1995 2 Einzelpreis 10 Pf. Reue Mannheimer Jeitune Erſcheinungsweiſe: Täglich 2mal außer Sonntag. Bezugspreiſe: 7 + 2 annheimmer General Anzeiger Konkurſen wird keinerlei Nachlaß gewährt Keine Gewähr für Frei Haus monatlich.08 Mk. und 62 Pig. Trägerlohn. in unſeren Geſchäftsſtellen abgeholt.25 Mk., durch die Poſt.70 Mk einſchl 5 3 8 53 5 2 5 Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: RI,.6. Fernſprecher: Sammel⸗RNummer 24951 Anzeigen in beſtimmten Ausgaben, an beſonderen Plätzen und Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernmündlich erteilte Aufträge. Gerichtsſtand Mannheim, 50 Pfg. Poſtbef.⸗Geb. Hierzu 72 Pfa. Beſtellgeld Abholſtellen: Wald⸗ Mittwoch, 20. Juli 1038 140. Jahrgang— Nr. 329 Anzeigenpreiſe: 22 mm breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 79 m breite Tertmillimeterzeile 50 Pfſennta Für Familten⸗ und Kleinangzetaen ermäßtate Grundpreiſe Allgemein gültig iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr 9. Bei Zwangsvergletchen oder Ne Fiſcherſtr. 1. Fe Hauptſtr 63. W Oppauer Str 8 Se Luiſenſtr. 1. Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25. f. d. folgend. Monat erfolgen. Abend- Ausgabe A hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str. 44. Meerfeldſtr. 18, „Es gibt keinen Aermellanal mehr“ das Prager Echo auf das ſudelendeulſche Memorandum- Scharfe Syrache Tokios 5 F N Die Pariſer Preſſe feiert die Entente tordiale 8 1„ 5 dnb Paris, 20. Juli. 1 werden ihre Beſprechungen auch während 233 Di 175 0 reſſe 1 inahe und nach dem ganz im internen Kreis von Bonnet Die heutige Pariſer Preſſe befaßt ſich beinahe ß ausſchließlich mit dem Beſuch des engliſchen Königs⸗ gegebenen Frühſtück im Quai'Orſay fortſetzen. e paares in Paris. Ganze Text⸗ und Bildſeiten ſchil⸗ 3 dern die Ankunft der engliſchen Gäſte in Bologna, „ ihre Fahrt nach Paris und durch die Straßen der f franzöſiſchen Hauptſtadt. An hervorragender Stelle Im Gefecht mit Arabern werden die Trinkſprüche gebracht. Die neuen Paläſtina⸗Truppen bereits eingeſetzt In franzöſiſchen politiſchen Kreiſen weiſt man be⸗ 8 1 1 5 5 5. 2— uſalem, 20. Ii l. P. ſonders darauf hin, daß der engliſche König das 8 2 8 a 1. 0 5. Wort Demokratie gebraucht habe, was Die britiſchen Truppen, die kürzlich in größter nicht nur den wahren Charakter der engliſchen Mo⸗ Eile von Aegypten nach Paläſtina gebracht wurden, 99 narchie in das wahre Licht ſetze, ſondern auch die mußten bereits geſtern im Bezirk Nazareth ihre Gleichheit der politiſchen und ſozialen Auffaſſungen Feuerprobe ablegen. Vier Gefechte mit arabiſchen beider Länder in den Vordergrund ſtelle. Dieſe Freiſchärlerbanden fanden faſt gleichzeitig ſtatt. 12 Gleichheit habe die beiden Länder ſchon leit langem Araber wurden verwundet, die engliſchen Truppen ö dazu geführt, äußeren Problemen gegenüber eine hatten keine Verluſte. g 19 gleichartige Haltung einzunehmen. Die Spannung in Je ruſalem und im 1 191 5 12% ganzen Lande iſt nach wie vor ſehr groß und überall Im„Jour“ beit es, die„Entente cordiale werden ſtändig wilde Gerüchte über neue Zwiſchen⸗ ſtammt nicht erſt von geſtern. Die Engländer eben⸗ ſo wie die Franzoſen müßten ſich gegen alle An⸗ griffsdrohungen verteidigen. „Figaro“ überſchreibt ſeinen Aufſatz mit der Ueberſchrift:„Es gibt keinen Aermelkanal mehr“ und ſchreibt, der Königsbeſuch zeige den eng⸗ liſchen und franzöſiſchen Willen, die Entente nunmehr unerſchütterlich zu geſtalten. fälle verbreitet und geglaubt. Ein gutes Beiſpiel zeigte ſich dafür geſtern in Haifa, wo alle arabiſchen Geſchäfte ſchloſſen, weil die— nicht zutreffende— Nachricht verbreitet wurde, daß 100 Araber bei einem Bombenanſchlag ums Leben gekommen ſeien. Die Behörden ſind der Anſicht, daß dieſe Gerüchtemache⸗ rei ein Teil der Kampagne der Terroriſten ſei, die auf dieſe Art und Weiſe das Volk zu immer größe⸗ rem Haß auſtacheln wollten. Die verheerenden Ueberſchwemmungen des Gelben Fluſſes handlungen auf beiden Seiten erſchwert. 1 haben die Japauiſche Truppen überqueren die überflutete Straße japaniſch⸗chineſiſchen Kampf⸗ igen, f Der Hauptſchriftleiter des„Petit Pariſien“ feiert das eines chineſiſchen Dorfes. res d Zenta, Fan ind un franzöſiſch⸗britiſche Bündnis als Garantie des Frie⸗ 0 dens und den engliſchen Königsbeſuch als ein Sym⸗ inde fl bol des Friedens. a N n ae Leon Blum betätigt ſich im ſozialdemokratiſchen xa le ne das deut E Memorandum db Zwei Jahre Spanien Krieg —„Populafre“ unter der Maske eines Friedliebenden.( Franzöſiſch⸗ſpaui Grenze, 17. Juli 1938. 12 ene en, 5 5 N In e„ 1805 des 1 8 2 85 3 0 e 8. 3 ö J 11 ſiſche Entente ſei friedlicher Natur. Heftige Ausfälle der Prager Preſſe gegen die ſudetendeutſchen Forderungen„naten dad dn Zebſteg nete reichten dnunge 01 Die ſtändige Vergrößerung der deutſchen Stärke habe zuerſt zum franzöſiſch⸗ſowjetruſſiſchen Bünd⸗ nis, dann zur engliſch⸗franzöſiſchen Entente ge⸗ führt. Frankreich falle jetzt die Aufgabe zu, Eng⸗ (Funkmeldung der NM.) + Prag, 20. Juli. Die tſchechiſche Preſſe regiſtriert die Veröffent⸗ der Sudetendeutſchen Partei auf Anregung des fran⸗ zöſiſchen Außenminiſters veröffentlicht wurde, um angeblich die Oeffentlichkeit auf die Unannehmbar⸗ Spanien jemals auf ſeinem Boden hat wüten ſehen. Er hat an Toten und Verwundeten ſchon mehr als eine Million Verluſte verurſacht und er hat mehr als 50 Milliarden Gold⸗Peſeten Koſten verſchlungen; its Peltt 2 5 1 5 keit der Berliner und ſudetendeutſchen Ford en 2 5 5 8 8 1 1 land mit der Sowjetunion zu verbünden(). Er lichung des ſudetendeutſchen Memorandums meiſt vorzubereiten. Ae 55 1 das Blatt aber wenn es auch den Anſchein hat, als ſei er in ochen i ſei davon überzeugt, daß die Annäherung ohne Kommentare. Soweit Stellungnahmen tſche⸗ am Sonntagabend in Paris geſprochen habe, hätten ſein Endſtadium eingetreten, ſo iſt doch der Friede 1 Sinn zwiſchen Paris, Moskau und London genügen chiſcher Blätter vorliegen, halten ſie ſich auf der bis⸗ erklärt 5 zumindeſt noch nicht unmittelbar in Sieht. klärt. werde, um, ſo ſagt Blum hetzeriſch,„gewiſſen be⸗ herigen ablehnenden Linie. i f An zwei voneinander getrennten Fronten, deren. ne fürchteten Verwicklungen und Machenſchaften, die„Ceſke Slovo“, das bekanntlich gute Beziehungen daß dieſes Verfaſſungsprojekt ein„ſtaatsrecht⸗ eine 250 Kilometer lang, von den Pyrenäen bis zur ff. A8 er nicht beſonders kennzeichnen wolle, ein Ende zur Prager Burg unterhält, erklärt in draſtiſcher licher Unſinn“ und„in einem unabhängigen Mündung des Ebro verläuft, während die andere in ebiet, zu bereiten“. Weiſe,. Parlamentsſtaat nicht durchführbar“ ſei. 1300 Kilometer Länge von der Mittelmeerküſte nörd⸗ 11 Der Außenpolitiker der royaliſtiſchen„Action es ſei tſchechiſche Pflicht, dieſe„provokativen Schließlich kolportiert das tſchechiſche Blatt ſogar lich Sagunto in großem Bogen zunächſt weſtwärts 68 15 Franeaiſe“ meint, das engliſche Bündnis ſei für Vorſchläge“ nicht zu beachten und weiter unſere, 115 1 80 Anſicht, eh. b und dann, knapp an Madrid vorüber, ſüdwärts ver⸗ ide G Frankreich in der heutigen Stunde eine Frage um die tſchechiſchen Ziele, zu verſolgen. Memorandum die Abſicht unterſchoben werde, den. 1185. 11 e 8 11 Leben oder Tod.. 1 Die dem Außenminiſterium naheſtehende„Lidowe Staat zu zerſchlagen und ſich an den bisherigen, das 1 i i Rei⸗ Der Außenpolitiker des„Petit Journal“ nennt Noviny“ vermuten, daß der Text oͤes Vorſchlages heißt tſchechiſchen, Staatsvolk zu rüchen. 350 9 r zwei?. n insgef 5 Irhauſet das franzöſiſch⸗engliſche Bündnis eine Wirklichkeit, 5 850 000 Mann gegenüber. Es iſt aber nicht nur ein f 1 da es eine Notwendigkeit ſei. Lord Halifax werde e e e. 1 0 1 Jeſti 1 ſi mit ſei 4'ollegen über das tſche⸗ 46 N ö j 7 N 9* a 8 ae 9 1 un 9 u, in dem de chene rde England 25 Es hült ſchwer, optimiſtiſch zu ſein 1 Marxismus ſeine letzte Poſition in Weſteuropa gegen 1028 Frankreich hätten ein großes Ideal: die Rebörga⸗ f a f f 2 den Faſchismus in der Geſtalt 18 General Francos 5 niſterung des fiebernden Europa. Die britischen nationaler Falange verteidigt. Franco hat ſeinen Konſervativen ſeien ſchon bereit, ſo behauptet der Artikelſchreiber,„ganz objektiv einen Plan für ein gutes Einvernehmen mit Sowjetruß⸗ land zu unterſuchen“. In London wie in Paris erkläre man, daß die wahren Verteidiger des Frie⸗ dens immer den Frieden mit allen Nationen wün⸗ ſchen müßten, gleichgültig, welches Regime bei die⸗ ſen Nationen beſtehe. i Die kommuniſtiſche„Humanite“ bringt einen Stimmungsbericht über den Empfang des Königs⸗ daares, beſchränkt ſich aber ſonſt darauf, an der Stelle ſeines üblichen Leitartikels lange Auszüge eines Auffatzes der„Isweſtija“ zu veröffentlichen, der die britiſche Außenpolitik als große Gefahr für den Weltfrieden hinſtellt. Halifax bei Daladier und Vonnet 55 FVñü⸗ü pers, Im franzöſiſchen Außenminiſtertum begannen um 12.30 Uhr die am Rande des engliſchen Königsbe⸗ ſuches vorgeſehenen diplomatiſchen Beſpre⸗ chungen zwiſchen dem franzöſiſchen Miniſterpräſi⸗ denten Daladier, dem franzöſiſchen Außenminiſter Bonnet und dem engliſchen Außenminiſter Lord Halifar Dieſen Beſprechungen wohnten keiner⸗ lei Sachverſtändige bei. Die beteiligten Staats⸗ Die Eindrücke eines franzöſiſchen Sonderberichterſtauers in Sudetendeutſchland + Paris, 20. Juli. Der Sonderberichterſtatter des Wirtſchaftsblattes „Le Capital“ veröffentlicht eine Unterredung mit Lord Lodgman⸗Auen. Wenn man die ſudetendeut⸗ ſchen Gebiete befreit habe, ſchreibt der Sonderbericht⸗ erſtatter in ſeiner Einleitung, 85 ſo ſei es ſchwer, noch weiterhin optimiſtiſch zu bleiben. An die Möglichkeit eines dauerhaften Verhältniſſes zwiſchen Sudetendentſchen und Tſchechen glaube er nicht. 5 Der Sonderberichterſtatter bringt dann die Er⸗ klärungen Lord Lodgman⸗Auens. Wenn die Stellung der Sudetendeutſchen ſo ſtark ſei, ſo erkläre ſich das daraus, daß die Tſchechen ihre Verſprechungen nicht eingehalten hätten. Während die Tſchechen in ihren Denkſchriften an die Friedens⸗ konferenz ſeiner Zeit erklärt hätten, daß der Beſitz des ſudetendeutſchen Gebietes wegen ſeiner Indu⸗ ſtrie und ſeiner Kohlenvorkommen für den tſchechf⸗ ſchen Staat eine Lebensnotwendigkeit ſei, ſeien aber dann, als das ſudetendeutſche Gebiet zur Tſchecho⸗ Slowakei gehört habe, aus ſtratetgiſchen Gründen die wichtigſten Induſtrien in das Landesinnere der Tſchecho⸗Slowakei verlegt worden. Seine Erklärungen dem Sonderberichterſtatter gegenüber ſchließt Lord Lodgman⸗Auen mit dem Hinweis, 8 daß der Kampf für eine Verwirklichung der Gleichberechtigung mit allen legalen Mitteln fortgeſetzt werden würde, wenn die Prager Re⸗ gierung das Programm Henleins ablehnen ſollte. Wenn die Tſchechei aufhören ſollte, ein Unruheherd zu ſein, ſo würden ſie den Sudetendeutſchen letzten Endes das, was ſie ihnen ſchulden, zugeſtehen müſſen. Und wenn die Tſchecho⸗Slowakei Europa zum Zeu⸗ gen nehme, erweiſe ſie damit den Sudetendeutſchen nur einen Dienſt, denn im Intereſſe des Friedens müſſe Europa ſelbſt ein Intereſſe daran haben, eine ſchwere Ungerechtigkeit wieder gulzumachen. Reichsminiſter Dr. Goebbels in Salzburg. Am Dienstagnachmittag traf der Reichsminiſter für Volksaufklärung und Propaganda Dr. Goebbels in WW•7˙. ein. Der Miniſter fuhr nach Bad Gaſtein weiter. i Wechſel im jraniſchen Außenminiſterinm. Der bisherige Geſandte Jrans in Bagdad, Mozaffar Aalam, iſt zum Außenminiſter ſeines Landes ernannt worden. 5 f dem Seewege beſteht. Gegnern mehr als zwei Drittel des ſpaniſchen Bo⸗ dens entriſſen; von den 47 Provinzen Spaniens be⸗ ſitzt er 30 vollſtändig, weitere vier ſtehen überwie⸗ gend unter ſeiner Kontrolle. Barcelona dagegen kann nur noch neun Provinzen ſein eigen neunen, und die vier reſtlichen Provinzen Spaniens ſind umſtrittenes „Niemandsland“. Vor einem Jahr war die Gebietsverteilung zwi⸗ ſchen den beiden Bürgerkriegsparteien noch eine ganz andere. Damals lief eine geſchloſſene Front von Jacca in den Pyrenäen quer durch Aragonien auf Teruel und dann über Madrid nach Südſpanien; außerdem beſaßen Francos Gegner noch die reichen Bergbaugebiete der baskiſchen Provinzen, Santan⸗ ders und Aſturiens. Dieſes Enklave feindlichen Territoriums in ſeinem Gebiet hat Franco im Laufe der letzten zwölf Monate beſeitigt, und er hat außer⸗ dem in einem Siegeszug, der nach der Reorgani⸗ ſation des Barcelona⸗Heeres ſo manchem ausländi⸗ ſchen Beobachter überraſchend kam, ganz Aragonien erobert und ſich am Mittelmeer auf einem Gebiet, das ſchon zu Katalonien und Valeneia gehört, einen breiten Küſtenſtreifen geſichert. Auf dieſe Weiſe wurden die Streitkräfte Barce⸗ lonas in zwei an Stärke faſt gleiche Teile geſpalten, zwiſchen denen nur ſehr geringe Verbindung auf An der katalaniſchen Front ſtehen Franco annähernd 280 000 Mann katalani⸗ 2. Seite Nummer 329 Neue Maunheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe scher Milizen gegenüber. Der Befehlshaber, Gene⸗ ral Rojo, ein 43jähriger Berufsoffizier und frühe⸗ rer Stabschef bei dem Madrider Kommandeur Miaja, hat zwar im Frühſommer durch eine Serie von Maſſenangriffen die Franco⸗Linien an der kata⸗ laniſchen Gebirgsfront zu durchbrechen verſucht, aber dieſe Barcelona⸗Offenſive ſcheiterte ebenſo wie ihre drei Vorgängerinnen des vergangenen Jahres, Miajas bedrohlicher Vorſtoß auf Brunete weſtlich Madrids, Pozas Belchite⸗Offenſive und der Winter⸗ feldzug von Teruel, die nach Anfangserfolgen für die Angreifer ins Stocken kamen oder ſich in Nieder⸗ lagen umwandelten. So iſt die katalaniſche Front ſtationär geblieben, ſeit Franco das Hauptgewicht ſeiner Operationen auf die Südfront zwiſchen Teruel und der Küſte verlegt hat und in ſchweren Kämpfen gegen Miajas 200 000 Mann ſich auf Sa⸗ gunto und Valencia vorarbeitet, um Madrid von ſeinen Zufuhrhäfen abzuſchneiden. In den 34 von ihm ganz oder größtenteils be⸗ ſetzten Provinzen verfügt Franco über die reich⸗ ſten landwirtſchaftlichen Gebiete ganz Spaniens, weiterhin über 90 vom Hundert der Bodenſchätze des Landes, die für die Kriegsmaterial⸗ Verſorgung ſeiner Truppen von entſcheidender Be⸗ deutung ſind. Von den 1470 Seemeilen der ſpani⸗ ſchen Küſte ſtehen 900 Seemeilen unter Francos Kontrolle, und Francos Anteil an der franzöſiſch⸗ ſpaniſchen Grenze hat ſich auf 400 Kilometer Länge vergrößert, während Barcelona nux noch 140 Kilo⸗ meter der Grenze kontrolliert. Man ſchätzt, daß in Francos Gebiet etwa 20 Millionen Menſchen woh⸗ nen, in Barcelonas Territorium etwa die Hälfte, darunter 1,8 Millionen obdachloſe Flüchtlinge. Ge⸗ naue Ziffern laſſen ſich hierfür nicht gewinnen; Spanien hatte vor Beginn des Bürgerkrieges eine Bevölkerung von ungefähr 29 Millionen. Sie iſt ſeitdem angewachſen, hat aber auf der anderen Seite, abgeſehen von den normalen Sterbefällen, durch Tod an der Front, bei Maſſenhin richtungen und bei den zahlreichen Bombardements, die beſonders ſeit An⸗ fang dieſes Jahres gewaltigen Umfang annahmen (Sagunto wurde 180 mal, Barcelona und Umgebung 200 mal, Valencia 140mal bombardiert), außerordent⸗ liche Verluſte in Höhe von vermutlich 500 000 Men⸗ ſchen erlitten. Neben den militäriſchen Veränderungen hat das zweite Jahr des ſpaniſchen Bürgerkrieges auf beiden Seiten auch politiſche Aenderungen ge⸗ bracht. Die Niederlage in Aragonien zwang Negrin, den Miniſterpräſidenten Barcelonas, zu einer Um⸗ bildung ſeiner Regierung, in deren Rahmen außer Caballero auch der Reorganiſator der Barcelona⸗ Truppen, Kriegsminiſter Indaleſio Prieto, weichen mußte. Vorher ſchon hatte die Ueberſiedlung der Regierung von Valencia nach Barcelona, die bis da⸗ hin nur loſe Verbindung zwiſchen ihr und der kata⸗ laniſchen Generalidad weſentlich enger geknüpft. Eine weitere wichtige Wandlung der politiſchen Or⸗ ganiſation Barcelona⸗Spaniens wurde durch die Spaltung des Barcelona⸗Gebiets notwendig gemacht. General Miaja übernahm Mitte April neben dem Oberbefehl über ſämtliche ſüdliche Fronten auch die Geſchäfte eines politiſchen Adminiſtrators des Süsd⸗ Territoriums. Franco⸗Spanien auf der anderen Seite er⸗ lebte einen entſcheidenden Schritt in ſeiner ſtaatlichen Entwicklung mit dem Uebergang der Regierungs⸗ geſchäfte von der militäriſchen Junta auf eine von General Franco ſelbſt geführte Zivilregierung, die dem Falange⸗Großrat der Fünfzig verantwortlich iſt und der Inangriffnahme des Staatsgufbaus nach korporgtiven Grundſätzen. Mit bieſem Staat haben bis jetzt 26 Mächte ganz oder teilweiſe die diplomatiſchen Beziehungen aufgenom⸗ men; unter ihnen befinden ſich alle europäiſchen Großmächte außer Frankreich und Sowjetrußland. Im übrigen hat ſich außenpolitiſch wenig geän⸗ dert. Trotz mancher Kriſen iſt die Nichteinmiſchungs⸗ politik auch in das dritte Jahr des Bürgerkrieges hinübergerettet worden, und nachdem am 5. Juli der Nichteinmiſchungsausſchuß den engliſchen Plan für die Wiederherſtellung der See⸗ und Landkontrolle, die Zurückziehung der ausländiſchen Freiwilligen und die im Zuſammenhange damit vorzunehmende Gewährung der Kriegführendenrechte an beide Par⸗ teien angenommen hat, beſteht zum erſten Male ſeit zwei Jahren jetzt ſogar die Ausſicht, den ſpaniſchen Bürgerkrieg auf einen wirklichen rein innerſpani⸗ ſchen Konflikt zu beſchränken. Dieſe Ausſicht vermehrt auch die Hoffnungen auf ein endliches Ende der Feindſeligkeiten. Der Einwand, daß der Verzicht auf die auslän⸗ diſchen Freiwilligen insbeſondere für die Luftwaffe Francos eine gefährliche Schwächung bedeute, wird in Burgos als nicht mehr zutreffend bezeichnet. Ge⸗ rade während des zweiten Bürgerkrieg⸗Jahres ſind zahlreiche Spanier als Piloten ausgebildet worden, die jetzt nach Angabe von Franco⸗Seite bereits 80 Prozent der nationaliſtiſchen Luftwaffe führen. Außerdem würde auch Barcelona einen großen Teil ſeines Flugperſonals verlieren, das nach den letzten Schätzungen etwa zur Hälfte aus Ausländern— in der Hauptſache ſowjetruſſiſchen und franzöſiſchen Freiwilligen— beſteht. Dasſelbe Verhältnis beſteht auf beiden Seiten für die anderen techniſchen Trup⸗ penteile: Tanks, Artillerie und Pionier⸗Ingenieure. Für Franco ſpricht noch ſein fähigeres Offitzier⸗ Korps, vor allem im Generalſtab, der Beſitz der wich⸗ tigſten ſpaniſchen Rohſtoffquellen, ſowohl im Mut⸗ terland wie in den Kolonien— allein bei den Mine⸗ ralvorkommen verfügt er über 90 Prozent— und die bereits erwähnten ſtrategiſchen Vorteile. Für den Augenblick iſt mit einer Fortſetzung der Sagunto⸗Valeneia⸗Offenſive zu rechnen. Nach derem Gelingen ſtehen Franco zwei Wege offen, Beſtür⸗ mung bzw. Aushungerung der von ihren Zufuhrver⸗ bindungen abgeſchnittenen Stadt Madrid oder ein Großangriff nach Norden auf Barcelona, um dieſes wichtigſte Zentrum des Gegners zuerſt in die Hand zu bekommen. Kein Feſt der deutſchen Traube und des Weines 1938. Infolge des mengenmäßig geringen Ausfal⸗ les der Weinernte 1937 haben ſich die zuſtändigen Stellen entſchloſſen, in dieſem Jahr das„Feſt der deutſchen Traube und des Weines“ nicht ſtattfinden zu laſſen. 