſ. röm. Korreſpondenten — Nom, 27. Juni. Die unerhörte zyniſche Mitteilung der ſogenann⸗ ten Regierung von Barcelona, daß ſie weitere Luft⸗ angriffe der Francoſtreitkräfte nicht nur mit Angrif⸗ fen auf im Beſitze der Nationalen befindliche Städte, ſondern auch auf Schiffe, ja ſogar Städte der Mächte beantworten würde, die General Franco unterſtützen, iſt von römiſcher Seite in völliger Ruhe und ſelbſt⸗ verſtändlicher Entſchloſſenheit erwidert worden. Der italieniſche Geſchäftsträger in Paris hat geſtern der franzöſiſchen Regierung mitgeteilt, daß Italien mit Bomben und Kanonen anworten würde. Wie der „Popolo di Roma“ ſagt:„Auf jede Kaſtanie, die vom ſpaniſchen Bolſchewismus auf ein italieniſches Schiff oder auf eine italieniſche Stadt geworfen würde, würde man mit einer ausführlichen Kanonade ant⸗ worten.“ g. i l Im übrigen wäre es falſch, anzunehmen, daß die politiſchen Kreiſe Roms durch die rotſpaniſche Dro⸗ hung irgendwie beunruhigt wären. Sie betrachten ſie vielmehr, nachdem Italien amtlich ihr ſeine Ant⸗ wort erteilt hat, die an Klarheit nichts zu wünſchen übrig läßt, als Anzeichen dafür, daß die Roten am Ende ihrer Kraft ſind und nun einen europäiſchen Krieg heraufbeſchwören wollen, wovon ſie in verbre⸗ cheriſchem Wahnſinn noch die Rettung ihrer Sache erhoffen.„Rotſpanien verwandelt ſich in ein großes Irrenhaus“, ſagte der Popolo di Roma, und auf dieſen Ton ſind alle italieniſchen Blätter abgeſtimmt. Der„Corriere della Sera“ ſagt wörtlich:„Solange die Bolſchewiſten in Spanien an der Macht ſind, Waffen beſitzen und die Sympathien der Außenſeiter der Welt genießen, kann weder Friede noch Sicher⸗ heit ſein. Selbſt die normalen internationalen Be⸗ ziehungen werden dadurch unmöglich gemacht. Mit einer Regierung, die eine ſo verrückte Sprache führt, wie die rotſpaniſche, kann man nicht verhan⸗ deln, man kann ſie nur vernichten.“ Muſſolinis „Popolo'Italia“ ſchreibt:„Es iſt nicht ſo leicht, Italien aufzuregen, eine Macht, die jederzeit bereit iſt, mit unverzüglichen und gleichen Mitteln zu reagieren. Auf Aktionen gegen italieniſche Häfen und Schiffe wird das faſchiſtiſche Italien durch die Stim⸗ me ſeiner Kanonen antworten.“ Man iſt ſich in Rom ganz klar Farüber, daß Moskau und Rotſpanien mit ihrer Drohung das im Londoner Nichtinterventionsausſchuß müh⸗ ſelig genug erreichte und noch keineswegs praktiſch gewordene Reſultat einer allgemeinen Verpflichtung zur Nichteinmiſchung und auch konkreten Durchfüh⸗ rung der Nichtintervention wieder zunichte machen wollen. Man glaubt aber Grund zu der Annahme zu haben, daß England und auch Frankreich den roten Machthabern mit aller Energie die Ausſichts⸗ loſigkeit ihrer Drohungen klarmachen und ſie von Schritten abhalten werden, die zwangsläufig zu un⸗ überſehbaren Folgen führen müßten. Die hier aus London und Paris vorliegenden Berichte prechen dieſe Hoffnung übereinſtimmend und mit guten Gründen aus. Frankreichs Kommuni den lärmen noch Drahtbericht unſ. Pariſer Vertret rs — Paris, 27 Juni. Die franzöſiſche Kommuniſtiſche Partei hat es bei ihrem platoniſchen Proteſt gegen die angeblich un⸗ gerechte Behandlung der Barcelona⸗Bolſchewiſten nicht bewenden laſſen. Sie hat an die franzöſiſche Sozialdemokratiſche Partei ein Schreiben gerichtet, um ein gemeinſames Vorgehen gegen die „ehrloſe Haudlungsweiſe“ der frauzöſiſchen Regierung zu verlangen. „Das Problem iſt jetzt, feſtzuſtellen ob die Kom⸗ muniſten und Sozialdemokraten Frankreichs es der franzöſiſchen Regierung geſtatten wollen, auf ihrem teuflichen Wege fortzufahren oder ob ſie ſie entſchieden zum Stehen bringen wollen. Wenn ſie Bomben auf Kanton Die Hauptſtadt Südchinas war in den letzten Wochen wiederholt das Ziel japaniſcher Flugzeug⸗ angriffe.— Durch Bomben zerſtörte Häuſer in Kanton. die Regierung jetzt nicht anhalten nach der Schlie⸗ zung der ſpaniſchen Grenze und nach der Mißbilli⸗ gung der republikaniſchen Regierung von Bar⸗ celona, dann müſſen ſie ſich auf noch Schlimmeres gefaßt machen. Eine gemeinſame Aktion gegen die franzöſiſche Regierung muß unternommen werden, um den Arm anzuhalten, der die Demokratie in Spanien erwürgen will.“ Man kann aber jetzt ſchon mit Beſtimmtheit ſa⸗ gen, daß das Entlaſtungsmanöver der franzöſiſchen Kommuniſten ebenſo zum Scheitern verurteilt iſt, wie der verbrecheriſche Erpreſſungsverſuch der Barce⸗ lona⸗Bolſchewiſten ſelbſt.„Der Zwiſchenfall iſt ab⸗ geſchloſſen“, erklärt der„Matin“ mit verächtlicher Be⸗ ſtimmtheit. Die franzöſiſche Regierung habe ebenſo wie die engliſche klar bekannt gegeben, wenn die Barcelona⸗Bolſchewiſten noch Selbſtmord verüben wollten, dann ſei ihnen eben nicht zu helfen. Zehn neue ſowjetruſſiſche-Boote für die Oſtſee. Auf den Leningrader Werften wurde der Bau von zehn neuen Ü Booten begonnen. Es ſind Boote be⸗ ſonderer Konſtruktion, die außerordentlich lange Zeit unter Waſſer verbringen können, ſie ſind alsſchließ⸗ lich für die Oſtſee beſtimmt. Hoffnungsloſe Lage in Bartelona Verſtärkter Moskauer Terror— Erbitterte Kämpfe an den Fronten EP. Paris, 27. Juni. Der„Jour“ veröffentlicht einen aufſchlußreichen Bericht über die hoffnungsloſe Lage der ſpaniſchen Bolſchewiſten Die innere Situation werde von Tag zu Tag geſpannter. Aus dieſem Grunde habe ſich der mexikaniſche Konſul in Barcelona genötigt ge⸗ ſehen, die mexikaniſchen Staatsangehörigen in Sow⸗ jetſpanien aufzufordern, das Gebiet in kürzeſter Friſt zu verlaſſen. In Barcelona herrſche nur noch das unerbittliche Regime Moskaus. Die Grenze nach Frankreich ſei für die Bevölkerung hermetiſch geſchloſſen; nur Funktionäre der verſchiedenen Sow⸗ jet⸗Ausſchüſſe könnten das Land verlaſſen. Weiter berichtet das genannte Blatt, in Madrid ſei ein Prozeß gegen 195„Faſeiſten“ im Gange. In Valen⸗ cia ſeien am Sonntag 300 Perſonen verhaftet wor⸗ den, weil ſie ſich weigerten, ſich an den Befeſtigungs⸗ arbeiten zu beteiligen. Der ſowjetſpaniſche Rund⸗ funk beklage ſich über die zunehmende„Entmuti⸗ gung unter der Zivilbevölkerung.“ In dem Bericht des„Jour“ werden Angaben über die ſchweren Verluſte der ſowetſpaniſchen Mili⸗ zen bei den Kämpfen an der Teruelfront gemacht; 12000 Milizionäre ſeien gefangengenommen wor⸗ den, die Zahl der Toten und Verwundeten betrage 18 000 Mann. Verzweifelte Gegenangriffe der Roten dnb. Salamanca, 27. Juni. Wie der nationale Heeresbericht meldet, wurden im Teruelſektor mehrere Angriffe der Bolſchewiſten blutig abgeſchlagen. Im Eſtremadura⸗Abſchnitt Pe⸗ raleda de Zauceja, nordweſtlich des Grubengebietes Penaroya, wurden rote Angriffs verſuche vereitelt, wobei zahlreiche Bolſchewiſten gefangengenommen wurden. Die Luftwaffe bombardierte vergangenen Freitag die militäriſchen Objekte von Valencia und Alicante. In Saragoſſa erklärte der Oberbefehlshaber der Teruelfront, General Varela, den Frontberichterſtat⸗ tern, daß die Bolſchewiſten im Abſchnitt Sarrion den Nationalen eine entſcheidende Schlacht zu liefern be⸗ abſichtigen, um den nationalen Durchbruch an der Hauptſtraße Richtung Sagunt zu verhindern. Der Feind habe in den letzten Tagen bei Sarrion große Truppenmengen zuſammengezogen, worunter ſich auch Polizeibrigaden als Sturmtruppen befinden würden. (Weltbild, Zander⸗M.) Das Attentat auf den Frieden (Von unſerem Pariſer Vertreter) — Paris, 27. Juni. Die verbrecheriſchen Drohungen der Barcelona⸗ bolſchewiſten, daß ſie im letzten Augenblick vor ihrer Niederlage noch den Verzweiflungsſtreich unterneh⸗ men könnten, italieniſche Städte mit Bomben zu be⸗ werfen, haben der öffentlichen Meinung in Frank⸗ reich die Augen geöffnet. Es gibt hier heute nur eine einzige Stimme: man hat es mit einem abge⸗ karteten Spiel zwiſchen Moskau und Barcelona zu tun, ein verbrecheriſches Spiel, deſſen Ziel es geweſen war, den europäiſchen Krieg heraufzubeſchwören. Die Barcelonabolſchewiſten hofften darauf, ſo erklärt man in Paris, daß ſie bei einem europäiſchen Geſamtkrieg ihre eigene Lage vielleicht noch im letzten Augenblick hätten retten können. Die Moskauer Drahtzieher ihrerſeits er⸗ warteten von einem europäiſchen Krieg die Bolſche⸗ wiſierung ganz Europas. Mit Ausnahme der fran⸗ zöſiſchen Kommuniſten,„dieſer Fremdenlegion Mos⸗ kaus auf franzöſiſchem Boden“, hat jeder Franzoſe die verbrecheriſchen Pläne der Barcelonabolſchewi⸗ ſten nur verurteilen können. Ja, noch nehr: ſelbſt die franzöſiſchen Kommuniſten wagen es nicht mehr, ihre Geſinnungsgenoſſen von Barcelona offen zu verteidigen. Die kommuniſtiſche„Humanité“ be⸗ hauptet vielmehr, die Barcelonabolſchewiſten ſeien ungerecht beſchuldigt worden, denn ſie hätten niemals daran gedacht, italieniſchen Städte anzugreifen. Sie hätten lediglich Repreſſalien gegen die Baleareninſeln beabſichtigt. Mit dieſer Ableugnung gerade des verbrecheriſchen Kerus der roten Pläne glaubt die„Humanité“ die Stimmung in Frankreich für Rotſpanien noch einigermaßen ret⸗ ten zu können. Welches Eingeſtändnis liegt in dieſem Manöver! Doch dieſes jammervolle Manöver der franzöſiſchen Kommuniſten iſt nur möglich geworden, weil die franzöſiſche Regierung ſelbſt es verabſäumt hatte, von Anfang an die Alarmglocke zu läuten. Die franzöſiſche Regierung iſt nämlich von dem Plan der Barcelonabolſchewiſten zuerſt in Kenntnis geſetzt worden. Vor einigen Tagen— wahrſchein⸗ lich ſchon am vergangenen Montag— hat der ſoge⸗ nannte Außenminiſter der bolſchewiſtiſchen„Regie⸗ rung“ von Barcelona, der berüchtigte del Vayo, dem franzöſiſchen Botſchafter Labonne Mitteilung von den Angriffsabſichten auf Italien gemacht. Die fran⸗ zöſiſche Regierung hat wohl das Foreign Office von dieſen Drohungen in Kenntnis geſetzt, hat es aber für verfrüht gehalten, noch weitere Schritte zu unternehmen. Erſt als dann die gleichen Drohunn⸗ gen in London wiederholt wurden, erfuhr die Oeſſent⸗ lichkeit und vor allem auch das bedrohte Italien davon. 7 1 4 1 1 2. Seite/ Nummer 289 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Für dieſe Haltung erhält heute der Quai'Orſay von den bobſchewiſtiſchen Drahtziehern in Barcelona, in Paris und in Moskau keinerlei Dank. In der kommuniſtiſchen„Humanité“ erklärt der Vizepräſi⸗ dent der Außenpolitiſchen Kommiſſion der Kammer Peri, daß ſowohl der engliſche Miniſterpräſident Chamberlain wie auch der franzöſiſche Außen⸗ miniſter Bonnet nichts anderes als Provoka⸗ teure, Lügner und Kanaillen ſeien. Und das ſagt er nicht nur einmal, ſondern gleich drei⸗ und viermal, weil eben durch die Veröffentlichung der roten Pläne von Barcelona die Angriffsabſichten auf Italien offenbar wurden. Dazu beſtreitet Peri der franzöſifſchen„das Recht, das republikaniſche Spanien zu hindern, ſich mit denjenigen Mitteln zu verteidigen, über deren Anwendung es allein Rich⸗ ter iſt.“ Daß die franzöſiſche Regierung ebenſo wie die engliſche die wilden Drohungen der Barcelona⸗ Bolſchewiſten ſofort aufs ſchärfſte mißbilligt hat, fin⸗ det in Paris allgemein die vollſte Zuſtimmung. Selbſt der ſozialdemokratiſche Parteiführer Leon Blum billigt es ausdrücklich, daß„die weſteuro⸗ päiſchen Demokratien in der Hand der ſpaniſchen Republik die furchtbare Waffe zerſchlagen haben, deren dieſe ſich bedienen wollte. Frankreich und England können abſolut nicht für ſich ſelbſt die Fol⸗ den einer ſolchen Verzweifllungstat auf ſich nehmen, denn eine Bombardierung von Genua, Neapel oder Rom hätte den offenen Krieg zwiſchen dem repuolika⸗ niſchen Spanien einerſeits, Italien andererſeits be⸗ deuten müſſen. In dieſen Krieg aber wollen und können Frankreich und England ſich nicht hinein⸗ atehen laſſen.“ Die italieniſche Regierung hat nun am Freitag und Sonnabend beim Quai d' Orſay in Paris eine energiſche Demarche unternehmen laſ⸗ ſen, um zu erklären, daß ſie auf die erſte rotſpaniſche Fliegerbombe mit allen militäriſchen Machtmitteln antworten würde. Dieſe Erklärung wird von der Pariſer Oeffentlichkeit als eine ſehr ernſte und zu⸗ gleich auch ſehr nützliche Warnung angeſehen. Ueber⸗ all kann man nur die Auffaſſung hören, daß, wenn wirklich Italien gezwungen wäre, auf etwaige rote Provokationen zu antworten, die bolſchewiſtiſche Herrlichkeit in Barcelona, in Valencia und in Madrid in wenigen Tagen, ſo ſogar in wenigen Stunden endgültig zu Ende wäre. Dank der energiſchen Erklärungen Italiens iſt denn auch ſelbſt für Paris die Lage völlig geklärt. Man glaubt nicht nur am Quai d' Orſay, ſondern auch in der Oeffentlichkeit einen herzhaften Optimis⸗ mus an den Tag legen zu dürfen, weil eben den Bar⸗ celonabolſchewiſten auch nicht der geringſte Zweifel über das Schickſal, das ſie nerwarten müßte, gelaſſen worden ſei. Man neigt daher in Paris ſchon zu der Annahme, in den Drohungen von Barcelona nur einen mißglückten Bluff ſehen zu dürfen. Wenn nämlich, ſo ſagt man, ein Verbrecher irgendeine Un⸗ tat begehen wolle, dann kündige er es nicht vorher an, um die Gendarmen zu alarmieren. In der Hal⸗ tung der franzöſiſchen Kommuniſtiſchen Partei aber, die ihre Geſinnungsgenoſſen in Barcelona nur durch Ableugnen herauszupauken wagt, glaubt man dazu den Beweis ſehen zu können, daß ſelbſt der eigent⸗ liche Drahtzieher, nämlich Moskau, ſich von dem Scheitern ſeines neuen Manövers zur Entfeſſelung eines europätſchen Krieges habe überzeugen müſſen. Das aber bleibt nach wie vor das A und O aller Kommentare in Paris: die eigentlichen Ur⸗ heber der verbrecheriſchen Drohungen ſitzen in Moskau. Die Moskauer Machthaber wollten nicht etwa die Barcelona⸗Bolſchewiſten ret⸗ ten, ſondern den revolutionären Krieg in Europa entfeſſeln. Selbſt die offiziöſeſten Blätter wie der „Temps“ und der„Petit Pariſten“ geben dieſer Mei⸗ nung offen Ausdruck. Wenn man alſo das politiſche Fazit des verunglückten Manövers der Barcelona⸗ Bolſchewiſten ziehen ſoll, dann ſieht das Ergebnis für Frankreich wenigſtens wie folgt aus: ein neuer Konfliktsſtoff zwiſchen Paris und Moskau, aber auch ein neuer Konfliktſtoff zwiſchen der franzöſiſchen Kommuniſtiſchen Partei und den übrigen Parteien der franzöſiſchen Volksfront. Die Bolſchewiſten von Barcelona und von Moskau haben alſo ſelbſt dem politiſch blindeſten Franzoſen noch einmal vor Augen geführt, daß ſtie als Bundesgenoſſen unmöglich ſind. Es iſt ein langer Weg Wann bent Hod zg len Nakionalitätenſtatut? Vorerſt beraten die iſchechiſchen Koalitionsparteien darüber Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 27. Juni. Der Prager Berichterſtatter der„Times“ berich⸗ tet über die letzte Unterredung zwiſchen Hodza und Vertretern der tſchechiſchen Regierungsparteien in der vorigen Woche und glaubt als Ergebnis feſtſtel⸗ len zu können, daß die Parteien einen beſonderen Ausſchuß bilden werden, der aus Abgeordneten des Senats und der Abgeordnetenkammer beſtehen und die Aufgabe haben wird, in enger Fühlung mit dem Kabinett und Parteien des Parlaments die tſchechiſche Oeffentlichkeit auf die Annahme des Na⸗ tionalitätenſtatuts vorzubereiten. Der Berichterſtat⸗ ter glaubt zu wiſſen, daß am 12. Juli die parlamen⸗ tariſche Behandlung des Nationalitätenſtatuts, des Sprachengeſetzes und des Geſetzes für die Reform der Verwaltung beginnen wird, und daß notfalls das Parlament bis in Hie 2. Hälfte des Auguſt tagen wird, bis dieſe Geſetze verabſchiedet werden.— In der kommenden Woche würden die Verhandlungen zwiſchen der Regierung und der Sudetendeutſchen Partei fortgeſetzt werden. Bisher ſeien die Forde⸗ rungen der Sudetendeutſchen, die in dem Memoran⸗ dum an die Regierung feſtgelegt worden ſind, beſpro⸗ chen worden. Jetzt würde das von der Regierung vorbereitete Nationalitätenſtatut Gegenſtand der Er⸗ örterungen ſein. Auch die ungariſche und polniſche Minderheit würden Gelegenheit erhalten, ihre An⸗ ſicht zu äußern. Die Koalitionsparteien, die hinter der tſchechiſchen Regierung ſtünden, hätten ſich darauf geeinigt, bei den künftigen Entſcheidungen eine kol⸗ lektive Verantwortlichkeit für die von der Regierung für notwendig gehaltenen Schritte zu übernehmen. „Vorwärts bis zum Siege“ EP. Prag, 27. Juni. In zahlreichen ſudetendeutſchen Städten fanden am Sonntag Gauturnfeſte der ſudeten⸗ deutſchen Turner jugend ſtatt. Die Veran⸗ ſtaltungen litten unter den behördlichen Einſchrän⸗ kungen und Verboten. An dem Turnfeſt in Dürnholz in Süd⸗Mähren, bei dem 25 000 Teilnehmer gezählt wurden, nahm auch Konrad Henlein teil. In ſeiner Antwort auf die Begrüßungsanſprache des Bürgermeiſters führte Konrad Henlein u. a. aus, das Sudetendeutſch⸗ tum werde zuſammenſtehen in guten und in ſchlech⸗ ten Tagen. Die Parole des Sudetendeutſchtums laute unerſchütterlich:„Vorwärts bis zum Sieg!