5 92 nd 3 5 74 ne 5 8 5 nd 1 9 5 aß 5 5 5 8 85 5 5 5 er 8 2— 0 3 ar⸗. 8 70 8 N lle e„ 9 nz 5 5 8 75 5 ur er, en⸗ Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: 2 2 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, d am 18 Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfa. Trägerlohn, in unſeren am elmer enetra= Welger breite Tertmillimeterzeile 50 Pfennig. Für Familten⸗ und en⸗ Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl Kletnanzetaen ermäßtate Grundpreiſe Allgemein aültig en 60 Pfa. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfg. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ iſt die Anzeigen Pretsliſte Nr. 9. Bet Zwangsvergleichen oder — hofſtr. 12. Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr. 18. 8 8 9 8 5 N 1 Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt Keine Gewähr für n Ne Fiſcherſtr.1 be Hauptſir 68. W Oppauer Str 8 Se Lutſenſtr.! Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l.-0. Feruſprecher: Sammel⸗Rummer 2495. 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Der Annahme ging eine lange Debatte voraus, in die Lord Halifax, der den Vorſitz führte, eine Pauſe einſchaltete, als er bemerkte, daß die Debatte ſich in die Länge zog und die Sitzung erheblich zu ſtören drohte. Der Grund hierfür waren Vorſtel⸗ lungen, die der ſowjetruſſiſche Vertreter wegen einiger unbedeutender Punkte erhob. Die wichtigſte Forderung, die der ſowjetruſſiſche Vertre⸗ ter vopbrachte, war die, daß die Land⸗ und Seekon⸗ trolle im gleichen Schritt eingerichtet werden ſollen, das heißt, daß, wenn bei der Einrichtung der See⸗ kontrolle irgendwelche Verzögerungen ſich ergeben ſollten, dann auch die Landkontrolle entſprechend lockerer gehandhabt würde, bis die Mängel der See⸗ kontrolle behoben ſeien. Eine entſprechende Abände⸗ rung eines Paragraphen wurde vorgeſehen. Nach einſtündiger Unterbrechung traten die Vertre⸗ ter wieder zuſammen, um zu dem oben wiedergege⸗ benen Ergebnis zu kommen. Nach der Annahme des Planes händigten der deutſche, der italieniſche, der engliſche und der franzöſiſche Vertreter dem Sekretär Schecks über je rund 150 000 Mark aus, um die Summe zuſammenzubringen, die für den ſoſortigen Start der Arbeiten des Nichteinmiſchungsamtes nötig iſt. Der Plan wird, ſobald er den beiden ſpaniſchen Parteien mitgeteilt iſt, hier in London veröffentlicht werden. Es iſt vorgeſehen, daß die Freiwilligen, die ab⸗ transportiert werden, hauptſächlich nach vier euco⸗ päiſchen Hiifen gebracht werden, und zwar nach Hamburg, London, Genua und Marſeille. Nach Hamburg kommen die Freiwilligen aus nord⸗ europäiſchen Ländern, die auf Francos Seite ge⸗ kämpft haben, nach London die Freiwilligen aus nordeuropäiſchen Ländern, die auf Seiten der Bolſchewiſten gekämpft haben, nach Genua die ans ſüdeuropäiſchen Ländern, die auf Francos Seite gekämpft haben, nach Marſeille die aus ſüdeuropäiſchen Ländern, die auf bolſchewiſtiſcher Seite gekämpft haben. Schwierigkeiten machen lediglich diejenigen Frei⸗ willigen, deren Rückkehr in ihr urſprüngliches Hei⸗ matland aus verſchiedenen Gründen unmöglich iſt, ſei es aus politiſchen Gründen, ſei es, daß ſie ſchon ſeit Jahren nicht in dem Land, deſſen Staatsangehö⸗ rigkeit ſie beſitzen, gelebt haben und infolgedeſſen dem Widerſtand der Regierung begegnen. Dieſes letztere iſt zum Beiſpiel in Pölen der Fall. Ungefähr 3000 Polen, die ſchon ſeit vielen Jahren in Nordfrank⸗ reich anſäſſig ſind und dort dem Einfluß der fran⸗ zöſiſchen Kommuniſten ausgeſetzt waren, ſind nach Spanien gekommen, um auf Seiten der Bolſchewiſten zu kämpfen. Polen verlangt jetzt, daß dieſe polni⸗ ſchen Staatsangehörigen nach Frankreich und nicht nach Polen zurückgeführt werden. Man befürchtet in London, daß das Ergebnis dieſes Streites das ſein wird, daß dieſe Freiwilligen zum größten Teil hier in London vorübergehend ſtationiert werden müſſen. Miniſterpräſident Chamberlain empfing geſtern den britiſchen Agenten in Burgos, Hodgeſon, im Beiſein des Außenminiſters Lord Halifax und des Staatsſekretärs Cadogan. Es fiel allgemein auf, daß an dieſer wichtigen Beſprechung, in der die engliſche Antwort an Franco wegen der Vorſchläge eines Schutzhafens beſprochen wurde, der diplomatiſche Chefberater der britiſchen Regierung, Vanſittart, nicht teilnahm. Gerüchte verlauten, daß zwiſchen Chamberlain und Vanſittart ernſte Meinungsverſchiedenheiten beſtehen. Kampf gegen das Waſſer Japaniſche Soldaten mit der Ausbeſſerung einer durch die Ueberſchwemmungen des Gelben Fluſſes beſchädigten Brücke beſchäftigt. Sagunts„Eiserner Gürtel“ geſprengt Die Nationalen nähern ſich trotz erbitterten MWiderſtandes der wichtigen Hafenſtadt — Burgos, 6. Juli.(U..) Die Stadt Burriana an der Mittelmeerküſte, die nur mehr etwa 10 Kilometer von Nules und weniger als 30 Kilometer von Sagunt entfernt liegt, iſt geſtern von den nationaliſtiſchen Truppen General Arandas erobert worden. Die Milizen haben vor dieſer Hafenſtadt, die in den letzten Tagen verſchie⸗ dene Male angegriffen und auch durch die nationali⸗ ſche Artillerie und Flugwaffe ſchwer beſchoſſen wor⸗ den war, beſonders erbitterten Wider⸗ ſtand geleiſtet. Ihre Verluſte ſollen ſehr hoch ſein. An der Teruel⸗Sagunto⸗Straße iſt jetzt der ganze „Eiſerne Gürtel“, d. h. die rieſigen Befeſtigungs⸗ anlagen auf der rechten Seite der Straße in Händen der Franco⸗Truppen. Die Unterſuchung dieſes Be⸗ feſtigungsſyſtems, das zum Teil trotz der ſchweren Kämpfe noch gut intakt iſt, zeigte, daß Miaja hier wohl das ſtärkſte Syſtem von Schützengräben, be⸗ Werden Burgos„Salamanca zuftimmen? Genugtuung und Bedenken in den Pariſer Preſſekommentaren Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters .— Paris, 6. Juli. Die Morgenpreſſe zeigt ein erleichtertes Aufatmen darüber, daß in London eine Einigung erzielt würde. Die internationale Grenzkontrolle wird, wie 1937 ſchon einmal begonnen, ſoſort wieder ein⸗ geführt, zu Lande, zu Waſſer und in den Häfen. Es wird aber allenthalben die Frage geſtellt, ob unter Kriegsmaterial auch Benzin, Schmier⸗ öl und Autos fallen würden. Man glaubt all⸗ gemein, daß nach engliſcher Auffaſſung dieſes Ma⸗ bexial nicht als Kriegsmaterial gelte. Werden Salamanca und Barcelona, denen heute die Beſchlüſſe übermittelt werden, aber überhaupt zuſtimmen? Man hofft es hier ſehr, iſt ſich aber nicht ſicher. Die Kommiſſäre müßten jedenfalls ſehr energiſch ſein, beſonders bei den Roten, wo die Er⸗ faſſung der Ausländer ſchwieriger ſei als bei Ge⸗ neral Franco. Es würde ſich übrigens herausſtel⸗ len, meinte der„Figaro“, daß die internationale rote Brigade weit ſtärker ſei als die ausländiſchen Freiwilligen bei Salamanca. Es würde ſich weiter zeigen, wie wenig Franzoſen insgeſamt überhaupt an den ſpaniſchen Kämpfen beteiligt ſeien. Bezeichnend iſt, daß die Linkspreſſe ſich im großen und ganzen ausſchweigt. Der ſozialdemokratiſche „Populaire“ und die kommuniſtiſche„Humanite“ bringen gar keine eigene Meinung, ſondern nur die Meldung über die Tagung des Nichteinmiſchungs⸗ ausſchuſſes an verſteckter Stelle. Allein„Oeuvre“ befaßt ſich eingehender mit den Londoner Beſchlüſſen und ſieht natürlich alle möglichen Schwierigkeiten von Burgos herkommen, insbeſondere wegen der Natu⸗ raliſterungen bei der roten Armee. Ueber die Unterredung Bonnets— Del Vayo hört man heute noch, daß ſie ſich auf das ſpaniſche Gold bezogen habe. Es beſteht be⸗ kanntlich Streit darüber, wem das Gold gehört, das bei der Bank von Frankreich vor dem ſpaniſchen Krieg von der Bank von Spanien hinterlegt wurde. Darüber kam es zu einem Prozeß, in dem morgen ein Pariſer Gerichtshof entſcheiden ſoll. Madrid be⸗ trachtet ſich als Nachfolgerin der alten Regierung und damit als die wahre Regierung Spaniens, trotz⸗ dem die Regierung von Salamanca zwei Drittel der ſpaniſchen Halbinſel beherrſcht. Sowjetflugzeug über Eſtland. Eſtländiſchen Blät⸗ termeldungen zufolge erſchien über dem Badeort Hungerburg bei Narwa ein Flugzeug, deſſen Kenn⸗ zeichen infolge der großen Höhe nicht erkannt werden konnten. Nach einiger Zeit nahm die Maſchine Kurs nach Sowjetrußland. tonierten Unterſtänden, Stacheldrahtverhauen des ganzen Bürgerkrieges angelegt hat. Stellenweiſe waren vier, fünf oder ſechs parallel laufende Gräben durch unterirdiſche Gänge mitein⸗ ander verbunden. Die Befeſtigungsanlagen wurden offenſichtlich durch ausländiſche Fachleute errichtet, und ſind in der Hauptſache erſt ganz kürzlich an⸗ gelegt worden. Das Waſſer ſteigt! dnb. Bilbao, 5. Juli. Ständig laufen neue Nachrichten aus dem bolſche⸗ wiſtiſchen Gebiet ein, die die zunehmenden Schwierig⸗ keiten der roten Machthaber unter dem Druck des Vordringens der Nationalen exrweiſen. So kam es in Valencia zu einer Proteſtkundgebung von mehreren tauſend Perſonen, die aus Ortſchaften im Kriegsgebiet vertrieben worden waren. Eine große Zahl von Männern und Frauen wurden verhaftet, die ihrer Empörung in Schmährufen auf die roten Machthaber Ausdruck gaben. Die Verhafteten ſind dann Schanzbataillonen zugeteilt und ſofort an die Front abgeſchoben worden. 5 An der Caſtellon⸗Front iſt eine geſchloſſene Kom⸗ panie der Roten mit zwei„Offizieren“ in das natio⸗ nale Lager übergelaufen. Sie berichteten, daß ſie erſt am Sonntag Valeneia verlaſſen hätten. Angeſichts des unauſhaltſamen Vordringens der Nationalen herrſche unter den bolſchewiſtiſchen Häuptlingen größte Nervoſität, vor allem weil man beim Näher⸗ rücken der Nationalen einen Aufſt and der„5. Kolonne“ befürchte. Deshalb ſei der Terror gegen die Zivilbevölkerung, ſoweit es überhaupt noch mög⸗ lich ſei, weiter verſchärft worden. 7 v. H. Sowjelruſſen! dnb. Warſchau, 5. Juli. In Gdingen traf dieſer Tage ein ehemaliger Ser⸗ geant der Fremdenlegion ein, der ſich nach längerem Aufenthalt in Polen im Dezember für die Inter⸗ nationale Brigade in Sowjetſpanien anwerben ließ und dort ein halbes Jahr auf ſeiten der Roten ge⸗ kämpft hat. Im„Krakauer Illuſtrierten Kurier“ veröffentlicht er aufſchlußreiche Einzelheiten über die Verhältniſſe in Rotſpanien. Die Internationa⸗ len Brigaden beſtünden zu drei Vierteln aus Sow⸗ jetruſſen. Sämtliche motoriſierten Abteilungen ſeien rein ſowjetruſſiſch. Außerdem kämen faſt ſämtliche „Offiziere“ aus der ſowjetruſſiſchen Armee. (Preſſe⸗Bild⸗Zentrale, Zander⸗M.) Die Kriegswende Ein Rückblick auf die Ereigniſſe vor 20 Jahren Von Generalleutnant a. D. v. Metzſch Wir nähern uns den Hochſommertagen, in denen ſich die Weltkriegsereigniſſe zum zwanzigſten Male jähren, durch welche die deutſche Weſtfront ins Wan⸗ ken kam. Denn nicht um einen Mißerfolg, nicht um den„ſchwarzen Tag“ handelt es ſich dabei. Noch weniger darf von einem Zuſammenbruch ge⸗ ſprochen werden. Alle dieſe Zuſpitzungen gehen an der Tatſache vorbei, daß ſich 1918 das ſtrategiſche Gleichgewicht im Weſten in der Zeitſpanne etwa eines Monats zwiſchen dem 15. Juli und dem 8. Au⸗ guſt langſam aber um ſo ſtetiger zuungunſten der deutſchen Kriegführung verſchob. Wir haben nicht die Abſicht, ein Klagelied anzu⸗ ſtimmen. Denn inzwiſchen iſt der deutſche Rekruten⸗ jahrgang 1918 wehrfähig und glücklicher Bürger eines wehrbewußten Staates geworden. Wir wollen auch nicht die Fehler, die da oder dort von der be⸗ troffenen deutſchen Front einſchließlich ihrer Füh⸗ rung gemacht worden ſind oder ſein ſollen, triumphie⸗ rend aufſpießen. Wir werden uns noch weniger auf die billige Formel zurückziehen, die deutſche Truppe habe verſagt. Vielleicht wollen wir die operative Kriegswende, die vor zwei Jahrzehnten ſchleichend herankam, mit Gedanken begleiten, die in die Zu⸗ kunft weiſen. Bereits im Mai 1918 begannen die Feindbund⸗ vorbereitungen zu dem franzöſiſchen Einbruch bei Soiſſons, der am 18. Juli erfolgte, nachdem ſich der deutſche Angriff in der Champagne feſtgelaufen hatte. Es folgte der deutſche Verzicht auf den geplan⸗ ten Angriff in Flandern, weil die Truppe zur Wie⸗ derherſtellung der Lage in der Gegend öſtlich Soiſſons nötiger gebraucht wurde, Es folgte die teilweiſe Zu⸗ rücknahme und Verkürzung der deutſchen Cham⸗ pagne⸗Front. Und es erſolgte ſchließlich am 8. Auguſt der franzöſiſch⸗engliſche Einbruch beider⸗ ſeits der Straße Amiens—St. Quentin, der keinen Zweifel darüber ließ, daß der Krieg ſich ſeinem Ende näherte, weil die Initiative endgültig zum Feinde übergegangen war. Das war im Rahmen des Frontkampfes das Entſcheidende. Gewiß kann man ſich den deutſchen Widerſtand nach dem Fehlſchlag der Offenſiwe bei Reims anders denken. Un vorſtellbar war aber ſeit dem 18. Juli geworden, daß der Krieg noch militäriſch zu gewinnen, das heißt durch Angriff der Enderfolg zu erzwingen war. Das Ziel konnte nur noch ſein, den Kampf anſtändig und aufrecht zu beenden. Dieſes Ziel iſt von der Nation als Ganzes be⸗ kanntlich nicht erreicht worden. Eine Hochflut von Literatur hat ſich darüber verbreitet. Vernichtende 2. Seite Nummer 304 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 6. Juli 1938 Urteile ſtehen ſchockweiſe in den Büchereien herum. Von wenigen geleſen. Von der Jugend beſonders dann nicht, wenn ſich Generäle öffentlich befehden. Das iſt immer das zuverläſſigſte Mittel, das kriegs⸗ geſchichtliche Intereſſe abzutöten. Aber leider geraten unter der dichten Wolke der Kreuz⸗und⸗Quer⸗Kritiken auch die einfachen großen Gedanken in den Schatten, deren wehrpolitiſch⸗er⸗ zieheriſche Pflege für die heranwachſende Genera ⸗ tion ſchlechterdings wichtiger iſt als faſt alles andere. Zu dieſen Gedanken gehört, daß die Wehrmacht der mitfühlenden, verſtehenden und hilfsbereiten Haltung der Nation um ſo mehr bedarf, je ſchwie⸗ riger die Aufgabe der Wehrmacht iſt. Im Welt⸗ kriege verliefen die Dinge genau umgekehrt! Zu dieſen Gedanken gehört weiter, daß die mil i⸗ tkäriſche Waffenentſcheidung auch im all⸗ umfaſſenden Kriege„das oberſte Geſetz des Krieges“ bleibt. Und zwar auch dann, wenn es ſich nicht mehr um den Sieg, ſondern nur noch um das ehrenhaſte Ende handeln kann. Drittens muß daher jedem Deutſchen, vor allem jedem Jungen, geläufig ſein, daß jede perſönliche, ſtoffliche oder ſeeliſch⸗geiſtige Kraft, die dem militä⸗ riſchen Inſtrument vorenthalten oder entzogen wird, bevor das Aeußerſte, Letzte verſucht worden iſt, um die Lage militäriſch zu wenden oder zu retten, fehl am anderen nichtmilitäriſchen Platze iſt. So wichtig es iſt, die wehrpolitiſche Gliederung des Volksganzen zu verwirklichen, daß jede Einzel⸗ kraft ſo einordnet, daß ſie ihren höchſten Kriegswert entfalten kann, ſo wahr bleibt dennoch, daß alle Kräfte außerhalb der Wehrmacht nie mehr als tragende Wehrkräfte ſein können, und daß die Wehrmacht ſelbſt das einzige ſchlagende Inſtru⸗ ment der Kriegführung iſt. In ihm müſſen ſich alſo die beſten der beſten Kriegskräfte zuſammenfinden. In der mobilen Wehrmacht muß der wehrpolttiſche Gedanke zum Ausdruck kommen, daß der Sieg nicht dem winkt, der die letzten Reſerven überhaupt, ſonern der zuletzt die beſſeren Reſerven hat! Dieſe entſcheidend wichtige Forderung wurde im Weltkriege um ſo weniger erfüllt, je länger er dauerte. Wihbei ganz unerörtert bleiben ſoll, inwie⸗ weit man ihr genügen konnte. In unzähligen Fällen wurde hoher Frontwert vermeidbarerweiſe weit ab⸗ ſeits der Front verbraucht. Die deutſchen Frontverhältniſſe der zweiten Welt⸗ kriegshälfte enthalten die Lehre, die qualitative Frontſtärke mit aller nur denkbaren Sorgfalt zu ſteigern. Mit„Auffüllen“ iſt gar nichts genützt. Allzuoft wurde damit nur geſchadet. Auf die Auf⸗ wertung der Front kommt alles an. Und zwar vor allem auch der Erd front! Der dreidimenſio⸗ nale Krieg, der zu dem in gewiſſem Sinne richtigen Begriff geführt hat: Alles iſt Front, ändert nichts an der Tatſache, daß trotzdem die letzte Entſcheidung an den eigentlichen Erdfronten fällt. Sie müſſen da⸗ her auf einer friedensplanmäßigeren Vorbereitung beruhen, als das im Weltkriege der Fall war. Polen will Seemacht werden Die Beſtrebungen der„See⸗ und Kolonialliga“ EP. Warſchan, 4. Juli. Aus Polen kommen neuerdings Meldungen, daß die polniſche Regierung feſt entſchloſſen iſt, ſich eine Stellung als bedeutende Seemacht zu ſchaffen. In ihren Beſtrebungen wird die polniſche Regie⸗ rung unterſtützt von der nach polniſchen Angaben etwa 800 000 Perſonen zählenden polniſchen„See⸗ und Kolonjalliga“. Dieſer Verband hat ſich die Schaffung einer ſtarken, wenn auch„nur rein defenſiven Kriegsflotte“ zum Ziel geſetzt. Die Liga hat bereits aus eigenen Mitteln das Unterſeeboot „Orzel“ gebaut und plant nun die Herſtellung einer Reihe ſehr ſchneller Torpedoboote. Der Verband beſchäftigt ſich ſerner mit der Frage der Gewinnung überſeeiſcher Kolonien. Die raſche Bevölkerungszunahme Polens und ſein Rohſtoffmangel— ſo wird feſtgeſtellt— forderten gebieteriſch Abhilfe, und dieſe könne am beſten durch die Gewinnung überſeeiſcher Gebiete geſchaffen wer⸗ den. Hierzu aber bedürfe es ebenfalls einer ſtarken Kriegs⸗ und Handelsflotte. England und ASA Bereinigung politiſcher Mißverſtändniſſe — London, 6. Juli. Der amerikaniſche Botſchafter Cannedy hatte nach ſeiner Rückkehr aus den Vereinigten Staaten geſtern eine längere Unterredung mit Miniſterpräſident Ghamberlain. Aus gutunterrichteter Quelle heißt es, daß dieſe Beſprechung die erſte einer längeren Reihe von Beſprechungen ſein werde, im der die geſamten engliſch⸗amerikaniſchen Beziehungen beſprochen wür⸗ den. Es beſtätigt ſich damit die Anſicht, daß Bot⸗ ſchafter Cannedy verſucht hat, verſchiedene Mißver⸗ ſtändniſſe zwiſchen der engliſchen und der amerika⸗ miſchen Regierung bei ſeinem kurzen Autenthalt in den Vereinigten Staaten aus der Welt zu ſchafſen, und daß die Unterhandlnungen ſich nicht auf das rein Wirtſchaftliche beſchränkten, wenn ſie auch als nächſten Gegenſtand die Förderung des vor⸗ geſehenen Handelswertrages haben, ſondern daß ſie ſich auch auf die politiſchen Beziehungen erſtrecken werden. Maſſenpertreibung aus Leningrad Die letzten Ausländer und 300 000 Einwohner ans Leningrad ausgewieſen anb Paris, 6. Juli. Der Vertreter des„Paris Midi“ in Riga berich⸗ tet, daß zur Zeit an der ſowjetruſſiſch⸗finniſchen Grenze in der Nähe von Leningrad ſehr umſang⸗ bpeiche Befeſtigungsarbeiten durchgeführt würden, an denen Tag und Nacht gearbeitet werde. Nicht nur ſeien die letzten Ausländer gezwungen worden, die ehemalige ruſſiſche Hauptſtadͤt zu verlaſſen und ſich nach Eſtland zu begeben, ſondern ſogar 300 000 Ein⸗ wohner von Leningrad ſelbſt hätten den Befehl er⸗ halten, ihre Heimatſtadt zu verlaſſen und ſich ins Innere des Landes zu begeben. Komponiſt ſah das 19. Jahrhundert Energiſche chineſiſche Erklärung: „Der letzte&. litzengraben ird verteidigt werden.., Die Chineſen künden Entſcheidungsſchlacht im Jangtſegebiet an— Die Japaner melden großen Luftſieg — Hankau, 6. Juli.(U..) Der Sprecher der chineſiſchen Regierung, Kuo⸗ mojo, der früher wegen ſeiner ſtark linksgerichteten politiſchen Haltung in Verbannung geſchickt worden war, gab der Preſſe gegenüber eine ſehr entſchloſſene Erklärung ab. „Tſchangkaiſchek wird noch den letzten Schützen⸗ graben verteidigen,“ ſagte er.„Wir wollen die Stärke der Japaner er⸗ ſchüttern und werden ſie dort angreifen, wo ſie am gefährlichſten ſind.“ Das Jangtſe⸗Gebiet würde bald die entſcheidende Schlacht des ganzen Feldzuges ſehen. Die demſchen Militärberater aus China abgereiſt dnb. Hankau, 5. Juli. Die deutſchen Militärberater haben am Diens⸗ tagvormittag Hankau verlaſſen und ſich nach Hong⸗ kong begeben. Die Abreiſe wurde von einem chineſiſchen Spre⸗ cher bekanntgegeben, der bei dieſer Gelegenheit der Tätigkeit der deutſchen Berater in China mit aner⸗ kennenden Worten gedachte. Er wies darauf hin, daß ſie auf eine mehr als fünffährige Tätigkeit Ein erſchütterndes und zugleich rührendes Bild vom fernöſtlichen Kriegsſchauplatz: Eine chineſiſche 1 5 hot auf der Flucht ihr Kleinſtes in einem Kornfeld zurücklaſſen müſſen. Nachrückende japa⸗ niſche Soldaten haben es gefunden und nehmen ſich ſeiner an. (Scherl⸗Bilderdienſt, Zander⸗Multiplex⸗K.) in China zurückblicken könnten. Sie ſeien auf Grund von Privatdienſtverträgen angeſtellt geweſen, von denen ſie die chineſiſche Regierung freiwillig entbun⸗ den habe. Der chineſiſche Sprecher ſchloß mit dem Hinweis, daß die deutſchen Militärberater ſich den Dank und die Anerkennung der chineſiſchen Regie⸗ rung für ihre Tätigkeit erworben hätten. Luftſchlacht über dem Fangtſetal — Schanghai, 6. Juli.