8 Wieder britiſche Verluſte an der indiſchen Nord⸗ weſtgreuze. Bei den Kämpfen an der indiſchen Nord⸗ weſtgrenze wurden zwei britiſche Soldaten getötet und drei Soldaten, unter ihnen ein indiſcher Offizier, von den Auſſtändiſchen verwundet. Nie Auseinanderſetzung zwijchen Moskau und Tokio. Japan droht mit, draftiſchen Akkionen Die Verhandlungen wegen des Mandſchurei-Jwiſchenfalls blieben ergebnislos dnb Tokio, 20. Juli. Zum Zwiſcheufall bei Hunſchun teilte der Sprecher des japaniſchen Außenamtes mit, daß die Verhand⸗ lungen bisher ergebnislos verlaufen ſeien, ſie dauerten jedoch noch weiter an. Die zukünftige Entwicklung hänge allein von der Haltung Mos⸗ kaus ab. „Tokio Aſahi Shimbun“ meldet ergänzend, die japaniſche Regierung habe den Botſchafter Schige⸗ mitſu dahingehend inſtruiert, daß die Grund⸗ forderung für eine friedliche Löſung des Zwiſchen⸗ falles die Wiederherſtellung des alten Zuſtandes ſei. Nach Erfüllung dieſer Forderung ſei Japan bereit, die Frage des langumſtrittenen Grenzproblems und der Entſchädigung für die Tötung des japaniſchen Gendarmen mit Moskau zu erörtern. Sollte die Sowjetregierung in ihrer charakteri⸗ ſtiſchen„Zauderpolitik“ fortfahren und die ge⸗ rechten Forderungen Japans verweigern, dann bliebe keine andere Möglichkeit offen als„dra⸗ ſtiſche Aktionen“ gegenüber Mos kau. der koreaniſch⸗ſowjetruſſiſchen Grenze mel⸗ Unterhändler, die am Von det Dontei, die fapaniſchen Montagabend zur Ueberreichung der japaniſchen Forderungen ins Hauptquartier des Befehlshabers der Sowjetgrenztruppen entſandt wurden, ſeien noch nicht zurückgekehrt. Man befürchtet, daß die Unter⸗ händler von den Sowjets unter Vorwänden zurück⸗ gehalten werden. Die Eindringlinge erhalten Verſtärkung + Tokio, 19. Juli. Die Sowjettruppen, die ſich in den Weſtbergen bei Schanfeng eingeniſtet haben, erhalten, wie zus Söul gemeldet wird, laufend Verſtärkung, und das, obwohl die Verhandlungen zur Beilegung des Grenz⸗ zwiſchenſalles weitergehen. Es befinden ſich bereits mehrere hundert Rotarmiſten auf man⸗ dſchuriſchem Gebiet. Gleichzeitig werden die im Oſt⸗ bezirk der Poſſiet⸗Bai ſtehenden Trupen verſtärkt, am Montag trafen hier weitere Kavallerieabteilungen und motoriſierte Einheiten ein. Eine neue Grenzverletzung trug ſich im Strom⸗ gebiet des Tumen⸗Fluſſes zu, wo zwei ſowjetruſ⸗ ſiſche Flieger Erkundungsflüge über koreaniſchem Boden ausführten. Die Hintergründe der Reichenau⸗Fälſchung „Na ve zufſammenſtellung der Interventionsmärchen der franzöſiſchen Linkspreſſe“ (Funkmeldung der NM.) +. Warſchau, 20. Juli. Die in dem engliſchen Blatt„News Chronicle“ und in dem franzöſiſchen„Ordre“ veröffentlichte Fälſchung einer angeblichen Denkſchrift General Reichenaus wird jetzt auch von der„Gazeta Polſka“ in einem Bericht ihres Pariſer Vertreters als ein gewöhnlicher Betrug nachgewieſen. Dieſer Betrug, ſo heißt es in dem Brief, habe ſeine beſondere Grundlage. Alle Einzelheiten ſtimmten auf das genaueſte mit dem überein, was ſeit mehr als zehn Mona⸗ ten diejenigen fraunzöſiſchen Blätter ſchrieben, die für eine Intervention zugunſten Rotſpaniens eintreten. Dieſer angebliche Bericht General von Reichenaus beſtätige jede einzelne Information dieſer kriegsluſtigen franzöſiſchen Pazifiſten und zwar bis zum letzten i⸗Tüpfelchen. Man müßte glauben, daß General von Reichenau die Artikel, ͤͤie ſeit eineinhalb Jahren in der„Huma⸗ nité“ veröffentlicht werden, auswendig gelernt habe. Allzu gewiegt und allzu geſchickt ſei das gemacht und die Uebereinſtimmung zu genau, ſo daß als End⸗ ergebnis der Eindruck einer großen Naivität ent⸗ ſtehe. Um ganz klug vorzugehen, habe man die Ver⸗ öffentlichung dieſer Fälſchung dem rechtseingeſtell⸗ ten„Ordre“ anvertraut, dabei aber nur vergeſſen, daß„Opdre“ heute in den Augen der franzöſiſchen Oeffentlichkeit nur ein ſcheinbar rechtsgerichtetes Organ ſei, das in Wirklichkeit nichts anderes ſei, als eine gefügiges Werkzeug der Sowjetbotſchaft in Paris. Das Ziel dieſes Manövers ſei klar. Man wollte mit dieſer Fälſchung die Verwirklichung des Londoner Nichteinmiſchungspaktes unmöglich machen. Man wollte in Frankreich die Kriegspſychoſe ver⸗ ſchärfen. Es ging den Fälſchern darum, über die Pyrenäen nicht nur ſowjetruſſiſches Kriegsgerät, ſondern auch noch franzöſiſche Interventionstruppen zu ſchaffen. Die Fälſchung ſei ein höchſt char ak⸗ teriſtiſcher Verzweiflungsverſuch mit dem Ziel, die bevorſtehende Löſung der Spanien⸗ Frage aufzuhalten. Reiſt nach Oeſterreich! Aufruf an die Behörden⸗Angeſtellten Ndz. Berlin, 20. Juli. Der Reichsinnenminiſter weiſt in einem an alle Behörden gerichteten Erlaß darauf hin, daß entgegen einer vielfach verbreiteten Anſicht in Oeſterreich überall noch reichliche Möglichkeit beſtehe, Urlaubs⸗ reiſende zu angemeſſenen Preiſen aufzunehmen. Alle Behördenangehörigen, die in der Lage ſind, ihren Urlaub in weiter entfernten Gegenden zu verbrin⸗ gen, ſollen darauf hingewieſen werden, daß auch ſie zur engeren Verbundenheit der Volksgenoſſen des Altreichs mit denen Oeſterreichs beitragen können, wenn ſie als diesjähriges Reiſeziel die Sommer⸗ friſchen und Kurorte in Oeſterreich wählen. Nicht Schwarz, ſondern Purpur Die letzten Wünſche der verſtorbenen rumäniſchen Königin-Mutter — Bukareſt, 20. Juli.(U..) Der Leichnam der Königinmutter Maria von Rumänien iſt geſtern von Schloß Pelesnor nach dem Königsſchluß Penes in Sinaia übergeführt worden, wo die Verſtorbene zwei Tage lang aufgebahrt lie⸗ gen wird. Wiele tauſend Menſchen aus Sinaia und den umliegenden Landgebieten ſahen ſchweigend und entblößten Hauptes zu, wie der Sarg vorüberge⸗ tragen wurde. Am Donnerstag bringt ein Sonder⸗ zug den Sarg nach Bukareſt, wo eine weitere Auf⸗ bahrung im Schloß Cotroceni, der aus einem frühe⸗ ren Kloſter geſchaffenen königlichen Reſidenz des ver⸗ ſtopbenen Gatten Marias, König Ferdinand, vorge⸗ nommen wird. In Schloß Cotroceni pflegte die Königinmutter bei ihren Stadtaufenthalten zu wohnen. Wie in Sinaia ſo wird auch in Bukareſt die Oeffentlichkeit zum Sarge zugelaſſen werden, und man erwartet, daß wenigſtens eine Million Menſchen in Schloß Cotroceni der Verſtorbenen die letzte Ehre erweiſen werden. Königinmutter Maria von Rumänien 7 (Preſſephoto, Zander⸗M.) Ueberraſchungsſieg bei Sarrion a Am Sonntag wird die geſamte königliche Familie die ſterblichen Ueberreſte der Königinmutter auf der letzten Reiſe zum königlichen Familienbegräbnis im Kloſter Curtea de Arges begleiten. Dort wird Maria an der Seite ihres Gatten ruhen, der ihr vor elf Jahren im Tode vorangegangen iſt. 5 Die Verſtorbene hat in ihrem vom Jahre 1933 ſtammenden letzten Willen den Wunſch ausgeſpro⸗ chen, daß bei den Trauerzeremonien nicht Schwarz, ſondern Purpur als Trauer⸗ farbe verwendet werden möge. Dem iſt bereits bei der Ausſchmückung der Aufbahrungshalle in Sinaia Rechnung getragen worden. Außerdem hat oͤie Königinmutter gewünſcht, daß ihr Herz in einer Silberurne auf ihrem Lieblingsſchloß Baleik am Schwarzen Meer aufbewahrt werden möge. Beileid des Führers + Berlin, 19. Juli. Anläßlich des Todes der Königin⸗Mutter von Rumänien hat der Führer und Reichskanzler Sei⸗ ner Mafeſtät dem König Carol telegraphiſch ſeine Anteilnahme zum Ausdruck gebracht. Mit einer acht Jahre alten Maſchine hat der ame⸗ rikaniſche Flieger Douglas Corrigon aus Los An⸗ geles in 28 Stunden, 13 Minuten den Ozean über⸗ quert und landete auf dem Flugplatz von Bal⸗ donnel(Irland). Mit nur rund 300 Gal Brennſtoff und ohne S age hat er dieſes Wagnis vollführt.(Weltbild, Zander⸗Multiplex⸗K.) 5 — Waſhiungton, 19. Juli.(U..) Das Handelsdepartement hat dem in Irland ge⸗ landeten Ozeauflieger Corrigan die Lizenz für Ex⸗ perimentalflüge entzogen, um daoͤurch zu verhindern, daß Corrigan den Rückflug über den Aflantik an⸗ tritt. Es iſt jedoch nicht beabſichtigt, deswegen gegen Corrigan etwas zu unternehmen, weil er den Flug ohne Paß durchführte. — Dublin, 19. Juli.(U..) Der amerikaniſche Ozeanflieger Corrigan wird etwa noch eine Woche in Irland bleiben und dann per Schiff nach den Vereinigten Staaten Zurück⸗ kehren. Die Zollbehörden auf dem Baldonnel⸗Flug⸗ platz gaben im übrigen offenbar auf Weiſung der iriſchen Regierung das Flugzeug Corrigans wieder frei. Corrigan wird das Flugzeug au Bord des Schiffes mit nach Amerika zurücknehmen. Der Omnibusfahrer war ſchuld! Das Urteil im Prozeß wegen des Roſtocker Omnibusunglück —+ Pyoſtock, 20. Juli. Im Schnellverfahren wegen des Roſtocker Omni⸗ busunglücks verkündete das Roſtocker Schöffen⸗ gericht heute mittag folgendes Urteil: 5 Der angeklagte Weichenwärter Hutfilz aus Roſtock, der inzwiſchen bereits wieder aus der Haft entlaſſen war, wird freigeſprochen. Der Parchimer Omnibus fahrer Reh mer wird wegen Vergehens der berüfsfahrläſſi⸗ gen Tötung, ſchwerer und leichter Köperperlet⸗ zung und Trausportgefährdung mit Zuwider⸗ handlung gegen die Reichsſtraßenverkehrsord⸗ nung zu einer Gefängnisſtrafe von einem Jahr und drei Monaten verurteilt. Zwei Wochen Haſt gelten infolge der Unterſuchungshaft als verbüßt, Rehmer hatte am 6. Juli einen mit 30 Parchimer Schülern und Schülerinnen ſowie deren Lehrer und Lehrerin beſetzten Omnibus gelenkt. Beim Bahn⸗ übergang an der Roſtocker Zuckerfabrik wurde der Omnibus von einem Zuge erfaßt und 70 Meter weit mitgeſchleift. Dabei wurden 21 Schulkinder verletzt, von denen eins ſtarb, während ſich die übrigen auf dem Wege der Beſſerung befinden. Schweres Eroͤbeben in Griechenland dnb. Athen, 20. Juli. In der Nacht zum Mittwoch wurden in Athen und Umgebung heftige Erderſchütterungen verſpürt, die ungefähr 20 Minuten andanuerten. i Das Beben hat in der ganzen Provinz Attike ſchweren Schaden angerichtet. So wurde das Dorf Palatia faſt völlig zerſtört. 5 In der Ortſchaft Oropos, in deſſen Nähe ſich das Zeutrum des Bebens befand, ſtürzte die geſamte Be⸗ völkerung bei den erſten Stößen entſetzt ins Freie. Auch hier und in zahlreichen anderen Ortſchaften ſind viele Gebäude eingeſtürzt. Die Zahl der Toten und Verletzten iſt noch nicht zu über⸗ ſehen. 1 Bei dem nächtlichen Erdbeben, das die Provinz Attika heimſuchte, haben nach den bisherigen Feſt⸗ ſtellungen über 50 Menſchen den Tod gez funden. In dem Ort Oropos wurde das Gefäng⸗ nis völlig zerſtört, 10 Poliziſten wurden verletzt fünf von ihnen tödlich. Die 500 Gefangenen, die ben dieſer Gelegenheit zu entfliehen verſuchten, konnten bis jetzt von der Gefängniswache durch Luftſchüſſe zurückgehalten werden. 5 Stoß kampftage um den Besitz Sagunts Immer stärkerer Materialeinſatz in den Schlachten des ſpaniſchen Bürgerkriegs — Franzöſiſch⸗Spaniſche Grenze, 20. Juli.(U..) Nach der Vereinigung der beiden Franco⸗Armeen im Teruel—Sagunto⸗Abſchnitt, der navarreſiſchen Truppen Valinos aus der Sierra Eſpadan und den von Sarrion aus auf der Straße vorrückenden Kaſti⸗ liern Barelas, ſind die Kämpfe in dieſem Gebiet zu einer einzigen großen Schlacht geworden. Auch der Einſatz an Menſchen und Material wird ſeit dem immer größer. Nachdem Barcelona in größter Haſt ſeine beſten Truppen an die gefährdeten Punkte geworden hatte, griffen geſtern auch auf Seiten Francos 30 000 Mann friſche Truppen in die Gefechte ein. Syſtematiſch wurde bei allen Berggefechten, die der Artillerie zu große Geländeſchwierigkeiten boten, die Luftwaffe eingeſetzt, die durch Bomben und Maſchinengewehr⸗ feuer den Widerſtand der Milizen brach. Ein Ver⸗ ſuch mehrerer Barcelona ⸗ Staffeln, die nationaliſti⸗ ſchen Stellungen zu bombardieren, wurde, wie Sara⸗ goſſa meldet, durch das Feuer der Flakgeſchütze abge⸗ ſchlagen, die fünf Curtis⸗ und acht Boeing⸗Maſchinen lamerikaniſche Typen ſowjfetruſſiſcher Fabrikation) herunterholten. Drei weitere Boeing⸗ Maſchinen ſeien über Segrobe abgeſchoſſen worden. 5 Ein Rückblick am ſiebenten Tage der national⸗ ſpaniſchen Offenſive an der Treuelfront zeigt, da bis jetzt die rote Front überall durchbrochen werden konnte. Neuerobert wurden etwa 1500 Okm. eines Geländes, das von den Bolſchewiſten durch gußel⸗ ordentlich ſtarke Verteidigungsbauten als uneinnehln⸗ bar bezeichnet worden war. Befreit wurden 18 Ork⸗ ſchaften, darunter bedeutende, wie Sarrion, Mord, Rubielos und Albentoſa. Neben mehr als 2000 Ge⸗ fangenen fiel den nationalſpaniſchen Truppen reiche Beute in die Hände, worunter ſich zahlreiche Ge⸗ ſchütze und Maſchinengewehre befinden. Die nakte“ nale Luftwaffe ſchoß insgeſamt 42 vote Flugzeuge ab. Mi 5 Hel 125 Mittwoch, 20. Juli 1938 Neue Mannheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe ——— Die Stadiseife Mannheim, 20. Juli. Heute macht das Welter wieder Spaß! Bubis Sommerfreuden im Rheinbad (Mauritius, Zander⸗M.) CCCCCCCCC————————— Das gemütliche Straßenfenſter Im Mannheim unſerer Großväter Einſt ſpielte das Straßenfenſter Volksleben eine große Rolle. Auf dem Dorfe, wie in der Stadt. W. H. Riehl hat vor achtzig Jahren in ſeinem bedeutſamen Buch über die Pfälzer die Bedeutung des Straßenfenſters für das Volksleben beſonders herausgeſtellt. Er verwies dabei beſon⸗ ders auf unſere Stadt. Wenn man, ſo ſchrieb er, an einem ſchönen Sommerabend durch Mannheim gehe, werde man überall die Fenſter offen finden, an denen Männer und Frauen plaudernd ſitzen, wäh⸗ rend die vorübergehenden Freunde ſtehen bleiben und ſich eine lebhafte Unterhaltung entwickle. Das ſei, ſo fügt Riehl hinzu, ein Bild von gemütlicher Häuslſchkeit guf der Gaſſe, wie man es wohl in ganz Deutſchland nicht wieder finde. So war es vor achtzig Jahren, ſo war es auch viel ſpäter noch. Inzwiſchen iſt es allerdings anders geworden. Nicht nur durch den veränderten Lebens⸗ ſtil. Auch die Häuſer und Gehwege haben von ihrer Gemütlichkeit viel verloren. Sie ſind ſachlicher und unperſönlicher geworden. Die in die Gehwege hin⸗ eingewachſenen ſteinernen Stufen zu den Haustüren verſchwanden. So konnte man ſich hier auch nicht mehr niederlaſſen, und um die idylliſche Staffage war es geſchehen. Schließlich verſchwanden auch die Stühle und Bänke, die man in den Abendſtunden auf die Gehwege ſtellte und endlich mußten auch die gro⸗ ßen warmen Sandſteinplatten weichen, mit denen die Gehwege belegt waren. Und mit alledem änderten ſich nach und nach auch die Menſchen. Da war es mit der gemütlichen Häuslichkeit auf der Straße, die man nach den Worten Riehls in ganz Deutſchland nicht wieder fand, auch in Mannheim zu Ende. Spielt ſomit das Straßenfenſter auch nicht mehr die Rolle, ſo ganz aus dem Volksleben iſt es auch jetzt noch nicht ausgeſchaltet, wie man ſich bei einem Gang durch die Straßen des ſommerlichen Mann⸗ heim überzeugen kann. Am Dienstag: 8 Verkehrsunfälle Was der Polizeibericht vom 20. Juli mitteilt Geſtern vormittag ſtieß ein Kraftradſahrer im Einbiegen von der Garniſonſtraße in die Käfer⸗ taler Straße mit einem Perſonenkraft⸗ wagen zuſammen. Der Kraftradfahrer brach den techten Arm. Der Verletzte fand Aufnahme im Krankenhaus. 