U Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag Bezuaspreiſe: Fret Haus monatlich.08 Mt und 62 Pia Trägerlohn, in unſeren durch die Poſt.70 Mk einſchl 50 Pia Poſtbef⸗Geb Hterzu 72 Pfa Beſtellgeld Abholſtellen Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44. Meerſeldſtr 18. Ne Fiſcherſtr 1 Fe Hauptſtr 63. W Oppauer Strg Se Lutſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d folgend Monat erfolgen. Geſchäftsſtellen abgeholt.20 Mk ie Mannheimer Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l. 46. Fernſprecher: Sammel⸗Nummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590 — Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernn Einzelpreis 10 Pf. . Anzeige Mennig. 7 mm breit Familten⸗ und Klet. getſe. Allgemein gültig iſt die Gel Zwangsvergleichen oder Konkurr; a gewährt Keine Gewähr für Anzeigen laben. an beſonderen Plätzen unk Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe Au. 8 Montag 4 Juli 1938 140. Jahrgang Nr. 30 Prag rechnet auf ſein Bündnis mit Joskan Bürckels Kampf gegen„die Nutznießer“ des umſchwungs in Oeſkerreich „Moskau ſleht hinter uns!“ Eine aufſchlußreiche Rede des Vorſitzenden des Prager Wehrausſchuſſes DP. Prag, 3. Juli. In einer Kundgebung des Verbandes der „Freunde der Sowjetunion“ machte der tſchechiſche Volksſozialiſt und Vorſitzende des Wehrausſchuſſes des Parlaments, Abgeordneter Joſef David, auf⸗ ſchlußreiche Ausführungen über das tſchechiſch⸗ſow⸗ jetruſſiſche Militärbündunis. David, der vor kurzem mit einer tſchechiſchen Abordnung in der Sowjet⸗ union weilte, erklärte, das Bündnis mit dem Sowjetverband habe ſich in den letzten Wochen vollauf bewährt. Der Sowjetverband habe 1700 000 Mann im aktiven Dienſt, acht Millionen ausgebildete Reſerviſten und könne 30 Millionen Soldaten mobiliſieren. Gleich zu Kriegsbeginn würde die Sowjetunion eine größere Armee ins Feld ſtellen als das zoriſtiſche Rußland in drei Kriegsjahren. In zwei bis drei Wochen würde Sowjetrußland mindeſtens 100 Diviſionen an der Weſtgrenze aufſtellen können. Die Ausrüſtung der roten Armee ſei erſtklaſſig, das Flugweſen das beſte der Welt. Sowjetrußland verfüge über 150 000 gusgebildete Piloten und habe eine ſtarke Rüſtungs⸗ in duſtrie. 8 Weiter erklärte David, die Sowjetarmee würde die Tſchechoflowakei ganz beſtimmt unterſtützen. Mit den Verbündeten Frankreich und Sowjetrußland, ſo ſagte David zum Schluß, werde man für die„Erhal⸗ tung der Demokratie und der Unabhängigkeit der tſchechoſlowakiſchen Republik“ arbeiten. Von Amts wegen aber hört man freundliche Worte! EP. Prag, 3. Juli. Am zweiten Tage der Beratungen des Vollzugs⸗ ausſchuſſes der Tſchechiſchen Agrarpartet erſtattete der Innenminiſter einen Bericht über die innerpoli⸗ tiſche Lage.. Im Mittelpunkt ſeines Referats ſtanden Na⸗ tionalitätenfragen. Er verſuchte vor allem die Gründe darzulegen, die ſeine Partei veranlaßt hätten, die Erzielung eines Uebereinkommens mit den einzelnen Volksgruppen zu erreichen. Hierbei ſei von Bedeutung das aufrichtige Streben nach einer innenpolitiſchen Beruhigung. Es gelte der Grundſatz: Ausgleich mit den Volksgruppen, ohne Einbuße nationaler Ehre und ſtgatlicher Souveränität. Der Miniſter er⸗ klärte dann wörtlich:„Wir werden den Volks⸗ gruppen alles geben, was ſie zu ihrer nationalen, kulturellen und wirtſchaftlichen Entwicklung brauchen. Die Nation verſteht den Eruſt der Lage. Wir gehen einer innerlichen und mann⸗ haſten Einigung entgegen.“ Am Schluß der Tagung ergriff noch einmal der Vorſitzende der Partei, Beran, das Wort. Er er⸗ klärte:„Wir werden loyal mit allen Parteien und mit allen verfaſſungsmäßigen Faktoren zuſammen⸗ arbeiten, um das Werk der Verſtändigung mit den übrigen Nationalitäten auf dem Boden des tſchecho⸗ ſlowakiſchen Staates zu vollenden. Wir werden ihnen die höchſtmöglichen Rechte gewähren. Wir wer⸗ den die Forderungen erfüllen, die zur Beruhigung des innerpolitiſchen Verhältniſſes dienen und zur Sicherung des Weltfriedens beitragen können.“ Die Geſandten werden wieder vorſtellig EP. Prag, 3. Juli. Der tſchechoſlowakiſche Miniſterpräſident Dr. Hodza empfing am Samstagnachmittag den eng⸗ liſchen Geſandten Newton. Am Freitag hatte der Miniſterpräſident eine Unterredung mit dem fran⸗ zöſiſchen Geſandten Lacroix. Die beiden Geſandten unterrichteten Hodza über die Anſichten ihrer Regierungen zur gegenwärtigen Lage. Dreißig ſchnelle Motorboote für die niederländi⸗ ſche Kriegsflotte. Die niederländiſche Kriegsmarine läßt von einer engliſchen Werft bei Southampton dreißig ſchnelle Motorboote bauen, die für das Auf⸗ fiſchen von Uebungstorpedos verwendet werden ſollen, Das Hakenkrenz in den Straßen Prags Auf Verlangen des deutſchen Geſandten müſſen die Wiener Sokoln das Halenkreuzbanner mitführen — Prag, 3. Juli.(up.) Die Wiener Delegation der tſchechiſchen Sokoln wird bei den künftigen Verauſtaltungen auläßlich des Sokoltrefſens in Prag an der Spitze ihres Zuges das deutſche Ha⸗ kenkreuzbauner tragen. Beim Verlaſſen von Wien hatte die Delegation die Verpflichtung hierzu übernommen, und als die Wiener Sokoln bei ihrem erſten Auftreten in Prag die deutſche Flagge nicht ſührten, wurden ſie vom deutſchen Geſandten Eiſenlohr auf dieſe Verpflichtung hin⸗ gewieſen. Die tſchechiſche Regierung hat in Preſſe⸗ und Rundfunkaufrufen die tſchechiſche Bevölkerung auf⸗ gefordert, die von den Wiener tſchechiſchen Sokoln im Zuge mitgeführte deutſche Flagge zu reſpektie⸗ ren. Die tſchechiſche Zeitung„Narodny Politica“ ſchreibt dazu:„Wir appellieren an den Gemein⸗ ſchaftsſinn der Prager Bevölkerung daß ſie die deut⸗ ſche Flagge nicht als politiſches Symbol, ſondern als als nationales Emblem anſieht, ebenſo wie die Flag⸗ gen anderer Staaten, die auf dem Sokolkongreß ge⸗ zeigt werden“. Geſandter Eiſenlohr hatte verlangt, daß die deut⸗ ſche Flagge auf dem Sokolſtadion aufgezogen wird, wenn auch die Flaggen der anderen ausländiſchen Gäſte gezeigt werden. Das iſt von der Prager Re⸗ gierung auch zugeſtanden worden. Verſprechen, die nichts gelten! 5 EP. Prag, 3. Juli. In der Stadt Tuſchkau im ſudetendeutſchen Ge⸗ biet iſt, wie das Hauptblatt der Sudetendeutſchen Partei, die„Zeit“, meldet, eine Staatspolizei⸗ Nebenſtelle errichtet worden. Dieſe hat bereits am 27. Juni ihren Dienſtbetrieb aufgenommen. Sämtliche Polizeiagenten für den Tuſchkauer Ge⸗ richtsbezirk ſind ihr unterſtellt. Dieſe Neuerrichtung einer Staatspolizeiſtelle ſteht in Widerſpruch zu der von Miniſterpräſident Hodza den ſudetendeutſchen Abgeordneten Kundt und Dr. Roſche gegebenen Zuſicherungen, wonach eine Er⸗ weiterung der ſtaatlichen Polizeitätigkeit im ſudeten⸗ deutſchen Gebiet nicht erfolgen ſollte. Cowjetwaffen in 5 „ e Ein erbeuteter ſowjetruſſiſcher Tank Spanien . eren eee neee (Preſſephoto, Zander⸗M.) Es wird durchgegriffen in Oeſterreich! Blirckel läßt 12 Kommiſſare verhaften Ausſetzung einer Prämie für Feſtſlellung von Denunzianten : adnb Wien, 2. Juli. Gauleiter Bürckel hat eine Ueberprüfung der Tätigkeit aller in der Privatwirtſchaft eingeſetzten Kommiſſare augeordnet. Die Unterſuchung ergab bei 12 Kommiſſaren, daß ſie die ihnen anvertrauten Geſchäfte untren geführt haben. Daraufhin wurde von Gauleiter Bürckel die Feſtnahme dieſer un⸗ getreuen Kommiſſare und ihre Ueberführung in das Konzentrationslager Dachau angeordnet. In den nächſten Tagen wird Gauleiter Bürckel eine Neuregelung des Kommiſſarenweſens verfügen. Kampf gegen das Denunzianlentum dnb. Wien, 2. Juli. Bei einer Gefängnisbeſichtigung, die Gauleiter Bürckel durchführte, wurde u. a. feſtgeſtellt, daß ſich ein ehemaliger Funktionär der Vaterländiſchen Front untergeordneten Ranges auf Grund einer Anzeige, die einer ſeiner früheren Amtswalter erſtattet hatte, in Haft befand. Der Betreffende wird aus der Hafi Seit 1. März ohne Nachricht Wo ſkeikt der„Admiral Karpfanger“? Die Hapag läßt Nachforſchungen nach dem deutſchen Segelſchulſchiff anſtellen i dnb. Berlin, 2. Juli. Das deutſche Segelſchulſchiff„Admiral Karpfan⸗ ger“, Hapag, hat am 8. Februar mit einer Ladung Getreide ſeine Heimreiſe nach Europa von Fort Germain und Spencers Golf(Auſtralien) über Cap Horn angetreten. 5 Am 1. März hat der Segler ſeine Poſition funken⸗ telegrafiſch über Norddeich auf 51 Grad ſüslicher Breite und 178 Grad öſtlicher Länge gemeldet. Aus Nachrichten, die bei der Reederei nach Abgang des Schiffes aus Auſtralien eingegangen ſind, iſt er⸗ ſichtlich, daß in den Motoren zur Erzeugung des elektriſchen Stromes für die Funkſtation Störun⸗ gen aufgetreten waren, ſo daß mit regelmäßigen eigenen radiotelegraphiſchen Poſttionsmeldungen des Seglers auf der Heimreiſe nicht mehr gerechnet werden konnte. Anſcheinend hat der Segler, was als normal an⸗ zuſehen iſt, ſich außerhalb der Dampferwege gehal⸗ ten und iſt infolgedeſſen nicht geſichtet und gemeldet worden. 5 Nach den Erfahrungen der Vergangenheit iſt die Reiſedauer des Schiffes auf dieſer Segelroute bis jetzt zwar als lang, aber durchaus nicht als ungewöhnlich anzuſehen. Obgleich alſo kein Grund zur Beſorgnis vorliegt, hat die Reederei mit Rückſicht auf die mit Sehuſucht wartenden Angehörigen der Beſatzung über die deutſche 4 ation und Lloyds London eine drahtlose Rund frage an die Schiffe aller Nationen gerich⸗ tet, um eine Standortmeldung über„Admiral Karpfanger“ zu erhalten. entlaſſen, während der Anzeiger für längere Zeit in Haft genommen wurde. Unter Hinweis auf dieſe beiden Fälle hat Gau⸗ leiter Bürckel beſtimmt, daß für alle Zukunft jeder, ganz gleich, ob Polizeibeamter oder Privatmann, eine Prämie von 50 Mark erhält, dem es gelingt, einen Denunzianten zu faſſen. Bürckel gegen die Greuellügen dnb. Graz, 2. Juli. Reichskommiſſar Gauleiter Bürckel hielt am Sonnabend vor den Politiſchen Leitern der Steier⸗ mark nach einer Anſprache des Gauleiters der Steiermark, Dr. Uiberreither, eine Rede, in der er ſich vor allem mit der Auslandshetze über Oeſterreich auseinanderſetzte und dabei den Greuelfabrikanten erneut eine kräftige Abfuhr bereitete. Auf die Erhebung in Oeſterreich eingehend, wies Gauleiter Bürckel darauf hin, daß dieſer Umſturz nicht etwa von dem Prinzip der Zerſtörung, ſondern ausſchließlich von dem großen Gefühl des Stolzes beherrſcht geweſen ſei. Die Menſchen hätten nicht etwa nach ſowjetruſſiſchem Muſter gemordet und ge⸗ plündert, ſondern hätten überglücklich mit Fahnen in der Hand dem Führer zugejubelt. „Dieſer Weg ging nicht über Leichen— ſo erklärte der Reichskommiſſar— ſondern über den Weg einer zum allergrößten Teil aufrichtigen Verbrüderung.“ Reichskommiſſar Bürckel ging dann auf die Greuellügen ein, daß in Oeſterreich 20000 Juden eingeſperrt worden ſeien und gab bekannt, daß zurzeit im ganzen, einſchließlich der Juden, in Oeſterreich 3780 politiſche Häftlinge feſtgehal⸗ ten würden. Das Judenproblem werde kompromißlos gelöſt wer⸗ den, denn die Juden hätten als übernationale Raſſe Eigenſchaften, die ungeeignet ſeien, im deutſchen wirtſchaftlichen und kulturellen Geſchehen eingeſchal⸗ tet zu werden. 5 Im weiteren Verlauf ſeiner Ausführungen nahm Gauleiter Bürckel noch zu dem Fremden ver⸗ kehrsproblem Stellung und ſetzte ſich dabei für eine größere Fahrpreisermäßigng für Reiſen nach Oeſterreich ein. Dann betonte er, daß die Preiſe im Fremdenverkehr überwacht würden, ſo daß die Ge⸗ 1 von Uebervorteilungen gänzlich ausgeſchalteg werde. g ö 3 5— 2. Seite/ Nummer 300 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 4. Juli 1938 . Neuer Ton in den Geſchichtslehrbüchern Eine Vereinbarung zwiſchen Deutſchland und Polen dnb Berlin, 2. Juli. Im April vorigen Jahres haben im Reichs⸗ erziehungsminiſterium zu Berlin in der Frage der Angleichung der deutſchen und polniſchen Schul⸗ bücher eingehende Beſprechungen begonnen, die im Auguſt 1937 im Miniſterium für Kultur und Unter⸗ richt zu Warſchau fortgeſetzt und nunmehr in dieſen Tagen im Reichserziehungsminiſterium zu einem erfolgreichen Teilabſchluß gebracht wurden. Die Beſprechungen erſtreckten ſich zumichſt auf die beiderſeitigen Geſchichtslehrbücher. Die von den zu⸗ ſtändigen Miniſterien entſandten Abordnungen waren ſich von vornherein darüber einig, daß die Verhand⸗ lungen im Geiſte der Verſtändigung und der Achtung vor der geſchichtlichen und kulturellen Leiſtung des anderen Volkes vorgenommen werden müßten. Eine ſolche Grundſteinlegung ſoll dazu führen, daß die⸗ jenigen Zeitabschnitte der Geſchichte, in denen die beiden Völker im Gegenſatz zueinander geſtanden haben, in den Schulbüchern ſachlich und leidenſchafts⸗ los dargeſtellt werden. Vor allem ſtimmten die Ab⸗ ordnungen darin überein, daß aus den Geſchichts⸗ lehrbüchern alle Ausdrücke und Wendungen ver⸗ ſchwinden ſollen, die auf den Vertragspartner be⸗ leidigend und herabſetzend wirken müſſen und ge⸗ eignet ſind, das nationale Empfinden des anderen Volkes zu verletzen. Deutſche Küſtenaufklärungsſtaffel beſucht Eſtland. Auf Anordnung des Reichsminiſters der Luftfahrt und Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Generalfeld⸗ marſchall Göring, wird eine Küſtenaufklärungsſtafſel einen Flug nach Eſtland durchführen und ſich vom 1. bis 5. Juli zu einem Freundſchaftsbeſuch in Reval aufhalten. Ein Akt praktiſcher Verſtändigung: Das Abkommen mit England Alle dnb London, 2. Juli. Die geſtern in London abgeſchloſſenen deutſch⸗ engliſchen Finanz. und Wirtſchaftsverhandlungen haben zu einem für beide Teile zufriedenſtellenden Ergebnis geführt. Die formellen Abmachungen, durch die die neuen Vereinbarungen in Kraft geſetzt werden, ſind bereits unterzeichnet worden und mit dem 1. Juli in Kraft getreten. In dem Abkommen bezüglich der öſterreichi⸗ ſchen Bundesauleihen iſt der deutſche Rechtsſtaudpunkt gewahrt worden. Deutſch⸗ land hat ſich jedoch bereit erklärt, der engliſchen Regierung die Deviſenbeträge zur Verfügung zu ſtellen, die ſie braucht, um ihrer Garxautiever⸗ pflichtung für die öſterreichiſchen Anleihen nach⸗ zukommen. Durch den finanziellen Teil des neuen Abkom⸗ mens iſt ferner der Zinſendienſt der deutſchen Anlei⸗ hen ſowie der nicht garantierten öſterreichiſchen An⸗ leihe von 1930 neu geregelt worden, in dem weſent⸗ liche Ermäßigungen der Zinsſätze mit Wirkung ab 1. Juli d. J. eintreten. Die Zinsſätze für die Da⸗ wesanleihe und die öſterreichiſche Anleihe von 1930 werden von 7 auf 5 Prozent herabgeſetzt, für dd Hounganleihe von 57“ auf 4% Prozent. Außerdem ſind die kontraktlichen Zinsſätze für alle deutſche Privatſchulden halbiert. Das neue Abkommen über den deutſch⸗eng⸗ liſchen Warenverkehr ſtellt dieſen auf eine breitere Grundlage und gibt die Möglichkeit, den gegenſeitigen Warenaustauſch auszuweiten und leb⸗ J riſligen Fragen im Geiſte gegenſeitiger Verſtändigung geregelt hafter zu geſtalten als bisher. Es bleibt dabei, daß Deutſchland weiterhin beſtimmte Mengen engliſcher Kohle, Heringe und Spinnſtoffe kauft. Auf den deutſch⸗engliſchen Warenverkehr wird in Zukunft das Prinzip einer gleitenden Skala angewendet, in dem 60 v. H. der Erlöſe aus der deutſchen Waren⸗ ausfuhr nach England von Deutſchland zum Ankauf britiſcher Waren zu verwenden ſind, während die reſtlichen 40 v. H. für die Deckung der finanziellen Verpflichtungen und als Bardeviſen Deutſchland zur Verfügung geſtellt werden. Wenn die Aus⸗ fuhr nach England kleiner werden ſolle, dann braucht Deutſchland nach dem neuen Abkommen eine ent⸗ ſprechend geringere Menge beſtimmter Waren in England zu kaufen, ſo daß mithin der ſich aus den 40 v. H. ergebende Ueberſchuß an Sterlingsdeviſen zur Verfügung Deutſchlands in unveränderter Höhe erhalten bleibt. 8 5 Der engliſche Schatzkanzler Simon hat geſtern im Unterhaus den erfolgreichen Abſchluß der deutſch⸗eng⸗ liſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsverhandlungen be⸗ kanntgegeben. Er betonte, daß ſich die beiden Regie⸗ rüngen verpflichtet hätten, weitere Verhandlungen zu führen, um den gegenſeitigen Warenaustauſch zu he⸗ ben und die Handelsbeziehungen zu verbeſſern. Der Abſchluß des deutſch⸗engliſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsabkommens ſowie die Ankündigung, daß weitere Verhandlungen zur Verbeſſerung der deutſch⸗ engliſchen Handelsbeziehungen ſtattfinden, iſt in der engliſchen Preſſe, und beſonders in politiſchen Krei⸗ ſen allgemein begrüßt worden. Der Zufluchtsort Cedillos entdeckt. Das mexika⸗ niſche Verteidigungsminiſterium teilt mit, der letzte Zufluchtsort des aufſtändiſchen Generals Cedillo ſei im Cerro teres Palos entdeckt worden, einem Höhen⸗ rücken im Gebirgsſtock zwiſchen den Staaten Pamau⸗ lipas und Coahmila. Cedillo, der ſich dort mit fünf Getreuen aufhalte, ſei von den mexikaniſchen Bun⸗ destruppen völlig eingekreiſt worden. Nuſchkow packt aus Der frühere GPu⸗Kommiſſar des Fernen Oſtens über Stalins Terrorregiment adnb. Tokio, 2. Juli. Der bisherige Chef der ſibiriſchen GPU, Liu ſch⸗ ko w, iſt mit orei falſchen Päſſen nach der Mand⸗ ſchurei geflüchtet. Die führende Tokioter Zeitung „Tokyo Nichi Nichi“ verbreitet heute Extrablätter mit den Ausſagen Ljuſchkows über die Gründe ſei⸗ ner Flucht, ihre Vorbereitung und Durchführung. Ljuſchkow ſagt darin wörtlich: Angeſichts der ſtän⸗ Da hat Chamberlain einmal recht: „Ein Schauſpiel menſchlicher Verrücktheit Chamberlain über die Kriegsgefahr, Englands Kampf- und Friedenswillen und die Auswirkungen des ſpaniſchen Krieges EP. London, 3. Juli. Mit Gerüchten über Kriegsgefahren, mit den Auf⸗ rüſtungsarbeiten aller Nationen und den mit Spa⸗ nien verbundenen Fragen beſchäftigte ſich Miniſter⸗ präſident Chamberlain in einer Rede vor einer kon⸗ ſervativen Hörerſchaft in Kettering. Ueberall, ſo leitete er ſeine Rede ein, höre man die Frage, ob der Friede erhalten werden könne oder ob man gegen ſeinen eigenen Willen in einen neuen Krieg verwickelt werden würde. Wenn er, Chamberlain, ſich in der Welt umſchaue, an müffe er ſich fragen, ob jemals ſeit dem Kriege, ſolch ein„Schauſpiel menſchlicher Verrücktheit und Torheit“ erlebt worden ſei. Die wertvollen Erſparniſſe der Nationen würden in die Aufrüſtung geſteckt.„In den letzten zwanzig Jahren haben wir und unſere Verbündeten uns immer wieder ſelber geſagt, daß wir den Krieg ge⸗ wonnen haben. Sicherlich iſt es uns gelungen, un⸗ ſere Freiheiten zu bewahren, und falls wir fühlen würden, daß ſie noch einmal in Gefahr ſind, und daß es keine andere Möglichkeit gibt, ſie zu wahren, dann würden wir nocheinmal kämpfen. Ich muß aber noch einmal ſagen, was ich bereits zu⸗ vor geſagt habe, und zwar nicht nur England, ſon⸗ dern der ganzen Welt: In einem nächſten Kriege wird es keine Sieger und keine Unterlegene geben, ganz gleich, wer ſich auch Sieger nennen möge.“ Aus dieſem Grunde habe ſich England auch in Zu⸗ ſammenarbeit mit Frankreich ſchon kurz nach Beginn des ſpaniſchen Krieges auf dieſem Kriegsſchauplatz für die Politik der Nichteinmiſchung entſchloſſen, um dadurch ein Umſichgreifen des Krieges über die ſpa⸗ niſchen Grenzen zu verhindern. Der engliſche Plan für die Zurückziehung der ausländiſchen Freiwilligen ſei angenommen worden, und es ſei zu hoffen, daß in nicht allzu ferner Zeit Spanien den Spankern überlaſſen werde, In dieſem Zuſammenhang beſchäftigte ſich der Premierminiſter auch noch mit der Frage der Bom⸗ bardierung engliſcher Schiffe vor der ſowjetſpaniſchen Küſte und brandmarkte dabei die engliſchen Schiffs⸗ eigentümer, die des finanziellen Vorteils willen Warnungen der engliſchen Regjerung in den Wind ſchlügen. Er müſſe daher fragen, ob man aus dieſem Grunde zu irgendwelchen tätlichen Maßnahmen in Spanien greifen ſolle. Wenn man derartigen For⸗ derungen entſpräche, würde man damit ſeines Erach⸗ tens das Vertrauen des Volkes mißbrauchen, was jedoch nicht heißen ſolle, daß man die Bombarde⸗ ments rechtfertige oder die Luftblockade ſpaniſcher Häfen anerkenne. 8 Morgen Antwort Chmberlains an Franto EP. London, 3. Juli. 5 Uleber den Inhalt der bisher zwiſchen dem briti⸗ ſchen Generalbevollmächtigten in Burgos, Sir Ro⸗ bert Hodgeſon, und Außenminiſter Lord Halifax in London geführten Geſpräche und die Erörterungen zu der Antwort von General Franco auf die eng⸗ liſchen Vorſtellungen im Zuſammenhang mit der Bombardierung engliſcher Schiffe in ſowfetſpani⸗ ſchen Häfen wird Miniſterpräſident Chamberlain am Montag eine Erklärung im Unterhaus abgeben. Die Erklärung wird, ſo verlautet an zuſtändiger Stelle, die engliſche Stellungnahme zu den Vorſchlägen des Generals Frauco enthalten. Keime rechte Luſt mehr? d EP, London, 3. 19 5 De getunt für die Eutſendu 5 n Ausſchuſſes zur Ueberprüfun rangriffe 5 Spanten Generals Valino e Sie ſpaniſche Regierung und an den Barcelona⸗Ausſchuß heimniſſen zu verleiten. Neuerdings glauben gewiſſe herangetreten, um die Stellungnahme zu dieſer Frage zu erbitten. Aus der Tatſache, daß Barcelona An⸗ fang der Woche die engliſche Regierung um Entſen⸗ dung eines ſolchen Ausſchuſſes gebeten hatte, zieht man hier den Schluß, daß von ſowjetſpaniſcher Seite keine beſonderen Einwendungen gegen die Entſen⸗ dung eines Unterſuchungs⸗Ausſchuſſes gemacht wer⸗ den dürften. Ueber die Haltung der nationalſpaniſchen Regie⸗ rung liegen der engliſchen Oeffentlichkeit noch keine Andeutungen vor. „CC r 1 euch vor Spionage⸗Agenten! Eine erneute eindringliche Warnung dnb. Berlin, 3. Juli. Im Auguſt des Vorjahres warnte die geſamte deutſche Preſſe vor gewiſſen Methoden der gegen Deutſchland arbeitenden Spionage. Eigens von der Leitung dieſer Spionage gegründete ſogenannte „Kreditinſtitute“ und„Preſſekonzerne“ verſuchten durch ihre Beauftragten, in Not geratene oder ahnungsloſe deutſche Volksgenoſſen zum vor⸗ ſätzlichen oder fahrläſſigen Verrat von Staatsge⸗ Agenten⸗Werber der ausländiſchen Spionage, in Deutſchland habe man dieſe Aufklärung und War⸗ nung bereits wieder vergeſſen. In der letzten Zeit ſind in deutſchen und ausländiſchen Zeitungen mehr⸗ fach wieder Inſerate folgenden und ähnlichen In⸗ halts erſchienen: „Tüchtige Mitarbeiter geſucht für verkehrstech⸗ niſches Beiblatt(auch Flugpoſt) einer neutralen Auslandszeitſchrift. Ausführliche Angebote an Bureaux Graaf, Amſterdam(Holland).“ Volksgenoſſen, die ſich hierauf meldeten, wurden aus dem Auslande brieflich aufgefordert, Original⸗ material über wehrtechniſche wehrwirtſchaftliche und flugtechniſche Fragen einzuſenden. Unterzeichnet waren die zur Anbahnung von Spionagebeziehungen beſtimmten Schreiben von Dr. Norbert Martinger⸗ Lins und Dr. Philipp R. Malin, beide in Paris. Hinter dieſen Verſuchen und Decknamen ſteht ein⸗ wandfrei die Spionagezentrale einer weſteuropäi⸗ ſchen Macht. Vor einer Verbindung mit den Spionageagentu⸗ ren des Auslandes wird ein für alle Male eindring⸗ lich gewarnt. Die deutſche Landes verratsgeſetz⸗ gebung ahndet vorſätzlichen Verrat mit der Todes⸗ ſtrafe, fahrläſſigen Verrat aus Leichtfertigkeit, Un⸗ achtſamkeit oder Geltungsbedürfnis mit hohen Ge⸗ fängnisſtrafen. Mörderiſcher Kampf um Bechi Wie die bolſchewiſtiſche Schlüſſelſtellung vor der Straße nach Sagunt fiel — Saragoſſa, 3. Juli.