Einzelpreis 10 Y heim⸗ „ daß l 55 . Ge⸗ Srſcheinnugsweiſe: e mal außer Sonntag Bezugspreiſe: 2 1 2 Anzeigenpreiſe: 22 min breite Millimeterzeile 9 Pfennig, 7d m der Frei dee 15 W 1 tn unſeren ae breite Textmillimeterzetle 50 Pfennta Für Familien und 475 Geſchäftsſtellen abge 91.25 Mk., dur te Poft.70 Mk. einſchl Kleinanzeigen ermäßtlate Grundpretſe Allgemein gülttg 1 60 Pia. Poſtbef.⸗Geb Sterzu 72 Pfa Beſtellaeld Abholſtellen: Wald. iſt die Anzeigen ⸗Preisliſte Nr. 9. Bel Zwangsvergleichen oder 1 hofſtr. 12. Kronprinzenſtr. 42 Schwetzinger Str 44. Meerfeldſtr 18, mird Ns Fiſcherſtr. 1 Konkurſen keinerlei Nachlaß gewährt. Keine Gewähr für Fe Hauptſtr. 63. W Oppauer Str 8 Se Lufſenſtr. 1. Verlag, Schriftleitung u. Hauptgeſchäftsſtelle: R l,.0. Fernſprecher: Sammel⸗Rummer 24951 riſten 5 150 5 3 5 g. Anzeigen in beſttemmten Ausgaben, an beſonderen Platzen und 7155 Abbeſtellungen müſſen bis ſpäteſt 25 k. d. folgend Monat erfolgen. Poſtſcheck⸗Konto: Karlsruhe Nummer 17590— Drahtanſchrift: Nemazeit Mannheim für fernmündlich erteilte Aufträge. Gexichtsſtand Mannheim. erlaſ- 1 1. 1 85 3 0 Mittag⸗Ausgabe K Samstag, 23. Juli 1038 149. Jahrgang— Nr. 334 den Aſſung ch be⸗ ſchen. aw'm⸗ t die des 5, der iſt in Brecht gabe t mit nleim hafter⸗ iſt die eſetze Um: haften orden, unter über⸗ —— Die Auswirkungen des Königsbeſuc 18 Ausſprache von Dirkpens mit Chamberlain über die Haltung Prags Die große Pariſer Parade Ausſprache Entente“, Achſe“? Enthuſiaſtiſche Abſchiedskommentare der franzöſiſchen Preſſe zum Königsbeſuch Drahtber. unſ. Par. Korreſpondenten — Paris, 23. Juli. In zahlreichen begeiſterten Kommentaren beglück⸗ wünſcht ſich heute die Pariſer Preſſe wegen des „Wunders“, das der eugliſche Königsbeſuch in Paris bewirkt hat.„Es iſt wie eine Auferſtehung Frank⸗ reichs“, ſchreibt der„Matin“.„Wir leben heute endlich ſo, wie es unſere Toten gewünſcht hätten. Wie haben wir nur an unſerer eigenen Kraft zwei⸗ feln können, wie haben wir nur vor einem Jahre die glänzenden Möglichkeiten einer herrlichen inter⸗ Es ſteht jedenfalls das eine feſt, daß die Pariſer Entente⸗Feier in Berlin keineswegs als Herausfor⸗ derung angeſehen worden ſei, im Gegenteil, Berlin habe deutlich ſeinen Friedens willen gekennzeichnet. Infolgedeſſen hat es der Außenminiſter Bonnet auch für notwendig gehalten, den franzöſiſchen Botſchafter in Berlin, Francois⸗Poncet, eiligſt zur Bericht⸗ erſtattung nach Paris zu rufen, damit er heute an den Beratungen über die praktiſchen Konſequenzen der neugeſtärkten und geläuterten Entente cordiale teilnehmen könnte. 5 nationalen Ausſtellung ſelbſt vernichten können? Aber das„Oeuvre“ hält ſich ſchon für verpflichtet, 1 Wie haben wir nur jenen unwürdigen Führern gegen den Gedanken einer internationalen Konferenz glauben können, daß das franzöſiſche Volk an ſich in London, auf der das tiſchechiſche Nationalitäten⸗ ſelbſt verzage und am Leben verzweifle? Bei der problem behandelt werden könnte, Proteſt einzulegen. de kuſten günſtigen Gelegenheit hat ſich Frankreich auf Auf welche Einflüſſe dieſe Quertreibereien zurückzu⸗ ſich ſelbſt beſonnen. Jetzt handelt es ſich darum, daß führen ſind, liegt nur allzuklar auf der Hand. Das dieſe Hochſtimmung andauert und ſich befeſtigt.“ Blatt macht darauf aufmerkſam, daß die Tſchecho⸗ .„Ein Ergebnis des engliſchen Königsbeſuches, das Slowakei als ſouveräner Staat es nicht zulaſſen man nicht unterſchätzen darf,“ ſo ſchreibt die„Ordre“, könne, wenn das Nationalitätenproblem, das Prag 3„iſt das Wiedererwachen des franzöſiſchen Patriotis⸗ als eine innerpolittſche Frage anſehe, auf einer inter⸗ — mus, des franzöſiſchen Stolzes. Wir haben uns nationalen Konferenz ohne Mitwirkung der Tſchecho⸗ J leider fahrelang darin gefallen, unſeren inneren Slowakei behandelt würde. Dabei müſſe man auch 1 Wert zu mißachten.“ 5 darauf aufmerkſam machen, daß, wenn je eine inter⸗ 1171„Jetzt, wo wir einig ſind, müſſen wir auch einig nationale Inſtanz Recht hätte, ſich mit dem tſchechi⸗ 175 bleiben“, erklärt der„Exzelſior“.„Einig unter uns 11 enen e ee 1915 10 1175 ö 1 775 5111 nur das Genfer Inſtitut ſein könnte. Endlich ver 5 8 8 8„„ 5 )%%% N Nach ſopiel Enttäuſchungen darf ſie uns jetzt nicht ſchon eine internationale Konferenz einberufen wollte, l ac ge eee VV⁵˙V N. 770 1 5 8 1E 7 2 S le ER b 8 S uz D 0 li a 1 75 155 1 9 0 e h e Bündnis mit der Tſchecho⸗Slowakei habe. der amerikaniſche Schatzkanzler Morgenthau auf hein dat der Bitaree ai d Jahren hat franzöſiſchem Boden eintrifft. Er befindet ſich auf 2 in Frankreich eine ſolche Einmütigkeit nicht mehr Die Tendenzen ſind klar. Man will den Somjet⸗ beſtanden. Es kann jetzt keinen Zweifel und keine Unſicherheit mehr geben. Die franzöſiſche Diplomatie iſt jetzt endgültig auf die volle Harmonie mit London eingeſtellt.“ Wenn man den übereinſtimmenden Meldungen der Pariſer Preſſe glauben darf, ſeien in London ſchon Ueberlegungen im Gange, ob man es ſchon wagen dürfe und ob die Zei ſchon reif dazu ſei, eine interngtionale Konferenz zwiſchen der En⸗ tente cordiale und der Achſe Berlin Rom ein⸗ zuberufen. Das ſudetendeulſche Problem in der internationalen Diskufſion: ruſſen ermöglichen, den Anſchluß an die Entente cordiale zu gewinnen. Der Marxiſtenführer Leon Blum hat im „Populaire“ einen anderen Wunſch zu äußern. Er iſt der Meinung, daß die Entente cordjale in der Tat als ein entſcheidender Beitrag zur Sicherung des Friedens zu begrüßen ſei, aber dieſe Entente dürfe doch nur ein Anfang ſein. Es gelte jetzt auch, die Mitarbeit der Vereinigten Staaten zu gewinnen. Von Moskau ſpricht Blum bezeichnender⸗ weiſe nicht. Es trifft ſich nun gut, daß gerade heute der Reiſe nach der Riviera. Vorher aber will er in Paris noch eine Reihe von Verhandlungen führen. Am morgigen Sonntag will er dem Präſidenten der Republik, Lebrun, ſeine Aufwartung machen und dann mit dem Wirtſchaftsminiſter Patrenotre Ver⸗ handlungen pflegen. Der Montag iſt Verhandlungen mit dem Finanzminiſter Marchandeau vorbehalten und der Dienstag einer eingehenden Ausſprache mit dem Außenminiſter Bonnet. Man mißt dieſen Be⸗ ſprechungen in Paris große Bedeutung bei, zumal man Morgenthau als den wichtigſten Rat⸗ geber oͤer Präſidenten Rooſevelt anſieht. Dieutſche Vorſtellungen in London Botiſchafter von Dirkſen bei Chamberlain Die Anſicht Deutſchlands zu den Prager Vorſchlägen Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters f— London, 23. Juli. unter einer tragbaren Regelung des tſchechi⸗ ſchen Problems verſtanden werden könne. „Bedingung“ für die Wiederaufnahme der im vori⸗ gen Herbſt begonnenen Beſprechungen gemacht würde. „ 17 N 5. Der diplomatiſche Korveſpondent der„Times“ 5 Die Ehrentoge, in der wir Präſident Lebrun und i Geſtern iſt der deutſche Botſchafter von ſchreibt, Herr von Dirkſen habe zum Ausdruck ge⸗ Es ſei lediglich eine Tatſache, daß die Grund⸗ König Georg VI. erkennen. Dirkſen vor Antritt ſeines heute beginnenden bracht, 5 lagen für deutſch⸗engliſche Verhandlungen un⸗ Urlaubs zu einem Beſuch beim Miniſterpräſidenten Chamberlain in deſſen Amtswohnung Downing Street 10 geweſen. Obwohl es üblich iſt, daß ein iſchafter vor Antritt ſeines Urlaubs dem Miniſter⸗ präſidenten einen Beſuch abſtattet, fiel es doch auf, daß die Unterhaltung über, dreiviertel Stunden zauerte. In hieſigen politiſchen Kreiſen machte man ich Gedanken darüber, was der Inhalt des Ge⸗ ſpräches geweſen ſein könnte. Da die amtlichen Stellen außerordentlich zurückhaltend in ihren Aus⸗ künften waren, war es unvermeidlich, daß auch wie⸗ der Gerüchte auftauchten, die völlig un⸗ begründet waren. Zum Beiſpiel hieß es, Deutſch⸗ land habe eine Viermächtetonferenz vorgeſchlagen, um die tſchechiſche Frage zu löſen. Dieſe Lesart konnte ſelbſtverſtändlich ſofort dementiert werden. Ferner wurden die Aeußerungen Chamberlains, mit denen er den von Dirkſen geäußerten Wunſch nach eimer deutſch⸗engliſchen Verſtändigung erwiderte, in 5 Ehamberlains an den Führer um⸗ 1 So wel läßt ſich ſagen, daß im Mittelpunkt der Besprechungen das tſchechiſche Problem geſtan⸗ hat und die Frage erörtert worden iſt, was daß nach Anſicht der deutſchen Regierung zwi⸗ ſchen den Angeboten der Tſchecho⸗Slowakei und den Wünſchen der Sudetendeutſchen eine große Kluft beſtehe. Nach Anſicht der deutſchen Re⸗ gierung werde der Vorſchlag, vier Provinzial⸗ parlamente einzurichten, den Rechten und Wün⸗ ſchen der Sudetendentſchen nach Gleichberechti⸗ gung mit den Tſchechen in keiner Weiſe gerecht. Trotzdem habe der Führer die Hoffnung, daß die ſudetendeutſche Frage auf friedliche Weiſe gelöſt werden künne. Dr. von Dirkſen habe fernerhin die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, daß die deutſch⸗ engliſchen Beziehungen als Ganzes radikal ver⸗ beſſert werden könnten. Chamberlain habe erwidert, das ſei auch ſein eige⸗ ner Wunſch. 8 Die engliſche Regierunng helfe, ſoweit wie irgend möglich, eine tſchechiſche Löſung zuſtande zu bringen in der Hoffnung, daß ſie unter anderem auch die Atmoſphäre klären möge und einen wirklichen Frie⸗ den in den deutſch⸗engliſchen Beziehungen ermög⸗ lichen werde. Das bedeute fedoch auf keinen Fall, daß eine Regelung der tſchechiſchen Frage zu einer ſicher bleiben müßten, wenn eine tſchechiſche Lö⸗ ſung nicht zuſtande käme. (Preſſephoto, Zonder⸗M.)] Der Nariſer und Londoner Schritt in Prag Lord Halifax ſtellt Ofuſty zur Nede Neue Prager Verſprechungen Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters 8 a— London, 23. Juli. Verſchiedene Blätter nehmen noch einmal rück⸗ blickend in Korreſpondentenberichten über die Be⸗ ſprechungen zwiſchen den franzöſiſchen und den eng⸗ liſchen Miniſtern in Paris Stellung, die während des Königsbeſuches ſtattgefunden haben.„Daily Mail“ meldet, daß der Beſprechung zwiſchen dem franzöſiſchen Außenminiſter Bonnet und dem tſche⸗ chiſchen Geſandten in Paris, Dr. Oſuſky eine ein⸗ gehende Beratung zwiſchen Daladier einerſeits und Bonnet andererſeits vorausgegangen ſei. 5 Die franzöſiſche Regierung habe bei der iſchechi⸗ ſchen Regierung auf dem Wege über den Geſandten aufgrößere Zugeſtändniſſe gedrängt, nach⸗ dem die Lage mit Lord Halifax eingehend beſprochen worden ſei und ein Einvernehmen zwiſchen der engliſchen und der franzöſiſchen Regierung her⸗ geſtellt worden ſei. Lord Halifax habe dagegen pro⸗ teſtiert, daß das neue Nationalitätenſtatut in Kraft geſetzt werden ſolle, ohne daß den Sudetendeutſchen vorher genügend Zeit gegeben würde, es zu prüfen. Daraufhin habe Dr. Oſuſky dem franzöſiſchen Außen⸗ miniſter Bonnet verſichert, daß den Sudetendeutſchen genügend Zeit zur Beratung gegeben werden ſolle. Bevor das Geſetz dem Parlament vorgelegt werden würde, würde es den ſudetendeutſchen Führern und den übrigen Volksgruppen mitgeteilt. Das werde in der nächſten Woche der Fall ſein. 2. Seite/ Nummer 334 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Samstag, 23. Juli 1938 — Wenn keine Verſtändigung erzielt werde, dann ſollte das Nationalitätenſtatut im Parlament öffentlich zur Debatte geſtellt werden. Weiterhin hätten Lord Halifax und Bonnet ihre Bedenken gegen den tſchechiſchen Plan ausge⸗ ſprochen, vier regionale Parlamente einzurichten. Oſuſty habe daraufhin betont, daß dieſe Provinzial⸗ parlamente für beſtimmte Aufgaben nach Volks⸗ gruppen aufgeteilt werden ſollten. Dieſe einzelnen Volksgruppen ſollten den Namen„Kurie“ erhalten. Ihnen würde die geſamte lokale Verwaltung für alle ſozialen Fragen und ferner die Polizeiverwal⸗ tung übertragen werden. Daraufhin hätten Lord Halifax und Bonnet größere Hoffnung auf die Eini⸗ güng empfunden. Weiter heißt es in dem Bericht, daß zu keiner Zeit die Frage der Aufgabe des tſchechiſchen Bündniſſes mi Sowjetrußland aufae⸗ worfen worden ſei. Das Blatt bemerkt dann weiter, daß es wegen der Verſtändigung, die zwiſchen Lord Halifax und Daladier und Bonnet über die tſchechiſche Frage erzielt worden ſei, zu erheblichen Meinungs⸗ verſchiedenheiten im franzöſiſchen Kabinett gekom⸗ men ſei. Insbeſondere hätten der Juſtizminiſter Reynaund und der Kolonialminiſter Mandel gegen die franzöſiſche Haltung in der tſchechiſchen Frage proteſtiert. „Daily Expreß“ meldet hierzu, daß Halifax in den Verhandlungen auch gefordert habe, daß die Fühlungnahme zwiſchen der tſchechiſchen Regierung einerſeits und der Sudetendeutſchen Partef anderer⸗ ſeits den Charakter von regelrechten Verhandlungen zwiſchen Hodza und Henlein annehmen müßten. —— Moskau lehnt ſtrikte ab! Es proteſtiert ſeinerſeits gegen japaniſche „Provokationen“. anb. Tokio, 23. Juli. Das japaniſche Außenamt hat eine halbamtliche Erklärung über den Verlauf und das Ergebnis der Besprechung herausgegeben, die der japaniſche Bot⸗ ſchafter Schigemitſu mit dem Außenkommiſſar Litwi⸗ now⸗Finkelſtein am Mittwoch in Moskau über den Grenzzwiſchenfall bei Hunſchun hatte. Die Erklä⸗ rung beſagt, daß Litwinow⸗Finkelſtein auf den Pro⸗ teſt und die Vorſtellungen des japaniſchen Botſchaf⸗ ters kurzerhand behauptet habe, daß das beſetzte Schangſeng Sowjetgebiet ſei. Litwinow⸗Finkelſtein perſtieg ſich ſogar zu der dreiſten Erklärung, Mos⸗ kau ſeinerſeits müſſe dagegen prote⸗ ſtlexen, daß Japan die Sowfettruppen in Schang⸗ feng als Angreifer bezeichne. Irgendeine Operation von Truppen auf eigenem Boden könne nicht agg reſſiv genannt werden. Aggreſſiv dagegen ſei die japaniſche Forderung auf Zurückziehung der Sowjettruppen. Schigemitſu wies die Verdrehungen Litwinow⸗ Finkelſteins zurück und bezeichnete den japaniſchen Proteſt als einen vernünftigen Vorſchlag zur Wie⸗ derherſtellung des Status quo. Die Verantwortung, die Moskau mit der Zurückweiſung des japaniſchen Vorſchlages übernehme, ſei ernſt. Hankau wird geräumt — Hankau, 22. Juli.(U..) 15 1 Die letzten Erfolge der japaniſchen Truppen im Jangtſe⸗Abſchnitt haben die Gefahr für Hankau ſo ernſt werden laſſen, daß die Räumung der Stadt jetzt mit größter Beſchleunigung vorbereitet wird. Wie offiziell heute bekanntgegeben wurde, haben ſämtliche Zivilbeamten des Außen⸗ miniſteriums und der übrigen chineſiſchen Miniſte⸗ rien Befehl erhalten, bis Ende Juli nach Tſchung⸗ king, etwa 750 Km. jagtſeaufwärts, zu überſtedeln. Ausgenommen ſind diejenigen Beamten, die in irgendeiner Weiſe mit militäriſchen Aufgaben be⸗ ſchäftigt ſind. Die ausländiſchen Botſchaften und Ge⸗ ſandſchaften in Hankau haben bereits Vorbereitun⸗ gen getroffen, um gleichzeitig mit den chineſiſchen Be⸗ hörden ihren Sitz nach Tſchungking zu verlegen. Katalaniſche Verzweiflungsoffenſive Im Feuer der Nationalen zuſammengebrochen.— 5 Die roten Schlachtopſer revoltieren anb Bilbab, 23. Juli. An der Eſtremadurafront konnten die Nationalen nach Ueberwindung hartnäckigen feindlichen Wider⸗ ſtandes den Guadianafluß überqueren. An der Sa⸗ guntfront nördlich von Viver ſchließt ſich der Ring um die ſowjetſpaniſchen Truppen immer enger. An der Katalonienfront begann der Feind eine Offenſive auf Sort und Pena Aolo, die aber im na⸗ tionalen Feuer zuſammenbrach. Zahlloſe Leichen von Sowfetſpaniern bedecken hier das Schlachtfeld. So geht es nicht! Cudetendeulſche Warnung an Prag Nicht auf Konzeſſionen, auf Aufgabe der Iſchechiſchen Staatsideologie und auf volle Gleichberechtigung kommt es an anb Prag, 22. Juli. Die„Rundſchau“, das Blatt Konrad Henleins, ſchreibt unter der Ueberſchrift„Klare Grundlagen ſchaffen“ u..: Zum Nationaglitätenſtatut und den beiden anderen Regierungsentwürfen kann die Sudetendeutſche Par⸗ tei heute leider noch immer nicht Stellung nehmen, da ihr die offiziellen Grundlagen noch nicht zur Gänze überreicht wurden. Zu dem aber, was bisher ſchon über den Inhalt dieſer drei Regierungsentwürfe in die Oefſent⸗ lichkeit durchſickerte, können wir in der Form einer allgemein gehaltenen Warnung Stellung nehmen. Man verſuche es hier ja nicht mit einer ver⸗ beſſerten Neuauflage des ſo kläglich geſcheiterten Werkes vom 18. Februar 1937(Uebereinkommen der Prager Regierung mit den ſogenannten deutſchen Aktiviſten— Die Schriftleitung). Der tiefere Grund für das Scheitern der Politik des 18. Februar war nicht bloß der geringe Umfang der Zugeſtändniſſe, war auch nicht nur der unzulängliche Verhandlungspartner auf ſudetendeutſcher Seite, war auch nicht bloß das Fehlen jeglicher geſetzesmäßiger Verankerung— der tiefere Grund war das abſolute Verkennen der innerſtaatlichen und inter nation a⸗ len Lage. Geſcheitert iſt der 18. Februar letztlich an dem Irrglauben, einige wenige ſpürbare natio⸗ nale Zugeſtändniſſe könnten hinreichen, um die tſchechiſche Nationalſtaatenideologie aus dem Feuer⸗ bereich der Kritik aller nichttſchechiſchen Völker und Volksgruppen des Staates zu rücken. Wir können es nur immer und immer wieder betonen, eine Re⸗ gelung der Nationglitätenfrage iſt mit der Aufrecht⸗ erhaltung des Nationalſtaatsbegriffes der Tſchechen unvereinbar. 5 Auf die abſolute Gleichberechtigung der Völker und Volksgruppen kommt es an, ſeit es jedem nichttſchechiſchen Staatsbürger klar geworden iſt, daß trotz verbürgerter Gleichberechtigung aller einzelnen Staatsbürger die aus den tſchechiſchen Parteien gebildete„Mehrheit“ jederzeit in der Lage iſt, in die ureigenſten volklichen Bereiche der Nicht⸗ tſchechen empfindlichſt einzugreifen. Schon erfüllt? dnb. Prag, 22. Juli. Wie die halbamtliche„Prager Preſſe“ mitteilt, läßt Miniſterpräſident Dr. Hodga das von der vpol⸗ niſchen Volksgruppe in der Tſchecho⸗Slowakei über ihre Wünſche und Forderungen unterbreitete Me⸗ morandum von den zuſtändigen Reſſorts überprü⸗ fen. Heute könne man. wie das Blatt meldet. feſt⸗ ſtellen, daß der Mehrheit der in der Denkſchrift enthaltenen Punkte entſprochen wurde, ſo daß die Wünſche der polniſchen Nationalität zum über⸗ wiegenden Teil erfüllt worden ſin d. 02) Das dem Vorſitzenden der Regierung überreichte Memorandum betreffe zumeiſt Schulforderungen und Berückſichtigung der polniſchen Wünſche in der Sprachenfrage ſowie kulturelle Angelegenheiten. Aeberfall auf Reichsdeutſchen dnb Prag, 22. Juli. In Brüſau in Nord⸗Mähren, einem kleinen Städtchen mit 70 v. H. deutſcher Mehrheit, wurde auf offener Straße ein reichsdeutſcher Staatsbürger aus Wien überfallen und verſucht, ihm ſeine weißen Strümpfe herunterzu⸗ reißen. Beſonders bemerkenswert iſt, daß der tſche⸗ chiſche Bürgermeiſter der Stadt zu dieſem Ueberfall angeſpornt hat. Nur dem Hinzukommen deutſcher Einwohner war es zu verdanken, daß der Ueber⸗ fallene nicht von den tſchechiſchen Strolchen mißhan⸗ delt wurde. Das Vordeingen tſchechiſchen Kapitals — Prag, 22. Juli.(U..) Der politiſche Ausſchuß der Sudetendeutſchen Par⸗ tei wendet ſich in einer Erklärung heftig gegen den vor einigen Tagen bekanntgegebenen Verkauf des im ſudetendeutſchen Gebiet gelegenen Kohlenberg⸗ baubeſitzes der Prager jüdiſchen Bankier⸗ und In⸗ duſtriellenſamilie Petſchek an ein Konſortium großer tſchechiſcher Induſtriegeſellſchaften unter Füh⸗ rung der Großbank Zivnoſtenska Banka. Der Aus⸗ ſchuß proteſtiert gegen das in dieſer Transaktion zum Ausdruck kommende Vordringen tſchechiſchen Kapitals im ſudetendeutſchen Gebiet, das um ſo mehr zu beanſtanden ſei, als es gerade in einer Zeit hochpolitiſcher Verhandlungen erfolge. Erneut wür⸗ den hierdurch deutſche Arbeitsplätze und die ſude⸗ tendeutſche Wirtſchaft gefährdet. Von dieſer Feſt⸗ ſtellung ausgehend, verlangt der Ausſchuß von den neuen Beſitzern Garantien, die eine ſolche Auswir⸗ kung der Transaktion unmöglich machen ſollen; er erklärt, daß die Annahme eines Verwaltungsrats⸗ poſtens in einer der Syndikatgeſellſchaften durch einen Sudetendeutſchen mit der Mitglieoͤſchaft in der Sudetendeutſchen Partei und mit der Zugehö⸗ rigkeit zum volkstumstreuen Sudetendeutſchtum nicht vereinbar ſei 14 Tote bei Flugzengabſturz Polniſches Verkehrsflugzeug abgeſtürzt— Paſſagiere und Beſatzung lot 5 dnb. Bukareſt, 23. Juli. Am Freitagnachmittag ſtürzte ein polniſches Verkehrsflugzeug bei Stulpikanij in der Bukowina ab. Sämtliche 14 Inſaſſen des Flugzeuges wurden getötet. Es handelt ſich um ein Lockhead⸗Flugzeng der polniſchen Fluggeſellſchaft Lot, das die Strecke Hel⸗ ſinki—Warſchau—Bukareſt beflog. Die Maſchine war nach einer planmäßigen Zwiſchenlandung in Czerno⸗ witz um 17 Uhr von dort zum Weiterflug nach Buka⸗ reſt geſtartet und ſtürzte etwa 45 Minuten ſpäter aus bisher unbekannten Gründen ah. Der Un⸗ glücksort liegt 20 Kilometer von der Stadt Kimpo⸗ lung entfernt. An Bord befanden ſich zehn Flug⸗ gäſte und vier Mann Beſatzung. Unter den Paſſa⸗ gieren befanden ſich ein japaniſcher Hauptmann, der Kommandant des Flughafens von Czernowitz und ein rumäniſcher Pilot. 8 Am Ende der Pariſer Feſttage: Der letzte Tag des Königsbeſuches Einweihung des Denkmals für die gefallenen Auſtralier- Abreiſe des Königspaares dnb. Paris, 22. Juli. Kurz nach 13 Uhr traf der Sonderzug mit dem engliſchen Königspaar in Villers Bretonneux ein, wo die Einweihungsfeier für das Gefallenen⸗Denk⸗ mal der auſtraliſchen Kriegsteilnehmer ſtattfand. Kurz nach 13 Uhr lief auch der Sonderzug mit dem franzöſiſchen Staatspräſidenten und Mitgliedern der Regierung auf dem Bahnhof ein, Im Beiſein zahl⸗ reicher engliſcher, auſtraliſcher und franzöſiſcher Per⸗ ſönlichkeiten wurde die Weihe des Ehrenmaßs gun genommen, die dem Gedächtnis der 73 000 gefallenen Auſtralier geweiht iſt. Nachdem das engliſche Königspaar und der Prä⸗ ſident der franzöſiſchen Republik auf der Ehren⸗ tribüne auf dem Friedhof der gefallenen Auſtralier am Fuß des Denkmals Platz genommen hatten, be⸗ gann die religiöſe Zeremonie. Anſchließend erhob ſich der ſtellvertretende Miniſterpräſident von Auſtra⸗ lien und bat den engliſchen König, im Namen ſeiner Regierung und des auſtraliſchen Volkes die Ein⸗ weihung vorzunehmen. Auch in England iſt man voll zufrieden Eine Parinerſchaft, die techniſch weniger als eine Allianz. piychologiſch aber mehr iſt! Drahtbericht unſ. Londoner Vertreters — London. 23. Juli. Die heutige Morgenpreſſe nimmt noch einmal in Leitartikeln zu der Bedeutung des engliſchen Königs⸗ beſuches Stellung. Im Leitartikel der„Times“ heißt es, der Beſuch des Königs und der Königin in Pa⸗ ris zeigten an, daß Großbritannien und Frankreich weiter Kʒameraden für eine große Sache bleiben. Es handle ſich um die Befriedung der euro⸗ päiſchen Völker und die ſichere Herſtellung des Frie⸗ dens auf der Grundlage der Gerechtigkeit. Unter den gegenwärtigen Umſtänden beſtehe zwi⸗ Am Vorabend des Turn- und Sportfeſtes: Breslau erwartet die deutſchen Turner dnb. Breslau, 23. Juli. Am Vorabend des Deutſchen Turn⸗ und Sport⸗ feſtes iſt Breslau, die ſchleſiſche Landes⸗ und Gau⸗ hauptſtadt, bereit, die Turner und Sportler aus nah und fern, von diesſeits und jenſeits der Grenzen würdig und feſtlich zu empfangen. Die Stadt iſt in ein rot⸗grün⸗goldenes Farbenmeer getaucht. Zu dem Rot der Flagge des Dritten Reiches und der Reichs⸗ bundflagge, geſellen ſich die mit Goldbändern durch⸗ zogenen Tannengirlanden, die im Stadtzentrum guter über die Straßen hängen und die Feſtſtraßen von Fahnenmaſt zu Fahnenmaſt einſäumen. Stadt⸗ verwaltung, Unternehmungen und Einwohner ſind nen edlen Wettſtreit getreten, den Straßen, en und Häuſern einen Flaggen⸗ und Girlanden⸗ ſchmuck zu geben, wie er bisher noch nie vorhanden war. Von den Bahnhöfen angefangen, zieht ein Netz von beſonders feſtlich geſchmückten Straßen durch die nnenſtadt nach dem Sportfeld hinaus. In der ohl die lange Kette der 161 Sonderzüge erſt am mstag einzulaufen beginnt, der Hauptanſturm am Mittwoch und Donnerstag der komme ö DR⸗Adler, der auch die Pfeil tadt herrſcht gleichfalls regſtes Leben und Treiben, ar Die ſchleſiſche Gauhaupiſtadt hat ſich einen würdigen Schmuck gegeben krönt, iſt in rieſiger Ausführung au allen bemerkens⸗ werten Punkten der Stadt zu ſehen und gibt zuſam⸗ men mit Sportplaſtiken auch abſeits der Kampf⸗ ſtätten dem Straßenbild der Feſtſtadt das Gepräge. Der Reichsſportführer Staatsſekretär von Tſcham⸗ mer und Oſten, der ſchon bei Beginn dieſer Woche in Breslau eingetroffen iſt, um bei den letzten Vor⸗ bereitungsmaßnahmen mit einzugreifen, und der am Mittwoch mit der Eröffnung der erſten deutſchen Sportausſtellung den Auftakt zu dem großen Feſt der Leibesübungen gab, beſichtigte am Vortage des Feſtes das Lager der 600 Arbeitsdienſtmänner, die während der Feſtwoche zur Herrichtung der einzelnen Wettkampfſtätten eingeſetzt werden. Am Donners⸗ tag hatte der Reichsſportführer dem Lager des BDM einen Beſuch abgeſtattet, denn die ſchleſiſche Hitler⸗ Jugend eröffnet den ſportlichen Teil des Feſtes mit ihrem Gebietsſportfeſt. Zuſammen mit dem Stern⸗ flug des NS zur ſchleſiſchen Gauhauptſtadt bildet es den eigentlichen Hauptauftakt des Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſtes Breslau 1938, das in der kommenden Woche die Blicke aller Deutſchen wieder gerbundesfeſt nach der Grenzmark deutſchen Oſten richtet. 