Erſcheinungsweiſe: Täglich Zmal außer Sonntag Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk und 62 Pia Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk. durch die Voſt.70 Mk einſchl. 80 Pig. Poſtbe.⸗Geb Hterzu 72 Pfa Beſtellgeld Abholſtellen Wald⸗ bofſtr. 12, Kronprinzenſtr 42 Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr 18. Ne Fiſcherſtr. 1 Fe Hauptſtr 63 W Oppauer Str 8 Se Lutſenſtr 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d folgend. Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590 Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R J.-0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 — Drahtanſchrift: Nemazeit Maunheim für fern Anzeige„ennig. 79 am breit Gamtlien⸗ und Rlet. zetſe. Allgemein gültig iſt die Sei Zwangsvergleichen oder Konkurr ts gewährt Keine Gewähr für Anzeigen naben, an beſonderen Plätzen und „ Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Morgen⸗Ausgabe A u. 8 Aontag. 11 Juli 1038 149. Jahrgang Nr. 312 Der Führer der Kunſt die Paro In einem Rauſch von Fahnen und Farben beging München das Feſt der deutſchen Kunſt Was iſt wahre, was iſt falſche Kunſt? Der Führer kennzeichnet bei der Eröffnung der Kunſtausſtellung das Weſen wirklicher Kunſt — München, 10. Juli. Am Tag der Deutſchen Kunſt erlebt deutſcher Schöpfergeiſt einen großen Triumph. Der Führer eröffnete im Haus der Deutſchen Kunſt die Große Deutſche Kunſtausſtellung 1938 und übergab mit ihr dem deutſchen Volke die neuen Werke lebender deut⸗ ſcher Kunſt. Der glanzvolle Verlauf des Feſtaktes entſprach ſinnvoll der hohen Bedeutung der Stunde. Vor dem Haus der Deutſchen Kunſt das von gro⸗ ßen ſtiliſterten Hakenkreuzfahnen flankiert iſt, haben gegen 10 Uhr die Ehrenkompanien des Heeres und der Luftwaffe und die Ehrenformationen der Bewe⸗ gung, der Polizei und des Arbeitsdienſtes mit ihren Fahnen Aufſtellung genommen. Am Flügel der ein⸗ zelnen Formationen ſtehen die Gruppenführer der Gliederungen, der Reichsarbeitsführer uſw. Erwartungsvoll ſtehen die vielen Tauſende, die weit hinein die Prinzregentenſtraße und die angren⸗ zenden Straßenzüge ſäumen. Es iſt 11 Uhr. Die Sonne bricht durch und verſcheucht die letzten dräuenden Wolken. Jetzt dröhnen die Böller. Jubel brauſt auf und ſteigert ſich zum Orkan. Schmetternd fällt die Muſik mit dem Deutſchland⸗ und dem Horſt⸗ Weſſel⸗Lied ein und leitet über zum Präſentier⸗ marſch: der Führer iſt eingetroffen. Durch ein Meer von zum Schwur der Tpeue er⸗ hobenen Armen ſchreitet der Führer mit dem Kom⸗ mandierenden General des 7. Armeekorps, Ritter von Schobert, und dem Befehlshaber der Luftwaffen⸗ gruppe 3, General der Flieger Sperrle, die lange Front der Ehrenformationen ab. Vor dem Hauptportal des Hauſes der Deutſchen Kunſt empfangen ihn der Präſident der Reichskul⸗ turkammer, Reichsminiſter Dr. Gvebbels, Gau⸗ leiter Staatsminiſter Adolf Wagner, und der Vor⸗ ſitzende des Hauſes der Deutſchen Kunſt, Auguſt von Finck. Machtvoll tönen die Faufaren Deutſchen Kunſt auf. Dann ſpricht Auguſt Finck. Er führte aus: Mein Führer! Mit Freude und Verehrung grüßen wir Sie vor Ihrem Hauſe der Deutſchen Kunſt. Wieder haben Sie als unſer Schirmherr maßgebenden Einfluß genommen auf die Vorbereitung und Ausgeſtaltung einer neuen Kunſtſchau, die zum erſtenmal in dem von Ihnen geſchaffenen größeren Deutſchland von dem künſtleriſchen Wirken des Jahres Zeugnis geben ſoll. Wenn neben der politiſchen und wirtſchaftlichen Aufbauarbeit der Kunſt im neuen Reich eine ſolch ehrenvolle und beherrſchende Stellung zugewieſen wird, dann möge auch die Welt das hohe und friedvolle Ziel Ihrer Staatsführung erkennen, die unſer Volk wieder ſtark machen will als Träger einer großen kulturellen Verpflichtung.“ Der Weiheakt: In der Ehrenhalle im Haus der Deutſchen Kunſt flutet das helle Licht des Tages. In dieſer wunder⸗ baren Halle hatte ſich eine große Zahl ſeſtlich ge⸗ ſtimmter Gäſte eingefunden. Alles iſt in feſtlicher Erwartung. Der Städtiſche Singchor Augsburg unter Leitung von Profeſſor Jochum ſtimmt einen feſtlichen Chor an, als der Führer, geleitet von Gau⸗ leiter Staatsminiſter Adolf Wagner und dem Vor⸗ 178 85 des Hauſes der Deutſchen Kunſt die Halle etritt. i Der feierliche Geſang iſt verklungen, als Gau⸗ leiter Staatsminiſter Adolf Wagner an das Podium tritt, um den Führer zu begrüßen und ihm das ort zu ſeiner Weiherede zu geben. Der Gauleiter heißt den Führer und die Gäſte zum Tag der Deutſchen Kunſt aufs herzlichſte will⸗ kommen und ſpricht den Wunſch aus, daß ſie dieſen Tag als den Ausdruck der wirklichen Größe deut⸗ ſcher Kunſt und Kultur erleben möchten. Und zum Führer gewandt, fährt der Gauleiter fort:„In allem, insbeſondere auf dem Gebiet der Kunſt, machen Sie uns von Jahr zu Jahr reicher. Ich danke Ihnen, mein Führer, für alles 8, was Sie uns gaben, und ich glaube im Namen der deutſchen Kunſt Ihnen verſichern zu dürfen, daß des Tages der von das Künſtlertum Deutſchlands ſeinen Dank durch Leiſtung und Arbeit abtragen wird. Und ſo bitte ich Sie nun, mein Führer, die Kunſtausſtellung des Jahres 1938 in München zu eröffnen.“ Nun ſpricht der Führer: In ſeiner großen Rede ſagte der Führer: „Seit die nationalſozialiſtiſche Bewegung nach langjährigem Kampf endlich mit der Führung des Reiches betraut wurde, ſind noch nicht ſechs Jahre vergangen. Dennoch darf eine Feſtſtellung ſchon heute getroffen werden: Es hat ſelten in der Geſchichte unſeres Volkes eine ſo reichbewegte Friedenszeit gegeben, als die 5% Jahre, die nach dem denkwürdigen 30. Januar 1933 die nationalſozialiſtiſche Füh⸗ rungsepoche in unſerem Volk einleiteten. Auf wie vielen Gebieten unſeres Lebens iſt ſeit⸗ dem nicht ein Aufbruch erfolgt, wie er wenige Jahre vorher gerade von den„Berufenen“ als für gänzlich unmöglich angeſehen worden war. „Die Partei, von der man einſt behauptete, ſie würde den inneren Frieden gefährden, hat dem deutſchen Volk überhaupt zum erſten Male einen wirklichen Frieden geſchenkt. Das Regime, dem man vorausſagte, daß es die Wirtſchaft vernich⸗ ten müßte, hat das deutſche Volk vor dem wirt⸗ ſchaftlichen Abgrund zurückgeriſſen und gerettet. Derſelbe Nationalſozialismus, dem man die furcht⸗ barſten außenpolitiſchen Niederlagen prophezeite, hat das deutſche Volk aus der ſchrecklichſten Niederlage ſeines geſchichtlichen Daſeins wieder emporgehoben, zu einem ſtolzen Selbſtbewußtſein geführt und nach außen zu einer geachteten Macht entwickelt. Es gibt kaum ein Gebiet, auf dem die Prophezeiungen unſerer Gegner nicht Lügen geſtraft worden ſind.“ „Und es gibt nur noch vereinzelte, ſchon uner⸗ meßlich törichte Menſchen, und dieſe ſind dann zumeiſt Juden, die im Auslande das ſtupide Gerede der Zeit vor dem Jahre 1933 auch heute noch ab und zu wiederholen. So hat man in einem Staat, der ſich ſchon einmal den Spaß eines beſonderen Gerichtshofes erlaubte, der im Gegenſatz zum deutſchen Reichsgericht in einem ebenſo kindiſchen wie verletzenden Ver⸗ fahren die Unſchuld van der Lubbes er⸗ weiſen ſollte, in dieſen Tagen wieder einmal die Welt mit einer Ausſtellung beglückt, die be⸗ ſtimmt ſein ſoll, den Gegenſatz aufzuzeigen zwi⸗ ſchen den kulturträchtigen Leiſtungen bekannter Novembergrößen vom Stamme der Dada, der Kubi uſw. und der Armut der heutigen deut⸗ ſchen Kunſt. Ich nehme an, daß dabei auch etwas Geſchäftsinter⸗ eſſe mitwirken wird, In irgendeiner Form muß doch die Reklametrommel für die bolſchewiſtiſche Kunſtverwirrung geführt werden. Ihr Ton klingt aber beſonders laut und ein⸗ dringlich, wenn man das nationalſozialiſtiſche Deutſchland als politiſchen Verſtärker einſchalten kann. Man muß den biederen Angelſachſen kurzer⸗ hand überfallen mit dem Hinweis auf die Schande der Kulturbarbarei. Deutſchland iſt aber auf ſo vielen Gebieten in den letzten Jahren vorangegangen, daß die Gefahr nicht Die Feſtkonzerte am Abend Die boſten deutſchen Orcheſter und Chöre ſpielten und ſangen vor Hunderttauſenden dnb. München, 9. Juli. Der wunderbare Ausklang der Samstag veranſtal⸗ tung aus Anlaß des Tages der Deutſchen Kunſt zeigt ſo vecht, daß die Kunſt im Dritten Reich eine be⸗ geiſtert miterlebte Sache des ganzen Volkes geworden iſt. Der Abend gehörte den unzähligen zehnrau⸗ ſenden Volksgenoſſen, die ſich auf den feſtlich ge⸗ ſchmückten Plätzen Münchens im Schein e nes phau⸗ taſtiſchen Lichtermeeres von 800900 entflammten weißen Fenſterampeln ein⸗ gefunden hatten, um den Vorträgen der beſten deut⸗ ſchen Chöre und berühmteſten Orcheſter zu lauſchen. Kaum hatte der Regen aufgehört, da begann auch ſchon die Reihe der Veranſtaltungen am frühen Nach⸗ mittag mit einem von Tauſenden beſuchten Tan z⸗ feſt im Dante Stadion, bei dem die Balletts der Berliner und der Wiener Staatsoper, des deut⸗ ſchen Opernhauſes Berlin, der Duncan⸗Schule und der Bildungsſtätte für deutſchen Tanz, der Wiener Männergeſangverein und eine ganze Reihe anderer Gruppen die prächtigſten Darbietungen brachten und die Zuſchauer in helles Entzücken riſſen. Während dann am Abend in den Theatern die Feſtaufführungen im Nationaltheater in An⸗ weſenheit des Führers Richard Wagners„Lohen⸗ grin“, im Reſidenztheater Gerhard Hauptmanns „Florian Geyer“, in der Staatsoperette am Gärt⸗ nerplatz die Operette„Liebe, Trommeln und Fan⸗ faren“ und in den Kammerſpielen Schillers„Ka⸗ bale und Liebe“— ſtattfanden, ſetzte um 20.30 Uhr mit einem Schlage die grandioſe Feſt be⸗ leuchtung der Stadt der Deutſchen Kunſt ein. Sie verwandelte die Häuſerfronten aller Straßen bis hinauf in die entfernteſten Winkel in Lichtmeere. Durch dieſe grandioſe Lichterparade ſtrömten die Volksgenoſſen zu ungezählten Tauſenden auf die Feſtplätze. Um 21 Uhr ſetzten die Feſtkonzerte ein. Auf dem Königlichen Platz brachten die Berliner Philharmoniker unter der Stabführung Her⸗ mann Abendroths Beethovens großartiges Meiſter⸗ werk, die 9. Symphonie in-moll, unter Mitwirkung des Münchener Lehrergeſangvereins und des Mün⸗ chener philharmoniſchen Chors zur Aufführung. Im Kaiſerhof der Reſidenz ſpielten die Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Prof. Reichwein Weiſen von Haydn, Mozart, Schubert und Johann Strauß. Am Alten Botaniſchen Garten muſizierte meiſterlich die ſächſiſche Staats⸗ kapelle Dresden unter Prof. Karl Böhm. Sie brachte Werke von Karl Maria v. Weber, Richard Strauß und Brahms den dankbar lauſchen⸗ den Tauſenden von Volksgenoſſen zu Gehör. Wäh⸗ rend im Alten Hof die Münchener Philhar⸗ moniker unter Prof. Kabaſta Anton Bruckners 8. Symphonie in-Moll ſpielten, führte das Reichs⸗ ſymphonieorcheſter unter dem Dirigentenſtab von Generalmuſiködirektor Franz Adams auf dem Wit⸗ telsbacher Platz Werke von Beethoven, Richard Strauß und Max Reger auf. Aber auch die Feſtkonzerte der deutſchen Chöre, ſo die„Regensburger Domſpatzen“ auf dem Ritter⸗von⸗Epp⸗Platz, der Kölner Männergeſangver⸗ ein unter Prof. Eugen Papſt auf dem Marienplatz, der Wiener Männergeſangverein unter Prof. Groß⸗ mann am Haus der Deutſchen Kunſt ſangen ſich mit ihren herrlichen Chören und Liedern im Sturm in die Herzen der dankbar lauſchenden Menſchen. Mädchen in antiker Gewandung begrüßen auf den Treppeugängen die Gäſte, die au den Feierlich⸗ keiten des Münchener„Tages der Deſttſchen Kunſt“ teilnahmen.(Preſſephoto, Zonder⸗K.) von der Hand zu weiſen iſt, daß der„Naziſtaat“ am Ende auch in ſeiner Kulturpropaganda als auf dem richtigen Weg befindlich erkannt werden wird und damit ein neuer Einbruch in die Front der in⸗ ternational⸗jüdiſchen Kulturgeſchäftemather eintritt. Wir erleben es in dieſen Monaten, daß man nationalſozialiſtiſche Wirtſchaftsprinzipien, die vor zehn Jahren als Dummheit und noch vor fünf Jah⸗ ren als Verbrechen oder zumindeſt als Wahnſinn bezeichnet wurden, ganz ſachte— allerdings unter Weg⸗ laſſung des Urheberrechts— auch in anderen Staa⸗ ten zur Anwendung zu bringen verſucht. Wer garantiert daher, daß nicht auch auf dem Gebiet der Kulturpolitik, angeregt durch das deutſche Vorbild, in anderen Ländern ebenfalls eine Umwer⸗ tung der Begriffe einſetzt und demgemäß vor allem eine Minderbewertung der Erzeugniſſe des Schaffens einer gewiſſen Periode, in der alle Geſetze des Schö⸗ nen und Anſtändigen von oben nach unten verkehrt worden waren, Betrug und Narreteti aber ihre Orgien feierten. „Ich verſtehe daher, daß die Intereſſenten— be⸗ ſonders die finanziellen Intereſſenten— an dieſen Kulturſchwindeleien es eilig haben, zu retten, was noch zu retten iſt und beizeiten an den Mann zu bringen, was noch an den Mann gebracht werden kann. Es gibt dabei einem einfältigen Ausland gegenüber anſcheinend gar keine beſſere Empfehlung für einen kulturellen Unſinn oder Betrug als die Bemerkung, daß das im heutigen Deutſchland abgelehnt wird. „Es gehört wohl auch zum guten Ton, auf dieſe Weiſe ſeine demokratiſche Patentgeſin⸗ nung praktiſch erhärten zu können. Unſer Kultur⸗ programm iſt eine einmalige Großleiſtung in der Geſchichte. Tatſächlich fand allerdings, wie vielleicht auf keinem anderen Gebiet, auf dieſem eine Umwer⸗ tung der Begriffe in Deutſchland ſtatt. Sie alle werden dabei ohne weiteres einer Behauptung zu⸗ Muſſolini über Jtaliens Außenpolitik „Die Achſe Berlin-Rom iſt die klar beſtimmte Grundlage“ EP. Rom, 10. Juli. Muſſolini hat zu dem achten Bericht über die Tätigkeit des Faſchiſtiſchen Großrates in den erſten fünfzehn Jahren des faſchiſtiſchen Regimes ein Vor⸗ wort geſchrieben, das im Verordnungsblatt der Faſchiſtiſchen Partei veröffentlicht wird. Er ſchreibt darin u..: i „In Spanien war der erſte Zuſammenſtoß zwiſchen zwei Revolutionen, zwiſchen jener des ver⸗ gangenen Jahrhunderts lauch der Bolſchewismus iſt ein revolutionärer Umſturz) und der unſrigen. Wir wiſſen nicht, ob ſich dieſer Zuſammenſtoß nicht mor⸗ gen auf der Baſis Europa oder der Welt entwickelt. Wir wiſſen aber, daß der Faſchismus einen Kampf, der das Schickſal der Kontinente ent⸗ ſcheiden muß, nicht fürchtet. i Der Afrika⸗Krieg hat die Hauptlinie der Außen⸗ politik Italiens beſtimmt, die ſich eutſchieden auf die Achſe Berlin Rom und auf das Dreieck Rom— Berlin— Tokiv ſtützt. Die Solidarität zwiſchen Berlin und Rom hat einen ſo klar be⸗ ſtimmten Charakter, daß ſie Abmachungen diplo⸗ matiſchen Stils nicht notwendig macht. Die Ausländer, die ſich früher über uns luſtig mach⸗ ten, haſſen uns jetzt, und auf dieſen Haß, den wir 5 reichlich erwidern, ſind wir ſt o lz. Die Stärkung unſerer Wehrmacht iſt die unab⸗ läſſigſte Sorge des Großen Rates geweſen. Die ganze Atmosphäre, in welcher ſich das Leben des Volkes abſpielt, hat einen militäriſchen Charakter, der immer ausgeprägter werden wird.“ 2. Seite Nummer 312 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 11. Juli 1988 ſtimmen: daß wohl noch nie in unſerem Volk in ſo kurzer Zeit eine ſo ungeheure kulturelle Arbeit angefangen und zum Teil auch ſchon geleiſtet wor⸗ den iſt, wie dies in den wenigen zurückliegenden Jahren der Fall war. Das Kulturprogramm des neuen Neiches iſt von einer einmaligen Großartigkeit in der Geſchichte unſeres Volkes. Die Erfolge ſind ſchon jetzt mindeſt ebenſo zwingend wie die auf den anderen Gebieten unſeres Lebens errungenen. Dabei ſind wir uns im klaren darüber, daß gerade hier die Anlaufzeit zwangsläufig größer ſein muß. „Einer der erſten Zeugen des nationalſozialiſti⸗ ſchen kulturellen Aufbauwillens, der allein mehr wiegt als das Geſchreibſel aller demokratiſchen Zei⸗ tungen der Welt zuſammengenommen umfängt Sie heute wieder. Zum zweiten Male treffen wir uns in dem Hauſe, das der deutſchen Kunſt geweiht wurde. Von 1937 zu 1938: „Als ich vor über einem Jahr in einer erſten Vorſchau die damals eingeſandten Werke über⸗ prüfte, erfaßten mich Zweifel, ob ich nicht unter dem Eindruck des zunächſt Vorliegenden die Eröffuung einer ſolchen Ausſtel⸗ lung überhaupt ablehnen ſollte. Wahrhaft erdrückend wirkte die Zahl der Arbei⸗ ten, die ihre vernichtendſte Repräſentation in der Ausſtellung der entarteten Kunſt erhalten hatten. Bei unzähligen Bildern war es erſicht⸗ lich, daß vom Einſender die beiden Ausſtellun⸗ gen verwechſelt worden waren. So kam ich da⸗ mals zu dem Eutſchluß, einen harten Strich zu ziehen und der neuen deutſchen Kunſt die einzig⸗ mögliche Aufgabe zu ſtellen: ſie zu zwingen, den durch die nationalſozialiſtiſche Revolution dem deutſchen Leben zugewieſenen Weg ebenfalls ein⸗ zuhalten. „Eine Periode der höchſten Leiſtungsſteigerung auf allen Gebieten des menſchlichen Fortſchritts, der Pflege nicht nur ſcharſer Geiſtesgaben, ſondern auch idealer körperlicher Schönheit, durfte nicht mehr ſymboliſtert werden durch die barbariſchen Demön⸗ ſtrationen ſteinzeitlich zurückgebliebener Kunſtvernarrer, jarbenblind herumexperimentjerender Schmierer und zu allem Ueberfluß fauler Nichtskönner. Das Deutſchland des 20. Jahrhunderts iſt das Deutſchland des Volkes dieſes Jahrhunderts. Das deutſche Volk dieſes 20. Jahrhunderts aber iſt das Volk einer neuerwachten Lebensbejahung, hingeriſſen von der Bewunderung des Starken und Schönen und damit des Geſunden und Lebensfähigen. „Kraft und Schönheit ſind die Fan⸗ faxen dieſes Zeitalters, Klarheit und Logik beherrſchen das Streben. Wer in dieſem Jahrhun⸗ dert aber Künſtler ſein will, muß ſich auch dieſem Jahrhundert weihen. Für kulturelle Neandertaler iſt im 20. Jahr⸗ hundert kein Platz, jedenfalls kein Platz im nationalſozialiſtiſchen Deutſchlaud. Es freut uns, wenn Demokratien dieſen rück⸗ wärts ſtrebenden Elementen ihre fortſchrittlichen Tore, öffnen, denn wir ſind ja nicht rachſüchtig. Leben ſollen ſie, dagegen haben wir nichts. Arbeiten unſert⸗ wegen auch nur nicht in Deutſchland! g Ich hielt es daher 1937 für geboten, nunmehr auch auf dieſem Gebiet eine klare Entſcheidung zu treffen. Dies konnte freilich nur in einem harten Eingriff geſchehen. Aber ob wir nun heute Genies von ewig währender Bedeutung beſttzen, iſt wie immer ſchwer zu entſcheiden, für unſer Handeln im Weſentlichen auch gar nicht entſcheidend Entſcheidend iſt, daß bei uns die Vorausſetzungen nicht verletzt werden, auf denen große Genies allein erwachſen können. Zu dem Zweck muß das allgemeine Runſtgut eines Volkes auf einer ſoliden, anſtändigen Grundlage ge⸗ halten werden, aus der heraus ſich dann die wirklichen Genies zu erheben vermögen. Denn Gente iſt nicht Wahnſinn, und vor allem iſt Gente unter keinen Um⸗ ſtänden Betrug! Es repräſentiert ſich un Gegenteil durch ſeine überragenden Leiſtungen, die ſich erſichtlich abheben von den allgemeinen Werken des Durch⸗ schnitts. Das Genie ſoll nicht der Einäugige unter den Blinden ſein, ſondern der Strahlende unter den Leuchtenden! „Wenn ich daher jede Wertung menſchlicher Leiſtungen als eine relative bezeichnen muß, dann itt es erſt vecht notwendig, ſchon den allgemeinen Maß⸗ ſtab möglichſt hoch zu wählen. Ich meſſe aber die Genies zu allen Zeiten an den Leiſtungen ihrer Um⸗ welt. Je größer mithin die allgemeinen Leiſtungen, um ſo wahrſcheinlicher iſt damit dr Sonderwert des- jenigen, der ſich über die im Durchſchniit ſchon ſo hohen Arbeiten erhebt. Ehrenrettung des 19. Jahrhunderts: Es iſt daher auch das Zeichen jeoͤer Verfallszeit, nicht nur die Genies abzulehnen, ſondern überhaupt den anſtändigen Durchſchnitt anzuekeln. Man ſchreckt dann nicht davor zurück, wenn notwendig, ein ganzes Jahrhundert einfach durch Schlagworte zu verdam⸗ men. Dem 19. Jahrhundert drohte im geſamten dieſe Verurteilung. Der anſtändige oder meinetwegen auch gutge⸗ meint naive Durchſchnitt dieſes Jahrhunderts hat immerhin den Boden abgegeben, auf dem eine ganze Anzahl großer Künſtler erwachſen konnte. Ein Jahrhundert, das eine ſolche Unzahl gewaltigſter Muſiker aller Zeiten, große Dichter und Denker, er⸗ habene Baukünſtler, wertvolle Plaſtiker und Maler hervorbrachte, ſteht turmerhaben über den dummen Witzeleien . einer Perlode dadaiſtiſcher Lärmerzenger, kubi⸗ fſtiſcher Gipsforqmer und ſuturiſtiſcher Lein wand⸗ färber. 5 Natürlich hat dieſes 19. Jahrhundert ſehr viel im, noch mehr unter dem Durchſchnitt produziert. Allein das iſt das Kennzeichen jeder Leiſtungsepoche. Wie piele Menſchen wandern durch das Leben und wie wenige von ihnen eignen ſich zu Teilnehmern oder gar Siegern im Marathonlauf. Allein dieſe Sieger ind nur die ſchnellſten 8 Würde dieſe aber, ſtatt im allgemeinen zu gehen, loß verrückt hüpfen, wie dies unſere kul⸗ turellen Genies der Verfallszeit taten, dann würde einmotorigen Marſchierer der Menſchheit. auch hier die Vorausſetzung feblen für die Ent⸗ Gigantiſche Londoner Pläne: Kanada als engliſche Luftrüſtungsbaſis 2,3 Milliarden Mark für eine Luftrüſtungsbaſis weit vom Schuß“! EP. London, 10. Juli. Die engliſchen Blätter bringen aus amerikaniſcher Quelle ſehr eingehende, jedoch etwas phantrtiſch klingende Angaben über angebliche engliiche Pläne für die Einbeziehung Kanadas in die britiſche Luft⸗ aufrüſtung. Die engliſche Regierung plane, wie es heißt, den Ausbau Kanadas zu einem rieſigen Luſtſtütz⸗ punkt durch die Anlage von Flugzeugwerken, Flugplätzen und Fliegerſchulen, die der Form nach der kanadiſchen Regierung unterſtehen sollen, tatſächlich aber von England geleitet würden. Neben dem Bau von Flugzeugen für die eng⸗ liſchen Luſtſtreitkräfte ſähen die engliſchen Pläne den Bau und die Stationierung von 5000 Flug⸗ zeugen mit dem nötigen Perſonal in Kanada ſelbſt vor. Angeblich rechne das engliſche Luftoberkommando da⸗ mit, daß die Entwicklung des Flugzeugbaus es chon in nächſter Zukunft möglich machen werde, im Eruſt⸗ fall ganze Bombengeſchwader in Kanada anzufordern, während Kanada ſelbſt praktiſch immer unverwund⸗ bar bleiben würde. Der am Donnerstag von vier engliſchen Bombenflugzeungen aufge⸗ ſtellte Langſtreckenrekord von nahezu 7000 Km. wird in dieſem Zuſammenhang erwähnt. Kampfflugzenge würden, wie weiter ausgeführt wird, von Flugzeug⸗ trägern aus Kanada nahe an die engliſche Küſte herangebracht werden. Insgeſamt ſoll die engliſche Regierung für die Durchführung all dieſer Pläne 200 Millionen Pfund ausgeworfen zu haben. Dabei wird noch darauf hingewieſen, daß Kanada mit ſeinen günſtigen klimatiſchen Verhältniſſen und ſeinen rieſigen Entfernungen auch unter normalen Umſtänden ſehr viel beſſere Vorausſetzungen für die Ausbildung des engliſchen Fliegernachwuchſes biete, als das kleine nebelige England. Weiter wird an⸗ gedeutet, daß nötigenfalls die amerikaniſche Flug⸗ zeuginduſtrie für den Bau kanadiſcher Flugzeuge herangezogen werden könnte. An maßgeblicher englischer Stelle iſt von dieſen Plänen angeblich nichts bekannt. Man betont hier lediglich, daß, wie auch Luftfahrtminiſter Sir Kingsley Wood bereits im Unterhaus ausgeführt habe, die kanadiſche Regierung ihre Zuſtimmung zur Ausbildung engliſcher Militärflieger auf kana⸗ diſchen Fliegerſchulen gegeben hätte, und daß Eng⸗ land ſeinerſeits für dieſe Ausbildung durch Stellung von Inſtrukteuren und Schulflugzeugen die nötigen Vorausſetzungen ſchaffen werde. Die iſchechiſchen Blätter warnen beſorgt vor Aebereilung“!! EP. Prag, 10. Juli. Die geſamte tſchechiſche Preſſe befaßt ſich am Wo⸗ chenende wieder mit den Verhandlungen des Hrad⸗ ſchin über die Volksgruppenfrage. Die Blätter rech⸗ nen in dieſem Zuſammenhang mit der Einberu⸗ fung des Parlaments noch im Juli. Andererſeits aber iſt aus den zahlreichen Vorbe⸗ ſtehung und das Ermeſſen aller höchſten Spitzen⸗ leiſtungen auf dieſem Gebiet. Ich habe es nun für notwendig erachtet, im ver⸗ gangenen Jahr zunächſt für dem anſtändigen ehr⸗ lichen Durchſchnitt den Weg freizumachen. Wir haben allerdings ſchon bei dieſer vorletzten Aus⸗ ſtellung die glückliche Ahnung gehabt, in dem einen oder anderen den Träger künftiger größerer Lei⸗ ſtungen vermuten zu dürfen. Die ſeitdem eingeſchla⸗ gene Entwicklung hat dies beſtätigt. Verſtärkt wurde dieſer Glaube aber vor allem durch die Winteraus⸗ ſtellung der deutſchen Architektur und unſeres Kunſt⸗ handwerks. Bei allen dieſen Ausſtellungen habe ich nun be⸗ wußt die ſogenannten Künſtlerjuroren zurückgeſtellt. Denn ich mußte ſchon früher oft die Erfahrung machen. daß beſonders dann, wenn dieſe Juroren als Künſtler ſelbſt an den Ausſtel⸗ lungen beteiligt ſind, bei ihnen das allgemein menſch⸗ liche Intereſſe nur zu leicht die Ueberhand gewinnt bei der objektiven Bewertung der Kunſtwerke. D.., auch große Künſtler werden in dieſer Eigenſchaft nur zu leicht nachſichtig gegenüber den eingeſandten Wer⸗ ken in der meinetwegen vielleicht nur unbewußten Empfindung, dadurch ihrer eigenen Arbeit einen wir⸗ kungsvolleren, weil ſchlechteren Hintergrund zu geben. Die Oeffentlichkeit hat demgegenüber ein Recht, zu verlangen, daß das Beſtvorhandene zur Ausſtel⸗ lung kommt, alſo die ſolideſte und gekonnteſte Ar⸗ beit, die am meiſten auch dem Geiſt und dem Zweck einer Zeit entſpricht. Diejenigen, die ſich dann trotz⸗ dem noch über alles erheben, können mit Sicherheit dann als Genies feſtgeſtellt werden, nicht weil ſie, gemeſſen an einer relativ niederen Umgebung, her⸗ ausragen, ſondern weil ſie den ausgezeichneten Durchſchnitt hoher Leiſtungen noch übertreffen. Nur ſo kommen langſam wirkliche Höchſtleiſtungen zu⸗ ſtande. Die Sorge von heute: Ich bin daher an dieſe heutige Ausſtellung mit dem gleichen Entſchluß herangetreten. Nach kaum einem Jahr hatten wir dieſes Mal aber ſchon nicht mehr die Sorge, die Ausſtellung nur mit anſtändigen Arbeiten zu eröffnen, ſon⸗ dern eine andere Sorge, nämlich alle die einge⸗ ſaudten auſtändigen Bilder und Skulpturen unterbringen zu köunen. Obwohl über 300 Werke mehr aufgehängt und aufgeſtellt wurden als 1937, war es trotzdem nicht möglich, alle gleichwertigen Leiſtungen auf einmal dem deutſchen Volk zu zeigen. Ich habe mich daher entſchloſſen, anzuordnen, daß jener Teil der eingeſandten Arbeiten, der bereits vollkommen ebenbürtig gegenüber dem Ausgewähl⸗ ten ſein kann, noch nachträglich in dieſe Ausſtellung dann eingereiht wird, wenn ſich nach zwei Monaten durch den Verkauf einzelner Werke die Möglichkeit einer Auswechſelung ergibt. Die Höchſtleiſtungen werden davon allerdings nicht berührt. Sie ſollen über die ganze Ausſtellungsdauer hier bleiben. Es iſt ſo, daß ſich in dieſer Ausſtellung kein Bild befindet, das zu beſitzen bedenklich iſt oder gar ſpäter einmal vielleicht als unmöglich empfun⸗ den werden könnte! Wenn ſchon die Ausſtellung im vergangenen Jahr auch mit einem überragenden wirtſchaftlichen Erfolg abgeſchloſſen hat, ſo bin ich überzeugt, daß dieſer im Jahr 1938 noch übertroffen werden wird. Das Wich⸗ tigſte aber iſt und bleibt die Tatſache, daß wir auch hier wie auf allen Gebieten unſeres nationalen Le⸗ bens wieder einen ſoliden Boden bekommen haben, daß wir vor allem auch hier den endgültigen Bruch mit dem unerträglichen Zuſtand beſtätigt ſehen, daß, während das geſamte Leben eines Volkes in ſeiner Entwicklungslinſe zuſammenhängend verläuft, auf dem Gebiet der Kunſt aber alle zehn Jahre eine neue literariſche Narretei das Schaffen beſtimmt und mithin das kulturelle Leben eines Volkes wie im Modeſalon verläuft: jedes Jahr ein neues Modell! Und wenn die Vernunft nicht mehr genügt, um Neuigkeiten zu erſinnen, dann muß in Gottes Namen die Unvernunft zu Hilfe gerufen werden. Das kulturelle Schaffen eines Volkes kann aber nur das Spiegelbild ſeiner inneren Werte ſein. Und ſo wie dieſe Jahrhunderte benötigten, um ſich zu entwickeln und damit zu wandeln, folgt auch die Kultur nur in Jahrhunderten gleichen Schrittes nach. Deshalb ſpricht man auch von einer„ewigen Kunſt“. Denn ihre Ewigkeit iſt bedingt durch den eigenen oder verwandten Schöpfer und Träger. So wie dieſer ſelbſt ſein Weſen in Jahrhunder⸗ ten nur unmerklich ändert, wird auch die wahre Kunſt als deſſen treueſtes Ebenbild nur geringen Veränderungen unterworfen ſein. Dieſe herbeizuführen iſt aber nicht die Aufgabe der Stümper, ſondern das Vorrecht fener Gottbegnade⸗ ten, denen es gegeben iſt, aus dem tiefſten Innern eines Volkes zu ſchöpfen und das Unausgeſpeochene oder das von der Umwelt bewußt nicht Geſehene zu erfühlen und gar zu erkennen und es dann allge⸗ mein durch ihre Kunſt ſichtbar und verſtändlich zu machen Vor dieſer höchſten Leiſtung aber Zeit als Maßſtab. Ich war in dieſen Tagen glücklich, dank der wahr⸗ haft großherzigen Genehmigung der italie⸗ niſchen Regierung, dem deutſchen Volk für die Hauptſtadt ſeiner Kunſt ein unſterblich ſchönes Werk erwerben zu können. Mögen Sie alle, die Sie dieſes Haus beſuchen, nicht verſäumen, in die Glyptothek zu gehen, und mögen Sie dann erkennen, wie herrlich ſchon einſt der Menſch in ſeiner kör⸗ perlichen Schönheit war, und wie wir von Fortſchrit⸗ ten nur dann reden dürfen, wenn wir dieſe Schön⸗ heit nicht nur erreichen, ſondern wenn möglich noch übertreffen. Mögen aber auch die Künſtler daran er⸗ meſſen, wie wunderbar ſich das Auge und das Kön⸗ nen jenes Griechen Myron uns offenbaren, jenes Griechen, der vor faſt zweieinhalb Jahrtauſenden das Werk ſchuf, vor deſſen Abbild wir heute in tiefer Bewunderung ſtehen. Und mögen Sie alle daraus einen Maßſtab inden für die Aufgaben und Leiſtungen unſerer Zeit. Mögen Sie alle zum Schönen und Erhabenen kreben, um in Volk und Kunſt ebenfalls der kritiſchen Bewertung von Jahrtauſenden ſtandzuhalten. Sie werden ſich nicht verſchließen der Empfindung, die mich ſelbſt bewegt hat im Augenblick, da ich dieſes wunderbare Zeugnis unſterblicher Schönheit und Leiſtung zum erſtenmal erblickte. Sie werden dann vielleicht auch die Gefühle ermeſſen können, die miih bewegen, wenn ich am heutigen Tag die zweite Kunſt⸗ ausſtellung des neuen Reiches für eröffnet erkläre und ſie vergleiche mit dem, was noch wenige Jahre vor uns war.“ Nach der mit rauſchendem Beifall aufgenommenen Rede des Führers ſchloß Gauleiter Staatsminiſter Adolf Wagner die eindrucksvolle Weiheſtunde. Im Anſchluß an den Eröffnungsakt beſichtigten hierauf der Führer und die Ehrengäſte bei einem Rundgang die diesjährige Gvoße Deutſche Kunſtaus⸗ ſtellung. verblaßt die halten der Blätter deutlich erſichtlich, daß auch wei⸗ terhin der tſchechiſche Volksteil an ſeiner Verſchlep⸗ pungstaktik feſtzuhalten gewillt iſt. Der volksſozialiſtiſche„Ceske Slovo“ bringt dies deutlich mit folgenden Worten zum Ausdruck:„Die Reform der öffentlichen Verwaltung iſt immer ein ungeheures Werk von größter Bedeutung. Es iſt daher ſelbſtverſtändlich, daß gerade dieſe Angelegen⸗ heit nicht überſtürzt gergelt werden darf.“ Der agrariſche„Venkov“ bewegt ſich auf der glei⸗ chen Linie, wenn er ſchreibt, daß nirgends das Prinzip„raſche Arbeit taugt nichts“ ſo ſtark gelte, wie bei der Behandlung wichtiger geſamtſtaatlicher Fragen. Das ſozialdemokratiſchee„Prawo Lidu“ ſchlägk den Tatſachen ſchließlich vollends ins Geſicht, wenn es ſagt:„In Wahrheit handelt es ſich bei den Ver⸗ handlungen um den Willen zur Einigung. Prag zeigt dieſen Willen deutlich. Es hat dafür bereits unzählige Beweiſe gegeben.“ Die Bürgermeiſterfrage EP. Prag, 10. Juli. Vertreter der Sudetendeutſchen Partei haben, wie die linksſtehende„Lidove Noviny“ meldet, am Freitag ihre Beſprechungen über die Frage der Be⸗ ſtätigung von Bürgermeiſtern, die auf Grund der jüngſten Gemeindewahlen beſtellt wurden, mit den Regierungsſtellen fortgeſetzt. Die tſchechoſlowakiſche Regierung ſoll, der gleichen Quelle zufolge, die Zuſage gemacht haben, ſie werde die Beſtätigung der Bürgermeiſter vornehmen, ſo⸗ fern nicht gegen die Wahl Einſpruch erhoben würde oder gegen die Beſtellung von ſeiten der ſtaatlichen Stellen aus politiſchen Gründen Beden⸗ ken beſtünden. Hlinka ſchwer erkrankt — Preßburg, 10. Juli.