“ Das Feſt wurde wiederholt durch das Auftreten tſchechiſcher Geheimpoliziſten geſtört, die in ſchikanö⸗ ſer Weiſe Feſtteilnehmer zur Ausweisleiſtung auf⸗ forderten. Verhaftungen unter den ſlowakiſchen — Sludenten dnb. Warſchau, 25. Juni. Nach einer Meldung der Polniſchen Telegraphen⸗ agentur mehren ſich die Zwangsmaßnahmen der tſchechiſchen Behörden gegen die flowakiſche Partei Hlinkas und alle die ſlowakiſchen Organtſationen, die für eine Autonomie eintreten. Die Verhaftungen unter den ſlowakiſchen Studenlen und Ar⸗ betern würden fortgeſetzt. Weiter würden ſlowa⸗ kiſche Arbeiter in Maſſen aus techniſchen Betrieben entlaſſen. Beſchlagnahmen ſeien unter der flowaki⸗ ſchen Preſſe an der Tagesordnung. Montag, 27. Juni 1938 Antaten in Paläſtina erwundeter Araber in einem Haifaer Lazarett ermordet EP Jeruſalem, 27. Juni. Ueber das Wochenende haben die Unruhen in ganz Paläſtina wieder zugenommen. Aus Haifa wird gemeldet, daß dort zwei Banditen in das der Mandatsverwaltung unterſtehende Hoſpital eindran⸗ gen und einen verwundeten Araber erſchoſſen haben. Die in dem gleichen Zimmer liegenden anderen Kranken konnten die Mordoͤtat nicht verhindern und auch den Täter nicht verfolgen. Polizei und Militär haben ſofort die Verfolgung der Banditen auf⸗ genommen, ohne bisher ihrer habhaft zu werden. In der Gegend von Tel Aviv und Jafſa kam es am Sonntag wieder zu Bombenanſchlägen. Dabei wurden zwei Frauen und ein Kind ſchwer verletzt. An einer anderen Stelle von Jaffa wurde ein An⸗ ſchlag auf eine arabiſche Siedlung verübt. Drei ara⸗ biſche Frauen wurden ſchwer und drei weitere leicht verletzt. Die Japaner planen neuen großen Schlag Sie wollen verſuchen, die Verbindung Chinas mit der Sowjetunion zu ſprengen dnb. Peking, 27. Juni. Verſchiedene Anzeichen deuten darauf hin, daß die japaniſche Armee in allernächſter Zeit zu einem neuen großen Schlag ausholen wird. Die Flan⸗ kendeckung, die die rieſige Ueberſchwemmung des Hoangho der japaniſchen Front zwiſchen der Lunghai⸗ Eiſenbahn und der an der Grenze der Provinzen Anhui und Hupeh gelegenen Bergkette Tapiehſchan bietet, hat offenbar eine großzügige Neu vertei⸗ lung der japaniſchen Streitkräfte mög⸗ lich gemacht. Man nimmt an, daß Japan mit dieſen Truppen und neueingetroffenen beträchtlichen Ver⸗ ſtärkungen einen neuen Vorſtoß nach dem ſüdlichen Teil der Provinz Schanſt und über den Hoangho hin⸗ weg vorbereitet. Das endgültige Ziel dieſes Vormarſches dürfte die Einnahme der Stadt Sianfu und die Unterbrechung der Landverbindung uach der Sowjetunion ſein. Aus dem Weſten eintreffende Reiſende berichten übereinſtimmend von gewaltigen Truppentrauspor⸗ ten der Japaner, während die Chineſen ebenfalls ihre in dieſen Gebieten ſtehenden etwa 200 900 Mann nach Kräften zu verſtärken trachten. Heftiger Wioͤerſtand vor Hankau EP. Schanghai, 27. Juni. Nach hier vorliegenden Meldungen ſollen die Chineſen Hſiangkau, eine der Schlüſſelſtellungen an Ehamberlain und die Oppoſiton Das Entweder-OSder in der innenpolitiſchen Sitnatinn Englands [Von unſ. Londoner Korreſpondenten) — London, 27. Juni. Falls die Vorausſagen ſich beſtätigen ſollten, daß in der Frage des Luftkrieges in Spanien eine Ent⸗ ſpannung eintritt, dann würde dieſe Datſache auch eine weittragende innerpolitiſche Entſpan⸗ nung in England zur Folge haben. Eine Angelegen⸗ heit, die Chamberlains Lage immer ſchwieriger zu geſtalten öͤrohte, weil er immer größere Teile der öffentlichen Meinung gegen ſich hatte, würde ſich zu einem großen Triumph ſeiner Friedenspolitik um⸗ wandeln. Die Sonntagspreſſe hatte bereits einen großen Entlaſtungsfeldzug für Chamberlain ein⸗ Der dritte internationale Kongreß für Freizeilgeſtaltung: 38 Rationen ſtudieren das Freizeitproblem Dr. Ley über die Gemeinſamleit der deutſchen und italieniſchen Arbeitspolitik Drahtbericht unſ. römiſchen Vertreters — Rom, 27. Junt. Geſtern wurde in feierlichſter Form auf dem römi⸗ ſchen Kapitol der 3. Internationale Kongreß für Freizeitgeſtaltung in Anweſenheit Muſſolinis eröff⸗ net. Der eigentlichen Eröffnungsfeierlichkeit war eine Sitzung des Internationalen Komitees für Freizeitgeſtaltung vorangegangen, in der der Gene⸗ ralſekretär der Faſchiſtiſchen Partei, Miniſter Sta⸗ race, zum Präſidenten, der Vertreter Deutſchlands, Dr. Ley, und der Vertreter der Vereinigten Staa⸗ ten, Dr. Kirby, zu Vizepräſidenten gewählt worden waren. An der Eröffnungsfeierlichkeit nahmen der Duce, die italieniſchen Miniſter Starace und Ciano, der Gouverneur von Rom Fürſt Colonna, die beiden Vizepräſidenten Dr. Ley und Kirby, der deutſche Bot⸗ ſchafter von Mackenſen und die Delegierten der 58 Nationen teil, die auf dem Kongreß ver⸗ trelen ſtnoͤ. Nach der Begrüßung der Kongreßteilnehmer durch den Fürſten Colonna ſprach Kirby, der den Erſten Internationalen Kongreß für Freizeitgeſtal⸗ tung im Jahre 1932 in Los Angeles geleitet hatte, einige Begrüßungsworte, und dann ergriff Dr. Ley das Wort. Er betonte die Bedeutung des Kongreſſes, die durch die Anweſenheit des Duce unterſtrichen werde und die auch dadurch zum Ausdruck komme, daß auf dem diesjährigen Kongreß ſechs Natio⸗ nen mehr vertreten ſeien als auf dem letz⸗ ten in Hamburg gehaltenen Kongreß. Er ging ſo⸗ dann auf den neuen Begriff der Arbeit ein, der vom Faſchismus und Nationalſozialismus geſchaffen wor⸗ den iſt. Zur Arbeit gehöre auch Freude, und daher betrachteten ſich in Deutſchland und in Italien die Arbeiter nicht mehr als Sklaven der Arbeit. Dieſer neue Arbeitsbegriff habe auch beſondere Bedeutung für den Kampf gegen den Bolſchewismus. Uebergehend auf die engen deutſch⸗italieniſchen Beziehungen wies Dr. Ley auf die engen Bindun⸗ gen zwiſchen deutſchen und italieniſchen Arbeitern hin und ſagte:„Die diplomatiſchen Kanäle ſind für beide Nationen zu eng geworden. Hier marſchiert Volk zu Volk.“ Nach der mit großem Beifall aufge⸗ nommenen Rede des deutſchen Vertreters ſprach Mi⸗ niſter Starace kurze Begrüßungsworte, in denen auch er auf die Bedeutung hinwies, die der Kongreß durch die Teilnahme Muſſolinis habe. Schließlich gab der Ducſe den immer ſtürmiſche⸗ ren Beifallsrufen nach und wünſchte, nachdem er durch eine ſeiner charakteriſtiſchen Handbewegungen Ruhe geboten hatte, dem Kongreß gedeihliche Arbeit und gab dem Wunſche Ausdruck, daß er der Zuſam⸗ menarbeit der Völker dienen möge. Koloniale Rüſtungsvpolitik Wie Frankreich ſein Kolonialreich zu ſichern ſucht Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters — Paris, 27. Juni. Der franzöſiſche Kolonjalminiſter Mandel, der ſich bereits anheiſchig macht, die farbige Armee Frank⸗ reichs um 70000 Mann zu verſtärken, teilte heute noch einige weitere Einzelheiten über die Rüſtungs⸗ politik in den franzöſiſchen Kolonten mit. Anlaß dazu gab eine kleine Anfrage des Negerabgeordneten Candaze. Vier neue Flottenſtützpunkte ſollen angelegt werden, in Fort de France auf Mar⸗ tinique, in Dakar im Senegal, in Diego Suarez auf Madagaskar und in Saigon in Indochina. Auch eine Reihe anderer Häfen ſoll ausgebaut werden, da⸗ mit ſie gegebenenfalls als Zufluchtsplätze benutzt werden könnten. Das gelte vor allem für den Ha⸗ fen Canranh, der für den Chineſenverkehr von be⸗ ſonderer Bedeutung iſt. Der Gouverneur von In⸗ dochina habe bereits die entſprechenden Inſtruktionen erhalten, um einen Plan für den Ausbau und die Beſeſtigung des Hafens aufzuſtellen. geleitet.„Sunday Times“ ſchrieb, Chamberlain gehe ein großes Riſtko ein. Wenn ſeine Politik fehl⸗ ſchlage, werde man ihm vorwerfen, er habe Eng⸗ lands Intereſſen verraten. Wenn ſie aber gelinge, werde ſich zeigen, daß ſeine Politik für den Frieden einen größeren Erfolg brachte, als ſie irgendwelche lokalen engliſchen Gegenmaßnahmen gegen die Bom⸗ bardierung von Schiffen hätten erreichen können. „Obſerver““ und„Daily Expreß“ ſtellen hiſtori⸗ ſche Vergleiche an und erinnern an frühere ähnliche Fälle, vor allem an den berühmt gewordenen Fall, der ſich vor genau 200 Jahren 1738 zutrug und unter dem Namen„Kapitän Jenkins Ohren“ bekannt ge⸗ worden iſt. Kapitän Jenkins ſtand 1738 vor den Schranken des Unterhauſes und erzählte den Abge⸗ ordneten, ihm ſeien die Ohren abgeſchnitten worden, und beſchrieb die Grauſamkeit der Spanier. Die Erzählung von Kapitän Jenkins wurde in der bri⸗ tiſchen Oeffentlichkeit damals breit getreten und ſchließlich maßlos übertrieben und zu einer Kriegs⸗ hetze, vor allem der engliſchen Wirtſchaftskreiſe be⸗ nutzt, was ſchließlich zur Folge hatte, daß Walpole gegen ſeine beſſere Ueberzeugung den Krieg an Spa⸗ nien erklärte. Beide Blätter,„Daily Expreß“ und„Obſerver“, vergleichen Chamberlain mit Bismarck, Lincoln, Pitt und anderen großen Staatsmännern der Ge⸗ ſchichte, die dadurch, daß ſie ſich der künſtlich erregten öffentlichen Meinung entgegenſtellten, dem europäi⸗ ſchen Frieden unſchätzbare Dienſte geleiſtet haben. Geſunde und reale Vetrachtung Die„Polniſche Politiſche Information“ zu den Reden Forſters und Greiſers dbn. Warſchau, 27. Juni. Auf die letzten Reden des Danziger Gauleiters Forſters und des Danziger Senatspräſidenten Grei⸗ ſer über die Beziehungen zwiſchen der Freien Stadt und der polniſchen Republik geht die dem polniſchen Außenminiſterium beſonders naheſtehende„Pol⸗ niſche Politiſche Information“ näher ein. 5 Die beiden Reden zeigten, ſo ſtellt ſie feſt, eine geſunde und reale Betrachtung der Danzig⸗polniſchen Beziehungen durch die leitenden Perſönlichkeiten der Freien Stadt. Was Polen betreffe, ſo ſei der Stand⸗ punkt der polniſchen Regierung Danzig gegenüber mehrere Male deutlich beleuchtet worden. So habe Außenminiſter Beck erſt am 12. Januar in der Aus⸗ wärtigen Kommiſſion des Sejms erklärt, daß Polen entſchloſſen ſei, den nationalen deutſchen Charakter Danzigs zu achten. Gleichzeitig habe Miniſter Beck auch hervorgeho⸗ ben, daß die Frage der polniſchen Rechte in Danzig ein beſtändiges und unantaſtbares Element ſei. Die Worte des polniſchen Außenminiſters und die letzten Reden Forſters und Greiſers ſeien ein Beweis da⸗ für, daß die Stellung ſowohl der polniſchen Regie⸗ rung wie der leitenden Perſönlichkeiten in der Freien Stadt bezüglich der weiteren Geſtaltung der polniſch⸗Danziger Beziehungen völlig klar feſtgelegt ſei und keinerlei Widerſprüche aufweiſe. der Südſeite des Jangtſe, unweit von Anking, zu⸗ rückerobert haben, nachdem der Ort erſt vor einigen Wochen nach ſchweren Kämpfen von den Japanern eingenommen worden war. In ausländiſchen Militärkreiſen Schanghais wird der Wiedereinnahme Hſiangkaus große Bedeutung beigemeſſen, zumal ſie zeige, daß den auf Hankau vormarſchierenden japaniſchen Kolonnen ein uner⸗ wartet ſtarker Widerſtand geleiſtet werde. Aus Hankau wird von chineſiſcher Seite gemeldet, die beiden auf dem Jangtſe bombardierten japani⸗ ſchen Kriegsſchife ſeien inzwiſchen geſunken, nachdem ſie noch ein zweites Mal von den Chineſen unter Feuer genommen worden ſeien. Weiter ſollen in der Nähe von Anking zwei japaniſche Transportſchiffe in Brand ſtehen, nachdem ſie von chineſiſchen Flie⸗ gern bombardiert worden ſeien. Nach einem von der Oberſten japaniſchen Heeres⸗ leitung in öder Nacht zum Montag herausgegebenen Heeresbericht ſollen am Sonntag 35 chin'eſiſche Kampfflieger bei einem Gefecht über der Stadt Nantſchang in der Kiangſi⸗Provinz von japaniſchen Fliegern abgeſchoſſen worden ſein. Alle abgeſchoſ⸗ ſenen Flugzeuge ſollen dem japaniſchen Bericht zu⸗ folge ſowjetruſſiſcher Herkunft ſein. Bolſchafter Dr. Traulmann verließ China adnb Hankau, 26. Juni. Botſchafter Dr. Trautmann trat am Sonntag die Heimreiſe nach Berlin an, wohin er von der Reichs⸗ regierung berufen worden iſt. Mit 390 km Reifegeſchwindinteil Großverkehrsflugzeug Tw 200„Condor“ von Berlin nach Kairo dnb. Berlin, 27. Juni. Kurz nach Mitternacht ſtartete auf dem Flughafen Tempelhof das viermotorige Großverkehrsflugzeug Fw 200„Condor“ der Focke⸗Wulf⸗Flugzeug Gmbh. zu einem Flug nach Kairo. Die Maſchine wird Mon⸗ tag ſpätabends wieder auf dem Flughafen Tempelhof eintreffen. Es handelt ſich bei dieſem Flug nicht um eine Rekordleiſtung, ſondern es ſoll leoͤiglich die Lei⸗ ſtungsfähigkeit dieſer Maſchine, die nach Beendigung dieſes Fluges von der Lufthanſa in Dienſt genom⸗ men wird, unter Beweis geſtellt werden. Die Maſchine kann neben vier Mann Boroper⸗ ſonal noch 26 Fluggüſte aufnehmen, die in zwei gro⸗ ßen bequemen Abteilen untergebracht ſind. Der große Fahrgaſtraum hat 17 Plätze, das Rauchabteil neun. Höchſte Flugſicherheit iſt dadurch erreicht worden, daß die Maſchine mit vier Motoren aus⸗ gerüſtet wurde. Das hat den Vorteil, daß dieſe Maſchine bei dem Ausfall ſelbſt von zwei Motoren immer noch flugſicher iſt. Das Flugzeug erreicht eine Höchſtgeſchwindigkeit von 430 km und eine Reiſegeſchwindigkeit mit 26 Fluggäſten von 300 km. Auf dem Flughafen Tempelhof hatte ſich um Mit⸗ ternacht eine große Anzahl von Zuſchauern ein⸗ gefunden, die dem bedeutſamen Start beiwohnten. Die Beſoldung der Geiſtlichen Staatsleiſtungen für die Kirchen nur bei Wahrung der Staatsbelange Berlin, 27. Junf, Der Reichs⸗ und Preußiſche Miniſter für die kirch⸗ lichen Angelegenheiten, Kerrl, hat an die nachgeord⸗ neten Behörden einen Erlaß über die Verwendung von Staatsleiſtungen und Kirchenſteuern zur Beſol⸗ oͤung der Geiſtlichen gerichtet. Darin ſtellt der Mini⸗ ſter feſt, daß der Staat den Kirchen Staatsleiſtungen nur gewähren und ihnen die Einziehung von Kir⸗ chenſteuern nur ermöglichen kann, ſoweit er voraus⸗ ſetzen kann, daß die Kirchen den Belangen des Staa⸗ tes nach Maßgabe der geſetzlichen Beſtimmungen und auch ſonſt unter Aufrechterhaltung der Oroͤnung Rechnung tragen. Insbeſondere weiſt öder Miniſter darauf hin, daß bei Abſchluß des Kirchenvertrages mit den preußiſchen Landeskirchen davon ausgegan⸗ gen wurde, daß an den theologiſchen Prü fu n⸗ gen bei den Kirchenbehörden ſämtliche ordentlichen Profeſſoren der Theologie der betreffenden Provin⸗ zialuniverſität gleichmäßig beteiligt werden. In⸗ folgedeſſen beſtimmt der Miniſter, daß für die Beſol⸗ dung von Theologen, die nach dem 31. Mai 1938 ihre erſte theologiſche Prüfung ablegen, in Zukunft Mik⸗ tel aus Kirchenſteuern oöͤer Staatsleiſtungen nur noch dann verwandt werden dürfen, wenn an den Prüfungskommiſſtonen alle ordentlichen Profeſſoren der Provinzialuniverſität beteiligt ſind. Entſpre⸗ chendes gilt für die Ruheſtands⸗ und Hinterblie⸗ benenverſorgung uſw. 5 „Wilhelm Guſtloff“ in Neapel. „Wilhelm Guſtloff“ iſt auf ſeiner Mittelmeerfahrt in Neapel eingetroffen, wo ihm von den Behörden und dem italieniſchen Feierabendbund Dopolavoro ein herzlicher Empfang bereitet wurde. Das Kö ⸗Schiff Siri eee .o e .. are. S. e 18 EF 1 2 —— S.— 1A 22902 18 Montag, 27. Juni 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe 3. Seite/ Nummer 289 e * Mannheim, 27. Juni. An der Werkbank fehlt ein Mann Die Tore öffnen ſich wie immer, die Maſchinen kommen in Schwung, im Betrieb hat die Arbeit ein⸗ geſetzt wie jeden Tag. Nur eine Werkblank bleibt leer, der Mann, der dort ſein Werk verrichtete geſtern und vorgeſtern und die Tage vorher, der mit ſeiner Hände Arbeit die Exiſtenz ſeiner Familie ſicherte und darüber hinaus Werte ſchuf für das Volk, dieſer Mann fehlt. Er kam ſonſt jeden Tag pünktlich auf dem Fahrrade an und fuhr jeden Abend pünktlich wieder nach Hauſe. Heute tut er das nicht und wird es auch morgen und niemals mehr tun können, denn es hat ihn„erwiſcht“, wie der Meiſter in der Frühſtückspauſe ſagt. „Es“, das iſt der Verkehrstod. Der Mann, der geſtern hier noch ſtand, iſt wie immer auch heute von zu Hauſe weggefahren, nun iſt er tot. Tot durch eigene Schuld, wie ſich bald herausſtellt. Er war gewiß keiner von den Nervöſen und Ueber⸗ ängſtlichen, die ſich ſchon durch ihr unſicheres Gehabe täglich ſelber in Gefahr bringen. Er war ruhig und hedächtig, wie es ſich für einen Spezialarbeiter ge⸗ hört. Nur heute morgen vielleicht noch etwas müde, da hat er ſo im Druſeln auf dem Rad das Abwinken wergeſſen und der Lieferwagen hat ihn gefaßt. Nun ſteht ſeine Werkbank leer, vielleicht nicht lange, aber der Mann, der an ſeine Stelle tre⸗ ten wird, wird dann an einem anderen Platz fehlen, denn wir haben in Deutſchland nicht ſo viel Fach⸗ arbeiter, daß wir ſo leichthin einen entbehren können. So wie dieſe Werkbank bleiben jeden Tag in Deutſchland eine ganze Anzahl leer. Nicht immer wird der Mann tot ſein, dann iſt er vielleicht ein Krüppel geworden oder liegt zumindeſt eine Zeit im Krankenhaus. Achttauſend Tote und 160 000 Ver⸗ letzte nimmt uns in Deutſchland jährlich der Ver⸗ kehrsunfall, wieviel davon ſind Radfahrer! Nicht immer, wenn ein Radfahrer verunglückt, iſt er der Schuldige, das iſt ſelbſtverſtändlich. Aber haben die Radfahrer Urſache, Weh und Ach über das Verſagen der Autolenker oder der Fußgänger zu ſchreien? Halten die Radfahrer alle ihr Gefährte ſo in Ordnung, daß ſie verkehrsſicher ſind und bleiben? Fahren ſie alle hübſch hintereinander und nicht nebeneinander? Winken ſie alle vorſchriftsmäßig ab? Wir brauchen das alles gar nicht zu fragen, jedem Radfahrer werden ſchon ſeine Sünden einfal⸗ len. Und wenn ſie ihm nicht einfallen, weil er gar nicht weiß, wie er ſich zu bewegen und zu benehmen hat, wenn er mit dem Rade unterwegs iſt, der kann ſich dieſe Kenntniſſe in der jetzt ſtattfindenden Ver⸗ kehrsunfallverhütungsaktion verſchaffen, in der unter Verteilung von Merkblättern mit den wich⸗ tigſten Pflichten jedes Straßenbenutzers eindringlich an das Verantwortungsbewußtſein appelliert wird. Ihr ſeid Kameraden im Betrieb, warum nicht auch auf der Straße? Zum Kameradſein gehört aber in erſter Linſe, ſich ſelber in Zucht zu halten und ande⸗ ren ein Beiſpiel zu geben, gerade in den kleinen Dingen des Alltags, im Verkehr. F. G. Lebendige Brücke zwiſchen Heimat und Fremde Schaffung eines Mannheimer Wellwanderbuches Mannheims Auswandererſchickſale aus oͤrei Jahrhunderten werden erforſcht und verzeichnet gegenführen. Die für Mannheim zuſtändige For⸗ ſchungsſtelle des Deutſchen Auslands⸗Inſtituts wird Stadt der Auslandsdeutſchen durchgeführt wurde, zunächſt die Namen der Mannheimer ermitteln, die 2 N 8 8 0 2 9 7 1 7— 1— erfuhr die Oeffentlichkeit zum erſtenmal etwas von in den letzten drei Jahrhunderten ausgewandert der Schaffung eines„Deutſchen Weltwanderbuches“. ſind. Die gewaltige Arbeit zur Anlegung dieſes neuarti⸗ Alle ausgewanderten Mannheimer werden gen Geſchichtswerkes wird von der een erfaßt und in ein Buch eingetragen. — en 8 8 951 2 8 8 8 2 8 2 2 5 80 e eien e des Deu 59 55 Aus“ Die ehrenamtlichen Mitarbeiter, Männer und Frauen 1 215 2 1 95 1 1 7 5 aus allen Teilen des Volkes, werden daran gehen, ſchüngsſtelle Schwaben im Ausland“ Ratsherr Götz, aus alten Dokumenten, vergilbten Briefen und Kar⸗ in einer Unterredung einem Preſſevertreter er⸗ 5 85 7 Nan ichen 21 f 11 7. 7 e ten, die in den meiſten Familien ſicher noch zu fin⸗ klärte, wird in allen Gauen des Reiches die Aus⸗ 51 5 he M. 80 Sae⸗ wanderung lückenlos etforſcht wird für fedes Dorf den ſind, feſtzuſtellen, welche Mannheimer ausge⸗ ſeden 9 8 550 18 0 15 195 59 5 51 2 wandert ſind, und welches Land ihr Auswanderer⸗ legt Die Bucher alle nen ebe ziel war. Das Ausland⸗Inſtitut wird dann die ſo 5 12 5 a. f Sp. er Mannheimer Auswanderer ir dann das„Deutſche Weltwanderbuch“. Dementſpre⸗ gefundene Spur der Mannheimer Auswanderer in Im Rahmen der Jahrestagung des Deutſchen Auslands⸗Inſtituts, die vor einigen Tagen in der 7 fremden Ländern verfolgen. Auf dieſe Weiſe wer⸗ Bend wir also auch den die Schickſale der Mannheimer Auswanderer ein Mannheimer Weltwanderbuch angelegt. In den letzten 300 Jahren iſt auch manchem Mann⸗ heimer die Heimat zu eng geworden. Von Fern⸗ weh, Abenteuerluſt oder aus wirtſchaftlichen Gründen getrieben, ſchüttelte manch einer den Staub der Heimat von den Füßen und zog hinaus in die Welt, um dort das Glück zu ſuchen. Was iſt aus den Mannheimer Auswanderern geworden? Brachte ihnen die Fremde die Erfüllung ihrer Wünſche und und im Mannheimer Weltwanderbuch nie⸗ dergeſchrieben. So werden wir ſehen können, welche Auswirkungen die Lebensarbeit der Mannheimer Auswanderer gehabt hat, welches Schickſol ihnen die Ferne brachte, wie ſie fremde Kultur durchſetzten. In allen Gauen des Reiches iſt die General⸗ fahndung nach Dokumenten und Briefen deutſcher Auswanderer bereits im Gange. Durch wiſſenſchaftliche volkskundliche Inſtanzen ge⸗ erforſcht Sehnſüchte? Glück? Reichtum? Anſehen? Oder leitet, wird ſo unter Mithilfe eines großen Heeres zerbrachen ſie, und gingen ſie unter? Die mühſame ehrenamtlicher, im Volke verwurzelter Mitarbeiter Arbeit der Forſchungsſtelle des Deutſchen Aus⸗ ein ganz neuartiges Geſchichtswerk entſtehen, das landsinſtituts und ihrer ehrenamtlicher Mitarbeiter wollen alle dieſe Fragen einer Beantwortung ent⸗ für die Geſchichte des Deutſchtums im Ausland einen gewaltigen Beitrag darſtellt. G. Wdm. eee Muſikaliſche Feierftunde: 1000 fangen am Waſſerturm Wie Mannheim den„Tag des deutſchen Liedes“ feierte Im ganzen Deutſchen Sängerbund feierte man an dieſem Wochenende den„Tag des deutſchen Liedes.