0 Bei ſieben weiteren Verkehrsunfäl⸗ 1 5 die ſich ereigneten, wurden vier Perſonen ver⸗ 5 zwei Kraftfahrzeuge und ein Fahrrad be⸗ 5 im pfälziſchen Die tägliche Verkehrsüberwachung 5 geſtern vorgenommenen Verkehrskontroſlen elr en wegen verſchiedener Uebertretungen der lichen verkehrsordnung 24 Perſonen gebühren lte verwarnt und an fünf Kraftfahrzeug⸗ 999 würden rote Vorfahrtsſcheine ausgehändigt, il ihre Fahrzeuge techniſche Mängel aufwieſen. Mit Ko zu Der Widerſpenſtigen Zähmung Sonderfahrten zu den Reichsſeſtſpielen 9˙ Wie ſchon bekanntgegeben, fährt Kg auch dieſes ahr wieder zu den Reichsfeſtſpielen nach Heidelberg. un d anten Sonderfahrten finden am 2 6, 27, 28. 369 30. Juli, zu„Der Widerſpenſtigen 200 ME eng ſtatt. Die ermäßigten Preiſe gon nögliche einſchl. Hin⸗ und Rückfahrt mit der OEch er⸗ Erleh en es jedem Volksgenoſſen, an dem großen darf 92 5 Reichsfeſtſpiele teilhaben zu können. Es uch d halb kein Mannheimer verſäumen, durch Be⸗ n 5. 05 dem l er und damit mi utſchem Geiſtes⸗ V 75 5 Goldene Hochzeit. Das Feſt der goldenen Hoch⸗ feiert am Donnerstag ein treuer Leſer der 3, Herr Joſeph Zuffinger mit feiner Che⸗ K 2 31 anna, geb. Lumpp, wohnhaft Mannheim, 1. Herzliche Glückwünſche! 3. Seite/ Nummer 329 Velriebsappelle in ganz Deutſchland Am 1. Auguſt Eröffnung des 2. Leiſtungskampfes Am 1. Auguſt finden in allen deutſchen Betrieben, die ſich am Leiſtungskampf beteiligen Betriebs— appelle zur Eröffnung des von Reichsorganiſations⸗ leiter Dr. Ley verkündeten zweiten Leiſtungskamp⸗ ſes der deutſchen Betriebe ſtatt. Ueberall werden die Betriebsführer vor ihren Gefolgſchaften die Ziele bekanntgeben, die bis zum 1. Mai im Betrieb erreicht werden ſollen. Dabei werden nicht nur alle in dieſem Monat neu⸗ angemeldeten Betriebe antreten, ſondern auch alle die Betriebsgemeinſchaften, denen ſchon in dieſem Jahre das Gaudiplom für hervorragende Leiſtungen verliehen wurde und die bereits am erſten Leiſtungskampf teilgenom⸗ men haben. Nach dem Willen des Führers gehen dieſe Betriebe nun erneut in den Wettſtreit um den Ehrentitel„Nationalſozialiſtiſcher Muſterbetrieb“. Betriebsführer und Gefolgſchaften der Leiſtungs⸗ kampfbetriebe haben ſich zu einer engen Gemein⸗ ſchaft vereint, weil ſie erkannt haben, daß nur der gemeinſame Einſatz einen ſozialpolitiſchen Aufbau verwirklichen kann, der letzten Endes untrennbar mit allen wirtſchaftlichen Zielen verbunden iſt und zu den Grundlagen einer wirklichen Volksgemein⸗ ſchaft gehört. Wie das Amt für„Soziale Selbſtverant⸗ wortung“ der Deutſchen Arbeitsfront mitteilt, wird aus den einzelnen Gauen eine außerordentlich ſtarke Beteiligung der Betriebe am zweiten Leiſtungskampf gemeldet. Bis zum 1. Auguſt iſt noch allen Be⸗ triebsführern die Gelegenheit zur Anmeldung ihrer Betriebe bei den Dienſtſtellen der Deutſchen Arbeits⸗ front gegeben. Die Anmeldungen zum Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe werden im Laufe dieſer Woche an ſämtliche Betriebsführer des Kreiſes Mannheim zum Verſand kommen. Außerdem wer⸗ den ſämtliche Kleinbetriebe Mannheims die Au⸗ meldeformulare erhalten, die über die Kreiswaltung Mannheim dem Gauobmanr zugeleitet werden. Aufruf! An die Betriebsführer, Betriebsobmänner und Betriebsſportwarte des Kreiſes Mannheim Der Reichsorganiſationsleiter der NSDAp und Leiter der Deutſchen Arbeitsfront, Pg. Dr. Robert Ley, hat in dieſem Jahr erſtmalig zum Sport⸗ appell der Betriebe aufgerufen. Die Leibesübungen, das wirkſamſte und beſte Mittel zur Geſunderhaltung des ſchaffenden deut⸗ ſchen Menſchen, ſind gerade durch die Deutſche Ar⸗ beitsfront innerhalb der Betriebe ſtärkſtens gefördert worden. Nach des Tages Arbeit ſollen hier im Betriebs⸗ ſport Männer und Frauen den Ausgleich finden, den der Körper braucht, um geſund und lebensfroh zu bleiben. Ich bitte daher alle Betriebsſührer, Betriebsob⸗ männer und Betriebsſportwarte, die in dieſen Tagen an ſie ergehende Anmeldung zum Sportappell der Betriebe 1998 recht rege zu benützen und zu zeigen, daß im Kreis Mannheim der Betriebsſportgedanke marſchiert. Heil Hitler! Der Kreisobmann der Deutſchen Arbeitsfront gez. Schnerr. e Mannheimer Wanderfreunde flogen aus Der Schwarzwaldverein fuhr ins Blaue Seit einer Reihe von Jahren gehört bei der Mannheim⸗Ludwigshafener Ortsgruppe des Schwarz⸗ waldpereins eine Fahrt ins Blaue zum feſten Be⸗ ſtandteil des jährlichen Wanderprogramms. Zur diesjährigen„Blaufahrt“ ſtartete man im vollbeſetzten Omnibus am vergangenen Sonntag in Mannheim unter Führung von Wanderkamerad Otto Mayer. In Ludwigshafen wurden noch die „Linksrheiner“ übernommen, und nun gings raſch zur alten Domſtadt Speyer. Wer geglaubt hatte, nun eine Fahrt in die Pfalz oder in die weitere Umgebung unſerer linksrheiniſchen Heimat zu er⸗ leben, ſah ſich bald getäuſcht. Ueber die vor weni⸗ gen Wochen eingeweihte neue Rheinbrücke bei Speyer fuhr man wieder ins Badiſche und erreichte in kur⸗ zer Zeit Bruchſal. Hier fand eine Beſichtigung des herrlichen Barockſchloſſes ſtatt. Nach einer klei⸗ nen Frühſtückspauſe fuhr man dann weiter in Rich⸗ tung Ettlingen, ſo daß alſo endlich erſichtlich war, daß das diesmalige Reiſeziel der Schwarzwald ſein würde. Noch wußte man aber nicht, welchem Teil des Gebirges unſer Beſuch gelten ſollte. Zuerſt ſah es ſo aus, als wollte man ins Murgtal ſteuern, aber dann kam man plötzlich über Baden⸗Baden zur wundervollen Schwarzwaldhochſtraße. Erſt in Ruhe⸗ ſtein zeigte ſich zur allgemeinen Freude, daß als Hauptziel des Tages Allerheiligen auserſehen war. Hier wurde natürlich die 1803 vom Blitz zer⸗ ſtörte Kloſterkirche beſichtigt., In erſter Linie galt aber der Beſuch dem Heldendenkmal des Schwarzwaldvereins für die Gefallenen des Weltkrieges, das hier in Allerheiligen auf einer Anhöhe im Jahre 1926 errichtet wurde.„Wir heißen euch hoffen“ lautet ſchlicht die Inſchrift. Selbſtverſtändlich erfolgte der Abſtieg von Aller⸗ heiligen über die berühmten Waſſerfälle. Die Wan⸗ derluſtigen, und das waren die meiſten Teilnehmer, unternahmen dann noch eine kleine Wanderung über den Karl⸗Seith⸗Weg. Im Lierbachtal wurde eine Kaffeeſtation eingelegt. Als dann beſtieg man wieder den Omnibus, um noch einmal die Schönheiten des Schwarzwaldes in ſich aufzunehmen auf der Fahrt durch das nicht zu⸗ letzt wegen ſeines„Grießewäſſerle“ bekannten und geſchätzten Renchtal. Ueber Oberkirch, Renchen und Achern kam man von den Schwarzwaldhöhen wieder in die Ebene. Immer mehr eilte dann der Omni⸗ bus der Heimat zu. In Karlsruhe wurde noch einmal zur Abendraſt angehalten. Und zum Schluͤß ging es über die herrliche Reichsautobahn zum Aus⸗ gangspunkt Mannheim. Die in allen Teilen gut vorbereitete Fahrt war vom ſchönſten Sommerwet⸗ ter begünſtigt. 15 Der Odenwaldklub ehrte treue Wanderer Daß es noch manches reizende Tälchen im Oden⸗ wald gibt, das ſelbſt alten Wanderern kaum bekannt iſt, das zeigten die Führer Bäder, Henk und Ockert den 360 Klüblern, die am 21. Juli mit einem Son⸗ derzug nach Neckarhauſen bei Eberbach ge⸗ fahren werden. Oben um das Forſthaus Michelbuch fanden ſich nach und nach die Wanderer ein, um der Ehrungsfeier beizuwohnen, die der Klub ihnen darbot. Sie gehörten faſt alle dazu, die ſich das„Goldene“ erwandert hatten; denn nahezu 300 Damen und Herren hatten ſich durch flei⸗ ßige Beteiligung an den Planwanderungen im letz⸗ ten Wanderjahre dieſe Auszeichnung verdient. Vorſitzender R. Kampe begrüßte die Wanderer und dankte ihnen für die fleißige Beteiligung an den Wanderungen des Klubs, die vom Wanderausſchuß unter Führung von Wanderwart Fritz Schäfer mit großer Sorgfalt vorbereitet und geleitet wur⸗ den. An der Spitze aller Wanderer des Geſamtklubs ſteht das Gründungsmitglied des Zweigvereins Mannheim Auguſt Kiemlen mit 35 Auszeichnun⸗ gen. Auch Frau Johanna Joſt, die zum 2. Male das„Golone“ erhielt, wurde beſonders erwähnt. Sie und ihr Baſchol ſind das einzige Ehepaar vielleicht unter allen deutſchen Wanderern, die beide dies neugeſchaffene Ehrungszeichen beſitzen. Zum Schluſſe ermahnte der Redner die Anweſenden, auch ferner⸗ hin dem Klub die Treue zu halten und in unſerem ſchönen Odenwald, eine Quelle der Kraft und Freude, fleißig zu wandern. Die für das Ehrenzei⸗ chen in Betracht kommenden Mitglieder wurden durch H. Schick, den ſtellvertretenden Wanderwart, bekanntgegeben. Ueber Darsberg wurde nun zur Maunheimer Hütte gewandert, wo Hüttenwart Vollrath mit ſeinen getreuen Helfern die Vorbereitungen für gute Bewirtung ge⸗ troffen hatte. Eine Muſikkapelle aus Neckarſteinach ſorgte für Unterhaltung, und da auch die Sonne ſich endlich durchgekämpft hatte, gab es ein gemütliches Beiſammenſein der nun auf über über 400 ange⸗ wachfenen Gäſte. Am Nachmittag wurden diejenigen Klub mitglieder, die ſchon viele Jahre dem Verein die Treue gehalten haben, beſonders gefeiert. Sechs Herren konnten auf eine 40⸗, 28 Damen und Herren auf eine 25jährige Mitgliedͤſchaft zurückblicken. Nach einem feierlichen Geſang des Frauenchors begrüßte R. Kampe die vielen Gäſte, beſonders den geſchäftsführenden Vorſitzer des Geſamtklubs, Stu⸗ dienrat Dr. Götz, und den bald 8djährigen Wander⸗ kameraden Kißling, der ſeit Jahren regelmäßig von Honau am Lichtenſtein zur Wandererfeier kommt. An die erſchienenen Jubilare richtete er herz⸗ liche Worte des Dankes für ihre Treue. Er wür⸗ digte ſodann die Verdienſte des geſchäftsführenden Vorſitzers im Mannheimer Zweigverein und Mit⸗ glied des Hauptvorſtandes, Hermann Hügin, dem das goldene Ehrenzeichen für treue Klubarbeit vom Hauptvorſtand verliehen worden war, wie er auch der treuen Mitarbeiter Knarl Brod und Franz Brand gedachte, die das Ehrenzeichen in Silber bekommen hatten. Dr. Götz wußte hierauf in einer zündenden An⸗ ſprache die aufmerkſamen Zuhörer noch einmal zu packen. Er betonte beſonders, wie gerne er unter den Mannheimer Klüblern weile und pries einige von ihnen, durch deren Arbeit der größte Zweigver⸗ ein des Klubs ſo muſtergültig betreut werde. Drei beſonders erfolgreichen Werbern übergab er die gol⸗ dene bzw. ſilberne Ehrennadel und ſchloß hieran den Wunſch, daß ſich noch recht viele dieſes Zeichen er⸗ werben möchten. Mit einem fröhlichen Wanderlied ſchloß der Frauenchor die Feier. In gemütlicher Unterhaltung blieb man noch beiſammen, bis gegen Abend unter Vorantritt der Muſik zum Bahnhof Neckarſteinach marſchiert wurde. Sommerprogramm in der Libelle“ Im Zeichen des Tanzes Die„Libelle“ ſteht immer noch im Zeichen der leichten Sommerprogramme. Dem Tanz zu den au⸗ ſprechenden Klängen der ſehr rhythmiſch und pruſen⸗ los ſpielenden Kapelle Mareo Giehl wird mit (Eifer gehuldigt. Jevpch: Auch die Kabi rettgäſte, die nicht reſtlos den Verlockungen der beſchwins ten und beſchwingenden Muſe der Tauzkunſt verfallen ſind, kommen auf ihre Koſten. Dafür korgt in aller⸗ erſter Linie Willi Nuek, Anſager,„roter Faden“ und Hauptſpaßmacher des Programms, der ſein Auditorium auf ſehr vergnügliche Weine zu unter⸗ halten weiß. Er ſagt nicht nur an, er ſerviert nicht nur alte und neue Kalauer, ſondern er produziert ſich auch als ulkige Type, über die man gerne und lange lacht. Daß er aus der„großen Seeſtadt“ Leip⸗ zig“ iſt, glaubt man ihm aufs Wort— Eine ſtrahlend blonde Tänzerin iſt die hübſche Mara van Groten, die nett auf Spitze walzert und anſonſten Tango und Akrobatiſches tanzt.— K. Siegfried und Partner nennen ſich die beiden fixen Jungens non rund 14 Jahren, die ihren Akkordeons klafiſche Opernmelodien entlocken. Unter dem„Firmennamen“ 2. Rellſers produzieren ſie ſich im Laufe des Abends an zwei Xylophonen, wofür das Publikum mit donnerndem Beifall dankt.— Für einen humorigen Ausklang ſorgt die Pickar dt Com ⸗ panie, zwei Männer und eine Vertreterin des ſchwachen Geſchlechts, die in einem drolligen Sketch die Zwerchfelle auf eine harte Probe itellen. Curt Wilh. Fennel k Wegen groben Unfugs und Ruheſtörung muß⸗ ten, wie der Polizeibericht mitteilt, zwei Perſonen zur Anzeige gebracht werden.— Wegen Betrels und Landſtreicherei wurden zwei Perſonen ſeſt⸗ genommen. a u Berichtigung. In unſerem in der Dienstag⸗ Abendausgabe erſchienenen Bericht über den erſten Spatenſtich zur Kunſteislaufbahn hat ſich ein Druck⸗ fehler eingeſchlichen. Der Fachamtsleiter des Gaues für Sport iſt ſelbſtverſtändlich Profeſſor Hugo Strauß. Wie iſt es mit dem Krankengeldzuschuß Ein intereſſante Eniſcheidung des Mannheimer Arbeitsgerichts Eine grundſätzliche Frage lag dem Mann⸗ heimer Arbeitsgericht in der Sitzung der Ar⸗ beiterkammer zur Entſcheidung vor. Es ging darum, ob einem Arbeiter, der zu einem begrenz⸗ ten Arbeitszweck eingeſtellt wurde, der Zuſchuß zum Krankengeld bezahlt werden ſollte oder nicht. Der Arbeiter hatte am Morgen des zweiten Ar⸗ beitstages einen Betriebsunfall erlitten, an deſſen Folgen er mehrere Wochen zu leiden hatte. Er war 24 Tage krank geſchrieben und verlangte von der Firma für dieſe Zeit den tariflichen Zuſchuß, der bis zu 75 v. H. des Arbeitseinkommens geht. Die Firma hatte am Abend des Unfalltages die ganze Gruppe der mit dem Kläger eingeſtellten Arbeitskameraden entlaſſen, wie es vorgeſehen war. Sie folgerte dar⸗ aus, daß ſie auch im Falle des Unfalles des Klägers nicht zu einer Zahlung des Krankengeldes für 24 Tage verpflichtet ſei. Zur Begründung dieſer Auffaſſung der Beklag⸗ ten führte deren Prozeßvertreter ein umfangreiches juriſtiſches Beweismaterial an. Ferner ſtützte er ſich auf vorliegende Entſcheidungen des Mannheimer Arbeitsgerichts. Das Arbeitsgericht hatte für dieſen Prozeß bei der Induſtrie⸗ und Handelskammer Mannheim eine Stellungnahme herbeigeführt, die aufgrund von Erhebungen in dem Betriebszweig der Beklagten erfolgt war. Danach iſt die Zahlung des Zuſchuſſes bis zu 24 Tagen auch bei kurzfriſtig beſchäftigten Arbeitern bei Unfällen üblich, Der Klä⸗ ger, oͤer nicht vertreten war vor dem Arbeitsgericht, verlangte die Zahlung aufgrund des Tarifs. Dieſer ſieht eine Differenzierung zwiſchen ſtändigen und un⸗ ſtändigen Arbeitern nicht vor. Die Beklagte wurde verurteilt, an den Kläger 62.40 Mk.(wie gefordert) zu zahlen. Wegen der grundſätzlichen Bedeutung des Rechtsſtreits wurde die Berufung gegen dieſes Urteil— wie ſie die Beklagte beantragt hatte— zugelaſſen. Die mündliche Urteils begründung hob hervor, daß die Tarifordnung maßgebend ſei. Danach habe die Beklagte dem Kläger 24 Tage den Zuſchuß zu bezahlen. Zu dieſer Ueberzeugung kam das Ge⸗ richt auch durch die Erhebungen der Handelskammer. Dieſe ſeien ein Fingerzeig für die Auslegung des Tarifs. 77 2 Streit um den Urlaub Bei ſeinem Ausſcheiden aus der Firma verlangte der Kranführer Urlaub. Die Firma gewährte ihm drei Tage, was dem Arbeiter nicht genügte. Nach ſeiner Meinung hakte er zwölf Tage zu beanſpruchen. Die Firma ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß er durch eine eigene Kündigung den Urlaub verwirkt habe, und daß die gewährten drei Tage nur ein Ent⸗ gegenkommen Harſtellten. Der Arbeiter wollte den Urlaub für das Jahr 1937 haben, die Firma machte eine Aufſtellung, der zufolge der Urlaub für 1937 in der üblichen Weiſe im Frühjahr genommen worden war. Nun wartete der Kläger mit einer eigenen Aufſtellung auf, in der das Jahr 1929 für hu ein urlaubsloſes Jahr geweſen ſei. Die Frage des Ge⸗ richts, warum er in jenem Jahr keinen Urlaub ge⸗ nommen habe, beantwortete der Kläger damit, daß Hochſaiſon und an einen Urlaub nicht zu denken ge⸗ weſen wäre. Ein Arbeitskamerad, der ebenfalls wie der Kläger ſchon lange im Betrieb iſt, ſagte als Zeuge, daß ſeines Wiſſens der Urlaub immer von allen Kameraden genommen wurde. Das Gericht prüfte genau die von beiden Parteien vorgelegten Urlaubsgufſtellungen. Der Kläger verſuchte immer wieder dem Gericht verſtändlich zu machen, daß es ſich ſeit dem Jahre 1929 um eine Verſchiebung ſeines Urlaubs um ein Jahr zurück handle ung ex des⸗ wegen noch Anſpruch auf die vollen zwölf Tage habe. Die Klage wurde abgewieſen. Der Beweis für das Verlangen des Klägers ſei nicht erbracht. Das Gericht habe, ſo wurde in der Urteilsbegrün⸗ dung ausgeführt, die Ueberzeugung auf Grund der mündlichen Verhandlung und der Zeugenausſagen, daß dem Kläger der ihm zuſtehende Urlaub ord⸗ nungsmäßig gegeben wurde. Er habe zudem auch in der abgelaufenen Zeit niemals proteſtiert, daß ihm Urlaub noch zuſtehe. Mithin ſei ſeine Klage un⸗ begründet. Was hören wir? Freitag, 22. Jun . Reichsſender Stuttgart 5 .30: Frühkonzert.—.00: Gymnaſtik.—.30: Muſik om Morgen.— 10.30: Auftakt zum Großen Preis von Deutſchland.—. 11.30: Volksmuſik und Bauernkalender.— 12.00: Mittagskonzert.— 13.15: Fortſetzung des Mittags⸗ konzerts.— 14.00: Von jedem etwas.— 16.00: Nachmift⸗ tagskonzert.— 18.30: Griff ins Heute.— 19.00: Bühne und Leinwand.— 20,10: Häberle und Pfleiderer geraten in eine Hitzewelle.— 21.00: Reichsſendung: Die Turnfehde. — 22.30: Tanz und Unterhaltung.— 24.00: Nachtkonzert. Aus Mannheim über Stuttgart 18.00: Emil Gött. Aus dem Leben eines Dichters und Siedlers. 5„ .03 M ſif fü S gon 177 11 05: Muſik für Früühaufſteher.