(U. P) Pater Andref Hlinka, der 80jährige Führer der ſlowakiſchen Autonomie⸗Bewegung, iſt ſchwer er⸗ krankt und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Das ärztliche Bulletin ſagt, ſein Befinden ſei„un⸗ verändert“. Pater Hlinka iſt ſchon ſeit längerer Zeit leidend und die Ueberanſtrengungen des kürzlichen großen Slowakentreffens in Preßburg haben, wie hier erklärt wird, zu dem jetzigen ernſt zu nehmen⸗ den Rückfall geführt. Neuwahlen in Ungarn im Jahre 1939? Das Budapeſter Blatt„8 Orai Uiſag“ berichtet, in poli⸗ tiſchen Kreiſen erhalte ſich das Gerücht, daß die Re⸗ gierung Anfang 1939, aber jedenfalls noch in den Wintermonaten des Jahres 1939, Neuwahlen auf Grund des neuen Wahlrechtsgeſetzes durchführen wolle.. „2000 Jahre deutſche Kunft“ Ein 9 Km. langer Feſtzug zeigte die Größe deutſcher Kunſttradition dnb. München, 10. Juli. Die Stadt der deutſchen Kunſt erlebte am Sonn⸗ tagnachmittag eine neue grandioſe Verwandlung: Durch die prächtig geſchmückten Straßen und Plätze bewegte ſich in einem gewaltigen Rauſch von Muſik und Farbe der große Feſtzug„2000 Jahre deutſche Kultur“, der im vergangenen Jahr zum erſten Male Augen und Herzen der Hundert⸗ tauſende begeiſterte. Ganz München ſtand zuſchauend an der langen Wegſtrecke. Volksgenoſſen aus allen Gauen des Großdeutſchen Reiches waren zu Zehntauſenden nach München gekommen und in die Straßen geſtrömt. Allein 75 Tribünen waren an der mehr als 9 Kilometer langen Feſtzugsſtrecke errichtet worden. Außerdem war natürlich die Feſtzugsſtrecke von einem vielgliedrigen Menſchenſpalier eingeſäumt. Jede der Straßen hatte ihr eigenes buntes Geſicht. Während die eine in leuchtendem Orange erglänzte, war die andere in Purpurrot, wieder eine andere in Violett oder in eine andere Farbe gekleidet. In der Ludwigſtraße, dieſer Via Triumphalis, waren die von den Dächern der Häuſer dicht herab⸗ fallenden Banner der Kunſt und die blutroten Fahnen mit dem Hoheitszeichen ein glänzender Schmuck. Auf hohen roten Poſtamenten loderten aus rieſigen Opferſchalen die vom Wind bewegten flammenden Feuer auf. Am Odeonsplatz befand ſich die von einem goldenen Baldachin beſchirmte Führertribüne und eine große Tribüne für die Ehrengäſte. Es iſt 15.45 Uhr. Unter dem Jubel der Menge iſt der Führer auf dem Odeonsplatz eingetroffen. Wenige Minuten ſpäter erklingt die feierliche Muſik, die das Feſt begleitet. Prof. Richard Trunk hat ſie aus Schöpfungen deutſcher Meiſter aus dem 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart zuſammen⸗ 3 * 8 N Drucker und. geſtellt, eine wirkungsvolle muſikaliſche Unterma⸗ lung des hiſtoriſchen Geſchehens. Der Feſtzug beginnt: Bald naht in der Ferne der Feſtzug. Fanfaren und Pauken ertönen. Das Spiel beginnt. Voran ein Trupp Reiter. Sie führen leuchtende Fahnen der Be⸗ wegung und der Kunſt mit ſich und geben dem Feſt⸗ zug den Auftakt. Eine neue Fahnengruppe naht mit Bannern der künſtleriſchen Fantaſie, unter rotem Baldachin das Wappen der Reichsbammer der bildenden Künſte. Wieder erklingen die Pauken und Trompeten. Die germaniſche Zeit zieht herauf. Gologlän⸗ zend ſteuert auf hoher Woge das germaniſche Schiff vorüber. Krieger und germaniſche Frauengeſtalten, auf ihren Häuptern goldene Krüge tragend, folgen. Goloſtrahlend leuchtet das Hakenkreuz, das ger⸗ 0 Hauapeſchelftlettet 5 und berantwortlich für Politik: Or. Alois Win bauer, Stellvertreter des Hauptſchriftlelters und berantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: k. B. Or, A. Win bauer.. delstell: Dr. Frig Bode.— Lokaler Teil: i. B. C. W. Fennel.— Sport: W. Malter. Südweſtdeutſche Umſchau, Gerſcht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, fämtliche in Mannheim, Schriftleitung in Berlin: Or. E. F. Schaffer, Berlin⸗Frledenan, Sädweſtkorſe 60. Far unverlangte Beiträge keine Gewähr. bel Rückporto. 2 Neue Miannbeimer Zeitung Fritz Bode& Co. annbeim,& 1,—6. Verantwortlich für Anzeigen und geichäfttiche Miitteſtungen i. B. Gg. Kling, Mannheim. 1 Zut Zeit Preisliſte Nr. 9 galtig. 55 Die Anzeigen der Ausgabe à Abend und A 10 erſcheinen gleiche zeitig in der Ausgabe B 5 g l Rückſendung nun Ausgabe A Mittag äber 10 500 Ausgabe à Abend über 9 500 Ausgade 8 äber 11 000 Geſaut⸗ Bed. Monat Juni über 21 50. d Montag, 11. Juli 1938 maniſche Sinnbild der Sonne, das uns heilig ge⸗ worden iſt. Heitere Geſtalten, Sinnbilder der Frühzeit, gleiten pbrüber: Der Tag, der Nibelungenhort, die Nacht und die mächtige Welteſche, Yggoͤraſil, dahinter der Meergott Aegir und unter goldenem Himmel Walhall. Das glanzvolle Bild blendet über⸗ in die roma⸗ niſche Zeit. Die romaniſche Gauzeit findet ihre Darſtellung in wuchtigen Säulen und Kreuzgewölben. Kaiſer Karl der Große reitet in goldener Ge⸗ wandung vorüber. Ihm folgt der Sachſenherzog Widukind mit deutſchen Kriegern, wie ſie einſt gegen Oſten und Süden zogen. Jedes der gewaltigen Bilder wird von den Zu⸗ ſchauern mit freudigem Jubel begrüßt. Hein reach der Städtegründer reitet vorbei. Es folgen eindrucksvolle Nachbildungen der von ihm gegründe⸗ ten Burgen und Städte Quedlinburg, Hildesheim, Magdeburg, Goslar, Meißen und Merſebarg. Dann folgen die Kreuzritter: Kaiſer Bar⸗ baroſſa und Heinrich der Löwe ſind die markan⸗ ten Geſtalten dieſer Zeit. Das Bild dieſer Zeit klingt auf in dem deutſchen Heldenlied: die Siegfried⸗ und Parziwalſage ſind auf herrlich leuchtenden Teppichen verewigt. Wieder ertönen Pauken und Trompeten. Die Zeit der Gotik taucht auf. Eiſerne Reiter, Tur⸗ nierreiter und mittelalterliche Jagdgeſellſchaften— alle in ſtilechten Koſtümen— führen uns Kultur und Geſchichte dieſer Zeit vor Augen. Zu beiden Seiten jedes der Bilder ſchreiten Männer und Frauen in koſtbaren, leuchtenden Gewändern. Die gotiſche Pla⸗ ſtik, die gotiſche Malerei und das gotiſche Kuaſthand⸗ werk werden in der Darſtellung von Hochgrübern, kunſtvollen Schreinen und in dem Hausrat der Bür⸗ ger und Bauern veranſchaulicht. Die Zeit der Renaiſſance leuchtet auf. Landsknechte, Männer mit Hellebarden und Schwer⸗ tern marſchieren in den farbenfreudigen Trachten dieſer Zeit vorbei. Ueber Kaiſer Maximilian., den großen Freund der Wiſſenſchaft und Kunſt, wölbt ſich ein herrlicher Baldachin. Die Zeugniſſe der Male⸗ rei, der Renaiſſance, Werke von Dürer, Holbein, Cranach und anderer Meiſter werden vorbeigetragen. Den Aufſchwung der deutſchen Wiſſenſchaft verſinn⸗ bildlicht ein goldener Himmelsglobus, geleitet von Gelehrten in oͤunklen Talaren. Ein hellblinkendes ſilbernes Schiff taucht auf, das Zeichen für die Zeit der Welſer, die den Handel mit fremden Ländern betrieben. Die Zeit des Barock erſcheint. zeigt die Plaſtik dieſer Zeit. Dann marſchieren die Grenadiere Fried⸗ richs des Großen vorüber, von der Menge mit rauſchendem Beifall begrüßt. Eine leuchtende Por⸗ zellanplaſtik läßt das bayeriſche Rokoko erſtehen. Die Zeit der Dichtung und des Schauſpiels ver⸗ körpern Bacchantinnen und Tänzerinnen ſowie ein ſilbern erſtrahlender Pegaſus, begleitet von ſchönen Figuren der heiteren Muſe. Von ſechs Pferden gezogen, erſcheint dann eine mächtige Orgel, das Sinnbild der Muſik. Vielgeſtal⸗ tiger ſind die Bilder, als es der Bericht wieder⸗ geben kann. Darſtellungen und Perſonen erſchei⸗ nen, die das farbenprächtige Bild dieſes Feſtzuges zu einem erhabenen Bild deutſcher Kultur vollenden. Und ſo ziehen ſie vorüber, die Sinnbilder der deutſchen Kunſt aller Zeiten, umjubelt von der Be⸗ geiſterung der Hunderttauſende. Feſtiche Aebergabe des Künſtlerhauſes dnb München, 10. Juli. Aus Anlaß der Uebergabe des Künſtlerhauſes zu München an die Künſtlerſchaft fand am Samstag⸗ abend nach den feſtlichen Veranſtaltungen der Thea⸗ ter im Künſtlerhaus ein Empfang ſtatt, zu dem ſich ein großer Kreis von Künſtlern in den herrlichen Räumen des umgebauten Hauſes eingefunden hatte. Zur großen Freude aller Gäſte erſchien auch der Führer mit Reichsminiſter Dr. Goebbels und Gauleiter Staatsminiſter Adolf Wagner zu dieſem Empfang. Gauleiter Wagner brachte in einer Anſprache den Dank der Künſtler für dieſes ſchöne Heim zum Ausdruck. Er verſicherte dem Führer, daß die Künſt⸗ lerſchaft Münchens ſich in dieſen Räumen wohlfühlen und ganz beſonders glücklich ſein würde, wenn auch der Führer oft in dieſen Räumen weilen würde. Im Namen der Künſtlerſchaft bat er den Führer, als klei⸗ nen Ausdruck ihres Dankes für das, was er den Künſtlern geſchenkt habe, ein Werk von Profeſſor Wackerle, die Statue eines Turnierreiters aus Silber, entgegenzunehmen. Die Stunden heiterer Geſelligkeit wurden ver⸗ ſchönt durch Geſangs⸗ und Tanzdarbietungen der Geſchwiſter Hoepfner vom Deutſchen Opernhaus Berlin, und der erſten Kräfte der Staatsoperette am Gärtnerplatz, die mit freudiger Begeiſterung vor dem Führer ſchöne Proben ihrer Kunſt ablegten. Der Führer am Grabe von Prof. Trooſt dub. München, 10. Juli. Vor der feierlichen Eröffnung der Großen Deur⸗ ſchen Kunſtausſtellung 1938 ehrte der Führer den Schöpfer des Hauſes der Deutſchen Kunſt, den viel zu früh dahingegangenen Profeſſor Paul Ludwig Trooſt. Er legte am Grabe des genialen Baumei⸗ ſters auf dem Münchener Nordfriedhof einen mit der Führerſtandarte geſchmückten Kranz nieder und ver⸗ weilte einige Minuten in ſchweigendem Gedenken an der Ruheſtätte ſeines treuen Mitarbeiters. Heinrich Hoffmann zum Profeſſor ernannt dub. München, 10. Juli. Zum Tag der Deutſchen Kunſt verlieh der Führer am Sonntag Heinrich Hoffmann in An⸗ erkennung ſeiner beſonderen Verdienſte um die Große Deutſche Kunſtausſtellung den Titel eines Profeſſors. Paxteigenoſſe Heinrich Hoffmann, der bekanntlich einer der früheſten Mitkämpfer des Führers iſt, hat nicht nur durch ſeine unermüdliche Tätigkeit die Bildgeſchichte der Partei geſchaffen und ein einzig artiges Bildarchiv vom Werden des Dritten Reiches aufgebaut, ſondern ſich vor allem auch um die Ent⸗ wicklung und Neuaufrichtung der bildenden Künſte im nationalſozialiſtiſchen Deutſchland außerordent⸗ lich verdient gemacht. Der Führer überreichte am Sonntag vor Eröff⸗ nung der Großen Deutſchen Kunſtausſtellung 1938 Prof, Heinrich Hoffmann verſönlich die Verleihungs⸗ urkunde. Der Feſtzug Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe 3. Seite Nummer 312 Die Tagung der deutſchen Kunſtſchaffenden: „Die Kunſt iſt zum Volke zurückgekehrt Eine Rede Dr. Goebbels: Von der entarteten Kunſt zum neuen deutſchen Kunſtideal dnb. München, 9. Juli. Unter der Fülle der feſtlichen Ereigniſſe, die am Tage der Deutſchen Kunſt den kulturpolitiſchen Wil⸗ len des nationalſozialiſtiſchen Staates in einzigarti⸗ ger und ſinnfälliger Weiſe manifeſtiert, hat die Jah⸗ resverſammlung der Reichskammer der bildenden Künſte ſtets ihre eigene große Bedeutung. Die Anweſenheit des Führers geſtaltete auch dieſe 3. Jahresverſammlung der Reichskammer der bildenden Künſte zu einer eindrucksvollen Demon⸗ ſtration des wiedererwachten deutſchen Kulturwillens. Die glanzvolle Verſammlung in der Ehrenhalle des Deutſchen Muſeums war in ihrem äußeren Ab⸗ lauf ſo feierlich geſtaltet, daß ſie der hohen Bedeu⸗ tung dieſer feſtlichen Stunden ſinn voll entſprach. Es iſt 15.30 Uhr. Da bebt über die Ludwigs⸗ brücke eine Woge heller Freude und Begeiſterung. Die Menge begrüßt laut jubelnd den Führer, der jetzt eingetroffen iſt. Kurze Kommandos ertönen. Der Führer ſchreitet unter den Klängen des Prä⸗ ſentiermarſches die Ehrenformationen der Wehrmacht, der Gliederungen der nationalſozialiſtiſchen Be⸗ wegung, der Polizei und des Arbeitsdienſtes ab und betritt nun, geleitet von dem Präſidenten der Reichs- kulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels ſowie dem Präſidenten der Reichskammer der bildenden Künſte, Profeſſor Ziegler, die Stätte der feſtlichen Kundgebung. Nachdem mit herzlichen Worten der Oberbürger⸗ meiſter der Hauptſtadt der deutſchen Kunſt, Fiehler, dieſe Tagung der Reichskammer der bildenden Kunſt begrüßt hatte, nahm Profeſſor Ziegler, der Präſt⸗ dent der Reichskunſtkammer, das Wort zu ſeinen Ausführungen, die in großen Zügen einen ſtolzen Rechenſchaftsbericht über die Arbeit der Kammer darſtellten. Von ſtürmiſchem Beifall begrüßt, nahm ſodann der Präſident der Reichskulturkammer, Reichsminiſter Dr. Goebbels: das Wort zu ſeiner Rede. Die Jahrestagung der Reichskammer der bilden⸗ den Künſte 1937 in München ſtand im Zeichen der Neuordnung unſeres deutſchen Kunſtlebens und bil⸗ dete mit dem„Tag der Deutſchen Kunſt“ den großartigen Auftakt zu einer Entwicklung künſtleriſchen Schaffens, wie ſie in dieſem Aus⸗ maße damals ſelbſt von den Optimiſten nicht für möglich gehalten worden war. Dieſe Entwicklung wurde eingeleitet durch die Be⸗ reinigung einer Frage, die noch aus der Syſtemzeit übriggeblieben war, und die einer ſchnellen und gründlichen Löſung zuzuführen die Situation gebjie⸗ teriſch verlangte. Die ſogenannte entartete Kunſt war das Hauptthema dieſer Auseinanderſetzung, die mit leidenſchaftlichem Für und Wider in den dafür intereſſterten Kreiſen vor den Augen der Oeffent⸗ lichkeit ausgetragen wurde. Auch das Ausland hat mit polemiſcher Heftig⸗ keit und z. T. abſeits aller Unvoreingenommenheit und Objektivität in dieſe Diskuſſion eingegriffen. Mißgünſtige Kreiſe einer deutſchfeindlichen Propa⸗ ganda verſuchten dabei die deutſche Kulturführung bloßzuſtellen, ihre Abſichten zu verdächtigen und die Notwendigkeit eines Vorgehens anzuzweifeln, was nach Lage der Dinge unvermeidlich geworden war. Es kann nicht meine Aufgabe ſein, mich noch einmal mit dieſen bösartigen Argumenten aus⸗ einanderzuſetzen. Die dabei debattierte Frage iſt bereits von geſtern. In Wirklichkeit handelte es ſich hier um die öffentliche Bereinigung eines Notſtan⸗ des, der gebieteriſch nach Abhilfe verlangte; denn die Säuberung der deutſchen Kunſt von den Machwer⸗ ken der Syſtemzeit war unabdingbare Vorausſetzung für den Neuaufbau der deutſchen Kunſt überhaupt. Es mußte Klarheit geſchaffen werden auf einem Gebiet, auf dem bis dahin noch Zuſtände hatten fortbeſtehen können, die der nationalſozialiſtiſchen Auffaſſung von Volk, Staat und Kultur direkt ins Geſicht ſchlugen. Dieſe Klarheit ſollte herbeigeführt werden durch Zurſchauſtellung der Gegenſätze ſelbſt, Das Volk ſelbſt hatte Gelegenheit feſtzuſtellen, ob die Verfahrensweiſe, durch die ſich die nationalſoziali⸗ ſtiſche Staatsführung mit den Erzeugniſſen der ent⸗ arteten Kunſt auseinanderſetzte, richtig und notwen⸗ dig war. Draſtiſcher als je wurde ſie erhärtet und begrün⸗ det durch die Gegenüberſtellung, die man der ent⸗ arteten Kunſt zuteil werden ließ: Denn am ſelben Tage, an dem ſie in einer Ausſtellung Millionen Volksgenoſſen zur Schau gebracht wurde, eröffnete der Führer im Haus der Deutſchen Kunſt die erſte große deutſche Kunſtausſtellung des nationalſozialiſtiſchen Reiches. Hier war die Auswahl eine ſehr ſtrenge und ein⸗ deutige. Wie richtig aber dieſe Gegenſtberſtellung war, erwies ſich dann im Erfolg. Niemals war der Beſuch einer deutſchen Kunſtausſtellung ſo groß wie bei dieſer, niemals wurden aber auch ſo zahlreiche Verkäufe getätigt wie hier. Di Menſchen gingen zehntauſendfach durch die Ausſtellung der entarteten Kunſt, um noch einmal die kulturelle Auflöſung der Syſtemzeit in Augenſchein zu nehmen, und ſchritten dann erhobenen Herzens durch die weiten Räume des Hauſes der deutſchen Kunſt mit einem wahren Glücksgefühl darüber, daß endlich, endlich nach Jahren furchtbarſten Niederbruchs die deutſche Kunſt wieder zu ſich ſelbſt zurückgefunden hatte. Der neue Stil unſeres bildneriſchen Schaffens be⸗ ginnt ſich überall durchzuſetzen, und das Weſentliche Ob das helfen wird? Immer neue Truppen nach Palüſtina Der einzige Ausweg aus der Paläſtina-Kriſe, den England weiß! Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London, 9. Juli. Die engliſche Regierung hat ſich, wie aus einer geſtrigen Mitteilung hervorgeht, gezwungen geſehen, erneut Truppen nach Paläſtina zu ſenden, und zwar hat ſie zwei Bataillone Infanterie, davon ein Garde⸗ bataillon, aus Aegypten dafür verwendet. Bei dieſer Gelegenheit wurde bekannt, wie ſtark Englands Truppen in England gegenwärtig ſind. Sie beſtehen aus einer Kapalleriebrigade, zwei Infante⸗ rie⸗Brigaden, von denen die eine die Kanal⸗Brigade und die andere die Kairo⸗Brigade genannt wird, fer⸗ ner aus zwei Tankabteilungen, Artillerie. Pionieren und Nachrichtentruppen. Außerdem befinden ſich dort neun Schwadronen der Luftwaffe. Die Attenläterin- zwölfjährig Ep. Jeruſalem, 9. Juli. Im Anſchluß an das Bombenattentat am Jaffa⸗ Tor in Jeruſalem vom Freitag, wo vier Araber ge⸗ tötet und achtundzwanzig zum Teil ſchwer verletzt wurden, verhaftete die Polizei ein zwölfjähri⸗ ges jüdiſches Mädchen, das nach Augenzeugen⸗ Engliſche Ariegsſchiffe auf der Reede von Haifa f(Aſſocioted⸗Preß, Zander ⸗K.) berichten für die Ausführung des Attentats mit ver⸗ antwortlich gemacht werden ſoll. Es ſoll den Explo⸗ ſivkörper in einer Ledermappe mit ſich getragen ha⸗ ben. Ein in ſeiner Begleitung befindlicher Jude habe ihm die Mappe in dem Augenblick aus der Hand geriſſen, als ein arabiſcher Autobus vorüberfuhr. Das Mädchen wurde zur Vernehmung auf der Poli⸗ zeiwache von Jeruſalem feſtgehalten. Arabiſche Frauen proteſtieren dub. Jeruſalem, g. Juli. Das arabiſche Frauenkomitee erhob am Freitag in einer Eingabe an den britiſchen Oberkommiſſar ſcharfen Proteſt gegen die jüdiſchen Bluttaten in Pa⸗ läſtina. In dem Schreiben wird u. a. die Durch⸗ ſuchung der jüdiſchen Siedlungen nach Waffen, Bom⸗ ben und Munition, das Verbot aller Judenvereine, Ausweiſung bekannter jüdiſcher Hetzer, ſowie die Verſtärkung der Berufspolizei anſtells der völlig nutzloſen Hilfspoliziſten gefordert. Abſchließend wird die dringende Bitte ausgeſpro⸗ chen, die gleiche Strenge, die gegen die Araber ge⸗ handhabt wird, auch gegenüber den Juden anzuwen⸗ den. Ein Friede in Paeläſtina ſei völlig unmöglich, wenn noch weiterhin ſämtliche Rechte der Araber mißachtet würden. „wecken durch demonſtrative daran iſt, daß er nicht mit einem neuen„Is per⸗ bunden wird, keine gewollt moderne Kun ſſung darſtellt, ſondern die Rückbeſinnung des deutſchen künſtleriſchen Schaffens auf die bleibenden Werte und Triebkräfte der Kunſt ſelbſt zum Inhalt hat. Kunſt hat die Aufgabe, die Tugenden zu wecken, und nicht, die Laſter zu verherrlichen. Sie muß den Geſchmack eines Volkes veredeln, nicht aber ihn un⸗ ſicher und gemein machen. Dafür zu ſorgen, daß es immer Ziel und Zweck der Kunſt iſt, dieſen hohen Idealen zu dienen, das obliegt einer verantwor⸗ tungsbewußten Staats- und Volksführung, die dar⸗ tber zu wachen hat, daß die Funktionen des natto⸗ nalen Lebens die Kraft des Volkes ſtärken, nicht aber ſie ſchwächen. 5 Allerdings muß die Staatsführung ſich darüber im klaren ſein, daß ſie auf ſolche Weiſe Kunſt nicht ſchaffen, ſondern ſie nur anregen, fördern und begler⸗ ten kann. Und was das Weſentliche iſt, daß es ihre Aufgabe ſein muß, den Auftrag dazu zu geben. Man könnte hier vielleicht die Frage aufwerfen, ob es denn in dieſer ernſten und ſchweren Zeit über⸗ haupt angebracht ſei, etwas für die Kunſt zu tun, ob es nicht vielmehr beſſer und zweckmäßiger wäre, die hierfür ausgeworfenen Mittel dem materiellen Leben des Volkes zugute kommen zu laſſen. In unſerer Auffaſſung hat die bürgerliche Meinung keinen Platz, die dahin geht, daß die Kunſt nur in einer reichen, ſchönen, glücklichen und ſorgenloſen Zeit eine Daſeinsberechtigung beſitze. Für uns iſt die Kunſt kein Mittel gegen Langeweile und kein bequemer Zeitvertreib. Die Kunſt, die wir hier meinen, iſt kein Gegenſatz zur Politik, ſondern nur ihre ſinnvolle Ergänzung und endgül⸗ tige Beſtätigung. Denn auch die große Politik ent⸗ ſpringt einem künſtleriſchen Trieb. Die wirklich be⸗ deutenden Staatsmänner waren auch immer die überragenden Kunſtfreunde, Baumeiſter und Mä⸗ zene. Staatsmänner ohne inneres Verhältnis zur Kunſt ſind immer zweitklaſſig. Sie bleiben auch in ihrem eigentlichen Beruf nur Handwerker oder routinierte Techniker. Die große ſäkulare Erſcheinung aber iſt von dem dämoniſchen Trieb beſeſſen, ſich nicht nur in geſchichtlichen Taten, ſondern auch in ſteinernen Bauwerken, die dem Verfall der Jahrhunderte trotzen, zu verewigen. Sie, mein Führer, haben durch Ihre Lehre und mehr noch durch Ihr praktiſches Beiſpiel der Tat das deutſche Volk wieder zu dieſer Auffaſſung er⸗ zogen. Ihren großen Baupläne, die in Berlin, Mün⸗ chen, Hamburg, Nürnberg, Weimar, Dresden und in vielen anderen Städten in Angriff genommen worden ſind, werden einmal ſteinerne Zeugen dieſer großen Geſinnung ſein. Es muß Sie mit tiefer Befriedigung erfüllen, daß die Anteilnahme des Volkes in ſeinen breiten Schichten an dieſen auf das Monumentale, Er⸗ habene und Schöne eingeſtellten Plänen eine ſtändig wachſende iſt. Es mag Millionen Menſchen geben, die heute all⸗ mählich zu ahnen beginnen, daß, wenn die Probleme, die uns heute am meiſten beſchäftigen, Fragen der Rohſtoff⸗ und Deviſennot, der zeitweiligen Verknap⸗ pung auf dieſem oder jenem Gebiet, längſt der Ver⸗ gangenheit angehören, Ihre Straßen und Bauten, mein Führer, ſtehen werden, um für die Größe unſe⸗ rer Zeit mit ſtummem, ſteinerem Mund zu zeugen. Dieſen nationalen Inſtinkt eines Volkes für die Größe einer künſtleriſchen Aufgabe kann man nur Zurſchauſtel⸗ lung der Kunſt ſelbſt. Ein großes neues Kulturzeitalter: Die Eröffnung der Großen Deutſchen Kunſtaus⸗ ſtellung geht deshalb nicht nur mehr die Künſtler an. Sie iſt ein nationales Ereignis. Die Kunſt lebt nicht mehr im luftleeren Raum. Ohne gemein zu werden, iſt ſie allgemein geworden. Damit ſind die Vorausſetzungen geſchaffen zum Aubruch eines großen deutſchen Kulturzeit⸗ alters, das ſich würdig an die Seite unſeres mo⸗ numentalen politiſchen und wirtſchaftlichen Neu⸗ baus ſtellen kann. Die Welt ſchimpft uns Nationalſozialiſten Kul⸗ turbarbaren. Sie mag das tun. Wir wollen ihr nicht widerſprechen, da ſie offenbar eine andere Auffaſſung von Kultur hat als wir. Unſer Gegen⸗ beweis iſt die Leiſtung. Wir ſtehen ſpuverän auf dem feſten Boden unſerer Jahrhunderte alten deutſchen Kultur und haben es nicht nötig, uns ge⸗ gen dieſe laut ſchreienden Ziviliſationsverteidiger zur Wehr zu ſetzen. Sie, mein Führer, haben uns dieſe Sicherheit zurückgegeben. Als künſtleriſcher Staatsmann haben Sie die Kunſt wieder zu einer echten Funktion unſeres Volkslebens gemacht. In Ihrem Auftrage ſind wir am Werke, um ſie nach Ihrem Willen wieder in innerſte Beziehung zum Volke ſelbſt zu bringen. Ihre Politik iſt für uns der höchſte Ausdruck des künſtleriſchen Triebes unſeres Volkstums. An ihr leſen wir immer wieder die ewigen Geſetze jeder Kunſt ab: Höchſte Vereinfachung, die Gabe, Weſentliches vom Unweſentlichen zu unterſcheiden, ein ſtets wacher und zugreifender Inſtinkt, die tiefſte pſychologiſche Verankerung des Notwendigen im Zweckmäßigen, kriſtallene Klarheit der Linienfüh⸗ rung, Ablehnung jeder vorgefaßten und voreinge⸗ nommenen Meinung, ein geſunder Menſchenverſtand, höchſte Liebe zum Schönen und Erhabenen und ein illuſionsloſer Optimismus in der Geſtaltung des öffentlichen Lebens. Das iſt die große Lehre, die Sie, mein Führer, durch Ihre Politik der deutſchen Kunſt geben. Wie auf allen anderen Gebieten, ſo beginnt ſie auch hier Wurzel zu ſchlagen, Blüten zu treiben und Früchte zu tragen. Mögen auch dieſe Tage einen neuen An⸗ fang darſtellen, möge von ihnen ein Segen ausgehen für die ganze deutſche Kunſt, die neben der Politik und Wirtſchaft blühen und gedeihen ſoll, um in fern⸗ ſten Zeiten noch zu zeugen von der Größe unſerer Zeit und vom tiefen Glück eines erwachten Volkes. 4. Seite/ Nummer 312 Neue Maunheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 11. Juli 1938 „Verordnung zur Förderung der Landbevölkerung“ . Nampf der Lanoflucht Eheſtandsdarlehen, Einrichtungsdarlehen und Einrichtungszuſchüſſe ſollen die Landflucht bekämpfen helfen dnb. Berlin, 9. Juli. Der Beauftragte für den Vierjahresplan, Gene⸗ ralſeldmarſchall Göring, hat zuſammen mit dem Reichs miniſter der Finanzen und dem Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft am 7 Juli 1938 eine„Verordnung zur Förderung der Landbevölkerung“ erlaſſen. Der Staatsſekretär im Reichsfinanzminiſterium Fritz Reinhard ſprach über dieſe Verordnung vor den Vertretern der Preſſe. Er führte etwa folgen⸗ des aus: Die Ernährungslage unſeres Volkes gebietet, daß jede weitere Abwanderung vom Land in die Stadt unterbleibt, und daß alle Volksgenoſſen und Volksgenoſſinnen, die in land⸗ oder forſt⸗ wirtſchaftlicher Arbeit aufgewachſen ſind, in die⸗ ſer Arbeit verbleiben. Die Arbeitsbedingungen für Arbeit in ſind im allgemeinen günſtiger, als die Arbeitsbe⸗ dingungen für Arbeit auf dem Land. Dafür wird durch die Verordnung ein Ausgleich geſchaffen. Nach Abſchnitt 1 der Verordnung über Eheſtandsdarlehen für die Landbevölkerung iſt den Angehörigen der Landbevölkerung die Möglichkeit gegeben, von der Tilgung des Eheſtandsdarlehens befreit zu werden und auf dieſe Weiſe das Eheſtandsdarlehen in ein der Stadt Eheſtandsgeſchenk umgewandelt zu erhalten. Die Tilgungsbeträge eines Eheſtandsdarlehens werden Angehörigen der Landbevölkerung auf Antrag zins⸗ los geſtundet, wenn mindeſtens einer der Ehegatten vor der Eheſchließung mindeſtens fünf Jahre un⸗ unterbrochen in der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft oder als ländlicher Handwerker tätig geweſen iſt und mindeſtens einer der Ehegatten auch nach der Ehe⸗ ſchließung in der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft oder als ländlicher Handwerker tätig iſt. Weiſen die Ehegatten zehn Jahre nach Erhalt des Eheſtandsdarlehens nach, daß einer von ihnen zehn Jahre ununterbrochen in der Land- oder Forſt⸗ wirtſchaft oder als ländlicher Handwerker tätig ge⸗ weſen iſt, ſo wird das Eheſtandsdarlehen erlaſſen. Iſt bei Ablauf von zehn Jahren nach der Verheira⸗ tung keiner der beiden Ehegatten mehr in der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft oder als ländlicher Handwerker tätig iſt, ſo iſt das Eheſtandsdarlehen vom folgenden Monat ab mit 1 v. H. monatlich und, ſolange ſich die Ehefrau in einem Arbeitsverhältnis befindet, mit 3 v. H. monatlich zu tilgen. Eheſtandsdarlehen werden auch dann gegeben, wenn die künftige Ehefrau in land⸗ und forſtwirt⸗ ſchaftlichem Betrieb von Verwandten aufſteigender Linie beſchäftigt iſt und inſolge ihrer Verheiratung eine Erſatzkraft nicht eingeſtellt wird. Der Abſchnitt II der Verordnung betrifft Einrichtungsdarlehen für die Landbevölkerung. Danach kann Angehöri⸗ gen der Landbevölkerung, die nach dem 30. Juni 1938 geheiratet haben, außer dem Eheſtandsdarlehen auf Antrag ein Einrichtungsdarlehen gewährt wer⸗ den, wenn mindeſtens einer der beiden Ehegatten in den letzten fünf Jahren vor der Verheiratung ununterbrochen in der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft oder als ländlicher Handwerker tätig geweſen iſt und weiterhin tätig zu ſein beabſichtigt. Das Einrichtungsdarlehen beträgt 800 Mark, wenn beide Ehegatten in den letzten fünf Jahren ununterbrochen in der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft oder als ländlicher Handwerker tätig geweſen ſind, und 400 Mark, wenn nur auf einen der beiden Ehegatten in den letzten fünf Jahren dieſe Vorausſetzung zutrifft. Das Einrichtungsdarlehen iſt unverzinslich. Es wird in barem Geld gewährt und kann auch für andere Zwecke als für die Einrichtung eines Haus⸗ ſtandes verwertet werden, ſo z. B. für die Anſchaf⸗ fung von Werkzeugen, Geräten und Maſchinen, die im Beruf des Land⸗ oder Forſtwirts oder des länd⸗ lichen Handwerkers vorkommen, für die Anſchaffung von Vieh, die Einrichtung einer Siedlerſtelle und ähnliches. Die 800 oder 400 Mark Einrichtungsdarlehen kom⸗ men zum Eheſtandsdarlehen hinzu. Das junge Paar erhält demnach ein Eheſtands⸗ darlehen im Betrag von 600 Mark und außerdem ein Einrichtungsdarlehen in Höhe von 800 Mark, wenn beide Ehegatten in den letzten fünf Jahren ununter⸗ brochen in der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft oder als ländlicher Handwerker tätig geweſen ſind, oder ein 4 87 Einrichtungsdarlehen im Betrage von 400 wenn nur einer der beiden Ehegatten in den letzten fünf Jahren ununterbrochen in der Land- ober Forſt⸗ wirtſchaft oder als ländlicher Handwerker lätig ge⸗ weſen iſt. Die Einrichtungsdarlehensſchuld vermindert ſich: a) wenn beide Ehegatten nach der Eheſchließung in der Land⸗ oder Forſtwirſchaft oder als ländliche Handwerker ununterbrochen tätig geweſen ſind, nach Ablauf von zehn Jahren um 500 Mk. und nach Ab⸗ lauf eines jeden weiteren Jahres um je 100 Mark; b) wenn nur einer der Ehegatten nach der Ehe⸗ ſchließung in der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft oder als ländlicher Handwerker ununterbrochen tätig geweſen iſt, nach Ablauf von zehn Jahren um 250 Mk., und nach Ablauf eines jeden weiteren Jahres um je 50 Mark. Geben beide Ehegatten ihre Tätigkeit in der Land⸗ oder Forſtwirtſchaft oder als ländlicher Handwerker auf, ſo iſt der Reſt des Einrichtungsdarlehens ab Mark, dem folgenden Monat mit 3 v. H. monatlich zu tilgen. Abſchnitt 3 der Verordnung ſieht neben dem Ein⸗ richtungsdarlehen auch Einrichtungs zufchüſſe für die Landbevölkerung vor. Einrichtungszuſchüſſe werden nur an Landarbeiter oder an ländliche Hand⸗ werker gewährt, und zwar an alle, die nach dem 91. Dezember 1933 geheiratet haben, wenn mindeſtens einer der beiden Ehegatten in den letzten fünf Jah⸗ ren ununterbrochen als Landarbeiter oder als länd⸗ licher Handwerker tätig geweſen iſt und erklärt, daß er auch weiterhin als Landarbeiter oder als länd⸗ licher Handwerker tätig zu ſein beabſichtigt. Der Einrichtungszuſchuß beträgt 400 Mark, wenn beide Ehegatten in den letzten fünf Jahren un⸗ unterbrochen als Landarbeiter oder als ländliche Handwerker tätig geweſen ſind, und 200 Mark, wenn nur einer der beiden Ehegatten in den letzten fünf Jahren als Landarbeiter oder als ländlicher Handwerker tätig geweſen iſt. Ein weiterer Einrichtungszuſchuß von 400 oder 200 Mark wird für jede weitere fünf Jahre ununter⸗ brochener Tätigkeit als Landarbeiter oder als länd⸗ licher Handwerker gewährt. Die Gewährung des Einrichtungszuſchuſſes ſetzt nicht voraus, daß der Antragſteller bedürftig iſt, ſon⸗ dern einzig und allein, daß er die erforderliche Zeit als Landarbeiter oder als ländlicher Handwerker tätig geweſen iſt. Als Landarbeiter oder als ländlicher Handwer⸗ ker gelten auch Perſonen, die in land⸗ oder forſt⸗ wirtſchaftlichem Betrieb oder im ländlichen Hand⸗ werksbetrieb von Verwandten aufſteigender Linie überwiegend beſchäftigt ſind. 5 Der Einrichtungszuſchuß wird in bar ausgezahlt. Er iſt nicht rückzahlbar und weder übertragbar noch pfändbar. Gereizte Stimmung zwiſchen Tokio und den Mächten Japanische Forderungen an die frei en Flollen Die ausländiſchen Kriegsſchiffe ſollen ſich aus dem Jangtſe-Gebiet zurückziehen— Die Mächte lehnen ab — Schanghai, 10. Juli.