Einzelpreis 71 0 E. 4 + 2 annheimer Generar-unzelger Konkurſen wird keinerley Nachlaß gewährt: Keine Gewähr für Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſteule: K l..0. Feruſprecher: Sammel⸗Rummer 2495 Anzeigen in beſtimmten Ausgaben. an beſonderen Plätzen und Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590 Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernmündlich ertellte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. 9. Juli 1038— Nr. 310 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal autzer Sonntag Bezugspreise. Frei Haus monatlich.08 Mk und 62 Pfa Trägerlohn, tn unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk einſchl 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hterzu 72 Pfa Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12, Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44 Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr.! de Hauptſtr 63. W Oppauer Str 8 Se Lutſenſtr. 1 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25 fd folgend Monat erfolgen Anzeigenpreiſe: 29 um breite Millimeterzeile 9 Pfennig, y mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennta Für Familten⸗ und Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe Allgemein aültig tſt die Anzeigen ⸗Pretsliſte Nr. 9. Bei Zwangsvergletchen oder Mittag⸗ Ausgabe A Samstag, erien⸗Anfülle in Frankreit 8 149. Jahrgang Luft eri und dung 5 Eine Type die nichts kaugt Der Führer bei Alrich Graf 40 Todesfälle in einem Fahr bei einem einzigen Flugzeugmodell Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters torigen Bloch⸗Maſchinen nicht mehr bei Nachtflügen i. benutzt werden dürften. Der General Ouillemain, — Paris, 9. Juli. der Chef des Generalſtabs der franzöſtſchen Luft⸗ Bei den drei geſtrigen Flugunfällen, über die wir waffe, wurde zudem mit der Aufgabe betraut, ſofort berichtet haben, handelt es ſich ausſchließlich um eine Enquete über die Benutzungsmöglichkeiten oder Blochmaſchinen mit Gnome⸗et⸗Rhone⸗Motoren. Die Aenderungen der Gnome⸗et⸗Rhone⸗Motoren und Notlandungen wurden notwendig wegen Motorſcha- das Geſamtproblem der Flugzeugmotoren überhaupt dens. Im letzten Jahre haben ſich eine ganze Reihe anzuſtellen. Aufgrund dieſer Enquete ſollen dann 5 ſolcher Umfälle, bei denen run d 40 Tote zu be⸗ weitere Beſtimmungen über die Benutzung der klagen waren, ereignet. Es handelte ſich auch Bloch⸗Maſchinen oder ihre Außerdienſtſtellung er⸗ dabei faſt nur um Bloch⸗Maſchinen, die alle wegen laſſen werden. Motorſchadens niedergingen. Die Oeffentlichkeit hat ſchon wiederholt die Zurückziehung dieſer Typen aus dem Heeresdienſt verlangt. Dabei wurde darauf hingewieſen, daß dieſe Blochmaſchinen zu ſchwer ſeien za Te 3 3 5 ge für die zwei zu leichten Motoren. Wenn zweimoto⸗ Die Türken in Antiochia rige Maſchinen, ſo hieß es immer wieder, ſich nicht uhelſtürme bealei N 5 ge 2 N l ver, e begleiten den Einm mit einem Motor in der Luft halten könnten, dann 8 f f 5 92 arſch 25 Truden ſeien ſie ſchlimmer als ein einmotoriger Apparat, Antiochia, 7. Juli. da. die Unfällmöglichkeiten nur verdoppelt würden. Von einer auf 50000 Menſchen geſchätzten Menge Schließlich konnte der Luftfahrtminiſter Guy la mit Jubel und Begeiſterung begrüßt, ſind am Don⸗ Chambre, zumal nachdem ſich vorgeſtern oͤrei Un⸗ nerstagvormittag die türkiſchen Truppen in Stärke . 9 5 51 55 und demſelben Tag ereigneten, nicht un⸗ von 2500 Mann einſchließlich einer Maſchinengewehr⸗ ig bleiben. abteilung in Antiochia einmarſchiert. Aus der gan⸗ i 7 at eine Rei Anweif laß 2 75 5 1„ Der Führer beſuchte in München ſeinen treuen Begleiter aus den erſten Jahren des Kompfes, 08 en 5 wichtigſt 4 5 i W eden, l zen Umgebung. die Bauern herbeigeeilt, um Ulrich Graf, um ihm perſönlich ſeine Glückwünſche und ſein mit einer herzlichen Wiomung verſehenes 0 gſte daß künftig die zweimo⸗ den Einzug der Soldaten mitzuerleben. Bild zum 60. Geburtstag zu überreichen.(Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗K.) pl 5. 85 5 a einer allgemeinen Friedenspolitik gegeben werden 85„Kein lauteres Spiel“: e e Lord Halifax habe ſeinerzeit in Genf geſagt, daß 110 4 7 772 4 England als Kennzeichen für eine ſolche Frie⸗ denspolitik eine Regelung der Lage in Spanien b anſehen würde. Trotzdem, ſo ſchreibt die„Ti⸗ k. mes“ dann, müſſe man die Veränderungen in fla: 5 5 Rechnung ſtellen, die in dem wachſenden Wider⸗ Rom ſtellt zunehmende Verſteifung der engliſchen Haltung in der Spanienfrage feſt ſtand der roten Streitkräfte zum Ausdruck kom⸗ a. men und die damals unerwartete, jetzt aber l i EP. Rom, 9. Juli. erneut darüber, daß man in Rom außer- terzeichnet wurde, hätten beide Parteien unler dem wahrſcheinliche Verlängerung des Krieges um Sie Das offizißſe„Giornale d Italia“ nimmt am ordentlich mißgeſtimmt über die Verzöge⸗ Eindruck geſtanden, daß eine Regelung in Spanſen viele Monate. England werde die Worte„Rege⸗ guter Freitag zu der Londoner Spanieneinigung und den rung des Inkrafttretens des engliſch⸗italtienlichen dicht bevorſtünde. Jetzt habe Italien ſein Wort ge⸗ 1 z a; J f 8 0 gung ur 5 An 25 e 775 lung in Spanien“, die Chamberlain ſeinerzeit bei Umtrieben der engliſchen und franzöſiſchen Linken, Abkammens iſt. geben, keine Verſtärkungen nach Spanien zu ſenden. mit gutem Recht nicht genauer erläutert habe rich um den engliſchen Spanienplan zu Fall zu bringen, Auf der Leitartikelſeite nimmt die„Times dazu Das ſei von der anderen Seite ausgenutzt worden. icht ernünftig aus 5 Stellung. Es ſei kennzeichnend, daß man in Paris Stellung und ſchreibt, der italieniſche Standpunkt Es habe ferner die übrigen Verpflichtungen aus 1 58 1 118 18 955 N ſelbſt in gut geſinnten Kreiſen annehme, daß vor werde ſehr gut verſtanden und die Verzögerung dem Abkommen loyal erfüllt: Verminder aug der Vielleicht werde die Zurückziehung eines weſentlichen Weihnachten nichts weſentliches erreicht werden werde von niemanden mehr bedauert als der bri. Garniſon in Libyen, Beendigung der arabiſchen Feiles von Freimilligen auf beiden Seiten zuſam⸗ 9 könne. Allerdings könne ſich, ſo meint das Blatt, tiſchen Regierung. Aber die Gründe für ſie ſeien in Rundfunkſendungen, Zufammenarbeit im ittel⸗ men mit anderen Punkten des britiſchen Planes zum bis dahin auf der Erde wie auf dem Meere gar dem Abkommen ſelbſt enthalten und in den Be. meer. Großbritannien habe ebenfalls ſeine Verpflich⸗ Teil als eine Regelung in Spanien ausgelegt wer⸗ aflehen manches ereignen. dingungen, unter denen Chamberlain die Verant⸗ tungen erfüllt, indem es die Haltung der Genfer den können, 1 würde natürlich, ſo ſchreibt die e öden der Jaſchtsmus neuerli ö eweis wortung für die Verhandlungen ſeiner Zeit über- Mitgliedsſtaaten hinſichtlich der Anerkennung des„Times ein Minimum darſtellen, denn ohne ſie . r ee nommen habe. Er könne jetzt natürlich nicht zu⸗ italieniſchen Imperiums geklärt habe, aber es ſei würde das Wort„Regelung in Spanien“ jeden Sinn . Willens zur Zusammenarbeit für die Ordnung in rückgehen. Trotzdem vertrete Italien eine gute ein Beſtandteil der jüngeren britiſchen Politik, daß verlieren. 1 5 gebe, ſuchten die marxiſtiſchen und die von Sache, denn zur Zeit, als der Vertrag in Rom un⸗ die Anerkennung für das Imperium nur als Teil 2 reimaurern gelenkten Parteien um jeden Preis ö 5 iner bee e wanten zu unterſtützen. Als Beiſpiele für Hoffnungen der Pariſer Linken ieſe Haltung führt das„Giornale d Italia“ die Eng⸗ 2 3 312 Drahtbericht unſ. Pariſer Vertreters . 1. 70 3 0 1 7 0 0 n fende der von Gachin zefünten Abomnun der Friedrichshafen begeht das Zeppelin-Jubiläum:— Faris, d. Jul ck franzöſiſchen Linken, die Ausführungen Blums im„„ agen„Populaire“ und die Tagung des von Jouhaux cra⸗ 7 i Es wird bier ſehr beachtet daß die Rückkehr des h berufenen Allgemeinen Gewerkſchaftsverbandes an. E ener ex E 2 Am- 11 E engliſchen Agenten bei der Regierung Franco nach . 5 0 ö N Salamanca auf unbeſtimmte Zeit vertagt wurde. 13 N. ierbei wir lich ein oykott der Erzeug⸗ Die franzöſiſche Linke will darin ein Zugeſtändnis . niſſe der Länder, die mit Nationalſpanien 10 ſympathiſieren, angeregt werden ſollte, könne man verſichert ſein, daß eine derartige Geſte die eutſprechende Erwiderung finden würde „Graf Zeppelms Werk muß weiter geſchützt werden“ dub Friedrichshafen, 8. Juli. Die Feierlichkeiten am Haupttag des Zeppelin⸗ Durch die beklagenswerte Kataſtrophe des„Hin⸗ denbürg“ ſeien wir dazu gelangt, den letzten des engliſchen Miniſterpräſidenten Chamberlain an die öffentliche Meinung ſeines Landes ſehen. Andere gehen ſogar ſoweit, von einer merklichen Abkühlung der noch ſo jungen Freundſchaft zwiſchen Chamber⸗ aufen! An anderer Stelle führt das Blatt aus, angeſichts Jubiläums wurden am Freitag durch die Einwei⸗ Schritt zur Vervollkommnung des Zeppelin⸗ lain und Muſſolini zu ſprechen. 0 5 engliſchen Ablehnung des Planes des Generals hung des neuerbauten Zeppelin⸗Muſeums eröffnet, i Hell, 5 8 0 8 Fkaneco, betreffend Almeria als Freihafen für wobei Graf v. Brandenſtein⸗Zeppelin die Feſtrede mendnuß von Dekinm zn kun. Wir könnten mit i 2 0 Lebensmittellieferungen an Sowjetſpanien, müſſe hielt. i a.. 5 11 05. 11 11 i e nee 8 feſtgeſtellt werden, daß ſich die Haltung der engliſchen 5 gen iſt. Die Frage der ung von Helium d a; 5 0 5 5. ö; es Luft⸗ rahtbericht unſ. Pariſer Vertreters pla Regierung in der Spanienfrage von Tag zu Ta 9 Anſchließend fand in der Ringbauhalle des Luft ch* mehr verſteife. Eine ſolche Haltung komme zwar den Beſtrebungen der Oppoſition entgegen, ver⸗ kringere aber auf der anderen Seite die Ausſichten auf eine Entſpannung in der ſpaniſchen Frage wie auch der internationalen politiſchen Lage überhaupt. London dreht und windet ſich Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters g— London, 9. Juli. Die Beſorgniſſe in hieſigen politiſchen Kreiſen hinſichtlich der Stimmung in Italien wachſen. Heute berichtet der römiſche Korreſpondent der„Times“ * ſchiffbaues Zeppelin eine Geſolgſchaftsfeier ſtatt, an der neben Vertretern der Partei und des Staates u. a. auch die Tochter des Grafen Zeppelin, Gräfin v. Brandenſtein⸗Zeppelin, und Commander Roſen⸗ dahl aus den Vereinigten Staaten von Amerika als Ehrengäſte teilnahmen. Nach der Begrüßung der Ehrengäſte und der Ge⸗ ſolgſchaft dees Zeppelinbaues beſchäftigte ſich Dr. Eckener eingehend mit der Perſönlichkeit des Gra⸗ fen Zeppelin. Indem Dr. Eckener ſodann auf die Entwicklung der Luftfahrttechnik zu ſprechen kam, beantwortete er auch die Frage, ob die Erfindung des Grafen Zeppelin für die Verkehrstechnik von bleibendem Wert ſein werde, zuverſichtlich. aus den Vereinigten Staaten, ſo fuhr Dr. Ecke⸗ ner fort, ſei jedoch noch nicht endgültig gelöſt, und es gelte auch weiterhin, das Werk des Gra⸗ fen Zeppelin zu ſchützen. Hierauf betrat General der Flieger Sperrle das Rednerpult und überbrachte die Grüße des Generalfeldmarſchalls Göring. In ſeiner Anſprache feierte er den Grafen Zeppelin als tapferen Soldaten und als großen Erfinder, für den es wie heute im Dritten Reich kein„Un möglich“ ge⸗ geben habe.. Wenn heute, ſo ſchloß der General, weniger tech⸗ niſche als mehr polietiſche Schwierigkeiten auftau⸗ chen, ſo könne man doch überzeugt ſein, daß es ge⸗ lingen werde, auch dieſe Hinderniſſe zu überwinden. e— Paris, 9. Juli. Der bekannte franzöſiſche Rechtspolitiker Jacques Doriot iſt zu einer längeren Informationsreiſe im hationalen Spanien in San Sebaſtian eingetroffen, Schon beim Ueberſchreiten der Grenze wurde er von den örtlichen Würdenträgern in Empfang genom⸗ men. Der Bürgermeiſter von San Sebaſtian gab zu Ehren des franzöſiſchen Politikers ein großes Eſſen, an dem die Chefs der Falange und viele Journa⸗ liſten teilnahmen. Nachdem Jacques Doriot an dem Denkmal für die Gefallenen des ſpaniſchen Krieges einen Kranz niedergelegt hatte, ſetzte er ſeine Reiſs nach Sarragoſſa fort. Es heißt, daß auch General Franco Jacques Doriot empfangen wird. . Seite Nummer 310 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Samstag, 9. Juli 1938 2 3 5 Ein ganzer Stadtrat entführt Ein dreiſtes Banditenſtück in Mexiko — Mexpiko⸗Stadt, 6. Juli.(U..) Der geſamte aus zehn Mitgliedern beſtehende Stadtrat der mexikaniſchen Stadt Puerto Canda in der Provinz Simaleg wurde einſchließlich des Bür⸗ germeiſters von einer Räuberbande entführt. Dieſe unglaublich dreiſte Tat der Banditen ſtellt einen Racheakt für die Gefangennahme eines Bandenmit⸗ gliedes durch ſtädtiſche Beamte dar, die den Räuber den Militärbehörden übergeben hatten. Kurz nach Mitternacht waren die Banditen unbeobachtet in die Stadt gedrungen und riſſen ihre Opfer aus den Bet⸗ ten, ehe ſie überhaupt die drohende Gefahr erfaßten. In verſchiedenen Fällen ſchlugen ſie Frauen und Töchter der Beamten nieder, die die Entführung ver⸗ hindern wollten. Die völlig von Kugeln durchlöcher⸗ ten Leichen des Bürgermeiſters und eines Stadt⸗ ratmitglieds fand man dicht vor der Stadt an Baumäſten aufgehängt. Das Schickſal der acht anderen Entführten iſt noch ungewiß, doch fürchtet man, daß auch ſie nicht mehr am Leben ſind. Amerikaniſcher Gewerkſchaftsführer gegen die Kommuniſlen — Detroit, 8. Juli.(U..) Homer Martin, der Präſident der Automobil⸗ arbeitergewerkſchaft und einer der einflußreichſten Führer der Lewisſchen Ca O⸗Gewerkſchafts richtung, hat ſich in einer vielbeachteten Rundfunkrede mit gro⸗ ßer Schärfe gegen die Kommuniſten ausgeſprochen. Dieſe, ſo ſagte er, verſuchten fetzt die Automobil- arbeitergewerkſchaft zu vernichten, weil es ihnen nicht gelungen ſei, die Kontrolle über ſie zu erlan⸗ gen. „Jeder unredlichen Methode, die prinzipienloſe Gemüter nur ausdenken können, haben ſie ſich be⸗ dient, um die Herrſchaft über unſere Gewerkſchaft in die Hand zu bekommen und von der ſo errunge⸗ nen Poſition aus ihre aus dem Ausland ſtammende gefährliche Doktrin zu verbreiten. Mit ſchändlicher Heuchelei hat die kommuniſtiſche Partei an dieſem Vorhaben gearbeitet und jene Verwirrung und Ent⸗ zweiung geſchürt, die Monate hindurch unſerer Ge⸗ werkſchaft vorgeworfen worden iſt.“ Homer Martins Kampfrede gegen die Kommu⸗ niſten hat um ſo größeres Aufſehen hervorgerufen, als die CJ O⸗Gewerkſchaften und beſonders die Auto⸗ mobilarbeitergewerkſchaft in der amerikaniſchen Oef⸗ fentlichkeit verſchiedentlich kommuniſtiſcher Tenden⸗ zen beſchuldigt worden ſind. Alle deutſchen Sender übertragen die Eröffnung der Deutſchen Kunſtausſtellung. Aus dem Haus der Deutſchen Kunſt in München übertragen alle deut⸗ ſchen Sender am Sonntag, dem 10. Juli, von 10.30 Uhr bis 12 Uhr die Eröffnung der Deutſchen Kunſt⸗ ausſtellung 1938. Ab 1. Auguſt 1938: 383 Neues einheitlit Reichspreſſechef Dr. Dietrich über die Jemeinſchaſt von Preſſe und „Es ſoll der FJournaliſt mit dem Künſtler gehen“— Was der Kunſt recht iſt, iſt der Preſſe billig“ nb. München, 8. Juli. Nach der feierlichen Eröffnung des Tages der Deutſchen Kunſt, empfing am frühen Nachmittag Reichspreſſechef Dr. Dietrich die führenden Männer der deutſchen und der in Deutſchland tätigen aus⸗ ländiſchen Preſſe zum Tee vor der Amalienburg. Der Nymphenburger Park mit ſeinen herrlichen alten Baumgruppen, ſeinen Waſſerſpielen und weiten Ra⸗ ſenflächen, ſeinen verträumten Schlößchen und vor allem der Amalienburg, jenem köſtlichen Zeugnis deutſcher Barockkunſt, bildete den ſtimmungsvollen Rahmen für dieſe erſte repräſentative Veranſtaltung im Rahmen des Tages der Deutſchen Kunſt. Hornmuſik vom Söller des Schlößchens gibt den feſtlichen Auftakt für dieſe vom Geiſt der deutſchen Kunſt und heiterer Lebensbejahung erfüllten Stun⸗ den. Die Ouvertüre aus„Oberon“, geſpielt von der Staatskapelle unter der Leitung von Profeſſor Wie es in Memel zuging Die ſchweren Zwiſchenfälle beim Einlaufen der Hanſeſtadt Danzig“ dnb Memel, 8. Juli. Das„Memeler Dampfboot“ vom 8. Juli ent⸗ hält eine ousführliche. vom Direktorium des Memelgebiets gezeichnete Darſtellung der Vor⸗ kommuiſſe, die ſich beim Einlaufen des Seedienſt⸗ ſchiffes„Hauſeſtadt Danzig“ im Memeler Hafen ereignet haben. Aus dieſer Darſtellung geht u. a. hervor, daß die Vorkommniſſe ſich in ganz anderer Form ab⸗ geſpielt haben, als es der Leſer der litauiſchen Preſſe aus den Artikeln entnehmen konnte. Auf dem eingelaufenen deutſchen Schiff„Hanſe⸗ ſtadt Danzig“ herrſchte völlige Ruhe, und es erfolg⸗ ten keine Schmähungen, weder durch Rufe noch durch Zeichen. Auch die angeſammelte Menſchenmenge verhielt ſich anfänglich völlig ruhig. Nur etwa 50 Perſonen, die ſich kurz vor dem Auslaufen des Schiffes durch das Tor des Abſperrzaunes drängten, wurden durch die Grenzpoſten zurückgetrieben. Gleichzeitig ſchleuderte der Eisbrecher„Perkunes“ eine Waſſermenge auf die hinter dem Abſperrzaun ſtehende Menge, und zwar auch dann noch, als die vorgedrungenen Perſonen bereits zurückgedrängt waren. Es kam nun zu einem Stein hagelgefecht, in dem aus dem großen Lagerraum des litauiſchen Landwirtſchaftsgenoſſenſchaftsverbandes„Lietukia“ und dem Garten der Hafendirektion wie auch aus der Menge Steine geworfen wurden. Die Menge flüch⸗ tete vom Hafengelände, gefolgt von einem Steinhagel aus der Gegend des Lagers der„Lietukia“ und aus dieſem ſelbſt. Trupps litauiſch ſprechender Männer, die zum Teil betrunken waren, begannen auf die zu⸗ rückweichende Menſchenmenge Steine zu werfen und leiſteten den Aufforderungen der Polizei, ſich zurück⸗ zuziehen, keine Folge. Dieſe Leute waren auch mit eiſernen Gegenſtänden und anderen Schlagwaffen ausgerüſtet. Der Dienſtkraftwagen des Direktoriums mit dem Polizeidezernent und einem Mitglied des Direlto⸗ riums wurde durch Drohungen und Be⸗ ſchimpfungen in litauiſcher Sprache zum Ver⸗ laſſen des Platzes gezwungen. Mit vorgehaltenem Revolver wurde die Landespolizei auch zur Heraus⸗ gabe eines feſtgenommenen Rädelsführers genötigt. Trotz dieſer Bedrohungen machte aber die Landes⸗ polizei von der Schußwaffe keinen Gebrauch. Es gelang ihr, die Angreifer auf das Hafengelände zu⸗ rückzudrängen, wo dieſe jedoch von der dort zuſtän⸗ digen Hafenpolizei nicht zerſtreut wurdene. Es kam vielmehr zu neuen Angriffen auf die Landespolizei, wobei auch auf dieſe geſchoſſen wurde. Die Polizei hatte bereits einen Teil ihrer Munition durch abgegebene Schreck⸗ und Wanrnſchüſſe ver⸗ braucht, als die Angreifer neue Verſtärkungen er⸗ hielten. Es fielen Rufe in litauiſcher Sprache wie „Männer vorwärts, wir ſind Litauer, das ſind deut⸗ ſche Hitlereniker“,„Ihr ſeid deuetſche Hunde“ uw. Vom Hafengelände aus kam es dann zu einem neuen Angriff gegen die Landespolizei, wobei die Polizei erſt jetzt nach weiteren Warnſchüſſen ſcharf ſcho ß. Erſt dann gelang es ihr, die Menge zu zer⸗ ſtreuen. Bei den Vorfällen wurden 13 Beamte der Landespolizei verletzt, darunter fünf ſchwer. Beſeitigung der bisherigen öſterreichiſchen Ehegeſetzgebung- Repiſion der bisherigen Reichsbeſtimmungen dnb. Berlin, 9. Juli. Im Reichsgeſetzblatt vom 8. d. M. iſt unter der Ueberſchrift„Geſetz über die Vereinheitlichung des Rechts der Eheſchließung und der Eheſcheidung im Lande Oeſterreich und im übrigen Reichsgebiet“ ein neues großdeutſches Ehegeſetz verkündet worden. Das neue großdeutſche Eherecht kennt nur eine Form der Eheſchließung: die im Namen des Reiches zu vollziehende Trauung durch einen Standesbe⸗ amten. Damit wird in der deutſchen Oſtmark der für die nationalſozialiſtiſche Staatsführung ncht länger erträgliche Zuſtand beſeitigt, daß die Mehrzahl aller Ehen ohne jede Mitwirkung des Staates als des Repräſentanten völkiſchen Wol⸗ lens allein durch den Prieſter geſchloſſen wurde, und daß je nach der Konfeſſionszugehörigkeit oder dem Religionsbekenntuis der Verlobten verſchie⸗ deue Vorſchriften über die Vorausſetzungen und die Form der Eheſchließung galten. Die„Eheverbote“ ſind nunmehr vollzählig und in überſichtlicher Form zuſammengefaßt, wobei die auf dem Geſetz zum Schutze des deutſchen Blutes und der deutſchen Ehre und auf dem Geſetz zum Schutze der Erbgeſundheit des deutſchen Volkes be⸗ ruhenden Eheverbote wegen Blutsverſchiedenheit und wegen Mangels der Ehetauglichkeit an erſter Stelle aufgeführt werden. Die Vorſchriften des neuen Geſetzes über die Geltendmachung und die Folgen der Nichtigkeit einer Ehe weichen in weſentlichen Punkten von den Be⸗ ſtimmungen des Bürgerlichen Geſetzbuches ab. Eine Nichtigkeitsklage kann auch in den bisher im Bür⸗ gerlichen Geſetzbuch geregelten Nichtigkeitsfällen nur von dem Staatsanwalt und von den beteiligten Ehe⸗ gatten erhoben werden, nicht mehr dagegen von einem beliebigen Dritten, der an dem Beſtand oder Nichtbeſtand der Ehe lediglich aus privatrechtlichen Gründen intereſſiert iſt. 5 Die Einführung eines einheitlichen Rechts der Eheſcheidung bedeutet für Oeſterreich die Auf⸗ hebung des dort bisher geltenden Grundſatzes von der Unlösbarkeit des Bandes katholiſcher Ehen.* Ueber dieſe für das Land Oeſterreich lebenswich⸗ tigen Fragen hinaus iſt das nunmehr für das ganze Reich einheitliche Eheſcheidungsrecht auf neuen Grundlagen aufgebaut. 