5 i nmal wie im vergangenen Jahr bei dem Deutſchen eſten im ZZ chö Slowa te e a ſchen den beiden Nationen eine Partnerſchaft, die techniſch weniger als eine Allianz, pfychologiſch aber mehr ſei. Das Blatt erinnert dann an eine kürzliche Aus⸗ ſprache des türkiſchen Außenminiſters Ruſchdi Aras, der geſagt hat, daß zwiſchen der Türkei und Groß⸗ britaunien zwar kein Bündnis beſtehe, aber etwas, was beſſer ſei, nämlich Vertrauen und Solidarität. Gleichgültig, was geſchehe, niemals werde die Tür⸗ kei in einem englandfeindlichen Lager zu finden ſein. Die„Times“ führt das als Beiſpiel an für das, was die britiſche Politik erſtrebe. Es gebe bereits ver⸗ ſchiedene Länder, von denen es unvorſtellbax ſei, daß ſie ſich mit Großbritannien in einem Krieg befinden würden. Frankreich und die Türkei ſeien zwei von ihnen. Es gebe in Europa noch ein halbes Dutzend mehr. Vor allem aber müßten in dieſem Zuſam⸗ menhang die Vereinigten Staaten genannt werden. In einem bemerkenswerten Artikel in der „Neuvork Times“ habe vor einiger Zeit, ſo ſchreibt die„Times“, der Satz geſtanden,. daß in irgend einem Zukunftskriege es faſt aus⸗ geſchloſſen ſei, daß die Vereinigten Staaten ge⸗ gen die demokratiſchen Länder kämpften. Viel⸗ mehr ſei es höchſt wahrſcheinlich, daß die Ver⸗ einigten Staaten in den Kampf an der Seite der Demokratien eintreten würden. Es ſei wichtig, ſich zu vergegenwärtigen, daß in Amerika tiefe Loyalität zwiſchen den Methoden und den Traditionen beſtehe, die unter dem Namen„De⸗ mokratien“ bekannt ſeien. Die„Times“ ſchreibt hierzu, dieſe Sache ſei den britiſchen und ähnlich den⸗ kenden Völkern klar. Trotzdem ſollte ſie jedoch nie⸗ mals der Grund für eine Trennung der Nationen werden. Die Uebereinſtimmung von Idealen und Intereſſen müßten verſchiedene Völker miteinander verbinden. Sie dürfte aber nicht ein Grund für Feindſchaft mit anderen Völkern werden „Daily Mail“ ſchreibt im Leitartikel unter An⸗ ſpielung auf die in letzter Zeit zu deutſch⸗engliſche Fühlungnahme, an den Pariſer Beſprechungen zwiſchen Lord Halifax und Daladier habe gewiſſermaßen Deutſchland einen An⸗ teil gehabt. Die Beſprechungen ſollten das konſtruk⸗ tive Werk für den Frieden fördern, und es beſtehe die Hoffnung, daß dasjenige Laud, in dem dieſer Einfluß am beſten bemerkbar würde, die Tſche⸗ beobachtende eſſierenden rategiſchen 8 König Georg VI. wies in ſeiner Weiherede zu Anfang auf die Gegenwart des Präſidenten der Franzöſiſchen Republik hin. In den Steinen dieſes Dent mals, ertlärte er weiter, das die Erinnerung an auſtraliſche Streitkräfte des Imperiums in Frank⸗ reich und Flandern fortſetze, müſſe man über das Opfer hinaus, das ſie verherrliche, eine tiefere wei⸗ tergehende Bedeutung erblicken. Das Denkmal ſei ein Shmbol für die erſten Schritte einer jungeſt und „0 l Nation. Es ſei gleichſam das Gewölbe, un⸗ 1 1 er dem Auſtralien von ſeiner Jugend in ſein Man⸗ nesalter geſchritten ſei. Der Präſident der Republik, Lebrun erinnerte in ſeiner Anſprache gleichfalls an die Kämpfe in Amiens, an denen das auſtraliſch⸗neuſeeländiſche Armeekorps Anteil hatte. Lebrun dankte ſodann dem engliſchen Königspaar erneut fer den Beſuch in Frankreich. Er dankte der auſtraliſchen Regierung für die Initiative, auf die⸗ ſem Boden, auf dem einſt die auſtraliſche, britiſche und franzöſiſche Armee gekämpft habe, das Denkmal zu errichten, das jetzt auf auſtraliſchem Boden ſtehe und während der kommenden Jahrhunderte von den Franzoſen mit aufmerkſamer Ehrfurcht umgeben werden würde.. i Nach Abſchluß der Einweihungsfeier in Villers Bretonneux nahm das engliſche Königspaar Abſchied vom franzöſiſchen Staatspräſidenten und trat im Sonderzug die Weiterreiſe nach Calais an. Um 17.30 Uhr erfolgte die Abreiſe des Königs⸗ paares an Bord der königlichen Jacht„Enchantreß“ König Georg hat an den franzöſiſchen Kriegs⸗ miniſter und den Luftfahrtminiſter Telegramme ge⸗ ſandt, in denen er noch einmal den tiefen Eindruck unterſtreicht, den die Parade in Verſailles auf ihn gemacht habe. 5 Wie verlautet, ſoll die Einladung, die der eng⸗ liſche König an den franzöſiſchen Staatspräſidenten zum Gegenbeſuch in London gerichtet hat, auf ſeinen ausdrücklichen Wunſch noch vor der Abreiſe aus Frankreich bekanntgegeben worden ſein, weil König Georg ſich dadurch auch gegenüber dem franzöſiſchen Volk für die herzliche Aufnahme erkenntlich zeigen wollte. 5 Die Anterhaltungen der Militärs adnb. Paris, 22. Juli. In Amiens traf am Freitag der britiſche Kriegs⸗ miniſter Hore⸗Beliſha mit dem franzöſiſchen Generaliſſimus Gamelin zuſammen. Im Verlauf eines Frühſtücks, das dem britiſchen Kriegsminiſter zu Ehren ſtattfand und an dem auch hohe britiſche Militärs teilnahmen, hatten der britiſche Kriegsmini⸗ ſter und der franzöſiſche Generaliſſimus Gelegenheit zu wichtigen Beſprechungen. 8 Im Anſchluß an die Einweihungsfeier des Denk⸗ mals für die auſtraliſchen Kriegsgefallenen in Villers Bretonneux wird Hore⸗Beliſha nach Paris fahren, um hier das Wochenende zu verbringen. In Beglei⸗ tung Hore⸗Beliſhas befinden ſich der Chef des eng⸗ liſchen Generalſtabes, Vicomte Gort, und zwei Sach⸗ verſtändige des engliſchen Kriegsminiſterlums. Man nimmt in Paris an, daß Hore⸗Beliſha während ſeines Aufenthaltes in Paris mit verſchiedenen Militärs des franzöſiſchen Generalſtabes Beſprechun⸗ gen haben werde, zumal auch der Chef des General⸗ ſtabes der britiſchen Luftſtreitkräfte, Sir Cyrell Ne⸗ vill, ſeit Donnerstag in Paris weilt.„ Im„Paris Midi“ ſchreibt in dieſem Zuſammen⸗ hang der franzöſiſche General Mieſſel, daß der in Begleitung Hore⸗Beliſhas nach Amiens gekommene Gamelin.. 85 eine Prüfung der die beiden Arm britiſche Generalſtabschef Gort und Generaliſſimus hätten. FFFFFTFTC — XM M G u Seu e nnen enen eee eee Samstag, 23. 9 Neue M aunheimer Zeitung“ M ittag⸗Ausgabe — Maunheim, 23. Juli. Hinter Mauern Auch eine Großſtadt wie Mannheim birgt immer noch hinter ſchweigenden Mauern iöylliſche Schön⸗ heiten, von denen man nichts weiß. Es iſt noch nicht lange her, daß an dieſer Stelle über den großen Garten des Evangeliſchen Altersheims in F berich— tet werden konnte, der aus einem einſtigen Friedhof entſtanden iſt, wie die noch zahlreichen Grabmäler ausweiſen, denen man hier begegnet. Unweit von dieſem Garten befindet ſich— in E 6 — der Garten des Katholiſchen Bürgerhoſpitals, der von einer der ſchönſten Mauern Mannheims umhegt wird. Auch dieſer Garten führt ein beſchauliches Eigenleben und nur ganz ſelten dringt von ihm etwas in die Oeffentlichkeit. Das iſt dieſen ſtillen Gärten ſo eigen, und ſie lieben es auch nicht, daß man ſie aus ihrem Stilleben herauszerrt. Aber ſie freuen ſich doch, wenn ſie gelegentlich mal unerwar⸗ teten Beſuch erhalten und wenn man ihnen erzählt, wie ſehr man von ihrer Innerlichkeit entzückt ſei, wieviel Schönheit ſich hier zuſammenfinde und daß man ſo Unerwartetem gar nicht zu begegnen glaubte. Und dann verzeihen f ie einem für diesmal auch gern, wenn man, einer leidigen Gewohnheit folgend, zu Hauſe zur Feder greift, um von dem Geſehenen zu berichten. Was den Garten des Bürgerhoſpitals beſonders auszeichnet, iſt ſein ſtattlicher Bogengang, der mit edlen Reben ganz überzogen iſt, die auch in dieſem Jahr ihre Gaben ſpenden werden, wenn es die Sonne nur noch einigermaßen gut meint. Erfreulicherweiſe bleibt dieſes Schmuckſtück erhalten, denn die Zurück⸗ ſetzung der erwähnten Mauer, die durch die Verbrei⸗ terung der Straße nötig wird, macht kurz vor die⸗ ſem Bogengang halt. Dagegen wird mit dem bis⸗ herigen Gemüſegarten, für den vielleicht an einer anderen Stelle Erſatz geſchaffen wird, ein ſehr frucht⸗ bares Quittenbäumchen verſchwinden müſſen, das ſich immer bemühte, viel von den aromatiſchen Früch⸗ ten zu liefern, aus denen ein ſo beliebter Brotauf⸗ ſtrich hergeſtellt wird. Für die ſonnige Lage des Gartens ſpricht, daß bis vor wenigen Monaten ein großer alter Feigenbaum darin ſtand, der alljährlich recht ſüße Früchte lieferte. Leider mußte er dem jetzt erſtellten Neubau weichen. Man freut ſich immer wieder, wie über eine Ent⸗ deckung, die man gemacht hat, wenn man in der Großſtadt gelegentlich auf ſolche Oaſen der Ruhe und Schönheit ſtößt. N. 93 85 Seite Nummer 4 Als Küchenabfällen wird Schweinefleiſch Die Großmäſterei des EH W auf der Frieſenheimer Inſel iſt jetzt voll in Velrieb Auf der Frieſenheimer Inſel— ſüdweſtlich der Kläranlage— hat die Stadt Mannheim im Herbſt mit dem Bau einer für das Ernährungs⸗ hilfswerk beſtimmten Schwein emäſterei begonnen. Das Projekt iſt nunmehr ausgeführt und die geſamte Maſtanlage voll in Betrieb, nachdem man eine Stallung bereits im Februar in Be⸗ nützung genommen und darin die vorher vorüber⸗ gehend in einer alten Fabrikhalle in Käfertal⸗Süd einquartierten erſten Mannheimer EHW⸗ Schweine untergebracht hat. Die Mäſterei wurde kürzlich von der Stadt offiziell dem EHW übergeben. Schweinemaſtanſtalten wie die auf der Frieſen heimer Inſel dienen der Verwertung von Küchenabfällen. Sie ſtellen Neuerungen dar, die aber ſo ſorgfältig erwogen wurden, daß ihr Er⸗ folg gewährleiſtet iſt. Die Mannheimer Anlage iſt eine der erſten, die in Deutſchland errichtet wurden. Man hat bei ihr aber alle Erfahrungen, die man vorher mit ähnlichen Einrichtungen gemacht hatte, nutzbringend verwertet. Die Mannheimer Schweine⸗ mäſterei des EH W kann ohne jede Uebertreibung als vorbildlich bezeichnet werden, und zwar nicht nur baulich, ſondern auch im techniſch⸗organi⸗ ſatyriſchen Aufbau. Die Mäſterei beſteht aus fünf Gebäuden: drei parallel nebeneinander liegenden, einſtöckigen Stäl⸗ len, einem großen Futterhaus und einem Wohnhaus für den Leiter der Aulage. Sämt⸗ liche Bauten ſind ſolide ausgeführt. Jeder Stall hat ein Faſſungsvermögen von durchſchnittlich 250 Tieren. Dieſe Kapazität iſt nunmehr voll ausge⸗ nützt, es ſind rund 750 Schweine vorhanden. Die Zwinger ſind durchaus modern. Beſonderer Wert iſt auf die Möglichkeit leichter Reinigung ge⸗ legt, denn bei dieſer ganzen„Schweinerei“ wird das Wort Sauberkeit wirklich groß geſchrieben. Das hervorſtechendſte Gebäude iſt das weiträu⸗ mige Futterhaus, das der Aufbereitung der anfallenden Küchenabfälle dient. Spezialwagen laden hier das Ergebnis der e in derzeit ſieben Stadͤtortsgruppen ab. Die Ausladeſtelle iſt überdacht. Die Küchenabfälle werden ſortiert und gedämpft und dann unter Zuſatz von Kraftfutter verfüttert. Die Sortierung iſt umſo leichter, je ſorgfältiger die Hausfrauen bei der Aus⸗ wahl deſſen ſind, was ſie in den Sammeleimer wer⸗ fen. Alles, was für einen Schweinemagen unver⸗ daulich iſt, darf in dieſe Eimer nicht hinein, vor allem auch kein Papier. Es iſt alſo falſch, die verſchiedenen Abfallſorten getrennt in Papier- umhüllungen zu ſammeln. Dieſe Papiere müſſen nämlich bei der Sortierung erſt herausgeſucht wer⸗ den, und das iſt eine ſehr zeitraubende Arbeit. — Vom Sehen zum Erkennen Eine Erlebnisfahrt mit dem Verein für Naturkunde in den nördlichen Schwarzwald a Wahrhaftig, unſere Zeit gibt jedem Volksgenoſ⸗ ſen Gelegenheit, die Schönheit unſeres Heimatlan⸗ des kennen zu lernen. Und doch, tiefergehende und nachhaltige Eindrücke erhält man nicht vom Sehen allein. Du ſollſt erkennen. Dich verſenken in die Landſchaft, in das Naturgebilde! Hierzu bedarf es beſonderer Führung und Anleitung. Nur wer ſich vom Sehen zum Erkennen und zum Er⸗ lebnis durchgerungen, wird den hohen, geiſtigen Genuß und die innere Befriedigung, einem Körnchen Wahrheit näher gekommen zu ſein, verſpüren. Da⸗ bei iſt es gleichgültig, ob er nur in den Parkanlagen einer Großſtadt oder in unberührteſter Naturein⸗ ſamkeit ſich ergeht. Zu dieſem Ergebnis gelangten die Teilnehmer der Schwarzwaldfahrt, die unter Profeſſor Stri⸗ gels kundiger Hand mit den ergänzenden Erklä⸗ rungen Prof. Tucker manns an einem der ver⸗ gangenen Sonntage dem Autobus entſtiegen. Wie viele Eindrücke empfingen ſie doch an jenem Tage! Früß morgens ging es los, vorbei an dem Park, der ſo klar und fachmänniſch am Sonntag vorher von Gartendirektor Bußfäger den Mitgliedern erläutert wurde. Nachmals prüft man die landſchaftsgeſtalten⸗ den, ſchönheitsſuchenden Grundſätze und freut ſich, in das Lager derer übergewandert zu ſein, welche die Beſtrebungen der Stadtverwaltung nunmehr mit verſtändnisvoller Aufmerkſamkeit verfolgen. Noch in Rede und Gegenrede drüber verſtrickt, kommen 1 0 Durlach vorbei. Hinauf geht es auf die Hoch⸗ äche Ein eigenartiger Reiz liegt in der Lanoͤſchaft. Worin liegt er, welches iſt die Urſache der Schön⸗ hett? Gewiß, zum Teil iſt es die Ueberraſchung, hier auf der Hochfläche Felder. maleriſche Dörfer zu linden, während im engen Tal und am Hang keine Siedlung anzutreffen war. Zum andern iſt es der Wechſel in der Landſchaft, ſobald man den Blie nach Süden wendet. Hier die gleichmäßigen, faſt eintönjg horizontalen Bergrücken, dort hoch auf⸗ ragende, durch tiefe Täler getrennte Kuppen, Gipfel und Beroſyſtzen, in ſtetem Wechſel, ein unruhiges Aüf und Ab. Und nun wird die Landſchaft lebendig! Stri⸗ gel erzählt von den gebirgs bildenden Vor⸗ gängen, wie der Schwarzwald entſtand, wie längs gewaltiger Störungslinien und ⸗zonen die ganze Schichtenreihe gehoben wurde oder der andere Teil einſank. Geſteine, verſchieden im Alter und in der Härte, kommen nebeneinander in dieſelbe Höhe zu liegen. Wir ſtehen gerade an einer ſoſchen Verwer⸗ fung an der die ganze Land chalt beherrſchenden ernbach— Herrenalb Dobeler Stö⸗ trungszone. Deutlich können wir ihren Lauf verfolgen. Nördlich von ihr breitet ſich der Obere Buntſandſtein aus und beherricht das Bild. Da er für den Ackerbau noch geeignet iſt, wurde er in Rodungsinſeln ſeines Waldkleides beraubt. Im Süden reicht der unfruchtbare mittlere Bunfſandſtein in größere Höhen, was die Alleinherrſchaft des Wal⸗ des bedingt. Auch das Grundgebirge wurde emporgepreßt. daß es in den angeſchnittenen Tä⸗ 11 5 zum Vorſchein kommt. An ſolchen Stellen konnte 5 Waſſer im rotliegenden und unteren Buntſand⸗ ſein Talweitungen ſchaffen, die vom Menſchen zu ſomeft Ge Siedlungen ausgenutzt wurden. Auch die Anlage der Täler und die Richtung der Flüſſe laſſen eine Abhän⸗ gigkeit von ſolchen erdgeſchichtlichen Vorgängen erken⸗ nen. Ebenſo iſt es verſtändlich, daß dieſe Naturge⸗ gebenheiten in geopolitiſchem Sinne ausge⸗ nutzt wurden: die Vorſtöße der Württembergiſchen Fürſten vollzog ſich längs dieſen Störungslinien. Damit hatten Tuckermanns treffliche Ausfüh⸗ rungen eine geſicherte Grundlage. Den Einfluß des Kloſters Herrenalb auf Beſiedelung und Wirtſchaft zu vernehmen, war ebenſo lehrreich, wie die Feſt⸗ ſtellung der Tatſache, daß das Mönchskloſter als das frühere immer in fruchtbarer Umgebung gelegen iſt, gegenüber dem ſpäter hinzukommenden Nonnen⸗ kloſter(Frauenalb). Nach herrlicher Fahrt öffnet ſich oberhalb Offenau das Murgtal. Eine zweite Störungszone tritt auf und noch ſtärker und höher wird das Grund⸗ gebirge emporgehoben. Und erſt dieſe Preſſung bringt das ganze Hornisgrindegebiet in jene Höhen, die den Miktelgebirgscharakter des Schwarz⸗ waldes beſtimmen. Dieſe Gernsbach— Neuweiler Verwerfungszone iſt durch eine Reihe von Staffel⸗ brüchen gut ausgeprägt und verſetzt den mittleren Buntſandſtein auf den Kamm der Teufelsmühle, Hohloh und Badner Höhe. Granit und Rotliegendes bilden die Talwände und unteren Hänge. Und wieder weiſt der weite Talkeſſel bei Loffenau auf die Ausräumungsarbeiten des Waſſers im Rotliegenden hin. Flußanzapfungen machen es wahrſcheinlich, daß die letzten Störungen gar nicht einmal ſo alt lerdgeſchichtlich!l) ſein können. Geſchloſſener Wald überzieht Rücken und Hänge, ſo⸗ weit das Auge reicht. Nur wo die Murg die Möglich⸗ keit zu kräftigerer Seiteneroſion hat, ſchieben ſich zwi⸗ ſchen die Talengen offenere Talweiten, in denen Dörfer oder gar Städte die ſich bietende Gelegenheit ausnutzen. Unvergeßlich bleibt der Blick von Schloß Eberſtein, an der Grenze zweier ganz verſchiedener Fluß⸗ und Talſtrecken der Murg. Hell glänzt das in unausgeglichenem Gefäll über Fels und Stein dahinbrauſende Waſſer zu uns herauf und lockt zur Erholung im oberen Murgtal, wäh⸗ rend unterhalb der Engen Papierfabriken und die Autoinduſtrie das Siedlungsbild beſtimmen. Die Lage Gernsbachs als Ort der Murgſchifferſchaft iſt recht bezeichnend. Waldreichtum und Flößerei iſt die Grundlage, und bis hierher iſt deutlich die alte Steinkohlen⸗Rotliegende Mulde von Baden-Baden zu verfolgen. Ihrer Streichrichtung fahren wir ent⸗ lang. Wechſelvoll wie ein Filmband rollt vor unſe⸗ den Augen die Erdgeſchichte ab, nur greifen wir ihre Erzeugniſſe und beklopfen ihre Dokumente. Und als gar einige Teilnehmer kurz vor Baden⸗Baden in oͤieſer alten Mulde in Handſtücken kleine Proben von Kohle entdecken konnten, war auch der Ungläu⸗ bigſte von der Tatſache e daß früher hier Kohle abgebaut wurde. Mit wiſſenden Augen ließen nunmehr beim Heimfahren die Teilnehmer die Blicke über die end gleiten, die ſo vieles zu erzählen wußte und erſt jetzt ihren eigenen Reiz offenbarte. Das Wi ſ⸗ ſen um die Schönheit hat den Reiz nicht ge⸗ nommen, wie vielfach angenommen wird, ſondern weſentlich erhöht. Die Methode der Mäſtung iſt die: das EW kauft Läufer im Gewicht von etwa achtzig Pfund an. Die Tiere verbleiben durchſchnittlich vier Monate in der Mäſterei. Täglich nehmen ſie dabei etwa 800 Gramm zu, das heißt: Sie ſind nach vier Monaten nahezu drei Zentner ſchwer und haben damit Schlachtgewicht. Aus den drei Ställen des EHW können ſomit jährlich dreimal 750— über 2000 Schlachtſchweine nach dem Maunheimer Schlachthof gebracht werden, von wo ihr Fleiſch und ihr Speck in die hieſigen Metzgereien wandern. Aus dem Verkaufserlös der Maſtſchweine werden die Unkoſten der Mäſterei g 89 Darüber hinaus ber⸗ bleibt aber ein erheblicher Ueberſchuß, der in die Kaſſe der N S V fließt und in der Aktion „Mutter und Kind“ zuſätzlich ausgegeben wer⸗ den kann. So dient die Mäſterei alſo einem dop⸗ pelten Zweck: der nutzbringendn Verwertung von Küchenabfällen zur Verbeſſerung der Ernährungs- lage des deutſchen Volkes und der Bereitſtellung zu⸗ ſätzlicher Mittel für die ſegensreiche Tätigkeit ber Nationalſozialiſtiſchen Volkswohlfahrt. Zur Zeit reichen die Küchenabfälle aus ſieben Stadtortsgruppen aus. Es wird alſo noch nicht alles erfaßt. Unſere Stadt könnte insgeſamt täglich elwa 400 Zentner Küchenreſte aufbringen, was zur Mäſtung von rund 2000 Schweinen ausreichen würde. Wenn heute noch nicht alle Küchenabfälle erfaßt und verwertet werden, ſo deshalb, weil erſt noch mehr Mäſtereien gebaut werden müßten. Eine Erweite⸗ rung der Anlage auf der Frieſenheimer Inſel um zwei Ställe(500 Tiere) iſt möglich. Außerdem er⸗ wägt man den Gedanken, ähnliche Ställe auch in anderen Außenbezirken zu errichten. Das kann no⸗ türlich nicht von heute auf morgen gehen, denn der Bau einer ſo vorbildlichen Anlage koſtet ja auch einen netten Batzen. dr. W. th. Standlonzertl am Waſſerlurm Am Sonntag, dem 24. Ju li, von 11.30 bis 12.30 Uhr, veranſtaltet der Muſikzug der SA⸗Stan⸗ darte 171 unter Leitung von Muſikzugführer Ober⸗ ſturmführer Homann ⸗Webau am Waſſerturm ein Standkonzert mit folgendem Programm: Vor⸗ ſpiel zu„Die Folkunger“ von Kretſchmer;„Hoch⸗ zeit der Winde“, Walzer von Hall; Melodien aus „Madame Butterfly“ von Puccini; Reſignation von Homann-Webau; Muſſinanmarſch von Carl; San Sebaſtianmarſch von Zimmer. Getarntes Groſchengrab unzureichende Friſchhalteſchränke Geſchäftstüchtige„Erfinder“ machen den Verſuch, die Parole„Kampf dem Verderb“ durch den Ver⸗ trieb ſogenannter Friſchhalteſchränke für eigennützige Zwecke zu mißbrauchen. Es handelt ſich meiſt um Erzeugniſſe, die keinen wirklichen Schutz gegen den Verderb von Lebensmitteln bieten, da ihre Kälte⸗ leiſtung zu gering iſt. Uebereinſtimmende wiſſen⸗ ſchaftliche Unterſuchungen ergaben, daß die meiſten leichtverderblichen Lebensmittel während der üb⸗ lichen Aufbewahrungsdauer nur dann genießbar bleiben, wenn bei der Lagerung eine Temperatur von + 4 bis + 8 Grad Eelſius eingehalten wird. Dieſe Vorausſetzungen erfüllen die mit Gas oder Elektrizi⸗ tät betriebenen Kühlſchränke, wie auch die neuzeit⸗ lichen Eisſchränke, in denen ſich dieſe gleichmäßige Temperatur einhalten läßt. Dadurch ergibt ſich klar, daß es mindeſtens einer fahrläſſigen Täuſchung gleich⸗ kommt, wenn in den Werbungen für ſolche unzu⸗ reichenden oder wertloſen Kühlgeräte immer wieder der Begriff„Friſchhalteſchrank“ auftaucht der gewiſſer⸗ maßen den„Kühlſchrank des kleinen Mannes“ dar⸗ ſtellen ſoll. Kaſſenbehandlung und Privathonorar Es iſt in letzter Zeit vorgekommen, daß Kaſſen⸗ ärzte neben der kaſſenärztlichen Behandlung für ir⸗ gendwelche Leiſtungen von Kaſſenmitgliedern ein Privathonorar gefordert und erhalten haben. Die Landesſtelle Berlin der Kaſſenärztlichen Vereinigung Deutſchlands macht ausdrücklich aufmerkſam, daß es eine Privatbehandlung neben der Kaſſenbehandlung vertragsmäßig nicht gibt. Verlangt ein Patient aus irgendwelchen Gründen eine private Behandlung, ſo hat der Arzt ſich dieſe Forderung vor der Ausfüh⸗ rung der Behandlung ſchriftlich beſtätigen zu laſſen und deſe Beſtätigung der Kaſſenärztlichen Vereini⸗ gung Deutſchlands einzuſenden. Eine weitere Kaſ⸗ ſenbehandlung, auch das Verſchreiben von Medika⸗ menten auf Kaſſenkoſten hat aber dann zu unter⸗ bleiben. un Meiſterprüfung. Frau Emma Koblenzer, geb. Schleich, S 4,—9, Direktriee im Kaufhaus „Hanſa“, hat die Meiſterprüfung im Damen⸗ ſchneider⸗Handwerk mit gutem Erfolg beſtanden. dee Ausſtellung im Kunſtverein. Wir machen darauf aufmerkſam, daß die Ausſtellung der Werke von Fritz Hülsmann, München, und Karl Schneeiders, Brlin, von Sonntag, 24. Juli, bis zum Schluß der Ausſtellung bei freiem Eintritt zu⸗ gänglich iſt, um allen Volksgenoſſen den Beſuch der Ausſtellung zu ermöglichen. Karl Schneiders iſt e von 1935 und hat zuletzt in Ham⸗ burg in einer großen Köcß⸗Ausſtellung Aroßen Er⸗ folg gehabt. 5 ze Ausbildungsbeihilfen zum Beſuch von Fach⸗ ſchulen. währung der Beihilfen bis zum 31. März jedes Jahres zu ſtellen ſind; eine Friſt, die für das Schul⸗ jahr 19381939 bis 5 30. Juni verlängert wor⸗ den war. Nunmehr iſt für Fachſchulen, die wie die techniſchen Staatslehranſtalten für Hoch⸗ und Tief⸗ bau zweimal im Jahre, und zwar im Frühjahr und im Herbſt, Schüler aufnehmen, angeoroͤnet worden, daß die Antragſtellung für die im 1 aufzu⸗ nehmenden Schüler bis zum 1. 