(U..) Das Kommando der japaniſchen Marine hat alle ausländiſchen Kriegsſchifſe auf dem Jaugtſe aufgefordert, ſich ſofort aus dem Gebiet zwiſchen Kinkiang und Whaugſchikong, das etwa 100 Kilo⸗ meter unterhalb von Hankau am Jangtſe liegt, zurückzuziehen. In Kiukiang ſelbſt, das in allernächſter Zeit zum Schauplatz der ſchwerſten Kämpfe werden wird, lie⸗ gen zur Zeit ein engliſches und ein amerikaniſches Kanonenboot. Gleichzeitig wurde bekanntgegeben, daß der Jangtſe oberhalb von Wuhn für die geſamte aus⸗ ländiſche Schiffahrt geſperrt wird. Die Forderung nach einer beſonderen Kennzeichnung aller ausländiſchen Kriegsſchiffe in der Kriegszone durch einen auffälligen Anſtrich wird erneut erhoben. Es wird bedauert, daß dieſem Verlangen bisher nicht ſtattgegeben worden iſt und erklärt, daß die Er⸗ fahrung gezeigt hätte, daß es für die fjapaniſchen Flieger nicht möglich ſei, die auf den Decks der aus⸗ ländiſchen Kriegsſchiffe aufgemalten Flaggen zu er⸗ kennen, wenn ſie nicht ſo tief heruntergingen, daß ſie ein leichtes Ziel für die chineſiſchen Abwehrbatterien ſeien. Wie verlautet, werden die ausländiſchen Behör⸗ den der japaniſchen Forderung, Kinkiang zu räumen, uicht nachkommen. Gleichzeitig mit die⸗ ſer Ablehnung würden ſie eine Erklärung ab⸗ geben, daß Japan für jede Beſchädigung auslän⸗ diſchen Eigentums voll verantwortlich gemacht werde. Der Vormarſch auf Hankau — Schanghai, 10. Juli,(U..) ſtach chineſiſchen Militärberichten haben die japa⸗ niſchen Truppen mit der Ueberquerung des Poyang⸗ ſees begonnen. Damit hat der Vormarſch auf Kiu⸗ kiang, einen der wichtigſten Punkte vor Hankau, eingeſetzt. Bis jetzt haben nur einige kleinere Boote am anderen Ufer des Sees zu landen verſucht, doch rechnet man hier damit, daß in kürzeſter Friſt um⸗ fangreiche Truppenmaſſen unter dem Schutz der Flotte, die jetzt endgültig die Sperren unterhalb Hukaus überwunden hat, den See überqueren werden. Nach der Eroberung Kiukiangs beabſichtigen die Japaner, nach Anſicht hieſiger Militärbeobachter, den Jangtſe⸗Bogen abzuſchneiden und mit der Haupt⸗ maſſe der Truppen, die jetzt noch um 25000 Mann verſtärkt wurden, quer herüber nach Hſienning an die Hankau⸗Kanton⸗Bahn zu rücken. Die Hauptſtadt Tſchangkaiſcheks würde ſo, noch bevor ſie von den Japanern direkt angegriffen wird, von ihren wich⸗ tigſten Zufuhrlinien abgeſchnitten ſein. Der Guerillakrieg der Freiſchärler i EP. Schaughai, 9. Juli. Die chineſiſchen Freiſchärler ſetzen ihre Angriffe auf die bei Putung und Kiangwang ſtehenden japa⸗ niſchen Truppen nach wie vor fort und haben, nach den hier umlaufenden Gerüchten, in letzter Zeit japaniſchen Truppenteilen durch ihre Taktik des Kleinkrieges viel zu ſchaffen gemacht. Weiter ſoll es irregulären chineſiſchen Truppen gelungen ſein, den öſtlichen Til der von den Japa⸗ nern beſetzten Lunghai⸗Bahn zu blockieren. Auch hat in den letzten Tagen die Aktivität chineſiſcher Frei⸗ ſchärler auf dem unteren Jangtſe wieder ſtark zuge⸗ nommen. Es wird von Dſchunken berichtet, die mit Maſchinengewehren ausgerüſtet find und den Japa⸗ nern auf dieſem Teil des Fluſſes viel zu ſchaffen machen. Zunehmendes Piralenunweſen — Schanghai, 10. Juli.(U..) Wie aus verläßlicher Quelle berichtet wird, haben die britiſchen Schiffahrtsgeſellſchaften vom eng⸗ liſchen Konſulat in Schanghai die Ausrüſtung der britiſchen Handelsſchiffe im Fernen Oſten mit Ma⸗ ſchinengewehren und beſonderen Wachmannſchaften verlangt, um dem Piratenunweſen, das gerade in den letzten Wochen ganz außerordentlich zugenom⸗ men hat, entgegentreten zu können. Die Eigen⸗ tümer überfallener britiſcher Schiffe erzählen, daß die Banditen als Paſſagiere getarnt an Bord des Schiffes gegangen wären, und daß ſie dann auf hoher See die Schiffsbeſatzung plötzlich überwältigt und die Funkſtation zerſtört hätten. Die ſtändige Zunahme der Ueberfälle hat dazu geführt, daß das britiſche Kanonenboot„Aphis“ mit der Sonderauf⸗ gabe betraut wurde, den Handelsverkehr gegen das Piratenunweſen zu ſchützen. !!!!! ê.!2., dd d ff Eine junge Deuiſche Eine junge Mannheimerin erzählt hier von ihren Beobachtungen während eines längeren Eng⸗ land⸗Aufenthaltes. Ihr Erlebnisbericht dürfte ſicher weite Kreiſe unſerer Leſerſchaft intereſſieren. Die Schriftleitung. 5 Au kunft „Are vou Miss? 8 „Alſo Sie wollen wirklich nach England gehen, und dazu noch nach London? Mal ganz ehrlich, kleines Fräulein, haben Sie nicht ein biſſel Angſt, noch dazu, wo Sie doch garnicht wiſſen, zu was für Menſchen Sie kommen? Ich würde meiner Tochter ſo etwas nie erlauben. In ſolch einer Weltſtadt ſoll es ja noch richtiggehende Gangſter geben! Ja, ja, die Jugend hat heute ihre eigenen Ideen. Als ich jung war, lernte man kochen und nähen; aber ins Ausland ſind wir nicht gegangen, höchſtens in ein Penſionat! Doch, alles Gute, Sie haben Mut, dann werden Sie auch Glück haben!“ An dieſe Unterhaltung mit einer lieben alten Dame muß ich denken, als ich in London auf der „Canonſtreet“⸗Station ſtehe. Hand aufs Herz, ich bin doch etwas aufgeregt. Was würden die nächſten Tage alles bringen, was würde ich alles ſehen und lernen. Natürlich bin ſch zehn Minuten zu früh. Mindeſtens zum ſechſten Male ziehe ich den Brief, in dem der Treffpunkt und alles Nähere beſchrieben iſt, hervor. In Gedanken präpariepe ich mich auf die engliſche Begrüßung. Es iſt alles in Ordnung, in zwei Mi⸗ nuten iſt es 5,15 Uhr, das iſt die ausgemachte Zeit, Aus der Untergrundſtation kommen tauſend Menſchen, meiſtens Herren mit Aktenmappen, ſteifen Hüten und Regenſchirmen, alle haben es furchtbar eilig. Komiſch, dicke Engländer gibt es wohl über⸗ haupt nicht, und alle haben die kurze Pfeife oder eins Zigarette im Mundwinkel. Es iſt ſo ſchmutzig und feucht hier, und in dem Schmutz ſitzt ein Mann und ingt. Niemand kümmert ſich um ihn, ſein Geſang, der einem Kirchenlied ähnelt, geht in dem Lärm der ige, Taxi und Zeitungsverkäufer unter. Eine Minute nach Viertel, kein Mr. Smith zu en. Mein Mut ſinkt beträchtlich, was würde wer⸗ en, wenn dieſer Miſter nicht kommt? Da ſtehe ich nun, mit meinem großen Koffer, zehn deutſchen mark und herzlich wenig engliſchen Kennt⸗ erlebt Old-England nicht, das iſt beſtimmt nicht„ladylike“, und ich will doch eine Lady ſein, oder es wenigſtens einmal ver⸗ ſuchen. Ich muß einen ſehr verlaſſenen Eindruck machen, denn ein„Bobby“(Schutzmann) kommt zu mir und fragt, ob ich etwas verloren hätte. Ich kämpfe: ſoll ich verſuchen, ihm meine Leidensgeſchichte zu erzählen, oder ſoll ich ſagen:„Thanks, I am quite all right“ und ſehr„vornehm“ an ihm vorbeiſehen? Da er mindeſtens 1,88 Meter groß iſt und ich ihm gerade bis zum öritten Uniformknopf reiche, und auch weil er einen netten Schnurrbart hat, denke ich, erſteres iſt doch beſſer, und hole mein Wörterbuch hervor. Er ſcheint zu verſtehen, klopft mir mitleidig auf die Schulter, nimmt meinen Koffer in die eine Hand, mich an die andere und geht mit mir fort. Wohin er wollte, kann ich leider nicht ſagen, denn in dieſem Augenblick kommt ein Herr auf uns zu, fragt: „Sind Sie Fräulein.?“ Auf mein Nicken nimmt er den Koffer, ſagt:„All right“ und geht in Richtung der Bahnſteige. Ich ſtrecke dem Bobby meine Hand hin und ſage„Auf Wiederſehen“, er lacht, grüßt ſtramm und ſagt:„It was a plaisir“. Schnell habe ich meinen Mr. Smith eingeholt, und wir haſten ge⸗ nau wie das andere„Busineßpeople“ auf unſeren Zug, der mich zu meiner neuen Betätigung bringt. Eines weiß ich: wenn ich das nächſtemal in London bin, ſuche ich den neuen Bobby auf. Eine Party Wirklich, die Sonne ſcheint und wir wollen an die Südküſte ſahren. Seit meiner Ueberfahrt habe ich die See nicht mehr geſehen, und ich freue mich ſo ſehr. Um ſieben Uhr ſtehe ich ſchon auf— für einen Sonntag iſt das doch ſehr früh!— und packe den Picknickkorb. Obſt, Salat, gekochte Eier, Sandwiches, Käſe und Tee. In einer halben Stunde bin ich fer⸗ tig. So, nun ſchnell das Frühſtück gerichtet und die anderen geweckt. Noch nie habe ich die Schlafzim⸗ mer ſo ſchnell fertiggemacht. Hoffentlich heißt es zum Schluß nicht, ich ſolle doch beſſer zu Hauſe blei⸗ ben, weil noch dies und das zu tun ſei. Ich verſuche alles recht zu machen, ſo daß man mit dem beſten Willen nichts mehr beanſtanden kann. Ungeſtopfte Socken verſchwinden, und die ausbeſſerungsbedürf⸗ tige Wäſche kommt dahin, wo ſie heute beſtimmt nicht mehr gefunden werden kann. Für„Daddy“ wird eine kleine Flaſche Whisky eingepackt, Mother ſoll mit einer Flaſche„Gunntes“— eine Art Starkbier — überraſcht werden. Für Dick und Jim iſt ein Paket Toffies und Hundekuchen vorhanden. So hoffe ich allen Wünſchen gerecht zu werden. Das Früßhſtück hat geſchmeckt. Langſam kommt die Familie zuſammen. Mit Decken und Zeitungen bepackt, ſteigen ſie in den Wagen. Es iſt erſt kurz nach neun Uhr, die Sonne ſtrahlt und ich bin in glänzender Laune. Wir kommen aus dem Umkreis von London heraus. Nun geht es durch Birkenwäld⸗ chen, an Wieſen und Weiden mit Schafen, Kühen und Pferden entlang. Die Bäume und Büſche an beiden Seiten der Straße ſind wie Mauern zuge⸗ ſchnitten. Bald wird man nicht mehr durchſehen können, und das helle Grün wird dunkel und ſchat⸗ tig geworden ſein. Friedlich und ſonnenbeſchienen liegt das weite Land um uns, nur auf den Straßen Ketten von Autos und Radfahrern. Die kleinen „Morris“ werden von vornehmen„Rolls Royce“ überholt, zu beiden Seiten der Straße wandern Gruppen junger Mädchen und Männer mit Ruck⸗ ſäcken und Shorts. Hunderte von Fahrrädern ſtram⸗ peln vorwärts, bei einem Tandem dreht ſich außer mir kein Menſch herum. So fahren wir den ganzen Morgen durch die engliſche Country mit ihren alten Farmen, an Herrenhäuſern und gepflegten Parks vorbei. Wir bekommen Hunger und halten in einem kleinen Wälſdchen. Man iſt zufrieden mit mir, und als ich dann ſogar noch ein Töpfchen„Ginger“— Ingwer— in Sirup hervorhole, herrſcht nicht nur draußen, ſondern auch bei uns im Wagen eitel Son⸗ nenſchein. Nach unſerem Lunch fahren wir an ein windgeſchütztes Plätzchen, wo Mother und Daddy es ſich zum Mittagsſchläfchen bequem machen. Auch Dick— der Sohn— ſcheint keinen Wert auf einen Spaziergang zu legen. Er holt ſeine Pfeife und Sportzeitung hervor, und da weiß ich. daß in den nächſten drei Stunden nichts mit ihm anzufangen iſt. Jim, der Hund, und ich ſitzen auf dem Trittbrett des Wagens und blinzeln in die Sonne. Er ſchaut erwartungsvoll zu mir, als wolle er fragen: was machen wir nun? Haſt recht, Jim, es iſt ſchade, daß wir hier ſitzen müſſen, und dort hinter dem kleinen Hügel iſt ſchon die See! Ich bilde mir ſogar ein, daß ich das Rauſchen hören kann, es können aber auch die Bäume ſein. Ganz leiſe wie auf Verab⸗ redung ſtehen wir auf, niemand merkt es. Bis jetzt hatte ich immer auf die Größe der engliſchen Zeitungen geſchimpft, heute bin ich aber mit dem Format ſehr zufrieden. Nachdem wir außer Sicht⸗ und Hörweite ſind, fangen wir an zu laufen, über die Wieſen zum Hügel hinauf, noch ein Stückchen, und da iſt das Meer. Himmel und Waſſer, Waſſer und Himmel! Jim und ich ſind begeiſtert, er ſpringt an mir hoch, bellt, und ich fange an zu ſingen„Ein Männlein ſteht im Walde“. Kein Menſch ſieht und hört uns, nur ein paar Kühe weiden nicht weit von uns. Eine von ihnen hat uns den Lärm ſcheinbar krumm genommen, denn es läßt ſich nicht länger verheimlichen, daß ſie langſam aber ſicher auf uns zukommt. Wie ſchnell das geht! Jim und ich unter⸗ brechen„Hölzchenſpiel“ und Geſang und rennen den Hügel hinab zur See. Nicht, daß wir Angſt gehabt hätten; aber man kann ja nie wiſſen, ob das eng⸗ liſche Rindvieh Deutſch verſteht. Schön iſt es hier, der Wind pfeift uns um die Ohren, und wir ſetzen uns auf einen Felſen am Waſſer und verſchnaufen. Ich muß doch einmal ver⸗ ſuchen, ob das Waſſer richtig ſalzig iſt. Siehſt du, Jim, mußt mir eben nicht jeden Unfug nachmachen dann brauchſt du auch nicht zu ſpucken! Sieh nur, die Sonne wird jetzt rot, und dann ſinkt ſie ins Meer. Eigentlich ſollte die See jetzt ſtill ſein und nicht mhr rauſchen, wo doch die Sonne ſchlafen geht; und du, Jim, ſollſt auch die Schnauze halten, ich ſinge doch auch nicht mehr! 5 Außerdem müſſen wir im Eiltempo zurück, ſonſt gibts noch Krach, und das wäre häßlich nach all dem Schönen. Wir rennen zurück, ich wußte gar nicht, daß wir ſo weit gegangen waren. Zum Schluß kommt noch ein kleines Wettrennen, jeder will zuerſt am Wagen ſein. Der Empfang iſt gar nicht ſo ſchlimm, in einem Punkt ſind wir uns ſogar alle einig: wir haben Hunger. Auf geht es ins nächſte Farmhaus, wo es Tee, Rührei auf Toſt und Schinken gibt. Auf der Heimfahrt ſind Jim und ich ſehr ſtill. Dick ſingt „It's a long Way“, und Mother und Dadoͤy ſagen zu mir, daß ich„a good gir!“ ſei— aha, Whisky und Gunnies!—, und daß das Ganze doch ein„lopelx day“ geweſen ſei.„Jim, haſt du gelacht, ich war es hoffentlich nicht. Was weiß man von einem lovely day, wenn man ſchläft und Zeitung lieſt! Aber wir verraten nichts!“—— (Fortſetzung folgt) 5 Nationaltheater. Heute Montag„Mein Sohn, der Herr Miniſter“, Luſtſpiel von André Birabeau. Regie: Rudolf Hammacher. Beginn 20 Uhr. Hans Becker inſzenkert das Luſtſpiel„Flitt wochen“ von Paul Helwig, das morgen Dienstag zum. Nationaltheater gegeben 1 Der Führer verlieh Prof. Karl Bauer Goethe⸗Medaille. Der Führer und Reichskanzler hat dem Maler und Graphiker Prof. Karl Bauer i München aus Anlaß ſeines 70. Geburtstages in Ar erkennung ſeiner Verdienſte um die deutſche Kun „ für Kunſt und Wiſſenſchaft e 8 8. 5 5 5 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Nummer 312 Mannheim, 11. Juli 1938 Gute Laune bewahren! Wieder ein wetterwendiſches Wochenende Die Hauptreiſezeit des Jahres rückt näher. Man⸗ cher hat ſchon ſeinen Urlaub hinter ſich, weitaus mehr aber ſteht dieſe Zeit der Ausſpannung und Erholung erſt noch bevor; mit ihrer Vorfreude paart ſich jedoch mehr als in anderen Jahren die bange Sorge, ob ihnen in den Ferien die Sonne auch lachen wird. Das Wetter dieſes niederſchlag⸗ reichen Jahres erlaubt ſich ja allerlei Kapriolen. Auch am füngſtvergangenen Wochenende hielt es dieſe„Linie“ ein. Unſere Anſprüche an Freund Petrus ſind aber ſchon ſoweit zurückgeſchraubt, daß wir bereits damit zufrieden waren, wenigſtens mit einem naſſen und einem trockenen Auge weg zu kommen. Im übrigen bleibt uns nichts anderes übrig, als o zu tun, als wäre der Juli hochſommerlich. Jeden Sonntag gibt es jetzt in unſerer Stadt Stand⸗ konzerte, die immer viel Anklang finden, zu denen man aber vorſichtshalber mit Regenmantel Montenkugeln 505(1 Pfund) 20 2 Mottentafeln 5 Stück 20 J. 1 Tafel 5 Alle Ungeziefermittel Augßerst billig in Springmeann's Drogerie, PI, 6 Cel. 228 8ü oder Schirm geht. Geſtern konzertierten um die Mittagszeit das Muſikkorps unſerer Pio⸗ niere am Waſſerturm und die Kapelle Becker auf dem Paradeplatz. Die Muſiker hatten Glück, daß die kurz nach 11 Uhr über Mannheim hinziehen⸗ den Regenwolken ſich nicht über dem Stadtzentrum, ſondern über den nördlichen Vororten entluden. Auf dem Programm des geſtrigen Sonntags ſtand auch die alljährlich vom NS durchgeführte Kriegsbeſchädigtenfahrt. Man hätte die⸗ ſen Opfern des Krieges(die tauſend Mann fuhren in 400 Kraftwagen) natürlich gerne ſchönes Wetter gewünſcht. Sie haben ja ſo ſelten Gelegenheit, die Stadt zu verlaſſen und fern vom Häuſermeer einige Stunden der Erfriſchung zu genießen, aber die Na⸗ tur hat ja ihren eigenen und recht eigenwilligen Kopf, der ſich auch nicht darum ſchert, ob beiſpielsweiſe— wie geſtern— eine Lehr wanderung durch die Reißinſel geplant iſt oder ob gar eine„Mond⸗ ſcheinfahrt“, wie ſie am morgigen Dienstag erſtmals wieder ſtattfindet, angeſagt iſt. Bei allem kommt es nur darauf an, daß wir uns unſere gute Laune nicht verderben laſſen. Nach die⸗ ſem Grundſatz handelten auch die Männer und Frauen vom Roten Kreuz, die am Samstagabend die Feier des goldenen Jubiläums der Bereitſchaft Mannheim 1 mit einer Rheinfahrt abſchloſſen und ſich dabei auch von einem zeitweiligen Regen nicht im geringſten beeindrucken ließen. Dr. Th. Ein Abend bei den Kinderreichen Mitglieber⸗Pflichtverſammlung im Kreisabſchnitt Schwetzingerſtadt Im„Zähringer Löwen“ in der Schwetzingerſtadt konnte man am Samstagabend die Mitglieder dieſes Kreisabſchnittes des Reichsbundes der Kin⸗ derreichen treffen. Dem Ruf zu dieſer Mitglie⸗ der⸗Pflichtverſammlung waren viele gefolgt. So ernſt wie das Wort„Pflichtverſammlung“ klingt, war es aber bei weitem nicht. Es war eher ein ge⸗ nrütlicher Unterhaltungsabend, bei dem aber immer⸗ hin recht eindringlich auch Fragen der Kinderreichen aufgegriffen, erörtert und weitergegeben wurden. Die Anregung zu manchen dieſer Fragen gab vor allem die kurze Anſprache von Kreiswart Pg. Bur ⸗ bau m, der vor allem die Kinderreichen darauf hin⸗ wies, wie notwendig es ſei, daß man ſich im Bunde nicht nur als„Nehmender“ betätige und all die Vor⸗ züge, die die Kinderreichen mit Recht heute gegen⸗ über früher genöſſen, ausnutze, ſondern daß man ſeinen Dank dafür durch Aufklärungsarbeit bei den Freunden und Berufskameraden abſtatte. Dem Bund der Kinderreichen ſei eine der größten Aufgaben geſtellt, die der Nationalſozialismus heute keune, die Mitarbeit an der Löſung der Bevölke⸗ rungspolitik. Wenn er dieſe löſen wolle, ſo müſſe jeder einzelne, ob Vater oder Mutter, daran mit⸗ arbeiten und vor allem den kinderloſen Ehepaaren immer wieder klarmachen, welch großen Schaden ſie mit ihrer Kinderloſigkeit dem geſamten Volke und damit ſeinem Beſtande zufügten. Rechne man von den heute im Jahr Lebendgeborenen 1 300 000 Kin⸗ dern die Zahl der Verſtorbenen und der älteren Jahrgänge ab, ſo bekomme man einen erſchreckend geringen Beſtand, der dem deutſchen Volke einmal zur Verfügung ſtehe. Was nützten alle Erfindungen, alle Maſchinen, wenn keine Hände da ſeien, ſie zu verwirklichen oder zu bedienen? Entſcheidend für den Beſtand eines Volkes ſei letztlich allein der Menſch und der Nachwuchs, den er ſeinem Volke hinterlaſſe. Ein dichtbeſiedeltes Land ſei immer ſtärker als ein dünn beſiedeltes. Im Anſchluß an die Anſprache, der die Begrüßung dur den Kreisabſchnittswart Feßler vorausging, wurden noch einige Anregungen gegeben, und auch die Frage nach der bereits im Frühſahr vom Ober⸗ ürgermeiſter angekündigten Ehrentafel der inderreichen wurde laut. Dann ging es aber zum gemütlichen Teil über. Das Dr. Riehl⸗ ſche Doppelquartett wartete mit netten Liedern und Schlagern auf, ein Handharmonikaklub ließ ſich hö⸗ ken, und raſch verrannen die Stunden in fröhlichem Kreiſe. g. u Ein Schwälbchen hatte ſich verfangen. Am Samstag gegen mittag wurde die Berufsfeuerwehr nach einem Anweſen in U gerufen. Dort halte ſich an einer Mauer im Hofe eine Schwalbe ſo verfan⸗ gen, daß ſie aus eigener Kraft nicht mehr los kam. ie Feuerwehr enkſandte eine Leiter, mit deren Hilfe das Tierchen aus ſeiner mißlichen Lage be⸗ freit wurde. Ckeieriſche Sünger heute in M annheim! Sie treffen am Montagnachmittag auf dem Hauptbahnhof ein Uns wird geſchrieben: Ihrem Wahlſpruch getreu:„Das Herz dem Land, die Kunſt der Hand, im Liede frei, ſtets deutſch und treu!“ werden uns die Sänger aus der Steier⸗ mark einen echten Volkstumsabend beſcheren. Den Leobener Sängern geht ein guter Ruf vor⸗ aus. Schon ihre letztjährige Deutſchlandreiſe war ein Triumphzug durch deutſche Gaue. Nun die Oſt⸗ mark zurückgekehrt iſt zum Reich, wird die Deutſch⸗ landfahrt zu einem einzigartigen Erlebnis für die Steiermärker, aber auch für die Deutſchen im alten Reich. Mannheim hat den Vorzug, ein ſolches Feſt am Montag im Nibelungenſal mit dem Volks⸗ tumsbekenntnis der Steiermärker mitzuerleben. Wie ehedem, ſo wird auch jetzt oͤie Macht des Hei⸗ matliedes, der urſprüngliche Zauber echten Volks⸗ tums, ſiegen. Wir werden den Frauenchor in der bunten Tracht der Steierdirndeln und den Männer⸗ chor in ſeinen kleidſamen Steierer Röcken bewun⸗ dern, ein ſchönes Abbild heimatlichen Brauchtums „Ganze Arbeit“ iſt die Deviſe dieſes Chores, der unter der bewährten Leitung von Profeſſor Mickſch ſteht. Ueberall wurden die Sängerinnen und Säuger umjubelt und herzlich gefeiert. Was aber den Abend noch weſentlich bereichern wird, iſt die Volkskunſtgruppe des MGV Leoben unter der Leitung von Erwin Dukars. Dieſe Gruppe wird in Muſik, Geſang, Wort und Tanz eine Darbietungsfolge zeigen, die ſich weit über die Grenzen der engeren Heimat einen Namen gemacht hat. Sie iſt Künderin heimatlichen Brauchtums ge⸗ 77 worden. Wir werden ren reiche Volkstänze be⸗ wundern und das Naturjodler⸗Trio hören. So wird der„Steierer⸗Abend“ zu einer eindrucksvollen natio⸗ nalen Feierſtunde. Er wird auch mit Chören unſerer Mannheimer MW k bereichert werden. Die Leobener Gäſte treffen am heutigen Montagnachmittag um 15.03 Uhr in Maun⸗ heim ein gerkreisführung im Haupt⸗ Die Mannheimer Säuger bereiten den Sängern aus der Oſtmark einen keier⸗ ichen Empfang, der dem in Stuttgart nicht nach⸗ Nach der Quartierverteilung treffen ſich die Gäſte mit unſeren Mannheimern im Nibe⸗ lungenſaal zu dem Volkstumsabend, deſſen erſten Teil ſie mit Chören aus der Heimat beſtreiten werden. Dienstag vormittag findet eine Haſen⸗ rundfahrt für die Gäſte ſtatt, anſchließend wird im Ballhaus das Mittageſſen eingenommen und dann eine Fahrt mit Omnibuſſen nach Heidelberg unternommen. Anſchließend Zuſammentreffen mit den Heidelberger M und am Abend im Mann⸗ heimer Friedrichspark fröhlicher Ausklang des Sängertreffens. S ind werden von der Se bahnhof herzlichſt begrüß 0 l ſtehen wird. 1 l Die Sänger fahren am Mittwoch früh wieder weiter. Die Sängerkreisführung bittet die Bevölkerung, an den Feierſtunden im Roſengarten rege teil⸗ zunehmen, gilt es doch, mit den Sängern unſerer Oſtmark das große Geſchehen des Zuſammenſchluſſes feſtlich zu be⸗ gehen und die engſte Verbundenheit mit ihnen zu dokumentieren. eee. Anſere Saarländer feierten Jubiltzum Die Ortsgruppe Mannheim⸗Ludwigshafen des Bundes der Saarvereine beging ihr zehnjähriges Beſtehen Im großen Ballhaus⸗Saal hatten ſich am Sams⸗ tagabend die Mitglieder der Ortsgruppe Mannheim⸗ Ludwigshofen des Bundes der Saarvereine zu einer würdigen Erinnerxrungsfeier ver⸗ ſammelt, denn der Bund kann in dieſem Jahre auf ein zehnjähriges Beſtehen zurückblicken. Eine Erinnerungsfeier dieſes Bundes verdient ganz be⸗ ſondere Beachtung, verbindet ſich doch mit den Jah⸗ ven ſeines Beſtehens jener gigantiſche Kampf, den die Saarländer um ihre Heimat und ihre Zugehörigkeit zum deutſchen Vaterland geführt haben, und war es doch gerade dieſer Bund, dem es mit zu verdanken war, daß das ganze Volk an dieſem Kampf der Brü⸗ der und Schweſtern an der Saar teilnahm. So war nur zu bedauern, daß der Beſuch längſt nicht der war, den man ſonſt bei den Saarländern gewohnt iſt. Im Mittelpunkt dieſer Erinnerungsfeier ſtand die Auſprache des Ortsgruppeuleiters A. Bauer. Er gab einen eindrucksvollen Rückblick auf die Jahre des Kampfes um die Saar. In Deutſchlands ſchwerſten Jahren ſei der Bünd der Saarvereine entſtanden. In den Jahren, da innerer Hader und Bruderkämpfe im Vaterland herrſchten, da politiſche Haſſadeure und irregeführte Volks⸗ genoſſen die roten Fahnen gehißt haben, da inter⸗ nationale Juden dieſem Volk den Glauben an ſich ſelbſt genommen und ihm den Wahnſinnsgedanken einer Internationale vorgaukelten, da fremde Trup⸗ pen deutſches Land beſetzten und im Saargebiet Neger und Kulis über die Menſchen regierten, in dieſen Jahren habe ſich der Bund zuſammengeſchlof⸗ ſen. Zunächſt ſeien die Vereine nur loſe Vereinigun⸗ gen zur Betreuung der vielen Ausgewieſenen ge⸗ weſen und hätten ſich Saargebietsſchutz ge⸗ naunt. Bald ſei aber zu dieſer Aufgabe auch die Werbung um Verſtändnis für dieſes kerndeutſche Land und Volk, das nach dem Willen Frankreichs für immer vom Reich gtrennt bleiben ſollte, hinzu⸗ gekommen. Es mußte ein Rückhalt für die Brüder und Schweſtern in der Saar geſchaffen werden. Daß in einer ſolchen Organiſation Marxismus und Internationalismus niemals Platz gehabt hätten, ſei wohl ſelbſtverſtändlich. Wie im ganzen Reich, ſo ſei es auch in Mannheim nur ein kleines Häuflein geweſen, das ſich zunächſt an dieſe ſchwierigen Aufgaben gemacht habe. Drei der Gründungsmitglieder der Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafener Ortsgruppe, die Landsmänner Becker, Schmitt und Weiſang ſeien anweſend, aber der erſte Vorſitzende Landsmann Eich ſei leider noch vor dem großen Sieg, für den er ſo tapfer und unermüd⸗ lich gekämpft habe, geſtorben. Nach ihm habe die Leitung der Ortsgruppe Landsmann Kremp über⸗ nommen, der aber ſchon bald in die Heimat berufen worden ſei. So ſei die Leitung an ihn(Bauer) über⸗ gegangen. Ortsgruppenleiter Bauer wies darauf hin, wie vielgeſtaltig die Arbeit der Saarvereine geweſen iſt, wie viel Not und Elend behoben werden mußte und welch große Auſtreugungen der Bund machte, um auch dem letzten Volks⸗ genoſſen die Bedeutung der Saarabſtimmung eindringlich vor Augen zu führen. Willkommgruß unſeren Sängern aus Steiermark! Sänger der Oſtmark, euch gilt 1 Gruß, unſer herzliches Willkommen!? Stadt der Arbeit, die Stadt der Kunſt begeiſterter Liederanhänger, ſie des Sängertreffens Tage der meinſchaft. Ihr werdet Mannheims Schönheite Heidelbergs Romantik erleben, ihr werdet dieſe Stadt wach und rege finden, die um die Aufgaben ringt als Brücke der Kultur und der Wirtſchaft von der Südmark zur Oſtmark. Unſere Stadt iſt aber auch eine Pflegeſtätte des deutſchen Lied ein ell deutſchen Braachlums und eine Stätte aufblüt r Kultur In dieſen Mauern unſerer Stadt grüßen wir euch, wir, die Sänger der reichen euch aus der Oſtmark die Hände und fe feſtlichen Jubel das große hiſtoriſche G ſammen⸗ beſonderer unheim, die or — 2 Heil Hitler! Sängerkreisführer Mannheim. Karl Hügel, Die großen Kundgebungen, die von 1931 an in jedem Jahr einmal an nationalen Feierſtätten ausgerichtet worden ſeien, ſprächen davon noch heute, und ſchon früh ſei es gerade der Nationalſozi 3 geweſen, der ſich aktiv an dieſem Kampf beiſpielsweiſe die SA bereits 1932 am„Deutſchen Eck“ die Abſperrung übernommen. Als in der Nacht vom 12. auf g ge 2 Auch bei ver⸗ alteten Seiden Uberkinger Adelheid-Quelle hilft oft: Das grole deutsche Nierenwasser 7. ͤ prospekte kostenlos von der Mineraldrunnen 8 Bad Oberkingen Sssessessssssesessssse Peter Rixius, Großhandlung, Mannbeim 5 Verbindungskanal. link. Ufer 6 Telefon 60868 von Berg zu Berg Feuerzeichen aufloderten und mit mächtigen Flammen und unter Glockengeläut den Beginn des Abſtimmungstages ankündigten, hatten die Saarländer im Reich ihre ſelbſtverſtändliche Pflicht getan. Dieſer Tag blieb immer als ein Ehrentag im Gedächtnis. Mit der Rückgliederung der Saar habe der Bund aber nicht ſeinen Sinn verloren. Im Gegenteil habe Gauleiter Bürckel ausdrück⸗ lich gebeten, daß ſich der Bund nunmehr der Pflege ſaarländiſchen Volks⸗ und Brauch⸗ tums annehme. Auch in der Erfüllung dieſer Aufgabe werde man treu und feſt zuſammenſtehen, um ein Bollwerk der Weſtmark zu ſein, damit der alte Kampfruf, mit dem der Redner auch ſchloß:„Deutſch die Saar, immer⸗ dar“ weiterhin ein feſtes Fundament beſitze. Der eindrucksvollen Erinnerungsfeier, die von der Kapelle Mayer würdig umrahmt wurde, ſchloß ſich ein ſehr gemütliches Sommerßeſt an, bei dem natürlich auch der Tanz nicht fehlte. 85 eee Die Rote-Kreuz-Flagge auf dem Rhein Der Ausklang des goldenen Jubelfeſtes der Bereitſchaft Mannheim 1 Die Jubiläumsveranſtaltungen aus Anlaß des fünfzigjährigen Beſtehens der Bereitſchaft Mannheim l des Roten Kreuzes wurden am Samstagabend mit einer Rheinfahrt beendet. Kurz nach 19 Uhr ſetzte ſich das Motorſchiff„Graf Zeppelin“ ſtromaufwärts in Bewegung. Die Rote⸗Kreuz⸗Flagge flatterte am Maſt und auch zu beiden Seiten. Außerdem war das Symbol als Schmuck in den Innenräumen des Schiffes vertreten. Am Himmel hingen um dieſe Zeit dräuende Wolken und gaben dem bewegten hochſtehenden Waſ⸗ ſer des Rheins eine blau⸗graue Färbung, während die Gipfel der Wellenberge unter den Strahlen der ſinkenden Sonne ſilbern aufleuchteten. Das Him⸗ melsgeſtirn blendete. Es ſah nach Regen aus, aber der blieb glücklicherweiſe auf dem erſten Teil der Fahrt aus. Die Temperatur war zwar ſo, daß nicht eee e Waſſerfülle wie ſeit Jahren nicht mehr Die Mheinſchiffahrt iſt auf die Schonung der überfluteten Afer bedacht Strandbad ohne Badebetrieb In dieſem Jahr führen Rhein und Neckar durchſchnittlich viel Waſſer. Der derzeitige Waſſerſtand vor allem iſt ſo hoch, wie er ſeit vielen Jahren im Juli nicht war. Zur Zeit fällt das Waſſer zwar wieder etwas, aber die Schiffahrt muß ſich doch noch beſonderer Sorg⸗ falt befleißigen, ſollen nicht die Ufer Schaden erleiden. Bei normalem und beſonders natürlich bei nied⸗ rigem Waſſer and ſind die Schiffe gezwungen, ge⸗ nau der Fahrrinne zu folgen. Die Schiffsleute wiſſen genau, wo dieſe Fahrrinne im Flußbett liegt, und ſie ſehen es auch an der Strömung. Gegenwärtig brauchen ſich die Rheinſchiffer aber nicht an die Fahrrinne zu halten, denn der Waſſerſtand iſt ſo hoch, daß ſie ſelbſt iber die ſogenanuten„Krippen“ hinweg fah⸗ ren können. Bei dieſen Krippen handelt es ſich um Maßnahmen der Strombauverwallung, um von den Ufern her quer zur Strömung vorgetriebene, mit Steinen be⸗ ſchwerte Faſchinen, deren Zweck es iſt, den wau⸗ dernden Kies und Sand feſtzuhalten und das Waſſer möglichſt nach der Fahrrinne zu drücken. Da zur Zeit die Ufer des Rheins überſchwemmt ſind, könnte an dieſen durch allzu kräftige Wellen Schaden entſtehen. Dies muß vermieden werden, unnd ſo ſind gegenwärtig die Dampfer und Motor⸗ schiffe gehalten, die Mitte des Stromes ein⸗ zuhalten, weil ſie ſo von den beiden Ufern den größten Abſtand haben. Solange die„Marke 2“ nicht erreicht iſt(vor 14 Tagen hatte ſich ihr der Waſſer⸗ ſtand bis auf wenige Zentimeter genähert), brauchen ſie ſich aber noch keinerlei weitere Beſchränkungen aufzuerlegen. Sie können alſo noch mit voller Kraft fahren. Bei der Talfahrt allerdings machen ſie im allgemeinen von dieſer Möglichkeit keinen Grbrauch, weil durch den hohen Waſſerſtand die Strömung ſo geſteigert iſt, daß die Fahrzeuge auch ohne volle Ausnützung ihrer Maſchinenkraft die ge⸗ wünſchte Geſchwindigkeit erhalten. Insgefamt iſt zu ſagen, daß bei dem derzeitigen hohen Waſſerſtand das Fahren auf dem Rhein leichter iſt als bei weniger Waſſer. Am Mannheimer Strandbad war am Sams⸗ tag noch die obere Liegeplatte überſpült; in der Nacht zum Sountag iſt das Waſſer dann ſo weit gefallen, daß wenigſtens dieſe obere Liegeplatte wieder frei wurde. Aber begreiflicherweiſe herrſchte wegen der Unbe⸗ ſtändigkeit und Ungunſt der Witterung weder am Samstag noch geſtern Badebetrieb. Auch im Wal d⸗ park war am Sonntag noch ein Teil der tief⸗ liegenden Fußwege überſchwemmt. dr. dy. Ih. etwa die Illuſion einer Sommernachtsfahrt aufkam, aber ſie war doch verhältnismäßig milde. So fanden ſich die meiſten Fahrtteilnehmer auf den Decks ein und ließen die Ruhe und die Schön⸗ heit der Landſchaft auf ſich wirken. Nur wenige Schleppzüge, mit Kohlen oder Holz beladen, waren noch unterwegs. Dann und wann ſah man am Ufer eines der kleinen,„Schocker“ gena naten, Aalfahr⸗ zeuge, aber die Aalfänger bereiteten ſich nicht auf den gewohnten nächtlichen Fang vor; das Waſſer ſteht zu hoch, und da gehen die Aale nicht ins Netz. Auch am Mannheimer Strandbad ruhte jeglicher Be⸗ trieb, jedoch bei und auf der Kollerinſel ſah man ſpä⸗ ter ganze Zeltdörfer, in denen ſich ganz unentwegte Waſſerſportler häuslich einrichteten. Das Ziel war Speyer. Nach zweiſtündiger Fahrt legte der„Graf Zepelin“ dort an der Lande⸗ brücke an, aber bereits eine Stunde ſpäter machte er ſich wieder auf den Heimweg. Der Aufenthalt in der alten Domſtadt war alſo nur kurz; man hatte ihn übrigens zunächſt auch garnicht vorgeſehen ge⸗ habt, legte ihn auf allgemeinen Wunſch dann aber ein.. Die Kürze der Zeit erlaubte allerdings nicht, eine volle Koſtprobe vom„Brezelfeſt“, das die Speye⸗ rer gerade begingen, zu nehmen. Die Schiffsſirene rief die Fahrtteilnehmer wieder an Bord. Kaum war die Rückfahrt angetreten, da begann es für kurze Zeit heftig zu regnen. Um ſo gemütlicher war es nun aber in den unteren Räu⸗ men des Schiffes, wo die alten und die jungen Sani⸗ täter mit ihren Angehörigen nd Gäſten in froher Stimmung zuſammenſaßen. Oben abeer wurde unterdeſſen nach den Klängen einer Abteilung des Muſiklorps unſerer Flak fleißig getanzt. Gar zu raſch fand die Fahrt ihr Ende. Kurz nach 23 Uhr betrat man wieder Mannheimer Boden. Am Sonntag in aller Frühe aber begann für die Sanitäter ſchon wieder der Dienſt. Zwanzig Mann waren als Begleitmannſchaft für die Kriegsbeſchä⸗ digtenfahrt kommandiert. Zwölf andere traten nach⸗ mittags auf der Phönirbahn zu dem Radrennen an. Weitere vier mußten ſich in O7 als Transportmann⸗ ſchaft für die Krankenwagen bereit halten. Von der Bereitſchaft Mannheim l waren geſtern alſo nicht weniger als 36 Mann dienſtlich eingeſetzt. Darauf ſei einmal hingewieſen, denn der breiten Oeffentlich⸗ keit kommt dieſe ehrenamtliche Tätigkeit des Roten Kreuzes meiſt gar nicht voll zum Bewußtſein. T.