5 Von den bisherigen beſonderen Scheidungsgrün⸗ den iſt der Ehebruch beibehalten. Zu ihm tritt als neuer Scheidungsgrund die Verweigerung der Fortpflanzung; danach kann ein Ehegatte Scheidung begehren, wenn der andere ſich ohne trif⸗ tigen Grund beharrlich weigert, Nachkommenſchaft zu unſittliches Verhalten die Ehe ſo tief zerrüttet hat, daß die Wiederherſtellung einer rechtlichen ehelichen Lebensgemeinſchaft nicht erwartet werden kann. Künftig iſt die Scheidung auch dann möglich, wenn ein Ehegatte die eheliche Lebensgemeinſchaft durch ein Verhalten zerſtört hat, für das er wegen ſeiner krankhaften geiſtigen Veranlagung, z. B. we⸗ gen Hyſterie, nicht verantwortlich gemacht wer⸗ den kann. Die Geiſteskrankheit eines Ehegatten iſt, abweichend vom bisherigen Recht, Scheidungsgrund ohne Rückſicht darauf, wie lange die Erkrankung während der Ehe ſchon dauert. Das gleiche gilt von dem Scheidungsgrund der ſchweren anſteckenden oder ekelerregenden Krankheit eines Ehegatten. Ein neuer Scheidungsgrund iſt ſodann der Umſtand, daß ein Ehegatte nach Eingehung der Ehe vorzeitig unfruchtbar geworden iſt. Die Scheidung wegen Unfruchtbarkeit iſt jedoch ausgeſchloſſen, wenn die Ehegatten miteinander erbgeſunde Nachkommen oder ein gemeinſam an Kindes Statt angenomme⸗ nes Kind haben; desgleichen kann auch, wer ſelbſt unfruchtbar iſt oder wer eine neue Ehe aus geſund⸗ heitlichen Gründen nicht würde eingehen dürfen, die Scheidung wegen Unfruchtbarkeit nicht begehren. Schließlich iſt vorgeſehen, daß jeder Ehegatte die Scheidung verlangen kann, wenn die häusliche Ge⸗ meinſchaft mit dem anderen ſeit 3 Jahren aufgeho⸗ ben und die Wiederherſtellung einer rechten Lebens⸗ gemeinſchaft infolge einer tiefgreifenden unheilba⸗ ren Zerrüttung des ehelichen Verhältniſſes nicht zu erwarten iſt. Um Mißbräuchen vorzubeugen iſt beſtimmt, daß der beklagte Ehegatte der Scheidung widerſprechen kann, wenn die Zerrüttung von dem anderen ganz oder überwiegend verſchuldet iſt. e Die gegenſeitige Unterhaltspflicht der geſchiedenen Ehegatten iſt je nach dem Grade der Schuld, die einen Ehegatten an der Zerſtörung der Ehe trifft, abgeſtuft. Die Gewährung eines Billig⸗ keitsanſpruchs iſt, abweichend vom bisherigen Recht, in Zukunft auch dann möglich, wenn die Ehe aus beiderſeitigem Verſchulden geſchieden iſt. Das Schickſal der Kinder aus geſchiedenen Ehen hängt nicht mehr wie bisher ausſchließlich von dem Schuldausſpruch im Scheidungsurteil oder von dem Lebensalter des Kindes ab. Für die Frage, welchem Ehegatten die Sorge für die Perſon eines Kindes anvertraut werden ſoll, iſt künftig vor allem anderen das Wohl des Kindes maßgebend. Das Geſetz tritt am 1. Aug uſt 1938 in Kraft. Gelehrte ſollen Kämpfer ſein! Abſchluß der Tagung des Reichsinſtituts für die Geſchichte des neuen Doutſchland — München, 8. Juli. Die auf der Münchener Juli⸗Tagung des Reichs⸗ inſtituts für die Geſchichte des neuen Deutſchland verſammelten nationalſozialiſtiſchen Geſchichtsfor⸗ ſcher hatten zum Abſchluß der Tagung ein eindrucks⸗ volles Erlebnis. Nach einer Reihe bemerkenswerter wiſſenſchaftlicher Vorträge kam am Donnerstagnach⸗ mittag der Frankenführer Gauleiter Julius Strei⸗ cher zu Wort, um in einer lebendigen Anſprache die Aufgaben des deutſchen Geſchichtsforſchers vom Standpunkt des nationalſozialiſtiſchen Kämpfers zu deuten. Es war ſehr überzeugend, wie hier im Kreiſe der Gelehrten und bedeutenden Wiſſenſchaft⸗ lern einer der älteſten Mitkämpfer Adolf Hitlers und Vorkämpfer in der Judenfrage den Weg zur wohren und lebensvollen deutſchen Geſchichtsſchrei⸗ bung wies. 5 Julius Streicher zeigte in einer Reihe lebendiger. Beiſpiele aus der Kampfzeit des Nalionalſozialis⸗ mus, aus dem alltäglichen Erleben des Menſchen und an dem großen Vorbild des Führers, daß es immer darauf ankäme, mit dem Leben wirklich ver⸗ bunden zu bleiben und ſich durch kämpferiſchen Ein⸗ ſatz die Berechtigung für jegliches Schaffen zu ge⸗ winnen. Gerade auch der Geſchichtsforſcher dürfe ſeine Welt nicht allein in verſtaubten Büchern er⸗ blicken. Geſchichte müſſe blutvoll und mit Feuer geſchrieben ſein, wenn ſie in die Herzen der Men⸗ ſchen dringen ſoll. Dann ließ Julius Streicher an mehreren Beiſpielen deutlich werden, welchen un⸗ heilvollen Einfluß die Juden in der Wiſſenſchaft ausgeübt haben. Erſt wenn man wiſſe, welchen Ein⸗ fluß das jüdiſche Blut im deutſchen Volk hatte, könne man deutſche Geſchichte ſchreiben. Der Jude zerſtöre Körper und Seele und ſei überall dort, wo er auf⸗ tritt, als Element der Zerſetzung das Geſpenſt des Bolſchewismus.. Mit herzlichen Worten des Dankes und der An⸗ erkennung für den Präſtdenten des Reichsinſtituts für Geſchichte des neuen Deutſchlands, Profeſſor Walter Frank, der ſeine große und ſchwere Aufgabe als wahrer Kämpfer und Nationalſozialiſt erfülle, hielt der Präſident das Schlußwort. Der Präſident gab dabei einen Ueberblick über die Tagung. Wenn, ſo ſtellte er u. a. feſt, neben den Forſchern aus ſtillen Gelehrtenſtuben der politiſche Frontkämpfer der Maſſenverſammlungen in Geſtalt von Julius Streicher ſeine praktiſch erlebte Wiſſen⸗ ſchaft gelehrt habe, ſo zeige dies, wie ſich die tiefe Kluft von Geiſt und Politik zu ſchließen beginnt. Aus dem großen gemeinſamen Ziel der national⸗ ſozialiſtiſchen Erneuerung erſtehe ſo in der neuen Ganzheit auch die neue Univerſität, für die das land arbeiten wolle. Reichsinſtitut für die Geſchichte des neuen Deutſch⸗ Reichsminister Dr. Goebbels, auweſend Dr. Karl Böhm, leitet zu einer entzückenden Tanz⸗ ſzene über, die die galante Zeit des 18. Jahrhunderts in Muſik, Gebärde und Koſtüm wieder erſtehen läßt. Hervorragend trifft die Tanzgruppe der Staatsoper Berlin unter der künſtleriſchen Leitung von Lizzie Maudrik und der muſikaliſchen Führung von Herbert Trantow den graziöſen Stil der Schäferſpiele aus der Zeit des bayeriſchen Kur⸗ fürſten Max Emanuel. Nach dieſen raſch vorüberhuſchenden Bildern einer lebensfreudigen Zeit nimmt Reichspreſſechef Dr. Dietrich das Wort, um ſeine Gäſte will⸗ kommen zu heißen Im Rahmen dieſer Begrüßung ſpricht der Reichspreſſechef eindringlich und in klaren Formulierungen über das Verhältnis der Preſſe zur Kunſt. Beide hätten viele Gemeinſamkeiten. Zwar gebe es auch heute noch Leute, die zwiſchen Kunſt und Preſſe eine Mauer des Mißverſtehens und der Beziehungsloſigkeit aufrichten möchten. Sie ſeien entweder mit ihren Auffaſſungen über die Kunſt oder mit ihren Anſchauungen von der Preſſe in einer längſt überwundenen Epoche ſteckengeblieben, „Das“, ſo rief Dr. Dietrich den Schriftleitern zu, „iſt Ihr Platz neben der Kunſt, auf den Sie, brüder⸗ lich mit ihr vereint, geſtellt ſind.“ Die Aufgabe der Preſſe könne es nicht ſein, zerſtörende Kri⸗ tik zu üben, vielmehr müſſe ſie den jungen be⸗ gabten Kräften ein Förderer und Freund ſein, ſie müſſe bekanntmachen und ermuntern und ſo beiden gleichzeitig zur Seite ſtehen: dem Künſtler, der ſeine Kraft aus dem Volkstum ſchöpfe, und dem Volk, das dieſe Schöpfungen als Ausdruck ſeiner eigenen Seele wieder zu ſich zurücknehmen ſolle. „Wer dieſe wahre Kunſtauffaſſung beſitzt, wird als Journaliſt niemals ein ſelbſtherrlicher Rich⸗ ter über die Kunſt, aber auch als Künſtler kein unſachlicher Kritiker an der Preſſe ſein! Was der Kunſt recht iſt, muß der Preſſe billig ſein. Beide, Kunſt und Preſſe, dienen dem Volk und deshalb gehören ſie auch in ihrem Wollen und Wirken zuſammen.“ Treffend zeichnete Dr. Dietrich die Gemein⸗ ſamkeiten von Künſtlertum und Joarua⸗ lismus. Phantaſie, Ideenſchöpfung u. Geſtaltungs⸗ kraft— das ſind die Eigenſchaften, die ſowohl der wahre Künſtler wie der echte Journaliſt beſitzen muß, gleich, ob ihr Handwerkszeug die Feder oder die Pa⸗ lette iſt. Es ſei die gleiche Atmoſphäre, in der ſie leben und ſchaffen. Aber vielleicht, ſo bemerkte Dr. Dietrich humorvoll, ſei es auch in manchem ein glei⸗ ches Schickſal, das ſie verbindet, die ſie beide Tag für Tag mit ihrer Arbeit im hellen Rampenlicht der Oeffentlichkeit ſtehen. Kunſt, ſo ſage man mit Recht, komme vom Können., Könner müſſen ſie beide ſein, ſouſt tauge ihre Arbeit nichts. Aber eines könnten ſie beide nicht: „Es recht zu machen jedermann, iſt eine Kunſt, die niemand kaun!“ e Dieſe Gemeinſamkeiten in großen und kleinen Din⸗ gen faßte Dr. Dietrich am Schluß ſeiner Ausführun⸗ gen in dem Wort zuſammen, das er zugleich dent Empfang voranſtellte: „Drum ſoll die Preſſe mit den Künſtlern gehen!“ Dann diene ſte nicht nur ihnen, ſondern dem gan⸗ zen deutſchen Volk, das, wie auch dieſer Tag der Deutſchen Kunſt zeige, nicht nur politiſch vom Führer ſeine Größe zurückerhielt, ſondern auch die Kraft, große und ſeiner würdige Kunſt zu ſchaffen. a Der lebhafte, langanhaltende Beifall, der dem Reichspreſſechef für ſeine feſſelnden Worte dankte, bewies, mit welch ſtarker innerer Anteilnahme und freudiger Zuſtimmung das große Gremium ſeiner ſachverſtändigen Zuhörer den klarenden und rich⸗ tungweiſenden Darlegungen gefolgt, war. Nun hat die Kunſt wieder ſelbſt das Wort.— Johann Strauß' großer Walzer wirbelt über das für die Tanzdarbietungen errichtete Podium. Es iſt, ju⸗ belnd begrüßt, das Ballett der Wiener Staatsoper, das unter der Leitung von Hedy Pfundmayr den ganzen Charme Wiener Lebensluſt entfaltet. 3 Dann ſpricht Stgatsminiſter Gauleiter Adolf Wagner. Er begrüßte die Preſſe des In⸗ und Auslandes herzlich. Dabei betonte er beſonders, daß das Ausland ſich ein Bild machen möge von all dem, was im Dritten Reich geſchaffen wurde. Deutſchlands Beitrag zur Kultur der Welt ſei nicht zuletzt ſeine Kunſt und ſeine Kunſtpflege. Gerade die Preſſe müſſe dazu beitragen, daß die Kunſt mehr und mehr Allge⸗ meingut aller Völker werde, wie es beſonders das Ziel des Nationalſozialis⸗ mus ſei, die Kunſt immer tieſer in das Volk hineinzutragen. Aus dieſen Erwägungen heraus ſei auch der Tag der deutſchen Kunſt entſtanden. Die große Pracht, die dabei entwickelt werde, ſei Abſicht, denn Kunſt ſei immer etwas Schönes und Prächtiges, und der Tag der Deutſchen Kunſt werde in Zusundt immer ſchöner und reicher werden. 5 ö Nach einer kurzen Pauſe ſchließt ſich eine ebenſo bunte wie meiſterhaft dargebotene Folge von Tän⸗ zen an. 5 8 Auf die Tanzſuite aus dem„Troubadour“ folgt ein Wiener Weintrete⸗Tanz, der von den Bewegungs⸗ tänzen aus unſerer Zeit abgelöſt wird. Den groß⸗ artigen Abſchluß bildet der Kaiſer⸗Walzer von Jo⸗ hann Strauß, der von dem Benno v. Arent hinreißend geſtaltet wurde. Der Führer empfängt die Künſtlerſchaft 5 And. München, 8. Juli. Der Führer empfing am Freitag in den Feſträu⸗ men des Führerbaues zu München die Gäſte des Ta⸗ ges der Deutſchen Kunſt. In großer Zahl waren die namhaften deutſchen Künſtlerinnen und Künſtler aus dem ganzen Reich erſchienen, um dieſen Abend mit dem Führer in den herrlichen Räumen des monn⸗ mentalen Hauſes am Königlichen Platz zu verbrin⸗ gen. Außer dem engeren Mitarbeiterſtab des Füh⸗ rers war auch eine Reihe von führenden Perſönlich⸗ keiten des deutſchen Kulturlebens, aun der Spitz „ Reichsbühnenbildnen Samstag, 9. Juli 1988 Neue Maunheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe 3. Seite/ Nu numer 310 * Maunheim, 9. Jatli. Der Rhein ſteigt Eine Folge der Gewitterregen im Oberland Der Rhein ſteigt wieder einmal. Vom Ober⸗ rhein kommen große Waſſermaſſen, die hauptſächlich auf die zahlreichen Gewitterregen im badiſchen Oberland zurückzuführen ſind Geſtern ſtieg der Rhein in ſieben Stunden etwa zehn Zentimeter. Das Betonlager des Strand⸗ hades ſtand ziemlich unter Waſſer u. das Ein⸗ und Ausſteigen am Landeplatz der Boote mußte durch Laufbretter von der Landebrücke aus bewirkt wer⸗ den. Die Schwüle am geſtrigen Vormittag und frühen Nachmittag hatte etwa 2000 Perſonen trotz drohender Gewitter hinausgelockt. Etwa um 16 Uhr ſchlug plötzlich das Wetter um: die Schwüle wurde durch eine heftige kühle Briſe aus Nordweſt abgelöſt, die bald zu einem Sturm ausartete, der im Weſten eine große ſchwarze Wolkenwand vom Horizont in die Höhe ſchob. Krachend flogen Aeſte von den Bäu⸗ men, man hatte zeitweiſe Mühe, gegen den Wind zu gehen, und von„drüben“ bekam man wieder eine chemiſche Priſe in die Naſe, ganze bunte Wolken kamen herüber. Alles flüchtete in den Schutz der Reſtaurants, maleriſch flatterten die Bademäntel, Frauen ſchleppten zu Bündeln verpackte Kinder. Und während die„bewegte See“ ihre Wellen bis nahe an die Reſtaurants warf, erlebten nur zwei Segler in ihrem Boote keine Enttäuſchung, die hatten bei aller Gefährlichkeit ihres Wagemuts doch ſichtlich Freude, wie ihr Boot mit geblähtem Segel aufwärts durch die Wellen ſchoß. Kurz nach 18 Uhr ſandte dann die drohende große Wolkenwand ihren langerwarteten Waſſerinhalt herunter. * Wie wir zu unſerem obigen Bericht noch er⸗ fahren, iſt durch das relativ geringe Steigen des Rheinwaſſers der Bade⸗ wie der Bools⸗ verkehr in keiner Weiſe beeinträchtigt. Schmuckplatz an der Autobahn⸗ Einmündung Er wird den Namen„Adolf⸗Hitler⸗Platz“ tragen Die Stadt Mannheim führt z. Zt. bei der Ein⸗ mündung der Reichsautobahn in die Au⸗ guſta ⸗ Anlage umfangreiche Umbauarbeiten durch. Es ſoll durch die Anlage eines Ron⸗ dellplatzes an dieſer Stelle eine würdige Ein⸗ mündung der Reichsautobahn in die Stadt Mann⸗ heim geſchaffen werden. Der Schmuchkplatz ſoll durch ſeine architektoniſch und künſtleriſch beſonders ſchöne Ausgeſtaltung die Einfahrt nach Mannheim noch monumentaler geſtalten. Der Platz wird den Na⸗ men„Adolf⸗Hitler⸗Platz“ führen und ſomit in unmittelbarer Verbindung mit der Reichsautobahn, der Straße des Führers, geradezu ſinnbildlich ſein für die neue Anlage. Standkonzert am Waſſerturm Das Muſikkorps des Pionier Bataillons 33 ver⸗ anſtaltet am Sonntag, von 11.30—12.30 Uhr, ein Standkonzert am Waſſerturm. Die Leitung hat Muſikmeiſter Becker. Die Spielfolge bringt fol⸗ gendes: 1. Ouvertüre„Der Froſchkönig“ von Ruſt. 2. Symphoniſcher Tanz Nr. 4 von Grieg. 3. Sla- wiſcher Tanz Nr. 6 von Dporak. 4. Accelerationen, Walzer von J. Strauß. 5. Humoreske von Dvorak. 6. à)„Hoch⸗ und Deutſchmeiſter“, Marſch von Ertl, b)„Mir ſein die Kaiſerjäger“, Marſch von Mühl⸗ berger. Achtung, Sudetendeutſche! Der Sudetendeutſche Heimatbund, Ortsgruppe Mannheim, führt am kommenden Sonntag eine Fahrt nach Speyer aus. Abfahrt 11.40 Uhr ab Hauptbahnhof Mannheim. Die Mitglieder und Gäſte wollen ſich um 11 Uhr vor dem Hauptbahnhof Mannheim einfinden. In Speyer wird zunächſt ein kleiner Spaziergang durch die Stadt unternommen. Abends findet dann im Lokal„Goldener Adler“ eine Kundgebung mit unſeren Landsmännern ſtatt. ETs wird Bundesgruppenführer Ingenieur Polſz⸗ Mannheim über Konrad Henleins acht Punkte ſprechen. Die Bevölkerung von Speyer wird an dieſer Kundgebung leilnehmen. Nach Schluß derſelben findet für die Mannheimer die Rückfahrt ſtatt. un Hohes Alter. Am Montag, dem 11. Juli, be⸗ geht Herr Albert Engler, Lenauſtr. 16, ſeit 30 Jahren Leſer unſerer Zeitung, in ſchöner Friſche ſeinen 74. Geburtstag. Wir gratulieren! e Aus Feudenheim. Unter großer Beteiligung fand die Beerdigung des auf tragiſche Weiſe ums Leben gekommenen Arbeiters W. Reibold ſtatt. Reibold ſtürzte von der Treppe herunter, wobei er einen doppelten Schädelbruch erlitt, an deren Fol⸗ gen er im Krankenhaus geſtorben iſt.— Die hieſige Bauernſchaft hat am Rathaus einen Aushänge⸗ kaſten anbringen laſſen.— Ein gebrochen wurde hier in der Kaninchenfarm. Geſtohlen wurden von den Langfingern dabei junge Hühner. Neue inlereſſante Entdeckungen in Feudenheim! Der züchenſchrank aus der- Eiſenzeit Bei der Errichtung eines Hauſes gefunden— Auch ein Herdplatz aus dem 1. Fahrtauſend v. Chr. aufgefunden Der Hochuferrand des Neckardeltas iſt rings von vorgeſchichtlichen Siedlungsſtellen beſetzt, die die Menſchen der Vorzeit ſich gerade hier ausgeſucht hat⸗ ten, um auf der Höhe vor den großen Ueberſchwem⸗ mungen der Flüſſe geſichert zu ſein, während drun⸗ ten die Ufergebüſche reichliche Jagdgelegenheit boten. Dieſes Lebensbild, das wir uns für die erſten vor⸗ chriſtlichen Jahrtauſende in unſere Gegend hinein⸗ denken müſſen, hat in dieſer Woche durch einen erfolgreichen Fund in Feudenheim eine erneute Bereicherung erſahren. In der Straße „Am Bogen“ hat Architekt Elzer dem Schloß⸗ muſeum bereitwilligſt in ſehr dankenswerter Weiſe die Möglichkeit gewährt, den auf ſeinem Bauplatz dort auftauchenden Spuren gleich nachzugehen. Die Unterſuchungen, bei denen Hauptlehrer Gember beſonders verdienſtlich mitgewirkt hat, haben ein wirklich neunenswertes Ergebnis gehabt. Im weſt⸗ lichen Teil der Baugrube des Neubaus gelang es, eine über vier Meter lange und drei Meter breite Abfallgrube der frühen Eiſenzeit, alſo aus dem Anfang des 1. Jahrtauſends v. Chr., auszuheben, die einen überraſchenden Einblick in die große Zahl der Geſchirrformen dieſer Zeit gewährt. Wie wir ſie aus den Scherben, die eine große Kiſte füllen, vorerſt nur erſchließen können— Dazu: Steinzeitliche Spuren nach ihrer Wiederherſtellung in der Werkſtatt des Schloßmuſeums jollen ſie auch einmal ausgeſtellt werden— kommen neben den größeren groben Vor⸗ ratsgefäßen aus rauhem Ton auch feinere Ge⸗ ſchirre vor. Dieſe Töpfe, Schüſſeln, Teller und Henkeltaſſen ſind aus einem ſchwarz geſchmauchten, glänzend polierten Ton; ihre gelegentliche Dünnwandigkeit und geſchmack⸗ volle Verzierung macht der Kunſt ihrer damaligen Töpfer alle Ehre. So manche Formen ſind hier zum erſten Male in unſerer Gegend vertreten, oder waren nur aus Gräbern bekannt. Als einzige Me⸗ tallgegenſtände konnten zwei Bronzenadeln geborgen werden. Der Küchenſchrank dieſer Leute iſt auf einmal mit ſeinem Inhalt für uns lebendig ge⸗ worden. Aber auch der öſtliche Teil der Bau⸗ grube brachte etwas Neues. In mehreren Schichten zuſammengelegte ſauſtgroße Steine, die man aus dem Neckarkies irgendwo ausgeleſen hatte, bildeten, über 450 an der Zahl, in einem 1,40 Meter langen Oval ein Heroͤpflaſter, das vom Feuer ganz geſchwärzt war. Die meiſt hochkant liegenden Steine bildeten mit ihrer unebenen Oberfläche eine geeignete Unterlage für das Feuer, das ſo gute Luftzufuhr von rde, Von den Alpen bis zur Nordſee Zum Beſuch unſerer Stadt durch die Teilnehmer des 22. Internationalen Wirtſchaftskurſus— Die wirtſchaftskundliche Deutſchlandfahrt hat geſtern in Garmiſch⸗Partenkirchen begonnen Zum 22. Internationalen Wirtſchafts⸗ kurſus, der auf ſeiner Fahrt durch Deutſchland am Dienstag und Mittwoch der kommenden Woche auch in Mannheim weilt, haben ſich offiziell 334 Teil⸗ nehmer gemeldet. Dieſe kommen aus zwanzig Staaten, und zwar ſind die einzelnen Länder wie folgt beteiligt: Deutſchland 77, Dänemark und Tſchechoſlowakei je 53, Ungarn 31, Polen und Schweiz je 27, Rumänien 22, Griechenland 15, Italien und Norwegen je 6, Belgien und Eſtland je 4, Portugal und Schweden je 2, und Aegypten, Chile, England, Frankreich, Holland und Litauen je 1. Ueber den Zweck des 22. Internationalen Wirtſchaftskurſus bringt heute abend zwiſchen 18 und 19 Uhr der Reichsſender Stuttgart im „Tonbericht der Woche“ eine Sendung, die geſtern in Mannheim auf Platten geſchnitten wurde und bei der ſich Dr. Well von der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim und Herr Stoeve⸗ ſandͤt von der Abteilung Zeitfunk unterhalten. Der Wirtſchaftskurſus hat geſtern in G ar⸗ miſch⸗ Partenkirchen begonnen. Zunächſt wurde den Teilnehmern in einem Vortrag ein Ueberblick über die bayeriſche Wirtſchaft gegeben; anſchließend folgten Vorträge über die Betriebsge⸗ meinſchaft im deutſchen Arbeits⸗ und Wirtſchafts⸗ leben, über deutſche Wirtſchaftsgeſchichte und den deutſchen Arbeitsdienſt. Heute werden die Vor⸗ träge in Garmiſch⸗Partenkirchen fortgeſetzt mit den Themen: Grundſätze deutſcher Wirtſchaftsgeſtaltung, geographiſche und geopolitiſche Grundlagen der deutſchen Wirtſchaft und das deutſche Berufs⸗ und Fachſchulweſen in der Gegenwart. Morgen früh fahren die Teilnehmer nach München, wo ſie nach einem Beſuch des Deutſchen Muſeums auf reſervier⸗ ten Tribünenplätzen Zeugen des großen Feſtzuges zum„Tag der deutſchen Kunſt“ werden. Am Montag wird Stuttgart beſucht; es gibt dort u. a. Betriebsbeſichtigungen und einen Vor⸗ trag über die Struktur des Württemberg. Im Laufe des Diensag vormittags treffen die Teilnehmer dann in Mannheim ein. Sie wer⸗ den Wirtſchaftsgebietes im Muſenſaal offiziell empfangen. Der Nachmittag iſt mit einer Hafen⸗ und Strom⸗ fahrt ausgefüllt, gegen Abend geht es an die Deutſche Weinſtraße. Am Mittwochvormittag werden vier Mannheimer und ſechs Lud wigs⸗ hafener Betriebe beſichtigt. Am Nachmittag verlaſſen die Gäſte wieder unſere Stadt, um ſich— mit einem kürzeren Aufenthalt in Heidelberg— nach Frankfurt zu begeben. Den Donnerstag verbringen die Teilnehmer in Frankfurt, wo ſie u. a. Vorträge über die chemi⸗ ſche Induſtrie Deutſchlands und über den rheiniſch⸗ mainiſchen Wirtſchaftsraum hören werden. Der folgende Freitag iſt mit einer Rheinfahrt aus⸗ gefüllt. Am Samstag, dem 16. Juli, wird in Köln Station gemacht, wobei u. a. über die ſynthetiſchen Werkſtoffe und ihre Bedeutung für Technik und Wirt⸗ ſchaft geſprochen wird. Sonntag, den 17. Juli, verbringen die Teilnehmer in Düſſeldorf. Die beiden folgenden Tage halten ſie ſich in Wupper⸗ tal und Eſſen auf, wo ſie bei mehreren Beſichti⸗ gungen weitere Einblicke in techniſche Produktions⸗ ſtätten und auch in Siedlungen erhalten werden. Am Mittwoch, dem 20. Juli, geht die Fahrt nach Duis⸗ burg, dem größten Binnenhafen Europas, und am Donnerstag, dem 21. Juli, nach Hannover weiter. Eineinhalb Tage werden daun noch Hamburg, dem größten Ueberſeehafen Deutſchlands, ge⸗ widmet. Am Spätnachmittag des 23. Juli erreichen die Teil⸗ nehmer des 22. Internationalen Wirtſchaftskurſus Berlin, wo die unter dem Leitſpruch„Von den Alpen bis zur Nordſee“ ſtehende Fahrt mit einem Gartenfeſt ihr Ende findet. dr. w. th. Konzert der Liedertafel Für die Ortsgruppe Jungbuſch Der Frauen⸗ und Männerchor der Mannhei⸗ mer Liedertafel wiederholte am Donnerstag⸗ abend im eigenen Heim, K 2, 32 ſein erfolgreiches Konzert vom 21. Mai als koſtenloſe Veranſtaltung für die Partei⸗ und Volksgenoſſen der Ortsgruppe Jungbuſch der NS DA p. Dieſer erſte beiſpiel⸗ gebende Verſuch glückte vortrefflich und wurde durch uneigennützige Mitwirkung aller Beteiligten ermög⸗ licht. Als Soliſten waren diesmal unſer blinder Baritoniſt Hans Kohl und der Tenor Willy Meßz⸗ ger gewonnen worden. Die Vortragsfolge änderte ſich inſofern etwas, als an Stelle des Streichquartetts in-Moll, Werk 51,2 von Joh. Brahms das Käthe⸗ Back⸗Quartett den Adagio⸗Satz aus Joſeph Haydns Es- Dur⸗ Streichquartett bot, und der Männerchor an Stelle der Lieder⸗Suite, Werk 99, von Otto Siegl, das 1. Liedwerk„Wanderſchaft“(Werk 87) Otto Siegls ſang. Die„Wanderſchaft“ bildete zugleich Schluß⸗ und Höhepunkt der Veranſtaltung. Hans Kohl erreichte im Bariton⸗Solo dieſes Liederwerks „Spät auf der Straße“ mit ſeinem herrlich entwickel⸗ ten und machtvollen Organ und der ſtarken Verin⸗ nerlichung des Vortrags die hinreißendſte Wirkung. Im wundervollem Stimmungsgegenſatz hob ſich von ſeiner ernſten Beſinnlichkeit das übermütige Sol⸗ daten⸗ und SA⸗Abſchiedslied„Morgen vill mein Schatz verreiſen“ ab. Muſikdirektor Max Adam, der auch diesmal die muſikaliſche Geſamtleitung hatte, mußte den Schluß wiederholen laſſen, ſo ſtür⸗ miſch geſtaltete ſich der Beifall nach dem Liederwerk. Der Ortsgruppe Jungbuſch bereitete der Abend ein köſtliches muſikaliſches Erleben. Dr. Fritz Hau bol d i Im Silberkranz Kaufmann Reinhold Vei⸗ gel und deſſen Ehefrau Emma, geb. Jäckel, I 1, 6, feierten am geſtrigen Tage das Feſt der ſilber⸗ nen Hochzeit. unten her bekam. Ueberraſchend aber war, daß unter der dichten Steinlage ſich eine dicke Holzkohlenſchicht auf dem gewachſenen Boden ausbreitete, das ſelbſt keine Feuerrötung aufwies. Die Holzkohlen ſind alſo hier vor der Anlage ausgeſtreut. Das kann nur den Zweck gehabt haben, dem neuen Herdplatz von einem alten her die notwendige religiöſe Weihe zu geben. Die Heiligkeit des Herdes und ſeinen Feuers wird uns im griechiſchen, römiſchen und germaniſchen Altertum des öfteren bezeugt. Alſo auch bei den vorgermaniſchen Einwohnern auf dem Feudenheimer Hochufer herrſchte dieſer Glaube an die Heiligkeit Entzückende modische geidensloffe u. schene Fpiczen El Bach, N. 2. 