(U..) Ueber eine große Luftſchlacht, die ſich im Jangtſe⸗ gebiet abgeſpielt hat, liegen von chineſiſcher und japaniſcher Seite Berichte vor, die ſich gegenſeitig an Kühnheit der Behauptungen überbieten. Nach der chineſiſchen Darſtellung hatten fünfzig japani⸗ ſche Flugzeuge Nantſchang, die Hauptſtadt Kiangſis, bombardiert, als ihnen chineſiſche Flugzeugſtaffeln begegneten, die aufgeſtiegen waren, um die auf dem Jangtſe liegenden japaniſchen Kriegsſchiffe und die an den Jangtſeufern operierenden japaniſchen Trup⸗ pen anzugreifen. In dem ſich entwickelnden ſchwe⸗ ren Luftkampf ſeien„viele“ japaniſche Flugzeuge ab⸗ geſchoſſen worden. Das von den japaniſchen Marinebehörden herausgegebene Kommuniqué geht in ſeinen Ver⸗ ſicherungen noch erheblich weiter und behauptet, von den fünfzig an der Luftſchlacht beteiligten chineſiſchen Flugzeugen ſeien nicht weniger als 45 abge⸗ ſchoſſen worden; weitere ſechs chineſiſche Ma⸗ ſchinen ſeien am Boden zerſtört worden. Die damit faſt völlig vernichtete chineſiſche Streitkraft dieſer Luftſchlacht habe ſo gut wie die geſamte erſte Linie der chineſiſchen Luftwaffe dargeſtellt; ſie ſei zu⸗ ſammengeſetzt geweſen aus Ein⸗ und Doppeldeckern ſowjetruſſiſcher Herkunft und aus engliſchen Gloſter⸗ Von den an dem Luftkampf Gladiator⸗Maſchinen. beteiligten japaniſchen Flugzeugen werde nur ein einziges vermißt. Beſorgniſſe in Schanghai — Schanghai, 6. Juli(U..) Die Japaner fürchten, daß die pätriotiſchen chine⸗ ſiſchen Organiſationen am 2. Jahrestag des Aus⸗ bruchs der Feindſeligkeiten zwiſchen Japan und Chi⸗ na verſuchen werden, eine Reihe von beſonderen Terroraktionen gegen Japaner und japanfreundliche Chineſen durchzuführen. Von Seiten der japaniſchen Beſatzungstruppen ſind umfangreiche Vorſichtsmaß⸗ regeln getroffen worden, um ſolche Anſchläge zu ver⸗ hindern. Generaloffenſive gegen Chamberlain: Ein„Altimatum“ der Arbeiterpartei die Oppoſition möchte Chamberlain in einer Luftrüſtungsdebatte zu Fall bringen dub. London, 6. Juli. Die heutige Londoner Oppoſitionspreſſe erweckt den Eindruck, als wollte die Oppoſition den Stand der britiſchen Luftrüſtung zu einem großangelegten Angriff auf Chamberlain ausnutzen. Füh⸗ rende Labour⸗Abgeordnete haben Chamberlain am Dienstag eine Denkſchrift überreicht, in der namens der Oppoſition eine Unterſuchung der Mangel in der britiſchen Luftaufrüſtung gefordert wird. Der marxiſtiſche „Daily Herald“, der dieſe Meldung in größter Aufmachung bringt, ſchreibt dazu, die Labvur⸗Party habe Chamberlain ein Ultimatum überreicht. Attlee habe eine ſoſortige Nachprüfung der ge⸗ ſamten Frage der Luftverteidigung gefordert. Das Blatt droht dann, daß die Labour ⸗Party, falls eine unparteiiſche Nachprüfung nicht zuſtande kom⸗ me, im nationalen Intereſſe es für notwendig er⸗ achten werde, ihr Beweismaterial der Oeffentlichkeit zugänglich zu machen.(1) Auf dem Flughafen von Radlett fand die Tauſe der erſten Serie der neuen Hapden⸗Bomber durch Luftfahrtminiſter Sir Kingsley Wood ſtatt. (Weltbild. Zonder⸗M.) Das Neichsinſtitut für Geſchichte und das Judenproblem: Das 19. Jahrhundert und das Judentum „Rothſchild, Heine, Marx— die orei Herrſcher Deutſchlands!“ anb. München, 6. Juli. Den Weg der Juden zur Macht in Deutſchland zeigte ein Vortrag Dr. Erich Botzenharts auf der Münchener Tagung des Reichsinſtituts für Ge⸗ ſchichte des neuen Deutſchland. Der Vortragende ſprach auf Grund einer ein⸗ gehenden wiſſenſchaftlichen Unterſuchung über den machtpolitiſchen Aufſtieg, den das Judentum von der Emanzipation bis zur Revolution von 1848 genom⸗ men hatte. Das Judentum blieb auf der ganzen Linie Sie⸗ ger, weil die großen Mächte der Zeit, die Ideologie, die Preſſe und das Geld auf ſeiner Seite ſtanden, und weil der völkiſche Gedanke nur anſatzweiſe vor⸗ handen war und nicht zum Durchbruch kam. Der Vortragende bezeichnete dann Rothſchild, Heine und Marx als die drei Typen jüdiſcher Herrſchaft in Deutſchland, die ſich als die eigentlichen Sieger im Kampf des Judentums um ſeine Vorherrſchaft auf drei Gebie⸗ ten herausgeſtellt haben, nämlich: der jüdiſchen Hoch⸗ finanz, dem fjüdiſchen Bolſchewismus und der füdi⸗ ſchen Journaille. 2 Anſchließend ſprach Dr. Karl Richard Ganzer über„Richard Wagner und das Juden tum“. Der Vortragende ging davon aus, daß Richard Wagners Stellungnahme zur Judenfrage nur im Zuſammenhang mit ſeiner Geſamtkritik am 19. Jahrhundert verſtändlich ſei. Der große deutſche von ſchweren Verfallskräften beöͤroht. Als der reinſte Ausdruck dieſer vielfältigen Verfallskräfte erſcheint Wagner das Judentum,„das üble Gewiſſen unſerer moder⸗ nen Ziviliſation“,„das paraſitiſche Dogma des Ver⸗ falls der Menſchheit“, wie er es nannte. Wieviele Juden gibt es? dnb. Berlin, 6. Juli. Die Zahl der Juden auf der Erde belief ſich nach einer Zuſammenſtellung des Statiſtiſchen Reichs⸗ amtes in„Wirtſchaft und Statiſtik“ um das Jahr 1937 auf etwa 16,8 Millionen. Die Berechnun⸗ gen gründen ſich dabei faſt nur auf die Zahl der Glaubensjuden, d. h. auf diejenigen Juden, die der moſaiſchen Religionsgemeinſchaft angehören. Sie bil⸗ den den Kern des Weltjudentums. Faſt zwei Drittel, nämlich 10 Millionen Juden, wohnen in Europa, faſt ein Drittel, fünf Millionen, in Amerika. Die euro⸗ päiſchen Juden leben hauptſächlich in den Städten der oſteuropäiſchen Grenzgebiete zwiſchen Oſtſee und Schwarzem Meer. In einem Viereck, das durch Leningrad, Riga, Wien und Roſtow a. Don ange⸗ grenzt wird, leben mehr als acht Millionen. Das ſind nahezu die Hälfte aller Juden. Beſonders ſtark miet Juden durſetzt ſind die Haupt⸗ und Groß⸗ ſtädte. Die judenreichſte Stadt aller Länder und Zei⸗ ten iſt heute das Groß Neuyork, das 2,5 Mil⸗ lionen oder 15 v. H. aller Juden der Welt beherbergt. In Paläſtina bilden die dort wohnenden rund 400 000 Juden ein Drittel der Geſamtbevölkerung. Die liberale„News Chronicle“ ſchreibt, daß die Labour⸗Party ihr„Beweismaterial“ aus den ver⸗ ſchiedenſten Quellen geſammelt habe. In Labour⸗ Kreiſen glaube man aber, daß man damit nicht gegen das Geſetz zur Beachtung von Staatsgeheimniſſen verſtoßen habe. Eine Ausſprache zwiſchen Chamber⸗ lain und Labour⸗Leuten ſei wahrſcheinlich⸗ Ebenſo ſcheint die Oppoſition die durch die Cham⸗ berlain⸗Rede in Kettering aktuell gewordene Agrar⸗ politik der Regierung zu einem weiteren Vorſtoß gegen dieſe ausnutzen zu wollen. Chamberlain hatte damals bekanntlich geſagt, daß England zur Zeit nicht mehr Lebensmittel anzubauen brauche. Das hatte konſervative Abgeordnete aus ländlichen Ge⸗ bieten bereits zu einem Proteſt bewogen. Jetzt mel⸗ den„Daily Mail“ und„Daily Expreß“, daß die Oppoſitionsliberalen eine Ausſprache über die Agrar⸗ politik Chamberlains herbeiführen wollen.„Daily Expreß“ zufolge ſeien beſonders die Regierungs⸗ liberalen über die Agrarpolitik des Premierminiſters beſtürzt. Die beiden Blätter fordern ſchließlich eine ſofortige wirkſame Agrarpolitik. Verjüngung des britiſchen Offizierkorps dub London, 6. Juli. „Dgily Telegraph“ will wiſſen, daß der Heeresrat in der nächſten Zeit neue wichtige Beſtimmungen zur Verjüngung des Offizierkorps der aktiven Armee er⸗ laſſen werde. Danach ſoll kein Offizier mit über 50 Jahren mehr zum Oberſt ernannt werden. Um den Weg zur Beförderung freizumachen, werde man eine größere Anzahl älterer Majore erſuchen, in den Ruheſtand zu treten unter gleichzeitiger Erhöhung ihrer Penſion von 300 auf 400 Pfund jährlich. Auch die Penſionen von Nichtſtaatsoffizieven ſollen erhöht werden. Die Dienſtzeit vom Leutnant zum Haupt⸗ mann ſoll auf acht Jahre verkürzt werden. Verbannung nach den Seychellen Die jüdiſchen Terroriſtenführer ſollen verbaunt werden — Jeruſalem, 5. Juli.(U..) Wie hier verlautet, beabſichtigen die britiſchen Mandatsbehörden die jüdiſchen Reviſioniſten⸗Führer, die von ihnen für die Hauptverantwortlichen bei den letzten jüdiſchen Ausſchreitungen gegen Araber ge⸗ halten werden, in die Verbannung zu ſchicken. Und zwar ſei vorgeſehen, ſie nach den Seychellen, einer einſamen Inſelgruppe im Indiſchen Ozean gegen⸗ über dem ehemaligen Deutſch⸗Oſtafrika zu deportie⸗ ren. Auf den Seychellen befinden ſich bereits ver⸗ ſchiedene arabiſche Scheichs und Terroriſtenführer, darunter der frühere Bürgermeiſter von Jeruſalem, die im Oktober vergangenen Jahres dorthin ver⸗ bannt wurden. Die Inſelgruppe, auf der ſich die neue britiſche Strafkolonie befindet, iſt 404 Quadrat⸗ kilometer groß und wird von etwa 28 000 Eingebore⸗ nen bewohnt. Die Stellungnahme der deutſchen Koloniſten — Jeruſalem, 6. Juli.(UP) In einer geheimen Sitzung der britiſchen Tei⸗ lungskommiſſion wurden geſtern die Bürgermeſſter der deutſchen Siedlungen in Paläſtina über ihre Stellungnahme zu den Teilungsplänen befragt. Wie man erfährt, haben die Bürgermeiſter dagegen pro⸗ teſtiert, daß dieſe Siedlungen in den vorgeſchlagenen jüdiſchen Staat eingegliedert werden ſollen. Belgiſche Gemeindewahlen am 9. Oktober. Die belgiſchen Gemeindewahlen, denen eine große poli⸗ tiſche Bedeutung beigemeſſen wird, ſind auf den 9. Oktober feſtgeſetzt worden. i Haupticheifflelter und derantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer Stellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortl Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: i. B. De. A. Win 1— Han. delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: i. B. C. W. Fennel.— Sport: W. Malle r. Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim, Schelftleitung in Berlin:; Or. G. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau, dweſtkorſo 60. 5 ten. Gerabe.— Sdasendung t,, el Rückporto.. Herausgeber, Drucker und 3 Neue Mannbeimer Zeitung 8 a 3 Für unverlangte Beiträge b Dr. Fritz Bode& Co. nnbeim, R 1,—6. Verantwortlich 112 Anzeigen und geſchäftlich⸗ i. VB. Gg. Kling, Mannheim. Zu Zei Preisliſte Nr. 9 gültig. 5 5 5 Ausgabe 4 Abend und 4 Mittag erſchelnen gleich⸗ teitig in der Ausgabe 5 3 Ausgabe A Mittag äber 10 500 Ausgabe A Abend Aber 9 500 Ausgabe B Aber 11000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Juni übet Ole Anzeigen der Mittwoch, 6. Juli 1938 Neue Mannheimer Zeitung Mittag ⸗Ausgabe Nummer 304 * Mannheim, 6. Juli. Karl Buck 60 Jahre alt Der beliebte Mannheimer Humoriſt Wenn man hört, daß Karl Buck, der ſich in weiten Kreiſen durch ſeine Vortragskunſt ungewöhn⸗ licher Beliebtheit erfreut, heute ſein 60. Lebensjahr vollendet, dann verſetzt man ſich unwillkürlich in die Jahre zurück, in denen ſchon ſein Vater als Volks⸗ ſänger Triumphe feierte. Dieſe Volkstümlichkeit hat ſich auf die beiden Söhne übertragen, von denen Ernſt, der ältere, im vorigen Jahre das Zeitliche geſegnet hat. Zum größten Leidweſen der vielen Tauſende, die ſich ſeit Jahrzehnten an der aufs feinſte abgeſtimmten Charakteriſierungskunſt des Brüderpaares ergötzten. Es iſt wohl nicht zu viel geſagt, wenn wir behaupten, daß Ernſt und Karl Buck ſelbſt von den beſten Berufskünſtlern nicht zu ſchlagen waren. Und es iſt ſicher, daß beide die glei⸗ chen Erfolge wie in ihrer Vaterſtadt errungen hät⸗ ten, wenn ſie als Humoriſten durch die Welt gezogen wären. Es mag Karl Buck nicht leicht gefallen ſein, zum erſten Male nach dem Tode ſeines Bruders allein aufzutreten. Aber als wir ihn im diesjährigen Fa⸗ ſching in der Feuerioſitzung im Habereckl wie⸗ der hörten, hatten wir das Empfinden, daß er nach wie vor bereit iſt, mit ſeinen packenden Vorträgen zu erfreuen. Und deshalb werden ſich heute ſeine un⸗ zähligen Freunde und Verehrer mit uns in dem herzlichen Wunſche vereinen, daß dem„Bucke Kurl⸗ chen“ die Rüſtigkeit, mit der er die Schwelle zum ſiebten Lebensjahrzehnt überſchreitet, noch recht lange erhalten bleiben möge, und in Verbindung damit der ihm angeborene urwüchſige Humor, der hoffent⸗ lich noch recht oft ſeine Zuhörer davon überzeugt, daß Menſchen, denen die Gabe verliehen iſt, durch ihre Kunſt die Alltagsſorgen vergeſſen zu machen, zu den beſonderen Glückskindern zählen. Sah. Geſunde Kinder- ein küchtiges Geſchlecht Man ſchreibt uns: Eine gute gleichbleibende Geſundheit iſt entſchei⸗ dend von den Einflüſſen im Kindesalter abhängig. Die in den letzten Jahren durchgeführten ſogenann⸗ ten Reihenunterſuchungen an Erwachſenen und Jugendlichen haben immer wieder gezeigt, daß von den Aerzten vielerlei körperliche Mängel und Krank⸗ heitsanlagen feſtgeſtellt wurden, die ſchon im Kin⸗ desalter als ſogenannte Frühſchäden hätten beſeitigt werden können, ohne erſt zu ſpäteren Krankheiten zu führen. Rechtzeitiges Vorbeugen iſt beſſer als Heilen!— Dieſe Erkenntnis war der Arbeitsgemein⸗ ſchaft der Berufskrankenkaſſen für Kaufmannsgehil⸗ fen und weibliche Angeſtellte Veranlaſſung zum wei⸗ teren Ausbau ihrer Geſundheitsführung. Nach einer neuen Vereinbarung mit dem Haupt⸗ amt für Volksgeſundheit der NS Da p werden noch in dieſem Jahre zunächſt die Jahrgänge 1930 und 1934 der Kinder der Verſicherten der beiden genann⸗ ten Berufskrankenkaſſen in Zuſammenarbeit mit den Aerzten des Amtes für Volksgeſundheit unte r⸗ ſucht, um ſolche, in dieſem Kindesalter noch über⸗ windbare Frühſchäden und Krankheitsanlagen ſeſt⸗ zuſtellen. Selbſtverſtändlich wird man ſich nicht mit der Feſtſtellung begnügen, ſondern in nachfolgender Geſundheitsvorſorge die unterſuchten Kinder im Bedarfsfalle ärztlich behandeln, die Eltern beraten und vor allen Dingen dann auch die betroffenen Kinder in die Kinderheime der Arbeitsgemein⸗ ſchaft der Berufskrankenkaſſen zu ſechswöchigen Kurgängen einweiſen. Auch dieſer Ausbau der Geſundheitsführung der Arbeitsgemeinſchaft der Berufskrankenkaſſen dient der Erſtarkung und Feſtigung der Geſundheit unſe⸗ rer Jugend. Noch in dieſem Jahre werden etwa 15.000 Kinder der ärztlichen Unterſuchung zugeführt und im Bedarfsfall in nachfolgende Behandlung ge⸗ nommen. Die Unterſuchungen ſind für die Mitglie⸗ der der Berufskrankenkaſſen koſtenlos. e Ehrenvolle Ernennung. Wie uns mitgeteilt wird, wurde der Leiter des Pathologiſchen Inſtituts am Städtiſchen Krankenhaus Mannheim und ao Pvo⸗ feſſor an der Univerſität Heidelberg, Dr. Osto Teutſchländer, zum korreſpondierenden Mitglied der Königlichen Geſellſchaft der Aerzte in Budapeſt ernannt. ine einzige umfaſſende Coldatenkameradſchaft Ein Aufruf des Kreisverbandes Mannheim im Ns. Reichskriegerbund Vom NeS⸗Reichskriegerbund(Kyffhäuſerbund), Kreisverband Mannheim, wird uns folgendes mitgeteilt: Der Führer und Reichskanzler hat angeordnet, daß der bisherige Deutſche Reichskriegerbund (Kyffhäuſerbund) e. V. als NS⸗Reichskrieger⸗ bund(Kyffhäuſerbund) die alleinige und umfaſſende Organiſation aller ehemaligen Soldaten und der neuen Wehrmacht ſowie der Reichswehr iſt. Der Führer und Reichskanzler hat zum Reichsführer des No⸗Reichskriegerbundes(Kyffhäuſerbund) den Ss⸗ Gruppenführer Generalmajor a. D. Reinhard er⸗ nannt. Mit Freude und Stolz begrüßen es die Sol⸗ daten der alten und neuen Wehrmacht, daß ſich der Führer und Oberſte Befehlshaber der Wehrmacht den NS⸗Reichskriegerbund unmittelbar unterſtellt hat. Es iſt der Wunſch und Wille des Führers, daß alle ehemaligen deutſchen Soldaten ſich im NS⸗ Reichskriegerbund zu einer einheitlichen und um⸗ faſſenden großen Soldatenkameradſchaft zuſam⸗ menſchließen. Die Frontſoldaten des Weltkrieges und die jungen aus dem Dienſt der nationalſozialiſtiſchen Wehrmacht ausgeſchiedenen Soldaten unter dem Symbol des Eiſernen Kreuzes und des Hakenkreuzes werden eine machtvolle Einheit bilden und ſomit Vater und Sohn ſoldatiſch und kameradſchaftlich nunmehr un⸗ lösbar miteinander verbunden ſein. Die Erfüllung der ſoldatiſchen und ſtaatspoliti⸗ ſchen Aufgaben als auch vor allem die Pflege der Regimentstraditionen ſowie die Aufrechterhaltung der Verbindung mit den Stammkruppenteilen in der neuen Wehrmacht iſt das weſentlichſte Ziel des NS⸗ Reichskriegerbundes. Neben den vaterländiſchen Aufgaben ſieht es der Bund als eine beſondere Pflicht an, durch ſeine in den anderthalb Jahrhun⸗ derten ſeines Beſtehens geſchaffenen und bewährten ſozialen und kameradſchaftlichen Ein⸗ richtungen den in Not befindlichen Kameraden, deren Angehörigen und Hinterbliebenen, insbeſon⸗ dere Altveteranen, Kriegsbeſchädigten, Krieger⸗ hinterbliebenen und bedürftigen Kriegsteilnehmern durch Teilnahme an den Unterſtützungseinrichtun⸗ gen und anderen ſozialen wirtſchaftlichen Einrich⸗ tungen zu helfen. Dieſe Einrichtungen werden fortan der Ge⸗ ſamtheit des im NS⸗Reichskriegerbund ge⸗ einten deutſchen Soldatentums zugute kommen. Es gibt im Soldatentum der alten und der neuen Wehrmacht nichts Trennendes mehr. Mit ehrlicher Begeiſterung folgen alle ehemaligen Soldaten in einmütigem Zuſammenſchluß dem Befehl des Füh⸗ rers. Sie ſtehen unverbrüchlich zuſammen in der Erfüllung der vaterländiſchen und ſoldatiſchen Pflich⸗ ten. Es werden damit alle ehemaligen Soldaten der alten und der neuen Wehrmacht ſowie alle Angehörigen der Regimentsvereini⸗ gungen und Waffenkameradſchaften aufge⸗ rufen, ſich dem NS⸗Reichskriegerbund(Kyff⸗ häuſerbund) anzuſchließen Anmeldungen können erfolgen bei den Führern der Kameradͤſchaften ſowie bei dem Kreisverband Mann⸗ heim(8 6, 43). ( ddddwwdwddGdddwdwdwww/ 6 ͤ ͤĩꝓVVdGGd/ãã é ↄéͤVꝓVVVꝓVVVꝓVVVbdVdVTVbPVbPbbPbVbPbPTPTPTPTPTPTPTGTGTGbéP': Achlung, Jugendherbergsausweiſe! Uns wird geſchrieben: Jetzt iſt es höchſte Zeit, daß die Ausweiſe für die Benützung der Jugendherbergen beantragt bzw. er⸗ neuert werden. Immer wieder imuſſen wir feſtſtellen, daß die Herbergsausweiſe in letzter Mi⸗ nute beſtellt werden. Es iſt unmöglich, all die vielen Anträge in kurzer Zeit zu erledigen. Viel Zeit und Aerger wird erſpart, wenn der Antrag rechtzeitig geſtellt wird. Die Ausweiſe werden in folgenden Stellen ausgeſtellt: Völkiſche Buchhandlung, P 4, 12; Drogerie Heitzmann, Mannheim⸗Käfertal, Kurze Mannheimer Straße; Drogerie Merkur, Mannheim, Gontardplatz; Drogerie Jean Schmidt, Mannheim⸗ Waldhof, Oppauer Straße. Ferner ſei darauf hingewieſen daß in der Ju⸗ gendherberge Mannheim ⸗Schnickenloch, Stadteil Lin⸗ denhof, das unentbehrliche Jugendherbergs⸗ verzeichnis zu 0,90 Mark zu erhalten iſt. Fer⸗ ner kann man dort auch den vorſchriftsmäßigen Schlafſack mit Beutel kaufen. Zwangsläufig muß jeder Herbergsbenützer einen Schlafſack haben. Be⸗ ſitzt er keinen eigenen, dann muß er ſich einen in der Jugendherberge gegen Entgelt leihen. Bei mehrmali⸗ gem Uebernachten kann man ſich für die Leihgebühr einen Schlafſack als eigen erwerben. * Freiquartiere für die ſteiriſchen Sänger benötigt. Am Montag, dem 11. Juli, kommen 150 Sänger und Sängerinnen aus Leoben (Steiermark) zu uns nach Mannheim. Wer ein Fveiquartier im Zentrum der Stadt ſtellen kann für zwei Uebernachtungen, der melde dies umgehend an den Sängerkreisführer Karl Hügel, Mannheim, Qu 1, 56. Telefoniſch zu errei⸗ chen unter der Rufnummer 23 020. uin Die Sommerſchlußverkäufe beginnen am 25. Juli. Am 25. Juli beginnen die Sommerſchlußver⸗ käufe für 1938. Sie ſind zur Räumung der Läger von modeempfindlichen Waren beſtimmt. Die Liſte derjenigen Waren des Textilfachgebietes, die Mode⸗ ſchwankungen wenig oder gar nicht ausgeſeßt und daher auch in dieſem Halbjahr wieder von den Schluß⸗ verkäufen ausgenommen ſind, wird in einer ſoeben im Deutſchen Reichsanzeiger und Preußiſchen Staatsanzeiger veröffentlichten Anordung des Reichswirrtſchaftsminiſters bekannt gegeben. eee eee Mit Ko zum Tag der deutschen Kunst“ Eine Fahrt nach München wird jedem ein großes Erlebnis ſein Wer im vergangenen Jahr Gelegenheit hatte, in München den Tag der Deutſchen Kunſt mitzuerleben, dam von dieſer Reiſe mit einem Erlebnis zurück, das in der Erinnerung immer und immer wieder als etwas Großes und Unvergängliches auftauchen wird. Was deutſche Künſtler hier geſchaffen haben, iſt ſo ganz der Ausdruck deutſchen Empfindens, deut⸗ ſchen Glaubens, deutſchen Wollens durch die Jahrhun⸗ derte. Auch in dieſem Jahre wird der Tag der Deutſchen Kunſt in München zu einem ebenſo über⸗ wältigenden Erlebnis werden wie im vergangenen 55 Wiederum wird es der gewaltige Feſtzug„2000 Jahre deutſche Kultur“ ſein, der die Hunderttauſende in das Werden des deutſchen Volkes mit zwingender Ueberzeugung einführt. Dieſen Feſtzug werden die Teilnehmer der diesjährigen München⸗Fahrt am größten Platze Münchens, nämlich am Königlichen Platz, beſichtigen. Das einzig in Deutſchland daſtehende Künſtlerfeſt werden die Sonderzug ⸗Teilnehmer ebenfalls be⸗ ſuchen. Dieſes Feſt iſt ein Reigen von Licht, Farben, Koſtümen und Geſtalten. Aus dem Geſamtprogramm geben wir nachſtehend einige Hinweiſe: Am Abend des neunten Juli finden in allen Theatern Münchens Feſtaufführungen ſtatt. Außerdem auf freien Plätzen Choraufführungen (Regensburger Domſpatzen vor der Feldherrnhalle) und Lieddarbietungen. Außerdem um 21 Uhr eine Feſtbeleuchtung der Stadt der deutſchen Kunſt. Feſt⸗ konzerte deutſcher Orcheſter mit freiem Zutritt für alle Volksgenoſſen werden dargeboten. Am Sonntag, dem 10. Juli, iſt um 11 Uhr die feierliche Eröffnung der„Großen Deutſchen Kunſtausſtellung 1938“. Um 15.30 Uhr folgt dann der Feſtzug„2000 Jahre deutſche altur“ Am Sonntagabend finden wiederum Feſtaufführun⸗ gen in den Münchener Theatern, Feſtbeleuchtung der Stadt der Deutſchen Kunſt ſowie die Feſtnacht der Künſtler und„München, ein Künſtlerhof“ ſtatt. Die NS⸗Gemeinſchaft„Kraft durch Freude“ führt einen Sonderzug, der in der Nacht vom Z. zum 9. Juli abfährt und ab München am 11. Juli nachmittags die Rückfahrt antritt. Es iſt ſomit allen Sonderzugsteilnehmern aus⸗ reichend Gelegenheit geboten, das Programm bis zur letzten Stunde auszukoſten. Kleiner Knigge für den Schriflverkehr Dieſer Tage wurde im Reichsſteuerblatt die„Dienſtordnung für die Oberfinanzpräſiden⸗ ten“ veröffentlicht, in der ſich auch ein beſonderer Paragraph mit dem Schriftverkehr im allgemeinen befaßt. Nun zählt ja das Reichsſteuerblatt nicht gerade zu den unterhaltſamen Zeitſchriften, deren Erſcheinen an einem beſtimmten Wochentag an den Zeitungsſtänden beſonders bekanntgegeben wird zur Freude eines großen, auf alle Volksſchichten ſich erſtreckenden Leſerkreiſes. Im Gegenteil. Der Abſchnitt über den allgemeinen Schriftverkehr aber dürfte auch bei dieſem Leſerkreis allgemeinen Bei⸗ falls ſicher ſein. Wenn es dort heißt:„Alle Schriftſtücke müſſen kurz und in einer dem Volksgenoſſen verſtändlichen Sprache abgefaßt ſein“, ſo würde das mit Genug⸗ tuung und einem„Hach, ich habe es immer geſagt, das Beamtendeutſch...!