— m. u 70. Geburtstag. Herr Karl Frickinger, Beethovenſtr. 10, Inhaber der Franz Kühner, Koh⸗ lenhandels⸗Geſellſchaft, ein alter treuer Leſer unſeres Blattes, vollendete dieſer Tage in alter Friſche ſein 70. Zebens fahr. Herzlichen Glück⸗ wunſch! ü 6. Seite/ Nummer 312 Neue Mannheimer Zeitung/ Morgen⸗Ausgabe Montag, 11. Juli 1937 — In den Straßen der Stadt Sydney tauchte vor einiger Zeit ein Sonderling auf, der engliſche Einpfundnoten für zehn Schillinge, alſo um die Hälfte ihres Nennwertes, feilbot. Erſtaunt umſtan⸗ den die Neugierigen dieſen ungewöhnlichen Händ⸗ der, der bei jeder Note, die er verkaufte, zehn Schil⸗ linge einbüßte. Man war mißtrauiſch genug, um auf den verdächtigen Handel nicht einzugehen, und als die Polizei den Mann, der Geld verkaufen wollte, feſtnahm, hatte ſich noch nicht ein einziger Käufer eingefunden. Zur größten Ueberraſchung aber ſtellte man feſt, daß die Pfundnoten in der Tat echt waren. Der Mann erklärte, dieſes Verluſtge⸗ ſchäft mache ihm perſönlichen Spaß, und im übrigen habe er eine Wette abgeſchloſſen, daß er trotz der Günſtigkeit ſeines Angebotes nur ſehr wenige In⸗ tereſſenten finden werde. Natürlich ließ man den Sonderling wieder laufen, der ſchon am nächſten Tag erneut ſein„menſchenfreundliches“ Angebot machte. Diesmal ging das Geſchäft ausgezeichnet, denn es hatte ſich herumgeſprochen, daß der Mann keineswegs ein Betrüger, ſondern nur ein harmloſer Narr war. Freilich war er durchaus nicht ſo harm⸗ los, wie es den Anſchein hatte. Denn die Pfund⸗ noten, die der raffinierte Gauner das zweitemal anbot, waren nicht echt, ſondern Fälſchungen. Er machte ein recht gutes Geſchäft dabei und verzog ſich noch rechtzeitig, ehe die Polizei von ſeinem Betrugs⸗ manöver Wind bekam. 5 — Das„Ohio Medical Journal“ veröffentlicht einen Forſchungsbericht über Verſuche, die im tech⸗ niſch⸗mediziniſchen Inſtitut in Cleveland zur Erhö⸗ hung der Sehkraft in der Dunkelheit unternommen wurden! Demnach wird bald die Zeit kommen, in der der Kraftfahrer, der eine längere Nachtfahrt vor ſich hat, Stoffe einnimmt, die möglichſt viel Vitamin A enthalten. Auf dieſe Weiſe könnten, ſo verſichern die Forſcher, die ſich mit den Experimenten beſchüftigen, viele Verkehrsunfälle zur Nachtzeit, die auf die Uebermüdung der Augen zurückzuführen ſind, künf⸗ tig vermieden werden. Vitamin A ſoll nämlich die Sehkraft, ganz beſonders in der Dunkelheit, erhöhen. Man hat den Arbeitern eines Induſtriewerkes täg⸗ lich regelmäßig drei Kapſeln von Carotene, eines Stoffes, der viel Vitamin A enthält, eingegeben, Und dabei feſtgeſtellt, daß dadurch die Fähigkeit der Farbenunterſcheidung um mehr als 75 v. H. erhöht wurde. Aber auch die Kraftfahrer, denen man dieſe Medizin eingab, blieben auf langen nächtlichen Reiſen vor jeglicher Uebermüdung der Augen bewahrt. * — In Hankau, dem Hauptquartier der chineſiſchen Armee, iſt vor wenigen Tagen die ſchöne Lei⸗Lai, die„Mata Hari des Fernen Oſtens“, wegen Spionage zugunſten Japans erſchoſſen worden. Wie ſo häufig, ſpielen auch im Fernen Oſten Frauen im Geheimdienſt eine große Rolle. Man erzählt, daß Frau Tſchangkaiſchek, die Gattin des chineſtſchen Marſchalls, ein eigenes weibliches Spionagekorps ausgebildet habe. Als„Mata Hari“ des Fernen Oſten galt jedoch eine Frau, die in japaniſchen Dien⸗ ſten ſtand. Es war dle ſchlanke, ungewöhnlich ſchöne 25 jährige Lei⸗Lai, die im Jahre 1934 zur Königin aller Schanghaier Nachtklubs gewählt worden war. Als die Nachtklubs in Schanghai mit dem Beginn der kriegeriſchen Verwicklungen ihre Pforten ſchloſ⸗ ſen, verließ Lei⸗Lai die Stätte ihrer Tätigkeit. Sie erfreute ſich der Gunſt zahlreicher hoher Offiziere, aber dem Anſchein nach beſchäftigte ſie ſich mit allen Dingen mehr, als mit Politik. Es erregte einiges Aufſehen, als die ſchöne Lei⸗Lai vor einiger Zeit plötzlich in Hankau, dem Hauptquartier der chineſi⸗ ſchen Armee, auftauchte, und dort ein Nachtlokal er⸗ öffnete. Sie hatte ſich nicht über Mangel an Kunden zu heklagen. Der Anſtrich ihres Unternehmens war jedoch denkbar harmlos. Ein kleiner Poſtbeamter Schloß Bathelemont .————.—. ROMAN VON RUDOLPH FPAGENSTECHER 30 „Meine Frau hatte viel unter Malaria zu leiden. Mich hat ſie faſt vollkommen verſchont. Dafür hat ſich die Gicht bei mir eingeſtellt“, lachte der General und zeigte dabei auf ſeinen Stock. „In Deutſchland ſagen wir, wer die Gicht hat, lebt lange. Aber dieſer Meinung iſt man haupt⸗ ſächlich dort, wo der Wein wächſt.“ „Ich hoffe, daß die Wahrheit dieſes Ausſpruchs ſich auch außerhalb der deutſchen Grenzen beſtätigt“, warf die Generalin ein,„aber mein Mann hat die Gicht durch ſeinen ewigen Aufenthalt am Waſſer und im Waſſer beim Angeln.“ „Nun, wo ich ſie herhabe, iſt ſchließlich gleichgültig, intekeſſanter wäre mir zu erfahren, wie ich ſie wieder loswürde.“ 8 Die Generalin äußerte den Wunſch, ſich ein wenig zurückzuziehen, und Madeleine brachte ſie hinauf in ihr Zimmer. Die drei Herren blieben allein. Der General erzählte, daß er vor Jahren, als er ſich noch im aktiven Dienſt befunden babe, einmal durch Vermittlung des franzöſiſchen Militärattaches in Berlin an einem deutſchen Manöver habe teil⸗ nehmen können. Er war voll des Lobes über das, was er geſehen hatte. D' Hauteville entgegnete, daß er über das franzö⸗ ſiſche Heer leider ſelbſt kein Urteil abgeben könne, oder doch nur ein ſehr oberflächliches. Die Haupt⸗ ſache ſei doch aber einzig und allein die Vaterlands⸗ liebe, die das Heer erfüllen müſſe, und die ſei in Frankreich doch über alles Lob erhaben. „Zugegeben! Aber wir, die wir franzöſiſche Monarchiſten ſind, ſehnen uns nach einer anderen Staatsform. Das Staatsoberhaupt im Frack und Zylinder, ah, es paßt nicht zu einer Nation, die ſo ausgeſprochen militäriſch iſt wie die unſere“, brummte der General unzufrieden. Daun wandte ſich das Geſpräch den Ereigniſſen in Ching zu. Man ſprach davon, daß Frankreich, Deutſchland und England Truppen nach Oſtaſten zu ſenden beabſichtigen. 8 war es, der als erſter Verdacht ſchöpfte. Lei⸗Lai erhielt von einer ausländiſchen Bank in Hongkong eine Anweiſung von 4000 engliſchen Pfund. Dem Poſtbeamten kamen angeſichts dieſer Sendung Be⸗ denken. Er meldete den Vorgang ſeinem Vorgeſetz⸗ ten, der die Spionageabwehrabteilung bei der chine⸗ ſiſchen Armee unterrichtete. Der Geldbetrag ge⸗ langte zur Auszahlung, Lei⸗Lai wurde jedoch unter Beobachtung geſtellt, da man wußte, daß ſich das Zentrum des japaniſchen Geheimdienſtes in Hong⸗ kong beſand. Eine plötzliche Hausſuchung ergab, daß ſich in der Wohnung Lei⸗Lais Dokumente befanden, die unwiderleglich bewieſen, daß ſie eine Agentin des gegneriſchen Geheimdienſtes war. Das Nacht⸗ lokal der Tänzerin wurde geſchloſſen. Lei⸗Lai kam vor das Kriegsgericht. Sie ſtand in ihrem ſchönſten Abendkleid vor den Generälen, die über ihr Schick⸗ ſal zu beſtimmen hatten, und erklärte lächelnd, ſie werde keinerlei Ausſagen machen. Im übrigen blieb ſie auf alle Fragen ſtumm. In einer Verhandlung, die durch Lei⸗Lais Schweigen 20 Minuten dauerte, wurde die Spionin zum Tode verurteilt. Dann er⸗ klärte man jedoch, man werde ihr das Leben ſchen⸗ ken und ſie ſogar freilaſſen, wenn ſie die Namen ihrer Verbindungsmänner pre be. Lei⸗Lai lehnte die⸗ ſen Vorſchlag ab. Ihr Lächeln blieb auch, als man ihr verſicherte, ſie habe nur noch 24 Stunden zu leben, wenn ſie ſich nicht eines Beſſeren beſinne. Nach 24 Stunden führte man ſie vor.„Ich bin be⸗ reit zu ſterben!“ Das war alles, was ſie ſagte. Sie wies die Augenbinde zurück und ſtarb ſo tapfer, daß ſelbſt die chineſiſchen Offfziere ihrer Haltung die Anerkennung nicht verſagen konnten. Zwölf Kugeln des Exekutionskommandos machten dem Leben der „Mata Hari des Fernen Oſtens“ ein Ende. * — Die berühmteſten Kürſchnermeiſter, Schuh⸗ macher, Modekünſtler und 24 Schneiderinnen haben in den letzten Tagen fieberhaft daran gearbeitet, um die Ausſtattung für die zwei beſtgekleideten Puppen der Welt fertigzuſtellen. Dieſe beiden großen Pup⸗ pen ſollen die Ehrengabe ſein, die Frankreichs Schulkinder dem engliſchen Königspaar anläßlich ſeines Staatsbeſuches in Paris für die beiden kleinen Prinzeſſinnen, die Thronſolgerin Eliſabeth und ihre Schweſter Margaret-Roſe, überreichen. Tauſende von Knaben und Mädchen haben in ganz Frankreich ihren Obolus zu dieſer Spende in Ge⸗ ſtalt von einem Sou beigetragen. Und nun arbeitet man daran, dieſe Puppen in einer Weiſe zu bekleiden, die ſelbſt die verwöhnteſte Modedame aus Fleiſch Tot geborgen dnb. Dortmund, 9. Juli. Zu dem Bergwerksunglück auf der Zeche Karo⸗ line in Holzwickede erfahren wir von der Berg⸗ behörde, daß die geſtern abend beim Zubruchgehen eineg Abbauſtrebs verſchütteten ſechs Bergknappen am Samstagmorgen tot geborgen werden konnten. Sofort nach Bekanntwerden des Unglücks waren die Bergungsarbeiten unter Leitung der Berg⸗ behörde aufgenommen worden. Tode verurteilt Breslau, 10. Juli. Nach zweitägiger Verhandlung verurteilte das Schwurgericht das Ehepaar Erich und Lucia Bräuer wegen gemeinſchaftlichen Mordes in Tateinheit mit Diebſtahl zum Tode und zum dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte. In der Urteilsbegründung führte der Vorſitzende aus, daß das Gericht von der Schuld der Angeklag⸗ ten überzeugt ſei, den Viehhändler Fritz Pohl mit Vorſatz und Ueberlegung ge⸗ tötet und die in ſeinem Beſitz befindlichen Barmit⸗ tel von über 2000 Mark entwendet zu haben. Das Gericht ſah es als erwieſen an, daß die verurteilte Lucia Bräuer durch eine einheitliche Handlung am Ehepaar Bräuer zum dnb. 2. März den Viehhändler Fritz Pohl mit Zyankall zu vergiften verſucht habe, was jedoch daran ſchei⸗ terte, daß Pohl den Genuß des vergifteten Kaffees verweigert habe. Die Angeklagte habe darauf am, 9. März mit einem von dem mitangeklagten Erich Bräuer beſorgten Mittel den Pohl betäubt, ſich das in deſſen Beſitz befindliche Bargeld angeeignet und mit Unterſtützung des verurteilten Erich Bräuer den Pohl im Kraftwagen nach der Weiſtritz⸗Talſperre bei Breitenhain geſchafft. Dort ſei Pohl über die Staumauer in den Stauſee geſtürzt worden. Das Motiv der Tat wurde vom Gericht ſowohl bei der Ehefrau wie beim Ehemann in ſchnöder Gewinnſucht erblickt. Fünf Perſonen von einem Blindgänger getötet dnb. Mailand, 10. Juli. Bei dem Sammeln von Geſchoßreſten aus dem Weltkrieg ereignete ſich in der Nähe von Görz ein ſchweres Unglück. Mehrere Perſonen hatten eine 15e.⸗ Granate gefunden, die ſie aufzumachen und. zu entleeren verſuchten. Hierbei explodierte der Blindgänger und tötete drei Perſonen auf dev Stelle, während zwei weitere kurz darauf im Kran⸗ kenhaus den erlittenen Verletzungen erlagen. und Blut vor Neid erblaſſen läßt. Jede Puppe er⸗ hielt 30 verſchiedene Kleider, vom Sportkoſtüm bis zum ſeſtlichen Abendkleid, wozu ſich noch acht Pelze, 30 Paar Seidenſtrümpfe und die feinſte Unterwäſche geſellen. Während die Hutmache rinnen bemüht waren, die ſorgfältig friſterten Köpfe der Puppen mit den modernſten Erzeugniſſen ihrer Kunſt zu ſchmücken, hat ein bekannter Juwelier den Schmuck für ſie ver⸗ fertigt, der aus Halsketten, Armbändern und Ringen mit echten Edelſteinen beſteht. Zweifellos wird dieſes Geſchenk die allergrößte Freude in der Kinder⸗ ſtube des Buckingham⸗Palaſtes hervorrufen. Luftſchutz jetzt auch in Belgien Bei einer nächtlichen Luftſchutzübung in Belgien Uebungen ſollen dazu dienen, um die Bevölkerung mit den Uebungen dieſer Art vertraut zu machen. wurde auch eine Abteilung Frauen eingeſetzt. Die um einmal die Aus rüſtungen gründlich zu erproben und zum anderen, (Preſſephoto, Zander⸗M.) — Am vergangenen Sonntag hatten ſich vor der Saeré-Coeur⸗Kirche auf dem Montmartre in Paris zahlreiche Neugierige eingefunden, die einem brigi⸗ nellen Wettbewerb beiwohnten. Unter Leitung der un verwüſtlichen Miſtinguette der Königin der Pariſer Revueſtars, begutachtete ein Preisgericht etwa 100 hübſche junge Mädchen und die Art, wie ſie die hohen Treppen von der Saeré⸗Coeur⸗Kirche herab⸗ ſtiegen. Die mehr oder weniger graziöſe Art, wie man eine Treppe hinunterſteigt, kann entſcheidend ſein für die Laufbahn jeder jungen Anwärterin, die einmal ein Revueſtern werden will. Das Word „'ai je bien descendu?“ haf einen beſouderen Sinn, der ſogar ein Doppelſinn iſt, da„descendre“ in der Apachenſprache ſo viel wie„umlegen“ heißt. Miſtin⸗ guette, die ja einige Erfahrung hat, machte nach der Begrüßung durch die Kapelle der„Freien Kommune Montmartre“ das Treppenſteigen vor und dann defilierten eine Stunde lang die Preisanwärte⸗ rinnen. Der erſte Preis beſtand in einer Anſtellung bei einer Revuebühne. Der zweite Preis war auth nicht zu verachten. Anſonſten erhielten alle Teil⸗ nehmerinnen Troſtpreiſe in Geſtalt eines Kückens, r Julimorgen im Park Von Hermann Stehr. Das goldene Gewölk der Blütenlinden ſteht hochgebauſcht ums ſchiefergraue Dach, und drüber in dem blauen Himmel ſchwinden Dunſtſchleier weiß und werden wieder wach. Jedweder Laut iſt aus der Welt geſtorben. Nur in den Kronen ſingt der Bienenton, als ob ſich durch Entzückung ſelbſt erworben die Erde ſel'ge Jenſeitslieder ſchon. Die Raſenfläche nickt mit reifen Gräſern, und Falter gaukeln durch den Pollenrauch, Fern aber gehn die Berge blau und gläſern als dieſes Erdentraumes höchſter Hauch. „Vielleicht ein erſter kleiner Anfang einer Waffen⸗ brüderſchaft!“ äußerte der General und zog die buſchigen Augenbrauen hoch. 5 „Ich glaube, du biſt ein allzu großer Optimiſt, Onkel Philippe!“ miſchte ſich der Neffe mit ſeiner Blechſtimme ins Geſpräch. „Durchaus nicht! Wer unſere beiden Armeen kennt, weiß, daß ſie gleichwertig ſind, wenn ich von der zahlenmäßigen Ueberlegenheit der deutſchen ab⸗ ſehe. Sollen ſich dieſe beiden Heere, die die Beſten der Nation umfaſſen, alle 50 bis 60 Jahre gegen⸗ ſeitig zerfleiſchen?“ „Das war wohl nicht unſere Schuld“, antwortete der Neffe eifrig. „Ach, laß du mich mit„nicht unſere Schuld“ in Ruhe. Die Schuld liegt faſt immer auf beiden Seiten. Ich bin nun einmal ein Freund eines Zu⸗ ſammengehens mit Deutſchland und laſſe mich da⸗ von nicht abbringen.“ „Ihre Worte, Herr General, würden in Deutſch⸗ land begeiſterte Zuſtimmung finden“, beſtätigte 'Hauteville. „Ja, aber nur bei Ihrer Sozialdemokratie, nie⸗ mals bei der Militärpartei“, wehrte der Nefſe ab. „Sie ſind, glaube ich, von einem Vorurteil be⸗ fangen. Gewiß iſt die Sozialdemokratie ausge⸗ ſprochen pazifiſtſſch. Aber das übrige Deutſchland iſt darum nicht kriegeriſch geſonnen. Unter„kriege⸗ riſch“ verſtehe ich den Wunſch, Krieg zu führen à tout prix, aus Eroberungsſucht, aus Ländergier oder aus weiß Gott welchen Gründen. Und schließlich sprechen Sie von einer Militärpartei. Eine ſolche Partei gibt es bei uns gar nicht. Unſere Generale ſind Soldaten und keine Politiker. Daß ſie ihren Beruf lieben, wird man ihnen in Deutſchland ebenſo wenig verwehren können wie in Frankreich.“ 'Hauteville hatte ſich ordentlich in Eifer geredet. Zu ſeiner Freude ſtimmte ihm der General zu. „Da hörſt du es ſelbſt, Louis, aus dem Munde eines Deutſchen. Aber laſſen Sie nur“, wendete er ſich an'Hauteville,„die Diplomaten hören bekannr⸗ lich alle das Gras wachſen und rümpfen über die Soldaten die Naſe. Zwiſchen Soldaten, gleichviel welcher Nation, beſteht nun aber einmal eine Art Kameradſchaft, die über die Grenzpfähle hinaus⸗ reicht. Aber das wollen die Herren Politiker ja alle nicht wiſſen. Sehen Sie, die Künſtler, die Wiſſen⸗ 1 1 ſchaftler, die Arbeiter unterhalten Beziehungen von Land zu Land, ganz zu ſchweigen von den Kauf⸗ leuten. Nur die Politiker und die von ihnen ab⸗ hängige Preſſe, oder meinetwegen: die Preſſe und die von ihr abhängigen Politiker wollen von dieſen Beziehungen hinüber und herüber nichts wiſſen. Warum? Weil ſie dann ihre Daſeinsberechtigung verloren hätten! Ah, ich haſſe die ganze Geſellſchaft, ſie zündet ein Feuer an, bläſt ordentlich hinein und dann, wenn alles brennt, ſind ſie nicht mehr zu finden und niemand weiß von etwas. Oh, ah“, der General ſtöhnte und faßte nach ſeinem Knie. D' Hauteville ſagte ein paar höfliche Worte des Bedauerns und fuhr dann fort:„Eins aber iſt ſicher, Feindſchaft oder gar Haß gegen Frankreich empfindet kein Deutſcher. Politiſcher Haß iſt über⸗ haupt ein Gefühl, das der Deutſche kaum kennt.“ „Wenn Sie ſagen, daß der Deutſche angeblich keinen Haß aufbringen könne“, begann der Neffe, der die wütende Aeußerung des Generals über die Preſſe überhörte,„ſo mag das auch daran liegen, daß ein Siegerſtaat dazu gar keine Veranlaſſung hat.“ „Das mag ſein, obgleich man nach der Schlacht von Jena davon auf franzöſiſcher Seite verteufelt wenig wahrgenommen hat!“ entgegnete'Hauteville ſpöttiſch. „Napoleon wird ſeine Gründe dafür gehabt haben.“ „Und wenn ich nun auf Ihre Aeußerung über den in Deutſchland angeblich vorhandenen Haß gegen Frankreich gleichfalls entgegnen wollte: Wir werden unſere Gründe dafür haben.“ „Die haben Sie eben nicht,— das iſt es ja!“ „Napoleon doch noch viel weniger“, rief'Haute⸗ ville heftig, weil er anfing, ärgerlich zu werden. „Stopp, ſtopp, ſtopp“, ſagte der General und ſtreckte die behaarte Hand aus,„ſo kommen wir nicht weiter. Wenn wir erſt einmal in die hiſtoriſchen Ereigniſſe einſteigen, werden wir bald bei Adam und Eva angelangt ſein. Ich frage Sie beide: Gibt es einen wirklich objektiven Schiedsrichter zwiſchen zwei Nationen? Sie werden mir antworten: Nein. Und wenn es ihn gäbe, würde er nicht gehört wer⸗ den. Die Frage muß ganz anders lauten, nämlich: Iſt der Wunſch zu einer deutſch⸗franzöſiſchen Ver⸗ ſtändigung vorhanden? Die Antwort lautet: Ja! — Gut! Dann wähle man auf jeder Seite den genſalſten Staatsmann aus und laſſe dieſe beiden Männer ſich an einem neutralen Orte über die Grundlagen der Verſtändigung unterhalten. Glau⸗ ben Sie dieſe gefunden zu haben, was immerhin möglich wäre, dann werden ſie der Geſamtheit der beiderſeitigen Nationen— nicht etwa nur den Par⸗ lamenten— zur Abſtimmung unterbreitet. Kommt kein bejahendes Ergebnis heraus, nun, dann it wenigſtens alles verſucht worden. Sagen beide, oder auch nur eine Nation: Nein, dann treiben wir eben unſere bisherige Bündnispolitik weiter, die ganz Europa in zwei feindliche Lager teilt. Dann ſind die Menſchen zu dumm, dann wollen ſie es eben nicht beſſer.“ „Und wenn ſich nun Frankreich wirklich mit Deutſchland verſtändigte, glaubſt du, dann ſei Europa nicht in zwei feindliche Lager geteilt?“ fragte der Neffe. „Keineswegs! Der einzige Staat, der ſeine Vor⸗ teile aus dem franzöſiſch⸗deutſchen Zwieſpalt zieht, iſt doch lediglich England. Wird dieſer Zwieſpalt überbrückt, dann iſt es mit der engliſchen Bevor⸗ mundung endgültig vorüber. Englands Schwer⸗ gewicht wird dann in ſeine Kolonien verlegt, es wird ſich aus den europäiſchen Händeln mehr und mehr zurückziehen. Frankreich und Deutſchland ſind fortan in Europa ausſchlaggebend. Iſt das kein Ziel, nach dem man ſtreben ſollte?“ „England und Rußland würden ſich vermutlich einander nähern“, warf der Neffe ein. „England und Rußland?“ fuhr der General auf, „Und das ſagſt du mir als Diplomat? Niemals, ſage ich dir, werden dieſe beiden Mächte Hand in Hand gehen Aber ſelbſt wenn ſie es täten, brauchten Deutſchland und Frankreich auch einen vereinten engliſch⸗ruſſiſchen Angriff nicht zu fürchten“ „„Ich kann Ihnen nur zuſtimmen, Herr General“ äußerte'Hauteville,„auch nach meiner Anſicht würde die Verſtändigung zwiſchen unſern beiden Ländern den Frieden für Europa garantierenlnl« (Fortſetzung folgt) 5 15 40055 5 E der aris igi⸗ der iſer 100 die rab⸗ wis bend dis Bort inn, der ſt in⸗ der june ann irte⸗ lung auch Leil⸗ ens, n e Montag, 11. J 55„ Reger Fernverkehr Aber im übrigen litt der Bahnverkehr unter der ungünſtigen Witterung Bei der Reichsbahn war der Fernverkehr am Samstag und auch am Sonntag ſehr rege, dagegen wurden Nah⸗ und Ausflugsverkehr durch die un⸗ günſtige Witterung beeinträchtigt. Dennoch war am der um 7 Uhr abgehende Sportſonder⸗ ſtark beanſprucht. Der Stadtbeſuch gewöhnlichen Sonntagen. Der Ba ericht verzeichnet wiederum zahl⸗ reiche Sonderzüge. Vom Hauptbahnhof Mannheim aus fuhren am Samstag mit Koc 300 Perſonen nach Karlsruhe und je tauſend Per⸗ ſonen nach Kochel und Bayreuth, während am Sonntag mit Kößß⸗Sonderzügen 450 Perſonen nach Zwingenberg und tauſend nach Nierſtein beför⸗ dert wurden. Außerdem verkehrte geſtern ein Son⸗ derzug des Evangeliſchen Volksvereins, der 950 Perſonen nach Bergzabern brachte. Der Verwal⸗ tungsſonderzug nach Seebrugg war von hier mit 150 Perſonen beſetzt. Im Durchlauf kamen folgende Sonderzüge durch den Hauptbahnhof Mannheim: am Samstag Köcß⸗Zug Pfronten ⸗ Steinach— Köln-Deutz(900 Perſonen), Geſellſchaftsſonderzug Ludwigshafen am Rhein— Miltenberg(700), Koͤß⸗Zug Düſſeldorf— Altenſteig(800), Koß⸗Zug Nagold— Köln⸗Deutz (1000), Geſellſchaftsſonderſchnellzug der Niederländi⸗ ſchen Reiſevereinigung Schweiz— Holland, und am Sonntag Koͤcß⸗Zug Heidelberg— Saarbrücken, Köſß⸗Zug Saarbrücken— Heidelberg, Kdoß⸗Zug Gei⸗ ſenheim— Stuttgart, Geſellſchaftsſonderzug der Militärkameradſchaft Neckarau nach Edenkoben und zurück, zwei Eiſenbahnervereinsſonderzüge von der Saar nach Heidelberg und zurück und ein Geſell⸗ ſchaftsſonderſchnellzug Holland— Schweiz.— m. Sonntagfr zug ins Neckarta entſprach d 6 Immer wieder mangeinde Verkehrsdiſziplin Polizeibericht vom 10. Juli Verkehrsunfälle. Im Laufe des Samstags und in der Nacht von Samstag auf Sonntag ereigneten ſich in Mannheim fünf Verkehrsunfälle, bei welchen meun Perſonen zum Teil nicht unerheblich verletzt wurden. Vier von dieſen Unfällen ſind auf Nicht- beachtung der Verkehrsworſchriften zurückzuführen. Wegen groben Unfugs und Ruheſtörung wurden 18 Perſonen zur Anzeige gebracht. Sachbeſchädigung. Vier Kraftfahrzeuge wurden zum Teil erheblich beſchädigt. Die Täter konnten bis jetzt noch nicht ermittelt werden. Neue Mannheimer Zeitung) Morgen⸗Ausgabe 7. Seite Nummer 312 leder Heimatfeſtſpiele in Ladenburg „Der Traum der Väter“ von Cornel Serr 72 2 — zon unſerem nach Ladenburg entſandten Berichterſtatter) Ladenburg, 10. Juli. 8 wirklich, der erſte Aus⸗ zu werden; denn keine un⸗ ſerer Nachbarſtädte liegt ſo idylliſch im Grünen für ſich und hat eine ſo ehrwürdige Vergangenheit, wie dieſe alte Römerſtadt. Das Schwimmbad zieht ja mächtig, es hat bis zu 3000 Perſonen an einem Sonntag, und die Waſſerzufuhr(reines Grundwaſſer aus 17 Meter Tiefe) iſt ja dieſes Jahr noch heſon⸗ ders verbeſſert worden. Aber nicht nur des Leibes Bräunung und Erfriſchung iſt für ſo einen Sonn⸗ tagsausflug von Bedeutung, ſondern auch der Geiſt will erhoben, die Seele gerührt werden. Und da haben wir nun die Heimatfeſtſplie le. Sie funk⸗ tionieren nämlich in den 6 Jahren, da ſie beſtehen, ganz beſonders gut, und damit hat's auch ſeine be⸗ ſondere Bewandtnis. Die Nähe Mannheims iſt da⸗ ran nicht unſchuldig, und doch iſt's ein urſprüngliches Ladenburger Erzeugnis, ein echtes Laienſpiel, aus der Vergangenheit der alten Stadt geboren und von der Bevölkerung getragen. Das kam ſo: in Ladenburg wohnt als altein⸗ geborener Bürger Cornel Serr, der tagsüber in Mannheim tätig iſt. Der hat den trefflichen Geo⸗ deck wieder mobiliſiert, der alle Jahre vom Boden⸗ ſee für etliche Wochen heraufkommt und mit preu⸗ ßiſcher Tatkraft und viel Mannheimer Mimenerfah⸗ rung Regie führt. Der Serr iſt ſich vollkommen klar geweſen, daß klaſſiſche Stücke für Laienſpieler ein Unfug ſind und daß auch die Vermiſchung mik Be⸗ rufsſchauſpielern zu nichts Gutem führt. Aber die Ladenburger, die reden können, die Temperament und bewegliches Gemüt haben, die kennt er alle; und ſo ſchreibt er ihnen die Rollen auf den Leib— ſogar einen echten O Ladenburg verdient e flugsort von Mannheim vorhandenen Oeſterreicher hat er ins Stück hineingeflickt. Voriges Jahr war's noch der Bundſchuh, der mächtiges Rumoren und Poltern auf dem Marktplatz bewirkte. Diesmal iſt es der 48er Geiſt, der badiſche Freiheitskampf, der ja in den Gefechten von Waghäuſel und von Ladenburg 1819 zuſam⸗ menbrach und gerade hier in der Gegend viele bedeutende Anhänger hatte. auf Ludwigshafen Volksmuſikfeſt der Stadt der Arbeit Beiträge kultureller Aufbauarbeit— Lebendige Beweiſe neuer Muſizier⸗ geſinnung im großen Feſtkonzert h. Ludwigshafen, 10. Juli. Wenn in einer deutſchen Familie gemeinſam mu⸗ ſiziert wird, ſo ſchlingt dieſes geiſtig⸗ſeeliſche Erleben um Mann und Frau und Kinder unſichtbare Bande und ſtärkt das Zuſammengehörigkeitsgefühl. Der Anſturm gelegentlicher materieller Schwierigkeiten und Nöte bringt dann keinen Dammbruch mehr zu⸗ ſtande, und das Leben macht erheblich mehr Freude. Wie im engeren Kreis der Familie, ſtärkt gemein⸗ ſchaftliches Muſizieren auch im weiteren Kreis der Volksmuſik⸗Vereinigungen das Zuſammengehörig⸗ keitsgefühl der beteiligten Muſikliebhaber. Sie um⸗ faſſen im Reich ein ganzes Armeekorps und noch mehr, zählt doch die Reichsmuſikkammer nicht weni⸗ ger als 125000 Laienſpieler als Mitglieder von Sin⸗ fonie⸗Orcheſtern, Blaskapellen, Mandolinen⸗ und Zitherchören ſowie Handharmonika⸗ Bandoneon und Mundharmonika⸗Vereinigungen. 125 000 Laienmuſi⸗ kern allein im alten Reichsgebiet(4000 kommen aus dem Land Oeſterreich dazul), ſtehen vergleichsweiſe nur 94000 Berufsmuſiker gegenüber; hielt ſpielt eine ſozialpolitiſch höchſt erfreuliche Verſchiebung aus den letzten Jahren hinein: Tauſende von erwerbs⸗ loſen, freiſtehenden Berufsmuſikern, die Tonfilm und Rundfunk um ihre Arbeitsmöglichkeiten brach⸗ ten, ſind inzwiſchen in die Betriebe eingeſtellt worden, wo ſie einen Beruf fanden, der ihr Daſein endlich wieder ſichert, und wo ſie gleichzeitig ſich muſikaliſch auf der„ideellen Grundlage der Volksgemeinſchaft“ betätigen können, wie Prof. Dr. Peter Raabe, der Präsident der Reichsmuſikkammer feſtgeſtellt hat. Der Bezirk Ludwigshafen der Fach⸗ ſchaft Volksmuſik in der RM führte geſtern und heute ſein erſtes eigenes Volks⸗ muſikfeſt durch Nach bereits bewährtem Muſter des großen Feſtes der deutſchen Volksmuſik in Karlsruhe im Vorjahr und einer ähnlichen Ver⸗ anſtaltung der Reichshauptſtadt im März 1938 gaben im geſtrigen Feſtkonzert Dr. Feiler und Karl Bouquet einen Querſchnitt durch das vorder⸗ pfälziſche Volksmuſikleben der Gegenwart, mit Koſt⸗ proben neuer, meiſt arteigener Volksmuſik in ſechs Abteilungen: Streich⸗, Zither⸗, Mandolinen⸗, Ban⸗ donion⸗ und Handharmonika⸗Muſik. Den Vortritt hatte hier, im Feſtſaal des JG⸗Feierabendhauſes, zu Beginn beider Programmteile der Gaſtgeber, nämlich erſt das NS BO ⸗Orcheſter der JG⸗ Farben unter Dr. Alfred Waſſermanns Leitung und ſpäter das Werkſchar⸗Orcheſter der IG⸗Farben unter W. Funk. Das Streichorcheſter der Ich begann mit der ſiebenteiligen„Gartenmuſik“ von Helmut Jörns, einem Werk, das vor kurzem im einſchlägigen Wett⸗ bewerb der Reichsmuſikkammer preisgekrönt wurde und durch ſeine ausgeſprochen moderne und eigen⸗ willige Geſtaltung den Rahmen der nachfolgenden Darbietungen überſchritt. Den feſtlichen Aufzug be⸗ gleitet fröhliches Geklingel des Schlagzeuges; als kindlich⸗heiteres harmloſes Spiel ſchließt ſich der „Dreiertanz“ an. Die Bläſer ſetzen dem Marſch dan edole Lichter auf. Ernſt und weihevoll leitet as zweite Zwiſchenſpiel über zum übermütigen „Doypelſchritt“. Der Feſtliche Beſchluß greift auf die Anfangsſtimmung zurück und ſichert ſo dem Gan⸗ zen einen einheitlichen ſtilvollen Rahmen. . Zithermuſik bot das Bezirksorcheſter unter Leitung von Karl Henrich. Geſpielt wurde die„Kleine Spielmuſik“ des Zürcher Tondichters Emil Holz für Oboe⸗Solo mit Begleitung des gro⸗ ßen Zitherchors. Während die Zither von Natur aus als Soloinſtrument anzuſehen iſt ähnlich wie die „Balg“-Inſtrumente, iſt ſie hier wie ein Cembalo kammermuſtikaliſch mit der Oboe als Soloinſtrument verbunden. Dadurch ergeben ſich in der Tat kaum geahnte reizvollſte Klangwirkungen. Holz iſt durch die Fachſchaft Volksmuſik zur Schaffung ſeiner „Spielmuſik“ angeregt worden. Ganz entſprechend ſucht man den Mandolinen⸗ und Gitarre⸗Chören durch Einſatz gewiſſermaßen als Cembalo⸗Begleitung ohne Tremolo eine eigene, den Inſtrumenten ge⸗ mäße Literatur zu erſchließen. Das Landſchaftsorcheſter Merrmanns Stabführung ſpielte die„Nord⸗ deutſchen Tänze“ von Ritter und den„Deutſchen Bauernwalzer“, ausgeſprochen fröhliche, von Proble⸗ men unbeſchwerte Arbeiten, mit ähnlich ſtarkem Er⸗ folg. Den zweiten Teil leitete, wie geſagt, das Werkſchar⸗Orcheſter der J. G. Farben ein. Als gute Beiſpiele neuer Blasmufik bot es den Heroiſchen Marſch von Hubert Schnitzler, der durch die Fanfaren beſonders reizvoll wirkt; das Werk wurde übrigens kürzlich beim Chemietreffen vor- getragen und im Rundfunk übernommen. Dann folgte die Burgmuſik von H. Grabner, eine nicht minder feſſelnde dreiſätzige Suite. Die beiden J.