9 der Heroͤſtätte, an der dann auch die Opfer dargebracht worden ſind. In der Nähe iſt noch ein zweites Herdpflaſter angeſchnitten worden, das einer ſpäteren Unterſuchung vorbehalten bleiben ſoll. Ne⸗ ben dem Herde, deſſen Höhenlage zu der der eiſen⸗ zeitlichen Abfallgrube ſtimmt und ihn damit Her glei⸗ chen Zeit zuweiſt, dehnte ſich in größerer Tiefe noch eine ſteinzeitliche Kulturſchicht aus, die die Geſchichte dieſer Oertlichkeit noch um zwei Jahrtaufende nach rückwärts verlängert. Aehn⸗ liche Funde dieſer ſogenannten Donauländiſchen Kultur, die man früher die bandkeramiſche nannte, ſind in der Nähe ſchon des öfteren entdeckt worden und beweiſen, daß ſchon früh im 3. Jahrtauſend v. Ehr. eine Anzahl von Hütten dieſer erſten ſtein⸗ zeitlichen Ackerbauer auf dem Hochufer ſtand, für die der Neckar in der Tiefe die willkommene Ergänzung für ihren Lebensunterhalt bot. Dieſe überraſchenden Entdeckungen, auf die uns der ſchon oft bewährte Spürsinn des Herrn Gember für die Vorgeſchichte ſeines Hei⸗ matbodens geführt hat, haben mit dem Neuen, was ſie uns gelehrt, uns auch einen erneuten Beweis für die bisherige Lückenhaftigkeit unſerer Kenntniſſe der Vorzeit gegeben und wieder an die Pflicht gemahnt, keine Gelegenheit zur Ausfüllung dieſer Lücken zu verſäumen. Daß an dieſer Pflicht in beſonderer Weiſe gerade das Bauhandwerk mitwirken kann, hat dieſer Fall erneut und beiſpielhaft bewieſen. Möge dies ſo dankenswerte Beiſpiel unſeren Bauhand⸗ werkern eine hoffentlich recht erfolgreiche Mahnung zur Mitarbeit an der Vorgeſchichte unſeres heimat⸗ lichen Bodens für die Zukunft ſein. —— Erlaß über die Verwendung der deutſchen Volks⸗ gasmaske im Selbſtſchutz und erweiterten Selbſtſchutz. Nachſtehender Erlaß des Reichsminiſters der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe ver⸗ dient größte Beachtung: Die ſeit der Einführung der deutſchen Volksgas⸗ maske(VM 37) mit dieſer gewonnenen praktiſchen Erfahrungen haben ihre uneingeſchränkte Eignung für alle Zwecke des Selbſtſchutzes ergeben. Da die im Entwurf vorliegende Neuorganiſation des Selbſtſchutzes vorſieht, daß künftig grundſätzlich alle Hausbewohner im Selbſtſchutz tätig ſein werden, kann für alle Selbſtſchutzkräfte auch nur einheitlich die gleiche Gasmaske als perſönliches Ausrüſtungs⸗ ſtück des einzelnen dienen. Unter Aufhebung aller dieſem Erlaß entgegenſtehenden früheren Anordnun⸗ gen wird hiermit die deutſche Volksgasmaske als alleinige Gasmaske für den Selbſtſchutz heſtimmt. Dieſe Beſtimmung gilt auch für den erweiter⸗ ten Selbſtſchutz. Lediglich Betriebsfeuerwehren, die bereits für Friedenszwecke aufgeſtellt ſind, wer⸗ den im Hinblick auf die erhöhte Inanſpruchnahme der Gasſchutzgeräte bei der Brandbekämpfung und bei Uebungen zweckmäßig mit der S⸗Maske auszurüſten ſein. Die Gasſchutzausbildung der Selbſtſchutzkräfte iſt demgemäß ſowohl im Unterricht als auch bet Hebun⸗ gen künftig auf die Volksgasmaske abzuſtellen. Die Ausbildung mit der S⸗Maske iſt nur auf den erwei⸗ terten Selbſtſchutz nach obenſtehenden Geſichtspunk⸗ ten zu beſchränken. Dieſer Erlaß iſt allen Dienſtſtellen, die mit Aus⸗ bildungsaufgaben auf dem Gebiete des Gasſchutzes betraut ſind, beſchleunigt zur Kenntnis zu beingen. Der Reichs miniſter der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe i. A. Großkreutz. SHELL hat fö Aus der Fahrpraxis für die fohrproxis: eden Motor den 8 richtigen Kraft- und 8 Merstoff 8 H Was bedeutef Iliter SHELL? Ungeheure Energiemengen für hren Motor und erfreuliche Vorteile för Ihre Seldtosche stecken in diesem einen Liter SHELL. Nafurrein, leistungsstark und dabei äußerst sparsam, besitzt SHELL alle motorisch wichtigen Eigenschaften. Es gibt eben in Kraftstoffen keinen höheren Gegenwert für Ihr gutes Geld als ELL. 4. Seite/ Nummer 310 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Ausgabeſtellen für die Volksgasmaske Am Samstag, dem 25. Juni 1938, wurden in den Vorocten die Ausgabeſtellen für die Volksgasmaske eröffnet. Von dieſem Zeitpunkt ab beſtehen folgende Kusgabeſtellen: Laden H 1, 15; Laden J Za, 6, Laden Seckenheimer Straße 43; Laden Gontardſtraße 42; Laden Friedrichsplatz 10 Straße); Hildaſchule, (Eingang Friedrich⸗Karl⸗ Dieſterwegſtraße-7(Dammſtraße), 57 Zimmer NS Lenauſtraße 21; NS. ſtſtelle Neckarau, Luiſenſtr. 46) NS Dienſtſtelle Rheinau, Mülheimer Straße 6; NSV⸗Dienſtſtelle ckenheim, im Rathaus; Re Dienſtſtelle Friedrichsfeld, Neckarhauſer Str. 1, NSV⸗Di le Neueichwald, Sportheim; NS. Dienſtſtelle Käfertal⸗Nord, Mannh. Str. 36; NSW. Dienſtſtelle Käfertal⸗Süd, Mannh, Str. 142; NS Dienſtſtelle Feudenheim, Altes Schützenhaus, Hauptſtraße 150) NSV.Dienſtſtelle Waldhof, Glasſtraße 5; NS. Dienſtſtelle Sandhofen, ehem. Bahnhofsge⸗ bäude, Sandhofer Straße 25666. Die Verpaſſungsſtellen ſind wie folgt geöffnet: NSW Dienſtſtelle Lenauſtr. 21 jeden Donnerstag von 15 19 Uhr, Laden Seckenheimer Straße 48 jeden Dienstag und Samstag von 15 bis 19 Uhr, NV Dienſtſtelle Sandhofen jeden Samstag von 17 bis 20 Uhr, alle übrigen Verpaſſungsſtellen vorerſt jeden Samstag von 15—19 Uhr. Wegen Be günſtigung im Raſſenſchandeprozeß verurteilt In der Berufungsinſtanz wurde die Straſe erhöht. Durch Strafbefehl wurde der 1892 in Wiesbaden geborene Jude Kurt Lilienſtein wegen Begün⸗ ſtigung im Raſſenſchandeprozeß Joſef Breis zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Mit dieſem Urteil gab ſich der Jude nicht zufrieden. Er bean⸗ tragte die Verhandlung des Falles vor dem Nich⸗ ter mit der Begründung, freigeſprochen zu werden. Damit hatte der Angeklagte aber gründlich Pech Die Hauptverhandlung ergab die einwanofreie Schuld des Angeklagten. Die im Strafbefehl ausgeſprochenen 3 Monate Gefängnis erſchienen dem Gericht als zu gering. Wegen der frechen Herausforderung und der Ein⸗ ſichtsloſigkeit ſeines Handelns wurde vom Amtsrich⸗ ter auf eine Gefängnisſtrafe von ſieben Mo na⸗ ten erkannt. Unterſuchungshaft wurde dem Juden keine in Anrechnung gebracht, da dieſer durch ſein hartnäckiges Leugnen keine milde Behandlung ver⸗ diente. Bei der Strafzumeſſung wurde dem Antrag des Staatsauwaltes entſprochen, und zu ſeinen Un⸗ gunſten die Tatſache verwertet, daß es ſich um einen ganz üblen Fall handelt, einem Verbrecher durch ſal⸗ ſche Ausſagen zur„Freiheit“ zu verhelfen. um Lehrwaltderung durch die Reißinſel. Am Sonn⸗ tag, dem 10. Juli, veranſtaltet das Amt Deutſches Volksbildungswerk der NS„Kraft durch Freude“ eine Lehrwanderung durch die Reiß ⸗ inſel unter Führung von Hauptlehrer Fritz Sachs. Die Teilnehmer treffen ſich um.30 Uhr an der Waldparkgaſtſtätte„Zum Stern“. Eingang zuy Inſel gegen 9 Uhr durch das Reißpförtchen an der Kuckucksinſel. Die Führung wird beſonders auf die Lebensgemeinſchaft des Auwaldes hinweiſen. Sel⸗ tene Kletter- und Schlingpflanzen werden beobachtet. NSDAP-Miffeilungen Partslatnmtlichen Beheontmachungen aumommen Ortsgruppen der NS De Rheinau. 10. 7.—10 Uhr, Formaldienſt auf Sportplatz der NS DA, anſchließend Schießen. Neueichwald. 11. 7. 2015 Uhr, Beſprechung der Ge⸗ dem ſchäſteſtelle. Es erſcheinen: Stab mit Mitarbeiter, Zellen⸗ leiter, Ortsamtsleiter der NS V,. Ortsobmann der Da und NeS⸗Frauenſchaft, Kreisgruppen!eiter. Pünktliches Er⸗ ſcheinen iſt unbedingte Pflicht. Ilvesheim. 11.., 20.30 Uhr, Beſprechung der Amts⸗ leiter und Zellenteiter im Parteiheim. 5 Motorgefolgſchaft 1/171. Am 10. 7. tritt die Gefolgſchaft um 8 Uhr im Sommerdienſtanzug auf dem Gockelsmarkt an. Mitzubringen iſt Brotbeutelverpflegung bis etwa 17 Uhr und 20 Pfennig. Motorgefolgſchaft 2/171 Oſtſtabt⸗Nenoſtheim. Am 10. 7. Antreten der Gefolgſchaft um.30 Uhr in Käfertal(End⸗ ſtation der Elektriſchen) zum Geländedienſt. Brotbeutelver⸗ pflegung für einen halben Tag iſt mitzubringen. 8 NS⸗Frauenſchaft Plankeuhof. Bis zum 30. 8. ſind die Sprechſtunden der Ortsfrauenſchaftsleiterin nur dienstags und freitags von 19.80 bis 2030 Uhr. Humboldt. Die Frauen, die am Ausflug teilnehmen, treffen ſich am 11. Juli, pünktlich 8 Uhr, am Meßplatz, Ecke Mittelſtraße, Achtung! Ortsfrauenſchaftsleiterinnen der Ortsgruppen Feudenheim⸗Oſt und Weſt, Jungbuſch, Neckarau⸗Süd, Neu⸗ oſtheim, 30. Januar, Rheintor, Sandhofen, Schlachthof und Waſſerturm. Der Tätigkeits⸗ und Stimmungsbericht für Mont Junt ſind umgehend bei der Kreisfrauenſchafts⸗ leitung abzugeben. Da der Termin längſt verſtrichen iſt, fordern wir an dieſer Stelle letztmalig auf. i DD Gruppe 21/71 Neuoſtheim. 13. 7. Heim. Die übrigen Heimabende fallen aus. Teilnehmerinnen⸗Großfahrt. Um allen Mißverſtänd⸗ niſſen vorzubeugen, geben wir nochmals die genauen Ter⸗ mine der Fahrten bekannt; Nordmarkfahrt: 29. Juli bis 12. Auguſt, Hochlandfahrt und Bayeriſche Oſtmarkffahrt: 5. bis 19. Auguſt. Ta⸗ Söckchen, Turnſchuhe. Beurlaubungen Abteilung Propaganda verzüglich einzureichen ſind. „ Frauenabteilung Schwetzinger Straße(7. 5 1 Gruppenappell im Gruppe 13/171 Neckarſtadt⸗Oſt 1. Am 11.., 20 Uhr, Antreten in der Uhlandſchule zur Gruppenſtbergabe. delloſe Uniform, aufgehoben. Deutſche Arbeitsfront Kreiswaltung Mannheim, Kheinſtr. 3 Es jehlen immer noch einige Monatsberichte, die un⸗ Bismarckplatz. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin montags und donnerstags von 18.30 19.30 Uhr in der Samstag, 9. Juli 1938 Die Arbeitsämter werden eingeſchaltel: Stadthaufierer und Wandergewerbe⸗ treibende in Geſetz und Die anderen Bürger enn auch der Hauſie⸗ rer und der Wandergewerbetreibende ſind Bürger und ihre Tätigkeit unterliegt den oroͤnenden Richt⸗ linien der für ſie zuſtändigen Wirtſchaftsgruppe) ſind leicht geneigt, im Hauſierer eine Art Bettler und im Wandergewerbetreibenden ſo etwas wie einen Zi⸗ geuner zu ſehen; Leute, mit denen man beſſer mög⸗ lichſt wenig zu tun hat. Eine derartig ablehnende Haltung kann ſich freilich der Geſetzgeber nicht zu eigen machen und auch die Gemeindeverwaltung be⸗ trachtet beiſpielsweiſe den Hauſierer oft mit anderen Augen, als das häufig bei ihrer Bürgerſchaft der Fall ſein mag. Wurde doch in den Kriſenjahren die Genehmigung zum Ortshauſterhandel von den Bür⸗ germeiſtern nicht ungern erteilt, weil es ſich bei den Anträgſtellern vielfach um Empfänger von Wohl⸗ fahrtsunterſtützung handelte, die auf dieſe Weiſe wie⸗ der zu einer gewiſſen wirtſchaftlichen Selbſtändigkeit, zu Arbeit und einem wenn auch geringen Verdienſt kommen wollten. Wie man ſieht, waren es nicht die ſchlechtkeſten Elemente unter den Arbeitsloſen, die ſich dieſer Erwerbsmöglichkeit zu wandten. Wollte man bei ſolchen Anträgen jedoch auch die wirtſchaftliche Notwendigkeit dieſer Tätigkeit berück⸗ ſichtigen, ſo mußte unterſchieden werden, ob es ſich dabei überhaupt um die Erteilung eines Orts⸗ hanſtier⸗ oder eines Wandergewerbeſcheines handelte, oder ob eine Legitimationskarte auszuſtellen ſei Dieſe Unterſcheidung iſt auch heute für die Zuſam⸗ menarbeit zwiſchen Gemeinde und Arbeitsamt wich⸗ tig, von der im folgenden noch die Rede ſein wird. Die Unterſcheidung von Wandergewerbeſchein und Legitimationskarte iſt in der Praxis ſchwie⸗ rig; häufig betreibt auch der Inhaber der Legitima⸗ tionskarte ohne entſprechende Genehmigung ein Ge⸗ werbe im Umherziehen. Dieſer Mißſtand iſt darauf zurückzuführen, daß dieſe Karte zur Vornahme ge⸗ werblicher Handlungen berechtigt, die rein äußerlich den Gewerbehandlungen im Umherziehen gleichen und wie dieſe außerhalb der Wohngemeinde vorge⸗ nommen werden. Das Beſondere bei ihnen iſt je⸗ doch, daß ſie nur in Verbindung mit einem ſtehenden Gewerbebetrieb vorgenommen werden dürfen, für den Waren auf⸗ gekauft oder Warenbeſtellungen aufgeſucht werden. Die angekauften Waren dürfen nur zur Beförderung nach dem Beſtimmungsorte mitgeführt werden. Dieſe Vorſchrift bedeutet, daß die Erteilung der Legiti⸗ mationskaxte nicht zum Wiederverkauf im Umherziehen berechtigt. „Beſtimmungsort“ muß aber nicht der Wohnort oder der Niederlaſſungsort des Geſchäftsinhabers oder ſeines Reiſenden ſein. Die aufgekauften Waren dürfen z. B. mitgeführt werden, um ſie an einen Ge⸗ ſchäftsfreund an deſſen Niederlaſſungsort vertrags⸗ gemäß abzuliefern oder um ſie an einem Marktort im Wochenmarktverkehr zu verkaufen. Demgegenüber berechtigt der Wanderge⸗ werbeſchein den Inhaber dazu, in eigener Per⸗ ſon außerhalb des Gemeindebezirks ſeines Wohn⸗ orts ohne Begründung einer gewerblichen Nieder⸗ laſſung Waren aufzukaufen oder feilzuhalten, ge⸗ werbliche Leiſtungen anzubieten oder Muſikauffüh⸗ rungen, Schauſtellungen und dergl. darzubieten. Gegenüber dem Wandergewerbe im Umherziehen und der Arbeit gemäß einer Legitimationskarte be⸗ rechtigt der Ortshauſſerſchein zum Feilhalten von Waren oder zum Darbieten von Muſikauffüh⸗ rungen innerhalb der Wohngemeinde des Hauſierers. Seine Tätigkeit kann von einer Genehmigung durch den Bürgermeiſter abhängig gemacht werden, die ſich dieſer auch in den meiſten Städten vopbehält, jrlſchaft um das Hauſierweſen nicht in ein Hauſierunweſen ausarten zu laſſen. Der geſetzlichen Unterſcheidung und Abgrenzung, welche Arten gewerblicher Tätigkeit auf Grund von Legitimationskarten, von Wandergewerbeſcheinen und von Stadthauſiergenehmigungen ausgeübt wer⸗ den können, kommt angeſichts der heutigen Wirt⸗ ſchaftslage beſondere Bedeutung zu. Die Arbeits⸗ loſtgkeit fiel zugunſten dieſer Genehmigungen ins Gewicht; der Arbeitermangel, der an ihre Stelle getreten iſt, erfordert die Unterſuchung, ob der um eine ſolche Genehmigung Nachſuchende nicht vielleicht an anderer Stelle und nusbringender in der Wirt⸗ ſchaft eingeordnet werden könnte. Der Staat kann unter den gegenwärtigen Verhältniſſen kein Inter⸗ eſſe haben an einer Menge„ſelbſtändiger Unterneh⸗ mer“, die meiſt weder Steuern noch Sozialabgaben zahlen, möglicherweiſe aber— mindeſtens zeitweiſe — zuſätzliche öffentliche Unterſtützung beanſpruchen, weil ihre Einkommensquellen nur gering und un⸗ regelmäßig fließen. Deshalb hat es ſich als notwen⸗ dig erwieſen, ſie entweder in den urſprünglich er⸗ lernten Beruf zurück oder in eine andere volkswirt⸗ ſchaftlich erwünſchte Arbeitnehmertätigkeit überzu⸗ führen. Dem trägt die„Anordnung zur Durchführung des Vierjahresplanes über Beſchränkungen in der Ausübung des Wander⸗ und Hauſiergewerbes“ vom 14. Dezember 1937 Rechnung. War bis jetzt die Verwaltungsbehörde für die Erteilung der Geneh⸗ migungen allein zuſtändig, ſo werden jetzt die Arbeitsämter eingeſchaltet, die zwar nicht unmittelbar entſcheiden, deren Ent⸗ ſcheidung aber für die Genehmigung oder Ablehnung eines ſolchen Antrages bindend iſt. Das Arbeits⸗ amt kann dabei ſeine Zuſtimmung zur Erteilung eines Wandergewerbe⸗ oder Stadthauſierſcheines verſagen bzw. die Entziehung des bereits erteilten Scheines verlangen. Im einzelnen wird es dabei folgendes berückſichtigen: a) die allgemeine Arbeitseinſatzlage, b) die Einſatzfähigkeit des An⸗ tragſtellers, e) die volkswirtſchaftliche Bedeutung ſei⸗ ner Betätigung im Wandergewerbe bzw. Stadthau⸗ ſiergewerbe, d) die ſozialen und wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe des Antragſtellers. Spricht, nachdem die beiden erſten Fragen im einzelnen Fall unterſucht wurden, das vorläufige Ergebnis für den Einſatz des Betreffenden in ande⸗ rer Arbeit, ſo iſt zunächſt darauf hinzuwirken, daß der Antragſteller ſich zur Zurücknahme ſeines An⸗ trages und zur Annahme anderer Arbeit bereit er⸗ klärt. Dabei iſt ihm erforderlichenfalls aufzugeben, zu dieſen Verhandlungen Unterlagen mitzubringen, die über ſein Berufsſchickſal und ſeine wirtſchaft⸗ lichen und ſozialen Verhältniſſe Aufſchluß geben (Veranlagungsbeſcheide über Vermögens⸗, Umſatz⸗, Gewerbe- und Einkommenſteuer uſw.) Dieſe Frage fordert natürlich eine genau ſo eingehende Unterſuchung, wie es im Intereſſe des zweckmäßigſten Arbeitsein⸗ ſatzes auch verhindert werden muß, daß der Antrag⸗ ſteller bei Verſagung des Wandergewerbe⸗ oder Hauſierſcheines eine Tätigkeit ausübt, die nur einer Legitimationskarte bedarf, oder ſich auf das Hauſie⸗ ren mit inländiſchen Erzeugniſſen der Land⸗ und Forſtwirtſchaft, oder des Garten⸗ und Obſtbaues verlegt, für die keine derartige Genehmigung not⸗ wendig iſt. Ein ſolcher Arbeitswechſel entſpricht aber dem Beſtreben um den zweckmäßigſten Arbeits⸗ einſatz aller Arbeitsfähigen und damit dem Sinn dieſer Anordnung durchaus nicht. Daß auf der ande⸗ ren Seite allen Perſonen, die wegen teilweiſer Invalidität, Krankheit und Gebrechen zum ambu⸗ lanten Gewerbe hinübergewechſelt ſind und denen die Aufnahme einer Arbeitnehmertätigkeit große Schwierigkeiten bereiten würde, eine beſondere Milde angebracht ist, ſei hier nur am Rande vermerkt. ä———— Horſt⸗Weſſel⸗Platz. Sprechſtunden der Ortsfrauenwal⸗ terin montags von 17—18 Uhr in der Karl⸗Ludwig⸗Str. 7. Neckarau⸗SZüd. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin montags von 18—19 Uhr, Luiſenſtraße 46. Rheintor. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin mon⸗ tags von 20—21 Uhr in F 7, 16a. Schlachthof. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin montags und donnerstags von 1920 Uhr, Viehhofſtraße 2. Heddesheim. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin montags und donnerstags von 20.30—21.30 Uhr, Trieb⸗ ſtraße 11. Ladenburg. Sprechſtunden der Ortsfrauenwalterin montags und donnerstags von 20—21 Uhr in der Haupt⸗ ſtraße 78. 0 Schriesheim. Sprechſtunden der montags und freitags von 20—21 Uhr, Friedrichſtraße. Kraft durch Freude Abteilung: Reiſen, Wandern, Urlaub Achtung, Fahrzeiten! Großwanderfahrt an die heſſiſche Bergſtraße(Zwingen⸗ berg! am kommenden Sountag mit Nachmittagstonz. Kar⸗ ten zum Preiſe von nur 1,20 Reichsmark ſind erhältlich bis 12 Uhr bei allen Geſchäftsſtellen, ab 12 Uhr nur noch bei der Völkiſchen Buchhandlung, Zigarrenhaus Schleicher am Tatterſall und Sporthaus Ruſch, N 7, 10, außerdem vor Abgang des Zuges beim Reiſeleiter. Hinfahrt: Mann⸗ heim ab.11 Uhr Rangierbahnhof ab.18 Uhr, Seckenheim ab.23 Uhr, Friedrichsfeld ab.29 Uhr. Rückkunft Mann⸗ heim an 22.40 Uhr. Mheinfahrt nach Kaub am kommenden Sonntag. Dieſe Fahrt führt mil Sonderzug nach Oppenheim. Von Oppen⸗ heim bis Kaub und zurück Dampſerſahrt. In Kaub etwa drei Stunden Aufenthalt. Stark beſetzte Muſikkapelle an Bord. Bon der Dompferanlegeſtelle Oppenheim bis Nier⸗ ſtein(Mitte 15 Minuten Gehzeit, bis Oppenheim 10 Minu⸗ ten. Abfahrt des Sonderzuges ab Mannheim.18 Uhr, ab 0.28 Uhr, ab Waldhof.35 Uhr. Oppenheim an 5 r. Ortsfrauenwalterin Ecke Bahnhof⸗ Halte wie oben. Mannheim an 23.02 Uhr. Karten zu .20 Reichsmark nur noch bei den obigen Vorverkaufs⸗ ſtellen, außerdem vor Abfahrt des Zuges beim Reiſeleiter, ſoweit noch Karten übrig bleiben. 0 Vom 21. bis 29. Juli in den Pinzgau, uc 83/38. Die Urlauber werden in den Orten Bruck, Zell am See, Hun⸗ 2 nersbochmashofen, Sallbach, Saalfelden, Alm, Leogang und Umgebung untergebracht. In nächſter Nühe der Unter⸗ kunftsorte erhebt ſich das gewaltige Maſſiv der Hohen. Tonern. Kisbühler Alpen, Zeller See und Tauern⸗Paß geben dieſer Landſchaft das Gepräge. Bahnfahrt, Unter⸗ 1 Sofort nach Ankunft Weiterfahrt mit Schiff. Rückfahrt ab Nierſtein 21.34 Uhr, ab Oppenheim 21.42 Uhr. kunft und volle Verpflegung 36 Reichsmark. Anmeldungen ſofort an die Geſchäftsſtellen erbeten. Wegen weiterer Fahrten erkundigen Sie ſich bitte bei den Kö ⸗Geſchäftsſtellen, Orts⸗ und Betriebswarten. Alle Urlauber der Madeirafahrt vom Dampfer„Der Deulſche“ treffen ſich heute Samstag, 9. Juli, 20 Uhr, im Reſtaurant„Zum Rheinpark“(Lindenhof, Stephanienufer⸗ Rheinporkſtraße). Abteilung Feierabend Sänger aus der deutſchen Oſtmark kommen nach Dentſch⸗ land. Am Montag, 11. Juli, 20.15 Uhr, wird im Nibe⸗ lungenſgal ein Konzert des Leobener Männergeſangvereins und des Leobener Frouenchors(Steiermark) veranſtaltet. Anſchließend findet ein kameradſchoftliches Beiſammenſein im Nibelungenſaal ſtalt, bei welchem die Leobener Gäſte Ausſchnitte aus ihren Volksbräuchen zeigen. Karten ſind bei der Völkiſchen Buchhandlung zu 30 Pfennig erhältlich. Abteilung: Volksbildungswerk Lehrwanderung durch die Reißinſel. Am Sonntog 10. Juli,.30 Uhr treffen ſich die Teilnehmer an der Wald⸗ porkgaſtſtätte„Zum Stern“. Fahrräder dort einſtellen. Die Inſel wird gegen 9 Uhr durch dos Reißpförtchen bei der Kuckucksinſel betreten. Leitung: Fritz Sachs. Teil⸗ nehmerkarten zu 10 Pfennig bei der Geſchäftsſtelle Plan⸗ kenhof und zu Beginn der Führung. Abteilung Heimſtätten Die Sprechſtunden fallen in der Zeit vom 11. bis 16. Juli aus. »Maunheimer Volkschor Nächſte Probe jeweils 20 Uhr in der Liedertaſel, K 2: Montag, 11. Juli, Geſamtprobe. Mittwoch, 13. Juli, Ge⸗ ſamtprobe. Achtung, Briefmarkenſammler! Am Mittwoch, 18. Juli, 20 Uhr, findet in der Gaſtſtätte „Hous der Deutſchen Arbeit“, P 4, 4/5, ein Vortrag über das Thema ſtatt„Wie lege ich eine Briefmarkenſammlung Was hören wir? Sonntag, 10. Juli Reichsſender Stuttgart .00: Frübkonzert.—.00: Gymnaſtik.— 830: Evan⸗ zeliſche Morgenfeier.—.00: Feſtkonzert.— 10.009: Zwi⸗ ſchenmuſik.— 190.30: Reichsſendung aus dem Haus der deutſchen Kunſt Eröffnung der„Großen Deutſchen Kunſt⸗ ausſtellung 1938“— 12.00: Mittagskonzert.— 12.30: Blos⸗ muſik.— 13.00: Kleines Kapitel der Zeit.— 13.15: Muſik 5 am Mittag.— 14.00: Hoch auf dem gelben Wagen.— 14.90: Muſik zur Kaffeeſtunde.— 16.00: Sport und Unterhaltung. 18. Une Heimat.— 19.00: Tanzmuſik.— 20.00: W̃— 22.30: Zu Tanz und Unterhaltung. Vie es euch 10 — 24.00: Nachtkonzert. Deutſchlandſender .00: Hamburger Hafenkonzert.—.00: Induſtrie⸗Schall⸗ platten.— 9. Konzert zum Tag der Deutſchen Kunſt. — 12. m Mittag.— 13.00: Rund um Schotten. 3 z Nzuſik zum Mittag.— 14.00: König aus Portugal.— 15.00: Unter rt und Unterhaltung.— 19.10: N e.— 2 8 glückhafte Schiff.— 22.30: Zu Tanz und Unterhaltung.—.06: Tanzrhythmen. Sageskaleucles Samstag, 9. Juli Nationaltheater:„Das Käthchen von Heilbronn“, 19.90 Uhr. Libelle: 16 Uhr Tanztee; 20.30 Uhr Kabarett und Tanz. Friedrichspark: 20.30 Uhr ommerſeſt der„Liederhalle“ mit Tanz. Kaffee Odeon: Konzert(Verlöngerung). Tanz: Palaſthotel, Parkhotel, Libelle, Lichtſpliele: Univerſum:„Der Mann, der Sherlock Holmes war“.— Kaffee Kurpfalz, Alhambra: chiffbruch der Seelen“.— Palaſt und Gloria: „Rekrut Willi Winkie“.— Schauburg:„Der ſpringende Punkt“.— Capitol und Scala:„Nvette“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſenm: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr Prunkräume und Stadtgeſchichtliche Sammlungen in Neuordnung Theatermuſenm, D 7, 20: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15—17 Ühr. Sonderſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnis⸗ Ausſtellung Sternwarte: Geöffnet von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Kunſthalle: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Leſeſaal geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr. Graphiſche Sammlung und Kupfer⸗ ſtichkabinett. Maunheimer Kanſtverein, L 1, 1: Geöffnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr Ausſtellung: Fritz Hülsmann (München] und Carl Schneiders(Berlin)]. Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 Uhr; Leſeſäle geöffnet von 9 bis 13 Uhr. Sonderausſtellung: Hutien⸗Gedächtnis⸗Ausſtellung. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 348 21. vom 10. bis 20. Juli 1938 im Nationaltheater Sonntag, 10. Juli: Miete B 29 und 1. Sondermiete B 15 und für die NS„Kd“, Kulturgemeinde Mannheim, Abteilung 544—547„Mazeppa“. Oper von Peter Tſchai⸗ kowfky, Anfong 19.30 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr. Ein⸗ touſch von Gutſcheinen aufgehoben. Montag, 11. Juli: Miete C 20 und 1. Sondermiete C 15 und für die NS„Ko“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abteilung 407409,„Mein Sohn, der Herr Miniſter“, Luſtſpiel von André Birabeau, Anfang 20 Uhr, Ende 22.30 Uhr. Dienstag, 12. Juli: Miete E 30 und 2. Sondermiete E 15, zum erſten Male,„Flitterwochen“, Luſtſpiel von Paul Helwig, Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Mittwoch, 13. Juli: Miete M 30 und 2. Sondermiete M 15 und für die NS„Kö“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abteilung 111112,„Flitterwochen“, Luſtſpiel von Paul Helwig, Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Dnonerstag, 14. Juli: Miete D 30 und 2. Sondermiete D und für die NSG„Kc“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abteilung 419,„Flitterwochen“, Luſtſpiel von Paul Helwig, Anſong 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Freitag, 15. Juli: Miete F 30 und 2. Sondermiete F 15, „Flitterwochen“, Luſtſpiel von Paul Helwig, Anfange 20 c Uhr, Ende 22 Uhr. Samstag, 16. Juli: Miete B 30 und 2. Sondermiete B 15 und für die NS„Kop“, Kulturgemeinde Mannheineſſae Abteilung 136198,„Flitterwochen“, Luſtſpiel von Paul Helwig, Anſang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Sonntag, 17. Juli: Miete G 30 und 2. Sondermiete G 15 und für die RSG„Ade“, Kulturgemeinde Mannheim, Abteilung 142—144,„Flitterwochen“, Luſtſpiel von Paul Helwig, Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Eintauſch von Gutſcheinen aufgehoben. Monkag, 18. Juli: Miete A 30 und 2. Sondermiete A 15 und für die NSG„Kö“, Kulturgemeinde Mannheim, Abteilung 602606,„Flitterwochen“, Luſtſpiel von Paul Helwig, Anſong 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Dienstag, 10. Juli: Miete H 30 und 2. Sondermiete H 15 und für die NSG„Koßy“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abteilung 4649,„Flitterwochen“, Luſtſpiel von Paul Helwig, Anfang 20 Uhr, Ende 22 Uhr. Mittwoch, 20. Juli: Miete C 90 und 2. Sondermiete C 15 und für die NSG„Kö“, Kulturgemeinde Ludwigshafen, Abt. 101102, letzte Vorſtellung der Spielzeit 1937/88, „Flitterwochen“, Luſtſpiel von Paul Helwig, Aufong Uhr, Ende Uhr. Im Neuen Theater im Roſengarten Sonntag, 10. Juli: Freier Verkauf und für die NS „Kö“, Kulturgemeinde Mannheim, Abt. 121—129, 160, 260, 281288, 321—826, 570,„Der'wiſſenswurm“, Luſt⸗ ſpielt von Anzengruber, Anfang 20 Uhr, Ende 22.15 Uhr, Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt a.., vom 9. Juli: Durch die ſchnelle und ſtarke Erwärmung des Feſtlandes während der letzten Tage wurden vom Atlantik her kühlere Luft⸗ 5 maſſen nach Oſten hin in Bewegung geſetzt, die am Freitagnachmittag Weſtdeutſchland überſchritten. Da⸗ bei kam es unter Temperaturrückgang bis zu zehn Grad zu meiſt ſtarken Gewittern. ſich wieder dadurch über dem Feſtland eine durch⸗ gehende Weſtſtrömung eingeſtellt, die zunächſt wie⸗ der wechſelhaftes und ziemlich kühles Wetter brin⸗ 3 gen wird. Vorausſage für Sonntag, 10. Juli Wechſelnde vielfach ſtärkere Bewölkung, örtliche . ziemlich kühl, weſtliche 5 inde. Höchſttemperatur in Mannheim am 8. Juli + 20,8 Grad. tieſſte Temperatur in der Nacht zum 5 9 5. 12,7 Grad; heute früh halb 3 Uhr. 14,8 cd. Niederſchlagsmenge in der Zeit von geſtern früh halb 8 Uhr bis heute früh halb 8 Uhr 6,0 Millimeter .0 Liter je Geviertmeter. In den Rheinbädern wurden heute vormittag 8 Uhr J. 18 Grod Waſſer⸗ und f 10 Grab Lu- wärme gemeſſen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Juni See ee, eee eee 6.. Rheinfelden.634 213 71 3,38.55 Kaub 7.18 g Bread. 275 368 304 28 2 00 Kein 29, 268285 ell. 4004 28 458 418.05% Recar⸗ u b 5 Maxau. 567.82 6,14 6,3559 7% Mannbein.67 468845 67.83 5,4 Managen 468 42 541 Gleichzeitig hat * Me — Honstoſ aæum xd mittelpunkt? Waſhington, im Juli 1938. In wiſſenſchaftlichen Kreiſen der Vereinigten Staaten bereitet man eine Expedition vor, die den Verſuch unternehmen ſoll, in das Erdinnere vor⸗ gaſtoßen. Wir erfahren dazu nachſtehende nähere Einzelheiten:. Schon ſeit geraumer Zeit birgt die Oberfläche der Erde für den forſchenden Geiſt des Menſchen eigent⸗ lich keine Geheimniſſe mehr. Dieſe Feſtſtellung gilt mindeſtens ſeit der Zeit, da auch der Nordpol und der Südpol endgültig erobert worden ſind. Unter dieſen Umſtänden kann es nicht weiter wundernehmen, daß ſich menſchlicher Taten⸗ und Erkenntnisdrang recht bald neuen Zielen und neuen Dimenſionen zuwandte. So entſtanden die kühnen Pläne eines Piccard, der in die Stratoſphäre vor⸗ drang; das nicht minder waghalſige Projekt eines Julius Beebe, der in die Finſternis der Meerestieſen hinabſtieg, und ſchließlich das abenteuerliche Unter⸗ nehmen, mit einem U⸗Boot unter den Eismaſſen des Pols durchzuſtoßen, das von ſeinem geiſtigen Vater, dem Amerikaner Sir Hubert Wilkins, nunmehr zum dritten Male in Angriff genommen werden ſoll. Nur einer Aufgabe iſt die Wiſſenſchaft bisher mit größter Skepſis gegenübergetreten, obgleich ſie eigentlich dienächſtliegende iſt: der Erforſchung des Erdinnern! In bezug auf ſeine Zuſammenſetzung hat man ſich bislang mit mehr oder minder gewag⸗ ten Hypotheſen zufriedengegeben, ohne den Gedanken auch nur zu erwägen, ſich Klarheit zu verſchaffen. Nicht zuletzt aus dieſem Grunde iſt die Ankündi⸗ gung, daß ſich nunmehr eine amerikaniſche Expedition zu einem praktiſchen Verſuch entſchloſſen hat, gegen den Erdmittelpunkt vorzuſtoßen, mit außerordent⸗ lichem Intereſſe aufgenommen worden. Der Bergwerksſchacht von Red Jacket Als Ausgangspunkt für einen ſolchen Vorſtoß in die„Eingeweide der Erde“ iſt von den Amerikanern der Schacht des Kohlenbergwerks von Red Jacket ins Auge gefaßt worden. Dieſer Schacht, der zu den älteſten der Vereinigten Staaten gehört, iſt zwar nur rund 1400 Meter tief und bleibt damit nicht un⸗ bedeutend hinter dem tiefſten Schacht der Welt, einem Erdölbohrloch in Texas, zurück, das bis in eine Tiefe von 3840 Meter in das Erdinnere hinabreicht, aber für ſeine Wahl ſollen beſonders günſtige geologiſche Verhältniſſe endgültig den Ausſchlag gegeben haben. Von dort aus will man nun alſo weiter vor⸗ dringen, indem man ſich immer tiefer in die Erde „hineinbuddelt“. Zu dieſem Zweck ſtehen in erſter Linie Bohrmaſchinen zur Verfügung, die an Lei⸗ ſtungsfähigkeit infolge zahlreicher neuer Erfindungen alles bisher Dageweſene in den Schatten ſtellen ſol⸗ len. Jedenfalls ſollen mit dieſen Apparaturen bei den bisher angeſtellten praktiſchen Verſuchen in kür⸗ zeſter Friſt ſchon geradezu erſtaunliche Ergebniſſe erzielt worden ſein, ſo daß man mit raſchen Fort⸗ schritten bei den Arbeiten rechnet. Auch hinſichtlich der Ausrüſtung der Menſchen, denen die Aufgabe zufällt, in die Tiefe der Erde vorzudringen, in der ganz ungewöhnliche Tempera⸗ turen und Druckverhältniſſe herrſchen, iſt durch neu⸗ artige Erfindungen alle Vorſorge getroffen worden. Man hat ſich in weiteſtem Umfang die Erfahrungen zunutze gemacht, die in den letzten Jahren in allen Teilen der Welt von Vulkanbeſteigern geſammelt worden ſind. Im übrigen beabſichtigt man, gerade in dieſer Beziehung an Ort und Stelle weitere Er⸗ fahrungen zu gewinnen, um dann von Fall zu Fall neue Verbeſſerungen einzuführen. Nicht nur ein techniſches Problem Trotz allem iſt man ſich ſelbſtverſtändlich auch in amerikaniſchen Gelehrtenkreiſen darüber nicht im unklaren, daß ein ſolcher Vorſtoß in das Innere der Erde, oder gar bis zum Mittelpunkt der Erde, nicht nur ein rein techniſches Problem iſt. wenige Angaben mögen ſchaulichen, mit denen rechnen haben würde. Einige die Schwierigkeiten veran⸗ eine ſolche Expedition zu Es iſt z. B. bekannt, daß die Temperatur im Erd⸗ innern alle 33 Meter um 1 Grad ſteigt. Man iſt da⸗ her zu der Annahme berechtigt, daß ſchon in einer Tiefe von nur 60 Kilometer— ſo weit reicht nach den Berechnungen die Eroͤkruſte— dieſe Tempera⸗ turen die unwahrſcheinliche Höhe von rund 2000 Grad erreichen. Einem ſolchen Hitzegrad kann je⸗ doch kein Stein und kein Metall widerſtehen. Selbſt wenn es alſo gelänge, die 60 Kilometer der Erd⸗ kruſte erfolgreich zu durchſtoßen, müßten ſich die Menſchen nunmehr— nach den herrſchenden Theo⸗ rien— einem Ozean von Feuer und Flammen gegenüberſehen, deſſen Tiefe auf 3000 Kilometer ge⸗ ſchätzt worden iſt. Erſt dann würde man auf den eigentlichen inneren Kern ſtoßen, der aus reinſtem Eiſen beſteht, das ſich infolge des in jener Tiefe herrſchenden ungeheuren Drucks wahrſcheinlich in feſtem Aggregatzuſtand befindet, Aber gerade des⸗ halb und wegen ſeines Umfangs— bis zum Erd⸗ mittelpunkt wären es von hier aus immer noch 3400 Kilometer— müßte jener Eiſenkern jedem weiteren Vordringen einen unüberwindlichen Wall entgegenſtellen, wenn Theorie gegen Theorie „ ja wenn dieſe Theorien, die auf widerleg⸗ baren Hypotheſen beruhen, unbedingt richtig wären. Gerade in dieſem Punkt gibt man ſich jedoch in den Kreiſen der amerikaniſchen Expedition großen Hoff⸗ nungen hin. Man weiſt, nicht ganz zu Unrecht, dar⸗ auf hin, daß z. B. auch die Theorie, daß im Erdmit⸗ telpunkt eine theoretiſche Temperatur von 100 000 Grad herrſchen müſſe, in den letzten Jahren fallen gelaſſen wurde. Neuerdings geht man jedenfalls durchaus nicht mehr von der Auffaſſung aus, daß die Steigerung der Temperatur um 1 Grad pro 33 Meter, je weiter man in die Tiefe vordringt, ein ununter⸗ brochener Prozeß ſei. Es gibt heute ſogar Gelehrte, die behaupten, daß dieſe Temperaturſteigerungen wahrſcheinlich überhaupt nur in der ſogenannten Erdkruſte vorhanden ſeien, während die Tempera⸗ turen wieder ſallen, je weiter man ſich dem Erd⸗ innern nähert, ſo daß man im Mittelpunkt der Erde ſogar mit polaren Temperaturen rechnen könne. Aber wie dem auch ſei: jene amerikaniſche Ex⸗ pedition, die ſich nunmehr anſchickt, von dem Schacht von Red Jacket aus in das Innere der Erde vor⸗ zuſtoßen, hat ſich jedenfalls letztere Auffaſſung zu eigen gemacht und hofft infolgedeſſen, nach Ueber⸗ windung der Zone, die man wegen ihrer Hitze als die„Hölle“ bezeichnen kann, wieder in Zonen zu ge⸗ langen, die einen weiteren Vorſtoß als möglich er⸗ ſcheinen laſſen. Ein Verſuch ſoll in jedem Fall ge⸗ macht werden. Allein ſchon aus dieſem Grunde ver⸗ dient dieſes kühne Projekt alle Aufmerkſamkeit. Dr. B. ene eee eee Tafelgeſpräche Graf Zeppelin nahm einmal an einer Abend⸗ geſellſchaft teil und kam neben eine nicht ſehr gebil⸗ dete Engländerin zu ſitzen. Im Zuge einer unter⸗ haltſamen Ausſprache gebrauchte er auch ein Wort aus„Egmont“, worauf ſeine Sitznachbarin fragte, von wem das Zitat ſei.„Von Goethe“, erwiderte Graf Zeppelin verbindlich.„Von was für einem Goethe?“, fragte ſie dann. Graf Zeppelin lächelte:„Das iſt jener Goethe, meine Gnädige, der die„ſämtlichen Werke“ geſchrieben hat.“ Berliner Brief Autoſünder in Berlin— Sommertheater— Aus dem Schokoladenladen aufs Variete— Ein neues Weſtenzentrum— Die Schmetterlingsjäger in Berlin — Berlin, im Juli. Die Berliner Autverziehungswoche iſt den Ber⸗ liner Autofahrern beträchtlich auf die Nerven ge⸗ fallen. Man muß es leider ſagen: der Berliner, der ſo viele gute Seiten hat, zeigt am Steuer ſeine ſchlech⸗ teſte. Seine Leidenſchaft fürs Tempo läßt ihn am Autoſteuer alle gute Erziehung vergeſſen. Das brauſt und ziſcht um die Straßenecken, das will vor dem Fräulein Braut als Rennfahrer glänzen, das jagt und rauſcht durch die Kurven, daß man ſich wundert, daß nicht noch mehr paſſiert. Zugegeben, wir haben alle wenig Zeit, die Straßenverhältniſſe ſind nicht günſtig, die Entfernungen in der Rieſen⸗ ſtadt ſind groß, man muß tüchtig Gas geben, wenn man an einem Tage ſein Dutzend Verabredungen und Verſprechungen pünktlich einhalten will. Halten wir ſie denn pünktlich ein? In jedem Lokal kann man täglich dieſes Bild erleben. Ein Mann keucht durch die Türe, raſt ſuchenden Auges durch die äume, entdeckt endlich einen, der mit mürriſcher jene wartend ſchon lange vor einem faſt geleerten Bierglas ſitzt und preſcht auf ihn zu:„Müſſen ent⸗ ſchuldigen. nicht durchzukommen mit dem Wa⸗ gen.. wußte auch nicht, wo ich parken ſollte Seien Sie mir nicht böſe!“ Kam man in der„Er⸗ ziehungswoche“ irgendwo zu ſpät, dann waren natür⸗ lich die ſchönſten Ausreden billig:„Angehalten wor⸗ den.. hatte den Winker nicht raus... Strafe zah⸗ len Schulungskurſus machen!“ Von Eechts wegen müßte jeder Berliner mit Führerſchein nochmals einen Schulungskurſus im rückſichtsvollen Fahren durchmachen. Vor Jahren hatte einmal eine Berliner Zeitung die Idee, höf⸗ liche und taktvolle Automobiliſten zum Ritter vom teuer zu ernennen. Sie bekamen ein ſchönes Ehrenſchild auf den Kühler genietet und manchmal hats auch geholfen. Viele Berliner ſind als Auto⸗ fahrer noch zu jung und zu jungenhaft, die Freude am Beſttz einer ſchnellen Maſchine genießen ſie noch Ladentiſch zu heftig. In anderen Weltſtädten iſt man als Autofahrer ruhiger. Werden wir uns nun beſſern? Eine löbliche Ausnahme von der allgemeinen Raſerei machen die Taxichauffeure. Ihnen ſtoßen auch die wenigſten Unfälle zu. Sie rollen in faſt edlem Gleichmaß durch die Straßen und kommen doch zum Ziele. Vielleicht ſollte man die tollen Verkehrs⸗ ſünder erziehungsweiſe jeden ein paar Tage lang als Begleiter neben einen Taxichauffeur ſetzen— an Geduld, Rückſicht und Ueberſicht würden ſie dabei beſtens profitieren. * Jetzt haben auch die Staatstheater Ferien, nur vier kleine Bühnen ſpielen, aber da wird beſtge⸗ launtes Theater geſpielt. Am Kurfürſtendamm, der übrigens jetzt viel ſtiller geworden iſt ſeit den großen Razzien, ſpielen, das„Theater am Kur⸗ fürſtendamm“ und die„Komödie“. Meiſt iſt der Nachwuchs am Werke, der mit unverbrauchter Herz⸗ lichkeit bei der Sache iſt. Im Theater am Kur⸗ fürſtendamm wurde auch ein neuer großer Komiker entdeckt, wie ja der Sommer überhaupt die große Chance für den Nachwuchs iſt. Der neue Mann heißt Axel von Ambeſſer, ſein Name wird bald ganz groß geſchrieben werden. Und im Renaiſſance⸗ theater ſetzt ſich ein neuer Autor durch. Er kommt aus Oeſterreich, heißt Otto Bielen und hat den Be⸗ griff für die liebenswürdige Kleinmalerei, die auf der Bühne ſo wohl tut. Sein Stück führt den Titel „Ich bin kein Caſanova“ und handelt von einem Junggeſellen, den die Frauen ſo verehren, daß ſie ſich verwegen dazu drängen, in ſeiner kleinen Jung⸗ geſellenwohnung beim Geſchirraufwaſchen zu helfen. Reizende Szenen entwickeln ſich, das Publikum wird ganz verliebt in Handlung, Spieler und Bühne. Maria Paudler und Harry Liedtke ſind nach dem Schiffbauerdammtheater mit den„Blitzen aus heiterem Himmel“ übergeſiedelt und haben da auch die Lacher auf ihrer Seite. Ergänzend kommt noch in ein paar Tagen das Theater im Admiralspalaſt hinzu, das wieder Paul Linckes unverwüſtliches „Frau Luna“ ausgräbt. Im Wintergarten hat man eine neue Volkshumoriſtin entdeckt. Sie heißt Thea Schröder und ſtand bisher hinter dem ihres mütterlichen Schokoladenladens. Chancen für den Nachwuchs. Das kleine Fräulein Mleilullungguille de M BILDER VOI TAGE Die Hakenkreuzfahne in den Straßen Prags Der Sokoln⸗ Kongreß, der mit Aufmarſch und Militärparade abgeſchloſſen wurde, Während in dem Feſtzug die Tſchechen aus allen anderen N allein die jeweilige Nationalfahne vorantrugen, wurde bei den Wiener Sokoln neben der des Reiches auch die tſchechiſche Staatsfahne getragen, und nur neben dieſer deutſchen wusgeſprochenen Machtrauſch gebracht. hat Prag in einen Hoheitsfahne Fahne gingen ſechs Staatspoliziſten, offenbar um die Fahne gegen den aufgepeitſchten Huſſiten rauſch zu ſchützen. (Scherl Bilderdienſt, Zander⸗K. Fahnenübergabe an die Leibgarde des Königs von England. Vor dem Buckingham⸗Palaſt in London besichtigte der König von ihr in feierlicher Handlung die neuen Fahnen. England ſeine Leibgarde und übergab (Preſſephoto, Zander⸗M.) .—— Selbſteinſchätzung Der berühmte Germaniſt Profeſſor Hohe nauer ging eines Tages mit einem ſeiner Hörer ſpazieren. Die beiden hatten über den Einfluß Goethes auf die Weltliteratur geſprochen, und gingen nun einige Mi⸗ nuten ſchweigend nebeneinander her. Mit einemmal wandte ſich Profeſſor Hohenauer in ſelbſtbewußtem Ton, in dem die Ueberzeugung von der Größe der eigenen Perſönlichkeit mitſchwang, an den Kandida⸗ ten:„Sie könnten jetzt, junger Mann, mit den Wor⸗ ten Goethes aus dem„Fauſt“ ausrufen: Mit Euch, Herr Doktor, zu ſpazieren, iſt ehrenvoll und bringt Gewinn— wobei Sie natürlich„Euch“ urch„Ihnen“ und„Doktor“ durch„Herr Profeſſor“ zu erſetzen hätten!“ aus Berlin N behauptet ſich in allen Ehren neben der großen und eleganten Soubrette aus Polen. Eine Chronik aus Berlin ohne einen Blick auf die nie abreißenden baulichen Ueberraſchungen iſt ein Ding der eee Geradezu über Nacht iſt ein neues Hochhaus⸗ viertel am„oberen“ Ende der Potsdamer Straße gewachſen, dort, wo ſtie nach Schöneberg ausmündet. Da hatte ſeit zwei Jahrzehnten Kathreiners Malz⸗ kaffee eine rieſige Büroreſidenz. Sie iſt an die Deut⸗ ſche Arbeitsfront abgetreten worden, die ſich hier auch an der Ecke der Pallasſtraße noch ein Haus baut, Weiter weſtlich davon wird ein Rieſenbau für die Oberſte Bauleitung der Reichsautobahnen errichtet, Dieſer Baurieſe entſteht faſt ſo ſchnell wie die Aulo⸗ bahnen ſelber und reicht bereits bis zum dritten Stockwerk. Er wird alle zentralen Dienſtſtellen der Reichsautobahnen aufnehmen. Hier in der Nähe hat auch Dr. Todt ſeine Büros, die er faſt täglich verläßt, um im Flugzeug die im Bau befindlichen neuen Strecken zu beſichtigen. Jetzt iſt es insbeſon⸗ dere der Ausbau der öſterreichiſchen Straßen, der ihn in Anſpruch nimmt. Noch bis tief in die Nacht ſieht man Licht hinter ſeinen Fenſtern. Eine Lücke hatte dieſes Straßenkarree noch— bisher gab es hier einen Vergnügungspark, einen „Rummel“, wie die Berliner ſagen, mit Achterbahn und Karuſſells. Jetzt habe die hölzernen Pferochen und die grünen Wagen der Schauſteller abziehen müſſen. Die Erdarbeiter ſind angetreten, es wird ausgeſchachtet, denn hier entſteht der Hochbau für die Verwaltung der Hauptvereinigung der deutſchen Milchwirtſchaft. Rechnet man noch hinzu, daß ſich auch das neue Kammergericht und die Hochſchule für Kunſterziehung hier befinden, ſo iſt hier ein neues Zentrum des Berliner Weſtens entſtanden— hier in dieſer Landſchaft, wo einſt Berlin aufhörte und das Bauerndorf Schöneberg anfing. Die ganze Gegend belebt ſich neu, die Läden und die kleinen Kaffees, die möblierten Wirtinnen haben ausvermietet und am frühen Morgen iſt eine Armee von Aktentaſchen in dieſem Viertel unterwegs, in denen das Frühſtück für ſo manchen Bezirk deutſchen Verwaltens ruht * Von den ſchönen Kongreſſen, auf die ſich Ber⸗ lin vorbereitet, iſt einer der ſchönſten der Kongreß der Inſektenforſcher. Rund 1000 Inſektenforſcher der Welt beſitzt. aus 53 Ländern der Erde kommen hierher, um 200 Vorträge zu hören. Dabei werden ſie das Reich ihres Wiſſens und Forſchens bei weitem noch nicht erſchöpfen, denn bisher haben ſie ſchon 650 000 Arten entdeckt. Sie nehmen aber an, daß ſie noch 3 Milli⸗ onen Inſektenarten zu entdecken haben! Die kom⸗ mende Berliner Heerſchau wird Bericht über an⸗ nähernd 3000 Inſektenarten erſtatten, die man im letzten Jahre entdeckt und wiſſenſchaftlich aufgezeich⸗ net hat. Darauf freut ſich ſchon das Berliner Zoo⸗ logiſche Muſeum, das die größte Inſektenſammlung Dazu gehören nicht weniger als dreieinhalb Millionen Schmetterlinge und rund fünf Millionen Käfer! Auch die größte Spezial⸗ bibliothek für die Inſektenforſchung befindet ſich hier. Sie hat ihren Platz im Deutſchen Entomologiſchen Inſtitut der Kaiſer⸗Wilhelm⸗Geſellſchaft in Dahlem. Und in Finkenkrug bei Berlin gibt es in Bü ſchen und Sträuchern eine Fundgrube für ſeltene Inſekten von erſtaunlichem Ausmaße. Die Tierforſcher werden auf ihre Koſten kommen in Berlin. ö Der Berliner Bär Vom Nationaltheater. Heute Samstag Hein⸗ rich von Kleiſt's Schauſpiel„Das Käthchen von Heilbronn“. Regie: Helmuth Ebbs. Beginn 19.30 Uhr.— Morgen Sonntag wird Tſchaikowſkys Oper„Mazeppa“ unter der muſikaliſchen Leitung von Generalmuſikdirektor Karl Elmendorff im Na⸗ tionaltheater wiederholt. Regie: Curt Becker⸗Huert. — Im Neuen Theater im Roſengarten wird das Volksſtück von Anzengruber„Der G' wiſ⸗ ſenswurm“ unter der Spielleitung von Helmuth Ebbs gegeben. In dieſer Vorſtellung wird Beryll Sharland zum letzten Male in Maunheim in einer größeren Rolle auftreten.— Am Montag, dem 11. Juli, kommt André Birabeaus Luſtſpiel„Mein Sohn, der Herr Miniſter“ im Nationaltheater zur Aufführung. Regie: Rudolf Hammacher.— Am Dienstag, dem 12. Juli, findet die Erſtaufführung des Luſtſpiels„Flitterwochen“ von Paul Hel⸗ wig ſtatt. Spielleitung: Hans Becker. Es wirken mit die Damen Blankenfeld, Decarli, Hanſt Thoms a. G. und Zietemann, und die Herren Becker und Hanoſchumacher. Das Luſtſpiel wird bis zum Mitt⸗ woch, dem 21. Juli, täglich im Nationaltheater geſpielt. . Seite Nummer 310 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Samstag, 9. Juli 1939 eum sclites — Heute ſchätzen wir den Aſphalt vor allem als Bauſtoff für die großen Verkehrsſtraßen. Allzu ſtolz brauchen wir auf dieſe Erfindung allerdings nicht zu ſein, denn auch die alten Inkas in Peru ver⸗ wandten den Aſphalt bereits zu gleichem Zwecke. Außerdem aber noch zu einem ganz anderen: als Heilmittel. Die Erkenntnis war nicht auf die Süd⸗ amerikaner beſchränkt. Auch die Aegypter, die Chal⸗ däer, die Babylonier, die Beduinen wußten davon. Der Franzoſe Forbin erzählte jüngſt in einer medi⸗ giniſchen Zeitſchrift ſeines Landes, daß er die braunen Wüſtenſöhne zweimal in der Nähe der veichen Erd⸗ öllager von Kerkuk am Ufer des Tigris an einem Aſphalttümpel gefunden habe. Die Männer hatten Leinwandlappen mit dem Pech getränkt und rieben damit ihren Kamelen die Wunden. Und der Weiße erfuhr durch ſeinen Dolmetſcher, daß die Räude der Windhunde und die menſchliche Krätze auf dieſelbe Weiſe behandelt würden. Man fertigt dort ſogar Pomaden und Salben aus dem Erdpech an. Uebri⸗ gens verrät ſchon die Keilſchrift der Ziegelſteine, daß die uralten Aerzte das Petroleum und ſeine Verwandten auch gegen innere Krankheiten be⸗ nutzten. Zu einem geradezu barbariſchen Mittel griffen die Aegypter, als es ihnen infolge der fort⸗ geſetzten Kriege an der geſchätzten Arznei gebrach: Sie raubten ihren Mumien die Binden, die mit Aſphalt getränkt waren. 