(U..) Das geſtern von den Francotruppen eingenom⸗ mene Bechi iſt wie kaum eine andere Stadt im ſpaniſchen Bürgerkrieg bis zum letzten Augenblick umkämpft worden. Noch in letzter Stunde ver⸗ ſuchten die Barcelona⸗Milizen in vier ᷑durz auf⸗ einander folgenden Ausfällen den eiſernen Ring der anrückenden Kolonnen Arandas zu durchbrechen. Alle dieſe Angriffe wurden jedoch zurückgeſchlagen. Die wütenden Gegenangriffe der Milizen ſtellten offenbar den letzten Verſuch dar, die Stadt zu halten, denn unmittelbar, nachdem der letzte Angriff abge⸗ ſchlagen war, ließ der Widerſtand weſentlich nach, beſonders, nachdem die Franco⸗Artillerie eine halbe Stunde lang die gegneriſchen Stellungen am Rande der Stadt durch ein mörderiſches Feuer zuſammen⸗ getrommelt hatte. Auch die Höhen öſtlich von Bechi wurden ſchwer unter Feuer genommen, bevor ſie im Bajonettangriff genommen werden konnten. Bei dem Sturm auf die Stadt ſelbſt leiſteten den Francotruppen die vor den Schützenketten vorrückenden Tanks wertvolle Dienſte. Sie durchbrachen die Drahtverhaue und bahnten ſo der nachrückenden Infanterie einen Weg, die dann im Nahkampf mit Bajonett und Hand⸗ granaten den Gegner endgültig aus ſeinen Verſchan⸗ zungen vertrieb. Zwei Kompanien Barcelona⸗ Infanterie wurden nach kurzem Straßenkampf ge⸗ fangen genommen. Bechi liegt genau halbwegs isch e Onda und Villarreal. Die ganze Umgebung, vor allem die rings⸗ um anſteigenden Höhen, waren mit einem ganzen Netz von Gräben und MG⸗Neſtern durchzogen. Die Barcelona⸗Befehlshaber hatten gehofft, die Franco⸗ truppen an dieſer Stelle noch mindeſtens einige Wochen aufhalten zu können. Die Eroberung Bechis hat ſich bereiks auf den weſtlich anſchließenden Frontabſchnitt ausgewirkt, wo auf Franco⸗Seite die navarreſif Dach habe. Valinos Truppen das Dorf Tales und den Weiler Arteſa eingenommen, von dem eine Straße nord⸗ wärts nach Villa Malur, und eine zweite Straße ſüdwärts über Aleudia de Veo in die Sierra Espa⸗ dan hineinführt. Dieſe letztere Straße haben be⸗ deutende Teile der Barcelona⸗Truppen zum Rück⸗ zugsweg gewählt. Arandas Abteilungen haben inzwiſchen ihren Vor⸗ ſtoß über Bechi hinaus in Richtung auf Villa Vieja, das ſchon am Südoſtabhang der Sierra Eſpadan liegt, und auf die Bahnſtation Nules fortgeſetzt. Der Straße Bechi—Nules folgend, haben ſie öſtlich von Bechi den Rio Seco überſchritten. Die Bedrohung von Nules bringt gleichzeitig die weiter nördlich im Küſtenabſchnitt bei Burriana und in den ſüdlichen Vororten von Villarreal ſich noch haltenden ſtarken Barcelona⸗Kräfte in immer ernſtere Gefahr, abge⸗ ſchnitten zu werden und ihren hartnäckigen Wider⸗ ſtand ebenſo teuer zu bezahlen, wie vor einigen Wo⸗ chen die Verteidiger der befeſtigten Bergſtadt Albo⸗ eacer nördlich von Caſtellon, die mehrere tauſend Mann verloren, als der Durchbruch der Franeco⸗ truppen nordöstlich Caſtellons ſte zu überſtürztem Rückzug zwang. —— mmer noch unzureichende Stimmungsmache für weiteren Ausbau der Banne Luftwaffe 5 dnb. Paris, 3. Juli. Der ehemalige Luftfahrtminiſter Laurent Eynac ſprach auf einer Verauſtaltung des Verbandes der Aeroklubs von Paris und Umgebung. Er behauptete dabei, daß die franzöſiſchen und engliſchen Luftſtreit⸗ kräfte und ihre Luftabwehr unzulänglich ſeien. Beide Völker ſeien in der Lage von Bewohnern eines Hauſes, das gute Mauern, aber ein unzureichendes Dieſe Unzulänglichkeit müßten beide h Länder beheben. Frankreich erreiche das durch dit 8 e einer Luftflotte von 3000 modernen Flug 5 U ud einer Reſerve von 1500 ferti 01. un der 5 digen Verhaftungen und Erſchießungen innerhalb des Offizierskorps der Roten Armee und der Funk⸗ tionäre der Partei fühlte ich eine wachſende Gefahr für mich als hohen Sowjetbeamten, da bereits aus meiner engeren Umgebung mehrere Mitarbeiter ab⸗ berufen worden waren, was in allen Fällen Ver⸗ urteilung und ſicheren Tod bedeutet. Vor der Flucht habe ich lange überlegt, ob ich es darauf ankommen laſſen ſollte, als„Volksfeind“ wie tauſend und abertauſend andere erſchoſſen zu werden, oder ob ich mein weiteres Leben in den Dienſt des Kampfes gegen die blutige Politik Sta⸗ lins ſtellen ſollte. Meine Flucht bedeutet die Preis⸗ gabe meiner Familie. Ich habe ſie aufgegeben und das Intereſſe meines Volkes vorangeſtellt“. Samolovich Ljuſchkow ſagt dann weiter:„Ich will, was in meinen Kräften ſteht, dazu beitragen, die Ter⸗ rordiktatur Stalins aufzudecken und das unſagbare Elend des ruſſiſchen Volkes enthüllen. Meine Schuld iſt unendlich gr'oß, weil ich an der Politik des Volksbetruges und des Terrors, die Millionen von Ruſſen das Leben koſtete, mitgeholfen habe. Man wird mich einen Landesverräter oder Spion nennen, weil ich gerade nach Japan ging. Ich bin ein Verräter geworden, aber ich verrate Sta⸗ lin und nicht Rußland“. Stalin hätte mit Hilfe ſeiner Terrororganiſation nicht nur ſeine fetzigen politiſchen Feinde, ſondern auch ſeine zukünftigen Gegner mit den grauſam⸗ ſten Mitteln beſeitigen laſſen. Zur Durchführung ſeiner gefährlichen Politik brauche er Leute, die ihm ſklaviſch ergeben ſeien. Er ſcheite dabei nicht vor Morden, ſelbſt innerhalb der engſten d Parteiführung, zurück. Um die inneren Schwierigkeiten und die Zerrüttung zu bemänteln, ſuche er einen Ausweg durch Krieg und treibe, um die wahnſinnigen Rüſtungen durchzu⸗ führen, Raubbau an den Kräften des ruſſiſchen Vol⸗ kes. Der rote Zar halte, ſtellt Ljuſchkow weiter feſt, über zwei Millionen Mann unter Waffen. Die Luftflotte umfaſſe Tauſende von Flugzeugen, die im Ural⸗Gebiet hergeſtellt würden, unter Ausblutung der Volkskraft. Um die Kriegsrüſtungen zu rechtfer⸗ tigen, ſcheue Stalin vor keinerlei Lügen zurück. Stalin habe dem Volk erklären laſſen, daß Japan im Fernen Oſten einen Krieg vorbereite. Er unter⸗ ſtütze China mit Kriegsmaterial und durch Entſen⸗ dung von Beratern. Mit Sun Fo(der bekanntlich vor einiger Zeit in Moskau weilte) habe er über weitere Hilfsmaßnahmen verhandelt. Geplant ſei eine Ausweitung des Chinakonfliktes und eine Schwä⸗ chung Japans durch eine immer feſtere Sowjetbin⸗ dung an China und eine gleichzeitige Mobilmachung der ſowjetruſſiſchen Marine⸗ und Heeresſtreitkräfte im Fernen Oſten. Die Stärke der Sowjetarmee im Fernen Oſten betrage über 270000 Mann mit 20 Di⸗ viſtonen. Wenn man die Gpu im Baikal⸗Diſtrikt und die Gpl im Fernen Oſten unter 558 Liuſchkows, Befehl hinzurechne, 8. ſo ergäben ſich öſtlich des Baikalſees insgeſamt 400 000 Mann Streitkräfte mit 25 Diviſionen. An der Grenze ſeien über 2000 Flugzeuge per⸗ ſammelt. In Wladiwoſtok und weiteren Häfen befinden ſich zahlreiche U⸗Boote aller Typen. Was die Mordaktionen gegen die Stalin feindlichen Elemente betreffe, ſo hätten dieſe in der Roten Armee einen großen Umfang angenommen. Viele hohe Kommandeure ſeien bereits verhaftet oder er⸗ ſchoſſen. Aus dieſem Grunde ſei die Diſziplin und die Schlagkraft der Truppe ſtark herabgemindert. Zu inneren Fragen des ruſſiſchen Volkes über⸗ gehend, betonte Ljuſchkow, der vollkommene Fehl⸗ ſchlag der Wirtſchaftspolitik ſolle durch die ſoge⸗ nannte„Sabotage“ bemäntelt werden, die man zum „Volksfeind“ geſtempelt habe. Ojuſchkow ſchloß mit folgenden Worten:„Stalin propagiert, daß Rußland„demokratiſch“ regiert wird, aber die Durchführung dieſer Demokratie bedeutet 1 weiter als ein Hinmorden von Witinnen uſſen“. Haupt ſchelfelelten 5 und verantwortlich für Politik: Dr. Alols W185% Otelldertretet des Hauptſcheiftleiters und derantwortlich für Tbeater, 8 Wiſſenſchaft und Unterhaltung: l. B. Dr. A. Win bauer. delsteil: i. V. Willy, Mäller.— Lokaler Teil:. B. C. W. Fennel.— Sport: W. Müller. Südweſtdeulſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt 8 7 ſad 1 in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: 25 E. 2 ffer, ledenan, e Für unberlangte Beiträge 54 eee de.— Nägsendung aus f ckporto Herausgeber, 1 51 Verl. Neue Mannbelmer Zeitung 5 Fr. R I, 6 itz Bo Beater 5 5 und geſchäftlich⸗ ling, Mannheim. Zeit 3 Nr. 9 8 Abend und& Glen monat Mal aber 1 * — 20er. ee NN R 1 M 0 nl N Montag, 4. Juli 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 9 3. Seite/ Nummer 300 * Maunheim, 4. Juli. Welterwendiſches Wochenende Der Wettergott betrübte die Sommerfeſtveranſtalter Man ſollte meinen, daß der zweite Sonntag im Sommer weitgehende Gewähr für das gute Gelin⸗ gen eines Sommerfeſtes biete. Darauf hatten die Parteiortsgruppe auf dem Almen hof, die Kleingärtner der Oſtſtadt und die Siedler in Neueichwald gebaut. Das Wetter aber hat ihnen keinen Gefallen getan. Am Samstag hat es mehrfach geregnet, und geſtern war es ebenfalls keineswegs ganz ſommerlich. Auch das Rote Kreuz hatte aus Anlaß des fünfzigjährigen Beſtehens der Bereitſchaft Mannheim J— auf Sams⸗ tag zu einem Sommerfeſt eingeladen, es hatte aber inſofern von vorn herein alle Unberechenbarkeiten der Witterung ausgeſchaltet, als es zum Mittelpunkt dieſes Abends ein Feſtkonzert des Pionier⸗Mu⸗ ſikkorps machte und dieſes in den Saal des Friedrichsparkes legte. Die Muſikkorps der Wehrmacht traten übrigens nicht nur bei dieſem Sommerfeſt des Roten Kreuzes in Erſcheinung. Am Samstagnachmittag ſchon hatte das Muſikkorps der Flak bei der Einweihung der in der Gartenſtadt Waldhof erbauten Lehrbau⸗ ſtelle Baden der Wirtſchaftsgruppe Bauinduſtrie mit⸗ gewirkt, und am Sonntag um die Mittagsſtunde konzertierte das Muſikkorps des II/ JR 110 Sei einem Stand konzert am Waſſerturm. Unlere Militärmuſiker aber finden, ſo oft man ſie hört, größte Aufmerkſamkeit. Der Muſikzug der S A⸗ Standarte 171 wirkte am Sonntag beim Feſtappell und Werbe⸗ marſch des Roten Kreuzes mit. Die Helferinnen und die Sanitäter des Roten Kreuzes warben mit dieſem Werbemarſch für ihre ſelbſtloſe Sache. Sie traten damit einmal offenſichtlich vor die Oeffentlich⸗ keit, der ſie ſonſt nur unauffällig dienen. Th. Im Vordergrund Sonderzüge Der Nahverkehr litt unter der Witterun, Mit Ausnahme der Fernverkehrs litt der Ver⸗ kehr bei der Reichsbahn unter der Ungunſt der Wit⸗ terung. Der Bahnbericht bezeichnet den Fernver⸗ kehr vom Samstag als rege und vom Sonntag als ſehr lebhaft, ſpricht aber vom übrigen ſamstägigen Reiſeverkehr als mäßig und vom ſonntägigen Nah⸗ und Ausflugsverkehr als ruhig. So traten an die⸗ ſem Wochenende die zahlreichen Sonder⸗ züge noch mehr als ſonſt in Erſcheinung. Von Mannheim fuhren folgende Sonderzüge: am Samstag ein Koöß⸗Zug nach Zwingenberg und zurück, ein Koͤß⸗Zug nach Annweiler und zurück, ein Betriebsſonderzug nach Auerbach a. d. B. und zurück, und ein Wallfahrtszug nach Gernsheim und zurück; am Soumtag: ein Koͤcß⸗Zug nach Isny, ein Koͤßß⸗ Zug nach Neckargemünd und zurück, ein Köß⸗Zug näch Sonthofen und ein Geſellſchaftsſonderzug(Pfarr⸗ amt der Friedenskirche) nach Auerbach a. d. B. und zu rück. Im Durchlauf berührten folgende Sonderzüge den Mannheimer Hauptbahnhof: am Samstag die Kdß⸗Züge Pfronten— Düſſeldorf, Schwetzingen Bad Kreuznach und zurück, Heidelberg Werlen(zu⸗ rück ab St. Goar), Eßlingen— Bingen, Düſſeldorf— Neußen, Kochen Offenburg, Düſſeldorf— Biberach un Lauffen— Oppenheim ſowie ein Verwaltungs⸗ ſonderzug Ludwigshafen a. Rh.— Rothenburg; am Sonntag die Koc⸗Züge Stuttgart—Geiſenheim, Koblenz— Eßlingen und Koblenz Lauffen, die Ge⸗ ſellſchaftsſonderzüge Heidelberg Ebernburg(Luther⸗ verein, zurück ab Bad Kreuznach), Vliſſingen—Baſel (Zeelandlinie), Kirn— Heidelberg und zurück(Eiſen⸗ bahnerverein Kirn), Völklingen— Heidelberg und zu⸗ rück(Eiſenbahnerverein Völklingen) und St. Wendel — Schwetzingen(doppelt gefahren, Eiſenbahnerverein St. Wendel) ſowie ein Verwaltungsſonderzug Ro⸗ thenburg— Ludwigshafen a. Rh.—m. Ein Todesopfer des Verkehrs Radfahrer von Motorwagen erfaßt Ein ſchwerer Unglücksfall ereignete ſich am Sonntag vormittag. An der Auffahrt zur Rheinbrücke wurde in der Nähe des Schloſſes ein Radfahrer beim Ueberqueren der Fahrbahn von einem ihm entgegen⸗ kommenden Motorwagen erfaßt und zu Boden ge⸗ worfen. Der in den her Jahren ſtehende Mann, der auf dem Lindenhof wohnte, wurde bei dem Auf⸗ prall ſo ſchwer am Kopfe verletzt, daß er auf dem Transport ins Krankenhaus ſtarb. Wer kennt den Toten? Unbekannte Leiche gefunden Sonntag früh zwiſchen 4 und 5 Uhr wurde auf dem Gleis hinter dem Schloß eine unbekannte männliche Leiche aufgefunden. Beſchreibung: 24 bis 28 Jahre alt, ſchlank, 180 Meter groß, braune, volle, lange Haare, glattraſiertes Geſicht, braune Augen, vollſtändige Zähne, große ſpitze Naſe. Be⸗ kleidung: dunkelgrau geſtreifter Sakko, keine Weſte hellbrauner Ledergürtel, gelbliches Sporthemd mit feſtem Kragen, graue Wildlederhalbſchuhe, graue dicke Wollſocken, Siegelring mit den Buchſtaben K.., die gleichen Buchſtaben in den Taſchen⸗ tüchern. In der Wäſche der Name Mayer. Der Tote iſt im Beſitz eines Schlüſſels mit anhängender Nummer 42. Sachdienliche Mitteilungen erbittet um⸗ gehend die Kriminalpolizei Mannheim. n Wegen Ruheſtörung und groben Unfugs ge⸗ langten zwei Perſonen zur Anzeige. Das Jubelfeſt der Eliſabethſchule der Frau Aja“ friere am Samstag ihren 75. Geburtstag Die„Namenspatin Der Feſtalt am Samstag Morgen „Sagt's nicht der Name ſchon, liegt's nicht im Wort? Die Schule iſt ja das Patenkind der Frau, der Geſcheiten, weiſen, herzhaft fröhlichen Frau Aja, Eliſabeth Goethe doch!“ So heißt es in dem feſtlichen Worſpiel, das am Anfang der Schulfeier im Muſenſaal des Re⸗ ſengartens ſtand. Und ſo war auch der Geiſt, der dieſe Morgenſtunde erfüllte. Geſcheit,— weiſe, — herzhaft fröhlich: alle guten Genten ſchuliſchen Lebens müſſen ihre Gaben bringen, um dieſe Drei⸗ heit zu erreichen, in der zugleich doch auch voller Zuſammenklang von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beſchloſſen liegt. Die Vergangenheit ſo einer Schule: das ſind die vielen, die in jenem Dreivierteljahrhundert lehrend und lernend über ihre Schwelle ſchritten und deren letzte Geſchlechter nun ſelbſt ſchon betagt drunten im Saale ſitzen,— „.. die würdigen Doktorinnen, Die Frauen, Mütter und Erzieherinnen...“ Sie kommen von fern und nah: die einen nur durch ihre Anweſenheit der Jubilarin Ehre erwei⸗ ſend, die anderen mitſchaffend, um das Feſt zu ver⸗ ſchönen. Fräulein Henriette Herbert muß hier an erſter Stelle genannt ſein. Sie, die ſo oft in langen Dienſtjahren mit einer guten Idee, einem poetiſchen Beitrag den Schulfeſten ihr beſonderes Gepräge gab, hat diesmal in den tiefſinnigen Hexametern und leichtgeſchürzten Knittelverſen des Prologus alles zu⸗ ſammengefaßt, was an einem ſolchen Tage die Her⸗ zen bewegt. Drei Sprecherinnen(Marianne Stu⸗ benhofer, Liſelotte Born, Marianne Six), die luſtige Perſon(Urſula Schindehütte) und ein Sprechchor der Klaſſe VIlb bildeten die Spielgemein⸗ ſchaft, um deren bühnengerechtes Wirken Profeſſor Dora Ulm mit erſtaunlichem Erfolg bemüht gewe⸗ ſen iſt. So ſtand das Feſtvorſpiel als würdiger Auftakt wegweiſend am Beginn der Feier, um über eine choriſche Geſangsfolge zum Lob des Vaterlandes hinzuleiten zur Feſtrede des Direktors Profeſſor Bühn, deſſen eindringliche und von ſchöner menſch⸗ licher Wärme getragenen Worte zum Lob der Schule ſo recht die lebensvolle Gegenwart verkörperten. Vie⸗ len Ehrengäſten, darunter dem Vertreter des Bad. Unterrichtsminiſteriums, Oberreg.⸗Rat Jehrle, dem Mannheimer Polizeipräſidenten Dr. Ramſper⸗ ger, dem Vertreter des NS B, Oberſchulrat Heck, den Vertretern derKreisleitung, der Stadtverwaltung, des BDM und anderer Organiſationen, konnte er für ihr Erſcheinen danken. Und die vielen Schüle⸗ rinnen von einſt im Parterre ſpendeten begeiſtert Beifall, als darauf die beiden, im Saale anweſenden Senioren der Lehrerſchaft durch beſonderen Anruf geehrt wurden: neben dem nun faſt 80 jähr. Fräulein Anna Kinkel der„allverehrte Turnvaſer Leutz“, für den dieſe 75⸗Jahr⸗Feier ſelbſt ein ſeltenes Jubiläum bedeutet, weil er auch den 25. und den 50. Geburts⸗ tag der Eliſabethſchule ſchon mitfeiern durfte. Ein Rückblick auf die Entwicklung von der „Privaten Töchterſchule“ des Jahres 1863 bis zur„Oberſchule für Mädchen“ des Jah⸗ res 1938— wie ihn übrigens auch die NM unlängſt bereits an dieſer Stelle veröffentlichte— gab im weitgeſpannten kulturpolitiſchen Rahmen willkom⸗ mene Gelegenheit, der großen Zukunftsaufgaben zu gedenken, die das Dritte Reich den Erziehern einer lebenstüchtigen und artbewußten deutſchen Jugend als ſchönſte Verpflichtung auferlegt hat. Vom Deutſchlandlied war es dann nur ein Schritt zu Haydns unſterblichen Kaiſerquartett⸗Variationen, um deren klangſchöne Wiedergabe ſich die Damen Zeiner, Sonntag, Wohlraab und Michae⸗ lis bemühten. Als tüchtige Pianiſtin folgte ihnen die Untertertianerin Ruth Lochner mit dem Rondo brillant von Weber, worauf nach einem Sopran⸗ Solo aus der„Schöpfung“(Frl. Fohman n) Schulchor und Schulorcheſter unter Geſanglehrer Boeres' umſichtiger Leitung ſich mit der ebenſo ſchwierigen wie muſikaliſch wirkungsvollen„Kantate zum Lobe der Muſik“ von Joſeph Haas, nochmals herzlichſte Zuſtimmung des dichtbeſetzten Muſenſaa⸗ les errangen. 5 M. S. Ain Abend: Die Wiederſehensfeier im Nibelungenfaal Die große Wiederſehensfeier der Eli⸗ ſabethſchülerinnen am Samstagabend brachte, wie erwartet, eine enorme Beteiligung aus der Stadt, aus der Pfalz, ja aus ganz Deutſchland. Schon früh waren die Tiſche in Saal und Rundgang beſetzt, die jungen Schülerinnen aber nahmen auf der Empore Platz. Es gab dann feſtliche Muſik vom Philharmoni ſchen Orcheſter, trefflich ein⸗ ſtudierte luſtige Chöre der Mädel, das Lehrer⸗ Doppelquartett erhielt natürlich wieder ganz beſonders viel, ja direkt ſtürmiſchen Beifall, es wurde auch allerhand aus dem Odenwald Volkstümliches getanzt, was die Mädel beim Land⸗ heimaufenthalt den Buchklingern abgeguckt haben, und auch der Buchklinger„Liederkranz“ ließ ſich mehrfach in tüchtigen Männerchören und Volks⸗ liedern vernehmen. Die Buchklingener hatten ſich überhaupt in großer Zahl eingefunden, es ſoll ein Drittel der geſamten Einwohnerſchaft geweſen ſein, ein Zeichen für die große Beliebtheit des Landheims im Odenwald. Aus Direktor Bühns freudig ſtrahlender Be⸗ grüßungsrede ler hatte es durchgeſetzt, daß der Nibe⸗ lungenſaal genommen wurde, und behielt glänzend recht), notieren wir vor allem die Hervorhebung eee, Zum goldenen Jubiläum der Vereitſchaft 1: Jeſtappell auf dem Marktplatz Oberſt a. D. Schröder:„Rot-Kreuzdienſt iſt reſtloſer Einſatz für Voll⸗ nnd Vaterland“ Die Feier des goldenen Jubiläums der Be⸗ reitſchaft 1 Mannheim 1 des Deuetſchen Roten Kreuzes begann am Samstagabend mit einem Feſt konzert im Friedrichspark. Der Saal einſchließlich ſeiner Nebenräume war bis auf den allerletzten Platz beſetzt. Unter den Anweſenden be⸗ merkte man Vertreter von Partei, Wehrmacht, Staat und Stadt. Das Muſikkorps der Pioniere gab unter Leitung von Muſikmeiſter Becker wieder einmal den Beweis ſeines vorzüglichen Könnens und ern⸗ tete ſtarken verdienten Beifall. Dem Konzert folgte allgemeiner Tanz, der weit über Mitternacht die Männer und Frauen des Roten Kreuzes und ihre Gäſte in frohem Kreiſe zuſammenhielt. Den Mittelpunkt dre Jubiläumsveranſtaltungen bildete der Feſtappell am Sonntag. Zu dieſem Appell rückten ſämtliche männlichen und weiblichen Bereitſchaften des Kreiſes im Stern⸗ marſch nach dem Marktplatz. Drei mäunliche Bereitſchaften kamen vom Meßplatz, je zwei vom Platz vor der Heiligeiſtkirche und vom Bahnhofsplatz und eine vom Rot⸗Kreuz⸗Depot in O7 an. Die vier weiblichen Bereitſchaften begannen den Sternmarſch am Bahnhof, im inneren Schloßhof und am Zeug⸗ hausplatz. Die zwölf Bereitſchaften trafen gogen elf Uhr auf dem Marktplatz ein und bildeten dort ein offenes Viereck. Kurz nach 11.30 Uhr begann der Feſtappell. Der Führer der Bereitſchaft 1, Dr. Wegerle, er⸗ ſtattete dem Vertreter des Landesführer XII, Oberſt a. D. Schröder⸗Darmſtadt, Meldung. Dieſer ſchritt ſodann, gefolgt von Dr. Beck von der Kreisſtelle Mannheim und Adjutant Sandhaas, die Front ab. Anſchließend ſprach Bereitſchaftsführer Dr. We⸗ gerle. Er begrüßte insbeſondere Oberſt a. D. Schröder, und gab bekannt, daß der Kreisführer, Pro⸗ feſſor Drös, der an der Jubiläumsfeier teilzuneh⸗ men verhindert war, in einem Schreiben ſeine Glück⸗ wünſche übermittelt und allen Bereitſchaftsmitglie⸗ dern ſeinen Dank für ihren ſelbſtloſen Einſatz aus⸗ geſprochen hatte. Dr. Wegerle gab dann einen Rück⸗ blick auf die fünfzigjährige Geſchichte der Bereitſchaft Mannheim 1 und ſchloß ſeine Anſprache mit einem Totengedenken, während deſſen der SA⸗Muſik⸗ zug das Lied vom guten Kameraden ſpielte. Dr. Beck überbrachte der jubilierenden Bereit⸗ ſchaft die Glückwünſche der Kreisführung und dankte ihr für den reſtloſen Einſatz. Der Reoͤner würdigte nach einem Hinweis auf die Gründung des inter⸗ wationalen und des deutſchen Roten Kreuzes die im Weltkrieg vollbrachten Leiſtungen, als die Sanitäter im feindlichen Feuer ihr Leben aufs Spiel ſetzten, um Verwundete zu bergen. Daß das Rote Kreuz die ehr⸗ und wehrloſen Jahre der Nachkriegszeit über⸗ wandt, muß als ein Zeichen ſeiner inneren Stärke betrachtet werden. Dr. Beck unterſtrich, daß heute das Rote Kreuz eine vom Führer mit beſonderen Aufgaben betreute ſelbſtändige Organiſation dar⸗ ſtellt, die dadurch beſonders ausgezeichnet wurde, daß Adolf Hitler ſelbſt die Schirmherrſchaft übernahm. Oberſt a. D. Schröder kennzeichnete den Rot⸗ Kreuz⸗Dienſt als reſtloſen Einſatz für Volk und Vaterland in ſteter Hilfsbereitſchaft. Wenn eine Rote⸗Kreuz⸗Einheit auf ihr fünfzigjähri⸗ ges Beſtehen zurückblicken könne, dann heiße das zugleich Rückſchau auf fünf Jahrzehnte opferfreudiger und arbeitsreicher Tätigkeit für das deutſche Volk. Dieſer Gedanke müſſe alle Mitglieder der alten Sa⸗ nitätskolonne und der heutigen Bereitſchaft Mann⸗ heim 1 mit Stolz erfüllen. Oberſt Schröder erinnerte daran, daß der Führer ſelbſt ausgeſprochen habe, daß er als Frontkämpfer die Tätigkeit der Rote⸗ Kreuz⸗Schweſtern in den Lazaretten und den Einſatz der Sanitäter bei der Bergung und dem Transport Verwundeter kennen und ſchätzen gelernt hat. Adolf Hitler habe denn auch nach Wiederherſtellung der deutſchen Wehrhoheit dem deutſchen Roten Kreuz ſeine Hauptaufgabe wieder zurückgegeben. Daraus er⸗ wachſe für das Deutſche Rote Kreuz die heilige Ver⸗ pflichtung, ſich mit aller Hingabe der Aufgabe zu wid⸗ men und bis zum äußerſten die Pflicht zu erfüllen. Rot⸗Kreuz⸗Mann ſein, heiße, ein guter Deutſcher, ein Nationalſozialiſt ſein und dem Führer in treuer Gefolgſchaft folgen, ohne nach rechts oder links zu ſehen. Oberſt Schröder gab ſeiner Ueberzeugung Aus⸗ druck, daß die Bereitſchaft Mannheim 1 ihre Pflicht auch weiterhin reſtlos erfülle, und daß ſie aus dem Rückblick auf die fünfzig Jahre ihres Beſtehens neue Stärke für die Zukunft ſchöpfe. Der Redner been⸗ dete ſeine Anſprache mit dem Anruf des Füh⸗ rers. Mit den nationalen Liedern fand der Feſtappell ſein Ende. Kurz nach 12 Uhr ſetzten ſich die zwölf Bereit⸗ ſchaften unter Vorantritt des SA⸗Muſtkzuges zu einem Werbemarſch in Bewegung. Der Marſch führte durch Jungbuſch⸗ ſtraße, Luiſenring, Rheinſtraße, Planken, Breite Straße, Bismarckſtraße und Kaiſerring zum Waſſer⸗ turm, wo Oberſt a. D. Schröder den Vorbei⸗ marſch abnahm. Die Einheiten marſchierten dann durch die Heidelberger Straße, Planken und Breite Straße nach dem Marktplatz zurück. dr.-m. dreier alter ehemaliger Lehrer, die alle anweſend wa⸗ ren. Der„Mannheimer Turnvater“ Leutz, Frl. Kinkel und Frl. Herbert. Mit einem hübſchen Wortſpiel über Geſchichte und Geſchichten deutete er an, daß beim heutigen Wiederſehen auch die Er⸗ innerung eine große Rolle ſpielen würde. Die Feier des 100ſten Eintrags ins Klaſſenbuch vielleicht, oder die bange Frage nach den Pumphoſen fürs Tur⸗ nen von anno dazumal... Es ſoll in dieſer Feier gleich den Regimentsfeiern eine Tradition aufrecht⸗ erhalten werden, und Freude, das Glück der Ju⸗ gend und der Schulzeit ſoll es vor allen Dingen ſein, Uberkinger nieren⸗ leidend? Dann: Adelheid-Quelle Das große deutsche Nierenwasser . ospekte kosten r nen a r or erklnge die uns zuſammenbindet. Und darum in Gedanken an Eliſabeth Aja von Goethe:„Leben und nicht froh zu ſein, überlaßt den Toren, denn der Trieb zum Fröhlichſein iſt mit uns geboren.“ Eine beſonders ausführliche Schlußnummer wurde mit Intereſſe betrachtet. Es war dies die„Fröh⸗ liche Turnſtunde“, die die Mädels einmal bei den Uebungen zeigte, die ihnen offenbar am meiſten Spaß machen: allerhand an Barren, Kaſten⸗ und Pferdarbeit, das man früher als männliche Domäne anſah; aber es gelang den prächtigen ſchlanken Ge⸗ ſtalten tadellos, mit Rieſeneifer wurden auch kleine Wettläufe und Hindernisſtaffeln abgewickelt, und ſchließlich kam ja das„Weibliche“ dann doch in rhyth⸗ miſchen Freiübungen und einer kleinen humoriſti⸗ ſchen Tanznummer auch zu ſeinem Recht. Alsdann wurde im Saal eine Tanzecke ausgeräumt, und Kapellmeiſter Becker mit ſeinen Mannen, der ſchon die ganze Zeit immer die Plauder⸗Pauſen mit Märſchen und Tänzen gefüllt hatte, beſtieg das Po⸗ dium und ſpielte zum Tanz auf,— einmal übrigens abgelöſt von Dernen, dem altbewährten Spaß⸗ macher des Landheimvereins. Im übrigen war der Abend durch vielſeitiges Begrüßen und Händeſchütteln ausgefüllt. Es wurde erinnert und alter Streiche gedacht und alten Lehrern aufzwinkernd⸗verſchämt ſich genaht:„Kennen Sie mich noch?“ Und überall lagen Eintragungskarten aus, in der die Schülerinnen ſich eintrugen nach neuem Nam' und Art; denn die meiſten ſind doch, wie es ſich für rich⸗ tige Eliſabetherinnen gehört, verheiratet. Mein Bleiſtift war jedenfalls ſtundenlang unterwegs; es wird ſicher eine gewaltige Kartothek, die hoffentlich nicht erſt am 100 jährigen Jubiläum in Gebrauch ge⸗ nommen wird Dr. H. vageshaleucles Montag, 4. Juli Nationaltheater:„Mein Sohn, der Herr Miniſter“, Komö⸗ die von Birabegu 20 Uhr Libelle: 20 Uhr Kabarett und Tanz. Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sterneuprofektors. Kaffee Odeon: Konzert(Verlöngerung!. Tanz: Libelle, Kaffee Kurpfalz. Lichtfplele: Univerſum:„Der große Appell““— Alhambra:„Früh⸗ lingsluft“.— Schauburg:„Einmal merd' ich dir gefallen“, — Palaſt und Gloria:„Die kleine und die große Liebe“, — Capitol und Scala:„Muſik für dich“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Geöffnet von 10 bits 18 und von 15 bis 17 Uhr. Prunkräume und Stadtgeſchichtliche Sammlungen in Neuordnung Theatermuſenm. B 7, 20: Geöinet von 10 bis 13 und von 15—17 Uhr. Sonderſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnis⸗ Ausſtellung. Sternwarte: Geöffnet von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Schloßbücheret: Ausleihe von 11 bis 13 und von 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle geöffnet von 9 bis 18 und von 15 bis lo Uhr. Sonderausſtellung: Hutten⸗Gedächt⸗ nisousſtellung 0 Stäbtiſche Volksbücherei, U 3, 1: Leſeſaal geöffnet von 10.80 bis 13 Uhr. Stäbtiſches Hallenbad, U 3. 