2 2 2 2 S— 18 0 Neue Mannheimer Zeil Mannheimer General- Anzeiger Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l,.6. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für Mittwoch, 13. Juli 1938 Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pfa. Trägerlohn, in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk. einſchl. 60 Pfg. Poſtbef.⸗Geb Hierzu 72 Pfa. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44, Meerfeldſtr. 18, Ne Fiſcherſtr. 1. e Hauptſtr 63. W Oppauer Str 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d folgend Monat erfolgen. Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 7d mm breite Textmillimeterzeile 50 Pfennig Für Familten⸗ und Kleinanzeigen ermäßtate Grundpreiſe Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 9. Bei Zwangsvergleichen oder Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Anzeigen in beſtimmten Ausgaben. an beſonderen Plätzen und fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim. Abend⸗ Ausgabe N 140. Jahrgang— Nr. 317 Neue Summen für Englands Luftrüſtung Die Londoner Regierung weiſt die Vorschläge des Generals Franco zurück Unterwegs um die Welt 2370 Flugzeuge bis 1940 Allein in dieſem Jahr werden 1,6 Milliarden Mk. für die Luflrüſtung ausgegeben — London, 13. Juli. Zur Verſtärkung der britiſchen Luftwaffe wurde am Mittwoch ein Nachtragshaushalt in Höhe von 22, Millionen Pfund Sterling(rund 275 Millionen Reichsmark) eingebracht, der auf dem Anleihewege gedeckt werden ſoll. Die Anleihe wird im Rahmen des Anleihebetrages von 400 Millionen Pfund fur die britiſche Aufrüſtung begeben werden. Der Geſamtbetrag für die Luftrüſtung in dieſem Jahre beläuft ſich danach auf 126,4 Millionen 1 175 Sterling, d. ſ. ungefähr 1,6 Milliarden rk. Die Mehrkoſten werden mit der bekannten Ver⸗ größerung der engliſchen Luftflotte auf 2370 Flug⸗ zeuge bis Ende März 1940 und der dadurch nor⸗ wendig werdenden entſprechenden Verſtärkung des Perſonals in der Bodenorganiſation begründet. Ein Teil des Betrages ſoll auch zum Ausbau Her zivilen Luftfahrt verwendet werden. Von der Summe wer⸗ den rund 60 Millionen Pfund für die Anſchaffung von Flugzeugen und Ballons ausgegeben. Die Zahl der Angehörigen der Flugreſerve wird von 31000 auf 50 000 erhöht. Wie eine Bombe! Das Ausland und die deutſchen Feſtſtellungen zue„News Chronitle“ Fälſchung (Funkmeldung der NM.) + Berlin, 13. Juli. Das ſcharfe deutſche Dementi über die ungeheuer⸗ liche und groteske Behauptung von„News Chro⸗ niele“, wonach ein hoher deutſcher Offizier vor Füh⸗ rern der Partei einen Vortrag über angebliche Ziele Deutſchlands in Spanien gehalten habe, hat im Aus⸗ lande wie eine Bombe eingeſchlagen. Die zwingende und klare Darſtellung der Herkunft die⸗ ſer Lügenmeldung, die zuerſt vom Moskauer Sen⸗ der in die Welt geſetzt worden war, von dort ihren Weg in das mit ſowjetruſſiſchem Geld reichlich ausgeſtatteten„Oeuvre“ machte, das aber ſchon ſo diskreditiert iſt, daß das Blatt ſelbſt in den deutſch⸗ feindlichſten Auslandskreiſen nicht mehr ganz ernſt genommen werden kann und deshalb im engliſchen „News Chroniele“ in großer Aufmachung erneut lanciert wurde, hat auch dem„News Chronicle“ die Sprache verſchlagen In dieſen Kreiſen hatte man augenſcheinlich nicht erwartet, daß es gelingen würde, ſo ſchnell und überzeugend die Hintergründe dieſer Veröffentlichung aufzudecken und damit einen neuen Lügenfeldzug der Moskauer Bolſchewiſten im Keime zu erſticken. Es handelt ſich ſichtlich um einen ſchon vor länge⸗ rer Zeit zielbewußt vorbereiteten Plan, den Bolſche⸗ wiſten in Spanien zu Hilfe zu kommen die Einigung im Nichteinmiſchungsausſchuß, der auch Sowjetruß⸗ land wohl oder übel ſeine Zuſtimmung geben mußte, zu hintertreiben, u. auf allen nur möglichen Wegen der Spanien⸗Politik Ehamberlains Schwierigkeiten zu bereiten. Dafür liefert„News Chronicle“ ſelbſt den beſten Beweis. Das Blatt weiß heute der deut⸗ ſchen Darſtellung der höchſt intereſſanten Zuſam⸗ menhänge über das Entſtehen dieſer Lügenmeldung fachlich nichts entgegenzuſetzen, denn niemand wird eine von dieſem Blatt veröffentlichte Aeußerung des engliſchen Oppoſitionsliberalen Roberts ernſt neh⸗ men, in dem dieſer ſich verlegen windend ſagt, das Dokument über den angeblichen Vortrag„habe alle Anzeichen der Echtheit an ſich“. Um ſo bemerkens⸗ werter iſt die Tatſache, daß„News Chroniele“ davon zu berichten weiß, daß eine große Anzahl von Oppo⸗ littonsabgeordneten dieſer Enthüllungen wegen An⸗ fragen im Unterhaus ſtellen wollen, das heißt alſo, man hat bereits vor Tagen eine Unterhausdebatte vorbereitet, um an Hand einer aus Moskau ſtam⸗ menden Lüge über die engliſche Oppoſition der Spa⸗ nienpolitik Chamberlains und dem Zuſtandekommen einer Einigung in der Freiwilligenfrage jede nur mögliche Schwierigkeit zu bereiten. Deutlicher kann man die eigene Taktik nicht verraten! Eine geradezu klaſſiſche Frechheit leiſtet ſich in dieſem Zuſammenhang das franzöſiſche Gewerk⸗ ſchaftsblatt„Le Peuple“, dem natürlich die deutſchen Enthüllungen über die Herkunft dieſer vergifteten eile aus Moskau ſehr wenig bequem ſind.„Le Peuple“ ſchreibt einfach, es ſei ganz gleichgültig, ob die Unterlagen für die Veröffentlichung im„News Chronicle“ echt oder gefälſcht ſeien, es ſei ganz gleichgültig, ob der betreffende deutſche Offizier der⸗ artige Aeußerungen getan habe oder nicht. Ihre edeutung bleibe die gleiche!— womit das Blatt zu erkennen gibt, daß jetzt den Bolſchewiſten und Marxiſten jedes Mittel und jede auch noch ſo grobe Lüge recht iſt, um den Roten in Spanien einen Ret⸗ tungsanker zuzuwerfen. Den Vogel aber ſchießt in der Pariſer Preſſe heute die„Epoque“ ab, deren Außenpolitiker mit der harmloſeſten Miene erklärt:„News Chroniele“ wollte die Echtheit dieſes Dokumentes nicht garan⸗ tieren, das er dann ſeinen Leſern vorſetzt und es als völlig echt behandelt, um ſchließlich ſeine Schlußfol⸗ gerungen daraus zu ziehen.. Aeußerſt wirkſam wird die deutſche Darſtellung von franzöſiſcher Seite durch eine Veröffentlichung des„Journal des Döbats“ beſtätigt, in der der franzöſiſchen Regierung geſagt wird, ſte möge es ech zur Pflicht machen, in der korrekten Haltung der Nichteinmiſchungsfrage mit gutem Beiſpiel voranzu⸗ gehen. In dieſem Zuſammenhang weiſt das Blatt auf Auslaſſungen des früheren Volksfrontminiſter⸗ präſidenten Leon Blum im„Populaire“ hin, in denen der ſozialdemokratiſche Parteichef ſich bereits an⸗ ſchickt, eine Sabotage des in London angenommenen Planes vorzubereiten und offen erklärt, daß man die erſte beſte Gelegenheit zur Wiederöffnung der Pyrenäengrenze zugunſten der Roten ausnützen müſſe. Auch das Ziel der Kommuniſten ſei offen⸗ ſichtlich, es ſei einzig und allein die Einführung des bolſchewiſtiſchen Regimes in Spanien. Wie ſehr man mit allen Mitteln in dieſem Augen⸗ blick verſucht, das Abkommen über die Nichtein⸗ miſchung und die Zurückziehung der Freiwilligen zu hintertreiben, zeigen die Berichte von zwei Fran⸗ zöſen aus Rotſpanien, die erzählen, daß den dort an⸗ ſäſſigen Ausländern unter Vorwänden die Ausweis⸗ papiere entzogen würden. Dafür erhielten ſie neue Ausweiſe, die auf geläufige ſpaniſche Namen lauten und die ſpaniſche Nationalität des Inhabers bezeug⸗ ten. In der gleichen Abſicht, die ausländiſchen Frei⸗ willigen vor dem Inkrafttreten des Planes als Spa⸗ nier zu maskieren, ſeien auch die Ausländerbrigaden aufgelöſt und ihre Mitglieder mit funkelnagelneuen ſpaniſchen Namen in rotſpaniſche Regimenter einge⸗ gliedert worden. Nur zwei Brigaden von Auslän⸗ dern ſollten zur Täuſchung einer etwaigen Kontroll⸗ kommiſſion beibehalten werden. Gerade auch dieſe intereſſante Mitteilung beweiſt, welch ungeheure Angſt die Roten vor einem Inkrafttreten des Be⸗ ſchluſſes des Nichteinmiſchungsausſchuſſes haben, der — wie Herr Blum ganz ofſen zugibt— jetzt mit allen Mitteln durchkreuzt werden muß. Und im Augenblick, da das Ziel der Bolſchewi⸗ ſierung Spaniens durch die Annahme des Planes über die Zurückziehung der Freiwilligen und die Schließung der ſpaniſchen Grenze am ſtärkſten ge⸗ fährdet iſt, war die Hilfe am notwendigſten. Das iſt der Sinn der Veröffentlichung im„News Chro⸗ niele“, deren Urſprünge in Moskau zu ſuchen ſind, was ja auch der Moskauer Sender nur zu deutlich verrät. Während Herr Blum offen eine Sabotage des in London vorgenommenen Planes vorbereitet, will man mit einer wohlvorbereiteten Aktivn auf dem Wege einer Preſſeveröffentlichung eine Unter⸗ hausdebatte inſzenieren, in der der Spanien⸗Poli⸗ tik Chamberlains durch angebliche finſtere Ziele Deutſchlands ein ſchwerer Schlag verſetzt werden ſoll. Glied auf Glied reiht ſich folgerichtig in dieſer Kette der deutſchen Beweisführung. Es wird diesmal den dunklen Elementen, die die Befriedung Europas und eine Löſung der ſpaniſchen Frage zu hintertreiben verſuchen, unmöglich ſein, nur ein einziges Glied aus dieſer Kette herauszureißen. Unſer Bild zeigt Howord Hughes nach ſeiner An kunft in Le Bourget vor ſeiner Maſchine. Die Karte zeigt die genaue Route dieſes neueſten Weltfluges. Hughes in Jakutfk Moskau, 13. Juli. Der amerikaniſche Flieger Hughes iſt auf ſeinem Weltflug am Mittwoch um 10.08 Uhr MEz in der oſtſibiriſchen Stadt Jakutſf gelandet. Der Zwölfte! Venezuela tritt aus der Genfer Liga aus . EP. Genf, 13. Juli. Die venezolaniſche Rgierung hat ihren Austritt aus der Genfer Liga erklärt. Nach Braſilien, Chile, Coſtarica, Guatemala, Honduras, Nicaragua, Para⸗ guay und San Salvador iſt Venezuela der neunte lateinamerikaniſche Staat, der Genf verlüßt. Ins⸗ geſamt haben bisher zwölf Staaten der Genfer Liga den Rücken gekehrt. 8 Annahme des engliſch⸗türkiſchen Abkommens im Unterhaus. Im Unterhaus wurde am Dienstag das Geſetz über das engliſch⸗türkiſche Abkommen in drit⸗ ter Leſung angenommen, und zwar ohne Abſtim⸗ mung. Das Geſetz geht jetzt an das Oberhaus. Der polniſche Außenminiſter in den baltiſchen Randſt“'aten. Am Mittwoch wird ſich der polniſch, Außenminiſter Beck von Wilna, wo er am Dienstag im Flugzeug eingetroffen iſt, zu einem Beſuch nach Riga begeben. In Kowno wird er eine Zwiſchen⸗ landung vornehmen und ſich 15 bis 20 Minuten lang aufhalten. f„„ (Aſſociated Preß, Zander⸗Multiplex⸗K.) (Kartendienſt, Erich Zander,.) Tolio nach einem Jahre Krieg — Tokio, 5. Juli.(U..) Japan hat in dem nun abgeſchloſſenen erſten Kriegsjahr einſehen müſſen, daß es ein Irrtum war, zu glauben, der Konflikt mit China werde mit einer Strafexpedition von nur kurzer Dauer erledigt werden können. Die Konſequenzen dieſer Einſicht hat es aber inzwiſchen längſt rückſichtslos gezogen und mit gewaltigen militäriſchen Maßnahmen und ber Schaffung einer alles erfaſſenden Kriegswirtſchaft die Grundlage dafür geſchaffen, dieſen größten Krieg ſeiner jungen Geſchichte als moderne Macht auf un⸗ beſtimmte Zeit hinaus fortzuführen. Das Inſelreich hat gegenwärtig über eine Million Sol⸗ daten auf dem aſtatiſchen Feſtland ſtehen, etwa zwei Drittel davon in China, den Reſt an der mandſchuriſch⸗ſowjetruſſiſchen Grenze. Die Finanzierung dieſes gewaltigen Unter⸗ nehmens, das rieſige Feſtlandsgebiete von jahrtau⸗ ſendalter Kultur unter japaniſchen Einfluß bringen und ihre wirtſchaftliche Erſchließung ermöglichen ſoll, hat die japaniſche Regierung vor ſchwierige fi⸗ nanzielle Probleme geſtellt, die vor allem auf dem ſtarken Exportbedürfnis des Landes beruhen. Wie dieſe Aufgabe gelöſt wurde, läßt ſich noch nicht völlig überſehen, da gewiſſe hierfür weſentliche Ziffern bis⸗ her nicht bekanntgegeben wurden. Aber hervor⸗ ragende japaniſche Finanzſachverſtändige ſind der Anſicht, daß Japan mit den heutigen Mitteln ſeiner Kriegsfinanzierung den Kampf gegen China auch auf noch bedeutend erweiterter Baſis ohne Gefahr auf Jahre hinaus finanziell durchhalten könne. 2. Seite/ Nummer 317 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend ⸗Ausgabe Mittwoch, 13. Juli 1938 Einer von ihnen, Yutaka Noda, errechnet ſogar die Leiſtungsfähigkeit Japans zu jährlichen Kriegsaus⸗ gaben von etwa 12 Milliarden Yen(3,6 Milliarden amerikaniſche Dollar), alſo mehr als das Doppelte des bisherigen Kriegsbudgets von 48 Milliarden Den. Bis jetzt ſind tatſächlich die von der Regie⸗ rung zur Kriegsfinanzierung ausgegebenen Obliga⸗ tionen von den Banken glatt aufgenommen worden. Der Beſucher Japans ſpürt auch heute noch nicht viel davon, daß er ſich in einem kriegführenden Land aufhält. Das tägliche Leben nimmt ſeinen gewohnten Gang; Sportveranſtaltungen und andere öffentliche Vergnügungen ziehen nach wie vor große Menſchenmengen herbei. Gelegentlich nur ſieht man in den Straßen Tokios lange Reihen von Kranken⸗ autos vorüberfahren, die Verwundete von den La⸗ zarettſchiffen in die Krankenhäufſer bringen, oder man begegnet einem der für den Ausländer aller⸗ dings nicht ohne weiteres zu erkennenden Begräb⸗ niszüge für Kriegsgefallene. Nach Angaben des Außenminiſteriums betragen die japaniſchen Kriegs⸗ verluſte bisher 30 000 Gefallene und 70000 Ver⸗ wundete; private Schätzungen beziffern ſie freilich bedeutend höher. Die Verluſte des chineſiſchen Geg⸗ ners aber werden vom japaniſchen Außenminiſte⸗ rium mit wenigſtens 470 000 Gefallenen und 800 000 bis eine Million Verwundeten angegeben. Daß der Ausländer ſo wenig von den Kriegsver⸗ hältniſſen zu ſehen bekommt, liegt vor allem an der Fähigkeit des Japaners, nach außen hin den Schein der Zufriedenheit zu wahren, wenn ihn auch Nöte und Sorgen plagen. Der japaniſche Staatsbürger muß heute höhere Einkommen⸗ und Gewinnſteuern tzahlen, dazu eine beſondere„China⸗Zwiſchenfall“⸗ Steuer und eine Reihe von neuen Vergnügungs⸗, Verkehrs⸗, Umſatz⸗, Verbrauchs⸗ und Produktions⸗ ſteuern; er muß ſein Geld viel mehr einteilen als früher, aber nach außen hin läßt er davon nichts merken, ſondern zeigt dasſelbe frohe Lächeln wie je, und er zeigt es ſogar noch, wenn er in Sorge oder ſchon in Trauer um Angehörige iſt, die auf das Schlachtfeld hinausgezogen waren. Dieſes Durchhalten iſt dem japaniſchen Volk durch die Tatſache erleichtert worden, daß an g ſeiner Spitze in der Perſon des Miniſterpräſidenten 0 Fürſt Konbe eine ausgeſprochen populäre Per⸗ ſönlichkeit ſteht. Konde konnte ſeine Regierung durch Kriſen hindurchführen, in denen weniger be⸗ liebte Politiker geſcheitert waren. Er umſchiffte die Klippen des Botſchafterzwiſchenſalls mit England (Schußverletzung des britiſchen Botſchafters Knatch⸗ bull⸗Hugeſſen durch japaniſche Flieger) und des Panay⸗Zwiſchenfalls mit den Vereinigten Staaten (Verſenkung des amerikaniſchen Kanonenboots„Pa⸗ nay“). Nach der Kaiſerlichen Konferenz vom Januar, in der die Tſchangkaiſchek⸗Regierung für verhand⸗ lungsunfähig erklärt und damit die Durchführung des Krieges bis zum bitteren Ende beſchloſſen wurde, und nach der Kabinettsumbildung vom Mai, die drei Militärs in die japaniſche Regierung brachte, ſteht Konbde heute an der Spitze eines Kriegsregimes, deſſen Stellung ſtark und unerſchüttert iſt. Auf dieſe Poſition geſtützt, hat Konoe neben den militäriſchen Operationen auch die Maßnahmen zur wirtſchaftlichen Erſchließung der beſetzten chineſiſchen Gebiete in Angriff nehmen können, trotz der gerade hierbei ſich ergebenden Finanzſchwierigkeiten und trotz der Tatſache, daß die japaniſchen Truppen bis⸗ hee in Ehina nur relativ ſchmale Gebietsſtveifen zu beiden Seiten der von ihnen beherrſchten Eiſenbahn⸗ linien kontrollieren. Japans Induſtrie erhofft ſich von dieſem Unternehmen ſchon in wenigen Jahren ein blühendes Handelsgeſchäft mit China. Die japaniſche Wehrmacht ſtellt mit ſtolzer Befriedigung feſt, daß ſie in dieſem Jahr voller Kämpfe militäriſch bedeutende Leiſtungen vollbracht hat. Ihre Luftwaffe hat ſich ſeit Kriegsbeginn er⸗ heblich verbeſſert; ihre Landtruppen haben auf ihrem Siegeszug ſchwerſte Hinderniſſe überwunden, und ihre Erfolge faſt durchweg gegen feindliche Ueber⸗ macht errungen, was um ſo bemerkenswerter iſt, als große Teile der Elitetruppen in der Heimat belaf⸗ ſen wurden, als Reſerve für den ſtets ͤͤrohenden Konflikt mit Sowjetrußland. London weiſt Franto ab Keine Zuſtimmung zu Almeria Keine Erweiterung der Konterbande! EP. London, 13. Juli. Der Vorſchlag General Francos, den an der ſow⸗ jetſpaniſchen Mittelmeerküſte gelegenen Hafen Alme⸗ ria als Sicherheitshafen für die nichtſpaniſche Han⸗ delsſchiffahrt in Ausſicht zu nehmen, iſt nach einem Bericht der„Times“ von der engliſchen Re⸗ gierung abgelehnt worden. Das Blatt berich⸗ tet, man habe dieſe Frage mit dem engliſchen Gene⸗ ralbevollmächtigten in Burgos, Sir Robert Hodg⸗ ſon, ſowie mit den engliſchen Schiffahrtskreiſen erör⸗ tert und ſei zu dem Schluß gekommen, daß der kleine Hafen Almeria den Anforderungen nicht genüge. Weiter ſei auch, wie das Blatt meldet, der von General Franco geſtellte Antrag, Benzin und Laſt⸗ kraftwagen in die Liſte des Nichteinmiſchungsaus⸗ ſchuſſes über Konterbande aufzunehmen, abſchlä⸗ gig beſchieden worden. Hierbei ſei man in erſter Linie von politiſchen Erwägungen aus⸗ gegangen. Die„Times“ ſtellt feſt, daß die Genehmigung die⸗ ſes Antrages nach internationalem Recht die Zubil⸗ ligung der Kriegführendenrechte an General Franco bedeutet hätte, das wiederum die ganze Frage— nach Meinung der„Times“— erſchweren würde. Rom gegen ſowietſpaniſche Erfindungen dnb. Rom, 12. Juli. Das neueſte mit der ſowjetſpaniſchen Mitteilung über angebliche Geheimabkommen zwiſchen Italien und Nationalſpanien in London verſuchte Ablen⸗ kungsmanöver wird vom Direktor des„Giornale Italia“ auf das entſchiedenſte zurückgewieſen. Wenn der Agitator Barcelonas in London behaup⸗ tet, Italien habe Burgos mitgeteilt, daß es nur 10000 Kriegsinvaliden aus Spanien zurückziehen werde, während es die wahren Kämpfer in die ſpa⸗ niſche Fremdenlegion verteilen und die Offiziere und Techniker als Ziviliſten in Spanien belaſſen werde, ſo habe Barcelona, wie üblich, dieſe An⸗ klagen gegen Italien frei erfunden. Barcelona könne von einer ſolchen italieniſch⸗ſpaniſchen Ueberein⸗ kunft nichts„erfahren haben“, da überhaupt nichts Derartiges zwiſchen Rom und Burgos abgemacht worden ſei noch hätte abgemacht werden können. Sowjetſpanien wolle lediglich die Aufmerkſamkeit von der Naturaliſierung von Freiwilligen auf ſei⸗ ten der Roten ablenken und ſuche ſich mit dieſer Falſchmeldung lediglich ein Alibi zu verſchaffen, um die eigenen Verſtöße und Quertreibereien gegen den engliſchen Plan auf die Regierung von Burgos abzuwälzen. Verzweifelter, aber vergeblicher roter Widerſtand — Caſtellon, 13. Juli.