“ Der Kreis Mannheim, der 125 Männer⸗ geſangvereine umfaßt, bot diesmal wieder die Gruppe 1, das ſind die 40 Stadtvereine, auf zu der öffentlichen Kundgebung am Samstagabend vor dem Waſſerturm. Mehr als 1000 Sänger ſangen vor und mit etwa der dreifachen Zahl von Zuhörern. Der warme Sommerabend kam der ſchon bald zur Tradition gewordenen alljährlichen Veranſtaltung ſehr zugute. Kreischormeiſter Friedrich Gellert ließ mit dem Sängerſpruch des DS beginnen. Dann erklangen durch die Abenddämmerung zwei vaterländiſche Lieder(„Dem Volke“ von Wilhelm Nagel und„Deutſchland, heiliger Name“ von Wal⸗ demar von Baußnern). Der Dirigent begrüßte die erfreulich große Hörergemeinde und erläuterte das Programm, das vaterländiſche, Volks⸗, Wander⸗ und einſtimmige Lieder enthielt, die textlich ſorgfältig dem Abend angepaßt waren. Als Gemein⸗ ſchaftslieder hatte Muſikdirektor Gellert aus⸗ gewählt„Lob der Muſika“, eine Volksweiſe von 1572(„Die beſte Zeit im Jahr iſt mein..“) und „Kein ſchöner Land.“ Der Sängerchor ſetzte ſich als Anſingechor ein und ſang jedesmal vier Takte vor; die Hörer fangen an Hand der ihnen ausgehändig⸗ ten lallerdings nicht ausreichenden Texte) nach. Dann kamen zwei Volkslieder an die Reihe: Jüngſts „Es ſcheinen die Sternlein“ und Silchers„Wer⸗ bung“. Ihren Höhepunkt erreichte die Liederſerenade mit wohlgeratenen Kanons:„Laßt gemein⸗ ſam uns beenden dieſe Feierſtunde. Macht⸗ voll ſteigt gen Himmel unſer Lied aus aller Munde“. So ſchlicht, innig und einprägſam war dieſer Kanon, wie ein Kinderliedchen, und die Sänger ſan⸗ gen ihn wunderſchön vor. Gellert ließ es zweiſtim⸗ mig und vierſtimmig ſingen, und dann zunächſt ein⸗ zeln jede Stimme aufhören und ſchließlich gemein⸗ ſam aufhören. Den Beteiligten ging es ſoweit in Fleiſch und Blut über, daß ſie es auf dem Heimweg in vielen Gruppen bereits als Wanderlied ſangen. Das Schlußwort ſprach der heimiſche Sänger⸗ gruppenführer Albert Brehm. Er erinnerte daran, daß man bereits zum drittenmal den Vor⸗ abend des Liedſonntags hier am Waſſerturm als Serenade feiere, und brachte das Deutſche Bundes⸗ ſängerfeſt in Wien in den großen Zuſammenhang der jünaſten deutſchen Geſchichte. Hübſche Wander⸗ lieder Mannheimer Komponiſten(Wandern im Mai“ von Friedrich Gellert und„Pfälzer Muſi⸗ kante“ von Emil Landhäußer) ſchloſſen fröhlich heſchwingt die nächtliche Feierſtunde. Fortuna lraf die Richtigen Ein„Fünfhunderter“ brachte das Glück Sehr viele der Mannheimer„Braunen Glücks⸗ männer“ haben ſich in den erſten drei Wochen ihrer Tätigkeit bereits ein Stammpublikum erworben, das immer wieder von ihren Glücksmännern Loſe er⸗ wirbt. Zum größten Teil ſind es Leute, die weniger des Gewinnes wegen kaufen, ſondern auf dieſe Art zur Arbeitsbeſchaffung beiſteuern wollen. Sie ſind auch nie verärgert, wenn ſie zwei bis drei Nieten hintereinander ziehen, denn es ihnen klar, daß nicht jedes Los gewinnen kann. Außerordentlich erfreulich iſt es aber, daß ſich gerade hier in Mannheim die Arbeiterbhevölkerung ſehr rege am Loskauf beteiligt. Es fällt ihnen mitunter ſchwer, doch ſie wiſſen ſich meiſtens zu helfen, indem ſie in ihren Lokalen meiſtens 10 Pfennig ſetzen und zu fünft ge⸗ meinſchaftlichein Los erwerben. So war es auch geſtern abend, als im Quadrat E 7 in einer ganz kleinen Wirtſchaft fünf Erwerbs⸗ loſe an einem Tiſch ſaßen. Sie wollten gerne, als der„Braune Glücksmann“ an ſie herantrat, ein Los erwerben, doch es war ihnen nicht möglich, jeder ein Los zu kaufen, denn ſie hatten ja nicht viel mehr in der Taſche, als ihre kleine Zeche ausmachen dürfte, aber ohne zu kaufen, wollten ſie ihren Glücksmann auch nicht vorbeigehen laſſen. Ein jeder ſtiftete ein Zehnpfennigſtück und der Lospreis war beiſammen. Nun war die Frage aufgeworfen, wer von den Fünfen das Los ziehen ſoll. Nachdem ſie ſich gar nicht einigen konnten, beſtimmten ſie den Aelteſten zum Vollzug ihrer ſchweren Aufgabe, es traf einen 71jährigen Kameraden. Er überlegte nicht lange und nahm das erſte Los. Als er dasſelbe öffnete, da war es um ihn geſchehen. Er ſtand auf und konnte nichts mehr herausbringen, als„mer hawe Glück ghabt, mer hawe Glückg habt!“ Dann ging es aber los, die andern vier riß es wie elektriſiert von den Stühlen, jeder wollte das Los an ſich ziehen, denn ſie konnten es nicht faſſen, daß ganz groß darauf georuckt ſtandt⸗ „Dieſes Los hat 500 Reichsmark gewonnen.“ Fortuna hat diesmal wieder Leute beſchenkt, die es wirklich bitter gebrauchen können. Zur Lerſteſixsunfal L- BLerfiülſumgsafßtlign; Zelin PęCcliten Eli Verkehrsgemeinſchaft iſt ein Stück Volksgemeinſchaft! Vergiß das nie! Präge Dir ein und behalte gut und für immer: . icht Hnetet Oueter. entwurl: Reichtarbel Pueler. Zwolle pflicht ber Radfahrer: Srundſällch nich nepen anderen Dritte Pfücht der Nabfahrer: zumet bie Radwege beuuhen! Erft ber: Scharf kechts am Band der Zahr⸗ le Pflicht Rab fahrer 9 Jahr Kabfabrern fahren! Entwurf: Reichzarbeitigemeinſchaft Schaden verhütung. Zeichnung: Hueter Vierte Pflicht der Nadfahrer: Die Lenkflange ſteis ſeflhalten und die Füße auf den hebalen laſſen! Hueter. Entwurf: Rei U blltung Zeich Fünfte Pflicht der Nabſahrer: Nur dann überholen, wenn ge ulgend Platz ift und keine Gefahr beſleht: nach linls in wettem und nach rechts in engem Bogen eluble gen! Hueter. Oechſie Pflicht der Nabfabrer: Vor dem Einblegen entgegenlommenden 8 abwinten; nicht vergeſſen, daß die Naben del man nicht auf getennzeichnetet Hauptſtraße fabril l der Nedel zu erlennen fins! N . Halte Dich ſtreng 5 dieſe Gebote! Wer ſie übertritt, verſündigt ſich an der Geſundheit und am Wohlſtand ſeines Volkes: 5 5 0 . Hue ter. u 85 NN 7 : rr und Straßen. Achte de: Sich nicht anhangen. lein Bed führen 5 5 nach inte die Siebente Pſlicht der Rabſabrer eee e, Pflicht der Rabſahrer 8 75 3 10 e wenn ſie mit dem Bade ſeſ verbunden find! 5 5. ber Nabfabrer: Daß zahndb gets in benehros ee eee wen Fehn zit s 4. Seite/ Nummer 289 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe — 45 Montag, 27. Juni 1938 Aus Baden Badens neuer Gauſtudentenführer Dr. Oechsle gibt das Amt an Dr. Scherberger ab. OL. Heidelberg, 27. Juni. Im Rahmen des Deutſchen Studenten⸗ tages fand am Samstag im Senatsſaal der Neuen Univerſität in Anweſenheit des Reichsſtudentenfüh⸗ rers und Vertretern von Partei, Univerſität, Stadt und Wehrmacht die Amtsübergabe der Gau⸗ ſtudentenführung Baden an Pg. Dr. Scherber⸗ ger ſtatt. Nach dem Fahneneinmarſch und einem Muſikſtück(von Johann Chriſtian Bach) ſprach zunächſt Gauſtudentenführer Dr. Oechsle. Er führte aus, daß in den drei Jahren in denen er Studentenführer des Gaues Baden war, ſich eine grundlegende Wandlung vollzogen habe. Es hat ſich ein ſtarkes deutſches Studententum herausgebildet, deſſen Fundamente tief in den Grund des Volkes geſenkt worden ſeien. Dr. Oechsle ſprach ſeinen Mit⸗ arbeitern und Kameraden, auch im Namen des ſchei⸗ denden Studentenführers der Univerſität Heidel⸗ berg, Eitze, ſeinen Dank für das Vertrauen aus, das man ihm in dieſer ſchweren, aber auch ſchönen Zeit, entgegengebracht hat und gab ſeiner Freude Aus⸗ öruck, daß Dr. Scherberger nun das Amt über⸗ nimmt. Er ſchloß mit dem Appell, auch ſeinem Nach⸗ folger die Treue zu halten. Sodann ergriff Reichsſtudentenführer Dr. Scheel das Wort. Nachdem er, auf den Deutſchen Studenten⸗ tag 1938 zurückblickend, feſtgeſtellt hatte, daß ein ge⸗ waltiger Einbruch des nationalſozialiſtiſchen Geiſtes in die Hochſchule erfolgt iſt, dankte er dem ſcheiden⸗ den Gauſtudentenführer für ſeine treue Pflichterfül⸗ lung. Es ſei ihm eine beſondere Freude, das Amt nun einem alten Kampfgefährten aus ſeiner Heidel⸗ berger Zeit übertragen zu können. Dr. Scherberger trete das Amt mit allen Vorausſetzungen und Voll⸗ machten an, die eine erfolgreiche Tätigkeit ſichern. Es gelte vor allem, Vorbild zu ſein. Die Aufgabe iſt ſchwer, aber ſchön. Schließlich dankte Dr. Scherberger für das ihm durch die Amtsübergabe bewieſene Ver⸗ trauen und gab die Verſicherung ab, das Amt im Geiſte der Kampfzeit für die Verwirklichung einer deutſchen Wiſſenſchaft und deutſchen Forſchung zu führen. Es gelte weiterhin, den neuen deutſchen Studenten zu formen, der durch Selbſtzucht an Geiſt, Seele und Körper gekennzeichnet ſei. Abſchluß des Reichsſtudententages * Heidelberg, 27. Juni. Gleichzeitig mit oer Ta⸗ gung fanden am Samstag auch die Deutſchen Stu⸗ dentenmeiſterſchaften in Mannheim mit den Schlußkämpfen ihren Abſchluß. Von den Arbeits⸗ tagungen der einzelnen Aemter der Reichsſtudenten⸗ führung war beſonders intereſſant die Tagung des Amtes Preſſe und Propaganda, deſſen Leiter, Schrift⸗ leiter Rudolf Tipke, über vordringliche Aufgaben des ſtudentiſchen Preſſe⸗ und Propagandaapparates ſprach. Der Leiter des Arbeitskreiſes Preſſe und Propaganda des NS⸗Altherrenbundes, Dr. Dr. Rathert, kündigte die Herausgabe einer neuen Monatsſchrift„Der Altherrenbund“ an, die am 1. Juli erſtmalig erſcheinen wird. Pg. Erwin Link nach Verlin berufen NSG. Karlsruhe, 27. Juni. Der Leiter der Haupt⸗ ſtelle Rundfunk der Gaupropagandaleitung und Lan⸗ desleiter Baden der Reichsrundfunkkammer, Pg. Er⸗ win Link, wurde als Leiter der Abteilung Wirt⸗ ſchaft und Technik nach Berlin in die Reichsrund⸗ funkkammer berufen. Zu ſeinem Nachfolger wurde der bisherige Stel⸗ lenleiter Technik, Pg. Karl Adelmann, ernannt, während die Stelle Technik der Gaufunkſtelle Pg. Werner Wirth übernehmen wird. Pg. Karl Adel⸗ mann wurde ſomit gleichzeitig Dandesleiter Baden der Reichsrundfunkkammer. L. Mosbach, 27. Juni. Der Leiter des Bezirks⸗ amtes Mosbach, Landrat Dr. Rothmund, tritt wegen Erreichung der Altersgrenze in den Ruhe⸗ ſt and. Der Scheidende war 42 Jahre lang im Staatsdienſt tätig, darunter zehn Jahre als Landrat in Mosbach. Ausklang in Baden-Baden: Verftändigung zum Wohle des europalſchen Kulturgutes Abſchluß des zweilen Deutſch-Franzöſiſchen Kongreſſes dnb. Baden⸗Baden, 26. Juni. f Mit einem Schlußbankett im feſtlich geſchmückten Gartenſaal des Kurhauſes klang der zweite Deutſch⸗ Franzöſiſche Kongreß aus. Im Laufe des Abends richtete für die franzöſiſchen Gäſte in deutſcher Sprache einer der älteſten Vor⸗ kämpfer für eine deutſch⸗franzöſiſche Verſtändigung, Herr Mailand, der erſte Mitarbeiter des Bürgermeiſters von Verſailles, herzliche Worte des Dankes an die deutſchen Kon⸗ greßteilnehmer. Dieſer Kongreß habe gehalten, was er verſprochen habe. Er werde zu einer immer engeren Zuſammenarbeit der in ihm vereinigten Kräfte beitragen.„Wir können feſtſtellen“, ſo be⸗ tonte der franzöſiſche Redner,„daß die durch die Politik getrübte Atmoſphäre für die franzöſiſchen Gäſte ſich in Baden⸗Baden aufgehellt hat, und wir nehmen von hier die Ueberzeugung mit, daß das neue Deutſchland keine aggreſſiven Momente gegen ein anderes Land in ſich trägt.“ Der Präſident der Deutſch⸗Franzöſiſchen Geſell⸗ ſchaft, von Arnim, gab darauf einen Ueberblick über die auf dem Kongreß geleiſteten Arbeiten. Dem Erneuerer der Mit beſonderem Intereſſe wurden ſodaun die Worte des Vizepräſidenten des Comité France⸗Alle⸗ magne. Fernand de Brinon, entgegengenommen, der gleichfalls auf die großen Kulturaufgaben der beiden Völker verwies. Fernand de Brinon erinnerte unter der lebhaften Zuſtimmung der Kongreßteilnehmer an die letzte große Rede des Führers in Nürnberg, worin Adolf Hitler von den Beziehungen der Kulturvölker untereinander geſpro⸗ chen habe. Seine Worte ſeien wert, immer und im⸗ mer wieder den Nationen ins Gedächtnis gerufen zu werden, damit man die wahre Geſinnung Deutſch⸗ lands erkenne. Nach dieſen mit beſonders herzlichem Beifall auf⸗ genommenen Worten gab Miniſterpräſident Walter Köhler ſeiner Freude Ausdruck, daß nach allem, was er ge⸗ gehört habe, die franzöſiſchen Gäſte ſich in Baden⸗ Baden wohlgefühlt hätten. Wenn der große Krieg noch Differenzen zwiſchen den Völkern hinterlaſſen habe, ſo müßten die Meinungsverſchiedenheiten eben beſeitigt werden, was bei gutem Willen auch mög⸗ lich ſei. Abſchließend gab Fernand de Brinon bekannt, daß als Ort der Dritten Deutſch⸗Franzöſiſchen Ta⸗ gung 1939 Biarritz vorgeſehen ſei. Olympischen Spiele Coubertin-Denkmal in Baden-Baden eingeweiht (Eig. Bericht der NM) * Baden⸗Baden, 27. Juni. Im Verlauf des deutſch⸗franzöſiſchen Kongreſſes fand in Baden⸗Baden in der Gönner⸗Aulage die Enthüllung der Coubertin⸗Büſte in Gegenwart zahl⸗ reicher bekannter Perſönlichkeiten aus dem Kreis der Kongreßteilnehmer ſtatt. Die Weiherede hielt Dr. Diem, Vertreter Deutſchbands im Olympiſchen Comité, in der er Baron de Coubertin als den gro⸗ ßen Franzoſen und Gelehrten, den Sozialpolitiker und Hygieniker ſchilderte. Für die Errichtung ſeines Denkmals dankte der Redner im Namen des Reichs⸗ ſportführers. Die Büſte ſtammt von dem Bildhauer Gutwillinger. Zu Füßen des Denkmals, das unter dem olympiſchen Smbol der fünf Ringe die Inſchrift trägt„Dem Erneuerer der Olympiſchen Spiele, Pierre de Coubertin. Errichtet während der 2. Deutſch⸗Franzöſiſchen Kulturtagung, Baden⸗Baden, Juni 1938“, wurde ein Lorbeerkranz mit Schleifen in den Farben Deutſchlands und Frankreichs nieder⸗ gelegt. Nach Dr. Diem ſprach der Vertreter Frank⸗ reichs im Olympiſchen Comité, Marquis de Poli⸗ emed eee ore Der neue Hockenheimring Ende Juli fertig! * Hockenheim, 27. Juni. Die Umbauarbeiten an dem Hockenheimring, für deren Inangriffnahme Reichsſtatthalter Robert Wagner, Miniſterpräſident Köhler, Innenmini⸗ ſter Pflaumer und alle anderen amtlichen Stel⸗ len der Stadtverwaltung Hockenheim tatkräftige Unterſtützung zuteil werden ließen, treten jetzt in das letzte Stadium. Mit der Fertigſtellung iſt für Ende Juli zu rechnen. Damit erhält der Hocken⸗ heimring, der bisher ſchon als die ſchnellſte und ſicherſte Straßenrennſtrecke Europas galt, ſeine letzte Abrundung und Vervollkommnung. Keine andere Straße kreuzt mehr den Ring. Die ſcharfen Ecken, vor allem die Spitzkurve, wurden beſeitigt. Die Fahrbahn wird durchweg auf 7,5, d. i. Autobahnmaß, verbreitert. Die Wölbungen ſind ver⸗ ſchwunden. Zu beiden Seiten iſt der die Sicht be⸗ engende Wald niedergelegt, Grünſtreifen faſſen die Fahrbahn ein. Der alte Hockenheimring wurde um etwa 4 Kilo⸗ meter auf 7,8 Kilometer verkürzt. Die ſchärfſte Kurve weiſt noch einen Radius von 150 Meter auf; mit ihrer achtprozentigen Ueberhöhung bietet ſie keine nennenswerten Schwierigkeiten mehr. Die Aumarſchwege ſind ideal. Kurzſichtige Leute außerhalb, die mit einem auf⸗ fallenden Eifer gegen Hockenheim zu Felde zogen, ſprachen geringſchätzig von dem„kleinen Hocken⸗ heim“. Ein Blick auf die Karte hätte ſie belehren können, daß die Stadt im Zentrum des Verkehrs liegt, der im Städtedreieck Mannheim⸗Ludwigshafen, Heidelberg, Karlsruhe aus allen Richtungen zuſam⸗ menſtrömt. Im Umkreis von 100 Kilometer wohnen annähernd 6 Millionen Menſchen. Der neue Ring wird, wie von Korpsführer Hühnlein zugeſagt wurde, alljährlich Schauplatz wenigſtens eines großen Rennens von übernatio⸗ Du ſollſt nicht töten! gnac, der in der Aufſtellung der Büſte de Couber⸗ tins eine Ehrung für Frankreich u. die Franzoſen ſah, für die er der Deutſch⸗Franzöſiſchen Geſellſchaft danke. Als Letzter ſprach Oberbürgermeiſter Schwedhelm, Baden⸗Baden, der das Denkmal in die Obhut der Stadt übernahm. Mit einem Fan⸗ farenmarſch fand die Feierlichkeit ihren Abſchluß. „d- Großſachſen, 24. Juni. Der Landwirt K. Fath vom Marbacherhof ſtürzte vom Heuſtock in den Stall. Er zog ſich derartige Verletzungen zu, daß er ins Heidelberger Krankenhaus gebracht wer⸗ den mußte. 5 — Brief aus Alt-Ladenburg Tr. Ladenburg, 27. Juni. Die von der 1. Schützengeſellſchaft Ladenburg ge⸗ plante Fahrt zu Vater Schlageter nach Schönau mußte aus Rückſicht auf verſchiedene Abhaltungen von Schlageterfreunden auf den 3. September ver⸗ legt werden. Die Einwohnerzahl Alt⸗Ladenburgs betrug Anfang Juni 5148(im Vormonat 5136). Da⸗ von waren 2465(2455) männliche und 2683(2681) weibliche Einwohner. In Konfeſſionen getrennt 2594 (2587)) Katholiken, 2323(2316) Evangeliſche, 40(40) Altkatholiken, 41(41) Gottgläubige, 96(95) Sonſtige, 56(54) Juden. Die Einheiten der Rotkreuzvereine— Ortsmän⸗ nerverein und Frauenverein— wurden zu einer Ortsgemeinſchaft des Deutſchen Roten Kreuzes ver⸗ einigt. Der bisherige Leiter des Ortsmännervereins, Prof. Sättele, wurde Führer und Frau Ida Henninger zur Stellvertreterin ernannt. Zum Führerrat gehören ferner die Herren: Franz Rum⸗ mel und Auguſt Schäfer, ferner die Damen: Moli⸗ tor, Lackert, Schanz und Beedgen. Die Ortsgemein⸗ ſchaft Ladenburg zählt zur Kreisſtelle Mannheim. Der Ladenburger Verkehrsverein hat ein Preisausſchreiben für die beſten Aufnahmen von Labenburgs Schönheiten und Beſonder⸗ heiten erlaſſen und namhafte Geldͤpreiſe in Ausſicht geſtellt. Viele Liebhaber⸗Lichtbildner durchforſchen nun die alte Stadt nach charakteriſtiſchen Motiven. In dankenswerter Art ſtellte eine Reihe ſozial eingeſtellter Bürger den Kriegsbeſchädigten zu der alljährlichen Ausfahrt, die diesmal Raſtatt zum Ziel hatte, ihre Wagen zur Verfügung. In Stuttgart angekommen, beſichtigten die Ausflügler das Schloß. Auch in Raſtatt wurden alle Sehens würdigkeiten in Augenſchein genommen. Unter den drei jüngſten Fallſchirmpiloten, die beim Mannheimer Großflugtag wagemutig ihre Kunſt zeigten, befand ſich der Sohn eines Laden⸗ burgers, des Oberlehrers Münz(Epfelbach), der Hitlerjunge Reinhold Münz, der erſt 17 Jahre alt iſt. * Lörrach, 23. Juni. Im benachbarten Bro m⸗ bach iſt a das Anweſen des Karl Fried⸗ rich Fingerling in der Hüſingerſtraße vollkom⸗ men ausgebrannt. Die Scheuer, in der nur wenig Futtervorräte lagerten, iſt ganz vernichtet worden. eee Blick auf Ludwigshafen: Liedſonnkag in großer Form 3500 Sänger gaben Leiſlungsproben auf dem Kreisſängerfeſt des Rhein-Haardt-Kreiſes h Ludwigshafen, 27. Juni. Unſere Stadt ſtand am geſtrigen Liedſonn⸗ tag mehr noch als in vergangenen Jahren im Zei⸗ chen dieſes herrlichen deutſchen Kulturgutes. 