2 — Ein Aufgebot an der Anſchlagstafel des Stanbes⸗ amtes in Birmingham erregte mit Recht in der ganzen Umgebung ſo großes Aufſehen, daß es die Senſation der letzten Tage bildete. Es ſtand dort nämlich, daß der 21jährige Arbeiter Reginald Porter die Abſicht Habe, die 65jährige()) Witwe Anna Hopkins zu hei⸗ raten. Dies an ſich wäre noch nicht gerade eine Sen⸗ ſation, aber die Witwe Hopkins iſt Mutter von nicht weniger als 13 Kindern und hat außerdem auch noch ein Holzbein. Alſo waren die zuſtändigen Richter gar nicht erſtaunt, daß die Verwandtſchaft beider Brautleute gerannt kam, um ein gerichtliches Ehe⸗ verbot zu erlangen. Man lud auch den jungen Bräutigam vor und ſchilderte ihm in den draſtiſchſten Worten alle möglichen Schattenſeiten dieſes unnatür⸗ lichen Ehebundes. Es half aber alles nichts. Der Jüngling widerſtand allen Ueberredungsverſuchen und erklärte, er kenne ſeine Anna bereits ſeit drei Jahren. Er habe ſie bei einem Freunde kennenge⸗ lernt und ſich mit ihr gleich ſo gut verſtanden, daß er ſich ſpäter bei ihr ein Zimmer mietete, und da ſie ihn immer ſo liebevoll bemutterte, habe er beſchloſſen, ſte zu heiraten. Gegen dieſen feſten Willen war das Gericht machtlos. Alſo wurde am 2. Juli die Trauung dieſes ſonderbaren Paares vollzogen. * — In England und Wales unternehmen wöchent⸗ lich 200 Männer und Frauen Selbſtmordverſuche. Etwa hundert davon finden den Tod, während der Reſt, nach ſpeben veröffentlichen Angaben, durch Eingreifen gerettet werden kann. Von den Selbſt⸗ mordverſuchen entfallen im übrigen tewa 75 v. H. auf die Männer, deren Durchſchnittsalter mit 50 Jahren angegeben wird. Bei den Selbſtmordver⸗ ſuchen der Frauen verlaufen zweimal ſoviel nicht⸗ tödlich wie bei den Männern. Dieſe verhältnismäßig hohen Ziffern haben in engliſchen Aerztekreiſen zu der Forderung nach Einſetzung eines Unterſuchungs⸗ ausſchuſſes über die Hintergründe und Urſachen dieſer außergewöhnlich ſtarken Lebensmüdigkeit ge⸗ führt. In der Aerztezeitſchrift„Practitioner“ ſetzt ſich ein bekannter engliſcher Profeſſor der Medi⸗ zin mit dieſer Frage auseinander und nennt als Urſachen der vielen Selbſtmordverſuche: innere Diſ⸗ ziplinloſigkeit, anormale Geiſtesveranlagung, ſeeli⸗ ſche Depreſſion und die Auswirkungen längerer Schlafloſigkeit. In vielen Fällen, ſo fügt er hinzu, ſei ein Selbſtmordverſuch zurückzuführen auf die Disharmonie, die bei vielen Menſchen zwiſchen ihrer beruflichen Tätigkeit und ihrer tatſächlich beruflichen Veranlagung beſtände. Unterhaltung auf Rollſchuhen, eine ſchwierige Angelegenheit Charlotte Ander, Paul Klinger und Ernſt dem Ariel⸗Fülm der Terra Filmkunſt„Wie einf der dieſer Tage in Mannheim anläuf Foto: Ardel/ Terra Filmbunſt — In großen Lettern feierte die litauiſche Preſſe den jungen Vladimir Sirvis als einen„nationalen Helden“, als er unlängſt mit einem kleinen Segel⸗ boot in See ſtach, um ein kühnes Abenteuer zu be⸗ ſtehen. Sirvis hatte den Plan gefaßt, in ſeinem Se⸗ gelboot eine Reiſe rund um die Welt zu machen. Man unterſtützte dieſe Expedition nach Kräften, und die Sammlungen, die Vladimir zu Gunſten ſeines Unternehmens veranſtaltete, brachten einen ſo rei⸗ chen Ertrag, daß er nicht nur wohlausgerüſtet und verproviankiert ſeine Reiſe antreten konnte, ſondern auch noch einen ſtaktlichen Barbetrag mit ſich führte. Geſpannt wartete man auf den erſten Bericht des Weltumſeglers, deſſen Fahrt in Memel begann. Aber man wartete vergebens. Die Vorſchußlorbee⸗ ren, die man dem Abenteurer geſpendet hatte, waren etwas übreilt. Denn nun hat man das leere Boot, wenige Kilometer von Memel entfernt, völlig unbe⸗ ſchädigt am Strand aufgefunden. Der„Weltſegler“ hatte nur den Propiant zurückgelaſſen, und ſich im übrigen mitſamt ſeinem Reiſegeld aus dem Staub gemacht. Offenbar wollte er, nachdem er ſo viel Geld eingenommen hatte, nicht mehr das Riſiko einer Weltumſeglung auf ſich nehmen. * — Eine junge Verkäuferin in einem Gemüſe⸗ laden in Glasgow, Schottland, fand zwiſchen Stapeln von Gemüſe und Obſt eine ſchäbige Handtaſche auf dem Ladentiſch liegen, von der ſie zuerſt annahm, daß eine Kundin ſie mit Abſicht dort„vergeſſen“ habe. Als ſie ſie aber öffnete, fand ſie zu ihrem Erſtaunen, daß ſie mit Fünfpfund⸗ und Einpfundnoten im Ge⸗ ſamtbetrag von 500 Pfund, alſo 6000 RM., vollge⸗ pfropft war. Die Taſche hatte unbeobachtet 24 Stunden auf dieſem Ladentiſch gelegen, ohne daß ſie von irgend jemand reklamiert worden war. Die Verkäuferin brachte die Taſche zur Polizei, welche die Eigentümerin ermittelte. Dieſe hatte ihren Ver⸗ luſt noch gar nicht bemerkt und war ſehr glücklich, ihre Erſparniſſe zurückuzerhalten. Doch da ſie eine Schottin iſt, oder vielmehr zu jenen Menſchen gehört, die ſich ungern vom Geld trennen, ſo wird augen⸗ blicklich zwiſchen ihr und der Verkäuferin herumge⸗ ſtritten, wie hoch die Belohnung ſein ſoll, die das ehrliche Mädchen für ſeinen Fund bekommen ſoll. Der Streit iſt bisher noch nicht entſchieden. und nahm dort einen kleinen Imbiß. Dann verſuchte er, ein Journal zu leſen, aber er konnte ſeine Ge⸗ danken nicht konzentrieren und merkte, wie er ins Schloß Bathelemont ROMAN Vo RU bor FH FAGENSTECHER i 20 „Ich habe mir ſchon überlegt, George, du kommſt nach dem Lunch zu uns. Wir trinken Kaffee im Garten. Dort lernſt du meine Verwandten kennen, einmal muß es ja doch ſein. Iſt es dir recht?“ „Natürlich iſt's mir recht. Ich danke dir, Lieb⸗ ling! Aber.“ „Nun, was iſt da für ein aber'?“ „Wenn ich nur wüßte, wie ich die Zeit ohne dich hinbringen ſollte?“ „Ach, er iſt nicht zufriedenzuſtellen. ſind ja knapp zwei Stunden.“ „Eine Ewigkeit für mich!“ „Du lieſt eine Zeitung oder ein Buch.“ „Vergebliche Mühe, wenn ich dabei nur an dich denke!“ „„Dann ſchreibſt du mir einen Brief.“ Di Hauteville lachte, verſprach es aber zu tun. „Noch nicht einmal ein Bild habe ich von dir, Madeleine. Wenn du ſort biſt, weiß ich nicht, wie du ausſiehſt.“ 5 „Entſetzlich!“ rief Madeleine und tat erſchrocken. „Ich werde raſch nachſehen, ob ich ein Bild von mir habe. Aber ich fürchte, ich beſitze keins, das ich dir geben kann.“ „Dann laſſen wir ein neues machen, allein für mich. Willſt du?“ „Gewiß will ich. Du ſollſt mein Bild immer nor Augen haben, George, immer, du mußt es bei dir tragen.“ g „Ich werde es tun, Madeleine, und hätte es getan, auch ohne daß du mich darum gebeten bätteſt.“ Sie mußten den Rückweg antreten, der ſie über Veßytaux und Territet wieder nach Montreux führte. Sie trennten ſich vor dem Hotel, und'Hauteville versprach Madeleine, nach dem Frühſtück in den Gar⸗ ten zu kommen.. D' Hauteville verſpürte keine Luſt in ſeinem Hotel zu rfrühſtücken, Er ſetzte ſich in das Kaffee von Zür⸗ cher, das in der Nähe von Madeleines Hotel lag, George, es Leere ſtarrte und an Madeleine dachte. Mit einem Male ſiel ihm ein, daß er ihr einen Brief ſchreiben ſollte. Schleunigſt bezahlte er und ging in ſein Ho⸗ tel. Er bewohnte ein ſchönes luftiges Balkonzimmer nach dem See hinaus. Vor dem Hotel, das faſt ſchon in Clarens lag, befand ſich ein gepflegter Garten, unter deſſen Bäumen Korbſeſſel und Liegeſtüchle ſtan⸗ den. Noch nie hatte er ihn betreten, kaum einen Blick hineingeworfen. Alle ſeine Gedanken waren ſeit ſeinem Eintreffen einzig und allein Madeleine zu⸗ gewendet. Er überlegte, ob er hinuntergehen ſollte, aber die quakenden Stimmen der Amerikanerinnen, die von unten zu ihm hinaufdrangen, hielten ihn ab. Aus ſeinem Koffer nahm er Briefpapier, ſetzte ſich an den Schreibtiſch und begann: Geliebte einzigſte Madeleine! Während ich dieſe Zeilen ſchreibe, ſind Deine Ge⸗ danken fern von mir. Sie ſind mit Deinen Gäſten beſchäftigt, die ich darum beneide, daß ſie Deine holde Gegenwart genießen dürfen. Um ſo ausſchließlicher ſind meine Gedanken auf Dich gerichtet. Ich ſehe Dich, wie Du plauderſt, wie Deine Lippen ſich öffnen zu einem liebenswürdigen Lächeln. Sicher ſagſt Du gerade in dieſem Augenblick auf die Frage, ob es nicht etwas langweilig in Mon⸗ treux ſei:„Oh, entſetzlich!“ Und gerade in dieſem Augenblick verſchließe ich Deinen Mund in Gedanken mit einem Kuß. f „Zwar beſucht mich dann und wann ein Bekann⸗ ter— ex wird wohl nachher hier erſcheinen— aber das iſt auch alles. Er begleitet mich auf meinen Spaziergängen, was immerhin beſſer iſt, als ganz allein zu ſein.“ Du Geliebte, ich höre alle Deine Worte, während ich an Dich ſchreibe und meiner Sehnſucht nach Dir kaum Herr zu werden vermag. Wenn Du abends in Deinem Zimmer dieſe Zeilen lieſt, bin ich ſchon wieder allein und getrennt von Dir. Ich möchte Deinen Schlaf belauſchen, mich in Deine Träume einſchleichen und nicht mehr von Deiner Seite weichen. Glückſelige Nacht, die mich mit Dir vereint, Ge⸗ liebte. In der Dein ſüßer Mund das erlöſende Wort ſpricht:„Bleibe!“ Letzter höchſter unerfüllter Wunſch meines Herzens. In ſeiner Schönheit kaum faßbar, — Anfall auf einer weſtfäliſchen Grube anb Holzwickede i.., 9. Juli. Am Freitag, kurz nach 19 Uhr, wurden auf der Zeche Caroline in Holzwickede durch Zubruchgehen eines Abbauſtrebs ſechs Bergknappen ver⸗ ſchüttet. Die Bergungsarbeiten ſind im Gange. Es beſteht leider keine Hoffnung, die Ver⸗ ſchütteten lebend auzutreſſen. Großfeuer vernichtet 32 Häuſer anb. Rig a, 9. Juli. Donnerstag nachmittag brach in dem Städtchen Kraslowa, das unweit von dem kürzlich durch eine Feuersbrunſt heimgeſuchten Ludſa liegt, ein Groß⸗ ſener aus. Drei Straßen mit insgeſamt 32 Häu⸗ ſern fielen dem Feuer zum Opfer. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. Der Schaden ſoll etwa 200 000 Lat betragen. Die Urſache des Brandes ſteht noch nicht endgültig feſt, Duch ſcheint er auf unvorſichtiges Umgehen mit Streichhölzern zurückzuführen zu ſein. Witwe Becker theoretiſch zum Tode verurteilt nb Brüſſel, 8. Juli. Im Lütticher Giftmordprozeß wurde am Freitag nach einer Prozeßdauer von 25 Tagen das Urteil gefällt. Die des Giftmordes an elf Perſonen und des Giftmordverſuchs an weiteren fünf Perſonen an⸗ geklagte Witwe Becker wurde zum Tode verurteilt. Da in Belgien die Vollſtreckung des Todesurteils ab⸗ geſchafft iſt, hat die Todesſtrafe nur theoretiſche Be⸗ deutung. In Wirklichkeit wird die Becker auf un⸗ beſtimmte Zeit ins Gefängnis wandern. 22 Menſchen vom Blitz erſchlagen nb Warſchau, 8. Juli. In den letzten Tagen hat ein ſchweres Unwetter die Woiwodſchaft Wilna heimgeſucht und einen Schaden angerichtet, der in die Millionen geht. Nach den bisherigen Feſtſtellungen wurden 88 Wohnhäuſer und 435 Wirtſchaftsgebäude von dem Sturm zerſtört. Durch Blitzſchlag wurden 22 Perſonen getötet. Vollſtreckung eines Todesurteils dnb Berlin, 8. Juli. Am 8. Juli 1938 iſt der am 7. November 1897 geborene Karl Kluck hingerichtet worden, der am 18. Februar 1938 vor dem Schwurgericht Stolp in Pommern wegen Mordes zum Tode verurteilt worden iſt. Kluck hat am 4. Dezember 1937 in ſeiner Wohnung einen Brand angelegt, um ſeine 36 Jahre alte Ehefrau Meta Kluck, geb. Goerrs, zu töten und die Verſicherungsſumme für die Einrichtung zu er⸗ halten. Bei dem Brand iſt, wie der Verurteilte vor⸗ ausſah, außer der Frau auch das dreijährige Kind umgekommen. 5 5 2 67 Fahre Zuchthaus für Raſſenſchänder dnb. Hamburg, 8. Juli. Die Große Strafkammer des Hamburger Landge⸗ richts verurteilte den 41 Jahre alten Volljuden Wal⸗ ter Roſenſtein wegen ſortgeſetzter Raſſenſchande zu 677 Jahren Zuchthaus und 6 Jahren Verluſt der Ehrenrechte. Die Höhe dieſer Strafe ergibt ſich aus der Tat⸗ ſache, daß der Angeklagte bereits im Jahre 1936 we⸗ gen Raſſenſchande zu 10 Monaten Gefängnis verur⸗ teilt wurde und jetzt zum zweiten Male unter der⸗ ſelben Anklage vor Gericht ſtand. in ſeiner Reinheit ohne Beiſpiel. Ich ſtehe im Vorhof des Allerheiligſten und warte geduldig auf Dein Ge⸗ heiß. Mein Leben gehört Dir. Deinem Dienſt wird es von nun an gewidmet ſein. Schlaf wohl, Du Einzige. Vor Deiner Schwelle wacht der, der Dich liebt. Sein Herz pocht Deinen Namen:„Ma—de—lei-—ne“, unabläſſig, bis es in Staub zerfällt. George. 'Hauteville verſchloß den Brief in einen Um⸗ ſchlag. Er ſah auf die Uhr. Es war Zeit für ihn, aufzubrechen. Die Beſchäftigung mit Madeleine hielt ſeine Ge⸗ danken ſo gefangen, daß er ſich vor dem Zuſammen⸗ ſein mit fremden Menſchen fürchtete. Einen Augen⸗ blick dachte er daran, ſich zu entſchuldigen, aber der Wunſch, ſie zu ſehe, nwar größer. Als er in den Garten des Hotels eintrat, hörte er ſchon von weitem fröhliches Lachen. Madeleine ſtellte ihn ihren Gäſten vor. Es waren der General 'Eſtrelles mit ſeiner Frau und beider Neffe, der Attache Louis'Eſtrelles. Der General war groß und ziemlich ſtark. Sein dichtes weißes Haar war kurz geſchnitten, der Aus⸗ druck ſeines friſchen, geröteten Geſichts vergnügt und verſchmitzt zugleich. Der weiße Schnurrbart bedeckte die Lippen. Die behaarten kräftigen Hände hielten einen Stock mit ſchöner Elfenbeinkrücke. Seine Frau würde'Hauteville niemals für eine Franzöſin gehalteen haben, Sie hätte ebeuſogut für eine Deutſche oder für eine Holländerin gelten kön⸗ nen. Auch ſie war mehr als mittelgroß und hatte graumeliertes Haar. Buſen und Hüften waren von ſtattlicher Fülle, die Hände wie überhaupt das Pig⸗ ment der Haut bräunlich. Beide waren d Hauteville auf den erſten Blick ſympathiſch.. Der ſchmale, feingliedrige Neffe dagegen mit den ſaſt ſchwarzen Haaren und dem etwas unſteten Blick in den Augen war zunächſt, rein äußerlich, kein Mann nach ſeinem Geſchmack. Vor allen Dingen hatte er irgend etwas in ſeinem Organ, was'Hauteville ſtörte und was ihn an den Ton einer Kinderetrom⸗ pete erinnerte. 5 D' Hauteville wurde gebeten, Platz zu nehmen. „Wie ich zu miner Freude höre,“ begann der 937 Das Flugzeug der deutſchen Himalaja⸗Expedition konnte am 7. Juli bei wolkenloſem Wetter wieder⸗ um Ausrüſtungsgegenſtände und Lebensmittel am Nanga Parbat abwerfen, und zwar ſowohl bei La⸗ ger 4(6200 Meter) als auch beim Hauptlager. Mit leerer Maſchine ſtieg der Flieger dann auf 8000 Meter und flog um das Gipfelmaſſiv. Dabei wurden photographiſche Aufnahmen gemacht, die den Bergſteigern zugeleitet werden ſollen, damit ſie Einblick in den Aufbau des Gipfels gewinnen.⸗Die Bergſteiger waren zur Zeit des Fluges noch in La⸗ ger 4 und meldeten, daß ſie in guter Verfaſſung ſind. Anwetter über dem Eichsfeld anb Heiligenſtadt(Eichsfeld), 8. Juli. Ueber Heiligenſtadt und ſeiner näheren Umgebung ging am Freitagabend ein von ſtarkem Hagel⸗ ſchlag begleitetes Unwetter nieder. Zahl⸗ reiche Fenſterſcheiben ſind zertrümmert, und an vie⸗ len Dächern iſt erheblicher Schaden verurſacht wor⸗ den. Beſonders haben auch die Glashäuſer und Pflanzenkulturen in den Gärtnereien unter dem Unwetter gelitten. Die Obſternte wurde vernichtet, Exploſionsunglück im Hafen von Genug anb. Mailand, 9. Juli. Auf dem in Genua vor Anker liegenden Tank⸗ dampfer„Ennivb“ wurden durch eine Exploſion v ier Arbeiter, die Reparaturen auf dem Schiff vor⸗ nahmen, ſchwer verletzt. Man nimmt an, daß die Exploſton ihre Urſache in der Entzündung von Naphthagaſen hatte, die in den Tankräumen zurück⸗ geblieben waren, nachdem das Naphtha ausgeladen war. Eroͤbeben in Oberitalien dnb Mailand, 8. Juli. In ganz Friaul wurde am 7. Juli, um 4 Uhy früh, ein leichter Eröbebenſtoß wahrgenommen, dem ein weiterer um.55 Uhr folgte. Auch in verſchiede⸗ nen Ortſchaften am Alpenrand Venetiens wurde das zweite Beben verzeichnet. Es hatte eine wellen⸗ artige Bewegung und war von kurzer Dauer. Schä⸗ den ſind bis zur Stunde nicht gemeldet worden. Keine„epidemicartige“ Krankheit auf Kreta a dub. Athen, 9. Jul, Das kgl. griechiſche Staatsſekretariat für Preſſt und Tourismus dementiert auf das entſchiedenſte eine Nachricht, wonach auf der Inſel Kreta eine angeblich bisher unbekannte epidemieartige Krankheit ausge⸗ brochen ſein ſoll. Dieſe Nachricht ſei völlig aus der Luft gegriffen. Fälle einer ſolchen epfdemieartigen Krankheit ſeien in Kreta nicht verzeichnet. Schwere Verkehrsunglücke in SA dnb. Neuyork, 9. Juli. Im Staat Montana ereigneten ſich am Freitag zwei ſchwere Verkehrsunfälle, die 6 Tote und N Verletzte forderten. Bei der Stadt Miſſoula expla⸗ dierte die Lokomotive eines Frachtzuges, wobei fünf Tote und 15 Verletzte verzeichnet werden mußten. In Billings ſtürzte unmittelbar nach oem Stark ein Paſſagierflugzeug der Northweſt⸗Air⸗Ling ab. Dieſes Unglück forderte einen Toten und ſieben Verletzte. General in ſeinem wohllautenden Baß,„leiſten Sit meiner Nichte etwas Geſellſchaft.“ g „Ich hoffe, ſie langweilt ſich nicht agzuſehr mir“, entgegnete'Hauteville höflich.. e„Graf'Hauteville iſt erſt zwei Tage hier“, rief Madeleine gut gelaunt,„bisher hat er mir noch keine . zu einer Klage über Langeweile ge⸗ geben.“ „Ich werde mir alle Mühe geben, Baronin, Sie weiter zufriedenzuſtellen“, gab'Hauteville lachend zurück. Beinahe hätte er ſie Madeleine genannt, aber er hatte den Namen noch rechtzeitig unterdrücken können. „Ihr Name iſt auch in Frankreich wohlbekannk“ meinte die Generalin. Zwei'Hautevilles waren Mitglieder der Academie kfrangaise, das heißt, det eine iſt es noch.“ „Leider haben ſich die Beziehungen unſerer Familie nach Frankreich ſo ſehr gelockert. Mein Vater hat aber längere Zeit mit dem noch lehenden Mitglied der Academie korreſpondiert.“. mil „Im Laufe der Jahre wird man ſchon wieder den Weg zueinander finden“, meinte der General. „Wir würden uns jedenfalls freuen, wenn es der 1 Fall wäre“, erwiderte Ueberzeugung. „Ich höre, daß Sie Kavalleriſt ſind“, begann den 'Hauteville in ehrlicher General von neuem,„dann ſind wir alſo Waffens gefährten, urſprünglich wenigſtens, denn den größ⸗ ten Teil meiner Dienſtzeit habe ich in Madagaskag zugebracht.“ 5 „Das iſt das Abwechflungsreiche am franzöſiſtſchen 1 Heeresdienſt, daß er die Offiziere in faſt alle frem den Erdteile bringt.“ „Schrecklich, ſchrecklich“, fiel die Generalin eim „oh, ich war gar nicht gern in Madagaskar, eher noch in Algier, aber wirklich wohl fühle ich mich nut in Frankreich.“ i (Fortfetzung folgt 11 Loft MOV e e E her nur Aus Baden Segelfliegerlager auf der Hornisgrinde * Freudenſtadt, 8. Juli. Nach längeren Erwä⸗ gungen wurde nun endgültig auf dem Bergrücken der Hornisgrinde ein Lager für Segelflieger erſtellt. Der Flugbetrieb wird in wenigen Wochen aufgenommen werden. Das Lager bietet Raum für vier aufmontierte Flugzeuge und hat außerdem zwei Mannſchaftsräume. Es iſt in ſeinem Stil der Landſchaft angepaßt und wirkt in keiner Weiſe ſtö⸗ rend. Das Gebiet der Hornisgrinde iſt ein ideales Fluggelände, da die Hornisgrinde der Fangwall für die von der oberrheiniſchen Tiefebene einſtrömenden Winde iſt, die an dem Kamm zu den beſten Auf⸗ winden werden. Melauchthon-Verein für Schülerheime in Baden tage * Karlsruhe, 8. Juli. Der Melanchthon⸗ verein für Schülerheime in Baden hielt in den letzten Tagen des Juni ſeine Hauptverſamm⸗ lung in Karlsruhe ab, der eine Beiratsſitzung vor⸗ ausging. Die Rektoren der drei Schülerheime Frei⸗ burg, Heidelberg und Wertheim erſtatteten Bericht über das vergangene Jahr und der Schatzmeiſter gab einen Ueberblick über die Finanzlage. Der Vor⸗ ſitzende, Pfarrer Höfer, Heidelberg, dankte in einem Rückblick auf das Jubiläumsjahr 1937 allen Mitarbeitern und erörterte eingehend die Lage des Wertheimer Stiftes, die den Bau eines eigenen Heimes unabweisliche nötig mache und legte die Pläne für einen Neubau vor. Die Beratung führte zum Beſchluß, den Neubau in Wertheim aus⸗ zuführen. Oberkirchenrat Voges ſprach der Lei⸗ tung und den Rektoren des Melanchthonvereins den Dank der Landeskirche aus. Natur- und Landſchafsſchutz am Kaiſerſtuhl ü Emmendingen, 8. Juli. Dem Bezirksamt Emmendingen iſt eine Naturſchutzſtelle an⸗ gegliedert worden, die kürzlich im Rathausſaal in Endingen ihre erſte Tagung abhielt. Dieſe Tagung befaßte ſich mit der Feſtlegung von Naturſchutzgebie⸗ ten im Amtsbezirk; als erſtes ſolches Gebiet wurde die auf einer mäßigen Anhöhe oberhalb des Kaiſer⸗ ſtuhldorfes Amoltern gelegene„Amolterer Heide“ beſtimmt. Ferner iſt beabſichtigt, die Burg⸗ ruinen der Hochburg bei Emmendingen, die⸗ jenigen der Burg Landeck hinter der Gemeinde Mundingen und die der Kaſtelburg bei Wald⸗ kirch unter Landſchaftsſchutz zu ſtellen; weiter ſollen das idylliſche Tennenbacher Tälchen und das Mauracher Bergle bei Denzlingen in die Landſchaftsſchutzkarte eingetragen werden. * Deidesheim, 8. Juli. An der gefährlichen Linkskurve vor dem hieſigen Marktplatz ſtürzte in der Nacht auf Montag gegen 2 Uhr der 34 Jahre alte Schuhmacher Imanuel Müller aus Bad Dürkheim von ſeinem Motorrad. Er erlitt einen Schädelbrucßh und war ſofort tot. Müller war Wolgadentſcher und war vor Jahren aus Rußland ausgewieſen worden. eee eee Sthoͤnheit des Arbeilsplatzes erhoht die Leiſtungs kraft Die Karlsruher Arbeitstagung des Amtes Schönheit der Arbeit“ NSG. Karlsruhe, 9. Juli. In der Techniſchen Hochſchule in Karlsruhe fand eine Arbeitstagung des Amtes„Schönheit der Arbeit“ ſtatt, zu der ſämtliche Verbindungsbeamte der ſtaat⸗ lichen Miniſterſen und der Behörden aus dem Gau⸗ bereich Baden einberufen waren Nach einer kurzen Begrüßung durch den Gauwart der NS⸗Gemeinſchaft„Kraft öͤurch Freude“, Pg. Ha⸗ fen, ergriff der ſtellvertretende Amtsleiter des Reichsamtes„Schönheit der Arbeit“, Dipl.⸗Ing. Pg. Stein warz, das Wort. „Schönheit der Arbeit“ iſt, ſo führte der Redner aus, nicht nur eine Angelegenheit der Induſtrie, ſon⸗ dern auch von Staat und Behörden, die in dieſer Be⸗ ziehung vorbildlich wirken müſſen. Daher würden nunmehr im geſamten Reichsgebiet dieſe Tagungen des Amtes„Schönheit der Arbeit“ mit den Verbin⸗ dungsbeamten der Miniſterien und Behörden durch⸗ geführt, oͤie als Ideenträger der Arbeitsehre, des Arbeitsſchutzes und der Arbeitsbedingungen wirken ſollen, um in ihren Dienſtſtellen den Begriff„Schön⸗ heit der Arbeit“ zu verwirklichen. In ſeinen weiteren Ausführungen kam Pg. Stein. warz auf die Aufgaben des Architekten zu ſprechen. Während der Architekt früher im Betriebsbau einen reinen Induſtriebau ſah, habe ſich nunmehr der Architekt in die induſtrielle Baugeſtaltung hinein⸗ gelebt und hineingefühlt, wie in den Wohnungsbau. Um die Architekten auf dieſem Gebiet zu führen, werden in Berlin jährlich einige Muſter bauten errichtet, die den Forderungen des Amtes„Schön⸗ heit der Arbeit“ entſprechen und dem Architekten richtungweiſend ſein ſollen. In die Architektur müſſe ſich ſelbſtverſtändlich auch die Künſtlerſchaft einſchalten. Durch eine anſtändige Baugeſinnung würde ſich eine innere Umwandlung des Arbeiters vollziehen. Weſentlich einfacher als um die rein architektoni⸗ ſchen und künſtleriſchen Forderungen ſtehe es um die techniſch⸗hygieniſchen Einrichtungen der Betriebe. Er erinnerte an die Errichtung neutraler lichttech⸗ niſcher Beratungsſtellen, die nicht aus geſchäftlichen Erwägungen, ſondern aus einer idealiſtiſchen Ge⸗ meinſchaftsarbeit heraus entſtanden ſind, um die Betriebe auch in dieſer Beziehung zu beraten. Dann nahm Gaureferent Dipl.