“ begrüßt werden. Nun ſoll hier beileibe nichts gegen die Bemühungen zur Verbeſſerung des Behördendeutſches geſagt werden. Bemühungen, die übrigens ſchon ſeit einigen Jah⸗ ren recht häufig und mit Erfolg in Verwaltungs⸗ anordnungen niedergelegt ſind und denen die Dienſt⸗ ſtellen der NSDAP. mit Beſtimmungen über die Vermeidung von Höflichkeitsſchnörkeln und derglei⸗ chen einen wertvollen Auftrieb gegeben haben. Nur ſcheint es uns von Bedeutung, daß der Paragrapk der genannten Dienſtordnung mit„Schriftverkehr im allgemeinen“ überſchrieben iſt. Sehen wir uns einen Briefwechſel zwiſchen Behörde und Volks⸗ genoſſen an, Hand aufs Herz, wer drückt ſich da oft ver⸗ ſchraubter und umſtändlicher aus? Wer wirft da mit unverſtändlichen und irrtümlich für das geſchmähte Behördendeutſch gehaltenen Ausdrücken mehr um ſich, von erſetzbaren Fremdwörtern ganz abgeſehen. Wer läßt da ſeinen Empfindungen freien Lauf— eine verſtändliche Regung des menſchlichen Gemüts, die aber dem ſachlichen Abfaſſen eines ſochen Schrift⸗ ſtücks durchaus feindlich iſt— wer„fordert“ und „verlangt“, wo bei der zweifelhaften Gründung des eigenen Standpunkts das höfliche„bitten“ eher am Platze wäre? Und wer„beehrt ſich ganz ergebenſt“, wenn er in unſicheren Fällen den Empfänger zu ir⸗ gendeiner Genehmigung breitſchlagen will? Gewiß, wir ſind keine Gelehrten und in den Bezeichnungen der Geſetze nicht ſo ſattelfeſt, wie wir es mit Fug und Recht von der zuſtändigen Behörde verlangen dürfen; wir ſchreiben, wie uns der Schnabel gewach⸗ ſen iſt, und das von uns Geſchriebene iſt uns ſelbſt auch durchaus klar und einleuchtend. Das aber— und dieſes Unterſchiedes ſei man ſich bewußt!— heißt noch nicht, daß das Schreiben„in einer dem Volks⸗ genoſſen verſtändlichen Sprache“ abgefaßt iſt. Wer weiß, ob es in ſeiner Weitſchweifigkeit nicht ſchon dem eigenen Bruder, dem Nachbarn völlig unver⸗ ſtändlich ſein würde(man wage einmal den Ver⸗ ſuch!)—„Ueberflüſſige Einleitungen ſind zu ver⸗ meiden. Es muß, nachdem links ausgerückt der Sach⸗ betreff angegeben iſt, ſofort mit dem Kern der Sache begonnen werden. Der Sachbetreff(d. i. Angabe der Angelegenheit, die in dem Schreiben behandelt wird) muß kurz und bündig ſein“. Nicht nur für die Finanzbehörden iſt die Beachtung dieſer Grundſätze von Wert. Da wir uns aber nicht ſelbſt der gerügten Weitſchweifigkeit ſchuldig machen wollen, ſei es mit dieſem allgemeinen Hinweis getan! Belrug und verſuchte Abtreibung Ein Jahr Gefängnis— die Quittung Die 1908 in Mannheim geborene Luiſe Bitzer, die bereits wegen Abtreibung vorbeſtraft iſt, war vor dem Schöffengericht des Betrugs und der ver⸗ ſuchten Abtreibung angeklagt. Das Gericht ver⸗ urteilte die Angeklagte zu einem Jahr Ge⸗ fängnis und erkannte wegen der ehrloſen Geſin⸗ nung auf drei Jahre Ehrverluſt. Bei dem nächſten Rückfall muß die Angeklagte mit einer Zuchthaus⸗ ſtrafe rechnen. 5 f Aufruf! Au alle Kraftfahrzengbeſitzer von Mannheim und Umgebung! Am Sonntag, dem 10. Juli, führt das Mann⸗ heimer NS, gemeinſam mit dem DDA, Orts⸗ gruppe Mannheim, die diesjährige Schwerkriegs⸗ beſchädigtenfahrt durch. Dieſe Fahrt ſoll den Kriegsbeſchädigten wiederum einen Tag der Freude in heimatlicher Natur und des kameradſchaftlichen Beiſammenſeins ermöglichen und ihnen erneuter Beweis daſür ſein, daß die All⸗ gemeinheit ihrer ſtets dankbar gedenkt. Da die bereits gemeldeten Fahrzeuge bei weitem nicht ausreichen, um die von der NSKO gemelde⸗ ten 1100 Schwerkriegsbeſchädigten befördern zu kön⸗ nen, richten wir an alle Kraftfahrzeugbeſitzer von Mannheim und Umgebung die Bitte, ſich mit ihrem Fahrzeug für dieſe einmal im Jahr ſtattfindende Fahrt zur Verfügung zu ſtellen. Die Fahrt führt über Neuſtadt nach Kaiſerslautern und zurück über die Autobahn nach Mannheim⸗Meßplatz. Geſamt⸗ kilometer 130. Um die Fahrzeuge für den gedachten Zweck reſtlos einſetzen zu können, bitten wir, Familienangehörige zur Fahrt nicht mitzubringen. Kraftfahrer, ſtellt euch mit euren Fahrzeugen zur Verfügung und helft dadurch, unſeren ſchwerkriegs⸗ beſchädigten Volksgenoſſen einen kleinen Teil unſerer großen Dankesſchuld abzutragen. Fahrzeugmeldungen nehmen entgegen: National⸗ ſozialiſtiſches Kraftfahr⸗Korps(NS), Motor⸗ ſtaffel IM 153, Mannheim, L 13, 9, Ruf 12514, und „Der Deutſche Automobil⸗Club“(DDC) e.., Ortsgruppe Mannheim, Friedrichsplatz 3, Ruf 43673. Kaiſer, NSgK⸗Staffelführer. ut raſlerf— 8 Jul Jelaunr, Rasierklinge Seto aße 1 Stück 9 Pfg. 10 Stück 90 Pfg. Sandhofer Not zen Eine Gartenſchau wurde von der Klein⸗ gärtnerſchaft Sandhofen veranſtaltet. 222 Gärten iſt die Kleingartenanlage„Weide“ groß. Es war ſchon eine rieſige Arbeit, die die Prüfer, Fach⸗ berater Wolf und Kulla aus Mannheim und Garten⸗ freund Jakob Wernz, zu bewältigen hatten. Bewertet wurde nach folgenden Geſichtspunkten. 1. Einteilung, 2. Sauberkeit, 3. Obſt und Gemüſe, 4. Blumen. Mit großer Umſicht und größter Genauigkeit taten die Prüfer ihre Arbeit. Das Geſamtbild war recht gut und es zeigte ſich, daß die Kleingärtnerſchaft unter Führung von Vereinsführer Pg. L. Sponagel in den letzten Jahren tüchtig vorwärtsgekommen iſt. Neben der Gartenſchau fand auch das Gartenfeſt in der Kleingarten⸗Daueranlage„Weide“ ſtarkes Intereſſe. Sandhofens letzter alter Soldat wurde 91 Jahre alt. Es iſt Altveteran Georg Winkler. Im 70er Krieg beteiligte er ſich an der Belagerung von Straßburg, den Schlachten bei Wörth, Royon, Nuits, Dijon und Belfort. Der Hochbetagte war bis vor kurzem noch auf dem Acker tätig. Das ſilberne Hochzeitsfeſt feierten die Eheleute Georg Kraus und Ehefrau Katharina geb. Gärtner. en Neue Sonderbriefmarken. Die Deutſche Reichspoſt gibt zum 8. Juli 1938, an dem ſich der Geburtstag des Grafen Zeppelin zum 100. Male jährt, Luftpoſtmarken zu 25 Pf.— Bild des Grafen in der offenen Gondel eines alten Zeppe⸗ lin⸗Luftſchiffes— und zu 50 Pf.— Abbildung des Gondelteils des neueſten Luftſchiſfs— in Stahlſtich auf Papier ohne Waſſerzeichen heraus, entworfen vom Berliner Graphiker von Axter⸗Heudtlaß. Ruch die Kinderlandverſchichung lörderſt du mit Deinem mitgliedsbeitrag ur 189. Was hören wir? Donnerstag, 7. Juli Reichsſender Stuttgart .30: Frühkonzert.—.00: Gymnaſtik.—.30: Morgen⸗ muſik.— 10.00: Volksliedſingen.— 11.30: Volksmuſik und Bauernkalender.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.15: Fort⸗ ſetzung des Mittagskonzerts.— 14.00: Zur Unterhaltung. — 16.00: Nachmittagskonzert.— 17.00: Zum Fün'⸗Uhr⸗Tee. — 18.00: Eröffnung des Schwäbiſchen Liederfeſtes durch die Hitler⸗Jugend.— 18.30: Griff ins Heute.— 19.15: Da ſtreiten ſich die Leut“ herum.— 20.15: Unſer ſingendes, klingendes Frankfurt.— 22.30: Volks⸗ und Unterhaltungs⸗ muſik.— 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender .90: Frühkonzert.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſik zum Mittag.— 14.00: Eine kleine Melodie. 14.15: Muſtkaliſche Kurzweil.— 15.15: Hausmuſik einſt und jetzt.— 15.40: Kinderland iſt ein beſonderes Land.— 16.00: Muſik.— 18.00: Luis Trenker lieſt aus„Sperrfort Rocca Alta“. 18.25: Lieder für eine Altſtimme.— 19.10: Und jetzt iſt Feierobend.— 20.10:„Die luſtigen Weiher von Windſor“.— 22.30: Eine kleine Nacht muſit. — 18. Nachtmusik.— 24.00: Nachtmuſik.—.06: Nocht⸗ muſik. 5 vo rtalſperre). 4. Seite/ Nummer 304 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Vorbilder im Leiſtungskampf Drei badiſche Beteiebe erhalten das Leiſtungsabzeichen für vorbildliche Berufserziehung NSG Karlsruhe, 6. Juli. Im Auftrag des Gauobmanns der Deutſchen Ar⸗ beitsfront, Pg. Dr. Roth, wird in den nächſten Ta⸗ gen Pg. Welſch, der Leiter des Amtes für Berufs⸗ erziehung und Betriebsführung bei der Gauwaltung der DA, drei badiſchen Betrieben das Leiſtungs⸗ abzeichen für vorbildliche Berufserziehung verleihen. Am 6. Juli erhält es die Firma Mathias Bäuerle G. m. b. H. in St. Georgen, am 12. Juli das Reichsbahn ausbeſſerungswerk Schwet⸗ lick auf Ludwig zingen und am 13. Juli das Reichsbahnaus⸗ beſſerungswerk Karlsruhe. Der Beſitz dieſes Leiſtungsabzeichens ſtellt für die genannten Betriebe einen ausgezeichneten Start zum neuen Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe dar, wird doch der Beſitz der vier von Dr. Ley geſtifteten Leiſtungsabzeichen bei der Ausleſe der Muſterbetriebe mit berückſichtigt. Allerdings kann ein Betrieb auch Muſterbetrieb werden, ohne dieſe Auszeichnungen zu beſitzen, deren Verleihung übrigens nicht termin⸗ gebunden iſt wie die des Gaudiploms oder die An⸗ erkennung als NS⸗Muſterbetrieb. shafen Die Reichsfrauenführerin ſpricht beim Kreisappell der Oſtpfalzkreiſe in Ludwigshafen Wie wir ſoeben erfahren, wird an dem großen Appell der Oſtpfalzkreiſe des Gaues Saarpfalz vom 15. /bis 17. Juli 1938 in Ludwigshafen a. Rh. auch die Reichsfrauenführerin, Frau Scholtz⸗Klintk teilneh⸗ men. Sie ſpricht am Sonntagvormittag um 11 Uhr im großen Saale des JG⸗Feierabendhauſes bei der Verpflichtung der NS⸗Schweſtern des Gaues Saar⸗ pfalz. Ludwigshafener Gerichtsſaal: A ler Stammgaſt auf der Anklagebank Der 30 Jahre alte ledige Max Gnauſch befand ſich einige Zeit im Ludwigshafener Krankenhaus, wo er das Zimmer mit einem Unteroffizier teilte. Dieſem hatte eines Tages eine Schweſter ihre Ar m⸗ bandußhr geliehen, die Gnauſch ſich aneignete. Er leugnete den Diebſtahl und beſchuldigte im Verlaufe der Unterſuchung ſogar einen anderen, die Uhr ge⸗ ſtohlen zu haben. Auch ſonſt ſpielte der Angeklagte eine merkwürdige Rolle. Er gab ſich als alter Kämpfer der Partei aus und renommierte mit ſeinen Bekanntſchaften. Dabei iſt er nicht weniger als zwölfmal vorbeſtraft wegen Bettelns und Eigen⸗ tumsvergehens. Im übrigen maßte er ſich auch das Amt eines Beamten der Geheimen Staatspolizei an ung führte als ſolcher ein Telephongeſpräch. In den Verhandlungen vor dem Ludwigshafener Amts⸗ gericht behauptete Gnauſch, er habe die Uhr nur aus Scherz entwendet. Das Gericht war jedoch von ſei⸗ ner Schuld überzeugt und verurteilte ihn zu einer Gefängnisſtrafe von ſie ben Monaten ünd zwei Wochen. Von der ſeit März d. J. verbüß⸗ ten Unterſuchungshaft wurde ihm wegen ſeines fre⸗ chen Verhaltens nur ein Monat angerechnet. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Hindenburgpark: 16 bis 18 und 20.15 bis 22.30 Uhr Konzerte des Saarpſfolz⸗Orcheſters, Sternkaffee im Hindenburgpark: Tanz. Pfalzbau⸗Kafſeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaſſee Vaterland: Konzert und Tanz. Bayeriſcher Hieſl: Konzert und Tanz. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Gehffnet 15 bis 20 Uhr. Köln⸗Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrt: Täglich Abfahrten. Heimatmuſeum: Sonderausſtellung„Ludwigshafen ſtellt ſich vor“. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzban:„Kleiner Mann ganz groß“.— Union⸗Theater:„Der Kurier des Zoren“.— Atlantik: „Lockenköpfchen“. Palaſt⸗Lichtſpiele:„Muſik für dich“. Ufa⸗Rheingold:„Immer, wenn ich glücklich bin“.— Alhambra Mundenheim:„Das letzte Sklavenſchiff“. Aus Baden Die Eierhandgranate in der Hoſentaſche Schrecklicher Unfall einer Arbeiterin. * Karlsruhe, 5. Juli. In der Lumpenſortie⸗ rungsanſtalt Findeiſen und Weber fand eine 19jäh⸗ rige Arbeiterin aus Mörſch in der Taſche einer alten Hoſe eine Eierhandgranate. Das ahnungs⸗ loſe Mädchen wollte das„Ding“ wegwerfen. Im ſelben Augenblick explodierte die Handgranate und riß der Arbeiterin die Hand weg. Auch wurde ſie durch Splitter am Hals verletzt. Die alte Hoſe war mit einem in Ballen gepreßten Transport Lumpen aus Mainz gekommen. Das Unglück, das unabſehbare Folgen hätte haben können, iſt auf den verantwortungsloſen Leichtſinn desjenigen zurückzu⸗ führen, der die Handgranate offenbar loswerden wollte und ſie deshalb in die Taſche der für den Lumpenſammler beſtimmten alten Hoſe ſteckte. :: Neckarhauſen, 2. Juli. Das Feſt der golde⸗ nen Hochzeit feierten am Dienstag die Eheleute Sebaſtian Hauck und Barbara, geb. Hilbert. U Schriesheim a. d.., 5. Juli. Maurermeiſter Johann Ries feierte bei beſter Geſundheit ſeinen 75. Geburtstag. L. Leimen, 3. Juli. Als einer der älteſten Ein⸗ wohner ſtarb hier im Alter von 84 Jahren Martin Ziegler einen Tag nach ſeinem Geburtstag. Der Verſtorbene war über 50 Jahre bei der Hauptver⸗ waltung der Portland⸗Zementwerke Heidelberg tätig. Weinheim, 5. Juli. Gegen 15.30 Uhr ſtreiften ſich an der Einmündung Inſtitut⸗ und Hauptſtraße zwei in entgegengeſetzter Richtung fahrende Ra dͤ⸗ fahrer. Einer derſelben wurde gegen einen dort ſtehenden Perſonenkraftwagen geſchleu⸗ dert, wobei er Verletzungen an der Bruſt und an beiden Beinen davontrug. Der Wagen und die Fahrräder wurden beſchädigt. Die Schuld trifft Holzapfel, weil er auf der linken Seite und in gro⸗ ßer Geſchwindigkeit fuhr. I. Wiesloch, 3. Juli. Unter großer Beteiligung wurde der verſtorbene Hauptlehrer Michael Flühr zur letzten Ruhe beſtattet. ene. Verzauberte Lichtenthaler Allee Märchenhaft ſchöne Allee-Beleuchtung in Baden-Baden [Eigener Bericht der NM 3) iwr. Baden-Baden, 6. Juli. Mit ihrem Lichtfeſt am Sonntag, der erſten Allee⸗ und Oos⸗ Beleuchtung in dieſem Jahre, hatte die Bäder⸗ und Kurverwal⸗ tung wirklich Glück gehabt. Schwarzdunkle Wetter⸗ wolken, aus denen hin und wieder ein Blitz zuckte, gab die Kuliſſe zu der verzauberten Lichtentaler Allee ab. Donnergrollen vermiſchte ſich mit den Klängen der vier Muſikkapellen, die in der Lichten⸗ taler Allee und im Kurgarten konzertierten, und mit dem Geſang des Mäunergeſangvereins„Konkordia“. Aber das Wetter hatte Einſicht genug, die mit künſtleriſchem Geſchmack durchgeführte Allee⸗Beleuch⸗ künng icht wieder verregnen zu laſſen wie das Prachtfeuerwerk am Pfingſtſountagabend und die verſchiedenen Gartenfeſte. Der Kurgarken war in Rot und Gelb gehalten, eine Feuerbahn aus roten Lampions zog ſich in der Mitte der Kurhaus⸗ wieſe hin; große rote Glaskugeln ſtanden in den vier Ecken der Wieſe inmitten eines Kreiſes aus gelben Windlichtchen. Der Zugang zum Kurgar⸗ ten war in einen herrlichen roten Säulengang verwandelt. Die Lichtentaler Allee wies diesmal drei beſondere Anziehungspunkte auf: den Spring⸗ brunnen, deſſen aufſteigende und niederfallende NSDAp-Nifleilungen Partstamitiichen Bekanntmachungen ennommen Ortsgruppen der NS DAN Waſſerturm. 8. 7. 20.15 Uhr, Dienſtappell der Politiſchen Leiter, Politiſchen⸗Leiter⸗Anwärter, NSV⸗ Walter und DAcß⸗Obmänner in der Rennwieſen⸗Gaſtſtätte. Anzug: Dienſtanzug, Nichtuniſormierte mit Armbinde. Neckarau⸗Süd. Am 8.., 20.15 Uhr, findet im Vereins⸗ haus Volkschor ein Dienſtappell ſtatt. Es haben daran teil⸗ zunehmen die Politiſchen Leiter, Politiſchen⸗Leiter⸗Anwärter ſowie die Walter der Dä und NS V. Dienſtanzug. Neckarau⸗Nord. Am 8.., 20.30 Uhr, findet im Gaſt⸗ haus„Zur Krone“ ein Dienſtappell ſtatt. An demſelben haben teilzunehmen ſämtliche Amtszellen⸗ und Blockleiter ſowie die Zellen⸗ und Blockobmänner der Düß und Zellen⸗ und Blockwalter der NS, ferner ſämtliche Betriebsob⸗ männer. Dienſtanzug, Zivil mit Armbinde. Jungbuſch. Am 7.., 20 Uhr, findet in der Liedertaſel, K 2. 31, ein Konzert ſtatt. Sämtliche Partei⸗ und Volks⸗ genoſſen ſind zu demſelben eingeladen. Eintritt frei. Plankenhof. Am 8. 7. 20.15 Uhr, Antreten ſämtlicher Politiſchen Leiter. Politiſchen⸗Leiter⸗Anwärter ſowie Walter und Warte der DAff und der RSV in tadelloſer Uniform zum Dienſtapyell am Lameyhaus, R 7. Horſt⸗Weſſel⸗Platz. 8. 7, 20.15 Bootshaus der„Amjeitia“. Zu erſcheinen haben ſämtliche Politiſchen Leiter, Walter und Warte. Uniſorm, Zivil mit Armbinde. Neuoſtheim, 8. 7, 20 Uhr, Lichtbildervortrag im Schlacht⸗ hofreſtaurant. Alle Parteigenoſſen müſſen erſcheinen. Feudenheim⸗Oſt. Am 8.., 20 80 Uhr, auf dem Markt⸗ platz, Dienſtappell für ſämtliche Politiſchen Leiter ſowie für die Walter und Warte der Gliederungen. Ilvesheim. Am 8.., 20,0 Uhr, im Gaſthaus„Zum Schiff“, Dienſtappell für Politiſche Leiter, Walter und Warte der Gliederungen 5 Ilvesheim. Dienſtſtunden des Ortsgruppenleiterss, die unbedingt einzuhalten ſind: dienstoas und freitags von 20 bis 22 Uhr. Die Dienſträume der Partei, Daß und NS befinden ſich jetzt Schloßſtraße 120. 5 5 Motorgefolgſchaſt 2/171, Oſtſtadt⸗Neuoſtheim Am 6. 7. Schar 1 und 2, um 1850 Uhr, Sport auf dem Planetariums⸗ platz. Schar 3, um 19.40 Uhr, Gabelsbergerplatz zum tech⸗ niſchen Dienſt. Motorgefolgſchaft 6/171, Luzenberg. Die tritt am 6.., 20 Uhr, folgſchaftsdienſt on. Geſolgſchaft NS⸗Frauenſchaft Rheintor. 6. 7. zwiſchen 11 und 12 Uhr, Markeaus⸗ gabe bei Frau N G 6, 12. 25 Humboldt. Die Singſtunden fallen vorerſt aus.— Am 6. 7½% 20 Uhr, holen die Frauen ihre beſtellten Nadeln in der Aſphornſtraße 17 ab. 5. Neckarſtadt⸗Oſt. 6.., pünktlich 13 Uhr, treſſen ſich die gemeldeten Frauen zum Ausflug an der Hauptfeue wache. Bismarckplatz. Die Frauen, die am Ausflug teilnehmen, treſſen ſich am 6. 7. um 12.25 Uhr am Hauptbahnhof(Haupt⸗ * Uhr, Dienſtappell im Anordnung vor der Luzenbergſchule zum Ge⸗ Waſſer alle ſechs Sekunden in eine andere Farbe ge⸗ taucht waren. Dann die angeſtrahlten Gruppen der wie verzaubert in den Himmel ragenden Allee⸗ Bäume und ſchließlich die Oos, über deren Waſſer vier lange, lange Reihen roter Lampions im Winde ſchaukelten. Die Allee⸗Wieſe ſelbſt war von grünen Windlichtchen und Ballons eingefaßt und dazwiſchen gab es verſchiedene bizarre Farbengebilde mit Wind⸗ lichtchen und Ballons. Die kleinen Birken an den Wegen, unter denen faſt noch im Winter die erſten Krokuſſe ſprießen, waren mit buntfarbenen Lam⸗ pions behangen und ſahen allerliebſt aus. Ueber der Lichtentaler Allee war ein Füllhorn farbentrun⸗ kener Lichteffekte ausgeſchüttet worden, das die vie⸗ len Menſchen, die durch ſie hindurchgingen, ver⸗ zauberte und ſte für einige Stunden in das Märchen⸗ reich entführte. .. Walldorf, 3. Juli. Die NS⸗Frauenſchaft ver⸗ anſtaltete dieſer Tage hier ein Sommerfeſt, bei dem u. a. mitwirkten: das von Frau Irma von Dry⸗ galſki geleitete Kaſperletheater, die hieſige Kapelle Wolf, der Handharmonikaklub Wiesloch, die Heidel⸗ berger Jungmädelgruppe und die Geſchwiſter Ballio⸗ Heidelberg. Die Veranſtaltung war ſehr gut beſucht. Noch gut abgelaufen! Einſtürzende Holzbrücke reißt acht Mädchen mit in die Tiefe * Bad Kreuznach, 7. Juli. Als im benachbarten Neubamberg eine Gruppe junger Mädchen bei der Rückkehr aus dem Wald in der Nähe des Dorfes eine Holzbrücke über den Appelbach überſchritten, ſtürzte plötzlich die Brücke ein und riß acht Mädchen mit in die Tiefe. Glück⸗ licherweiſe kamen die Mädchen mit einem unfrei⸗ willigen Bad und leichteren Verletzungen davon. Allerlei aus Viernheim UI Viernheim, 5. Juli. Heſſens zweilgrößte Land⸗ gemeinde, Viernheim, iſt nicht nur für ſeinen Tabak⸗ anbau ſehr bekannt, ſondern beſitzt außer einer Feigenplantage auch eine vorbildliche Anlage für Seidenbau, der heute eine ernſte wirtſchaftliche An⸗ gelegenheit iſt. Der Kreisgruppenvorſitzende der Seidenbauer des Kreiſes Heppenheim, Franz Lam⸗ mer l, hat auf einem freien Platze am Tivoli⸗ zwi⸗ ſchen der Kiefern⸗Schonung eine Muſteranlage für Seidenbau errichtet. In einer gut eingerichteten Raupenhütte wird die Seidenraupenzucht und damit die Kokongewinnung betrieben. Außer Vg. Lam⸗ mer 1— der ſeine Ausbildung in der Seidenraupen⸗ zucht durch den Seidenbauberater Seelbach⸗Frank⸗ furt a. M. erhielt— haben ſich in Viernheim noch drei Volksgenoſſen dem Seidenbau gewidmet, und zwar finden wir ſolche Anlagen am Wieſenweg, am Bürſtädter Weg und am Tivoli.