3500 Sänger und Sängerinnen des Rhein⸗Haardt⸗Krei⸗ ſes im Gau XIII,„Weſtmark“, des Deutſchen Sän⸗ gerbundes hatten ſich eingefunden, um ſich erneut im deutſchen Lied kulturpolitiſch zu Volk und Va⸗ terland freudig und begeiſtert zu bekennen. Selbſt als ſich die Gäſte um die Mittagspauſe zu Tiſch be⸗ geben hatten, erſcholl aus zahlreichen Gaſtſtätten der Innenſtadt manche frohe Weiſe, und aus der „Stadt der Arbeit“ wurde für einen Tag eine „Stadt des Liedes“. Höhepunkt aller Veranſtaltun⸗ gen war die Volksdeutſche Weiheſtunde am Sonntagnachmittag auf dem Neuen Marktplatz, den die Stadt wie üblich mit hohen Fahnenmaſten geſchmückt hatte. Auf Lautſprecher⸗Anlage hatte man diesmal verzichtet, 3500 Sänger dringen mit ihres Baſſes Grundgewalt und helleuchtenden Tenören auch ohne die Hilfsmittel neuzeitlicher Technik durch bis zu den Ohren und Herzen der entfernteſt ſtehenden Hörer. Neben den Gäſten auf dem wei⸗ ten Platz ſelbſt gab es kein Haus ringsherum, deſ⸗ ſen Bewohner die feſtlichen Klänge nicht ans offene Fenſter gelockt hätten. Eingeleitet und geſchloſſen wurde die Volks⸗ deutſche Weiheſtunde von Maſſenchören der 3500, die Kreischorleiter Leibrock⸗Neuſtadoͤt a. F. W. ſicher leitete. Er ließ beginnen mit dem Sänger⸗ ſpruch des DSB. und des Sängergaues Weſtmark. Der Maſſenchor„Volk, baue das Reich“ von Lud⸗ wig und„Deutſches Volk“ von R. Carl leiteten ein⸗ drucksvoll über zur Begrüßungsanſprache Oberbürgermeiſters Dr. Stolleis. Ludwigshafen freue ſich, ſo führte er u. a. aus, daß das Feſt hierher gelegt wurde, und daß die Fahre vorſichtig! naler Bedeutung ſein. Feſt ſteht fetzt ſchon, daß im September d. J. das Internationale Motorrad⸗ rennen für Lizenz⸗ und Ausweisfahrer ausgetragen wird. Weitergehende Entſcheidungen ſind noch in der Schwebe. L. Neckargemünd, 27. Juni. Dem beim hieſigen Poſtamt beſchäftigten Telegraphenleitungsaufſeher Philipp Kirſch wurde im Rahmen einer Betriebs⸗ feier vom Vorſtand des Poſtamtes, Poſtmeiſter Kurz, für das 25jährige Dienſtjubiläum zuin erſten Male das vom Führer geſtiftete Treudienſt⸗Ehrenzeichen in Silber überreicht. Auch der Reichspoſtminiſter ſowie die Reichspoſtdirektion Karlsruhe ließen ihre Glück⸗ wünſche übermitteln. Gäſte überall mit ihrem Lied erfreuten. Künſtleriſch biete zwar dieſe Stadt nicht ſehr viel ſie habe ſich aber ſtets für Kunſt und insbeſondere Muſik und Geſang begeiſtert. Deutſche Sänger ſeien überall ſtets gern geſehene Gäſt e, denn das Lied iſt das ſtärkſte Bindemittel: ob im SA⸗ Sturm oder in der Werksgemeinſchaft oder im Dorf. Die größte Gemeinſchaft, unſer Volk, ſei undenk⸗ bar ohne das Lied, ohne das Volkslied, ohne die Nationallieder. So begrüßte Dr. Stolleis die Gäſte namens der Stadt nud der NSDAP. und wünſchte ihnen, daß ſie wieder die Herzen aufſchließen möch⸗ ten dem deutſchen Lied und dem deutſchen Sang. Der ſtellvertretende Kreischorleiter König wür⸗ digte den tieferen Sinn des Liedſonntags und des Liedes. Mit den Liedern der Nation und zwei Maſſenchören(Gläſer⸗Gößlers„Flammen empor“ und W. v. Baußnerns„Deutſchland, heilger Name“) klang die Weiheſtunde würdig aus. Den anſchlie⸗ ßenden Feſtzug 1900 Lu.⸗Mitte, Lu.⸗Süd und Neu⸗ Frieſenheim zum Hindenburgpark führte der Muſikzug der SA⸗Standarte 17 unter Leitung von Muſikzugführer Rillig und die Fah⸗ nenabordnugen mit alten und neuen Fahnen an. Sängerkommers mit Muſik und Chorgeſängen ver⸗ einte die Gäſte und ihre Angehörigen in der großen Halle zu fröhlichen geſelligen Stunden. In dieſer ſelben Halle war bereits am Vormit⸗ tag das Feſtkonzert abgewickelt worden, das die aus⸗ wärtigen Sänger, örtlich zuſammengefaßt, auf das Podium brachte, während die einheimiſchen San⸗ gesfreunde, nach Stadtteilen zuſammengeſchloſſen, bereits das Feſtkonzert am Samstagabend im J. G. Feierabendhaus beſtritten hatten. Das Feſtkonzert der Einheimiſchen litt unter der drückenden Schwüle des Abends. In gewiſſenhafter Vorbereitungsarbeit hatten die ver⸗ antwortlichen Männer der J. G. ausprobiert, daß die Ventilatoren des ſtörenden Geräuſches wegen während des Konzerts ruhen mußten. Die Ge⸗ meinſchaftsleiſtung gab auch dieſem Auftakt das Ge⸗ präge. Gruppenchorleiter H. Lehmler hatte ſämt⸗ liche Vereine der Sängergruppe Lu.⸗Stadt zu einem Maſſenchor(R. Ayßlingers„Hymnus an den Ge⸗ ſang“) zuſammengefaßt. Rud. Laux geſtaltete mit den Vereinen aus Mundenheim und Gardtenſtabt „Das Volkslied im Wandel der Zeit“.„Das Lied der Romantiker“ brachte nach Schubertchören der Frieſenheimer Vereine(L. Seneſtrey) Darbie⸗ tungen der Vereine aus Lu.⸗Nord, die Dr. Waſſer⸗ mann leitete. Geſtützt insbeſondere auf den Ge⸗ ſangverein BASF., dem größten pfälziſchen Mäu⸗ nerchor, der diesmal ſozuſagen Gaſtgeber war, er⸗ klangen Schumanns„Die Roſe ſtand im Tau“ und „Waldlied“(aus„Der Roſe Pilgerfahrt“); Dicht⸗ und Tonkunſt reichen ſich hier die Hand zu beſtrik⸗ kendſtem Zuſammenklang. Frau Jſolde Waſ⸗ ſermann begleitete das Waldlied am Flügel, eben⸗ falls mit Hingabe und ſtarkem Einfühlen in den ſeeliſchen Bau dieſes romantiſchen Kunſtwerks. Die folgenden Weberſchen Chöre entſprechen mit ihrem Kampfgeiſt der männlichen Grundeinſtellung unſerer Zeit beſonders gut. Mit Balladen in Siegert⸗ und Hegar⸗Bearbeitung(geſungen von den Lu.⸗Süd⸗Ver⸗ einen unter Emil Sieh) ſchloß der Abend, den die JG⸗Gärtnerei feſtlich umrahmt hatte. Das Feſt⸗Konzert der Auswärtigen zeigte als zugkräftigſte und beſonders zeitgemäße Liedergruppe 14 Kompoſttionen um„Soldaten⸗Kame⸗ raden“. Dem Ohr angenehmſte Abwechflung boten die Gemiſchten Chöre unter Leitung des Kreischor⸗ leiters. Lebendige Anregungen für die Praxis ver⸗ mittelten die Lieder mit den verſchiedenſten Einzel⸗ Inſtrumenten(„Fröhlich Volk“). Das Konzert der auswärtigen Vereine zeigte, daß außerhalb der Großſtadt die Sorge um den Nachwuchs der Geſang⸗ vereine glücklicherweiſe nicht entfernt ſo drückt wie bei uns. Dr, Fritz Haubold 122— 22. S 5 6 n 0 588 Nummer 289 Neue Maunheimer Zeitung“ Abend⸗Ausgabe * u 1938 Montag, 27. Ni 1 ken, Ich jagte ſtrahlend zu einem der Buchmacher, die in großer Zahl vor dem Rennen Wetten ausgeboten hatten und wollte einen recht erheblichen Gewinn abholen, denn ich hatte mit guter Spürnaſe auf Roſemeyers Sieg geſetzt. Nicht wenig erſtaunt war ich aber, als von den Buchmachern, die vorher ſo zahlreich vertreten waren, kein einziger mehr auf ſeinem Platz zu finden war. Sie alle hatten ſich dünne gemacht und Hunderte enttäuſchte Wetter zerſchlugen ihre Stände, ohne jedoch damit zu ihrem verlorenen Gelde zu kommen. Recht ärgerlich! Dann großes Halali— Jagd vorbei! Das letzte Rennen des Jahres 1937 war gefahren, die Aera der 750 Kilogramm⸗Formel beendet. urven, Ein Tatsachenbericht von K. G. v. Stackelberg schrecksekunden Einen Tag ſpäter trafen wir uns alle noch ein⸗ mal in London, wo Carl Howe, Senior der Renn⸗ bahn und Vetter des engliſchen Königs, eine Coctail⸗ partie gab. Und dann flog ich ab nach Paris und freute mich diebiſch, dort Caracciiola, Brauchitſch und Neubauer, die lange vor mir mit der Eiſenbahn ab⸗ gefahren waren, bereits friſ ſch gewaſchen und umge⸗ zogen im Hotel Aſtor bei ihrer Ankunft begrüßen zu können. Wir amüſierten uns köſtlich in dieſen Tagen und wir konnten das ja auch mit gutem Gewiſſen tun, denn das Jahr war vorüber, die Pflicht getan. Brau⸗ chitſch hat, glaube ich, während des ganzen Jahres zuſammen genommen nicht ſo viel Alkohol getrunken wie in dieſen wenigen Tagen in Paris. Abgeſang mit Rekordgeheul Schlußpunkt, allerletzter Schlußpunkt war dann bie Rekordwoche der ONcs auf der als Rekordoſtrecke ſchon traditionell gewordenen Autobahn Frankfurt- Darmſtadt. Auto⸗Union und Mercedes⸗Benz Spezial⸗Rekordkonſtruktionen, rieſenhaften linienwagen, aus denen nur ein kleiner Teil des Fahrerkopfes herausſchaute, aufmarſchiert. Man hatte die Stromlinien verkleidung nach letzten Er⸗ kenntniſſen bei beiden Rennen durchgebildet, hatte die Motoren ſo weit es ging heraufgekitzelt. Und nun wollten beide deutſchen Rennfirmen noch eine letzte große Probe machen, auf welche Spitzengeſchwindigkeit ihre Wagen maximal herauf⸗ zutreiben ſeien, was mancherlei Rekorden das Ge⸗ nick brechen ſollte. Auch BMW e und DW waren mit Rädern zur Stelle. Henne, um mit ſeinem BMW⸗ Stromlinienei den abſoluten Weltrekord zurückzu⸗ erobern und damit wieder ſchnellſter Motorradfahrer der Welt zu werden und Da W, um zahlreiche inter⸗ nationale Rekorde der 250er und 175⸗cem⸗Klaſſe an⸗ zugreifen. Von den frühen Morgenſtunden ab ſtanden wir auf der Bahn. NScͤK⸗Kameraden hatten abgeſperrt. Telephonzellen ſtanden für die Preſſevertreter be⸗ veit. Die Monteure der Auto⸗Union, von Mercedes⸗ Benz und BMW e knobelten und baſtelten an den Maſchinen herum. Immer wieder ging eines der Fahrzeuge auf die Strecke, orgelte los und verſchwand nach raſantem Anzug mit irrſinniger Geſchwindig⸗ keit in der Ferne. Fäden wurden über die Bahn geſpannt und von den Rennern zeriſſen. Die elektriſchen Zeitabnehmer⸗ apparate tickten und regiſtrierten unerbittlich und genau die Zeiten mit Bruchteilen von Sekunden. Immer wieder viel ein neuer Rekord, immer weiter wurde verſucht, immer höher wurden die Grenzen geſpannt. Toll dabei die Schwierigkeiten, die ſich bei dieſen immer neuen Vorſtößen in unbekanntes Gebiet er⸗ gaben. Ernſt Henne z. B. hatte ſeine BMW⸗Weltrekord⸗ maſchine nach folgerichtiger, noch konſequenter als waren mit Strom⸗ bei den vorangegangen Rekordfahrten ſtromlinien⸗ förmig durchbilden laſſen und nun ſtellte ſich heraus, daß gerade wegen ihrer reinen Stromlinienform die Maſchine nicht auf der Bahn zu halten war, weil der Luftwiderſtand ſie nicht mehr auf Kurs hielt, ſo daß ſie von einer Seite der Bahn zur andern pen⸗ delte und infolgedeſſen nicht auszufahren war. Aehnlich ging es Mercedes⸗Benz. Hier führte ein kleiner unſcheinbarer Stromlinienfehler dazu, daß ſich der Renner von einer beſtimmten Geſchwindig⸗ keitsgrenze ab mit ſeinen Vorderrädern von der Bahn hob und infolgedeſſen gleichfalls nicht voll aus⸗ zufahren war. Nur die Auto⸗Union hatte Glück,. Bernd Roſemeyer kletterte immer wieder in den Sitz ſeines Rekordgeſchoſſes und brach einem Rekord nach dem andern das Genick, und auch ſeine Kame⸗ raden im Motorradſattel, Winkler und Kluge, konn⸗ ten ſich auf ihren DW. Maſchinen manche neue Beſtleiſtung erobern. Ganz unvorſtellbar übrigens für den Laien die Anforderungen, die bei ſolchen Rekordfahrten an den Fahrer geſtellt werden.„Lieber drei große Preiſe, als einen einzigen Weltrekordverſuch,“ ſagte Roſe⸗ Ernſt Hennes ſchwerſte Und doch, ſo toll manches Erlebnis Ernſt ennes bei Rekordverſuchen auch geweſen iſt, ſo oft auch hier alles auf des Meſſers Schneide ſtand, ſo oft ſein Leben an einem ſeidenen Faden hing ragt man ihn nach ſeinem tollſten Erlebnis, dann ſagte er: „Das war damals bei einem meiner erſten Renn⸗ wagenſtarts auf Mercedes⸗Benz bei der Copp Acerbo. Das war ein tolles Rennen. Wir kämpften auf Biegen oder Brechen gegen die Alfas. Es regnete beim Start und als wir da in einem Rudel mit heulenden Motoren ſtanden, bereit, jede Sekunde loszuraſen, da flogen meine Nerven, denn ich war verdammt in Unordnung geraten, weil ich mich vier Wochen vorher auf dem Nürburgring mit meinem Wagen überſchlagen hatte. Und ſo ettvas bleibt einem in den Knochen ſitzen. Der Startſchuß fällt, Regen ſprüht auf, Waſſer ſpritzt in einer Wolbe um uns her und jeder ver⸗ ſucht, ſich eine günſtige Lücke zu erobern, und mög⸗ lichſt weit beim Start nach vorne zu kommen. Ich habe mir eine ganz günſtige Poſition erobert und jage ziemlich weit vorne über die Strecke. Nach einigen Runden aber merke ich, wie mir das Publikum droht und ſich merkwürdig feindlich zu mir einſtellt. Ich ſpüre die Menge am Streckenrande wie eine böſe drohende Mauer, die mich aus irgend⸗ einem Grunde mißbilligt. Warum? Ich drehe mich um und ſehe, wie ein franzöſiſcher Fahrer auf ita⸗ lieniſchem Wagen hinter mir liegt und mir mit der Vier Jahre unterwegs mit deutschen Rennfahrern meyer damals. Und einmal, als er die 400⸗Kilo⸗ meter⸗Grenze bei einem gelungenen Verſuch weit überſchritten hatte und ein neuer Rekord gelungen war, mußte man Bernd bewußtlos aus dem Wagen heben, weil die pſychiſche und phyſiſche Anſpannung ſo groß geweſen war, daß ihn nun nach der gelun⸗ genen Leiſtung, nach vollbrachter Aufgabe in plötz⸗ licher Erſchlaffung die Kräfte verließen. Was aber muß es für Ernſt Henne für ein Ge⸗ fühl ſein, wenn er auf das Gummibett ſeines Mo⸗ torrades gelegt wurde und ſich über ihn der Leicht⸗ metalldeckel ſchloß, ſo daß er wie in einem gläſernen Sarg eingeſchloſſen war. Wie ein lebendiges Tor⸗ peoͤb ſchoß er ſich ab, zog die kleinen Stütz rädchen. die im Stehen das Fahrzeug im Gleichgewicht hal⸗ ten, herauf und jagte die Bahn entlang. Manchmal drückten ihn Seitenböen bis an den Rand des Grün⸗ ſtreifens, oft brauchte er die ganze Bahn, um die Maſchine abzufangen, und wenn irgend etwas paſſiert wäre, dann hätte von Fahrzeug und Fahrer wohl kein Stück ganz bleiben können. Rekordverſuche ſind immer Vorſtöße in neue, völlig unbekannte Be⸗ zirke. Man weiß nie, was erfolgt, wenn man die Maſchine noch um ein paar Kilometer ſchneller aus⸗ fährt, weiß nie, wie das Material. wie Straße und Witterungsverhältniſſe auf das Wagnis reagieren. Rennfahren iſt der Verſuch, die hundert Prozent des Möglichen auszunutzen, man muß an 999 Pro⸗ zent herankommen. Ueberſchreitet man aber die hun⸗ dert Prozent, dann muß man das bitter bezahlen. Rekoroͤverſuche aber ſind ſtändiges Valaneieren auf es Meſſers Schneide der hundert Prozent. Sie müſſen aber ſein, denn Rekordverſuche ſind die Ge⸗ burtsſtunden des Fortſchritts, ſind Einſatz von Men⸗ ſchen und Maſchinen im Dienſte der Weltgeltung der Nationen. Reſtloſer Einſatz! Jahrt Fauſt ö roht. ihn nicht vorbei laſſe. Die Menge denkt anſcheinend, daß ich Ich mache ihm Pbatz und hole ihn mir zwei Runden ſpäter wieder. Von da ab erhellen ſich die Mienen der Zuſchauer. Aber dieſes Ereignis ſollte noch ſeine Bedeutung haben. Ein paar Runden ſpäter hält vor dem Erſatzteil⸗ lager der bisherige Spitzenreiter Guy Moll. Carac⸗ ciola liegt vorne. Gerade macht ſich Moll zur Wei⸗ terfahrt bereit und kurz hinter mir muß er wieder ins Rennen gegangen ſein. Wie jetzt eine lange ſchmale Gerade vor mir kommt, eine Gerade, auf der man voll aufdrehen muß, auf der aber unmög⸗ lich mehr als in Wagen Platz hat, da ſpüre ich, daß Moll hinter mir iſt. Er wird doch nicht etwa im Rauſch des Rennens verſuchen wollen, hier auf die⸗ ſer ſchmalen Geraden an mir vorbeizugehen? Das wäre unmöglich, das wäre Wahnſinn. Denn bei dem hohen Tempo, das wir hier drauf haben, ſind die Wagen unmöglich auf Strich zu halten und tanzen hin und her. Da aber, jetzt ſchiebt ſich auf meiner linken Seite ein roter Kühler nach vorne, jetzt iſt das Vorder⸗ vad des anderen in der Höhe meines Hinterrades. Mich packt kaltes Grauen, ich ſtarre geradeaus und verſuche mit aller Anſtrengung, mein Fahrzeug auf gerader Linie zu halten. Wenn ich jetzt einen Zenti⸗ meter herübergehe, muß ich mit dem Wagen des andern zuſammenſtoßen. Dann werden ſich unſere Räder verhaken und alles iſt aus. Die Sekunden dehnen ſich und werden ſchwer wie Blei. In ſolchen Momenten kann man graue Haare bekommen. Jetzt plötzlich iſt der rote Kühler des andern verſchwun⸗ den. Die Bahn iſt frei, ich jage weiter. In der nächſten Runde ſehe ich, wie an der Stelle, an der mich der Alfa überholen wollte, ein zerſchmet⸗ terter Wagen am Rande der Strecke ziegt. Es war Guy Moll, der hier töoͤlich verunglückte. Infolge des Zwiſchenfalles im»rſten Rennens aber wollte man mir dann ſpäter die Schuld an dieſem Unfall geben. Eine eingehende Unterſuchung aber ergab dann Gott ſei Dank meine völlige Schuloͤloſigkeit. Das war mein ſchlimmſter Gang. Grund dafür, daß ch das Rennwagenfahren wieder gelaſſen habe.“ Dieſe Geſchichte erzählte uns einem Abend nach Rekordverſuchen bahn. Teil des Und mit ein hald Ernſt Henne an auf der Auto⸗ En de gussicht Wetterbericht des Reichswetterdienuſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 27. Inui 1938: Nach⸗ dem es bereits am Samstag in Suüöodeutſch⸗ land zu vereinzelten, teilweiſe aber ſchweren Wär⸗ megewittern gekommen war, brachte die Nacht zum Sonntag mit dem Eindringen kühlerer Meeresluft vornehmlich im Südweſten und Süden vielerorts weitere gewittrige Niederſchläge. Hinter der Stö⸗ rungsfront ſtellte ſich am Sonntag wieder Aufhei⸗ terung ein, doch blieb es kühler als ſeither. Bei England iſt ein neuer kräftiger Wirbel in Entwick⸗ lung der ſeinen We ghauptſächlich nordwärts neh⸗ men und daher unſer Gebiet nur mit ſeinen äußer⸗ ſten Ausläufern berühren wird. Vorausſage für Dienstag, 28. Juni Meiſt wolkig und Neigung zu vereinzelten Niederſchlägen, bei kräftigen ſüdweſtlichen bis weſtlichen Winden nur mäßig warm. Höchſttemperatur in Mannheim am 28. Juni 1938 A 26,8 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 27. + 14,3 Graö; heute früh halb 8 Uhr + 16,8 Grad. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr 5 Grad Waſſer⸗ und + 16 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni Win- Bede 2 24. 20 2% Neu e 2 25 28. n. Rheinfelden 3,333.7 3,303.25 3 260 Kaund 206 2860287.85 g 35 60 30 0 a 0 230.5250 dehl.353.603 523 55.50 5 Maxaun 528525 770 248,714 We Nege Mannbeim.55.39 44 09 45 3 8 454 Mannheim(4, 20 45 20425 20.17 Haupeſchriftleſter und derantworktich für Politik: Dr. Alois Wlu bauer. Stellvertreter des Hauptſchriftlettere und verantwortiſch für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: l. B. Dr. A. Win bauer.— 7 delsteil: i. V. Willßp Mäller. Lokaler Tell: l. B. C. M. Fennel.— Spork: W. Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Grech und Bilderdlenſte Curt Wilhelm Fen 8 ſämkliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Or. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenan, Südweſtkorſo 60. Für unverlangte. 20 5 Gewähr.— Rückſendung nur Räckporto. Herausgeber, Drucker und enter Neue Mannbeimer Zeitung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1, 46. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen Jakob Faude, Mannbeim. Zur Zeit Preisliste Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe A Abend und Mittag erſchelnen glelch⸗ zeitig in der Ausgabe Ausgabe 4 Mittag ber 10 800 Ausgabe A Abend über 9 500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Mai über 21 500. 2 Anleihen d. Kom.-Verb. Jberheſſ. Pr.