1: Geöffnet von 1620 Uhr. Hafenrundfahrten: 10, 11, 15, 16, 17 Uhr ab Fried⸗ richsbrücke. Alle Auskünſte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 349 21. er iſt deut Nene 4. juli 1938 E Nr. 300 Schalle verliert das Wiederholungsſpiel:4 n. Verl. Fortuna Düſſeldorf auf dem dritten Platz: Hamburger SW unterliegt:4(:2) (Von unſerem Sonderberichterſtatter) Kaum waren die Teilnehmer des Kampfes um den dritten Platz unter dem Beifall für den Sieger Fortung abgetreten, als ſchon die Mannſchaften des Hauptſpieles erſchtenen. Unbeſchreiblich ſtürmiſch war ihr Empfang. Schalke und Hannover traten genau in der aleichen Be⸗ ſetzung an wie vor einer Woche. Hannover hatte alſo auch nicht den freigegebenen Retel, ſondern wieder den Erſatz⸗ verteidiger Petzold eingeſetzt. Schalke eröffnet den Kampf mit einiger Verſpätung Hurch einen ſehr ſchönen Kombinationsongrifſ. Schon in der zweiten Minute hatte der Meiſter eine ganz große Chance. Pörtgen ſchoß ſedoch völlig freiſtehend an den Tormann. Die Weſtfalen ſpielen überraſchend kraftvoll. S dachten den Eindruck, als wollten ſie ſich nicht noch überrumpeln laſſen. Ihre flachen Kombüfationen lieſen ausgezeichnet. Cuzorra ſetzte innerhalb von Mi⸗ nuten dreimal den Mittelſtürmer Pörtaen it prachtsollen Vorlagen ein. Hannover ſtemmte ſich mit aller Kraft gegen das kunſtvolle Spiel des Meiſters, kam aber zunächſt doch nicht guf. Die Niederſochſen verteidigten ſtark. Schalke änderte ſeine Taktik nicht. Die Verteidiger Heckten die Flügel, die Außenläufer die Halbſtürmer ab. Gut fuhr man dobei allerdings nicht denn wiederum kenn⸗ ten die Verteidiger Hannovers ſchnelle und ſtarke Stürmer nur ſelten halten. Bornemann machte zudem den Fehler, daß er Malecki meiſt freiſtehen ließ. Eine ſchlechte Rück⸗ gabe von Tibulſki brachte den Niederſachſen einen völlig unmötigen Eckball ein. Dieſer Zwiſchenfall gab den Niederſachſen einen ſtarken Auftrieb, der auch ſchon kurze Zeit darauf zu einem Treffer führte. In der 9. Minute ballten ſich zehn Spieler vor Schalkes Tor zuſammen. Eine Flante Maleckis kam, Klodt wehrte einen Schuß von Emil Meng zwor ab, kam aber zu kurz, und der in der Mitte ſtürmende Linksaußen Richard Meng ſchoß wuchtig ein. Hannovers Leiſtung wuchs zuſehends, ſeine Wucht und Schnelligkeit zerriſſen das feine Gewebe des Schalker Spiels. Es kam nun auch zu einigen Derbheiten von beiden Seiten, gegen die Grabler⸗ Regensburg, der tüchtige Schiedsrichter dieſes Kampfes. energiſch einſchritt. Der Kampf hatte ungemein viel Spannendes in ſich. Klodt holte einen ſehr gefährlichen Flankenboll von Richard Meng der Luft. Dann lag Schalke vor dem Tor H aber viele Beine verſperrten den Weg. Die ber ließen nicht locker. Dann erreichte aber Schalke doch unverhofft in der 22. Minute durch einen Fernſchuß Ku⸗ zorras(25 Meter) den Ausgleich. Der Schalker Mann⸗ ſchaftsführer ſtand dabei nicht einmol frei, der Ball ging vielmehr an drei, vien Gegnern vorbei aufs Tor. An⸗ ſcheinend war dabei aber auch dem Tormann Pritzer die Sicht verdeckt. Häntover ließ ſtarke Gegenangriffe folgen. Auf der anderen Seite köpfte Pörtgen nach ſchöner Vorarbeit von Szepan am Tor vorbei, Tibulfki verſchüldele ahermals einen Eckball. Der Kampf blieb bis zur Pauſe ungemein bewegt und auch ziemlich verteilt. Klodt hatte einige großen Szenen, die ihm ſtarken Beifall eintrugen. Bei Hannover leiſteten die Läufer eine vorbiloliche Zer⸗ ſtörungsarbeit. Ein zweites Tor des Meiſters lag in der Luft, als Kallwitzki in der 38. Minute nach einem Eckball um eine Handbreite neben den Pfoſten ſchoß. Halbzeit 111. Eine Zwiſchenbilanz bei der Pauſe führt zu der Feſt⸗ ſtellung, daß ſich die Kräfteverhältniſſe der Mannſchaften ſeit dem 26. Juni wenig geändert hatten. Hannover beſaß nach wie vor die gleich guten Ausſichten, die auch der Meiſter hatte In der Halbzeit ſangen die Niederſachſen unter Begleitung der Heeresmuſiker wieder ihre Heimat⸗ lieder; die Zehntauſende ſchwenkten dabei Fähnchen und bunte Tücher. Die Weſtfalen antworteten mit dem Weſt⸗ falenlied. Es war ein unbeſchreiblich ſchönes Zwiſchen⸗ spiel. Schalke eröffnete auch die zweite Halbzeit mit kraft⸗ vollem Spurt, der gleich einen neuen Eckball eintrug. Aber Hannovers wuchtige Steilangriffe bleiben auch nicht aus. Klodt bewährte ſich erneut als einer unſerer beſten Torhüter. Viermal riß er innerhalb von zwei Minuten ſchärfſte Schüſſe von freiſtehenden Stürmern an ſſch. Hannover lag von der dritten Minute an ſtark im An⸗ griff. Bei Gegenſtößen des Meiſtert zeigte ſich erneut die ſchwache Form der Außenſtürmer Kallwitzki und Mecke. Die Hauptlaſt des Kampfes ruht bei Schalke auf den Schultern des Innentrios, der drei Läufer Gelleſch, Ti⸗ bulfki und Berg ſowie von Klodt. Hannovers Mannſchoft war weit ausgeglichener, wenn ſie auch in der kunſtvollen Behondlung des Balles nicht ganz mitkam. Ganz über⸗ ragend ſpielten hier wieder die Läufer Männer, Deike und Jacobs. Ein Straſſtoß Szepans prollte in der zehnten Minute an einer„Mauer“ ab. Immer lebhafter wurde der Hampf geführt. Schalke kam wieder zu einem Eckball. Ein Schuß Meckes war zu wenig placiert. Pritzer fing ihn ab und gleich darauf riß der Hannoveraner auch einen Gewaltſchuß von Pört⸗ gen an ſich. Schalke hatte in einem Zwiſchewſpurt Vor⸗ zeile, aber die Nlederſachſen verteldigten ungemein zäh. Pritzer wuchs über ſich hinaus. Er hielt auch einen wuch⸗ hig geſchoſſenen Ball von Szepan. Dann kam ein großer Moment, der von Schalke aber nicht ausgenützt werden konnte, weil Kallwitzki ſich nicht zum Schuß entſchließen konnte. Mitten in die Ueberlegenheitspeniode der Weſt⸗ falen fiel der zweite Eckball. Dies Spiel aing weit in die zweite Halbzeit, und immer ſta ud die Entſcheidung noch aus. Dann fieben aber inner⸗ Halb von drei Minuten drei Treffer: :2 für Schalke. Ein ſchulmäßig vorgetragener Kombinotionsangriff des Deutſcher Meiſters kom in der 25. Minute zum Links⸗ gußen Mecke, der einen anten Schuß erfolgreich anbrachte. Aber ſchon in der nüchſten Minute gab es für die depri⸗ mierten Hannoveraner einen Lichtblick: nach einem Flan⸗ kenwechſel zwiſchen Molecki und R. Menas ſchoß der Links⸗ außen kroftvoll zum Ausgleich ein. Allerdings dauerte die Freude nicht lange, denn vom Anſtoß weg ſchoſſen die Schalter wieder vor. Kuzorra ſetzte ſeinen alten Kame⸗ raden Szepan mit einer Vorlage muſtergültia ein und Szepan ſchoß freiſtehend hoch und unhaltbar für Pritzer ius Tor Mit letzter Kraft wurde der End ampf hrt Beide Mannſchaften hätten Gelegenheiten, aber es ſchien, als ob ſie nicht ausgenützt werden konnten Schalke zog 8 Muiuten vor Schluß Szepon noch in die Deckung zurück. Aber auch das ſollte nichts nützen. Im Anſchluß an eine Ecke für Hannover in der 40. Minute mochte Sontow im Strafraum ein Handſpiel und Deike verwandelte den Elf⸗ meter zum:3. Nach dem deprimierenden Ausgleichstor ſuchte Scholke mit aller Kraft die Entſcheidung. Die ganze Maunſchaft ſtürmte, aber Hannovers Verteidiger hatten wiederum noch ſo viel Kraft. um ſich den Schalkern erfolg⸗ reich in dert Weg zu werfen. Erneut kam es zu einer Verlängerung des Meiſterſchaftskampfſes Die Verlängerung Um 18.55 Uhr wurde der Kampf erneut geſtartel. Auch die Forlſetzunga war otemraubend. Hannover griff an, fünf⸗ — ſechsmal rollten die Flankenwechſel vor. Einmal rettete Tibulſti in höchſter Not mit dem Kopf. Dann kam Schalte wieder. Szepan ſchoß vorbei. In der fünften Minute unterlief dem linken Verteidiger Hannovers ein Handſpiel. Anſcheinend war aber der Ball angeſchoſſen. Graber ent⸗ ſchloß ſich auch diesmal nicht zu einem Elfmeter. Klod hob einen Schuß von R. Menge über die Latte. Schalke 5 Diſſeldorf auf dem dritten ſtürmte erneut. Die himmelblauen Trikots der Weſtfalen woren von Schweiß durchnäßt, aber die Entſcheidung konn⸗ ten ſie nicht erzwingen. Die erſte Hälfte der Verlänge⸗ rung war vorbei. Im zweiten Abſchuitt der zweiten Spielhälfte der Ver⸗ längerung ſchoß Hannover das 4. Tor und war damii Deutſcher Meiſter. 1 Hamburger S verliert das Entſcheidungsſpiel um den dritten Patz.4(:2 Noch am Samstagabend hatte das Wetter den Tauſen⸗ den einen Streich geſpielt, die ſich im Stadion auf der Diet⸗ rich⸗Eckart⸗Bühne den Boxländerkompf Deutſchland Eng⸗ land auſehen wollten. Der Regen verfagte Zuſchauer und Veranſtalter. Die Boxer konnten ihren Länderkampf erſt am Sonntagvormittag durchführen. Nun hatte aber auch der Himmel ein Sommergeſicht auf⸗ geſetzt. Es gab ſchöne Kämpfe und einen prachtvollen Sieg unſerer Amateurboxer mit 10:6 Punkten. Das Wetter blieb donn auch den Fußballkämpfen treu Vom nur wenig bewölkten Himmel brannte die Sonne heiß aufs Land. Dementſprechend ſchimmerte es auch wieder hell von den hohen Wällen des Ringes, denn die Zehntauſende ſaßen in Hemdsärmeln beim Spiel. Das Stadion füllte ſich ſchneller als vor einer Woche Schon vor Begin des Kampfes um dritten Platz zwiſchen OSV und Fortuna Düſſeldorf waren mehr Menſchen im Stadion als am 26. Juni. Die Zahl von 100 000 Zu⸗ ſchaueypg war diesmal überſchritten worden. Die Stim⸗ mun der Maſſen war vor Beginn des Entſcheidungs⸗ lampfes auch ſchon ſo gut, daß zum Teil der große Heeres⸗ muſikzug glatt übertönt wurde. Da HSW und Fortung Düſſeldorf ſaſt den gleichen Ver⸗ einsdreß tragen, kamen die Düſſeldorfer diesmol faſt ganz in rot, während der HSV ſeine Farben— rote Hoſen und weiße Hemden— trug. Fortunas Sieg Hüben wie drüben trat man in ſtärkſter Beſetzung an. Die Hamburger ſtarteten ſtürmiſch aber die Düſſeldorſer ſtoppten den norddeutſchenn Angriff ruhig ab und brachten gleich Ausgeglichenheit ins Spiel. Der Kampf war ſchon in ſeinen Anfängen intereſſant; es wurde auch gut geſptelt. Bei Fortung hatte die Zuſammenarbeit etwas mehr Prä⸗ ziſton. Ganz ausgezeichnet ſpielten hier die Läufer. Der HS kämpfte mit großer Schnelligkeit; er hatte ein bemer⸗ kenswert gutes Kopſſpiel. Einem Treſſer des HSV in der 10. Minute war eine Regelwidrigkeit vorangegangen, ſo daß er natürlich auch nicht anerkannt werden konnte. Fortuna erreichte in der erſten Viertelſtunde zwei Eckbälle. Die Rheinländer hatten auch beſſere Chancen als der Geg⸗ ner, doch wor wieberum das Innentrio der Fortuna nicht kräftig genug. Die Hintermannſchaften traten auch in dieſem Spiel wieder ſtark hervor. Schon glaubte man, Tore würden auch diesmal rar bleiben, als Fortuna in der 17. Minute ein Tor erxreichte. Schubarth gab ziach einem feinen Dribbling von der Mitte aus den Ball zu Kobierſki, der in aller Seelenruhe und überlegt einen Schrägſchuß anbrachte. In der nächſten Minute hielt Hamburgs Tormann einen äußerſt gefährlichen Kopfball von Albrecht Kobierfki wurde gleich darauf ous der Schußbahn gedrängt, ſo daß er aus wenig Meter Entfernung den Ball hoch über das Tor jagte. Fortuia blieb in der Folge mit ſeinem beſſeren Spiel deutlich überlegen, doch hielten ſeine Stürmer den Ball oft viel zu lange. Der HSW ſpielte zeitweilig erſtaunlich derb und verſchuldete faſt alle Strafſtöße. Nach einer hal⸗ ben Stunde hatte er einmal eine gute Chance, aber Peſch hielt den Schuß des frei anſtürmenden Höffmonn. In den letzten 10 Minuten vor der Pauſe drehten die Norddeutſchen ſtark auf ihre Flügel wurden jetzt ſehr gut eingeſetzt. Der HSV kam aber lediglich zu zwei Eckbällen. Aller⸗ dings hatte Fortuna bei der Abwehr auch einige Male größtes Glück, In das Drängen der Hamburger hinein fiel drei Minuten vor der Pauſe überraſchend Fortunas zweiter Treffer. Schubarth ſchoß einen Flaukenball von Kobierſki ein. Zur Halbzeit führt Fortung:0 Gleich nach der Pauſe bremſte Fortuna den Verſuch des HSW ab, in einem ſtürmiſch Zwiſchenſpurt auf⸗ 5 8 Mon ſah daun eim det 2 Minute einen ſchul⸗ mäßig vorgetragenen Angriff der Rheinländer, den Ko⸗ bierſki mit einem Schuß von unheimlicher Gewalt abſchloß, den aber Warring ſtoppte. Tempo und Raſſe des Kampfes wuchſen noch. Dörfel ſchoß nach ſchönem Durchlauf von außen an das Netz. Fortuna ſtand greifbar vor ſeinem dritten Tor, als Pickartz mit dem Ball ſtürzte, ein eigener Mitſpieler hatte ihn behindert. Bei ausgeglichenem Spiel kam der HSW dann in der 10. Minute zu ſeinem erſten Gegentreffer. Eine Flanke von Sikorſki ſchoß der nach links gelaufene Höffmann. Der Kampf war auch weiter⸗ hin verteilt, doch brachte eine Einzelleiſtung von Noack in der 15. Minute dem HS den Ausgleich. Der Hamburger ſchoß nach einem Dribbling aus 18 Meter ſehr ſcharf in die linke Ecke. Mit Glück überwand Fortung in den näch⸗ ſten Minuten die Geſahr eines dritten Treffers. Der HSV war jetzt gut im Spiel Er arbeitete wach⸗ ſam und doch auch gleichbleibend prachtvoll. Carſtens ſetzte eine Vorlage von Noack gegen die Querlatte. Mit Aus⸗ nahme von Janes ließ bei Fortung in dieſer Halbzeit die vorher ſo ſichere Deckung zunehmend nach: Das Glück half den Rheinländern jedoch über manche Schwäche hinweg, Bor Fortung war der Mitttelſtürmer Schubarth verletzt, aber gerade durch dieſen Mann, der kaum noch laufen PPPPPPCGCGGGcGGCGCCGPCGCcPbGPGbGfTbTPTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTbTTbb Deutſcher Leichtathletikſieg Leichtathletik⸗Länderkampf Frankreich— Deulſchland in Paris In dem am Sonntag in Paris durchgeführten Leicht⸗ athletik⸗Länderkampf ſiegten die deutſchen Leichtathleten mit 105 40 Punkten. Die Deutſchen legten hervorragende Lei⸗ ſtungen hin und gewannen, wie ſchon aus der hohen Punkt⸗ zahl hervorgeeht, leicht und ſicher. eee kreinte, fiel in der 26. Minute Fortunas dritter Treffer. Ein ſchöner Kombinationsangriff und eine Flanke von Kobierſki waren vorausgegangen, aber die Entſcheidung des Spieles fiel, als Albrecht in der 10. Minute vor Schluß noch ein viertes Tor für Fortuna ſchoß. —— 5 Schmeling auf der Heimreiſe Max Schmeling hat am Samstag mit dem Dampfer „Bremen“ wieder die Heimreiſe angetreten. Um dem läſtigen Andrang am Reiſetag zu entgehen, war der Deutſche ſchon 24 Stunden vorher an Bord gekommen. Ex würde in einem Krankenwagen von der Klinik nach Jer „Bremen“ überführt. Sein Geſundheitszuſtand hat ſich jedoch in den letzten Tagen weſentlich verbeſſert. Neuer deutscher Auto-Triumph Mertedes-Benz ſiegt mit von Brauchitſch, Carattiola und Lang Noch heute ſchlagen die Herzen aller alten Motor⸗ ſportkämpen höher, wenn ſie ſich an die gewaltigen deutſchen Siege in den„Großen Preiſen von Frank⸗ reich“ 1908 und 1914 erinnern: Unter ungeheuren Strapazen erkämpften ſich 1908 in einem reifen⸗ mordenden Rennen Mercedes und Benz nicht nur einen dreifachen Sieg, ſondern vervollſtändigten die⸗ ſen gegen die geſamte internationale Konkurrenz auch noch durch den 5. und 7. Platz. Unter den ſieben Erſten fünf Deutſche, dabei die drei erſten Plätze, wahrlich ein gewaltiger Triumph, der nur noch durch den dreifachen Sieg einer einzigen Marke, den zfachen Mereedes⸗Sieg von Lautenſchlager, Wag⸗ ner und Salzer im„Großen Preeis von Frankreich 1914“ übertroffen wurde!— Doch auch nach dem Weltkrieg trug ſich Deutſchland bald wieder in die Siegerliſte ein, und der Mercedes⸗Benz⸗Doppelſieg durch Rudolf Caracciola und Manfred von Brau⸗ chitſch am 23. Juni 1935 iſt noch heute in aller Er⸗ innerung. Daß gerade die Franzoſen auf Grund der überwältigenden deutſchen Siege während der Gültigkeitsperiode der 750⸗Kg.⸗Formel durch die von den deutſchen Konſtrukteuren bewieſene Ueberlegen⸗ heit im Leichtmetall au Gegner dieſer von ihnen mitgeſchaffenen Formel wurden, iſt kein Geheimnis mehr, und war ſicherlich auch mit ein gewichtiger Grund, warum ſie den„Großen Preis von Frank⸗ reich“ in den Jahren 1936 und 1937 nicht mehr nach dieſer Formel, ſondern nur als beſchränktes Sport⸗ wagenrennen austrugen. Und nun ſoll nach der Schaffung der neueſten, 1938 bis 1940 gültigen Formel, bei deren Schaffung die Franzoſen durch Beſchränkung des Hubvolumens und einer Mindeſtgewichts⸗Vorſchrift weſentlich ihre Forderungen durchgedrückt haben, nach zweifäh⸗ riger Pauſe der„Große Preis von Frankreich“ durch⸗ geführt werden. Dieſes Rennen wurde abwechſelnd auf verſchiedenen Strecken ausgetragen. In dieſem Jahr findet es auf einem Straßendreieck bei Reims ſtatt, welches außer drei ſcharfen kurven eine 8prozen⸗ tige Steigung und ein längeres Ges alle aufweiſt. 934 bis 1936 wurde auf dieſer Streche der„Große Preis der Marne“ ausgetragen. Gefohren werden 64 Runden à 7,82 Kilometer= 500 Kilometer. Der Streckenrekord über 500 Kilometer ſleht auf einem Durchſchnitt von 157,7 Stundenkilometer, der Runden⸗ cekopd auf 164,118 Stundenkilometer. f Frankreich iſt in den letzten Jahren ein automobilarmes Land geworden, keineswegs aber vermochte das Intereſſe der franzöſiſchen Bevölkerung an rennſportlichen Dingen zu erkalten. Dieſes Intereſſe bewies uns ſchon der gewaltige Zuſtrom an Zuſchauern an den Tratningstagen. Nun aber erſt der heutige Renntag: ſchon faſt 2 Stunden vor Beginn des Rennens waren die Anfahrtſtroßen zur Strecke ver⸗ ſtopft, und man kam nur ſchrittweiſe voran. Das war nichts für das franzöſiſche Temperament, und immer wie⸗ der ſah man ein paar Automobile aufeinanderknallen Die Reparaturwerkſtätten hoben gute Arbeit bekommen. Dieſer Zuſtrom dauerte noch an, als nach einer Stunde Renn⸗ verlauf die Schlacht im Prinzip ſchon entſchieden war und ausſchließlich noch im Zeichen des Hauſes Mercedes⸗Benz, das gleich weg vom Start die Führung übernahm, ſtand. 9 Wagen waren gemeldet und 9 Wagen traten auch an. Sie wurden hinter dem Erſatzteillager geparkt und die Zuſchauer hatten noch Gelegenheit, ſich die Rennfahrzeuge anzuſehen. Die Tribünen waren bis auf den letzten Platz gefüllt. Von den Tribünen wehten die deutſche Hakenkreuz⸗ flagge und die franzöſiſche Trikolore abwechſelnd in vielen Exemplaren. Eine feierliche Stimmung beherrſchte die Menge, als eine halbe Stunde vor Beginn des Rennens umter den Klängen des Deutſchland⸗Liedes die fünf deut⸗ ſchen Rennwagen auf die Strecke geſchoben wurden: Drei Mereedes⸗Benz mit den Fahrern Caracciola, Lang und von Brauchitſch, zwei Auto⸗Union mit Haſſe und Kautz. Wenige Sekunden ſpäter wurden unter den Klängen der franzöſiſchen Nationalhymne die 4 franzöſi⸗ ſchen Wagen an den Start geſchoben: 2 Talbot mit Etancelin und Carriere, ein Seſac mit Chaboud und ein Bugatti mit Wimille. Der Bugatti, der nicht zum Trai⸗ ning erſchienen war, machte einen vorzüglichen Eindruck und iſt einſitzig karoſſeriert. Dann ſtanden die Wagen be⸗ reit zum Kampf, und an die Startplätze waren die Fahr⸗ zeuge gebracht. Jede Minute wurde die Zeit angegeben. Dann dröhnten die Motoren auf, die Mechaniker verließen die Bahn, die Starflagge fiel und das Feld ſchoß vom dannen. In der erſten Reihe hatten von Brauhitſch und Lang, in der zweiten Caracciola, in der dritten Haſſe und Kautz, in der vierten Carriere, in der 5. Reihe Chaboud und Etancelin und ſchließlich in der letzten Reihe Wimille Auf⸗ ſtellung genommen. Caraceibolos Maſchinen bockt etwas bleibt einige Sekunden ſtehen. So kann der hinter 95 ſtehende Carriere nicht vorbei. Aber einen Augenblick ſpäter gehen beide ſchon ab und man wartet bereits auf das een Wagen. Die Augen der Menſchen rich⸗ ten ſich nach der nur einen Kilometer entfernten Gegen⸗ geraden. Schon dort kann man die einzelnen Fahrzeuge unterſcheiden und die Farben der Wagen erkennen. Da ſtürmen zuerſt 3 weiße, alſo drei deutſche Wagen vorbei, dann aber zwei blaue, dann wieder ein blauer einwand⸗ frei alſo fehlen noch zwei deutſche Wagen. Iſt irgend etwas paſſiert? Man hat einmal wieder Sorge um die Menſchen im Rennwagen. Da ſchießen die erſten Fahr⸗ zeuge an den Tribünen vorbei: Voxan Lang, Manfred von Brauchitſch, Rudolf Caracciola, 3 Mereedes⸗Benz hintereinander. Dann vergehen volle 40 Sekunden, bis der nächſte Wagen erſcheint. Etaneelin und gleich dahinter Carriere, die beiden Talbot alſo. Dann rollt Wimille langſom vor die Boxen und gibt ſchon nach der erſten Runde wegen Oelpumpenſchodens auf. Dann kam der Seſge mit Chobond heran und ſchließ⸗ lich rollt Ehriſtian Kautz mit dem erſten Auto⸗Union⸗Wagen on, hält an den Boxen, und die Mechaniker bemühen ſich um dos rechte Hinterrad. Rudolf Haſſe fehlt, ober dann kommt Nachricht von ihm. Haſſe hat ſich bei Garenne in einer Kurne gedreht, und da er den Motor nicht ſelbſt wieder in Gang bringen konnte und fremde Hilfe nicht in Anſpruch genommen werden darf, mußte er mit völlig unbeſchädigtem Wagen oufoeben. Kautz hot einen Schleu⸗ derer gemacht, iſt in Gueur gegen eine Steintreppe geſchleudert worden und hat ſein erſten Runde aus. In der zweften Runde pvaſſieren Long und Brauchitſch nebeneinonder das Ziel und werden von den Zuſchauermengen für ihren Kompf befubelt. Bald dar⸗ N e und zu wünſchen iſt, daß w 5 interrod beſchädigt, ſo daß er aufgeben mußte. Die Auto⸗Unian hat wirklich ganz großes Pech. So fielen ihre beiden Wagen ſchon in der Aulo-Anion ausgeſchieden auf folgt Caraeciola, mit weſentlich größerem Abſtand die beiden Talbot Es befinden ſich alſo nur noch 5 Wagen im Rennen, 3 Mercedes⸗Benz und 2. Talbot. Caracciola unternimmt einen Angriff auf von Brauchitſch, und es ge⸗ lingt ihm in der dritten Runde, ihn guf den örftten Platz zu verweiſen. Die drei Mercedes⸗Benz⸗Fahrer kämpfen miteinander ganz erbittert, und nie vorher hat man wohl eine ſo harte Schlacht der eigenen Mannſchaft geſehen. Brauchitſch fällt etwas weiter zurück, dann kommen in der 2. Runde Lang und Coracciola Seite an Seite an den Tribünen vorbei, bis Caracciola in der 8. Runde klar die Führung vor Lang und Brauchitſch hat. Eine Runde ſpäter werden donn ſchon die beiden franzöſiſchen Talbot⸗Wagen einmal überrundet. Monfred von Brauchitſch ſtrenugt ſich jetzt mächtig an und fährt Rekordrunde um Rekordrunde, Immer näher kommt er an ſelne beiden Markengefähr⸗ ten heran. Das Publikum kann wirklich einen ſehr ſchönen Kampf beobachten, wenn er auch allein unter den Mercedes⸗ Benz⸗Fahrern ausgetragen wird. 8 Nach der 22. Runde hält Hermann Lang, um au tanken. a In der nächſten Runde hat ſich Maufred von Brauchitſch die Führung vor Caracciola erobert und oreht nun ſo gewaltig auf, daß er als Führender eine Runde ſpäter ſchon 18 Sekunden Vorſprung hatte. Hermann Langs Motor will nicht anſpringen, und ſo verliert er eine volle Runde oder an Zeit beinahe 4 Minuten. In der 26. Runde hält von Brauchitſch an den Boxen, um Brennſtoff einzu⸗ nehmen. So kam Caracciola wieder in ührung, aber auch er muß in der 30. Runde anhalten. Nun kommen von Brauchitſch und Lang an ihm vorbei, doch bald iſt Carac⸗ ciola wieder unterwegs. Lang hat zwar gegen ihn, nicht aber gegen Brauchitſch, ſeine Runde wieder gutgemacht, Zur Halbzeit nach 32 Runden führt Manfred von Branuchitſch vor Rudolf Caracciola, Eine Runde zurück folgt Long und dann die beiden Talbot, die ſchon dreimal überrundet ſind. Sie fallen immer wei⸗ ter zurück und können das mörderiſche Tempo der deut⸗ ſchen Wagen auch nicht annähernd halten. Jeder der deutſchen Fahrer kämpft hort um den Sieg weiter. Keiner gibt nach. Freilich wird die Rekordrunde Hermann Langs, die er ſchon lange vor Halbzeit mit 1707109 Km.⸗Sto. erzielte, nicht noch einmal gefahren, denn die Straße wird auch immer glatter. Dennoch ſteigt die Geſchwindigkeit an. An den Poſitionen ändert ſich nichts mehr. Manfred von Brauchitſch, der junge Stürmer, der völlig verreckt in ſeinem Wagen hockt, gibt die Spitze nicht mehr ab. Caracciola verliert noch etwas Raum, Her⸗ maun Lang holt noch etwas auf, aber es gelingt ihm nicht, die verlorene Runde wieder auszugleichen. Und ſo geht Manfred von Brauchitſch groß gefeiert über das Zielband als Sieger des 32. Großen Preiſes von Frankreich, fährt noch eine Ehrenrunde, und als er ausſteigt, erklingen beide deutſchen Nationalhymnen. Zum zweiten Male in dieſem Jahre drei Mercedes hintereinander an der Spitze. In Tripolis und in Reims. Und an dieſem Siege iſt auch die deutſche Zubehörinduſtrie beteiligt. Nicht zuletzt die Reifeninduſtrie, denn das Ren⸗ nen wurde ohne Gummiwechſel mit ihren einzigen garan⸗ tierten Continental⸗Reifen beſtanden. 80 000 Zuſchauer zogen befriedigt von dannen und in dem Bewußtsein, ein ſchönes Rennen geſehen zu 9995 Wenn auch zu hoffen ir bald großere e dle 1. Manfred v. Braucht ſch auf Mercedes⸗Henz 3204,88.5 Sto. mit 162,758 St.⸗Km.; 2. Caracckola auß Mercedes⸗Benz 3106,19, Std. mit 161,290 e auf Mercedes⸗Benz, eine Runde zurück; 4. Carriere au Talbot. 10 Runden zurück. 