8 geſchoben werden kann. Für die Gewährung von Ausbildungsbei⸗ 25 hilſen zum Beſuch von Fachſchulen gilt der Exlaß des Reichsfinanzminiſters, daß Anträge auf die Ge⸗ hinaus-. Der Störenfried am Telephon Verletzung des Hausrechts „Deutſche Juſtiz“ veröfſſentlicht eine Ent 0 0 des Schöffengerichts Leip⸗ z ig(3. Ms. 15/37), die ſich mit der Strafbarkeit der wiederholten Benutzung des Fernſprechers nur zu dem Zweck befaßt, den angerufenen Teilnehmer zum Abnehmen des Hörers zu veranlaſſen. Der Ange⸗ klagte hatte aus verſchiedenen Automatenfernſpre⸗ chern den Zeugen abends und morgens insge⸗ ſamt 23 mal angerufen. Meldete ſich der Zeuge, ſo legte der Angeklagte den Hörer wieder auf. Die Anrufe erfolgten lediglich, um den Zeugen zu ärgern. Durch die Anrufe wurde die Familie des Zeugen in ihrem Wohnfrieden empfindlich geſtört. Es bedürfe keiner weiteren Dar⸗ legung, ſo ſagt die Entſcheidung, daß die Handlungs⸗ weiſe des Angeklagten nach geſundem Volksempfin⸗ den Strafe verdient. Da kein beſtimmtes Strafgeſetz unmittelbar Anwendung finden könne, ſo ſei nach den neuen Beſtimmungen des Stxafgeſetzbuchs dis Tat nach dem Geſetz zu beſtrafen, deſſen Grundge⸗ danke auf ſie am beſten zutrifft. Das ſei nach Anſicht des Schöffengerichts der 8 123 StGB., der die Woh⸗ nung, den Wohnfrieden und das Hausrecht im all⸗ gemeinen, die ungeſtörte Innehabung des Wohn⸗ raumes durch den Wohnungsinhaber und ſeine Fa⸗ milienangehörigen vor dem rechtswidrigen Angriff unberechtigter Dritter ſchützen ſoll. Durch ſoſche ungerechtfertigten Anrufe werde das Hausrecht verletzt, da die rechtlich geſchützte Befugnis, ſich in der eigenen Wohnung nach eigenem Willen unge⸗ ſtört bewegen zu können, beeinträchtigt werde. „Alte und neue Formen im Selbſtichutz“ heißt ein intereſſanter Bericht im neuen Heft der „Sirene“, der den Auftakt für eine zwangloſe Folge gibt, die ſich mit dieſem wichtigen Problem der Neuordnung des Selbſtſchutzes befaßt. Von dem übrigen Juhalt dieſes Heftes ſei noch auf den Bilder⸗ artikel„Die ſtählerne Kavallerie der Franzoſen“ verwieſen. In Frankreich, deſſen Beyvölkerungszif⸗ fer nicht ſteigt, neigte man lange dazu, den Wert des Materialeinſatzes im modernen Krieg zu überſthät⸗ zen. Man konſtruierte z. B. Kampfwagen in allen Typen und Größen, die vor der Infanterie angrei⸗ ſen ſollten, um Verluſte zu vermeiden. Aber die Er⸗ fahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, daß dieſe Taktik falſch iſt. Heute ſetzt ſich auch in Frankreich wieder die Ueberzeugung durch, daß die Infantesie die Hauptträgerin des Angriffs ſein muß, und daß Kampfwagen ſie lediglich„unterhaken“, alſo beglei⸗ ten und unterſtützen ſollen. Die intereſſanten Ein⸗ zelheiten dieſer Entwicklung und die Auswirkungen auf den Neubau von Panzerwagen ſchildert ein fei⸗ ſelnder Bilöbericht im neuen Heft der„Sirene“, der großen Luftſchutz⸗Illuſtrierten mit den Mitteilun⸗ gen des Präſidiums des Reichsluftſchutzbundes. Ein weiterer bebilderter Aufſatz erzählt von dem Richt⸗ feſt der Reichsluftſchutzſchule in Berlin⸗Wannſee. Ne⸗ ben vielen anderen leſenswerten Beiträgen ſei noch auf den Bildbericht„Der Rettungsring der Luft“ verwieſen, mit dem die Aufſatzreihe„Das Schwert am Himmel“ ſortgeſetzt wird. Jilmrundſchau Univerſum:„Was tun, Sibylle?“ Ein Primanerinnenfilm von recht beachtlichen Qualitäten, nach einer Novelle von Sofie Schieker⸗ Ebe gedreht. Es fängt etwas umſtändlich ünd ge⸗ dehnt an mit Schi⸗Tour und Mädchenulk im Abteil, und auch in die Schultheaterſtimmung dringt die Regie(Peter Paul Brauer) nicht eigentlich tief ein. Aber dann kommt die Klaſſe, die Prima der Mädels, die einen vergötterten Apollo als Lehrer hat, der die neue Vertrauenspädagogik theoretiſch und praktiſch mit Erfolg rertritt. Und da gerät nun ein kleiner Kriminalfall hinein,— ſo ein rich⸗ tiger kleiner Diebſtahl, wie er in der Schule und im Leben eben mal vorkommt. Hieran entzündet ſich nun viel Liebe und rührender Eifer, ein wackeres Füreinandereinſtehen. Man leidet mit einem kleinen gezwiebelten Jun⸗ gen, mit einer zu Unrecht Verdächtigten, die dürch Armut eigenſinnig wird, und mit manchen gutgeſehe⸗ nen Klaſſentybden mehr. Es ſind eine ganze Reſhe junger prächtiger Mädels, und auch zwei gute Jun⸗ gens dabei; es iſt beinahe—, wenn nicht Jutta Freybe, Ingeborg von Kuſſerow und Hermann Braun ſchon bekannk wären—, eine kleine Ta⸗ lentrevue des Nachwuchſes, wie einſt in„Mädchen in Uniform“. Außerdem ſind auch allerlei gute und gut⸗ mütige, büſe und altväterliche Typen aus Eltern⸗ und Lehrerſchaft zu ſehen, vor allen Dingen: Haus Leibelt, der jovial⸗beſtimmte Pädagog der neuen Linie, und Maria Koppenhöfer, die wunderbare ſtreng⸗liebevolle Mutter. Wie geſagt, das Fröhliche am Schulleben kommt weniger gut heraus. Aber um ſo beſſer das Ernſte, der Kampf um Solidarität und Wahrheit, und da dies im Grunde ja auch die eigentliche heutige Ju⸗ gend iſt, ſo ſollten Eltern und Mütter die Gelegen⸗ heit zu dieſem kleinen Einblick in das Schulleben nicht verſäumen. Es werden dabei einige Trauen vergoſſen, aber es wird auch einige Einſicht gewon⸗ nen. Männer und Jungens allerdings werden nach dem bewegenden Böſewicht gucken und fragen, ob der mit ein paar ungeſchickt hingehauenen Ohrfeigen 115 tadelte wohl gebeſſert iſt. Aber es iſt ja ein Mädchen film, und man kann nicht alles auf einmal darstellen, Im Nebenprogramm ſchöne Aufnahmen„Aus der Heimat des Freiſchütz“, alſo aus dem Böhmiſchen. In der Wochenſchau Bilder aus Paris vom 14. Jult, eee den er S A⸗Wettkämpfen 5 eri on,, eee A bei Juden. Auf Grund 8 neuen Wehrleiſtungsgeſetzes hat der Reichsmini⸗ ſter im Einvernehmen mit dem Oberkommando der Wehrmacht den Gemeinden und Gemeindeaufſichts⸗ behörden mitgeteilt, daß Wehrmachtsangehörige bei Juden nicht einzuquartieren ſind. In zwingenden Fällen können hiervon Ausnahmen zugelaſſen wer⸗ den, wenn die Einquartierung keine häusliche Ge⸗ meinſchaft mit füdiſchen Perſonen zur Folge hat. i nehmen mit dem ört⸗ r der Partei zu entſcheiden. Aus 85 Kindestod auf der Straße Jus fahrende Motorrad geſprungen * Bruchſal, 22. Jult. Mittwpochnachmittag fuhr ein Kraftradfahrer von Neuenbürg über Odenheim nach Zeutern. In Odenhe im ſpielten Kinder auf der Straße. Sie machten zunächſt dem Kraftradfah⸗ rer Platz. Im letzten Augenblick ſprang jedoch däs zweijährige Kind Edwin Lett vor das Kraftrad. Da⸗ bei wurde ihm vom Nummelrnſchild buchſtäb⸗ lich der Schüdel geſpalten, ſo daß der Tod ſofort eintrat. Die Gendarmerie ſtellte feſt, daß den Kraftradfahrer keine Schuld trifft. Die Leiche im Tunnel 65jähriger Laudwirt ließ ſich vom Zug überfahren, * Triberg, 23. Julj. Im größen Haldetutinel bei Triberg wurde am Dönnerstag die Leiche eines Mannes aufgefunden, der vom Zug überfahren worden war. Der Mann wurde als der 65 Jahre alte verheiratete Landwirt Bernhard Dieterle aus Schonachbach erkannt. Es liegt zweifellos Selbſttötung vor, doch iſt noch nicht klar, was den in geordneten Verhältniſſen lebenden Mann in den Tod getrieben hat. L. Doſſenheim, 23. Juli. Der Altveteran Georg Mächelhans, der am 11. Januar noch das Feſt der diamantenen Hochzeit feiern konnte, beging jetzt ſeinen 89. Geburtstag. Der Jubilar iſt der letzte Altveteran der Gemeinde und zugleich oer Mit⸗ gründer der N 1874. ., St. Leon, 23. Juli. Der hieſige Ortsgeiſtliche, Pfarrer Lorenz, konnte am Sonntag ſein 25⸗ jähriges Prieſterjubiläum begehen. I. Nußloch, 23. Juli. Werkmeiſter a, D. Johann Staatsmann konnte ſeinen 70. Geburtstag be⸗ gehen. Der Jubilar war viele Jahre im Verwal⸗ tungsdienſt der Mllitär⸗ und Kriegerkameradſchaft tätig. ud nu, Kiev Blick auf die Spargelſtadt * Schwetzingen, 23. Juli. Seit wenigen Tagen zeigt im Kaffee Haßler der ſudetendeutſche Künſtler Ferdinand Vogel eine in⸗ tereſſante Ausſtellung von Jederzeich⸗ nungen. Det Künſtler iſt geboren in Und iſt ſeit 1923 tätig. So hat er auch Zeichnungen vom Schloßgarten angefertigt. * Altlußheim, 23. Juli. Tabakfachſchaftsführer Engelhorn hat die Tabakpflanzer zu einer Ver⸗ ſammlung in den„Ochſen“ zuſammengerufen. Er gah den Jahresabſchluß bekannt und berichtete über die Richtlinien im neuen Anbaujahr. Ortsbauern⸗ führer Huber gab praktiſche Anweiſungen über den Zuckerrübenanbau. Er machte darauf aufmerk⸗ ſam, daß es Zuſchüſſe für die Anſchaffung von Rü⸗ . und Köpfſchippen gibt. * Planukſtadt, 23. Juli. Am Donnerstag konnte Herr Ludwig Zimmermann, Eiſenbahnſtr. 74, ſeinen 70. Geburtstag feiern. Herzl. Glückwünſche! — Durch Kreiswehrführer Weißbrodt⸗Weinheim wurde die hieſige Feuerlöſchpolizei auf ihre Einſatz⸗ bereitſchaft geprüft. Die Uebungen befriedigten den Kreiswehrführer, was er auch in ſeiner Anſprache zum Ausdruck brachte. Schluckenau 5 ene e Ft Zeitung Mittag⸗ Nasgnde Der Erſinger Ang'ücksſchütze ermittelt: 17 jühriger gab den Schuß im Tunnel ab Ein verhängnisvoller Dummerjungenſtreich Er koſtete ein Menſchenleben * Karlsruhe, 23. Juli. Wir wir zu der Er⸗ mittlung des Täters, der am 19. Juli, frühmorgens, den tödlichen Schuß auf den Rottenführer Kaſper aus Bilfingen im Erſinger Tunnel abgegeben hat, noch erfahren, führte die Ausſage eines Eutinger Jugendlichen zu der Feſtſtellung des Unglücks⸗ ſchützen. Es handelt ſich um den 17 Jahre alten Lehrling Albert Regelmann ous Birkenfeld (nicht wie in der erſten Meldung angegeben, um einen 16 Jahre alten Lehrling aus Eutingen). Negelmann war an dem fraglichen Morgen allein in einem Abteil am Ende des Zuges und hegab ſich zum Beſuch der Gewerbeſchule nach Karlsruhe. In einem anderen Abteil des Wagens befanden ſich noch mehrere andere Jugendliche, die aber während der Fahrt ſchliefen. Der Täter war bei der Vernehmung geſtändig. 1 5 Der Zug, aus dem der Schuß abgegeben wurde, führte, wie wir der„Bad. Preſſe“ entnehmen, bis zum Packwagen durchgehende Abteilwagen. Vom Packwagen ab führte der Zug Coupéwagen mit, bei denen zu jedem einzelnen Abteil eine führt. In einem ſolchen Wagen, gegen Schluß des Zuges, ſaß Regelmann, der nach Karlsruhe zum Beſuch der Ge⸗ werbeſchule fuhr. Er war in dem Abteil allein, wäh⸗ rend im ſelben Wagen, aber in anderen Abteilen, ſich noch andere Jungen befanden, die jedoch ſchliefen. Aus dieſem Grund hat ſich auch die Ermittlung des Regelmann ſo lang hinausgezogen. Die von Anfang an aufgetauchten Vermutungen, daß es ſich hier um einen Dummenjungenſtreich handelt, bei dem ein Jugendlicher aus Freude am Schießen einen Schuß aus dem Terzerol abgab, hat ſich dem⸗ nach beſtätigt. Der Täter glaubte wohl, daß in dem Tunnel niemand gefährdet ſei und daß ihn auch nie⸗ mand ſehen würde. Bedauerlich iſt, daß durch die verſchiedenen eingetretenen unglücklichen Umſtände ein wertvolles Menſchenleben dem verhängnisvollen Schuß zum Opfer gefallen iſt. Blick auf Ludwigshafen Achtung, Straßenſperre! Umleitung in der Schul⸗ und Frankenthaler Straße. Wegen Neupflaſterung iſt die Schulſtraße für den Fahrverkehr geſperrt. In der Franken⸗ thaler Straße werden zwiſchen Dalberg⸗ und Iff⸗ land⸗Straße die Gleiſe ausgewechſelt. Der Fahr⸗ verkehr wird hier umgeleitet durch die Induſtrie⸗ ſtraße. Wer wurde geſchäbigt? Landwirte und Witwen wurden betrogen Der wegen Rückfallbetrugs vorbeſtrafte ſtellenloſe Kaufmann Johannes König von Meckenheim hat von Mitte Juni d. J. bis heute in einer Reihe von Ortſchaften der Vorderpfalz in etwa 60 Fällen Privatperſonen, meiſt Landwirte und Witwen, durch fingierte Verſicherungsabſchlüſſe und Umſchreibungen, um Einzelbeträge bis zu 24 Mark hereingelegt. Der bisherige Geſamtſchaden beläuft ſich auf etwa 400 Mark. König führt einen leicht⸗ ſinnigen Lebenswandel und hat die Gelder meiſt vertrunken. Er wurde bei Begehung eines neuer⸗ lichen Betruges ſeſtgenommen und dem Amtsgerincht Ludwigshafen vorgeführt. Perſonen, die von König geſchädigt wurden ud dies noch nicht zur Kenntnis der Polizei oder Gendarmerie gebracht haben, wollen ſich umgehend bei der Kriminalpolizeiſtelle Ludwigs⸗ hafen oder bei den zuſtändigen Gendarmerieſtationen melden. „Deutſche Werkſtoffe im Handwerk“ Ausſtellung in Ludwigshafen Im Auftrage des Amtes für deutſche Roh⸗ und Werkſtoffe führt der Reichsſtand des deutſchen Hand⸗ werks die Wanderausſtellung„Deutſche Werkſtoffe ene Gartenfeſt in Ilvesheim Die traditionelle Veranſtaltung der Staatlichen Blindenſchule X Ilvesheim, 22. Juli. Wieder rief die Ilvesheimer Staatliche Blinden⸗ ſchule zu ihrem Gartenſeſt, das bereits Tradition ge⸗ worden iſt. Und wiederum hatten ſich viele Freunde dieſer ſegensreichen Anſtalt als Gäſte eingefunden. Auch bemerkte man Vertreter der Partei, des Stea⸗ tes, der Gemeinde. Schule und Kirche. Direktor Lie⸗ big, der Leiter des Inſtitutes, hieß in ſeiner Be⸗ grüßungsanſprache alle Erſchienenen herzlich will⸗ kommen. Er ging dann auf den Unterſchied in der, früheren und heutigen Blindenarbeit ein. Frü⸗ her habe man dem Blinden Beſchäftigung gegeben, um ihm das Gefühl der Nützlichkeit und einer ge⸗ wiſſen Selbſtändigkeit zu geben. Heute arbeite der Blinde aus ſittlicher Ver⸗ pflichtung heraus ſeinem Volk gegenüber zum Nutzen der Gemeinſchaft. Der Blinde ſoll heute ein arbeitsfähiger Volksge⸗ noſſe ſein, der mit den Millionen ſehender Volksge⸗ noſſen freudig miteinſtimmen könne in das hohe Lied der Arbeit und der ſo ertüchtigt mit innerer Kraft zum Kampf mit dem Leben ausgerüſttet ſei. Das Lied„Feier der Arbeit“ trugen die blinden Jungen und Mädchen, die alle in H- oder BD⸗ Uniform ſteckten, mit Begeiſterung als Auftakt zur Feier vor. Sie zeigten daneben auch in ihren Leiſtungen ihre Arbeit und die der Schule. So taten es die Allerkleinſten in ihren reizenden Fröbel⸗ ſpielen; die größeren Schüler zeigten in Chor- geſängen und Klavierſtücken, die ſie auswendig vor⸗ trugen, welche Muſizierfreudigkeit dem blinden Menſchen innewohnt. Aber nicht nur ihre Muſikalität bewieſen die Schüler und Schülerinnen, ſondern auch den Grad ihrer körperlichen Ertüchtigung und . Bewegungsſicherheit. Die Knaben demonſtrierten dies mit Freiübungen und Uebungen am Reck, die ſehr exakt ausfielen, und die Mädchen gefielen mit hübſchen Reigen. Mit dem Anruf des Führers fand die Feierſtunde, die zugleich eine Feier der Arbeit war, ihren Abſchluß. Eine ſehr anſchaulich geſtaltete Schau von Lehr⸗ und Lernmitteln der Blinden fand all⸗ gemeines Intereſſe. im Handwerk“, im Großen Bürgerbräu, Ludwigs⸗ ſtraße 75—77, durch. Eröffnet wird die Schau am kommenden Samstag, 15 Uhr. Achtung, Zugteilnehmer am Kolonialfeſtzug! Sämtliche Zugteilnehmer und Mitwirkende beim Kolonialfeſtzug in Ludwigshafen treffen ſich am Mittwoch, den 27. Juli, abends 8 Uhr, zwecks näherer Ausſprache und Entgegennahme der not⸗ wendigen Richtlinien im Saale des„Pfälzer Hof“, Ludwigshafen, Bismarckſtraße 114. Perſonen— Damen und Herren— die noch mitzuwirken wün⸗ ſchen, ſind gleichfalls freundlichſt eingeladen. Blumenſchau der Gartenſtadt. Der heutige Samstag bringt beim Blumenfeſt der Gartenſtadt Umzug, Feſtabend mit buntem Programm, Tanz und beſondere⸗ Ueberraſchungen. Morgan, 10, Uhr die, Blumenſchau feierlich eröffnet. Am folgt die Hammelverloſung mit Tanz beleuchtung. Mont ig Ludwigshafener Veranſtaltungen Heute Blumenſeſt der Gartenſtadt Hochfeld: Feſtabend mit bun⸗ tem Progromm und Ueberraſchungen. „Walhalla“: Monatsappelle. Leſeſaal des Geſellſchaftshauſes: Geöffnet 15 bis 20 Ubr. und am Sonntaß Blumenfeſt der Gartenſtadt Hochfeld: Große Blumenſchou. Heimatmuſeum: Sonderausſtellung„Ludwigshafen ſtellt ſich vor“ Geöffnet von 10 bis 12 Uhr. 2 An beiden Tagen: Hindenburgpark: Konzerte des Saarpfalz⸗Orcheſters. Sternkaffee im Hindenburgpark: Tanz. Pfalzbau⸗Kafſeehaus: Kleinkunſtbühne. Kaffee Vaterland: Konzert und Tanz. Bayeriſcher Hieſl: Konzert und Tanz. Rheinſchiffs⸗Gaſtſtätte Kurpfalz: Konzert und Tanz. Lichtlpiele: Ufa⸗Palaſt im Pfalzban:„Ab Mitternacht“. Palaſt⸗ Lichtſpiele:„Revolutionshochzeit“.— Ufa⸗Rheingold:„Der Katzenſteg“.— Union⸗Theater:„Es gibt nur eine Liebe“. — Atlantik:„Gewitterflug zu Claudia“.— Alhambra Mundenheim:„Mit verſiegelter Order“. a Lampertheim, 23. Juli. Mitten aus Leben und Wirkſamkeit wurde Frau Eliſabethe Wegerle, ge⸗ borene Klippel, im 43. Lebensjahre abberufen. Eine große Trauergemeinde gab ihr das letzte Geleite, worunter ſich in geſchloſſenen Formationen Politi⸗ ſche Leiter, SA, SS, BdM und Frauenſchaft befan⸗ den. Nach der Grabrede des Geiſtlichen ſprach Orts⸗ gruppenleiter Grünewald bewege Worte der Wertſchätzung und treuen Gedenkens an der offenen Gruft für die ſo früh Heimgegangene, die eine Kämpferin des Nationalſozialismus war. UI Viernheim, 23. Juli. Die Viernheimer Schützen beteiligten ſich an dem in Mörlenbach ſtattgefundenen Kreisverbandsſchießen, das eine ſtarke Beteiligung der Kyffhäuſerſchützen aus dem geſamten Kreisgebiet aufwies. Durch Kreis⸗ führer Becker wurden den Wettkampfſiegern von 1937 die Aemelabzeichen in Bronze überreicht. Die Viernheimer Gruppe mit den Schützen Schilling, Braun, Martin und Lamperth blieb der end⸗ gültige Kreisſteger. Die höchſte Schußzahl erreichte Martin mit 103 Ringen. Im Auguſt findet n Waldmichelbach ein Kreisverbandsſchießen ſtatt.— Silberne Hochzeit feierten dieſer Tage Schmiede⸗ . Jean Wunderle und Gattin, am Markt⸗ platz. znpir d, und Feſt⸗ 8 uli 1938 Samstag, 23. 0 2. uiuν α uννννατ il Heidelberg erwartet das deutſche Golo Während der Reichsfeſtſpiele Bernſtein⸗Ausſtellung findet in Gleichzeitig mit den Reichsfeſtſpielen Heidelberg die große Bernſtein⸗Ausſtellung„Das deutſche Gold“ ſtatt. Dieſe dritte badiſche Bernſtein⸗Ausſtellung ſteht ebenfalls unter der Schirmherrſchaft des Reichsſtatthalters, Gauleiter Robert Wagner, der auch die Ausſtellungen in Freiburg und Karlsruhe tatkräftig förderte. Die Ausſtellung, die wiederum von großen Reichs⸗ muſeen mit Leihgaben beſchickt wird, findet in den Ausſtellungsräumen des Heidelberger Kunſt ver⸗ eins, Sophienſtraße 12, ſtatt. Sie beginnt am 28. Juli mit einem Feſtakt, in dem Oberbürgermeiſter Dr. Neinhaus die Eröffnung vornehmen wird. Vorfahrtsrecht nicht beachtet— zuſammengeſtoßen. Infolge Nichtbeachtung des Vorfahrtsrechts ſtieß ein Perſonenkraftwagen beim Einbiegen von der ortho⸗ pädiſchen Klinik in die Schlierbacher Landſtraße mit einem Motorradfahrer zuſammen. Letzterer wurde ſchwer und ſeine Mitfahrerin leicht verletzt. Abendmuſiken in der Peterskirche. Die vom Evang. Kirchenmuſikaliſchen Inſtitut geplante Abend⸗ muſik am Samstag, 23. Juli, wird ein reiner Orgel⸗ abend ſein. In ihr wird Stadtorganiſt Alfred Schäufler aus Greiz größere Orgelwerke non Bach, Reger und Liſzt ſpielen. Der Beginn iſt in Rückſicht auf die Sommerzeit auf 20.30 Uhr angeſetzt. Die Heidelberger Geſellſchaft zur Pflege der Heimatkunde veranſtaltet am kommenden Samstag⸗ abend 20.15 Uhr entweder im Garten oder im Romantikerſaal des Kurpfälziſchen Muſeums einen flämiſchen Abend, der ausgeführt wird vom Madrigalchor der Städtiſchen Singſchule unter Lei⸗ tung von Oskar Erhardt. Es wirken ferner mit Renate Noll(Cembalo) und Karl Fürſtenberg (Rezitation). Zur Rundfunkausſtellung nach Berlin führt Koc Sonderzüge durch. Der erſte derſelben dauert vom 4. big 12. Auguſt. Heidelberger Radiumſolbad in Münchener Aus⸗ ſtellung vertreten. In der Münchener Ausſtellung „Strahlen und Heilkunde“ iſt auch das Ra⸗ diumſolbad Heidelberg eindrucksvoll vertreten, und zwar in der Bäderabteilung. Dort gelangt der Mine rvalgehalt der Sole mit den einzelnen Beſtand⸗ teilen eines Radiumſolbades zur Darſtellung. Auch Bilder; des Bades, über deſſen aufwärtsſtrebende, Enkwicklung wir kürzlich berichtet haben, und der Stagt-Herbetberg-btrrften den Beſucherintereſſierenee Heidelberger Veranſtaltungen Heute Teil“, 21 Uhr im Schloßhof ſhei Reichsfeſtſpiele:„Fauſt, 1. im Kön eee Regen„Der Widerſpenſtigen Zähmung“ Sonntag und Montag Reichsfeſtſpiele:„Der Widerſpenſtigen Zähmung“, Luſtſ wil von Shakeſpeare, u Uhr im Schloßhof(bei Regen im Königsſaal). Kurpfälziſches Muſeum: Ausſtellung„Heidelberg im Kranz der deutſchen Freilichtbühnen“. „Aus den Kinos: Capitol:„Das Geheimnis um Betty Bonn“— Schloß⸗ Filmtheater:„Andere Welt“.— Kammer:„Das Tagebuch der Baronin.“.— Gloria:„Olympia— Heſt der Schün⸗ heit“(Samstag 1110 Sonntag Nachtvorſtellung„Walpurgis⸗ nacht“])— Odeon:„Signale nach London“(Samstag und Sonntog Nachtvorſtellung„Kinder einer großen Liebe“] Großfeuer in wüettembergiſcher Kunſtwollfabrik Eine Viertelmillion Sachſchaden dnb. Stuttgart, 23. Juli. Ein Großalaru rief in der Nacht zum Freitag die Feuerwehr 765 württembergiſchen Stadt Aalen nach dem Gelände einer großen Kunſt woll fabrik, in deren neuer⸗ richtetem Weſtflügel Feuer ausgebrochen war. Die Flammen breiteten ſich in den mit Kunſtwolle und Lumpenballen gefüllten Räumen mit Windeseile aus und hatten auch bald den Mittelbau ergriffen. Gemeinſam mit den Feuerwehren von Unter kochen und Ellwangen ging man mit 25 Schlauch⸗ leitungen dem raſenden Element zu Leibe. An der Bekämpfung des Brandes beteiligten ſich in hervor ragendem Maße auch die Soldaten der Wehrkreiss Remonteſchule, der Reichsarbeitsdienſt Abtsgmünd und die Technische Nothilſe. Nach zweiſtündiger har⸗ ter Arbeit war die Gefahr für den bedrohten Oſt⸗ flügel gebannt. Der Schaden wird auf mindeſtens 250 000 Mark geſchätzt. * Stein a.., 22. Juli. Im Hauſe von Her⸗ mann Moll und Joſef Schiener brach abends Feuer aus. Die Scheune mit dem geſamten Heu⸗ vorrat und der Dachſtuhl des Wohnhauses wurden ein Opfer der Flammen. Den vereinten Be⸗ mühungen der Feuerwehren Stein und Neudenau gelang es nach etwa zwei Stunden, den Brand zn löſchen. Alle Veranſtaltungen anlässlich des 2. Großen Kolonial- Volksfestes 1 20. 81. Jull 5 August 1938 im Bindenburgpark 0 Jonmtag. den 31“. Jufi 1938. großer fünstleriscier Molonial-Sestzus werden gefilmt! Ein Hütejunge zog in die Welt: Ein odlllenteuie dlex M Wie der Bauernbursche Karl Nauer aus dem Allgäu Kapitan und Südseefarmer wurde Augsburg. im Juli. Phantaſtiſch wie ein Abenteurerroman lieſt ſich die Lebensgeſchichte eines Allgäuer Hütefungen, der früh in die Welt hinauszog, um das Fürchten zu lernen. Am Fuße der Allgäuer Bergrieſen, halbwegs zwi⸗ ſchen den Städten Kempten und Kaufbeuren, liegt di vielbeſuchte Sommerfriſche Obergünz⸗ burg. Der Fremde, der dieſen anmutigen Ort beſucht, in dem es nach Milch und Käſe duftet, findet dort ein Südſee⸗Muſeum, benannt nach einem Sohn der Gemeinde, der es geſtiftet und mit den Erinnerungen ſeines abenteuerlichen Lebens ausgeſtattet hat. Karl Nauer heißt dieſer Mann, deſſen phantaſtiſche Geſchichte wert iſt, einmal einer breiteren Oeffentlichkeit erzählt zu werden, zeugt ſie doch von einem der unbekannten deutſchen Kolo⸗ nialpioniere, die in die weite Welt hinauszogen, um Land und Meer für ihr Vaterland erobern zu helfen. Den Haien vorgeworfen Man kann nicht ſagen, daß die frühe Jugend des Karl Nauer mit Glück geſegnet war. Er hütete die paar Kühe ſeines Vaters und die des Nachbarn, ver⸗ brachte den Sommer auf der Alm, ſchleppte in ſchwe⸗ ren Laſten die Milch zu Tal, und ſein Leben wöre vielleicht bis ins Alter ſo dahingegangen, wenn ſeine Mutter nicht den Ehrgeiz gehabt hätte, den auf⸗ geweckten Karl einmal als Prieſter auf der Kanzel der Dorfkirche predigen zu hören. So ſchickte nan alſo den Jungen aufs Gymnaſium nach Neuburg a. d. Donau, wo ſein Kopf ſich mit lateiniſchen Vokabeln herumzuplagen ghatte. War es nun die magiſche Ge⸗ walt des Rieſenſtromes, der auf ſeinem heiten Rücken die Schiffe nach dem Schwarzen Meer krägt, oder ein erregendes Abenteuerbuch, das ihm in die Hände geriet, kurz und gut, der junge Bouernſohn bekam es mit Fernweh zu tun, fuhr nach Hauſe und bat kniefällig, Seemann werden zu dürfen.„Ein echter Allgäuer gehört auf die Berge und nicht aufs Meer!“ war die Antwort des erzürnten Vaters, aber auch der Sohn hatte ſeinen Dickkopf, und eines Tages ſchickte er ſeinen letzten Juchzer in die Welt der Grate und Wälder, ſchnürte ſein Bündel und fuhr mit ſeinen paar Spargroſchen nach Hamburg. Er hatte Glück, die däniſche Brigg„Anna Mathias“ brauchte gerade einen„Prügeljungen“ und als ſolcher fuhr der Allgäuer Bub gleich am des Kap Horn bis in die Südſee. Es war eine ſtür⸗ miſche Fahrt und der kleine Schiffsjunge alaubte an der Seekrankheit zugrunde gehen zu müſſen. Trotz Ruch die Mütter- Derfchlaung lördern du durch Deinen Mitgliedes beitrag jut 590. Berliner Brief Eine Weinſtube zieht um— Ein neuer Theater⸗ direktor.