(U..) Zäh und verbiſſen arbeiten ſich die galieiſchen Truppen des Generals Aranda an der ſpaniſchen Mittelmeerfront weiter vor. So erreichten ſie heute in dem ſchwierigen, von Olivenhainen durchſetzten Gelände die Straße, die von Val de Uxo nach Moncoſar an der Küſte führt, und ſchnitten damit die Straße von Nules nach Sagunt nach Weſten hin ab. Die Straße von Nules nach Sagunt verläuft pavallel mit der Eiſenbahn Caſtellon Valencia. Auch in der Sierra Eſpadan konnten die national⸗ ſpaniſchen Truppen des Generals Valino weiter vorrücken, obwohl der Gegner erbitterten Widerſtand leiſtete. Die Truppen beherrſchen jetzt alle Höhen um Valde Uxo, nachdem ſie von Villa Vieja aus um jeden Fußbreit Bodens ringen muß⸗ ten. Die Barcelonatruppen verſuchen mit allen Mitteln, ihre Poſitionen in dem gefährdeten Gebiet zu halten. So wurden jetzt Verſtärkungen von der Granada⸗ und Cordoba⸗Front an die Sagonto⸗ Front gebracht, um die Truppen aus Madrid, Valen⸗ cia, Albacete und Barcelona zu entlaſten, die eben⸗ falls zur Verſtärkung hevangezogen worden waren und nach ſchweren Verluſten fetzt hinter der Front reorganiſiert werden ſollen. An der Teruelfront bereiten ſich erneut ſchwere Kämpfe vor, die ſich ebenfalls um den endgültigen Beſitz der Straße TeruelSagunt drehen. Der Gegner verſucht hier gegenwärtig durch den Ausbau weiterer Befeſtigungen den Vormarſch der Franco⸗ truppen aufzuhalten. Es handelt ſich um Operatio⸗ nen, die von den F.„ otruppen gleichzeitig ſüdöſtlich von Teruel und ſüdweſtlich von Caſtellon eingelei⸗ tet worden ſind, um die noch zwiſchen Teruel und der Küſte beſtehende Lücke der Front zu ſchließen und danach die Operationen weiter nach Süden in Richtung auf Valencia vorzutragen. Die Erbitterung in Paläſtina: Englünder von Arabern zu Tode geprügelt Die Terroriſten gewinnen auf beiden Seiten die Oberhand — London, 13. Juli. Nach den bisher aus Paläſtina vorliegenden Mel⸗ dungen iſt der Dienstag verhältnismäßig ruhig ver⸗ laufen. Außer kleineren Zuſammenſtößen und Sa⸗ botageakten kam es nur in Jeruſalem ſelbſt zu einem größeren Zwiſchenfall. Hier wurde der Im⸗ mam der berühmten Omar⸗Moſchee, Scheik Ali Kha⸗ tib, auf offener Straße erſchoſſen. Die Mörder ſind, nach engliſcher Darſtellung, Terroriſten, die den Im⸗ mam, beſchuldigten, die Mandatspolizei mit Infor⸗ mationen verſorgt zu haben. Am Nachmittag wurde vor dem größten Glas⸗ und Porzellanwarengeſchäft Jeruſalems, das ſich in der Nähe des Hauptpoſtamtes befindet, eine Bombe geworfen. Die Sprengwirkung erfolgte jedoch in der entgegengeſetzten Richtung, ſo daß das Geſchäft nur wenig beſchädigt wurde. Bei dem Anſchlag wurden zwei Juden verletzt. Der Täter wurde von Polizei und Ziviliſten verfolgt, doch gelang es ihm, in den 5 gewundenen Gaſſen der Altſtadt zu verſchwin⸗ en. Es hat den Anſchein, als ob die Araber in dieſer Woche Vergeltungsmaßnahmen für die in der ver⸗ gangenen Woche von jüdiſcher Seite begangenen Ge⸗ walttaten durchführen. In den letzten beiden Tagen ſind neun Juden getötet und 48 verletzt worden. Von beiden Seiten iſt man anſcheinend bemüht, die Vergeltungsmaßnahmen für begangene Gewalttätigkeiten immer mehr zu ſteigern, ſo daß mit einer weiteren Verſchlechterung der Lage zu rechnen iſt. Im Laufe des geſtrigen Tages wurden von unbekannter Seite Flugblätter verteilt, in denen die„jüdiſch fühlenden Juden“ aufgefordert werden, ſyſtematiſch Vergeltungsmaßnahmen für die von Arabern begangenen Gewaltmaßnahmen durchzu⸗ führen. Zu einem neuen ſchweren Mord kam es in Haifa, das ſich in ſteigendem Maße zum Mittel⸗ punkt der gegenwärtigen Unruhen entwickelt. Der Engländer P. V. Tobias, der bei Haifa eine Glas⸗ fabrik beſitzt, wurde, als er mit einem Freund im Automobil in die Stadt zurückkehrte, in einer der Vorſtädte von Arabern überfallen und durch einen Schuß ſchwer verwundet. Die Angreifer riſſen den Wehrloſen aus dem Wagen und ſchlugen mit Knüp⸗ peln ſolange auf ihn ein, bis er tot war. Dem Begleiter gelang es zu entkommen. Die meiſten Theaterſtücke für den Sommerge⸗ brauch hören ja dort auf, wo dieſes nette Luſtſpiel von Paul Helwig erſt ſo richtig mit der Schürzung des unentbehrlichen dramatiſchen Knotens beginnt. Die meiſten Darbietungen der ſogenannten Nach⸗ ſpielzeit brauchen auch wenigſtens drei Liebespaare mit Geſang und Tanz, um ihr Publikum in Schwung zu halten. Dieſes hier ſchafft es mit zweien, zu de⸗ nen als einzige Stützen des flotten Dialogs noch eine Schwiegermutter und ein bajuvariſches Haus⸗ mädchen kommen, während ein weiterer, ſtebenter Mitſpieler lediglich durch ſein virtuoſes ſtummes Spiel das Vergnügen an dieſen„Flitterwochen“ noch um erhebliche Grade ſteigert. Im erſten Akt ſind es übrigens noch gar keine Flitterwochen, ſondern Herta Zietemann, die reizende junge Innenarchitektin Sabine Senden, ſteht bloß erſt dicht vor ihrer Verheiratung mit Willi Ulbrich, Bund Deutſcher Architekten, deſſen familiäre Intereſſen bei Hans Becker natürlich länzend aufgehoben ſind. Als ſich das glückliche Brautpaar nämlich ſeinerzeit aus der Entfernung in einem Konzert und dann etwas näher in einem Strandkorb kennen lernte, hat es mit der geheim⸗ rätlichen Mama Sabines, als die zu Ende des zweiten Aktes Lene Blankefeld voll mütterlicher Würde ihres Amtes zu walten beginnt, einen regelrechten Krach gegeben. Und daher kommt der vorerwähnte Knoten. Schwiegermutter und Schwiegerſohn haben ſich ſo verzankt, daß man der alten Dame— noch dazu ohne Wiſſen des echten Erwählten— um des lieben Friedens willen brieflich und bildlich einen Ercatz⸗ mann ſervieren zu müſſen glaubt. Und das gibt ja denn allerhand Verwicklungen. 5 f Der Erſatzmann iſt nämlich Heini Handſchu⸗ er. Er, den die Mannheimer wirklich nur mit m lachenden und einem weinenden Auge in dieſer lichen Rolle genießen werden, weil er hier ab⸗ ſednehmend noch einmal alle Regiſter ſeines en ſchauſpieleriſchen Könnens entfaltet. Heini us diesmal nordde Flitterwochen mit Heini Handſchumacher Großes Sommerſchlußvergnügen im Nationaltheater heißt er, und vertreibt mit dem breiten Tonfall des Mannes von der Waterkante jene hervorragende Zeitſchrift, die außer ihrem Titel„Einmal eine große Hausfrau ſeein“ auch eine eigene Hundebeilage mit Nachkommenverſicherung für Todesanzeigen(der wackern Vierfüßler!) für ſich hat. Aber im Grunde iſt Heini Philoſoph. Und Pſychologe. Und ſchreibt Bücher. Und Sabines Freundin Ulla, die fixe kleine Preſſephotographin, verliebt ſich in ihn. Was wiederum zu neuen Konflikten führt, weil ja doch dieſes Wunder eines vernünftigen, durch nichts aus der Ruhe zu bringenden und dazu auf ſeine Weiſe höchſt tüchtigen jungen Mannes plötzlich als perfekter Flitterwöchner aufzutreten und die unerwartet hereinſchneiende Schwiegermama in Empfang zu nehmen hat. Alice Decarli darf da allerhand weibliche Künſte ſpielen laſſen, bevor am andern Morgen der richtige Ehemann von ſeiner Geſchäftsreiſe heimkommt, die anſcheinend gefähr⸗ dete Sittlichkeit auf der ganzen Linie nachgewieſen iſt und aus dem umſtrittenen Schlafgemach ein friſchverlobtes Paar hervorgeht. Bleibt noch Tini, die nach Ludwig⸗Thomaſchen Grundformeln ausgerichtete bayriſche Maid, mit de⸗ ren häuslichem Wirken Hanſi Thoms— vorerſt noch als Gaſt— ſich einen Sondererfolg errang. Eine kleine Carſta Löck auf ſüddeutſch, ſo waltete ſie voll unfreiwilligen Humors ihrer Pflichten, zu denen es ſchließlich auch gehört, den Bobbi um das Häuſer⸗ quadrat zu führen. Und damit wären wir bei dem geheimnisvollen Akteur Nummer ſieben, der als pechſchwarzes Tüp⸗ flchen auf dem J Haus Beckers famoſer Inſpe⸗ nierung ihren allerletzten Schliff gibt. Nicht, daß man dem Bobbi auf der Straße begegnet. O nein, die Flitterwochen ſpielen ſich für das Publikum durch⸗ aus nur in Sabines hübſchem Wohnzimmer ab, das Friedrich Kalbfuß mit viel Gefühl für den Ge⸗ ſchmack einer ſelbſtändigen Raumkünſtlerin von heute ausgeſtattet hat. Aber Bobbis unbeirrbare Sicherheit im Rampenlicht genügte, um die Lachtränen und das allgemeine Schmunzeln über dieſem Sommerſchluß⸗ Extrapaß nebſt Trennungsweh in ungeahnte Bei⸗ fallsſtürme umzuwandeln. Und ſo wird das ja wohl nun die nächſten acht Tage weitergehen Margot Schubert. eee Zweimal Shakeſpeare auf dem Römerberg „Heinrich IV.“ unter freiem Himmel. Großartiger kann die Zeitloſigkeit der Shake⸗ ſpeariſchen Dramen nicht erwieſen werden als auf dem Römerberg. Das Geſicht der Werke wird zeit⸗ näher, die Geſtalten liebenswert. Wir haben es in „Hamlet“ erlebt, wie aus dem wankelmütigen Schwächling ein erwachter junger Held wurde, er⸗ füllt von ſeiner Aufgabe, nahegerückt unſerer Liebe. Und wir erleben es nun in„Heinrich IV.“, wie die hohe Altertümlichkeit der Ehronik des engliſchen Königsſchickſals, die uns ſo zeitfern und entrückt iſt, zurücktritt hinter der Zeitloſigkeit der einen Geſtalt, die wie ein Monument des Unmaßes und der Un⸗ zucht durch die Dichtung poltert: Falſtaff. Das Schickſal des Königs Heinrich IV. vermag bei aller K. 8. Menſchlichkeit und Größe uns heute kaum mehr zu tſch. Dr. Erich Stiebel ergreift 5 ö 8. Was ſchadete drum, daß gerade dieſe Szenen viel⸗ leicht im geſchloſſenen Theaterraum wirkſamer ge⸗ raten können, die Sauf⸗ und Lügenwelt Sir John Falſteffs gewinnt unter freiem Himmel Raum und Almoſphäre, wie das Theater ſie niemals hergeben kann. Falſtaff, dieſe dichteriſche Apotheoſe des Un⸗ maßes kann nicht in den engen Grenzen eines Rau⸗ mes leben, ſie braucht die Unbegrenztheit und die friſche Luft. Wenn dieſer feiſte Ritter Falſtaff, ge⸗ nialer Ausbund dichteriſcher Schöpferphantaſie, der König aller zungenſchnalzenden Tafelhelden und Nichtstuer, über das Pflaſter ſtapft, dann verändert ſich die Welt. Wenn auch am Schluſſe der weite Kö⸗ nigsmantel Heinrichs V. in feſtlichem Glanze alles überſtrahlt, wenn er auch Sir John in die Verban⸗ 18 301 Fahrzeuge unternehmen. 8 ollen G Rekordzahlen von den Autobahnen ndz. Berlin, 8. Juli. Zur Erfaſſung des Pfingſtverkehrs wurden in die⸗ ſem Jahre insgeſamt 65 000 Zählſtellen an den Reichsautobahnen, den Reichsſtraßen und in Oeſter⸗ reich eingerichtet. Wie„Die Straße“ über das Zäh⸗ lungsergebnis mitteilt, wurde der höchſte bisher beo⸗ bachtete 24⸗Stundenverkehr auf einer Reichsauto⸗ bahn in dieſem Jahre bei Ramersdorf und bei Op⸗ laden überſchritten, wo am Pfingſtmontäg 15 451 bzw. feſtgeſtellt wurden. Der höchſte beobachtete Stundenverkehr in einer Fahrtrichtung erreichte bei Stuttgart 2158 Fahrzeuge. Bis auf einen ſchweren Unfall verlief der geſamte Pfingſt⸗ verkehr ohne nennenswerte Unfälle Die Zählung des Verkehrs nach und von Oeſterreich ergab, daß wäh⸗ ren der Pfingſttage rund 62 000 Fahrzeuge aus dem Reich nach Oeſterreich fuhren. f Der Generalſekretär im türkiſchen Außenminiſte⸗ rium beim Führer. Der Führer empfing gelegent⸗ lich ſeines Münchener Aufenthalts den Generalſek⸗ retär im türkiſchen Außenminiſterium, Exzellenz Numan Menemencioglu. g London hat volles Vertrauen EP. London, 12. Juli. Zu der Lage in Paläſtina erklärte Kolonial⸗ miniſter Macdonald im Unterhaus, von den aus Aegypten angeforderten Truppenverſtärkungen würden die erſten beiden Regimenter am Dienstag in Paläſtina eintreffen. Gleichzeitig betonte der Miniſter, die engliſche Regierung habe volles Vertrauen zu der Man dats verwaltung und ſei davon überzeugt, daß alles getan werde, um die Ruhe wiederherzuſtellen.— Der Vorſchlag eines Abgeoroͤneten, jedes Haus in Paläſtina nach Waf⸗ fen zu oͤurchſuchen, wurde von dem Miniſter abge⸗ lehnt, da die zur Verfügung ſtehenden Truppen und Poliziſten nicht ausreichten. f Eine an den Miniſterpräſidenten gerichtete Frage,. f ob England nunmehr an die franzöſiſche Regierung 0 herantreten werde, um dem Aufenthalt des Groß⸗ Mufti in Syrien ein Ende zu machen, blieb unbeanl⸗ wortet. 1 7 ˙ 3 Führer der Faſchiſtiſchen Miliz als Gäſte im Reich. Vom 14. bis 22. Juli wird der Generalſtabs⸗ chef der Faſchiſtiſchen Miliz, Exz. Ruſſo, als Gaſt des Stabschefs Lutze und der SA eine Deutſchlandreiſe Mit dieſer Reiſe erwidert er den kürzlichen Beſuch des Stabschefs in Italien, der mit einem Kreis von SA⸗Führern bei der Miliz und ihrem Generalſtabschef zu Gaſt war. 8 Hauptſchriftleiter und verantwortlich für Politik: Dr. Alols Win bauer. Skellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, Wiſſenſchaft und Unterhaltung: 1. V. Dr. A. Win bauer.— Han, delsteil!: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: l... Fennel.— Sport: W. Müller. Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht und Bilderdienſt: Curt Wilhelm Fennel, ſämtliche in Mannheim. Schriftleitung in Berlin: Dr. E. F. Schaffer, Berlin⸗Friedenau⸗ Südweſtkorſo 60. Für unverlangte Beiträge keine Gewähr.— Rückſendung nut bel Rückporto. Herausgeber, Drucker und Verleger: Neue Mannbelmer Zeltung Dr. Fritz Bode& Co., Mannheim, R 1. 46. Verantwortlich für Anzeigen und geſchäftliche Mittellungen 1. V. Gg. Kling, Mannheim. Wan Zeit Preisliſte Nr. 9 gültig. Die Anzeigen der Ausgabe 4 Abend und 4 NMiteng erſcheinen glelch⸗ zeitig in der Ausgabe B Ausgabe à Mittag äber 10 500 Ausgabe A Abend äber 9500 Ausgabe B über 11 000 Geſamt⸗D.⸗A. Monat Juni über 21 500. 2 20 2 Zur Nacht Von Rudolf Schmitt, Sulzthal Sternenkorn iſt ausgeſä! auf dem Acker Nacht, daß uns wieder Tag erſteht, Feld voll Sonnenpracht. son 9— Herz, vergiß in Finſternis nicht dein Saatengut, hüte in der Bitternis letzter Freuden Glut! re die Zeitloſigkeit des unbegrenzten Raumes geſetzt und ihr damit erſt die richtigen Lebens möglichkeiten gegeben hat. Robert George hat die beiden Teile der Dichtung zu einem Theaterabend zuſammengefaßt, ohne Weſentliches zu kürzen. Das Wort Shakeſpea⸗ ves verträgt aber in dieſer neuen Römerberg⸗Deu⸗ tung größere Kürzungen und bedarf einer weit ſtär⸗ keren Zuſammendrängung. Robert Georges Regle geht auf eine deutliche ſprachliche Rhythmiſierung und eine lebendige Szene. Darſtelleriſch gingen die ſtärkſten Wirkungen von dem Falſtaff Hermann Schombergs und dem Prinz Heinrich Wolfgang 4 Büttners aus. Das Publikum ſchenkte ſeine 2—⏑ 2 ganze Liebe dem„Ritter voller Furcht und Tadel“ 7 und dankte allen für den großen Eindruck. 5. 0 Adolph Meuer f 3 N f N U 8 0 . 6 1 1 8 f 5 3 kunſt“ Schließlich verdient wie immer der 1 umfaſſende aktuelle Teil mit Bild⸗ und T ebieten des Zeitgeſchehens Hervorheb A co d . 1 Mittwoch, 13. Juli 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe 9 3. Seite/ Nummer 317 Maunheim, 13 Juli. Gräßlicher Tod eines Elfjährigen Vom Fahrrad geſtürzt— Von Zugmaſchine überfahren Am Dienstagnachmittag um 13 Uhr fuhr ein 11⸗ jähriger S chüler mit ſeinem Fahrrad durch die Eggenſtraße und bog zu raſch in die Waldhofſtraße ein; hierdurch kam er zu Fall, wurde zunächſt gegen einen Gaskandelaber und von da auf die Fahrbahn der Waldhofſtraße geſchleudert, wo im gleichen Augenblick eine Zugmaſchine mit zwei Anhängern vorbeifuhr. Der Junge wurde vom rech⸗ ten Hinterrad des erſten Anhängers erfaßt und am Kopf überfahren, ſo daß der Tod alsbald eintrat. Anhängerwagen ſchleudert Radfahrerin auf den Gegweg Ebenfalls Dienstag nachmittag fuhr, wie der Po⸗ lizeibericht mitteilt, eine Radfahrerin durch die Kronprinzenſtraße und wurde hierbei von einem Laſtzug mit Anhänger, der kurz zuvor in dieſe Straße eingebogen war, überholt. Der Anhänger, der durch das Einbiegen auf der naſſen Fahrbahn ins Schleudern gekommen war, ſtieß gegen die Radfahrerin, wodurch dieſe auf den Gehweg gewor⸗ fen und verletzt wurde. Die Verletzte fand Aufnahme im Krankenhaus. * Bei zwei weiteren Verkehrsunfällen wurden eine Perſon verletzt und vier Kraftfahrzeuge beſchädigt. Sämtliche Verkehrsunfälle ſind auf Nichtbeachten der Verkehrsvorſchriften zurückzuführen. Ständchen zum 99. Geburtstag MGs Lindenhof ehrte die älteſte Mannheimerin Frau Anna Sator, Rheinauſtraße 28, feierte, wie bereits berichtet, ihren 99. Geburtstag. Der MGV Lindenhof, deſſen Mitgründer ihr ver⸗ ſtorbener Mann war, brachte der greiſen Jubilarin ein Geburtstagſtändchen dar. Ehrenpräſident Phi⸗ lipp Falter überbrachte die Wünſche des Vereins. Eine Blumengabe erfreute die Jubilarin, die tief⸗ bewegt ihren ſchlichten Dank zum Ausdruck brachte. ** Konſulariſche Vertretung Japans. Dem Ja⸗ paniſchen Generalkonſul in Wien, Herrn Akira Ya⸗ majt, iſt namens des Reiches das Exequatur erteilt worden. Zu ſeinem Amtsbereich gehört auch das Land Baden. Heute morgen um 8 Ahr: Schweres Anglück am Bahnübergang Laſtkraftwagen einer Mannheimer Firma vom Sch ellzug erfaßt— 130 Meter weil mitgeſchleiftt— Ein Todesopfer, Heute früh ereignete ſich— wie wir in der Mit⸗ tagsausgabe ſchon kurz mitgeteilt haben— am Wegübergang bei der Fabrikſtation ein ſchweres Unglück. Ueber den folgenſchweren Vor⸗ gang gibt die Reichsbahn folgende amtliche Mitteilung heraus:„Am Mittwoch, dem 13. Juli 1938, um 8 Uhr wurde auf dem beſchrankten Wegübergang des Wärterpoſtens la der Rheintsl⸗ bahn bei Mannheim⸗Fabrikſtation durch den Geſell⸗ ſchaftsſonderzug D 584 ein mit Altmaterial belade⸗ ner Kraftwagen bei nicht geſchloſſenen Schranken er⸗ faßt und zertrümmert. Hierbei wurde der Laſtkraft⸗ fahrer leichter, die beiden Mitfahrer dagegen ſchwe⸗ rer verletzt. Die Unterſuchung iſt eingeleitet.