⸗ Orcheſter ſchnitten recht gut ab. Bandoneyn⸗ Mu ſfik vorbildlicher Art vermittelte das Bezirks⸗ orcheſter unter Leitung von F. Waller: zunächſt das„Nordiſche Lied“, das O. Bahlmann ausdrücklich für Bandoneon geſchrieben hat, und dann drei Stücke aus der„Bunten Folge“ von Hermann Ambroſius, einem Schüler Hans Pfitzners; dieſes Werk iſt auf dem Gebiet der Bandoneonmuſtk muſtergültig und erſchließt eigenartige Klangkombinationen und ⸗Wir⸗ kungen. Den Ausklang gab dem aufſchlußreichen Feſtabhend Handharmonika⸗Muſik, geſpielt vom Bezirksorcheſter unter Leitung Karl Bouquets. Zuerſt ein Beiſpiel für das hier bisher übliche große choriſche Orcheſter, wobei ziemlich alle Inſtrumente dasſelbe ſpielen:„Elſäſſiſche Bauern⸗ tänze“ in der Bearbeitung Merklings, und dann ein Beiſpiel für polyphone Geſtaltung, in der ſich die Fachwelt die geſunde künftige Entwicklung der Hand⸗ harmonika⸗Muſik denkt: Rhapſodiſcher Walzer von F. Haag. Geſpielt wurde dieſes Werk von etwa 12 Mufſtkern, darunter den bekannteſten Orcheſterleitern und Handharmonfka⸗Virtuoſen unſerer Gegend. Es war eine wertvolle Ergänzung der bedeutſamen Bei⸗ ſpiele, die ſeinerzeit im Nibelungenſaal vorgeführt wurden.. Alles in allem lieferte das Feſtkonzert, das in allen Punkten gut und reibungslos verlief und reichen herzlichen Beifall einbrachte, begrüßenswerter Weiſe einen großen Querſchnitt durch das Geſamt⸗ ſchaffen der Volksmuſik unſerer Tage mit dem Ziele, neue, noch wenig beſchrittene Wege zu weiſen und zu⸗ gleich neue Hörerkreiſe für eigene praktiſche Muſtk⸗ übung in Gemeinſchaftsarbeit zu begeiſtern. Dr. Fritz Haubold unter Oskar Da nun die Leute auf dem Lande lange leben und dafür ein gutes Gedächtnis bewahren, was ihnen Wichtiges begegnete, ſo hat Serr viele hiſtoriſche Ein⸗ zelzüge,— in Geſprächen aus den alten Ladenburgern h ins Stück hineinbauen können. die Bl dem O ſchlief ner erſchlagen wollten, echt, oder die zier, der wütend nach dem Küſter fragt eßlich dahin aufgeklärt wir, daß ſo einer hier Mesner heißt, woran ſich denn hübſche ſym⸗ boliſche Betrachtungen anknüpfen laſſen. Dus Stück entwickelt ſich aus politiſch⸗aufgeregten Reden auf dem Wochenmarkt, etliche Typen ſchälen ſich heraus. Die prächtige blonde Geſtalt Lehrer Hö⸗ fers mit ſeiner Volkswehr tritt auf, dazu der Idealiſt von der Paulskirche, Pfarrer Lehlbach von Heiligen⸗ kreuzſteinach, ſein gebürtiger Ladenburger), der et⸗ liches hiſtoriſch Verbürgte von dem Maifeſt jenes Parlaments vorträgt. Der Oberſt von Witzleben mit ſeinen Preußen Kavallerie, Kriegsgericht, kommt, heftige Töne, Meldungen von der Neckarbrücke und Doſſenheim.. die Preußen ziehen ſich wieder zu⸗ rück und vergeſſen ſogar einen Major auf dem Kirch⸗ turm lauch hiſtoriſchl). Der badiſche Major Tiede⸗ mann trifft ein(geſpielt vom Ortsbauernführer Nilſſon, einem urwüchſiſchen Nachkommen ſchwedi⸗ ſcher Reiter aus dem 30jährigen Krieg), und es ent⸗ wickelt ſich ein großangelegtes Geſpräch mit dem al⸗ ten Kriegskameraden Prey, der ſeinen Eid dem Großherzog nicht brechen will.— Schließlich ſind die Preußen wieder obenauf, die Liebe ſpielt mit hinein, vermiſcht ſich ſogar, wie ſo oft, mit etwas Kundſchafteröienſt, wodurch nicht nur neue Span⸗ nung, ſondern auch eine typiſch unheilvolle Kon⸗ fliktslage im Bürgerkrieg bewirkt wird. Wieder kra⸗ chen die Gewehre, und ein Sterbender hat die Vi⸗ ſion eines einigen Deutſchlands, und das wirkt ſo ſtark, daß der Rebell Höfer und der mecklenburgi⸗ ſche Leutnant, der ihn erſchießen laſſen muß, ſich die Hand reichen. Jedermann wird zugeben, daß da allerhand wirk⸗ ſame Pointen drin ſtecken, und mit ſolcher Begeiſterung ſind die Laden⸗ burger Spieler bei der Sache, daß ſie ganz feuchte Augen haben und einige der Frauen echte Träuen vergießen, die übrigens auch im Publikum nicht fehlten. Und da eben hier die Nachkommen ihre Väter ſpie⸗ len, ihren Traum und ſeine beſondere traumhaft⸗ dramatiſche Schönheit wiedererleben, ſo iſt es eben was bedeutſames um ſo ein Heimatſtück. Im übrigen wird aber auch rein techniſch öfter gut geſpielt. Gut bei Stimme ſind die meiſten; der Apotheker, der den ruhigen, gebildeten Großdeutſchen gibt, tritt bühnenſicher auf, trägt ſchwungvoll vor und ſtirbt mit Haltung. Der Oberſt ſieht zwar etwas ſehr jung aus, aber er hat Schneid und ein erſtaun⸗ lich echtes militäriſches Auftreten, und dann iſt der Hannes, der Lumpenſammler und Nachrichtenträger noch eine gutgelungene Figur. Aber auch die andern, Muſterungskalender chſtaben * Jabraa 2 850 Wehrgang der 5 tennamen Dienstag, 12. Juli 1998 1919 A Boh Mittwoch, 13. Juli 1938„ Bol FI Donnerstag, 14. Juli 1938„ Fl Gum Montag, 18. Juli 1938„ Gun- H Dienstag, 10. Juli 1938„ Mittwoch, 20. Juli 1938„ Ks Me Freitag, 22. Juli 1938„ Mi- Re Montag, 25. Juli 1938„ Rh Schl Dienstag, 26. Juli 1938„ Sehm St Mittwoch, 27. Juli 1938 en Freitag, 29 Juli 1938„„ W Zurückgeſtellte Montag, 1. Auguſt 1938 19144 A2 Montaa, 1. Auguſt 1938 1915 A- Dienstag, 2. Anguſt 1938 1915 H- Mittwoch, g. Auguſt 1938 1916 4A 2 Donnerstag, 4. Auguſt 1938 1917 A K Auguſt 1938 1917 L. 2 Freitag. 5 der Lehrer, der badiſche Major, die Bürgerinnen, ſie alle konnten ihre Sache, ganz beſonders natürlich auch, wenn ſie flüſſig⸗kerniges Pfälziſch daherreden durften. So war es alſo geſtern ein ſchöner Erfolg vor übrigens vollbeſetztem„Hauſe“. Und ſo kann man nur manchem Mannheimer den Beſuch wünſchen; denn auch wir haben Teil an dieſer eigenartig mythiſch⸗traditionellen Geſtaltung eines hiſtoriſchen Schickſals, das für viele noch Gegenwart bedeutet, und deſſen Opfer auf unſerem Friedhof be⸗ graben liegen. Erich Hunger. e In Maunheim ſind 14711 Kraftfahrzeuge zu⸗ gelaſſen. Auf Grund der am 1. Juli 1938 vorgenom⸗ menen Zählung der Kraftfahrzeuge ſind bei der Zu⸗ laſſungsſtelle des Polizeipräſidiums Mannheim zu⸗ gelaſſen: Perſonenkraftwagen Motorräder 5803, Laſtkraftwagen 2230, Zugmaſchinen— ohne Kennzeichen 116, das ſind insgeſamt 14711 Kraft⸗ fahrzeuge. Sage kaleſicles Montag, 11. Juli Nationaltheater:„Mein Sohn, der Herr Miniſter“. Komö⸗ die von Birabeau 20 Uhr. Libelle: 20.30 Uhr Kobatelt und Tanz Planetarium: 16 Uhr Vorführung des Sternenprofektors, Kaffee Odeon: Konzert(Verlöngerung!. 7885 7562, Tanz: Libelle, Kaſſee Kurpfalz. Lichtspiele: Univerſum:„Der Mann, der Sherlock Holmes war“.— Alhambra:„Schiſſbruch der Seelen“.— Palaſt und Gloria: „Rekrut Willi Winkie“.— Schauburg:„Wie einſt im Mai“, „ Capitol und Scala:„Pvette“. Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: Gebölfnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr Prunkräume und Stadtgeſchichtliche Sammlungen in Neuordnung Theatermuſeum, E 7, 20: Gelſinet von 10 bis 13 und von 15—17 Uhr. Sonderſchau: Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnis⸗ Ausſtellung. Sternwarte: Gebiinet von 10 bis 12 Uhr und 14 bis 16 Uhr. Städtiſche Schloßbüchere: Ausleihe von 11 bis 13 und von 17 bis 19 Uhr. Leſefäle geöffnet von 9 bis 13 und von 15 bis 19 Uhr. Sonderausſtellung: Hutten⸗Gedächt⸗ nisousſtellung Städtiſche Volksbücherei, U 3, 1: geöffnet von 10.30 bis 13 Uhr Städtiſches Hallenbad, I) 3. 1: Geöffnet von 16—20 Uhr. Flughafen: Rundflüge über Mannheim. Alle Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 343 21. Leſeſaal Solf dir dein Seschöft gesunden dt ſch dir zu allen Stunden: Denk ans Zeltungs-Insefat Das Wird helfen in det Tat. 9 und Hornhaut können Sie jetzt rasch, sicher, bequem ond schmerzlos entfernen. Nehmen Sie das in allen Fachgeschäften erhältliche unfehlbare„Sicherweg“, obe RM. 60. Sicherweg leistet Gorontſe für seine Wir- kung. Also: für Höhneraugen immer Ipllstene Masch Ia kalen flhunn Ihre einioug n der Hut-Werkstätte Nen: lu 0. f. F J Ausl., Pat. vernichtet 100% ig Wanien mit Brut! Hein Ausschwefel utmachermeistes J051 Helin Auspulvern Helin übler Geruoh Wer H 5. 2(eln kobinlarschadet 5 kinlstertell donzess onlerter Betrie- f 0 Il Lehmann 1 Staatllon geprüft„ Natensbra de 4 neu anschefft. kauft bei Tel. 23368 Su „ Obtellheke K 1. 8. drolte frage Elektrische ee Elektrische Lontilatoron SlEBERI vernichtet 100% 1h Elektrische Der Wa I 2 2 1 f u anderes Ungezlefer münden deren Barber melder nete uon Masser, Lieht und zesslonlexter Radio G. m. b. Hi. jetzt Beirieb N 2, 10 ö luguctz. Aulage l? H. Auler Fernspr. 20555 8 Mannheim dem batenkeulebl.] Ecke wiergenuebe Langerötterstraße 30 Veo Ruf 32933 skgatl. geprüft 8 Lest die Az I] eic schule) 74 WEIVETA „Mufti, gib uns Velvet qauf's Brot.“ Kinder wissen jo sehr genqu, Was gut schmeckt und des- halb sind sie von Velvet begeistert. Und wie gesund er füt das junge Volk durch seine Wertvollen Nährstoffe ist! Velvetfa streicht sich Wie Butter und ist dadurch sehr ergie- big. Er schmeckt ohne Butter am besten und hilft Ihnen 50 sparen! Mehr kann man Wirklich nicht verlangen! Kraff's Velvet ist eine vollfette kdse zubereitung mit reichem Ge- halt an Milchzucker, Milchalbumin und Milchmineralien, Edler Chesfer-Raohmkäse gibt ihm seinen Wöürzigen und zar. ten Geschmack. Sie kaufen ihn in allen guten lebensmittel- geschöffen und zwor am vorteilhaffesten in der großen Familienpoackung zu 55 Pfg. die dreimal so viel MWiegt ie ein Dreieckstück. Bringen Sie recht off als leckere Ab- wechslung Velveta gouf den Familientisch! K RAF TS 71 — KAT Morgen- Ausgabe Mont ag, II. juli 1938 Deutſchland beſiegt in Frankfurt die Schweiz mit 108:50, Dänemark in Hamburg 93:87 und Polen in Königsberg 103.73 er Leichtathletik⸗Länderſieg über die Die Schweiz verliert den Leichtathletikkampf gegen Deutſchland in Frankfurt 50:108 Frankfurt, 10. Juli(Eig. Drahtber.) der Leichtathletik⸗Stadt Fronkfurt a. M. hatte man Länderkampf gegen die Schweiz eine ſe Um⸗ gegeben. Das Präludium des Kampfes war beſonders eindrucksvoll. Als die Manuſchaften und die Lieder der Nationen erklangen, molige Meiſter der beiden Länder, die Deutſchen Heiner Troß bach, Alexander Weider, und andere ſowie die Schweizer Dr. Mar⸗ mbach und Meier. Im wohl vertrauten weißen kam auch Olympia⸗Starter Miller. 6 Sommerhimmel und der recht 1 faſt 10000 Menſchen gaben einen übriges, riedigenden Geſomteindruck zu ſchafſen. Der Kompf begann kurz vor 16 Uhr mit dem 110⸗Meter⸗ der Der Deulſche Kumpmann⸗Köln ſetzte ſich von 2. Hürde ab klor in Front und gewann mit ſeiner Hürdentechnik ſehr überlegen in 15 Sekunden. Be⸗ k wurde ß von den zern gedrängt, d Platz vor Chriſten⸗ beachtliche um erer gen 15,3 en den? Sekuf Sekunden) und Kumf⸗Schweis(1 5 Siegers iſt zu berückſichtigen, ß wäh⸗ ein ſtarker Seitenwind herrſchte. Noch tbewerb hatten unſere Athleten olſo be⸗ eine:3⸗Führung erkämpft. er zweite dentſche Doppelerfolg ſtand feſt 8 daß der verletzte Schweizer Meiſterſ iger Hä an den Stort des 100⸗Meter⸗Lauſes kommen konnte er Schweizer Seeger kam am beſten vom Start ab, wurde aber ſchon nach 20 Mtr. von Kerſch und nach 60 Mtr. auch von Sheuring paſſiert. Kerſch lief in ſeiner Vater⸗ f ein großartiges Rennen und ſiegte in der Jahres⸗ it von Sek. mit 3 Mtr. vor Scheuring(10,7 S Seeger ⸗ Schweiz fiel zum Schluß noch hinter Studer ⸗ Schweiz(11 Sek.) auf den 4. Platz zurück. Einen deutſchen Doppelſieg brachte auch das 400⸗Meter⸗ Laufen. Robens hatte in der zweiten Bahn nach der Hälfte der Strecke ſchon die beiden Schweizer niederge⸗ kämpft, an Klupſch aber, der die Außenbahn hatte, kam er nicht ganz heran. Klupſch ſiegte in 48,5 Sek. mit Hand⸗ breite vor Robens. Weit abgeſchlagen endete der Schweizer Meier(49,8 Sek.) und Brunner(51,3 Sek.). Nach dieſem Wettbewerb verſchlechterte ſich das Wetter ider zuſehends. Es regnete zeitweilig ſehr ſtark, ſo auch end des 1500⸗Meter⸗Laufes. Auch bei dieſem Rennen ſich der Kampf zwiſchen den beiden Deutſchen ab. 10,4 Stoeßenreuther führte das Feid in der erſten Runde. Zu Beginn der zweiten Runde ſetzte ſich Dompert an die Spitze. Er wurde aber überraſchend in der Zielgeraden noch von ſeinem Kameraden Stoeßenreuther niedergerungen. Die Schweizer waren wiederum weit abgeſchlagen Stoe⸗ ßenreuthers Zeit war mit:55,8 Min. ganz ausgezeichnet. Dompert benötigte 3,56 Min. vor Minder⸗Schweiz mit 470,7 Min und Baller⸗Schweiz 416,6 Min. Die Schwerzer Athleten führten nach dieſem Kampf mit 28,12 Punkten. Die Reihe unſerer Doppelerfolge wurde erſtmals im Speerwerfen unterbrochen Die Schweizer, die ſich auf dieſem Gebiet weſentlich verbeſſert haben, kamen hier mit guten Leiſtungen auf den 2. und 3. Platz Allerdings hatten wir mit dem Frankfurter Bormann auch nur einen Nachwuchswerfer als zweiten Mann eingeſetzt. Unſer Olympiaſieger Stöck kam einmal über 70 Meter, hatte aber dabei leicht übergetreten. Stöck ſiegte mit 68 Metern vor dem Schweizer Neu⸗ mann mit 66.83 Metern(dicht am Schweizer Rekord), Schu⸗ macher 63,75 Metern und dem jungen Bormann, der es immerhin noch auf 61,24 Meter brachte. Da es nach der Verkündung des Ergebniſſes in Strömen regnete, wurde der Länderkampf für einige Zeit unterbrochen. der ü r⸗ Auf naſſem Boden und anhaltendem Regen Kampf mit dem Hochſprung und dem 400 den lauf ſortgeſetzt. Die Innenbahn hatte ſich kleinen Bach verwandelt und ehe man die Wurfkreiſe hatte ſchützen können, glichen ſie auch Tümpeln. Es iſt wohl unnötig, zu ſagen, daß unter dieſen Verhältniſſen auch die Leiſtungen litten. Rührend war aber, wie bei dem Platz⸗ regen die Zuſchauer aushiesrten. Im Stabhochſprung ſchieden die Stalder und Anet ſchon bei 3,50 beiden Deutſchen Müller und Sutter me Kampf unter ſich aus. Sa kamen ſchl beachtliche Höhe von 4 Meter. Harten Kampf bis ins Ziel brachte der 400⸗Meter⸗ Hürdenlauf zwiſchen den beiden Deutſchen Stöckle und Klix. Im Außenlauf rang Stöckle in 54,1 ſeinen Landsmann Klix.(54,3 Sek.) nieder. Von den Schweizern wurde Chriſten in 56,8 Sekunden Dritter vor Anet(56,4 Sek.]. Die deutſchen Doppelerfolge hielten an Kreher gewann in 22 Sekunden den 200⸗Meter⸗Lauf im Endſpurt vor dem Monnheimer Neckermonn in 22,2 Sek. Dichtauf folgten die Schweizer Marchand mit 22,3 Sek., während Seeger⸗Schweiz mit 24,1 Sek. wat zurückhlieb. Lampert gewann das Kugelſtoßen mit 15,69 Meter vor Stöck(15,26 Meter). Die Schweizer Leiſtungen waren wurde beiden Meter hten den weiteren ßlich beide auf die Schr 8 aus. 2 7 le hier mäßig. i 85 5 9 Im Söh⸗Meter⸗Lauf führte zunächſt Deſſecker. Bei 350 Meter verſuchte der Schweizer Rohr die Führung zu zer ſofort von Schmict⸗Deutſchland ter Mittelſtreckler blieb dann vorne in der guten Zeit von 7 Min. Min.), Rohr⸗Schweiz Min.) Min.) 158, (156,9 257 Athleten führten ) Punkten und nach dieſem ieſem Kampf hatten damit den mit Sieg ſchon ſicher. Im Hochſprung waren unſere Landsleute nach 1,75 Mtr. auch ſchon allein. Auf naſſem Anlauf ſprang Gehmert 1,90 Meter, Haag kam auf 1,80 Meter. Von den Schweizern ſprang Mayer 1,75 Meter, Blaſer nur.70 Meter. Geſamtergebnis bis dahin 75:35 Schweizer ſtanden damit bereits vor der ſchwerſten je in den 17 Länderkämpfen mit Deutſch⸗ haben. Dab hatten ja nicht einmal Niede land wir ja 1d erlitten unſere beſte Mannſchaft zur Stelle, vielmehr trug Deutſch⸗ Tage deutſche Leiſtungen gab es kuswerfen. Lampert ſiegte mit 48,80 ger(47,03), Metzger⸗Schweiz Schweiz(37,40). einen Drei⸗Fronten⸗Kampf aus. auch im Dis⸗ m vor Kronenber⸗ (41,73 m) und Vogel⸗ dieſem Sehr ſchöne land an Im 50bom⸗Lauf wechſelten ſich die beiden Deutſchen Eberlein und Berg ſtändig in der Führung ab. Die Schweizer lagen nach 3000 Meter ſchon eine halbe Runde zurück, zu Beginn der letzten Runde ging Eberlein an Berg vorbei. Der Münchener lief dem Rheinländer auf 20 Meter davon und ſiegte der großartigen Zeit von 14:47,8 Minuten vor dem gheichfalls gut gelaufenen Berg (14:49 Min.), dem Schweizer Utziger(15:34, Min.) und Meier⸗Schweiz(16:29,6 Min.) Geſamtergebnis bis dahin 89:41 hweizer an die⸗ zn war durch Zu einem zweiten Platz kamen die ſem Tag noch im Weitſprung. Die Anlauſb, den Regen ſehr ſchlecht geworden, ſo daß alle Sprinter nicht entfernt an ihre normalen Leiſtungen herankamen. Nur ſehr knapp gewann der Olympha⸗Zweite Long(Neip⸗ zig) mit 7,10 m vor Studer⸗Schweiz mit 7,08 m. Dritter wurde der Stuttgarter mit 6,68 m vor Waelkli⸗ Schweiz 6,52 m. Geſamtergebnis bis dahin 95:45 Punkte verbeſſerte in dieſem Kampf der Schweizer Lido beim Hammerwerfen den Landesrekord. Er kam domit dicht an die 50⸗Meter⸗Grenze heran, konnte aber einen deutſchen Doppelſieg doch nicht verhindern. Der Olympiasieger Hein ſiegte mit 54,98 Meter vor Wolf⸗ Karlsruhe(51 Meter), Lido⸗Schweiz(49,88 Meter) und Vogler⸗Schweiz(46,24 Meter). Obwohl ſchlecht gewechſelt wurde, ſiegte die deutſche Sprinterſtafſel in der Beſetzung: Kerſch, Hornberger, Nek⸗ kermann, Scheuring über 4 mal 100 Meter mit faſt 20 Meter Vorſprung in der guten Zeit von 41 Sekunden vor den Schweizern, die mit 42,2 Sekunden den Landesrekerd einſtellten. Mit der Ama? 400 Meter⸗Staffel ſchloß der Länder⸗ kompf ab. Die deutſche Mannſchaft lief in der Beſetzung Helm, Kiſters, Helmle, Klupſch. Helmle ſchuf als dritter Mann den entſcheidenden Vorſprung. Unſere Mannſchaft ſiegte in:19,2 Min. vor Schweiz mit:23 Min. Das Geſamtergebnis kam damit auf 108:50 P. für Deutſchland. Die Schweiz hatte ihre ſchwerſte Nieder⸗ sage erlitten. Storz Zweimal Auch Dänemark klar geschlagen Dänemark unterliegt in Hamburg gegen Deutſchland 87:93 D Hamburg, 10. Ju! rahtber.) Leichtathtetik, Regatta und Tennis waren die drei Kämpfe des Hamburger Sportſonntags, und der Leichtathletik⸗ kampf gegen unſeren Nachbarn im Norden war nicht der ſchlechteſte. Deutſchland gewann— keiner hatte das anders erwartet—, aber niemand hätte gedacht, daß wir dieſen zweiten Kampf gegen Dänemark erſt mit dem vorletzten Wettbewerb gewinnen würden. Die däniſchen Athleten waren Gegner, die vorbildlich kämpften und— ebenſo wichtig— auch Leiſtungen erzie ten. Erſt nach dem vierten Wettbewerb ging Deutſchland in Führung. Von 12 Konkurrenzen gelang es uns hur 7 zu gewin⸗ nen, darunter über 1500 Meter, im Kugelſtoßen und im Diskuswerfen Doppelſiege. Auch die Dänen kamen zu drei Doppelerſolgen: die kurze Hürdenſtrecke und die beiden Sprungwettbewerbe waren ihre Stärke. Zunächſt feierlicher Beginn, Einmarſch der Teilnehmer, die Nationalhymnen klangen über den grünen Raſen. Vom Reichsſportführer traf ein Telegromm ein. Dann knallte der erſte Startſchuß. Dänemark holte ſich über die 110 Meter Hürden den erſten Punktevorſprung. Es ſah nach einem deutſchen Siege aus, auf der zweiten Hälſte zog dann Thomſen ab und ſiegte in 15,1 Sekunden. Nur die beſten Deutſchen hätten da mithalten können. Larſen wurde in 15,5 Zwefter vor Pollmanns in 15,6 Sekunden, Graßhoff 15,8, Nielſen⸗ Dänemark 15,8 und Rathbe 16 Sekunden. Ueber 800 Meter ſah es zunächſt nach einem Doppel⸗ ſieg der Dänen aus. Roſe und Spanheimer⸗Dänemark führten das Feld an. Der Deutſche Schumacher kämpfte Der dritte Sieg gegen Deutſchland beſiegt Polen in Königsberg Königsberg, 10. Juli(Eig. Drahtber.) 51:33 in Königsberg am 1. Tag Max Syring lief mit 14:41, neuen Rekord Daß Polen genau wie im Vorjahr einer unſerer ſchwerſten Länderkampfgegner in der Leichtathletik iſt, be⸗ wies ſchon der erſte Tag des Treffens Deutſchland—Polen vor 3000 Zuſchauern auf dem Königsberger Horſt⸗Weſſel⸗ Platz. Eine Folge des polniſchen Anſturms war u. a. der neue deutſche 5000 ⸗Meter⸗ Rekord von Altmeiſter Max Syring, der mit 14:41, Min. ſeine alte, vor zwei Jahren in Düſſeldorf aufgeſtellte Beſtleiſtung um 5,2 Sek. unter⸗ bot. Auch Eberhardt als Dritter hinter Nofi lief mit 14:48,8 noch eine ausgezeichnete Zeit. Dieſe Leiſtungen gewinnen noch an Wert, wenn man bedenkt. daß während der ganzen Veranſtaltung ein ſeiner Sprühregen niederging, der bei den 800 Mtr., der Staffel und dem Diskuswurf ſogar zu einem ſollden Wolkenbruch ausartete. Ein feines Rennen waren auch die 800 Meter, die unſer Harbig in 1551.6 mit genau einer Sekunde gegen Gaſſowſki gewann. Eichberger wurde in:53 Dritter vor Staniezewſki, der Kuchaxſki nur ſchlecht und recht erſetzte. Von den neun Wettbewerben des erſten Tages gewann Deutſchland ſieben und belegte im Diskuswurf und über 400 Meter Hürden beide erſten Plätze. Polen ſicherte ſich den 100⸗Meter⸗Lauf durch Zaslona und den Stabhochſprung durch Moronezyk, der mit 4,00 m Hartmann um 10 em ſchlug. Außerdem hatte Polen die Genugtuung, im Fahrwaſſer unſerer 4⸗mal⸗ 100» Meter⸗ Staffel, die in 41,7 Sek. ſiegte, mit 42,0 Sek. eine neue Landesbeſtleiſtung aufzuſtellen. Die Ergebniſſe: 100 Meter: 1. Zaslona(Polen) 10,6 Sek.; 2. Borch⸗ meier(D) 10,6; 3. Grämer(D] 10,7; 4. Dunecki(P) 10,8. 800 Meter: 1. Harbig(Di:51,6 Min.; 2. Gaſſowſki (P) 152,6; 3. Eichberger(D):53.0; 4. Staniſzewſki(P) 12578 Min. 5000 Meter: 1. Syring(D) 14:41, Min.(neuer deut⸗ ſcher Rekord) 2. Nofi(P) 1446,57 8. Eberhardt(D) 14:48,8: 4 Marſzewſki(P) 1518,83. 400 Meter Hürden: 1. Darr(D) 54,7 Sek.: 2. Mayr (D) 55,5 8. Maſzewſki(p) 56,5: 4. Drozdowfki(p 88.2. * 4 mal 100 Meter: J. Deutſchland(Borchmeyer, Gill⸗ meiſter, Fiſcher, Grämer) 41,7 Sek.; 2. Polen 42,0. Diskuswerfen: 1. Schröder(D) 46,81 Meter; 2. Hilbrecht(D) 44,52; 3. Gierutto(P] 43,46; 4. Fiedoruk(P) 43,07 Meter. Hammerwerfen: 1. Storch(D) 54,83 Meter; 2. Lutz (D) 52,49; 3. Kordas(P) 45,04; 4. Weglarezyk(P) 44,21. Stabhochſprung: l. Moronczyk(p) 4,00 Meter: 2. Hartmann(D) 3,90; 3. Haunzwickel(D) 3,80; 4. Schneider (P) 3,60 Meter. Dreiſprung: 1. Kotratſchek(D) 14,59 Meter; 2. Hofmann(P) 14,25; 3. Luckhaus(P) 14,18; 4. Wöllner(D) 19,99 Meter. Stand nach dem 1. Tag: Deutſchland 51 Punkte: Polen 39 Punkte. Am Sonntag holte Polen noch mariche Punkte auf und brochte es im Weitſprung und im 1500 Meter⸗Lauf zu mehr Punkten als Deutſchland. Eine überragende Lei⸗ ſtung vollbrachte am Samstag der deutſche Meiſter Syring, der die 500 Meter in einer neuen deutſchen Rekordzeit von 14.2114 Minuten zurücklegte. Bei den Polen kam im 100⸗Meter⸗Lauf Zaslona mit 10,6 Sekunden zu einer polgiſchen Rekordzeit. * Am zweiten 15 gab es im 110⸗Meter⸗Hürdenlauf einen neuen deutſchen Doppelſieg. Wegner kam in 14,8 Sek. und der Berliner Gla w mit 5,9 Sek. auf den zweiten Platz. Sulikowſki, der beſte Pole, kam mit 13,5 Sek. auf den dritten Platz. Niemich, der verletzt war, brauchte 26 Sekunden. Im Weitſprung revanchlerten ſich die Polen und belegten hier die beiden erſten Plätze. Karof Hof⸗ manu ſiegte mit 7,27, während ſein Bruder Marian Hof⸗ mann mit 7,05 Metern den zweiten Platz belegte. Der beſte Deutſche war Gottſchalk mit 6,92 Metern und Kotraſchek⸗Wien kam mit 6,73 Metern auf den vierten 9 85 Einen neuen deutſchen Doppelſieg gab es im 400⸗Meter⸗Lauf durch den Berliner Ringk und Dr. Bues. Der Berliner gewann mit 49,2 Sekunden und Dr. Bues brauchte 49,5 Sekunden. Die gleiche Zeit von 49,5 Sek. wurde für den Polen Gaſſowſki geſtoppt. Für den vierten Polen Drozdowſki ſtoppte man 50,6 Sek. Den erſten Platz belegte Polen im 1500 ⸗Meter⸗Lauf durch Staniſzewſki mit 3758,3 Minuten. Zweiter wurde Böttcher⸗ Deutſchland mit 358.6 Minuten,. Polens beſter Kämpfer Soldan brachte:59,4 Minuten und der Berliner Mehl⸗ hoſe:01,3 Minuten. ſich heran. 150 Meter vor dem Ziel ging er in der Kurve innen an dem beſten Dänen Roſe vorbei. Zeit::55,5, Roſe 1: Spanheimer:56,7, Jauch⸗Deutſchland 1257 Traue⸗ hland:57, und Chriſtenſen⸗Dänemark:58, . den beiden entbrannte ein harter Kampf um den Larſen⸗Dänemark in 15:37 gegen Krahl-⸗ eutſchland 15:38,8 gewann. Im Weitſprung legt der Däne Otto gleich einen Sprung D von 99 Meter vor. Es ſpricht für ſeine Beſtändigkeit, daß er ſchließlich mit 7,01 Meter vor Seber⸗Deutſchland mit 6,89 und Hanſen⸗Dänemark mit 6,60 gewann. Die 100 Meter brochten den Deutſchen Punkte. Rohrs⸗ ſen lief in 11 Sekunden einen knappen Sieg gegen Hanſen⸗ Dänemark 11, Sekunden heraus. Entſcheidend waren die nächſten beiden. Plätze von Schein und Sehring in 11,2 Sekunden dor den anderen Dänen in 11,3 Sek. Aber noch führte Dänemark im Geſamtergebnis mit 37:36 Punkten. Erſt noch dem 1500⸗Meter⸗Lauf ging die Führung mit 48:46 in Deutſchland über. Körting lief ein beachtliches Rennen und blieb in:00,4 Minuten ſiegreich. Ausgezeich⸗ net hielt ſich Stiegl in:02,4 gegen Larſen⸗Dänemark in 402,8 Minuten. Vierter wurde Dänemarks Rekordmonn Nilſon, der bereits in der erſten Runde den Anſchluß verlor, in:09 Minuten. Im Diskuswerfen hatten unſere nordiſchen Gäſte nichts zu melden, obwohl auch Siebert und Bövers nicht überragend waren. Mit dem letzten Wurf holte Siebert mit 43,56 den Sieg gegen 43,09 von Bövers. Die beiden Dänen blieben unter der 40⸗Meter⸗Linie. Die 400 Meter waren eine ſichere Beute des Hamburger Dahlmann, der troß ſeiner 35 Lenze 50,6 Sekunden lief. Polen 10573 Auch im 200 Meter⸗Louf belegte die deutſche Mann⸗ ſchaft durch Dillmeiſter und Fiſcher die beiden erſten Plätze. Beide Kämpfer kamen im toten Rennen nach 22,0 Sek. durch das Ziel. Polens Meiſter Zaslona wurde mit 22,4 Sek. Dritter und Donezki mit 22.7 Sek. Vierter. Damit ſtand der Länderkompf 55:79 für Deutſchland. Das Speerwerfen brachte den letzten deutſchen Doppelſieg. Büſſe wurde mit 64,5 Meter Sieger, den 2. Platz belegte Boeder mit 57,80 Meter. Der beſte Pole, Mikrut, kam mit 57,51 auf den 3. Platz und Gburczyk er⸗ reichte 49,22 Meter. Den Hochſprung gewann der Deutſche Auguſtin⸗ Berein mit 1,85 Meter vor dem Polen Hoſmann mit 1,80 Meter Heuſer⸗Wien und Girutto erreichten je 1,70 Meter. Das Kugelſtoßen war dem deutſchen Rekordmann Woellke mit 15,95 Meter nicht zu nehmen Girutto kam als beſter Pole mit 15,41 auf den 2. Platz und Eramer⸗Fürth mit 15,23 Meter auf den 3. Platz. Polens vierter Mann, Fiedoruk, erreichte 14,23 Meter Der 10 000⸗Meter⸗Lauf brachte einen ſehr ſpannenden Kampf. Sieger blieb der Pole Nofi mit 31:17 Min vor dem Deutſchen Gebhardt mit 31:17,4 Minuten. Auf dem dritten Platz landete der Pole Marinowſki mit 31,22 Min. und Vierter wurde der Wiener Muſchik mit 31:43,6 Min. Die 4⸗mal⸗400⸗Meter⸗Staffel gewaunen die Deutſchen ſehr überlegen in der Zeit von:19,1 Min., während Polen 324,2 Min brauchte. Für Deutſchland liefen: Harbig, Sumſer, Rößler und Rinck. Der Sonntag war für die deutſche Leichtathletik ein Erfolg auf der ganzen Linie. Nach dem überragenden Sieg Deutſchland— Schweiz in Frankfurt und in Königs⸗ berg über Polen wurde auch der letzte Länderkampf in Hamburg mit 93:87 Punkten gewonnen. Obwohl der Punktunterſchied ja nicht ſo groß iſt wie bei den anderen Länderkämpfen war der Sieg doch ſicher. Deutſchland hat ſeine Generalprobe für Breslau in meiſterhafter Form beſtanden. Es dürfte wenig Länder in Europa geben, die wie wir in der Lage ſind, an einem Tag drei Länderkämpfe ſiegreich zu geſtalten. Deutſchland kann auf dieſen Erfolg mit Recht ſtolz ſein. Die Ergedaiſſe beweiſen, daß der Durchſchnitt der deutſchen Leichtalhleten auf allen Gebieten ganz ausgezeichnet iſt. mußte Hennig war von der Außenbahn davongezogen, — aber noch den Dänen Chriſtenſen paſſieren laſſen. für beide 51,4 Sekunden. Der Hochſprung ſiel an die Dänen Otto mit 1,8 und Köngerſkov⸗Dänemark mit 1,80, Langhoff und Sch vell⸗ Deutſchkand mußten ſich mit 1,80 und 1,75 begnügen. Auch im Stabhochſprung hatte Deutſchland nichts zu beſtellen. Die Dänen Larſen und Thomſen ſprangen beide leicht 3,60 Meter, während Dautenheimer 3,50 ſchaffte. Der vierte Deutſche Ohle mußte bei 3,20 wegen einer Verletzung ausſcheiden. Auf der 5000⸗Meter⸗Strecke intereſſierte beſonders der Start des däniſchen Weltrekordmanns Fiefert, der gleich die Spitze des Feldes übernahm und ſchon nach wenigen Runden dem Deutſchen Warnemünde auf und davon Ref. 2000 Meter hatte Warnemünde tapfer mitgemacht, dann ſiel der Kieler zurück. Dänemarks Rekordmann lief die Strecke in 15:05. Für Warnemünde waren 1536,65 Min. gezeitet Mit dem 5000⸗Meter⸗Lauf ſtand der Kampf 83:83. Erſt das Ergebnis des Kugelſtoßens brachte Deutſchland wieder in Front mit 90:86. Der endgültige Sieg Deutſchloands war entſchieden, da die Punkteverteilung in der Schweden⸗ ſtaffel 31 war. Die Schwedenſtaffel gewann Deutſchland mit Bruſtbreite in 2,2 Sek. Endergebnis: 93:87 für Deutſchland. Hochbetrieb bei den Schwetzinger Leichtathleten Bf Neckarau gewinnt den Kampf der Aktiven gegen den SVS 79:42 Am Samstagabend herrſchte auf der SVS⸗Kampfbahn im Schwetzinger Schloßgarten leichtathletiſcher Hochbetrieb Bei den Aktiven war der Vfs Neckarau mit ſeinen Leicht⸗ athleten zu Gaſt und bei der kombinierten Turnpereins⸗ und Sportvereinsjugend die kombinierte Mannſchaft des Turnvereins und des Turnerbundes Hockenheim. Durch⸗ weg wurden ſpannende Kämpfe geliefert, Neckarau konnte alle Konkurrenzen, mit Ausnahme des 100⸗Meter⸗ Laufes für ſich entſcheiden, in 800 Meter, Kugelſtoßen, Weitſprung, Speerwerfen, Diskuswurf und Hochſprung reichte es ſogar zum Doppelſieg. Bei der Jugend haben Nagel und Koch im Kugelſtoßen die Leiſtung der Aktiven um ein beträchtliches überboten, auch die 111 8 Ergeb⸗ niſſe laſſen den guten hoffnungsvollen Nachwuchs erkennen SVS— Bf Neckarau 79:42 200 Meter: 1. Kunz(N) 24,0; 2. Moſer und Höfler ls) 24,1; 4. Lang(N) 24,3. 800 Meter: 1 Abel und Lang N) je 205,2, 3. Schulz(S) 215; 4. Welten(S) 2215,% Diskus: 1. Abel(Nf 37,35; 2. Weber(S) 36,05; 3. Lutz (N) 30,48; 4. Brixner(S) 24,05. 3000 Meter: 1. Lan (N) 9250,83; 2. Rheinhard(S) 952,8; 3. Moos bauer 605 4. Frei(). Kugelſtoßen: 1. Lutz(00 11,59), 2. Abel(N 11,35; 3. Weber(S) 11,20; 4. Fiſcher(S) 9,57. Weitſprung: 1. 1 8(N) 6,51; 2. Abel(NJ 6 63; 3 Moſer 5,58; 4. Metz⸗ ger(S) 5,18. 100 Meter: 1. Moſer(S) 11,3; 2. Kuntz (N) 11,4 3. Höfler(S) 11,5; 4. Salm(N) 11,9. Speer⸗ werfen: 1. G. Abel(N) 49,80; 2. W Abel(N) 44,15 3. Weber(S) 39,90; 4. Dettling(SJ 36,25 Diskus: 1. Brün⸗ nisholz(N) 11,88; 2. Lutz(N) 11,58; 3. Metzger(8 11,17; 4. Weber(S) 11,03. 4 mal 100 Meter: V 8 Neckarau 47,2, 2. Sportverein Schwetzingen 49,4. ſprung: 1. Abel 1,65; 2. Brünnisholz(N) 1,60; 3. Ban⸗ maun(S) 1,45; 4. Frank 1,40. Schwetzingen Jugend komb.— Hockenheim komb 75244 100 Meter: 1. Höfler(S) 12,1; 2. Eiſiuger 12,2; 85 Koch(S) 12,37 4. Träutlein(5) 12,5. Wie 13 ge L(S) 34,05, 2. Koch(S) 33,90; 3. Träutlein 30,74; 4 Bühler(5) 28,90. 800 Meter: 1. Wörn(S).2% 2 Gelb(8):22,67 3. Brixner(S):26,27 4. Eiſinger(8) 227 Kngelſtoßen: 1. Nagel(S) 11,75; 2. Koch 11,78; 3. Zahn 10,99; 4. Brandenburger 10,50.. 5 n den burger 1,50; 2. Koch(S) 1,50; 3. Baumann(S) 150; 4. Gelb(5 15. 3000 Meter: 1. Gel b(8) 10,127 2. 15 (S) 10,307 8. Hauſer(5) 10,44. Weitſprung: 1. Koch( 5,60; 2. Höfler(S) 5,48: 3. Tröutlein.85 4. Zahn 5, (beide). 4 mal 100 Meter: 1. Schwetz in gen 402, 2 Hockenheim 49,4. Keulenwerfen: 1. Koch(S) 88,507 7 Jahn(8) 55,50; 3 übrig(S] 8, 4. Bühler(8) 5 Dreiſprung: 1. Koch(S) 11,96, 2. Brandenburger 50 11,12, 8. Nagel(S] 11,01; 4. Träutlein 10,36. 200 Meter: 1 Höfler(S) 25,3; 2. Nagel(S) 25, 8. Schrank(8) 25,8 Sekunden. 