⸗Anl. 136,0 136,0 Frankfurt Deulsche iestver zinsl. Werte Otsch. Staatsanleihen 8 27. 25. . 104,0 10,8 Stadtanlelhen 8 4½ Augsburg 28 4½.-Baden 26 4½Berlincoldz4 4½%½ Darmſtadt 28 4½%½ Dresden 20. 4½ 00 Frankf. 26 ½ Hanau 26 45—ſ Fabel 26 4% Judwigsh. 26 ½% Mainz 26 A. 4½% Mannheims 4—ů do. 27 4½ Pirmaſens 28 5 Ulm 268 A- Mannbeim Ausl Pfandbriefe u. Schuld- verschreibungen Kreditanstalten der Länder 1 Bauern 27. 45 K5 29 A. 55 ene 5 ½ Thüringen 4% bo. 2 K. 90,75 ö Vt. gt. bahn 85 4. do. v. 88 R. 5 48 Rpoſt 34. do, R do. do, 13777 457 47 4 4½% Pr. Ld.⸗Pförf. Anſt. G ⸗Pfbrf. R 19 R 22 do..⸗Rom g 100,0 100,0 Wohn „ 100,2 100,2 Landes- und Provinz: 25 hanken, kom. Siroverb 5 4½dũ6Bad..⸗Odök. Mannh. 29, k 2 4 b, Goldsb Al 5 e 3 4½ Odskom. dl. Gtroz. f. Heſſen R 2 R 10 R 13 4½ Naſſaugdsbk, Gpfbr. 25, A 1 4 do, Kom. 26 81 27 25 Goldhyp. Pfandbriefe 27, W. v. Hypothekenbanken 2 28. 4% Rh. Hyp.⸗ Bt. Mannh—4 4¼ do. R 35,36,39 5¼ bo. Lig. fbr. 3ůõ5 Rh.-Hyp Bk. G. om. Rl-Ill deSüdd ober. 27 Lig. Gpfbr. 8 und U 8. A. * 1 Württ Hyp.⸗ Gpfbr. 1, 2 4½. Eidtv, 1 J. Schuldverschrelbung. 5 Krupprreibſtoff 6 Lindner Brau 26 5 Neckar Stuttg 8 5 Röchling, Elſen 101 10 101, 2 1000 100.0 100,0 100,0 500,6 100.5 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 4% Bayrodener, Würzb. 5 N- in 4% Bayt. Sandw⸗ dank R 32 n von* 4½% Friftröyp. Bk. R-44. 5½ do. Lig. Pf. . %do. Gold gom, 100,7 100.7 101,2 101, 100,0 100,0 100,0 100,0 100,6 100,0 100,0 100,0 100,0 100, 101,0 101.0 100,1 100,5 100,1 100,5 100,0 100,0 100,0 100,0 4½ do, Pfr. ⸗Bt, Gpfbr. km lll u. 1 5½ do. Lig. k U 100,2 100.2 75 0* 100.0 100,7 27... 27.. adiſche Mach. ayr. Br. Pforzh. Bayr. Motorenw. Bemberg, J. P. au Berger rauer, Kleinlein Bronce Schlenk, Brown. Boveri 1 Heidelbg. hem. Albert. alm ler⸗Benz emag Dt. Gold. u. Siiber Dit. Steinzeug Dürrwerke Durlacher Hof Werger * b 1000 100,8% 100,0 99,75 100,0 100,0 99,75 99,87 100,7 100,7 %½ bo. Rom. E 5% Goth.. Hank& 2 4% Nein 5 Bk. Gpfbr.k U, I, Au 1 0 in Aktien umwandelbar Rar 2. 8 13170 131.0 ohne Zins verrechnung Keckurstuttg. 21 103,0 103,0 100% 100,0 100,7 100, 7 do. „ 4383 0 1985 1838 1937. * 10„ Alben Dr Relch 13175 — 4% Heſſ,Sdsdk. 26, 103,5 27 u. 28. R 1, 2, 7, 8 und 9. 4% do., Wold⸗ 1 Schulbv. 977 Apeſſ. g.-Hypb Lig. o. Ant.-424 do. 100,2 100,2 100,0 100,0 100.7 100,7 Dt. Rom. S. Hbl. 31 12 Landschaften % Oſtpr. Lanbſ e 576 bo.—19—8 140,0 8. A, 405 1 ne 152.5 Industrie-Aktien E Gebrüder„, 69.— 60,.— E G.„„es Anbrege-Noris 101% 100.0 101% 5 100,0 5½ Preuß. Boder. 21g. Gold Vi Lit. K- u. Jo. 165,5 100,7 100.81 do, Zellſteff Aſchaff. Buntr 95.— 95,50 17 5 122,0 121,5 Awad, 80 Nan e Eßlinger Ma Ettlinger 5 55 Expoxtmalz 5.14 r, Gebr. Farben ———(Jetter) Idmühle papier riedrichshütt oldſchmidt 90 leser Bene Großkraft. Mühm. Grün& Bilfinger afenmu 775* aid u. Hanauer Hohe Hanfwerke Füſſen Harpener Hartmann 4 Dr. Henninger Brauer Heſſen⸗ Holzmann. PB. ee„„„%% lein, Schanzlin Kolb u. Schüle, Ronſerven Urgun Kraftm. Altwülrtt, ech, Elektrizitat wenbr. Münch Judwigsh. Ak. Br. to. alßzmühle ſalnkraftwerk ainzer Akt. ⸗Br. Mez 0 Moenus. 2 Motoren Darmft. Rd 5 *„ aſſ. Gas 8. norr, Heilbronn 24 Pens. dattſtein 1500 150,0 127.0 127,0 165,0 165,0 1670 1070 223.5 223,5 117.0 art⸗n. 72 fälz. Mühlen 00 Pf. reßh.⸗Syrit ieee 0 St. o. or 11 W 5 140,0 139,7 R. W. E. 121,0 120,2 Roeder, Gebr. 0 103,3 104.0 10958 108.5 120,5 120,5 92,— 92,5 219.00 alzwk. Heilbronn chlinck& Co. Schrifig.Stemgel Schwarz ⸗Storch. Seilind.(Wolff) Siemens⸗Reinig. Sinalco Sinner, Grünw. 1* Sildd. Zucker 83 1 erein dt. Oelfab. bo. Glanzſtoff do, Gothania do. Strohſtoff do. Ultramarin Voigt& Haeffner Volthom. Seil 9 153, 7 128,0 128, 0 ——* 97.— 07.— rttemb. Elektr. ulle, Brauerei 73 0 Waldhof 81.— 81.5 Sank- Aktien Badiſche Bank Fom.⸗ u. Privath Deutiche Ban; Dresdner Bant Frankfurter Bank do, Hyp.⸗Ban! Pfälz. Hyp.⸗Bank Reichsbank. Rhein. Hyp.„ant Mürttbg. Bank, 97.— 104,5 104.5 Amillek nieht Umtausch 4½⁰ Fal Fiie⸗ 61 von 1926 995% 479ʃ6 440% Ruhrwohnungsban 5% Iſtheinelbe Union, 110,0 110,0 144,5 143,7 113% 113,7 120,2 120,2 11155 1116 115.0 115.0 104.5 193.0 149,5 148.7 112.5 112.5 5% f Mannheim 1. Pfalzwerke 1941 4ů5 10 Rh.⸗Weſtf. Elektr. Unl. von 1927 1952 Verkehrs- Aktien Bod, AG. f. Röein⸗ ſchiff. und See⸗ transportilihm, 124,2 124,0 At. Reichab Uar⸗ 5 2 90 Versſlcherungen Bad. Aſſekuranz⸗ .-., Mhm 35,— Mannheim, Ver Württ Transport — 35.— notlerte Werte Obllgationen D...᷑ʃ.II tällig! 27 1 Juni ektr.⸗Werte 1951. „ 19280 1053 „ 1080 1955. 1958 1946 „ „„„ 27. 25 Berlin Deutsche lestverzinsl. Werte Anleihen: Reich, Länder, Reichspoſt, Rentenbriefe, Schutzgebiete 188 27. 25. 5 Di. Reichsanl. 27 101.9 101,0 ½% R- Schatz 385 99,80 99,80 4½ bo. 1066 2. F. 4Reichsanl. 1984 e 1 6% Preußen 1028 4½% do, 1986. 457 Baden 27 165 Bayern 27. %. Ser. An, „ eeen schee 29 99,87 99,87 ½ Heſſen 1929 9% Sachſen 1927 71 N.. 4 44% de. 30 8. 1 4½½ Kaſſel Bz. Verb Oſtpreuß. Alibeſ.⸗ Pommern Alib. 1 Rheinprov. Altbeſ 4 Altbeſ. We falen Altbeſ. 4½ Aachen v. 28 4½Berlinch⸗S.33 4ůõ Bochum 29 4½ Braunſchw. 26 4½ Breslau 28 J 4% Duisburg 28. 4½ Düſſeldorf 26 4½ Eſſen 28 4½ Kaſſel 29. 4½ Leipzig 28. 4½ Mannheim 0% de. 27 4½ München 29 4½ Pforzheim 20 4 8 4% Wiesbaden? s. 99,12 ManndeimAltbeſ. 137,3 138.0 50 138,0 138,0 8 4 ½ Weſtf. L. Gd 138.2 138,2 4 5 5 ½% Bayr 5¼ Berl. Ui. ½ Braunſchw Hann. Hup. 4½% Pr. Sdsrtbk. Gd. Rentbr.f,: 524 do. Lig. Gdrtbr Diſch. Anl. Ausl. Anhalt Altbeſtg 1 Altbeſ. düring. Altbeſtz Di. Schußzgeb.⸗ Anlethe 64905 da.„ 1914 Pfandbr. und Schuld öffentl. Kredit-Anstalt. 4½ ⸗Brſchwet., 1 100,0 100,0 4½%peſſLandesdk. R. 8, 4, 0 %% do. R. ID u. 11 4½ Old. St. f. A. 25 4½ PrLpfbr, R. 10 100, 4½ Württ. Wkr. N 1——ñ̈ 2715 Goldhyp. 1 Landschaften 4½ Schl. Lands. Gpf. 17 0 90 90,78 99,75 pf. 5½ do, Ubfind 101% 1047 Stadtschaften 4 Amt e 5 100,0 100,0 Hentr al⸗ Stadtſch. R ö. 7 100,0 100,0 Hypothek.- Bank Werte dbk.-8 % Bayr Vexeins⸗ bank 9 70 5 5 ypoth. Goldpfbr. 1 88 % 05 5810 4, f. op. 118 1 0. Goldpfbr. 48,9 8 5p. Bl. 7 Boi 006% 852 45 Bodenkr. 625 fbr. k 21 A N.. 2⁵ dan ELabewig alcke, Waſchlneß Baſalt.⸗G. Bayr. El. Stef. Geſ.. do, Elektr.⸗Wk. 145,0 8 Elekt. Berl. Kindl Br.. do. St.⸗Pr. do. Kraft u.. Beton⸗ u Monier. Boswaucknnauer 148,5 Brauh Nürnderg Braunk. u. Brikett Brem, Woll äm. Brown, Bov.& Buderus, Eiſenw. 4½ Rhein. Hypbk. 85, 38, 39. 5¼ do. Liquid. 4½b o. Rom, f-3 4% Rh ⸗WeſtfSdk. 104667„Bbkred. ½ Schlel. W Goldpf, km. 22 100, 563 Bdkred. 101.0 95 Thürsgandes⸗ Hyp.⸗Bt. 3 21 100,0 6 100,0 100,0 100.8 100,0 100,0 100,8 100,0 100,0 100,0 100,0 101,0 100,0 100,9 1755 100, 100,0 Dresdner⸗Leipz. Schnellpreſſey 100 Düren. Metallw, Düſſeld. Hoefelbr Dunam. A. Nobel intracht Draunk iſenb.⸗Verkram Eletir Lieferung Elektr. Licht u. Ar. Engelhardt Brau Enzinger ⸗Union Erdmannsb. Spi Erlang ⸗Baumw. fareerg tg arbenind J. G Buſch, Opt. artonn Dresden barl. Waſſerw. Chem, Buckau, 4 14 55 Boden⸗ krebit kn. * 2 Wütl öi 100,7 100,1 100,0 100,0 100,0 100,0 * 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 ——** 100,7 101,7 9 100,0 100,0 100,0 100,0 1000 100.0 100.0 100,0 100,0 Industrie- Obligationen 5 Bk f. Brauind. 6 Großkr. 8 5 Hoe 5 Mitt fahl 0 8 4 5 5 Rh-M⸗ 101, 5 6 gucker Kr. Bk. 103, 103, ohne Zinsberechnung 2% barg Perg. 21 25 ergb. Len ae 8 184% Aken Industrie-Aktien 16,% 70 elſk. Gbillingworth. Chriſtoph& Unm Concordia Bergb. Conti. Gummi almler⸗ Benz lemagg Diſch. Atlant. Tel. do Babcock do. Conti Gas do, Erdöl do, Kabelwerke do. Zinoleum ein⸗ Jules Spiun elten& Guill. Frauſtadt. Zucker Froebein, Zuckerf. ebhardt& Co, ehe& Co. Gerreshm. Glash Gef. f. el. Untern. [Alas Schalke Glauzig. Zuckerf. Goedhart, Gebr. 0 4 70 midi, Th. Bilfinger ee„ ſaberm.& 975 Len aa Mach, amburg., Elettr. Harburg. Gummi Hoeſch. Röͤln Bgw Hoffm.⸗Stärke gil. Holzmann otelbetrieb. Hutſchenreuter,. 5 Bergbau enußſch. 8 Münch. Induſtrießlauen N. ohn, J. A. agla, Porzellan ali⸗Chemie Tali Aſchersleben ſteramag. Klöckner⸗Werle Rnorr, C. 5 foks cb, u. hem. Kollmar& Jourd, Kötitzer Leder Kraftwerk e Nrefft, W. Fronpr. Metall ſtüppersbuſch, fr 1 4 Co. ürahütte Leipz. Br. Riebeck geopoldgrube Linde's Eismaſch. indner, Gotift. 5 5 Lokom. Krauß annesmann 25. 2 9903.6. 5 1 Rückforth, 27. 25. atronzen toß„ 132,5 132,5 eckarwerke.„ 106,5 100,5 Niederl. Kohle„ 162,2 4 Nordd, Kabelw. bo, Steingutfb. renſteincſtoppel 100, 5 109, 2 snabrück, Rupfer 123. 0 Dhnemess Braunk. 5 ittler, Werkzeug Bomm. Eiſengieß. Zonarth Brau. Pongs& Zahn Breußengrübe E asguin Farbwk. elt Metallſch. Reinecker Rheinfelden Kraft ſthein. Praunt. 0. 7 9 do, Spiegelglas 59, Stahlwerke 5-Weſtf. Elektr. A Riebeck Montan Rledel de Hatzn, Roſenthal, Porz 100,2 101,0 Roddergrube FW Roſitzer Zucker„ 85,— 88, 90,75 90,25 147, 0 147,2 2 ** 55 *„** 142,5 1775 41,50 43, 100,0 1002 160,5 160% 140.0 140,0 223,5 224,0 11772 116.5 11555 115. 5 ütgerswerke achſenwerk achtleben.⸗G. Salgdetfurt 1 0 Sangerb. 150,5 150,5 124,0 1240 143,8 143,5 Schl, Bgw. Heuth. 11,7 111, do, Elektr. u. Gas Do, di. Mickelwerk⸗ 17155 1655 do. Stahlwerke 100,2 100 do, Erik. Vollm. do Ultramarin Viktoria Werke Vogel, Tel.⸗Draht Waſſerwe Gelſk. Wenderoth 5 AG. 99 Westf. Wickitler⸗Küpp. e 15 30 14% 140,0 97 75 ae 27. 25. also 202,0 201% Slade age 1220 12575 60 Stader Lederfahr, Steatit⸗Ma 9 7 Port-. 111,6 11, 18 tock& Cie Saat 1275 3 12757 talberger E 125 a 2305 1 2220 Fa 55 K Held 225 75 ga 29 5 u. rtump 1— 7 Brauerei 103,3 Tuchfabr. Aae 114, 10 114. 0 nion, chem. Prod. 94, er. Sptelkarten Them. Charl. do, Gumb Maſch. ** 72 5 — ——* * 22 2 80,25 85, anderer⸗Werke, 159.2 1605 arſtein, Eiſen 107,0 19775 eln „ 2. 144, 4 all.. 124,8 123.7 tau. 104,5 103,0 22 Weſter ahe Wadde 144 144% „ 992 f 91 4 23 Reichb. 7¼ 0 f apag.. 0 65 5 27. 125, Berl. Handels 56 l. om. u, rip eutſche Bank. Di Centralb.- Ar. Dt, Eff.⸗ u. W. ⸗Bk. 155 Golddisc.⸗Bt, 101.0 ypoth.⸗Ban Dt eberſee⸗Ban Dresdner Bank! Meining. Hyp. B; Reichsbank. 41 1 Möm. Sagi ce Sans e Ban Sübd. Bodenerbb. Vereinsbt Hamb. Wſtd. Bodenkredit 114. Verkehrs-Aktien Aachenſeleinbahn 5 Ach f, Werke brsw. Lokb, u. Krw. 1 iſenb. Betr. Abahn 101,0 01, 2 2 Nordd. logd 76,50 76,25 5 Versfcherungs,Abtlen 2 5 u. M, Feuer 963,0 9570 u Sig.. 258,0 2670 „ 2 255 „„ Berl 9 . ** * 9 agdebg. 87 0 Anlelhen: Provinz, Bezirks-, gweckver⸗ bände, Rreiſe und Städte % Brandenbg. 80 85 5 90,62 % annovei 1 09. 25 % Pommern 30 8915 4% Sachſen A. 18 1 It. A. 16 99,75 „ 2. 4½% Hann. Sdkr. 27 4% Kaſſ. Lb ir f 4,0 4% cle, 477 rbk. N! 4⁵ ee 1 6% Weſtf. 5877 1 4½ b p, Pf. A. 26 K 1 / dt. tom. 28 6 1 e Bod. „ entr oo e 1928 100,0 100,8 100,0 100,0 100,0 100.0 101, 9020 10⁰ 100,0 10⁰,%0 — 100 Pf Gold N57. 55, Kom 20 2⁰ 3„Fabr. me 72 855 75 8 ſaffbg. Augsb.⸗ aſch. 1335 133.2 . 150 132, 133,0 do. Unionbr. 2 1 Dresdner Gardir darpen. 2 deidenau. P demmoor Por Heſſ. u. Herkul Br. Hilbebrand M e Stabi 155 Seid& Mauma Mühle Rüningen irſchber g. Vederf, 22 1 ſchtlef 159,0 Mülheim, Bergm. do, Bortl.⸗Ze Schofferhe r. 5 5 ann 48, Siemens Glas ind 114 114 n a frebitv. uringiachrf. 4 Kolonlal-Wene Piſch.⸗Ofta 1 55 107,0 1100 Bank-Aktlen Ang. e 103,0 Lab * 10 5 Kamerun 115 Bank gung 1277 1270 Neu⸗Gutnea,„ 0 0 10 5 2 u. Wh, 1765 3 Oiavi ee 1 5 38,0 138, 17578 174, „ 100% 101, 0 55 * 2 25757 6. Seite Nummer 289 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Montag, 27. Juni 1938 Zweiter Sieg unſerer Gewichtheber in Amerika Die deutſchen Gewichtheber konnten ihren zweiten in Neuyork veranſtalteten Länderkampf gegen die amerika⸗ iſche Nationalſtaffel im Geſamtergebnis mit 1747,5 gegen 5 Kilo ſiegreich geſtalten. Die Wettkämpfe wurden in der mit der Hakenkreuzflagge und dem Sternenbanner geſchmückten großen Turnhalle des Deutſch⸗Amerikaniſchen Athletik⸗gülubs in Neuyork durchgeführt. Unter den rund 1000 Zuſchauern, die ungeachtet der drückenden Schwüle noch gekommen waren, befanden ſich der deutſche General⸗ konſul Dr. Borchers und der Generalſekretär der amerika⸗ niſchen Amateur⸗Athletik⸗-Union(AA) Dan Ferris. Die Leiſtungen der beiden Mannſchaften waren ſchwä⸗ cher als vor acht Tagen in Baltimore. Deutſchland führte nach dem beidhändigen Drücken ſchon mit 540:500 Kilo. Im beidhändigen Reißen waren wieder die Amerikaner ſehr ſtark, die hier mit 545:525 Kilo gegen die Deutſchen aufholen konnten. Die Entſcheidung zu Gunſten der deutſchen Mannſchaft fiel im beidhöndigen Stoßen, da hier im Federgewicht der Neger Terry ſein Können über⸗ ſchätzte und die mit 120 Kilo belaſtete Scheibenſtange nicht zur Hochſtrecke brachte. Im beiderſeitigen Einvernehmen wurde Terry ein vierter, auf 11,25 Kilo herabgeſetzter Verſuch geſtattet, der gleichfalls fehlſchlug, ſo daß USA in dieſer Klaſſe leer ausging. Ohne Zweifel hätte Deutſch⸗ land auch ohne dieſes Mißgeſchick der Amerikaner gewom⸗ nen. Der Held des zweiten Kampfes war wieder unſer Olympia⸗Sieger Joſef Manger, der als einziger Deutſcher deinem amerikaniſchen Gegner in allen drei Uebungen klar überlegen war. Nachſtehend die einzelnen Ergebniſſe des Länderkampfes in allen örei olympiſchen Uebungen: Federgewicht: Liebſch(Deutſchland) 302,5 Kilo; Terry (uSA) 177,5 Kilo. Leichtgewicht: Janſen(Deutſchland) 332,5 Kilo, Ter⸗ Latzao(USA) 345, Kilo. Mittelgewicht: Ismayr(Deutſchlawd) 342,5 Kilo; Terpak(USA) 362,5 Kilo. Halbſchwergewicht: Gietl(Deutſchland) 340,0 Kilo; Kratkowſky(SA) 347,5 Kilo. Schwergewicht: Manger(Deutſchland) 430,0 Kilo; Stanko 385,0 Kilo. Geſamtergebnis: Deutſchland 1747,5 Kg. USA 117,5 Kg. Die deutſche Gewichtheber⸗Staffel tritt am Donnerstag mit dem Dampfer Columbus die Heimreiſe an und trifft am 8. Juli in Bremerhaven ein. Fußball im Reich 3. Tſchammerpokal⸗Hauptrunde Oſtpreußen: Vieh Königsberg— Wacker 04 Berlin 2138; Hindenburg Allenſtein— Gedania Danzig ausgef.; Preu⸗ ßen Danzig— Preußen Gumbinnen 21. Pommern: MTV Pommerensdorfſ— SW 1910 Allen⸗ ſtein ausgef.; Phönix Köslin— Bewag Berlin ausgef. Brandenburg: Hertha⸗BSC— Preußen Langenbielau :1; Preußen⸗Eberswolde— Brandenburger SC 018. Schleſien: Sportfreunde Klausberg— Viktoria 89 Ber⸗ lin:2; Hertha Breslau— Polizei⸗SW Berlin 0: Beuthen 09 Ratibor 03 511; Breslau 02— Florids⸗ dorfer AC(GS]:2; Vorw.⸗Raſ. Gleiwitz— Floridsdorfer AC(GS).2. Sachſen: Dresdner SC— Bf Hohenſtein⸗Ernſtthal 4170; Riſaer SV— SpVg Leipzig:1; VfB 03 Dresden— Guts Muts Dresden(GS]:1; Polizei Chemnitz— SC Planitz (GS] Chemnitzer BCC— VfB Leipzig(GS) ausgef.; For⸗ tung Leipzig Thüringen Weida(GS]:4 SC Planitz — Admira Wien(GS] ausgef.. Mitte: Preußen Magdeburg— Holſtein Kiel:33 SC Apolda— VB Peine 218; Preußen Greppin— Komet Hamburg:0. Norbmark: Werder Bremen— SpVg Erfurt:1; Phö⸗ nix Lübeck— Germania Wolfenbüttel:4; FC St. Pauli — Cricket⸗Viktoria Magdeburg:0; Eimsbüttel— Schwa⸗ ben Augsburg(GS):4; Wilhelmsburg 09— Fc Altona 93(GS 44; Boruſſta Harburg— Schwaben Augsburg (GS] 29. Niederſachſen: Eintracht Braunſchweig— Viktoria Ham⸗ burg:3; Arminia Hannover— 1. SV Jena:3; ASV Blumenthal— Polizei Lübeck 213. Weſtfalen: Weſtfalio Herne— Rheingold Emmerich :0; SpVg Röhlinghauſen— Hamborn 07:1; Boruſſia Dortmund— Rotweiß Oberhauſen:0; Arminia Biele⸗ feld— Hüſten 09:1; VfB Bielefeld— Grün⸗Weiß Biele⸗ feld 92. Niederrhein: SS Velbert— Kölner B(GS):07 SSV Wupp tal— Oſtmark Wien(GS) 114. Mittelrhein: Tura Bonn— Rotweiß Eſſen:5; Blau⸗ weiß Köln— Eintrocht Kreuznach 514; Köln— Rapid Wien 119. Heſſen: SC 0g Kaſſel— 1. FC 05 Schweinfurt ausgef.; Sport Kaſſel— AS Nürnberg:5. Süddeutſche Tſchammerpokalſpiele: FS Frankfurt— Kickers Offenbach:1; Fr 03 Pirmaſens— Bſch Mühlburg :3; Phönix Karlsruhe— 1. FC Kaiſerslautern:2; 1. JC Pforzheim— Union Böckingen:2; Stuttgarter Kickers— Sportfreunde Stuttgart:0; Sportfreunde Eßlingen— 1. SSV Ulm:6; Vicht Schwetzingen— Freiburger FC:8; B Augsburg— Bayern München ausgef.; SC 03 Kaſſel — 1. 86 05 Schweinfurt ausgef.; BC Sport Kaſſel— ASV Nürnberg 115. Süddeutſche Freundſchaftsſpiele: Stadtelf Mainz— Opel Rüſſelsheim:1; Wormatia Worms— Bezirksklaſſe Worms 14:0; Tech 61 Ludwigshafen— Reichsbahn Rot⸗ Weiß Frankfurt:2. FW Weinheim 09— VfL Frieſenheim:2(:2 Dieſes Privatſpiel begann am Samstagabend bei 39 Grad im Schatten. Kein Wunder, daß das flotte Tempo, das bis zur Pauſe im ganzen einen ausgeglichenen Kampf gebracht hatte, merklich zurückging. Dabei ließen die Gäſte eher nach als die Weinheimer, die den Siea redlich ver⸗ dient haben, wenn auch das Ergebnis im Vergleich zu den beiderſeitigen Leiſtungen eine Kleinigkeit zu hoch iſt. Die Weinheimer haben zwar die endgültige Auf⸗ ſtellung»Ich nicht gefunden. Sie ſpielten aber, wenn mon den geſamten Ablauf abwägt, unſtreitig beſſer und ausgeglichener. Man hofft übrigens auf Verſtärkung nach Rückkehr der Soldaten und Arbeitsdienſtmänner. Etwos ſtabiler iſt das Mannſchaftgefüge geworden. Verteidiger Bitſ chaus der Jungliga ſchlug ſich ganz annehmbar. Mit⸗ telläufer Gumb ließ dem gegneriſchen Innenſturm wenig Raum zur Entfaltung. Sowohl Wetzel als auch Dietl haben Veranlagung zu Seitenläufern. Im Sturm zeigte Knapp wieder ausgezeichnetes Können. Auf den Flügeln ge⸗ iel Gärtner 3 beſſer als Linksaußen Kohl, der nicht wendig genua iſt. Bel Frieſenheim ließ Torwart Metzger gegen Schluß merklich nach. Auch Blech— Schellenberger vor ihm waren am Anſang beſſer im Abſchloden und im Stel⸗ lungsſpiel. Geier wurde mit ſeinem Flügel, der aller⸗ dings ſchwächer war, am beſten fertig Der Sturm, in dem vor allem der Halblinke Geiß und Mittelſtürmer Spießberger gefielen, zeigte bis zur Pauſe quicklebendige Spielzüge. Nachher hätten die Verbinder ihre Läufer mehr entlaſten müſſen. Schiedsrichter Somme r Viernheim leitete gut. VfB Bad Mergentheim 1 Würzburg 214(:4 Vor der Spielſperre holten ſich noch die Badeſtädter den äußerſt ſpielſtarken Poſtſportverein Würzburg zum Freund⸗ ſchaftsſpiel. Gutes Fußbollwetter lockte doher recht viele Sportbegeiſterte, darunter eine Menge Kurgäſte, auf den Platz. Die Poſtler ſind ſa in Mergentheim keine Fremde mehr. Die Begegnungen vor etwa 5 Jahren endeten doch immer mit einem hohen Sieg der Gäſte. Ihren guten Ruf in der unterfränkiſchen Bezirksklaſſe behaupteten ſie auch heute, und um einen Vergleich zu ziehen zwiſchen der Bezirksklaſſe Unterbaden zur unterfränkiſchen Bezirks⸗ klaſſe kann man ſagen, daß dort die Spielweiſe auf einem bedeutend höheren Niveau ſteht. Das Spiel ſelbſt beginnt unter der äußerſt umſichtigen Leitung von Schiedsrichter Unger aus Edelfingen. Die Poſtler haben ſich gleich gefun⸗ den und warten mit dem Schießen auf den Kaſten in kei⸗ ner Weiſe. Herrliche Vorlagen, gutes Stellungsſpiel ſind bei ihnen vor allem ausgeprägt, und ſo hat es die heimiſche Hintermannſchaft recht ſchwer. Im Anſchluß einer Ecke von links kann der Halblinke der Poſtler zum:1 einſenden und drei Minuten ſpäter erhöht der Halbrechte auf:2. Eine Hand im Strafraum bringt das:3. Es iſt eine Freude, den Poſtlern zu⸗ zuſehen, wie ſie mit dem Ball umzugehen wiſſen. Mit dem :3 geht es in die Halbzeit. Die Badeſtädter ſpielen jetzt mit dem Wind und ſteelln um. So ſpielt jetzt der Halb⸗ linke Moos im Tor, ebenfalls wird der Halbrechte auf Linksaußen gewechſelt. Einige autgemeinte Schüſſe treſſen die Latte. Bei eiktem Durchbruch der Poſtler können ſie ſogar auf:4 erhöhen. Doch Mergentheim drängt un⸗ entwegt. Der Towächter der Poſtler hat alle Hände voll zu tun und meiſterte einige prächtige Sachen. Immer wieder ſteht er da, wo der Ball hinkommt. Es wird lange gewartet mit dem Schießen. Ein Hände⸗Elf⸗ meter im Strafraum wird ſicher zum:4 verwandelt. Ein zweiter Elfmeter wegen Foul bringt das:4. Trotz allem Drängen der Badeſtädter iſt die Niederlage nicht mehr zu verhindern. Bei Mergentheim gefiel beſonders der blonde Verteidiger Baahn ſowie Rechtsaußen Mitetrnacht und Linksaußen. Bei den Poſtlern Mittelläufer und Tor⸗ wächter. Es iſt nur ſchade, daß Mergentheim heute nicht komplett hat antreten können. Fußball-Endſpiele am 3. Juli Die Reichsſportführung hat eutſchieden, daß die beiden Eudſpiele zur Deutſchen Fußballmeiſterſchaft am Sonntag, 3. Juli, in Berlin wiederholt werden. Es ſpielen zunächſt im Olympia⸗Stadion um 15.15 Uhr der Hamburger SV gegen Fortuna Düſſeldorf unter Leitung des Berliner Schiedsrichters Zacher um den dritten und vierten Platz. Der Endkampf um die Deutſche Meiſterſchaft zwiſchen dem Fc 04 Schalke und Hannover 96 beginnt um 17 Uhr. Schiedsrichter iſt Grabler(Regensburg). — Ausſcheidungskämpfe der SA-Gruppe Kurpfalz Am Sonntag führte die SA⸗Gruppe Kurpfalz ihre Aus⸗ ſcheidungskämpfe für die 2. Reichswettkämpfe der SA, die vom 15. bis 17. Juli im Berliner Olympia ⸗Stadion ſtatt⸗ finden, durch. Die fünf Brigaden us dem Gruppenbereich hatten zu den einzelnen Kämpfen ſehr ſtarke Mannſchaften geſchickt, ſo daß es allgemein ſpannende und erbitterte Kämpfe um den Sieg gab In Mannheim Vor ſehr gutem Beſuch führten die Boxer und Schwer⸗ athleten in Mannheim ihre Ausſcheidungen durch. Sowohl im Boxen als auch im Ringen und Gewichtheben gab es durchweg gute Leiſtungen. Auch das Meldeergebnis war gut, nur im Schwer⸗ und Fliegengewicht im Boxen war die Beteiligung ſchwächer. Vertreter der SA⸗Gruppe Kurpfalz bei den Reichswettkämpfen in Berlin ſind im Boxen: im Bantamgewicht Miltenberger(Stand. 