“ * Ergänzend hierzu können wir über das Unglück folgendes mitteilen: Der Schnellzug kam vom Mannheimer Haupt⸗ bahnhof und fuhr in Richtung Schwetzingen. Kurz bevor er den Wegübergang bei der Station Fabrik⸗ ſtation paſſierte, war dort ein in entgegengeſetzter Richtung fahrender Zug vorbeigekommen. In die⸗ ſem Augenblick waren die Schranken ordnungs⸗ gemäß heruntergelaſſen, ſie waren aber wieder hoch, als kurze Zeit danach der Geſellſchaftsſon⸗ derzug D 584 vorüberkam. Die Klärung der Schuldfrage iſt Sache der Staatsanwaltſchaft bzw. der Kriminalpolizei. Als die Schranken wieder geöffnet waren, wollte nun ein mit drei Perſonen beſetzter Laſtkraftwagen der in der Fabrikſtationsſtraße gelegenen Lack⸗ fabrik Forrer in Richtung Neckarauer Straße über den ſchienengleichen Uebergang fahren. Dabei wurde er von dem heranbrauſenden Schnellzug erfaßt. Der Zuſammenprall geſchah mit größter Wucht. Im Augenblick des Zuſammenſtoßes wurden zwei Mann der Voſatzung des Kraft⸗ wagens nach der Seite a den Bahuſteig ge⸗ ſchleudert. Die Ladefläche des Kraftwagens riß zugleich ab und blieb kurz hinter dem Wegübergang liegen. Das Chaſſis des Wagens aber und auch das Führerhaus wurden von der Lokomotive noch 150 Meter weit geſchleift. Erſt dann kam der Zug zum Stehen. In dem Führerhaus befand ſich der dritte Mann der Laſtwagenbeſatzung. Er machte alſo die ganze Schreckensfahrt mit, und es war wie ein Wunder, datz er dabei nicht zu Tode kam, denn das Führerhaus und der Motor wurden zu Ole Henkeſasinoel Eine Weſpe flog ihm auf die Naſe Anton hieß der Pechvogel, der eines ſchönen, in dieſem Jahr ſo ſeltenen ſonnigen Tages, mitten in Gottes herrlicher Natur, langſam in ſeinem offenen Wagen daherfuhr, damit er auch etwas von der Schönheit der Welt mitbekomme. Aber wie geſagt, er war ein Pechvogel, denn plötzlich geruhte eine ausgewachſene Weſpe ſich auf ſeiner Naſe nieder⸗ zulaſſen. Anton hatte wenigſtens das unbedingte Gefühl, daß ſie ſich nicht mit der Abſicht trug, ſeinen „Geſichtserker“ in Bälde wieder zu verlaſſen, wie ihm das ausgeſprochen ſympathiſch geweſen wäre. Folglich löſte dieſes„unbedingte Gefühl“ in Anton eine jener berühmten Reflexbewegungen aus, für die man angeblich nichts kann, und womit er die Weſpe glücklich zum Flug in die Lüfte bewegt hätte. Das iſt weiter nicht ſchlimm, hätte jeder andere von uns wahrſcheinlich auch getan und ſich genau ſo wenig dabei gedacht, wie er, wenn— ja wenn das Wörtchen wenn nicht wäre Anton ſaß nämlich am Steuer und diesmal war es die Tücke des Subjekts, nämlich zer Weſpe, die ihm mit ihrer bloßen Aameſenheit einen recht folgenſchweren Streich ſpielte. Wenige Meler vor dem langſam fahrenden Kraftwagen An⸗ tons liefen nämlich zwei Bauersfrauen gemächlichen Schrittes auf der Landſtraße. Volksgenoſſinnen, über deren Sorgloſigleit auf der Landſtraße ſich die Kraſt⸗ fahrer ſchon oft geärgert, aber an die ſie ſich ſchließ⸗ lich doch gewöhnt haben, wie auch umgekehrt die Bauersfrauen an die angeblich ewig„raſenden“ Kraftwagen, weshalb ſie dieſe auch kaum mehr der Beachtung für würdig halten. Aus dieſer gegen⸗ ſeitigen Gleichgültigkeit heraus und infolge der Ab⸗ wehr der impertinenten Weſpe von ſeiten Antons fuhr der Kraftwagen, über den er dabei einen Augenblick die Herrſchaft verloren hatte, die beiden Frauen glattweg um und zwar nicht ſo knapp, ſie werden ſich noch lange zſchmerzlich“ an dieſe unfreiwillige Bekanntſchaft mit ſo einem„raſenden Kraftwagen“ erinnern. Nun könnte man ſagen, die Weſpe hatte den Um⸗ fall auf dem Gewiſſen. Stimmt, ſtimmt aber auch wieder nicht, denn ſchließlich hatte Anton ja die Mög⸗ lichkeit, das liebe Tierchen ſitzen zu laſſen, wo es ſaß, zumindeſt bis er die zwei Frauen glücklich umfahren hatte. Daß er dieſe Geiſtesgegenwart nicht beſaß, ſollte ihm vor dem Badiſchen Verwaltungsgerichts⸗ hof verhängnisvoll werden. Es gibt da nämlich einen Paragraphen, der auch in der neuen Faſſung der Straßenverkehrsordnung, die am 1. Januar in Kraft getreten iſt, zu finden iſt, und in dem da geſchrieben ſteht:„Erweiſt ſich jemand als ungeeignet zum Führen von Kraft⸗ fahrzeugen oder Tieren, ſo kann die Verwaltungs⸗ behörde ihm deren Führung unterſagen.“ Es bei zugegeben, daß dieſer Paragraph ſehr weitherzig ausgelegt werden kann, aber ſchließlich iſt nicht immer geſagt, daß man nur im Zuſtand eines Alkoholrauſches ungeeignet zum Führen von Kraft⸗ fahrzeugen ſein kann oder wegen köerpec licher Mängel, ſträflichen Leichtſinns, gepaart mit Verant⸗ wortungsloſigkeit, ſondern man kann genau ſo gut auch wegen ſeiner„nervöſen Konſtitution“, wie der Mediziner zu ſagen beliebt, ungeeignet ſein. Die Menſchen ſind nicht gerade ſelten, die am Steuer eines Kraftwagens ſitzen und in einem kritiſchen Augenblick kopflos werden. Beſonders den Frauen ſagt man dieſe Eigenſchaft nach, wenn auch meiſt zu Unrecht, wie wir doch feſt⸗ ſtellen müſſen. Mit dieſem Paragraphen machte alſo unſer Anton unliebſame Bekanntſchaft, und über alle anderen Ver⸗ pflichtungen hinaus, die ihm vielleicht daraufhin auf⸗ erlegt werden, bekam er, eben wegen ſeiner nervöſen Konſtitution, den Führerſchein abgenommen. Inter⸗ eſſant iſt die Begründung der gerichtlichen Ent⸗ ſcheidung, die Anton beantragte, und die wir des⸗ halb wörtlich bringen wollen: ö „Als dem Autofahrer, der mit mäßiger Geſchwin⸗ digkeit fuhr, eine Weſpe ins Geſicht flog, durfte er nicht— wie er es getan— nur an das Nächſtliegende, die Abwehr der Weſpe, denken. Denn in kürzeſter Entfernung vor ihm gingen, wie er ſah, zwei Frauen, deren Leben gefährdet war, falls er die Herrſchaft über den Wagen verlor. Wenn der Autofahrer die notwendige Geiſtesgegenwart beſaß, ſo mußte er dieſe Situation auf der Stelle erfaſſen; es mußte ihm zugleich, wenn er kaltblütig und be⸗ ſonnen war, klar ſein, daß er die Herrſchaft über den Wagen behalten müſſe, wollte er nicht großes Unheil anrichten. Er durfte deshalb keinesfalls, um die Weſpe abzuwehren, die rechte Hand vom Steuer nehmen, wodurch der Wagen aus der Bahn kam und die beiden Frauen überfuhr. Für ſein Verhalten, das zum Unfall führte, iſt der Beklagte verantwortlich zu machen, d. h. es iſt ihm(ohne Rückſicht auf die ſtrafrechtliche Bewertung) als ein in ſeiner Perſönlichkeit begrün⸗ detes zuzurechnen. Die Abwehr der Weſpe war nicht etwa eine reine Reflerxhandlung und damit ein un⸗ abwendbares, von außen her beſtimmtes Ereignis; das Vorgehen des Fahrers war vielmehr oͤurch— allerdings ſich raſch aufdrängende— Motive be⸗ ſtimmt und zwar durch fehlerhafte. Daß er hier verſagt hat, läßt auf einen Mangel in ſeiner geiſti⸗ gen Struktur ſchließen, der ihn— jedenfalls zur Zeit— als l zum Führen von Kraftfahrzeugen ungeeignet erſcheinen läßt.“ So geſprochen vom Badiſchen Verwaltungs⸗ gerichtshof!— Ja, ja, beim Autofahren iſt es wie auf dem Kaſernenhof: wenn ſich auch noch ſo ein großer Schmeißer auf dem Geſicht niederläßt— Stillgeſtanden iſt Stillgeſtanden, da darf es keine „Refleyhandlungen“ geben. i—.— 14,6 Heiraten kamen. ein Schwer⸗ und ein leichter Verletzter einer ziemlich formloſen Maſſe zertrümmert. Man barg den Mann, und brachte ihn ſogleich mit einem Sanitätsauto in das Heinrich⸗Lanz⸗Krankenhaus. Noch ſchwerere Verletzungen jedoch als er hatten ſeine beiden Mitfahrer, die beim Zuſammenſtoß her⸗ ausgeſchleudert worden waren, erlitten. Sie wurden mit Sanitätswagen ins Städtiſche Krankenhaus ein⸗ geliefert, wo inzwiſchen— wie uns auf Anfrage mitgeteilt wird— der eine bereits geſtorben iſt. Bei dem Toten handelt es ſich um den im Jahre 1905 geborenen Arthur Obeuſt. Der andere Schwerverletzte, der im Städtiſchen Kranken⸗ haus liegt, iſt der im Jahre 1910 geborene Peter Köcler. Der in das Heinrich⸗Lanz⸗ Krankenhaus eingelieferte Fahrer heißt Hermann Stein lein und iſt 1904 geboren;; wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, hat Steinlein keine Knochenbrüche, ſondern nur eine Wunde erlitten, ſo daß ſein Zu⸗ ſtand alſo nicht lebensgefährlich iſt. Durch das Unglück war der Zugverkehr auf der Strecke nach Schwetzingen auf die Dauer von nahezu zwei Stunden lahmgelegt. Die Züge wurden in dieſer Zeit umgeleitet. Nach⸗ dem die Staatsanwaltſchaft die Unfallſtelle freige⸗ geben hatte, wurden die an der Lokomotive des D⸗ Zuges hängenden Trümmer des Laſtkraftwagens zur Seite geſchafft. Die Maſchine rückte dann zu⸗ ſammen mit dem Hilfszug der Reichsbahn, der nach der Unfallſtelle geeilt war, in Richtung Haupt⸗ bahnhof wieder ab. Die Wagen des Schnellzuges waren ſchon gleich nach dem Unglück in den Haupt⸗ bahnhof zurückgefahren worden. Bald darauf hatte man auch ſchon mit den Aufräumungsarbei⸗ ten am Wegübergang ſelbſt begonnen und Oabei auch die abgeriſſene Ladefläche des Kraftlaſtwagens ſamt der umhergeſtreuten Ladung— dieſe beſtand vornehmlich aus leeren Lackbehältern— weggeräumt. dr. W. th. Bilanz der Eheſchließungen im vergangenen Jahre: Im Oktober: Größte Heiratslußt in Mannheim 1937 ſind in Mannheim 2767 Paare vor dem Standesbeamten erſchienen „Wonnemonat Mat durchaus nicht bevorzugt Im vergangenen Jahr haben in Mannheim 5534 Menſchen geheiratet, das heißt: Auf je tauſend Ein⸗ wohner kamen im Jahresdurchſchnitt 9,9 Eheſchlie⸗ ßungen. Die Ehefreudigkeit war natürlich nicht in allen Monaten gleich hoch, und vor allem nahm auch keineswegs der„Wonnemonat“ Mai die Spitzenſtel⸗ lung ein. Am meiſten geheiratet wurde viel⸗ mehr im Oktober, wo auf je tauſend Einwohner Den zweiten Platz nahm mit einer Eheſchließungsziffer von 12,1 der Dezember ein Ueber dem Jahresdurchſchnitt lag die Heirats⸗ freudigkeit noch in den Monaten Juli(11,9), Au⸗ guſt(11,4), September(11,4) und Mai(10,7). In allen übrigen Monaten wurden weniger Ehen ge⸗ ſchloſſen. Die geringſte Heiratsluſt wurde in den beiden erſten Monaten des Jahres verzeichnet; im Januar betrug die Zahl der Eheſchließungen je tau⸗ ſend Einwohner nur 4,8 und im Februar war ſie mit 5,2 nicht viel höher. Die Hälfte der Frauen heiratete am 25. Geburtstag Unterſucht man die Frage nach dem Alter derer, die vor dem Standesbeamten erſchienen, ſo zeigt ſich, daß die Eheſchließenden in nachgenannten Lebensjahren ſtanden: Männer Frauen Unter 18 Jahren— 36 18.—20. Lebensjahr 10 215 21.—25. Lebensjahr 770 1 146 26.—30. Lebensjahr 1069 8¹3 31.—40. Lebensjahr 657 421 41.—50, Lebensjahr 142 107 51.—60. Lebensjahr 88 27 Ueber 60 Jahre alt 3¹ 2 zuſ. 2 767 2 767 Die meiſten Männer ſtanden alſo bei der Ehe⸗ ſchließung im Alter zwiſchen 25 und 30 Jahren, die meiſten Frauen im Alter zwiſchen 20 und 25 Jahren. Insgeſamt zeigt die vorſtehende Ueberſicht, daß die Hälfte aller Frauen im Zeitpunkt ihrer Verheira⸗ tung ihren 25. Geburtstag noch nicht hinter ſich hat⸗ ten, während gleiches nur auf 28 v. H. der vor dem Standesbeamten erſchienenen Männer zutraf. Ueber zwei Drittel aller Männer(genau 68 v..), aber nur 49 v. H. aller Frauen waren zwiſchen 25 und 50 Jahren alt. Die noch höheren Lebensalter waren bei den weiblichen Eheſchließenden mit nur noch eins v.., bei den Männern jedoch immerhin noch mit vier v. H. beteiligt. Während beiſpielsweiſe nur noch zwei über 60 Jahre alte Frauen den Mut zur Eingehung einer Ghe fanden, faßten dieſen Entſchluß immerhin noch 31 Männer. Die beſſere Ehehälfte“ iſt meiſt jünger Die Erfahrung, daß in der Mehrzahl der Fälle die männlichen Ehepartner älter als die weiblichen ſind, wird auch durch die Mannheimer Ehe⸗ ſchließungsſtatiſtik des vergangenen Jahres beſtä⸗ tigt, denn bei 1407 von den insgeſamt 2767 Eheſchlie⸗ ßungen waren die Männer mehrere Jahre älter als die Frauen, mit denen ſie den Bund für das Leben ſchloſſen. Kein oder nur ein unweſentlicher Alters⸗ unterſchied beſtand zwiſchen den neugebackenen Ehe⸗ gatten in 1090 Fällen. Andrerſeits verdient Beach⸗ tung, daß 270 mal die junge Gattin den friſch an⸗ getrauten Gatten an Lebensjahren übertraf. Am häufigſten(nämlich bei 524 Eheſchließungen) war es aber ſo, daß Männer zwiſchen 25 und 30 Jahren Frauen zwiſchen 20 und 25 Jahren heirateten. Oft erhebliche Altersunterſchiede Zerpflückt man die Statiſtik noch etwas weiter, ſo zeigt ſich u. a. folgendes: Von den noch nicht 18 Jahre alten haben zwei Frauen Männer geheiratet, die noch nicht 20 Jahre alt waren, und weitere 26 Frauen ſolche, die zwiſchen 20 bis 25 Jahren zähl⸗ ten; in fünf Fällen waren die Männer dieſer noch nicht 18 Jahre alten Frauen zwiſchen 25 und 30 Jahre und in zwei Fällen zwiſchen 30 und 40 Jahre alt, und in einem Falle zählte der männliche Ehe⸗ partner einer noch nicht Achtzehnjährigen gar ſchon zwiſchen 40 und 50 Jahren. Von den 215 zwiſchen 18 und 20 Jahre alten Frauen wurden drei von gleich⸗ altrigen Männern, 132 von ſolchen zwiſchen 20 und 25 Jahren, 65 von ſolchen zwiſchen 25 und 30 Jahren heimgeführt, während in weiteren 15 Fällen, der Mann noch älter war(13 mal zwiſchen 30 und 40 Jahren und zweimal zwiſchen 40 und 50 Jahren). Aehnlich lagen die Verhältniſſe auch in den anderen Altersgruppen, überall trifft man auch auf zum Teil ſehr erhebliche Alt'ersunterſchiede. So hat beiſpielsweiſe eine Frau, die zwiſchen 20 und 25 Jahren alt war einen bereits über 50 Jahre alten Mann geheiratet. Neunmal kam es vor, daß der Mann 60 Jahre und älter war, während die Frau zwiſchen 30 und 40 Jahren zählte. Der Vollſtändig⸗ keit halber ſei erwähnt, daß in zwei Fällen Männer im Alter zwiſchen 50 und 60 Jahren die Ehe mit Frauen ſchloſſen, die die Sechzig bereits überſchritten hatten. Die Leoͤigen dominieren natürlich Zum Schluß noch einen Blick auf den Fami⸗ lien ſtand der Brautleute. Von den 5534 Ehe⸗ ſchließenden waren: Männer Frauen Ledig 2 349 2 459 Verwitwet 191 92 Geſchieden 227 216 2 767 2 767 Die meiſten Brautleute waren alſo ledig, bei den Frauen 89 Prozent und bei den Männern 85 Prozent. Mit je 8 Prozent waren ge⸗ ſchiedene Männer und Frauen beteiligt. Anderer⸗ ſeits haben nur 3 Prozent der Frauen als Witwen eine neue Ehe geſchloſſen, während bei den Männern der entſprechende Anteil 7 Prozent betrug. In 2197 Fällen waren beide Ehegatten ledig, in 35 Fällen beide verwitwet und in 73 Fällen beide geſchieden. 122 ledige Frauen haben Witwer und 140 ledige Frauen geſchiedene Männer geheiratet. 43 ledige und 14 geſchiedene Männer haben Witwen zur Frau genommen. Von den geſchiedenen Frauen ſind 109 mit ledigen Männern und weitere 34 mit verwitweten Männern eine neue Ehe eingegangen. dr. W. th. Zeugen müſſen erſcheinen! Abweſenheit vor Gericht muß genſtgend entſchuldigt werden Immer wieder kommt es vor, daß zu einem ange⸗ ſetzten Gerichtstermin Zeugen nicht erſcheinen. Oefters ſenden ſie nach Erhalt der Terminladung das Ladungsformular an das Gericht mit dem Vermerk zurück: Ich kann in der Sache nichts ausſagen. Das geht natürlich nicht. Abgeſehen davon, daß der Richter im Termin durch Frageſtellung an den Zeugen feſtſtellen muß, ob dieſer tatſächlich nichts zu der Sache ausſagen kann, kann ja der Zeuge von ſich aus vorher überhaupt nicht beurteilen, was er im einzelnen gefragt wird und damit auch nicht wiſſen, ob er hierzu Ausſagen machen kann oder nicht. Das Zurückſenden der Ladung mit dem vor⸗ her erwähnten Vermerk iſt daher für das Gericht vollkommen unbeachtlich, d. h. mit anderen Worten, der Zeuge bleibt unentſchuldigt aus. Die Folge iſt weiterhin, daß er erſtens mit einer Strafe belegt und außerdem dazu verurteilt wird, die Koſten des Termins zu tragen, der inſolge ſeines unentſchul⸗ digten Ausbleibens verlegt werden muß. Nicht anders liegt der Fall bei Zeugen, die auf die Ladung hin dem Gericht beiſpielsweiſe ſchreiben: „Ich bin am fraglichen Tage beruflich verhin⸗ dert“ oder„Ich kann wegen Parteidienſtes nicht er⸗ ſcheinen“. Grundſätzlich iſt zu ſagen, daß der nicht⸗ erſcheinende Zeuge nur dann einer Strafe entgeht, wenn er ſeine Abweſenheit genügend entſchuldigt bat. Ueblicherweiſe kann eine Verhinderung durch den Beruf nicht als Entſchuldigungsgrund anerkannt werden mit Rückſicht darauf, daß dieſe Urſache wohl jeden Tag geltend gemacht werden kann. Alſo auch im Falle einer beruflichen Verhinderung müſſen ſchon ganz beſonders gewichtige Ausnahmegründe vorgebracht werden. Wer mitteilt, daß er dienſtlich oder parteidienſtlich verhindert iſt, muß eine entſpre⸗ chende Beſcheinigung ſeiner vorgeſetzten Behörde oder Parteidienſtſtelle dem Gericht vorlegen, wenn er nicht als unentſchuldigter Zeuge gelten will⸗ Selbſtverſtändlich gilt dieſe Entſchuldigung auch nur jeweils für einen Termin. Setzt das Gericht in⸗ folge Fehlens eines Zeugen einen neuen Termin an, ſo muß er ſelbſtverſtändlich nunmehr zu dieſem er⸗ ſcheinen. f * Verloren ging am 5. Juli, nachmittags zwi⸗ ſchen—7 Uhr, auf dem Wege von Dt bis zur Großen Merzelſtraße eine goldene Damen ⸗ Armbanduhr mit ſchwarzem Kordel⸗Armband. 4. Seite/ Nummer 317 Aus Baden Sängerkreis Heidelberg lagte in Eberbach L. Eberbach, 13. Juli. Der Sängerkreis Heidel⸗ berg hielt am Sonntag hier eine Arbeitstagung ab, zu der 150 Vereine ihre Vertreter entſandt hatten, ſo daß über 600 Amtsträger der Geſangvereine des Kreiſes 13 vorhanden waren. Die Stadt hatte aus dieſem Anlaß reichlichen Feſtſchmuck angelegt und be⸗ ſonders die ſtädt. Turnhalle, der Tagungsort, war reich ausgeſchmückt. Sängergruppenführer Spohr begrüßte die Gäſte. Bürgermeiſter Dr. Schmei⸗ ßer ſprach den Willkommgruß der Stadt aus und ſchilderte die Aufgaben der deutſchen Geſangvereine. Die Eberbacher Geſangvereine boten dann unter der Leitung von Prof. Dr. Haas eine Feierſtunde, die ganz der Heimat gewioͤmet war. Voraus ging ein paſſender Prolog und eine einführende Anſprache des Sängergruppenführers Spohr. In einer kur⸗ zen Pauſe konnte Vereinsführer Neureuther⸗ Oberdielbach für 50jährige Sängerſchaft in entſpre⸗ chender Weiſe geehrt werden. Nachmittags mar⸗ ſchterten die Feſtteilnehmer zur Schlageteranlage, wo 7 Kundgebung für das deutſche Lied ſtatt⸗ and. 22 500 Jahre Konſtanzer Schützengeſellſchaft „ Konſtauz, 13. Juli. Die Konſtanzer Schützenge⸗ ſellſchaft beging in dieſen Tagen die Feier ihres 500⸗ jährigen Beſtehens. Als Jubiläumsgeſchenk der Stadtverwaltung verlieh der Oberbürgermeiſter der Schützengeſellſchaft das Recht, ihren Namen zu er⸗ weitern zur„Schützengeſellſchaft der Stadt Konſtanz“. Es gibt alſo wieder wie in alter Zeit Konſtanzer Stadtſchützen. L. Sinsheim, 13. Juli. In Würdigung und An⸗ erkennung ſeiner Verdienſte wurde der Vorſteher des hieſigen Poſtamtes, Edel, zum Oberpoſtmeiſter befördert. Von der Tüchtigkeit des Beförderten zeugt wohl am beſten die Tatſache, daß das hieſige Poſtamt mit dem Gaudiplom ausgezeichnet wurde. L. Neckarſteinach, 13. Juli. Die Eheleute Haupt⸗ lehrer Schmitt feierten hier das Feſt der ſilbernen Hochzeit. Der Jubilar iſt ſeit Jahren bewährter Führer der hieſigen Ortsgruppe des Odenwald⸗ klubs. * Edenkoben, 11. Juli. Das Finanzamt Eden⸗ koben hat im Unterwerfungsverfahren den Wein⸗ händler Friedrich Seitz von Rhodt unter Rietburg wegen fortgeſetzter Hinterziehung der Ein⸗ kommen⸗, Gewerbe⸗ und Vermögens⸗ ſteuer zu 7500 Mk. und den Weinhändler Friedrich Steigelmann in Rhodt unter Rietburg wegen Hin⸗ terziehung der Einkommen-, Gewerbe⸗ und Umſatz⸗ ſteuer zu 12000 Mk. Geldſtrafe verurteilt. Fahresverſammlung der Deutschen Bergwacht Eine aufſchlußreiche Tagung der Ableilung Odenwald in Heppenheim forſtamtlichen Ausweis und Jagdſchein beſitzt. * Heppenheim, 12. Juli. Die Deutſche Bergwacht, Abteilung Odenwald, verſammelte vor kurzem im ſchönen Heppenheim an der Bergſtraße die Bergwachtmän⸗ ner zur Jahresverſamlmung. Aus dem Jahresbericht ſind folgende Stellen be⸗ merkenswert: Aus den Begleiterſcheinungen des Weltkrieges heraus wurde im Jahre 1919 die Deut⸗ ſche Bergwacht geboren. Pate ſtanden die Wander⸗ vereine, voran der Alpenverein, die Natur⸗ und Hei⸗ matfreunde. Mit als eine der erſten Abteilungen des Vereins der Deutſchen Bergwacht, die ihren Sitz in München hat, iſt im Jahre 1920 die Abteilung Odenwald aus der Taufe gehoben worden. Hei⸗ delberg als Eingangstor zu dem Odenwald wurde Sitz und iſt es heute noch. Waren es ur⸗ ſprünglich weit über 100 Bergwachtmänner, die ſich für die Erfüllung der Aufgaben der Deutſchen Berg⸗ wacht freiwillig mit einſetzten, ſo ſind es heute noch 89. Unſer Odenwald iſt weniger ein Bergſteiger⸗ und Winterſportgebiet, dafür aber mit ſeinen präch⸗ tigen Miſchwaldungen, ſeinen waſſerreichen Flüſſen und Bächen, ſeinen idylliſchen Tälern und reizenden Höhen, ſeinen ſchönen Wegen und Pfaden mehr ein Paradies für den Wanderer und Fremden zu ſeiner Erholung und Stärkung. Der Rettungsdienſt ſcheidet in den Bergen des Odenwaldes ſo ziemlich aus und für die Hilfeleiſtung in den Hauptfremoͤengebieten reichen nach unſeren Erfahrungen die dort eingerich⸗ teten Hilfsſtationen mit dem großen Bergwacht⸗Ver⸗ bandskaſten aus. Außerdem iſt jeder Bergwacht⸗ mann, der in der erſten Hilfeleiſtung ausgebildet iſt, für das Eingreifen bei Unfällen mit einer Taſchen⸗ apotheke und jede Gruppe mit der kleinen Berg⸗ wacht⸗Verbandstaſche verſehen die bei den Streifen durch die Wälder mitzuführen ſind Die fünf Ortsgruppen und acht Stütz⸗ punkte der Abteilung Odenwald einſchließlich Taunus, der von den Bergwachtkameraden der Orts⸗ gruppe Frankfurt mitbetreut wird, wirken mit ihren Bergwachtmännern auf den Streifen und Gängen durch Feld, Wald und Flur, ob einzeln, zu zweien oder in Gruppen durch Belehrung, Er⸗ mahnung und Unterweiſung dahin, was im Walde zu unterlaſſen iſt. Hierunter fällt u. a. das Rau⸗ chen, Feueranzünden, Abkochen, Lagern in Schonun⸗ gen, Steinrollen, Klettern auf Bäume uſw. Ferner achten die Bergwächter darauf, daß verbotene Wege nicht befahren werden, und daß derjenige, der die Waldungen betritt und benützt zum Holzleſen, Streu⸗ holen, Heilkräuterſammeln uſw. den erforderlichen GERICHTS S ERIC HI E AUS NAH UND FERN Der Sträfling aus Cayenne Flucht von der Teufelsinſel an den Rhein- Abenteuer eines Schwerverbrechers * Koblenz, 19. Juli. Vor dem Schöffengericht Koblenz hatte ſich dieſer Tage der Belgier Peter Metz zu verant⸗ worten, deſſen Lebensgeſchichte einem phan⸗ taſtiſchen Kriminalroman entnommen ſein könnte. „Was, du kennſt deinen Bruder Otto nicht mehr?