— Runxendorf macht Karriere.— Kon⸗ junktur der Eisdiele.— Die Hausfran mit der vielen freien Zeit. Berlin, im Juli. Einmal erreicht auch dich der Umbau Berlins. Irgendwo wird auch eine Mauer deines Lebens abgeriſſen. Fällt nicht das Haus der Spitzhacke zum Opfer, in dem du wohnſt, ſo vielleicht die Laube in deinem Schrebergarten. Oder du bekommſt morgen einen Brief von dem Hauswirt deiner Bürogemä⸗ cher:„Laut Miteilung des Generalinſpekteurs für das Bauweſen in Berlin wird mein Grundſtück am nächſten Erſten abgeriſſen. Ich ſehe mich dadurch ge⸗ nötigt, von§ 37 des mit Ihnen abgeſchloſſenen Ver⸗ trages für gewerbliche Räume..“ und ſo weiter und ſo weiter. Und ſchon biſt du auf der Suche nach einem neuen Dach für Schreibmaſchine und Sekre⸗ tärin. Bleibſt du dennoch von allem verſchont, ſo lieſt du morgen in der Zeitung die Anzeige eines großen Autionators, daß am Montag die geſamte Einrichtung deines Stammlokals unter den Hammer kommt„wegen Verlegung“. Das iſt das Schickſal der altberühmten Weinſtube von Huth in der Pots⸗ damer Straße, die nun auch einer unſerer neuen Achſen im Wege war. Weinſtube... nun das war der ſchlichte Name für einen ſehr großen Betrieb, der zurchs Erdgeſchoß bis hinüber nach der Linkſtraße ging und auch noch das erſte Stockwerk ausfüllte. Aber der ſchlichte Name paßte zu der urſoliden Art des Hauſes, vor dem kein goldbetreßter Portier vor der Tür ſtand. Auch kein Orcheſter ſpielte hier Tan⸗ gos, dafür waren die Schnitzel ſaftiger. Kurz es war das richtige Lokal für uns, die wir ſchon vor dem großen Krieg in Berlin zu Hauſe waren und uns nach der Tagesfron hier lieber von einem ſüffigen Bernkaſtler die Zunge löſen ließen, als ein Fräu⸗ lein mit Lippenſtift ins Kino zu führen. Hier hat man nach dem Kriege mit manchem Kameraden aus Flandern eine Erinnerungsflaſche auf die geleert, die nun nicht mehr mit am Tiſche ßen. Nun räumt man uns den Tiſch ab, aus dem us wird ein Stück Straße— für neue Gene⸗ rationen. 5 * Berlin bekommt wieder einen neuen Theater⸗ direktor. f 5 Kein Unbekannter— vielleicht ſogar der vopu⸗ lürſte Mann unter den Berliner Bühnenleitern. Es it Ludwig Manfred Lommel, der Erflader hunrendorfs. Er übernimmt ab Heroſt das Ber⸗ 555 Luſtſpielhaus e füdlichen Friedrichſtra as Haus ha en Jahren keine glückli⸗ N e er opferreich zu ver 1 gegen Ende der vorigen Saifo ine ſeines jämmerlichen Zuſtandes bekam er häufig das Tauende zu ſpüren, einmal wurde er ſogar von einem rohen Matroſen über Bord geworfen, und wenn Karl Nauer nicht ein ſo guter Schwimmer ge⸗ weſen wäre, hätte Obergünzburg nie ſein Völker⸗ kundemuſeum bekommen. Aber der Schiffsjunge wollte ja einmal Kapitän werden, alſo mußte er ſich ſo lange über Waſſer hal⸗ ten, bis ein anderes Schiff ihn vor den blutgierigen Haien rettete. Das geſchah gerade noch zur rechten Zeit. Der Allgäuer wurde von einem engliſchen Dampfer übernommen, auf dem er es vier Jahre lang aushielt. Dann ging er als Vollmatroſe auf einen Oſtaſienſegler, wo eines Tages eine blutige Meuterei ausbrach und der rabiate Kapitän jeden niederſchoß, der ihm zu nahe kam. Was bei dem Maſſaker übrigblieb, wurde im nächſten Hafen ausgeladen und hinter Schloß und Riegel geſperrt. Als Nauer nach ſeiner Freilaſſung bald darauf in die Hände chineſiſcher Piraten geriet, von denen er bis aufs Hemd ausgeplündert wurde, hatte er vorerſt von der chriſtlichen Seefahrt die Naſe voll, und ſah zu, wie er auf Umwegen wieder nach Hauſe kommen konnte. Vom Pflug auf die Kommandobrücke Nicht lange hielt er es in Obergünzburg aus, die See lockte mit aller Macht; ſo nahm er neuerdings von ſeinen Eltern Abſchied, um zunächſt einmal die Steuermannſchule zu beſuchen. Dieſe beſtand er mit gutem Erfolg, und ſo war der Weg für ſeinen Auf⸗ ſtieg geebnet. Er tat auf verſchiedenen Kriegs⸗ ſchiffen Dienſt, wurde Reſerveoffizier der Kaiſer⸗ lichen Marine und arbeitete ſich auf den Dampfern des Norddeutſchen Lloyd bis zum erſten Offizier empor. Nun hatte er ſein Ziel erreicht. Als er die Jacht„Seeſtern“ nach einer monatelangen Schreckensfahrt durch Sturm und Unwetter an den Gouverneur der deutſchen Beſitzungen in der Süsſee glücklich abgeliefert, und einige Zeit als Kapitän der „Sumatra“ den regelmäßigen Verkehr von Inſel zu Inſel geleitet hatte, ſchloß er ſich einer For⸗ ſchungsexpedition durch das Eiland Bougainville an. In dieſer unberührten Wildnis gefiel es ihm ſo gut, daß er zu Hacke und Schaufel griff und Farmer wurde. Zehn Jahre lebte er unter den als Kopfjägern ge⸗ fürchteten Eingeborenen, dann aber brach der Welt⸗ krieg aus, und Nauer, der ſich zu dieſer Zeit gerade in ſeiner Heimat befand und mit ſeinen reichen Schätzen ein Völkerkundemuſeum einrichtete, fuhr auf Kriegsſchiffen wieder hinauts auf See, wo er ſich tapfer ſchlug. Das unglückſelige Ende des Ringens machte ihn zu einem armen Mann, ſeine Südſee⸗Plantagen waren beſchlagnahmt, die Hau⸗ delsſchiffahrt lag arg danieder. Da fing er an, in Obergünzburg wieder feſten Fuß zu faſſen und Landwirtſchaft zu betreiben, aber bald hatte er es BILDER VON TAGE Ungariſcher Beſuch bei der italieniſchen Jugend Der ungariſche Miniſterpräſident Imre dy beſuchte in Begleitung des Duce die Marineſchule in Rom und wohnte den militäriſchen Uebungen des Marine⸗Nachwuchſes bei. (Preſſe⸗ Hoffmann, Zander⸗Multiplex⸗K.] „Huckepack“⸗Flugzeug bezwang den Atlantik Das britiſche„Huckepack“⸗Flugzeug Mercury, das auf ſeinem Fluge die neueſten Bilder und Be⸗ richte vom britiſchen Königsbeſuch in Paris nach Neuyork brachte. Die Atlantik⸗Maſchine, die mit ihrer ſchweren Benzinladung nicht ſelbſt ſtarten konn, benötigt das Stortflugzeug Maio, das mit ſeinen 3800⸗PS⸗Motoren den Zweck hat, das„Huckepack“⸗Flugzeug in die Luft zu heben und ihm die nötige Anfangsgeſchwindigkeit zu geben. wieder ſatt und war froh, als ihn der Norddeutſche Lloyd eines Tages vom Pfuge holte und auf die Kommandobrücke ſeines Südamerikadampfers„Siera (Aſſoeigted⸗Preß, Zander⸗Multiplex⸗KK.) Morena“ ſtellte. Erſt mit 60 Jahren ſagte er den Meeren endgültig Lebewohl und nun lebt er als greiſer Farmer in den Urwäldern Braſiliens. nen gelernt, ſo ausſichtslos ſcheint es ihm alſb nicht zu ſein. Er iſt immer ein guter Rechner geweſen. Er kommt ja aus der Kaufmaanſchaft und iſt einſt Reiſender in Oelen und Fetten geweſen, ehe er den großen Volkskomiker in ſich entdeckte. Eine ſehr lohnende Entdeckung, die ihm ſchon ein hübſches Rit⸗ tergut eingetragen hat, wo er jetzt gerade die Heu⸗ ernte leitet, ehe er die deutſchen Seebäder mit einer heiteren Tournee abgraſt. Wie er das Haus führen wird, hat er noch nicht verlauten laſſen— jedenfalls lommeliſch, es wird viel zum Lachen geben und es wird auf ſeine Koſten dabei kommen, das verſteht ſich bei ihm am Rande. Dicht dabei ſind die großen Filmbüros, da werden ſicher vom Luſtſpielhaus auch Fäden hinüber und herüber geſponnen werden. Früher war ein Theaterdirektor mit der Leitung ſeines Theaters vollauf beſchäftigt. Da hatte er für andere Dinge gar keine Zeit. Heute iſt entweder das Theaterführen leichter geworden oder unſere Direktoren leiſtungsfähiger. Sie lenken nicht nur ihre Theater, ſpielen ſelber die Hauptrollen und ha⸗ ben nebenbei noch den ganzen Tag Zeit zum Filmen, wie der unermüdliche Guſtaf Gründgens, der unſere beiden Berliner Staatstheater beſſer und erfolgrei⸗ cher leitet als je irgendeiner ſeiner Vorgänger. Er ſteht auch jede Woche ein paarmal in den Abendvor⸗ ſtellungen auf der Bühne, führt Regie und leitet auch eine eigene Filmproduktion. Ein Zeit⸗Zauberer, genau wie ſeine Intendantenkollegen Harald Paul⸗ ſen und Heinrich George. 8 Der Genicfunke brennt heute heißer denn je. 5* 5 Der ſommerliche Treffpunkt Berlins iſt die Eis⸗ diele. 7201 i 0 800 Eisdielen zählt jetzt die Berliner Statiſtik, faſt an jeder Straßenecke eine. Welch heiße Tempe⸗ ramente ſie kühlen muſſen, beweiſt der Umſtand, daß einzelne am Tag 600 Liter Eis umſetzen. Die Haupt⸗ kundſchaft ſtellen junge Damen aber auch junge Herren zeigen ſich hier zahlreich— vielleicht manch⸗ mal mehr der Damen als des Eiſes wegen. Ein Eisdielenbeſitzer erzählte mir dieſer Tage von einem „männlichen“ Stammgaſt, der am Tag 10 Portionen vertilgt, dabei macht er einen Streifzug durch alle Farben von dem gelben Zitroneneis, über das rote Himbeer bis zum braunen Schokoladeneis. Früher konnte jedermann eine Eisdiele auftun, jetzt müſſen ſie konzeſſioniert ſein. Einzelne davon ſuchen ihre Gäſte durch beſondere Attraktionen zu feſſeln: Schallplalten mit engliſchen Songs, Rund⸗ funkübertragungen oder Lektüre. Werden die Tage beſonders heiß, dann verſchwinden die ausgelegten illuſtrierten Zeitungen, weil ſie die Gäſte zu lange feſſeln könnten. Die Saiſon der Eisdielen geht vom April bis in den ſpäten Herbſt hinein. Werden die Tage kühler und die Abende kurz, dann mindert ſich die Beſucherzahl und dann nimmt die Eisdiele einen Geſtaltwandel vor: ſie wandelt ſich zur Gänſeaus⸗ ſchlachterei! Zur Ehre der jungen Berliner und Berlinerinnen muß man ſagen, daß viele von ihnen die Eisdiele nicht ob ihrer ſüßen Genüſſe aufſuchen — ſo mancher ſparſame Jüngling und ſo manche ſparſame Jungfrau verbringt hier die Mittagspauſe Die Portion„Vanille“ erſetzt ihnen das Mittagsmahl. Sie erſparen daran ſoviel, daß es für einmal mehr Kino“ langt. Das Mittageſſen iſt ja in Berlin ein größeres Problem als in jeder anderen deutſchen Stadt, weil die großen Entfernungen von der Arbeitsſtätte bis zur Wohnung den meiſten die Gelegenheit nimmt, das Mittageſſen zu Hauſe einzunehmen. Vielleicht iſt die zunehmende Schlankheit des Durchſchnittsberli⸗ ners eine Folge des ausfallenden Mittageſſens. Die Zahl der Männer, die ſich kein Mittageſſen leiſten, wird ja immer größer, weil alle Neubauwohnungen nur am Rande der Weltſtadt entſtehen— ſtundenweit von den Büros und Fabriken, wo der einzelne arbeitet. Dort wohnt man in den kleinen Ein⸗ bis Zweizim⸗ merwohnungen, die der Hausfrau infolge der tech⸗ niſchen Neuerungen die häusliche Arbeit immer mehr erleichtert und die Freizeit der Hausfrau immer größer macht. Das iſt auch ein Problem: was fangen die jun⸗ gen Berliner Hausfrauen mit ihrer vielen Freizeit an? Die Kundſchaft der Leihbüchereien wird immer größer, die Schallplattenkäufſe nehmen wieder zu, in den Randſiedlungen können die Kinos ſchon manch⸗ mal nachmittags um drei Uhr mit vollen Häuſern rechnen, in denen man nur Frauen ſieht. Einflüſſe auf das Innenleben ſind hier zu beobachten und zu regiſtrieren, die manchmal recht verblüffend ſind. Die große Stadt ändert ſich und die Menſchen in ihr 9 Der Berliner Bär. emed. Künſtler⸗Nachwuchs ſtellt ſich vor Schüler⸗Vorſpiel der Ausbildungsklaſſe Der erſte Abend der Ausbildungsklaſſe unſerer tüchtigſten Muſikerzieher war noch beſſer beſucht als die Vorſpiele der Oberſtufe. Die Fachſchaft erzielte diesmal ein überfülltes Haus. Hochſpannung der Er⸗ wartung erfüllt den Raum, kaum anders als echte „Premieren“⸗Stimmung. Joſef Eiſler(Schüler Karl Rinns) hatte ſich aus dem unermeßlichen Schatz der 32 Beethovenſchen Klapvierſonaten den erſten Satz von Werk 10 ausgeſucht. Dieſe Arbeit des jungen Beethoven entſpricht der Art des jungen Pianiſten beſonders; er packte es jugendlich drauf⸗ gängeriſch an und durchglühte es mit dem Feuer der Begeiſterung. Karl Hauck(Max Schöttl) ſang eins der Schubertſchen Müller⸗Lieder und die Cavatine aus dem franazöſiſierten Fauſt Gounods. Der Stilgegenſatz iſt nicht zu überbrücken. Lernt Hauck noch beſſeres Haushalten in ſeiner Atemtechnik, wird er künftig noch öfters herausgerufen werden. Gut tragendes Piano, beſondere Zierlichkeit und Beweg⸗ lichkeit darf man dem Sopran Hilde Ehrlachers ſebenfalls Max Schöttl) nachrühmen, die die Arie der Conſtanze aus Mozarts„Entführung“ ſang. Veronika Bender aus der Schule der Pianiſtin Lotte Kramp begann mit Brahms d⸗Moll⸗Ballade und verriet damit Sinn für die nordiſche, herbe, ver⸗ innerlichte Axt dieſes Tondichters. das Lampenfiebe einen Streich. Chopins C⸗Dur⸗ Etüde, die Koezalſki einer Tokkata oder ſogar einem Perpetuum mobile vergleicht(wegen ununterbroche⸗ ner Sechszehntelbewegungl), brachte die Spielerin zu reizvoller Klangwirkung. Grete Moll(Roſe Ger⸗ big) ſang die Canzone aus Verdis„Maaskenball“: „Laßt ab mit Fragen, ich darfs nicht ſagen“ und verſpricht bei weiterer fleißiger Arbeit Gutes. Mit der Soprauarie aus Maillarts„Glöckchen des Ere⸗ miten“ zeigte ſie ihre Zungenfertigkeit, Schalkhaftig⸗ keit und geſchickte Oekondmie der ſtimmlichen Mit⸗ tel. Leider ſpielte ihr Das ſchönſte Wiegenlied, das für Klavier geſchrie⸗ ben wurde, iſt die beliebte Berceuſe Chopins. Unter Myrtha Gebhardts Händen(Hanni Werber⸗Rö⸗ mer] erſtand es wieder in ſeinem mütterlich⸗hold⸗ ſeligen Zauber. Dieſem Werk 57 ließ ſie das Nacht⸗ lied Werk 24, Nr. 2, folgen, das ſie mit romantiſchem Empfinden geſtaltete. Sehr beifällig begrüßten die Hörer auch den„Ba⸗ jazzo“-Prolog in der Wiedergabe Kurt Schmitts (Mar. Keiler⸗Heimig). Seine Höhe und Mitte tragen am beſten; bei dem reich ſtrömenden Material des vielverſprechenden Sängers ſtören die ſprachlichen Schlacken, die mundartlichen Beimengungen und das Ueberbrückungs⸗R vor dem D. Chopin geſtaltete ſeine 4 Scherzi zu ganz ſelbſtändigen Tondichtungen aus; Karl Balduf(Elfr. Schott) machte das b⸗Moll⸗ Scherzo, Werk 31, zu einem hübſchen pianiſttiſchen Erlebnis. Vorbildlich klare, deutliche von Mundart freie Ausſprache, großer Atem und ſtarkes Mit⸗ erleben im Vortrag zeichnen Helene Schmuck (Aug. Bopp⸗Glaſer) aus. Sie ſang die Arie der Amelia, aus Verdis„Maskenball“ und den an⸗ ſpruchsvollen Monolog der Richard Straußſchen „Ariadne“, worin ſie Bacchus als vermeintlichen Todesboten grüßt. Wenn die große Stimme He⸗ lene Schmucks in der Höhe gelegentlich gewiſſe Schärfen zeigte, ſo wird das auf der Bühne kaum ſtören, ähnlich wie die— im Konzertſaal übertrieben wirkenden— Geſten beim Bajazzo⸗Prolog. a Die ſchwermütige„Sérenade mélancolique“ Tſchai⸗ kowſkys, des größten ruſſiſchen Tondichters, für Vio⸗ line und Klavier machte Theo Wagner(Schule Albert Beuck) mit ſchlackenloſem Strich und vor⸗ bildlicher ſeelenvoller Tonbildung zum würdigen Ausklang dieſes inhaltsreichen Muſizierabends viel⸗ fach ſehr talentierter Kunſtjünger. Iſolde Wafſer⸗ mann begleitete am Flügel mit Geſchmack und Kul⸗ tur die Schlußnummer und durfte ſich mit Theo Wagner in den reichen Beifall teilen. Das Wochen⸗ ende bringt den Abſchluß der recht aufſchluß reichen Schülerkonzerte. Dr. Fritz Hau bol d. 11 1 1 1 N 6. Seite/ Nummer 334 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Samstag, 23. Juli 1938 Veumlschtes — Der Verlauf des engliſchen Königsbeſuches in Paxis hat wieder einmal gezeigt, mit welcher Pünktlichkeit Gäſte und Gaſtgeber das einmal aufge⸗ ſtellte Progrmamm einhalten müſſen. Es iſt fürwahr für den Gaſt kein reines Vergnügen, immer zur be⸗ ſtimmten Minute, da es erforderlich iſt, zugegen zu ſein. Es gehört ein großes Maß von Selbſtverleug⸗ nung dazu, ſich oft den ſtrapaziöſen Anforderungen des Feſtprogramms zu unterwerfen, anſtatt der eige⸗ nen Luſt und Laune nachzugehen. Solche Gedanken⸗ gänge bringt der„Temps“ im Hinblick auf den Kö⸗ nigsbeſuch zum Ausdruck und bewundert die Diſzi⸗ plin der königlichen Gäſte, die geradezu beiſpiel⸗ gebend geweſen ſei. Sie ſetze eine einzigartige Wil⸗ lenskraft, Pflichtgefühl, ja ſogar Opferbereitſchaft poraus. Recht luſtig wird dann an den Pariſer Be⸗ ſuch Peters des Großen erinnert. Dieſer ruſſiſche Zar war mit den Empfängen, die ihm König Ludwig XIV. bereitete, niemals zufrieden und revanchierte ſich dadurch, daß er immer zu ſpät kam und ſtets proteſtierte. Er wollte nicht in einer Kutſche fahren. Ihn ärgerte, daß der ihn begleitende franzöſiſche Marquis mehrmals am Tage die Kleider wechſelte. „Sein Schneider muß ſehr ſchlecht ſein, weil er nie⸗ mals ein Gewand nach ſeinem Geſchmack findet“, ſpöt⸗ telte Peter. In der Oper proteſtierte Peter, indem er gähnte, ja er leiſtete es ſich, ſogar einzuſchlafen. Als er dann aufwachte, verlangte er Bier, eine ganz ungewöhnliche Fopderung, aber man tat ihm den Willen, worauf er auf die Qualität des ihm gebote⸗ nen Bieres ſchimpfte. Auf der anderen Seite be⸗ kundete er ein großes Intereſſe für Frau von Main⸗ tenon, die Geliebte des Königs, die gerade zur Zeit ſeines Beſuches im Bett lag. Er beſtand darauf, dieſe Frau zu ſehen. Er hatte überhaupt die Manier, gerade das ſehen zu wollen, was man ihm nicht auf das Programm geſetzt hatte. Das war damals— heute ſpielen ſich Königsbeſuche nach genauem Fahr⸗ plan ab. 9 — Eine luſtige Begebenheit wird aus einem Dorf am Fly River im auſtraliſchen Territorium Papna auf Neu⸗Guinea gemeldet. Ein Engländer hatte hier einen Kaufladen eröffnet, der eine richtige Fenſter⸗ ſcheibe beſaß. Dahinter lagen allerlei Herrlichkeiten, Aexte, Perlſtäbe, Dolche, Kattunſtoffe und andere Dinge, die ein Papuaherz erfreuen konnten. Das Schaufenſter war aber zugleich auch eine große Ver⸗ ſuchung für jene Eingeborenen, die kein Geld be⸗ ſaßen, um die Ruren auf legalem Wege zu erwerben. So häuften ſich die Diebſtähle, die zumeiſt mit einer empfindlichen Beſtrafung des gefaßten Täters en⸗ deten. Schließlich wandten ſich die Papuas an den engliſchen Geſchäftsinhaber und baten ihn, eine Schutzwand vor ſein Schaufenſter zu machen, daß man die Ware künftighin nicht mehr ſehe und nicht in Verſuchung geführt werden könne. Als der Brite erklärte, das ſei nicht der Sinn eines Ladenſchau⸗ fenſters, errichteten die vorſichtigen Eingeborenen, um jede Verlockung zu beſeitigen, eigenhändig des Nachts eine Art von Spaniſcher Wand aus Holz⸗ ſtähen und Palmblättern um das Fenſter. Die Dieb⸗ ſtähle haben ſeitdem aufgehört — Im Jahre 1875 wurde der engliſche Artillerie⸗ leutnant Walker bei einem Kartenſpiel von dem Stabsarzt Adler mit einem Dolch erſtochen. Walker hatte behauptet, daß jemand falſch ſpiele und der Stabsarzt bezog dieſe Bemerkung auf ſich. Walker würde auaf dem Friedhof von Herbarndſton bei Melford Haven in Wales beigeſetzt. Die Offiziere ſeines Regiments ließen ein weißes Marmorkreuz über dem Grab errichten. Seit ungeſühr einem Jahr nun machen ſich auf der Oberfläche dieſes Marmorſteines ſonderbare Veränderungen bemerk⸗ bar. Auf dem weißen Stein heben ſich ganz deutlich die Figuren einer Hand und eines Dolches ab. Dieſe Zeichnung wird von Tag zu Tag deutlicher und ihr Vorhanden ſein hat bei dem geiſtergläubi⸗ gen Publikum Englands ſolche Senſation erregt, daß Tag für Tag Hunderte von Menſchen aus allen Teilen des Landes auf den Friedhof pilgern, um dieſes Spuk⸗Phänomen zu beſichtigen. Natürlich gibt es Leute, welche der Meinung ſind, daß dieſe merkwürdigen Gebilde auf dem Marmor eine natür⸗ liche Folge der Wetterbeanſpruchung des Steines ſeien, und die Geſtaltung eine rein zufällige iſt. Auch der Paſtor der Gemeinde glaubt nicht an eine über⸗ natürliche Kraft, ſondern will den Friedhof gegen die Senſationslüſternen abſperren. Doch dagegen wehren ſich die Reſtaurant⸗ und Geſchäftsbeſttzer des Ortes, denen der Zuſtrom der Neugierigen zu einem ſtarken geſchäftlichen Auftrieb verhilft. * — Obgleich immer wieder vor den Gefahren des Wattenmeeres gewarnt wird, gehen alljährlich Wat⸗ tenläufer hinaus, ohne ſich vorher über die Verhält⸗ niſſe von Ebbe und Flut zu unterrichten. So gelang es dieſer Tage einer Gruppe von 13 Perſonen, die aus Kindern, Frauen und Männern beſtand, bei der Rückkehr aus dem Watt bei Cuxhaven nicht mehr, den großen Priel zu durchſchreiten, weil das Waſ⸗ ſer bereits zu hoch aufgelaufen war. Die Duhner Badewärter Münch und Lammers bemerkten glück⸗ licherweiſe die Gefahr, in der ſich die Wattenläufer befanden. Sie eilten ſofort hinaus, und es gelang ihnen nach längeren Verſuchen, einen Teil der ſich in Todesängſten befindlichen Wattenläufer durch eine ſeichte Stelle des Priels zu bringen. Die übri⸗ gen wurden durch eine Rettungsleine über den Priel geholt. * — Eine äußerſt ſeltene Blitzerſcheinung ging in Apenrade(Nordſchleswig) während eines ſchweren Gewitters in einer Bauernſtube nieder. Der Hof⸗ beſitzer ſaß mit ſeiner Familie und zwei Angeſtell⸗ ten beim Abendeſſen, als ſtarke elektriſche E⸗tladun⸗ gen das Haus in ſeinen Grundfeſten erſchütterten. Nach einem furchtbaren Donnerſchlag rollte an dem Hauſe eine große Feuerkugel entlang, die durch ein offenes Fenſter in das Zimmer ſprang. Während ſie ſich langſam auf den Tiſch zu bewegte, an welchem die vor Schreck erſtarrte Familie ſaß, erſchien ein zweiter kleinerer Kugelblitz auf dem Fenſterbrett, ohne ſeinen Standort zu verlaſſen. Die große Licht⸗ kugel hatte ſich bereits bis auf einen halben Meter dem Beſitzer genähert, als ſie unter ohrenbetäuben⸗ dem Knall zerplatzte und ein Sprühregen von Licht⸗ funken über die geblendeten Menſchen niederging. Teller und Taſſen wurden vom Tiſch geworfen, die Bäuerin fiel in Ohnmacht. Der zweite kleinere Wet⸗ terſtrahl war beim Berſten des großen verſchwun⸗ den. Die feurigen Erſcheinungen hatten im Zim⸗ mer und am Gebäude keinen erheblichen Schaden angerichtet, dem Beſitzer geſchah kein Leid, alle kamen mit einem furchtbaren Schreck davon. Nur ein ſtar⸗ ker Schwefelgeruch machte ſich längere Zeit in der Stube bemerkbar. * — In den Grünanlagen in Krakau, die ſich wie ein Kranz um die Innenſtadt ziehen, kam es zu einem aufregenden Zwiſchenfall. Die Anlagen waren von Spaziergängern überfüllt, als plötzlich ein Mann begann, ſeine Kleidungsſtücke von ſich zu werfen. Zum Entſetzen der friedlichen Spaziergänger ent⸗ wickelte ſich eine wilde Jagd nach dem völlig nackten Mann. Als man ihn endlich einholen konnte, erlitt er einen Tobſuchtsanfall. Mit Mühe wurde er über⸗ wältigt und vom Sanitätsauto ins Spital geſchafft. Dort erſt ſtellte es ſich heraus, daß der tobſüchtige Wladislaus Nowacki den Poſteen eines Aufſehers im Irrenhaus, der Stadt Krakau bekleidete. * — Daß ſich der Boxſport bereits vor 200 Jahren einer gewiſſen Beliebtheit erfreute, geht aus einer aus dem Jahre 1722 ſtammenden Ankündigung her⸗ vor, die unlängſt in London durch einen Zufall der Vergeſſenheit entriſſen wurde. Auch damals gab es ſchon ein ſenſationsluſtiges Publikum, denn es han⸗ delte ſich in dieſem Falle ſogar um einen Frauen⸗ boxkampf, ein Schauspiel, das in Europa glücklicher⸗ weiſe heutzutage verboten iſt. Die Herausforderung hatte folgenden Wortlaut:„Ich, Eliſabeth Wilkinſon von Clarkenwell, hatte eine Auseinanderſetzung mit Hanna Hyfield. Ich verlange Genugtuung von ihr und lade ſie ein, mit mir um einen Preis von drei E 5 e Lohngelder-MRaub in Marſeille dnb Paris, 22. Juli. In einer Marſeiller Vorſtadt überfielen am hellichten Tage fünf maskierte und bewaffnete Ban⸗ diten drei Angeſtellte eines Unternehmens für öffentliche Arbeiten, die in einer Bank die Wochen⸗ lohngelder abgehoben hatten, Die Ueberfallenen wurden mit dem Leben bedroht und mußten das Geldpaket im Wert von 100 000 Francs den Räubern überlaſſen, die in einem bereitſtehen⸗ den Kraftwagen eilends das Weite ſuchten. „Nordmeer' in Neupork Der Nordatlantikflug planmäßig durchgeführt dnb Berlin, 22. Juli. Das Hochſeeflugzeug D. AMlk„Norö meer“ der Deutſchen Lufthanſa, das am Donnerstagabend um 20 Uhr von dem vor Horta(Azoren) liegenden Flugſtützpunkt„Schwabenland“ zum Fluge über den Nordatlantik ſtartete, iſt Freitag mittag um 13.40 Uhr nach einer Flugzeit von 17 Stunden 40 Minu⸗ ten planmäßig in Neuyork eingetroffen. An Bord des vier mit vier Junkers⸗Schweröl⸗ motoren ausgerüſteten Flugzeugs vom Muſter Blohm& Voß HA 139 befanden ſich Flugkapitän Blankenburg, Flugzeugführer Brix, Flug⸗ maſchiniſt Eger und Flugzeugfunker Küppers, denen bei der Landung in Port Waſhington, wo der zweite Fkugſtützpunkt des Nordatlantikölenſtes der Deutſchen Lufthanſa, das Motorſchiff„Frieſenland“, ſtationiert iſt, ein herzlicher Empfamg zuteil wurde. Zum Empfang hatte ſich auch der deutſtche Militärattache in Waſhington, General von Böt⸗ ticher, eingefunden. Wie Flugkapitän Blankenburg erklärte, nahm der Flug einen völlig planmäßigen Verlauf. Im allgemeinen herrſchte gutes Wetter, daun eee nur auf dem letzten Teil der Strecke wurde Schnez und Regen angetroffen. Mit dieſem Fluge der„Nordmeer“ hat die dies, jährige Nordatlantik⸗Flug⸗Verſuchsreihe der Deut⸗ ſchen Lufthanſa begonnen, die insgeſamt 28 Flüge zwiſchen Europa und den Vereinigten Staaten nach einem vorher feſtgelegten Flugplan vorſieht. Die Waldbrände in ASA 150 Jenerwehrmänner wegen„Unzuverläſſigkeit“ entlaſſen dnb. Seattle, 22. Juli. Es mehren ſich die Stimmen, die in Sabotage und Brandſtiftung die Urſache dafür ſehen wollen, daß die rieſigen Walöͤbrände, die in den nordweſtlichen Staaten wüten, in Oregon wie auch in Britiſch⸗Columbien(Kanada) trotz aller Anſtren⸗ gungen und größten Kräfteeinſatzes bis jetzt noch immer nicht gelöſcht werden konnten. Solange die Staatsförſterei in Oregon beſteht, ſind Walo⸗ brände derartigen Umfanges noch nicht vorgekom⸗ men. In Kreiſen der Forſtverwaltung wird ganz offen die Vermutung ausgeſprochen, die Arbeits⸗ loſen, die ſozuſagen Dauerbeſchäftigung als Brand⸗ bekämpfer ſuchen, für die an vielen Einzelſtellen im⸗ mer wieder ausbrechenden Feuers brünſte verantwortlich zu machen. Im Staat Waſhington wer⸗ den die Löſcharbeiten verſchiedentlich durch Waſ⸗ ſermangel ſtark beeinträchtigt. In Britiſch⸗Co⸗ lumbien mußten, nach einer Mitteilung der dorti⸗ gen Oberförſterei, 150 Feuerwehrmänner wegen„Unzuverläſſigkeit“ entlaſſen werden; man mußte feſtſtellen, daß ein 350 Meter langer Schlauch mit dem Meſſer unbrauchbar gemacht wor⸗ den war. Ein Rieſenbrand auf der Inſel Vancouver oͤroht auf gewaltige Nutzholzvorräte überzugreifen. . D dy d Guineen öffentlich zu boxen. Jede von uns ſoll in der Fauſt eeine Halbkronenmünze halten. Diejenige, die die Münze zuerſt fallen läßt, zeigt damit an, daß ſie ſich beſiegt erklärt.