151), im Federgewicht Koch(151), Leichtgewicht Heinrich(Stab der SA⸗Gruppe), Weltergewicht Petri(166), Mittelgewicht Zettler(17), Halb⸗ ſchwergewicht Seelinger(17) und im Schwergewicht Utz(17). Im Fliegengewicht war die Beteiligung zu gering, ein Ver⸗ treter wird in dieſer Klaſſe erſt noch beſtimmt. Mit ſehr guten Ausſichten wird von dieſen Boxern vor allem wieder Petri(Saarbrücken) nach Berlin fahren, der ja bekanntlich im Vorjahr ſchon Reichsſieger war. Stark war die Beteiligung beſonders im Ringen, wo ſich Müller Kolb und Heilig wie erwartet für die Reichs⸗ entſcheidungen durchſetzten. Der Endſtand war hier fol⸗ gender: Bantamgewicht: 1. Müller(118), 2. Hornuff(186); Federgewicht: 1. Kolb(12), 2. Fiſcher(17); Leichtgewicht: 1. Hamburger(12), 2. Altſtädter(168); Weltergewicht: 1. Heilig(250), 2. Krumpp(30); Mittelgewicht: 1. Beck(250), 2. Lepper(117); Halbſchwergewicht: 1. Maier(250), 2. Wag⸗ ner(166); Schwergewicht: 1. Rauſcher(17), 2. Weber(171). Im Gewichtheben gab es folgendes Ergebnis: Feder⸗ gewicht: Höret(186); Leichtgewicht: Sprengart(166); Mittec⸗ gewicht: Dreßler(Na.⸗St.); Schwergewicht: Schmitt(150). In Heidelberg In Heidelberg trugen die fünf Brigaden der SA⸗Gruppe Kurpfalz ihre Ausſcheidungskämpfe im Wehrmannſchafts⸗ kampf, in der Radfahrſtreife und im Mannſchafts⸗Orien⸗ tierungslauf aus. Es gab durchweg gute Leiſtungen, wovon Meier gewinnt den 18. Großen Preis von Volgien BMWM-Rekordſieg über Englands T- Sieger Klein war das deulſche Aufgebot, das zum 18. Großen Preis von Belgien nach Spa zog. Mit großen Erfolgen kehrte es aber in die Heimat zurück. Georg Meier ge⸗ wann mit ſeiner 500 cem⸗BMwW das Rennen ſeiner Hlaſſe in neuer Rekordzeit mit 145,5 Stoͤkm und verwies die engliſchen TT⸗Sieger Frith umd Daniell auf Norton auf die Plätze. Jock Weſt(England) belegte mit der anderen BMW ſogar zwiſchen dieſen beiden noch den 3. Platz. In der 250 cem⸗Klaſſe erfocht Ewald Kluge nach ſei nem Sieg auf der Inſel Man einen neuen Triumph mit ſeiner DW, Die Zſchoppauer wieſen ſogar noch einen Sieger auf. In der 175 cem⸗Klaſſe war der Belgier Neumann auf DaW Erſter. Nur in der 350 e r⸗Hlba ſſe konnte ſich Norton mit White(England) durchſetzen. Das Rennen wurde als zweiter Lauf zur Eu ropamelſter⸗ ſchaft gewertet. Eine ſchützende Wolkenwand ſchuf ideales Rennwetber über der berühmten Dreiecksſtraße von Spa nach Francorchamps und zurück wach Spa, als die Kämpfe be⸗ gannen, die mit dem erſten Grand Prix⸗Sieg Maiers enden ſollten. In beſtechender Fahrt diktierte er über die 416 bm den Ablauf des Rennens. Es war ein packendes Bibo, ee dee 43 Fahrer der vier Klaſſen, die kurz him ber⸗ eiwamder geſbartet wurden, zuſammen auf der Strecke lagen und ſich das Feld allmählich ineinander verſchob. Rieſige Zuſchauermengen ſtanden rings um die Strecke. 80000 mögen es geweſen ſein. Sie erlebten einen wei⸗ teren deutſchen Triumph durch Kluge umd Petvuſchke auf DW. Ja ſogar ſämtliche das Ziel erreichende ſechs Maſchimem waren Da! Wie bei einer Zuverläſſigbeits⸗ fahrt drehten die Deurſche Meiſter. Beiden ihre Runden, vorneweg der Die Ergebniſſe Bis 175 cem:(22 Runden= 347,5 Km.): 1. Neu⸗ mann(Belgien) auf Dar W 315:31,6 Std.— 100,346 Stökm.; zwei Runden zurück 2. Hauw(Belgien) auf MM. 4 geſtartet, 2 am Ziel. Bis 250 cem:(24 Runden- 366 Km.) 1. Ewald Kluge(Deutſchland) auf DerW:53:95 Std.— 123,307 Std.;(neuer Klaſſen rekord); 2. Petruſchke(Deutſchland) auf Da W:53:35,4; eine Runde zur. 3. Gablenz(Deutſch⸗ land) auf Da W. 8 geſtartet, 6 am Ziel. g Bis 350 cem:(26 Runden- 386,5 Km.) 1. White (Englond] auf Norton:50:36 Std.= 136,05 Stoͤkm.(neuer laſſenrekord); 2. Mellors(England) auf Velocette .50.52 eine Runde zurück; 3. Wünſche(Deutſchland) auf Deb W; 4. Rührſchneck(Deutſchland) auf Norton. 17 ge⸗ ſtartet, 10 am Ziel. Bis 500 cem:(28 Runden= 416 Km.) 1. Meier (Deutſchland) auf BMW ͤ2:51:40,1 Std.— 145,462 Stoͤkm. (Tagesbeſtzeit und neuer abſoluter Streckenrekord); 2. Frith(England) auf Norton 2552:53,4— 144,4 Stokm.; 3. Jock Weſt(England) auf BMW:53:44— 143,7 Stoͤkm.; 4. Daniell(England) auf Norton:53:05 Std.; vier Rö. zurück 5. Bock(Deutſchland) auf Norton; 13 Runden zur. 6. Goffin(Belgien) auf Rudge⸗Whitworth. 14 geſtartet, 6 am Ziel. KV 95 Stuttgart gewann den erſten Gruppen⸗Endkampf der Gruppe Süd in Stuttgart gegen„Eiche“ Sandhofen knapp mit:3 Punkten. Ungarn, das am 29. Oktober in Glasgow einen Länder⸗ kampf gegen Schottland austrägt, ſpielt am 20. März 1939 in Dublin gegen die Elf des Freiſtaates Irland. Heidelberger Jugend-Regatta Die Hitler⸗Zugend Heidelberg, Bann Heidelberg 110, veranſtaltete am Sonntagnachmittag auf dem Neckar zwiſchen Friedrich⸗ und Hindenburg⸗ brücke die 23. Heidelberger Jugendregatta, die zu⸗ gleich die erſte Bannregatta der Heidelbrger HJ iſt. Die Beſetzung der einzelnen Vereine war ganz her⸗ vorragend. Die beſten ſüddeutſchen Vereine aus Of⸗ fenbach, Nürnberg, Hanau, Heilbronn, Speyer, Rüſ⸗ ſelsheim, Eberbach und Karlsruhe gingen mit ihren Jugendmannſchaften an den Start; dazu kamen neben den beiden Heidelberger Vereinen die Mann⸗ heimer Vertretungen der Amicitia, des Ruderklubs, der Rudergeſellſchaft, des Rudervereins Baden owie die beiden Ludwigshafener Vereine Rudergeſellſchaft und Ruderverein. In ſämtlichen Rennen, die zum Teil infolge der zahlreichen Beſetzung in zwei Ab⸗ teilungen ausgetragen werden mußten, lieferten ſich die beteiligten Vereine erbitterte Kämpfe, die oft erſt in den letzten Minuten entſchieden wurden. Wei⸗ ter hielt die Organiſation mit den ſportlichen Er⸗ folgen nicht ganz Schritt. Kleine Verzögerungen wären nicht ſo ſchlimm geweſen, wenn nicht eine Verſtändigung der zahlreich erſchienenen Zuſchauer über die ſtartenden Boote ſowie die Siegermann⸗ ſchaften erfolgt wäre. Wer ſich hierfür intereſſierte, mußte jedenfalls einige 100 Meter weit vom Ziel bis zum Bootshaus der Heidelberger Rudergeſell⸗ ſchaft gehen, wo allein die Ergebniſſe ingeſchlagen waren. Die Kämpfe wurden mit der feierlichen Flag⸗ genhiſſung eingeleitet, zu der die Heidelberger HJ ſowie die Marine⸗Jugend angetreten waren. Die Ergebniſſe: Rennen 1. Vierer mit Steuermann(1. Klaſſe). 1. Abteilung. 1. Rudergeſellſchaft Speyer 344,2, 2. Mannheimer RV Amieitia 345, 3. Offen⸗ bacher RV 348,2, 4. RV Nürnberg 416,3. Amieitia, anderthalb Längen in Führung, fielen kurz vor dem Ziel ins Krebſen und mußten daher den ſchon iche⸗ ren Sieg an Speyer abtreten.— 2. Abteilung: 1. Heidelberger RC 358,2, 2. Hanauer RG 402,6, 3. RWö Hellas Offenbach 409,6. Reunen 2. Anfänger⸗Vierer mit St.(noch nicht geſtartete Jugend⸗Ruderer). 1. RG Ludwias⸗ hafen a. Rh. 402,6(Tanzmeyer, Huiſel, Werling, Bordt, Steuermann: Hauſer), 2. Mannheimer RV Baden 406,4, 3. Heilbronner RG Schwaben 413,8. Rennen 3. Vierer mit St., 2. Klaſſe. 1. Mann⸗ heimer RG v. 1880(Schell, Burkhardt, Gerber, Häberle, Steuermann: Zimmer) 355,4, 2. Ruder⸗ Geſellſchaft Rheinau 357,6, 3. RC Alemannia Karls⸗ ruhe 358,6, 4. Ludwigshafener RB 401,4. Ein präch⸗ tiger Kampf über die ganze Strecke. R Mannheim und Rheinau lieferten ſich einen ſcharfen Endſpurt, den die RG knapp für ſich entſcheiden konnte. Dritter Vierer mit Steuermannun lzweite Klaſſe): Erſte Abteilung: 1. Heidelberger RC 347,8: 2. Ludwigs⸗ hafener RV von 1878:52.4; 3. Maunheimer RG von 1880 :54,6; 4. Rudergeſellſchaft Ludwigshafen:57,8; 5. Mann⸗ heimer RV Amicitia 358,2. Die Heidelberger, die vom Start weg gleich in Führung lagen, konnten das Rennes ſicher nach Hauſe fohren. Kampf um den 2. und g. Platz den der Ludwgshafener RV gegen die Mannheimer RG für ſich entſchied.— Zweite Abteilung: 1. Ruder ⸗ geſellſchaft Rheinau(Blim. Zutavern, Schmid, Framk; St. Haag) 401,2; 2. Hanauer Rubdergeſellſchaft :03,4; 3. Rudergeſellſchaft Heidelbera:20; 4. Ludwigs⸗ bafener RV. zweites Boot aufgegeben. Rennen 5. Pimpfen⸗Vierer mit Steuermann rudern): 1. Ludwigshafener Ruderverein von 78 55 Punkte; 2. Rusdergeſellſchaft Rheinou 46.; 3. Heidelberger Ruderclub 29 P. Reunen 6. Leichtgewichts⸗Vierer mit Stauermann (Klaſſe): 1. Heilbronner Rudergeſellſchaft Schwaben:01,6; 2. Rudergeſellſ haft Eberbach:08,7; 3. Mannheimer Ruderklub von 75:10,8; 4. Mannheimer Ruderverein Baden:23,2. Die Mannheimer Boote hatten in dieſem Rennen ttberraſchenderweiſe nichts zu beſtellen. Die Heilbronner Schwaben ſiegten in ſchönem Stil mit überlegenem Vor⸗ ſprung. Rennen 7. Vierter Vierer mit St.(2. Kl.).(Jugend⸗ ruderer ahne Sieg): 1. RG Heidelberg 1898:05,6; 2. Mannh. RB Baden:06,8; 3. R„Undine“ Rüſfelsheim :10: 4. Ludwigshafener RV 414,5. Reunen 8. Gig⸗Doppelzweier m. St.(1. Klaſſe): 1. Heidelberger RK v. 1872:81,8; 2. Ruder⸗Geſell⸗ ſchaft Rheinau:39,8; 3. RV Hellas Offenbach 456,6. Rennen 9. Zweiter Achter(Klaſſe), 1. Abteilung: 1. Rheinklub„Alemannia“ Kayulsruhe 352,4; 2. Heilbronner R„Schwaben“:55,3; 3. Ludwigshafener RW:57,3; 4. Mannheimer RG 1880:58.— 2. Abteilung: 1. Hanauer RG 1879 400,7; 2. Mannheimer RV „Amicitia“:04,2; 3. Mannheimer RC von 1875:17,38. Rennen 10. Erſter Achter(1. Klaſſe: 1. Offen⸗ bacher RV 1874; 2. Mannheimer RC v. 1875. Das Pech blieb Maunheim auch im Schlußrennen des Tages treu. Der„Club“ mußte, mit beſten Ausſichten ins Ren⸗ nen gehend, ſchon bald wegen Riemenbruchs aufgeben und Offenbach kampflos den Sieg überlaſſen. Stil⸗ ſchon die erzielten Ergebniſſe Zeugnis ablegen. Im Wehr⸗ mannſchaftskampf ſiegte die Mannſchaft der Brigade 51 in der Radfahrſtreife war die Brigade 153 erfolgreich und im Mannſchafts⸗Orientierungs lauf qualifizierte ſich die Brigade 340 für die Reichsentſcheidungen. Die Ergebniſſe: Wehrmannſchaftskampf(ein Führer, 36 Mann): 1. Bri⸗ gade 51 mit 558 Punkten; 2. Brigade 151, 534.; 3. Bri⸗ gade 50, 529 P.— Radſahrſtreife(1 Führer, 11 Mann): 1. Brigade 153 mit 429.; 2. Brigade 50 mit 406.; 8. Brigade 150 mit 389 P.— Mannſchafts⸗Orientierungslauf (1 Führer, 3 Mann): 1. Brigade 151 mit 340.; 2. Brigade 153 mit 302.; 3. Brigade 150 mit 296 P. Der Schlußtag war am Schönſten Am Samstag ſtarteten 114 Einzelfahrer und 40 Mann⸗ ſchaften zu den letzten Tagesſtrecken der zehnten Dreitage⸗ Mittelgebirgsfahrt. Noch einmal mußten die ſchweren Strapazen überwunden werden, noch einmal die Maſchinen ihr Aeußerſtes hergeben. Doch am Ziel winkte neben dem verdienten Preis das aufmunternde Bewußtſein, nun iſt Feierabend. Durch eine Verfügung des Korpsführers ſtarteten die bisher ausgefallenen Italiener in einer Sonderklaſſe, ſo⸗ weit ihre Fahrzeuge noch in Ordnung waren. Korpsführer Hühnlein, Reichsführer SS Himmler und Generale der Wehrmacht verfolgten von verſchiedenen Plätzen aus die Fahrtechnik und das Abſchneiden der Teil⸗ nehmer. Bei dem herrlichen Sommerwetter— faſt un⸗ unterbrochen ſtrohlte die Sonne— wurde der Schlußtag zum ſchönſten der Jubiläumsveranſtaltung. „Schiebung“ in halbmetertiefem Waſſer Auf der Oſtſtrecke bewältigten die Solowaſchinen die Sandwüſte vom Regenſtein bei Blankenburg leichter als die ſchweren Wagen 24 Stunden vorher. Allerdings muß⸗ ten ſie ihre Körperkräſte oft bis zum Letzten einſetzen, um die Maſchinen vor dem Verſacken zu bewahrem. Eine ſchnell eingerichtete Erfriſchungsſtelle hinter dieſem ſchwe⸗ ren Brocken wurde gern in Anſpruch genommen. In arge Bedrängnis kam Linhordt(BMW] von der Wünsdorfer Verſuchsabteilung. Aus der Spur geworfen, mahlte ſich ſeine ſchwere Maſchine tief ein, doch kam er, wenn auch mühſam durch. Als Erſter fuhr Zimmermann vom Ss⸗ Oberabſchnitt Oſt durch die 50 Zentimeter tiefe Bode. Bis über den Vergaſer reichte das Waſſer und die treue Zündapp tat ihren letzten Atemzug. Die errichtete Stau⸗ wehr war ſchnell abgetragen und nun aings beſſer. Der Wünsdorfer Forſtner beobachtete, wie ſeine Mannſchafts⸗ kameraden durchkamen. Als Macieiewſki die Gefahr drohte, ſtecken zu bleiben, rannte ihm Forſtner ins tiefe Waſſer zu Hilfe. Dieſe Schiebhilfe verhinderte Straf⸗ vunkte. Gut fuhren auch die Vertreter der Kriegsmarine. Schwer hatten es die„Kleinen“ Harte Arbeit mußten die Fahrer der Wagengruppen bis 2000 cem auf der ſchwerſten Strecke, der Südſtrecke, ver⸗ richten. Toll jagte Hptm. Pächter ſeinen Mercedes⸗Benz über die 60prozentige Gefällſtrecke der Querfeldeinfahrt. Hervorragend ſchnitt die niederſächſiſche NSgcK⸗Mannſchaft auf dem Hanomag⸗Rekord ab. Ihr Mannſchaftsführer mußte mit faſt wirkungsloſen Bremſen— eine Folge der Waſſerdurchfahrt— über die Gefällſtrecke. Alle Fahrkunſt half bet dieſer Schußfahrt nichts, ganz glatt wär ſie nicht zu meiſtern. Die großen Wagen hatten das Glück, daß auf der Weſtſtrecke die gefürchteten Bergprüfungen am Kranſtein und Steinberg, bei denen ſich die kleineren Wa⸗ gen unzählige Stroſpunkte holten, trocken waren. Dennoch gab es auch für die Großen noch manche harte Nuß zu knacken. Im allgemeinen überſtanden ſie den letzten Tag aber gut. 37„Goldene“ im Harz Von den 351 geſtarteten Fahrern erreichten 196 das Ziel. 155 ſchieden aus. 37 Fahrer erhielten die goldene, 52 die ſilberne und 19 die eiſerne Medaille. Den Preis des Füh⸗ vers des deutſchen Kraftfahrſports mit goldenem Ehrenſchild erhielten 12 Mannſchaften, mit ſtilbernem 11 und mit eiſer⸗ nem 4 Mannſchaften. Henkel unter den letzten„Acht In den ſpäteren Nachmittagsſtunden des Samstags fertigte im Männereinzel der Engländer Auſtin nach fünf ſchweren Sätzen den Amerikaner Mako mit 624, 426,:7, 016, :4 ab. Roderich Menzel zog im Spiel gegen den Eng⸗ länder Me Phail nach zwei Sätzen zurück und überließ ſeinem Gegner den Sieg. Damit ſtehen nun die Teil⸗ nehmer für die Viertelfinale feſt. Es ſpielen: Auſtin ⸗ 1 Henkel— Hecht: Puncec— Me Phail; Budge einar. Nach anfänglich ſchwachem Spiel kam das deutſch⸗ame⸗ rikoniſche Paar Henkel⸗Fabyan ſpäter gut in Schwung und ſchlugen die tſchechiſche Kombination Deutſch⸗Hecht nach Verluſt des erſten Satzes:6,:1.:1. Henkel ſchmetterte gut und ſeine Partnerin war am Netz nicht zu über⸗ ſpielen. Auch Roſl Kraus⸗Göpfert kamen eine Runde weiter und ſchlugen Noel⸗de Borman:7, 611,:8. Unſer zweiter Davispokalſpieler Georg v. Metaxa war zuſammen mit der Amerikanerin Wheeler ebenfalls erfolgreich. Dieſe Paarung ſchlug die Engländer Chuter⸗Delofort 10:8, 614, Die Ergebniſſe: Männereinzel: Auſtin— Mako:4,:6,:7,:6,:4. Gemiſchtes Doppel: Moody⸗Borotra— Boahing⸗Huahan :4,:1; Wheeler⸗v. Metaxa— Chuter⸗Deloford 10:8,:47 Kraus⸗Göpfert— Noel⸗de Borman:7,:1.:3; Wynne⸗ Bouſſus— Paterſon⸗van Swol 614,:2; Couqueraue⸗ Fiſher— Durlax⸗Ritchie 623.:5. Männer⸗Doppel: Hughes⸗Wilde— Mitic⸗Puncee 816, :2,:4; Ruſſel⸗Zames—Abderſon⸗Jarmis 618,:4,:1. Frauendoppel: Scott⸗Saunders— Jacobs⸗Bundy 62, :6; Mathieur⸗Yorke Honmon⸗Stevenſon:4,:4. Drückende Hitze in Wimbledon In Wimbledon herrſchte auch am Samstag drückende Hitze, als Henner Henkel auf Platz 1 zum Kampf gegen den Schweizer Maneff antrat, den er mit:8,:1, 671 be⸗ ſiegte. Henkel kam damit bereits unter die letzten Acht beim Tennisturnier in Wimbledon. Wie ſchon das Er⸗ A erkennen läßt, war der Deutſche ſeinem Gegner um laſſen überlegen, obwohl er ſich zu einem gewagten und ſorgloſen Spiel verleiten ließ. Im Frauen⸗Doppel ver⸗ loren die Deutſchen Enger⸗Kraus gegen Ingram⸗Dearman 376, 116. Unter die letzten Acht bei den Männern kamen außerdem noch die Tſchechen Hecht und Cejnar. Die Ergebniſſe Männer: Henkel(Deutſchland)— Maneff(Schweiz) :3,:1,:1; Cejnar(Tſchechoſlowakei)— Kho Sin Kie (China):5,:6,:6, 671, 618; Hecht(Tſchechoflowakei) Kukulfevic(Jugoſlawien):4,:8, 376,:4; Hughan⸗van 95 e— Howell⸗Sherwood(England) 755, Frauen: Moody(USA)— Heine⸗Miller(Südafrika) :6,:4; Lum(England)— Chuter(England).2, 6727 Jacobs(USA)— James(England) 614,:2; Morphey (England)— Noel(England) 376,:2, 62; Seriven(Eng⸗ land— Couquerque(Holland):2,:3; Ingram⸗Dearman (England)— Enger⸗Kraus(Deutſchland) 678, 621. Der Dortmunder Seidel wird an Stelle ſeines engeren Landsmannes Hans Pützfeld an der Frankreich⸗Rundfahrt teilnehmen. Olympiaſieger Woellke trifft am 14. und 15. Juli beim Sportfeſt in Stockholm im Kugelſtoßen auf Sulo Bärlund (Finnland) und Daranyi(Ungarn). Auch die übrige Be⸗ ſetzung iſt ſehr gut; ſo ſind u. a. die Ungarn Kavacs und —— 18 F Ek ene *. * N r re HANDELS- u WIRTSCHAFTS Hontag, 27. Juni 1938 der Neuen Mannheimer Zeitung - LET TUNG Abend- Ausgabe Nr. 289 Rheinische Hoch- und Tiefbau, A6 Mannheim O Maunheim, 27. Juni. Die H dieſer der Rheiniſchen Elektrizitäts⸗Ach naheſtehenden Geſellſchaft, in der ein An von 315 90 J vertreten war, beſchloß gemäß den Vor⸗ ſchlägen der ee aus 34 338/ Reingewinn wieder 7 v. H. Dividende zu ver n. Die neue Satzung wurd hmigt. Aus dem AR iſt im Februar H.. ige o hold Deutſch, Berlin, ausgeſchieden. Die übrigen Herren wurden wiedergewählt. Nach dem Geſchäftsbericht nahm das Berichtsjahr einen normalen Verla f. Die übernommenen Bauarbeiten konn⸗ ten zum großen Teil fertiggeſtellt werden. Der Vortrag on halbfertigen Bauten iſt etwas geringer als im Vorjahr trotzdem war der Auftragsb nd am Schluß des Geſchäfts⸗ jahres etwa ſo hoch wie im Vorfahr. Im neuen Jahr hat die Geſellſchaft weitere Aufträge hereingenommen, ſo daß ſie heute über einen weſentlich höheren Auftragsbeſtand verfügt. Hierbei handelt es ſich in erſter Linie um Ar⸗ beiten für die Reichsoutobahnen. Aus den abgeſchloſſenen Induſtrie⸗Aufträgen iſt ein Auftrag auf umfangreiche Beton⸗ und Eiſenbetonarbeiten für den Neubau eines Großkraftwerkes beſonders hervorzuheben. Man erwartet daher für das Jahr 1938 einen ähnlich günſtigen Verlauf wie im Berichtsjahr. 