0 2 ö S es Sen r * 2 = 72 5 S DS JC FF Nene Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ansgabe 9. Seite/ Nummer 312 Darmſtadt, 10 Drahtber Wettergott Schwimm⸗ Sonne vom drückten die kühle Luft⸗ n auf die Leiſtungen der ek be⸗ ittag einen und es herrſchte Mehr Ei zweiten als am Freit der tweiſe 1d. ſtürmiſch begrüßt, traf und Oſten am Nach⸗ Großen Woog ei und der Reich nheit nicht vor ſowie die Juge natland und die S Worte zu er das im itet von ng. Er an die 05 5 Jugoflaw nd Hruppen portfreu 2 um“ der Deutſchland noͤgebungen r Flaggen⸗ r, dem erhollen⸗ Meiſter⸗ führer 1. ſo den tauſestdfoch vurde der Start für onalliedern anwärter freigegeben. Ließen die Ergebniſſe der iedentlich aufhorchen, ſo ſoblte gleich im 1. S für Männer r Amal 200 Meter Kraul eine Rieſenüberraſchung fällig werden. Der Vorjahrs⸗ Bremiſcher SV, kam in dem Sechſerfeld bere inen erſten Mann unerwartet ins Hintertreffen ßte die Ueberlegenheit von ASV Breslau, Spandau Wien und Dortmund anerkennen Wohl inzwiſchen an die Spitze vor Wien und ſchließlich Laugwitz⸗Stuttgart, ffelwett⸗ und mi 04, Stuttgart, kam Spandau Schwaben, doch gelang es die Führung nach prächtigem Schwimmen an ſich zu reißen, während Freeſe⸗Bremen ganz ſchön aufſchließen konnte. Im Schlußkampf Kienzle⸗Schwaben— Block⸗Spandau und Heibel⸗Bremen gelang es dem tapferen Schwaben nach dramatiſchem Endkampf unter einem Orkan von Anfeue⸗ rungsrufen, dieſen wertvollen Meiſtertitel vietumjubelt vom Norden nach dem Süden zu holen. Im Männerrücken verteidigte Meiſter Schlauch⸗Erfurt ſeinen Titel erfolgreich vor Rundmund⸗Bremen, doch mußte er ſich ganz gewaltig ſtrecken. Dabei konnte er ſeine Vorjahrszeit von 109,5 Min. auf:09 Min. für 100 Meter drücken. Als ein ſeeliſch unbeſchwertese Talent zeigte ſich der erſt 15jährige Schröder⸗Bonn, dem zweifellos eine ganz große Zukunft winkt Eine weitere Ueberraſchung ſchien die Entſcheibung im Männerkunſtſpringen zu hochtalentierte Nachwuchsſpringer bringen, bei dem der Haſter⸗Berlin erſt im letzten Sprung gegen Altmeiſter Erhard Weiß unterlag, nachdem er nach den erſten Pflicht⸗ ſprüngen ſchon mit 67,23 66,30 Punkten führte und beim letzten Sprung noch um Vierzehntelpunkte im Vorteil war. Mit ihm iſt in der Folge ſtark zu rechnen. Packend war die Meiſterſchaft über 10 0 Männerkraul. Unter atemloſer hatte das Achterfeld einen prächtigen Start und bei der 50⸗Meter⸗ wende war Fiſcher⸗Bremen um Handſchlag in Führung. Mächtig mußte er ſich gegen ſeinen Klubkameraden Hei⸗ bel ſowie Laufwitz⸗Stuttgart ſtrecken, die ihm hart auf den Ferſen waren. Mit genau:00 Min. ſicherte er ſich erneut ſeinen bisherigen Meiſtertitel(1937: 0,597 Min.) Mit das ſchönſte Rennen des Tages war zweifellos der Zweikampf Plat h⸗Wiking Berlin gegen Hein z Arend t⸗Poſeidon Berlin über 400 Meter Krauk. Plath ging die 100 Meter mit:06 Min.(200 Meter.22, Men.) an, dichtauf gefolgt von Arendt und Freeſe. Bei 270 Meter legte der ſympathiſche Arendt einen mächtigen Zwiſchenſpurt ein und behielt ſchließlich über Plath die Obefhand, achdem ihm dieſer große Wurf ſeit faſt zwei Jah ven nicht geglückt iſt. Bei den Frauen mußten die Charlottenburger Nixen ſeit Jahren in der Lagenſtaffel erſtmals auf die Meiſterſchaft verzichten. Die Ueberraſchungsgegner⸗ innen ſtellte hier der Frauen⸗⸗V Duisburg 1910, der die Nixen haushoch abfertigen konnte, die ſogar dank des fabelhaften Könnens von Ulla Groth⸗AS Breslau als . auf dem dritten Platz fürlieb nehmen mußten. Meter Sbilbe Das Turmſpringen der Frauen ſah die Titel vertei⸗ digerin Suſanne Heinze Schöneberg mit Glück Dor Gerdo Daumerlang⸗Nürnberg erneut erfolgreich, nachdem letztere im Vorlauf noch mit 40,70— 37,7 Frl. Hinze auf den dritten Platz verwieſen hatte Im Frauenkraul 400 Meter kam die Vorfahrsſiegerin Wut h Halbsguth erneut und zwar überraſchend zu Reiſterehren. nachdem Inae Schmitz das Feld bis faſt 300 Meter ſtherlegen anftührte, dann aber ſtark zurückfiel, wo⸗ bei ihr die kleine Dresdnerin Feldmann noch äußerſt ge⸗ fährlich wurde. Ein Waſſerbollſpiel: Nationalmannſchaft(Wenninger⸗ Bien): Baer, Gunſt; Hauſer: Allerhefligen, Schneider, Schulze! gegen eine füddeutſche Auswahlſieben verlief flott, teilweiſe hort aber raffineſſereich und brachte der Notionalmanufchaft unter Acki Rademacher als Schieos⸗ richter einen 512(:90 Sieg. Die Ergebniſſe: Männer, 4 mal 200 m Kraul: 1. Schwaben Stukt⸗ gart(Schmidt, Stetter, Laukwitz, Kienzle):47; 2. Bre⸗ wiſcher SB:47,56; 3. Spandau 04:50,4; 4. 1. Amateur SC Wien 10:00; 5. Alter SV Breslau, 6. Weſtfalen Dort⸗ mund.— 100 in Rücken: 1. Schlauch(Erfurt):09,; 2. Nüske(Settin) 111,6; g. Gerſtenberg(Magdeburg) 113,2 4. Siemon(Gladbeck) 113,6; 5. Schröder(Se Schwimm⸗ ſportfreunde Bonn):14; 6. Rundmund(Bremen) 114,2. 5 4 mal 100 m Kraul:(für Vereine ohne Winterbad): 1 SV 96 Lübeck 492,6; 2. Poſeidon Worms 44785,1; 8. SV os Gütersloh 4746,8; 4. Se Mainz⸗Mombach 440,0; 5. Heſſen Worms 448,8.— 4 mal 200 m⸗Bruſt: 1. Hel⸗ las Magedeburg(Rückewoldt, Schubert, Köhne und Ordorf) 1142,09; 2. Pofeidon Berlin 11:52; 3. Bremiſcher S 157% 4. 1. Frankfurter S 12:19, 5. 1. Wiener Amateur SC 12715,7.— 400 m Kraul: 1. Heinz Arendt (Poſeion Berlin) 4259,9; 2. Plath(Wiking Berlin) 5200, 7; 1 Freeſe(Bremen):07,5; 4. Bachmann(Dortmund) 14,1; 5. Brettſchneider(Annaberg) 517,3.— 100 m Kraul: I. Fiſcher(Bremiſcher S8) 1200; 2. Heibel Bremen) 13008; g. Laukwitz(Stuttgart) 102,0; 4. Helmig (Se Düſſeldorf) 1202.5; 5. v. Eckenbrecher(Spandau 04) 1102,5 6. Wille(Spandau 04):02,6.— Kuuſtſpringen: 1. Erhard Weiß(Neptun Dresden) 159,81.; 2. Haſter 1 Berlin) 154,48.; 3. Walther(SV Frankfurt) 46,57 P. 4. Eſſer(SW 95 gſerlohn) 142,82.; 5. Ader⸗ hold(Osnabrück) 14201; 6. Ernſt(S8 Fferlohn) 153.08 P Frauen. Lagenſtaffel: 1. Frau en⸗V Duisburg 1010 5748,7, 2. As V Breslau:51, 3. Nixe Charlottenburg 5150.0 4 Erſter Wiener Amateur⸗SC 558,0, 5. DSch Edel⸗ ſtahlwerke Krefeld 5259,— gmal 200 m Bruſt: 1. Erſter Frauen Sd Duisburg 947,1, 2. Poſeidon Worms 10702, g. Schwaben Stuttgart 10204, 4. Nixe Charlottenburg 1050 7,5, 5. Edelſtahlwerke Krefeld 1008.2, E Ewaſk Wien 105135.— Turmſpringen: 1. Heinze Schöneberger GSN 40.03 Punkte 2. Daumerlang⸗Pol. Nürnberg 38,84., 3 Eckſtein⸗Neptun ärckenſchwick 37.96, 4 Bartſch⸗Bfs München 5 P 5. Kempf⸗S Augsburg 34,35— 400 Meter Kraul: Halbsguth⸗Nixe Charlottenb. 5249.9, 2. Schmitz Spandau 855,7 8. Feldmann⸗Poſeidon Dresden 5784.9, 4. Karno Düſſeldorf 98 6200.9, 5. Franke⸗Aachen 06:06, 0. Die Kämpfe am Sonntag Meiſterſchaften der Ueberraſchungen darf man dieſes drozdeutſche Schwimmertiteltreffen bezeichnen, denn ſelten md der Nachwuchs ein ernſteres Wort mit als gerade heuer hier am Großen Woog in Darmſtadt. Bei voll⸗ beſetzter Tribüne konnten wir trotz zei iſe empfindlicher Regenſchauer unter den zahlreic en wieder Ge leiter Sprenger ſehen, der den Kämpfen mit Intereſſe folgte. Als erſte verblüffende Ueberraſchung muß die iert werden, daß von den in den Vorläuf 1 Fe'l ehr ern über 20) Meter Mä her in der Ländermannſchaft vertretene H A men ſich mit 224,7 Min. erſt an 9. Stelle behauptete und damit ausſchied. Werner Plath ⸗Wiking 01 Berlin führ die Spitzengruppe vor Freſe Bremen und Berlin mit 2 gegen:20,5 und:21,7 Min. Be! den Frauen ſchwamm Urſel Pol ba ſck⸗Spandau 04 bei 16 Teilnehmerinnen bis jetzt mit ihrer Klub⸗ kameradin Inge Schmitz in 111,4 Min. für 100 Meter Kraul totes Rennen, während ſich die Vorfahresſiegerin Giſ Arendt mit:12,5 Min, erſt als 5 r den Endlauf qualifizierte Bei 17 Teilnehmern in Männer Bruſt 200 Meter lan⸗ dete Altmeiſter Balke⸗Bremen mit 249,9 Min. vor Sietas⸗ Hamburg 51 Min.) und Ohligſchläger⸗Trier, während Heina⸗Gladbeck ſich mit 252,9 Min. erſt an 4. Stelle für führt E. Buſſe⸗Berlin in der Lage das Feld der Entſcheidungen an, vor der klei⸗ ſtiliſtiſch ganz fabelhaft ſchwimmenden Heidemaun⸗ Deſſau und Piſchada⸗Duisburg. Trude Wollſchläger⸗Duis⸗ burg konnte ſich eben noch an 7 Stelle behaupten In der Frauen⸗Vorentſcheidung 100 Meter itcken endete Urſel Pollack zum zweiten Male an erſter Stelle mit:23,3 Minuten vor Kellermann⸗Duisburg(:24 Min)], während ſich nge Schmitz mit 1: Min. erſt an 3. Stelle vor Altmeiſterin Annni Stolte⸗Düſſeldorf durch⸗ ſetzte. Erwähnenswert, daß ſich auch die junge Heidelbergerin Elli Worbertz für die Entſcheidung durchrang Eine Rieſenüberraſchung brachte der erſte Entſcheidungs⸗ durchgang der Männer im Turmſpringen. Der funge Dres⸗ dener Kitzig konnte ſich bis zum letzten Pfal ſprung klar vor Altmeiſter Erhard Weiß durchkämpfen, während Vol k⸗ Mannheim dis dahin einen ſicheren 3 Platz innehatte. Durch die Laune des Schickſals kam Kitzig beim letzten Pflichtſprung nicht richtig ab und ſchon kandeten Weiß und Volk auf dem 1. bzw. 2. Platz. In den folgenden beiden Kürſprüngen jedoch wartete der ſympathiſche Kitzig mit ſol⸗ chen Glanzleiſtungen auf, daß er bis zur Stunde mit 87,80 gegen 94,60 Punkte wieder den 2. Platz hinter Weiß vor Volk mit 81,18 behauptet a Zwei herrliche Reichsſieger ſtellt poſeldon Worms in der Frauen ⸗Bruſtſtaffel gmal 200 Meter mit Zintel, Bauer und Keil vor dem SV Wiesdorf und SV Heſſen Worms in 10:22,8 gegen 10:48, und 11:08,5 Min. Poſeidon Worms konnte in dieſem Rennen ſich auch noch den 4. Platz vielumjubelt erkämpfen. Die Wormſer wieder⸗ holten damit ihren eindrucksvollen Vorfahresſieg. Nicht weniger erfolgreich waren die Wormſer Poſeidonen durch Deichſelmann, Bakenfeld und Bulling in der Männer⸗ Lagenſtafel 100, 200, 100 Meter V. o., wobei ſie nach erbittertem Kampf die Gegner von Lübeck 96 mit knapp 538,9 gegen 539,2 niederkantern konnten. Die Ergebutſſe: Bruſtſtaffel 3 mal 200 Meter für Frauen[V. o..]: 1 Reichsſieger 1938 SC Poſeldon Wörms 1 Monnſchaft (Zintel, Bauer, Keil) 10: 2. SV Wiesdorf 10:48,6; 3. SSW Heſſen⸗Worms 11: 4. Poſeidon Worms 2. Mannſchaft 11:09,6 Minuten. Mänuner⸗Lageuſtaffel— 100, 200, 100 Meter— V. o..: 52746,6; 5. Mainz Wiesdorf 546,1; 4. SS Heſſen Worms 5: Die Nachmittagskämpfe Eine fieberhafte Hochſpannung lag bei Eröffnung der Nachmittagskämpfe über den rund 9000 Zuſchauern, dle V Undine 01 9 Minuten. elf die erſte Männer⸗Kraul⸗Staffe 5 r in Erregung. De imverband beim r vorbeilaſſen, w ar zeitweiſe den dritten Platz Mit etwa 3 Meter Vor⸗ 0 Bremen rt halten mußte. Eckendreſcher⸗Spandau vor Fiſc ſich überraſchend, ſo daß unter mibeſchreib⸗ Spandau als neuer Meiſter 1938 en erreich Mete Frauen⸗Kraul mußte auch Giſela ſchneller gewordene Jugend glauben. fi e Strecke an und wen⸗ Spurt konnte ſich Urſula Pollack an⸗ mit:09,3 von ihrem tent mußte. ite Tite ft alten Titef als Dritte Abſchied neh Im Frauen⸗Bruſt 200 Meter trug ſich nach erbittertem Kopf⸗an⸗Kopf⸗Kampf die Vorlaufſiegerin Buſſe(Reichs⸗ bahn⸗SV Berlin] in guter Zeit in die Meiſterliſte ein. Das Rennen ihr trotz f er Bedrängnis nicht zu nehmen und neiſterin Wollſchläger⸗Duisburg landete auf dem vi Bei den wiederholte Meiſter Balke ⸗Bre⸗ Sietas⸗Hambura 79 r 2 erreichte mit:40 Sieg über men ſeinen 244,5. Platz. Heina⸗Gladbeck 15„2 den dritten Die Ergebniſſe: Staffelmeiſterſchaft für Männer 4 mal 100 Meter Kraul: 1. Deutſcher Meiſter Spandau 04(Wille, Mäller, Plock, von Eckendreſcher); 2. Bremiſcher SW 411,6 SW Schwa⸗ ben Stuttgart:12,2; 4 ASV Breslau 425 5. Weſtfalen Duisburg:25,3; 6. SC 96 Magdeburg 4 Min. Frauen⸗Kraul, 100 Mete Meiſterin und 1. Inge Schmitz ⸗ Spandau 04:08,3, 2. Urſula Pollack⸗Spandau 64 120 Giſelo Arendt⸗Nixe Charlottenburg:09,83; 4. Urſu Groth⸗ASV Breslau 110,4; 5. Ruth Halbguth⸗ Nixe Charlottenburg 1111.6 Franke⸗Aochen 06 112,2. e mal 200 Meter S V Frankfurt/ Oder 50 Hofmann] 12:34,8; 2. Undine 01 12: SC Pof Vorms 12:51.9; 4. SB Wiesdorf 12 5. Frauen⸗Bruſtſchwimmen, 200 Meter: 1.(deutſche Meiſte⸗ rin) E. Buſſe(Reichsbahn Berlin):05,7: 2. Piechaida (Frauen SV Duisburg]:08,63 und Heidemann(Deſſau) .08.6: 3. Hartmann(ASV Breslau 310,3; 4. Wollſchläger (Duisburg):10,4; 5. Pfau(Schwaben Stuttgart) 313,9; 6. Wunderbaldinger(Waſſerſport Innsbruck) 315,4. Mänuner⸗Bruſtſchwimmen, 200 Mtr.: 1.(deutſcher Meiſter) Balke(Bremiſcher Schwimmverband) 243,2; 2. Sitas Hamburg 1879):44,55: 3. Heing(Gladbeck 1913):46,2; g ſchläger(Trier) 2: 5. Köhne(Hellas Magde⸗ 8: 6. Minnich(ESSc Frankfurt a..):55. olgreich verteidigte Altmeiſter Plath bet Wiking 04 Berlin ſeinen Titel über 200 Meter Kraul. Unangeſochten ging er vor Freeſe⸗Bremiſcher SV über die Bahn und lug mit:18,2 vor Freeſe mit:21,6 Minuten an. Das Frauen⸗Kunſtſpringen gewann im letzten gang erwartungsgemäß Gerda Daumerlang⸗Polizei Nürnberg mit 1 für Männer(BoW): (Häusler, 2,8; 8 0 4. Ohlia burg) E S0 7,74 Punkten vor Suſe Heinze⸗Frauen⸗S Schöneberg mit 104,09. Die Ergebniſſe: 200 Meter Männerkraul: 1. Plat 27182; 2. Freeſe⸗Bremiſcher 2: und Heimling⸗ASV 2 n Dortmu 6; 7. Nit Meiſterſchaften Wiking 04 Berlin 3. Birr⸗SSW Berlin Min.; 5. Bach in⸗Weſtf er⸗SV 07 Annaberg und Küpper⸗Weſtfſalen Do Kunſtſpringen für Frauen: 1.(Deutſche Meiſterin 198) Gerda Daumerlaug Pol.⸗SV Nürnberg 107,74.; 2, Suſe Heinze⸗Frauen⸗SV Schöneberg 10403.; 3. Ta⸗ tarek-Erkenſchwick 100,08.; 4. Hanſelmann⸗Schwaben Stuttaart 99,43.; 5. Eckſtein⸗Erkenſchwick 98,61 Punkte. Die Entſcheidung im Turmſpringen der Männer bracht, den erwarteten Sieg von Weiß ⸗ Dresden vor Kitzig ⸗ Dresden mit 128,47:122,97 Punkten. Als Dritter behauptete 7 (mund je:25,.9 Minuten. . ner Otto Vol gekommenen Föchel Dresden) mit 107,13 Punkten. Bei Volk ma hier wieder die Auswirkung der beim Zweiein gezogenen Muskelprellung theimer Springerſchule als k, der im Vorjahre ſchaften den 7. Platz belegte, heute gruppe aufgerückt iſt. In dieſem Volk am Großen Woog Einla ers von Hamburg überreicht, mit ß und Kitzig zu⸗ nen als Gaſt der Stadt Hamburg im Internationalen Schwimmertreffen aufzutreten. E(T2 2 Nixe Charlottenburg konnte in der Frauenkraulſtaffel 3 mal 100 Meter einen eindrucksvollen, allerdings ſchwer⸗ erkämpften Sieg vor ASV Br inſchwimmen. Giſela Arendt als ßſchwimmerin hierbei über ſich ſelbſt hinaus. In der Kraulſtaffel 3 Schwerin zu einem knappen Schli wuchs 100 Meter für VoW kam ieg über den glänzend auf⸗ gelaufenen Poſeidon Worms, nachdem es vorher recht wechfelvolle Bilder gab. Die Ergebniſſe: rmſpringen der Männer, Meiſterſchaft: 1. Gerhard Neptun Dresden 128,47.; 2. Kitzig⸗S Dresden 3. Otto Volb⸗ TV 1846 Mannheim 108,98.; 5 ckel⸗Turnerſchaft 77 Dresden 107.; 5. Wintler⸗ EWAScé Wien 107., 6. Dr. Hefter⸗Osnabrück 99 102,87 P. Kraulſtaffel, Meiſterſchaft für Frauen, 3 mal 100 Meter: 1. Nixe Chorlottenburg(Warnholz, Halbsguth, Arendt) 344,6 2 ASV Breslau 345,2: 3. Düſſeldorfer 8 777 SV 54,2 5. SV 06 Aachen 3159. 4. Frauen⸗SV Schöneberg 354,2; 5. Frauenkraulſtaffel 3 mal 100 Meter[Vow]: Reichs⸗ ſieger 1938 1. Sc 1913 Schwerin 421 2. SC Poſeidon Worms 423,7; 3. SW Delmenhorſt 428,0; 4. Allenſteiner Sportſchwimmer 486,2; 5. SSW Heſſen Worms 444,6. 88 Zu ſeiner 400⸗Meler⸗Meiſterſchaft fügte Heinz Arendt (Poſeidon Berlin] eine zweite über 1500 Meter in impo⸗ nierendem Stil zu. Bei 8 Teilnehmern ging er die 100 Meter in:09, die 200 Meter in 8, die 800 Meter in 10 49,8, die 1000 Meter in 13:38,8 Min. an, wobei Freeſe nur 5 Meter im Nachteil war. Bei 130 Neter, die er in 17:55,4 zurücklegte, ſetzte er ſeinen gef hen Zwiſchen⸗ ſpurt ein und ſiegte ſchließlich mit erheblichem Vorſprung vor Freeſe, wobei Prz(ASW Breslau] mit 21,16 auf dem 38. Platz landete. Einige eter zurück folgte der bekannte Schwabe Kienzle(Schwaben Stuttgart). S Ae HS NMT RE ab Lager a Klepper- Karle 25 In der Meiſterſchaft der Frauen 100 Meter Rücken lie⸗ ſerte ſich Inge Schmitz⸗Spandau mit Urſel Pollack und Kellermann einen erbitterten Kampf, ſiegte aber ſchließlich im ſchönen Endſpurt unangeſochten. Kraulſchwimmen 1500 Meter für Männer, Meiſterſchaft: 1. Heinz Aren dt⸗Poſeidon Berlin 20:47,1; 2. Freeſe⸗ 3. Prziwara⸗ASW Breslau 2116 Bremiſcher SW 20:54,0; SV 16, 4. Kienzle Schwaben Stuttgart 21:23; 5. Schlürike⸗ Schwimmunion Neukölln; 21:23,4: 6. Schoppmeier⸗ FFC 21:56. Frauen⸗Rücken 100 Meter, Meiſterſchaft: 1. Inge Schmi tz⸗Spandau 04 121,4; 2. Pollack:23,5; 3. Keller⸗ mann⸗Duisburg 123,7. In der Männer Lagenſtaffel⸗Meiſterſchaft für (100 m Rücken, 200 m Bruſt, 100 m Kraul) gelang es dem Bremiſchen Schwimm⸗Verband den Vorjahres⸗Sieger Gladbeck SV 13 abzulöſen, nachdem Gladbeck in Rücken⸗ lage noch etwas Vorſprung zu verzeichnen hatte. Balke (Bremen) als Schlußmann rettete drei Sekunden durch ſein fabelhafſtes Schwimmen und damit den Sieg für ſeine Farben. In fabelhaftem Endkampf Heibel⸗Lehner erhielt Heibel die Oberhand und mit:02,6 gegen 506,6 mußte ſich Gladbeck ehrenvoll geſchlagen bekennen. Staffelmeiſterſchaft für Männer(100 m Rücken, 200 m Bruſt, 100 m Krau);: 1. Deutſcher Meiſter 1998 Bere m i⸗ ſcher Schwimmverband(Rundmund, Balke, Hei⸗ bel):02,6; 2. SV 13 Gladbeck 506,6; 3. SC Poſeidon Berlin:14,22: 4. SW Weſtfalen Dortmund:18,00. Großen Anklang fanden die vielſeitigen Feldlager⸗ Vorführungen der HJ. Deutſche Wehrmachts-Meiſterſchaften Leichtathletik-Entſcheidungen Der erſte Haupttag der Leichtathletikmeiſterſchaften der Wehrmacht im Düſſeldorfer Rhein⸗Stadion hätte beſſeres Wetter verdient. Für die große Anteilnahme der Kunſt⸗ ſtadt an den Titelkämpfen ſpricht der ausgezeichnete Beſuch. In allen Entſcheidungen gab es, ausgezeichnete Leiſtungen. Hervorragend ſind ein herrlicher und müheloſer 400⸗Meter⸗ Lauf von Utffz. Linnhoff in 48,5 Sek., ein prächtiges 10005 Meter⸗Rennen von Utfſz. Jacobs in 31:42 Min., ferner der packende Endkompf im 400⸗Meter⸗ Hürdenlauf zwiſchen Altmeiſter Feldw. Scheele und Lt. Hölling, den der Altmei⸗ ſter in 34,9 Sek. mit Bruſtbreite zu ſeinen Gunſten ent⸗ ſchied. Im Handgranatenweitwurf ſteigerte Feldw. Bratka ſeine Vorkampfleiſtung von 68,79 auf 74,87 /, wodurch er ſeinen Enoſieg ſichergeſtellt hatte. Utffz. Riether gewann die 200 Meter in 22,1 Sek., während mit Martens im Hochſprung mit 1,92 Meter der Sieger gegeben wor. Ober⸗ feldw. Blaſk ſchraubte ſeine Leiſtung im Diskuswurf auf 46,68 Meter. Im Stabhochſprung genügten Feldw. Endres ſchon 3,60 Meter zum Sieg. Im Dreiſprung blieb es bei der von Hoardt mit 13,98 Meter erreichten Vorkampflei⸗ ſtung. Die während eines Platzregens gelaufene 4⸗mal⸗ 1500 ⸗Meter⸗Staffſel war nach dem zweiten Wechſel für die ſchnelle Mannſchaft der Seefliegerhorſt⸗Kompanie Püttnitz in 17:20 Min. entſchieden. Einen ſubelnden Empfang be⸗ reiteten die Zuſchauer dem mit weitem Vorſprung eintref⸗ fenden erſten Marathonläufer Utz. Weber vom./ Flak 24. Der Sieger des ſchweren Laufes hatte noch 22 Km. die Spitze übernommen. Drei Mann gingen nach ihm geſchloſ⸗ ſen Hand in Hand über die Ziellinie. Die Ergebniſſe: 200 Meter: 1. Uffz. Riether(/R 39) 22,2 Sek.; 2. Feldw. Blazejezak(/R 78) 22,7 3 Oberſelow. Marx⸗ reiter(8/ Ih 20) 22,8 Sek. 400 Meter: 1. Uffz. Lin n⸗ hoff Flugber. RM Staaken] 48,5 Sek.; 2. Feidw. Bla⸗ zejezak 50,0; 3. Fähnrich Kurz(KS Hannover JR 770) 50,6 Sek. 10 000 Meter: 1. Uffz. Jako b(% KR 10) 31:42 Min.; 2. Funker Vollmer(Ln.⸗Erf.⸗Komp. 5/14) 32:21, 3. Ufſz. Haushofer(IR 91) 32:20 Min. 400 Meter Hürden: 1. Feldw. Scheele(WBn Hamburg 3) 54,90 Sek., 2. Et. Hölling(/R 7) 54,9; 3. Lt. Lembke(2% AR 67) 56,7 Sel. Hochſprung: 1. Obverw. Maot Martens(Kiel) 103; 2. Ot. Schliwſky(Kampffl.⸗Sch. Flaßberg) 1,80 Meter; g. Geſr. Behnke(/ NA 12) 1,80 Meter. Dreiſprung: 1. Wm. Haardt(2 AR 72) 13,98 Mtr.; 2. Feldw. Krautz(/R 31) 13,88 Meter; 3. Wm. Müller(St. Batt. Abt, 3) 13,58 Meter. Stabhoch: 1. Feldw. Endres(Militärärzt. Akademie 3,60 Meter; 2. Feldw. Knacke(Inf Fallſch. Btl. Stendal] 3,60 Meter; 3. Uffz. Behne(HS Wünsorf) 3,50, Meter. Diskus: 1. Oberfeldw. Blask(HS Wünsdorf] 46,68 Meter; 2. Oblt. Fritſch(Luftn. Sch. Halle 45,55 Meter; 3. Heeresſportlehrer Böhme(As Hannover) 44,20 Meter. Haundgranatenweitwurf: 1. Feldw. Brad tee(10/ JR 2) 74,87 Meter; 2. Uffz. Wanzef(2/ IR 51] 72,71 Meter: 3. Uffz. Reinsberg(Pionier 8 71,81 Meter 4 mal 1500 Mtr.: 1. Seefliegerhorſt⸗Ko mp. Püttultz 17:20 Min.; 2. 8. Komp. JR 109 17:28,1; 8. 8. Komp. IR 88 17:4, Min. Guter Beſuch am Sonntag Obwohl es am Sonntagmorgen, an dem der Zehnkampf vor deeren Reihen ausgetragen wurde, oft ſtark geregnet hatte, war der Beſuch am Nachmittag recht gut. Bei Beginn der erſten Kämpfe waren über 10 000 Zuſchauer bereits an⸗ weſend, Und noch immer kamen weitere Beſucher. Wieder hatten ſich zahlreiche Ghrengäſte eingefumden und pünktlich um 15.90 Uhr wurde zum erſten Wettbewerb, dem 140⸗ Meter⸗Hürdenlauf, geſtarbet. Scheele Doppelſieger über die Hürden In Abweſenheit von Leutnant Hölling ſollte der 110 Meter⸗Hürdenlauf eigentlich klar von Feldwebel Scheele gewonnen werden. Das Rennen ſelbſt aber belehrte uns eines anderen, denn nicht Scheele ſondern Heeresſportlehrer Huber, der frühere Stuttgarter Kickers⸗Mann, zeigte ſich auf der kurzen Hürdenſtrecke überlegen. Nur durch Bruſt⸗ vorwerfen im Ziel lief der Feldwebel Scheele in 15,5 Sek. vor Sportlehrer Huber, für den die gleiche Zeit geſtoppt wurde, Dritter wurde Zahlmetſter Huhle in 16,3 Sekunden. Blask holt ſich auch das Kugelſtoßen Der Sieger im Diskuswerfen, Oberfeldwebel Blask, ſicherte ſich auch das Kugelſtoßen mit 14,94 Meter vor Ober⸗ leutnant Reymann mit 14,27 und Hütges mit 14,24 Meter. Blask war der Sieg kaum zu nehmen. Seine Leiſtung war gleichmäßig gut. Straſſen Zehnkampfſteger Im ſchwerſten Wettbewerb, dem Zehnkampf, der ſich über zwei Tage erſtreckte, holte ſich Obergefreiter Straſſen 6427 Punkte, der ſchon nach dem erſten Tag klar in Führung lag. Zweiter wurde Heeresſportlehrer Böhme mit 6105 P. und Dritter Oberzahlmeiſter Kuckuck mit 5984 P. Im 5000⸗Meter⸗Lauf kam Unteroffizier Eder(1 Komp. F. 36] nach ſchönem Lauf auf der weichen Bahn in 15:32,2 Minuten zu Sieg und Meiſtertitel vor Unteroff. Pitzke(7. Komp..⸗R. 45) in 15:44,3 Min und Unteroff. Barth(12. Komp. J. ⸗R. 82) in 1545.5. Die Infanteriſten beherrſchten alſo ganz klar die 5000 Meter. Leichum Weitſprungſieger Feldwebel Leichum war im Weitſprung der Beſte. Schon ſein erſter Sprung mit 7,35 Meter brachte ihm Sieg und Meiſterſchaft ein. Zweiter wurde Feldwebel Biedich, 5. Komp. IR 12 mit 7,19 Meter und 3. Gefreiter Hufeld mit 6,93 Meter. Den Hammerwurf holte ſich Oberfeldwebel Blask und damit einen weiteren Sieg mit 56,15 Meter. Er war allen anderen Teilneßmern weit überlegen 100⸗Meter⸗Sieger Feldwebel Leichum Ein ſpannendes Rennen wurde die 10a0⸗Meter⸗Entſchei⸗ dung. Der Endlauf kam erſt nach zwei Fehlſtarts zuſtande. Einmal war es der Nürnberger Marxreiter, dann beim zweitenmaf der Krefelder Riether die beide einen Fehl⸗ ſtart nerurſachten. Erſt beim dritten Start kam das Feld gut ab. Riether allerdings blieb ſitzen. Leichum führte auf der ganzen Strecke mit kurzem Vorſprung und kam auch als Erſter durchs Ziel, wöhrend Riether auf der Strecke aut aufgeholt hatte, aber im Ziel knayp als Zweiter geſchlagen wurde. Die Zeiten waren: 1. Leichum 10,5 Sek.: 2 Riether 10,9 Sek 3. Hornung 10.9 Sek. Im s8oh⸗Meter⸗Lauf gab es ein äußerſt ſpannendes Rennen, das der Unteroffizier Brandſcheſd aus Staaken mit.556 Minuten ſicher gewann. Zweiter wurde Unter⸗ offizter Bott⸗Kaſſel mit 156,8, Dritter Gefreiter Berberich⸗ Art.⸗Reg. 56 mit 1256.9. Im 1500⸗Meter⸗Lauf gewann der Sieger des 10 g⸗Mtr.⸗ Laufs, Unterofſisjer Jacob vom.⸗R. 10 mit:58,88 Min., Zweiter wurde Unteroffizier Timm vom Inf, Reg ön mit :59.83 Min., Dritter Gefreiter Gieſen mit 4101 Min. Der Sieger des 1300 ⸗Meter⸗Laufs. Unterofffzier Jacob. lieferte einen ſehr ſchönen Kampf und gewann feine zwefte Meiſterſchaft ganz überlegen. Im 3000⸗Meter⸗ Hindernislauf holte ſich in der äußerſt guten Zeit von:22,8 Min. Unteroff, Kaindl vom 4. Flak⸗ Reg. 5 den erſten Platz, Feldwebel Heyn aus München mit:32,7 Min. belegte den zweiten Platz. Dritter wurde Gefreiter Fellermann vom 11. Inf.⸗Reg. 58 in:54,83 Min. Es kam dann noch die Amal⸗100⸗Meter⸗Staffel zur Ent⸗ ſcheidung. und hier wurde Wehrmachtmeiſter das 1. Pionier⸗ Bat. 26 in 44,8 Sek. vor der Flugzeugſchule Celle in 45 Sek., Dritter die 1. Komp. Inf.⸗Reg. 31 in 45,1 Sek. Dann begann das Endſpiel im Fußball. Zu dieſem Kampf hatte ſich die Elf der Luftwaffe mit ihrem glücklichen:6⸗Sieg über die Kriegsmarine gegen die Mannſchaft des Heeres qualifiziert. Hauptmann Holz⸗ amer, der„Nerz“ der Heereself, hatte ſeine Mannſchaft umſtellen müſſen, da der Torhüter Klodt von Schalke 04 infolge der Verletzung beim Endſpiel 96 zur Zeit in Hohenluchen weilt, Für ihn kam Flotow⸗Osnabrück ins Tor. Die Mannſchaft des Heeres ſtand demnach in fol⸗ gender Aufſtellung: Flotow im Tor; Seibold(Bf Stuttgart), (Bayern München]: Kupfer(Schweinfurt), Heermann (Waldhof), Schädler(Ulm 94); Paul(Deſſaul, Gelleſch (Schalfe 04), Narlitzki(BHresſau 02), Hänel(Be Hartha), Simetsreiter(Bayern München)]. Die Elf zer Luftwaffe zeigte ſich in folgender Auf⸗ ſtellung: Häſeke(TB Berlin]: Möhle(Göppingen 05), Dreßler(Viktoria Berlin): Manthey(Deſſou 05), Jacobs (Honnover 96]. Lauſcher[Köni⸗Sülz 07): Schüßg(Pol. Streitle Hamburg), Petry(Hamborn 97), Hartung[Hanau 99), 1(Schwarz⸗Weiß Eſſen, Günther(Duisburg 48/00). Schiedsrichter: An Stelle des abſagenden Dr. Bauwens Eblenbeck ans Hilden⸗Rheinl. Die Elf der Luftwaffe iſt von Beainn on ſehr eifrig und brinot das Tor des Heeres auch in Gefahr. Gün⸗ thers Kopfball verpaßt gßer knayp dos Tor. Bald aber ſetzt ſich die beſſere Spieſer gufwefſende Elf des Heeres durch. Mawlitzk: gerpaßt ober eine gule Hereindahe Simetsreiters. In der zwölften Minute gelingt es dem Rechtsaußeeß Paul, der zur Mitte gekommen iſt eine ſchöne Hereingaße von Simetsreiter anzunehmen und in⸗ falge Ahwehrkeßrer einzuſchießen. Das Heer führt unter Bofkofl der 9g 0 Zutchoner 10 Die Luftwaffe mocht aroße Anſtrengungen, das Reſultat zu verbeſſern, aber ſie ſpielen zu haſtig und haben eine zu ſtarke Abwehr der Heereself vor ſich. Die Stürmer des Heeres arbeiten auch viele beſſere und klarere Tor⸗ gelegenheften heraus Golleſch und Simetsreiter laſſen dann beide ganz knayp eine aute Gelegenheit aus, auf der Gegen⸗ ſefte vervaßt Hartung das Tor Die Mannſchaft des Heeres dominiert kaſt dauernd, liegt viel mehr im Angriff als der Gegner und dabei zeigt der Torßſtter der Luftwaffe ſehr leichtſinnſae Abwehrarbeit durch Werfen und Dazwiſchen⸗ zaßren Hänel verſchießt donn eine alatte Torchance, als Pau! ihm den Ball vorlegt, und nur aus wenig Meter Entfernung geht ſein Schuß ins Aus. Aber auch im Feld⸗ intel zeiat ſich das Heer beſſer als die Luftwaffe Pawlitzkt ſchießt gut, jedoch zu ſchmach, Häfeke kann den Ball halten. Daun gißt Gelleſch, anſtatt eine ſchöne Gelegenheit ſelhſt auszunutzen und zu ſchießen, den Ball weiter an Simets⸗ reiter, der aber den Ball neben das Petz tritt. Simetsreiter verpaßt dann wenige Minuten ſpäter wie⸗ der ein klares Tor ans can: kurzer Entfernuno. Er schießt zu echmach und dann iſt es Pamfftzki, der eßenfollz eine gute Gelegenheit veralbt. Der Sturm des Heeres, dem ſich ſo klore und gute Torgelegenheiten bieten, iſt der⸗ . . 10. Seite/ Nummer 312 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 11. Juli 1938 Deutſchland iſt Handball Weltmeiſter Die Schweiz verliert das Endſpiel in Berlin:23(:12) Die deutſche Mannſchaft trat zu dem Entſcheidungs⸗ ſpiel um die Weltmeiſterſchaft in folgender Auſſtellung au: Tor: Lüdecke; Verteidiger rechts: Pfennig, links Pfeiffer; Jäufer: rechts: Eifler, Mittelläufer: Hammerich, linker Läufer: Wohlrab; Rechtsaußen: Zimmermann: Halbrechts; Theilig; Mittelſtürmer: Klingler; Halblinks: Ortmann; Linksaußen: Brüntgens. Von der erſten Sekunde des Spieles an war die deutſche Ueberlegenheit da, Man mußte ſtaunen, mit wei⸗ chem Eifer und mit welchem unerhörten Tempo Deutſch⸗ land in den Kampf ging. Die Schweiz, fraglos die zweit⸗ ſtärkſte Mannſchaft dieſes Turniers und deutlich beſſer als Ungarn, kam überhaupt nicht auf die Beine und ver⸗ mochte ſich gegen dieſen Sturmwind der Deutſchen nicht zu behaupten. Dabei hatte die Schweiz noch den großen Ehrgeiz, ſelbſt offenſiv zu ſpielen, und— was man ihr hoch anrechnen muß— die Mannſchaft ſpielte vorbildlich fair in dieſem entſcheidenden Kampf.. 5 Hätte ſie ſich, wie am Vortag Ungarn, auf eine reine Verteidigungstaktik mit dauerndem„Zirkus“ eingeſtellt, ſo wäre die ſenſationelle Quote für ein Weltmeiſter⸗ ſchafts⸗Endſpiel vermieden worden. Allein in der erſten Halbzeit ſchoß der deutſche Sturm 12 Tore. Der Kampf hatte kaum begonnen, da fielen ſchon durch Klingler die beiden erſten Treffer. Es war wenig mehr als 10 Minu⸗ ten geſpielt worden, als das Treffen ſchon 610 für Deutſchland ſtand. Nach den einleitenden Toren von Klingler konnten Ortmann, Brüntgens und zweimal Theilig für Deutſchband erfolgreich ſein. Die Schweiz kam dabei ſehr ſchlecht weg. Sie war im Feldſpiel nicht ſo unterlegen, wie man nach dem Ergebnis vielleicht annehmen möchte, aber ſie wußte kein Mittel, um ſich gegen dieſen unhaltbaren deutſchen Sturm geſchickt zu ſtellen. Die Geaner aus der Schweiz verſtanden es ſogar, das Spiel ſehr oft ausgeglichen zu geſtalten und ſelbſt zu ge⸗ fährlichen Durchbrüchen zu kommen. Aber wenn ſchon ein⸗ mol einer der Eidgenoſſen zum Schuß kam, dann mußte er feſtſtellen, daß der Deſſauer Spieler Lüdecke in geradezu unwahrſcheinlich guter Form ſelbſt die gefährlichſten Schüſſe der Schweiz in großartiger Manier meiſterte. So hätte es nicht verwundern können, wenn die Schweiz den Mut verloren oder unfair geſpielt hätte, aber nichts von dem trat ein. Die Mannſchaft ſpielte in vorbildlicher Sport⸗ lichkeit mit größtem Eifer weiter, wor aber nach wie vor genen Deutſchlond machtlos. Theilia ſtellte das Spiel auf :0. Nach wenigen Minuten konnte Zimmermann, der von rechtsaußen mit gewaltigem Spurt bis zur Mitte her- einlief, das achte Tor herausholen. Donn konnten 6 Minu⸗ ten ſpäber Theilig, Ortmann, Brüntgens und Mittelſtür⸗ mer Klingler vier weitere Treffer erzielen. In jedem Falle waren die Tore wicht etwa die Folgen langer Belagerung des Schweizer Tores, ſondern Ergeb⸗ niſſe einer ſchlechthin bewundernswerten Zuſammenarbeit und Schnelligkeit im deutſchen Sturm Wie der rechte Flügel Zimmermann⸗Theilig ſtändig wechſelte und Klüng⸗ ler⸗Ortmann ihre Plätze gegeneinander tauſchten, war für die Schweiz verwirrend, und wenn ein Deutſcher in den Schußkreis kam, gab es in jedem Falle einen füt rchterlichen Schuß. Ortmann brachte bei ſeinem 10. Tor das Kunſt⸗ stück fertig, faſt aus dem Fallen zu ſchießen und damit den gewiß nicht ſchlechten Torhüter der Schweiz zu über⸗ winden. Wenn man erwartet hatte, daß nach der Pauſe das Spiel etwa verhaltener ausfallen würde, ſo belehrte einen ſchon die erſten beiden Minuten darüber, daß Deutſchland nicht daran dachte, im Tempo nachzulaſſen. Der Kampf fing an, ſofort brauſte Ortmann durch und ſchoß von halb⸗ rechts das 13. Tor für Deutſchland. Vom Wiederanſtoß an kam Deutſch'and abermals mächtig in Fahrt und Rechtsaußen Zimmermann gelang es, auf gleiche Weiſe wie Ortmann, ſeinen Gegenſpieler mit dem 14. Tor zu überwinden. Noch immer aber iſt die Schweiz ohne den Ehrentreffer. Die Schweizer ſollten auch zu keinem Ehrentor mehr kommen. Es gelang ihnen zwar zunächſt, ſich etwas beſſer auf das ſo wirkungsvolle und für die Schweiz fürchte vliche Angriffsſpiel der Deutſchen einzuſtellen und damit für un⸗ gefähr zehn Minuten den deutſchen Sturm erheblich zu ſtören; trotzdem konnte der ſo überaus erfolgreiche Ort⸗ mann noch zwei Tore erzielen und den Stand auf 16:0 bringen. Bei dieſem Stand gaben ſich die Schweizer offen⸗ ſichtlich geſchlagen; einzelne Leute in der Deckung verloren dann und wann die Nerven und ſpielten etwas härter als es bis dahin vorgekommen war. Trotzdem blieb der Geſamteindruck dieſes Spiels in jeder Beziehung ſchön und einwandfrei. Der deutſche Sturm dagegen kannte kein Nachlaſſen und ſetzte mit unglaublichen Schüſſen dem hervorrogenden Schweizer Torhüter Schmid auch weiterhin entſetzlich zu. Durch Theilig, Klingler, Brüngens, Hammerich, Mittel⸗ läufer Ortmann, Brüngens und noch einmal Ortmann wurde das für eine Weltmeiſterſchaft wahrhaft ſenſatio⸗ nelle Torverhältnis von 23:0 herausgeholt. „Nach dieſem Spiel ehrte der Reichsſportführer auf dem Felde des Olympio⸗Stodions die erſten 4 Mannſchaſten der Handballweltmeiſterſchaft. Mit dem Spielen und Sin⸗ gen der Nationalhymnen ſchloß dann der eindrucksvolle Dag.. Wenn die Schweiz auch ſo hoch geſchlagen wurde, ſo darf ſie doch für ſich das Verdienſt in Anſpruch nehmen, weſentlich dazu beigetragen zu haben, daß der Schlußtag ein wirklich ſchönes und eindruckvolles Ereignis wurde. Spieler wie Mittelläufer Streib, Halbrechter Wirz und Halblinker Beck hoben ſich aus dem guten Rahmen der Schweizer Leiſtungen noch hervor. Angarn gewint den dritten Platz der Weltmeiſterſchaft Ungarn— Schweden 10:2(:2) Die Schlußſpiele der erſten Weltmeiſterſchaft im Hand⸗ ball begannen am Sonntag vor ungefähr 20 000 Zuſchau⸗ ern im Olympia⸗Stadion mit dem Kampf um den dritten Platz zwiſchen Ungarn und Schweden. In dieſem Kampf zeigte ſich, daß die ungariſche Mannſchaft, die am Vortage eine Halbzeit lang Deutſchland in Verlegenheit gebracht hatte, tatächlich große Qualitäten beſitzt, umd für die Zu⸗ kunft zu den Mannſchaften mit der wahrſcheinlich beſten Entwicklung gehören dürfte. Die Ungarn gingen nicht wie gegen Deutſchland darauf aus, durch verſtärkte Dek⸗ kung und Verteidigung Tore des Gegners zu verhin⸗ dern, ſondern ſpielten diesmal—„auf eigene Rechnung“. Das ſah ſo aus, daß die Mannſchaft mit einem breit angelegten Kombinationsſpiel und ſehr zügigen Anariſſen von Anfang an mit 5 Stürmern ſpielte und die Schweden ſofort unter Druck nahm. Man mußte auch diesmal das enorme Laufbermögen, ihre Geſchicklichkeit im Täuſchen und ihren Sinn für exakte Kombination bewundern. So dauerte es nicht lange, bis Ungaun durch Szomori und wenige Minuten ſpäter durch Freiwurf von Takocs mit :0 in Führung gekommen war. Die Schweden vermochten in der erſten Halbzeit am beſten gegen Ungarn zu beſtehen. Von dieſer Mannſchaft in der der Kleinſte noch immerhin 1,82 Mtr. groß iſt, ſah man diesmal ein ſehr faires Spiel. Die Schweden ver⸗ ſuchten nicht mit außerordentlicher Härte die techniſche Ueberlegenheit der Ungarn zunichte zu machen, ſondern ſetzten ihre Größe und ihr erſtaunliches Laufvermögen gegen Ungarn ein. Nur in der erſten Halbzeit, ungefähr 10 Minuten lang, kamen die Schweden gegen die beſſere Kombination der Ungarn an und holten ſchließlich durch den Linksaußen E. Andersſon einen Treffer heraus. Dann vergingen mehr als zehn Minuten ohne Tor, bis ſchließlich Rechtsaußen Cziraki das Spiel auf:1 und ſofort im Anſchluß Matyaſi den Kampf auf 411 ſtellen konnte Mit einem glücklichen Durchbruch holte ſich Schweden wenige Minuten vor der Pauſe durch den Halblinken Thoren das:2. In der zweiten Halbzeit ſtand eigentlich nur eine Mannſchaft auf dem Felde, und zwar die ber Ungarn, die jetzt alle ihre Vorteile energiſch und wirklich kunſtvoll auszunutzen verſtand. Man ſah ſehr modernes und flottes Handballſpiel, das fraglos diesmal nach dem Vorbild der deutſchen Mann⸗ ſchaft aufgebaut worden war. Schweden kam zu keinem Treffer weiter. Die Ungarn ſchoſſen dagegen 6 Tore. Ihr erfolgreichſter Mann war der Mittelſtürmer Matyaſt, der von dieſen 6 Treffern allein 5 erzkelte und davon die beiden letzten aus Freiwürfen. Das reſtliche Tor erzielte der Linksaußen Dobos In der zweiten Halbzeit wurde das Spie? in⸗ ſofern etwas ſchwierig, als ein kurzer, aber ſtarker Regen⸗ guß den Raſen ſehr glatt machte, In den letzten zehn Minuten waren beide Mannſchaften ziemlich abgekämpft und ließen im Tempo nach. Die Ungarn brachten es er⸗ ſtaunlicherweiſe fertig, zum Schluß nur noch mit vier Stürmern anzugreifen, als ob ſie bei einem Stande von :2,:2 und ſchließlich 10:2 je hätten etwas fürchten müſſen. Der Kampf wurde von dem deutſchen Schiedsrichter Müller ausgezeichnet geleitet und war bis auf kleine Regelwid rigkeiten der ungariſchen Verteidigung, die vter⸗ leicht aus Uebereifer zu hart ſpielte, ſehr fair. Zwiſchentroſtrundenſpiele im Tiergarten Auf dem Tiergarten⸗Sportplatz wurden vormittags rei Troſtrundenſpiele abgewickelt, die die Placierung der Mann⸗ ſchaften vom.