“ Darunter befindet ſich die Antwort der Gegnerin:„Ich, Hanna Hyfield von Newgate Market, nehme die Herausforderung der Eliſabeth Wilkinſon an und werde nicht verfehlen, ihr, ſo es Gottes Wille iſt, mehr Hiebe zu verſetzen als Worte. Ich verlange keine Gnade von ihr und bin auf Gegenhiebe gefaßt. Sie hat aute, ausgiebige Püffe zu erwarten.“ Ueber den Ausgang dieſes Kampfes iſt leider Aus beszunt geworden. — Der italieniſche Regierungschef Muſſolini hat angeordnet, daß Verona ein„Nomeosund⸗Inlia⸗Mu⸗ ſeum“ erhalten wird, zu dem man gegenwärtig in in allen Teilen Italiens Material ſammelt. Be⸗ kanntlich befindet ſich in der Nähe des Marktplatzes von Verona das Grabmal des unſterblichen Liebes⸗ paares Romeo und Julia, das ſeit Jahrhunderten ein Wallfahrtsort aller Verliebten iſt. Die moderne Geſchichtsforſchung hat klar bewieſen, und Julia, die ſoviel von Dichtern verherrlicht wur⸗ den, keine Phantaſiegeſtalten waren, ſondern tatſäch⸗ lich gelebt haben, Abkömmlinge zweſer miteinander in Feindſchaft lebenden Veroneſer Patrizierfami⸗ lien. Nun ſucht man nach alten Urkunden, die den hiſtoriſchen Hergang der Liebestragsdie, die ſich im 14. Jahrhundert abgeſpielt haben ſoll, ſchildern. Das Original der Novelle, in der der italieniſche Dichter Matteo Bandello 1530 zum erſtenmal über den Lie⸗ bestod von Romeo und Julia berichtete, und die Shakeſpeare zur Vorlage für ſein Drama diente, wird einen Ehrenplatz in dem neuen Muſeum ein⸗ nehmen. * — Um die Wiederherſtellung des Rubens⸗Hauſes in Antwerpen war ein Meinungskampf der Sachver⸗ daß Romeo ſtändigen ausgebrochen. Er iſt jetzt durch den Be⸗ ſchluß beendet worden, das Haus in ſeinen urſprüng⸗ lichen Zuſtand zu bringen, ſo wie es nach den Ar⸗ chitekten⸗ Entwürfen des großen Malers errichtet worden war. Das Haus glich früher einem Palaſt, zu dem das große Atelier gehörte, in dem Peter Paul Rubens bis zu zwanzig Mitarbeiter und Schü⸗ ler beſchäftigte. 9 — Wie ſehr mit ſenergefährlichen Flüſſigkeiten größte Vorſicht geboten iſt, beweiſt wieder ein Vor⸗ fall, der ſich in Lübeck ereignete. Dort wurden Stoffe und Gardinen mit Waſchbenzin gereinigt. Die Benzingaſe entzündeten ſich aber an dem Flämmchen eines Gaskühlſchrankes, und plötzlich ſtand die Küchenein richtung in hellen Flammen, Das rechtzeitige Eingreifen der Feuerlöſchpolizei verhütete ein größeres Brandunglück, jedoch trug eine Hausangeſtellte durch das Feuer erhebliche Verletzungen am Kopf, Arm und Unterſchenkel * — Die Gefahr der Vernichtung eines großen Teiles des rieſigen Wildbeſtandes des Krüger⸗Na⸗ tionalparks bei Kapſtadt, des größten Wildparks der Welt, durch Maul⸗ und Klauenſeuche hat das Lan⸗h wfrtſchaftsminiſterium der Südafrikaniſchen Union zit durchgreifenden Maßnahmen veranlaßt. Zahl⸗ reiche Tierärzte ſind nach dem Tierſchutzgebiet ent⸗ ſandt worden, um die bisher befallenen Tiere ab⸗ zuſondern und, wenn nötig, zu töten. Bisher ſchei⸗ nen nur die Viehherden, die in den Randgebieten des Nationalparks gehalten werden, befallen zu ſein und noch nicht das Wild ſelbſt. Den weitaus größ⸗ ten Teil des Wildoͤbeſtandes des Naturſchutzgebietes machen die verſchiedenſten Gaßellenarten und andere Huftiere aus, die bekanntlich ebenſo von Maul- und Klauenſeuche befallen werden können wie Haustiere, Schloß Bathelèmont ROMAN VON, RUDOLPH YPAGENSTECHER 40 Ich ſpreche nicht davon, um Dich gegen England einzunehmen,— das ſei ferne von mir. Aber je länger ich darüber nachdenke, je unverſtändlicher wird es mir, warum dieſe Nackenſchläge, die Eng⸗ land dem franzöſiſchen Nationalſtolz verſetzte, nicht annähernd ſo nachhaltig im Gedächtnis haften wie der Verluſt von Elſaß⸗Lothringen. Iſt der Grund hierfür nur darin zu ſuchen, daß es ſich bei Kanada und dem Suezkanal um außereuropälſche Gebiete handelt, Elſaß⸗Lothringen aber im Herzen Europas liegt? Oder wird dem britiſchen Löwen ein grö⸗ ßeres Recht zugebilligt, derartige Schläge verſetzen zu dürfen, als dem preußiſchen Adler? Vielleicht liegt es daran, daß der Verluſt Kanadas über hun⸗ dert Jahre zurückliegt, und es ſich beim Suezkanal Hauptſächlich um eine geſchickte Finanzoperation des Khediven handelte. f Trotzdem bleibt es eine eigenartige Erſcheinung, daß ein Schlag von engliſcher Hand, obgleich er viel ſchwerwiegender in ſeinen Folgen geweſen iſt, faſt. als Liebkoſung empfunden wurde im Vergleich zur Aufnahme eines deutſchen Schlages. In der Geſellſchaft der Nationen darf ſich der Mächtigſte, um deſſen Gunſt die anderen buhlen, un⸗ geſtraft eine Ungezogenheit erlauben. Wenn ſie aber von einem gewöhnlichen Sterblichen begangen wird, erheben alle andern gewaltigen Lärm und zeihen ihn der Anmaßung. N 8 Ich ſuche nach der Syntheſe Frankreich⸗Deutſch⸗ land. Sollte ſie, wenn zwei Herzen ſie fanden, ſich nicht auch von zwei Nationen finden laſſen? Ich komme mir vor wie einer, der mit der Wünſchelrute in der Wüſte umhergeht und nach Waſſer ſucht. Ein⸗ mal muß ſie doch ausſchlagen und uns die Quelle der Verſtändigung zeigen, ſelbſt wenn ſie noch ſo kief im Erdboden verſteckt liegt. d Für eine Stunde bin ich an Land gegangen. Die dt hat wenig Reize. Ich ſah ein paar engliſche Offiziere, die ſich hier mit einer Selbſtverſtänolichkeit überall bewegen, die mich immer wieder in Erſtau⸗ nen ſetzt. Gute Erſcheinungen, teils im Reit-, teils im Tennisdreß, an allen Dingen unintereſſiert, die nicht in einer näheren nationalen Relation zu Eng⸗ land ſtehen. Sie fühlen ſich als des lieben Gottes auserwähltes Volk. Und, es läßt ſich nicht leugnen, ſie haben etwas Ariſtokratiſches. Gelb und Braun ſind hier die hervorſtechenden Farben. Das Weißgelb der Küſte blendet das Auge. Vergeblich ſucht es ſich einen Ruhepunkt auf ein paar graugrünen Palmengruppen. Das Treiben am Ha⸗ fen, am Markt und in den Baſars iſt lebhaft, aber ermüdend. Ich möchte hier nicht begraben ſein. In einer Stunde werden wir in den Kanal ein⸗ fahren, der landſchaftlich von unerhörter Reizloſig⸗ keit ſein ſoll. Wie beneide ich Dich um die weniger blendende europäiſche Sonne, um die reinen Farbentöne der Schweizer Berge und des Genfer Sees! Wir leben unter dem gleichen Geſtirn, aber in verſchiedenen Atmoſphären. Hier verſengt die Sonne alles, dort wirkt ſie lebenſpendend. Meinen nächſten Brief werde ich nun erſt von Colombo ſenden können. Ich werde ihn nach Ba⸗ thelsmont richten. Schon fange ich an, Dich dort unter den Bäumen des ſchönen Parks zu ſuchen. In Gedanken finde ich mich zum Tee bei Dir ein, und wir blicken zuſammen durch die Parklichtung nach Marſal. Grüß' mir meine kleine Freundin Ger⸗ maine. Wie gerne würde ich ihr ein Spielzeug ſchicken, aber das bekommt man nun doch einmal in Deutſchland am beſten. Zum Leſen bu ich in den letzten Tagen nur wenig gekommen, zum Denken um ſo mehr. Wäre es für Dich vollkommen unmöglich, eine Reiſe nach Oſtaſien anzutreten? Mitunter überfällt mich eine namenloſe Furcht, Dich zu verlieren. Dann klam⸗ mere ich mich an den Gedanken, daß wir ja auf ein und demſelben Erdball wohnen, und daß man nie⸗ mals wirklich„aus der Welt“ ſein kann. Wir kön⸗ nen doch zueinander kommen, wenn wir ernſtlich wollen. Ich hoffe ſo ſehr, Du wirſt eines Tages von dieſem Willen, mich wiederzuſehen, befallen, und ich treffe Dich dann in Schanghai oder Peking plötzlich auf der Straße oder am Hafen. Es wäre unvorſtellbar ſchön. Doch ich weiß, daß Du durch Germaine an Bathelémont gefeſſelt biſt. Sage Ger⸗ maine, daß ich ihr keinen größeren Beweis meiner Zuneigung geben kann als den, daß ich auf die An⸗ weſenheit ihrer Mutter hier draußen verzichtete. Spä⸗ ter werde ich ihr einmal erzählen, was für ein Opfer ich ihr gebracht habe. Könnte ich doch in Ba⸗ thelsmont verſteckt im Graſe liegen und Deinen Zwiegeſprächen mit Germaine zuhören. Stattdeſſen liege ich im Stuhl an Deck mit einem Tropenhelm auf dem Kopf und einer ſchwarzen Brille auf der Naſe. Die Sonne brennt, und es iſt ſo feuchtſchwül wie in einem Treibhaus. Arabiſche Verkäufer preiſen mit monotonem Geſang ihre Wa⸗ ren an. Andere ſchreien und plärren entſetzlich. Kinder drängen ſich heran und wollen einem irgend⸗ eine gänzliche Ueberflüſſigkeit verkaufen. Gben ſehe ich meine Kameraden aus der Stadt zurückkommen. Ich denke, in wenigen Minuten werden die Anker hochgewunden. Dann ſchließt ſich oͤie Pforte des Mittelmeeretz hinter mir, mein ge⸗ liebtes Kind, und wir ſteuern dem Indiſchen Ozean zu, deſſen grüne Inſeln uns für die Oede der ara⸗ biſch⸗libyſchen Küſten entſchädigen ſoll. Wann wird meine Sehnſucht endlich eimal nach der langen Zeit der Trennung das ewig grüne Eiland finden, von deſſen Ufer mich Madeleine grüßt und in deſſen Hafen mein Schiff Anker werfen oͤarf, ohne ihn je wieder zu verlaſſen? Möchte ich bald ſo ſprechen dürfen, ohne daß ich durch das Bab⸗ el⸗Mandeb, das„Tor der Tränen“, hindurch muß, dem wir nun entgegenfahven. George. Madeleine las den Brief zunächſt auf ihrem Zimmer. Dann ging ſie mit Germaine in den Park und verſuchte, einiges von dem, was George ge⸗ ſchrieben, in ihre kindliche Vorſtellungswelt zu über⸗ tragen. Sie ſchilderte ihr die afrikaniſche Küſte, das Leben im Hafen von Port Sajd, die verſchleierten Frauen und die arabiſchen Händler. Sie beſchrieb ihr George an Bord des Schiffes ſitzend und dem Lebeen und Treiben zuſchauend. Aber immer wieder wollte Germaine wiſſen, warum„George“— ſo nannte ſie ihn fetzt— nicht zurückkäme. Madeleine ſollte ihm ſchreiben, er möge kommen. Es war ſchwer zu erklären, warum das nicht möglich ſei. Vom Krieg durfte Madeleine nichts erwähnen. Germaine wollte nichts davon wiſſen. Einmal hatte ihr Made⸗ leine erklärt, was Krieg bedeute, und daß George getötet werden könne. Da hatte Germaine ſo bitter⸗ lich geweint, daß Madeleine ſchleunigſt auf heitere Dinge übergehen mußte. d Madeleine war glücklich darüber, der zarten Seel dieſes Kindes einen leiſen Hauch von den Gefühlen anvertrauen zu können, die ihre Bruſt erfüllten. Ge⸗ wiß, es war vielleicht nur eine Spielerei, aber ſie war ſo wohltuend. Sie kam ſich nicht mehr ver: laſſen vor, wenn Germaine um ſie war und ihr ins Ohr flüſterte, ſie habe an George ein Brieſchen ge⸗ ſchrieben, das niemand leſen dürfe. Dabei übergal ſie ihr ein Zettelchen, auf das ſie irgend etwas ge⸗ kritzelt hatte. Wenn Madeleine ſie dann fragte, was ſie geſchrieben habe, lautete die Antwort:„Mama und ich haben Dich ſo lieb. Nun mußt Du bald zurückkommen.“ So vergingen die erſten zwei Wochen nach Made; leines Rückkehr. Aber dann fing Madeleine an, ſich mit Sorgen zu quälen. Zunächſt waren es nur Bes fürchtungen, die ſie in eine gewiſſe Unruhe ver⸗ ſetzten. Sie verſcheuchte ſie wieder und nahm ſich vor, heiter und zuverſichtlich zu ſein. Das ging ein paar Tage wider Erwarten gut. Aber dann nahmen die Beſorgniſſe immer greifbarere Geſtalt an, u wurden von Tag zu Tag ernſter. 5 Mit großen erſtaunten Augen blickte Germaineß Kindergeſichtchen auf die Mutter, deren Heiterkeſt plötzlich verſchwunden war. Sie streichelte die Wange der Mutter und ſagte zärtlich:„George will nicht, daß du weinſt.“ Das waren Augenblicke, in denen Madeleine ihrs Faſſung nur mit Aufbietung aller Kräfte zu bewah⸗ ren vermochte. (Fortſetzung folgt) 5 ARünprr kaff Mon Nb 4 1 81 17 0— 1 N D ichnes dies deut⸗ Flüge nach age ſehen den auch tren⸗ noch lange Balö⸗ kom⸗ ganz eits⸗ rand⸗ im⸗ n ſt e Wer⸗ d aſ⸗ Co⸗ 'orti⸗ ner oden; inger wor⸗ uver ifen. Samsta Mittag⸗Ausgabe Nummer 334 7. Seite ——— Neue Maunheimer Zeitung Vaden marſchbereit ſür Breslau Eine Anterredung mit dem badiſchen Gaufvortführer Miniſterialrat Kraft Am Sonntag rollen die erſten badiſchen Sonder⸗ züge von Offenburg und Mannheim nach Bresla; um Wettkämpfer und Schlachtenbummler zum größ⸗ ten Feſt der Leibesübungen zu bringen, das wir je exlebt haben. In einer Unterredung wies Ba⸗ dens Gauſportſührer Miniſterialrat Kraft noch einmal auf Sinn und Bedeutung des Breslauer Feſtes hin, bei dem Baden mit mehr als 3000 Teil⸗ nehmern vertreten iſt. Ein Bild der ungeheuren Arbeit aller Kreiſe des Deut⸗ ſchen Reichsbundes für Leibesübungen für das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau erhält man bei einem Beſuch der Gaugeſchäftsſtelle des Gaues Baden des Das in der Bismarckſtraße 51a in Karlsruhe. Seit Wochen wird jer mit Hochdruck gearbeitet, denn die Organiſation der Sonderzüge, die Unterbringung der badiſchen Teilnehmer in Breslau, die Teilnahme der Badener am Feſtzug, die gemeinſamen Uebungen der badiſchen Vereine muß lis ins kleinſte klappen. Gauamtmann Groth iſt bereits nach Breslau abgefahren, um dort noch einmal vor Ein⸗ treffen der Badener die letzten Vorbereitungen im Stand⸗ guaxtier an der Peripherie der Stadt zu treffen. Badens Gauſportführer Teilnehmer am Sternflug Es iſt ſchwer Badens Sportführer Miniſteriabrat Kraft in den Tagen vor Breslau zu einer Unterredung zu be⸗ kommen, denn neben der ſtarken beruflichen Inonſpruch⸗ nahme hat er als Führer der badiſchen Turner und Sport⸗ ler viel Arbeft mit den Breslauer Vorbereitungen des Gaues Baden. Außerdem nimmt Badens Gauſportführer als NS K⸗Standartenführer am Steuer eines Sportfeng⸗ zeuges aktiv am Steruflug des NS⸗Fliegerkorps teil Wir konnten uns mit Miniſterialrat Kraft am Freitag gerade noch vor ſeinem Start vom Karlsruher Flugplatz über die Bedeutung des Breslauer Feſtes und die Teilnahme Ba⸗ dens an dieſem größten Feſt der Leibesübungen unter⸗ halten, wobei er zunächſt mit Worten des höchſten Lobes den Opfermut und Idealismus der Turner und Sportler in der Südweſtmark hervorhob, die, am weiteſten von allen Gauen des Reiches von der Feſtſtadt entfernt, mit ihren Sparpfenningen nach Breslou fahren, um dann auf viele Jahre hinaus, vielleicht ihr ganzes Leben lang, von dieſem großen Erlebnis zu zehren. 5 Breslau zeigt die Größe und Kraft des Dae Dieſes Breslauer„Feſt der Leibesttbungen“ wird, ſo erklärte uns Badens Gauſportführer, die gewaltigſte Groß⸗ veranſtaltung der Leibeserziehung des Dritten Reiches ſein. Wenn es heute noch Menſchen geben ſollte, die die natio⸗ nale Aufgabe des Deutſchen Reichsbundes für Leibes⸗ übungen noch nicht erkennen, ſo kann man ihnen nur empfehlen, nach Breslau zu kommen. Dieſes Breslauer Feſt wird die Größe und Kraft des Da in einem Aus⸗ maß zeigen, wie wir es bisher noch nicht erlebt haben. Unterſtützt von Staat und Partei, wird das Deutſche Turn⸗ und Sportfeſt 1938 in Breslau zu einem wahren Volks⸗ feſt werden. Die Einheit und Geſchloſſenheit der Vereine des Reichsbundes für Leibesübungen wird in Breslau be⸗ ſonders eindrucksvoll zur Geltung kommen. Und wenn am Nachmittag des Schlußtages Hunderttauſende im Hermann⸗ Göring⸗Sportfeld aufmarſchieren, die Kameraden aus dem ganzen Reich, die Kameraden von jenſeits der Grenzen und die Kameraden aus allen Ländern der Welt, dann werder die Feſttage von Breslau ihre großartigſte Krönung Fin⸗ den. Für Millionen deutſcher Turner und Sportler wer⸗ den dieſe Tage erneut Anſporn für die aufopfernde Arbeit der Zukunft ſein, damit das vom Führer geſteckte ein großes Volk in Leibesübungen zu ſchaſfen, er reicht wird. 4 5 Baden im Feſtzug Der Gau Baden wird mit 64 Reichs bundfahnen, rund 90 Traditionsfahnen und 2100 Männern und Frauen an dem großen Feſtzug beteiligt ſein. Es nehmen daran Ba⸗ dener aus dem ganzen Lande, vom Bodenſee bis zum Taubergrund, teil, darunter Trachtengruppen aus dem Schwarzwald, die die Vielgeſtaltigkeit des Volkstums im Badnerland darſtellen. Baden wird in den drei Mar ſch⸗ ſäulen der 150 000 ſicherlich recht wirkungsvoll z Geltung kommen. und ſo unſere Heimat würdig vertreten. Badens Beſte werden im Kampf ſtehen Nie hat Deutſchland ein ähnliches Feſt der Leibes⸗ übungen erlebt, bei dem alle Disziplinen mit ihren Beſten vertreten waren.„Baden wird in Breslau ſeine beſten Kämpfer und Kämpferinnen zur Stelle haben“, erklärte uns Miniſterjalrat Kraft zum Abſchluß unſerer Unterredung. Es wird nicht Leicht ſein, Siege zu erringen, denn Tau⸗ ſende der Beſten treffen ſich hier im fröhlichen Kampfe. Badens Vereine treten wohlvorbereftet in den Kampf Wir haben in Breslau nicht nur Hunderte von Einzelkämpfern aus den verſchiedenſten Gebieten, ſondern beiſpielsweiſe im Fußball und Handball die beſten Gaumannſchaften. Noch immer haben ſich Badener im Kampfe um den höchtten ſportlichen Lorbeer durchgeſetzt. Und auch diesmal hoffen wir, daß zahlreiche Kämpfer ars Breslau⸗Sieger nach der Heimat zurückkehren können. In der Vielheit der Wett⸗ kämpfe und turneriſch⸗ſportlichen Ereigniſſe wird Breslau zugleich euch das geſchloſſenſte Feſt ſein, dos Feſt einer einzigen großen Gemeinſchaft des Deutſchen Reichsbundes für Leibesübungen, das neue Kraft für erfolgreiche Arbeit in den kommenden Jahren im Sinne der nationalſozialiſti⸗ ſchen Leibeserziehung gibt. „Nur noch mit Humor zu tragen...“ Zahlentaumel aus der Feſiſtadt Breslau„1 (Von unſerem Sonderberichterſtatter Bernhard Gnegel) 5„Wenn dann das Feſt auf ſeinem Höhepunkt angelangt iſt dann bitte ich die Herren, die Dinge mit Hamar zu tragen. Der Anblick wildgewordener Organiſatoren und verzweifelter Schriftleiter würde nicht recht zum Feſt der Leibesübungen und der Vollsgemeinſchaft paſſen.“ Dieſe goldenen Worte ſprach ein Mann aus der Organiſations⸗ leitung bei einer Beſpre hung mit Organiſatoren und Schriftleitern. Man wird ſie nur verſtehen können, wenn man ſich den Taumel der Zahlen vergegenwärtigt, der bei dieſem Deutſchen Turn⸗ und Sportfeſt in Breslau über uns niedergeht. 1 250 000 Abzüge 8 Der gleiche Mann ſprach auch von der umfangreichen Vorſorge, die man für die Arbeit der Preſſe getroſſen hat. 500 Schriftleiter kommen nach Breslau, um ihren vielen Millionen Leſern das Bild des Feſtes zu vermitteln. Für ſie hat man vier Hotels reſerviert und im Preſſezelt wird man 1 250 000 Abzüge mit den Ergebniſſen der 61 großen Veranſtaltungen des Feſtes herſtellen. Bei dieſer Zifſer wird es jedoch nur dann bleiben, wenn man ſich der ſtärk⸗ ſten Kürze befleißigt. 400 000 auswärtige Beſucher erwartet die Stadt Bres⸗ Lau, die 620 000 Einwohner zählt und in vier Jahren ihr Aaljähriges Beſtehen als deutſche Siedlung feiert. 180 000 känner und Frauen marſchieren am 31. Juli im Feſtzug 5 5000 Kampfrichter ſind für die verwirrende Zahl der Wettbewerbe in 24 Sportarten angefordert. Allein an kiuem einzigen Tage, dem 28. Juli, werden 32000 Wett⸗ kämpſer, darunter 26 000 Mehrkampfer, aufgerufen. 10 Am Feſtſpiel„Deutſches Volk in Leibesübungen“ ſind mig bitwirkende beteiligt. Im Rahmen dieſes Spieles 1 allen Einzelheiten noch einmal das J. Deutſche uurnſeſt in Coburg 1860 mit voller Teilnehmerzahl in biſtoriſchen Koſtümen und mit dem alten Turn⸗Programm auferſtehen. f 8000 Fahnen ei keierlich ſollen die Tage ausklingen. Zur Schluß⸗ 151 am 31. Juli werden 30000 Freiübungskurner, 15 000 läntlenſchwingerinnen, 4800 Tänzerinnen, 1700 Staffel⸗ Bere 3000 Hitler⸗Jungen, 2000 Mädel vom BDM, 8000 ſeeteins⸗, Traditions⸗ und Reichsbundfahnen, viele tau⸗ W d 1 5 5„ der Be⸗ 1 er Wehrmacht ur i f Sän aufmarſchieren. hrmach id viele tauſen änger Dieſe Schlußfeier wird auf der großen Frieſenwieſe ald halten, Sie iſt das größte deulſche Aufmarſchzelände, 15 Nürnberger Gelände miteingerechnet. 400 000 Zu⸗ auer können auf der Frieſenwieſe auf rieſigen Tribünen Aerze ach meyden. Es wird wahrhaft ein Feſt ſein, wie es die Wel nicht gesehen 0 ein Feſt ſein, wie es die Welt noch 5 A nen ſich einen Begriff von der Mühe machen, die 9 wendig war, um dieſes Feſt zu organiſieren, um die underttauſende unterzubringen und zu. verpflegen?! 8 Einmalige Geſchloſſenheit 1 Hermann⸗Göring⸗Sportfeld in Breslau beſitzt nicht 11 as größte deutſche Aufmarſchgelände, die Frieſen⸗ einniglfseziſt darüber hinaus von einer Vielseitigkeit und in 5 igen Geſchloſſenheit, die ſelbſt dos Rei hsſportleld Spleſſer n nicht aufweiſen konn denn dien hi ler der le keantampfbahn des Sportfeldes zieht ſich mit dem die taual auch die Regattaſtrecke hin. Die Zeltſtadt für 9 Hitler⸗Jugend und die Verpflezungs⸗Zelte für 400 600 euſchen ſchmiegen ſich eng an das Stadion 1 ſchmückt ſich die alte Stadt. Mit rotem Tuch, 1 Kränzen und goldenen Bändern ſind alle Straßen 15 zu verſchneit. Die Kunſt der feſtlichen Ausgeſtal⸗ lun der Straßen, Plätze und Häuſer macht in Deutſch⸗ waßthaft Jahr zu Jahr Fortſchritte. Man darf ba'd zählt 98 den einer Kunſt ſprechen. 620 000 Einwehner berleade Stadt. Geſtern hat ſſe ihre Schüler in eigens Fes le Ferlen geſchickt um Räume und Krafte ur das Lust reizubekommen. Die Jungen aber verſpüren keine Jae en Schauplatz des Feſtes wegzufahren. Sie wollen Sch 15 und ſie wollen mithelfen, wenn am Ahend des 5 1 ages das gewaltigſte Feuerwerk abbrennt und in len Fenſtern der vielen zehntauſend Häuſer die Lam⸗ pions entzündet werden 4000 Schützen in Bres on 8 aun den Schiesweitbewerben des Deutſchen 2 n. und zortfeſtes in Breslau nehmen rund 4000 Schützen aus dem ganzen Reichecteilen Zahlen mäßig am ſtärkſten uertte⸗ ten ſind Schleſien mit 750, Sachſen mit 700, Berlin⸗Bran⸗ denburg mit 450 Schützen. Mit der Durchführung der Wettbewerbe, die für Mitglieder des Din und alle Aus⸗ landsdeutſchen offen ſind, iſt der Deutſche Schützenverband im Tohie beauftragt. In der Zeit vom 27. bis 30 Juli finden auf dem Schießwerder die Wettbewerbe mit dem Wehrmanngewehr auf 175 Meter ſtatt, während im Stadion mit dem Schei⸗ hengewehr auf 150 Meter geſchoſſen wird. Die ſtärbſte Be⸗ teiligung weiſen die Wettbewerbe mit der Kleinkaliber⸗ büchſe auſ 50 Meter auf, die in militäriſcher und beliebiger Anſchlaͤgsform vom 27. bis 29. Juli im Stadion und im Schießwerder ausgetragen werden. Mit der Scheiben⸗ piſtole wird auf 50 Meter vom 27. bis 30. im Schieß⸗ rerder, mit der gebrauchsmäßigen Piſtole, einem belie⸗ bigen Mehrlader an den gleichen Tagen im Stadion ge⸗ ſchoſſen. Am 90. Juli endlich ſchließen die Deutſche Natio⸗ nalmannſchaft und 20 Mitglieder der Nachwuchslehrgänge des Deutſchen Schützenverbandes im Schießwerder, im Stadion mit Scheibenpiſtole auf 50 Meter und mit Klein⸗ koliberbüchſe nach den internationalen Bedingungen. Der Sternflug des NSZ K Zum Deutſchen Turn- und Sportfeſt— 60 Flugzeuge im Weitbewerb n Turn⸗ und Sport⸗ rkorps. 