5 Wagen ſind gusgefallen. S e g 8. . Meggen 2 nn nenen„e neee Nrn. deeper ne FF n 0 2 Montag, 4. Juli 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Sonutags⸗An Sgabe Seite/ Nummer 300 Daus erſte Mannheimer Kreisprobetreffen Mannheim ſchlägt Haßloch im Handball 12:5— Poſt führt bei den Leichtathlen vor Porzheim Es iſt mehr als bedauerlich, wenn ſich eine ganze Reihe won Männern wochenlang in die Vorarbeiten für ein Feſt teilen, das bei dem Ausmaß, wie es das diesjährige erſte Kreisprobetreffen aufzuweiſen hat, ſchon allerhand Mühen und Sorgen bereitet, und gerade an einem der Haupttage der Wettergott drauf und ran iſt, einen Strich durch die Rechnung zu machen. Mehr als trübe ſah es am Vormittag des Samstags aus. Gegen Nachmittag hellte ſich es dann zwar auf, aber die Wettkämpfe konnten doch nicht ohne Regen durchgeführt werden. Da es auch etwas kühl gewor⸗ den war, wurden die Leiſtungen ſtark beeinträchtigt. Den Beginn des ſamstäglichen Programms machten die Leicht⸗ athleten, die in ſtattlicher Zahl aufmarſchiert waren. MTG, Poſt und TB 1846 Mannheim, dazu der Sportklub Pforz⸗ heim, ſtarteten in der Sonderklaſſe; in der 1 Klaſſe waren DSG 61 Ludwigshafen und der Ve Neckarau am Werk. Der 1. Tag brachte in der Sonderklaſſe acht und in der A⸗Klaſſe ſechs Wettbewerbe, wobei bei der Hauptklaſſe drei und in der A⸗Klaſſe zwei Athleten gewertet wur⸗ den. Das gab natürlich große Felder und auch erbitterte Kämpfe, da es ja nicht um die Plötze, ſondern um die Se⸗ kunden und Zentimeter ging. Nicht der Sieg ſondern die Seiſtung waren bei dieſen Kämpfen für die deutſchen Vereinsmeiſterſchaften maßgebend. Der Beſuch des Sams⸗ tags war in Anbetracht des ſchlechten Wetters mit etwa 500 Zuſchauern nicht gerade ſchlecht aber auch nicht erhebend. Die Organiſation klappte, bis auf den Beginn, der ſich etwas verzögert hatte. Leiſtungsmäßig geſehen wurden von den Vereinen nicht die erwarteten Ergebniſſe ſowohl in bezug auf die Spitzen⸗ leiſtung als auch in der Breite notiert, aber dies lag in erſter Linie an den Witterungsverhältniſſen, während die Bahnverhältniſſe gut waren. Ueber 200 Meter wurde Neckermann vermißt, der beim Länderkampf in Paris ſtarten muß. So kam Herbel zum Sieg in 22,4 Bruſtbreite vor dem 48er Rüger; Köſter war nicht in beſter Verfaſſung. Die 800⸗Meter⸗Zeiten gehen an, hier ſprachen die gege⸗ enen Verhältniſſe für die Läufer. Die 5000 Meter mußten in zwei Klaſſen geſtartet werden. Im erſten Lauf war Kretzler⸗TV 46 unſtreitig beſter Mann. Bedeutend ſchneller war jedoch der zweite Lauf, den der Ludwigshafener Fehr, der über 10000 Meter Südweſtmeiſter iſt, unter 16 Min. für ſich entſchied. Hotter⸗Poſt, Brieden⸗ MTG und Gau⸗ weiler⸗Ludwigshafen liefen gleichfalls in achtbarer Zeit. Ueber 40 Meter Hürden war Marquel weitaus beſter Mann. In genau 59 Sekunden durchlief der Poſtler dieſe ſchwere Strecke, obwohl er im Auslauf ſich nicht mehr voll ausgab. In den Läufen hatte ſich Poſt ſchon einen klaren Vorſprung, trotz des Fehlens von Neckermann, geholt. Pforzheim, TV 46 und MTG ſind die nöchſten. In der A⸗Klaſſe liegt TSch 61 ſicher vor dem Vfè Neckarau, der im 5000⸗Meter⸗Lauf nur einen Mann eingeſetzt hatte. Das Kugelſtoßen ſtand im Zeichen der beiden Ludwigs⸗ hafener Thur und Herbel, die beide die 13⸗Meter⸗Marke überſtießen; Greulich war beſter der Sonderklaſſe mit 12,1 Metern. Im Speerwerfen wurden nicht die ge⸗ wohnten Leiſtungen geboten, aber hier ſpricht das Wetter wohl am meiſten mit, um ſo mehr, als auch der Ablauf rutſchig war. Abel, Vfe, der übrigens erſt vor wenigen Tagen die Sprinterin Frl. Haßler, Jahn Neckarau, ge⸗ heiratet hat, war mit 51,30 Metern beſter Mann und ein⸗ zigſter über 50 Meter. Im Hochſprung iſt die obere An⸗ lage im Stadion nicht die beſte. Sie mußte aber benutzt werden, da zu gleicher Zeit die Handballer ſpielten. So wurden auch die 1,70 Meter nicht erreicht, obwohl mit Jung, MTG, Braun, Lu, und Marquet, Poſt, ſichere 1,70⸗ Meter⸗Springer am Start waren. Die Dreiſpringer mußten ſich ebenfalls mit geringeren Leiſtungen zufrieden geben; 1284 von Braun, TSG, war das beſte Ergebnis. Nach dem erſten Tag iſt die Reihenfolge der Vereine folgende: Poſt Mannheim 4831., Pforzheim 4582, TV 46 4572, MT 4129. In der A⸗Klaſſe hat Tc 3996 Punkte gegen 2490 des LfL Neckarau, dabei darf aber nicht ver⸗ geſſen werden, daß die Ludwigshafener ſchon im ver⸗ gangenen Jahre in dieſer Klaſſe einen Spitzenplatz in der Reichsliſte innehatten. Für den Sonntag können wir uns im Intereſſe der Athleten und auch der Veranſtaltung nur beſſeres Wetter und auch mehr Wärme wünſchen. Hanoͤball: Mannheim⸗Haßloch 12:5 Das urſprünglich vorgeſehene Städteſpiel Mannheim— Ludwigshafen kam nicht zur Durchführung, da die Lud⸗ wigshafener, die ihr Material nur aus zwei Vereinen zu polen haben, ſich nicht einig werden konnten. So ſprang denn Haßloch ein. Damit war kein ſchlechter Griff ge⸗ macht worden und auch der Beifall des Publikums beim Bekanntwerden dieſer Programmänderung bewies, daß die Haßlocher gern geſehene Gäſte waren. Dies umſo mehr, als dieſe Städtevertretung ſtärker eingeſchätzt wurde, als die unſerer Schweſterſtadt, wofür allerdings erſt der Be⸗ weis anzutreten wäre. . Unter der Leitung von Egner, Mannheim, begannen die beiden Mannſchaften in folgender Aufſtellung: Haß loch: Steiner; Becker, Kaiſer; Heene, Rummel, Brechtel; Thomers, Steinmüller, Scherer, Sporn, Linden⸗ ſchmidt. Wir fünden alſo in der Manmſchaft viele von den Gaugruppenſpielen her bebannte Namen, was ja auch zum Aus puck bringt, daß Haßloch mit ſchwerſtem Geſchütz auf⸗ zufahven gewillt war. Mannheim ſtützte ſich erſtmals wie⸗ der auf die bewährten Waldhofſpieler und brachte unge⸗ fähr die Maunſchaft heraus, die auch unſere Vertretung in Breslau übernehmen wird. Kreisfachwart Schmidt hatte folgende Mannſchaft nominiert: Vollmer(Reichs⸗ bahn), Müller, Schmidt; Gehr(Seckenheim), Kutter, Rutſche⸗ mann; Zimmermann, Heiſeck, Meerwarth(Reichsbahn), Kemeter und Fiſcher(VfR). Die Mannheimer Elf fand ſich ſehr raſch zuſammen, wenn auch einige Mängel in der Deckung ſchon früh zu bemerken waren. Dieſe ſind allerdings leicht zu überbrücken; ſo muß vor allem Gehr als Außenläufer ſich umſtellen und ſeinen Mann genauer markieren, von ſeiner Seite aus gingen die meiſten An⸗ griffe der Gäſte. Im Angriff gab es gute und ſchwache Momente. Gtwas zu überhaſtet ging es zu Beginn zu, dann aber konnte Meerwarth doch ſeinen Sturm zuſam⸗ men führen, wenn auch manches daneben gelang, da man eben auf den Waldhofſtil doch nicht ganz eingeſtellt iſt. Schnellere Abgaben hätten noch manchen Erfolg bringen können. Wenn wir die beiden eben genannten beſonders kritiſteren, ſo geſchieht dies mit Rückſicht auf Breslau, da wir dort mit ſtärkerer Leiſtung aufwarten müfſſen, wenn nicht frühzeitig die Konkurrenz für uns beendet ſein ſoll. Sehr gut hielt ſich übrigens auch Vollmer im Tor. Fischer wie auch alle Waldhöfer taten veſtlos ihre Pflicht. Haßloch enttäuſchte etwas. Die Mannſchaft berachte nicht den erwarteten Ehrgeiz mit und wurde mit 12:5 etwas höher geſchlagen, als der Unterſchied in der Spielſtärke dieſer beiden Einheiten beträgt. Schwach erſchien uns diesmal wieder der Torwart, der einige Bälle hätte hal⸗ ten mütſſen. Die Läuferreihe machte der Hintermannſchaft Zurch ſchlechte Deckung mitunter das Leben recht ſamwer. Der Angriff war der beſte Mannſchaftsteil, verdarb aber viel durch ungenaues Zuſpiel. Die Ergebniſſe vom Samstag: a 200 Meter TB 46: Rüger 22,4; Iſele 23,1; Klein 24,0 Sek., zus. 807,5 Punkte. Poſt: Gorrecht 28,0; Köſter 28,3; Scholl 23,5 Sek., zuſ. 800 Punkte. Mech: Kopp 23,5; Reimer 28,3; Scholl 23,5 Sek., zuf. 785 Punkte. Pforzheim: Schmitt 28,8; Burger 24,7; Kübler 25,5 Sek. zuf. 715 Punkte. TS Ludwigshaſen: Herbel 2,4; Lachs 24,0 Sek. Bf Neckarau: Salm 85,7 Sek. 8h Meter TV 46: Guldoner 200,8; Bünte 201,7; Min., zuſ. 761,533 Punkte. Poſt: Nies:01,4; Weiler:06,4; Ohrnberger:10 Min., zuſ. 776 Punkte. MTG: Brieden 201,6; Kleiſer:01,36; May:06,53; zuf. 789,066 Punkte. Pforzheim: Weiß 200,4; Schmitt:01,5; Morlock:07, Min.; 811,466 Punkte. 5000 Meter TB 46: Kretzler 17715,4; Küntzler 18:48; Gafſert 19:00, 4; zuſ. 560,121 Punkte. Poſt: Hotter 16:27,2; Lipuſchek 18:01,4; Fiſcher 181170 Min.; zuf. 643,48 Punkte. MTG: Brieden 16:23,6; Platz 18:40,2 Min.; zuſ. 432,788 Punkte. Pforzheim: Schwarz 170,6; 18:37,6 Min.; zuſ. 588,76 Punkte. TS Ludwigshafen: Fehr 15:56,4 Gauweiler 16:19, 0. Bs Neckarau: Moosbauer 17:30,4 Min. 400 Meter Hürden TV 46: Iſele 63,3; Diet 69,4; Schwebler 71,0; zuſ. 481,0 Punkte. Poſt: Marquet 59,0; Schmitt 61,8; Weiler 66,9 Sek.; zuſ. 641 Punkte. Me: Reimer 63,3; Platz 67,1; Layer 77,8 Sek.; zuf. 516 Punkte. Pforzheim: Schmitt 62,4; Morlock 63,1; Geiſert 67,3 Sek.; zuſ. 588,66 Punkte. Fiſcher:18 Müller 18:85,2; Bauer Hochſprung TB 46: Größle 1,57; Grumer 1,50; Fuchs 1,48 Meter; zuſ. 585 Punkte. Poſt: Marquet 1,61; Sommer und Eiſengrein 1,50 Me⸗ ter; zuſ. 607,500 Punkte. MTG: Jung 1,68; Layer 1,61; Jung 161 Meter; gzuf. 680,000 Punkte. Pforzheim: Weiß 1,64; Speck 1,61; Behr 1,61 Meter: zuſ. 670,000 Punkte. TS Ludwigshafen: Broun 1,68; Lambrecht 1,61 Meter. VfL Neckarau: Abel 1,57; Long 1,50 Meter. Dreiſprung TB 46: Groß 11,97; Bauer 11,70; Blum 11,30 Meter: zuſ. 593,670 Punkte. Poft: Herrwerth 12,68; Sommer 12,01; Eiſengrein 11,60 Meter; zuſ. 637,666 Punkte. MTG: Brod 12,29; Platz 11,19 Meter; zus. 401,883 P. Pforzheim: Behr 11,59: Gaiſert 11,18; Kübler 11,03 Me⸗ ter; zuſ, 554,666 Punkte. TSch Ludwigshafen: Braun 12,84; Lenker 11,53 Meter. Vfe Neckarau: Lang 11,38; Salm 10,78 Meter. Kugelſtoßen TV 46: Greulich 12,21; Schwebler 11,09; Blum 11,20 Meter; zuſ. 477,7 Punkte. Poſt: Schmitt 12,10; Meter; zus. 487,9 Punkte. Mech: Jung 11,27; Hornig 10,94; Kunkel 10,57 Meter; zuſ. 417,4 Punkte. Pforzheim: Lichtenberg 11,08; Siedler 10,83; Speck 10,46 Meter; zuſ. 405,1 Punkte. SG Ludwigshafen: Herbel 13,50; Thur 13,13 Meter. VfL Neckarau: Abel 10,95; Stark 8,90 Meter. Speerwerfen TV 46: Groß 46,20; Hoffmann 45,71; Schwebler 34,03 Meter; zuſ. 306,4 Punkte. Poſt: Köſter 43,23; Herrmann 40,19; Sommer 32,78 Me⸗ ter; zuſ. 298,13 Punkte. 1 111 Hippler 38,93; Lohmann 33,53 Meter; zuſ. 127,8 unkte. Pforzheim: Lichtenberg 43,00; Siedler 37,24; Gaiſert 37.80 Meter; zuſ. 248,93 Punkte. TS Ludwigshafen: Maier 48,69; Braun 46,86 Meter. Ve Neckarau: Abel 51,30; Sterk 40,68 Meter. Die Kämpfe des Sonntagvormittag Breslaumehrkämpfe der Turner und Leichtathleten. Buntbewegt war das Bild am Sonntagvormittag im Stadion. Schon um 8 Uhr begannen die Kämpfe. Die Leichtathleten erledigten ihre Dreikämpfe, die aus Lauf, Wurf und Sprung beſtanden. Die Turner hatten ein größeres Programm zu bewältigen. Da waren Sechs⸗, Acht⸗, Neun⸗ und Zwölfkämpfe zu erledigen. Hier turnte ein Mädel am Schwebebalken, dort wurde weithoch geſprungen, eine Uebung übrigens, die man faſt gar nicht kennt. Am Barren und Reck wurde geturnt und auch an den Ringen amtierten Punktrichter, dieweil die Turner und Turnerinnen ihr Beſtes gaben, um möglichſt viel Gutpunkte zu erringen. Freiübungen wurden ebenſo ſachgemäß beurteilt, wie in einer anderen Ecke das Voll⸗ ballwerfen der Turnerinnen. Auf der Aſchenbahn amtier⸗ ten unterdeſſen die Kampfrichter der Leichtathleten: Auf die Plätze— fertig— Schuß, ſo ging es in ununterbro⸗ chener Folge mehrere Stunden. Es war ſchon ein ſtatbliches Feld Mehrkämpfer zur Stelle. Das Wetter hatte es für dieſe Kämpfe wirklich gut gemeint. Die Sonne blinzelte zwar nur für Minuten Herrmonn 11,53; Waibel 10,84 durch die Wolken, aber die Temperatur war doch geſtie⸗ gen, ſo daß auch die Vorbedingungen für die Wettkämpfer beſſeve wurden als am Tage zuvor. Neben den Turnern und Leichtathleten waren al dem Feld 3 auch ſchon die Schwerathleten unter ihrem Fachwart Drees am Werk. Es gab hier zwar nur Vorkämpfe, aber doch auch e Leiſbungen zu ſehen. Auch hier wie auf dem Haupftfel kleines, aber aus⸗ erleſenes Publikum. Die Hauptkämpfe der Gewichtheber, die am Vormittag Vorkämpfe austrugen, finden am Nachmittag auf dem Hauptfeld ſtatt, über deren Ergebnis wir noch berichten werden. Vom Vormittag wupden keine Refultate bekannt. Der Schluß des Vormittags bilde für den Nachmittag. Hier war allein das vertreten. Kreisſportwart Müller leitete dieſe Während bei den Leichtathleten die Beſten zu großen Teil fehlten, da elben wegen der am Nach⸗ mittag zur Fortſetzung gebrachten Vereins meiſterſchaften nicht anzutreten brauchten, war bei den Turnern faſt die geſamte Elite am Start. Walter, TV 62 Weinheim, gewann mit 226 Punkten die wertvollſte Prüfung des Tages, den Zwölfkampf. Den hohen Stand des turne⸗ riſchen Wettkampfes im Mannheimer Turnverein von 1846 beweiſen die drei nächſten Plätze, die ſämtliche von den 46ern eingenommen werden Bei den Kämpfen der Alters⸗ laſſen waren Mannheims Vereine nicht beſonders erfoig⸗ reich. Hier ſetzten ſich mehr die Vorortvereine an die Spitze. Den gemiſchten Sechskampf der HJ, alſo unſerer Jugend, gewann mit 510 Punkten der Mannheimer Pfitzen⸗ maier. Die Ergebniſſe der Leichtathleten bleiben etwas hinter denen vom 8. Mai zurück, doch iſt zu berückſichtigen, daß einige Spitzenkönner nicht am Start waren. Im übrigen oͤarf aber auch hier geſagt werden, daß der Großtei! der Wettkämpfer die zum Sieg in Breslau notwendigen Punkt⸗ zahlen erreichte. er auf te die Generalprobe Fachamt I Probe. einem Ergebniſſe der Mehrkämpfer für Breslau Frauenklaſſe Jahrgang 1920 und älter: 1. Frey⸗Jahn Neckarau 54 Punkte; 2. Wunderlin⸗TV Rheinau 43 Punkte; 3. Gaisbauer⸗Jahn Neckarau 42 Punkte. Männerklaſſe Jahrgang 1919 und älter: l. Groß⸗ TV 1846 57 Punkle; 2. Fetzer⸗T Ladenburg 54 Punkte; 2. Jörger⸗TV Seckenheim 54 Punkte; 3. Rumig⸗ de Käfer⸗ tal 52 Punkte; 4. Huber⸗TV Seckenheim 50 Punkte; 4. Mülbert⸗TV Edingen 50 Punkte; 4. Kühlwein⸗TV Viern⸗ heim 50 Punkte. Männerklaſſe 2 Jahrgang 95 bis 99: 1. Wenzel ⸗ TV Edingen 61 Punkte; 2. Möll⸗TV Seckenheim 56 Punkte; 8. Zoller⸗TV Hohenſachſen 50 Punkte; 3. Schmich⸗Jahn Seckenheim 50 Punkte. Männerklaſſe za Jahrgang 98 bis 94: J. Kölle ⸗ TS Käfertal 58 Punkte; 2. Weckeſſer⸗Reichsbahn⸗Tus 55 1 3. Albrecht⸗Reichsbohn⸗Tus 52 Punkte. Männerklaſſe zö Jahrgang 1893 bis 89: 1. R. Rau⸗ Poſt 62 Punkte; 2. Berger⸗T Plankſtadt 51 P. 3. Noe⸗ TG Heddesheim 46 Punkte. Klaſſe 1b Jahrgang 19 und ältere: 1. Hohenſachſen 51 Punkte; 2. Laudenklos⸗TV Hol Buß⸗TV Waldhof 46 Punkte; 3. Scherer⸗Jahn Seckenheim 45 Punkte. Turneriſche Wettkämpfe: Zwölfkampf, Turner: 1. Walter ⸗TW 62 Weinheim 228 Punkte; 2. Hafner⸗TV 46 Mannheim 218,6.; 3. Kunz⸗ TV 46 Mannheim 210,5.; 4. Stix⸗TB 46 Mannheim 209,1 Punkte; 5. Bunhaus⸗TV 62 Weinheim 198 Punkte. Neunkampf. Altersklaſſe, Klaſſe K(40—45 Jahre]: J. Ebel ⸗Jahn Neckorau 153,5.: 2. Koger⸗Jahn Secken⸗ heim 140.; 3. Effler⸗TV Viernheim 137) Punkte.— Klaſſe B(4550 Jahre]: 1. Leiß T Waldhof 141 P. 2. Groh⸗Jahn Neckarau 135 P. 3. Bergmonn⸗TV Sand⸗ hofen 126 Punkte.— Klaſſe C(über 30 Jahre]: 1. R. Frie⸗ del ⸗TW' Viernheim 148.; 2. Müller⸗T Ladenburg 146 Punkte; 3. Köppen⸗Jahn Neckarau 142 Punkte. Gemiſchter Sechskampf, Jugend: I. Pfitzenmaſer⸗ TV 46 510 Punkte: 2. Kurt Hipp⸗TV Rheingu 457,5.; 3. Hons Herb⸗T Schwetzingen 450 Punkte. Die Kämpfe am Nachmittag Die Vorkämpfe begannen mit dem 110⸗Meter⸗ Hürdenlauf. In 4 Läufen ſtorteten 20 Athleten, die aller⸗ dings keine techniſch beſonders ſchönen Läufe zeigen konn⸗ ten. Eine beſondere Enttäuſchung bereitete Marquet, der im letzten Lauf zuſommen mit Herrwerth geſtartet war, aber nach Werfen von zwei Hürden den Kampf aufgab. Die beſte Zeit erzielte Herrwerth mit 16,3. Zu gleicher Zeit waren die Diskuswerfer am Werk. Thur(Ludwigshafen) war hier mit wenig über 38 Meter beſter Mann, Greulich lag nur wenige Zentimeter hinter ihm. In den Frauen wettbewer hen woren MTG, TW 46, Sportklub Pforzheim und 98 Darmſtadt am Start!. Sämtliche Mannſchaften ſtorteten in der B⸗Klaſſe, in der zwei Läuferinnen und eine Staffel gewertet werden. Auch hier wurde mit den Hürden begonnen. Die beiden 46erinnen Deutſcher Vorſieg über England England verliert den Boxländerkampf auf der Dietrich-Eckart⸗Bühne:10 Der zweite Boxländerkampf Deutſchland— Englond wurde am Sonntagvormittag bei herrlichem Wetter— Regen hatte am Samstag die Durchführung unmöglich ge⸗ macht— vor etwa 16 000 Zuſchauern auf der Dietrich⸗Eckart⸗ Bühne im Beiſein des Reichsſportführers entſchieden. Die deutſche Staffel gewann im Geſamt mit 10:6 Punkten und wetzte ſo diesmal unter einem neutralen Kampfgericht die Scharte von London wieder aus, wo es infolge der nach engliſchen Regeln vorgenommenen Wertung nur zu einem Unentſchieden gereicht hatte. Die Engländer gaben einen völlig gleichwertigen Geg⸗ ner ab, wenn man von den beiden ſchwachen Punkten der Mannſchaft, dem Halbſchwergewichtler Brown und dem Erſatzmann Powell im Leichtgewicht abſieht. Nicht immer vermochten die dunkelbraun gebrannten deutſchen Boxer, deren geſunde Farbe ſeltſam gegen das Weiß der Gäſte abſtach, durch ihren unerhörten Kampfgeiſt die famoſe Technik der faſt durchweg mit einer ausgezeich⸗ neten Linken ausgeſtatteten Engländer auszugleichen. Mit einem Sieg im Fliegengewicht hatten die Engländer be⸗ gonnen und immer wieder konnte Deutſchland den Aus⸗ gleich erzielen, bis dann im Halbſchwergewicht Vogt end⸗ lich die Führung erringen konnte, die Runge zum 10:6 ausbaute. Feſtlicher Rahmen Feſtlich geſchmückt präſentierte ſich die Dietrich⸗Eckart⸗ Bühne, an deren Rückwand die Fahnen der beiden teil⸗ nehmenden Nationen ſowie des Reichsbundes für Leibes⸗ übungen prangte. Nach jedem Kampf nahm auf dem Bord der Bühne ein Athlet im braunen Trainingsanzug mit der Fahne des Landes Aufſtellung, das den Sieger geſtellt hatte. Fachamtsleiter Dr. Metzner hielt eine kurze Be⸗ grüßungsanſprache, die mit den beiden Hymnen ausklang. Die Fliegengewichtler blieben gleich im Ring. Meiſter Ober bauer ⸗Köln mangelte es ſichtlich an Epfahrung in ſeinem erſten Kampf in der Nationalſtaffel und nach überlegener Kampfesfühvung eroberte Arthur Ruſſel einen klaren Punktſieg. Der Ausgleich fiel im Bantamgewicht durch Mei⸗ ſter Erich Wilke, der ſich mit ſeinem genauen Aufwärts⸗ haken bei ſeinem Gegner Pottinger ſehr ſchnell Reſpekt verſchoaffte. Der Engländer hatte ſchon in der erſten Runde eine Hautverletzung über dem linken Auge ſich zugezogen und war dann immer im Nachteil. * Als zu gut für den Wiener Erſatzmann Haus Jar o erwies ſich im Federgewicht Cyril Galli. Mit ſeinen mächtig vorgetragenen Angriffen trieb Gallie den ſich tapfer verteidigenden Jaro durch den Ring und gewann ſämtliche Runden in großem Stil. Den erwarteten k..⸗Sieg errang der Eu ropameiſter Herbert Nürnberg im Leichtgewicht über den engliſchen Erſatzmann Powell. Nach einigen kurzen Schlag⸗ wechſeln wurde Powell ſchon in der erſten Runde von einer Linken Nürnbergs ſchwer am Kinn erwiſcht und aus⸗ gezählt. Sehr unſauber kämpfte Fluß im Weltergewicht gegen Charlier Webſter, mit dem er ſchon in London einmal zuſammentraf. Fluß boxte geradezu ſträflich offen und mußte immer wieder die kurzen trockenen Haken von Webſter nehmen, der ihn gegen Schluß noch einmal kurz auf die Bretter ſchlug. Fluß wurde wegen Tiefſchlags ver⸗ warnt und verlor auch ſeinen Revanche⸗Kampf klar. Drei deutſche Siege zum Schluß. In den drei ſchwerſten Klaſſen waren dann die Deutſchen überlegen und drei Hakenkreuzfahnen wehten am Schluß auf dem linken Flügel der Fahnenträger. Im Mittel⸗ gewicht kam Adolf Baumgarten gegen Harring⸗ ton erſt laugſam in Fahrt. Er holte von der dritten Runde ab mächtig auf und gewann in der letzten, in der 1 bedenklich ins Schwimmen geraten war, noch eicht. 0 Eine recht unglückliche Figur machte Englands Halb⸗ ſchwergewichtler Alfred Brown gegen Richard Vogt. Schon in der erſten Runde knallte Vogt ein paar ſchwere Rechte an den Kopf Browns, leider zu ungenau, ſo daß man an einen k..⸗Sieg alguben konnte Brown verteidigte ſich in der zweiten Runde dann aber gut mit feiner klinken Gerade und gab die dritte Runde wieder hoch an den Deutſchen ab. Eine großartige techniſche Leiſtung bot im Schwergewicht der Olympia⸗Sieger Herbert Runge, der in einem wun⸗ dervollen, auf Diſtanz geführten Gefecht den Engländer Preſton überlegen auspunktete. Die Einladungskämpfe ergaben noch drei weitere deutſche Siege von Graf über Butler im Feder⸗, Heeſer über Parkinſon im Leicht⸗ und Campe über Doung im Mittelgewicht. Der Mittelgewichtkampf wurde wegen eines Hautriſſes den Houng üßer dem Auge dawvongetragen hatte, nach der zweiten Runde abgebrochen. Campe hatte bis dahin einen klaren Punktvorſprung und ſiegte nach den neuen Be⸗ ſtimmungen nach Punkten. Im Schwergewicht verlor Kleinholdermann gegen den ihm ktechniſch überlegenen Porter⸗England klar nach Punkten. Scheerle we e Pforzheimerin Feln dieſe drei l die Beſten. 8 verſchlechtert, wobei auch der ſtarke Wind ſich une bemerkbar machte. Unterdeſſen war es ſoweit und das Kreispr konnte ofſiziell ſeinen Beginn nehmen. Die Tur Turnerinnen, auch die Fahnenſchwütgerinnen, warer ihren Plätzen angetreten und warteten nur auf 8 mando. Nachdem dieſes gegeben war entrollte Teil des Bildes, das ſich uns in Breslau in u größerem und impoſanterem Rahmen gebo wird. Zunächſt führten drei Turnerügnen weißen Dreß einen Flaggentonz vor, als angetretenen Turnerinnen in rhythmiſch bef ihre Breslau⸗ Uebungen. folgten die Nach ihnen fol deren Freiübungen am Nachmittag beſtens klappt allgemeinen Beiſoll fanden. Die Freiübungen mit dem Lied„Heiliges Deutſchland“. Leicht Uebungen der Turner allerdings nicht, ſie erfordern aller⸗ hand Uebung. * Nach dem Feſtſpiel:„Breslau ruft!“ war auch das Kom⸗ mnado für das freie ungezwungene Spiel gegeben E Ringer feſſelten in der Oſtecke ihre Anhänger Tribüne zwangen die Stabhochſpringer die Zu ihren Bann. Die 1500⸗MeterLäufer treten in lungen an; eine jwergewichtsriege mit unter der Leitung von Schneider zeigte die gen, alles unterhaltend und doch zweckmäßig feld kommt die Nachricht, daß Greulich 5 KT EPBPER BOGE und Zubehör ab Lager O 1, 24 Klepper-Karle s mer geworfen hat. Beſter 1500⸗Meter⸗Mann Neckarauer Abel mit:16,4 Min. Nun überſtürz faſt die Ereigniſſe. Die Mädels rüſten zur 4⸗mal⸗10 Stafſel, die Turner zeigen ihre Pfſerdübungen. Ue dieſen Uebungen ſtellt die Brücke zum Publikum d ſager, Karl Müller vom TV 46, Mannheims wart her. Geſchickt und mit viel Verſtändnis alles zu berichten, ganz gleich ob nun die Schu Leichtathleten, die Turner oder Ringer am Wer 1 Unſer Stadion kommt endlich wieder einmal zur Gel⸗ tun Die Plätze ſind bevölkert, dazu haben ſich 30 Zuſchauer eingefunden, die mit viel Ve Ereigniſſen folgen. Eines wird allerdings f 1 5 Uhr klar, die Veranſtaltung wird ſich etwas ziehen. Soeben ſind die 4 mal 100 Meter(Fra ſtartet. Pforzheim ſchafft es wieder vor 46 Me die Mannheimer Wechſel waren wieder ſchwach. Ble die Zeit mit 51,6 Sekunden für Pforzheim. Die Turner laſſen dazwiſchen ihre Elite, die K am Barren turnen. Walter und Eſchwei begeiſt ihren exakten Uebungen. Müller gibt am Lautſpre Amicitiaſieg des Achters aus Zürich bekannt. Aue Auto⸗-Rennen in Reims erweckt beim Publikum freudigen Widerhall, als bekonnt wurde, daß Wagen in Führung liegen. Bei den Weitſpringern iſt Braun mit beſter geworden. Die Stobhochſpringer ſind bei? angelangt. Mit den 4⸗mal⸗100⸗m⸗Stafſeln gehen die athletikkämpfe dem Höhepunkt entgegen. Im erſten Lauf ſiegte Poſt 2 mit 46,5, den zweiten Lauf mit den erſten Staffeln gewann TV 46 knapp vor den Poſtlern. Endlich kommen auch die Handballerinnen zum Zuvor aber erſcheinen in ſchönem Blou die Turneri mit ihren Keulenübungen. Glänzende Erfolge der Amititia in Zürich Der Maunheimer RV„Amicitia“ nahm an der inter⸗ nationalen Züricher Regatta teil. Von 5 Rennen gewann Amicitia drei. Der 1. Senior⸗ Vierer wurde am Samstaa vom F C3 Zürich in der Olympia⸗Beſetzung vor Amieitig knapp gewonnen. Den Gäſte⸗ Vierer gewann Amicitia klar vor Seeklub Stäfau. Den größten Triumph feierten die Mannheimer im Großen Achter, der klar vor Cannutiere Milano, Friedrichshafen und Zürich gewonnen wurde. Der Zweier ohne brachte am Sonntag einen ſiche⸗ ren Sieg von Gaber⸗Waßmaunn vor Schaffhauſen. Im Vierer ohne ſiegte Zürich vor den verhalten über die Bahn rudernden Mannheimern. Die Rennen fanden bei ſtrömendem Regen und ſehr ſchwerem Waſſer ſtatt. Die Mannheimer Amicitia hat Deutſchland in Zürich würdig vertreten. Die Ergebniſſe: 1. Senior⸗Vierer: 1. F C 3 Zürich 814; 2. Amieitia Mannheim(Geißinger, Waßmann, Gaber, Boſch; St. Solz⸗ mann):21 Min. Gäſte⸗Vierer: 1. Amicitia Mannheim(Schön⸗ wold, Stech, Größle, Albus; St. Salzmann):11½; 2. See⸗ klub Stäfan 717,6 Min. Großer Achter: 1. Amicitia Mannheim(Ge ger, Albus, Schönwald, Stech, Größle, Waßmann, Ga Boſch; St. Salzmann]:22,2; 2. Canutiere Milano 6230, 3. RW Friedrichshafen; 4. Fg Zürich. Zürich lag bis 1800 Meter mit einer Länge Abſtand hinter Amieitta, fiel aber noch Krebſen auf den vierten Platz zurück. Zweier ohne: 1. Amieitia Mannheim(Gaober, Waßmann]:41,2; 2. Ré Schaffhauſen:47 Min. Vierer ohne: 1. F C3 Zürich; 2. Amicitia Mann⸗ heim verhalten rudernd. Eichhorn Strauß geſchlagen Am erſten Tag der Internationalen Ruder⸗Regatta in Duisburg intereſſterte beſonders der Erſte Senior⸗Zweier o. St. Hier ſiegte der deutſche Meiſter Ra Hannover (Melching/ Meier auf der Heide) in 8115,4 vor den Olympra⸗ ſiegern Eichhorn/ Strauß vom Mannheimer Re in:19, Im Calonia⸗Agrippina⸗Achter wurde Germania Frankfurt knapp von Etuf⸗Kruwa Eſſen geſchlagen. Die Ruy Wles⸗ baden⸗Biebrich belegte im Zweiten Senior⸗Vierer o. St. hinter Germania Köln und WSB Duisburg den örttten Platz und im Zweiten Senior⸗Vierer m. St. hinter dem RV Münſter den zweiten Platz. Ausſcheidungskämpfe der Gruppe Kurpfalz Zu einem wahrhaft großen Ereignis wurden die Aus⸗ ſcheidungskämpfe der SA⸗Gruppe Kurpfalz im Stadkon Völklingen. Die Beſten der einzelnen Brigaden lieferten ſich in den einzelnen Wettbewerben ſpannende Kämpfe, denen eine ſtattliche Anzah! Zuſchauer beiwohnten Brigade⸗ führer Caſpary von der Brigade 151 Saarbrücken konnte wirklich nur den Beſten den Sieg zuſprechen. Die Ergebuiſſe: Deutſcher Wehr⸗Wettkampf: 1. Brigade 51 357 P. 2. Brigade 151 und Brigade 50 299.; 3. Brigade 150 384 P. — Manuſchaftsfünfkampf: 1. Brigade 51 400 P, 2 Brigade 153 426.; 3. Brigade 50 306.; 4. Brigade 151 20 P. 20 mal/ Runde Hindernisſtaffel: J. Brigade 150 10721 Min.; 2. Brigade 51 10:21,1; 3. Brigade 3 10742; 4, Bri⸗ gade 141 10:48, 3.