—10. Platz ergaben, und zwar in folgender Reihenfolge: 5. Rumänien, 6. Tſchechoſlowakei(Sudetendeutſche Mann⸗ ſchaft), 7. Polen, 8. Dänemark, 9. Holland, 10. Luxemburg. Die einzelnen Ergebniſſe lauten: Dänemark— Holland:3(31:), Tſchechoſlowakei— Polen 12:10(:), Rumänien— Luxemburg 12:6(51:). Die Vorſchlußrunde Nachdem die erſten Runden der 1. Handball⸗Weltmeiſter⸗ ſchaft in Mitteldeutſchland bei ausgezeichnetem Beſuch ab⸗ gewickelt worden waren, begannen am Somstag in Berlin die Schlußſpiele. Dabei zeigte ſich leider, daß der Hand⸗ bollſport in der Reichshauptſtadt bei weitem nicht die Reſo⸗ nanz hat, die die Gaue Sochſen und Mitte z. B. für ihn aufbringen. Auf zwei Plätzen wurden je ein Vorſchluß⸗ kampf und ein Troſtſpiel von Ländermannſchaften aus⸗ getragen, aber beide Treffen hatten zuſammen nur rund 6000 Beſucher. Deutſchland— Ungarn 14:3(:3) Die Zuſchauer auf dem BSC⸗Platz trauten in der erſten Halbzeit ihren Augen nicht, als Deutſchland gegen Ungarn nur einen Vorſprung von 5s in 30 Minuten her⸗ ausholen konnte. Es ſchien allerdings auch mit dem Teufel zuzugehen. Ungarn legte ſich auf die Taktik, alle Kräfte der Deckung zur Verfügung zu ſtellen und im Sturm unt mit den unumgänglich notwendigen Leuten zu arbeiten, ſeſt. Grundſätzlich wurde jeder Anwurf überhaupt nur mit oͤret Spielern in der Frontlinie ausgeführt. Kamen die Ungarn nun an den Ball, ſo ſchien ſich alles ins Gegen⸗ teil zu verkehren. Der Ball wurde viel rückwärts geſpielt oder ſeitlich abgegeben, aber ſchorſe Läufe noch vorn oder energiſche Angriffe gegen die deutſche Abwehr waren nur ſelten zu ſehen. Ging aber der deutſche Angriff in den Kampf, daun trof er gewiſſermaßen auf eine Gummiwand— die überall nachgab, aber doch nur höchſt ſelten, durchſtoßen werden konnte. Wurde es brenzlich, dann machten ſich die Ungarn auch nichts daraus, eben nur einen Mann im „Eiche“ Sandhofen wieder geſchlagen Ken 95 Stuttgart wieder Süddeutſcher Meiſter— H. Rupp verlor den Kampf ſeiner Mannſchaft— 1000 Zuſchauer War es dem badiſchen Vertreter„Eiche“ Sandhofen in den Gruppenkämpfen um die Deutſche Mannſchafts⸗Mei⸗ ſbterſchaft im Ringen möglich, die jeweils verlorenen Vor⸗ kämpfe gegen München⸗Neuaubing und TSch Münſter im Rückkampf auf eigener Matte zu gewinnen und durch beſ⸗ ſere Ringkampfdauer für ſich zu entſcheiden, ſtand in den letzten Treffen um die Süddeutſche diesmal das Glück nicht auf ſeiner Seite. Auch in Stuttgart verlor„Eiche“ mit:3. Die Chance, im Rückſpiel dieſen Vorſprung wieder überbieten zu können, ſtand man nicht ſo überzeu⸗ gend gegenüber und es hätte dennoch geklappt, wenn nicht beſondere Umstände mitgeſpielt hätten. Ueberraſchend kam die Botſchaft, daß der Deutſche Exweltmeiſter Müller⸗ Lampertheim ſchon in dieſem entſcheldenden Treffen für Stuttgart ſtartet. Ob der Start mit Müller zu Recht be⸗ ſteht, wird noch nachgeprüft. Nachdem es der alte Kämpe Denu fertigbrachte, als Weltergewichtler im Mittelgewicht gegen den ſtarben Rager einen Sieg davonzutragen, blieb immer noch eine große Chance für Sandhofen oſſen. Je⸗ der rechnete nun mit einem ſicheren Sieg im Halbſchwer⸗ gewicht von H. Rupp über den viel leichteren Hilgert. Aber Rupp enttäuſchte ſeine Anhänger, er mußte ſich nach einer leichtſinnigen Kampfesweiſe ſchlagen laſſen und ſo ließ er ſich auch die letzte Chance für ſeine Mannſchaft aus der Hand reißen. Die große Halle des TV 77 Sandhofen war mit nahezu 1000 Zuſchauern bis auf den letzten Platz beſetzt. Der ge⸗ zeigte Sport befriedigte. Die Entſcheidungen des allein amtierenden Kampfrichters Fuchs⸗München waren unan⸗ fechtbar. Die Ergebniſſe Bantamgewicht: Allrau m⸗Sandhoſen gegen Mül⸗ ler⸗Stuttgart. Müller wird ſich wohl nicht weiter? ge⸗ wundert haben, daß ſein Auftreten in der Gäſteſtafſel ſelbſt von ſeinen nüchſten Freunden und Bekannten mit einer Mißfallenskundgebung quittiert wurde. So über⸗ legen wie erwartet wurde, war er gar nicht. Allraum hielt ſich beſſer als erwartet. Nur in der erſten Hälfte kann Müller durch Hüftzug eine Wertung buchen, die ihm den Punktſieg brachte. Federgewicht: Rothenhöfer⸗Sandhofen gegen Schleh⸗Stuttgart. Nach ausgeglichener erſter Halbzeit zeigte fich Rothenhöfer im Bodenbampf als der beſſere Ringer. Kurz vor Ablauf der Kampfdauer kann der Ein⸗ heimiſche ſeinen Gegner parterve zwingen und ihn mit ſeitlichem Aufreißer in Gefahr bringen. Verdienter Punktſieger Rothenhöfer. Der Kampf iſt mit:1 aus⸗ geglichen. Leichtgewicht: Sommer Sandhofen gegen Weid⸗ ner ⸗Stuttaort. Die erſten 6 Minuten Standkampf brin⸗ gen keine Begeiſterung. In den wechſelſeitigen Boden⸗ runden zeigte Weidner wenig ſoubere Abwehrarbeit. Aber auch er kann gegen Sommer nichts ausrichten. Die letzten Minuten Standkampf mußten demnach für den Sieg entſcheidend ſein. In dieſen letzten Kampfphaſen kam Weidner leicht in Führung und wurde Punktſieger. Weltergewicht: Probſt⸗ Sandhofen gegen Fink ⸗ Stuttgart Der kaum aus der Jugendklaſſe hereusgewach⸗ ſene Probſt ſtand gegen einen Ringer wie Fink auf ver⸗ lorenem Poſten. Es war hier nur eine Frage, wie lange der Einheimiſche ſtandhalten konnte. Nach.55 Minuten kam er mit Armſchlüſſel auf beide Schultern. Stuttgort führt 311. Mittelgewicht: Den u Sandhofen gegen Rager⸗ Stuttgart. Rager iſt gegen Denus! Kampfesweiſe gut . artig überlegen, daß er wibedingt zu Erſolgen kommen müßte. Aber die Ungenauigkeit im Toreſchietzen wirkt ſich verheerend aus, ſo daß es bis zur Pauſe bei dem 110 bleibt, obwohl den Torgelegenheiten entſprechend das Heer fetzt ſchon mit 3 bis 4 Toren führen könnte. Heer ſchlägt Luftwaffe:1 Die Luftwaffe kommt bereits 8 Minuten nach Wieder⸗ beginn durch ihren Linksaußen Günther, dem bekannten Duisburger Spieler, zum Ausgleich, als dieſer beim Her⸗ auslaufen des Torhüters Flotow kurz entſchloſſen ein⸗ ſchießt. Das Spiel ſteht 11. Der Nampf wird nun ſchneller und ſpannender. Ein guter Durchbruch Simels⸗ reiters ſieht ganz nach Erfolg aus, aber der Schuß des Münchners iſt zu ſchwach. Häſeke hält den Ball noch im Fallen. Das Heer drückt ſtork auf das Tempo. Die Grün⸗ weißen wollen noch ein Tor und damit Sieg und Meiſter⸗ ſchaft hoben, aber die Luftwaffe verteidigt ſehr gut. In der 28. Minute kommt es zum zweiten Erfolg des Heeres. Pawlitzki ſchießt aus etwa 25 Meter Entfernung ſcharſ aufs Tor der Luftwaffe. Häſeke kann den ſchorfen Ball nicht meiſtern, unter ſeinem Körper hinweg geht er ins Torx. Das Heer führt:1.. i 30000 Zuſchauer bejubeln den Erfolg des Heeres. Das iſt dos Signal für verſtärkte Angriſſe des Gegners. Man will gonz ſicher gehen und belagert das Tor der Luft⸗ waffe, aber entweder ſind die Torſchüſſe zu ungenau oder Häfeke hält äußerſt bravourös. Die Luftwaffe iſt dann durchgebrochen. Schüs ſchießt aut und nur mit Mühe kann Flotow zur Ecke lenken. Die Ecke wird für Seibold gewertet, indem er Günther den Ball vom Fuß nimmt. Wäre der Torhüter der Luft⸗ waffe der TB Berlin nicht ſo ſicher in der Abwehr hätte das Heer längſt einen höheren Sieg ſichergeſtellt. Kupſer wagt eine Minute vor Schluß noch einen Schuß aufs Tor der Luftwaffe, aber ſein Schuß verfehlt knapp das Ziel Schiedsrichter Ehlenbeck beendete beim:1⸗Stand fü: das Heer das Spiel. und damit iſt das Heer Sieger und Wehrmachtsmeiſtere im Fußball geworden. Bei der Mannſchaft des Heeres gefiel die Abwehr äußerſt gut. Der Osnabrücker Torhüter Flotow zeiate ſich in allen Lagen gewachſen und die ausgezeichnete Ver⸗ teidignna Seibold— Streitle nohm die meiſte Arbeit noch ab. Die beiden Verteidiger waren ein klarez Boll⸗ werk und immer wieder mußten die Angriffe der Luſt⸗ waffe an dieſen beiden Spielern ſcheitern. g eingeſtellt. So verlief die erſte Halbzeit ohne beſondere Vorteile. In der erſten Bodenrunde muß Roger eine große Wertung abgeben. Denu brachte ihm mit Aufreißer für längere Zeit in die Brücke. Nach dem Wechſel mußte der Schwabe leer ausgehen. Sehr obgekämpft erreichte Rager den Schlußpfiff. Klarer Punktſieger Denu. Sand⸗ hofen holt auf, 213. Halbſchwergewicht: H. Rupp ⸗ Sandhofen gegen Hil⸗ gert⸗ Stuttgart. Rupp unterſchätzte ſeinen Gegner. Auch nur ſo kann es kommen, Foß er den Kampf ſträflich offen führt. Es dauerte koum 3 Minuten, kom Rupp in hohem Bogen mit einem gutſitzenden Hüſtſchwung in die Brücke. Hilgert machte dann alle Gegenangriſſe zunichte. Selbſt dem kraftvollen Armſchlüſſel trotzte er mit Erfolg. Trotzdem Hilgert ſichtlich ermüdet iſt gelingt ihm nochmals ein Hüft⸗ zug, und es hätte nicht viel gefehlt, wäre Rupp noch ent⸗ ſcheidend geſchlogen worden. So aber wurde Hilgert kla⸗ rer Punktſieger. Mit dieſem Erfolg ſtand der Sieg für Stuttgart feſt. Sandhofen lag nun mit:2 im Hinter⸗ treffen. 2 Schwergewicht: R. Rupp⸗ Sandhofen gegen Köpf ⸗ Stuttgart. Trotz tapferſter Gegenwehr mußte ſich Köpf nach 5,54 Minu len auf einen Hammerlock entſcheidend ge⸗ ſchlagen bekennen. Sturm zu laſſen. Trotzdem war manches on der Leiſtung der Gegner Deutſchlands zu bewundern: zunächſt ihr enormes Lauſpenſum, das ſie erledigten, als oh nichts weiter dabei wäre, dann ihre Geſchicklichkeit im Wenden und Täuſchen beim Kampf Mann gegen Mann und ſchließ⸗ lich die Zähigkeit, mit der ſie ihre Taktik in der erſten Halbzeit durchhielten. Sie hätte allerdings nie zum Erfolg führen können, weun die deutſche Läuferreihe nicht den Fehler gemacht hätte, in den erſten Minuten ein ge⸗ radezu widerſinniges Stopperſpiel zu treiben, wo doch eigentlich kein Gegner da war, der etwa überlegen oder auch nur in Durchbrüchen brennen) gefährlich geweſen wäre. Eine Viertelſtunde nach Beginn führten die Deut⸗ ſchen durch zwei Treſſer von Theilig gerade:0. Dann holte Rechtsaußen Ciraki durch Freiwurf auf, Ortmann :1, wieder Ciraki:2, Theilig:2. wieder Ciraki durch Freiwurf:3, endlich Ortmann mit unheimlichem Schuß :3. In der Pauſe ſchien man den Deutſchen doch klar⸗ gemacht zu haben, wie mon den Ungarn begegnen könnte, denn in der zweiten Halbzeit wurde ein ſtrommes und erfolgreiches Angriffsſpiel gezeigt, bei dem auch die Läu⸗ fer dabei waren und kräftig nachdrückten. Erfolg: kein Tor für Ungarn, dafür aber neun Treffer für die Deut⸗ ſchen. Meiſterhaft waren die Leiſtungen Theiligs beim Verwandeln der Freiwürfe. Ohne die Kunſt des Norddeut⸗ ſchen wäre in den zweiten dreißig Minuten dieſer glatte Erfolg der Deutſchen nicht mehr zuſtandegekommen. Thei⸗ lig machte jedenfalls von dene neun deutſchen Toren der zweiten Halbzeit fünf und vier davon durch Freiwürfe. Die Torſchützen waren nacheinander Hübner, Ortmann, Theilig, Theilig, Ortmann, Theilig, Brüntgens und zum Abſchluß noch zweimal Theilig durch Freiwürfe. Schweiz— Schweden:2(:1) Vor knapp zweitauſend Beſuchern verſuchte die ſchwe⸗ diſche Mannſchaft, ſich gegen die Schweiz ſo durchzuſetzen wie am Vortage gegen Rumänien in Magdeburg, nämlich durch Tempo und große Härte. Die Schweizer waren aber auf der Höhe und wußten durch ſaubere Taktik die Schwe⸗ den ſtändig unter Druck zu halten und in der Nähe des Schweizer Tores doch ſouber zu decken. Der Sieg der Schweizer war in jeder Beziehung verdient. Zwei Troſtſpiele Vor dem Kampf Deutſchland— Ungarn trat die für die Tſchechoſlowakei ſpielende ſudeten deut ſche Elf gegen Dänemark an. Die Sudetendeutſchen hatten es ſehr ſchwer und holten ſich erſt durch einen guten End⸗ ſpurt einen knappen:5⸗(:)⸗Erfolg. Im anderen Spiel fertigte Polen die noch reichlich anfängerhaft ſpielenden Holländer 12:5(521) ab. 30 Deutſche Tennismeiſterſchaften Bei weitaus beſſerem Wetter als am Vortag konnte das Männereinzel der Internationalen Tennismeiſter⸗ ſchaften von Deutſchland recht gut gefördert werden. Die Spiele der Vorrunde ſind beendet. Henner Henkel kam gegen den ausgezeichneten fungen Ungarn Asboth nur langſam in Front und hatte im vierten und letzten Satz lange zu kämpfen, bevor der Budapeſter:7, 618, 62, 614 geſchlagen war. Eine angenehme Ueberraſchung bereitete den Zuſchauern Dr. Tübben, der den hervorragenden Engländer Shayes, einen Perry⸗Schüler,:6, 674, 678, 6·1 ausſchaltete. Unſer Nachwuchs kam über die erſte Runde nicht hinaus. So verlor Hildebrandt gegen den Polen Hebda 316,:6, 116 und Dohnal unterlag Gabory(Un⸗ garn):6,:6,:6. Einen weiteren ſchönen Kampf lie⸗ ferten ſich der Franzoſe Deſtremau und der Danziger Petzner. Der Deutſche hatte den Franzoſen faſt am Rande einer Niederlage, konnte aber den entſcheidenden Punkt doch nicht machen. Im Fraueneinzel ſchinden Frl. Kraus und die Fran⸗ zöſin Rollet durch Niederlagen gegen Frau Friſch bzw. Frau Schumann aus. Die Ergebniſſe Männereinzel: Peten— Wulff 816,:1, 673; Henkel— Asboth:7,:3, 612,:4; Dr. Tübben— Shayes 3185. 6˙35 678, 621; Leſueur— Dr. Deſſart 611, 614,:2 Tloczynſki Heidenreich:4,:1,:1; Beuthner— Gulez 613, 614, 6727 Gaboyry— Dohnal:2,:2,:2; Hebda— Hildebrandt 623, 671, 621. 5 Männerdoppel: Göpfert/ Redl— van Sau/ Hartz o. Sp. (als neues Doppel ſpieten weiter Pellizza/ Hartz); Pellizza/ Hartz— Kleinert/ Kuſche 612,:2,:2; Hebda/ Spychala Koch Saſo:3, 68,:8. Fraueneinzel: Schumann— Rollett:2, 46, 18117 Friſch— Krauſe 1119,:9,:35 Kömbezy— Roſenom 9 75 955 Hoher Borſieg von Baden Baden gewinnt den Gaukampf gegen Heſſen 160— Heſſen kam ohne Krüger, Staſch und Koppers— 1000 Zuſchauer ſahen trotzdem ſpannende Kampfe Endlich kam nach Mannheim wieder ein Großkampftag unſerer Amateurboxer. Eine neue Kampfſtätte wurde ge⸗ funden. Der Beſuch mit über 1000 Zuſchauer ließ ſelbſt die kühuſten Erwortungen hinter ſich. Für dieſen Kampf⸗ tag begnügte ſich der Veranſtalter— DR— Gau Baden— mit dem kleinen Saal der Rhein⸗Neckar⸗Halle. Zum näch⸗ ſten Großkampf wollen wir hoffen, daß unſere Boxer mit dem gleichen Erfolg ihren Boxring in der großen Halle aufſchlagen. Erfreulich war, daß auch Oberbürgermeiſter Pg. Ren ninger den Weg zu den Amateurboxern fand. Er wurde herzlich begrüßt. Noch weitere zahlreiche Ehren⸗ gäſte der Bewegung, des Staates und der Stadt waren erſchienen. Gruppenführer Pg. Herbert Fu ſt ließ ſich von ſeinem Adſutanten, Sturmbonnführer Pg. Barth, ver⸗ treten. Wenn dieſe Veranſtaltung etwas getrübt wurde, ſo nur deshalb, weil die Gäſteſtaffel nicht in der angekündigten Aufſtellung im Ring erſchien. Unglückliche Umſtände ließen es nicht zu, daß Krüger, der am Wochenende Heeres⸗ meiſter wurde, Staſch und der Deutſche Meiſter Koppers, die Reiſe nach Mannheim miterleben konnten. Mit Ausnahme des Schwergewichtskampfes gab es durchweg ſehr ſpannende Kämpfe. Die badiſchen Boxer enttäuſchten angenehm. Sie hielten das, was man von ihnen erwartet hat. Sie waren ihrem Gegner durch eine weit beſſere Durchbildung in jeder Klaſſe weit überlegen. Das Kampfgericht mit Ulmri ch⸗Mannheim im Ring, Hähn⸗Neuſtadt, Wies newſki⸗Kaſſel und Beier⸗ lein⸗Mannheim als Punktrichter hatte keine ſchwere Aufgabe zu löſen. In den Einlagekämpſen, die von den Zuſchauern eben⸗ falls mit großer Begeiſterung verfolgt wurden, ſiegte Wegſcheiter⸗Vie 86 über Nor d⸗Vſß und Treber⸗ Bf über Schmit t⸗Vfe 86. Im letzteren Treffen wäre ein Unentſchieden am Platze geweſen. Wie der Gau Vaden ſiegte Fliegengewicht: Geisler⸗Baden gegen Möller⸗Heſſen. Mit Schlägen ſchwerſten Kolibers eröffnet der Mannhei⸗ mer. Möller, ein techniſch ganz guter Boxer, zeichnete ſich durch ſeine Tapferkeit aus. Die erſte Runde fiel hoch an Geisler. In der Mittelrunde zeigte Geisler eine noch beſſere techniſche Leiſtung, ohne Einbuße ſeiner Schlag⸗ härte. Nachdem der Heſſe auf einen rechten Kopfhaken bis 4 auf die Bretter mußte, ließ dann der Mannheimer nicht mehr locker. Möller mußte ſich auszählen laſſen. Geis⸗ ler wird für feinen k. o. Sieg in der zweiten Runde ſtark gefeiert. Bantamgewicht: Stätter⸗Baden gegen Löhr⸗Heſſen. Stätter leitet ſeine Angriffe vorſichtig ein. Die zweite Runde brachte ſofort ein anderes Bild. Der Mannheimer geht aggreſſiver an ſeinen Gegner und drängt ſichtlich auf eine vorzeitige Entſcheidung. Und ſchon mußte Löhr auf einen rechten Kiunhaken bis 4 zu Boden. Als er ſich wie⸗ der zum Kampf ſtellte, wurde er mit einer Schlagſerie überfallen. Löhr hängt verteidigungsunfähig in den Sei⸗ len umd gibt auf. Den zweiten k. o. Sieg, ebenfalls in der zweiten Runde, buchte Stätter.. Federgewicht: Hoffmaun⸗Baden gegen Rohrmaun⸗Heſ⸗ ſen. Dieſes Treffen zeigte wioder ganz andere Kampfbil⸗ der. Beide boxten etwas zerfahren. Ab der Mittelrunde reißt der Mannheimer den Angriff ganz an fich. Hoff, mann ſucht mit feinen linken ſteif geſchlagenen Haken eine Entſcheidung herbeizuführen. Wieder muß Lohrmann auf einen Treffer auf die kurzen Rippen bis 8 zu Boden. Hoffmann hat hat ſich ſtark verausgabt und wirkt vor⸗ übergehend etwas müde. In der Schlußrunde ſetzte er zu ſelten ſeine Rechte ein, obwohl es leicht geweſen wäre, mit dieſer voll durchzukommen. Mit dem Schlußgong ſtand der Punktſieg für Hoffmann ſicher. Leichtgewicht: Piotrowſki⸗Baden gegen Marletz⸗Heſſen. Piotrowſki boxt ſeinen gewohnten Stil. Liegt immer im Angriff, läßt nie vom Gegner locker. Ab der Mittel⸗ runde war der Heſſe für den Mannheimer nur noch ein lebender Sandſack. Haushoher Punktſieger Piotrowſfi, Weltergewicht: Wei ß ⸗Baden gegen Geilich⸗Heſſen. Hier mußte in den beiden Staffeln eine Aenderung vor⸗ genommen werden. Für den Gaumeiſter Mühlum. der zu einem Unteroffizierskurſus einberufen wurde, ſtartete der ewige Erſotzmann Weiß. Und für den im Ring vor geſtellten verletzten Thormann ſprong der kechniſch gehe gute Geilich ein. Nach den zwei erſten Runden lag Weiß leicht in Führung. Auch in der Schlußrunde ließ ſich der Mannheimer nicht aus der Ruhe bringen. Er behielt bis zum Schlußgong die Kampfesführung. Seinen Vorſprug konnte er durch linke Trefſer und rechte Konterhaken ex⸗ weitern und wurde ſo klarer Punktſieger. Mittelgewicht: Weirich⸗Baden gegen Gehre⸗Heſſen. Die erſten Sekunden ließen bei weitem nicht vermuten, daß gerode dieſer Kampf ſich zum Kampf des Tages ge ſtalten ſollte. Anfänglich zeigte der Heſſe vor Weirich zu großen Reſpekt, ließ ſich öfters in der Doppel deckung im Ring herumtreiben. In der zweiten Runde ſtellte ſich der Gene Jon einer anderen und weit angenehmeren Seite zum Kampf. Weirich haut unheimliche harte rechte Brocken on den Kopf eines Gegners, aber dieſer bleibt ſtehen und ging zur größten Ueberraſchung immer wieder zu Gegen⸗ ongriffen über, wobei auch Weirich öfters in Nöte kam, Weirich mußte alles hergeben, um ſeinen Vorſprung hal⸗ ten zu könnnen. Punktſieger Weirich. 1 Halbſchwergewicht: Keller Baden gegen Seibert, Heſſen. Zu Beginn kommt Keller, bevorteilt durch ſeine größere Reichweite, beidhändig gut durch. Schon unter⸗ ſchätzt Keller ſeinen Gegner. Sträfliche Deckunasfeßler mußte er mit einem wuchtigen rechten Konter auf die Magengrube bezohlen. Keller verzieht ſein Geſicht har ſich aber bald wieder gefunden. Keller linkes Auge wurde hort getroffen und ſchloß ſich lanaſam. Kurz vor Runden ſchluß mußte Seibert eine haargenaue Rechte am Kein nehmen und muß ſchwer angeſchlagen auf die Bretter. kom bei 8 groggy hoch, der Gong rettete ihr vor eine weiteren Niederſchlag. Nun hat Keller ſeine große Chaner erkannt. Seibert muß erneut bis 8 zu Boden, er ſtellt ſich wohl wieder zum Kampf. er war aber vollkommen benommen und verteidigungsunfähig, ſo daß ihn der Rinarichter Ulmrich, um ihn vor weiteren Schlägen zu ſchüttzen, us dem Ria nahm. Sieger durch k. v. in den 1. Keller. Schwergewicht: Wagner ⸗Bapen gegen Kräme Heſſen. Dieſer Kampf fiel fehr ab. Krämer hatte nichts zu beſtellen. Er verlegt ſich nur auf ſeine Rechte, die en aber zu weit ausholt. Waaner legt einen ſouberen Kampf hin, durch linke und rechte Treffer ſommelt ſich der M heimer klar Vorteile und wurde hoher Punktſieger. Endergebnis 1610 für Baden. 8 * 5 Neue Mannheimer Stoll-Polizei Freiburg Fünfkampfmeiſter Juli(Eig. Drahtber.) am Samstagnachmittag ften auf dem Univerſi⸗ delberg. Zum Austrag kamen dabei und Zehnkampfmeiſterſchaften für Heidelberg, e begann in aller diſchen Me ätsſportplatz in Männ n die denkbar beſten, leider war aber ki ſehr ſtürmiſch, was den Platzv am Samstag zum Aus⸗ rſoviele Starter, heim urg und 1 VM 46, 0 gemel⸗ am Start. Gern hätte man auch die itt, Marquet und Jung im Kampf ge⸗ ner dieſer Männer ſeine Meldung ab⸗ n früh zeigte ſich beim Fünfkampf, daß als der Freiburger Stoll in Frage kommt, dies r, als ſe Konkurrent Flaig, gleich⸗ falls Freiburg, nur Zehnkampf gemeldet hatte. Die Uebungen für den fkampf waren gleichfalls ie erſten für den Zehnkampf und beſtanden au 100 Weitſprung, Kugelstoßen, Hochſprung und 400 Meter Am Sonntagnachmittag folgen 110 Meter Hürden, swerfen, Stabhochſprung, Speerwerſen und 1500 Meter Laufen. Die 100 Meter brachten mit 10,8 und 10,9 für Flaig bzw. Stoll hervorragende Zeiten, die allerdings vom Wind ſtärkſtens unterſtützt wurden. Stoll ſprang 6,57 Meter weit vor Hübſch⸗Handſchuhsheim(6,54 Meter) und Flaig⸗Freiburg 6,38 Meter. Im Kugelſtoßen kam Stoll auf 12,40 Meter und holte ſich nun einen kleinen Vorſprung; Hübſch ſtieß nur 11,06 Meter, hatte aber ſchon nach dieſer Uebung Chancen auf den 2 Platz. Im Hochſprung über⸗ ſprangen 5 Mann 1,60 Meter, darunter Stoll und auch Hübſch. Auch der Ladenburger Fetzer bezwang dieſe Höhe. Der Hochſprung war übrigens die intereſſanteſte Uebung öteſes Nachmittags mit den vielen verſchiedenen Sprung⸗ arten, die man von den Mehrkämpfern vorgeführt bekam. Im 400⸗Meter⸗Lauf war Waſem⸗ Heidelberg mit 52,3 der beſte Mann. Stoll brauchte 55,2, der Hanoſchuhsheimer Hübſch 55,6 und Flaig 54,2. ſtel Sieger um ſo r 2 72 Nach dieſen Leiſtungen wurde Stoll⸗ Freiburger Pol Spy. Fünfkampfſieger vor Hübſch⸗Handſchuhsheim, 3084 und Waſem⸗Poſt Heidelberg 3062 ſowie Döbele⸗T SV Schönau 3060. Der Heidelberger Merſinger erreichte 3025 P. Fetzer⸗Ladenburg wurde 7. mit 2700, Buß⸗Waldhof gab nach dem Hochſprung verletzt auf. Die beiden Erſten des Fünfkampf nahmen auch am Zehnkampf teil; in dieſer Uebung liegt aber Flaig vor Hübſch mit 3284 Punkten. Stoll hat auch Ausſichten, im Zehnkampf Meiſter zu werden vor Flaig und Hübſch ſowie Waſem und Lorenz. Die gute Leiſtung Stolls wird am beſten illuſtriert, wenn erwähnt wird, daß ſie zur Erringung der Beſtennadel des Fachamts genügt. Braun-M Mannheim gewinnt den Frauen- Fünfkampf Urſprünglich waren für den Sonntagvormittag nur zwei Konkurrenzen der Frauen vorgeſehen Nochdem aber von den ſieben gemeldeten Teilnehmerinnen nicht alle am Start waren faßte man den gewiß lobenswerten Beſchluß, gleich den ganzen Kampf am Vormittag zu entſcheiden. Unter der Anweſenheit des badiſchen Gaufachwortes Klein⸗Karlsruhe kam die Mannheimerin Braun zu kinem überlegenen Stieg vor ihrer Klubkameradim Happel und der Heidelbergerin Bauer. Frau Rüßmonn⸗Ettlingen wor leider nicht am Start, ſie hätte aber den erſten Plotz der Siegerin kaum ſtreitig machen können Frl. Braun war mieder fein in Schuß, wenn auch ihre Wurfleiſtungen nicht überrogend waren ſo war ſie doch im Lauf ſo ſtork, und dies guch im Sprung, daß ihr Siea nie gefährdet war. Mit 238 Punkten wurde die M7 Glerim Siegerin mit ſol⸗ genden Leiſtungen: 100 Meter in 12.8(13,2), Weitſprung 5,5(ag) Meter, Hochſprung 1,40(.30) Meter. Kugel⸗ ſtoßen 7,70(9,92) Meter und im Speerwerfen 28,30(29,00) Meter, In Klammer haben wir jeweils die Leiſtungen der Zweflen, Happel⸗MTG. genannt. An dritter Stelle plaeferte ſich Bauer vom Heidelberger Poſt⸗SVB die mit 166 Punkten allerdings weit zurücklieot. Das Intereſſe des Publikums an dieſen Meiſterſchoften war auch am Vormittag des zweiten Tages nicht über⸗ ragcetd; allerdings hatte man auch keine große Reklame gemocht. Vielleicht wird man im kommenden Jahr dieſe Meiſterſchaften in einen größeren Rahmen ſpannen, denn die Leiſtungen der Athleten verdienen dieſe Heraus⸗ teilnahm legen können. auch S war Beſuch der Fünfkäm Feld am Tage zu 5 raſch abgewickelt een e 2 Sloll-Freiburg 75 a ne e 5 5 badiſcher Zehnkampfmeiſter Der litt ſehr unter oer ungünſtigen Witterung. wieder mußten die Kämpfe unterbrochen werden, ſo zweite Teil der Zehnkampfmeiſterſchaften Immer daß ſich die Entſcheidung bis zum ſpäten Nachmittag hinzog. Dafür verliefen die Kämpfe aber auch wirk⸗ lich intereſſant. Wie erwartet, ſpitzte ſich die Ent⸗ ſcheidung zu einem Zweikampf Stoll— Flaig zu. Stoll noch über 110 Meter Hürden viele tmachen konnte, mußte er von Konkurrenz nz ſeinen Widerſacher, den FC⸗ler Flaig, zu Konk immer n es aber oc ch dem Poliziſten, mit 3986 gegen 3933 des Flaig und 3681 von Hübſch und dem Vierten, Waſem⸗ Heidelberg, mit 3121 Funkten den Sieg davonzu⸗ tragen. In den fünf am Nachmittag zur Austragung ge⸗ langten Kämpfen erreichten die drei erſten nachein⸗ ander, alſo in der Reihenfolge Stoll, Flaig, Hübſch im 110⸗Meter⸗Hürdenlauf 15,7; 17,0; 17,0; beim Stabhochſprung 2,70; 2,90; 3,00 Meter; beim Speer⸗ werfen 42,15; 44,43, 48,10 Meter; beim Diskuswer⸗ fen 32,14, 37,98; 33,26 Meter und im abſchließenden 1500-Meter⸗Lauf:05;:04;:08. Flaig erwies ſich alſo den Würfen als äußerſt ſtark und hat noch eine große Zukunft vor ſich. Stoll muß in den Würfen ſtärker werden. Waſem und Hübſch dürfen mit ihren Erfolgen zufrieden ſein. Handball-Ausſtheldung fiir Breslau Karlsruhe ſchlägt Freiburg 11:6 Freiburg erzwingt in der Verlängerung einen i :3⸗Sieg So komiſch wie dieſe Ueberſchrift mutet uns auch der Verlauf des Rückſpieles Karlsruhe— Freiburg an. Vor wenigen Tagen war Freiburg zu Hauſe gegen Karlsruhes Stadtmannſchaft klar in Front gelegen, ſo daß man auch für dieſes Spiel einen Sieg der Breisgauer erwartete. Aber es kam wieder einmal anders. Die Karlsruher drehten diesmal den Spieß um, lieferten eine überlegene Partie und hat⸗ ten ſchließlich den Erfolg, daß ſie zu guter Letzt doch der lachende Teil waren. Das kam ſo. Karlsruhe gewann das Rückſpiel überlegen. Da die Mann⸗ ſchaften nun punktgleich waren, wurde eine Ver⸗ längerung von 2 10 Minuten angeſetzt, in der Freiburg mit:3 gewänn und damit nach Breslau fährt. Wir wollen zu dieſer Verlängerung keine Stellung nehmen, aber dem ſportlichen Gedanken trägt dieſer Modus beſtimmt keine Rechnung. In der regulären Spielzeit fanden ſich die Karls⸗ ruher vor einer Rekordſchauermenge von über 3000 Zuſchauern überraſchend gut und heizten den Gäſten aus dem Breisgau mächtig ein. Die erſte Hälfte brachte zwar verteiltes Spiel, wobei aber die Ein⸗ heimiſchen immer leicht im Vorteil waren. Dieſen Vorteil konnten die Karlsruher aber erſt nach der Pauſe auch in Toren ausdrücken. In regelmäßigen Abſtänden konnten die mittelbadiſchen Auserwählten Tor um Tor erzielen und ſchließlich mit 11:6 einen vielbejubelten Sieg feiern. Als bekannt wurde, daß es eine Verlängerung von 2 mal 10 Minuten gebe und der Sieger die Reiſe nach Breslau antrete war man allgemein der Meinung, daß die Karlsruher Stadtmannſchaft auch in der zweiten Hälfte der Verlängerung das Heft in der Hand behalten werde. Leider kam dies nicht und zum Ueberfluß endete das Spiel noch mit einem Mißklang. Nach der Meeldung unſeres Karlsruher Gewährsmanns annullierte der Unparteiiſche einen Mißklang. Nach der Meldung unſeres Karlsruher aus unklaren Gründen, der den Karlsruhern den Sieg koſtete. Jedenfalls boten die letzten 20 Minu⸗ ten lange nicht mehr die Leiſtungen wie zuvor, und werden auch die Zuſchauer nicht ſo zufrieden das Feld verlaſſen habn. Unter den Zuſchauern befand ſich auch Karlsruher Bürgermeiſter der ſichtlich mit feiner Mannſchaft mitfühlte. Ob dies nun wirklich die Ent⸗ ſcheidung war? Mannheim ſiegt in Ketſch:4 Endlich kam auch das erſte Entſcheidungsſpiel zwiſchen Ketſch und Mannheim zum Austrag. Wiederh mußte nun dieſes Spiel ſchon verſchoben werden, bis es endlich Radrennen auf der Mannheimer Phönir⸗Vahn Kurt Walter gewinnt das Fliegerrennen gegen Weimer Die Radrennen, welche die Radſport⸗Vereinigung 1924 am Sonntagnachmittag auf der Phönix⸗Kampfbahn veranſtal⸗ tete, ſtanden unter keinem beſonders günſtigen Stern, denn das Wetter war keineswegs einladend, als die Ren⸗ nen begannen. Da jedoch konkurrierende ſportliche Ver⸗ anſtoltungen in Mannheim fehlten, hatten ſich etwa 3000 Zuſchauer eingefunden, als die Veranſtaltung mite kleiner Verſpätung begann. Am Start ſah man diesmal neben den bekannten Fahrern zahlreiche Namen, die zum erſten Male in Maunheim auf der Bahn erſchienen. Größtes Inter⸗ eſſe wurde dem Stuttgarter Weiſchedel, ſowie dem Kölner rey entgegengebracht, die allerdings ohne ihr angekün⸗ igten Parkner erſchienen. Auch das Paar Harre⸗Korte aus Dortmund ſowie Greiner(Mülheim⸗Ruhr] erwieſen ſich als ſtarke Fahrer, ohne allerdings die bisherigen Spitzenfahrer der Mannheimer Bahn wie Weimer, Kurt Walter, Kneller, Krimme, Wachold ernſtlich gefährden zu können. Der erſte Teil des Programms beſtand aus 3 Flie⸗ glerrennen, dem Flieger⸗Hauptfahren über 1 Km., zinem Jugend- und einem Nachwüchsfliegerrennen. Das auptfahren wies wiederum eine hervorragende Be⸗ ſetzung auf. Mit größtem Intereſſe ſah man dem neuer⸗ lichen Zuſammentrefſen von Weimer und Kurt Walter entgegen, die ſich beſ den letzten Rennen bereits ein en erbitterten Kampf im Flieger⸗Endlauf geliefert hatten, der durch Sturz von Weimer leider vorzeitig beendet wurde. Starter gingen diesmal im Flieger⸗Hauptfahren an den Start und erſtmals konnte man die Tatſfache verzeichnen, daß fämtliche gemeldeten Fahrer zu den Vorläufen an⸗ traten, Ohne keberraſchungen gingen die Vorläufe natürlich nicht ab, denn Steinle⸗Mannberm gelang es im 5. Vorlauf mit raſchem Antritt dem Fels zu enteilen und den errungenen Vorſprung bis ins Ziel zu behaupten. So gute Fahrer wie Kleinfſorge(Köln), A. Walter(Ludwigs⸗ hofen] blieben hies guf der Strecke. Kur: Walter⸗Ludwigs⸗ hafen, Greiner⸗Mülheim und Weimer⸗ Stuttgart holten ſich die Hoffnungsläufe ſicher und kamen mit in den Endlauf. Als vierter Teilneßmer kam hier der Frieſenbeimer Weiß dazu, der im Hoffnungslauf, beſ allerdings nicht ganz ein⸗ wansfretem Start, dem Felde enteilte und ungefährdet ge⸗ aun. Im Endlauf waren Waller und Weimer eine Klaſſe für ſich und zwiſchen diefen beiden Fahrern lag auch allein die Eutſcheidung. Mit wechſelnder Führung ging es bis zur letzten Runde, dann ſetzte ſich Weimer an die Spitze, gefolgt von Walter, der ſeinen Spurt diesmal erſt auf der Neſgeraden einſetzte Bis 5 Meter vor dem Ziel konnte eimer die Führung behaupten, üm dunn doch noch dem zu müſſen Weiß kam leßten Antritt Walters weichen Im Ziel blieb er von über den letzten Platz nicht hinaus. Greiner knapp geſchlagen, ß Das Ingend⸗Fliegerſahren gewann der Frleſenheimer Hohmann, der wohl bier nicht zu ſchlagen iſt. Sein gefähr⸗ lichſter Gegner im Endlauf war der Mannheimer Hammer⸗ ſtein, der allerdings Hohmann nie ernſtlich bedrohen konnte und im Ziel mit zwei Längen ſicher geſchlagen blieb. Den dritten Platz belegte der Sieger des Hoffnungslaufes, Weſtphal(Frieſenheim) vor dem Mannheimer Joachſm, der ihn im zweiten Vorlauf noch geſchlagen hatte, diesmal aber nur Vierter wurde. Ohne Ueberraſchung endete auch das Fliegerrennen der Nachwuchsfahrer nicht, das leider faſt ganz im Regen ausge⸗ fahren werden mußte, der vorher ſchon zu verſchiedenen Unterbrechungen der Rennen gezwungen hatte. Ullrich (Waldhof), Ziegler(Waldhof) und Buchholz(Mannheim; holten ſich die Vorläufe, wobei Steinle[Waldhof im zweiten Lauf nur um Reifenſtärke gegen Ziegler unterlag. Er holte ſich dafür überlegen den Hoffnungslauf und ſpielte auch im Eudlauf eine dominierende Rolle. 