60 Flugzeuge aus allen Teilen des Sonntag an dieſem feſt iſt mit einer Reiches Vettber deutſche und hrer Simmer(Wie Erbprinz Solms ben hauſen(Berlin) und Münnich o w Sternflug wird von der Gruppe 6 Schle⸗ tet und durchgeführt. Ein Pünkt⸗ Wettbewerb, enn Regelmäßigleitsflug, Strecken⸗ lüge mit Orterauſgaben und m Abſchluß ein Luftrennen, zu dem die lnehmer erſtmalig nach ihrem bis dahin in der ertung eingenommenen Platz geſtartet werden, ſo daß ihr Eintreffen im Ziel ſoſort die endaültige Reihenfolge erbringt, bieten ebenſo intereſſante wie ſchwierige Auſ⸗ gaben. De De NS veranſtal 1 t ag erfolgt der Anflug der Flieger aus dem i ilnehmer he die Flughäfen Gör⸗ la für den Pünkt⸗ Teilnehmer Am Samst Reich. Die meiſten Tei ö d Breslau als Ziel und zur net i gewählt. Die effen am en 10 und 12 Uhr in Ab⸗ 5. a 5 75 nden von in Hirſchberg ein Jede Se⸗ kunde eines n oder verſpäteten Ueberfliegens der Ziellinie wird mit einem Strafpunkt belegt, Anſchließend ſtarten die Teilnehmer zum Regelmäßigleitsflug Hirſch⸗ berg Schweidnitz. Als Wendepunkte ſind auf dieſer Strecke der Galgenberg bei Grunau, die Bolkoburg, der Hochwald bei Waldatburg und Schloß Fürſtenſtein vor⸗ geſchrieben. Es iſt den Teilnehmern die Aufgabe geſtellt, die Strecke(75 Kilometer] in einer genau ſeſtgeſetzten Zeit zu durchfliegen, die ſich nach der Reiſegeſchwindigkeit der Maſchine und nach den Windverhältniſſen richtet und die zwiſchen 120 und 180 St.⸗Km. liegt. Mit dieſer fung iſt der Wettbewerb am Samstag im weſentlichen ab⸗ geſchloſſen. Ledialich ein Reiſeflug nach Breslau beſchließt dieſen Tag. Der Start am Sonntaa iſt bereits für 7 Uhr zu einem Rundflug durch Oberſchleſiaf ſeſtgeſetzt. Auf der Strecke nach Gleiwitz ſind in der Nähe der Segelflugſchule Stein⸗ bera am Annaberg mehrere Orteraufgaben zu löſen, die in einem Meldebeutel im Zielkreis auf dem Flugplatz Glei⸗ witz abgeworfen werden müſſen. Nach einem Reiſeflug Gleiwitz— Neiße wird der geſamte Wettbewerb mit einem Luftrennen von Neiße über die Wendepunkte Zobten und Bahnhof Neukirch bei Breslau abgeſchloſſen. Der Start erfolgt auf Grund der bis dahin eingenommenen Stelle in der Wertung nach der Höchſtgeſchwindigkejt der Ma⸗ ſchinen. Der in Breslau im Rahmen des Großflugtages in der Zeit von 15—16 Uhr zuerſt Eintreſſende iſt dann der Sieger des Sternfluges. Späteſtens um 16 Uhr rollt dann das reichhaltige Programm des Großflugtages ab. AS-Mannſchaft noch ſtärker Die Amerikaniſche Amateur⸗Athletik⸗Union hat dem Reichsfacheant Leichtathletik die endaülti Aufſtellung der für den erſten Länderkampf gegen D am 13. und 5 14. Auguſt im npiſchen Stadion Mallſeſch mi eilt. Eine kleine Gruppe von ſieben Athleten hat bereits in Stockholm die Mehrzahl der aus⸗ gefetzten erſten Preiſe gewonnen. Weitere neun Mann befinden ſich auf der Ueberſahrt noch London, wo ihr Start om 1. Auguſt im White City⸗Stadion erfolgt. Die Haupt⸗ ſtreitmacht tritt am 26. Juli die Reiſe mit dem Ziel Berlin an. Die deutſche Reichs hauptſtadt iſt zu Beginn der zwei⸗ ten Auguſtwoche der Sommelpunkt der geſamten ame⸗ rikoniſchen Mannſchafhein Stärke von 38 Leichtathleten. Die neue Aufſtellung läßt erkerinen daß die Amerikaner in den aroßen zweitägigen Kämpfen kein Riſiko eingehen wollen. Aus dieſem Grunde iſt mit Ausnahme der Staf⸗ feln ſeder einzelne der 18 Wettbewerbe mit zwei friſchen Leuten beſetzt. Beſondere Beachtung verdient der Einſatz des großartigen Mittelſtrecklers Charles Fenske, der am erſten Toge des Stockholmer Feſtes die 1500 Meter in der großartigen Zeit von 9,4 zurücklegte. Die 10000 Meter beſtreſten Eino Pentti und der Imiorenmeiſter Errol Vauachn. Im Speerwerfen wird William Watſon durch den Meiſterſchaftszweiten Lowell Todt erſetzt. Die end⸗ gültige Aufſtellung dr amerikaniſchen Ländermannſchaft für Berlin lautet: 100 Meter: Ben Johnſon, Wilbur Green; 200 Meter: Perrin Walker, Clyde Perrin; 400 Meter: Ray Mallott, James Herbert; 800 Meter: Howard Borck, John Marion: 4% Meter: Chorles Fenske, B. Rideout; 5000 Meter: Grehry Rice. Walter Mehl; 10 000 Meter: Eino Pentti, Eurrol Vaughn; 110 Meter Hürden: Fred Wolcott Allen Tolmich; 400 Meter Hürden: Jack Patterſon. John Bor:⸗ can; 3000 Meter Hindernis: Joe MeCluskey. Foreſt Efaw: Kugel: Francis Ryan, William Watſon; Diskus: Peter Zagar, Philipp Levy; Hammer: Irving Polswortſhun, William Lynch: Speer: Lowell Todt, Charles Soper; Hoch⸗ ſprung: Melvin Walker, Gilbert Cruter: Weitſprung: Bill Lacefield, Arnold Nutting; Dreiſprung: Harald Neil, Hinen Kint; Stabhoch: Cornelius Warmerdam, George Varoff; 4 mal 100 Meter: B. Johnſon, P. Walker, W. Green. C. Jeffrey, M. Allerbee F. Wolcott. A. Tolmich; 4 mal 400 Meter: R. Mallott, J. Patterſon, H. Herbert, C. Millers, Ch. Beetham, J. Marion. H. Borck. Die Zeiteinteilung: Samstag(16,30 Uhr): 800 Meter, Stabhoch, 100 Meter, Hammer, 1500 Meter, 110 Meter Hürden. Dreiſprung, 10.000 Meter, Diskus und 4⸗mal⸗100⸗Meter⸗Staffel. Sonntag(16,00 Uhr): 400 Meter, Weitſprung, 400 Meter Hürden,. Speerwerfen, 200 Meter, Hochſprung, 3000 Meter Deutſchland führt:0 Davisvokalkampf Deutſchland-Frankreich Es waren uſcht die günſtigſten Vorausſetzungen, unter denen am Freitag die beiden erſten Einzelſpiele des Davis⸗ pofal-Vorſchlußrundenkampfes der Europazone zwiſchen Deutſchland und Frankreich in Berlin in Angriff genom⸗ men wurden. Es hatte in den letzten Tagen heftig ge⸗ regnet, und noch am Freilagvormittag ſchien es ungewiß, ob am Nachmittag geſpielt würde. Man war daher er⸗ ſtaunt, als bei dem unbeſtändigen regneriſchen Wetter noch faſt 5000 Zuſchauer zur Hundekehle herausgekommen waren. Henkel ſiegt nach ſchwerſtem Kampfe Im Eröffnungsſpier des Tages hatte Heinrich Henkel größte Mühe, den prächtig ſpielenden Franzoſen Yvonne Petra:6,:1, 11:9,:2 zu ſchlagen. Es war kein ſchönes Spiel, aber ein um ſo ſchwereres Ringen. Die Aus⸗ loſung wollte es, daß Henkel und Pétra im erſten Treffen zuſammenkamen, und das war vielleicht gut. Gleich in den erſten Spielen entbrannte ein heftiger Kampf. Der Fran⸗ zoſe zog:0 in Front und gab die Führung auch nicht wieder ab. Mit:4 übernahm Pétra die Satzführung. Henkels Rückhand war ſehr ſchwach, das hatte der Fran⸗ zoſe bald erkannt. Ein völlig anderes Bild ſoh man im zweiten Satz. Henkel ſtellte ſich geſchickt auf ſeinen Gegner ein, ihm gelangen gute Schläge, die an ſeine Vorfahrs⸗ ſorm erinnerten:1 gewann er den Satz ſicher. Eine Vorentſcheidung brachte der überaus dramatiſche dritte Satz, der mit einem wilden Flugballduell begann, in dem Petra schließlich den kürzeren zog. Mit ſeinem temporeichen Spiel konnte der Franzoſe aber bald wieder ausgleichen. Henker ſpielte nun mit größter Konzentration, ſtellte ſich gut, vermied Flugbälle und Rückhandſchläge. Nach einer :1. und:2⸗Führung kam der Deutſche erneut aus dem Schlag, wurde nervös, bat die Zuſchauer um Ruhe und verlor drei Spiele hintereinander. Jetzt bewies er aber, daß er zu kämpfen verſteht. Vorſichtig führte er den Kampf, ſchaffte das:5 und damit ein wieder offenes Spiel. An die Nerven beider Kämpfer riß dieſe harte Auseinander⸗ ſetzung, nur ſo war es zu verſtehen, doß bis zum 19. Spiel jeder ſeinen Aufſchlag verlor Pélra wurde allmählich müde. Henkel erkannte die Lage, führte 1019, er gewann nun ſeinen Aufſchlag und endlich 11:9 den Satz. Die deut⸗ ſchen Hoffnungen ſtiegen, aber das große Rätſelraten um Henkel war noch nicht gelöſt. In der Pauſe arbeiteten beide Mannſchafts führer„Toto“ Brugnon und Altmeiſter Uh, an ihren Schützlingen. Henkel wußte um ſeine große Chance. Entſchloſſen begann er, den Franzoſen auszu⸗ ſpielen, gewann Spiel um Spiel, wenn auch erſt nach langem Ballwechſel. Bei:0 ſach es nach einem glatten Erfolg aus, aber noch einmal riß ſich Petra zuſammen, ſtiirmte ans Netz und ſchmetterte. Henkel mußte die beiden nächſten Sätze abgeben, aber Pétra war doch zu erſchöpft, um dos große Tempo noch durchzuſtehen. Seine Lobs und ſeine Vorhandſchüſſe wurden immer ſchwächer. Henkel ge⸗ wann Pétras und ſeinen eigenen Aufſchlag und den Satz 672, zugleich damit den erſten wertvollen Punkt für Deutſch⸗ land. Der erſte Tag des Davispokalkampfes zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich nahm einen nicht ganz erwarteten Verlauf, denn Deutſchland konnte bereits mit:0 einen ſchönen Vorſprung gewiunen. Nach Henkes ſchwerem Sieg über Pétra ſchaffte Georg von Metaxa gegen Bernard Deſtremau, den viele ſchen für den kommen⸗ den Cochet anſehen, mit 674,:5, 517, 517, 6˙3 den zweiten Punkt. Metaxa die große Ueberraſchung. Das Selbſtvertrauen hatte ſich im deutſchen Lager nach dem Siege von Henkel geſteigert. Unbekümmert und frei von allen Hemmungen nahm von Metaxa ſeinen Kampf gegen Deſtremau, Frankreichs große Hoffnung, auf. Mit einer Form, wie Berlin den Wiener noch nicht geſehen hatte, überraſchte Metaxa Zuſchauer und Gegner. Man bekam ein techniſch ſchönes, typiſches Grundlinienſpiel zu ſehen, nur ab und zu unterbrochen von den Netz⸗ angriffen des Franzoſen. Dieſes Spiel way nach dem voraufgegangenen harten Ringen eine Augenwe de. Forſch und beherzt zug Metaxa in Front und führte ſchnell 41, als der Franzoſe aufkam, den Satz aber doch:6 abgeben mußte. Härter war der zweite Satz umſtritlen. Bei:3 und eigenem Aufſchlag ſchien der Wiener einem ſicheren Siege zuzuſteuern, als Hemmungen auftraten. „Zu null“ gab er ſein Service ab und Deſtremau glich 55 qus, Hart umkämpft war das nächſte Spiel, das Metaxa noch mehrmaligem Einſtand an ſich riß. Der Deulſche hatte allerdings Glück, als ihm ein zweifelhafter Ball anerkannt wurde und er mit 674,:5 in Führung zog Mit langen Triebſchlägen auf Vor⸗ und Rückhand begann er den dritten Satz und nach:1, 42, 513 ſtand er ſchon vor dem Gewinn des Kampfes, als Deſtremau alles auf eine Korte ſetzte, ans Netz ſtürmte und ſeine Bälle genau placierte. Metaxa machte Doppelfehler, ihm mißlangen Stoppbälle und ſo gewann der Frauzoſe 775 ſeinen erſten Satz Nachdem der Deutſche hier zwei Siegbälle bei 57g abgegeben hatte, ging Metaxa auch im vierten Satz in Führung, um ſie bei 313 erneut aus der Hand geben zu müſſen“ Im fünften und entſcheidenden Satz führte Metara ſchnell:0, als Deſtremau nochmals aufdrehte, aber nach :3 am Ende war. Das beſſere Stehvermögen entſchied zu Gunſten des Deutſchen. Hindernis, Kugelſtoßen, 5000 Meter, 4⸗mal⸗400⸗Meter⸗ Staffel. „Tour ſchon entſchieden? Bartali führt mit 18 Minuten Vorſprung Man dorf wohl annehmen, daß die Franukreich⸗Rund juhrt mit der 14. Etappe von Digne nach Brioncon 1 210 Km. endgültig entſchieden worden iſt. Der Italiener Eindo Bartali, der erneut ſeine großen Qualitäten als Bergſteiger offenbarte, ſicherte ſich endgültig das gelbe Trikot und führt in der Geſamtwertung mit 18 Min. Vor⸗ ſprung vor dem ausgezeichnet fahrenden Luxemburger Matthias Clemens und dem Belgier Verwaecke, der dies⸗ mal nicht ganz an ſeinen ſüdländiſchen Rivalen heran⸗ reichte und auch durch drei Reifenſchäden viel Boden ver⸗ lor, Pech für den Belgier, der bereits 1935 und 1996 auf dem dritten Platz endete und nun auch wohl diesmal wie⸗ der im Schotten eines anderen auf einen Ehrenplotz kom⸗ men wird Bartali verdankt fein hervorragendes Abſchneiden ſei⸗ nen Beraſteigerfähigkeiten. Allein auf dieſer Etappe wur⸗ den ihm fünf Minuten für die Erſterreichung der Paß⸗ höhen gutgeſchrieben und weiter für den Etappenſieg, zu denen noch ſieben Minuten Gutſchriſten auf den bisherigen „Tour“ ⸗Etappen kamen, ſo daß der Italiener bereits 13 zuſätzliche Minuten zu verzeichnen hot. An dieſem Tage waren allein drei Gipfel von mehr als 2000 Meter Höhe bei ſommerlicher Hitze zu überwinden. Gleich beim An⸗ ſtieg vom Co d Allos(2400 Meter] ſetzte ſich Barta d Spitze. Als Zweiter folgte Viſſers mit 109,7 Min. ſtand. Wenig ſpäter hatte Verwaecke ſeinen erſten Reifen⸗ ſchaden. Die Italiener gingen nun geſchloſſen auf und davon. Den Col de Vars(2115 Meter] hatte Bartali er⸗ neut al- Erſter erreicht, gefolgt von Coſſon, der 1219 Min. Abſtand hatte. Mit dieſer Bergprämie hatte der Italiener dem Belgier Verwaecke das gelbe Trikot bereits abgejagt. Die Zeitvergütung betrug hier bereits:28 Min. Ein Reifenſchaden ſtoppte einſtweilen den Siegeszug des Ita⸗ lieners. Vieini ging vorbei, aber bereits den 2400 Meter hohen Col d' zogrd hatte der Italiener wieder als Erſter erreicht. Nach einer mehr als waghalſigen Talfahrt konnte er ſeinen Vorſprung weiter vergrößern und traf allein in Briancon ein. Mit Abſtand wurde Vieini Zweiter vor Matthias Clemens, der ſich damit den zweiten Platz in der Geſamtwertung vor dem als Zehnten eintommenden Belgier Verwaecke eroberte. Die Deutſchen ſpielten auf dieſer Etappe keine Rolle. Das Ergebnis der 14. Etappe Digne— Briancon, 210 Km.: 1. Bartali:49:07 Std.; 2. Vieini 815428; 3. M. Clemens:55:45; 4. Servadei:00:25; 5. Mollo(gleiche Zeit); 6. Martano:04:08 7. Gallien:05:20 8. Coſſon (gleiche Zeit); 9. Lowie:06:29; 10. Verwoecke(gleiche Zeit), 11. Egli:07:14 Minuten. Sportwagen und Räder ſchneller Der zweite Trainingstag der Motorräder und Sport⸗ wagen auf dem Nürburgring brachte am Freitagvormittag bei friſchem und ſonnigem Wetter weitere Geſchwindig⸗ keitsſteigerungen. Den Vogel ſchoß der Dees Fahrer Siegfried Wünſche ab, der in der 350⸗cem⸗Klaſſe mit 11740, auf 117 Km.⸗Std, kam und damit eine Zeit erreichte, mit der ſich bisher auch die Halblitermaſchinen ſehen laſſen konnten. In der gleichen Klaſſe ſolgten W. Winkler (Dei) mit 11:53,3, während Heiner Fleiſchmann mit NS 12:04, erreichte. Sehr ſchnell war wieder der Da W⸗ Fahrer Bungerz, der mit ſeiner Halblitermaſchine mit 11:83, und 118,4 Km.⸗Sld. die ſchnellſte Runde fuhr und allen Mitbewerbern um 40 Sekunden überlegen war. Bei den„kleinen“ Rädern ſchraubten die be den Dr W⸗Fahrer Gablenz und Lottes die Spitzenleiſtung auf 12:57, und 105,6 Km.⸗Std. NSgtzt⸗Sturmführer Hildebrandt(Ham⸗ burg) kam mit ſeiner BMW e zu Fall und mußte mit einem Unterſchenkelbruch ins Krankenhaus gebracht werden. Bei den Sportwagen gab es einen energiſchen Vorſtaß von Aſſenheimer7(Heilbronn) auf MG, der 13:06,2 und 104,4 Km.⸗Std. in der 1500 ⸗cem⸗Klaſſe erreichte und damit um ſechs Sekunden ſchneller als Dr. Werneck(Bi) war In der großen Klaſſe behielt wiederum Greifzu mit ſeinem BMW in 12:28, die Spitze, während in der kleinen Klaſſe Reichen wallner auf Fiat mit 14:28,2 an der Spitze lag. Nuvolaris Tagesſchuellſter Am dritten Trainingstag der großen Rennwagen auf dem 1 wurden die Zuſchauer enttäuſcht, denn die Fahrten mußten vorzeitig abgebrochen werden, da eine 6 Km. lange Oelſpur, die Farinas Wagen nach einem Bruch der Oelleitung hinterlaſſen hatte, Gefahr für die ſchnellen Wagen bedeutete. Stuck und Brauchttſch waren auch ſchon ſtark gerutſcht. Mit 10:03,3 Minuten und 196 Km.⸗Std. war diesmal Tazio Nuvelari auf Auto⸗Union Tagesbeſter ung ſtellte ſich damit als ein überaus gefähr⸗ licher Gegner für die Mercedes⸗Benz⸗Fahrer heraus. Das Untertürcheimer Werk hatte diesmal drei Trafningswagen auf der Bahn, auch Haſſe und Müller waren wieder dabei. Sehr viel Glück hatte der Ungar Graf Feſtetles, deſſen Wagen an einem Abhang auf dem Kopf ſtand, Der Fahrer kam unverletzt davon, Irch die Maſchine wurde arg mit⸗ genommen. Babiſche RNollſchuhgaumeiſterſchaften in Mannheim In den Rhein⸗Neckarhallen in Mannheim finden am 23. und 24. Juli 1938 die badiſchen Gaumeiſterſchaften im Rollſchuhkunſt kauf und Schnellauf ſtatt. Da es die erſten Nollſchuhmeiſterſchaften find, die der Gau 14(Baden] des De abhält, dürfte die Veranſtaltung auf beachtliches Intereſſe ſtoßen. Es ſtarten Läufer und Läuferinnen aus Freiburg, Konſtanz, Donaueſchingen und Mannheim, dar⸗ unter die badiſche Gaumeiſterin im Eislauf, Ell Gall Freiburg Für uns Mannheimer iſt von beſonderem In⸗ tereſſe, daß zum erſten Male der jüngſte aller Mannheimer Sportvereine zur Konkurrenz antritt, der Mannheimer Eis⸗ und Rollſport⸗Club. 3 HANDE Samstag. 23. Juli 1938 Badenwerk Jeder 12. Abnehmer kochi elekirisch— Wieder 30% Dividende Nach dem Bericht der Badiſchen Landeselektrizitätsver⸗ ſorgung Ach(Badenwerk] Karlsruhe über das Geſchäfts⸗ jahr 1937/8(31. März) hat ſich die Stromabgabe an ſtändig zu beliefernde Abnehmer mit einem Zuwachs von 13,2 v. H. weiter günſtig entwickelt Infolge dieſer Bedarfsſteigerung und infolge geringerer Energiedarbietung der Waſſerkraft⸗ werke gegenüber dem beſonders günſtigen Vorfahr hat ſich die Abgabe von Ueberſchußſtrom beträchteich verringert, ſo doß die geſamte nutzbare Abgabe mit 706 501 501 FPWh. nur 1,5 v. H. über der des Vorjahres liegt. Im einzelnen be⸗ trug der Zuwachs bei Sonderabnehmern(früher Groß⸗ abnehmer und ſtändig belieferte Wiederverkäufer) 13,2 v.., Kleingewerbe 13,3 v.., Kleinabnehmer 11,3 v. H. Der Licht⸗ und Haushaltsſtrombedarf der unmittelbar be⸗ Kieferten Kleinabnehmer betrug 16 424 510 kWh. und iſt da⸗ mit um 13,3 v. H. angewachſen. An Lichtſtrom haben die Kleinabnehmer etwa 10 v. H. mehr verbraucht als im Vor⸗ jahr. Die Bemühungen um die Verbreitung der Elektro⸗ küche hatten weiter in Erfolg: Jeder 12. Abnehmer kocht elektriſch! Durch neue Abnehmer und durch Erweiterung beſtehender Anſchlüſſe hat ſich der Anſchlußwert der in den Houptbelaſtungszeiten der Wintermonate zu beliefernden Abnehmer von 196 375 kW. auf 207 447 W, das iſt um 5,6 v. H. vergrößert. Das Ortsnetz der bisher nach A⸗ Vertrag belieferten Gemeinde Doſſenheim mit 1038 Haus⸗ haltungen wurde vom Badenwerk erworben. Am Ende des Berichtfahres wurden 100 070 Abnehmer in 435 politiſchen Gemeinden mit rund 448 000 Einwohnern verſorgt. 94 H,. der in dieſen Gemeinden durch die Statiſtik erfaßten 106 408 Haushaltungen waren demnach verſorgt. Der zwi⸗ ſchen den eigenen Kraftquellen und denjenigen der benach⸗ barten Werke beſtehende Verbundbetrieb, der ſich über das ganze Land Baden und angrenzende Gebiete erſtreckt, und bei dem das Badenwerk die Laſtverteilung regelt, bildete auch im Berichtsjahr wiederum die Grundlage für die Deckung des Energiebedarfs; er ermöglicht die Ausnutzung der angeſchloſſenen Kraftwerke in einer der deutſchen Volks⸗ wirtſchaft dienenden Weiſe. weiſt die Stromeinnahmen mit Dazu treten wieder 0,70 Mill. Erträge aus Beteiliungen, ferner 0,1(0,65) Mill auf Erträge und 90,13(—) Mill ſonſtige laufende Erträge. Demgegenüber erforderten Löhne und Gehärter 2,04(1,9, ſoziale Abgaben 0,13(0,12), Anleihen⸗ und ſonſtige Zinſen 206(2,085), Beſitzſteuern 1,51(1,02), Beiträge an Berufs⸗ vertretungen 0,06(—), alle übrigen Aufwendungen 2,03 (179) Mill. /, Werbberichtigungen für eigene Anlagen werden wieder mit 2 Mill., Erneuerungsrückſtellungen ür benutzte fremde Anlagen mit 0,046(0,045) Mill., Abſchrei⸗ bungen auf Anlagevermögen mit 1,59(0,55), andere Ab⸗ ſchreibungen mit 1,11(3,26) Mill. ausgewieſen. Nach 72 000 Zuweiſung zur Rücklage(i. V. 74700/ nach Ausweis des Reingewinns) verbleibt einſch“, 67 562(85 555)„ Vor⸗ trag ein Reingewinn von 1 393 754(1 492 298)„, woraus wieder 5 v. H. Gewinnanteil auf 27 Mill. AK verteilt werden; der Reſt von 43 754„ geht auf neue Rechnung. Die H genehmigte den Abſchluß. Die Ertragsrechnung 12,83(12,85) Mill.& aus. Zur Wiederauinahme des deuisch- brasilianischen Verrechnungs- verkehrs Der Banco do Braſil hat den Ankauf von deutſcher Verrechnungsmark für die Mehrzahl der braſtlianiſchen Ezeugniſſe ſoeben wieder aufgenommen. Infolgedeſſen iſt es Deutſchland— wie nicht anders zu erwarten war— wieder möglich gemacht worden, braſilianiſche Waren zu importieren. Ausgenommen von der Regelung ſind einſt⸗ weilen aus Verrechnungsgründen lediglich Baumwolle und Kakab. Man darf das Wort„einſtweilen“ dabei be⸗ tonen, denn Braſilien, das z. B. ſeinen Baumwollanbau in den letzten Jahren kräftig geſteigert hat, dürfte— ge⸗ nau wie Deutſchland als ſtärkerer Bezieher füdamerikani⸗ ſcher Baumwolle— ein lebhaftes Intereſſe daran haben, die bisher wirklich guten handelspolitiſchen Beziehungen, nicht verkümmern zu laſſen. Deutſchland hat ja in den erſten 7 Monaten der Baumwoll⸗Saiſon 1937/8 rund 48 Prozent des braſtlianiſchen Baumwollexportes allein aufgenommen. Berückſichtigt muß auch werden, daß Bra⸗ ſilten in dieſem Jahre eine Baumwoll⸗Rekordernte meldet. Es iſt eine durchaus fachliche Geſte gerade Deutſchland gegenüber, wenn braſilianiſche Kaufleute anläßlich des nun inzwiſchen wieder aufgehobenen Verxechnungsver⸗ botes darauf aufmertſam machten, daß dadurch eine auch für die braſilianiſche Geſchäftswelt ähnlich unhaltbare Lage entſtanden war wie im Jahre 1935, als der Banco do Braſil ebenfalls den Export von Baumwolle nach Deutſchland auf Verrechnungsbaſis geſperrt hatte. So wurde anläßlich der üblichen Wochenſitzung der Handels⸗ vereinigung von Rio de Janeirb betont, daß die plötzliche Einſtellung des Ankaufs von Verrechnungsmark viele Lie⸗ ſeranten in Verlegenheit gebracht, und auch große Ver⸗ lüſte zugefügt habe. Für den Abſatz einzelner braſiliani⸗ ſcher Erzeugniſſe komme lediglich Deutſchland in Frage. Viele Baumwollfarmer hatten ſich diefen Wünſchen ange⸗ ſchloſſen und die braſilianiſche Regierung drahtlich gebe⸗ ten, die Sperre wieder aufheben zu laſſen. Nach braſilianiſchen Zeitungsmeldungen iſt die Lage um die braſilianiſche Baumwolle dadurch entſtanden, daß drüben die Anſicht vertreten wurde, Deutſchland habe das ihm zuſtehende Verrechnungsmark⸗Kontingent für 62 000 Tonnen Baumwolle bereits erſchöpft. Dieſe Frage wird ſich von allein regeln, wenn die braſtlianiſchen Außenhan⸗ delszahlen vorliegen. Die Nichtveröffentlichung dieſer Ziffern im laufenden Jahre wird, laut einem Bericht der Teytil⸗Zeltung aus Rio de Janeiro mit der Umſtellung der ſtatiſtiſchen Methoden begründet, was allerdings rich⸗ tig iſt. Inzwiſchen kann man aber kaum annehmen, daß Deutſchland innerhalb der erſten fünf Monate 1998 ſo viel Baumwolle von Braſilien bezogen haben ſoll, wie das Jahreskontingent ausmacht, das 1937 nicht einmal voll ausgenutzt worden iſt. Der erſte durchaus verſtändnis⸗ volle Schritt in der Verrechnungsmark⸗Frage zwiſchen Deutſchland und Braſilien iſt jetzt gemacht worden; beide Seiten werden auch einen Modus vivendi bei der Baum⸗ wolle und beim Kakao finden. i . N Liferaſur Arbeitsrecht⸗Kartei“.(Loſeblatt⸗Lexikon des Arbeits⸗ und des Sozialrechts), die von Amtsgerichtsdireftor Dr. A. Kalle, unter Mitarbeit hervorragender Proktifer und Wiſſenſchaftler des Arbeitsrechts ſeit 1919, herausgegeben wird. Verlag für Wirtſchaft und Verkehr, Stuttgart⸗O., Pfizerſtraße 20. Die Stuttgarter Arbeitsrecht⸗Kaxtei iſt nicht bloß eine Geſetzestext⸗Sammlung, ſondern ein alphabetiſches ſtets findeſertiges Lexikon des Arbeits⸗ und Sozialrechts mit ſyſtematiſchen i aller für die Praxis wichtigen Einzelheiten in ABC⸗Form, ein⸗ ſchließlich Verarbeitung der Rechtsſpre hung Die Blätter der Lieferungen werden nach geſchickt gewahlten Stich⸗ worten, die am Kopf jedes Blattes angebracht ſind, in handlichen Ordnern aufbewahrt. N r du dachten Loſeblattform iſt der Gebrauch der Kortei fußerſt Kopf zu behalten, um raſch etwas nahſchlagen Dank dieſer wohldurch⸗ einfach. Man braucht keine komoliziene Sauen ene 9 * Erhöhung der Verarbeitungsquote von Getreideerzeug⸗ niſſen. Die Verarbeitungsmenge von Getreideerzeugniſſen Teigwaren wird nach einer Bekannt⸗ machung der Hauptvereinigung der deutſchen Getreide- und Futtermittelwirtſchaft für den Inli in Abänderung der Bekanntmachung vom Juni 1938 von 9 v. H. auf 10 v. H. des für das jeweils vom 1. Sektember bis zum 31. Auguſt des nachfolgenden Jahres laufende Wirtſchaftsjahr zur Herſtellung von Teigwaren erteilten Grundkontin⸗ gentes erhöht. Die für dieſen Monat feſtgeſetzte Bezugs⸗ quote von Hartweißzengrieß bleibt unverändert. zur Herſtellung von * Porzellanfabrik zu Kloſter Veilsdorf.