⸗Ing. Förch das Wort, um über die Arbeit im Gau Baden zu be⸗ richten. Annähernd 200 badiſche Betriebe ſeien nach den Grundſätzen und Forderungen des Amtes „Schönheit der Arbeit“ ausgebaut worden, insgeſamt wurden hierfür 8,4 Millionen Reichsmark aufge⸗ wandt. Der Redner veranſchaulichte ſeine Ausfüh⸗ rungen durch einen Lichtbildervortrag, in dem er eine Anzahl muſtergültiger badiſcher Betriebe und ihre Sozialein richtungen vor Augen führte, Den Abſchluß der Tagung bildeten Referate von Prof. Neufert, Berlin, über den neuzeitlichen Induſtriebau und des Dr. H. O. Knoll vom Licht⸗ techniſchen Inſtitut der Techniſchen Hochſchule Karls⸗ ruhe. Nachmittags fand eine Beſichtigung des Licht⸗ techniſchen Inſtituts ſtatt. eee ere. Vor der Frankenthaler Strafkammer: Falſchmünzer⸗Trio auf der Anklagebank Die Grünſtadter Gegend war ihr„Abſatzgeblet“— Gefängnisſtrafen verhängt * Frankenthal, 8. Juli. Vor der II. Großen Strafkammer fand die Haupt⸗ verhandlung gegen den verheirateten 38 Jahre alten Peter Bayer, den verheirateten 36 Jahre alten Adolf Reiſch und den verheirateten 18 Jahre alten Heinrich Fries, alle aus Oppau, ſtatt, die ſich wegen eines gemeinſchaftlich begangenen Münzver⸗ brechens zu verantworten hatten. Reiſch und Fries ſind erheblich vorbelaſtete aſoziale Elemente, die immer wieder verbrecheriſche Handlungen begingen. Dieſes Kleeblatt hatte ſich im Sommer 1938 zu⸗ ſammengeſchloſſen, um auf möglichſt müheloſe Weiſe ein angenehmes Leben führen zu können. verfielen darauf, Falſchgeld herzuſtellen. Alle unternahmen eine gemeinſame Tour in die Grünſtadter Gegend, um dort die Falſifikate„abzuſetzen“. Dies gelang ihnen auch, ebenfo wie ſie auch in Fraukenthal die Geldſtücke anzubringen vermochten. Bayer ſtellte ſelbſt Zweimarkſtücke her. Die Angeklagten, die ſich ſeit September und Oktober vorigen Jahres u. vom 18. Mai 1938 in Un⸗ Sie drei Das Dorfſippenbuch von Lauf Die erſie große Arbeit zur Erforſchung des bäuerlichen Blutſtromes im Reich Vor einem Jahr wurde die Bevölkerung in Ba⸗ den auf eine große Arbeit des Reichs nährſtandes und des„Verein für bäuerliche Sippenkunde und bäuerliches Wappenweſen e..“ aufmerkſam gemacht, Nach langwierigen Verſuchen wurde als grundlegen⸗ des Werk für die Erforſchung der Blutzuſammen⸗ hänge des deutſchen Volkes das erſte Dorfſip⸗ penbuch von dem Ort Lauf in Baden fertigge⸗ ſtellt. Im ganzen Reich erregte dieſes Werk das grüßte Auſſehen und wird als vorbildlich anerkannt. Mehr als 20 000 Menſchen, die von Beginn der Kirchenbücher von Lauf vom Jahre 1697 bis zum heutigen Tage, alſo während eines Zeitraumes von 2, Jahrhunderten in dieſer Gemeinde lebten und noch leben, ſind mit allen Lebensdaten im Dorfſippenbuch enthalten. Lauf zählt über 2700 Einwohner und iſt eine der größten emeinden im Kreis Bühl. Ueber 45 000 Ein⸗ tragungen in den Tauf., Trau⸗ und Tyoten⸗ büchern der Pfarrei Lauf und des Standesamts⸗ degiſters wurden durch Bearbeitung von der zeit⸗ lichen⸗ in die familienmäßige Ordnung übergeführt. In dieſem Zeitabschnitt von 250 Jahren wurden 281 Familien gegründet. Werden und Vergehen, Ufſtieg und Abſtieg der einzelnen Sippen, die Nus⸗ und Einwanderung geben dem Dorf ein beſonderes Gepräge. Nach allen Teilen Deutſchlands, nach dem Elſaß Amerika, Belgien, England, Frankreich, Po⸗ len, Schweiz, Jugoflawien, Tſchechoflowakef und Un⸗ garn ſind viele ausgewandert. Sehr intereſſant iſt n die Häufigkeit der Familiennamen. Lauf weiſt einen Namenſchatz von 1400 Familien⸗ namen auf. Jede Familie iſt im Dorkſippenbuch enthalten. und durch eine Familiennummerordnung iſt es möglich. die Ahnentafel, die Stamm- Nach⸗ fahren⸗ und Sippenſchaftstafeln in kürzeſter Zeit aus dem Dorfſippenbuch aufzuſtellen. Die Gefahr, auf falſche Blutlinjen zu kommen, liegt durch die Unüberſichtlichkeit der zeitlichen Ein⸗ tragungen in den Kirchenbüchern ſehr nahe. Dieſe Fehlerquellen ſind jetzt ausgeſchaltet und die richti⸗ gen Blutszuſammenhänge im Dorfſippenbuch feſtge⸗ legt. Es läßt ſich nicht leugnen, daß der Stadtbewoh⸗ ner mit wenigen Ausnahmen vom Land ſtammt. In ſeinen Adern fließt Bauernblut. Der Bauer iſt ſomit der Ahne des deutſchen Volkes Aus dieſem Grunde führt auch das Dorfſippenbuch den Titel„Die Ahnen des deutſchen Volkes“ Der Herausgeber des Dorfſtppenbuches iſt der „Verein für bäuerliche Sivpenkunde und bäuerliches Wappenweſen e..“, Reichsbouernſtadt Goslar, deſſen Vorſitz der Reichsbauernführer R. Walter Darré hat. In Baden ſind über 300 Orte in Angriff ge⸗ nommen und in 20 Gemeinden ſind die Fa⸗ milieubücher im Original fertiggeſtellt. Dem Verein iſt es gelungen, die Bücher zu einem volkstümlichen Preis abzugeben. Derſelbe beträgt nicht mehr, als die Gebühren für einige wenige Kirchenbuchauszüge koſten. Das Dorfſippenbuch Lauf iſt beim Bürgermeiſteramt Lauf und dem Verein für bäuerliche Sivpenkunde und bäuerliches Wap⸗ penweſen e.., Landesgruppe Baden, Karlsruhe, Beiertheimer Allee 6, erhältlich. Was ſeit Jahrhunderten der Vergeſſenheit an⸗ heimfiel, wird durch den Reichsnährſtand, den NS⸗ Lehrerbund und dem RNaſſenpolitiſchen Amt der NSDAP in der„Arbeitsgemeinſchaft für Stiyven⸗ forſchung und Sippenpflege“ in mühſamer Klein⸗ arbeit ausgegraben und zu dieſem Gemeinſchafts⸗ werk geformt, auf das ſich der Gedanke:„Familie und Sippe als Blutsgemeinſchaft“ durchſetzte und neues Leben unſerem Volke ſchenke. terſuchungshaft befinden, verteidigten ſich reichlich ungeſchickt. Entgegen ihren früher abgelegten Ge⸗ ſtändniſſen verlegten ſie ſich aufs Leugnen, es wurde ihnen aber das gemeinſchaftlich begangene Münzver⸗ brechen einwandfrei nachgewieſen. Nach längerer Beratung wurde folgendes Urteil verkündet: Bayer wurde wegen eines fortgeſetz⸗ ten Verbrechens der Falſchmünzerei zur Gefäng⸗ nisſtrafe von zwei Jahren, Reiſch wegen eines Verbrechens der Falſchmünzerei zur Gefäng⸗ nisſtrafe von zwei Jahren ſechs Monaten und Fries wegen eines Verbrechens der Verbreitung von Falſchgeld zur Gefängnisſtrafe von einem Jahr ſechs Monaten verurteilt. Die bürger⸗ lichen Ehrenrechte wurden den Angeklagten auf die Dauer von je fünf Jahren aberkannt. Alle drei unterwarfen ſich dem Urteil. Mit dem Auto auf die Hropsburg Fertiggeſtellte Höhenſtraße * Edenkoben, 9. Juli. Durch die großzügige Unterſtützung des bayeriſchen Miniſterpräſidenten Siebert konnte fetzt auch die Autoſtraße von Edenkoben auf die Kropsburg hergerichtet und fer⸗ tiggeſtellt werden. Die Oberflächenbehandlung der zweiten Hälfte wird erſt im Herbſt vollzogen wer⸗ den. Dem Autofahrer iſt jetzt aber eine außerordenk⸗ lich günſtige Gelegenheit gegeben, auf guter Straße eine Burg zu erreichen, die nicht nur als Fremden⸗ heim gern aufgeſucht wird, ſondern die auch einen prachtvollen Rundblick in die Ebene gewährt. Der Wirt der Kropsburg hat den Parkplatz bedeutend erweitern laſſen, ſo daß er auch allen Anforderungen des kommenden verſtärkten Verkehrs gerecht wer⸗ den kann. * * Nenſtadt a. d. Weinſtr., 8. Juli. Die Auto⸗ höhenſtraße auf die höchſte Erhebung des Hardt⸗ gebirges, der Kalmit, wurde jetzt durch eine wei⸗ tere Höhenſtraße mit der Totenkopfſtraße verbunden. Dieſe zwei Höhenſtraßen bieten dem Autofahrer prächtige Gelegenheiten zu Rundfahrten durch den herrlichen Pfälzer Wald. Ra'sherrenſitzung in Neuſtadt M. Neuſtadt a. d.., 8. Juli. Unter dem Vorſttz des neuen Oberbürgermeiſters Schhee beſchäftigte ſich der hieſige Stadtrat mit der Dollar ⸗An⸗ leihe, die ſeinerzeit die größeren pfälziſchen Städte, darunter auch Neuſtadt, aufgenommen haben. Zur leichteren Verzinſung und Tilgung dieſer Aus⸗ lands⸗Anleihe haben die Städte beim Reich ein Dar⸗ lehen von zwei Millionen aufgenommen. Es han⸗ delt ſich alſo da nur um eine praktiſche Schulden⸗ umwandlung.— Die Verbin dungsſtraße zwiſchen der Pulverturmſtraße und der Rotkreuz⸗ ſtraße(Neuſtadt⸗Weſt), an welcher ſich ältere Partei⸗ genoſſen aus eigenen Mitteln mit Unterſtützung der Stadt Eigenheime errichtet haben, erhält den Namen Hermann⸗Göring⸗Straße.— Um die Un⸗ ſitte abzuſtellen, daß jeder ſich als Fremdenführer betätigt, wird eine Fremdenführer ⸗Ord⸗ nung erlaſſen, wonach für dieſes Amt ſtädtiſche Erlaubnis vorgeſchrieben iſt.— Berichtet wird über den Umbau des Neuſtadter Saalbaues (jetzt Eigentum der Stadt). Zunächſt werden die Gaſtwirtsräume erneuert. Nummer 310 liel ad Ldcduuigoliafen Ludwigshafens Polizei notiert Eigenartiger Unfall Ein Laſtkraft wagen, der durch die Frieſen⸗ heimer Straße in Richtung 3G. Farbeninduſtrie fuhr, zertrümmerte beim Einbiegen nach links in die Hemshofſtraße mit dem Ende der Ladung ein großes Schaufenſter eines Lederwarengeſchäfts in der Frie⸗ ſenheimer Straße. 2 In der Frankenthaler Straße ſtieß ein Motor⸗ radfahrer mit einer Radfahrerin zuſammen. Beide würden ſchwer verletzt und in das Kranken⸗ haus eingeliefert. Ihre Fahrzeuge wurden ſtark be⸗ ſchädigt. Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Hindenburgpark: 16 bis 18 und 20.15 des Saarpfalz⸗Orcheſters. Lichtnacht Sternkaffee uſw. Gaſtſtätte Zweig, Blücherſtraße lung der Landsmannſchaft der S ben. Großer Saal des JG⸗Feierabendhauſes: 20 Uhr Feſtkonzert der Fachſchaft Volksmuſik. Anſchließend Kameradſchafts⸗ abend mit Tanz in den unteren Räumen. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes; Geöffnen und am Sonntag Hindenburgpark: Nachmittags und abends Volksmuſik aller Sparten(bei ſchlechter Witterung findet das Abendkon⸗ zert in der Halle ſtatt!). Großer Saal des Bürgerbräus: 13.90 Uhr Arbe der Fachſchaft Volksmuſik in der Reichsmuf n Heimatmuſeum: Sonoerausſtellung„Ludwigshafen ſich vor“. 30 Uhr Konzerte mit Tonz im ohresverſamm⸗ 2 15 bis 20 Uhr. An beiden Tagen: Pfalzbau⸗Kaffeehaus: Kleinkunſtbühne, Kaſſee Vaterland: Konzert und Tanz. Banyeriſcher Hieſl: Konzert und Tanz. Pheinſchiffs⸗Gaſtſtätte Kurpfalz“ Konzert und Tanz Köln⸗Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrt: Täglich Abfohrten. Lichtſpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzban:„Der Maulkorb“.— Palaſt⸗ Lichtſpiele:„Das letzte Sklavenſ“— Ufa⸗Rheingold: „Kleiner Mann— ganz groß“ 8 Union⸗Theater: „Douaumont“.— Atlantik:„Gewitter im Moi“, Alhambra Mundenheim:„5 Millionen ſuchen einen Erben“, uidulbuuuu Cui Sonntagskarten zu den Reichsfe spielen * OIL Heidelberg, 7. Juli. Zum Beſuch der Heidelberger Reichsfeſtſpiele 1938 in der Zeit vom 17. Juli bis 21. Auguſt geben die Bahnhöfe im Umkreis von 200 Kilometer Sonntagsrückfahr⸗ karten(auch blanko) mit verlängerter Geltungs⸗ dauer nach Heidelberg aus. Die Karten gelten: Zur Hinfahrt jeweils von Freitag 0 Uhr bis Sonntag 24 Uhr, zur Rückfahrt von Freitag 12 Uhr bis Montag 24 Uhr(ſpäteſter Antritt der Rückfahrt). Zur Rückfahrt gelten die Karten mit verlängerter Geltungsdauer nur, wenn ſie auf der Rückſeite den Stempel der Feſtſpiele tragen. Aus dem Monatsbericht der Gewerbepoltzei Im Juni wurden in 39 Milchbetrieben 77 Milch⸗ proben, darunter 19 Proben Schul⸗ und Marken⸗ milch, ferner in 11 Geſchäften 35 Proben ſonſtiger Lebensmittel und Gebrauchsgegenſtände erhoben und zur Unterſuchung eingeliefert. In 403 Fällen wurden bei Gewerbetreibenden Kontrollen in bezug auf verſchiedene Gesetze, Verordnungen und Beſtim⸗ mungen vorgenommen.— Zur Anzeige gelangten je 1 Perſon wegen Vergehens gegen die Gierverord⸗ nung, gegen das Lebensmittelgeſetz, Ueberſchreitung der Höchſtpreiſe für Obſt, wegen Uebertretung der Marktoroͤnung, 2 Perſonen wegen Vergehens gegen die Handͤwerkerverordnung, je 3 Perſonen wegen Uebertretung der Gewerbeordnung und des Maß⸗ und Gewichtsgeſetzes und 7 Perſonen wegen Ver⸗ gehens gegen die Preisſtoppverordnung. Neues Jungbaunlager auf dem Bierhelderhof. Auf dem Bierhelderhof wurde das ercte Jungbann⸗ lager am Dienstag abgeſchloſſen. Das zweite Lager wurde am Mittwochnachmittag eröffnet. Lampertheimer Allerlei Ai Lampertheim, 8. Juli. Der Kaninchenzuchtverein l 65 Lampert⸗ heim veranſtaltete dieſer Tage ſeine Kaninchen⸗ und Pelzausſtellung im Kaiſerhofſaale. Es war eine Lokalſchau, die von 103 Tieren beſchickt war. Durch⸗ weg ſah man hochwertiges, gutgepflegtes Zucht⸗ material. Ueberwogen früher die Sportraſſen in den Ausſtellungen, ſo waren es bei dieſen nur 15 v. H. derſelben, während die Wirtſchaftsraſſen 85 v. H. in Anſpruch nahmen. Der Beſuch der Aus⸗ ſtellung war recht gut. Mit der Ausſtellung war eine Wertung der Tiere verbunden, wobei Preis⸗ richter Kühn⸗Bürſtadt ſeines Amtes waltete. 500 Mark gewonnen Ein brauner Glücksmann der Arbeitsbeſchaf⸗ fungslotterie hatte bei einer hieſigen Familie etwas zu erledigen und bot hierbei ſeine Glücksloſe an. Der Herr des Hauſes zog einen Gewinn uon 500 Mark. Die Freude war ſelbſtverſtändlich übergroß.. 5 Pfälziſche Eiſenbahn feiert Jubiläum * Kaiſerslautern, g. Juli. Eine der älteſten deut⸗ ſchen Eiſenbahnlinien, die Strecke Kafſerslautern— Homburg, konnte in dieſen Julitagen auf ihr 90. jähriges Beſtehen zurückblicken, 8. Seite/ Nummer 310 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Samstag, 9. Juli 1038 * 55 ö 0 Badens Vorbereitungen für Breslau Führertagung des Gaues Baden des Dae Für das Jahr 1939 ein Gaufeſt geplant Am vergangenen Samstag und Sonntag hielt der Gau Baden des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen in Karlsruhe eine Führertagung ab, in der ſämtliche Gau⸗ fachwarte und Kreisführer teilnahmen. Die Tagung hatte im Hinblick auf das bevorſtehende Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau beſondere Bedeutung. Gauſportführer Miniſterialrat Kraft eröffnete am Samstagnachmittag die Tagung, begrüßte die neu in den Gauführerſtab berufenen Gaufachwarte Wiedmaier für Schwerathletik und Brühle⸗ Mannheim für Kanuſport. Der Gauſportführer wies auf die Bedeutung der Tagung hin, die ganz im Zei⸗ chen von Breslau ſtehen ſolle. Der ſtellvertretende Gauſportführer Lin nen bach dankte im Namen aller Anweſenden dem Gauſportführer für ſeine bisherige verſtändnisvolle Zuſommenarbeit, die es ermöglicht habe, daß Baden im Deutſchen Reichsbund für Leibesübungen an hervorragender Stelle ſtehe. Er gab dem Wunſch Ausdruck, daß der Gauſportführer nach ſeiner Wiedergeneſung von längerer Krankheit noch Lange an der Spitze der badiſchen Sportbewegung ſtehen möge. Stell⸗ vertretender Gauſportführer Linnenbach gab ſodann einen Ueberblick über die Beteiligung Badens beim Breslauer Turn⸗ und Sportſeſt. Es werden rund 4000 Teilnehmer in vier Sonderzügen nach Breslau fähren, das in der letz⸗ ten Juliwoche die größte Kundgebung der Leibesübungen erlebt, die je in der Welt ſtattfand. 1200 badiſche Wett⸗ kampfteilnehmer werden in Breslau in den verſchiedenſten Facharten antreten, eine Zahl, die bei der großen Fahrt⸗ entfernung— Baden hat von allen Gauen die größte Strecke nach Breslau zurückzulegen— hervorragend ge⸗ nannt werden kann. In zahlreichen Kreisprobetreffen wur⸗ den die allgemeinen Keulenübungen der Frauen und die allgemeine Körperſchule der Männer erprobt, Die Badener ſind in Breslau im Stadtgebiet untergebracht. Die Quar⸗ tierfrage war bei der großen Zahl von Teilnehmern nur ſehr ſchwer zu löſen. Gauamtmann Groth ergänzte die Ausführungen des ſtellvertretenden Gauſportſührers über Badens Vorberei⸗ tungen für Breslau und gab bekannt, daß nunmehr end⸗ gültig vier Sonderzüge von Baden nach Breslau fahren. Die erſten beiden Sonderzüge werden am 24. Juli mit Offenburg und Mannheim als Ausgangsort nach Breslau fahren. Am 25. Juli folgen zwei weitere Sonderzüge mit den gleichen Ausgangsorten. Mit welcher Begeiſterung die Badener fahren, beweiſe ein kleiner Verein in dem Ort Billingen an der Schweizer Grenze, von dem ein Drittel der geſamten Mitgliedſchaft nach Breslau fährt. Gauamt⸗ mann Groth gab noch näheren Aufſchluß über die Weit⸗ kämpfe und den Feſtzug, der das impoſanteſte zu werden verſpricht, was man in der Geſchichte der deutſchen Leibes⸗ übungen bisher erlebt hat. Am Sonntagvormittag fanden Sondertagungen der Gau⸗ fachwarte und der Kreisführer ſtatt. In der Sondertagung der Gaufachwarte unter Vorſitz von Gauſportwart Stie⸗ fel in Anweſenheit des Gauſportführers wurden alle ſport⸗ lichen Fragen für Breslau und die Arbeit der einzelnen Gaufachämter eingehend beſprochen. Die einzelnen Gau⸗ fachwarte erſtatteten ausführlich Bericht über die Vorbe⸗ reitungen ihrer Fachämter für Breslau. Die Sondertagung der Kreisführer beſchäftigte ſich in der Hauptſache mit organiſatoriſchen Fragen. In der Schlußtagung am Sonntag faßte der Gauſport⸗ führer Miniſterialrat Kraft das Ergebnis der Arbeitstagung noch einmal zuſammen, das beweiſe, daß im Gau Baden fruchtbringende Arbeit geleiſtet werde. Gaukaſſier Zwei⸗ fel gab eine Ueberſicht Gaues, und Preſſewart Volderauer berichtete kurz über die propagandiſtiſche Bearbeitung von Breslau. In der Schlußtagung wurde von allen Kreisführern der Wunſch zum Auedruck gebracht, daß die Gemeinden die ehrenamt⸗ liche Apbeit der Vereine des DR in Zukunft mehr unter⸗ ſtützen mögen. Gauſportführer Miniſterialrat Kraft gab bekannt, daß der Gau Baden im Jahre 1939 ein großes Gauſportfeſt abhalten werde, das einen Querſchnitt der ſportlichen Arebit in Baden geben ſoll. Am Nachmittag wohnten die Gaufachwarte und Kreisführer den Wett⸗ kämpfen der SA⸗Gruppe bei. Kleine Sport-Nachrichten Zwiſchenrunde zur Hand vall⸗Weltmeiſterſchaft Holland und Schweden ſiegten in Magdeburg Auf dem mit 4000 Zuſchauern beſuchten Magdeburger Polizeiſtadion wurden am Freitag zwei weitere Spiele zur Handball⸗Weltmeiſterſchaft abgewickelt. In dem Troſt⸗ vundenſpiel ſiegten die Holländer über die Mannſchaft Luxemburg mit:3(:0) und in dem Spiel der Zwiſchen⸗ runde blieb Schweden mit 716(:3) knapp über die gute Gf der Rumänen erfolgreich. Erfahrung gab den Ausſchlag Holland beſiegt Luxemburg 913(:0) Im erſten Troſtvundenſpiel des Handball⸗Weltturniers kam die holländiſche Mannſchaft zu einem ſchönen 913 (70)⸗Sieg über Luxemburg. Beide Mannſchaften zeigten vecht gute Leiſtungen umd beſonders die ſchnellerem und ſchon beſſer geſchulten Holländer hielten ſtets das Heft in der Hand. Den Luxemburgern fehlte es noch an Spiel⸗ erfahrung, ſie deckten noch zu ungenau und ihre Stürmer waren nicht durchſchbagskräftig genug. Lediglich ihr Mit⸗ telſtüvmer Vejer zeichnete ſich aus, der durch Verwandlung von Strafwürſen die drei Gegewtore erzielte. Nach der Pauſe fbaute das Spiel bei der drückenden Hitze etwas ab.— Holland trifft nun in einem weiteren Spiel der Troſtnunde am Samstag im Berliner Poſtſtadion mit Polen zuſammen. 5 Der Glücklichere gewann Schweden— Rumänien 716(:3) Anſchließemd ſtamden ſich in Schweden und Rumänien zwei Sieger der Vorrunde gegenüber. Schweden ſiegte äußevſt knapp mit:6(:)⸗Toren. In einem ausgezeich⸗ neten Kampf erfüllten die Rumänien die in ſie geſetzten Erwartungen, denn ebenſo gut hätte der Sieger Rumä⸗ nien heißen könen. Lediglich das Glück entſchied ſchließ⸗ lich für die Nordländer, nachdem die Rumänen zuvor einen 18 m⸗Wurf vergeben hatten. Bis zur Pauſe wech⸗ ſelte die Führung ſtändig ab. Mit:3 wechſelte man ſchließlich die Seiten und auch in der zweiten Spielhälfte kam dann wieder eine Mannſchaft nach der anderen in Führung. Zwei Minuten vor Schluß glückte dann dem vechlen Läufer der Schweden beim Stand von:6 eim Durchbruch, den er mit dem ſiegbringenden Tor abſchlie⸗ ßen konnte. Die erſolgreichen Spieler der Schweden wa⸗ ren der Mittelſtürmer, der Halblinkke umd der rechte Läu⸗ fer mit je zwei Toren, ſowie der Linksaußen, der einmal erfolgreich war. Für Rumänien traf der Mittelſtürmer zweimal, der Habblinke, Rechtsaußen, Mittelläufer und Linksaußen je einmal ins Schwarze.— Die ſchwediſche Mannſchaft trifft narn in der Vorſchlußrunde am Sams tag zn Berlin auf die Schweiz. 5 2 Heute Großkampftag der Amateurborer In der Rhein⸗Neckar⸗Halle Boden gegen Heſſen Unſere Amateurboxer zeigten in den letzten Wochen in fremden Ringen wie in Straßburg, Ludwigshafen und beim Gaukompf gegen Südweſt in Kaiſerslautern, daß ſie 3. Z. in großer Form ſind. Nun ſtellen ſie ſich heute abend in dem Gautreffen gegen die ſtarke Heſſen⸗Mannſchaft den Mannheimer Sportintereſſenten vor. Der ted Kampf⸗ abend wird vielverſprechenden Sport bringen. Die Gäſte⸗ 1 8 kommt in ſtärkſter Auſſtellung. Sehr ſtark ſind die rtreter im Bantam⸗, Halbſchwer⸗, Fliegen⸗ und Feder⸗ gewicht, aber guch gerade dieſen Klaſſen konn Baden gleich⸗ wertige Gegner entgegenſtellen. Eine ganz beſondere Deli⸗ kateſſe wird dos Bantamgewichtstreſſen zwiſchen dem Deut⸗ ſchen Meiſter und Olympiakämpfer Staſch⸗Kaſſel und Stätter⸗Maunheim bieten. Stätter zeigte in ſeinem Kampf gegen Roppſilber, daß ſeine Niederlage gegen Vier⸗ ling nichts beſogt, daraus hat er höchſtens gelernt. Er wird im Kampfe gegen den techniſch gonz hervorragenden Staſch ſeine ganze Kraft einſetzen müſſen, wenn er zu einem Erfolg kommen will. Nicht minder intereſſant wird der Verlauf des Halbſchwergewichtskampfes.