— Deutſcher Mehrkampf: Klaſſe K: 1. Heinrich Ackermann Stand. 12 896.; 2. Richord Benz Stand. 12 881.; 3. H. Kleee Stand. 80 866 P.— Klaſſe B: J. Ernſt Heinz Stad. 18 779 P.— Klaſſe C: I. Simon Schweikart Stond. 250 713 P.— 3000 Meter⸗Hindernislauf: 1. Meisner Stand. 80:59 Min.; 2. Joſef Adam Stand 18 10:04, 3. Ulrich Andreſſen Stand. 12 10:26.— 400 Meter⸗ Hindernislauf: 1. Ludwig Wolf Stand. 115 111% Min.; 2. Herman Haſſefeld Stand. 250 113,4.— Handgranaten weitwerfen: Klaſſe A: 1. Diehl Stand. 27 21,0 Meter; 2. Richard Benz Stand. 12 66,13 Meter.— Klaſſe B:. Meinſuiger Stand. 117 64,25 Meter.— Klaſſe C: Hondrich Stand. 12 62,15 Meter. i deutſche D 60 Auslaudsdeutſche trafen am Samstag in Berlin ein. Die aus Chile gekommenen Teilnehmer am Deutſches Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau wurden im Auftrage des Reichsſportführers empfangen. r 6. Seite/ Nummer 300 Neue Mannheimer Zeitung Sonntags⸗Ausgabe Montag, 4. Juli 1938 „Preis der Stadt der Reichsparteitage“ Zum erſten Male Preis von Nürnberg— Prachtleiſtungen trotz ſtrömenden Regens Nitruberg, 3. Juli.(Eigener Drahtbericht.) Nun hat auch Nürnberg, die Stadt der Reichspartei⸗ tage, die mit ihrer umfangreichen Motorradinduſtrie für den Motorſport an ſich prädediſtiniert iſt, nach vierzehn⸗ jähriger Pauſe wieder eine eigene Motorrad⸗Rennſtrecke erhalten. Der im Vorjahr vom Führer der Motorgruppe Franken aufgegriſſene Plan zur Schaffung einer Reun⸗ ſtrecke fand die Zuſtimmung des Führers des deutſchen Kraftfahrſports, Korpsführer Hühnlein, und als Franken⸗ führer Julius Streicher ſetbſt die Schirmherrſchaft für die geplante Veranſtaltung übernahm, war ihre Exiſtenz ge⸗ ſichert. So entſtand auf einem genau quadratiſchen Straßenviereck inmitten des Reichsparteitagsgeländes auf rund neun Meter breiter Fahrſtraße ein geradezu ideal ſchöner Kurs von 6,56 Kilomter Länge mit Start und Ziel zwiſchen dem SA⸗Lager Langwaſſer und dem Märzfeld. Schon das Training hatte gezeigt, daß dieſe neue Renn⸗ ſtrecke bei trockenem Boden Geſchwindigkeiten bis zu 140 Keim.⸗Sto, geſtattet. Ihre vier Kurven wurden nach den Nürnberger Motorardfabriken mit Ardte⸗, Triumph⸗, Vik⸗ toria⸗ und Zündapp⸗Kurve benannt. Leider wurde aus der Feuertaufe der neuen Strecke eine Waſſertaufe, denn als am Morgen des Renntages Tauſende von Unentwegten ſich auf den zehn Kilometer langen Anmarſchweg zum Reichs parteitaggelände hinaus begaben, herrſchte troſtloſes Regenwetter. So mußte die feierliche Flaggenhiſſung, die Korpsführer Hühnlein perſöntich vornahm, ebenſo wie die geſamte Veranſtaltung bei ſtrömendem Regen geſtartet merden. Den Beginn machten die Ausweisfahrer der kleinen Klaſſen 350 und 250 cem mit einem Rennen über zwölf Runden gleich 78,8 Kilometer. Trotz Platzvegens gaben ſie ihr Beſtes und legten ein Tempo vor, ſo daß die Durch⸗ ſchnitte, die beim Training bei trockenem Wetter gefahren waren, nur um ſieben bis acht Kilometer geringer blieben. In beiden Gruppen gab es außerdem harte Kämpfe und dementſprechend zahlreiche Poſitionsveränderungen in der Spitze. So fiel bei den 350 cem⸗Maſchinen der lange Zeit führende F. Kallenberg⸗Eltingen auf Norton zum Schluß zurück, ſo daß der vom Start weg an zweiter Stelle ge⸗ legene W. Draeger ⸗ Berlin auf Rudge Sieger wurde. In der kleinen Klaſſe bis 250 cem hatte Erich Wolf⸗ Wiesbaden auf Dai bis zur neunten Runde die Spitze. Dann kam K. Huttenlocher⸗Waldenbuh auf Rudge nach vorn. Aber Sieger wurde ſchließlich Toni Magnus⸗Salz⸗ burg auf DW. 5 Auch das zweite Rennen der Ausweisfahrer Klaſſe bis 500 cem, das von 52 Gemeldeten nur 28 am Start ſah, wurde bei ſtrömendem Regen ausgefahren. Von den in der erſten Runde Kopf an Kopf liegenden Vollrad Wetz⸗ laugk⸗Berlin auf Rudge und Karl Forſtner⸗Neckarſulm auf NSu konnte ſich nur der Letztere an der Spitze halten. Trotzdem wechſelte auch hier die Führung wiederholt. Nach⸗ dem Karl Forſtner⸗Neckarſulm aufgeben mußte, kam Wetz⸗ laugk⸗Berlin auf Rudge mit der Tagesbeſtzeit als Aus⸗ weisfahrer mit einem Durchſchnitt von 119,9 auf den Sie⸗ gesplatz. Die zweite und oͤritte Stelle belegten mit faſt gleichen Zeiten die BMW-Fahrer Auguſt Simon⸗Eiſenach und Robert Wißler⸗Freiburg. Als Punkt zwölf Uhr die Lizenzfahrer an die Reihe kamen und in der Klaſſe bis 250 cem 16 von 24 Gemeldeter in den 20⸗Rundenkampf über 131 Kilometer gingen, ließ der Regen vorübergehend nach. Doch blieb die Strecke patſchnaß. Natürlich war dieſes Rennen eine klare An⸗ gelegenheit für die Dar W⸗Privatfahrer, da die Fabrikfahrer heute in Bern am Start waren. H. Pätzold⸗Gierdorf auf DeW kam zwar nicht gleich vom Start weg, ſchob ſich aber gegen Ende gut nach vorn. Um die Führung kämpften Lothar Berger⸗Breslau auf Dit W, H. Häusler⸗Kottbus auf Der W, Otte Daiker⸗Stutt⸗ gart auf DW, Karl Lottes⸗Marburg auf Dew und H. Gablenz⸗Karlsruhe auf Da W. Aber Gablenz ging ſchon vor Halbzeit an die Spitze und Otto Daiker⸗Stuttgart ſowie Karl Lottes⸗Marburg konnten die nächſten Poſktionen tei⸗ len. Zum Schluß ſpitzte ſich alles auf einen Zwefkanpf zwiſchen H. Gablenz⸗Karlsruhe und Karl Lottes⸗Marburg du, den der Karlsruher wieder in gewohnter Meiſterſchaft und mit einem Durchſchnitt von 110,7 Km.⸗Std. ewann. Mit 34 Startern wurde gegen 14 Uhr das Rennen der 35h ⸗cem⸗Klaſſe der Lizenzfahrerklaſſe auf die Reiſe geſchickt. Es ſtand zunächſt im Zeichen eines neuen Zweikampfes zwiſchen den DaW⸗Fabrikfahrern Winkler⸗Chemnitz und Wünſche⸗Chemnitz ſowie dem NSli⸗Fahrer Bodmer⸗Neckar⸗ ſulm. Sie legten ſämtlich die erſte Runde bereits mit einem Durchſchnitt von 118,5 Km. zurück. Doch bald önderte ſich das Bild. Zwar hielt Winkler unangefochten die Spitze, doch an Stelle von Wünſche kam vorübergehend Hamelehle⸗Chemnitz nach vorn. Auf den dritten Platz aber ſchaffte ſich, und zwar als erſter Privatfahrer der Berliner Hans Richnow auf Rudge vor. Gegen Schluß konnte Wünſche wieder Boden gutmachen und ſchließlich rettete Bodmer für NSu noch den vierken Platz. Das ganze übrige Feld, angeführt von Hamelehle, war im Ziel ein⸗ mal überrundet. Den Abſchluß des ereignisreichen Tages machte das Rennen der Halbliterklaſſe, das bei neu einſetzendem Re⸗ gen kurz nach 15 Uhr mit 28 Fahrern geſtartet wurde. Schon nach fünf Runden hatten die BMW⸗Fabrikfah⸗ rer Meier-München und Krauß⸗München mit Durchſchnit⸗ ten von 142,3 Klm.⸗Stunde insgeſamt 17 Fahrer einmal überrundet. Nach acht Runden führte Meier mit einem ge⸗ ſamten Mittel von 140, und die weitere Reihenfolge war: Krauß, Bungerz, Wilhelm Herz und H. J Lommel⸗Bres⸗ lau. Nach zehn Runden waren bis auf vier Fahrer alle übrigen überrundet. Meier⸗München, hatte vor Krauß⸗ München bereits 12 Sekunden Vorſprung. Um den erſten Privatfahrer⸗Platz entſpann ſich im Hinterfeld noch zum Schluß ein erbitterter Kampf zwiſchen Herz und Hans Bock⸗Mannheim, ſowie dem Ginheimiſchen Karl Rühr⸗ ſchweck, aber ſie konnten Herz nicht mehr gefährlich wer⸗ den. Schließlich ſiegte Meier, der die letzte Runde mit einem nochmaligen Rekorddurchſchnitt von 145,8 Klm.⸗ Std. drehte, in der Tagesheſtzeit von 56:09,3— 140 Klm.⸗ 0 Auf den nächſten Plätzen folgten Krauß⸗München, 57 10,0, Durchſchnitt 137,5 Klm.⸗Std. und als Dritter Bun⸗ gerz⸗Chemnitz 58:22, Klm.⸗Sld., Durchſchnitt 134,9. Die Ergebniſſe: Klaſſe bis 350 cem: 1. W. Draeger⸗Berlin auf Rudge 42:04, Durchſchnitt 112,3 Std.⸗Km.; 2. F. Kallenberg⸗Eltingen auf Norton 42,17, Durchſchnitt 111,7 Std.⸗Km.; 3. Ludwig Mähr⸗Nürnberg auf Norton 48,10, Durchſchnitt 109,5 Stun⸗ den⸗Kilometer. Klaſſe bis 250 cem: 1. Toni Magnus⸗Salzburg auf DW 47,01, Durchſchnitt 100,5 Std.⸗Km.; 2. J. Schießl⸗ Nürnberg auf DadW 48:00, Durchſchnitt 98,4 Sto.⸗Km.; 3. Paul Dachtler⸗Köln auf DaW 48,25, Durchſchnitt 97,6 Stunden⸗Kilometer. Ausweisfahrer 500 cem: Berlin auf Rudge 39,21, Auguſt Simon⸗Eiſenach auf 2 Std.⸗Km.; 3. Robert⸗Wißler⸗Freiburg auf Durchſchnitt 114,1 Std.⸗Km. Lizenzfahrer Klaſſe bis 250 cem: 1. H. Gablenz⸗ Karlsruhe auf DW:11,11, Durchſchnitt 110,7 Std.⸗Km.; 2. Karl Lottes⸗ Marburg auf DW:11,19, Durchſchnitt 110,4; 3. Otto Daiker⸗Stuttgart auf DK W':13,20, Durch⸗ ſchnitt 107,2 und 4. Lothar Berger⸗Breslau auf Dar W :13,28, Durchſchnitt 107,1. Lizenzfahrer 350 cem: 1. W DW:03,54, Durchſchnitt 123,15; 2. Wümſche⸗Chemnitz auf D W':04,38, Durchſchnitt 121,8; 3. Hans Richnow⸗Berlin auf Rudge:05,25, Durchſchnitt 120,3; 4. Bodmer⸗Neckar⸗ ſulm auf NSU 1 54, Durchſchnitt 119,5; 5. Hamelehle⸗ Chemnitz einmal überrundet Lizenzfahrer 500 cem: 1. Meier⸗München auf BMW 56:09,3(140 Std.⸗Km.), Tagesbeſtbzeit; 2. Krauß⸗München auf BMW 5(137,5 Std.⸗Km.); 3. Bungenz⸗Chemnitz auf DR W„1(134,9 Sto.⸗Km.); 4. erſter Privatfahrer Wilh. Herz⸗Lampertheim auff DerW 58:31,3(134,5 Std. ⸗ Km.) 5. und zweiter Privatfahrer wurde Hans Bock⸗ Mannheim und 6. und dritter Privatfahrer Karl Rühr⸗ ſchneck⸗Nürnberg, beide eine Runde zurück. = 1. Vol rad Wetzlaugk⸗ Durchſchnitt 119,9 Std.⸗Km.; 2. MW ö 41,21, Durchſchnitt 114,2 BMW 41,23, inkler(Chemnitz auß Kreismeiſterſchaft der Athleten Ringen, Gewichtheben und Gewichtwerſen Im Rahmen des Kreisprobetreffens kamen ſelbſtver⸗ ſtändlich auch unſere Kraftſportler zu Wort. Nahezu 200 Schwerathleten kämpften im Ringen(Freiſtil), Ge⸗ wichtheben und Gewichtwerfen um den Kreis meiſtertitel. Bei den Gewichthebern errang der L Neckarau 4 Meiſterſchaften und mehrere zweite und dritte Plätze. Die höchſte Kilozahl erreichte der Schwergewichtler Kiefer, 84 Mannheim. Die relativ beſte Leiſtung ſchaffte Kuhn, Weinheim, mit 297,5 Kilo. Sehr gut waren die Ergebniſſe im Gewichtwerfen. TV Hier ſchnitt der TV 1846 Mannheim mit ſeinen Wurfathleten Maaß, Bender, Hert⸗ lein und Greulich weitaus am beſten ab. Die Ergebniſſe: Gewichtheben, olympiſcher Dreikampf(beidarmig Drük⸗ ken, Reißen und Stoßen): Bantamgewicht: Kreismeiſter 2. Lemmert(Pe Neckarau) 210 Kilo; 2. Sieger F. Glaſer(Spy 84 Mann⸗ heim) 195 Kilo. Federgewicht: Kreismeiſter J. Zech(Vfs Neckarau) 250 io; 2. Sieger E. Adam(Sp 84 Mannheim) 235 Kilo. Leichtgewicht: Kreismeiſter Th. Mater(Bf Neckarau) 260 flo; 2. E. Heinzelbecker(AC 92 Weinheim) 255 Kilo.; 3. W. Rehmund(Vfs Neckarau) 250 Kilo. Mittelgewicht: Kreismeiſter H. Kuhn(Ac 92 Wein⸗ heim), 297,5 Kilo; 2. K. Knapp(84 Mannheim) 255,5 Kilo. 3. H. Paulus(Bf Neckarau) 240 Kilo. Halbſchwergewicht: Kreismeiſter J. Schröder(Be Neckarau) 290 Kilo; 2. A. Hammer(84 Monnheim]) 290 Kilo; 3. O. Brunner(Ziegelhauſen] 270 Kilo. Schwergewicht: Kreismeiſter F, Kiefer(84 Mann⸗ heim) 302,5 Kilo; 2. A. Friedrich(ASV Ladenburg! 290 Kilo; 3. A. Vögeli(84 Mannheim) 270 Kilo. Altersklaſſe: Leichtgewicht: 1. F. Trippler(Bf Neckarau); 2. Adolf Harand(fs Neckrau).— Schwer⸗ gewicht: 1. Gg. Etzel(AC 92 Weinheim); 2. W. Albrecht (Reichsb. TSpö Mannheim). Aelteſtenklaſſe: 1. E. Schlechte(Sp 84 Mannheim): 2. G. Seeger(Vſe Neckarau). Federgewicht: Kreismeiſter F. Maaß(TV 46 Mann⸗ heim) 15,10 Mtr. 2. A. Diſch(Tc 78 Heidelberg) 14,04 Mtr.; J. W. Hoffmann(TV 46 Mannheim)] 13,17 Meter. Leichtgewicht: Kreismeiſter F. Bender(TW 46 Mann⸗ heim) 17,01 Mtr.: 2. F. Schork(ASV Ladenburg) 12,90. Mittelgewicht: Kreismeiſter A. Hertlein(TVB 46 Mannheim) 14,80 Mtr.; 2. W. Bürner(AS Ladenburg) 13,69 Mtr., 3. F. Größle(TV 46 Mannheim) 13,4 Mtr. Schwergewicht: Kreismeiſter B. Greulich(TW 46 Mannheim) 18,58 Mtr.: 2. A. Friedrich(ASW Ladenburg) 14,85 Mtr.: 3. F. Kiefer(84 Mannheim) 12,93 Mtr. Altersklaſſe A, Leichtgewicht: 1. K. Wunſch(Reichs⸗ bahn TSpV. Mannheim) 11,32 m; 2. H. Ulmrich(Vf. 86 Mannheim 9,88 m. S-Ausſcheidungskämpfe in Karlsruhe Bei äußerſt ungünſtiger Witterung begannen am Samstagvormittag in Karlsruhe die Ausſcheidungskämpfe der SA⸗Gruppe Südweſt für die Reichswettkämpfe der SA in Berlin und die NS⸗Kampfſpiele in Nürnberg. Be⸗ ſonders ſtark hatten die Mannſchaften des Deutſchen Wehr⸗ wettkampfes, die als Erſte antraten, unter dem aufgeweich⸗ ten Boden und Regen zu leiden. Später hellte es ſich et⸗ was auf, ſo daß noch ſehr gute Leiſtungen erzielt werden konnten. Sieger des Deutſchen Wehrwettkampfes wurde die RAD⸗Gruppe 265 Göppingen vor der RAD⸗Gruppe 275 Karlsruhe⸗Durlach. Im Deutſchen Mehrkampf ſicherte ſich der NSßͤ⸗Mann Agene(4/81) mit ſehr guten Einzel⸗ leiſtungen den Sieg vor SA⸗Mann Blum(Standarte 172). Als ein äußerſt intereſſanter Kamf erwies ſich wieder der Mannſchafts⸗Fünfkampf. Nach anfänglicher Führung des RAD Karlsruhe⸗Durlach lag vorübergehend RAD Göp⸗ pingen in Front, zum Schluß ſiegte aber etwas über⸗ raſchend die SA⸗Standarte 109 Karlsruhe, die allein beim Schwimmen 242 Punkte aufholte, die ſogar zum Siege reichten. Bei den leichtathlethiſchen Entſcheidungen des Nach⸗ mittags ſind die Zeiten vom Gefr. Dompert über 3000 Meter mit:06,4, vom NScͤK⸗Scharf. Lienert(Offen⸗ burg) über 10 000 Meter mit 33:43 und der Kugelſtoß des badiſchen Meiſters Kiehnle(Freiburg) mit 13,87 Meter erwähnenswert. Die Ergebniſſe: Deutſcher Mehrkampf: Klaſſe A: 1. NS K⸗St⸗ Mann Agene(4/81) 849 P.(100 Meter 11,8; Weit⸗ ſprung 5,90 Meter, Kugel 11,36, Handgranatenweitwurf 59 Meter, 3000 Meter 11:32); 2. SA⸗Mann Blum(1/172) 843 .; 3. SA⸗Mann Kiefer(1/113) 837.; 4. SA⸗Mann Uhler(21/114) 843.; 5. SA⸗Oberſcharf. Kreeb(14/119) 815.; 6. Arbeitsmann Feupel(RAD 4/275) 805.; Zum achten Male: Helen Moody Englands Tennis-Meiſterſchaſten in Wimbledon Schwere Regenwolken hingen am Himmel, als bei aus⸗ verkauften Tribünen unnd in Anweſenheit der Königin⸗ mutter die Kämpfe des letzten Wimbledon⸗Tages am Sams⸗ tag in Angriff genommen wurden. Begonnen wurden die Spiele auf dem Hauptplatz mit der Entſcheidung im Frauen⸗Doppel. Erwartungsgemäß konnten ſich hier die Titelverteidigerinnen Mathleu⸗ Morke(Frankreich⸗England) gegen die fungen Amerika⸗ nerinnen Fabyan⸗Marble nicht durchſetzen. Die Amerikanerinnen zeigten die beſſere Zuſammenarbeit und das beſſere Flugballſpiel, ſo daß ihre Gegnerinnen 612, 673 leicht abgefertigt wurden. Frau L. Lambert⸗Chambers übertroffen Unter größter Spannung begann dann das Endſpiel der Frauen, für das ſich zum vierten Male die beiden Amerikonerinnen Helen Wills⸗Moody und Helen Jacobs qualifiziert hatten. Wie in den früheren Jah⸗ ren war es Helen Jacobs auch diesmal nicht vergönnt, ihre große Gegnerin zu ſchlagen, vielmehr blieb Frau Moody zum achten Male in Wimbledon ſiegreich, damit einen neuen Rekord aufſtellend, nachdem ſie ſchon 1935 den Rekord von Frau L. Lambert⸗Chambers aus der Vor⸗ kriegszeit erreicht hatte. Das Endſpiel nahm ollerbings inſofern einen irregulären Ausgang als Helen Jacobs im erſten Sotz gerletzt wurde und ſo im zweiten Satz, zum Leidweſen ihres Beraters„Big Bill“ Tilden, keinen Wider⸗ 5. leiſten mehr vermochte. Helen Moody ſiegte Beide Spielerinnen begannen den erſten Satz ſehr vor⸗ ſichtig und warteten darauf, daß die Geonerin einen Fehler maihte. Frau Moody hatte mit ihren Aſſen und langen Treibſchlägen geringe Vorteile, bi ſie ſchließlich die Spielführung ganz an ſich riß. Eine Knöchelverletzunig machte Helen Jacobs ſchwer zu ſchaffen, zum zweiten Satz trat ſie bandagiert an, aber ſie konnte ſich kaum noch be⸗ wegen, ſo duß ſie kein Spiel mehr gewann und dieſen Satz :0 in 10 Minuten verlor. Budge⸗Mako ſtegten im Doppel Zu einem weiteren amerikaniſchen Triumph kam es im Männer⸗Doppel, wo die beiden Vorfohrsſieger Donal e Budge⸗Gene Mako gegen das deutſche Davispokal⸗ doppel Heinrich Hen kel⸗Georg v. Metaxa mit 674.:6. 628.:6 ihren Titel erfolgreich verteidigten. Bein. Stande von:1 im dritten Satz machte ein Wolkenbruch dem Kampfe vorläufig ein Ende. Erſt nach 45 Minuten Unterbrechung konute weitergeſpielt werden. Die Begeg⸗ nung Budge⸗Mako gegen Henkel⸗Metaxa war eins der beſten Doppelſpiele, das man ſe in Wimbledon geſehen hatte. Henkel war eine Kleinigkeit beſſer als Metaxa. der aber am Netz im Schmettern aroße Klaſſe war, Das Spiel wor außerordentlich ſchnell. obwohl Mako, der der ſchwächſte Main auf dem Platze war, viel zur Verlangſamung des Spieles beitrug. Budge aber war wieder in gau wunder⸗ voller Form und ihm allein iſt es zuzuſchreiben, daß die Amerikaner ihren Titel erfolgreich verteidigten. Budge wieder dreifacher Sieger „Die letzte Entſcheidung in Wimbledon endete wiederum mit einem amerikaniſchen Siege. Altee Marble⸗Do⸗ nald Budge ſchlugen im gemiſchten Doppel das ame⸗ rikaniſch⸗deuiſche Paar S. Fabyan⸗ H. Henkel in zwei Sätzen:1, 6i4 leicht und glatt. Damit war auch die letzte deutſche Hoffnung beſiegelt. Der ſcharfe Kampf, den Henkel im vorangegangenen Männerdoppel zu beſtehen hatte, machte ſich doch bei dem Deutſchen ſtark bemerkbar. Sein Auſſchlag hatte nicht mehr die Fahrt wie vorher und auch im Erlauſen der Bälle war er nicht raſch genug. Frau Fabyan leiſteben beſten Widerſtand, aber den wundervollen Paſſterſchlägen Budges war auch ſie nicht gewachſen. Bisher größter USA⸗Triumph Noch in keinem Jahre waren die Amerikaner in Wimbledon ſo erfolgreich wie diesmal. Alle fünf Wett⸗ bewersſieger ſtellte USA. Wie im Vorjahre errang Donald Budge wieder allen drei Meiſterſchaften. Er ver⸗ teidigte ſeinen Titel im Einzel erfolgreich und wurde zu⸗ ſammen mit Gene Mako wiederum Sieger im Doppel, mit Alice Marble gelang es ihm auch, die Meiſterſchaft im gemiſchten Doppel erfolgreich zu verteidigen. Frau Fabyan hatte überdies mit Alice Marble das Frauen⸗ Doppel und Helen Wills⸗Moddy zum achten male die Mei⸗ ſterſchaft im Frauen⸗Einzel gewonnen. Bereits 1930 wa⸗ ren die Amerikaner nahe daran, ſämtliche Ditel zu gewin⸗ nen, damals reihte ſich lediglich der Auſtralier Jack Crawford mit Frau Ryan in die Reihe der US A⸗Sieger ein, Die damaligen Titelträger waren W. T. DTübden und Helen Moody, Moody Ryan, Ryan/ Crawford und Ati ſon/ van Ryn. 5 Die Wimbledon⸗Sieger 1938: Männer⸗Einzel: Donald Budge(USA) Frauen⸗Einzel: Helen Wills⸗Moody(USA) Mäuner⸗Doppel: Donald Budge/ Gene Mako(U S A) Frauen⸗Doppel: Alice Marble S. Fabyan(18 A) Gemiſchtes Doppel: A. Marble Donald Budge(USA) e Die Endſpiel⸗Ergebniſſe: Männer⸗Einzel: Budge—Auſtin 611,:0,:3; Frauen⸗ Einzel: Helen Moddy— Helen Jacobs 674, 60; Frauen⸗ doppel: Marble Fabyan— Mathien/ orbe:2, 673; Män⸗ ner⸗Doppel: Budge/ Mako— Henbel/v. Metaxa 624, 376, 613, 816; Gemiſchtes Doppel: Marble Budge— Fabpan/ Henkel 64, 64. 5 5 Klaſſe B: 1. Sa⸗Mann Bayh(1/247) 825.; 2. SA⸗ Scharf. Gutſchera(Gr.⸗Sw.) 785.; 3. SA⸗Oberſcharf. Bäuerle(1/127) 761 P. Klaſſe C: 1. SA⸗Sturmhauptf. Volpp(247) 729 P. Deutſcher Wehrwettkampf: 1. RA D Gruppe 265 Göppingen 367.; 2. RAD Gruppe 275 Durlach 359 Punkte; 3. SA⸗Standarte 119 Stuttgart 358.; 4. SA⸗ Standarte 142 Säckingen 316.; 5. SA⸗Standarte 113 Freiburg 5.; 6. SA⸗Standarte 121 Schwäbiſch⸗Gmünd 313 Punkte. Mannſchafts⸗Fünfkampf: 1. SA Standarte 109 Karlsruhe 508.; 2. RA D 275 Durlach 489.; 3. SA⸗ Standarte 110 Stuttgart 412.; 4. SA⸗Standarte 113 Frei⸗ burg 411.; 5. RAD Gruppe 245 Göppingen 399 P. 6. SA⸗ Standarte 180 Tübingen 349 P. Einzelwettkämpfe: Kugelſtoßen: 1. Kan Kiehn le (Ag 77) 18,87 Meter; 2. SA⸗Rottenf. Eppenſteiner(180) 13,55 Meter; 3. Funker Mahr(AR 61) 13,28 Meter.— Klaſſe B: 1. SA⸗Stuf. Fuchs(123) 11, Meter: Klaſſe C: 1. SA⸗Obertruppf. Lehr(111) 10,37 Meter.— Steinſtoßen: Klaſſe B: 1. Polizeimeiſter Jung(Schutzpolizei) 8,40 Meter; Klaſſe C: 1. SA⸗Truf. Amann(109) 7,75 Meter. 3000 Meter: Kl. A: 1. Gefr. Dompert(./ NA 25) :06,4 Min.; 2. S A⸗Oberſcharf. Finkbeiner(180):31,6; 3. SA⸗Mann Ott(121):33; Klaſſe B: 1 SA⸗Rottenführer Baumann(119):49; Klaſſe C: 1. SA⸗Rottenführer Bronner(123) 10:57 Min.— 10000 Meter: Kl. A: 1. NS ͤK⸗Scharf. Lienert(4/82) 33:43 Min.; 2. SA⸗Scharf. Schlotterbeck(247) 35:27 Min.; Klaſſe B: 1. SA⸗Rotten⸗ führer Helber(123) 33:46 Min. Schwimmwettkämpfe der SA⸗Gruppe Südweſt Bei trübem und regneriſchem Wetter ermittelten die Schwimmer der SA⸗Gruppe Südweſt als Erſte am Sams⸗ tagvormittag ihre Gruppenſieger im Rheinſtrandbad Rap⸗ penwört. Bedingt durch dieſe Umſtände und die ſchwere Bahn waren die Zeiten im allgemeinen nur mäßig. Die Männer der Standarte 1/119(Stuttgart) erwieſen ſich in allen Wettbewerben der Klaſſe K als überlegen, und Sturmmann Stetter holte ſich allein Frei Einzelſiege und verhalf in den Mannſchaftswettbewerben ſeiner Standarte zu mehr oder weniger überlegenen Erfolgen. Die Ergebniſſe: 100 Meter Freiſtil: 1. SA⸗Mann Stetter(1/119 Stuttgart]:06.33 Min.; 2, SA⸗Mann Lehnert(1/109 Karls⸗ ruhe):06, Min. 200 Meter Bruſt: 1. SA⸗Mann Schön ⸗ herr(1/119 Stuttgart) 310,3 Min.; 2. S A⸗Scharf. Weller (1/120 Ulm):11,2 Min. 4 mal 100 Meter Freiſtil: 1. Standarte 119 Stuttgart:54,9 Min.; 2. Standarte 109 Karlsruhe:56. 100 Meter Rücken: 1. SA Mann Stetter(Stuttgart):25,38 Min.: 2. SA⸗Monn Salb (Marine⸗Stand. 11/18):26,8. 400 Meter Freiſtil: 1. S A⸗ Mann Stetter:59,45 2. Sa⸗Mann Wehnert 601,1. Lagenſtaffel(100, 200, 100 Meter): 1. SA⸗Standarte 119 Stuttgart:53,4; 2. S A⸗Standarte 109 Karlsruhe 600,5. Schwergewicht: 1. A. Drees(Reichsbahn TSpV. Mannheim 13,11 m. 5 Altersklaſſe B, Leichtgewicht: 1. A. Harand(Bf. Neckarau) 11,14 m, 2. F. Trippler(Vf. Neckarau) 8,57 Schwergewicht: 1. W. Albrecht(Reichsbahn TSpV. Mannheim] 13,83 m. 5 igen wurden mit beſonderem leberroſchungen gab es nicht. Bantamgewicht:(Sp 84 Mannheim]; 2. R. Eberle(KSV Sulzbach); 3. A. Uhrig (Oftersheim). g. Federgewicht: Kreismeiſter Otto Uhrig(Oftersheim): 2. R. Weiler(TV Hockenheim): 3. E. Adam(Sp 84 Mannheim). Leichtgewicht Feudenheim); Hagner(VfK 8 ˖ 7 Mittelgewicht: smeiſter H. Benzinger(VfeRS Feudenheim]; 2. K. Rohr(VfK 06 Ketſch); 3. A. Walther (Sp 84 Mannheim). Halbſchwergewicht: Kreismeiſter A. Hammer(Sp 84 Mannheim): 2. K. Jahn(Sp 84 Mannheim). Schwergewicht: Kreismeiſter H. Rupp(Eiche Sand⸗ hofenſ; 2. H. Klauer(Heidelberg⸗Rohrbach). Sport-Nusch ien: 410 Ritti Etappenſieger München— Mailand geſtartet Der Radländerkampf Deutſchland— Itolien wurde am Freitag mit der erſten Etappe von München nach Innsbruck begonnen. Die deutſche Mannſchaft mußte auf dieſer 183,5 Km. langen Tagesſtrecke dem Italiener Ricet den Etappenſieg überloſſen, konnte ſich dafür aber in der Län⸗ derwertung einen Vorſprung von 19 Minuten ſichern. Die erſte Entſcheidung fiel nach 60 Km. bei Aibling, als Heller, Irrgang, Zöbuſch, Richter, Rieei und Benedetti dem Felde enteilten und zeitweiſe ſechs Minuten vor den Verfolgern lagen. Später kam das Feld jedoch wieder dichter heron. Bei Kufſtein verſuchte Ricei an einer Bauſtelle einen Aus⸗ reißverſuch Noch kilometerlanger Jagd wurde er jedoch wieder eingeholt. Zöbuſch wor dieſer Jagd zum Opfer ge⸗ fallen. Mit fünf Minuten Vorſprung traf die Spitze in Innsbruck ein, wo ſie begeiſtert empfangen wurde. Etap⸗ penſieger wurde Ricei in:54:43 Std. vor Irrgang. Die Ergebniſſe: München— Innsbruck, 183,5 Km.: 1. Ricei(J):54:43; 2. Irrgang(); 3. Heller(); 4. Benedetti(): 5. Richter (), alle dichtauf; 6. Zöbuſch(D):56:15 7. Sztrakati; 8. Goſi(J):01:27; 9. Meurer(); 10. Maſſa(); 11. Lo⸗ renzini; 12. Bronold. nderwertung: 1. Deutſchland 29:38:06; 2. Italien 29:57:29 Std. Heller Spitzenreiter Deutſchland führt bei München Mailand. Auf der zweiten Etappe der Fernfahrt München— Mai⸗ land, auf der 185,2 km langen Strecke von Innsbruck nach Trient, konnte die deutſche Mannſchaft ihren Vor⸗ ſprung in der Länderwertung um weitere fünf Minuten ausdehnen. Und auch in der Einzelwertung liegt mit Heller(Schweinfurt) ein Deutſcher in Front. Die zweite Tagesſtrecke wurde durch ſtrömenden Re⸗ Kreismeiſter H. Brunner(BfR 5 er(f Ts Feudenheim); 3. F. 2 — gen erſchwert und beſonders den Deutſchen machte die 37. km lange Paßſtraße zum Brenner viel zu ſchüffen. Mit einer 4 Minute Vorſprung erreichten ſechs Italiener ge⸗ ſchloſſen den Grengpaß, aber dann jagten ihwen Fiſcher, Heller, Meurer, Irrgang, Schellhorn und Sztrakati in wilder Fahrt nach und bald war die Spitze erreicht. Hacke⸗ beil und Zöbiſch wurden durch Defekte aufgehalten, ſpä⸗ ter ebenſo Schellhorn, der zuſammen mit Heller und Benedetti ſchon zwei Minuten vor dem Felde lag. So trafen 13 Fahrer geſchloſſen in Trient ein und im End⸗ ſpurt ſiegte diesmal der Italiener Tacacelli vor ſeinem Landsmann Gofi und Heller. Die Ergebniſſe: 2. Etappe Innsbruck— Trient, 185,2 Km.: 1. Tocacelli (U):56,40, 2. Goſi(]: 3. Heller(Di: 4. Fiſcher(): 5. Pedevillo(IJ); 6. Meurer():; 7. Benedetti(): 8. Sztrakoti(); 9. Dragomani(): 10. Irrgang(): 11. Richter(), alle dichtauf.