“ wunderte ſich der verwildert ausſehende Mann, der vor vier Jahren bei einer Frau in Koblenz vorſprach und um Unterkunft bat. Dieſe betrachtete den Fremden immer wieder, und ſchüt⸗ telte den Kopf:„Nein, Sie ſind es nicht!“ Sie än⸗ derte an ihrer Meinung nichts, wenn auch die Pa⸗ piere des Mannes auf den ihres Bruders Otto Bierkannt lauteten, von dem ſie wußte, daß er als Deſerteur der Fremdenlegion eine längere Strafe in der Hölle von Cayenne verbüßen mußte. Aber es war verblüffend, was der Fremde 5 von Elternhaus und Kindheit wußte, wie er alle Phaſen ſeines Lebens ſchilderte, das genau dem Lebenslauf ihres unglücklichen Bruders glich. „Narrt mich denn ein Spuk, bin ich denn geblendet, daß ich Otto nicht mehr erkenne!“ jammerte die Frau ihren Nachbarn vor. Und dieſe tröſteten ſie:„Be⸗ denken Sie doch, er war Sträfling in Cayenne, der Aufenthalt in dieſem gefürchtetſten Zuchthaus der Erde und die verwegene Flucht durch die Urwälder Südamerikas haben aus Ihrem Bruder einen an⸗ deren Menſchen gemacht!“ N i Die Frau ſagte nichts mehr, gab ihrem vermeint⸗ lichen Bruder Geld und wieder Geld, bis er eines Tages, nachdem er einen Diebſtahl begangen hatte, plötzlich verſchwunden war. Einige Zeit ſpäter las man in der Zeitung, daß im benachbarten Rhens 8 ein Raubüberfall verübt urde. Als Täter hätte man den ehemaligen Frem⸗ ſenlegionär Otto Bierkannt feſtgenommen, den man eßlich auch zu zwei Jahren Zuchthaus ver⸗ te. Das war im Jahre 1936. rz vor Beendigung ſeiner Strafzeit vertraut er Häftling einem Mitgefangenen an. Er ſei gar kein Deutſcher, erzählt er, ſondern ein Belgier, heiße in Wirklichkeit Peter Metz und ſei als lebenslänglich Deportierter aus Cayenne geflohen. Dieſe Mitteilungen kommen zu Ohren der Staats⸗ anwaltſchaft, die den eben erſt Entlaſſenen erneut in Haft nimmt und vor Gericht ſtellt. Dort erzählt der Verbrecher den Schreckensromau ſeines Lebens, den wir nur in kurzen Zügen wiedergeben wollen. Metz, der 1904 in Antwerpen geboren wurde, war ſchon in ſeiner früheſten Jugend auf die ſchieſe Bahn geraten und ging in den Gefängniſſen Belgiens und Frankreichs aus und ein. Im Jahre 1927 ver⸗ urteilte ihn ſchließlich das Gericht in St. Quentin wegen Raubmordverſuchs f zu lebenslänglicher Zwangsarbeit in Franzöſiſch⸗ Guayana. Dort findet er hald Gelegenheit zur Flucht, wird aber nach langer Suche im halbverhungerten Zu⸗ ſtand im Urwald aufgeſtöbert und nun nach der gefürchteten Verbrecherinſel Cayenne gehracht. Dort lernt er Otto Bierkannt kennen, von „ dem er alle Einzelheiten ſeines Lebens und ſeiner Familie erfährt. Mit dieſem Wiſſen ausgeſtattet, „und nachdem es ihm gelingt, ſich die Papiere ſeines Leidensgenoſſen anzueignen, unternimmt er neuer⸗ dings einen Fluchtverſuch, ein Waanis, das auf der Teufelsinſel unter tauſend Sträflingen nur einem gelingt. Metz glückt es. Nach wochenlangen Irrwegen gelangt er nach Holländiſch⸗Guayana, wo er ſich als der entſprungene Fremdenlegionär Otto Bierkannt ausgibt. Der deutſche Konſulat glaubt ſei⸗ nen Erzählungen und ſorgt für die Heimkehr des Flüchtlings, der 1934 den ihm unbekannten deutſchen Boden betritt, wo er ſeine Verbrecherlaufbahn fort⸗ ſetzt. Der Raubüberfall in Rhens wurde ihm er⸗ neut zum Verhängnis. Das Schöffengericht Koblenz ſchickte den Burſchen vorerſt wegen Diebſtahls und Betrugs ein Jahr ins Gefängnis und wird ihn dann als läſtigen Ausländer über die Grenze abſchieben. Auch wird darauf geſehen, daß Hunde im Walde an die Leine zu nehmen ſind. Eine reiche Arbeit auf dieſen Gebieten wurde im Berichtsjahr geleiſtet. Unſere vornehmſte Tätigkeit hierbei iſt die vorbeugende. Mit den Bergwächtern freuen ſich ſicher alle Volksgenoſſen darüber, daß unſer Odenwald von Bränden im Jahre 1937 verſchont wurde. Daß es weiterhin ſo bleibt, iſt unſere ſtete Umſicht und Sorge. Dazu kommt noch jene nach unſeren Erfahrungen vom vergangenen ſchneereichen Winter der Ein⸗ und Durchführung von Sicherheitsmaßnahmen in den Schigeländen für Anfänger, Fortgeſchrittene und Zuſchauer, welche Maßnahmen im Hochtaunus mit Erfolg bereits durchgeführt wurden. Aus dem eingehenden Bericht über Natur-, Heimat⸗ und Pflanzenſchutz iſt bemerkens⸗ Mittwoch, 13. Juli 193 l ausgenützt, Ein neues wert, daß, je beſſer der Kulturboden deſto mehr der Wildboden geſchützt wird. Rekamegeſetz iſt in Bearbeitung. Wochenendhäu⸗ ſer können jetzt nur noch mit Genehmigung der Naturſchutzbehörden gebaut werden. notwendig, aber Die Heilpflanzenſammlung iſt nur ſoweit ſie zugelaſſen iſt.„Wildes“ Sammeln oder Sammeln aus dem Drange heraus, möglichſt viel Seltenheiten zu haben, iſt zu unterbinden. Eine beſondere Stellung nimmt unſer Wald ein. Baumäcker werden im Wald nicht mehr ange⸗ pflanzt. Es werden nur natürlich ausſcheidende Wälder angelegt. Fremdoͤhölzer(Exoten) werden geſchoſſen und nur dorthin gepfanzt, wohin ſie ge⸗ hören. Soweit wie möglich wird bei forſtwirtſchaft⸗ lichen Kulturen auf die Pflanzen und Heilkräuter Rückſicht genommen. Aus den 280 Holzarten im Weinheimer Wald iſt die Reichhaltigkeit der Forſt⸗ kulturen zu erkennen. Wo etwas verſchwindet, iſt für Erſatz ſofort zu ſorgen. Die anſchließende Ausſprache, an der ſich der Beauftragte für den Naturſchutz des Landes Heſſen und der Vertreter der Forſtabteilung des badiſchen Finanzminiſteriums lebhaft beteiligten, beendete die lehrreiche Tagung. eee Anheil am laufenden Band Im Verlauf von 30 Minuten Vier Schwer⸗ und fünf Leichtverletzte bei zwei Verkehrsunfällen * Pforzheim, 13. Juli. Auf der neuen Umgehungsſtraße Wilferdingen der Reichsſtraße Karlsruhe— Pforzheim ereignete ſich am Dienstagabend gegen 18.30 Uhr dadurch ein Ver⸗ kehrsunfall, daß ein Radfahrer, der die Reichs⸗ ſtraße überqueren wollte, von einem Perſonenkraft⸗ wagen angefahren wurde. Durch ſtarkes Bremſen überſchlug ſich der Kraftwagen und ſtürzte die Bö⸗ ſchung hinunter. Der Radfahrer, der Lenker des Kraftwagens und zwei weibliche Inſaſ⸗ ſen wurden dabei leichter verletzt. * Eine halbe Stunde ſpäter, als die Gendarmerie noch mit der Aufnahme des Falles beſchäftigt war, ſtießen an derſelben Stelle ein Perſonenkraftwagen und ein Laſtkraftwagen zuſammen. Vier von den fütüuf Inſaſſen des Perſonenkraftwagens erlitten ſchwere Verletzungen, darunter Armbrüche und Gehirnerſchütterungen ſowie Schnittwunden, während eine Perſon leichter verletzt wurde.— Ins⸗ geſamt wurden alſo an der Unfallſtelle im Verlaufe von 30 Minuten nicht weniger als vier Perſonen ſchwer und fünf leicht verletzt. Tödlicher Verkehrsunfall in Heidelberg Radfahrerin von Auto überfahren * Heidelberg, 13. Juli. Am Mittwoch morgen um 8 Uhr wurde in der Bergheimer Straße eine Radfahrerin, die vor einer Zugmaſchine mit An⸗ hänger die Straße überqueren wollte, von einem hinter dieſem Zug hervorkommenden Perſonen⸗ kraftwagen überfahren. Die Verunglückte, eine im Pfaffengrund wohnende Frau Roos, erlitt ſchwere Verletzungen, denen ſie kurz nach ihrer Ein⸗ lieferung ins Krankenhaus erlag. * In kurzer Zeit dreimal verunglückt * Ueberlingen, 12. Juli. Am Oſterbahnhof wurde der 65 Jahre alte Oelreiſende Schorp aus Ueber⸗ lingen beim unvorſichtigen Ueberſchreiten der Fahr⸗ hahn von einem Auto erfaßt und lebensgefährlich verletzt. Mit ſchweren Kopfverletzungen, einem Unterarm⸗ und einem Naſenbeinbruch wurde er ins Krankenhaus gebracht. Schorp iſt damit zum dritten Male innerhalb kurzer Zeit von einem Unfall be⸗ troffen worden. Weinbergſpritze explodierte! 62jähriger tödlich verletzt. * Gtimmeldingen a. d. Weinſtr., 13. Juli. Der bei ſeinem Schwiegerſohn Eruſt Klohr hier zu Beſuch weilende 62 Jahre alte penſionierte Berg⸗ mann Karl Strauß aus Haßbach, Gemeinde Glan⸗ mituchweiler, iſt einem ſchweren Unglück zum Opfer gefallen. St. war mit ſeinen Angehörigen zum Spritzen in den Weinberg gefahren. In der Lage Wolfsheule explodierte, wahrſcheinlich infolge zu hohen Druckes, eine Spritze, wobei Strauß von deren oberem Teil getroffen wurde und leblos liegen blieb. Der ſofort herbeigeholte Arzt konnte nur den durch einen Kiefer- und Schädelbaſisbruch eingetre⸗ tenen Tod feſtſtellen. 5 Zwei Brände in einem Haus * Pforzheim, 12. Juli. Abends brach in der Gie⸗ ßerei einer Maſchinenfabrik in der Hammer⸗ ſtraße Feuer aus. Von einem Glühofen, der noch nicht ganz abgekühlt war, war Holz und Papier aufgeſchichtet, das in Brand geriet. Hausbewohner, die durch Brandgeruch aufmerkſam wurden, konnten das Feuer löſchen. Gegen Mitternacht brach im Dachſtuhl des gleichen Hauſes wiederum Feuer aus. Die Hälfte des Dachſtuhls iſt verbrannt, und auch ſonſt iſt Gebäudeſchaden entſtanden. Allem An⸗ ſchein nach ſind Funken ins Gebälk und in die Holz⸗ verſchalung des Daches geflogen. Zum Diebſtahl überredet Gewohnheitsverbrecher wandert ins Zuchthaus * Frankeuthal, 13. Juli. Vor der Erſten Großen Strafkammer hatten ſich der aus der Unterſuchungshaft vorgeführte ledige 40 Jahre alte Robert Butz gy aus Ludwigshafen wegen Diebſtahls und Betrugs im wiederholten Rückfall und die ledige 30 Jahre alte Eliſabeth König, ebenfalls aus Ludwigshafen, wegen Diebſtahls zu verantworten. Nach Verbüßung einer größeren Zuchthausſtrafe erwachten in B. wieder verbrecheriſche Neigungen. Er überredete die Mitangeklagte, Die bſtähle bei ihrer Dienſtherrſchaft auszuführen. Geſtoh⸗ len wurden Stoffbezüge, Hemden, Koffer, Pelze, Kupfer⸗ und Meſſinggeräte. Butzgy ſetzte das Die⸗ besgut teilweiſe an Altwarenhändler ab oder hinter⸗ ſtellte es bei Wirten als Pfand für Zechſchulden. Das Gericht verurteilte Butzgy zu einer Zucht⸗ hausſtrafe von zwei Jahren, wobei die Unter⸗ ſuchungshaft mit vier Monaten zwei Wochen zur An⸗ rechnung kommt. Die König kam mit einer Gefäng⸗ nisſtrafe von drei Monaten davon. Berliner Einbrecher gefaßt * Saarbrücken, 13. Juli. In Saarbrücken konnten durch die Aufmerkſamkeit des Publikums von der Kriminalpolizei zwei Geſchäftseinbrecher aus Ber⸗ lin feſtgenommen werden. Dieſe wollten in das Ausland flüchten, weil ſie wegen verſchiedener Straftaten unter Anklage geſtellt werden ſollten. In Saarbrücken verſprachen ſie einem Volksgenoſſen ein in Berlin geſtohlenes Motorrad, wenn dieſer ſie über die Grenze bringen würde. Pflichtgemäß ver⸗ ſtändigte der Angeſprochene jedoch die Polizei, ſo daß die Feſtnahme der beiden gefährlichen Burſchen erfolgen konnte. eee, Ein nahrhaftes Jubiläum 80 Jahre Frankenthaler Frühkartoffel * Frankenthal, 13. Juli. Der Frankenthaler Vorort Flomersheim bebaut eine Fläche von 800 Morgen mit Frühkartoffeln, die ſeit 90 Jahren in dieſer Gegend als Spezialität angebaut werden. Urſprünglich wurden ſie ſchiffsweiſe nach Holland geliefert, und zwar über den Frankenthaler Kanal den Rhein hinunter. Dann gingen die Hol⸗ länder dazu über, durch Vorkeimen der Saatkartof⸗ feln noch„frühere“ Frühkartoffeln zu erzielen. Diese Methode iſt inzwiſchen auch in der Frankenthaler Gegend heimiſch geworden. Der leichte, behmige Bo⸗ den, der ſich ſchnell erwärmt, hat zu der Züchtung der Frankenthaler Frühkartoffel weſentlich beige⸗ tragen. Jetzt will man, um nicht immer den Launen der Witterung ausgeſetzt zu ſein, eine Beregnungs⸗ anlage im Flomersheimer Gebiet ſchaffen, um dem Boden die nötige Feuchtigkeit für den Kartoffelanbau zuzuführen. Trotz ſchlechten Wetters Klingen münſter feierte das Landeckfeſt * Klingenmünſter, 13. Juli. Das Weinſtraßen⸗⸗ dorf Klingenmünſter ſtand am Wochenende im Zei⸗ chen ſeines alljährlichen Landeckfeſtes, das das von Laienſpielern getragene und von Mufik und Geſang harmoniſch umſchloſſene Heimatſpiel„König Dagobert“ brachte. Höhepunkt des Sonntags war die Burg beleuchtung. Weiter verzeichnet i das Programm allerlei Volksbeluſtigungen, Sackhüpfen, Eierlaufen, Wurſtſchnappen, und Kl. tern am Maſt. Das war der Teil des Nachmittag programms. Es war jedoch ſchade, daß das Feſt f unter der Ungunſt der Witterung litt.. pruſe nicht andere ouf ihre Haltung un ſelen gehörn als Mitglied in ee lz⸗ Kind. Der omen um ei PlOzeg von Gl Oris 1400 A MH ven Amerlikemischen 2 101L All- Va Nell 1 Die„N. M..“ ver. einen Auszug aus dem aufſehenerre Buch Gloria Mor. rbilt in Amerika erſcheinen ließ Die Darſte des Konfliktes und 505 Fam 5 lemoſphtre, die ſchließlich in dem großen felt, iſt natürlich Partei. Gerade deshalb gibt ſie lick in Neuyorker Verhältniſſe, die menſch liche Exiſteuz und Geld das grauſamſte miteinander verknüpfen Worum es hier eigentl ich geht Kindes. Bis im September Mutter von Als im November 19 der Rieſenprozeß inner Kind 1 N 2 1 7 55 1 50 5 1 1 5 Haß der 10% N arhilt heggun 5 7 8 8 72 0 8105 25 5 Ja, die Mutte 20 ber dane 55. nan ie beabsichtigte, ganz in Neuyork zu bleiben und das 5 0 10 0 an es 91 1 31 Kind zu ſich zu e Tatſachen Prozeß einer Mutter 8 um ihr K um die Millionen der„ Da geſchah es, daß t dem Ein⸗ Familie Vanderbilt. fluß der Tante ch au Empfin⸗ Was war geſ Im s hatte die den— das Kind ſich we eigerte in der Neuyorker Geſellſchaft k und vielum⸗ zukeh ren. Eine Krankheit de worbene ie an den Millionär und Sports⸗ Rückkehr tatſächlich lie mann Re 1d C. Vanderbi eiratet und dieſem Weigerung der S am 20. Februar 1924 ein T chen, gleichfalls zugeben, zu jenem Prozeß e. Gloria benannt, geſchenkt. ine Gloria war Oeff fentlichkeit in Atem hielt. Denn ſomit die künf bilt⸗V Reginald C. Frau Gloria b Man hat in Amerika eine andere Auffaſſung vom i„Geloͤmachen“ alle Kreiſe letzten Endes der Sinn aller verzeiht Geld als wir des Geldes gen bereit. mögen aus der berer Landero * willer Geldes willen iſt man Die e Er er mögens. Vanderbilt. D zw. der kl Europa. nern noch im Blut. Tor zu öffnen. ebenſo ſchnell wieder i Geſellſchaftstradition in unſerei blick, wo einer zunächſt einmal ein ganzer Kerl ginnt man gelegentlich einmal zu unterſuchen, welche Weiſe er ſein Geld erwarb. die Beſchuldigungen, meiſt auch eine Frage wielleicht noch ſo intereſſanter Prozeß au micht mit eine den, ſo iſt Rechtslage nur Wie machen, bei derbilts. hilt führte das gen bot ria mit der kümmerte gab ſie es ihrer Pflege. großes ſich die Als aber ſchließlich die Mutter ſelbſt einſah, daß dieſes Wanderleben dem Kind ſchaden mußte, Schwägerin. der Zwei Jahre l gering. Auf dem es um große Namen und Geld ging. Das Geld dabei waren die Millionen ſtens von der großen Geſellſchaft, weit mehr Anfangs war die kleine Glo⸗ als 1 in e chneller = 8 man gereiſt. mutter lang lebte n großen die als ee lt an Schutze des Staate 5 Arbeit. 15 daß dieſer die Vormu vieles. Um des Mit der Erziehung ſitz des Erbes. die Mutter Gloria Vander⸗ Leben einer Frau der „Parties“ ihre an Unt Mehr Morgan Frau Whitney, nun Gloria dort das Leben des zwar millionenſchweren, aber doch wenig⸗ Außenwelt verſchonten Vander⸗ erwartet as Geld fiel nun ſeiner nen Gloria zu. der Es ging um den Beſitz der kleinen Glo und ſomit— um den Be Grund zum Prozeß: unſtete! ßen amexikaniſchen liebte und der Europa als Amerika. Mutter Groß ſtarb Amerikanern ſchlie Vanderbilts privaten Wochen hatte Frage zu Van⸗ ria daß die kl ten endlich ein Ziel Fragen befaſſe leine n. U Gloria iſt noch nicht geſproche zut den Dingen in 151 at Gloria Vanderb 0 gro⸗ erhaltun⸗ dieſe um das in erinnerungen veröff fentlich Preſſe zugibt: Familie. rikaniſch zu fühlen gewöhnt iſt, nerungen ein Bild Endes 0 d o ch atſache nd in N Zeit, da die Kidnapper beſo aufzeigt, Streiflicht ſch zu den größten Beſchuldigun⸗ Whitney, beauftragt Nux e abenteuerliche Jagd nach Ver⸗ ſollte die Mutter das Recht hab Zeit der Golodigger und der 185 8. ſteckt da den meiſten Amerika⸗„ Gegen dieſes Urteil legte Geld vermag jedem Tür und 885 rufung ein. Ihre Schwe Geldverluſte vermögen dieſe Türen keit, falls man die Erziehung d. zu ſchließen. Es gibt da keine ligen wolle, ſel Pflege rem Sinn. Im Augen⸗ nehmen. Schließli nahn 1 0 „Geld macht“, iſt er jeder Seite mit äußerſter Erb in ihren Augen. Erſt dann be. Jormen an, die nur in USA. zu ſetzen. Aber das n. Um ihre llẽu Oeffentlichk e wie weit ͤrüben die Macht des Geldes geht, denn der Prozeß iſt ſchließlich nur ein der noch heute und gerade jetzt Wallſtreet Verbundenen tobt. U m ließl Zukunft S Neuyork 0 zu wurde die mög ders einmal der in erung hmen rin, Ju nd Gegen, von vorgebrace * 7 este habe alu Vanderbilt letzte W̃ Agnal amerikaniſche be⸗ ht, der f ſen auf 4 5. 