“ In dieſer Klaſſe bringt Heſſen den Deutſchen Meiſter 1088 Kop⸗ pers. Sollte gegen Koppers der Gefreite Keller nicht zur Verfügung ſtehen dann ſpringt der altbewährte Bolz ein. Der Mannheimer Geisler trifft im Fliegen⸗ gewicht auf Krügers⸗Kaſſel. Beide Borer ziehen den Diſtonzlampf vor. Wenn Geisler in dieſem Treſſen ſeine größere Reichweite reſtlos ausnutzt, dann dürfte er wenig⸗ ſtens ein Unentſchieden erreichen. Krüger kommt mit der größeren Erfahrung. Im Federgewicht treffen in Hoſf⸗ mann Baden(Vf. Mannheim) und Petri⸗Heſſen zwei ganz verſchiedene Boxer zuſammen. Petri, techniſch gut geſchult, vorſichtig im Kampf. Hoffmann, aggreſſiv im Angriff und hart im Schlag. Aber auch Petri hat etwas in den Knochen, das bewies er im Kampf gegen Polen, wo er ſeinen Gegner in der erſten Runde k. o. ſetzte. Im Kampf gegen Jos wieg zeigte Hoffmann, daß er z. 3. in beſter Form iſt. Für die Gäſte wird der Welter⸗ gewichtskampf einen ſicheren Sieg bringen. Ob gegen Thormann der Gaumeiſter Mühlum IR 110 Hei⸗ delberg ſtartet oder der Vfkler Weis, beide werden gegen deſſen große Reichweite nicht ankommen können, denn Thormann verfügt über eine ſichere und ſchnelle Linke. Die Mannheimer haben in dieſem Großkompftag erſtmals Gelegenheit, den Konſtanzer Weirich, der eigentlich aus Oberhauſen(Rheinland) ſtammt, kennen zu lernen. Gehre⸗Kaſſel iſt wohl ein ſehr ſtarker und beherzter Gegner, ob er aber gegen Weirich über die ganze Diſtanz kommt, iſt fraglich. Er müßte donn ſchon ſehr hart im Nehmen ſein. In den reſtlichen Begegnungen, Leicht⸗ und Schwergewicht, erwortet man die badiſchen Ver⸗ treter Piotrowski und Wagner als ſichere Sieger. Die Heſſen⸗Vertretexr ſind in dieſen Klaſſen wohl ſtark und temperamentvoll, aber nicht mit der nötigen Technik aus⸗ gerüſtet. Bei den Frankfurter Steherrennen am Donnerstag⸗ abend ſiegte im Großen Goldenen Rad von Frankfurt der Fronzoſe Lemoine vor dem Deutſchen Meiſter Adolf Schön. über die Kaſſenverhältniſſe des, Reichhaltiges Hockey-Programm beim Deutſchen Turn- Das Hockeyſpiel wird beim Deutſchen Turn⸗ und Sport⸗ feſt in Breslau recht ſtark in die Erſcheinung treten, wird doch nicht bloß bei den Mäunern und Frauen ein Feſt⸗ ſteger ermittelt, ſondern im Rahmem dieſer Spiele auch eine Gruppe der Silberſchild⸗Spiele ausgetragen. Außer⸗ dem finden für die Verlierer, um ihnen eine weitere Spielmöglichkeit zu geben, Troſtſpiele ſtott und ſerner ſind zehn Mannſchaften aus dem Reich angemeldet, die ſich in Freundſchaftsſpielen begegnen. Beſonders erfreulich iſt die Teilnahme einer Auslandsdeutſchen⸗Maunſchaft aus Chile und die erſtmalige Beteiligung des Gaues 17 Oſt mark. Im Mittelpunkt des Programms ſtehen natürlich die Spiele um den Silberſchild bzw. der einen Gruppe von Gaumannſchaften, um dieſe Trophäe, während die übrigen Gaugruppen ihre Vorrunde erſt im Herbſt austragen. Dem Sieger von Breslau winkt aber nicht nur die Berechtigung zur weiteren Teilnahme an den Silberſchild⸗Spielen in der Zwiſchen runde, ſondern er iſt gleichzeitig auch Sieger des Turn⸗ und Sportfeſtes Breslau. An dieſen Spieſen nimmt außer Weſtfalen, Bayern und Schleſien erſtmalig auch der Gau Oſtmark teil, der zunächſt gegen die Nach⸗ und Sportfeſt wuchs mannſchaft von Weſtfalen anzutreten hat und dann, da die Oeſterreicher hier wohl Sieger werden dürften, die Gaumannſchaft von Weſtfalen zum Gegner haben wird. Ob ſie über dieſe Klippe hinwegkommen, iſt zum mindeſten ungewiß. Das zweite Fragezeichen iſt die Chileniſche Mannſchaft, die zwar in die Silberſchildrunde, eingeteilt iſt, aber natürlich nur um den Turnfeſtſieg ſpielt. Sollte ſie bis ins Endſpiel kommen, würde alſo ihr Gegner, falls Chile gewinnt, ſelbſt als Zweiter Silberſchild⸗Vor⸗ rundenſieger ſein. Ueber die Spielſtärke der Chilenen weiß man wenig, hält ſie aber für recht achtbar. Alle Ver⸗ lierer bis zur Vorſchlußrunde beteiligen ſich an den Troſtſpielen. 5 Die Frauen⸗Gaumannſchaften ſpielen nur um den Turnfeſtſieg, tragen alſo nicht gleichzeitig eine Vorrunde um den Eichenſchild aus. An dieſem Turnier ſind die Gaue Schleſien, Sachſen, Mitte, Württemberg, Bayern und ebenfalls Oſtmark beteiligt. Es wird nach dem Pokal⸗ ſyſtem gekämpft, das heißt der Verlierer ſcheidet aus, doch gibt es auch hier eine Troſtrunde und damit eine weitere Spielmöglichkeit. Schließlich kommen zum Geſamtpro⸗ gramm noch zahlreiche Freundſchaftsſpiele von Vereins⸗ mannſ haften. Deutſche Wehrmachts-Meiſterſchaften Lin. Schwarzmann führt im Zwölfkampf Der öritte Tag der Deutſchen Wehrmacht⸗Meiſterſchaften ſtand hauptſöchlich im Zeichen der Leichtathleten, die auf der Hauptbahn des Düſſeldorfer Rhein⸗Stadions und auf den Nebenplätzen ihre Ausſcheidungen und Vorkämpfe fortſetzten. Die Teilnehmer an den Fünfkämpfen erledig⸗ ten eine weitere Uebung in Aaper⸗Wald und die rund 0 Turner traten am Vormittag zu den Pflichtübungen in der ſtädtiſchen Turnhalle an. Nach dem Pflichtturnen am Reck, Barren, Seit⸗ und Langpſerd und an den Ringen ſowie in der Freiübung führt Lt. Schwarzmann vor Ulfz. Stadel. Von den Titelkämpfen wurde bereits der Pferd⸗ ſprung entſchieden. Den Meiſtertitel erkämpfte ſich Utffz. Stadel mit 39,7 Punkten vor Lt. Schwarzmann mit 33,9 Punkten. Nach den erſten Uebungen des Zwölfkampfes führt aber Lt. Schwarzmaun mit 138,3 Punkten vor Utſſtz. Stadel mit 137,4 und Gefr. Rabenſtein mit 130,8 Punkten. Der Reichsſportführer im Stadion Zu den leichtathletiſchen Uebungen hatte ſich auch über⸗ raſchend der Reichsſportführer eingefunden, der mit größ⸗ tem Intereſſe den Kämpfen folgte, die auch durch den leich⸗ ten Regen nicht zu beeinträchtigen waren Beim 800⸗ Meter⸗Lauf(Ausſcheidung) kamen alle acht Teilnehmer unter 2 Min., die beſte Zeit hatte Gefr. Berberich mit :57,6 vor Lt. Warnke mit:58,3. Im 3000⸗Meter⸗Hinder⸗ nislauf liegt Feldw. Heyn mit 925,7 Min. an der Spitze ſeiner Mitbewerber, wie Lt. Hölling im 400⸗Meter⸗Hürden⸗ lauf mit 55,7 Sek. das Feld anführt. Im Speerwerſen liegt Lt. Gerdes mit 63,25 Meter vor Oblt Steingroß mit 59,78 Meter vorn. Im Hammerwerfen iſt Feldw. Blask mit ſeinen 52,96 Meter unerreicht. Ueber 4 mal 100 Meter lief die 1. Komp. des Ji 31 mit 45 Sek. die beſte Zeit und über 4 mal 400 Meter liegt die Luftbereitſchaft des RO Staaken mit Uttſz. Linnhoff als Schlußmann mit 328,9 Min. klar an der Spitze. Die leichtathletiſchen Vorkümpfe bei den Wehrmachts⸗ Meiſterſchaften in Düſſeldorf wurden am Nachmittag ſtark durch einen heftigen Regen beeinträchtigt. Wenn dennoch auf der naſſen und ſchweren Bahn gute Leiſtungen erzielt wurden, ſo ſtellt das unſeren Soldaten das beſte Zeugnis aus. Gleich dreimal war unſer Olympiakämpſer erfolgreich. Nach dem Hammerwerfſen ſiegte er auch im Diskuswerfen mit 46,30 und im Kugelſtoßen mit 14,94 Meter. Im Handgranatenweitwurf liegt Uoffz. Wanzweck mit 70,61 Meter an der Spitze. Feldwebel Leichum kam als ein⸗ ziger im Weitſprung über ſieben Meter und war auch im 100⸗Meter⸗Lauf mit 10,7 Sekunden der ſchnellſte. Ueber 400 Meter lief Uoffz. Linnhoff mit 50 Sekunden die beſte Zeit, und über 110 Meter Hürden führen Lt. Hölling und Feldwebel Scheele mit je 15,8 Sekunden das Feld an. Die Lage im internationalen Tennis Seit zwei Jahren in internationalen Meiſterſchafts⸗ Turnieren nicht mehr geſchlagem worden zu ſein, iſt für einen Tennisſpieler eine beiſpielloſe Glanzleiſtung. Es gibt heute ſo einen Spieler, der es geſchaſft hat; es iſt der Amerikaner Donald Bud ge, der ſich eben erſt wieder den Sieg in Wimbledon geholt hat. Budge hat zwar auch im Laufe der letzten zwei Jahre erfahren, wie man zu Nieder lagen kommt, aber nicht in großen Turnieren. Da ſah es manchmal auch— ſcheinbar— bedrohlich aus für ihn, aber wenn es darauf ankam, war er micht zu ſchla⸗ gen. Allmählich haben ſich die Tenniskbenner auch daran gewöhnt, daß in einem Durmter mit Budge die Frage nach dem Sieger keine mehr iſt. Das iſt die heutige Lage im Männer⸗Tennis. Drumherum und Durcheinander Die Tenmüsbenner wiſſen, daß man, ſo wie die Ver⸗ hältniſſe im internationalen Tennisſport heute liegen, die Datſache dieſer einſamen Höhe eines Spielers auch ſo aus⸗ drücken kann, daß man von dem Nichtvorhandenſein ſon⸗ ſtiger formſicherer allererſter Spitzenkönner ſpricht. Deut⸗ licher denn je iſt es heute geworden, daß, nachdem num einmal die große Anzahl der wirklich erſtklaſſigen Spieler aus den früheren Jahren entweder kaum meßcr ſpielt oder zum Berufsſport übergetreten iſt, eine Lücke entſtan den iſt, die von den Jüngeren nur unvollſtändig oder gar nicht ausgefüllt werden hann. Die Jüngeren haben noch ſo we⸗ nig den Anſchluß an die Spitzenleiſtungen der vergange⸗ nen Jahre gefunden, daß ſie heute noch häufig an dem jetzigen Können der offensichtlich äbter Gewordenen ſchei⸗ tern. Mit einem Wort: Um den Einen auf einſamer, zu einſamer Höhe herum beſteht zur Zeit ein Durcheinander, das ſich erſt allmählich blären wind. Der Englämder Auſtin und der Deutſchböhme Roderich Menzel ſimd heute die beſten aktiven Vertreter der Aelteren, die auf den bis⸗ herigen großen Turnieren des Jahres zwar ſchwer, aber im großen ganzen doch noch einigeranaßen mit den Jün⸗ geven fertig geworden ſind. „Einigermaßen“ muß betont werden; denn von einem ſichtbaren Abſtand, der etwa zwiſchen ihnen und den Beſten des Jüngeren beſteht, kann kaum die Rede ſein. Bezeich⸗ nend für die Gruppe hinter Budge 9 eben eher ein Durcheinander als ein Nacheinander. Konnte Auſtin den heute beſten Deutſchen, Henner Henkel, in Wimbledon in drei Sätzen ſchlagen, ſo unterlag Auſtin bei anderer Ge⸗ legenheit ſchon einem jungen Landsmann, den man vor dieſem Sieg kaum kannte, Filby, dem gegenüber ſich Auſtin in Wimbledon wieder revanchieren konnte. Die Jüngeren ſind— Budge dabei immer ausgenommen— in der Form unbeſtändiger als die Beſten der Aelteren. Das gilt in dieſem Jahr auch von Henkel wie von unſeren anderen Spitzenſpielrn, alſo vor allem unſeren Davfs⸗ Pokal⸗Spielern oder Kandidaten Metaxa, Göpfert, Redl. Dieſelbe Erſcheinung im Ausland. Das Land der ehe⸗ maligen„Musketiere“, das Frankreich Cochets, Lgcoſtes, Boxrotras, Brugnons, mußte ſeine Davis⸗Pokal⸗Vertre⸗ tung für die Einzelſpiele in dieſem Jahr den jungen Deſtremeau und Petra anvertrauen, die zwar begabt, aber noch wenig zuverläſſig ſind. Ganz ähnlich, nur noch ein⸗ ſchneidender, hat ſich die Situation für England ſeit dem Abgang Perrys ins Berufsſpielerlager verändert, da auch Auſtin, früher Englands hervorragender zweiter Mann, in den Davis⸗Pokal⸗Spielen dieſes Jahres auf eine Auffſtel⸗ lung verzichtet hat. Wenn in Abweſenheit Hares den Spielern Shayes und Butler die Davis⸗Pokal⸗Repräſen⸗ tation im Einzel übertragen werden mußte und England :5 gegen die Jugoflawen unterlag, ſo iſt hier weithin die Lücke ſichtbar geworden, die in der engliſchen Tennisrang⸗ 55 hinter den Beſten der vergangenen Jahre vorhan⸗ en iſt. Und ſo geht es noch manchen anderen Land, daß ſeine Spitzenſpieler von heute erheblich hinter den Spitzenſpie⸗ lern von geſtern zurückſtehen. Wenn der beſte Mann der japaniſchen Davis⸗Pobal⸗Mannſchaft der in dieſer Saiſon in Europa ſchon mehrfach geſchlagene Nakano iſt, wenn Ita⸗ liens Hauptſtütze heute der doch beineswegs überragende Canepele iſt, wenn die Jugofſlawen mit ihren bewährten Spielern Pabbado, Puncec, Hukuljevie und dem Drauf⸗ gänger Mitie ſbtark in den Vordergru md des europäiſchen Dennis gerückt ſimd, ſo find dies alles Symptome, aus denen wohl oder übel auf einen gewiſſen Rückgang im Leiſtungsſtand der internationalen Spitzengruppe geſchloſſen werden kann. Mit den auf den bisherigen europäiſchen Turnſeren und in den Davis⸗ Pobal⸗Spielen dieſes Jahres Erſchienenen iſt albendüngs der Kreis der Spitzengruppe⸗Anwärter noch nicht geſchlof⸗ ſen. Da ſind noch die anderen Amerikaner mit dem in Eu ropa wenig bekannten Riggs, da ſind die Auſtralier mit dem verbeſſerten Bromwich, mit Crawford, Mac Grath, Quiſt, da iſt noch dieſer oder jener andere, der das heutige Geſamtbibd des indbernatignalen Tenmisſports zwar anders ſchattieren, es aber in ſeinem Grundzügen kaum verändern bann. Das Gegenteil im Frauentennis Da geht es dem Frauentennis beſſer, allerdings mehr insofern, als die ſeit Jahren bewährte Spitzengruppe der Wills⸗Moody(USA), Jacobs(USA), Sperling(Däne⸗ mark), Jeorzejowſka(Polen), Mathieu(Frankreich) und anderer nur wenig zuſammengeſchmolzen, ja gerade in dieſem Jahr durch das Wiedererſcheinen von„Miß Pober⸗ face“ bedeutſam geſtärkt worden iſt, als etwa durch eine Bereſchevung dieſer Spitzengruppe durch Nachwuchs. Die⸗ ſer Nachwuchs, der eine ſeiner Beſten in der Engländerin Kay Stammers beſitzt, hat es angeſichts der vorhandenen ſtarben Spitzengruppe aber auch beſonders ſchwer, ſich durchzuſetzen. Die Vage im internationalen Frauentennis iſt alſo gerade gegenteilig zu der im Männertennis. Dort ein ausgedehnter Wettbewerb einer ziemlich großen und ausgeglichenen Spitzengruppe, hier ein Mann an der Spitze und dann eine noch ſchwer zu ordnende Gruppe. Bielleicht können die Deutſchen Tennſsmeiſtenſchaften in Hamburg etwas zur Klärung beitragen. Oblt. Lemp führt im Modernen Fünfkampf a Im Aaper⸗Wald wurde der Moderne Fünfkampf mit der dritten Uebung im Piſtolenſchießen ſortgeſetzt. In vier Serien wurden je fünf Schuß auf die Mannſcheſbe abgegeben. Oblt. Lemp, der ſich in der Geſomtwertung bereits auf den 4. Platz vorgearbeitet hatte, erwies ſich hier mit 194 von 200 möglichen Ringen als beſter Schütze und nimmt nunmehr in der Geſamtwertung den erſten Platz mit 29 Punkten vor Lt. Frhr. von Wöllwarth(25) und Lt. Wiedemann(22) ein. In der Klayße B hat nun Lt. Job durch ſeinen vierten Platz im Schießen wieder die Spitze in der Geſamtwertung übernommen. Auf den Plär⸗ zen folgen Oblt. Hagen und Lt. Schultze. Uoffz. Dorfſchmidt ſiegte Der erſtmals ausgetragene Unteroffiziers⸗Fünſkompf, der aus Weitſprung, Handgranatenweitwurf, 300⸗Meter⸗ Schwimmen, Schießen und 4000⸗Meter⸗Geländelauf beſteht, wurden am Freitag beendet. Sieger blieb Ubffz. Dorf⸗ ſchmidt(AR 18) mit 360 Punkten vor Feldw. Klühſpieß (Jet 36) mit 353 Punkten und Uofſz. Zſchorch(Ic 103) mit 350 Punkten. Im Schießen hatte Feldwebel Heinze mit 100 erreichbaren Ringen(1) die weitaus beſte Leiſtung erzielt. Dorfſchmidt, der in der Geſamtwertung bereits in Führung gelegen war, ſiegte im Geländelauf in 14:41 Minuten und kam ſo zu einem verdienten Sieg. Lt. Schwarzmann Zwölftampfſieger In den Abendſtunden des Freitags fielen bei den Deulſchen Wehrmachtsmeiſterſchaften in Düſſeilldorf die letzten Enbſchendungen im Zwölftkampf, den Ot. Schwarz⸗ mann mit 237,1 Punkten vor Uſffz. Stadel mit 233 umd Wachtm. Rabenſtein mit 224 Punkten gewamn. Auf den weiteren Plätzen folgten Uffz. Stracke(213,9), Uffz. Fink (213), Ufſtz. Mü nſter(212,2), Uffz. Stingel(204,5), Ober⸗ gefr. Holper(204,4), Obermatroſe Ortlepp(203,6) und Ufſz. Nieting(202,9). Der ſeſtlich geſchmückte Zobſaal war mit über 2 500 Zu⸗ ſchauern auf den letzten Platz beſetzt, als die Turner zur betzten Entſcheidung antraten. Mit großer Begeiſterung wunde vor allem Ot. Schwarzmann ennpfangen, der außer dem Zwölfkampf noch vier Einzelmeiſterſchaften gewann und zwar an den Ringen mit 39,8 Punkten, am Barren mit 39,9, bei den Frejübungen mit 39,1 Punften und am Reck holte er ſich gar die Meiſterſchaft mit der höchſtmög⸗ lichen Pumktzahl von 40.— Am Pferd guer war dann ſchließlich noch einmal Stadel erfolgreich, der hier mit einem zehntel Punkt Vorſprung Schwarzmann auf den zweiten Platz verließ. Die Meiſterſchaften im Boxen Harte und erbitterte Kämpfe gab es im Boren am Freitagabend vor 3 000 Zuschauern im Planetarium. Bei den entſcheidenden Kämpſen gab es folgende Ergebniſſet Fliegengewicht: Obergefr. Krüger(Luftwaffe) beſ. Gefr⸗ Gorny(Luftwaſſſe) d. k. o. 2. Rde; Bantamgewicht: Lim⸗ bach() beſ. Gallings(5) 1. Rde. k..; Federgewicht! Heß(Kriegsmarine) beſ. Häußer(§) n..; Leichtgewicht: Obergefr. Hackbarth(L) beſ. Ufſtz. Wegner[) n..; Weltergewicht: Ufſtz. Mietſchke(2) beſ. Gefr. Stehr(d) 1 .; Mittelgewicht: Geff. Zinau(L) beſ. Gefr. Radleſki(8) n..; Halbſchwergewicht: Feldw. Hornemann(d) bel, Ufſz. Kiefer(s) n..; Schwergewicht: Ufßfz. Grupe(9 beſ. Gefr. Lauff(L) durch k. v. in der 2. Runde. Beginn der deutſchen Schwimm-Meiſterſchaften Am Freitagvormittag begannen in Darmſtadt die Deuk⸗ ſchen Schwimm⸗Meiſterſchaften mit den Vorkämpfen im Kunſtſpringen der Männer und Frauen ſowie den Schwimm⸗ wettkämpfen des HJ⸗Zeltlagers. Im Springen quali⸗ fizierten ſich nachſtehende Teilnehmer für die Entſcheidung: Männer: Weiß(Dresden) 157,25.; 2. Haſter(Berlin) 145,99; 3. Aderholt(Osnabrück) 145,18; 4. Walther(Frank⸗ furt a. d..) 142/88; 5. Eſſer(Iſerlohn) 142,61; 6. Ernſt (Iſerlohn) 135,68 Punkte. Frauen: Maumerlang(Nürnberg) 109,86.; 2. Schloß⸗ nagel(Nürnberg) 104,07; 3. Heinze(Schöneberg) 100,12 4. Hanſelmann(Stuttgart 99,40; 5. Tatarek(Erckenſchwick) 98,32; 6. Eckſtein(Erckenſchwick) 97,62 Punkte. Im Laufe des Nachmittags wurden auch die Vorkämpfe im Turmspringen der Männer und Frauen erledigt, ſo daß ouch hier die erſten Sechs für die Endkämpfe feſtſtehen. Es ſind dies: Männer: 1. Weiß(Dresden) 128,22.; 2. Kitzing(Dres⸗ den) 121,52; 3. Volk(mannheim) 107,48; 4. Föckel (Dresden) 106,30; 5. Winkler(Wien) 99,81; 6. Dr. Hefter (Osnabrück) 99,18 Punkte. Frauen: 1. Dau merlang(Nürnberg) 40,70 P. 2. Bartſch(München) 37,63 3. Heinze(Schöneberg) 37,377 4. Eckſtein(Erckenſchwick) 37,5; 5. Kempf(Augsburg) 36,1 6. Bollinger(Aachen) 36,07 Punkte. 8 Frankreichs beſte Mittelſtreckler Joye(400 Meter), Goix 600 Meter] und Normond(1500 Meter] werden beim Internationalen Abendſportfeſt der drei Berliner Groß⸗ 1 am 19. Juli im Mommſen⸗Stadion an den Start gehen. den Holländern Oſendorp, von Beveren und H. Baum⸗ garten ſowie den Deutſchen Borchmeyer, Leichum, Gill⸗ meiſter und Fiſcher. j e Das 5. Taubenfuhl⸗Rennen, das am 17. Juli in Land Glänzend beſetzt iſt auch der 100 Meter⸗Louf mit 3 E 3 SC On n e — 5 durchgeführt werden ſollte, wurde wegen des vorderpfäl⸗ ziſchen Kreistreffens der NS Dp in Ludwigshafe einen noch nicht beſtimmten ſpäteren Termin verſchob en M annheimer Zeitung Ausbau der Kleinbeiriebs prüfungen Bei dem für etriebsprüfungs⸗ ſind Maßn rungen und zelhandels Leiſtungen der und des verſchie⸗ Handwerks denen denen die te iegend z betrachtet, da⸗ hr wichtig, daß Um⸗ f Kleinbetriebe bei der ig erfaßt werden. die Einführung Arenetngangsbuches und die Beſtimmungen über die ig des arenausganges ſei die Betriebsprü⸗ Vermögen fung ſehr erleichtert worden. Die Bedeutung der Kleinbetriebsprüfungen erfordere, daß in Zukunft die Kle triebsprüfungen in jedem Ober⸗ fine zirk von einem ſolchen Sachbearbeiter betreut wer⸗ be Hauptaufgabe dieſer Sachbearbeiter ſorgen, daß die Prüfungen in einer folge ſtattfinden, daß die beſten Prüfungsweiſen lich angewendet, und daß für noch wenig wer eige neue Prüſungsweif F dung der Kleinbetriebspri durch die Beſtellu ſonderer gen, von denen m Finanzoberpräſidenten m deſtens einer einzuſetzen iſt. Dur perſönliche Beteili⸗ gung an den Betriebsprüfungen ſollen ſie die Prüfer prak⸗ tiſch unterweiſen. Steuerlich noch nicht genügend erkannte Gewerbearten ſollen ſtie plaum g unterſuchen. Wenn im Herbſt der Neubau einer Reichsfinanzſchule in Starnberg durchgeführt ſein wird, ſollen dort auch beſondere Monats⸗ lehrgänge für Kleinbetriebsprüfer und Veranlagungs⸗ beamte abgehalten werden. In Deuischland blieb der Broipreis Stabil Berlin, 8 Juli. „Der Kampf ums Brot“ betitelt ſich eine Bro⸗ ſchüre, die die Ergebniſſe fünfjähriger Arbeit auf dem Gebiet der deutſchen Ernährungswirtſchaft zu⸗ ſammenfaßt, und als deren Herausgeber Oberregie⸗ rungsrat Dr. Clauß, Preſſeveferent im Reichs ernäh⸗ rungsminiſterium, zeichnet. Unter der Fülle des Materials findet ſich auch eine Abhandlung über den Brotpreis in Deutſch⸗ land und in anderen Ländern. Er iſt von allen Preiſen zweifellos am wichtigſten, ihm kommt nicht nur eine überragende ſoziale und volkswirtſchaftliche, ſondern auch eine große politiſche Bedeutung zu. Das Ziel der deutſchen Ernährungswirtſchaft war, den Brotpreis ſo niedrig wie möglich zu halten und ihn auch dann nicht ſteigen zu laſſen, wenn die Getreide⸗ preiſe aus erzeugungspolitiſchen Gründen heraufge⸗ ſetzt werden müſſen. So wurde der Brotpreis auch nicht davon berührt, als im letzten Getreidewirt⸗ ſchaftsjahr der Roggenpreis um 20 Mark je Tonne erhöht wurde. Aus den Abgaben der Weizenmühle wurden Be⸗ träge abgezweigt, außerdem der Brau⸗ und Zucker⸗ wirtſchaft erhebliche Beträge auferlegt, um den Preisunterſchied bei den Roggenmühlen auszuglei⸗ chen.“ Alff dieſe Weiſe wurde erreicht, den Ausgleich für die Roggenpreiserhöhung im Reichsnährſtand ſelbſt zu ſchaffen und das deutſche Volk aus eigener Kraft und ohne Inanſpruchnahme von Reichsmitteln vor einer Brotpreiserhöhung zu bewahren. Während der Brotpreis infolgedeſſen in den letz⸗ ten fünf Jahren in Deutſchland gleichgeblieben iſt, liegt er in anderen Ländern durchweg höher. Im Jahresdurchſchnitt 1933 betrug der Brotpreis in Deutſchland je Kilogramm 32 Pfg., im April 1938 nur 31 Pfg. Der Brotpreis liegt in Deutſchland alſo um 3,2 v. H. unter dem Stand von 1933. In den Vereinigten Staaten dagegen iſt er ſeit 1933 um 23,4 p. H. geſtiegen. In Frankreich liegt der Brot⸗ preis ſogar um 51,7 v. H. über dem damaligen Stand. In England ſtieg er um 26,7, in der Tſchechoflowakei um 15 und in Dänemark um 32,3 v. H. gegenüber 1933. ſei, dafür zu zweckmäßigen Reihen⸗ ö einheit⸗ durchforſchte Ge⸗ ckelt werden. Die is auf weiteres amter erſol⸗ 5 M. u. F. Liebhold Ac, Heidelberg.— Kapital⸗ erhöhung. Durch SB⸗Beſchluß wurde das Grundkapital dieſer Zigarrenfabriken um 640 000 auf 1 Mill. 1 er⸗ höht, wobei die neuen Aktſen von der Firma Rinn u. Cloos Ac in Heuchelheim⸗Gießen gegen Aufrechnung von Darlehensforderungen übernommen wurden. Die Gieße⸗ ner Firma iſt domit Hauptaktionärin der Heidelberger Geſellſchaft geworden, die einſchließlich ihrer acht Filial⸗ betriebe rd. 2000 Geſolgſchaftsmitglieder zählt und in der J. Schönemann Gmb Heidelberg eine Tochtergeſellſchuft mit fünf Zweigbetrieben beſitzt. Aus dem in das Ge⸗ ſchäftsjahr 1937 übernommenen Gewinnvortrag von 101 800 „ wurden 190 000/ einen neugebildeten Rücklagefonds zugeführt, während das Ergebnis des abgelaufenen Johres ſelbſt zur Auffüllung des geſetzlichen Reſervefonds guf 10 5 S. des neuen Grundkapitals ſowie für zuſätzliche Ab⸗ ſchreibungen auf den Grunobeſitz verwandt wurde, ſo doß eine Dividende nicht zur Verteilung gelangt. * Badiſche Handwerksbau Ac, Karlsruhe. Die Badiſche Handwerksbau Ac berichtet über das erſte volle Geſchäfts⸗ lahr 197, daß alle vollendeten Bauten vermietet worden ind. In Müllheim, Baden⸗Baden, Konſtonz, Radolfzell und Heidelberg ſind Neubauten im Geſamtwert von rd. 2 Mill./ geplant und teilweiſe bereits in Angriff genom⸗ men. Die H beſchloß, den Reingewinn aus 1937 in Höhe von 681/ zuſammen mit dem Gewinnvortrag aus 1936 in Höhe von 230% guf neue Rechnung zu nehmen. er Vorſtand wurde von der Verſammlung ermächtigt, das auf 500 000% zu erhöhen. Aus dem AR ſind aus⸗ geſchieden, Näher⸗Heidelberg, Iſele⸗Konſtanz und Menz⸗ erlin, on deren Stelle zugewählt worden ſind: Landes⸗ handwerksmeiſter Robert Roth⸗Liedolsheim als Vorſitzer, Sparkaſſendirektor Gandert⸗Lernsbach und Dr. Feuerboum als Vertreter des Reichsſtandes des Deutſchen Handwerks in Berlin. Der Vorſtand beſteht fetzt aus Schloſſermeiſter Näher⸗Heidelberg, Dipl⸗Kfm. Eichhorn⸗Mannheim und Architekt H. J. Fehrer⸗Heibelberg. * Berlin⸗Erfurter Maſchinenſabrik Henry Pels u. Co. Ach, Berlin.— 8(0) 5. H. Dividende. Im Geſchäftsjahr 1007 konnte die Maſchinenfabrik den Rohertrag von 530 auff 5,41 Mill./ erhöhen. Nach Anulageabſchreſbungen vun 0(7 verbleibt einſchl Vortrag aus 1936 in Höhe don 9,04 Mill.„ ein Reingewinn von 0,35 Mill.„(i. V. 5 01 /, aus dem die Diuldendenzahlung mit 8 v. H. auf das 3,5 Mill. betragende An wieder aufgenommen wird. Die letzte Dividendenausſchüttung erfolgte 1930, und zwar in gleicher Höhe, Bei Fückſtellungen von 0,55 (0% Mill.„“ betragen die Verbindlichkeiten 3,0(3,12). darunter Anzahlungen 0,9(1,07), Warenſchulden 0,54(.68) Vankſchulden 0,51(0,400. Andererſeſts erſcheint das Um⸗ ufsvermögen mit 5,72(5,16), darunter Forderungen 1,13 3,18), Vorräte 3,12(2,43), flüſſige Mittel 0,46 60,48 während das Anlagevermögen mit.85(2,3) und Betei⸗ ligungen mit 6,26(0,3) Mill./ zu Buche ſtehen. 