— Geſamtwertung: 1. Heller (D) 20 Punkte; 2. Benedetti(J) 15.; 3. Irrgong(D) 14.; 4. Richter(D) 10 Punkte.— Länderwertung: 1. Deutſchland 59:23:19 Std.; 2. Italien 59:47:87 Std. Triton Stettin gewann den Preis des Führers Faſt in jedem Jahr hatte die Beteiligung der däniſchen Ruderer der internationalen Lübecker Regatta auf der Trave ihre beſondere Note gegeben. Hauptereignis iſt der dem Haupttag vorbehaltene Oſtſee⸗Vierer um den Ehrenpreis des Reichsſportführers. Am Eröffnungstag ſtand der Erſte Senior⸗Vierer m. St. im Mittelpunkt. Den hierfür ausgeſetzten Wanderpreis des Führers und Reichs⸗ kanzlers gewann erſtmalig Triton Stettin vor dem dänt⸗ ſchen Boot des Studenters Ro⸗Klub Kopenhagen, die in den beiden voraufgegangenen Jahren die deutſchen Boote auf die Plätze verwieſen hatten, Am die Mannſchafts-Meiſterſchaft im Ringen Siegfried Ludwigshafen beſiegt AS 88 Mainz:3 Die Gruppenkämpfe gehen nun in raſchen Schritten ihrem Ende entgegen. Die Meiſter und Endkampfteilneh⸗ mer der Gruppen Nord und Oſt ſtehen bereits in Spo Roland Dormund und BK Berlin feſt. In der Gruppe Süd fällt am kommenden Sonntag zwiſchen„Eiche“ Sand⸗ hofen und KSW 95 die Entſcheidung während ſich die End⸗ kampfteilnehmer der Gruppe Weſt„Sſegfried“ Ludwigshafen und ASV 88 Mainz am Samstagabend in dem über⸗ füllten Geſellſchaftshaus Ludwigshafen in harten und er⸗ bitterten Kämpfen gegenüberſtanden. Die Mainzer gaben ſich erſt nach tapferſtem Widerſtand mit dem knappen Er⸗ gebnis von 324 geſchlagen. 2 Der Vereinsführer des Reichsbahn⸗Turn⸗ und Sport⸗ vereins konnte in ſeiner Auſprache auch Kreisleiter Klee⸗ mann willkommen heißen. Das Kampfgericht mit Wiedmaier⸗Kaxlsruhe als Mottenrichter, Bogner ⸗ Weingarten und Hubeler⸗Darmſtodt als Punktrichter arbeitete ohne Tadel. Die Proteſte der nicht immer ob⸗ iektiven Zuſchauer waren unangebracht. Kampfverlauf: Bantamgewicht: Babelotzki⸗Ludwigshafen gegen Engler 1⸗Mainz. Babelotzkt diktiert leicht den Angriff, äber ſein Gegner wehrt alles ab Engler führt zwei Schulterſchwünge durch. die der Pfälzer noch rechtzeitig parieren konnte. In der Bodenrunde hatte Babelotzki mit ſeinen Aufreißern kein Glück. Nach dem Wechſel war der Mainzer mit gleichem Griff weit gefährlicher. Der Stand⸗ kampf brachte keine Aenderung, ſo daß Engler knapper aber verdienter Punktſieger wurde. Federgewicht: Vondung Ludwigshafen gegen Eng ⸗ ler 2⸗Mainz. Vondung legte eim ſcharfſes Tempo vor. Mit Untergrifſen ſuchte der Pfälzer eine vorzeitige Ent⸗ ſcheidung herbeizuführen, aber der Gaſt iſt in der Ver⸗ teidigung nicht zu verachten. Die erſte Bodenrunde brachte dem in der Oberloge kämpfenden Vondung keine Vorteile. Erſt nach dem Wechſel vorchafſt ſich der Einheimiſche durch Gegenzüge Wertungen und konnte ſo einen verdienten Dunktſieg davoutragen. Leichtgewicht: Freund Ludwigshafen gegen Mund⸗ ſchenk⸗Mainz. Dieſes Treffen konnte nicht reſtlos be⸗ friedigen. Freynd lag wohl dauernd im Angriff, er läßt aber auf eine Grifſausführung auf ſich warten, ex wollte wohl nichts riskieren. Mundſchenk wurde zu defenſiv, eine Verwarnung wäre do ſchon mal am Matze geweſen. Freund wurde Punktſieger. Weltergewicht: Schäfer ⸗Ludwigshaſen gegen Flick⸗ Mainz. Der Europameiſter machte mit ſeinnem Gegner kurzen Prozeß. Schon nach 30 Sekunden kam Flick ret⸗ tungslos auf beide Schultern. Mittelgewicht: Blomeier Ludwigshafen gegen Eck⸗ weiler⸗Mainz. Von Eckweiler hat man eigentlich mehr erwartet. Er lag dauernd leicht im Angriff, auch in den Bodenrunden hatte er etwas mehr vom Kampf, aber etwas Beſonderes bot er nicht. Sein Punktſieg war bedenklich knapp. er ging aber vollkommen in Ordnung. Der Proteſt der Zuſchauer war unberechtigt. Halbſchwergewicht: Ehret ⸗Ludwiashafen gegen Sie⸗ bert⸗Mainz. Hier ſtanden ſich zwei alte Widerfocher gegenüber. Siebert überragt ſeinen Gegner noch an Größe. In den erſten Minuten kämpft der Mainzer ſehr energiſch. Ehret wehrt nur ob und bleibt ſehr vorſichtig in Deſenſive. In der Bodenrunde glückte Ehret ein Ae ſchlüſſel, das war aber auch die einzigſte Ausbeute für ihn, während Siebert über die ganze Kampfdauer den Anariff für ſich hatte. Ehret wurde durch den Armſchlüffel, der ihm eine große Wertung einbrochte, Punktſteger. Schwergewicht: Kreutz⸗Ludwigshafen gegen Hor n⸗ Mainz. Kreutz hielt ſich gegen den körverlich überlegenen Gaſt ſehr gut. Bis zur 13. Minute war der Kampf aus⸗ geglichen. Horn ging nun etwas mehr aus ſich heraus und worf Kreutz mit einem überraſchenden Schleuderer auf beide Schultern.. Die Handballelf der Schweiz wird noch Beendigung der Berliner Weltmeiſterſchaft am 13. Juli ein Spiel. in 1 Wer r in Frage kommt, ehr wach nicht jet aſſek . 9 Montag, 4. Juli 1938 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Sorge um den Facharbeiternachwuchs: Lehrbauſtelle der Bauinduftrie wurde feierlich übergeben „Eine Lehrbauſtelle iſt kein Ferien- und Erholungsheim, auch keine„Jacharbeiterfabrik“ und keine Baſtelwerkſtatt, Die Lehrbauſtelle Baden der Wirt⸗ ſchaftsgruppe Bauinduſtrie wurde am Samstagnachmittag feierlich eingeweiht. Zur Uebergabe der vorbildlichen Aulage, die be⸗ kanntlich in der Gartenſtadt Waldhof errichtet wurde, fanden ſich Vertreter der Partei und ihrer Gliederungen, der Stadtverwaltung, der Induſtrie⸗ und Handelskammer ſowie des Ar⸗ beitsamtes ein. Außerdem waren die meiſten der 125 badiſchen Betriebe, die der Wirtſchafts⸗ gruppe angehören, durch Betriebsführer und Ausbildungsleiter vertreten. Vor dem Haupteingang waren die Beſucher des derzeitigen Lehrganges im grünen Drillich ſowie diejenigen Lehrlinge aus dem ganzen badiſchen Land, die im Laufe des Jahres noch die Lehrbauſtelle be⸗ ſuchen müſſen, angetreten. Das Mu ſikkorps der Flak unter Muſik⸗ meiſteranwärter Nicol eröffnete die Feier. Dann ſprach der Leiter der Wirtſchaftsgruppe Bauinduſtrie, Bezirksgruppe Südweſtdeutſchland, Direktor Dr. ing. Bernhard Bilfinger. Er ſagte allen Stellen, die mitgeholfen haben, den Bau durchzuführen, henz⸗ lichen Dank, insbeſondere aber der Stadt Mann⸗ heim für das bei der Beſchaffung des Platzes ge⸗ zeigte Entgegenkommen und der Hauptgeſchäfts⸗ ſtelle in Berlin für die Bewilligung der Ausſtat⸗ tungswünſche. Nach Herausſtellung des Zweckes der Lehrbauſtelle wies Dr. Bilfinger darauf hin, daß der Berufsnachwuchs in der Bauinduſtrie ſtark zurückgeblieben ſei und nun mit allen Mitteln gefördert werden müſſe. Schon 1928 habe die Bauinduſtrie in Mannheim den Verſuch gemacht, die⸗ ſem Mangel durch den Bau einer in heſcheidenem Rahmen gehaltenen Lehrwerkſtätte zu ſteuern, aber erſt nach der Ueberwindung der wirtſchaftlichen Notjahre habe nun der Gedanke ſeine ſichtbare Ver⸗ körperung finden können. Der Redner dankte zum Schluß noch Architekten Goebels, von dem der Plan für die Lehrbauſtelle Baden ſtammt, und dem Betriebsführer der Lehrbauſtelle Hans Han buch für ſeinen großen Eifer bei der Verwirklichung des Zieles. Nach dem„Sieg Heill“ auf Führer, Volk und Reich folgte die Flaggen parade. An⸗ ſchließend brachten die derzeitigen Lehrgangsteil⸗ nehmer in einem Sprechchor den Aufbauwillen der Jugend zum Ausdruck. In längeren Ausführungen beſchäftigte ſich ſo⸗ dann der Vorſitzende des Zentralausſchuſſes für das Lehrlings⸗ und Ausbildungsweſen, Direktor Zuck⸗ ſchwerdt, Eſſen, mit dem Problem der Berufserziehung. Er erinnerte einleitend daran, daß man in den Jah⸗ ven 1925/26, als die Bauinduſtrie erſtmals wieder vor größere Bauaufgaben geſtellt war, die Entdeckung machte, daß viel zu wenig Facharbeiter vorhanden waren, und daß bei den zur Verfügung ſtehenden das Wiſſen und Können große Lücken zeigte. Der Red⸗ ner zeigte auf, wie der Leiter der Wirtſchaftsgruppe, Vögler, im Jahre 1926 den erſten Verſuch zur Be⸗ hebung dieſes Mißſtandes machte und wie dieſer Anfang in den folgenden Jahren ſoweit wie möglich ausgebaut wurde. Durch dieſe Verſuche, deren einer ja auch in Mannheim gemacht worden ſei, habe man ſich das geiſtige Rüſtzeug für öͤie Maßnahmen er⸗ arbeitet, die nunmehr verwirklicht werden können. Im Bewußtſein der ſchickſalhaften Bedeutung der Frage der Berufserziehung habe die Wirtſchafts⸗ gruppe Bau induſtrie im Jahre 1936 erhebliche Mit⸗ tel zur Errichtung von Lehrbauſtellen in allen Grup⸗ pen bereitgeſtellt. Mit der Eröffung der Lehrbauſtelle Baden ſei jetzt die vierzehnte im Reich in Betrieb genommen. Direktor Zuckſchwerdt unterſtrich daß zwar das Unterkunftshaus immer die Viſitenkarte einer Lehr bauſtelle ſein werde, daß aber der Platz hinter dem Unterkunftshaus den Hern der ſondern ein Teil der Betriebslehre“ Lehrbauſtellenerziehung darſtellen muß. Eine Lehr⸗ bauſtelle ſei kein Ferien- und Erholungsheim, auch keine Facharbeiterfabrik, keine Schule und keine Baſtelwerkſtatt, ſondern ein Teil der Betriebs⸗ lehre. Die Aufgabe der Lehrbauſtelle beruhe darin, die Mängel, die in der Lehrlingsausbildung durch die beſonderen Verhältniſſe in der Bauinduſtrie (nicht ſtationärer Charakter der Bauſtellen, Tempo der Arbeit, Mangel an Lehrperſonal uſw.) auftreten, auszugleichen. Was der Exerzierplatz für den Soldaten iſt, das müſſe die Lehrbauſtelle für den jungen Fach⸗ arbeiter der Bauinduſtrie ſein. Der Unterricht in der Lehrbauſtelle müſſe mög⸗ lichſt wirklichkeitsnah geſtaltet werden, aber da⸗ bei müſſe die Betriebslehre immer die Haupt⸗ ſach e bleiben, denn nur auf der Bauſtelle könne der junge Mann Freud und Leid ſeines Berufs kennen lernen, und mit ihm körperlich und geiſtig richtig ver⸗ wachſen. Und auch nur das fertige Werk, an dem er nach ſeinen Kräften mitgearbeitet hat, werde ihn mit dem Bewußtſein einer Leiſtung und damit auch mit dem Stolz auf ſeinen Beruf erfüllen. Nachdem der Reoͤner darauf hingewieſen hatte, daß die Lehr⸗ bauſtellen über die Nachwuchserziehung hinaus auch allen aufſtrebenden Gefolgſchafts mitgliedern dienſtbar gemacht werden ſollen, dankte er beſonders dem Prä⸗ ſidenten der Reichsanſtalt Dr. Syrup für die Ueber⸗ tragung der Berufserziehungsaufgabe an die Wirt⸗ ſchaftsgruppe. Der Leiter der Werner⸗Siemens⸗Gewerbeſchule in Mannheim, Direktor Rogge, überbrachte die Glückwünſche des badiſchen Kultus⸗ und Unterrichts⸗ miniſters. Der Redner gab ſeiner beſonderen Freude darüber Ausdruck, daß in der Lehrbauſtelle Baden auch für eine zielbewußte Freizeitgeſtaltung geſorgt iſt, und äußerte auch ſeine Genugtuung über die gute Zuſammenarbeit zwiſchen Wirtſchaftsgruppe und Be⸗ rufsſchule. Oberbaudirektor Zizler übermittelte die Wünſche des dienſtlich auswärts weilenden Mann⸗ heimer Oberbürgermeiſters. Die Stadtverwaltung habe in beſonderem Maße Grund zur Freude über die Errichtung der Lehrbauſtelle Baden, und ſie habe auch alles getan, die Durchführung des Vorhabens zu fördern. Es ſei erfreulich, daß man heute wieder jungen Menſchen raten könne, den Beruf des Bau⸗ arbeiters zu ergreifen. Die Feier der Uebergabe ſchloß mit den natio⸗ nalen Liedern. Nach einer Beſichtigung der Lehrbauſtelle begaben ſich die Teilnehmer nach dem „Siechen“, wo im Rahmen eines wohlgelungenen Kameradſchaſtsabends, bei dem ein Streich⸗ orcheſter der Flak mitwirkte, noch der Hauptgeſchäfts⸗ führer der Wirtſchaftsgruppe Bauinduſtrie, von Obwurzer, Berlit, ſprach. Er ſtreifte die Frage der Finanzierung der 17 Lehrbauſtellen und wies darauf hin, daß dafür ſehr erhebliche Mittel flüſſig gemacht werden mußten. Den Lehrbauſtellen komme übrigens auch Werbe⸗ charakter zu, zumal im heute vorherrſchenden Zug zur Technik der Beruf eines Bauarbeiters nicht mehr hoch genug eingeſchätzt zu werden drohe. Der Redner erwähnte, daß als nächſte Aufgabe die Frage der Ausbildungsleiter in der Bauinduſtrie gelöſt werden müſſe. Durch die In⸗ tenſivierung der Nachwuchsausbildung werde viel⸗ leicht bald die Frage angeſchnitten werden können, ob man nicht die Lehrzeit von drei auf Jahre abkürzen könne. zwei Filmrundſchau Schauburg:„Einmal werd' ich Dir gefallen“ Der Mann, der ſich ſo feſt vornimmt, auch„ihr“ früher oder ſpäter zu imponieren, iſt Rudi God⸗ den, einſt einer der„Acht Entfeſſelten“, Einmal hat er mindeſtens den Filmgewaltigen gefallen, ſonſt hätten ſie ihn nicht von der Parodiſtiſchen Zeitbühne zur tönenden Leinwand abberufen. In der vorlie⸗ genden Leiſtungsprobe wird er auch dir gefallen, lieber Leeſer. Das Mädchen, dem zu gefallen Rudi Godden als„Herbert, Neffe des Barons“, viel wich⸗ tiger iſt, und deren Herz ihm zum Schluß auch ge⸗ hört, iſt Marieluiſe Claudius, die lebens⸗ frohe und lebenstüchtige junge„Sportlehrerin Mattheſi Stuck“. Sie ſteht zwiſchen drei Männern: der junge Ingenieur und Bootsbauer(F. Eberth) iſt ihr guter Sportkamerad, ſchon als ganzer Kerl zur Welt gekommen ſozuſagen; ihn reſpektiert ſie ob ſeiner Tüchtigkeit, Fixigkeit und Zuverläſſigkeit. Ihre fürſorgliche Frauenſeele findet freilich an ihm nichts Rechtes mehr zu betreuen und zu bemuttern. Viel mehr Nahrung gibt ihrem Drang nach frau⸗ licher Betätigung und Einflußnahme der Baron, der ein wenig ſchrullige und eigenbrödleriſch dahinvegi⸗ tierende Weiberfeind(Paul Hörbiger), der ſeinen Sohn in unglücklicher Verkettung mit einer Frau verloren hat. Die Mattheſi iſt glücklich darin, daß es ihr gelingt, den vergrämten Mann ſeiner Ein⸗ ſeitigkeit und peſſimiſtiſchen Lebenseinſtellung zu ent⸗ reißen und zur rechten, vernünftigen Daſeinsfreeude zurückzuführen. Gleichzeitig löſt das Mädel den Nef⸗ ſen des Barons aus den Feſſeln einer ganz unzeit⸗ gemäßen, weichen und falſchen Erziehung, Herbert regt die Schwingen, verdient ſein Brot auf eigene Fauſt, und ſetzt ſchließlich ſogar ſein Leben ein für den beruflichen und ſportlichen Enderfolg ſeines Ka⸗ meraden und Nebenbuhlers. Dieſe Mannhaftigkeit erringt ihm endgültig ihr Herz; der tüchtige Moto⸗ renbauer muß ſich mit dem Sieg ſeiner Erfindung begnügen, ein brauchbarer Troſt für einen rechten Mann. Photographiſch iü in dieſem ſommerleichten Film mancher Einfall als Gewinn zu buchen, etwa wenn der„Hahnenpampe“ wie ein Gefangener hinter dem Schloßtor ſteht, und ſehnſüchtig durch den Stachel⸗ draht nach dem Leben Ausſchau hält. Das Motorboot⸗ rennen und die Segelaufnahmen verraten fachmän⸗ niſch geſchulte Mitarbeiter. Durch das Vorprgramm ſtreichen Strandvögel der Oſtſee und der„Condor“ auf dem Flug nach Kairo. Dr. Fritz Haubold dein mitglledsbeitrag zur 189. dient der Betreuung von mutter und find und damit dem keben unſeres Volkes. heißt Experimente vermeiden und die erprobten Werbemittel ſtärker 7 5 5 4„Velvetei O kig Kk einn ich werben geirnicht genog denn aus dem Vollen wirtſchaften le aufen hat noch nie Gutes gebracht. Vor⸗ ſichtig werben heißt aber nicht, die 50 gut Werbung einſchränken, ſondern schmeckt er cillen!“ NSDAP-Miffeilungen Partstamiichen Bekauntmochungen eumommey Ausweis verloren! Der Partejianwärter Karl Bo imerſtraß 1 at am Sonn 9 vl gen gelben e verloren Der Finder wird dem Kreisperſonalamt, Mon einer Ortsgruppe in Weink h wird gewarnt! Ortsgruppen der NSDAP Ilvesheim. Am 4.., 20 Uhr, Beſprechung der ſchen Leiter im Parteiheim. 5 Marine⸗HJ. Die Maxinegeſols ſtehen am 4. 7. um 20 Uhr im S ( zum Arbeiten an Bord des Meißel, Beſen und dergleichen mitb HI! Achtung! Die Streifens noch eine Anzahl HJ⸗Kameraden auf. nur ſolche in Frage, die vollkommen gef Beziehung einwondfrei ſind. Außerdem mindeſtens 1,65 Meter groß ſein Mitglied der Hi ooͤer Di ſein. Mels Streifengefolgſchaft 171, Mannheim, mer 67] oder teleſoniſch unter 214 12 z icht Termin zur Anmeldung: 10. Juli Achtung! HJ, Di, BDM, IM] Die Abſchl Führerſchulungswerks findet am 4.., 20.3 1 Rathausſgal(Marktplatz ſtatt. Erſcheinen all 8 r⸗ ſchulungswerk teilnehmenden Kameraden und Kameradin⸗ nen iſt Pflicht. S efolgſchaft Maunh kom 5„FFF Donnerstag, 7. Juli Allgemeine Körperſchule Betriebsſportkurſe: 17.30 bis 19 Uhr Stadion, Feld 2 Jo eh Vögele Ach is bis 19 80 Uhr Stad Feld 1 (Kohlenkontor Weyhenmeyer! und Stadion⸗Hauptſeld (Wehrmacht). 18 bis 19.30 Uhr Planetarium(Mohr und der S Federhaff). 16 bis 18 Uhr Rheinau Sportpl (Goldſchmitt). 18 bis 21 Uhr J8er⸗Platz. 2 rich Lanz AG), 17.15 bis 20.00 Uhr (Bopp und Reuther). 17 bis 18.80 Uhr Sto 0 (Bod. Aſſekuranz]..30 bis.30 Uhr Stadion, Feld (Wehrbezirkskommand). of(Hein⸗ Waldhof on, Feld 1 2 Fröhliche Gymnaſtik und Spiele Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: Jewetls 20 bis Wohl⸗ 21.30 Uhr Humboldtſchule, Feudenheimſchule und gelegenſchule Betriebsſportkurſe: 16—17.30 Uhr Ühtandſchule(t 18.45 bis 20 Uhr Humboldtſchule(Hutchinſon] 20 6 Uhr Fortbildungsſchule(Rheiniſche Koufhalle] und Uh ſchule(Kaufhaus Harſa Ag]. 18 bis 19.30 Uhr 48er⸗ Almenhof(Heinrich Lanz AG). Kindergymnaſtik 17 bis 17.45 Uhr und 17.45 bis 18.30 Uhr jeweils in der Humboldtſchule. Tennis Offene Kurſe für Frauen und Männer. Von.00 bis 10.00 Uhr Tennisplutz am Friedri i 2 18 bis 19 Uhr Friedrichspark, Tennis 20 Uhr Tennisplatz am Friedrichsring Reiten Offene Kurſe für Frauen und Männer: 14 bis 15 Uhr, 17 bis 18 Uhr 21 bis 22 und 22 bis 23 Uhr Reithalle Städtiſcher Schlacht⸗ und Viehhof. 5 Koſtenloſe ſportliche und ſportärztliche Beratungsſtelle; 16.30 bis 17.30 Uhr Geſundheitsamt, Haus der Allgemeine Ortskrankenkaſſe, Haupteingang, Zimmer 121. heranziehen. Erprobt und be⸗ währt iſt die Anzeige in der Neuen Mannheimer Zeitung. e eee Girlanden und Transparente ſchmücken die Straßen: Feudenheim in zeichen zes Süängerjubiläums 75 Jahre Geſangverein„Teutonia“— Großes Feſtkonzert im Jägerhaus ten Podium gaben die zierlichſten Ehrenjungfrauen in feſtlich weißen Kleidern, mit grünſeidenen Bän⸗ dern geſchmückt, den ſchönſten Rahmen. Das Feſtkonzert rückte in der erſten Hälfte namentlich den Lieder⸗ fürſten Franz Schubert in den Vordergrund, in Män⸗ nerchören wie Einzelvorträgen. So hörte das über⸗ füllte Haus„Die Nacht“ und„Im Abendrot“(in der Bearbeitung von Walter Moldenhauer); die dich⸗ teriſche Tiefe und Schönheit dieſer Tonſchöpfungen fand in der Wiedergabe durch die„Teutonia“ wür⸗ dige Herausarbeitung. Konzertſänger Hans Kohl umpahmte dieſe Chöre mit fünf Liedern, die ſeinen Ruf als hervorragenoͤſter Schubertſänger erneut be⸗ ſtätigten. Ja, es ist Jatseche: Velvefo begeistert mit seinem köst. lichen Geschmack jung und alt. för eden Familientisch bedeutet er eine leckere Abwechslung, die obendrein durch Wertvolle Nährstoffe duch besonders bekömmlich ist. Er ist sehr ergiebig, Weil er sich Wie Butter streicht, und Weil er am besten ohne Buffer schmeckt, hilff er ſhnen sparen. Jedes gute lebensmittelgeschöft führt Velvet in der bekannten Eckenform zu 20 Pf. das Stück oder cils großen Block zu 55 Pf.— das ist die richtige Familien- und Hornhaut können Sie jetzt rasch, sicher, bequem und schmerzlos entfernen. Nehmen Sie dos in allen Fachgeschäften erhältliche unfehlbere„Sicher weg“, Tube NM-. 60. Sicherweg leistet Goronſie för seine Wir- kung. Also: för Höhnerabgen immer Aeberdes Men dual men tötet mein„Ages“, ein wohlriech ſicher wirkendes Mittel. Beutel 50 Storchen- Drogerie, A.“ 80 „Im Takte feſt, in Tönen rein, ſoll unſer Tun und Singen ſein“. Dieſen Leitſpruch gab der wohlange⸗ ſehene Geſangverein„Teutonia“ feiner großen Feſtſchrift zum 75 jährigen Jubiläum mit auf den Weg. Sie beginnt mit einem ſinnigen Feſtgruß von Heinrich Dünckel, und einem Geleit⸗ wort des jetzigen Vereinsleiters Wilhelm Heck⸗ mann. Dem ausführlichen Feſtprogramm für alle drei Tage folgt ein Bild Mar Schellenber⸗ gers, der ſeit 35 Jahren der„Teutonia“ als Chor⸗ leiter treu dient und um ſeine äußere wie künſtle⸗ riſche Entwicklung hochverdient iſt. Wilhelm Heck⸗ mann ſteht Rihh m, Ehrenvorſitzender und Tenorſoliſt von Ruf, zur Seite. Die Vereinsgeſchichte beginnt 1861, packung. Sie Wiegt ebenso viel Wie drei Ecken. Velvet ist ein völlig neuartiges Erzeugnis, eine vollfette Küsezu- bereitung, die sich durch reichen Gehalt an Milchzucker, Miſchalbumin und Milchminercilien auszeichnet. Darum ist Velvete so gesund und bekömmlich. Daß er so vorzüglich schmeckt,— zerrt und Wörzig zugleich— das verdenkt er dem edlen Chester- Rahmköse, der die geschackliche Srundlage bildef. Immer wieder sollten Sie Veveta auf den isch bringen, er schmeckt ja allen so gut! 77 Flöhe Schwaben usw. rotten Sie samt Brut radikal aus durch die Waben Verlilgungs- Essens, extra st Ma Fl.. als der evangeliſche Kirchengeſangverein gegründet Mit ganz beſonderer Hingabe reproduzierten die 405 155 9 wurde, aus dem ſich bereits zwei Jahre ſpäter etwa„Teutonen“ das„Totenvolk“, eine der ſchwierigſten der Schneider furflsteg logge 72 5 K RAF T! S 25 Sänger abzweigten, die den Geſangverein„Teu⸗ Balladen Friedrich Hegars. Erwin Schmieder N 4(Kunslstraße) 8600 Tanto sämtllehe Repro- duk tionen., Ler- Mir bedienen sofort e alle Arbeiten Photos, Gemälde Hitssee, Hauten, Hohtsaume, e 1 5 Binkurbeln uon Spihen d, Einsstsen. f ſtefert preſswert Biesen- und Stack Arbeiten Stoflknspfe. Knophöcher, Kurbel. Dpoto-Bechtel als Pianiſt begleitete mit überragendem Einfüh⸗ am lungsvermögen. Soliſtiſch trat er hervor mit zwei Ftisünensting virtuoſen Stücken aus Franz Liszts Schaffen. Nun folgten Volkslieder in Kanonform, die die Leiſtungs⸗ 7 ſähigkeit des jubilierenden Männerchors im poly⸗ phon gehaltenen Satz verdeutlichten. Hans Kohl ſchloß mit prächtigen Löwe⸗Balladen. Das Feſtkon⸗ zert klang aus mit„Wir Auslandsdeutſchen“ von Karl Schmitt, dem Ehrenmitglied des Vereins, und Naglers„Deutſcher Glaube“. Daran ſchloſſen ſich Feſtanſprachen und Ehrungen, auf die wir zurück⸗ tonta“ ins Leben riefen. Leid und Freud wechſeln in der Vereinschronik, aber heute hofft man, den im Augenblick fehlende a Nachwuchs allmählich wieder heranziehen zu können. Sehr gut wirkt es, wie der ganze Ort an ſolchem Jubiläum teilhat: Transparente grüßen die auswärtigen Gäſte an der Ein⸗ fahrt nach Feudenheim und Girlanden ſchmücken die wichtigſten Straßen in ihrer ganzen Breite. EIVETA adluuul len bis. Stlekerelen für Kleider somie Mono. Der Saal des Jägerhauſes in der Talſtraße war zum Feſtkonzert liebevoll ausgeſchmückt mit Fahnen der Bewegung, dem Bild des Führers und goldenem Laubgewinde. Vor und neben dem blumengeſchmück⸗ kommen werden. Auf den künſtleriſchen Erfolg des Feſtkonzertes darf die„Teutonia“ mit Stolz zurück⸗ blicken. Dr. Fritz Haubold Eramme und Weißstickerel für Wäsche. 5 0.5 Nang Geschw. Nixe ee eee reſlephon 232 10 84 N 4, 7, Baden 5853 — GROSSER Block 55 PF.- DREIECK 20 Pf. Anenxckas Jip matenschiule Das ABC der zukünftigen Botschafter— Das Haus der Hoffnungen in der Bennsylvania Avenue Waſhington, im Juni. „Wer war Bismarck?— Welche Stellung nahm Napoleon zu den Vereinigten Staaten ein?— Hat Deutſchland ein Parlament?— Wiſſen Sie, wer Gladſtone iſt? Was verſteht man unter dem Nichteinmiſchungsausſchuß?— Welche Bedeutung hat die Achſe Berlin Rom?