— In der Nibe⸗ lungenſiedlung wird emſig gearbeitet. Unter Mithilfe der Siedler erſtehen wieder verſchiedene neue Siedͤlungshäuſer, die bis Ende des Jahres be⸗ zugsfertig ſind.— Die Tabakpflanzer haben ihre Anmeldung der mit Tabak bepflanzten Grund⸗ ſtücke vorgenommen. Die Nachmeſſung der Grund⸗ ſtücke wird ab 4. Juli beginnen.— Durch das Ein⸗ dringen eines Fuchſes im Hühnerſtall in einer der letzten Nächte wurden in zwei benachbarten Hühner⸗ ſtällen im Hindenburgring 5 und 8 Hühner, zuſam⸗ men 13 Hühner, totgebiſſen und verſchleppt. Bei der Verfolgung durch einen Hausbewohner rutſchte oͤerſelbe auf der Treppe aus und zog ſich Verletzungen im Rücken zu. Der Fuchs hatte in⸗ zwiſchen die Flucht ergriffen. I Lützelſachſen, 5. Juli. Ihren 82. Geburtstag beging in voller Rüſtigkeit Frau Margaretha Loch⸗ bühler, geb. Steiner, in der Sommergaſſe. Schulheimſchiff Hans Schemm“ traf ein Das Schulheimſchiff„Hans Schemm“ des NS. Lehrerbundes traf mit Frankfurter Schülern in Hei⸗ berg ein und legte am Neckarſtaden an. Heute, Mittwoch, halten Schüler der Heidelberger Hinden⸗ burgſchule auf dem ſchmucken Schiff Einzug. Es wird ſie für mehrere Tage in die Schönheit heimat⸗ licher Landſchaft an Neckar und Rhein führen. Eine Kundgebung zum Jugendluftſchutztag findet am heutigen Mittwoch(20.30 Uhr) auf dem Lange⸗ marckplatz ſtatt, wobei HJ und Reichsluftſchutzbund zuſammenwirken. Im Verlauf der Veranſtaltung wird die Bevölkerung verſchiedene praktiſche Uebun⸗ gen zu ſehen beköͤmmen. Die Gedok veranſtaltet am nächſten Donnerstag im Hauſe der Muſeumsgeſellſchaft einen Volkstums⸗ abend„Schickſal im Sudeten raum“. Heidelberger Veranſtaltungen Heute Haus der Kunſt: Ausſtellung„Hochſchule im Oſten“. Aus den Kinos: Capitol:„Heimkehr ins Glück“.— Schloß⸗ Filmtheater: „Kampf um den Himalaja“.— Odeon:„Zweimal zwei im Himmelbett“.— Kammer:„Juwelenraub im Weſt⸗ Expreß“.— Gloria:„Olympia— Feſt der Völker“. Friedrichspark. Die Frauen, die am Ausflug teilneh⸗ men, treffen ſich am 6. 7. pünktlich 13 Uhr, bei der Boots⸗ überfahrt nach Ludwigshafen. Achtung! Jugendgruppen! Jede Ortsfugendgruppen⸗ führerin nimmt noch vor den Ferien die Verbindung mit der zuſtändigen BDM⸗Führerin auf, betreffs Ueberführung der BDM ⸗Mädel.— 8.., 20.30 Uhr, Führerinnenbeſpre⸗ chung in L 9,7; Monatsberichte mitbringen. Achtung, Ortsfrauenſchaftsleitorinnen! Vom 1. Juli bis 31. Auguſt finden keine Heimabende mehr ſtatt. BDM Gruppe 14/171, Neckarſtadt⸗Oſt. 7.., 20 Uhr, Antreten ſämtlicher Mädel auf dem Clignetplotz zum Gruppenappell. Gruppenſozialreferentinnen. 6. 7. fällt die Beſpre⸗ chung aus. Muſik⸗ und Singſchar. 8.., 20 Uhr, gemeinſamer Abend in N 2, 4, Untergau. Gruppe 21/171, Neuoſtheim. 6. 7. fällt der appell aus. Gruppen 8/9171, fällt aus. Ebenſo Woche aus. Gruppe 7/171, Lindenhof 2. Der Sport aus. A deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Rheinſtr. 3 Schwetzingerſtadt. Sport am 6. 7. fallen die Heimabende der ganzen am 6. 7. fällt ——— Abteilung Propaganda 1. Betr. Ausſtellung in der Kunſthalle. Die (Rundſchreiben 61/38) über den Beſuch der Ausſtellung in der Kunſthalle iſt beſchleunigt durchzufüh⸗ ren. Endgültiger Schluß der Ausſtellung am 10. Juli. 2. Verkehrs ſchutzaktion. Das Propaganda⸗ material für die Verkehrsſchutzaktion iſt im Laufe des Mittwochs reſtlos auf der Kreiswaltung abzuholen. 3. Monatsberichte. Die überſandten Formulare für den Monatsbericht Juni 1938 find umgehend ausgefüllt einzureichen. Der Kreispropagandawalter. Berufserziehungswerk der DA Am Freitag, 8. Juli, beginnt um 20.30 Uhr ein neuer Lehrgang für Durchſchreibebuchfühvung. Anmeldungen hierzu müſſen umgehend in G 1, 10, Zimmer 8, abgege⸗ ben werden. 2 In zirka 14 Tagen beginnt ein neuer Lehrgang für »Maſchinenſchreiben für Fortgeſchrittene. Der Lehrgang fimdet jeweils montags und donnerstags von 20.30 bis 22 Uhr in 0 1, 10, ſtatt. Anmeldungen können in G 1, 10 abgegeben werden. Der Lehrgang Kurzſchrift, Stufe 2, der jeweils diens⸗ tags und freitags von 19—20.30 Uhr ſtatlſtömdet, hann noch von einigen Teilnehmern beſucht werden. Anmeldungen ſind umgehend in O 1, 10, Zimmer 8, abzugeben. * Gruppen⸗ Kraft durch Freude Abteilung: Reiſen, Wandern, Urlaub Es werden für folgende Oeſterreichfahrten noch An⸗ meldungen entgegengenommen: Uß 82 vom 18. Juli bis 3. Auguſt: Tirol(Oberinntol). Geſomtkoſten 58 Reichs⸗ mark.— Uß 83 vom 21. bis 29. Juli: Pinzgau(Zell am See und Salzachtal). Geſamtkoſten 36 Reichsmark. Dieſe Fahrt geht in herrlichſtes Hochalpengebiet.— Uß 84 vom 5. bis 16. Auguſt: Pongau(Hochalpengebiet, Dachſtein⸗ gegend]. Geſomtkoſten 44,50 Reichsmark.— Ferner: Uß 86 vom 18. Auguſt bis 1. September nach Kärnten. UF 87 vom 25. Auguſt bis 2. September in das Kremstal. Uß 88 vom 18. bis 25. September, Außerferngebiet, oberes Lech⸗ tal. Uc 89 und dba nach Wien und in das Wiener Wein⸗ gebiet vom 4. bis 14. bzw. 16. Oktober. Wegen weiterer Fahrten erkundigen Sie ſich bitte bei den Geſchäftsſtellen. Mannheimer Volkschor Nächſte Probe jeweils 20 Uhr in der Liedertafel, K 2: Mittwoch, 6. Juli, Probe für Frauen. Montag, 11. Juli, Geſamtprobe. Mittwoch, 13. Juli, Geſamtprobe. Tages kaleucles Mittwoch, 6. Juli 0„Der Zarewitſch“, Operette von Lehar, 55 Kabarett Libelle: 16 und 20.30 Uhr Kabarett und Tanz! Plauetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprofektors. Köln⸗Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrten: 14.25 Uhr Mann⸗ 9 8 Worms und Weiterfahrt bis Oppenheim und zurück. Friedrichsbrücke: Täglich Hafenrundfahrten. Kaffee Odeon: Konzert(Verlöngerung!. Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Lichtlpiele: Univerſum:„Der große Appell“,— Alhambra:„Früh⸗ lingsluft“.— Schauburg:„Der ſpringende Punkt“.— Palaſt und Gloria:„Die kleine und die große Liebe“.— Capitol:„Muſik für öſch“. i„Hab' keine Angſt vor iebe“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Gebſſnet von 10 bis 13 un von 15 bis 17 Uhr. Prunkräume und Stadtgeſchichtliche Sammlungen in Neuordnung. 5 Theatermuſeum, P 7, 20: Geöffnet von 10 bis 18 und von 15—17 Uhr. Sonderſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnis⸗ Ausſtellung. Sternwarte: Gebßfſnet von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr Städtiſche Kunſthalle: Gebſſnet von 10 bts 18 und von 15 bis 17 Uhr. Leſeſgal geöffnet von 10 bis 13, 15 bis 17 und 19.30 bis 21.30 Uhr. Graphiſche Sammlung und Kupferſtichkabinett. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Gebifnet von 10 bis 13 und von 15—17 Uhr. Karl Truppe, Graz, und Eugen Wolff, Filseck, Gedächtuisausſtellung. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 und von 17 bis 19 Uhr. Leſeſäle geölſnet von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Sonderausſtellung: Hutten⸗Gedächt⸗ nisousſtellung. l Kaffee Kurpfalz, Städtiſche Volksbücherei, U 3, 1: Ausleihe: 16 bis 19 Uhr. Leſeſgal geöffnet von 10,30 bis 13 und 16.30 bis 21 Uhr. Städtiſches Hallenbad, U 3, 1: Geöffnet von 10—20 Uhr. Flughafen: Rundflüge über Mannheim. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 348 21. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 6. Juli: Mit der lebhaften Wirbeltätigkeit über Nordeuropa ſetzt ſich auch bei uns das ſehr unbeſtändige und für die Jahreszeit zu kühle Wetter fort. Die Niederſchlagstätigkeit wird ſich jedoch im weſentlichen auf einzelne Schauer, teil⸗ weiſe gewittriger Natur, beſchränken. Vorausfage für Donnerstag, 7. guli Veränderlich mit Aufheiterungen, aber auch einzel⸗ nen, meiſt ſchauerartigen Niederſchlägen, bei lebhaf⸗ Winden um Weſt kühl. Es wird regnen, denken Sie an Wurtmann-Schirme 12.8 N Höchſttemperatur in Mannheim am 5. Juli 1938 + 20, Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 6. 4 11,9 Grad; heute früh halb 8 Uhr + 13, Grad. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 2,8 Millimeter, das ſind 28 Liter je Geviertmeler. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr 4 16,5 Grad Waſſer⸗ und F 13 Grad Luft⸗ wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni 55 Ubein- Pegel 2 4..6 Wein Tegel 3. 4. Rheinfelden 3 18 3,72 3,72 3,63 4 21] Kaub 26 2 9201 58 725 360400 400 5% h 2232222260 e..00 40042 5 Maga 303 5,118.51 575,82 Ne gel 1 8 Mannhein.05 4,13 4,314.57.83] Mannheim 3,97 4,14 451 469 4 Mittwoch, 6. Juli 1938 * 1 280 2 — r— er 2: 1 2 S SSS S 3g e- t. 8 . 1 4 amexajagcl aug dlas Eelleslelien cle Fisclie Fiſche in den Augen der Kamera Wie ein Märchen mutet alles das an, was Dr. Pedro del Valle aus der Tiefe und ſeiner—— Unterhaltung mit den Fiſchen berichtet. Im Badeanzug und mit einem neuartigen, ſelbſt konſtruierten Taucherhelm ſtieg er in die Tiefe. Dieſer Helm iſt etwa doppelt ſo groß als die gewöhn⸗ lichen, aus Stahl gemacht und mit einem einzigen großen, runden Fenſter verſehen, durch das ſich nicht nur gut nach allen Seiten beobachten läßt, ſondern durch das auch eine Filmkameva Aufnahmen machen kann, vollkommen ſelbſtändig— ſie wird ausgelöſt lediglich durch den Mund, ohne daß der Taucher ſich äußerlich zu bewegen braucht. So alſo ſetzte ſich del Valle auf den Meeresgrund und nahm Fiſchfutter in die Hand. Sein Aſſiſtent, ebenfalls im Taucherhelm, nahm mit einer Unterwaſſerkamera unweit davon Aufſtellung. Durch ruhiges Verhalten gelang es, die Fiſche nach und nach zutraulich zu machen. Bald ſammelten ſich die ſeltfamſten und auch ſeltenſten Tropenfiſche um die gefüllten Hände des Forſchers und waren eifrig bei der Arbeit, das ſo leicht greif⸗ bare Mahl zu verzehren. Fiſchherren Selbſt Charakterſtudien von Fiſchen, die noch kaum eines Menſchen Auge ſah, ließen ſich filmen. Es gab Fiſch⸗Ehemänner, die erſt ihre Gattin zu dem trefflichen Mahle riefen und ihr dann ſtets die beſten Brocken zeigten, Kavaliere vom Scheitel bis zur Sohle, Liebhaber, wie ſie höflicher und galan⸗ ter unter den Menſchen nicht zu finden ſind. An⸗ dere wiederum verleugneten ihre ſchlechte Erziehung durchaus nicht, fraßen drauflos und kümmerten ſich um die Aegſte und Beſorgniſſe, die die Gattin dem ſeltſamen Futterſpender entgegenbrachte, nicht im geringſten. Nach einiger Zeit hatten in jeder der verſchiede⸗ nen beſuchten Gegenden die Fiſche bald die unge⸗ wohnte Erſcheinung zur Kenntnis genommen. Sie Ehrenhafte und unerzogene Im fillfswerk mutter und ßind“ ſchimte die nb. 1 932 327 finder zu frohen ferientagen in alle aue unſeres ſchönen Vaterlandes. HILFE S WERK Uk unòd find erſchienen pünktlich zu der Zeit, in der Dr. Valle zu tauchen pflegte und waren durch keine Bewegung zu verſcheuchen. Selbſt bis ganz nahe an die große Glasſcheibe kamen ſie intereſſiert und ſchienen zu ſpähen, was wohl dahinter zu ſehen war... Unter ſeinen Knien wühlten ſich die Fiſche in den Sand und fühlten ſich geborgen. Das Vertrauen wurde allmählich unerſchütterlich. Wunder an Tropen⸗ fiſchen taten ſich vor der Kamera auf und ließen ſich willig von allen Seiten betrachten. Wunderſame Geheimniſſe ihrer zärtlichen Liebesſpiele kamen bei den Tieren zutage. Taucherhelm für Haie ungenießbar 5 Eines Tages kam es dann zu einem gefährlichen Zwiſchenfall. Ein junger Hai hatte ſich eingefunden, ohne zunächſt von den beiden Begleitbooten des Forſchers geſichtet worden zu ſein. Plötzlich ſchwamm er ganz friedlich heran. Im allerletzten Augenblick gewahrte ihn Dr. Vale und verhielt ſich ganz ruhig. Bekanntlich können Haie ja nicht nach unten ſehen Dem Tier aber ſchien die Gegend zu gefallen und langſam ſchwamm es auf und ab— nervenzer⸗ reißende Minuten. Keine Waffe war da, um ſich notfalls des Tieres erwehren zu können Jetzt hatte der Hai das ungewöhnliche Meer⸗ weſen entdeckt. Mißtrauiſch ſchwamm er darauf zu. Dr. Valle rührte ſich nicht. In der Hand hielt er die Signalleine, um im geeigneten Augenblick den letzten Befehl zum ſchnellen Aufziehen zu geben. Viel Ausſicht auf Erfolg war nicht vorhanden, wenn es nicht gelang, den Raubfiſch zu erſchrecken. Da ſchoß dieſer plötzlich los und biß zu—— in den Taucherhelm. Selbſt für die Zähne eines Hais aber war der zu hart und zu groß. Dr. Valle vermochte nicht, ſich zu rühren. Er hielt ſich für verloren. Dem Hai aber war der Appetit vergangen. Unintereſſiert ſchwamm er davon und wurde nicht wieder geſehen. Viel intereſſantes Material iſt das Ergebnis dieſes Experiments, das insgeſamt vier Monate dauerte und das noch weitere ſechs Monate weitergeführt werden ſoll. Dr. Valle erklärt, die Angſt vor den Haien verloren zu haben—— aber er ließ ſich bei ihrer Annäherung doch lieber ins Boot ziehen Schließlich iſt es ja möglich, daß der nächſte Raub⸗ fiſch die Genießbarkeit des ſeltſamen Unterwaſſer⸗ weſens mal an einer anderen Stelle zuerſt probiert, und das wäre weſentlich peinlicher. Gute Köchinnen ſind rar Eine rege Nachfrage nach garten Köchinnen herrſchte ſelbſt ſchon vor Jahrhunderten. So richtete zum Beiſpiel der Kurfürſt Johann Georg I. von Sachſen im Jahr 1615 an den König Chriſtian IV. von Dänemark ein Schreiben, das die Ausfindig⸗ machung einer guten Köchin zum Gegenſtand hatte. Dieſer Brief lautete: „Was wir in Ehren viel liebes und gutes ver⸗ mögen, das ſey Ew. Königl. Majeſtät jederzeit mit Fleiß gewidmet. Ob wir nun auch gerne Ew. Königl. Majeſtät Suchen nach einer guten Meißni⸗ ſchen Köchin ſo bald ausrichten laſſen und derſelben zuſchicken wollten, ſo haben wir doch ſo eilend darzu nicht gelangen können. Wir haben aber nichtsdeſto⸗ weniger auf eine gute Köchin fleißige Beſtellung ge⸗ macht und verhoffen deren eine zu erfagen. So bald wir auch derſelben habhaft werden, wollen wir ſie Ew. Königl. Majeſtät zuſchicken. Und wir mochtens derſelben in freundlicher Antwort nicht bergen. Be⸗ fehlen Ew. Königl. Majeſtät in Gottes des Aller⸗ höchſten gnadenreiche und väterliche Beſchirmung ganz treulichen. Dreſſoͤe, oͤen 18. Oktober 1615. Johann Georg.“ BILDER VOF TAGE Triumph deutſchen Filmſchaffens in Paris In Auweſenheit von Frau Leni Riefenſtahl erlebte der den Olympiſchen Spielen in Paris ſeine feſtliche Erſtaufführung. Der Faſſung unter dem Titel„Les dieux de Stade“. Nach der erfolgreichen Prer terin des Films, Frau Leni Riefenſtahl, vor dem Mikrophon des deutſche Botſchafter Graf Welcezek. erſte Teil des deutſchen Films von Fil rollte in fronzöſiſcher ere ſprach die Geſtal⸗ Pariſer nders. Rechts der (Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗K.) Der„Entführer“ in London verhaftet Der däniſche Graf Haugwitz⸗Reventlow, der mit ſeiner Frau, der amerikaniſchen Millionen⸗ erbin Bar baro Hutton, über die Erziehung ſeines Sohnes in Streit geraten war und das Kind angeblich entführen wollte, traf, wie gemeldet, Bahnhof wurde er von Polisiſten et, in London ein. Bei ſeiner Ankunft auf dem Viktoria⸗ „verhaftet“, aber ſogleich gegen eine Kaution wieder freigelaſſen. (Aſſoeigted⸗Preß, Zonder⸗K.) Der ſchwierige Patient Der Schauſpieler Heinrich George konſultierte eines Tages einen Arzt.„Wo fehlt es, lieber Freund?“ begrüßte ihn der Medikus.„Iſt es die Lunge, das Herz oder die Niere?“—„Ich weiß nicht, Herr Doktor, wo es liegt. Ich habe Schmerzen in den Schultern. Jedesmal, wenn ich meinen Arm nach rückwärts ſtrecke und dann mit dem linken Arm und ſchließlich mit beiden einen Halbkreis nach vorn beſchreibe und dabei tief ausatme, ſpüre ich einen unerträglich ſtechenden Schmerz unterhalb der Schulterblätter.“—„Hm, das iſt ja recht ſchlimm,“ meinte der Arzt.„Aber ſagen Sie mir, bitte, warum vollführen Sie auch ſolche verrückten Bewegungen? Sie ſind doch kein Gymnaſtiklehrer!“— George blieb einige Sekunden nachdenklich ſtehen und fragte dann: „Wie ziehen Sie eigentlich Ihren Mantel an, Herr Doktor?“ Deutſche Kulturarbeit in Paris (Von — Paris, 5. Juli. Es iſt ſicher eine ſchwere Aufgabe, aber deshalb doch kein leerer Wohn, zumindeſt eine geiſtige An⸗ näherung zwiſchen den beiden großen Nachbarvöl⸗ kern Deutſchland und Frankreich herbeizuführen. Dieſe Aufgabe wird durch die Ueberempfindſamkeit von Paris, das bei kleinſten politiſch⸗atmoſphäriſchen Aenderungen ſofort wie ein Stimmungsbarometer ausſchlägt, manchmal geradezu unslösbar. Trotzdem heißt es, nicht zu verzagen. Und es muß anerkannt werden, daß die Deutſchen immer wieder mit ſelte⸗ mer Opferbereitſchaft verſuchen, den Franzoſen deut⸗ ſches Kulturgut nahezubringen. In der vorderſten Reihe der Unermüdlichen kämpft in Paris der Deutſche Akademiſche Austauſchdienſt unter Leitung von Dr. Epting, ja das Haus Nr. 121 Boulevard St. Germain iſt ſchon allgemein als Zen⸗ trum für deutſche Geiſtigkeit in Frankreichs Haupt⸗ ſtadt bekannt. Nicht nur die Bibliothek von rund 10 000 Bänden über Deutſchlands Werden, Sein und Wollen ſteht allen Gutgeſinnten hier zur freien Ver⸗ fügung, nein, der Austauſchdienſt vermittelt auch Profeſſoren, Studenten und wiſſenſchaſtliche Werke für alle franzöſiſchen Univerſitäten. Von beſonderer Bedeutung aber ſind die vielen Veranſtaltungen, die, fämtlich dem franzöſiſchen Geiſte angepaßt, ein hohes Niveau haben. Nicht die Quantität, ſondern die Qualität ſoll dabei wirken. Im Zuſammenhang damit wären die von derſelben Stelle geleiteten deutſchen Sprachkurſe und Vorträge über Deutſchland an Frankreichs hohen Schulen, alſo auch in der Provinz, zu nennen. Nicht zuletzt dient aber auch die enge Fühlung, die der Pariſer Leiter des Austauſchdienſtes mit den literariſchen Kreiſen in Frankreich pflegt, der deutſch⸗franzöſiſchen Ver⸗ ſtändigung. Dabei wird dieſe mühſame Arbeit immer wieder durch Gehäſſigkeit, Neid und Unverſtändnis mancher Perſonen und Stellen außerordentlich ge⸗ mimt. Das kann man zumal von dem nun beende⸗ ten Winterhalbjahr ſagen, das eine Fülle politiſcher un ſ. Pariſer Korreſpondenten) Ereigniſſe erſten Ranges brachte, die den Franzoſen zum großen Teil keineswegs genehm waren. Gleich⸗ wohl zeigt ein Rückblick auf die vergangenen Mo⸗ nate, daß die Deutſchen mit dieſem Teil ihrer frei⸗ mütigen Verſtändigungsarbeit durchaus zufrieden ſein können. Unter den vielen Veranſtaltungen wäre beſon⸗ ders die große Ausſtellung des deutſchen Buchs in unſerem Kolonieheim in Paris zu nen⸗ nen, deren Schirmherr Botſchafter Graf Welczek war. Friedrich Bethge leitete ſie durch einen geiſt⸗ vollen Vortrag wirkſam ein, und viele Franzoſen, vor allem Lehrer und Profeſſoren, nutzten dieſe ſel⸗ tene Möglichkeit, das deutſche Buch kennen zu ler⸗ nen und ſich innerhalb Frankreichs ſeiner anzuneh⸗ men, aus. Daß deutſche Erziehungsarbeit ſich aber nicht nur vom Literariſchen her entwickelt, zeigte Profeſſor Dr. Krümmel in einem mit viel Beifall aufgenommenen Referat: Die Grundgedanken der deutſchen Erzie⸗ hung und die Leibesübungen. Profeſſor Dr. Paul Schmitt⸗Henner von der Techniſchen Hochſchule in Stuttgart hinterließ mit ſeinem von Lichtbildern be⸗ gleiteten Vortrag„Der Weg der deutſchen Baukunſt“ nachhaltigen Eindruck. Johann Wolfgang von Goethe, um nur ein Beiſpiel zu nennen, iſt natürlich auch den Frau⸗ zoſen wohlbekannt. Aber gar zu oft, wenn man in Frankreich von ihm ſpricht, wird einem entgegenge⸗ halten:„Ja, aber das war einmal..“ Deshalb war es ein beſonders glücklicher Gedanke des Deutſchen Akademiſchen Austauſchdienſtes, eine Vortragsreihe „Junge Dichtung“ zu veranſtalten, bei der funge deutſche Dichter vor geladenem franzöſiſchem Publi⸗ kum ſelbſt zu Worte kamen. Da ſprachen Gerhart Schumann, Eberhard Wolfgang Möller, Herbert Böhme und Ludwig Friedrich Barthel. Es war, wie Freunde immer wieder beſtätigten, für die Fran⸗ zoſen ein Erlebnis, in der Dichtung dieſer jungen Deutſchen das Bekennen⸗Wollen und das Bekenntnis herauszuſpüren. Sie haben ſehr wohl verſtanden, daß unſere junge Dichtung nicht dazu da iſt, zu ge⸗ fallen, daß ſie nicht für den Tag beſtimmt iſt, ſondern daß ſie ſich bemüht, wegweiſend und erzieheriſch zu wirken. 