5 5 Als Bruttoertrag ſind 1637 216/ ousgewieſen; Löhne und Gehälter erforderten 1270 183 /, ſoziale Abgaben Abſchreibungen 128 751 /, Steuern 89 204 ,. 8 beträgt 23 1499/ und erhöht ſich zortrag auf 34338 /. In der Bilanz ſtehen Anlagevermögen mit 0,40, Vorräte mit 0,11, Forderungen mit 0,18, Kaſſe und Bankguthaben mit 0,05 Mill. gegen Aß 0,325, Rücklagen und Rückſtellungen 0,08, Verbindlich⸗ keiten 0,25 Mill. I. Schnellpressenfabrik Heidelberg AG Expori um 30% gesfiegen Dieſes ſtark auf Auslandsumſatz eingeſtellte Unter⸗ nehmen berichtet über dos Geſchäftsfahr 1937, daß trotz großer Abſatzerſchwerungen auf dem Weltmarkt der Export gegenüber dem Vorjahr um rund 30 v. H.(i. V. rund 15 v..) erhöht werden konnte, daß aber auch der Abſatz im In band eine beträchtliche Steigerung erfuhr. Das neue Erzeugnis des Werkes, der Heidelberger Zylinderautomat fand im In⸗ und Ausland günſtige Aufnahme. Die Zahl der Gefolgſchafts mitglieder in den voll beſchäftigten Wer⸗ ken Heidelberg und Geislingen konnte nochmals um rund 20 v. H. geſteigert werden. Der Rohübeyſchuß wird mit 4,46 Mill.„ ausgewieſen (. V. 4,32 Mill.„ bei 0,93 Mill. ſonſtigen Aufwendungen). Dazu kommen noch 0,06(0,05) ao Erträge. Andexrerſeits erforderten Löhne und Gehälter 2,1(1,85), Steuern 0,38 (0,28) Mill. 4. Unter Berückſichtigung von 0,88(0,85) Mill. Anlageabſchreibung ſowie 0,50(0) Mill.„ abo Aufwen⸗ dungen verbleibt einſchließlich Vortrag ein Reingewinn von 251 100(229 851) /. Auf das Act von 2 Mill. werden, wie bereits berichtet, wieder 10 v. H. Dividende ausge⸗ ſchüttet, wovon 2 v. H. dem Anleiheſtock zuzuführen ſind. Gleichzeitig kommen je 100 Aktien Anteil 3,25/ aus dem Anleiheſtock zur Auszahlung. Die v. HB, in der ein An von 1840 700, vertreten war, genehmigte einſtimmig und ohwe Ausſprache alle Anträge. Der Aufſichts rat wurde in der bisherigen Zu⸗ ſammenſetzung wiedergewählt. Der Verlauf des Ge⸗ ſchäftsjahres 1938 hat bisher befriedigt, was insbeſondere auch für den Auftragseingang und die Ausgänge an Fer⸗ tigware zutrifft. Die Bilauz(alles in Mill.„]) zeigt neben unverändert 0,20 geſetzlicher Reſerve u. a. Warenſchulden mit 0,81 %), ſonſtige Verbindlichkeiten mit 0,58(0,59). Anderer⸗ ſeits iſt das Anlagevermögen mit 1,10(1,095) bewertet, das Umlaufsvermögen mit 2,89(2,59). Unter letzterem betra⸗ gen, Vorräte 1,33(0,81], Warenforderungen 0,62(0,70), Wechſel 9,47(0,67), Bankguthaben 0,13(0,09), Kaſſe uſw. 0,08(0,07). „ Regelung der Verarbeitung von Zellwolle⸗ abgängen Berlin, 27. Juni. Die Ueberwachungsſtelle für Seide, Kunſtſeide und Zellwolle hat die Anordnung— 3 7— erlaſſen, die die Verarbeitung von Zellwolleabgängen regelt. Die Anordnung tritt an Stelle der bisherigen Anorönung — 3 3— und bringt inſoweit eine Erleichterung, als die bisherige Verarbeitungsmenge um die Hälfte erhöht und gleichzeitig eine Freigrenze eingeführt wird. Schering⸗AG., Berlin Berlin, 27. Juni. Die o der Schering⸗AG, Ber⸗ lin, nohm den bekannten Abſchluß zum 31. Dezember 1937 zur Kenntnis und beſchloß, aus 3,88 Mill. 4 Reingewinn 8 v. H. Dividende zu verteilen, wovon 1 v. H. an den Anleiheſtock fließt. Gleichzeitig mit der Dividende gelangt der alte Anleiheſtock zur Ausſchüttung, worauf auf 1000% Aktien 7,50/ entfallen. Der geſamte AR wurde wieder⸗ gewählt. Im laufenden Geſchäftsjahr iſt die Geſellſchaft ſowohl in der Shwerinduſtrie als auch im chemiſchen Sek⸗ tor voll beſchäftigt. Die Gewinnergebniſſe ſind derart, daß das Geſamtergebnis dem des Vorfahres gleicht und die Verwaltung wieder mit einem befriedigenden Ergebnis rechnet. * Emil Buſch AG, Optiſche Induſtrie, Ratheusw. Dem ſehr ausführlich gehaltenen Bericht der Verwaltung an⸗ läßlich der Bilanzſitzung des Aufſichtsrats iſt aus dem jetzt vorliegenden Geſchäftsbericht noch zu entnehmen, daß Umsaßläfigkeif belebier Gesamſhaliung ruhig und freundlich— Schluß eſwas nachgebend Rhein⸗Mainiſche Börſe: zum Teil freundlicher Zum Wochenbeginn hatten ſich zwar die Umſätze an der Börſe nicht weſentlich belebt, immerhin war die Geſamt⸗ haltung recht gut gehalten, zum Teil ſogar freundlicher. Zwar lagen immer noch Abwicklungsverkäufe vor, ſo daß auch verſchiedentlich noch Kursrückgänge zu verzeichnen waren. Der Börſe fehlten aber nach wie vor beſondere Anregungen und auch Sonderbewegungen. Von Spitzen⸗ werten eröffneten JG Farbeninduſtrie noch ½ v. H. unter Samstagsſchluß. In gleichem Ausmaß gebeſſert waren Metallgeſellſchaft. Die übrigen Chemiewerte konnten mangels Umſätzen zunächſt nicht notiert werden. Schwächer waren auf einen Zufallsverkaufsauftrag Ph. Holzmann mit 1 v. H. genannt. Am Elektromarkt blieben die Um⸗ ſätze in kleinſtem Rahmen. Unverändert lagen Mainkraft, Licht u. Kraft, Akkumulatoren gegen die letzte Notiz aber 276 v. H. niedriger. Der Montanmarkt zeigte einen feſteren Grundton. wobei die Kursbefeſtigungen allerdings ſehr gering waren, nur Hoeſch 1 v. H. feſter. Verein. Stahlwerke noch 1 v. H. leichter. Motorenwerte erholten ſich mäßig, Adlerwerke um“, Daimler um 7 v. H. Maſchinenwerte zumeiſt ſehr gut gehalten. Im einzelnen machten AG für Verkehrsweſen einen ſtärkeren Sprung um 2½ v. H. nach oben, Conti Gummi waren um 2. Weſtdeutſche Kaufhof um 1 v. H. gebeſſert.— Der Rentenmarkt hatte nur kleinſte Umſätze, aber gut gehaltene Kurſe aufzuweiſen; ſo gingen Kommunal⸗Umſchuldung mit 95.95, alſo unver⸗ ändert, um. Im weiteren Verlaufe wurden einige Werte weſentlich niedriger feſtgeſetzt; ſo verloren Scheideanſtalt bei einem Angebot von 15 000/ 4 v.., Feldmühle waren 1½, Aſchaffenburger Zellſtoff 1 v. H. niedriger. Ph. Holz⸗ mann ſchließlich mit 149, alſo 1½ v. H. niedriger, notiert. Rheinſtahl verzeichneten eine Beſſerung um 177 v. H. Renten zeigten keine Veränderung mehr. Angeboten und bis 3 v. H. niedriger taxiert waren auf das ſächſiſche Umtauſchvorhaben die ſogenannten Hollandpfandbriefe der verſchiedenen Inſtitute, ein Umſatz fand mangels Nachfrage noch nicht ſtatt. Im Freiverkehr waren Burbach bis 78.50, alſo erneut 1 v. H. höher, gehandelt. Katz u. Klumpp aus⸗ ſchließlich Dividende gut gehalten.. Berlin: Aktien freundlich, Neuten ruhig Berlin, 7. Junk. Zum Wochenbeginn geſtaltete ſich die Umſatztätigkeit namentlich an den Aktienmärkten etwas lebhafter als in den letzten acht Tagen. Sie beruhte allerdings einsteils auf größeren. Anlageköufen des Publikums, zum awderen aber auch auf verſtärkten Abgaben derjenigen Kreiſe, die auf eine Liguidierung ihres Wertpapierbeſitzes bedacht ſind. Ueberhaupt kann man in der letzten Zelt feſtſtellen, daß ſtets bei anziehender Kurstendenz in erhöhtem Maße Material an den Markt gelangt und dieſe Bewegung aus den bekannten Gründen vermutlich noch einige Zeit an⸗ Hauern wird. Gleichwohl überwogen Käufe, ſo daß der Kursſtand um durchſchnittlich etwa 7 v. H. gebeſſert war. Tendenzſtützend wirkten ſich die Ausführungen des Sta⸗ tiſtiſchen Reichsamtes über einen weiteren kräftigen An⸗ ſtieg der induſtriellen Beſchäftigung im Mai aus. Am Montanmarkt zogen Harpener und Hoeſch um je 1 v. H. an. Klöckner gaben dagegen um ½, Rheinſtahl um 7 v. H. nach. Braunkohlenwerte waren auf Samstagſchlußbaſts ut behauptet, mit Ausnahme von Deubſche Erdöl(minus 7 y..), Auch Kaliaktien verzeichneten eher Beſſerungen, wobei Wintershall mit plus 4 v. H. die Führung hatten. In der chemiſchen Gruppe konnten Farben einen Anfangs⸗ verluſt von 8 v. H. bald wieder nahezu ausgleichen. Von Heyden zogen um 1,50, Golöſchmidt um 7 v. H. und Kokswerke um ½ v. H. an. Faſt durchweg feſter lagen Elektro⸗ und Verſorgungswerte, ſo u. a. Siemens und Deſſ. Gas um je 1, Lieferungen um 1,25 v..; nur Akku⸗ mulatoren auf kleinſtes Angebot minus 4 9, H. Sonſt ſind noch Deutſche Linoleum und Burbach mit je plus 1, andererſeits Holzmann und Hanſa Dampf mit je minus 1,25, Feldmühle mit minus 176 und Aſchaffenburger mit minus 1 v. H. hervorzuheben. Reichs bahn⸗VA erhöhten ſich weiter um 7 v. H. auf 124,50. Im Börſenverlauf blieb der freundliche Grundton er⸗ halten, wenn auch die Kursgeſtaltung nicht immer eine einheitliche Linie aufwies. Farben wurden mit 1157, notiert. Ferner ſtiegen Deutſcher Eiſenhandel, Feldmühle und Schuckert je um ½ v.., Ilſe Genußſcheine um, Holzmann und Lichtkraft ſe um 4 v. H. Andererſeits gaben Deutſche Linoleum und Deſſauer Gas um: ſowie Bembera um 5 v. H. nach. Am Kaſſarentenmarkt verlief das Geſchäft außerordent⸗ lich ſtill. Die Veränderungen waren ſowohl in Pfand⸗ briefen als auch Provinz⸗ und Reichsanleihen unbedeutend. Von Stadtanleihen verloren Ber Dresden Gold ½ v. H. Am Markt der Induſtrieobligationen befeſtigten ſich Far⸗ benbonds um, im gleichen Ausmaß ſtiegen 36er AEG, Daimler⸗Benz gewannen 58 v. H. Andererſeits büßten Krupp Treibſtoff„ und Harpener 4 v. H. ein. Bei den Hypothekenbanken ſtiegen Bayr. Hypotheken um 1 v.., Deutſche Hypotheken, Meininger Hypotheken und Weſtdeutſche Bodenkredit je um 2 v. H. Am Markt der Induſtriewerte ſtiegen Dresdner Gardinen und Dort⸗ munder Ritterbrauerei um 2. Andererſeits gaben Glas⸗ Manufaktur, nach Unterbrechung um 4,50 v. H. nach. Von Kolonialwerten ſtellten ſich Doag unter Berückſichtigung des Dividendenabſchlages von 3,5 um 0,60 v. H. höher, Schantung wurden gegen die Notiz vom 23. 6. um 5 v. H. auf 123 heraufgeſetzt. Steuergutſcheine blieben unverändert. Reichsſchuldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1939er bis 1941er 99,87 G 100,62 B; 1942er 99,5 G 100,37 B, 1943er 99,37 G 100,12 B; 1945er bis 1948er 99,25 G 100 B. Wiederaufbauanleihe, 1944/4 5er und 1946/4 8er 82 G 82,75 B. proz. Umſchuld.⸗Verb. 95,62 G 96,37 B. Am Börſenſchluß nahm das Geſchäft an Umfang ab, der Grundton blieb jedoch weiterhin freundlich. Farben ſchloſſen zu 15575. huckert erhöhten ihren Gewinn erneut um ½ v. H. und lagen mit 176 um 1,25 v. H. über Sams⸗ tag⸗Baſis. Orenſtein u. Goldſchmidt ſtellten ſich um 7 v. H. höher. Etwas ſchwächer lagen Vereinigte Stahlwerke (minus). Nachbörslich blieb es ruhig. Geld- und Devisenmarki Berlin, 27. Juni. Am Geldmarkt erfolgten heute zu⸗ nehmend Abzüge zur Finanzierung des Halbjahresſchluſſes, ſo daß eine weitere Erhöhung der Blankotagesgebdſätze um s auf 3 bis 3,25 v. H. eintraf. Das im Zuſammen⸗ hang Famit anfallende Wechſelmaterial blieb indeſſen ver⸗ hältnismäßig gering, auch bei ſonſtigen erſthlaſſigen Ab⸗ ſchnitten waren kaum nennenswerte Verkäufe feſtzuſtellen. Der Privatokskontſatz war mit 27 v. H. unwerömdert. Der Dollar leicht gebeſſert An den internationalen Deviſenmärkten konnte der Dollar ſeinen Stand leicht beſſern. In London lautete die Notiz 495,56(496,15), in Amſterdam 1807/1(18096), in Zü⸗ rich 4356(435½) und in Paris 35,89(33,88). Auch die übrigen Deviſen veränderten ſich nur unbedeutend. Der franzöſiſche France ſtellte ſich in London auf 177,90(177,91), in Zürich auf 12,14%(12,14%) und in Amſterdam auf 509%(50336). Der holl. Gulden wurde in London mit 895,34(8957) und in Zürich mit 241,20(241,35) bewertet. Diskont: Reichsbank 4, Lombard 8, Privat 3 v. H. Amtlich in Rm Dis⸗] 27. Juni 2. Juni fit kont] geld J Brief Geld!] Brief Aegypten lägypt. Pfd. 12,5905 12,625 Argentinien 1B.⸗Peſoſ 0,644] 0,648 0,646 0,650 Belgten 100 Helga Braſilien 1 Milrels 0,145 0,147 0,145 0,147 0 8 * 2 2 8 9 8 * = Bulgarien, 100 Leva 6 3,047 3,053 3,047 3,053 Dänemark 100ffronen] 5 54,90 55,— 54,93 35,03 Danzig 100 Gulden] 4 47, 47,10 47,.— 47,10 England 1 fDb 2 12,0 12,325 12.300 12,330 Eſtland Io eſtn. Kr. 4½ 68,13 68,27 68,13 68, Finnlandi00 finn. Mk. 4 5,42 5,435 5,425 5,435 8. 100 Fr 3½ 6,015] 6,927 6,913] 6,917 riechenland 100 Dr. 6 2,352 2,357.353 2,357 Fut 100 Gulden] 2 137,343 137,62 137,36 137,64 ran(Teheran) ſpahla iI 15,27 135,31 15,28 15,32 Jae„ 100 k8l. Fr. 5¼½ 34,50 55,71 5502 55,4 Italſen„ 100 Lire 4 13,00 13,1 13,00 13,11 apan Iden 3,20 0,71 9,718 0,716 0,718 dae 5„5,694, 5,706.[ 5,694] 5,706 anada 1 lan. Dollar 2,457 2,401 2,456.460 Lettland. 100 Latts 6 48,75 48,85 48,75 48,85 Litauen„„ 100 Litas 5¼ 41,94 42,02 41,94 42,02 Norwegen 100 ftronen 4 61.79 61.91 61,82 61,94 05„ 100 gloty 5 47,.— 47,10 47,.— 47,10 ortugal 100 Eskudo 4 11,160 11,180 11,165 11,185 ant f 72 2 2 D 5 Schmeenn 100. 2% 63, 51[ 65,4 6554 Schweiz 100 franten 17% 56,3 57705 50,93 37,03 Spanien 100 Peſeten 3 8* 855 85 e 3 8,511] 8,629 8,601] 8,619 Türkel.. itüt t. Pfd. 57 1,978.982.978.982 Ungarn. 100 Pengö] 4 5 7555—— 5 Uruguay, 1Goldpeſo! 1,049 1,051 1,049 1,051 Ger. Staaten 1 Dollar] 1½ 2,4821 2,486.480 2,484 * Frankfurt, 27. Juni. Tagesgeld 2 v. H. ...õũã D..ãããũũã ũãũãũã ãdddß dbb die Entwicklung des Brillenglas⸗Geſchäftes im Inland, das den Beſtimmungen der Deutſchen Brillengläſer⸗Kon⸗ vention unterliegt, von der endlichen Anerkennung der wohlbegründeten Anträge auf Milderung der Ausnahme⸗ beſtimmungen abhängig iſt. Diesbezügliche Verhandlungen ſchweben ſeit längerer Zeit. Die Verwaltung hofft, im Laufe des Berichtsmonats zu einem vorläufigen Abſchluß zu kommen. Der ausweispflichtige Rohüberſchuß ſtellt ſich auf 6,0 gegen 5,44 Mill./ Bruttoertrag i. V. bei anderer⸗ ſeits 1,05 Mill./ ſonſtigen Aufwendungen. Außerordent⸗ liche Erträge erbrachten 0,14(0,37) Mill.. Nach Abzug ſämtlicher Aufwendungen, hierunter 3,74(3,00) Mill./ für Löhne und Gehälter und u. a. 0,24(0,20) Mill./ für ſoziale Abgaben verbleibt nach Vornahme von 0,49(0,88) Mill./ Anlageabſchreibungen und 90,02 Mill./ anderen Abſchreibungen(i. V. außerdem 0,20 Mill. 4 an die Er⸗ neuerungsrücklage) einſchließl. 22 076(28 670)„ Gewinn⸗ vortrag ein Reingewinn von 222 577(382 925) /, aus dem, wie bereits mitgeteilt, unverändert 6 v. H. Dividende aus⸗ geſchüttet werden ſollen. In der Bilanz erſcheinen bei unv. 3,20 Ack lalles in Mill. /) die geſetzliche Rücklage mit 0,32(0,02), andere Rücklagen mit 0,68(0,20), Wert⸗ berichtigungen mit 0,12(i. V. Rückſtellungen 6,48), Stif⸗ tungen mit 0,34(0,32) und Verbindlichkeiten mit 1,87(0,84), denen ein Umlaufsvermögen von 5,51(.87 gegenttber⸗ ſteht⸗, von dem u. a. Vorräte 3,35(2,50), Forderungen 1,68 (2,03) und Wechſel 0,28(0,22) ausmachen. Das Anlage⸗ vermögen iſt mit 90,74(0,67) bewertet. Der Umſatz hat ſich im laufenden Jahr weiter günſtig entwickelt. * Saar⸗ und Moſelkalkwerke AG in Kleinblittersdorf. Durch HV⸗Beſchluß wurde die Geſellſchaft in eine Gmb umgewandelt. Die Firma lautet fetzt: Sgoor⸗ und Moſel⸗ kalkwerke GmbH. Zum Geſchäftsführer iſt der bisherige Vorſtand Dr Specht beſtellt. Mitfellandkanal-Hafen Magdeburg AG, Magdeburg Erwelſerſe Aulgabe Die HW eder Mittellandkanal⸗Hafen Magdeburg Ass, Magdeburg, genehmigte einſtimmig den Abſchluß für das Geſchäftsjahr 1937. Der Reingewinn von 58 632(31 846) wird vorgetragen. Aus dem bisherigen AR ſcheiden aus: Generaldirektor Rudolf Plötzke⸗Berlin, und Generaldirek⸗ tor Dr. Eduard Schulte⸗Breslau. Neu hinzugem wur⸗ den: Bürgermei Dr. Ludwig Schneider⸗Mag er eburg, Regierungsbaumeiſter a D. Reinhold Hans Winter⸗Qued⸗ linburg, Direktor Albert Kuntſch von der Deutſchen Con⸗ tinental⸗Gas⸗Geſellſchaft und Stadtrat Helmut Lewald. Die Zahl der AR⸗ Mitglieder wurde demnach von 8 auf 10 erhöht. Im Geſchäftsbericht wird u. a. betont, daß ſich die bis⸗ her ſchon großen Aufgaben, des Mittellandkonalhafens Magdeburg mit der fortſchreitenden Induſtrialiſierung des Magdeburger Wirtſchaftsreviers und mit der unvergleich⸗ lich größeren Bedeutung, die der Mittellandkanal im Lauſe der nächſten Jahre erlangen wird, noch mehr erweitert haben. Die 1937 geführten Verhandlungen und Boumaß⸗ nahmen ſtanden faſt durchweg unter dem Einfluß der für Ende 1988 zu erwartenden Inbetriebnahme des Mittel⸗ landkanals bis Magdeburg. Zu den wichtigſten Aufgaben gehöre der Ausbau des Zweigkanols und des anſchließen⸗ den Trennungsdammes. Der Geſamtaufwand einſchließlech der noch nicht beendigten Bauten betrug für aktivierungs⸗ fähige eigene Erweiterungen 520 000/ und für Erneue⸗ rungsmaßnahmen 107 000% Der Verkehr im Hande und Induſtriehafen hat ſich 1987 von 892 000 To. auf 986 000 To. und der Verkehr im Mittellandkanalhafen von 1,21 auf 1,60 Mill./ gehoben. Der Geſamtverkehr iſt alſo von 2,10 auf 2,59 Mill. To. geſtiegen, d. h. um rund 23 v. H. Die Steigerung gegen⸗ über 1935 beträgt ſogar rund 50 v..; im Mittellandkanal⸗ hafen allein iſt der Verkehr um 38 v. H, geſtiegen. In Verbindung mit der Stadtverwaltung ſind mit mehreren Firmen, die ſich im Hafengebiet anſtedeln wollen, Verhand⸗ lungen weitergeführt und zum Teil abgeſchloſſen worden. Einige Speditions⸗ und Schiffahrtsunternehmen werden ſchon im Herbſt 1938 den erſten Bauabſchnitt in Angriff nehmen. Die allgemeine Verkehrsbelebung hat in den erſten Monaten des Jahres 1938 angehalten, ſo daß auch das laufende Johr für die Geſellſchoft vorausſichtlich eine aus⸗ reichende Beſchäftigung bringen wird. — * Beſitzwechſel bei der Celluloſefabrik Okriftel a. Main. Die Celluloſefabrik Okriftel am Main, Ph. Offenheimer, Okriftel bei Frankfurt a.., iſt, wie der DH erfährt, im Einvernehmen mit den zuſtändigen Behörden in den Beſitz des Kaufmanns Friedrich Minoux in Berlin über⸗ gegangen, der das Untemehmen als Alleininhaber unter der Firma„Celluloſefabrik Okriftel am Main Friedrich Minoux“ weiter betreiben wird. * Beſitzwechſel. Unter der Firma Mannheimer Schäl⸗ mſthle Sievers u. Söhne, Mannheim(vorm. Joſef Fuld KG.) iſt der Betrieb der Joſef Fuld KG., Erbſen⸗ und Hirſe⸗Schälmühle, Miſchfutterfabrik u. Hülſenfruchtimport nunmehr in ariſchen Beſitz übergegangen.