—.30: Frühkonzert.— .40: Kleine Turnſtunde.— 11.30: 30 11 Minen— 12.00: Muſik zum Mittag.— 13.15: Fortſetzung der Muſik zum Mittag.— 14.15: Muſikaliſche Kurzweil.— 15.15: Kinderliederſingen.— 16.00: Und nun klingt Danzig auf, 2 18.00: Alte Weiſen.— 18.25: Schaffende Hände.— 18.45: Kleines Unterhaltungskonzert.— 19.15: Und fetzt iſt Feierabend.— 20.10: Ballettmuſik.— 21.00: Die Turn⸗ fehde.— 22.0: Eine kleine Nachtmusik.— 29.00: Unter⸗ haltung und Tonz.— 24.00: Operettenkonzert. Nummer 329 Aus Baden Die Waffe in Kinderhand * Herrenalb, 20. Juli. In Rotenſol vergnüg⸗ ten ſich zwei Jungen mit Scheibenſchießen. Plötzlich löſte ſich unvorhergeſehen ein Schuß und traf den zwölfjährigen Sohn Hans des Schreinermeiſters Otto Kull in die Lunge. Innere Verblutung führte in kurzer Zeit den Tod herbei. 4. Seite/ Grünkernernte im Bauland beginnt * Oſterburken, 19. Juli. Durch öas warme Wetter der letzten Tage wird der Spelz zur Grünkernberei⸗ tung ſchnittreif. Das Kontingent für die Altheimer Gemarkung beträgt dieſes Jahr 3900 Zentner. Hier ſtehen 34 Grünkerndarren. Magnet Heidelberg Der Fremdenverkehr im Inni ſtärker als der im Juni 1937 27105 Neuankünfte(darunter 5413 Gäſte aus dem Ausland) wurden in Heidelberg im Juni, in den die Pfingſtfeiertage fielen, gezählt, gegen 25 807 im vergangenen Jahr. Die Geſamtzahl der Ueber⸗ nachtungen wurde auf Grund von Teilergebniſſen, einſchl. der Uebernachtungen in Heilſtätten und Pri⸗ vatkliniken auf 57091 errechnet, d. h. die durchſchnitt⸗ liche Aufenthaltsdauer belief ſich auf 2,14 Tage lohne Heilſtätten 1,53 Tage). Der Tages verkehr der hier ankommenden Ko F⸗Reiſen u n d Betriebsausflüge größerer Firmen war bemerkenswert ſtark. Durch die Dienſtſtelle im Haus der Arbeit wurden rund 27800 Verpflegungen gegen rund 18 000 im Berichts⸗ monat des Vorjahres vermittelt. Von den ausländiſchen Gäſten kamen 1083 aus England, 844 aus den Vereinigten Staaten, 720 aus Holland, 526 aus Dänemark, 466 aus Schweden, 309 aus der Schweiz, 167 aus Belgien und Luxem⸗ burg, 164 aus Norwegen, 147 aus Frankreich, 141 aus Auſtralien und 136 aus der Tſchecho⸗Slowakei; die reſtlichen kamen in kleinerer Zahl aus verſchie⸗ denen Staaten. Heidelberg zählte in der erſten Hälfte des Kalen⸗ derjahres 1938 insgeſamt 82 162 Ankünfte, und zwar 70287 aus dem Reich und 11875 aus dem Ausland. Mosbach, 19. Juli. Ein folgenſchwerer Unfall ereignete ſich hier nachmittags kurz nach 5 Uhr am Bahnübergang. Der Arbeiter Kreis aus Trienz wollte noch auf den eben ausſahrenden Nebenbahn⸗ zug nach Mudau aufſpringen, rutſchte dabei aus und geriet mit dem Fuß unter die Räder. Das Bein wurde ihm dabei glatt abgefahren. Er iſt an den Folgen geſtorben. * Karlsruhe, 20. Juli. Beim Baden im Rhein iſt am Sonntagnachmittag ein 17 jähriger Lehr⸗ ling von hier ertrunken. * Pfullendorf, 20. Juli. Bei einem Gewitter ſchlug der Blitz in die Scheune des Landwirts Reiſch in Niederweiler und zündete. In den Heu⸗ vorräten ſanden die Flammen reiche Nahrung, ſo daß trotz der Bemühungen der einheimiſchen Feuer⸗ wehr und der Motorſpritze Heiligenberg das Ge⸗ bäude vollſtändig eingeäſchert wurde. * Hauſach, 19. Juli. Als ſich der 36 Jahre alte Alfons Uhl auf dem Wege zu ſeier Arbeitsſtätte hefand, ſtürzte er plötzlich vom Fahrrad. Als Paſ⸗ ſanten ihn aufheben wollten, war er bereits tot; ein Herzſchlag hatte ſeinem Leben ein Ende geſetzt. Neue Mannheimer gewaltige; au entstæſit in Miunlieag Zeitung/ Abe nd⸗Ausgabe 2 Blick auf den Neubau der Kongreßhalle am Dutzendteich Die Umriſſe des wuchtigen Baues ſind bereits deutlich zu erkennen.(Atlantic, Zander⸗Multiplex⸗K.) eee Das Drama von Antertürkheim: Krugs Piſtolenmagazin enthielt keine Patrone mehr! Sonſt hätte der Mörder des Stuttgarter Polizeibeamten auch noch ſeine frühere Geliebte erſchoſſen! * Stuttgart, 20 Juli. Zu der Bluttat im Stuttgarter Vorort Unter⸗ türkheim, bei welcher der 25 Jahre alte Georg Michael Krug aus Schifferſtadt(Pfalz) den 37 Jahre alten verheirateten Hauptwachtmeiſter Georg Schöllhorn durch Piſtolenſchüſſe tötete, erfahren wir noch folgende Einzelheiten: Krug hatte die Frau, die von ihm nichts mehr wiſſen wollte, ſchon wiederholt mit Erſchießen be⸗ droht. Um dieſen ſtändigen Bedrohungen zu ent⸗ gehen, war die Frau am Sonntag von Schifferſtadt nach Untertürkheim gereiſt. Krug fuhr ihr nach, er⸗ mittelte ihre Wohnung und bedrohte ſie, als ſie am Montag ihren Mann nach Feierabend von der Ar⸗ beitsſtätte abholen wollte, auf der Straße wiederum mit Erſchießen. Sie nahm daher die Hilfe des Haupt⸗ wachtmeiſters Schöllhorn in Anſpruch, der gegen Krug einſchreiten und ihm die Wafſe abnehmen wollte. In dieſem Augenblick gab Krug mehrere Schüſſe ab. Der pflichtgetreue Beamte ſtürzte ſofort zu Boden. ö Der Täter verfolgte daun die fliehende Frau, in deren Begleitung ſich ihr vierjähriger Sohn be⸗ fand, und gab auch auf ſie mehrere Schüſſe ab, die jedoch fſehlgingen. Als er die Frau eingeholt Münner im Dlenſt an der Rebe Das ſaarpfälziſche Küferhandwerk ſagte in Bad Dürkheim * Bad Dürkheim, 20. Juli. Am Samstag und Sonntag fand in den Räumen des hieſigen Kurhauſes die Bezirkstagung des ſaar⸗ pfälziſchen Küferhandwerkes ſtatt. Zu der ſehr gut beſuchten Tagung waren neben dem Reichsinnungs⸗ meiſter Wünſchmann u. a. noch die Vertreter der Bezirksinnungen Heſſens, Badens, Württembergs und des Rheinlandes ſowie die Innung Groß⸗ Stuttgart mit 60 Vertretern erſchienen. Die Tagung wurde am Samstag mit der Eröff⸗ nung einer Leiſtungsſchau durch Bezirksinnungs⸗ meiſter Seltſam⸗Mußbach eröffnet. Die gut be⸗ ſchickte Schau zeigt einen umfaſſenden Ueberblick über die Erzeugniſſe des Böttcher⸗ und Küſerhandwerks. Anſchließend fand eine Obhermeiſtertagung ſtatt, in der Reichsfachgruppenleiter Kuß maul (Bad Cannſtatt) darauf hinwies, daß dieſe Tagung von beſonderer Bedeutung ſei, da die Saarpfalz das maßgebende Weinbaugebiet des Reiches iſt. Die Be⸗ richte der Obermeiſter gaben einen Querſchnitt von der Arbeit der Küferinnungen in den einzelnen Kreiſen. n Im Großen Faß fand gegen Abend eine fachliche Weinprobe ſtatt, die einen ausgezeichneten Ueberblick tber die Erzeugniſſe des Weinbaugebietes in der Saarpfalz und der Nahe bot. s Die Probe zeigte, daß auch die Unterhaarbt hervorragende Qualitätsweine erzengt, die ſich ſehr wohl mit denen der Mittelhaardt ver⸗ gleichen können. 5 Der Sonntagvormittag begann alsdann mit einer öffentlichen Kundgebung im großen Kurhaus⸗ ſcal, Nach Begrüßungsanſprachen des ſtellv. Ober⸗ meiſters Keller und des Bürgermeiſters der Stadt Bad Dürkheim Sitzenſtuhl gab Bezirks⸗ innungsmeiſter Seltſam einen Ueberblick über die derzeitige Lage des Küferhandwerks im Gau Saar⸗ pfalz. Der Vierjahresplan ſtelle dem Hand⸗ werkszweig große Aufgaben. Der Herſtellung von Holzgeſchirren ſei in Zukunft beſondere Aufmerk⸗ ſamkeit zuzuwenden. Es müſſe erſtrebt werden, Fäſſer, Behälter und dergleichen aus Metall, vor allem aber aus Zink, durch ſolche aus Holz zu erſetzen. Die Praxis habe bewieſen, daß Behälter aus Holz bei ſachgemäßer Pflege und Behand⸗ lung jahrzehntelang halten. Von der Landwirtſchaft würden in zunehmendem Maße Holzgeſchirre wie Eimer, Waſchzuber, Jauche⸗ fäſſer, Fleiſchſtänder u. a. verlangt und gekauft. Holz⸗ behälter ſeien weitgehend ſäurebeſtändig und ihr In⸗ halt erhalte ſich immer gut und friſch.— Prof. Dr. Schätzlein von der Staatl. Obſt⸗ und Weinbau⸗ ſchule Neuſtadt a. d. Weinſtraße hielt anſchließend einen Fachvortrag über die kellermäßige Behandlung des Weines.— Fachgruppenleiter Kußmaul ging in ſeinen Ausführungen auf die Vorſchriften für die Ausbildung des Berufs nachwuchſes ein, die Gewähr für einen tüchtigen Berufsnachwuchs bieten In Zukunft dürften nur noch ſolche Wein⸗ haudelsbetriebe Lehrlinge ausbilden, die von einem geprüften Weinküfer geleitet würden und in denen die Lehrlinge auch Gelegenheit hätte, Holzarbeiten auszuführen. In abſehbarer Zei komme auch eine Abfüll⸗Konzeſſion. Die Frage der ſog. Kellerprüfer ſei jetzt ebenfalls gelöſt. Die Kellerprüfer könnten bei günſtigen Prüfungsbedin⸗ gungen in das Handwerk übernommen werden. Falls ſie ſich dieſer Uebergangsprüfung nicht unterziehen wollten, könnten ſie in Zukunft nur noch als Hilfs⸗ arbeiter Beſchäftigung finden. hatte, ſetzte er ihr die Piſtole auf die Bruſt, doch enthielt das Magazin keine Patrone mehr. Nun griffen einige beherzte Straßenpaſſanten ein, von denen einer den Täter mit einer Moſtflaſche nie⸗ derſtreckte. Dieſer wurde ſo lange feſtgehalten, bis die Polizei zur Stelle war. Die Bluttat ſelbſt trug ſich an der Bahnunterführung in Untertürkheim zu. * Brühl, 19. Juli. Polizeihauptwachtmeiſter Karl Mehrer konnte ſeine 25jährige Tätigkeit bei der Gemeinde Brühl feiern. Aus dieſem Anlaß über⸗ mittelte Bürgermeiſter Kammerer in Anweſen⸗ heit ſämtlicher Gemeindebeamten und Bedienſteten dem Jubilar die Glückwünſche der Gemeinde und überreichte ihm ein Ehrengeſchenk. * Oftersheim, 16. Juli. Die unter Naturſchutz ſtehende, mindeſtens 250 Jahre alte Linde ſteht in voller Blütenpracht. Von weitem ſchon macht ſich der herrliche Blütenduft bemerkhar. Die Linde ſteht vor dem neuen Friedhof, unmittelbar vor dem Be⸗ ginn des Waldes.— In guter Geſundheit konnte hier Frau Eliſe Koppert Wwe., Mannheimer Straße 59, ihren 70. Geburtstag feiern.— An der Techniſchen Hochſchule zu München hat Herr Paul Burkart das Diplom ⸗Ingenieur⸗Examen mit der Note„Sehr gut“ beſtanden. Wir bauen das Fundament des ewigen Deutſchland! Arbeite mit ale mitanlee der ne.! * 1 Mittwoch, 20. Juli 1938 Nachbargebiete Erbach rüſtet zum Eulbacher Markt * Erbach i. Odw. 20. Juli. Die Stadt Erbach rüſtet auch in dieſem Jahre wieder zum Eulbacher Markt. Alle Maßnahmen werden getroffen, da⸗ mit der Markt auch in dieſem Jahre ſeine An⸗ ziehungskraft nicht verfehlt. Die erſten Fahr⸗ und Schaugeſchäfte ſind bereits eingetroffen. Ueberall wird für den Markt geworben. Fleißige Hände brin⸗ gen die Erweiterungsarbeiten auf dem Marktgelände zum Abſchluß. Erbach bietet alles auf für ſein und der Odenwälder traditionelles Volksfeſt. Ambau im Wormſer Spiel- und Feſthaus * Worms, 20 Juli. Der ehemalige Mozartſaal, der in Zukunft wahrſcheinlich den Namen„Rhein⸗ Donau⸗Halle“ tragen wird, iſt fertig umgebaut. Damit ſind die Erneuerungsarbeiten im Städtiſthen Spiel⸗ und Feſthaus beendet, deſſen Bühnenhaus be⸗ kanntlich im Dezember 1932 von Kommuniſten, deren Einbruch erfolglos verlaufen war, in Brand geſteckt worden war. Nach den Plänen von Stadt⸗ baurat Köhler iſt mit dem neuen Raum ein Saal von feſtlichem Charakter entſtanden. Zum erſtenmal wurde in Worms gebranntes Dannenholz verwandt. Seine Bretter wurden mit der Lötlampe völlig ſchwarz gebrannt und dann mit ſtarken Stahl⸗ hürſten bearbeitet, bis neben dem ſchwarzen bis umbrafarbenen Hartholz das Weichholz faſt reinweiß und vertieft erſchien. Die ſchmiedeeiſernen Leuchter ſind ein beſonderer Schmuck des Raumes und Be⸗ weis für die künſtleriſche Handwerkerarbeit. Der Saal ſoll eine farbige Ausſchmückung mit Symbolen der Landſchaften und Städte an Rhein und Donau erhalten. Segelfliegerwerkſtätte der Reichspoſt In Neuſtadt eingerichtet * Neuſtadt a. d.., 20. Juli. Als eine vorbild⸗ liche Maßnahme kann die neue Segelflieger⸗ werkſtätte der Reichspoſt in Neuſtadt ängeſehen werden, die in Anweſenheit von Gruppenführer Zahn von der Gruppe 16 des NSF ihrer Beſtimmung übergeben wurde. Dieſe Werkſtätte iſt der Lehrwerk⸗ ſtätte des Telegraphenbauamtes, die im letzten Jahr als erſte im Reich ins Leben gerufen wurde, an⸗ gegliedert. Nicht unintereſſant iſt es, bei dieſer Ge⸗ legenheit zu erfahren, daß in dieſer Werkſtätte die Reichspoſt den Nachwuchs ihrer Stammarbeiter für den Telegraphenbau heranbildet. Zur Zeit ſind hier 60 Lehrlinge tätig, die ſich da in ihrer Freizeit mit dem Bau von Segelflugzeugen, wie überhaupt mit der ſegelfliegeriſchen Ausbildung befaſſen werden. Die Schriſtſteller der Saarpfalz beſuchen Pirmaſens * Pirmaſens, 20. Juli. Am kommenden Samskag treffen ſich die Schriftſteller des Gaues Saarpfalz, etwa 50 Perſonen, in Pirmaſens zu einem Kamerad⸗ ſchaftsabend, an dem auch Gaukulturwart Kölſch teil⸗ nimmt. Dieſer Abend ſoll als Abſchluß einer Pfäl⸗ zer⸗Wald⸗Fahrt gelten, die von den Schriftſtellern an dieſem Tage von Landau aus mit mehreren Omni⸗ buſſen durchgeführt wird. Kreis⸗Wertungsſingen in Lampertheim Am kommenden Sonntag iſt in Lampertheim großes Wertungsſingen des Kreiſes Ried⸗Süd im Gau 12 des deutſchen Sängerbundes. Hieran werden ſich etwa 25 Vereine der ganzen Umgebung beteili⸗ gen. Eine Großkundgebung mit Maſſenchören iſt ge⸗ plant. eee. Sicherer Graoͤmeſſer für den Wirtſchaftsaufſchwung Das Umſaßſteueraufkommen in Baden Von 43,6 Millionen RM im Jahre 1932 auf 87,8 Millionen im Jahre 1937 geſtiegen. ä a bid Karlsruhe, 20. Juli. Einer der ſicherſten Gradmeſſer für den Wirt⸗ ſchaftsaufſchwung iſt die Entwicklung des Umſatzſteueraufkommens. Ueber ihre Geſtaltung in den letzten ſechs Jahren veröffentlicht das Statiſti⸗ ſche Reichsamt ſoeben eine umfaſſende Ueberſicht, die auch Aufſchluß über die Entwicklung in den einzel⸗ nen Oberfinanzbezirken gibt. Nach den amtlichen Errechnungen iſt das Auf⸗ kommen an Umſatzſteuer im Reſche von 1 259,2 Mil⸗ lionen Reichsmark im Jahre 1932 auf 2621,2 Mil⸗ lionen Reichsmark im Jahre 1937 angeſtiegen. Der auf Grund dieſes Steueraufkommens geſchätzte Um⸗ ſatz hat ſich in den ſechs Jahren mehr als verdop⸗ pelt. Er erhöhte ſich von 68 Milliarden im Jahre 1932 auf 155 Milliarden im Jahre 1937. Im Oberfinanzbezirk Baden war das Umſatzſteueraufkommen im Jahre des größten Tiefſtandes 1932 auf 43,6 Millionen Reichs⸗ mark abgeſunken. Schon im erſten Jahre der nationalſozialiſtiſchen Stagts⸗ und Wirtſchaftsfüh⸗ rung 1933 ergab ſich ein leichter Anſtieg auf 488 Millionen. Das Jahr 1934 brachte dann in Aus⸗ wirkung der allgemeinen Wirtſchaftsbelebung ein ſprunghaftes Hinaufſchnellen auf 61/1 Millionen Reichsmark. Die Steigerung ſetzte ſich im Jahre 1935 auf 66,3 und im Jahre 1936 auf 74,0 Millionen fort, und im Jahre 1937 erreichte das Umfatzſteuer⸗ aufkommen den bisherigen Höchſtſtand von 878 Mil⸗ lionen Reichsmark. Damit hat ſich in Baden das Aufkommen aus der Umſatzſteuer in der Zeit von 1932 bis 1937 genau verdoppelt. Etwa entsprechend dieſer Steigerung ſind die Umſfätze ſelbſt geſtiegen, Bemerkenswert iſt, daß auch im Jahre 1938 das Aufkommen an Umſatzſteuer einen weiteren Aufſtieg zeigt, jo wurden im erſten Quartal des laufenden Jahres im Oberfinanzbezirk Baden 20,9 Millionen Reichs⸗ mark gegen 18,8 im gleichen Zeitraum des Vorfah⸗ res vereinnahmt. . S — 2 ess 01 Steuer- 3 Sener K 938 irkt ach her da⸗ An⸗ und erall rin⸗ inde und ag lz d il⸗ il⸗ in li⸗ * F n * Wohnung ſo ſehr bewundert. 4 7 9 Mittwoch, 20. J Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe Nummer? Millionen Der Eomen um einen amerikanischen Poze von Gloria Morqan-Vanderbilf Die„N. M..“ veröffentlicht einen Auszug aus dem aufſehenerregenden Buch, das Gloria Morgan⸗ Vanderbilt in Amerika erſcheinen ganzen Familien⸗Atmoſphäre, die ſchließlich in de ließ. Die Darſtellung des Konfliktes und der m großen Prozeß gipfelt, iſt natürlich Partei. Gerade deshalb gibt ſie Einblick in die Neuyorker Verhältniſſe, die menſchliche Exiſtenz und Geld auf das grauſamſte miteinander verknüpfen. Wir wollen Skandal vermeiden Richter Foley unterbrach die Diskuſſion:„Es ſcheint mir, als ob beide Damen von der Haupt⸗ ſache, um die es hieer geht, abkommn. Mrs. Van⸗ derbilt wünſcht ihr Kind bei ſich zu haben und ſollte es auch, denn das braucht nicht zu bedeuten, daß ſie es nur für ſich haben ſoll. Mrs. Whitney vertritt einen einſeitigen Familienſtandpunkt, der wohl an⸗ zuerkennen iſt, aber nicht allein ausſchlaggebend ſein kann. Es handelt ſich aber hier“, und dabei wurde ſeine Stimme ſtreng,„in erſter Linie um das In⸗ tereſſe des Kindes und die Vermeidung eines öf⸗ fentlichen Skandals; das muß uns zwingen, die Sache aus der Welt zu ſchaffen, indem die per⸗ lichen Intereſſen beider Parteien hintangeſtellt wer⸗ den.“ So ging es endlos hin und her, bis endlich eine von beiden Anwälten, Mr. Burkan und Mr. Dun⸗ nington, unterzeichnete Einigung zuſtande kam. Ich ſollte zwar Vormund meines Kindes werden, doch ſollte es im Intereſſe ſeiner Geſundheit für ein weiteres Jahr auf dem Lanoſitz von Mrs. Whit⸗ ney leben. Danach ſollte es dann bei mir bleiben. Ich willigte ein, und auch die Rechtsanwälte waren froh, daß es ſo weit gekommen war. Die Praxis ergab, daß dieſe Abmachung ein wei⸗ leres Jahr der Demütigungen für mich bedeutete. Immer wenn ich nach Gloria fragte, bekam ich keine oder unbefriedigende Auskunft, meinen Beſuchen wurden alle denkbaren Schwierigkeiten in den Weg gelegt, und man wußte es möglichſt zu verhindern, daß ich mit ihr allein zuſammen war. Ich ertrug das aber alles, weil ich mich damit tröſtete, daß es nach Ablauf dieſes Jahres ein Ende haben würde. Es war im September, als udlich der er⸗ ſehnte Zeitpunkt herangekommen war, wo ich ent⸗ ſprechend den vor Gericht getroffenen Vereinbarun⸗ gen mein Kind wieder bei mir haben durfte. „Oh, Mummy, wundervoll!