5 Wenn junge deutſche Dichter leſen, dann können ſie in Frankreich natürlich immer nur auf einen ganz kleinen Kreis von Hörern rechnen, da ſich eben zwiſchen uns und unſeren Nachbarn die Sprachen⸗ grenze erhebt, die für die Franzoſen, das müſſen wir offen eingeſtehen, weit ſchwieriger zu über⸗ ſchreiten iſt als für uns. Deshalb kann es nicht weiter wundern, daß auch der Austauſchdienſt in Paris ſich am eindringlichſten des Ausdrucksmittels deutſchen Weſens bedient, das allen Völkern über alle Sprachengrenzen hinweg zugänglich iſt, der Muſik. Es kommt dazu, daß gerade die Franzoſen, deren muſikaliſches Schaffen ſelbſt nicht ſehr um⸗ fangreich iſt, die Muſik, und insbeſondere die deut⸗ ſche, ehrlich lieben. Wenn nun neben den großen deutſchen muſikaliſchen Ereigniſſen in Paris— nen⸗ nen wir Wilhelm Furtwängler, Edwin Fiſcher, Giefeking und die Berliner Staatsoper wie auch das Philharmoniſche Orcheſter— im Haus am Boulevard St. Germain acht kleinere Konzerte kammermuſikaliſcher Art einem ausgeſuchten und gemacht wurden, ſo iſt das gerade wegen der heſon⸗ ders intimen Note, die dieſe Konzerte tragen, ein beſonderer Erfolg. Alte und neue deutſche Muſik kamen dabei zum Vortrag. Man hörte das Peter⸗Quartett und das Münchener Fiedel⸗Trio, das die volkstümliche Muſtk pflegt. Es ſangen Lore Fiſcher, Johanne Egli, Hilde Weſſelmann und auch Profeſſor Hauſchild. Am Flü⸗ gel erſchienen Marcelle de Mayo, Eliſabeth Haack⸗ von Malſen, Paul Eiſenhauer, Rudolf Müller⸗Chap⸗ puis und Hans Bork. Einen ganz beſonderen Ge⸗ nuß bereitete den Franzoſen auch Frau Li Stadel⸗ mann⸗München mit virtuos geſpielten herrlichen alten Weiſen auf dem Cembalo. Wenn dieſe ganzen Bemühungen auch keineswegs einen marktſchreieriſchen Erfolg hatten, ſo wirkten ſie doch im ſtillen um ſo nachhaltiger. So viel Be⸗ glückung und Anregung, die von ihnen ausging, wir⸗ ken ſich in Frankreich ſicher aus. War es nicht Nietzſche, der die Gedanken für die beſten hielt, dit auf Taubenfüßen einherkommen? Vorſlellungsänderungen im Nalionaltheater Wegen mehrfacher Erkrankung im Perſonal müf⸗ ſen folgende Vorſtellungen geändert werden: Freitag, den 8. Juli, wird in der Schülervorſtel⸗ lung ſtatt Shakeſpeares„König Richard III.“ Kleiſts Schauſpiel„Das Käthchen von Heilbronn“ gegeben. Am Sonntag, dem 10. Juli, im Neuen Theater im Roſengarten ſtatt Ludwig Thomas Komödie„Mo⸗ ral“ Anzengrubers„Der'wiſſenswurm“, und am Montag, dem 11. Juli, im Nationaltheater ſtatt Lope de Vegas'„Richter, nicht Rächer“ das Luſtſpiel von André Birabeau„Mein Sohn, der Herr Miniſter“. Heute, Mittwoch, erſcheint in dieſer Spielzeit zum letzten Male„Der Zarewitſch“, Operette von Franz Lehar, im Spielplan des Nationaltheaters. Muft⸗ kaliſche Leitung hat Karl Klauß. Regie Hans Becker. Beginn 20 Uhr. *Die Laufbahnen ju Wehrmacht und Neichsarbeits⸗ dienſt. Nach den neueſten Beſtimmungen bearbeitet won Major a. D. Weberſtedt. Verlag Wilhelm Köhler, Minden i. W. Preis 2 Mark. Der bekannte Wehrſchriftſteller Major a. D. Weberſtedt behandelt alle 10 der Ein⸗ ſtellung und des Fortkommens in den verſchiedenen Wehr⸗ machtsteilen. Jeder findet den Beruf genau beſchrieben, den er gerade ſucht. Auch der Weg zum Offtzier des Be⸗ urlaubtenſtandes in allen drei Wehrmachtsteilen wird erſchöpfend dargeſtellt. Zum erſten Mole bringt das Buch auch alles was man über die Führerlaufbahnen im Reichs⸗ arbeitsdienſt wiſſen muß. 255 * Die Laufbahn in der Handels⸗ und Kriegsmarine. Nach den neueſten Beſtimmungen bearbeitet von Kapitän A. Hoefer⸗ Homburg und Fritz Brennecke, Regie⸗ rungsrat beim Oberkommando der Kriegsmarine. Verlag Wilhelm Köhler, Minden i. W. Preis 2 ,. Der junge Mann, der zur See will, hat zwei Möglichkeiten, einmal Dienſt in der Handelsſchiffohrt oder Dienſt in der Kriegsmarine. In dieſem Buch ſind alle Fragen gründlich behandelt. Einſtellungsbedingungen, Ausſichten, Prüfun⸗ gen, Einkommens möglichkeiten auf Grund der neueſten Be⸗ ſtimmungen werden eingehend dorgeſtellt, 80 verſchiedene Laufbahnen der Kriegsmarine werden aufgezählt. Der Handelsmarincteil bringt einen Ueberblick über die vfel⸗ geſtoltigen Berufs⸗ und Aufſtiegs möglichkeiten. Alle Fra⸗ gen werden beantwortet. B. Seite/ Nummer 304 Neue Mannheimer Zeitung ö Mittag⸗Ausgabe Mittwoch, 6. Juli 1309 Vumlschtæs Ueber Nacht iſt ein ungariſcher Künſtler Mil⸗ lionär geworden. Nicht durch ſeine litepariſchen Arbeiten, obgleich dieſe beſtimmt Aufmerkſamkeit und Erfolg verdient hätten, ſondern durch eine Erfindung, die wahrlich dem Ei des Kolumbus gleicht. Der junge Dichter Stefan Tamas aus Baeſka erfand die ideale Zigarette, die vielleicht ſchn in Bälde unſere geſamte Rauchkultur verändern wird. Es handelt ſich um eine Zigarette ohne die ſchädliche und das Aroma beeinträchtigende Papierhülle. Viel⸗ mehr iſt die Hülle dieſer neuen Zigarette aus durch- ſichtigem weichem Tabak verſertigt, der mit der Tabakfüllung zuſammen verbrennt, dünn wie Zello⸗ phanpapier und vollkommen aromadurchläſſig iſt. Vielleicht iſt das Seltſamſte an dieſer bahnbrechenden Entdeckung, daß Stefan Tamas ſelbſt— Nichtraucher iſt. Seinem Abſcheu gegen qualmende und auf dem Aſchenbecher ſchwelende Zigaretten verdankt er ſein Glück. Tamas arbeitete, wie manche ſeiner literari⸗ ſchen Kollegen, gerne im Kaffeehaus. Wenn er im Cafe„Japan“ in Budapeſt ſeine Gedanken zu Pa⸗ pier brachte, ärgerte er ſich ſtets darüber, daß rings um ihn Zigaretten qualmten und, wenn ſie brennend auf dem Aſchenbecher liegen blieben, einen wenig angenehmen Duft verbreiteten. Außerdem ging es ihm auf die Nerven, daß ſeine rauchenden Nachbarn ſo viel huſteten. Das käme von dem Zigarettenpapier, ſagte man ihm.„Gut“, entgegnete der junge Dichter. „Dann werde ich zu meinem und eurem Wohl eine Zigarette ohne Papier erfinden.“ Man hielt dieſe Ankündigung für einen Scherz. Aber Stefan Tamas ging ſofort an die Arbeit. Er tat ſich mit einem Chemiker zuſammen, in deſſen Laboratorium nun eine rege Tätigkeit entfaltet wurde. Und endlich war man ſo weit, daß man an die Verwirklichung der Pläne gehen konnte. Eine Budapeſter Großbank hatte Intereſſe an dem Projekt und finanzierte die Sache, nachdem die Barmittel der beiden jungen Leute erſchöpft waren. Ein volles Jahr dauerte es, bis die„ideale Zigarette“ das Licht der Welt er⸗ blickte. Sie unterſchied ſich äußerlich kaum von der normalen Zigarette, nur daß die Hülle aus oͤurch⸗ ſichtigem Zellophanpapier zu beſtehen ſchien. Das vermeintliche Zellophanpapier war aber in Wirk⸗ lichkeit eine Hülle aus weichem durchſichtigem Tahak, der ebenſo wie die Füllung der Zigarette glühte und das Aroma nicht im mindeſten beeinträchtigte. „Ich, der das Rauchen haßte, mußte von früh bis ſpät Zigaretten probieren“, erzählt Stefan Tamas. „Schließlich hatten wir ein paar hundert Stück ſolcher „Glimmſtengel' hergeſtellt, die wir an Fachleute verſandten. Der Erfolg war überraſchend und geradezu überwältigend. Von überall her kamen begeiſterte Schreiben, und wir wußten gar nicht, wo wir mit den Verhandlungen beginnen ſollten.“ Die ungariſche Tabakregie ſetzte ſich ſofort für dieſe neue Erfindung ein. Tamas ließ ſeine Entdeckung pa⸗ tentieren und bot ſie im Ausland an. Nicht weniger als acht Staaten haben bereits das Patent erworben, an der Spitze Amerika. Dieſer Tage traf von der American⸗Union⸗Tabac⸗Geſellſchaft ein Vertrag tber eine Million Dollar ein und außerdem eine Einladung an den Erfinder, nach Neuyork zu kom⸗ men. * — Der Verband der ehemaligen polniſchen Mur⸗ mankämpfer hat dieſer Tage den 20. Jahrestag ſeines Beſtehens feierlich begangen. Die Ooͤyſſee dieſer kleinen polniſchen Gruppe, die an der im äußerſten Norden Guropas liegenden Murmanküſte vor zwanzig Jahren gegen die Bolſchewiſten kämpfte, gehört zu den intereſſanteſten Ereigniſſen des Welt⸗ krieges. Als im Jahre 1918 in Frankreich eine pol⸗ niſche Armee gebildet wurde, erhielten die in ganz Rußland verſtreuten Polen von der geheimen pol⸗ niſchen Militärorganiſation den Beſehl, ſich an der Murmanküſte zu ſammeln und von dort nach Frankreich überzuſetzen. Viele, die dieſem Befehl folg⸗ ten, wurden unterwegs von den Bolſchewiſten ver⸗ haftet oder getötet. Zahlreiche Polen mußten das ganze im Chaos befindliche ruſſiſche Rieſenreich übrqueren, um an die Murmanküſte zu gelangen. Schließlich verſammelte ſich eine Gruppe von Polen in Murmanſk. Statt jedoch nach Frankreich über⸗ geführt zu werden, erhielten ſie den Befehl, den an der Murmanküſte befindlichen Ententetruppen in ihrem Kampf gegen die Bolſchewiſten beizuſtehen. So kämpften ſie in dieſer unwirtlichen Gegend bis zum Herbſt 1919 gegen eine große bolſchewiſtiſche Ueber⸗ macht. Alle polniſchen Murmankämpfer beſitzen hohe Auszeichnungen, die ſie ſich in dieſem Feldzug erwarben. Als ſie endlich nach Polen zurückkehren konnten, nannte ſie der britiſche General Ironſide in einem Brief an Marſchall Pilſudſki die„Löwen des Nordens“. Kaum in der Heimat angelangt, wur⸗ den ſie ſofort in die polniſche Armee eingereiht und nahmen am polniſch⸗ſowjetruſſiſchen Krieg von 1919 teil, wobei ſie ein beſonderes Bataillon, das Mur⸗ manbataillon, bildeten. Bis zum ſiegreichen Ende dieſes Krieges führten ſie ſtets als Talisman einen aus Murmanſk mitgebrachten Eisbären mit. Nach dem Kriege wurden die Reſte des tapferen Murman⸗ bataillons in ein Pommereller Infanterieregiment eingereiht, wobei oͤieſes ganze Regiment den Ehren⸗ namen Murmanregiment erhielt. d. — Zu der an tragiſchen Geſtalten reichen Ge⸗ ſchichte Oſterreichs gehört auch der Beſiegte von Königgrätz, der Feldmarſchalleutnant Benedek. Nach der nicht nur durch ſeine Schuld verlorenen Schlacht wurde ihm von ſeinem oberſten Kriegsherrn Schwei⸗ gen auferlegt, und er hat dieſes Schweigen bis über den Tod hinaus gehalten, denn auch aus ſeinein Nachlaß ſind bisher keine auf Königgrätz bezüglichen Aufzeichnungen ans Licht getreten. Um ſo bemerkens⸗ werter iſt, daß jetzt Briefe an ſeine Gattin aufge⸗ taucht ſind, Briefe, die ſich über Jahrzehnte erſtrek⸗ ken, aber auch noch bis in die verhängnisvollen Tage des Juli 1866 hinein reichen. Auszüge aus dieſen Briefen veröffentlicht Dr. Guſtav Funke im Juliheft von Velhagen und Klaſings Monatsheften. Schon 1852 hatte Benedek erklärt, daß ein Krieg mit Preußen das größte Unglück für Oeſterreich bedeute, da die K. u. K. Armee nicht genügend gerüſtet ſei. Hinzu kam die ſtrategiſche Unfähigkeit mehrerer hoch⸗ ariſtokratiſcher Heerführer. Als der Feldzug gegen Preußen und Italien dennoch beſchloſſen war, zwei⸗ felte Benedek keinen Augenblick, daß ihm das Kom⸗ mando in Italien übertragen würde. Aber Franz Joſeph ernannte Benedek zum Oberbefehlshaber der Nordarmee, deren mangelhafte Diſziplin und unge⸗ nügende Waffenſchulung ebenſo bekannt waren, wie die Untauglichkeit der Generalſtäbler. Jeder Bitte, das alte Kommando behalten zu dürfen, blieb der Kaiſer unzugänglich. Der ehrgeizige Erzherzog Albrecht brauchte einen Sieg, der durch die kampf⸗ erprobte Elitetruppe des begünſtigten Rivalen ſchon im voraus gewonnen war. So bleit die Niederlage der mit Preußen verbündeten Italiener bei Cuſtoz⸗ za am 24. Juni 1866, die dem Habsburger unverdien⸗ ten Lorbeer eintrug, das geſchichtliche Verdienſt Be⸗ nedeks. Mehr noch als ſonſt hatte er in jenen bangen ſchickſalsſchweren Tagen das Bedürfnis, ſich auszuſprechen.„Komme ich aber als geprügelter Feldherr zurück zu Dir, dann habe Nachſicht und laſſe mich mein Unglück ſchweigend tragen, wie es dem Manne ziemt...“ ſchrieb er am 20. Juni 1866 an die Gattin. Schon nach den erſten unglücklichen Gefechten bat Benedek inſtändig den Kaiſer,„um jeden Preis Frieden abzuſchließen“. Statt deſſen telegraphierte Graf Cvenneville, der Generaladju⸗ tant Franz Joſephs, hinter dem Rücken des Kaiſers, daß dies„unmöglich“ ſei. So kam es am 3. Juli 1866 zu der blutigen Entſcheidungsſchlacht von König⸗ grätz, die, trotz Benedeks großartigem Erfolg bei Chlum, mit der faſt völligen Vernichtung des ohne⸗ dies ſchon beträchtlich geſchwächten Heeres endete. Nuch die mütteebetatungeftellen der N89. förderſt Du 9 durch deinen miigliedsbeitrag zur nv.? uu i uill due dun Die gewaltige Anwelterkataſtrophe in Fapan dnb. Tokio, 5. Juſi. Der letzte Regenſturm hat in Kobe und im Ge⸗ biet zwiſchen Kobe und Oſaka gewaltige Verwüſtun⸗ gen angerichtet. Wie amtlich feſtgeſtellt wurde, ha⸗ ben die Erdrutſche und Hauseinſtürze 136 Todes⸗ opfer gefordert. 65 Menſchen ſind verletzt und 132 werden vermißt. 646 Häuſer ſind weggeſchwemmt worden und 638 ſind vollkommen zerſtört. Der Verkehr zwiſchen Kobe und Oſaka mußte völlig eingeſtellt werden, da Bahndämme, Brücken und Gleiſe zerſtört ſind. Die Stadt Kobe iſt zum Teil überſchwemmt und bietet ein wahrhaft troſt⸗ loſes Bild. Das Gebiet weſtlich von Schidzucka an der Bahnſtrecke Tokio—Oſaka iſt durch die Flut ſtark gefährdet. Kindermörderin zum Tode verurteilt dnb. Dresden, 5. Juli. Das Dresdener Schwurgericht verurteilte am Dienstaig nach zweitägiger Verhandlung die 25 Jahre alte Henriette Anna Mehnert aus Bonne⸗ witz bei Pirna wegen Mordes in zwei Fällen zwei⸗ mal zum Tode ſowie zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte. Die Angeklagte hatte in der Nacht zum 5. Februar 1938 in einem Hotel in Pirna⸗Copitz ihren beiden 12 Monate und zwei Jahre ſieben Mynate alten Kindern die Kehle durchſchnitten und ſie getötet. Die entſetzliche Tat entſprang einer un⸗ glücklichen Ehe, an deren Scheitern nach Feſtſtellung des Schwurgerichts die Angeklagte die Schuld trug. Die Angeklagte hat ſich nach den weiteren Feſtſtellun⸗ gen des Gerichts durch die Tat an ihrem Mann, der die Eheſcheidung betrieb und ihre Rückkehr nur unter beſtimmten Bedingungen zulaſſen wollte, rä⸗ chen wollen. Kohlenflöz bei Mähriſch-Oſtrau verſchüttet dnb Prag, 4. Juli. In Radwanitz im Kohlenrevier von Mähriſch⸗ Oſtrau wurden heute früh zwei heftige Erdſtöße ver⸗ ſpürt. Dieſe Erſcheinung war auf ein Grubenunglück zurückzuführen. Im Ludwig⸗Schacht war ein Teil eines Flözes verſchüttet worden. Von 86 Bergleuten, die zur Zeit in dieſem Schacht arbeiteten, konnten 72 nach dem erſten Einſturz den Förderſchacht erreichen und ausfahren. Den Rettungs⸗ mannſchaften gelang es nach großen Bemühungen, fünf der Verſchütteten zu retten. Sie wurden in das Werkſpital nach Orlau gebracht. Drei Bergleute konnten bis jetzt noch nicht geborgen werden. Es beſteht keine Hoffnung, daß ſie noch am Leben ſind. Schiffsſchraube lötet Schwimmerin AS. Mailand, 5. Juli. Einem tragiſchen Unfall fiel im Lido von Venedig eine 17jährige Studentin aus Trient zum Opfer. Sie wurde beim Baden von einem Motorboot über⸗ fahren, wobei die Schiffsſchraube dem Mädchen den rechten Arm abtrennte. Auch an anderen Körper⸗ ſtellen wurde es ſchwer verletzt und ſtarb unmittelbar nach dem Unfall an Verblutung. Bergſteigerunglück in den Dolomiten dnb. Mailand, 6. Juli. In den Dolomiten ereignete ſich ein Bergſteiger⸗ unglück, bei dem ein Todesopfer zu beklagen iſt. Zwei Touriſten waren beim Aufſtieg auf den Cimone della Pala kurz vor Erreichung des Gipfels von einem ſchweren Schneeſturm über⸗ raſcht worden. Infolge des dichten Nebels konn⸗ ten ſie weder vorwärts noch zurück, ſo daß ſie die Nacht unter den widrigſten Verhältniſſen in den Felswänden verbringen mußten. Die Anſtrengun⸗ gen der Kletterarbeit und das anhaltende Schlecht⸗ wetter— die Temperatur ſank ſchlagartig bis f o Grad— nahmen den beiden jeden Mut ei Rückkehr. In völlig erſchöpftem Zuſtand wurden von einer Rettungsexpedition aufgefunden, die 5 gebrochen war, da die beiden Felskletterer nicht rechtzeitig zurückkehrten. Der eine der beiden Tou⸗ riſten erlag auf dem Abſtieg den Anſtrengungen, während ſich der Zuſtand ſeines Begleiters raſch beſſerte. Furchtbares Familiendrama AS. Warſchau, 5. Juli.“ Ein erſchütterndes Familiendrama ſpielte ſich in Rypin in der Provinz Pomerellen ab. Der 19jäh⸗ rige Sohn des Kriegsinvaliden Johann Weſolowſki, der mit ſeinen Eltern in Unfrieden lebte, erſchlug mit einem Beil ſeine Mutter und ſeine beiden Schweſtern. Hierauf floh er in ein nahes Wäldchen und jagte ſich eine Kugel in den Kopf. Der Mord⸗ tat war ein Streit des Sohnes mit dem Vater, der ein ſchwerer Alkoholiker iſt, vorangegangen. Im Verlauf des Streits war der Sohn von der Familie verſtoßen worden. Aus dem gleichen Anlaß hat ſich vor einem Jahr ein Bruder des Mörders vor Ver⸗ zweiflung erhängt. Wieder ſchwere Anwetterſchäden in Polen dnb. Warſchau, 5. Juli.) Einzelne Gebiete Polens wurden erneut von ſchwerem Unwetter Heimgeſucht. Beſonders ſchweren Schaden richtete das Unwetter im Wilnaer Gebiet an, wo fünf Perſonen durch Blitzſchlag getötet und 12 Anpweſen eingeäſchert wurden. Volniſche Verbrecherbande unſchädlich gemacht dnb. Warſchau, 5. Juli, In der Woiwodſchaft Lublin gelang es geſtern einer ſtarken Polizeiabteilung, nach wochenlanger Verfolgung zwei Verbrecher zu ſtellen und nach einem halbſtündigen Feuergeſecht, bei dem von der Polizei Maſchinengewehre eingeſetzt wurden, zu töten. Die beiden Verbrecher gehörten zu einer fünfköpfigen Verbrecherbande, die ſieben Jahre lang die Woiwodſchaft Lublin unſicher machte, ohne daß es gelang, ſie zu faſſen. Die Bande, deren einzelne Mitglieder jetzt nacheinander unſchädlich gemacht werden konnten, hatte neben zahlloſen Raubüberfäl⸗ len und Morden den Tod von nicht weniger als vier Polizeibeamten auf dem Gewiſſen. Die Präfektur in Kolmar niedergebrannt dnb. Paris, 6. Juli. In Kolmar im Elſaß brach am Dienstagnachmik⸗ tag in dem Hauptgebäude der Präfektur des Depar⸗ tements Hochrhein ein Großfeuer aus, das inner⸗ halb kurzer Zeit ſämtliche Baulichkeiten der Präfektur in Schutt und Aſche legte. Die Feuerwehr, zu deren Unterſtützung auch Mili⸗ tär herbeigerufen werden mußte, konnte ſich nur darauf beſchränken, ein Uebergreifen des Feuers auf die umliegenden Gebäude zu verhüten. Schloß Bathelemont ROMAN vod RubotPHTAGEMSTECHER i 26 „Aber nicht ſo weit vorwärts, daß ich nicht mit⸗ komme“, bat Madeleine. „Nein, mein Kind, nur mit dir. Du ſollſt doch Grund haben, mich zu lieben. Was bin ich jetzt? Nichts, gar nichts. Die Liebe zu dir wird mir erſt den Impuls geben zu Leiſtungen, die auch vor deinen Augen Gnade finden ſollen.“ Madeleine blickte ihn an, dann ſagte ſie innig: „Du brauchſt nicht anders zu ſein als du biſt, George. Ich liebe dich ohne Leiſtungen, ohne Taten. Alles andere bin ich, nur nicht ehrgeizig, weder für dich, noch für mich.“ D' Hauteville küßte ſie zärtlich und ſchwieg. Dann bat er Madeleine, ihm von ihrem Leben, von ihrer Jugend zu erzählen. „Im Lauf der Zeit wirſt du den Inhalt meines ganzen Lebens erfahren. Es verlief wie das jeden jungen Mädchens, ohne beſondere Erſchütterungen und Aufregungen bis auf die beiden Ereigniſſe, die du kennſt: die Geburt meiner Tochter und den Tod meines Mannes.“ Nach einer Pauſe fuhr ſie fort: „Und als drittes kommt nun hinzu die Begegnung mit dir.“ D' Hauteville küßte ihr die Hände. „Ich bin glücklich, daß du mich denen gleichſtellſt, die dir bisher im Leben am teuerſten waren.“ „Wenn es nicht ſo wäre, liebte ich dich ja nicht!“ Ein Zug der Bergbahn, die von den Rochers de Naye zurückkam, erinnerte ſie daran, daß es Zeit ſei, zurückzukehren. „Zum Lunch kommen wir viel zu ſpät,— aber was ſchadet das!“ meinte'Hautepille. w Wir werden in Caux auf der Terraſſe Tee trinken“, ſchlug Madeleine vor.'Hauteville fand den Gedanken ausgezeichnet. Sie verließen ihren Platz und wanderten den Weg zurück, den ſie ge⸗ kommen waren. Auf der Hotelterraſſe fanden ſie nach einigem Suchen noch einen leeren Tiſch. Muſik ſpiekte, Kellner gingen eilfertig hin und her, fragten 1 nach den Wünſchen der Gäſte und verſchwanden im Innern des Hotels mit ihren Aufträgen. Am Neben⸗ tiſch ſaß eine Geſellſchaft von Italienern, die ent⸗ ſetzlich laut ſprachen und ihre Worte mit lebhaften Bewegungen der Arme und Hände unterſtrichen. Einige Tiſche weiter ſah Madeleine plötzlich ihren ruſſiſchen Tiſchnachbar aus Montreux, der den Ver⸗ ſuch machte, ſie zu grüßen. Sie erwiderte kaum merklich durch eine Neigung des Kopfes. „O, cet abominable russe“, ſagte ſie zu d, Haute⸗ ville, der über die Aufdringlichkeit des Ruſſen be⸗ reits unterrichtet war. Aber'Hauteville verſchwendete keinen Blick auf ihn. Es war überhaupt merkwürdig, daß er in Gegenwart vieler Menſchen einſilbig wurde, wäh⸗ rend Madeleine, die ſich beobachtet fühlte, in immer lebhaftes Plaudern verfiel. „Was machen wir nur, George, in Gegenwart anderer Menſchen? Ich kann dich doch nicht George nennen?“ „Warum nicht, mein Liebling? Oder fühlſt du dich nicht als die Meine?“ „Doch, doch, aber ich finde die Heimlichkeit ſo himmliſch— du nicht?“ „Gewiß, aber ich kann nicht dafür einſtehen, daß ich dich in Gegenwart anderer nicht plötzlich„ma chérie“ nenne.