“ Ein gedruckter Bogen enthält dieſe und viele andere Fragen ähnlicher Art aus der weltpolitiſchen Vergangenheit und Gegen⸗ wart. Mehr als 700 junge Leute ſind aus allen Teilen der USA in Waſhington zuſammengekommen, um ſie zu beantworten. Es ſind Amerikas zukünftige Diplomaten, die alljährlich um einen Platz in der „Foreign Serviee Officers Training School“, der Hochſchule der Diplomaten, wetteifern. Präſtdent Coolidge gründete im Jahre 1924 dieſe Diplomatenſchule, in der Jahr für Jahr 40 junge Leute für die diplomatiſche Laufbahn ausgebildet werden. Seitdem iſt die Diplomatie ein eigenes Studium, das man ſich ebenſo erwählt, wie etwa das Studium der Rechte oder der Medizin. Es unterſcheidet ſich von den übrigen Diſziplinen nur dadurch, daß die Zahl der Zugelaſſenen durch eine Prüfung beſchränkt wird. Einerlei, ob ſich 500 oder 1000 Kandidaten melden. Nur 40 werden in die Schule aufgenommen. Aus ihnen rekrutiert ſich der Geſandten⸗ und Botſchafternachwuchs. Die Prit⸗ fungsfragen, die Amerikas künftigen Diplomaten vorgelegt werden, erſcheinen einem europäiſchen Studenten recht leicht. Man muß dabei aber berück⸗ ſichtigen, daß der amertkaniſche Durchſchnittsſtudent den europäiſchen Problemen herzlich wenig Intereſſe entgegenbringt und zumeiſt über die weltpolitiſchen Vorgänge viel ſchlechter informiert iſt, als etwa ſein europäiſcher Kollege. So darf man ſich nicht allzu ſehr wundern, daß bei oͤer letzten Prüfung beiſpielsweiſe Bismarck als eine amerikaniſche Stadt im Mittelweſten, Locarno als ſpaniſcher Miniſter und Gladſtone als„Buren⸗ general“ bezeichnet wurden. Die Verfaſſer der 40 beſten Prüfungsarbeiten werden alſo in die Diplomatenſchule aufgenommen, wo ihrer eine dreijährige Lehrzeit harrt. Die Schule befindet ſich in der Pennſylvania Avenue in Waſhington und unterſteht dem Staatsdepartement des Auswärtigen. Hier lernt der junge Amerikaner ſo ziemlich alles, was er für ſeine diplomatiſche Kar⸗ riere braucht. Von den Einwanderungsbeſtimmun⸗ gen bis zur Viſen⸗Ausſtellung, von den Quaran⸗ känegeſetzen bis zu den Zeremonien bei diplomati⸗ ſchen Empfängen. Er wird aber auch unterwieſen, wie man Depeſchen dechiffriert und ſtaatswichtige Dokumente verfaßt. Dazu geſellt ſich das Studium der Geſchichte und des internationalen Rechtes. Iſt der Lehrgang abgeſchloſſen, folgt das praktiſche Auslandsjahr. Das Inſtitut in Waſhington verſchickt ſeine Inſaſſen in alle Welt, damit ſie die Völker, bei denen ſie einſt ihre Regierung vertreten weroͤen, perſönlich kennen lernen. Der eine fährt nach Kanada, der andere nach Mexiko, der dritte nach Frankreich, oͤer vierte nach Polen oder Ungarn. Botſchafter a. D. Pinkerton, der Leiter der ame⸗ rikaniſchen Diplomatenſchule, legt ſeinen Schützlin⸗ gen immer wieder ans Herz, daß ſie im Ausland fleißig Theater und Kunſtausſtellungen beſuchen ſol⸗ len, das Handwerk und die Wohlfahrtseinrichtungen der fremden Staaten ſtudieren müſſen, aber auch den Speiſekarten einige Aufmerkſamkelt zu ſchen⸗ ken haben.„Man lernt ein fremdes Volk auch auf dem Wege über den Magen kennen“, pflegt er zu ſagen. Uebrigens ſind zu dieſem Studium auch Frauen zugelaſſen. Gegenwärtig befinden ſich allerdings nur ſechs Frauen im außenpolitiſchen Dienſt der USA. Zu den füngſten Aufnahmevrüfungen hatten ſich allerdings 36 weibliche Bewerber gemeldet. e Lachende Muſik Anekdoten um große Komponiſten Johannes Brahms pflegte ſich über Tonſchöp⸗ fungen, die ſeinen Beifall nicht fanden, nicht eben ſchmeichelhaftt zu äußern. Seine biſſigen Kritiken waren allenthalben gefürchtet. Einmal brachte ihm ein wenig begabter Komponiſt ſein neueſtes Werk. Wortlos blätterte es Brahms von Anfang bis zum Ende durch, nickte dann anerkennend mit dem Kopf und fragte:„Wo haben Sie nur das feine Noten⸗ papier her?“ Als derſelbe Komponiſt ſpäter einmal Schillers„Lied von der Glocke“ vertont hatte, äußerte Brahms voll ſarkaſtiſcher Anerkennung: „In der Tat— ein unverwüſtliches Gedicht!“ ** Einmal wurde in einer privaten Geſellſchaft muſiziert, und Brahms ſollte eine Celloſonate auf dem Klavier begleiten. Der Celliſt fand jedoch nicht den Beifall von Brahms, der darum den Klavier⸗ part recht laut ſpielte. Schließlich unterbrach ihn der Soliſt mit den Worten:„Sie ſpielen zu laut! Ich höre mich ja gar nicht mehr.“—„Sie Glück⸗ licher!“ erwiderte Brahms. * Richard Wagner erhielt kurz nach ſeiner Ur⸗ aufführung ſeines„Lohengrin“ die empörte Zu⸗ ſchrift eines Lehrers, der das fehlerhafte Deutſch in Wagners Operntext ſcharf tadelte. Es hieß da: „Die Stelle Nie ſollſt du mich befragen, noch Wiſſens Sorge tragen' iſt ein grammatikaliſcher Unſinn, weil jedes moch' im Nachſatz ein weder' im Vorderſatz erfordert. Es muß alſo heißen Nie ſollſt du mich befragen oder Wiſſens Sorge tragen'.“ Richard Wagner erwiderte die langatmigen Ausführungen dieſes Kritikaſters nur mit einem einzigen, freilich nicht ſehr liebenswürdigen Vers, der alſo lautet: „Ob oder' oder noch'— ein Eſel bleibſt du doch!“ * Wolfgang Amadeus Mozart hatte, obgleich er ſelbſt ſchon mit ſechs Jahren ein muſizierendes Wunderkind war, eine unüberwindliche Abneigung gegen frühreife Talente. Einmal lud man ihn ein, dem Geigenſpiel eines 10jährigen Knaben zuzuhören. Mozart konnte nicht umhin, dem talentierten Jungen ſeine Anerkennung auszuſprechen. Dieſer bedankte ſich und ſagte:„Ich möchte ſo gerne auch einmal etwas komponieren. Sagen ſie mir doch, wie man das macht!“—„Oh, da mußt Du noch viel lernen und etwas älter werden“, lächelte Mozart.—„Aber Sie haben doch ſelbſt ſchon mit 12 Jahren kompo⸗ niert.“—„Allerdings“, erwiderte Mozart.„Da habe ich aber auch niemand gefragt, wie ich das anfangen ſoll!“ 0 „Aida“ vor dem Weltkongreß„Arbeit und Freude“ Den künſtleriſchen Höhepunkt des Weltkongreſſes„Arbeit und Freude“ in Rom bildete die Feſtauf⸗ führung der Oper „Aida“ unter freiem Himmel in Anweſenheit des Duce. Unſer Ausſchnitt ver⸗ mittelte einen Eindruck von dem feſtlichen Rahmen der Aufführung, die neben der hiſtoriſchen Stätte des Capitols unter Mitwirkung von Benjamino Gigli und Gina Eigna veranſtaltet wurde. (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.) Neuyorks Hochbahn wird abgeriſſen Neuyorks berüchtigte Lärmquelle, die l ie für europäiſche Begriffe unſagbar veroltete und ſchmut⸗ zige Hochbahn, ſcheint jetzt endlich ihrem Abbruch entgegenzugehen. Die Stadtverwaltung hat den erſten Schritt dazu getan, indem ſie die Geſellſchaft dieſes Hochbahnſyſtems aufgekauft hat. (Weltbild, Archiv, Zander⸗M.) CC ⁊ CGG ⁊ ͤͥͤddꝓpwpwpwGGG ͤVVyPPPGPGPpPppPpccGG0000bTbTTGTGbTbTPTGTGTGTGTGTGTGTbGbTbTbbbbbbb Charles Gounod, der bekannte Schöpfer der Oper„Margarete“, war ein guter Menſchenkenner. Eines Tages erſchien bei ihm ein junger Komponiſt, der voller Eigendünkel ſeine Fähigkeiten rühmte. Gounod ärgerte ſich über das Benehmen des einge⸗ bildeten Mannes und ſagte ſchließlich mit höflichem Lächeln:„Verehrter Freund, je mehr Sie ſich in die Kunſt vertiefen, deſto größer wird ihr Reſpekt vor den Meiſtern der Vergangenheit ſein. Als ich noch in Ihrem Alter war, ſprach ich nur von mir; als ich dreißig Jahre zählte, pflegte ich zu ſagen:„ich und Mozart', mit vierzig Jahren dagegen: Mozart und ich; und jetzt flüſtere ich nur noch ehrfurchtsvoll: „Mozart'.“ Ich bin dagegen! Von Heinz Geck Kurts Onkel, ein gewaltiger Jäger vor dem Herrn, der die Katzen nicht gerade beſonders leiden konnte, pflegte mit der Hauskatze Emma des„Goldenen Bä⸗ ren“ die verſchütteten Alkoholika vom Stammtiſch zu wiſchen und das darob erboſte Tier aus dem Fenſter zu jagen. Es tat ihr weiter nicht weh, aber als weibliche Katze hatte ſie den verſtändlichen Ehrgeiz, nicht wie eine naſſe Katze auszuſehen. Dies widerſpricht näm⸗ lich der Natur des Haarbehangs. Die gewöhnliche oder Hauskatze trägt ihr Haar kurz geſchnitten, glatt und ohne Dutt, was ſicher ſehr vernünftig von ihr iſt. Ihre etwas vornehmere Schweſter, die Angora⸗ katze heißt, wenn ſie auch nicht aus Angora ſtammt, trägt ſich halblang und aufgelockert. Das ſieht ganz hübſch aus, erfordert aber einige Pflege und iſt im täglichen Leben eher hinderlich. Ich gebe natürlich zu, daß Klugheit nicht alles iſt. Wenn eine Katze in der Speiſekammer ein Stück Käſe mauſt und dann in ein Mauſeloch hine nhaucht, ſo werden wir die Klug⸗ heit des trefflichen Tieres vielleicht anerkennen, aber wir nehmen ihr Dummheit im Mäuſefang nicht ſo übel, als wenn ſie ſtruppig umherliefe, anſtatt ſich ſauber und ſeidig zu lecken. So ſind wir eben,— obwohl das Fell einer Katze eigentlich dazu da iſt, das Tier waſſerdicht und warm zu umhüllen, verlangen wir trotzdem in erſter Linie, daß unſer Schönheitsſinn nicht beleidigt wird. Mit den Haaren unſerer Frauen iſt es genau ſo. Ich weiß nicht, was ſie für einen Zweck haben oder gehabt haben. Im Kriege ſollen aus den abgeſchnit⸗ tenen Haaren Kamelhaarſchuhe gemacht worden ſein laber das ſtimmt wohl nicht!) und in der Bieder⸗ meterzeit geflochtene Uhrketten für den Zukünftigen. Heute dienen die Haare, ſoviel ich darüber weiß, ausſchließlich dazu, die Frauen hübſch zu machen. Normalerweiſe dürfte das auch der Fall ſein, ich bin ſicher, daß eine Frau mit Haaren mir beſſer ge⸗ fällt, als wenn ſie eine Glatze hätte. Es kommt nur darauf an, was man mit ſeinen Haaren anfängt. Ganz früher ließ man ſie einfach wachſen und freute ſich darüber, daß ſie ſchön lang wurden. Das war zuweilen praktiſch, wie im Falle der Lady Godiva, die gezwungen wurde, barfuß bis zum Halſe durch die Stadt zu reiten. Ich weiß nicht mehr warum, aber ſicher kamen ihr die langen Haare dabei zu⸗ ſtatten. 5 Mit der Erſchaffung des erſten Damenfriſeurs wurde die Sache grundſätzlich anders. Jetzt ging es nicht mehr um das Haar an ſich, ſondern darum, etwas mit ihm anzufangen. Man unterwarf die Haartracht der Mode, und ſo entſtand eine blühende Induſtrie. Wir Männer wollen aber keine ſo verzwickten Modefriſuren. Davon ſpäter. Zunächſt alſo die Mode. Ueber Geſchmack läßt ſich nicht ſtreiten. In Afrika verwendet man für die Haartrachten ranzige Butter, Kamelmiſt, rote Ton⸗ erde und Lehm und ſteckt in die derartig erzielte Maſſe Federn, Muſcheln, Steine oder einen Fetiſch aus Hühnerknochen. Bitte, lächeln Sie nicht, ſchöne Frau, viel anders machen Sie es auch nicht. Zur Zeit des Rokoko baute man aus den Haaren der Edel⸗ damen kunſtvolle Türme, die mit Schiffen, Schlöſ⸗ ſern, Torten, und was weiß ich, gekrönt wurden. Später, als die Pracht dieſer Zeit erloſch, begnügte man ſich mit Nadeln, Hornſtücken und Blumen, Schleifen und Bändchen. Man hängte falſche Ringel⸗ locken vor die Ohren und drehte ſich unbekannte Materialien als falſchen Dutt oder„Wilhelm“ hinten in die Wolle. Wie in Afrika, nur mit anderen Werk⸗ ſtoffen. Wo ſoll man auch in Europa die vielen Kaurimuſcheln und Leopardenzähne herbekommen? Selbſt als die plötzliche Vermännlichung der Frau in Geſtalt von Bubiköpfen ausbrach, konnten nur die wenigſten Frauen auf tieriſche Beſtandteile von Spangen und Metallſtücke verzichten. Ich will hier nicht unterſuchen, wieviel Jammer dieſe Haarnadeln, wenn am falſchen Platze gefunden, ſchon hervorge⸗ rufen haben. Bei natürlicher Haartracht gäbe es beſtimmt viel weniger Wohnungskündigungen und Scheidungsprozeſſe. Ein paar Jahre ging es leidlich. Es gab Dauer⸗ wellen, Waſſerwellen und Regenrinnen, die alle, wenn einmal vorhanden, eine ruhige und wenig aufreibende Sache waren. Jetzt aber las ich zu meinem Grauen, daß die Mode wieder zum Rokoko zurückkehren will. Gnade, Figaro! Dichtgedrängt ſollen die künſtlichen Locken um den Kopf liegen wie Heringe in der Doſe, neben und übereinander, und Schmuck ſoll ſie zieren. Schön geſagt,— aber wer will denn eine Frau haben, mit Blumenkäſten, Gemüſe, Obſt, Kunſtharz⸗Schmuck und Erzeugniſſen der Glasbläſerei in den mühſam gerollten Haarſträhnen? Wer will eine Frau haben, die ausſieht wie die Katze Emma nach Gebrauch, ſo⸗ bald ſie verſehentlich in den Regen kommt oder badet, was ja zuweilen vorkommen ſoll? Wer will eine Frau haben, die entſetzt aufſchreit, wenn man liebe⸗ voll ihren Kopf an die Mannesſchulter legen will, dieweil dann die ganze Pracht zerſtört wird? Die Japanerinnen ſchlafen mit einem Holzblock unter dem Hals, um die gute, wohlgeſtaltete Friſur nicht zu ruinieren. Sollen unſere Frauen ſich jetzt auch, ſtatt gemütlich zu ſchlafen, nächtlich vier Bände Schiller in Halbleder, den Violinkaſten oder den Stauhſauger unterbauen, um nicht jeden Tag mit einer längeren Sitzung beim Verſchönerungsrat be⸗ ginnen zu müſſen? Ich bin dagegen. Selbſt auf die Gefahr hin, daß ich fetzt regelmäßig beim Raſieren aus Rache zer⸗ ſchnitten werde. Wir wollen keine Schaufenſter⸗ puppen, ſöndern Frauen, die laufen, ſchwimmen und ſich den Wind durch die Haare wehen laſſen können! Leibniz⸗Gedenkſitzung der Preußiſchen Akademie der Wiſſenſchaften Die Preußiſche Akademie der Wiſſenſchaften ge⸗ dachte am Donnerstag in einer feſtlichen Sitzung des Jahrestages ihres geiſtigen Begründers und erſten Präſidenten, des großen Denkers und Gelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz. In der Eröffnungs⸗ anſprache knüpfte der derzeitige Vorſitzende, Sekre⸗ tär Profeſſor Hans Stille, an die geſchichtlichen Ereigniſſe des Monats März an und stellte feſt, daß die Schaffung des Großdeutſchen Reiches die Wunſchträume des großen Philoſophen erfüllt habe, der Zeit ſeines Lebens ein leidenſchaftlicher Kämpfer für die Einheit des Reiches war. ö Dann wurde die Preisaufgabe der philoſophiſch⸗ hiſtoriſchen Klaſſe der Akademie für 1941 bekannt⸗ gegeben. Sie gilt dem Thema„Die Verbrei⸗ tung der deutſchen Stadtrechte in Oſt⸗ europa“. Es ſind 5000 Reichsmark ausgeſetzt. Die Feſtſitzung ſchloß mit der feierlichen Verlei⸗ hung von drei Goldenen und ſieben Silbernen Leib⸗ niz⸗Medaillen. Es erhielten die Goldene Medaille: Major a. D. Dr. phil. e. h. Alfred v. Wegerer⸗ Berlin für hervorragende publiziſtiſche Arbeiten im Kampf gegen die Kriegsſchuldlüge, Generaldirektor Auguſt Pfeffer⸗Berlin für Verdienſte um die Wiſſenſchaft und Bergaſſeſſor a. D. Dr. Ing. e. h. Hans Merenſky⸗Johannesburg für ſeine ſorg⸗ fältige Forſcherarbeit zur Erkundung von Mine⸗ rallagern und Platinlagerſtätten in Südafrika. Die Silberne Leibniz⸗Medaille wurde zuerkannt Ingenieur Dr. Georg v. Bekeſy⸗Budapeſt, Dr. Bern⸗ hard Renſch⸗Münſter i.., Dr. Hermann Thorade⸗ Hamburg, Prof. Jan Peters vom Aſtronomiſchen Recheninſtitut in Berlin⸗Dahlem, Generalmajor a. D. Kurt Jany, Prof. Dr. Richard Woſſidlo⸗Waaren in Mecklenburg und Horſt Siewert, Leiter der For⸗ ſchungsſtelle„Deutſches Wild“ am Werbellinſee. Die Sammlung 85 v. Ir. Maier⸗ Hartmann. Zentrale verlag der NS DA p Mün hen. 5 In 50 Räumen der Münchner Reſtdenz iſt eine ein⸗ malige und eigenartige Sammlung untergebracht, die der in München anſäſſig gewordene weſtfäliſche Photograph J. Maria Reßſe ſeit 98 des Krieges im Jahre 1914 zuſammenbrachte: das Archiv für Zeitgeſchichte und Publißiſtik. Es umfaßt eine unſchätzbare Menge von hiſtoriſchen Dokumenten. Sie wären vermutlich ver⸗ loren geweſen, wenn nicht Rehſe früh mit dem Führer bekannt geworden wöre, der veranlaßte, daß die mm⸗ lung 1929 in die Obhut der Partei genommen und weiter ausgebaut worden wäre. In dieſen Zeugniſſen der Ge⸗ ſchichte ſeit 1914 ſpiegelt ſih der Weg des deutſchen Volkes zu ſeiner Erneuerung. Es iſt klar, daß dieſe Sammlung wertvolles Material an Bildern und Schriften ebenſo für die Not⸗ und Kampffahre des Krieges und des Nieder⸗ gangs wie für das Werden der Bewegung und ihren Sieg enthält. Eine gewiß nur kleine Auswahl— manches ſah man ſchon in der„Anti⸗Komintern⸗Ausſtellung“ oder in der Schau„Der ewige Jude“— iſt in dieſem Buch wieder⸗ gegeben und mit einer geſchichtlichen Darſtellung ver⸗ knüpft, die in ihrer phraſeuloſen Geſtaltung doppelt ein⸗ dringlich wirkt und ihren Wert behalten wird. Fritz Hammes. Die Geſchichte der SA iſt noch nicht geſchrieben, aber der„Illuſtrierte Beobachter“(Zentralverlag der NS Da. München] hat ein Sondersheft herausgegeben, das in Wort und Bild einen ausgezeichneten Abriß dieſer Geſchichte gibt, die mit dem Blute deutſcher Idealiſten in das Buch der deutſchen Geſchichte geſchrieben iſt. Das Sonderheft trägt auf der Umſchlagſeite unter dem Bild des Führers mit Stabschef Lutze die unvergeßlichen Führer⸗ worte vom 30. Januar 1936:„Alles, was ihr ſeid, ſeid ihr durch mich, und alles, was ich bin, bin ich nur durch euch allein!“ In 340 Bildern auf 128 Seiten begleiten wir die Kampftruppe der Bewegung vom 3. Auguſt 1921 bis in die Gegenwart durch alle Phaſen des Kampfes und der Unterdrückung bis zum 30. Januar 1933 und in unſere Tage. Leben und Organiſation der SA, ihr Kulturſchaffen, ihre ſportlichen Leiſtungen, ihre ſtete Einſatzbereitſchaft, ihr praktiſcher Sozialismus, alles ſchließt ſich in dieſem Zeitdokument zu dem überzeugenden Eindruck zuſammen daß SA⸗Geiſt unvergänglich ſein muß wenn Deutſchlan leben will. Das Heft koſtet.88/ und gehört ins Haus ledes Deutſchen. S a m mes. ——B———. 4* „„ W et Ü ÜN ‚. ‚‚‚‚ ‚‚—²⁹7%⁰⅛¼mgmq A N nee eee gern ee eee: er ee Neue Mannheimer Zeitung) Morgen⸗Aus gabe Nummer 300 — Vor einigen Tagen feierte in Paris eine Frau ihren 70. Geburtstag, die vor ſiebzehn Jahren in ihrem und ihrer inder Intereſſe ihrenNamen änderte. Es iſt die Witwe des berüchtigten Maſſenmörders Landru, des franzöſiſchen„Ritter Blaubaxt“ und vielleicht des größten Verbrechers unſeres Jahr⸗ hunderts. Im Juni 1921 verurteilte das Tribunal von Verſailles Landru zum Tode. Welche Leidens⸗ zeit waren dieſe ſtebzehn Jahre für eine Frau, die den Reportern verſichert, ſie könne heute noch nicht glauben, daß ihr Mann, die einzige große Liebe ihres Lebens, all dieſe grauenvollen Taten, deren man ihn überführte, begangen habe! Witwe Landrus wohnt immer noch in demſelben Stadt⸗ viertel, in dem ſie einſt ihre kurzen, und wie ſie betont, ſehr glücklichen Ehejahre verbrachte. Alle vier Kinder ſind heute verheiratet. Ihre Ehen ſind, wie die greiſe Mutter verſichert, glücklich geworden; ihre Ehepartner haben keinen Anſtoß daran genom⸗ men, einen Nachkommen des furchtbarſten Maſſen⸗ mörders unſerer Zeit zum Altar zu führen. Frau Landru erzählt den Reportern, die ſie anläßlich ihres Geburtstages beſuchten, wie ſie ihren Mann kennenlernte. Das geſchah ausgerechnet in einer — Kirche! Sie war damals noch in einer Kloſter⸗ ſchule, als ſie Landru zum erſtenmal in der Kirche Saint⸗Louis⸗en⸗l Ile ſah, wo ſie ihn dann häufig wiedertraf.„Seit unſerer Verlobung liebte ich ihn von ganzem Herzen, und ich habe außer ihm nie einen Mann geliebt“, verſicherte ſie. Man ſtelle ſich die Gefühle dieſer Frau vor, die an die Zeit ihrer Verlobung als die glücklichſte Zeit ihrers Lebens zurückdenkt, derweil, es ſich bei der Gerichtsverhand⸗ lung herausſtellte, daß Landru 283 mal verlobt geweſen iſt. Allerdings iſt Landru oft von ſeinem ehelichen Heim abweſend geweſen. In dieſer Zeit weilte er wahrſcheinlich jeweils in ſeiner Villa in St. Cloud, wo er ſeine Morde ausführte. Seine Frau hat von den Vorgängen niemals die leiſeſte Ahnung gehabt und auch nie irgendeinen Verdacht geſchöpft. Warum ſie noch heute nicht an ſeine Schuld glauben könne, die doch klar erwieſen worden ſei?„Weil er ſo zart und rückſichtsvoll war“, ſagt Frau Landru. „Einmal, während des Krieges kam ein Braten auf den Tiſch des Hauſes, der von einer Ziege herrührte, die den Kindern gehört hatte. Landru war außer⸗ ſtande, einen Biſſen davon zu eſſen, weil er mit dem Tier geſpielt hatte, als es noch lebte.“ Das iſt wohl das Kurioſeſte dieſes Geburtstagsbeſuches: In die Kriminalgeſchichte iſt Landru als einer der grauen⸗ vollſten Verbrecher aller Zeiten eingegangen. Aber Die Im ffliſswerk„Mutter und find“ ſchickte die nsv. 1 932 527 Rinder zu frohen ferlentagen in alle aue unſeres ſchönen Daterlandes g Ind And ſeine Ehefrau will es heute noch nicht glauben, daß er wirklich dieſe Beſtie in Menſchengeſtalt war, als die er ſich auf Grund des gegen ihn erbrachten Tat⸗ ſachenmaterials erwies. 22. — Die Reichsbahndirektion in Wien beſitzt eine hochintereſſante Bücherſammlung von nicht weniger als 82 000 Bänden, die einen lückenloſen Ueberblick über die Kulturgeſchichte des modernen Reiſever⸗ kehrs geben. Neben vielen hiſtoriſchen Büchern aus den erſten Lebenstagen der Eiſenbahn findet man hier auch das älteſte engliſche Kursbuch das aus dem Jahre 1841 ſtammt. Kurios iſt auch ein„Ratgeber für Eiſenbahnreiſende“, in dem ſich allerlei Rezepte gegen Reiſefieber, Kopfweh und„Tunnelangſt“ be⸗ finden, wie man ſie im Jahre 1865 verordnete. Am luſtigſten mutet der Ausſchnitt aus einer öſterreichi⸗ ſchen Tageszeitung an, der aus dem Jahre 1887 ſtammt. Es iſt darin die folgende Beſchwerde zu leſen:„Es iſt unerhört, in einem Abteil eine Dame mit einem Herrn allein zu laſſen. Das Schreien der Dame wird bei dem großen Lärm überhört und auf einer Station kann der Herr nicht der Behörde über⸗ geben werden, weil er längſt im Trubel unter⸗ getaucht iſt, ehe ein Organ kommt, das einen ſolchen Frechling gehörig zurechtweiſen kann.“ * — Vor einem Jahre führte der Beſitzer des Dal⸗ matiner Kellers in Neuſatz(Jugoſlawien), Ivaniſe⸗ vie, eine Hungerkur von 54 Tagen durch. Er nahm während dieſer Zeit nur Tee zu ſich. Sein Körper⸗ gewicht ſank dabei von 120 auf 70 Kilogramm. Sein Aeußeres hatte ſich dabei gänzlich verändert, und er ſelbſt erklärte, daß er ſich bei ͤieſer Hunger⸗ kur recht wohlgefüht habe. Nun will der Gaſtwirt ſeine eigene Leiſtung überbieten. Vor 40 Tagen begann er abermals mit einer Hungerkur. Er will dabei gleichzeitig eine Verjüngung erleben. * — Die Pyſtbehörden von Chikago führen gegen⸗ wärtig Verſuche mit einem flügelloſen Autogiro⸗ Aeroplan durch, der die Poſt von den Flugplätzen aus in die mitten in der Stadt gelegenen Hauptpoſt⸗ ämter liefert. Auf der Plattform des vierzehn⸗ ſtöckigen Zentralpoſtamtes von Chikago ſind eine ganze Reihe von Landungen glücklich durchgeführt worden, wobei das Flugzeug mit 15 Poſtſäcken be⸗ laſtet war. Während ein ſchnelles Poſtauto für die Fahrt vom Zentralflugfeld bis zum Hauptpoſtamt über eine Stunde benötigt, legte der Autogiro⸗Aero⸗ plan den Weg in weniger als zehn Minuten zurück und landete mühelos inmitten des Häufermeers der Stadt. Man mißt dieſen Verſuchen große Bedeutung bei, da man das Autogiro⸗Flugzeug, nachdem es ſeine Bewährung bewieſen hat, nunmehr in allen Groß⸗ ſtädten zur Beförderung aller mit Flugpoſt ankom⸗ menden Sendungen vom Lufthafen zu den Poſtämtern einſetzen will. Man wird, dieſen Plänen Rechnung tragend, die Zentralpoſtämter mit flachen, plattform⸗ 7 Dächern verſehen, die eine Landung ermög⸗ ichen. * — In wahrhaft realiſtiſcher Weiſe erlebte der Weltkrieg in den letzten Tagen in den Argonnen, dem dichtbewaldeten Hügelrücken im nordöſtlichen Frankreich, eine plötzliche Auferſtehung. Ein Trom⸗ ttelfeuer, hervorgerufen von Hunderten und Tau⸗ ſenden von Patronen heulte auf, genau wie vor 23 Jahren, als hier um Verdun, die heftigſten Kämpfe des großen Völkerringens tobten. Ein ausgedehn⸗ ter Waldbrand ſuchte den Argonnenforſt heim, und infolge der Hitze explodierten zahlloſe Patronen, die während des Krieges im Walde verſtreut und unter die Erde getrampelt worden waren. 500 Mann der Garniſon Verdun wurden zur Bekämpfung der Flamemn aufgeboten, mußten jedoch der Gefahren⸗ zone fernbleiben, bis das Geknatter der explodie⸗ renden Patronen aufhörte. Dieſes verſpätete Trom⸗ melfeuer ſpricht eine beredte Sprache von den ſchme⸗ ren Kämpfen, die hier beſonders im Dezember 1914 und im Juni und Juli 1915 ſtattfanden. Die Fran⸗ zoſen verteidigten dieſen Kampfabſchnitt mit größter Zähigkeit, um eine Eroberung der wichtigen Straße Clermont⸗Sainte Menehould zu verhindern, die ein⸗ zige Verbindung, die das umſtrittene Verdun mit dem Inneren Frankreichs hatte. ö i Auel un Ulle Ein Vater mit ſeinen fünf Kindern ertrunken dnb. Stockholm, 3. Juli. Im Torne⸗Fluß an der ſinniſch⸗ſchwediſchen Grenze ertrank ein Gartenpächter mit fünf Kindern. Der Gartenpächter befand ſich mit ſeinen vier Kin⸗ dern und einem Neffen auf einer Kahnfahrt, von der niemand mehr zurückkehrte. Es wird angenom⸗ men, daß das Boot gekentert und der Pächter bei ſeinen Verſuchen, die Kinder zu ret⸗ ten, mit ihnen zuſammen ertrunken iſt. Er hinterläßt eine Frau und noch zwei Kinder. Amokläufer im Antwerpener Hafen db. Amſterdam, 2. Juli. Im Hafen von Antwerpen ereignete ſich am Samstag eine Schreckenstat, deren außergewöhn⸗ liche Umſtände allgemeines Entſetzen hervorrie⸗ fen. Ein Matroſe eines jugoſlawiſchen Schiffes, das zur Zeit im Hafen von Antwerpen liegt, wurde plötzlich wahnſinnig und ſtürzte ſich mit einem großen Meſſer auf alle Perſonen, die in ſeiner Nähe waren. Er tötete drei Perſonen und verletzte weitere drei, darunter einen bel⸗ giſchen Hafenbeamten. Zunächſt verfolgte der Amokläufer den Kapitän des Schiffes bis auf den Hafendamm, tötete ihn durch mehrere Meſſerſtiche und warf ihn in den Ha⸗ fen. Dann ſtürzte er ſich auf einen Matroſen, der ihn entwaffnen wollte und yerletzte ihn ſchwer durch Meſſerſtiche. In ſeiner Raſepei überwältigte er hier⸗ einen Hafenbeamten und entriß ihm den Revol⸗ ver. Darauf eilte er auf das Schiff zurück und tötete durch Revolverſchüſſe zwei ſeiner Kameraden auf der Stelle. Als die Polizei erſchien, richtete er ſeinen Revolver auf die Schutzleute. Die Waffe war jedoch bereits entleert. Der Amokläufer ſtürzte ſich ſchließ⸗ lich ins Waſſer und konnte dort von Matroſen und Poliziſten aufgefiſcht und feſtgenommen werden. Wegen Raubmordes zum Tode verurteilt dnb Leipzig, 2. Juli. Nach dreitägiger Verhandlung verurteilte das Leipziger Schwurgericht den 28 Jahre alten Otto Gleißner aus Schafſtädt, Kreis Magdeburg, zuletzt in Leipzig wohnhaft, wegen Mordes in Tat⸗ einheit mit einem Verbrechen ſchweren Raubes zum Tode. Am 10. Februar d. J. hatte Gleißner im be⸗ nachbarten Städtchen Naunhof das Einfamilienhaus eines Einwohners, mit dem er wegen eines Auto⸗ kaufes bekannt geworden war, aufgeſucht. Der Ver⸗ brecher hatte in der Abſicht, ſich Geld zu verſchaffen, eine Zeit gewählt, in der die Ehefrau allein zu Hauſe war. Er würgte die Frau und ſchlug dann in brutaler Weiſe auf ſie mit einem Stemmeiſen ein. Den ſchweren Verletzungen iſt die Frau am nächſten Morgen erlegen. Nach der Tat nahm Gleißner eine Geldbörſe mit 9 bis 10 Mark Inhalt an ſich, ebenſo einen Anzug und einen Mantel, die er in Leipzig zu Gelde machte. In England fiel Schnee 8— London, 3. Juli.