“ Ich zeigte Gloria ihr Schlafzimmer mit dem Bett, das ich eigens für ſie hatte anfertigen laſſen. Sie hatte immer mein eigenes Bett in der Pariſer 8 N Es war ein Louis⸗ Heize⸗Bett, aber für ein Kind zu groß. Nun hatte ich Glörias Bett ganz wie mein eigenes machen laſſen, nur entſprechend kleiner. Als ſie in das Zimmer kam, ſchlang ſie die Arme um mich und rief aus: „Oh, Mummy, wundervoll! Darf ich hier ſchla⸗ ſen? Ich komme mir wie eine erwachſene Dame vor in dieſem Zimmer.“ Gloria war damals zehn Jahre alt. Nun, da ſie wieder bei mir lebte, war ſie ganz ihr altes, liebevolles und liebenswertes Selbſt. Alle Fremd⸗ heit, die ich bei meinen flüchtigen Beſuchen ſo oft hatte bitter empfinden müſſen, war geſchwunden. Ich war glücklich, mein Kind endlich wieder für mich zu haben, und ſah optimiſtiſch in die Zukunft. Es war an einem Freitag— der Freitag, mit dem die ſchrecklichſten Ereigniſſe meines Lebens be⸗ gannen. Sie folgten ſich Schlag auf Schlag und ver⸗ nichteten alls, worauf ich meine Zukunftshoffnun⸗ gen aufgebaut hatte. „Mummy, kann ich in den Park hinausgehen und die Vögel füttern?“ fragte Gloria. „Natürlich“, ſagte ich. Sie küßte mich auf die Wange und lief hinaus. Emma Keislich und der Chauffeur begleteten ſie im Wagen. Meine Schweſter Conſuelo kam zu Beſuch, und wir unterhielten uns über dies und jenes, bis ich unruhig wurde, weil Gloria ſo lange ausblieb. „Vielleicht iſt ſie ſchon zurückgekommen und mit dem Mädchen direkt hinaufgegangen“, meinte Con⸗ ſuela. Ich ging nach oben und fand zu meinem Erſtau⸗ nen den Chauffeur dort, damit beſchäftigt, Glorias Schreibtiſch zu durchſuchen. Ich ahnte etwas Entſetzliches „Was machen Sie hier?“ fragte ich ſcharf. Er war ſehr verlegen.„Ich ſoll Miß Glorias Uhr holen“, ſtammelte er. „Wohin holen?“ Ich ſpürte, wie die Angſt ſich um mein Herz krallte. Er konnte mir nicht in die Augen ſehen.„Sie iſt bei Mrs. Whitney, weil ſie ſehr krank iſt“, antwor⸗ tete er widerwillig. Es hatte in dieſem Augenblick keinen Sinn, Zeit mit Vorwürfen oder weiteren Fragen zu verlieren. Ich ahnte, was geſchehen war. „Schnell, zieh dich an!“ ſagte ich zu Conſuelo. „Wir müſſen ſofort zu Whitneys fahren.“ Wir gingen ſofort in das Empfangszimmer Ger⸗ trude Whitneys. „Was iſt geſchehen?“ verlangte ich zu wiſſen. Gertrude war kühl und ruhig wie immer „Das Kind war im Park, als es einen Nerven⸗ anfoll bekam. Die Keislich rief mich an und fragte, ob ſie Gloria hierherbringen könne. Da wir Gloria nicht beruhigen konnten, habe ich Doktor Graig kommen laſſen. Er hat eine Schweſter ge⸗ ſchickt— ſie iſt jetzt bei ihr.“ Ich wußte, daß kein wahr war. „Ich möchte mein Kind ſehen“, erklärte ich heftig. Meine Nerven waren zum Zerreißen geſpannt. „Aber, bitte“, ſagte Gertrude höflich. Oh— dieſe unerſchütterliche Höflichkeit! Als wir eintraten, begann Gloria mit ſchriller Stimme zu ſchreien: „Laßt ſie nicht näherkommen! Sie wird mich um⸗ bringen—— ſie will mich umbringen!“ Wort dieſer Erklärung einen Schlag erwarte. Meine eigene Tochter— die nie in ihrem Leben von mir geſchlagen worden iſt! Eine ſonderbare Ruhe kam über mich. Welch einen Wall hatten ſie zwiſchen mich und mein Kind aufgebaut! Wie meiſterhaft hatten ſie es verſtanden, die Seele dieſes argloſen Kindes zu vergiften! Was mußte geſchehen ſein in den letzten beiden Stunden. daß meine Tochter Angſt vor mir hatte. Nachmit⸗ tags hatte ſie ſich heiter und zärtlich von mir ver⸗ abſchiedet— und jetzte! „Ich werde morgen früh wiederkommen, Ger⸗ trude, und nach ihr ſehen“, ſagte ich. Ich hatte nicht die Kraft, meiner Feindin in dieſem Augenblick zu ſagen, was ich von ihr dachte. Welchen Sinn hätte es auch gehabt? „Ich brauche einen Gerichtsbeſchluß“ Am gleichen Tage noch entließ ich Emma Keislich und den Chauffeur. Sie wurden beide prompt von Gertrude Whitney eingeſtellt. Meine erſte Handlung, als ich wieder zu Hauſe ankam, war aber, Rechtsanwalt Burkan anzurufen. So ruhig ich konnte, erzählte ich ihm, was ſich er⸗ eignet hatte. „Ich brauche unbedingt einen Gerichtsbeſchluß, der Sie warf ſich auf die Seite, als ob ſie mich ermächtigt, das Kind von den Whitneys zu⸗ rückzufordern“, ſagte ich.„Ich bin überzeugt, daß ſte Gloria nicht freiwillig zurückgeben werden.“ „Wir werden keinen Richter finden, der uns eine Verfügung gegen die Whitneys ausſtellt“, ſagte er. „Morgen iſt Samstag, und die Gerichte ſind bis Montag geſchloſſen.“ Ich war verzweifelt. Alles hatte ſich gegen mich verſchworen. Oder vielmehr: Gertrude Whitney hatte ſich ihren Plan bis in die letzten Einzelheiten gut ausgedacht. Ich habe immer die Erfahrung gemacht, daß man in Augenblicken der höchſten Not Kräfte und Fähig⸗ keiten in ſich entdeckt, die vorher nicht vorhanden zu ſein ſchienen. Und Mutterliebe iſt eine Kraft, die wohl auch das Unmögliche möglich machen kann. So erging es mir an dieſem ſchrecklichen Abend. Ich fühlte plötzlich die unerſchütterliche Gewißheit in mir, daß irgendwo in dieſer großen Stadt, ge⸗ rade jetzt, ein Richter in ſeiner Amtsſtube ſitzen müſſe, bereit zu helfen— es galt nur, ihn zu fin⸗ den. Und das Wunder geſchah— ich habe ihn ge⸗ ſtellte die fuhr ich Conſuelo funden. Es war Frankentaler, und er Verfügung aus. Am Samskagmorgen mit der Verfügung zu Getrude Whitney. und mein Arzt Dr. Hunt begleiteten mich. Gertrude empfing uns in ihrem mit Gold aus⸗ geſchlagenen Salon. Sie war ganz ſchwarz geklei⸗ det. Das Bild, wie ſie ſtolz und unnahbar in dem gelben Raum ſtand, ein drohend ſchwarzer Schat⸗ ten vor einem leuchtend goldenen Hintergrund, hat ſich mir unauslöſchlich eingeprägt. Dr. Hunt und Dr. Craig hielten eine Konſul⸗ tation in Glorias Schlafzimmer ab. Nach einigen Minuten öffnete ſich die Tür und Gloria trat ein. Sie kam auf mich zu, küßte mich und ſetzte ſich neben mich auf das Sofa. Ich nahm ihre kleine Hand, die ſich fortwährend unruhig bewegte, in die meine. Schließlich ſtand ſie wieder auf und bat mich mit lei⸗ ſer Stimme, ſie für einige Augenblicke zu entſchul⸗ digen. Damit ging ſie aus dem Zimmer. 9. Vor dem höchſten Gerichtshof Dr. Hunt begann nun das Ergebnis ſeiner ärzt⸗ lichen Unterſuchung vorzutragen. Gloria ſei hoch⸗ gradig nervös; offenbar ſtehe ſie unter dem Eindruck eines ſtarken Schocks. Im Augenblick ſei ſie aber durchaus nicht krank, und ruhig genug, um mich zu begleiten. Gertrude erhob keine Einwendungen. „Willſt du, bitte, Glorig rufen laſſen?“ wandte ich mich an ſie.„Ich möchte mit ihr nach Hauſe gehen.“ Ihre Antwort war kühl und gelaſſen, ſo gleich⸗ mütig, als ſpreche ſie über das Wetter: „Gloria iſt unterwegs nach Weſtbury.“ Wie ich nach Hauſe kam, weiß ich nicht mehr. Sicher war es ein Glück, daß Conſuelo bei mir war. Die Klage auf Herausgabe des Kindes und Ueber⸗ laſſung der Vormundſchaft wurde ſofort durch mei⸗ nen Rechtsanwalt, Mr. Burkan, angeſtrengt. An einem Montagmorgen begann das Verfahren. Der amtierende Richter war Mr. Carew, vor dem zu⸗ nächſt die Aufnahme des Tatbeſtandes erfolgte. Die Rechtsanwälte beider Parteien waren verſämmelt; unter denen von Mrs. Whitney befand ſich als wich⸗ tigſter Mr. Smythe; ich ſaß neben Mr. Burkan. Die Tür öffnete ſich und herein trat Mrs. Whit⸗ ney mit meinem Töchterchen an der Hand. Als ſie an mir vorbeikam, ſah ſie mich erſt an, dann wurde ſie rot und ſchaute ſchnell fort. Wie ſehr war mir mein Kind ſchon entfremdet worden! Zehn Tage nach dieſer Vorunterſuchung kam die Sache vor den höchſten Gerichtshof der Stadt Neu⸗ hork.— Die Verhandlung beginnt In dem Gerichtsſaal ſchlug mir die Neugier ent⸗ gegen, die auf den Geſichtern einer zweihundertköpfi⸗ gen Zuſchauermenge lag. Ueber dem ganzen Raum lag eine gleichſam gebändigte tiefe Erregung. Auf ihren Bänken ſaßen die Zeitungsreporter aus allen Teilen der Vereinigten Staaten. Meine Geſchwiſter und der Prinz waren auf meine Bitten nach Neu⸗ hork gekommen, um, falls nötig, ihr Zeugnis abzu⸗ geben. Als ich mit meiner Schweſter Conſuelo durch die Reihen ging, um mich auf meinen Platz neben Mr. Burkan zu ſetzen, ſah ich Mrs. Whitney im Zu⸗ ſchauerraum ſitzen. Bald darauf kam meine Mut⸗ ter mit dem Kindermädchen, der Keislich, und mit einer Zofe, Maria Caillot, die bis vor einem Jahr in meinem Dienſt geweſen war. Alle drei ſetzten ſich zu Mrs. Whitney. In dem Augenblick, in dem ich den Saal be⸗ treten hatte, ſchien mir die ganze Welt da draußen verſunken zu ſein. Es war, als ſeien dieſe dicken Mauern eigens aufgerichtet, um all den Haß und Schmutz, der hier aufgewirbelt zu werden pflegle, zwiſchen ſich feſtzuhalten. An einer Seite war eine Erhöhung wie eine kleine Bühne, die mit einem niedrigen Gitter umgeben war: der Zeugenſtand. Das Gemurmel im Saal verſtummte, als Richter Carew eintrat. Er ſetzte ſich vor einen Tiſch in einen hoch⸗ lehnigen Lederſtuhl. (FJortſetzung folgt) 20 9 20 19. 20. 19 10 20 19 Soldhyp. Pfandbriefe 2 20 19 e e t 20. 19.. 1 5 19 1 20 19 i„ 4% Pr. Od.⸗Pförf. 5 Rh. Hyp.⸗Bk. a e Ma 5„ raßkraft. Mhm„ Iidenw. Hartſte in ettemb. Ele 1 106, Verkehrs- Akt! Frankfurt 3 3 5 Ant..⸗Pfbrf. 1507 8„ 3 en 85 1000 100,0 bean Federn 5„„Grün& Bilfingen 0 Hanes ag. 1„ GS0b 1 5 ische l 8 1 R 18 100,0 4% bo.„88,39 100,0 100,0 Bayr. Motore ellſt. Waldbof„ 141,5 130,0 Ach.. Den do R 22. 100,0 100,[%)BayrBodener. 5/5 do. Lig. Pfbr. 101.0 101.0 Bemberg, J. P. 119.5 128,2 i 105 0. 127,0 127,0 1 del, und See⸗ destver zins l. Werte Stadtanlelhen do..⸗Nomb i! 100.0 100, Würd. 3 l 100,6% Rh. Hyp-B. Julius Berger 144,5 1430 fflafenmugle.. 165.0 105,0 Pfälz Mühlen 1600 165.0 ransportmhm. 123,7 123,7 5 rab. 5-A 100, 100, 8 0 ald u. N 105,0 107,0 Bt. Reichzb 5 Augsburg 28 99,50 28 1 4% Bahr. Landw⸗ 5 G. om. R-III 100,0 100,0 Brauer. Kleinlein 115,0 115,0 Sufaer Hofbe. 81010 Pf. 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Erdmannsd. Spi 113.5 114,0 John, J... 79,25 77.25 Pongs& Zahn Erlang ⸗Baumw, 141,0 142,5 pahla, Por 130,7 1370 Preußengrübe 7 late den 0 15 149,5 1275 liadetergcroorte 17170 169,0 Tuch fabr. Aachen asguin Farbwk. 4275 41,50 Reichelt Metallſch. 157.0 155,2 154,0 151,2 n fg 6. 188 14953 gens Aſchersleben 97,0 97, „ 15 5 421,0 gener Werke 165 hem. 141,1 130,0 Rhein. Braunk. 99 7 deip Riebeck„ Nü 2 eopol grube 8 197 2 LindelsEtsmaſch. 164,5 162.2 eindner, Gottft. 142,0 142,0 Hartl. u. ge Mech. Web. Sorau 114,0 114,0 bo, Portl.⸗ ge 830 Nercur Well, 180 e Scöſſerhesgör. Metallgeſellſchaft Miag Mühlendau 125,7 120.0 Mimoſa irſchberg Lederf. 142,0 Sie Kaen„ Lochteß 16. 1400 14475 Mülheim. Bergw.. 151, olzmann 147 43457 Niederl. Kohle 163,5 102,0 Steatlt-Magneſia 150,0 119,8 118.0 J. C. Reinecker 0. Aheinfelden fraft . do. Elektrizität 140,2 50, Spiegelglas achſenwerk„ 2 75 5*— 253.5 achtleben.⸗ G. 70 55 7. 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Bodenkredlt 113,7 113 „ Verkehrs-Aktien N„2 Aachenfeleinbahn 73,50 71,30 1902 108,5 Ach Verkehrsw. 1230 1200 er, Spielkarten 50 180 5%. dert 206,5 2020 bo, Gumbd Maſch. 2 116.0 do, dt. Nickelwerke 141, 119, ba. Stablwfeke: Wenderoth 8 143,0 141,200. Trik. Vollm. 106,5 106,5 5 85,55 4 Len Kleie. 0 le erer. Slg pen eie 18 4839 17,0 fe de dontan 10) 109 h Boge Tala. 1900 Or mech.% 0 12 48858 ——* 1— 55 E 5 6 0 03,35 andeter- werte 1875 30% Haren dazn 9 7 5 1220 Roddergrübe... arſtein, Eiſen 104,0 99.12 ambg. dam. 121,2 51.4 Koſtzer Jucker. 88, 83,— Jaſerw. Celſt...., Nord. Stop. 67,80 66,63 775 83, 825* 25 ütgerswerke„144,7 137,0 55 95,50 58,50 Versſcherungs-Aktlen ... 8,50 99,50 ach u. W. eue:. d 100,0 96,75 7 5 100 1380 Cie euer ver.. 140,7 135.5 leib 5 Thuringia, K Kolonial- Werte 1 1270 1270 5 186,0 185, 16670 164,0 Ang. Pt. Gr.⸗Anſt, 100,8 101,0 O. Irtta, 1 99,50 97, Badiſche Bank 17,0 116,5 e 7030 78 5 Dank d. 1 Neu⸗Gu 2 2„ 8 Bayr. u. Wh. 100,0 99.50 Otapi⸗Minen 2⁴. 107,1 107511 Schantung ⸗ G, A 1180 1150 6. Seite Nummer 329 Neue Maunheimer Zeitung/ Abend⸗Ausgabe Mittwoch, 20. Juli 1938 Breslau iſt gerüſtet Letzte Vorbereitungen in der Feſtſtadt Nur noch wenige Tage, dann iſt es Tatſache: Das erſte Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt im Großdeutſchen Reich. Aus al deutſchen Gauen, aus Europa, ia aus der ganzen lt werden Hunderttauſende in die alte Stadt an 8 Oder kommen, um hier das„Deutſche Volk in Leibesübungen“ zu erleben Seitdem die letzten Klänge des Deutſchen Sängerbundesfeſtes im Juli 1937 verrauſcht waren, hat ganz Breslau die Augen auf das neue, noch größere Ereigni das Deutſche Turn⸗ und Sportſeſt Breslau 1938 gerichtet. Schon ſeit Monaten ſteht Bres⸗ lau im Zeichen der Vorbereitungen für dieſes gewaltigſte Feſt der Leibesübungen, das die Welt bisher überhaupt geſehen hat. Jetzt, wenige Tage vor dem Beginn der ereignisreichen Tage, ſind die Vorbereitungen beendet. Die Feſtſtadt iſt bereit, ihre Gäſte würdig zu empfangen. 3000 Fahnenmaſten errichtet 2 Ueberall in den Straßen ſind in dieſen Tagen die 3000 enmaten errichtet worden. Schon ziehen ſich die Fahnenbänder in den rotweißen Breslauer Forben über raßen und ſchon werden die Häuſer mit Girlanden die! geſchmückt. Am Rina, vor dem altehrwürdigen Rathaus, erſtehen die 17 Pylrtten für jeden der einzelnen Gaue des Reichsbundes für Leibesübungen und auf dem Schloß⸗ platz ſind nach wochenlanger Arbeit die vier rieſigen Tri⸗ bhünen für die gewaltigen Veranſtaltungen, die ihren Höhepunkt in dem Vorbeimarſch des Feſtzuges finden werden, nunmehr ſertiggeſtellt. Reichsbundadler und Turnerzeichen Es liegt eine erwortungsfrohe Stimmung über der ſchleſiſchen Gauhauptſtadt, die nur noch den einen Wunſch hat, ihren Gäſten einen Empfang zu bereiten, der der Größe des Feſtes und der alten ſprichwörtlichen ſchleſiſchen Gaſtfreundſchaft würdig iſt. In den ſchon vor Wochen ge⸗ bildeten Haus⸗ und Straßen⸗Schmuckaeweinſchaften wett⸗ eifert die Bevölkerung, um auch dem kleinen Haus weit in der Vorſtadt ein ebenſo ſeſtliches Gewand zu geben Geſchäfts⸗ und Privathäuſenn der Innen⸗ rall beherrſchen die Symbole des Feſtes, der Reichsbund⸗Adler und das Turnerzeichen, ſchon fetzt das Straßenbild. Die Kampfſtätten Seit einigen Tagen iſt der Zugang zum Hermann⸗ Göring⸗Sportſeld geſperrt. Auf den herrlichen Kampf⸗ ſtätten, die durchweg Spitzenleiſtungen ſportlicher Bauten darſtellen, werden die letzten Arbeiten ihrer Vollendung entgegengeführt. bſt der Breslauer, der in dieſem Sportfeld heimiſch iſt, erkennt die Anlagen in ihrer neuen Schönheit und gewaltigen Erweiterung nicht wieder. Und wieviel gewaltiger wird der Eindruck erſt auf jeden ſport⸗ begeiſterten Fremden ſein, der zum erſten Male zu dieſen Stätten kommt, die Mittelpunkt des Hochſeſtes der Leibes⸗ übungen ſein werden. Weit dehnt ſich hier die Grün⸗ äche der Frieſenwieſe, eines der arößten Auſmarſchſelder Deutſchlonds mit dan ringsum für 200 000 Zuſchauer er⸗ richteten Tribünen. Bewundernd werden alle die Schle⸗ ſterkampfbohn betreten und das Glockenſpiel hören, das allſtündlich mit dem Oſtmarkenlied die deutſchen Turner und Sportler zum Wettkampf ruft. Die Jahn⸗Kampfbahn, Stätte der deutſchen Leichtathletik⸗Meiſterſchaften 1938, wir ebenſo begeiſtern, wie das prächtige Schwimmbad oder die neue herliche Tennisanlage. Auch die Turnhalle, mit den modernſten Einrichtungen und Geräten ausgeſtattet, iſt ebenfalls noch rechtzeitig fertiggeſtellt worden und wortet darauf, daß deutſche Tur⸗ ner ihr die erſte Weihe geben. Die Anlogen der Poſt, der Ausbau der Zeltlager für die Kanufahrer wie auch die für die Jugend, die das aroße Feſt mit dem Gebiets⸗ und Obergauſportfeſt Schleſiens einleitet, gehen ihrer 55 Erika Matthes warf Weltrekord Mit einer Leiſtung von 6,80 Meter errang Exika Matthe“⸗ Brandenburg, bei den Mehrkompfmeiſter⸗ ſchaften in Stuttgart den Frauenweltrekord im Speerwerfen. (Schirner, Zander⸗Multiplex⸗K.) Vollendung entgegen. Alles iei allem bietet das Hermann⸗ Göring⸗Sportfeld auf dem an 18 Kampfſtätten gearbeitet wurde, einen Eindruck von wuchtiger Geſchloſſenheit, einer Stätte der ſchönſten Erinnerungen für ein ganzes Leben hindurch. Der erſte Sonderzug eingetroffen Schon ſind die erſten Gäſte in der Stadt. In der Nacht zum Montag traf der erſte Sonderzug auf dem Odertor⸗ Baleihof mit 500 eſtteilnehmern aus dem Gau Nord⸗ mark ein, die zumeiſt in Breslau oder Schleſien An⸗ gehörige haben oder das ſchöne Schleſien noch vor dem Feſt kennen lernen wollen. Auch der erſte Auslands⸗ deutſche, ein Breslauer, der ſeit neun Jahren in Argen⸗ tintien lebt und nun zum erſten Male ſeine Vaterſtadt wiederſieht, wurde in dieſen Tagen vom Oberbürgermeiſter begrüßt. Am Montag trof dann in ſpäter Abendſtunde auch Reichsſportführer, Staatsſekretär von Tſchammer u. Oſten, im Sonderflugzeug, vom Oberſalzberg kommend, in der Feſtſtadt ein, um ſich perſönlich vom Abſchluß der Vorbereitungen zu überzeugen und am Mittwoch die Er⸗ öffnung der erſten Deutſchen Sportausſtellung vor⸗ zunehmen. Hochbetrieb auf der Kartenſtelle Je näher die ereignisreichen Toge heranrücken, deſto größere Anforderungen werden an die Geſchäftsſtelle des Feſtes geſtellt. Allein eine Abtei ntung die Karten ⸗Ab⸗ teklung, iſt ein Muſter an Organiſation für ſich. Faſt ohne Unterbrechung wurde hier in den letzten Tagen gearbeitet, um die Karten, das Feſtbuch und all das Material für die Hunderttauſende von Feſtteilnehmern hinauszuſchicken in die deutſchen Gaue. Wem dieſe Briefe ins Haus kommen. bringen ſie den erſten Gruß aus der Feſtſtadt Breslau und ſind gleichermaßen das Signal zum Aufbruch nach dem ſchönen Schleſien. a Deutſche Ruderer in Luzern Die internationale Ruder⸗Regatta in Luzern(Schweiz), die am kommenden Sonntag durchgeführt wird, hat eine ausgezeichnete Beſetzung zu verzeichnen. Neben den be⸗ kannten ſchweizeriſchen Klubs ſind auch führende Vereine aus Italien, Deutſchland und Frankreich vertreten. Aus Deutſchland kommen die Frankfurter Rch Germania, der RV Friedrichshafen und Neptun Konſtanz, während aus Italien u. a. ſeine Europameiſter im Achter(Livorno) und Riemen⸗Zweier o. St.