“ „Oh, das wäre köſtlich! Ich male mir das erſtaunte Geſicht meines alten Onkels oder meines Schwagers aus! „Sie werden dich mir nicht gönnen!“ „Danach frage ich nicht, ich bin ſelbſtändig und unabhängig!“ „Ich hoffe, ſie werden dich nicht allzuſehr be⸗ ſtürmen, mein Herz.“ „Das glaube ich nicht.“ Nachdem ſie Tee getrunken, fuhren ſie mit der Bahn nach Montreux zurück. Sie verabredeten, wieder gemeinſam in Madeleines Hotel zu eſſen. 'Hauteville begleitete Madeleine und verab⸗ ſchiedete ſich von ihr am Hoteleingang. „Der erſte ſchöne Tag unſerer Liebe iſt vorüber“, ſagte er beim Abſchied zu ihr,„möchten alle folgen⸗ den Tage ebenſo köſtlich ſein. Es iſt herrlich, dem Alltag entrückt zu ſein.“ oͤu mußt helfen.“ „Was an mir liegt, George, wird geſchebey, aber „Mit allen Kräften“, verſicherte'Hauteville aus vollſtem Herzen. Dann trennten ſie ſich, um ſich umzukleiden. Madeleine begab ſich auf ihr Zimmer. Ein herr⸗ licher Roſenduft ſchlug ihr entgegen.„Georges Blumen“, dachte ſie und tauchte ihr Geſicht lange in die prachtvollen Blüten, die in einer hohen Kriſtall⸗ vaſe auf dem Tiſch ſtanden. Dann ſaß ſie ein paar Minuten im Seſſel und überdachte ihren Ausflug mit George. Sie liebte d' Hauteville deren ihr Herz fähig war. machen und ſelbſt glücklich mit ihm ſein, würden ſie nach Wimpfen ziehen können! mit aller Inbrunſt, Sie wollte ihn glücklich Vielleicht George würde ſie ſicher nicht in die kleine Grenzgarniſon verpflanzen wollen. Nein, in den engen Verhält⸗ niſſen würde ſie ſich nur ſchwer zurechtfinden. Wie es wohl ſein würde, wenn ſie mit ihm ver⸗ verhetratet ſein würde? In der Ehe kommen die kleinen Charakterfehler der Männer erſt ans Tages⸗ licht. Man ſchleift ſich aneinander ab, tröſtete ſie ſich. Nein, George hatte ſicher keinerlei Unarten, die ſie ihm erſt würde abgewöhnen müſſen. Er war voll Güte und Zartgefühl. Und ſchließlich liebte er ſie doch. Nein, einen Menſchen zu wiſſen, für den ſie das Höchſte war und den ſie mit Hingabe ihres ganzen Seins lieben würde. Sie erhob ſich und begann Toilette zu machen. Als Madeleine fertig war, begab ſie ſich nach unten. Es war noch frühzeitig und das Eſſen hatte noch nicht begonnen. In der Halle ſaßen und ſtanden die Gäſte in Gruppen herum. Madeleine verſpürte keine Luſt, ſich unter ſie zu miſchen und begab ſich nach dem Muſikſalon, der immer leer war. Als ſie aber an der Tür ſtand, hörte ſie, daß Klavier geſpielt wurde, Sie öffnete leiſe, nur um nachzu⸗ ſehen, wer der Spieler war. Aber wie gebannt blieb ſie ſtehen. Am Flügel, ihr den Rücken zudrehend, ſaß'Hauteville und ſpielte. Vor ihm auf dem geöffneten Inſtrument lag ein herrlicher Roſenſtrauß, faſt noch ſchöner als der, den er ihr am Morgen gebracht hatte. Sie glitt ins Zimmer hinein, ſchloß behutſam die Tür und ſetzte ſich in einen Seſſel.'Hauteville bemerkte ſie nicht. Sie hörte ſeinem Spiel zu. Es iſt herrlich, daß er muſtziert, dachte ſie, die eine leidenſchaftliche Muſikliebhaberin war. 8 5 Was war es nur, was er ſpielte? Sie hatte diese Töne ſchon gehört, die ſo berauſchend klangen und einen ſo hinreißenden Schwung beſaßen. Ja, das war das Jauchzen eines menſchlichen Herzens, das ſich aufſchwang zu den Gipfeln höchſter Leidenſchaff Sie lauſchte und lauſchte mit Inbrunſt dem Liebes; bekenntnis, das ſich in Georges Spiel ausdrückte. Wenn er nur nicht aufhören wollte, dachte Made⸗ leine und überließ ſich ganz ihren Gedanken und dem Wohllaut der perlenden Töne. Aber mit einem Male endete'Hauteville. Er ließ die Hände noch auf den Taſten ruhen und dann in den Schoß ſinken. Da näherte ſich ihm Madeleine leiſe, umſchlaug ihn mit ihren Armen und ſchmiegte zärtlich ihre Wange an die ſeine. „Wie wunderbar du ſpielſt, George! lich ich darüber bin!“ „Madeleine, mein Liebling!“ „Was war es, was du ſpielteſt? Ich kenne nicht ſehr viel deutſche Muſik, aber Beethoven war es das habe ich gehört!“ 0 „Die Appaſſionata“, anwortete'Hauteville und küßte Madeleine auf den Mund. Der Gong ertönte und rief zum Eſſen.„Nun müſſen wir wieder ganz fremd miteinander tun, wie langweilig“, meinte Madeleine im Hinausgehen, „Aber nur nicht allzu fremd“, bat'Hauteville Wie glück⸗ und küßte ihre Hand. Dann ging er raſch noch ein⸗ 4 mal zurück, um die Roſen zu holen. „Du verwöhnſt mich, George, mit den herrlichen Blumen. Mein ganzes Zimmer duftet nach ihnen. Innigen Dank.“ 5 den Arm und ſchritt, von'Hauteville begleltel, zu ihrem Platz. Als ſie an dem Ruſſen vorbei⸗ ſchritten, wurden ſte mit neugierigen Blicken ges muſtert. Madeleine hörte nur, wie der Ruſſe leiſe u ſeiner Begleiterin ſagte:„Voila, la belle frangaise““ Eine Ungezogenheit, dachte Madeleine und war ge⸗ ſpannt, zu erfahren, ob'Hauteville es gehört habe, (Fortſetzung folgt) 5 77 KG l 15 e Damit nahm ſie die Blumen in n e ens — Pr —.— Sers en 2 E: 088 55 4 Mittwoch, 6. Juli 1938 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗ Ausgabe 7. Seite/ Nummer 304 1— Der Abſchied vom runden Leder Abzugsgewitter im Olympiaſtadion— Moſaik des Sommerſporis— Leichtath'etik iſt Trumpf— Der Magnet Breslau Es wetterleuchtete ſchon lange um dos Gelſenkirchener Grubengebiet. Der Ausklang des Spielſohres 1937/38 hat in der Doppelauflage des Schlußringens um die Deutſche Meiſterſchaft an den beiden letztvergangenen Sonntagen im Olympiaſtodion zu Berlin die meuatelange Spannung zu einer Entladuna gebracht, die die Fußballgemüter zum Teil bis zur Ekſtaſe erhitzte. Kein Wunder, ging es doch auf der einen Seite um die verbiſſene Verfolgung des vor Jahren durch den 1. FC Nürnberg bereits ſchon einmal— allerdings erſt in der dritten Etappe— geſtoppten Sonderzleles der Knappen: einer bisher in der deutſchen Fußbaollgeſchichte noch nicht erreichten dreimaliaen, ununter⸗ brochenen Erlangung des höchſtenm Titels. Dieſesmal reichte es den Königsblauen trotz der Deutſch⸗ und Pokal⸗ meiſterſchaft nicht mehr bis zur zweiten Etappe und die Generation wird auch erſt noch erſtehen müſſen, die die Verwirklichung dieſes Hochziels erlebt. Auf der andern Seite: ein wohl altbekannter Verein, Hannover 96, demgegenüber man ſich vielfach des unterſchätzenden Ausdrucks enntes Außenſeiters bediente. Hannover war nach früherem wiederholtem Auftauchen im vorletzten Jahr wieder in Vergeſſenheit geraten, und als ſein Nome im letzten Spieljahr ſich wieder in die Kette der ſechzehn Gaumeiſter einreihte, ahnte— außer den Eingeweihten des heimatlichen Bereiches— wohl niemand den beiſpielloſen Gang, der, immer mehr zum Aufhorchen zwingend, ſeinen einzigartigen Abſchluß in dem großen Doppelgang auf der gewaltigen deutſchen Kampfſtätte fand. Gewiß— der Großteil der deutſchen Fußballgemeinde, noch immer unter der Suggeſtion der Auswirkung der wirklichen Großleiſtungen der Schalker in den letzten Jahren ſtehend, wird das Gefühl nicht los, daß der größere Könner hier wieder einmal entgegen dem ſportlichen Prinzip, unterlag, dem aber doch in Wirklichkeit unter objektiver Würdigung ſeiner prozentual ſtärkſten Betei⸗ ligung an den ſchweren Ländertreſfen, wie unter der ſache ſaſt ſtändiger Schwöchung ſeiner eigentlichen Elf, die 5 trotzdem größte Jahresleiſtuncg unter den deutſchen Mannſchaften zugeſprocheer werden muß. Das hat mit einer Herabſetzung der großartigen Leiſtung der Hannoveraner nichts zue tun, denen der unabdinabare Ruhm bleibt, ein klaſſiſches Beiſpiel unerhörten Kampf⸗ willens, unbeirrbarer Zielſtrebigkeit aufgeſtellt zu haben, das— ſo oder ſo— ſich auf lange Jahre hinaus noch aus⸗ wirken dürfte. Die eigentliche Wertung der Tat Han⸗ novers kann erſt die nächſte Zukunft bringen, in der ſich herausſtellen muß, ob der neue Deutſche Meiſter auf die jo erſt den eigentlichen Maßſtab gebende Länge hinaus eine Meiſterſorm zu wahren vermaa oder ob er nur durch periodiſche Hochform in Verbindung mit einem bedingten, aber zweifelloſen Rückgang der Schalker zu der größten Ueherraſchung ſeit Jahrzehnten gekommen iſt. Im übrigen finden die jüngſten Ereigniſſe des Olympiaſtadienms ihr einziges Gegenſtück in den unvergeßlichen Sträußen des Hamburger S V und 1. FC Nürnberg, die ſo⸗ gar nach zweimaliger, über ein noch größeres Zeitmaß gehender Gegenüberſtellung zu keinem entſcheidenden Er⸗ gebnis kommene konnten, was ſchließlich zur Erklärung der Hamburger zum Deutſchen Meiſter vom grünen Tiſch gus führte. Daß die Hamburger den offiziellen Titel damals ablehnten, zeugt nur von ihrer hohen ſportlichen Auffaſſung. Auch die, Wogen des packenden Abſchluſſes des Spieljahres 1937/8 ſind am Verebben und König Ausnahme der in Breslau Gaumannſchaf⸗ Fußball pfleat nun— mit erneut auf dem Plan erſcheinenden ten— der wohlverdientalt Ruhe. Das Moſaik des Sommerſports entfaltet nun wieder ſeinen buntgewirkten Rieſenteppich. In den Sommermonaten geht einem erſt ſo recht das Be⸗ wußtſein auf von den unbegrenzten Möglichkeiten geiſt⸗ und körperſtählender Betätigung. Sei es nun der Segel⸗ ſport, Autoſport, die Arbeit der Kanuten oder Wander⸗ fahrer, der Ruderer, Schwimmer. Golſ⸗ und Hockenſpieler, des Pferde⸗ und Radrennſports, des Tennis, der Leicht⸗ athletik, des. Frauenſports uſw. Was ſich por der Rau⸗ heit des Winters in die ſchützenden Hallen zurückzieht, atmet erſt in der warmen Jahreszeit volles Leben und wer zurückdenkt, was die Aelteren unter uns in ihren Kindheitsjahren an„Sport“ zu betreiben wußten kann ermeſſen, welch ungeheuerliches Geſchenk in den letzten Jahrzehaten den Völkern durch die planmäßige Entwick⸗ lung wie Förderung aller Leibesübungen zuteil wurde, wobei Deutſchland zweifellos an der Spitze marſchiert. Seine Organiſation der Leibesübungen iſt die gewaltigſte, beſtgegliederte der Welt. Die Königin des Sommerſports, die Leichtahletik, iſt und bleibt die Mutter, der Urquell aller Leibesübungen. In ihren Diſßziplinen äußert ſich der Keim aller freiwilligen Körperbetätigung, der auf Jahrtauſende zurückreicht. Schon die Urvölker kannten zu Kampf⸗ und Jagdzwecken den Speer, den Bogen, utid die Antike hat uns in den weltberühmten Plaſtiken des Diskuswerfers und Fauſt⸗ kämpſers Zeugen früheſter Sportbetätigung hinterlaſſen. Kein Sport in der großen Skala der Leibesübungen, der nicht Berührungspunkte mit der Leichtathletik hätte. Selbſt der volkstümlichſte unter ihnen, der Fußball, hat ſeine eigentlichen Grundlagen in dieſem Schweſter⸗ ſport, der wie keiner, und weit mehr noch als ſelbſt die Gymmiaſtik, vom Lauf, über Wurf, Stoß, Sprung und Start in umfaſſendſter Weiſe die Grunderforderniſſe für einen wirklich guten Fußballer oder Spitzenſpieler enthält., Bei ihrer elementaren Beſchaffenheit iſt es ſelbſtverſtändlich, daß ſie bei den wieder ſo ungeahnt aufgelebten Olympiſchen Spielen den Kern der Veranſtaltungen abgibt. Fehlen ihr auch jene gehäuften Spannungsmomente, die in dem prickelnden Reiz z. B. des Fußballs mit ſeinen ſtändig wechſelnden Bildern und Kampfſzenen enthalten ſind. ſo übertrifft ſie an edler Linie an konzentrierſtem Einſotz auf knappſtes Zeitmaß(3. B. 100⸗Meter⸗Lauf] oder unerhörter Ausdauer(Marathon⸗ lauf) den Kampf um das runde Leder bei weitem. Die beſte Ausgleichsübung während der Fußballpauſe, der beſte Mittler zwiſchen altem und neuem Spieljahr bleibt die Leichtathletik. Zum Ende dieſes Monats in Breslau werden wir gber das Herrlichſte uund Größte erleben in dem grandioſen Generalaufmarſch aller Leibesübungen in Turnen und Sport; ein wirk⸗ liches Nationalfeſt, eine erſchöpfende Schau, die in ihrer Großartigkeit unter den nationalen Veranſtaltungen der Leibesübungen aller Völker in der Geſchichte einzig da⸗ ſteht. Das deutſche Volk kann nur ſtolz auf dieſes gigan⸗ tiſche Werk ſein, bei dem die alte, ſchͤrte ſchleſiſche Haupt⸗ ſtadt den Rieſenmagnet bilden wird. der alles in ſeinen Bann zieht. Auguſt Müß le. Kleine Sport Nachrichten Biörn Borg, Schwedens Meiſterſchwimmer, gewann in Budapeſt die 200 Meter Kraul in der guten Zeit von 216,4. Ueber 200 Meter Bruſt ſtellte die Ungarin Szigeti⸗ Varga mit:15,2 einen neuen Landes rekord auf. Belgien gewann in dem holländiſchen Seebad Noord⸗ wijk den Tennis⸗Länderkampf der Männer und Frauen über Holland mit 22:12 Punkten. Im Rahmen dieſes Kampfes ſtellte ſich der Wimbledonſieger Donald Budge vor, der R. Menzel 611,:6,:3 beſiegte und mit Mako über Menzel⸗Cejnar:8, 816 triumphierte. Die Berlinerin Edith Sander wurde Turnierſiegerin beim Tennis⸗Turnier im Bochumer Wieſental. Bei den Männern ſiegte Kuhlmann(Duisburg). Deutſchland verlor in Ntad den Fecht⸗Länderkampf auf egen gegen Schweden. Schön(Zello⸗Mehlis) und May (Berlin] waren dagegen die beſten Einzelfechter, Schleſiens Handballſpieler gewannen ihr zweites Spiel in Kattowitz überlegen mit 16:3(:0) Toren, obwohl die Polen ihre Elf nochmals verſtärkt hatten. Das Allgemeine Mannheimer Tennis⸗Turnier des TC Mannheim, das eigentlich ſchon im Juni ſtattſinden ſollte, iſt nunmehr endgültig für die Tage vom 25.—28. Auguſt vorgeſehen. 5 Die Münchner Boxſtaffel beſiegte im Rahmen des bay⸗ riſchen Städte⸗Boxturniers die Würzburger Auswahl knapp mit:7 Punkten. Der Gau Württemberg hat für die Meiſterſchaftskämpfe der deutſchen Leichtathleten in Stuttgart und Breslau ins⸗ geſamt 112 Bewerber und Bewerberinnen aufgeboten. Der Gau Schleſien iſt bei den Deutſchen Leichtathletik⸗ Meiſterſchaften in Breslau durch 24 Junioren, 48 Männer, 15 Frauen und acht Manaſchaften vertreten. Ungarns Ringer beſigten im Länderkampf im griechiſch⸗ römiſchen Stil Polen überlegen mit:1 Punkten. Karel Sys, Belgiens ausgezeichneter und ehrgeiziger Halbſchwergewichtsboxer, macht nach ſeiner Niederlage durch Heuſer wieder einen Verſuch im Schwergewicht. Ueber die JBu hat er Heinz Lazek um die Europameiſterſchaſt gefordert. Die Europameiſterſchaft im Federgewichtsboxen— M. Holtzer ſtellte den Titel bekanntlich zur Verfügung— ſieht drei Bewerber vor, nämlich Dubois(Schweiz), Dolhem (Belgien) und Anſini(Frankreich), die ihre Anſprüche der IJBli gemeldet haben. g Die Handballelf der Wehrmacht ſür das im Rahmen der Wehrmachts⸗Meiſterſchaften in Düſſeldorf ſtattfindende Spiel Zivil— Wehrmacht ſteht wie folgt: Wendt; Knautz, Schünzel; Hanſen, Doſſin, Hammerich; Proſſer, Huber, Laqug, Badſtübner, Ortmann. Belgien und Frankreich trugen in Lüttich einen Län⸗ derkampf über 4 mal 200⸗Meter⸗Bruſt und im Waſſerball gus. Die Staffel gewannen die Franzoſen, im Waſſer⸗ boll war aber Belgien mit 511 Toren erfolgreich. Rolf Göpfert(Berlin) unterlag im Endſpiel des Nürn⸗ herger Tatnisturniers dem Ungarn HGabory nach drei⸗ ündigem Kampf:7,:2,:6,:6,:3. Im Frauen⸗ inzel war Frl. Käppel(Berlin] erfolgreich, die auch im Anteen Doppel mit Dr. Deſſart(Homburg) ſiegen onnte. Olympiaſteger„Nurmi“ kam beim Verdener Reit⸗ turnier unter Hauptm. Stubbendorf im Axel⸗Holſt⸗Er⸗ 1 mit 0 frehlern in 59 Sek. zu einem ſchönen ieg. Amerikas Leichtathletik-Elite nach Berlin zum erſten Länderkampf gegen Deutſchland Sieht man von den Olympiſchen Spielen ab, ſo iſt bis⸗ her noch nie der Fall eingetreten, daß die Vereinigten Staaten von Nordamerika ein derart ſtarkes Aufgebot ins Ausland entſenden wie diesmal am 13. und 14. Auguſt noch Berlin.“ Das ſtempelt den Länderkampf des Jahres zu einem Ereignis, das ihn über alle bisherigen Leichtathletik⸗ Länderkämpfe ſowohl Deutſchlands als auch der Vereinigten Staaten weit hinaushebt. Kaum einer der neuen Meiſter, der nicht mit von der Partie iſt. Aus der Aufſtellung der Mannſchaft, die teilweiſe am 26. Juli von Neuyork aus die Ueberfahrt nach Deutſchland antritt, teilweiſe ſich aus den amerikaniſchen Expeditionen nach Schweden und Eng⸗ land ergänzt, mag man erſehen, wie ernuſt USA gerade den erſten Kampf dieſer Art nimmt. Es ſtarten in Berlin: 100 Meter: Ben Johnſon, Perrin Walker; 200 Meter: Perin Walker, Cleyde Jeffrey; 400 Meter: Ray Mallott, James Herbert; 800 Meter: Howard Borck, John Marion; 1500 Meter: Charles Beetham, B. Rideout; 5000 Meter: Gregory Rice, Walter Mehl; 10 000 Meter: Gregory Rice, Walter Mehl; 110 Meter Hürden: Fred Wobcott, Allan Tolmich; 400 Meter Hürden: Jack Patterſon, John Borican; 3000 Meter Hindernis: Joe Meckluſkey, Foreſt Efaw; Ku⸗ gelſtoßen: Franeis Ryan, William Watſon; Speerwerfen: Charles Soper, William Watſon; Diskuswerſen: Peter Za⸗ gar, Philipp Levy; Hammerwerfen: Irving Folswarthny, William Lynch; Hochſprung: Melvin Walker, Gilbert Cru⸗ ter; Weitſprung: Bill Lacefield, Arnold Nutting; Drei⸗ ſprung: Herald Neil, Hiney Kint; Stabhoch: Cornelius Warmerdam, George Varoff; 4 mal 100 Meter Staffel: B. Johnſon, P. Walker, W. Greer, C. Jeffrey oder M. Allerbee; 4 mal 400 Meter Staffel: R. Mallott, J. Patter⸗ ſon, J. Herbert, C. Millers. Vom Mokorſport SDAC-Reichstreffen Königsberg grüßt die Sieger aus Baden Das zweite DDA C⸗Reichstreffen in dieſem Jahr brachte 520 Fahrzeuge aus allen s Reiches nach Danzig und Königsberg. Bei der eis verteilung wurden die aus dem ſüdweſtlichen Grenzland Baden nach Oſtpreußen gekommenen Sieger ſtark gefeiert. DDAC⸗Präſident Frei⸗ herr von Egloffſtein übergab den erſten Preis an Wiech⸗ mann(Lörrach), der von ſeiner im ſüdlichſten Teil Badens gelegenen Heimatſtadt 1194 Km. zurückgelegt hatte. Mit 1152 Km. belegten die Freiburger Dr. Buß und Dr. Herr⸗ mann die nächſten Plätze. In der Ortsgruppenwertung ſtellte München mit 24 Fahrzeugen und 2296 Punkten den Sieger vor Kempten und Mannheim. Im nächſten Jahr führt das Reichstreffen des DDA C in die Oſtmark, an den Wörther See und nach Klagenfurt. Großer Preis von Belgien Sieben Deutſche im 24⸗Stunden⸗Reunen von Spa In dieſem Jahr führt Belgien ſeinen Großen Auto⸗ preis wieder als 24⸗Stunden⸗Rennen durch. Er findet am kommenden Wochenende auf der berühmten Rundſtrecke von Spa⸗Francorchamps ſtatt und hat eine Beſetzung gefunden, wie ſchon lange nicht mehr. An fremden Nationen ſind Holland, Deutſchland, Frankreich, Italien und England vertreten. Deutſchlands Aufgebot iſt mit ſieben Wagen, darunter der Hanomag⸗Dieſel, ſehr ſtark. Insgeſamt liegen 28 Meldungen vor. Sämtliche Deutſchen ſtarten in der Klaſſe bis 2000 cem, in der der ausgezeichnete Holländer Hertzberger(Aſton Martin) ihr gefährlichſter Gegner i Die ſchon 1934 und 1936 im Wettbewerb um den Königs ⸗Pokal erfolgreiche Adler⸗Mannſchaft iſt mit v. Guilleaume Löhr, Sauer⸗ wein Graf Orſſich und v. Hanſtein zur Stelle. Die im Preis von Antwerpen ſiegreiche NSKK⸗Mannſchaft Prinz Schaumburg/ Röſe, Briem Scholtz und Heinemann fährt wieder den BMW Sport. Häberle/ Schelle ſteuern den Hanomag⸗Sport mit Dieſelmotor. In der 4⸗Liter⸗Klaſſe ſtartet der Gewinner des Großen Preiſes von Antwerpen, Mazaud(Frankreich), auf Dela⸗ hahe. Talbot hat den jungen Rennfahrer Le Beéque ge⸗ meldet. Die hervorragenden 1000⸗Meilen⸗Sieger Biondetti und Pintacuda fahren zwei Alſa Romeo in der unbe⸗ ſchränkten Klaſſe. Die Mailänder Monzabahn wird umgebaut Nach dem letzten vorjährigen Autorennen auf der Mai⸗ länder Monzabahn wurde wegen der Sicherheit der Fahrer der Beſchluß gefaßt, die gefahrvolle Strecke umzubauen, und nun liegen auch die Pläne für den Umbau vor. der bis zum Großen Preis von Italien am 9. September durch⸗ geführt ſein wird. Die Strecke wird durch die beſſere An⸗ gleichung verſchiedener Rechts- und Linkskurven an die Ziel⸗ und Streckengeraden ein völlig neues Geſicht be⸗ kommen, ſo daß vor allem der Aus⸗ und Einlauf zum Ziel ütberſichtlicher wird, der den Fahrern ein volles Aus⸗ fahren geſtattet. Weiterhin trägt ſich die Verwaltung der Rennbahn mit dem Gedanken, in den nächſten Jahren zwiſchen Zielgerader Und eder Gegengeraden ein Kurvenſyſtem nach dem Muſter der Neuyorker Rooſevelt⸗Field anzulegen. Vier deutſche Wagenſiege in England Ausgezeichnet ſchnitten deutſche Wagen bei den Rennen in Brooklands ab. Al ington, der in der BMW⸗ Mannſchaft bei den 1000 Meilen von Brescia ſtartete, ſteuerte ſeinen in engliſcher Lizenz bei Frazer⸗Naſh er⸗ bauten 2⸗Ltr.⸗BMW⸗Sport dreimal zum Sieg. Er gewann den 80⸗Kilometer⸗Vorlauf und den Endlauf dee Vorgabe⸗ rennens und erzielte mit 149,7 Stoͤkm. die höchſte Durch⸗ ſchnittsgeſchwindigkeit. Aldington wurde auch Erſter der Bergprüfung. Der Engländer Hampton war in einem weiteren Vorgaberennen auf Mercedes⸗Benz mit 121 Stoͤkm. ſiegreich. Niederrhein⸗Fußballmannſchaft gegen Baden Der Gau Niederrhein hot ſchon fetzt ſeine Mannſchaft zum Vorrundenkampf gegen Baden am 24. Juli in Schweidnitz ankäßlich des Breslauer Turn⸗ und Sport⸗ feſtes aufgeſtellt. Die Mannſchaft hat folgendes Ausſehen: Tor: Jüriſſen(Rotweiß Oberhauſen); Verteidigung: Janes(Fortuna Düſſeldorf), Duch(Hamborn 07); Läufer⸗ reihe: Rodzinſki(Homborn 07), Bender, Zwolonowſki (beide Fortuna Düſſeldorf); Angriff: Petry(Hamborn 07), Heibach(Fortung Düſſeldorf), Oles(Hamborn 07), Pickortz, Kobierſki(beide Fortung Düſſeldorf!. Erſatz: Peſch(Fortuna Düſſeldorf), Albrecht(Turu Die„Tour“ rollt! Oberbeck gewinnt die erſte Etappe— Auch Weckerling vorn Die 32. Tour de France begann am Dienstag ſehr viel⸗ verfprechend für die deutſche Mannſchaft. Der ſunge Weſt⸗ fale Willi Oberbeck gewonn die erſte Etappe von Paris nach Coen über 215 Km. in:38:25 Std. und trägt ſomit auf der zweiten Tagesſtrecke das gelbe Trikot des Spit⸗ zenreiters, das er gegen ein Rieſenfeld von ausgezeich⸗ neten Fahrern zu verteidigen hat. Für ſeinen Tagesſieg erhält er außerdem eine Minute Zeit gutgeſchrieben. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung murde die Frankreich⸗Rundſohrt am Dienstagvormittag bei unſich⸗ tigem Wetter geſtartet. In einem Rieſenzug, von Hunder⸗ ten von radſportbegeiſterten Anhängern begleitet, fuhren die 96 Fahrer noch dem Vorort Le Veſinet, wo die Frei⸗ gabe des Rennens erfolgte. Frankreichs Mannſchaft hatte hier ſchon Pech, denn der neue Meiſter Maye wurde durch einen Motorradfahrer zu Fall gebracht und zog ſich eine Schulterprellung zu. Aber trotzdem nahm er wieder das Rennen auf. Das Wetter verſchlechterte ſich ſchon ſehr bald, und nach etwa einer Stunde Fahrzeit regnete es in Strömen. Die Italiener zeigten ſich ſehr angriffsluſtig. Mehrmals unternahm der Sieger der Italien⸗Rundfahrt, Vieini, Vorſtöße, aber erfolglos. Dann verſuchte der Fran⸗ zoſe Leducg ſein Heil in der Flucht; zwei Minuten betrug ſein Vorſprung, aber auf den letzten Kilometern wurde auch er wieder eingeholt. Eine tolle Jagd entſpann ſich dann in Caen. An der Spitze ſah mon Oberbeck und Weckerling und hinter ihnen Bini, Kint und Mioddelkamp. Oberbeck ſetzte e olles auf eine Karte und gewann mit 10 Sekunden Vorſprung ganz überlegen vor Bini, Middelkomp, Kint und Weckerling. In der Hauptgruppe, die in Stärke von 91 Mann auf den 17. Platz geſetzt wurde, befanden ſich von den übrigen Deutſchen Haus⸗ wald, Wengler, Wendel, Heide, Arents, Ruhland und Langhoff. Pech hatte der Sieger der Deutſchland⸗Rund⸗ fohrt. Auf dem erſten Teil der Strecke wurde er zuſam⸗ men mit dem Belgier Lauwers durch Walſchot in einen Sturz verwickelt und konnte nicht mehr ganz nach vorn kommen. Mit nur einer Minute Rückſtand auf den Sieger wurde er noch 51. und kurz hinter ihm erreichten Seidel als 59. und Scheller, der 30 Km. vor dem Ziel einen Defekt zu beheben hatte, als 66. das Ziel. Das Ergebnis der 1. Etappe Paris— Caen, 215 Km.: 1. Oberbeck(Deutſchland):38:25 Std.; 2. Bini(Ita⸗ lien):38:35; 3. Middelkamp(Holland); 4. Kint(Belgien); 5. Wecker ling(Deutſchland) alle dichtauf; 6. Neuville (Belgien):38:55; 7. Ledueg(Frankreich) gleiche Zeit; 8. Schulte(Holland) 6739:03; 9. A. Magne(Fronkreich); 10. Martano(Italien); 11. Bartoli(Italien) dichtauf. Auf den gleichen Platz wurden geſetzt: Majerus(Luxemburg), Walſchot(Belgien), Verwaecke(Belgien) und Goosmat (Frankreich). Auf den 17. Rang kamen 31 Fahrer, dar⸗ unter Hauswald, Wengler, Wendel, Arents, Langhoff, Heide und Ruhland in:39:21 Std.; 51. Schild(Deutſch⸗ land):39:40; 59. Seidel(Deutſchland]:40:45, 66. Scheller (Deutſchland):42:04 Std. Schwedens Fahrer für Berlm Kopenhagen Als eyſte der drei an der Radfernfahrt Berlin— Kopen⸗ hagen vom 15. bis 17. Juli beteiligten Nationen hat Schweden ſeine Mannſchaſt bekanntgegeben. Die Schwe⸗ den, die über eine ganze Reihe ſehr guter Straßenfahrer verfügen, haben folgende Acht gemeldet: Ingvar Eriksſon, Nils Andersſon, Sture Andersſon, Evert Ohlsſon, Martin Lundin, Nils Jansſon, John Hindersſon, Arne Berg. Der döniſche Radſportverband hat ſich noch nicht end⸗ gültig entſchieden. In Ausſicht genommen ſind hier: Frode Sörenſen, Joh, Löwen, Georg Nielſen, Rudolf Rasmuſſen, Chr. Chriſtianſen, Wenzel Jörgenſen, Peter Hauſen und Theodor Anderſen. Die deutſche Mannſchaft wird auf Grund der Ergeb⸗ niſſe 1 München— Mailand in den nächſten Tagen aufgeſtellt. (alle Schwarz⸗ Stermſeck Düſſeldorf), Stephan, Winkler, weiß Eſſen). Paarungen der Vorrunde Handball⸗Städteturnier in Breslau Mit einer großartigen Leiſtungsſchau wartet auch der Handballſport beim Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau auf. Bei den Männern nehmen 40 Mannſchaften an dem großen Städte⸗Turnier teil, das am 27. Juli mit den Vorrundenſpielen beginnt. Die Reſchsſportführung hat jetzt folgenden Spielplan ausgearbeitet: Königsbera— Frankfurt a..; Wien— Bremen; Weißenfels— Bamberg: Siebenbürgen— Swinemünde; Breslau— Klagenfurt: Stuttgart— Kiel; Mannheim— Görlitz; Holland— Wiesbaden; Berlin Koblenz; Wup⸗ pertol— Stettin; Leipzig— Duisburg; Polen Frei⸗ burg i. Br.: Danzig— Kaſſel; München— Forſt; Han⸗ nover— Dresden; Dortmund— Inſterburg; Magdeburg — Hamm; Aachen— Graz; Sudeten— Fulda; Hamburg— Göppingen. In Zwiſchenrunde, Vorſchlußrunde und Endſpiel(30. Juli) wird der Turnierſieger ermittelt. Die Unterlegenen tragen vom erſten Spieltag an ein Troſtturnier bis zur Entſcheidung aus. Kämpfe der Frauen Die Frauen ermitteln ihren deutſchen Meiſter. Die 16 Gaumeiſter tragen zunächſt am 17. Juli die Vorrunde aus, die Zwiſchenrunde iſt bereits für den 27. Jult nach Breslau angeſetzt, Vorſchlußrunde und zwei weitere Troſt⸗ ſpiele folgen am 28. Juli, das Endſpiel findet am 30. Juli ſtatt. Der genaue Spielplan der Vorrunde: Stettin: Preußen⸗Boruſſio Stettin— Asco Königsberg; Berlin: Tgde. in Berlin— Reichsb. TS Breslau; Dres⸗ den: Pol. SV Dresden— TV 60 Fürth: Halle: SC Ger⸗ mania⸗Jahn Magdeburg— CT Heſſen⸗Pr. Kaſſel; Bremen: BSc Brinkmann Bremen— TS Eimsbüttel; Düſſel⸗ dorf: Stahlunion Düſſeldorf— Dortmunder SC 95; Frank⸗ furt a..: Eintracht Frankfurt Kölner BE; Mann⸗ heim: VfR Mannheim— TW Bad Cannſtatt. 4 9 Italiens Boxer gegen Deutſchland Nach dem Siege über England treſfen Deubſchlands Amateurboxer am 17. Juli in Duisburg in ihrem 55. Län⸗ derkampf auf Italien. Die Italiener, die für den Monat Juli gleich oͤrei Länderkämpfe abgeſchloſſen haben, treten in Duisburg mit einer weſentlich ſtärberen Staffel an als gegen Belgien und Frankreich. Man vern lediglich den guten Leichtgewichtler Proietti; dafür ſind aber die beiden Europameiſter Sergo und Muſina dabei. Vom Fliegengewicht aufwärts kämpfen: Na decchia, Sergo, Vieino, Peire, Pittori, Ferraribo, Muſina und Laßzzzari. Deutſchland wind aller Vorausſicht nach die gleiche Staffel wie gegen England aufbietu, möglicherweiſe wird Jaro im Federgewicht durch Scholten(Ruhrortß und Fluß im Weltergewicht durch Mu rach(Schalke) erſetzt. 2 Engländer ſiegten 13:11 Verſtärkte Südweſt⸗Boxſtaffel geſchlagen Als am Dienstagabend im Städtiſchen Saalbau za Saarbrücken die Boxmannſchaften von Südweſt und Englands Nationalſtaffel zum Kampf antraten, z wargzdie Halle trotz der eingebauten Notſitze bis auf den letzten Platz gefüllt. Nach Begrüßungsworten des Kreislefters Weber und Dankesworten des Präsidenten des eng⸗ liſchen Boxperbandes, Dees, ſopie dem Abſpielen der Nationalhymnen ſtiegen die Fliegengewichtler Bamber⸗ ger(Sübuveſt) und Ruſſel(Englund) in den Ring, und dann rollten nacheinander die vereinbarten zwölf Kämpfe ab, die mit nur einer Ausnahme das Publikum zu wahren Beifallsſtürmen hinriſſen. Nach der Abwick⸗ lung des Halbſchwergewichtstreffſens zwiſchen Köhler (Südweſt) und Brown(England), in dem Köhler itbrigens ſchon nach dreimaligem Niederſchlag durch den Engländer aufgab, ſtand die Begegnung 1110 für Südweſt. Die beiden Schwergewichtstreſſen zwiſchen In der Wieſche (Düſſeldorf) und Preſton(England) ſowie Knorr(Wanne⸗ Eickel) und Porter(Englands mußten die Entſcheidung bringen. Die Engländer gewannen beide Kämpfe nach großartigem Widerſtand der Deutſchen und ſicherten ſo ihrem Lande einen 13:11⸗Sieg über die ſtarke Südweſt⸗ Stafffel. Beſondere Höhepunkte des Abends waren die Siege von Jaro(Wien) über Butler, Joswig(Fraulfurt) über Parkinſon und die techniſch großartige Leiſtung von Ruſſel über Bamberger. Die Ergebniſſe: Fliegengewicht: Ruſſel(E) beſiegt Bamberger(Frank⸗ furt) u..; Bantamgewicht: Pottinger(E) beſiegt Vier⸗ ling(Neuſtadt) n..; Federgewicht: Callie(E) beſiegt Staub(Saarbrücken)] n.., Jaro(Wien) beſiegt Butler (E) n..; Leichtgewicht: Heeſe(Düſſeldorf) beſiegt Powell Die Rettung „ unh mie entrann er öſeſer schrecklichen Befahr?“ „Hanz einfach, er hatte„ampf ber Befahr“ geleſen-und wußte, was er ju tun hatte!“ Haras ()un..; Joswig(Frankfurt) beſiegt Parkinſon(E) n..; Weltergewicht: Herchen bach(Köln) beſiegt Webſter(E) n..; Mittelgewicht: Baumgarten(Hamburg) beſiegt Harrington(E) n..; Ims(Frankfurt)— Young(E) un⸗ entſchieden; Halbſchwergewicht: Brown(E) beſiegt Köhler (Darmſtadt) 1. Runde k. o. Schwergewicht: Preſton(C) beſiegt Im der Wieſche(Düſſeldorff) n..) Porter(E) be⸗ ſiegt Knorr(Wanne⸗Eickel) n. P. In den Mittagsſtunden wurden übrigens beide Mann⸗ ſchaften vom Oberbürgermeiſter der Stadt Saarbrücken im Rathaus empfangen und herzlich begrüßt. Präſident Dees dankte für die überaus herzliche Begrüßung und den groß⸗ artigen Empfang. Beide Mannſchaften trugen ſich in das Goldene Buch der Stadt Saarbrücken ein. Ausloſung zu den Tennis-Meiſterſchaften Zu den Internationolen Tennismeiſterſchoften in Ham⸗ burg, zu denen insgeſamt 48 Männer und 46 Frauen emeldet haben, fand om Montagabend die Ausloſung zum kännereinzel und„doppel ſtott. Im Einzel wurde unſer Spitzenſpieler Henner Henkel im erſten Viertel geſetzt, während Szigeti(Ungarn] im zweiten Viertel, Tloc⸗ zynſki(Polen) im dritten und Deſtremeau(Fronk⸗ reich) im vierten Viertel an der Spitze ſtehen. Im Män⸗ nerdoppel führen Henkel v. Metaxo das erſte Viertel an; zu den weiteren Geſetzten gehören im zweiten Viertel Szi⸗ e(Ungarn⸗pPolen], im dritten Filby⸗Shayes (Englond) und im vierten Viertel die Franzoſen Pétra⸗ Leſueur. 5 Mittwoch, 6. juni 1938 Beilage der Neuen Mannheimer Zeitung „Leige mir deine Koffer, und ich sage dir, wer du bist!“ Ein Kapitel Reisephilosophie mit praktischem Hintergrund Ein Reiſekoffer iſt ein ſeltſam Ding. Kein toter Gegenſtand, wie viele meinen. O nein, er hat ſein Geſicht, hat eine Seele und ein Schickſal, das mit dem ſeines Beſitzers eng verbunden iſt. Man ſieht ſolch einem Koffer ſchon von weitem an, ob ein trauriger oder fröhlicher Anlaß ſeinen Herrn zur Reiſe zwingt. Urlaubskoffer ſehen ganz anders aus als Koffer von Geſchäftsreiſenden, die nie zur Ruhe kommen. Es gibt blaſierte und langweilige Koffer, ver⸗ gnügungsſüchtige und unternehmungsluſtige Koffer. Koffer, die dunkle Geheimniſſe bergen, und ſolche, die in naiver Offenherzigkeit jedem entgegenlächeln. Man ſieht ihnen an, ob ſie einen Trauerſchleier oder einen Myrthenkranz bergen, oder ob ſie gar mit win⸗ zig kleiner Erſtlingswäſche gleichſam einer neuen Zukunft entgegenfahren. Es gibt troſtloſe Koffer, die von menſchlicher Hei⸗ matloſigkeit erzählen und andere, die genau wiſſen, daß ſie das einzige ſind, was ihrem Herrn wirklich und ganz gehört. Wenn wir in einen Gepäckwagen hineinſchauen, in denen Koffer und Ruckſäcke aller Art dichtgedrängt neben⸗ und übereinanderſtehen, könnte mau Romone ſchreiben. Da iſt die dickbauchige, alte Ledertaſche, von der wir meinen, ſie müßte alle Augenblicke vor Vergnügung platzen. Sie wirkt trotz ihrer Fülle ge⸗ mütlich und beruhigend. Der ſchmale, raſſige, nervöſe Rindlederkoffer ne⸗ ben ihr, das neueſte Modell der Saiſon, fühlt ſich gar nicht wohl in dieſerr Geſellſchaft. Am liebſten möchte er wohl ein wenig abrücken von der gemüt⸗ lichen alten Tante. Aber das läßt ſich wegen der Enge ſchlecht machen. So ſteht er froſtig neben dem alten Ding, das ſo viel Liebe in ſich birgt. vom püchertisch Hochſchulheft der„Frauenkultur im Deutſchen Franenwerk“ Einen ſehr intereſſanten Querſchnitt durch den Reichs⸗ berufswettkampf der deutſchen Studentin bringt das Juli⸗ heft der Zeitſchrift„Frauenkultur im Deutſchen Frauen⸗ werk“. Er vermittelt uns ein gutes Bild von der aktiven Mitarbeit der deutſchen Frau am geiſtigen Leben der Gegen⸗ wart, weil der Einſatz der Jugend immer entſcheidend iſt für die Frage, in welcher Richtung eine Entwicklung fort⸗ ſchreitet. Folzende Beiträge haben Mitarbeit der deutſchen Studentinnen im letzten Reichsberufswettkampf zum Ge⸗ genſtand: Ergebniſſe der Säuglings⸗ und Kleinkinder⸗Unter⸗ ſuchungen in der Rhön. Ein Bericht über die Reichsſieger⸗ arbeit von Hildegard Mißlbeck, Univerſität Würzburg. — Die Bedeutung des deutſchen Bauernſtandes für unſer Volk, dargeſtellt an der Erziehungs⸗ und Bildungsorgaui⸗ ſation der Großſtadtvolksſchule. Zwei Abſchnitte aus der reichsbeſten Arbeit von Helene Beuermann, Hochſchule für Lehrerbildung, Hamburg.— Die Geſtaltung einer Ju⸗ gendherberge an der Niederelbe. Die Mitarbeit der Stu⸗ dentinnen der Hanſiſchen Kunſthochſchule und Handwerker⸗ ſchule Hamburg an der Wettkampfarbeit von Lieſelotte Snoek, Hamburg.— Die Werkfeier bei JG⸗Farben, Le⸗ verkuſen. Die Mitarbeit der Kölner Muſikſtudentinnen on der Reichsſiegerarbeit der Wettkampfmannſchaft von Wilfriede Lenſſen, Hochſchule für Muſik, Köln.— Die ſchädliche Einwirkung des Tabakrauchens auf das Herz und Gefäßſyſtem und ſeine Bedeutung für die Volksgeſundheit. Ergebniſſe nach Durchſicht von Krankengeſchichten und erx⸗ perimentellen Unterſuchungen. Ein Bericht über die reichs⸗ beſte Arbeit von Aſta Ohlſſon, Mesdiziniſche Akademie, Düſſeldorf.— Die verheiratete Frau in der Landwirtſchaft: die Bäuerin. Ein Abſchnitt aus der reichsbeſten Arbeit: „Verſuch einer Darſtellung der Bedeutung und Verant⸗ wortung der Frau in der deutſchen Volkswirtſchaft“ von Martha Brocker hoff, Univerſität Berlin. Dieſe Zuſammenſtellung zeigt uns, welches Geſicht die geiſtige Arbeit der deutſchen Frau heute trägt. Zugleich wird uns auch der Unterſchied deutlich, der zwiſchen dem Geſtern und dem Heute der deutſchen Frauenbewegung liegt. Der Beginn der deutſchen Frauenbewegung ſtand unter dem Zeichen der ſtändigen kämpferiſchen Auseinanderſetzung ge⸗ gen eine erſtarrte bürgerliche Haltung und gegen das dar⸗ aus entſpringende Verlangen, ein vermeintlich vorhandenes geiſtiges Preſtige des Maunes zu erhalten. Von den beſten Frauen der Frauenbewegung iſt immer wieder der Verſuch gemacht worden, darauf hinzuweiſen, daß das geiſtige Wollen der Frau nicht ihr ſelbſt gilt, ſondern der Ge⸗ ſtoltung des deutſchen geiſtigen Lebens, daß es hier alſo um eine naturgegebene geiſtige Ergänzung, nicht um einen „geiſtigen Imperialismus“ der Frau geht. Dieſe Aufſaſſung iſt damals nicht verſtanden worden, weil das Prinzip der Gemeinſchaft noch keine geſchichtsbildende Kraft war. Später wurde dieſer Ausgangspunkt der Frauenbewegung vergeſſen und von gemeinſchaftsſremden Prinzipien überdeckt. Erſt die Neuordnung des deutſchen Lebens durch den Nattonal⸗ ſozialismus hat bewirkt, daß die geiſtigen Kräfte der Frau ſiungemäß eingeordnet werden. Die nationalſozialiſtiſche deutſche Frauenbewegung ſteht nicht vor dem Kampf, ſon⸗ dern vor dem Aufbau.— Da die Nummer noch Beiträge über Hedene Lange und Dr. med. Franziska Tiburtius bringt und daneben noch einen Rückblick auf die Entwicklung des Frauenſtud tums in Deutſchland gibt, wird dieſes Hochſchulheft gerade auch unter den Akademikerinnen viele Freunde fin⸗ den. f Alte Militärkoffer erzählen mehr als oͤrei Kriegs⸗ filme, und was ſie ſagen, iſt Wahrheit. Eigentlich müßten die jungen Soldaten vor ihnen beinahe wie vor der Fahne ſtramm ſtehen. Andere tragen wieder tiefe Riſſe und Narben wie treue Vaſallen. Sie haben ſchon viel geſehen, daß ſie nichts mehr in Erſtaunen ſetzen kann. Die Seekrankheit iſt ihnen ebenſowenig neu wie das Tropenfieber. Sie ſind ihrem Herrn oft das einzige Stückchen Zuhauſe in der Fremde geweſen und ſein beſter Freund geworden. Wenn die er⸗ zählen könnten Aber ſie ſagen nichts. Sie haben das große Schweigen weitgereiſter Menſchen gelernt. Sie lächeln nachſichtig über das Geltungsbedürfnis der kleinen Anfänger, die ſo viele bunte Hotelzettel tra⸗ gen, daß der Koffer einem Kinderbilderbogen gleicht. Dieſer geſchmackloſe Unfug wird hoffentlich immer mehr verſchwinden und vielleicht am eheſten, wenn man den Leuten klar macht, daß ſie ihren Koffer da⸗ mit herabwürdigen und ihm einen Platz unter den unfeinen Protzen einräumen Jetzt iſt wieder einmal für viele der große Augen⸗ blick da, wo wir für unſere Ferienxeiſe die Koffer vom Speicher holen. Wir begrüßen ſie wie alte Freunde, nach denen wir uns ein ganzes Jahr lang geſehnt haben. Sie ſtehen weit offen wieder im Zim⸗ mer, bereit, auch diesmal ihren Dienſt treu zu ver⸗ ſehen. Ferienfreude lacht uns aus ihnen entgegen und tauſend liebe Erinnerungen werden wach. Sie ſchauen uns an wie neugierige Kinder, die gern wiſſen möchten, wohin heuer die Reiſe geht. Wir brauchen es ihnen nicht zu ſagen, ſie merken es beim Einpacken ſchon ſelber. Geduldig laſſen ſie ſich voll⸗ ſtopfen und freuen ſich mit uns, daß ſie endlich an die friſche Luft und an die Sonne kommen. Das netteſte moderne Gepäckſtück iſt da der „Lumpenſammler“. Eine weiche, ſchmale, hohe Taſche, in die man alles nicht Empfindliche legt. So trägt man's in Wien! Anſer monatlicher Modebrief aus der Oſtmark-Hauptſtadt — Wien, Anfang Juli. Wenn das Jahr auf ſeiner Höhe ſteht, ſich die Mode immer beſonders intereſſant. Aus der Fülle der ſommerlichen Modelle zieht ſie jene heran, die ihr am beſten gefallen und die ſie in die kommenden Monate mit hinübernehmen will; daneben bringt ſie ſchon die allererſten Neuheiten für den Herbſt.. Die flotten Nachmittagskleider, die wir im Bild bringen, paſſen ebenſogut zum Sonnen⸗ ſchein des Spätſommers wie für die erſten kühleren Tage. Sie zeigen alle Merkmale der Uebergangs⸗ mode, die auf die Herausarbeitung der Figur großen Wert legt. Hoch anſteigende Röcke, eingeſetzte Mie⸗ derteile, Reißverſchlüſſe, leichte Raffungen und Fal⸗ tneziehungen betonen dieſe Abſicht und ergeben die eng anliegende Paßform. Etwas ganz Neues, ſehr geſtaltet Hübſches iſt das dunkle Kleid mit Miederteil in lebhafter Farbe. Modell iſt das farbige oder ſchwarze Bolerokleid, deſſen bluſenartiger Einſatz und Stulpen aus weißem, ſpitzenbeſetztem Organdi gearbeitet ſind. Für den Herbſt gibt es reizende Wollkleider, die man den ganzen Tag tragen kann, weil ſie am Morgen einfach und am Nachmittag„angezogen“ wirken und daher zu den dankbarſten Neuanſchaffun⸗ gen gehören. Und wird die Frau einmal ihres ein⸗ ſachen Tageskleides ein wenig müde, ſehnt ſie ſich nach leuchtenden Farbflecken, nach luſtigen Einzel⸗ heiten, die der Nachmittagsſtimmung entſprechen.. da bieten ſich ihr unzählige Möglichkeiten in Geſtalt von Schärpen, Gürteln, Krageneinſätzen, Anſteck⸗ blumen, Schleifen und vielen anderen Zuſätzlich⸗ keiten, die den Charakter des Kleides vollſtändig verändern. 8 eingeſetztem Ein ſehr dankbares Beſchreibung der Modelle 42 211 Herbſtliches Nachmittagskleid aus bedrucktem Seidenkrepp Als Ausputz ein orangegelbes Ripsband und eine Weſte aus weißem Chinakrepp.(Stoffbed für Gr. 42: Seidenkrepp 3,50 Meter bei 95 Zentimeter Breite, China⸗ krepp 0,35 Meter bei 95 Zentimeter Breite). 42 255 Jugendliches Spätſommerkleid für den Nach⸗ mittag. Dos rückwärtig geknöpfte Modell iſt aus dunklem Marocain gearbeitet; der Kragen und die Stulpen aus weißem Organdi ſind in Säumchen genäht.(Marocain 3,25 Meter bei 95 Zentimeter Breite, Organdi 0,60 Meter bei 110 Zentimeter; Stoffangabe für Größe 44.) 42 260 Spätſommerkleid aus dunkelblauem Seidenkrepp. Der miederſörmige Mittelteil aus weinrotem Seidenkrepp iſt vorn geknöpft.(Seidenkrepp, blau 3 Meter bei 95 Zen⸗ timeter Breite, Seidenkrepp, rot 0,40 Meter bei 95 Zenti⸗ meter Breite; Stoffangabe für Gr. 46.) 42 264 Adrettes Uebergangskleid aus Wollſtoff. Der Schulterſattel iſt der langen, plaſtronförmigen Vorderblende angeſchnitten und mit Paſſepoils aus gleichem Wollſtoff verſchnürt.(Stoffverbr. 3Meter bei 130 Zentimeter Breite; Stoffangabe für Größe 48.) Schnittgröße 44, 48 Unten das Schuhwerk, dann all die hübſchen Pullo⸗ ver, Strandanzüge und Badeſachen, oben dann den Bademantel. Und nun wollen wir uns vor der Reiſe unſere treueſten Ferienkameraden einmal von außen an⸗ ſehen. Wir wollen ihr Aeußeres genau prüfen, ob auch alles in Ordnung iſt und keine unliebſame Ueberraſchung unſere Ferienreiſe verdirbt. Schadhafte Stellen müſſen ausgebeſſert, Henkel, die abgeriſſen ſind, angenäht werden. Auch Schlöſſer, die gerade im ungeeignetſten Augen⸗ blick aufzuſpringen lieben, ſollten vor der Reiſe ge⸗ richtet werden und die dazugehörigen Schlüſſel ſuche man nicht erſt im letzten Augenblick! 