(U..) Schweres Unwetter verurſachte geſtern großen Schaden in Mittel⸗ und Südengland. In der Umge⸗ bung von Birmingham wurden alle Telephonleitun⸗ gen zerſtört und in Nordlincolnſhire verwüſteten Sturm und Regen die Aecker, entwurzelten Straßen⸗ bäume und deckten in verſchiedenen Dörfern die Häuſer ab. Die Straßen ſtanden bis zu 20 Zenti⸗ meter unter Waſſer, ſo daß der Transport der land⸗ wirtſchaftlichen Erzeugniſſe in die Städte eingeſtellt werden mußte. In vielen Gegenden fiel ſogar Schnee, und anderwärts iſt die Kornernte durch Hagelſchlag vernichtet worden. Unaufhörlich ſtrömt der Regen herab, und aus manchen Orten wird be⸗ richtet, daß ſchon in den erſten anderthalb Stunden des Unwetters die gleiche Regenmenge gemeſſen wurde wie im ganzen Monat April. In Sheffield wurden Paſſanten von einſtürzenden Schornſteinen und herabfallenden Dachziegeln ſchwer verletzt. Sich ſelbſt die Hand abgehackt — Paris, 3. Juli. Ein furchtbarer Unfall, der an einen geweſſen ſenſationellen Verſicherungsprozeß in Wien erinnert, hat ſich in dem kleinen Städtchen Figeae in Mittel⸗ frankreich ereignet. Eine Bauersfrau war dabei, mit dem Beil Holzſcheite zu ſpalten. Dabei rueſchte das Beil aus, und die Frau ſchlug ſich die linke Hand völlig ab. Durch den Schmerz und den Schreck wax ſie beinahe irrſinnig geworden. Sie ſtürzte nach dem nahen Ziehbrunnen und warf ſich hinein. Erſt nach längerer Zeit gelang es mit vieler Mühe, die Verzweifelte wieder zu retten und ins Hoſpital einzuliefern, wo ſie aber leider kurz nachher ſtarb. Fala Morgana als Arſache eines Flugzeugunfalls — Budapeſt, 3. Juli.(United Preß). Bei den geſtrigen Flugzeugvorführungen in Hor⸗ tobagy bei Debreezin ereignete ſich aus recht merk⸗ würdigr Urſache ein Flugzeugunfall, der glücklicher⸗ weiſe noch ziemlich glimpflich ablief. Der an den Vorführungen teilnehmende engliſche Amateurflieger G. Houldrſtürzte bei der Landung ab, weil er ſich infolge einer Fata Morgana über die richtige Höhenlage täuſchte, und ſich ſchon auf dem Erdboden angelangt glaubte, als ſich ſeine Maſchine noch zehn Meter hoch in der Luft befand, was den Flieger zu falſchen Steuerungsmanövern verführte. Das Flugzeug wurde ſchwer beſchädigt; Houlder ſelbſt kam jedoch ohne Verletzungen davon. Rauſchgift⸗Gewinne — Algier, 3. Juli.(U..) In Verfolg ihrer Kampagne gegen die internatio⸗ nalen Rauſchgifthändler verhaftete geſtern die fran⸗ zöſiſche Polizei in Algier fünf Rauſchgift⸗ großhändler. Bei der Unterſuchung der Kor⸗ reſpondenz der Verhafteten konnte man auch den Führer der Bande, Clemente Luſetti, feſtſtellen, der ſofort in Haft genommen wurde. Eine Durchſuchung von Luſettis Haus brachte große Mengen an Hervin zu Tage. Bande verkaufte das Heroin zum Preiſe von 18 Frances für das Gramm, und die einheimiſchen Händler miſchten das Gift mit Aſpirin oder Kartoffelmehl und verkauften es an ihre Kunden weiter mit 7 Franes für das Fünftelgramm. Z—— Was hören wir? Dienstag, 5. Juli Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.30: Morgenmuſik.— 10.00: Hör⸗ bilder vom Schickſal Pfälzer Auswanderer.— 11.80: Volksmuſik.— 12.00: Mittagskonzert.— 14.00: Muſtkaliſche Kurzweil(Schallpl.).— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.30: Griff ins Heute.— 19.00: Nachrichten.— 19.15: Quer durch die Operette(Schallpl.).— 20.00: Unterhal⸗ tungs⸗ und Tanzmuſik.— 21.00: Ewald Sträſſer: Sym⸗ phonie Nr. 4.— 22.00: Nachrichten.— 22.30: Unterhal⸗ tungskonzert.— 24.00: Nachtlonzert. Deutſchlandſender .00: Frühmuſik.—.30: Frühkonzert— Heilige deutſche Landſchaft.— 10.30: Fröhlicher Kindergarten.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Mittagsmuſik.— 14.00: Kleine Melodie.— 14.15: Muſikaliſche Kurzweil.— 15.15: Orche⸗ ſterwerke.— 15.40: Heitere Verſe und lachende Proſo.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 16.00: Muſik am Nachmit⸗ tag.—.00: Lieder der Rebellen.— 18.35: Kleines Zwi⸗ ſchenſpiel.— 18.55: Ahnentaſel. 19.10: Feierabend⸗ Unterhaltung.— 20.00: Das franzöſiſche Ballett vom 16. Jahrhundert bis heute.— 21.00: Politiſche Zeitungsſchou. Die Schloß Bathelemont ROMAN VoN RUDOLPH FPFAGENSTECHER 24 „Nicht gerade müde, aber ich möchte ein wenig allein ſein. Schöne Augenblicke ſoll man nicht bis zur Neige auskoſten.“ „Ste haben recht“, erwiderte drückte ihr die Hand. „Leiſe, leiſe“, erwiderte ſie. Dann brachen ſie auf. D' Hauteville brachte Madeleine bis zum Fahrſtuhl. Ein dienſteifriger und aufmerkſamer Hoteldirektor fragte, ob ſie nicht noch bleiben wollten, man habe Blumen für die 1 beſtellt. Aber Madeleine lehnte freundlich 5 „Und ich darf Sie morgen früh abholen?“ fragte d' Hauteville und wartete geſpannt auf Madeleines Antwort. 2 Madeleine nickte, gab ihm ſtumm die Hand und wünſchte ihm gute Nacht. Langſam nahm'Haute⸗ ville Hut und Mantel und ging nach dem Seeufer hinunter. Er lehnte ſich mit dem Rücken an das Gitter, das die Uferpromenade vom Waſſer trennte, und blickte nach den Fenſtern des Hotels hinauf. Er wußte nicht, in welchem Stock Madeleine wohnte und wo ihr Zimmer lag. Viele Fenſter waren er⸗ leuchtet, welches mochte das ihre ſein, dachte er. Ein unendliches Glücksgefühl erfüllte ihn. Er gab Madeleine tauſend zärtliche Namen und führte ſeine Hand, in der eben erſt die ihre gelegen hatte, an ſeine Lippen. Ach, er liebte ſie mit der ganzen Glut ſeines Herzens. i i Lange ſtand er ſo mit dem Blick nach dem er⸗ leuchteten Hotel. Dann riß er ſich los und ging nach feiner Wohnung. N Als Madeleine ihr Zimmer betrat, hatte ſie kein Jicht angedreht. Angekleidet hatte ſie ſich auf das Bett geworfen und ſchluchzte in ihre Kiſſen. War es Glück, war es Trauer, ſie wußte es ſelbſt nicht. Aber es war ihr klar, daß dieſer Abend einen Wende⸗ 'Hauteville und punkt in ihrem Leben bedeutete. Das, was ihr bis⸗ her als ſchönſte Erinnerung gegolten, fühlte ſie langſam verſinken und etwas Neues, Unbekanntes heraufſteigen. Ob es ſie glücklich machen würde, wer konnte das wiſſen? Sie kannte d' Hauteville ja ſo wenig. Sie fühlte, daß er ſie lieb hatte. Nein, er war nicht oberflächlich, wie ſie zuerſt geglaubt. Die Art, wie er um ſtie warb, konnte kaum zart⸗ fühlender ſein. Erſt hatte ſie jede wärmere Regung für ihn vor ſich ſelbſt geleugnet. Nun war es doch anders gekommen, als ſie gedacht hatte. Wozu weinte ſie nur, fragte ſie ſich plötzlich. War nicht vielmehr Veranlaſſung dazu da, glücklich zu ſein? Ja! Nur die plötzliche Veränderung hatte ſie überwältigt. Sie dachte an Germaine. an ihre ge⸗ liebte, füße kleine Germaine, für die ſie die ganzen Jahre ausſchließlich gelebt hatte. Da kam plötzlich ein Mann, ergriff ihre Hand und entführte ſie in eine ihr völlig fremde, neue Welt. Oh, ſie wollte in der ihren bleiben. In ihrem kleinen Reich, in dem ſie Königin war. Sie richtete ſich auf und trocknete ihre Augen. Was hatte ihr nur an d' Hauteville ſo gefallen? Sein Aeußeres? Vielleicht! Er ſah männlich aus und fiel auf, aber das konnte man auch von anderen Männern ſagen. War es ſein Ernſt, die Ausſchließlichkeit, mit der er um ihre Liebe warb, ſie wußte es nicht. Ja, er hatte trotz aller Männlichkeit etwas Zartes, Taktvolles in ſeinem Weſen, was auf Frauen nie ohne Wirkung bleibt. Vorſichtig hat er ſich mit ſeinen Worten vorwärtsgetaſtet wie ein Menſch, der im dunkeln Zimmer nach einem Lichtſtrahl ſucht. Kein banales Wort war aus ſeinem Munde gekommen, keine törichte Schmeichelei. Dieſer Mann war offen und ohne Falſch. Dies war wohl die Eigenſchaft, die ihm ihr Herz erſchloſſen hatte. Madeleine trat auf den Balkon heraus und blickte nach dem See hinunter. Sie fröſtelte und zog ſich in das Zimmer zurück. Dann ſchloß ſie die Vor⸗ hänge und entkleidete ſich. Als Madeleine im Bett lag, ging ſie noch einmal alle Einzelheiten des Abends durch. Sie wußte noch jedes Wort, das ſie bei Tiſch geſprochen hatten. Dann hatten ſie ge⸗ tanzt.'Hauteville tanzte vorzüglich. Und ſchließ⸗ lich hatte er ihre Hand ergriffen. Eine leiſe, harm⸗ loſe Berührung. Aber ſie hatte genügt, um den Funken von ſeinem Herzen zu dem ihren über⸗ ſpringen zu laſſen. Ach, es iſt gut ſo, dachte ſte, und mit dieſem Gedanken ſchlief ſie ein. D' Hauteville war am nächſten Morgen ſchon früh aufgeſtanden. In einem Blumengeſchäft kaufte er einen großen Strauß der ſchönſten roten Roſen. Er wählte jede einzeln aus ſo lange, bis er wirklich nur die beſten beiſammen hatte. Zur verabredeten Zeit erſchien er in Madeleines Hotel, um ſie abzuholen. Sie kam ihm ſchon in der Halle entgegen. Wieder war ſie ganz in Weiß. 'Hauteville warf die Roſen auf einen Tiſch, ging ihr entgegen, ergriff ihre beiden Hände und preßte ſie an die Lippen. Madeleine lachte ihn ſtrahlend an. Dann legte er ihr die Roſen in den Arm, über die ſie immer wieder in Rufe des Ent⸗ zückens ausbrach. Ein Hotelpage, der in der Nähe ſtand, fragte, ob er die Blumen auf ihr Zimmer bringen dürfe, aber Madeleine lehnte ab. „Sie ſind zu ſchön, ich werde ſte ſelbſt beſorgen.“ Dann bat ſie o Hauteville, ſie wenige Minuten zu entſchuldigen, bis ſte ſeinen Blumen Waſſer ge⸗ geben habe.„Me voila!“ rief ſie heiter, als ſie wieder von ihrem Zimmer kam, und fügte fragend hinzu, ob'Hauteville ſchon einen Plan für ihren Spazier⸗ gang überlegt habe. „Ich dachte, wir fahren hinauf nach Caux und gehen von dort durch den Wald. Bis zu den Rochers de Naye wird es zu weit ſein.“ „Gut, gehen wir, ich vertraue mich Ihrer Füh⸗ rung an.“ 8 Die Bergbahn war ziemlich beſetzt, ſo daß ſich die Unterhaltung auf gleichgültige Dinge beſchränkte. Immer höher kroch der Zug den Berg hinauf, an blühenden Gärten vorbei, durch kleine Tunnels und Felsſchluchten. Der Seeſpiegel ſchien immer tiefer zu ſinken, und der Blick wurde weiter. Schloß Chillon ſah aus wie ein winziges Spielzeug und die Dampfer wie kleine Papierſchifſchen. „Sehen Sie, dort drüben am franzöſiſchen Ufer liegt Evian⸗les⸗Bains“, rief Madeleine und deutete mit der ausgeſtreckten Hand aus dem Fenſter.„Ich bin ſicher, mein Onkel iſt ſchon ſeit dem frühen Morgen zum Fiſchen hinausgefahren. Er iſt ein alter General, deſſen einzige Paſſion das Angeln iſt.“ „Ich beſitze die Ruhe nicht dazu. Vielleicht bin ich noch nicht alt genug“, ſagte'Hauteville zerſtreut. Seine Augen hafteten auf Madeleines Antlitz, das ihm noch nie ſo ſchön erſchienen war wie an dieſem Morgen. „Ich habe heute früh geleſen“, begann Madeleine nach einer Pauſe,„daß Frankreich Truppen nach China ſenden wird.“ 'Hauteville bekam einen Schreck. Richtig, China hatte er ja ganz vergeſſen. Nur um alles in der Welt jetzt keinen Befehl, nach China zu gehen, dachte er bei ſich.„Alle Großmächte werden dort mit Truppen demonſtrieren, aber zu großen Kampf⸗ handlungen wird es nicht kommen“, erwiderte er. „Nein, keinen Krieg! Ich will nicht an Krieg denken. Heute iſt es zu ſchön dazu.“. In Caux angekommen, wendeten ſie ſich gleich in der Richtung nach der Rochers de Naye. Sie ſchritten tüchtig aus, und da die meiſten Fahrgäſte entweder in Caux blieben oder nach den Rochers de Naye weiterfuhren, waren ſie bald allein. „Es war zu ſchön geſtern abend“, begann 'Hauteville,„ich habe noch lange an Sie gedacht.“ Madeleine ſah ihm mit einem flüchtigen Blick ins Geſicht, als wolle ſie ſich überzeugen, ob er die Wahr⸗ heit ſpräche. Dann ſagte ſie gutgelaunt:„Ich bin überzeugt, Sie ſind ſofort eingeſchlafen.“ „Es iſt allerdings ſehr ſchwer für mich, meine Behauptung zu beweiſen. Wie ernſt mir tber alles iſt, was mit Ihnen zuſammenhäugt, müſſen Sie gefühlt haben. Sie wiſſen oder vielmehr Sie mütſſen fühlen, daß ich ſie liebe. Mein einziger Wunſch iſt der, Ihr Herz zu gewinnen“ Madeleine ging ſchweigend weiter. Sie hatte den Kopf leicht geſenkt und blickte zu Boden. (Fortſetzung folgt) KOH Mn ARunpf Anker vorteilhaff Bei 0 10. — — eite/ Nummer 300 Neue Mannheimer Zeitung“ Morgen⸗Ausgabe Montag, 4. Juli 1938 AHAM ERA P Z. 21(Planken) Unser heutiges FIIm-programml deHaUBU 0 K 1. 3(Breite Straße) I Leerfeldsfr. 55 III Mebplsft 5 Letrie age! Ffühlingsluft Noegde Schneider Wolf Albach- Netty Harielulse Morgen letzter Jag! „Einmal wer d ich Dir gefallen“ P. Närblaer Claudius 5 25 25—254 120 00[.20 125 M. Schneider, Scala .00.10.25 Heuie leizier Tag! aal r da p. Kemp .15.20.30 H. Sönnker Capitol: Nationaltheater dee lauen ius lieatergelien, eo e wulle und doch in den Genuß der billigen Hfletpreise kommen- dureh die alilnete Sle ſst dle deale Fete für Velbeschöſtigte und Wöhle⸗ sche Iheeterbesucher, denn die Gutscheine der Wahl- miete heben Gültigkeit zu allen tfietvorstellungen. Bestellung und Auskunft: Thegterkasse 5B 2, 9, Ruf 34051(ene 400) Tafong Theaters en Montax, den 4. Juli 1988 Vorstellung Nr. 378 Schülermiete B Nr. 3 Nachmittagzs-Vorstellung Der Barbier von Sevilla Komische Oper in 2 Akten 3 Bildern) von Gioacchino Rossini Anfang 15 Uhr En de 17 I5 Uhr Dienstag 88 88 1 150 155 u. m- elauto ſſenhau bill Montag, den 4. Juli 1838 5 AN 2 Nen Vorstellung Nr. 379 Miete B Nr. 28 5 5 1 971055 I. Sondermiete BNr. 14 Mitwoch Freruſpr 296 85. 1 9 5 oen; S672 Mein Sohn, der Herr Minister g Lustspiel in vier Akten von E. A- Andi e Birabeau Anfang 20 Uhr Ende etwa 22.30 Uhr Freitag: Ich warne dich! 3 TAN 5 .—— Svarsame olland-Expreg geld 100 0 30 Ps. 250 9 75 Pig. folland-Expreg al 100 9 40 Pig. 250 9.- Mk. desdera Null Hr. 20 100 g 30 Pfg. gendera Krull Hr. 40 100 9 40 Pig. Srößte Auswahl in sämtl. gangberen Merken-Tabsken Sonder- Abtellung Wiederverkäufer Uganen- Bender Qu 2, 7 Ecke) gögf. 903 fel. 224 40 Umziige Werntransvorte 0. R. P 5 Ausl., Fat. vor Nachläſſigkeit bei Stuhlver⸗ vernichtet 100% 1g ſtopfung! Manche Geſundheits⸗ 5 ſtörung kann daraus entſtehen. Burga⸗Blut⸗ u. Darmreinigungs⸗. an Dragees bewirken eine Reinigung]»on Akten ene 1 auf natürlichem Wege. 50 Stück T berfalg dib, Sick, 180. Alken] R. Föhrenbach enten: mit Rrut: verkauf: Reſormhaus Eden, O 7. 3, ee 28725 eln aussen efe Ruf Nr. 228 70. T 6. 15 2 27175 Leis Auspuers Es war ein guter Einfall von mm. auch einma regelmäßig die Hlelnauseigen zu lesen. Br hat damit manches erreicht: Für die thin überflüssig gewordenen Gegenstände erhielt er bares Geld, womit er nötige Anschaffungen machen konnte. Oft kann auch durch Anseige mancher Wunsch erfülll werden! Hlso ⸗ ane kleine AKuneige in die M RuR NMauunn EIN RN ZRITuN d der N. RA. 3. eine Tausch- Nein übler dernob Keinkobillarschade Ministerien Aressenlerter Betries Lehmann Staatlloh geprüft Natenstrahe 4 Tel. 23368 —— vernichtet 100% g mit Brut! Heln Ausschsefeln Helin übler deruoh Helne Hehillenchäden Hein Auspulvern Ministertell kon- Zesstonterter 173 Betrieb BA. MUüneh Inh.: H. Singho staatl. geprüft Man nhelm Winddeckstraße 2 rel. 27393 Ipatee Mauch. Ind Mben- fichtungen Josi H 3, 2 5 SBE RI Der Herren- Scrmneider letzt Aupasta⸗Anlage f teke V erdenttobe Falten und Runzein Können aus- e werden! kin Profeſſot von der Univerſität Wien hat bewieſen: Jugend und Schön⸗ geit der fiaut hängen don deſtimmten Rufbauſtoffen ab. Solche Rufbauſtoffe ſind als flautextrakt Biotel“ in der coſofarbigen Toßalon fiaumahrung enttzalten. Tragen Sie dieſes Mittel gewiſſenhaſt ſeden bend auf, dann führen Sie Ihrer fjaut die lebenswichtigen Stoffe zu, während Sie ſchlafen. Für den Tag benutzen Sie die fett⸗ freie Creme Toßalon. Sie löſt Miteſſer, 1 erweiterte Poten, ſchützt die flaut und macht ſie hell, geſchmeidig und weich, wenn ſie dunkel und ſpröde war. Ruch dieſe Creme enthält ganz beſtimmte hauwerbeſſernde Be- J. ſtandteile. Der Erfolg wird Sie 5 ebenſo zufrieden ſtellen, wie er ſchon tauſende von Frauen begeiſtert und überraſcht hat. Jeder ſnlorgen wird Sie fünger und ſchöner finden. Die fjaut ſtrafft ſich, Unteinheiten verſchwinden und dem Entſteten nruer ffautfeffler wird vorgebeugt. Wenn Sie mit Creme Tokalon trotz ſach⸗ gemäßer Anwendung keine günſtigen Er⸗ gebniſſe erzielen, vergüten wir Ihnen gegen Rückſendung der angebrochenen Packung den vollen Prgis. Packungen von 45 Pfg. 3 872 . Anzeigen helfen Dir verkaufen! Elnspaltige Kleinanzeigen bis zu Diner Hshe ven loo mm je mm Skig. Stellengesuche e mm pig. Kleine Anzeigen Offene stellen Automaurlet SAA ogg Al Haapapen gegen Besgahlung und Fahrgelderstattung gesucht. Damen mit grauem oder wethem tiaar werden gebeten sich zu melden bet: Nerren- und Damensalon E. A. Boske, Mannheim, N 2, 13. Vorzustellen: Nontagmittas 2 bis 4 Uhr„, FDC Erste rheinische Bandfabrik sucht für Mannheim einen tätigen und seriösen, bei den Großabnehmern bestens eingeführten arischen 5190 Verfrefier Angebote unter G. V. 194 an die Ge- schäftsstelle dieses Blattes erbeten. Stad Autofahrer Kein Rutschen und Schleudern Ihres Wagens mehr auf nassen Straßen durch „Straßenmeister“ Reiten Profilier-Maschine tgarage Liebl, Jö,-7 Lanagel f. Selbstfahrer pro km 8 Pig. Sülller-Carage Speyererſtr. 1/9 ne 425 32 [Radfahrer], 1416 Ihr. als Ausläufer geſucht. Adreſſe in der Geſchäfts⸗ ſtelle. 48139 Maag f. Geſchäftshaus⸗ halt per ſofort od. ſpät. geſucht. Lohn RM 40.—. Näheres 19992 Fernſpr. 286 04. Mauch ſelbſtändig und zuverläſſig, ver ſofort geſucht. Anf.⸗Lohn 40. Waſch⸗ u. Putz⸗ hilfe norhanden. Auskunft:* IMeräsager Chauteue Führerſchein 2 und 3b, gute Refe⸗ renzen, möchte ſich verändern. Angebote unter G J 37 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 1 --Iimmor-Wohnung modern, für Haushalt von fünf exwachſ. Perſonen ab ſofort oder Soft. Sch rep e e. H lskegt 40 8 rede r, I. 5 Mannbeim⸗Aäfertal. 29098 ziir Nleinanzeigen seit vieſen Feruſpr. 205 11. labren die M2! leih- Autos neue Wagen zerturmgs eee 25 N 2. 8 auf 202 95 kus 1. fashtbatfte Lasten Llgferwagen Opel, mit geſchl. Kaſtenaufbau ab⸗ zugeben. R 6. 3, Auto ⸗ Meffert. 3 Lasiwagen⸗ Anhänger Vollg. bereift, 80-100 Zt 5 Trk., zu verk. Anzuſ.!: Hohwieſeuſtraße bei J. Eckart. 4841 aller Art(6 Lloht- u. Anhänger- Kupplungen durch das große Spezlalllaus Motorräder cem, oben⸗ geſt., f. neu, zum amtl. Schätzungs⸗ wert zu verkauf. 4887 K 4. 7 E Wegen Wegzugs gebr. 4839 aldlummel für 1 180.— zu verkaufen. Kleiſt⸗ ſtraße 10, 5. St. Fahnder Jelbtet U. gemaftt fl. Ji. Jb. .45.10. Nehr. hundert stehen zur Auswahl. Bequeme Teilzahlg. Alte Rader werden in Zahlung genommen. Doppler Mannkelm 12, 8 2885 Ninderkastenwagen billig zu verkauf. Baumann. Lutherſtraße 21. Annahmeschluß für dle Mittag. Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend- Ausgabe nachm. 2 Uh: JDLALE .ENIKA- ScHREIB- Maschinen U Immobilien Feudenheim aol Zusgostapteier Ftam.-aus 6 Zimmer, Küche, Bad, Garage, Zentralheiz., Warmwaſſer, ſchöner Garten zu günſt. Beding. zu verk. E. Hieronymi. Immobilien, Oberer Luiſenpark Nr. 13, Fernſprecher 435 94. S663 Zu kaufen gesucht Rentenhaus gut verzinsl. Objekt. Anzahlung bis R. 30 000.—. Ausführliche Angebote unter F M 15 an die Geſchäftsſtelle d 9941 Möbel und Eustandler! Schlafzimmer getragene Herren. „Ich bringe Sie um die Ecke“ räulein.— In der Re⸗ euſtraße iſt ein gemütli⸗ ches Bürgerbräu⸗Lokal. Dahin möchte ich Sie gern zu einer Flaſche Bürger⸗ bräu Nektar einladen. — Sie iſt trotz der be⸗ drohlichen Anrede mit⸗ gegangen; denn wo man „Nektar“ trinkt, da laß Dich ruhig nieder. Bürgerbräu Nektar ift das erfriſchende, wür⸗ zige, wohlſchmeckende u. nahrhafte Flaſchenbier. „ aſtſtätten, Bierhand⸗ lungen und zahlreichen Lebensmittelgeſchäften. Magen- leidende finden ihre Ge⸗ undheit durch J. Hirt Uuversatropfen Erhältlich in Apotheken(673 .30 und 3 KNA. Proſpekt koftenl J. Hints Cie. vor nlehtet 100% g Wanzen u anderes Ungerlefer Kein aussowefeln, Nein übler deruch, Nelne lobifiarsohäd. Nein Auspulvern EAinisterieli kon- zesslonlerter Betri H. Auler Mannhelm, p 3. 4 b 50 : ungerötterstrafle dag ee danſend auf 32933 mnatl, geprüft (Reichsjachschule) 3512 Anzüge bogen T 3, 17 An- u. Verkauf. Fernſpr. 281 21. S597 zum 80. Minehmen, in 181d retuschier Meller Rohr. P 2, Ferurui 260 88 2895 Telnguag in der Hut-Wernstüfte M Abel M 2 10 Autmechermeistei Gestchtshaare (Dieethermie). Unreine Haut. für dauernd. — 50 nn e Fernruf 27430 Massage, Höhensonne Hand- und Fußpflege * Sommersprossen, 9 pomaroli Falte 8 u. a Fehler A t 1 ee 1 12, 14 bn aimemt ein großer fisehdempfef mit gouf seine Noise. Els schötrt seine Fische vom Fangplotz bis zum Verbrouchee Wir empfehlen: Filet von Kabellau „½% Ag 46 3 Filet von Goldbarscng„ Kabellau o. H. l. g. Ger. Seelachs Seelachs in Ol, Ersata, leicht gef. 125 g 36 4 Verlangen Sie Seefisch mit Frische-Gewähr- garderobe, Gobelins, Hausrat. 2 Nachlaß⸗Verſteigerung! Aus verſchiedenen Nachläſſen verſteigere ich am Mittwoch, dem 6. Juli 1938, Us, 18 Lokal U3, 18 vorm. ab 9 Uhr und nachm. ab 2 Uhr öffent⸗ lich gegen bar an den Meiſtbietenden: 1 komplettes. Eßzimmer, eichen, 2 komplette Schlafzimmer, 1 Bücherſchrank, 1 Wäſche⸗ ſchrank, Kleiderſchränke, 2 Schreibtiſche, 1 Flur⸗ 1 w. Wickelkommode, 1 Sofa, Pfeilerſpiegel, 2 kpl. Küchen, 1 Waſchkommode, Nachttiſche, Tiſche aller Art, Stſthle, 1 Spiegel mit Geweihumrahmung, 3 Meſſing⸗ u. andere Bilder, 1 Eisſchrank, 1 w. Herd, 1 Kühlſchränkchen, 1 ält. Fahrrad, 2 Vett⸗ ſtellen, 1 Mandoline, Kleider, Wäſche u. vieler Der Nachlaßpfleger: Hermann Roſelius, R 7, 28, Tel. 236 90. 5188 ein 2 große 5 Eekladen mit 6 Fenſtern u. Sout., an den unt. Planken, günſtig zu verm. H. Petry, Immobilienbüro, H I. 16, Fernſpr. 228 03. Tale wcgmelabonaume (212 qm), Zentralheizung, elektr. Kraft⸗ und Lichtſtrom, Laderampe, große Toreinfahrt, per ſofort zu vermieten. Näheres: S* D 6, J, Laden. Hinterhaus mit Loreinfahrt Gontarbſtraße 4: 9998 S- Zimmer-Wohnung g. und 4. Stock, evtl. das ganze Hinterhaus, günſtig zu vermiet. Bad, Speiſe⸗, Beſenkammer, zum 1. 10. zu vermieten.— Näheres: . S1 H I. 16, Fernſpr. 228 08. 39[bert Zim. 12.—, h.—, 20. Gut erhaltener. 20 M. koſtet d Raum für eine An⸗ zeige in diefer 588 7 0 2fl., wie neu, m. Ständer f. 10% abzugeb. 9968 9964 Feruſpr. 263 79. Größe. Bl n ode 285. ö 1 und Brut⸗Ver⸗ KHücne Wer nnichtung. Mit 1. Büfett An⸗ Pinneſal. Farb⸗ richte. Tiſch, los, geruchlos. 2 Stüßle, 55. atratteg Garant. Erfolg. . b 7 25 Pfg. vectee. A0. erntete Aiken au ben Ich. haunann tn beat be! Sante 0 4 Berkaufshäuſer Schütttzelm 0 4. . und Friedrichs⸗ e w S548 Chem felnigu i e Vorteilhaft Reparatur- un Telolomede 1.8. dne abe Bügel Anstalt preisw. zu verk. 2 1 U Schwetzingen, Tahfräder dum lol Wildemannſtr. 2. 1 U N 1, 14 Tonne Lubie 10, 5, 20, 25,0 M..00 82 Unnel U 1 pfaffe nhuber zu verk. 9969 K 1. 14 4% Pumpwerkſtr. 21. 5 parterre. Kunsts trasse N. ¼ö 4 H. Petry, Immobilienbüro, S1 Wolf, Tatterſallſtraße 12. Lindenhof: Meerfelustr. 56/58 A- Zimmer- Wohnung mit Zubehör, Zentralheizung, zum 15 Näheres Hausm. Sept. od. ſpäter zu vermieten. Haag. 5122 1. L.-Mhg. 20.—23.—, 30. 2 n„.40.33. J„ 30.55.19. 4„ 10..9. Möd!l Zim. 20., 30.—, 40. Nachweis schzfer. K l. 9 G 4 Nr. 11: Gut möbl Zim. mit fl. W. ſofort zu verm. 9985 bl. 59982 Mans.-Zimmer ruh. gel. zu vm. Rheinſtr. 7, 3. St. In freier Wohn⸗ lage ſehr ſchöne, große -Zimmer- Wohnung m. Bad u. Man⸗ ſarde zum 1. 10. zu vermieten.— Anzuſ. v. 10—3 u. nach 19 Uhr: Große Merzel⸗ ſtraße 2, 2 Tr. bei Lehr. 3 Möbl. Zimmer mit 2 Bett., auch vor.⸗g. ſof. z. v. S 6. 9, 3 Tr. ks. ggg Lortzingſtraße 50 ch ö n 0 e J Zim. u. Küche im 3. Stock lks. z. 1. 8. zu verm. Preis 51,75 Mk. Näh.: J 4a. 2a, 99993 Semütl. mäbl. Zim. zu verm. 0 7. bei Haſſelmann, nach 4 Uhr. 9990 da düf nüb H el. Bel., ſof. z. v. Qu 7. 3b. 1 Tr. r. 9983 Kaufgesuche Stehtisch für Automat geſucht. Angebote unter G U 199 an dis Geſchäftsſt. 4888 Alle deutschen Kurorte sind darin kurz beschrieben der deutschen Fremdenverkehrs- Orte (REICHS BADER. ADRESSBOUCH ſiogt an unserem Anzeigenschalter auf Törbllhgen ls re Werbung durcb mehrmalige Ver- ökfentliebung. Sie erhalten folgende Nachlässe: zel mindest 2 Kufnshmen 3 b. H. „ * 20„* „. —„„„ . 0 Neues Mannhelmer Zeltung 5 S A2 Seckenheim 82 4. DAS Faces r ScHAEL EUS TAEET n. 10* Fur qedęes Haus Heue ſapeten erstr. 48 As FAchSEScHNFT FUR TAPETEN UUN elk SSCKENMHNETMERSTR. 1 5