— 6(4) v. H. Dividende. Die HV nahm den Geſchäftsbericht für 1937 zur Kenntnis und beſchloß die Ausſchüttung einer Dini⸗ dende von 6(4) v. H auf die 590 000% Stammaktien, wäh⸗ rend die 300 000/ Vorzugsaktien Lit. B 6%(6) v. H. Dividende erhalten. Die 22 500„ Vorzugsaktien Lit.& bekommen wieder 5 v.., während auf die nom. 426 000% Obligation der Anleihe von 1930 1½ v. H. Zuſatzzinſen vergütet werden. * Länderbauk Wien AG.— Uebergabe der Leitung an den neuen Vorſtand. In feſtlichem Rahmen fand am 21. Juli der erſte Betriebsappell der Länderbaunk Wien AG, der neugebildeten Großbank der Oſtmark, ſtatt, auf dem der Präſident, Generaldirektor a. D. Dr.⸗Ing. Anton Apold, darauf hinwies, daß die Bank ihre ganze Kraft einmal für die Erleichterung und Beſchleunigung der wirſchaftlichen Eingliederung der Oſtmark in den großdentſchen Wirt⸗ ſchaftsorganismus und zweitens für die Erhaltung und Verſtärkung des großdeutſchen Außenhandels mit den Län⸗ dern des Südoſtens einſetzen werde. Mit dem Wunſche, daß die neue Bank den an ſie geſtellten großen Auſgaben ſtets in vollem Umfange gerecht werden möge, übergab Präſident Apold ſodann die Leitung der Länderbank Wien Ah dem neuen Vorſtand. Dieſer beſteht aus den Herren Alois Hitſchfeld, Adolf Warnecke, K. W. Lehr. Leonhard Wolzt. Der Direktion gehören ferner an Dr. Fiedler, Klimpel, Dr. Ritter von Paic, Dr. Schindler. * Die Wirtſchaftsbelebung in Wien. Die Wirtſchafts⸗ belebung, die in Wien ſeit dem Umbruch eingeſetzt hat, ſpiegelt ſich beſonders ſtark in den Fremdenverkehrszahlen wider. Im Mai 1938 waren in Wien 54 640 Fremde ge⸗ meldet, um 36 v. H. mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Es iſt dies der ſtärkſte Mai⸗Beſuch ſeit 1929. Die Zahl der Gäſte aus dem Altreich ſtieg von 59 14 auf 28 572. * Bayeriſche Spiegelglasfabriken Bechmann⸗Kupfer Ach, Fürth in Bayern.— 4(0) Proz. Dividende. Der im Jahre 1936 bei der Bayeriſche Spiegelglasfabriken Bech⸗ mann⸗Kupfer Ac, Fürth in Bayern, eingeleitete Neuauf⸗ bau des Unternehmens wurde im Berichtsjahr in ver⸗ ſtärktem Maße fortgeſetzt. Die Wirtſchaftlichkeit des Be⸗ triebes konnte durch weitere Ausgeſtaltung vornehmlich der Weiterverarbeitungs⸗ Abteilungen geſteigert werden. Hand in Hand hiermit wurde eine qualitative Verbeſ⸗ ſerung der Erzeugniſſe erreicht. Auf dem Inlandsmarkt konnte eine befriedigende Abſatzſteigerung verbucht wer⸗ den, während der Auslandsabſatz ſich nicht weſentlich ver⸗ änderte. Der ſteigende Beſchäftigungsgrad brachte eine nicht unerhebliche Vergrößerung der Gefolgſchaft mit ſich. Der bisherige Verlauf des neuen Geſchäftsjahres zeigt im Inlandsgeſchäft eine ſtetige befriedigende Entwicklung. Dagegen ſanken die Exportumſätze im erſten Quartal ſtark, konnten jedoch mit Beginn des zweiten Vierteljah⸗ res wieder aufgebeſſert werden. Der Rohertrag ſtellte ſich auf 1,73(1,94, bei 0,37 ſonſtigen Aufwendungen), Miet⸗ und Pachteinnahmen ergaben 0,01(0,01) und außerordent⸗ liche Erträge 0,003(0,02) Mill.. Nach Abſchreibungen voff insgeſamt 0,11(0,09) Mill./ verbleiben einſchließlich 20 356 Vortrag 86 781(21 796)% Reingewinn. Der HV am 27. Juli wird vorgeſchlagen, hieraus 6 Proz. ſatzungsmäßige Dividende auf die Vorzugsaktien und 4 Proz.(—) Dividende auf das Stammaktienkapital aus⸗ zuſchütten. 20 541/ ſollen auf neue Rechnung vogetra⸗ gen werden. AK unv. 1,644, geſetzliche Rücklage unv. 0,16, Rückſtellungen 0,16(0,15) Mill. l. * Badiſche Landeskreditanſtalt für Wohnungsbau, die Ende 1934 als Orgon der ſtagtlichen Wohnungspolitik ge⸗ gründet wurde, weiſt in ihrem Bericht für 1937 darauf hin, daß für Arbeiterwohnſtättenbou bis zum Ende des Be⸗ richtsfahres 1447 Anträge mit einer Darlehensſumme von über 4 Mill.„ bewilligt wurden. Damit wurde der Bau von 2908 Wohnungen gefördert. Der Johresgewinn von 0,32(0,30) Mill./ wird wieder den Rücklagen für Maß⸗ nahmen der Wohnungsbauförderungen zugeführt. * Geſetz über„Mexrkaniſche Petroleumgeſellſchaft“ ver⸗ öffentlicht. Dos Amtsblatt von Mexiko veröffentlicht erſt jetzt die bereits anfangs Juni von der Kammer angenom⸗ menen Geſetze über die Schaffung der„Petrolevs Mexi⸗ canos“ und die Bildung der Verteilungsgeſellſchaft, die olſo nunmehr erſt in Kraft treten. Die„Petroleos Mexi⸗ conos“ übernimmt das am 19. März enteignete Vermögen der ausländiſchen Oelgeſellſchaſten, während die Vertei⸗ lungsgeſellſchaft den Verkauf des Petroleums und ſeiner Nebenprodukte betreibt. * Leichtbauplatten aus Holzwolle genormt. Die Leicht⸗ bauplatte wird immer mehr als holzſparendes Bauelement verwendet. Aus 10 Fm. geringwertigen Holzes werden etwa 25 ebm. hochwertige Leichtbauplatlen hergeſtellt. Um bei der angeſpannten Holzverſorgungslage den Rohſtoff Holz beſſer auszunutzen, die Erzeugniſſe an die Höchſtlei⸗ ſtungsgrenze der Werke heranzubringen und um dem Ver⸗ braucher Platten einheitlicher Güte zu bieten, iſt vom Deutſchen Normenausſchuß die Norm Din 1401„Leicht⸗ bauplatten aus Holzwolle“ herausgegeben worden, „ Rekordernte an bulgariſchem Roſenöl.— Deutſchland übernimmt mehr als die Hälfte. Bulgarien hat in dieſem Jahr eine Rekordernte an Roſenöl zu verzeichnen. Es konnten 11 Mill. Kilogramm Roſenblüten gewonnen wer⸗ den, aus denen 930 Kilogramm Roſenöl erzielt werden. Deutſchland iſt Hauptabnehmer von bulgariſchem Roſenöl geworden. Während es 1934 nur 200 Kilogramm über⸗ nahm, betrug die deutſche Roſenöleinfuhr aus Bulgarien im letzten Jahre 500 Kilogramm. Bei gleichbleibender Einfuhr wird alſo Deutſchland mehr als die Hälfte der bulgariſchen Ernte übernehmen. 7 Die Lage der Rheinschiflahrt O Mannheim, 22. Juli. Die Waſſerführung des Rheines iſt weiterhin ſehr günſtig. Der Pegel in Walds⸗ hut notierte am 21. d. M. 3,20 Meter, nachdem er im erſten Monatsdrittel einen Höchſtſtand von 4,25 Meter ver⸗ zeichnet hatte, und iſt weiter in langſamem Fallen be⸗ griffen; Caub notierte 3,11 Meter nach einem Höchſtſtand von 3,60 Meter am 9. d. M. Bei dieſem Waſſerſtand ver⸗ kehren die Fahrzeuge weiterhin mit voller Auslaſtung bis Baſel. Die Güterzufuhr, die in der letzten Woche etwas nachgelaſſen hatte, iſt nunmehr in den Seehäfen wieder etwas größer geworden. Namentlich kamen Rohpredukte zur Verſchiffung, aber auch die Getreidezufuhren ſind wie⸗ der etwas ſtärker geworden. i Die Frachten und Schlepplöhne haben lichen Aenderungen zu verzeichnen. Man Kahnfrachten für die Strecke 55 Cent und für Rotterdam— Mannheim 90 Cent je To. Die Erzſrachten betragen nach Ruhrhäfen—35 Cent und nach Kanalſtationen 40—45 Cent bei vier bzw. acht Löſch⸗ tagen. Die Schlepplohnnotierungen erfolgen nach dem 22,50 Cent⸗Tarif. 5 1 In den Ruhrhäſen war die Verladetätigkeit wieder etwas lebhafter. Der anfallende Leerraum wird ſofort 5 zur Beladung eingewieſen An Kahnſrachten werden nach weſent⸗ an keine verlangt Rotterdam— Duisburg LS- d WIRTSCHAFT-ZET TUNG der Neuen Mannheimer Zeitung Mittag- Ausgabe Nr. 334 Mannheim 1/ verlangt, an Schlepplöhnen 80—90 Pfg. Im Oberrheinverkehr waren die Verladungen nach der Schweiz lebhafter; neben Brennſtoffen wird auch Getreide verſchifft. Der Verkehr ſpielt ſich faſt ausſchließlich auf dem offenen Rhein ab. Im Verkehr auf dem Neckar und dem Main iſt keine Aenderung eingetreten. Waren und Märkte Mannhe mer Gereidegrohmark! Mannheim, 21. Juli. An den überſeeiſchen Getreide⸗ märkten gingen in der letzten Woche die Preiſe weiter, wenn auch nur langſam, zurück, obwohl mehrere weſent⸗ liche Exeigniſſe eintraten, die zu einer freundlicheren Be⸗ urteiltung Anlaß geben könnten. Vor allem iſt dies von dem Plan der amerikaniſchen Regierung zu ſagen, den Weizenerzeugern beſtimmte, nach der Höhe der Erzeugung bemeſſene, Darlehen zu gewähren. Wie man hört, ſollen die Farmer der ſüdlichen Provinzen dieſes Entgegenkommen für ungenügend halten. Weiter hat die amerikaniſche Re⸗ gierung Verhandlungen zur Feſtigung der Weizenpreiſe in Ausſicht geſtellt, von deren Erfolg man in Farmerkreiſen anſcheinend nicht ſehr überzeugt iſt Schließlich haben auch die Erntearbeiten durch Regen eine gewiſſe Verzögerung erfahren. Trotz alledem hat die Tatſache, daß man in den Vereinigten Staaten eine Weizenernte von 26,3 Mill. Tonnen und in Kanada eine ſolche von 10,3 Mill. Tonnen erwartet, eine Preisheraufſetzung verhindert, zumal auch die übrigen Erzeugerländer gute Ergebniſſe in Ausſicht ſtellen und in den ſogenannten Verbraucherländern die Eigenerzeugung gewachſen iſt. Am Mannheimer Getreidegroßmarkt ſtand auch in dieſer Woche wieder Weizen aus Nord⸗ und Mitteldeutſchland zur Verfügung; die Angebote ſind meiſt auf Auguſt/ September abgeſtellt, ſehen eine Handelsſpanne von 4 1 vor und ver⸗ ſtehen ſich Kaſſa Ankunft. Im Ganzen geſehen iſt aber das Angebot wohl etwas geringer als in der Vorwoche, was auf das Ingangkommen der Erntearbeiten zurückzuführen ſein dürfte; auf der anderen Seite war auch die Kauf⸗ neigung der Mühlen meiſt nicht groß, da man auf be⸗ muſterte Angebote warten kann Es hat den Anſchein, als ob überhaupt das Weizengeſchäft etwas zurückgeſtellt iſt, nachdem jetzt mit dem Schnitt und dem Einbringen der übrigen Halmfrüchte zu rechnen iſt. In der badiſchen Rheinebene hat man teilweiſe auch ſchon mit dem Schnitt des Weizens begonnen, doch laſſen die bisherigen Ergeb⸗ niſſe noch keinen Schluß auf den Geſamtausfall der Ernte zu. ** Der Roggenſchnitt hat zum Wochenbeginn in der badi⸗ ſchen Rheinebene eingeſetzt; auch in anderen badiſchen Ge⸗ bieten, ferner in der Pfalz und in Heſſen hat man in⸗ zwiſchen mit der Roggenernte begonnen. Aus Norddeutſch⸗ land lagen Angebote für Auguſt⸗, teilweiſe auch für Sep⸗ tember⸗Lieferung vor, konnten aber noch nicht zu einer größeren Umſatztätigkeit führen, da die Roggen mühlen noch gut mit Mahlgut verſehen ſind, und man vor allem wohl auf die erſten pfälziſchen Muſter wartet. * Die Ernte der Winter⸗Induſtriegerſte hat ſich als recht gut erwieſen: die Hektolitergewichte bewegen ſich bei der badiſchen zweizeiligen Wintergerſte meiſt zwiſchen 70 und 72 Kilo und bei der vierzeiligen zwiſchen 65 und 68 Kilo. Die verarbeitenden Fabriken, die bisher etwa 60 v. H. der ihnen zuſtehenden Bezugsſcheine erhalten haben, haben vor allem zweizeilige Gerſte gekauft, aber auch die vier⸗ zeilige ſand verhältnismäßig recht gute Aufnahme. Be⸗ ſonders erfreitlich iſt auch, daß die Hektarerträge bei der Induſtrie⸗ und bei der Futtergerſte ſehr hoch ſind. Dies hat auch dazu geführt, daß manche Landwirte, die die Futtergerſte für den eigenen Betrieb zurückbehalten woll⸗ ten, nun doch in der Lage ſind, Futtergerſte zu verkaufen, die natürlich guten Abſatz fand. An einigen Stellen Mit⸗ telboden hat man auch ſchon mit dem Schnitt der Brau⸗ gerſte begonnen, doch läßt ſich daraus noch kein einheit⸗ liches Bild gewinnen. Umſätze fanden nicht ſtatt, zumal die Brauereien noch nicht im Beſitz der Bezugsſcheine ſind. Die Grünkernernte im badiſchen Frankenland hat ein⸗ geſetzt; die Qualität wird als ganz hervorragend bezeich⸗ net, und die gute Gerbung läßt eine volle Spelzernte erwarten. 4 Hafer war nicht vorhanden. Die Zuweiſung von Mais für die angekündigte Zuteilung iſt erfolgt, ſo daß die Land⸗ wirtſchaft in der nächſten Zeit in den Beſitz von Mais kommen wird. Die Nachfroge nach Weizenmehl iſt in den letzten Tagen wieder etwas beſſer geworden. Es wird zwar noch immer nur für den laufenden Bedarf gekauft, aber die Umſätze übertreffen doch die des Vormonats ganz erheblich. Für Weizenmehl mit Auslandsweizen beſteht meiſt gute Kauſ⸗ neigung, die nicht mehr von allen Mühlen erfüllt werden kann. Auch Mehl aus Kleberweizen fand meiſt gute Auf⸗ nahme.— Die Verkäufe in Roggenmehl ſind nicht ganz einheitlich. Mehle der neuen Type werden meiſt gut gekauft; verſchiedentlich wird auch berichtet, daß für Rog⸗ genmehl der olten Type gleichfalls Inkereſſe vorhanden iſt. Am Futtermittelmarkt war das Angebot in Malzkei⸗ men, Biertrebern, zuckerhaltigen Futtermitteln und Miſch⸗ futter recht gut, dagegen iſt die Nachfrage nach diefen Artikeln ſtark eingeſchrumpft, da die Bauern ſchon wirr⸗ ſchaftseigenes Futter verwenden können. Oelkuchen, Kleie und Fuktermehl blieben auch weiterhin gut gefragt.— Die Anlieferungen von Hen ſind in Baden recht reichlich ge⸗ worden. Durch den Getreide⸗Wirtſchafts⸗Verband Baden ſind folgende Erzeugerhöchſtpreiſe, frei Verlade⸗Vollbahn⸗ ſtation, zuzüglich Verteiler⸗Spanne und Verladeſpeſen, feſt⸗ geſetzt worden: Wieſenheu mit bis zu 30 v. H. Beſatz.80 J, Wieſenheu mit bis zu 10 v. H. Beſatz 5,80 4, Luzerne⸗ kleeheu 7,00„ und Kleeheu 6,60. Dieſe Preiſe gelten bis zum 30. September. Soweit vorher Umſätze ſtatt⸗ gefunden hatten, woren die Preiſe unter den nunmehr ſeſtgelegten Höchſtgrenzen.— Stroh war weiterhin geſucht. Neuerdings wurde Gerſtenſtroh angeboten und gern auf⸗ genommen. Die Höchſtpreiſe für Stroh ſind bisher nicht geändert worden, jedoch iſt bis zum Monatsende eine dies⸗ bezügliche Anordnung zu erwarten. Paul Riedel * Erſt Minderung der Kautſchukvorräte— dann Quo⸗ tenerhöhung. Auf der kommenden Sitzung des Internatio⸗ ralen Kautſchukregelungsausſchuſſes am 26. Juli wird höchſt wahrſcheinlich die Exportquote für dos vierte Vier⸗ ieljahr ſeſtgeſetzt werden. Man nimmt an, daß man die Quote unverändert auf 48 v. H. beloſſen wird. Die Aus⸗ wirkungen der radikalen Kürzung für das dritte Viertel⸗ jahr auf 45 v H. beginnen ſich langſom geltend zu machen, doch iſt es nach Anſicht niederländiſcher Kreiſe trotz der Verdrauchsbeſſerung in den Vereinigten Staaten notwen⸗ dig, vorerſt eine fühlbare Minderung der Weltvorräte her⸗ beizuführen, ehe dem zunehmenden Weltverbrauch an Kautſchuk mit einer Wie dererhöhung der Ausfuhrqusten Rechnung getragen werden darf Der Juli⸗Verbrouch in den Vereinigten Staaten wird im Augenblick auf 33 500 To. geſchätzt, und man erwartet einen Geſamtverbrauch im dritten Vierteljahr von 105 000 To. oder monatsdurch⸗ ſchnittliche 35000 To. Die Firma Symington u. Wilen ſtellt die Weltvorräte on Kautſchuk am 30. Juni 1938 wie folgt zuſammen Singapore und Penang 44 788(am 31. Mai 1938: 40 610] To., Groß⸗Britannien 115 626(110 528 To., Vereinigte Staaten 204 566(209 720] To ſchwimmend 90 000(94 000) Tonnen, insgeſamt 544920(544 858) To. Hierbei iſt zu erwähnen, daß die Vorräte bei den britiſchen Fabrikanten an beiden Stichtagen übereinſtim⸗ mend gouf W 472 To., die in der genannten engliſchen Vorratsziſſer enthalten ſind, geſchätzt werden. 2 Rotterdamer Getreidekurſe vom 22. Juli.(Eig. Dr Weſzen(in Hfl. ner 100 Kilo) Jult 5,95; Sept. 5,27%; Nov. 5,30&, Jan. 5,35. Mais lin Hl. per Last von 2000 Kilo) Juli 104; Sept. 106; Nov. und Jan. 100,25. 4 1 Nhein-Mainische Abendbörse Knapp behaupfei Frankfurt, 22. Juli. Die Abendbörſe war ohne Anregung und nahm im all⸗ gemeinen einen ſehr ruhigen Verlauf, da wieder verbrei⸗ tete Zurückhaltung herrſchte Auf Teilgebieten lag etwas Angebot vor, ſo daß die Kursentwicklung zwar nicht ganz einheitlich, überwiegend aber um Bruchteiſe eines Pro⸗ zentes ſchwächer war. Insbeſondere kam am Montan⸗ markt kleines Angebot heraus, dem ſich nur auf ermäßig⸗ ter Baſis etwas Nachfrage entgegenſtellte. Hoeſch ermäßig⸗ ten ſich auf 109,75(110,50), Verein. Stahl auf 105(105,50), Mannesmann auf 109,50(110%) und Erdöl auf 128(128,25) Ic Farben lagen mit 150,75 um 7 v. H. niedriger, gegen⸗ über dem Frankfurter Schluß aber behauptet. Im übrigen erfolgten die Notierungen zumeiſt nominell. Der Rentenmarkt lag überaus ſtill. Man naunte 4 v. H. Reutenbank Ablöſung mit 93 und Kommunal⸗Umſchuldung mit 95,85. e ße. Liverpooler Baumwollkurſe vom 22. Juli.(Eig. Dr.)] Amerik. Univerſal Stand. Middl.(Schluß! Juli(38 487; Auguſt 487; Sept. 488; Okt. 490; Nov. 492; Dez. 403; Jon.(39) 406; Febr. 498; März 500; April 501; Moi 593; Juni 504; Juli 505; Okt. 503; Dez. 504; Jan.(40) 505 März 508; Mai 509; Tendenz ruhig, ſtetig. * Obſt⸗ und Gemüſe⸗Großmarkt Weinheim. Preiſe je Kilo: Johannisbeeren 40—48; Himbeeren 60— 70; Stachel⸗ beeren 40-68; Pfirſiche 80—100; Bohnen 30—40; Erbſen 20—24; Pfifferlinge 30 Pf. Anfuhr 30 Dt. * Bergſträßer Obſt⸗ und Gemüſezentrale Zwingenberg. ö 4450; Stachel⸗ 70—122; Aepfel 92 Falläpfel 26; Himbeeren Pilze 70-78 Pf. Anfuhr 67 Milchſchweine. Kirſchen 60; P 103—124; Bohnen 26—42; beeren 864; bis 104; Zwetſchaen 6070; Erbſen 30; * Schweinemarkt Eberbach. Preiſe 46—84/ das Paar. * Höhere Verarbeitungsquote für Teigwarenherſteller. Der Reichsnührſtand hat durch die Hauptvereinigung der deutſchen Getreide⸗ und Futtermittelwirtſchaft as Kon⸗ tingentſtelle für die Herſtellung von Teigwaren eine im Verkündigungsblatt des Reichsnährſtandes erſchienene Be⸗ kanntmachung über die Erhöhung der Verarbeitungsquote für den Juli erlaſſen. Die Verarbeitungsquote von Getreide⸗ erzeugniſſen zur Herſtellung von Teigwaren wird von 9 v. H auf 10 v. H. des vom 1. September bis 31. Auguſt des nachfolgenden Jahres laufenden Jahreskontingentes er⸗ höht. Die für den Juli feſtgeſetzte Bezugsquote von Hart⸗ weizengrieß bleibt unverändert. * Stand der Maul⸗ und Klanenſeuche am 15. Juli. Nach einer im Reichsanzeiger vom 21. Juli veröffentlichten Zu⸗ ſammenſtellung des Reichsgeſundheitsamtes auf Grund von Berichten der beamteten Tierärzte waren am 15. Juli(1. Juli) von der Maul⸗ und Klauenſeuche im Reichsgebiet ohne Oeſterreich 677(678) Kreiſe mit 14155(12 124) Ge⸗ meinden und 124 998(104 597) Gehöften betroffen. In dieſen Zahlen iſt bei den Gemeinden ein Neuzugang von 3068(3785) und bei den Gehöften ein ſolcher von 61 140 (68 259) enthalten. Für Preußen allein ergibt ſich am 15. Juli ein Befall von 358 Kreiſen, 7687 Gemeinden und 60 792 Gehöften(davon neu 1624 Gemeinden und 28 036 Me⸗ höfte); für Bayern lauten die entſprechenden Zahlen 158, 2483, 29 888(davon neu 501, 16 448). Im Lande Oeſterreich waren am 1, Juli 38 Kreiſe, 232 Gemeinden und 1951 Ge, höfte befallen, davon 92 Gemeinden und 1233 Gehöfte neu. * Die Lage am Saarwaſſerfrachtenmarkt. Obwohl der Zugang an Kähnen in der Woche vom 11. bis 17. Juli gering war, genügte das vorhandene leere Kahnmaterial den Anforderungen noch vollauf. So konnten von 31 an⸗ gebotenen Transporten 27 untergebracht werden. Es wurden gechartert: 1 nach Naney 24,50 Franken, nach Straßburg 27.50 Franken, 1 nach Girancontt 34,25 Fran⸗ ken, 1 nach Hüningen 40,25 Franken, 1 nach Mühlhauſen 98 Franken, nach Convret 42,75 Franken, 1 nach Reims 51 Franken, 1 nach Diſon 69 Franken, 2 nach Paris⸗eny. 71,50 Franken, 1 nach Frans⸗Saöne 84,25 Franken, 2 nach Lyon⸗Rambaud 90 Franken,, 1 nach Weil⸗Baden 15,50 Franken, 2 l. Hamburger Kaffee- Termin-Nofierungen Amtliche Notterung für 1 Kg netto en Reichspfennig, unverzolll Baſis Prime Santos(Kontrakt 1) 227 10 Uhr 217 12.30 lh rie Geld bezahlt Pries Geld bezahlt Fail 31 20— 31 20 5 September 30 2— 30 28— Dezember 30 28— 30 28— März 30 28— 30 28— Mai 30 28 2 30 28 1 Hamburger Zucker- Terminbörse Amtliche Notierung für weißen Zucker, geſackt, trocken, nicht unter de Stand. 25, frei Seeſchiffsſ Hamburg, für 50 leg einſchl Sack, N 22 7— 10 Ubr 30 21. 7. 2 Uhr 15 T Termine Hrief] celd bez. rief] Geld] bez Juli.50.40 0.50.40 Auguſt.50.40ůʒ—.50.40 Sept..50.50 2.60.50 92 S210.60 220.70 3,60 2 Nov..80.70 2.80.70—— Dez..95.85**.95.85 Janua.05 3,95 2.05.95 Februar.10 400 5 5.10.00 März.10.00 2 4,10 4,00 April.15.05*.15.05 Mar 4 20.10 0.20.10 Juni 4,25][ 4,15 8.25.15 Geld- und Devisenmarkl Paris, 22. Jult(Schluß amtlich, London 178.18 Italien 190.95 Stockholm 918,75 Neuvork 3652.50 Schweiz 820,25 Berlin 1450,50 Belgien 61237 Kopenhagen 705, Warſcha/ 800,— Spanien Holland 1990.75 a London, 22 Juli.(Schluß amtlich), 5 Neunort 491.06 J Liſſabon 110,1 J Rio de Jan. 2817 Montreal! 403,50 Helſingfors 220,42 Hongkong 915 i Amſterdam 895,06 Prag 142.55 Schanghar 0 1087 Paris 178,16 Budapeſt 2500, okohama 19 5 Prüſſel 2010,50 Belgrad 217,75 uſtralien 12, Italien 9347.— Sofia 05, Meriko 88 8 Berlin 1224,62] Moskau 2620, Montevides. N Schweiz 2141,40[ Rumänien 655,— Nalparaiſo 12% Spanien 100. Konſtantin 623,— Buenos i Fovenbagen 2240, Athen 540. auf London 10055 a Stockholm 1939,50 Worſckan 2623. Südafrika 100 Slo 1090,12 J Buenos Airesſ 1600,—. 1 Melalle 5 Hamburger metallnotierungen vom 22. Juli Kupper Banea- u. Brief Gel ztraits zinn 1850 Brieiſ Geld BriefſGeld[ Hüttenrohzink p. 100 Kg) 18,50 3750 Jann: Feinſülber(Rur per kg) 40, 20 79 FJebrua 8.. II Feingold(RM per g).82 März 5. Alt⸗Platin(Abfälle) 40 260 Abr!. Circapr. Rm per 9 240 2, Mai„„... Techn reines Platin 5 Jun 8. Detailpr(R ver.„.50 Juli 51,7551, 75251,0261,0 5 August 51,75(51.75 261,061, 15 Sebtemd 1151, 75051,75¼61,00261,0[ Antimon Regules chineſ Sklobet 51,75.78¼201,0201,0(E per to) November 51,755.75, 0261, Queckſilber(Eper Flaſche) Wolframerz chineſ. in.., Dezember 51.7551 ,75[20 1026140 krachienmerkt Duisburn-uhrort f Dos Geſchäft erſuhr an der heutigen Börſe wi tag keine weſentliche Aenderung. Frachten⸗ und lähne blieben unverändert. 2 e ö 0 Samstag, 23. Juli 1938 —— J Neue Maunheimer Zeitung Mfttag⸗ Ausgabe NSDAP-Miffeilungen Partetamilichen Bekanntmacmungen enmommen Ortsgruppen der NS DA Feukenheim⸗Oſt. Pg., die länger als zwei Jahre Par⸗ leimitglied ſind und noch kein Mitglieds buch beſitzen, wer⸗ den aufgefordert, rt Anträge auf Ausſtellung von Mit⸗ gliedsbüchern unter Vorlage der roten Ausweiskarten, ſämtlicher Beitragswertmarken und zwei Lichtbil dern in der Geſchäftsſtelle der Ortsgruppe Feudenheim⸗Oſt, Hauyvt⸗ ſtraße 8, während der Geſchäftsſtunden, montags und freitags von 20—21 Uhr, zu ſtellen. Secken heim. 24.., 8 Uhr, treten ſämtliche Pol. Leiter, Walter und Warte der DA und NS vor der Geſchäfts⸗ ſtelle an. Ilvesheim. 24..,.45 Uhr, treten ſämtliche Pol. Leiter, Walter und Warte der DA und NS vor dem Partei⸗ heim zum Sport an. 50 Stamm tritt am 23. ., 13.45 Uhr, Stamm 4/171. De zu des Kam. Schütz in 5 auf dem Meßplatz zur Beerdigung Sommeruniſorm an. Motorgefolgſchaft 3/171 Neckarſtadt. Alle die früher in der Gefolgſchaft 18/171 waren, treten am Samstag, 23.., 14.15 Uhr, vor dem Haupteingang des Friedhofs in Sommeruniform an.(Beerdigung des Kam. Schütz). Fiegergefolgſchaft 1. 23.., 20 Uhr, vor zum Kameradſchaftsabend antreten. Im Taſſe und Untertaſſe mitzubringen. Die Kuchen ſind bis ſpäteſtens Samstag 15 Uhr an folgenden Sammelſtellen ſohne Rückſicht auf die Scharen) abzuliefern: Schwetzin⸗ gerſtadt, Oſtſtadt: Werner Walter, Seckenheimer Str. 60; Seckenheim Anton Walz, Hauptſtraße 7; Friedrichsfeld: Otto Bollack, Gebweilerſtraße 77 Rheinau: Friedrich Schlüſſel, Stengelhoſſtraße 61; Neckarau, Almenhof: Harro Kameraden, dem Heim Brotbeutel ſind Der Führerschein des Kraftfahrers 822 iſt ſein Ehrenſchild. Verbehrsſtrafen find hüßliche Flemen darauf. Szudrowiez, Wingertſtraße 72; Lindenhof: Heinz Steidel, Woldparkdamm 9; Neuoſtheim: Heim, Harrlachweg 33. Kuchen, die bis zu dieſer Zeit nicht fertig ſind, müſſen bis ſpäteſtens 18.30 Uhr im Heim ſein. Marine⸗ Hitlerjugend. 28. 7. 20 Uhr, ſind die Führer und Geldverwalter der Marine⸗Gefolgſchaften 1 bis 7 im Stammbüro, Neuoſtheim, Feuerbachſtraße 7. Mitzubrin⸗ gen ſind: Tätigkeitsbericht und Stärkemeldung(Juli) ſo⸗ wie Dienſtmeldebogen(Auguſt). Entſchuldigungen können wegen der Dringlichkeit der Angelegenheit nicht angenom⸗ men werden. BDM 1/ö171 Neckarſtadt⸗Oſt 1. 