5 * Bamberger Kalikofabrik Ach, Bamberg. Im Geſchäfts⸗ bericht der Bamberger Kalikofabrik Ac, Bamberg, wird darauf hingewieſen, daß Her Inlandsbedarf durch Heran⸗ gebung von Zellwollmiſchzarnen weilgehend 19 0 8 werden konnte. Auch der Bedarf von Berufs⸗ und Schu h⸗ Töper konnte entſprechend befriedigt werden. Das Aus⸗ Fortſchritte, die auf die sländiſchen, befreundeten Firmen Tilgung des noch aus den Vor⸗ ntuerluſtes von 64 440, 2 reibungen in! beſcheidener 5 rauf neue Rechn en Jahr iſt die Beſchäf⸗ ſammenarbeit ückzuführen ſind. f 1 ehe unter Berückſi von 0,11 0 gewinn vorgetra tigung geſichert. Im HWV am 26. * Gruppen⸗Gas⸗ und Elektrizitätswerk Bergſtraße, AG., Bensheim a. d. B. In der abo HV am 13 6. iſt der bisheri AR⸗Vorſitzer, Kpeislei(Bens rückgetreten. An feiner Stelle neue Bürg meiſter der Stadt Bensheim, Dr. er, einſtimmig in den AR gewählt, nunmehr wden ſieben gliedern beſteht: Bürgepmeiſter(Bensheim), Bürgermeiſter Glock(Alsbach Hoffmeyer (Jugenheim), Bürger meiſter 8), r gern ter Rau(Bickenbach), Schweickert (Auerbach), Beis ber G. aus Bürgermeiſter geordneter Möhler(Bensheim). * Allianz und Stuttgarter Lebensverſicherungsbank AG. Im Jumti wurden in der Großlebensverſicherung 82 Mill. Verſicherungsſumme beg„in der Klein⸗ lebensverſicherung und Gruppenverſi je 14 Mill. 1 Verſicherungsſumme, ſo daß der Antra gang des Mo⸗ nats insgeſamt 46 Mill.% Verſicherungs ſumme beträgt. 5 Der ar⸗ i Nheiniſch⸗ yndikats von den iſt im 1 Junt leicht geſtiegen, er betrug nach den vorl Er⸗ mittlungen 275 000 To. gegen 264000 To. im Der Abſatz in dos ittene Gebiet ſtellte ſich arbeitstäglich auf 147 000 To., in das beſtrittene Gebiet auf 128 000(121 0 Einſchließlich der Aa und der Saargruben betrug der Geſamtab des Syndikats im Juni 320 000(311.000 * Die Erzeugung der Vereinigten Stahlwerke im zweiten Vierteljahr 1938. Die jetzt vorliegenden Er⸗ zeugnisziffern der Betriebsgeſellſchaften der Verei⸗ nigten Stahlwerke AG, Düſſeldorf, für den Zeit⸗ raum April bis Juni 1938, laſſen gegenüber dem vor⸗ hergehenden Vierteljahr eine Erzeugungszunahme bei Koks um 1,5 v.., bei Roheiſen um 7,7 v. H. und bei Rohſtahl um 0,1 v. H. erkennen. Nur die Koh⸗ lenförderung erfuhr ſaiſonbedingt einen Rückgang um 4,99 v. H. * Großhandelspreiſe. Die Inderziffer der Groß⸗ handelspreiſe ſtellt ſich für den Monatsdurchſchnitt Juni auf 105.6(1913= 100); ſie hat ſich gegenüber dem Vormonat(105.4) leicht— um.2 v. H. erhöht. Die Inderziffern der Hauptgruppen lauten: Agrar⸗ ſtoſfe 106.0(plus.2 v..), Kolonialwaren 89.9 plus.3 v..), induſtrielle Rohſtoffe und Halbwaren 93.7(plus.3 v,.) und induſtrielle Fertigwaren 125.9(unverändert). * Arbeitstagung des Fachamts Bergbau der Dax. Eine am Donnerstag durchgeführte Arbeitstagung des Fachamts Bergbau der DA, zu der die Gaußfach i lungswalter des Bergbaus ats dem ganzen Reich einbe⸗ rufen waren, diente der intenſiven Ausrichtung für die zukünftige Arbeit. Im Vordergrund ſtanden die zielwei⸗ ſenden Ausführungen des Fachamts! 6g, Padberg über die. Abtivierung der Bergb triebe für kampf der deutſchen Betr Weiter wurde als beſon⸗ ders vordringlich die Löfung der Nachwuchsfrage im Bergbau herausgeſtellt. In einer Reihe von Vorträgen befaßten ſich die Abteilungslejter des Fachamtes mit der batkräfbigen Weiterführung der lebenswichtigen Aufgaben des Bergbaues für die Sicherung des Vierjahresplanes. * 20. Internationaler Wirtſchaftskurſus in Garmiſch⸗ Partenkirchen. In Garmiſch⸗Partenkirchen ſond am Dom⸗ nerstag in feierlichem Rahmen die Eröffnung des 20. In⸗ ternationalen Wirtſchaftskurſus ſtatt, an dem neben Tell⸗ nehmern aus 20 Staaten Vertreter der Partei, des Staa⸗ tes, der Dä und Wirtſchaftsorganiſation teilnehmen. „Weltkongreß der Friſeure und zweite Internationale Ausſtellung Friſeure/ Kosmetik⸗Technik in Köln. Vom 2. bis 9. Oktober d. J. wird erſtmals ein Weltkongreß der Friſeure in Köln abgehalten werden. Bei einer Vor⸗ beſprechung öbußerte ſich Rei zinnungsmeiſter Franz Renz, Berlin, über dieſen Weltkongreß, der zum erſten Male auch die Durchführung einer Weltmeiſterſchaft Hes Friſeurhandwerks mit ſich bringt. Im Rahmen der Ver⸗ anſtaltungen wird die deutſche 8 iſeurmeiſterſchaft des Friſeurhandwerks ausgetragen. Dr. von Tſchirſchuftz (Meſſe⸗ und Ausſtellungs Gmb, Köln), berichtete über die ebenfalls in den Tagen vom 2. bis 9 Oktober ſtatt⸗ findende zweite Internationale Ausſtellung Friſeure Kosmetik⸗Technik, die den Weltkongreß der Friſeure wir⸗ kungsvoll ergänzen wird. * Bulgariſches Futtermittel⸗Ausfuhrverbot zu erwarten. Der bulgariſche Finanzminiſter hat eine Erklärung ab⸗ gegeben, wonach die Regierung ein Ausfuhrverbof für Futtermittel beabſichtigt. Nach den bisherigen Meldungen der ſtaatlichen Landwirtſchaftsorgane iſt die diesjährige Ernte an Futtermitteln infolge der Trockenheit der lesten Wochen unzureichend. Die Regierung will daher Maß⸗ nahmen ergreifen, um dem Abſchluß von Ausfuhrgeſchä'⸗ ten in Futtermitteln der neuen Ernte vorzubeugen. In erſter Linie ſoll die Ausfuhr an Hafer und Fuktergerſte verboten werden. Heu und Stroh wurden ſchon in den letzten Jahren ſo gut wie gar nicht ausgeführt. * Umfangreiche Wirtſchaftsplene in Jugoflawien. Mi⸗ niſterpräſident Dr. Stofadinowitſch iſt mit ſeiner Beglei⸗ tung am Freitogmorgen von ſeiner fünftägigen Reiſe in die ſüdlichen Landesteile wieder in Belgrad eingetroffen. Die Preſſe erklärt, daß dieſer Reiſe eine beſondere Bedeu⸗ tung zukomme. Neben der Erſchließung der reichen Boden⸗ ſchätze will man durch eine planmäßige Bewäſſerung die nutzbare Anbaufläche für Getreide und Induſtriepflanzen vergrößern. Die Durchführung dieſexr Pläne würde aus einem Zuſchußgebiet eine Quelle des nationalen Wohlſton⸗ des werden laſſen. Zugleich würde dos innere Kräftever⸗ hältnis Jugaſlawiens ausgeglichener, wodurch auch die ſo⸗ genannte krogtiſche Froge ſede Gefährlichkei nerliere. * Die engliſche Handelsſchiffahrt.— Kritiſche Lage Am Freitag kam es im Unterhaus zu einer längeren Aus⸗ ſprache über die engliſche Handelsmarine in deren Verlauf darauf hingewieſen wurde, daß England vor dem Kriege 44 v. H. der geſamten Woltton nage beſeſſen habe, während ſein Anteil heute nur noch 28 v. H. betrage, und andere ſeefahrende Nationen noch immer engliſche Handelsſchiffe von den Handelsſtraßen verdrängten Abgeordnete der Linken und der Rechten übten dabei ſcharfe Kritik an der Politik der Regierung und der Reeder. Dabei wurde be⸗ tont, die Zuſtände auf engliſchen Schiffen ſeien teilweise äußerſt kläglich. Sie böten keinen Anreiz für englicche Seeleute. Die Ausſprache wurde von Wirtſchaftsminiſter Stanley abgeſchloſſen, der dabei ausfſührte, die engliſche Regierung begreife durchaus, daß die Handelsſchiffahrt tr England eine Lebensnotwendigkeit ſei. Die Regierung ſei daher auch grundſätzlich bereit, wie dies auch andere Re⸗ gierungen täten, zeitlich begrenzte Subventionen zu ge⸗ währen. Trotzdem halle die Regierung, ſo fuhr der Mi⸗ niſter fort, an ihrem ſchon früher geäußerten Standpunkt feſt, wonach ſie nicht die Initiative ergreifen könne, daß vielmehr alle Vorſchläge zu einer Beſſerung der Lage von den Reedern ſelbſt kommen müßten. Wenn die engliſchen Reeder ſich einmal darüber einig geworden ſeien, welche Maßnahmen zur Verbeſſerung der Lage durchgeführt wer⸗ den müßten, ſchloß Stanley, würden ſie bei der engliſchen Regierung auch ein williges Ohr finden. Beſchlennigung der engliſch⸗amerikauiſchen Handels⸗ vertragsverhandlungen. Nach einer Meldung des Londoner „Evening Standard“ mird das engliſch⸗amerikaniſche Han⸗ delsabkommen vorausſichtlich noch ver der Vertagung des Unterhauſes am. Juli unterzeichnet werden. Wenn es nicht gelänge, die Verhandlungen in den nächſten drei Wo⸗ chen zum Abſchluß zu bringen, ſo wäre, wie das Blatt ener Zechen ſatz für Rechnung To. den Le unvermeiolich. Re⸗ Herbſt Waſhingtoner nierung hätten aber ein großes Intereſſe daran, eine ſolche Vertagung zu vermeiden. ſchreübt, Sowohl eine Vertagung auf den die Londoner als auch die * Die internationalen Zuckerverhanblungen in London geſtalten ſich ſchwierig. Die zur Zeit in London ſtatt⸗ findenden internationalen Zuckerverhandlungen geſtalten ſich, wie aus zuverläſſiger Quelle verlautet, äußerſt ſchwie⸗ rig. Die Meldungen, wonach die Verhandlungen bereits völlig zuſammengebrochen ſeien, entſprechen jedoch nicht den Tatſachen Die Schwierigkeiten ergeben ſich aus dem ſehr großen Zuckerüberſchuß für den freien Markt, der rund 700 000 Tonnen beträgt. Selbſt wenn die an dem Zucker⸗ abkommen beteiligten Länder wie im Vorjahre auf fünf Prozent der vereinbarten Kontingente verzichten würden, wären damit nur 180 000 Tonnen untergebracht. Die Schwierigkeiten werden noch dadurch vergrößert, daß der Markt praktiſch ausgefallen iſt. * Schweizer Nationalbank. Der Ausweis vom 7. Juli verzeichwet gegenüber der Vorwoche keine Bewegung von Bedeutung. Dafür hat ex in formeller Hinſicht einige Aendevungen erfahren. Der Goldbeſtand wird nur noch in einem Poſten und nicht mehr nach Inland und Aus⸗ land getrennt angegeben. Die Deviſen dagegen werden n in„deckungsfählge“ und„andere“. Unter igen figurieren die bisher als Devisen n Dollar⸗ Guthaben. Die anderen Deviſen ſſen die übrigen ausländiſchen Guthaben, die bisher „Korpeſpondenten im Aus land“ bezeichnet wurden. der den 1 0 Unter ſimd. Andere Depifen ſind mit Mill. aufgeführt(Korreſpondenten im Aus band 19,569 Mlll.) Inlandswechſel ſind in der erſten Juli⸗ Woche mit 3,606(3,39) Mill. nahezu unverändert geblie⸗ ben, während Schatzanweiſungen um 20 Mill. auf 1,5 (21,5) Mill, abgetragen wurden. Die vom Bund einge⸗ ichten Reſkriptionen ſind nach Semeſter⸗Ultimo wieder in vollem U gde zurückbezahlt worden. Lombardͤvor⸗ ſchü ſſe d Wechſel der Darlehenskaſſe haben mit 21,696 (21,981) Mill. bzw. 8 7,0 Mill., keine weſentliche Ver⸗ änderung erfahren. Der Notenumlauf iſt um 30,257 Mill. auf 1 54012(1 544,262) Mill. zurückgegangen. Der Rück⸗ fluß entſpricht ſeinem Umfang nach der Bewertung in der entſprechenden Woche der drei Vorjahre. Die täglich ſäl⸗ ligen Verbindlichkeiten hielten ſich ziemlich unverändert auf 1 778,188(1 778,207) Mill. Am 7. Juli waren Noten⸗ umlauf und täglich fällige Verbindlichberten zu 85,17 (84,52) Proz. durch Gold gedeckt. Waren unc Märkte Mannheimer Geireidegroß markt Mannheim, 7. Juli. An den annerikaniſchen Getreidehandelsplätzen war die Stimmung zum Wochenbeginn ziemlich feſt. Nachrichten über günſtige Regenfälle ſowie Anlieferungen aus den ſüdweſtlichen Provinzen der Union und ſchließlich eine er⸗ hebliche Zunahme der ſichtbapen Beſtände riefen aber ein Abgleiten der Preiſe hervor, das auch durch ſtürbere Käufe der Mühlen gegen Wochenſchluß nicht voll cuitf⸗ gehalben werden konnte. 8 0 An den deutſchen Getreidegroßmärkten hat die Be⸗ bammigabe der Getreidemarktopdnung für das Wirtſchafts⸗ jahr 1935 die Auſmerkſamkeit faſt völlig auf die neue Ernte gerichtet, zumal die oberrheiniſchen Mühlen bis zur Verwendͤbarbelt der neuen Ernte noch mit Vorräten ver⸗ ſehen ſind. In Norddeutſchland lagen auch ſchon Ange⸗ bote in neuem Weizen vor, doch haben dieſe auch dort bisher noch keine Berückſichtigung gefunden, da die Müh⸗ len dank ihrer guten Verſorgungslage und dank der Rücklagen der Reichsgetreideſtelle in der Lage ſind, mit ihren Käufen ſo lange abzuwarten, bis Muſter vorliegen. Berichte aus Norddeutſchland behaupten, daß auch an den Oberrhein Angebote gekommen ſeben, doch hier iſt davon nichts bekannt geworden; auch iſt hier vorläufig noch keine Neigung zu Käufen zu verſpüren.— Der Stand des Weizens iſt in Süd weſtdeutſchland recht gut umd man rechnet— ein Anhalten des warmen Wetters voraus⸗ geſetzt— mit guten Ergebniſſen.— Aus den ſehr be⸗ trächtlichen Beſtänden, die die Reichsgetreideſtelle am Oberrhein unterhält, ſind in den letzten Tagen mehrere Paruien Weizen nach Oeſterreich verſchickt worden, ſo daß die Lagerhäuſer zum Beginn der neuen Ernte wewigſtens in ausreichendem Maße wieder auf wahmefähig gewopden ſind. Am Roggenmarkt war es zumächſt noch ganz ſtill, zumal ſich auch der Roggenmehlverkauf noch nicht auf die neue Type eingespielt hat. Die Vorräte der Roggenmüh⸗ len ſind ſo groß, daß ſie auch bei einer Steigerung des Mehlgeſchäftes noch bis zum Herankommen der neuen Ernte ausreichen. Mit dem Schneiden der Wintergerſte hat man in Untor⸗ baden vielfach bereits in der Vorwoche begonnen; der Dvuſch iſt in etwa vierzehn Tagen zu erwarten. Auch in den bemachbarten Gebieten iſt die Wintergerſte dank des günſtigeven Wetters ſchnell vorangekommen, ſo daß auch dort fehr bald mit dem Schnitt begonnen wird. Soweit man es bis jetzt beurteilen kann, iſt die Qualität der erſten Gerſte recht gut; ſie findet daher haupfſächlich als Induſtriegerſte Verwendung. Mehrfach lagen auch bereits Angebote vor, wobei vor allem die zweizeilige Induſtrie⸗ gerſte Beachtung findet. Neue Futtergerſte iſt dagegen weniger angeboten; der Grund dafür dürfte im weſent⸗ lichen darin zu ſuchen ſein, daß der Meh vanbau von Win⸗ tergerſte hauptſächlich dazu dienen ſollte, die eigene Fut⸗ tergrundlage der Landwirtſchaft zu vergrößern, alſo nicht, Verkaufsware zu liefern. Im übrigen ſind bei den Ver⸗ brauchern auch noch Beſtände aus den letzten Futtergerſte⸗ Zuteilungen vorhanden. 2 Hafer war nicht mehr erhälllich; die Herabſetzung der Haferpreiſe zum 1. Juli hat bewirkt, daß alle noch vor⸗ handenen Haferbeſtämde bis zum 90. Juni an den Markt kamen; freilich waren das nicht mehr viel, und an den Oberrhein kam faſt nichts. Die für Juli in Ausſicht geſtellten Zuteilungen von Futtermais dürften in der nächſten Woche beginnen, nachdem mehrere Partien Mais, darunter auch ausländiſche — fugoflawiſcher und Plata⸗Mais—, eingetroffen ſind. Am Weinzenmehlmarkt gab es in den erſten Julitagen die erwartete Kaufbelebung, La man mit den Käufen meiſt bis zum Inkrafttreten der Preisermäßigung zugewartet hatte. In der Zwiſchenzeit iſt es wieder ruhiger geworden; immerhin übertrifft das laufende Bedarfsgeſchäft noch er⸗ heblich dasfenige des Vormonats. Weizenmehl mit Keber⸗ weizen war nur noch ſehr vereinzelt zu haben; die Nach⸗ ſrage nach Weizenmehl mit Auslandsweizen iſt unter⸗ ſchiedlich.— Bei Roggenmehl hat ſich die Neueinführung der Type 997 noch nicht auswirken können, da die meiſten Mühlen kaum vor dem 15. Juli damit auf den Markt kommen werden. Die Futtermittelverſorgung iſt z. Z recht reichlich; für Delkuchen verblieb allerdings noch ein gewiſſer Bedarf und auch Futtermehl war begehrt; im ganzen genommen war die Nachfrage aber nicht ſehr groß Kleie war ausreichend vor⸗ handen. Oſtpreußiſche Saatwicken, anerkanntes Handels ſaat⸗ Nhein-Mainische Abendbörse Gul behaupfel Frankfurt, 8. Juli. Wenn auch die Umſätze an deren Umfang erreichten, da dre ſo zeigte die Haltung im Anſchluf eher eine weitere leichte Erholung. Angebo Die Kurſe kamen Berliner Schluß zur vereinzelt und in kleinſtem Umfange. Die vorwiegend u- v.§ über dem Notiz, doch ergaben ſich auch noch ebenſolche Rückgänge, die aber meiſt nomineller Natur waren. Bis 7 v. H. lagen u a. Reichsbank, Hoeſch, Vereinigte Stahl und Adlerwerke, JG Forben 155½ voll behauptet. Am Rentenmarkt notierten Reichsaltbeſitz bei kleinen Umſätzen mit 131,75. Im Freiverkehr waren öproz. Har⸗ pener Obligationen von 1937 in größeren Beträgen zu 102 geſucht. Kommunal⸗Umſchuldung ſtellten ſich ouf unv. 9578. der Abendbörſe keinen beſon⸗ Aufträge gering blieben, an den Mittagsverkehr bot zeigte ſich nur gut, waren angeboten. den Bedingungen zu haben, ebenso auch Malzkeime. Die Umfätze am Miſchfutter⸗Markt waren nicht ſehr bedeutend. Die Verkäufer von Wieſen⸗ und Kleeheu verhielten ſich ab⸗ wartend, da eine reichseinheitliche Preisregelung bevorſtehe. Fiſchmehl war zu entgegenkommen⸗ Stroh blieb weiter geſucht, doch wird aus der Winter⸗ gerſtenernte bald Stroh zur Verfügung geſtellt werden können. Paul Riedel —— Rotterdamer Getreidenotierungen vom 8. Juli.(Eig. Dr.) Weizen(in Hfl. per 100 Kilo) Juni 5,77%; Sept. 5,50: Nov. 5,4272; Jan. 5,45.— Mais(in Hl. per Laſt von 2000 Kilo! Juni 103,50: Sept 104 75; Nov. Jan. 105,25. Liverpooler Baumwollkurſe vom 8. Juli.(Eig. Dr. Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß! Juli 405; Auguſt 497: Sept. 500; Okt. 502; Nov. 503; Dez. 505 Jon.(30) 507: Febr. 508, März 5107 April 511; Mai Juni 513; Juli 514; Okt., Dez. je 512; Jan,(40) 513; 514; Moi 516; Tagesimport 7000; Tendenz ſtetig. * Obſt⸗ und Gemüſegroßmarkt Weinheim. Preis für das Kilo: Johannisbeeren 4050: Stachelbeeren 44—66; Erd⸗ heeren A 56—70, Erdbeeren B 4450; Himbeeren 7088 Erbſen 16—24 Pf. Anfuhr 225 Dz. * Bergſträßer Obſt⸗ und Gemüſezentrale echmbc, Sitz Zwingenberg i. H. Preſſe ſe Kilo: Johannisbeeren 58 bis 607 Kirſchen 7090; Stachelbeeren 60—70; Erödbeeren 46 bis 70: Himbeeren 78—86; Pfirſiche 1,02—41,32; Bohnen 86 bis 92; Erbſen 2430 Pf. 513: März Hamburger Kaflee- Termin- Noflerungen Amtliche Notierung für 1% gg. netto n Reichs pfennig, unperzolli Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 87 10 Uhr 77 12.80 lihi Briei Geld bezuhlt Brief Geld bezahlt Nur 31 20— 31 29— September 30 28— 30 28— Dezember 30 28— 30 28— März 30 28— 30 28 5— Mai 30 20— 30 28— Hamburger Zucker-Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter ho Stand. 25, frei Seeſchiffsz Hamburg, für 50 kg einſchl Sack. Termin 8 7— 10 Uhr 30 7. 7.— 2 Uhr 15 Brief Geld] bez. Brief Geld bez. Juli„.50.45 3.50.43, Buaguß, 30 33 340 335. Sept. e 3% 5 Okt.. 365 355,.65 35 1 Nov. 3. 35„% 3 N. 8 Dez..80.70 1 5 380. 3/0„ Januar.90.80 23.90.80* Februar 4..90 8.—.90— Mär! 40 3 405 30 April..15.05 5.15.05„ Mai.. 4,0 4,0.20.10 1 Juni.25.15 3.25 4,15. Geld- und Devisenmarkt Paris, 8, Jult(Schluß amtlich, London 178.22 Italien 189,00 Stockholm 918. Neuvork 3606, Schweiz 825.— Wien Belgien 611.02 Kopenhagen 704.— Berlin 1448,25 Spanien Holland 1990.— Warſchan 800, London, 8 Jult.(Schluß amtlich). Neuyork 404,12 Liſſabon 110,21 Buenosdlires] 1600, Montreal 407, 70 Helſingfors 226,42 Rio de Jan. 281. Amſterdam 895,70 Prag 142755 Hongkong 1219 Paris 178,34 Budapeſt 2500, Sch anghaß 0 1087 Vrüſſel 2920,50 Belgrad 217,75 Nokohama 3 Italien 9400,— Sofia 405, Auſtralien 125,— Berlin 1228, Moskau 2620, Mexiko 20 Schweiz 2160,75 Rumänien 665, Montevideo 2028, Spanien 8 Konſtantin 623,— Valparaiſo 124.0 Kopenbagen 2240, Athen 346, Buenos Stockholm 1939,50] Wien 5 auf London 1000, Oslo 1990,12 Warſckau 2625.— Südafrika 100,12 HMelalle Hamburger Metallnoſierungen vom 8. Juli Baneca- u. Hriefſ Geld Kupfer traſts zinn Brieff Geld Brieſſcheld Hüttenrobzinl p. 100 kg) 19,— 19, Januar„ Feinſiüber(R per eg) 40,— 3775 Bieren„eee Feingold(Rur per 9g) ärz„„ Alt⸗Blatin(Abfälle) April 5 Eircapr. RM per).50.30 at„„„„.. Lechn reines Platin 8 5 3 5 Detailyr(RM per)[ 3,3 Juli 51,505,502, 261 Auguſt 651,5051,5¼½261,0026 0 Abl. Septembers 1,505 1,5002010 201,0] Antimon Regules chineſ⸗ Oktober 51,5051,50261, 001,0 Eper o) 440, 75 39,— November 51,50 51,5020 1,0 201,0 Queckſilber(Eper Flaſche). 70,50 dezember J51,50 51.502 70 201,0[ Wolframerz chineſ in 2) 4, 80.— Frachtenmarki Duisburg-Ruhrort Das Geſchäft erfuhr an der heutigen Börſe im weſent⸗ lichen keine Aenderung. Für bergwärts konnten nur ver⸗ einzelt Kähne abgegeben werden. Zu Tal war die Nach⸗ frage geringer als an den Vortagen. Die Frachten und Schlepplöhne blieben unverändert. * Umſchlagsziffern der Rheinhäfen Rheinfelden und Weil a. Rh. Die Rheinumſchlagsſtelle in Badiſch⸗Rhein⸗ felden verzeichnet für den Juni einen Umſchlog von 6829 To. gegen 9488 To. im Juni des Vorſahres. Der Rückgang hüngt zum Teil mit einer Abwonderung der Güter nach Weil a. Rh. zuſammen. Von den 6820 To. entfallen 995 (i V. 3159) To. auf die Bergfrachten und 5834(6849 To. auf die Talſrachten. Im Rheinhafen Weil a. Nh. wurden im Junt 6278 To. Güter umgeſchlogen, wovon 2755 7. auf die Bergfrachten entfallen; es iſt alſo eine Zunahme von über 1000 To. zu verzeichnen. SSS T... T Haupefchelftletter und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Wia bande Olellvertreter des Hauptſchriftielters und veruntwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: l. B. Or. A. Win bauer. Han⸗ delsteil! Dr. Frig Bode.— Lokaler Teil: E BVB. 1 Fennel.— Sport: W. Malle c. Südweſtdeutſche Umſchau, Ger ſcht und Bllderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin; Or E. 8 Schaffer, Berlin⸗Friedenan, Südweſtkorſo 60. Für unperlangte Beiträge keine Gewähr. Rückſendung aur bel Nückporto, Herausgeber, Drucker und Verleger:; Neue Mannbeimer Zeitung De fis Bode& Ce, Mannbein, K I, 46. Verantwortlich ür Anzeinen und geſchäftlich⸗ Mittellungen g. 4 ing, Mani en. W Zeit Preisliſte Nr. 9 gltig. Die Anzeigen der Ausgabe 4 Abend und 4 kittag erſcheinen gleiche zeitig in der Ausgabe 8 Ausgabe 4 Mittag äber 10 500 Ausgube Abend äber 9 500 Ausgabe B ber 11 000 Geſamt⸗ D. ⸗A. Monat Juni über 21 50h. 10. Seite/ Nummer 310 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe „ K Tach — film:„Kluge Tiere“ Erstaufführung heute Aan Laclit Aud hee Über den neuen Film der Terra- Film- kunst u. über Schulzens Paula aus Im Hinterhaus“ NRilde Sessak Rob. Dorsay bharlotta Ader Ernst Waldow Olga Limburg Paul Klinger Zesch-Ballot . 72 11 275„ Hin Film aus einer Zeit, in der es noch keine Rolltreppen gab. in der die„Harfen-Jule“ und, mit ihr ganz Berlin sang: „Es war in Schöneberg“ „Die Männer sind alle Verbrecher“ Neueste Deuligtonwoche und Kultur- Sa.:.10,.48..15/ 50.: 2 00..35,.33,.15 über Hans Cary Cooper in einer Rolle, in der er sich Wiederum ais großer Menschen- gestalter erweist! Schiffbruch der Seelen Das Meisterwerk des „Bengali“! Regisseurs Henry Hathaway Ein Stück Weltliteratur 2 S Shirleys neuestes verfilmt. ie Tochter elner Hurtane Die berühmte Novelle Guy de Haupassants, insseniert von dem Regisseur des, Huster- gatten“: Wolfgang Llebeneiner Ein herrliches. Flimwerk mit unvergeßhliches Käthe Doch fü TUT HAUT HTHH TUI als Gräfin Obardi- Pariser Halbweltdame der entzückenden Yvette. die von Ruth Hellberg dar- In weiteren Hauptrollen: Albert Matterstock Johannes Niemann Gleichseitig in beiden Theatern! damstag: 4% 0 hs Famstag: 48 52 95 dongkag: 4⸗ũ 610 f28 80.: 2e 400 52 20 Sci(Apifol gestellt Meerieldstrage 55 5 SHNIRLENV und Mutter wird. aumumnum dtn in deutscher Sprache jugendeist zugelassen! Für Kinder nachm. halbe Preise Lese die U Abenteuer In Indien m der NM Auf⸗ 8 18f Dein Vorfeil! and AlnZ eigen merksam, ad ſaaahagagananagnumngadangt E TEMPLE ges äfts-CTöHnung! Samstag 2 Uhr Sonntag 2 große Jugend- Kinder-Lorstellungen uncl Tägl. 4, 6 u..20 PAULA Megplatz mit einer Reihe hetwotragender Schauspleler. 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