1 f un mien trieben, mußte Neuyork für eine tek⸗ Prozeſſe, Skandale, die zu löſen tiodewachung des Kindes ſorgen. Man regte dich des Geldes iſt. Taucht ein nicht weiter darüber auf, daß vor der Villa Maſchi⸗ f, iſt er aber nongewehre aufgeſtellt wurden. n großen Namen oder Geld verbun⸗ Doch Gloria Vanderbilt⸗ Morgan hat ihrer Kampf das Geſamtintereſſe an der Klärung einer nicht aufgegeben. Der Prozeß wird in irge 118 2 ner Form weitergehen. Inzwiſchen iſt dem Kin id erlaubt ſehen mußte alſo ein Prozeß worden, ſeine Mutter zu ſehen, ſo oft es will, um den immer wieder auftauchenden Gehäſſigkei⸗ ohne Vorurteil gegen die Vanderbilt⸗ iſt der Bericht einer Frau, die ame⸗ die mit ihren Erin⸗ etzten auf dieſen dampf, wieder um die mit Und nun beginnt die Geſchichte von Gloria Mor⸗ gan⸗Vanderbilt, die Geſchichte, die man lieſt. ſich wie ein Ro⸗ 1. Mit der Mutter immer auf Reiſen Erinnerungen aus der Kindheit Bruchſtücke, einzelne deutlich. Erlebniſſe, ten auch noch erſten Ta 2 Vn vergeſſen Mein einigten r bekannt ieb. Wir rin D die fen. ie Flotte weg macht Ehe wir, der ſich auch Spanien 50 9er Ni bleiben. Es ſo g. ſind 9 zwiſchen Aber weit und Vater war damals Staaten in Deutſchland. burg, während meine Mutter aus Grü uns Kindern waren, erfuhren Deutſchland gefiel Regatta begonnen, Ermordung des te cht 91 Rennen giſer reif te ſofort nach Berlin ab ſich ohne viel Umſtände auf wir recht zur rt. Die Ereig Barcelona, 1 . ſei e uns i am Krieg beteiligt war, z ge denen lange ſind Strecken id liegen ſie manche Eindrücke, un lebendi ihre Farben verblaſſen nicht. zurück, ſind en hör die mit aus Brie urden 2 Be finn pklä m friedlichen als die öſterreichiſchen plötzlich Tage Generalko Er fen, ung kamen, den Ereigniſſen meiner Kinoͤheit, werde, des on leb ind in w i Gerade hatte Nachri abgebrochen, . und die engliſche niſſe ul 12 i * 90 ſelten ganz Daten und 1 m Schat⸗ 9 wie die Kriegsa „die nur 8 8 88e e g 3 3 2* onfolg der den Heim⸗ hörten 8 Veen enen 1 zen. Meine Mutter, die von jeher plötzlichen und für ihre Umgebung oft unverſtändlichen Ge⸗ fühlsgufwallungen ausgeſetzt war, hatte den Kopf verloren. Sie entſchloß ſich von heute auf morgen, uns drei Mädchen in eine Schule noch England zu bringen; mein Bruder Harry befand ſich bereits in er Schule in Lauſanne. Anruhbiges London In der ſchen und unglücklich in den wagen, wie kleine hieß im Schulg damals deren Parks, in gelben ſch wir uns dort fühlten! ein harter Wechſel— in Barcelona waren blumengeſchmückten in denen wir ſpazieren zu en Mädchen zujammen. Es Londoner Schule lebten wir mit belgi katalaniſchen fahre Prinzeſſinnen vorgekommen; Mi Plä ſpa zieren zu ge hen. wußte Mama nicht, wohin mit uns. es, brav und folgſam hintereinander arten eine aufregende und tzen und Straßen es von Soldaten Khakiuniformen wimmelte. Wir blieben den Sommer N * aufgeregte über dort, und Auf die einfache und natürliche Löſung, uns zu unſerem Vate afrikani⸗ Wie ich r uns Holz⸗ pflegten, hier aber zu zweien ondon war Stadt, in 1 mar 6 U N wieder r nach Hamburg zu nehmen und dort mit uns zuſammen zu leben, kam einmal Seltenheit. nie richtig kennenlernten. ſie i ndeſſen nicht. alle beieinander lebten, ber Fremder für uns. g Mein Vater, der in Hamburg unentbehrlich war, wünſchte damals ſehnlichſt, wie wir ſpäter Er konnte aber Daß war ei So kam es, daß wir unſeren Vater Frau und Kinder bei ſich zu haben. ſeinen Willen gegen den meiner 1 nicht und die überraſchend ſetzen, wechſelten, Motive für ihre P waren Er blieb immer wir wirklich ne große ein hal⸗ erfuhren, durch⸗ Jläne, die raſch und ebenſo unklar wie uns Kindern. ihm ſicherlich ſtets tt Grenze ir Ddiplomatiſch ü nicht in den Krieg eingetret⸗ waren glücklich, en 9 U Wir können: rg ve rlebt werden. kamen wir endlich über Hpek van Hollaud totterdam nach Hamburg. An der deutſchen fanden wir großes en kommen, * e Päſſe endl Entge 9 Amerika ja sch 11 Vater zu ſein. Seine r Konſul, als Helfer ch in Deutſchland verbliebene aus abreiſenden Ausländer wurde reicher. Es war g ufrei er Vera nd gut 5 0 0 0 Hamburg ſind auch in ip eren Jah en, denen er helfen kon nicht ver⸗ Zur Zeit unſeres B 8 K rte n ein Jahr, und die Lebens hland begannen ſchlech u we 0 von den Alliierten alle aus neu ttral len Ländern kommenden Schiffe ae e wu Während wir Kinder noch in a war meine Mutter ſchon nach kurzer Zeit 619 ſen kleine Ausflüge nach England und z nach Holland und wieder K 0 il dat hin und her. Selbſty d te hen Behörden allt ſchöpfen, und als Mama ſich entf Thelma und mich in eine Schule nach? au el und Päſſe nach der Schweiz ihr höflich nahe, ſich ei 2. „Zwei Plätze für die inner immer zu 1b 1. Mama war oder wüte verlaſſen. des Generalkonſuls!“ Wir 2 1ns Ins zer eine ger mitteilte, abberufe u tr 5 7 waren nicht ere Vorher 1e ffen ſeltſame lange i von ve unſerer in ſeinem n worden und kehre demnächſt 1 Amerika wollte er uns g wurde verabredet, wollten. Tatſach de armen Jugend bewußt. daß Hierbei gstöchter Swillin 8 Papa Poſten Montreux, als Hamburger n ſehen, alle Lu⸗ Kindern eltſamkeiten nicht r waren Ameri⸗ aber wir noch g Uns in wurde uns an * kaner, aber keines von uns Kindern hatte Ame rika je geſehen. Wir kannten Amerika nur vom Hörenſagen, aus den Zeitungen! Als wir nun hör⸗ ten, Mama wolle nicht bei uns bleiben, ſondern mit Papa mitfahren, baten wir flehentlich, auch mitge⸗ nommen zu werden. Als wir Papa unſere Bitte vortrugen, ſagte er: Das geht nich i eiſe iſt zu gefährlich für euch. Der 83591 iſt von Minen und Unterſeebooten unſicher, und außerdem iſt auf der„New Amſter⸗ dam“ mehr frei. gut aufg * mit der eure Mutter und ich fahren, kein Platz hoben ſeid. Bleibt nur hier Darauf kam es uns ja ni unſeren kennenlernen. Telegraphenamt und drahteten ni den Eltern Kur Generalkonf in der Schweiz, wo ihr 11 ht an. Wir wollten bei ein und unſer Vaterland z entſchloſſen gingen wir aufs an den amerika⸗ ul in Rotterdam:„Bitte zwei Plätze für die Zwillingstöchter des Generalkonſuls Harry Hayes Morgan auf der belegen. Darunter ſetzten wir Papas Namen. „New Amſterdam“ (Fortſetzung folgt) uch die gitler⸗Feelplatzlpende tseder do durch deinen mitglieds⸗ 5 beltrag zur sp.! 5 5 Goldhyp.„Pfandbrlefe 13 13. 12 13 a 13 12 15 12 12 1. 12 Anleihen d. Kom.-Verb. 4½ Pr. Ob. ⸗Pfbrf. 4% th. 1 adiſche Maſch. 100,0 100 0 Großkraft. Mm 8 1 5 5 ürttemb. Elektr. 107,0 107,0 rs-Akti Frankfurt 5 37] Anſt. G ⸗ferf. 5 e Manng N 2 de 100 0 100 ear d ben 3 rin 2 Bilfinger 5 E b ulle, Braueren. 8 1 Deutsche erbeſſ. Br.⸗Anl- 137,2 R 19.. 100,0 100,0 3 4½ do. K 35,36,39 100,0 100,00 Bayr. Motorenm. 146.0 146,5 ellſt. Walbbof 1423 143,0 60 le dern S 0 0 do R 22.. 100,0 100,0 4% BayrBodener. 5, do, Lig. Pför. 101.0 201.2 Bemberg, J. B. 135.0 135,7 5 8 Dee ander 127.0 127,0 1 Iſchlff, und See⸗ lestverzinsl. Werte F do. g. tom z 15. Würzb. 5-n 100,7 100, 74% Rg.-Hyp-k. Julius Berger 147, 147,0 flafenmugle.. 15705 158,5 Pfälz. Mühlen. 165,0 105,0. A e 124,3 124,5 4% Augsburg 2 09,50 99.50 5 l Wohn 4½ Vagr.gandw⸗ 2.⸗Kom. RIA 100.0 100,00 Brauer. Kleinlein 115,0 115,0 Hatd u. Neu br. 153.0 163.0 Pi. Preöh.⸗ Sort 167,0 17,0 Bank- Aktien ee eee, Dtsch. Staatsanleihen 4% Berlin Golde% ß e ee e God 8 8 e 1570 12355 ende 1„ ſpeinerauntogl. 228, e ee 5. 1298 1„Sorg hr, 28. Au wpfde s Brown Boveri 1250 12455 10 55 155 3„ Sem. u. Privat) 113,0 113,5 Versſcherungen 1988 13. 12. 405 ee 99.25 0925 Landes- und loving: 7 von 25 100,0 10050 1 55 55 e e ement Heidelbg. 154,0 154,2 5& Br. 1322 13270 e 5. Deutſche 2 9575 119% 1200 Bad. 11 6 4 0 6 09.25 00,25 banken, kom. 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Ammendorf Pap. 117,0 117,5 Didier⸗Werke 97,.— 97. Veſſeu. Herkul.. ühlenbau 127,3 120,1 Schuckert& Co. 167,7 169,7 Allg. Dt. Er. Haut 102,3 2 05,0 Hannover i 09,80 4% West 2275 J 99,55 90, 75.5. Pf. 20 514 100,0 100,0 Umperwerke. ll,. Sierig. Fhriſttan 182, 182,0 Hlbez rand Mußt 77.— 777 Rimoſa 5„. Schultheiß 10055 100 2 Babiſche 8. 5 8 1 108,0 108,0 „ Vommern 30 n. 1 4% Pr. Pfandbr. Anhalt. Koblenw. 130,5 130,5 Dortm. Akt.⸗Br. 176,9. Hindrichs⸗Auff.... 157/00 Mitteldtſ Stabi. 3 5 1 7 85 amerun Eiſeb 1.%% do, Pf. A. 26 K 1 100,0 100,0. 5 8 wabenbrän 5 Bank f. W 122,0 123,0 Neu⸗Gui 5 8 5 5 Goldhup, k 80 100,0 100,0 uſchaffog, Jeu, 10 1230 do Unſonor. e 195, i e eee. Seid Kaumann li, Sadr 6p. u. ls. 1 0 1010 Dasein ils„ 99,750%½ Pt. Kom. 26 20 99787 99,87 do. Kom. 20 100,0 100,0 Augsb.⸗R. Maſch. 128,7 129,[Dresdner Gardi 1172 117,2 Hochtief AG.%„ e, Mülgeim Bergw. 100%ññ Glasind 114 1157 077 107,11 Schantung- O. Ach 11 1200 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 13. Juli 1938 Wenn in den Tagen vom 15. bis 17. Juli auf den allen Deutſchen bekannten und zum Begriff gewordenen Kampf⸗ ſtätten des Olympiſchen Stadions in Berlin die zweiten Reichswettlämpfe der SA abrollen werden, werden Zehn⸗ tauſende, ja Hunderttauſende wieder auf die Ergebniſſe dieſer Kämpfe warten, und es wird in dem deutſchen Gau Jubel aufklingen, den die Meldung einer beſonderen Lei⸗ ſtung ſeiner Vertreter erreicht. Zutiefſt iſt gerade die SA, als die erſte politiſche Kampftruppe des Führers, im Volke dank ihrer kämpferiſchen und aktiviſtiſchen Kräfte verankert, und gerade aus dieſem Grunde iſt ſie in allererſter Linie dazu berufen, die Wehrhaftmachung des deutſchen Volkes führend voranzutreiben. Die Ziele, die die Sa mit der Pflege der Leibesübungen auf der breiteſten Grundlage verfolgt, ſind eindeutig vom Führer feſtgelegt und ſo ab⸗ ſolut klar. Das deutſche Volk allein zu der Erkenntnis aufzuraffen, im nationalſozialiſtiſchen Staat mit ſeinen in der Geſchichte unſeres Vaterlandes bisher ohne Ver⸗ gleich daſtehenden Aufgaben, eine regelmäßige Pflege der Leibesübungen, die der Schaffung eines widerſtandsfähigen Geſchlechtes dienen, in harmoniſchen Einklang mit einer geiſtigen Höherentwicklung zu bringen, erfordert die An⸗ ſpannung aller willigen Kräfte. Die Aufgabengebiete der Sa und des Deutſchen Reichs⸗ bundes für Leibesübungen ſind getrennt und nach den beiderſeits getroffenen Vereinbarungen feſt und zielweiſend umriſſen. Während der Reichsbund auf einer breiten Grundlage zur Pflege der Spitzenleiſtung ſchreitet und die Schulung der deutſchen Maunſchaften für die nationalen Kämpfe im Beſonderen pflegt, ſtrebt der Wille der SA, die Hunderttauſende im deutſchen Vaterlande für den Gedanken des Leibesübungen aktiviert hat, anderen Zielen zu. Die Wehrertüchtigung des deutſchen Mannes, die über die Härtung des Einzelnen im Leiſtungskampf mit den Kame⸗ raden erreicht wird, ſoll vor allem den Willen beim Ein⸗ zelnen wachrufen, in der Gemeinſchaft, der Mannſchaft, ſein Beſtes zu geben, da wiederum nur die Mannſchaft den ſchärfſten Anforderungen gerecht werden dann, deren Män⸗ ner nach gründlicher Einzelſchulung ihr ganzes und beſtes Können zumm Wohle der Geſamtheit einſetzen. So wird hier der Wille des Einzelnen zur Gemeinſchaft gepflegt und ein Ehrgeiz geweckt, der ſich nicht in der Erzielung eigener Höchſtleiſtungen erſchöpft, ſondern erſt im Gefühl, ſeiner Mannſchaft mit ganzer Kraft gedient zu haben, die letzte Vollendung findet. Daher ſtellen gerade die Mann⸗ ſchaftskämpfe der SA ſtets ein beſonderes Erleben für den aktiven Teilnehmer, aber auch für den Zuſchauer, der Bilder höchſten Einſatzes und ſelbſtloſer Kameradſchaft ſteht, dar. Die Einzelkämpfer und Mannſchaften, die auf den Kampfbahnen des Reichsſportfeldes, auf der Wehr⸗ kampfbahn des Spandauer Exerzierplatzes oder im Grune⸗ wald ihre Kräfte in den Tagen vom 15. bis 17. Juli meſſen werden, ſind die Auserwählten aus den Hunderttauſenden von Sa⸗Männern aus Stadt und Land, die ſich neben ihrem beruflichen Einſatz und dem in erſter Linie maß⸗ geblichen politiſchen Einſatz— insbeſondere bei den letzten Wahlen, die dem Führer die größte Vertrauenskundgebung des deutſchen Volkes brachten— auch körperlich weiter ſchulten und für den höchſten Einſatz vorbereiteten. Und dieſe zweiten Reichswettkämpfe der SA, die wiederum in der Hauptſtadt des Großdeutſchen Reiches ſtattfinden und die zum erſten Male auch die Beteiligung der SA Oeſter⸗ reichs bringen werden, ſind der Ausdruck der Jahresarbeit der SA auf dem Gebiete der Leibesertüchtigung und der Wehrhaftigkeit. Sie werden unzweifelhaft zeigen, daß die SA ſich in ihrer kämpferiſchen Haltung weiter verbeſſert hat und mehr und mehr dem Ziel zuſtrebt, auch den letzten deutſchen Mann für den Gedanken der Wehrhaftmachung und Wehrhafterhaltung zu gewinnen! Die Kernpunkte der dreitägigen Großveranſtaltung ſind die Durchführung der wehrſportlichen Mannſchaftskämpfe am Samstagvormittag — Mittelpunkt iſt hier der Exerzierplatz in Spandau— und die große Leiſtungsſchau am Sonntag im Olympiſchen Stadion. Daneben verdienen ſelbſtverſtändlich auch die Reiterwettkämpfe auf dem Scholzplatz im Grunewald und auf dem Reiterplatz des Reichsſportfeldes ſtärkſte Be⸗ achtung. Das Kernſtück der Reichs wettkämpfe 1938 der SA bilden die wehrſportlichen Mannſchaftskämpfe, in denen die Er⸗ ziehungsarbeit der SA ihren höchſten Ausdruck findet. Ge⸗ rade dieſe Wettkämpfe ſind ein Spiegelbild der Aus⸗ bildungsarbeit der SA, wie ſie auf der anderen Seite auch weider nach den gemachten Erfahrungen Richtlinien für die Weiterarbeit auf dieſem Gebiet darſtellen. Als Grund⸗ lage für die in den wehrſportlichen Mannſchaftskämpfen geforderten Leiſtungen ſind in erſter Linie die Uebungen des SA⸗ Sportabzeichens maßgebend. Die wichtigſten Wehrſport⸗Maunſchaftskämpfe, der Wehr⸗ mannſchaftskampf mit:86 Teilnehmern, die Radfahrſtreife mit 111 Teilnehmern und der Mannſchaftsorientierungs⸗ lauf mit:8 Teilnehmern, die im Dienſtanzug im Gelände des Grunewalds ausgetragen werden, bilden Samstag früh das Ereignis der Reichswettkämpfe 1938. gackende Kämpfe werden die Zuſchauer auf dem Exerzierplatz des JR 67 Spandau erleben, wo Start und Ziehl der Wehr⸗ mannſchaftslämpfe ſind und eine vorbildliche Wehrkampf⸗ bahn aufgebaut wurde, die von den Teilnehmern des Wehr⸗ mannſchaftskampfes nach Zurücklegung des 20⸗Kilometer⸗ Gepäckmarſches zu überwinden iſt. In den vorgenannten drei Mannſchaftswettbewerben werden mit je einer Mannſchaft die SA⸗Gruppen Baye⸗ riſche Oſtmark, Berlin⸗ Brandenburg, Franken, Hanſa, Heſſen, Hochland. Kurpfalz. Mitte, Niederrhein, Nieder⸗ ſachſen, Nordmark, Nordſee, Oſtland, Oſtmark, Oeſterreich, Pommern, Sachſen. Südweſt, Schleſien, Thüringen, Weſt⸗ falen und Weſtmark und die Reichsführerſchule München vertreten ſein. Die aus den Gruppen gemeldeten Mann⸗ ſchaften ſind aus einer Standarte zuſammengeſtellt. Ziel der Aufbauarbeit der SA iſt, daß dieſe Mannſchaften in Zukunft aus der Sturmeinheit gebildet werden, um dadurch die Breitenarbeit noch mehr zu betonen. Im Wehrmannſchaftskampf mit:36 Teilnehmern ſind die Bedingungen in dieſem Jahr ſo gehalten, daß auch die Landſtandarten, die an ſich weniger Uebungs möglichkeiten haben, erfolgreich beſtehen können, und auf Grund der Neuformung der Wettkämpfe— ganz neu iſt die Radfahr⸗ ſtreife— dürfte ſich auch das Bild der Reichsſieger gegen⸗ über dem Vorfahr mächtig verſchieben. Es ſei noch einmal daran erinnert, daß im Vorjahr in der Geſamtwertung aller Wettkämpfe die SA⸗Gruppe Heſſen mit großem Vor⸗ ſprung vor den SA⸗Gruppen Niederrhein, Niederſachſen, Schleſien und Kurpfalz am beſten abſchnitt. Werden ſich dieſe Gruppen auch diesmal im Vordergrund halten oder werden andere an ihre Stelle treten und ſie überflügeln? Es wird beſtimmt ein hartes Ringen an allen Fronten geben! Das Meldeergebnis des Vorjahres weit übertroffen Faſt eine halbe Million Männer ſind in 21 Gruppen⸗ bereichen zu den Ausſcheidungen für die zweiten Reichs⸗ wettkämpfe der Sa angetreten. 7000 Mann ſtehen jetzt be⸗ reit und warten auf den erſten Startſchuß. Männer im Alter von 20 bis 60 Jahren haben ein Jahr laug uner⸗ müdlich an ſich gearbeitet, um mit dabei ſein zu können. Hunderttauſende ſchieden innerhalb der Ausſcheidungen aus, 7000 kämpfen jetzt im Weichbild der Reichshauptſtadt um die Ehre, nach Nürnberg entſandt zu werden— ein Ziel, das nur wenige erreichen können. Iſt das nicht eine bewundernswerte Einſatzbereitſchaft unſerer SA? Von den 7000 Startern gehören 2700 zu den Wehrſport⸗ lern, der Reſt zur Leichtathletik, zum Schwimmen, zum Die Reichswellkämpfe der SA Boxen uſw. Bemerkenswert, daß in der Leichtathletik die Kloſſen B(3040.) und 0(über 40.) einen beſonders ſtorken Andrang aufzuweiſen haben, und die Zuſchauer werden in dieſem oder jenem Wettbewerb Männer wieder⸗ ſehen, deren Namen früher im deutſchen Sport einen guten Klang hatten. 