26.., 20 Uhr, Antreten in Uniform vor dem Haupteingang des Städtiſchen Kranken⸗ hauſes zum Geſundheitsappell. Sportſchuhe mit Turn⸗ ſchuhen mitbringen. Nichtturnerinnen treten ebenfalls an. 1½71 Humboldt. 25.., 19.45 Uhr, tritt die ganze Gruppe in Dienſtkleidung auf dem Meßplatz zum Geſund⸗ heitsappell an. Sportzeug und Turnſchuhe ſind mitzu⸗ bringen. Deutſche Arbeits front Kreiswaltung Mannheim, Nheinſtr. 3 Belt, Leiſtungskampf der deutſchen Betriebe 1938/39. Die Werbung für den Leiſtungskampf bei den Groß⸗ End Kleinbetrieben hat unverzüglich zu erfolgen. Der Kreispropagandawalter. Kraft durch Freude Abteilung: Reiſen, Wandern, Urlaub Achtung! Großwanderfahrt nach Ottenhöfen am Sonn⸗ zag, 24. Juli. Die Fahrt kann aus bahntechniſchen Grün⸗ den nicht durchgeführt werden und fällt ſomit aus. Achtung, Kdß⸗Wanderer! Am Sonntag, 24. Juli, Wan⸗ derung nach Bad Dürkheim— Schloßruine Limburg(Raſt] Drei Eichen— Weißer Stein— Forſthaus Rotſteig Einkehrmöglichteit)— Wachenheimer Tol— Wachenburg Bab Dürkheim. Abfährt.00 Uhr an der Holteſtelle Col⸗ liniſtraße. Fahrkarten, Preis 1,10, dort am Verkaufs⸗ Häuschen löſen. Heimfahrt beliebig. Radwanderung am Sonntag, 24. Juli, nach Worms Grünſtadt— Herrheim— Frankenihal— Ludwigshafen Mannheim. Abfahrt.930 Uhr am Waſſerturm. Rad Libelle: Kaffee Odeon: richspark, L inſtandſetzen, Fahrrodlampe nicht vergeſſen. Achtung! Abfahrtszeit der U 39/38 vom 24. Juli bis J. August nach Oberbayern. Abfahrt om 24. Juli Mann⸗ heim Hbf. ab.50 Uhr, Schwetzingen ab.06 Uhr. Maunheimer Volkschor „Nächste Proben jeweils 20 Uhr in der Liedertafel, K 2: Montag, 25. Juli, Probe für Männer. Mittwoch, 27. Jult, Probe für Frauen. Freitag, 29. Juli, Geſamtprobe. 8 er 1 135 Jährlich verderben auf dem Wege zum Verbraucher Lebensmittel im durch Verderb und Hinzu kommt Ace tauspꝛauen muten mitlielęen VVV CC 887 36 eee 3 45 E gilſa hic I lieren Ell Ioilesnenmogeet 2 fefa, E *. 95 725 See. GEH i 8 Tonen in ili oe. NE Ur CVVVVVVVVE eum legs um ſerb touches 75% Milli oben hi, Heels. Heim lettuclret. SE N Werte von 750 Millionen /. Schwund in Küchen und Vorratsräumen ein Verluſt in gleicher Höhe. Es iſt die Aufgabe der deutſchen Hausfrau, dieſe 1½ Milliarden an deutſchem Volks vermögen, die durch Verderb verloren gehen, durch vorſichtiges und überlegtes Wirtſchaften zu erhalten. Sageshaleucles Samstag, 23. Juli Konzert Palaſt 5 Parkhotel, (Verlöngerung!. Lichtſpiele: Univerſum:„Woß tun, Sibylle?“ — Schauburg:„Gauner im „Dreiklang“. Frack“. — Alhambra:„Ju 5 Palaſt und Glo — Capitol und Scala:„Frühlingsluft“. 16 Uhr Tanztee; 20.30 Uhr Kabarett und T Flughafengaſtſtätte, Fried⸗ Ständige Darbietungen Städtiſches Schloßmuſeum: non 15 bis 17 Uhr. Prunkräume und Stadtgeſchichtliche Sammlungen in Theatermuſen m, 1 7, 15—17 Ausſtellung. Sternwarte: Geßfenet von 10 bis 12 Uhr und 14 pts 16 Uhr. Städtiſche Tunſthalle: 15 bis 17 Uhr. Uhr. Sonder ſchau: Geöffner Geöffnet von Neuordnung 20; Geöfnet von 10 bis 13 und von Adele⸗Sandrock⸗Gedächtnts⸗ Leſeſaal geöffnet von von 10 bis 10 bis 10 bis 13 Im ffilfswerk„mutter und gind“ ſorgt die nn. ſur die Familſe, wenn ſich die mutter in Erholung befindel Ader fsgnz int, J 27s Haushalipüten fehhen bereit, an ihrer Stelle un⸗ entgeltlich den fiausnhalt zu fünren. 5 HILFE S WERK Hue Ind Rind 1 3 und 18 und von (Tuſzkay, Zander⸗Multiplex⸗K.) von 15 bis 17 Uhr. ſtichkabinett. Mannheimer Kunſtverein, L 1, 1: Geßifnet von 10 bis 13 und von 15 bis 17 Uhr Ausſtellung: Fritz Hülsmann (München) und Carl Schneicers(Berlin). Städtiſche Schloßbücherei: Ausleihe von 11 bis 13 Uhr: Leſeſäle geöffnet von 9 bis 13 Uhr. Sonderausſtellung: Hutten⸗Gedächtnis⸗Ausſtellung. Städtiſche Volksbücherei: Ausleihe von 10 30 bis 12 Uhr und von 16 bis 19 Uhr. Leſeſaal geöffnet von 10.30 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 21 Uhr Städtiſches Hallenbad, U 3, 1: Geßffnet von 1020 Uhr. e 10. 11, 15. 16 und 17 Uhr ab Fried⸗ Tichsbrücke. Flughafen: Rundflüge über Mannheim. Ale Auskünfte durch den Verkehrs⸗Verein, Telefon 349 21. Mas hoͤren wir? Sonntag, 24. Juli Neichsſender Stuttgart .00: Kurkonzert.—.00: Gyom⸗ naſtük.—.30: Evangeliſche Morgenfeier.—.00: Konzert. Graphiſche Sammlung und Kupfer⸗ .00: Fü Frühkonzert.— An der Hand der Mutter getötet * Zweibrücken, 23. Juli. Abends fuhr in des Hauptſtraße von Contwig ein Auto etwa 1% Meter auf den Gehſteig und rannte dabei ein 2½ äh⸗ riges Bübchen, das einzige Kind des Eiſenbah⸗ ners Joſef Wolf, um. Das Kind erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß es nach wenigen Minuten ſtarb. Die Mutter, die ihr Kind an der Hand führte und von dem Auto ebenfalls geſtreift wurde, blieb glück⸗ licherweiſe unverletzt. Gefährlicher Einbrecher auf der J ucht erſchoſſen Es handelt ſich um einen in Offenbach ausgebrochenen Verbrecher * Darmſtadt, 22. Juli. Die Juſtizpreſſe⸗ ſtelle teilt mit: Nachdem, wie bereits gemeldet, vor kurzem zwei der Ende Juni aus dem Gerichts⸗ gefängnis in Offenbach ausgebrochenen Unter⸗ ſuchungsgeſangenen bei Mosbach(Baden) wiede feſtgenommen werden konnten, iſt es nunmehr ge⸗ lungen, auch den dritten und letzten Flüchtling un⸗ ſchädlich zu machen. In Büchelberg(Pfalz) wurde ein Einbrecher auf friſcher Tat geſtellt und, da er ſich der polizei⸗ lichen Feſtnahme widerſetzte und zu fliehen verſuchte, erſchoſſen. Die erkennungsdienſtliche Behand⸗ lung des zunächſt unbekannten Toten ergab, daß es ſich unzweifelhaft um den in Offenbach wegen Ban⸗ dendiebſtahls verhafteten und dort ausgebrochenen Joſef Krepp aus Seligenſtadt handelt. Wetterbericht des Reichswetterdienſtes, Ausgabe⸗ ort Frankfurt o.., vom 23. Juli: Im Südweſten des Reiches hat ſich ſchnell vorübergehende Aufheite⸗ rung eingeſtellt, ſo daß die Temperaturen am Samstag bis zu ſommerlichen Werten anſteigen. Da⸗ durch kommt es jedoch wieder vom Weſten her zu Gewitterſtörungen, die am Sonntag wieder den Uebergang zu wolkigerem Wetter bringer werden. Vorausſage für Sonntag, 24. Juli Heiter bis wolkig, von Südweſten her ein⸗ ſetzende Gewitterſtörungen, ziemlich warm, ſpäter Abkühlung, veränderliche Winde. Höchſttemperatur in Mannheim am 22. Juli + 25,5 Grad, tiefſte Temperatur in der Nacht zum 2 zum Mittag.— 17 20.10: Blasmuſik. Turnſtunde.— 11.30: 30 bunte Minuten.— 12.00: Muſik 14.00: Eine kleine Melodie.— Volksmelodien.— 15.40: Wenn Beſuch do iſt.— 16.00: Muſik am Nachmittag.— 18.30: Jaro Michalek ſpielt.— 22.30: Eine kleine 23.00: Unterhaltungsmuſik.— 24.00: Nachtmuſik. Nachtmuſik.— 5678 Staff Korien Die glückliche Geburt einer gesunden Tochter zeigen in denkberer Freude an Obeiingenſeuf Hans COntzler u. Fleu 5 ö The geb. Scholz Neu-Osthelm Trübnerstr. 21), 21. Juli 1 958, 2. Et. Lufsenheim Se ee Abtomarkt Tüch(ige 5 1026 Schneiderin geſucht, auch zum Verändern. 8- 1 Heinr.⸗Lanz⸗Str. Nr. 15. part. Üks. Lermielungen — Möhl. Zimmer 5 an berufst. fol. Mietgesuche f Herrn zu verm. 0 Kaufgesbohe Am kulsenring 2 möbl. Zim. o. berufst. Dauerm. of, zu vermiet. Gut möbl. ſonn. J 7. 18 1. Stock. 1082 pol Mapsarde Garage Balkonzimmer in der Oberſtodt Ang. u V W. 2 t.„ d. Geſchäftsſt. 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Auferſtehungskirche:.30 Pfarrer Bodemer. 5 St. Krankenhaus: 10.30 Pfr. Haas. (Poſaunenchor.) Diafoniſſenhaus: 10 30 Pfr Scheel. Feudenheim:.90 Vikar Rau. Friedrichsfeld:.30 Pfr Schönthal. Käfertal: 10.00 Vikar Betz. Käfertal⸗Süd: ſo Vikar Metzger. Rheinau: 10.00 Pfarrer Vath. Pfinaſtherg:.00 Pfarrer Vath. Sandhofen:.80 Pfr. Bartholomä. Siedlung Schönau:.30 Pfarrvikar Ludwig. 5 Zockenheim:.30 Pfarrer Fichtl. Maldbof:.30 Pfarrer Haas. Mallſtadt:.0 Pfarrer Münzel. Die Kindergottesdfenſte finden im Anſchluß an d Hauntgottesd ſtatt Nereiniat⸗ nano, emen, arten Evang. ⸗luth. Gemeinde (Diakoniſſenhaustapelle, F 7. 29) Gotteodient⸗Ordnung 15.15: 2 10.00: Morgenfeier der Hitler⸗Jugend.— 10.30: Mili⸗ 23. Juli. 16,7 Grad; heute früh halb 8 Uhr 1 12,4 tärkonzert.— 11.30: Frohe Weiſen.— 12.00: Konzert.— Grad 5 14.10: Deutſcher Sportfſunk aus Breslau.— 16.00: Muſik l 5 zum Sonntagnachmittag. 18.00: Rund um die Hornis⸗ In d Rheinbä der wurd gelt zormitta— grinde.— 19.00: Tanzmuſik.— 19.30: Induſtrieſchollplat⸗ 5 In 7„ 5 5 5 1 e ten.— 20.00: Wie es euch gefällt. 21.00: Volk in Leibes⸗ 8 Uhr + 20 Grad Waſſer⸗ und 14 Grad Luft⸗ übungen— 22.30: Tanz und Unterhaltung.— 24.00): wärme gemeſſen. Nachtlonzert. 8 en 4 11 5 ADHD 8 Deufſchlandſender N Waſſerſtändsbeobachtungen im Monat Il .00: Frühkonzert.—.10: Konzert.—.30: Sonntag⸗ a 0 0 0 0 morgen ohne Sorgen.— 10.00: Militärkonzert.— 11.00: W 1 960 215 22„55 21„ Schleſiſche Feierſtunde.— 12.15: Konzert.— 18.00: Schöne Rheinfelden.25 3,22.14308.02 Kaub 32131197 280 Melodien.— 20.10: Galavorſtellung.— 22.15: Deutſches Dreiſach...40 253.252,10 2,13 Köln.99292 80.63 Turn⸗ und Sportfeſt Breslau 1998.— 23.00: Zu Tanz und gel.6 30380 40.35 Neckar⸗Pegen 55 Unterhaltung.—.06: Unterhaltungsmuſik Maxau. 5,05 940.835,17 5, 5 1 25 N f 5 Mannbeim 487 464/4550457.20 Mannheim 4 80.39 gts 0 4,0 * 0 0 EEE rr. Hauptſchrifelefter Montag, 25. Juli und verantwortlich für Politik: Dr. Alois Win bauer. Reichsſender Stuttgart Skellvertreter des Hauptſchriftleiters und verantwortlich für Theater, 45. Morgenſlen, r 6 90e Feuheonzer— ggg Gym deen, en ieee den Dee lender; en, maſt ik.30: Muſik 11.30: Volks muſik 12.00: Mit⸗ delsteil: Dr. Fritz Bode.— Lokaler Teil: Dr 57 8 JJV 2„„— Sport: Willy Müller.— Südweſtdeutſche Umſchau, Gericht 5. 1 A 5 15 00 Mace, 77 und 5 Curt Wilbelm Fennel, ſämtliche in 1 00: Eine Stund ſchön und bunt.— 16.00: Nachmittags⸗ Schriftleitung in Berlin: Or. E. F Schaffer, Berlin-Friedenau, köngert.— 18.00: So ſchnell wie möglich.— 19.00: Tauz⸗ 8 Südweſtkorſo 60. muſik der Meiſterorcheſter.— 20.10: Stuttgart ſpielt auf. Für unverlangte Belträge keine Gewähr.— Rückſendung nur — 22.30: Unterhaltungsmuſik.— 24.00: Großes Unter⸗ ie, haltungskonzert. 0 Herausgeber, Drucker und 3 Neue Mannbeimer Zeltung Fritz Bode& Co., Mannbeim, R 1. 6. Deutſchlandſender Verantwortlich ar Anteigen and geſchältliche Mittelungen .05: Frühmuſik.—.30: Frühkonzert.—.40: Kleine Jakob Faud e, Mannheim. Zur Zeit Preisliſte Ni 9 gültig. Die Anzelgen der Ausgabe à Abend und 4 Mittag erſcheinen gleich⸗ zeitig in der Ausgabe B Ausgabe 4 Mittag äber 10 300 Ausgabe à Abend Ausgabe B Geſamt⸗.. Monat äber 9 500 über 11 000 Juni über 21 500. Sonntag vorm..00 Uhr Predigt, Pfarrer Lucius. Römiſch-Katholiſche Kirche. Sonntag, den 24. Juli 1938 Obere Pfarrei—[Jeſuitenkirche]: Von 6 an Beichtgel. 6 Frühm; .45 hl..;.30 Singm.;.30 Kindergottesdienſt;.30 Haupt⸗ gottesdtenſt m. Predigt u. Amt; 11 hl. M. m Pr.;.30 Andacht. St. Sebaſtianuskirche, Unt Pfarrei: 6 Frühm.; 7 hl..; 745 Sing⸗ meſſe: 9 Pfarrgottesdienſt: 10.30 Kindergottesd. 11.30 hl. M mit Predigt; abends.30 Andacht. Herz⸗geſn⸗Kirche, Neckarſtadt⸗Weſt: 6 Frühm.; 7 hl..; 8 Singm. m. Pr.;.90 Predigt u. Amt: 1 Kindergottesdtenſt:.30 Andacht. Heiliageiſtkirche: 5 u. 6 hl. Meſſe; 7 Frühm.: 8 Sinam m Pred.: .15 Kindergottesd.; 10 Pred u Amt: 115 Singmeſſe m. Pred nachm..30 Andacht. Liebfranenpfarrei Mannheim:.90 Frühm.; 8 Sinam. m. Pr.“.90 Predigt u Amt: 1 Singm. mit Prediat: nachm..30 Veſyer. Kath. Bitroerſpital:.30 Singmeſſe mit Predigt. St. Joſeph. Lindenhof: 6 Beſchtg bl.; 7 hl.:.45 Vetſing⸗ meſſe; 9 Kindergottesdienſt: 10 reh. u. Amt. 1% Sinam mit Prediat⸗ 2 7 Veſner. St. Peter, Maunßeim: G hl Mn. Beſchta. 7 öl W. 8 Sinom m Nreßd: 9 ga Hpcßamt min Mreß 11 Sinameſſe% Pu, ond 750 Anbocht zur Hl. Familie. S Manifolius. Mannheim: g 0h Neüme: 7 bf. Moſſe: 8 Sinam.: gan inderoottee b 10 SHacham! mit Predigt..0 Außpacht. 5 = Mirofa ung. Manebein, g Hr u. Beſchtgel: 7 Früßmeſſe, 8 g Hinderoottead, ig Hauntooltesd o hands 7 00 Sagengonsdacht. 75 r Nerabußt rh, Hearn! 8 n 6 n Ft m 8 Snom m red .0 Feſtgottespfenſt mit Neur.: 11 Singm.; abds, 8 lev. Veſper. St. Franziskus, Waldhof: 6 Früh⸗ meſſe;.30 Singm. m. Pr.:.30 Hauptgottesd. m. Pr.; 11 Kinder⸗ gottesdienſt; abds 8 Andacht. Kapelle der Spiegelfabrik:.15 Amt m. Pred.; 11 Kindergottesdienſt, St. Eliſabeth(Gartenſt.]: 7 Früh⸗ meſſe: 8 Singmeſſe; 10 Haupt⸗ gottesdienſt; abds. 8 feierl. Weihe des neuen Kreuzes u. Predigt. St. Laurentins. Käfertal: 6 Früh⸗ meſſe; ab.30.;.15 Kom. ⸗M. m. Pr.; 9 Hauptgottesd. Pred. u. Amt; 11 Schülergottesdienſt; abends 8 Aloiſiusandacht St. Peter und Paul, Feudenheim: .0 bl Beichte:.30 Frühmeſſe; .30 Sinam.:.90 Hauntgottesd.; 11 Schülergottesd.: 2 Andacht. St. Bartholomäuskirche Sandhofen: .30 Beichtg.: 7 Frühm.; 9 Haupt⸗ gottesdienſt: 1 Schſtlergottesd. abends 730 feierl. Veſper. Seckenheim:.30 Beichtg.: 7 Frülſ⸗ meſſe:.30 Kindergottesd.:.40 Hauytgottesd.; abends 8 Veſyer. Friedrichsfeld:.90 Beichtgel.:.80 Frühmeſſe;.90 Predigt, Amt; nachm..30 Veſper. 8 St. Thereſia v. Kinde Jeſu, Pfingſt⸗ berg: 67.90 Beichte;.30 Früh⸗ meſſe m. Pr..90 Amt m. Pr.: nachm. 3 Wallfahrt und Andacht. St. Antunſus, Rheinan;: 6 Beſchtg⸗z 7 Frühm.:.90 Schülergottesd: 10.10 Amt mit Predigt; abds. 8 Veſver. 1 St. Paul, Almenhof: 7 Frühmeſſe: .908.380 Beichte:.30 Singm.; 11 Singmeſſe; nachm 2 Andacht. St. Hildegard, Käfertal: 690.: 7 Frſühmeiſe d Amt mit Pred.; abends.90 Andacht. 5 Tfiereßenkranfeußans:.80 hl..: 8 Sinameſſe mit Predigt. Allteckathnliſcho Kirche 5 Schloßkirche:.0 Uhr.— Erlöſer⸗ kirche[Gartenſtadtſ 8 Ihr. 5 Freireligiöſe Gemeinde Mannheſtr. 9 1 vorm i im Caſinoſ act, 1. 1, Sonntaasfeſer. Pred.: Kandidat Philipp Hormuth. 10. Seite Nummer 334 Neue Mannheimer Zeitung Mittag⸗Ausgabe Samstag, 23. Juli 1988 Ife digseffende Liobspagbcde 2WOier Achtzehgjährigor ech dem beben en Büfnenstück von Max Halbe 500, Lem neue. C08 Film ganz großen Formals! Pen reiklang Lil Dagover— Paul Hartmann Nolf Moebius Echte Debensnähe, Spannung und ein Schuß Sensation sind d. Elemente dieses *» künstertsch wollen“ Spitsenſüimes oi deen U ertsch werwollen 1 genjiimes 80 eb 2 Un — Ein menschlich stark fes- selnder Unterhaltungs- Film von hohem Niveau! jutta Freybe, ingeborg v. Kusserow. Hans Leibelt Hermann Braun, Haria Koppenhöfer. Rerbert Hübner, Paul Otte u. a. MUsIK: HANS EBERT Spielleitung: peter Paul raue) GFA WoCHENSCHAU GFA RULTURFILEN Wo..00.30.30.30 Uhr So..00.00..15.30 Ubr Für Jugendliche zugelassen Ufa pALA5T „ S. Hriminal- S. 9 nnn an 2 anhehde l mind! 5. Das Schicksal der schönen Cornelia Confarini 400 580 8 20. Bayerische Bierstube Gut bürgerliches Restaurant Siamerchplatz 19 Im Ausschank 53 2 2 195 0 das bekannte J. Age. 22 1. 4488 Nehmen Sie eine leute 12 Samstag, den 23. lull 1938 Ferlenkarte übefnehme ich die Gaststätte Schmieit, K 2, 18 Ab 22 Uhr sorgt das Hottefr-Queftett füf stimmung und Humor! Frenz ZBihlmsiler 8 5 8 cafè-Restaurant Zeughaus für den Erwechsene .50 Kinder.30 gültig bis 15. Oktober einschl. Konzertbesuchs 8212 J. 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Das Oberkommando der Wehrmacht hat im Ein⸗ Schiffsingenieurſchulen der Debeg⸗Funkſchule= vernehmen mit dem Reichsminiſter des Innern be⸗ Beſähigungszeugniſſe;. ſtimmt, daß zur Aushebung 1938 folgende Dienſt⸗ k) das Sportſeeſchifferzeugnis, das Sporthochſeer; pflichtigen herangezogen werden: ſchiffahrizeugnis, den Führerſchein des deulſche 1. Die tauglichen Erſatzreſerviſten 1 der Geburts⸗ Seglerverbandes für Seefahrt oder für ortsnaht Nacht- vorstenung 10.45 Letzte Wiederholung Mod ernes 5 2 8 LU e besee —. rene be. 1 187 W gb. v. n. nag übt, fbi, FIdlonllebe- faul 1. j 5 0 1 5 jahrgänge 1916 und 1917; Küſtenfohrt, den Führerſchein des Hochſeeſpartvt⸗ 1 0 Ader 15 verkf. 988 Von Liebe und freier Mutterschait! 2 die bedingt tanglichen Erſatzreſerviſten 1 der Ge⸗ bandes„Hanſa“ und das Zeugnis zum„OFührer 5 09 2 bin 5 1 Werbe-Lentrale 5 burtsjahrgänge 1916 und 1917; 8 i 1 der moge e i ib f E 8, in Sof N f I 5 i früheren Muſterungen Zurückgeſtenten en Nachweis über geleiſteten Arbeitsdien nne 0. 8 der Geburtsjahrgänge 1914 und 1915. Ihre Aus⸗(Wehrpaß, Arbeitspaß oder Arbeitsdienſtpaß, Dient 11096 150. hebung erfolgt ſoweit ſie verfügbar werden, im zeitausweiſe, Pflichtenheft der Studeutenſchaft) N unmittelbaren Anſchluß an deren Muſterung 1938. m) den Nachweis über geleiſteten aktiven Dien Die unter Ziſſer 1 und 2 genannten Dienſt⸗ in der Wehrmacht. Londespoltzei oder SS⸗Bet⸗ zu 45 50.— pflichtigen werden, ſoweit ſie bis Oktober 1938 ihre fügungstruppe; 0 N N l 3amstag, 23. Juli 1938 5. 0. Reid. Arbeitsdienſtpflicht erfüllt haben und bei der Aus. Brlllen und Brillenrezepte ſowie ärgtliche d i 5 obgugeben hebung für tauglich befunden werden, zur Erfüllung niſſe uſw. über frühere oder noch beſtehende Leidel Wieder die lustige 0 ihrer aktiven Dienſtpflicht(2 Jahre) ausgehoben. ind, ſoweit vorhanden, mitzubringen. — fich. Baumanns J. Die„bedingt tauglich“ Befundenen des Jahr⸗ Die Dienſtpflichtigen haben gewaſchen, mit ge Mondschein- Verkaufshäuſer gangs 1916 werden zur kurzfriſtigen Ausbildung ſchnittenem Haar und mit ſauberer Wäſche in en 8 1 1 1 8 2 Monate) ausgehoben, dieſenigen des Jahrgangs ſcheinen. Das Anlegen von Bade oder Sporthoſen 9 2 Sen 27885 1917 vorläufig nicht ausgehoben. bei der Muſterung iſt geſtattet. Bor der ärztliche i 2242 2 Dampfer-Faut Dach orms Ver ng Vom Erſcheinen zur Aushebung befreit ſind die⸗Unterſuchung beſteht Rauch. und Altoholperhol, Man amüsiert zich—enigen Dienſtpflichtigen der genannten Jahrgänge, Ein Dienſtpflichtiger, der durch Krankheit an det welche als Freiwillige der Wehrmacht(des Heeres, Geſtellung zur Aushebung verhindert iſt, hat hiel⸗ der Kriegsmarine oder der Luftwaffeſ oder der SS⸗ über ein Zeugnis des Amtsarztes oder eines an! Verſügungstruppe angenommen ſind. 5 deren beamteten Arztes oder ein mit dem Site Zur Aushebung hat ſich zu ſtellen, wer im Be⸗ vermerk des Amtsarztes verſehenes Zeugnis reich des Polizeipräſidiums Mannheim ſeinen Wohn⸗ behandelnden Arztes einzureichen. Kann im letzteren ſitz oder dauernden Aufenthalt hat. Ein ſeit der Falle der Sichtvermerk des Amtsarztes nicht be 2 Muſterung etwa vorgenommener Aufenthalts wechſel,ſſchafft werden, genügt die Auskunft der Polit f bei jeder Witterung statt. Regensſchete Sitzgelegenneſt. 5 welcher bei der polizeilichen Meldebehörde oder beim behörde. Entſtehende Gebühren müſſen vom Dient Hafenmädchen aus dem Karten bei Mang. Reisebüro. Plankenhoſ. u. a. d. Eins eigest 17 85 20 19 Wehrmeldeamt nicht gemeldet wurde, iſt umgehend pflichtigen ſelbſt getragen werden. grogen Seemanns- und 817 1„„ lnachzumelden. An die Stelle des Wehrmeldeamts Ein Dienſtpflichtiger, der aus häuslichen. wirk⸗ f e r Nähmaschinen tritt jedoch das Wehrbezirkskommando J Mannheim, ſchaftlichen oder beruflichen Gründen zurückgeſtell 5 neu, mit Garantie L 13. 11.. 5 zu werden wünſcht, hat einen ſchriftlichen Auen lebt rekümoft, reschos 95.— 15. Die Dienſtpflichtigen haben mitzubringen: möglichſt 14 Tage vor der Aus hebung an den Unter F jed 5* K N U U Sa 175. u) den Wehrpaß, eichnete f f 7 1 weis f Tie dar 95 auran nt 20 3 e 87 7 f 231 n zu ſtellen und die er orderlichen Be 1. gebraucht 20. 25.—[p) beim Verluſt des Wehrpaſſes eine Beſcheinigung 1 120 a doch mittel mitzubringen. Solchem Geſuch kann ſede 8 e e aach Zanlungserleient.] der Wehrerſatzdienſtſtelle, daß dieſer Verkuſt zwecks 5 ahlungserleient..: er Verluſt zwecks nur in den dringendſten Fällen ſtattgegeben meren, 90 0 Samstag, 8 Uhru Sonntag ½ 8 Uhr abq;, Endres, Veckatav Ausſtellung eines neuen Wehrpaſſes gemeldet iſt. Bei der Aushebung Anden 5 Surüalſtellung 2 g 80 0 Ferner ſind bei der Ausheßung vorzulegen, ſo⸗ onträge Berückſichtigung finden, deren Gründe e e 6 7 A N 2 weit nach der Muſterung 1936 oder 1937 erworben: nach der Muſterung eingetreten ſind. Zu dieſen A Höstlich über Magda Schnee- J Stn Dell Musik e Janz e Restaurationsbetrieb Abtahrt 20.30 Uhr- Kückkunſt 24 Uhr. Fahrpreis klin und zurück RM.40 Einsteigestelle bei der„Köln-Düssel⸗ dorfer, kurz unterhalb der Rheinbrücke. Die Fahrt findet in dem lustigen, must sen und xefoltert wird: S595 a] Das Arbeitsbuch. Dieſes hat der Unternehmer trä f d enſtpflichti eine Ver⸗ Ein Sensationsfilm nach dem Dienſtpfljchtiaen zu dieſem Zweck auszuhän⸗ enen e derehtee eee Strich und Faden. mit Zün- digen;— 1. 5 ien dern zesplekt fesselnd in b) Ausweiſe über Zugehörigkeit pꝛilichtta 8 e dressed ech Notiven der belebten jeder Finzelheit. Eintritt 30 pig. 25 Militär 30 pig. gur 80 erineeen Fliegereinheiten der HJ neten 5 5 Gefen befreit Opefette von gonenn Straus Ein Abenteurerfiim, aa 8(Marine⸗). werden. 8 1 ten e ae en e THittagessen preiswert und aut. Eintritt frei] zum NS. Die Dienſtpflichtigen ſind verpflichtet, ſich an 0 5 Atem rauben wird zum NS.⸗Reiterkorps, 5 im nachſtehenden Aushebungsplan angegebeſ⸗ Hilde von Stolz 5 Sonnteg nachmitteg KONZERT zum Deutſchen Seglerverband, Tagen pünktlich um 7 Uhr im Ballhaus beim heute Samstag und Nur zum NS(Nationolfozialiſtiſches Flieger⸗ zu ſtellen. morgen Sonnteg korns] und über die Ausbildung in dieſem] Anſpruch auf Reiſekoſten und Entſchädſgung füt zur FWG M(Freiwillige Wehrſunk⸗Gruppe Lohnausfall für Dienſtpflichtige beſteht nicht. 22 Rudolf platte Hubert. Heyerink Ur 5 ANN H E I. Marine, An 3 5: Fritz Odemer 112 Allhaus am Schloss 72 nt 7 5 5 myfonssdſenſtſ 5 5 8„ buchſtabt In beiden Thestern: 5 mel bes 585„ zur 8(Techniſchen Nothilfe),. Ta g: Jahrgang: a 11 5 gained: 4er hahe enstehen Spät- wenden* a 74 Sanitätskolonne(Rotes Montag. 8. Anguſt 1938 1916(tauglich) 4 Songtsg: 4% 610 520 ö,: 200 400 520 68 Son nag. den 24. Juli zun Feuerwehr; 2. Dienstag, 9. Auguſt 1838 1916(tauglich) He- 5.. f abends.30 Unt e) den Nachweis über den Beſitz des Reichsſport⸗ Mittwoch, 10. Augnſt 1938 1916(tauglich). SMA- CApITOl, e Donnerstag, 11. A 588 1916 und 1017 A= 5 a 3 K J 5 Brestestrage d) Freiſchwimmerzeugnis, Rettungsſchwimmer⸗ e e 85 E N 122 5 1 7 6 5 1 N in Leit 1 ea; edingt taugli Det Votvefkauf hat begonnen! 8 f If zeuants Gyundſchein, Leiſtunosſchein. Lehrſchein den Meertelüsttabe 5 Mebplatz Dentſchen Kobensreten nasgeſellſchoft(Fog) Freitag 12 Auguſt 1938 1917(tauglich! A1 Jugendliche niet zugslessen! eh den Nachmeis über fliegeriſche Betätigung An Aushebungsort: Ballhaus beim Schloß. 0 8 Sonderprogramm 15 i gehörige des fliegeriſchen Zivilperſonals der Luft⸗ Aushebnnas beginn: 7 Uhr vormittags. Geh Fußballverein 9. Brünt Frledtieh Voss Otesden 4 N a waſſe der Lurtverkehesgetellſchaften und der Reichs. Juſtändiges Wehrbezirkskommando ii 19 8 5 Entfitt 5 Pe Fust 0 PSC luftverwoltung eine Beſcheinſaung des Dienſtſtellen bezirtskommando Mannheim in Mannheim on, r Wo gene leh hin! i leiters fiber tliegeriſch ochliche Verwendung uns Verſtäße gegen die militäriſche Zucht ung ke ahm Mit 6 Art der Tätigkeit; lung und Zuwiderhandlungen gegen die Nat, J. Landsporifest, hegen 8 8 den Führerſchein(tür Kraftfahrzeuge Motor- nungen des Wehrbezireskommanzents, die wehe statt, oz wir alle Spottinteressenten 8 ZA 2 3.-S. boote): pflichtige während der Ausbebung begehen. 9 ö 9205 1 e 5 0 g. 3 Ten 1 a. dioach 35 f 5 2 die e über die Kraftfahrzeugaus⸗ eee eee int e f Fü ung Umgebung heral. einladen 1 8 5. 5 A ch Sonnig, 24. Juli ildund beim NS Amt für Schulen— den] Wer feiner Geſtellungsyflicht nicht 0 e dl ee Wente I 3* 246 3 1 Worms Ain ung 75 NN 1. 5 des Reichsinſpekteurs für Reit⸗ ung e. A 10 87000. one e ‚ 9 8 8 8 5 Fobrans bildung: 5 verwirkt iſt. mit Geldſtrafe Dis zu R. e e 7 5 15085 e 0 an e Ex 9 1 N ee ee n) den Nachweis über die Ausbildung deim Roten mit Haft heſtraft. Außerdem bat er mit polizt Montag eb ed S Uhr e cee noung t tenstr, 22 3 5 Einstieg: Boisüberlahrf Lerch beim Parkring. Kreuz; g lichen Zwangsmaßnahmen zu rechnen. 8 Her vereinstüh fer Pernes- Neu eröffnet! i) den Nachweis über Seefahrtzeiten— See Mannhe in, den 21. Juli 1988. a e 8 fährtbuch—, über den Beſuch von Seelahrtſchulen, Der Polizeipräftbent