(Olong Mailand) teilnehmen. Die Frankfurter haben ihren vorzüglichen Achter und den Doppelzweier mit Paul Marquardt gemeldet. Friedxichs⸗ hafen ſtartet ebenfalls im Senior⸗Achter, während Konſtanz zum Jungmann⸗ und Junior⸗Achter gemeldet hat. Im Achter treffen die beiden deutſchen Boote auf den italie⸗ niſchen Europameiſter, den FC Zürich und den Seeklub Zürich. Im Zweier haben es Paul/ Marquardt mit Ugo⸗ Pepe(Mailand) zu tun, und der ſtärkſte Gegner Konſtanz! im Junior⸗Achter iſt Adda Lodi Italien. Insgeſamt wur⸗ den für die Veranſtaltung von 38 Vereinen 79 Boote mit 365 Ruderern gemeldet, davon entfallen auf das Ausland allein 12 Vereine mit 18 Booten und 97 Ruderern. Elly Beinhorn⸗Roſemeyer fliegt wieder Nach dem tragiſchen Tode ihres Mannes, des berühmten Autorennfahrers, hot jetzt Frau Elly Beinhorn⸗Roſemeyer die Fliegerei wieder auf⸗ genommen. Unſer Bild zeigt ſie nach einem ihrer jüngſten Flüge mit ihrer Meſſerſchmitt⸗Maſchine „Taifun“.„(Preſſe⸗Hoffmann, Zander⸗M.) 4. . Selbſtbewußter Kulturwille in den deutjchen Leibesübungen Eröffnung der Erſten Deutſchen Sportausſtellung durch den Reichs ſportführer Breslau, 20. Juli.(Funkmeldung der NM.) Im Marmorſaal der Jahrhunderthalle verſammelten ſich am Mittwochvormittag Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht und die Reichsfachamtsleiter des Reichs⸗ bundes für Leibesübungen zur Eröffnungsfeier der erſten deutſchen Sportausſtellung durch den Reichsſportführer Staatsſekretär von Tſchammer und Oſten. Oberbürgermeiſter Dr. Friedrich unterſtrich den Zu⸗ ſammenhang des deutſchen Turnweſens mit der Erhebung von 1813. Der Geſchichte des deutſchen Turnens könne nicht gedacht werden ohne die geiſtigen Kräfte, die Preußen aus dieſer tiefſten Erniedrigung wieder herausgeholt hätten. Der Reichsſportführer Staatsſekretär v. Tſcha mmer Immer weiter geht die„Tour“ Der onſtrengende Pyrenäen⸗Abſchnitt hat weſent⸗ liche Veränderungen in faſt allen Mannſchaften der Taur⸗de⸗France⸗Fohrer gebracht. Unſere Aufnahme zeigt das veränderungsvolle Gelände auf dem Streckenabſchnitt Luchon— Perpignan während der 9. Etappe.— Die Fahrerkette in der Jysſchlucht. (Preſſephoto, Zauder⸗M.) Kleine Sport Nachrichten Einen BMW⸗Sieg gab es bei der Franzöſiſchen Alpen⸗ fahrt. Von den 25 Teilnehmern, die am Schlußtage noch zur Bergprüfung geſtartet waren, bileben nur Graf v. d. Mühle⸗Eckart auf dem 2⸗Liter⸗Bpudd und der Franzoſe Descollas auf Lanecio ſtraſpunktfrei. Beide wurden mit der Goldenen Plakette ausgezeichnet und wurden Sieger ihrer Klaſſe. Auſtraliens Teunismeiſter auf Hartplätzen wurde Jack Crawford. Er ſiegte in Sydney im Endkampf über Mecrath mit„:6, 612,:2, 614. Beide zuſammen ſiegten auch im Männerdoppel. Der 19. Rhön⸗Segelflug⸗Wettbewerb auf der Waſſer⸗ kuppe beginnt am kommenden Sonntag und zieht ſich bis zum 3. Auguſt hin. 60 Segelflieger ſind diesmal zugelaſſen. Der Hamburger Tbd von 1816 hat ſich jetzt in der Frauen⸗LA⸗Meiſterſchaft mit 462,75 Punkten an die Spitze der Rangliſte geſetzt. Hermann Kleeberg, der Führer des deutſchen Eisſports, iſt nach 34jähriger Tätigkeit von ſeinem Poſten zurück⸗ getreten. Zum kommiſſariſchen Nachfolger wurde vom Reichsſportführer der bisherige Kaſſenwart des Fachamts Eis⸗ und Rollſport, Max Hönicke(Berlin) beſtimmt. Gaumeiſterſchaft der Radfahrer im 100-Ekm-Einer-Straßenfahren Am 17. Juli wurde in Baden⸗Oos die Gaumeiſterſchaſt im 100⸗Km.⸗Straßenrennen ausgetragen. Es waren die 40 beſten Straßenfahrer aus Baden am Start erſchienen. Ganz hervorragend ſchlugen ſich Mannheims Vertreter vom RV 1897 Mannheim⸗Waldhof, Hch. Stein le, Karl Ziegler, Kurt Ullrich, Fritz Dewald, alles Nach⸗ wuchsfahrer, welche voriges Johr noch in der Jugendklaſſe ſtarteten. Sieger und Gaumeiſter 1938 wurde Scher ⸗ zinger(Freiburg), der ſich nach einer Fahrzeit von 21751 Stunden aus einer 34 Mann ſtarken Gruppe den Sieg erſpurtete. Das Ergebnis: 1. Scherziuger(Freiburg); 2. Ba⸗ ſtian(Haltingen); 3. Kucher(Pforzheim); 4. Lerch(Baden⸗ Oos); 5. Seiterle(Singen); 6. Steinle(Maunheim⸗Wald⸗ hof); 7. Ziegler(Mannheim⸗Waldhof); 8. Ullrich(Mann⸗ heim ⸗ Waldhof); 9. Dewald(Mannheim ⸗ Waldhof); 10. Gräble(Freiburg). Tokio will die Olympiade 1944 durchführen Ein offizielles Schreiben an das Olympiſche Komitee Der japaniſche Botſchafter in Brüſſel hat dem Präſi⸗ denten des Olympiſchen Komitees, Graf Baillet⸗ Latour, in einem Schreiben offiziell von dem Beſchluß ſeiner Regierung Kenntnis gegeben, von der Organiſa⸗ tion der Olympiſchen Spiele im Jahre 1940 Abſtand zu nehmen. Der Beſchluß wird in dem Schreiben damit be⸗ gründet, daß die joponiſche Regierung alle moraliſchen und materiellen Kräfte der Nation auf die Herſtellung eines dauerhaften Friedens in Oſtaſien konzentrieren wolle. Weiter heißt es in dem Brief:„Die Stadt Tykio hofft, die 13. Olympiſchen Spiele im Jahre 1944 in Japan orga⸗ niſieren zu können und wäre Ihnen ſehr dankbor, wenn Sie Schritte in dieſem Sinne unternehmen wollten“. Der internationale Italien-Rundflug Das Ergebnis des Landewettbewerbs Der am Montag entſchiedene Landewettbewerb geſtaltete ſich zu der bisher intereſſanteſten Prüfung des dritten internationalen Italien⸗Rundflugs. Erneut haben ſich da⸗ hei in der Geſamtwertung weſentliche Aenderungen er⸗ geben mit der Ausnahme, daß der Deutſche Chriſtian Dietrich durch einen guten Platz in der Spitzengruppe beim Landewettbewerb die Führung mit einem ſicheren Vor⸗ ſprung beibehalten konnte. Der Italiener de Bernardi kam als Beſter beim Landewetthwerb auf 39,20 Punkte, gefolgt von ſeinem Landsmann Pancera zmit 29,20, dem Deutſchen Mayer mit 26, dann Dietrich mit 23 Punkten. Es folgten die Deutſchen Riecher mit 19,20 und Alefeld mit 17,7 Punkten. Da die italieniſche Gräfin Negrone hier zu keinem Punktgewinn kam, vermochte ſich de Bernardi an die zweite Stelle zu ſchieben. Dietrich dürfte immerhin noch einen Vorſprung von rund 25 Punkten haben. 5 Vorſchau auf Breslau Im Vordergrund das Hermonn⸗Göring⸗Stadion, links Turnhalle und Schwimmſtadion und im Hintergrund die Frieſenwieſe. (Schirner. Zonder⸗Multiplex⸗ Ag und Oſten führte in ſeiner Eröffnungsanſprache aus, wenn die früheren Sportausſtellungen lediglich Samm⸗ lungen von Gegenſtänden und Darſtellungen waren, die der inneren Zuſammenfaſſung durch ein tragendes Leit⸗ motiv völlig entbehrten, ſo könne dies eigentlich nicht wündernehmen. Erſt nachdem der Nationglſozialismus die Leibesübungen als ein weſentliches Erziehungs⸗ und Bildungsmittel für das ganze Volk in das ihnen ge⸗ bührende Licht geſetzt hätte, ſei das Leitmotiv für die Leibesübungen und damit auch die Möglichkeit für eine wirklich künſtleriſche Sportausſtellung gegeben. Die jetzt eröffnete Sportausſtellung ſei in dieſer Beziehung ein Verſuch, ein Anfang. Allein er könne ſagen, daß es ſchon mehr als ein Fortſchritt ſei. Es ſei gelungen, ein ſo lebendiges Gebiet wie den Sport in einer techniſch und künſtleriſch einwandfreien ſowie ausſtelleriſch wirkſamen Form zur Darſtellung zu bringen. Nach Dankesworten an alle für die Formung und den Aufbau der Ausſtellung verantwortlichen Männer führte der Reichsſportführer weiter aus, in fünf Johren nationol⸗ ſozialiſtiſcher Aufbauarbeit hätten wir aus den Leibes⸗ übungen ein Lebens⸗ und Betätigungsgebiet entwickelt, von deſſen wuchtiger Kraft und Größe das erſte deutſche Turn⸗ und Sportfeſt Zeugnis ablegen werde. In den deutſchen Leibesübungen liege ein klar erkannter und ſelbſtbewußter Kulturwille. Der gewaltige Bogen einer neuen deutſchen Kultur könne nicht allein vom geiſtigen Schaffen gebaut werden, es müſſe gleichſom vom anderen Ufer, vom Ufer des Leibes aus, der Boge entgegengebaut werden. In den Formationen der Bewegung wüchen heute ſchon die Men⸗ ſchen heran, die als vom Schickſal künſtleriſch begabte Menſchen zugleich das Erlebn der Leibesübungen be⸗ ſäßen und heute ſchon forme politiſcher Wille, das völkiſche Bewußtſein und die geübte Kraft des Leibes den jungen Menſchen. Für den neuen deutſchen Menſchentyp würden auch die Menſchen wachſen und einmal die große Brücke der deutſchen Kultur vom Ufer des Geiſtes zum Ufer des Leibes ſchließen. An die Eröffnungsrede des Reichsſportführers ſchloß ſich ein erſter offizieller Rundgang durch die im benach⸗ barten Ppelzig⸗Bau untergebrachte einzigartige Aus⸗ ſtellung an. Die Preſſe beſichtigt die Sportſtätten Auf Einladung des Reichspropagandaamtes Schleſien beſichtigten am Dienstag Preſſevertreter die Stätten, an denen ſich in der kommenden Woche die impoſanten Ver⸗ anſtaltungen des Deutſchen Turn⸗ und Sportſeſtes ab⸗ ſpielen werden. Auf dem Sportfeld ſelbſt gab zunächſt Dr. Nie⸗ decken⸗ Gebhard einen Ueberblick über das all⸗ abendlich in der Schleſier⸗Kampfbahn zur Aufführung kommende Feſtſpiel. Von der Nordtribüne gleitet der Blick auf das gewaltige Auſmorſchfeld der Frieſenwieſe, auf der der Hauptteil der Wettkämpfe ausgetragen und auch die Schlußfeier dieſes erſten aroßdeutſchen Feſtes der Leibesübungen abgehalten wird. Auf der Monatskonferenz des Reichspropagandcamtes Schleſien wurden dann von Mitgliedern des Kleinen Aus⸗ Eröffnung der Breslauer Sportausſtellung Der Auftakt zum Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt, Unſer Bild zeigt den„Diskuswerfer“, eine Arbeit von E. Gutmann. (Schirner, Zander⸗Multiplex⸗K.) ſchuſſes des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes. Oberbourat Konwfarz, Geſchäftsführer Körner, des Deutſchen Turn⸗ und Sporkfeſtes. Generalreferent des DR, von Mengden, und Arthur Stenzel von der Wirtſchafts⸗ führung des Dold, nähere Einzelheiten über den Stand der Vorbereitungen mitgeteilt. Im Auftrag des Leiters des geſchäftsführenden Aus⸗ ſchuſſes und Stellvertreters des Reichsſvortführers. Ober regierungsrat Breitmeyer, wies der Preſſereferent des Reichsſportführers, Gärtner, dorauf bün, daß 0 Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt keineswegs die Veranſtas tuna eines Verbandes iſt ſondern daß ſich der Verben lediglich als der Träger des Auftrages fühlt, ein Volks ſeſt für Leibesübungen auszurichten. Darüber hinaus ſei das Feſt nicht nur deshalb ein Volksſeſt, weil es ſo ge⸗ wollt ſei, ſondern weil zum erſtenmal hier ein Feſt der Gemeinſchaftsarbeit aller im Reich dafür in Frage kommens den Stellen begangen werden könne. Staat, Partei un Wehrmacht beteiligen ſich ericht nur durch Vorführungen am Feſt ſelbſt. ſondern ſeien in gleicher Weiſe auch an ſeiner Vorbereitung beteiligt. Budapeſt-Fahrer in Wien Die in Budapeſt ſiegreich geweſene Nationalmanuſchaft der Schwimmer machte am Dienstag noch in Wien Hal und ging bei einem Schwimmfeſt des EWA Set in 7 ausgezeichnet beſuchten Schwimm⸗Stadion an den Star Der größte Teil der Kämpfe beſtand aus Vorgaberenner⸗ Die beſte Leiſtung erzielte der Erfurter Heinz Sch e der Vorgaben bis zu 20 Sek. aufholte und auf der t allgemeinen recht ſchweren 50⸗Meter⸗Bahn mit der Ze von:09,63 Min. einen neuen Bahnrekord ſchwamm. 15 Werner Plath erzielte mit 4590 Min für die 400 Mete Freiſtil eine gute Zeit. Helmut Fiſcher dagegen inuten über 50 Meter Freiſtil mit 25,7 Sek. den Sieg mit ddt Wiener Swoboda teilen, und auch Balke, der it 200 Meter in:46 Min. zurücklegte, konnte gegen den 05 Vorgabe geſtarteten Wiener Hölzl nicht gewinnen. 15 National⸗Sieben im Waſſerball ſchlug eine Auswahl 5 Gaues 17 mit 10:2(:), wobei Schulze die überragen Erſcheinung war und allein fünf Treffer auf ſein 5 brachte. Eine National⸗A⸗Mannſchaft mit Birr, Heim Schulze und Fiſcher ſchwamm über amal 50 Meier Iren die Zeit von 151,2 und ſchlug damit die Staffel v FWaSc(:52) und eine B⸗Mannſchaft(:59). r......——.... c.»»». HA Mittwoch. 20. Juli 1938 —————.— Enischeidungen „Hag“— ein Firmen⸗ oder Gattungsbegriff? In einer kürzlich verhandelten Kam⸗ mer für Handels ſachen des Landgeric Frankfurt a. M. ein intereſſantes Urteis gefällt, das jetzt dem Oberlandes⸗ gericht unterbreitet iſt Die Kaffee Hag in Bremen hatte inen Frankfurter Gaſtſtättenbetrieb t internationalem um, der ſeit einiger Zeit„Ka Hag“ nicht mehr yrte, verklagt, mit dem Antrage, bei Meidung gericht⸗ Strafen zu unterlaſſen, bei Beſtellung von„Kaffee 4 einen anderen Kaſſee zu verabreichen oder die Be⸗ hauptung zu verbreiten, der„Dakapo⸗Kaffee“ der Firma Darboven in Hamburg ſei dasſelbe wie„Kaff“, und weiter, Auskunft zu erteilen ſowie Schadenerſatz zu leiſten. Dieſe Anſprüche ließen ſich nach weder auf das Lebensmittelgeſetz noch das Warenzeichen⸗ tz ſtützen und fielen auch nicht unter unzuläſſige be⸗ 1 günſtige Wettbewerbsangebote unter Konkurrenten. Klage hat die 1. Anſicht des Gerichts könnten höchſtens wegen Verſtoß gegen die guten Sitten nach Wettbewerbsvorſchriften(8 1) und Bürger⸗ lichem Geſetzbuch(§ 823) egründet ſein. Der Unter⸗ laſſungsanſpruch ſetzt Wiederholungsgefahr voraus. Es enügt nach Anſicht der Kammer auch die ausdrückliche Kenntlichmachung des„Dakapo⸗Kaffees“ durch Aufſchrift, Anhängezettel und nachträgliche Erklärung der Kellner. Der Beklagten war überdies ein Bewußtſein der Rechts⸗ wiörigkeit nicht nachzuweiſen, denn ein Durchſchnittsgaſt wünſcht bei Beſtellung von„Kaffee Hag“ nur einen(gleich⸗ wertigen) coffeinfreien Kaffee.„Hag“ iſt noch Anſicht der Kammer zur Beſchaffenheitsangabe geworden. Damit wendet ſich das erkennende Gericht gegen die Rechtſprechung des Reichsgerichts, die für die Umbildung eines Warenzeichens zur Beſchaffenheitsangabe neben der Auffaſſung der Verbraucherkreiſe auch diejenige der mit Herſtellung und Vertrieb befaßten Perſonen heranzieht. Letztere werden aber ſchon aus Selbſterhaltungstrieb uch gegen eine derartige Umbildung ſträuben und könnten dann ſtets die allgemeine Verkehrsauffaſſung vereiteln. Dieſe muß deshalb allein im Intereſſe der Allgemeinheit maß⸗ gebend ſein, ſelbſt wenn darunter eine einzelne Firma leiden ſollte. Vom Standpunkt des deutſchen Verbrauchers verſtößt daher die Handlungsweiſe der Beklagten nicht ge⸗ gen die guten Sitten, zumal ſie auch denjenigen Gäſten, die ausdrücklich„Kaffee Hag“ wünſchten, wie Vertretern der Klägerin oder ihren Beauftragten, den„Dakapo⸗Kaffee“ anſtands los zurückgenommen hat. Damit fiel der Unterlaſſungsanſpruch und noch mehr der Schadenerſatzanſpruch, der überdies ein Verſchulden der Beklagten vorausgeſetzt hätte. Dies war zu verneinen, wegen der ausreichenden Vorkehrungen und Perſonal⸗ anweiſungen im Betriebe. Ueberdies konnte nach den örtlichen Verhältniſſen der Klägerin gar kein Schaden ent⸗ ſtanden ſein. rere eee eee * Vereinigte Berliner Mörtelwerke, Berlin.— Reſt⸗ verluſt abgedeckt. Im Geſchaftsjahr 190, haben bei den Vereinigten Berliner Mörtelwerten Erzeugung und Be⸗ ſchäftigung einen weiteren Auſſchwung genommen. Der Umſatz ſtieg beſonders im Bauſtoffhandel. Auf gepach⸗ letem Sanggelände in Fohrde an der Wegſtrecke Branden⸗ burg⸗Rathenow wurde ein neues Mörtelwerk errichtet, das bereits im erſten Jahr gute Erfolge aufzuweiſen hat. Fer⸗ ner wurdex noch im Dezember 1637 mit der Errichtung eines Mörtelwertes in Spandau begonnen, das dazu Neuen soll, die bisher betriebene Ausladeſtelle Spandau⸗ Sitd hafen zu erſetzen. Der Jahresertrag ſtellt ſich auf 288 Mille gegenüber 2,8 Mill.