350 Kampfrichter von Sturmführer Ernſt Bauer ausgebildet, werden für eine ſtraſſe Abwick⸗ lung des Rieſenprogramms Sorge tragen. Zu den in der SA von jeher beſonders geförderten Sportarten gehört das Boxen. Hier treten faſt dreimal ſo viel Männer an als im Vorfahre, nämlich 1731 Außer Runge und Murach wird alles vertreten ſein, was im deutſchen Boxſport eine Rolle ſpielt. In Berlin⸗Wannſee geben am Freitagvormittag 1600 Mann auf 72 Ständen rund 10 000 Schuß ab und werden dabei von 95 Kampfrichtern überwacht. Traten im Vorfahr nur 12 Mannſchaften zu den Fechtwettbewerben an ſo ſind es diesmal nicht weniger als 511 Die Ringer erſcheinen in einer Stärke von 142 Mann auf der Matte, und bei den Gewichthebern ſind es 87 Mann unter Anfüh⸗ rung von Sepp Manger. Eine beſondere Zugnummer im Programm der Reichswettkämpfe der SA wird das Waſſer⸗ ballturnier ſein, an dem ſechs Mannſchaften beteiligt ſind. Im Handball kämpfen am Freitagabend Brandenburg und Heſſen um den dritten Platz, am Sonntag Donau und Niederrhein um den Sieg, dazu kommen noch vier Fußball⸗ und acht Kampfballmannſchaften. Außerordentlich ſtark be⸗ ſetzt ſind ouch die Reiterwettbewerbe. So gingen für die Dreſſurprüfung 51 Nennungen ein, für das Jagdͤſpringen 85, für den Geländeritt 43 und für den Mannſchaftskampf (1 Führer, 5 Monn)] 34 Mannſchaften. Da Hauptgewicht der Veranſtaltung liegt naturgemäß auf den wehrſportlichen Mannſchaftskämpfen, die Stan⸗ dartenführer Renneker betreut, während die wehrſportlichen Einzelkämpfe und reinen Sportarten Sturmbannführer Brechenmacher unterſtehen. Im Wehrmannſchaftsſport, der im nächſten Jahr noch weit mehr als bisher im Vorder⸗ grund ſtehen wird, iſt man jetzt zu einer Normung der Hindernisbahnen übergegangen. So hat beiſpielweiſe die 400⸗Meter⸗Hindernisbahn jetzt Spaniſche Reiter(75 mal 75 em), eine 180 Meter hohe Wand, ein Kriechhindernis und einen Zaun aufzuweiſen, während die 250 longe Hin⸗ dernisbahn aus einem 2 Meter breiten Waſſergraben, Spaniſchen Reitern, einem 5 Meter tieſen Kriechhindernis Und einem Schützengraben beſteht, aus dem dann die Hand⸗ gronaten nach Zielen geworſen werden. Hier, alſo im Sta⸗ dion und auf dem Exerzierplatz des IR 67 Spandau(Zu⸗ gang vom Glockenturm aus] werden ſich die härteſten Kämpfe abſipelen. Ihnen wird auch der Generalſtabschef der faſchiſtiſchen Miliz, Ruſſo, beiwohnen. Kleine Sport-Nachrichten Donald Budge wurde am Dienstag in Belgrod im Einzel von dem ſugoflawiſchen Davispokalſpieler Kukul⸗ jevie in zwei Sätzen 15:13,:5 geſchlagen. Auch Mako erlitt im Einzel durch Puncec eine:6,:8,:7 Niederlage. Finnlands Leichtathleten ſchlugen im zweitägigen Län⸗ derkampf Ungarns Vertretung in Helſinki im Geſamt⸗ ergebnis mit 86,5:76,5 Punkten, wobei durch Szilagyi über 10000 Meter mit 30:59,2 ein neuer ungariſcher Landes⸗ rekord aufgeſtellt wurde. Sieger des Laufs wurde aller⸗ dings Salminen() in 30:44,8 Min. vor dem Ungarn. Die neuen Oſtmark⸗Meiſter im Amateurboxen wurden am Sonntag in Innsbruck ermittelt. Die neuen Titel⸗ träger ſind(Bantamgewicht aufwärts): Schulter⸗Innsbruck, Schön⸗Wien, Hirſch⸗Innsbruck, Waicher⸗Innsbruck, Vogel⸗ Innsbruck, Boidel⸗Innsbruck und Stehrer⸗Wels. Deutſchland und Frankreich haben ihre Mannſchaften für den Endkampf der Europazone des Davispokals be⸗ kanntgegeben. Deutſchland nannte Henkel, Metaxa Redl und Göpfert, und für Frankreich werden Bouſſus, Deſtre⸗ meau, Leſueur und Peétra ſpielen. Stella Walaſiewicz brachte bei den amerikaniſch⸗polniſchen Spielen in Cleveland das Kunſtſtück fertig, von zehn Wett⸗ bewerben neun zu gewinnen, und zwar 50, 100 und 220 DHards, 70 Yards Hürden, Kugelſtoßen, Diskuswerfen, Speer⸗ und Basketballwurf und den Weitſprung. Niederrheins SA⸗Handballer kamen durch einen ver⸗ dienten:5⸗(:)⸗Sieg über die Mannſchaft der SA⸗Gruppe Berlin⸗Brandenburg in das Endſpiel um die S A⸗Reichs⸗ meiſterſchaft, wo ſie auf die Gruppe Donau treffen. Italiens Amateurboxer ſind für den Länderkampf gegen Deutſchland in Duisburg beſtens gerüſtet. In Mailand beſiegte die italieniſche Staffel die Vertretung Belgiens mit 15:1 Punkten, wobei die Italiener nur einen Punkt durch ein Unentſchieden im Federgewicht abgaben. Hockenheim-Rennen auf 21. Auguſt vorverlegt! Erneuter Streckenausbau ermöglicht künftig auch Sportwagenkonkurrenzen Nach der ſoeben erfolgten Abſage des Hohenſyburg⸗ Rennens für Motorräder und Sportwagen, das am 21. Auguſt ſtattfinden ſollte, hat die Oberſte Nationale Spork⸗ behörde für die deutſche Kraftfahrt nunmehr das Hocken⸗ heimer Rennen vom 18. September auf den 21. Auguſt vorverlegt. Da auch das Marienberger Dreieckrennen am 4. Sep⸗ tember ausfallen muß, erhält Hockenheim voraus ſichtlich den für Marienberg beſtimmt geweſenen letzten und damit zufchauerzahlen der Deutſchen Fußballmeiſterſthaft 37-38 Eine ausgedehnte Fußballſpielzeit liegt hinter uns in wenigen Wochen beginnt eine neue. Der Fußballſport Hat nichts von ſeiner Zugkraft eingebüßt. wie die vom Reichsſachamt Futzball feſtgeſtellten Zahlen beweiſen. Nehmen wir, wie in früheren Jahren, die letzten ent⸗ scheidenden Kämpfe um den Titel eines deutſchen Fußball⸗ meiſters als Maßſtab, ſo ergibt ſich zwar zifſernmäßig ein Rückgang, aber andere Umſtände ſprechen dagegen. Die Zuſchauerzahlen ſteigen und fallen mit der Erwartung guter und anregender Kämpfe. Hierin liegt die Er⸗ klärung für die Rekordzahlen des Vorjahres, die auf einer Paarung der Gruppen beruhten, wie ſie reizvoller nicht gedocht werdan kann. 81 000 zahlende Zuſchauer bei einem Gruppenspiel, wie im Vorfahr beim Treffen Hertha⸗ BSc gegen Schalke 04 im Olympia ⸗Stadion, iſt unerreicht und wird ſo ſchnell auch nicht wieder erreicht werden. Da aber das Fachamt alljährlich die Gruppenzuſammenſetzung än⸗ dert, lönnen nicht immer Gegnerpaarungen, die eine ſolche Zuſchaueranteilnahme erwecken, getroſſen werden. Daß die Anziehungskraft des Fußball⸗ ports ungebrochen iſt und er ſeine Stellung als Volks⸗ ſport behauptet, zeigte die Wiederholueig des Entſchei⸗ dungskampfes zwiſchen Hannover 96 und Schalke 04. In acht Tagen mußte dieſes zweite Spiel„auf die Beine ge⸗ ſtellt werden“, die Möglichkeit einer umſaſſenden Werbe. orbeit war genommen, und trotzdem waren nicht nur alle Ränge des Olympia⸗Stadions wieder mit 98 000 zahlenden Zuſchauern bis auf den letzten Platz beſetzt, ſondern da⸗ neben ſaßen noch 10 000 Jugendliche auf der Marothru⸗ treppe als Gäſte und da kurz vor Beginn des Spieles 5000 Weſtfſalen, ohne im Beſitz einer Einlaßkarte zu ſein, in drei Sonderzügen nach Berlin kamen, mußten auch ſie noch auf die Stehplätze eingeloſſen werden. So waren insgeſamt 113000 Zuſchauer beim entſcheiden⸗ den Schlußſpiel um den Titel eines deutſchen Meiſters verſammelt, von denen bei unſerer Statiſtik aber nur die 9 000 zahlenden Zuſchauer Verwertung finden ſollen. 5 Anteilnahme ſteigert ſich . Je näher die Entſcheidung in einem Titelkampf rückt, deſto ſtärker wird natürlich die Anteilnahme. Dieſe Tat⸗ ſache iſt alt, ſie trat aber deutlicher als üblich in dieſem Jahr in Erſcheinung. In den 48 Gruppenſpielen wurden 480 00% Zuſchauer gezählt, bei den vier Schlußſpielan waren es 244000! Ohne das Wiederholungsſpiel wären es 14 000 geweſen, alſo auch eine ſehr anſprechende Zahl. Dabei hatte die Vorſchlußrunde noch nicht einmal eine günſtige Ortsbeſtimmung gefunden. da der Hamburger Sportverein und Hannover 96 in Dresden alſo in einem neutralen Gau, ſpielten und nur 12 800 Zuſchauer an⸗ In Bremen oder Braunſchweig beiſpielsweiſe Zuſchauerzahl bei dieſem Spiel ſſcher erheblich er geweten. Aber auch die Begegnung der alten Ri⸗ len Schalke oa und Fortuna Düſſeldorf in Köln war mit 36 000 verhältnismäßig ſchwach beſucht, ſo daß bei den beiden Vorſchlußkämpfen noch nicht einmal 50 000 Zu⸗ ſchauer anweſend waren. 5 Wer dagegen der Begegnung Schalke— Hannover 96 im Schlußſpiel ein geringes Intereſſe ongeſagt hatte, irrte ſich erheblich. Nur 1000 Schlachtenbummler aus Weſtſalen unnd 10 000 aus Hannover waren gekommen und dennoch wurden 60000 Karten im Vorverkauf und weitere 30 000 an den Kaſſen abgeſetzt. Die Berliner haben anſcheinend ein gutes Gefühl für ſpannende Kämpfe. Voriahrszahlen unterſchiedlich. Das Jahr 1936 brachte in den 48 Gruppenſpielen 460 000 Zuſchauer an die Spielſelder. Die Vorſchluß⸗ und Schlußſpiele, die damals noch nicht im Olympia⸗ Stadion durchgeführt wurden, brachten noch einmal 130 000 Anteilnehmende, ſo daß insgeſamt 590 000 Zuſchauer die Schlußſpiele ſohen. Das letzte Jahr, 1037, brachte wegen der ſchon erwähnten glücklichen Gruppenzuſammenſetzung eine erhebliche Steigerung dieſer Zohlen. Bei den Vor⸗ kämpfen waren es 140 000 mehr, alſo insgeſamt 594 000, die die Sperren paſſierten. Bei den vier Schlußſpielen der Vorſchluß⸗ und Schlußrunde kamen noch einmal 170 000 Zuſchauer, ſo daß insgeſamt 764 000, alſo weit über eine Dreiviertelmillion, an der deutſchen Fußball⸗ meiſterſchaft Anteilnehmende gezählt wurden. In dieſem Jahr wurden die Ziffern von 1996 erheblich übertroffen, die des Rekordjahres 1937 aber nicht ganz erreicht. Es ergibt ſich aber eine recht anſehnliche Durch⸗ ſchnittsziſffer bei den Kämpfen, von den beiden Schluß⸗ ſpielen abgeſehen. In den Gruppenkämpfen war die Be⸗ gegnung e R Mannheim— Scholle(4 in Mannheim die zugkräftigſte, da 32 000 Zuſchauer erſchienen. An zweiter Stelle ſteht das erſte Zuſammentreſſenf zwiſchen dem Ber⸗ liner Sportverein 92 und Schalke 04 im Olympia ⸗Stadion mit 28 500 Zuſchauern. Die Schätzungen liefen den amt⸗ lichen Zahlen jedesmal weit voraus und können niemals die Grundlage von Betrachtungen bilden. An vierter und fünfter Stelle gleichfalls Kämpfe, on denen Schalke 04 be⸗ teiligt iſt: Deſſau— Schalke 04 in Deſſau mit 8 500 Zu⸗ ſchauern und das erſte Treffen des Altmeiſters gegen deu Bfß Mannheim in Mannheim mit 27 0000 Zuſchauern. Den dritten Platz nimmt dogegen der Kamyf zwiſchen Hartha und Fortuna Düſſeldorf ein. Ausgeſprochen 1 beſuchte Spiele gab es in dieſem Jahr überhaupt nicht. Volksſport Fußball hot nun einige Wochen Ruhe; donn beginnt dos vorſichtige Taſten um die erſten Erfolge. Die Schlußrunden um den Tſchammerpokal bringen ſchon wie⸗ der erſte Zuſchaueraroßzablen. und mit dem Zunehmen der Spielzeit wird die Anteilnahme ganz allgemein im⸗ mer größer. Es wird lange dauern, beuor eine andere N dem großen Bruder Fußball auch nur nahe ommt. 5 a f entſcheidenden Lauf um die deutſche Motorrad⸗Meiſter⸗ ſchaft 1938. Seit dem Vorjahr hat die motorſportfreundliche Stadt⸗ gemeinde Hockenheim den Dreieckkurs, der nach wie vor die ſchnellſte Straßen⸗Rundſtrecke Europas darſtellt, für die diesjährige Veranſtaltung einem abermaligen, umfaſſen⸗ den Ausbau unterzogen. So wurde vor allem durch die Erſtellung einer neuen Verbindungsſtraße, die in flachen und ſtark überhöhten Kurven in die bisherige Strecken⸗ führung eingebaut worden iſt, die Geſamt⸗Rundenlänge des Hockenheim⸗Rings von 12 auf rund 7 Kilometer ge⸗ kürzt. Somit werden ſich alle künftigen Rennen für die Zuſchauer viel abwechſlungsreicher und ſpannender geſtal⸗ ten, als bisher. Außerdem aber wurde die geſamte Renn⸗ ſtrecke unter Aufwendung erheblicher Mittel in ihrem ge⸗ ſamten Verlauf auf eine Straßenbreite von nunmehr 9 bis 11 Meter ausgebaut. Damit iſt ein ſchon ſeit Jahren ins Auge gefaßtes Projekt verwirklicht worden und jetzt die Möglichkeit ge⸗ geben, in Hockenheim nun auth Sportwagenrennen aus⸗ zutragen. Die Motorſportfreunde Süsweſtdeutſchlands erwartet alſo mit der Veranſtaltung am 2l. Auguſt, deren organiſatoriſche Durchführung wieder die fachkundige NiStect⸗Motorgruppe Kurpfalz⸗Saar in Händen hat, ein Sportereignis erſten Ranges! Großkampf um Punkte: Segelflug-Zielſtreckenweltbewerb beendet Hanna Reitſch ſiegte Der vom Korpsführer des NS veranſtaltete zweite Segelflug⸗Zielſtreckenwettbewerb wurde am Dienstag be⸗ endet. Eine Spitzengruppe von acht Segelflugzeugen hat den Endflughafen Breslau erreicht; die übrigen Teils nehmer blieben wegen der überaus ſchlechten und un⸗ beſtändigen Wetterlage, die den ganzen Wettbewerb bez gleitete, auf der Teilſtrecke Wittenberge⸗Brandenburz zurück. Die Ergebniſſe: 1. Flugkapitän Hanna Reitſch(DS), 32¹ Punkte, 797,7 Flugkilometer; 2. Nic K⸗Obertruppführer Schmidt (NS K⸗Gruppe 16) 312,3 Punkte; 3. NScK⸗Obertrupp⸗ führer Beck(9 K⸗Gruppe 15), 311,66 Punkte; 4. Wieſe⸗ höſer(Ds); K⸗Obertruppführer Fick(NSce⸗ Gruppe); 6. 9 Sturmführer Hofmann(NSge⸗ Gruppe); 7. N turmbannführer Wagner(NS FK⸗ Gruppe); 8. 9 Huh(NSöc⸗ Gruppe). 0 Die beiden Erſten der„Tour de France“ Leducg⸗Frankreich (Bierbach, Zander⸗Multiplex⸗K.) Wengler⸗Deutſchland Literatur „Auf den Spuren der Polarſchätze“. Von Jan Welzl. Mit einer Karte. 301 Seiten. Geheftet 2,80 Mark, Leinen 4,20 Mark. Verlag Scherl, Berlin SW. 68. Jau Welzl, der einfache Schloſſer, lebte dreißig Jahre als Händler am Rande des Polarmeeres. Er wollte Kapitän des ſchmucken Schiffes„Laura“ werden. Jahrelang ſuchte er Gold und jagte das Wild, um ſein Ziel zu erreichen. Von dieſen Fahrten erzählt das Buch. Viele Wochen, nur begleitet von wenigen Kameraden, durchzieht Oode des Eismeeres, umlauert von immer drohenden Gefahren. Keine Entbehrungen und keine Leiden können ihn von dem einmal geſteckten Ziel abhalten. Durch ſeine rieſige Energie und ſeine große Aupaſſungsfäöhigkeit über⸗ wand er alle Fährniſſe. Er erreichte ſein Ziel. Packend und mitreißend, gleich einer modernen Odyſſee, zieht die Schilderung an uns vorüber. Welzl hat ſich hier ſelbſt übertroffen. ö Ueber verdorrender Erde. Roman von Ilſe Brugger. 196 Seiten. In Leinen 3,80 Reichsmark. Verlog Felizian Rauch, Innsbruck⸗Leipzig. Einem Bauer, der hart um ſeine Scholle ringt, und immer ſeinen geraden Weg durchs Leben ging, bleibt der Nachfolger verſagt. Er verſucht ſeine unglückliche Frau zu kröſten und ſie wieder lebens⸗ froh zu machen. Die Arbeit im Tiroler Bauernhof geht weiter, aber über allen laſtet ein gewiſſer Druck. Schließ⸗ lich bringt eine junge Magd dem Hof Erfüllung. Aus⸗ gezeichnet iſt die Shilderung des Kampfes zwiſchen den beiden Frauen und um den Mann. Langſam reift die Entſcheidung, die irgendwie kommen muß, heran. Die Jüngere, die Mutter, will das Ende gewaltſam herbei⸗ führen, die Bäuerin hindert ſie daran und opfert ſich ſel bſt auf. Zum Schluß dämmert dem Hof eine beſſere Zukunff herauf. Die Menſchen ſind. fein geſehen und ſcharf charakteriſtert. Ein nicht alltägliches Buch, das gerad durch die ſchlichte und ungekünſtelte Sprache feſſelt. * * Das Birkenſchiff. Roman von Walter Perſich. Lipſia⸗ Verlag, Leipzig. Kapt. 3 /, geb. 4 /. Wahllos bringt der Urlaub die Menſchen zuſammen, durch die Enge der Penſion kommen ſich alle ſehr raſch näher. Walter Perſich verlegt die Handlung ſeines Romans in ein Seebad. Ohne es zu wiſſen und zu wollen, wird ein junger, erfolgreicher Schriftſteller zum Mittelpunkt der Geſellſchaft. Sein von ihm geſchnitztes Birkenſchifſchen, das eine ſchickſalhafte Rolle ſpielen ſollte, gab dem Buch den Namen. Drei Frauen kämpfen heimlich um den Schriftſteller, bis ein glücklicher Umſtand dieſen doch die richtige Frau finden läßt. Die Perſonen ſind mit all ihren Schwächen und Eigentümlich⸗ keiten gut erfaßt. Ein luſtiges, ſpannend und friſch ge⸗ ſchriebenes Buch, das in ſeiner ganzen Art Freude bereilet. Willy Müller Zehn und Fünfkampfmeiſterſchaften in Stuttgart In der Leichtathletik herrſcht augenblicklich Hochbetrieb. Sechs Länderkämpfe haben wir bereits hinter uns; ſie brachten große Erfolge. Zwei der ſchwerſten liegen noch vor uns, und dazwiſchen kommen die Meiſterſchaften. Am nächſten Wochenende, am 16. und 17. Juli, iſt die Adolf⸗Hitler⸗Kampfbahn in Stuttgart der Schauplatz der Deutſchen Meiſterſchaften im Zehnkampf und Fünfkampf der Männer ſowie im Fünfkampf der Frauen. eſonders bemerkenswert iſt die Tatſache, daß innerhalb dieſer Ver⸗ anſtaltung zum erſten Male auch ein Reichswettkampf im Zehnkampf der Junioren durchgeführt wird, auf den man mit Recht geſpannt iſt, denn gerade in der Leichtathletik ſteht die Nachwuchsfrage ſchen allein im Hinblick auf Tokio im Vordergrund. Mit Recht bezeichnet man den Zehn⸗ kampf als die Krone der Leichtathletik. Wer das Lück hatte 1936, im Olympiſchen Stadion den 1 zwiſchen dem ſpäteren Sieger Glenn Morris und den beiden anderen Amerikanern Clark und Parker zu ſehen oder dieſen einzigartigen Wettbewerb im Olympia⸗Film nach⸗ zuerleben, der kann voll und ganz ermeſſen, welche kör⸗ perliche Kondition, welcher Fleiß und. Leiſtungen in zehn leichtathletiſchen Diſziplinen notwendig Zehnkampf Sieger zu bleiben. Nicht weniger als 46 Bewerber treten zum Zehnkampf an, dem der Reichsſportführer allergrößte Bedeutung bei⸗ mißt— wir erinnern nur an das Wort:„Der Mehr⸗ kämpfer ſei für den Deutſchen der ſportliche Idealtyp“ das er vor Jahresfriſt ſprach. Alles iſt vertreten, was einen Namen in dieſer Disziplin hat. Beſonders geſpannt iſt man natürlich auf den Kampf des Titelverteidigers Müller(Gifhorn) mit Hans Heinrich Sievert, dem früheren Weltrekordmann, deſſen Rekord Glenn Morris an jenem denkwürdigen 30. Juni 1936 auslöſchte. Die beſten Ausſichten für den Zehnkampff haben neben Müller ſind, um im und Sievert zweifellos die Berliner Bonnet und Scheps und der Kölner Gehmert. Im vorigen Jahr beſetzte Geh⸗ mert den dritten, Schepe den vierten Platz. Alle Zehn⸗ kämpfer haben auch für den Fünfkampf gemeldet, da⸗ au kommen noch zwei weitere Bewerber, ſo daß im ganzen 48 Teilnehmer vertreten ſind. Im Vorjahr blieb Müller ebenfalls ſiegreich, und wir glauben, daß er neben Hans Heinrich Sievert auch diesmal mit die beſten Chancen hat. ür den Zehnkampf der Junioren werden 19 Nachwuchstalente gemeldet, für den Fünfkampf der Frauen 21. Für die Juniorenkämpfe fehlen die Ver⸗ gleichsmöglichkeiten, ſo daß eine Vorausſage kaum mög⸗ lich iſt. Bei den Frauen erwarten wir Giſela Mauer⸗ mayer(München), Fräulein Gelius(München), Bu ſch(Wuppertal), Eberhardt(Eislingen), Göpp⸗ ner(Danzig) in Front. Favoritin iſt Giſela Mauermayer. dareuf, ob Hans Hein⸗ Am geſpannteſten iſt man jedo auſe wieder am Zehn⸗ rich Sievert, der nach langer kampfſtart der Männer iſt, eine ruhmvolle Wiederauf⸗ erſtehung feiern wird. Zu wünſchen wäre es dieſem ſym⸗ pathiſchen Sportsmann, der heute 28 Jahre alt iſt, ſchon allein aus dem Grunde, weil er zum Anſehen des deutſchen Sport viel beigetragen hat. Neben der Zehn⸗ und Fünfkampfmeiſterſchaft werden in .⸗Straßenlauſen Stuttgart auch die Reichsſieger im B⸗K. und im 30 Km.⸗Straßengehen ermittelt. DaKm.⸗Lauf, bei dem ſo gute Läufer wie Borgſen und Gnädig nicht gemeldet haben, erwarten wir die Stutt⸗ garter Bertſch und Helber in Front. 5 Die Meldeliſte der Geher iſt ſehr gut beſetzt, doch ver⸗ mißt man Bleiweiß und Peters. Es gibt hier kaum einen ausgeſprochenen e daß es zu einem ſehr intereſſanten Kampf kommen wird. Während bei dem Straßenlauf 25 Kämpfer gemeldet haben, werden 28 Geher am Start ſein. 5 8 35 er dieni grauenvolle HAN Mittwoch. 13. Juli 1938 ELS- vv der Neuen Mannheimer Zeitung TS-ZETTTLNG Abend Ausgabe Nr. 317 ee „Der Kauimannsberui muß wieder anziehender gemachi werden“ Neue Ergebnisse aus einer Gehilfſenprüfung ie Kaufmannsgehilfen⸗Prüfungen ſind im heutigen eutſchland zu einer feſtſtehenden Einrichtung geworden, 0 f zrunde genommen, dem richtigen Einſatz der Ar⸗ e des Nachr es dienen ſoll. Es kommt alſo ſo ſehr darauf an feſtzuſtellen, wieviel Prozent der inge die Note„ſehr gut“ oder„ungenügend“ erhalten, ht— wie im Schu lexamen— auf die Ausſortierung r und ſchwarzer Schafe vor der Ergreifung eines Denn die Lehrlinge ſind mehr oder weniger alle sbildungszeit durchgeſiebt worden. Im examen ſoll lediglich feſtgeſtellt werden, ob die All⸗ it ſich in Zukunft auf ihr Wiſſen verlaſſen darf. hen Handelskammern oder die Prüfungsämter kaufmannsgehilfen⸗Prüfungen haben ſich mit viel Willen, neuzeitlichſter Pädagogik und väterlichem in den Dienſt der Aufgabe geſtellt; ein paar größere ihnen, und das iſt ſchon aus perſonellen Gründen 0 erſtändlich, leiſten dabei Pionierarbeit Das gilt vor⸗ zugsweiſe vom Geiſt der Wirtſchaftskammer Sachſen und eipziger Kammer, die ſeit Beginn der Einrichtung im Intereſſe des Ganzen auch der Oeffentlichkeit Rechnung von ühen abgelegt hat. Doch auch kleineren Kammern zialgebiete vorbehalten, die ſie ſelbſt aufſpüren und n, z. B. Kottbus für qualifizierte Privatſekretäre. 0 uch pflege Eins ſei vorangeſtellt, auch diesmal iſt die Wirtſchafts⸗ kammer Sachſen, wie ihre Schweſtern im Reiche, nicht völlig zufrieden mit ihren Schützlingen. Dafür ſeien ein paar den angeführt, die Dr. W. Riedel im amtlichen Or⸗ mmenſtellte. Im Rechnen haben bei der Gruppe Induſtrie zuletzt 51,3 v. H. aller zugelaſſenen(die Zurück⸗ gestellten und Zurückgetretenen ſind unberückſicht) Lehrlinge mit„mangelhaft“ und„ungenügend“ abgeſchnitten Der Großhandel lieferte 33,7 v.., der Einzelhande! 