5 Kurzum: wir wollen unſer Gepäck keineswegs bloß als ein notwendiges Uebel betrachten, von dem wir Dienſte verlangen, ohne uns weiter um ſein Aeußeres zu kümmern, denn das Gepäck iſt unſere Viſitenkarte auf Reiſen und in der Fremde Mara Mägander. Wer iſt die wirklich gute Hausfrau? Dies iſt nicht ein Aufſatz, ſondern ein Interview. Woher ſollte ich auch den Mut nehmen, dieſe Frage einfach ganz ohne Scham und Scheu zu ſtellen und dann ſelbſt zu beantworten? Wer weiß, wie viele von meinen Freundinnen, guten und.. auch guten, dieſe meine Zeilen leſen, dann bei mir Kaffee trin⸗ ken, einen prüfenden, durchdringenden Blick um ſich werfen und dann ſagen:„Sie hätte lieber ſtatt groß zu reden, das Staubtuch in die Hand nehmen ſollen!“ Nein, das iſt kein Aufſatz, ſondern ein Interview, und zwar habe ich meine Frage, weil wir Frauen in dieſem Punkte ja immer Partei ſind, an drei Män⸗ ner geſtellt. Was iſt, meine Herren, in Ihren Augen das Ideal einer Hausfrau? Hören Sie zu, meine Damen! Die drei Autworten ſind darum für uns intereſſant, weil ſie in wahrhaft ſeltener Ein⸗ ſtimmigkeit gegeben wurden. Drei Leute, die in einer wichtigen Lebensfrage zur Rede geſtellt, das⸗ ſelbe antworten, haben ſchon eine Stimme, auf die man hören muß! 85 „Ich will es Ihnen durch die Blume ſagen“, ſagkte der erſte.„Wiſſen Sie, Frau Lene, was ein wirklich gut angezogener Mann iſt? Ein wirklich gut ange⸗ zogener Mann iſt nicht einer, bei deſſen Anblick man ſagt: Donnerwetter, der iſt aber tadellos aufge⸗ macht! Auch nicht einer, bei dem man vor lauter Eleganz der Krawatte das Geſicht nicht mehr ſieht. Der wirklich gut angezogene Mann iſt der, an deſſen Anzug ſo ganz und gar nichts auszuſetzen iſt, keine Falte, kein Stoffbeutel, keine falſche Farbenzuſam⸗ menſtellung, kein ſtörendes Zuviel, das man ſein Augezogenſein überhaupt nicht bemerkt und nur ihn ſieht, ſein Geſicht, ſeine Augen, ſeinen Mund, ſeine Hände! N Muß ich Ihnen jetzt noch ſagen, wer in unſern Augen die wirklich gute Hausfrau iſt?“ * Der zweite:„Ich habe einmal in meinem Leben eine wirklich gute Hausfrau kennengelernt es war leider nicht die meine. Ich bin oft in ihr Haus gekommen, zu allen erdenklichen Zeiten. Ich habe ihren Mann, den Glückspilz, um elf Uhr vormittags zu einer geſchäftlichen Beſprechung abgeholt, ich war ein andermal als Tiſchgaſt bei ihm, ich war nachmit⸗ tags dort und abends. Nie hat mir, wenn ich an ſef⸗ ner Tür läutete, das Mädchen geöffnet. Seltſamer⸗ weiſe hat das Hausmädchen nicht einmal bei Tiſch das Eſſen aufgetragen. Die Frau des Hauſes ließ es ſich, wie es ſchien, nicht nehmen, dem Gaſt ſelber die Schüſſeln zu reichen. Ich war trotzdem davon überzeugt, daß dieſes Hausmädchen, das man mit ſo ſeltſamer Scheu vor mir verbarg, ſehr tüchtig ſein mußte. Denn alles ſah tipp⸗topp aus, das Eſſen war häuslich einfach, aber vorzüglich, und Frau Grete ſah, nach ihrem Kleid und ihren Händen, ihrem ſtets friſchen Geſicht und ihrer Friſur, nicht aus, als ob ſie viel an der Hausarbeit mitwirkte. Ganz zufällig kam einmal die Rede darauf, und da ſtellte ſich heraus, daß meine Freunde überhaupt kein Mädchen hatten. Sie haben ſehr über meine Ueberraſchung gelacht, und als ich ging, habe ich Frau Grete die gut⸗ gepflegte Hand mit viel mehr Bewunderung geküßt als je zuvor.“ ** Der dritte:„Die wirklich gute Hausfrau iſt nicht die, die immer und jederzeit wie eine Schnecke, ihr Haus als Laſt auf dem Rücken trägt“ * Und nun wollen wir uns alleſamt an der Naſe nehmen Lene Kauer Vielfach iſt der Menſchen Streben Ihre Unruh, ihr Velörußz⸗ g Auch iſt manches Gut gegeben, Mancher liebliche Genuß; Doch das größte Glück im Leben Und der reichlichſte Gewinn, Iſt ein guter leichter Sinn. Goethe. Verantwortlich: Margot Schubert, Mannheim 40 Auswahl-Mappen 8 liegen suf für: gecofd- sehon u, Ssyefeschnitte vogue“ Ultre und indes schaltte Vobech Schnitte Diener Record- qiniiie Emma Schäfer, Schnittmuster-Zentrale FFEN SFE One 26505 — Die Fainitimuster fnöchisfter Dollendung Wiener Modezeitschriften sind führend in aller Welt 5 Ständig großses leger Ulefetung sämtliche Zeitschfiften suf jede ge- 5 wünschte Zeſtdeuer durch Boten ſtel ins Haus. Eihzel- Verkauf und Abonnements] . f f Inf Vie iſt! der die dene iſt mög indu ſam! dem zu kant den fithr für wäh 2 Oeſt Das Die meh um ſtam aus Halb Arb. Auf chen der Ein men Kam oͤukt lage! Aukl iſt e für! bei! ö die ü oͤritt volk. Roh weſe mög wie 1. Tem der heut jügu 2 war lum und nur von 3. heut fang vom für N Kun gung 3 land f kurz aus! neue Kauf ſich o nenn dw; fuhr! 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Noch immer iſt es möglich, die Beſchäftigu teigern, noch immer iſt der induſtrielle Produktion elaſtiſch genug, um zu⸗ ſammen mit ſtetigen Erweiterungen. Erneuerungen und )jritt größere Produktionsleiſtun⸗en Tempo des Aufſchwungs freilich ei ſein wie in zurückliegen h die Aufgaben der Wirtſchaf Erwefterung des Spielraums dem techniſchen zu ermöglichen. kann nicht mehr de den Jahren. Da führung ganz den 5 für neue Expanſion abgeſtellt ſind, bedarf keiner Er⸗ wähnung. Die deutſche Wirtſchaft beſchäftigt gegenwärtig(ohne Oeſterreich) rund 19,9 Millionen Arbeiter und Angeſtellte. Das ſind mehr als jemals in Deutſchland beſchäftigt waren. Die Arbeitsloſigkeit iſt praktiſch heute and nicht mehr vorhanden. rund 1 065 000 Arbeitskräften, um die die Beſchäftigung ſeit Jahre zugenommen hat, ſtammen 438 000, d. h nur noch etwas mehr als ein Drittel, aus der Zahl der Arbeitsloſen. ommt es des⸗ holb darauf an, daß der Wirtſchaft aus anderen Bereſchen Arbeitskräfte zuwachſen, und daß für die dringenöſten Aufgaben Kräfte bevorzugt bereitgeſtellt werden. Im Zei⸗ chen des Mangels an Arbeitskräften wird für den Erfolg der Arbeit viel davon abhängen, daß ſich durch den vollen Deut Von den mer mehr eo Einſatz des techniſchen Fortſchritts die Ergiebigkeit der menſchlichen Arbeit ſteigern läßt. Die zweite Aufgabe im Kampf um die Ausweitung der volkswirtſchaftlichen Pro⸗ duktion iſt die Ausdehnung der fachlichen Produktionsan⸗ lagen. Neben dem Erweiterungsbedarf, dem Bedarf zum Aukbau der Induſtrien im Rahmen des Vieriaßvesnlans, iſt es vor allem der Erſatzbedarf für veraltete Anlagen und für den Verſchleiß, dem die Produktionsanlagen allenthalben bei dem gegenwärtigen Produktionsumfang unterliegen, Her die Nachfrage nach Anlagegütern dauernd erhöht. i oͤritte Grenze endlich, von der die meitere Erponton ger volkswirtſchaftlichen Produktion abhängig iſt, bildet die Rohſtoffverſorgung. Hier ſind in den letzten Monaten weſentliche Erleichterungen eingetreten, die allein er⸗ möglicht haben, die Produktion in dem Umfang zu erhöhen, wie es tatſächlich der Fall war. 1. Die heimiſche Rohſto produktion wächſt in raſchem Tempo, und zwar auf manchen Gebieten ſogar raſcher als der Bedarf. Im ganzen kann man damit rechnen, daß heute ſicher ein Zehntel wehr ſeimiſche Rohſtoffe zur Ver⸗ fügung ſteben als vor einem Jahr. es 2. Die Rohſtoffeinfuhr für die gewerbliche Wirtſchaft war in den erſten drei Monaten dieſes Jahres dem Vo⸗ lumen nach um 22 v. H. höher als im Vorjahr. Im April und Mai zuſammen war das Volumen der Rohſteſfeinfuhr nur noch um etwa 3 v. H. höher als in der gleichen Zeit von 1937. 3. Infolge der Rückſchläge auf den Weltmärkten werden heute eine Reihe wichtiger Grundſtoffe in geringerem Um⸗ fang ausgeführt. So wenig erfreulich diefe Entwicklung vom Standpunkt des Exports aus iſt., ſo bedeutet ſie doch für die Rohſtofſverſorgung eine gewiſſe Erleichterung, da aun ein größerer Teil der Produktion für die Verſor⸗ gung des Binnenmarktes zur Verfügung ſteht. In der Außenhandelsentwicklung prägt ſich für Deutſch⸗ laud am fühlbarſten der Umſchwung der Konjunktur in der Weltwirtſchaft aus. Die deutſche Ausfuhr, die bis vor kutzem dank der zunehmenden Aufnaßmeföhigkett der ausländiſchen Märkte ſich günſtig entwickelt hatte, ſtößt neuerdings auf wachſende Schwierigkeiten. Je mehr die Kaufkraft in den Abnehmerländern ſchwindet, und je mehr ſich die Länder, in denen die Schwierigkeiten auf dem Bin⸗ nenmarkt wachſen, zu einer Forcierung des Exports ge⸗ wungen ſehen, verſtärkt ſich die Konkurrenz auf den Aus⸗ fuhrmärkten. Tarifordnung für das Wirischaffs- gebiei Südwesſideulschland Der Reichstreuhänder der Arbeit für das Wirtſchafts⸗ gebiet Sübweſtdeutſchland veröffentlicht in ſeinem Mit⸗ teizungsblatt eine Reihe von neuen oder ergänzten Tarif⸗ orönungen für ſein Arbeitsgebiet. Es ſind dies eine Tarifordnung für die Edelmetall⸗ inbuſtrie im Wirtſchaftsgebiet Südweſtdeutſchland, die alle gewerblichen Geſolgſchaftsmitglieder(ſoweit ſie invallden⸗ verſicherungspflichtig ſind) in Betrieben der Beſteck⸗, Edel⸗ metall⸗/ Schmuck und UÜhreninduſtrie(letztere nur ſoweit ſie nicht der Tarifordnung für die Uhreninduſtrie im Schwarzwald unterſtehen) umfaßt. Außerdem noch die in gleichartigen Betrieben Beſchäftigten, insbeſondere in ſämtlichen Betrieben, die Metallwaren, Knöpfe, Uhrenorm⸗ bänder aller Art, auch von Leder herſtellen, ſoweit ſie in den Kreiſen Pforzheim, Schwäbiſch Gmünd, Leonberg, Na⸗ gold, Calw, Neuenbürg und Maulbronn liegen, Die Urlaubsgewährung wird für die Beſchäſtigten des Holzgewerbes neu geregelt durch eine Aenderung der Tarif⸗ vrönung für das Holzgewerbe(Induſtrie und Handwerk; im Wirtſchaftsgebiet Südweſtdeutſchland. Der Urlaub be⸗ lrägt danach im erſten bis vierten Urlaubsjahr ſechs Werk⸗ lege, im fünften bis ſiebten Urlaubsjahr acht Werktage, im achten bis neunten Urlaubsjahr zehn Werktage und im zehnten und folgenden Urlaubsfahren zwölf Werktage.— Der Urlaub für Jugendliche iſt entſprechend den Vor⸗ ſchriften des Jugendſchutzgeſetzes in der üblichen Weiſe ge⸗ regelt. In gleicher Weiſe wird durch eine Aenderung der Tarif⸗ Zronung für die Sägewerksinduſtrie im Wirtſchaftsgebiet Südweſtdeutſchland und durch eine Aenderung der Tarif⸗ droͤnung für die Peitſcheninduſtrie im Wirtſchaftsgebiet Südweſtdeutſchland der Urlaub für erwochſene Gefolgſchafts⸗ mitglieder und Jugendliche in dieſen Induſtriezweigen ge⸗ regelt. Die Tarifordnung für das Gaſtſtätten⸗ und Beherbergungs⸗ gewerbe im Wirtſchaftsgebiet Südweſtdeutſchland wird dahin⸗ gehend ergänzt, daß in der Saiſonzeit des Jahres 1938 mit Rüchſicht auf den beſtehenden Mange! an Arbeitskräften in Salſonbetrieben im ausdrücklich erklärten Einverſtändnis der Geſolgſchaftsangehörigen eine Aenderung in der Ge⸗ währung der Ruhezeit möglich iſt. Während der Zeit vom 15 Maj bis 30. September 1938 darf in Gemeinden mit über 20 000 Einwohnern lediglich in jeder zweiten Woche, in kleineren Gemeinden in feder dritten Woche nur eine Aſtündige ununterbrochene Ruhezeit im Anſchluß on eine Nachtruhe und in den übrigen Wochen eine 6ſtündige Ruhe⸗ zeit zwiſchen 8 und 22 Uhr gewährt werden. Für die gegenüber der ſonſtigen Regelung weniger⸗ gewährte Ruhe⸗ zeit iſt am Schluſſe ſedes Monats eine Barveraütung zu zahlen und zwar an Garantielohnempfänger in Höhe von 4% des monatlichen Feſtlohnes zuzüglich des Wertes von Foſt und Wohnung, ſoweit dieſe im Barlohn nicht enthalten ſind. Dieſe Barvergütung darf nicht pauſcha! abgegolten, ſondern muß geſondert bezahlt werden. Urlaubsregelung für Jugendliche 855 im Baugewerbe Die im Geſetz über Kinderarbeit und über die Arbeits⸗ zeit der Jugendlichen(Jugenöſchutzgeſetz vom 30, April J vorgeſchriebene Gewährung eines Urlaubs für die S an unter 18 Jahren iſt auf eine regelmäßige Beſchäftigung zugeſchnitten. Hierbei konnte die tarifliche Sonderregelung in den Gewerbezweigen, in denen die Be⸗ ſchäftigung unregelmäßig iſt und ein häufiger Wechſel des Arbeitsplatzes ſtattfindet, z. B. im Baugewerbe und in Baunebengewerben und in Kampagne⸗ und Saiſon⸗Be⸗ trieben, nicht berückſichtigt werden. Nach einer ſoeben vom Reichsarbeitsminiſter erlaſſenen Verordnung zur Durchführung des Urlaubs der Jugend⸗ lichen erhalten die Reichstreuhänder der Arbeit desha ub die Ermöchtigung, in den angeführten Gewerben die Warte⸗ zeit anders zu regeln und die Pflicht zur Urlaubsgewäh⸗ rung auf mehrere Unternehmer zu verteilen. Hierdurch läßt ſich für die Jugendlichen im Baugewerbe und in den Baunebengewerben die bisher bewährte Urlaubsmarken⸗ regelung auch weiter beibehalten. Die im Jugendſchutz⸗ geſetz vorgeſchriebene Dauer des Urlaubs bleibt unberührt. Jusbeſondere wird Vorſorge getroffen, daß die Jugend⸗ lichen, die an einer zehntägigen Fahrt oder an einem zehn⸗ tägigen Lager der Hitler⸗Jugend teilnehmen, auch in den angeführten Gewerbezweigen bereits in dieſem Jahre einen Urlaub von 18 Tagen erhalten. Für die Lehrlinge verbleibt es bei den Vorſchriften des Jugendſchutzgeſetzes. Elektrizitätswerk Rheinheſſen A, Worms.— 5(5) v. H. Dividende. Die Geſellſchaft, an der die Stodt Worms und die Rheinelektra je zur Hälfte beteiligt ſind, verzeich⸗ met für das Geſchäftsjahr 1937 eine weitere Erhöhung des Stromabſatzes um 8,5(6,9) v.., und zwar üſt die Strom⸗ abgabe an Haushaltungen um 9,6 v.., an Induſtrie, Gewerbe und Landwirtſchaft um 8 v. H. geſtiegen. Die verhältnismößig ſtarke Zunahme beim Kleinverkauf von Haushaltsſtrom iſt auf die fortſchreitenden guten Erfolge im Anſchluß von Elektrowärme⸗Geräten zurückzuführen. An elektriſchen Heißwaſſerſpeichern und Futterdämpfern waren Ende 1997 rund 5000 Stück angeſchloſſen In der HV wurde beſchloſſen, aus dem Reingewinn des Geſchäfts⸗ jahres 1937 eine auf 5½(5) v H. erhöhte Dividende auf das Act von 8 Mill. austzuſchütten. * Die Steyr⸗Werke auf die Reichswerke„Hermann Göring“ übernommen. Der Vertreter des Beauftragten für den Vierjahresplan, Staatsſekretär Könter, hat in dieſen Tagen zuſommen mit Generaldirektor Paul Pleiger die bereits angekündigte Uebernahme der Steyr⸗Werke auf die Reichswerke„Hermann Göring“ vollzogen und in ein⸗ gehenden Beſprechungen mit den Betriebsführern die Grundſätze der zukünftigen Zufammenerbeit feſtgelegt. Abſchließend überzeugte ſich Staatsſekretär Körner in Linz gon dem Stortd der Arbeiten an den dortigen Reichs⸗ werken„Hermann Gbring“. Benzinpreissenkung im Lande Oesierreich Die Treibſtoff⸗Firmen haben im Einvernehmen mit der Preisbildungsſtelle Wien beſchloſſen, den Benzinpreis im Lande Oeſterreich zonenweiſe auf 89 bis 42 Pfg. je Liter zu ſenken. In Wien beträgt der Preis 39 Pfg. Der Preis für Benzolgemiſch wird gleichfalls entſprechend herab⸗ geſetzt werden. Die von den Garagenbeſitzern und Pum⸗ penſtationen bisher an einzelne Kunden gewährten Son⸗ dervergütungen fallen in Zuſammenhang mit dieſer all⸗ gemeinen Preisſenkung in Zukunft weg. 8 Waren und Märkte S Getreidenotierungen in Rotterdam vom 5. Juli. Weizen(in Hfl. per 100 Ney. 5,42% G; Jon. 5,45. 2000 Kilo) Juni 100,75; Jan. 104,50. Baumwollkurſe in Liverpool vom 5. Juli.(Eig. Dr) Amerik. Univerſal Stand. Micdl.(Schluß! Juli 59) 491; Auguſt 494: Sept. 408: Okt. 500; Nov. 501; Dez. 503; Jon.(40 505; Fabr. 506; März 507; April 508; Mai, Juni 509; Juli 510; Okt., Dez., Jan.(40) je 507; März 509; Mai 510; Tendenz kaum ſtetig. * Gute Fortſchritte beim Eiweißkraftfutteran bau. Von den zum Verkauf ſtehenden Saatgutmengen der gelben und blauen Süßlupine iſt die gelbe bereits heute reſtlos zum Verkauf gelangt, obwohl der Hauptanbau erſt nach Winter⸗ gerſte und Winterroggen, alſo Ende Juli, vorgenommen wird und der Saatgutpreis mit 20/ je 50 Kg., der wieder⸗ um geſenkt wurde, erſt Anfang Juni herauskam. Die Nachfrage hält unvermindert an. Da in dieſem Jahr bei weitem mehr Saatgutmengen als im vergangenen zum Verkauf ſtanden, was auch für den eigenen Bau zutrifft, wird ſich die diesjährige Süßlupinen⸗Zwiſchenfruchtanbau⸗ fläche zur Grünfuttergewinnung, die 1937 im geſamten Reichsgebiet rund 19 000 Hektar betrug, um ein Vielfaches ſteigern. Dieſe Entwicklung, d. h. zwei Ernten in einem Jahr durch Zwiſchenfruchtanbau von ein und derſelben Fläche, läßt erkennen, daß unſere Landwirtſchaft dem Ziel, Eiweißkraftfutter in der eigenen Wirtſchaft zu gewinnen und die Unabhängigkeit von der Einfuhr auskändiſcher Futtermittel herbeizuführen, um ein weiteres Stück näher gerückt iſt. Kilo] Juni 5,75; Sept. 5,47%; — Mais lin Hfl. per Laſt von Sept. 103,50? Nov. 104,50 Br.; Geld- und Devisenmark! Paris, 5. Jult„Schluß amtlich London 177.87 Italien 188,90 Stockholm 917.50 Neunork 3589.25 Schweiz 822,25 Wien Belgien 608 62 Kopenhagen 794,— Berlin 1440,25 Spanien Holland 1984.75][ War ſchan 800, Vondon, 5 Juli.(Schluß amtlich) Neuyork 494,81 Liſſabon 110,21 Buenosdlires] 1600,— Montreal 498,36 Helſingkore 226,42 Rio de Jan. 281.— Amſterdam 805,75 Prag 142.55 Hongkong 12109 Paris 177.84 Budapeſt 2500, Schaanahaf 0 1087 Vrüſſel 2921,25 Belgrad 217,75 Nokobama 5 Italien 9405,— Sofia 405, Auſtralien 12 Berlin 1230,50] Moskau 2620, Mexiko 25 Schweiz 2162.25 Rumänien 665,— Montevided 2025,— Spanien 1 Konſtantin 623. Nalvaraiſo 124.0 Kopenhagen 2240, Athen 346, Buenos Stockholm 1039,50 Wien 4 auf London 1900, Oslo 1990,12 J Warſchan 2525,— Südafrika 100.12 Melalle Hamburger Mekallnotierungen vom 5 Juli Banca- u, Arieiſ Geld Kutter traitssinn BrieffGeldſBriefſcheld[Huürtenrohnnnt p. 100 Kg) 18.018,50 Januar„„ Feinſilber(RM per Kg) 40 37, Februa 5„„ Feingold(RM ver g).84 2, 79 März e Alt- Platin(Nofälle! ö April. Eireapr,.(RM per g) 2,10 2,30 Mai. Techn reines Platin Jun„ Detailpr.(RM ver g 35 Juli 49,— 49, 256,0256,0 Auguſt 40, 49. 256,00250,0 Loco Abl Septemberſa9, 49, 250,0 250,0 Antimon Regules chine tober 49. 40, 250,0 255,0“( per o) 449, 75 39,75 November 49,49, 25602560 Queckfilber(Sper Flaſche). 70,50 Dezember[ag, 49. 256,0 250.0 Wolframerz cbineſ. in 4. 51. * Die Metallkurspreiſe wurden wie folgt geändert: N 71 R. 570 3068 NM 570 4 508 in Kraft ab in Kraft ab 5 5 E 3 Aluut. u. leg. 133 137 133137[Urauzeleg. 80 8377805 do, Legier] 58 61 58 61[Neuſtlberleg.] 52 54. 5053 Blei nicht leg. 11, 19½ 17% 19[Nickel n. leg. 236240 236240 Hartblei 20% 22,20.— 22 Zint ein 20—22½ 20% 22 ½ Kupfer n. ler. 58% 58 3 55˙ do roh. 10 18, 160 18% Meſſingleg 40—42ö38½— 41 inn n. leg. 239240 234 244 Rotguß leg. 55% 58 53 55% Banka⸗Zirnf 251— 261 246 256 Frachtenmerki Duisburg-Ruhrort Das Geſchäft war zu Beginn der Woche für bergwärts etwas lebhafter. Es konnten ziemlich Kähne zu unverän⸗ derter Fracht von 1/ ab Ruhrhäfen und.20% ab Kanal eingeteilt werden. Ebenſo blieb die Nachfrage für talwärts unverändert. Die Fracht notierte auch hier mit 1/ ab Ruhrhäfen und.20„ ab Kanal. Der Talſchlepplohn be⸗ trägt 8 3 für beladene Kähne. Der Bergſchlepplohn no⸗ tierte mit 80 und 90 3 nach Mainz. AFTS-2 Mittag- Ausgabe Fr. 304 Leinölnotierungen vom 5. Juli.(Eig Dr.] Lon don: Leinſaat Pl. per Juli 1175; Leinſaat Klk. per J 21½1,ʒ Bombay per Juli 13; Leinſgatöl loko 24,9; Juli und Sept.⸗Dez. 55 Jaumwoll⸗Oel 19,6: twoll⸗St ägypt. per Juli deuyork: Terp. 28,0. Savan⸗ nah: Terp. 23,0. * Obſt⸗ und Gemüſemarkt Weinheim. Preiſe für Rhein-Mainische Abendbörse Ruhig der Abendbörſe ſetzten ſich in ſo in Ich Farben, Mannesm Kilo: Eröbeere 70, 6 eeren B 44—54; Johannis- l Abwicklungsverkäuſe fort, beeren 56; Stachelbeeren 40—56; Himbeeren 80—88; Erb⸗ beachtliche Poſten gehandelt n ſen 16—24. Ai b 7 Dz. waren die Umſätze äußerſt klein bei ahezi * Bergſträßer Obſt⸗ und Gemüſezentrale eEmbcß, Sitz Kurſen, die im übrigen zumeist nominell zur Zwingenberg i. H. Preiſe für je 1 Kilo: Johannisbeeren langten. Es notierten u. a. J 56 60; Erdbeeren 40 15 irſche 90; Stachelbeeren 70 m 11408, Reichsbonk v. H. Himbeeren 8090; 1,2 F Bohnen grün 82; im gleichen Ausmaß Jui ank Erbſen 32; Pilze 1,60—1,76. tien unverändert. Vereinigte mit * Die Umſatzſteuerumrechnungsſätze auf Re 108 angeboten aber ohne Notig. a 5 die nicht in Be notierten ausländi Von Renten bröckelten Farbenbonds 0 ab werder folgt feſtgeſetzt: auf 124,50, während ſonſt in den feſtverz erten für Juni Kommunal⸗Umſch 100 Dollar 7 1, Britiſch⸗Indien 100 keine Umſätze erfolgten. 0 91,29, B zits⸗Settlements 100 Doll man mit 95,85 bis 95,90. 4, Ehile 100 9,80%, Ching 100 Nn. 5 Mexiko 100 58,06 ¼, Südafrikaniſch* Der Londoner Goldpreis betr Pfund 12,26 /, bliken 100 S Inion der )wjetrubel= 46,88 Sozialiſtiſchen Sowfetrepu⸗ Unze Feingold 140 ſh 8% d„ fü Feingold demnach 54,2805 Pence= 2,78671 kleiner- am kleinsten — und wenn Sie genau hinsehen, dann merken Ste, daß selbst die kleinste Kleinanzeige für wenige Groschen in der Neuen Mannheimer Zeitung schon Erfolg hat. Also an der Größe liegt es nicht bei Kleinanzeigen, son- dern nur daran, daß sie auch zu jeder Gelegenheit aufgegeben werden. Das ist nämlich die Hauptsa- che. 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