200 Meter vor dem Ziel ſetzte ſich Steinle an die Spitze und verteidigte dieſelbe gegen die heftigen Schlußangriffe der übrig en Fahrer. Buchholz wurde mit halber Radläuge Rückſtand vor Ullrich, deſſen Spurt zu ſpät zu kommen ſchien, ſo daß er überraſchend ſicher geſchlagen blieb. 1 ag klappte. Des Fiſchers⸗Feſtes wegen ſich die beiden Mannſchaften auf den Vormittag Die Mannheimer Vertretung war unter der Führung von Fachwart Schmidt mit Trippmacher; Rath(Secken⸗ heim), Schmidt; Henninger, Kritter, Rutſchnann; Meer⸗ warth(Reichsbahn), Heiſeck, Kemeter, Herzog, Fiſher (BfR) antreten. Wer die Aufſtellung richtig verfolgt, ſeinen Reihen merkt, daß Mannheim acht Waldhöfer in zatte und damit wohl um den Erfolg dieſes Sieges kommt. b Da es aber am kommenden Mittwoch auf dem Waldhofplatz eine Revanche gibt, ſollte dies nichts weiter ausmachen. Ketſch hatte ſeine Vertretung weſentlich ausgebaut. Oftersheim, Schwetzingen, Brühl und eben die TO bil⸗ deten die Ketſcher Elf, die mit folgenden Spielern antrat: Rohr(Ketſch); Leiberich, Stohner(Ketſch), Krupp(Brühl), Keilbach(Ketſch), Schweizer(Oftersheim); Schmeiſer, Hund(beide Ketſch), Senghaus(Schwetzingen), Montag (Ketſch), Hillengaß(Oftersheim). Mit dieſer Zuſammen⸗ ſetzung dürfte auch die Ketſcher Vertretung angezweifelt werden. Damit wird die Entſcheidung, ob nun Ketſch oder Mannheim nach Breslau fahren, endgültig dem Mittwoch⸗ ſpiel auf dem Wals hofplatz vorbehalten ſein. — Unter der Leitung von Längin⸗ Karlsruhe, dem die pieler und Zuſchauer dos Amt nicht gerade erleichterten, ab es einen harten und ſpannenden Kampf, der in ſeiner icklung mehr als abwechflungsreich verlief. Mann⸗ das natürlich Zimmermann und Müller ſtark ver⸗ nißte, geht durch Meerwarth in Führung. Herzog erhöht, und wieder Meerwarth ſtellt auf:0. Dazwiſchen lagen aber ſtarke Angriffe der Einheimiſchen, die der Mann⸗ heimer Hintermannſchaft ſtark einheizten. Nachdem Heiſeck gar auf:0 geſtellt hatte, glaubte man an einen hohen Sieg des Gaſtes trotz des ebenbürtigen Spieles der Platzherren. Da kommt aber noch vor der Pauſe die Wendung. Seng⸗ haus und Gund holen zwei Treffer auf, und mit 42 ſteht die Partie nun nicht mehr ſo hoffnungslos für Ketſch wie kurz zuvor. Nach der Pauſe verkürzt Hillengaß auf 413, und der An lag mehrmals in der Luft, aber die N viel und ſcheiterten auch an der auten Ketſcher verwar 1 Mannheimer Deckung. Meerwarths fünftes Tor ſchafft zochabend n kämpft alſo auch um die Berechtigu fett Mittel für die Reiſe. Amititia ſiegt in Wien Bei der Wiener Regatta erang der Mannheimer RV Amicitia am Samstag wieder zwei ſchöne Siege. Den Vierer mit Steuermann mit der Beſetzung Geiſinger, Waßmann, Gaber, Boſch, Steuer Salzmann, gewann Amicitia vor Paunonia Budapeſt, Wratilawa Breslau und Renngem. SS⸗ Königsberg. Start kam es bald zu einem Zu⸗ durch Breslau. Breslau mußte aus⸗ ſcheiden. Das Rennen wurde abends.30 Uhr wiederholt. Am Start erſchienen aber nur„Ami⸗ eitia“ und Pannonia Budapeſt. Amieitia ging bald in Führung und lief Budapeſt davon. Pannonia Budapeſt gab das Rennen ausſichtslos geſchlagen auf. Nach den ſammenſtoß 15 Der Vierer ohne ſollte zwiſchen Pannonia Budapeſt und Regensburger RV ausgetragen wer⸗ den. Regensburg ſtartete aber im Einer und konnte daher nicht antreten.„Amieitia“ erklärte ſich dann auf ſeiten der Rennleitung bereit, das Rennen zu fahren. Nach äußerſt ſcharfem Rennen ſiegte„Ami⸗ citia“ ſchließlich mit einer Sekunde Vorſprung. Frieſenkampf der badiſchen Fechler Zu dem Gaufrieſenkampf der Fechter hatten ſich am 8 ag und Soantag 42 Teilnehmer aus ganz Baden in Karlsruhe eingefunden. Steffi vom TV Wehr bei Lör⸗ rach bewies durch ſeinen Geſamtſieg in der Männerklaſſe, daß ſein Verein großen Wert auf dieſen Mehrkampf legt, für den das Fechten nicht allein ausſchlaggebend iſt. So kom Steffi im Fechten nur auf den achten Platz. Seine Plaeierung als Erſter im Keulenweitwurf und 3000 Meter⸗ Lauf. ſein zweiter Platz im KK⸗Schietzen und der gierte Platz im Schwimmen verſchafften ihm dennoch mit den weniaſten Punkten den Sieg vor Gehrio(TV 46 Karls⸗ ruhel. Aehnlich war es bei den Frauen, wo Frl. Mo⸗ ninger(MT Karlsruhe] trotz eines fünften Plotzes im Fechten aber als beſte Schützin und Dritte im 75 Meter⸗ Lauf, Schwimmen und Schloaballweitwurf Geſamtſtegerin vor Frl. Wenkenboch(TV 46 Mannheim] wurde. Männer: Klaſſe K: l. Steffi⸗TV Wehr 16.; 2. Gehrig⸗T 46 Korlsruhe 26.: 3. Pfeil⸗TV 46 Karls⸗ 34 Pforzheim 27.: 5. E. Walter⸗ Klaſſe B: 1. Iſſelhard⸗TV 46 fler⸗FV St. Georgen 11.;: 3. 52 Mannheim 11.: Stillecke⸗TG 78 erg 14 Punkte. Franen: 1. Moninger⸗MTV ce Wenkenbach⸗TB 46 Mannheim 20.: Fehrle⸗Frauen⸗ Schwimmverein Freiburg 24.: 4. Schönle⸗MTW Karls⸗ ruhe 25.; 5. Winter⸗TV 46 Karlsruhe 31 P. uhe 17 Hollauds Tennismeiſterſchaften begonnen in Noorzwijk ohne ſonderliche Ueberroſchungen. Kukulſevie(Jugo⸗ ſlowien) beſiegte bei den Männern Fabius und bei den Frauen war Frau Heine⸗Müller über die Holländerin van Lennep mit:0,:1 erfolgreich. Die einzige Ueber⸗ roſchung bildete hier das Ausſcheiden der Amerikanerin Cootes. „Rund um Schotten“ Hervorragende Leiſtungen— Rekorôbeſuch Die ORS hatte für den 10. Juli dos 12. Motorrad⸗ rennen Rund um Schotten ausgeſchrieben. Mit der Durch⸗ führung des Rennens wurde die Motorgruppe Heſſen des NSͤck beauftragt. Vorweg geſagt: Es wurde ein Erſolg in feder Beziehung. Leider war Petrus mit ſeinem Sommerwetter„1938“ wieder mit von der Partie. Wir ſind es ſchon von ihm in dieſem Fahr aar nicht anders gewöhnt: es muß halt immer regnen Das Rennen auf der Straßenrundſtrecke Schotten— Götzen— Rudingsheim— Schotten wurde in dieſem Jahre erſtmals rechtsherum gefahren. Die 16,8 Kilomeker lestge Rundſtrecke iſt aber dadurch beſtimmt nicht leichter geworden. Trotzdem wurden ſchon im Training Rekord⸗ runden gefahren. W. Winkler auf der 950 cem⸗DR W war mit 114,3 Klm. ſhnellſter Mann. Auch die beiden Brüder Rührſchneck aus Nürnberg auf Norton waren in der 500⸗cem⸗Klaſſe die Schnellſten. Ein Gewitter verbunden mit Hagelſchlag. machte ein Training am Freitagnochmittag unmöalich Die Aus⸗ weisſahrer konnten alſo nur am Samstag trainleren. Eine ganze Anzahl Stürze bei den Ausweisfahrern verliefen Gott ſei Dank harmlos. Das Rennen, welches nach einer fetrlichen Floggen⸗ parade durch den Führer der Motorradgruppe Heſſen, Grunvenführer Prins von Heſſen mit dem Lauf der Aus⸗ weisfahrer bis 250 und 350 cem eröffnet wurde endete im ſtrömenden Regen. Steger zwurde in der kleinen Klaſſe bis 25 cem der Wiesbadener Wolf auf Dach mit 97,2 Std.⸗Km.; in der 350 cem⸗Klaſſe war es Wümſche aus Borsberg aufNorton mit 97,5 Std.⸗Km. vor Eder aufNorton. Das Rennen ging über 6 Runden= 96.48 Km. Nach einer längeren Pauſe wurde dann das Ausweisfahrer⸗Rennen bis 500 cem geſtortet. 38 Fahrer ſtellten ſich dem Starter. Das Wetter hat ſich inzwiſchen etwas aufgeklärt, als um 12,5 Uhr der Staortſchuß ertönt. Alexander Büttner am Lautſprecher kündet den erſten Fohrer der 500 cem⸗Klaſſe an:; Otto aus Birlenbach auf Rudge. dicht geſolat von Forſtner auf NSU. Auch die zweite Runde ſieht die beiden in der gleichen Reihenfolge. Der Abſtand gegenüber dem anderen Feld iſt erheblich Der weitere Verlauf des Ren⸗ nen beginnt ſich zu einem Duell zwiſchen dieſen beiden Fahrern zuzuſpftzen. Forſtner auf NSu kommt zum Sturs, fährt aber gleich wieder weiter. Otto auf Rudge fährt die 5. Runde in 103,2 Std.⸗Km. er konnte auch dicht zu dem führenden NSü⸗Fahrer aufrücken. Aber der Sieger heißt doch Forſtner auf NSu bei einem Durchſchnitt von 103.6 St.⸗K m. Offenbacher Ruderregatta Bei ſehr kühlem windigen Wetter fand die für zwei Tage vorgeſehene Regatta der Offenbacher Rh Undine ſtatt. Der Beſuch war ſehr ſchwoch, der gebotene Sport mäßig. Ein hartes Rennen fuhr Oberrad mit dem Mainzer RV, das bis 1000 Meter mit halber Länge unentſchieden war und mit einer guten Länge endete Sehr aut wor Ludwigshafen, welches den dritten Sentor⸗Vierer gegen Saarbrücken in ſcharfem Rennen mit halber Länge ge⸗ wann. Die Ergebniſſe: Jungmaun⸗Einer. 1. H. Kraus Wikina Offenbach :47,38; 2. G. Guyer⸗Saar Saorbrücken 7159.4: 3. H. Lin⸗ denfeld⸗Wetzlarer Rat:02; 4. W. Schäfer⸗Mainzer RG 02, Mit drei Längen gewannen. Zweiter Iunior⸗Vierer; 1. Würzburger RK Bayern o. Zt.; 2. RK Würzburg 7.2 Sek.; g. Monn⸗ heimer Rh 4 3,6 Sek.; 4. Offenbacher Undine 1 6, Sek. 5. Renngemeinſchaft Frankfurt. Das Rennen wurde unter⸗ brochen und von 1000 Meter neu geſtartet. Der Sieger qualifizierte ſich für den Erſten Junior⸗Vierer, den er auch in einem Felde von zwei Bobten gegen die Jung⸗ menen von Oberrad gewann. Zweiter Vierer ohne Steuermann. 1. RG Ober ⸗ rad 155,2; 2. Moinzer RV 658,2. Schönes geſchloſſenes, üt geſteuertes Rennen. 5 Dritter Vierer. 1. Ludwigshafener RV 719,5: 2. Saarbrücker Undine 720,8. Drei Boote zogen zurück. Schönes ſcharſes Rennen zwiſchen den beiden Saar⸗ pfälzern welches nach ſteter knapper Führung von Lud⸗ wigs hafen mit knapper holber Länge gewonnen wurde Rennen 5, 6 und 7 fallen wegen ungenügender Mel⸗ dung aus. Leichtgewichts⸗Jungmann⸗Vierer: bacher R Bürgel 7188; 750,5 3. De Darmſtadt gewonnen. Vierter Senior⸗Vierer: 1. Saarbrücker Rich Un⸗ dine 717,5; 2. Stuttgarter RG 71257 9. Mannheimer RG 733,2 4. Rkl Würzburg:97,33 5. Frankenthaler R 7746. Saarbrücken ſiegt ſicher mit 1% Länge. Erſter Junfor⸗Vierer: l. Würzburger Rel Bay⸗ ern 706,5; 2. Frankfurter R Oberrad:22. Zweiter Achter: 1. Ludwigshafener RV (Schulze, Bründl, Grill, Schlimmer, Daſch, Walter, Juniuj, Faenger; Schöpff 6739; 2. Renngemeinſchaft Rüf⸗ ſelsheim 640,5; 3. Offenbacher Rh Undine 6758. Rüſ⸗ ſelsheim führt knapp bis 1 000 Meter. Harter Endkampf, deen die aut trainierten Ludwigshafener mit halber Länge behaupten. Erſter Achter fällt aus, da keine Meldung. 1. Wip. V. Offen⸗ 2. RG Undine Rüſſelsheim 802,4. Mit drei Längen Bei dieſer regennaſſem Straße iſt gerade für den Aus⸗ weisfahrer dieſer Durchſchnitt außerordentlich aut zu nennen. Der zweite Mann Otto auf Rudge war einen Kilometer lanaſamer. Inzwiſchen hoben ſich am Start die Fohrer der 950 und cem⸗Klaſſe aufgeſtellt. Es reanet jetzt in Strö⸗ mem. Die Rennleitung ſieht ſich daher veronlaßt, die Ren⸗ nen auf 8 Runden(ſtatt zehn] zu verfürzen Winkler, Bodwer und Hentze ſtehen in der erſten Reihe unnd kommen auch kaſt gleichzeitig vom Start, Eine Minute ſpäter und die Fahrer mit den roten Helmüberzügen der 290 cem⸗ Klaſſe ſtarten, Staunen muß man über dieſe ſportbegei⸗ ſterte heſſiſche Bevölkerung, die trotz Regen unentwegt an der Strecke ausharrt, ſa die Strecke iſt a» manchen Punk⸗ ten zu beiden Seiten in einer Breite von 90 Metern ſchwarz von Meeiſchen. Au“ der erſten Runde erſcheint der Fabrik⸗ fahrer Bodmer auf NSu vor dem Privatfahrer Hons Rich⸗ now auf Rudge⸗„Brumm“, mit Abſtand dahinter Fuhr auf Neu, Nitſchky⸗Karlsruhe auf Norton und Hentze auf NS. In der 250 cem⸗Klaſſe führt Otto Kohfink⸗Bietigheim auf Da W mit 89,9 St.⸗Km. nor Berger⸗Breslau und Gablenz⸗Karlsruhe, beide auf Da W. Die zweite Runde ſieht Richnow⸗Berlin, der am vergangenen Sonntag in Nürnberg 1. Privatfahrer der 350 cem⸗Kloſſe wurde, in Front vor dem Fabrikfahrer Bodmer auf NSlt, fedoch im Verlauf des Rennens konnte Bodmer ſein Tempo immer mehr ſteigern und ſich vor Ricke row ſetzen. In die ſiebente Runde geht Bodmer auf NSu mit ſechs Sekunden Vorſprung vor Richnow⸗Berlin, dahinter Nitſchky, Hentze und Haſelbeck⸗Nürnberg auf Norton. Bodmer auf NSu wird immer ſchneller und gewinnt das Rennen vor Richnow mit:15,33= 102,8 Km. ⸗Std. Seine ſchnellſte Runde fuhr Bodmer in der achten und letzten Runde mit 107,3 Km.⸗Std. In der kleinen Klaſſe heißt der Sieger Gablenz⸗Karls⸗ ruhe auf DaW in:22.0— 94,2 Km.⸗Std. vor Lottes⸗ Marburg und Pätzold⸗Diersdorf, alle auf Da W. Um.45 Uhr wurde das Rennen der 500⸗cem⸗Klaſſe ge⸗ ſtartet. 19 Fahrer ſtellten ſich dem Starter. Das Rennen geht ebenfalls über die verkürzte Strecke von acht Runden. Am Himmel zieht es wieder ſchwärzlich auf. Petrus wird gleich wieder mit einem Guß kommen. Acht Minuten ſind vergangen. Als erſter Fahrer paſſierte der Nürnberger Rührfchneck auf Norton, dicht gefolgt von ſeinem Bruder Karl, ebenfalls guf Norton und als Dritter wieder ein Privatſohrer, Lommel⸗Breslou, auf DaeW. Der Fabrik⸗ fahrer Bunkert von der Auto⸗Unſon iſt hier nur als Zu⸗ ſchauer. Die Auto⸗Union hat auch in dieſer Klaſſe keine Fabrikfahrer genannt. Die Privatfahrer ſind alſo auch hier gon⸗ unter ſich mie in der Wier⸗Kloſſe Im Rennen der Klaſſe bis 500 cem gab es einen ſpannenden Zweifamyf zwiſchen den Nürnberger Brüdern Otto und Karl Rührſchneck, die das ganze Rennen Kopf an Konf durchſuhren, ſich einen immer größeren Vorſprung herausholten und ſchließlich im toten Rennen als Doppel⸗ ſieger durchs Zief gingen. Sie erreichten einen Geſamt⸗ durchſchnitt von 99,2 Km. Auf den zweiten Platz kam Ziemer⸗Danzig auf NSu der noch in der letzten Runde die beſte Runde des Tages mit 109 3 Km.⸗Std drehte. Den Beſchluß mochten die Sportwagen⸗Rennen der Klaſſen bis 1500 und bis 1100 cem. Auch hier gab es um Sieg und Plotz erbitterte Kämpfe. Pyr ollen Dingen in dey Grupye bis 11% Hier und zwar gingen Aſſenheimer⸗Heilbronn auf Mei und Wieswedel⸗ Berlin auf M ſowie der Garmiſcher Werneck aut BMW in ſeder Runde anders führend om Start und Ziel vor⸗ bei. In der letzten Runde erſt konnte Aſſenbeſmer⸗Heil⸗ braun mit eirem Durchtchnie, von os Si m ih einen bnappen Vorsprung herausfahren und den Sieg für ſich ſich⸗ vn Geſamtshrchſchrit, betrug 1017„ gleich beſte Sportwagenzeit des Tages war⸗ 5 55 2 In der Gruppe bis 1100 cem ſchließlich ſiegte, nach⸗ dem Neumaier⸗Buſenbach auf BMW als Führender aus⸗ gefallen war, der Münchener Reichenwaller auf Fiat urkt einem Durchſchnitt von 93,8 knapp vor dem Kölner Sbr⸗ gel, ebenfalls auf Fiat und 3. wurde Zinn⸗ Meiningen, doch keine ſchweren Sein ebenfalls auf Fiat, mit 91, Km.⸗Std. Leider gab es zahlreiche Stürze, Unfälle für die Betroffenen, 5 12. Seite/ Nummer 312 Neue Mannheimer Zeitung Morgen⸗Ausgabe Montag, 11. 8 1 8 aft du durch eue; Mittwoch, 13. Juli Allgemeine Körperſchule Offene Kurſe für Frauen und Männer: Jeweils 20 71.30 Uhr Friedrichſchule, U 2, Kirchgartenſchule, Liſel ſchule, Adolf⸗Hitler⸗Realgymnaſium und 19.30—21.30 Stadion. Betriebsſportkurſe:.30 bis.30 Uhr Stadion(K aus Vetter]; 17 bis 18.30 Uhr Planetarium(Rheiniſches Fröhliche Gymnaſtik und Spiele Tennis 6 bis * Uhr Gruppenführerinnen. B D Offene Kurſe für Frauen und Mädchen: Offene Kurſe für Frauen und Männer: e Uhr Wohlgelegen 0 i 0 is 20 Uhr 880 8 Tennis 3 edrichsring e Erholungs Sch 21 bis 5 g ne„ bis 20 Uhr, Fried⸗ den noch auf der richspe(Hch. Lonz A Belegebdh roa. richspart ſhch. Lunz i angenom men. 8 85 (Herbſt⸗Felina). 5 Rollſchuhlauf Gruppe 13/171 Neckarſtabt⸗Oſt 1. Am 11. Werk). 20 bis 21 Uhr Uhle b Offene Kurſe für Frauen und Männer: 20 bis 21.30 kreten in der Uhlandſchule zur Gr ge n bis.30 Uhr Stadion, Feld 2(Hermann Fuchs N Uhr Karl⸗Friedrich⸗Gymnaſium. Moltkeſtraße loſe Uniform, Söckchen, Turnſchuhe eurlaubungen auſ⸗ 515 Kindergymnaſtik Reiten gehoben. 1 3 otte⸗ 15.00—15.45 Uhr Gymnaſtikſaal l, Goethe; 8. Offene Kurſe für Frauen und cla 16 bis 17 und Gruppe 9/171„ 11.., 20 Uhr, Führe⸗ Uhr.30 Uhr Gymnaf 17 bis is Uhr Reithalle. Städtiſcher Schlacht⸗ und Viehhof. rinnenbeſprechung G 2, .50—18.80 Uhr Albrecht⸗e Gruppe 21/171 1 13.., 20 Uhr, Gruppen⸗ auf 18.30—19.30 Uhr Al breiht⸗Dürer⸗ Schule, NSDAP. Niifieilungen appell im Heim Die übrigen Heimabende fallen aus. Reichsſportabzeichen Offener Kurſus 185 Frauen und Männer: 18 bis 19.30 Braunkohlenſyndikat); 17.00 bis 18.30 Uhr Planetarium (Mannheimer Milchzentrale); 17.00 bis 18.30 Uhr Stadion mh een e Schwimmen Feld 2(Adlerwerke), 17.00 bis 18.30 Uhr Stadion, 8„ 9 g 9 Hauptfeld(Vgt. Armaturen⸗Geſ.); 17.30 bis 19.00 Uhr 5 für Hausfrauen:.30 bis 11 Uhr Rhein⸗ Stadion Feld 2(Waldherr, Apparatebau]. 17.30 bis 19.00 e 1 a 5 tadi 5 2([Waldher r,. 3 au]. l/. 8 19.— r 0 21.80 bi 1 Ahr Stadſon Feld 1 Ac; 17.30 6is 1000 Uhr Stadion„ ene uche gde mene e Feld 1(J. Reiß; 18.00 bis 19.30 Uhr Stadion Hauptfeld gere aan 5 g Sta 9 (Andreae Noris Zahn]; 18.00 bis 21.00 Uhr 48er⸗Platz, 0 e e 19„% ðà1âd: Almenhof(Heinrich Lanz A) 18.30 bis 20.00 Uhr. Hale! 5 5; Stodjon(Ed. Kaufmann⸗Söhne und Lackfabrik Forrer!. Schwerathletik a 17.30 bis 19 Uhr Schillerſchule(Nagel u. Co.). 16.15 bis Betriebsſportkurſus: 18 bis 20 Uhr TV⸗Halle Waldhof 20 Uhr TV⸗Platz Woldhof(Bopp u. in Gary 8 Schlkbruch Reuther]. Uaer 3 Film- 0 gramm! „Es war der Seelen) man nie vergessen [220[420% Einer von den Filmen, die wird! K 1. 3(Breite Straße)) Alles singt! (Bopp u n Schöneberg“ g Alles ist begeistert von dem entzückend. Lustsplel-Film: „ie ens im la Für Jugendl. zugelassen! 2 .45.18 SCALA Caplf0l Reuther]. Lindenhof, Neßgplatz Meerfeldstr. Waldnoistr. Der große Fülmerfolg! „Voeite“ Hifochter einer Hurtsane Heute letzter Tag in beiden Theatern .00..10,.25.15,.2..30 Scala Capitol National Theater amen Montag, den 11. Juli 1938 Vorstellung Nr. 387 Miete C Nr 29 l. Sondermiete CN. 15 Nein Sonn, far ernster Lustspiel in vier Akten von Andté Birabeau Anf. 20 Uhr Ende gegen 22.30 U hr bam molnigung Reparatur- und Hotel und Kaffee- Restaurant „Stadt Basel“ em Tattersall vorm. Kaffee Odeon— am Tattersall Heute Verlängerung Eigene Koditorei e Künstler-Konzert z Anzeigen helfen Dir verkaufen 0 delzter ae 5 shirleg lemple bezaubert wiede in rem neuesten Grohfilm! Teta Wi Partelamtlichev Bekanntmachungen auntnommen niſſen vorzube Ugen, Großfahrt⸗ Teilnehmerinnen. geben wir nochmal 5 die 1 Ter⸗ Um allen Mißverſtänd⸗ 2— mine der Fahrten bekannt; Nordmarkfahrt: 2 Juli bis Ortsgruppen der NS DAN 12. Auguſt, Oſtmark⸗ und Hochlandfahrt. 5. bis 4 Auguſt. 7 8 0 5. 2 Me fyr 5 mits⸗. 8 Aves beim. 0 95 2 Besprechung Ser At Für Erholungsloger Walldürn und Reiſenbach ſofortige eiter und Zellenteiter im Parteiheim. teldung an die Geſchäftsſtelle BDM⸗Untergau, N 2, 4, NS⸗Frauenſchaft abgeben. Feudenheim⸗ ⸗Oſt und Weſtt Die Zellenfrauenf ſchafts 0 Mädelgruppe 77171 Lindenhof 2. Am 11. 7. um 20 unverzüglich mit der Werbung für 3 Uhr Heimabend der Schar 1 im Heim, Meerſeldſtr. 3.— zu beginnen und bis ſpäteſte 2 75 Am 11. 7. um 20 Uhr kommen alle Schaftgeldverwalterin⸗ bei der jew Ortsfrunenſchafts nen ins Heim, Meerfeldſtraße 3. Schaftbuch, Abrechnungs⸗ der Liebling der Welt 0. f. f. us. pal. X vernichtet 100% g 5 Ult u. jung ine Fäguch 4, 6 u unelnlagen nac leihbinden, Bandagen. Pieferant särmntl. Hrankenkassen und Behörden Jugend ist zugelessen! Für ttinder nachm. e Orthopädie-Mech.-Meister D 1. 11 Anerkannte Metsterarbeit in Hunstglledern. Orthop. Apparaten 1 mit Brut! eln Ausschwefeln Kein übler Gderuoh Helne Kobſllerschädep Helin Auspulvern Minlsteriell kon- zesslonlexter 7105 Beirieb Fa. Münch 5 Inh.: H. Singhoj Steiatl. geprüft. Mannhelm Windeckstraße 2 Tel. 2 1. 2 7 292 93 halbe Preise .20 Uhr Ferntransvorte m. geſchloſſ. 4⸗ u 8⸗--Möbelauto gewiſſenh. u bill 1 Qu g. 17 236 35. S672 8131 Tel. 219 32 h Gipsabdruck. Amtl. ekenntmachungen Bügel Anstalt Wir haben ab heute dle bekannte Bäckerei Hans Lumpp, Qu 5. Fernsprecher 24583 übernommen, wovon wir hlermſt unserer verehtten Nechbetscheſt und sllen Kunden Kenntnis geben. Wir werden uns Nühe geben, nur beste Were zu eſfzeugen und zum Verkauf zu bringen. Unsete Aufmerksemkeit soll Sie stets zufrledenstellen, dab Sſe gerne nren Bedatf bei uns decken. Bestellungen àußer Heus Werden fesch und gut besorgt. Glürmiſche Lage gibt es auch mal in der 21 Aber Bür⸗ gerbräu Nektar glättet Muſterehe. die Wogen. Rezept für die geplagte Hausfrau: Wenn„Er“, beladen m. dem täglichen heimkommend auf dem gedeckten Tiſch ſein Bürgerbräu Nek⸗ dann blinkt ſchon wieder die Sonne durch die drohenden Wolken. Bürgerbräu Nektar, das bekömm⸗ liche, erfriſchende dunkle Flaſchenbier wird durch ſeine Beliebtheit immer mehr zum echten Volksbier. haben in Bürgerbräu⸗ Aerger tar ſieht, Gaſtſtätten, lungen und Lebensmittelgeſchäften. block und Schreibzeug mitbringen. Ein gutes große Laboratorien Lehrfabrik f. Praktikanten 2 2 Elektrotechuß Masch.-, Auts- u. Flugzeugbas Zu Bierhand⸗ zahlreichen iu bolb-Abeilen werden ſchnell und fachgemäß aus⸗ Kopien auf Agfa⸗ Hoch⸗ glanzpapier.- Platten, Filme, Leder⸗ taſchen billig. S680 geführt. 8908 Autofahrerl Kein Rutschen und Schleudern Ihres Wagens mehr auf nassen Straßen durch „Straßenmeister“ Nele Profilier-Maschine Sadtdarade Liehl. 1J6,13•J7 Storchen-Drogerle, K e Berſteigerung. NMennhelm, den 11. Juli 1958. Haumüller u 1, 14 In unſerem Verſteigerungsfaal — Eingang Platz des 30 Januar Nr. 1— findet an folgenden Tagen Sehwetzingerstr. 39 die öffentliche Verſtelgerung ver⸗ Leleton 230 82 fallenet Pfänder gegen Barzahlung 3 ſtatt: St10 a) für Fahrräder, Photographen⸗ Apparate. Anzüne. Mäntel, Weißzeugn, Schuhe u. dergl. am Donnerstag, dem 14. Juli 1938; für Anzüge, Mäntel, Weißzeng, Schuhe u. dgl. am Donnerstag, dem 21. Juli 1938. b Kunststrasse Bäckermeister Otto Dörn u. Frau Beginn ſeweils 14 Uhr(Saal⸗ öffnung 18 Uhr! . Städt. Leihamt. N. /% Das bisher von uns geleſtete Seschöft geht mit dem heutſgen age in den Pesſtz des Kollegen Otto Dötn über. Wir danken unserer Kundscheft für das uns in langen gahten bewiesene Vertrauen und bitten, dieses such unserem Nachfolger entgegenzubfingen. Bäckermeister Mans Lumpp u. Frau Für Wäsehe-Ausstattungen emptehlen wir uns in sämtlichen Slickereien, Hohlsäumen, Kanſen Knopflöchern, Knöpfen, Monogrammen in jeder Größe, bei raschester 0 Autos neue Wagen Einxzinger- Hof bilſigster Bedienung. egchw. Mus,* 4 7. He 9 Kalserring 18 2 Zurück Dr. Hermann Baumann Zahnarzt N 5338 el. 416 02 8 Tag- U. Nachtbetrieb! 10 Ahnen f. Selbstfahrer Achller- Garage Speyererſtr. A asserturmgarage N 2. 8 Ruf 202 93 pro km 8 Pig. 109 Fernſpr. 425 32 2383 Offene Stellen branche dureh Uebernahme lalllab weng geparaat-e mit Vertrieb bon neuen und gebrauchten Fahrzeug verkehrsreichen Stadt der Vorderpfals. jügen, können sich durch erleichterte ein gut eingeführtes Geschäft erwerben. Ang 1 8 180 an die Geschäftsstelle dieses Blattes erbet Tages- Madchen geſucht. Vorzuſt. bis 11 14 Uhr. Boenig, B 6. 28. Kantinier gesucht 1 grohe Werkkantine in Mannheim Der Betreffende muß nachweis⸗ lich in der Lage ſein, einem Kantinenbetrieb für 3000 Per⸗ ſonen vorſtehen zu können. Die Uebernahme hätte am 1. Oktober zu erfolgen.— Kautionsfähige Bewerber, Metzger bevorzugt, wollen ihre Bewerbungen mit Lebenslauf und Zeugniſſen ein⸗ reichen unter L. E 178 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 5340 lohn wird 1 felt aute Stellung geboten. Angeb. u. N E an d. Geſchäfts⸗ Lest die Nxz! unter Lohn u. Behandl. Adreſſe in der 2139 d. Ge⸗ 67 Geſchäftsſt. schäftsstelle an die Geſchſt. * Arbeits diges 0 Ruslräger farbe e e „ ur, wumente Alfein- Beiden 3 enhof, 75 Möcdchen echwegiugerſkade ſofort od. ſpäter ſucht ö ſofört geſuſch k. geſucht Guter Putzstelle Fic ere& isfenz bietet sich einem Fachmann der Hraſtlahrseug- einer L en, in einer Interessenten. weiche Uber flüssiges Hapital von einigen Tausend Reichsmark ver- Zahlungsbedingungen ebote unter en.(Aa eee eee beldverkehr und ab Beamter ſucht 2865 kurzfriſtigetz Darlehen Bei aut. Wochen⸗ 0 500 Hk. zu annehmbaren Bedingungen. Eilangeb. JW 85 5 Geſch. E 500. ſtelle d. Bl. 4979 geſucht. Rückzahl. JJ Gehaltsabtretung in unkündb. St. Ang u L) 177 an die Geſchſt. 78 Saub., ehrl. Frau Suche 100 RM. 84 zu leihen mit 10 Mon. Raten geg. Angeb. Ang. u. N M 10 unter NK 8 an 2380 Sicherh. d. Geſchſt. unter Neu hergerichtete -Zimmer- Schlafstele Schwer. Str. J, 2, u. 3„ Innensk. I. 2, 3 U. 4„ Neckarstadt, 2 u. J-„ Lindenhof 1- u.-Ji., Amenhof 3 Lim.-Whg. Frieurichspark l- u. J.„ banenstadt 2%- Li.. Mun Saler fg Oststadt. 2 leere, große, Imobilenbüro a. Geisel Mannheim, N 7, 7 Ruf 208 09 Vermietungen Alsterhaus, N7, 7 3 17 0 ſonnige 7 Zimmer mit Dampfheizg. 8 ſofort zu verm. Heizung, Fahrſtuhl, ſofort bezie h. i g 7 aſtraße bar, zu vermieten S6 8 95 f zu vermieten 3 * 387 R 4. 8. U 5 Wohnung. (Rheinhäußerſtr.] Tennisplatz, 25 195 ſofort od, ſpäter T 6. 25, 1 Tr., als Stille Beteiligung i epmieten—ſichön möbl. Zimt. für gesundes, rent. Angebote unter fl.., Bad, zu Unternehmen 0 K O 27 an die vm. 5 265 42. Geſchaſtsſtelle d. 356 gesucht. Blattes. 28 5 Beste Kapitalanlage. sts.-, 2- U. 7 LW. Prachtvolle Mobnschränke Eiche 3 e⸗ beißt Ech ſe⸗ Gicht 55 iche, Nußb. 8 180 5 185 205. Eiche, Nußb. 25 180 em br. 220. Tiſch, rund 30.— Auszugtiſch 38. Polſterſtühle 12 585 uſw Aich. Baumann Lo. Verka ufsnhäuser 7 1. 78 Jernruf 27885 Sbug „93— 160 Mausverw. M. Geisel N 7. 7. Ruf Nr. 208 09. Breiteſtr. K 1. 8 1 Tr., Ecke neb. Kaufhs.. ſchön möbl., ſaub wu ce fl. 35.- Jb. enn 1 Tm 49. J5.—- Ab. Tuma kür- J. K Anme Mohan mit Zubehör, für Arzt Büro geeignet, zum 1. Oktober 1938, evtl. auch früher, zu ver⸗ mieten. HFF Bahnhofnähe! Immobilien- Büro M. Geisel Gut möbl. Zim. Zim., el. L. und 5 vm. O 7 27, 8 1 4. Mannheim, N 7. 7, Ruf 208 09. Aenne 2 f 1 für Teſnanzeigen seif Velen bre, 8. Mabren de M2! e„ alien Naldtel u. gema Mehl, hundert stehen zur Auswahl. Bequeme Teilzahlg. Alte Räder werden inn Zahlung genommen. Verkäbfe Kaufpesueſe apf naturrein, Apfelſaft naturrein, e Marke 1195 el, 77 Apfelwein bietet an: Karl Lehr, Oberluſtadt(Pfalz), Tel. Luſtadt Nr. 5 9. Couches und 3555 sessel in allen Formen sehr preiswert Original- Schlaraffia Matratzen Ferner: Schreibschränke, Bücher schränke, Büfetts Auszug- Tische us w. khestandsderlehen, ge dörtsdeckungsscheine Reparaturen Modernisieren NMeisfer Berg Schwetzinger Str. 125 Ruf 403 25 L lhuch e billig abzugeben Möbelhaus Mnzenhöfer (Ecke Kupplerstr.) Schwetzinger Sir. 45 Altelsen Autos Alte Maschinen 6(kauft gegen Kaſſe Heinrich Krebs. Pettenkoferſtr 6. Fernſpr. 583 17. Stros 8 a 1 1 e laufend getragene Herren⸗ Anzüge kugen I 3,17 Eugen An⸗ u. Verkauf. Fernſpr. 281 21. S597 Häuser, Geschäfte, Tellhaber IDEAL u. ERIKA SchhElB- Doppler an nhelm J 2. 8 25⁰ obraucht, H 1, 14 35 Fahfrädel 10, 5, 20,25, 30 M. Pfaffenhuber sucht u. bietet immob. abbüde zum 301. Mitnehmen, in 18d retuschier. Aieler Rohr. P.7 Fernrut 260 68 S885 Tale! Hiuzaden Druekes te! Df Ha a8 Fernspreoher 249 51 E. Schäfer, K.“ Sachs Motorräder dom J. Nehs-Speriallste Sachsmotor- Dlonst Schreiber Sohwetzinger Str. 1 Ruf 429 1 S859 Alleinſt. Frl. ſuchf 2 Ul. Leere In od 1 bzw. 2 Zim mer und Küche m. Bad. Zentrum od. Ring. Angeb, mit Preis unter K V 34 an Geſch. ——' Mäöbl. Zimmer zum 1. Aug. mit Motorradunter⸗ ſtellung geſucht, Eilangeb. unter IL. F 179 an die Geſchäftsſt. Bg N 1. 48 d M Der neue De mpf-Entsefte „Saflhbil; wWiedet eingetfoffen Gagen a re debe 2 Familie Zander Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß unser lieber treubesorgter Vater, Großvater, Ur- großvater, Bruder und Onkel Wilhelm Gustav Bundschu unsrer lieben Mutter in den Tod gefolgt ist. Mannheim(Parkring), den 10. Juli 1938. Die tieftrauernden Hinterbliebenen: Familie Kaufmann Frau Hanna Degler u. Tochter Edith Die Beisetzung findet am Dtenstag ½3 Uhr statt. Von Beileidsbesuchen bitten 5 abausehen.