60,6 v. H. Verſager. Weſentlich beſſer ſchnitten auch diesmal wieder Verkehr, Verſicherung, kaufmänniſche Hilfsgewerbe und die Banken ab. Sie ſtellen faſt überall und jedesmal die Elite, aber das mag ſchon bei der Einſtellung der Lehrlinge Berückſichtigung finden. Nun iſt Rechnen nicht jedermanns Sache, die Technik liefert auch viele Hilfsmittel, die die Kopfarbeit entlaſten. Aber kaum beſſer ſind die Ergebniſſe bei der Buchführung, obwohl deren Schematik ſich von allen erlernen läßt. Mehr als die Hälfte ſehr ſchlechter Noten haben die Lehrlinge von Induſtrie und Einzelhandel(im Verhältnis zur Geſamtbeteiligung in der Gruppe) ge⸗ liefert. Im Großhande! iſt ungefähr, bei den Banken % mangelhaft oder ungenügend. Dies gilt für die J. u. H. K. Leipzig. Nicht unbeträchtliche Abweichungen zeigt das Prüfungsergebnis der Chemnitzer Kammer: Groß⸗ und Einzelhandel beſſer, Banken, Verſicherungen weſentlich ſchlechter. Das Geſamtbild indeſſen verſchiebt ſich dadurch kaum. Gut Ding will Weile haben! Man könnte alſo wohl des Glaubens ſein, die Reſultate müßten ſich, wenn erſt einmal die Kaufmannsgehilfen⸗Prüfungen, wie Federhalter und Rechenſchieber, zum eiſernen Beſtandteil der Laufbahn geworden ſind, nach und nach verbeſſern. Die wohl doch mit der Neuerung verbundene Nervoſität müſſe ſich legen, oe Vorbereitung auf das Examen jedenfalls beſſer werden. Doch:„. muß geſagt werden, daß die ſchriftlichen Prü⸗ fungsleiſtungen im allgemeinen keine Beſſerung erfahren haben; im Gegenteil, in Induſtrie und Einzelhandel iſt eine Verſchlechterung gegenüber 1937 feſtzuſtellen““ Die münslichen Prüfungen werden dagegen günſtiger beurteilt. Beſanderg beanſtandet wurden die„Leiſtungen“ in kauf⸗ mäßfiſchem Rechnen, Buchführung, Kurzſchrift und Ma⸗ ſchineſchreiben, auch mit dem kaufmänniſchen Allgemein⸗ wiſſen hapert es. Dies ſind Vorwürfe, die neben dem Lehrling den Lehrherrn treffen. Die„unzulängliche Be⸗ herrſchung der Mutterſprache in Wort und Schrift“ iſt da⸗ gegen eine Anklage gegen.. alle, die ſich zum Volk der Dichter und Denker rechnen. Die Prüfungsämter haben ſich inzwiſchen im Intereſſe der Nachwuchslenkung eingehend mit den durchgefallenen Lehrlingen beſchäftigt. Die Lehrfirmen wurden auf Lücken und Unvollkommenheiten in der Ausbildung hingewieſen, die Fachgruppen teilweiſe zur Nachprüfung der Aus⸗ bildungsverhältniſſe veranlaßt uſw.„Bei der Beratung der Lehrlinge war maßgebend der Geſamteindruck nach Leiſtung, Verſtändnis und Auftreten. Erſchien der Prüfling für den Kaufmannsberuf ungeeignet oder ſtellte ſich heraus, daß er eine dem Ziel der kaufmänniſchen Lehre wider⸗ sprechende Spezialausbildung erhielt, ſo wurden Berufs⸗ wechſel oder Weiterbetätigung in einem Spezialberuf empfohlen.“ Die Berichte der Prüfer enthalten eine Fülle von Vorſchlägen für die Zukunft, der Berichterſtatter Dr. Riedes leitet ſelbſt einige allgemeine Folgerungen ab, die trotz ihrer Wichtigkeit hier unerörtert bleiben können. Denn noch weſentlicher als Feſtſtellungen und Auregun⸗ gen iſt die Frage nach dem Warum. Die kaufmänniſchen Organiſationen führen ſeit langem einen Kampf gegen die moderne Mißachtung des„Kaufmanns“,„Verteilers“, „Koofmichs“ oder wie man einen uralten, ehrbaren Stand ſonſt noch benennt. Benennt in einer Zeit, in der gerade alle verantwortlichen Stellen im Reiche tagtäglich den An⸗ ſchluß an die Weltwirtſchaft predigen und die Mahnung hinausgehen laſſen, im Kampf um den Abſatz Deutſchlands wegen nicht zu ermüden. Eine der größten deutſchen Han⸗ delskammern hat im vorigen Jahr ausdrücklich vor dieſer gefährlichen Mißachtung des königlichen Kaufmanns in Kreiſen der Jugend gewarnt und auf die Folgen für die Allgemeinheit hingewieſen. Nicht 60 v. H. ſchlechte, ſon⸗ dern 100 Prozent gute Rechner braucht der Einzelhandel.— Im Anſchluß an Dr. Riedel gibt Prof. Dr. W. Löbner von der Handels⸗Hochſchule Leipzig, alſo ein Mann in Deutſchlonds repräſentativpſter Handelsstadt, auf dem hier abgeſteckten Aufgabenſelde ein paar goldene Worte, die wert wären, den künftigen Lehrlingen noch auf der Schule ein⸗ gehämmert zu werden. „In dieſer Lage ſehe ich nur einen Ausweg: Es muß der Jugend von heute der Kaufmannsberuf wieder an⸗ ziehender gemacht werden. Es ſollten Anveize geſucht wer⸗ den, die vor allem auch der begabteren und leiſtungsfrohen Jugend es wieder begehrenswert erſcheinen baſſen, Kauf⸗ mann zu werden. Dieſe Anreize liegen keinesfalls etwa nur darin, daß man am Monatsende einen inhaltlich rei⸗ cheren Gehaltsbeutel aushändigt. Sie ſind viel ſtärker auf dem ideellen Gebiet zu ſuchen“.„Der Jugendliche will im Beruf nicht gegängelt, er will geführt ſein. Er ſoll nicht geſchulmeiſtert, ſondern ausgebildet werden. Er muß bei 1 55 Berufsarbeit das Gefühl haben, ernſt genommen zu erden. Köln⸗Düſſeldorfer Schiffahrtsgruppe.— 5½ v. H. Dividende. Die Preußiſch⸗Rheiniſche Dampfſchiffahrtsgeſell⸗ ſchaft, Köln berichtet über den Verlouf des Jahres 1937, daß infolge der ungünſtigen Witterung die Einnahmen noch etwa 10 v. H. unter dem bereits ungünſtigen Ergebnis von 1030 lagen. Erſt die folgenden Monate brachten einen Auſſchwung, ſo daß im ganzen im Perſonenverkehr eine ehreinnohme von etwa 10 v. H. zu verzeichnen war, die hauptſächlich auf die Steigerung des Reiſeverkehrs zurück⸗ zufthren wor. Der internatſonale Reiſeverkehr wurde 1 die Poriſer Weltausſtellung angeregt. Auregend bpirkte auch die Düſſeldorfer Ausſtellung. An Sonder⸗ fahrten hatte das Unternehmen ungefähr die gleiche Zahl wie im Vorfahr zu verzeichnen. Die unerfreuliche Zu⸗ jommenballung am Wochenende ſetzte ſich fort Man ver⸗ Ae et 58g 8 185. einſchaft„Kraft durch Freude“, eine gleichmäßi⸗ gere Beſchäftigung der Flotte zu erzielen. Im Güterver⸗ Akfien uneinheiflich Zelſweise eſwas belebie Nachfrage— Renien nur wenig verändert Rhein⸗Mainiſche Mittagsbörſe: Teilweiſe leicht erholt Frankfurt. 13. Nach uneinh ichem Beginn wor die Börſe markt im Verlaufe auf Teilgebieten er Angebote hat nachgelaſſen u wurde 1 limitierte Aufträge der Kundſ t Markt etwas Boden erhielt. Größere allerdings trotz der niedrigen Kurſe no hin war die Umf haft. Bevorzugt ö Momtanpapiere, in denen Mannesmann 1001097 etwas die beſond größeres Geſch geſunkenen kam. 1040(104), Rheinſt 0 76 (108%), Buderus 114%(114). mlich ruhig und noch ſchwächer mit 15236 ten Metall⸗ geſellſchaft erneut 2 v. H. ſich Scheideanſtalt um 1 v. brachte noch meiſt ſtärkere auf 127½) und bei Gef 172 Maſchinenwerte gingen noch mag minus 6 ar Waldhof auf 14274(1437 Am Rentenmarkt blieb erfolgten zunächſt nur in verändert 95,70. Reichsaltbeſitz br 131, Reichsbahn⸗VA unverändert 12 Saarausgabe hielt die Nachfrage bei fürel um Reichsbe s recht ruhig. Kommun 0 etwa 111 an. Am Pfandbriefmarkt lagen Liquidationswerte bis 4 v. H. ſchwächer, im übrigen war das Geſchäft k derten Kurſen ruhig. Auch Stadt und Staa n ſtill. Von Induſtrie⸗Obligationen befeſtigten ſich 4, 5proz auf 100(996). Im weiteren Verlaufe ſchrumpfte das Geſchäft wieder ſtark zuſammen, da weitere Aufträge ausblieben. Die Hal tung blieb aber auf dem etwas gebeſſerten Stand behaup⸗ tet, vereinzelt unterlagen die Hauptwerte am Altlenmarkt Krupp kleinen Schwankungen. Von den ſpäter a⸗ pieren gingen Kaliaktien bis 2,50 v. H. und Ae 19 9 55 zurück, Metallgeſellſchaft erholten ſich auf 12 Am Einheitsmarkt gingen Großbankaktien zurück. N Der Freiverkehr lag ruhig und noch etwas ſchwächer. Katz und Klumpp 101(102), Raſtatter Waggon 53 Brief, Elſäſſ.⸗Bad. Wolle 82 Brief, Verein. Fränk. Schuh erneut 2 v. H. niedriger mit 78. Berliner Börſe: Aktien abgeſchwächt Berlin, 13. Juli. Wenn auch an den Aktienmärkten eine ſtärkere Wider⸗ ſtandsfähig unverkennbar blieb und teilweiſe ſogar leichte Beſſerungen zu verzeichnen waren, ſo herrſchte doch weiterhin vorerſt ein ſchwächerer Grundton. Die nun ſchon ſeit mehreren Tagen anhaltende Entwicklung, die ohne Zweifel im Widerſpruch zu der günſtigen Wirtſchafts⸗ und Beſchäftigungslage ſteht, hat offenbar Aktieninhabern, die ſonſt gewohnt ſind, an ihrem Beſitz feſtzuhalten, Ver⸗ an laſſung zu Verkäufen gegeben. Da außerdem das An⸗ gebot aus nichtariſchen Kreiſen anhielt, konnte ſich keine Erholung durchſetzen. Im großen und ganzen hatte es aber den Anſchein, als könne in Kürze eine Erholung eintreten, zumal auf einzelnen Marktgebieten bereits wieder Käufe vorlagen. Hierzu gehörten auch Montane, von denen Hoeſch 1 v.., Rheinſtahs 36, Verein. Stahlwerke 4 und ir hütte& v. H. gewannen. Mannesmann, die 76 v. H. niedriger eröffnet hatten, glichen dieſen Verluſt alsbald wie⸗ der aus. Lediglich Mansfeld gaben um ½ v. H. nach. Am Braunkohlenakttenmarkt waren die Veränderungen nur unbedeutend. Eintracht ſtellten ſich um 76 niedriger. Kan⸗ werte wurden mit Ausnahme von Salzdetfurt, die 1½ v. H. verloren, auf Vortagsbaſis notiert. In der chemiſchen Gruppe eröffneten Farben um 8 v. H. niedriger, zogen im Verlauf aber auf ihren Vortagsſtand(153) an Gold⸗ ſchmidt erlitten jedoch einen Verluſt von 1, Ruetgers von 17 v. H. Elektro⸗ und Verſorgungswerte waren über⸗ wiegend rückgängig. Geſfüre! und Schuckert ſetzten ſich je um 174 v. H. ab, Conti⸗Gas verloren 1% und Siemens 2 v. H. Kabel⸗ und Drahtwerke lagen ſchwächer, ſo Deut⸗ ſche Telephon und Kabel gegen letzte Notiz um 2 und Fel⸗ ten um 1 v. H. Von Autowerten kamen Daimler ½ v. H. höher an. Am Markt für Maſchinenbauaktien ſtiegen Schu⸗ bert u Salzer um 4 v.., während Berliner Maſchinen um 1 v. H. nachgaben. Schwächer lagen ferner von Gummi⸗ und Linoleum⸗Werten Deutſche Linoleum, von Textil⸗ Aktien Bemberg(je— 1 v..) und von Zellſtoffwerten Feldmühle(— 2½). Auch Schiffahrtsanteile waren rück⸗ gängig, von denen Hapag und Lloyd gegen die letzte Kaſſa⸗ notiz um 17 v. H. niedriger bewertet wurden.— Am Ren⸗ teumarkt notierte die Altbeſitzanleihe 131,20(131,30). Die Gemeindeumſchuldung blieb mit 96,70 unverändert. Im Börſenverkehr entwickelte ſich eine Aufwärtsbewe⸗ gung, die von Montanen ihren Ausgang nahm. So zogen Vereinigte Stahlwerke um 7, Klöckner und Kokswerke je um 1,25, Mannesmann um 158, Hoeſch um 1,50 und Rhein⸗ ſtahl um 296 v. H. an. Ferner wurden Hapag um, Ein⸗ tracht Braunkohle um, Rütgers um l und Metallgeſell⸗ ſchaft um 1,50 v. H. heraufgeſetzt. Zahlreiche Papiere wurden mit , Siemons 1 d um ½ v. H. ckert verloren he 4 v. H. im Kaſſarentenmarkt kam j ö mm Farben hingegen Pfandbriefen Material wurde. Von Liquida⸗ lich lagen, gewannen Mit⸗ Stadtauleihen fielen 26er v. H. auf, im gleichen ngig. Reichs⸗ und J im allgemeinen behaupten ſtrieobligationen verloren Farben⸗ nd Af r 38., Per Mittel⸗ gleichfa um 75„ nuch, während Krupp löckner je um 4, Gutehoffnung um 0,38 v. H. Ifgeſetzt. Am Einheitsmarkt waren Banken allgemein um 7 bis v H. rückläufig. Deutſche Aſiaten büßten gegen die tzte Notiz vom 11. Juli 30/ ein. Hypothekenbanken en um bis zu 1½ v. H. abgeſchwächt. Bei Kolonial- ieren gaben tung 3 v. H her. Bei den zu Ein⸗ 1 n Induſtrieaktien hatten wiederum ich 2 bis 4 v. H. das Uebergewicht. ch gegen letzte Notiz um 6, Berliner 5. Andererſeits kam es auch hier und da die 2 bis H. betrugen. 70 irſen g te von durchſchr 294 v 8 und r 99,75 G 100,50 B; loader G 100 B; 1944er bis 1948er 2: 194 Aer 99, G 100 B. 5 B; 1946/48er bouonleihe, 1944/45er 82 G 82,7 5. B erau 82² 255 4proz. Umſchuld.⸗Verb. 95,325 G 96,075 gegen Schluß Notierungen zuſtandekamen, ſahs egen den Verlauf behauptete, teilweiſe ſo⸗ So ſtellten ſich Ilſe Genuß, 4 J. H. höher. Harvener werden ſchließ⸗ angs 163%) bewertet. Andererſeits er⸗ ch einige Abſchläge, von Ourchſchnittlich auer Gas verloren 1 v. H. Reichsaltbeſitz ſchloſſen guf dem erlaufsſtande von 18175. Nachbörslich blieb es ruhig. Geld- und Devisen marki Geld und Deviſen Berlin, 13. Juli. Der Geldmarkt wies am Mittwoch gegenüber dem Vortage ſtimmungsmäßig keine nennens⸗ werten Veränderungen auf. Die Sätze für Blankotages⸗ geld wurden bei 297 bis 3 v. H belaſſen. Am Diskont⸗ markt geſtaltete ſich das Geſchäft außerordentlich ruhig. Die Kaufluſt beſchränkte ſich auf ein ſehr geringes Maß, wäh⸗ rend andererſeits eher einige Abgaben vorgenommen wur⸗ den. Der Privatdiskontſatz Lautete unverändert 276 v. H. 7 78 Kurſe. Im internationalen Deviſenverkehr gab der Dollar in London leicht auf 492,93(492,96) nach, in Amſterdam lautete die mit 181,75 unverändert, auch in Zürich ergab ſich für den Dollar mit 437,75 gegen 437,37 keine nennens⸗ werte Ver In Paris wurde der Dollar mit 36,19 gegen 36,29 bewerte Der franzöſiſche Franken notierte in London 178,34(178,72), in Amſterdam 501½(5014) und in Zürich 12,08%(12,07%). Der holländiſche Gulden blieb in London mit 895,78(895,75), ebenſo in Zürich mit 240,75 Notiz nderung. (240, 77%) nahezu unverändert. Auch der Schweizer Fran⸗ ken wies nur geringe Bewegungen auf. Diskont: Reichsbank 4. Lombard 5, Privat 8 v. 8. Amtlich in Rm. Dis] 13. Jul 12 Juli tür kont] geld J Briei Geld Brief Aegypten lägypt. Pod... 12,565 12,595 12,555 12,595 Argentinien 1N.⸗Peſoo 0,645.649 0,645 0,649 Belgſen 100 Belga] 2 42,11 42,10 42,13 42,21 Braſilien 1 Milreis 0,145 0,147 0,145 0,147 Bulgarien, 100 Leva 6 3,047 35053 3,047 3,053 Dänemark 100 Kronen] 5 54,77 34,87 54,77 54,87 Danzig 100 Gulden 4 47, 47,10 47,— 47,10 England 1Pfo 2 12,2655 7 12,265 12,295 Eſtland 10eſtn Kr. 4½ 68,13 68,27 68,13 68,27 ina andi 4 a 5,410 5,420 5,410 5,420 8 ankreich 100 5 285 7357 9 5 7 riechenland 100 Dr 2 2,35.353 2,35 Holl ind oe Galden] 2 136,95 137,23 136,95 137,23 Jran(Teheran) ſpaann 15,24 15,28 15,24 15.28 IJsland 100 ks. Kr. 5¼ 54,87 54,97 54,87 54,97 Italien 10ʃ Lire 233 13,09 13,11 13,00 13,11 Japan 1 en] 32 0,715 0,717 0,718] 0,717 Jugoflavienioo Dina 5 5,004] 5, 706 5,694.706 anada 1 kan. Dollar 2,4710 2,475 2,471 2,475 Lettland 100 Latts] 6 48,75 48,85 48,75 48,85 Litauen„ 100 Litas 5¼[ 41,94 42,02 41,94 42,02. Norwegen 100 fronen] 4 61,05 61,77 61,65 61,77 golen 100 gloty] 5 7. 17,10 47,.— 47.10 11 5 100 1155 1 11.130 11,150] 11,1300 11,180 9 1. 7 2 5 2 5 2 Sim änden 100 g 21% 637 63,35 ⁴ 65 65735 Schweden 100 fer K 2 15 Schwei! 100 Franken 1/ 56,87 66,99 56,89 5,701 Spanien 100Peſeten 2 85 8 2 2 255 Tae. 10978 11925 5975 11985 Türkei ztü 1. Pfd./ 978„ 5 982 Ungarn loohengö] 4 2 7 7 5 255 Uruguay, IGoldpeſo. 1,049 1051 15049 1,051 Ger. Staaten Dollar 1¼ 2,489“ 2,493.489 2,93 * Frankfurt, 13. Juli. Tagesgeld unverändert 2½ v. H. kehr war eine das Jahr hindurch anhaltende Steigerung zu beobachten, die ſich allerdings im weſentlichen mengen⸗ mäßig auswirkte, während die Frachteinnohmen unbefrie⸗ digend blieben. Während der Wintermonate hot die Ge⸗ ſellſchaft einen noch größeren Teil der Gefolgſchaft als bisher, und zwar faſt 90 v.., in Dienſt behalten. Ver⸗ luſte früherer Jahre bei der Köln⸗Düſſeldorfſer Dampf⸗ ſchiffahrt GmbH, die zu je 50 v. H. der Preußiſch⸗Rheinti⸗ ſchen und der Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft für den Nieder⸗ und Mittelrhein gehört, wurden durch eine Kapitalherab⸗ ſetzung ausgeglichen, was ſich auf dem Konto Beteiligungen der Bilanz entſprechend auswirkte. Bei 1,42(1,26) Mill. Einnahmen aus Perſonen⸗ und Güterverkehr und 9,21 (0,16) Mill./ Abſchreibungen ſtellt ſich einſchließlich 4104 Vortrag der Reingewinn auf 85 751(46 104) l, aus dem eine Dividende von 5½(3) v. H. zur Verteilung gelangen ſoll.— Die Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft für den Nieder⸗ und Mittelrhein, Düſſeldorf, weiſt für 1937 1,37(1,23) Mill. Einnahmen aus Perſonen⸗ und Güterverkehr aus. Nach 0,21(0,16) Abſchreibungen und Wertberichtigungen ver⸗ bleibt einſchließ ich 5813% Vortrag ein Reingewinn von 75 741(41 645) J, aus dem gleichfalls eine Dividende von 5%(3) v. H. verteilt werden oll. 5 Heſſiſcher Sparkaſſen⸗ und Giroverband, Darmſtadt. Einlagenzuwachs. Nach dem Bericht des Heſſiſchen Spar⸗ kaſſen⸗ und Giroverbandes verfügten die ihm angeſchloſ⸗ ſenen 35 öffentlichen Sparkaſſen des Landes Heſſen zu Ende 1397 über einen Spareinlagenbeſtand von 334,7 Mill., alſo um 21, Mill.„/ mehr als Ende 1936. Das ſind 79,4(74,3) v. H. des Standes von 1913. Der heſſiſche Anteil an den Spareinlagen im Reich betrug 2,09 v. H. gegenüber 2,14 v. H. Ende 19963. Der Sparbeſtand auf den Kopf der Bevölkerung errechnet ſich auf 236(221. Die Anzahl der Sparbücher wuchs erneut auf 651 209(6729 386) die der Depoſiten⸗ Giro⸗ und Kontokorrentkonten auf 44.364(43(32). Die Kontokorrentkredite einſchließlich Schuldſcheindarlehen betrugen 8,77(49,70) Mill., die Realkredite 163,61(161,97) Mill. J. Die Kreditbewilligun⸗ en der heſſiſchen Sparkaſſen betrugen 17,799(61,52) Mill. ark bei 9617(8980) Einzelkrediten. Ausgezahlt waren davon bis zum Jahresende 5852 Kredite im Betrage von 11,19 Mill.“. Eine beſondere 1 5 galt dem Wohnungs⸗ bau und dem Siedlungsweſen. Kommunale Darlehen durften immer noch nicht gewährt werden Der Bericht ibt eine eingehende Darſtellung der vielſeftigen Ver⸗ Funds arbeit. Die Sammelbilanz weiſt einen Gewinn von 1,45 Mill.„ aus.. * Weltſchiffbau.— Deutſchlaud wieder au zweiter Stelle. Nach dem Schiffbaubericht von Llovdis Regiſter of Ship⸗ ing“ für das zweite Viertelfohr 1938 befanden ſich Ende unt 1988 insgeſomt 801 Handelsſchiffe mit 2 826 90 Bon in der Welt im Bau gegen 827 mit 2 894 696 BR Ende März d. An der Spitze ſteht wieder Großbritannien mit 2 230) Schiffen mit 1037 073(1 089 077) BRT. Die zweite Stelle behauptet wiederum Deutſchland mit 147 (134) Schiffen mit 306 953(370 118) BT. Unter den Bau⸗ ten befinden ſich 1 Dampfſchiff in der Größenklaſſe von 40 000 To. und darüber(Großbritannien), 2 Dampfſchifſe (ie eins Großbritonnten 8 in der Größen⸗ und Frankrei) klaſſe 3040 000 To., 2 Dompfſchiffe(Großbritannien und Sen) ſowie 2 Motorſchiſſe(je eins Großbritonnien und Italien) in der Größenklaſſe von 2530 000 To., 1 Motor⸗ ſchiff(Deutſchland in der Größenklaſſe von 90 000 To., 1 Motorſchiff(Deutſchland) in der Größenklaſſe 2025 000 To., 2 Dampfer(Großbritannien und Japan] und vier Motorſchifſe(zwei Großbritannien, je eins Holland und Belgien) in der Größenklaſſe von 15—20 000 To. * Die britiſche Eiſen⸗ und Stahlerzeugung.