— Die Firma Gebr. Barth, Zigarrenfabrik in Bruchſal, iſt durch Kauf auf Leo Rapp, Kaufmann in Bruchſal, übergegangen, der es unter der bisherigen Firma mit dem Zuſatz:„Inhaber Leo Rapp“ fortführt. Waren und Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 27. Juni. Wie kaum anders zu erwarten, bewegten ſich die Umſätze im Berliner Getreideverkehr auch zu Beginn der neuen Woche in eng⸗ ſten Grenzen. Das Augenmerk iſt bereits auf die bevor⸗ ſtehende neue Ernte gerichtet, zumal mit dem Schnitt der neuen Wintergerſte in Kürze begonnen werden Hürfte. Vaoverſt kamen Abſchlüſſe in Getreide neuer Ernte noch nicht zuſtande, da die für den Hande! notwendigen Maßnahmen und Preisbeſtimmungen noch nicht veröffentlicht wurden⸗ Einige Abſchlüſſe kamen in Hafer und Gerſte zu Futter⸗ zwecken zustande. Die Ablieferungen waren hierin aber weiter gering. Futtergetreide wird nur vereinzelt begehrt, auch Mehle lagen verhältnismäßig ruhig. Magdeburger Zuckernotierungen vom 27. Juni.(Eig. Dr.] Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis prompt per 10 Tage 81,50; Tendenz ruhig; Wetter heiter. Hamburger Schmalzuotierungen vom 27. Juni.(Eig. Dr.] Unverändert, Marktlage ſtetig. Berliner Metallnotierungen vom 27. Juni.(Eig. Dr.) Je 100 Kilo notierten: Elektrolytkupfer(wirebars) 88,75; Standardkupfer 8,00 nom.; Originalhüttenweichblei und Standardblei ſe 19,50 nom.; Originalhüttenrohzink ab norddeutſche Stationen und Standordblei je 18,50 nom.; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—9gproz in Blöcken 1833 desgleichen in Walz⸗ oder Drahtbarren 9wproz. 187 l. Fein⸗Silber je Kilo 30.709,70 l. * Der Londoner Goldpreis betrug am 24. Juni für eine Unze Feingold 140 fh 10 d gleich 86,7181 /, für ein Gramm Feingold demnach 54,3347 Pence gleich 2,78805. Erſte Freigabe lagergebundener Delikateß⸗Friſchgurken des Herſtellungsjahres 1938 Nach einer Bekanntmachung des Vorſitzenden der HVB der deutſchen Gartenbauwirtſchaft dürfen von den lager⸗ gebundenen Delikateß⸗Friſchgurkenmengen des Herſtellungs⸗ jahres 1938 mit Wirkung vom 1. Juli 1938 ab im Höchſt⸗ fall 30 v. H. der insgeſamt zur Herſtellung freigegebenen Mengen ausgeliefert werden. Auslieferungen von Deli⸗ kateß⸗Friſchgurken an Betriebe, die ſelbſt zur Herſtellung von Delikateß⸗Friſchgurken oder Faßgurken berechtigt ſind (Kollegengeſchäfte), haben im Rahmen der freigegebenen Quote zu erfolgen. Große Kämpfe in Grünau Zu einer wahren Heerſchau des Ruderſports wurde bereits der erſte Tag der Großen Grünauer Ruderregatta auf dem Langen See. Bord⸗anBord⸗Kämpfe kennzeichneten die Gleichwertigkeit der Teilnehmer. In den beiden Lüänderkämpfen der Achter ſchlugen ſich die deutſchen Ver⸗ treter hervorragend. Ungarn wurde vom Berliner RC klar geſchlagen. Der 1. Kieler RC unterlag dagegen knapp den tüchtigen Polen. Nach einem Erſolg im Länderachter zeigte ſich der Berliner RC auch im Büxenſteinachter überlegen. Ohne Ermüdungserſcheinungen wurden die Italiener, der Re am Wannſee und Etuf Eſſen auf die Plätze verwieſen. Die Olympiaſieger und Europameiſter Guſtmann⸗Adamſki vom RW Frieſen Berlin zogen im Zweier m. St. beim Spurt auch den Italienern davon und gewannen mit 2 Längen. Im Großen Einer bewies der Wiener Haſenöhrl durch einen klaren Sieg ſeine große Klaſſe gegen den Tan⸗ germünder Seedorf und den Berliner Alemannen Pürſch. Eine Ueberraſchung brachte der Zweite Senioreiner, wo der däniſche Vertreter Olſen den Merſeburger Bruns klar abfertigte. Im Hindenburg⸗Gedächtnisvierer, dem Erſten Seniorvierer o. St., gab es einen überaus ſpannenden Kampf, den die Ruderriege von Etuf Eſſen vor der jta⸗ lieniſchen Vertretung und dem Berliner Re Hellas für ſich entſchied. Die Ergebniſſe des erſten Tages: Senior⸗Zweier m. St: l. RC Frieſen Berlin (Guſtmann⸗Adamſki) 8788,3; 2. Reale Soeieta Canottieri Querini di Venezia(Bergamo⸗Santin]:43, 8. RG ietoria Berlin(Götſchmann⸗Weitzel) 903,1; RC Triton Stettin aufgegeben. 5 ungmaun⸗Einer: 1. RV Frieſen Berlin(E. Be 270 97159 2. BSch Allianz Grünau(Lehmann) 920,2; 8. Spindlersfelder RV Sturmvogel(Fiſcher):28. Achter⸗Länderkampf: 1. Polen(AR Poſen] 704,3; 2. Deutſchland(1. Kieler RC):08,7. 7 5 Achter⸗Länderkampf: 1. Deutſchland(Berliner 6285,38; 2. Ungarn(Pannonia Bubapeſh:44,6. Junior⸗Vierer o. St.: 1. Re Vineta Pots dam :50,2; 2. Berliner R Hellas:55,8; 8. Spindersfelder RV Sturmpogel 801,8. Zweiter Junior⸗Vierer m. St.: 1. Abteilung: 1. R Frieſen Berlin 780,7; 2. Akad. RC Berlin 71818: 8. Berliner Ré Germania:,1.— 2. Abteilung: 1. RG Nibelungen Berlin 723; 2. Berliner Ra Bran⸗ denburgia:29,9; 3. Dresöner RC 783,3 Hindenburg⸗Gedächtnis⸗Vierer(Erſter Senjior⸗Vierer o. St.): 1. Etuf Eſſen 646,5; 2. Societa Canottieri del Dopolavoro ferroviario di Genova:49,9; 3. Berliner Ri Hellas 6251, 7. Zweiter Senior⸗ Vierer m. St.:: 1. Schweriner R 2. RG Wiking Berlin:04,7; 3. RC Deſſau 7211/2. Jungmann⸗Achter: 1. RKam Wannſee(Mann⸗ ſchaft der Leibſtandarte Ses Adolf Hitler]:25,38: 2. RG Wiking Berlin:28,5; 3. Maadeburger RC:96. Zweiter Seuior⸗Einer; l. Soro Roklu b Däne ⸗ mark 1 Olſen):56,7; 2. Merſeburger RG(Bruns) 7257,5; 3. RV Wiking Linz(Binder) 759,7. Erſter Junior⸗Vierer m. St.: 1. RK am Wan 7707,38; 2. Spinslersfelder RV Sturmvogel 7411/2. Großer Einer: 1. RVEllida Wien(Joſef Haſen⸗ öhrl) 727,7: 2. Tangermünder RC(Seedorff):28,7; 8. Berliner R Allemannia 7180. Büxenſtein⸗Achter:(Erſter Senior⸗ Achter): 1. Ber⸗ liner RC:71,68; 2. Formazione miſta della Canottieri Timavo, Canottieri Nektuno Canottiert Querini 617,4 g. Ra am Wannſee 6219.6; 4. Etuf Eſſert:22. Budapeſt ſiegt im Dreiſtädte-Achter Verzögerungen und viele Fehlſtarte waren die Folge des rauhen Waſſers am zweiten Tag der Großen Grünauer Regatta auf dem Langen See. Im Dreiſtädteachter vertei⸗ digte Budapeſt durch Pannonia ſeinen bereits im Vorjahr errungenen Sieg ſicher gegen Berlin, das den Ra am Wannſee mit ſeiner Vertretung beauftragt hatte, und dem RV„Frieſen“ Wien. Eine Ueberraſchung brachte das Rennen um den Adolf⸗Hitler⸗Vierer m. St., das in her⸗ vorragender Zuſammenarbeit von dem Berliner Rar Hellas vor Triton Stettin und Etuf⸗Kruwo Eſſen gewonnen wurde. Der Berliner RC bewies ſeine wirchliche Klaſſe erneut im Verbandsachter; Ra am Wannſee und Etuf⸗Kruwa Eſſen konnten die gut eingeſpielte Clubmannſchaft nie gefährden. Der Ungariſche Ruderverband griff überhaupt nicht in die Entſcheidung ein. Feine Zuſammenarbeit zeigten Füth⸗ Pirſch im Senioren⸗Doppelzweier; auf der ganzen Strecke hatten ſie in den Italienern ihre ſtärkſten Gegner, die ſich erſt im Endſpurt geſchlagen gaben. Der Vorfjahrsſieger im Senioren⸗Zweier o. St., der Hannoverſche RE mit Mel⸗ ching⸗Meyer a. d. Heide trat kaum in Erſcheinung. Rar am Wannſee ſtellte mit Stelzer⸗Eckſtein die überragenden Sieger vor dem Boot der Hungaria Budapeſt und den bei⸗ den Dänen. In allen Rennen geben die Zeiten keine Vergleichs möglichkeit, da hoher Wellengang und ſtarker Ge⸗ genwind nicht ohne Einfluß blieben. Die Ergebniſſe: Senior⸗Zweier ohne Steuermann: 1. Ra am Wann ſee(Stelzer⸗Eckſtein]:34,2; 2. AV Hungario Budapeſt (Cyeri⸗Caniſchich) 10:03,1; 3. Soro⸗Rokhub Kopenhagen (Gebr. Olſen) 10:0,6; 4. Hannoverſcher RC ohne Zeit. Dreiſtädte⸗Achter: 1. Pon nonia Budapeſt:45,8: 9. RR am Wannſe 752,4; 3. RV FFrieſen Wien 818,2. Zweiter Seuior⸗Vierer ohne St.: 1. RG Wiking 585 lin 826,2; 2. Schweriner RG:29,4; 3. RC Deſſau Erſter Jungmaun⸗Vierer mit St.: 1. Akademiſcher RC Berlin 903,1; 2. Renngemeinſchaft Berliner RB 76⸗Luftwaffe SV Reg. General Görina 9112.3; 3. Berliner R, Sport Boruſſia:1g,8. 1 Jungmann⸗Vierer mit St.: 1. Abteilung: 1. RV Frieſen Berli 849,5; 2. RG Wiking Berlin :55,9; 3. Schweriner RG 856,4.— 2. Abteilung: 1. Sport⸗ gemeinſchoft der Berliner Verkehrs⸗Ach:56,11; 2. RV 11— Berlin:56,6; 3. Guttempler RV Ber⸗ n 982,3. 1. Senioren ⸗Vierer mit St.(Adolf ⸗Hitler⸗Vierer): 1. Berliner Ra Hellas 818,9: 2. Ré Triton Stettin:25,1; 3. Etuf Eſſen:29, 4. Senioren⸗Doppelzweier: 1. Renngemeinſchaft Ban Alemannia R Victoria Berlin⸗Grünau(Füth⸗ Pirſch):16; 2. SCW Trieſt(Scherli⸗Broſchi):2, 3. Spindlersfelder RB(Baubaum⸗Föſcher):54,58. Junior⸗Achter: 1. R am Wannſee 71408 2. RG Victoria Berlin⸗Grünau:56; 3. Magdeburger RC:01. Leichtgewichts⸗ Senioren. Vierer mit Steuermann: 1. Berliner RC Hellas 8154; 2. Berliner Ruder⸗ 6540 von 1884:07,90; 3. Berliner Ré Brandenhurgia Großer Verbandsachter: 1. Berliner Ruderclub :24,8; 2. Ruderklub am Wannſee:90,6; g. Renngemein⸗ ſchaft Etuf⸗Kruwa Eſſen:38,3, 4. RV Wicktinger Linz; 5. Pannonia Budapeſt. Nordland gewann das Spring-Derby Zum 19. Male wurde in althergebrachter Weiſe am Vorabend des Deutſchen Derbys in Hamburg das Spring⸗ derby auf dem Turnierplatz in Klein⸗Flottbek entſchieden. 48 Pferde traten zum Kampf um das„Blaue Band“ der Springpferde über einen ſchwierigen Kurs von 17 Hinder⸗ niſſen mit 26 zu bewertenden Sprüngen an. Wie ſchwer die Aufgabe war, zeigt das Ergebnis. Nur Nordland unter SS⸗Hauptſturmführer Günter Temme blieb ohne Fehler und errang ſomit die wertvolle Trophäe für einen Privat⸗ ſtall. Auf den Ehrenplätzen londeten Baron 4(Oblt. Brinckmann] und Olof(t. Weidemann) von der Kaval⸗ lerieſchule Hannover. Mehr als die Hälfte der Teilneh⸗ mer waren ſchon über den Kurs gegangen und acht Pferde mit fe vier Fehlern batten ſich bereits herausgeſchält, und immer noch hoffte man auf den fehlerloſen Pacburs. Da erſchien Nordland, und ihr gelong die Leiſtung, die auch keiner der Nachſolgenden mehr zu vollbringen vermochte. So aute Pferde wie Baccarat und Alchlmiſt hatten eben⸗ falls vier Fehler gemacht; Oberſt und Landrat, der vor zwei Jahren dieſes Springen gewann, hatten ſich ſogar zweimal verſehen. Die Ergebniſſe: 19. Deutſches Spring⸗Derby: 1, Stall Georgen s Nordland(SsS⸗Hauptſtuf Temme] 0.; 2. Baron 4 (Oblt. Brinckmann] 4.: 3. Olaf(et.„ 4.: 4. Geltſcher(Ss⸗Oberſcharf. Cammineci 4., 5. Galgen⸗ ſtrick(SS⸗Stof. H. Fegelein); 6. Alchimiſt(Rittm. Momm);: 2. Schneemann(Oberwachtm. Kaehlf: 8. Norne(Oblt. 5. Huck). 8. Seite Nummer 289 Neue Mannheimer Zeitung Abend ⸗Ausgabe Die Kataſtrophe der 8000 Leichtſinn, Fahrläſſigkeit und Rückſichtsloſigkeit helfen dem Tod bei ſeiner Ernte Die Motoriſierung Deutſchlands iſt in den letz⸗ ten fünf Jahren mit einer ſo ungeheuren Schnellig⸗ keit vor ſich gegangen, daß alle Beteiligten— von der Polizei bis zu jedem einzelnen Verkehrsteilneh⸗ mer— vor ſchwierige Aufgaben geſtellt worden ſind. Aus Mangel an genügender Schulung der Maſſen konnten ſie nur teilweiſe gelöſt werden; und wenn wir auch von Unfallziffern amerikaniſchen Ausma⸗ ßes verſchont blieben, ſo hatten wir im Jahre 1936 doch 8388 Tote und rund 174000 Verletzte zu beklagen. Durch die ſich immer ſtär⸗ ker auswirkende Aufklärung und Erziehung konnte zwar im vergangenen Jahr die Zahl der Toten um etwa ng Prozent auf 7635 geſenkt werden, aber auch dieſe Verkehrsopfer ſind für uns ganz untragbar. Manche Schlacht des Weltkieges hat weniger Ver⸗ luſte gebracht und wurde doch als blutig bezeichnet. Schönes Wetter— Unfallziffer ſteigt! Wenn wir nun wiſſen wollen, wo der Hebel anzu⸗ ſetzen iſt, um eine entſcheidende Wendung herbeizu⸗ führen, müſſen wir uns die Statiſtik etwas näher anſehen. Ganz allgemein iſt zu ihr zu ſagen, daß die Unfallkurve von der Verkehrsdichte abhängt. Die Wintermonate, in denen viele Leute auf den Gebrauch ihres Kraftfahrzeuges verzichten und überhaupt lieber zu Hauſe bleiben, bringen ihren Tiefpunkt— obwohl die ungünſtigen Fahrverhält⸗ miſſe, wie Glätte, Nebel, Regen und früh einſetzende Dunkelheit, eigentlich eher das Gegenteil erwarten laſſen. Mit dem Erwachen des Frühlings beginnt ſie dann ſchnell zu ſteigen, um in den ausgeſproche⸗ nen Schönwetter⸗ und Reiſemonaten, wo jedermann die Straßen benutzt, ihren Höhepunkt zu erreichen. Die Lehre, die wir daraus zu ziehen haben, liegt auf der Hand: Man muß die Vorſicht gerade an ſchönen Tagen verdoppeln und verdreifachen. Ueberaus aufſchlußreich iſt die Verteilung der Unfälle auf die verſchiedenen Urſachengruppen. Von den 162 215 Unfällen des Jahres 1937, bei denen Kraftfahrzeuge beteiligt wa⸗ ren, entfiel ein volles Viertel(39 142) auf die Nicht⸗ beachtung der Vorfahrt. Das iſt beſchämend, denn es beweiſt, daß viele Kraftfahrer glauben, an den Kreuzungen, fern von jeder Rückſicht, das Recht des Stärkeren geltend machen zu können, oder daß ſie von den Verkehrsvorſchriften keine Ahnung haben. Hier liegt eine der Hauptaufgaben der Verkehrs⸗ erziehung. Jedem Verkehrsteilnehmer müſſen die Vorfahrtsregeln ſo in Fleiſch und Blut übergehen, daß es ihm gar nicht möglich iſt, dagegen zu ver⸗ ſtoßen. Grobe Fahrläſſigkeit, Unaufmerkſamkeit, Uebermüdung und Alkoholein⸗ fluß waren bei 33 474 Unfällen die Urſache. Jeder einzelne dieſer Unfälle hätte vermieden werden kön⸗ nen. Iſt es nicht geradezu unglaublich, daß man 9 136 Fahrer vom Steuer weggeholt hat, bei denen die Blutprobe übermäßigen Alkoholgenuß ergab? Falſches Ueberholen führte zu 24013 Unfällen. Zu dieſer Gruppe gehört das Ueberholen bei zu geringem Abſtand, das Schneiden beim Wiedereinbiegen und das Rechts⸗ überholen. Solches geſchieht meiſt Leuten, die von ſich glauben, beſonders gut fahren zu können, und ſich zu ſicher fühlen, und die dann mit einer elegan⸗ ten Bewegung des Steuers den anderen angefah⸗ ren haben. Dieſen Fahrkünſtlern kann nicht drin⸗ gend genug ans Herz gelegt werden, das Wort „ſchneidig“ aus ihrem Wörterbuch zu ſtreichen und dafür lieber„korrekt“ einzuſetzen. Sie fuhren zu ſchnell Falſcher Ehrgeiz hat bei einer weiteren Unfallgruppe Pate geſtanden. 22 985 Fahrzeuge ver⸗ unglückten, weil ſie zu ſchnell fuhren. Hier läßt ſich eine beſtimmte Regel nicht geben. Eine Geſchwin⸗ digkeit, die für den einen Fahrer noch ausreichend ſicher iſt, kann für den anderen ſchon viel zu hoch ſein. Darum muß ſich jeder daraufhin prüfen, was Montag, 27. Juni 1938 42 er ſich ſelbſt zutrauen kann. Wenn man es immer ſo einrichtet, daß man den Wagen unter allen Um⸗ ſtänden in der Hand behält, kann nicht viel geſche⸗ hen. Wer aber den Drang nach ſportlichen Lorbee⸗ ren in ſich ſpürt, der ſoll dieſe nicht auf offener Landſtraße pflücken wollen ſondern ſich an den vom NS ausgeſchriebenen Veranſtaltungen beteiligen. Die Minute die man durch übertrieben ſchnelles Fahren vielleicht gewinnt, iſt viel zu teuer mit dem Unfall bezahlt, der früher oder ſpäter allen dieſen Geſchwindigkeitsfanatikern einmal zuſtößt. Rund um den Winker 19 589 Unfälle gingen auf falſches Einbiegen zu⸗ rück. Die grobe Unfitte, den Winker zu ziehen und dann erſt einmal nach der anderen Seite auszubie⸗ gen, um den Bogen beſſer nehmen zu können, wie man es beſonders bei Laſtwagen häufig ſieht, iſt immer noch nicht ausgeſtorben. Das Abwinken im letzten Augenblick und das Einbiegen ohne Rückſicht auf den nachfolgenden Verkehr gehören zu den Feh⸗ lern, über deren Tragweite die Sünder meiſt zu wenig nachgedacht haben. Sie werden nun aber end⸗ lich lernen müſſen, ſich auch beim Einbiegen richtig zu benehmen. Weil ſie keinen Platz machten Daß ein Wagen einen anderen mit Gewalt nicht vorbeilaſſen will, wird wohl jeder ſchon einmal er⸗ lebt haben. Kaum glaublich aber klingt es, daß dabei im letzten Jahre nicht weniger als 11037 Unfälle vorgekommen ſind. Leute, die einen anderen Wagen abſichtlich behindern, müſſen von der Volksgemeinſchaft eine ſehr ſeltſame Vor⸗ ſtellung haben. Der einzige Troſt iſt die Wahrſchein⸗ lichkeit, daß ſie auch ihrerſeits bei den durch ſie ver⸗ urſachten Zuſammenſtößen einen Schaden erlitten, den ſie ſich hoffentlich zur Lehre dienen laſſen. Platz machen— das iſt doch wirklich das allerwenigſte, was man von einem Fahrzeugführer verlangen kann. Die Zahl der Unfälle durch techniſche Mängel er⸗ ſcheint mit 7047 zwar verhältnismäßig nieoͤrig, iſt aber immer noch viel zu hoch, daß ſie durch laufende Kontrollen, die eigentlich eine Selbſtverſtändlichkeit für jeden Fahrer ſein ſollten, auf ein Mindeſtmaß beſchränkt werden kann. Wenn man ſein Fahrzeug regelmäßig nachſehen läßt, ſpart man außerdem noch Geld, denn oͤie großen Reparaturen entſtehen be⸗ kanntlich aus den nicht ausgeführten kleinen. —— Faſt 2800000 Kraftfahrzeuge(Perſonen wagen, Krafträder, Laſtwagen) laufen zur Zeit in Deutſchland. Es iſt klar, daß es bei dieſem rieſenhaften Verkehr immer Unfälle geben wird. Ebenſo deutlich geht aber aus der Statiſtik hervor, daß ihre Zahl ſehr erheblich geſenkt werden kann, denn ſie gehen nur in den ſeltenſten Fällen auf höhere Gewalt, in der Regel aber auf Leichtſinn und Rückſichtsloſigkeit zurück. Wenn jedermann in Deutſchland dieſe Tatſache erſt einmal begriffen hat und ihr Rechnung trägt dann haben wir den erſten großen Sieg in der Verkehrsſchlacht errungen, Wiedererwachte Bade-Leidenſchaſt 17 000 waren am Sonntag im Strandbad 1 Wie zu erwarten war, blieb geſtern der Beſuch unſeres Strandbades nicht hinter dem des Sams⸗ tags zurück, ja die Vortagsziffer wurde ſogar erheb⸗ lich übertroffen. Geſtern wurden 17000 Strand⸗ badbeſucher gezählt. Die Zahl der eingeſtellten Fahrräder betrug 9 500 und die der Kraftfahrzeuge 4307 mehr als die Hälfte aller Strandbadbeſucher iſt alſo wiederum mit dem Fahrrad gekommen. Die Sanitätsmannſchaften mußten in fünfzig Fällen hel⸗ fend eingreifen, glücklicherweiſe handelte es ſich aber durchweg um nur leichtere Unfälle. 9 dem Hilfswerk mutter und kind dienſt Du durch deinen mitglied beitrag zur 89. Die Mannheimer Siedlungsfahrten, die— wie berichtet— in der vergangenen Woche wieder auf⸗ genommen wurden, können erfreulicherweiſe num doch wöchentlich mehrmals durchgeführz werden. Beſonderer Umſtände wegen war ihre Ab⸗ haltung zunächſt nur für Donnerstag vorgeſehen, Mit ſofortiger Wirkung finden ſie nun aber auch am jedem Dienstag und Mittwoch(alſo insgeſamt au oͤrei Tagen in der Woche) ſtatt. Der Fahrpreis wurde auf.10 Mark feſtgeſetzt. die Wohnungs- von gestern soll fir alle seln. 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