% i.., pon dem 0% on ſtige Aufwendungen, will man einen Vergleich anſtellen, abzuſetzen ſind. Vaneben erbrachten Zinſen 0,03(0,02) und außerordentliche Erträge 0,03(0,04) Mill. 4. Nach Abzug ſämtlicher Aufwendungen verbleibt nach Zuweiſung von wieder 2 an den Unterſtützungsfonds ein Reingewinn von 249 670(260 842) l, der nach Deckung des Verluſtvor⸗ trages von 194 276/ mit 50 000% als Zuweiſung zur geſetzlichen Rücklage verwendet wird, während die reſt⸗ lichen 8834/ vorzutragen bleiben, bei unv. 2,20 Mill./ Att. Der gute Geſchäftsgang hat auch im laufenden Jahr angehalten, wobei aber zu erwähnen iſt, daß trotz der guten Lage die Mörtelwerke durchſchnittlich mit nur 60 v. H. beſchäftigt ſind. * Länderbank Wien Ach. Wie mon erfährt, iſt die Frage des Firmenwortlautes der neuen aus der Uebernahme der Wiener Niederlaſſung der Zentraleuropäiſchen Länder⸗ bank und der Wiener Filiale der Zivnoſtenfka Banka durch die Mereurbonk entſtandenen Großbank nunmehr gelöſt. Die E der Mereurbank hatte dem Verwaltungsrat Voll⸗ macht zur Beſchlußfſaſſung über die Namensänderung ge⸗ geben. Der Verwaltungsrat hat nun die Aenderung des Namens der Mercurbonk in„Länderbauk Wien AG“ beſchloſſen. Zuckerfabrik Raſtenburg Ach, Raſtenburg⸗Oſtpr.— Wieder 4 v. H. Dividende. Die Geſellſchaft erzielte in dem am 81. März 19838 abgelauſenen Geſchäftsjahr einen Rohertrag von 0,05 Mill., während. V..04 Mill. Roherträgen 0,25 Mill./ fonſtige Aufwendungen gegen⸗ überſtenden. An Zinſen und außerordentlichen Erkrägen wurden 9,021(0,046) Mill.“ erzielt; die Laudwirtſchaft erbrachte 0,08(0,03) Mill. JI. Der Reingewinn einſchl. Vortrag iſt mit 62 194(65 353)„/ wenia verändert. Der am 8. Auguſt wird vorgeſchlagen, wieder 4 v. H. Divi⸗ dende auf 1,44 Mill.„ Stammaktien auszuſchütten. Gerling⸗Konzern Allgemeine Verſicherungs⸗AcGG, Köln. Die H der Geſellſchaften des Gerling⸗Konzerns, denen die bekannten Abſchlüſſe für das Geſchäftsjahr 1037 vor⸗ lagen, genehmigten die Gewinnverteilungsvorſchläge, die in der gleichen Höhe wie i. V. gehalten ſind. Die Satzun⸗ gen wurden in Anpaſſung an das neue Aktiengeſetz neu gefaßt. In den Agt der Gerling⸗Konzern Allgemeine Ver⸗ ſicherungs⸗Ach, Köln, wurde Dr. Ewald Löſer(Mitglied des Direktortums der Friedr. Krupp Ach. Eſſen), in den An der Gerling⸗Konzern Lebensverſicherungs⸗AG, Köln, ommerzienrat Guſtav Dörrenberg⸗ Ründeroth, Hugo Cicken Gevelsberg, Auguſt Mühlen(Junckerswerke Deſſau), Dr Helmuth Poensgen, Düſſeldorf, Dr.Ing. e. h. Günther Quandt, Berlin, Erich Tgahrt(Hoeſch Ach, Dortmund), in den Ag der Friedrich Wilhelm⸗Lebensverſicherungs⸗Ach, 15 onſul Hans Harney⸗Düſſeldorf, Dr. Lindgens⸗ Verlin, Generalöfrektor Röhnert⸗Berlin, in den Ad der Magdeburger Lebensverſicherungs⸗Ach, Magdeburg, Georg don Rohr und in den AR der Verſicherungs⸗Ach Deutſcher Hotelbetrieb, Köen, Dr. Georg Linſenmeyer⸗Düſſeldorf neu gewählt. Außerdem wurden in die Landesbeiräte zahlreiche neue Mitglieder berufen. In Ergänzung zu den Geſchäfts⸗ berichten erklärte die Verwaltung, daß das Jahr 1937 für en Gerling⸗Konzern von beſonderer Bedeutung war, da 0 ſich um das erſte Jahr nach der Zuſammenlegung, die m Dezember 1996 durchgeführt wurde, handelte. Die Moß⸗ nahmen haben ſich in jeder Hinſicht günſtig ausgewirkt und auch zur Senkung des Unkoſtenapparates beigetragen. In 155 Sparten verzeichnete der Gerling⸗Konzern im Jahre 5 einen Rekord. Dieſe Entwicklung habe ſich auch in 915 bisherigen Monaten des laufenden Jahres fortgeſetzt. f 1 8 der Autoverſicherung ſei man gleichfalls zuver⸗ ich, obwohl ein genauer Ueberblick über die künftige uiwicklung noch nicht möglich ist. g Preußiſch⸗Rheiniſche Dampfſchiffahrksgeſellſchaft, Köln. 50 0 v. H. 5915 115 e, 1 i * zen Da iffahrtsgeſellſchaft, Köln, genehmigte den dran 1 Lacher die Verteilung einer Dividende von 57(3) v. H. an Satzungen wurden genehmigt und der Abt in Ausgehend Zuſammenſetzung wiedergewählt mit Gesche me von Ph. van t' Hoff, der ausſchied. Im neuen wic e habe ſich das Geſchäft Ale und bewege ſich ungefähr auf der Höhe des Vor⸗ 9 Ueber dos finanzielle Ergebnis könne man An⸗ en aber noch nicht machen. a a 5 ELS- unn bisher normal ent⸗ I der Neuen Mannheimer Zeitung IAFTS-ZEITIT TL 5 Abend-Ausgabe Nr. 329 — Kursbesserungen an den Akfienmärkfen Die Erholung häll an— Nenien freundlich Rhein⸗Mainiſche Börſe: Weitere Erholung Die Erholung der Aktienmärkte machte weitere Fort⸗ ſchritte. Von der Kundſchaft wurden der kleine Käuſe vorgenommen, ſo daß bei etwas hafterer Geſchäfts⸗ lätigkeit erneut Beſſerungen von H, eintraten. Nach den erſten Notierungen ergaben ſich auf Gewinnmitnahmer aus Berufskreiſen verſchiedentlich kleine Rückgänge, Grundhaltung blieb jedoch freundlich. Die Erhöhungen er ſtreckten ſich gleichmäßig auf alle Marktgebiete. Mehr befeſtigt waren Feldmühle Papier mit 128(125), Gold⸗ ſchmidt mit 180%(127%), De Erdöl mit 127½(125), Berger Tiefbau mit 145(142½), Rheinme mit 1284 (1254) und Gebr. Junghans mit 1117 Montan⸗ aktien gewannen bis 1½ v.., Elektropapiere zogen durch ſchutttlich-1 ½ v H. an. Maſchinenaktien erhöhten ſich bis 1½ v.., Eßlinger jedoch nach Pauſe 2 v. H. niedriger mit 103. J. G. Farben ſtellten zum erſten Kurs auf 15174(150) und ſchwankten ſpäter zwiſe 15074—450 4 — Am Rentenmarkt blieb das Angebot e 0 vermindert, die Umſätze blieben indeſſen klein. Reichse beſitz 13076(130), Kommunalumſchuldung unyv. Verein. Stahl— 4½ unverändert 98.— Liquidations⸗ pfandbriefe zogen bei kleiner Nachfrage etwa 7 v. H. an, Goldpfandbriefe blieben unverändert Stadtan leihen no⸗ tierten etwas uneinheitlich, ebenſo Induſtrieobligationen. Farben⸗Bonds weiter erholt auf 1217(1206). Unter leichten Schwankungen erhielt ſich auch im Ver⸗ laufe die freundliche Haltung, das Geſchäft ging jedoch zu⸗ rück, da nennenswerte Aufträge nicht mehr vorlagen. Et⸗ was lebhafter blieben Verein. Stahl mit 1057106 nach 105½, höher waren ferner AE mit 111 nach 110%, Reichs⸗ bank mit 188/ nach 187%, Rheinbraun mit 205 nach 204, dagegen JG Farben 150 nach 151 ½, Hoeſch 109½ nach 10994. Von ſpäter notierten Werten ſtellten ſich BMW auf 144(14), Scheideanſtalt auf 217½(215), Weſtdeutſche Kaufhof auf 95½(93%) und Aſchaffenburger Zellſtoff auf 119(117½).— Der Freiverkehr zeigte ebenfalls weitere Erholungen. Man nannte Dingler mit 684(68), Growag mit 82(81), Frankfurter Maſchinen mit 158(157), Elf. Bad. Wolle mit 79(77) und Ufa mit 76(75). Berliner Börſe: Aktien weiter befeſtigt, Renten freundlich 1 57 Berlin, 20. Juli. Der am Vortage eingetretene Stimmungsumſchwung blieb auch im heutigen Börſenverkehr erhalten und kam an den Aktienmärkten in weiteren Kursbeſſerungen zum Aus⸗ druck. Bei den Banken waren größere Kaufaufträge ein⸗ gegangen, während andererſeits die Abgabeneigung ſehr gering war. Das Geſchäft nahm jedoch keineswegs die lebhaften Formen des Vortages an, ſondern bewegte ſich ebenſo wie die Kurs veränderungen wieder in normaleren Bahnen. Vereinzelt waren jedoch erneut beträchtliche Stei⸗ gerungen zu verzeichnen, die zumeiſt in ſolchen Werten eintraken, die geſtern an der Aufwärtsbewegung nicht, oder nur in geringerem Umfang teilnahmen. 5 5 Am Montanmarkt beſſerten Stollberger Zink ihren Stand um 1, während Harpener und Mannesmann je 1½, Verein. Stahlwerke 177, und Rheinſtahl 2 v. H. gewannen. Am Braunkohlenaktienmarkt erhöhten ſich Deutſche Erdßl um 1, Leopold⸗Grube gegen letzte Notiz um 276, Nieder⸗ lauſitzer Kohle um 27, Eintracht um 2% und Rheinbraun um 3 v. H. Kaliwerte lagen ſehr ruhig und zumeiſt ohne Erſtnotize In der chemiſchen Gruppe entwickelte ſich in Farben lebhafteres Geſchäft, die mit 151 um 1 v. H. höher einſetzten, ſpäter aber mit 15096 notiert wurden. Koks⸗ werke gewannen 1, Chemiſche von Heyden 14 und Rütgers 3% v. H. Von Elektro⸗ und Verſorgungswerten erzielten Akkumulatoren, die am Vortage etwas vernachläſſigt ge⸗ blieben waren, mt 5 v. H. die größte Steigerung AE erhöhten ſich um 2½, Licht⸗Kraft um 2 und HEW um 3 v. H. Lediglich Lahmeyer fielen durch einen Rückgang um 1 v. H auf. Siemens, Elektriſche Werke Schleſien, Deſſauer Gas und Schleſiſche Gas kamen je 1 v. H. höher an. Maſchinenbauaktien lagen allgemein gebeſſert, ſo Ber⸗ liner Maſchinen und Demag um rund%, Schubert und Salzer um 2 und Deutſche Waffen um 3 v. H. Zu er⸗ wähnen ſind noch in Kabel⸗ und Drahtwerten Felten(plus 2586), von Bauwerten Berger(plus%) und von Textik⸗ aktien Dierig(plus 3 v..). Papier⸗ und Zellſtoffwerte ſtiegen zumeiſt um etwa 1% v. H. Von verſchiedenen Aktien erhöhten ſich Südd. Zucker um 3 und von Schiff⸗ fahrtswerten Hanſa⸗Dampf um 4 v. H.— Am variablen Rentenmarkt ſtieg die Reichsaltbeſitzanleihe auf 130 J (18026). Die Gemeindeumſchuldung ſtellte ſich wiederum auf 95. Im Börſenverlauf war die Kursentwicklung nicht ganz einheitlich, fedoch überwogen weiterhin Kursſteigerungen. Zahlreiche Werte befeſtigten ſich um z v., ferner ge⸗ wannen Deutſche Linoleum, Conti⸗Gummi und Rhein⸗ Braun je 1, Rheinmetall⸗Borſig 1,50, Berger 1,25, Aſchaf⸗ fenburger 2,25 und Junghans 2,75 v. H. Rütgers und Elektriſche Werke Schleſien kamen je 3 v. H. höher an. Farben wurden mit 150,75 bwertet. Andererſeits ver⸗ loren RWé, Berliner Kraft und Licht ſowie Bemberg je 1, Siemens 1,50 und Akkumulatoren 2 v. H. Am RKaſſacentenmartt verlief das Geſchant verhäöltnis⸗ äßig ruhig. Namentlich in Pfandbrieſen blieben die 1 Stadt⸗ und Provinzanleihen veränderten ſich kaum. r Brandenburg wurden um etwa 0,80 v. H. im Kurſe heraufgeſetzt. Reichs⸗ und Länderanleihen lagen behar 2 er Reichsanleihe zog leicht im Kurſe an. gewannen Farbenbonds ger AEch um 98 % und Deutſche iduſtrieobligationen O. t Cenis ſtiegen um 88, v. H. Andererſeits gaben Aſchinger um Conti⸗Gas um. v. H. nach. Von deu zu Einheitskurſen gehandelten Werten hatten etwas uneinheitliche Kursgeſtaltung. Ueberſee⸗ Vereinsbank Hamburg um ½ v. H. an. al ier zumeiſt unveränderte Kurſe. Ab⸗ von Rheiniſche Hypotheken(minus g) waren thekenbanken durchweg 0 H. gebeſſert. um M bis 1 v. H. den Kolonialwerten erreichten Doag einen Stand von 102(101 Für die Induſtriekaſſapapiere ergaben ſich, ebenſo wie im variablen Verkehr, zum Teil recht beträcht⸗ liche Steigerungen, die im allgemeinen 2,25 bis 5 v. H. betrugen. Sächſiſche Webſtuh! kamen ſogar 6 v. H. hößer an. Vereinzelt ſah man allerdings auch Einbußen, die abgeſehen von Hindrichs⸗Au'fermann(minus 5) 2 bis 3,25 v. H. ausmachten. Steuergutſcheinen blieben geſtrichen oder unverändert. Reich üldbuchforderungen, Ausgabe 1: 1939er und 1940er 99,75 G 100,50 B; loggler 9974 G 100% B; 1942er und 1943er 99/6 G 99% B; 1944er 99 G 99,75 B; 1948er bis 1948er 9876 G 9976 B. Wiederaufbauanleihe, 1944/4 8er und 1046/8er je 80% 6 81% B. Aproz. Umſchuld.⸗Verb. 95 G 9596 B. * Frankfurt, 19. Juli. Tagesgeld unv. 2½ v. H. Soweit Schlußkurſe zuſtande kamen, agen Hieſe bei gut⸗ behaupteter Stimmung im allgemeinen um 4 bis 3g v. H. über dem Verlaufsſtande. Harpener gewannen im Ver⸗ gleich zu der letzten Verlaufsnotterung ſogar 2, Metall⸗ geſellſchaft 1j und Berliner Maſchinen 1 v. H. Anderer⸗ ſeits gingen Farben ſchließbich auf 150% zurück. Bekula verloren 1 v. H. Altbeſitz notierten 130,90 nach 1307 im Verlauf. Nachbörslich blieb die Stimmung freundlich. Geld- und Devisenmarkf Berlin, 20. Juli. Am Geldmarkt ließ die Lage am Mittwoch im Vergleich zum Vortage keine nennenswerte Veränderung erkennen. Die Sätze für Blankotagesgeld bewegten ſich auf letztem Stande und ſtellten ſich wiederum auf 26 bis 2 v. H. Am Diskontmarkt machte ſich weiter⸗ hin Aufnahmeneigung geltend. Der Umſatzumfſang war aber eher etwas geringer als am Vortage. Der Privat⸗ diskoutſatz wurde bei 275 v. H. belaſſen. Der Dollar befeſtigt Im internationalen Deviſenverkehr befeſtigte ſich der Dollar erneut. In London wurde der Dollar mit 49153 (4,9276) bewertet, in Amſterdam ſtellte er ſich auf 1,82, (1,81%, in Zürich auf 4,87%,(lunv.) und in Paris auf 36,26(36,21). Der Schweizer Franken ſtieg in London auf 21,48(21,51), in Amſterdam auf 41,67(41.62) und in Paris auf 8,29(8,28 ½). Der holländiſche Gulden wurde in London mit 8,949(8,95), in Zürich mit 240,27%(240,80) und in Paris mit 19,90%(unv.] notiert. Der franzöſiſche Franken blieb in London mit 176,10 unverändert. Auch ſonſt wies er nur geringe Bewegungen auf. Diskont: Reichsbank 4, Lombard 5, Privat 3 v. H. ich in R Dis⸗ 20. Juli 19. Juli Amttich en m konf] Geld Brie. cheld( Brie Aegypten ee 15 12,535 12,565 12,345 12,575 Argentinien 1P.⸗Peſo 0,545.649 0,645 0,649 Belgien 100Belga] 2 42,08 42,10 42,08 42,16 Braſilien 1 Milreis 0,145 0,147 0,145 0,147 Bulgarien. 100 deva] 5 3,047 3,053 3,047 3,053 Dänemark 100 Kronen] 5 54,54 54, 74 54,68 34, 78 Danzig 100 Gulden 4 47,.— 47,10 47,.— 47,10 England IPfd 2 12,235 12,265 12,245 12,275 Eſtland 100 eſtn Kr. 4½] 68,13 68,27 68,13 527 Finnlandi00 finn. Mk. 4 5,400 5,410 5,400 3,410 Flankreich„. 00 fr 3½ 6,868 6,882 6,873 6, 887 Griechenland 100 Dr 6 2,353 2,357 2,353 2,357 Holland 100 Galden] 2 136,77 137,04 136,85 137,13 Fran(Teheran) panne 15,20 15,24 15.21 15.25 Island. 100 Jsl. r. 5½%] 54,74 54,84 54,78 84,88 Jaan tigen 3 9, 0, 473 9410 Japan 1 Nen„ 05„„„ Jugoſlavien ioo mina 5 5,694 5,706 5,604 5,706 anada 1 kan. Dollar 27481 2,485.477 2,481 Lettland 100 Latts] 6, 48,75 48,85 48,75 48,85 Litauen„ 100 Litas 5¼x ů 41.94 42,02 41,94 422,02 Norwegen 100 Kronen 5 9 110 9 855 115 Polen„ 100 lot 255„— 5 Portugal 100 1 4 11,110 11,130 11,110 11,130 ani e 77 1* 185 5 Eumänien 100 8e 2% 63.0 032 63,13 63.25 Schweden.. 100 Kr 10 90.08 5608 557.10 Super 1 8 5 4 56, 575. 71 panien. 100 Peſeten 75 85 1 25 85 Sſchechoſſowg ein 3 ol] doe.901] 55019 Türke n 1. Pfd.% 1978 1982 17978 1982 Ungarn. loopengs] 4— 5 7 5 5 Uruguay, IGoldpeſoſ.049 1051.049 1,051 Ger. Staaten Dollar 1½[.490.404.489 2,493 * Frankfurt, 18. Juli. Tagesgeld unv. 27 v. H. * Vereinigte Saar⸗Elektrizitäts Acß in Saarbrücken. Das ſtellv. Vorſtandsmitglied Dr. Berger iſt zum ordent⸗ Neunkirchen⸗Saar. Die lichen Vorſtands mitglied beſtellt. * Saar⸗Induſtriebank Ac, Saar⸗Induſtriebank Ach, die ſich hauptſächlich mit der Er⸗ ledigung der Bankgeſchäfte der Stummwerke befaßt, ver⸗ öffentlicht jetzt ihren Abſchluß zum 31. Dezember 1937. Das Geſchäftsjahr 1937 ſchloß bei Erträgen von 0,126(0,137) Mill.„, denen Aufwendungen von 0,119(152) Mill. gegenüberſtehen, mit einem kleinen Gewinn von 7485, der auf neue Rechnung vorgetragen wird. Im Vorjahre ergab ſich noch ein Verluſt von 22 562 /, der aus der außer⸗ m fillfewerk mufter und find“ schickte die ub. 1952 3527 Hinder zu frohen Ferlentagen in alle Baue unſeres ſchönen Vaterlondes. anò find ordentlichen Reſerve gedeckt wurde. In der Bilanz er⸗ ſcheint u. a. die Barrücklage mit 0,07(0,09) Mill., Wech⸗ ſel betragen 0,71(0,22), eigene Wertpapiere 1,28(1,18), kurzfällige Forderungen gegen Kreditinſtitute 133(0,83), Schuloͤner(ohne Kreditinſtitute) 1,41(1,85) Mill. J. An⸗ dererſeits ſtellen ſich Gläubiger auf insgeſamt 3,35(2,82) Mill., darunter 0,44(0,34) Mill bei Dritten benutzte Kre⸗ dite. Neben 0,90 Mill. AK J erſcheinen Reſerven mit 0,26 (0,28), Wertberichtigungen mit 0,2(0,21) Mill. I. * Stand des deutſch⸗italieniſchen Verrechnungsverkehrs. Die wichtigſte Veränderung des italieniſchen Verrech⸗ mungsverkehrs nach dem Stand vom 15. Juli iſt die Ver⸗ wandlung des deutſchen Aktipſaldos, der ſeit Anfang die⸗ ſes Jahres zu beobachten war, in einen Paſſivſaldo von 15, Mill. Lire. Die Urſache dürfte wohl in dem ſtarken Reiſeverkehr der Sommermonate liegen. Nr. der letzten Auszahlung in Italien am 15. We 42 067. Datum der antſprechenden Einzahlung in Deutſchland am 1. Juli Saldo zu Gunſten Deutſchlands in 1000 Lire—. Einzah⸗ lungen zu Gunſten Italiens, die noch nicht ausgezahlt ſind, Anzahl der Einzahlungen 1267. Datum der letzten Ein⸗ zahlung in Deutſchland am 8. Juli. Saldo zu Gunſten Italiens in 1000 Etre 15 200. * Von der Frankfurter Börſe. Da die Zulaſſungs⸗ ſtelle die Zulaſſung für die 4% proz.(urſprünglich proz.) Gold⸗Pfandbrieſe Emiſſion 15 der vorm. Preußiſchen Boden⸗Credit⸗Actien⸗Bank zurückgenommen hat, wird die Notiz für dieſe Pfandbriefe mit Ablauf des 31. Juli 1938 au der Frankfurter Börſe eingeſtellt. * Der Reichshandwerksmeiſter iſt eine Behörde. Das Neichsgericht hat in ſeiner Entſcheidung 1 D 40/½8 die Froge, ob der Reichshandwerksmeiſter eine Behörde iſt, d. h. ein von dem Wechſel der Perſonen unabhängiges Glied der Staatsgewalt das dazu beruſen iſt, unter öſſent⸗ licher Machtbeſugnis nach eigenem Ermeſſen für die Zwecke des Staates tätig zu ſein, bejaht. Der Reichshandwerks⸗ meiſter iſt zwar kein Reichsbeomter, er iſt ober nicht nur Leiter und Vertreter einer Körperſchaft des öffentlichen Rechts, des Deutſchen Handwerks⸗ und Gewerbekammer⸗ tages, ſondern auch Führer der Spitzenvertretung des Deutſchen Handwerks und Leiter der Reichsgruppe Hand⸗ werk. Als ſolchem liegt es ihm noch den darüber erlaſ⸗ ſenen Geſetzen und Verordnungen ob, im berufsſtändiſchen Aufbau öfſentlich⸗rechtliche Aufgaben unter ſtaotlicher Auf⸗ ſicht, nämlich unter Aufſicht des Reichswirtſchaftsminiſte⸗ riums, wahrzunehmen und beſonders bei der einheitlichen Durchführung der das Handwerk betreffenden geſetzlichen Beſtimmungen mitzuwirken. Er iſt nach allem für die Zwecke des Staates tätig und als Behörde anzuſehen. Waren uncl Märkte * Berliner Getreidegroßmarkt vom ruhige Grundſtimmung des Vortages auf den Berliner Getreideverk blieb bei mäßigen Ei 1 ſpäteren Lieſerung zu kaufcgt hin vernachläſſigt. Beachtet die aber kaum zum Verke duſtriegetreidemarkt trat es nach wie vor an Bezugsſche ehl getreide konnten gelegentlich»Poſten Ge werden, während Hafer nur ſelten zu habe hatte laufendes Bedarfsgeſchö Weizen⸗Markenmehle und Rog 19. Juli. übert ſi Obſt marktberichte Bezirksabgabeſtelle Bühl: Geſamtanfſuhr 600 Preiſe: Erdbeeren 30—32, Kirſchen 30—35, Heidel Johannisbeeren 20—25, Himbeerer duſtrieware 26,5 Brombeeren 30 gelbe 40, Zwetſchgen 45, Frühäpfel 30, bis 25 Pfg. 5 Bezirksabgabeſtelle Achern: Geſamtanf Preiſe: Erdbeeren 30—32, Kirſchen 30 bis 32, Induſtrieware 23,5, Heidelbeeren 20—380, Johannisbeeren 20—25, Brombeere men 40, Zwetſchgen 45, Aepfel 25— 30, Pfiff nen 20— 25 Pfg. Obſtgroßmarkt Weinheim: Preiſe für 1 Kilo: Johonnis⸗ beeren 40—50, Stachelbeeren 40—56, Himbeeren 5670, Pfir⸗ ſiche 80—100, Aepfel 50— Bohnen 24—40, Erbſen 20. Anſuhr 130 Doppelzentner. Großmarkthalle Handſchuhsheim. Sauerkirſche Johannisbeeren 28—25, Stachelbeeren 28 7 5 30—85, Rhabarber—4, Kopfſalat—7, Buſchbohnen 24, Stangen bohnen 827, Erbſen 10, Tomaten 1. So bis 27, 2. Sorte 14, Karotten—3, Gelbe Rüben 7, Wir⸗ ſing—7, Weißkraut—7, Rotkraut 12, Schlangengurken 1. Sorte 2227, 2. Sorte 15— 20, 5„ 2 Spinat 7, Anfuhr und Nachfrage gut. Zwiebeln 7. . Bremer Baumwolle vom 20. Juli.