— Im Juni meiterer Rückgang. Die britiſche Eiſen⸗ und Stahlerzeu⸗ gung iſt im Juni weiter zurückgegangen. Nach Augaben der britiſchen Eiſen⸗ und Stahlvereinigung ſtellte ſich der Ausſtoß auf 541 500 To. Roheiſen gegenüber 688 000 To. im Mai und 699 800 To. im Juni des Vorjahres. Stahlroh⸗ blöcke und ⸗bruchſtücke wurden 776 100 To. hergeſtellt gegen⸗ über 957 000 To. im Mai 1938 und 1 106 400 To. in der Berichtszeit des Vorfahres. Im erſten Halbjahr 1938 wur⸗ den ſomit 5 928 500 To. Rohſtohl und Stahlguß erzeugt gegenüber 6 238 000 To. im Vorjahre und 5 743 000 To. in den erſten 6 Monaten 1936. Die Roheiſenerzeugung ging im erſten Halbjahr auf 4005 400 To. von 4011 000 To. in der Berichtszeit des Vorjohres zurück. Ende Juni waren 97 Hochöfen in Betrieb gegenüber 105 Ende Mal. Im Laufe des Juni ſind 8 Oefen gelöſcht worden, davon 4 ältere Einheiten, 2 der reſtlichen Oeſen ſind vorüber⸗ gehend ſtillgelegt. Der Rückgang der britiſchen Eiſen⸗ und Stahlerzeugung des letzten Monats läßt erkennen, daß die Induſtrie unter der ſeit Monaten erkennbaren Depreſſion leidet. Zweifellos ſind für die Entwicklung auch jahres⸗ zeitliche Momente und außerdem die Verſchiebung der Pfingſtzeit in den Juni mit verantwortlich, ſie können aber nicht allein für den vollen Produktionsrückgang ver⸗ antwortlich gemacht werden. Die Eiſen⸗ und Stahlläger haben ſich nach Angabe der Induſtrie im letzten Monat um etwa 6 v. H. vermindert; ſie belaſten aber immer noch die Märkte. Man rechnet deshalb mit einer weiteren Einſchränkung der Produktion und ſteigender Arbeitsloſig⸗ keit. Im Lager der Verbraucher beginnt ſich unter dem Einfluß der letzten Preisſenkung in den Vereinigten Staaten eine neue Agitgtion in Richtung auf eine Sen⸗ kung der engliſchen Eiſen⸗ und Stahlpreiſe bemerkbar zu machen. Geheimrai Kirdorf 7 c Geheimrat Kirdorf, der Neſtor des deutſchen Berg⸗ baues, der cb geſtorben. k, ſtehen die us an der Bahre von Emil en Bergbau und vor allem dem hntelang Vorkämpfer und Führer ein Kämpfer, fand er ſchon früh nach einem an Kampf In tiefer Trar Männer des deutſ Kirdorf, der dem Ruhrkohlenbergl war. Zeit ſeine den B Führer. und Erft N hen Leben auf ſeinem Altersſitz, dem Streithof, im Alter von 92 Jahren ſanft entſchlafen. * Nun iſt er Beileidsſelegramm des Führers an Frau Kirdorf Der Führer und Reichskanzler hat an Frau Kir⸗ E endes Beileidstelegramm gerichtet: 5 a f und die Ihren be⸗ weren Verluſt, der Sie hat, bitte ich Sie, die Verſicherung meiner herz⸗ lichen Anteilnahme entgegenzunehmen. Die Verdienſte, die ſich der Verſtorbene um die deutſche Wirtſchaft und die Wiederguferſtehung unſeres Volkes erworben hat, werden mir unvergeſſen bleiben.“ Deuisch-asiafische Bank, Schanghai Die Wirkungen des Krieges Der Bericht für das Geſchäftsjahr 1937 geht zunächſt auf die ſtetige Weiterentwickl r Aufbautätigkeit der chine⸗ ſiſchen Regierung un⸗ Wirt⸗ ſchaftslebens vor Ausbruch t Japan ein. Er ſtellt u. a. feſt, daß auch die am Geſchäftsverkehr mit China beteiligten ausländiſchen Kaufleute damit rechnen konnten, daß nach Ueberwindung der Depreſſion früherer Jahre eine Zeit ſtetiger ertragreicher Arbeit kommen werde. Der Ausbruch des Krieges im Juli vernichtete dieſe Hoffnung. Die Auseinanderſetzungen verurfachten zunächſt in den betroffenen Handelszentren ein faſt völliges Er⸗ liegen jeder gef chen Tätigkeit. Nachdem ſich die Kämpfe von den Küſtenplätzen in das Innere des Landes gezogen hatten, konnten die Geſchäfte zwar wieder auf⸗ genommen werden, indeſſen blieb ihr Umfang beſchränkt. Soweit Exportwaren in den Haſenſtädten lagerten, konn⸗ ten ſie wohl verladen werden, ein Nachſchub aus dem Hin⸗ terlande wurde aber infolge Abſchneidung der Verkehrs⸗ möglichkeiten faſt ganz unterbrochen. Die Abnahme der Importwaren ſetzte nur zögernd ein, die Käufer waren zudem vielfach verſchollen oder ins Innere des Landes geflüchtet. Die Waren hotten ſich durch Anwachſen von Lagerſpeſen, Zinſen uſw. und bei den notgelandeten Waren durch zuſätzliche Verſchiffſungskoſten verteuert. Im Gegen⸗ ſatz dazu waren vielfach in der Zwiſchenzeit die Preiſe zurückgegangen, ſo daß die Abnahme verweigert oder doch erſchwert wurde. Die Importwechſel mußten von den Ban⸗ ken prolongiert werden, und die Abwicklung wird ſich kaum ohne Verluſte für die beteiligten Firmen vollziehen. Die Außenhandelsbilonz noch den Angaben der chineſi⸗ ſchen Seezollverwaltung weiſt für 1937 im Vergleich zum Vorjahr in der Einfuhr 953,89(941,54) Mill. Jüan, in der Ausfuhr 838,26(705,74) Mill. Jüan aus. Der Geſamt⸗ handel konnte ſich alſo infolge der günſtigen Lage im erſten Halbfahr doch noch um 144,0 Mill. Jüan oder etwa 9 v. H. öhen. Obſchon ſeit Beginn des Krieges die Einſuhr von Kriegsmo erheblich zugenommen hat, ergibt ſich für die Handelsbilanz Chinas die erfreuliche Tatſache, daß der Ueberſchuß der fuhr über die Ausfuhr weiter, und hwung des Krieges 5 zwar von rund 236 ill. Jüan im Johre 1936 auf rund 115 Mill. Jüan; ckgegangen iſt. Deutſchland wor an der Einfuhr mit 15,31 v. H. gegen 15,91 v. H. im Jahre 1936 und am Export mit 8,64(5,54) v. H. beteiligt. Die Seezolleinnahmen, die 1936 rund 24,63 Mill. Jüan be⸗ tragen hatten, konnten ſich infolge der Steigerung des in der erſten Hälfte des Jahres trotz des noch um etwa 18 Mill. Jüan er⸗ höhen. Der Dienſt der auf dieſen Einnahmen laſtenden üßeren und inneren Anleihen beanſpruchte 214,7 Mlll. Jan. Die Frage, wie dieſer Dienſt ſich in Zukunft ge⸗ Warenverkehrs äteren Niederganges ſtalten ſoll, wird Gegenſtand ſpäterer Abmachungen ſein müſſen. Die chineſiſche Währung hat während des Berichtsjahres das in ſie geſetzte Vertrauen gerechtfertigt. Welche Ent⸗ wicklung die Währung in Zukunft nehmen wird, muß aß⸗ gewartet werden. Ein Ende des Krieges iſt noch nicht oabzuſehen, und die Beeinträchtigung des Wirtſchaftslebens durch die bereits eingetretenen Verluſte und Zerſtörungen wird ſich je länger deſto mehr verſchärſen. Bei Beurtei⸗ lung der Ausſichten für die geſellſchaftliche Betätigung im laufenden Jahr iſt deshalb weitgehende Zurückhaltung geboten. Man kann nur dem Wunſche Ausdruck geben, daß die Beziehungen zwiſchen den beiden großen Nationen des Fernen Oſtens bald wieder normal werden möchten. Der geſchäftliche Aufſchwung während der erſten Mongte des Berichtsjahres trug dazu bei, doß das Jahresergebnis der Bank nur um ein Geringes gegenüber dem des Vor⸗ jahres zurückgeblieben iſt. Zinſen und andere Einnahmen erbrachten 2,01(1,91] Mill. Jüan, von denen Verwoltungs⸗ koſten 1,61(1,47), Abſchreibungen 0,07(0,11) erforderten, ſo daß ein Ueberſchuß von 366 651(371693) Jüan verbleibt, aus dem neben der Vorzugsaktiendividende ein Gewinn⸗ anteil von wieder 25/ auf jede Stammaktie von 840 Jüan ausgeſchüttet werden ſoll. Die Bilanz weiſt aus(alles in Mill. Jüan): das Kapital mit unv. 5,81, Rücklagen mit wieder 2,04, Kreditoren mit 36,53(34,94), Akzepte mit 0,78 (0,56), andererſeits Bankguthaben mit 5,84(3,76), Wechſel mit 15,78(13,86), Effekten mit 2,48(2,78), Debitoren mit 19,17(21,72), davon 17,76(20,64) gedeckt, und Gebäude mit 1,35(1,41). Auf dos Kapitol ſind nach wie vor 0,105 noch nicht eingezahlt.(8 4. Auguſt.) Trierer Bürgerverein 1864. AG. Trier.— Verluſt⸗ tilgung. Im Johr 1937 ſetzte ſich bei dieſer Weingroß⸗ kellerei die Umſatzſteigerung fort. Der Geſamtumſatz ſtieg von 369 640/ im Jahre 1036 auf 509 226/ im Jahre 1937. Die Steigerung des Umſatzes im Weinhandel be⸗ trug 28 v. H. und im Geſellſchaftshaus 23,5 v. H. Im neuen Jahr konnte der Umſotz gegenüber dem Vorfahre ſowohl i: Weinhondel als auch im Geſellſchaftshauſe wei⸗ ter erhöht werden. Der Auftragsbeſtand iſt ſehr beachtlich, ferner ſind die Auftragsbeſtände gut, ſo daß für die nächſten Monate mit anhaltender Belebung gerechnet wird. Der am 31. Dezember 1936 noch vorhandene Verluſtvortrag von 20 2290/ konnte 1937 vollſtändig getilgt und darüber hinaus noch ein Gewinn von 9658/ erzielt werden. Waren und Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom 13. Juli. Am Mitt⸗ woch bot der Berliner Getreideverkehr im Vergleich zum Vortage ein ziemlich un verändertes Bild. Die Umſatz⸗ tätigkeit bewegte ſich weiterhin in recht ruhigen Bahnen. Von Mahlgut war vor allem neuer Weizen zur Auguſtlie⸗ ferung geſucht, während ſich andererſeits die Abgabe⸗ neigung in verhältnismäßig engen Grenzen hielt. Aller⸗ dings ſollen erneut einige Abſchlüſſe bei einer Ausgleichs⸗ ſpanne von vier Reichsmark zuſtandegekommen ſein. Neuer Roggen wurde hingegen bei etwas reichlicheren Ein⸗ kaufs möglichkeiten weniger begehrt. Am Induſtriegetreide⸗ markt geſtaltete ſich der Handel ziemlich ſchleppend, da die ausgegebenen Bezugsſcheine bereits vielfach zur Verwen⸗ dung gelangt ſind. Virzeilige Wintergerſte war nach wie vor beſſer erhältlich als zweizeilige, Futtergetreide kam nur ſelten heraus und war gut abzuſetzen. Am Mehl⸗ markt erſtreckte ſich die Kaufluſt hauptſächlich auf Weizen⸗ markenmehle ſowie Roggenmehl der Type 997. Bremer Baumwolle vom 13. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß loko 10,64. Magdeburger Zuckernotierungen vom 13. Juli.(Eig. Dr.) Juli, Auguſt 3,60 B 3,50 G; Sept. 3,65 B 3,55 G: Okt. 3,75 B 3,65 G; Nov. 3,00 B 3,80 G; Dez. 405 3,95 G; Tendenz ſtetig.— Gemahl. Melis per Juli 31,50; Tendenz ruhig; Wetter unbeſtändig. Berliner Metallnotierungen vom 13. Juli.(Eig. Dr.) Je 100 Kilo notierten: Elektrolytkupfer(wirebars] 55,75; Standardkupfer 50,00 nom.; Originalhüttenweichblei un Standardblei je 19,50 nom; Originalhüttenrohzink ab norddeutſche Stationen und Standardzink ſe 18,25 nom.; Original⸗Hütten⸗Aluminium 98—gproz in Blöcken 188; desgleichen in Walz⸗ oder Drohtbarren 9oproz. 187 K. Fein⸗Silber je Kilo 37,30 40,0. 8. Seite/ Nummer 317 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 13. Juli 1938 Weinheimer Allerlei k. Weinheim, 13. Juli. Die erſte Kd ⸗Som⸗ mernacht am Samstag hatte trotz wenig günſtigen Wetters guten Beſuch. Die Vortragsfolge konnte ohne Störung von oben im Garten der„Fuchs' ſchen Mühles abgewickelt werden. Joſeph Offenbach⸗ Mannheim hatte die Auſage und ſorgte für Stim⸗ mung. In mehreren Tänzen gefielt Lotte Kron⸗ Mannheim. Lucie Rena ſang verſchiedene Chan⸗ ſons. Außerdem wirkten der Verein für Volks⸗ muſik und die Tanzkapelle Maier mit. Am Sonntag fand im Saalbau„Zur Deutſchen Eiche“ der Abſchiedsabend für die K d F⸗Ur⸗ lauber aus dem Gau Weſtfalen⸗Nord ſttatt, die eine Woche hier geweilt haben. Eine große Zahl war außerdem an anderen Bergſtraßeorten und im Odenwald untergebracht. Rekord beim Speyerer Brezelfeſt 70000 Brezel wurden verzehrt! * Speyer, 13. Juli. Eine beachtliche Leiſtung haben in dieſem Jahre wieder die Beſucher des be⸗ liebten Speyerer Brezelfeſtes vollbracht Nach zu⸗ verläſſigen Schätzungen ſind nicht weniger als 70 000 Brezel in die Mägen der Feſtbeſucher gewandert. Ebernburg⸗Gaſtſtätte eröffnet * Bad Kreuznach, 12. Juli. Auf der hiſtoriſchen Ebernburg im Nahetal, der„Herberge der Gerech⸗ tigkeit“ Franz von Sickingens, auf der einſt Ulrich von Hutten Zuflucht fand, iſt eine Gaſtſtätte eröffnet worden. Damit wird die Burg mehr noch als bis⸗ her dem Fremdenverkehr erſchloſſen. Die Burg ſelbſt enthält heute bekanntlich eine Jungbauernſchule des Reichsnährſtandes. Die Gaſtſtätte wurde in einem neu ausgebauten Nebengebäude in ſtilvoller Weiſe eingerichtet. Aus Sleinwüſten wüchſt ein Paradies Rieſenkran pflanzt 60 jährige Bäume um Ein Gang durch die wachſende Reichsgartenſchau Stuttgart 1939 Stuttgart, 12. Juli. Während noch auf der gegenwärtigen Reichs⸗ gartenſchau in Eſſen Tauſende von Menſchen täglich Wunderwerke geſtaltender Menſchenhände in der lebendigen Landſchaft bewundern, wächſt ſtill, aber erſtaunlich ſchnell ſchon die Reich s garten ⸗ ſchau Stuttgart 1939 auf einem bisher aus⸗ geſprochen unwirtlichen Steinbruchgelände. Wenn im nächſten Jahre Tauſende und aber Tau⸗ ſende von Menſchen durch eine unendliche Blüten⸗ pracht, durch ein Gartenwunder von unerhörter Mannigfaltigkeit, zwiſchen herrlichen Waſſerſpielen und einem Meer von Roſen mit der Liliputbahn der Reichsg artenſchau Stuttgart 1939 fahren, wird wohl keinem von ihnen der Gedanken kommen, daß hier einmal auf königliches Geheiß die Steine für die heutige moderne, repräſentative Hauptſtraße der Stadt der Auslandsdeutſchen gebrochen wurden. Welche kühne gartenarchitektoniſche Geſtaltungskraft dazu gehörte, Um aus einer wilden Wüſtenei von abgründigen, unfruchtbaren Geröllhalden durch Menſchenhand eine neue Lanoſchaft hervorzuzaubern, kann nur der eini⸗ germaßen ermeſſen, der oͤas Wachstum dieſes„Wun⸗ ders“ ſtändig verfolgt. Früher am Rande Stuttgarts gelegen, iſt die Wüſtenei am„Killesberg“ durch die vielen Ein⸗ gemeindungen der letzten Jahre nun auf einmal mitten ins Herz der durch ihren einzigartigen Reichtum an Gärten und Parks und durch die herr⸗ —— Siidweſtdeutſche Geſchichtsforſther kaglen in Donaueſchingen zueſchingen, 13. Juli. 5 ie Tagung der ſüdweeeutſchen Geſchichtsforſcher und der Vertreter der Geſchichtsvereine dieſes Gebie⸗ tes, der auch Gäſte aus der Schweiz beiwohnten, fand in Donaueſchingen am vergangenen Samstag und Sonntag unter großer Beteiligung einen hochbefrie⸗ digenden, für alle Anweſenden nutzbringenden Ver⸗ lauf. Der Protektor des Vereins für Geſchichte und Naturgeſchichte der Baar(letzterer Verein war An⸗ reger und Träger der Zuſammenkunft), Für ſt zu Fürſten berg, war anweſend und begrüßte die Gäſte herzlich in der Stadt an der Donauquelle. Im Mittelpunkt des Programms der erſtmaligen Zuſammenkunft dieſer Art ſtanden zwei aufſchluß⸗ reiche Referate. Prof. Dr. Theodor M auer, Frei⸗ burg, der Vorſtand der badiſchen hiſtoriſchen Kommiſ⸗ ſton, ſprach über„Die ältere Landgrafſchaft vornehm⸗ lich im deutſchen Südweſten“. T 1 Trotz descungewöhnlich reichen Gehaltes war der Vortrag, der das Werden deutſcher Staatsformen im Mittelalter und damit das politiſche Schickſal unſeres Vaterlandes in der Ver⸗ gangenheit beleuchtete, ſelbſt den zahlreichen Nicht⸗ wiſſenſchaftlern unter den Zuhörern gut verſtändlich, und ſomit ein wichtiger Beitrag zum allgemeinen Verſtändnis der ſtaatspolitiſchen Entwicklung der deutſchen Nation. Ebenſo viel Intereſſe wurde den Darlegungen Dr. Heinrich Büttners(Freiburg) über„Egine von Urach⸗Freiburg, Erbe der Zährin⸗ ger, Ahnherr des Hauſes Fürſtenberg“ entgegenge⸗ bracht. Das Referat behandelte die Lebensarbeit der Nachfahren der Zähringer, die für die Bewohner des Tagungsortes beſonders intereſſante Erſcheinun⸗ gen der Geſchichte ſind.— Ausgedehnte fachliche Be⸗ ſprechungen füllten im übrigen die beiden Veranſtal⸗ tungstage. Der Gedankenaustauſch in Donszeſchin⸗ gen erfüllte ſeinen Zweck: er ſchuf eine glückliche Ba⸗ ſis engerer Zuſammenarbeit der Vereine und For⸗ ſcher zum Nutzen ihrer wiſſenſchaftlichen Arbeit. Es wurde beſchloſſen, dieſe Zuſammenkünfte fernerhin jedes Jahr einmal abzuhalten, im kommenden in der ſchönen Donautalſtadt Si g maringen. Einspaltige Klelnanzeigen bis zu einer Höhe von ſoo mm je mm Skilg. Stellengesuche je mm 45g. liche Lage im Tal einer Rebenhügellandſchaft be⸗ kannten ſchwäbiſchen Hauptſtadt gerückt. Die unge⸗ wöhnlichen Aufwendungen, die zur Nutzbarmachung dieſes unwirtlichen Geländes für die Reichsgarten⸗ ſchau gemacht werden, erhalten durch die Tatſache eine beſondere Berechtigung, daß hier in abſehbarer Zeit Stuttgarts großer Zoologiſcher Garten erſtehen wird, für den die Pläne ſchon fix und fertig ſind, ja, deſſen Planung in der ganzen Anlage der Reichsgartenſchau ſchon mit einbezogen worden iſt. In einigen Jahren alſo werden dort, wo nächſtes Jahr die leuchtenden Roſenhecken über ſchroffe Sandſteinfelſen herunterlachen, gefährliche Wild⸗ katzen ein ideales Freigehege haben Dieſe Vorbereitungen für die künftige Beſtim⸗ mung des Geländes machten gewaltige Erdbewegun⸗ gen notwendig. Das Gelände, das rund 50 Hektar umfaßt, mußte zunächſt 15000 am Waſſeranlagen aller Art und weitere 50 000 qm für Wege abtreten. Das übrige, das Pflanzenzwecken dient, mußte zu⸗ nächſt einmal Nährboden erhalten. Nicht weni⸗ ger als 100000 Kubikmeter Mutterboden wurden auf die unfruchtbare Geröllunterlage gebracht. Ganze Hügel wurden abgetragen und Schluchten da⸗ mit eingeebnet. Insgeſamt wurden 400 000 Kubik⸗ meter Erde bewegt. Auf dieſer ſo geſchaffenen Un⸗ terlagen werden dann eine Million Frühjahrs⸗ und Heiteres zur Sommerszeit „Ich habe den Globus ſo aufertigen laſſen, damit er im Stil zu meinen Möbeln paßt!“(Sönd.) ——— 443 629 ehrenamiſiche Blockwaltes und Blockwalterinnen der Usb. opfern ihre Freizeit, um in ſelbſtloſem kinſag die Idee des ffilfswerkes„mutter und ßind“ ju verwirklichen und die Vorausſetzung für eine geſunde Jugend zu ſchaffen. HILFSMWE RK Linò finb 4. 70 Sommerblumen, 150 000 Tulpen, 100 000 Stauden, 50000 Roſenſtöcke und weitere 70 000 andere Blumen und Pflanzen eingeſetzt. Beſonderer Arbeit bedurften die Groß⸗Baumpflanzungen, deren 1200 bis 1500 durchgeführt wurden. Dabei bediente man ſich eines Rieſenkrans, um Bäume, die ihr reſpektables Lebensalter von 60 Jahren mit einer Höhe von 20 Meter und einem Gewicht von 200 Zentner belegten, umzupflanzen. Unter den baulichen Anlagen, zu denen natürlich große Ver⸗ waltungs⸗Hallen und Wirtſchaftsbauten kommen, intereſſiert vor allem eine Kleinbahn, die in einer Schleife die ganze Schau durchfährt und ſo auch dem von der 22 Kilometer langen Wanderung nicht er⸗ bauten Ausſtellungsbeſucher alle Schönheiten der reichen Schau erſchließt. Die gärtneriſchen Anlagen werden mit beſonderer Gründlichkeit geſchaffen, denn die Ausſtellung ſoll ja nicht nur erfreuen, ſon⸗ dern auch belehren. Alles, angefangen vom Obſthau bis zu den Heilkräutern, von der Blumenzucht bis zum Weinbau, alles, was den Bauer, den Klein⸗ gärtner, den Berufsgärtner oder Forſtmann intereſ⸗ ſieren kann, iſt hier zu finden. Die Rettung „ Und wie entrann er bleſer ſchrecklichen efahr?“ er eint e banz einfach, er hatte„Fampf der Sefahr“ geleſen- und wußte, was er ju tun hatte!“ dares Annahmeschluß für dle Mlttag. Ausgabe vorm. 8 Uhr, für die Abend-Ausgabe nachm. 2 Uhr Tbddenes Lagef 200 qm, zu vermieten in G 7. 10. Wenn Jucken, Schuppen, feſtiges Haur es erfordern, ist es leicht, Abhilfe zu schaffen, Nehmen Sie gleich das richtige Miftel mit 29275 Offe—— 5 Zum Verkauf unſerer Zigarren 5364 Feruſprecher 538 75/76. der heilsamen Wirkung! 9 A bei beſ. Hotels u. Gaſtw. eingef. 5 8 ö fene Stellen 1 ˖ 5 rene Rnueinvillenskraße 2 ertreter-Limmer-Mohnung a 2— j Snej ne Moschu Ig, Well ü ft 8 U„ 8227 gegen Proviſion geſucht. An⸗ 5 0 Famiennaus, Tüudlenheim mit Bad, Speiſek., 8. Stock, zu R. 80 Pg ca e e 0 5 0 el dllnnen gebote mit Referenzen 5374 L ſchöne Lage, 23 Zimm., Küche 111. zum 1. 10, 38 zu vermieten. Lerschsnert puſyef enihöll- oeh gibt es ein Og Heſpoß, 1 5 0 ai Badez., 1% Zimm. Mae Ban Hausverwaltg. 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