(Eig. Dr.) Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß) loko 10,56. Magdeburger Zuckernotierungen vom 20. Juli.(Eig. Dr.] Unverändert; Tendenz ruhig.— Gemahl. Melis ver Juli und Juli⸗Auguſt 31,45 31,50; Teudenz ſtetig; Wetter bedeckt. g Hamburger Schmalznotieruugen vom 20. Juli.(Eig. Dr.) American Steamlard tranſito ab Kai 2395 Dollar. Americon Purelard raff., per vier Kiſten ſe 25 Kilo netto, verſchiedene Standardmarken, tranſito ab Kar(Preiſe ſe 100 Kilo) 2376—24/ Dollor. Marktlage ſtetig. Berliner Metallnotierungen vom 20. Juli.(Eig. Dr.) Je 100 Kilo notierten: Elektrolytkupfer(wirebars! 56,75 Standordkupfer 51,00 nom.; Originalhüttenweichblei und Standardblei je 19,25 nom.; Originalhüttenr ink ab norddeutſche Stationen und Standordblei ſe 18,50 nom.; Original⸗Hütten⸗Alumintum 98-9 proz in Blöcken 138; desgleichen in Walz⸗ oder Drahtbarren gyproz. 137. Fein⸗Silber je Kilo 37,50—40,50. * Getreide⸗ und Mehlvorräte am 30. Juni ſowie Ver⸗ mahlung von Brotgetreide im Juni 1938. Durch das Statiſtiſche Reichsamt wurde am 30. Juni folgendes er⸗ mittelt: Bei den Vorräten der zweilen Hand ſind im ei dem Vormonat bef ällen Getreidegrtey nghmen zu verzeichnen. Insgeſamt lagerten an, Wei⸗ zen 901 400[Vormonat 1 127 000) To., Javon in den Mih⸗ len 44(48) v.., an Roggen 1 108 800(1 308 200) To., von denen 34(39) v. H. ſich in Mühlen befand An Hafer lagerten in der zweiten Hand 167 800(192 200) To., an Gerſte 156 500(19 700) To., davon 12(13) v. H. bzw. 14 (15) v. H. in den Mühlen. Gegenüber dem Vormonat wieſen ſowohl die Vorräte an Weizenbackmehl mit 107 600 (113 800) To. als auch die Vorräte an Roggenbackmehl mit 51 500(60 100) To. eine Abnahme auf. Die Verarbeitung von Brotgetreide in den Mühlen mit mehr als 2 To, Tagesleiſtung zeigt im Juni gegenüber dem Vormonat beim Weizen mit 242 000(Vormonat 266 100) To. eine Abnahme, beim Roggen mit 207 300(190 700) To. eine Zunahme. * Die Baumwollanbaufläche Aegyptens. Das Inter⸗ nationale Landwirtſchafts⸗Inſtitut erhielt von der ägyp⸗ tiſchen Regierung eine Mitteilung über die erſte Schätzung der Baumwollanbaufläche im Jahre 1938. Dieſe wird auf 749 500 Hektar berechnet, d. ſ. 9,8 v. H. mehr als im ver⸗ gangenen Jahre und 11,9 v. H. mehr als im Durchſchnitt der Jahre 1932⸗36. * Kartoffelkäfer in Belgien. Nach einem Bericht des Landwirtſchoftsminiſterlums ſind in Belgien in den letz⸗ ten Tagen erneut an vielen Stellen Kartoffelkäfer⸗Vor⸗ kommen entdeckt worden. Die Regierung erließ daher wieder einen Aufruf ani alle Gemeinden, alle Krankheits⸗ herde ſofort zu melden, damit von Regie rungsſeite ent⸗ ſprechende Maßnahmen ergriſſen werden könnten. Steigende Kohlenhalden in Belgien. Nach den amt⸗ lichen Statiſtiken ſind die Haldenbeſtände in Belgien im Juni auf 2 207 190 Tonnen gegenüber 1942 980 Tonnen Ende Mai geſtiegen. Ende Zuni vorigen Jahres betrugen dieſe 510 660 Tonnen. Die Kohlenförderung erreichte 2 404790 Tonnen gegenüber 2 402 960 Tonnen im Mal und 2511660 Tonnen im Juni 1987, Für die erſten ſechs Monate 1988 erreichte die Förderung 15198 830 Tonnen egenüber 14874770 Tonnen in der gleichen Zeit des Borjahres. Lileraſur * Kurzkommentar zum Aktiengeſetz vom 30. Janugr 1937 mit der Erſten Durchführußgs verordnung vom 29. September 1937 ſowie dem Umwaftdlungsgeſetz und ande⸗ ren Nebengeſetzen von Dr. Adolf Baumbach, Seuatspräſi⸗ dent beim Kämmergericht a.., 2. durchgearbeitete Auf⸗ lage, XV, 549 Setten Taſchenformat. München und Ber⸗ lin 1937. C. H. Beck Verlog. Leinenband 10,50 /. Die 2. Auflage enthält bereits die 1. Durchführungsverordnung und berückſichtigt ſie auch in den Erläuterungen. Die neue Auflage iſt auch ſonſt weſentlich verbeſſert und ergänzt, Alle Teile ſind gründlich überprüft, vieles iſt ausgebaut, umgeorbeitet, überſichtlicher geordnet, manches umgeſtaltet. Rechtsprechung und Schrifttum, ins beſondere die größeren Kommentare zum neuen Akttengeſetz, ſind bis zuletzt be⸗ rüchſichtigt. Die Erläuterungen ſind auf die Praxis ab⸗ geſtellt, 11 5 gefaßt, verſtändlich geſchrieben, tiefdringend⸗ Sie geben Auskunft über alle nicht zu ausgefallenen Fro⸗ gen des Akttenrechts. * Der Film des Dr. Wharton. Roman einer Welt⸗ kataſtrophe von Maxim Zieſe. Buchwarte⸗Verlag Berlin. Ganzleinen 4,80 J. Der Aſſiſtent an der größten amerd⸗ kuniſchen Sternwarte Dr. James Wharton erkannte am Himmel eine drohende Gefahr für ſein Land. Er verfſuchte die Wiſſenſchoft auf ſeine Entdeckung aufmerkfam 3¹ machen, fand aber keinen Anklang. Er wollte aber die Menſchheit vor dem ihr drohenden Unheil warnen und verſuchte dies durch den Film zu tun. In geradezu phan⸗ kaſtiſcher Weiſe ſchildert der Roman Jas heronrückende Unheil und den Kampf des fungen Gelehrten, die von der herannahenden Kotaſtrophe bedrohten Menſchen zu retten. Dieſes Wiſſen um den Untergaug blühender Landſtriche läßt ihn vor nichts zurückſchrecken. Die Umſieblung ganzer Gebiete wird von ihm mit Hilſe eines Großinduſtriellen geplant. Geſellſchaften mit xieſigen Kapitolien werden gegründet und endloſe Länderelen in anderen Erdteilen aufgekauft. Die vorausgeſagte Kotaſtrophe tritt eim. Schneeſtürme begraben alles unter ſich. Auch Dr. Whar⸗ ton ſtirbt. Eine abenteuerliche ſpannende Geſchichte, die von Anfang an gefangen nimmt. 5 5 W. Müller, 2 Ssoite Nun* 2399 8. Seite Nummer 329 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗ Ausgabe Mittwoch, 20. e hatten ſie gelegen, ſelbſtvergeſſen, hingegeben dem 2 f 9 5 ob k Meer. 5 a Im fliſswern mutter und kind“ Sommer au et See un an Uwe nahm Frauke auf den Arm und trug ſie ſorgt die nav. fur die Familie, wenn Eine Erzählung von Lothar Schreyer durch die an rollenden Wellen zum Boot. Das Boot ſich die mutter in Erholung beſindel N Der Wi te ſi de 9 Nor⸗ eee. 0 3 eee oder krank it. 9 278 fausholthllſen sch 2 5 l 75 2 55 5 15 en. Das Watt würde ſich raſcher mit Waſſe l Warm und ſchön war der Sommernachmiktag, als weißen Sand. Wie ein weißer ſchimmernder Rük⸗ aber es würde eine längere Fahrt werden gegen den ſiehen bereit, an ihrer Stelle un Uwe und Frauke über das Wattenmeer ſegelten. ken eines fremden und doch vertrauten Weſens war Wind. Schon neigte ſich das Boot wieder unter dem entgeltlich den flaushalt zu führen. Eine ſanfte Briſe wehte von Nordoſt. Nur wenig die Sandbank. Das Meer hatte für Stunden eine Segel, und Frauke legte das Steuer herum. 5 ſchwankte die Fläche des Meeres. Nur wenig regte feſte Geſtalt angenommen, die beiden Menſchen zu Zwiſchen Wattenmeer und offenem Meer kreuz⸗ lich das grauweiße Segel. Uwe bediente das tragen. Weiß und warm war dieſer Rücken des ten ſie zur Inſel. Die Wellen waren grau geworden Franke ſaß am Steuer. Die wenigen Handgriffe, die Meeres, aus Sand geformt. Und die Augen ge⸗ und hatten blauſchwarze Schatten. Vom Weſten notwendig waren, 1 ſie unbewußt. In ſolchem wahrten, daß ein jedes der unzähligen Sandkörner kamen Schaumköpfe. Sicher ſteuerte Frauke in die Wetter ſegeln, das konnten ſie ſchon, als ſie noch nicht leuchtete. Ungezählte Sterne waren aus dem Meer Fahrt ein 1 g zur Schule gingen. Aber als ſie erwachſen waren, emporgeſtiegen und trugen nun zwei Menſchen. 5 eber dem r ſtieg der Mond empor. war es kaum geſchehen, daß ſie mitei 7 28. 0 Frauke fül daß die Sandͤba iſe 55 31 5 5 8 war es 0 im ge hehen, d aß ſie miteinander hinaus Uwe und Frauke fühlten, daß die andbank leiſe Er war bald voll ünd glänzte golden. führen. Nur ſo, nur zur Freude hinausfahren, das bebte. Sie zitterten in dem ruhigen Schwellen und Indes das Boot lautlos kreuzte, nur ein leiſes konnte Uwe nicht. Und nun gar mit Frauke fahren, Sinken der Wogen. Uwe und Frauke hörten das z en,„ 5 1 05 1 l C ene 13555 t Fre 5 i e ee een glei inen Denen einer Rieſeln der Wellen wie ein endloſes Raunen war, Das a ganz iger öhnlich. Doch ſie hatte ihn dar⸗ schr 5 Glocke Sie l 75 Gl b, ward der Mond filbern. Ein ſilbernes Fluten ergoß 11 ohe 6* 0 sine erpünftige Wwing Ylocke. S 8 7 er Glocke. 7 73 1 r i + im gebeten. Und er hatte auch einen vernünftigen ſcwingenden Glocke. Sie lagen auf der Glocke Die ſich über den ganzen Himmel und ſchüttete Silber auf Grund gefunden: Er mußte wieder einmal nach den Glocke tönte ihnen. Ihre Leiber bebten im Gleich⸗ das Meer. In dem Silberlicht des Mondes fuhren 2 5 2 1— 2 5 2 5* S* 85 8 1 ehund ſehen. Nun fuhren ſie mit fallender maß der rollenden ſingenden Wogen. Die beiden Uwe und Frauke 5 HILEFSVEREK Flut hina Das Waſſer war bläulich im Wider- Menſchen waren mitten im Meer eine Inſel. Sie 5 3 ſchein des ſtrahlend blauen Himmels. Silbernes Ge- waren ſchwebender Geiſt über Waſſern. Sie warte⸗ Se an en er e üder rann über die bläulichen Wellen. Leiſe gluckſte ten, das Geheimnis des Meeres zu erlauſchn. Es iſt ein Stern gefallen das Waſſer an den Rumpf des Schiffes. Sehr ſtill i Stunden warteten ſie. Da war ein anderer Ton Tief iu das Meer. zog der Segler ſeine Bahn. Uwe ſah geradeaus und im Sand als das Verrinnen der Wellen. Ein run⸗ Es iſt ein Stera gefallen.“ ite ſah geradeaus. Es war nichts zu reden. der dunkler Kopf ein dunkler glänzender Leib kroch —. 5— 2 2 9 2 5 5 f 0— J— 4 7 Fraukes weißblondes Haar kräuſelte ſich im Wind. auf den Sand. Der Seehund kam und äugte. Ob⸗ Ind Rind 7 8 5 2 8 8 8 Die Sonnenſtrahlen glänzten in ihrem Haar, und es ſchien, als ſei eine zarte Strahlenkrone auf Fraukes * 7 Ji 9 f 70 1 1* 2 2 Haupt geſetzt, Uwe ſah es nicht; denn er ſah gerade⸗! 107K 5 ent die Augen ſchienen Lorenz⸗Lambrechts Luſtſpiel im Freien us Uwes 8 757. keine Gefahr zu ſehen. Denn der dunkle Kopf aus. Uwes Augen leuchteten, als ſähen ſie in weiter 95. 5 5 35 2 1 67 15 l 1 Ferne ein Ziel. Aber Frauke ſah dieſes Leuchten wandte ſich rückwärts, als gebe er ein Zeichen. Und Die Leitung der Gaufreilichtbühne dne en 8 e 5 28 bald kam ein zweiter Seehund. Sie rollten ſich bei Bad Dürkheim hat gut daran getan, das in 3 2 8 nicht; denn ſie ſah geradeaus. Auch ihre Augen 0 e 5 25 5„„ Brille 8 Landſtreichermädche 11 leuchteten; und ſie leuchteten nach 9 8 5 nebeneinander im Sand. Die Sonne glänzte auf Sprache, Form und Inhalt ganz und gar pfälziſche„ i W a. dem glatten naſſen Fell. Und nun kam von der Volksſtück„Der Kurfürſt führt den Bock“ Liebreiz und gutem Herzen von Marktl Hammann Uwe und Frauke glitten mit oem Winde dahin. Manchmal ſchimmerten vor ihnen und über ihnen 14158 9. 5. f Her ur das Herz Karl Theodors nd ſeines . 1 5 oͤrittes Pa Sie ſtr ſi S 6 d Zehntauſenden von Koc ⸗Fahrern hier im Her⸗ kur das Hers Kark Thebdors und ſemes neuen f)hwingen einer weißen Möwe, die lautlos ann die fete ich im Sand und rolkten 15 3 4 55 0 N 70 85.8 175 21„ Lorenz. Freundes, ſondern auch das d Zuſchauer. A ſich und vergnügten ſich ſichtlich. zen des Pfälzer Waldes zu kredenzen. Heinz Lorenz. Fre. n 9 8 er Zuſch uch e, wie das Boot. Der Atem des Himmels und des Meeres waren e VVV ſen und doch trugen ſie eine Tiefe des Abgrundes Schalkhaftigkeit und 1 10 uſt der 1 5. 3355 Harden urg fee, 1 5 1 mal 0 85 8 ob e dunſt auf⸗ mit ſich, die Schauer der Welten, in die der Menſch ſchen ies verklärt, die in dieſem geſegneten 55 85 1 1 5 555 a 9 5 i 15 175 VVV nicht kann, es ſei denn, er verlöre ſich ganz. In ihre ſonnigen Land ſich ihres Daſeins freuen und ſchaffen 9 785 1 155 en n Sie ſegelten in der alten Fahrtrinne. Frauke eigenen Abgründe lauſchten die Menſchen. Und dürfen. Aue zog das fröhliche Spiel aus ao eee kannte die Untiefen gut, die hoch kamen bei ſinken⸗ unbewußt faßte Uwe langſam Fraukes Hand und Das Landestheater Saarpfalz iſt als Wander⸗ ganz unentrinnbar in ſeinen Bann. dem Waſſer. Rechtzeitig hatten ſie die Sücſpitze der hielt ſie feſt. M enſch hielt ſich an Menſch. Tief ſank bühne von Rang mit der Weſensart ihrer Landsleute Fritz Hau bol Inſel erreicht, wo Wattenmeer und offenes Meer die Sonne. Purpurröte ergoß ſich aus der Tiefe des auf das genaueſte vertraut. Eben darum wohl ge⸗ ihre Wellen miſchen. Nun hob ſich plötzlich das Boot Weſtens über den ganzen Himmel. Eine flammende lingt die Darſtellung der Pfälzer Typen ſo ausge⸗—.,, rl! und tanzte ein wenig. Hier rollten die Wellen. golöne Kugel war die Sonne. Lautlos glitt ſie dem zeichnet, allen voran der„Leckemagullerich“ Hans Hauptſchrifelecer — 2 K 8— 5 an 8 2 3 3 2— 5 und verantwortlich für Politik: Dr. Alois 81% Frauke ſah ſchon die weiße. Vor lan⸗ Meere zu. In Flammen ſtand der Himmel über Hoffmanns, Vagabund, Lebenskünſtler und Hlellerereter des Haupeſchrittleiters und berantworklich für Thel ger Ze eit mochte die Sandbank ein Teil der Inſel ge⸗ dem Meer. Goldene Garben funkelten empor. Ein Menſchenfreund in einem. Sein Spiel 3 verfolgen, Wiſſenſchaft und Mater e eng f Carl Onno Eiſen 9 7 2— Ha weſen ſein. Bald hatten ſie die Sandbank erreicht. rieſenhaftes Feuerrad rollte vom Himmel in die lohnt allein ſchon Fahrt und Anſtieg zur Burg. Faun.— 8 0 15 V. 15 W. Sie ſegelten bis zum Südende und ankerten dort. Wellen. Die Seehunde richteten ihre Vorderleiber Uebernommen wurden von der Beſetzung des Vor⸗ d ider dleſte Eur Wilbeun Feen ge E. samtliche in Mane as Boot knirſchte etwas. Das Segel war eingeholt. auf, drehten die dunklen Köpfe und ſchrien ihren jahres Peter Brang als Silvian, ferner Felix Schriftleftung in Berlin: 155 9 85 Schaffer, Berlin-Friedenan, Uwe und Frauke ſprangen auf den Sand. Der Sand Schrei in die untergehende Sonne. Klagende Laute Lademann als Bürgermeiſter von Lambrecht, Für unverlangte ee.— Näckſendung aus war feſt und doch weich wie Samt. Der Sprung waren es. Es klang wie das Hilferufen verzauber⸗ Anny Hinz als ſeine ſtaubputzwütige Eheliebſte,. VVV 1 mar kaum zu hören. Der Laut verſank ſofort in der ter Kinder. Peter Pro bſt als ſein Sohn. Neu iſt Wilhelm Koch e Frig d e nden, N, 5 Weite zwiſchen Himmel und Meer. Fraukes Hand klammerte ſich feſt in Uwes Hand. als Karl Theodor; er ſpielt den Kurfürſten von der Verantwortlich für Anzeigen und gelcheſcuch⸗ Mitteilungen Uwe und Frauke legten ſich platt in den Sand, Mit der ſinkenden Sonne rollten ſich die Seehunde Pfalz richtig mit angeborener Würde, die ſich mit ee n 1 den Blick üßer die Sandbank nach Norden gerichtet. ins Meer. Plötzlich ſtrich ein veilchenblauer Hauch Sinn für Humor und Verſtändnis für Silvians Le⸗ die Anzeigen der Ausgabe A Abend und 55 e erſcheinen glich Sie lagen ſtill gegen den Wind. Es durfte kein Wort über Sand, Wellen und Himmel. bensweisheiten paart. Heinrich Schroth eals Frei⸗.„ 10 500 geſprychen werden. So lagen ſie zwiſchen Himmel Uwe und Frauke ſprangen auf. Sie ſahen, daß es herr von Dalberg zeigte ſich als guter Sprecher. Leo Ausgabe A Abend aber 9 500 und Meer. hohe Zeit war, das Boot zu erreichen. Die Flut Betz gab den Grafen Emich von Leiningen forſch Ausgabe B über 11 000 Die Sonne des Nachmittags ſunkelte in dem kam Sie reckten ſich, ſchüttelten ſich. Einige Stunden und lebendig. Die wichtigſte Neubeſetzung betrifft Geſamt⸗D.⸗A. Monat Juni über 21 500. wohl er im Norden an der Sandbank hochkam, ſahen Uwe und Frauke deutlich die großen dunklen Augen ſanft und ernſt zu ihnen blicken. Meerſeite noch ein zweites Uwe und Frauke ſehen die Paar und Tiere bald noch ein mit Freude. Brüderlich nah ſchienen ihnen dieſe ſpielenden We⸗ Geißbock-Komösdie auf der Hardenburg in den Spielplan dieſes Sommers zu übernehmen Lambrecht ſchuf damit ein Freilichtſpiel, 8 aus den Geiſt dieſer Landſchaft ausſtrahlt und die Jas durch⸗ aufgefaßt und wiedergegeben. Heimgard Wahl ⸗M 4 1. Zut Zeit Preisliſte Nr. ültig. Offene Sele 1. ⸗Süß g Hochrentahles Wahnhaus 0 0 Lu.⸗Süß, mit ſchön. Stellengesuche bei etwa 6000 R./ Anzahl. ee Schubert, Immob., Mannheim, 44.⸗Wohn., zu verk. 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